Einzelnummer 10 Pfennige
Bezugspreis:
wöchentlick 2 maligem Erſcheinen vom 1. Septbl
30. Septbr. 2,48 Reichsmark und 22 Pfentisg
zragegebüht, abgeholt 2,28 Reſchämarl, durch die
zenturen 2,40 Reichsmarf frei Haus. Poſibezugspreie
Sepibr. ohne Beſtellgeld monatlich 2.45 Reichemart,
ranwortlichkeſt für Aufnahme von Anzeigen an
ellmmten Tagen wird nicht übernommen. Ncht
f-einen einzelner Nummern infolge höherer Gewal
rechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
zugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
rnruf obue Verbindlſchkelt für uns. Poſtiſcheckontio
Franffurt a. M. 1301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit z verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 269 Dienstag, den 28. September 1926.
189. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadr 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg., Reklamezeile (92 mm
breit 2. Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichpfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeile 3,00 Reiſchsmark. Alle Preiſe in Reichemark
Dollar
4.20 Mark). —
Zm Falle höherer
Gewalt wie Krieg. Aufruhr. Streil uſw erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
nturs oder gerichtlicher Beitreibung fäll eder
Nabatt weg. Bankkonto: Deutſche Banl und Darm
ſicdter und Nationalbant.
Eine Rede Poincares inBar LeDug
* Herr Poincaré hat am Montag noch eine zweite Rede
ſei=
em Sonntagsſpeech nachgejagt. Sie iſt ungefähr auf dieſelbe
onart geſtimmt. Was er ſagt, läuft tatſächlich darauf hinaus,
aß er den alten Adam noch nicht abgelegt hat und auch kaum
ehr ablegen wird. Immerhin in Einzelheiten der Tonart
nterſcheidet ſich ſeine Rede gegen ſein früheres Auftreten. In
erliner amtlichen Kreiſen nimmt man aber an, daß der Zwang
er Tatſachen doch ſtärker ſein wird als Poincarés
Tempera=
ent. Es iſt ja kein Geheimnis, daß im franzöſiſchen
Miniſter=
rt zwei Grupp beſtehen, von denen die eine die Verſtändigung
tit Deutſchland ill, während die andere verſtandesmäßig
viel=
icht mitmachen möchte, aber gefühlsmäßig in Vorbehalten
bacht. Es wird ſich alſo allein darum handeln, ob es Herrn
riand gelingt, dieſe Gruppe von der Notwendigkeit ſeiner
euen Politik zu überzeugen. Die nächſten Monate werden den
forberatungen der finanziellen Sachverſtändigen dienen, und
war nicht allein in Berlin und Paris, ſondern auch in London,
a ſämtliche Signatarmächte des Dawesabkommens, ſchließlich
dre Zuſtimmung erteilen müſſen. Man rechnet, deshalb auch
amit, daß dann im Januar vielleicht, wenn dieſe Beratungen
dren Abſchluß gefunden haben, eine neue Konferenz der an dem
dawesplan beteiligten Mächte ſtattfinden wird.
Frankreichs innerpolitiſche Lage.
Reformpläne zur Behebung der Finanz= und
Wirtſchaftskriſe.
w. Paris, 27. September.
In der Rede, die Miniſterpräſident Poincaré heute
nach=
rittag in Bar=le=Duc vor dem dortigen Generalrat ſeines
eimatsdepartements gehalten hat, ging er zunächſt auf die
inner=
olitiſche und beſonders auf
die finanzielle Lage
in. Poincaré führte u. a. aus: als er die Regierung
übernom=
ten habe, ſei die politiſche und finanzielle Lage in äußerſter
Zefahr geweſen. Er hätte ſich gern der Mitarbeit von
Perſön=
chkeiten wie Maginot verſichert, aber angeſichts ſo ernſter
Um=
ände hätte er ſeine perſönlichen Anfichten zurückſtellen müſſen.
Cngeſichts dieſer Gefahr habe es ſich darum gehandelt, ein
Labinett der nationalen Einigung unter
Zu=
ückſtellung aller perſönlichen Intereſſen zu
ilden. Er habe die Bildung dieſes Kabinetts nicht ablehnen
ürfen, ſich aber auch keinen Illuſionen darüber hingegeben, daß
r ſich bewußt der Unpopularität ausſetze. Unpopularität ſei
ber unter derartigen Verhältniſſen in den meiſten Fällen
ſchäd=
ich. Es habe ſich nur darum gehandelt, zu wählen zwiſchen einer
revorſtehenden Kataſtrophe oder einer Periode ſtrenger Opfer.
Die Regierung habe die Wahl getroffen.
Poincaré ging dann im einzelnen auf die bisher getroffenen
rineren Maßnahmen ein, wobei er etwa ſagte, das
Schatz=
imt ſei in einer kataſtrophalen Lage geweſen,
ls er die Regierung übernommen habe, zum Teil
ruch deshalb, weil Deutſchland mehrere Jahre die
Reparations=
ahlungen verzögert habe. Seit dem 10. Auguſt ſei eine
Aende=
ung in der Lage eingetreten. Die Erneuerung der Schatzbonds
ei gegenwärtig ſtärker als die Zahl der Anträge auf
Rück=
ahlungen. Aber das Vertrauen, das darin zum Ausdruck
omme, bleibe trügeriſch. Man müſſe c ie Rückkehr der Welle
Des Mißtrauens vorausſehen; deshalb habe man ſich entſchloſſen,
ine allmähliche Amortiſierung der Bonds vorzubereiten und zu
Dieſem Zweck eine autonome Amortiſationskaſſe geſchaffen. All
Dieſe Finanzmaßnahmen ſeien unerläßlich dringlich geweſen,
aber ſie hätten für ſich allein nicht das Ergebnis haben können,
Die Währungsſchwankungen zu beſeitigen, die wohl dem Handel
und der Induſtrie eine vorübergehende Scheinblüte gewährten,
Aber im übrigen alle Arbeit auf lange Sicht, die Erſparniſſe und
Oen privaten wie öffentlichen Kredit zugrunde richteten. Die
Regierung hatte deshalb die gebieteriſche
Pflicht, die Wiederherſtellung einer geſunden
Währung zu ſuchen. Es ſei augenblicklich
un=
möglich, alle die Maßnahmen anzukündigen,
Die in Frage kommen, ohne auf den Geldmärkten
Die gefährlichſte Spekulation zu begünſtigen.
Der Enderfolg hänge auch von einer Beſſerung
an dem Ausgleich der internationalen Ver=
Dilichtungen Frankreichs ab.
Poincaré verwahrte ſich bei dieſer Gelegenheit dagegen, daß
Frankreich etwa die Schuld an der gegenwärtigen
Wirt=
ſchafts= und Finanzkriſe treffe. Er erklärte, Frankreich trage
keine Verantwortung für die ſchwere Belaſtungsprobe, die es
jetzt durchmache. Es habe keine Fehler begangen und nichts zu
bereuen. Frankreich ſei das Opfer einer Situation, die allein
energiſche patriotiſche Begeiſterung und nationale Eintracht
än=
dern könnten. Frankreich ſei überfallen worden. Es habe ſich
wunderbar verteidigt. Es habe ſich in den Augen der ganzen
Weit ausgezeichnet durch ſeinen Heroismus, aber der Sieg
Yabe es verarmt und geſchwächt zurückgelaſſen.
Die Juſtiz= und Verwaltungsreform.
Poincaré kam dann auf die Vollmachten zu ſprechen, die der
Regierung im Parlament übertragen wurden. Er ſagte, dieſe
Poumachten und die damit im Zuſammenhang getroffenen
Maß=
nahmen, beſonders in der Juſtiz= und
Verwaltungs=
reform, hätten vielfach Klagen und Proteſte
herborgerufen. Aber das Parlament werde bald die
Ge=
legenheit haben, dieſe Reformmaßnahmen zu billigen oder dieſe
zu desavonieren. Jedoch werde die Regierung ihr Schickſal von
ihren Dekreten abhängig machen. Sollte die Regierung mit ihren
Vorlagen unterliegen, dann wäre zu befürchten, daß keine
Neul=
organiſation im Juſtizweſen und auch im Verwaltungsgebiel
durchgeführt werden könne, die geeignet ſei, wichtige Erſparninle
zu bringen. Die Regierung werde ſich niemals für eine
der=
artige Sabotage bereit finden laſſen, um ſo weniger, als dieſer
Eindruck in Frankreich und im Auslande außerordentlich
un=
günſtig wirken würde. Das Ausland ſchenke Frankreich heute
nicht immer ſehr wohlwollende Aufmerkſamkeit. Bisweilen
mußte Frankreich die Anſicht haben, daß man von gewiſſer Seite
den Verſuch machte, indiskrete Blicke auf die Erſparungen in
dem franzöſiſchen Budget und auf den Charakter der Ausgaben
Frankreichs zu werfen. Er, Poincaré, habe nicht nötig, zu ſagen,
Poincaré.
daß Frankreich nach dem Kriege, den es nicht provozierte und
nach dem Siege, den es teuer bezahlen mußte, dies für eine
Ver=
letzung der franzöſiſchen Würde und der franzöſiſchen
Souveräni=
tät betrachten würde. Frankreich ſei und werde Herr
ſeiner ſelbſt ſein und bleiben, aber das Geſicht
einer auswärtigen wie das ſeiner inneren
Schuld zwinge Frankreich, in ſeinen Finanzen
brutale Maßnahmen einzuſchlagen. Poincars
kommt im Anſchluß daran auf
die auswärtigen Schulden Frankreichs
zu ſprechen und ſagte, Frankreich weigerte ſich niemals, zu
be=
zahlen. Es habe bereits bedeutende Summen bezahlt, und ſeine
Zahlungen würden noch viel beträchtlicher geweſen ſein, wenn
Frankreich mit Rückſicht darauf, daß Deutſchland lange Zeit
ſeinen Verpflichtungen nicht nachgekommen wäre und nicht
ge=
zwungen geweſen wäre, ſelbſt die Laſt ſeiner Reparationen zu
übernehmen. Für die Zukunft ſei Frankreich nicht weniger
ent=
ſchloſſen als bisher, loyal im Maße ſeiner Möglichkeit und in den
Grenzen ſeiner Transfermöglichkeit ſich ſeiner Verpflichtung zu
entledigen. Die Regierung habe dem Ausſchuß in der
Kam=
mer bereits ſämtliche notwendige Aktenunterlagen für die
Prüfung dieſes Problems unterbreitet, ſo daß zu hoffen ſei, daß
die Diskuſſion darüber demnächſt im Parlament ſtattfinden könne.
Es liege in Frankreichs Intereſſe, die Unſicherheit, die auf
Frank=
reichs Kredit laſte und bisweilen der Spekulation als Vorwand
diente, nicht andauern zu laſſen. Es ſeien peſſimiſtiſche Gerüchte
über Frankreichs Finanzlage im Umlauf, aber nichts rechtfertige
dieſe Alarmnachrichten. Man dürfe ſich aber trotzdem nicht
ver=
heimlichen, daß die einzig wirkſame Maßnahme, die Frankreich
gegen die Rückkehr einer ſtärkeren Währungskriſe beſitze, die
Sicherheit ſei, daß alles, was in dieſem Augenblick die Solidität
der Regierung ſtören könnte, den Stand des Franken gefährden
würde. Man dürfe nicht nachlaſſen, zu arbeiten, zu
pro=
duzieren und zu exportieren. Das ſeien die drei
Hauptbedingungen für Frankreichs
wirtſchaft=
liche und finanzielle Wiedergeburt. Auf einem
derartig vorbereiteten, gefeſtigten Boden gedenke die Regierung
die Sanierung vorzuſchlagen. Die Regierung werde dem
Parla=
ment ein poſitives Programm vorlegen, das beſtimmt iſt, alle
Kräfte Frankreichs und ſeines nationalen Reichtums nutzbar zu
machen. Hierzu ſollen auch die Kolonien und ihre Bevölkerungen
herangezogen werden. Dieſer weitgehende Plan der Produktion
und der inneren Reform könnte jedoch, das ſei ganz natürlich,
nur im Frieden durchgeführt werden.
Poincaré über den Frieden.
Poincaré fuhr fort: „Frieden! Keine Nation iſt ihm mehr
zugetan als Frankreich, keine hat ſicherlich weniger Krieg geſucht
oder gewünſcht als Frankreich, und die franzöſiſche Republik hat
alles Menſchenmögliche getan, ihn zu verhindern. Keine Nation
wurde ſchmerzlicher mitgenommen als Frankreich. Keine Nation
hat ſo wie Frankreich das traurige Vorrecht, einige ſeiner
reich=
ſten Prodinzen in das Schlachtfeld ſämtlicher mobiliſierten
Völ=
ker verwandelt zu ſehen. Keine Nation hat nach der
Unterzeich=
nung der Friedensverträge ſich ſo intenſit bemüht, dieſe Verträge
innezuhalten und auf die Beachtung ihrer Beſtimmungen durch
andere zu achten. Keine Nation hai mii mehr Initiative und mit
größerer Begeiſterung am Werk des Friedens mitgearbeitet.
Frankreich foröert nur die Sicherheit für ſeine endgültig
wieder=
hergeſtellten Kredite und die regelmäßige Zahlung der
verſproche=
nen Repgrationen.
(Fortſetzung auf Seite 2.)
Kanada und dasbritiſche Reich.
Engliſche Sorgen.
In dieſer Woche reiſt Lord Willingdon von England nach
Kanada, um als Nachfolger Lord Byngs den Poſten des
eng=
liſchen Generalgouverneurs in Kanada zu übernehmen. Lord
Willingdon wird ſich in Kanada Aufgaben gegenüber ſehen, um
die ihn in London nur wenige beneiden dürften.
Kanada iſt heute dasjenige britiſche Dominion, das ſich im
Rahmen der recht flexiblen britiſchen Reichsverfaſſung neben
Südafrika und Auſtralien der am meiſten vorgeſchrittenen
Selbſtverwaltung erfreut. In inneren Angelegenheiten
iſt die Handlungsfreiheit der Regierung von Ottawa unbeſchränkt,
und nur in Fragen konſtitutioneller Natur konnte bislang auch
der engliſche Generalgouverneur ein Wort mitreden. In den
vergangenen Monaten iſt es indeſſen in Kanada zu Ereigniſſen
gekommen, die Lord Byng, dem derzeitigen Gouverneur, den
nicht unberechtigten Vorwurf Londons einbrachten, bei der
Behandlung eines ebenſo wichtigen wie delikaten konſtitutionellen
Problems nicht nur den nötigen Takt habe vermiſſen
laſſen, ſondern auch eine Entſcheidung getroffen zu haben, die
mit dem in den britiſchen Kolonien und Dominions bisher mit
ſo großem Erfolg angewandten Prinzip unbedingter
Gerechtig=
keit — ſelbſt wenn eine ſolche Entſcheidung im Gegenſatz zu den
Intereſſen des Mutterlandes ſtehen ſollte — in offenkundigem
Widerſpruch ſtand. Lord Byng geſtattete dem konſervativen
Premierminiſter Meighen die Auflöſung des
kanadi=
ſchen Parlaments, nachdem er ſie nur wenige Wochen
vorher dem liberalen Premierminiſter Mackenzie King
ver=
weigert hatte. Aber was dem einen recht iſt, iſt dem anderen
billig, und ſo entwickelte ſich in Kanada in kurzer Zeit eine
kon=
ſtitutionelle Kriſis erſter Klaſſe. Mit welchen Gefühlen die
kana=
diſche Bevölkerung die Entſcheidung Lord Byngs betrachtete,
darüber gibt am beſten das Ergebnis, der kanadiſchen
Parla=
mentswahlen Aufſchluß, die ſoeben beendet worden ſind. Unter
gewöhnlichen Verhältniſſen hätte nach den Zollſkandalen, die im
vergangenen Jahre unter der liberalen Regierung ganz Kanada
in Aufregung verſetzt hatte, niemand mit einem Siege der
Libe=
ralen gerechnet. Aber die Propheten, die einen Sieg der
Konſer=
vativen vorauszuſagen wagten, hatten das geſunde
Rechts=
empfinden des Volkes außer acht gelaſſen. Die Tatſache, daß die
Selbſtherrlichkeit einer einzelnen Perſönlichkeit die
un=
zweideutigen Beſtimmungen der kanadiſchen Verfaſſung
gefähr=
det hatte, ließ die kanadiſche Wählerſchaft ſich über alle
inner=
politiſchen Bedenken hinwegſetzen. Mit einem Stimmenzuwachs
von 18 (einſchließlich der Progreſſiven um 28) kehrten die
Libe=
ralen ins Parlament zurück, während die Konſervativen 26 Sitze
verloren.
Die erſte ſichtbare Folge dieſer Wahlen iſt die bereits in
mehr oder minder deutlicher Form erfolgte Ablehnung des
neuen Premierminiſters Mackenzie King, als kanadiſcher
Ver=
treter perſönlich an der gegen Mitte Oktober in London
begin=
nenden Reichskonferenz teilzunehmen. Als Grund
hierfür wird die mit der Bildung des neuen Kabinetts
zuſam=
menhängende Arbeit angegeben. Aber in politiſchen Kreiſen
Londons glaubt man, daß die wirklichen Motive auf anderem
Gebiete liegen. Wie dem auch immer ſein mag, das Fehlen
des führenden kanadiſchen Miniſters wird den Wert
der Reichskonferenz beträchtlich herabmindern, um
ſo mehr, als Südafrika und Auſtralien im Gegenſatz hierzu von
ihren Miniſterpräſidenten vertreten ſein werden, und ferner auf
der Konferenz wichtige Reichsangelegenheiten beſprochen werden
ſollen, wie beiſpielsweiſe die Haltung der Dominions zu dem
ſoeben in Kraft getretenen Locarno=Pakt. Bisher partizipieren
die Dominions noch nicht an den Locarno=
Verträ=
gen. Auf die Gefahr, die dieſe Tatſache in ſich birgt, wird in
einem ſoeben erſchienenen Artikel über den „britiſchen
Reichs=
komplex” mit nicht mißzuverſtehenden Worten hingewieſen. Ohne
die Dominions, ſo heißt es in dieſem Artikel, könnte
Großbritan=
nien im Kriegsfalle ſeinen ausländiſchen Verpflichtungen nicht
nachkommen. Die Abneigung Kanadas, ſich zu der Außenpolitik
der Downing Street zu bekennen, ſei unverkennbar. King auf der
einen Seite billige und unterſtütze das Recht der Dominions auf
Abſchluß ſeparater Verträge, und der Konſervative Meighen
mache den merkwürdigen und unpraktiſchen Vorſchlag, daß in
Kanada für den Fall, daß Großbritannien in einen Krieg
ver=
wickelt werden ſollte, „erſt eine Abſtimmung über den
Beitritt Kanadas ſtattfinden müßte‟. Die Theorie
gemein=
ſamer Verantwortlichkeit für eine gemeinſame Diplomatie hat in
den letzten Jahren immer mehr an Boden verloren. Sie kam
bis zu einem gewiſſen Grade noch in Chanak zur Anwendung,
ſie erlitt ihre erſte ſchwere Erſchütterung in Lauſanne, behauptete
noch den Schein ihres Vorhandenſeins auf der
Reparationskon=
ferenz in London und verſchwand in Locarno vollſtändig. Es iſt
aus allen dieſen Gründen leicht verſtändlich, wenn man in
Lon=
don auf die Teilnahme Kanadas an der bevorſtehenden
Reichs=
konferenz, die in erſter Linie die in außenpolitiſchen Fragen
herr=
ſchende Ungewißheit beſeitigen ſoll, großes Gewicht legt. Die
Entſendung einer oder mehrerer untergeordneter Perſönlichkeiten
an Stelle Mackenzie Kings aber würde nach Lage der Dinge
kaum als eine für den engliſchen Standpunkt glückliche Löſung
bezeichnet werden können.
Aber die kanadiſche Verfaſſungskriſe hat noch weitere Kreiſe
gezogen. Bei der jetzt in Genf vollzogenen Wahl der neun
nicht=
vermaninten Mitglieder des Völkerbundes hat neben dem
riſchen Freiſtaat und unabhängig von Großbritannien auch
Kanada kandidiert. Trotz der 24 Stunden früher von dem
eng=
liſchen Delegierten vertretenen gegenteiligen Auffaſſung verfocht
Kanaoa ſeinen Standpunkt, daß der vermanente britiſche
Delegierte nicht als der vollwertige Vertreter
der Dominions betrachtet werden könne. Ob es im nächſten
Monat auf der Reichskonferenz gelingen wird, auch nur einen
Teil aller dieſer Schwierigkeiten zu beſeitigen, bleibt eine offene
Frage.
L
Ueber die deutſch=franzöſiſchen Beziehungen.
Frankreich lehnte es nie ab, mit Deutſchland über Fragen
zu ſprechen, die beide Länder intereſſieren können.
Frankreich habe gegenüber ſeinen früheren Gegnern niemals
eine Politik der Ranküne oder des Haſſes zu betreiben verſucht.
Es iſt immer bereit, Schritte zur Annäherung zu
ver=
ſuchen, vorausgeſetzt, daß dieſe ſich mit den früher
abge=
ſchloſſenen Verträgen und Frankreichs Alliancen in
Ueber=
einſtimmung bringen laſſen, und daß dieſe nicht dazu
füh=
ren, die Verantwortlichkeit der kaiſerlichen Regierung am
Kriege in Zweifel zu ziehen, und daß ſie ferner durch die
vorliegenden entſcheidenden Beweiſe, der materiellen und
moraliſchen Entwaffnung Deutſchlands gerechtfertigt ſind.
Es ſchuldet dieſes ſeinem Ruf der Nobleſſe und Generoſität. Es
ſchuldet dies dem ſo ſchwer durch den vierjährigen Krieg geſtörten
Europa, es ſchuldet dies den ſämtlichen Völkern der Welt, die
Fiankreich verpflichten, alles zu tun, was in ſeiner Macht ſteht,
um der verſtörten Menſchheit eine weniger dunkle Zukunſt, als
die Vergangenheit war, zu bringen. Es wird dieſe Pflicht
nie=
mals verſäumen, aber niemand wird erſtaunt ſein
darüber, daß angeſichts der Ungewißheit von
morgen Frankreich weder ſeine kontraktlichen
Rechte opfern, noch in ſeiner Wachſamkeit
nach=
laſſen wolle.”
D. Sfreſemann uber die
deutſch=
franzöſiſchen Peziehungen.
Eine Unterredung mit Sauerwein.
w. Paris, 27. September.
Der „Matin” veröffentlicht heute ein dem ſich zurzeit in
Berlin aufhaltenden Außenpolitiker des Blattes,
Sauer=
wein, vom Reichsminiſter des Auswärtigen gewährten
In=
terview. Reichsminiſter Dr. Streſemann führte darin, nachdem
ihm der Außenpolitiker des „Matin” über die Haltung der
öffentlichen Meinung in Frankreich zu der Frage einer
deutſch=
franzöſiſchen Annäherung ſeine Anſichten dargelegt und
insbe=
ſondere hervorgehoben hatte, daß bei den militäriſchen und
finanziellen Sachverſtändigen Schwierigkeiten bei der
Anbah=
nung einer Annäherung der beiden Länder entſtehen könnten,
u. a. aus: Ich bin nicht überraſcht, daß von den
Sachverſtän=
digen beider Länder Einwendungen erhoben werden, aber
ver=
geſſen wir andererſeits nicht das engliſche Sprichwort: Wo ein
Wille iſt, da iſt auch ein Weg! Tatſache iſt, daß
Briand und ich über die Möglichkeit einer
An=
näherung einer Meinung ſind. Dabei glaube
ich, daß weder Herr Briand noch ich ſchlechte
Pa=
trioten ſind. Eine Verſöhnung zwiſchen Frankreich und
Deutſchland wird um ſo wirkſamer ſein, als ſie unter der
Mit=
wirkung von Staaten wie England, Belgien und Italien
ſtatt=
finden wird, die auch den Vertrag von Locarno unterzeichnet
haben. Was Frankreich und Deutſchland anbelangt, ſo iſt alles
ſvie für eine Annäherung geſchaffen: die einander ergänzenden
Wirtſchaftsquellen, die geographiſche Nachbarſchaft, die
unbe=
ſtreitbare Tapferkeit beider Völker, der Arbeits= und
Ordnungs=
ſinn. Zur Vorbereitung einer künftigen
erfolg=
reichen Verſtändigung haben wir geglaubt, daß
es das Beſte ſei, einander gewiſſe
Zugeſtänd=
niſſe zu machen, die die Lage der beiden Länder
zu erleichtern geeignet ſind. Das Große das
ſich in den letzten Jahren ereignet hat, iſt, daß
der Haß und die Leidenſchaften ſtändig mehr
verſchwunden ſind, um einem gegenſeitigen
Verſtehen und der Hoffnung auf eine künftige
Zuſammenarbeit Platz zu machen.
Die von einem Journaliſten jüngſt geſtellte Frage, ob es
ſich um den Abſchluß eines geſchäftlichen Vertrages handele,
be=
weiſt, daß man ſich bisweilen eine recht enge Vorſtellung macht.
Man kann in Erwägungen darüber eintreten, daß zwiſchen
bei=
den Ländern eine Intereſſengemeinſchaft hergeſtellt wird, wobei
Frankreich auf Rechte aus den Verträgen und Deutſchland auf
Vorrechte aus Abkommen und Verträgen verzichtet. Die von
beiden Ländern zu bringenden Opfer ſind nicht
ſehr groß, wenn man den Blick auf die Zukunft
richtet, die wir vorbereiten wollen. Glauben
Sie denn wirklich, daß Sie bei einer intimen
Mitarbeit Deutſchlands im Völkerbund, ohne daß
Sie ſich an moraliſche Unmöglichkeiten ſtoßen, viele Jahre
hindurch unſer Gebiet beſetzt halten können
wenn wir andererſeits Ihnen durch Transferierung von Geld,
der in gehöriger Form zugeſtimmt worden iſt, helfen können.
Hilfsquellen aufzufinden, die Sie brauchen? Iſt es dann nicht
natürlich, daß wir ſo verfahren, wenn wir wirklich die Abſicht
Vom Tage.
Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstags iſt im
Einver=
ſtändnis mit dem Reichsaußenminiſter für den 7. Oktober einberufen.
Die Tagesordnung der nächſten Sitzung des
Rechtsausſchuſ=
ſes des Reichstags am Montag, den 18, Oktober d. J., iſt wie folgt
feſtgeſetzt: 1. Bericht über die Reform des Strafprozeſſes, 2. Entwurf
eines Geſetzes über die Gerichtskoſten und die Gebühren der
Rechtsanwälte; 3. Entwurf eines Geſetzes zur
Konkursver=
gleichsordnung; 4. Anträge betreffend Aenderung der
Vor=
ſchriften des Bürgerlichen Geſetzbuches über die Eheſcheidung.
Geſtern wurde in Berlin eine Kabinertsſitzung
abgehal=
ten, die ſich mit den laufenden Angelegenheiten befaßte. Sie beſchäftigte
ſich im weſentlichen mit finanztechniſchen Fragen, die mit der heute
ſtatt=
findenden Sitzung des Oſtausſchuſſes des Reichstags zuſammenhängen.
Loucheur wird am 6. Oktober zu einem dreitägigen Aufenthalt
in Berlin eintreffen, um die deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen
auf der Grundlage von Thoiry fortzuſetzen.
Wie die Agentur Indor Pacific aus Charbin erfährt, ſoll der
ruſſi=
ſche Konſul in Mukden Krakowetzky an Stelle Karachans, die
Leitung der ruſſiſchen Botſchaft in Peking übernehmen.
Nach Blättermeldungen aus Belgrad werden der König und die
Königin von Südſlawien gegen Ende dieſes Monats anläßlich
der Unterzeichnung des franzöſiſch=ſüdſlawiſchen Vertrags offiziell
Pa=
ris einen Beſuch abſtatten.
haben, uns auf allen Gebieten zu verſtändigen? Wie die
fran=
zöſiſche öffentliche Meinung ſich zu ſolchen Plänen ſtellt, we
ich nicht. In Deutſchland jedenfalls haben ſie viel Boden
ge=
wonnen. Die rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtriellen, die wan gerne
als Vertreter des Nationalismus hinſtellt, ſind Pioniere auf
dieſem Wege. Hoffen wir, daß der bereits zurückgelegte Weg
eine gute Borbedeutung für einen guten Erfolg iſt.
Das Echo der Sonntagsrede Poincarés.
EP. Paris, 27. September.
Die Preſſe iſt im allgemeinen erſtaunt darüber, daß die
geſtrige Rede Poincarés nicht die ſcharfe Form angenommen hat
die man beſonders von ihm erwartete. Sie erkennt an, daß
Poincaré nichts geſagt hat, wodurch der Politik Briands
Hinder=
niſſe in den Weg gelegt worden ſeien.
Der „Figaro” ſchreibt, daß Poincaré zu Beginn der
deutſch=franzöſiſchen Annäherungspolitik die moraliſche Poſition
der beiden Länder nochmals habe feſtſtellen wollen. Er habe
er=
klärt, daß Frankreich ſich mit ſeinen früheren Feinden
verſtän=
digen wolle, daß es aber deshalb nicht auf das Recht verzichte,
ſich erinnern zu dürfen.
„Victoire” ſagt, die Rede Poincarés ſei geſchickt geweſen
Er habe wahre Worte der Entſpannung geſprochen.
„Homme Libre” dagegen kritiſiert die Kautſchuk=Politik
Briands und iſt der Anſicht, daß die Rede Poincarés vor allem
eine Antwort auf die Erklärungen Streſemanns über die
Kriegs=
ſchuldfrage geweſen ſei.
„Avenir” gibt der Ueberzeugung Ausdruck, daß Poincaré
im Grunde genommen kein P=ſſimiſt ſei, ſondern dem
franzöſi=
ſchen Volke in ſeiner geſtrigen Rede habe erklären wollen, daß es
nicht verzweifeln müſſe. Man gewinne den Eindruck, daß
Poin=
caré ſich genügend ſtark glaube, um die Hinderniſſe aus dem
Wege zu räumen, die ſich gegenwärtig auftürmten.
Die preußiſche
Regierungs=
umbildung.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Vertreter des Zentrums Dr. Heß hat ſeine bereits
an=
gekündigte Beſprechung mit dem Vertreter der Deutſchen
Volks=
partei Dr. Leidig am Montag vormittag gehabt. Es ſcheint uns
aber unrecht, der Zuſammenkunft ſo große Bedeutung
beizu=
meſſen, da es ſich lediglich um eine unverbindliche, mehr private
Ausſprache gehandelt hat, über die jetzt von beiden Seiten an
die Fraktionen berichtet wird. In den nächſten Wochen iſt alſo
kaum eine Entſcheidung zu erwarten. Wir glauben auch nicht,
daß der Parteitag der Deutſchen Volkspartei darin eine
Aende=
rung bringen wird. Nach unſerer Kenntnis hält die Deutſche
Volkspartei daran feſt, daß für ſie im gegenwärtigen Augenblick
eine Orientierung nach irgendeiner Seite nicht in Frage kommt,
ſolange ſich die Entwicklung nicht überſehen läßt. Auch die
Reichs=
regierung hat, wie ja bereits bekannt, nicht die Abſicht, von ſich
aus die Initiative zu einer Umgeſtaltung des Kabinetts zu
er=
greifen. Wir möchten annehmen, daß dieſe Auffaſſung auch in
einer Ausſprache der Reichstagsfraktion der Deutſchen
Volks=
partei zum Ausdruck kommen wird, die im Dienstag in
Rüdes=
heim tagt. Der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann iſt zur
Teilnahme an dieſer Sitzung am Montag abend von Berlin
ab=
gefahren.
Polizeiſfandal.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die preußiſche Polizei hat auf ihre Weiſe für die an m
tag in Berlin eröffnete Polizeiausſtellung Reklame gema zst
hat es zwar nicht verhindern können, daß am gleichen
n
den belebteſten Straßen Banditen ein Stück richtiges 1 emeſ
aufführten, wie die Polizeiverwaltung ja wohl überhau",
ſo ſehr ihre Hauptaufgabe in dem Schutze des Bürgert=
Verbrechen, wie in politiſchen Senſationen ſucht. Dar
*
es denn auch neuerdings nicht. Der Vizepräſident der 7 no
Polizei, der vielleicht den Ehrgeiz hat, bei dem Rück.
o=
preußiſchen Innenminiſters Severing die Treppe hinau /Men
und ſich deshalb bei den gegenwärtigen preußiſchen Reg „.
parteien beliebt machen möchte, hat auf der Tagung des
kaniſchen Reichsbundes wieder in „Enthüllungen” gemad
muß ihm nachſagen, daß er nach allen Richtungen gut
gehauen hat. Zunächſt ritt er eine Attacke gegen das B.He
Reichspräſidenten, indem er behauptete, daß es ſich zfnr
Art Berufungsinſtanz über die preußiſche Regierung a 5=ele
ſelbſtverſtändlich in dem Sinne einer Korrektur nach *
Nachträglich freilich hat er wohl eingeſehen, daß er
etwas verausgabt hat und ſeinen Angriff ſoweit abgebo Kof
er nicht mehr den Reichspräſidenten und ſeine Umgebu 7
au=
dern nur diejenigen trifft, die ſich an den Reichsprä n ten
wenden. Aber der Hauptſchlager war für ihn, daß er 1fſe
konnte, jener Mann, der vor einigen Wochen der preußiſe
/Sſe=
gierung das Material zu der großen Aktion gegen die
Hre=
der deutſchen Wirtſchaft lieferte, ſei auf Veranlaſſung des —
anwalts wegen des Verrates militäriſcher Geheimniſſe v Ftet
Wir erfahren erſt auf dieſem Wege, daß der Gewährsm Der
preußiſchen Regierung, deſſen Name bisher ängſtlich ge x
ge=
halten wurde, Dr. Dietz, bis vor einem Jahr Syndikus 7
Ke=
giſch=märkiſchen Zeitung war, dann aber ausgeſchieden Em
ſich gegenwärtig wohl dem Zentrum zuzählt. Ihm wird /shſt
der Vorwurf gemacht, daß er wichtige militäriſche Erfit aen
zuſammen mit einem Studienrat Dr. Goldmann fei Uen
Agenten angeboten haben ſoll. Was an dieſem Vorwurf exes
iſt, kann zurzeit wohl nur der Oberreichsanwalt ſelbſt ſo
deſſen Händen ſich die Akten befinden. Immerhin iſt d
Ton=
ſtruktion des Herrn Dr. Friedensburg, daß Dr. Dietz mi a
an den Haaren herbeigezogenen Verfahren erledigt werd 1 He.
eben weil er bei der preußiſchen Regierung den Angebe Zen
die Wirtſchaftsführer ſpielte, ſo ungeheuerlich, daß ſie ei Tich
ſelbſt einem preußiſchen Polizeipräſidenren die Stellun/ Len
ſollte. Der Fall wird wohl noch weitere Kreiſe ziehen, o
ſeiten der Deutſchen Volkspartei und der Deutſchnat Ten
Volkspartei im preußiſchen Landtag bereits Anfragen g
bracht worden ſind, in denen das Verhalten des Poli
Se=
präſidenten als unbegründete und unberechtigte Angriff „.en
die Rechtspflege und als haltloſe Verdächtigungen der J1
Sr=
waltung der deutſchen Länder gekennzeichnet wird. Mag
aber den Eindruck, als wenn es ſich hier um einen neuen Ec
angriff von Preußen aus gegen das Reich handelt, denn
h=
zeitig kommen auch wegen der Vorbereitung der Poli !=3 die verſchiedenartigſten Beſchwerden. Dem Reich ſur
miniſterium ſoll ein Strick daraus gedreht werden, weil
Igi=
geblich in der geheimen Ausſtellung die Beſeitigung der 1 Je
Rathenaus und alle Angaben über die Fememorde verlang ſwe.
Das Reichswehrminiſterium ſelbſt behauptet, daß es l—ch
eine Anregung zu Händen des von einem Demokraten ge i
Reichsinnenminiſteriums gegeben habe, alſo ein rein fo ſEer
Vorgang. Soweit wir wiſſen, iſt auch von ſeiten des
S=
wärtigen Amtes Einſpruch dagegen erhoben worden, d 2
Tätigkeit der politiſchen Polizei auf dem Gebiet der St 4e
irgendwie in den Rahmen der Ausſtellung hineingezogen —
Die Berechtigung dieſer Forderung iſt anerkannt und 1 —
ſprechend verfahren worden. Es iſt alſo nicht einzuſeher — eine Anregung des Reichswehrminiſteriums, für d — gute Gründe vorgelegen haben, in den Papierko X=
9
ſenkt werden ſollte. Daß Herr Dr. Friedensburg mit dieſe
politiſchen Aktion einen großen Erfolg haben wird, glaub Er
nicht. Höchſtens wird ſich jeder vernünftige Menſch die
vorlegen, ob die Polizei nicht gut daran täte, ihre ganze ſt
ihrem eigentlichen Zwecke zuzwenden, als ihren Ehrgeiz „Si
Suche nach politiſchen Verſchwörungen zu verzetteln.
Die Sprachenfrage in Karpathorußlat
w. Prag, 27.
Wie das „Montagsblatt” aus Böhmen meldet, hat die S) I.‟
frage in Karpathorußland, wo die Behörden tſchechiſch amtie
einem offenen Konflikt der karpathoruſſiſchen Parteien mit der *
rung geführt. In den nächſten Tagen wird ſich eine Abordnu: —
dortigen politiſchen Parteien nach Prag begeben, die bei der Rei
die Beſeitigung einiger Beamten aus dem Ungwargebiet fordern
Sollte ſeitens der Regierung dieſer Anregung nicht nachger
werden, ſo wollen die Parteien dem Völkerbunde Beſchwerde geß —
tſchechiſchen Sprachenterror in Karpathorußland unterbreiten.
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Montag, den 27. September.
1. Sinfonie=Konzert.
F.N. War vor einer Woche der Kammermuſikabend Buſch=
Serkin ein glanzvoller Auftakt für die
Kammermuſikveranſtal=
tungen des kommenden Winters, ſo war es für die großen
Orcheſter= und Chorkonzerte das erſte Sinfoniekonzert nicht
min=
der. Stand es doch als Dirigenten= und Orcheſterleiſtung ebenſo
auf vollſter Höhe wie durch den hervorragenden Soliſten Heinrich
Rehkemper=München. Er, der am Tage zuvor als Don
Gio=
vanni das Publikum begeiſtert hatte, zeigte ſich heute wieder wie
im vergangenen Herbſt als Konzertſänger und Vortragskünſtler
erſten Ranges. Ein prachtvolles Organ, nicht übermäßig groß,
aber voll Glanz und Weichheit, biegſam, allen Schattierungen
dienſtbar, wundervoll ausgeglichen und techniſch völlig beherrſcht,
eine muſikaliſche und rhythmiſche Begabung außergewöhnlicher
Art, gehört der Künſtler zu denen, die mit fein abwägendem
Kur ſtverſtand das kleinſte Detail durchdringen und trotzdem
ver=
möge der ſtarken Perſönlichkeit eine Ganzleiſtung wie aus einem
Guß hervorbringen. Dies zeigte er ſchon an den beiden Arien
von Mozart, die beide aus der Zeit des ſpäten Wirkens in Wien
ſtammen. Die erſte: „Mentre ti lascio, o figlia” wirkt wie eine
ernſte Opernſzene ſich ſteigernd durch den Gegenſatz von ruhigem
Schmerz und leidenſchaftlicher Klage. Sie ſchien uns als
aus=
geſprochene Baß=Arie reichlich tief für den Soliſten. Die andere,
eine typiſche Buffo=Arie, mit „Coſi fan tutte” zuſammenhängend,
gab dem Künſtler dafür um ſo mehr Gelegenheit, ſeine
hervor=
ragende Charakteriſierungskunſt zu zeigen. Ihr Vortrag war
eine Meiſterleiſtung voll Humor und Klangſchönheit.
Aber noch herrlicher waren die beiden Lieder von Guſtav
Mahler: „Ich bin der Welt abhanden kommen” und „Revelge‟,
welch letzteres wir, wenn wir nicht irren, im Herbſt ſchon von
Rehkemper hörten. Mit Mahlers Liedern laſſen ſich Wirkungen
tiefſter Art erzielen, aber es iſt nicht leicht, ſie ganz
aus=
zuſchöpfen. Nur ein ganz bedeutender Künſtler kann das in
dem Maße wie Rehkemper, rackend, erſchütternd, entrückend.
Kein Wunder, daß er durch ſtürmiſchen Beifall gefeiert wurde.
Er hatte in Joſeph Roſenſtock einen gleich
hervorragen=
den Ausdeuter Mozartſcher wie Mahlerſcher Kunſt zur Seite.
Mit welcher Feinheit Roſenſtock das Gewebe der
Orcheſter=
begleitungen Mahlers in ihren wundervollen Farben ſchillern
ließ, war ſtaunenswert. Aber Roſenſtock iſt für uns noch mehr.
Er iſt ein hervorragender Erzieher für das Orcheſter, das ja ſtets
prachtvoll und mit größtem Schwung ſpielte, denken wir an die
herrlichen Konzerte unter Weingartner und Michael Balling.
Aber ſelbſt in jenen Glanzzeiten, ſpielte es nicht derart exakt
durchſichtig und kammermuſikmäßig wie jetzt und ganz beſonders
in dieſem Konzert. Und dieſe Eigenſchaft kam allen Werken in
gleichem Maße zugute.
Zuerſt dem nicht yft gehörten fünften Brandenburgiſchen
Konzert von Johann Sebaſtian Bach, das dem Orcheſter eine
Soliſtengruppe von Klavier, Violine und Flöte gegenüberſtellt.
Wie in alter Zeit üblich, wurde das Konzert ohne ſtabführenden
Dirigenten geſpielt, Rofenſtock leitete als Klavierſoliſt vom
Flü=
gel aus, und das Streichorcheſter ging vorzüglich mit. Es war
eine wahre Luſt, dieſem dynamiſch reich abſchattierten Muſizieren
zu lauſchen. Roſenſtock glänzte als virtuoſer Pianiſt,
Drumm und Geißler (Violine und Flöte) gaben ebenfalls
ihr Beſtes. Beſonders ſchön war der Mittelſatz, bei dem das
Orcheſter ſchweigt und das Soliſtentrio in melodienreichem Satz
ſchwelgt.
Den Schluß des Konzertes bildete Beethovens fünfte
Sin=
fonie, vom Orcheſter ganz hervorragend geſpielt. Roſenſtocks
Auf=
faſſung war originell und packend. Das Voranſtellen der beiden
erſten Motive in langſamem Tempo wie ein thematiſches Motts
wird neuerdings von den meiſten Dirigenten beliebt, währen!
man früher gewöhnlich ſchon energiſch drängend begann. Für
unſere abwägende, ſpekulierende und analyſierende Zeit iſt dieſe
Auffaſſung ſicherlich ſehr berechtigt. Auch vor dem Einſatz des
zweiten Themas, überhaupt bei allen Fermaten wiederholten ſich
ganz logiſch dieſe kleinen Grave=Abſchnitte. Originell war, daß
alle lyriſchen Stellen duftiger und leichter genommen wurden,
als es ſonſt meiſt geſchieht, ich möchte ſagen, mozartiſcher, und daß
alle Kraft aufgeſpart wurde bis auf den grandioſen Schlußſatz
der ſich als glänzende C=Dur=Apotheoſe dann um ſo großartiger
hervorhebt. Und mit welch ſtürmiſchem Temperament wurde das
Finale geſpielt! Es war eine großartige Leiſtung, die die
Aus=
nahmeſtellung der fünften Sinfonie, ihre Bedeutung als
Vor=
läuferin der neunten, als formelles Vorbild für die Geſtaltung
des Ganzen bei Bruckner und anderen neueren Meiſtern, ihre
unübertroffene Geſchloſſenheit hervorragend verdeutlichte.
Be=
geiſtert wurde Roſenſtock am Schluß gefeiert und immer wieder
hervorgerufen.
Buchanzeigen.
Keinrich Bechtolsheimer: Rheiniſches Land und rheiniſche Leute, Verlag
Emil Roth, Gießen. 2.— Mr.
Anton Ad. Hofmann: Der ſchwarze Jobſt, Heimatverlag Leop. Stocker,
Leipzig. 4.50 Mk.
Hans Schrott=Fiechtl: Das linke Pfarrerle, Heimatverlag Leop. Stocker,
Leipzig. 5.— Mk.
* Maſikfeſt in Lindenfels.
Die Jahreszeiten von Haydn.
Wirklich, die Lindenfelſer hatten recht, ihre Aufführun
Haydnſchen Jahreszeiten ein Muſikfeſt zu nennen. Den!
beit her aus der Umgegend waren die Gäſte nach dem /
Städtchen geſtrömt, feſtlich war dieſes geſchmückt, und
egeiſterung erfüllte alle, die an der Aufführung des her!
ratoriums beteiligt waren, und übertrug ſich auf die zahtr
zuhörer, denn zu Herzen geht, was aus dem Herzen I.
Wer es ermißt, ras das für eine Arbeit iſt, mit einem land.
eſangverein ein derart großes Werk faſt ſtrichlos einzu
en, mit Sängern, die zum großen Teil keine Noten kenne!
Nitgliedern, die den Sommer über ſpät abends, ermüde
r ſchweren landwirtſchaftlichen Arbeit in die Proben ihi
der wird ſtaunen über den Wagemut des Herrn Lehrer
Zinkel der trotz aller dieſer Schwierigkeiten ſich nicht 90
chrecken laſſen, ſondern innerhalb eines Jahres Stein au
ügte, bis endlich alle Teile gleichmäßig beherrſcht wpurden.
zutes Stimmenmaterial ſtand ihm dabei zur
Verfügung=
ſt der Frauenchor nicht ſtark, aber eine Reihe gut gebit
angvoller Stimmen reißt die übrigen mit und verebet!
Ganze im Klang. Beſonders aber muß bei der Leiſtunk
Chores hervorgehoben werden, mit wie gutem Ausdru,
velcher wirllich inneren Hingabe vorgetragen wurde, wie.
niſch und flüſſig alles klang. Es iſt ſelbſtverſtändlich, oa
ei dieſer Beſprechung den Gefangverein „Liederlranz *
1s nicht mit großen ſtädtiſchen Oratorienvereinen beret”
vollen, die in tadelloſer Tonreinheit und unfehlbarer Siche
es Einſatzes ein Haydnſches Oratorium meiſtern, *
jändlich kam es auch einmal vor, daß an einer harmonin
unders ſchwierigen Stelle es kleine Trübungen gab, aug
ie und da Einſätze in den Fugen vor, die etwas 30ß90
en, trotzdem aber war die Geſamtwirlung prachtvol, Aie
ratorium gelangte ſo zum Vortrag, daß es jeden Zu9.
zeiftern konnte und mußte.
Mit ſtraffer Hand leitete Herr Hinkel. Sein wirklich
eriſches Eingehen auf alle Einzelheiten der Partitur
As=
enswert. In ihm verbindet ſich eine treffliche Begäbnns
inem hervorragenden Fleiß, denn es iſt für einen LeN
nem Landſtädtchen doch ganz beſonders ſchwer, iich
uſikaliſch zu fördern, daß er bis zur Beherrſchung eine.
zen Partitur gelangt. Beſonders der Schſpung, mit T.‟"
roßzügigen Chöre angefaßt wurden, der Humor, mit —"
en feinen Einfällen Haydns nachging, waren herhnite
Nummer 269
Dienstag, den 28. September 1926
Die Abrüſtungsfonferenz.
Sitzung der vorbereitenden Kommiſſion.
Scharfe Verurteilung der bisherigen Methode des Militärkomitees.
* Genf, 27. September. (Priv.=Tel.)
die heute dormittag unter dem Vorſitz von Loudon=Holland der beiden Hauptereigniſſe, der Aufnahme Deutſchlands und der
zuſammengetreten iſt, beriet den von dem Redaktionskomitee ab= und vielfach noch gar nicht richtig anerkannte Arbeit geleiſtet.
xeänderten Antrag des amerikaniſchen Delegierten Gibſon, der in Als eines der bedeutendſten Ereigniſſe neben den Beſchlüſſen
zwar beſtehen läßt, aber doch ſchärfer als früher die Berückſich= Nobert Ceeil die Unterzeichnung der Konvention gegen die
Skla=
tigung der politiſchen Elemente durch das Militärkomitee tadelt.
aus, „daß die Arbeit des Militärkomitees in kürzeſter Friſt be= nicht nur der engliſche, ſondern auch der franzöſiſche
Außenmini=
endet werden ſoll, wobei der Tatſache Rechnung getragen iſt, daß ſter ſich gegen allzu weite Ausdehnung ihrer Befugniſſe gewandt
die Vollkommiſſion ſelbſt allein zuſtändig bleibt zur Berückſich= 9
Akell=
tigung der politiſchen Seite der Fragen, wie der weiteren Tat= ſuchen müſſe, in der Abrüſtungskonferenz ſoviel als möglich zu
des Fragebogens trägt. Schließlich wird das Militärkomitee er= einberufen. Auf eine weitere Frage, ob er glaube, daß im Falle
zu verzichten und bei den einzelnen Antworten auf den Frage=
Delegationen jener Anſicht geweſen ſind.”
Der Antrag Gibſon.
Zu dem Antrag, der eine außerordentlich ſcharfe Verurtei=
Regierung der Vereinigten Staaten oft genug den Wunſch aus= tragt worden. Die nächſte Ratstagung beginnt am 6. Dezember,
geſprochen habe, die Arbeiten der Abrüſtungskommiſſion möchten vorausſichtlich in Genf, falls nicht bis dahin andere
Entſchei=
zu praktiſchen Ergebniſſen führen, und daß ſie es nicht nötig habe,
ſich gegen die Vorwürfe zu verteidigen, daß ſie jetzt die Arbeiten
verzögern wolle. Die amerikaniſche Regierung gehe
von drei Geſichtspunkten aus:
1. Die Landrüſtung ſoll durch regionale Abkommen beſchränkt
werden.
2. Zur Einſchränkung der Seerüſtungen ſollen diejenigen war, ergriff Macdonald das Wort zu einem Antrage, wonach das Unter=
Schiffskategorien erfaßt werden, die im Waſhingtoner
Ab=
kommen nicht berückſichtigt worden ſind.
einzelner Fragen, die hier beſonders ſtudiert werden, ſeiner
Löſung nähergebracht werden.
Zur Frage der Kontrolle, die von dem franzöſiſchen
Mitglied in den Vordergrund geſtellt worden war, erklärte die
amerikaniſche Delegation, daß Abrüſtungsabkommen nur auf der Liberalen Partei da Erfolg gehabt, wo die Regierung geſcheitert ſei,
dem guten Glauben der einzelnen Staaten baſieren könnten, weil
eine wirkliche Kontrolle ohnehin unmöglich wäre.
In einer längeren Debatte erklärte u. a. Paul=Boncour,
regionalen Abkommen, wenn die Abrüſtungskonferenz dadurch zu
einer allgemeinen Abrüſtung gelangen könne, zufrieden wäre, kürzlich beſchloſſene Achtſtundentag im Bergbau erſt von einem
beſtimu=
wenn er auch ein allgemeines Abkommen vorgezogen hätte.
Gib=
ſon bemerkte darauf, daß ſeine Regierung durchaus, nicht der
Löſung vorgreifen wolle, ſondern nur dazu beizutragen beſtrebt
ſei, daß ſie gefunden werde.
die gleichzeitig Präſidenten des Militär= und des wirtſchaftlichen
Unterkomitees ſind, Cobian=Spanien und Buero=Uruguay,
wur=
den erſetzt durch de Brouckere für das Militärkomitee und ſtaatlichung der Kohlenbergwerke näherzutreten.
Veverka für das Wirtſchaftskomitee.
Der Antrag Lord Robert Cecils, ein ſechsgliedriges
Komitee für die Weiterverfolgung der Arbeiten der
Unter=
komitees einzuſetzen, ſollte auf Antrag von Beneſch vertagt
wer=
den, doch zog Lord Ceeil ſeinen Antrag, den in der letzten
Sitzung de Brouckere mit der Begründung bekämpft hatte, daß dieſelbe Zuſammenſetzung wie das alte Kabinett, ſo daß
Mlodzia=
er auf eine Diktatur der Großmächte hinauslaufen würde,
an=
geſichts der Stimmung der Kommiſſion zurück.
Die Vollkommiſſion nimmt ihre nächſte Tagung
für ſpäteſtens Anfang Januar 1927 in Ausſicht. Das
Ratskomitee für die Frage des Artikels 16 tritt am 1.
Dezem=
ber zuſammen.
Lord Robert Cecil über die 2.
Völkerbunds=
verſammlung.
* Genf, 27. September. (Priv.=Tel.)
Lord Robert Cecil verabſchiedete ſich heute abend im Hotel
Beaurivage von den Preſſevertretern und gab dabei ſeiner
Be=
friedigung über die ſeiner Meinung nach ſehr erfolgreich ver=
Die vorbereitende Kommiſſion für die Abrüſtungskonferenz, laufene 7. Völkerbundsverſammlung Ausdruck. Auch außerhalb
Reform des Rates, hätte die Verſammlung eine ſehr nützliche
ser abgeänderten Form die bisherige Arbeit des Militärkomitees über die Wirtſchafts= und Abrüſtungskonferenz ſieht Lord
verei an. Er wandte ſich dann gegen die vielfachen Kritiken, die
man an der Haltung der engliſchen Delegation geübt habe, und
IIn dem abgeänderten Antrag ſpricht die Kommiſſion den Wunſch betonte, daß in der Frage der Befugniſſe der Mandatskommiſſion
Auf Befragen erklärte dann noch Lord Ceeil, daß man
ver=
ſache, daß ſie allein die Verantwortlichkeit für die Beantwortung erreichen, denn ſolche Konferenzen könne man nicht aule Jäyre
ſucht, auf das von ihm eingeführte Verfahren der Abſtimmungen eines Mißlingens der Abrüſtungskonferenz die Waſhingtoner
Regierung eine zweite Seekonferenz nach Wafhington einberufen
werde, erwiderte Lord Ceeil, daß ſeine Regierung der Anſicht ſei,
bogen einfach feſtzuſtellen, welche Delegationen dieſer und welche, daß über die Abrüſtungsfrage auf der Abrüſtungskonferenz des
Völkerbundes entſchieden werden ſoll.
Die Tragweite des Artikels 16.
Vom Ratskomitee, das ſeine nächſte Sitzung auf den 1.
De=
zember anberaumt hat, iſt der belgiſche Delegierte de Brouckere
lung der bisherigen Methode des Militärkomitees darſtellt, er= mit einem Bericht über die Tragweite und Bedeutung des
Ar=
klärte der amerikaniſche Delegierte Gibſon, daß die tikels 16 für die Mitgliederſtaaten des Völkerbundes
beauf=
dungen getroffen werden, was hier als wenig wahrſcheinlich gilt.
Engliſches Unterhaus.
EP. London, 27. Sept.
Sofort nach Beginn der heutigen Unterhausſitzung, die zur
Ver=
längerung des Aus ahmezuſtandes um einen weiteren Monat und zu
einer gründlichen Ausſprache über die Bergbaukriſe einberufen worden
haus bis Mittwvoch zuſammenbleiben ſolle, anſtatt ſich bereits morgen
nachmittag bis zum 7. November zu vertagen. Gegenwärtig lägen
keinerlei Anzeichen dafür vor, daß bis Ende Oktober eine Einigung
3. Das Geſamtproblem der Abrüſtung ſoll durch Heraushebung zwiſchen Arbeitern und Arbeitgebern zuſtandekommen werde, und daher
müſſe das Parlament um den 27. Oktober herum wieder
zuſammen=
treten, da die Regierung gezwungen ſein werde, neuerdings eine
Ver=
längerung ihrer Vollmachten zu fordern. — Premierminiſter Baldwin
gab, einen Ueberblick über die Ereigniſſe in der Bergbaukriſe ſeit dem
1. Mai. Die Regierung habe ſich ſtets bemüht, die Rolle des Vermittlers
zu ſpielen. Möglicherweiſe hätte das redneriſche Talent des Führers
aber eine Beilegung der Bergbaukriſe müſſe auf etwas feſterer
Grund=
lage beruhen, als man ſie durch Reden erreichen könne. Die Regierung
ſei der Anſicht, daß die Grubenbeſitzer einen großen Irrtum begangen
hätten, als ſie die von Churchill vorgeſchlagene Dreiparteienkonferenz
daß er zur Frage der regionalen Abkommen, die in ablehnten. Es wäre ihre Pflicht geweſen, dieſe Einladung anzunehmen.
Macdonald erklärte darauf, es ſei klar, daß der Premierminiſter keinen
die Debatte geworfen wurde, noch ſagen müſſe, daß auch er mit Druck auf die Grubenbeſitzer ausüben wolle. Seit Beginn der Krife
habe die Regierung niemals mit offenen Karten geſpielt. Sie wolle
einen Geſetzentwurf annehmen laſſen, in dem beſtimmt werde, daß der
ten Datum an in Kraft trete. Dies werde vielleicht die Bergbaukriſe
n zwei weitere Monate abkürzen. Llotz) George bezeichnete als beſtes
ittel zur Beilegung der Kriſe, daß Churchill die während Baldwins
Abweſenheit begonnenen Verhandlungen mit den Grubenbeſitzern und
Bergarbeitern fortſetze. Wenn die erſteren die von der Regierung al
Die beiden zurückgetretenen Vizepräſidenten der Kommiſſion, allgemein gerecht und erträglich erkannten Angebote ablehnten, müſſe
die Regierung die Gruben ſelbſt übernehmen. Churchill erklärte in
ſeiner Antwortrede, daß die Regierung nicht beabſichtige, mit Rückſicht
auf den gegenwärtigen Konflikt dem Gedanken einer vorläufigen Ver=
Das neue polniſche Kabinett.
EP. Warſchau, 27. September.
Das zweite Kabinett Bartels, deſſen Ernennung durch
Prä=
ſident Moscicki heute vormittag um 11 Uhr erfolgte, zeigt genau
nuwſki Miniſter des Innern und Sufkowſki Unterrichtsminiſter
bleibt. Der Seim, deſſen nächſte Sitzung Donnerstag ſtattfindet,
hat die Wahl, entweder die Neuernennung der beiden Miniſter
trotz der ihnen ſoeben erteilten Mißtrauensvoten hinzunehmen
oder die Demonſtration vom Ende der letzten Woche zu
wieder=
holen. In dieſem Falle werden Seim und Senat aufgelöſt und
die Neuwahlen für Januar ausgeſchrieben.
V
Mit welcher Freiheit z. B. der Lachchor nach der Erzählung
Hannchens nicht nur geſungen, ſondern in ſtetem Drängen
wirk=
lich gelacht wurde, war famos, und wir erinnern uns kaum, das
Stück jemals ſo wirkſam gehört zu haben.
An dem hervorragenden Erfolg hatten auch die trefflichen
Soliſten gebührenden Anteil. Fräulein Betiy Aßmuth=
Darm=
ſtadt ſang das Hannchen. Die prachtvolle, in allen Lagen ebenſo
weiche wie voll klingende hohe Sopranſtimme, dieſer viel zu
wenig bekannten ausgezeichneten Sängerin, der feine, den
Wert=
ausdruck bis ins Einzelne nachgehende Vortrag, die überaus
liebenswürdige und ſympathiſche Auffaſſung machten ihr
Hann=
chen zu einer Leiſtung, an der auch der verwöhnteſte Kunſtkenner
ſeine helle Freude haben mußte. Ihren Vater, den alten
Päch=
ter, ſtellte dar Herr Dr. Friedrich Noack, der ſich als Meiſter des
rezitativiſchen Geſanges erwies und mit kraftvollem Baß ſeinen
vier Arien Charakter, Ausdruck und Plaſtik verlieh. Den jungen
Lukas ſang Herr Dr. Stiefenhofer=Darmſtadt mit einem weichen
und warm klingenden Tenor von großer Modulationsfähigkeit.
Beſonders das Duett mit Hannchen und ſeine Arie „Dem Druck
erlieget die Natur” ſeien als Höhepunkte ſeiner ausgezeichneten
Leiſtung hervorgehoben. Die zahlreichen Terzettſtellen, welche
die drei Soloſtimmen vereinigen, klangen ganz beſonders ſchön,
und das verdient um ſo mehr der Erwähnung, da ſie bei
groß=
ſtädtiſchen Aufführungen, in denen Künſtler aus allen
Himmels=
gegenden für ein derartiges Werk verpflichtet werden, häufig das
Schwächſte einer Aufführung ſind.
Als Orcheſter wirkte ein großer Teil des Städtiſchen
Or=
cheſters aus Darmſtadt. Die großen Unkoſten, die dadurch
ver=
urſacht wurden, konnten ſelbſtverſtändlich nicht durch die
ein=
malige Aufführung allein getragen werden, zumal da die
Ein=
trittspreiſe entſprechend der hohen volksbildneriſchen Bedeutung
der Veranſtaltung ſo niedrig wie irgend möglich gehalten
wur=
den. Es iſt darum der Zentralſtelle zur Förderung der
Volks=
bildung und Jugendpflege in Heſſen ganz beſonders zu danken,
daß ſie durch ihre Beihilfe die Feſtaufführung ermöglicht hatte.
Wie wir hören, hatten ſich auch die Soliſten unentgeltlich zur
Verfügung geſtellt. Das Orcheſter ſpielte mit viel Hingabe,
klangſchön, und beſonders ſeien die vielen Bläſerſoli
hervorge=
hoben, an kenen die Haydnſche Partitur ſo reich iſt, und die ſehr
ſchön klangen. Auch die erſte Violine war ſehr gut beſetzt,
lei=
der entſprach ihr die zweite ſehr wenig, an der anſcheinend wenig
geübte Aushilfskräfte wirkten.
Die Aufführung fand in der Kirche ſtatt. Ein Notbehelf,
da in Lindenfels kein Saal vorhanden iſt, der ſo viel Perſonen
faßt, daß mit einer irgentwie befriedigenden Einnahme hätte
gerechnet werden können. Viele Teile des Oratoriums vaſſen
ſelbſwerſtändlich ſehr gut in die Kirche, und das Ganze iſt auf
einen ſo innigen, fromimen Ton geſtimmt, daß man ſich mit
die=
ſer Maßnahme abfinden kann, aber die Chöre des Herbſtes und
der Lachchor im Winter, das Liebesduett befremden doch ein
wenig. Wenn wir auf der anderen Seite aber erwägen, daß
ohne die Benutzung der Kirche die Aufführung des
wunder=
vollen Werkes unmöglich geweſen wäre, daß die etwa 600
Zu=
hörer dann nicht mit dieſer tiefen reinen und wertvollen Kunſt
bekannt worden wären, dann begrüßen wir es aufs lebhafteſte,
daß die evangeliſche Kirche für dieſes Oratorium zur Verfügung
geſtellt wurde. Denn es war eine wirkliche Erhebung, dieſen
Klängen zu lauſchen, und ſo groß war die Begeiſterung der
Zuhörer, daß ſie es ſich nicht nehmen ließen, nachdem ſie
wäh=
rend der vier Teile die Weihe des Ortes berückſichtigt hatten,
zum Schluß in jubelnden, ſpontanen Beifall auszubrechen. Und
gerade der kirchlichſte Chor, der Schlußchor mit ſeiner mächtigen
Fuge und ſeinem zwiefachen, vom vollen Orcheſter zu größtem
Glanz geſteigerten Amen brachte dieſe hinreißende Wirkung
her=
vor. Es war eine Tat, mitten im Odenwald ein großes
Ora=
torium faſt ſtrichlos aufzuſühren, möge ſolche große und geſunde
Kunſt noch öfter in kleineren Orten erklingen und möge ſie ſich
die Herzen erobern. Das iſt wahre Pflege der Kunſt, das iſt
wahre Volksbildung.
*Wormſer Feſtſpielhaus.
Uraufführung:
„Die Wormſer.”
Heimatſpiel in 5 Akten von Georg Richard Roeß.
Heimatſpiele haben den Zweck, der Bevölkerung einer Stadt
oder Gegend geſchichtliche Tatſachen in entſprechender Form zu
vermitteln, um dadurch die Liebe zur Heimat zu befeſtigen und
zu vertiefen. Worms, die alte Nibelungenſtadt, mit ihrer
Ver=
gangenheit reich an bedeutſamem Geſchehen, iſt dafür geradezu
prädeſtiniert, da ſich der epiſche Stoff dem Dichter, in üppiger
Fülle auf Schritt und Tritt aufdrängt. Wenn auch der Name des
Stückes auf ein rein lokales Ereignis ſchließen läßt und den
Be=
wohnern von Worms allerdings die Hauptrolle zukommt, ſo
greift doch die Handlung weit über die Gemarkungen der Stadt
hinaus, denn ſie iſt typiſch für die Vorgünge, wie ſie ſich in der
erſten Hälfte des 13. Jahrhunderts in ſo vielen deutſchen Städten
abſpielten: der Kampf des aufſtrebenden Bürgertums, das, ſeiner
Macht bemußt, nach Selbſtändigkeit verlangt und die kirchliche
Vorherrſchaft beſeitigen will. Im Jahre 1220 hatten Mainz und
Worms ein Schutz= und Trutzbürdnis geſchloſſen, das 1254 zum
großen und mächtigen rheiniſchen Städtebund werden ſollte und
Seite 3
Italieniſche Pläne.
Von unſerem Korreſpondenten.
C.M. P. London, Ende September.
Schon vor einiger Zeit wurde die Möglichkeit einer
Beſpre=
chung zwiſchen Sir Auſten Chamberlain und dem Herzog
Muſſo=
lini angedeutet. Nach den letzten Meldungen iſt dies „zweite
Rapallo” nunmehr beſtimmt in Ausſicht genommen.
Es iſt fraglos, daß dieſe Zuſammenkunft die Staatsmänner
in Paris außerordentlich intereſſieren muß, denn nach dem, was
in hieſigen Blättern, ſpeziell im „Daily Telegraph”, auf Grund
von Berichten ſeines römiſchen Korreſpondenten verlautet, hat
ſich der „Duce” dem Gedanken einer weitgehenden Verſtändigung
mit der britiſchen Regierung zugewendet. Ob ihm zwar Sir Auſten
Chamberlain in allen ſeinen Gedankengängen ebenſo weit zu
folgen vermag, iſt eine andere Frage. Iſt doch auch ſchon das
erſte Rapallo für Muſſolini nicht ſo befriedigend verlaufen,
wie er es geträumt hatte. Damals ſtand freilich ſein Sinnen
auf eine Aktion in Kleinaſien, ſowie ſich die Gelegenheit bieten
würde. Dieſe Gelegenheit iſt heute in abſehbarer Zukunft ſicher
nicht zu erwarten, und ſein Verbündeter von damals, General
Pangalos, ſitzt in ſcharfer Haft, um einem Prozeß auf Leben und
Tod entgegenzuſehen. Darum ſollen aber doch die Pläne des
ita=
lieniſchen Diktators nicht weniger weit gehen. Es ſoll ſich um
nichts Geringeres als um die Anbahnung „eines Vertrages der
Freundſchaft und gegenſeitiger freundſchaftlicher Unterſtützung in
allen Fragen handeln, welche das Mittelmeer und die allgemeine
europäiſche Politik” betreffen. Ein ſolcher Vertrag würde
aller=
dings weit über alle die kleinen Balkanverträge hinausgehen, und
man iſt hier geneigt, drei große Fragezeichen zu machen. Und
doch gibt es zwiſchen der neuerlichen Balkanpolitik Italiens und
den jetzigen Plänen für die allgemeine europäiſche Politik einen
feſten Berührungspunkt: das Verhältnis Italiens zu Frankreich,
das durch die Fasciſten=Demonſtrationen kein beſſeres
gewor=
den iſt.
Es ſcheint faſt, als ob die franzöſiſch=deutſchen Annäherungen,
die nach Anſicht der hieſigen maßgebenden Kreiſe trotz der
per=
fiden Wiedergabe und Auslegung der privaten Rede des Dr.
Streſemann ihren ſicheren Gang weitergehen werden, den
Aus=
gangspunkt für eine der Gedankenreihen des Duce bilden. Man
ſoll in Rom annehmen, daß die Annäherungen die Lage in
Eu=
ropa, wie ſie durch den Verſailler und die anderen Verträge
zwi=
ſchen den alliierten Mächten geſchaffen wurden, vollſtändig
ändern könnten. Man hält es in dem inneren Zirkel Muſſolinis,
in dem Grandi die Hauptrolle als nunmehr ausſchlaggebender
Vertrauter ſpielt, nicht für ausgeſchloſſen, daß die Frage einer
Angliederung Oeſterreichs an Deutſchland nach Erledigung der
nächſtliegenden Fragen ſchließlich doch eine praktiſche Geſtalt
an=
nehmen könnte.
Für Italien, meint man, könnte das bedeuten, daß es ſich
nicht mehr um einen ſchwachen Nachbarn mit einer Bevölkerung
von 7 bis 8 Millionen handeln würde, ſondern um ein deutſches
Einheitsgehilde mit 72 Millionen, daß Deutſchlands Grenze
nicht mehr durch die Südgrenze Bayeins, ſondern durch den
Brenner gebildet würde. Bis dahin konnte Muſſolini auf die
Unterſtützung von Frankreich und ſeinen Freunden Polen und
die Tſchechoſlowakei rechnen, wenn es ſein Veto gegen die
An=
gliederung auf Grund des Verſailler Vertrages einlegen würde.
Was alles könnte ſich aber nicht aus dem Ausbau der
politiſch=
finanziellen franzöſiſch=deutſchen Verſtändigung entwickeln? Die
Möglichkeit einer Umgruppierung in Europa mache es für
Ita=
lien um ſo wünſchenswerter, eine Verſtändigung mit England
auch über die allgemeine europäiſche Politik anzuſtreben.
Wir müſſen, wie geſagt, dem „Daily Telegraph” die
Ver=
antwortung für die Schilderung dieſer Gedankengänge überlaſſen.
Deutſchland und Frankreich haben zwiſchen ſich für die nächſte
Zeit andere Aufgaben zu löſen. Und Sir Auſten beſitzt gewiß
weder Luſt noch Zeit, noch einen entſprechenden Mangel an
Vor=
ſicht, um auf Zukunftstraumgebilde einzugehen. Die Entente im
engſten Sinne wird nach wie vor ein Ariom der britiſchen
Außen=
politik bleiben und ſtets in Rechnung gezogen werden. Aber es
iſt andererſeits keine Frage, daß man hier ſeit einiger Zeit in
nicht zu engen Kreiſen Italien lieber hat wie Frankreich. Aber
daß der Duce bei einer Beſprechung mit Chamberlain — wenn
ſie nicht doch noch ins Waſſer fallen ſollte — eine nahe
Verſtän=
digung, vielleicht noch mehr, über alle Fragen des Mittelmeer=
Gebiets und damit verbundene Intereſſen anſtrebt, dürfte
wohl richtig ſein, und ebenſo, daß man in Paris auch ſchon eine
ſolche Ausſ; rache mit größter Aufmerkſamkeit und recht
gemiſch=
ten Gefühlen betrachten würde.
Italien und Frankreich ſtehen ſich jedoch noch auf einem
anderen Gebiet als ſcharfe Wettbewerber gegenüber: im Balkan,
beziehungsweiſe bei den Mächten der Kleinen Entente. Der
Ver=
trag mit Jugoſlawien von 1924 hat Muſſolini keine große Freude
gebracht. Die Ausführung haperte auf der anderen Seite.
Kro=
aten und Slawen proteſtierten gegen die Niederlaſſungen
italie=
niſcher Arbeiter an der dalmatiniſchen Küſte, gegen die Fort=
das natürlich anfänglich der Kirche ein Dorn im Auge war, bis ſich
die Erzbiſchöfe entſchloſſen, ſelbſt dieſem Bunde beizutreten. Bis
es aber ſoweit kam, bedurfte es ſcharfer Kämpfe, und einen
Aus=
ſchnitt daraus bringt das Werk. Da tritt uns Mangold zum
Maulbeerbaum, der Wormſer Bürgermeiſter und ehemalige
Münzmeiſter, entgegen, ein Kämpfer für die Freiheit, der im
Vertrauen auf ſein Recht und getragen von dem Bewußtſein
ſei=
ner gerechten Sache alles opfert. Sein Gegenſpieler Biſchof
Hein=
rich von Saarbrücken, ängſtlich bemüht, das Wohl der Stadt mit
den Vorrechten der Kirche zu vereinigen, den Freiheitsdrang der
Bürger aber nicht duldend, hebt ſich ſcharf dagegen ab. Dieſer
Streit der weltlichen mit der kirchlichen Macht entfeſſelt die
Ge=
müter und es kommt zum Kampfe, in dem der gar ſtreitbare
Biſchof obſiegt. Doch als Mangold alles verloren ſieht, läßt er
das neuerbaute Rathaus der Stadt lieber in Flammen
auf=
gehen, als die Schmach erleiden zu müſſen, daß die Bürger es auf
Geheiß des Biſchofs ſelbſt abreißen müſſen. Lange Gefangenſchaft
und ſelbſt die Drohung mit dem Tode vermögen den Trotz
Man=
golds nicht zu brechen — dieſe Ausſprache zwiſchen ihm und dem
Biſchof bildet den Höhepunkt des Stückes —, und nur das
un=
erwartete Eintreffen König Heinrichs UII. verſchafft ihm (etwas
plötzlich und unmotiviert) die Freiheit. Der König ſtiftet durch
ſein Urteil, wonach Kirche und Bürgertum ſich in die Macht
tei=
len ſollen, den Frieden, und die Kirchenglocken läuten zu einem
verſöhnenden Ende. In dieſe kriegeriſche Handlung ſind noch
zwei Liebesepiſoden als frei erfundene Nebenhandlung
einge=
flochten. Die einzige Schwäche des Stückes, das an die Regie
große, aber dankbare Aufgaben ſtellt, iſt dieſe Befreiung
Man=
golds, die mehr begründet werden müßte, da ſie dem Biſchof als
Angſt vor dem Fürſten ausgelegt werden muß, eine Eigenſchaft,
die dieſem aber gänzlich ferne liegt.
Der Dichter hat die geſchichtlichen Tatſachen etwas verändert
und zeitlich verſchoben, um dadurch die Charaktere folgerichtig
aufbauen zu können, und dies nicht zum Schaden der Handlung.
Die kräftige, urwüchſige Sprache voll Stolz und Bodenſtändigkeit
tragen dazu bei, das Stück als gut bezeichnen zu können, und es
dürfte vermutlich wohl bald auch über andere Bühnen gehen.
Die Darſtellung war ausgezeichnet. Franz Sauer
verkör=
perte den Biſchof ſowohl im geiſtlichen Gewand als, auch im
Panzerhemd vortrefflich und glaubhaft. Nach ihm gebührt
V. Gölz als Bürgermeiſter Mangold Anerkennung. Dieſer
ſtarr=
köpfige Bürger, der nur ſein Recht und nichts als ſein Recht will,
könnte gar nicht anders ſprechen. Die große Zahl der übrigen
Darſteller ſeien mit einem Geſamtlob bedacht. Reicher Beifall
und Plumen zeigten zum Schluſſe die Zufriedenheit der
Zu=
ſchauter, die ſtark mit auswärtigen Gäſten untermiſcht waren. Es
ſind noch mehrere Wiederholungen geplant.
K. R.
Seite 4
ſetzung der Bahn nur bis Spalato anſtatt bis Cattaro, gegen die
Etablierung eines Außenpoſtens in Albanien uſw. Muſſolini
wendete ſich an die einſchließenden Nachbarn Jugoſlawiens:
Bulgarien und Rumänien. Frankreich konnte der Etablierung
einer anderen Hegemonie nicht ruhig zuſehen. Es ſchloß
Ver=
träge mit Jugoſlawien und Rumänien ab und begünſtigte die
Annäherung zwiſchen Jugoſlawien und Bulgarien. Ungarn und
Jugoſlawien nähern ſich. Frankreich hat augenblicklich den letzten
Zug im Spiel gewonnen. So iſt es nur natürlich, daß Muſſolini
einen neuen Erfolg buchen muß, um die öffentliche Meinung in
Italien wieder einmal anzufeuern.
Buu italieniſch=rumäniſchen
Freundſchaftsvertrag.
Die überans wichtigen Ereigniſſe in Geuf und Thoiry haben
das Intereſſe von dem italieniſch=rumäniſchen Vertrag gänzlich
abgelenkt. Nur in den unmittelbar intereſſierten Ländern wurde
eigentlich dieſer Vertrag zur Kenntnis genommen. Die ſchönen
Reden Muſſolinis und Avereseus verklangen, ohne beſondere
Aufmerkſamkeit zu erregen. Und doch verdient dieſe neueſte
diplomatiſche Aktion des Duce eine beſondere Aufmerkſamkeit.
Die Rede des rumäniſchen Miniſterpräſidenten Averescu,
der von ſeiner Romreiſe wichtige diplomatiſche Reſultate
erwar=
tete, war von einer ungewohnten Herzlichkeit. Die
Verbrüde=
rung zwiſchen Italien und Rumänien wurde in ſehr begeiſterten
und ſchwungvollen Reden gefeiert. Man hat in Bukareſt alſo
fieberhaft die Veröffentlichung des Vertrages erwartet, um ſo
mehr, als die Erneuerung des Vertrages mit Frankreich die
rumäniſchen Wünſche voll befriedigte. Frankreich wie England
haben ſeinerzeit die Okkupation Beßarabiens durch Rumanien
anerkannt, die Unterſchrift einer dritten Großmacht fehlte nur,
um die rechtliche Lage Beßarabiens, gänzlich zu klären. Die
Hoffnungen ſind wieder ins Waſſer gefallen, die Faſſung des
Freundſchaftsvertrages iſt überaus kühl und nichtsſagend. Die
beßarabiſche Frage wurde charakteriſtiſcherweiſe nur in einem
Briefwechſel der beiden Regierungschefs behandelt. Demgemäß
wird Italien den Pariſer Vertrag von 1920 über Beßarabien
— erſt dadurch treten die zugeſicherten Garantien der
rumäniſch=
ruſſiſchen Grenzen in Kraft — erſt dann ratifizieren, wenn
ſei=
nen Intereſſen dadurch keine Präjudiz geſchaffen wird. Das iſt
weniger als nichts. Und wenn man die Faſſung des
Freund=
ſchaftsvertrages mit denjenigen, die in der letzten Zeit in
Eu=
ropa geſchloſſen wurden, vergleicht, dann wird erſt erſichtlich,
wvie vollkommen nichtsfagend er iſt. Es iſt darin zwar von
gegenſeitiger Unterſtützung und herzlicher Zuſammenarbeit die
Rede, aber für den Fall internationaler Verwickelungen ſverden
ſich Italien und Rumänien erſt noch ins Einvernehmen ſetzen.
Und für die ettvaige gewaltſame Bedrohung der Sicherheit der
Vertragspartner ſichert man — wohlwollende Unterſtützung und
diplomatiſche Hilfe zu. Das iſt noch weniger, als was der
Völker=
bund ſeinen Mitgliedern verſpricht.
In Bukareſt war man, als der Vertrag veröffentlicht wurde,
wie abgebrüht. „L’Indépendance Roumaine” wie „Viitorul” —
Organe der Liberalen Partei — haben die Meinung ausgedrückt,
daß der Vertrag überhaupt keine Exiſtenzberechtigung habe, da
die Grenzen Rumäniens darin nicht garantiert werden.
Viel=
mehr wäre dadurch die Stellung Rumäniens Rußland
gegen=
über nur noch geſchwächt, denn bisher war die Haltung Italiens
in der beßarabiſchen Frage wenigſtens ungewiß. Sie betonten,
es ſei zu bedauern, daß ſich ein rumäniſcher Miniſterpräſident
zu der Unterſchreibung eines ſolchen Vertrages bereit gefunden
habe. Auch andere Blätter ſind durchaus der Meinung, daß
durch den Vertrag nur fremden Intereſſen gedient werde. Die
Meinung, daß die Reiſe des Generals Averescu nach Rom einen
ſchweren Fehler darſtelle, iſt alſo ziemlich einheitlich.
Der italieniſch=rumäniſche Freundſchaftsvertrag hat alſo der
italieniſch=rumäniſchen Freundſchaft herzlich wenig genützt,
viel=
mehr hat er in Bukareſt gegen Muſſolini Verbitterung
aus=
gelöſt. Die Bemühungen der italieniſchen Diplomatie, zwiſchen
Rußland und Rumänien ein erträgliches Verhältnis zu ſchaffen,
nimmt man nicht ſehr ernſt. Und was erſt die wirtſchaftliche
Zuſammenarbeit mit Italien betrifft, darüber laufen die
Mei=
nungen ſehr auseinander.
Der dem Quai dOrſay naheſtehende „Temps” hat der
Engergeſtaltung des Verhältniſſes zwiſchen Bukareſt und Rom
einen Leitartikel gewidmet und darin di beiden lateiniſchen
Schweſtern zu der Annäherung in ſüßlichem Tone
beglück=
wünſcht. Gleichzeitig läßt er aber ſo etwas wie eine
Befriedi=
gung über das negative Ergebnis der Verhandlungen
durch=
fühlen; denn es ſteht nun feſt, daß Italien zu keinem ernſten
Opfer geneigt iſt, um ſeine Vorherrſchaftspläne am Balkan
ver=
wirklichen zu können, wenigſtens will man daſür nicht die gute
Freundſchaft zu Rußland opfern. Das entſpricht übrigens
voll=
kommen der Natur Muſſolinis und ſeiner Vorliebe zu halben
Sachen.
In den Nachbarländern Rumäniens — in erſter Linie
ſelbſt=
verſtändlich in Nußland — deutet man den Vertrag durchaus in
dieſem Sinne. Die Kommentare der Preſſe ſind mehr oder
weniger voll Schadenfreude. Auch aus einem anderen Grunde
ſcheint der Mißerfolg Avereseus jetzt beſonders unangenehm
zu ſein. Faſt zur ſelben Zeit, als die Verhandlungen in Rom
geführt wurden, iſt eine Annäherung zwiſchen Jugoſlawien und
Ungarn zuſtande gekommen. In einer Rede iſt der ungariſche
Reichsverweſer Horthy ganz offen auf die Anregungen einer
ungariſch=jugoſlawiſchen Freundſchaft eingegangen. Seitdem
haben Nintſchitſch und Raditſch Interviews an die ungariſche
Preſſe gegeben und darin ihre freundſchaftlichen Gefühle für
Ungarn betont. Die Iſolierung Rumäniens iſt damit
ausge=
ſprochen, da Ungarn ſich ſcheinbar für die jugoſlawiſche
Freund=
ſchaſt entſcheiden wird. Man hat in Bukareſt ſeinerzeit die
An=
näherung an Italien als ein günſtiges Zeichen einer Aera der
außenpolitiſchen Aktivität begrüßt, und niemand hätte es
ge=
glaubt, daß die Freundſchaft zu Italien ſo magere Ergebniſſe
bringen werde. Gerade in punkto Rußland bedeutet auch die
Kleine Entente keine Unterſtützung, und ſo wird, wenn einmal
das Land in eine ſchwere außenpolitiſche Situation geraten
ſollte, nichts anderes übrig bleiben, als den Nachbarn entweder
in Beßarabien oder anderswo territoriale Konzeſſionen zu
machen.
Eine ſpaniſch=italieniſche Flottenkundgebung für Tanger?
w. London, 27. September.
Der Korreſpondent des „Daily Chronicle in Tanger will
erfahren haben, daß am nächſten Mittwoch eine ſpaniſch italieniſche
Flottenkundgebung für Tanger veranſtaltet werden ſoll, an der
zwei große italieniſche Kriegsſchiffe und ein ſpaniſches
Kriegs=
ſchiff teilnehmen würden. Damit ſoll, wie man annehme, Eindruck
bei den Eingeborenen, ebenſo wie bei Frankreich und England,
hervorgerufen und betont werden, daß Italien die ſpaniſchen
Anſprüche auf Tanger unterſtütze. In Londoner diplomatiſchen
Kreiſen würden durch dieſe Nachricht Erinnerungen an Agadir
hervorgernfen. Nicht nur Frankreich, ſondern auch
Groß=
britannien ſei an irgendwelchen Verſuchen, eine Neuverteilung
marokkaniſchen Küſtengebietes vorzunehmen, intereſſiert.
Parteitag der beſſiſchen Oemokraten
Bad=Nauheim, 26. Septe=
Geſtern und heute fand hier der diesjährige La s
parteitag der Demokratiſchen Partei He —, zu dem zahlreiche Parteimitglieder, beſonders au
Odenwald, Rheinheſſen und dem Vogelsberg, erſchienen
Am Samstag abend fand ein Begrüßungsabend ſtatt, b.
u. a. die Landtagsabgeordneten Schreiber=Vilbel, Eberle= und Reiber=Darmſtadt, ſowie Finanzminiſter Henri —,
chen. Finanzminiſter Henrich ſchilderte kurz die —u
tung Heſſens als Brücke zwiſchen Nord und Süd und 4.5
auf den bevorſtehenden Kampf um die republikaniſche MLſt
des Landes, der ſchwere Nervenkämpfe erfordern werde Ea
Reiber umſchrieb die Bedeutung des Gedankens des Eigg.
ſtaates, unter dem der Parteitag ſtehe. Dieſer Gedanke ſ „
ch=
neu, ſondern bedeute die Fortſetzung einer langjährigen
Fo=
kratiſchen Forderung. Seine Verwirklichung bedeute di =t,
Gewähr gegen die Reſtaurationsbeſtrebungen kleinſta mer
Potentaten.
Der Sonntag vormittag war internen Beratungen vo
/ol=
ten, zu denen nur Parteimitglieder Zutritt hatten. Am S.=,a
nachmittag fand eine große öffentliche Verſammlung ſte Sie
ſich zu einer großen Kundgebung für den Einheitsſtaat ge „
Reichstagsabg. Staatspräſident a. D. Dr. Hummel
entwickelte die Notwendigkeit, zum deutſchen Einheitsſt Zu
kommen. Er ging aus von der großen Umwandlung des
at=
lichen Geiſtes in der Welt und dem Rufe nach Sammlur ver
ſich überall in Deutſchland erhebe. Die Tage der ſüdlichen
a=
turen ſcheinen gezählt zu ſein. Auch im Oſten Europas reg frch
Kräfte, um an die Stelle des Terrorismus, die konſtitur /Fſe
Demokratie zu ſetzen. Die Frage, ob das jetzige politiſche ge
Deutſchlands den kommenden neuen Verhältniſſen Euror
ge=
wachſen ſei, müſſe verneint und deshalb dem ideellen Zu/ ach
Unitarismus auf dem Gebiete des öffentlichen Lebens imr
Raum gegeben werden. Die Intereſſen der Länder ſeie —n
Bedürfniſſen des Reiches unterzuordnen, um es nicht in „er
außenpolitiſchen Aktionsfreiheit zu hemmen. Das Beſtehen
Ti=
ſtaatlicher Regiekungen und Parlamente bringe eine läb Se
Unſicherheit in die Reichspolitik. Deshalb müſſe der vo Se
Geiſt der Länder mit den Intereſſen des Reiches in Uebere
Ti=
mung gebracht werden. Wenn die Landesgrenzen fielen, me
trotzdem die kulturelle Eigenart der Länder gewahrt n —i.
Einer aktiven deutſchen Außenpolitik müſſe das Gefüge de
n=
heitlichkeit des Reiches zur Seite geſtellt werden.
Nach Hummel ſprach noch der
heſſiſche Finanzminiſter Henrich,
der ſich gleichfalls in poſitivem Sinne zur Frage des Eit
S=
ſtaates äußerte. Dieſer werde keine Schädigungen, ſonder — bringen, wie den Abbau der Parteizerklüftungen, de — und Klaſſengegenſätze. Für Heſſen werde de — des Einheitsſtaates akut, ſobald es frei in ſeinen
E=
ſchlüſſen ſei und mit gleichen wirtſchaftlichen Kräften und it
politiſcher Freiheit wie die übrigen Länder daſtehe. Sije
heſſiſches Gebiet beſetzt ſei, könne davon allerdings nid
ſprochen werden. Der Zeitpunkt werde aber hoffentlich ſeh
kommen. Einheitsarbeit werde es bis dahin genug r,
namentlich in der Pflege des geiſtigen Gedankens, um wirkl 1a
Einigkeit, Recht und Freiheit im Deutſchen Reiche zu gele ..
An die im Berlin am gleichen Tage ſtattfindende repr —
niſche Führertagung, die ebenfalls unter dem Gedanken des —
heitsſtaates ſtand, wurde ein Sympathietelegramm gerichtet E
dem Geſang des Deutſchlandliedes fand der Parteitag ſein ..
B4
IIt Aud. Banger
B
G. m. b. H.
S
FRANKFURT A. M. / Junghofstr. 19
Gerfatde
Ausgewählte Werke
aus 8 Jahrzehnten
der deutschen u. ausländischen
Malerei
(1840— 1920)
u. a.
Zwei bekannte badische
Privatsammlungen
Andr. Achenbach / Ch. Alt
K. Winder / Boele / Bürkel
Busch /BB. Constant /Corinth
Begas / Feuerbach / Flamm
Sericault / Srützner / H. F.
Gude /Gurlitt / Habermann
H. Kauffmann / H. v. Neller
Leickert /Beistikov /v.
Len=
bach / Max Liebermann
Hans v. Marées / G. v. (Max
Ch. RRibot / Röth / RRoubaud
Jalinas / Sd. ſchleich
ochmutsler / Cſchönleber
H. eſeits / olevogt / Operl
Opitsweg /otadler /CCrübner
Waldmäller / Sügel
Ausstellung: 2.—4. Oktober 1926
Versteigerung: 5. Oktober 1926
Katalog 1081 mit 48 Abbildungen und
Vorwort von Dir. Dr. W. Schürmeyer,
Frankfurt am Main
R.-M. 3.—
V
HoheltaA
Telephon 3834
Zimmerſtraße 7
Wannenbad I. Kl. 1.25, II. Klaſſe 0.80
Krankenkaſſen zugelaſſen.
(13923
S
Halbſtück= (12135a
Tchgos
Ka
ca. 650 Liter, aus
Kaſtanienholz, friſch
entleert, faſt neu.
Rote u. weiße
Aus=
ſchank=u. Süß=Weine
in reicher Auswahl.
Verlangen Sie
Preisliſte.
Juan Prim
Darmſtadt
Wein=Import
Mathildenplatz Nr. 8.
Teleph. 3281.
Sooooe
„Von Stuttgart liabe
ich mir ein (I. St. 1389
Tipp=Kick
mitgebracht, weil es
jetzt ſo billig zu haben
iſt.” — „Ich möchte
auch eins, wer
ver=
kauft es hier? — „Ich
weiß nicht; beſtell Lir
doch einfach im
Spiel=
warenladen „Dipp=
Kick, das einzig echte
Tiſchfußballſpiel mit
mechaniſch kickenden
Figuren; es iſt ein
feines
Geſellſchafts=
ſpiel.” Edwin Mieg,
Schwenningen a. N.
Paßbilder
in einer Stunde (11409
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. . Tel. 1912
„Stock”=
Leichtmotorrad
für Rm. 180—
Müller & Ober
Rheinſtr. 39. (13858gid
Oielkeldscke Tabdle-und eigarekenFabtz
Helaidzefine Hags Ziekz /Gine,bitt. M0rrskr2fü
Käln/Kärigsberg i. Pe. / Seifkenwer,sü.bef t.Ha.
TV 13286
K
Dannenam
in Filz, Borde und
Sammt, neueſte
Modelle, zu
fabei=
haft billigen preiſen.
Hüte werden zum
Umar=
beiten angenommen
Modehaus Treser
Kirchſtr. 19, 1. Stock. „,
Lampenschirm-Gestel
für Nachttiſche
30 cm Durchm.
50
60„
24—2D „o
22
alle Formen g
aJap=Seide 4,80., Ia Seid.=Batiſt1
Fern ſämtl. Zubehör zur Seide paſſen
Seidenfranſ, Schnüre, Nüſchen, Wicke
uſw., ſow. fert Schirme in gr. Ausw.
Spezial=Geſch. f. Lampenſchirmbel
Beſſungerſtre
Au
A. MerZg dnie 3, Herme
(B6482)
Mf56655
Gebrüder Nobe
Baudekoration und Kunſigewerblie
Werkſtätten (1350
Telephon 1241 Wendelſtadiſtr. 2
N775 775
Auf Wunſch Teilzahlung in bequemen R
z‟
IwK
Belldafe
in großer Auswahl
Borteilhafte Preiſe, da keine Ladenlp
Riesſtr. 34, I. Etage, Ecke 500
NB. Beſichligen Sie ohne Kaufzwang unſer ?
Intnigd=
Aetdhe der / Autoſchwalt
Alle Größen ſtets am Lager.
Parfümerie Fillmal
Eliſabethenſtraße 21
* für Magen- und Darmkrank
Wilhelm Mitze
Brot- und Wiener Feinbäckerei
Darmstadt Hügelstr.1
Nummer 269
Dienstag, den 28. September 1926
Aus der Landeshauptſitadt.
Darmſtadi, 28. September,
Margarete Krichbaum zu Walldorf. (Kreis Groß=Gerau) zur
Hand=
rrbeitslehrerin an der Volksſchule daſelbſt, Frieda Molter zu
Biebes=
eim (Kreis Groß=Gerau) zur Handarbeitslehrerin an der Volksſchule zu
Biebesheim und Umgegend (Kreis Groß=Gerau); am 31. Auguſt: Helene
Deilmann zu Lampertheim (Kreis Bensheim) zur
Handarbeitsleh=
erin an der katholiſchen Volksſchule daſelbſt, Katharina Klein zu
Zwingenberg (Kreis Bensheim) zur Handarbeitslehrerin an der
Volks=
chule daſelbſt, Anna Leiſt zu Bensheim zur Handarbeitslehrerin an
der katholiſchen Volksſchule daſelbſt, Margarete Stappel, zu
Bür=
tadt (Kreis Bensheim) zur Handarbeitslehrerin an der Volksſchule
da=
rrbeitslehrerin an der Volksſchule daſelbſt. Anna Aufleger zu Rüſ= Verkehrseinſchränkung iſt zwar in letzter Minute noch etwas
elsheim (Kreis Groß=Gerau) zur Handarbeitslehrerin an der Volksſchule
daſelhſt. Anna Haas zu Groß=Gerau zur Handarbeitslehrerin an der
Boltsſchuie daiebſt. Goa bainz zu Dietesheim Kreis Ofenhach) zur Darmſtadt Stuttgart ganz geſtichen worden. Es hleibt als Nachtver=
Handarbeitslehrerin an der Volksſchule daſelbſt, Anna Schröder, zu
Seligenſtadt (Kreis Offenbach) zur Handarbeitslehrerin an der
Volks=
ſchule daſelbſt: am 2. September: Wilhelmine Martin, zu Büttel=
Sorn (Kreis Groß=Gerau) zur Handarbeitslehrerin an der Volksſchule
Handarbeitslehrerin an der Volksſchule zu Großen=Buſeck und
Um=
gegend.
ſtudienrat am Landgraf=Georgs=Gymnaſium zu Gießen Ludwig Hüter
auf ſein Nachſuchen vom 1. Oktober 1926 ab, der Lehrer an der
Volks=
fch
ule zu Merlau (Kreis Alsfeld) Heinrich Gemmer auf ſein
Nach=
ſuchen wegen geſchwächter Geſundheit vom 1. Oktober 1926 an. — Auf
Grund des 8 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten
Bom 2. Juli bzw. 19. Dezember 19B3 in der Faſſung des Geſetzes vom
8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. 249) tritt am 1. Oktober 1926 in den
dauern=
den Ruheſtand Lehrerin im einſtweiligen Ruheſtand Luiſe Rady zu
Mainz.
— Erlebigt: Die Stelle des Amtsvorſtandes des Forſtamts
Kra=
nichſtein. Schluß des Meldetermins 15. Oktober I. Js.; ferner: eine
Lehrerſtelle für einen enangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Ober=
Ingelheim (Kreis Bingen!. Dem Lehrer ſollen die Amtsbefugniſſe
eines Rektors übertragen werden. Dienſtwohnung iſt nicht vorhanden,
jedoch kann eine Mietwohnung in Ausſicht geſtellt werden.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Dienstag, abends 7.30 Uhr, findet
im Großen Haus die erſte Wiederholung des bei dev Uraufführung am
Samstag mit außerordentlichem Beifall aufgenommenen Luſtſpiels von
Bertolt Brecht „Mann iſt Mann” ſtatt. Auf die vielfachen Fragen
teilt die Generaldirektion mit, daß die Melodie des Liedes „Mann iſt
Mann” von Bertolt Brecht ſtammt.
Am Montag, den 4. Oktober, findet im Kleinen Haus
gemeinſchaft=
lich mit der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft ein Tanzabend
von Eliſabeth Grube und Harald Kreutzberg ſtatt, beide
Mit=
glieder der Berliner Staatsoper. Eliſabeth Grube, die erſte
Solotän=
zerin der Staatsoper, wurde ſeinerzeit als Nachfolgerin von Evi Peter
und der berühmten italieniſchen Tänzerin Delera dieſer Bühne
ver=
pflichtet. Harald Kreutzbera hat ſich, namentlich in der vergangenen
Spielzeit, einen hervorragenden Namen als Charaktertänzer geſchaffen,
und erſt kürzlich in Salzburg im Rahmen der dortigen „Turandot”=
Aufführung einen geradezu ſenſationellen Erfolg erzielt.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Als Abſchluß ihrer Werbewoche
die von ſchönem Erfolg begleitet war, und zum 80jährigen Beſtehen der
Turngemeinde Darmſtadt 1843 veranſtaltete deren Singmannſchaft am
Sonntag in der Turnhalle am Woogsplatz einen Liederabend, der ſehr
gut beſucht war. Nach einem einleitenden Chorvortrag hielt der 1.
Ob=
mann, Herr Reichert, eine Anſprache, in der er ſeiner Freude Ausduuck
gab und den Anweſenden einen herzlichen Willkommengruß entbot.
Er dankte allen, die ihre Kräfte zur Dunchführung des Programms zur
Verfügung geſtellt hatten, den Soliſten, und insbeſondere der
Singmann=
ſchaft unter Leitung von Herrn J. Kehr, deſſen beſtimmte, aber
liebens=
würdige Art und ſein Idealismus ſchon ſo viel erreicht hätte. Durch
die Pflege der Kunſt, namentlich des deutſchen Liedes, werde auch die
Sache des Turnens weſentlich gefördert. An dieſem Abend werde die
Kunſt der Unterhaltung dienen und den Mitgliedern ſowie den Gäſten
einige ſchöne Stunden bereiten. Der Redner warb dann für den
Ein=
tritt in die Singmannſchaft, und wies auf die Liſten zum einzeichnen
hin; er ſchloß mit einem dreimaligen „Gut Heil”. Die Turngemeinde
verfügt in ihrer Singmannſchaft über recht klangvolle Stimmen und der
Chor hat in Herrn 2. Kehr einen mit der Eigenart des Männergeſanges
wohlvertrauten muſikaliſchen Leiter. Rhythmiſch und in bezug auf
In=
tonation wunde am Sonntag abend Vorzügliches geboten; auch
dyng=
miſch, wegen der ſorgfältigen Abtönung der Vorträge waren die
Leiſtun=
gen des Chores außerordentlich wirkungsvoll. Im Verhältnis der
ein=
zelnen Stimmen untereinander war durch Abdämpfen der
Stimmgattun=
gen eine wohltuende Ausgeglichenheit hergeſtellt. Die dargebotenen
Chorlieder waren mit ſicherem Geſchmack von dem Dirigenten ausgewählt
und ſorgfältig vorbeveitet. Schon der Eröffnungschor die „Hymne an
die Kunſt” von Mangold war ein Prüſſtein für die Leiſtungsfähigkeit
der Singmannſchaft. „Der Waldſee” von Orth, „Die alten Straßen
noch” von Grippekoven, „Wach auf, du träumender Tannenwald” von
Winkler und „Deutſcher Wald” von Werth fanden eine farbenprächtige
und ſtimmungsvolle Wiedergabe. Ungemein friſch wurden noch am
Abends die Chöre „Das Wandern” von Zöllner und das
Schluß des
„Schitzenlied” von Sonnet geſungen. Ihre Wiedergabe war tonſchön,
charakteriſtiſch volksliedmäßig und von Naturfneude beſeelt. Die
Zu=
hörerſchaft ließ es an herzlichem und reichem Beifall für den Dirigenten
und den Chor bei allen Darbietungen nicht fehlen. Von den Soliſten
des Abends gewann ſich Herr Wundenberg die Sympathien des
Puhli=
kums mit Loewes „Tom der Reimer” und Abts „Der deutſche Knabe‟
Eine klangvolle, wohlgebildete Baritonſtimme vereinigte ſich hier mit
einer techniſch gut geſchulten Vortragskunſt zu einer eindrucksvollen
Ge=
ſamtleiſtung. Herr Braun zeigte ſich bei der Wiedergabe des „
Trom=
beters” von Speier und eines Rheinliedes von Humperdinck im
Voll=
beſitze ſeiner ſchönen, hellen und klingenden Stimmittel. Lebhaftes
Empfinden zeichete dieſe Vorträge noch beſonders aus. Muſikaliſche
Gaben von hohem Reiz waren die Flötenſoli von Herrn Ludwig Wilk,
ein Flötenkonzert von Molique, ſowie ein Nocturno und eine Mazurka
liche Technik wurden die melodiöſen und anſprechenden Kompoſitionen
der Zuhörerſchaft nahegebracht. Herr Auguſt Niebergall bewährte ſich
dabei als ſtilſicherer Begleiter am Klavier; das gleiche Lob gilt auch von
der Klabierbegleitung des Herrn Block bei den Geſängen. Im Rahmen
der reichhaltigen Vortragsfolge bot Hepr Georg Jöckel eine Reihe von
Rezitationen, die von ſchwungvollen Balladen zu heiteren
Vortrags=
nummern führten und ſehr wirkungsvoll mit einer Dichtung in
Darm=
ſtädter Mundart von Robert Schneider abſchloſſen. Wie bei den Chören,
ſo erwies ſich auch bei den Darbietungen aller Soliſten das Publikum
Turngemeinde. Herr Reichert, nochmals das Wort, um zum Beitritt in
die Turngemeinde und in deven Singmannſchaft zu werben. Er lud auch entſandt. Die A
zum Beſuch des Schauturnens am 10. Oktober im Großen Haus des
Landestheaters ein.
— Die Evangeliſche Volksgemeinſchaft, Ortsgruppe Darmſtabt hielt
ihre erſte öffentliche Verſammlung im „Perkeo” ab. Die beiden Redner
her von keiner anderen Partei gegen die Angriffe des Ultramontanis=
„Evangeliſchen Volksgemeinſchaft” zuſammenſchließen, um das
Refor=
mationswerk und den evangeliſchen Glauben zu verteidigen. So allein
könne der ungeheueren Gefahr begegnet werden, die in der
Neugrün=
anſcheinend unterſchätzt werde. Die Gegenreformation ſei im vollſten
Gang!. Ihr Ziel ſei, Deutſchland katholiſch zu machen. Unſer,
Reichs=
geſchäftsführer Pfarrer Weidner, bewies in eindricksvoller Rede, daß
irgendwie gehüimmert habe. Dies habe ſich vor allem bei der Errichtung
der Lehrſtühle für katholiſche Weltanſchauung in Darmſtadt und in
Gießen gezeigt. Und dann der vergebliche Annäherungsverſuch der
Deutſchnationalen an das Zentrum!. Auch ſei den wirtſchaftlich
einge=
ſtellten Parteien eine Löſung der ſozialen Frage der deutſchen
ſchaffen=
den Menſchen nicht möglich. Kraſſe Beiſpiele von Ausbeutung der
Arbeiter in einer Fabrik, von der ungerechten und ungleichen
ſteuer=
lichen Belaſtung beſtätigten ſeine Behauptung. Nur von der chriſtlich= epoche immer mehr und mehr verloren gehen, eine Pflegeſtätte im
ebangeliſchen Plattform aus ſei die Hilfe für die Not der Arbeiter der Kreiſe der Jugend finden können. Als Leiter des Ganzen wurden die
Fauſt und der Stirn zu erwarten. Die etangeliſchen Arbeiter müßten Herren
Ge=
uns daher helfen zur Löſung der ſozialen Frage der Schaffenden gegen ſtimmig von der Tagung gewählt. Eine Reihe wertvoller Mitarbeiter
die Raffenden! Die Vorträge löſten begeiſterte Zuſtimmung bei der hat ſich bereits den genannten Herren zur Verſigung geſtellt. Münd=
Verſammlung, in der wir auch mehrere Vertreter der heſſiſchen Geiſt= liche Auskunft an Einzelperſonen und Körverſchaften die in der
Arbeits=
lichleit bemerkten, aus. Der Eintritt von 15 neuen Mitgliedern beweiſt, gemeinſchaft ſich betätigen wollen, erteilt die Muſikalienhandlung Chriſt.
geſchlagen hat,
Berefſheder Miaf en Aunderunesiſet.
Da die Notiz in der Sonntagsnummer des Darmſtädter
Tag=
blatts über den bevorſtehenden Ablauf von Aufwertungsfriſten
anſcheinend vielfach mißverſtanden worden iſt, machen wir aus=
— Cryannt wutden: an 3. Auguſt die prob, Handarbeitslehrerin drücklich darauf aufmerkſam, daß Vorkriegspfandbriefe und
an=
dere auf Papiermark lautende Hypothekenpfandbriefe, die ſich
noch in den Händen der Eigentümer oder in ihrem Bankdepot
befinden, überhaupt noch nicht aufgerufen ſind. Die
Aufforde=
rung zur Anmeldung und Einreichung dieſer Pfandbriefe wird
unter Feſtſetzung einer ausreichenden Friſt — erſt ſpäter
er=
gehen.
* Aenderungen im Schnellzugsverkehr. Am 3. Oktober tritt der
elbſt, Anna Schiffel zu Griesheim (Kreis Darmſtadt) zur Hand= diesjährige Winterfahrplan der Reichsbahn in Kraft. Die angekündigte
gemildert worden, ſie bleibt aber in erheblichem Umfange auch für
Darm=
ſtadt in bedauerlicher Auswirkung. So ſind vor allem die
Nachtſchnell=
züge D 93/94 (56/69) zwiſchen Frankfurt und München über
bindung nur das Zugpaar D 47/48 über Aſchaffenburg in ſeitherigem
Plan. Im Verkehr nach und von Berlin, iſt Darmſtadt um eine
Reihe guter Verbindungen mit durchlaufenden Wagen ärmer geworden
Haſelbſt Katharine Schneider zu Großen=Buſeck (Kreis Gießen) zur. Die D=Züge 27/28 zwiſchen Frankfurt und Berlin Potsdamer Bahnhof
über Kaſſel verkehren erſt wieder ab 1. April 1927, und dann ohne die
ſeitherigen Kurswagen mit Baden=Baden über Darmſtadt. Das D=Zugs=
— In den Ruheſtand verſetzt wurden am 21. September der Ober= paar 45/46 zwiſchen Baden=BadenDarmſtadt- Franffurt-Berlin
Schleſ. Bhf. verkehrt nur noch nördlich Bebra. Die Frankfurter Wagen
dieſes Zugpaares werden ſüdlich Bebra mit den Leipziger
Nacht=
ſchnellzügen D 201/202 befördert, die dafür um ihre Baſeler
Dunch=
gangswagen entlaſtet werden. So verliert Darmſtadt nicht nur die
Kurswagenverbindung mit Berlin Potsd. Bhf. und Berlin
Stadtbahn, ſondern auch mit Leipzig=Dresden.
Ausge=
fallen ſind ferner die Schnellzüge zwiſchen Frankfurt und Siegen—
Münſter (Weſtf.) Rheine und die Kurswagen Baſel=
Darm=
ſtadt-Hamburg=Altona und —Bremen-Oldenburg
mit D 75, da D 75 und D 78 zwiſchen Fpankfurt und Hamburg=Altona
im Winter ebenfalls nicht verkehren. Eine Reihe Schnellzüge iſt
weiter=
hin erſpart worden durch Zuſammenlegen. So verkehren ſtreckenweiſe
als nur ein Zugpaar D 81/82 und D 73/74. D 89/00 u. D 85/86. D 76/77
und D 179/180, u. D 8788 uſw. Daß die Sommerſchnellzüge D 149/150.
D 173/174, PD 5/6, RD 263/964 BP 847/848 uſw. alle ausfallen, iſt
ſelbſtverſtändlich.
Auf der Main=Neckar=Bahn ſind als wichtige
Aenderun=
gen folgende zu verzeichnen: Statt des ausgefallenen D 93 verkehrt jetzt
D41 ſtatt über Biblis üiber Darmſtadt mit durchlaufenden Wagen
nach Berlin Anh. Bhf. (Darmſtadt ab 6.02 Uhr vorm., Berlin Anh.
Bhf. an 5.01 Uhr nachmittags.) A. 99 wird BP 993 mit 4. Klaſſe, D 175
wird Eilzug ohne Zuſchlag, B. 100 wird BP 994 mit 4. Klaſſe, BP. 991
entfällt. Daß durch alle die genannten Zugausfälle und
Zuſammen=
legungen die Fahrzeiten, der reſtlichen Züge geändert werden mußten,
iſt verſtändlich. Das „Darmſtädter Fahrplanbuch”, das
be=
ſtimmt morgen Mittwoch zur Ausgabe gelangt, bringt nicht nur die
veränderten Fahrzeiten, ſondern auch, wie ſeither, in einem ſorgfältigſt
durchgearbeiteten Verzeichis die für den Reiſeverkehr ſo wichtigen
Kurs= und Schlafwanen und die genauen Zugläufe aller
oben genannten Züge, geordnet nach Zugnummern. Ein zweites
Ver=
zeichnis auf S. 118/119 dürfte ſich für den Gebrauch beſonders nützlich
erweiſen, das in alphabetiſcher Reihenfolge Schnellzugsſtationen
auf=
zählt, die von Frankfurt, Darmſtadt, Mainz und Wiesbaden mit
durch=
laufenden Wagen, d. h. ohne umzuſteigen, erreicht worden können, unter
genauer Angabe der betreffenden Zugnummern. Beide Verzeichniſſe,
deren Aufſtellung einen ganz erheblichen Aufwand von Zeit und Mühe
beanſpruchen, werden in dieſer Anordnung und Vollſtändigkeit von
kei=
nem anderen Taſchenfahrplan oder Kursbuch gebracht. Das
Darm=
ſtädter Fahrplanbuch iſt zum Preiſe von 60 Pfg. ab Mittwoch
überall erhältlich.
— Im Realgymnafium ſind die Schülerzeichnungen und die
Bilder von Lehrern und Schülergruppen noch am Mittwoch, 11—1,
3—5 Uhr ſür jedermann unentgeltlich ausgeſtellt.
— Sonderzug nach München. Am 2. Oktober fährt ein verbilligter
Sonderzug nach München. Rückfahrt am 4. Oktober. Preis 18,10 Mk.
Karten ſind im Lloyd=Reifebureau, Rheinſtraße 17, erhältlich.
— Verkehrsverein! Sonderzug nach München. Am
Sams=
tag, den 2. Oktober, wird von der Reichsbahndirektion Mainz ein
Son=
derzug von Wiesbaden nach München gefahren; Darmſtadt Abfahrt 8.31
Uhr. Der Zug fährt Montag, den 4 Oktober, um 1.40 in München ab
und iſt 9.57 Uhr abends hier. Die Fahrkarte für Hin= und Rückfahrt
koſtet 18,10 Mk. und ſind dieſelben mit einem ausführlichen Reiſeplan
auf dem Verkehrsbureau zu haben. Außerdem werden
Zimmerbeſtellun=
gen ſür den Aufenthalt in München auf dem Verkehrsbureau angenome
men. Baldige Fahrkartenbeſtellung iſt zu empfehlen, da der Zug ſehr
bald beſetzt ſein wird.
—Wanderklub „Falke” joie. Man ſchreibt uns: Als uns der wiederholte Anzeige zu beachten.
Samstag Reden brachte, bangte manchem von uns ob der Beteiligung
tagmorgen mit herrlichem Sonnenſchein anlachte. Demzufolge war auch
zeichnen. Die Wanderung nahm von der Beſſunger=, Ecke Heidelberger
Straße ihren Anfang und führte uns der Weg nach dem Griesheimer
Schießplatz. Nach zweiſtündigem Marſche eingeleitet mit unſerem
Leibliede „Wer recht in Freuden wandern will, der gebt der Sonn
ent=
gegen”, langten wir um ½11 Uhr beim Pumpwerk Eſchollbrücken, der
Waſſerverſorgung unſerer Heimatſtadt, an, welches wir einer
eingehen=
den Beſichtigung unterzogen. Die vollendete Technik der Maſchinen
und Vorrichtungen erweckte, dank der vortnefflichen Führung des Herrn
Maſchinenmeiſters Schwarz, großes Intereſſe bei den Falken. Der
Direk=
tion der ſtädtiſchen Betriebe ſowie Herrn Maſchinenmeiſter Schwarz ſei
an dieſer Stelle herzlichſt gedankt. Im Gaſthaus „Zum Lamm” in arbeitet. Dieſe Tatſache wird ſeinen Erfolg beſtimmen. Der Film
ſchil=
wir unweit von Pfungſtadt im herrlichen, im Herbſtſchmucke prangenden
Wald eine längere Raſt. Nach Anfertigung einer Potoaufnahme, deren
Aushang am Mittwoch in unſerem Aushängekaſten am Verkehrshuro, im Geſchäft aufgeht, ſondern ſehr gut neben der Arbeit reichliches und
dem ehemaligen Galgen, bei der Rennbahn aus dem Walde führte, tionshaus Vanheil, wo noch wie in der guten alten Zeit gearbeitet
von Doppler. Durch die Tonſchönheit, die Klangfülle und die vortreff= Hier konnte man deutlich den Kontraſt zwiſchen Wald und Landſtraße wird, wo man vergeſſen hat, mit dem Geiſt des modernen Zeitalters zu
feſtſtellen: dort die erquickende Nuhe, hier der Staub und Lärm der gehen. Die Schickſale von Männern und Frauen, ſowie die der füngeren
dahinraſenden Autos. Um ½7 Uhr langten wir an den erſten Häuſern Generation wirbeln alle dieſe Figuren durcheinander. Sie geben
Ge=
der Stadt an, wo wir uns trennten.
— Gründung einer. Arbeitsgemeinſchaft Darmſtädter Laienſpieler” Geſellſchaftsbildern. Die Darſtellung iſt ausgezeichnet.
und einer „Darmſtädter Spielſchar”. Am Somtag trafen ſich im „Feier=
Spielſchar der Martinsgemeinde und der Laienſpielgruppe des Jung= beinahe eine Tragödie geworden wäre. Die Geſchichte eines Millionärs
Odenwaldklubs zu einer Ausſprache über die Pflege des
volkstümlich=
hinſtleriſchen Laienſpiels in Darmſtadt. Als Vertreter des Bühnen= und einer Revuetänzerin. Grete Reinwaldt, Alfons Fryland. Margar.
ſehr beifallsfrendig und dankbar, ſo daß noch Zugaben geſpendet werden Volksbundes war der erſte Vorſitzende der hieſigen Ortsgruppe, Herr, den Darſtellern des deutſchen Großfilms. Die erſtklaſſige B=ſetzung, die
mußten. Nach Erledigung der Vortragsfolge ergriff der 1. Obmann der Landgerichtsrat Naab. erſchienen. Der Jung=Odenwaldklub hatte gleich=, vorzügliche Negie Fritz Kaufmanns und das ſpannende Manuſkript
bür=
falls ſeinen erſten Vorſitzenden Herrn Dibl.=Ing. Ries, zu dieſer Tagung
Einmütigkeit darüben, daß wir nur dann in Darmſtadt zu reſtlos ein= die ohne Klagen Glück und Unglück mit ihrem Gatten trägt, iſt das
Leit=
wandfreien Aufführungen von Laienſpielen gelangen können, wenn die motiv dieſes Films. Sie war
unglückſelige Kräftezerſplitterung in eine Maſſe von Vereinen,
Vereini=
des Abends, Dr. jur Moegenburg und Pfarrer Weidner, wieſen, unter= gungen und Bünden behoben und ſtatt deſſen ein inniger Zuſammen= Millionär heiratete. Falſcher Argwohn ließ den Gatten mutmaßen, daß
ſtützt durch reiches Material, nach, daß die ebangeliſchen Belange bis= hang aller Spielgruppen gebildet wird. Demgemäß wurde beſchloſſen, Probe, indem er vorgibt, arm geworden zu ſein. Geduldig hauſt ſie mit
in Darmſtadt eine „Arbeitsgemeinſchaft Darmſtädter Laienſpieler” ins ihm in den Gaſſen des Elends, bis ſie enrfährt, daß er ſie nur prüfen
mus geſchützt worden ſeien. Das evangeliſche Volk müſſe ſich in der Leben zu rufen, die in innigſter Anlehnung an den Bühnen=Volksbund will. Aber als ſie das erfährt, iſt er in Wirklichkeit arm geworden, was
alle Spielgruppen, die auf dem Boden chriſtlich=deutſcher Weltanſchauung
ſtehen, zu gemeinſamer Arbeit verbindet, wobei jehoch die Selbſtändigkeit, ſie ihm aber nicht glaubt. Tief gekränkt verläßt ſie den geliebten Mann
der einzelnen Gruppen im übrigen unangetaſtet bleibt. Als ein ſicht= wenn Sie ſich den Film angeſehen haben.
dung von 900 Klöſtern und in der unermüdlichen Arbeit von 1300 bares Symbol der Einigkeit der drei beteiligten Gruppen, als ein An=
Jeſuiten und etwa 80 000 Ordensleuten in Deutſchland beſtehe, die aber ſporn durch die Tat an die anderen Gruppen, auch ihrerſeits alle
klein=
lichen Sonderintereſſen zugunſten der großen Einheit beiſeite zu ſchieben,
wurde ferner aus den beſten und begabteſten Spielern eine gemeinſame
„Darmſtädter Spielſchar” gegründet. Weiter wurde in Ausſicht genom= keine Sprechſtunde im D.O.B.=Zimmer ſtatt. — Donnerstag, 7. Oktober,
im Heſſiſchen Landtag keine Partei ſich um die evangeliſchen Belange men die Bildung eines „Darmſtädter Tanzkreiſes”, der hauptſächlich im Kaſino des Leibgarde=Regiments, Herrenabend und Vortrag des
die Pflege alter deutſcher
nerer Abteilungen, die ſonſtige volkstümliche Künſte, wie Schatten=,
Puppen= und Marionettenſpiele bringen werden. So iſt es dem Idealis= den 30. Sept, abends hält im Weißen Saale des Fürſtenſaales (
Grafen=
mus der Beteiligten gelungen, die Grundlagen zu ſchaffen, daß auch hier ſtraße 18), Herr Dr. Clage aus Frankfurt a. M. einen Vortrag über
in Darmſtadt — wie in faſt allen größeren Städten ſchon geſchehen —
die unſchätzbaren Werte der deutſchen Kultur, die in unſerer flachen Zeit= Draftverſtärker.
daß die Epungeliſche Volksgemeinſchaft nun auch in Starkenburg Wurzel Arnold Ernſt=Ludwigſtraße. Dorthin ſind auch alle ſchriftlichen Anfragen
zu richten.
Geite 5
Bezirksſchöfſengericht.
Der Spenglergehilfe Wilh Ernſt Samstag in Bensheim
und der Krankenkaſſengehilfe Martin Hilgers von da waren am
Abend des 10. Juli d. J. (Samstag) im Vereinshauſe geweſen und
be=
traten, beträchtlich angeheitert, die Straße in der Abſicht und von dem
Bedürfnis geleitet, noch etwas friſche Luft zu genießen, um den
genoſ=
ſenen Alkohol zum Entweichen zu bringen. Die Anklage legt ihnen zur
Laſt, daß ſie am Sonntag, den 11. Juli, früh gegen halb 3 Uhr,
vorſätzlich den Kaufmann Karl Moſer und die Kontoriſtin Marie
Joni=
ſcheit von Frankfurt a. M. körperlich mißhandelten, indem ſie ſie
an=
rempelten und ohne jede Veranlaſſung mit Ohrfeigen traktierten.
Sams=
tag belaſtet beſonders den mitangeklagten Hilgers. Mit der Frage nach
Zigaretten und deren Verneinung wurde der Streit begonnen. Aus
der Beweisaufnahme geht hervor, daß Moſer und Joniſcheit auf
Ein=
ladung die Reichenbacher Kirchweih beſucht hatten und nach Hauſe
zu=
rückfahren wollten. Die Angeklagten ſprachen die beiden Fremden mit
„Du” an, gingen ihnen nach, jeder derſelhen erhielt ein Ohrfeige,
wäh=
rend zwei Bensheimer Begleiter die Angeklagten von ihren Angriffen
abzuhalten ſuchten. Bei dem Austeilen der Ohrfeigen tat ſich beſonders
Hilgers hervor. Als die Polizeibeamten kamen, liefen die Bensheimer
davon. Fräulein Joniſcheit wurde ein Bein geſtellt und von hinten die
Handtaſche mit Gewalt zu nehmen verſucht. Nicht ſteht feſt, daß
Sams=
tag tätlich geworden iſt. Der Staatsanwalt hält die Tat Hilgers für
klar dargetan, aber auch den Samstag für überführt, der die Handlung
ſeines Komplizen durch Anweſenheit und Gebärden unterſtützt habe. Die
Angeklagten hätten ſich grober Ausſchreitungen ſchuldig gemacht. Der
Strafantrag geht gegen Hilgers auf eine Geldſtrafe von 150 Mk., gegen
Samstag auf eine Geldſtrafe von 80 Mk. Die Verteidigung betont, daß
nicht, wie zunächſt angenommen worden, ein Straßenraub, ſondern nur
einfache Körperverletzung vorliege, für die angeſichts der Unbeſtraftheit
der Angeklagten eine Geldſtrafe am Platze ſei; bezüglich Samstag ſei
nichts erwieſen, er deshalb freizuſprechen, gegebenenfalls nur eine
Ge=
hilfenſchaft anzunehmen. Ein Strafantrag iſt nicht geſtellt. Das
Ur=
teil erkennt wegen gemeinſchaftlicher Körperverletzung gegen beide
Angeklagte auf je 80 Mk. Geldſtrafe.
Anna Maria Eliſabetha Michels von Auerbach iſt wegen
Urkundenfälſchung und Betrugsverſuchs angeklagt. Der Vater iſt
Kauf=
mann und Gaſtwirt in Auerbach, die Tochter führt die Buchhaltung und
beſorgt die Abführung der Steuern. Die Anklage legt ihr zur Laſt,
von einer Steuerquittung, die mit dem Namen des Gemeindeeinnehmers
Schabert in Auerbach fälſchlich verſehen war. Gebrauch gemacht zu
haben. Sie beſtreitet dies, ebenſo, daß ſie an der Urkunde eine
Radie=
rung vorgenommen habe.
Der Staatsanwalt hält objektiv eine Fälſchung für vorliegend; die
weitere Frage, wer die Fälſchung begangen habe, wiſſe offen bleiben,
aber Angeklagte habe von der gefälſchten Urkunde dem
Gemeindeein=
nehmer gegenüber Gebrauch gemacht; damals habe der Steuerbeſcheid
Naſuren getragen. Es liege Urkundenfälſchung in Tateinheit mit
Be=
trugsverſuch vor. Die Mindeſtſtrafe iſt drei Monate Gefängnis,
bean=
tragt werden vier Monate. Die Verteidigung betont, die Anklage ſei
dünn fundiert, die Staatsanwaltſchaft habe ja ſeinerzeit die Einſtellung
des Verfahrens beſchloſſen, das erſt auf Beſchwerde beim
Generalſtaats=
anwalt wieder aufgenommen worden ſei. Im Kaſſehuch ſeien die Steuern
als bezahlt gebucht. Die erteilte Quittung ſei echt und die Zahlung
von Schubert wohl zu buchen vergeſſen worden. Der Angeklagten müſſe
bewieſen werden, daß ſie gewußt hätte, daß die Quittung gefälſcht ſei,
als ſie von ihr Gebrauch machte. Im Zweifel ſei zugunſten der
Ange=
klagten zu entſcheiden.
Das Urteil erkennt auf vier Monate Gefängnis. Das
Gericht hält es für gänzlich ausgeſchloſſen, daß die Radierung an der
Urkunde bei der Behörde vorgenommen worden ſei. Die Angeklagte
haben wiſſen müſſen, daß die Quittung mecht und grob gefälſcht war.
Die Urkunde iſt eine öffentliche.
— Buick=Karawane. Eine großzügige Reklame veranſtaltet die
Gene=
ralmotors Co,, zu deren Konzern die weltbekannten Buickwagen
gehören. Heute nachmittag werden 12 der neueſten Modelle auf ihrer
Fahrt durch Deutſchland auch Darmſtadt bewühren und hier in der Zeit
von 3 bis 7 Uhr auf dem Theaterplatz ausgeſtellt werden, um
ernſt=
haften Intereſſenten Gelegenheit zur Beſichtigung und zur Probefahrt
zu geben. Die Vertretung der Buickwagen liegt in den Händen der Fa.
W. Zelder, Darmſtadt. Die Wagen ſind nach einer Rundfahrt durch die
Stadt von 9—1 Uhr am Café Oper (Theaterplatz) aufgeſtellt.
— Tanzgeſellſchaft. Man ſchreibt uns: Der moderne graziöſe Tanz
verlangt Körperbeherrſchung, er wirkt auf ſeine Freunde verfüngend,
auf ſeine Freundinnen verſchönend und erwirbt ſich ſomit das Recht
auf ſeine Anerkennung als den „graziöſen Sport”. In dieſem Sinne
ſoll in Darmſtadt eine Pflegeſtätte für den Tanzſport geſchaffen werden.
Zunächſt handelt es ſich darum, einen entſprechenden Kreis von
Mit=
gliedern zu ſammeln, welche die angedeuteten Beſtvebungen unterſtützen.
Es findet voverſt ein Einführungskurſus ſtatt. Die geſamte techniſche
Leitung eines tüchtigen Fachmannes ſpricht für ein gutes Gelingen des
neuen Unternehmens. Intereſſierte Kreiſe werden daher gebeten, die
Warnung. Wiederholt vorgebrachte Beſchwerden geben
Veran=
auf der 9. Wanderung. Wie aber war man erfreut, als uns der Sonn= laſſung, darauf hinzuweiſen, daß jede Verunreinigung von Straßen und
Plätzen durch Wegwerfen von Obſtreſten u. dal. und ganz beſonders
eine ſtattliche Wanderſchar nebſt einem ſtattlichen Damenflor zu ver= auch durch Urinieren auf die Fußſteige verboten iſt. Letztere Unſitte macht
ſich ganz beſonders auffallend vor Gaſthäuſern und Schulen bemerkbar.
Die Polizeibeamten ſind angewieſen, in allen Fällen, in denen Straßen
und Fußſteige verunreinigt werden, unnachſichtlich mit Anzeige
vorzu=
gehen.
Kunſtnotizen.
Ueder Wertte, Künſſter und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtkehenden Erwähnung
gsſchiebt, bebält ſich die Redation ibr Urtell vor.
* Union=Theater. Der neue Film der Gerhard=Lamprecht=
Produktion iſt nach einem der meiſtgeleſenen deutſchen Romane ge=
Eſchollbrücken hielten wir Einkehr und nachdem die knurrenden Magen, dert die Geſchichte dreier Familien. Auf der einen Seite ſteht der ſtrenge
beruhigt waren, erklangen Tanzweiſen. Auf dem Weitermarſche hielten Hamburger Kaufmann Twerſten, der Inhaber der großen Werft, mit
ſeinem Sohn. Daneben der Großkaufmann Bramberg, ſchon das Kind
einer neueren Zeit, der zwar auch Geld zu verdienen weiß, der aber nicht
erfolgen wird, traten wir den Heimweg an, der uns durch Pfungſtadt, leichteſtes Vergnügen kennt. Bleibt als dritte Familie das alte
Spedi=
legenheit zu hübſchen eindringlichen Bildern, von Hamburg, von Nio,
und zu allerhand Maſſenſzenen, teils auf der Werft, teils in netten
Palaſt=Lichtſpiele. Der große deutſche Spielfilm „Die
abend” die Leiter der „Dramatiſchen Spiele” der Lukasgemeinde, der Fran ohne Geld. Eine entzückende Komödie in ſieben Akten, die
Kupfer, Roſa Valetti, Blandine Ebinger, Kurt Veſpermann ſind unter
usſprache verlief äußernſt angeregt und brachte eine Fülle, gen ſür die Qualtät dieſes Films. Gs gibt doch noch wahre Liebe! Das
zeigt der große deutſche Spielfilm „Die Frau ohne Geld”, der bis
Don=
wertvolſter Anregungen. Es beſtand unter allen Anweſenden volle, nerstag in den Palaſt=Lichtſpielen läuft. Die Treue der deutſchen Frau,
nur eine arme Tänzerin, als ſie der
ſie ihn nur ſeines Geldes wegen geheiratet habe. Er ſtellt ſie auf die
wird ſie ſich wieder zu ihm zuuückfinden? Sie werden es wiſſen,
Lokale Veranſtaltungen.
— Deutſcher Offiziersbund. Nächſten Donnerstag findet
Volkstänze und die Aufführung von Tanz= Herrn Luftſchiffers Beutler: Mit dem Luſtſchiff über Feind und
Wol=
ſpielen zur Aufgabe haben ſoll, und — für ſpäter — die Bildung klei= ken‟. Die Herren vom R.O.B. und Verulo ſind herzlichſt eingeladen.
Vereinder Funkfreunde, Darmſtadt. Donnerstag,
Eroelender iun Duerstan den dt. Sentenfe uete.
ra Keil. Adolf Schell (Oberleitung) und Karl Schneider ein= Landestheater, Großes Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende
gegen 10 Uhr, 4 2: „Mann iſt Mann” — Kleines Haus: Kei=
Vorſtellung. — Orpheum, abends 8 Uhr: „Die Königin der Nacht”.
Schloß=Café: Konzert. — Café Rheingold: Konzert
und Tanz. — Kunſthalle am Rheintor: Theſing=Ausſtellung,
ge=
öffnet von 11—4 Uhr. — Kinovorſtellungen: Union=,
Re=
ſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Aus Heſſen.
* Arheilgen, 27. Sept. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde
die Verpachtung der Gemeindegrundſtücke genehmigt. Zur beſſeren
Be=
leuchtung der Weiterſtädterſtraße ſollen zwei weitere Straßenlaternen
angebracht werden. Für diesmal ſoll von einer Verlegung der
Kirch=
weihplätze noch einmal abgeſehen werden, doch wird man die
Darm=
ſtädterſtraße von Buden freihalten und für den Kraftwagenverkehr
ſperven. Geſuche um Steuererlaß finden ihre Erledigung. Der Umbau
des Kirchenſchulhauſes fand Genehmigung. Der Erlös für die Obſternte
ergab die Summe von 1070 Mark. Es folgte eine geheime Sitzung. —
Kommenden Sonntag, den 3. Oktober ds Js., findet hier das
Dekanats=
feſt für äußere Miſſion ſtatt. In dem nachmittags 2 Uhr ſtattfindenden
Feſtgottesdienſt werden Herr Miſſionar Schlaudraff und Herr Dekan
Weißgerber ſprechen. In der nachmittags 4 Uhr im Gemeindehauſe
geplanten Nachfeier wird außer den genannten Herren noch Herr
Miſ=
ſionar Jürgens zum Worte kommen.
* Griesh=im, 27. Sept. Wohl infolge eines Ohnmachtsanfalles iſt
am Donnerstag gegen Mittag der 67 Jahre alte Georg Münch in der
Groß=Gerauer Straße vom Bock der von ihm geleiteten Fuhrwerksrolle
und direkt vor die Räder eines ihm entgegenkommenden beladenen
Fuhrwerks geſtürzt. Nur der Geiſtesgegenwart des Lenkers dieſes
Fuhrwerks, der ſein Pferd zur Seite riß und zugleich auch die Pferde
des Rollfuhrwerks zum Stehen brachte, iſt es zu danken, daß Münch
nicht überfahren wurde. Mit einer ſtark blutenden Kopfwunde, die von
dem Sturz auf das Rad ſeines Fuhrwerks herrührte, wurde der
Ver=
unglückte von einigen ſchnell herbeigeeilten Männern bewußtlos vom
Platz getragen. — Beim Ankoppeln eines mit Bricketts beladenen
An=
hängers an einen gleichfalls beladenen Laſtkraftwagen in einem
Kohlen=
lager zu Darmſtadt verunglückte am Mittwoch der zurzeit in
Ober=Ramſtadt wohnende 28jährige Arbeiter Philipp Funk von hier
tödlich. Funk wurde von den beiden Wagen derart zuſammengedrückt,
daß der Tod alsbald eintrat. Der Verunglückte war ein braver,
flei=
ßiger Arbeiter, deſſen tragiſches Ableben allgemeiner Teilnahme
be=
gegnet.
* Griesheim, 2. Sept. Die auf nächſten Mittwoch, den 29. Sept.,
anberaumte Abſtimmung über die Feldbereinigung im
weſtlichen Teil unſerer Gemarkung iſt um acht Tage verſchoben worden.
Freitag nachmittag fand eine Beſichtigung der in Betracht kommenden
Gemarkungsteile durch eine Kommiſſion und den Gemeinderat im
Bei=
ſein von Vertretern des Landwirtſchaftsamtes und der
Landwirtſchafts=
kammer ſtatt. Die Geſamtkommiſſion kam übereinſtimmend zu der
Ueber=
zeugung, daß im Falle einer mit der Feldbereinigung verbundenen
Ent=
wäſſerung der verſumpften Torfwieſen an eine erhöhte Ertragsfähigkeit
in den erſten 10 bis 15 Jahren nicht zu denken iſt. Unter dieſen
Ver=
hältniſſen wird nun wohl auch die Gemeinde ihren gefaßten
zuſtimmen=
den Beſchluß revidieren, worauf die ganze Angelegenheit dann einen
negativen Verlauf nehmen wird.
Eberſtadt, 27. Sept. Wohltätigkeitsveranſtaltung.
Der bieſige Zweigverein des Fechtvereins Waiſenſchutz hält am
kom=
menden Samstag im Saale. Zum Bergſträßer Hof” einen
Wohltätig=
keitsabend ab, der einen ſehr ſchönen Verlauf nehmen wird. Von
aus=
wärtigen Gäſten wirken Fräulein Benz=Arheilgen (Sopran) und der
Poſaunenchor Darmſtadt mit. Außerdem haben Herr Violinſoliſt Seeh,
der Geſangverein „Germania”, der Muſikverein „Edelweiß” und der
Turnverein 1876 ihre Mitwirkung zugeſagt. Hoffentlich werden die
ge=
meinnützigen Beſtrebungen des Vereins von der Einwohnerſchaft
tat=
kräftig unterſtützt.
Pfungſtadt, 27. Sept. Ausſtellung. Die Vorbereitungen zu
der demnächſt ſtattfindenden Ausſtellung des Ortsgewerbevereins und
der Handwerkervereinigung gehen ihrem Ende entgegen. Alle
Ausſtel=
lungsgegenſtände müſſen bereits in dieſer Woche abgeliefert werden.
* Roßdorf, 27. Sept. Auf dem Rathauſe dahier finden demnächſt
folgende Grundſtücks=Zwangsverſteigerungen ſtatt: Am 7. Oktober,
nach=
mittags 5 Uhr, der Acker der Daniel Spengler Witwe, dahier, Am
Burg=
weg, 371 Quadratmeter, am 28. Oktober, nachmittags 3 Uhr, zwei Aecker
des Ludwig Dreieicher in Darmſtadt, gelegen auf der Brunkel,
ent=
haltend 594 und 961 Quadratmeter.
r. Babenhauſen, 27. Sept. Das Wettſpiel, das die erſte Elf
des Sportvereins Germania am Sonntag nachmi ttag gegen die erſte
Mannſchaft des Fußballklubs Miltenberg auf dem Exerzierplatze
ver=
anſtaltete, endigte mit einem Siege der Gäſte, die mit 5:0 ihre Ueber= Regierung habe erklärt, daß ſie von ſich aus einen derartigen
Geſetz=
legenheit zeigten.
r. Schlierbach bei Babenhauſen, 27. Sept.
Einweihungs=
feier der Wappentafel und Verleihung des
Ehrenbürgerrech=
tes. Zu einer dentwürdigen Einweihungsfeierlichkeit hatte ſich am
funden. Es galt die Wappentafel einzuweihen und dem Stifter, Herrn
Otto Ludwig Wolff, von der Straßenmühle, die ihm gebührende das in Ausſicht genommene neue Recht beſprach.
Ehrung in Dankbarkeit darzubringen. Herr Wolff hatte das alte
Wappen auf Grund ſeiner hiſtoriſchen Arbeiten wiederherzuſtellen
ver=
etwa folgendes aus: Nächſt Groß=Umſtadt iſt Schlierbach die älteſte ſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe.
Anſiedlung im Bachgau. 770, zur Zeit Karls des Großen, zum
erſten=
mal erwähnt, wird erſt 1218 von einer St. Veitskapelle in Schlierbach
berichtet, die dem Johanniteroder angehörte. Seitdem iſt St. Veit der Ausgrabungsarbeiten des Weſchaitzbettes an der Hildebrandſchen Mühle
Schutzpatron des Dorfes. Als nächſte hiſtoriſche Jahreszahl erſcheint
1417 im Zuſammenhange mit der Burg, die auf dem Martinsberg bei ſeite trägt die Zahl „10” und die Jahreszahl 1817, die Rückſeite das
Schlierbach geſtanden hat und zeitweiſe Reſidenz der Grafen von Hanau
war. 1622 iſt der Ort zerſtört worden, der 50 Jahre ſpäter wieder
aufgebaut wurße. Seitdem hat Schlierbach allen Stürmen ſtandgehal= Kriege.
ten, ein Zeichen, daß in einem geſunden, kräftigen Bauernſchlag etwas
Ewiges ſteckt. Drum ſei es ihm eine Freude, dies Wappen als ein Amtstage des Kreisamts finden am Mittwoch, den 29. Sep=
Symbol bäuerlicher Tatkraft und mannhafter Einigkeit der Gemeinde
zu übergeben. Redner ſchloß, nachdem er Herrn Bildhauer W. Hock= am Freitag, den 1. Oktober, vormittags 10 Uhr, im Rathaus zu Wimp=
Schaafheim für ſeine gut gelungene Bildhauerarbeit gedankt hatte, mit
der das nun enthüllte Wappen feierlich übernahm. Es zeigt einen gebiet und die Gemarkung Sonderbach zum Beobachtungsgebiet er=
Schild mit 4 Feldern, die diagonal mit Greifen und den hanauiſchen
Winkeln beſetzt ſind. Gehalten wird der Schild von St. Veit, der in Herr E. Meherhof von Heppenheim, ſeinen 82. Geburtstag feiern.
der Linken einen Kreuzſtab trägt. Herr Bürgermeiſter Sehnert Derſelbe befindet ſich geiſtig und körperlich friſch und ſchon im Jahre
dankte Herrn Wolff für ſeine ſelbſtloſe Aubeit und wies darauf hin, 1913 wurde ihm vom Großherzog das Allgemeine Ehrenzeigen verliehen.
daß das neue Wappen am Rathaus für alle Eingeſeſſenen ein
Erinne=
rungszeichen ſein ſoll, treu die Scholle zu bebauen, auf der ſie groß
geworden ſeien. Er überreichte darauf unter Worten höchſter Anerken= als Sieger hervor und iſt ſomit für 1927 der Träger der ſog.
Königs=
nung Herrn Wolff den Ehrenbürgerbief und nahm ihn mit Handſchlag
dann vom Rathausfenſter aus der Volksmenge den Ehrenbürgerbrief,
der mit großem künſtleriſchen Geſchmack von Herrn Balthaſar Rock= Promenade, am Eingang in den Wald nach der „Not Gottes” und
Babenhauſen im Stil der deutſchen Renaiſſance entworfen und gezeich= Auerbacher Schloß.
net worden war. Nachdem Herr Wolff gedankt hatte, gedachte er noch
des großen deutſchen Vaterlandes und ſeines greiſen Führers mit der Spar= und Darlehnskaſſe e,G.m.b.H. an den in der
Generalverſamm=
einem Hoch, in das begeiſtert eingeſtimmt wurde. Eine zwangloſe Nach= lung derſelben vom 22. Auguſt neu gewählten Rechner der
Genoſſen=
hauſe.
Trennfurt, Klingenberg a. M., dort Beſichtigung des durh ſeinen ſchaften in den Orten an der Bergſtraße erörtert, welcher Angelegenheit
blauen Ton bekannten Bergwerks, nahmen dann den Heimweg durch im Winter nähergetreten werden ſoll,
Wörth a. M., Seckmauern, Haingrund und Hainhaus.
Deutſcher Radfahrer (B.D.R.) ausgeſchriebenen Gau=Jugend= Frau eines hieſigen Landwirts dem Preſſe=Treibriemen oder
Schwung=
ſchönen Radſport entgegenbringt. Bedauerlicherweiſe glänzten ſämtliche der Bedauernswerten iſt ſehr bedenklich.
Darmſtädter Bundesvereine an dieſem Tage durch Nichterſcheinen, was
auch bei der letzten Gauwanderfahrt mit Befremden konſtatiert wurde, konnte der alljährlich hier ſtattfindende Zuchtviehmarkt in dieſem Jahre
* Waldmichelbach, 27. Sept. Fahrradunfall. Ein ſchwerer nicht ſtattfinden. Der Ziehungstermin der Verlofung von Zuchtvieh und
Fahrradunfall ereignete ſich im Nachbardorfe Unter=Abtſteinach. Zwei landwirtſchaftlichen Geräten war am Samstag.
junge Männer von da ſtießen mit einem Manne, auf deſſen Fahrrad
noch ein Mädchen ſaß, zuſammen, da ſämtliche Radfahrer ohne Licht der Konrad Karn=Erben wurde zu 7200 Mk. von Landwirt Valentin
waren. Der Zuſammenſtoß war ſo heftig, daß das Mädchen und einer Eberts erworben und ein Obſtgarten derſelben Erben ging zum Preiſe
der Burſchen ſchwerverletzt wurden und ärztliche Hilfe in Anſpruch von 840 Mk. in den Beſitz des Fabrikarbeiters Ludwig Ströckel über.
nehmen mußten.
— Hirſchhorn, 27. Sept. Waſſerſtand des Neckars am hieſigen Opelwerken beſchäftigt iſt, wurde bei einem Diebſtahl erwiſcht
26. September 0,52 Meter, am 2. September 0,52 Meter.
Pierter ordentlicher Verbandstag des
Ver=
vanvetz der Polizeibeamfen Heſſens e. B.
Aus dem offiziellen Verhandlungsbericht geben wir noch folgendes
wieder: Die dem Verbandstag vorzulegenden Anträge wurden
durch=
beraten, um eine ſchnellere und reibungsloſere Abwicklung des
Ver=
bandstages zu ermöglichen. Alsdann wurde die Neuwahl der Vorſtände
der Landesfachgruppen vorgenommen. Als Vorſitzende der
Landes=
fachgruppen wurden gewählt: Landesfachgruppe „Ordnungspolizei”:
Polizeiinſpektor Schmidt=Mainz; Landesfachgruppe „Schutzpolizei”:
Polizei=Oberleutnant Flechfenhar=Darmſtadt; Landesfachgruppe „
Spe=
zialpolizei”: Kriminalſekretär Bräutigam BadNauheim;
Landesfach=
gruppe „vollbeſchäftigte Gemeindepolizei”: Oberſchutzmann Meidinger=
Eberſtadt; Landesfachgruppe „Polizeiverwaltungsbeamte‟: Polizeirat
Maſchmeher=Offenbach. Am Nachmittag desſelben Tages fand eine
Delegiertentagung ſtatt, auf der die geſchäftsordnungsmäßigen Fragen
für den Verbandstag erörtert wurden, um die Verhandlungen auf der
Haupttagung abzukürzen. Am Abend des gleichen Tages gab die
Orts=
gruppe Mainz zu Ehren der Gäſte im großen Saale des „Frankfurter
Hof” einen. Abend im goldenen Mainz”, zu deſſen Gelingen namhafte
rheiniſche Künſtler beitrugen. Sonntag vormittag 9 Uhr begann der
Verbandstag bei außerordentlicher Beteiligung von Vertretern der
Ne=
gierung, des Parlamentes, der Preſſe und der Bruderverbände.
Mit einer kurzen Begrüßungsanſprache des 1. Vorſitzenden des
Ver=
bandes, Herrn Polizei=Oberleutnant Bellof, wurde, wie kurz gemeldet,
der Verbandstag eröffnet. Herr Bellof ſchloß ſeine einleitenden Worte
mit dem Wunſche, daß die noch beſtehenden Schranben zwiſchen dem
be=
ſetzten und unbeſetzten Gebiet bald fallen möchten. Die
Verhandlungs=
leitung übernahm ſodann Herr Polizei=Oberleutnant Faber. Nach einer
Vegrüßungsanſprache des Vorſitzenden der Ortsgruppe Mainz, Herrn
Falter, überbrachten die Vertreter, der Bruderverbände ihre
Glück=
wünſche. Sodann kam der geſchäftsmäßige Teil zur Behandlung. Der
Haushaltsplan wurde beſprochen und einſtimmig angenommen. Zu
dem Geſchäftsbericht, der gedruckt vonlag, gab Herr Oberleutnant Bellof
eine kurze Erläuterung, ſodann hob Herr Bellof das gute Verhältnis
hervor, wie es zwiſchen dem Verband und dem Landtag beſteht. Herr
Bellof betonte, daß der Landtag ſich der Belange der Polizeibeamten
in anerkennenswerter Weiſe angenommen habe, aber leider immer noch
zu keinem Ergebnis gekommen ſei. Die Entwicklung ſei in Kürze in
dauerndem Wechſel geweſen: Verhandlung, Vertagung: Herr Bellof
be=
tonte ausdrücklich, daß es an dem guten Willen des Landtages nicht
fehle, ſondern daß dieſer Mißſtand, auf die ungeklärten Verhältniſſe
zurückzuführen ſei, wie ſie ſich aus den immer noch ſchwebenden
Ver=
handlungen mit der Entente und mit dem Reich über die Einheitspolizei
ergeben. Dringend verlangt wurde die Beſeitigung der
Beſoldungs=
gruppen I und II mit der Begründung, daß durch die Einſtufung von
Polizeibeamten in dieſe Gruppe der Polizeiberuf keine genügende
Wür=
digung erfahre. Verlangt wurden ferner beſſere
Beförderungsmöglich=
keiten für die Unterwachtmeiſter im Sinne der Neuregelungen in
Preußen, Baden und Sachſen. Ebenſo wurde Stellung genommen gegen
die Wachtmeiſterburſe der Landespolizeiſchulen. Die Kritik richtete
ſich nicht gegen die Kurſe an ſich, ſondern gegen die
ungün=
ſtigen Wirkungen, welche ſie auslöſen indem ſie die
Beförderungs=
möglichkeiten hemmen, oder gar ausſchalten. Eine befriedigende
Lö=
ſung dieſer Frage ſei möglich, zumal man in Preußen, auf das ſonſt immer
hingewieſen wird, ſowie in Vahern derartige Kurſe nicht kennt.
Ge=
fordert wurde ferner die Beſeitigung der Beſoldungsgruppe IV für die
Einzeldienſtpolizei, die nach Gruppe V mit Aufſtiegsmöglichkeiten in
Gruppe UI beginnen ſoll, außerdem eine Beſſerſtellung der zu niedrig
eingeſtuften Oberwachtmeiſter der ſtaatlichen Ortspolizei und der
Kom=
miſſare der ſtaatlichen Ortspolizei. Beide Gruppen ſeien im
unbeſetz=
ten Gebiet Heſſens ſchlechter eingeſtuft als im beſetzten Gebiet. Die
günſtigere Einſtufung der erwähnten Beamten des beſetzten Gebietes
dürfe aber nicht durch Stellenſtreichung oder durch Setzen der Stellen
auf den Inhaber beſeitigt werden, wie dies geplant ſei. Pflicht des
Staates ſei es, ſich auch der Verſorgungsanwärter anzunehmen, für die
zurzeit keinerlei Unterkunftsmöglichkeiten im Staatsdienſt beſtünden und
denen wegen der ſchlechten wirtſchaftlichen Lage die Möglichkeit nicht
gegeben ſei, ſich eine Exiſtenz im Zivilleben zu ſchaffen. Es wurde
darauf hingewieſen, daß der Verband den Entwurf eines
Unfallfür=
ſorgegeſetzes der Regierung und dem Landtag bereits zuleitete. Die
entwurf vorlegen will. Es wird gewünſcht, daß dies bald geſchehen
möge.
Nach der Beſprechung des Geſchäftsberichts referierte Herr
Polizei=
hauptmann a. D. Siering über „Das neue Polizeibeamtenrecht” in dem
Samstag nachmittag unſere ganze Gemeinde vor dem Rathauſe einge= er die Forderungen der Deutſchen Polizeibeamtenverbände, die dem
Deutſchen Beamtenbund angeſchloſſen ſind, zum Ausdruck brachte, und
Der Verbandstag nahm im ganzen einen äußerſt harmoniſchen
Ver=
lauf und zeigte eine einmütige Auffaſſung im allen Fragen von
grund=
mocht, es in Stein hauen laſſen und der Gemeinde geſchenkt. Durch ſätzlicher Bedeutung. Wegen der bevorſtehenden Umorganiſation des
Gemeinderatsbeſchluß ſollte er am Tage der Einweihung zum Ehren= geſamten Polizeiweſens konnte eine abſchließende Arbeit nicht getätigt
bürger ernannt werden. Ein ſtattlicher Feſtzug traf kurz nach 5 Uhr werben. Von der kommenden Umorganiſation des Polizeiweſenz
er=
vor dem Rathauſe ein, wo Herr Wolff die Weiherede hielt. Er führte wartet die Polizeibeamtenſchaft gleichzeitig eine Beſſerung ihrer wirt=
* Aus dem Birkenauer Tal, 27. Sept. Münzenfund. Bei den
wurde eine eiſerne Münze aus dem Jahre 1817 gefunden. Die
Vorder=
bayeriſche Wappen und den Namen der pfälziſchen Stadt Kaiſerslautern.
Jedenfalls handelt es ſich um eine Münze aus der Zeit der Napoleon=
* Aus dem Kreiſe Heppenheim, 27. Sept. Die nächſten auswärtigen
tember, nachmittags 4 Uhr, in Mörlenbach auf der Bürgermeiſterei und
fen ſtatt. — Nachdem in Sonderbach die Maul= und Klauenſeuche
einem Hoch auf Schlierbach, den Gemeinderat und ſeinen Bürgermeiſter, amtlich feſtgeſtellt worden iſt, wurde der Ort Sonderbach zum
Sperr=
klärt. — Geſtern konnte der langjährige Rechner der iſrael. Gemeinde,
* Auerbach, 27. Sept. Schützengeſellſchaft. Bei dem
kürz=
lich ſtattgefundenen Königſchießen ging Herr Bahnaſſiſtent a. D. Damm
kette, die alljährlich erſchoſſen werden muß. Anfangs Oktober
veran=
auf in die Rechte und Voteile eines Bürgers. Der Bürgermeiſter zeigte ſtaltet die Schützengeſellſchaft ein größeres Preisſchießen auf ihrem nun
eigenen, neuhergerichteten Schießſtande oberhalb der Ernſt=Ludwig=
* Alsbach a d. B., 27. Sept. Vor kurzem fand hier die Uebergabe
feier vereinigte alle Feſtteilnehmer bei Muſik im nahe gelegenen Gaſt= ſchaft, Herrn Auguſt Anthes, in Anweſenheit eines Vertreters des
Darmſtädter Genoſſenſchaftsverbandes ſtatt. Die Genoſſenſchaft wird
* Vielbrunn, 7. Sept. Geſtern erfolgte die 9. Wanderung der hie= im Intereſſe ihrer Mitglieder den gemeinſamen Warenbezug aufnehmen.
ſigen Odenwaldklub=Ortsgruppe durch Bremhof, Brunntal, Auch wurde die Frage der Gründung von Obſtverwertungs=Genoſſen=
* Landwaden, 27. Sept. Schwerer Unfall. Beim Dreſchen in
— Erbach i. Odw., 27. Sept. An der vom Gau 70 des Bundes einer Hofreite der Hauptſtraße geriet hier an der Dreſchmaſchine die
wanderfahrt nach Lindenfels hatten ſich 12 Mitglieder des R.V. rad zu nahe und erlitt ſehr ſchwere Kopfverletzungen. Sie verlor auf
1900 unter deſſen bewährtem Jugendfahrwart Schöpp beteiligt. Ein längere Zeit das Bewußtſein. Es wurde ſofort ärztliche Hilfe hinzu=
Beweis für das Intereſſe, welches die Jugend genannten Vereins dem gezogen. Der Arzt ſtellte eine Gehirnerſckhütterung feſt. Der Zuſtand
Geoß=Rohrheim, 27. Sept. Wegen der Maul= und Klauenſeuche
N. Hofheim i. Ried, 27. Sept. Beſitzwechſel. Das Wohngebiet
r. Rüſſelsheim, 27. Sept. Ein Arbeiter, der lange Jahre in den
und auf der Stelle entlaſſen.
* Mitteldeutſche Rotviehzüchter=Verſark gint
und T. Rotvieh=Ausſiellung und Zuch eb.
Verſteigerung.
Gießen, N. Sept. Der Mitteldeutſche Rotviebzücht —r
hielt dieſer Tage im Eiſenbahnhotel Hopfeld ſeine 20. Sitzu w
von den Vertretern ſämtlicher Unterverbände der Mitteldeu
M
viehzüchter gut beſucht war. Die oberheſſiſche Herdbuchgeſe
Vogelsberger Vieh war vertreten durch Gutspächter Fiſcher= „Hliu
Gottmann=Gießen, Profeſſor Dr. Knell=Gießen, Oekonomiergt
ner=Gießen, der Kreis Wetzlar war vertreten durch Geheimrgt.
torius, Landrat des Kreiſes Wetzlar. Bei den Beratunger o.
ſchüſſen herrſchte unter den Vertretern die größte Einmütig g.
Verbandsvorſitzende Dr. Ritgen aus Wormeln und der Geſe sriln=
Elbinghaus aus Paderborn erſtatteten Bericht über die Zuck
weiteren Ausbau der Notviehzucht, Hebung des Zuchtmat.
über die letzte Verſteigerung im Mai 1926 zu Frankenberg. Crelm
mählich ein Typ herausgezüchtet werden mit möglichſt grol Twic
ergiebigkeit und Fleiſchproduktion. Die Arbeitsfähigkeit ſoll
beſſerung der Formen und erhöhtes Gewicht vermehrt werd
gute Milchergiebigkeit mit hohem Fettgehalt ſoll durch ausget — 0.
ſtungsprüfungen geſteigert werden. Von ſämtlichen Rednern ..
tont, daß die Förderung der Rotviehzucht eine wirtſchaftliche
digkeit ſei. Die eſinſtige Entwicklung iſt in erſter Linie
viehverſteigerungen zu verdanken. Ffir die in Grünberg ſtat.
Ausſtellung und Zuchtvieh=Verſteigerung wurden Direktor Hu S—
nt=
brück in Weſtfalen und Fiſcher=Zwiefalten in die Kommiſſion rräh
Die 7. Ausſtellung und Zuchtviehverſteiger rn
rotes Höhenvieh fand in Grünberg ſtatt. Das auf Phne
Zuchtmaterial — Bullen, Kühe und Rinder — war als vor zu
bezeichnen, ſo daß die Gemeinden die günſtigſte Gelegenheit he
klaſſige Zuchttiere anzukaufen. Der Beſuch des Marktes war
ſtigem Wetter über alles Erwarten groß. Weit über 1000 Bef
ten ſich eingefunden. Kein Wunder alſo, daß die Tiere ein „ptten
Abſatz fanden. Beſonders zahlreich waren die Käufer erſch
den Kreiſen Wetzlar, Marburg und aus Oberheſſen. Nach d ene
Wetzlar gingen allein 10 Zuchttiere. Selbſt Schleſien, Oberbe u
der Oberlahnkreis hatten Käufer entſandt. Die Verſtei n
hatte folgendes Ergebnis: 4. Bullen: Das teu 4Di
verkaufte Dr. Ritgen=Wormeln für 1300 Mk. an die Gemeinde iwg
hauſen, Kreis Wetzlar. Das zweitteuerſte Stück verkaufte 1 en
wirtſchaftskammer vom Selgenhof für 1260 Mk. an die Gem
dingshain, derſelbe Beſitzer einen Bullen an die Gemeinde
-Zla
für 1000 Mk., ein Tier für 980 Mk. an die Gemeinde Wenkbe ſor
Marburg, Hch. Schmidt=Reinhardshain 940 Mk. an Gemeind
bei Marburg, E. Heſeler=Queckborn 980 Mk. an Gemeinde — n8, Hch. Fik=Weidenau 830 Mk. an Großen=Linden, L. Te=
Queckborn 920 Mk. an Großen=Buſeck, Landwirtſchaftskammer (
830 Mk. an Gemeinde Grünberg und für 800 Mk. an Gemeinde
L. Braun=Staufenberg 800 Mk. an Odenhauſen, Kreis Wetzlar,
Hof Haina 470 Mk. an Rodheim (Bieber), F. Mamberge ſ: ter=
Seibertenrod 780 Mk. an Gemeinde Klein=Altenſtädten, H tue
Göbelnrod 800 Mk. an Gemeinde Lich, L. Klein=Berghofen für S
an Gemeinde Dutenhofen, Landwirtſchaftskammer Selgenhof
an Gemeinde Romrod, K. Leun=Großen=Linden an Gemeinde Fe
hagen bei Kaſſel, Otto Chriſt=Grünberg an Salzböden für 850
B. Kühe: Das teuerſte Tier kaufte für 780 Mk. H. Bock=Sch deuch
H, Krug=Sielberg für 710 Mk. an K. Rehm=Grünberg, H. He
Großen=Buſeck für 600 Mk. an Luiſenhof bei Oberurſel. — C. R —r,
Vorſteher Saltenberger=Grindelbach für 550 Mk. an Landwirt geuf
in Weitershauſen.
b. Friedberg, 26. Sept. In Verbindung mit dem demo S
Parteitage in Bad=Nauheim fand auch hier im Saale des Hot; Mt
am Samstag abend eine ſtark beſuchte Verſammlung ſtatt, zu Err
als Redner Reichstagsabgeordneter Grkelenz und Frau Dr k— angehündigt waren. Beide Redner waren jedoch am Exen
behindert, und an ihrer Stelle ſprachen Landtagsabgeordneter 9 ger
und Finanzminiſter Henrich. Der erſtere Redner verbre
hauptſächlich über Fragen der Außenpolitik und begrüßte den
Deutſchlands in den Völkerbund als Erfüllung einer demokratiſe
derung. Dann forderte er die Verbreiterung der Negierungs
nach links durch Einſchluß der Sozialdemokratie, da man die
Partei zur Mitarbeit und Verantwortlichkeit heranziehen mü
Schluſſe bekannte er ſich als warmer Anhänger des Einheitsſta, Cd
der dadurch bedingten Vereinfachung unſeres Staatsweſens. De id
Redner berührt hauptſächlich unſere heſſiſchen Verhältniſſe und
De
Vorwürfe, als ob unſere heſſiſchen finanziellen und ſteuerlichen
ſchlechter ſeien als in anderen deutſchen Staaten, energiſch zunü E
ſo verwahrte er ſich gegen den Vorwurf, als ob Heſſen durch
vom Reiche zugeſagte Unterſtützung ſich gewiſſermaßen unter
kontrolle geſtellt habe. Die beſonders ſchwierigen, durch die T
eines großen Teiles des Landes herbeigeführten Verhältniſſe
eine derartige finanzielle Hilfe als durchaus geboten erſcheinen 1—d
er ſei ein Anhänger des Einheitsſtaates, doch ſei dies Ziel durcha
dain zu erblicken, daß ſich Heſſen etwa einem Nachbarſtaate ar Be.
I.
Die beiden Redner fanden bei ihren Parteigenoſſen lebhaften
* Gießen, 27 Sept. Eine wichtige Verkehrsverbeſſt
auf der Main=Weſer=Strecke Gießen—Frankfurt iſt für Sonnt *
nehmigt worden. Seither wurde das Fehlen eines Abendzuges —”
furt—Gießen unangenehm empfunden, da nicht jeder den D=Zug
kann. Es ſoll nun ab 3. Oktober der Perſonenzug ab Frankfurt
11.40 Uhr von Friedberg aus als beſchleunigter Zug bis Gießer
geführt werden, wo er 1.30 Uhr eintreffen wird.
* Lollar, 27. Sept. Auf dem Hofe Heibertshauſen zwiſchen h lnd
Daubringen wurden 150 Hühner aus der Geflügelzüchte
Beſitzers nach und nach geſtohlen. Es ſtellt ſich heraus, daß die ae
die Tiere in den Nachbardörfern verkauft haben.
* Lauterbach, 27. Sept. Mit einer überaus reichhaltigen Ta 2
nung befaßte ſich die Kreislehrerverſammlung, ganz beſonders
über Turn= und Geſangunterricht verhandelt. Köppler=Eichenrod —
eine neue Geſangsmethode mit ſeiner einklaſſigen Schule vor. Die FI
ſangen nach Handzeichen, welche der Lehrer gab. Die Metho
vor der Eitz’ſchen Tonwortmethode viele Vorzüge haben. De
klaſſe von Eichenrod wird auf der Reichsſchulmuſikwoche in Da St
im Geſang vorgeführt werden. Zwei Lauterbacher Schulklaſſen g.
im neuzeitlichen Turnunterricht vorgeführt, und zwar durch Unive
turnlehrer Dr. Werner=Gießen und Turnlehrer Beck=Mainz
Heimatkunde beſchäftigte ſich der dritte Punkt der Tagesordnung
Dr. Heyding=Gießen ſprach über die Heimatblätter, Heimatbüche
matmuſeen und forderte zur Mitarbeit für das heſſennaſſauiſhe 2
huch auf. Kreisſchulrat Lorentz ſprach den einzelnen Rednern
Als Vertreter der Lehrerſchaft wurden in das Kreisſchulant ge
Reibeling aus Lauterbach, Nepp=Pfordt und Diemer=Freienſteine
Stellvertreter: Mink=Blitzenrod, Adolph=Schlachtenwegen und S. *
Grebenhain,
* Freienſeen, 27. Sept. Allmählich erhellt ſich die Urſache der
baren Familienkataſtrophe, die Mord, Selbſtmord und Brandſtiſtu. —
Gefolge hatte. Der 23jährige Karl Schreiner hatte eine Bekann
und beabſichtigte, das Mädchen zu heiraten und mit ihr ins el1 S
Haus zu ziehen. Die Mutter war entſchieden gegen dieſe Heirat
gab zuweilen heftige Vorwürfe. Der Sohn wurde ſchließlich gan
ſchloſſen, zog ſich von ſeinen Kameraden zurück und mied ihre
—
ſchaft. Schließlich ſcheint den jungen Mann Schwormut und Verfoll
wahnſinn befallen zu haben; er ging jedem ſcheu aus dem Weße
dieſem Zuſtande hat er den Beſchluß gefaßt, ſeine Mutter und ſie
Leben zu bringen und die Tat durch die Brandſtiftung zu vertuſch”
Vom Vogelsberg, 27. Sept. Er wollte ein Feue!
ſehen, deshalb ſteckte der 13jährige Hütejunge eines Landwir”
Gunzenau die Scheuer in Brand; zum Glück kamen, Leute hinzu,
das Feuer löſchen konnten. — Eine wüſte Rauferei enttau
der Kirchweih zu Kaulſtoß. Burſchen aus Herchenhain, Eſchenrd‟
Gedern bearbeiteten ſich mit Prügeln und Meſſern, daß das But
Die Polizei mußte einſchreiten — Vom Todaufdem Kartof
ackerereilt wurde der 70 Jahre alte Landwirt J. Seibel in 28
dorf. Mitten in der Arbeit brach er vom Herzſchlag getroffen te
ſammen.
UengR
Fleck-Fips — Seiden-Fips — Fips-Seiie in Tuben
Hersteller: Drawin-Gesellschaft m. b. H., Stuttgart. Zu haben in allen einschlägigen Geschüften.
na6 . Aict saiiet
Die nicht feuergefährliche Flecken-Reinigung im Hause.
Vertreter und Lager: Gustav Mechelke, Mainz, Mitternachtsreul 11
St. 1
[ ← ][ ][ → ]Sren A. PirnderBbeident
Damen-Mäntel gnte Narme Stok-Gualitäten
teils mit Plüscb oder Pelzkragen, modern verarbeitet . . . 19.50, 16.50,
Damen-Mäntel Felour delaine, in viel Parben,
moderne Machart, mit oder ohne Pelzkragen . . . . . . . 29,50, 25.50,
Damen-Mäntel
in eleganter Verarbeitung.
Velour de laine, Ottomane usw., mit oder ohne Pelz. 42.00, 39.00, 35.00,
in vielen Farben, moderne Ver-
.. . . 29.50, 24 50, 19.50,
arbeitung, auch für starke Damen . . .
Backtisch-Mäntel
teils mit Krimmer- oder Pelzbesatz" .
solide Stoffe, Faltengarnitur,
.. . . . 25.00, 19.50, 16 50,
Nummer 269
Dienstag, den 28. September 1926
Geite 7
Zu verkaufen: gut erh
Möbel, Kleid., Wäſche
und Schnhe.
Eliſabethenſtraße 25.
Nur /d.
einige Preiſe!
Karbidlampen 2.50.4
elektr. Lampen 2.50.½
Taſchenlamp. —, 80./
Batterien" .
40.¼
Fahrraddecken 2.80ℳℳ
Pedale 2.50.
Sättel... 4 50.4
Glocken..
—50.¼
und ſonſtig. Zubehör
äußerſt billig. (138 9a
Fahrräder und
Nähmaſchinen
zu den allergünſt
Bedingungen.
Ohne Anzablung!
Fr. Gäitting
10 Schuchardſtr. 10
Ein Zimnierofen
zu verkaufen (225257
Stempelfabri?
Mathes Wieſt
Eliſabethenſtraße 35.
Herren=Uleberzieher
f. Herbſtu Winter, für
15 — u 25.— ℳ abzg.,
verſch. Anz, Koſtüm
f. jg Mädchen. Anzuſ.
Friedrichſtr 14,II.*25243
Einige geb. N. 5. U.-
Motorräder
in tadelloſem Zuſtand
günſtig abzug. /B26 gid
Benz & Comp.
Grafenſtraße 20—22.
Res
Gut erhaltenes
Herrenrad
(Corona Fernfahrer
zu verkaufen
Moos=
bergſtr. 91, p. /*25187
Damen=u Herrenrad
wie neu, bill. z. verk
evtl. Teilzahlg.
Karl=
ſtr. 14, Laden/*24839fsi
Einige ſehr gut erh.
größtenteils ſteuerfr.
preisw. unter günſtig
Bed. zu verk. ( 2522:
J.Wagner, Kiesſtr 34
A. 5. U., 8 P5.
in gutem Zuſtand,
fahrvereit, zu verk.
Kaſſapreis 600 Mk.
Bickenbach (Bergſtr.)
Hügelſtr. 3, C25164
Lieferauto
10 Ztr Tragkr.,
fahr=
bereit u. verſteuert, für
800 ℳ zu verk. (*25252
Müller, Karlſtr. 119,III
2 gebrauchte
Herrenräder
in ſehr gut. Zuſtand
billig zu verk. (*25263
Mauerſtr. 6. Laden).
Bohrmaſchine u.
De=
kopierſäge verkauft
Arheiligerſtraße 33.
(*25114)
Tafelklavier
gut erh , zu vk. (*25234
Wieher, Karlſtraße 32.
Kinder-Mäntel
arbeitet, in nur soliden Stoffen ..
Nene (18866a
Fahrräder
mit Freilauf u. beſter
Bereifung, v. 75 Mk.
an, Markenräder von
105 Mk. an, mit ganz
kleiner Anzahlung u.
bequemer
Ratenzah=
lung, empfehlen
Benz & Comp.
Grafenſtraße 20—22.
ge 15 ½8
Non
Büt dwage wiegdz
zuverk. Müller,
Wilhel=
minenſtr. 35, I. (*25251
in allen Größen, schön ver-
.. . . 12.50, 9.75, 6.50,
(13913
6/90 PS. Faloon
offener Vierſitzer, elektr. Licht, Ankaſſer,
ſehr billig abzugeben.
(13857gid
hor Aheinſte
Wönl
Mauer W Sdrt, Kheinfte. de
O
Bettfederna
*
Reihigung
(elektriſcher Betrieb)
Inletts, Drelle, Bettfedern, Daunen
Metall=, Holz= und Kinderbettſtellen
Spiralmatratzen in allen Größen
Neuanfertigen u. Aufarbeiten aller
Betten und Polſtermöbei
Jakob Heymann Teleph. 270
Tapeziermeiſter, Beſſungerſtr. 55
A
Günſtige Gelegenhe
Gut erhaltener Dauerbrant
beſonders geeignet für Wirtſchaft oder
Schreinerei, preiswertabzugeben. (13841sim
L. C. Wttich ſche Hofbuchdruckerei
Erteile gründlichen
UNTERRICHR
in Kleidermachen, Zuſchneiden u. Zeichnen n.
neueſten Schnitten. Auch könn Damenin
Einzelſtund, ihre Kleider richten u.probieren,
Ge
Sejny eeb
Eba deipp erbes geFr. Meiſterin
Gutenbergſtr. 13, II. (*25167
G
2A
OherTieK
im Zuſchneiden und Kleidernähen wird
wieder ab 1. Okt. von nachmitt 2—6 erteilt
J. Eyſſen, Schneidermeiſterin
Eoderſtraße 50
Hach jedem Regen
sind ihre Fenster
be-
schmutzt. Dieselben
rasch, ohne Wasser
u. ohne Leder
spie-
gelblank zu putzen,
schieht einfach mit
ein paar Tropfen
Sohnell hell”
u einerm gewöhnlich.
Lappen,
A
Verlangen Sie
Drogerien und einschlägigen
Geschätte
(*25199
Kaufe
Pfandſcheine
Angebote unter U 27 an die Geſchäftsſtelle.
N4
Hühnerhätte
Muf=Schneiverel
ſowie
kl. elektr. Ofen
billig abzugeben.
13907
igelſtraße 73, 1. Stck., Iks.
voſe Nachbat
wird zum Freunde, wenn man Hühner
ein=
per t und mit dem allgemein anerkaunten
und ſehr geiobten Geflügel= u Kückenfutter
m
Maodt
füttert. Frau Paſtor Schreiber,
Bruns=
haupten, ſchreibt: „Das Futter hat ſich gro
artig bewährt. Es legen die Hühner
un=
glaublich fleißig. 4 Hühner hatte ich auf einei
engen Raum abgeſperrt und mit den
Futte.
gefüttert; ſie haben in 27 Tagen 86 Eier ge
legt.” — Zu haben bei: Fritz Hufeld, Samen
handlung; A. Krautwurm, Wilhelmſtr.
Rettig Nachf „Kirchſtr; Willy Wenz, Markt
platz; Gebr. Wenz, Beſſungerſtr.; G. Pete
Hofmann, Lengfeld: Hch. Schäfer Wweg
Rodenſtein=Drogerie, Reichelsheim. (10796/1
K
V
9
*
CK
Mee
zu verkaufen od. für
einen leichten Einſp.=
Wagen zu vertauſch.
bei Bernh. Moter, Traiſa,
Darmſtädterſtr. 16.
(*25266)
Sehr gute
w
eing.=Nahltunch.
(*25204
und ein
Korb=Liegewagen
zu verkaufen Näh.
in der Geſchäftsſt.
Kl. Kachelofen, g.erh.,
bill abzugeb. (*25195
Wilhelmſtraße 8, I.
Alte Geige, billig zu
verk. Schuchardſtr. 16,111,
(*25173)
Einmachtöpfe alle
Größen u.
Weinfla=
ſchen abzugeben.
Vik=
toriaſtr. 28, II. (*25168
Grdl. Klavierunterr.
(Einzelunterricht)
für Anf. u. vorgeſchr.
Schüler (b. mäßigem
Hon. erteilt. (11409a
L. Indorf. Darmſt.,
Schwanenſtr. 72, III.
Guter
engliſcher Unterricht
mit Konverſation
ge=
ſcht, am liebſten von
Engländer. Angebote
unter U 30 an die
Geſchäftsſt. (*25202
Gründlicher
Klavier=Unterricht
Frau Nanny Kaiſer
Viktoriaſtr. 42, 2. St.
Gediegene Ausbildg.,
leichtfaßl. Methode f.
Anf. u. Vorangeſchr
und Uebegelegenheit,
Honor. mäßig. (:3903a
Primaner ert.
Nach=
hilfeſtunden. Näh.
Geſchäftsſt. (*25174
Englisch!
Wer ert Fortgeſchritt,
gründl Unterricht?
Ang m. Pr. u. U 53
an die Geſchſt. (* 25260
An einem (*25280
Kinderſpielkreis
können noch einige
Kinder teilnehmen.
Kirchſtraße 12, I.
AnmeinemKurſus im
Flicken, Sticken uſw.
können noch einige
Mädchen teilnehmen.
Ida Marg
ſtaatl. geprüfte
Handarbeits=Lehrerin
Kaſinoſtr. 24, II. /*25238
ede Ferdt
beteil. ſich m. 1-2000.,½
an nur reell. Geſchäff.
Ang. unt. U 16 an
die Geſchſt. (*25175
3500 Mark
al8 I. Hyp. auf Haus
ander Bergſtr. geſucht
(Feuerverſ.=Taxe Mk.
1000.—). Angebote
unter U 35 an die
Geſchſt. d. Bl. (25218
fertigt Anzüge für 35 Mk.
Paletofs .. . für 30 Mk. (ueraig
Für guten Sitz und tadelloſe Verarbeitung
wird garantiert, auch für den verwöhnteſten
Geſchmack. — Angebote unt. S 220 Geſchſt.
Kae
DieferrAutb
15—20 Ztr. Tragkraft, 2,20 m=Britſche,
(13906
fahrbereit, billig abzugeben.
Marſchallik, Eſchollbrückerſtraße 14
V
orlere
Uhrarmband Platin mit Brillanten
mit ſchwarzem Band verloren auf dem
Wege Caſinoſtr., Friedrichſtr., Fuchsſtr.,
Bleichſtr., Grafenſtr., Ecke Rheinſtr.
Ge=
gen hohe Belohnung abzugeben.
Wil=
helminenplatz 12 bei Ewald. (*25214
Einen gefunden Schlaf
und damit eine Kräftigung des ganzen
Nervenſyſtems erzielen Sie durch den
Patentamtl. geſch. unter Nr 312681. Er
enthält ſämtliche Extraktivſtoffe der
Baldrianwurzel in kräftigem Südtivein
gelöſt. Alle Nachahmungen, die als
ebenſogut angeboten werden, weiſe
man entſchieden zurück — Zu haben in
„Engel=Apotheke‟
„Central=Drogerie‟
„Drogerie (hr. Schwinn”
(I. L. 12825
Seite 8
2
*‟
Beittahrt Bertensdervane.
Im Gutenberg=Kaſino zu Mainz fand eine ſtark beſuchte
Vor=
ſtandsſitzung des Heſſiſchen Verkehrsverbandes (Vorort Darmſtadt)
ſtatt. Der Vorſitzende Th. Stemmer=Darmſtadt begrüßte die
Er=
ſchienenen und konnte zu ſeiner Freude feſtſtellen, daß zahlreiche
Ver=
treter von Behörden, an ihrer Spitze der Provinzialdirektor der Provinz
Rheinheſſen, Herr Geheimerat Dr. Uſinger, der Einladung Folge
geleiſtet hatten.
Des kürzlich dahingegangenen hochverdienten Vorſitzenden der
In=
duſtrie= und Handelskammer Mainz, Geheimrats Dr. Bamberger
der beſonders auch in Verkehrsfragen vielfach führend tätig geweſen iſt.
gedachte die Verſammlung durch Erheben von den Sitzen.
Sodann erſtattete der Vorſitzende den Geſchäftsbericht und
gab insbeſondere Kenntnis über die letzten
Fahrplanverhand=
ungen in Oberheſſen. Dem gemeinſamen Vorgehen der
ört=
lichen Stellen und des Heſſiſchen Verkehrsverbandes ſei es gelungen,
in letzter Stunde weſentliche Verbeſſerungen für den Winterfahrplan
entgegen den Abſichten des Entwurfs zu erreichen.
Geheimerat Dr. Uſinger ſagte im Namen der Eingeladenen dem
Heſſiſchen Verkehrsverband und namentlich ſeinem ſtets rührigen
Vor=
ſitzenden für ihre gemeinnützige Tätigkeit Dank und wies darauf hin,
daß auch die rheinheſſiſchen Verkehrsintereſſen noch immer am beſten
bei dem Heſſiſchen Verkehrsverband aufgehoben ſeien. Nedner wies auf
die Schwierigkeiten hin, mit denen gerade Heſſen angeſichts ſeiner
geo=
graßhiſchen Lage im Verkehrsweſen zu kämpfen habe. Es ſei dringend
notwendig, daß ſeitens des Reiches Heſſen ein beſonders weitgehendes
Eutgegenkommen bewieſen werde. Wenn beſonderen Belangen anderer
Länder Nechnung getragen werde, ſo könne dies auch angeſichts ſeiner
beſonders ſchſvierigen Lage Heſſen verlangen.
Dr. Chariſſe, Syndikus der Induſtrie= und Handelskammer
Mainz, dankte namens der vertretenen Heſſiſchen Induſtrie= und
Han=
delskammern für die Einladung und betonte, daß eine enge
Zuſam=
menarbeit der beiderſeitigen Organiſationen unbedingt geboten ſei.
Dr. Pricken, Vorſitzender des Verkehrsvereins Mainz, gab ſeiner
beſonderen Freude darüber Ausdruck, daß der Heſſiſche
Verkehrsver=
band heute in Mainz tage. Erfreulich ſei, daß die Sache der
Verkehrs=
wverbung an Anziehungskraft gewinne. Immer mehr ſehe man ein,
wie ein lebhafter Fremdenverkehr wirtſchaftlich für die Allgemeinheit
von der größten Bedeutung ſei.
Der Vorſitzende konnte mitteilen, daß im Einvernehmen mit
amt=
lichen Stellen ein Adreßbuch der heſſiſchen
Kraftwagen=
beſitzer in Arbeit ſei. Das ſeit längerer Zeit erwartete Prachtwerk
„Heſſenland” ſei in Druck. Eine beſondere Anerkennung zollte der
Vorſitzende dem bedeutſamen Geſchäftsbericht des mit beſonderer
Tattraft arbeitenden Verkehrvereins Worms.
Notar
Stahl=Bad=Nauheim betonte, daß dieſes im Heſſenland
ge=
legene Weltbad ſchwer unter der ſtark fiskaliſchen Haltung der
maß=
gebenden Stellen bezüglich der Höhe der Bäderpreiſe und
der Kurtaxe leide. Es ſei dringend geboten, dieſe Abgaben auf
ein erträgliches Maß zurückzuführen. Bisher habe man bei den
Darm=
ädter Stellen kein ausreichendes Verſtändnis gefunden. Im gleichen
Sinne ſpricht Hotelbeſitzer Krauß=Bad=Nauheim, der eine Reviſion
der Taxen für unerläßlich hält, wenn nicht Bad=Nauheim im ſchweren
Konkurrenzkampf unterliegen ſoll.
Der 2. Vorſitzende, Dr. Roeſener=Darmſtadt, weiſt darauf hin,
daß Mainz zugunſten des benachbarten Wiesbaden im
Rheinver=
kehr eine ſchwierige Stellung habe und daß alles geſchehen müſſe,
um den Mainz gebührenden Teil des Verkehrs dorthin zu führen. Nur
nach größten Schwierigkeiten ſei es beiſpielsweiſe gelungen, eine erneute
Benachteiligung von Mainz gegenüber Wiesbaden, die in Geſtalt des
Durchfahrens der Fernſchnellzüge Holland-Bayern durch Mainz=Kaſtel
geplant war, hintanzuhalten. Es ſei ein beſonderes Verdienſt des
Heſ=
ſiſchen Geſandten in Berlin, Exzellenz v. Biegeleben, der ſich auch
ſonſt verſtändnisvoll in Verkehrsfragen ganz beſonders für die
Wah=
rung der heſſiſchen Intereſſen einſetze, daß die Nichtberückſichtigung von
Mainz in letzter Stunde verhindert worden ſei. In Mainz müſſe
übrigens die Erkenntnis immer mehr an Raum gewinnen, daß der
rechtsrheiniſche Bahnhof Mainz=Kaſtel ein dem linksrheiniſchen
Haupt=
bahnhof durchaus gleichwertiger Bahnhof ſei und daß die über Mainz=
Kaſtel verkehrenden Züge noch ſtärker benützt würden als bisher.
Be=
ſonders dankbar begrüßt worden ſei es, daß die Köln—Düſſeldorfer
Rheindampfſchiffahrt — nicht zu ihrem Schaden — den dringenden
Wünſchen nach verbilligten Fahrten Rechnung getragen habe. Nur ſo
Dienstag, den 28. September 1926
Nummer 26
ſei es vielen Einheimiſchen und Fremden möglich geweſen, ſich den
Genuß einer Rheinfahrt zu geſtatten. Dr. Roeſener berichtete hierauf
im einzelnen über verſchiedene beſondere Pläne, namentlich hinſichtlich
der Verbefſerung der BP=Zugverbindungen in
Süd=
deutſchland und in Oberheſſen. Bezüglich eines für
Rhein=
heſſen beſonders wichtigen weit ausgedehnten Projekts der organiſchen
Vermehrung der BP=Züge in Süddeutſchland ſei in einer vom Heſſiſchen
Verkehrsverband nach Stuttgart einberufenen Verſammlung von etwa
50 Vertretern ſüddeutſcher Stellen und Organiſationen nach eingehender
Ausſprache weitgehende Uebereinſtimmung erzielt worden.
Syndikus Dr. Hager=Worms klagt über die weſentlichen
Ver=
ſchlechterungen, die der Wormſer Verkehr nach dem Kriege
er=
litten hat und wünſcht grundlegende Verbeſſerungen. Es wird in
Aus=
ſicht geſtellt, daß in Bälde eine beſondere Beſprechung über die
Verkehrs=
verhältniſſe des füdlichen Teiles der Provinz Rheinheſſen und der
an=
grenzenden pfälziſchen Gebietsteile ſtattfinden ſoll.
Ueber den Punkt „Heſſiſcher Lufthafen” berichtete zunächſt
eingehend Bürgermciſter Mueller=Darmſtadt. Er weiſt darauf hin,
daß nach der Endwicklung der Dinge die Anlage zentraler Flughäfen
ür weitere Gebietsteile dringend geboten ſei. Man habe in Darmſtadt
das lobhafte Beſtreben, mit Mainz auch in dieſer ſo wichtigen Frage
Hand in Hand zu arbeiten, ſobald dem Luftverkehr im beſetzten Gebiet
endlich einmal die erforderliche Bewegungsfreiheit gegeben ſei. Die
Frage eines Zentralflughafens für das rhein=mainiſche Wirtſchaftsgebiet
etwa bei Mörfelden ſei von größter Bedeutung und verdiene ernſteſte
Beachtung
Beigeordneter Hiemenz=Mainz weiſt darauf hin, daß die
Städte des beſetzten Gebietes und namentlich auch Mainz unbedingt
ihre Anſprüche auf gebührende Berückſichtigung im Flugverkehr
gel=
tend machen müßten, wenn ſie auf die Dauer nicht ſchwere Nachteile
er=
leiden ſollten. Ueber die Frage, ob beſonders große Flughäfen für
aus=
gedehnte Gebiete oder kleinere, mehr örtliche Flughäfen vorzuziehen
ſeien, ſeſien die Meinungen noch geteilt. Selbſtverſtändlich würden die
beiderſeitigen Intereſſen der befreundeten Städte Darmſtadt und Mainz
miteinander in Einklang zu bringen ſein.
Der Vorſitzende dankt für die von großer Sachkunde zeugenden
Aus=
führungen der beiden Referenten und nimmt die Gelegenheit wahr,
Herrn Bürgermeiſter Mueller ein beſonderes Wort des Dankes dafür
zu ſagen, daß er, auf dem Gebiete des Flugweſens in Heſſen führend,
die Stellung des Landes im Luftverkehr begründet und gefeſtigt habe.
Er gibt der Hoffnung Ausdruck, daß auch die Stadt Mainz und das
übrige Rheinheſſen recht bald die Segnungen des Flugverkehrs genießen
möchten.
Notar Stahl=Bad=Nauheim betont, daß gerade die
Verkehrs=
vereine dazu berufen ſeien, die Erkenntnis der Bedeutung des
Luftver=
kehrs weiter zu verbreiten und zu vertiefen. Er ſchlägt der
Verſamm=
lung die folgende Entſchließung vor
„Die außerordentlich ſtark beſuchte Vorſtandstagung des Heſſiſchen
Verkehrsverbandes in Mainz nimmt die eingehenden Referate der
Herren Bürgermeiſter Mueller (Darmſtadt) und Beigeordneter Hiemen=
(ainz) mit lebhafteſtem Intereſſe entgegen und fordert im Anſchluß
hieran ſeine örtlichen Mitglieder und namentlich die Verkehrsvereine
nachdrücklich auf, der Frage des Luftverkehrs beſondere Aufmerkſamkeit
zu widmen und praktifch die Entwicklung des Luftverkehrs in jeder
Weiſe zu fördern.”
Dieſe Entſchließung gelangt zur einſtimmigen Annahme.
Zum Punkt „Reichsehronmal” teilt der Vorſitzende mit, daß
der Heſſiſche Verkehrsverband ſich früheren Beſchlüſſen zufolge
urſprüng=
lich für die Errichtung des Denkmals an der Bergſtraße ausgeſprochen
habe. Von dem Zeitpunkt an indeſſen, in dem die Lorcher Inſeln
in die engere Wahl gelangt ſeien, habe ſich der Heſſiſche
Verkehrsver=
band nachdrücklich für dieſes Projekt eingeſetzt. Dr. Pricken berichtet
über die Dampferfahrt des Verkehrsvereins Mainz an die vorgeſchlagene
Stätte des Reichsehrenmals bei Lorch. Er gibt ſeiner Freude daüber
Aus=
druck, daß auch das Heſſ. Staatsminiſterium ſich für die Wahl der ſo
un=
vergleichlich ſchön gelegenen Inſeln eingeſetzt habe. Dr. Wilbrand=
Darmſtadt, der an der Fahrt nach den Inſeln teilgenommen hat und der
andererſeits auch den in Berka bei Weimar für das Ehrenmal in
Aus=
ſicht genommenen Platz kennt, ſtellt Vergleiche an, die durchaus
zugun=
ſten der Lorcher Inſeln ſprechen.
Der Vorſitzende gibt davon Kenntnis, daß ein
photographi=
ſcher Wettbewerb ausgeſchrieben ſei, um für einen vom Verband
herauszugebenden Kalender und für andere Zwecke der
Verkehrs=
werbung ſchöne Bilder heſſiſcher Landſchaften, Städte und Trachten zu
erhalten. Ein heſſiſches Gaſtſtättenverzeichnis ſei in
Vorbereitung.
Aus dem Schoße der Verſammlung wurde lebhaft Beſchwer „
führt über die zahlreichen Straßenſperrungen. In bezu
rechtzeitige und ausgiebige Bekanntgabe müßten unter allen
Umf=
ausreichende Maßnahmen getroffen werden, um Schädigungen
E
unnötige Umwege und Zeitverluſte zu vermeiden. Dem Prozekt —
Automobilſtraße Nord=Süd von Hamburg nach
lien wird der Verband ſeine beſondere Aufmerkſamkeit widmen
Vorbehaltlich der Zuſtimmung der Hauptverſammlung wird ..
ſätzlich beſchloſſen, für die Folge auch Einzelmitglieder i
Verband aufzunehmen. Als Ort der nächſten Hauptverſammlung ..
nach eingehender Ausſprache auf Einladung des Vorſtandsmit
Herrn Verwaltungsdirektors Schäfer Mainz gewählt, fü.
übernächſte Verſammlung aber Gießen in Ausſicht genommen.
der Vorſitzende konnte nach überaus inhalts= und abwecht
reicher vierſtündiger Ausſprache die Verſammlung mit dem Au —
verbindlichſten Dankes für die wie ſtets vortreffliche Aufnahme
Hauptſtadt Rheinheſſens ſchließen. Nach einem vorzüglichen Mis
mahl im Gutenberg=Kaſino unternahmen die Anweſenden, einer 1i
würdigen Einladung der Direktion der Köln=Düſſeldorfer Rheins
ſchiffahrt folgend, unter Führung des Vorſitzenden des Verkehrsp
Mainz Dr. Pricken zum guten Beſchluß eine Fahrt in den von go
Herbſtſonne köſtlich durchfluteten Rheingau.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 28. Sept. Hausorch. Tanzmuſik. Berlin und St
der: „Dixie‟ — Higgins: „There’ll be ſoon change made‟
Bidelow: „Sob ſiſter Sadie‟
lin: „Pack up vour ſins”
Berlin: „When you walked out”
Jackſon: „The Throw=dor
Blues. — Berlin: „Porcelain Maid”.
— Padilla: „La Violetere
9. Evans: Barcelona”. O 5.45: Leſeſtunde: Aus dem Rom
„Pitt und Fox” von Friedrich Huch. O 6.15: „Der Kriminalrom
7.15: „Geflügelte Worte, der
Urſprung und Bedeutung im deutſchen Sprachgebrauch” Vortr
Direktor Mittelſtädt. O 7.45: „Die großen Romane von J
Galsworthy”, Vortrag Prof. Dr. Schultz. O 8.30: Uebertr. Berl
Orcheſterkonzert. Programm: Werke von Weber, Wagner u
Dir.: Georg Szell, Soliſt: Lauritz Melchior. Anſch
Liſzt.
Neue Schallplatten.
Dienstag, 28. Sept. 4.15: Konzert. Richards: Beſſere Zeite
Marſch. — Paliga: Liebeszauber. — Mendelsſohn: Ouv. „Athalig
Jenſen: Serenade. Wiegenlied.
Kämpfert: Schwäbiſe
Gaſparone‟. O 6.15: Oberregierungsrat Adae: Die Regelun
des Pariſer Straßenverkehrs. O 6.45: Morſe=Kurs. 0 7.1,
Frau Emma Kottmann: Volksbildungs= und Schulſchutzarbeit d
Deutſchen in der Tſchechoſlowakei. O 8: Das Violinkonzert d
18. und 19. Jahrh. (1. Abend). Soliſt: Max Menge. Begl
Philharm. Orch. Bach: Konzert A=moll.
Vwaldi: Konze
B=dur. — Haydn: Konzert C=dur. — Anſchl.: Wunſchabend. Leit
E. Stockinger. Die Mitwirkenden werden erſt nach Eingang de
Wünſche bekanntgegeben.
Berlin.
Dienstag, 28. Sept. 12: Die Viertelſtunde für den Landwirt
4: Rektor Hauſchild: „Die Berufswahl pſychopathiſcher Kinder”
O 4.30: Funkkapelle. O 6.30: Stunde mit Büchern. O 6.55: Gcor=
Enders: „Arbeit und Eigentum” O 7.20: Dr. Stillich: „Ein
führung in die Nationalökonomie‟ O 7.45: Prof. Neckel: „Deutſch
lands Kulturbeziehungen zu den ſkandinaviſchen Ländern im Wande
der Zeiten (Neuzeit)” O 8.15: Prof. O. Bie: Einf. zu dem nachf
Orch.=Konzert. O 8.30: 200 Jahre Orcheſtermuſik. Dir.: Dr.
Buſchkötter. Soliſt: Kammerſänger Melchior (Tenor). Weber: Quv
„Oberon”. — Wagner: Aus den Weſendonk=Liedern. Siegfried
Idyll. Siegmunds Liebeslied, aus „Die Walküre”. Gralserzählung
Berlioz: Aus „Fauſts Verdammung
Stettin. 6.55: Oberfiſchm. Dr. Germershauſen: Die Fiſchere
als Wirtſchaftsfaktor.
aller Art, mit beſter
Schußleiſtung, nebſt
Patronen zu billigſten
Preiſen.
(12180a
Neparatuven.
Waffengeſchäft
Georg Link
Grafenſtraße 39.
R
Fahrlader
fahrfertig, 55.—
Decken 2 95 Mk.
Carbidlampen
aus Meſſing 3.95
Alle übr. Erſatzteil.
u. Reparat billigſt
B. Orio,Karlſtr. 14
(12
Sec
Koffertaschen
Reiſeartikel
Allemafcen
aus Florida=Rindl.
mit Griff und Schiene
Mk. 4.00
(13883
Wilhelminenſtr. 9, Darmſtadt
Von Stuttgart
ich mir ein (I.St
Tipp=Ki
mitgebracht, we
jetzt ſo billig zu he
iſt." — „Ich mi
auch eins, wer
kauft es hier?” —
weiß nicht; beſtell
doch einfach im S.
warenladen Ti
Kick, das einzig e
Tiſchfußballſpiel
mechaniſch kicker
Figuren; es iſt
feines Geſellſche
ſpiel.” Edwin M
Schwenningen a.
Regativ=Retuf
ſehrgut u. formenſ
übern evt. f. St.b
Erb. Ang. unt. I
an die Geſchſt (:22
Famitiennachrichten
Ihre Verlobung beehren sich
anzu-
zeigen
Oretel Paulus-Drössel
Heinz Mitteldorf
Grubenbesitzer
(*25169
Mannheim
Darmstadt
September 1926.
*
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute entſchlief fanft nach ſchwerem Leiden
mein treuer Mann, unſer guter Vater und Bruder
Heinunn Mramer 1.
Bäckermeiſter
im 56. Lebensjahre.
(*13921
In tiefer Trauer:
Marie Kramer, geb. Weizenmüller
und Kinder
Doroth. Kramer.
Eberſtadt b. 9., Groß=Gerau, am 27. Sept. 1926.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 30.
Sep=
tember, nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhauſe
Ober=
ſtraße 26 aus ſtatt.
Statt Karten.
Ihre Vermählung zeigen an
Wolfgang Weißgerber
Pfarraſſiſient zu Traiſa
Gertrud Weißgerber
geb. Orth (*25017
Niederwöllſiadt (Oberh.), 28. September
1926.
2
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, unſeren lieben Vater,
Schwiegervater, Großvater,
Ur=
großvater und Onkel
Herrn
Metzgermeiſter
heute nachmittag im Alter von
86 Jahren nach kurzem, aber
ſchweren Leiden in ein beſſeres
Jenſeits abzurufen. (13886
Die trauernden Sinterbliebenen:
J A.:
Hans Hartung.
Arheilgen, den 26. Sept. 1926.
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 28. September, nachmittags
5 Uhr, vom Sterbehauſe
Darm=
ſtädterſtraße 8 aus ſtatt
Todes=Anzeige.
Heute morgen um 2 Uhr iſt
plötzlich nach kurzem, ſchwerem
Leiden meine liebe Frau, unſere
gute Mutter und Großmutter
Frau
geb. Ditzel
im Alter von 68 Jahren ſanft
ent=
ſchlafen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Conrad Germann VII.,
Schloſſer=
meiſter
Famillen Pfeffer und Vetter.
Meſſel, den 27. Sept. 1926. (13909
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 29 September, mittags 2½ Uhr
tatt.
ue We Wet
Elegante und preiswerke
E
A
Bamehhdfe
Oldigs & Zimmermann
Hügelſtraße 32, nächſt der Wilhelminenſtr.
Beachten Sie meine Auslage. (13902a
Pelzdaren
Ve
kaufen Sie am vorteilhaftesten
und auch am billigsten beim
Fachmann (13804a
Alfreg Zimmermann
Rheinstraße 23
Tagblatthaus
Eigene Kürschnerei
2
Schreib=
Maſtginen
Zechen=
Maſchinen
repariert, reinigt
ruch im Abonnement
pez.=Büro=Maſch.=
2serrſtätte (11393a
Carl Winkel
Darmſtadt
Rheinſtr 28 Tel. 1435
Nain;
Große Bleiche 23
HOROUORD
M
Bioktro-
Platten U
in roßer Auswahl
bei 11486a
Christian
Arnold
au veiß. Turm
jetzt Ernst-
Ludwigstraße 5
lectromophon
Vertreter
10 Pfo. 80 J
zu verkauf. ( 25190im
Heinrich Fuhrſtr. 17, pt
Wovg, 27 Sept. 1926.
Waſſerhöhe 3,70 m.
Luftwärme 112 C.
Waſſerwärme vorm.
7 Uhr 160 C.
Woogs=Polizei=Wache.
Bei Erkältung, Rheuma, Hexenschut,
Glieder-, Muskel- und Kopfschmerz.
billige Hausapotheke, ist seit über
elen tausend Familien eingebürgert.
Ein beliebtes Abführmittel it
CARMOL-TEE. Preis 60 Pfg.
Erhältlich in Apotheken und Drogenen.
Carmol-Fabrik, Rheinsberg (Markl.
Erhältlich in Darmstadt:
Gentral-Drogerie, Inh. Anton 19.
Apoth, Elisabethenstr. 30, Drogerie Ck
(IV 65
Schwinn, Inh. Reich.
aMötiach
Mk. 1.— (25 % ig) und Mt. 1.50 (35 %jg, ſtari.
is
*
Form), eintrocknen läßt. Schaun
abwaſchen und mit Zuckooh=Crem
und 90 Pfg.) nachtreichen, Großartige
Ditud=
von Tauſenden beſtätigt. In allen Apolgei
Drogerien, Parfümerien u. Friſeurgeſgöſten Lite
Bickel, Miteſſer, Blüten verſchwinden ſehr ſchnete
wenn man abends den Schaum von Nöcke”
B=Medizinal= Scife” 3 Stck. 60 Pfg. (1b %:0l=
Nummer 269
Dienstag, den 28. September 1926
Seite 9
M.
Reich und Ausland.
röffnung der allgemeinen Polizeikonferenz.
TU. Berlin. Am Montag fand im ehemaligen preußiſchen
Tenhaus ein Begrüßungsakt für die Teilnehmer der allgemeinen
*zeikonferenz und des internationalen Polizeikongreſſes ſtatt. Im
rien der Reichsregierung begrüßte Reichsinnenminiſter Dr. Külz die
nehmer. Es ſei der aufrichtige Wunſch der Reichsregierung, daß
Fortſchritte, die man in der Bekämpfung des Verbrechertums durch
Arbeit der Polizeikongreſſe erzielen werde, mit dazu beitrügen,
chzeitig den Gedanken der allgemeinen Völkerverſtändigung zu
ver=
en. Wenn man heute in der internationalen Zuſammenarbeit der
izei ſo weit gekommen ſei, ſo ſei dies das Verdienſt des Wiener
7zeipräſidenten Schober. Der Miniſter führte weiter aus, daß ihm
anders der Auftrag erteilt worden ſei, die aus dem Ausland
ge=
imenen Vertreter zu begrüßen. Es ſei wichtig, daß ſie den richtigen
Hruck des neuen Deutſchland aufnehmen und vertiefen. Für die
ßiſche Staatsregierung begrüßte Innnenminiſter Severing die
An=
enden und wies darauf hin, daß es vielleicht den Vertretern
uni=
ſcher Länder ein wenig unverſtändlich ſei, wenn nach den Miniſtern
Reiches noch derjenige eines einzelnen Staates das Wort nehme.
ſei bedauerlich, daß der internationale Kongreß der Polizeiexekutive
auch eine Legislative für die ganze Welt darſtelle. Er hoffe daß
er eine Zuſammenarbeit aller Länder erzielen werde. Der Präſident
internationalen Polizeikongreſſes, Bundeskanzler a. D. Schober,
wies darauf, daß es in ſeinen Augen ein Zeichen der Verſtändigung
wenn Belgien im Frühjahr 1926 den Antrag geſtellt habe, den
dies=
rigen internationalen Polizeikongreß in Berlin abzuhalten. Auch
h ſeiner Auffaſſung ſei die Völkerverbindung der Grundgedanke der
gung. Er dankte im Namen des Kongreſſes dem Reich und Preußen
die Vorbereitungen Als Chef der Berliner Polizei ſprach
Polizei=
ſident Grzezinſki Worte des Willkommens. Anſprachen hielten dann
B Vertreter aller am Kongreß beteiligten Staaten und Behörden.
Polizeipräſident H. Schober aus Wien,
* Präſident des am 28. und 29. September im Anſchluß an die
erliner Polizei=Ausſtellung ſtattfindenden Polizei=Kongreſſes
ezirkstagung der Ortsausſchüſſe für die Angeſtelltenverſicherung
von Heſſen und Heſſen=Naſſau.
Am 25. September fand in Frankfurt a. M. in den Räumen des
Tubs für Handel und Induſtrie auf Einladung des Direktoriums der
eichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte eine Tagung der Ortsausſchüſſe
ar Vertrauensleute für die Angeſtelltenverſicherung ſtatt, zu welcher
Im Direktorium der Anſtalt die Herren Oberregierungsrat Dr. med.
Züllenweber und Oberregierungsrat Schäfer erſchienen waren. Der
rſtere ſprach eingehend über das Heilverfahren der
Angeſtelltenverſiche=
ng, während Herr Oberregierungsrat Schäfer über einzelne beſonders
*terefſierende Fragen der Angeſtelltenverſicherung ſich ausſprach. An
re Vorträge ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache unter den zahlrei
Sſchienenen Ausſchußmitgliedern. Der Ortsausſchuß Darmſtadt=Stadt,
Darmſtadt=Land, Dieburg und Erbgch war durch ſeinen Obmann Herrn
Direktor Dr. ſur. Gauß und den Geſchäftsführer des Ortsausſchuſſes
Derrn Hugo Weinberg, ſowie durch die Herren Kaufmann Julius Adler
nd Richard Böhme vertreten. Es iſt beabſichtigt, im Laufe des Oktober
Ene Tagung des genannten Ortsausſchuſſes abzuhalten, zu welcher die
Derren Vertrauensmänner und Erſatzmänner rechtzeitig eingeladen
Terden.
* Fallſchirmabſprünge in Baden verboten.
Im. Karlsruhe. Mit Rückſicht auf den tödlich verlaufenen
Un=
all bei den letzten Udet=Flugveranſtaltungen in Karlsruhe hat das
irger
Emmenhang darauf hingewieſen zu werden, daß jedermann, der Fall=
Thirmabſprunge ausführen will, einer unter behördlicher Kontrolle
ab=
ailegenden Prüfung unterworfen iſt. Die behördliche Erlaubnis wird
rur nach erfolgreich abgelegter Prüfung und bei noch nicht 21 Jahre
rlten Perſonen nur unter Zuſtimmung des geſetzlichen Vertreters
er=
eilt. Der in Karlsruhe verunglückte 20jährige Fallſchirmpilot Fuß=
Höller aus Landau hatte dieſe behördliche Erlaubnis. Weder Herr
Tdet, der den Verunglückten zum Abſprung verpflichtet hatte, noch die
ieſige Luftverkehrsgeſellſchaft konnten ahnen, daß die elterliche
Er=
aubnis nicht erteilt war.
Ein deutſches Leichtflugzeug überflog die Alpen
in 4500 Meter Höhe.
TU. München. Wie die „Münchener Neueſten Nachrichten
elden, hat ein Meſſerſchmidt=Leichtflugzeug von einer Motorenſtärke
Son 29 PS trotz Schnee, Nebel, Kälte und ſtarker Böen die Alpen in
2500 Meter Höhe überflogen und iſt nach Zurücklegung von 1100
Kilo=
retern in ſieben Stunden, 50 Minuten ſüdlich der Dolomiten gelandet.
Es iſt dies die erſte Ueberquerung der Geſamtalpen durch ein Leicht=
Flugzeug. Auch die erreichte Höhe iſt bisher von ſchwachmotorigen Leicht=
Sweiſitzern noch nicht erreicht worden.
Der D=Zug Wien-Berlin entgleiſt. — Niemand verletzt.
TU. Regensburg. In der vergangenen Nacht entgleiſte kurz
Sinter dem Einfahrtsſignal der Station Schwandorf der hinter der
Lokomotive des D=Zuges Berlin—Wien befindliche Schutzwagen mit
Einer Achſe. Der Zug fuhr mit dem entgleiſten Wagen noch etwa 150
2Neter weiter. Bei der Einfahrtsweiche in Schwandorf kamen auch die
Sokomotive mit dem Tender und die nachfolgenden drei Perſonenwagen
Bur Entgleiſung. Verletzt wurde glücklicherweiſe niemand. Der
nach=
rolgende Schnellzug München-Berlin, konnte ſämtliche Reiſende und
DDas Gepäck des verunglückten Zuges aufnehmen.
Kaukaſusflug des Dornier=Merkur=Flugzeuges.
IU. Berlin. Der im deutſch=ruſſiſchen Flugdienſt eingeſetzte
Dornier=Merkur iſt auf einem Sonderflug nach Transkaukaſien in Tiflis
Belandet. Der Pilot hat den Kaukaſus in 4600 Meter Höhe mit einer
Dadung von 1500 Kilo, drei Mann Beſatzung und ſechs Paſſagieren
Aberflogen. Es iſt beabſichtigt, dieſen Sonderflug Friedrichshafen-
Ber=
lin—Moskau—Charkow—Tiflis bis Baku zu erweitern. Der Rückflug
erfolgt über Roſtow—Charkow nach Moskau.
Die Große Berliner Polizeiausſtellung
(Ginige interefſante Zahlen. — Polizei und Verbrechen. — Wieviel
Theater, Varietés und Kinos gibt es in Berlin? — Polizei und Preſſe.
Das Bergwerk in der Ausſtellung. — Das Attentat von Leiferde im
Modell. — Landjägerei, Gemeindepolizei, Feld= und Forſtpolizei,
Jagd=
polizei uſw.)
Das neue Panzerauto der Polizei.
mf. Die ſoeben eröffnete Große Berliner Polizeiausſtellung bietet
auch dem Laien Gelegenheit, in das gewaltige Getriebe einen Einblick
zu erhalten Er erkennt, daß nichts im öffentlichen Leben ſich ereignen
kann, ohne daß die Polizei mehr oder weniger Anteil daran nimmt.
In der Halle III befinden ſich diefenigen Ausſtellungsgegenſtände, die
die Verfolgung der Verbrechen durch die Kriminal=Polizei ermöglichen.
Hier ſind Schulfälle aufgeführt, wie die Kriminalpolizei einen Mord auf
Grund von vorhandenen Erkennungszeichen nach rückwärts verfolgt und
aufklärt. Die großen Leiſtungen der Gerichtschemiker, die nicht nur
Menſchenblut und Tierblut unterſcheiden, ſondern auch auf Grund eines
neuen Verfahrens genau feſtſtellen können, ob das Menſchenblut von dem
Mörder ſelbſt ſtammt oder von einem Fremden, werden hier ebenſo
gezeigt, wie die Geheimniſſe des Fingerabdruck=Verfahrens, des
Er=
kennungsdienſtes und wie dieſe Dinge alle heißen, von denen ſich der
anſtändige Bürger mit Recht ſein Leben lang zurückhält. Sehr
inter=
eſſant iſt die Abteilung, in der die Polizei über das Theaterweſen
Aus=
kunft gibt. Feuerwehr und Polizei haben bekanntlich am Theater ein
ebenſo großes Intereſſe wie Dichter Theaterdirektor und Schauſpieler
So erfahren wir hier, daß es in Berlin augenblicklich 20 Theater mit
mehr als 40000 Plätzen gibt, während wir nur 3 Varietés mit rund
5000 Plätzen haben. Die Anzahl der Kinos iſt im letzten Jahr ins
Un=
geheuerliche gewachſen, denn Berlin verfügt augenblicklich über 790
Kinos, die die hübſche Anzahl von mehr als 210 000 Plätzen aufweiſen.
Es kommen dazu noch eine Anzahl von Varietés, ein Zirkus ſehr viele
Kabaretts, ſo daß Berlin an Zerſtreuungen niemals Mangel hat. Die
Geſamtzahl der dem Vergnügen gewidmeten Plätze in Berlin beträgt
rund 40000. Schon daraus erkennt man, daß die Geſchäftslage auf
dieſem Gebiete nicht ſehr günſtig ſein kann, denn es erſcheint faſt un
möglich, daß täglich dieſe 400 000 Plätze beſetzt ſind. Es müßte ja dann
jeder 10. Berliner in ein Theater oder eine andere Vergnugungsſtätte
gehen. So viel Geld iſt augenblicklich gar nicht in Berlin vorhanden.
Neben dieſer ſehr intereſſanten Abteilung nimmt diejenige Art der
Polizei einen großen Raum ein, die für die Kleinſtädte und für das
Land berechnet iſt. In der neuen Autohalle ſehen wir alle
Einrich=
tungen, die für Landjägereien, Gemeindepolizei, Feld= und Forſtpolizei
Waſſerpolizei uſw. berechnet ſind. Selbſtverſtandlich können auch hier
Betrügereien aller Art nicht fehlen.
Ein großes Kapitel, das der Kriminal=Polizei viel zu ſchaffen macht
ſind bekanntlich gefälſchte Kunſtwerke, Bilder, die mit großen Namen
gezeichnet werden, Nachahmungen alter Meiſter uſw. Die Berliner und
Wiener Staatsmuſeen haben für dieſe Abteilungen intereſſante Beiträge
geſtiftet, die einen Ueberblick gewähren, wie die Kunſtfälſcher ihre Arbeit
machen. Ganz ausgezeichnet iſt auch die Darſtellung eines Bergwerkes
denn auch das Bergwerk hat mit der Polizei enge Berührung. Wir
ſehen hier die Sicherheitsvorkehrungen der Bergwerkspolizei aufs
Ge=
naueſte veranſchaulicht. Auch der Laie kann hier im kleinen einen
Ein=
blick in das Getriebe eines Bergwerkes erhalten.
Im Polizeimuſeum finden wir einen geſchichtlichen Ueberblick über
das Wirken der Polizei, das im Mittelalter in Folterkammern, in
Folterwerkzeugen aller Art beſtand.
Ein beſonders aktuelles Intereſſe wird die Darſtellung des
furcht=
baren Eiſenbahnattentates von Leiferde haben, das hier in einem
naturgetreuen Modell vorgeführt wird
Gerade dieſe Abteilung der Polizeiausſtellung dürfte vielleicht au
das größte Intereſſe rechnen, da die Oeffentlichkeit mit Recht durch dieſes
furchtbare Verbrechen arg beunruhigt iſt.
Das ſind wohl die hauptſächlichſten und intereſſanteſten Abteilungen
der Polizeiausſtellung, die einen wahrhaft umfaſſenden bis ins kleinſte
gehenden Charakter hat.
Blick in die Mord=Abteilung der Ausſtellung. Im Hintergrund
der Anzug des Maſſenmörders Angerſtein, den dieſer bei ſeiner
ſchrecklichen Tat anhatte.
Die Elberfelder Verhaftungen.
TU. Berlin. Wie die „B. Z.” meldet, iſt auf Veranlaſſung des
Oberreichsanwaltes auch der ehemalige Syndikus der „Bergiſch=
Mär=
kiſchen Zeitung‟ Dr. Heinrich Dietz, bereits am 2. September ver
haftet worden. Der Haftbefehl erfolgte, weil nach Anſicht des
Ober=
reichsanwaltes Dr. Dietz ebenſo wie der ebenfalls verhaftete Dr.
Gold=
mann unter dem ſchweren Verdacht des Verrates militäriſcher
Geheim=
niſſe ſtand. Der „B. Z.” zufolge ſind bei einer Hausſuchung, die bei
Dr. Dietz veranſtaltet wurde, Briefe von Dr. Goldmann gefunden, die
aus den Jahren 1922/23 datieren und an Zentrumsabgeordneten Dr.
Fleiſcher gerichtet ſind. Goldmann verſuchte damals, eine von ihm
gemachte militäriſche Erfindung wirtſchaftlich auszunutzen, fand aber
bei dem Reichswehrminiſterium keine Gegenliebe. In den weiteren
Ver=
ſuchen der Patentausnutzung erblickt nun der Oberreichsanwalt das
Verbrechen des Verrates militäriſcher Geheimniſſe. Da die Verhaftu
in Elberfeld erfolgt iſt, ſind weitere Einzelheiten über die gegen Dr.
Dietz und Dr. Goldmann erhobenen Anſchuldigungen in Berlin nur
ganz wenigen Leuten bekannt.
Der Jungdeutſche Tag in Chemnitz.
Vor nicht allzulanger Zeit ging durch einen Teil der deutſchen Preſſe
eine Meldung von einer Trennung der ſächſiſchen Einheiten des
Jung=
deutſchen Ordens von der Reichsorganiſation. Nachſtehend ſei in
kurzen Zügen auf dieſe Angelegenheit eingegangen. — Seit über einem
Jahr arbeiteten in Sachſen die Gegner des Hochmeiſters Artur Mahraun
an dem großen gegen ihn gerichteten Schlage. Aber Ordensgeiſt und
jungdeutſche Manneszucht ſiegten. Schwere Enttäuſchungen brachten
die Tage vom 18. und 19. September dieſen Gegnern. Samstags
ver=
ſammelten ſich zum erſten Male nach dem Austritt des Großkomturs
von Tſchammer und Oſten die Komture in Chemnitz zum Kapitel. Mit
den treffenden Worten, Treubruch und Meuterei, wurden die
Hand=
lungen von Tſchammer und Oſten bezeichnet. Sämtliche Balleien
er=
klärten ihre unweigerliche Treue zum Hochmeiſter. Anſchließend fand
ein erweitertes Kapitel der Meiſter ſtatt, welches ebenfalls mit einer
ſpontanen Treukundgebung für den Hochmeiſter verlief. Auf einem
jungdeutſchen Abend ſprach alsdann der Hochmeiſter über die Sendung
des Jungdeutſchen Ordens. Sonntag früh fanden Sportbeſichtigungen
ſtatt und Einführung des neuverpflichteten Wanderwarts für Sachſen,
Bruder Mohrmann, ehemaliger ſächſiſcher Pioniermajor, durch den
Ordenswanderwart von Thüringen, Bruder von Wedel, einem ehe
maligen Brigadegeneral. Ein Umzug durch die Stadt, der erſte, der
nicht unter dem Zeichen der roten Farbe ſtand, und durch den die
Kom=
muniſten faſt zur Raſerei gebracht wurden, eine beiſpielloſe rote
Preſſe=
hetze hatte die nötige Vorarbeit geleiſtet, nahm dank der ausgezeichneten
Manneszucht der Ordensbrüder einen glänzenden Verlauf. Nach einer
Schlußanſprache des Hochmeiſters fand die Chemnitzer Kundgebung, die
die letzte einer ganzen Neihe von Veranſtaltungen in Sachſen war, ihr
Ende. Ueberall wo der Hochmeiſter an den Ordenseinheiten vorbeikam,
wurde er mit dem Rufe „Sachſen ſteht” begrüßt. Wahrlich kein beſſeres
Zeichen als dies kann bekunden, daß der Jungdeutſche Orden ein
unzer=
ſtörbares Ganzes bildet. — Der Hochmeiſter des Ordens wird in einer
Artikelfolge, die in den nächſten Tagen beginnt in „Der Jungdeutſche‟
Tageszeitung für Volkskraft und Ständefrieden, ausführlich über die
Kämpfe, die er gegen v. Tſchammer und Oſten für die Erhaltung des
Ordens in Sachſen führen mußte, ſelbſt berichten, da der Raummangel
es nicht geſtattet, hier näher darauf einzugehen. — „Der Jungdeu ſche‟
Hfm.
iſt faſt an jedem Zeitungsſtand in Darmſtadt zu haben.
Briefkaſien.
H. M. 1. Erſt, wenn der Fall eingetreten iſt. 2. Wer ein
Aus=
löſungsrecht hat, auf Grund deſſen ihm eine Vorzugsrente im Falle
ſeiner Bedürftigkeit zu gewähren iſt, kann auf die Teilnahme an der
Auslöfung verzichten, um ſich das Recht auf eine Vorzugsrente zu
wahren. Der Verzicht iſt der Reichsſchuldenverwaltung zu erklären;
er iſt widerruflich. 3. Die Kriegsanleihen gehen auf das Reich über.
4. Die Bezirksfürſorgeſtelle des Kreiſes Darmſtadt. Eine Friſt iſt
nicht feſtgeſetzt. — Der Betrag einer Vorzugsrente erhöht ſich um
25 Prozent bis höchſtens auf 1000 Mark, wenn der Gläubiger auf das
Ausloſungsrecht, auf Grund deſſen ſeine Vorzugsrente gewährt wird,
verzichtet und in Höhe des Nennbetrages ſeines Ausloſungsrechts
An=
leiheablöſungsſchuld auf das Reich überträgt. Der Betrag erhöht ſich
um 50 Prozent bis höchſtens auf 1200 Mark, wenn der Gläubiger zur
Zeit des Verzichts das 60. Lebensjahr vollendet hat. Bei der
Berech=
nung des Einkommens bleiben außer Anſatz: u. a. Verſorgungsbezüge
von Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen, Renten der
Reichs=
verſicherung. Im übrigen können Sie beim Kreisamt Darmſtadt über
Einzelfragen Auskunft erhalten.
„Friedensmiete‟. An das Mieteinigungsamt.
H., hier. Es braucht da kein Komma zu ſtehen, ſetzt man es aber,
ſo gehört es vor „uns”.
W. Sch. Wenden Sie ſich an den naturwiſſenſchaftlichen Verein
hier. Vorſtand: Prof. Dr. Th. Liſt, hier. Auch hieſige
Buchhand=
lungen werden Aufſchluß erteilen können.
A. S. Dieſe Frage kann Ihnen nur die Behörde beantworten, die
dieſe Aufrundung ſeinerzeit als für die Parteien bindend feſtgeſetzt hat,
wobei es uns fraglich erſcheinen möchte, ob gerade dieſe Aufrundung
anzuordnen in der B.fugnis der Behörde gelegen iſt. Im übrigen iſt
es ein, alter Rechtsfatz, daß man um derartige Dinge doch nicht ſtreiten
ſollte.
B. K. 100. Wenden Sie ſich an die hieſige Handwerkskammer.
Geſchäftliches.
Köſtliches, Altgewohntes
bedeutet Tauſenden die Salem=Zigarette! Seit 30 Jahren wird ſie in
alles Volksſchichten, von Herren und Damen, von Alten und Jungen
mit Vorliebe geraucht. Sie hat Bedeutung, weil über die deutſche
Grenze hinaus und nimmt unter allen Marken zweifellos eine
Sonder=
ſtellung ein.
Auch eine Zigaretten=Marke unterliegt dem Wechſel, auch ſie iſt eine
Modeſache. Aber die „Salem” kennt keine Modezeit! Ihr iſt die
Raucherwelt immer zugetan.
Da wird es denn für viele eine beſondere Freude ſein, auf der Baſis
der alten „Salem” eine neue Miſchung zu erhalten, eine Miſchung,
die wieder einen Fortſchritt darſtellt. Es iſt alſo eine neue „Salem”
mit höchſt verfeinerten Eigenſchaften da! Voll delikater Einzelzüge, voll
beglückender Wirkung in Geſchmack und Duft, voll anregender und
er=
friſchender Lebendigkeit, kann die neue Miſchung ſtolz vor die
Raucher=
welt treten. Man merkt bei ihrem Genuß ſofort, daß die Orientaliſche
Tabak= und Zigaretten=Fabrik „Yenidze” in Dresden mit Hingabe
be=
ſtrebt geweſen iſt, nur im höchſten Sinne Befriedigendes und
Bekömm=
liches zu bieten. Auch die neue Miſchung wird mann bald überall
rauchen, daheim, draußen, bei einem guten Getränk, bei ſchneidiger
Muſik und bei anderen Gelegenheiten. Keiner unterlaſſe, im nächſten
Zigaretten=Geſchäft die neue „Salem” zu fordern und ſie einer Prüfung
zu unterwerfen!
Der „Bücher=Bund”, Leipzig, Boſeſtr. 2, veranſtaltet in der Zeit
vom 27. September bis 5. Oktober d. J. in ganz Deutſchland eine
Buch=
woche, indem die wichtigſten Buchhandlungen in den einzelnen Städten
Sonderfenſter und Buchausſtellungen der durch ihn beziehbaren Werke
machen. Eine derartig umfaſſende und machtvolle Kundgebung für die
Verbilligung des wertvollen Buches kann auf die Geſamtheit der deutſchen
Bücherleſer nicht ohne Eindruck bleiben, weil ſie ein Beweis für das
unermüdliche Beſtreben des „Bücher=Bundes” iſt, gute Literatur in
beſter Ausſtattung, aber zu den denkbar geringſten Koſten denen wieder
zugänglich zu machen, die auch heute noch trotz aller wirtſchaftlichen
Hemmungen im lebenswichtigen Buch ein unentbehrliches Bedürfnis
ſehen.
Es ſei auch darauf hingewieſen, daß der „Bücher=Bund”
gleich=
zeitig mit einer Neuerſcheinung vor die Oeffentlichkeit tritt, und zwar,
dem ausgezeichneten Roman „Der Gefangene der Felſeninſel” von
Norbert Jacques, der für etwa 4 Mark, gediegen in Halbleder
ge=
bunden, erhältlich iſt.
Wir hoffen, daß dieſe Buchwerke die erwarteten Früchte trägt und
dem „Bücher=Bund, ſchon aus dem Grund recht zahlreiche neue
Mit=
glieder zuführt, weil wirklich Entſcheidendes in der Verbilligung
äußer=
lich und inhaltlich guter Bücher nur durch den Zuſammenſchluß aller
daran intereſſierten Kreiſe erreicht werden kann.
Wetterbericht.
Wettervorausſage für Mittwoch, den 29. September 1926,
nach der Wetterlage vom 27. September 1926.
Das Wetter unſeres Gebietes wird von einem Nordſeewirbel be
dingt, der von der ihn umflutenden kühlen Luft ſeiner Rückſeite
ab=
geſchwächt wird. Während ſein Einfluß bei uns noch zu ſtrichweiſen
Regenſchauern führt, ſetzt in Weſteuropa kräftiger Druckanſtieg ein, der
ſich allmählich auf unſer Gebiet ausdehnt. Regenfälle treten nur ganz
vereinzelt auf, jedoch iſt mit einer ſtärkeren Erwärmung nicht zu rechnen.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung. Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton und
Heſſiſche Nachrichten: Mar Streec; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann; für den
Schlußdienſt: i. V. Dr. Eugen Buhlmann; für den Inſeratenteil: Willy Kuble.
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten
Vollkommenstes
Hautpflegemittel
Gegen rauhe,
Spröde Haut
Geite 10
Dienstag, den 28. September 1926
Nummer .9
Sport, Spiel und Turnen.
Paden=Padener Herbſtſporttage.
Auto= und Motorradwettbewerbe.
S.D. Baden=Baden, 27. September.
Diesmal war es nicht der Turnier=Klub, der Schöpfer der Baden=
Badener Autoturniere, der zu den Auto= und Motorrad=
Herbſtſport=
tagen eingeladen hatte, ſondern diesmal war es der Gau 13 des
A. D. A. C., der noch kurz vor Schluß der Kraftfahrſaiſon nach Baden=
Baden einlud. Ueber 100 Fahrer leiſteten dem Ruf nach Baden=Baden
Folge, und keiner hat es zu bereuen gehabt. Der Sport war nicht
klaſſiſch, aber er war gut . . die Beteiligung war gut . . . die
Or=
ganiſation war gut, und die Veranſtaltung einer Ballonverfolgung
durch Automobile war originell.
Mit einer Sternfahrt begannen dieſe A. D.A. C.=Herbſtſporttage.
Innerhalb 4 Stunden galt es, auf beliebiger Strecke mit Ziel Baden=
Baden möglichſt viele Kilometer zurückzulegen. Eugen Weiß (Freiburg)
auf Stoewer vollbrachte mit 230 Km. in 3:44 die Spitzenleiſtung. Die
nächſtbeſten im Tourenwagenwettbewerb waren Riegel (Karlsruhe) auf
Benz und Ullrich Pernice (Baden=Baden) auf Mercedes. Den 1.
Mo=
torrad=Sternfahrtpreis erhielt Auguſt Ernſt (Karlsruhe), der auf einer
Horex 190 Km. fuhr. Als Zweiter folgt Allers (Karlsruhe) auf Matchleß
mit 187 Km. Den 1. Sternfahrtpreis für Beiwagenmaſchinen erhielt
Robert Mayer (Karlsruhe) auf Harleh=Davidſon mit 172 Km. In der
Sportwagenklaſſe der Sternfahrt erreichten die beiden Bugatti=Fahrer
Ludwig Fiſcher (Offenburg) und Willy Brenner (Baden=Baden) mit
177,6 bzw. 177,5 Km. faſt dieſelbe Wertung.
Der Sonntag brachte die Bergprüfungsfahrt auf der 4,2 Km.
lan=
gen Bergſtrecke zum Alten Schloß. Dieſe Rennſtrecke weiſt einige
Kur=
ven auf, die beſonders bei ſchlüpfriger Straße, ſchwierig zu fahren
waren; ſie iſt ſchmal, aber gut. 28 Fahrer ſtellten ſich dem Starter.
Die beſte Zeit des Tages fuhr Willy Brenner (Baden Baden) auf einem
Bugatti=Rennwagen in 3:50,1 Schnellſter aller Spoitwagen war L.
Fiſcher (Offenburg) auf Bugatti mit 4:25,2. An beachtlichen
Spitzen=
leiſtungen mögen noch genannt ſein die von Weſtermann (Raſtatt) auf
Simſon=Supra, von Weiß (Freiburg) auf Stoewer, von Schröder (Kehl)
auf Bugatti und von Zimber (Krotzingen) auf einem Fabrikat, das
nicht genannt zu werden wünſcht. Der Steiger=Wagen von Krafft (St.
Blaſien) ſchlug in einer Kurve um; erfreulicherweiſe ohne ernſtere
Fol=
gen für ſeine Inſaſſen. Im Wettbewerb der Rennwagen ſtartete und
ſiegte in ſeiner Klaſſe Hörnlein (Schwäbiſch=Gemünd) auf einem bisher
unbekannten B.N. C.=Wagen.
Die Ballonverfolgung wurde durch das Berggelände des
Schwarz=
walds und die Hügel der Karlsruher Niederung den verfolgenden
Automobiliſten nicht leicht gemacht. Der Freiballon „Darmſtadt” nahm
ab Kurhausplatz Baden=Baden zunächſt Kurs nach Oſten, um dann aber,
etwa über dem Murgtal, nach Norden abzudrehen und gegen Durlach=
Heidelberg weiterzufliegen. Als der Ballon nach zweiſtündiger Fahrt
bſtlich von Durlach landete, waren vier Wagen ſofort zur Stelle.
Fiſcher konnte den Ballonkorb als erſter berühren und iſt ſomit Sieger
der Ballonverfolgung. 11 Verfolger waren innerhalb von 30 Minuten
nach der Landung auf der Landungsſtelle eingetroffen; als Zweiter
hinter Fiſcher Willy Brenner. Von den konkurrierenden Damen hatten
Frau Vollbrecht (Mannheim) auf Adler und Frl. Groß (Baden=Baden)
den Ballon rechtzeitig erreicht.
In der Geſamtwertung (Sternfahrt, Bergrenven und
Bal=
lonverfolgung) ſteht Eugen Weiß (Freiburg) auf Stoewer an 1. Stelle.
er gewinnt damit jenen Wanderpreis, den Karl Kappler zu verteidigen
hatte, aber bedauerlicherweiſe nicht verteidigen konnte, weil Kappler an
Jschias erkrankt, ſeit 14 Tagen mit Gipsverband im Baden Badener
Krankenhaus liegt. Weſtermann fuhr Kapplers Simſon=Supra und
Brenner Kapplers Bugatti, und beide errangen auf Kapplers Wagen
erſte Preiſe. Brenner folgt in der Geſamtwertung an 2. Stelle vor
Fiſcher (Offenburg), beide auf Bugatti, und als Vierter lenkte ein
jün=
gerer Sportsmann die Aufmerkſamkeit auf ſich: Pernice (Baden=Baden)
auf Mercedes=Benz. Als Fünfte in der Geſamtwertung finden wir
Frl. Fini Groß (Baden=Baden), die zugleich Gewinnerin des
Damen=
preiſes iſt, vor Frau Vollhrecht (Mannheim) auf Adler, der
Reichs=
fahrt=Siegerin, die erneut ſehr bravouribs fuhr.
Die Ergebniſſe lauten:
Sternfahrt. Motorräder: 1. Auguſt Ernſt (Karlsruhe) Horex, 190
Km.; 2. Max Allers (Karlsruhe) Matchleß, 187,2 Km.; 3. Clemens Graf
(Konſtanz) Triumph, 175 Km.; 4. Georg Krüger (Konſtanz) D=Rad,
175 Km. — Beiwagenmaſchinen: 1. Robert Mayer (Karlsruhe) Harley=
Davidſon, 172 Km. — Tourenwagen: 1. Eugen Weiß (Freiburg)
Stoe=
wer, 230 Km.; 2. Paul Riegel (Karlsruhe) Benz, 223 Km.; 3. Ulrich
Pernice (Baden=Baden) 212,9 Km.; 4. Heinrich Feißkohl (Karlsruhe)
Brennabor, 208,5 Km.; 5. Fritz Schmidt (Karlsruhe) Steiger, 205,6 Km.;
6. B. Heiß (Kreuzlingen) Chrysler, 205,3 Km — Sportwagen: 1.
Lud=
wig Fiſcher (Offenburg) Bugatti, 177,6 Km.; 2. Willy Brenner (Baden=
Baden) Bugatti, 177,5 Km.; 3. Dr. Theo Schwarz (Mannheim) Benz,
155,7 Km.
Bergrennen. Touren= und Sportwagen bis 1100 ccm: 1. Zimber
(Krotzingen) 4:39,0; 2. A. Hercher (Freiburg) 5:25,2; 3. Fini Groß (
Ba=
den=Baden) 5:42,0. — Bis 1½ Liter: 1. G. Schröder (Kehl) Bugatti,
4:38,8; 2. Fiſcher (Offenburg) Bugatti, 4:49,8. — Bis 2 Liter: 1. Fiſcher
(Offenburg) Bugatti, 4:25,2: 2. Willy Brenner (Baden=Baden)
Bu=
gatti, 4:26,6; 3. Frau Vollbrecht (Mannheim) Adler, 5:52,6. — Bis
3 Liter: 1. K. Weſtermann (Raſtatt) Simſon=Supra, 4:21,0; 2. Eug.
Weiß (Freiburg) Stoewer, 4:47,6; 3. Schmidt (Baden) Lancia, 4:52,0.—
Bis 5 Liter: 1. Dr. Schwarz (Mannheim) Mercedes=Benz, 5:14,6; 2.
Pernice (Baden=Baden) Mercedes=Benz, 5:25,0.
Rennwagen. Bis 1½ Liter: 1. Hörnlein (Schwäbiſch=Gmünd)
B. N. C., 4:27,4;
Davidſon (Saarbrücken) Amilcar, 4:59,2. — Ueber
1½ Liter: 1. Willy Brenner (Baden=Baden) Bugatti, 3:50 (beſte Zeit
des Tages)
Vallonverfolgung: 1. Fiſcher (Offenburg) Bugatti, 2:06; 2. Willy
Brenner (Baden=Baden) Bugatti, 2:06; 3. Schmidt (Baden=Baden)
Lancia, 2:06; 4. Fries (Waldkirch) Fiat, 2:06; 5. Frau Vollbrecht (
Mann=
heim) Adler 6. Heiſchle (Neuſtadt) Horch; 7. Großholz (Baden=Baden)
Horch; 8. Doexſchlag (Berlin) Benz; 9. Seybold (Oberndorf) Mauſer;
10. Pernice (Baden=Baden) Mercedes=Benz; 11. Frl. Groß (Baden=
Ba=
den); 12. Eugen Weiß (Freiburg) Stoewer.
Geſamtklaffement: 1. Weiß (Stoewer) 314,1 Gutpunkte; 2. W.
Bren=
ner (Bugatti) 298,7 Punkte; 3. Fiſcher (Bugatti) 291,6 Punkte; 4.
Per=
nice (Mercedes=Benz) 279,0; 5. Frl. Groß 266,3 Punkte; 6. Frau
Voll=
brecht (Adler) 250 4 Punkte.
V. f. R. Darmſtadt—Spielvereinigung Pfungſtadt 6:0.—
Zu ſeinem 1. Verbandsſpiel hatte auf ſeinem Platz der V. f. R.
die Spielvereinigung Pfungſtadt. V. f. R. findet ſich gleich und leitet
eine Reihe gefährlicher Angriffe ein, die in der 7. und 12. Minute zu
je einem Tore führen. Beide auf gleiche Weiſe und von demſelben
Spieler erzielt. Pfungſtadt wehrt ſchlecht ab, der Halbrechte erfaßt
die Situation und ſendet ſcharf ein. V. f. R. Darmſtadt erzielt eine
Reihe von Eckbällen, die aber alle zu nichts führen. So iſt der
Halb=
zeitſtand 2:0. Nach der Halbzeit ruht der V. f. R.=Sturm auf feinen
Lorbeeren aus und ſcheint mit dem Reſultat zufrieden zu ſein. Erſt
20 Minuten vor Schluß beſinnt ſich der Sturm eines anderen und geht
zum Endſpurt über. In dieſer Zeit fallen denn auch noch 4 Tore,
ſo das Schlußreſultat von 6:0 aufſtellend.
V. f. R. war die techniſch reifere Mannſchaft. Ballſtoppen und
Zuſpiel gut, im Sturm die rechte Seite die beſſere. In der Läuferreihe
fielen der linke und Mittelläufer ſtark ab. Die Hintermannſchaft war
ſolide und ſpielte ſehr eifrig. Der Torwächter hatte nicht viel Arbeit,
das wenige was er zu tun hatte, erledigte er aber nicht ſehr
zufrieden=
ſtellend. Er legte eine große Doſis Aufgeregtheit an den Tag.
Was Spielvereinigung an Technik fehlte, erſetzte ſie durch rieſigen
Eifer. Nur ſo weiter, ſo wird auch das noch beſter werden und auch
beſſere Reſultate bleiben nicht aus. Der Schiedsrichter, Herr Stöhr von
Frankfurt, war ein vorzüglicher Leiter, den man hoffentlich als
Pfeifen=
mann noch mehr hier ſehen wird.
Die 2. Mannſchaft ſpielte gegen die „Alte=Herven=Mannſchaft” von
Union und ſetzte ihren Siegen einen neuen hinzu, und zwar war das
Schlußreſultat 9:1. Gewiß ein ſchöner Sieg.
27. Mittelrheiniſches
Kreisturnfeſt 1927 Darmad
Nachdem die Stadtverwaltung auf Grund einer vor eini/ RBochn
ſtattgefundenen Ausſprache zwiſchen den intereſſierten Kö. Kufe
und maßgebenden Perſönlichkeiten die Anſicht der Darmſtädt unmo
ſchaft gehört hatte, daß — bedingt durch die Bodenverhältni end ” ſchon beſtehende Laufbahn der Schupo — kein ander rwd
Frage käme als wie der Exerzierplatz, wurde nun endlich sbont
migung erteilt und die größte Unterſtützung ſeitens der S
der Stadt zugeſagt, den Exerzierplatz als Turn= und Feſtpl m hor
zurichten, wie er für die einwandfreie Durchführung des Stum
feſtes unbedingt nötig iſt. Am Samstag und Sonntag tagt de
Kreisausſchuß des 9. (Mittelrhein)=Kreiſes zuſammen mit den „
uit=
führenden und Turnausſchuß für das Kreisturnfeſt, der ſie zs
hieſigen drei Turnvereinen zuſammenſetzt. Die Verhandlung gurde
geleitet vom 2. Kreisvertreter, Kommerzienrat Schill=Oſthofen o. zun
Teil vom Kreisoberturnwart Freh=Mainz. Den Sitzungen v..
oin=
am Samstag nachmittag eine Beſichtigung des Exerzierpl
Hand des von der Stadt angefertigten Einteilungsplanes ge.
Geu=
vertreter Roth, Geſchäftsführer Wandel und Oberturnwart — rhert
Erläuterungen, die beim Kreisausſchuß allgemeine Zuſtimmut „nden
Ueberhaupt wurde die Art, Lage und Bodenbeſchaffung d slatze
vom Kreisausſchuß ganz beſonders anerkannt, ſo daß er alle „
raun=
gen erfülle, die an einen derartigen Feſtplatz zu ſtellen ſind, r. der
nun anſchließenden Sitzung im Kneipſaal der Turngemeinde 1 „ronnte
der 2. Kreisvertreter Schill mit Befriedigung feſtſtellen, da r=
ge=
ſchäftsführende Ausſchuß dank des Entgegenkommens von (
und
Stadt, die Vorarbeiten ſehr gut geleiſtet habe, die Gewähr b. m
den, daß das nächſtjährige Kreisturnfeſt in Darmſtadt in beſte änden
liege. Kreisoberturnwart Frey fand anerkennende Worte, d
oamm=
ſtadt ſchon fetzt den Wünſchen des Kreiſes ſehr entgegengeko n. ſei
Ueber die Feſttage ſelbſt entſpann ſich eine ausgiebige Ausſp
der hervorging, daß der 31. Juli als Hauptfeſttag Feder
Beziehung der beſte ſei.
In Ausſicht genommen ſind: 2 Feſttage für die Schulen
völkerung Darmſtadts, Samstags (30. 7.) große
Eröffnung=
or
dem Landesmuſeum. Sonntags Feſtzug Vereinswettkämpfe 1 9
Einzelwettkämpfe: 6. 10= und 12=Kampf der Männer, 3=, 4
nd
9=Kampf der Frauen, 10=Kampf der Aelteren, Staffelläufe, Sc —er
Spiele, Fechten, Ringen uſw. verteilen ſich auf Samstag,
Tatag
Montag und evtl. Dienstag. Montags findet wieder vor
nrades=
muſeum die Siegerehrung ſtatt. Auch eine Jugendfeierſtunde
gehalten, für die die Panluskirche in Ausſicht genommen iſt.
Vor=
ſtehendem iſt zu entnehmen, daß durch die Veranſtaltungen
*
halb der Stadt, (ganz beſonders das Schwimmen im 2
ſeinerzeit beſtandenen Bedenken, „der Stadt würde der Ver
zogen” hinfällig ſind. Die Quartierfrage bedingte ebenfalls ſel
ausgedehnte Ausſprache. Beim letzten Kreisturnfeſt war die r u
keine glückliche. Die Ausſichten in Darmſtadt ſind jedenfalls Xend
beſſer. Nachdem noch einige techniſche Fragen Erledigung fande tarde
die Sitzung um 8.15 Uhr geſchloſſen mit dem Wunſche, daß jede —ner
ſein Aeußerſtes hergeben müſſe, um das Kreisturnfeſt zum B
un=
ſerer Stadt und zur Ehre unſerer deutſchen Turnſache zu eine —
eig=
nis zu geſtalten. Die Anweſenden folgten hierauf einer Einla der
Turngemeinde 1846 zu ihrem Filmabend.
Am Sonntag vormittag beſichtigte dann der Kreisſchwimn Fuß
unter Kreisſchwimmwart Bitſch=Offenbach die Schwimm= und
ng=
anlagen am Woog unter Führung des Schwimmausſchuſſes de r—
m=
ſtädter Turnerſchaft. Die Sprunganlagen wurden als unzweckm amnd
unzureichend bemängelt. Es wurde angeregt, die Sprunganlage
SSei=
halb der Schwimmbahn zu legen, und außerdem ſei ein Eer=
Sprungturm unbedingt erforderlich Die anweſenden hieſig E—
s=
ſchußmitglieder verſprachen, dieſe Forderungen an den geſchäf z=
en=
den Ausſchuß weiterzuleiten, um die maßgebende Stelle auf di
ot=
wendigkeit aufmerkſam zu machen. Darmſtadt als im Schwi awrt
mit tonangebend, müßte eigentlich dieſe Sprunganlage ſchon z—oſt
haben. Zum Schluſſe der Tagung folgte ein Mittageſſen in d
fen=
halle am Woogsplatz, bei dem noch allerlei wichtige Fragen erör nd
erledigt wurden.
Berſtetgerung
Morgen, Mittwoch, den 29.
Sep=
tember, vorm. 9 Uhr anfangend,
ver=
ſteigere ich im Verſteigerungslok.
Bleich=
ſtraße 41 (Reſtaur. Rummel) im Auf
trage des Konkursverwalters die
nach=
benannten, zu einer Konkursmaſſe
gehöri=
gen Waren meiſtbiet gegen Barzahlung
eine Partie Damen= und
Kinder=
wäſche, Trikothoſen, Bade= und
Spielauzüge, woll.
Kinderklei=
der, Herren=Oberhemden,
Nacht=
hemden, Kragen, Krawatten u.
Selbſtbind., Hoſenträger,
Herren=
u. Damenhandſchuhe, 1 größere
Partie woll., baumwoll. Damen=
und Kinderſtrümpfe, Stiel= und
ſonſtige Kurzwaren, 1
Kontroll=
kaſſe, 1 Papierabreißer.
Ferner auf freiwilligen Antrag:
1 eintüriger Spiegelſchrank, ein
großer Schreibtiſch mit Aufſatz,
kleine Waſchkommode mit
Marmor, 1 Spiegel, 1 polierte
(13922
Kommode u. a. m.
Kapp,
Gerichtsvollzieher i. R., Mauerſtraße 11
Am Donnerstag, den 30. Sep.
tember 1926, vormittags 10 Uhr,
werden, im Hofe der Bereitſchaftspolizei
in Babenhauſen zwei überzählige
Pferde öffentlich meiſtbietend gegen
(13749
Barzahlung verſteigert.
Bereitſchaftspolizei, Babenhauſen.
Schöne, ruhige 3 Zimmerwohnung
in gutem Einfamilienhauſe
Ludwigshöhſtraße 63
gegen 4—5 Zimmer=Wohnung zu
(*52682
tauſchen geſucht.
He HiEt
Wohn. gegen eine 3. 4 Zim.=Wohn zu
tauſchen geſ. Ang u.
U 36 Geſchſt /*25225
We
Zwei g
große WohRräumte
oder Altelierräume,
ganz od. teilw. möbl.,
zu vermieien. (*25228
Alexandraweg 8.
Möbl. Zimmerg
Georgenſtraße 13, II
mbl. W.= u. Schlz. m.
el. L. z. vm. (*25 105gid
Penſion 1 möbl. 3 mit
Penſion z. b. (13677a
Heidelbergerſtr. 9, II
Vornehm möbl.
Zimmer
ſofort beziehb.
Hügel-
ſtr. 15, Lad. (12543a
Klappacherſtr. 4, I
b. Eckſtein, gut möbl.
Wohn= u. Schlafzim.,
evtl. 2 Betten,
Kla=
vierb., Küchenb., el,
Licht, und ein möbl
Zimm. ſof. od. ſpät.
zu vermieten (13884
Schulſtr. 1, III., 2b.
3 gut möbl. Zimmer
el. Licht, in.
Küchen=
ben, ab 1. Okt z. vm.
Tel. 3739. Anzſ. 10-12
und 2—5 Uhr. (*25208
Beſſererberufstätiger
Frau gebe ich ſchön
möbl Zim. in ſonnig.
Lage, Neckarſtr zu
monatl. 30 ℳ Miete
b. Gaskocher vorh.
Gefl. Angeb. u U 19
an d. Geſchſt. (*25178
Rheinſtr. 28, 1., Iks.,
möbl. Zimmer mit
elektr Licht p. 1. Okt.
zu vermiet. (13900a
Tohnunger-
MtädseT!
Hng
Meine in Darmstadt gelegene
schone SZimmerwohnung
suche ich gegen eine ähnliche
in Hannover (eutl. 6 Zimmer)
oder in eineranderen deutschen
Großstadt baldigst zu tauschen.
Näheres beiderGeschäftsstelle.
13930 im
AAau Lellbels!
Es ist ein Irrtum zu glauben, dass
Kau-Bonbons ein Zeitvertreib
für Kinder sind!
Die Wrgley P. K.-Kau-Bonbons
sind ein hervorragendes Mittel,
um Zähne und Mund zu reinigen.
Als solches werden sie von
Aerzten und Zahnärzten vielfach
empfohlen.
Wrigley P. K.-Kau-Bonbons
be=
seitigen das Durstgefühl und
verleihen dem Atem dauernd
ein angenehmes Aroma.
Sie regen den Appetit an und
fördern die Verdauung.
Päckchen — 4 Stück — 10 Pf. Ueberall erhältlich!
WRIGLEP AKTIEN-GESELLSCHAFT. FRANKFÜRT A.M
Gutenbergſtr.3, II I.,
einfach möbl. helles
Zimmer ſofort
preis=
wert zu vernt (*25161
Fnſelſtr. 20, II, ſehr
g. mbl Wohn=u. Schlafz.
m Klav „el Liruh.H
ſof. zu verm. (*25160id
Groß möbl. Zimm
zu verm. Nähe
Hoch=
ſchule. Näheres
Ge=
ſchäftsſtelle, (*25153
Kirchſtr. 12, I, eleg
ſchönes Zim mit od.
o. Penſ. u. beiſ berufs.
tät, Hrn. z. vin. (*25219
ELEKTRISCHE
AMLAGEN
Beleuchtungs-
Körper
3
Heiz- und Koch-
Apparate (13917
OHLENETCGe.
Grafenstr. 26 • Fernr. 2556
Johannesviertel
gut möbl. Zimmer,
eign. Eingang, elektr
Licht, heizbar, Preis
25 ℳ, z. verm. Näh.
Geſchäftsſt. (*2525C
möbl. Zimm. *25255 Riedeſelſtr 72, I „g.mbl
Zimmerp. ſof. od ſpät.
zu vermiet (*25241im Liebigſtr. 24, I, gut
möbl Wohn=u. Schlaf
z m. zu verm. (*25264 Heidelbergerſtr. 40½
p.,mbl. Z z. vm. /*25171 Ntr 22 I ſep.m
HöchNL. Bc,4.8 ſof
25221ima) Beſſungerſtr. 110, pt.,
ſch möbl. Zimm. per
ſof zu vm /*25222ids Heinrichſtr. 83, III.,
möbl. Zim. zu verm.
25162ik. Wendelſtadtſtr. 42,I.,
gut möbl. Zimmer zu
vermieten. (*25163 Gutenbergſtr. 58, pt.
möbliert. Zimmer zu
vermieten. (*25158im Annaſtraße 37, part.
2 gut möbl. Zimmer
mit Veranda, elektr
Licht in ſchön. Lage
für 1/10. od 15/10. zu
vermieten. (*25165if Soderſtraße 52, II.,
möbl. Z. elektr. L. u
ſep. Eingang, an ſol
Herrn z verm (*25172 Heidelbergerſtr. 40½
part., möbl. Zimmer
zu vermieten. (*2: 171 Karlsſtr. 27, I. Funk
ſchön möbl. Zimmer
zu vermiet (*25170id Rhönring 95 (Müller;
möbl. Z z. vm /*25224
N.=Ramſtädterſtr. 1 6,I1 I.
Vorderhaus, möbl.
Zimmer m. Ert, el
Licht z. verm. /*25227
rnſt=Ludwigſtr. 3, III.
Möbl. Zim mer
mit Penſion /*25211i1
Soderſtr. 55,1 ſch. möbl
Zimmer mit 2 Betten
zu vermieten. (*25206
Tintenviertel(
Hobrecht=
ſtr 8,p.). gr. frdl ſep. mb.
Zim. m Klav.z.v. /*25 193
Mauerſtr. 10, p., mbl. Zim
zu vm., an H. od. D.,m
od. ohne Penſ (*25191
Wittmannſtr 25, II., 7
mbl. Zim m.
Küchen=
benutz. z verm. /k2 192
Smmobilien
Liebfrauen —
4X4 u. 1X3 ; 2er;
in allerbeſte Zu
ſtand, iſt, fall iwe
noch vor den i.n
1926 zum —uf
kommt, für ..
hei ca. 7000 —n
zahlung ſofr
käuflich. Das
iſt laſtenfrei. 1h
nur nur durc (—d.
Braun, Imm n=
Verwertung, mle
d-m
ſtraße 66
Fernſpreche
Beſſeres Wol Eis
(3—4 Zimme.
2 oder 3 Fe En,
im ſüdweſtl S Fil,
ſof geg. hoheA 6 z.
kauf geſ. Ang.1 2g.
d. Lage nebſt B
äuß Preisn.v Aei
unt. U 42 Gſch. Bt
Beziehba:
4.5 Zimmel? 5
bei 8000 Mk. 2
lung ſofort zu —7
geſucht. Imn
Oingeldein nur
wehrſtraße 39
Tel=Ruf 2067.
Einfam.=Haus,6-73
in g. Lage geg. bar zu
kf. geſ. Ang. u U 25
an die Geſchſt. (*25 97
Gute Exiſtenz
Gelegenheitskauf!
Lebensmittel •Geſchäft,
la Verkehrslage, mit
Waren u. Inv. bis
1. 10. zu verk. Bar
kap. 2000 Mk. nötig
Raſch entſchl. Käufer
(Verm. verb.) w.
u U55 an die
Ge=
ſchäftsſt. meld (*25272
Kleines Gru:
—r
oder Garten
Nähe der St —
kauf. geſ. Ang.
u. K 39 Geſch.
enſone
Mittag= u
Aben:
von 50—95
vegetariſcheu,7
füche
Reform=Reſta
Alexanderſtr.
Prima Reſtaurant
am Bahnhof einer ſüdd. Stadt zu verp‟
Notwendig ſind zur Uebernahme (a. t2
Julius Wolff (R. D. M.), Imm., Mauu
O.7. 22. Fernſpr. 29826. (II. Nhm
mit 5—6 Zimmer, in beſſerer Woh
zu kaufen geſucht. Anzahlung bis 20004
Angeb u. U 44 Geſchäftsſtelle
Schönes Hau
mit 6 und 3 Zimmer=Wohnung, Mi.
Stadt, nächſt Hügelſtraße, für Akös
Anwalt uſw. geeignet, bei en. 00
Anzahlung zu verkaufen, Angeb."
an die Geſchäftsſtelle.
Nummer 269
Darmſtädter
Dienstag, 28. September
Reieftel
Mu eci
Eg
uf eiun E1
as mr”
Sprunn
erden ſü
peſenden ſo
Stee !
als in
Uen
ttageila 1
ige fun 3)
* Frankfurter Herbſimeſſe.
Zweiter Tag.
Der zweite Tag der Frankfurter Herbſtmeſſe zeigte weiterhin guten
ſuch. Das Geſchäft war im Verhältnis zum Vortage etwpas ſchwächer.
r manchen Branchen allerdings, wie der Textilbranche, war eine be=
Echtliche Beſſerung zu derzeichnen. Im Haus der Moden herrſchte in
rren= und Damenkonfektion lebhafte Kaufluſt, wenn auch von einigen
eisſtellern geklagt wurde. Verſchiedene große Firmen hatten einen
gei= bis dreifach größeren Umſatz als bei der Leipziger Meſſe zu
ver=
ichnen. In der Pelzbranche beſtand Nachfrage für kleinere Sachen
d Beſatzaxtikel. Sonſt war das Geſchäft ſchleppend. Woll= und
Web=
tikel fanden guten Abgang, insbeſondere Modeſachen, wie Pullovers
rd dergleichen. Auch die Verkäufer von Weißwaren äußern ſich
durch=
cg zufrieden. An den Ständen für Gardinen herrſchte rege Kaufluſt.
benſo ſind die Ausſteller von Hüten und Mützen ſehr zufrieden.
Be=
erkenswert iſt, daß viele Ausſteller erklären, in Frankfurt beſſere
eſchäfte gemacht zu haben als in Leipzig. — In der techniſchen Meſſe
4 das Intereſſe nachgelaſſen, zumal die Auswahl nicht mehr ſehr groß
In Möbeln war das Geſchäft ſchwächer als geſtern. Man iſt
all=
rnein enttäuſcht, da der erſte Tag recht ſchöne Erfolge gebracht hatte.
twas Intereſſe beſtand für Küchen und Phüſchmöbel, während andere
uxusmöbel gar keine Beachtung fanden. Man hofft jedoch, in den
Ɨchſten Tagen noch Käufer zu finden. Haushaltungsartikel waren gut
fragt, insbeſondere Korb=, Glas= und Bürſtenwaren hatten flottes Ge=
Häft und gingen noch über die Sonntagsziffern hinaus. In Schuhwaren
ard Lederwaren war ein ausgeſprochener Mißerfolg zu verzeichnen.
ärmaſenſer und Nürnberger Ausſteller haben heute bereits die Koffe
packt und erklärten, in Zukunft nicht mehr ausſtellen zu wollen. Meh
Lverſicht herrſcht in den Kreiſen der Lederbranche, wo Kunſtleder
wei=
rhin gefragt war. Im Haus Offenbach war das Geſchäft beträchtlicher
r Bifouteriewaren, wo einige Ausſteller dreimal mehr verkauften als
r Leipzig. Beſonders Wiener und Württemberger hatten gutes Ge=
Hhäft, da Offenbach ſelbſt größtenteils nichr ausgeſtellt hat. Auch an den
pielwarenſtänden ſammelten ſich viele Kaufluſtige. Im allgemeinen
aubt man aber in Kreiſen der Ausſteller, daß die nächſten Tage noch
ce Hauptkäufer bringen werden.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 27. Sept.
Die Börſe nahm heute einen ausgeſprochen feſten Verlauf.
Beſon=
ers die Montanwerte begegneten großem Intereſſe. Die Fortdauer des
Tigliſchen Streikes, die jetzt ſogar zu einer bedeutenden Verknappung
er Kohlenvorräte in Frankreich geführt hat, ſodaß dieſes ſtärker am
eutſchen Markte als Käuſer auftritt, und der ſtark geſtiegene
Inlands=
edarf bieten für die Montanwerte eine große Anzegung. Viel bemerkt
and günſtig beurteilt wurde auch die großzügige Gründung einer neuen
Zereinigten Kokerei im Rheinland, an der Gelſenkirchen, Rütgerswerke,
Oberkoks, Köln=Neu=Eſſen und Harpener beteiligt ſein ſollen. Man will
ur dieſer Neugründung ſogar eine Konkurrenz für die J. G.
Farben=
ridnſtrie erblicken, da ſich das neue Unternehmen auch mit der
Kohlen=
verflüſſigung beſchäftigen volle. J. G. Farbeninduſtrie eröffneten wohl
daher auh nur mäßig höher. Von den Montanwerten gewannen
dagegen Harpener 3½ Prozent, Gelſenkirchen 4 Prozent, Rheinſtahl
Prozent, Phönix 2 Prozent, Deutſch=Luxemburger 4 Prozent ſowie
Mannesmann 2 Prozent. Die Aktien des Stahltruſts blieben dagegen
vollkommen vernachläſſigt, und trotz der bevorſtehenden Einführung
dieſer Aktien in Frankfurt a. M. hat ſich das Intereſſe dafür nicht im
geringſten zu heben vermocht. Rheiniſche Braunkohlen waren dagegen
ruch ſtark gefragt und 3 Prozent höher. Für die Werte des Metall=
Hankkonzerns erhielt ſich auch heute das Intereſſe angeſichts der
In=
ereſſengemeinſchaft des Metallbankkonzerns mit der Britiſh Metall Com=
Hany. Metallbank eröffnete 2 Prozent höher, vermochte aber auch
päter noch um 1 Prozent anzuziehen. Auch die Metallgeſellſchaft war
2 Prozent feſter. Von den Elektrowerten waren beſonders Licht und
Kraft geſucht und ſchon bei der Eröffnung 3 Prozent höher. Später
onnte dieſer Kursgewinn aber nicht behauptet werden. Ueberhaupt
ar auf dem Elektromarkt die Stimmung weſentlich ſtiller. Nur A. E. G.
nd Felten u. Guilleaume lenkten die Aufmerkſamkeit auf ſich. Banken
rwaren im allgemeinen nur knapp behauptet. Die Bayeriſche
Hypotheken=
ind Wechſelbank war aber auch heute wieder ſehr feſt und 4 Prozent
Höher. Auf Anregung von beſt informierter Seite hat ſich für dieſes
WPapier wieder erhebliches Intereſſe geltend gemacht und ſcheint nach den
gegebenen Informationen von dieſer Bank ſich namentlich das
Hypo=
hekengeſchäft außerordentlich günſtig entwickelt zu haben. Auch auf den
Tibrigen Gebieten des Bankgeſchäftes ſoll die Bayer. Hyp.= und Wechſel=
Hank eine ſehr erfreuliche Entwicklung genommen haben, ſodaß man
Dieſem Unternehmen wieder die führende Rolle zuerkennt, die es vor
Dem Kriege jahrzehntelang inne gehabt hatte. In recht feſter Haltung
Berkehrten dann noch einige Lokalpapiere, wie Adlerwerke, die bis 68
ftiegen auf ſehr gute Beſchäftigung dieſer Werke und auf die
Einfüh=
ung zweier neuer Serienwvagen, die bereits auf der Berliner
Automobil=
ausſtellung gezeigt werden ſollen. Ferner waren noch Wayß u. Freytag
uind Holzmann je 2 Prozent höher. Im Freiverkehr blieb es dagegen
vollkommen ſtill und unverändert, Brown Boveri gaben" hier etwas
ſtärkee nach 126.—, Ausländiſche Renten eröffneten etwas ſchwächer, nur
Ruſſen waren einigermaßen gehalten. Auf dieſem Markte ſteigerren
ſich aber nach und nach die Abgaben immer mehr, ſodaß ſchließlich
Kurs=
abſchwächungen von über einem Prozent zu verzeichnen waren.
In dem weiteren Verlauf der Börſe erhielt ſich die feſte Stimmung
durchaus, aber nur in Montanwerten war weiter noch lebhaftes Geſchäft
bei anziehenden Kurſen. Die Börſe ſchloß feſt und an der Nachbörſe
entwickelte ſich noch lebhafte Nachfrage nach Gelſenkirchen. Tägliches
Geld 5 Prozent, etwas ſteifer, mit Rückſicht auf die zu Ultimo größer
werdenden Anſprüche. London=Paris 175.
G
Berliner Effektenbörſe.
Verlin, 27 September.
Die Pläne der Ruhrinduſtrie, die Verarbeitung der Kohle in die
eigene Hand zu nehmen, hat den Montanaktienmarkt in den
Vorder=
grund gevückk. Die Spekulation wandte ſich noch ſtärker als in den
letzten Tagen den Kohlenierten zu und einigen gemiſchten Montanaktien,
ſodaß dieſe Papiere ihre Kursſteigerungen um 2—3 Prozent fortſetzten.
Beſonders gefragt waren Harpener, Köln=Neucſſen, Klöckner, Rheiniſche
Braunkohlen, Mannesmann, Rheinſtahl und Gelſenkirchen, da
hauptſäch=
lich dieſe Gruppen mit den neuen Abſichten des Nuhrbergbaues in
Ver=
bindung gebracht wurden. Die Geſchäftstätigkeit ließ ſich am
Montan=
aktienmaukt gleich bei Börſenbeginn lebhaft an. Die dort herrſchende
Hauſſeſtimmung und die unvermindert leichte Verfaſſung des
Geldmark=
tes gaben dem geſamten Effektenverkehr eine Anregung. Die
Grund=
tendenz war daher freundlich. In dem Maße, in dem ſich der
Montan=
aktienmarkt belebte, ließ jedoch das Intereſſe für die übrigen
Aktien=
gebiete und den Rentenmarkt nach. Die Kursbeſſerungen der ſonſtigen
Dividendenpapiere gehen aus dieſem Grunde kaum über 1 Proz. hinaus,
abgeſehen von einigen Spezialpapieren, wie Darmſtädter und
National=
bank. Stöhr plus 9, Sarotti plus 2,8, Schultheiß pl. 3,5, Deutſch=Erdöl
plus 32/s, Schubert u. Salzer plus 3 und J.G. Farben einſchließlich
Pulveraktien plus 2. Am Rentenmarkt ſtellte ſich mit dem
nachlaſſen=
den Intereſſe ſogar ein Abbröckeln der Kurſe ein. Nachfrage erhielt ſich
nur nach ruſſiſchen Renten auf der Baſis der fiſten Samstagskurſe
Am Geldmarkt hielt man die Sätze auch heute noch auf dem bisherigen
Stand, da dem außerordentlich reichlichen Angebot an kurzfriſtigen
Mit=
teln zunächſt noch unbedeutender Bedarf gegenüberſtand. Für tägliches
Geld wurden 3—5 Prozent, für Geld auf einige Tage feſt iber den
Uiltimo 6,5—7,5 und für Monatsgeld 5,75—7 Prozent verlangt.
Prolon=
gationsgeld zirka 7,25—7,50, vereinzelt tvohl auch darunter. Am
Devi=
ſenmarkt lag das engliſche Pfund ſtark gedrückt. London=Kabel 4,8520;
die Frankenvaluten neigten zur Schwäche, namentlich Paris auf den
un=
günſtigen Eindruck der Poincaué=Rede. Im weiteren Verlauf der Börſe
gewannen zu ihrer anfänglichen Steigerung Schubert u. Salzer noch
Prozent und Erdöl neu 3 Prozent hinzu. Auch Spritaktien befeſtigt.
Montanaktien ſetzten ihre Aufwärtsbewegung um 1—1,75 Prozent fort.
Privatdiskont kurze Sicht 5 Proz., lange Sicht 47/s Proz. An der
Nach=
börſe traten gegen die amtlichen Schlußkurſe kaum Schwankngen ein. Am
Montanaktienmarkt bröckelten die Kurſe höchſtens um ½/—½ Proz. ab.
Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch)
amag=Meguin.
Berl E. W. Vorzug.
Verlin. Karlsruhe Ind.
Braunfohlen=Briketts
Bremer Vulkan. . ..
Bremer Wolle ....
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied Tel.
Deutſche Er
zi..
m.
Deutſche
etrol
Dt. Kaliwerke ..
Donnersmarckhlitte
Tynamit Nobel. ..
Elektr. Lieferung .."
F. G. Farben .....
R. Friſter .........
Gaggenau Vorz
Gelſenk. Gußſtahl
en.
G. f. elektr. Unt
Oalle Maſchinen".
San. Maſch. Egeſt.
4. 45.— 1n- 117.5 55 151.— —. 35.25 13 190.625 102— 149.— 146.— 5.5 5. . z 3. 25 146.7 147
25 27).875 2.
75 45. z. 5 175 147.7 148.75 71.—
1194.5 193.—
Heinoor Zement
Hirſch Kunfer ..."
5öſch Eiſe
...
Hohenlohe We
ke,
Tahla Porzellan .
Lindes Ei3maſch.
Loswe u. Co.,
. Loren! ....."
Nathgeber A
kombacher Hütten
Roſitzer Zucker ....."
kütgerswverke ......"
chſenwerk .. . . .."
chſ. Gußſ
..."
n8 Gla3
..
er. 9
iſitzer Glaz..
Folt
vre.
25. 9
115.—
D
13
19.5
84.5
159.
j.275
37.—
85.
108.25
109.
61.275
13.7.
114.5
103.
2. —
1170.—
27. 9.
114.
30.—
84.
80
3
8‟
189
109.5
108.875
69.375
14.5
118.—
103.
1.7
170.—
Deviſenmarkt.
Amſterbam=R.
Buenos-Aires
Brüſſel=Antw.
Slo ......"
penhagen
Stockholm. .
gelſingfors ..
ulien ......
undon . . . . ."
ew=York. ..
Paris.. . . . . ."
Schweiz ...."
Spanien .....
25. 9
Geld / Brie
168 01183 331138.
1.703 1.
1123
112
931 92 171 8
111.33/111.s31
ieJau FäAl
19.6
15.
9.345
115
*
13
1,
Hdte
3.79
11.25
3 92.14
1i.,
”
2.11t12.
*
3.
19
63.50 13 351 3.6N 63.31
Wien D..Oſt. ab
Brag ........"
Vudapeſt.. . .."
Fapan .. . . . . .
io de Jar
fia .
..
Tgoſlav
..."
onſtantinopel
iſſabon ....."
izig .... .."
Athen ......."
Kanada .... ..
1rüguan .. . . ..
N
2.715 12.73
20
Sss
81.4) 81.
175 4.
4 23) 1.213
Weitere Terminpapiere an der Berliner Börſe. Die erſt vor
kur=
zem zum Berliner Börſenderkehr eingeführten Aktien der Metallbank
und Metallurgiſchen Geſellſchaft in Frankfurt a. M., die an der
Frank=
furter Börſe bereits im Terminverkehr gehandelt werden, ſind vom
1. Oktober ab auch zum Terminhandel an der Berliner Börſe
zuge=
n
laſſen, und zwar in Abſchlüſſen von 8000 Rm. und einem
Mehrfa=
hiervon. Zu den übrigen beabſichtigten Neueinführungen zum
Termin=
handel erfahren wir, daß ſeitens des Berliner Börſenvorſtandes beim
Reichsrat bisher die Genehmigung für die Aktien der Vereinigten
Stahlwerke A.=G. in Düſſeldorf und der Philipp Holzmann A. G. in
Frankfurt a. M. nachgeſucht worden iſt. Da die nächſte
Vollverſamm=
lung des Reichsrates erſt am 7. Oktober zuſammentritt, iſt bei dieſen
Werten nicht vor dem Medio Oktober mit der Termineinführn ig zu
rechnen. Ein offizieller Antrag auf Zulnſſung der Aktien der
Allge=
meinen Deutſchen Kreditbank in Leipzig zum Terminhandel liegt beim
Börſenvorſtand und ſomit auch beim Reichsrat noch nicht vor. Es iſt
aber möglich, daß noch vor der nächſten Reichsratsſitzung die
notwen=
digen Schritte erfolgen, ſo daß die Adca=Aktien, dann ebenfalls zum
Medio zur Termineinführung gelangen würden.
Vom Holzmarkt.
Allmählich entſtehen in den Lagerbeſtänden der Sägewerke, die am
Juli recht beträchtlich waren, durch die ſeit einigen Wochen ſtark
er=
höhten Umſätze am Schnittholzmarkt Lücken, und es hat den Anſchein,
als würden die meiſten Betriebe am Jahresſchluß in ihren Inventuren
weniger Vorräte aufweiſen, als am 1. Januar 1926. Darauf iſt es
zu=
rückzuführen, daß ſich ſeit kurzem das Intereſſe am Einkauf von
Roh=
holz für die neue Saiſon des Schneidemühlengewerbes gehoben hat.
Aus verſchiedenen Abſchlüſſen, die in Polen getätigt wurden, kann man
den Schluß ziehen, daß die Schneidemühlen früher als ſonſt an den
Er=
werb von Rohholz gehen werden. Schon jetzt bereiſen die Einkäufer
verſchiedener großer Sägewerksfirmen die für den Export nach
Deutſch=
land in Betracht kommenden Waldgebiete Polens und führen
Vorver=
handlungen, die teilweiſe ſchon recht feſte Formen angenommen haben.
Der Ausgang der Verhandlungen in Genf, die geklärtere außenpolitiſche
Lage und die Tatſache, daß der Geſandte der polniſchen Republik in
Berlin ebenfalls nach Genf berufen wurde, haben in weiteren Kreiſe
die Anſicht aufkommen laſſen, daß der deutſch=polniſche Zollkrieg in
ab=
ſehbarer Zeit beendet ſein wird. Ob dieſe optimiſtiſche Auffaſſung
zu=
rifft, ſei dahingeſtellt, jedenfalls wirkt ſie mit der günſtigeren Lage des
Baumarktes zu einer allgemein vertrauensvolleren Beurteilung der
Situation am Holzmarkt. Die Preiſe haben für ſtärkeres Tiſchlerholz
zur Herſtellung von Fenſtern und Türen um 5 bis 6 v. H. angezogen
Insbeſondere iſt die Nachfrage nach guter oſtpreußiſcher Stammkiefer
im Rheinland und in Weſtfalen geſtiegen. Die Angebote haben
nach=
gelafſen, der Platzholzhandel iſt in der Lage, an die Bautiſchlereien
größere Mengen guter Stammware zu verkaufen. Freilich wird über
unbefriedigende Preiſe geklagt. Auch aſtreine Seitenbretter wurden in
mehreren Partien von Betrieben der Möbelfabrikation in Oeynhaufen,
Bielefeld und Herford angekauft, wobei die Stärken 20 und 26
Milli=
meter, letztere allerdings nur von Borholz hergeſtellt, bevorzugt
wur=
den. Erle befeſtigte ſich zuſehends und wird von der
Kleinmöbelfabri=
kation, aber auch zu Modellzwecken gekauft.
fm. Waggonfabrik Fuchs A. G., Heidelberg. Nachdem
Verhandlun=
gen wegen Aufnahme einer Auslandsanleihe zu keinem Ergebnis geführt
haben, hat die Geſellſchaft jetzt, wie das Karlsruher Tagblatt erfährt,
durch die Bayeriſche Vereinsbank eine auf ſechs Jahre unkündbare
In=
landsanleihe in Höhe von 1,5 Millionen RM. zu kulanten Bedingungen
abſchließen können.
fm. Pforzheimer Edelmetallnotierungen. Edelmetalle notierten die
folgenden Großhandelspreiſe: Barrengold das Gramm 2,795 Rmk. (G.),
2,812 Rmk. (B.), Platin, handelsübliche Ware, das Gramm 13,50 Rmk.
(G.), 14,40 Rmt. (Brief), Feinſilber das Kilogramm 80,50 Rmk. (G.),
81,80—83,30 Rmk. (B.). Tendenz: Ruhig.
Neue Ausſichten für das Zuſtandekommen der Internationalen
Roh=
ſtahlgemeinſchaft am 1. Oktober. Augenblicklich finden zwiſchen
Düſſel=
dorf, Luxemburg und Paris telegraphiſche Verhandlungen ſtatt, die
ſich auf eine Stellungnahme zu den belgiſchen Gegenvorſchlägen ſüir die
internationalen Eiſenpaktverhandlungen beziehen. Während die
franzö=
ſiſche Seite zum Nachgeben eher bereit iſt, glaubt man auf deutſcher und
luxemburgiſcher Seite, den belgiſchen Gegenvorſchlag in der
augenblick=
lichen Form keineswegs annehmen zu können. Soweit ſich bisher aus
den Verhandlungen ergibt, wird mit einem für Belgien günſtigen
Kom=
promißangebot der deutſchen, franzöſiſchen und luxemburgiſchen
Betei=
ligten gerechnet. Dieſer Kompromißvorſchlag ſoll die Grundſätze des
augenblicklichen Vertrags zwar nicht ändern, aber Entgegenkommen
zu=
gunſten von Belgien in den Verrechnungsmodalitäten beweiſen. Auf
deutſcher Intereſſentenſeite rechnet man letzten Endes doch mit einem
Zuſtandekommen der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft
wahrſchein=
lich ſchon für den 1. Oktober.
Viehmärkte.
Fraukfurter Viehmarkt vom 27. Sept. Der Auftrieb des heutigen
Hauptmarktes beſtand aus 397 Ochſen, 72 Bullen, 616 Kühen, 331 Färſen,
367 Kälbern, 182 Schafen und 3590 Schweinen. Verglichen mit dem
Auftrieb des Hauptmarktes der vergangenen Woche waren 43 Ochſen,
13 Bullen und 30 Färſen mehr, dagegen 6 Kühe weniger angekrieben.
Kälber hatten einen Mehrauftrieh von 52 und Schafe einen ſolchen von
5 Stück aufzuweiſen, ferner ſtanden 713 Schweine weniger zum Verkauf.
Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen: a1) 60—64, a
57—62, b1) und b2) 50—56, c) 42—48; Bullen: a) 50—54, o) 45—4
c) 40—44: Kühe: a) 51—56, b) 43—50, c) 32—42, d) 20—30; Färſer
a) 58—63, 5) 50—57, c) 42—49; Kälber: b) 84—88, c) 73—83, d) 60—72
fe: a1) 43—47, b) 36—42, c) 30—34; Schweine von über 3 Zentner
C
jebendgewicht 80—82, von 240 bis 300 Pfund 80—83, von 200 bis 240
Pfund 80—84, von 160 bis 200 Pfund 80—83, von 120 bis 160 Pfund
76—80, Sauen 65—75. Marktverlauf: Ochſen= und Rindfleiſch I 95
bis 105, II 85—95, Bullenfleiſch 90—95, Kuhfleiſch T 70—20, II 55—65,
III 35—50, Kalbfleiſch I 105—115, Hammelfleiſch 85—90, Schweinefleiſch
100—105. Gefrierfleiſch. Rindfleiſch, Vorderviertel 53 und
Hinter=
diertel 60.
Mannheimer Viehmarkt vom 27. September. Angetrieben waren
271 Ochſen, 156 Bullen, 545 Kühe und Färſen, 646 Kälber, 68 Schafe,
2699 Schweine, ferner 185 Arbeitspferde und 41 Schlachtpferde. Preife:
en: a) 60—62, b) 50—54, c) 42—45, d) 36—40, e) 29—33, 1) 26—2
Bullen: a) 51—52, b) 41—46, c) 38—41, d) 22—34: Kübe: 48—5
)) 37—40, c) 29—31, d) 14—24; Freſſer: a) 61—63, b) 42—46; Kälber:
b) 82—85, c) 76—78, d) 64—70, c) 52—58; Schweine: a) 82—83, b) 8
bis 83, c) 82—83, d) 81—82, e) 81—82, f) 79—80, g) 68—76;
Arbeits=
pferde 600—1400, Schlachtpferde 50—150. Marktverlauf: Mit
Groß=
vieh mittelmäßig, mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen
langſam, etwas Ueberſtand, mit Pferden langſam.
Konr
Aeinftabe. Brandfälter Karvorticht Boit W.orpt. Toko.
Staatspapiere
a) Deutſche
6‟=½Meichsp.=Sch.
p. 1. 10. 39 ..
2 Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
6‟.% H. V.= Sch.
p. 1. 4. 2‟
6‟/,% Pr. St.=Sch.
1. 3. 2‟
6I.% Pr. St.=Sch.
. 1. 10. 30
7½ Sächſ. Fr.=Sch.
. 7. 29
7½ Sächſ. Fr.=Sch.
1. 7. 30
6‟.%Württ. F. Sch.
p. 1. 3. 29 ..
Vorkriegsanleihen
50 D Reichsanl.
). Reichsanl
2 D. Schutzgb. v.
08—11 u. 13....
4% D. Schutzg. v. 14
% Preuß. Konſ.
Baden. .....
4½Bayern ...."
Heſſen
4% Würtiemberger
b) Ausländiſche
5% Bos. E. J. 19141
/ L.Inv. 1914
1898
4½%
3% 1902
4½
.....
53 Bulg. Taba102
½% Oſt. Staatsr.
4p. 1913, Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4%Oſt. Silberr.,
4% Goldr. .
98.5
97.4
96.5
Re
96.5
95.75
0.51
NR.
7.0-
0.51
31
4% „einh.R.ikon)/ 4.03
3% Port.,/Spz.) I —
5% Num am. R.03
14
4½%Gold. 13.. 1 261
am konv.
8.9
*
4½ „ am. 05... 11.2
—
4½ Türk. (Adm.)03
O Türk. Bagd.
(Bagb.)II 22.3
19
1911 Zoll./ 12.75
4%
4½% Ung. St. 1913 —
½3% St. 1914 20.9
Goldr..
22.25
19.7:
48 Kro
4.6
8% Eiſ. Tor. G. 28.73
Außereuro=
päiſche
5% Mex. am. inn.
äuß 99
Gold 04,ſtf.
33
„ konſ. inn. . .
206
Frrigat.
5% Tamaulipas I.
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10½ Berl. H.=Bk. G.
6% Berl. St.Gold.
„ Darmſt St.*G.
o D. Hyp.=Bank
Teining., Goldpf.
8% Frtf.=Hyp.=B.=
Goldpfdb=
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr..
5% Frff. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr. . . . .
2 Komm. Ldb. D.
Goldſchuldver. . .
24.5
98.5
100
88 Heſſ. Ldb. Gold.
1 Komm=Elektr
Mark (Hag.) Gold.
Mannh. St. G.
Mainz S .=G
2—
% Naſſ. Ldb. Gold.
P
Goldp”.
fandbr.
Pforzh. St.=G.
89 Pr. C.=B.=Cr..B
Goldpfandbr..
Rh. Hyp.=B. G.
„Rh. St.=W. 25
0% Rh.=Weſtf. B.=
Cr.=Bk., Goldpf.
%
8%Südb. B.=Cr.=B.
Goldpfandbr. . .
Ohne
Zins=
berechnung
50 Bdw. Kohl. 23
6% Großkr. Mann
Kohl. 2
6% Heſſ. Brk.=Ro
„Noggen *
Pr. Kaliw. ..
O Pr. Roggenw.
5 % Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bay . Vereinsb.
Bayr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ
Berliner Hyp Bk.
Frkf. Hyp.=Vt
Frkf. Pfandbr.=B.
amb. Hyp.=B..
Meckib Hhp.-u. Wb
Leining. Hyp.B;
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bf. ..
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
103.75
Südd. Bodenkr. ..
Württ. Hyp.=Bk.
94.9
104
100
94.5
Aa
100
109
Staatl. ob. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel .."
Naſſau. Ldsb ...
Obligationen v.
Transportanſt.
4½Dux. Bdb Em.91
—
48 Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
42
abg
* Kaſchau=Oderb.
abg.
Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb. (2).
2.6
Alte
2,6%
teue,
—
5% Oſt.=Ung. 73/74
2a Oſt. Staatsb. 33
7.1
Oſt. 1.b.8.E.
5.62
Oſt.
gOſt. 1885
2.09
2 Oſt. Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
„
v
Rud Silber
End. Salzig.)
1 2-425 4½% Anat. S.I
Ca Anat, S.
12.82. 4
2% Angt
———
14.75
Salon.Me
10.9
5½ Tehuantepec.
73 141.%o „
100
11.91
13.9
11.2.
13.1
10.8
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit: .
1.075/Bad. Bk. . .... . ..
10.35 TBk. f. Brauind. ..
1.225
0.15
13.20
*
1237
149
Ve
147
140.5
2.
169.2:
9.
141.7:
25
123
Barmer Vankbo.
Bah. Hyp.=Wchſ..
Berl. Handelsgeſ.
Comm. n. Privatb.
Darmſt. n. Nat=Bk.
Deutſche Vank
D. Eff. u. Wchſ.=T
d. Hyp.=Bi. Mein.
d. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch. ..
Dresdener B
...
Frankf. Br. ....
kf. Hyp.=Bk.. ..
rf. Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. Bk.
Intern. Banl
ketallbank.
Mitteld. Cre
ffälz. Hyp.=Bk. . .
keichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. ..
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Zergwerkö=Akt.
Bochum Bergb. . . 151.
Buderns... . . . .."
Dt. Luxemburg . . . 13
Eſchw. Bergw.
Gelſenkirch. Bgw. 1159
Harp. Bergb.
Slſe Bergl
Genußi
in.
Rali=Aſchersleb
ali. Salzdetfurt.
Aa
Pali. Weſterregln
118.
löcknerwerk
annesm.=Nöhr
141
ansfelder . .... 141
Oberbedarf ....
72.
X.
Obichleſ. Ei). (Caro)
Otavi=Min.=Ant.. 33.—
Phönix=Bergb. ... 12-
Rhein. Braunk. . . . 225.
Rhein. Stahlw.. . .
15
A. Riebeck Montan/152
70
163.7
222.7
Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr. .
ellus Bgb.. ... ..
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke..
Induſtrie=Rit.
*
Jrauereien
Eichbaum(Mannh.)
Henninger .....
vereules. Heſſiſche
Löwenbr.=Münch.
Mainz. Aktienbr..
G.
öfferhof(Bind.)
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
Werger ........"
Akkum, Berlin. .
Abler & Oppenh..
wv. (v. Kleyer)
BE. A. G. Vzg. A.
A. E. G. Vzg. B..
E. G. Stamm ..
Anglo=Cont. Gugno
Aſchaff. Zellſtoff...
Badenia (Weinh.
Jad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Reguin .."
Vaſt Nürnberg ...
Baur. Spiegel...
Beck & Henkel ..."
Zergmann El. . ..
Bing. Metall.. . . . .
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang.
ment=Heibelb.
ement. Karlſtadt
ement, Lothr.
hem. Albert ....
Chem Brocky.
Them. Milch ..
Daimler Motoren
Dt. Eiſenhandel..
Deutſche Erdöl
d. G. u. Silb. Scheid.
Dingler, Bweibrück,
s8.75
157
147
129.75
139.
163.75
Dresd. Schneltpr.
Dürrkopp .. . . . . . .
Dürr. Ratingen ..
Dhckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl..
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung .. .."
li. Bad. Wolle
Email. Ulrich ...
Enzinger Werke ..
Eßlinger
ſaſch. ..
Ettlinger Spinn. . .
Faber Bleiſtift.
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. F. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt. Frkf.
Frankfurter Gas".
frankfurter Hof
Frkf.=M. Pok. u. W.
Fuh; Waggon St.
Beiling E Cie. ..."
Bermania Linol.. .
Gelſenk. Gußſt. . . .
Goldſchmidt, Th..
Gotha Waggon .."
Gritzner, Maſch.. . .
GBrün & Bilfinger.
Dafenmühle Frkft.
Hammerſen
...
Hanfw. Füſſen .
Hanſa=Llotd, Vr.
dartm. & Braun",
Hehligenſtaedt. ..
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch. Kupfe
Hoh=Tief Eſſen
Holzinann
zvert. Fnd..
Hydrom. Breslau".
Fnag .........."
Junghan: St.
kammg. Kaiſersl.
Rarlsruher Maſch. ,
Re
98
133
43½,
Karſtadt, N.. ..
Klein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn".
Konſerv. Braun”.
Krauß, Lokom. .."
Lahmeher .. . ....
Lech Augsburg . ..
Lederw Rothe .."
Spicharz.
ngel Schuhw.. .
Vöhnberg. Mühle
dwigsh Walzm.
Lüdenſcheid Metal!
Lux. Jnduſtrie
Mainkraft Höchſt
Mars=W. Nürnberg
Metallgeſ. Frkf.
Liag. Mühlenb.
denus, Stamm".
Rotorenf. 2
uß".
torenf. Oberurſ.
Cünch. Lichtſpielk.
Neckari. Fahrz. . .
Neckarw. Eßlingen
Olenwerke Frankf.
Beters Union
ilz. Näh Kayſer
hilipps..
orzellan Weſſel
Prometh. Frkf. .
tein. Gebb. & Schal
Rhein. Elektr.
Rhenania, Aachen
Rütgerswerfe
S hleußner ..
S hneid & Hanau
Shnellpr, Frand
hramm Lackf
S hrift Stemp.
ſchuckert, Elektr.
huhf. Weiſel
huhf. Herz
S hultz Grünlack
ilind. Wolff
Sieinen3 Glas
Siemens & Halsfe
Südd. Jmmob.
Fhüring. Lief.=Geſ.
8
.
Sie
1.2
140.
113.5
*.5
27.5
51.25
104
81.5
2,
Aun2
1 1.25
42
65.5
Ar
52.5
29.4
63
83.25
13..
nhren Furtwängl.
Beithwerke ... ..
ter. f. Chem. Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel
Gummi. Bln.=Frkf
Zinſel=Nürnberg ..
tramarin . . . . .
ellſtoff Berl. ..."
fogtl. Maſch. ..
soigt & Haeffner.
folthom. Seil
Wayſi. & Freytag
egelin Rußfbr.
Zellſt. Waldhof ..
W
ucker
kerf. Fran
uckerf. He
ronn
Zucke
Offſtein.
ucke
eingau
Zuckerf. Stuttgart
Transport= und
Verſicherungs=Ait.
A. Dt. Eiſenbahn
Dt. Eiſenb.=Geſ
Hochbahn=Berl
Schantung E. B.
züdd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag
Nordd Lloyzd..
Frift. Allg. Ver
Frankona Rückv
29
76
70.5
5
2.25
115
22.5
72.5
27.75
109.5
Darmft. Werte
Bahndeoalf
29.5
Dampff Rodberg 11.5
Helvetia Konſ...."
Gebr. Lutz...."
55
Motor ſ. Darmſt.
Gebr. Roeder .... 103.75
Venulety & Ellenh.
Seite 12
Dienstag, den 28. September 1926
Nummer ?
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 27. September. Die Börſe
ver=
kehrte in rnhiger, aber ſtetiger Haltung. Nahe Ware iſt weiter gut
ge=
fragt. Man nannte gegen 12½ Uhr: Weizen inl. 29,25—29,50, ausl.
31—32,50, Roggen inl. 22,75—22.25, Hafer inl. 17,75—18,25, ausl. 18,75
bis 22, Braugerſte 23—27,25, Futtergerſte 19,50—20,50, Mais 18,75,
Weizenmehl 41,25—41,75. Brotmehl 30—32,75, Noggenmehl 32—34,
Weizenkleie 9—9,25, Biertreber 15.
Frankfurter Produktenbericht vom 27. September. Am hieſigen
Pro=
duktenmarkt hat ſich die Tendenz zu Beginn der neuen Woche etwas
ab=
geſchwächt, da von den ausländiſchen Getreidebörſen niedrigere Kurſe
gemeldet werden. Sodann iſt die Zurückhaltung der Käufer ſo groß,
daß ſich trotzdem des immer noch ſehr geringen Angebots die Preiſe
nicht vollſtändig behaupten konnten. Immerhin bewegten ſich die
Kurs=
abſchwächungen bei dem ruhigen Geſchäft in mäßigen Grenzen. Weizen
und Roggen gaben um je 25 Pfg. im Preiſe nach, auf dem Mehlmarkte
ſchwächte ſich Weizenmehl ebenfalls um 25 Pfg. im Preiſe ab, während
Roggenmehl um 50 Pfg. zurückging. Futtermittel ſind unverändert und
ruhig. Weizen 28,50—28,75, Noggen 23—23,25, Sommergerſte 23—26,
Hafer inländ. 17,75—18.50, Mais 18,50—18,75, Weizenmehl 41,25—41,75,
Noggenmehl 33,50—34, Weizenkleie 9,25, Roggenkleie 10,50, Erbſen 40
bis 58, Linſen 45—75, Heu 7—7,50, Weizen= und Roggenſtroh 3,25—3,75,
Treber 15—15,50.
Berliner Produktenbericht vom 27. September. Die
Preismeldun=
gen von den amerikaniſchen Getreidebörſen waren trotz ungünſtigem
Wetter ſchwächer, da ſich, infolge des Mangels an Schutzraum und wegen
hoher Frachten, der Export nur ſehr ſchwer entwickeln will. Trotzdem
folgte Berlin nicht ganz den Auslandsbörſen. So war bei Beginn der
erſten amtlichen Wochenbörſe die Kursentwicklung für Brotgetreide eine
recht uneinheitliche. Während im Lieferungshandel für Weizen per
September die Deckungen anhielten und die letzte Notiz um etwa 1,5 Mk.
erhöht werden konnte, war der übrige Terminhandel mit Ausnahme des
Dezember bis 1 Mk. niedriger, da aus dem Inland etwas mehr
Ange=
bote vorlagen. Jfir Roggen ſind die Offerten infolge der
Kartoffel=
ernte klein, genigen aber der Nachfrage. Der Handel und auch Mühlen
kaufen nur zu ermäßigten Preiſen. Der Zeithandel zeigte keine allzu
großen Veränderungen. Hafer war bei mäßiger Kaufluſt eher ſchwächer,
auch Gerſte ruhig.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 27. Sept. (Priv.=Tel.)
Weizen: Im Anfangsverkehr war die Haltung abgeſchwächt, da
niedrigere Kabel vorlagen und günſtige Berichte aus dem
Sommerwei=
zengürtel eintrafen. Später befeſtigte ſich die Tendenz, ausgehend von
der Feſtigkeit der nordweſtlichen Märkte. Die Termine etwa 1 C. höher.
Mais: Der Markt begann in feſter Haltung auf Meldungen über
Froſtſchäden. Gegen Schluß war die Haltung ſchwächer, da der
Kaſſa=
markt und nahe Termine ſchwach lagen. Die Termine ſchließen faſt
unverändert.
Hafer: Der Markt nahm einen unregelmäßigen Verlauf bei
un=
weſentlichen Preisveränderungen.
Baumwolle: Auf Froſtbefürchtungen aus dem mittleren Weſten und
Abgabeluſt der Pflanzer zeigte der Markt einen ſchwachen Verlauf. Erſt
gegen Schluß trat auf Baiſſedeckungen eine Erholung ein. Die Termine
gaben 30—40 Pkt. nach.
Kaffee: Im Gegenſatz zu den letzten Tagen wies der Markt eine
feſte Haltung auf auf die Feſtigkeit der Lokopreiſe und höhere braſil.
Forderungen.
Zucker: Zunächſt zeigte der Markt ein feſtes Ausſehen in
Ueberein=
ſtimmung mit höheren ausländiſchen Notierungen und auf ungünſtige
amerikaniſche Rübenzucker=Ernteberichte. Später hatten jedoch
Liquida=
tionen eine Abſchrächung zur Folge. Die Termine zogen einige
Punkte an.
Kakao: Käufe des lokalen Handels und die Feſtigkeit des
Loko=
marktes bewirkten eine feſte Haltung, die durch Auslandskäufe ſpäter
noch unterſtrichen wurde.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Zentralausſchuß der Reichsbank iſt für den 28. September,
11 Uhr vormittags, einberufen worden. Es handelt ſich um eine der
üblichen Sitzungen des Zentralausſchuſſes.
Nach einer Mitteilung Jules Sauerweins, die bisher von deutſcher
Seite nicht beſtätigt iſt, ſtehen neue deutſch=franzöſiſche Verhandlungen,
und zwar über Steinkohlen und Erzkartell bevor.
Nach einer Meldung der Zeitſchrift „Der Metallmarkt” hat. —
ſitzende des Aufſichtsrates der Deutſcher Eiſenhandel A.G., Ber.
Kommerzienrat Dr. Louis Revene, ſein Amt plötzlich niederge
Die Einführung der Aktien und Obligationen der Vereinigte —
werke A. G. in Düſſeldorf an der Frankfurter Börſe wird, wie
1e
Anfang nächſter Woche beantragt werden.
Auf Grund der Erwächtigung durch den handelspolitiſchen
des Reichstages und des Reichsrates wird die deutſche Regier
Einterſtändnis mit der finniſchen Regierung das am 26. Jur
unterzeichnete vorläufige Handelsabkommen zwiſchen Deutſchl
Sl.
Finnland vom 1. Oktober ab auf die Dauer von drei Monaten ...
läufigen Anwendung bringen.
Die Beſprechungen zwiſchen den leitenden Perſönlichkeiten —u
renden Eiſenwerke Oeſterreichs, Ungarns, der Tſchechoflowakei
R.
niens und Südſlawiens bezüglich echaffung eines Eiſenkart s.
Nachfolgeſtaaten und bezüglich des Anſchluſſes an ein Weſtkart h.
ten zu einem günſtigen Ergebnis.
Die Studebaker Auto=Geſellſchaft New York hat die Preiſe „r=
Automobile um 35 bis auf 205 Dollar per Wagen herabgeſetzt.
Handelslitteratur.
Klockhaus, Kaufm. Handels= und Gewerbeadreßb /Se=
Deutſchen Reiches. Der Verlag H. Klockhaus, Berlin N 58. I
neue Ausgabe des ſeit 1884 beſtehenden Klockhaus Kaufm. Hand
Gewerbeadreßbuch des Deutſchen Reiches, Band Provinz Heſſen=
Freiſtaat Heſſen und Waldeck herausgegeben. Das Buch
umfaß=
ſamt 1056 Seiten, teilt ſich zunächſt in drei Hauptabteilungen u
Heſſen=Naſſan, Heſſen und Waldeck. Das Buch iſt nach Orten
ſchäftszweigen überſichtlich geordnet und enthält alle kaufmö
Handels= und Gewerbetreibenden mit Angaben ihrer Telephong Eſe
und zum Teil auch ihrer Poſtſcheck=Kontos. Das Auffinden der e re=
Firmen iſt in den einzelnen Abteilungen ſehr überſichtlich geſte /Se
durch, daß Fabriken, Großhandlungen und Handlungen in den e
Branchen getrennt aufgeführt werden und die beſonderen A. 5
Branchen beſonders durch Fettdruck hervorgehoben ſind. Das
für jeden Geſchäftsmann unentbehrlich. Schon mit Rückſicht
reiches Adreſſenmaterial bietet es jederzeit ein willkommenes Nac
werk für den Handel= und Gewerbetreibenden.
Palast-Lichtspiele
Achtung
Achtung
Mur einige Tage:
während der ganzen Meſſe jeden Abend von 8 Uhr ab
D
Orohe einndangsntnt
Original=Jazz=Trio
O
Stimmung — Humor — Geſang
Leitung: Meenzer Müller
Eigene Schlächterei
( 13932
Ab heute gelangt die Verfilmung des
meistgelesenen deutschen Romans zur
Aufführung im
Kandogten
VMI OC
Der entzückende deutsche Großfilm in 7 Akten.
Die Mietskaserne im Armenviertel!
Die hösen Zunzen der Verwandtschaft!
Der argwühnische Ehemann!
In den Hauptrollen:
Grete Reinwaldt, Alfons Frpland, Marg.
Kupfer, Rosa Valetti, Kurt Vespermann
Ve K
9.
H. E.
Erwarte Dich beſtimmt
Donnerstag mittag
12 Uhr vor dem Café
*25213
zur Oper. *
Tanzgeſeuſchaft
welche den modernen Tanz ſportlich
pflegt, nimmt noch einige Damen
und Herren gebildeter Kreiſe für einen
Ein ührun,s=Kurſus auf. Anfrager
unter U 57 andie Geſchſt. erbet. (13928
8 Akte nach dem gleichnamigen Roman von
Rudolf Herzog
(Regie: Gerhard Lamprecht)
In den Hauptrollen: Hermine Sterler, Renzte Brauseweiter
Frieda Richard, Werner Pittschau, Panl Bilät,
Tamara Karsawina u. 4.
Ales Mampitz
Ein grotesker Spaß in 2 Akten mit Larry Semon /(25271
in der Doppel-Hauptrolle.
Die neueste Ufa-Wochenschau
Anfang 3‟, Uhr.
Letzte Abendvorstellung 8 Ubr
Eines Weibes Lüge
Schanspiel in 6 Akten mit
Gunnar Tolnaes, Käthe Rlese
Heueste Wochenschau
(1392
9 Ge
Spez. Damenfriſeur 1. Ranges
A. Wilhelm (225254
Karlſtraße 62. gegenüber Annaſtraße
Bubikopf / Ondulation
Waſſerwellen / Haarfärben
Mehrere Jahre in allererſten Geſchäften
Fr nkfurt a. M., zuletzt „Römerbad
Duntgalsilkeisge
13767s01
Telephon 419.
Eßbirne: Gellert Butterbirne Pfd. 12 J
Koch= u. Kelterbirne: Hofratsbirne pfd 8.5
Abgabe nicht unter 50 Pfd. frei Haus
Liefertage Dienstag reſp. Mittwoch u. Freitag
Außergewöhnliches Ungebot
Anzüge nach Maß
prima blauen Stoff für
Mk. 110.—
Zahlbar in 4 Monatsraten, Garantie
für gut. Sitz u. Verarbeitung. Ang.
unter U 28 an die Geſchſt. (*25200
ſind die Beſten.
Fabrikanten
Vernhard May
Söhne,
Groß=Zimmern. (13911a
Gebrauchtes, guterh.
Klavier zu kauf. geſ
Ang. m. Ang. v Fabrk
u. Pr. unt U 20 an d.
Geſchſt. erb. (*25179
Residenz-Theaten
A
Das Abwechslungsreiche Doppelprogramm:
Maria Therisia u. d. Pandnrenoberst
Henn Da eins Tante hast
eine Komödie nach dem Roman
Daron TF8NK „Kaltenbachs” in 6 Akten In
den Hauptrollen: Hermann Picka,
Der Film schildert in 5 hochin- Maly Delschaft, Enger Rex,
Har-
teressanten Akten ein Drama, wel- garethe Kupfer, Wilvelm
Diegel-
ches sich am altoestreichischen / mann, Helga Molander, Bruno
Kaiserhof abgespielt hat.
Kastner, Robert Garrison.
Mehrere
gespielte
Die neueste Ufa-Wochenschau!
(*25270
Antang 3 /, Uhr. — — — — Letzte Abend-Vorstellung 8 Uhr.
von (13730=
68O MR.
an
Heinrich
Arnold
Wilhelminenstr. 9.
2
Die melnallauf Käuktt
—
S
D!
—
SN
Mädxenran
Mehrere geſpielte
ſchwarz und nuß
haum poliert
preiswert
zu verkaufen.
Bequeme
Leilzahlung!
Karl
Arnold
und Sohn
Eliſabethen
ſtr. 28 (12542a
Lodlän!
Keulan!
Bin nach 2jähriger Pauſe wieder mit Loofah hier und empfehle:
Loofah-Rippen zum ſcheuern und fegen von Töpfen,
Herd=
platten, Badewannen, Ausguß, Aluminium uſw. ohne Sand,
Seife, Soda, alles ſofortrein und bleiben ſiets ſauber 20 Pfg.
Loofah-Spitzen für die Körperpflege, zum Waſchen, Baden.
Frottieren, Geſchirrſpülen, Divan, Teppich, polierte Möbel
reinigen und Fenſter pützen . . .
.. . . 20 Pfg.
Die Laofah-Scruheiniage, die größte Wohltat für ſeden
Menichen (auch bei Fußſchweiß) hält ſiets warm und trocken,
gibt keine kalten oder naſſen Füße, kein Fußbrennen und
iſt ſiets waſchbar.
Loofak-Waschlappen, Handschuhe, Rücken-
Frottierer billigſt.
(*2515c
Sie erhalten alle Artikel über die Meſſe zur Probe, deshalb kein Riſiko.
Ergebenſt
Anten Weinfurtner, München
Zur Meſſe, vorm Städt. Sallenſchwimmbad.
Intsn
REKLANE
Uas M Hie Brutt Schrstann Hroitz
44
Mf MMstt Mrft wohMtkt!
eter Horiek
Spezialhaus
für Gummibereifung und Vulkanisieranstalt nur
Waldstraße 32 Tel. 842
(zwischen Saalbau- und Neckarstraße. (13912
Bung
Kaufe getragene
Kleider
Federbetten
Wäſche, Schuße
Wilhelm Hanſel
Darmſtadt, Branddaſſe 6
Poſtkarte gen. 225185
gut erhalten, leicht
zu kaufen geſucht.
Angebvte an
Wilhelm Weber, in
Gärtn Schulz (*25194
Bruchwieſenſtr. 16.
Kinderbett
ukauf geſucht. Ang
u. U 22Gſchſt. (*25181
Heſſiſches Landesthee,
A 2 Großes Haus
Dienstag, den 28. Teptember 1
abends 7½ Uür
Zum erſten Male wiederholt
Mann iſt Mann
(Die Verwandlung des PackersGa &
in den Militärbaracken von Kil
Ein Luſtſpiel in 8 Bildern von Bertolt jet
In Szene geſetzt von Jakob Ge
Bühnenbilder: Caspar Neher a.
Perſonen:
Uria Shelly /4 Soldaten einer Robert S
JeſſeMahoney/Maſch.=Gewehr= Joach 2 i—r
abteilung der Walter Ii
Poly Bafer ſbritiſchenArmee
Ferajah Jip
in Indien HansE. S
Charles Fairchild, genannt
Blody Five, Sergeant. Max Nen
Galy Gay einiriſch. Packer Ernſt Leg
Galy Gays Frau . . . . Käthe Ge
Serr Wang, Bonze einer
ti etaniſchen Payode. HansBau *
Mah Sing, ſein Mesmer. Richard J
Leokadja Begbick,
Kan=
tinenbeſitzerin . . . . . Beſſie Hol
Hiobia,
.. Alice Dre
Beſſy, ihre Töhter . . Ly chäf
.. Liliy Brei
Maggy,
3. Maher 4
Ernſt Rot
Hans Aus
Otto der
Soldaten . . . . Walter S
Frdr Jacht 27
Kurt Sch1
Jaco Scha S
Spielwart: Willi Krichbaum
Preiſe der Plätze 1 bis 10 Mk
Eintritt der Mieter in den Zuſchaue *
nur gegen Vorzeigung derMietkarte8 S
Pauſe nach dem 6. Bild
Ende nach 10
Anfang 7½ Uhr
Kleines Haus: Heine Vorſtell:
P
Re
En
B
c
Ve
Vcht
G
Ein Kalender auf
das Zahr 1927
PREIS 3 RM.
Das Schaffen der Feau
im öffentlichen Leden, Kunſt,
Wiſſenſchaft, Politik, Bport
und Spiel.
Aderall zu haben!
Verlag Bto Beyer, LeipzigI
m
D
—
Fa
O
Ke
Wer dort?
Hier V. Schatz
Komme ſof u kaufe
getrag. Herren=
Kleider Federbetten,
Schuhe, Wäſche uſw
V. Bchatz
**25215
Darmſtadt.
Tel 1924 Schloßg.23.
Geſchäfts=
und
Etagenhäuſer
Villen= u. Einfam.
Häuſer, Bauplätze,
allerbeſte Objekte, ha
ſtets anzubiet (12532
A. Brück
Schützenſtraße 8, I
Telephon 1778.
Ein 7—12 Zimmer=
Haus mit Garten zu
kaufen geſ. Näheres
unt, U 48 an d.
Ge=
ſchäftsſtelle. (*25248
Hau
im Martinsv.
5X2 Zimm u. 9
Mieteingang j”
960 ℳ. hypot!
frei, für 3000
verk. 2 Zim u.
werden frei Ne
L Rotgermel,Imi
Lauteſchlägerſ
* 25226)
gute Lage, 2
3 Zimmer, Kü
3X4 Zimm=A.
zu verk., 27 004
Anzahl. 10000
Laden u Wohr
jehbar, paſſen!
jedes Geſchäft.
Immobilien=ding”
nur
Landwehrſtr. 39,
Teleph. 2067.
Sofort zu kauf.
Haus mit fre
dender 3—5 Zim
Wohnung Anzc
Hälfte. Reſtinm.
lichen Raten.
weſtlich Wilhelm
Frankfurterſtr. b‟
zugt. Angeb.1 d. Geſchſt. **
Nummer 269
Dienstag, den 28. September 1926
Seite 13
Der Flaxſchätz.
Roman von Alfred Bock.
(Nachdruck verboten)
Jakob ſchrieb:
Lieber Vater!
Dadurch, daß der Herr Profeſſor Wahrmund vor acht Tagen
torben iſt und der Herr Aſſiſtent Fliegenſchmidt einſtweilen
Fachklaſſe für Dekorationsmalerei über ſich hat, müſſen wir
t auch Reiſen machen, den Rhein hinauf und herunter, ſogar
2 ins Holländiſche, damit wir etwas von der Welt zu ſehen
egen, was für uns ſehr notwendig iſt, wenn wir etwas leiſten
Ten. Das koſtet aber extra viel Geld. Dann haben wir uns
ruches neu anſchaffen müſſen. Mein Stiefelwerk war auch
cht in der Reihe, und ich habe einen Hut und einen Anzug
Lauft. Nebenher habe ich an einen Kamerad aus dem
Brau=
riburgiſchen Geld verliehen und nicht wiedergekriegt. Jetzt ſitz
wie auf Nadeln, denn ich muß doch bezahlen, was ich
ſchul=
g bin, und habe nichts mehr. Sei ſo gut und ſchick mir
dies=
al dreihundert Mark, daß ich nicht fortwährend zu ſchreiben
guche, und wenn Du es möglich machen kannſt, doch gleich,
eil ich ganz abgebrannt bin und deshalb fünfundreißig
Pfen=
g auf den Brief geklebt habe, daß er mit der Eilpoſt
fort=
rnmt. Sei auch vielmals gegrüßt von
Deinem Sohn Jakob Schwalb.”
Indes der Flurſchütz las und dabei nach ſeiner Gewohnheit
e Lippen leiſe bewegte, beobachtete ihn Chriſtine, ihren Platz
jeder einnehmend, mit geſpannter Aufmerkſamkeit.
Seine Miene verfinſterte ſich und ſeine Stirnadern
ſchwol=
n. Nun ſchlug er mit der geballten Fauſt auf den Tiſch.
„Himmelſakerment
Chriſtine ſprang erſchrocken auf.
„Wann haſt du das Geld letzt fortgebracht?” wandte er
ch an ſie.
„Geſt” vor acht Tag,” erinnerte ſie ſich
„Gelle?” nickte er und fügte grimnnig hinzu: „Son Fittch!”
„Was habt Ihr dann?” wagte ſie ſich ſchüchtern heraus.
„Ein” nixnutzigen Bub!” beſchied er ſie barſch, daß ihr der
Rut zu fernerem Fragen verflog.
Er zog die Tiſchſchublade auf und langte Schreibzeug und
Zapier hervor. Darauf ſchrieb er an ſeinen Sohn:
Lieber Jakob!
Weil Du es mit Deinen fünfunddreißig Pfennig Porto ſo
ilig haſt, ſollſt Du gleich Antwort haben, aber zehn Pfennig
uin es auch. Am erſten Februar haſt Du Deine achtzig Mark
vekriegt und acht Tag drauf fufzig nachverlangt, weil Du durch
in Loch in Deiner Hoſentaſche Deinen Geldbeutel verloren haſt
and es keinen ehrlichen Finder in Düſſeldorf gübt. Sell hab ich
gedacht, der Jakob lügt das Blau vom Himmel herunter und
Fab die fufzig Mark hergegeben. Was tut man nicht alles, wenn
man ſo hampelmänniſch iſt! Jetzt hat aber die Geduld ein End.
Hältſt Du Deinen Vater für ſo einen dummen Eſel, daß er Dir
den Schwindel glaubt? Lug und Trug! Dreihundert Mark
willſt Du mir abluchſen? Bin ich ein reicher Mann? Wo ſoll
ich das Geld dann hernehmen? Ja freilich krieg ich morgen
meinen Pachtzins ein, aber ich muß doch auch was für meine
Lebſucht übrig behalten, wo mir’s als Flurſchütz ſo wenig trägt
und ich außer dem Garten nichts ziehen kann. Jetzt wollen wir
doch einmal rechnen. Bis Johanni, wo Du fertig biſt, macht es
vierhundertachtzig Mark aus, was Du zu kriegen haſt.
Zwei=
hundertſechzig Mark haſt Du vorweg, bleiben noch
zweihundert=
zwanzig Mark. Mehr brennſt Du mir nicht auf, ſo wahr ich
lebe! Für was haſt Du das Geld wieder verloweriert? Ich
ſage aber gar nichts mehr, denn es iſt doch alles bei Dir in den
Wind geſchlagen. Dein Mutterteil haſt Du lang verkonſumiert.
Wo ich ſelbſt nicht viel in die Milch zu brocken habe, ſollſt Du
mich nicht an den Bettelſtab bringen. Ich denke ſo: Du ſteckſt
jetzt wieder in einer großen Dreckerei, ſonſt hätteſt Du die
fünf=
unddreißig Pfennig nicht draufgeklebt. Deſſentwegen will ich
mich morgen umtun, daß ich die zweihundertundzwanzig Mark
auftreib, wo Dir bis Johanni zukommen. Damit baſta!
Her=
nach kannſt Du ein Ohmfaß Tinte verſchreiben, einen Hundsfott
ſoll man mich heißen, wann ich Dir noch einen Pfennig ſchick.
Ein Lumpes wie Du kommt nicht zu Verſtand, als bis er ſein
Brot verdienen muß, und dazu haſt Du weiß Gott die Aelte.
Alleweil bin ich fertig. Es grüßt
Dein Vater Daniel Schwalb.
Er überlas noch einmal, was er niedergeſchrieben hate,
und ſchloß den Brief.
„Du kannſt dich legen”, ſagte er zu Chriſtine, die mit
ver=
geiſtertem Geſicht auf der Ofenbank kauerte, „ich hab noch was
beim Roeckel zu tun und komm” vor zehn Uhr ſchwerlich heim.”
Sie bot ihm gute Nacht und ging in ihre Kammer hinauf.
Da ſie ſich entkleidete, hörte ſie ihn mit ſchweren Schritten das
Haus verlaſſen.
„Nichtsnutziger Bub!‟ Das gellte ihr immer noch in den
Ohren. Was hatte den Mann ſo in die Rage gebracht? Ja,
wenn man nicht vernagelt war, konnt man ſich’s wohl
zuſam=
inenreimen. Da war ein Eilbrief vom Jakob gekommen. Die
Handſchrift hatte ſie gleich erkannt, hatte ein Zittern am ganzen
Leib verſpürt. Daß Gott erbarm! Der Jakob war und blieb
doch ein Lüderjan. Der hatte gewiß wieder etwas periert, ſaß
in der Klenune und ſchrieb um Geld. Nun gar dem Flurſchütz
ſein wütig Geſicht: Herrjeſſes! Wenn der erſt dahinter kam,
wie ſein Jakob bei ihr auf dem Kerbholz ſtand, ſpie er Feuer
und Flamme vor Zorn. Auf einmal fiel ihr das Herz in die
Schuhe. Wie hatte der Lehrer zu Velda geſprochen? Wer von
der Hoffnung leben will, der tanzt einen Schleifer ohne Muſik!
Du lieber Himmel, wie ſollte das werden!
5.
Der bankrotte Kolonialwarenhändler. Damian Scheuer
hatte in der Hubertusſtraße zu Düſſeldorf eine Wirtſchaft er=
öffnet, die von Kleinbürgern, hauptſächlich aber von Schüilern
der Kunſtgewerbeſchule beſſcht wurde. Ein guter Freund hatte
dem Falliten unter die Arme gegriffen, ſo daß er in
wohleinge=
richtetem Lokal ein trinkbares Bier und eine reichhaltige
Speiſe=
karte bot. Unter den Gäſten raunte es einer dem andern zu,
daß Scheuer mit boppelter Kreide ſchrieb, doch jah man duldſam
darüber hinweg, weil der Mann ein luſtiger Vogel und im
Borgen nicht bedenklich war, vor allem, weil ſeine bildhübſche
Tochter die Auſwartung hatte. „s Nettche” war eine kokette
Blondine, die das Liebäugeln aus dem FF verſtand. Heut
rühmte ſich der ihrer Gunſt, morgen jener. Kam ihr lüſtern
jemand zu nahe, wich ſie ſchäkernd aalglatt aus. So nahm ſie
den Gäſten die Zehrung ab und führte alle am Narrenſeil.
Einer ihrer glühendſten Verehrer war der
Kunſtgewerbe=
ſchüler Jakob Schwalb. Als Courmacher den gewandteren
Ka=
meraden gegenüber ſeine Plumpheit herausfühlend, ſuchte er
derart auf das Mädchen Eindruck zu machen, daß er ſich als
Sohn eines begüterten heſſiſchen Oetonomen cifſpielte und
Taler um Taler ſpringen ließ. Dafür erhaſchte er manch
feu=
rigen Blick. Und Tag für Tag in der Kneipe verkehrend, paßte
er die Gelegenheit ab, mit dem Nettchen ein Stündchen allein zu
verpläudern.
Er war jetzt in die Fachklaſſe für Dekorationsmaler
auſge=
rückt, malte nach plaſtiſchen Vorbildern, endwarf auch ſchon
ſelbſtändig Wand= und Deckengemälde. Daß der Profeſſor
Wahrmund ſich weggemacht, hatte ihn beſonders hart getroffen,
denn der hielt große Stücke auf ihn. Mit dem Aſſiſtenten, dem
Herrn Fliegenſchmidt, war nicht viel los. Das war ein
einge=
bildeter Menſch, ſah gar in der Klaſſe auf militäriſche Zucht.
Das ließ man ſich wohl beim Kommiß gefallen, in der
Kunſt=
gewerbeſchule piff man darauf. Und weil der Aſſiſtent ihn
immerfort ketzerte, hatte er ſich’s in den Kopf geſetzt, dem
Men=
ſchen Widerpart zu halten. Er ſchwänzte einfach den
Unter=
richt. Nun kam die Sache von den Direktor. Er machte nicht
viel Aufhebens davon und ſagte: „Schwalb, Sie ſind ein
be=
gabter Menſch. Sie müſſen ſich aber nicht einbilden, daß hier
eine Extrawurſt für ſie gebraten wird. Sie ſind Ihrem
Klaſſen=
lehrer Gehorſam ſchuldig. Verſäumen Sie weiter den
Unter=
richt, ſo mache ich kurzen Prozeß mit Ihnen und weiſe Sie aus
der Anſtalt aus.‟ Das war klar und deutlich geſprochen! Und
weil der Direktor manierlich war, ließ Jakob fünf gerade ſein
und ging zu dem Fliegenſchmidt zurück. Doch hatte er ſich
vor=
genommen, wenn der Krippenbiſſer ihm wieder was aufmutzen
tat, ſollten ihn keine zehn Pferde mehr in die Fachklaſſe bringen.
Was der Schafskopf zeichnete und kleckſte, hatte er wahrhaftig
und Gott ſchon vergeſſen. War er Johanni des Unterrichts
ledig, konnte es ihm daheim nicht fehlen. Zwar blieb er in
Eſchenrod nicht hängen. Unter das Bauernvolk paßte er nicht
mehr. In Frankfurt wollte er ſeßhaft werden. Das war eine
wunderſchöne Stadt, und Geld war dort, o je! wie Heu. Da
lebte man wie im Schlaraffenland.
(Fortſetzung folgt.)
Stellengefuche
Weiblich
Eüch=
erfär
tige Dertduferin
er Schuhbranche ſucht
Stellung. Ang. unt
52 an die Geſchſt
2252590
Männlich
EeMltai
7KMN
Junge Frau, ge=
Haus
chäftsgewandt, ſucht
Halbe od. ganze Tage
Beſchäftigung,
über=
aeniai
rrimmt auch Filiale,
Beſte Zeugniſſe.
An=
iſt Manu
geb. u. U 21 an die
des Puuin
Geſchäftsſt. (225180
24j. Mädch. aus guter
Fam. ſ. St. als Stütze
Dd Z.=Mädch hier od.
änd. Umgeg , Koch= u.
Mähkenntn. vorh Ang.
a1. U31Geſchſt. / 25212
Kinderl. Mädch, ſucht
Stell. als beſſ.
Haus=
znädch. od Alleinmädch
Näh. Geſchſt. (*25184
Suchef. m. Tocht. 16½
J., ſehrkräft, hat ſchon
ged., Stell als Hausm.
Ang. unt. U 17 an
die Geſchſt. (*25176
Jg tüchtigeFrau geht
waſchen und putzen.
Wurmſer, Arheilger=
(*25189
ſtraße 52.
Frau ſucht für nachm.
Laufſtelle
übernimmt auch
Bo=
tengänge. Ang. unt
U 24 Geſchſt. (*25183
Tücht. Mädchen, 26
Jahre alt (Waiſe)
durchaus ſelbſtänd
. all. Hausarb., gt.
bürgl. Kücheſ Stell.
p. 15 Okt. i. n. gt. kl
Haush. Gt. Zeug
niſſe vorhand.
Be=
dingung gute
Be=
handlung. Ang. ue
U 47 Gſchſt (*25247
Aelterer abgeb.
Kauf=
mann bittet um ſchriftl
Heimarbeit jegl. Art.
Gefl Angeb.-u. U 40
an d. Geſchäftsſtelle
freundl. erbet /*25 232
Offene Stellen
Weiblich
Mädchen
geſucht (*25186
Heidelbergerſtr. 68
Jüngere
thhif
Stendtypiſtin.
intelligent u. m. ſchön.
Handſchrift, gute
Ste=
nographiekenntniſſe.
zunächſtf. halbe Tage
geſucht. Angeb. mit
Angaben über
ſeit=
herige Tätigkeit und
Anſprüche unt. U 51
an die Geſchſt. (*25258
Mädchen
mit nur gt. Zeugniſſ
geſ. Bismarckſtr. 57, I.
25166)
Miannee V
Lchg
Mauchen
ſucht ſofort Stellung
in gutem Hauſe.
Gefl. Angeb erbitte
unter U 56 an die
Geſchäftsſt. (*25269
Aelt. Dame möchte
ſich betätig, z.
Unter=
haltung und Troſte
einſamer Dame,
An=
gebote unt. U 32 an
die Geſchſt. (*25209
Für mein
Kontor
Lehr=
mädchen
oder
Anfängerin
mit gut.
Schul=
bildung und
aus achtbarer
Familie per
bald geſucht
H. Roſenthal
Ludwigsplatz
13929
Solides, fleißiges
Mädchen
per ſof. geſ. Förſter,
Reſt. z. Friedrichshof
Roßdörferſt. 16/4 25242
Tüchtige
Weißzeug-
näherin
die auch
Maſchinen=
topfen kann,
tage=
weiſe geſucht. (*25265
Münchener Hofbräu.
Zweitmädchen
am liebſten v. Lande,
das ſchon in Stellung
war, per ſofort, bezw.
1. Oktober, in gutes
Haus geſucht.
An=
geb. unt T 242 an
die Geſchſt. (13828g1
Gew., fleiß., ſolid
Mädch. v. Lande,n.
u. 20 J., w. ſchon it
gut, bürgerl
Haus=
halt tät. war, i. all
Hausarb. perf. und
flick. k, als
Allein=
mnädch. i.
Billenhaus=
halt m. p. Zeugn. n.
Eberſtadt geſ. Ang.
unter U 29 an d.
Geſchäftsſt. (*25201
Ordentliches
Allein=Mädchen
zum 1. Oktober zu
3 erwachſ. Perſonen
25196
geſucht.
Gervinusſtraße 79, part
Junges Mädchen
aus guter Familie,das
mögl. ſchon in Stellg.
war, für nachmittags
zu Kindern geſucht.
Vorzuſtellen zwiſchen
(*25188
2—4 Uhr.
Annaſtraße 23, I.
Aelteres, zuverl, erf.
Mädchen m. gt.
Zeug=
niſſen, f. alle Arbeiten
i. gutes Haus zu 2
Perſonen geſ.
Ein=
tritt 1. Novemb.
An=
gebote unter U 49
Geſchäftsſt (13918if
Ein tüchtiges
Dienſtmädchen
welches etwas kochen
kann, geſucht. (*25256
Haferkaſten
Omphalius
Eliſabethenſtraße 39.
Vergleichen Sie gefl. Preise und Oualitäten.
Ein Posten
am in besonders guten Qnalitäten, teils mit P
Botradhor breitem Hohlsaum, Gr. 150/ 225, 160/240,
mit kleinen Sehönheitskehlern .. . .. . . . . jedes Stiek 9.00
Ein Posten
9
in nur ganz schweren
A8
AoA-Mossöt-Rd
840 Oualitäten, von 2—8 Mtr.
100
lang, 160 und 150 cm breit 1.25, 0.55, 80 cm breit Mtr. 0.45,
Große Posten
Ah
in Längen von 1—1‟, Meter,
HandtdedhosI8 i derstenkorn, Gebild und
U.R0
Drell . . . . . . . . . zum Aussuchen, jeder Rest 0.45, 0.35,
Große
W
am mit klein, Schönheitsfehlern
Posten Wol880 TISCHAOAeN weit unter Preis!
Wig
b
Ang
Hi4
A.
FSchtädgef
Aischtdenst
Perfekte Schneiderin
nimmtn. einige Kund
an Kaupſtr. 25, v. /* 25261
Stellen ſuchen:
Köchinnen, Hausmädch
Slützen, Haushälterinnen.
ältere u. jg. Alleinmädch.,
die kochen und nicht
kochen können,Zimmer=
Mädchen, Haustöchter
Kinderſchweſter,
Kinder=
gärtnerin, Büfett- und
Servierf:äuleins. /*25268
FrauMinnaDingeldein
gewerbsmäß. Stellenbüro
Eliſabethenſt. 5. Tel. 3365
Wix sucken
für ſofort oder ſpäter tüchtige,
branchekundige
für unſere Abteilungen
Päſche, Weißwaren,
Strumpf=, Kurz=
und Modewaren
Gebr. Rothschild
13931
G. m. b. 8
Darmſtadt, Markt 2.
Gr. 110/130 cm, gute
Ge-
brauchs-Oualität . Stück Ad
K4N.
Mie
*
BBBHlHGheR
Gr. 130/150 cm, schöne
Jacguard-Ware . . Stück Ae
Ein Posten
Unkerrock - Velour
bedentend unter Preis, /8
schwere Ware . . Meter
Ein Posten
Biber-Bettücher
schwere Qualitäten".
.... . . Stück 2.95, Ael
Ein Posten
„IHEK
Gr. 130/160 cm, besond.
schm. Oualität .. Stiek W4
M5TA
*
Bontüchef
Gr. 130/160, in
Damast-
u. Drellaualitäten, Stück We
Ein Posten
Wasch-Samte
nnrwirklich gute OQualität.
in all Parben • Meter 2.50, 48
Ein Posten
Bettkoltern
nur Ia Qualitäten
.. . . Stück 6.90, 5.90, 44
herrliche Nenheiten, nur gute Oualitäten . . . Meter 2.75, 2.35
Geschäftshaus
Männen, die älter werden,
669
gebrauchen nur noch „.0Rdk0
Verlangen Sie hochinteressante Broschüre üder „Okasa” nach C
heimrat Dr. med. Lahusen, das mit beispiellosem Erfolge eingeführ
Sexnal-Kräftigungsmittel. Tansende Freiwillige Anerkennunger
von Aerzten und geradezn begeisterten dankbaren Verbrauchert
(Lesen Sie Zuschriften von Aerzten, die „Okasa” an sich selbst
ausprobiert!) Kostenlose Zusendung im verschlossenen
Doppel-
brief gegen 20-Pf.-Marke, absolnt diskeret onne Absender, dnrch
das Generaldepot für Deutschlan
ge
Radlauers Kronen-Apothcke,
Berlin W18, Priedrichstrasse 100
(zwischen Unter den Linden u. Behrenstr.).
Originalpackung 8,50 Mark.
Es gibt Blongeg‟ / Achten Sie genan
nur ein „G44Mstt 7 auf den Namen „BKdSg1!
(Zweifach Wz. Denisches Reichspatentamt gesetzlich geschützt.)
Wertlose Nachahmungen weise man zurück. Wer misstrauisch
itt, weil er vieles umsonst angewandt, verlange ohne jede
Verpfüchtung
Prabe-Packung umsonst!
Wir bemerken ausdrücklich, dass wir unverlangte
Nachnahmesendungen nicht kennen! Zasendur
der Probe-Packung nur auf schriftliche Bestellung
gegen 20 Pf. fär Porto.
Ehrl., gut 9.
empfohl. Mädchen
n. unt. 18 Jahren, b. n.
d. Spül. geſ. Vorzuſt.
von 4—6 Uhr nachm
Grüner Weg 9, 1I. *25207
Männlich
Rat
Gert
(IL.Hbg.
13894)
geſucht an jed. Or
z. Verkauf v. Zigarren
an Wirte u. Private,
H. Jürgenſen & Co.,
Hamburg 22.
Stadt=
Reiſende
für neue Sache bei
gzuter Proviſion geſ.
Ang. unt. U 26 an
die Geſchſt. (*25198
Selb=
HDnrt=
ſtändiger AouMitdk
bei gutem Lohn
ſo=
fort geſucht. Näheres
Geſchäftsſt. (*25233
fürden Vertrieb eines
chriſtlichen
Werbe=
blattes beigutem
Ver=
dienſt geſucht. Gefl.
Zuſchriften an
Re=
dakteur W. Herrmann,
Berlin W. 10,
Sigis=
mundſtr. 8. (1 3885
Beſchlagnahmefreie
3 bis 5 Zimm.=
Wohnung
mit Küche und Bad
ür ſofort geſ.
An=
geb. unt. T 109 an
die Geſchſt. (13627a
junger Mann im Alter
von 15-17 Jahren für
leichte Arbeit ſof. geſ.
Näh. Geſchſt. (13910
mit Raum, für Büro
geeignet, möglichſt in
Zentrum der Stadt
ſofort geſucht.
Ange=
bote unter U 23 an
die Geſchſt. (*25182
Ein od. mehrere
heiz=
bare Räume,
Werk=
ſtatt, Waſchküche o. ä.,
zu mieten geſ. Ang. u.
U 33 Geſchſt. (*25230
t
eyivkenertrot
BrsltLdderttetufg Burungdt
behördl. geſichert, ca 6000 ℳ Jahresgew., zu
vergeben, erforderl. 2000 bar. Zuſchriften
geſchäftsgew., gut empfohlener Bewerbe
erbeten unter U 41 Geſchäftsſtelle, (*2524(
Darmstadt, Ludwigstraße 15.
(13887
*
Kg
Eeſtti. Liiſtenz
durch Uebernahme unſerer neuen Licht=
Reklame D. R. G. M. an ſer. Kaufleute
ohne Branchen=Kenntniſſe zu vergeben.
Kein großes Kapital erforderl. Angebote
unter F. J. U. 3600 an Rudolf Moſſe
Frankfurt a. M.
I.13890
astrettt
Jie Geheraue
Hang
eines vielfach patentierten Qualitätsartikels für
die Eiſenwaren= und Baubeſchlagbranche iſt
für Starkenburg und Rheinheſſen gegen hohe
Proviſion zu vergeben. Es wollen ſich nur
beſtens eingeführte Firmen mit erſiklaſſigen
Referenzenbewerben. Angebote unter Dd.4822
an Ala, Hagſenſtein & Vogler A.=G.,
Dortmund.
(IIK6.1389
Jung. Ehepaar ſucht
beſchlagnahmefreie
G=
2 Zimm.- Bohn.
oder 3 leeue Räume,
Angeb. u. U 50 an
die Geſchſt. (225249
n;
Aühor Rbbl. Zim.
f. berufstät. Herrn in
der Alexanderſtr. od.
Nähe p. ſof. od. 1. Okt.
geſ. Angeb. u. U 46
an d. Geſchſt. (*25246
Laden
oder Parterre=Raum
f. Geſchäftszwecke im
Zentrum zu mieten
geſucht. Angeb. unt.
U 33 Geſchſt. (r25216
Reichh. Privat=Tiſch,
Trüffel, Bismarckſtr.
(13832a
28 I.
Guter Mittagstiſch
von 3 berufstätigen
Herren ab 1. Okt.
ge=
ſucht. Anfragen unt.
U 37 Geſchſt., (*25229
Ke
Jüngerer, zuverläſſ.
Knl
Authund
ingute Hände geſucht:
Näheres zu erfahren
i. d. Geſchſt (*25203
Hofhund
ſehr wachſ, ſcharfes
Tier, zu kaufen
ge=
ſucht.
Griesheimer=
landſtr. 271. (*25235
Jagdhund
billig zu verkauf.
Ar=
heilgerſtr. 1. (*25253
Seite 14
Dienstag, den 28. September 1926
Nummer
Die grosse Sorgfalt unserer Dispositionen in Mantel-, Kostüm-, Kleider-, Pullover- u.
Seiden-
stoffen bürgt dafür, dass jeder Kunde, gleich welcher Geschmacksrichtung — vom einfachen bis
zum eleganten Genre — seinen Herbstbedarf zu wirklich vorteilhaften Preisen bei uns kauten kann
Eingarbige Btoffe Gemusterte Stoffe
Popeline
doppelbreit, reine Wolle, in vielen mod.
Farben . . . . . ........
1.70
Crépe marocaine
reine Wolle, in ca. 25 der allermodernst.
Farben . . . . . ... .
..
Fagonné
doppelbreit, mit bübschen einfarbigen
Mustern, hochapart . . . . . . . .
Popeline
doppelbreit, reine Wolle, allererstes
Greizer Fabrikat, ca. 40 Farben . . . .
Woll-Rips
130 cm breit, reine Wolle, prima Qual.
in modernen Farben . . . . . ...
9.10
k.00
Woll-Rips
130 cm breit, reine Wolle, viele Farben
anerkannte Marke . . . . . . . . .
Kostüm-Rips
130 cm breit, reine Wolle, für elegante
Qualitäts-Garderobe . . . ... ...
100
Fagonne
130 cm breit, reine Wolle, letzte
Mode-
schöpfungen für Kompletts . . . . . .
Schotten
in großem Sortiment und hübschen
Farbstellungen . . . . . . ..
Pullover-Stoffe
in sehr aparten Dessins ......."
Karos
doppelbreit, in modernen Stellungen . . 1.40
Woll-Pullover
prächtige Ausmusterung, in nur neuen
Farben . . . . . . . . .....
Woll-Karos
doppelbreit, in schönen frischen Farben
Pullover-Stoffe
reine Wolle, in vornehmen dunklen
Farben .. . . . . ......
Karos und Streifen
100 cm breit, reine Wolle, allerneneste
Stellungen . . . . . . .. ....
Bordurenstoffe
130 cm breit, reine Wolle, Mode für
Herbst 1926 ..."
*
1.40
1.00
1.9
Mantel-stoffe
Mantel-Flausch
130 cm breit, reine Wolle, in
vorneh-
men Farben . . . . ........
Mantel-WVelour
140 cm breit, reine Wolle, in neuen
Farben sowie gemustert . . . . .
Velour de laine
140 cm breit, reine Wolle, vorzügliche
Qualität ... .. ........
Veldur Ottomane
140 cm breit, reine Wolle, Herbst-
Nenheit . . . . ..........
Velour de laine
140 cm breit, reine Wolle, vornehme,
weiche Ware ... . . . . . .. ..
Waschsamt
in vielen hübschen Farben . . 2.50,
9.10
9.10
1.00
Samt
70 cm breit, gute Köper-Oualität,
tief-
schwarz . . .. . ..
0.10
Samt
90 cm breit, Original-Linden,
tief-
schwarz . . . . . ......
Krimmer
Plüsche
Astrachan
in
großer Ausw ahl
Beachten Sie
bitte unsere
Auslagen in
der Passage
SGuggeriheirr, 6 Flarz. Darmstadt /arkt 7. s
Biana;
Inkaſſo=Inſtitut
Grafenſtr. 16
Teleph. 1572
empfiehlt ſich zur
Ein=
ziehung ſämtlicher
Außenſtände bei
ſiche=
rem Erfolg und
bil=
ligſter Berechnung.
Vervielfältigungen
Abschriften
S. Guttmann
Wilhelminenstr. 8.
(113869)
Ein= u Umfüllung
mit elektr. Betrieb
Barchente, Drelle,
Federn,
Aufarbeiten und
Neuanfertigung
aller Matratzen u.
Polſterarbeiten,
Patentmatratzen
aller Größen.
K. Roth
Tapeziermeiſter
Ragdalenenſtr. 11,
Teleph. 1084.
NB. Jedem
Auf=
traggeber iſt
er=
laubt, der
Reini=
zung perſönlich
bei=
zuwohnen (1252:af
Eim
Fischhaus
2
K
*
GIA
u
Telephon 641 (13915
Marks 4
Karfstr. 47
Wiederverkäufer Vorzugspreiſe!
Aus tägl. eintreff. Zufuhren empf.:
Süßbücklinge Pfund 60 9
Rollmops
1 Liter=
Ue
Gärröhren Sudwgshbchlr- 1. Godis
Schallplatten
aller führend. Marken
in großer Auswahl
Apparate geg. begu.
Teilzahlung, 1a Qual
epar, prompt u. bill
IFh
Muſtgaus Bund
bardſt 2, (12388a
APSMotof
Gleichſtrom, billig abzugeben. (13908
Rarſchallik, Eſchollbrückerſtraße 14.
HDDEIDADHEAASDD
o
004
Bar Hstädter Faudsosttffde iBrentsno-b ahrräder
Martinstraße 34
ELIAS
Telephon 2554
Vorbereitung aut Verbandsexamen, Obersekundareife
und Abitur. Kleine Klassen. Daher individuelle Behandlung
(194919
BHZHEELEHHAHHHLHAEA AAAAEHARDHHHRNBAE
Polzwafen
ſowie Beſatzfelle in großer Auswahl zu
billigſten Preiſen auf Teilzahlung.
Beſonders billig: Pelzgravatten, Stck. 12.—
Neuanfertigen u. Nmarbeiten bei billiger
(B.13905
Berechnung.
Pelzetagengeſchäft, Alte Riederſtr. 25, I.
To0
aa
DOOCO
Wir verkaufen unſere erſtklaſſigen
Viktoria=g—
zu den allergünſtigſten Zahlungs=
6 bedingungen und billigen Preiſen S
Nieſen=Auswahl (10813a
Fahrradhaus B. Orio Karlſtr. 14
OS
AA5
Ab5 .
86
der ſüodenft
emss iſc
Meittihiſche Jager
Weltteilen und wertvolle Artikel auf dem Gebiete der praktiſchen
lieſt mit beſonderer Vorliebe die illuſtrierte Jagdwochenſchrift „Der Deutſche Jäger”, München, die auf ſüddeutſche Jagdverhältniſſe eingeſtellt iſt.
Intereſſante jagdliche Schilderungen aus der eugeren Heimat und allen Jagdliche und kynologiſche Umſchau, unter beſonderer Berückſichtigung
der Gebrauchshundeprüfungen:
Jagdrechtliche Umſchau, Brieffaſten, Vereinsnachrichten:
Jagdausübung:
Gediegene J gdromane, Erzählungen, Gedichte und Rätſelecke;
Kurze jagdliche Beobachtungen, größtenteils aus dem Leſerkreis mitge=
Sochwertige Flluſtrationen aus allen Ländern v. l. Künſtlern u. nach
Licht=
teilt und kritiſch gewürdigt;
bildern u. mindeſtens monatl. 1mal eine wertv. Vierfarbenkunſtbetlage.
Aktuelle Arbeiten üb. Schießtechnik, Balliſtik, Optik, Fiſcherei u. Forſtweſen;
Beſtellen Sie ſofort „Der Deutſche Jäger”, ünchen (älleſte deutſche Jagdzeitung) bei Ihrem Poſtamt, oder 4riefträger, oder direſt bei
dem Verlag: F.C. Nayer 8. m. b. h. Mänchen 2 9Ml h. Prſeunerfir., 3. Fernſtnecher Söoli, FsFl. Monatich zur Mi. 180. — Infolge der
hohen Auflage in Stadt und Land gläuzeides Ainzeigenorgan für fachliche uud allgemeine Inſerate, beſonders auch für Jagdangebote und Geſuche
Probe=Nummer koſtenfrei.
An= und Verkauf von Hunden, Gewehrei ziſw.
Wellblech=Gara/n
zerlegbar, transpo 41
ab Lager
K R H n
m. b.HI.
Eiſen= und Wellblechwerke
Weidenan Sieg. Poſtſach 420.
Vertr. Ob.=Ing. W. Röper, Dari —
Orangerie= Allee 6. Tel. 290. 19—
Begackee
unser reichhe S
TV. 13453
Ste Lager
Schlafzimmer
echt Eiche, poliert, lackie
Speisezimmer
Küchen, naturlasiert, 1a
Einzelmöbel aller Art
für jeden Zweck.
Günstige Preise!
Langfristige Teilzchll
bis zu 18 Monaten
und darüber
Haaust4
Gemeinnützige Möbelversors
G. m. b. HI.
Darmstackt Heidelbergerstk.