Einzelnummer 15 Pfennige
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſitadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
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Nummer 262 
Sonntag, den 26. September 1926. 189. Jahrgang
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Gewalt, wie Krſeg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht 
ſede Verpſichtung auf Erfällung der 
            Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtiſcher Beltreibung fällt jeder 
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darm 
ſtädter und Nationalbank.
Kebraus in Genf.
 Schiedsgerichtsbarkeit, Sicherheit und 
Herabſehzung der Rüſtungen. 
Anwendbarkeit der Grundſätze der 
            Locarno=
verträge auf andere Staaten. 
* Genf, 25. September. (Priv.=Tel.) 
Die Tagesordnung der beiden heutigen Sitzungen der 
            Voll=
erſammlung des Völkerbundes iſt noch reichlich beladen, und 
war zum Teil mit Gegenſtänden, die auf ſeiten der 
            Vollver=
rmmlung eine ausführlichere Behandlung verdienen, als ihnen 
r der Eile des Abſchluſſes zuteil werden kann. Zu der erſten 
rage, die den Titel führt: „Schiedsgerichtsbarkeit, 
zicherheit und Herabſetzung der Rüſtungen” und 
ie heißen ſollte „Anwendbarkeit der Grundſätze der 
            Locarno=
serträge auf andere Staaten”, erſtattete namens der 3. 
            Kom=
riſſion der ſüdſlawiſche Delegierte Markowitſch 
rid namens der erſten Kommiſſion Bundesrat Motta 
            Be=
icht. Beide betonten übereinſtimmend den politiſchen Charakter 
er vorgeſchlagenen Reſolution, ſowie den Umſtand, daß die 
=mpfehlung der Grundſätze der Locarnoverträge nur allgemeine 
Fedeutung beſitzt und ſich nicht auf die Einzelheiten der 
            Ver=
räge bezieht. Dieſe Bemerkung wurde beſonders im Hinblick 
uuf die finniſchen Einwendungen gegen die Interpretation des 
Irt. 16 im Anhang E der Locarnoabkommen eingeſchaltet. 
Nach einer kurzen Debatte, in der beſonders der ſchwediſche 
Oelegierte Marks von Würtemberg betonte, daß Schweden eine 
roße Reihe von obligatoriſchen Schiedsverträgen abgeſchloſſen 
abe und die Locarnoverträge als einen weſentlichen Fortſchritt 
ezeichnete, wurde die Reſolution einſtimmig 
            ange=
ommen. 
In der Reſolution wird der Rat u. a. aufgefordert, 
en Staaten eventl. ſeine guten Dienſte für den 
Abſchluß ähnlicher Verträge anzubieten, „um 
as Vertrauen und die Sicherheit, die 
            unerläß=
ichen Vorbedingungen für die 
            Aufrechterhal=
ung des Weltfriedens und damit auch für die 
Serabſetzung und Einſchränkung der Rüſtungen 
rller Staaten, herzuſtellen” 
Danach wurden die Berichte von Motta über die 
            fortſchrei=
ende Kodifizierung des internationalen Rechts 
and von Zahle über die Beauftragung des 
            Sekreta=
iats mit dem Studium des Proportional= 
Wahlrechts für den Rat debattenlos erledigt. 
Die Zuſiändigkeit des Völkerbundes. 
Eine längere und nicht unintereſſante Auseinanderſetzung 
gab es dagegen beim vierten Punkt der Tagesordnung, dem 
Bericht des franzöſiſchen Delegierten Barthé= 
Eemy über die Definierung der Zuſtändigkeit des Völkerbundes. 
(Interpretation der Präambel und der Artikel 3 und 4 des 
            Pak=
kes.) Barthélemy wandte ſich in ſeinem Bericht mit ſcharfer und 
beißender Ironie gegen das engliſche Memorandum zu dieſer 
FFrage und überhaupt gegen die Sucht, alle Begriffe, die im Pakt 
Borkommen, genau zu definieren. So komme z. B. im Pakt der 
Begriff „ſich frei regierende Staaten” vor. Nun ſei er ſeit dreißig 
Jahren Berufsjuriſt, aber wenn man ihn beauftragen ſollte, dieſe 
Beſtimmung genau zu definieren, ſo würde er das ablehnen. 
Beneſch beantragte dann auch, die ganze Frage 
icht, wie es die Reſolution wünſcht, bereits heute zu entſcheiden, 
ſondern ſie auf die nächſte Verſammlung zu ver= 
Tagen. 
Lord Robert Cecil, der ſich ausführlicher mit der Rede 
Barthslemys beſchäftigte, ſchloß ſich dem Antrag an, wenn 
            wirk=
lich eine Mehrheit der Verſammlung meine, daß die Frage noch 
nicht genügend, geklärt wäre. Auch der kanadiſche Delegierte 
Foſter und der Berichterſtatter Motta erklärten ſich ſchließlich 
mit der Mehrheit einverſtanden, und ſo wurde die von der erſten 
Kommiſſion vorgeſchlagene Reſolution als bisher einziger 
            Kom=
miſſionsbeſchluß nicht angenommen, ſondern die Frage der 
Interpretierung der Zuſtändigkeit des 
            Völker=
bundes auf die nächſte Verſammlung vertagt. 
Der Antrag der Kommiſſion. 
Die Kommiſſion hatte beantragt, daß auf Verlangen 
            irgend=
eines Mitgliedes des Völkerbundes jede neue Frage während der 
Dauer der Völkerbundsverſammlung an die Rechtskommiſſion 
und in der übrigen Zeit an den Rat zur Entſcheidung darüber 
verwieſen werden ſoll, ob ſie in den Tätigkeitsbereich des 
            Völker=
bundes gehört oder nicht. 
 
Mandatsfragen. 
Am Ende der heutigen Sitzung wurde noch ein Bericht von 
de Brouckere über Mandatsfragen ohne größere Debatte erledigt. 
Dazu erwähnte nur Nanſen, daß er ſich dem von mehreren Leu=
 ten laut gewordenen Proteſt gegen die ſchnelle Durchpeitſchung 
ſo wichtiger Fragen anſchließe. Die Reſolution, in der 
der Mandatskommiſſion „für die Hingabe und den Eifer, den ſie 
bei der Erfüllung ihrer ſo heiklen Aufgaben betätigt”, gedankt 
wird und in der weiter dem Vertrauen für eine weitere 
            erſprieß=
liche Zuſammenarbeit der Kommiſſion und des Rates mit den 
Mandatsmächten Ausdruck gegeben wird, wurde einſtimmig 
angenommen. 
Beginn der Nachmittagsſitzung 3½ Uhr. 
Der Bericht der 4. Kommiſſion. 
Aus einem Bericht der 4. Kommiſſion des Völkerbundes 
geht hervor, daß der deutſche Beitrag für das 
            In=
ternationale Arbeitsamt für 1926, der mit 265 766 
Franken feſtgeſetzt iſt, von denen die Hälfte bereits bezahlt iſt 
und die andere Hälfte bis Ende des Jahres bezahlt werden ſoll, 
vom Budget des Völkerbundes für 1927 abgezogen wird, weil 
dieſer Beitrag vom Internationalen Arbeitsamt in Empfang 
genommen wird und alſo von dem Anteil des Internationalen 
Arbeitsamts am Budget des Völkerbunds in Abzug zu bringen 
iſt. Aus dem Ergänzungsbericht geht weiter hervor, daß die 
3. Internationale Verkehrskonferenz, die nach 
einem Antrag der 2. Kommiſſion im Jahre 1927 in einer 
            außer=
europäiſchen Stadt abgehalten werden ſollte, wahrſcheinlich nicht 
ſtattfinden wird, weil die außereuropäiſchen Regierungen noch 
nicht Zeit gehabt haben, zu der Frage Stellung zu nehmen. Die 
Kontrollkommiſſion ſoll aber ermächtigt werden, falls die 
            Kon=
ferenz doch noch zuſtande kommt, entſprechende Beiträge zu 
            ge=
nehmigen. Für die Verſtärkung des 
            Sicherheits=
perſonals im Völkerbundsſekretariat, die ſich als notwendig 
erwieſen hat, werden für das Budget 21 600 Franken gefordert, 
während bisher nur wenig mehr als 3000 Franken aufgewendet 
worden waren. Die 4. Kommiſſion hat es abgelehnt, die 
            Aus=
gaben für das Berliner Büro des Arbeitsamts 
zu erhöhen, was notwendig geworden wäre, weil die deutſche 
Regierung ihren Beitrag zu dem Büro bis auf die Hälfte 
            herab=
zuſetzen beſchloſſen hat. Wenn alſo die deutſche Regierung, ſo 
erklärt die 4. Kommiſſion, ihren Beitrag für 1927 wirklich bis auf 
die Hälfte des für 1926 bezahlten Beitrages herabſetzen will, ſo 
iſt die Kommiſſion der Anſicht, daß die Geſamtausgaben des 
Berliner Büros in dem Maße der Herabſetzung des deutſchen 
Beitrages reduziert werden müſſen. 
Keine Ratsſitzung mehr. 
Die bisher ſtets üblich geweſene Ratsſitzung 
nach Abſchluß der Völkerbundsverſammlung, 
die dem Zwecke diente, die Beſchlüſſe der 
            Völkerbundsverſamm=
lung zur Durchführung zu bringen, wird diesmal, wie wir 
erfahren, nicht ſtattfinden, weil keine Beſchlüſſe der 
            Ver=
ſammlung vorliegen, die eine ſolche Sitzung nötig machen. Die 
meiſten Beſchlüſſe enthalten nur Aufträge für das Sekretariat, 
die ohne weiteren Ratsbeſchluß, durchgeführt werden dürften. 
Beſchlüſſe, wie die letzte Entſcheidung zur Einberufung der 
            Wirt=
ſchaftskonferenz und der Abrüſtungskonferenz richten ſich an die 
dafür eingeſetzten Kommiſſionen, die ſelbſt ihre Entſcheidungen 
zu treffen haben. So tagt die vorbereitende 
            Abrü=
ſtungskonferenz am Montag, um den Antrag Gibſon 
(Vereinigte Staaten) zu erledigen, der, wie berichtet, eine 
            über=
aus ſcharfe Kritik der bisherigen Tätigkeit des Militärkomitees 
enthält. In dieſer Sitzung, die höchſtens ein bis zwei Tage in 
Anſpruch nehmen wird, dürfte die vorbereitende Kommiſſion 
auch entſcheiden, wann ſie zum Abſchluß der techniſchen 
            Vor=
arbeiten zuſammentreten will, um das Programm für die 
            Abrü=
ſtungskonferenz aufzuſtellen, das nach dem Wunſche der 
            Völker=
bundsverſammlung Anfang nächſten Jahres den Regierungen 
zugehen foll. 
Die Nachmittag=Sitzung. 
Die Konvention gegen die Sklaverei. 
Zu Beginn der heutigen Nachmittagsſitzung um 3½ Uhr, der 
letzten Sitzung der 7. Völkerbundsverſammlung, erſtattete der 
            bel=
giſche Delegierte de Brouckere den Bericht über, die 
Konvention gegen die Sklaverei, zu dem Lord 
Robert Cecil eingehende Erläuterungen gab und 
die Annahme, der Konvention durch alle Mitgliedsſtaaten 
empfahl. Die von der Verſammlung 
            angenom=
mene Reſolution fordert u. a. den Rat auf, 
            all=
jährlich Berichte über die Geſetze und 
            Verord=
nungen zur Bekämpfung der Sklaverei zu 
            er=
ſtatten. Die Sklavereikonvention iſt bereits 
von 24 Staaten unterzeichnet worden, darunter 
Deutſchland, Oeſterreich, Belgien, England, Auſtralien, Kanada, 
Italien, China, Dänemark, Abeſſinien, Norwegen, Südſlawien 
und der Tſchechoſlowakei. Die Konvention bleibt bis 
zum 1. April 1927 zur Unterzeichnung für die 
            Mit=
glieds=Staaten des Völkerbundes offen, und ſie tritt für 
jeden Staat mit dem Datum ſeines Beitritts 
oder ſeiner Ratifizierung in Kraft. 
Flüchtlingsfragen. 
Eine Reihe von Berichten über 
            Flüchtlings=
fragen, über die der deutſche Delegierte Dr. Breitſcheid, der 
belgiſche Delegierte de Brouckere, und über Frauen= und 
            Kinder=
ſchutz im Orient, über die die engliſche Delegierte Frau Lyttleton 
berichteten, wurden ohne große Debatte 
            angenom=
men. Auch der Bericht über das Budget, den der däniſche 
Delegierte Oldenburg erſtattete, wurde debattelos genehmigt. 
 
(Fortſetzung Seite 2, dritte Spalte.)
Die Woche.
 Noch immer ſteht die Frage einer deutſch=franzöſiſchen 
            An=
näherung im Brennpunkt des europäiſchen Intereſſes. Mehr wie 
verſtändlich, wenn man ſich vergegenwärtigt, welche Bedeutung 
eine wirkliche Löſung des deutſch=franzöſiſchen Problems nicht 
nur für die beteiligten Länder, ſondern für unſeren ganzen 
            Erd=
teil, ja für die Weltpolitik ſchlechthin haben würde. Nach den 
perſönlichen Beſprechungen von Thoiry haben ſowohl Briand wie 
Streſemann in der vergangenen Woche ihren Regierungen 
            Be=
richt erſtattet. In Paris ſowohl wie in Berlin hat der 
            Miniſter=
rat grundſätzlich Stellung genommen, und man darf wohl in 
beiden Fällen vom Ergebnis befriedigt ſein. Dabei lauten 
die beiden amtlichen Communiques ſehr ähnlich: „Briand 
            unter=
richtete den Miniſterrat über ſeine Unterredung mit Herrn 
            Streſe=
mann. Die Regierung ſtimmte mit ihm vollkommen überein in 
der Bedeutung dieſer Beſprechungen und hält es für vorteilhaft, 
dieſelben fortzuſetzen. Bei dem nächſten Miniſterrat werden die 
techniſchen Probleme behandelt werden, die die Beſprechungen 
aufwerfen könnten.” 
„Anſchließend berichtete Dr. Streſemann über den Inhalt 
ſeiner Verhandlungen mit dem franzöſiſchen Miniſter des 
            Aus=
wärtigen Briand zur Frage des deutſch=franzöſiſchen Ausgleichs. 
Das Kabinett billigte einſtimmig und grundſätzlich dieſe 
            Ver=
handlungen, zu deren Weiterführung ein aus den in Betracht 
kommenden Reſſortminiſtern beſtehender Ausſchuß gebildet wurde, 
der dem Kabinett demnächſt Bericht erſtatten ſoll.” 
            Grundſätz=
liche Billigung! Ein außerordentlich weſentliches Ergebnis, und 
nur Phantaſten oder gänzlich Ahnungsloſe konnten, für den 
Augenblick mehr erwarten. Wenn trotzdem bei uns Stimmen 
laut wurden, die nicht ſchnell genug von einer angeblichen 
            kata=
ſtrophalen Niederlage unſerer Außenpolitik fabeln konnten, ſo 
beweiſt das nur wieder einmal,, daß es bei uns leider immer noch 
Menſchen gibt, die bedenkenfrei unſere außenpolitiſche Stellung 
ſchwächen, wenn ſie nur glauben, dadurch ein innerpolitiſches 
Geſchäft machen zu können. Dabei iſt es ein nur geringer Troſt, 
daß man während der letzten Tage eine ähnliche Erſcheinung auch 
in Frankreich beobachten konnte. Daß man in Thoiry das 
            Pro=
blem einer deutſch=franzöſiſchen Annäherung nur beſprechen 
konnte, ohne dadurch die beteiligten Regierungen ſchon 
            feſtzu=
legen, war von vornherein klar. Das Weſentliche an jener 
            be=
rühmten Beſprechung war die Tatſache, daß offenbar ſowohl der 
franzöſiſche, wie der deutſche Außenminiſter auf Grund der 
            per=
ſönlichen Beſprechungen zu der Auffaſſung kamen, daß ein 
            deutſch=
franzöſiſcher Ausgleich auf breiter Baſis wünſchenswert und im 
Bereiche der Möglichkeit liege. Die Regierungen von Paris und 
Berlin haben nunmehr ihre grundſätzliche Uebereinſtimmung mit 
der Auffaſſung ihrer Außenminiſter bekundet, und damit iſt die 
Bahn frei für die diplomatiſche Erörterung der Einzelheiten, oder, 
wie das franzöſiſche Communiqué ſagt, der „techniſchen” Fragen. 
Dieſe Einzelheiten oder techniſchen Fragen ſind allgemein bekannt: 
Räumung des Rheinlandes und des Saargebiets, Rückkauf der 
Saargruben, keine Behinderung der deutſch=belgiſchen 
            Verhand=
lungen über Malmedy auf der einen Seite, wirtſchaftspolitiſche 
und insbeſondere finanzpolitiſche Wünſche auf der anderen Seite. 
Es hat einmal eine Zeit gegeben, wo alle Welt über die 
            ver=
hängnisvolle „Geheimdiplomatie” ſchimpfte, der die Schuld an 
allem Unheil in die Schuhe geſchoben wurde, jetzt möchte man ſich 
vielleicht manchmal etwas mehr „Geheimdiplomatie” wünſchen, 
wenn man ſieht, wie durch das Mitteilungsbedürfnis gewiſſer 
Kreiſe — das am ſtärkſten dann wird, wenn man nichts mitzuteilen 
hat und das ſich dann in Phantaſien entlädt — beſtehende 
            Mög=
lichkeiten ernſthaft gefährdet werden. 
Insbeſondere die finanzpolitiſche Seite des Problems, der 
Wunſch der Franzoſen, ihre ſchwankende Währung durch die 
deutſchen Eiſenbahnobligationen zu ſtützen, iſt ſo außerordentlich 
kompliziert, da ja auch die Amerikaner und Engländer hierbei 
eine erhebliche Rolle ſpielen, daß man durch Geſchrei über 
            Phan=
taſiezahlen vorerſt wirklich nur Unheil anrichten kann. Die 
            Tat=
ſache, daß in der finanzpolitiſchen Frage auf Grund des Dawes= 
Gutachtens die Amerikaner und Engländer erheblich 
            mitzu=
ſprechen haben, iſt deswegen von beſonderer Bedeutung, weil 
dieſe ihre Zuſtimmung doch offenbar nur dann geben werden, 
wenn ſie damit ihre politiſchen Intereſſen zu fördern glauben. 
Daß aber ein weitgehender deutſch=franzöſiſcher Ausgleich nicht 
gerade in der Linie der engliſchen Politik liegt, haben wir an 
dieſer Stelle ſchon vor einer Woche erwähnt. Anders liegen die 
Dinge in den Vereinigten Staaten, aber man hat auch aus 
Waſhington ſchon ziemlich unmißverſtändlich zu verſtehen gegeben, 
daß die Vorausſetzung jeder finanziellen Stützungsaktion 
            größe=
ren Stils die Ratifizierung des amerikaniſch=franzöſiſchen 
            Schul=
denabkommens durch Frankreich iſt. Nimmt man dazu noch die 
neuerliche italieniſch=franzöſiſche Verſtimmung, den ſcharfen, auf 
politiſchem und wirtſchaftlichem Gebiet geführten Intereſſenkampf 
dieſer beiden Länder auf dem Balkan, ſo zieht man daraus leicht 
die naheliegende Folgerung, daß auch Italien am deutſch=
            fran=
zöſiſchen Ausgleich, der natürlich Frankreichs europäiſche Stellung 
weſentlich ſtärken würde, nicht gerade ein lebendiges Intereſſe 
hat. Man braucht alſo gar nicht noch an Rußland zu denken, 
deſſen ſchärfſte außenpolitiſche Waffe, die Propaganda der 
            Welt=
revolution, durch eine endgültige Stabiliſierung des europäiſchen 
Friedens erheblich abgeſtumpft würde, um zu ſehen, welche 
            außer=
ordentlichen diplomatiſchen Schwierigkeiten noch zu überwinden 
ſein werden, bevor jene „techniſchen” Fragen erledigt werden 
können, auch wenn in den beiden nächſtbeteiligten Ländern der 
gute Wille ganz außer Frage ſtünde. Daß man das von 
            Frank=
reich nicht ſo ohne weiteres ſagen kann, wiſſen wir leider nur 
zu gut, und daran ändert auch der Beſchluß des franzöſiſchen 
Miniſterrats vom Dienstag nichts. Es hieße Poincaré 
            unter=
ſchätzen, wenn man ihm hätte zutrauen wollen, daß er ſchon 
dieſe erſte, wenig günſtige Gelegenheit zu benutzen verſuchte, um 
den Kurs der franzöſiſchen Außenpolitik in ſeinem Sinne zu 
beeinfluſſen. Herr Poincaré weiß ſehr gut, daß ſich noch 
            erheb=
lich günſtigere Gelegenheiten ergeben werden, um ſeinem intimen 
Feinde Briand ein Bein zu ſtellen, und wir müſſen damit rechnen, 
Haß er dieſe Gelegenheiten auszunutzen verſtehen wird. Im 
            poli=
tiſchen Leben ſoll man ſich keinen Illuſionen hingeben, und ſo 
wäre zu wünſchen, daß ſich das deutſche Volk in nüchterner 
            Er=
wägung der Tatſachen nicht irre machen läßt durch parteipolitiſche
Sonntag, den 26. September 1926
Seite 2
Nummer 2i
 Prinzipienreiter. Es entbehrt nicht des Intereſſes, daß 
            neuer=
dings auch von ſozialdemokratiſcher Seite verſucht wird, dem 
Reichsaußenminiſter etwas am Zeuge zu flicken, trotzdem doch 
gerade die Sozialdemokratie bisher immer behauptet hat, daß die 
Politik Herrn Streſemanns nichts anderes ſei, als eine 
            Fort=
ſetzung der von ihr ſelbſt ſeinerzeit inaugurierten Politik. Die 
innerpolitiſche Gegnerſchaft allein iſt es offenbar, die dieſer mehr 
als unfreundlichen Kritik die Feder führt. Die Außenpolitik 
entſcheidet über die Lebensfragen der Nation, die Innenpolitik 
über die Lebensfragen der Parteien. Leider noch immer gibt 
es bei uns „Politiker”, die gegebenenfalls das Wohl der Partei 
über das der Nation ſtellen. 
H. 
Die Oemiſſion 
des polniſchen Kabinetts. 
* Warſchau, 25. September. (Priv.=Tel.) 
Die polniſche Regierung hat heute dem Staatspräſidenten 
ihre Geſamtdemiſſion unterbreitet, die von dieſem angenommen 
worden iſt. Der Beſchluß des Kabinetts iſt auf die in der letzten 
Sitzung des Seim angenommenen Mißtrauensvoten gegen den 
Innen= und den Kultnsminiſter zurückzuführen. Damit hat die 
Oppoſition, die ſeit dem Mai=Umſturz bemüht iſt, der Regierung 
Schwierigkeiten zu bereiten, einen Erfolg errungen, der inſofern 
von Bedeutung iſt, als der ganze Kampf im Grunde genommen 
gegen Pilſudſki gerichtet iſt. Bereits anfangs dieſer Woche hatte 
die Nationaldemokratiſche Partei in der Seimkommiſſion einen 
Vorſtoß gegen die Regierung unternommen, der zu einer 
            Kür=
zung des Budgetvorſchlages für das letzte Quartal 1926 führte. 
Eine hervorragende Rolle ſpielt dabei Korfanty, der ſchleunigſt 
aus Kattowitz herbeigeeilt war, um dafür zu ſorgen, daß auch 
die Chriſtlichen Demokraten geſchloſſen gegen die Regierung 
ſtimmten. Der Rechtsoppoſition ſchloß ſich der über die 
            Beibe=
haltung des numerus olausus für jüdiſche Studenten ungehaltene 
Jüdiſche Klub an. Bei den Sozialdemokraten ſpielte die 
            Ver=
ärgerung über die von Pilſudſki geforderte Gehaltszulage für 
die Offiziere eine große Rolle. Noch iſt aber der Einfluß 
            Pil=
ſudſkis ſo überzengend, daß auf das Gerücht, daß der Marſchall 
im Sonderzug nach Warſchau eile, die Regierungsvorlage mit 
großer Mehrheit angenommen wurde. Die Unzufriedenheit in 
der Oppoſition mußte ſich aber entladen und fand in den 
            Miß=
trauensdoten gegen den Innenminiſter Mlodzianowſki und den 
Kultusminiſter Sujikowſki ihren Ausdruck. Der Innenminiſter 
hatte ſich von vornherein ſchon die Erſetzung des oberſchleſiſchen 
Wojwoden und des Poſener Woſwoden durch Pilſudſki=Anhänger 
verhaßt gemacht. Für die Minderheiten war die Nichteinhaltung 
der ihnen durch Pilſudſki gegebenen Verſprechungen bei der 
            Ab=
ſtimmung gegen den Innenminiſter maßgebend. Dem 
            Kultus=
mniniſter wurde von der Rechten vorgeworfen, daß er die 
            Inter=
eſſen der polniſchen Bevölkerung zugunſten der nationalen 
            Min=
derheiten vernachläſſige, während dieſe ihn des Chauvinismus 
ziehen. 
Welche Entwicklung die Dinge nehmen werden, läßt ſich zur 
Stunde noch nicht ſagen. Die Regierung hatte zwar bei 
            Ab=
lehnung der Etatsvorlage mit der Auflöſung des Parlaments 
gedroht, ob ſie aber dieſen Weg wählen wird, muß dahingeſtellt 
bleiben. Wahrſcheinlicher iſt, daß ſie ſich mit dem Sieg in der 
Etatsfrage begnügen und nur eine Umgeſtaltung des Kabinetts 
vornehmen wird. Ob aber der bisherige Miniſterpräſident 
            Bar=
tels oder Pilſudſki, der in hieſigen politiſchen Kreiſen bereits 
als Kandidat genannt wird, Chef der Regierung wird, müſſen 
die nächſten Stunden zeigen. Im äußerſten Fall iſt allerdings 
nicht ausgeſchloſſen, daß Pilſudſki doch das Parlament auflöſen 
und eine nunmehr offene Diktatur errichten wird. 
 
Engliſche Politik in China. 
 
EP. London, 25. September. 
Der engliſche Gewerkſchaftskongreß hat eine Reſolution 
            angenom=
men, die die engliſche Politik in China als herausfordernd verurteilt, 
ganz beſonders im Vergleich mit der verſöhnlicheren Haltung Amerikas 
und anderer Regierungen gegenüber China. — Macdonald beabſichtigt, 
im Unterhaus eine Anfrage über die Ereigniſſe in China einzubringen. 
In Verbindung hiermit und angeſichts der Vorſtellung des 
            chine=
ſiſchen Vertreters in Genf, die in London ein erhebliches Aufſehen 
            er=
regt hat bringt die „Times” einen Leitartikel, in dem ſie die engliſche 
Chinapolitik verteidigt. Es ſei zuzugeben, daß die Verluſte der 
            Chi=
neſen durch das engliſche Feuer zweifellos die engliſchen Verluſte bei 
weitem überſtiegen. Es ſei die engliſche Politik in China, ſich 
            ein=
zelnen Führern gegenüber neutral zu verhalten, jedoch unter allen 
            Um=
ſtänden britiſches Leben und britiſches Eigentum zu beſchützen, wenn 
nötig mit Gewalt. Eine militäriſche Intervention in großem Stile 
käme nicht in Frage, ſondern nur eine Beſeitigung der chineſiſchen 
Beſchwerden durch Verhandlungen. — In ähnlichem Sinne ſprechen ſich 
„Daily Expreß” und „Daily News” gegen die Rede des chineſiſchen 
            Re=
präſentanten in Genf aus. 
Die 23. ſchwere Artillerieabteilung wird in Malta für Hongkong 
eingeſchifft. 
 Vom Tage. 
Die deutſch=amevikaniſche Kommiſſion zur 
            Unter=
ſuchung der Ausfuhrvergütung auf deutſche Walzwerkerzeugniſſe hat 
einen gemeinſamen Bericht unterzeichnet, welcher der 
deutſchen Regierung und der Regierung der Vereinigten Staaten 
            vor=
gelegt wird. 
In Berlin tagten die Führer des Republikaniſchen 
Raichsbundes. 
Die deutſche Regierung wird das vorläufige 
            Handelsabkom=
men mit Finnland ſowie das dazugehörige Protokoll vom 1. 
            Ok=
tober ab auf die Dauer von drei Monaten zur vorläufigen 
            An=
wendung bringen. 
Zur Durchführung eines Teils des 
            Notſtandsbaupro=
gramms in Bayern beabſichtigt die Regierung, den Betrag von 
10 — 15 Millionen Mk. zur Durchführung des zuſätzlichen 
            Woh=
nungsbauprogramms für den Herbſt 1926 bereitzuſtellen. 
Der Finanzrat der Stadt Danzig hat ebenſo wie das 
            Finanz=
komitee des Völberbundes die vom Volkstag beſchloſſenen 
            Sparmaß=
nahmen abgelehnt, weil dieſe ſich hauptſächlich in der Richtung 
auf eine erhöhte Beſteuerung bewegen. Der Finanzrat empfiehlt, die 
Finanzreform nach den Richtlinien des Finanzkomitees des Völkerbundes 
auszubauen. 
Der amerikaniſche Botſchafter in Berlin, Schurman, iſt geſtern 
in New York eingetroffen und erklärte, die Stimmung Deutſchlands 
den Vereinigten Staaten gegenüber ſei ſehr freundlich, und die 
            Be=
ziehungen der beiden Länder die denkbar beſten. Deutſchland zeige 
Europa den Weg zum Frieden. Die Wirtſchaftslage ſei trotz der 
            Arbeits=
loſigkeit gut. 
Die engliſche Bergarbeitevexekutive hat beſchloſſen, 
die Delegiertenkonferenz ffir kommenden Mittwoch einzuberufen. 
Nach einer Meldung aus Kowno iſt zwiſchen Litauen und 
Rußland ein Schiedsgerichts= und Neutralitätsvertrag 
            ab=
geſchloſſen worden. 
„Chicago Tribune” meldet aus Teheran, daß zahlreiche 
            Gen=
darmerie= und Polizeioffiziere ſowie Zivilperſonen wegen 
eines angeblichen Komplotts gegen den Schah verhaftet wurden 
In Perſien wurde das Standrecht verhängt.
 Bedauerliche Minderheitenpolitik in 
der Tſchechoſlowakei. 
Die ungariſche ſozialdemokratiſche Pertei 
ſchließt ſich den Tſchechen an. 
Von unſerem Prager Korreſpondenten. 
B. Prag, 25. September. 
Die Minderheitenpolitik in der Tſchechoſlowakei hat eine neue 
Schlappe zu verzeichnen, die zweifellos hätte vermieden werden können, 
wenn die Verbindungen zwiſchen den einzelnen nichttſchechiſchen Völkern 
in der tſchechoſlowakiſchen Republik feſter geknüpft geweſen wären. Aus 
der Slowakei kommt die Nachricht, daß die dortige ungariſche 
            ſozialdemo=
kratiſche Arbeiterpartei gegenwärtig mit dem Vorſtand der tſchechiſchen 
ſozialdemokratiſchen Partei über ihre Liquidierung und über den 
            Zu=
ſammenſchluß der beiden Gruppen Verhandlungen 
            ange=
bahnt hat. Dieſe Verhandlungen, die zum völligen Anſchluß der 
            unga=
riſchen Sozialdemokraten an die tſchechiſche ſozialdemokratiſche Partei 
führen ſollen, ſind inzwiſchen ſoweit fortgeſchritten, daß der Anſchluß 
der Ungarn in der allernächſten Zeit erfolgen wird. Auf ungariſcher 
Seite ſind für den Uebergang ins tſchechiſche Lager ſo gut wie gar keine 
Bedingungen geknüpft worden. Nach vollzogenem Zuſammenſchluß ſoll 
lediglich für die ungariſchen Parteianhänger ein eigenes Sekretariat 
            er=
richtet und ein beſonderes Organ ins Leben gerufen werden, mit 
            wel=
chem die Agende der ungariſchen Gruppe geführt werdon wird. 
Bei den erſten Wahlen in die tſchechoſlowakiſche 
            Nationalverſamm=
lung waren die ungariſchen Sozialdemokraten unter Anlehnung an die 
deutſche ſozialdemokratiſche Partei in der Slowakei als deutſch=
            unga=
riſche Sozialdemokraten in den Wahlkampf eingetreten; ſie gewannen 
damals vier Mandate für die Nationalverſammlung. Bald darauf kam 
es zur organiſatoriſchen Trennung zwiſchen der deutſchen 
            ſozialdemo=
kratiſchen und der ungariſchen ſozialdemokratiſchen Partei in der 
            Slo=
wakei, weil ſich die deutſche Gruppe der deutſch=ſozialdemokratiſchen 
            Par=
tei in den Sudetenländern anſchloß. Bei den Parlamentswahlen im 
Jahre 1925 waren ſich die ungariſchen Sozialdemokraten über ihr 
            Vor=
gehen einigermaßen unſchlüſſig. Sie verhandelten mit den tſchechiſchen 
Sozialdemokraten über oin gemeinſames Vorgehen, weil ſie nach der 
Spaltung in der deutſchen ſozialdemokratiſchen Partei durch die 
            Kom=
muniſten fürchteten, bei der Aufrechterhaltung der früheren Koalition 
mit der deutſchen Brüderpartei kein Mandat zu erhalten. Ein großer 
Teil ihrer Anhänger ſprach ſich gegen ein Zuſammongehen mit der tſche. 
chiſchen Partei aus, und ſo kam es im letzten Augenblick wieder zur 
            Ver=
einigung mit der deutſchen ſozialdemokratiſchen Partei in der Slowakei 
bei den Wahlen blieben die Ungarn tatſächlich ohne Mandat. 
Zahlenmäßig haben die tſchechiſchen Sozialdemokraten durch den 
Beitritt der ungariſchen Gruppe keinen großen Gewinn. Um ſo größer 
iſt jedoch der moraliſche Erfolg für die Tſchechen, die ohne jedes 
            Zu=
geſtändnis die biher auf deutſcher Seite geſtandenen Ungarn in ihre 
Reihen eintreten ſehen. Dieſe Entwickelung, die im Intereſſe der 
            Po=
litik der Minderheiten in dieſem Staate ſehr zu bedauern iſt, weil ſie 
eine neuerliche Schwächung der deutſchen Poſition bedeutet, wäre 
            ſicher=
lich verhindert worden, wenn von deutſcher ſozialdemokratiſcher Seite 
den Vorgängen innerhalb der ungariſchen ſozialdemokratiſchen Partei 
mehr Intereſſe und Aufmerkſamkeit zugewendet worden wäre.
 Die Hauptzüge der Völkerbundstagung: Ratsrefort 
Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund.
 Darauf hielt Präſident Nintſchitſch ſeine Schlußr. 
der er ausführte, daß der Ratspräſident bei der Eröffnu 
Verſammlung daxan erinnert hat, daß vor einem Jahr da 
gramm für die Arbeiten der Organiſationen des Völker! 
aufgeſtellt wurde, das ſich in den letzten zwölf Monaten ak 
hat. Es wird mir deshalb geſtattet ſein, am Schluſſe 
Tagung zu erklären, daß die 7. Völkerbundsverſammlu= 
Traditionen ihrer Vorgängerin bereichert und einen erhe 
Teil zum Fortſchritt des Völkerbundes beigetragen hat 
Präſident dankte der Eidgenoſſenſchaft ſowie der Republ 
            ½=
dem Kanton Genf für die gewährte Gaſtfreundſchaft u 
wähnte das Ausſcheiden zweier um den Völkerbund h 
dienter Männer, die am Ende dieſes Jahres das Völker, 
ſekretariat verlaſſen, nämlich der Unter=Generalſekreti 
Nitobe=Japan und der Direktor der politiſchen Abteilut gs 
Völkerbundes Mantoux=Frankreich. Weiter gab er das 
ſcheiden des bisherigen Finanzſachverſtändigen des Völkerl /s 
Sir Herbert Ames=Kanada, der bereits jetzt als Delegierter /s 
Landes an der Verſammlung teilgenommen habe. Im (n 
ſatz zu ſeinem Vorgänger verzichtete der Präſident darau a 
die Arbeiten der Völkerbundsverſammlung zuſammenfaſſ m. 
berichten und erklärte nur, daß ſie den Weg bezeichnet 
            u=
wieſen  habe, daß das Vertrauen in den Völkerbund nicht — 
rechtfertigt iſt. Die charakteriſtiſchen Züge dieſer Verſam 
ſo fuhr der Präſident fort, deren man ſich ewig erinnern a 
dürften die wirkliche Tragweite der geleiſteten Arbeit drih 
nicht vergeſſen laſſen. Wenn ſich die 7. Völkerbundsver „ in einem großen Teile ihrer Arbeit darauf beſchrän u. 
die zukünftige Tagung vorzubereiten, ſo hat ſie doch ger 75 
den Willen gezeigt, zu beſtimmten Löſungen zu kommen. 
Präſident erwähnte die Abrüſtungskonferenz ur r 
Wirtſchaftskonferenz, die zu ſo verheißungsvoller 5 Anlaß gegeben haben. Es handele ſich gewiß 
            un=
gen von großer Schwierigkeit, wie ja hier auch gebührend 
wurde. Aber gleichzeitig ſei doch auch die wirkliche Tra „e 
der Wirtſchaftskonferenz, ſelbſt wenn ſie in ihren Volln „ 
beſchränkt ſei, mit Recht betont worden, und man kenne a — 
großen Hoffnungen, die ſchon einen erſten Anfang zu ein e= Abrüſtung bedeuten. „Wir kennen den Enthuſia S, 
der einen Erfolg in dieſer Frage bei allen Völkern dem 2e= bringen wird. Das iſt das Hauptprogramm für die e 
ſten zwölf Monate. Wir überlaſſen den Völkerbundsorg 4 eine ungeheure Arbeit, und ich wünſche, daß die g — 
ten beiden Konferenzen vor der 8. Verſammlung ihren I 
ſichergeſtellt haben werden. Aber die beherrſche Ei 
Züge dieſer Tagung der Verſammlung werden fü za 
Zukunft bleiben: Die Reform des Völkerbu — 
rates und der Eintritt Deutſchlands in mi 
Völkerbund. Jedermann kennt die langen Debatte — 
im Laufe der letzten Jahre die Frage der Ratswahl h — 
gerufen hatte. Wir haben alle die Kritiken gehört, die am 2 — 
bund geübt worden ſind, und diejenigen, die den Völke S 
nicht kennen, haben nicht verfehlt, ihren Spott darük m 
äußern, daß zu dieſer Reform ſo überaus langwierige Ve: — 
lungen notwendig geweſen ſind. Aber gibt es denn n 
ein für die ganze Zukunft des Völkerbundes wichtigeres — 
blem als das der Zuſammenſetzung des Rates, der V. 
kommnung dieſes internationalen Organs, das allen Regier 
zur Verfügung ſteht? Damit die neue Organiſation ohne E 
rigkeit funktioniert, müſſen in allen unſeren ſtaatlichen Ve 
tungen in allen Ländern die Regeln genau bekannt ſein, n 
alle Delegierten und alle Sachverſtändigen aller Mitgliedſ 
des Völkerbundes ſo genau wie möglich die Grenzen 
Tätigkeit kennen. Gewiß hat die glücklich gelöſte Kriſe eine 
Beunruhigung mit ſich gebracht, und ich bin glücklich, d 
wenigſtens das eine Gute gehabt haben wird, daß die § 
organiſation des Völkerbundes genaner bekannt geword 
und ihre Bedeutung überall beſſer verſtanden wird. Ich 
noch hinzufügen, und zwar mit der ganzen Autorität, di 
freundlicherweiſe dem Präſidenten der Völkerbundsverſam! 
gegeben haben, daß die allgemein von den Verächtern u 
Bundes geltend gemachten Argumente in Zukunft alle ihr 
deutung und all ihre Tragweite verloren haben. 
Ich erkläre die 7. Tagung des Völkerbundes für geſch — 
— Die Schlußrede des Praſidenten Nintſchitſch wurde häufi 
Beifall unterbrochen und fand am Schluß ſtürmiſche Zuſtim 
aller Delegierten, die dem Präſidenten begeiſterte Ovatione! 
brachten. 
Um 6½ Uhr wurde die 7. Völkerbunds=Verſammlun 
ſchloſſen.
 Heſſiſches Landestheater. 
Großes Haus. — Samstag, den 25. September 1926. 
Uraufführung: 
Mann iſt Mann. 
Luſtſpiel von Bertolt Brecht. 
Als der vorwärtsſtürmende Ton der Jazzband geſtern in den 
Militär=Baracken von Kilkoa erklang, jagte der Rhythmus der 
Zeit durch das Theater. 
Bertolt Brecht iſt ein Kind dieſer Zeit. Heute 28jährig, 
nimmt er an ihren Ereigniſſen lebendigen Anteil. Von der 
Angermeier=Premiere um Mitternacht von Frankfurt nach 
Darmſtadt fahrend, erlebte er im D=Zug den um die gleiche 
Stunde in Philadelphia beginnenden Wettkampf Demſey-
            Tun=
ney ſo lebhaft, als ob er zugegen wäre. 
Die Kämpfe der Zeit ſtürmten durch ſeine Werke. In dem 
Erſtlings=Drama „Baal” gibt, das *große Weib Welt dem 
„Baal” die raſende Ekſtaſe, die er ſo ſehr liebt. Aus dem vor 
ſechs Jahren entſtandenen Drama „Trommeln in der 
Nacht” ſtrömt die leidenſchaftliche Erregtheit einer in ihren 
Grundfeſten erſchütterten Welt; im Laufe einer Novembernacht 
empören ſich unter den Trommeln des Spartakus=Aufſtandes 
alle gequälten Herzen, bis der Schein der Morgenſonne ſie einem 
ſtillen Glück zuwandeln läßt. In ein ſchwer zu entwirrendes 
Dickicht.” treibt das folgende Drama. Wohl eine Ruhepauſe 
wurde für Brecht „Das Leben Eduards II.” die Hiſtorie, 
die er Marlowe nacherzählte, der er jedoch unter dem äußeren 
Geſchehen die dichteriſche Kraft gab. 
Dichteriſche Kraft ſpricht auch aus Brechts jüngſtem Werk 
„Mann iſt Mann”, das ſich von dem Luſtſpiel zu der Höhe 
einer Komödie erhebt. Der uniformierende Rhythmus der Zeit 
nimmt den heiteren Packer Galy Gay, der ſeither ein 
            unbeküm=
mertes Einzelleben geführt hat, in Beſchlag und ordnet ihn in 
die Reihe der Soldaten ein. Der Individualiſt wird in ein 
Gemeinſchaftsweſen verwandelt. Und doch glaubt Brecht wohl 
nicht an die nivellierende Gleichheit der Menſchen. Denn auch 
unter den gleichmäßig gekleideten Soldaten nimmt Galy Gay 
durch ſeine individuelle Tüchtigkeit bald eine beſondere Stellung 
ein. Nicht die Maſſe, ſondern der Einzelne richtet das 
            Maſchinen=
gewehr, führt die Zeit! 
Die Handlung rollt in acht ſchlagkräftigen Bildern ab. 
Galy Gay, Packer in dem indiſchen Kilkoa, nimmt von ſeiner 
Frau unbekümmert Abſchied, um auf dem Markt einen Fiſch zu 
kaufen. Vier Mann einer Maſchinengewehr=Abteilung berauben 
eine indiſche Pagode; einer von ihnen hleibt — mit einer Glatze
 gekennzeichnet — zurück. Um ihren beim Appell fehlenden 
            vier=
ten Mann zu erſetzen, hält die Abteilung Galy Gay feſt. Man 
ſucht mit allen Mitteln, ihn zum Heeresdienſt zu gewinnen. Eine 
abenteuerliche Elefanten=Schiebung zieht Galy Gay immer mehr 
in die Gewalt der Uniformierten. Er hält im Barackenlager ſich 
ſelbſt als dem letzten Charakterkopf von Kilkoa die 
            Begräbnis=
rede, läßt ſich einkleiden und verleugnet ſogar ſeine ihn ſuchende 
Frau. Mit dem Heere bricht er nach Tibet auf und erweiſt ſich 
beim Sturm des Gebirgspaſſes als der tüchtigſte unter allen 
Soldaten. Es ſiegt doch wieder die Perſönlichkeit. 
Brechts Luſtſpiel ſoll und wird die Welt nicht aus den 
Angeln heben. Aber es iſt ein buntes Stück Theater, in dem 
das Leben pulſt, in dem eine einheitliche Handlung vorwärts 
treibt, in dem ein klarer Gedanke herrſcht. Das Zeitmaß der 
Handlung iſt ein ſtändiges Forte=Tempeſtuoſo, dem Rhythmus 
der Zeit entſprechend. 
Die Darſtellung in Darmſtadt wurde dem Werk im höchſten 
Maße gerecht. Jakob Geis, der ſchon in München ſeinen 
Landsmann Brecht durch das. „Dickicht” geführt hat, traf den 
Stil des Werkes in faſt wahlverwandter Sicherheit. Manche 
Szenen ſtanden ſo ausgezeichnet auf der Bühne, daß ſie zum 
Erlebnis wurden. Mit einer grotesken Eleganz war die Kantine 
der famoſen Marketenderin Leokadja unter den indiſchen 
            Him=
mel geſtellt: luftige Wände, Sonnenſegel, Palmen im 
            Hinter=
grund, Elefantenkopf als Türſchmuck! In heiterer 
            Bezwing=
barkeit bot ſich die zu beraubende Pagode den Uebeltätern dar. 
Höchſt amüſant fiel die Bergfeſte Tibets unter den Schüſſen von 
Galy Gays Maſchinengewehr. Im Verein mit Caſpar Neher 
ſchuf Jakob Geis, einen vorbildlichen Stil für die moderne 
Komödie. 
Den iriſchen Packer Galy Gay gab Ernſt Legal in einer 
ſuggeſtiven Spielfreude, die ſofort gefangen nahm. Mit heiterer 
unbekümmerter Lebensfreude hüpfte er als Packer durch das 
            Da=
ſein, als der Mann, der nicht nein ſagen kann. Köſtlich vollzog 
ſich in ihm die Menſchen=Montage aus dem Charakterkopf zur 
Kampfmaſchine. Das Spiel ſtand — ſtilſicher — auf der Grenze 
zwiſchen Heiterkeit und Tragik. Man ſpürte den tiefen tragiſchen 
Unterton durch, der der harten Grauſamkeit des Lebens 
            zu=
grunde liegt. Sein letzter Ausbruch wurde jedoch durch eine 
            über=
legene, man kann vielleicht auch ſagen, reſignierende 
            Weltauffaſ=
ſung gehindert, die das Leben mit einer weltweiſen Heiterkeit 
zu überſchauen und zu beherrſchen ſucht. Ansgezeichnet faßte 
Legal dieſe Züge zu einer bezwingenden Einheit zuſammen. 
Herrlich grotesk verſahen die vier Soldaten der 
            Maſchinen=
gewehr=Abteilung „Abſchaum” der britiſchen Armee ihr Amt: 
            Ro=
bert Klupp der ſtets unternehmungsluſtige Anſtifter, Joachim 
Büttner der phlegmatiſch=verſchmitzte Gauner, Walt. Bluhm
 ihr kleiner Benjamin und Hans Epskamp der Wisty=F 
mit der unfreiwilligen Glatze. 
Max Nemetz, in dem der unheimliche Wirbelwin 
Leidenſchaften des „Blody Five” zu toben hatte, zeigte 
Anſätze, hielt aber nicht durch. In ſtiller Sachlichkeit trug 
Gothe das Schickſal von Galy Gays Gattin, die vergebtie 
ihren Fiſch wartet. 
Beſſie Hoffart lebte und ſpielte als Kantinenbe)! 
mit ſicherer Beweglichkeit nach dem Klang der Jazzband. 
Töchter Alice Treff (als jüngſte ſchlank und zart), Ly Sch 
und Lilly Brennecke waren ihrer Kantine ſchönſter Zin 
ſchmuck. Haus Baumeiſter und Richard Jürgas P 
perten zwei wohlgenährte Bonzen der Pagode. 
Die Zuſchauer dankten am Schluſſe mit warmem Beifal 
riefen Darſteller, Regiſſeur und Dichter wiederholt an die M. 
Die geſtrige Aufführung hatte das Intereſſe der literal 
Welt auf Darmſtadt gelenkt. Eine Anzahl auswärtiger a 
danten wohnte der Vorſtellung bei. Unter den zahlr 
Vertretern der auswärtigen Preſſe ſah man führende Ki 
wie Alfred Kerr und Herbert Ihering. Es iſt dem 2a 
theater für den intereſſanten Abend lebhaft zu danken.
 Kleines Haus. — Samstag, den 25. September. 
Abu Haſſen. 
Komiſche Oper von F. C. Hiemer. Muſik von C. M. d. 24 
Das kleine Werichen des jungen Webers, deſſen Stoll 
unſchwer aus ſeiner damaligen Lebenslage zu erklaren 
im Jubiläumsjahre ausgegraben, allenthalben neu auf oie 
ter gekommen und hat zur Darmſtädter Opernbühne Lucie 
dem es Weber widmete, enge Beziehungen. Es enthält im 2e 
bereits viele wichtige Merkmale der beſonderen Begabaus 
ſpäteren Meiſters: die Freude an natürlichem Humok, del * 
lümlichen Zug ſeines Weſens, den Ausdruck innerer Li‟ 
dung, die bühnenmäßig ſeheene Szene. Die ſehr feine, Gbe” 
ixt ſchwer zu ſpielende und zu ſingende Muſik, der Frih 2 
in weſentlich gewandter gewordener Leiter war, m. 
ſtark kolorierten Arien und vielen obligaten Solo=Ihſlt 
ten, iſt voller Witze und Anzüglichkeiten. 
Alle dieſe Züge kamen in der heutigen Regie F. 2 SN 
mit Underſtreichung der Parodie, wie es richtig iſt, zu witlſe 
lusdruck. Eugen Vogt in der Titelrolle gelang dieſe Seie 
üglich, und in Sitta Müller kam eine ausgeſprochene Det” 
für parodiſtiſche Singweiſe gar köſtlich zum Vorſchein. S" 
ten denn beide hierin unübertrefflich, während die kleſſ
Nummer 267
Sonntag, den 26. September 1925
Seite 3
 Die Wirtſchaftsforderungen 
des Hanſa=Bundes. 
Eine Rede des Vorſitzenden Dr. Fiſcher. 
Berlin, 25. September. 
Der Wirtſchaftspolitiſche Geſamtausſchuß des Hanſa=Bundes für 
fewerbe, Handel und Induſtrie, der ſich aus den Mitgliedern des 
            Ge=
rmtpräſidiums des Bundes und den Delegierten der dem Hanſa=Bund 
xgeſchloſſenen 217 wirtſchaftlichen Verbände zuſammenſetzt, iſt am 
            heu=
gen Samstag in Berlin zu einer Geſamttagung zuſammengetreten. 
Nach Erledigung interner Bundesangelegenheiten innerhalb einer 
Sſchloſſenen Präſidialſitzung hielt der Präſident des Hanſa=Bundes, Dr. 
dermann Fiſcher, M. d. R., ein umfaſſendes Referat über die ſeitens 
es Hanſa=Bundes vertretenen wirtſchaftspolitiſchen 
            Gegenwartsforde=
iangen. Er führte u. a. aus, der Hanſa=Bund habe von Anfang an die 
Cuffaſſung vertreten, daß er die ihm anvertrauten Intereſſen nur dann 
rfolgreich wahrnehmen könnte, wenn er ſich dem Staat, wie ihn die 
roßen geſchichtlichen Ereigniſſe geſchaffen haben, verbunden fühlt, wenn 
E in ihm den Rahmen der Schickſalsgemeinſchaft des deutſchen Volkes 
rierkannt und daraus das innere Recht für ſich entnimmt, in dieſem 
Staat für ſeine Auffaſſungen und Ueberzeugungen auf 
            wirtſchaftspoli=
iſchem Gebiete zu wirken. Der Redner hält es nicht für angebracht, 
m dem Umfange, wie es auf der Dresdener Tagung der deutſchen 
            In=
ziſtrie erfolgt iſt, und aus ſolcher Einſtellung des deutſchen 
            Unter=
ehmertums Konfequenzen zu ziehen, die das parteipolitiſche Gebiet und 
je Frage parteipolitiſcher Konſtellationen berühren. 
In all den großen Problemen, ſo fuhr der Redner fort, vor die 
Dir uns in unſerer Arbeit für die Zukunft der deutſchen Wirtſchaft und 
(r die Befreiung des deutſchen Vaterlandes geſtellt ſehen, iſt das 
            Ent=
eidende nicht die Formulierung dieſes oder jenes Paragraphen unter 
Ferückſichtigung dieſer oder jener beſonderen Evwerbsſtände und ihrer 
etrieswirtſchaftlichen Notwendigkeiten. Es gilt erſtmals, auf dem 
            Ge=
amtgebiete der inneren Geſetzgebung eine Neuordnung des 
            Verhält=
riſſes zwviſchen Staat und Wirtſchaft herzuſtellen. Es gilt erſtmals, 
            ins=
reſamt die Totalität des deutſchen Steuerweſens mit der dauernden 
Zeiſtungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft in Uebereinſtimmung zu 
Tingen. Es gilt, die Geſamtheit der ſozialpolitiſchen Geſetzgebung ſo 
rmzugeſtalten, daß wir davor bewahrt bleiben, daß letzten Endes dem 
Staate die Aufgabe zufällt, ſich der Lebenslage jedes Bürgers 
            anzu=
rehmen. 
Die den einzelnen wirtſchaftspolitiſchen Gegenwartsfragen 
            gegen=
iber ausgeſprochenen Forderungen des Redners laſſen ſich im 
            weſent=
ichen wie folgt zuſammenfaſſen: Die Neuordnung der deutſchen 
            Finanz=
oirtſchaft iſt nach den mit dem Steuermilderungsgeſetz eingeleiteten 
Tichtlinien in beſchleunigtem Tempo fortzuführen. Bei den Vorarbeiten 
rim künftigen endgültigen Finanzausgleich und der damit 
            durchzufüh=
enden Klärung und Vereinheitlichung des geſamten deutſchen Steuer= 
Oſtems ſind vor allem zwei Geſichtspunkte zu beachſten. Das den 
            Ge=
rieinden anzuerkennende Zuſchlagsrecht zur Reichseinkommenſteuer muß 
rn eine Höchſtgrenze gebunden werden, die nur bei gleichzeitigem 
            Zu=
riff auf die reichsrechtlich ſteuerfrei bleibenden Einkommensteile von den 
Semeinden überſchritten werden darf. Die Hauszinsſteuer muß eine 
            Um=
geſtaltung erfahren, die dem urſprünglichen Charakter entſpricht. 
Die Beſchleunigung der von der Reichsregierung verſprochenen all= 
Temeinen einheitlichen Verwaltungsreform in Reich, Ländern und 
            Ge=
meinden iſt durch die Anerkennung des Grundſatzes, daß ſich die 
            Aus=
gaben der öffentlichen Körperſchaften nach den in der Leiſtungsfähigkeit 
der Wirtſchaft begründeten Einnahmemöglichkeiten zu richten haben, zu 
rzwingen. 
Die Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit muß die vornehmſte Auf= 
Tabe allernächſter Wirtſchaftspolitik ſein. Die entſprechenden Maßnahmen 
Härfen ſich aber nicht auf ſozialpolitiſche Hilfsaktionen beſchränken. Die 
(eſtaltung der deutſchen Wirtſchaft in nächſter Zukunft darf nicht da= 
Ourch gefährdet werden, daß der Ruf nach produktiver Erwerbsloſen= 
Fürſorge zum Schlagwort der öffentlichen Meinung wird und ſich 
auch da durchſetzt, wo jede volkswirtſchaftliche Ueberlegung zu ihrer Ab= 
Tehnung führen muß. Stärker als bisher muß Deutſchland im Intereſſe 
Hinnenwirtſchaftlicher Wirkungsmöglichkeit ſeiner Produktionsfähigkeit 
Den Ruf nach Kolonialarbeit erheben. 
Auf ſozialpolitiſchem Gebiet iſt vor allem eine Reform unter dem 
(Beſichtspunkt der Vereinfachung und Verbilligung des ſozialen Apparates 
Zu fordern. Nicht allgemeine Minderung der Sozialleiſtungen, wohl 
aber Minderung der Beitragsleiſtungen für Arbeitgeber und 
            Arbeit=
riehmer durch Ausſchaltung eines aufgeblähten, zahlloſe Doppelarbeiten 
Tind unzweckmäßige Reglementierung der ſozialen Kräfte herbeiführenden 
Verwaltungsapparates muß das Ziel der nächſten geſetzgeberiſchen Arbeit 
auf dieſem Gebiete ſein. 
Die Agrarpolitik muß mehr als bisher auf die Produktion export= 
Fähiger Qualitätsnahrungsmittel eingeſtellt werden. Der Notlage 
            zahl=
eicher Agrarbetriebe muß nicht in erſter Linie auf dem Wege immer 
neuer Kredite, ſondern auf dem Wege einer Anſpannung der 
            Betriebs=
größe an dem für eine intenſive Bewirtſchaftung zur Verfügung ſtehen= 
Den Beſitz mit Eigenkapital zu ſteuern verſucht werden. 
Die Reviſionsnotwendigkeit des Dawesplanes hat ſich nach ſeiner 
Zweijährigen Dauer erwieſen. Aus dem Prizip der Anpaſſungsfähigkeit 
Feiner Grundſätze an die wirtſchaftliche Entwicklung miſſen wir von 
Deutſcher Seite jetzt vor allem folgende Reviſionsforderungen herleiten: 
Herſtellung eines Mitbeſtimmungsrechtes Deutſchlands bei den die Sach= 
Teiſtungen und den Bar=Transfer betreffenden Entſcheidungen. 
            Auf=
hebung der 26prozentigen Reparationsabgabe an England und 
            Frank=
reich. Uebernahme der Induſtriebelaſtung auf den Geſamthaushalt unter 
Aufrechterhaltung der Sonderhaftung der verpfändeten Induſtriewerte 
für den Zinſendienſt der Induſtrieobligationen. Auch im Zuſammenhang 
mit der Durchführung des Dawesplanes und mit dem jetzt erfolgten 
Beitritt Deutſchlands zum Völkerbund iſt nochmals Deutſchlands 
            An=
ſpruch auf Kolonialmandate zu wiederholen.
 *Vor Severings Rücktritt. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Die in großer Aufmachung am Samstag vormittag in 
            Ber=
lin eröffnete Polizeiausſtellung hat inſofern auch eine ſtark 
            poli=
tiſche Färbung, als ſie zu den letzten Amtshandlungen des 
preußiſchen Innenminiſters Severing gehört. Herr Severing 
hat ſeine Kräfte bei der Verwaltung ſeines ſchwierigen Amtes 
verbraucht. Er hatte ſchon im Frühjahr einen mehrmonatigen 
Urlaub angetreten, der aber nicht die erhoffte Wiederherſtellung 
ſeiner Geſundheit brachte. Das preußiſche Miniſterium hatte 
ihm einen einjährigen Urlaub angeboten, den er aber ablehnte. 
Er beſteht darauf, daß er noch vor der Eröffnung des Landtages 
zurücktritt, und die Parteien der Weimarer Koalition haben ſich 
damit abgefunden. Die Sozialdemokraten wollen daraus eine 
reine Perſonenfrage wachen und lediglich das Innenminiſterium 
neu beſetzen, obwohl ihnen das aus Mangel an Kandidaten 
recht ſchwer fällt. Sie denken in erſter Linie an den Berliner 
Polizeipräſidenten Grſzinſki. Zentrum und Demokraten aber 
möchten die Gelegenheit benutzen, um einen neuen Verſuch in 
der Richtung der Großen Koalition zu unternehmen. Sie haben 
unter Führung des Zentrums Verbindung mit der Deutſchen 
Volkspartei geſucht, um deren Anſchauung zu hören. Darüber 
ſoll in der kommenden Woche verhandelt werden. Die Deutſche 
Volkspartei iſt grundſätzlich nicht ablehnend. Sie hat aber aus 
den früheren Erfahrungen gelernt und ſtellt beſtimmte 
            Forde=
rungen. Das Zentrum wäre bereit, ihr zwei Miniſterien zu 
            über=
laſſen, allerdings kaum das Innemminiſterium, das in dieſem 
Fall von dem Demokraten Hoepker=Aſchoff beſetzt werden ſoll, der 
damit das Finanzminiſterium für die Deutſche Volkspartei 
            frei=
machen würde. Wie ſich die Verhandlungen entwickeln, läßt ſich 
noch nicht überſehen. Im allgemeinen wäre aber zu ſagen, daß 
eine Wiederkehr der Großen Koalition in Preußen keineswegs 
für das Reich die gleichen Vorausſetzungen zu ſchaffen braucht. 
Im Gegenteil, das Zentrum würde im Reich wahrſcheinlich über 
eine Erweiterung der Regierung nach rechts ſehr viel leichter 
mit ſich reden laſſen, wenn es die Sozialdemokraten in Preußen 
in der Regierung gebunden wüßte, zumal da ſachlich die 
            Mög=
lichkeit eines gemeinſamen Arbeitsprogrammes zwiſchen 
            Zen=
trum und Sozialdemokratie im Reich kaum gefunden werden 
kann. 
Die Preſſe der Weimarer Koalition empfindet es wirklich 
peinlich, daß über die Regierungsveränderung in Preußen etwas 
in die Oeffentlichkeit gedrungen iſt. Sie ſucht deshalb die ganze 
Initiative auf die D.V.P. zu ſchieben. Obwohl das an ſich jetzt 
belanglos iſt, darf doch feſtgeſtellt werden, daß es ſich lediglich 
um private Beſprechungen zweier Abgeordneter handelt, die 
eine Rückendeckung durch die Fraktionen vorläufig noch nicht 
haben, die alſo auch nur den Boden ſondieren ſollen. 
            Schließ=
lich liegen doch die Dinge ſo, daß die Weimarer Koalition von 
der Unhaltbarkeit ihrer Regierung in Preußen überzeugt iſt und 
gerne die D.V.P. wieder hätte. Die Deutſche Volkspartei hat, 
als ſie das erſtemal in die Regierung eintrat, Perſonenfragen 
überhaupt nicht angeſchnitten. Sie wird diesmal klüger ſein und 
gerade auf dieſem Gebiet ſtarke Sicherungen verlangen müſſen, 
da ſie keine Luſt hat, ſich lediglich als Feigenblatt für die 
            Wei=
marer Koalition zur Verfügung zu ſtellen. Der Gedanke, daß 
an dem Beſtand der Regierung nicht gerührt werden ſoll, daß 
alſo die D.V.P. die Verantwortung ſür die Koalition 
            mitüber=
nimmt, ohne etwas zu ſagen zu haben, iſt ſo abſurd, daß man 
gar nicht auf ihn einzugehen braucht. Sollte er auch vom 
            Zen=
trum verfochten werden, dann ſind die Verhandlungen 
            geſchei=
tert, ehe ſie begonnen haben." 
Eine Rede des Reichsarbeitsminiſters. 
Der Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns ſprach geſtern abend 
in Köln auf einer Verſammlung des Chriſtlichen 
            Gewerkſchaſts=
bundes über die Lage der Arbeitnehmer. Wenngleich die Löhne 
der ungelernten Arbeiter, ſo führte der Minäſter u. a. aus, die 
Kauftraft der Vorkriegslöhne im allgemeinen erreicht und die 
Löhne der gelernten Arbeiter ſich dieſem Stande wenigſtens 
            an=
genähert hätten, ſo drücke doch die traurige Lage des 
            Arbeits=
marktes auf die Lebenshaltung der Arbeiter und vermehre die 
Unſicherheit ihrer Exiſtenz. Bei der Erörterung der 
            Abhilfs=
maßnahmen beſchäftigte ſich der Miniſter eingehend mit der 
            Be=
kämpfung der Arbeitsloſigkeit und des 
            Arbeitsbeſchaffungspro=
grammes. Als End= und Geſamtergebnis der unmittelbaren 
und mittelbaren Arbeitsbeſchaffung erwartet der Miniſter die 
Beſchäftigung von mehreren Hunderttauſend Menſchen. Der 
Miniſter nahm dann auch Stellung zu der Rede Dr. 
            Silver=
bergs. Er bezeichnete ſie als ein Ereignis, vorausgeſetzt, daß 
das geſamte deutſche Unternehmertum hinter ihn trete. Er 
            be=
dauert die Einſtellung der Rede zur Sozialpolitik und wies 
ſchließlich darauf hin, daß es nicht ſo ſehr auf die 
            Wiedererrich=
tung einer äußeren Organiſation, der Arbeitsgemeinſchaft 
            an=
komme, ſondern auf die ſeeliſche Einſtellung derjenigen, die ſie 
in der Hand haben.
 haft lyriſche Stelle ſchlechter wegkam. Auch der Omar Alfred 
Karens war dank der Maske und des Buſſotons ſeines 
            urgewal=
tigen Baſſes komiſch genug. Die äußerſt prunkvolle Koſtümierung 
und Inſzenierung will natürlich auch parodiſtiſch aufgefaßt ſein, 
kommt mir indes doch etwas zu Revue—haft vor. 
Die Nürnberger Puppe. 
Komiſche Oper von Leuben und Bequplan, Muſik von A. Adam. 
Das Adamſche Stückchen ſteht zum vorhergehenden in 
            gro=
ßem Gegenſatz. Wenn beim Deutſchen Weber alles aus warmem 
Herzen ſtrömt, ſeeliſch erlebt iſt, wird beim Franzoſen Adan 
alles vom Intellekt, einem großen Kunſtverſtand und techniſchen 
Können beherrſcht. Das Libretto iſt ungleich beſſer, die Mache 
eleganter, die ſchöne Form ſteht obenan. Das intereſſiert, ja es 
feſſelt oft ſtark, aber erwärmt nicht und bleibt, wie alle 
            franzö=
ſiſche Kunſt für uns an der Oberfläche. 
In dieſen Stil paßte Johanna Buchheim mit ihrem kühlen 
Temperament, ihrer glashellen Stimme und perlenden Koloratur 
nicht ſchlecht hinein. In der Tat erfreute ſie auch mit einer 
            deli=
katen Leiſtung vorgeſchrittenen Kunſtgeſanges, ohne freilich 
            zün=
den zu können. Ihrer ganzen künſtleriſchen Art fehlt der 
            per=
ſönliche Zug, ihre äußere Erſcheinung war nicht ſehr günſtig, und 
auch ihre Stimme erwies ſich doch recht klein: alles zuſammen 
ſchien nicht ſtark genug, das ganze Stück ſo, wie man es von 
dieſer Rolle gewohnt iſt, zu tragen. Dafür ſchoß den Vogel ab Leo 
Barczinski, der glänzend bei Laune und bei Stimme war, 
und mit ſeinem Temperament, unterſtützt von Heinrich Kuhn als 
Cornelius und Eugen Vogt als Benjamin, ſeinen bewährten 
Partnern, das Stück zu dem großen Erfolg führte, den es fand. 
v. H. 
Zehn Tanzbilder. 
Von D. Milhaud. 
Die zeha kurzen Muſikſtücke, die heute als Ballett zur 
            Erſt=
aufführung kamen, zeigen eine große Mannigfaltigkeit des 
            Stof=
ſes und der Behandlung. Das gibt ihrer Auswertung im Tanz 
etwas ſehr Ungezwungenes. Die Möglichkeit freier Entfaltung wird 
erhöht durch die Stoffwahl im Einzelnen, die ſich mit der 
            An=
deutung weitgefaßter Stimmungsgebiete begnügt, und ſich damik 
endlich einmal von der engumgrenzten und deshalb meiſt recht 
anfechtbaren Vertanzung ſcharf beſtimmter Motive abwender. 
Folgedeſſen gewinnt auch die Choreographie, um mich dieſes 
unſchönen Fremdwortes zu bedienen, wieder geſünderen, 
            narur=
licheren Boden und wird frei von den Auswüchſen literariſchen 
Ehrgeizes.:
 Die Ausführung der Tänze, auf die im einzelnen 
            zurückzu=
kommen ich mir vorbehalte, da ich der tänzeriſchen Auswertung 
nicht durchweg zuſtimme, zeigte, daß unſerem kleinen 
            Ballett=
korps als Erfolg die fleißige handwerkliche Schulung eine größere 
Straffheit und rhythmiſche Harmonie gebracht hat. In den 
Hauptſoliſtinnen — Irene Scheinpflug und Lene 
            Ber=
told — beſitzt es begabte reizvolle Perſönlichkeiten von 
            ſchönge=
wachſenen, durchgebildeten Körpern, deren Technik und 
            Aus=
drucksfähigkeit gefördert erſcheint. An ſeiner Spitze ſteht in 
Manda von Kreibig eine techniſche Meiſterin von raſſigem 
Temperament und ausgeſprochener Eigenart, eine Lehrmeiſterin 
von Erfahrung und Erfindungsgabe, die alte, gute 
            Ueberliefe=
rung mit den Errungenſchaften der Moderne geſchickt zu 
            ver=
binden weiß. Hierzu bot die Muſik eine geeignete Vermittlung. 
Ihr Komponiſt Darius Milhaud iſt einer der ſeltenen 
            Expreſſio=
niſten in Frankreich. Seine Muſik iſt teils ganz, teils gemiſcht 
atonal. Wie ſtets in ſolchen Fällen, gibt die rein atonale vor 
der gemiſchten das klarere, beſſere Bild. Im Gegenſatz zum 
grade in Frankreich mit Debuſſy gänzlich aufgeweichten 
            Impreſ=
ſionismus, gewinnt dieſe expreſſioniſtiſche Muſik, obwohl heute 
ihrer Zeit auch ſchon wieder vorbei, neue feſchere Impulſe und eine 
zweifellos ſehr ſtarke Ausdruckskraft bei ausgeprägter 
            Differen=
zierung des Rhythmus. Hierdurch macht ſie ſich beſonders 
            ge=
eignet als Unterlage von Tänzen. So iſt es alſo kein Zufall, 
daß ſich der moderne Komponiſt gern dem Ballett zuwendet. Die 
Leitung hatten mit Geſchick und Erfolg auf der Bühne H. E. 
Mutzenbecher, am Pult P. G. Scholz. Die Koſtümentwürfe 
Arthur Pohls hatten eine ſtarke Note. Die muſikaliſch und 
            tän=
zeriſch geglückteſten Nummern ſchienen mir die Nummern 
1 „Tanz in der Frühe” 2 „Exotiſches Mädchen” 3a „Kollegium” 
8 Jahrmarkt” 9 „Empfindſamer Tanz” und 10 „Gemeinſchaft 
im Licht” zu ſein. Sie fanden alle ſtarken Beifall, Nr. 8 und 10 
mußten wiederholt werden. Am Schluß erhielten Soliſtinnen 
und die erfolgreiche Schöpferin der Tänze, Frl. v. Kreibig, 
reiche Blumengaben. 
v. H. 
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben. 
— Kunſtauktion. Die am 5. Oktober bei Rudolf Bangel 
in Frankfurt a. M. zur Verſteigerung gelangende Kollektion 
            aus=
gewählter Werke aus acht Jahrzehnten (1840 bis 1920) deutſcher 
und franzöſiſcher Malerei beſtärkt erneut die ſchon anfangs dieſes 
Jahres zutage getretene Erſcheinung, daß die Zeitverhältniſſe 
viele Beſitzer markanter, ſeit Jahren als unantaſtbaren 
            Familien=
beſitz anzuſehender Gemälde veranlaſſen, dieſe zum Verkauf zu 
bringen. Die vorliegende Kollektion, die in erſter Linie die 
            Be=
ſtände zweier bekannter badiſcher Privatſammlungen umfaßt, be=
 Danzig und die „Hilfe” des 
Völkerbundes. 
Von 
Rolf Wingendorf, Danzig. 
Es iſt für Danzig nichts Neues, daß die Beſchlüſſe des 
            Völ=
kerbundsrates eine Enttäuſchung für die Freie Stadt bringen. 
Wohl ſelten aber iſt die Enttäuſchung ſo groß geweſen, wie nach 
der letzten Tagung des Völkerbundsrates. Die Danziger 
            Finanz=
not, in die die Freie Stadt zum weitaus größten Teil ohne 
eigenes Verſchulden hineingeſtürzt worden iſt, wurde vor dem 
Völkerbundsrat in einer Weiſe behandelt, als ob Danzig als 
Angeklagter vor dem Rat ſtand und als ob es eine Gnade vom 
Völkerbundsrat ſei, überhaupt eine Abhilfe in Erwägung zu 
ziehen. 
Dies muß unbedingt feſtgeſtellt werden, ebenſo wie es 
            not=
wendig iſt, zu betonen, daß Danzig mit gutem Recht glaubte, 
eine Hilfe des Völkerbundes fordern zu können. Die Laſten, die 
Danzig auf ſich nehmen mußte, ſind entweder Laſten des 
            Ver=
ſailler Vertrages, der den Völkerbund zum Schutzherrn Danzigs 
beſtimmt, wie z. B. die Beſatzungskoſten und der Ausfall an 
Einnahmen durch die enge wirtſchaftliche Verbindung mit dem 
Nachbarland Polen; oder es ſind Laſten, für die der Völkerbund 
direkt verantwortlich zeichnet, wie die Koſten des Hohen 
            Kom=
miſſariats des Völkerbundes in Danzig und vor allen Dingen 
auch der Koſtenanteil Danzigs an der Errichtung des polniſchen 
Munitionslagers auf der Weſterplatte. 
Was aber hat der Völkerbund als „Hilfe” gegeben? Am 
beſten wird es charakteriſiert durch die Aeußerungen des 
            Senats=
präſidenten Sahm vor dem Völkerbundsrat, der ausführte: 
„Danzig glaubte einen gewiſſen Anſpruch auf Hilfe 
zu haben, da die Freie Stadt der einzige Staat iſt, der unter 
dem Schutze des Völkerbundes ſteht. Auf Grund dieſes 
            Hilfe=
rufes hat ſich nun das Finanzkomitee des Völkerbundes mit der 
Finanzlage Danzigs in zwei Tagungen in London und vor 
einer Woche in Genf beſchäftigt. In einer Londoner Tagung 
hat das Finanzkomitee beſtimmte Bedingungen formuliert, bei 
deren Erfüllung durch Danzig es eine Anleihe zu empfehlen 
glaubte. Auf Grund des Londoner Berichtes des 
            Finanz=
komitees hat Danzig dann einen Reformplan für ſeine Finanzen 
aufgeſtellt. Dieſe Finanzreform iſt in Danzig nur unter 
            ſchwe=
ren inneren Kämpfen zuſtande gekommen. In jedem 
            demo=
kratiſch regierenden Staat muß eine Finanzreform ſtets ihre 
Grenzen finden, in der Konſtellation der Parteien des 
            Parla=
ments. Die Danziger geſetzgebenden Körperſchaften gaben ſich 
der wohl nicht unberechtigten Hoffnung hin, daß auf Grund 
            die=
ſer ſo mühevoll zuſtande gekommenen Finanzreform das 
            Finanz=
komitee nunmehr eine Anleihe in der vorgeſchlagenen Höhe von 
60 Millionen Gulden empfehlen würde. Ich muß offen 
            zuge=
ſtehen, daß die neuerdings gefaßten Beſchlüſſe des 
            Fiuanz=
komitees eine ſchwere Enttäuſchung hervorgerufen 
haben. Die neuen Bedingungen, die weit über die Londoner 
Bedingungen des Finanzkomitees hinausgehen, ſind 
            außer=
ordentlich ſchwer, ja vielleicht in einigen Punkten ſchon jetzt als 
unerfüllbar zu bezeichnen. Die Enttäuſchung iſt noch dadurch 
beſonders vermehrt, daß das Finanzkomitee als Anleihebetrag 
nur 30 Millionen Gulden ſtatt 60 Millionen empfehlen will. Es 
wird dadurch zu einem ſehr erheblichen Teile unſere Hoffnung 
zerſtört, durch produktive Arbeiten die immer noch ſehr große 
Zahl der Arbeitsloſen, die in erſter Linie Arbeit verlangen, zu 
verringern. 
Ich halte es für meine Pflicht, freimütig zu erklären, daß 
der Freien Stadt zur Beſeitigung der aktuellen Schwierigkeiten 
alles andere als geholfen iſt. Ich weiß keinen Rat, 
auf welche Weiſe die Freie Stadt die ſchwebende Schuld, die 
ſofort oder in den nächſten Wochen fällig wird, zurückzahlen 
ſollte.” 
Eine weitere Verſchärfung der Lage iſt noch dadurch 
            ein=
getreten, daß der Botſchafterrat jetzt die Zahlung der Danziger 
Beſatzungskoſten verlangt. Dieſe Beſatzungskoſten belaufen ſich 
auf über ſechs Millionen Goldmark und ſollen in vier Jahren 
abgetragen werden. Bezeichnend für die ganze Behandlung der 
Angelegenheit iſt, daß Danzig dieſe Forderung des 
            Botſchafter=
rats durch Polen in Genf nach Abſchluß der Verhandlungen des 
Finanzkomitees des Völkerbundes zugeſtellt bekommen hat. Die 
Forderung des Botſchafterrats iſt aber bereits am 16. Juli ds. 
Js. aufgeſtellt worden. Weder Danzig noch anſcheinend das 
vorzugt keinen beſtimmten Kreis. Sie enthält Arbeiten faſt aller 
führenden Meiſter der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und 
überraſcht durch die vielen über das Durchſchnittsniveau 
            hinaus=
ragenden, zum Teil durch Veröffentlichungen in Kunſtzeitſchriften 
bekannten Gemälde. Der mit 48 Abbildungen und einem 
            Vor=
wort von Direktor Dr. Schürmeyer verſehene Katalog legt 
            Zeug=
nis ab über die große Fülle hochwertiger Arbeiten, die die 
            Kol=
lektion vereinigt. 
— Die Dubletten der Kupferſtichſammlung 
König Friedrich Auguſts II. zu Dresden (geſt. 1854), 
ſoweit ſie ſich gleichzeitig in der Staatlichen Kupferſtichſammlung 
im Zwinger befinden, werden im November bei C. G. 
            Boer=
ner in Leipzig verſteigert. Ein überaus reiches Material 
früher Kupferſtiche und Holzſchnitte des 15. bis 18. Jahrhunderts, 
dabei viele Inkunabeln des Kupferſtiches. Ferner die faſt 
            voll=
ſtändige Dürer=Sammlung des in Berlin verſtorbenen 
Architekten Hans Griſebach und eine ſehr koſtbare 
            Rem=
brandt=Sammlung aus Privatbeſitz.
 C.K. Die Verbrecherin im Schönheitsſalon. Elegante 
            Ver=
brecherinnen gfährden immer mehr die Sicherheit der großen 
Städte. Nach den Banditen im Bubikopf, die die amerikaniſchen 
Großſtädte in Schrecken ſetzten, ſind jetzt in London die weiblichen 
Kraftfahrerinnen erſchienen, die große Ladeneinbrüche und 
            Ueber=
fälle bei hellem Tageslicht ausführen. Dieſe Ariſtokratinnen der 
Verbrecherzunft unterſcheiden ſich in ihrer Erſcheinung in nichts 
von den eleganten Damen, ſind geſchminkt und gepudert nach 
der neueſten Mode, und beſonders ſind ſie eifrige Beſucherinnen 
der Schönheitsſalons, der Damenzimmer in den großen Hotels 
und der vornehmen Läden, die faſt nur weibliche Kundſchaft 
haben. Hier ſind dieſe eleganten Verbrecherinnen ſozuſagen 
„unter ſich”; ſie werden von den gewöhnlichen Detektiven in 
            kei=
ner Weiſe geſtört, da dieſe nicht in dies der Frauenwelt 
            vorbehal=
tene Milieu Zutritt haben. Die Verbrecherin hat im 
            Schönheits=
ſalon vortreffliche Möglichkeiten, aus den Geſprächen der anderen 
Kundinnen Anhaltspunkte für einen Ueberfall oder Einbruch zu 
gewinnen; ſie kann auch mit ihrer Geſchicklichkeit gute Beute 
machen, denn die Damen legen gewöhnlich beim Waſchen ihre 
Ringe ab und laſſen ihre Handköfferchen oder ſonſtige 
            Wertgegen=
ſtände ſorglos herumliegen. Nur weibliche Detektive, die ebenſo 
elegant auftreten, würden imſtande ſein, dieſe Feindinnen der 
Geſellſchaft wirkſam zu bekämpfen, und ſo geht man in London 
jetzt mit dem Gedanken um ein größeres weibliches Detektivkorps 
zu ſchaffen, das beſonders für die Jagd auf dieſe ele nten 
            Ver=
brecherinnen ausgebildet werden kann.
Sonntag, den 26. September 1926
Seite 4
 Finanzkomitee des Völkerbundes hatten aber bis jetzt etwas 
davon erfahren. Die Schuld liegt augenſcheinlich an der 
            pol=
niſchen Regierung, die ja bekanntlich die auswärtigen 
            Angele=
genheiten der Freien Stadt zu führen hat. Es wirkt daher wie 
eine Groteske, daß in demſelben Augenblick, wo das 
            Finanz=
komitee des Völkerbundes als eine der Grundforderungen für 
Empfehlung der Danziger Anleihe die Regelung der 
            Beſatzungs=
koſienfrage mit dem Botſchafterrat aufſtellt, Danzig die 
            Mittei=
lung gemacht wird, daß es ſechs Millionen Goldmark zahlen ſoll. 
Bezeichnend für die Art, wie die ganze Danziger 
            Finanz=
angelegenheit vor dem Völkerbundsrat behandelt wurde, iſt auch 
die Behandlung der Frage der Erwerbsloſenfürſorge. Anſtatt 
poſitive Vorſchläge zu machen, verlangt das Finanzkomitee 
„ſtrenge Beſtimmungen hinſichtlich der Ueberwachung der 
            Zah=
lung von Erwerbsloſenunterſtützung‟. Das iſt wieder ein 
            dehn=
barer Begriff, der bei dem nächſten Mal dem Finanzkomitee 
Gelegenheit geben kann, wieder ſich von den Danziger 
            Maßnah=
men als „nicht zufriedengeſtellt” zu erklären. Den einzigen „
            Vor=
ſchlag” in dieſer Frage machte der ſchwediſche Vertreler, der 
meinte, man ſolle es in Danzig machen wie in Schweden, wo 
die Erwerbsloſenunterſtützung niemals Dreiviertel des Lohnes, 
des niedrigſt bezahlten ungelernten Arbeiters überſteigen dürfe. 
Er ſchränkte ſeinen eigenen Vorſchlag aber ſofort mit der 
            Be=
merkung ein: „Die Löhne in Schweden ſind aber bedeutend 
höher.” Man kann in Danzig nur den Eindruck haben, daß an 
eine ernſtliche Hilfe gar nicht gedacht wird, ſondern daß man 
die Freie Stadt hinhalten will. In London waren 
            Bedingun=
gen des Finanzkomitees geſtellt worden. Danzig hat unter 
            ſchwe=
ren parlamentariſchen Kämpfen Geſetze geſchaffen, um dieſe 
            Bedin=
gungen zu erfüllen. Es kommt mit dieſem Erfolg nach Genf, um 
dort wieder neue, ſchärfere Bedingungen zu hören. Es iſt daher 
nicht verwunderlich, wenn in einigen Blättern die Anſicht 
            ge=
äußert wird, daß irgendein Einfluß maßgebend geweſen ſei, der 
den Völkerbund, zu derartigem Hinhalten veranlaßte. Man 
ſpricht davon, daß Polen ein Intereſſe daran habe, die 
            wirt=
ſchaftliche Lage der Freien Stadt Danzig als ſelbſt verſchuldet 
darzuſtellen, um damit die Tatſache zu verſchleiern, daß Danzig 
in erſter Linie durch die enge Wirtſchaftsverbindung mit Polen 
in das Finanzunglück hineingeſtürzt wurde. 
Auf die ungeheuren parlamentariſchen Schwierigkeiten, in 
die Danzig durch den Beſchluß des Völkerbundsrates geſtürzt iſt, 
hat man trotz aller Warnungen in keiner Weiſe Rückſicht 
            genom=
men. Es ſcheint ſchon jetzt ſicher, daß die Sozialdemokratie in 
der Regierungskoalition auf eine Kürzung der 
            Erwerbsloſen=
unterſtützung nicht eingehen wird. Andererſeits dürften die 
Deutſchnationalen, falls eine Koalition mit dieſen zuſtande 
käme niemals die Bedingung des Finanzkomitees einer 
            viertel=
jährlichen Rechnungslegung aus Preſtige=Gründen erfüllen, da 
ihrer Anſicht nach dadurch die Finanzhoheit der Freien Stadt 
Danzig vollſtändig illnſoriſch gemacht wird. 
Der Erfolg der Genfer Beratungen iſt für Danzig in jeder 
Hinſicht ein negativer geweſen. Zwar iſt das Abkommen zwiſchen 
Danzig und Polen betreffs der Zolleinnahmen, das Danzig 
einen Mindeſtſatz von 14 Millionen Gulden jährlich an den 
            Zoll=
einnahmen garantiert, abgeſchloſſen worden. Doch wird das 
endgültige Inkrafttreten des Abkommens abhängig gemacht 
von der Genehmigung der Danziger Anleihe. 
Die Danziger Regierungsmitglieder kommen mit neuen 
Sorgen von Genf zurück, neue Unruhe iſt in die Bevölkerung 
getragen, neue parlamentariſche Kämpfe ſtehen bevor, und die 
Ausſichten auf ein beſſeres Ergebnis im Dezember ſind denkbar 
gering. Das alles dank der „Hilfe” des Völkerbundes, des 
Schutzherrn Danzigs.
 Die Reglementierung 
des Anterhaltungs=Rundfunks. 
* Berlin, 25. Sept. (Priv.=Tel.) 
Bekanntlich ſind ſeit Jahren Beſtrebungen im Gange, die 
            Mög=
lichkeit des politiſchen Einfluſſes auf das machtvollſte und zugleich 
populärſte Inſtrument der öffentlichen Unterrichtung, den 
            Unterhal=
tungsrundfunk, auszunützen. Es lag in der Natur der Sache, daß die 
nur vorſichtig einſetzende techniſche Entwicklung des ganzen 
            Unterhal=
tungsrundfunks die Frage zuerſt als unbedeutend erſcheinen ließ, ſo daß 
ſich Kräfte und Einflüſſe bei den Sendegeſellſchaften einſchlichen, die auf die 
Dauer nicht geduldet werden konnten. Insbeſondere war es der 
            ſozial=
demokratiſche Abgeordnete Heilmann, der als einer der Erſten die 
            Be=
deutung dieſer Sache erkannte und in einer damals unter dem Namen 
„Buch und Preſſe” gegründeten Geſellſchaft der Funkſtunde Berlin die 
für die Weitergabe an die Oeffentlichkeit notwendigen Nachrichten zu 
liefern beſtrebt war. Im Laufe der Jahre iſt dieſe Geſellſchaft dann 
unter großen Schwierigkeiten in die Einfluß=Sphäre des Reiches und der 
Länder gerückt worden, hat ihren Namen gewechſelt und heißt heute 
Drahtloſe Dienſt=A.=G. Ihre Anteile ſind teilweiſe im Beſitz des Reiches 
und der Länder, zum Teil aber auch (in einer Minderheit) im Beſitz 
der zuſtändigen Preſſe= und Nachrichtenorganiſationen, nämlich des 
            Ver=
eins deutſcher Zeitungsverleger, des Reichsverbandes der deutſchen 
Preſſe, der Telegraphen=Union und des Wolff=Büros. Unter großen 
Schwierigkeiten iſt es gelungen, alle Beteiligten organiſatoriſch 
            zu=
ſammenzufaſſen und der Drahtloſen Dienſt=A.=G., kurz Dradag 
            ge=
nannt, das Recht auf Lieferung der Nachrichten an alle 
            Rundfunk=
geſellſchaften zu ſichern, wobei dem Aufſichtsrat der Geſellſchaft und 
einem aus dieſem gebildeten Arbeitsausſchuß die Aufgabe zufällt, über 
die politiſche Neutralität des Dienſtes zu wachen. 
Die Geſellſchaft hat vor wenigen Wochen ihren Dienſt 
            aufgenom=
men, und es ſieht ſo aus, als ob der unter großen Schwierigkeiten 
            er=
folgte Ausgleich aller Intereſſen ſich in der Praxis durchaus bewähren 
würde. Der Nachrichtendienſt der Berliner Funkſtunde, die als Erſte 
den Dienſt ſeit einigen Wochen bezieht, hat erheblich an Aktualität, 
            zu=
gleich aber auch an Neutralität gewonnen, und ſo wird es in kurzer 
Zeit auch in der Provinz bei den dortigen Sendern der Fall ſein. 
Umſo erſtaunter muß man ſein, wenn man jetzt erfährt, daß den 
Sendegeſellſchaften nunmehr eine neue Genehmigungsurkunde 
            aufge=
zwungen worden iſt, die die Benutzung einer Funkſendeanlage für die 
Zwecke des Unterhaltungsrundfunks von ganz ſchweren 
            Ueberwachungs=
bedingungen durch einen politiſchen Ausſchuß von drei Mitgliedern 
            ab=
hängig macht. Von dieſen drei Leuten wird einer vom Reich und zwei 
von den beteiligten Ländern ernannt, und Preußen hat in allen Fällen 
hierfür ausgeſprochen linksgerichtete Perſönlichkeiten, darunter für 
            Ver=
lin und Münſter den anfangs ſchon genannten ſozialdemokratiſchen 
Abg. Heilmann nominiert. Wenn dieſe drei in ihrem jeweiligen 
            Ueber=
wachungsausſchuß mit Mehrheit beſchließen, haben die Länder jeweils 
die abſolute Majorität. Das Recht dieſes Ueberwachungsausſchuſſes geht 
außerordentlich weit. U. a. wird beſtimmt, daß das für die 
            Programm=
geſtaltung verantwortliche Vorſtandsmitglied der Sendegeſellſchaft nur 
mit Genehmigung des Ueberwachungsausſchuſſes angeſtellt werden 
kann, daß ſeine Abberufung vom Ueberwachungsausſchuß verfügt werden 
kann, wenn er nicht pariert. Außerdem werden die Sendegeſellſchaften 
gezwungen, die Mitglieder des Ueberwachungsausſchuſſes in den 
            Auf=
ſichtsrat ihrer Geſellſchaft zu wählen, eine Bedingung, die aller 
            Vor=
ausſicht nach den Ueberwachungsausſchußmitgliedern, ſoweit ſie nicht 
Reichs= und Ssaatsangeſtellte, ſondern Abgeordnete oder Parteiſekretäre 
ſind, auch noch hohe Aufſichtsratstantiemen zukommen läßt. In den 
näheren Richtlinien iſt außerdem beſtimmt, daß der 
            Ueberwachungsaus=
ſchuß gegen die Verbreitung der Vorträge und Nachrichten Einſpruch 
            er=
heben kann, ſo daß auch alle von der Dradag als geeignet ausgewählten 
Meldungen von den Ueberwachungsausſchüſſen am Erſcheinen 
            ver=
hindert werden könmn. 
In Berliner politiſchen Kreiſen hat dieſe unter Ausſchluß der 
            Oeffent=
ichkeit vorgenommene Neuregelung größtes Erſtaunen erregt, da man
Nummer 2
 hier algemein annahm, daß der Ausgleich der Intereſſen in der 
loſen Dienſt=Aktien=Geſellſchaft volle Gewähr für die es i= 
Leitung der Politik in den Funkſtunden biete. Nun zeigt ſich ᛋie 
Ɨn 
zelne Länder, iusbeſondere Preußen, eine Hintertür gefunden 
durch ſie erneut einen überſtarken Einfluß auf die politiſche 
            Pr=
geſtaltung der Sendegeſellſchaften ausüben können, eine Meth 
das Reichsinnenminiſterium als Aufſichtsbehörde unter gar 
            keit=
ſtänden hätte in die Praxis umſetzen dürfen. Es iſt damit eu 
daß die Angelegenheit auch noch die Parlamente beſchäftigen
 Ein Aufſtand in Albanien. 
EP. Mailand, 25. Septen 
Ueber einen Aufſtand in Nord=Albanien berichten di mt. 
ter, er habe unter dem Stamm der Koſtrati bei Skutari be ,o 
und ſich raſch auf die umliegenden Gebiete ausgedehn mu, 
führer der Rebellen iſt der frühere Hauptmann Bima 9 
            H=
den Präfekt von Skutari in einem Ultimatum zur Ueberg wer 
Stadt aufgefordert hat. Infolgedeſſen kam es vorgeſt zu 
einem blutigen Kampf zwiſchen den Regierungstruppen u gen 
Aufſtändiſchen mit Toten und Verwundeten auf beiden „en 
Die Regierung von Tirana hat aus Süd=Albanien 1 r 
Truppenabteilungen zurückgezogen, um den Aufſtändiſd 
            we=
wachſen zu ſein. Zahlreiche Anhänger des früheren M 
            der=
präſidenten Fannoli wurden verhaftet. In Berat wur er 
frühere Leutnant Koprinow, ein Vertrauter Fannolis, er. nct 
In Tirana iſt bei der Rückkehr in die Stadt der frühere im 
Osman Bali von Unbekannten überfallen und ermordet t an 
Die Kämpfe dauern längs der Trina fort. Die ganze me 
von Skutari und drei Bezirke ſind in den Händen der 2
            xm=
diſchen, die den Regierungstruppen ein Geſchütz ud e 
Maſchinengewehre abnahmen. Viele Rebellen wurden g gen 
genommen. In Tirana verſichern die Regierungskreiſ gen 
werde auch dieſen Aufſtand bewältigen. 
Der Kulturkampf in Mexiko. 
EP. Rom, 25. Septem 
Der vatikaniſche „Obſervatore Romano” betrachtet di 
in Mexiko nach der Ablehnung der Eingabe des Epiſtop 3 
underändert. Die Ablehnung habe im Vatikan nicht übe Ei. 
Man wiſſe wohl, daß Präſident Calles ſeinen unerbi n 
religionsfeindlichen Kampf nicht gewagt hätte, wenn e t 
ſicher auf die Unterſtützung der Kammermehrheit hätte n 
können. Nach einem Bericht des „Secolo” haben die Pe /=
            s=
gegner gelten gemacht, daß die Katholiken, da ſie dem 9 —an 
gehorchten, auf das mexikaniſche Bürgerrecht verzichtet n 
und darum als Ausländer betrachtet werden müßten. 31 
            wi=
ſten der Eingabe des Epiſkopats habe der Gouverneur des 
            a=
tes Yaliſco, der Katholik Romo, geſprochen. Der Abg. 4So 
habe eine Verteidigung der verfaſſungsmäßigen Rechte d)a 
tholiken verſucht, ſei aber durch Zwiſchenrufe der Mehrhe rnd 
Tribüne am Weiterſprechen verhindert worden. Die Mſ=it 
habe die ſtrikte Anwendung der beſtehenden Geſetze gefordt ſ—it 
der Begründung, daß das Epiſkopat das Land genug aus 8i 
habe.
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aber bis zum 5. Ofktobér zu tun. Da die Machfrage nach Losen wieder"" 
ungemein groß ist, kann 
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ihre Lose über diesen Termin hinaus aufgehoben werden
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Nummer 267
Sonntag, den 26. September 1926
Seite 5
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 26. September. 
* Jubiläumsfeſtkommers ehemaliger 
Realgymnaſiaſten. 
Aus Anlaß der Jahrhundertfeier der Darmſtädter 
            Realbildungs=
anſtalten veranſtaltete geſtern abend der Verein ehemaliger Schüler und 
der Freunde des Realgymnaſiums im Städtiſchen Saalbau einen 
            Feſt=
kommers, der außerordentlich ſtark beſucht war. Alle Altersklaſſen 
            ehe=
maliger Schüler waren vertreten, viele frühere Angehörigs der Anſtalt 
waren von auswärts gekommen, um an dem Feſie teilzunehmen; es 
gab viel Wiederſehensfreude. Der Saalbau war prächtig geſchmückt. 
Man ſaß an langen Tafeln, und zwar die alten Klaſſenkameraden nach 
Jahrgängen vereint. Auch die ehemaligen Abtiurientinnen der Anſtalt 
hatten ſich eingefunden. Muſikvorträge des Städtiſchen Orcheſters unter 
Leitung von Herrn Obermuſikmeiſter Weber leiteten die Feier ein. 
Hear Prof. Kabel, der den Vorſitz führte, eröffnete den Kommers 
und man trank zunächſt einen Schluck auf den guten Verlauf des Feſt=s. 
Dann wurde gemeinſam das Lied Ernſt Moritz Arndts „Sind wir 
            ver=
eint zur guten Stunde” geſungen. 
Herr Prof. Kabel begrüßte die Anweſenden im Namen des 
            Ver=
eins auf das herzlichſte. Er wies auf die verſchiedenen Veranſtaltungen 
hin, die aus Anlaß des Jubiläums ſtattfinden warden, die heute mit 
einem, allerdings verregneten, Sportfeſt begonnen haben. Mit Freude 
und Genugtung ſtellte der Redner den ſtarken Beſuch des heutigen 
Abends feſt und wünſchte dem erkrankten 1. Vorſitzenden des Vereins, 
Herrn Dr. Repp, baldige Geneſung. (Lebh. Beifall.) Zu bedauern ſei, 
daß das Landesamt für das Bildungsweſen nicht vertreten ſei. (Lebh. 
Scharren.) Es wäre wünſchenswert, daß es die Beſtrebungen des 
            Ver=
eins kennen lerne. Sodann begrüßte Prof. Kabel den Vertreter der 
Stadt, Hern Bürgermeiſter Mueller, ferner das Lehrerkollegium mit 
Herrn Oberſchulrat Ritſert an der Spitze, ſowie die anderen zahlreichen 
Ehrengäſte, die ehemaligen Schüler, ſowohl die älteren wie die jüngeren 
Semeſter. (Lebh. Beifall.) Beſonderer Dank gebühre den ehemaligen 
Schülern, die von auswärts gekommen wären, die keine Mühen und 
Koſten geſcheut hätten, um dem Jubiläum beizuwohnen. Dieſer Abend 
möge dem Wiederſehen gewidmet ſein; die Bande der Freundſchaft und 
Kameradſchaft möchten wieder erneuert werden. Die Anſprache ſchloß 
mit einem auf den fröhlichen Verlauf des Abends geriebenen 
            Sala=
mander. 
Herr Bürgermeiſter Mueller ergriff, nachdem ein gemeinſames 
Lied geſungen war, das Wort, dankte für die herzliche Begrüßung und 
ſprach die Glüchwünſche der Stadt aus für das Jubiläum der 
Muſteranſtalt, auf die die Stadt ſtolz ſei. (Lebh. Beifall.) Nac, 
der Stimmung heute abend zu urteilen, könne man der Meinung ſein, 
es wäre nur Gutes geweſen, woran man ſich erinnere; aber man müſſe 
ſich vor Augen halten, daß es nicht immer Angenehmes geweſen ſei. 
Der Redner meinte im weiteren Verlauf ſeiner Anſprache, ihm ſei ein 
blonder Zopf lieber geweſen, als die ganze lateiniſche Grammatik; die 
Lehrer hätten dafür jedoch kein Verſtändnis gehobt. Heute liebe man 
die Schule um ihrer ſelbſt willen, man ſehe ein, daß ſie die Grundlage 
für das ſpätere Leben gegeben habe. Wir lieben auch unſere früheren 
Lehrer, die mit ganzer Hingabe ſich der Jugenderziehung gewidmet haben. 
Der Redner ſchloß mit einem lebhaft von den Anweſenden 
            aufgenom=
menen Hoch. 
Herr Prof. Kabel brachte im Verlaufe des Kommerſes ein Hoch 
auf das deutſche Vaterland aus; im Anſchluß daran ſangen die 
            An=
weſenden das Deutſchlandlied. 
Herr Studienrat Strauch erklärte in einer Anſprache, daß alle 
das Gefühl der Einheit hätten, das Gefühl der Dankbarteit für die 
            An=
ſtalt empfänden. Aus dem Realgymnaſium wären in den hundert 
            Jah=
ren ſeines Beſtehens Schüler in großer Zahl ins Leben getreten. Die 
Schule habe ihre Schüler immer nach dem Satz erzogen „non scholae 
sed ritae discimus” (nicht für die Schule, ſondern für das Leben lernen 
wir). Die Anſtalt habe als Ziel ihrer Erziehung nie den 
            Berufs=
menſchen im Auge gehabt, ſondern ſtets die Erziehung zur 
            Perſön=
lichkeit. Schon vor Jahrzehnten habe das Realgymnaſium mit der 
Bücherkultur aufgeräumt, mit der Anſammlung des Gedächtnisſtoffes, 
ſondern die Ausbildung der Totalität, der ſeeliſchen Anlagen, 
            durch=
geführt. Schon ſeit 20 Jahren habe die Schule die Forderungen 
            er=
füllt, die jetzt in modernen Schlagworten erhoben würden. Immer 
mehr hätte das Haus vergrößert werden müſſen, um die Zahl der 
Schüler aufzunehmen. Mit Dankbarteit empfinde man heute, daß die 
Schrle das Rüſtzeug für das ſpätere Leben gegeben habe. Darum ſeien 
die ehemaligen Schiler ſtolz auf ihne Anſtalt und empfänden Freude, 
Stolz und Dankbarkeit. Kein ehemaliger Schüler dürfe den Verein 
            fern=
bleiben, der eine Geſinnungsgemeinſchaft ſei. Man habe an den 
            Grund=
feſten der Entwickelung des Nealgymnaſiums gerüttelt und auf die 
Naturwiſſenſchaften einen Angriff unternommen; alle Freunde der 
            An=
ſtalten ſollten ſich zuſammentun, um die Angriffe abzuſchlagen und die 
alte, bewährte Form des Realgymnaſiums zu bewahren. Die Schule 
foll beitragen zur körperlichen Ertüchtigung; darum ſollten die 
            ehe=
maligen Schüler beitragen zur Jubiläumsſpende, von der ein Landheim 
errichtet werden ſoll. Die Rede ſchloß mit einem Hoch auf das 
Realgymnaſium, den derzeitigen Leiter und das Lehrerkollegium. 
Herr Oberſchulrat Ritſert führte in einer Rede u. a. aus: Eine 
Hundertjahrfeier iſt ein ſeltenes Ereignis. Stolz erfüllt uns, daß wir es 
erleben. 1826 entſtand die erſte Anſtalt. Zwei Klaſſen mit 133 Buben 
umfaßte ſie. Aus dem kleinen Pflänzchen iſt ein ſtattlicher Baum 
            ent=
ſtanden; es ſind aus ihm die Oberrealſchule und das Realgymnaſium 
hervorgegangen. Weil kein Naum in der Stadt groß genug iſt, feiert 
jede Schulgattung beſonders ihr Feſt. 1873 wurde die Nealſchule erſter 
Ordnung geſchaffen, ſpäter erhielt ſie den Namen Realgymnaſium. Der 
Redner zählte die verſchiedenen Veranſtaltungen zum Jubiläum auf 
und forderte die Anweſenden herzlich auf, die Anſtalt, die alten Klaſ= erfremt ſich fortgeſetzt eines regen Beſuches, ein Beweis, daß ſeine ſtarke 
ſtalt 37 Klaſſen, 56 Lehrer und 957 Schüler. Der Redner dankte für die 
ehrenden, anerkennenden Worte, die von allen Seiten der Schule gezollt 
wurden. Die guten Beziehungen zwiſchen der Schule und dem Verein 
ehemaliger Schüler möchten ſich immer enger tnüpfen. Der Redner 
            for=
derte auf zu einem dreifachen Hoch auf den Verein ehemaliger Schüler 
und der Freunde des Realgymnaſiums zu Darmſtadt, in das die 
            An=
weſenden lebhaft einſtimmten. 
Nachdem Herr Prof. Kabel zahlreiche Glückwünſche ehemaliger 
Schüler der Anſtalt verleſen hatte, folgten verſchiedene künſtleriſche 
Darbietungen. Herr Stadtamtmann Jockel bot Liedervorträge und 
Herr Eduard Goebel trug Dichtungen in Darmſtädter Mundart vor; oper Berlin), mit dem die Spielzeit am Montag, den 4. Oktober, im 
beide fanden eine dankbare Zuhörerſchaft. 
In der üblichen Weiſe, mit gemeinſamen Liedern und Trinkſprüchen, 
darunter auch auf den Dichter eines Liedes, Herrn Rechnungsrat 
Enders und Prof, Köſer, vollzog ſich der weitere Verlauf des Heſſe von ſeinem Landſitz bei Lugano zum Vortrag eigener Dich= 
Kommerſes.
 — Hefſiſches Landesthegter. Die Heſfiſche 
            Spielgemein=
ſchaft, die bekanntlich in der vorigen Spielzeit zur Pflege heſſiſcher 
Volksdichtung von der Generaldirektion des Heſſiſchen Landestheaters 
konſtituiert wurde, und deven Mitglieder ſich in dankenwerter Weiſe 
in vollkommen uneigennütziger Weiſe der Sache zur Verfügung ſtellen, 
beginnt ihre diesjährige Tätigkeit am Sonntag, den 3. Oktober im 
Kleinen Haus mit der Aufführung von Niebergalls Lokalpoſſe „Der 
tolle Hund‟. Die Inſzenierung leitet Eduard Göbel, die neuen 
Dekorationen werden in den Werkſtätten des Landestheaters nach 
            Ent=
würfen von Architekt Hartmuth Pfeil angefertigt. 
Im Kleinen Haus gelangt heute Paul Raynals Tragödie „Das 
Grabmal des unbekannten Soldaten”, die als letzte 
Schauſpielneuheit der vergangenen Saifon gegeben wurde, zur 
            Auffüh=
rung. Die Beſetzung iſt mit Beſſie Hoffart, Max Nemetz und Joachim 
Büttner unverändert geblieben. Inſzenierung: Jakob Geis; 
            Bühnen=
bild: Lothar Schenck von Trapp. 
Das Marionettentheater Grimmſcher Märchen, 
deſſen Darbietungen in allen Städten Deutſchlands mit größtem Beifall 
begrüßt wurden, bringt heute, Sonntag, nachmittags 4 Uhr, im Kleinen 
Haus, und morgen, Montag, nachmittags 4 Uhr, im Großen Haus, das 
Märchenſpiel „Die Brewer Stadtmuſikangen” und den 
luſtigen Einakter „Die böſen Buben” zur Aufführung. Die Preiſe 
ſind ſehr niedrig gehalten und bewegen ſich zwiſchen 30 Pfg. und 1,50 Mk. 
In der laufenden Woche beginnt das Schauſpiel ſeine Proben zu 
Shakeſpeares Trauerſpiel „Macbeth”. Inſzenierung: Edgar Klitſch. 
— Gleichzeitig wird unter der Regie von Oskar Fritz Schuh Schönthans 
Luſtſpiel „Der Raub der Sabinerinnen” vorbereitet. — In 
der Oper beginnen die Bühnenproben zu Wagners Vorabend zur 
            Tetra=
logie „Das Rheingold”. 
— Arien= und Balladenabend Theo Heuſe==Roſenſtock. Der Arien= 
und Balladenabend, den Opernſänger Theo Heuſer mit 
            Generalmuſit=
direktor Joſ. Roſenſtock am Freitag, den 8. Oktober, abends 8 Uhr in 
der Otto Berndt=Halle der techniſchen Hochſchule veranſtaltet, begegnet 
jetzt ſchon in allen muſikliebenden Kreiſen Darmſtadts weitgehendſter 
            Be=
achtung. Herr Heuſer wird neben Arien ſeiner beſten Opernpartien, 
ſelten zu Gehör gebrachte Balladen ſingen, die mit Generalmuſikdirektor 
Joſ. Roſenſtock am Flügel, ſicherlich eine hohe hinſtleriſche Geſtaltung 
ſinden und lebhaftes Intereſſe allgemein wachrufen werden.
 Bevorſiehender Ablauf von Aufwertungsfriſfen! 
1. Sparkaſſenguthaben, die in der Inflationszeit 
von einer öffentlichen Sparkaſſe an die andere überwieſen 
            wor=
den ſind, müſſen ſpäteſtens 30. September 1926 bei der das 
aufwertungsberechtigte Sparguthaben verwaltenden Sparkaſſe 
Sparkaſſenguthaben, bei deren entwerteter Rückzahlung 
            nach=
weisbar ſchriftlich oder mündlich ein Vorbehalt erklärt wor= haben. (Sie haben es nicht!) 
den iſt. Vormünder, Pfleger, Stiftungsverwalter müſſen dieſe 
erledigen. Frühere Anmeldungen ſind ungültig. 
September 1926 Anmeldung der Aufwertung von 
zur Pfandbrief=Emiſſionsbank (Hypothekenbank) nicht zur Depot= 
Vorbehalt durch Beiſügung von Briefkopien uſw. begründen! 
Falls Pfandbriefbank Anerkenntnis des Aufwertungsanſpruchs 
auf Grund Vorbehalts ablehnt, prozeßrechtliche Feſtſtellungsklage 
bis ſpäteſtens 31. Oktober 1926 zuläſſig.
 — Oeffentliche Hauptzrobe zum 1. Sinfoniekonzert. Da Heinrich 
Rehkemper, der Soliſt des 1. Sinfoniekonzertes, bereits in 
            Darm=
ſtadt eingetroffen iſt und an einer Probe für das Konzert ſchon 
            teil=
genommen hat, kann die für Montag, den 27. September, vormittags 
10½ Uhr, angeſetzte Probe als öffentliche Hauptprobe 
            ſtatt=
finden. Die Eintrittskarten zur Hauptprobe werden Sonntag und 
            Mon=
tag vormittag an der Tageskaſſe des Großen Hauſes zum Preiſe von 
2 Mark abgegeben. Hierdurch iſt den Beſuchern des Konzertes die 
            Mög=
lichkeit geboten, das geſamte Programm, das neben den Mozart= und 
Mahlergeſängen Rehkempers das 5. Brandenburgiſche Konzert von 
Bach und die 5. Sinfonie von Beethoven enthält, zweimal zu hören. 
            Be=
ſonders freudig wird jedoch dieſe Mitteilung von den auswärtigen 
            Be=
ſuchern, ſowie von den zahlreichen Muſitfreunden begrüßt werden, die 
bei der ſtarken Mietbeteiligung und der lebhaften Nachfrage nach 
            Tages=
karten keinen ihren wirtſchaftlichen Verhältniſſen entſprechenden Platz 
für das Konzert ſelbſt mehr kaufen konnten, nunmehr aber in der 
            öffent=
lichen Hauptprobe einen vollwertigen Erſatz zu billigem Preiſe erhalten. 
Leider kann der von vielen Seiten an die Generaldirektion gerichtete 
Wunſch, wieder, wie früher, die Hauptproben aller Sinfoniekonzerte 
öffentlich abzuhalten, angeſichts der enorm geſtiegenen Arbeitslaſt aller Herr Amtmann Göbel war der Dichter, Herr Ernſt Stöſſel 
Beteiligten nur in ganz beſonders günſtigen Ausnahmefällen, wie im 
vorliegenden, erfüllt werden, während in der Regel auch in dieſem 
Jahr die Hauptproben zur letzten Ausfeilung der Programmnummern 
benötigt werden, und deshalb nichtöffentlich ſtattfinden müſſen.
 Ot 
DRft 
wenm 14z ſeig
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2000 neue Modelle bei: 
Nf
 — Fechten. Heute findet im Saalbau das große Wettfechten des 
Verbandes mittelrheiniſcher Fechtklubs ſtatt, auf das wir unſere Leſer 
beſonders aufmerkſam machen. Die ſehr intereſſanten Kämpfe dauern 
von vormittags 9 Uhr bis abends 6 Uhr. Auch der deutſche Meiſter 
Caſmir wird antreten. 
— Kunſthalle am Rheintor. Die Kollektiv=Ausſtellung Paul Theſing 
ſenzimmer und den neuen Phyſikſaal zu beſichtigen. Jetzt habe die An= künſtleriſche Perſönlichkeit in allen Kreiſen der Bevölkerung anerkannt 
wird. Für Ankäufe von Bildern und Zeichnungen macht ſich ein 
            er=
freuliches Intereſſe geltend. Auch die auswärtige Preſſe, führende 
            Ber=
liner Blätter an der Spitze, würdigen eingehend und ſachlich das Werk 
des Künſtlers. 
— Die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft hat infolge 
            Be=
kanntgabe ihres Winterprogramms einen erfreulichen Zuwachs neuer 
Mitglieder zu verzeichnen. Die Reihenfolge der Veranſtaltungen iſt 
nunmehr, wie folgt, vorgeſehen. An den Tanzabend der 
            berühm=
ten Tänzer Harold Kreuzberg und Eliſabeth Grube (Staats= 
Kleinen Haus des Landestheaters eröffnet wird, ſchließt ſich Ende 
            Ok=
tober der Rezitationsabend von Dr. Leonhard Blaß=Berlin über 
„Deutſche Dichter der Grenzlande‟. Im November kommt Hermann 
tungen nach Darmſtadt; für Dezember iſt der dramatiſche Abend „Der 
unbekannte Shakeſpeare” im Landestheater vorgeſehen. Die 
Vorträge des bekannten Freud — Schüler Dr. Wilhelm Steckel= 
Wien — über neue pſychoanalytiſche Forſchungen und von Hans 
            Blü=
her=Berlin über. Der mythiſche Grund der Geſchichte” ſchließen ſich 
in den folgenden Monaten an. Ein Lautenabend von Robert 
Kothe und Lies Engelhard ſowie ein Vortragsabend „Moderne 
Lyrik”, der ausgezeichneten Vortragskünſtlerin Elſe Johannſen= 
Hamburg geben den Ausklang des Winterprogramms. Das Programm 
vereinigt die wertvollſten Gaben von Kunſt und Wiſſenſchaft und bietet 
in jedem Monat einen überaus genußvollen Abend gegen den äußerſt 
geringen Mätgliedsbeitrag von 6 Mk. für Saal oder 10 Mk. 
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ten Sperrſitz. Jeder, der an den Gütern der Kultur teilnehmen möchte, 
ſollte von der günſtigen Gelegenheit Gebrauch machen und ſich zur 
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gliedſchaft bei der Buchhandlung A. Bergſtraeßer anmelden. (S. Anz.) 
— Orpheum. Heute 1. Wiederholung des luſtigen, an 
            Situations=
komik reichen Operettenſchwanks „Die Königin der Nacht” von 
Franz Arnold und Ernſt Bach, Muſik von Walter Kollo. Es gelten 
auch heute volkstümliche Preiſe von 80 Pfg. bis 250 Mk. Der 
            Karten=
verkauf findet ſtatt: Verkehrsbureau von 9—12, Kiosk, Ernſt=
            Ludwigs=
platz, von 10—6 Uhr, ſowie an der Kaſſe Orpheum ab 3 Uhr 
            ununter=
brochen. (Siehe Anzeige.) 
— Im Hotel Prinz Heinrich, Bleichſtraße, findet heute Sonntag 
abend feines Konzert ſtatt. Der Beſuch wird beſtens empfohlen. (Näh. 
ſiehe Anzeige.) 
— Ihren 80. Geburtstag feiert am 28. September in voller geiſtiger 
Friſche Frau Berta Fiſcher, Beckſtraße 63. Die Beſucher der früheren 
Konditorei Fiſcher am Luiſenplatz werden ſich der allezeit gefälligen 
Frau noch gern erinnern. 
— Im Monat Auguſt 1926 wurde die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr 
zehnmal alarmiert, und zwar bei 2 Mittelfeuern, 2 Kleinfeuern und 
4 ſonſtigen Hilfeleiſtungen. Der Sanitätsdienſt erſtreckte ſich auf 105 
Transporte. In 10 Fällen wurde erſte Hilfe auf der Wache geleiſtet. 
— Freigabe ſämtlicher Schnellzüge für Sonntagsfahrkarten in Baden. 
Für die Dauer des am 3. Oktober beginnenden Winterfahrplanabſchnittes 
werden bei der Reichsbahndirektion Karlsruhe außer ſämtlichen Eil= und 
beſchleunigten Perſonenzüigen auch fämtliche Schnellzüge, mit 
            Aus=
nahme der FD=Züge 163/164 Baſel—Holland, für 
            Sonntagsrückfahr=
karten freigegeben. Bei Benutzung von Schnellzügen iſt in jedem Fall 
der volle Schnellzugszuſchlag zu entrichten.
 Grenzgang 1926. 
Nach altem Brauch hatten ſich geſtern vormittag wieder einmal die 
Väter und — eine (!!!) Mutter der Stadt zuſammengefunden, um 
in der heute grbräulich gewordenen Form die Grenzen der Vaterſtadt 
abzugehen, zu ſehen, ob kein Grenzſtein der Gemarkung in böſer 
            Ab=
ſchriftlich angemeldet werden; zum gleichen Termin (30. Sept.) ſicht verrückt, oder ob kein Baum im Stadtwald ſeinen Standort 
            ge=
ändert, oder ob — die „Worſchtweck” irgendwie an Qualität verloren 
Vom Oſtbahnhof aus ging diesmal unter Führung von Herrn Ober= 
Aumeldung für die von ihnen verwalteten Sparkaſſenguthaben, förſter Burck der Grenzgang auf nächſtem Wege hinein in den 
            herr=
lichen Wald, der auf Schritt und Tritt — es ging zur Bismarck= 
2. Pfandbriefaufwertung. Bis ſpäteſtens 30, iche — wunderbare Ausblicke in eine überraſchend, ſchöne Natur 
öffnete, die wir Darmſtädter, ſoweit Tagesfron uns feſſelt, ja ſo ſelten 
chauten dürfen. 
Pfandbriefen auf Grund Vorbehalts der Rechte) An der Bismarckeiche, deren gigantiſcher Stamm Herrn 
Haurys begehrliche Blicke auf ſich zog, war Halt. Hier harrte köſtliches 
bank! Genaue Bezeichnung der hingegebenen Pfandbriefe. Den Frühſtück — Wurſtweck und Bier — der Grenzgänger, die nach 
            anſtren=
gendem Marſch der Stärkung dringend bedurften, dieſe aber in ſo 
            kraft=
ſpendender Fülle empfingen, daß heiße Redeturniere zum Austrag 
            ge=
bracht wurden, die erſt Abkühlung fanden durch den — Regen, der, in 
gleich reicher Fülle, den Weitermarſch zum Oberwaldhaus 
            ſtaub=
frei geſtaltete. Vorher aber ſtand aus der Vergangenheit Tagen ein 
Mahner auf, ein Bürger Darmſtadts in der Tracht des 16. 
            Jahr=
hunderts: 
„Auch uns betrafen ſchmerzlich jene Nöte, 
Die Feindesdruck und Kriegeszeit gebar, 
Doch beſſrer Tage lichte Morgenröte. 
Noch immer tröſtend aufgeſtiegen war! 
So folge jeder denn in treuem Sinn 
Dem ernſt=gewählten Weg zu ſeinem Ziele 
Und ſeid gewiß: Sind’s auch der Pfade viele 
Betritt ſie reiner Wille, bringt’s Gewinn! 
Vor allem haltet feſt an jenem Fühlen, 
Das ſeit Jahrhunderten den Grenzgang trägt! 
Hier mögen heiße Herzen lind ſich kühlen, 
Ward doch als Friedensfeſt der Tag geprägt! 
Und wenn es jetzt für mich zu ſcheiden gilt, 
So grüß ich Euch — erfüllt von heißem Hoffen —, 
Daß ſtets Euch ſtehn die Segensquellen offen, 
Aus denen Heil für unſer Darmſtadt quillt!“ 
der wirkungsvolle Sprecher des ſchönen Prologs. 
Dann, wie geſagt, regnete es, nein, es goß in Strömen, aber 
es konnte die gute Stimmung nicht verderben, und nach einer 
            Unter=
brechung ſtrafrechtlichen Charakters — es wurde irgendwo eine 
            Wald=
hütte erbrochen, um Schutz zu ſuchen gegen das allzu viele Naß — kam 
man im Oberwaldhaus an. In der ſchön geſchmückten neuen Halle 
            er=
blühte dann die willkommene Ausgleichsmöglichkeit zwiſchen äußerer 
und innerer Feuchtigkeit. Doch, das geht keinen Nichteilnehmer etwas an. 
Ein Trio des Städtiſchen Orcheſters ſtellte feine Tafelmuſik zum 
biederen Hirſchmahl, von Herrn Döhring trefflich zubereitet. 
Den Reigen der Tiſchreden eröffnete Herr Oberbürgermeiſter Dr. 
Gläfſing. Nach einer Begrüßung der Herren Vertreter der Reichs= 
und Staatsbehörden führte der Oberbürgermeiſter zu Beginn u. a. das 
folgende aus: 
Die Vergangenheit liebte es, in der Art eines Volksfeſtes den 
Grenzgang zu begehen unter Teilnahme der Behörden, des Staates und 
insbeſondere Forſt= und Feldbeamten. Wir Menſchen der Gegenwart 
ergreifen freudig den Anlaß, unſere Wälder unter fachverſtündiger 
            Füh=
rung, und die Stadtverwaltung ſowie den Stadtrat in vollſter Harmonie 
an dieſem Tage zu ſehen. Die Natur erſcheint uns mit ihren 
            lebens=
vollen und neues Leben geſtaltenden Widerſprüchen ewig jung. „Was 
da iſt, war noch nie; was war, kommt nicht wieder; alles iſt neu und 
doch wieder das Alte‟. Wir ſind mit unſerer Natur verbunden und 
fühlen in unſeren Wäldern eine Quelle ewiger Schönheit, Kraft und 
Lebensfreude. Aber auch die Bäume und Gärten innerhalb des 
            Stadt=
bereiches ſind in einer Gartenſtadt beinahe Allgemeingut. Die 
            Neu=
geſtaltung des Herrngartens, die auch den Erwerbsloſen Arbeit 
            ver=
ſchaffte, fand bei uns einen beſonders dankbaren Boden und wurde mit 
aufrichtiger Freude begrüßt. 
Wenn ich zurückblicke auf die Grenzgänge, die wir auch in der Zeit 
des Krieges und der Nachkriegszeit veranſtalteten, dann war es immer 
ſo, daß wir, im Herbſt und vor dem Beginne eines Winters ſtehend, 
die fragenden Blicke nach der Zukunft richteten. Wir blickten auf die 
zurückgelegte Bahn und wollten in die Zukunft ſehen. Auch heute 
            er=
füllen wieder nicht leichte Zukunftsſorgen die mittleren und kleineren 
Länder im Reiche. Die Sorgen der Staatsregierung ſind auch die 
            Sor=
gen der Stadt. Iſt doch unſere Stadt in ihrer Entwickelung bedeutfam 
mit der Zukunft unſeres Heimatlandes verbunden. Unſer Land Heſſen 
iſt ein uraltes Kulturland. Unſere Provinzen bilden eigenartige, ſcharf 
charakteriſierte Welten. Der Odenwald, der Odenwälder, die 
            Berg=
ſtraße, der Garten der Provinz Starkenburg, das kraftvolle Volk, die 
ernſte Landſchaft und Bauart in Oberheſſen, Rheinheſſen mit ſeiner 
gewerbefleißigen, frohgemuten und lebhaften Bevölkerung, mit ſeiner 
ganz anderen Art bieten gewiß Entwickelungsmöglichkeiten auch für die 
Zukunft. Sie ſtellen beſondere Kulturzentren dar und haben als die 
Sitze ſoſcher Zentren hervorragende Leiſtungen in Gegenwart und 
            Ver=
gangenheit zu verzeichnen. Es wird am beſten möglich ſein, dieſe 
            liebe=
volle Arbeit für die Kultur in einem gewiſſen Umfange fortzuſetzen, 
wenn wir Herr unſerer eigenen Geſchicke bleibend, unſer Land Heſſen 
durch die kommenden Gefahren glücklich hindurchſteuern. Wie wollen 
der Hoffnung Ausdruck geben, daß die Laſten unſeres Landes verringert 
werden, wenn durch die neuen Maßuahmen des Reiches, der Länder 
und der öffentlichen Verbände es gelingt, die Erwerbsloſigkeit zu 
            veu=
ringern. Wir wollen der Hoffnung Ausdruck geben, daß es der neuen 
Außenpolitik des Reiches gelingen möge, die Beſatzungslaſten, auch 
            un=
ſeres Landes, in einem großen Umfange herabzuſetzen. 
Die Natur hat uns noch einen ſonnigen Herbſt gegeben und eine 
ſtille Luft. Es löſt ſich mr von den Zweigen, was vor dem milden 
Strahle dieſer warmen Sonne fiel. Möge der Glanz dieſer losgelöſten 
Sonnentage über unſerem Leben und unſerem Wirken erhalten bleiben, 
auch im kommenden Winter. Möge er ein Symbol ſein für eine beſſere 
Zukunft! 
Die Rede ſchloß mit einem Hoch auf unſer Heimatland Heſſen und 
ſeine Zukunft. 
Dann folgte ein Lied von K. H. Göbel, des eine Stroſhe hier 
            fol=
gen mag: 
Das Wandern beut der Freuden viel 
In Tal und Bergeshalde; 
Zwar ändern Zwecke ſich und Ziel, 
Doch bleibt der Geiſt der alte: 
Und ziehn wir heut auch nicht mehr aus. 
Zum Steinen und zum Rainen, 
So ſoll uns doch ein wackrer Schmaus 
In Fröhlichkeit vereinen. 
Den Dank der zum Grenzgang geladenen Gäſte ſprach 
            Probinzial=
direktor Kranzbühler aus, voll Humor und Herzlichkeit, wie 
immer, den Wunſch ausſprechend, die Zeit als nahe herbeizuführen, 
da es wieder möglich ſei, den Grenzgang nach dem Weſten der Stadt 
ausdehnen zu können (Bravol) Sein Toaſt klang aus in ein Hoch 
auf das Blühen und Gedeihen der Landeshauptſtadt Darmſtadt, das 
            herz=
lichſt Widerhall fand. 
Herr Stadtv. Dr. Noellner hielt als älteſter der Stadtväter 
eine Lobrede auf die Stadtverwaltung, beſonders auf Bürgermeiſter 
Buxbaum, was lebhafte Zuſtimmung auslöſte. Auch die Verdienſte 
der übrigen . . . zig Bürgermeiſter Darmſtadts fanden Anerkennung 
und fröhlich Lob. Sein Hoch galt ſämtlichen Darmſtädter 
            Bürger=
meiſtern. 
Herr Stadtv. Kolb gab, wvie immer, in der ihm ausgezeichnet 
            lie=
genden Form humorvoller Dichtung den Bericht über das vergangene 
Jahr Tätigkeit der Stadtverordneten, deren „Schwächen” ſeine 
            beſon=
dere Stärke ſind. Es war ein ganz trefflicher Jahresbericht, eine 
ausgezeichnete, liebenswürdige, aber treffende Kritik, die auch Bienchen 
Bimmbernells verſchmähte Liebe zum Bürgermeiſter Buxbaum, die 
Preſſe, das Sportfeſt im beſonderen, Herrngarten, Natskeller, Theater 
uſw. uſw. in ihren Bereich zog. 
Herr Bürgermeiſter Mueller verteidigte ſich geſchickt gegen die 
mancherlei ſatyriſchen Anſpielungen auf ſeine Wiener Flugerlebniſſe mit 
der berühmten ſchönäugigen Roſa und toaſtete auf die Darmſtädter 
Frauen. 
Der offizielle Teil war damit beendet, nicht aber das Grenzgangf=ſt, 
deſſen harmoniſch Ende abzuwarten harte Berufspflicht uns verſagte, 
I. St.
 — Preußiſch=ſüddeutſche Staatslotterie. Wie aus dem Anzeigenteil 
erſichtlich iſt, werden die ſeitherigen Spieler, ſofern ſie auf ein 
            Weiter=
ſpiel reflektieren, nochmals darauf aufmerkſam gemacht, die ſeither 
            ge=
ſpielten Losteile unverzüglich bei dem zuſtändigen ſtaatlichen Lotterie= 
Einnehmer zu erneuern. Am 5. Oktober müßte anderweit darüber 
verfügt werden, da die Nachfrage nach Loſen wiederum eine ungemein 
große iſt.
Seite 6
Sonntag, den 26. September 1926
Nummer 261
 Probinzialausſchuß. 
1. Geſuch der Marie Keßler, geb. Pies, zu Darmſtadt um 
            Er=
teilung der Erlaubnis zum Betrieb einer Schantwirtſchaft mit 
            Brannt=
weinausſchank im Hauſe Lauteſchlägerſtraße 4. Erſchienen die 
            Geſuch=
ſtellerin mit ihrem Vertreter Rechtsanwalt Dr. Löb. 
Das Lokal, in welchem Frau Keßler ein Café betreibt, befindet ſich 
gegenüber der Hochſchule. Die Inhaben des Betriebes haben in den 
letzten Jahren zweimal gewechſelt. Der letzte war Walb. Die Ehefrau 
hat das Geſuch eingereicht, weil ſie früher das Wirtsgewerbe ausgeübt 
hat und der Ehemann als Kaufmann tätig iſt. Frau Keßler hat einen 
ſtudentiſchen Mittagstiſch mit mittags 40 Studenten und einen guten 
Bierausſchank (10 Hektoliter im Monat). Zum Bierausſchank wurde ihr 
vorläufige Erlaubnis erteilt. Die Weine liefert von ſeinen Güitern der 
Vater Pies. Die Wirteinnung bejaht die Bedürfnisfrage 
            Stadtverord=
netendeputation und Polizeiamt verneinen ſie. Der Vertreter der 
            Ge=
ſuchſtellerin betont den beſonderen Charakter der Speiſewirtſchaft, was 
auch die Wirteinnung anerkenne, und hebt den Umſtand hervor, daß es 
ſich für Frau Keßler auch um eine Exiſtenzfrage handle. Die 
            Kon=
zeſſion wird erteilt. 
2. Geſuch des Ernſt Krautwurm zu Darmſtadt um 
            Er=
teilung der Erlaubnis zum Betrieb einer Schantwirtſchaft mit 
            Brannt=
weinausſchank im Hauſe Heidelbergerſtraße 179. Erſchienen: 
            Geſuch=
ſteller und ſein Vertreter Rechtsanwalt Neuſchäffer. Das Haus befindet 
ſich neben der keramiſchen Manufattur, die, wie vom Geſuchſteller 
            aus=
geführt wird, über 100 Arbeiter beſchäftige. Das Lokal erwartet 
            zahl=
reichen Zuſpruch von den Ausflüglern und Sonntagsſpaziergängern, 
auch der nahe Sportplatz ziehe zahlreiches Publikum an. Wirteinnung 
und Wirtſchaftsdeputation bejahen das Bekürfnis. Dagegen ſpreche ſich 
Polizeiamt entſchieden und Kreisamt gegen das Geſuch aus; das erſtere 
erklärt, die Räume ſeien den baulichen Anforderungen nicht entſprechend 
und zu beanſtanden. Das Bedürfnis werde durch das Lokal in der 
Beſſunger Turnhalle hinreichend befriedigt, die keramiſche Manufaktur 
beſchäftige nur 65 Arbeiter und eine in unmittelbarer Nähe derſelben 
betriebene Wirtſchaft würde für die Arbeiter nur einen Anreiz, Geld 
auszugeben, darſtellen. Der Geſuchſteller will eine bauliche 
            Beanſtan=
dung durch Niederreißung einer Zwiſchenwand beſeitigen. Sein 
            Ver=
treter hebt hervor, daß gerade die Beſucher des Sportplatzes von 
            Beſ=
ſungen auf ein nahes Lokal Wert legen, auch der Hundedreſſurplatz 
locke zahlreiche Beſucher an. Die Konkurrenzunternehmungen ſeien doch 
ſchon recht weit entfernt. Der Samenhandel, den die Familie 
            Kraut=
wurm ſeither betrieben habe, ſei infolge des ſtaatlichen Wettbewerbes 
in Gammelsbach und Beerfelden bedeutend zurüickgegangen, der Sohn 
Krautwurm wolle ſich eine neue Exiſtenz gründen, Vorgarten und 
Hintergarten würden zu Wirtſchaftszwecken benutzt werden und ſo ein 
Ausflugsziel bilden. Das Geſuch wird abgewieſen. Ein 
            Be=
dürfnis hat das Gericht nicht anerkennen können. 
3. Antrag des Kreisamtes Darmſtadt auf Entziehung des dem 
Jakob Gebhardt zu Darmſtadt erteilten Kraftfahrzeugführerſcheins. 
Gebhardt iſt Chauffeur und hat nach den gemachten Feſtſtellungen am 
26. Juni 1996 im betrunkenen Zuſtande einen Zuſammenſtoß der von 
ihm geleiteten Autodroſchke mit einem ſtädtiſchen Sprengwagen 
            ver=
urſacht, wobei er ſelbſt und ſein Begleiter Roch verletzt wurden. 
            An=
klage gegen Gebhardt iſt in ſtrafrechtlicher Hinſicht erhoben. Nach ſeinem 
eigenen Zugeſtändnis iſt Gebhardt nicht eben ſchlaftrunken geweſen, als 
der Zuſammenſtoß erfolgte, wohl aber hatte er gegen Morgen noch eine 
Fahrt ins Mühltal mit einem Fahrgaſt unternommen und vorher 
Alkohol zu ſich genommen. Das Kreisamt beantragt Entziehung des 
Scheins auf die Dauer von drei Jahren. Der Vorſitzende hält Gebhardt 
vor, daß der Chauffeur, wenn ſich Schlafbedürfnis bei ihm einſtelle, 
unter allen Umſtänden ſeinen Wagen nicht mehr weiter lenken dürfe, 
die Gefahren für den Straßenverkehr ſeien zu groß. Der 
            Kraftfahr=
zeugführerſchein wird dem Jakob Gebhardt auf die 
Dauer von1 Jahrentzogen und die Zuläſſigkeit der ſofortigen 
Einziehung des Scheins (vor Rechtskraft des auf Entziehung des Scheins 
lautenden Urteils) ausgeſprochen. 
4. Geſuch des Franz Alfons Samstag zu Bensheim um 
Erteilung der Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit 
            Brannt=
weinausſchank im Hauſe Friedhofſtraße 19. Erſchienen: der Geſuchſteller. 
Die Wirteinnung betont, in Bensheim ſeien genug Wirtſchaften ſie 
ſpricht ſich gegen jede Neukonzeſſionierung aus. Die Anſicht der 
            Wirt=
ſchaftsdeputation der Stadtverordneten hat gewechſelt; das Bedürfnis 
wurde zunächſt bejaht, dann verneint, ſchließlich bejaht. Das Polizeiamt 
verneint das Bedürfnis. Nach dem vorgelegten Lageplan befinden ſich 
in der Entfernung von 145—525 Metern 13 Wirtſchaften. Die 
            Wirt=
ſchaft ſoll dem Ausflügler= und Sonntagsverkehr, beſonders auch in 
Richtung Zell=Gronau, dienen. Die Konzefſion wird 
            bedin=
gungsweiſe erteilt. 
5. Antrag des Kreisamtes Darmſtadt auf Entziehung des dem 
Louis Hein zu Daumſtadt erteilten Kraftfahrzeugführerſcheins. 
Ein Unfall, der ſpät abends ſich am 29. März 1926 in der Allee zwiſchen 
Rummelbräu und Landwirtſchaftskammer ereignet hatte, bei dem der 
Hausdiener eines hieſigen Hotels überfahren und verletzt wurde, hat 
Louis Hein mit ſeinem Kraftwagen fahrläſſigerweiſe verurſacht. Durch 
rechtskräftiges Urteil vom 6. Juli 1926 wurde er wegen fahrläſſiger 
Körperverletzung (8 230, Abſ. 2 StGB.) und Zuwiderhandlung gegen 
das Kraftfahrzeuggeſetz zu Geldſtrafen von 200 und 100 Mark verurteilt. 
Der Vertreter des Hein hat als Sachverſtändigen den Inhaber der 
Autozentrale und Automobilbeſitzer Lehe geladen. Hein beſitzt ſeit 12 
Jahren den Führerſchein, den das Kreisamt ihm auf die Dauer von 
3 Jahren zu entziehen beantragt. Der Sachverſtändige Lehe, der auch 
eine Fahrſchule hier betreibt, betont, daß bei Regenwetter der vor dem 
Auto herfahrende Hoteldiener mehr nach der Mitte der Fahrbahn auf 
den Schienen ſtatt rechts gefahren ſei und vom Autolenker, wenn die 
Scheiben beſchlagen waren, nicht hätte bemerkt werden können, der 
            Hotel=
diener ſei vom Kotflügel angefahren worden. 
Der Anwalt des L. Hein erörtert die Entſchuldigungsgründe, die 
dem Autofahrer hier zur Seite ſtehen, die Unſitte der Hoteldiener, auf 
den Schienen der Straßenbahn zu fahren, der Hoteldiener habe eine 
Mitſchuld an dem Autounglück gehabt, auch bekundet, daß er kein 
Intereſſe an der Strafverfolgung habe. Die Anſprüche des Hoteldieners 
in zivilrechtlicher Hinſicht ſeien Anfangs September vergleichsweiſe mit 
500 Mk. Abfindung erledigt worden. Das Wandererauto werde benutzt, 
um das Fleiſch vom Schlachthauſe in den in der Schuſtergaſſe gelegenen 
Laden zu bringen. Dieſes Metzgergewerbe betreibe Hein wieder und 
gebrauche das Auto, da er keinen Geſellen beſchäftige. Hein leide an 
Nerven= und Herzmuskelſchwäche, wie ein Arzt in Bad=Nauheim 
            begut=
achte, könne alſo das Fleiſch nicht felbſt transportieren. Hier handle es 
ſich um eine Exiſtenzfrage für den wieder das Gewerbe betreibenden 
Metzgermeiſter. Als Strafe möge eine Verwarnung dienen, oder doch 
der Schein nur für eine ganz kurze Zeit entzogen werden. Hein ſei 
durch die Vorgänge im Jahre 1923 (Sturm auf ſeinen Laden) ſchon 
ſchwer genug geſchädigt, ſeine diesbezüglichen Schadenserſatzanſprüche 
ſeien, weil verſpätet, abgelehnt worden. Das Urteil entzieht 
den Führerſchein auf die Dauer von 6 Monaten von 
Rechtskraft des Urteils an und ſpricht zugleich die Zuläſſigkeit der 
            ſo=
fortigen Einziehung des Scheins aus.
 Bevorſtehender Ablauf von Aufwertungsfriſſen! 
1. Sparkaſſenguthaben, die in der Inflationszeit 
von einer öffentlichen Sparkaſſe an die andere überwieſen 
            wor=
den ſind, müſſen ſpäteſteus 30. September 1926 bei der das 
aufwertungsberechtigte Sparguthaben verwaltenden Sparkaſſe 
ſchriftlich angemeldet werden; zum gleichen Termin (30. Sept.) 
Sparkaſſenguthaben, bei deren entwerteter Rückzahlung 
            nach=
weisbar ſchriftlich oder mündlich ein Vorbehalt erklärt 
            wor=
den iſt. Vormünder, Pfleger, Stiftungsverwalter müfſen dieſe 
Aumeldung für die von ihnen verwalteten Sparkaſſenguthaben 
erledigen. Frühere Anmeldungen ſind ungültig. 
2. Pfandbriefaufwertung. Bis ſpäteſtens 30. 
September 1926. Anmeldung der Aufwertung von 
Pfaudbriefen auf Grund Vorbehalts der Rechte 
zur Pfandbrief=Emiſſionsbank (Hypothekenbank), nicht zur 
            Depot=
bank! Genaue Bezeichnung der hingegebenen Pfandbriefe. Den 
Vorbehalt durch Beifügung von Briefkopien uſw. begründen! 
Falls Pfandbriefbank Anerkenntnis des Aufwertungsanſpruchs 
auf Grund Vorbehalts ablehnt, prozeßrechtliche Feſtſtellungsklage 
bis ſpäteſtens 31. Oktober 1926 zuläſſig.
 — „Bücher=Bund”. Wer an den Problemen Anteil nimmt, mit 
denen ſich unter den jetzigen ſchwierigen Wirtſchaftsverhältniſſen das 
deutſche Buch und alle an ihm ideell und materiell beteiligten Kreiſe 
auseinanderzuſetzen haben, der wird gewiß mit Freude die Tatſache 
            be=
grüßen, daß vor einiger Zeit unter Führung namhafter 
            Perſönlich=
keiten des Buchhandels und des literariſchen Geiſteslebens ein 
            Unter=
nehmen ins Leben gerufen worden iſt, deſſen hauptſächlicher Zweck darin 
beſteht, eine durchgreifende Verbilligung des in jeder Hinſicht wertvollen 
und lebenswichtigen Buches herbeizuführen. Dieſes Unternehmen nennt 
ſich „Bücher=Bund” (Geſchäftsſtelle Leipzig, Boſeſtraße 2). In ſeiner 
Tätigteit unterſcheidet ſich der „Bücher=Bund” von den außerhalb des 
Buchhandels ſtehenden ſonſtigen Buchgemeinſchaften dadurch, daß er ſich 
gerade vollkommen auf den deutſchen Buchhandel inſofern ſtützt, als 
nicht nur die durch ihn beziehbaren Bücher der regulären 
            Verlags=
produktion entſtammen, ſondern auch für ihren Vertrieb die 
            Vermitt=
lung des Ladenbuchhandels ausſchließlich in Anſpruch genommen wird. 
das neueſte Bücherverzeichnis des „Bücher=Bundes” weiſt bereits rund 
280 Titel auf von Büchern, die allen Gebieten der Unterhaltung und 
des Wiſſens entnommen ſind. Neben wertvollen Romanen in= und 
            aus=
ländiſcher Autoren finden ſich kultur= und kunſtgeſchichtliche Werke von 
Rang ebenſo wie philoſophiſche und biographiſche Bücher nebſt 
            Reiſe=
beſchreibungen, Briefſammlungen, techniſchen Werken, Kinderbüchean 
uſw. Die Preiſe dieſer Bücher ſind faſt durchgehend um 40—60 Proz. 
herabgeſetzt. Es ſei noch erwähnt, daß der „Bücher=Bund” in keiner 
Hinſicht politiſch oder religiös feſtgelegt iſt, ſondern lediglich 
            kulturwirt=
ſchaftliche Ziele verfolgt, die in dem Beſtreben gipfeln, daß alle, denen 
auch heute noch das Buch ein unentbehrliches inneres Bedürfnis iſt, 
wieder den Weg zum Buch trotz aller wirtſchaftlichen Hemmungen 
            zurück=
finden. 
Gemeinde= Kreis= und Provinzialſteuern für 1926, — grüner 
            Steuer=
beſcheid. — Das 3. Ziel iſt lt. den heutigen Bekanntmachung bei 
Meidung der Beitreibung bis einſchließlich 4. Oktober 1926 an die 
Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, zu zahlen. 
Kunſinokizen. 
Ueder Werte, RAnſſter und fünſſtieriſche Deronſſaltungen, deren im Nachſiebenden Krwddmmn 
asſchiebt, bebält ſich die Rebahion ihr Urtell vor. 
— Union=Theater. „Der Geiger von Florenz”. Eliſabeth 
Bergner, die durch die Kreierung der Titelrolle von Shaws „Heiliger 
Johanna” mit einem Schlage berühmt gewordene, talentierte. 
            Dar=
ſtellerin, ſpielt die weibliche Hauptrolle in dieſem neuen Ufa=Film. Ihre 
Rolle iſt die eines jungen Mädchens, das als Knabe verkleidet vor der 
Stiefmutter in die Welt hinausflieht und nach einer Reihe von 
            Aben=
teuern an der Seite eines Künſtlers den Weg zum Glick findet. Außeu 
Eliſabeth Bergner haben Conrad Peidt, Nora Gregor und Walter Rilla 
tragende Rollen in dieſem neuen Film, der auf Grund feiner packenden 
Handlung, der erſtklaſſigen Darſtellung und der herrlichen 
            Naturauf=
nahmen in weiteſten Kreiſen Anklang finden wird. — Es lohnt ſich 
            un=
bedingt, dieſes herrliche Filmwenk anzuſehen. Letzter Spisltag iſt 
Montag. 
— Reſidenz=Theater. Heute gelangt zum letzten Male im 
Reſidenz=Theater der neue große Domo=Film der Strauß=Film=
            Geſell=
ſchaft. Die Perle des Negiments” zur Aufführung. Mit Recht bezeichnet 
ſich dieſes hinreißende Luſtſpiel als „eine unkriegeriſche Angelegenheit”. 
Militär muß ja nicht immer eine ernſte Sache ſein. Wenn eine ganz 
unmilitäriſche Perſönlichkeit wie der Held unſeres Films, ein 
            unbeküme=
merter heiterer Burſche, der den Schalk im Nacken hat, aus ſeinem 
Privatleben plötzlich als Nekrut in die Kaſerne geſetzt wird, ſo gibt es 
eine Fülle von komiſchen Situationen, die ſich zum Höchſten ſteigern, 
wenn der geblagte Rekrut zum Burſchen ſeines Leutnants wird und 
hier Streiche vollführt, die den luſtigſten Teil unſeres Films ausmachen.
 Tageskalender für Sonntag, den 26. September 1926. 
Landestheater, Großes Haus, Anfang 6½ Uhr, Ende gegen 
10 Uhr, D 2. Einmaliges Gaſtſpiel Heinrich Rehkemper: „Don 
Giobanni”. — Kleines Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr, 
Zuſatzmiete III (1): „Das Grabmal des unbekannten Soldaten‟. — 
Orpheum, abends 8 Uhr: „Die Königin der Nacht.” — Kunſthalle am 
Rheintor: Theſing=Ausſtellung, von 11—4 Uhr geöffnet. — Johannes= 
Kirche, abends 8 Uhr: Geiſtliches Konzert. — Elektrola=Konzert, 
vorm. 11—12½ Uhr im Kleinen Haus. — Schloß=Café: Konzert. 
— Café Rheingold: Konzert und Tanz. — Ludwigshöhe: Konzert. — 
Orangeriegarten, nachm. 4 Uhr: Kinderfeſt; abends 8 Uhr: Großes 
Konzert, ab 10½ Uhr: Tanz. — Frankfurter Hof: Muſikaliſcher 
Stimmungsabend. — Turngemeinde 1846: Große Werbe=Woche. 
Odenwaldklub: 7. Wanderung nach Weinheim—Heidelberg. — 
            Wan=
derklub „Falke‟: 9. Wanderung nach Eſchollbrücken. — Bayern=Verein, 
nachm. 31 Uhr. im Konkordiaſaal: „Herbſtfeier”. — Kaffee=
            Reſtau=
rant Bender, bei Griesheim: Konzert. — „Darmſtädter Hof”. Zum 
Mühltal”, „Zur Karlshöhe”, Nieder=Beerbach: Kirchweihe. 
            Tanz=
muſik. — Jugenheim g. d. B.: Nachkirchweihe. — „Zum Goldenen 
Stern”, Wiebelsbach: Kirchweihe, Tanzmuſik. — Kinovorſtellungen: 
Union= Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
 Aus Heſſen. 
Starkenburg. 
* Arheilgen, 24. Sept. Der hieſige Turnverein hat für der 
Oktober mit dem Turnverein Groß=Zimmern einen volkstüml 
Vereinskampf vereinbart. — Dem Veruehmen nach iſt vom hie 
Ortsvorſtand die Verlegung des Kirchweihplatzes ins Auge gefaßt. 
ſpricht von der oberen Dieburger Straße, der ſogenannten Trift 
dem Bernhard Appel’ſchen Grundſtück in der Gute Garten=Straße 
welchem im Laufe dieſes Sommers die beiden großen Feſte abgeh 
wurden. Der bisherige Platz an der Apotheke iſt für die jetzigen 
hältniſſe zu klein und ein Abſperren der Straßen bei dem heu 
ſtarken Verkehr iſt unmöglich noch ferner durchzuführen. Eine Aende 
muß hier unbedingt Platz greifen. 
* Gberſtadt, 24. Sept. Neue Straßenbahner. Sowol 
Darmſtadt als auch insbeſondere auf der Vorortlinie 8 wird a 
wärtig neues Straßenbahnperſonal ausgebildet. Die Leute ſollen 
den Linien nach Arheilgen und Griesheim, deren Eröffnung in g. 
barer Zeit bevorſteht, als Schaffner und Wagenführer verwendet 
den. Die Führung der neu zu errichtenden Station in Griesheim 
vorausſichtlich einem Beamten aus Eberſtadt übertragen werden, 
rend die Linie nach Arheilgen unter die Zuſtändigkeit Eherſtadts ko= 
* Pfungſtadt, 24. Sept. Polizeihundeprüfung. 
Verein der Hundefreunde für Pfungſtadt und Umgebung lädt zur 
desverbandsprüfung für Kriminal=, Such= Polizei= und Schutzh 
ein, die am Samstag und Sonntag ſtattſindet. Am Samstag a 
findet im Saalbau Vögler ein Kommers unter Mitwirkung des 2 
vereins, der Freien Turngemeinde der Männergeſangvereine „A. 
nerquartett” „Liederkranz” und „Sängervereinigung” ſowie der 
fahrervereine „Friſch Auf” und „Union” ſtatt. Am Sonntag vor 
tag 8 Uhr beginnen die Gehorſamsprüfungen auf dem Hunde=s) 
platz. Die Preisverteilung findet am Sonntag nachmittag im 
haus „Zur Linde” ſtatt. — Die Herbſtferien an den hiel 
Schulen beginnen, nach einem Beſchluſſe des Schulvorſtandes, 
3. Oktober und dauern drei Wochen. 
* Hahn b. Pfungſtadt, 24 Sept. Die Kirchturmrepara 
kann als beendet angeſehen werden. Von weitem macht jetzt die g 
bereits einen vorteilhaften Eindruck. Gegenwärtig fehlt jedoch 
das Ziffernblatt, der Uhr. 
* Von der Bergſtraße, 9. Sept. Ein Rohheitsakt w 
in einer der letzten Nächte bei Doſſenheim verübt. In der Nähe 
Ortes ſtehen in nicht weiter Entferwung am Wege zwei Kruzi 
Eines davon iſt von einem Eiſengitter umgeben, das andere ſtecht 
einer kleinen Anhöhe. Bei letzterem wurde das Kreuz mit dem da. 
hängenden Chriſtuskörper aus dem Sockel herausgeriſſen, umgewo 
und zu kleinen Stücken zerſchlagen. Nach den gemeinen Nohlingen 
von der Polizei gefahndet. 
* Nieder=Ramſtadt, 94. Sept. Gemeinderatsbericht. 
eine bisher verwaltete, jetzt definitiwv zu beſetzende Lehrerſtelle an 
hieſigen Volksſchule haben ſich 55 Bewerber gemeldet. Der Gemeind 
beſchließt, erſt Stellung zu nehmen, nachdem der Schulvorſtand 
Vorſchläge gemacht hat. — Einem Geſuch um Gewährung eines X 
darlehens für ein zu errichtendes neues Wohnhaus wird ſtattgegeben 
Ein weiteres Darlehensgeſuch wird zurückgeſtellt, da die Sache 1 
nicht ſpruchreif iſt. — Gegenüber dem ſtaatlichen Baudarlehen des 
Reitz räumt die Gemeinde hinſichtlich ihrer Hypothelenforderung 
Vorrang ein. — Die beiden neuerbauten Wohngebäude in der Schl 
gartenſtraße ſollen, falls Liebhaber vorhanden ſind, in Erbpacht v 
auch käuflich abgetreten werden. Die Verwaltung wird beauftragt, 
geeignete Bekanntmachung zu erlaſſen, und die eingegangenen Meld 
gen demnächſt dem Gemeinderat zur Beſchlußfaſſung vorzulegen. 
Die Anfertigung von weiteren 12 Stück Rohſärgen ſoll auf dem S 
miſſionswege an die hieſigen Schreinermeiſter vergeben werden. — 2 
Geſuch des Phil. Luckhaupt um Erteilung der Genehmigung zur C 
richtung eines Ladens in ſeinem Hauſe in der Bachgaſſe wird gen 
migt. — Das Geſuch des H. Heppenheimer um Herabſetzung des A 
ſerbezugsgeldes bei der Errichtung ſeines Neubaues kann erſt entſo 
den werden, wenn die näheren Feſtſtellungen gemacht ſind. — 2 
Schluß bildeten zwei Steuerſtundungs= und Erlaßgeſuche, denen, ſon 
um Stundung nachgeſucht iſt, entſprochen wird. — Die Arbeiten 
die Errichtung eines Ehrenmals zum Andenken an die 
Weltkrieg Gefallenen ſind jetzt ſowzeit vorgeſchritten, daß die ſeierli 
Grundſteinlegung am Sonntag, den 3. Oktober 1. Js., am Dentma 
platz in der Schulſtraße (gegenüber dem Schulhaus) ſtattfinden wi 
Die Feier findet vormittags 11 Uhr ſtatt. Die Anſprache hält der Or 
geiſtliche, Herr Pfarrer Weigel. Die drei hieſigen Geſangvereine w 
den durch Vortragen je eines Chores die Feier verſchönern helfen. 
Denkmalsweihe findet beſtimmt am Totenſonntag dieſes Jahres ſtat. 
Der Geſangverein „Gintracht”, hier, eröffnet mit ſeinem 
Sonntag, den 24. Oktober I. Js., im Saale von Gaſtwirt Breidert ſte 
ſindenden „Rheinliederabend” die Reihe ſeiner Winterveranſtaltung 
Eine Reihe Rheinchöre wurden neu einſtudiert, und werden an dieſ 
Abends erſtmals zum Vortrag gebracht. Das Programm umfaßt n 
Rheinlieder, auch die inſtrumentalem und Rezitationsvorträge werk 
in dieſem Sinne gehalten ſein. Zweifellos verſpricht, dieſer Abe 
einen künſtleriichen Genuß. 
* Ober=Ramſtadt, 25. Sept. Der Geſangverein „Germania” vera 
ſtaltet ſein diesjähriges Herbſtkonzert am Sonntag, den 17. Oktober 
Eliſenbad. Das Programn, enthält Vokal= und Inſtrumentalmuſk uu 
Nezitationen ernſten und heiteren Charakters. Als Soliſten ſind He 
J. K. Euler, Konzertſänger, und Herr F. Hanauer aus Darmſtadt 
wonnen. Herr Euler hat ſ. Zt. im Felde an der Weſtfront in zak 
reichen Kirchenkonzerten als Sänger mitgewirkt und dürfte noch manche 
Kriegsteilnehmer der 25. J.=D. als ein hervorragender Sänger in gut 
Grinnerung ſein. Der aktibe Chor des Vereins, der ſich im letzten Ich 
gut entwickelte und einen erfreulichen Zuwachs an neuen Sängern e 
halten hat, ſingt Chöre von Schubert, Werth, Wohlgemuth und Sonne 
Außerdem iſt ein Künſtlerquartett aus Darmſtadt gewonnen, da3 d 
Vorträge mit guten Muſikſtücken umrahmen wird. 
— Groß=Bieberau, 94. Sept. Bei der hieſigen Bezirksſparkaſ 
beträgt die Zahl der Einleger 38 Prozent des Standes am 1. Janut 
1914. Ein Beweis, daß auch die Landbevölkerung wieder Vertraue 
zu unſerer Währung gewinnt und zur alten Spartätigkeit zurücklehr 
r. Babenhauſen, B. Sept. Kommenden Montag nehmen die Herbl 
ferien der hieſigen Schulen ihren Anfang. Bei der Volksſchule duer 
ſie 4 Wochen, bei der höheren Bürgerſchüle 14 Tage. — Die Kar 
toffelernte iſt hier und in der ganzen Umgebung in vollem Gang 
Vergeblich erſehnten die Landwirte vor dieſer Ernte einen erfriſchende 
Regen, da die ſeit Wochen anhaltende Trockenheit dem 
            Kartoffelau=
machen nicht geradezu förderlich iſt. Der Ertrag der Ernte iſt zuſrieder 
ſtellend. — Ihr Herbſtpreisſchießen hält die hieſige Schützer 
geſellſchaft am Sonntag, den 3. und Montag, den 4. Oktober auf hre 
Schießſtänden an der Aſchaffenburger Straße ab.
  
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93 
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Dafemſttge Te! 
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Nummer 267
Sonntag, den 26. Sepfember 1926
Seite 7
 Erſter Beſuch in der Landwirtſchaftlichen 
Paushaltungsſchule Michelſiadt i. Odenwald. 
Die Schülerinnen der Frühfahrskurſe der Landwirtſchaftlichen 
zushaltumgsſchulen Langen und Lindheim folgten kürzlich einer Ein= 
Hung der Landwirtſchaftskammer für Heſſen zum Beſuch der Landw. 
sauen= und Haushaltungsſchule Michelſtadt i. O., verfolgend den 
Deck, die früheren im Schulbeſuch angeknüpften Freundſchaften zu 
            er=
zuern und zu feſtigen. Zahlreich waren die ehemaligen Schülerinnen,
 D. bereits mit den erſten Vormittagszügen, gekommen. Ferner waren 
Ttreten die Ortsſchulkommiſſion der Landw. Haushaltungsſchule Lind= 
Em und die Lehrerſchaft; die gleichen Vertreter von Langen konnten 
Sgen dienſtlicher Verhinderung nicht anweſend ſein. 
Nach Empfang an der Bahn führte die Teilnehmer der Weg durch 
Parkanlagen mit den reichen Baumbeſtänden nach der neu 
            eingerich=
ben Schule Michelſtadt. Hier vereinigten ſich die ehemaligen 
            Schüle=
enen mit den Schülerinnen der laufenden Kurſe der Schulen Langen 
rb Michelſtadt. Groß war die Wiederſehensfreude! Bei Einnahme 
S Mittageſſens nahm der Vorſitzende der Landwirtſchaftskammer, 
err Oekonomierat Henſel, Gelegenheit, die Schülerinnen, die Vertreter 
— Schule Lindheim und insbeſondere den derzeitigen Lehrkörper der 
Bule im Namen der Landwirtſchaftskammer herzlich willkommen zu 
ißen und entwickelte die Zwecke und Ziele der Landw. 
            Haushaltungs=
milen, dabei insbeſondere betonend, daß es heute mehr denn je nötig 
.daß die Töchter der Landwirte für ihren ſpäteren Beruf eine 
            fach=
rnäße Ausbildung erhalten. Hierbei mitzuhelfen ſei eine der vor= 
Emſten Aufgaben der Landwirtſchaftskammer. Zu dieſem Zwecke 
ten auch ſchon mehrere Jahrzehnte die Landw. Haushaltungsſchulen 
r Betriebe. Herr Oekonomierat Henſel gab heute dem Wunſche Aus= 
Tick, daß ſich die Einſicht der Notwendigkeit der Ausbildung der 
            Land=
irtstöchter in den Kreiſen der Landwirte immer mehr durchſetzen möge 
n eigenen Vorteil der Landwirte, und richtete zum Schluſfe an die 
ſchienenen ehemaligen und jetzigen Schülerinnen den Appell, in ihren 
eiſen regſte Werberimnen zur Erreichung dieſes Zieles zu ſein. 
Nachmittags fand eine Beſichtigung der neu eingerichteten Schule 
richelſtadts ſtatt. Im Herzen des herrlichen Odenwaldes gelegen, fand 
e Schule allgemeinen Beifall. Die neuzeitlich eingerichtete Küche, die 
rrlichen Schlafzimmer, in würziger Odenwaldluft gelegen, ſowie die 
Sumigen Lehrſäle, das Eßzimmer und die Geſellſchaftszimmer, fer= 
„— das Sechswannenbad wurden allgemein bewundert. Zum Schluſſe 
rid gemütliches Zuſammenſein der Schülerinnen ſtatt. Ein Geſang 
* ehemaligen Schülerinnen von Lindheim, unter Leitung ihres ver=
 enſtvollen Lehrers Herrn Stork=Altenſtadt, trug weſentlich zur 
            Ver=
gönerung der Zuſammenkunft bei und ein anſchließendes Tänzchen der 
chülerinnen bei den Klängen des herrlichen Flügels gab der 
            Zuſam=
enkunft einen ſchönen Abſchluß. 
Die Mehrzahl der aus allen Teilen des Heſſenlandes herbeigeeilten 
chülerinnen fand in den bereitgeſtellten Räumen der Schule Nacht= 
Tartier. Allſeits konnte man den Geſichtern der Schülerinnen die 
reude an dem Zuſammenſein anſehen und herzlich waren die Ab= 
Jiedsworte, ausklingend in dem Wunſche auf baldiges Wiederſehen in 
** Schule in Michelſtadt. 
Die Landwirtſchaftskammer ſelbſt kann mit dieſem Tage zufrieden 
Ɨn. Hat er doch gezeigt, daß ſie den richtigen Weg geht. Darum, 
andwirte, bedenkt die Wichtigkeit der Ausbildung eurer Töchter zu 
ichtigen Hausfrauen und ſchickt ſie in die Haushaltungsſchulen der 
andwirtſchaftskammer! Scheut die aufzuwendenden Mittel nicht, ſie 
erden zum Wohle eurer Kinder reichen Segen tragen. 
g-
 * Michelſtadt, 25. Sept. Bodenreform — 
            Wohnungs=
eform — Seuerreform. Der bekannte Bodenreformer und 
nhaltiſche Landtagspräſident Peus hielt über die oben erwähnten 
Bemen einen Vortrag, aus dem die Grundgedanken wiedergegeben 
Fen. Nach ſeinen Darlegungen kann eine Geſundung der deutſchen 
erhältniſſe nicht ohne Durchfüthrung der beiden reformeriſchen 
            Ge=
tspunkte erfolgen und durch die Schaffung eines Heimſtättenrechts, 
2s von allen Parteien des Reichstages gefordert wird, verwirklicht 
ſerden. Der Grundſatz der Reichsverfaſſung, daß der deutſche Boden 
riter ein Recht geſtellt werden ſoll, das jeden Mißbrauch mit ihm aus= 
Sließt, muß in die Tar umgeſetzt werden. Redner kritiſierte im 
            Zu=
rmmenhange mit der Bodenfrage ſtark die Wohnungsbau=Politik der 
tadt Wien, die bekanntlich in der Hauptſache Mietskaſernen in Bau= 
Töcken von 4—500 Wohnungen von Küche und 1—2 Zimmer erſtellt hat. 
Seus forderte den Bau von Einfamilienwohnungen und erklärte zu 
—m Probkem der Steuerreform, daß eine angemeſſene Beſteuerung der 
Trundrente geſunde Verhältniſſe ſchaffen kann. In Anhalt ſei ein 
Jlches Steuerſyſtem auf ſein Betreiben bereits durchgeführt. Auf das 
ärkſte unterſtrich der Redner die Notwendigkeit, daß ſich breite Schichten 
es Volkes zu der Bodenreformbewegung bekennen, und daß möglichſt 
de Familie ein geſundes Eichenheim erhalten ſoll. Wiederholt gab 
er Redner ſeiner Genugtuung daüber Ausdruck, daß in Michelſtadt der 
einwohnungsbau in einem ſeltenen Umfange gepflegt wird. 
* Grbach i. O., 25. Sept. Für den 3. Oktober hat der Turnverein 
rbach 1860 e. V. einen gauoffenen volkstümlichen Mannſchafts=Fünf= 
—mpf ausgeſchrieben, der bei der Deutſchen Turnerſchaft des 
            Oden=
zaldes lebhaftes Intereſſe erregt. Es kommt in dieſem Wettkampf ein 
vertvoller künſtleriſcher Wander=Ehrenpreis zur Austragung, der von 
rbacher Künſtlern entworfen und in Holz und Elfenbein ausgeführt 
X. Die Uebungen für dieſes Jahr beſtehen aus: 100=Meter=Lauf. Hoch= 
Srung, Kugelſtoß, Speerwurf und 4mal 100=Meter Staffel. Letzter 
ermin für Meldung und Einſatzzahlung (4 Mk. pro Mannſchaft) iſt der 
— Oktober. Am Abend des Wettkampfes findet im Saale des „Schützen= 
Df” ein Bühnenſchauturnen ſtatt, nach deſſen Beendigung ein Tanz= 
Sänzchen den Tag beſchließen ſoll. Die Okva läßt bei rechtzeitiger An= 
Feldung Sonderwagen laufen, die die Turnerinnen und Turner wieder 
r die heimatlichen Orte zurückbringen. — Das diesfährige Krähberg= 
Ennen des Heſſiſchen Automobilklubs, zu dem letzterer in Gemeinfchaft 
Zit dem Rheiniſchen Automobilklub in Mainz die Ausſchreibungen 
Sichnet, findet am 10. Oktober bei Hetzbach i. O. ſtatt. Die Abnahme 
er Fahrzeuge erfolgt — getrennt nach Sport= und Rennwagen — am 
Samstag, den 9. Oktober, nachmittags von 3—6 Uhr, im Schloßhof 
4r Erbach. Die Rennen beginnen am Sonntag, vormittags 7 Uhr. Die 
Straßenverhältnifſe der ca. 4 Kilometer langen Bahn ſind die denkbar 
Zinſtigſten und können ſtreckenweiſe größte Geſchwindigkeiten gefahren. 
Herden. — Die zurzeit im Oſtſeebad Misdroy weilenden Kinder kehren 
Tach ſechswöchentlichem Aufenthalt am Samstag, den 24. September, 
Trrück. — Als einzige aktive Sänger des Kreiſes Erbach wurden auf die 
Sänger=Ehrentafel des Heſſiſchen Sängerbundes gelegentlich des Bundes= 
Sſtes in Mainz die Namen unſerer alten Sänger Friedrich Scior und 
Vilhelm Fiſcher aufgenommen. Beide ſind ſeit über 50 Jahre aktive 
Sänger unſeres Männergeſangvereins Liederkranz. 
s. Beerfelden, 25. Sept. Vorletzte Nacht ſtarb nach längerem 
            Herz=
eiden Herr Kreisbauinſpektor Fr. Haupt im Alter von 57 Jahren. 
Teber 25 Jahre ſtand er dem hieſigen Bezirk vor und verwaltete ſein 
Tmt mit einem Pflichteifer, der auch das Kleinſte nicht vernachläſſigte, 
End der wohl mit dazu beitrug, ſein Leiden zu begründen und ſein Ende 
21 beſchleunigen. An der hieſigen Gewerbeſchule war er Fachlehrer, bis 
rieſe Schule von den Händen des Gewerbevereins in ſtaatliche Obhut 
Eberging. In ſeiner Tätigkeit auf dieſem Gebiet leiſtete er 
            Hervor=
ragendes, und die Schule zählte ſtets zu denen, die durch ihre Leiſtungen 
vervorſtach. Neben ſeinen Eigenſchaften als Beamter ſchätzte man 
            all=
gemein auch ſeine perſönlichen Vorzüge, und ſein Scheiden löſt 
            allge=
rreine Teilnahme aus.
 i. Aus dem Mümlingtal, 25. Sept. Wie auch an dieſer Stelle ſchon 
gemeldet, begehen die Kirchenchöre des Dekanats ErbachOſt am 
            Sonn=
tag, den 26. ds. Mts., in Erbach ihr Kirchengeſangsfeſt. In dem 
            Feſt=
gottesdienſt tragen die vereinigten Kirchengeſangvereine drei 
            Maſſen=
chöre vor. In der Feſthalle iſt nachmittags eine Nachfeier, bei der die 
einzelnen Vereine aus dem reichen Schatz der geiſtlichen und weltlichen 
Volkslieder mannigfache Darbietungen bringen werden. — Am 10. 
            Ok=
tober findet als gemeinſames Unternehmen des „Heſſiſchen 
            Automobil=
klubs” und des „Heſſiſchen Automobilklubs Rheinheſſen”, Sitz Mainz, 
das Krähbergrennen ſtatt. Dasſelbe gliedert ſich in zwei 
            Ab=
teilungen: 1. für Sport= und Tourenwagen; 2. für Rennwagen. Am 
9. Oktober iſt nachmittags zwiſchen 3 und 6 Uhr die Abnahme der 
            Fahr=
zeuge im Schloßhofe in Erbach, das Rennen beginnt am Morgen des 
10. Oktober, früh 7 Uhr, von Hetzbach aus. — Kommenden Sonntag 
findet die zweite Sonderfahrt Beerfelden—Auerbach und Erbach ſtatt. 
Die erſte Fahrt fand ſo zahlreiche Beteiligung und ſo viel Beifall, daß 
dieſe zweite Fahrt ſicher auch gut abſchneiden wird. 
* Birkenau, 25. Sept. Neue Brücke. Bei dem Wettbewerb zu 
den Eiſenbetonarbeiten der neu zu erbauenden Weſchnitzbrücke am ſog. 
Schafſteg haben ſich verſchiedene auswärtige Firmen beteiligt. Die 
Forderungen bewegen ſich zwiſchen 17 000 und 2700 Mark. Wie wir 
hören, wurden die Arbeiten Herrn Bauunternehmer Hopp in Weinheim 
zu dem Preis von 21000 Mark übertragen. Der Brückenbau ſoll ſofort 
in Angriff genommen werden. Eine Notbrücke iſt für den Fußverkehr 
in unmittelbarer Nähe errichtet. 
— Hirſchhorn, 25. Sept. Waſſerſtand des Neckars am 
24. September 0,58 Meter, am 25. September 0,56 Meter. 
E. Auerbach, 25. Sept. Heute morgen gegen ½5 Uhr wurde unſere 
Einwohnerſchaft durch die Alarmſignale der Feuerwehr aus der Ruhe 
aufgeſchreckt. Auf dem Geflügelparkgelände der Firma Julius Graf 
u. Co. ſtand das aus Fachwerk und einem geteerten Holzdach beſtehende 
Gebäude der Blechwarenfabrik „Haſſia” in hellen Flammen. Nach etwa 
einſtündiger anſtrengender Tätigkeit der in kürzeſter Zeit auf dem 
Brandplatze erſchienenen Feuerwehr waren die Löſchungsarbeiten des 
bis auf die Grundmauern niedergebrannten umfangreichen Gebäudes 
ſoweit beendet, daß mit den Aufräumungsarbeiten begonnen werden 
konnte. Die Entſtehungsurſache war bis fetzt noch nicht feſtzuſtellen, 
jedoch fand das Feuer an den in dem Betriebsraume vorhanden 
            ge=
weſenen Oel= und Lackvorräten ſowie an dem Verpackungsmaterial 
            reich=
liche Nahrung. Gebäude=, Material= und Maſchinenſchäden ſind durch 
Verſicherungen gedeckt. Da die Maſchinen zum Teil noch gebrauchsfähig 
ſind, das Werk gut beſchäftigt war und eine Menge weiterer Aufträge 
vorlagen, dürfte der Betrieb alsbald in einem zu errichtenden Notbau 
wieder aufgenommen werden. 
* Heppenheim a. d. B., 24. Sept. 
            Stadtverordneten=
ſitzung. Es wurde über folgende Punkte verhandelt: 1. Ausführung 
neuer Notſtandsarbeiten. Bekanntlich ſind durch das Reich Mittel zur 
Ausführung von Notſtandsarbeiten zur Verfügung geſtellt worden, um 
der Arbeitsloſigkeit im kommenden Winter zu begegnen. Zur Erlangung 
dieſer Mittel iſt jedoch erfordenlich, daß Städte und Gemeinden auch 
ihrerſeits Zuſchüſſe zur Ausführung notwendiger Arbeiten geben. Dieſe 
Gelegenheit, mit verminderten Koſten Arbeiten ausführen zu laſſen, die 
ſonſt nicht ausgeführt werden könnten, benutzt auch Heppenheim. Um 
an dem vom Reiche ausgeſchütteten Gelde Anteil zu haben und auf 
dieſe Art und Weiſe lohnende Arbeit zu geben, ſchlägt die Finanz= und 
Baukommiſſion vor, im Laufe dieſes Winters verſchiedene 
            Notſtands=
arbeiten vornehmen zu laſſen. Zunächſt kommt die Legung bzw. 
            Er=
neuerung von elektriſchen Kabeln in Frage, ſowie die Anlage von 
            Ka=
nälen und Verlegung von Gas= und Waſſerleitungsröhren in 
            verſchie=
denen Straßen. Es wurde einſtimmig beſchloſſen, die elektriſchen 
            Ar=
beiten ſowie die Gas= und Waſſerleitungsarbeiten ſofort zu beantragen. 
Weiter wurde beſchloſſen, verſchiedene Straßen zu kanaliſieren und beim 
Miniſterium einen entſprechenden Antrag zu ſtellen. 2. Es wurde 
            ein=
ſtimmig beſchloſſen, auf Antrag die Koſten zur Aufrechterhaltung der 
Anwartſchaſt der Erwerbsloſen und Ausgeſteuerten auf die 
            Invaliden=
verſicherung auf die Stadt zu übernehmen. 3. Es wurde einſtimmig 
beſchloſſen, die entſtehenden Koſten eines Unterrichtslehrganges für die 
1. und 2. Verwaltungsprüfung, der von mehreren füngeren 
            Angeſtell=
ten beſucht werden wird, auf die Stadt zu übernehmen. 4. Die 
            Er=
bauung einer Kleinkinderſchule iſt dringend erforderlich geworden, da 
die alten Räume im Amthof zu klein ſind. Die Erbauung der neuen 
Kleinkinderſchule iſt im Strausſchen Garten geplant. Die Erbauung 
der Schule wurde nochmals zurückgeſtellt und die Angelegenheit an die 
Kommiſſionen zurückberwieſen. 5. Es wurde beſchloſſen, dem Staate 
einen Bauplatz zur Erbauung eines Hauſes für einem Staatsbeamten 
unentgeltlich zu überlaſſen. — Vor Schluß der öffentlichen Sitzung, an 
die ſich eine nichtöffentliche Sitzung anſchloß, ſprach der Herr 
            Bürger=
meiſter namens der Stadt der Freiwilligen Feuerwehr Dank für die 
vorzügliche Arbeit beim Brande in der hieſigen Heil= und Pflegeanſtalt 
aus und verlas anſchließend daran ein Schreiben des Miniſteriums des 
Innern ſowie der Direktion der Heil= und Pflegeanſtalt Heppenheim, 
worin der Freiwilligen Feuerwehr ebenfalls Dank und Anerkennung 
für ihre Hilfeleiſtung ausoeſprochen wurde. 
A Lorſch i. Ried, 25. Sept. Herbſtſchießen. Bei dem 
            dies=
jährigen Herbſtſchießen erzielte im Mannſchaftsſchießen der 
            Schützen=
verein Lorſch den 1. Preis mit 305 Ringen, den 2. Preis erhielt der 
Schützenperein Worms mit 261 und den dritten der Schützenberein 
Großhauſen mit 209 Ringen. Das goldene Ehrenabzeichen errang als 
beſter Schütze mit 65 Ringen Dr. Günthner.
I. K. 12654
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 venn Sie zur Udsche 
eint Uessehmittel nehmen, 
das nieht vollkommen 
unschädlich ist. In kur. 
zer Zeit sehon werden 
Sie beim Unbliek der 
Löeher im Genebe 
bereuen nicht 
Dx. Thompsons 
Sefenpulven 
Senutst zu haben.
 * Biblis, 24. Sept. Gefahren der Landſtraße. Wie ſehr 
man ſich in der heutigen Zeit auf offener Landſtraße hauptſächlich vor 
fremden Autos in Acht nehmen muß, zeigt folgender Vorfall: Ein in 
den Wer Jahren ſtehender Väckerburſche wurde von einem Autolenker 
nach dem Wege gefragt und ſchließlich gebeten, zur beſſeren Orientierung 
mitzufahren. Der Burſche ſtieg ins Autg, wo ihm ein Inſaſſe eine 
Zigarette anbot. Nachdem der Unvorſichtige die Zigarette geraucht 
hatte, wurde er bewußtlos und kam erſt wieder in Kaiſerslautern, 
            wo=
hin man ihn mitgenommen hatte, zu ſich. Er machte nun Radau, 
worauf ihn ſeine Entführer aus dem Auto warſen. Nachdem ſein 
            Ar=
beitgeber ihn zwei Tage vergeblich überall geſucht hatte, kam er geſtern 
von Kaiſerslautern wieder hier an. 
* Offenbach, 25. Sept. Die älteren hieſigen Straßenbahner, etwa 
40 an dre Zahl, ſollen aus dem Verhältnis des Arbeiters in das 
            Be=
amtenverhälrnis übergeführt werden. Der Bezirksarbeitgeberverband der 
Städte, der bei der Ueberführung einer Arbeitergruppe in das 
            Beamen=
verhältnis zu hören iſt, hat dagegen Einſpruch erhoben. Der Beſchluß 
bleibt nun ſo lange ausgeſetzt, bis die Zuſtimmung des Verbandes 
            er=
folgt iſt. — Die Stadt will zur Beſchäftigung Arbeitsloſer 
            Notſtands=
arbeiten im Betrage von 2 738000 Mark ausſühren laſſen. Man 
            ver=
tritt die Anſicht, daß an der gegenwärtigen Notlage auch das kommende 
Geſchlecht zu tragen hat. Zur Deckung des Koſtenanteils, den die Stadt 
zu tragen hat, wird deshalb eine Anleihe von 2 Millionen aufgenommen. 
Den Reſt der Summe wird das Reich tragen. — Die Fürſorgeempfänger 
erhalten für den kommenden Winter zur Führung ihres Haushaltes je 
2 Zentner Brennholz und 12 Zentner Kohlen. Die ausgeſteuerten 
            Er=
werbsloſen erfordern für den Reſt des Rechnungsjahres weitere 1 967000 
Mark. Ihre ärztliche Verſorgung durch Verſicherung bei der 
            Orts=
krankenkaſſe beanſprucht weitere 152000 Mark. Brot= und 
            Gasver=
billigung, die verordnungsmäßig nicht zuſteht, wird den Erwerbsloſen 
bis Ende Mär= 1927 weitergewährt, wenn nicht nachgewieſen werden 
kann, daß die Bedürftigkeit fehlt. 
Rheinbeſſen. 
M. Ingelheim, 25. Sebt. Der Gemeinderat Ober=Ingelheim hat 
            be=
ſchloſſen, daß der Ingelheimer Wald, der ja den beiden Gemeinden 
Ober= und Nieder=Ingelheim gemeinſam gehört, während ſechs Jahren 
durch die Gemeinde Ober=Ingelheim und darauf während der gleichen 
Spanne Zeit durch die Gemeinde Nieder=Ingelheim verwaltet werden 
ſoll. Man rechnet damit, daß auf dieſe Weiſe die Verwaltung eine viel. 
leichtere ſein wird, daß es dem beir. Bürgermeiſter dann möglich iſt, 
während der ſechs Jahre eine viel rentablere Waldwirtſchaft zu 
            be=
treiben, weil er ſich beſſer mit dem Wald und ſeinen Erforderniſſen 
vertraut machen kann. Die Waldkaſſe iſt an die Gemeindekaſſe 
            ange=
gliedert. — Die Abfindung des Rheiniſch=Weſtfäliſchen Elektrizitätswerkes 
für die Benutzung des Waldgeländes mit der Starkſtromleitung, die 
bis jetzt von der Gemeinde Rheinböllen benutzt wurde, ſtellt ſich auf 
10000 Mark für die Zeit von 30 Jahren. — Die heſſiſche Regierung 
hat für das hieſige Kindererholungsheim für die Verpflegung der Kinder 
die Summe von 2000 Mark überwieſen. 
M. Hackenheim (Rheinheſſen), 25. Sept. Am Donnerstag abend 
wurde ein junger Mann mit Namen Friedrich Biermann aus Volxheim 
auf der Landſtraße zwiſchen Hackenheim und Volxheim von einem 
            Wege=
lagerer, der das Geſicht geſchwärzt hatte, überfallen. Der Ueberfallene 
wurde mißhandelt. Da um die Zeit des Ueberfalls — 8 Uhr abends 
— ſich der Omnibus nahte, ſo ſuchte der Kerl das Weite. 
Oberheſſen. 
* Vilbel, B3. Sept. Der Haſſiabezirk Vilbel hielt in Rendel 
ſeine Herbſtverſammlung unter der Leitung des 
            Bezirksvor=
ſtehers, Lehrer Mohr=Erben=Eſchbach, ab. Es wurde beſchloſſen, auf 
Koſten des Bezirks einen Lichtbilderapparat anzuſchaffen, der bei 
            Vor=
trägen innerhalb der Kriegervereine des Bezirks benutzt werden kann. 
Kamerad Ritter referierte über das Firſorgeweſen für Kriegsbeſchädigte 
und Hinterbliebene. Gettmann=Nieder=Erlenbach erſtattete ausführlich 
            Be=
richt über den Haſſiatag in Bingen und die dort beſchloſſene Einrichtung 
einer Sterbekaſſe innerhalb der Haſſia. Der Frühjahrsbezirkstag findet 
in Petterweil ſtatt, der Haſſiatag 1937 wird in Schlitz abgehalten. Die 
Vorſtandswahl hatte die Wiederwahl folgendev Herven zum Ergebnis: 
1. Bezirksvorſteher Mohr=Ober=Eſchbach, Stellvertreter Hock=Vilbel, 
Schriftführer Lehrer Dirlam=Nieder=Eſchbach und Gettmann=Nieder= 
Erlenbach, Kaſſier Lehrer Lengfelder=Ober=Eſchbach. Der Geſangverein 
Rendel trug wehrere ſchöne Chöre vor. 
* Gießen, 23. Sept. Einen überhaus herzlichen Empfang 
bereitete die Einwohnerſchaft dem geſtern abend nach zehntägiger 
            Ab=
weſenheit aus dem Monövergelände in Süiddeutſchland eintreffenden 
hieſigen Bataillon des Reichswehrregiments Nr. 15. In den Sträßen 
bildeten viele Menſchen ein Spalier, eine große Schau geleitete die 
Kompagnien bis zur neuen Kaſerne. 
* Klein=Linden, 23. Sept. In großer Aufregung befindet 
ſich die hieſige Gemeinde wegen der Unterfchlagungen der beiden 
Bürgermeiſterei=Schreibgehilfen Weinhardt und Frech=Gießen. 
Erſterer iſt ſchon ſeit mehreren Jahren hier tätig, obwohl er ein 
Gießener iſt. Vorgeſtern war Gemeinderatsſitzung, der Sitzungsſaal 
war überfüllt, heftige Auftritte und Angriffe gegen den Bürgermeiſter 
Jung trugen ſich zu. Man warf ihm übergroße Vertrauensſeligkeit 
gegenüber den Schreibern vor. Es wurde auf Antrag des 
            Gemeinde=
ratsmitglieds Germer ein Unterſuchungsausſchuß innerhalb des 
            Ge=
meinderats gewühlt, der ſchonungslos die Angelegenheit unterſuchen ſoll. 
Zu den zwei erſten Fällen von Unterſchlagung, Rechnungs= und 
            Quit=
tungsfälſchungen, haben ſich ſchon drei weitere Fälle geſellt, und man 
vermuter, daß noch andere, weiter zurückliegende Betrugsfälle der 
            Auf=
klärung harren. Es hat ſich fernev herausgeſtellt, daß Weinhardt ſchon 
vor Jahren dreitauſend Mark unterſchlug; die Sache wurde ſo eingelenkt, 
daß er trotz der Veruntreuung blieb und monatlich abbezahlte. 1800 Mk. 
ſind noch zu decken; die Gemeinde wird jedenfalls auch die Summe 
            ver=
lieren. Das iſt umſomehr zu bedauern, als die Gemeinde finanziell ſehr 
ſchlecht ſteht und ſämtliche Einnahmen aus Steuern und Abgaben decken 
muß. — Aus der geplanten Waſſerleitung wird nun wieder nichts 
werden. 
* Freienfeen, 24. Sept. Die Feldbereinigung wurde von der 
            Nach=
bargemeinde Lardenbach von 34 beteiligten Grundeigentümern, die 
zuſammen 134,0853 Hektar Fläche beſitzen beſchloſſen. Die Gemarkung 
umfaßt 142,05 Hektar. Das Feldbereinigungsamt hat daraufhin die 
Durchführung der Feldbereinigung für zuläſſig erklärt. 
* Alsfeld, 25. Sept. Die Errichtungder Waſſerleitung 
im nahen Angenrod iſt nunmehr fertiggeſtellt. Das Waſſer wird 
von der im Tale liegenden Quelle in einen Hochbehälter auf dem Berge 
gepumpt. Die neue Anlage wird von den Einwohnern ſehr angenehm 
empfunden. 
* Schotten, 24. Sept. Das Vermächtnis des Deutſch= 
Amerikaners Karl Braun will die Nachbargemeinde 
            Eichels=
dorf zur Beſchaffung einer neuen Glocke verwenden, die den Namen 
Braun=Glocke erhalten und eine entſprechende Widmung tragen ſoll. 
Außerdem hat die Gemeinde bechloſſen, dem Innern der Kirche ein 
neues Gewand zu geben. 
* Vogelsberg, 25. Sept. Goldene Hochzeit feierte das 
            Ehe=
paar Jakob Weppler auf Hof Saſſen bei Lauterbach, Kreisdirektor 
Dr. Michel=Lauterbach überreichte im Auftrag der Regierung ein 
Geſchenk. — Die Maul= und Klauenſeuche tritt in einzelnen 
Orten ſehr heftig auf, und manches Stück Großvieh iſt ihr zum Opfer 
gefallen. So ſind in Oberſeemen noch 40 Ställe verſeucht, 10 Stüick 
            Groß=
vieh ſind verendet.
 Jahre Magenleiden! 
Oa
 Herr Johann Koslowski berichtet: Die letzte 
Machnahmeſendung habe ich verbraucht und ich 
ann ſagen, ich bin mit der geſamten Kur ſehr 
Zufrieden. Mein Beruf iſt Bergmann, bin 57 
Jahre alt, ſchon über 20 Jahre magenleidend 
„vegen zuviel Säure. Ich konnte nicht mehr ar= 
Beiten und habe ſchon alles mögliche verſucht, aber 
ohne Erfolg. Aber Gott ſei Dank! So ein gutes 
Mittel wie Ihre Schwarzwälder Fribetti 
            Ta=
letten und Tee habe ich in meinem Leben noch 
richt gehabt. Die zuviel Magenſäure ſchwindet 
Davon wie Schatten vor der Sonne. Ihr Fribetti; 
Bat mir wunderbar geholfen. 
Herr F. Engels, Herrenmaßgeſchäft: Ich bitte 
Heute nochmals um Zuſendung von 3 Packungen 
Fribetti. Es iſt mir beſonders daran gelegen, 
Genanntes zu bekommen, weil das Mittel bei 
meinem ſehr ſchweren, alten Magenleiden (Säure) 
hervörragend geholfen hat. Meine Anfälle, 
            furcht=
baren Kopfſchmerzen ſpäterhi Erbrechen einer 
ſauren, ätzenden Flüfſigkeit wiederholten ſich 
            jahre=
lang durchſchnittlich einmal wöchentlich, geitzweiſe
 noch öfters. Alle Mittel und Diäthalten nützten 
nichts. Nachdem ich Ihr Fribetti faſt 2 Monate 
gebrauche, habe ich in der ganzen Zeit zwei kaum 
merkbare Anfälle gehabt, trotzdem ich beſſer und 
reichlicher eſſe. Mein Ausſehen hat ſich 
            ver=
blüffend gebeſſert. Früher frugen mich die 
            Kun=
den erſchrocken ob ich krank ſei, heute äußern ſie 
ſich erſtaunt über mein friſches, gutes Ausſehen. 
Aehnliche Anerkennungen liegen maſſenhaft 
vor. Beachten Sie alſo bitte: Saures Aufſtoßen, 
Sodbrennen, verbunden mit Blähung und Druck 
in der Magengegend, Reigung zum Erbrechen 
haben faſt immer ihre Urſache in zu großem 
            Salz=
ſäuregehalt des Magens, der die vollkommene 
Verdauung verhindert und zu Speiſegärung 
            An=
laß gibt. So wird alles, was man ißt, im Magen 
ſauer, genau ſo, wie der Abfall im Blechbehälter 
ſauer wird und Flüſſigkeiten und Gaſe bildet. 
Nehmen Sie Schwarzwälder Fribetti, das den 
Säuregehalt neutraliſiert, die Magennerven 
            be=
ruhigt, kräftigt und das Blut reinigt. Machen 
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 in einigen Tagen merken. Energie, Kraft und 
Lebensmut kehren wieder, und das Leben wird 
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Seite 8
Sonntag, den 26. September 1926
Nummer 2
Familiennachrichten
 Siatt Karten. 
Die Verlobung ihrer Kinder 
Fridel und Wilhelm 
beehren ſich anzuzeigen 
Lehrer Georg Lutz und Frau 
Anna, geb. Gößz 
Prokuriſt Julius Udluft u. Frau 
Darmſtadt 
Helene, geb. Wirth.
 Fridel Lutz 
ſiud. päd. et. phil. 
Wilhelm Udluft 
cand. rer. electr. 
Verlobte
September 1926.
Frankfurt
(*25046
 DIE VERLOBUNG MEINER 
TOCHTER ELSE 
MIT HERRN DIPL-ING. 
TUISKON NEUHAUS 
GEBE CH HIERMIT BE- 
KANNT 
ADAM DINGELDEIN
 MEINE VERLOBUNG MT 
FRäULEIN 
ELSE DINGELDEIN, 
TOCHTER DES HERRN 
ADAM DINGELDEIN, GEBE 
ICH HIERMIT BEKANNT 
TUISKON NEUHAUS 
DIPL.-ING. ARCHITEKT
DARMSTADT
 26. SEPTEMBER 1926 
(*25117)
ESSEN
 Die glückliche Geburt eines 
geſunden Jungen zeigen in dank= 
(*25087 
barer Freude an 
Dr. Etling und Frau 
Lisbeth, geb. Weber 
z. Zt. Klinik Dr. Hoffmann 
und Dr. Wolff. 
Darmſtadt, den 23. September 1926. 
Die glückliche Geburt 
Fl unne Bann Han n 
hocherfreut an 
Karl Koch und Frau 
Käthe, geb. Müller.
Wilhelm=Jägerſtr. 3.
(*25057
 Ein geſundes Mädchen 
angekommen 
Dipl.=Ing. 2. Hoffmann u. Fran 
 
Aenne, geb. Flick. 
 
 
Deſſau 
 
Gr. Kühnauerweg 39. 
(13814
 Georgine Fiſcher 
 
 
Heinrich Drott 
Verlobte 
Pallaswieſenſtr. 54 Obergaſſe 44 
(*25132) 
Frieda Schröder 
Philipp Hirſchmann 
Verlobte (24292
 Gau=Odernheim 
Darmſiadt 
Rhönring 33 
26. September 1926.
 Gau=Odernheim 
Horrweiler
 Todes=Anzeige. 
Hiermit die traurige Nachricht, 
daß meine innigſtgeliebte Gattin. 
dietreubeſorgte Mutter ihrer Kinder 
Frau 
Marie Brückmann 
geb. Röder 
nach langem mit überaus großer 
Geduld ertragenem Leiden heute 
ſanft entſchlafen iſt. (B. 13877 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Heinrich Brückmann 
nebſt Kinder. 
Darmſtadt, den 25. September 1926. 
Die Beerdigung findet Montag, 
den 27. September, nachm. 3½ Uhr, 
auf dem Waldfriedhofe ſtatt.
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Die Beerdigung findet Montag, den 27. September, 
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des Waldfriedhofs 
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 RAUCHER-UMFRAOE 
DER REEMTSMA A.-G. 
Erfahrene Wittschaftsführer warnten in letzter Zeit mit erfreulicher Eindringlichkeit vor der 
willkürlichen Ubertragung amerikanischer Fabrikationsmethoden auf Deutschland, da auf diesen Wegen 
eine Qualitätssteigerung nicht zu erreichen sei. 
Diese Warung trifft kaum auf einen Fabrikationszweig so sehr zu, wie auf die Herstellung 
hochwertiger Orientcigaretten, Jede lieblose und mechänische Behandlung des Orienttabaks muß sein 
köstliches Aroma, seinen bestrickenden Duft, seine wohltuende Wirkung, herabmindern oder zerstören. 
Daß ein dauernder Erfolg und die dauernde Anerkennung der Raucher ausschließlich dem 
System sorgsam abgestufter Spezial-Cigaretten vorbehalten bleibt, beweist die beispiellose Entwicklung 
der Reemtsma A.-G., der führenden deutschen Herstellerin hochwertiger Spezial-Cigaretten
 RAUCHER-UMFRAGE 
DER REEMTSMA A.-G. 
Es handelt sich um die Feststellung, welche 
            persön-
lichen Beobachtungen Sie beim Genuß einer oder mehrerer 
unserer folgenden Hauptsorten, machen konnten: 
Ernte 25, Sascha, Gelbe Sorte. Burnu. Senoussi, Erste Sorte. 
Versuchen Sie bitte, sich darüber klar zu werden, warum Sie 
diese oder jene Sorte als Ihre Spezialcigarette gewählt haben, zu 
            wel-
cher Tageszeit oder bei welcher Gelegenheit Sie die eine oder andere 
Cigarette bevorzugen, wie diese oder jene Cigarette bei Ermüdung oder bei 
narken Erregungen oder auch bei vollkommener Ruhe Ihre Stimmung 
und Ihr Empfinden beeinflußt. Diese Feststellungen bitten wir uns 
            mit-
zuteilen. Außerdem bitten wir noch um folgende sachlichen Angaben 
1. Name der Sorte. 2. Name, Adresse, Alter und Beruf des Einsenders. 
X Zu welcher Tageszeit rauchen Sie am meisten? 4. Rauchen Sie 
verschiedene Sorten zu verschiedenen Zeiten? Welche und wann? 
5 Welche Sorte betrachten Sie als Ihre Sperialeigarette? 
Da die erbetenen Unterlagen die Dispositionssicherheit unseres 
Tabakeinkaufs beträchtlich erhöhen, werden wir die Mitteilungen, die 
uns die wertvollsten Hinweise für unsere Einkaufskampagne geben, die 
also neben den sachlichen Angaben besonders interessante und 
            zuver-
lässige Beobachtungen gemacht haben, wie nachstehend prämiieren: 
8 erste Prämien 4 M. 300000 in bar M. 18000,00
 18 zweite 
38 dritte 
120 vierte 
180 fünfte 
300 sechste
 „ 1000o „ „ — 
2 . 500oo „ 
2 10000 „ „ — 
1000 Stück betr. Sorte — 
z
 1900 Anerkennungsprämien 
2460 Prämien in Höhe von insgesumt
 18000,00 
18000,00 
12000,00 
18 100,00 
11750,00 
13 150,0o
M. 105 000,00
 Die suchlichen Angaben sowie die Beobachtungen für jede 
            ein-
selne Sorte, zu der Sie sich zu zudern wünschen. müssen auf eint 
            be-
sonderes Blatt Papier geschrteben werden. 
Uber die Prämiierungen entscheidet dus Gesamtdirektorium der 
Reemesma A.-G. endgültig. Die Einsendungen erbitten wir bis zum 
31. Okrober an die Adresse 
Reemtsma A.-G., Altona-Bahrenteld 
Postfack 352 
(Betr.: Raucher-Umfrage)
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Geite 11
Zwei neue deutſche Torpedobootszerſtörer.
Denkmal für die Gefallenen der Marine.
 Stapellauf des „Falke” und „Kondor” in Wilhelmshaven. 
Auf der Marinewerft in Wilhelmshaven ſind zwei Torpedobootszerſtörer vom Stapel gelaufen, die 
den Namen „Falke” und „Kondor” erhielten.
 Modell des Denkmals für die Gefallenen der Marine, das in Kiel auf der Moelter: 
Schanze (dem früheren Fort Korügen) errichtet wird.
 Reich und Ausland. 
Eröffnung der Polizei=Ausſtellung.
 Berlin 25. Sept. Die Große Polizeiausſtellung Berlin 1926 
wurde heute mittag unter großer Beteiligung führender Perſönlichkeiten 
des Reiches, der Länder, der Diplomatie und insbeſondere der 
            Polizei=
verwaltung mit einem Feſtakt in der Ehrenhalle am Kaiſerplatz feierlich 
röffnet. An die Begrüßungs= und Eröffnungsrede des Miniſters des 
Innern Severing des Miniſterialdirektors Dr. Abbegg, der 
uigleich Begrüßungstelegramme des Reichspräſidenten und des 
            Reichs=
anzlers verlas, des Oberbürgermeiſters Dr. Böß und des 
            Miniſter=
räſidenten Braun ſchloß ſich ein erſter Rundgang durch die 
            Aus=
kellung an, die eine Fülle von Sehenswertem und Lehrreichem in 
            glän=
ender Anordnung vereinigte.
 Die Eröffnungsrede Severings. 
Staatsminiſter Severing führte in ſeiner Eröffnungsrede aus: 
„Die Ausſtellung iſt etwas anderes und mehr als eine Fachausſtellung. 
Sie will der Verſtändigung der deutſchen Länder untereinander dienen 
and die durch den Weltkrieg zerriſſenen Bande mit dem Auslande wieder 
rnknüpfen. Der Verbrecher iſt kein nationaler, ſondern ein 
            internatio=
raler Typ, und ſo muß auch das Wirken der Polizei international ſein. 
Zu erfolgreicher Wirkſamkeit bedarf aber die Polizei überall des 
            Ver=
xauens der breiteſten Volksmaſſen, die zu der Erkenntnis gebracht 
            wer=
den müſſen, daß die Polizei kein Volksfeind iſt. Erfreulicherweiſe iſt 
S dem Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann gelungen, manche im 
            Aus=
and verbreitete irrige Anſchauungen über die Zuſtände in Deutſchland 
xuf dieſem Gebiete wirkſam zu bekämpfen. Die deutſche Polizei hat in 
en hinter uns liegenden unruhigen Zeiten den inneren Feind, der mit 
Maſchinengewehren und Handgranaten bewaffnet wax, nicht mit Schnee= 
Tällen und Papierkugeln bekämpfen können, aber ſie bildet keinen 
Tadres für einen zukünftigen Revanchekrieg; ſie ſtellt kein Erſatzheer für 
die Wehrmacht.” 
Der Miniſter fchloß mit dem Ausdruck des Dankes für alle Mit= 
Trbeiter an dem glücklich vollendeten Werk der Ausſtellung und der 
Soffnung, daß dank dem Friedenswerk von Genf die Polizei ſich immer 
riehr auf ihre eigentliche Aufgabe, die Bekämpfung des Verbrechens, 
Teſchränken könne. — Auch Oberbürgermeiſter Dr. Boeß betonte, daß 
Die Polizei heutzutage ein Teil des Volksſtaates ſei, die ihren Schutz 
richt widerwillig aufzudrängen brauche.
Steinwurf auf einen Schnellzug.
 Stuttgart. Von der Eiſenbahndirektion Stuttgart wird 
            mit=
geteilt: Auf den Schnellzug D 53 Stuttgart—Frankfurt—München 
wurde am 24. September bei der Fahrt zwiſchen Illingen und Vaihingen 
von unbekannten Tätern ein Stein geſchleudert, wodurch ein 
Fkeiſender leicht verletzt wurde. Die Fahndung nach dem Täter 
It veranlaßt. 
Raubmord an einem Dienſtmädchen. 
Stuttgart. Geſtern morgen wurde ein 26 Jahre altes 
            Dienſt=
nädchen in ihrem Bett mit zertrümmertem Schädel tot aufgefunden. 
Tach dem Ergebnis der vorläufigen Feſtſtellungen handelt es ſich um 
Kaubmord, bei dem der Täter anſcheinend nur wenig Bar= 
Teld erbeutet hat.
 Die Sühne für den Urheber des Mannenbacher Bootsunglücks. 
fm. Konſtanz. Vor dem hieſigen Schöffengericht wurde gegen 
den 25jährigen Hilfsarbeiter Franz Joſef Beck aus Reichenau verhan= 
Delt, der am 4. Juli d. J. das furchtbare Bootsunglück vor dem 
            ſchwei=
seriſchen Unterſeedorf Mannenbach verſchuldete, dem ſechs Menſchen= 
Seben zum Opfer fielen. Das Gericht verurteilte den Angeklagten 
Degen fahrläſſiger Tötung gemäß dem Antrag des Staatsanwalts zu 
Drei Jahren Gefängnis, abzüglich der Unterſuchungshaft.
 Diebe im Kriminalgericht. 
* Berlin. Die Langfinger ſcheuen ſich nicht, auch in die Hallen 
Der Juſtiz einzudringen. In der Inflationszeit waren Diebſtähle in 
Den Räumen des Kriminalgerichts eine häufige Erſcheinung. Es 
            ver=
chwanden ſämtliche Türklinken Meſſingbeſchläge und Leitungsrohre. 
Dann war lange Zeit Ruhe. Freitag früh ſtellte ſich heraus, daß in 
Dem ſogenannten „Schwindſuchtsgang”, einem langgewundenen Verbin= 
Dungsgang zwiſchen dem alten und dem neuen Kriminalgerichtsgebäude, 
ämtliche Glühbirnen geſtohlen worden waren. Die 
            Ver=
waltung des Kriminalgerichts hat daraufhin wieder einen ſtändigen 
Woſten im „Schwindſuchtsgang” aufgeſtellt.
 Schwerer Automobilzuſammenſtoß. 
Dorſten. In der benachbarten Ortſchaft Erle fuhr ein 
            Per=
onenwagen auf einen Laſtkraftwagen auf. Der Perſonenwagen ſchlug 
am. Eine Frau und ein Kind wurden ſchwer verletzt. Die 
Ebrigen Inſaſſen kamen mit leichteren Verletzungn davon.
 Zuſammenſtoß zwiſchen einem Auto und einem Motorrad. 
Gütersloh. Hier fuhr ein mit zwei Perſonen beſetztes 
            Motor=
ad mit einem Automobil zuſammen. Die beiden Motorradfahrer wur= 
Sen ſchwer verletzt. Der eine von ihnen iſt ſeinen Verletzungen 
erlegen. 
Die Tagung des Internationalen Journaliſten=Verbandes. 
EP. Genf 25. Sept. Der Internationale Verband der Jour= 
Tialiſten, der geſtern hier, wie gemeldet, ſeinen erſten Kongreß eröffnet 
Bat, umfaßt, wie ein offizielles Communiqué beſagt, nach Eingang 
Einiger neuer Beitrittserklärungen die Journaliſten=
            Berufsorganiſa=
ionen von mehr als 20 Ländern mit zuſammen ungefähr 25 000 Jour= 
Ttaliſten. — Die Eröffnungsſitzung fand in Anweſenheit der Vertreter 
Des Völkerbundes, des Internationalen Arbeitsamtes und des 
            Inter=
miationalen Inſtituts für geiſtige Zuſammenarbeit ſtatt. Die journa= 
Liſtiſchen Berufsverbände aus verſchiedenen Ländern, beſonders aus 
Deutſchland, Frankreich und England haben beſondere Delegationen 
aus ihren Hauptſtädten entſandt. — Die Tagesordnung umfaßt u. a. 
Die Frage, wie die Vorteile, die einzelne beſonders vorgeſchrittene 
            Orga=
iſationen für ihre Mitglieder erworben haben, den Journaliſten aller 
Dänder zugänglich gemacht werden können.
 Eine ſeltene Verſteigerung. 
Eine einzigartige Verſteigerung erfolgt, wie uns gemeldet wird, in 
Den nächſten Tagen in Iglau in Mähren. Nach einem Beſchluß des 
bortigen Stadtrates wird die Kapelle am Kalvarienberg 
            nieder=
geriſſen und das gewonnene Baumaterial öffentlich verſteigert 
werden. Der Ausrufspreis beträgt 400 Kronen (50 Mark). Die 
katholiſchen Kreiſe der Stadt haben gegen den Abbruch der Kabelle 
wergeblich Proteſt erhoben.
Der Typhus in Hannover.
1743 Erkrankte. — 122 Tote.
 TU. Hannover, 25. Sept. Im Laufe des heutigen Tages 
            wur=
den 20 neue Typhuskranke eingeliefert, ſo daß die Zahl der 
in den Krankenhäuſern befindlichen Erkrankten 1743 beträgt. 
            Ge=
ſtorben ſind heute fünf Perſonen, ſo daß ſich die Zahl der 
Toten auf 122 erhöht. Zur Entlaſſung kamen heute 
16 Perſonen. Zu den bisher täglich vom Städtiſchen Preſſeamt 
bekanntgegebenen Erkrankungsziffern, die lediglich die in den 
            Kranken=
häuſern aufgenommenen Perſonen betreffen, treten noch etwa 
150 Typhuskranke, bzw. Verdächtige hinzu, die nach den Ermittlungen 
der Medizinalbeamten ſich in Privatwohnungen befinden und dort, da 
wirkſam im Sinne des Geſetzes abgeſondert, nach amtsärztlichen 
            Gut=
achten verbleiben können, ſofern die weitere Kontrolle ergibt, daß die 
Abſonderung und Desinfektionsmaßnahmen dauernd getroffen werden.
Keine Typhusepidemie in Süddeutſchland.
 fm. Karlsruhe. Gegenüber Gerüchten über den Ausbruch 
einer Typhusepidemie in Ludwigshafen teilt die Preſſeſtelle des 
            dor=
tigen Bürgermeiſteramts mit, daß dieſe Gerüchte jeder Begründung 
            ent=
behren, da Typhusfälle in einer Großſtadt öfter vorkommen, ohne daß 
damit die Gefahr einer Epidemie beſtehe. Dieſes Jahr wurden in 
Ludwigshafen zwei Fälle von Typhus und ſieben Fälle von Paratyphus 
gemeldet. Amtlich wird aus Waldshut gemeldet, daß es ſich bei den 
typhusverdächtig Erkrankten in dieſem Amtsbezirk nur um 10 ältere 
Fälle handelt, von denen fünf bereits abgeheilt ſind. Weitere 
            Erkran=
kungen ſind in den letzten Tagen nicht vorgekommen. Die Krankheit iſt 
alſo im Erlöſchen begriffen und gibt zu Beſorgniſſen keinen Anlaß. 
Vreeinzelte Typhuserkrankungen wurden noch aus Speyer und 
            Pirma=
ſens berichtet. Die vor drei Tagen in das Pirmaſenſer Krankenhaus 
eingelieferten Typhusverdächtigen haben ſich als Typhuskranke erwieſen. 
Um ein weiteres Umſichgreifen der Krankheit zu verhüten, ſind ſofort die 
notwendigen Vorſichtsmaßnahmen getroffen worden. Der 
            Infektions=
herd konnte bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden. Auch in Pirmaſens 
und Speher entbehrt der bisherige Krankheitsverlauf des epidemiſchen 
Charakters.
Ein Polizeichef als Geldfälſcher entlarvt.
 Bacharach, 
der Chef der Warſchauer Kriminalpolizei, iſt ſoeben als das 
geiſtige Haupt einer internationalen Geldfälſcherbande entlarvt 
worden. Bacharach, der bisher als außerordentlich tüchtiger 
Kriminaliſt galt, wußte in geſchickter Weiſe alle Verfolgungen 
ſeiner Helfer zu verhindern und ſeinen Freunden Nachrichten 
über Razzien und Nachforſchungen zukommen zu laſſen. Seine 
Bande arbeitete eine zeitlang auch in Berlin, ihre Spezialität 
war die Herſtellung von öſterreichiſchem und polniſchem 
            Falſch=
ſeld, das oft ſo täuſchend hergeſtellt war, daß ſelbſt Fachleute bei 
den Prüfungen im Zweifel waren.
Internationaler Film=Kongreß in Paris.
 Heute beginnt in Paris ein internationaler Filmkongreß, der vom 
franzöſiſchen Nationalkomitee für geiſtige Zuſammenarbeit auf Grund 
eines Berichts des Pariſer Inſtituts, Julien Luchaire, einberufen 
            wor=
den iſt. Die Tagesordnung ſieht insbeſondere die Beratung und 
            Vor=
führung von wiſſenſchaftlichen, ſozialen und ähnlichen Filmen vor. 
            Da=
neben ſollen aber auch Organiſationsfragen, wie z. B. Internationale 
Filmzentrale, jährliche Wiederkehr dieſer Kongreſſe uſw. beſprochen 
werden. Induſtrielle und kommerzielle Fragen werden nicht beraten. 
Eingeladen zu dieſem Kongreß ſind die Regierungen, die verſchiedenen 
Organiſationen der Filminduſtrie, Vertreter der Univerſitäten, der 
Autoren und Künſtlervereinigungen, das Rote Kreuz, Hygiene= und 
ſoziale Organiſationen. Von beſonderem Intereſſe für Deutſchland iſt 
es, daß auch die Deutſche Studentenſchaft eingeladen worden iſt, im 
Rahmen der von ſtudentiſcher Seite für die wiſſenſchaftliche 
            Verwer=
tung des Films vorzutragenden Anregungen an den Arbeiten des 
            Kon=
greſſes teilzunehmen.
Ein ſenſationeller Juwelenraub.
 Mit Revolver und Rauchbombe. — Für 
150 000 Mk. Juwelen geſtohlen.
 * Berlin, 25. Sept. (Priv.=Tel.) Ein ſchwerer Raubüberfall, 
der in ſeiner Ausführung an die Raubzüge der berüchtigten New Yorker 
Banditen erinnert, iſt heute nachmittag 3 Uhr, alſo am hellichten Tag, 
in der belebteſten Geſchäftsſtraße des Berliner Weſtens, in der 
Tauentzienſtraße verübt worden. Zwei gut gekleidete Herren kamen in 
das Juweliergeſchäft von Marotti u. Freink, G. m. b. H., 
Tauentzienſtraße. Plötzlich zogen die beiden Revolver hervor, 
trieben das Geſchäftsperſonal und den Inhaber in ein kleines 
            Hinter=
zimmer, und während der eine der Banditen mit vorgehaltener Waffe 
das Perſonal in Schach hielt, raubte der andere aus dem Schaufenſter 
zwei koſtbare Brillantkolliers und von einer Halsatrappe 
ein nicht minder wertvolles Perlenkollier. Im gleichen 
            Augen=
blick betrat zufällig ein Kunde den Laden. Ehe dieſer aber noch begriff, 
was ſich vor ſeinen Augen abſpielte, ſchleuderten die Banditen, die ſich 
offenbar auch auf dieſen Fall vorbereitet hatten, mehrere 
            Rauch=
bomben in den Laden, die unter heftigen Detonationen und großer 
Rauchentwicklung explodierten. Im nächſten Augenblick — der ganze 
Ueberfall hatte nur Sekunden gedauert — ergriffen, die beiden die Flucht 
und eilten quer über die ſtark belebte Straße nach dem 
            gegenüberlie=
genden „Kaufhaus des Weſtens‟. Durch den Knall der explodierenden 
Feuerwerkskörper und den durch die offene Ladentür jetzt entweichenden 
Qualm war man auf der Straße auf die Vorgänge aufmerkſam 
            ge=
worden. Auf die Hilferufe des Perſonals wandten ſich die Paſſanten den 
beiden Flüchtlingen zu. Dieſe eilten quer über die Promenade und 
            hiel=
ten ſich die Verfolger durch die entgegengeſtreckten Revolver vom Leib. 
Der aufmerkſam gewordene Pförtner des Warenhauſes wollte den einen 
Näuber feſthalten, wich aber den drohenden Revolvermündungen aus 
— und im nächſten Moment befanden ſich die beiden im Innern des 
Geſchäftshauſes, wobei allerdings der eine in der Drehtür einige 
            Se=
kunden ſtecken blieb. Zwei Stenotypiſtinnen waren ihm von dem 
            Juwe=
lierladen aus gefolgt, und die eine konnte die Drehtür abbremſen. Als 
aber der eine Räuber die Piſtole mit drohender Gebärde auf ſie 
richtete, ließ ſie ſich einſchüchtern und die Tür weitergehen. Auch im 
Innern des Warenhauſes war man auf die beiden Verfolgten 
            aufmerk=
ſam geworden, die ſich aber mit vorgehaltenen Piſtolen durch das 
Publikum und die Angeſtellten einen Weg bahnten. Sie erreichten den 
mittleren Stock und entkamen über ein Gerüſt in das Nebenhaus. 
Anſcheinend wußten die Juwelenräuber genau, daß die Bauarbeiter 
bereits um 1 Uhr ihre Arbeit beendeten und ſie das Gerüſt ungefährdet 
benutzen konnten. Sonſt iſt von dieſem Stockwerk aus das Nebenhaus 
nicht zu erreichen. Sie durchquerten dann ungehindert das 
            Nachbar=
haus und entkamen auf der Paſſauer Straße. Die wenige Minuten 
nach dem Ueberfall eintreffende Polizei hat ſofort die Ermittlungen 
eingeleitet. Wie feſtgeſtellt, beläuft ſich der durch den Raub angerichtete 
Schaden, der durch Verſicherung nicht gedeckt iſt auf 
150 000 Mark. Außer den Kolliers wurde auch eine Anzahl von 
wertvollen Ringen geſtohlen.
 Schwerer Unglücksfall. 
Amſterdam. Wie die Blätter berichten, fuhr in den ſpäten 
Abendſtunden des Donnerstag bei Nymwegen ein 
            Privatkraft=
wagen in ein von den Manöverübungen zurückkehrendes 
            Infan=
teriebataillon hinein. Dabei wurden elf Soldaten 
            ver=
vundet, darunter vier ſehr ſchwer. Das Auto wurde beſchlagnahmt. 
Der Führer behauptet, die marſchierende Truppenabteilung wegen der 
Dunkelheit zu ſpät bemerkt zu haben.
 Wiederaufbau des Veſta=Tempels auf dem Forum. 
Rom. Zu Ehren des im vergangenen Jahre verſtorbenen Forum=
 forſchers Boni wird auf Befehl des Unterrichtsmimiſters der Veſta= 
Tempel auf dem Forum zum größten Teile wieder aufgebaut. Er ſoll 
jedoch nicht vollſtändig wiederhergeſtellt werden, weil ſich die Forſcher 
über gewiſſe Einzelheiten nicht einig ſind. Die Reſtaurierung des Veſta= 
Tempels, ſoweit ſie vorgeſehen iſt, ſoll mit dem herumliegenden 
            Ma=
terial durchgeführt werden.
 Ein Orkan in Portugal. 
Paris. Nach einer Meldung aus Liſſabon hat ein 
            gewal=
tiger Orkan innerhalb von vier Minuten die ganze Gegend 
von Santara verwüſtet. Am ſchwerſten ſind die Städte 
            Al=
meiran und Alpiaria bei Liſſabon heimgeſucht worden. Bäume 
wurden entwurzelt und die ganze Ernte vernichtet. Der 
            Scha=
den ſoll bedeutend ſein. Die Bevölkerung iſt von einer Panik erfaßt. 
Todesfälle werden bisher nicht gemeldet.
 Hauptmann Fonck ſoll die Flugerlaubnis entzogen werden. 
TU. Paris. Oberſt Hartung, der Leiter der Luftfahrtgeſellſchaft 
Argonauten, die den Flug New York-Paris organiſiert hat, ſtellte bei 
den Gerichtsbehörden den Antrag, dem Hauptmann Fonck die 
            Flug=
erlaubnis zu entziehen. Der Unfall des Flugzeuges beim Start in 
New York ſei auf die Unfähigkeit des Hauptmanns 
            zu=
rückzuführen. Seine weitere Tätigkeit als Flieger wäre eine 
Gefahr für Menſchen und Eigentum.
 Eine „politiſche” luſtige Witwe. 
EP. Der von einem deutſchen Regiſſeur in Amerika mit Mac 
Murray und John Gilbert gedrehte Film „Die luſtige Witwe” wurde 
von der tſchechiſchen Zenſur für die Tſchechoſlowakei verboten, da 
die im Luſtſpiel verwendeten Uniformen den ſüdſlawiſchen Uniformen 
ähnlich ſind und dieſer befreundete Staat daher an einer 
            Verſpot=
tung ſeiner Armee in einem verbündeten Lande Anſtoß nehmen 
rönnte. 
Schreckensſzenen in Miami. 
Waſhington. Drei Neger, die in der Nähe von Miami 
beim Plündern überraſcht wurden, ſind von der Menge gelyncht 
worden. Die Leichen wurden verbrannt. Sie hatten verſucht, die Ringe 
einer toten Frau, die inmitten ihrer ebenfalls toten Kinder lag, zu 
ſtehlen. Die Ankunft von Marinetruppen bereitete der Plünderung auf 
den Trümmerſtätten ein Ende.
 Ehrung Gene Tunneys. 
New York. (Wolff.) Gene Tunneh wurde zum Leutnant des 
amerikaniſchen Marinekorps ernannt und ihm das Ehrenbürgerrecht 
der Stadt New York verliehen.
Seite 12
Sonntag, den 26. September 1926
Nummer 261
 Naturforſcher und Aerztetagung. 
Von unſerem Sonderberichterſtatter. 
Die 89. Verſammlung deutſcher Naturforſcher 
und Aerzte, die vom 19. bis 26. September in Düſſeldorf 
ſtattfindet, hat ein gewaltiges Arbeitsprogramm erledigt. In 34 
            Abtei=
lungen wurden gegen 1000 Vorträge gehalten. Die erſte allgemeine 
Sitzung war einer der wichtigſten modernen Fragen gewidmet dem 
Zuſammenhang zwiſchen Wiſſenſchaft und Technik. 
Der Vorſitzende der Geſellſchaft, Geheimrat Prof. v. Dyk=München, 
betonte, daß der enge Zuſammenhang, der heute zwiſchen 
            Naturwiſſen=
ſchaften und Technik beſteht — es ſei nur auf die chemiſche Induſtrie 
und auf die Eiſen= und Kohlenforſchung hingewieſen — ſchon lange ein 
Ruhmestitel der deutſchen Wiſſenſchaft ſei. In der wiſſenſchaftlichen 
Durchdringung dieſer Fragen haben wir das einzige Mittel, uns in der 
Velt zu behaupten. Generaldirektor Vögler vom Stahlverband in 
Dortmund führte aus, daß die von den Naturwiſſenſchaften ausgehende ſamtverband derchriſtlichen Gewerkſchaften Deutſch= 
Rationaliſierung der Lebens= und Arbeitsvorgänge Grundlage unſeres 
Zeitalters der Technik geworden ſei. Wir dürfen nun nicht in den 
Fehler verfallen, Arbeitsmethoden anderer Länder (z. B. Ford) 
            auto=
matiſch auf deutſche Verhältniſſe zu übertragen. Vielmehr liege unſer 
Heil darin, die uns verſagt gebliebenen Rohſtoffe der Natur abzuringen 
und unſerer Bevölkerung durch Erziehung zur Qualitätsarbeit Beſchäf= 
Zeitalter die Lage der Menſchen weſentlich verbeſſert. 
Die zweite allgemeine Sitzung wurde eingeleitet durch einen Vor= 
Gebiet der Leichtmetalle. Dieſer werden jetzt für Automobil=, 
            Luft=
ſchiff, Flugzeug= und Waggonbau in Anwendung gebracht. Ueber 
            Krank=
keitsbehandlung mit chemiſchen Mitteln berichtete Geheimrat Nocht= 
Hamburg. Die Heilung der Infektionskrankheiten, durch ſyſtematiſches 
Herſtellen und Anwenden künſtlicher chemiſcher Arzneikörper habe große 
Fortſchritte gemacht. Prof. Dr. Eſcherich=München behandelte die 
Bekämpfung tieriſcher Schädlinge. Er legte die ungeheure wirtſchaftliche 
Bedeutung dieſer Bekämpfung dar und ging auf die chemiſche 
            Bekämp=
fung der Schädlinge durch Flugzeuge ein. In der dritten allgemeinen 
Sitzung ſprach Prof. Paul Ernſt=Heidelberg über das morphologiſche 
Bedürfnis. Die mathematiſch=mechaniſche Naturerklärung ſei überſpannt 
worden, und dadurch habe das Anſchauungsvermögen und 
            Anſchauungs=
bedürfnis in erſchreckendem Maße abgenommen. Für die 
            Lugender=
ziehung ſei Goethe das Vorbild, der an Stelle der mathematiſchen Folge 
und ihrer mechaniſchen Notwendigkeit die Lebenseinheit der Natur geſetzt 
hat. Prof. Sauerbruch=München hielt einen Vortrag über 
            Heil=
kunde und Naturwiſſenſchaft. Heilkunde ſei ohne Naturwiſſenſchaft nicht 
auszuüben, dieſe ſei aber unter allen Umſtänden Diener, nicht Meiſter 
der Heilkunſt. 
In der Sitzung der mediziniſchen Hauptgruppe wurden wichtige, 
im Vordergrund des allgemeinen Imtereſſes ſtehende Fragen behandelt. 
Profeſſor Stepp=Sena ſprach über Fortſchritte der Vitaminforſchung. 
Die Fortſchritte betreffen nicht nur die exverimentelle Forſchung, 
            ſon=
tis. Eingehend behandelte er die Wirkungen des Vitamins 4, des 
            anti=
rhachitiſchen Vitamins, B, des antineuritiſchen C. des antiſkorbutiſchen, 
und E, des Antiſterilitäts=Vitamins. Die Phyſiologie der Kapillaren, 
der kleinſten Blutgefäße behandelte Prof. Ebbecke=Bonn, die 
            Krank=
heiten der Kapillaren Prof. Otfrieb Müller=Tübingen. Erſt 
vor kurzem iſt feſtgeſtellt worden, daß die Zellen, welche die Wände der 
Kapillaren bilden, die Fähigkeit ſelbſtändiger Beweglichkeit und 
            ſelbſtän=
digen Auswählens der zwiſchen Blut und Geweben hin= und herwan= 
Strahlungen, beſonders Röntgen. Aber auch bei Herz=, Nieren=, Ner= ihr Verantwortungsbewußtſein zu ſchärfen. 
ven= und Stoffwechſelkrankheiten haben ſich wichtige Anomalien im 
            Ka=
pillarſyſtem gefunden. Die von der Tübinger Mediziniſchen Klinik 
inaugurierte Kapillarpathologie wird weitere Einſichten in das Weſen 
delte Prof, deQuerain=Bern. Wie er berichtete, hat das 
            Schwei=
in Kochſalzen verabreicht und die Jodbehandlung der Kinder in den 
Schulen durchgeführt wird. Die Hoffnung iſt berechtigt, daß dieſe 
            Ver=
machten die Mitteilungen über ein neues Mittel gegen Malaria über 
eine deutſche Erfindung von unüberſehbarer Tragweite vor. Profeſſor maligen Kongreß der Deutſche Edangeliſche Kirchenausſchuß ſandte; es 
malen Menſchen das harmloſeſte. 
Galle eine Nolle. Prof, von Bergmann= Frankfurt führte aus, ſuperintendent D. ZöllnerMünchen perſönlich die Wünſche. 
daß für die Erkennung der Krankheit als größter Fortſchritt die 
            Röntgen=
durchleuchtung zu nennen ſei. Innere Therapie und diatetiſche 
            Be=
aus, die nur in Fällen, wo Todesgefahr beſteht, in Frage komme. 
In der Naturwiſſenſchaftlichen Hauptgruppe wurde von Dr. 
            Pfeif=
fer=Bonn. Prof, Konene Bonn, Prof, Reis= Darlsruhe, das einem Mitarbeiter Macdonalds, der auf dem Dortmunder Chriſtl. Ge= 
Problem und die Erprobung der quantitativen Spcktralanalyſe 
            behan=
delt. Prof. Kloſtermann=Halle a. d. S. ſprach über den 
            chemi=
ſonderer Bedeutung geworden, weil durch den Erlaß des Reichsarbeitz= nebeneinander hergehen. Sie betonen hier immer ausdrücklich, daß Sie 
beiter verſchiedener chemiſcher Induſtrien und Gewerbe zu den entſchä= engliſchen Gewerkſchaften und für die engliſche Arbeiterbewegung. Es 
keiten erreichen kann. 
für mathematiſchnaturwiſſenſchaftlichen Unterricht zur preußiſchen Unter= Deutſchland. In England hat der Sozialismus abſolut 
richtsreform dar. Seine Ausführungen gipfelten in einer ginſtimmig nichts gemein mit Marxismus. Das iſt der große 
angenommenen Entſchließung, die ſich dagegen richtet, daß bei der Neu= Unterſchied.” 
ordnung des Unterrichtsweſens in verſchiedenen Ländern eine 
            Zurück=
drängung der Naturwiſſenſchaften und der Mathematik ſtattgefunden hat. 
Es wird erwartet, daß bei künftigen derartigen Entſcheidungen die 
Geſellſchaft Deutſcher Naturforſcher und Aerzte zu Nate gezogen wird. 
Danach entwickelte Prof. von Dtk.= München Bagerns Stellung pflege, daß die einzelnen Stücke zunächſt vom Schmutz befreit und danach 
zur Schulreform. Das Ideal ſieht der Redner dari, daß nür zwei gebleicht werden, wie es eben bei der Naſenbleiche üblich iſt. Die gleiche 
Schularten beſtehen, und betrachtet dieſes als das Ende der Entwicke= Reihenfolge ſollte auch dann eingehalten werden, wenn die natürliche 
lung durch allzu viele Fächer; er will Chemie und Biologie auf der Wäſche Dr. Thompſons Seifenpulver mit dem Schwan und zum Bleichen 
Oberſtufe aller höheren Schulen aufs alleräußerſte beſchränken. Die „Seiſis”. Beide Mittel enthalten keine ſchädlichen Beſtandteile. 
Schulübungen dagegen ſollen möglichſt zeitig pflichtgemäß einſetzen. 
Hierauf ſchilderte der Vertreter Sachſens, Wagner=Dresben, 
neuen ſächſiſchen Schulreform. 
Hamburg ſtattfinden. 
Herbſt im Badenerland. 
gebieten die Fremdenſaiſon zu Ende geht, dann taucht in einem großen und leicht macht. Eine rationelle, ſofortige Entfettung ohne das Haar 
Teile des Reiſepublikums die Frage auf: Wo verbringe ich in Deutſch= naß zu waſchen, wird durch den bewährten Pallabona=Puder auf 
land den Herbſt?. Nicht jede deutſche Gegend iſt in der Uebergangszeit trockenem Wege erzielt. Beſonders bei Bubikopf iſt Pallabona=Puder 
zur kalten Jahreszeit von einer Milde des Klimas begünſtigt, die auch 
in den Nachſommerwochen einen Erholungsaufenthalt gerechtfertigt er= unentbehrlich. Eine Doſe zu 1 Mk., überall käuflich, reicht monatelang, 
ſcheinen läßt. Die Vorteile, die das Badenerland mit ſeinen reizvollen tiſche und billige Mittel ſollte auf keinem Toilettetiſch fehlen. 
Erholungsgebieten im Schwarzwald, am Neckar, Oberrhein und 
            Boden=
ſee in dieſer Hinſicht im Frühling und im Sommer genießt, dehnen ſich 
auch auf den Herbſt aus. Ganz allmählich vollzieht ſich hier in der von 
bewaldeten Bergeshöhen geſchützten oberrheiniſchen Tiefebene der 
            Ueber=
gang vom Sommer zum Herbſt. Die langſamen 
            Temperaturſchwankun=
gen vermeiden den kraſſen Wechſel; in ſämtlichen badiſchen Luftkurorten 
und Städten iſt daher während der ganzen Jahreszeit ein durchgehender 
Fremdenverkehr feſtzuſtellen. Zu den Schönheiten, welche die Natur hier 
bietet, treten großzigige geſellige und künſtleriſche Abendveranſtaltungen 
und ſorgen für die Unterhaltung der Gäſte Der Herbſt im Badenerland Abſchluß gefunden, da das bisher die Wetterlage beherrſchende 
            Hoch=
iſt daher in jeder Beziehung ebenſo vielgeſtaltig und anregend wie die druckgebiet von einem träftigen isländiſchen Wirbel überwunden worden 
wärmere Jahreszeit. Auf die Vorzüge eines Herbſtaufenthalts in den iſt. Der Wirbel liegt heute weſtlich der Britiſchen Inſeln und dürſte 
badiſchen Erholungsgebieten weiſt ein kleines geſchmackvolles Flugblatt, ſchnell weiterziehen. Die auf ſeiner Rückſeite einſtrömende Luft geſtaltet 
des Badiſchen Verkehrsverbandes in Karlsruhe hin, das den Erholungs= den Witterungscharakter weiterhin kühl. 
ſeichenden wertvolle Fingerzeige gibt und koſtenlos erhältlich iſt.
Chriſtlich=nationale Arbeiterſchaft.
 Durch die Rede, die Dr. Silverberg auf der Tagung des 
            Reichsver=
bandes der deutſchen Induſtrie kürzlich gehalten hat, iſt die 
            Aufmerk=
ſamkeit der großen Oeffentlichkeit beſonders ſtark auf die chriſtlich=
            natio=
nale Arbeiterbewegung gelenkt worden. Es mag in dieſem 
            Zuſammen=
hang gleichgültig ſein, inwie eit Silverberas Gedanke einer engeren 
            Zu=
ſammenarbeit zwiſchen Großinduſtrie und Sozialdemokratie praktiſch 
            ver=
wirklicht werden kann; es iſt aber intereſſant, daß durch die 
            Nichterwäh=
nung des nichtſozialdemokratiſchen Teiles der Arbeiterſchaft die geſamte 
Oeffentlichkeit in den Kommentaren zu dieſer Nede zu der Frage 
            ver=
anlaßt wurde: Iſt denn die Sozialdemokratie, überhaupt eine politiſche 
Partei, identiſch mit der Arbeiterſchaft? Hat die chriſtlich=nationale 
            Ar=
beiterſchaft in ihrer Bedeutung für das Wirtſchafts= und Sozialleben 
verloren?
 Die Frage muß mit „nein” beantwortet werden. Was den 
            Ge=
land betrifft, ſo iſt es erfreulich, daß kürzlich die Niederſchrift der 
            Ver=
handlungen ſeines diesjährigen 11. Kongreſſes in Dortmund im Druck 
erſchien, ein Band von 540 Seiten (Chriſtl. Gewerkſchaftsverlag, Berlin= 
Wilmersdorf). Nach dem Ausſcheiden mancher Mitglieder, die in der 
Inflationszeit zugewachſen waren und der guten chriſtlich=nationalen 
Tradition doch letzten Endes verſtändnislos gegenüberſtanden, ſtützt ſich 
tigung zu geben. In den letzten Auswirkungen habe das maſchinelle die Bewegung wieder beſonders auf die Kreiſe, die ſich eine feſte 
            An=
ſchauung von dem Weſen chriſtlich=nationaler Aufbauarbeit gebildet 
haben. Die Mitgliederzahlen ſind jetzt feſt; der außerordentliche 
            Zu=
trag von Dr=Ing. Peterſen Frankfurt über Fortſchritte auf dem wachs, der gegenüber den Vorkriegsjahren geblieben iſt, berechtigt zu 
den beſten Hoffnungen. Gegenüber 1913 iſt die chriſtliche 
            Gewerkſchafts=
bewegung faſt um das Doppelte gewachſen. Und was vielleicht noch 
wichtiger iſt: Sie hat einen Stamm alter erprobter Führer, 
die in allen Zweigen des Wirtſchafts= und ſozialpolitiſchen Lebens ihre 
Erfahrungen ſammeln konnten und denen gerade in Unternehmerkreiſen 
Dank und Anerkennung wiederholt ausgeſprochen worden iſt. 
Die Wirtſchaftspolitik des Geſamtverbandes ſtand, das iſt 
bezeichnend für ſeine nationale Haltung, im Zeichen des Kampfes für 
die Reviſion des Verſailler Vertrages. Der Ruhreinfall mit ſeinen 
Folgen gab Gelegenheit, die Regierung in ihrem ſchweren 
            Abwehr=
kampf zu unterſtützen. Durch vernünftige Organiſation des Einkaufes 
und Minderung des Luxuskonſums ſuchte man die Kaufkraft des Lohnes 
in einer Zeit zu fördern, in der Erhöhung der Löhne ſchwer oder nicht 
zu erlangen wpar. Späterhin haben an der Vorbereitung und 
            Durch=
beratung aller größeren politiſchen wie wirtſchaftlichen und ſozialen 
Konferenzen die Vertreter der chriſtlichen Gewerkſchaften, ſowohl im 
Reichswirtſchaftsrat wie im Reichstag hervorragend teilgenommen. 
            Er=
innert ſei nur an die Tätigkeit von Dr. h. c. Stegerwald, Baltruſch, 
Otte, Behrens, Dr. Koch u. a. Beſonders wichtig iſt die Teilnahme der 
Vertreter an den Zolltarif= und Handelsvertragsverhandlungen, weil ſich 
hier beſonders zeigen konnte, wie weit die nationale Arbeiterſchaft 
            be=
reits gelernt hat, ſich verantwortungsbewußt in die großen politiſchen 
Fragen des Geſamtvolkes hineinzuſtellen. Gerade in den Fragen der 
dern auch die praktiſche Medizin, vor allem die Lehre von der Rhachi= Sozialiſierung und Kommungliſierung zeigte ſich, wie wichtig es war, 
daß neben den begeiſterten Freunden einer utopiſchen Vollſozialiſierung 
ſich große Teile der Arbeiterſchaft den geſunden Inſtinkt für das, was 
gemeinwirtſchaftlich möglich iſt, erhalten hatten. Erſtaunlich iſt der 
            wei=
tere Ausbau eigener wirtſchaftlicher Unternehmungen der chriſtlichen 
Gewerkſchaften; nicht als ob es beabſichtigt wäre, durch ſolche 
            Unter=
nehmungen allmählich den privaten Unternehmer zu erſetzen. Sinn 
und Zweck dieſer Unternehmungen iſt, daß die nationale Arbeiterſchaft 
durch geſunde Verwaltung und Ausnützung ihres eigenen Kapitals hier 
dernden Stoffe beſitzen. Dieſe Tatſache tritt deutlich hervor bei den Gelegenheit hat, ſich ſelbſt wirtſchaftend in beſtimmtem Umfange zu 
            be=
mannigfachen Einwirkungen von Arzneien, Giften, Infektionen und tätigen, Schwierigkeiten und Mängel zu ſehen, Fehlern abzuholfen und 
Nach den Wirrniſſen der Inflationszeit konnte der Geſamtverband 
wieder ſtärker ſein Bildungsweſen ausbauen. Er tut dies zum größten 
Teil in eigenen Schulungswochen und Kurſen, durch ſeine 
            wiſſenſchaft=
krankhafter Zuſtände und damit Möglichkeiten ihrer Vermeidung oder liche Zeitſchrift „Deutſche Arbeit” und die in ſeinem Verlage erſcheinen= 
Beſſerung bringen. Das wichtige Thema der Kropfverhütung behan= den Broſchüren. Er hält hierbei aber, das iſt für ſeinen chriſtlichen 
Grundcharakter bezeichnend, Verbindung mit den großen evangeliſchen 
zer Geſudheitsamt eine Kropfklommiſſion einberufen. Zur Kropſver= und katholiſchen Bildungsorganiſationen, wie dem Volksverein für das 
hütung wird in der Weiſe vorgegangen, daß an die Bevölkerung Jod kathol. Deutſchland auf der einen Seite, dem von D. Adolf Stöcker 
            ge=
gründeten Kirchlich=Sozialen Bund, Berlin, und der Etangeliſch=
            So=
zialen Schule in Spandau auf der anderen Seite. Mit den katholiſchen 
hütungsmaßnahmen auf dem richtigen Wege ſind. Großes Aufſehen und evangeliſchen Arbeitervereinen wird Hand in Hand gearbeitet. 
Von Intereſſe iſt, daß neben der katholiſchen Kirche auch die 
            amt=
welches die Chemiker der Elberfelder Farbenfabriken Hörlein u. Roehl, liche evangeliſche Kirche ſtärkenr als früher ſich mit dieſer Bewegung ver= 
Prof. Sioli= Düſſeldorf und Prof. Mühlens vom Tropen=Inſti= bunden weiß. Wie wertvoll für die Durchdringung des öffentlichen 
tut in Hamburg berichteten. Das Mittel, Plasmochin genannt, hat Lebens mit chriſtlichem Geiſte eine ſolche Arbeiterbewegung der 
            evan=
ſowohl ſeine Wirkſamkeit wie ſeine Ungiſtigkeit erwieſen. Es liegt hier geliſchen Kirche iſt, beweiſt das Telegramm, das ſchon 1930 zu dem da= 
Straub= München behandelte das Thema Genußgifte. Er ſchilderte hieß darin: „Mit größter Anteilnahme verfolgt der Deutſche 
            Epange=
das Weſen und die Wirkungen der Genußgiſte Alkohol, Opium, Kokain, liſche Kirchenausſchuß die für unſer Volk, hochbebeutſamen Verhand= 
Haſchiſch, Hopfen; unter allen Genußgiſten ſei Coffein für den nor= lungen des Chriſtlichen Gewerkſchaftskongreſſes. Namens des 
            evange=
liſchen Deutſchland erbitten wir Gottes reichen Segen für den Zuſam= 
In gemeinſamer Sitzung der Abteilungen Pathologie, Innere Medi= menſchluß von 2000 000 chriſtlicher deutſcher Männer in hingebender 
            ge=
zin und Chirurgie wurde die Frage der Gallenſteine behandelt. Das meinſamer Arbeit zur Wiederaufrichtung unſeres teuren Vaterlandes 
pathologiſche Referat erſtattete Prof. Aſchoff= Freiburg. Bei den und zu entſchloſſenem Kampfe gegen den Atheismus.” 1996 auf dem 
meiſten Steinbildungen ſpielen Infektion, Stauung oder Verſchlüſſe der Dortmunder Kongreß überbrachte für den Kirchenausſchuß General= 
Die Notwendigkeit einer eigenen chriſtlich=nationalen 
            Arbeitenbewe=
handlung hätten ſich als zweckmäßig erwieſen. Prof Anſchütz=giel gung iſt klar erkannt. In der chriſtlichenationalen 
            Ernenerungsbewe=
ſprach ſich entſchieden gegen die bverative Entfernung der Gallenblafe gung unſerer Lage wird ſie immer ein wichtiger Faktor bleiben, und 
es iſt von beſonderem Intereſſe, daß dies ſelbſt von Ausländern geſehen 
wird, ſo einem hervorragenden Mitgliede der Arbeiterpartei Englands, 
werkſchaftskongreß u. g. folgende Ausführungen machte: 
„Wir haben in unſeren engliſchen Gewerkſchaften und in unſerer 
ſchen und ſpektrographiſchen Nachweis von Blet in menſchlichen Organen geſamten engliſchen Arbeiterbowegung es niemals recht verſtehen können, 
und Ausſcheidungen. Der Nachweis des Bleies iſt deshalb jetzt von be= daß in Deutſchland zwei oder noch mehr getrennte Arbeiterbewegungen 
miniſteriums vom 12. Mai 1926 die gewerbliche Bleivergiftung der Ar= auf dem Boden des Chriſtentums ſtehen. Ich kann dasſelbe ſagen für die 
digungspflichtigen Berufskrankheiten zu zählen iſt, und 85 Prozent aller iſt dort eine Selbſtverſtändlichkeit, daß man auf dem Boden des 
            Chri=
gewerblichen Vergiſtungen auf Blei entfallen Um den zuſtändigen ſtentums ſteht, und es braucht das nicht beſonders geſagt zu werden. 
Behörden gegenüber die Unterſuchungsergebniſſe der chemiſchen Analtſe Die engliſche Arbeiterbewvegung insgeſamt iſt durchaus criſtlich. 
            Nach=
augenfällig beſtätigen zu können, kann mit Erfolg das Blei ſpektro= dem ich aber in den verſchiedenen Orten geweſen hin und nachdem ich 
graphiſch nachgewieſen werden. Dr. Paul Günther=Berlin zeigte Ihre Bewegung näher kennen gelernt habe, verſtehe ich den Unterſchied 
ſodann, daß die Nöntgenſpektralanalyſe in vielen Fällen hohe Genauig= zwiſchen Ihrer deutſchen Arbeiterbewegung und der engliſchen 
            Arbeiter=
bewegung. Der Unterſchied liegt darin, und ich habe berſucht, in zahl= hagen; die Kranz= und Kronenträgerin: Ilſe Gudopp; der Herr 
In der Abteilung für mathematiſch=naturwiſſenſchaftlichen Unterricht reichen Verſammlungen den Leuten dort klar zu machen, daß der Name 
legte Prof. Konen=Bonn die Stellung des Deutſchen Ausſchuſſes Sozialismus in England etwas ganz anderes bedeutet, als hier in Sprechchöre, Mädchen der Volksſchule u. Leit, Rekt, Ivegs.
Geſchäſtliches.
 Ein Wink für die Frau. Es liegt in der Natur der 
            Wäſche=
lung in Bayern. Der Vortragende warnte ſodann vor jeder Verzette. Bleiche fehlt. Die Mittel hierzu ſind bekannt: Zum Reinigen der
 Die Firma S. Zeimann, A.=G. größte und älteſte 
ben großen Gegenſatz hierzu in der meitgehenden Gabelung nach der Textiletage Frankfurts, Zeil 67 u. Reineckſtraße 3, 
eröffnet Montag ihre bedeutend vergrößerten, neuen Verkaufsräume. 
Die nächſte, 1938 ſtattfindende Naturforſcher=Verſammlung wird in. Aus dieſem Anlaß gibt, dieſe Firma eine Kinderzeitung. Der Schmet= 
—. terling” für alle Buben und Mädels koſtenlos heraus. Alle 14 Tage 
erſcheint eine neue Nummer. Es empfiehlt ſich ein Beſuch der modernen 
und prächtigen Verkaufsräume.
 Das ſchönſte Haar kann nicht zur Geltung kommen, wenn 
Wenn mit dem ſcheidenden Sommer auch in den meiſten Erholungs= nicht für eine rechtzeitige Entfettung geſorgt wird, die das Haar locker 
um das Haar für moderne Friſuren geeignet zu machen. Dieſes prak=
 Wetterbericht. 
Wettervorherſage für Montag, den 27. September 1926. 
MNach der Wetterlage vom 25. September 1936.) 
Kühl, wolkig, Nachlaſſen der Niederſchläge. 
Das warme, faſt ſommerliche Wetter der letzten Zeit hat ſeinen 
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Brieſtaſſen.
 in Keinachk u Feher ſeilt. en —o die ſfel der üdhehl ch 
ohne, wie es ſcheint, von Ihnen beauftragt zu ſein oder Sie h 
von der Abſicht, ſolche für Sie einzulöſen, verſtändigt zu haben 5. 
wie der — ſchriftliche — Verwahrungsbertrag in Abgrenzung 
Rechten und Pflichten lautete und welche Geſchäftsbedingungen der 
ſtalt etwa (über Haftung uſw.) nebenher noch liefen. Alles dies 7 
in Betracht zu ziehen ſein. Im Uebrigen verweiſen wir auch 
Mügel, Kommentar zur Durchführungsverordnung zum Aufvert 
geſetz mit Ergänzungen und Nachträgen zum „Geſamten Aufwert. 
techt” des Verfaſſers, Berlin, O. Liebmann, S. 356, 3: „So konn 
heißt es dort, „auf 8 79 Aufw.=Geſ. auch nicht eine Bank berufer 
entgegen dem Inhalt eines mit ihr geſchloffe 
Verwahrungsvertrages Wertpaviere ohne Einholung 
Zuſtimmung des Kunden oder ohne ſeine Benachrichtigung eingelö 
(Quaſſowski 438) Die ergangenen N.=G.=Entſcheidungen, die die 
tung ausſprachen, haben dies, ſoweit wir wiſſen, nicht general g 
ſondern dies immer unter Bezugnahme auf den einzelnen 
Entſcheidung ſtehenden Fall. Die Warnung ging, wie Sie zutre 
ſchreiben, vom Hypothekengläubigerſchutzverband ſaus. 
Sch., hier. Der däniſche Schriftſteller Martin Nexö (Anderſen=9 
iſt am 26. Juni 1869 in Chriſtianshave bei Kovenhagen geboren 
ſteht im Lehrberufe. Nähere Angaben kann wohl der Verleger der 
in deutſcher Sprache erſchienenen Werke machen; gegebenenfalls wär 
einem däniſchen Konſul anzufragen.
NEUI
NeO
 Vergessen Sle nicht 
ei Inrem Aufenthslt in Frankfürtam Main 
das neue Famillen-Cefé 
Uafé OLIOn 
Kalserstrasse 56, zu besüchen 
Täglich ab 4 Uhr: Kdnetlerkonzert : Ab 8 Uhr: Kabarett 
Auftreten erster Künstler — 
(r14318) 
Froler Eintritt 
Eigene Kondlterel
 e 
Frankfurt. 
Sonntag, 26. Sept. 8: Morgenfeier. O 12: Bach=Konzert di 
Bläſerchors der Jugend Guſtavsburg. Schluß des 1. Teils d. 
            Ka=
tate: „Schwingt freudig euch empor zu den erhabenen Sternen”. 
Schluß der Kantate: „Selig iſt der Mann, der die Anfechtung e 
duldet” — Schluß der Kantate: „Liebſter Immanuel‟ — Ar 
der Johannes=Paſſion: Nun ruhen alle Wälder. Herzliebſter Jeſt 
In meines Herzens Grunde. — Nun danket alle Gott. — Au 
„Jeſu, meine Freude, meines Herzens Weide‟. — Eins iſt not, a 
Herr, dies eine. — Schluß der Kantate: „Schmücke dich, o liel 
Seele‟. — Schl. d. Kant: „Es iſt das Heil uns kommen her” 
Schluß der Kantate: „Mache dich, mein Geiſt, bereit”. — Schlu 
der Kantate: „Wachet auf, ruft uns die Stimme‟. — Schluß de 
Kantate: „Du Hirte Iſraels”. — Schluß der Kantate: „Ei 
feſte Burg iſt unſer Gott”. — Ausklang: „Das große Halleluj 
(Händel). O 4: Märchentante. Urzeitmärchen Feuer, Tier un 
Zündhölzchen. — Der Weiengarten der lahmen Gertrud (f1 
Kinder vom 4. Jahre ab). O 5: Hausorch.: Die Oper der Woch 
Mozart: „Zauberflöte‟ — Strauß: „Eine Nacht in Venedig”. — 
Puccini: „Boheme”, Fant. — Beethoven: „Fidelio”, Fant — 
Gounod: „Margarethe‟ Fauſtwalzer. O. 6: Stunde des Rheiu 
Mainiſchen Verbandes für Volksbildung. O 8.30: Abſchiedsaben
 Wnde Wehe e enet ai e e e 
ſpielt um die Sommerzeit in einer kleinen Fiordſtadt im nördliche, 
Norwegen. Anſchl.: bis 12.30: von Berlin: Tanzmuſik.
Siuttgart.
 Sonntag, 28. Sept. 9: Morgenfeier. O 11.30: Lungpari 
Orcheſter, O. 1.10: Stunde der Lebenden. Einf. Worte: Pro 
Weißmann. — Kaminski: Drei geiſtliche Lieder. — Falla: Aus de 
ſieben ſpaniſchen Volksliedern. — Hindemith: Kammermuſik. 9 
Saatzuchtdir. La 
9 330
 letzte Walzer” am 27. Sept. O. 4.30. Ein Nachmitag bei Jol 
Strauß. Dir: Johann Strauß EEnkell. Duv. „Der Zigelnet 
daron”. Wiener Blut. Fant. aus Straußſchen Operetten. Ge 
ſchichten aus dem Wiener Wald. Aus „Die Fledermaus”, Verp” 
tuum mobile, ein muſik. Scherz. An der ſchönen blauen Donau 
Ticktack. Galopp. O. 6.30: G. Schwidetzky: „Tierſprachegn un 
Urſprachen (Werkzeuge der Sprache)”. O 7: Dr. Heidler: „Lebeis 
gewohnheiten berühmter Männer.” O 7.30: Dr. Singer: Einf. 3 
dem Oratorium. O 8: „Judas Maccabäus” von Händel. Leit. 
Prof. Rüdel. Perſ.: Erſte Iſraelicin: Emmy von Stetten; Zweit 
Iraelitin: Hilde Weyer: Dritte Iſraelitin: Charlotte Müller; Bote 
Wera Klaeſe: Judas Maccabäus: R. Laubenthal; ein Iſtaelit 
M. Camphauſen; Simon: Prof Fiſcher. 6 10.30: Tanzrch. Et” 
Stettin. 8.30: Schubert: Die Nacht. — Süßke: Hochtei. 
Verſöhnte Eiferſucht. Stettiner Logenquartett: Hugo Ehrbar 11 
Tenor), W. Süßke (2. Tenor), Raoul Deplanque (1, Baßl B. 
Roß (2. Baßl. — Süßke: Studentenabſchied (Deplanguel. 
Quartett: Altdeutſches Minnelied. Jägers Morgenbeſuch — Haydn 
Ständchen (Stettiner Logengu.) — Süßke: Das Pommernſchwer 
Ehrbarl. Am Flügel: Kapellm. Scheibenhofer. 6. 9: Pommerſche 
Erntefeſt im Dorfe Steinhagen beim Bauer Abs. Hörſpiel für de 
Pommernſender von Hans Buker. Perſ.: Der Städter: M. Schlie 
bener v. Stadtth. Der Bauer, Gemeinde=Vorſteher: K. Abs, Stein 
Hans Buker, Grüncordshagen; der Spaßmacher: Wih. Zarneion 
Berlin. 
Sonntag, 26. Sept. 11 30: Religiöſe Morgenfeier. Heilig” 
Armut. Mitw.: Anne Valet (Sopran). Muſikdirektor Strebel. 9 2 
Schallplattenkenzert. O 3: Dichterſtunde: Beind Iſemann, 9 330. 
Uebertr. „Funkheinzelmann” von Berlin. — Anſchl.: Koyzert 
Mitw.: Gerda Hanſi, Kitty Rolfen, H. Hanus, C. Strupe. Möllitz 
Rundfunkklänge. — Ohlſen: Lotosölume. — Offenbah: Oub 
„Oupheus in der Unterwelt”. — Schumann: Die Lotosblumſe. — 
Balalaika=Lied. — Wiener=Lied. — Kopiſch: Humoriſtiſche Balladen 
— Pucini: Fant. „Madame Butterfiy” — Der Vogel im Wece 
— Zeller: Wie mein Ahnderl 20 Jahr. — Lehar: Mel. „Die 
luſtige Wiwel. — Dort unter Bäumen. — Laß Dir Zeit a 
Kellermeiſter”. — Mühlberger: „Kaiſerjägermarſch. (Orcheſter) 
6 6.15: Vortrag Hauptmann a. D. Schabel: Die Seiſttereſſen 
des deutſchen Volkes. O 6.45: Vortrag B. Iſemann: Künſtlet1 
als Romanfigur. O. 7.15: Vortrag A. Drenfuß: Carmen. di‟ 
Novelle Proſper Merimees und ihre Geſtaltung zur Opf. 9.8‟ 
Bunter Abend. Mitw.: Lily Faiß=Tiſchler, Lieſel Olmesdahl. 
Kitty Rolfen, Adolf Harlacher, Hans Hanus, Georg Oit. — 
Blankenburg: Mein Regiment. — Waldteufel: Barcarole=Walzer. 
— Wagner: Gralserzählung aus „Lohengrin”. — Walbahl 
            Tan=
nengrün. Verratene Liebe. Herbſtes Gruß. — Eulenburg: Aus 
den Roſenliedern. — Aus Cäſar Flaiſchlens Werken. — Cornelius= 
Quv. ,Barbier von Bagdad”. Aus den Brautliedern. — Schüdefi, 
Andante a. d. C=dur=Sinſonie. — Verdi: Duett a. „Troubadoll. 
— Belini: Fant. „Norma”. — Wagner: Am ſtillen Herd aus 
„Meiſterſinger”. — Mozart: Das Veilchen. Abendempfnden. 
Aus Lenaus Werken. — Gillet: Gapotte. — Strauß: Duett aus 
Balnacht”. — Kollos Häifti”. — Aſcher: Das Lerchel. vi 
Hernals aus „Hoheit tanzt Walzer”. — Lehar” Komſt in den 
kleinen Pavillon. — Kalman: Mein ſüßer, heißgeliebter Zwal= 
— Jenſſen: Serenade. — Wolf: Vom Sekt ſind die Geigeſ 
            be=
rauſcht. — Stolz: Wien. Du Stadt meiner Träume. — Stralb” 
Auftrittslied der Kicki a. „Balnacht”. — Grieg: Hochzeitstag 0lf 
Troldhaugen. 
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupei, für Feutleten ” 
Heſſche Nachrichten: Mar Streeſi für Sport: Dr Eugen Buhlmanft” ſie. 2 
Schüßdienſt: 1. V. Dr. Gigen Buhimamn;, für den Inſeratenteil: Will9.90h 
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt=.
Nummer 39
26. September 1926
 Herbſipflichten der Hausfrau 
Von Eliſabeth Thielemann. 
Mit jeder Jahreszeit ändert ſich der Pflichtkreis der 
            Haus=
au. Eine Hauptpflicht muß ſie ſtets allen anderen 
            unterord=
n, wenn ſie ſich nicht Verſäumniſſen ſchuldig machen will, die 
tr ſchwer oder gar nicht nachgeholt werden können. In keiner 
ederen Jahreszeit iſt es aber für ſie ſo ſchwer, wie im Herbſt, 
eſe Hauptpflicht unter allen anderen, kaum minder 
            wich=
gen, herauszufinden und zuerſt zu erfüllen. 
Nahrung und Kleidung ſind für das Wohlbefinden ihrer 
amilie von gleicher Wichtigkeit. Keine von beiden kann ohne 
achteile für dieſe vernachläſſigt werden. Beide zweckmäßig 
rd in genügender Menge zu beſchaffen, bedarf es aber 
            entſpre=
ender Mittel. Glücklich die Hausfrau, die es verſtand, in den 
ommermonaten für die erſtere: die Nahrung, durch 
            An=
haffung von Früchten aller Art und Herſtellung von 
            Konſer=
n, einen guten Fonds zu bilden, der nun im Herbſt nur der 
rgänzung bedarf, ſodaß ſie ſich um ſo leichter und von Sorgen 
rbeſchwerter, der Kleiderbeſchaffung widmen kann. Praktiſch 
rd klug wird ſie dabei immer handeln, wenn ſie die warme, 
ſo ſchwere Sommerkleidung, die ſie ſelbſt und ihre Kinder an 
hlen oder Regentagen trugen, zertrennt, getvaſchen und evtl. 
rigefärbt, gleich wieder mit zur Herbſtkleidung verarbeitet oder 
rarbeiten läßt. Jetzt iſt Stoff und Form noch einigermaßen 
odern und es bedarf meiſt nur geringfügiger Anſchaffungen, 
ei ſie modegerecht umzuarbeiten, während im Frühjahr ſchon 
inz andere Formen und Muſter vorherrſchend ſein können, die 
iie ſelbſt bei ſehr ſorgſamer Moderniſierung doch veraltet 
            er=
deinen laſſen. Sehr ins Gewicht fällt dann meiſt auch das 
achstum der Kinder, das weſentlich umfangreichere 
            Ergän=
rngen bedingt. 
Auch die Beſchaffung der Unterkleidung ſpielt im Herbſt 
nie größere Rolle als ſonſt im Jahre. Gilt es doch, den Körper 
it ihrer Hilfe vor den Unbilden und dem oft ſo jähen Wechſel 
rWitterung genügend zu ſchützen, was mit Hilfe einer geeig= 
2ten Oberkleidung allein nie im notwendigen Maße möglich 
. Spielt es im Sommer keine Rolle, wenn die Leibwäſche der 
inder dünn und fadenſcheinig oder zu kurz geworden iſt, ſo 
Lirde ſich der Gebrauch ſtark verwachſener und verbrauchter 
Säſche und Unterkleidung im Herbſt ſehr leicht geſundheitlich 
Hwer an ihnen rächen. Gerade dieſe Uebergangszeit bedingt 
re meiſten Neuanſchaffungen derſelben für die Kinder, wie für 
en Ehemann und die berufstätigen Söhne und Töchter, 
trümpfe und Schuhe inbegriffen, wenngleich, die letzteren ſich 
abei vielfach gerade von der Mutter nur ſelten unterſtützen, 
ft nicht einmal beraten laſſen. Trotzdem ſollte ſie nichts 
            unver=
acht laſſen, ſie wenigſtens vom Tragen jeiner 
            Flor=
rümpfe an kalten Tagen abzuhalten, eine Unklugheit, 
re ſchon manche ſchwere Erkrankung nach ſich zog, für die es 
ann keine Erklärung gab. 
Schließlich gehört zu den Herbſtpflichten der Hausfrau auch 
as Beſchaffen des Brennmaterials oder wenigſtens — das 
            recht=
itige Erinnern an die Anſchaffung desſelben, ſofern der 
            Haus=
err dieſe Pflicht übernahm. „Wichtig iſt bei deſſen Lieferung 
ergſame Nachprüfung des Gewichtes, eine Pflicht, die 
            manch=
ral ſehr gewinnbringend iſt, denn ſelbſt großes Manko daran iſt 
ine Seltenheit, ſo gewiſſenhaft und reell auch die liefernde 
irma ſelbſt ſein mag. Die Forderung: daß die Ware vor 
en Augen gewogen wird, iſt durchaus berechtigt. 
Tangelt, der Hausfrau die nötige Zeit zu dieſer etwas 
            umſtänd=
chen Brennſtofflieferung und hat ſie keine zuverläſſige Hilfe 
ar Hand, ſo ſollte ſie wenigſtens mehrere „Stichproben” machen, 
Cſo aus der Menge heraus bald dieſen, bald jenen Sack, Korb 
Der Kaſten abwiegen laſſen. Stimmt deren Inhalt immer mit 
er Gewichtsangabe überein, dann kann ſie auch über den 
            In=
alt aller übrigen, nach Anzahl von ihr revidierten Behälter, 
eruhigt ſein. In vielen Großſtädten iſt es jetzt ſchon Sitte, daß 
as Geſamtgewicht der Kohlen am Ladeplatze direkt feſtgeſtellt 
dird, worüber die Hausfrau einen amtlichen Ausweis bekommt. 
Sie hat dann nur nötig, den Wagen bis zu ihrem Hauſe „be= 
Teiten” zu laſſen oder ſelbſt zu begleiten, um zu verhüten, daß 
— unterwegs von ungebetenen „Mitverbrauchern” im Gewicht 
rleichtert wird. Wo dieſes einfache Verfahren nicht angängig 
ft, ſollte ſie ohne jede Scheu: „die Lieferung des Brennſtoffes
 Herbſt 
Von Karl Böttger 
Geöffnete Seele du: Teich unter Bäumen; 
Wie ſich der Herbſt tief in dich neigt 
Dich übertaſtet mit bunten Blättern und ſchweigt 
Sich in Schlaf in den endloſen Räumen. 
Deiner Tiefe, deines Teuchtens. Denn in dir wohnen 
Verſchwiegene Sonnenflecke und Blau 
Vom Hiimel, und Stämme moosgrün und grau, 
Und das goldene Gold breiter Kronen. 
Ich will noch ſiumm ſiehn und mich ſpiegeln 
Vorm Abendzwielicht und ſchweigend ſehn: 
Wie rotblaue Blätter leiſ” auf dich niederweh’n — 
Und will gehin, 
Wenn Gottes dunkle Hand kommt, deinen Glanz 
zu verſiegeln.
 mit Wage” fordern und bei Abnahme jeden Zentners auf einem 
Notizblock notieren, wenn — ſie die beſtellte Menge ohne „
            Ab=
ſtrich” erhalten will. Das Gleiche gilt auch vom Bezug der 
            Kar=
toffeln. Stets verlange ſie Lieferung derſelben in tadelloſen 
Säcken und unter plombiertem Verſchluß. 
            Schließ=
lich ſei noch erwähnt, daß es ſich auch heute noch lohnt, Gurken, 
Weiß= und Rotkohl einzulegen und Wurzelgemüſe aller Art im 
Keller in Sand einzuſchlagen. Ein kleines „Beet” ringsum 
mit 20—30 cm hohem Bretterzaum umgeben, ſtellt ſicher der 
Hausherr oder ein erwachſener Sohn her, der Sand iſt von 
jedem Baugeſchäft billig zu beziehen und das Gemüſe iſt ja zur 
Zeit der Ernte beim Gärtner, Landwirt oder auf dem 
            Groß=
markt billig zu haben, ebenſo Hülſenfrüchte, die ſich ſo leicht 
            auf=
bewahren laſſen. 
Wohl bringen alle dieſe Herbſtpflichten der Hausfrau noch 
einige unruhige Wochen, aber nach ihrer Erledigung auch eine 
um ſo größere Beruhigung für ſie, die rechtzeitig vorſorgte, 
um in der Zeit des Bedarfs nicht fühlbaren Mangel zu leiden. 
Kunſt und Spielzeug 
Von Bernhard Siepen. 
Auf dem Tiſche liegen vier Stricknadeln und ein Stopfei. 
Ein Kind ſpielt damit. Es ordnet die Nadeln paarweiſe 
            hinter=
einander, ſchiebt auf dem ſo entſtandenen Geleiſe das Ei hin und 
her, puſtet, ſchnaubt und pfeift dabei. Es ſpielt Eiſenbahn. 
Auf dem Boden neben dem Tiſch ſteht ein Bahahofsgebäude 
aus Blech. Eigentlich iſt es ein geſchloſſener, glatter, langer 
Schuppen, der aber bis in die kleinſte Einzelheit übermalt iſt. 
Türen mit Aufſchriften, Fenſter, Stellhebel, Briefkaſten, 
            Beam=
ten, Publikum — es fehlt nichts. Doch das Kind ſpielt 
            Eiſen=
bahn mit Stopfei und Stricknadeln und beachtet den Bahnhof 
gar nicht. Er ſcheint ausrangiert zu ſein. 
Was ſich hier im Kleinen begibt, begibt ſich auch im Großen. 
Ganze Induſtrien werfen Maſſen von Spielzeug auf den Markt, 
das in Schränke und Käſten wandert, von den Kindern ein=, 
zweimal hervorgeholt wird und dann für immer verſchloſſen 
ruht, wenn es nicht vorher aufgebrochen und weggeworfen wird. 
Es iſt das ganz und gar fertige Spielzeug, das der Phantaſie des 
Kindes keinen Raum mehr läßt, darüber hinaus zu ſinnen, aus 
den eigenen Gedanken dies und jenes hinzutun. Als das genaue
 Erzeugnis der naturaliſtiſchen Epoche, vor der ja nur die 
            photo=
graphiſch getreue Wirklichkeit beſtand, brach es mit dieſer 
            maſ=
ſiven Vordergrundwirklichkeit in die frei und ſchöpferiſch 
            ſpie=
lende kindliche Phantaſie ein, ſcheuchte ſie entweder zurück oder 
überwältigte und erdrückte ſie. Liegt die Schuld bei dem, der 
das Spielzeug macht, oder bei dem, der es kauft und dem Kinde 
ſchenkt? Bei beiden. Bei dem Fabrikanten, der ſich jeder 
            Füh=
rung begibt, indem er ſich darauf beruft, er könne nur herſtellen, 
was verlangt werde, und mehr noch bei den gedankenloſen 
Eltern und Freunden des Kindes, die ſich durch äußerlich 
            ge=
ſchickte Aufmachung blenden laſſen, ſtatt ſich in die eigene 
            Kind=
heit zurückzuverſetzen. 
Es iſt eine Verſündigung am Stile. An ſich ein totgehetztes 
Wort, legt es doch den Finger auf die kranke Stelle. Wenn wir 
Erwachſenen wünſchen daß unſere Umgebung Stil bekomme, ein 
Anſehn, das Ausdruck unſeres Weſens iſt, wenn wir infolgedeſſen 
beſtrebt ſind, auf Einheit von innen und außen zu halten, etwas 
wie eine wahrhaftige Ausdruckskultur zu erreichen, ſo dürfen wir 
nicht vergeſſen, den Grund hierzu ſchon im Kinde zu legen. Es 
iſt gewiß ſchon viel, wenn ein Fabrikant oder eine 
            Kunſtgewerb=
lerin, die Spielzeug herſtellen, auf gute Form= und Farbgebung 
Gewicht legen und ſo die Geſchmacksbildung des Kindes günſtig 
beeinfluſſen. Aber damit iſt noch lange nicht alles getan. Das 
ſind oder ſollten doch Selbſtverſtändlichkeiten ſein, wären es 
längſt, wenn wir nicht wirtſchaftliche Zwangsläufigkeiten 
            hät=
ten, weil — eben weil ſie als ſolche nun einmal hingenommen 
werden. Wie geſagt, viel mehr noch als dies bleibt zu tun. 
Es gilt, in das Spielzeug einen kindlichen Ausdruck zu legen. 
Das wäre nicht allzu ſchwer, wenn alles Spielzeug ſozuſagen 
neben dem Kinde, unter ſeinen Augen, unter ſeiner Mithilfe 
            ent=
ſtünde. Das Spielzeug, das der Heimarbeit entſtammt, hat 
darum noch am eheſten den kindgemäßen Ausdruck und würde 
ihn noch entſchiedener haben, wenn ſtatt der langen Mühſal der 
Kleinen nur ihre ſpielende Luſt am Werke geweſen wäre. Aber 
die Spielzeuginduſtrie arbeitet fern von aller Kindlichkeit. Da 
iſt dem Entwerfer und weiter zurück den Schulen, an denen jene 
ausgebildet werden, eine hohe Aufgabe zugewieſen. Es iſt nicht 
genug, nur werk=, form= und farbgerechte Entwürfe zu ſchaffen, 
Neuheiten, die ebenſowohl das Urteil des kunſtgewerblichen, wie 
des techniſchen Fachmannes paſſieren, ſondern Stücke, die 
            irgend=
wie noch im reizvollen Charakter des Werdens befangen ſind, 
die eine gewiſſe luſtig täppiſche Unbeholfenheit verraten, 
humorige Dinge, die das Kind ermuntern, in einen Anſatz dieſe 
oder jene Vollendung hineinzuſehen, innerlich geſchaute 
            Vollen=
dungen, die heute ſo und morgen wieder anders ſein werden. 
Man ſieht, man kann ſich über gutes, über beſtes Spielzeug 
unterhalten, ohne das Wort Kunſt zu gebrauchen. Freilich iſt 
es „eine Kunſt”, ſolches Spielzeug zu ſchaffen, noch dazu auf dem 
Wege unſeres verzwickt techniſchen Induſtrieapparates. Aber 
mit „Kunſt”, mit jener, die aus der hochgeſchwellten Bruſt eines 
ſeiner ſelbſt allzu bewußten Künſtlertums tönt, bleibe man dem 
wirklichen Spielzeug vom Leibe. — Wir Deutſche haben die 
peinliche Neigung, gleich lehrhaft zu werden. Ich tue es ja ein 
wenig ſelbſt hier, leider. Aber immerhin iſt das ein Aufſatz 
und kein Spielzeug. Spielzeug aber, das eine Lehrſtunde in 
Aeſthetik gibt, iſt entſeelt, iſt entſetzlich, iſt entſetzlicher als der 
Blechbahnhof mit aufgemaltem Perſonenverkehr. 
Noch ſchwankt der Zukunftsweiſer des Spielzeugs 
            unent=
ſchieden zwiſchen Aeſthetik und Kitſch. Und er ſollte weder nach 
der einen, noch nach der anderen Seite ausſchlagen, ſondern 
mitten hinein in das Herz des Kindes zielen. Da tut Beſinnung 
not, ein Umſichſchauen, ein Erkennen des für die Zukunft 
            Be=
deutſamen. Nürnberg, deſſen „Tand” einmal über alle Lande 
gegangen iſt, Nürnberg, das in und vor ſeinen Mauern auch 
heute noch ſehr viel Spielzeug herſtellt und in eine weitere Welt 
als damals ausführt, hat das Verdienſt, in einer Schau des 
guten deutſchen Spielzeugs aus Gegenwart und Vergangenheit 
zur beſinnlichen Einkehr Gelegenheit zu geben. Und nicht nur 
kleine und große Kinder, auch die deutſche Wirtſchaft wird einen 
ſehr lebhaften Anteil an dieſer Rück=, Um= und Ausſchau nehmen. 
Denn ähnlich anderen Wirtſchaftszweigen droht auch unſere 
exportierende Spielzeuginduſtrie bedenklich einzutrocknen. 
Die Ausſtellung „Das Spielzeug” findet vom 3. Juli bis 
19. September dieſes Jahres ſtatt, alſo in der für 
            Süddeutſch=
landfahrer günſtigſten Zeit des Jahres.
 * Der Tod 
Von Wilhelm Lennemann. 
Heiß flammte die Sommerſonne über die Felder. Ein jedes 
Hälmlein iſt in eine ſchimmernde Lichthülle getaucht. Ueber den 
Telben Roggenäckern zittert die Luft in heißen Wellen. Die Erde 
drennt, die Himmel glühen. In ehernem, leuchtendem Glanze 
trahlen die blauen Himmel. 
Müde und ſtill liegen die Felder; kein Gräslein mag ſich 
ühren: ſchlaff und matt liegen ſie auf der ausgedörrten Erde; 
rur der rote Mohn und der ſtolze Ritterſporn ſchauen unbeirrt 
„n die helle, heiße Lohe. 
Ueber den ſchmalen Ackerrain ſchreitet läſſig ein Wanderer. 
Sohl ſcheint ſein Auge aus dem knochigen Geſicht. Tief in die 
Stirn hinein hat er den Schlapphut gezogen. Schlaff und faltig 
Hängt der Mantel um die dürre Geſtalt. 
Wo der Seltſame ſchreitet, verdorren Gras und Blumen, wo 
eine harte Hand die Halme ſtreift, ſinken ſie ſterbensmatt zu 
Boden. Nun bleibt der Fremde ſtehen. Sein dunkles Auge ſieht 
aiber die Aecker und Felder hinweg zu den nicht fernen Sand= 
Euhlen. Dahin lenkt er ſeine Schritte, langſam und geruhig; er 
Dar Zeit und kommt immer noch zu früh. 
An den Rand der Gruben wirft er ſich in die glühende 
Sonne. Hoch und weit ſchaut er in die blauen Feuer des Him= 
„nels. Ueber ihn hin weht der heiße Mittag. Lodernd um= 
Brandet ihn die flammende Helle. 
Mißmutig wirft er ſich auf die Seite und blinzelt mit halb= 
Beſchloſſenem Auge auf den ſchmalen Sandweg, der zur Grube 
Führt. Schläfrig liegt er träumend und wartend. 
Da ſpringt der Schläfer auf. — Ein alter Mann humpelt 
Tangſam der Sandgrube zu. An jeder Hand hängt ihm ein Hen= 
Xelkorb. Nur ſchwer kommt er in dem Sand und in der drücken= 
Den Schwüle voran." 
Da ſchlägt es vom Kirchturm jenſeits der Felder Mittag. 
Silbern fallen zwölf Tropfen in die tiefe Stille. 
Der Alte ſchrickt auf; eilender wird ſein Schritt. Müde und 
att kommt er in der Sandkuhle an. 
Der Knöcherne oben wirft ſich auf den Bauch. Weit ſtreckt 
er den Kopf über den Rand und ſieht in die Sandkuhle. Der
 Alte hat ſeinen Korb hingeſtellt. Vier Arbeiter, hemdärmelig 
und braungebrannt, treten zu ihm. Sie nehmen ihren Eßtopf 
aus dem Korb und hucken ſich an die ſenkrechte, ſandige Wand, 
die ihnen einen ſchmalen, dürftigen Schatten gewährt. 
            Schwei=
gend eſſen ſie, bedächtig und genügſam. Hungrig ſind ſie, und die 
Kehle iſt ausgedörrt; da ſchwätze, wer mag. 
Der Alte ſteht einige Schritte von ihnen und ſchaut auf ſie. 
Er iſt nicht hungrig, nur müde und lebensſatt. Er hat genug 
der Sommer und Winter geſehen. Die Welt und er haben ſich 
nichts mehr zu ſagen. Nun wartet er. 
Die Arbeiter haben ihren erſten Hunger geſtillt. 
„Heiß iſt es zum Erſticken” murrt der Eine. 
„Oho” meint der andere, „beſſer als kalt; und ſterben mag 
ich noch lange nicht!‟ Er ſchüttelt ſeinen blonden Kopf. 
„Sterben!” lacht der dritte und ſteht auf und reckt ſeine 
            ner=
vigen Arme. „Ich ſterbe in hundert Jahren noch nicht!” 
Ueber ihm lacht es leiſe und höhniſch, und zwei kalte Augen 
ſchauen ſpöttiſch herab. Aber die Vier ſehen und hören den da 
oben nicht. 
„Hundert Jahr”, nimmt der Vierte das Geſpräch wieder auf, 
„das iſt man was viel!‟ Er zündet ſich ſeine Pfeife an und 
bläſt nachdenklich eine dicke Rauchwolke vor ſich her . . ." „Und’s 
Tagewerk iſt auch noch nicht geſchafft, heut nicht und für mein 
Leben noch nicht; da iſt noch viel Arbeit, die auf mich wartet!“ 
ſchließt er eine Gedankenreihe, die er während des Rauchens 
ſtumm aufgeſtellt. 
„Ja, und ich wollt auch meine Kathrin erſt frein!” wünſcht 
der Blonde, „und . . .‟ Er ſtockt und ſchweigt wie beſchämt. 
„Und . . . und . . ." lacht der Aeltere mit der Pfeife und lächelt 
halb wiſſen. 
„Und, na ja . .. auch ein paar kräftige Jung’s haben! Das 
iſt doch nicht zu viel!” 
„Und kein Mädchen?” fragt der Starke. 
Und er wegwerfend: „Ja die teure Zeit!” Und wie zur 
Entſchuldigung: „Mädchen ſind auch genug da!‟ 
Ein allſeitiges kräftiges Lachen würdigt dieſe 
            Beweis=
führung. 
„Ich wüßt mir was Beſſeres, als Ewig=Leben, Heiraten und 
Schuften, tagaus — tagein!” ſagte der Erſte nachdenklich, wie in 
ſich hinein. 
„Da bin ich neugierig!” ermuntert’s ihn.
 „Ich möchte wohl einmal einen ganzen Sommer durch die 
Welt reiſen, durch all ihre Pracht und Helle, ihre Wunder und 
Heimlichkeiten. Ganz ſorglos Himmel und Erde mit all ihren 
Gütern und Schönheiten genießen. Wer das könnt, ich glaub, 
der müßt gut werden!“ 
„Nicht übel!” anwortet ihm einer, „Faulenzen tät ich auch 
ſchon!“ 
„S wär kein Faulenzen!“ 
„Laßt’s gut ſein,” entſcheidet der Aeltere mit der Pfeife, 
„jeder richtet ſich ſein Leben nach ſeinem Guſto ein”, und er 
wendet ſich dann dem Alten zu, der da abſeits und ſchweigend 
vor ihnen ſteht. 
„Und wie iſt’s denn mit dir, Kriſchan, magſt du auch nicht 
ſterben?” 
„Lieber heute denn morgen!” antwortet er endlich und 
ſehnſüchtig. 
„Da komm her, ſetz” dich ein wenig zu uns, da ſterben wir 
halt alle miteinander!“ 
Langſam tritt der Alte einen Schritt vor . . 
Aber damit iſt der Knöcherne nicht zufrieden. Mit einem 
Ruck richtet er ſich auf, ſtemmt ſeine Hände mit hartem Druck 
gegen die ſandige trockene Wand, drückt und ſchiebr . . 
Ein feiner Sand rinnt und rieſelt auf die Vier. Aber ehe 
ſie noch verwundert und erſchreckt aufſchauen und aufſpringen 
können, fällt mit hartem dumpfen Schlage die Wand über ſie, 
wirft ſie ſchwer und hart hin und legt ſich breit, hoch und maſſig 
auf ſie, auf all ihr wildes Begehren, ihr ſonniges glückhaftes 
Träumen und ihre lebendige Kraft. Auch der Alte ſteht bis zu 
den Knien im Sande. Kaum mag er ſeine alten Füße löſen. 
Traurig ſieht er auf das Grab, über das hoch und ſchwer der 
Sand ſich wölbt. 
Verſchont!, wieder verſchont und dem Tode entgangen! 
Seine müden alten Beine! Warum hatten ſie ihn nicht ſchneller 
die paar Schritte vorangetragen. Da ruhte er nun aus von 
ſeiner Laſt. Langſam wendet er ſich und trägt die Trauerkunde 
ins Dorf. 
Hoch oben aber ſteht der Knöcherne und ſchaut auf den 
            Toten=
hügel mit kaltem, hartherzigen Auge, das keine Luſt und keine 
Not kennt, deſſen Herz unberührt bleibt von aller menſchlichen 
Sehnſucht und allem heiligen Wollen. Er geht den Weg zurück,
 Wie ich am verwichene Mondag morjend mit meine 
            unber=
meidliche Zwangsmiedern beim Kaffee geſotze hab, do war ich 
noch ganz im Bann vun dem härzerhewende Eidruck, den wo ich 
mer vun dem „Erſte Heſſiſche Sengerbundsfeſt” in 
Meenz mit haamgebrunge hab. Un aus däre Stimmung eraus 
hab ich immbullſief mei Kaffeekobbche in die Heeh gehowe un 
hab ganz unvermiddelt un ſo gut wie’s gange is vierſtimmich 
affange zu ſchmäddern: 
Grieß Gott mit hellem, Klang, 
Heil deutſchem Wort und Sang! 
wodruff mich mei Zwangsmiedern, die Spinatwachdel, ganz 
            ver=
dutzt ageguckt hott un ſeecht: „Gäll Sie ſin gepickt?!“ 
Ich war iwwer die bodenloſe Blaßfemie dermaße pärrbläx, 
daß ich beinoh mei mir ageborne Wirde un Haldung vergäſſe 
hett un hett däre um aa Hoor mei Kaffeekobbche an Kobb 
            ge=
feiert. — Awwer ich hab ſe bloß mit=eme Blick der allerdiefſten 
Verachdung geſtroft, hab=ere mei ausgiewich Kehrſeit gewiſſe, wo 
ſe ſich ja s Neediche drunner vorſtelle hott kenne, un hab mich 
in mei Kich zurickgezoge. Un do hab ich im Geiſt noch emol all 
däß an mer vorriwwer ziehe loſſe, was ich in Meenz erläbt, 
            ge=
ſähe un mitgemacht hab. Un wie’s halt bei uns Dichter ſo geht, 
s is uff aamol ganz vun ſälbſt e Lied drauß worrn. Wer alſo 
einichermaße mit=eme bißche Stimm ausgeriſt is, der kann’s 
            mit=
ſinge. Es geht nooch däre ewich=ſcheene Melodei: „Als mir 
            acht=
zehnhundertſibbzich ſind nach Frankreich ausmarſchiert” — odder 
„Wann’s am Himmelfahrdagmorjend net grad Backſtaa räjene 
dhut” — däß is de Darmſtädter gelaificher. 
Alſo uffgebaßt, ich dirreſchier — — zwei ... drei .. 
Unvergäßlich wärd uns bleiwe 
Wohl deß Sängerbundesfeſt, 
Däß wo kaum ſich noch beſchreiwe 
Un nor ſchwer beſinge leßt. 
Awwer weil’s noch in mer klinge 
Dhut vun all dem, ohne Ruh, 
Mecht ich aach emol aans ſinge, 
Dann däß ſteht mer ſchließlich zu. 
Un ſo greif ich korraſchiert 
In die Saite, wie geſchmiert, 
Un loß jetz mei Stimm erteene, 
Wie’s poſt feſtum ſich gebiehrt. 
Wo die deitſche Senger tage, 
Geht’s jo ſtets ſehr freehlich her, 
Brauch mer do noch lang zu frage, 
Ob in Meenz däß meeglich weer? 
Dann der Meenzer, ſtreng genumme, 
Is im Feſte feiern groß, 
Wann der uff die Welt dhut kumme 
Freecht er gleich: — „Wo is was los? 
Un der Külb voll Simmbaddie 
Wies ſehr dräffend dodruff hie: 
„S is uns Meenzer a gebore, 
Un däß mecht uns gor kaa Mieh!” 
Däßhalb warn es auch kaa Boſſe, 
Daß beim erſte Sengerfeſt, 
Mer ſich korz for Meenz entſchloſſe, 
Was kaan Wunſch aam offe leßt. 
Un die Brieder im „Beſetzte‟ 
Warn mit Leib un Seel debei, 
Ja, vum Erſte bis zum Letzte, 
Es war alles ſchee im Blei. 
Un die Stimmung äwenfalls, 
Die war mehr wie härzlich als, 
Voll Begeiſtrung fiel ſich alles 
An die Bruſt un um de Hals. 
Daß der Sengerbund war needich 
Hott die Feier uns gezeicht, 
in der „Siegert” war drum dei 
lach ſchun johrelang vielleicht. 
„aaner wußt wie er es beſſer, — 
Drotzdem wunnert’s aam beſtimmt, 
Wie in Deitſchland en „Aſſeſſer” 
Bloß uff den Gedanke kimmt. 
Awwer wie er Dag un Nacht, 
Als „Aſſeſſer” ſich’s gedacht, 
So hott er’s dann als „Reſchierungsrat” 
Zum gude End gebracht.
 Sei zwaa rechte Hend — der „Bitter” 
Däß is e Vereinsſchennie, 
Wie kaa zweides mer drifft widder, 
Wo kaa Arweid ſcheit un Mieh; 
Der geht ſchaff uff’s große Ganze, 
Hott in allem äbbes los, 
Er bewäldicht die Finanze 
Un is aach als Kinſtler groß. 
Däßhalb hott=er ſehr geſchickt 
Aach des Banner ſälbſt geſchtickt, 
Dodefor hott dann vun Gold er 
E' Blaggädd verliehe krickt.
 Aach der Präſes ſälbſtverſtendlich 
Krag e „goldern” umgehenkt, 
Annern hott mer, ſehr erkenntlich, 
Mitre „ſilwerne” bedenkt. 
Nor die Sengervedderane, 
Die geſunge fuffzich Jahr, 
Krage — ſpeter! — ſollt mer’s maane, 
Bloß e „brongſern” — däß is klar. 
Woro mer ganz deitlich ſieht, 
18 gibt en „Klaſſe”=Unnerſchied 
In de Räbublick — wie frieher, 
’s leiht uns halt ſo im Gebliet. 
War ſchun der „Begrießungsowend 
Impoſant un ſtimmungsvoll, 
Waaß mer kaum, was mer noch lowend 
Vun dem „Feſtakt” ſage ſoll. 
s war e Bild Eich der Verſehnung, 
Als die Fahne kame rei, 
Ja, ſelbſt uff re Kaiſerkreenung 
Konnt’s net feierlicher ſei. 
Heinrich Haſſinger, famos 
Hielt die Feſtredd — der hott’s los! 
Sie war feierlich un härzlich, 
Nor vielleicht e bißche groß. 
Dann der Feſtzug! — Ach was Maſſe 
Bracht Eich der erſt uff die Baa, 
Un die Menſche all zu faſſe, 
Do war Meenz nu: doch zu klag. 
Was do net for Leit all ſtande 
Ringsdichrum mit Ach un Krach, 
Uff de baade Drottwakande, 
An de Fenſter, uff=em Dach — 
Awwer mer war härzlich froh, 
Hat en Blatz mer ärchendwo, 
Un ſo ſtand mer ganz geduldich 
Schun um zwölf de Middag do. — 
Doch der Feſtzug hatt, wie ieblich, 
Sei Verſpeedung unnerdäß, 
Un des Steh is halt net lieblich, 
Brennt aam ſo die Sunn uff’s Bläß. 
Schmerzbewegt hott mer geſunge 
Die „Vallenzia” manchesmol: 
„Meine Augen — Deine Augen, 
Hiehneraugen — Kukirohl!” 
Doch wie mer den Zug erblickt, 
War mer drotzdem hochentzickt, 
Vun Begeiſt’rung iwwerwäldicht, 
Hott mer naſſe Aage krickt. 
Ja, ganz rieſich war der Juwel, 
Un je klenner als die Gaß, 
Deſto greeßer war der Druwel, 
Des Gejuhks un aach der Spaß. 
Blume hawwe ſe geſchmiſſe 
Aus de Fenſter, un Kunnfeckt, 
Un mer hott ſein Dorſcht terbiſſe 
Un die Libbe naß geleckt. 
Vor de „Spitze” allerdings 
Stramm vabei im Gleichſchritt ging’s, 
s hott gefehlt bloß des Kummando: 
„Tritt gefaßt — die Angen links!“
 Un ganz herrlich, kaum zu ahne, 
Sah die Stadt im Feſtſchmuck aus, 
Dicher, Wimb’le, Debbch un Fahne 
Hinge iwwwerall eraus. — 
Ohne Schmuck war net aa Wand a, 
Jedes Fenſter in de Stadt, 
Jede Dachgaub un Veranda, 
Alles hott was dra gehatt. 
War des Haische noch ſo klaa, 
Ebbes Bundiches hatt’s ai. 
Ja, ſogar am ſtillſte Ortche 
Hing derr e Gärrlandche dra. 
Hie un do ſin aach Franzoſe 
Als dorch’s Pubbligumm gewitſcht, 
Doch ich glaab, daß in die Hoſe 
Oft ihr Härzche is geritſcht. 
Wann mir uns aach friedlich draffe 
Bloß zu Ehrn vum „deitſche Lied‟.. 
Doch aa vun de ſtärkſte Waffe 
Liggt dem Deitſche im Gemiet! — 
Un däß word ganz offebar, 
Dene „Wulle=wuhs” erſt klar, 
Daß bei uns, drotz all un allem, 
Net Maddee am Letzte war. 
Däſſenthalb, Ihr deitſche Senger, 
Bleibt dem „Heſſebund” jetzt trei”, 
Singt druff los, je mehr je lenger, 
Singt Eich Härz un Seele frei. 
Soll des deitſche Volk geſunde, 
Macht’s der Sport noch net allaa, 
ta, grad in de ſchwerſte Stunde 
mt’s als bloß uff’s Singe a — 
Drum: „Grieß Gott mit hällem Klang 
Heil dem deitſchen Wort un Sang!“ 
So ſoll’s friſch un frehlich klinge 
Unſer ganzes Läwe lang! — 
No, däß hab ich jo verhältnißmeeßig widder mol ganz 
hiegebrocht. Eichendlich hett ich dem nix mehr dezu zuv 
was zu ſage war, is geſagt. 
Nix deſto drotz, reizt’s mich doch, e paar unverblimmte 
märkunge zu mache, ganz ſo im allgemeine, un ohne OI 
Alſo: 
Erſtens: Meenz is e Feſtſtadt, wie ſe ſei ſoll. Mer ve 
dort net bloß Feſte zu arranſchiern, mer verſteht dort aach 
zu feiern. — 8 macht alles mit vun owe bis erunner! 
Zweidens: ’s hott Ordnung gehärrſcht, ohne daß me 
Schubbo odder die Deitſche Brifad=Ordnungsdrubbe „ſcht 
rodgold” odder „ſchwazzweißrot” hott zu bemiehe brauche. 
Schutzmann geniecht in Meenz! — Am Samsdag awend 
ſe die Fahne eigeholt hawwe — en wahrhaft feierlicher Mon 
— Vor de Stadthall alles ſchwazz mit Menſche — un z1 
Schutzleit am Eingang mit dem Befähl: „Erſt die Fahne!” 
Den hett ich jähe wolle, der wro ſich degääche geembert het= 
„Ich war ſälbſt in die Menſchemaß gebräßt, wie e Quetſch i 
Heweklees (dann ich war „aktief” dabei, net daß aaner gl 
ich hett zu de „eigeladene Ehrengäſt”, gezehlt!). — Aach 
Sunndag, bei dem Rieſeverkehr, nor e paar Schutzleit uſ 
Gaß — awwer Ordnung! 
Drittens: In de Wertſchafte un in de „Stadthall” hatt 
wärklich das Gefiehl als „Gaſt” bedient zu wärrn. Awwer 
ſo, wie ſunſt, daß es haaßt: „an dem mach ich mich geſund, 
wärd gemolke,” ſundern grad des Gäächedaal. — Un net 
die Lieb im allgemeine, ſundern ganz beſunners die Lieb vu 
„Fremde” geht dorch de Mage. Däß is die beſt Empfähl 
wann mer e Fremdeſtadt wärrn will. 
Ich ſag däß, im Fall mer die Abſicht hott, in abſähbarer 
greeßere Menſchemaſſe aach nach Darmſtadt zu bringe. Na 
lich will ich damit niemand zu nah dräte, mer ſpricht bloß 
devo 
Bienche Bimmberne 
Poſtſchkribbdumm. Dem Reinhold ſein Eifluß uf 
heſſiſche Finanze ſcheint ſich langſam auszuwirke. Mer feng! 
reits a zu ſparn. Dann wie ich mer hab ſage loſſe, will mer 
erſte emol des Glockeſpiel ſtill leeche. Aus Sparſamk 
grinde. — Alſo, wann ich an alles gedenkt hett, awwer do 1 
ich net druff kumme. 3 mag ſei, daß mer ſtaatlicherſeits 
dem Glockeſpiel kag Indräſſe hott. Awwer Indräſſe hie, 
            Ind=
her: wann mer Rechte iwwernimmt, dann hott mer 
Pflichte. Odder will mer’s niit dem Glockeſpiel ſo mache, 
mit dem Härrngadde? Daß mer ſich ſtaatlicherſeits ſeecht, an 
Glockeſpiel hott bloß die Stadt ihrn Spaß, alſo mag ſe aach 
die Koſte uffkumme? — Ich glaab, däß weer doch e falſcher 7 
ler. — No, ich will mich emol net in die Raaſch babbele, balt. 
is es gor net wohr un ich hab’s bloß gedraamt. Wann’s awd 
Tatſach ſei ſoll, do mißt ich doch emol aus Eichenem eraus 
Reinhold e paar Sparvorſchleech mache; er kann iwwerzeicht 
es Glockeſpiel kimmt do noch lang net dro, dann deß geheert 
Schloß wie ei Roſien uff e Ebbelbreedche. 8 is aans bun 
tiebiſche Wahrzeiche vun de Hauptſtadt vun Heſſe. Wie’s M.! 
ment. Un do mecht ich gleich emol froge, ob mer däß net wi. 
zur Beſteigung freigäwwe kennt, wie frieher aach. So an ei 
dage odder bei ſunſtige Veralaſſunge. Uff de Hochzeitstorm 
mer jo aach. Un es deht ſich ſicher jemand finne, der wo ſol=e 
ſcheide Vergiedung den Portjee macht. Sin’s aach nor Fenl! 
es lebbert ſich doch zuſamme. 
Genau wie bei unſerm Niewergall=Denkmal. Die Woch 
ich krickt: Vum Bobbi 2 Mack, A. R. 3 Mack, A. K. 3 Mack. 2 
hott die Heſſiſch Spielgemeinſchaft „De dolle Hund” un 
Walz, und der wärd am nechſte Sunndag ſteige. Däß gibl * 
der mol en luſtige Awend! — De Eddwadd Göwel hott’s mi. 
Lieb eiſtudiert, un die Spieler ſin uff de Heeh. Alſo, ich 90/l 
nechſte Sunndag niemand zu vermiſſe; was iwwes e bißce 
is, is do!
 den er gekommen, zwiſchen Mohn und Roggenäcker hindurch. 
Leiſe rauſchen die Halme ein uralt Lied von Not und Brot, von 
Saat und Ernte, von einem Leben, das auf alle Grabhügel ſeine 
wehenden Banner pflanzt, das unſterblich iſt, das aus allen 
            Acker=
furchen und allen Gräbern auferſteht, daß es das ganze 
            Welt=
all fülle. 
Das Lied hört der Einſame und muß ihm lauſchen. Zögernd 
und ſchwer wird ſein Gang; ſein Blick gleitet am Boden 
entlang. 
Und um ihn und Grab und Roggenfeld ſchlägt der 
            Sommer=
tag ſeinen blauen Mantel. 
Praktiſche Winke 
Wenn Einlegeſohlen in Hausſchuhen und 
Pantoffeln ſchadhaft geworden ſind, uimmt man 
ſie heraus, belegt ſie wieder mit Watte und überzieht ſie einfach 
oder doppelt mit abgenutzten Strumpflängen von Wolle, 
            Baum=
wolle oder Seidentrikot. Man hält den Ueberzug auf der 
            Ab=
ſeite mit langem Spannſtich feſt und klebt dann die fertige Sohle 
mit Leim oder Schuhkleiſter feſt. Auch den Ueberzug der 
            Schuh=
kappe kann man ſehr gut durch Bedecken und Anſäumen von 
Strumpfreſten wieder ausbeſſern. 
L.
 Der zeitgemäße Haushalt 
„Zitterklöße” mit Pökelknochen und 
            Meer=
rettichſoße. 2 Pfund gekochte, geriebene Kartoffeln werden 
mit 2 Eßlöffel Milch, 1 Teelöffel Salz, 1 Taſſe Weizen= und 1 
Taſſe Kartoffelmehl vermengt, nicht zu große Klöße davon 
            ge=
formt, in die Mitte ein Eßlöffel in Fett geröſtete Semmelwürfel 
gegeben, in Salzwaſſer ¼ Stunde gekocht und ſofort ſerviert. 
Feine Grießklöße mit Backobſt oder Kompott, 
½ Pfund zerlaſſene Margarine, wird mit 2 Eßlöffel Zucker, 1 
Teelöffel Salz, 3 ganzen Eiern und 2 Eßlöffel Appels 
            Hühner=
vollei mit wenig Milch angerührt, ſowie 34 Pfund Grieß zu 
weichem Brei gerührt, 2 Stunden ſtehen gelaſſen, zu kleinen 
Klößchen geformt oder abgeſtochen und in Salzwaſſer gekocht. 
Ohne Zucker bereitet, ſind ſie auch eine feine Bratenbeilage. 
Leberklöße und Sauerkohl. ¼ Pfund Margarine 
wird mit Salz ſchaumig gerührt, 3 ganze Eier, ½ Pfund 
            fein=
gewiegte Rinds= oder Kalbsleber, 1 Priſe Mayoran und ſoviel 
geriebene Semmel beigefügt, daß ein weicher Brei entſteht. Nach 
1 Stunde iſt er ſo feſt geworden, daß ſich Klößchen in Eigröße 
formen laſſen, die man in Fleiſchbrühe garkocht und rings um 
den Sauerkohl gelegt, aufträgt. Das Kochwaſſer ergibt mit
 Braunmehl verkocht noch eine gute Suppe, die mit Butle: 
E.L. 
geſchmeckt werden muß. 
Eier=Schwamm=Auflauf. ½ Liter Milch ſehl. 
mit 1 Eßlöffel Butter zum Kochen auf, fügt 1 glattgeſtriche 
Teelöffel Salz bei. Unter die abgekühlte Milch rührl 
4 Eigelb, ſowie das Abgeriebene einer Zitrone, ſchmel. 
1—2 Eßlöffel Süßſtoff ab. Mit dem untergerührten Eill 
wird die Speiſe in einer Auflaufform ½—3 Stunde im * 
gebacken. 
Weinbeer=Torte. (Rheiniſches Rezept.) 4 P0. 2 
ter rührt man mit 1—2 Eßlöffel Zucker und 2 Eßlöffel Sühle 
löſung ſchaumig, fügt 1 Teelöffel Salz und ½e Giſchae." 
Waſſer bei, ſowie ½2 Pſd. Weizenmehl und belegt damit C.i 
den einer Springform und gibt darauf 1/Pfd. blaue, icl eit 
Saft mit Zucker angeſchmorte Weinbeeren. Mit geriebenen!t 
V 
Mandeln beſtreut, bäckt man die Torte ½ Stunde. 
Speiſe=Zettel. 
Sonntag: Ochſenſchwanzſuppe mit Einlage. Gedaſte 
Hirſchhals. Apfelmus. — Montag: Birnen=Kartoſle. 
Bratwpurſt. — Dienstag: Sauerkohl mit Leberfloße‟ 
Mittwoch: Gefüllte Tomaten mit Kartoffelpürree. —" 
nerstag: Gebackene Makkaroni mit Schinken. — FT." 
Schellfiſch=Hoppel=Poppel mit Gurkenſalat. — Sonna0— 
Grießklöße mit geſchmorten Friſchpflaumen.
Nummer 267
Sonntag, den 26. September 1926
Seite 45
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Leipzig
Seite 16
Sonntag, den 26. September 1926
Nummer 26
Spot Shiet und Tarnen.
Schwimmen.
 Die Wettkämpfe im Hallenſchwimmbad. 
Die Hallenwettkämpfe des Darmſtädter Schwimmklubs „Jung= 
Deutſchland” werden am Sonntag, nachmittags 4 Uhr, bereits durch 
eine ſportliche Delikateſſe ganz beſonderer Art eröffnet. Die 3X100= 
Meter=Freiſtilſtaffel iſt es, die zwei Gegner wie Köln und Leipzig 
            ver=
eint und in der die Mannſchaft des Veranſtalters bereits beweiſen müſſen 
wird, daß Sie ebenfalls Anſpruch auf das Prädikat erſtklaſſig erheben 
kann. Köln, das im Sommer aus beſonderen Gründen zur Ruhe 
            ver=
urteilt war, trifft auf eine ausgeglichene Mannſchaft der Leibziger, die 
in Herbert Heinrich einen Schlußmann haben, der ſo manchen 
            Verluſt=
meter ſeiner Vorderleute wieder gutmachen kann. Die Rheinländer 
haben in dem jugendlichen Derichs die ſchärfſte Waffe, während Skamper, 
wenn er überhaupt ſchwimmen ſollte, der wundeſte Punkt iſt. Die 
Darmſtädter, die mit Gils, Ihrig, Berges antreten, werden wohl in die 
Entſcheidung nicht eingreifen können, doch iſt es nicht unmöglich, daß die 
beiden Vorderleute ſich ſo halten, daß Berges nicht mehr ganz ohne 
            Aus=
ſichten in den Kampf eingreifen kann. Das Jugendfreiſtilſchwimmen über 
100 Meter weiſt mit 16 Meldungen das am beſten beſetzte Nennen auf, 
doch iſt bei der großen Anzahl eine Vorausſage ſchwer, zumal gerade die 
Jugendſchwimmer durch ſehr wechſelnde Zeiten zu überraſchen pflegen. 
Das gleiche möchte ich faſt auch in Bezug auf die zweiten Senioren 
ſagen, doch iſt in Waßmann=Köln der Sieger gegeben. Seine Zeit von 
1.06 Minuten dürfte wohl von den übrigen keiner erreichen. Das 
1. Seniorenbruſtſchwimmen ſieht Pascoe=Gießen und Budig=Köln im 
Kampf. Hier iſt eine Vorausſage ſchwer. Der Kölner iſt beſtimmt über 
100 Meter der ſchnellere, doch da die Strecke über 200 Meter 
            ausgeſchrie=
ben iſt, gebe ich Pascoe ebenſoviel Chancen für den erſten Platz. Eine 
totſichere Sache für Herbert Heinrich ſind die 100 Meter Freiſtil, die 
er vor Derichs=Köln und Corde, Hellas=Magdeburg, ſicher gewinnen wird. 
Ein Einladungs=Wettkampf zwiſchen Rademacher, Hellas=Magdeburg, 
und Berges über 500 Meter dürfte wohl die Zuſchauer in nicht geringe 
Aufregung verſetzen. Rademacher 2 ſteht ſeinem älteren Bruder an 
            Ver=
anlagung und Können in ſeiner Lage nicht nach. Er hat Berges den 
Sieg in der 1500=Meter=Meiſterſchaft in Düſſeldorf mehr als ſauer 
            ge=
macht, und ſo wird man Zeuge eines Kampfes werden, bei dem der 
augenblickliche 500=Meter=Rekord von Berges am längſten beſtanden 
haben ſollte. Schellenberg=Wiesbaden, der ſich in dieſem Rennen 
            eben=
falls auf Leiſtung prüfen will, kommt für die Entſcheidung nicht in 
Frage. Einen beſonders guten Vertreter ſchickt der Veranſtalter in das 
Jugendbruſtſchwimmen über 200 Meter. Schneider vom DSC. „J.=D.” 
hoffe ich hier beſtimmt als Sieger gratulieren zu können, den beiden 
Zeiten nach, die er ſich im Training ſchon geleiſtet hat, kann man von 
ihm noch Gutes erwarten. Sein ſchärfſter Gegner iſt der Kölner 
            Kauf=
mann, der mehr Rennerfahrung hat wie Schneider, doch hat letzterer 
            im=
merhin auch den Vorteil des eigenen Bades. Die zweite Freiſtilſtaffel 
über 100—200—100 Meter ſieht Darmſtadt, Offenbach und Ulm im 
Kampf, und müßte der Papierform nach der Sieg an die Ulmer Spatzen 
fallen, aber Ueberraſchungen ſind nie ausgeſchloſſen. Eine Vorausſage iſt 
hier nicht leicht. Ein Wanderpreis iſt in der Damenlagenſtaffel über 
4X100 Meter zu gewinnen. Es iſt dies der letzte Wanderpreis, den der 
Darmſtädter Klub nach Kriegsende zur weiteren Austragung von 
            Argen=
toxatum=Straßburg übernommen. Es ſtarten Rheingold=Köln und der 
Veranſtalter. Beide haben den Preis, der dreimal ohne Reihenfolge zu 
erwerben iſt, ſchon zweimal gewonnen. Es geht nunmehr alſo um die 
„Worſcht”. Ich hoffe als guter Darmſtädter natürlich mit einem Sieg 
unſerer Grazien, aber es iſt möglich, daß die Kölner vielleicht doch 
            ſchnel=
ler ſchwimmen. Alſo, am beſten iſt — abwarten. Das Herren=Freiſtil= 
Schwimmen für Junioren über 100 Meter und das 
            Damenjugendbruſt=
ſchwimmen iſt mit derartig vielen neuen Größen geſpickt, daß eine 
            Vor=
ausſage nicht möglich iſt. Die Jugendfreiſtilſtaffel über 3X100 Meter 
ſieht den Veranſtalter mit zwei Mannſchaften am Start, und wir wollen 
hoffen, daß ſich wenigſtens eine davon gegen Köln durchſetzen wird. 
S. V. Mannheim und Moenus=Offenbach kommen nur für die Plätze in 
Frage. Das letzte Rennen bringt noch einen Kampf ganz großen Stils. 
Wie in der Staffel über 3X100 Meter Freiſtil, ſind es auch hier wieder 
Köln, Leipzig und Darmſtadt, die um die Siegespalme ringen. 
            Darm=
ſtadt wird wohl durch Berges auf der 200=Meter=Strecke an Köln 
            vor=
beigehen können, ob aber der Darmſtädter ſeinen großen Widerſacher 
Heinrich erreichen und ſchlagen kann, iſt eine andere Frage. Die beiden 
Bezirksſieger im Waſſerball in Süddeutſchland ſtehen ſich in Nürnberg 
und Darmſtadt gegenüber. Viel zu ſagen, wäre überflüſſig, denn die 
bs. 
Spielſtärke beider Mannſchaften iſt zur Genüge bekannt.
 Sportverein 98—V. f. R. Mannheim. 
Der nächſte Sonntag ſieht auf dem Darmſtädter Stadion den 
            vorig=
jährigen Bezirksmeiſter des Rheinbezirks, den V. f. R. Mannheim, im 
fälligen Verbandsſpiel gegen den Sportverein 9. Man hat in 
            Fach=
kreiſen geglaubt, daß der langjährige Meiſter in dieſem Jahr nicht 
            im=
ſtande wäre, ſeine Vorrangſtellung, die er in ſeinem Bezirk inne hat, 
beizubehalten. Man hat vielmehr geglaubt, daß durch den Weggang 
ſeiner beiden beſten Stürmer, Herberger und Meißner, die Spielſtärke 
empfindlich leiden würde. Um ſo mehr erſtauntem die Leute vom Bau, 
als die Raſenſpieler gleich in ihrem 1. Verbandsſpiel auf eigenem Platze 
gegen 03 Ludwigshafen einen in ſeiner Höhe ſenſationellen Sieg mit 
9:1 erfochten. Die Kritit rühmt einmütig das erſtklaſſige Stürmerſpiel 
der Raſenſpieler, alſo gerade den Mannſchaftsteil, den man in höchſtem 
Grade für geſchwächt hielt. Wie ſchon ſo oft, hat ſich alſo auch hier 
wieder bewahrheitet, daß die Erſetzung älterer Spieler durch talentierte 
füngere Spieler die nötige Belebung in eine Mannſchaft gebracht hat. 
Allem Anſcheine nach haben Berk und der junge Engelhard, der früher 
bei Waldhof ſpielte, den Spielerverluſt durchaus wettgemacht. Daß die 
Hintermannſchaft der Raſenſpieler, in denen nach wie vor Au und 
            Frei=
länder die Hauptſtützen bilden, eine grundſobide iſt, braucht hier nicht 
näher ausgeführt zu werden. 
Für die Darmſtädter Mannſchaft gilt es am Sonntag, die 
            unan=
genehme Ueberraſchung, die die Mannſchaft durch den Punktverluſt 
            ge=
gen Phönix=Mannheim und die Niederlage in Sandhofen ihren 
            An=
hängern bereitet hat, wieder gut zu machen. Man weiß ja, daß die 
Darmſtädter auf ihrem Platz gegen erſtklaſſige Gegner immer die beſten 
Spiele liefern. Sie werden, ſo ſteht zu hoffen, nachdem ſie in dieſem 
Jahr auch ſchlechteren Traditionen treu geblieben ſind, dieſer guten 
Tradition ebenfalls treu bleiben. Auf jeden Fall kann man von der 
Mannſchaft verlangen, daß ſie jetzt, nachdem die Verſtärkung durch 
Drößler endlich wahr geworden iſt, unter Hergabe ihres ganzen 
            Kön=
nens und ihrer ganzen Energie den Kampf aufnimmt. Mag dann das 
Endreſultat ausfallen wie es will, ſo wird trotzdem kein Vorwurf 
            er=
hoben werden. Doch glauben wir, daß bei Einſatz der vollen 
            Leiſtungs=
fähigkeit für Darmſtadt der Enderfolg nicht ausbleiben wird. 
Die Einheimiſchen treten in folgender Aufſtellung an: 
Girmſcheid 
Meher 
Laumann 
Kratz 
Takaſz 
Ruppel 
Wenner I. Müllmerſtadt Bärenz Drößler Wenner II. 
Der Spielbeginn iſt mit Rückſicht auf das am gleichen Tage 
            ſtatt=
findende Schwimmfeſt auf ½3 Uhr feſtgeſetzt, ſo daß die Beſucher des 
Spieles bequem bei Beginn des Schwimmfeſtes im Schwimmbad ſein 
können. — Vor dem Spiel der Ligamannſchaften treffen ſich die 
            beider=
ſeitigen Erſatzligamannſchaften. In Anbetracht der Güte des 
            Raſen=
ſpielernachwuchſes iſt auch hier ein intereſſantes Spiel zu erwarten. 
Sportverein Darmſtadt, Jugendabteilung. 
Am kommenden Sonntag begibt ſich die 1. Jugendmannſchaft nach 
Griesheim, um gegen Viktorias Jugend ein Freundſchaftsſpiel 
            auszu=
tragen. Die 2. Jugend ſpielt vor dem Ligaſpiel gegen Kickers=
            Aſchaffen=
burg, während die 1. Schitlerelf vormittags um 10 Uhr auf dem 
            Sta=
dion der gleichen Mannſchaft der Aſchaffenburger gegenübertritt. Nach 
dem Ligaſpiel treffen ſich Dieburgs 1. Schüler und Sportvereins 
1b=Schüler. 
F.C. Union—Olympia=Lampertheim. 
Die erſte Elf des F.C. Union fährt am kommenden Sonntag nach 
Lampertheim, um dort ihr drittes Verbandsſpiel auszutragen. Die 
Mannſchaf=saufſtellung iſt dieſelbe wie im erſten Verbandstreffen gegen 
Spogg.s Arheilgen. Wie das Ergebnis des damaligen Kampfes beweiſt, 
iſt die Beſſunger Elf in dieſer Zuſammenſetzung als Gegner durchaus 
nicht zu verachten und kann, vorausgeſetzt, daß ſie will, manch gute 
            Lei=
ſtung hervorbringen. Ob ſie die Lampertheimer niederringen wird oden 
nicht, das hängt lediglich von der Spielweiſe der Unioniſten ab. 
Die Liggerſatzmannſchaft des Beſſunger F.C. tritt an demſelben 
Tage gegen die gleiche von Viktoria=Griesheim an und hat die Schlappe, 
die ſich dieſe am letzten Sonntag in Müinſter zugezogen hat, wett zu 
machen. Auch die „Elite” ſieht man in Front. Der Kampf, in dem ſich 
Inions „Größen” und die 2. Mannſchaft des VfR. Darmſtadtr 
            gegen=
überſtehen, wird ab 9 Uhr vormittags auf der Rennbahn toben.
 Fechten. 
Kampfregeln für das am Sonntag ſtattfindende Florett=Wettfechten 
im Saalbau. 
Damit die Zuſchauer die Kämpfe leichter verfolgen und verſtehen 
können, ſei hier folgendes erläutert: Die antretenden Fechter werden in 
Gruppen zu je ſechs Mann eingeteilt. Dieſe ſechs fechten unter ſich die 
Vorrunde, jeder mit jedem, die drei Beſten rücken in die Zwiſchenrunde. 
Die Zahl der gemeldeten Fechter iſt inzwiſchen auf 48 Herren und 28 
Damen angewachſen, ſodaß bei den Herren acht Vorrunden zu ſechs 
Mann die Kämpfe einleiten. Die 24 beſten kämpfen dann wieder in 
vier Gruppen zu ſechs Mann in der Zwiſchenrunde, die Beſten davon 
kommen in die Vorendrunde und die neun Beſten kämpfen dann in der 
Endrunde um den Sieg. Da drei Linoleum=Kampfbahnen zur 
            Ver=
fügung ſtehen, ſo können immer drei Gruppen auf einmal fechten. Zu 
jeder Gruppe gehören vier Kampfrichter und ein Obmann. Das Gefecht 
beginnt mit dem Kommando des Obmanns: Fertig, los! Der Anfänger 
wird nun durch unüberlegtes Angreifen beginnen, während der geübtere 
Fechter durch vorſichtiges Fühlen und Greifen die Blößen des Gegners 
ſucht und dann erſt blitzſchnell angreift. Bei einem Gefecht entſcheiden 
drei Treffer den Sieg. Als gültiger Treffer zählt nur das Aufkommen 
der Waffenſpitze auf die Bruſt vom Schlüſſelbein bis zur Hüfte. Jeder 
der Kampfrichter kann Halt rufen, wenn er meint, einen Treffer 
            ge=
ſehen zu haben. In dieſem Falle machen die Kämpfenden eine Pauſe, 
der Obmann ſagt zu den Kampfrichtern bitte, und darauf deutet jeder 
Kampfricktter dahin, wo er den Treffer geſehen hat. Der Obmann 
            ent=
ſcheidet dann: Gut für den und den Fechter. Es kommt vor, daß ſich 
die Fechter gleichzeitig treffen und die Stimmen der Kampfrichter geteilt 
ſind. In dieſem Falle entſcheidet der Obmann durch ſeine Stimme 
            zu=
gunſten des Fechters, der ſeiner Anſicht nach im Recht war, oder aber 
er kann den Gang annullieren. Auch kommt es vor, daß ein 
            Kampf=
richter in der Hitze des Gefechts einen Treffer nicht ſehen kann; er kann 
ſich dann der Stimme enthalten. Dieſe Stimmenthaltung ſoll auch 
bfters vorkommen, wenn der betreffende Kampfrichter und der getroffene 
Fechter aus einem Verein ſind. Wir hoffen, durch vorſtehende 
            Erläute=
rungen das Intereſſe für den ſchönen Fechtſport zu wecken, und es auch 
dem Laien möglich zu machen, die Kämpfe zu verfolgen.
 Krähbergrennen des Heſſiſchen Automobilklubs 1926. 
Der Heſſiſche Automobilklub Darmſtadt und Mainz veranſtaltet in 
dieſem Jahre wiederum das in den Automobilſportkreiſen ſo überaus 
beliebte Krähbergrennen. Als Termin iſt der Sonntag, 10. Oktober, 
feſtgeſetzt. Im Gegenſatz zu früheren Jahren werden in dieſem Jahre 
nur Kraftwagenwettbewerbe vor ſich gehen. Die Veranſtaltung zerfällt 
in ein Bergrennen für Sport= und Tourenwagen nach Klaſſen geordnet 
und in ein ſolches für Rennwagen, ebenfalls nach Klaſſen geordnet. Die 
Abnahme der Fahrzeuge erfolgt am Samstag, den 9. Oktober, im 
Schloßhofe zu Erbach i. O. (Heſſen). Das Training iſt auf Freitag, den 
8. Okt., und Samstag, den 9. Okt., von vormittags 7 bis 9 Uhr 
            feſt=
geſetzt. 
Es ſteht zu erwarten, daß das diesjährige Krähbergrennen, als 
letzte große automobilſportliche Veranſtaltung des Jahres, ein 
            leb=
haftes Intereſſe in den Automobilſport treibenden Kreiſen finden wird, 
zumal der Heſſiſche Automobilklub alles aufbietet, um die 
            Veranſtal=
tung zu einem ſportlichen Höhepunkt zu geſtalten und die in 
            vorzüg=
licher Verfaſſung ſich befindende Rennſtrecke erwarten läßt, daß 
            her=
vorragende ſportliche Leiſtungen gezeigt werden. Auch das idhlliſch 
            ge=
legene Erbach i. O. ſelbſt, mit ſeinem hiſtoriſchen Schloß und ſeinen 
weltberühmten Sammlungen, dürfte ſicherlich dazu beitragen, viele 
Automobiliſten am Tage des Rennens zu verſammeln. Für Unterkunft 
der teilnehmenden Fahrer wird beſtens Sorge getragen. 
Alle das Rennen betreffenden Anfragen, Auskünfte uſw., wie die 
Ausſchreibungen ſind durch das Sekretariat des Heſſiſchen Automobil= 
Aubs, Darmſtadt, Heinrichſtraße 2, zu beziehen=
 Eintracht Darmſtadt—Germania Eberſtadt. 
Zum erſten Verbandsſpiel tritt heute Eintracht 1 in Eberſtadt 
der Germania Gberſtadt gegenüber. Die freien Spieler werden gebeten, 
die Mannſchaft recht zahlreich zu begleiten. Auch Eintrachts 2. 
            Mann=
ſchaft tritt in Funktion und ſpielt ebenfalls im Verbandsſpiel gegen 
Germania Eberſtadt 2 auf dem Platze am Finanzamt. Spielbeginn 
10½ Uhr vormittags. Der Beſuch kann empfohlen werden, da 
            be=
kanntlich die unteren Mannſchaften ſehr ſpannende und intereſſante 
Kämpfe liefern. — Abends 8½ Uhr Treffwukt im Vereinslokal. 
R.=Sp.=V. „Germania”, Pfungſtadt — Sp.=Cl. „Viktorſa”, Griesheim. 
Die Ligamannſchaften der obigen Vereine ſtehen ſich am Sonntag, 
den 26. September nachmittags 3 Uhr, in Pfungſtadt im 
            Verbands=
ſpiel gegenüber. Die bisherigen Leiſtungen der „Germania”=
            Pfung=
ſtadt in den Verbandsſpielen waren nicht derart überzeugend, um dem 
Platzverein ohne weiteres den Sieg zuzuſprechen. Ein abſchließendes 
Urteil über die Spielſtärke Griesheims jetzt ſchon zu fällen, wäre 
            ver=
fehlt. Nicht nur Griesheim, auch „Union”=Darmſtadt und Lorſch, ſogar 
auf eigenem Platz, wurden von Münſter mit dem gleichen 
            Torunter=
ſchied geſchlagen. Lampertheim erfocht ſeinen knappen 3:2=Sieg in 
Griesheim unter fehr glücklichen Umſtänden. Unter dieſen 
            Geſichts=
punkten betrachtet, wird das Lokalſpiel großes Intereſſe erwecken. Die 
Erſatzmannſchaft Pfungſtadts ſpielt in Arheilgen gegen die ſehr 
            ſpiel=
ſtarke Reſerve der Sp.=Vgg. 
Wacker=München ſchlägt Bayern 3:1 (1:0). 
Das Lokaltreffen in München zwiſchen dem ſüddeutſchen Meiſter 
Bayern und dem vorjährigen Abſtiegskandidaten Wacker hatte am 
Samstag einen Maſſenbeſuch von etwa 12000 Menſchen angelockt, die 
bei herrlichſtem Wetter eine rieſige Ueberraſchung erlebten. Wacker, 
ohne Lindner, für den Dorer ſpielte, war in blendender Verfaſſung und 
gewann in jeder Hinſicht verdient. Die Bahern waren mit kompletter 
Mannſchaft zur Stelle, der erſtmalig wieder mitwirkende Pöttinger 
war aber noch durch ſeine alte Verletzung behindert und kam daher nicht 
zur Geltung. 
Sp.Vg. Fürth unterliegt gegen A. S.V. Nürnberg 0:3 (0:1). 
Der mit Spannung erwartete Kampf der punktgleich auf dem 
            zwei=
ten Platz der Tabelle ſtehenden Vereine enttäuſchte ſtark. Beide 
            Mann=
ſchaften liefen nicht zu der in den letzten Wochen von ihnen gewöhnten 
Form auf. Fürth ſpielte — was ſich ſtark bemerkbar machte — ohne 
Seiderer, und auch Nürnberg hatte Erſatz in der Verteidigung. Die 
erſte Spielhälfte gehörte unſtreitig dem A.S.V., der im Gegenſatz zu 
Fürth ein planmäßiges Spiel vorführte. Das Führungstor ſchoß 
            Kiſ=
ſinger im Anſchluß an eine Ecke. Die nach dem Wechſel bei Fürth 
            vor=
genommene Umſtellung bewährte ſich beſtens. Es kam Schwung in die 
Mannſchaft. Trotzdem die Platzbeſitzer nun bis zum Schluß den Ton 
angaben, blieben ihnen Erfolge verſagt, während der Gegner mit 
            ge=
legentlichen Durchbrüchen zweimal, in der 9. Minute durch Sorg auf 
ſchlechte Abwehr und in der 37. Minute durch Scherm zu Erfolgen kam. 
Der Schiedsrichter, Zahn=Ludwigshafen, bot eine ſchvache Leiſtung. 
5000 Zuſchauer. Mit dieſem Sieg hat ſich der A.S.P. den 2. Platz 
            hin=
ter dem 1. F.C. Nürnberg evobert.
 5, 57 Meter ſprang die Engländerin Miß Amy Gunn weit und 
ſtellte damit einen neuen Weitſprung=Weltrekord für Damen auf. 
Die Weltrekordlerin im 100=Meter=
            Bruſt=
ſchwimmen, Frl. Gillberg=Schweden, iſt, erſt 17 Jahre alt, an einer 
doppelten Lungenentzündung geſtorben. 
Samitier, nach Zamora Spaniens beſter und populärſter 
            Fuß=
ballſpieler, beabſichtigt, nach Amerika zu gehen. 
In Stuttgart kommen am 2. Oktober in der Stadthalle 
            inter=
eſſante Boxkämpfe zum Austrag, an denen u. a. Domgörgen, Enſel, 
Urban Graß u. a. teilnehmen.
Turngefellſchaft 1875, D. T.
 Zwei intereſſante Spiele finden heute nachmittag auf dem 
zierplatz ſtatt. Die 2. Mannſchaft ſpielt 1.45 Uhr gegen Turme 
Langen und die 1. Mannſchaft ſteht der gleichen vom Turm 
Gernsheim um 3 Uhr gegenüber. Die Mannſchaften von
 Verein haben ſich bis jetzt gut geſchlagen und werden alles daron 
ſich zwei weitere Punkte zu ſichern. 
Pol.=Sportverein Darmſtadt—Pol.=Sportverein Babenhaufen. 
Im fälligen Verbandsſpiel treffen ſich heute Sonntag, 26 
nachm. 3 Uhr, auf dem Schupo=Sportplatz (Exerzierplatz) obige A: 
ſchaften. Die Babenhäuſer Mannſchaft, die aus den vorjährigen 
bandsſpielen rühmlichſt bekannt iſt, ſtellt eine äußerſt ſtarke „Elf 
Feld, deren Hauptſtärke im Sturm liegt. Beſonders der ſchußgew 
Halbrechte iſt ein gefährlicher Torſchütze. Die Mannſchaft, die ſich 
weſentlich durch Verſetzung von Darmſtädter Handballſpielern nack. 
benhauſen verſtärkt hat, wird der Darmſtädter Mannſchaft einen ar 
Kampf liefern. Da die Darmſtädter Mannſchaft in ganz veränt 
Aufſtellung, wie im vorigen Jahr, den Babenhäuſern gegenüber 
verſpricht das Spiel ein ſehr intereſſantes zu werden, 
Das ſtattfindende Spiel wird ſeine Anziehungskraft nicht verfe 
und jeder wird, der ſich die Mühe macht, das Spiel anzuſehen, mit 
friedigung den Schupo=Sportplatz verlaſſen. — Ferner wird darauf 
gewieſen, daß am Mittwoch, den 29. Sept., abends 5 Uhr, die Hef 
Auswahlmannſchaft gegen die Frankfurter Polizei ein Spiel aust 
Näheres ergeht noch an dieſer Stelle. 
„Rot=Weiß‟ Darmſtadt. 
Am heutigen Sonntag, den 26. September, ſehen wir nicht we. 
als 7 Mannſchaften auf dem Felde. Die Spiele finden von 10 Ur 
ſämtlich auf dem Sportplatz an der Rheinſtraße ſtatt, und zwar ſt 
am Vormittag von 10—11 Uhr die 1. Jugend gegen die Jugend 
Turn= und Sportverein Langen, von 11—19 Uhr die 2. gegen d 
Mannſchaft. Am Nachmittag nehmen die Spiele um 2 Uhr ihren ; 
gang. Es ſtehen von 2—3 Uhr die 1. Schülermannſchaft gegen 
2. Schülermannſchaft, von 3—4 Uhr die 1. Mannſchaft gegen Po 
ſportverein Darmſtadt, von 4—5 Uhr ſpielt die 2. Jugendmonm) 
gegen die 1. Jugendmannſchaft der Turngemeinde Weiterſtadt. 
anderen Mannſchaften ſind ſpielfrei. — Die Spiele der 1. Mannf 
und der 1. Jugendmannſchaft werden als Verbandsſpiele der D./ 
ausgetragen. Die Spiele ſind ſo gelegt, daß ſich jedermann von 
raſchen Entwichlung des füngſten Darmſtädter Vereins überzeugen k 
Zu ſämtlichen Spielen haben Schüler freiem Eintritt. 
Verein für Raſenſpiele e. V., Darmſtadt.
 Heute Sonntag eröffnet auch die A=Klaſſe des Gaues Bergſt 
ihre Verbandsſpiele. Der V. f. R. Darmſtadt tritt heute mo 
10.30 Uhr auf ſeinem Platze der Spielvereinigung Pfu 
ſtadt gegenüber. Das Spiel wird offen ſein für beide Mannſcha 
trotzdem wird V. f. R., wenn die Mannſchaft ſo ſpielt wie vergange 
Sonntag, die Punkte für ſich behalten. V. f. R. tritt in der ſtär= 
Aufſtellung an. Die 2. Mamſchaft ſpielt auf der Rennbahn ihr 9 
ſpiel gegen die beſtbekannte „Weilmannſchaft” von Union. Die 
niorenmannſchaft fährt nach Arheilgen unnd ſpielt gegen die gleiche 
Spielvereinigung Arheilgen.
 Leichtathletzik. 
Sp.V, D. 98. 
Sportſchule — (Herbſtferien) — 27. September bis 2. Oftol 
täglich 3 bis 6 Uhr. 
Zum vierten Male in dieſem Jahre ruft die Athletikabteilug i 
Jugend zur Ferienarbeit. Für die älteven Jugendlichen iſt die T 
nehmerzahl beſchränkt, um die Schwierigkeiten des Maſſenunterrichts 
vermeiden. Es iſt für jeden Uebungstag ein beſonderer Plan vor 
ſehen, ſodaß der Stoffverteilungsplan am Ende der Woche abgewie 
ſein wird. 
Das Gerippe des täglichen Programms iſt wie folgt aufgebaut (: 
für Jugendliche, 16—18 Jahre): 1. Antreten zur Laufſchule: 2. Gt 
naſtik; 3. Ausſchnitt aus Leichtathletik (täglich wechſelnd); 4. Vorty 
nach beſonderem Thema; 5. Pauſe; 6. Ballübungen (Handbell) 
Wechſel mit Uebungsſpielen; 7. Geländelauf; 8. Waſchen. Die 
            Lei=
athletik wird in fünf Abſchnitten durchgeführt: 1. Kurzſtrecken, 2. Mitt 
ſtrecken, 3. der Sprung, 4. der Wurf, 5. Hürdenlauf. Der Stoff 
theoretiſchen Unterweiſungen behandelt: 1. Begriff Training, 2. 
            W=
kampf im Sport, 3. Harmoniſche Ausbildung, 4. Maſſage, 5. Spo 
photographie. (Sporttechmiſche Aufnahme der Teilnehmer.) Den Z 
nehmern der Woche ſoll keine Spezialausbildung in irgend ein 
Uebungsausſchnitt geboten werden, ſondern ſie ſollen gleichmäßig 1 
beiden Sportarten — Handball und Leichtathletik — in Berührung ko 
men. Die ſportliche Leitung legt Werr darauf, die Jugendlichen in E 
den Sportgebieten zu beſchäftigen und einzuführen, um ſpäter in 
Spezialgebiet eintreten zu können. — Für die Knabenabteilu: 
(bis 14 Jahre) ſind zur gleichen Zeit, 3—6 Uhr, Uebungen feſtgeſetzt, 1 
ſich mehr auf die körperliche Ausbildung beziehen. 
Abendtraining. Mit Beginn dieſer Woche wird das Trgining au 
bei Dunkelheit ausgeübt werden können, und zwar an den Tagen Dier 
tag und Donnerstag, ſo daß auch im Winter die Uebungstage keie Aé 
derung erfahren. Eine Reihe berufstätiger Mitglieder, die in der Uebe 
gangszeit nicht mehr richtig zu den Uebungen kommen konnten, hab 
jetzt wieder Gelegenheit, in der gewünſchten Art trainieren zu könne 
Durch den Einbau einiger hochkerzigen Lampen iſt die Platzbeleuchtur 
etzt ſo ausgebaut, daß ein volles Lauftraining auf Bahn neben 9 
vielen anderen Uebungsmöglichkeiten ausgeführt werden kann.
 Boxen. 
Revanchematch Dempſeyz—Tunneh. 
EP. New York, 25. September. 
Demhſey hat an Tunneh einen Brief geſandt, in dem er ihn 1 
einem Revanchematch herausfordert. Tunney hat bereits zugeſagt i 
der Maneger Richard hat erklärt, daß der Match noch heute ſtattind 
könne. Die Frau Dempſeys hat gegen die Anhänger Tunnehs die 2. 
klage erhoben, ihrem Mann vor dem Kampf ein Betäubungsmittel 8 
geben zu haben. Tunneh wird vom Bürgermeiſter von New York * 
Rathaus empfangen werden. Zwei kaliforniſche Millionäre haben S 
Tunney ein Telegramm geſandt, worin ſie ihm einen Preis von (00% 
Dollar für einen Revanchekampf mit Dempſeh anbieten, ſofern Mel” 
vor dem 30. Januar 1927 ſtattfindet.
 Halle a. d. S. 
1. Beeſenſtedter Jagdrennen. Für Dreijährige. Ehrenpreis in 
00 Mark. 3200 Meter: 1. J. v. Eckartsbergs Brandmeiſter (F. Lüder 
Baladin, 3. Oberjäger. Ferner: Livonia, Jilderim, Prinzeß 
            iro=
n. Faſtnacht, Trutzin, Dingo. Tot.: 45, Pl. 25, 21, 42:10. 1—10** 
2. Preis von Hohenturm. Für Zweijährige. Ehrenpreis ud 740 
ark, 1000 Meter: 1. Frhrn. v. Buddenbrock=Pläswitz; Leibkuraſſte 
V. Schröder), 2. Bowlenjunge, 3. Amorette. Ferner: Brünne, "l 
eu, Mulatte, Thema. Tot.: 17, Pl. 15, 40, 18:10. 3—34 2G- 
3. Elſtertal=Rennen. 2100 Mark, 1600 Meter: 1. R. b. Strbenli 2 
egender Fuchs (R. Torke), 2. Romreiſe, 3. Zier. Ferner: Lſt* 
fis, Paladin, Sankt Thomas, Sonja. Tot.: 42, Pl. B, 19, Li- 
—2 Längen. 
4. Herbſt=Ausgleich. Ehrenpreis und 2200 Mark, 200 Meie 
Stall Halmas Aviator (J. Freilach), 2. Coeur dAlmee, 3. Rühr, 2. 
Morgenpracht, Falſum, Himalaya. Tot.: 178, Pl. 43, B:u0. Lke* 
½ Lg. 
5. Preis vom Gibichenſtein. Jagdrennen. 2700 Mark, 3500 Mc. 
Stall Halmas Parnaß (H. Bismarck), 2. Fenelon, 3. Alleluia, Ver 
undſchenk, Rachegott, Kaylet, Credulite, Venus 4., Aman, Lhl. O 
12, 13, 17:10. 7/4—3 Lg. 
6. Salzarafen=Jagdrennen. Ehrenpreis und 2100 Mark, 300 Me. 
G. u. W. Nettes und W. Dodels Schelmerei (A. Kränzlein), ”. Sr 
ia, 3. Eſto. Ferner: Lebenswonne, Rache, Diamant, Don DN 
inymed, Granit, Cſikos. Tot.: 19, Pl. 12, 14, 13:10. 3—2 2b 
7. Preis von Ammenhorf. 2100 Mark, 1800 Meter: 1. L. N.S 
areks Geldulf (M. Jentzſch), 2. Cavalier, 3. Elfenbein, Vei 
taſtrophal, Lindenblüte. Tot.: 28, Pl. 19, 24:10. Kurz. Kopſ.% D
Nammer 267
blatt
Sonntag, 26. September
Nag
 *Die Bewegung der Franken! 
Die weitere Abwärtsbewegung der Frankenwährungen und die in 
er Zeit immer wieder erörterten Beſtrebungen zur Stabiliſierung 
Franken und der Lira machen eine bildliche Darſtellung der 
            Kurs=
gung wünſchenswert. 
Die Abwärtsbewegung des franzöſiſchen Franken hat bereits ſeit 
Anfang des vorigen Jahres eine nahezu gleichbleibende Richtung 
Bt; in dieſem Juli war ein ſtark ausgeprägter Abſturz zu 
            verzeich=
eine tief nach unten gezogene Spitze, die inzwiſchen in der zweiten 
Hälfte wieder ausgeglichen worden iſt. Im ganzen ſcheint jedoch, 
es auch nur natürlich iſt, die einmal eingeſchlagene 
            Abwärtsrich=
weiter fortgeſetzt zu werden. 
Der belgiſche Frank dagegen hatte in der Zeit vom Herbſt 1925 bis 
c3 1926 an der Abwärtsbewegung des franzöſiſchen Franken nicht 
genommen und hatte ſich ziemlich feſt auf etwa 24 Prozent ſeines 
Owertes behauptet. Im März trat dann ganz plötzlich ein Abſturz 
und ſeither liegen die beiden Kurſe wieder einander ſehr nahe.
ſes
Aan nnn.2 gesses . Be igie Franl Ran 7 Aen äriechenla nd Belsischer u. französis
italien. Lira, grie‟ hisch Ran
eDra Frank,
Arne
 Die italieniſche Lira lag bis Mai ds. Js. ziemlich feſt und hatte 
* im Laufe des Sommers eine bedeutendere Verſchlechterung erfahren. 
Ɨt Beginn dieſes Monats iſt indeſſen wieder ein gewiſſer Anſtieg zu 
Zeichnen. 
Die griechiſche Währung, die bekanntlich denſelben Pariwert wie die 
Eigen „lateiniſchen” Währungen hat, liegt weſentlich tiefer; ſie iſt 
m Jahresbeginn an noch etwas weiter angeſtiegen und zeigt erſt von 
Hälfte des Auguſt an unter dem Einfluß der immer unklarer 
            wer=
rden politiſchen Verhältniſſe in Griechenland ein weiteres Abſinken. 
Für die deutſche Induſtrie iſt beſonders das Wiederanſteigen der 
rnzöſiſchen und belgiſchen Währung zu begrüßen, da der ſtarke Abfall 
ſer Währungen den beteiligten Ländern (einſchließlich Luxemburg) 
r bedeutendes „Valuta=Dumping” ermöglichte, untev dem naturgemäß 
2 geſamte Preisbildung zu leiden hatte. 
Wirtſchaftliche Rundſchau. 
Weiterer Rückgang der Arbeitsloſigkeit. In der Zeit vom 1. bis 
— September iſt die Zahl der männlichen Hauptunterſtützungsempfänger 
1245000 auf 1 195000, die der weiblichen von 303000 auf 289000, 
— Geſamtziffer von 1 548000 auf 1 484000, d. h. um 64 000 oder über 
Prozent, zurückgegangen. Die Zahl der Zuſchlagsempfänger (unter= 
Etzungsberechtigte Angehörige Vollerwerbsloſer) hat ſich von 1 538000 
rf 1484000 verringert. 
Generalverfammlung der Portland=Zementwerke. In der außer= 
Hentlichen Generalverſammlung der Portland=Zementwerke Heidelberg= 
Sannheim=Stuttgart A.G. wurde die Erhöhung des Aktienkapitals um 
1 auf 25 Millionen Rmk. vorgenommen. Die Verſammlung beſchloß 
riſtimmig, von den Aktien 2,575 Millionen Rmk. einer Bankengruppe 
rter Führung des Bankhauſes Baß u. Herz, Frankfurt a. M., zum 
Tirſe von 106 Prozent zu überlaſſen mit der Verpflichtung, dieſe Aktien 
n Aktionären zu 110 Prozent in einem ſolchen Verhältnis anzubieten, 
rß auf acht der alten Aktien eine neue Aktie zu 300 Rmk. entfällt. Die 
tlichen 2,625 Millionen Rmk. werden der gleichen Bankengruppe zu 
30 Prozent überlaſſen, bleiben jedoch zur Verfügung des Vorſtandes 
rrd des A.R. Der Vorſitzende des A.R., Geheimer Kommerzienrat Dr.. Schott, führte erläuternd aus, daß es notwendig ſei, die in letzter 
eit ſtark moderniſierten Werke auch weiterhin neuzeitlich auszubauen, 
Dr allen Dingen zur Ausmüitzung der Waſſerkraft, die ſich bald bezahlt 
bachen trürde. Die Lage des Unternehmens ſei zum Teil 
            verhältnis=
räßig günſtig, da ſich in den erſten Monaten des Geſchäftsjahrs der Ex= 
Ort und in den letzten Wochen der Inlandsabſatz erheblich gehoben 
Ebe. Es ſei deshalb anzunehmen, daß im laufenden Geſchäftsjahr mit 
Ener Dividende von 8 Prozent zu rechnen iſt. 
Kupfer= und Meſſingwerke A.G. i. L., Elberfeld. Die Geſellſchaft, 
re ſich ſeit dem 15. Juli d. J. in Liquidation befindet, hat einen Ver= 
Eaſt zu verzeichnen, der die Hälfte des 3 Mill. Rmk. betragenden 
            Aktien=
pitals überſteigt. Einer auf den 23. Oktober d. J. einberufenen a.v. 
O.V. wird nach Vorlage der Liquidationseröffnungsbilanz die 
            entſpre=
ende Mitteilung nach § 240 H. G.B. gemacht werden. Am 31. Dezember 
D25 betrug der Verluſt bereits 1 439 953 Rmk.
 Frankfurter Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., 25. September. 
Zum Wochenſchluß war die Stimmung an der Börſe recht feſt. 
Auf dem Effektenmarkt wandte ſich das Hauptintereſſe den 
            Montan=
werten zu. Harpener gewannen bis zur erſten Notiz 1 Prozent, 
            Man=
nesmann 1 Prozent, Rheinſtahl 11 Prozent, Phönix 1 Prozent. Der 
Bankenmarkt war etwas vernachläſſigt, doch gab es auch hier 
            Kurs=
beſſerungen bis 3 Prozent. Chemiewerte waren weiter befeſtigt 
J. G. Farbeninduſtrie 279½. Auf dem Automarkt waren Adlerwerke 
auf gute Beſchäftigung weiter geſucht und bis 86 geſteigert. Vom 
            Me=
tallbankkonzern erfuhren Scheideanſtalt eine Kursbeſſerung von 224 
Prozent, Metallgefellſchaft eine ſolche von 2½ Prozent. Elektrowerte 
und Schiffahrtsaktien waren ruhig, doch überwogen auch hier die 
            Kurs=
beſſerungen, Oloyd plus 134 Prozent. 
Auf dem Rentenmarkt iſt das Geſchäft weiter lebhaft. Am meiſten 
begehrt waren heute die Ruſſen. Markruſſen 4,15 Geld, Guldenruſſen 
5,95—6.—, O2er Ruſſen 4,90, 8der Ruſſen 4½=, auch Galizier weiter feſt 
9‟ Geld. Die übrigen Werte konnten ſich behaupten, nur Türken 
bröckelten weiter ab. Für deutſche Anleihen beſtand geringes Intereſſe. 
Kriegsanleihe 0,528¾ Geld. Der Freiverkehr war geſchäftslos und 
            un=
verändert. 
Im weiteren Verlaufe ging die Umſatztätigkeit ſehr zurück, die 
Kurſe neigten auch zur Abſchwächung. Auf dem Rentenmarkt dagegen 
konnten 02er Ruſſen ihre Kursſteigerung bis 5.— fortſetzen, ebenſo 
Goldrumänen gut erholt 23‟ Die Börſe ſchloß ruhig. Tägliches Geld 
4½ Prozent. London-Paris 175½ 
Berliner Effektenbörſe. 
Berlin, 25. September. 
Die Samstagsbörſe eröffnete bei Wochenſchluß auf Meinungskäufe 
in verſchiedenen Spezialwerten an den Aktienmärkten verhältnismäßig 
lebhaft und in freundlicher Haltung. Die erſten Kurſe konnten ſich faſt 
durchweg um 1 Prozent befeſtigen. Bevorzugt werden Elektrowerte unter 
dem güinſtigen Eindruck des Erfolges der Siemens=Anleihe in New York, 
Kohlenaktien wie Köln=Neueſſen, Harpener und Rheiniſche 
            Braun=
kohlen infolge der immer weiteren Hinauszögerung der Verſtändigung 
im engliſchen Bergbau und Bankaktien, von denen Darmſtädter und 
Nationalbank mit einer Befeſtigung auf 228½ Prozent auch heute 
            vor=
angingen. Daneben entwickelte ſich lebhaftes Geſchäft in einzelnen 
            aus=
ländiſchen Renten, während andere Auslandsrenten auf 
            Gewinnmit=
nahmen abbröckelten. Stärker befeſtigt waren bosniſche und ruſſiſche 
Werte, ſowie die ungariſche Kronenrente, dagegen gingen Türken und 
Anatolier leicht zurück. Von heimiſchen Renten gingen Kriegsanleihe 
mit 0,525 und die Schutzgebietsanleihe mit 7,2 um. Das Publikum ſtand 
der Börſe im weſentlichen jedoch fern, ſo daß auch die Kaufluſt der 
Spekulation ſpäterhin nachließ. Immerhin fand allgemeine Beachtung, 
daß am Geldmarkt bisher noch keine Verſteifung der Sätze eingetreten 
iſt. Die Verſorgung mit Tagesgeld blieb ungewöhnlich reichlich und der 
Satz mit 3—5 Prozent unverändert. Monatsgeld ging kaum um (5¾ 
bis 7 Prozent). Die Forderungen für Prolongationsgelder, die bisher 
auf etwa 7½ Prozent beziffert wurden, ſollen bis 7 Prozent 
            herunter=
gegangen ſein. Am Deviſenmaukt lag das engliſche Pfund mit 4,852 
gegen New York ſchwächer. Mailand ging vorbörslich bis 135 zumick, 
erhöhte ſich aber wieder auf 134½ gegen London. 
Im weiteren Verlauf der Börſe kam die feſte Tendenz erneut zum 
Durchbruch. Priviatdiskont kurze Sicht 5 Prozent, lange Sicht 43, 
Prozent. Die Börſe ſchloß ruhig, und uneinheitlich, vorwiegend aber 
unter den höchſten Tageskurſen. 
122. 9. 1 25. 9 
1 24.9. 1 25. 9. 
Aſchaffb. Zellſtoff 
129.7516emoor Zement 
Augsb.=Nürnb. Maſch. 88.875/ 89.25 Hirſch Kupfer 
1114.— 115.— 
Bamag=Meguin ... / 41.75 43.75 V5öſch Eiſen 
134.— 137.— 
Berl. E. W. Vorzug. 
Hohenlohe Werke 
19.2 19.5 
Berlin. KarlsruheInd /106.75 1109.75 Rahla Porzellan 
85.— 1 84.5 
Braunkohlen=Briketts/150.— 1150.75 Lindes Eismaſch. 
1159.— 1159.— 
Bremer Vulkan. . 
2.75 Linge‟ Schuh 
70.25 
65.5 
86.275 
Bremer Wolle .... 1130.5 (133.5 Linke u. Hofmann 
85.5 87.— 
Deutſch.=Atlant. Tel. 
2. Boewe u. Co.. 
1187.75 187.— 
Deutſche Maſchinen /100.— 1100.625/5. Lorenz 
1107. — 108.25 
Ndl. Kohle .. 
Deutſch.=Nied. Tel. 
139.— 1140.— MNordd. Gummi. 
Deutſche Erdöl". 
109.— 
Deutſche Petroleum. 
Orenſtein. 
H115.— 1115.5 Nathgeber Waggot 
69.275 
Dt. Kaliwerke 
Donnersmarckhütte. 81.— 80.— (Nombacher Hütten 
13.75 13.75 
Dynamit Nobel. 
1132.75 133.25 Roſitzer Zucker 
Elektr. Lieferung. . . /145.5 1146.75 Rütgerswerke 
114.- 114.5 
F. G. Farben 
/278.— 1279.8751 Sachſenwerk 
1109.75 103.5 
R. Friſter 
56.— 1 56.— Sächſ. Gußſtahl, 
1151.75 
46.— 46. — Siemens Glas 
Gaggenau Borz. 
Gelſenk. Gußſtahl.. ./ 23.75 23.5 Ver. Lauſitzer Glas 
G. f. elektr. Untern. 1172.5 1 74.25 Volkſtedter Porzell. 
Halle Maſchinen .. . 1142.— 1147.75 Weſtf. E. Langendreer / 62.25 62. 
Han. Maſch. Egeſt. 
79.— 71.— Wittener Gußſtahl 
57.— 
s8. 
Hanſa Dampſchf. . . 1192.75 1194.5 Banderer=Werke 
183.— 1170.—
Teviſenmarkt.
 Amſterdam=R 
Buenos-Aires. 
Brüſſel=Antw. 
Oslo ......." 
Kopenhagen. 
Stockholm.. 
Helſingfors. 
Italien .... 
London.. . . 
New=York. . . 
Paris.. . . . . 
Schweiz. 
Spanien
2. 9.
 Geld 
189.03 
1.758 
11.20 
B1.92
68.75
 112.3012.3 
10.549 10.535 
15.33/ 15.6. 
29.351122.301 
4.193/ 4.53 
11.63 11.6
63.72
 Bi. 031 81.25 
63.89
 25. 9. 
Briefl Geld / Brie 
1.700 1.705 1.705 Prag ........."! 
11.20 11.21 11.25/Budapeſt. . . 
32.10 91.93 82. 77Japan ....." 
111.30411.6311 11.33/111.65 Rio de Janeiro 
112.16 112.33 Sofia 
29.34B 20.358 Liſſabon .. 
4.133/ 4.203 Danzig .. 
31.03/ 81.=3/Kanada 
63.20 63. 86Uruguan
 68 A1/168.73 WienD.=Oſt. ak 
19.549 19.533 Jugoſlavien....! 
5.761 15. 30 Konſtantinopel. 
11.67 117UAthen ....."
 27. 3. 
Geid / Brie /Geld 
69.18/ 53.34 
12.31712.51 
5.674 5.334 
2.041 2.07 
0.633 1.61 
3.0k3 3.035 
7.415 7.431 
153 2.2: 
21. 775/21.5231 
8i.35 81.55 
1.98 4.35 
8.193/ 4.2331 4.193 
4.203/ 4. 215
 25. 9. 
59.2 
12.71 
5.867 
2.650 
1.631 
2.08: 
7.514 
2.193 
1.476 
81.38 
5.93 
4 205
 Brief 
59.36 
12.45 
5.657 
2.073 
6.633 
3,03 
7.435 
2.a7 
21.525 
81.56 
1.96 
4.253 
4.215
 Hauptverſammlung des Zentral=Vereins für 
Deutſche Binnenſchiffahrt. 
Anläßlich der Tagung der 57. ordentlichen Hauptverſammlung des 
Zentralvereins für Deutſche Binnenſchiffahrt ſprach nach den 
            Begrü=
ßungsanſprachen Regierungsbaumeiſter a. D. Müller=Hamburg über 
die Treidelſchwebebahn als einen neuen Weg zur Löſung des 
            mecha=
niſchen Schiffszuges von feſter Bahn. Er berichtete über eine von ihm 
erfundene Anlage zum Schleppen von Schiffen, die ſich hauptſächlich 
für Kanäle eignet. Ueber dem Kanal, ſoll eine elektriſch betriebene 
Schwebebahn gebaut werden, die gewiſſe Aehnlichkeit mit der 
            Elber=
felder Schwebebahn beſitzt. Der Vorzug dieſer Ueberwaſſerbahn liegt 
darin, daß ſie die Ufer faſt gänzlich frei läßt und nicht den Löſch= und 
Ladeverkehr behindert. Der Betrieb iſt in der Weiſe gedacht, daß an 
allen Hafenplätzen von der Betriebsgeſellſchaft oder Verwaltung 
            Ma=
ſchinen vorrätig gehalten werden, die ſich die Schiffe bei Beginn der 
Reiſe mieten und ſie am Reiſeziel wieder abgeben. 
Der weſentliche Vorzug einer ſolchen Schleppanlage beſteht darin, 
daß der techniſche Wirkungsgrad des Zuggetriebes etwa 4—5mal ſo 
hoch iſt als der des Schleppdampfers, und daß die reinen Betriebskoſten, 
die im weſentlichen wur in dem Stromperbrauch beſtehen, etwa ein 
Zehntel derfenigen des Schleppdampfers ſind. Es iſt infolgedeſſen 
            mög=
lich, mit höherer Geſchwindigkeit zu fahren, zumal die nachteilige 
            Ein=
wirkung der Dampferwelle auf die Ufer und die Sohle des Kanals 
            fort=
fällt. Ein weiterer Vorzug beſteht darin, daß jedes einzelne Schiff mit 
einer ſolchen Maſchine ausgerüſtet werden kann, daß infolgedeſſen die 
vielen Zeitverluſte bei der Bildung und Zerlegung der Schleppzüge beim 
Durchſchleuſen und auch die mit dem Schleppzugbetrieb verbundenen 
Gefahren wegfallen. Auch der Bau der Kanäle verbilligt ſich weſentlich 
dadurch, daß nur noch Einſchiffungsſchleuſen anſtelle der jetzt 
            erforder=
lichen Schleppzugſchleuſen zu bauen ſind. Ebenſo verringern ſich die 
Uferunterhaltungskoſten. 
Beſondere Bedeutung hat das Verfahren natürlich für die 
            ſüddeut=
ſchen Kraftwaſſerſtraßen, aber auch für gewöhnliche Stillwaſſerkanäle, 
wie wir ſie in Norddeutſchland haben, bietet das neue Verfahren 
            außer=
ordentlich große Vorzüge. Die techniſche Durchführbarkeit eines 
            ſol=
chen Syſtems iſt durch eine von der Waſſerſtraßenbahn=Geſellſchaft, 
Hamburg, ausgeführte Probeſtreche erwieſen. 
Ueber das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung und 
die Ausgeſtaltung des deutſchen Waſſerſtraßennetzes ſprach dann 
            Mini=
ſterialdirektor Gährs, vom Reichsverkehrsminiſterium. Insbeſondere 
verbreitete er ſich über den Plan zum Ausbau des deutſchen 
            Waſſer=
ſtraßennetzes. Er führte aus, daß bei einem großzügigen 
            Arbeitsbe=
ſchaffungsprogramm Kanalbauten nicht fehlen dürften, da ſie geeignet 
ſind, eine große Zahl gelernter und ungelernter Arbeiter zu 
            beſchäf=
tigen. Das Programm beſchränke ſich auf die wichtigſten 
            Unternehmun=
gen und halte ſo die Mitte zwiſchen den Forderungen der 
            Kanalenthuſia=
ſten und den Forderungen der Kanalgegner, die verlangen, man ſolle 
ſich darauf beſchränken, die vorhandenen Waſſerſtraßen inſtand zu 
            hal=
ten, den Verkehrszuwachs aber den Eiſenbahnen und Kraftwagen 
            über=
laſſen. Wie der Redner ausführte, ſieht das Programm außer einer 
Reihe kleinerer Arbeiten den Mittellandkanal mit einem Teil des 
            Süid=
flügels, die Rhein=Main=Donau=Waſſerſtraße, die Neckarkanaliſierung, 
die Verbeſſerung der Oder unterhalb Breslau, das Staubecken bei 
            Ott=
machau, den Lippekanal Hamm=Lipſtadt, den Hanſakanal üüber Minden, 
den Küſtenkanal, die Umkanalifierung des Untermains, ſowie die 
            Lahn=
kanaliſierung vor. 
Wirtſchaft des Auslandes. 
Luxemburgiſche Währungsfragen. Seitdem der belgiſche Franken 
wieder eine unſichere Haltung zeigt, mehren ſich in Luxemburg die 
Stimmen, die eine Akſchaffung des Garantiedekretes vom 27. Auguſt 
(Stabiliſierung der Guthaben) fordern und die Durchführung der 
Frankenſtabiliſierung als erſte Etappe auf dem Wege zum Goldfranc 
für das einzig richtige Mittel halten. Tatſächlich muß eine große 
            Ver=
wirrung einreißen, falls die zückläufige Bewegung des belgiſchen 
            Fran=
ken ſich fortfetzt oder ſich nur auf der augenblicklichen Baſis ſtabiliſieren 
wüirde. Es verlautet, daß die Regierung tatſächlich nicht zögern wird, 
bei weiterem Sinken der belgiſchen Valuta etwa bis auf 190—200 Franken 
(Pfund=Parität) dem Plan der Währungskommiſſion zufolge die 
            Stabi=
liſierung durchzuführen. Erſt heute noch haben die 
            Verſicherungsgeſell=
ſchaften die Undurchführbarkeit des Garantiedekretes vom 27. Auguſt 
feſtgeſtellt. 
Warenhausfuſſion in London. Den Aktionären der Londoner 
            Waren=
hausfirma John Howell u. Co., Lrd., iſt von einer anderen 
            Waren=
hausgruppe, der Cook, Son u. Co. (St. Pauls), Ltd., ein Angebot auf 
Uebernahme der Aktien zu einem Preis von 12 s 6 d je 1 Lſtrl.=Aktien 
unterbreitet worden. Wie aus London gemeldet wird, haben die Howell= 
Aktionäre dieſes Angebot angenommen, ſo daß eine Verſchmelzung beider 
Unternehmen erfolgen dürfte. Das Kapital der Howell u. Co, beläuft 
ſich auf 300 000 Lſtrl., das bisher eingezahlte Kapital der Cook, Son u. 
Co. auf 1335 180 Lſtrl. 
Amerikaniſche Kunſtſeideeinfuhr. Die Einfuhr an Kunſtſeide betrug 
im Auguſt 661000 Pfund im Werte von 577 000 Dollar. Im 
            Vor=
monat betrug die Einfuhr 1085 000 Pfund im Werte von 706 000 
            Dol=
lar. Von der Geſamteinfuhr entfallen 279 000 Pfund im Werte von 
268 000 Dollar auf Deutſchland, 146000 Pfund im Werte von 123 000, 
Dollar auf Holland und 32 000 Pfund im Werte von 35 000 Dollar auf 
die Schweiz. In der gleichen Zeit wurden eingeführt an 
            Kunſtſeiden=
abfällen insgeſamt 635 000 Pfund im Werte von 145 000 Dollar, wovon 
138 000 Pfund im Werte von 26000 Dollar auf Deutſchland und 
147 000 Pfund im Werte von 27 000 Dollar auf die Schweiz entfallen; 
aus Holland wunden Kunſtſeidenabfälle nicht eingeführt.
Grautfärter Karsdertcht Bom Be. Oept. Losb.
 Staatspapiere 
a) Deutſche 
T/.%Reichsp.=Sch. 
p. 1. 10. 30 .. 
%6 Baher. Staats= 
Sch. p. 1. 4. 23 
*T/.% H. V.=Sch.; 
p. 1. 4. 29 ... 
**/=% Pr. St.=Sch. 
p. 1. 3. 29 
3kl.% Pr. St.=Sch. 
p. 1. 10. 30 
T% Sächſ. Fr.=Sch. 
p. 1. 7. 29 
T% Sächſ. Fr.=Sch. 
p. 1. 7. 30. 
S‟.%Württ. F. Sch. 
p. 1. 3. 29 
Vorkriegsanleihen 
S% D. Reichsanl. 
½ D. Reichsanl 
4½ D. Schutzgb. v. 
08—11 u. 13... . 
4% D. Schutzg. v. 1. 
4½ Preuß. Konſ. 
4½ Baden. .. . . 
49Bayern ..... 
4½ Heſſen....... 
4½ Württemberge 
b) Ausländiſche 
5%Bos. E. B. 191 
5%„ L.Inv. 1914 
4½½ „1898 ... 
4½½ 1902 .. 
4% „....."
Mr
 A 
75.
 5% Julg. Taba102/ 31.5 
½% Oſt. Staatsr. 
4b. 1913, Kdb. 1918/ 6‟ 
4½%Oſt. Schatz. 141 22 
4½½Oſt. Silberr., 8.7 
Z 
.123.5
 z „einh. R.(kon) 4 
3% Bort,/(Spz.) III 13.25 
5% Num.am. R.03. 
4½½ Gold. 13. . 26.5 
am. konv. 19 
4% „ am. 05... 12
 4%Türk. (Abm.)03 
4½ Türk. Bagd. 
(Bagd.) II 
4% „ 1911 Zoll.
 95.75 
0.52 
7.05 
7.05 
0.500 
0.48
 4½% Ung. St. 1913 
4½% „St. 1914 
„ Goldr... 
„ St. 10 .. 
26 „ Kronr. . 
3% „ Eiſ. Tor. G.
 
            Außereuro=
päiſche 
5% Mex. am. inn. . 
5% „äuß. 99 . 
40 Gold 04,ſtf 
39 „ konſ. inn. 
4½ „ Irrigat. 
% Tamaulivas I. 
Sachwert=
            Schuld=
verſchreibungen 
Mit 
            Zinsberech=
nung 
10% Berl. H.=Bk. G. 
z Berl. St.=Gold. 
8% Darmſt. St.=G. 
D D. Hyp.=Bank 
Meining., Goldpf. 
3% Frtf.=Hyp.=B.= 
Goldpfdbr. 
3% Frkf. Pfbr.=Bk. 
Goldpfdbr.. . . . . 99.5 
5% Frkf. Pfbr.=Bk. 
Goldpfdbr.. . 
8% Komm. Ldb. D. 
Goldſchuldver. . .
 82 
190 
100
 70.5 
24 
16.45
29.5
240
 80 Heſſ. Ldb. Gold. 
108 Komm=Elektr. 
Mark (Hag.) Gold. 
80 Mannh. St.=G. 
8% Mainz St.=G. 
80 Naſſ. Ldb. Gold. 
8%0 Pfälzer H.=B. 
Goldpfandbr. . . . 
30 Pforzh. St.=G., 
8%Pr. C.=B.=Cr.=B. 
Goldpfandbr.. . . 
80 Rh. Hyp.=B. G. 
71.%Rh. St.=W. 25 
100 Rh.=Weſtf. B.= 
Cr.=Bk., Goldpf. 
82Südd. B. Fr.=B. 
Golbpfandbr. . . 
Ohne 
            Zins=
berechnung 
52 Bdw. Kohl. 23 
6% Großkr. Mannh. 
Kohl. 23 
6% Heſſ. Brk.=Rog. 
23 
%„Roggen .. 23 
. Pr. Kaliw. .. 
50 Pr. Roggenw. 
5% Südd. Feſt=B. 
Vorkriegs=Hyp.=B. 
Pfandbriefe 
Bah=. Vereinsb. 
Bayr. Handelsb. 
Bahr. Hyp. u. Wechf 
Berliner Hyp.=Bk. 
Frkf. Hyp.=Bk. 
Frkf. Pfandbr.=B) 
Hamb. Hhp.=Bk. 
Mecklb. Hyp.=u. Wb. 
Meining. Hyp.Bk. 
Nordd. Gr.=Cr.=Bk. 
Pfälz. Hyp.=Bk. .. 
Preuß. Bod.=Cr.=B. 
Pr. Cent.=B.=Cr.=B 
Preuß. Pfdbr.=Bk.
 Aerr6 
94.70
 100 
00 
108.75
11.9
 7.1 
5.62 
7.5 
2.09
18
 13 
14.85 
10.75 
7.75 
11.25 
13 
10.85 
11.2 
10-9
 Rhein. Hyp.=B. 11.32 
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B. 
Südd. Bodenkr. 13.2‟ 
Württ, Gyp.=Bk. 13.— 
Staatl. od. prov. 
garantiert 
Heſſ. L.=Hhp.=B.. ./ 9.5 
Landeskr. Caſſel 
Naſſau. Ldsb. 
7.95 
Obligationen v. 
Transportanſt. 
4¾Dux. Bdb Em.91/ 20 
„ 93/ 11: 
42 Gliſ.=Bahn ſtfr. 10.5 
42 Galiz. Carl= 
Lud.=B./ 9.5 
abg,/ 8.90 
48 Kaſchau=Oderb. 
abg. 
5% Oſt. Nwſtb. 74 
5% Oſt. Südb. (L) 
2,6% Alte 
2,6% Neue„ 
15 
5%g Oſt.=Ung. 73/741 24 
42 Oſt. Staatsb.88 16.5 
3%Oſt. „ 1.b.8.E. 19.31 
3%Oſt. „ 9. E. .. 
3%Oſt. „ 1885 
3%Oſt. „ Erg. Netz/ 19.2- 
3% Raab Oedbg. 83/ 31 
21/ 26 
971 23 
Rud. Silber ../ 13.30 
4 Rud. Salzkg.) 9 
% Anat., S.I 
4½%Anat, S. II 25.75 
4½% Anat., S. III 23.75 
% Salon. Monaſt. 28 
526 Tehuantepec. 
2s 
4½%
 Bank=Aktien 
Allg. D.=Kredit: 
Bad. Bk. .. . .. . . 
Bk f. Brauinde..
 150 
1as
 Barmer Bank. .. 
Bah. Hyp.=Wchſ.. 
Berl. Handelsgeſ. 
Comm. u. Privatb. 
Darmſt. u. Nat.=Bk. 
Deutſche Bank 
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 
D. Hyp.=Bk. Mein. 
D. Vereins=Bk. .. 
Disk.=Geſellſch. 
Dresdener Bk. ... 
Frankf. Bk. 
Frkf. Hyp.=Bk.. . . . 
Frkf. Pfdbr.=Bk. .. 
Gotha. Grundkr. B1 
Lux. Intern. Bank 
Metallbank. 
Mitteld. Creditb. 
Pfälz. Hyp.=Bk. 
Reichsbank=Ant. .. 
Rhein. Creditbk. . . . 
Rhein=Hyp.=Bk. .. 
Sübd. Disc.=Geſ. 
Oſterr. Creditanſt. 
Wiener Bankverein 
Bergwerks=Akt. 
Bochum .Bergb. . 
Buderus... . . . . 
Dt. Luxemburg. 
Eſchw. Bergw.. . . . 142 
Gelſenkirch. Bgw. /188.: 
Harp. Bergb.— 
Ilſe Bergb. St..2. 
Genußſchein. 
Kali=Aſchersleb. .. 
Kali. Salzdetfurt. 
Kali. Weſterregln. 
Klöcknerwerke‟. 
Mannesm.=Röhr. 1140 
Mansfelder 
. 
Oberbedarf 
Obſchleſ. Eiſ. CCaro) 
Otavi=Min.=Ant.. 
Phönix=Bergb. .. . 
Rhein. Braunk. . . . 
Rhein. Stahlw.. . 
A. Riebeck Montanl2152.5
 131.5 
218.5 
141 
227.5 
169.75 
121 
119 
96.5 
150 
141- 
13 
127 
129.5 
12 
37 
138 
120.2 
153.5 
126 
114 
8.75
 94.5 
148. 
1167 
6e 
119 
137 
143.5 
113.25 
... 70.5 
33.9 
118 
224 
153.7
 (Nombach. Hütte 
Salzwerk Heilbr. . 
Tellus Bgb.. . 
Ver. Laurahütte .. 
Ver. Stahlwerke.. 
Induſtrie=Akt. 
Brauereien 
Eichbaum(Mannh.) 
Henninger 
Ze" 
Hercules, Heſſiſch 
Löwenbr.=Münch.. 
Mainz. Aktienbr. . . 116 
Schöfferhof(Bind. //239.75 
Schwarz=Storchen 1128 
Tucher, Nürnberg 
Werger .. 
Akkum. Berlin. 
Adler & Oppenh.. 
127 Adlerw. (v. Kleher) 
6 %E. A. G. Vzg. A.. 
5% A. E. G. Vzg. B.. 
A. E. G. Stamm 
Anglo=Cont. Guano 
Aſchaff. Zellſtoff ..!! 
Badenia (Weinh. 
Bab. Maſch. Durl. 1 
Bad. Uhren, Furtw. 
Zamag=Meguin .. 
Baſt Nürnberg. 
Bayr. Spiegel .. 
Beck & Henkel ...." 
Bergmann El. . .. 
Bing. Metall.. . .. . 
Brem.=Beſigh=Ol. 
Bürſtenfbr. Erlang. 
Cement=Heidelb. .. 
Cement, Karlſtadt 
Cement, Lothr.. . ./1 
Chem. Albert. . 
Chem. Brockh. 
Chem. Milch ..." 
Daimler Motoren 
Dt. Eiſenhandel. . .! 
Deurſche Erdöl ...!" 
D. G. u. Silb. Scheid. 
Dingler, Bweibrück.)
 147 
150.5 
254 
129
63.9
 OM K 
Dürrkopp.. . . . . . 
Dürr. Ratingen .. 
Dyckerhoff & B. .. 
Eiſenw. Kaiſersl. 
El. Licht= u. Kraft 
El. Lieferung .... 
Elſ. Bad. Wolle 
Email. Ulrich ..." 
Enzinger Werke 
Eßlinger. Maſch. . . 58.5 
Ettlinger Spinn.. 
Faber Bleiſtift... 
Faber & Schleicher 
Fahr, Pirmaſens. 
Farbenind. J. G. 
Felten & Guilleau. 
Feinmech. (Jetter) 
Feiſt, Sekt. Frkf. 
Frankfurter Gas 
Frankfurter Hof 
Frkf.=M. Pok. u.? 
Fuch3 Waggon St. 
Beiling E Cie. 
Germania Linol. 
Gelſenk. Gußſt. 
Goldſchmidt, Th. . . 
Gotha Waggon ... 
Gritzner, Maſch.. . . 
Grün & Bilfinger. 
Hafenmühle, Frkft. 
Hammerſen 
Hanfw. Füſſen 
Hanſa=Llohd, ! 
Hartm. & Braun.. 
Heyligenſtaedt 
Hilpert, Armatur, 
Hindrichs=Aufferm 
Hirſch, Kupfer 
Hoch=Tief Eſſen 
Holzmann 
Holzverk. Ind. 
Hydrom. Breslau". 
Fnag .........." 
Junghan; St... . 
Kammg. Kaiſersl. 
Karlsruher Maſch. .
 37 
75.75 
149 
125.75 
45.25 
200 
91.75 
370 
ruz
117.5
 96 
28.25 
49 
73.75 
115 
127 
F0 
42.7 
58.1
 130 
43½
 Karſtadt, R..... /128 
Klein Sch. & Becker 78 
Knorr, Heilbronn /125 
Konſerv. Braun ../ 39 
Krauß, Lokom. .. 
Lahmeher .... . . . 139 
Lech. Angsburg .. 
Lederw. Rothe .. 
„ Spicharz., 27.5 
Lingel Schuhw. 
Löhnberg. Mühle ./ 92 
Ludwigsh. Walzm. /104 
Lüdenſcheid Metall/ 80 
Lux, Induſtrie .. . 25 
Mainkraft Höchſt /104.5 
Mars=W. Nürnberg /405-2 
Metallgeſ. Frkf. .. /150 
Miag. Mühlenb. . . 1115 
Moenus, Stamm . 44.1 
Motorenf. Deutz.. 
Motorenf. Oberurſ./ 56.5 
Münch. Lichtſpielk. 64 
Neckarſ. Fahrz. . . . 87 
Neckarw. Eßlingen 
Oleawerke Fraukf. 
Beters Union 
R 
Pfälz. Näh Kahſer 52.5 
Philipps. 
29.4 
Porzellan Weſſel 
Prometh. Frkf. 
Rein. Gebb. &Schal 83.25 
Rhein. Elektr. 
124.7. 
Rhenania. Aachen 7: 
Rütgerswerke 113.9* 
Schleußner. 
Schneid. & Hanau. 62.- 
Schnellpr Frank. 75.5 
Schramm Lackf. 68.25 
Schrift, Stemp.. 1120.* 
Schuckert, Elektr. 1137.5 
Schuhf. Weſſel 
Schuhf. Herz 
56.25 
Schultz Grünlack 
Seilind. Wolff ... 55.5 
Siemens Glas 
Siemens & Halske 
Südd, Immob. . 62.5 
Thüring, Lief.=Geſ.190
6=
 Wee 
Beithwerke .... 
Fer. f. Chem. Ind. 
Ver. d. Olfbr. Mann 
Ver. Faßf. Caſſel.. 
Gummi. Bln.=Frkf. 
Pinſel=Nürnberg. 
Ultramarin 
Zellſtoff Berl. 
Vogtl. Maſch. 
Voigt & Haeffner 
Volthom. Seil ... 
Bahß, & Freytag 
Wegelin Rußfbr.. . 
Zellſt. Waldhof .. 
Zuckerf. Waghäuſel 
Zuckerf. Frankentk 
Zuckerf. Heilbronn 
Zuckerf. Offſtein. 
Zuckerf. Rheingau 
Zuckerf. Stuttgart
 Transport= und 
Berſicherungs=Akt. 
A. Dt. Eiſenbahn 
Dt. Eiſenb.=Geſ.. 
El. Hochbahn=Berl 
Schantung E. B. 
Südd. Eiſenb.=Geſ 
Hapag 
Nordd Lloyzd.
 79.75 
49.25 
67 
a0f,
 141 
101 
53 
108 
52.5 
120.25 
106 
180 
74 
81.5 
1147 
91.5
152
 Frrft. Allg. Ver, 104.25 
Frankona Nückv 
69.25
 Darmſt. Werte 
Bahnbedauf 
 
Dampfk. Rodberg 
Helvetia Konſ. 
Gebr. Lutz". 
Motor /. Darmſt. 
Gebr. Roeder ....!" 
Venuleth & Ellenb.
29.5
[ ← ][ ][ → ]Seite 18
Sonntag, den 26. Geptember 1926
Nummer 2
 Pom ſüddeutſchen Produktenmarkt. 
Unterſtützt von hohen Seefrachten und ungünſtigen 
            Witterungsberich=
ten aus Kanada, denen zufolge die Erntebewegung durch Schneefälle 
verzögert wird, haben die Getreidepreiſe ihre Aufwärtsbewegung 
            lang=
ſam fortzuſetzen vermocht. An der Chikagoer Börſe ſchließt der 
            Sep=
tembertermin für Weizen gegenüber der Vorwoche um 0,75 Cents, 
der Dezembertermin um 1,5 Cents, der Maitermin ebenfalls um 1,5 
Cents höher. Winnipeg iſt 1½s Cents höher, Bueons Aires um 0,25 
Punkte. Bei uns verlangte man für 100 Kilo Manitoba I 15,70 Fl. 
(1 Fl. — 1 Holl. Gulden — 1,6843 Rmk.), Manitoba II 15,25 Fl., III 
14,80 Fl. per Oktober fracht= und verſicherungsfrei Rotterdam, 
            ſee=
ſchwimmend Nr. III 15,40 Fl., Kanſas, ſeeſchwimmend 15,45—15,50 Fl., 
wogegen die zweite Hand zu 15,15 Fl. abgab. Ruſſiſcher Weizen bedang, 
je nach Beſchaffenheit, fracht= und verſicherungsfrei Rotterdam 15—15,50 
Fl., fracht= und verſicherungsfrei Mannheim 15,20—15,70 Fl., 
            Platawei=
zen, fracht= und verſicherungsfrei Rotterdam 14,25—14,50 Fl., 
            inländi=
ſcher Weizen, frei Eiſenbahnwagen Mannheim, ſtieg von 28,75—29 Rmk. 
auf 29,50 Rmk., ausländiſcher von 30,75—32,75 auf 31—32,75 Rmk. 
Roggen lag feſt auf Meldungen, wonach Frankreich eine anſehnliche 
Fehlernte hat und Ungarn vorausſichtlich nur 3,4 Millionen gegen 
            letzt=
jährige 3,8 Millionen Ors. erzielt. Weſtern Rye, Oktoberabladung, 
koſtete 11,50 Fl., Inlandsroggen, Frachtgrundlage Mannheim, 22,50—23 
Rmk. (Vorwoche 22—22,50 Rmk.). — Der Gerſtenmarkt zeigte das 
gleiche Bild wie in der Vorwoche, d. h., Ausſtichqualitäten blieben 
            ge=
ſucht. Vorderpfälziſche Ia Gerſten erzielten ab Station 27—27,50 Rmk., 
badiſche Gerſten 23—24,50 Rmk., rheinheſſiſche 25,50—26,75 Rmk. 
            Futter=
gerſte unverändert. — Hafer angeboten; Mais geſchäftslos. — 
Mehl zu Wochenbeginn lebhafter, ſpäter ruhig. Roggenmehl wurde 
in namhaften Mengen über Straßburg nach Innerfrankreich verkauft. 
Letzte Forderungen für die 190 Kilogramm: Weizenmehl Spezial Null 
41,75—42 Rmk., Roggenmehl 70proz. 34,00 Rmk., 60proz. 35,50 Rmk., 
Nachmehl aus Weizen 18—19 Rmk., Roggenmehl 21—22 Rmk., 
            nord=
deutſches Roggenauszugsmehl, Parität Mannheim, 37—37,50 Rmk. 
Futtermittel wenig gehandelt. Weizenfuttermehl 12,50 Rmk., 
Roggenfuttermehl, ohne Angebot, 13,50—14 Rmk., Weizenkleie 9,50—9,75 
Rmk., Roggenkleie 10,50—11,50 Rmk., Luzerne neuer Ernte 8,50—9 Rmk., 
geſundes Wieſenheu (neu) 8—8,50 Rmk., Weizen= und Roggenſtroh 4 bis 
4,50 Rmk., frei Waggon Mannheim.
 Vom ſüddeutſchen Tabakmarkt vom 24. Sept. Die neue Tabakernte 
iſt ſo ziemlich unter Dach. Vom beſten Wetter begüinſtigt, zeigen 
            Sand=
grumpen und Sandblatt eine ſo helle Farbe, wie ſie ſeit Jahren nicht 
gewachſen iſt. Sandgrumpen ſind bereits in größeren Mengen verkauft 
worden. Je nach Beſchaffenheit wurden dabei Preiſe von 50—70 Rmk. 
für den Zentner erzielt. Nach 1925er Tabak iſt die Nachfrage rege. 
Die Preiſe dafür haben angezogen. Rippen ebenfalls ſteigend, 
            über=
ſeeiſche Ware mit 12 Rmk. der Zentner — verpackt — bezahlt. In 
Speher wurden bei der Verkaufsſitzung der Tabakbauvereine für 
            Grum=
pen je Zentner erzielt: für Ware aus dem Schneidegutgebiet 
            Ludwigs=
hafen 52—55 Rmk., Speher 52—60 Rmk., Neuſtadt 55—60 Rmk., Landau 
60 Rmk., Weſtheim 85 Rmk.
Produktenberichte.
 Berliner Produktenbericht vom 25. September. Die Nachfrage nach 
Brotgetreide hat ſich im Berliner Produktengeſchäft angeſichts des 
ſchwächeren Auslandes gleichfalls zurückgezogen. Die großen Poſten in 
Inlandsweizen geringerer Qualitäten ſind zu ermäßigten Preiſen zu 
kaufen, werden aber kaum beachtet. Im Lieferungshandel trieben 
            Dek=
kungen den September=Weizen um 2 Mark nach oben, während Oktober 
angeboten und erheblich billiger zu haben war. Im übrigen waren die 
Veränderungen nur unerheblich. Roggen lag ruhig. Infolge des vom 
Reichsamt angenommenen Einfuhrſcheinbeſchluſſes zeigte ſich etwas 
mehr Exportbegehr, doch konnten ſich die geſtrigen Preiſe nicht voll 
            be=
haupten. Gerſte in guter Ware gefragt, aber kaum angeboten, geringes 
Material nach wie vor ſchwer verkäuflich. In Hafer iſt das Geſchäft, mit 
Ausnahme von guten Qualitäten, luſtlos. 
* Der Obſtmarkt in Oberheſſen. Aus dem Kreiſe Gießen wird uns 
geſchrieben: Die Zwetſchenernte iſt eine vollſtändige Mißernte, in den 
wenigen Orten, wo es Zwetſchen gibt, koſtet ein Zentner 20—30 Mk. 
Die Aepfelernte iſt ſehr gering, die Preiſe ſind infolgedeſſen hoch, der 
Zentner wird ſchon am Baum mit 8—10 Mk. bezahlt und koſtet im 
Handel 10—15 Mk., je nach den Sorten. Am beſten trugen wieder die 
Goldparmänen, danach noch die Harberts=Reinette und graue Reinette. 
Die edelſten Sorten haben vollſtändig verſagt. Eine ſehr reichliche 
Birnenernte iſt überall zu verzeichnen, die Preiſe ſind infolgedeſſen ſehr 
niedrig, Honigbirnen koſten nur 1,50—2,00 Mk., Tafelbirnen höchſtens 
3—5 Mk. pro Zentner.
Viehmärkte.
 Berliner Viehmarkt vom 25. September. Angetrieben waren 832 
Ochſen, 489 Bullen, 892 Kühe und Färſen, 1425 Kälber, 7309 Schafe, 
6083 Schweine und 15 Ziegen. Preiſe: Ochſen a) 52—53, b) 46—50, 
C) 40—44, d) 35—38; Bullen a) 51—53, b) 46—48, c) 42—44; Kühe 
ind Färſen a) 52—54, b) 40—46, c) 30—36, d) 23—27, e) 20—22; Freſſer 
36—40; Kälber b) 87—95, c) 80—90, d) 68—75, e) 57—65; 
            Stallmaſt=
ſchafe a) 55—58, b) 40—46, c) 30—35; Weidemaſtſchafe a) 53—55, b) 45 
bis 48; Schweine b) 83—85, c) 83—84, d) 80—82, e) 79—80; Säue 
73—76; Ziegen 20—25. Marktverlauf: Bei Rindern, Kälbern, Schafen 
ruhig, Holſteiner Rinder 1. Qualität 5 Mk. über Notiz, Schweine glatt. 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
* New Vork, 25. Sept. (Priv.=Tel.) 
Weizen: Der heutige Markt verkehrte in ſchwacher Haltung auf 
große Liquidationen und ungünſtige Wetterberichte. Die Termine gaben 
1½—2 C. nach. 
Mais: Im Einklang mit Weizen verkehrte der Markt in ſchwacher 
Haltung auf Froſtbefürchtungen und =ſchäden. Die Termine gewannen 
jedoch gegen Schluß bis ½ C. 
Hafer: Der Markt verkehrte in ſtetiger Haltung bei ruhigem 
Geſchäft. 
Baumwolle: Höhere Liefernotizen und Baiſſedeckungen führten eine 
Befeſtigung herbei. Im Schlußverkehr trat eine Abſchwächung ein.
 Kleine Wirtſchaftsnachrichten. 
Die in Durchführung befindliche Kapitalserhöhung der 
der Diskontogeſellſchaft hat einen vollen Erfolg gehabt. Wie ſich 
überſehen läßt, wurden die aufgelegten 2 Millionen Rm. jumo 
teile reſtlos bezogen. 
Der Reichsrat ſtimmte der Verordnung zu, die das Geſetz z 
Wertbeſtimmung der Einfuhrſcheine für eine Uebergangszeit 
1. Oktober aufhebt. Von dieſem Zeitpunkt an treten für die 
            Be=
der Einfuhrſcheine die jetzt geltenden Zollſätze in Kraft. 
Die in den nächſten Tagen ſtattfindende Mitgliederverſamml= 
Aluminium=Walzwerk=Verbandes wird wiederum über die Fre 
raten, ob der Verband aufgelöſt werden ſoll. Bekanntlich bef 
Kreiſen der 28 deutſchen Aluminium=Walzwerke ſtarke Unzufrie 
über die Tätigkeit des Verbandes. 
Die Friedrich Krupp A.=G. in Eſſen gründete eine neue 
            V=
geſellſchaft, die Krupp=Erntemaſchinen=Vertrieb=G.m.b. H., mit de 
in Eſſen. Für die Bearbeitung von Mittel=, Nord= und Oſtdeu 
unterhält die Geſellſchaft eine Zweigniederlaſſung in Berlin, 
Das Nationalkomitee der belgiſchen Bergarbeiter hat entge 
Wünſchen der engliſchen Bergarbeiter beſchloſſen, Exportkohle füi. 
land zu fördern, bis die deutſchen und die polniſchen Bergarbeite, 
in der Abſtellung der engliſchen Kohlenzufuhren vorangegangen 
Nach amtlichen ruſſiſchen Angaben ſoll ſich der geſamte Außen 
der Sowjetunion im Monat Auguſt auf 101,2 Mill. Rubel be 
Die Ausfuhr wird mit 49,3 Mill. Rubel und die Einfuhr mit 5!. 
Rubel angegeben. Der Paſſivſaldo beträgt alſo 2,6 Mill. Rubel. 
Die Zolleinnahmen der Eidgenoſſenſchaft für die erſten acht A, 
ds. Js. belief ſich auf 131,5 Mill. gegenüber 123,6 Mill. Fran 
der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Eidgenoſſenſchaft hat alſo 
eine Mehreinnahme von 7,9 Mill. Franken bis jetzt zu verzeichne: 
Aus Prag wird gemeldet, daß die Börſenkammer in ihrer 
Sitzung beſchloſſen hat, an der Effektenbörſe in Prag den Termin 
einzuführen. 
Die Zinkwelterzeugung wird für Auguſt mit 112200 Tonne 
gegeben. 
Das amerikaniſche Metallbüro beziffert die Welterzeugung an 
auf 132500 Tonnen im Auguſt, wovon auf Nord= und Südg 
128900 Tonnen entfallen. Im Vormonat betrug die Welterze 
m Kupfer 128300 Tonnen und im Juni 128 600 Tonnen. 
Die amerikaniſche Notierung für Pennſylvania Ceroſin wuri 
½ Cent per Gallone ermäßigt. 
Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die japaniſche 
            Regieru=
der ruſſiſchen Handelsvertretung in Tokio größere Einkäufe f1 
ſtaatliche japaniſche Zündholzinduſtrie getätigt. Es ſeien größere 
Holz ſowie andere Produkte im Betrage von etwa 10 Mill. Rub 
kauft worden 
Im Verlauf der augenblicklichen Verſteigerungsſerie in e 
(Auſtralien) am 23 September 11300 Ballen (Beſtware) bei 
geſprochen feſter Preisbildung angeboten. Die Deutſchen und Frar 
tätigten größere Abſchhüſſe, auch England kaufte gut.
 Einträge in das Handelsregiſter: 
            Ab=
teilung 4: Am 17. September 1926 
            hin=
ſichtlich der Firma Heinrich Röpke, 
Darmſtadt: Die Firma iſt erloſchen; 
            hin=
ſichtlich der Firma Daniel 
            Guggen=
heim, Hauptniederlaſſung Worms, 
Zweigniederlaſſung Darmſtadt: Die 
Zweigniederlaſſung in Darmſtadt iſt 
            auf=
gehoben. Abteilung B: Am 17. 
            Sep=
tember 1926 hinſichtlich der Firma 
            Darm=
ſtädter und Nationalbank, 
            Kom=
manditgeſellſchaft auf Aktien, 
Zweigniederlaſſung in Darmſtadt, 
Hauptniederlaſſung in Berlin: Dr. 
phil. Otto Heſſelbarth in Berlin iſt zum 
Prokuriſten beſtellt. Er iſt ermächtigt, 
in Gemeinſchaft mit einem perſönlich 
haftenden Geſellſchafter oder einem 
            an=
deren Prokuriſten die Hauptniederlaſſung 
in Berlin und die Zweigniederlaſſungen 
mit gleichlautender Firma in Bremen 
und Darmſtadt zu vertreten. (13742 
Darmſtadt, den 24. Sept. 1926. 
Amtsgericht I.
 Bekanntmachung. 
In der Zwangsvollſtreckungsſache 
Palmy fällt der auf Dienstag, den 
28. September 1926, nachmitt. 3 Uhr, 
anberaumte Verſteigerungstermin aus. 
Darmſtadt, den 25. Sept. 1926. (13827 
Heſſiſches Amtsgericht I.
 Ein kräftiger junger 
ehrlicher Mann, gel. 
Handwerker, ſucht 
            ir=
ſend eine Beſchäftig. 
Ang. u. U 9 Geſchſt. 
*25126)
 Verh. Gärtner ſucht 
in einem herrſchaftl. 
Hauſe Stellg. Ang. 
unter T 246 an die 
Geſchäftsſt. (*25098
Weiblich
 Mädchen für ſofort 
(*25130 
geſucht 
Viktoriaſtraße 53
 Tüchtiges (*25072 
Alleinmädchen 
welches kochen kann 
geſucht. Frau 
            Well=
mer, Heinrichſt 64,111.
 eröffne ich am 4. Oktober Abendkurſe 
im Anfertigen von Kleidung u. Wäſche 
Näh=n. Haudarbeitskurſe (*25091 
8. Nungeſſer, Brafenſtraße 39
 Jung, ſaub. u. 
            ehr=
liches Mädchen in kl. 
daushalt u Mithilfe 
im Geſchäft geſucht 
Zu erfragen auf der 
Meſſe Blumen= und 
Bilderſtand. (*25092
 Fleiſt. Mäödcher 
ür Küche und 
            Haus=
halt zum:1. Okt geſ 
Zeugn. od. Empfehl. 
erwünſcht. (*25134 
Bäckexei Thomas 
Grafenſtr 33.
 Gemäß § 290 des Handelsgeſetzbuches 
verſteigere ich am Dienstag, den 
28. Heptember, nachmittags 2" , Uhr, 
im Hauſe Handſtraße 36 i. Auftr. der 
Landwirtſchaftlichen Warenzentrale A. G., 
Darmſtadt, gegen Barzahlung: (13831 
R.Mk. 4440 Landw. 
            Warenzen=
tral=Aktien (222 Stück à. R. Mk. 20). 
Darmſtadt, den 26. Sept. 1926. 
Weinheimer, 
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Dee
Weiblich
 Jüng. Stenotypiſtin 
ſucht Stellg. (*25102 
Angebote u. T 250 a 
die Geſchäftsſtelle.
 Ein U7jähriges 
            Mäd=
chen, nicht mehr 
            fort=
bildungsſchulpfl., ſucht 
Stellung. 
            Liebfrauen=
ſtr. 64 pt. (*25059
 Frau geht Waſcher 
chuchardſtr. 6, Stb. 
Krlt
 Kinderfräulein 
in Säuglingspfl. erf. 
m. gt: Zeugn., ſucht 
Stellg, z. 1. Okt. od 
ſpät. Ang. u. T 24: 
an d. Geſchſt. (*25073
 Junge Frau 
ſucht Laufſtelle. Näh. 
Geſchäftsſt. (*25061
 Junges Mädchen 
            au=
achtbarer Familie (n. 
n. b. Oſtern Fortb 
Schule) ſucht ſofor= 
Lehrſtelle als 
Friſeuſe 
Ang. u. T 240 Gſchſ. 
(*25078)
 Perfekt. Weißnäherin 
geht ins Haus nähen, 
empfiehlt ſich auch im 
Flicken. Näheres 
            Ge=
ſchäftsſtelle 
Rfft
 Ehrliches Mädchen 
ſucht Stelle b. n. d. 
Spül. ſof. o. b. 1. 10. 
4—5mal in d. Woche. 
Näh. Geſchſt. (*25107
 Win suchen 
zum sofortigen Eintritt, evtl. 1. Nov. 
tüchtige 
Verkäuferin 
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            Branche-
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            Mäd=
hen das Kochen grdl. 
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4 Uhr ab und zu 
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Elektro= gehrling 
2 Jahre gelernt, ſucht 
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Geſchſt. 
KN
 Zweitmädchen 
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das ſchon in Stellung 
war, per ſofort, bezw. 
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Haus geſucht. 
            An=
geb. unt. T 242 an 
die Geſchſt. (13828g1
 Zuverläfſige 
gut empfohlene
 für einige Stunden 
vormittags geſucht 
* 25140) Stiftſtr. 17, I.
 Tüchtiges, zuverl. 
lung. Madchen 
für 
Büroarbeit 
nur vorm., geſucht 
Flotte Stenogr. Be 
Ausf. Ang m. Ref. 
unter T 229 an d. 
Geſchäftsſt. (*25039
 Für beſſer. Haushalt 
tüchtig., gut empfohl. 
Mädchen 
das ſelbſtändig kochen 
kann, geſucht. 
            Vorzu=
tell. zw. 9—10 vorm. 
Rheinſtr. 4,II. (*25112
 Tücht. Mädchen zu 2 
Perſ. ſoſ od. ſp. geſ. 
Fr. Dr. Adam, Rhein 
ſtraße 12¾. (*25052
 Große, altbekannte 
überall eingeführte 
Weltfirma ſucht einen 
geſchäftsgewandten, 
energiſchen und 
            um=
ſichtigen Vertreter 
für dortigen Bezirk. 
Fachkenntniſſe nicht 
erforderlich, da 
            ſorg=
fältige Einführung 
            er=
folgt. FleißigemHerrn 
mit genannten 
            Eigen=
ſchaften iſtangeſehene 
ſichere u. gut 
            einträg=
liche Lebensexiſtenz 
geboten. Ausführliche 
Bewerbung unter 
F. T. 4724 an Ala 
Haaſenſtein & Vogler, 
Frankfurt am Main, 
erbeten, (II.13756
 Glänzende Exiſtenz 
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Schellingſtr ße 100. 
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an allen Orken fleißige, ſtrebſame 
Perſonen zur Uebernahme einer 
Trikotagen=u. Strumpfſtrickerei 
auf unſ. Feminaſtrickmaſchine. Leichter 
u. hoher Verdienſt. Günſt. Bedingung 
Vorkenntniſſe nicht erforderl. Proſpekt 
(IV 13119 
gratis und franko. 
Trikotagen= und Strumpffabrit 
Neher & Fohlen, Saarbrücken 3
 Dauerſtellung 
bei hoh. Verdienſte find tät., redegew. 
            Her=
durch den proviſionsw. Verkauf unſer. ſei 
30 Jahr. be t. eingef. Futterkalke, Fette, Oele 
uſw. an Landwirte u Kleintierhalt. Nur 
zielbew. Herren w. ſ melden. E. Graiſchen & Co 
Chem. Fabrik, Leipzig=Eutritzſch. (I.Lpz.13781
 Erwerbſuchende 
finden hohen 
            Haupt=
oder Nebenerwerb. 
Näh. durch Fa. Gebr. 
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Sonntag, den 26. September 1926
Seite 19
 Der Flurſchütz. 
Roman von Alfred Bock. 
(Nachdruck verboten) 
Wenn der Kaſpar etwas zum beſten gab, da wußte man 
re, war’s Jux oder Ernſt. Doch ließ man ihm willig allzeit 
as Wort. Nun hob er an: 
„Vor ein paar hundert Jahr iſt die Peſt hier im Ort geweſt. 
Ta war ein großes Sterben unter den Leuten. Nun kam 
            ein=
val am Nachmittag ein alter Bettelmann in ein Haus und 
            for=
ert’ ſich ein Stücchen Brot. In dem Haus war eine alte Frau. 
Die ſaß vorn auf dem Bett und heult. Was kreiſcht ihr denn 
o2 frägt der Bettelmann. Ach, ſagt’ die Frau, mein Mann iſt 
n der Peſt geſtorben, dort neben liegt er auf dem Stroh. Und 
reine zwei Buben ſein in den Wald gelaufen, dann über den 
vollerbach kann die Peſt nicht kommen. Guckt her, ſo ſchwarz 
vie Kienruß iſt mein Mann. Etz ſein ich mutterallein. Bleibt 
ſa und helft mir mein’ Mann begraben. Das will ich tun, ſagt: 
er Bettelmann, aber ich ſein hungrig, habt Ihr dann nix für 
riich zu eſſen? Ja, ſagt’ die Frau,auf dem Oſen ſtehn Specktartoffel. 
Schneid’ Euch ein Stück Bwot dazu. Der Bettelmann aß tüchtig, 
and wie er ſo achelt, da kam durchs Fenſter ein Ding geflogen, 
o groß wie eine Maus, und fuhr in ein Nagelbohrloch in der 
Pand. Auf einmal ſprang der alte Mann auf und nahm einen 
fölzernen Nagel und ſchlug den in das Loch und ſagt: „Gott 
ei Lob und Dank, daß ich dich hab. Das war die Peſt. Etz 
zab ich ſie aber geherigd vernagelt. Ihr könnt Eure Buben 
wieder rufen, Frau!” Und die ging nebig das Haus und tat 
ruf dem Finger pfeifen. Da kamen die Buben, und die Mamme 
verzählt’ ihnen, wie’s der Bettelmann mit der Peſt gemacht hat. 
Etz waren die zwei Buben froh. und der Bettelmann mußt 
über Nacht dableiben und hat ſich ſell aufs Heu gelegt. Von 
der Stund an hat man in Eſchenrod nix mehr von der Peſt 
gehört.” 
„Wo haſt du die Stuſſerei dann her?” lachte der Flurſchütz. 
„Von meinem Ellervater”, verſetzte der Bettelkaſpar mit 
ernſthaftem Geſicht, „und dem hats wieder ſeine Ellermutter 
gerzählt.” 
Auf die Ortsdienerin und die Sägmüllerin hatte die Er= 
Fählung Eindruck gemacht. Da man der alten Peſtilenz, ver=
 meinten ſie, in Eſchenrod ſo übel mitgeſpielt habe, werde die 
neue klüglich das Dorf überhüpfen. 
„Das ſteht dahin”, ſagte der Bettelkaſpar mit der Miene 
eines Unglückspropheten. „In jedem Fall hab ich einen 
            hölzer=
nen Nagel parat. Der iſt in der Neujahrsnacht im Hollerbach 
geſchwenki. Etz laßt das ſchwarze Ding nur kommen, ich ſchlag’s 
euch durch und durch in die Wand. Das heißt, das iſt ſo lein 
leicht Geknoſter. Da braucht’s eine mordsmäßige Kräftigkeit. 
Nu ſein ich auf ſchmale Koſt geſetzt. Ja, wann ihr euch 
            ſalvie=
ren wollt, dann futtert mich geherigd heraus!”“ 
Die Männer lachten aus vollem Halſe und tranken dem 
Bettelkaſpar zu. Der tiſchte noch mancherlei Schnurren auf und 
hielt die fröhliche Stimmung wach. Auf die geſchäftig hin und 
hertrippelnde Chriſtine deutend, ſang er: 
„Etz wird geſchlacht”’ und Spitakel gemacht, 
Das Mädchen hier wird gar net betracht:. 
Schwarzbraun das Mädchen, ſchwarzbraun das Bier, 
Komm, Chriſtine, und trink mit mir.” 
Er hielt ihr das volle Glas hin, und ſie tat ihm ohne 
            Ge=
zier Beſcheid. 
Der Bauer teilt mit ſeinen Dienſtboten nicht nur die Arbeit, 
er ißt auch mit ihnen an einem Tiſch. So verſtand ſich von 
ſelbſt, daß der Flurſchütz ſeine Dienſtmagd aufforderte 
            mitzu=
halten. Doch lehnte dieſe beſcheidentlich ab. In der Küche ſei 
noch ein Haufen Arbeit, und wenn ſie ſchaffe wie ein Feind, ſo 
habe ſie bis in die Nacht zu tun. 
Bei ſinkendem Tag entfernten ſich die Schlachtfeſtgäſte. Der 
Flürſchütz rief in die Küche: 
„Chriſtine, morgen iſt auch noch ein Tag. Mach Licht in 
der Stub. Ich will was leſen!” 
Da legte ſie ihre Arbeit beiſeit und ſteckte das 
            Erdöllämp=
chen an. Der Flurſchütz zog das Kreisblatt hervor, das er jeden 
Abend eifrig ſtudierte. Sie holte ihr Strickzeug aus der 
            Kam=
mer und ließ ſich auf der Ofenbank nieder. Nun war’s in der 
Stube mausſtill, daß man nur das Klappern der Nadeln hörte. 
Die flogen hurtig hin und her, doch ſchneller flogen die 
            Ge=
danken. 
Du liebe Zeit! Sechs Wochen ſchon, daß die Chriſtine im 
Dienſt beim Flurſchützen war. Ja, wie dann, wenn der Mann 
ein Grobian war, dem man partu nichts recht machen konnte? 
So Menſchen gob’s doch genug in der Welt. Sell führte er ſie
 im Haus herum und wies ihr die Arbeit und war nicht ein 
bißchen herriſch. Etz tu dir im Anfang nicht zu viel, war ſeine 
Sprach’, wann das Rad geſchmiert iſt, läuft’s von ſelbſt. Dafür 
hatte ſie ſelbigmal freilich kein Ohr und rackerte ſich unbändig 
ab. 8 war auch ein ſchöner Dreck im Haus. Die 
            Schnappers=
gritt konnt ſich nicht bücken, ſo war’s in den Ecken liegen 
            ge=
blieben. Jetzt dauert’s acht Tag’, und alles war ſauber, kein 
Fiſſelchen lag mehr herum. Der Flurſchütz ſah’s und hatt ſein 
Pläſier dran. Was eine ordentliche Mannsperſon war, die 
fühlte ſich doch im Dreck nicht wohl. Nun ging er auch mehr aus 
ſich heraus und tat ſo allerlei erzählen, was im Dorf paſſiert war 
und drauß” im Feld. Das merkte ſie bald, er hatte in allem 
ſeinen eigenen Kopf, und wenn man ihn ſo ſprechen hörte, da 
konnt man denken, er hätt die Geſcheitigkeit mit Löffeln gegeſſen. 
Hinterher durft ſie ſich bei dem Lehrer zu Velda bedanken. Von 
dem hatte ſie ihr Teil profitiert, konnte dreinreden jetzt und 
brauchte ihren Dienſtherrn nicht anzugaffen wie die Kuh das 
neue Scheuertor. Darüber mußt ſie ſich baß verſtaunen, daß er 
ſo ſelten von ſeinem Jakob ſprach. Ja freilich, wenn man die 
zwei gegeneinander hielt, die waren bei ſtockfinſterer Nacht 
            un=
terſchiedlich. Die Kernhaftigkeit ſah dem Flurſchützen aus dem 
Geſicht, und ſein Wort und ſein Werk waren gewißlich eins. 
Hätte der Jakob nur ein Quentchen von ſeinem Vater gehabt, 
ſo ſaß ſie jetzt nicht wie auf glühenden Kohlen und hatte als 
Schwiegertochter Einſitz und Recht. 
Der Flurſchütz ſah von ſeiner Zeitung auf. 
„Chriſtine, mir war’s, als hätt eins an die Haustür 
            ge=
klopft. Guck doch einmal nach.” 
Chriſtine ging hinaus, und ein paar Minuten waren 
            ver=
ſtrichen, bis ſie wiederkam. 
„No?” fragte der Flurſchütz. 
„Der Briefträger war’s”, ſprach ſie ſtockend und gab ihm mit 
zitternder Hand einen Brief. 
Der Flurſchütz ſchüttelte den Kopf. 
„So ſpät?” 
Er las die Aufſchrift. Darüber ſtand: „Durch Eilboten zu 
beſtellen‟. Es war Jakobs Hand. Der Flurſchütz ſchnitt mit 
dem Taſchenmeſſer den Umſchlag auf und faltete den doppel 
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ſammengelegten Briefbogen auseinander. Whe 
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 Mutttututltltutltututltltutultututultltutututlif 
Restauration Bessunger Turnhalle 
(eig Schlacht.) Besitzer: Otto Rau (Teleph. 3819) 
Lade alle Vereine sowie Freunde 
und Sönner zu meinem heutigen 
großenHerbstfeste
herzlich ein
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W KSdere — Meie WMdraute
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Heinrich 
Arnold 
Wilhelminenstr. 9. 
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 Meine 
 
ModernenGeſellſchafts=Janzkurſe 
beginnen im Laufe dieſes und nächſten 
Monats. Anmeldungen täglich — Zur 
Vervollſtändigung eines dieſer Tage beginn. 
guten Zirkels noch Beteiligung einigerHerren 
gebildeter Kreiſe erwünſcht. Kurſe für 
ältere Damen und Herren jederzeit, (*25111 
Neueſte Tanzformen=Gründl. Ausbildung 
Tanzſchule 
 
Zohanna Georg, Ballettmeiſteri
 Alle Tänze 
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Darmſtadt
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Am Sonntag, 3. und Montag, 4. Oktober 
 
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TANZ 
in folgenden Lokalen: 
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Schmerkers Garten. Städtiſcher Saalbau 
Beſitzer: Aug. Enſinger 
Inh.: Karl Wöber 
Altdeutſcher Hof 
Drei Haſen 
Beſitzer: Willy Kniſt 
Beſitzer: Hermann Müller 
 
Auto= und Zugverbindung nach allen Richtungen —
Rheinſtr. 41, III
 Ausflugsort 
 
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bei Darmstadt
 (am Meſſeler Park) 20 Minuten von der! D 2 Großes Haus D 
neuen Straßenbahn=Endſtation 
empfiehlt ſeine Säle für größere und kleinere 
Geſellſchaften 
Mittagessen 26. September 
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Königſuppe, Roaſibeef garn., Buttereremtorte. 
Kalte und warme Speiſen zu ſeder Tageszeit, da Ponte — Textbearbeitung von Hert 
Penſion von 5.— Mt. an.
 Fremde 
und Beſucher Darmſtadts 
vergeßt nicht einen Ausflug an die 
            allbe=
kannte, herrliche Bergſtraße (Malchen, Don Giobanni 
Frankenſtein, Seeheim, Jugenheim, Meli= Der Komtur 
bokus) zu machen. 
Autobusfahrten 
vom weißen Turm, vorm. 8.35, 12.00 Uhr, Giovanni verlaſſen . . Paula Kap) 
nachm. 2.35, 3.05, 6 05, 7.15, 10.30 Uhr und Maſetto, ein Bauer . . . Alfred Karé 
ebenſo bequeme Rückfahrten. — Fahrzei 
30 Minuten Fahrpreis 0.70—1 00. (11615a/Leporello Don Giovannis
 Für das am 3., 4, und 5. Oktober am Böllenfalltor 
            ſtatt=
findende
 Oktober=Volksfeſt 
Tanzichute A. Reht 
jeweils von 3—11 Uhr nachmittags dauernd, ſind folgende Plätz
 zu vergeben: 
für Karuſſell 
„ Schiffſchaukel
 für Zurkerwarenſtände 
2 Zigarrenſtände 
Schießbuden ferner die Genehmigung für den 
Waffelbäckerei Verkauf von 
            Verbrauchsgegen=
ſtänden und Spielzeug wie 
            Luft=
ballons uſw. 
Auskunft erteilt heute Sonntag, Montag und Dienstag in der 
Zeit von 1—4 Uhr Wilhelm Eebhardt, Darmſtadt, 
            Beſſunger=
ſtraße 74. 
(1386.
 Fernruf 3200 
Pictoriaſtr. 67, pir 
Zu den Anfang Oktober beginnenden Kurſen 
für Schüler und Fortgeſchrittene, ſowie für Anfang 7 Uhr 
ältere Damen und Herren, nehme gefällige 
Anmeldungen entgegen. Einzelunterricht zu 
jeder Zeit. 
(13503a 
Anmeldungen zwiſchen 12 und 5 Uhr nachmitt.
 An meinen demnächſt beginnen 
Herbſt= und Winter=Tanzkurſe 
können noch einige Damen und 
            He=
teilnehmen. 
(*2 
Privatunterrichtjederzeit Eigener Tanz
 Winter 1926/27. 
1. Tanzabend von Harold Kreuzb 
Eliſabeth Grube (Staatsoper Berlin 
Geübte Näherin fert. Montag, 4. Okr., 8 Uhr, im Kleinen 
Wäſche und Herren= des Heſſ. Landestheaters. 
2. Dr. Leonhard Blaß=Berlin: De 
unt. T 247 Geſchäfts=Dichter der Grenzlande. 
3. Hermann Heſſe: Eigene Dichtu 
4. „Der unbekannte Shakeſpeare‟ 
matiſcher Abend im Kleinen Haus 
Landestheaters. 
5. Dr. Wilhelm Steckel=Wien; 
pſychvanalytiſche Forſchungen 
6. Hans Blüher=Berlin: Der my 
Grund der Geſchichte. 
7. Lautenabend von Robert Koth 
Lies Engelhard= ünchen: Deutſche M 
lieder des Mittelalters. 
8. Elſe Johannſen=Hamburg: Mo 
Lyrik. 
Die Mitgliedſchaft (Beitrag 10M 
numerierten Sperrſitz, 6 Mk. für Saa 
rechtigen zum freien Beſuch der ſämt 
8 Abende. 
Neue Anmeldungen nimmt die 
handlg. A. Bergſtraeßer, Rheinſtr. 6, entg 
Den ſeitherigen Mitgliedern w 
die Mitgliedskarten gegen Erhebung 
Beitrags zugeſtellt.
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 mit anerkannt erſtklaſſigen Spezial= und Lagerbieren 
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Verbindung mit vertragsfreien 
Wirten und Biergroßhändlern 
zwecks Bierlieferung. 
Anfragen erbeten unter S. N. 2551 an die 
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für alle Räume. 
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Tapeten . Linoleun 
Schützenſtr. 5. Tel 936
 Heſſiſches Landestheat 
Sonntag, den 26. September 1921 
abends 7 Uhr 
In derNeueinſtudierung u. Neuinſzenie 
Gaſtſpiel Heiurich Rehkemper 
Don Giovanni 
oder Der beſtrafte Wüſtling 
Heiteres Drama in 2 Aufzügen von Lor 
Levi — Muſik von W. A. Mozart 
Telephon Darmſtadt 44. (13817) Muſikaliſcher Leiter: Joſeph Roſenſ 
In Szene geſetzt von Ernſt Lega 
Bühnenbild und Koſtüme: 
Lothar Schenck von Trapp 
Perſonen: 
„ . Hch. Rehker 
„ . Heinrich Höl 
Donna Anna, deſſ. Tochter Gertrud Ge 
DonOttavio, ihr Verlobter Joſef Poer! 
Donna Elvira, von Don 
Zerlina, ſeine Braut . .. Marg. Albr 
Bedienter . . . . . . . Heinrich Ku 
Bauern, Bäuerinnen, Ballgäſte, Muſike 
Spielwart: Fritz Wilde 
Preiſe der Plätze: 1.50 bis 15.— 2 
Eintritt der Mieter in den Zuſchauer: 
nur gegen Vorzeigung derMietkartezu! 
Pauſe nach dem 1. Aufzuge 
Ende 10½ 
Kleines Haus 
Sonntag, den 26. September 1924 
Vormittags 11 Uhr Ende 12½2 
Electrolg=Konzert 
veranſtalret vom uſikhaus Karl 3a1 
Georgenſtraße 11. Eintritt frei. 
Nachmittags 4 Uhr Ende gegen 0 
Erſte Kindervorſtellung des Marid 
tentheaters Grimmſcher Märche 
Die Bremer Stadtmuſikanten 
Hierauf: Die böſen Buben 
preiſe der Plätze: 0.30, 0.50, 0.70, 1-7424 
Abends 7½= Uhr Ende ?R 
Zuſatzmiete III, 1 
Das Geabmal des 
unbekannten Soldaten 
Tragödie in drei Akten von Paul Ray 
Uebertragen von Hedwig von Ger:” 
In Szene geſetzt von Jacob Geis 
Bühnenbild: Lothar Schenck von 2r‟ 
Perſonen; 
Ein Soldat . . .. . . . Joachim Bit 
Der Vater .. . . . . . Max Nemek 
tde.... . . . . . Beſie Hoffa: 
Spielwart: Willi Krichbaum 
Eintritt der Mieter in den Zuſhauer.” 
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte 50t 
Pauſen nach dem 1. uud 2 Akk 
Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mk. 
Herren=Hohlen u. Fleck 3= 
Damen=Sohlen u. Fleck 3”. 5 
lter Schlachtbauspläh der Are