Darmstädter Tagblatt 1926


08. September 1926

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

Ptf
A
teT
W
Jat
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
bei wöchentlich 2 maligem Erſcheinen vom 1. Sepibr.

bis 30. Septbr. 2,48 Reſchömark mid 22 Pfennig
Abtragegebühr, abgeholt 2.25 Reſchämart, durch die
Agenturen 2,40 Reſchsmark frel Haus. Poſibezugspreis
imSepibr, ohne Beſſellgeld monalich 2.25 Reſchemark,
Veranworlſchelt ſir Auſnahme von Anzeigen an
Tefimmten Tagen wird nicht übernon men. Nic te
erſcheinen einzelner Nummern inſolge röherter Gewal
berechtigt, den Bezieher nſcht zur Kürzung des
Bezugspreſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fermuf obne Verbindiſchkelt ſüt uns. Poſſcheglonio
Franfut a. M. 4304.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſiatlet.
Nummer 249
189. Jahrgang
Mittwoch, den 8. September 1926.

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichéplg.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Nellamezeile (92 mm
breit 2 Reſchemark. Anzeigen von auswäritg 40 Reſchpſg.
Finanz=Anzeigen 60 Neichäpſg., 92 mm breite Neklame=
seſte
300 Richemat Aſe Peſe in Reſchengeßt.
ſt Dollar 4.20 Marl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Sſteit uw. erlſcht
jede Veroſichtung auf Erſällung der Anzeſgen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beitreibung fällt ſeder
Nabatt weg. Bankionto: Deuſche Bank und Darm
ſädter und Naſſoralbank.

Das Genfer Intrigenſpi

*

Moraliſche Vergewaltigung
Deuſchlande.
Gleichſtellung Polens mit Oeutſchland. Man will
Deutſchland vor vollendete Tatſachen ſiellen.
Es ſcheint wirklich, als wenn Herr Briand die Abſicht
den gleichzeitigen Eintritt Deutſchlands und
Polens in den Rat erzwingt. Jedenfalls teilt heute
der Genfer Vertreter des Vorwärts als ſelbſtverſtändlich mit,
kommiſſion gemeinſam verhandelt und abgeſtimmt würde, weil
jedes andere Verfahren zeitraubend und unlogiſch wäre.
Gleichzeitig gibt er zur Kenntnis, daß der Rat ſeine letzte
Sitzung abgehalten hat, da ſeine Tagesordnung erſchöpft ſei.
Das würde alſo praktiſch darauf hinauslaufen, daß der Rat erſt
wieder zuſammentritt, wenn nicht nur Deutſchland eingetreten
iſt, fondern auch die neun nichtſtändigen Mitglieder gewählt
ſind. Von ſeiten der Franzoſen wird zur Beruhigung ängſtlicher
Gemüter darauf hingewieſen, daß wir als Ratsmacht das Recht
hätten, in den Kommiſſionen mitzuwirken, auch in den Kom=
miſſionen
, die über die Wahl der nichtſtändigen Mitglieder be= das Kompromiß in der Ratsfrage zuſtande kam, heute nach=
raten
. Da aber dieſe Kommiſſionen zuſammentreten ſollen un=
mittelbar
nachdem Deutſchland aufgenommen worden iſt, bevor
alſo die deutſchen Delegierten die techniſche Möglichkeit haben,
in Genf zu ſein, ſo ſieht es auch da ſtark nach einer mora=
liſchen
Vergewaltigung aus. Denn der Vorſchlag, den
der Vorwärts macht, daß der Geſandte in Bern ſchleunigſt in
Marſch geſetzt werden ſollte, um rechtzeitig für die Kommiſſions=
beratungen
zur Stelle ſein zu können, iſt nicht ſehr einleuchtend,
wird auch den Anſprüchen Deutſchlands nicht gerecht. Jedenfalls
hat die deutſche Delegation in Genf bereits zu verſtehen gege=
ben
, daß ſie ſich nicht ſo übers Ohr hauen laſſen wird. Wir
legen entſcheidendes Gewicht darauf, daß der Rat zuſammen=
tritt
bevor etwa Polen aufgenommen werden kann, weil wir
Polen zu agitieren, wie Herr Briand ſeinerſeits alle Mittel in
Bewegung ſetzt, um Polen durchzudrücken.
Verſtimmung in Berlin.
Die Art, wie man in Genf den Sitz Deutſchlands mit dem
nichtſtändigen Sitz Polens zuſammenkoppeln und erledigen will,
hat in Berlin eine gewiſſe Verſtimmung hervorgerufen, die ſo, mehr auch die gleichzeitige Annahme aller drei
weit geht, daß man ſogar von einer Illoyalität uns gegenüber genannten Beſchlüſſe, Sollte die Verſamm=
ſpricht
. Nachdem von unſerer Seite den Beſchlüſſen der Stu=
dienkommiſſion
zugeſtimmt worden iſt, will man allerdings durch
neue Vorſtellungen nicht eine neue komplizierte Lage ſchaffen,
ſondern erſt einmal abwarten, wie ſich die übrigen Staaten zu
der ganzen Angelegenheit verhalten werden. Namentlich Schwe= vorzieht, ſo müßten alle drei Fragen gemein=
dens
Haltung hat ſich in den letzten Tagen erheblich verſteift, da
Schweden aus ſeiner ganzen inneren Einſtellung heraus, mit der
Art, wie man jetzt die Ratskriſe behandeln will, nicht einver=
ſtanden
iſt. Infolgedeſſen hofft man, daß die Neutralen durch
denen verſchiedene Staaten zu Anfang ſich als unbeugſam hin= die Frage des Wahlreglements für die nichtſtändigen Mitglie=
auch
abzuwarten bleiben, wie ſich die Dinge in Genf weiterent=
wickeln
werden.
von drei nchtſändigen Ralsſten.
* Genf, 7. September. (Priv.=Tel.)
Das Büro der Völkerbundsverſammlung, beſtehend aus den
Vizepräſidenten der Verſammlung: Chamberlain, Briand, Iſhi,
Scialoja und Fiqueroa=Guatemalg ſowie Baron Lehmann=
Liberia und den ſechs Präſilenten der Kommiſſionen, nämlich:
Bundesrat Motta, 1. Kommiſſion, juriſtiſche Fragen; Fitzgerald=
Irland, 2. Kommiſſion, techniſche Organiſation des Völkerbun=
des
; Villegas=Chile, 3. Konmiſſion Abrüſtungsfragen; Titu=
legenheiten
; Mensdorff=Oeſterreich, 5. Kommiſſion, ſoziale und gangenen Samstag eine geheime Ratsſitzung ſtattgefunden
tiſche Fragen, mit dem Präſidenten und dem Generalſekretär
des Völkerbundes als Sekretär hat in ſeiner heutigen Nach=
rung
der ſtändigen (und, nichtſtändigen Rats=
ſitze
(Punkte 11 und 12 der Tagesordnung) vorgelegt wer=
den
ſollen:
digen Sitzes für Deutſchland und zu der Schaffung von drei
des Büros ebenfalls ohne Kommiſſionsberatung von der Ver= ſoll alſo demnach bei ſeinem Eintritt vor eine vollendete Tat=
ſammlung
angenommen werden ſoll.
lung der Frage des deutſchen Ratsſitzes, in der
rung der nichtſtändigen Sitze hinzielen, für die miſſion richtet und von Norwegen, Dänemark, Holland und 1
Lommiſſionsberatung gewünſcht wird,

In der Völkerbundsverſammlung herrſcht, und zwar in
immer weiteren Kreiſen, eine ziemlich heftige Gegner=
im
Sinne der Ratsanträge eutſcheiden, ſo iſt mit ſtarken Gegen=
man
auch nicht glaubt, daß die Oppoſition ſtark genug ſein wird,
um die Anträge des Nates zu Fall zu bringen. Die Gegner=
ſchaft
richtet ſich natürlich nicht gegen den ſtändigen Ratsſitz und Intrigen zurückgeblieben iſt, iſt eine düſtere Stim=
habe
, das Zugeſtändnis, das er Deutſchland, machen mußte, Deutſchlands, über den alle Welt einig iſt, ſondern nur gegen mung am Mittelmeer. Sonſt ſcheint alles endlich normale
hinten herum dadurch wieder aufzuheben, daß er praktiſch doch die voreilige Schaffung von drei nichtſtändigen. Wege zu gehen, wenigſtens was die Aufnuahme Deutſchlands in
Sitzen, deren Notwendigkeit heute beſtritten wird, beſonders,
einigermaßen klar iſt. Man ſchreibt dem norwegiſchen Dele=
daß
über den Sitz Deutſchlands und den Bericht der Studien= gierten Nanſen die Abſicht zu, einen Gegenantrag gegen die und ungeſchickt durchgeführt: die Aufrollung der Vökerbunds=
mindeſtens
ein Drittel der Verſammlung ausſprechen müßte, um niſchen Natsſitze. Jedenfalls ergab ſich aus alledem das fängt
die Anträge des Rates abzulehnen.
Aufſehenerregende Mitteilungen Mottas.
In der erſten Kommiſſion machte Präſident Motta, der zum
mittag über den gemeldeten Beſchluß des Büros der
Verſammlung Mitteilung, die nicht verfehlen wird, ein
gewiſſes Aufſehen zu erregen. Präſident. Motta
teilte nämlich mit, daß die drei Fragen: 1. Aufnahme Deutſch=
an
Deutſchland und 3. Vermehrung der nichtſtändigen Rats=
einzigen
Verfahren erledigt werden müßten, wenn man die
Kommiſſionsberatung vermeiden wolle. Der Rat hätte im Büro
der Verſammlung geltend machen müſſen, daß er nur unter
dieſer Bedingung die Einſtimmigkeit für die am Samstag ge=
faßte
Entſchließung erreichen könnte, d. h. alſo, daß die Ver=
ſammlung
zugleich mit der Aufnahme Deutſchlands auch über
es ſelbſtverſtändlich als unſer gutes Recht betrachten, gegen die beiden anderen erwähnten Fragen Beſchluß faſſen muß, diesbezüglichen Ausführungen des Temps ſind ſehr zu be=
Dieſe Notwendigkeit begründete Präſident Motta nach den
nicht normale Verfahren gewünſcht habe, als es an ſeinen Auf=
nahmeantrag
die Bedingung knüpfte, daß ihm gleichzeitig mit
ſeiner Aufnahme ein ſtändiger Ratsſitz gewährt werden müſſe.
Das Kompromiß über die Ratsfrage, das nach
lung entgegen aller Erwartung morgen früh beſchließen,
ſung an, eine Kommiſſion für eine der Fragen ſei
was einen erheblichen Zeitverluſt bedingen
würde.
Präſident Motta appellierte am Schluſſe ſeiner Rede
ihren Einſpruch gleichzeitig Deutſchlands Intereſſen mit wahr= an den Geiſt der Verſöhnlichkeit, das mit ſo viel an den Tatſachen ändern. Es iſt wahrſcheinlich, daß in bezug
nehmen werden, wobei allerdings darauf hingewieſen werden. Mühe zuſtande gebrachte Kompromiß zum au= auf Spanien die franzöſiſche Diplomatie, wie ſchon ſo oft, einen
nuß, daß es ſchon mehr als einmal Situationen gegeben hat, in ten Ende zu bringen und erklärte, daß die Kommiſſion Fehler gemacht hat. Die Anſprüche Primo de Riveras wurden
ſtellten, dann aber plötzlich zuſammenklappten. Es wird alſo der zu diskutieren Gelegenheit haben werde, daß er es aber nicht ſchon in dem Charakter der Diktatur, die Preſtige=Erfolge ſuchen
für zweckmäßig halte, eine Debatte einzuleiten.
Ein übereilter Beſchluß: Voreilige Schaffung meinſam zu faſſen, kann vielleicht bejaht werden, da nie= ſicherungen und Ermunterungen aufgeſtellt hätte. In der Tanger=
gen
der heutigen Erklärungen Mottas in der erſten Kommiſſion, intereſſant, wie volkstümlich heute Abd el Krim in der franzöſi=
ſind
noch unabſehbar.
Hinier den Genſer Kuliſſen.
Zu den in den letzten Tagen in Genf mehrfach umlaufen= ten neben ſolch bitteren Erfahrungen getroſt zurücktreten. Ein
lesco=Rumänien, 4. Kommiſſion, Finanz= und Budget=Ange= und Polens in den Völkerbund erfahren wir, daß am ver= ſtändiſche.
humanitäre Fragen; de Brouckere=Belgien, 6. Kommiſſion, polis haben ſoll, in der Briand mit Erfolg ſeine Theſe durchſetzte, daß weitem nicht geklärt. Wenn Primo de Rivera zur Stützung ſeiner
mittagsſitzung beſchloſſen, daß morgen vormittag 10 Uhr der in den Völkerbund die Schaffung der drei neuen, wieder wähl= rung hochſpannte, ſo wird ein neues Regime, das gewiß nicht
Völkerbundsverſammlung folgende Anträge über, baren Sitze vorgenommen werden ſolle. Der Vertreter Schwe= lampflos ans Nuder kommt, ſolche Erfolge erſt recht brauchen.
die Aufnahme Deutſchlands und die Vermeh= dens proteſtierte mit Unterſtützung des belgiſchen Außenmini= rung in Spanien freundlicher entgegenkommen große Opfer
Die Verſammlung ſoll zunächſt über die Aufnahme Deutſch= zeitig über die Aufnahme Deutſchlands und die Schaffung der nehmen, kann die Meinung entſtehen, daß man hier nicht nur
lands abſtimmen und dann in einem einzigen Wahlgange ihre drei wieter wählbaren Sitze zu beraten und zu beſchließell. Schwierigkeiten nicht ungern ſähe, die Primo de Rivera erwach=
Senehmigung mit einfacher Mehrheit zur Schaffung eines ſtän= Deutſchland hatte bekauntlich gefordert, daß vor ſeinem Eintritt ſen. Aber das dürfte falſch ſein das gewiſſe Behagen, mit dem
nichtſtändigen Sitzen gemäß der Entſchließung des Völkerbunds= ii den Völkerbund der Rat nicht modifiziert werden ſolle. Dieſe man dieſe Nachrichten umgab, erwächſt halt eben auch aus der
rates geben. Der Präſident der Studienkommiſſion Motta ſoll Fordcrung wird in Genf nicht beachtet werden. Polen wird allgemeinen Mißſtimmung nach den unproduktiven Ent= und Ver=
dann
über das Wahlreglement beraten, das nach dem Beſchluß gleichzeitig mit Deutſchland in den Rat eintreten. Deutſchland wicklungen von Genf. eine Stimmung, die mit einem Kater
Ob dieſe Beſchlüſſe in dieſer Form zuſtande kommen werden, ſache geſtellt werden und wird an den feſten Beſchlüſſen der mit der jetzigen, ausgeſprochen iſlamfreundlichen Haltung der
iſt im Augenblick noch zweifelhaft, da von holländiſcher Vollverſammlung über die Umgeſtaltung des Rates nichts mehr franzöſiſchen Kolonialpolitik zuſammen. Was die Türkei betrifft,
und ſkandinaviſche: Seite Anträge in Vorbe= ändern können. In Genfer Kreiſen rechnet man beſtimmt mit bringt jedoch dieſe Politik trotz aller gegenſeitigen Freundſchaft
reitung ſind, die auf eine getrennte Behand= einem Proteſt der ſchwediſchen Negierung in der Vollverſamm= mehr Aergernis als Nutzen für Frankreich.
kein Widerſpruch herrſcht, und der Frage der Vermeh= lung am Mittwoch, der ſich gegen das Projekt der Studienkom= zeichen der Politik geworden. Man weiß nicht, was in Rußland
Finnland unterſtützt werden ſoll.

Franzöſiſche Verſtimmungen.
Von unſerem A.=Korreſpondenten.
Paris, 5. September 1926.
Das Vorſpiel zu der jetzigen Tagung des Völkerbundes war
abwvechſlungsreich und bewegt. Alles ſtand im Zeichen eines
ſchaft gegen die gleichzeitige Cutſcheidung der künftigen großen Ereigniſſes, die Nervoſität ſtieg auf den Höhe=
beiden
verſchmolzenen Anträge des Rates. Sollte punkt, und jetzt nachträglich gewinnt man ein nicht allzu ſchmei=
das
Büro der Verſammlung, was wahrſcheinlich iſt, mehrheitlich chelhaftes Urteil über manche Aktionen der europäiſchen Diplo=
matie
. Es ſind Gruppierungen entſtanden, die wieder in das
ku dgebungen im Schoße der Verſammlung zu rechnen, wenn Nichts zerfloſſen, diplomatiſche Freundſchaften wurden angebahnt
und aufgegeben, ſo ſchnell wie dies früher nur auf dem Balkan
möglich war, und das einzige, was von mißlungenen Verſuchen
den Völkerbund betrifft. Das iſt ein Aktippoſten der europäiſchen
ſolange man ſich nicht über die Verteilung, der neuen Sitze Politik; aber was da alles voranging, aus den poſitiven Er=
gebniſſen
iſt dies am beſten zu erſehen, war zwecklos, abgeſchmackt
Vorſchläge des Rates einbringen zu wollen, für den ſich indeſſen reform und der Frage der ſpaniſchen, braſilianiſchen und vol=
man
ſchon erfreulicherweiſe an, auch hier zu erkennen nichts
Günſtiges für Frankreich.
Und eben deshalb iſt nicht der ſiegreiche deutſche Einzug nach
Genf wie es die franzöſiſchen Zeitungen ſchreiben , ſon=
dern
die durch die Ratsſitzfrage entſtandene Verbitterung in Spa=
Berichterſtatter für die Verſammlung ernannt worden iſt, weil, nien und Braſilien und die dadurch hervorgerufene Schwächung
er als Präſident der Studienkommiſſion für die Ratsfrage am der franzöſiſchen Poſition am Mittelmeer und in Genf die ur=
beſten
in der Lage iſt, die Verhältniſſe darzulegen, unter denen ſſche der jetzigen Verſtimmung in Paris. Es werden dabei ſehr
viele Vorwürfe gerade gegen England, mit dem Frankreich in
der letzten Zeit Hand in Hand zu gehen ſchien, gemacht.
Man weiß noch nicht, wie man die zukünftige Situation in
Genf beurteilen ſoll. Frankreichs Poſition iſt durch den Rückzug
lands in den Völkerbund, 2. Gewährung eines ſtändigen Sitzes und durch die Entfremdung einiger lateiniſcher Staaten empfind=
lich
geſchwächt. Andererſeits weiß man aher nicht, welche prak=
ſitze
von ſechs auf neun von der Verſammlung morgen in einem tiſchen Folgen der Eintritt Deutſchlauds in den Völkerbund nach
ſich ziehen muß. Optimiſten, die eine neue Wendung in der euro=
päiſchen
Geſchichte und Peſſimiſten, die ſehr viele Unannehmlich=
keiten
für Frankreich vorausſehen, ſtehen hier ſchroff gegenüber.
Der Punkt, bei dem der Optimismus nicht überwiegt, ja
über den eigentlich eine allgemeine Verſtimmung herrſcht,
iſt die Mittelmeerpolitik. Es gibt zwar viele die
achten welche, auf wichtige Argumente geſtützt, behaupten, daß
ihn gemachten Mitteilungen damit, daß Deutſchland ſelbſt dieſes das Mittelmeerproblem eigentlich eine engliſche Erfindung ſei.
England habe die italieniſch=franzöſiſche Verſtimmung wenig=
ſtens
nicht zu entgiften getrachtet, und über das franzöſiſch=
ſpaniſche
Verhältnis ſagt man ähnliches. Wobei gerade in den
verſtändigſten politiſchen Kreiſen die Abkühlung der
mühevollen Arbeiten zuſtande gekommen ſei, bedinge nun= Freundſchaft mit Spanien ganz außerordentlich bedau=
ert
wird. Man weiß auch, daß es bisher eigentlich nur ſpaniſche.
Stimmen waren nicht aus dem Spanien Alfons XIII ſon=
dern
aus dem Spanien Primo de Riveras , die zu behaupten
daß ſie das reguläre Verfahren der Verwei= wagten, daß am Mittelmeer eigentlich nur England überflüſſig
Wie dem aber auch ſei, die gegenſeitige Verſtimmung der
ſam an eine Kommiſſion verwieſen werden, lateiniſchen Mittelmeermächte iſt vorhanden. Es iſt möglich
beſonders was Frankreich und Spanien betrifft daß eigentlich
nur ſehr geringe Streiturſachen vorlietc, und daß die Gegen=
ſätze
künſtlich verſchärft wurden; das kann aber vorläufig nichts
an allen Punkten ſchroff abgeſchlagen. Vielleicht das liegt
muß waren die ſpaniſchen Forderungen ſehr übertrieben. Was
Die praktiſche Frage, ob die Verſammlung morgen mit den Völkerbund anlangt, ſo iſt aber noch fraglich, ob Spanien
Zweidrittelmehrheit geneigt ſein wird, dieſe drei Beſchlüſſe ge= ſeine Forderung auf einen ſtändigen Natſitz ohne auswärtige Zu=
mand
die Verantwortung für eine weitere frege ſind in Wirklichkeit durch die Anſprüche Primo de Riveras
Hinauszögerung der Aufnahme Deutſchlands nur die engliſchen, nicht aber die franzöſiſchen Intereſſen gefähr=
wird
tragen wollen, aber die politiſchen Fol= det. Frankreich hat es während des Rifkrieges es iſt übrigens
ſchen Preſſe iſt ſehr ſtark zu fühlen bekommen, was die Neu=
tralität
Tangers bedeutet. Die Rückſichten auf die Rechte des
Sultans von Marokko und einige kleine Vorteile, welche Frank=
reich
bei dem gegenwärtigen Zuſtand in Tanger genießt, dürf=
den
Gerüchten über die gleichzeitige Aufnahme Deutſchlands ſpaniſches Tanger iſt wenigſtens ſicher kein Waffendepot für Auf=
Wo übrigens die offiziellen Intereſſen Frankreichs bei den
jetzigen Schwierigkeiten Primo de Riveras liegen, iſt noch bei
gleichzeitig mit dem Beſchluß über die Aufnahme Deutſchlands Diktatur den außenpolitiſchen Erfolg brauchte und ſeine Forde=
Mag ſein, daß die Großmächte einer irgendwie legalen Regie=
ſters
Vandervelde erfolglos. Das Ergebnis dieſer Verhand= wird vor allem England nicht bringen. Da die Meldungen von
lungen war, daß die Vollverſammlung ſich dazu entſchloß, gleich= ſpaniſchen Unruhen in der Hauptſache über Paris ihren Weg
aus prinzipiellen, ſondern auch aus politiſchen Gründen die
verzweifelte Aehnlichkeit hat.
Im übrigen hängt aber die Einſtellung zu Spanien auch
Die Einſtellung zu Rußland iſt wieder das große Frage=
jetzt
im Entſtehen begriffen iſt, manche behaupten, der Sowjet
wäre aus der Periode des Terrors in die des Direktoriums ge=

[ ][  ][ ]

Seite 2

Mittwoch, den 8. September 1926

Nummer 249

langt. Das heißt, die Verbürgerlichung ſoll auf dem beſten
Wege ſein; ſogar die Ausſichten in der Schuldenfrage werden
jetzt deshalb etwas roſiger betrachtet. Dasſelbe ließe ſich von der
anderen, von der großen, der amerikaniſchen Schuldenfrage ſagen.
Der Höflichkeitsbeſuch Mellons es wurde darüber ſehr viel
Tinte vergoſſen und eine gewiſſe Stimmungsänderung in der
amerikaniſchen Preſſe haben hier die Leidenſchaften etwas be=
ruhigt
. Aber eine wirkliche Aenderung in dieſem Punkte könnte
nur ein Syſtemwechſel in Waſhington bringen, und deshalb ſieht
man den amerikaniſchen Wahlen im November mit geſpanntem
Intereſſe entgegen.

Briands Locarno=Zuſage.
Polen verzichtet nicht auf die Einlöſung dieſes Ver=
ſprechens
. Die Bedenken der Neutralen.
Während Polen in den letzten Wochen mehr oder weniger
in der Diskuſſion über die Reform des Rates eine untergeord=
nete
Rolle gegenüber Spanien ſpielte, hat es jetzt den Anſchein
insbeſondere, nachdem Spanien als Anwärter auf einen
halbſtändigen Sitz vorläufig auszuſcheiden ſcheint , als ob
Polen im letzten Augenblick wieder mit neuer Kraft die Durch=
ſetzung
ſeines alten Anſpruchs betreibt, unter allen Umſtänden
gleichzeitig mit Deutſchland in den Völkerbundsrat aufgenom=
men
zu werden. Es iſt nicht weiter auffallend, daß man dieſe
Tendenzen von dem Augenblick an feſtſtellen konnte, da Briand
wieder in Genf eingezogen iſt. Denn es iſt bekannt, daß ſeiner=
zeit
Briand in Locarno in dieſer Hinſicht gewiſſe Zuſagen ge=
macht
hat, und nichts berechtigt zu der Auffaſſung, daß Polen
auf die Einlöſung dieſes Verſprechens verzichtet.
Es iſt bezeichnend, daß gerade jetzt das offizielle Organ des
Marſchalls Pilſudſki in Warſchau, Glos Prawdy, die gleich=
zeitige
Aufnahme Polens mit Deutſchland in den Völkerbunds=
rat
als eine Grundforderung hinſtellt und hier Polen nicht zu=
rücktreten
könne. Wörtlich ſagt das Blatt: Deutſchland darf
niemals ohne Polen im Völkerbundsrat vertreten ſein. Deutſch=
land
wird verſuchen, die polniſchen Rechte anzutaſten, und das
muß auf alle Fälle verhindert werden. In dieſem Zuſammen=
hang
wird davon geſprochen, daß in der Sitzung der Vollver=
ſammlung
am Mittwoch Briand eine gleichzeitige Beſchlußfaſ=
ſung
über die Frage der Zuerkennung des ſtändigen Ratsſitzes
an Deutſchland und über die Frage der Vermehrung der nicht=
ſtändigen
Ratsſitze von 6 auf 9 betreiben werde. Gegen dieſe
Abſicht haben eine Reihe von Völkerbundsſtaaten, insbeſondere
die früheren ſogenannten neutralen Staaten, die größten Be=
denken
, und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß es wegen dieſer An=
gelegenheit
in der hiſtoriſchen Sitzung des Völkerbundsrates am
Mittwoch, die über den Eintritt Deutſchlands entſcheiden ſoll,
noch zu unliebſamen Zwiſchenfällen kommt.
Der deutſche Standpunkt iſt nach wie vor der, daß Polen
unter keinen Umſtänden mit Deutſchland in den Rat aufgenom=
men
werden darf. In Berlin ſieht man der Entwicklung der
Dinge mit Ruhe entgegen.
Oppoſition der Neutralen gegen die Abſicht der
Ratsmächte. Briand will intervenieren.
In Kreiſen des Völkerbundes, beſonders der neutralen Staa=
ten
, denen ſich auch ſüdamerikaniſche Staaten angeſchloſſen haben
ſollen, macht ſich eine zunehmende Oppoſition bemerkbar gegen
die Abſicht der Ratsmächte, die Zuweiſung des ſtändigen Rats=
ſitzes
an Deutſchland zuſammen mit der Neuregelung der nicht=
ſtändigen
Sitze ohne vorherige Kommiſſionsberatung der Re=
formvorſchläge
im Plenum des Völkerbundes zur Annahme zu
ſtellen. Frankreich ſcheint gewillt, dieſe Oppoſition mit allen
zur Verfügung ſtehenden Mitteln zu unterdrücken. Eine Havas=
meldung
beſagt, der Rat ſei entſchloſſen, den beſonders von
Norwegen ausgehenden Vorſchlag der getrennten
Behandlung beider Vorlagen oder jeden analogen
Vorſchlag zu bekämpfen. Briand werde, wenn es notwendig
werden ſollte, ſelbſt intervenieren.
Ein Anſchlag auf König Alfons vereitelt.
Wie die Pariſer Ausgabe der Daily Mail meldet, wird
behauptet, daß durch die überſtürzte Abreiſe des Königs Alfons
aus San Sebaſtian die Ausführung eines Planes der ſpaniſchen
Republikaner, die ſich in großer Zahl in Saint Jean de Luz
aufgehalten, vereitelt worden ſei. Dieſe Kreiſe hätten die Ab=
ſicht
gehabt, ſich der Perſon des Königs zu bemächtigen, um ihn
zur Abdankung zu zwingen.

*Großherzog Friedrich von Baden.
Zum 9. September.
Von Dr. Ludwig Roth.
18. Januar 1871 im Schloß des Sonnenkönigs zu Ver=
ſailles
! Laut brauſt das erſte Hoch auf den Kaiſer Wilhelm
durch den Spiegelſaal, der 48 Jahre ſpäter Deutſchland in ſeiner
tiefſten Erniedrigung ſehen ſollte! Den Helm hatte jubelnd zum
Rufe erhoben Friedrich I., der Eidam des greiſen Kaiſers und
Königs, der Großherzog aus der Mark Baden, dem Lande, deſſen
wehrhafte Männer im Kaiſerrecht des Mittelalters das Recht
hatten, allezeit vorzukämpfen, wo man um des Reiches Not
ſtreiten ſollte. Wie kein anderer hat auch er um des Reiches
Not mitgeſtritten, wie kein anderer hat er mitgearbeitet am
Bau des Reiches! Am 9. September gilt ihm unſer Gedenken:
hundert Jahre ſind ſeit ſeiner Geburt verſtrichen. Er war der
zweite Sohn aus der Ehe des Großherzogs Leopold mit der
ſchwediſchen Prinzeſſin Sophie. Sein Vater ſtarb am 24. April
1852: da ſein älterer Bruder, der Erbgroßherzog Ludwig, geiſtes=
krank
war, übernahm er zunächſt als Prinz=Regent die Regierung.
In dieſer Zeit lernte er die jugendliche, am 3. Dezember 1838
geborene Prinzeſſin Luiſe von Preußen, die Tochter des Preu=
ßiſchen
Prinzregenten, des Prinzen Wilhelm kennen. Alljährlich
im Herbſt ging die Prinzeſſin Auguſta auf einige Wochen zur
Kur nach Baden=Baden, wo ſie regelmäßig das Meßmer’ſche
Haus als Abſteige=Quartier benutzte. Meiſt verbrachte auch
Prinz Wilhelm einige Zeit in dem ſchönen Badeort und ſeine
alten Beziehungen zu dem badiſchen Regentenhauſe, das ihm
für die ſchnelle und energiſche Niederwerfung der revolutionären
Bewegung des Jahres 1849 zu großem Dank verpflichtet war,
geſtalteten ſich hier noch inniger. Der badiſche Prinz=Regent und
nachherige Großherzog Friedrich I. ſah zu dem Prinzen von
Preußen wie zu einem väterlichen Freunde empor, und die
Prinzeſſin Auguſta fühlte ſich zu der verwitweten Großherzogin
Sophie und deren Tochter Marie, Herzogin von Hamilton, auf=
richtig
hingezogen. In dieſer Umgebung erwuchs die Herzens=
Neigung des Prinz=Regenten zu der Prinzeſſin Luiſe, die in der
Verlobung des jungen Paares am 29. September 1855 ihren Ab=
ſchluß
fand. Es war eine wahrhaft reine Herzensneigung, welche
die Tochter des Prinzen von Preußen und den jugendlichen
Herrſcher Badens zuſammenführte in der Folge erlangte ſie
aber auch eine hohe politiſche Bedeutung. Baden wurde nicht
zuletzt durch ſie zu dem unſchätzbaren Bundesgenoſſen Preußens
in Süddeutſchland, der Hof vyn Karlsruhe zu einer feſten Stütze

Vom Tage.
Wie uns der Deutſche Bankbeamten=Verein mitteilt, ſind die freien
Verhandlungen mit dem Reichsverband der Bankleitungen über
die Neuregelung der Gehälter und der Arbeitszeit
der Vankangeſtellten geſcheitert. Es wurde die beſchleu=
nigte
Einſetzung eines Schlichtungsausſchuſſes beantragt.
In Genf werden neue Intriguen geſponnen, um
Polen gleichzeitig mit Deutſchland in den Rat gelangen zu laſſen.
Die Vereinigung der Völkerbundsjournaliſten
beabſichtigt, am Freitag mittag den in Genf weilenden Staats=
männern
, u. a. Dr. Streſemann, ein Feſtbankett im Hotel
de Berque zu geben.
Die belgiſche Regierung hat das Angebot des
belgiſchen Finanzmannes Löwenſtein, zur Stabiliſie=
rung
des belgiſchen Franken 50 Millionen Dollar zur Verfügung zu
ſtellen, abgelehnt. Dasſelbe iſt auch ſeitens Frankreichs geſchehen.
Der rumäniſch=italieniſche Vertrag ſoll am 14. Sept.
in Nom unterzeichnet werden.
Die Nachrichten von der angeblichen Räumung ſdes Rif=
gebietes
durch Spanien und deſſen Abtretung an Ita=
lien
werden in Paris dementiert.
Die abeſſiniſche Regierung hat in einer offiziöſen Mit=
teilung
des Organs Ras Tafaris ihren guten Willen kundgegeben, das
Mißtrauen gegen die Abſichten Italiens zu über=
winden
und mit dieſem die beſten Beziehungen wieder herzuſtellen.
In Kairo wurden die Verhandlungen zwiſchen Ita=
lien
und Aegypten wieder aufgenommen, die vor einiger
Zeit unterbrochen worden waren. Es handelt ſich um die Regelung der
Verhältniſſe in der Dſcharabub=Oaſe, insbeſondere um die Nationalität
der Senuſſi.
Die ſüdafrikaniſche Regierung hat eine Kommiſſion ernannt,
die ſich mit den Entſchädigungsanſprüchen von Deut=
ſchen
beſchäftigen ſoll, die während des Krieges Verluſte in Südafrika
erlitten haben.
Der ſüdafrikaniſche Premierminiſter Hertzog hielt
vor ſeiner Abreiſe zur britiſchen Reichskonferenz eine Rede, in der er
ſich wiederum für die Unabhängigkeit der ſüdafrikani=
ſchen
Union ausſprach ſowie für die Gleichberechtigung mit dem
Mutterlande.
Der Kongreß der Trade Unions hat mit 2 172000 gegen
1480 000 Stimmen eine Entſchließung angenommen, in der der Zu=
ſammenſchluß
aller Gewerkſchaften der einzelnen
Induſtriegruppen zu einem einheitlichen geſchloſſenen Verbande
gefordert wird anſtelle der bisherigen Zerſplitterung in kleine Gewerk=
ſchaften
.

Reinholds Geheimnis.
Verhandlungen mit ausländiſchen Börſen über die
Wiederzulaſſung der Mark=Notierung. Der Reichs=
finanzminiſter
kommt nach Darmſtadt.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die geheimnisvolle Andeutung des Reichs=
finanzminiſters
Dr. Reinhold über neue finan=
zielle
Maßnahmen, die zeigen werden, daß das Ver=
trauen
des Auslandes zu unſerer Währung ſtark
zugemommen habe, iſt durch die Rede Silverbergs, die übrigens
nur ſeine Privatarbeit iſt und zu der das Präſidium des Reichs=
verbandes
nicht ſteht, vorübengehend in den Hintergrund gedrängt
worden. Jetzt beſchäftigt man ſich namentlich an der Börſe all=
gemein
mit den Andeutungen Reinholds, von dem man immer
noch nicht weiß, was er eigentlich beabſichtigt. Auch das Reichs=
finanzminiſterium
hält dicht, wodurch das geheimnisvolle Dundel
nur undurchdringlicher wird. Falſch iſt jedenfalls die Anſicht,
daß beabſichtigt ſei, eine Goldanleihe aufzulegen, um die im
Ausland kurſierenden Reichs= und Kriegsanleihen aufzuſaugen.
Unter die ganze Kriegsanleihefrage iſt durch die Aufwertungs=
geſetze
endgültig ein Strich gezogen worden. Außerdem wird
der Reichsfinanzminiſter nicht ſo töricht ſein, Maßnahmen in Er=
wägung
zu ziehen, die vielleicht den inländiſchen Gläubigern
nur einen Bruchteil ihrer Anleihewerte geben, während die aus=
ländiſchem
den vollen Goldbetrag zurückerſtattet erhielten. Die
Meldungen von einer derartigen Anleihe, können alſo in das
Reich der Fabel verwieſen werden. Wahrſcheinlicher iſt aber die
Behauptung, daß Dr. Reinhold Verhandlungen mit aus=
ländiſchen
Börſen eingeleitet hat, um dort die Mark zur
Notierung wieder zuzulaſſen, die übrigens vor kurzem von der
Dollarnotierung losgelöſt worden iſt. Gleichzeitig wird erwogen,
den Goldbeſtand der Reichsbank, der zurzeit 1½ Millianden be=
trägt
, noch zu erhöhen. Da der Reichsfinanzminiſter
in den nächſten Tagen nach Darmſtadt fahren
will, um mit der heſſiſchen Regierung zu verhan=
deln
, und dann im Anſchluß daran ſeinen Urlaub antritt, wird
vorläufig das von ihm gehütete Geheimnis noch nicht enthüllt
werden.

der preußiſchen Politik. Am gleichen Tage, an dem die heimliche
Verlobung der beiden Liebenden ſtattfand, erfolgte auch die Ver=
lobung
des ſpäteren Kronprinzen Friedrich Wilhelm mit der
Prinzeſſin Viktoria von Großbritannien, der ſpäteren Kaiſerin
Friedrich. Es war der Vorabend des Geburtstages der Prin=
zeſſin
Auguſta, nachmaligen Kaiſerin Auguſta. Die Verlobung der
Prinzeſſin Luiſe fand in Koblenz ſelbſt ſtatt und wurde am 18.
Januar des nächſten Jahres öffentlich proklamiert. Am 5. Sep=
tember
1856 übernahm der ſeitherige Prinzregent als Großher=
zog
die Regierung; am 20. September 1856 fand die Vermählung
der achtzehnjährigen Prinzeſſin Luiſe mit dem jugendſchönen
Großherzog ſtatt. Aus dieſer Ehe ſind drei Kinder entſproſſen: der V. Armee=Inſpektion 1888 preußiſcher General=Oberſt mit
der nachmalige Großherzog Friedrich II. (geb. 9. 7. 1857), die
ſpätere Königin Viktoria von Schweden (geb. 7. 8. 1862) und der
Prinz Wilhelm Ludwig von Baden (geb. 12. 6. 1865), der im
jugendlichen Alter von 23 Jahren am 23. Februar 1888 ſtarb:
das Weh um dieſen heißgeliebten Enkel hat auf den letzten
Lebenstagen unſeres zwei Wochen darauf verblichenen Helden=
kaiſers
gelegen!
Friedrich I. hatte früher als die meiſten anderen Bundes=
fürſten
die Ueberzeugung getvonnen, daß die deutſche Frage nur Bodenſee beſonders in Erſcheinung traten.
durch Förderung der hegemoniſtiſchen Beſtrebungen Preußens
gelöſt werden könne; er iſt der nationalen Politik nach Kräften
entgegengekommen. Es hat Zeiten gegeben, wo der Großherzog
unter dem Druck äußerer Verhältniſſe nicht imſtande war, ſeine
Ueberzeugung über den Weg, auf dem die deutſche Frage zu
löſen ſei, zu betätigen, Zeiten, die ſich an den Namen des
knüpfen. In beiden Fällen befand er ſich einer force majeure
gegenüber. So hat Bismarck, der uns weiter berichtet: daß in Bedeutung hatte: indem ſich die Tochter des letzten Herzogs von
der ſchwierigſten Zeit des Aufenthaltes in Verſailles, wo ich mich. Naſſau dem Enkel Kaiſer Wilhelms vermählte, erloſch der letzte
im Kampfe mit ausländiſchen, weiblichen und militäriſchen Ein=
flüſſen
befand, der Großherzog der einzige unter den deutſchen
Fürſten war, der mir bei dem Könige in der Kaiſerfrage Unter=
dung
der preußiſch=partikulariſtiſchen Abneigung des Königs bei= eilte er, der ſoeben den hoffnungsvollen Sohn, den Prinzen
ſtand, iſt bekannt. König Wilhelm wollte den Titel Kaiſer von Ludwig verloren, der vor wenigen Wochen den totkranken Schwa=
Deutſchland; die Bezeichnung als Deutſcher Kaiſer lehnte er
Anregung gegeben ſei, daß die Ausübung der Präſidenten= geworden, bis auch er am 28. September 1907 im Alter von 81
rechte mit der Führung des Titels eines deutſchen Kaiſers ver= Jahren zur großen Armee abberufen wurde.
bunden ſein würde und daß dieſer Titel in dem Texte der Reichs=
verfaſſung
bereits durch einen Beſchluß des Reichstages präju= reiches iſt der Name Friedrich von Baden. Im Tagebuch Kaiſer
diciert ſei. Auf Bismarcks Bitte hatte der Großherzog nochmals Friedrich III. findet ſich unterm 6. Dezember 1870 folgender

Die Kämpfe in China.
Zuſammenſtoß zwiſchen britiſchen und
chineſiſchen Streitkräften.
London, 7. September.
Bei Wanhſien iſt es, wie bereits kurz gemeldet, zu einer Be=
ſchießung
britiſcher Streitkräfte durch Truppen des Wupeift
unterſtellten Generals Yangſen gekommen. Der General hatte
verſucht, drei engliſche Dampfer zu beſchlagnahmen, angeblich
weil zwei kleinere chineſiſche Fahrzeuge durch einen Dampfer
verſenkt worden ſein ſollten. Nach einer Neuter=Meldung iſt
jedoch dieſe Verſenkung erfolgt, als das Schiff ſich gegen die
Verſuche chineſiſcher Soldaten, es zu entern, erfolgreich zur Wehr
ſetzte. Zwei andere Dampfer wurden tatſächlich von den Chineſen
beſetzt. Der Kommandant eines engliſchen Kanonenbootes ver=
ſuchte
vergeblich, die Freigabe dieſer Fahrzeuge zu erlangen.
Daher wurden ein Kanonenboot und ein Transportſchiff mit
Seeſoldaten nach Wanhſien entſandt. Dieſe Schiffe wurden von
den chineſiſchen Truppen heftig beſchoſſen. Sie antworteten ener=
giſch
, mußten ſich aber ſchließlich flußabwärts zurückziehen. An
Bord des einen Kanonenbootes wurden der Kommandant und
fünf Mann verwundet. Auf dem Transportſchiff ſollen die Ver=
luſte
ſchwer geweſen ſein.
Proteſt der Kanton=Regierung gegen die
Landung engliſcher Marinetruppen.
Aus Hongkong wird gemeldet, daß der Außenminiſter der
Kantonregierung beim engliſchen Konſul in Kanton ſchriftlich
gegen die Landung engliſcher Marinetruppen in Kanton prote=
ſtiert
und dieſes Vorgehen als völkerrechtswidrig bezeichnet hat.
Der Außenminiſter fordert den ſofortigen Rückzug der Truppen,
die Einſtellung der engliſchen Kontrolle über die chineſiſche Fluß=
Schiffahrt und die Abreiſe der engliſchen Kanonenboote, die vor
der ausländiſchen Siedlung in Kanton vor Anker liegen.
Die Konflikte in der Mandſchurei.
In der Beſprechung des ruſſiſchen Konflikts
mit General Tſchang Tſo=lin ſchreibt die Iswe=
ſtija
, man müſſe annehmen, daß in den Ereigniſſen in der
Mandſchurei Japan und England eine weſentliche
Rolle ſpielten. Entgegen den wiederholten offiziellen Er=
klärungen
der japaniſchen Regierung, daß ſie an dem Vorgehen
Tſchang Tſo=lins völlig unbeteiltg ſei, ſei die Sowjetregierung
genau informiert, daß die Agenten der japaniſchen Regierung in
der Mandſchurei im Sinne einer ſcharf antiruſſiſchen
Politik arbeiten und Tſchang Tſo=lin zu brutaler Verletzung
des Vertrages mit der Sowjetunion verleiten. Die Sowjetunion
ſtrebe die Bewahrung des Friedens mit Japan an. Sie erwarte
den Beweis derſelben Geſinnung durch die japaniſche Regierung.
Falls Tokio mit dem letzten Vorgehen der Mukdener Regierung
tatſächlich nichts zu ſchaffen habe, ſo müſſe die japaniſche Re=
gierung
dies durch vollkommen unzweideutige Handlungen be=
weiſen
. Das Blatt beſchäftigt ſich dann mit England und er=
klärt
, Chamberlains Politik verfolge zweierlei Zwecke; einmal
die Zerſtörung der chineſiſchen nationalrevolutionären Bewe=
gung
und zweitens die Vernichtung jedes ruſſiſchen Einfluſſes
in China. England ſuche die direkte Verbindung zwiſchen China
und der Sowjetunion aufzuheben, das Gebiet Tſchang Tſo=lins
zu einer Art ſowjetfeindlichen Pufferſtaates zu verwandeln, der
die direkten Eiſenbahnlinien zwiſchen Moskau und Peking be=
herrſche
. Der Schlüſſel zu den Gewalttätigkeiten, die Tſchang
Tſo=lin in Charbin beging, ſei in erſter Linie in London zu
ſuchen. Von dort ſei der engliſche General Setten als nächſter
Vertreter Tſchang Tſo=lins entſandt worden. Das Blatt erin=
nert
Tſchang Tſo=lin an den raſchen Wechſel, der ſchon einmal
auf der militäriſchen und politiſchen Bühne in China eingetre=
ten
ſei, und warnt ihn vor der Möglichkeit, daß die Lage des
Vorjahres, wo er ſchon einmal am Rande des Verderbens ſtand
und wie durch ein Wunder dem ruhmloſen Untergang entronnen
ſei, ſich wiederholen könne.

vater aufgeſucht. Das Ergebnis der Unterredung blieb Bismarck
unbekannt; bei Verleſung der Kaiſer=Proklamation war er in
Spannung. Der Großherzog hatte geſchickt die Löſung gefunden,
indem er allen Schwierigkeiten dadurch auswich, daß er ein Hoch
weder auf den deutſchen Kaiſer noch auf den Kaiſer von
Deutſchland, ſondern auf den Kaiſer Wilhelm ausbrachte.
In den folgenden Friedensjahren hat Großherzog Friedrich
jederzeit an dem Ausbau des Reiches mitgewirkt, wenn es auch
bisweilen aus rein badiſchen Intereſſen zu ſelbſtverſtändlichen
Konflikten kommen mußte.
Im Jahre 1877 wurde der Großherzog General=Inſpekteur
dem Range eines General=Feldmarſchalls. Seinen Namen führ=
ten
das Ulanen=Regiment Nr. 7 und das 8. württembergiſche
Infanterie=Regiment Nr. 126.
Für Förderung von Kunſt und Wiſſenſchaft, für Hebung der
geiſtigen und materiellen Intereſſen ſeines Landes hat Groß=
herzog
Friedrich unabläſſig mit Erfolg gearbeitet. Stets innig
ſind die Beziehungen zu ſeinen kaiſerlichen Schwiegereltern ge=
weſen
, die alljährlich bei den Beſuchen auf der Inſel Mainau im
Am 20. September 1881 feierte der Großherzog ſeine Silber=
hochzeit
und zugleich trat murthenbegränzt auch die Tochter an
den Altar: die Prinzeſſin Viktoria von Baden reichte dem
damaligen Kronprinz Guſtav von Schweden die Hand.
Wiederum nur wenige Jahre ſräter, am 20. September 1885,
fand die Vermählung des Erbgroßherzogs Friedrich mit der
Miniſters von Meyſenburg und an die Jahreszahl 1866 an= Prinzeſſin Hilda von Naſſan ſtatt eine Verbindung, welche
über alle innigen perſönlichen Beziehungen hinaus ihre politiſche
Reſt alten Grolls, der zwiſchen den Häuſern Naſſau=Oranien
und Hohenzollern als Nachwirkung des Jahres 1866 noch beſtand.
Friedrich der Deutſche hat am Sterbelager des greiſen Hel=
ſtützung
gewährte und mir aktiv und wirkſam in der Ueberwin= denkaiſers geſtanden, allen Mitgliedern des Kaiſerhauſes voran,
ger in San Remo beſucht hatte, mittels Sonderzuges zu ſeinem
als Charaktermajor ab. Vergebens hatte ihn Bismarck darauf ſterbenden Schwiegervater. Er iſt in den folgenden Jahren in
hingewieſen, daß in dem Schreiben des Königs von Bayern die ſeiner wachſamen Liebe zum Erbe Kaiſers Wilhelms nicht müde
Unzertrennlich von der Geſchichte des Hohenzollern= Kaiſer=
am
Morgen der Kaiſerproklamation ſeinen königlichen Schwieger= Eintrag: . .. der Großherzog von Baden hat ſich bei Behand=

[ ][  ][ ]

Nummer 249

Die ſpaniſchen Wirren.
Rücktrittsabſichten Primo de Riveras?
* Paris, 7. September. (Priv.=Tel.)
Ueber die Vorgänge in Madrid läßt ſich nach den in Paris
einlaufenden Nachrichten, infolge der überaus ſtreng gehand=
habten
Zenſur noch immer kein zuſammenhängendes Bild machen.
Die offiziöſe Havasagentur meldete geſtern am Spätabend, daß
Primo de Rivera für ſich und die geſamte Regierung dem
König die Demiſſion angeboten habe. Ueber die Stellungnahme
des Königs zu dieſem Nücktrittsangebot iſt noch nichts
bekannt. Die Meldung würde, wenn ſie ſich bewahrheitet, dafür
ſprechen, daß Primo de Rivera ſeine Poſition bereits ſelbſt als
erſchüttert anſieht. Andererſeits wird jedoch aus Madrid ge=
meldet
, daß es der Regierung gelungen ſei, die meuternden Offi=
ziere
feſtzunehmen und den Putſch niederzuſchlagen, und daß im
ganzen Lande Ruhe herrſche. Heute nachmittag haben andauernd
Beratungen des Diktators mit politiſchen Perſönlichkeiten ſowie
mit höheren Offizieren und dem König ſtattgefunden. Primo
de Rivera empfing u. a. auch den engliſchen Botſchafter zu einer
längeren Unterredung.
Das Zentrum der Meuternden
hat ſich nach einer Madrider Darſtellung in Bilbao befunden.
Das königliche Dekret ſoll ſich in erſter Linie gegen die Artillerie=
kommandanten
gerichtet haben, die die untergebenen Offiziere
zur Gehorſamsverweigerung aufgefordert haben ſollen. Sämt=
liche
Offiziere, die an der Meuterei beteiligt geweſen ſind, ſind
bereits ihres Poſtens enthoben worden. Es ſoll ſich im ganzen
um 1667 Offiziere handeln. Dieſe Ziffer beweiſt, daß die Be=
wegung
tatſächlich ſchon größeren Umfang angenommen hat, als
es die Regierung in ihren Darſtellungen zugeben will. Es wird
auch beſtätigt, daß ſich mehrere Kreuzer und vor allem auch die
Kriegsinduſtrie in Barcelona der Bewegung angeſchloſſen haben.
Die Entwaffnung und Feſtnahme der Meuternden iſt im allge=
meinen
ruhig verlaufen, wenn es auch vereinzelt zu Zwiſchen=
fällen
gekommen iſt. So haben in Barcelona Straßenkämpfe
ſtattgefunden, wobei zwei Offiziere und drei Soldaten getötet
wurden. Im übrigen ſtammen die in Paris einlaufen=
den
Meldungen, in der Hauptſache aus offiziöſer
MadriderQuelle. In ihnen wird behauptet, daß Primo
de Rivera Herr der Situation ſei. Einzelheiten der
Vorgänge konnten jedoch gleichfalls von ſolchen Korreſpondenten
berichtet werden, die durch Vertrauensperſonen, ihre Berichte
über die Grenze gebracht haben. Die Zenſur wird ab heute wie=
der
rigoroſer gehandhabt. Ein Blatt, das die Abreiſe des Königs
von San Sebaſtian nach Madrid meldete, iſt ſofort beſchlagnahmt
worden. In Pariſer politiſchen Kreiſen intereſſieren insbe=
ſondere

die außenpolitiſchen Folgen der ſpaniſchen Vorgänge.
In der Tangerfrage werden keine Verwicklungen gefürchtet, ob=
wohl
ein Madrider Telegramm von der bevorſtehenden
Annektion Tangers durch Spanien wiſſen will. In=
deſſen
hält man es als ausgemacht, daß außenpolitiſche Schwie=
rigkeiten
als Nachwirkung der ſpaniſchen Kriſe zu befürchten
ſeien. Insbeſondere die Gerüchte, daß Spanien Marokko
räumen wolle, ſcheinen ſich zu beſtätigen. Aus Tanger ein=
laufende
Meldungen berichten bereits über Räumungsvorbe=
reitungen
. Man beſchäftigt ſich ſehr eingehend mit den Konſe=
quenzen
eines derartigen ſpaniſchen Verhaltens, dementiert aber
vor allem die Meldung, daß Marokko an Italien abgegeben wer=
den
ſoll. Trotzdem werden dieſe Fragen lebhaft erörtert, da
Fraxkreich, wie ein Blatt ſich ausdrückt, für alle Fälle vorbereitet
ſein will.
Wieder Ruhe und Ordnung in Spanien?
Nach einem Telegramm aus Madrid, das heute früh bei der
Berliner ſpaniſchen Botſchaft eingelaufen iſt, haben ſich die Pro=
feſſoren
der Artillerieakademie von Segovia der Regierung unter=
worfen
. Damit könne man den Widerſtand der Kommandeure
und der Offiziere der Artillerie gegen die Staatsgewalt als be=
endet
betrachten. Dieſe Offiziere würden nunmehr durch Militär=
gerichte
abgeurteilt werden.
Es iſt zu bemerken, ſo fährt der Bericht fort, daß die jetzigen
Vorkommniſſe in Spanien in Wirklichkeit weder eine militäriſche
noch eine politiſche Revolution darſtellten, ſondern eine korpo=
rative
Auflehnung zur Verteidigung einer Auffaſſung, die der
Regierungsmeinung entgegengeſetzt war. Die öffentliche Mei=
nung
habe ſich vollkommen auf die Seite der Regierung geſtellt,
weil dieſe das ſchwierige Problem gradlinig angefaßt habe, ein
Problem, das ſchon ſeit 50 Jahren die Rechtsordnung des Lan=
des
gefährde. Ruhe und Ordnung ſeien dabei ſowohl in Spanien
ſelbſt wie in Marokko, auf den Kanariſchen und Baleariſchen
Inſeln aufrecht erhalten worden.

lung dieſer Angelegenheit (Kaiſer und Reich) wieder ungemein
tätig erwieſen und durch perſönlich geführte telegraphiſche Korre=
ſpondenz
mit den deutſchen Fürſten eine Menge Schwierigkeiten
raſch beſeitigt, die ſonſt bereitwvilligſt ſeitens unſerer Gegner zum
Aufſchub und zur möglichſten Verhinderung des Ganzen benutzt
worden wären. Sein ganzes Benehmen während dieſes bedeut=
ſamen
Abſchnittes deutſcher Geſchichte iſt über alles Lob erhaben,
würdig, einſichtsvoll und hingebend geweſen, wie es nur ein
durch und durch echter deutſcher Fürſt ſeines Schlages zu tun ver=
mag
. Wir Preußen und alle Deutſchen ſind ihm zu wahrem Dank
verpflichtet, denn er machte es möglich, daß Kaiſer und Reich
als Weihnachtsgabe für unſer Volk erſcheinen werden.
An dieſes treue deutſche Wirken des badiſchen Fürſten wollen
wir heute gedenken! Ehre den Manen Friedrichs des Deutſchen,
Großherzog von Baden!
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
* Rudolf Hildebrand. Vom deutſchen Sprachunter=
richt
in der Schule. Neu herausgegeben von Wilhelm Opper=
moor
(Verlag von Quelle u. Meyer in Leipzig). Das Buch iſt
eine wohlfeile Ausgabe des im Jahre 1867 erſchienenen Buches
des bekannten, im Jahre 1894 verſtorbenen Leipziger Profeſſors
Rudolf Hildebrand, dem der Text der im Jahre 1922 erſchienenen
16. Auflage zugrunde gelegt iſt. Das Hildebrandſche Buch iſt
heute noch nicht veraltet, was ſchon dadurch erwieſen iſt, daß es
bis in die neueſte Zeit immer wieder in neuer Auflage erſchienen
iſt, vielmehr ſcheint erſt jetzt die Zeit gekommen zu ſein, wo auf
dem Gebiete des deutſchen Unterrichts die Saat aufgeht, die
Hildebrand ausgeſtreut hat. Für den deutſchen Sprachunterricht
ſteut er die Forderungen auf: Der Sprachunterricht ſoll mit der
Serache zugleich ihren Inhalt erfaſſen; der Lehrer des Deutſchen
ſoll nichts lehren, was die Schüler ſelbſt aus ſich finden können;
das Hauptgewicht ſollte auf die geſprochene Sprache gelegt wer=
den
; das Hochdeutſch ſollte im Anſchluß an die Volks= oder Haus=
Prache gelehrt werden. Der Anhang über die Fremdwörter und
ihre Behandlung in der Schule ſind, öbgleich Hildebrand in dem
Vorwort zur dritten Auflage (1887) ſagt, daß ein gewiſſer bitterer
Grundzug eigentlich nicht mehr zeitgemäß iſt, in unſerer Zeit
wieder aktuell geworden und wird in dieſem Sinne erhöhte Be=
achtung
finden. Das Buch iſt kein Nachſchlagebuch, ſondern ein
Buch zum Lehren und Studieren und iſt eine unerſchöpfliche
Fundgrube für jeden Lehrer des Deutſchen und geeignet, am
Aufbau unſeres neuen Deutſchlands von innen heraus mit zu
helfen. Die vorliegende Ausgave will es zu einem rechten Volks=
buche
machen.

Mittwoch, den 8. September 1926

Havas meldet aus Perpignan: Nach in Paris eingetroffenen
Nachrichten ſoll die militäriſche Bewegung in Spanien keinen
großen Umfang haben. Sie ſoll ſich auf einen einfachen Kon=
flikt
zwiſchen der Infanterie und der Artillerie beſchränken. Die
Bevölkerung ſoll in ihrer großen Mehrheit den Kämpfen der
beiden Waffengattungen gleichgültig gegenüberſtehen. Den letz=
ten
Meldungen zufolge ſoll die Bewegung vollkommen unterdrückt
ſein und im ganzen Lande ſoll wieder Ruhe herrſchen. Immer=
hin
wird das Verhalten Primo de Riveras ſcharf
kritiſiert. Sein Anſehen ſcheint zugunſten des
Admirals Magaz im Sinken begriffen zu ſein. Der
Handelsverkehr hat keine Störung erfahren.
Mißtrauensvotum für Herriot.
Herriot weigert ſich zurückzutreten.
EP. Paris, 7. September.
Der Lyoner Stadtrat hat geſtern abend mit 30 gegen 26 Stim=
men
(alle Radikalen und ein Sozialiſt) eine Entſchließung ange=
nommen
, worin Herriot das Mißtrauen ausgedrückt wird, weil
er dem Kartell nicht treu geblieben, ſondern im Gegenteil in ein
Kabinett Poincaré eingetreten ſei, das den Nationalen Block
perſonifiziere. Herriot hielt darauf eine längere Rede, worin
er ſich weigerte, zurückzutreten. Nach dem Geſetz
habe der Bürgermeiſter ebenſo lange im Amt zu bleiben, wie die
Stadträte ſelber. Er ſehe nicht ein, warum er als franzöſiſcher
Radikaler ſozialiſtiſcher ſein ſollte, als z. B. in Belgien der
Sozialiſt Vandervelde oder in Frankreich Paul Boncour, der
ebenfalls die Regierung Poincaré vertrete.
Dieſe Erklärung rief den Widerſpruch der Sozialiſten her=
vor
, doch konnte die Sitzung ohne Zwiſchenfall abgeſchloſſen wer=
den
. Es verlautet, daß Herriot nur dann zurückzutreten ge=
denke
, wenn er in einer Verwaltungsfrage in Minderheit verſetzt
würde und daß in dieſem Falle auch ſämtliche radikalen Stadt=
räte
zurücktreten würden, ſo daß eine Neuwahl des Rates erfor=
derlich
wäre.
Die Streiflage in England.
EP. London, 7. September.
Das Zentralkomitee des Grubenbeſitzerverbandes hat heute
die Haltung des Präſidenten Williams, der in der geſtrigen Un=
terredung
mit den Regierungsvertretern ein nationales Abkom=
men
mit den Grubenarbeitern abgelehnt hatte, gutgeheißen. Im=
merhin
hat das Komitee beſchloſſen, daß jeder einzelne Gruben=
beſitzer
um Bekanntgabe ſeiner Anſicht erſucht werden ſoll. Man
hofft, daß die Antworten bis Ende der Woche vollſtändig einge=
laufen
ſein werdem, ſo daß am nächſten Montag die Gruben=
beſitzer
endgültig in der Lage ſein werden zu erklären, ob ein
tiationales Abkommen angenommen werden könne, oder nicht.
Es hat den Anſchein, als ob die frühere Oppoſition gegen ein
ſolches Abkommen bei verſchiedenen Grubenbeſitzern im Abneh=
men
begriffen iſt. Man weiſt darauf hin, daß unter den früheren
Verhältniſſen Teilausſtände in der Grubeninduſtrie immer ſehr
häufig waren. Dagegen würde ein nationales Abkommen der
größeren damit verbundenen Verantwortlichkeit wegen ihrer An=
ſicht
nach wahrſcheinlich als Bremſe für Ausſtände wirken.
Ein Interview Maſartfs.
EP. Prag, 7. September.
Der Präſident der Republik empfing einen Berichterſtatter
des Prager Tagblatts, zu dem er ſich über die wichtigſten poli=
tiſchen
Ereigniſſe äußerte. Ueber das deutſche Problem ſagte
Maſaryk, die Deutſchen haben nicht nur das Recht, ſondern auch die
Pflicht, an der Regierung teilzunehmen. Sobald ſie Regierungs=
partei
ſein werden, werden ſich die Folgen einſtellen, die ſich für
alle Regierungsparteien engeben. Für mich iſt die Frage der
Miniſterpräſidentſchaft nicht ſo wichtig, als die Frage, ob die
Wählerſchaft das Vorgehen ihres Führers billigen wird. Ich
hoffe und wünſche, daß die Erfahrungen ſeit dem Umſturz die
tſchechiſchen Parteien belehrt haben, daß ein Freundſchafts=
verhältnis
zu den Deutſchen und die politiſche
Mitarbeit mit ihnen im Intereſſe der Republik
gelegen iſt. Ueber die Affäre Gajda gab der Präſident
intereſſante Aufklärungen, die andeuten, daß der Höhepunkt der
Affäre noch nicht erreicht iſt.
Bezüglich des Fascismus ſagte der Präſident, der Fas=
cismus
ſei eine anonyme Geſellſchaft mit be=
ſchränkter
Haftung zur Fabrizierung politi=
ſcher
Märchen. Er ſei eine Niedergangserſcheinung des natio=
nalen
Liberalismus. Ueber die im Frühjahr ſtattfindende
Neuwahl des Präſidenten ſagte Maſaryk, dieſe Wahl
iſt nicht meine Sache, ſondern Sache der Nation.

Der Juwelenraub beim König von
Siam aufgeklärt.
Ein phantaſtiſcher Raub. Ungeheure Juwelenſchätze aus dem
Palaſt des Königs von Siam entwendet.
inf. Ein phantaſtiſcher Juwelenraub, der in der Geſchichte
der Verbrechen wohl kaum ſeinesgleichen hat, iſt nunmehr nach
amerikaniſchen Blättermeldungen aufgeklärt worden. Das Ver=
brechen
iſt phantaſtiſch ſowohl durch die Oertlichkeit, wo es ver=
übt
wurde, denn der faſt unnahbare Palaſt des Königs von
Siam wurde von Verbrechern als Opfer auserſehen, der Dieb=
ſtahl
iſt aber auch phantaſtiſch durch den ungewöhnlichen Wert
der Schätze, die den Einbrechern in die Hände fielen und die alle
europäiſchen Einbrecher vor Neid erblaſſen machen dürften. Vor
einigen Monaten waren plötzlich aus dem Palaſt Charki dies
iſt der Name der im Jahre 1782 geſtifteten Dynaſtie von Siam
ungeheure Schätze von Juwelen aller Art verſchwunden. Nur
der König von Siam kann derartige Verluſte erleiden, da wohl
kein Monarch der Welt über eine ähnliche Juwelenkammer ver=
fügt
. Es wurden Perlenketten geſtohlen, die einen Wert von
einer Million Pfund haben. Brilliantenketten von insgeſamt
900 Karat fielen den Dieben in die Hände. Das wertvollſte aber
war der große Rubinenſchmuck, der wohl einzig in der Welt da=
ſteht
und der vor vielen Jahrzehnten in den großen Rubinen=
und Saphirminen von Tſchantabun gefunden wurde. Im all=
gemeinen
ſind dieſe Minen, die ſich jetzt im engliſchen Beſitz be=
finden
, nicht mehr ſehr ergiebig, da ſie heute ſchon ziemlich aus=
gebeutet
ſind. Aber die königliche Schatzkammer von Siam beſaß
bisher die prächtigſten Taubenblutrubinen, die an Reinheit und
Feuer von keinem Rubinenſchmuck der Welt übertroffen wurden.
Es iſt klar, daß früher aus dieſen Gold= und Rubinenminen die
prächtigſten Stücke für den König vorbehalten waren, ſo daß
ſeine Schatzkammer auf dieſem Gebiete einen großen Ruf genießt.
Von all dieſen Rubinen, die hier unter Verſchluß lagerten, ſind
die ſchönſten Stücke, die zum Teil die Größe von Hühnereiern
erreichten, geſtohlen worden. Der geſamte Raub, der ſich auch
auf alte Goldgefäße von größtem künſtleriſchen Wert erſtreckt, ſoll
nach amerikaniſchen Blättern einen Wert von ſchätzungsweiſe 25
Millionen Mark gehabt haben, wenn auch für derartige unge=
wöhnlich
große Juwelen ein Marktwert im allgemeinen nicht
beſteht. Es finden ſich wenig Leute, die derartige Prachtſtücke
kaufen, da die meiſten nicht die Gelegenheit haben, ſie auch als
Schmuck bei Feſtlichkeiten und im alltäglichen Leben zu benutzen.

Seite 3

Frankreichs Erſparnismaßnahmen.
Fehlgriffe. Unzufriedenheit mit den Regierungsmaß=
nahmen
. Furcht vor den Stabiliſierungserſcheinungen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 7. September.
Während die politiſche Welt mit mehr oder minder gemiſchter
Zufriedenheit die Tagung in Genf, welche diesmal bis jetzt keine
unerwarteten Wendungen brachte, über ſich ergehen läßt, beſchäf=
tigt
ſich das franzöſiſche Volk mehr als je mit Stabiliſierungs=
und Teuerungsfragen. Nach Poincarés Auffaſſung ſoll der Frank
noch vor ſeiner endgültigen und offiziellen Wertfeſtſetzung ſtabi=
liſiert
werden. Dieſe Einſtellung hat etwas für ſich; zumal man
hofft, daß dadurch die Stabiliſierungserſchütterungen etwas abge=
dämpſt
werden.
Die Urteile darüber, welchen Wert die etwa ſeit drei oder
vier Wochen herrſchende ungefähre Stabilität am Valutamarkt
beſitzt, gehen in Frankreich noch auseinander. Doch kann man in
dieſer Beziehung von einem gewiſſen Optimismus ſprechen.
Stabiliſierungserſcheinungen ſind ſchon jedenfalls
vorhanden, ja, das ganze Leben ſteht heute im Zeichen dieſer
Stabiliſierungserſcheinungen.
Die Preiſe haben faſt für alle Gebiete wieder die Höhe der
Weltmarktpreiſe erreicht, ja vielfach überſchritten. Aehnliches be=
hauptet
man auch von den Arbeitslöhnen der meiſten Gruppen.
Die Unzufriedenheit iſt aber ſo chroniſch und den Franzoſen ſo
in Fleiſch und Blut übergegangen, die Anſprüche ſind ſo hoch
und die Verhetzung endlich ſo intenſiv, daß die Maſſen ihre Ur=
teilsfähigkeit
vielfach eingebüßt haben. Ueberall herrſcht Unzu=
friedenheit
, ſelbſt dort, wo das Gegenteil angebracht wäre. Und
dabei ſcheint die Angſt vor wirtſchaftlichen Zu=
ſammenbrüchen
Betriebseinſtellungen und Arbeitsloſigkeit,
viel größer zu ſein, als dies in der augenblicklichen Lage begrün=
det
iſt. Als zuletzt an der Börſe die Nachricht von der Erhöhung
des Diskontſatzes ſie wurde inzwiſchen etwas hinausgeſchoben
umging, erfaßte die betreffenden Wirtſchaftskreiſe helles Ent=
ſetzen
. Es iſt allerdings Tatſache, daß der erwartete und be=
fürchtete
Geldmangel, welcher ſich nach der Erhöhung des
Diskontſatzes unbedingt einſtellen muß, manche unangenehme
Folgen nach ſich ziehen wird. Eine wahrhaft typiſche Erſcheinung
dieſer Periode ſind die ſo viel geforderten und ziemlich ener=
giſch
durchgeführten Reſtriktions=, d. h. Erſparungsmaß=
nahmen
. Ueberflüſſige Aemter wurden unterdrückt, und über=
flüſſige
Beamte werden entlaſſen. Und zu allem Ueberfluß müſſen
die Gaſthäuſer aller Ordnurg und Art ihre Speiſekarten verein=
fachen
und ihrem Betrieb Einſchränkungen auferlegen. Letztere
Maßnahme hat hier ſchon viel Kopfſchütteln verurſacht. Denn es
iſt mehr als unbegreiflich, wie man Maßnahmen, die an hundert
verſchiedenen Stellen hundertmal verſagten und ſich hundertmal
als ſchädlich und undurchführbar erwieſen, aller Erfahrung zum
Trotz wieder anwenden kann. Frankreich leidet wirklich keine
Not an Lebensmitteln, ſein Boden wird keineswegs intenſiv aus=
genutzt
, und die Kolonien beklagen ſich auf das bitterſte, daß ſie
ihre landwirtſchaftlichen Produkte um keinen Preis loswerden
können. Abgeſehen von allem, ſcheint man mancherorts vergeſſen
zu haben, daß man den Fremdenverkehr als den gewinnbringend=
ſten
und valutaſtärkendſten aller Induſtrien ſchätzen lernte. Und
ſelbſt über die Entlaſſung von Beamten kann man verſchiedener
Meinung ſein. Es gab wohl in der Provinz Gefängniſſe ohne
Gefangene und Richter ohne Delinquenten. Aber an ſehr vielen
Stellen der ſtaatlichen Verwaltung klagt man ſehr darüber, daß
es an Arbeitskräften fehlt.
Jedoch ſcheint es ungerecht, für dieſe Fehlgriffe nur die Regie=
rung
verantwortlich zu machen. Man iſt ſich in den Fachkreiſen
darüber klar, daß es ſich bei dieſen Maßnahmen um verhältnis=
mäßig
ſehr kleine oder aber gar keine! Erſparungen handelt.
Und auch dieſe können von den Steuerausfällen aufgewogen wer=
den
. Aber die Reſtriktionsmaßnahmen ſind unter dem Druck
einer aufgeregten öffentlichen Meinung zuſtande gekommen und
nur nach ihrer pſychologiſchen Wirkung hin zu werten.
Die Frage der Rückgabe von Eupen=Malmedt
In den nächſten Stadtratsſitzungen der Städte Eupen und
Malmedy dürfte auch die Frage der Rückgabe angeſchnitten wer=
den
. In Eupen werden umfangreiche Debatten erwartet, da der
Stadtverordnete Weiß ein Volksreferendum über die Rückgabe=
frage
zu organiſieren gedenkt. In Malmedy hat in der letzten
Stadtratsſitzung Herr Werſon das Wort ergriffen, um die Frage
einer eventuellen Rückgabe Eupens und Malmedys in der näch=
ſten
Sitzung zu behandeln. Werſon gibt ſeinem Antrag folgende
Begründung: Die geſamte Preſſe, die deutſche ſo gut wie die bel=
giſche
, befaßt ſich mit der Frage der Rückgabe. Deshalb iſt es
von großer Wichtigkeit, daß ſich auch der Stadtrat mit dieſer
Frage beſchäftigt, damit die Intereſſen der Einwohner geſchützt
werden.

Zum Teil hatten die Schmuckſtücke nur hiftoriſchen Wert. Wenn
man auch von dieſen Millionen vielleicht die Hälfte oder gar
Dreiviertel ſtehlen kann, ſo bleibt jedenfalls aber noch genug
übrig, um ſagen zu können, daß hier ein Juwelenraub von phan=
taſtiſcher
Höhe durchgeführt worden iſt. Phantaſtiſch iſt auch die
Art, wie der Raub nach den neueſten Ermittlungen ausgeführt
wurde. Man wunderte ſich, daß die Stücke ſo fachmänniſch aus=
geſucht
worden waren. Dies konnte nur ein großer Sachverſtän=
diger
getan haben, da ein Laie niemals über eine derartige
Kenntnis verfügt. Es wurde feſtgeſtellt, daß ein Juwelier, der
mit dem königlichen Hofe in Verbindung ſtand, plötzlich aus
Panekog verſchwunden war, mit ihm zuſammen einer der hervor=
ragendſten
Beamten des Palaſtes. Man fahndete auf die Ent=
wichenen
, indem man annahm, daß man hier die Räuber vor ſich
habe, und es gelang mit Hilfe von Bluthunden, in der Nähe von
Korat eine kleine Karawane feſtzuſtellen, die nur aus Frauen
unter Leitung eines Mannes beſtand. Zuerſt zogen die Häſcher
an der Karawane vorüber, bis plötzlich einem der Gedanke kam,
ob nicht hier die Räuber zu finden ſeien. Trotzdem den Frauen
gegenüber ſehr große Zurückhaltung bewahrt wurde, erſuchte der
Führer der Polizeimannſchaften den Anführer der Karawane
um Auskunft. Indem die beiden Männer noch verhandelten,
jagte plötzlich eine der Frauen auf dem Pferde davon. Die be=
rittene
Polizei jagte hinter ihr her, und als ſie ſie ertappten,
entpuppte ſie ſich als ein Mann, aber ſie führte keinerlei Schmuck=
ſtücke
bei ſich. Es war nur ein Trick, um die Häſcher abzulenken,
in der Zwiſchenzeit ſind nämlich die Räuber, die tatſächlich die
Schmuckſtücke bei ſich hatten, davongeraſt. Aber ſie konnten ſich
nicht lange ihrer Freiheit ſreuen, denn kurze Zeit ſpäter wurden
ſie ergriffen. Allerdings iſt nur ein geringer Teil der Schmuck=
ſtücke
bisher gefunden worden, aber man hofft, auch den Reſt
aufzufinden, da man dem Schmuck auf der Fährte iſt. So wurde
dieſer phantaſtiſche Juwelenraub nicht nur auf merkwürdige
Weiſe begangen, ſondern auch auf merkwürdige Weiſe aufgeklärt.

* Das Juwelen=Strumpfband. Unter den originellen Neu=
heiten
, mit denen die Mode in dieſem Herbſt aufwartet, befindet
ſich auch eine ſtärkere Betonung des Strumpfbandes. Dieſe
früher ſo unſichtbaren Befeſtigungsmittel wagen ſich jetzt un=
geſcheut
hervor. Es ſind breite Bänder, die überall mit kleinen
Juwelen beſetzt ſind und direkt unter dem Knie angebracht
werden. Da die neuen Nöcke kaum ſo tief gehen, ſo funkelt und
blitzt es luſtig unter dem Rock hervor, und dieſer auffällige
Effekt iſt es, den die Damen beabſichtigen.

[ ][  ][ ]

Hervorragend
in Auswahl und Qualität!

Stepp-Decken
prima Satin und Füllung 19.50,
24.-, 33.-, 39.-, 45.- bis 72.-
Daunen-Stepp-Decken
Ia Ausführung, alle Farben
69.-, 85.-, 105.-, 120.-, 140.-
Wolldecken
10.50,15.-,17.50,22.-,29.-69.-
Kamelhaar -Decken u.
Kamelhaar mit Wolle
36.-, 39.-, 49.-, 58.- bis 75.-

Der allmächtige Gott hat heute unſeren lieben Vater

Landgerichtsdirektor i. R.

unerwartet zu ſich gerufen. Wir trauern ob des Schei=
dens
, aber wir hoffen auf das ewige Leben.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Heinrich Lebrecht, Pfarraſſiſtent.
Mainz, am 6. September 1926.
(*12932
Die Beerdigung findet in Darmſtadt auf Wunſch des Verſtorbenen
in der Stille ſtatt.

Am 5. September verſtarb mein
über alles geliebter Mann, unſer
Vater, Bruder, Onkel u. Schwager

im Alter von 39 Jahren. (12958
In tiefſtem Schmerz:
Die trauernd Hinterbliebenen:
Grete Rebenich, geb. Hummer
und Kind.

Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 8. September, nachmittags
3 Uhr, von der Kapelle des Wald=
friedhofs
aus ſtatt.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme an
unſerem ſchweren Verluſte ſagen wir auf dieſem Wege
unſeren herzlichen Dank. Insbeſondere danken wir Herrn
Pfarrer Kleberger für die ergreifenden und troſtreichen
Worte am Grabe, dem Geſangverein Sängerluſt für den
erhebenden Grabgeſang, ſowie der Gaſtwirte=Innung,
den geehrten Stammgäſten, der Trainvereinigung 18
und der Schutzmannſchaft des 6. Polizeireviers für die
gewidmeten freundlichen Worte,
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:

Darmſtadt, den 6. September 1926
Nieder=Ramſtädterſtr. 71.

Bonnerstag u. Freitag

53

Ludwigsplatz 9

Seite 4

Mittwoch, den 8. September 1926

Nummer 249

Nach dem Grundsatz:

Der Einkauf von Betten ist Vertrauenssache

bringt das Betten-Spezial-Haus Buchdahl nur beste Qualitäten,
die sich seit langen Jahren bewährt haben, zum Verkauf.
Deckbetten mit echtfarbigem Inlett, fertig gefüllt. Federfüllung 22.
29., 32., Halbdaunenfüllung 37., 44., 47.-, 52., mit
Daunen 49.50, 59. bis 83.
Klssen, gut gefüllt 7.,9., 11., 13.50,16., 17.50, 19.50, 24.
Matratzen, eig, Anfert,, aus besten Stoffen, 3teil. mit Keil, Seegras 23.-
27.,36., 43., Wolle 38., 42., 52., 59., Kapok 87.
95., 110., Roßhaar 130. bis 215.,
Metall- u. Molzbetten in 100facher Auswahlfür Erwachsene u. Kinder.

grstklassige Qualitäten bei viedrigsten Preisen

Bettenn
Darmstadt, Markt 14

Spezialhaus BadllääfT
Mainz, Flachsmarktstr. 24

1294

Familiennachrichten

Die Verlobung meiner Tochter
Therese mit Herrn Dipl.-Ing.
Joseph Becker gebe ich
hiermit bekannt.
Frau Marie Herold
Darmstadt, Marienplatz1
ehem. Kasino,

Meine Verlobung mit Fräu-
lein
Therese Herold, Tochter
des verstorbenen Herrn Re-
gierungs
-Oberbaurat Wil-
helm
Herold und seiner Frau
Gemahlin Maria, geb. Jacob,
beehre ich mich anzuzeigen.
Dipl-ing. Joseph Becker
Kamen i. Westf.
Am Gymnasium 2.

(*23290

O Die glückliche Geburt
2eines geſunden Jungen
zeigen in dankbarer Freude

Theo Stang und Frau
Herderſiraße 3
z. Zi. Privatklinik Dr. Altſchäler

23370)

Eſchollbrückerſtraße 12.

Adi Klaſſert
Joſefine Klaſſert
geb. Krems
Vermählte
Kirchliche Trauung: Heute 2½ Uhr in
(*23342
St. Ludwig.

Für die uns anläßlich unſeres
25jährigen Geſchäftsbeſtehens
in ſo überreichlichem Maße übermitielten
Glückwünſche und Blumenſpenden ſagen
wir Allen unſeren herzlichſien Dank.
Kunſtſalon Hergt
Julius Hergt und Frau
Schützenſtraße 13, am Ludwigsplatz.
(*23122)
Allen, welche anläßlich meines 25jährigen
Dienſtiubiläums meiner gedachten, ſpreche
ich hiermit meinen herzlichen Dank aus.
Guſtav Spohr
Kammermuſiker. (*23410

Friedrich Welchior
Hedwig Meichior
geb.
Vermählte
Darmstadt, den 8. September 1926.
Emilstraße 32.
(*23371

Da es uns leider nicht möglich ist, auf alle,
so überaus sahlreich eingegangenen, herslichen
Slückwünsche persönlich zu antworten, sagen
wir auf diesem (ege allen treuen Freunden
namentlich Slse und Olse
unseren allerherslichsten Dank.
Klapau.
ot. Sallen, den 6. Oeptember 1926. (23382

Horlegt
nach Martinstr. 21,, pk.
Orthopädisches Institut
Dr. Kohlschütter

Heißluft- und Diathermiebehandlung
Zandersaal, orthopädischer Turnsaal
Köndgenlaboratorium
111 Uhr, außer Mittwochs
Spreshotund: 35 Uhr, außer Samstags
Wſs

Habe meine zahnärztliche
Tätigkeft wieder aufgemommen
Dr. Nachtigal
Waldſtraße 1, II. (*23375md) Tel. 3638

Feiertage halber
bleibt mein Geſchäft
Donnerstag, den 9., Freitag, den 10.
und Samstag, den 18. September
geſchloſſen

Sally Mainzer
Rinds= u. Kalbsmetzgerei 112923
Telephon 2275.
Kranichſteinerſtr. 35.

Hoher Feiertage wegen bleiben
unſere Geſchäfte Donnerstag, den 9.
und Freitag, den 10. ſowie Sams=
tag
, den 18. September 1926
Soschlossen!
Darmſtädter Eiergroßhandel
Schäfer 8 Hönigsbere
Schulſtr. 1 5. 723402 Ludwigſtr. 18.

Blumentöpſe fgr. u
Kinderwagen/k.) z. vk. Roßdörfer

guterh., b. z. bk. (*23385
Römer, Beſſungerſt. 86.

ſtraße 136 (Garten)
Anzuſ.4-7 Uhr. (*2336

Dankſagung.
Für die überaus vielen Beweiſe herzlichſter Teil=
nahme
, ſowie für die vielen Kranz= und Blumenſpenden
bei dem Heimgange unſeres lieben, guten, einzigen,
hoffnungsvollen Sohnes, Enkels und Neffen
Karl Heinz Voigt
stud. chem.
ſagen wir Allen unſeren herzlichſten und innigſten Dank.
Beſonders danken wir dem Herrn Pfarrer Beringer für
die tröſtenden Worte am Grabe, ſowie dem Darmſtädter
Wingolf, dem Rektorat und der Studentenſchaft der
Darmſtädter Techniſchen Hochſchule für die eindrucks=
vollen
Ehrungen und insbeſondere den Herren Aerzten
und Schweſtern des Stadtkrankenhauſes für die hin=
gebende
und aufopfernde Pflege während des Krankſeins,
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Max Voigt
und Frau Mathilde, geb. Frank.
12930)

liebevolle Teilnahme bei dem Heimgang unſeres
geliebten Vaters und treuen Kameraden, durch
Handſchreiben zu danken, bitten wir auf dieſein
Wege unſeren innigſten Dank ausſprechen
zu dürfen.
Für die Familie:
Clara und Elſe Schmuck.
Darmſtadt, Worms, 8. Sept. 1926. (12977

Feiertage halber
bleibt mein
Geschäft

Donnerstag
den 9. Sept.

Freitag
den 10. Sept.

geschlossen
A.Heper
Zigarren-Großhandlung
Zeughausstr. 7 Fernruf 501

12968

Donnerstag und Freitag
Feiertage halber
geſchloſſen!
WiIh. Cenrad
Spezial=Geſchäft für Herren= u. Damenſtoffe
Darmſiadt
Schulſtr. 6
(12929)

Pon der Reiſe zurück:
Dr. mei. Hugoßsrget
Telephon 187
Ernſt=Ludwvigſtr. 10
Sprechſtunde von 35 Uhr

Praxis wieder aufgenommen
B.-R. Dr. Brdning
Ohren=, Naſen= u. Halsarzt ( eegssem

[ ][  ][ ]

Nummer 249

Mittwoch, den 8. September 1926

Seite 5

Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 8. September.
Erſte Darmſtädter Jugendſingwoche.
Mit einer öffentlichen Arbeitsprobe in der Aula des Ludwig=
Georg=Gymnaſiums iſt die erſte Darmſtädter Jugendmuſikwoche
am Sonntag zu Ende gegangen. Es iſt ja ſchon kurz berichtet
worden, daß die Oeffentlichkeit an den Abenden der letzten Woche
Gelegenheit hatte, in der Stiftſtraße vor dem Haus der Jugend
dem Geſang und den Uebungen der jugendlichen Singſchar zu
lauſchen.
Die Zentralſtelle zur Förderung der Volks=
bildung
und Jugendpflege in Heſſen in Verbindung
mit der Arbeitsgemeinſchaft der Jugendver=
bände
Darmſtadts hat das Verdienſt, daß nun auch Darmſtadt
wie viele andere Städte eine Eingwoche gehabt hat. So
verſchieden dieſe Wochen bei einem Vergleich miteinander auch
ſein mögen, ſo laſſen ſie ſich doch als Ausdruck einer neuen Sing=
bewegung
begreifen, die in Deutſchland in den letzten Jahren
entſtanden iſt. Es iſt ein Unterſchied zwiſchen der Singfreudigkeit,
die dem jungen Geſchlecht eigen iſt, das aus der Jugendbewegung
hervorging, und dem, was hier gewollt wird. Die Freude am
Singen als eines geſunden Ausdrucks des Lebensgefühls iſt der
Punkt, an dem dieſe Bewegung ihren Anſatz hat. Aber ſie geht
darüber hinaus und will dieſe Freudigkeit faſſen, will über das
rein natürlich Gegebene zu einer neuen Muſikkultur kommen, die
für eine breitere Maſſe des Volkes Bedeutung hat. So ſchließt ſie
alſo ſehr wohl techniſche Schulung, auch Theoretiſches ein, aber
nur im Hinblick auf das Ziel, nicht als Selbſtzweck. Es iſt ein
Wiſſen darum, daß das Große ſich eben doch nur dem erſchließt,
der ſich redlich darum müht.
Man ging an den Abenden, die von Günther Simoni und
in den beiden letzten Tagen gemeinſam mit Ekkehart Pfannen=
ſtiel
geleitet wurden, aus von einfachen Melodien. Es galt, in
die Melodien hineinzuhorchen und ſie als Ausdruck des Lebens
zu begreifen wie Organismen, die atmen und lebendig und
ingendwie zwingend ſind. Dann ſuchte man ſie ihrem Lebens=
geſetz
entſprechend wiederzugeben. Da und dort taten ſich be=
kannte
Melodien auf einmal in einem ganz anderen Lichte auf.
Um die Tonverhältniſſe innerhalb eines Liedes zu erfaſſen, be=
diente
man ſich der Handzeichen, die die Beziehung zum Grund=
ton
angeben. Beſonders wertvoll waren die vielen Kanons, die
die Teilnehmer lernten. Da galt es, auf einander zu hören, um
wirklich dem Ausdruck zu geben, was, da weſentlich war. Es
wurden auch mehrſtimmige Sätze geübt, bei denen die einzelnen
Stimmen ihre Selbſtändigkeit nicht zugunſten der harmoniſchen
Wirkung aufgegeben hatten. Bei der Kürze der Zeit konnten
das nur Verſuche ſein, die Zuſtimmen wurden meiſtens durch
Inſtrumente geſtellt, die auch für ſich noch übten. In der über=
perſönlichen
Art und der Selbſtändigkeit der Stimmen beſteht
eine enge Beziehung zu Bach und ſeinen Vorgängern, deren
Muſik von der neuen Bewegung eifrig gepflegt wird, und von
der aus man weiter kommen will.
Wenn am Sonntag nachmittag ſich eine ſtattliche Zahl von
Zuhörern im Gymnaſium eingefunden hatte, ſo konnte ſie einen
Einblick in die Arbeiten dieſer Woche tun. Es ſollte und konnte
kein Konzert ſein, denn gerade damit wäre die Bewegung ſich
untreu geworden. Das Hinausſtellen der Muſik ſollte erſt in zwei=
ter
Linie kommen, wichtig vor allem iſt die Muſik an ſich. Und
in den acht arbeitsreichen Tagen, die nach des Tages Arbeit eine
ſtarke Anforderung an Ausdauer und Selbſtzucht dieſer jungen
Teilnehmer ſtellten, konnten eben nur Hinweiſe auf dieſes Be=
deutungsvolle
der Muſik gegeben werden, von einem Erreichten,
das ein Aeußern gerechtfertigt hätte, konnte keine Rede ſein. So
die einer Volksweiſe nachgedacht. Zum Schluß wurde eine Probe, ſtadt Hauptbahnhof 7.42, oder 11.40 Uhr für ſolche Teilnehmer, die die
den Juſtrumenten, bei denen beſonders die Beſetzung des Baſſes / Schloßplatz. Rückfahrt 6.17 oder 7.48. Sonntagskarte Aſchaffenburg
durch die Lauten auffiel, und dann ein bunter Strauß dieſer 2 Mk. Vorherige Anmeldung in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule
herrlichen, zum Teil alten Kanons und Volkslieder. Herr Schul= erforderlich. Gäſte willkommen.
rat Haſſinger ſagte den Leitern warme Worte der Anerken= Deutſcher Sprachverein. Am 22. d. M. werden es hundert Jahre,
nung und des Dankes. Er drückte ſeine Freude darüber aus, daß daß zu Schwetzingen einer unſerer bedeutendſten Volksſchriftſteller ſtarb:
große Hoffnung für unſer ganzes Volk iſt. Er verkündete die ſeiner witzigen Erzählungen des rheiniſchen Hausfreundes jedem
frohe Botſchaft, daß jedenfalls zu Oſtern in dem neuen Jugend= der Stolz ſeiner Landsleute; ſeit ihrer Anerkennung durch den von
meiſtens der Fall iſt, Tage miteinander leben und ſo dem tiefſten eine öffentliche Feier, die außer der Gedächtnisrede eine Reihe ſeiner
näher kommen können. Er ſchloß ſeine verſtändnisvollen Aus= durch Anzeige.
führungen mit der eindringlichen Mahnung an die Jugend:
len und Wagen, iſt ein gläubiges Brückenſchlagen aus umdüſter= das Heſſiſche Miniſterium der Finanzen, Abteilung für Forſt= und
ter Gegenwart zu lichten und ſchöneren Tagen. Hilft kein Kla= getroffen hat, daß während der Sommermonate die Türe an der Gicht=
gen
und hilft kein Flehen. Trotzt und beißt die Zähne zuſam= mauer tagsüber bis zum Eintritt der Dunkelheit offen gehalten wird.
men, helft die Pfeiler ins Strombett rammen, Brückenjoch laßt
auf Joch erſtehn, daß wir über die Fluten gehn!
Polizeiwachtmeiſter Ludwig Schäfer zu Offenbach a. M. auf ſein ginnt und um ½7 Uhr endigt, beſteht aus einem erſtklaſſigen Konzert,
Nachſuchen mit Wirkung vom 1. November 1926.
Sonntag, den 12. September, und Schillers Wilhelm Tell am beträgt für Erwachſene 30 Pf., ſür Kinder 20 Pf. Abends 8 Uhr
Dienstag, den 14. September, die in völliger Neuinſzenierung heraus= findet die zweite Veranſtaltung ſtatt. Eine gutbeſetzte Kapelle wird mit

* 1. Miſchhändlerfachkurſus.
Der Milchhändlerverein Darmſtadt und Umgebung eröffnete geſtern
nachmittag im Bürgerhof in Darmſtadt einen Milchhändlerfachktrſus.
Dieſer Kurſus wird an verſchiedenen Tagen abgehalten und erſtreckt
ſich bis zum 29. Oktober. Die Vorträge werden gehalten von den Her=
ren
Profeſſor Dr. Vaubel, Dr. Maurer, Dr. Fritzmann und
Dr. Siedersleben.
Der Vorſitzende des Milchhändlervereins, Herr Stappel, erklärte
in ſeiner Begrüßungsanſprache, nachdem er die Vertreter verſchiedener
Behörden begrüßt hatte: Der Krieg hat Verhältniſſe geſchaffen, von
denen auch der Milchhandel berührt wird. Der organiſierte Milſchhandel
hat deshalb einen Kurſus eingerichtet, um ſeinen Mitgliedern die für
ihren Beruf notwendigen Kenntniſſe zu vermitteln.
Der Vorſitzende des Verbandes Südweſtdeutſcher Milchhändlervereine,
Herr Hopf, führte in längerer Rede u. a. aus, daß der Milchhandel
nicht mehr wie früher betrieben werden könne, denn auch die Wiſſen=
ſchaft
, insbeſondere die Wiſſenſchaft über die Zuſammenſetzung der Milch,
habe ſich gewandelt. Es müſſe erſtrebt werden, eine gute Milch zu
ſchaffen. Die Milch müſſe beobachtet werden vom Erzeucer bis zum
Abnehmer, und der Milchhändler dürfe die Milch nicht erſt beurteilen
können, wenn er ſie vor ſich ſehe, ſondern er müſſe dies, ausgerüſtet
mit theoretiſchen Kenntniſſen, tun. Darmſtadt ſei der erſte ſüdweſt=
deutſche
Verband, der einen Kurſus für Milchhändler eingerichtet habe.
Prof. Dr. Vaubel führte in einer Ausſprache u. a. aus, daß der
Bedarf an Milch fortwährend wechſelt (Ferien), der Milchhändler müſſe
darum lernen, die übrig kleibende Milch zu verwerten. Er müſſe ſich
die notwendigen Aparate lierfür anſchaffen und ein kleiner Fabrikant
werden. Der Milchhändler müſſe Kenntniſſe haben über die Zuſam=
menſetzung
der Milch, um ſich vor Schäden und Beſtrafung zu bewahren.
Der Redner gab dann das Programm ſeiner Vorträge bekaunt und
ſtreifte auch die Frage der Konzeſſionserteilung. Seit geraumer Zeit
liege ein entſprechender Entwurf der Reichsregierung vor, und es gelte,
zu gegebener Zeit die Wüinſche und Forderungen der Milchhändler gel=
tend
zu machen.
Dr. Fritzmann=Frankfurt (Verbandschemiker) ſprach über Fra=
gen
aus der Praxis. Er erklärte hierzu, im Laufe der letzten 30 Jahre
hätte die Verſorgung der Städte mit Friſchmilch immer größere Bedeu=
tung
angenommen, und immer größere Gebiete der Milcherzeugung
ſuche man zu erſchließen; auch würden die Anforderungen an die Güte
der Milch immer größer. Seit den 90er Jahren werde viel künſtlich
gekühlte Milch in die Städte gebracht. Als Robert Koch ſeine bahn=
brechenden
Entdeckungen über die Milchbakterien machte, wurde die
entgegengeſetzte Methode eingeführt, man erhitzte die Miſch (Soxleth).
Das Verfahren habe ſich aber nicht bewährt. Die Molkereien ſuchten
durch Paſteuriſierung die Milch haltbar zu machen, nicht aus dem Be=
ſtreben
, ſie keimfrei zu halten. Die Hausfrauen ſtänden der paſteuri=
ſierten
Milch mit Abneigung gegenüber, namentlich, weil ihr der Rahm
fehle. Als der Krieg kam, erhielten die Städte nur noch paſteuriſierte
Milch, die oftmals noch ſchlechter als ihr Ruf war. Die Molkereien
ſuchen mit der paſteuriſierten Milch die Oberhand zu behalten gegen=
über
dem Abſatz anderer Milch. Alles, was Neues auf dieſem Gebiete
gefunden werde, ſollten die Milchhändler erproben und einzuführen
ſuchen.
Rechtsanwalt Dr. Maurer erörterte dann vornehmlich Fragen
der Geſetzeskunde und Steuerfragen, wie ſie für den Milchhändler
hauptſächlich in Betracht tommen. Er legte des näheren dar, wie er
dieſe Fragen in dem Kurſus behandeln werde.
Die Begriffe Voll= und Minderkaufleute wurden von Handelslehrer
Dr. Siedersleben beſprochen, auch Fragen der Buchführung und
der Steuern.
Herr Dr. Kautz vom Landesunterſuchungsamt für Miſch wies
nachdrücklich auf die Notwendigkeit für den Milchhändler hin, ſich Kennt=
niſſe
über die Zuſammenſetzung und die Beſchaffenheit der Milch zu
erwerben. Der Redner wandte ſich u. a. gegen jedes Erwärmen der
Milch; es ſei zu erſtreben, daß Friſchmilch in großen Mengen den
Städten geliefert werden künne, doch ſei es noch ein Ideal, das zurzeit
nicht zu erreichen ſei.
Nachdem noch der Vertreter der Frankfurter Milchhändler für die
Einladung gedankt hatte, ſprach Herr Hopf das Schlußwort.
Die Verſammlung war ſehr zahlreich beſucht und die Anweſenden
begleiteten die Ausführungen der Redner mit lebhaften Beifallskund=
gebungen
.

D Derilin den Sern he e egenſhe enlſte e
Mitglieder der Vereinigung ſind zu dem Lichtbildervortrag eingeladen,
den Studienrat Dr. Malzan morgen, Mittwoch nachmittag, auf Ein=
ladung
der Schutzpolizei mit dem Thema: Ein Rundgang durch
Pompeii halten wird (um 4 Uhr 30 pünktlich im Großen Hörſaal
des Elektrotechniſchen Inſtituts, Hochſchulſtr. 2, Uhrbau). Unter der
ſachkundigen Führung des Redners wird den Beſuchern ein wertvolles
antikes Kulturbild entrollt werden. Der beſondere Reiz des Gegen=
ſtandes
hat trotz der Vorträge, die im letzten Winter über das zauber=
volle
Trümmerfeld der berühmten Stätte gehalten wurden, Anſpruch
auf neue Beachtung. Die dauernd vervollkommneten Ausgrabungs=
methoden
haben den gewaltigen Reſten dieſer reichen, blühenden Stadt
neues Leben eingehaucht. Die Fortſchritte der Ausgrabungen vertiefen
und erweitern den Einblick in die große antike Seeſtadt, den hebeuten=
den
Mittelpunkt religiöſen, wirtſchaftlichen und politiſchen Lebens im
italieniſchen Süden, den beliebten heutigen Wallfahrtsort. Die hohe
Kultur dieſer einzigartigen Stadt werden zahlreiche erwählte Lichtbilder
veranſchaulichen. Der Redner wird aus eigener Anſchauung der Dert=
lichkeiten
ſprechen. Wir empfehlen warm den Beſuch der Veranſtaltung.
Kunſtſalon Hergt. Man ſchreibt uns: In reichem Blumenſchmuck
bieten ſie
hlreichen Be=

nicht beirrt, haben es Herr und Frau Hergt verſtanden, ihrem Unter=
nehmen
den Platz zu verſchaffen, den es heute im Darmſtädter Kunſt=
leben
einnimmt. Dieſe unermüdliche Tätigkeit fand ihre Anerkennung
in den zahlreichen Glückwünſchen, Blumen= und ſonſtigen Spenden, die
Herrn und Frau Hergt an ihrem Ehrentage in reichlichem Maße zuteil
wurden. Selbſt Bienchen Bimmbernell fehlte nicht und ſandte folgende
treffenden Zeilen: E. värdel Johrhunnert mit frohe Miene, indiräckt
ſo der Kunſt zu diene, däß 18, waaß Gott kaa Klaanigkeit, in dere kotz=
erbärmliche
Zeit. Awwer loß dich nor net beärrn, ſchließlich, es muß
fo mol beſſer wäurn. Wann de die fuffzig voll haſt, heer, biſte viel=
leicht
leugſt Millioneer! Hoffentlich ſind dieſe Worte ein Anſporn,
noch recht viele Jahre weiter zu arbeiten, unter Beibehaltung der bis=
herigen
Geſchäftsarundſätze. Den Auftakt hierzu bildet die gegenwärtig
in den Schaufenſtern arrangierte Sonderausſtellung, die bisher noch
nicht gezeigte Werke namhafter Künſtler bringt und noch bis Ende der
Woche bleibt.

Volkshochſchule. Wir weiſen nochmals auf die am Sonntag, den
waren es zwangloſe Uebungsſtunden, die vorüberzogen wie 12. September, ſtattfindende kunſtgeſchichtliche Führung in
Aſchaffenburg unter Leitung von Frl. M. Frölich hin. Vor=
andere
. Ein noch unbekannter Kanon wurde eingeübt, der Melo= mittags Wanderung nach Schönbuſch (34 Stunde). Abfahrt in Darm=
des
in der Woche Gelernten gegeben: ein paar alte Tänze auf Wanderung nicht mitmachen können. Beginn der Führung um 1 Uhr
in dieſem Werk der Singwochen die Gegenſätze innerhalb der Johann Peter Hebel, geb. 1760 zu Baſel, ſeit 1819 Prälat der
Jugend eiumal ſchweigen können und daß dieſe Bewegung eine ebangeliſchen Kirche Badens. Vom deutſchen Leſebuche her ſind manche
bekannt. Seine Gedichte in allemanniſcher Mundart ſind nicht bloß
heim auf der Herchenhainer Höhe eine Führermuſikwoche für das ihnen entzückten Goethe ſchätzt man ſie überall. Darum veranſtaltet am
ganze Heſſenland ſtattſinden wird, in der die Menſchen, wie das Todestage der hieſige Sprachverein mit dem Badener Verein
Sinne dieſes neuen und doch irgendwie alten Singens noch ſchönſten Lieder, Gedichte und Erzählungen bieten wird. Näheres
Offenhaltung des Parktores im Zuge des Alfred=Meſſel=Wegs.
Jammert nicht, daß die Zeit ſo hart, Zeit iſt eiſernes Wol= In der letzten Stadtverordneten=Verſammlung wurde mitgeteilt, daß
Kameralverwaltung, nunmehr die jederzeit widerrufliche Anordnung
Kinderfeſt und Groß=Brillant=Feuerwerk mit Kriegs= Bombarde=
ments
auf dem Sportplatz=Reſtaurant am Böllenfalltor. Sonntag,
den 12. September, finden auf dem Sportplatz=Reſtaurant zwei große
Aus dem Staatsdienſt entlaſſen wurde: am 29. Auguſt der Veranſtaltungen ſtatt. Die Nachmittagsveranſtaltung, die um 4 Uhr be=
einem
großen Kinderfeſt, Letzteres umfaßt einen gut organiſierten
Heſſiſches Landesthegter. Der Vorverkauf für die beiden erſten Kinderfeſtzug, eine Kinderpolonäſe, ſowie Volksbeluſtigungen aller Art.
Vorſtellungen der neuen Spielzeit, Mozarts Don Giovanni am Einzelheiten hierzu ſollen nicht verraten werden. Der Eintrittspreis
kommen, beginnt morgen, Donnerstag, in der Zeit von 101 Uhr an einem erſtklaſſigen Programm aufwarten. Bei einbrechender Dunkel=
heit
findet ein Groß=Brillantfeuerwerk mit Kriegs=Bombardements, aus=
geführt
von der Darmſtädter Kunſtfeuerwerkerei Wallenſtein, Darmſtadt,
ſtatt. Genannte Firma hat es verſtanden, durch derartige Veranſtaltun=
gen
ſich einen beachtenswerten Namen zu ſchaffen, und dürfte das am
12. ds. Mts. ſtattfindende Groß=Brillantfeuerwerk wiederum ſeine ge=
wohnte
Anziehungskraft nicht verfehlen. Auch hier ſind die Preiſe ſo ge=
halten
, daß es jedem möglich iſt, dieſe Veranſtaltung zu beſuchen. An
die in Darmſtadt leider bei derartigen Veranſtaltungen anzutreffenden
Zaungäſte, ergeht die Bitte, tragt diesmal euer Scherflein bei, bedenkt,
daß derartige Veranſtalwngen große Unkoſten und Mühe vorausſchicken.
Der Kirchveg, ſowie alle Waldwege ſind bei einbrechender Dunkelheit
geſperrt. (Siehe heutige Anzeige.)
Rieſenzirkus Gleich in Darmſtadt. Einer der größten europäiſchen
Zirkuſſe der 4 Maſten, 3 Manegen, 1 Rennbahn, Rieſenzirkus Gleich,
komt demnächſt nach Darmſtadt. Um ſich nur einigermaßen eine Vor=
ſtellung
von dieſem koloſſalen Unternehmen zu machen, ſei folgendes
bekannt gegeben: 3 Sonderzüge ſind nötig, um das ungeheuere Material
von einer Stadt nach der anderen zu befördern und in ca. 120 Trans=
portwagen
iſt das tote und lebende Material verſtaut, außer den Tier=
transportwagen
, in welchen die zahmen Tiere transportiert werden.
Am Güterbahnhof angekommen, tritt die eigene Zirkus=Spedition mit
6 Raupenſchlepper, 3 Lokomobilen, indiſchen Arbeits=Elefanten und den
ſchweren Arbeitspferden in Aktion, um dies alles nach dem Aufſtellungs=
platz
zu ſchaffen. In 3 Manegen, 1 Nennbahn und in der Luft gleichzeitig be=
kommt
man in einer Vorſtellung ca 189Attraktionsnummern zu ſehen;
darunter in der großen Nennbahn die Pferde= und Wagenrenuen; alfo
ſoviel, wie in dier mittleren Zirkuſſen zuſammen, denn ſelbſt 3 Manegen
ſind nicht genügend, um dieſen Maſſenaufführungen Platz zu gewähren.
mit ca. 600 Tieven allex Zonen iſt eine Sehensnlirdigkeit für ſich. Eine am Samstag, den 11. Scytember, nachmittags 4 Uhr auf dem Obar=
Zierde des Rieſenzirkus Gleich iſt der ca, 150 Pferde edelſter Abſtammun=
gen
umfaſſende Marſtall, darunter der berühmte 24=Zug des Freiherrlich und Heidenreiclſtuaße, düinktlich um 3 Uhr.
von Lange’ſchen Geſtüt, Burg Zierverich. Täglich in der Zeit von 10
bis 12 Uhr vormittags, 46 Uhr nachmittags und 78 Uhr abends iſt
vor dem Rieſenzirkus großes Freikonzert einer der Zirkuskapellen. An. Heute abend 8 Uſn Guuppenahend in
Angeſtellten führt der Rieſenzirkus Gleich ca. 1000 Perſonen mit ſich.
Aus allen dieſen Angaben iſt bereits erſichtlich, daß ein drrartiges

Die Verhandlungen des
Landesabſtimmungsausſchuſſes
Der Landesabſtimmungsausſchuß tagte geſtern nach längerer Pauſe,
die durch das Einholen von Sachverſtändigengutachten bedingt war,
wieder einmal. In der 4 Stunden dauernden Sitzung wurden die Pro=
tokolle
der letzten Sitzungen verlefen und mit unbedeutenden Aende=
rungen
genehmigt. Dann kam der intereſſantere Teil der Verhand=
lungen
, die Verleſung der eingelaufenen 5 Sachverſtändigengutachten.
1. Das Gutachten von Miniſterialdirektor Dr. Schwarz als Ver=
treter
des heſſiſchen Juſtizminiſters deckt ſich im weſentlichen mit
ſeinen ſchon früher im Ausſchuß abgegebenen Erläuterungen, die un=
ſeren
Leſern bekanut ſind. Es ergeht ſich in rein formaliſtiſchen Be=
trachtungen
, ohne auf den Kernpunkt, d. h. den Sinn des Volksbegeh=
rens
, einzugehen. Es läßt die Frage unberührt, daß das Wefentliche,
der unzweideutige Wille des Volkes, den Volksentſcheid herbeizuführen,
gegeben iſt, ſelbſt wenn man mit einer noch ſo formaliſtiſchen Auslegung
der Geſetzesparagraphen an die Prüfung des Geſamtergebniſſes
herangeht.
2. Miniſterialrat Dr. Kaiſenberg, an den ebenſo wie an alle übri=
gen
Sachverſtändigen offenbar, das Gutachten von Miniſterialdirektor
Dr. Schwarz gegangen war, kommt zu einem ähnlichen Ergebnis wie
dieſer. Er ſetzt ſich dadurch mit Dr. Schwarz in ſchärfſten Widerſpruch
zu den drei übrigen Sachverſtändigen.
3. Prof. Dr. Hans Gmelin=Gießen führt u. a. aus: Der heſſiſche
Geſetzgeber hat mit voller Abſicht gegenüber den reichsgeſetzlichen Be=
ſtimmungen
Erleichterungen gewährt. Es war ſeine Abſicht, die Ver=
anſtaltung
des Volksbegehrens zu erleichtern. Dem demokratiſchen
Grundzug der Verfaſſung und namentlich des heſſiſchen Geſetzes kann
nur Genüge getan werden durch eine weitherzige, die Durchführung
des Volksbegehrens fördernde und nicht hemmende Auslegung. Das
Gutachten zieht dann zum Vergleich das Verfahren in der Schweiz heran,
das ausgezeichnet iſt durch eine auffallend großzügige Behandlungs=
weiſe
. Die 4 Wochen Prüfungszeit, die das heſſiſche Geſetz vorſchreibt,
ſtellen einen rechtlichen Schwebezuſtand dar, in dem bloße Aeußerlich=
keiten
und Unrichtigkeiten richtiggeſtellt werden durften. Nach Abän=
derung
dieſer ſind die Unterſchriften gültig. Die Beſeitigung ſämtlicher
Mängel konnte in dieſem Schwebezuſtand erfolgen. Die Handlungs=
weiſe
des Landesabſtimmungsleiters und ſeine Auffaſſung des Begriffs
Mängel waren durchaus korrekt.
4. Prof. Dr. Friedr. Gieße=Frankfurt a. M.: Es iſt der Sinn des Ge=
ſetzes
, daß ein für die Veranſtalter des Volksbegehrens günſtiges Ergebnis
erzielt wird. Ich kann mich in keiner Beziehung dem Gutachten von Mi=
niſterialdirektor
Dr. Schwarz anſchließen, muß dagegen der Rechtsanſicht
des Landesabſtimmungsleiters beitreten und die von ihm getroffenen
Maßnahmen als rechtmäßig anerkennen. Es darf nicht vergeſſen
werden, daß die Form nicht Selbſtzweck iſt. Die einwandfreie Feſtſtel=
lung
des Willens der Volksgenoſſen iſt das Weſeutliche. Es iſt not=
wendig
, keine unnötigen Schwierigkeiten in den Weg zu legen, ſondern
ſie im Nahmen der geſetzlichen Möglichkeit poſitiv zu fördern. Es iſt
eine politiſche und juriſtiſche Forderung, daß die Rechtsvorſchriften zu=
gunſten
der begehrenden Volksgenoſſen und im Sinne des Zuſtande=
kommens
des Volksbegehrens ausgelegt werden. Es dürfen keine for=
maliſtiſchen
Hemmungen platzgreifen.
5. Prof. Anſchüitz=Heidelberg: Die Auffaſſung des Landesabſtim=
mungsleiters
betr. die Mängel iſt richtig. Was ſoll es überhaupt für
einen Sinn haben, die Mängel abzuſtellen, wenn dieſe Abſtellung kei=
nen
Einfluß auf das günſtige Ergebnis der Abſtimmung haben ſoll?
Es entſpricht dem demokratiſchen Geiſt der neuen Verfaſſung durchaus,
wenn man die auf Volksbegehren und Volksentſcheid bezüglichen Vor=
ſchriften
ſo auslegt, daß die Handhabe nicht erſchwert, ſondern innerhalb
vernünftiger Grenzen erleichtert wivd. Die Vorſchriften ſollen im
Zweifelsfall nicht zuungunſten, ſondern zugunſten des Volksentſcheids
plädiert werden. Die friſtgemäße Beſeitigung der Mängel macht die
Stimmen gültig.
Der Ausſchuß wünſcht in ſeiner Mehrheit eine Verbielfältigung der
Gutachten. Ueber die Art wird man ſich nicht ſchlüſſig.
Nächſte Sitzung Mittwoch, vormittags 10 Uhr.

Hohmann’s neues Telephonverzeichnis iſt ſoeben im 39. Jahrgang
erſchienen. Neben der bekannten Zuverläſſigkeit und guten Ueberſicht
dürfte auch der mitaufgedruckte Theaterplan willkommen ſein.
Störungen der Ruhe und Ordnung durch Muſizieren. Anhaltendes
Muſizieren, insbeſondere Klavierſpielen, Singen, Spielenlaſſen von
mechaniſchen Muſikapparaten (Grammophonen und dal.) im Freien oder
bei offenen Fenſtern bildet meiſtens eine erhebliche Beläſtigung der Nach=
barſchaft
und erfüllt häufig den Tatbeſtand des § 360, Ziffer 11 R. St.
G. B. (ungebührliche Erregung ruheſtörenden Lärms oder Verübung
groben Unfugs). Die Polizeibeamten ſind angewieſen, hiergegen un=
nachſichtlich
einzuſchreiten.
* Bezirksſchöffengericht. 1. Wegen Verführung eines unbeſcholtenen
Mädchens unter 16 Jahren zum Beiſchlaf ſteht M. E. von hier vor Ge=
richt
. Er beſtreitet die Anklage, die er auf einen Racheakt zurückführt.
Die Oeffentlichkeit wird wegen Gefährdung der Sittlichkeit ausgeſchloſſen.
Das Urteil lautet freiſprechend. Ein Verdacht beſtehe
zweifellos, aber die Sache ſei nicht gewigend durch die einzige unbeeidigte
Zeugin erwieſen. 2. Der Kaufmann W. in O. iſt angeklagt, einen
hieſigen Kaufmann durch ein am 21. Dezember 1925 abgeſandtes namen=
loſes
Schreiben (Karte), das mit Schreibmaſchine hergeſtellt war und
den Vorwurf enthielt, der Kaufmann habe an Syphilis im Krankenhaus
in H. gelegen, beleidigt zu haben. Der Angeklagte beſtreitet, die Karte
geſchrieben zu haben, er habe lediglich gegenüber 2 Perſonen, die ihn
fragten, eine bezügliche Auskunft gerücktweiſe gegeben. Die an den
zukünftigen Schwiegervater gerichtete Karte warnte vor Eheſchließung
mit Rückſicht auf dieſe Tatſache und war unterzeichnet: Einer, der es
gut mit ihnen meint‟. Der Beleidigte betont als Zeuge, daß er niemals
an dieſer Krankheit gelitten habe. Als Sachverſtändiger wird Kriminal=
oberwachtmeiſter
Riesling vernommen. Auch die Identifikation mit der
Schreibmaſchine hergeſtellter Schriften hat die Wiſſenſchaft ermöglicht.
Der Sachverſtändige erläutert die bezügliche Methode und die Art der
Prüfungen. Die Vergleichsſchriften wurden von einer beſtimmten
Schreibmaſchine erhoben, photographiert und vergrößert. Die Indivi=
dualität
einer Schreibmaſchine zeigt ſich durch Fabrikationsfehler und
Beſchädigungen. Der Sachverſtändige kommt zum Schluſſe, daß die
inkriminierte Karte und die Vergleichsſchriften auf der nämlichen
Maſchine (einer alten Continental) hergeſtellt worden ſind. Die Karte
macht den Eindruck, daß ſie von einem nicht ausgebildeten Maſchinen=
ſchreiber
geſchrieben iſt. Der Staatsanwalt führt aus, das Beweis=
material
ſei erdrückend, nur der Angeklagte W. könne, weil mit allen
Einzelheiten vertraut, die Karte an den künftigen Schwiegervater ge=
ſchrieben
haben. Das ganze Material, das W. erhalten und ſchon ge=
habt
habe, habe er verwertet. Die Behauptung ſei wider beſſeres Wiſſen
aufgeſtellt. Die Anklage ſei im öffentlichen Intereſſe erhoben, um gegen
das Treiben anonymer Schreiber, das überhand nehme, einzuſchreiten.
Es wird eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten beantragt. Der An=
geklagte
bittet im Schlußwort um Freiſprechung. Das Urteil er=
kennt
auf 300 Mark Geldſtrafe. Die Karte ſei mit der in
Frage ſtehenden Schreibmaſchine geſchrieben, nur der Angeklagte könne
als Urheber in Betracht kommen. Der Angeklagte erklärt, er werde Be=
rufung
einlegen. 3. Wegen Betrugs ſteht der Bankbeamte Otto
Ebert von Frankfurt a. M., der in Unterſuchungshaft ſitzt vor
Gericht. Die Anklage legt ihm zur Laſt, daß gegenüber einem Ober=
kellner
in einem Hotel am Bahnhof und einer als Stütze hier tätigen
Dame Zahlungsfähigkeit und Zahlungswilligkeit vorgetäuſcht und beide
um größere Beträge geſchädigt habe. Ebert verduftete dann, ließ von
Heidelberg von ſich hören und wollte wieder ein Zimmer reſerviert
haben. Der als Zeuge gehörte Oberkellner bezeichnet E. als raffinierten
Schwindler. Auch der Staatsanwalt vertritt die Anſchauung, An=
geklagter
habe in keiner Notlage gelebt, er lebe vom Schwindel, gegen
ſolche Elenente mliſſe mit ſtrengen Strafen vorgegangen werden. Wegen
Betrugs im Rückfall wird Zuchthausſtrafe beantragt und unter Ein=
beziehung
anderer erkannter Strafen eine ſolche von 2 Jahren in An=
trag
gebracht. Das Urteil erkennt auf eine Geſamtgefäng=
nisſtrafe
von 1 Jahr 6 Monaten. Mildernde Umſtände wur=
den
zugebilligt, weil der Angeklagte ſich freiwillig geſtellt hat.

Aus den Parteien.

Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
Deshalb finden dieſelben in der Rennbahn ſtatt. Der große Tierpar monatliche Zuſammenkunft der Frauen der Deutſchen Volisdartei findet
waldhaus ſtatt. Für Fußgänger Traffpunkt Ecke Roßdörfer=
Jugendaruppe der Deutſchen Volkspartei.
e

Tageskalender für Mittwwoch, den 8. Sextmber 1926.
rieſiges Unternehmen noch nie in unſeren Mauern weilte. Ueberall. wo Landestheater,
der Rieſenzirkus Gleich gaſtierte, erzielte derſelbe ausverkaufte Vor= film Das ſchwarze

ſtellungen und war auch ſtets das Tagesgeſpräch durch ſeine aufſehen=
erregende
Aufmachung und Darbietungen. Alles Nähere ergibt ſich aus
der Anzeige in der heutigen Nummer.

Was Frauen träumen.
Rheingold; Konzert u. Tanz.
Kinovorſtellungen: Union=

[ ][  ][ ]

Seite 6

Aus Heſſen.
Starkenburg.
Ck. Wixhauſen, 7. Sept. Beſichtigung des Schwimm=
badplanes
. Am Sonntag morgen beſichtigte der Gemeinderat an
Ort und Stelle den Plan des künftigen Schwimmbades. An Hand der
geometriſchen Zeichnungen, die bereits fertig geſtellt ſind, erklärte der Herr
Bürgermeiſter die Größen=, Platz= und Wegeverhältniſſe. Das Schwimm=
becken
wird 100 Meter lang und 25 Meter breit werden und kommt
kurz vor das Wehr der Ottilienmühle auf die ſogenannte Ammenwieſe‟
zu liegen. Den damit verbundenen Einrichtungen, wie Gelegenheit für
Sonnenbäder, eine Brücke und dergleichen mehr, werden natürlich auch
Rechnung getragen. Mit dieſen Plänen erklärte ſich der Gemeinderat
einverſtanden, ſo daß alſo nichts mehr der Errichtung im Wege ſteht.
Es bedarf nur noch formeller Erledigungen mit dem Staate und ſon=
ſtiger
Arbeiten, um in abſehbarer Zeit mit den Ausgrabungen beginnen
zu können. Hier werden wohl die hieſigen Erwerbsloſen reiche Betä=
tigung
finden können.
H. Eberſtadt, 6. Sept. Arbeitsjubiläum. Nachdem erſt
vor kurzem der Schloſſer Knodt auf eine 25jährige Tätigkeit im Eiſen=
werk
Eberſtadt Adolf Rieſterer) zurückblicken konnte, war es dem
Monteur, Oskar Pöhlmann am 5. September vergönnt, ſein
25jähriges Arbeitsjubiläum in dem genannten Werke zu feiern. Dem
allgemein beliebten Jubilar hat es an Ehrungen ſeitens der Firma
und ſeiner Mitarbeiter nicht gefehlt. Die beiden Jubiläen beſtätigen
das hier zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer beſtehende gute Ein=
vernehmen
. Am Donnerstag, den 9. September, findet auf dem
Rathauſe eine Gemeinderatsſitzung ſtatt, die ſich u. a. mit der Beſchluß=
faſſung
über die gegen die Ortsſatzung, die Anſtellung eines beſoldeten
Bürgermeiſters in der Gemeinde Eberſtadt betreffend, erhobenen Ein=
wendungen
befaſſen wird.
H. Eberſtadt, 6. Sept. Der Stenographenverein Gabelsberger
feierte am vergangenen Samstag im Saale des Gaſthauſes Zur Eiſen=
bahn
GGruß) ſein 21. Stiftungsfeſt. Die Feier wurde durch den
Marſch In Treue feſt von Theike und die Ouvertire: Berlin, wie
es weint und lacht von Konradi eröffnet. Fräulein Kätha Hill ſprach
mit feinem Pathos den Prolog, der ſehr beifällig aufgenommen wurde.
Hierauf folgte die Begrüßungsanſprache durch den Vorſitzenden des
Vereins, Peter Heißt, der die Bedeutung der Kurzſchrift für unſer
kultuvelles Leben und die Entwicklung und Aufgaben des Vereins her=
vorhob
. Auf die neue Einheitskurzſchrift und die ihre Einführung be=
gleitenden
Kämpfe eingehend, ſtellte er feſt, daß alle Angriffe auf die
neue Schrift kläglich zuſammengebrochen ſind und es den Gegnern nicht
gelungen ſei, den Weg zu ſperren, den die natürl e Entwicklung auf
ſtenographiſchem Gebiete gegangen iſt und gehen m. e. Die Einheits=
kurzſchrift
habe den Sieg davongetragen und mit ihr könne man min=
deſtens
die gleichen Erfolge erzielen, wie mit den alten Syſtemen. Wenn
ſie auch noch kein vollendetes Werk ſei, ſo werde ſie ihr ganzer Werde=
gang
und die künftige Entwicklung zu einem ſolchen Werke machen.
Gabelsberger bleibe für die Einheitshurzſchriftler doch der Mann, der
mit ſeiner deutſchen Redezeichenkunſt uns ein Werk hinterlaſſen habe,
das ihn als einen der Großen unſerer Nation in alle Ewigkeit mit
Ruhm bedecke. Ohne Gabelsberger hätten wir heute keine Einheits=
kurzſchrift
. In ihr ſeien auch die Urmerkmale ſeines Werkes zu einem
großen Teil erhalten geblieben. Redner ſchloß ſeine Anſprache mit
einem dreifachen Hoch auf den Altmeiſter Gabelsberger. Es folgten
zwei Chöre des Geſangvereins Männerquartett Harmonie Junges
Gmin von Clarus und Die Nacht von Schubert, die ebenſo wie die
im zweiten Programmteil vorgetragenen Chöre Rätſellied, von
v. Othegraven und Abendſtändchen von Schiebold unter Leitung ſeines
Dirigerten, Lehver Knöß, ihren verdienten Beifall fanden. Die tur=
neriſchen
Darbietungen der Turngeſellſchaft e. V. trugen auch ſehr zum
Gelingen des Feſtes bei. Alle Uebungen wurden exakt ausgeführt, die
beſonders gut gelungenen gymnaſtiſchen Uebungen der Turnerinnen
mußten auf das ſtürmiſche Verlangen des Publikums hin wiederholt
werden. Als überragender Violinkünſtlev zeigte ſich Herr Heinrich
Smith, der die reizende Ballettſzene von Beriot mit ſtaunenswertem
Geſchick zum Vortrag brachte und das Publikum von Anfang bis zu
Ende in Spannung hielt. Auch er mußte ſich nach einem nicht enden=
wollenden
Beifall zu einer dankbar aufgenommenen Zugabe bequemen.
Zum Schluß des Programms ging die einaktige Poſſe von Engler:
Das Dreimonatskind über die Bretter, die wahre Lachſalven erntete.
Das Stück wurde ſehr flott geſpielt und alle Mitwirkenden fanden ſich
in ihren Rollen leicht zurecht. Der Muſikverein Edelweiß, dem die
Ausführung des muſikaliſchen Rahmens oblag, gab wie immer
ſein Beſtes und ſpielte auch bei dem ſich anſchließenden Tanz auf, dem
die Beſucher in gemütlicher Geſellſchaft bis zum Anbruche des neuen
Morgens huldigten.
* Roßdorf, 7. Sept. Am nächſten Donnerstag, den 9. bs. Mts.,
nachmittags von 3 bis 4 Uhr, findet Säuglingsberatungs=
ſtunde
durch die Kreisfürſorgeſchweſter in der Klein=Kinderſchule ſtatt;
Herr Dr. med. Baumann wird zugegen ſein.
* Ober=Ramſtadt, 7. Sept. Bei ſehr ſchönem (oftmals ein wenig
zu heißem) Wetter nahm die hieſige Kirchweihe in allen Teilen einen
guten Verlauf. Am Sonntag nachmittag kamen Hunderte auswärtiger
Gäſte hierher, um die in der Umgegend beſtbekamnte Ober=amſtädter
Kerb mitzumachen. Auf dem Marktplatz und ſeiner näheren Um=
gebung
herrſchte daher auch bald reges Leben. Karuſſell, Schieß=
Theater=, Spielwaren=, Zuckerbuden und Eisverkäufer hatten hier Auf=
ſtellung
genommen, und hatte daher die Jugend reichlich Gelegenheit,
ihr Kerbgeld an den Mann zu bringen. Aber auch die Wirtſchaften
und Tanzſäle waren alle ſehr gut beſucht, teilweiſe ſogar überfüllt, und
auch viele Alte ließen es ſich nicht nehmen, noch einmal nach Herzensluſt
das Tanzbein zu ſchwingen. Bei den vielſeitigen Veranſtaltungen der
Jetztzeit nahm es eigentlich Wunder, daß ſich das Geſchäft ſo gut ent=
wickelte
. Ein Autounglück ereignete ſich geſtern abend gegen 11 Uhr
auf der Nieder=Ramſtädter Straße an der Linde. Dort wollte noch
innerhalb. der 15 Km.=Zone an der Kurve nach Nieder=Ramſtadt zu
ein Darmſtädter Perſonenwagen angeblich einen anderen überholen und
fuhr dabei dieſen an. Die Teilnehmer kamen, abgeſehen von einigen
leichten Hautverletzungen, mit dem Schrecken davon. Der eine Wagen
wurde ſchwer, der andere leicht beſchädigt.
* Groß=Bieberau, 6. Sept. Der 74 Jahre alte Mühlenarbeiter
Hufer aus Nieder=Beerbach hatte ſich am letzten Sonntag, morgens
gegen 8 Uhr, am Ortsausgang gegen Lichtenberg in der Nähe der
Schuchmannsmühle an den Hang der Straße gelegt. Scheinbar im
Schlaf iſt er hinabgekollert und in den Fiſchbach gefallen. Bald herbei=
gekommene
Helfer zogen ihn heraus, aber alle Wiederbelebungsver=
ſuche
waren vergeblich. Der Arzt mußte den Tod feſtſtellen.
* Groß=Umſtadt, 7. Sept. Gemeinderatsſitzung. In einer
früheren Sitzung wurde beſchloſſen, unſere Stadt mit Kanaliſationsan=
lagen
zu verfehen. Der Regierungsbaurat erſchien heute und berichtete
über die Anlage. Der Gemeinderat iſt mit den Ausführungen einver=
ſtanden
. Als Notſtandsarbeiten ſollen noch beantragt werden: 1. Die
Erweiterung des Rohrnetzes der ſtädtiſchen Waſſerleitung vom Hochbe=
hälter
(Reſervoir) bis zur Kuhhohle und 2. die Verlängerung des Rohr=
netzes
bis ebendahin. Gs wurden von ſeiten der Stadt mehrere Bau=
darlehen
gewährt. Heute wird die Bürgermeiſterei beauftragt, die Bau=
darlehensſicherungsurkunden
zu unterzeichnen und weiterzuleiten. Die
Verträge mit den Handwerkern, welche das Zollbeamtenwohnhaus er=
bauen
, werden genehmigt und der Bürgermeiſter beauftragt, dieſelben
abzuſchließen. Die Rohbauarbeiten wie Maurer=, Zimmer=, Stein=
hauer
= ſowie die Klempnerarbeiten füir das neu zu erbauende Doppel=
wohnhaus
an der Höchſter Straße werden vergeben. Die Vergebung
der Dachdeckerarbeit mit Ziegellieferung ſowie der Grobſchloſſerarbeiten
wird vorläufig zurückgeſtellt. Dem Vorſchlag des Finanzminiſteriums,

Mitta . dcn 8. September 1926

betueffend Feſtſetzung der jährlichen Friedensmiete für das hieſige Amts=
gerichtsgebaude
ſtimmt der Gemeinderat zu. Für den Herbſt ſollen, weit und breit rühmlichſt bekannte Schützenverein Diana bei Gaſtw
von 5 Mark pro Tag. Die Stellen ſollen ausgeſchrieben werden. nah und fern waren die Schützen zu Fuß, per Fahrrad und Laſtauto h
Der Faſel Paul ſoll abgeſchafft werden. Unſer Rathaus, ein Pracht=
bau
vom Jahre 1604, iſt in ſeinen Fundamenten erſchüttert und dringend zu verſäumen. Ein beſonderes Gepräge erhielt das Schießen durch
Betonpfählen uſw. nach dem Voranſchlag und Plan der Firma Dykerhoff
u. Widmann ſoll bis zur völligen Klärung wegen der hohen Unkoſten gen, und die weniger glücklichen Schützen tröſteten ſich ſicher mit de
(25 000 bis 30 000 Mark) vorläufig zurückgeſtellt werden. Da die Nord=
ſeite
des Rathauſes beſonders dumpf und feucht iſt, ſo wird die Bürger=
kaufen
.
* Sandbach, 7. Sept. Zuſammenbruch einer Scheuer. Am
letzten Freitag nachmittag brach plötzlich die Scheuer des Heinrich Barth verteilung zeitigte folgendes Ergebnis: Aufgelegt: 1. Preis u
zuſammen. Der eine Giebel hing ſeit einiger Zeit ſtark über. Das im
Stall befindliche Vieh konnte unverletzt geborgen werden. Es iſt als
großes Glück zu bezeichnen, daß niemand verletzt wurde, zumal beſonders
gern die Kinder in unmittelbarer Nähe der Scheuer ſpielten. Schul=
haus
=Einweihung. Der Schulhaus=Neubau iſt nunmehr ſoweit
vorangeſchritten, daß die feierliche Einweihung in etwa 1 Monat er=
folgen
kann.
* Vielbrunn, 7. Sept. Kraftpoſt MainMümling. Ab
geſtern verkehren die Poſtkraftwagen Mittwochs, Freitags ſowie an
Sonn= und Feiertagen vormittags ab Vielbrunn 8,15 Uhr, an Milten=
berg
9,16 Uhr, ab Miltenberg 9,25 Uhr, an Vielbrunn 10,24 Uhr, ab
Vielbwunn 10,41 Uhr, an Michelſtadt 11,10 Uhr, ab Michelſtadt nachmit= Ringen Georg Gärtner, Hebſtahl; 6. Preis mit 45 Ringen Wilhel
tags 3,20 Uhr, an Vielbrunn 4,07 Uhr, ab Vielbrunn 5,02 Uhr, an Milter=
berg
6.05 Uhr, ab Miltenberg 6,18 Uhr, an Vielbrunn 7.19 Uhr. Teil=
ſtrecke
VielbrunnKönig täglich vormittags ab Vielbrunn 6,40 Uhr, an
König 707 Uhr, ab König 7.47 Uhr, an Vielbrunn 8,14 Uhr; nach=
mittags
ab Vielbrunn 7,21 Uhr, an König 7,48 Uhr, ab König 8,20 Uhr,
an Vielbrunn 847 Uhr. Außedem nun an Tagen vor Sonn= und
Feiertagen ab Vielbrunn 11,40 Uhr vormittags, an König 12,7 Uhr
nachmittags, ab König 3,15 Uhr an Vielbrunn 3,42 Uhr und an Tagen
nach Sonn= und Feiertagen ab Vielbrunn vormittags 3,30 Uhr, an König
3,57 Uhr, ab König 6,10 Uhr, an Vielbrunn 6,37 Uhr.
* Erbach i. O., 7. Sept. Zur Weinheimer Woche läßt die Oden=
wald
=Kraftwagenverkehrs A.=G. Sonderwagen laufen. Die erſte Fahrt
findet am Donnerstag, den 9. ds. Mts., ab 12.40 Uhr Michelſtadt, ab
1.06 Uhr Erbach, ſtatt. Bei genügender Beteiligung ſind für Freitag,
Samstag und Sonntag weitere Fahrten vorgeſehen. Hoffen wir, daß
von dieſer Möglichkeit, die intereſſante Weinheimer Ausſtellung zu be=
ſuchen
, ausgiebig Gebrauch gemacht wird. Am Mittwoch, den 8. ds. Pecher=Ulrich aus großer Höhe einen Abſprung aus dem Heſſenflugzeu
Mts., begeht der Schuhmacher Philipp Grenz mit ſeiner Ehefrau Katha=
rine
, geb. Willmann, das Feſt der Silbernen Hochzeit. Glück auf zur
Goldenen! Der hier noch von ſeinen Gaſtſpielen vor drei Jahren in
guter Erinnerung ſtehende, bekannte Pſychologe Fredi Lux gibt in
den nächſten Tagen hier einige Experimental=Abende, deren Beſuch als
ſehr lehrreich empfohlen ſei. Im nahen Gräflich Erbachſchen Nevier
Reichenberg konnte Herr Revierförſter Köbler, Reichenberger Forſthaus,
ein Paar Muffelwild feſtſtellen. Das weibliche Stück wurde ſeinerzeit
in Schleisheim bei Heidelberg ausgeſetzt und hat ſeinen Standort ſchon durch ein Kommando der Darmſtädter Schupo bewirkt worden, wobe
längere Zeit in genanntem Nevier. Der Bock hielt ſich längere Zeit ſich ſowohl dieſe Beamten, wie auch das Publikum, erſtere beſtmöglichſte
in der Hirſchhorner Gegend auf und hat ſich nun mit ſeiner Artgenoſſin
zuſammengefunden. Hoffen wir, daß dem bei uns ſeltenen Wild die ge=
bührende
Schonung zuteil werden möge.
r. Schöllenbach i. O., 7. Sept. Sein Goldenes Stiftungs= Geſang ſtatt. Zu der Veranſtaltung waren 8 auswäktige Vereine de
feſt beging der hieſige Militär= und Veteranenverein in
engſtem Kreiſe, Vormittags, vor dem gemeinſamen Kirchgang hielt Herr fand das Wertungsſingen ſir Kipchengeſang ſtatt. Als Schiedsrichte
Pfarrer Lautz am Kriegerdenkmal eine Gedächtnisrede. Nachmittags
gings in geſchloſſenem Zuge, eine Muſikkapelle voran, von Bürger=
meiſter
Schwinn zum Kameraden Gaſtwirt Scheuermann. Hier begrüßte
der 2. Vorſitzende, Herr W. Ihrig, die Erſchienenen, und Herr Pfarrer / Dirigenten mit Herrn Pater Maternus zur Kritik zurück. Alle Verein
Lautz hielt eine zu Herzen gehende Feſtrede. Als Vertreter der Haſſia
überbrachte Herr Lehrer Ihrig=Darmſtadt, ein geborener Schöllenbacher,
deren Grüße und Glüchwünſche und einen ſilbernen Fahnennagel. Der
Bezirksvorſitzende, Herr Roſewick=Erbach, dekorierte den Vereinsvorſitzen=
den
mit dem Haſſia=Ehrenzeichen und überreichte vielen Kameraden für
den Altveteranen, die Herren Hemberger und Grogans, wurden zu
Ehrenmitgliedern ernannt unter gleichzeitiger Ueberreichung von Ehren=
urkunden
. Ein Ball ſchloß die Feier, die zeigte, daß auch ohne große
Menſchenmengen eine ſchöne und würdige Feier möglich iſt.
i. Vom Odenwald, 7. Sept. Auch der Mümlinggau wird bei dem Motorrad=Unfall. In der Nähe der Kläranlage kam ein von
am 19. September in Mainz ſtattfindenden erſten Heſſiſchen Sänger= Bingerbrück kommendes Motorrad mit dem Hinterrad einer Dampfwalze
bundesfeſt zahlreich vertreten ſein. Bis jetzt ſind zur Teil= zu nahe und der Führer wurde mit ſeiner Begkeiterin in weitem Bögen
nahme 21 Vereine mit über 400 Sängern gemeldet. Der Gau wird fortgeſchleudert. Beide Perſonen erlitten ſehr ſchwere Verletzungen an
zwei Maſſenchöre ſingen unter der Leitung ſeines Chormeiſters Rektor den Händen, und in einem benachbarten Hauſe konnten ihnen die erſten
Göbel=Beerfelden: Frühling am Nhein von Litterſcheid und Mein Notverbände angelegt werden. Der Unfall wäre vielleicht harmloſer
Odenwald, gedichtet von dem Michelſtädter Lokaldichter L. Kurtz und
komponiert, von 9. Kern=Frankfurt a. M. Die Hauptprobe für die befunden hätte. Neue Erfindung. Einen Windradmaſt, der
Maſſenchöre iſt in Zell am 12. ds. Mts. Bei dieſer Gelegenheit wird es nach theoretiſchen Begriffen möglich macht, ein Schiff ohne Rückſicht
der Gau diejenigen Sänger durch eine Nadel ehren, die 30 Jahre ſich auf die Windrichtung, ſelbſt bei Gegenwind, vorwärts zu bewegen,
der Pflege des Geſanges widmeten durch Zugehörigkeit zu einem Ge= ohne daß irgendwelche Bewegungen mit den Segeln oder Steuern ge=
dadurch
erleichtert, daß an dieſem Sonntag ab Hetzbach der Frühzug faſt 15 Jahre an ſeiner Idee gearbeitet und vor einem geladenen Publi=
des
oberen Mümlingtales der Beſuch des Feſtes erſt ermöglicht worden, einer kleinen Kraft der ſchwere und teure Motor fortfällt. In nähſter

Kann es etuas Bes-
seres
für Ihre Msche
geber? Oleichzeltig
mit einen. Daket
Or. Akompsons
Seifenpulven (so9
kochen Sie Ihre MKsche
mit einem Jaket Seitix
(153) zun Gleichen.
I. K. 12654

Nummer 249
Hebſtahl, 7. Sebt. Von herrlichſtem Wetter begünſtigt, hielt
noch zwei Hilfsſchützen ernannt werden und zwar gegen eine Vergütung / Heinrich Schmidt ſein alljährlich ſtattfindendes Preisſchießen ab. Vf
beigeeilt, um die in kurzer Zeit beliebt gewordene Veranſtaltung ni
reparaturbedürftig. Das Projekt der Befeſtigung der Fundamente mit Anweſenheit der großen Brudervereine von Erbach und Beerfelde
Hochbefriedigt wurde manch ſchöner, wertvoller Preis nach Hauſe get:
Gedanken, daß Diana ihnen auch einmal wieder günſtiger ſein wer
Küche und Keller des Gaſtwirts Heinrich Schmidt boten das Beſte f
meiſterei beauftragt den May’ſchen Seitenbau in der Schulſtraße anzu= die große Schar der hungrigen und durſtigen Schützen. Auch das nal
gelegene Gaſthaus Völker war gut beſetzt, ein Beweis für die A
ziehungskraft der Veranſtaltungen unſeres Schützenvereins. Die Pre
57 Ringen Heinrich Völker. Unter Sensbach; 2. Preis mit 57 Ning
Adam Völker, Hebſtahl; 3. Preis mit 56 Ringen Peter Gärtner, He
ſtahl; 4. Preis mit 55 Ringen Heinrich Gärtner, Beerfelden; 5. Pre
mit 55 Ringen Georg Holſchuh, Hebſtahl; 6. Preis mit 55 Ring
Wilhelm Gärtner 3., Hebſtahl; 7. Preis mit 55 Ringen Dr. Jäge
Beerfelden; 8. Preis mit 55 Ringen Georg Gärtner, Hebſtahl; 9. Pre
mit 54 Ringen Karl Willenbücher, Beerfelden; 10. Preis mit 53 Ring=
Adam Heiß 2., Unter=Sensbach. Freihändig: 1. Preis mit 55 Ni.
gen Heinrich Völker, Unter=Sensbach; 2. Preis mit 50 Ringen Friedri
Hemberger, Eberbach; 3. Preis mit 50 Ringen Herr Friedrich, Eberbad
4. Preis mit 49 Ringen David Oeſtreicher, Eberbach; 5. Preis mit
Gärtner 3., Hebſtahl; 7. Preis mit 42 Ringen Peter Gärtner, Hebſtah
8. Preis mit 40 Ringen Wilhelm Völker, Eberbach.
* Hirſchhorn, 7. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
September 0,68 Meter; am 6. September 0,62 Meter.
* Bensheim, 7. Sept. Die Heſſenflieger=Darmſtadt veranſtalteten au
Sonntag hier auf dem ideal gelegenen freien Gelände des Stadtgute
Stubenwald, deſſen Pächter, Oekonom Start, dasſelbe bereitwillig zu
Verſüigung geſtellt hatte, einen ſehr ergebnisreichen Flugtay, in deſſe
Verlauf von den Heſſenfliegern Jährling und Buſch mit ihren bekannte
38 PS=Maſchinen Heſſen, ein Eindecker und einen Doppeldecker Ty
Dietrich D. P. 2R. die ſchwierigſten Luftevolutionen, wie Schleifen
fahrten, Sturzflüge, Trudeln und Loopings in vollendeter Eleganz au=
geführt
wurden, an denen ſich auch Mohamed, der Liliput unter de
erfolgreichen Flugmaſchinen mit ſeinem akademiſchen Piloten Laubenthe
erfolgreich beteiligten. Als beſondere Vorführung vollführte der Fal
ſchirmſpringer Heß mit dem tadellos ſicher arbeitenden Fallſchirm=Syſter
und landete innerhalb 2 Minuten glatt und einwandfrei auf der Ge
lände. Ein aufregender Luſtkampf bei dem der Doppeldecker al
abgeſchoſſen in die Tiefe ſtürzte, bildete den Schluß des Programm
deſſen einzelne Phaſen von der nach Tauſenden zählenden Menge de
Beſucher mit großem Intereſſe verfolgt und mit lebhafteſtem Beifa
entgolten wurden. Die Abſperrung des Platzes war mit Hilfe de
lokalen Polizei, ſowie der unter der Leitung des Gendarmerie=Inſpektor
Kaiſer=Bensheim tätigen Gendarmerie des Kreiſes bei Unterſtützun
Höflichkeit, letzteres einwandfreien Verhaltens befleißigten.
* Heppenheim a. d. Bergſtr.) 7. Sept. Wertungsſingen
Geſtern fand hier ein Wertungsſingen für kirchlichen und weltliche=
Dekanate Bensheim und Heppenheim erſchienen. Schon am Vormitta
hatte man Herrn Pater Madernus (Kloſter Ilbenſtadt), ein Meiſter au
dem Gebiete der Kirchenmſik, gewonnen. Nachdem am Nachmittag da
Wertungsſingen fün weltliche Chöre ſtattgefunden hatte, zogen ſich di
zeigten gute Leiſtungen, und der ſchöne Geſang läßt auf eifrige Arbei
ſchließen.
Rheinheſſen.
M. Bingen, 6. Sept. Wieder falſches Geld. Kaum ſinl
40 bzw. Bjährige Zugehörigkeit zum Verein je ein Diplom. Die bei= die Falſchmünzer von Geiſenheim hinter Schloß und Riggel gebrach
worden, als ſchon wieder in der hieſigen Gegend Falſchſtücke auftauchen
Dieſes Mal handelt es ſich um falſche Dreimarkſtücke, die zwar aus
ſchlechtem Material gefertigt wurden, dafür aber eine tadelloſe Prä
gung aufweiſen. Die polizeiliche Unterſuchung iſt bereits eingeleitet.
abgelaufen, wenn das betr. Motorrad ſich nicht in einer raſenden Fahrt
ſangverein. Der Beſuch des Feſtes in Mainz am 19. d8. Mts. wird macht werden, hat hier ein Einwohner erfunden. Der Erfinder hat
verkehrt, der ſonſt nur von Erbach aus fährt; abends wuird der Zug ab kum ſeine neue Erfindung vorgeführt. Die Erfindung ſoll auch bei
Darmſtadt 10.46 Uhr bis Hetzbach durchfahren. Dadurch iſt den Vereinen Luftſchiffen und Flugzeugen Verwendung finden, ſo daß bei Einfatz
Zeit ſoll der Verſuch praktiſch mit einem Windwagen vorgeführt werden.
Oberheſſen.
* Aus dem Kreiſe Friedberg, 6. Sept. Die rieſige Summe
von 164 240 Mark erfordert im Rechnungsjahn 1926 die Wiederher=
ſtellung
der Kreisſtraßen, die während des Krieges und in den
Nachkriegsjahren ſehr vernachläſſigt wurden und dazu einen immer mehr
wachſenden Autoverkehr bewältigen mußten. Es entfallen z. B. auf die
Straßen BüdesheimHeldenbergen 22 100 Mk. Ober=Erlenbach bis
Nieder=Eſchbach gegen Homburg 21 700 Mk., Petterweil bis Selzer=
brunnen
2 90 Mk., NockenbergBad=Nauheim 18 400 Mk., Aſſen=
heim
-Bönſtadt 18 300 Mk. Unter den 164 240 Mk. ſind die Koſten
für die Verbeſſerung der Hauptſtraße FrankfurtFriedbergGießen
nicht einbegriffen, dieſe wird durch die Provinzialverwaltung ausge=
beſſert
bzw. mit Kleinpflaſterung verſehen.
* Gießen, 7. Sept. Die Diebesbande, welche dem Kaufmann Roſen=
baum
fortgeſetzt Waren und Kleidungsſtücke ſtahl und dann einen Klei=
derhandel
trieb, wurde dieſer Tage abgeurteilt. W. Becker=Großenlinden
erhielt 10 Monate, A. Schaum=Kleinlinden 5, E. Hartmann=Heuchelheim
3, Kaufmann Steinmetz 5, Schuhmacher Schomber 6 und Speier= Klein=
linden
4 Monate Gefängnis.
M. Meifenheim, 6. Sept. Schwerer Unfall. In der Nähe
von Jeckenbach ſtürzte der an der Kreishochſpannungsleitung beſchäftigte
Ludwig Metzger von ſeinem Fahrrad und zog ſich dabei ſo ſchwere Ver=
letzungen
zu, daß er bewußtlos nach ſeiner Wohnung gebracht werden
mußte. Ueber 300 Mann franzöſiſche Einquartierung, die in Maſſen=
quartieren
untergebracht werden, erhält unſere Stadt für kurze Zeit.
Auch im benachbarten Jeckenbach werden franzöſiſche Truppen unter=
gebracht
. Es handelt ſich um 400 Mann und 75 Pferde. Die geplante
Kirchweihe hat man aus dieſem Anlaß auf den übernächſten Sonntag
verlegt.
M. Lauterecken, 6. Sept. Erſchofſen. Im benachbarten Roß=
bach
hat ſich ein 20jähriger junger Mann durch eigene Schuld erſchoſſen.
Der Schüitze ſpielte mit einem geladenen Revolver, als ſich die Waffe
plötzlich entlud und der Schuß dem Leichtſinnigen eine ſchwere Ver=
letzung
am Kopfe beibrahte. Der Tod trat ſofort ein.

Fahr Olle
Das, Eraah ſſta dk

Leicht quellend. Miſchig füß. Viiamine.

[ ][  ][ ]

Nummer 249

Mittwoch, den 8. September 1926

Seite 7

Die Leiferder Attentäter verhaftet.

Geſtändnis der beiden Verbrecher.
Im Obdachloſenaſpl aufgeſtöbert.
* Berlin, 7. Sept. (Eigener Bericht.)
Geſtern abend wurden in Berlin der Elektriker Wilhelm
Weber und der Muſiklehrer Otto Schleſinger aus Stutt=
gart
unter dem Verdacht verhaftet, die Eiſenbahnkataſtrophe von
Leiferde verurſacht zu haben. Ueber den Anlaß der Verhaftung
erfahren wir folgende Einzelheiten: Geſtern mittag erſchien auf
dem Polizeipräſidium in Hannober ein Kaufmann Weber, der
wichtige Angaben über die mutmaßlichen Täter machte. Er be=
ſchuldigte
ſeinen eigenen Bruder des Verbrechens und gab an,
daß dieſer mit ihm am Sonntag nachmittag an dem Grabe des
verſtorbenen Vaters weilte. Unter Tränen geſtand der jüngere
Bruder ein, daß er im jugendlichen Leichtſinn mit ſeinem
Freunde Schleſinger das Attentat auf den D=Zug bei Leiferde
verübt habe. Seit dieſem Tage hätte er keine Ruhe mehr ge=
funden
und müßte nunmehr ſich ſtets verborgen halten, da be=
reits
die Polizei auf ſeine Spur gekommen ſei. Bevor noch
Weber die Verhaftung des Miſſetäters veranlaſſen konnte, war
dieſer vom Friedhofe verſchwunden und zuſammen mit ſeinem
Freunde Schleſinger nach Berlin gefahren. Hier trieben ſie ſich
mittel= und ſtellungslos umher. Die Kriminalpolizei in Han=
nover
machte dem in Hannover weilenden Berliner Kriminal=
kommiſſar
Doſt ſofort von dieſer Anzeige Mitteilung, und dieſer
kehrte noch geſtern abend im Flugzeug nach Berlin zurück.
Mit einem großen Aufgebot von Kriminalbeamten und Schutz=
poliziſten
fuhren ſie zum Obdachloſenaſyl hinaus, und dort
wurde an Hand der Aſylkartothek feſtgeſtellt, daß ſich die beiden
Geſuchten ſchon ſeit acht Tagen im Obdachloſenaſyl aufhielten.
Als man den Saal genau abſuchte, fand man Schleſinger und
Weber berſteckt unter den Pritſchen. Beide wurden gefeſſelt in
das Polizeigefängnis eingeliefert. Otto Schleſinger kommt
als Haupttäter in Frage. Sein Komplize Willi Weber ſoll
der Verführte ſein. Die Vernehmungen der Verhafteten erfolg=
ten
heute früh. Kriminalkommiſſar Doſt mit mehreren Beam=
ten
war in der vergangenen Nacht unterwegs, um weiteres Be=
weismaterial
gegen die beiden Feſtgenommenen zu beſchaffen.
Warum ſie zu Verbrechern wurden.
Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, hat heute früh der
Muſiker Otto Schleſinger ein Geſtändnis abgelegt.
Nach ſeiner Ausſage traf er ſich durch Zufall mit dem Kaufmann
Willi Weber und, da beide über keine Barmittel verfügten be=
fchloſſen
ſie das Attentat auf den Zug, um ſich durch Raub Geld=
mittel
zu verſchaffen. Urſprünglich wollten ſie über die Chauſſee
ein Drahtſeil ſpannen, um Automobile aufzu=
fangen
und die herausgeſtürzten Inſaſſen dann zu berauben.
Dieſer Plan hatte ſich aber nicht verwirklichen laſſen, weil ſie
nirgendwo ein Drahtſeil erbeuten konnten. Aus dieſem Grunde
hätten ſie ſich dazu entſchloſſen, einen Eiſenbahnzug zur Entglei=
ſung
zu bringen. Auf der Wanderſchaft ſeien ſie einen Tag vor
der ſchrecklichen Kataſtrophe an die Hauptſtrecke nach Hannover
gekommen und hätten dort im Walde ſich gelagert. Dabei hät=
ten
ſie beſchloſſen, die Tat zur Ausführung zu bringen. In
einem Bahnwärterhaus haben die beiden Verbrecher, wie Schle=
ſinger
angibt, einen ſchweren Bolzenſchlüſſel gefunden, und ſie
hätten ſich dann aus einem Blockhaus noch einen Flachſchlüſſel

zum Löſen der Laſchenbolzen beſorgt. Beide hätten dann ge=
meinſam
die Schrauben gelockert, als in der Nacht alles ruhig
war und ſie ſich unbeobachtet fühlten.
Die Vernehmung Webers hat noch zu keinem Ergeb=
nis
geführt, da er immer noch auf das entſchiedenſte leugnet, bei
der Ausführung des Attentats beteiligt geweſen zu ſein. Er
gibt allerdings zu, in Gemeinſchaft mit Schleſinger gewandert
und verſchiedentlich auf den Feldern übernachtet zu haben. Wäh=
rend
dieſer Wanderſchaft ſeien beide ſehr heruntergekommen
und hätten oft nichts anderes als Feldfrüchte zu eſſen gehabt.
Schleſinger dagegen hält ſein Geſtändnis aufrecht und gibt an,
daß beide nach der Ausführung des Attentats von der
unglücksſtätte geflohen ſeien. Ihm ſei bei der Aus=
führung
des Anſchlages auf den D=Zug nicht der Gedanke ge=
kommen
, daß dadurch Menſchenleben gefährdet werden könnten.
Auch Weber geſteht das Attentat.
Willi Weber hat ſoeben unter dem Eindruck der Ausſagen
Schleſingers ebenfalls eingeſtanden, daß er und Schleſinger den
Kölner D=Zug zum Entgleiſen gebracht haben. Damit ſind die
letzten Einzelheiten des Attentats aufgeklärt.
Die Reichsbahn entſchädigt die Opfer.
Zu der Aufklärung des Eiſenbahnattentats von Leiferde ſieht die
Reichsbahn eine volle Genugtuung dafür, daß der Generaldirektor der
Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, noch am ſelben Abend am Unglückstag
von der Preſſe ſeine Eindrücke niedergegeben hat, in denen die Diagnoſe
auf ein Attentat geſtellt wurde. Der Generaldirektor war wegen ſeiner
Mitteilungen verſchiedentlich in der Preſſe angegriffen worden. Die
Reichsbahn glaubt, daß in der Ergreifung des erſten Täters die beſte
Rechtfertigung für das erſte Urteil des Generaldirektors Dorpmüller
liege.
Zur Entſchädigungsfrage teilt die Reichsbahn mit, daß
ſie auch, trotz der Aufklärung des Attentats ihren Standpunkt, wonach
ſie den billigen Entſchädigungsanſprüchen der Opfer
oder ihrer Anvewwandten nachkommen wird, aufrecht erhält. Die
Reichsbahn wird die Entſchädigung, ohne die Rechtsfrage dabei zu be=
rühren
, ſo leiſten, als wenn das Unglück durch ihr Verſchulden ent=
ſtanden
wäre.
Neue Sicherheitsmaßnahmen der Reichsbahn.
Die Reichsbahn teilt mit: Obgleich der Hauptwerwaltung der
Reichsbahn alle möglichen Berichte über die Betriebsführung und den
Zuſtand der Anlagen vorgelegt werden, und obgleich in dieſen Berich=
ten
, die direkt aus der Praxis ſtammen, ſtets betont worden iſt, daß die
Betriebsſicherheit durchaus gewahrt iſt, ſo war die Hauptverwaltung
zu folgenden Maßnahmen entſchloſſen:
1. Der Streifdienſt iſt in ſtarkem Maße auf den Strecken
und Bahnhöfen, auch bei Nacht, zu verſtärken. Iſt es doch
eine alte Erfahrung, daß einmal verübte Anſchläge in der erſten
Zeit zu Widerholungen Anreiz geben.
2. Die beſten Praktiker der Reichsbahnverwaltung treten ſofort mit
Vertretern des Reichsverkehrsminiſteriums und fachkundigen Ver=
tretern
des Beamten= und Arbeiterperſonals zu Kommiſſionen zu=
ſammen
, die das geſamte Reichsbahngebiet zur
Kontrolle bereiſen. Sie ſollen feſtſtellen: den Zuſtand
des Oberbaues, den Zuſtand des rollenden Materials, die
Handhabung des Betriebsdienſtes, die Beanſpruchung des Per=
ſonals
.
Die Kommiſſionen begeben ſich bereits auf den Weg und werden die
erſten Berichte über die Hauptſtrecken bereits in der nächſten Woche
erſtatten.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 8. September. 11: Uebertr. Caſſel. O 3.30: Aus
dem Buch der Sage und Geſchichte: Ein Sendgrafengericht
wie eine Mordgeſchichte ausging (für Kinder vom 10. Jahre ab).
O 4.30: Hausorch. Anton Dvorak (geb. 8. Sept. 1841). Carne=
val
, Ouv. Slav. Rhapſodie Nr. 3 in As=dur. Lieder.
Allegro u. Larghetto a. d. Sonatine für Violine und Klavier, op.
100 Lieder. A. d. Sinfonie. Aus der neuen Welt.
Furiant op. 42. Mitw.: Käte Ullrich=Kaiſerslautern (Mezzoſopran),
A. Meinel (Violine), E. Kohlhöfer (Flügel). O 6.15: Bücherſtunde.
O 6.45: Stunde des Südweſtdeutſchen Radioclubs. O 7.15: Diel
Erſchließungsgeſchichte der Alpen, 3.: Die Entwicklung der Alpi=!
niſtik von der Bezwingung des Mont Blanc bis zur Jetztzeit, Vor=
trag
W. Lehner=Regensburg. O 7.45: Schach. O 8.15: Medea,
Trauerſpiel von Grillparzer. Perſ.: Kreon, König n Athen;
Kreuſa, ſeine Tochter; Jaſon; Medea; Gora, Medeens Amme u. a.
Anſchl.: Neue Schallplatten.
Siutigart.
Mittwoch, 8. September. 2: Schallplattenkonzert. O 3: Jugend=
ſtunde
: Elſa Pfeiffer, Karl Köſtlin, Rundfunkorch. O 4.15: Rund=
funkorch
. Dvorak: Slav. Tanz. Menuett. Carneval=Ouv.
Humoreske. Slav. Tanz. Einlagen: Hans Hofele. Dvorak:
1. u. 2. Satz aus der Sinfonie: Die neue Welt. Poetiſche
Suite. O 6.15: Engliſch. O 6.45: Obering. Dilcher: Anwendung
der Rückkopplung, 1. O. 7.15: Kuſtos Fiſcher: Ein Gang durch das
Lindenmuſeum: Nord= und Südamerika. O 8: Tanz=Abend. Mitw.:
Hilde Binder, Hans Hanus, Carl Struve, Tanzkapelle des Philh.
Orch. Nelſon: Komm laß uns nach Hauſe gehn! Shimmy.
Richards: Du haſt die ſchönſten Augen, Shimmy. Egen: Heut nur
laß mich glücklich ſein, Boſton. Egen: Die rhythmiſche Bewegung,
Shimmy. Strauß: Morgenblätter, Walzer. Gerſhwin: Was
will denn bloß der Otto von dir? Shimmy. Engel: Das iſt die
Donau, Shimmy. Pares: Colorado, Tango. Burns: Mädel.
mein Mädel! Dazwiſchen: Hilde Binder Hans Hanus, Carl
Struve: Geſangseinlagen. Anſchl.: Hörſpiel Der Miſanthrop.
Luſtſpiel von Moliere.
Berlin.
Mittwoch, 8. Sept. 3.30: Funkprinzeſſin. Anderſen: Die Ge=
ſchichte
einer Mutter. Die Stopfnadel. (Funkprinzeſſin: Ilſe Fiſcher=
Ramin! O 4.30: Blas=Muſik. Boulanger: Radio=Marſch.
Boieldieu: Ouv. Kalif von Bagdad‟. Dicker: Aſchenbrödels
Brautzug. Ziehrer: Weaner Madln. Verdi: Potp. Rigo=
letto‟
. Gialdini: Minuetto. Schubert: Ouv. Roſamunde‟.
Paraphraſe über Lortzings. Es war eine köſtliche Zeit.
Fetras: Mondnacht auf der Alſter. Wagner: Tiroler Holz=
hacker
=Buabn. O. 7: Dr. Singer: Das muſikaliſche Erleben
Gedächtnis und Phantaſie). O 7.30: Dr. Kerr: Einf. Worte zu
dem Sendeſpiel König Nicolo. O 8: König Nicolo, Schauſpiel
von Wedekind. O 10.30: Tanzmuſik (Kap. Kermbach).
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 8. Sept. 1.10: Lektor Grander
und Walinski: Franzöſiſch für Schüler. O. 3: Studienrat Friebel,
Lektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: Dieſelben: Engliſch
für Fortgeſchrittene. O 4: Studienrat Dorner (mit Schülerinnen
des Lyzeums Spandau): Unterrichtsproben. Rechnen in Quinta,
O 4.30: Mitt. des Zentralinſtitutes. O 5: Dr. Winckel: Vom
Nährwert und Geſundheitswert der Nahrung.

Gebetszeiten in der Synagoge der iſrgel, Religionsgeſellſchaft.
Donnerstag, den 9. Sept.: Raufch Haſchonohfeſt. Vorabend
6 Uhr 40 Min. Morgens 5 Uhr 55 Min. Nachm. 4 Uhr. Abends
7 Uhr 40 Min.
Freitag, morgens 5 Uhr 55 Min. Abends 6 Uhr 20 Min.
Samstag, den 11. Sept. Morgens8 Uhr 00 Min. Nachm. 4 Uhr
30 Min. Sabbatausgang 7 Uhr 40 Min,
Wochengottesdienſt: Morgens 5 Uhr 15 Min. Abends 6 Uhr
15 Min.
Sonntag; den 12. Sept. Faſttag Zaum=Gedalie. Nach=
mittags
6 Uhr.
Freitag, den 17, Sept. Erew Jaum Kipur. Morgens 4 Uhr
30 Min.

neue

Fahrräder
bekannter Marken (12290a
weit unter Preis abzugeben
Hüller &Ober, Rheinstr. 39
ſch eingetraffen

Spezialität: Mainzer Obſt und Gemüſe.
Prachtv.,große ſchöneRheinheſſ. Zwetſchen,
10 Pfd. 2. 0. Tafelreife Graubirnen u.
andere Sorten. Sehr ſchönes, dunkelkoch.
Rotkraut, Pfund 12 H, Mainzer blütenw.
gr. Blumenkohl, Stück 70 J. Mainzergr.
Rieſen=Sellerie zu Salat, von 30 an.
Mainzer runde Tomaten z. Einmachen u.
Roheſſen, Pfund 15 9, 5 Pfd 60 H, extra
ſchön. Goldgelbe, gr. Endivien=Salat bill.
Prachtv., ſchöne geſundekl. Haush.=Zwiebel,
Pfd. 12 3, 5 Pfd. 50 3. Neue Mäuschen=
Kartoffel zu Salat. Neuer Knoblauch
(*23424
empfiehlt
Frau Stiling Ww. Hochſtraße 4

eize
aller Art wie Skunkse, Füchse, Wölfe,
Jacken, Mäntel liefere ich an Beamte
und Festangestellte allerBerufe gegen
monatliche Zahlungen, ohne jeden
Aufschlag zu Original-Ladenpreisen.
ADie Sachen werden sofort ausge-M
händigt. Gefl. Angebote mit Angabe,
für welches Stück Interesse vorliegt,
worauf ein unverbindlicher Besuch
erfolgt, unter O.144 Geschäftsstelle.
TT.

Güter= und Schnelltransporte mit meinem
Lieferwagen bei billigſter Berechnung.
Gg. Wittmann
Darmſtadt (*23339) Beſſungerſtr. 98

5o haben noch einige neue
Anl eichene Schlafzimmer
aus einer Konkursmaſſe zu
verkaufen. Dieſelben ſtammen
aus einer erſten Fabrik und
ſind z. beſichtigen in unſ. Fabrik
Süddeutſche Glas=Werke
G. m. b. H.
Telephon 2834 und 2835
(12975)

Greiner’s
Atisepton
unübertroffen
für Kopf und Haar
Mehrfach prämiert
mit gold. Medaillen

Zu haben bei
Herm. Franok
Friſeur
Mathildenplatz 19
Hauptniederlage
(Fabriklager) (12925a
Wiederverkäufer erh.
Vare zu Fabrikpreiſen

Darmſtadt

Obermeiſter i. R.
Wendelſtadtſtr. 8.
Ausſchnitt
erſtklaſſiger Tuche
für Anzüge, Mäntel
u. Koſtüme. (10713a
Zahlungs=
erleichterung
.
Kein Laden.

M
Aane
gut erhalten,
preiswert zu ver=
kaufen
. .
Heinrich
Arnold
Wilhelminenſtr. 9.
(12634a)

Während meineretwa
2 wöchigen
Abweſenheit
vertreten mich gütigſt
die Herren:
San.=Rat Dr. Boden=
heimer
, San.=Rat Dr.
Göring, San.=Rat Dr.
jolb, Dr. Stern (Ernſt=
Ludwigſtr. ). (23325
S.=R. Dr.
Gutenberg.

Propolis=Salbe (aus
Propolis der Bienen)
f.Beingeſchwüre, Flechten
Ausſchläge, Geſchwulſte,
Juchen,Schmerzen. Sehr
wirkſam! Doſe 1,60.4
u. 3., in den Darmſt.
Apotheßen. (12935

Ehrenſache! Kaufm.
22 J., ſolib u. in ſich
Stellg, hier, ſ. a. dieſ.
Wege ſol. nett. Mädel
kenn. zu lern. zw. ſpät.
Heirat. Ang. u. R 95
an die Geſchſt. (*23366

Sonner=Taufs
Gelb u. Weiß
Beſte Qualität
¼ k8 45 3, ½ kg 85,8, h kg 1.60 Mk.
Parfümerie Tillmann
Eliſabethenſtraße 21 (11400a

Wäſche u. Ausſtattungen
liefert leiſtungsfäh. Engrosfirma in nur erſt=
klaſſig
. Qualitäten faſt zu Fabrikpreiſen an
Beamte und Private unter Gewährung v.
längerem Ziel ohne Aufſchlag ſpeziell
Stoffe für Damen=, Herren=,
Tiſch= und Bettwäſche
meterweiſe u. fertig. Vertreterbeſuch jeder=
zeit
ohne Kaufzwang unt. Diskretion. An=
gebote
u. R 43 an die Geſchäftsſt. (*23220

Vor Anſchaffung einer
Nähmaschine
holen Sie bitte meine Preiſe ein!
L. Waldschmitt
Hölgesſtraße 1 12315a
Bertreter der Dürkoppil=Werke

Hauptniederlage:
Martin Jahn, Darmstadt
Pallaswiesenstraße 30 Telephon 305
12644 fgm

Nationalkaſſen
(Nummernangabe)
kauft E. Mittwoch,
Berlin NW. 40,
Helgoländer Ufer 5.
(Ur Blh.12182)

Herd
guterhalten (links) zu
kauf. geſucht. Ernſt=
Ludwigſtraße 18, II.
1:94420

Handſtein=
Platten
für Bodenbelag zu
kauf. geſ. Angeb. 1
R77 Geſchſt. (*23336

Fügel ggact
und Natenzahlung.
Ang. unter R 93 an
die Geſchſt. (*23390mt

Preis-Abbau?
Liefere Sacco=Anzüge von 100150
Eutaway=Anzug von 110160
Paletot u. Ulſter von 100135
Tadelloſer Sitz und Verarbeitung
Beſte Zutaten
(223412
Heinr. Heinz, Mühlſtraße 23
Langj. Zuſchneider in beſten Maßgeſchäften

Fliegenfänger Aerogon
Secher, Nachf., Ludwigshöhſtr. 1.

empf. Drog.
(B9822

Bettfedern
Reinigung
(elektriſcher Betrieb)
Inletts, Drelle, Bettfedern, Daunen
Metall=, Holz= und Kinderbettſtellen
Spiralmatratzen in allen Größen
Neuanfertigen u. Aufarbeiten aller
Betten und Polſtermöbel
Jakob Heymann Teleph. 9ro
Tapeziermeiſter, Beſſungerſtr. 55. (B.5201

Versonen-Lastmagen
und Omnibusse

Fafee

höchsteGual. bei nnerreicht,. Preiswürdigl
Fr. Rinner & Ce
Autorisierte Vertreter f. Ford-Automob
und Traktoren (1254
Rheinstr. 30 Darmstadt Tel. 281

[ ][  ][ ]

Reich und Ausland.

WSN. Der Defraudant Langgemac
zu 1½ Jahren Gefängnis verurteilt.
Das erweiterte Schöffengericht verurteilte den Ge=
ſchäftsführer
der Arbeiterherberge und früheren
Stadtrat Paul Langgemach wegen Unterſchlagung in
Tateinheit mit Untreue zu einem Jahr ſechs Mong=
ten
Gefängnis. Dem Angeklagten, der bekanntlich
zu Ungunſten des obengenannten gemeinnützigen Un=
ternehmens
Gelder in Höhe von 50 000 Mark unter=
ſchlagen
hatte, wurde die Fähigkeit, ein öffentliches
Amt zu bekleiden, auf die Dauer von fünf Jahren
abgeſprochen. Wer ſich in Gefahr begibt,
kommt darin um. Mit tollkühnem Wagemut
kletterte der Metallſchläger Forſter in der Nacht zum
2. Juli in der Großen Eſchenheimer Straße in ein
Wäſchegeſchäft. Vorübergehende Paſſanten ſtörten
ihn nicht. Als er ſich dann in dem Laden befand und
die Ladenkaſſe bereits ausgeplündert hatte, war das
telephoniſch benachrichtigte Ueberfallkommando ſchnell.
zur Stelle. Forſter konnte feſtgenommen werden und
erhielt jetzt als rückfälliger Dieb vom Erweiterten
Schöffengericht ein Jahr acht Monate Gefängnis
und 5 Jahre Ehrverluſt. Gut abgegangen.
Der Landwirt Emil Peter, der nicht weniger als
dreizehnmal vorbeſtraft iſt, verfiel nach ſeiner Ent=
laſſung
aus dem Gefängnis wieder auf ſeine alten
Mätzchen. Er gab ſich als Unternehmer aus, borgte
kleine Geldbeträge und gab als Sicherheit gefälſchte
Wechſel. Vor dem Erweiterten Schöffengericht gab er
unumwunden ſeine Straftaten zu. Das Gericht ver=
urteilte
den Angeklagten mit Rüchſicht auf die geringe
Höhe der Beträge zu 1½ Jahren Gefängnis. Der
Staatsanwalt hatte 2 Jahre Zuchthaus beautragt.
Opfer ſeines Berufs. Bei der Arbeit ge=
tötet
wurde der Rangieräufſeher Philipp Geiß aus
Mörfelden. Beim Anhängen von Wagen auf dem
Güterbahnhof ſüdlich der Adlerwerke geriet er zwi=
ſchen
zwei Puffer, wobei ihm der Bruſtkorb einge=
drückt
wurde. Der Tod trat auf der Stelle ein.
Die Beſeitigung der Auto= Auspuff=
klappen
. Ein für Automobilfahrer bemerkens=

Das Windmühlenflugzeug des Spaniers de la Cierva, deſſen Flug den techuiſchen Höhepunkt
des Tages gebildet hat. Ueber dem Rumpf des Apparates ſind wagerecht rotierende Flügel an=
gebracht
, die die eigentlichen ſonſt üblichen Tragflächen erſetzen. Mit Hilfe dieſer Windmühlen=
Konſtruktion kann der Apparat faſt ſenkrecht landen.

wertes Urteil hat der Ferienſtrafſenat des Oberlandesgerichts in Frank=
furt
a. M. gefällt. Der Führer eines Autos war verurteilt worden.
weil die Auspuffklappe an dem von ihm geführten Auto nicht entfernt,
wohl aber durch Zerſchneiden des Drahtſeils unbrauchbar gemacht wor=
den
war. Die Reviſion des Angeklagten gegen das Urteil des Amts=
gerichts
wurde verworfen. Der Senat ſtellte ſich auf den Standpunkt,
daß nach 8 3. der Verordnung für Kraftfahrzeugberkehr in der Faſſung
der Bekanntmachung vom 5. 12. 1925 nicht nur die Anbringung neuer
Auspuffklappen verboten iſt, ſondern daß auch die noch vorhandenen
Auspuffklappen zu beſeitigen ſind. Einer Beſeitigung ſteht eine Un=
brauchbarmachung
nur dann gleich, wenn die Auspuffklappe überhaupt
nicht mehr gebraucht werden kann, alſo etwa vernietet worden
iſt. Jean Gilbert, künſtleriſcher Leiter des
Frankfurter Operettentheaters. Das Frankfurter Neue
Operettentheater hat mit dem bekannten Komponiſten Jean Gilbert
einen Vertrag abgeſchloſſen, der eine Intereſſengemeinſchaft mit dem
Konzern dieſes Komponiſten und Theaterdirektors darſtellt. Gilbert iſt
dabei, nach amerikaniſchem Muſter einen Operettentheater=Konzern zu
gründen, dem bereits mehrere Bühnen angehören. Das Frankfurter
Theater, das bereits heute ſchon zu den erſten Operettentheatern Deutſch=
lands
gehört, wird dadurch in die Lage geſetzt, noch mehr als bisher
Aufwendungen für Dekorationen und Berufung hervorragender auswär=
tiger
Künſtler möglich zu machen. Gilbert, der als Komponiſt bekannter
Schlager, wie Das Weib im Purpur‟. Die Frau im Hermelin,. Die
keuſche Suſanne und dergl., einen großen Namen beſitzt, wird die
künſtleriſche Oberleitung des Operettentheaters übernehmen. Die Zu=
ſammenſetzung
der Direktion wie auch der Künſtlevſchaft bleibt unver=
ändert
. Frankfurter Eiſenbahner und Eiſenbahn=
unfälle
. In einer ſtark beſuchten Funktionärverſammlung des Ein=
heitsverbandes
der Eiſenbahner wurde in eingehender Ausſprache Stel=
lung
zu den ſchweren Eiſenbahnkataſtrophen der letzten Zeit genommen.
Zur Wiederherſtellung der alten Betriebsſicherheit faßte die Verſamm=
lung
eine Entſchließung, die an die Reichsregierung, das Verkehrsmini=
ſterium
ſowie die Reichsbahngeſellſchaft übermittelt wurde. In der Re=
ſolution
wird betont, daß der rigoros und ſchonungslos durchgeführte
Perſonalabbau eine ſtändig ſteigernde Beunruhigung des Perſonals
hervorrufe und deshalb im Intereſſe der Betriebsſicherheit unterbunden
werden müſſe. Von der Reichsbahngeſellſchaft wird ferner gefordert:
Neufeſtſetzung der Dienſt= und Arbeitszeit Neuregelung der Beſol=
dungsfragen
, Beſeitigung des Prämien= und Antreiberſyſtems, unver=
zügliche
Aufarbeitung der durch die Kriegszeit in der Gleisunterhaltung
rückſtändig gebliebenen Umbauarbeiten, halbjährliche ſtatt jährliche
Brems=Unterſuchungen. Ein teures Schäferſtündchen. Im
Oſtpark wurde einem auswärtigen Landwirt von zwei jungen Leuten
leine Barſchaft in Höhe von tauſend Mark geraubt. Der Landwirt
hatte die Bekanntſchaft eines Mädchens gemacht, mit dem er in den
Oſtpark ging, allerdings nachts um 2 Uhr. Es ſcheint, daß das Mäd=
chen
und die beiden Burſchen gemeinſame Sache gemacht haben. Das
Mädchen wurde feſtgenommen.
Diebſtahl von Militärwaffenteilen in Suhl.
DD. Suhl. Aus einer hieſigen Fabrik ſind in der letzten Zeit
Teile von Militärgewehren, die dort für die Heeresverwaltung ange=
fertigt
werden, geſtohlen worden. Als Täter wurde ein im Betriebe
beſchäftigt geweſener Schäfter ermittelt. Er hatte, um die entwendeten
Teile abſetzen zu können, die daran befindlichen Hoheitszeichen durch
Abfeilen entfernt. Ein Suhler Kaufmann diente ihm als Abnehmer.
Die geſtohlenen Waffenteile konnten wieder herbeigeſchafft werden. Bei
einer Hausſuchung konnten auch noch andere Teile von alten Militär=
waffen
und ſonſtigem Heeresgerät ſichergeſtellt werden.

Katholiſche Studententagung in Berlin.
Zum erſten Male hält der Cartell=Verband der katholiſchen deutſchen
farbentragenden Studentenverbindungen (CV.) ſeine Jahrestagung in
der Reichshauptſtadt ab. Die 56. CV.=Verſammlung wird unter der
Leitung des Vororts Boruſſo=Saxonia in den Tagen vom 13. bis 18. Sep=
tember
in Berlin ſtattfinden. Der Tagung gehen voraus fünftägige
Exerzitien für die Vertreter der Verbindungen und viertägige Bera=
tungen
eines vorberatenden Ausſchuſſes. Ein Sportfeſt wird die
Leiſtungen der Studierenden auf dem Gebiete der Leibesübungen zeigen.
Die dyeitägigen Beratungen werden ſich mit Geſuchen um Aufnahme in
den Verband und mit den brenenden Fragen der katholiſchen Studenten=
ſchaft
im beſonderen zu befaſſen haben. Die Amtsträger des CV. werden
über ihre Jahresarbeit Bericht erſtatten. Die Beratungen finden im
ehemaligen Herrenhaus ſtatt. An öffentlichen Veranſtaltungen ſind vor=
geſehen
Begrüßungsabend, Aufmarſch, Feſtakt und Gedächtnisfeier in
der Univerſität mit Feſtrede des Kölner Dompredigers P. Ortſiefer, Feſt=
kommers
und Gartenfeſt. Der päpſtliche Nuntius Exz. Pacelli wird die
Pontifikalmeſſe zelebrieren. Der Reichspräſident und der Berliner Ober=
bürgermeiſter
werden offizielle Vertreter des CV. empfangen. Der
CV. feiert in dieſem Jahre ſein 70jähriges Beſtehen, während die Ur=
verbindung
des Verbandes Aenania=München vor wenigen Wochen ihr
75. Stiftungsfeſt glanzvoll. feiern konnte. Die Verbandszeitſchrift
Academia (München) berichtet hierüber in ihrer Auguſtnummer. Der
CV. umfaßt in 113 Verbindungen im ganzen deutſchen Sprachgebiet über
6500 Studierende und über 13 000 Alte Herren; er iſt der größte katho=
liſche
Studentenverband und einer der größten überhaupt.
Flugunfall.
TU. Berlin. Sonntag nachmittag verſuchte der 21jährige Motor=
ſchüler
Wolfgang Thielbeer, der in Staaken in der Fliegerhalle wohnt.
mit einem Flugzeug ohne Zulaſſung einen Flug. Hierbei überſchlug ſich
das Flugzeug und wurde zertrümmert. Der Schüler blieb unverletzt.
Danach lief er etwa 150 Meter nördlich der Flugzeughalle Mark in die
Halle der D.V. S. und ſchoß ſich mit einem Trommelrevolver eine Kugel
in den Kopf. Der herbeigerufene Arzt konnte nur ſeinen Tod feſtſtellen.
Eine betrügeriſche Wohnungsbaugeſellſchaft.
TII. Halle. Gegen die Geſchäftsführung der Wohnungsbau=
Geſellſchaft m. b. H. in Halle iſt von der Staatsanwaltſchaft Anklage
wegen Betrugs erhoben worden. Die Wohnungsbaugeſellſchaft m. b. H.,
die im Frühjahr dieſes Jahres gegründet wurde und auch in anderen
Städten Niederlaſſungen errichtete, kaſſierte von Wohnungsſuchenden
Beträge von 100 bis 300 Mark ein, gegen das Verſprechen, Einfamilien=
häuſer
oder neue Wohnungen zu beſchaffen. Die von den meiſt unver=
mögenden
Intereſſenten eingezahlten Summen im Geſamtbetrag von
170 000 Mark ſind verſchwunden. Gegen den erſten Direktor Radſchi=
kowſky
iſt Anzeige wegen Betrugs erhoben worden.
Geheimnisvoller Munitionsfund am Elbeufer bei Wittenberge.
DD Wittenberge. Spaziergänger beobachteten an der Elbe
einen Knaben, der ſich an einem Paket zu ſchaffen machte, in dem ſich
bei näherem Zuſehen 7,5=Zentimeter=Granaten und eine Flügelmine
befanden. Das myſteriöſe Paket war mit ſtarkem Bindfaden umſchnürt
und in Packpapier eingeſchlagen. Die polizeilichen Ermittlungen ſind
bisher ergebnislos geblieben. Die Polizei nahm eine Abſperrung des
Ufers vor und brachte die Munition morgens zur Exploſion. Der
Fund wurde an einer Stelle des Elbufers gemacht, an der man vor
Jahren ein Waffenlager vermutete. Damals war dort ein Maſchinen=
gelvehr
gefunden worden, ohne daß es gelungen war, die Täter zu
ermitteln.

Der gefährliche Hausanſtrich.
Bromberg. In Kolmar im Netzegau, einer faſt nur von Deut
ſchen bewohnten, jetzt zu Polen gehörenden Stadt, hat ein Drogiſt ein
Geſchichte erleben müſſen, die, wenn ſie nicht wahr wäre, als hübſch er
fundener Witz gelten könnte. Der Drogiſt Sohr hatte ſein Haus braut
anſtreichen laſſen. Die Fenſterrahmen waren vom Maler mit Schwar;
abgeſetzt und die Firma war in roter Schrift. Die Folge: Proteſt der
Nationalpolen und Einſchreiten der Polizei, denn der Anſtrich ſe
ſchwarz=rot=gold. Das Gold war zwar ein bißchen braun geworden, aber
als verſchlimmernd kam hinzu, daß der Drogiſt an den Giebel feines
Hauſes die Aufſchrift ſetzen ließ: Einer geht, einer ſteht; einer belachts
einer betrachts, was macht’s? Die polniſche Polizei verſtand dieſen
Spruch nicht, und da ſie ihn nicht verſtand, ſo hielt ſie ihn für ſtaats=
gefährlich
und legte dem Drogiſten für den Spruch eine Geldſtrafe auf
und forderte Entfernung des Anſtrichs binnen, 14 Tagen. Die Angele=
genheit
wird ja nur eine Humoreske des Chauvinismus bleiben, denn die
nächſte Inſtanz dürfte das Urteil der Polizeibehörden in Kolmar wohl
aufheben.
Der Polizeiſkandal in Polen.
DD. Warſchau. Die Korruptionsaffäre bei der Polizei nimmt
immer größeren Umfang an. Die polniſche Preſſe bringt wie=
der
neue Einzelheiten. Die Polizei hat u. a. feſtgeſtellt, daß der Unter=
ſuchungsrichter
Bromirſki, der die Unterſuchung gegen den Direktor der
Diskontobank in Bromberg geleitet hat, Beſtechungsgelder von dem an=
geklagten
Bankdirektor angenommen hat und dafür die Unterſuchung
zugunſten des Angeklagten geführt hat. Der Unterſuchungsrichter iſt
darauf verhaftet worden. Aus Wilna meldet man weiter, daß dort
ein hoher volniſcher Beamter verhaftet worden iſt, da er in Beziehungen
zu einer Gruppe Banditen geſtanden hat, die er für ihre Raubüberfälle
mit Munition und Gewehren belieferte und dafür an der Beute betei=
ligt
wurde. Weiter ſtellt die Preſſe feſt, daß ein Beamter des Regie=
rungskomiſſariats
große Unterſchlagungen verübt hat und mit einer
großen Geldſumme ſpurlos verſchwunden iſt.
Gedenkfeier am Grabe deutſcher Marineſoldaten.
Kopenhagen., Sonntag vormittag fand auf dem Kirchhof von
Sckagen, an der Grabſtätte der deutſchen Marineſoldaten, die nach der
Skagerrakſchlacht als Leichen an der ſüdländiſchen Küſte ans Land trie=
ben
, eine Gedenkfeier ſtatt, an der Deputationen von dem zurzeit in
Skagen befindlichen deutſchen Geſchwader, ferner ein Mitglied der deut=
ſchen
Geſandtſchaft in Kopenhagen, der deutſche Konſul in Fredrikshaven
und zahlreiche Bewohner von Skagen teilnahmen. Der Kommandant
des deutſchen Geſchwaders, Admiral Mommfen, dankte der Stadt
Skagen für die den deutſchen Seeleuten gewährte Ruheſtätte, ſowie dem
Bürgermeiſter von Skagen und dem Kommandanten des däniſchen
Fiſcherkreuzers, Marſtrand, für die Teilnahme an der Feier.
Aus 1500 Meter Höhe abgeſtürzt.
DD. New York. In der Nähe von Havana ſtürzte ein Falls
ſchirmſpringer, der einen ſelbſtkonſtruierten Fallſchirm erproben wollte
infolge Verſagens der Auslöſevorrichtung aus 1500 Meter Höhe ab.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Donnerstag, den 9. September 1926.
(Nach der Wetterlage vom 7. September 1926.)
Wechſelnd bewölkt, bei Winden aus veränderlichen Richtungen,
wenig Aenderung der Temperaturen, noch vereinzelte Niederſchläge.

FaAIAN

AOSL NAA

Zaige,dab ſie unolge der einzigartgen
Auialität und des einzigartigen Mundſtüicks
Sortd en gleonts für Leino . De aun dr T
Nachfrage erdtftandene, vorübergehende Warenknannheit wird duc
(hrittweise Dergöſſerung der Betniebseinnichtungen in Küurze be=
Hoben ſein. e Wir wolfen jedoch imn Intereſſe des Kauchers die sorg=
Kdige Reitoflung nicht duuch ſchomatiſche Maſſennroduftigt und
Aberhoftttng des rbeitsganges gefährdenzdenn der Nane
OUALHTATI
TABIAM dedeuute

TV. 12189

[ ][  ][ ]

Nummer 249

Wohnungstauſch
Geboten: Obere Heinrichſtraße ſehr ſchöne Roßdörferſtr. 23, I., Kenne möbl. Z, ſof. zu verm.
(*23352) Großer Lagerraum Tage, Wochen und
Monate verleiht Herrſchaftswohnung, beſtehend Lauteſchlägerſtr. 22,I
aus 6 großen Zimmern u. Zubeh. möbl. Zimmer z. vm. mit Laderampe und ſchönes helles
Büro
nebſt trockenem Keller und Autogarage
im Zentrum ſofort zu vermieten. Angeb.
unter W 470 Geſchäftsſtelle, (*12854gmd Martinsdrogerſe, Pan=
kratiusſtr
. 41. (12525a Geſucht: eine moderne 45 Zimmer= (*23405) Goldene (223353 Wohnung mit Zubehör.
Angebote an das Wohnungstauſchbüro,
F. Glückert, Bleichſtraße 29/31. (12948 Möbl. Wohn= u. Schlaßz.,
el. L., ſof. z. vm. Hügel=
ſtr
. 77, III. (*23106g ms

A. W. Zimmermann
Darmſtadt, Grafenſtraße 21
uächſt Rheinſtr

Grdl. Klavierunterr.
Frau Nanny Kaiſer
Viktoriaſtr. 42, 2. St.
Gediegene Ausbildg.,
leichtfaßl Methode f.
Anfänger u. Voran=
geſchrittene
u. Uebe=
gelegenh
. Hon. mäß
(11358a) Gründl Ausbildung
im Klavierſpiel. Mäß.
Honorar. Fl. Kittel,
Liebfrauenſtr. 101,
*23364) Wittmann=
Matur ſtraße 30,
Unentgelt. gewiſſenh.
Beratung. (B2752 6 12
jähr, Kinder erhalten
gründliche Nachhilfe.
Magda Kriegk
Ecke Rhein= u. Grafen=
ſtraße
17, II. /*22640mm Fremde
Sprachen.
Neue Kurſe beginnen
f. engl., franz., ital.
und ſpan.
Anmeldungen
bis zum 15. 9 (12465a
10% Abzug.
Berlitz-Schnle
Wilhelminenſtraße 19.
Teleph. 613., Wer gibt Hand werker
ti. Zeich=
Unterricht nen
(Baufach)? Angeb. u
R 78 Geſchſt. (*2333 Elementar=
Unterricht
an einz Kinder od. i.
Zirkel erteilt ſtaatlich
gepr. Sprachlehrerin,
Frl. Oſann, Steinſtr. 3, I.
(*23245ms) WWohnungstauſch V
tausch.
Geboten: Geräumige
5 Zimmer=Wohng.,
gr. Bade=Zimmer,
Aliceſtr., 2. Stock.
Geſucht: 5-6 Zimm.=
Wohnung,Parterre
od. 1. Etage. (12954
Alter’s Tauſchbüro
Eliſabethenſtraße 34. Wohnungstauſch.
Geſucht: 3-4 Zimmer=
wohng
. i. gt. Hauſe
Geboten: 2 Zimmer=
Wohng. i. gt. Hauſe
an kinderl. Familie.
Näheres Rheinſtr. 41,
3. Stock, Iks. (*23408 1 Zimmer Leeres Zimmer, g. Lage,
an Herrn abz. Ang.u
R82 Geſchſt (*23356 Geſchäftsräume Bleichſtr. 43, I., gr.
helles Zimmer, als
Büro weiter zu ver=
miet
., im Erdgeſchoß
mehr als 52 qm hell
Raum als Magazin
vd. zu Fabrikations=
zwecken
ſof. zu verm.
(*23409) Als Atelier
Büro und Verkaufs=
raum
iſt ein geräu=
miges
Hinterhaus m.
freiem Zugang von
der Straße, nahe beim
alten Friedhof, zu
vermieten, (12944
Auskunft im 3. Stock
N.=Ramſtädterſtr. 87 Werkſtättenß Helle Werkſtätte
mit Kraftanſchl. z vm.
Klappacherſtraße 38.
(*23365) Möbl. ZimmerF Möbliertes Wohn= und
Schlafz ſof. z. v Hügel=
ſtr
. 77, III. /7 23106gms Frantfurterſt. 46
I., gr. gut möbl. Zim.
m. el. L. u. Veranda
ſof zu vm. (*23434ms

Ecke Hermannſtraße,
3 möbl. Zimm. mit
Küchenben, leerem
Keller u. Bodeuraum
bei einzel. Dame zu
vermieten. (* 23418

Der
Tollliifkeitste
DOAA

WICHTIGE
VERBESSERUNGEN
Der gummigepolsterte Mokor mit
dem Dreh-Moment-Ausgleicher
eine Verschmelzung technischer Errungenschaften,
die ein Stoßen oder Rattern beim Buick für immer
ausschließen. Das luftgereinigte Kurbelgehäuse, das
Zersetzungen im Motergehäuse behebt und einen
selteneren Olwechsel erlaubt.
Die ausgeglichenen Räder
die ein bisher unbekanntes Haften der Rider an
der Fahrstraße gewährleisten. Die thermostatische
Wasserkontrolle, die das Anwerfen des Motors
begünstigt, besonders bei kaltem Wetter.
Die mit dem Schuhabsatz betätigte
Heizvorrichtung
welche die bisherigen Unannehmlichkeiten in ein
Vergnügen umwandelt.
Eine geräuschlose Kraftübertragung -
Geräuschlosigkeit wird durch speziell geformte
Zahnräder im Getriebe erreicht. Verbesserungen
in der Hinterachse, Vorkehrungen, die getroffen
wurden, um sogar das Schwirren der Reifen auf der
Straße unvernehmbar zu gestalten.
Pechschwarze Reifen auf
pechschwarzen Felgen
eine Neuerung, die dem ganzen Fahrgestell ein
ins Auge springendes Ausschen verleiht.

PUICK für 22 Jahre anerkannter
) Maßstab der ganzen Welt; für
2 Jahrzehnte und mehr der bevorzugte
Wagen einer großen Schar begeisterter
Buick=Anhänger, zurzeit fast einund=
einhalb
Millionen zählend. Für 8 Jahre
hintereinander Führer aller Automobil=
fabrikanten
in Erreichung höchsten
Wertumsatzes.
Heute bringt Buick ein neues Modell heraus
und von dieser langen Reihe denkwürdiger
Vorfahren zweifellos sDER VOLLKOMMEN=
SIE BUICK IE GEBAUTc.
Alle diejenigen, die bisher vergebens experi=
mentiert
haben in dem Bestreben, etwas dem
neuen Buick Ebenbürtiges zu fnden alle die=
jenigen
, die keinen Motorwagen besitzen, weil
sie bisher keinen gefunden haben, der ihnen
die Bequemlichkeit, die Befriedigung und das
Freisein von allerhand kleinen Störungen ge=
währt
eine Gewähr, die sie haben müssen
sie alle werden in diesem neuen Buick einen
Wagen fnden, der sich in solchem Maße all
ihren Sonderwünschen nähert, daß keine Ver=
anlassung
für sie zum weiteren Suchen vor=
handen
ist.
Sogar Buick-Besitzer, die auf Grund ihrer
großen Zufriedenheit mit Buick fest davon über-
zeugt
sind, daß kein besserer Wagen gebaut
werden kann, werden über den Fortschritt stau=
nen
, der sich in diesem neuen Buick offenbart.
Besichtigen Sie noch heute diesen neuen Buick,
Treten Sie ein wenig zurück und betrachten
Sie den Wagen in seiner ganzen Schönheit. Sie
werden entzückt sein von der Geschmeidigkeit,
dem Luxus und der Eleganz, die sich in jeder
Linie offenbaren. Sie werden staunen über
die Art, in der die Buick=Konstrukteure den
Geist der Möve festgehalten und in starre kalte
Formen übertragen haben.
Dann suchen Sie sich das Modell aus, das
Ihnen am meisten zusagt, treten Sie näher
heran und studieren Sie jeden einzelnen Teil
der eleganten neuen Karosserie.
Betrachten Sie den modernen neuen Farben=
entwurf
, wie eine Linie in die andere ver=
schmilzt
, gleich einer leichtbeflügelten Jacht
vor Anker der Geist von Ruhe, der sich für
einen Augenblick auf ein unbändiges ruhe=
loses
Wesen niedergelassen hat. Betrachten Sie
die neue hervorragende Qualität der Karosserie,
die Fülle, die Harmonie, den guten Geschmack,
Autorisierter Verteter:

die sich in jedem einzelnen Teil offenbaren.
Lassen Sie sich in die weiche tiefe Polsterung
fallen lernen Sie den vollen Genuß des
Besitzes eines Buick kennen.
Dann klappen Sie einmal die Motorhaube auf.
Betrachten Sie den geschmeidigen obenge=
steuerten
6=Zylinder=Motor, der Neid der
Automobil=Konstrukteure der ganzen Welt.
Uberzeugen Sie sich davon, wie die Vibrationen
durch den Schwungausgleicher und die Kurbel=
welle
mit Kompensationsgewichten beseitigt
wurden, wie der Motor gegen den Rahmen durch
Einbettung auf Gummi isoliert worden ist.
Stunden können Sie zum Studium des Motors
und des Chassis verwenden und jede Minute
wird Ihnen eine neue Uberraschung offen=
baren
irgendein Merkmal von technischem
Fortschritt des Buick.
Lassen Sie sich den Buick auf der Straße vor=
führen
Sie werden nicht umhin können,
einen Buick zu bestellen. Es ist bestimmt
anzunehmen, daß die Nachfrage nach diesem
bewunderungswürdigen neuen Wagen die
Lieferungsmöglichkeit erschöpfen wird. Da
jeder Automobilist sich den Brick anschaffen
will, werden selbst die Produktionsmöglich=
keiten
der großen Buick=Werke nicht der Nach=
frage
genügen können. Besuchen Sie noch
heute den Buick=Ausstellungsraum und über=
zeugen
Sie sich davon, wie der neue Buick alles
bietet, was Sie bisher in einem Motorwagen ge=
sucht
haben. Die Lieferungen erfolgen striktin
der Reihenfolge der eingehenden Bestellungen.
PREISE
für den neuen Buick mit dem berühmten dreimal
gesicherten Chassis, Schwmgausgleich-Kurbelwelle
mit Gegengewicht, Gummi- Motor-Aufhängung,
thermostatischer Wasserkontrolle:

13/60 P. 3.

MODELLE
Sra wo a Rwe

20 5 Pass. Coach. . .
.. 10185. 24 4 Roadster (2 Motsitze) 9345. 25 s Touring.. O630. 26 2 D Goupe. 10050. 27 s D Sedan ... 10880. 28 4 Coupe... 10370. 1880 P. S. MASTER‟ 40 5 Pass= Coach.-- 11720. 47 5 Sedan.. 12245. A8 4 Coupe... 12270. 49 7 Touring. 12455. 50 7 en Sodan. 14695. S0L. 2 LImousino Sodan 15110. S1 5 w Broug:am.. 14270. 54 4 w Sport Rdzt. (2 Mots.) 11670. 56 5 e Sport Touring.. 11550.

Prelse ab Lager Hamburg bel fündacher
Ballonboreifung einschließlich Zoll.
Alle Bnick-Modelle können zu den
erleichterten Zahlungsbedingungen des General Mofors
Einanzierungs-Systems erworben werden.
GENERAL MOTORS G. m. b. H.

latospark Sdd‟, W. Zelder, Barmstadt
Heidelbergerstraße 126 Fernsprecher 2515
TV. 12696
WENN BESSERE AUTONOBILE GEBAUT WERDEN, WIRD BUICK SIE BAUENI

Rheinſtr. 47, II., bei
Mink, Zimmer mit
und ohne Penſion
zu verm (*23362

Pianes

A. W. Zimmermann
Darmſtadt, Grafenſtraße 21
nächſt Rheinſtr

N.=Ramſtädterſt 14.
1.St eles Wohnzim.
m. Klavier u. Schlaf=
zim
. (2 Bett.) u. =
chenben
. ſpfort z. vm
(*23289imd)

Beckſtraße 74
möbl. Zimmer mit
el. Licht zum 1 10.
zu vermiet. Näheres
parterre (*23368ms

Nauerſtr. 10, Part.,
möbl Zimm. mnit od.
ohne Penſ. (23360

Einf. Schlafſt. an an=
ſtänd
Fräul od. Fra
z verm., kan auch
etw Möbel untergeſt.
w. Näh Gſchſt (*23330

Liebigſtr. 13, I., gut
uöbliert Wohn= und
Schlafz an berufstät
Herrn zv (*23396msm

Oſannſtr. 47, bei H.
Kaus, gut möbliertes
Limmer mit elektr
Licht u Zentralheizg
zu verm. ( 23347

äußerſt preiswert (12821a
A. W. Zimmermann
Darmſtadt, Grafen traße 21
nächſt Rheinſtr.g

Saalbauſtr 65, II.
gut möbl. Zim mit
el L., evtl m Penſ p.
ſof. zu verm. (*23331

Riedeſelſtr. 72 ( Zim=
merſchitt
ut möhl
Zim. 21 Betten ſof
zu vermieten, (23407

Wenckſtr. 27, Hauf, pl.,
möbl Zimm. an be= Zu verkauf.:

rufstät. Dame u ein
leer. Raum z. Möbel=
einſt
. zu vm. (*23383

Elegantes
Speiſezimmer
wie neu, wegzugsh
billig zu verk. Anzli=
ſehen
von 124 Uhr
Näh. Geſchſt. ( 23381

1 Obſtkelter,
1 Apfelmühle,
2 Halbſtückfäſſer.
Eberſtadt b. Dſtdt
Heidelbergerſtr. 50.
(12921mfg)

2 einf. Bas= Zug=
lampen
, 1 zweiflam.
Gasherd, 1 Gas=
Wandaem,1 ſ lavier=
lampe
billig zu verk
Martinſt. 95, p. 1*23366

Elektr.
Anlagen
Reparaturen
preiswert durch
Karl Kreſtan
Darmſtadt
Alexanderſtraße 7.
Maſſives, nußbaum,
Bäfeté
kl. Ofen, Bettſtelle;
groß. Kleiderſchrank,
1tür. Spiegelſchrank,
Brandkiſten, 2 große
Sattelſchränke, vier
Lederhandkoffer, wa
Manöverkoffer,Stühle,
große Futterkiſte,
Schulbank, Kinder=
möbel
, groß. Spiegel
uſw. preisw. zu verk.
Schollweg 2. / 23414
Br. Schreibtiſch ( Di=
plomat
) billig abzug.
Näh. Geſchſt. (*23359
Wegen Platzmangel
beſſ. Zeppich (3,0X
3,5), Singer=Nähmaſch.,
ſow. Verſchds. z. verk.
Eikbergſt. 27 (r23404
Gelegenheitskauf.
Drehſtrom=Motore,
PS., 220/380 Volt,
1450 n. fabrikneu, mit
Riemenſcheibe und
Sternt reieckſchalter=
Kurzſchlußläufer erſt=
klaſſ
. Fabrikat, 100 K.
Zahlung in bar bei
Uebernahme. Daſelbſt
einige Gleichſtrom=
Motore, 220 Volt,
äußerſt preiswert.
Friedrich Schaubach,
Zwingenberg
Bergſtraße). 12965
1 P. Lack=Pumps,
Gr. 36, billig zu ver=
kaufen
. Hoffmannſtr.
Nr. 8, 1. St. *23415

Mod; ſchwz= Crepa
de Chine=Bluſe (neuf
u. ſchwz. Seidenhut
preisw. z. vk. (23349
Heinrichſtr. 144, part.

Für Metzger u.
Händler!
Wegen Anſchaffung
eines Autos verkaufe
ich vollſtändig. Fuhr=
werk
, gutes, zuver=
läſſig
. Laufpferd, faſt
neuer Geſchäftswag.,
Gig, Schlitten, ſowie
ſämtliches Geſchirr zu
mäßigem Preis.
Pfungſtadt,
Sandſtr. 24, (*23345
Teleph. 243.

Zrude=Herd, etwas
defekt, für 5 Mk., 3fl.
Gasherd für 3 Mk.,
2fl. Gasherd f 2Mk.,
Petroleumofen und
Lampen und verſch.
andere bill. abzugeb.
Nikolaiweg 14. (12973

Damen=Nad z. verk.
Woogspl. 3,Hofl., I. r.
(*23246im)

Damen= und Herrenrad,
wie neu, bill zu verk.,
ev. Teilzahl. Karlſtr. 14,
Laden. (*2329eimt

Faſt neues (723387
Herren=Fahrrad
billig abzug. Näh.
Erbacherſtr. 11, Wirtſch
Verloren 8

Wnte
Belohnung
redl Finder meiner
hold. Brille ( Fami=
lienſtück
), verloren
1. Sept., abends, von
Mühlſtr. nach Woh=
nung
, Bismarckſtr. 9,
1. St rechts *23400

Entaufen

Langhaariger, grauer
Kater
abhanden gekommen.
Gegen gute Belohg.
abzugeben. 12978
Eichbergſtr 14, part.

Tiermarkt

Doppelpony
u. I. Federrolle (10
bis 12 Ztr.) z. kf. geſ.
Herm. Grimm, Leng=
feld
i. Odw. (*23398

EchteNattenpinſcher=
An
hündin in g. H. ab=
Holz: Bettchenl zugeb. Anzuſ. 2-6 Uhr
zu verkaufen (223350 Steinſtr. 37, Erdgeſch.
Feldbergſtraße 38, pt.
(*23211)

Harmoniums
A. W. Zimmermann
Darmſtadt, Grafenſtraße 21
nächſt Rheinſtr

[ ][  ][ ]

Seite 10
Mittwoch, den 8. September 1926
Sport, Spiel und Turnen.

Reichsfahrt=Epilog.
Der Sieg des Mercedes=Benz=Teams.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
S.D. Düſſeldorf, 6. September.
Als am Sonntag abend die Reichsfahrer letztmalig beiſammen
waren im Hauptreſtaurant der Geſolei wurde die Entſcheidung
des Team=Wettbeſverbes bekanntgegeben. Je drei Fahrer einer Marke
bildeten ein Fabrikteam. Noch bis zur letzten Tagesſtrecke hatte eins
der beiden Stoewer=Teams in Front gelegen . .. dann ſchied auch dies
durch Aufgeben eines Fahrers aus. Somit gab es bei der Reichsfahrt
1926 kein einziges ſtrafpunktfreies Fabrikteam, ſondern das ſiegreiche
Mercedes=Benz=Team hat 21 Strafpunkte und ſteht damit immer noch
an der Spitze aller Teams. Dieſe 21 Strafpunkte (des Fahrers Willy
Walb auf Benz) ſind auf Reifenſchäden zurückzuführen, die Walb auf
der 3. Tagesetappe hatte. Zum Mercedes=Venz=Team, das dem Fa=
brikat
die goldene A. D.A.C.=Medaille bringt, gehörten die Fahrer G.
Zettritz (Berlin) auf 24/100/140 PS Mercedes, Dr. Tigler (Köln) und
Walb (Mannheim auf 16/50 PS Benz=Wagen. Strafpunktfrei war noch
ein 10/30 PS Benz=Tourenwagen, deſſen Fahrer aber nicht zum Fabrik=
team
gehörte. An 2. Stelle im Team=Wettbewerb ſieht mit insgeſamt
34 Strafpunkten das Preſto=Team Huth (Chemnitz), Reinicke ( Magde=
burg
) und Frl. Marta Pix (Sonneberg) und an 3. Stelle mit 43 Straf=
punkten
eins der Fiat=Teams.
Urſprünglich hatte der A. D.A.C. beabſichtigt, auch eine Sonder=
prüfung
für Reifen zu veranſtalten, die auf Grund der Abnützung der
Pneus auf der 2320 Km.=Fahrt gewertet werden ſollte. Dieſe Reifen=
bewertung
unterblieb. Es mag aber geſagt ſein, daß trotz der zahlloſen
Reifenſchäden, die es auf der Strecke gab, ſich die deutſchen Fabrikate
doch erneut bewährt haben. Continental war ziffermäßig am meiſten
vertreten, und die neue ſchwarze Qualität erwies ſich als auch den här=
teſten
Strapazen gewachſen. Offenſichtlich werden jedoch von einzelnen
Fabrikaten Reifendimenſionen benutzt, die im Widerſpruch zu der
Schwere des Wagens ſtehen. Ein großer Reifen auf einem mittelſtarken
Wagen hält ganz anders aus, als ein kleiner Reifen auf einem ſtarken
Wagen. Das ſind Binſenwahrheiten, aber man muß ſich doch immer
wieder wundern, daß ſie wenig beachtet werden. Die Ballon=Reifen
und Type Ballon dominierten auch bei der Reichsfahrt.
Betriebsſtoff wurde den Reichsfahrern vom Benzol=Verband koſten=
los
zur Verfügung geſtellt. Deshalb fuhr auch die Mehrzahl der Reichs=
fahrer
Rein=Benzol. Mit Erfolg! Daß andererſeits die Miſchungen
zwiſchen Dapolin und Benzol oder bereits vorbereitetes Gemiſch, wie
Dualin oder Stellin mit Benzol gemiſcht mindeſtens ebenſo gut, aber
volkswirtſchaftlich für den Allgemeinverkehr zu bevorzugen ſind, iſt offen=
kundig
, denn der Benzinpreis iſt ja erheblich billiger als der vom Rein=
benzol
. Ueberdies ließen ſich nicht genügende Benzolmengen für den
geſamten deutſchen Kraftfahrverkehr herſtellen.

ſchwer, die vorgeſchriebenen Durchſchnittsgeſchwindigkeiten innezuhalten.
Für einen zuverläſſigen Wagen und einen gewandten Fahrer wars aber
möglich. Die Reichsfahrt zeigte es ja auch; die Anfänger ſchieden aus,
und Fahrzeuge, die nicht ganz große Qualität waren, blieben auf der
Strecke. Man mag gegen die kurzen Karrenzzeiten in den einzelnen
Kontrollen ſagen, was man will man mag immer wieder einwerfen,
daß ſelbſt Reifenpannen kaum aufzüholen ſind . . . ia, wie aber ſollen
denn bei der heutigen Entwicklung der Autotechnik Wettbewerbe anders
entſchieden werden, wie durch ſtrengſte Prüfungsbedingungen? Gewiß
ſpielt das Glück oft eine entſcheidende Rolle .. wo aber tuts das nicht
im Sport?! Der A.D.A.C. mag fortfahren, ſo, wie ſein neues Sport=
präſidium
es begonnen hat. Es war das darf man als Teilnehmer
und als journaliſtiſcher Kritiker, ſagen die ſportlich gelungenſte
Muſterleiſtung, die im Autoſport der Nachkriegszeit vollbracht wor=
den
iſt!
Die Europameiſterſchaften im Amateur=Ringen.
Bei den Europameiſterſchaften im Ringen
in Riga ſiegte der deutſche Schwergewichtler Gehring=Ludwigshafen nach
Punkten über Richthof=Schweden. Im Bantamgewicht ſiegte Reiber nach
Punkten gegen den Eſtländer Voltz, im Federgewicht Steinig=Dortmund
durch Schulterſchwung über Ambros=Ungarn und im Mittelgewicht
Bräun=Kreuznach über Kranberg=Eſtland. Dagegen unterlag Braun
im Leichtgewicht dem Schweden Petterſon durch Hüftſchwung.
Drei deutſche Siege am 3. Tag.
Auch am 3. Tage hinterließen die an den Europameiſterſchaften im
Amateurringen zu Riga beteiligten Deutſchen den dentbar beſten Ein=
druck
. Gehring=Ludwigshafen ſchlug im Schwergewicht den
Ungarn Nemeny und Rupp im Halbſchwergewicht den Tſchechen Szabo
nach Punkten. In glänzender Manier entledigte ſich Europameiſter
Bräun=Kreuznach ſeiner Aufgabe im Mittelgewicht, in dem er
den Schweden Johanſſon in 9:20 Minuten durch Nackenhebel auf die
Schultern legte. Knappe Punktniederlagen mußten Reiber
im Bantamgewicht durch Hanſfon=Schweden bzw. Steinig im Feder=
gewicht
durch Malmberg=Schweden hinnehmen. Die übrigen
Kämpfe brachten folgende Ergebniſſe: Bantamgewicht:
Maghar=Ungarn, ſchlug Bosdech=Tſchechoflowakei in 4 Min.; Feder=
gewicht
: Vally=Eſtland beſiegte. Ambros=Ungarn nach Punkten; Leicht=
gewicht
: Matſchura=Ungarn beſiegte Kraſchovil=Tſchechoflowakei in 16
Minuten. Capps=Eſtland beſiegte Peterſen=Schweden nach Punkten;
Mittelgewicht: Pappe=Ungarn beſiegte Cranberg=Eſtland nach Punkten;
Jakobſon=Dänemark beſiegte Ronis=Lettland in 4:34 Min.; Halbſchwer=
gewicht
: Loo=Eſtland beſiegte Kalmbach=Eſtland in 4:39 Min.; Schwer=
gewicht
: Urban=Tſchechoſlowakei, warf Pochla=Eſtland in 4:38 Min.;
Richthof=Schweden ſchlug Cweinieks=Lettland nach Punkten.
Abendſportfeſt in Stettin.

Nummer 2.)

Tennis.
Schluß des Allgemeinen Tennis=Turniers in Baden=Bat n.
Das Baden=Badener Tennis=Turnier konnte am Montag be gün=
ſtigen
äußeren Austragsbedingungen zu Ende gebracht wevden. /Das
Herreneinzel gewann Dr. Buß im Schlußkampf gegen der Eng=
länder
Fiſher mit 7:5, 6:2, 6:2. Das Herrendoppel widen
Mannheimern Klopfer/Ofan nicht zu nehmen. Mit 6:2, 6:1, 12: +7:5
blieben ſie über Rahn/Tomilin erfolgreich. Im Gemiſ ten
Doppel gab es einen ſchönen Kampf zwiſchen Frau Dr. ried=
leben/Fiſher
und Frl. Kallmeher/Dr. Buß. Hier konnte ſich de Eng=
länder
für ſeine Niederlage im Einzel an Dr. Buß rächen und ſiegte
mit Frau Dr. Friedleben ziemlich ſicher 10:8, 6:3. Eine Ueberr, hunng
beſcherte die Entſcheidung im Damendoppel. Das fauo ſierte
Frankfurter Paar Frau Dr. Friedleben/Frau Anna unterlag, da; noch
unerwartet glatt, gegen Frau Stroink/Frl. Kallmeyer 6:8, 4:6. Auch
die Vorgabeſpiele konnten zu Ende geführt werden /Im
Herreneinzel ſiegte Hildebrandt gegen Junior 6:4, 6:2 1das
Herrendoppel holten ſich v. d. Kneſebeck/Zenker mit 6:2, 6:1 ſegen
Dr. Buß/Würzweiler, und im Gemiſchten Doppel blieb da Ehe=
paar
von Diergardt mit 6:4, 6:1 gegen die Geſchwiſter We) er=
folgreich
.
Beim Blau=Weiß=Tennisturnier in Berlin
gewannen Fr. NeppachFrl. Uhl das Damendopsel gegen Fr. Tſer
Fr. Fritzſch. Im Herreneinzel zog Kreutzer gegen Prenn beim; ande
von 8:6, 4:6, 0:3 zurück, ſo daß damit Prenn das Herrenein ge=
wonnen
hat.
Für die Endkämpfe um den Tennis=Medenpokal
haben ſich Uhlenhorſter Klippers, Kölner T. u. H.C., S.V. Zehlen rf11
und Thüringiſcher T.V. qualifiziert.
Turnen.
Hefſen, Verein für Leibesübung, Darmſtadt.
Zu dem Bericht über die Meiſterſchaftskämpfe des A.D.T. i =
bingen
iſt folgendes nachzuholen: Im Geräteſiebenkampf für Turne inen
erhielt Aenne Leithäuſer nicht den 7., ſondern den 6. Rang, die fjäh=
rige
Eliſabeth Bott nicht den 26., ſondern den 15. Rang.
Waſſerball.
Länderſpiel OeſterreichSüddeutſchland 5:5. Damen=Länderke Wf
OeſterreichUngarn 22:13.
Im Anſchluß an den Damen=Länderkampf im Schwimmen zi ſchen
Oeſterreich und Ungarn, den die Oeſterreicher mit 22:13 Punkt ge=
wannen
, kam im Wiener Dianabad auch der Waſſerball=Länder mpf
Süddeutſchland gegen Oeſterreich zum Austrag. Trotzdem die ſeut=
ſchen
mit einigen Erſatzleuten antraten, konnten ſie ein ehrenvolle un=
entſchiedenes
5:5=Ergebnis erzielen, während ſie bekanntlich den ßten
Kampf 1:5 verloren.

Geſchäftliches.

Einer der Reichsfahrer fuhr einen Opel=Wagen mit dem ſchon be=
kannten
Roverga=Schweröl=Vergaſerbetrieb. Leider mochte der Opel nicht
mitmachen und blieb am zweiten Fahrtage auf der Strecke. Der Schwer=
öl
=Betriebsverſuch iſt fraglos hochintereſſant. Die zum Betrieb des
Roverga=Schweröl=Vergaſers verwendeten Brennſtoffe ſind Gaſeröle in
den Siedehitzen von 180300 Grad Celſius; ſie liegen in großen Men=
gen
auf dem Markt und koſten 1518 Pfg. pro Kilo, was eine enorme
Erſparnis gegenüber den üblichen Brennſtoffen bedeutet. Schweröl=
Vergaſer laſſen ſich in jeden Wagen einbauen, und beſonders im Laſt=
kraftwagenbetrieb
wird ſich dies Prinzip aus Erſparnisgründen bald
einführen. Oel hatte den Reichsfahrern Voedol zur Verfügung geſtellt.
Es erwies ſich als erſtklaſſige Qualität.
Es gab Reichsfahrer, die die Reichsfahrtbeſtimmungen für zu ſchwer
hielten. Ein braver oſtpreußiſcher Reichsfahrer will ſogar die Staats=
anwaltſchaft
in Betrieb ſetzen, die nachprüfen ſoll, ob die verlangten
Durchſchnittsgeſchwindigkeiten (die er nicht erreichen konnte) ohne Ge=
fährdung
der öffentlichen Sicherheit zu fahren ſind. Der Staatsanwalt
wird das weniger gut entſcheiden können, als der Autofachmann. Um
ſich als Joumaliſt klar und einwandfrei über die Schwierigkeiten aktiver
Teilnahme informieren zu können, hatte ich einen regulären 10/30 PS
Benz Sechsſitzer ſelbſt gemeldet. Gewiß . . es war mitunter hölliſch

Drjölä viermal erfolgreich.
100 Meter: 1. Körnig 10,5 Sek.; 2. Gildemeiſter 11,1 Sek.
200 Meter: 1. Körnig 22,6 Sek.; 2. Aſtröm=Finnland 23,4 Sek.
400 Meter: 1. Dr. Peltzer 49,4 Sek.; 2. Aſtröm=Finnland 49,7 Sek.
3. Stortz=Halle 51,4 Sek.
2000 Meter: 1. Matileinen=Finnland 5:40 Min.; 2. Goodwin= Ame=
rika
5:42,4 Min.; 3. Botze=Stettin 5:44 Min.
5000 Meter Vorgabelaufen: 1. Berg=Finnland 15:24,5 Min. (vom
Mal); 2. Harmel=Stettin 250 Meter Vorgabe.
Diskuswerfen: 1. Driölä=Finnland 40,75 Meter; 2. Thöns Stettin
36,45 Meter.
Speerwerfen: 1. Drjölä=Finnland 54,17 Meter; 2. Kroning=Stettin
48,75 Meter.
Hochſprung: 1. Yrjölä=Finnland 1,70 Meter; 2. Hempel=Stettin 1,70
Meter (durch Stechen); 3. Köppke=Stettin 1,70 Meter, berührt.
Kugelſtoßen: 1. Yriölä=Finnland 13,92 Meter; 2. Neumann=Stettin
12,26 Meter.
4 mal 100=Meter=Staffel: 1. Preußen=Stettin 44,3 Sek.; 2. Ger=
mania
Stolp.
3 mal 1000=Meter=Staffel: 1. Preußen=Stettin 8:07 Min.; 2. komb.
Staffel (Boltze, Sawahn, Goodwin) 8 Meter zurück.

Das Vollkommenſte je geſchaut, iſt der ſte
Buick je gebaut. Ein Automobil! Eine Woch der
Spannung iſt vorüber. Das Vollkommenſte je geſchaut, welch die
Neugier und das Intereſſe des Publikums ſeit acht Tagen feſſe,, iſt
der vollkommenſte Buickwagen der je gebaut wurde‟. Die uen
1927er Modelle ſind jetzt in den Räumen der Firma Auto=Park id
Heidelberger Straße 126, die die Buick=Wagen vertreibt, ausg ellt.
Daſelbſt ſind etwa zwanzig verſchiedene Karoſſerie=Ausführunge auf
Chaſſis von 2,903,04 und 3,25 Meter Längen zu ſehen. Auße den
geſchloſſenen Modellen, die ſoviel Anklang finden, ſind auch nod eine
Anzahl offener Sportwagen ausgeſtellt.

Verantwortlich für Politiſß und Wirtſchaft: Rudolf Maup=
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſ.
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmanr
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt

Die heutige Nummer hat 14 Geiten.

Halohen Hiensellen

alt und jung, in allen Teilen der Welt,
ertreuen sich der angenehmen Wir-
kung
und des hervorragenden Wohl-
geschmacks
von WRlGLEYP K.-
Kau-Bonbons.
Erfrischend, von dauerdem Aroma,
vorzüglich für Zähne und Mund.
Regen den Appetit an und fördem
die Verdauung.
GE.8

Päckchen 4 Stück 10 Pf. Ueberall erhältlich!
AMIIIAALA

KAU-BONBONS

RANKFÜRT A.M
WRIGLEY AKTIEN-GESELLS

Wanderer
der beſte deutſche
Wagen,
iſt ſofort lieferbar,
5/20 PS., 4 Sitzer,
5fach ber., kompl.,
Mk. 6100.
ab Werk. (12090a
Donges &Wiest
St

Zim.=Tapezieren
Rolle 65 J, Decken=
weiß
. bill. (*23367md
Hoffmannſtr. 28, IV.

Kee
Mittagstiſch
an beſſere Herren
Riedeſelſtraße 46, II
(*23193gmg)

Ees ne
HE ne
Nähmaſchinel.
Nese ne
Fr. Gütting
Ne e

A.

Schön möbl. Zimmer
ſucht Dame (Nähe
Tintenviert). Preis=
angabe
unter R 81
Geſchäftsſt. (*23.355

Wegen vorgerückter Saison
geben wir einen Posten erst-
klassige

OPEL
Pahrräder
zu dem billigen Preis von
Mi. 110.
(12657a
Haas & Bernhard
Rheinstr. 19 * Telephon 825
Einige gebrauchte Opel- und
Adler-Räder äußerst bil

umieten gefug

Beſchlagnahmefreie
Wohnung, 45 Zim.
u Zubeh., in Darmſtadt
oder nächſter Nähe
zu mieten geſ. Zu=
ſchriften
erbeten unt.
R 100 Geſchſt. (12956

Ruhig. beſſ. Ehepaau
tagsüber im Geſchäf
ucht
2teere Zimm.
Angeb.: Nied.= Ram=
ſtädterſtraße
Nr. 31
part rechts. (1291

Zum 1. Oktober ſucht
ältere, gebildete Dame
möbl. Zimmer
mit Mittagstiſch, evtl.
ganzer Verpflegung,
bei netten Leuten für
einige Zeit/evtl einige
Monate. Zentrum u.
Parterre erwünſcht
Preisangabe. Ang. u.
R 104 Geſch. (12963

chön möbl. Zim.
Nähe Rheintor. An=
gebote
u. R 83 an die
Geſchäftsſt. (*2335

Student (Ausländer)
ſucht 1 freundl. möbl.
Zimmer, gute Lage,
el. L. erw. Angeb. u.
R 99 Geſchſt. *23395

Saub möbl. Zimm.
30 inkl. Kaffee u.
Bed. p. ſof. v. Kauf
mann geſ., nur zentr.
Lage. Angeb. unter
R 103 Geſchſt 1*23419

änmabiſeng
Schönes, 1908 erbaut.
Wohnhaus
Ecke Orangerie= und
Moosbergſtr. Nr. 26
mit 4 abgeſchloſſenen
Wohnungen je vier
Zimmer und Küche
nebſt Zubehör, preis=
wert
zu verkaufen.
Näheres, zu erfragen
bei OberlehrerKlein,
Gersweiler (Saar),
Hauptſtraße 77.
12853gms)

Südoſtviertel
neuzeitl 4ſtöck. 4 Zim=
merhaus
mit 6000
Anzahlg. preiswert zu
verk. Angeb. u. R 79
an d. Geſchſt. (*23338

3½ſtöck. (*23219mgr
Wohnhaus
in ſüdlicher Lage mi=
einer
im Frühjahr
1927 freiwerdenden
Wohnnng zu verkauf
Elektr. Licht. Gas,
Bad, Balkon, Vor=
u
. Hintergarten vor=
handen
. Angeb. u.
R 44 an d. Geſchſt.

9 Zimmer=Wohnung

Jg Kaufm. ſ.p.15. Sept. /Bergstrasse
Haus mit Konditorei
(einſchl Invent.) auch
f. Kolonialwarenge=
ſchäft
ſehr geeignet,
4 Zimmer, Küche u.
Zubeh. in Stadt ge
legen, für nur k.
10000. Anzahl. ſof.
z. verk. u. beziehbar,
ebendaſelbſt Haus m.
Schuhgeſchäft ( ein=
ſchließlich
Inventar)
in la Lage, für Mk
13000., Anzahl. Mk.
5000.. Haus mi
Metzgerei ſof. beziehb.
f. n. Mk. 15 000., An=
zahlg
. Mk. 4-5 000.
(einſchl. Inventar)
R. Ebert, Auerbach
a. d. B. Tel. 487 (*23373

Bergſtraße
Villa, 7 Zimmer mit
Zubehör, groß. maſſ.,
Hinterb. u. ca. 1500 gm
Obſtgart., ſof. z. verk
u. beziehb, geg. Tauſch
einer 6 Zimm= Woh=
nung
in Darmſtadt
Preis nur 25000 Mk.
Anzahlung 10000 M1
Weiter empf. Villen
u. Einfamilienhäuſ
ohne Tauſchwohnung
billigſt. (*23167gm
R. Ebert, Auerbach
a. d. B. Tel. 487

Baugelän
am alten Eberſt
Weg preisw. zu
Näheres. Geſche
22898gm

Gute,
ſolide Exiſte
Sehr rentabl. 7
kation e. tägl.
brauchsartikels
aller Maſchinen,
materialien uſw.
ſtändeh f n. 50
zu verk. Es ſind
beſondere Kenn
nötig, da Käufe
d. Betrieb vollke
eingearbeitet . t
doch iſt dies beſo=
f
. Kaufmann,Che
od. ehemal. Of
geeign. Anfr. n.
entſchloſſ. Reflek
erbet., die nachn
über d. erforderl.
trag verfüg., u.
an d. Geſchſt. (*2

Geldverkehl

1000 M. ſ. Geſchäf
a. 1 J.g. mehrf. Si
heit u. Z. Ang. u.
an die Geſchſt. (*2

Darlehen werd.
mittelt. Beſte
ferenzen. Anfr
Rückporto u. R
in d. Geſchſt. (*2:

Lunz u. Kaunmag
Intereſſenten mit Kapital zur
Ausbeute geſucht.

in guter Lage, möglichſt Zentralheizung,
mit Garten ſofort zu mieten geſucht. Angebote unter R 89 a. d. Geſe

Angebote unter R 108 Geſchäftsſt, (*2342

(*23380)

[ ][  ][ ]

Nummer 249

Mittwoch, 8. September

Nachruchten

33. Deutſcher Weinbau=Kongreß.
M. Wiesbaden, 7. Sept. Vom dritten Tage des Deutſchen
Weinbau=Kongreſſes iſt noch die Ausſprache nachzutragen, die in mancher
Beziehung zu Klärungen zu führen vermochte. So wurde von einem
Beſucher des Kongreſſes hinſichtlich des Bleiarſens in ſeiner Verwen=
dung
bei der Bekämpfung des Heu= und Sauerwurms die Frage auf=
geworfen
, wie es an ſich verwendet werden könne. Freih. v. Schor=
lemer
als Vorſitzender erklärte hierzu, dieſe Frage ſei noch nicht ge=
klärt
genug, um in einer öffentlichen Sitzung beſprochen werden zu
können. Zunächſt müſſe ſie regelrecht und genau überprüft werden,
ehe man näher darauf einzugehen vermöge. Bezüglich der Bezeichnung
der Weine, die im § 5 des Weingeſetzes erwähnt ſei, wünſchte ein Be=
ſucher
aus dem Nahegebiet eine Beſprechung, die aber deshalb nicht
erfolgte, weil ſchon ähnliche Wünſche und Anträge ſeitens anderer Ge=
biete
vorlägen. Es ſei alſo nur nötig, auch die Wünſche der Nahe
ſchriftlich zur Kenntnis des Weinbauverbandes zu geben. Hierauf
gelangte eine Entſchließung zur Annahme, die dem Wunſche Ausdruck
gibt, daß die Reichsregierung bei der erſten Anwendung des Reichs=
bewertungsgeſetzes
die Fehler ausmerzen möchte, die den Weinbau
gar zu ſehr und einſeitig belaſteten. Man wünſche eine einheitliche
Bewertung, die vor allem auf die Ertragsmöglichkeiten die nötigen Rück=
ſichten
nehme. Keinesfalls dürfe der Fleiß und die erleichterte Abſatz=
möglichkeit
als Belaſtung herangezogen werden. Seitens des Ober=
regierungsrats
Moritz, vom Oberpräſidium der Provinz Magdeburg,
wurde mitgeteilt, daß die hauptamtlichen Weinkontrolleure in Sachſen
alle verſchwunden ſeien. Man habe keine Mittel zur Verfügung, dieſe
Einrichtung aufrecht zu erhalten. Es finde natürlich dort nun keine
Weinüberwachung mehr ſtatt. Von dem Oberpräſidenten ſei ſchon
einigemale in dieſer Angelegenheit an das Miniſterium berichtet wor=
den
. Gbenſo habe es auch der Freiſtaat Anhalt gemacht, und es ſei
nicht verwunderlich, daß die Panſcherei nun dort ruhig getrieben wer=
den
könne. Vom Ausſchuß für den mitteldeutſchen Weinbau werde ent=
ſchieden
verlangt, daß die Weinüberwachung ſo ſchnell als möglich wie=
der
zur Einführung gelange. Wie der Vorſitzende Freih. v. Schor=
lemer
ausführte, wurde immer ſeitens des Weinbaues angenommen, daß
die Panſchereien außerhalb der Weinbaugebiete vorgenommen wür=
den
. Vom Deutſchen Weinbauverband aus ſei man ſtändig bemüht,
dafür Sorge zu tragen, daß die Weinkontrolle tatſächlich überall vor=
genommen
werde. Hierzu ſeien auch Grundſätze ausgearbeitet, die
für das ganze Reichsgebiet Geltung haben ſollten. Entſprechend dieſen
Grundſätzen ſeien überall Kellerkontrolleure anzuſtellen. Allein für
Hamburg ſollten drei Kontrolleure in Betracht kommen. Allerdings
habe man hier noch mit manchen Widerſtänden zu kämpfen, die ſich
dieſen Abſichten entgegenſtemmten. Was nützten alle Paragraphen
des Weingeſetzes, wenn man nicht eine gründliche und genaue Ueber=
wachung
dabei zur Hand habe.
Schließlich ſprach der Vorſitzende der Stadt Wiesbaden den Ver=
tretern
der Behörden, den Vortragenden und den Weinbergsbeſitzern
den Dank aus. Man nehme von der Wiesbadener Tagung das beſte
Andenken nach Hauſe. Sie werde allen Teilnehmern unvergeßlich bleiben.
Bei der ſich anſchließenden Weinkoſtprobe Rheingauer Original=
gewächſe
handelt es ſich um eine einzigartige Veranſtaltung, wie ſie ſo gar
oft nicht wiederkehren kann, weil ſolche Ereigniſſe ſich einfach nicht in der
gleichen Art und der gleichen Weiſe wiederholen können. Die Leitung
dieſer bedeutenden Veranſtaltung, die im großen Kurhausſaale ſtatt=
fand
und an der etwa 1000 Perſonen, teilnahmen, hatte Graf Ma=
ruſchka
=Greifenclau, der Vorſitzende des Rheingauer Weinbauvereins,
und Herr Ruthe, der Vorſitzende der Rheingauer Weinhändler= Verei=
nigung
. Der erſtere begrüßte die erſchienenen Vertreter der Behörden,
vor allem den Miniſter Dr. Haslinde und andere hohe Perſönlich=
keiren
, die Reichstags= und Landtagsabgeordneten, die Preſſe uſw. Durch
Transrarente wurden die jeweils ausgeſchenkten Rummern angezeigt.
Es gab alſo keine Irrtümer. Ausgegeben, bzw. ausgeſchenkt konnten
1800 Flaſchen werden. Den herrlichen Rahmen, ein Bild, wie man es
ſich hübſcher nicht ausmalen kann, das aber allein würdig genug war
dieſes Weines, dieſer Qualitäten, gab der prachtvolle Kurhausſaal ab,
in dem die Lichter glänzten und ſchimmerten und in dem die Hunderte
der hochedlen Troxfen des goldenen Rheingaues harrten.
Das große Feuerwerk im Kurgarten bildete einen feinen Abſchluß
dieſes Abends.
Produktenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 7. September. Im Lokoverkehr war
Weizen in allerdings geringer Qualität vermehrt angeboten. Die Müh=
len
übten jedoch Zurückhaltung. Nach guten Qualitäten, die allerdings
kaum an den Markt kommen, beſteht ziemlich dringende Nachfrage. Die
Preiſe waren wenig verändert. Im Lieferungsgeſchäft für September=
termin
eine Mark niedriger. In Roggen fehlt es an Angebot, obwohl
die Mühlen dringenden Bedarf haben und Roggen auch zu Export=
zwechen
geſucht iſt. Das an den Markt kommende Material wurde bei
Preisſteigerungen bis über eine Mark abgenommen. Im Lieferungs=
geſchäft
ſtieg der Septembertermin 1½ Mark. Die hinteren Termine
waren bis ¼4 Mark höher. Für Weizenmehl beſteht wenig Intereſſe,
dagegen für Roggenmehl gute Nachfrage, die Offerten wurden um 25
Pfennig erhöht. Gerſte iſt in gutem Material gefragt. Auch für Hafer
zeigte ſich etwas Kaufluſt. Verſchiedentlich wird auf Exportverkäufe hin
gedeckt, und auch der Konſum bekundet einige Nachfrage.
Frankfurter Produktenbericht vom 7. September. Das Geſchäft am
hieſigen Produktenmarkt war heute ſehr ſtill. Die Preiſe erfuhren keine
weſentlichen Aenderungen. Weizen 27,50, Noggen 21, Sommergerſte
2326, Hafer inl. 1818,50, Mais 18,2518,50, Weizenmehl 40,7541,
Roggenmehl 3131,50, Weizenkleie 9, Roggenkleie 10,50.

Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 7. September.
Die Umſatztätigkeit an der Börſe bewegte ſich auch
heute wieder in den allerbeſcheidenſten Grenzen. Die
Grundſtimmung war zwar anfangs etwas freundlicher als geſtern und
gegen die Vorbörſe wurden auch einige Gewinnbeſſerungen durchgeſetzt,
aber zu einer lebhafteren Betätigung kam es auf keinem Gebiete. Neue
Aufträge lagen faſt nicht vor, und die geringen Kursgewinne ſind nur
auf gelegentliche Deckungen zurückzuführen und konnten nur auf dem
Montanmarkt 1 Prozent überſchreiten. Auf Deckungen ſtärker begehrt
waren hier Bochumer und Rheinſtahl, dagegen waren Harpener und
Deutſch=Luxemburger etwas ſchwächer. Auf allen übrigen Gebieten ſind
bemerkenswerte Kursveränderungen nicht zu verzeichnen. Auf dem
Rentenmarkt konnte ſich die feſte Stimmung für Kriegsanleihen behaup=
ten
, die ausländiſchen Renten aber mußten durchweg ½ bis 1 Prozent
nachgeben. Im Freiverkehr war die Tendenz ebenfalls recht ſtill. Benz
78, Bremn Boveri 129, Entrepriſe 7½, Chem. Andrege 75, Growag 61,
Ufa 40, Unterfranken 93½, Frankfurter Handelsbank 87½ und Becker=
Stahl 30. Gegen 1 Uhr erfolgte dann ein ſtarker Vorſtoß der Berliner
Baiſſepartei, durch den beſonders Rheiniſche Braunkohlen in Mitleiden=
ſchaft
gezogen wurden. Dieſe verloren gegen den geſtrigen Abendbörſen=
kurs
9 Prozent. Auf allen anderen Gebieten gingen dann die Kurſe
teilweiſe ſtark zurück, da ſich auch hier die Baiſſeſpekulation reger be=
tätigte
. Chemiewerte fielen auf ca. 272½, die Montanwerte verloren
gegen die erſten Kurſe bis 4 Prozent. Banken, Elektro= und Schiffahrts=
werte
waren ſtark vernachläſſigt und ebenfalls gegen den Beginn
ſchwächer. Die Börſe ſchloß in flauer Haltung. Tägliches Geld 4½
Proz. London=Paris 165.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 7. September.
Die Bankenkundſchaft hat ſich von den geſtrigen Kursverluſten nicht
beeinfluſſen laſſen und hält an ihrem Beſtand feſt. Von dieſer Seite
kamen bei Beginn der Börſe ſogar namhafte niedrige Hauptorders an
den Markt, ſo daß die Spekulation nach den geſtrigen Blancoabgaben
ſchleunigſt zur Deckung ſchritt, die eine einheitliche leichte Erholung zur
Folge hatten. Die Grundtendenz war daher freundlicher. Weitere Leer=
verkäufe
blieben heute aus, nachdem das Publikum dem geſtrigen Baiſſe=
anſatz
die Gefolgſchaft verweigerte und am Geldmarkt die Rückflüſſe ein=
ſetzten
. Tagesgeld blieb aber noch etwas gefragt, wurde aber etwas
billiger und ſtärker angeboten. Der Satz ging auf 5½6¾ Prozent
zurück. Dagegen hielten ſich die Forderungen für Monatsgeld, das über
den Septemberultimo und damit den Quartalswechſel hinausläuft, un=
vermindert
auf 5½7 Prozent. Im ganzen hielt ſich das Geſchäft an
den Aktienmärkten jedoch in engſten Grenzen, da die jüdiſchen Feiertage
und die bald darauf erfolgende Medioabwicklung die Geſchäftsfreudig=
keit
der Börſe hemmten. Am Deviſenmarkt zeigte die ſpaniſche Wäh=
rung
eine Erholung auf 32,05 gegen London. Die übrigen Valuten zeig=
ten
durchweg nur belangloſe Schwankungen. London-Paris 164½
London-Brüſſel 175½, London-Mgiland 131, Kabel London 4,8571,
Kabel Berlin 4,1985.
Im weiteren Verlauf der Börſe wirkte ſich die Dementierung der
Verwaltung der Rhein. Braunkohlenaktien nachhaltig aus. Der Kurs
ging von 22234 auf 212½ zurück. Die Tendenz der übrigen Märkte
wurde ebenfalls ſchwächer und in der zweiten Stunde ausgeſprochen
matt. Privatdiskont kurze Sicht 4/ Prozent, lange Sicht 4¾ Prozent.
Die Abwärtsbewegung verſchärfte ſich zum Schluß der Börſe noch er=
heblich
. Auch an der Nachbörſe ſetzten ſich die Kursrückgänge nocht fort.
6. 9. V 7. 9.
6. 9. 1 7. 9.
Aſchaffb. Zellſtof
/137.
Hemoor Zement
190.
Augsb.=Nürnb. Maſch./ 96.25 92.5 Hirſch Kunfer
115.
115.
Bamag=Meguin
47. / 45.875/Höſch Eiſen
113075 129.5
Berl. E. W. Vor
Hohenlohe We
19.25 19.
Berlin. Karlsruhe‟
1100. 1 99.125 Kahla Porzellan
89.5 1 84.
Braunkohlen=Briketts/147. /145. (Lindes Eismaſch.
147.
142.
Bremer Vulkan.
70. 63.5 Lingel Schuh
59.75
H1.5
Bremer Wolle
138.127 133. Linke u. Hofmann
79.
29.
Deutſch.=Atlant. Tel
68.25 12. Loewe u. C.
181.
179.
Deutſche Maſchinen 1100 25 1100. E. Lorenz
109. 108.
Deutſch.=Nied. Tel. / 11.75 11.75 Nol. Kohle
152. 151.25

Deutſche Erdöl
Deutſche Petroler
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhütte
Dynamit Nobel. ..
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben".
R. Friſter
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl.
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen ..
Han. Maſch. Egeſt.
Hanſa Dampſchf. ..

140.25 1136.75 Nordd. Gumm Orenſtein 96.5 116.5 115. 625 Rathgebe 65- 88. 85. Rombacher Hütten 12.75 130. 130.125 Roſitzer Zucke 75.5 145. 143. Rütgerswerke 115. 271.5 270.5 Sachſenwerk 58. 56. Sächſ. Gußſtahl 140. 49. 47.5 Siemens Glas . 141. 25. Ver. Lauſitzer Glas.. 122.5 172,5 170.5 Volkſtedter Porzell. 44.75 135. Weſtf. E. Langendreer 62. 74. Wittener Gußſtahl. 60. 473,5 170. Wanderer=Werke.. 164.

96.5
66.
13.
76.
114.
108.
140.
138.
118.
43.25
62.
61.75
160.5

Deviſenmarkt.

Amſterdam=R
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw.
Oslo ....."
Kopenhagen
Stockholm . .
Helſingfors ..
Italien ..
London..
New=York.
Paris.. .
Schweiz".
Spanien

6. 9.
Geld / Bri
188.19/163.6
1.693 1.69.
11.67 11.6
91.53 92.1
11.49/111.75
112.18 112.42
19.55210.592
15.68/ 15.6
37 21.4
4.
4.203
12.36212.7951 12 301 121
31.05 31.26

7. 9.
Geld /B
12.16 112.X71 Sofia
9.362e0.41
4. 1331 1.20:
81031 81. 26 Ranada ..
63.31 63.53 63.52 63 7314ruguah

163 17 168.59/ VienD..Oſt. ab
1.692 1. 696/Prag .........
11.815 1165Budapeſt. . . . .
91 90 92.14/Fapan ......
11.43 141. 71lRio de Janeirt
0.552 10.59=1Fugoſlavien..
5.551 15 69/ Konſtantinopel.
Liſſabon .... ..
Danzig ..
Athen ..

6. 9.
Geld Brie
53.23/ 59.36
12.718 12.4521
5.375/ 5.391
2.019 2.02.
0.670/ 0.541
3 94 3.95
7.537 7.477
2 221 2.237
21.335 21.745
81.48 31.70
4.83 4.91
4.137 4. 20/
41z5 4.735

7. 9.
Held /Brie
19 23 159.36
2.51s012.355
5.8731 5.895
2.0211 2.025
1.533 6.871
3 075 3 055
7414 7.731
2.235/ 2.245
21 333/21.715
B1 72/ Bl.G4
4.79 48i
71971 k.257
1183/ 7.135

Das Arbeitsbeſchaffungs=
programmder
Reichsregierung.
Berlin, 6. September.
Im Tätigkeitsbericht der Reichswaſſerſtraßen=
verwaltung
für 19211924 war dem Reichswaſſerſtraßenbeirat das
Programm für die Ausgeſtaltung des Waſſerſtraßen=
netzes
dargelegt worden. Der Reichs=Waſſerſtraßenbeirat hat ſich in
ſeiner erſten Sitzung am 13. April dieſes Jahres mit dieſem Programm
einverſtanden erklärt. Der Beirat hat ſich alſo die Beſtebungen einzelner
Kreiſe nicht zu eigen gemacht, die mit Rückſicht auf das Darniederliegen
der Wirtſchaft die finanzielle Lage des Reiches und die ſchwierigen Ver=
hältniſſe
der Reichsbahn ſowie im Hinblick auf die Ungewißheit über die
zukünftige Geſtaltung des Verkehrs von neuen Kanalbauten abrieten
und Beſchränkungen auf Vollendung begonnener Bauten und Erhaltung
der vorhandenen Waſſerſtraßen forderten. Er ſtellte ſich vielmehr mit
dem Reichsfinanzminiſter auf den Standpunkt, daß es falſch iſt, die Ent=
wicklung
der Verkehrsmöglichkeiten ganz auf die gegenwärtige wirtſchaft=
liche
Lage einzuſtellen. Eine Unterbrechung in dem weiteren Ausbau
des Waſſerſtraßennetzes würde zur Folge haben, daß die Waſſerſtraßen
bei aufſteigender Wirtſchaft dem Verkehrsbedürfnis nicht genü gen, ein
Mangel, der ſich nur ſchwer beſeitigen ließe, ſchon im Hinblick darauf,
daß die Ausgeſtaltung der Verkehrseinrichtungen, beſonders der Bau
der Waſſerſtraßen, viele Jahre erfordert. Die Reichsregierung, die aus
Anlaß der ſteigenden Erwerbsloſigkeit über Maßnahmen zur Verminde=
rung
der Erwerbsloſenzahl beriet, hat anerkannt, daß man gerade jetzt
in der Zeit der wirtſchaftlichen Depreſſion Kanäle bauen muß, um
Arbeitsgelegenheit zu ſchaffen und der Wirtſchaft zu helfen. Selbſt=
verſtändlich
kommen nur bauwürdige Unternehmen in Frage, und zwar
in erſter Linie ſolche, die bereits im Bau begriffen oder wenigſtens im
Reichstage erörtert worden ſind. Für ſolche Unternehmen hat die
Reichsregierung im Rahmen eines großen Arbeitsbeſchaffungsprogramms
für das Rechnungsjahr 1926 über die durch den Haushalt bewilligten
Beträge folgende Mittel zur Verfügung geſtellt: 1. Rhein=Weſer=Kanal,
a) Staubecken im Quellgebiet der Weſer 150 000 Rm., b) Lippe=Kanal
Hamm-Lippſtadt 4 000 000 Rm., 2. Ihle= und Plauer Kanal 1 190 000
Rm., 3. Oder=Spree=Kanal 2 100 000 Rm., 4. Hohenzollern=Kanal 1000 000
Rm., 5. Oder: a) Verbeſſerung der Oder unterhalb Breslau 1000000
Rm., b) Verbeſſerung der Vorflut in der Unteren Oder 1000 000 Rm.,
6. Mittelland=Kanal: a) Strecke Hannover-Peine 3000000 Rm., b)
Strecke Peine-Burg mit dem erſten Bauabſchnitt des Südflügels unter
Vorausſetzung der Verſtändigung mit den Ländern 14 700 000 Rm.,
zuſammen 28 050 000 Rm. Ferner ſollen noch Mittel beſchafft werden
für 7. das Staubecken Ottmachau und 8. den Küſtenkanal bereitgeſtellt
werden. 9. Auch die Lahnkanaliſierung und 10. die Kanalifierung des
Neckars bei StuttgartCannſtadt ſind eingeleitet worden. 11. Weitere
Vorſchläge, den Hanſa=Kanal über Minden und 12. Umkanaliſierung
des Untermains.
Dieſe Arbeiten ſind noch nicht in das Arbeitsprogramm einbezogen
worden. Sie ſind zurückgeſtellt worden, bis die Pläne die Genehmigung
des Reichstages gefunden haben werden. Dagegen wird noch darüber
verhandelt, inwieweit den Werften durch die notwendige Ergänzung
des Geräteparks Beſchäftigung zugewieſen werden kann. In dieſem
Zuſammenhange denken wir auch an die Kreditaktion für die Binnen=
ſchiffahrt
. Bezüglich der durch Staatsverträge zur Ausführung beſtimm=
ten
ſüddeutſchen Waſſerſtraßenpläne find Abkommen mit den beteiligten
Ländern getroffen worden. Danach ſollen bis 1935 die Mainkanaliſie=
rung
bis Würzburg und die Neckarkanaliſierung bis Heilbronn vor=
getrieben
werden. Die mit der Ausführung betrauten beiden Geſell=
ſchaften
ſind eifrig bemüht, die im Bau befindlichen Stauſtufen am
Kachlet und bei Ladenburg raſch zu vollenden und darüber hinaus neue
Arbeiten im Rahmen ihres Arbeitsprogramms in Angriff zu nehmen.
Vor der Mainkanaliſierung ſind drei Stauſtufen oberhalb Aſchaffen=
buirg
ausgeſchrieben worden. Am Neckar wird verſucht, die noch vorhan=
denen
Bedenken wegen der Stauſtufen Heidelberg mit größter Be=
ſchleunigung
auszuräumen, um auch hier Erwerbsloſe beſchäftigen zu
können. Bei der Art der Arbeiten ſoll den Unternehmern zur Pflicht
gemacht werden, für die Arbeiten im weiteſten Umfange Erwerbsloſe
neu einzuſtellen und die einzuſtellenden Arbeiter den Arbeitsnachweiſen
zu entnehmen. Dieſe Verpflichtung darf nicht durch Verlängerung der
Arbeitszeit für vorhandene Arbeiter umgangen werden. Da weitere
Bedingungen in ſozialpolitiſcher Hinſicht nicht geſtellt werden, düirfte
eine Verteuerung der Bauten durch Einſtellung Erwerbsloſer nicht
eintreten.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Eine Amerika=Anleihe Preußens. Ein Syndikat unter Führung
von Harris Forbes u. Co. legt 6½prozentige Bonds des Preußiſchen
Staates in Höhe von 20 Millionen Dollar vorausſichtlich am Donners=
tag
zur Zeichnung auf. Engliſche und holländiſche ſowie deutſche Fi=
nanzkreiſe
werden je einen Teil der Anleihe übernehmen. An dem Syn=
Likat ſind außer der obengenannten Bankfirma das Bankhaus Brown,
Brothers u. Co., Equitable Truſt Co. in New York, Mendelsſohn u. Co.
in Amſterdam, beteiligt.
Elektrizitäts=A.=G., vorm. W. Lahmeher u. Co., Frankfurt a. M.
Die Geſellſchaft gibt bekannt, daß ſie den Aktionären der Anleihe von
1920 zum 1. Januar 1927 eine Barabfindung von 60 Prozent des Nenn=
wertes
der Genußſcheine gewähren will. Ein entſprechender Antrag bei
der Spruchſtelle wurde geſtellt.
A. G. für Federſtahl=Induſtrie, vorm. Hirſch u. Co., Kaffel. Der
A.=R. der A.=G. für Federſtahl Induſtrie, vormals Hirſch u. Co., Kaſſel,
beſchloß, der demnächſt einzuberufenden G.=V. die Herabſetzung des
Aktienkapitals im Verhältnis von 5:2 vorzuſchlagen. Das Aktienkapital
beträgt gegenwärtig 2 160 000 Stammaktien und 72000 Vorzugsaktien.

Brantfärter Karsdericht voi 1. oept. 1

Staatspapiere
a) Deutſche
6.BReichsp.=Sch.
p. 1. 10. 30 ...
7% Baher. Staats=
Sch. p. 1. 4. 2
6‟/=% H. V.=Sch.
p. 1. 4. 29 . .
6‟/=% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
61I-%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30
7% Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7. 29
72 Sächſ. Fr.=Sd
p. 1.
6½=%Württ. F. Se
p. 1. 3. 29
Vorkriegsanleihen
5% D. Reichsanl.
4% D. Reichsanl
4% D. Schutzgb. v
6811 u. 13..
4½ D. Schutzg. v. 14
4% Preuß. Konſ.
40 Baden. ... .
4%Bahern ..."
42 Heſſen.
48 Württemberger
b) Ausländiſche
50 Bos. E. B. 1914
5% L. Inv. 1914
49
1898
1902
4
5% Bulg. Tabal 02
3% Oſt. Staatsr.
4b. 1913, Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4½%Oſt. Silberr.
Wo. Gold

98.
98.2
97

A.5
96.5

0.4925
0.455

6.49
6.49

0.42

6. 25
25
6.25

4% einh.R.(kon) 2.9
8% Port, (Spz.) III

5% Num am. R.03
4½% Gold. 13.
am.konv.
4½ am. 05.. .
4¾ Türk. (Adm.)03
40 Türk. Bagd.
(Bagd.) I.
4% 1911 Boll.
4½% Ung. St. 1913
4½½ St. 1914
Goldr.
St. 10
Kronr.
38 Eiſ.Tor.,6.
Außereuro=
päiſche

5% Mex. am. inn.
5% äuß. 99
40 Gold 04,ſtf
konſ. inn. .
½2% Frrigat.
5%Tamaulipas I.
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10% Berl. H.=Bk. G
Berl. St.=Goll
Darmſt. St.=G.
8% D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf.
8% Frif.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr.
%o Frkf. Pfbr.=Bf
Goldpfdbr.
5% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr. . . ...
8% Komm. Ldb. D.
Goldſchuldver. .

9.5
17
5.1

21.75

19.3
20.3
18.35
23.75

30.5

109
100

99.5
82.75

386 Heſſ. Ldb. Gold.
10% Komm=Elektr.
Mark (Hag.) Gold
80 Mannh. St.=G.
3 Mainz St.=G.
O Naſſ. Ldb. Gold
%0 Pfälzer H. B.
Goldpfandbr. . . .
% Pforzh. St.=G
% Pr. C.=B.=Cr.=B
Goldpfandbr.
% Rh. Hyp.=B. G.
71/.%Rh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf. B.=
Cr.=Bk., Goldpf.
8½Südd. B.=Cr.=B.
Goldpfandbr. . . .
Ohne Zins=
berechnung

50 Bdw. Kohl. 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
5% Roggen .. 2:
5% Pr. Kaliw.
59 Pr. Roggenw.
5 % Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayc. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bayr. Hyp. u. Wechſ
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bt.
Hamb. Hyp.=Bf.
Mecklö. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.Bt
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz.Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.-Cr.=B
Pr. Cent.=B.=Cr.=B
Preuß. Pfdbr.=Bk.

04
94

100

190
94.75

150
108.75

100

12.1

6.75
2.07

11.7
13.56

10.10
9.80

Rhein. Hyp.=B..
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. ..
Obligationen v.
Transportanſt.
4½Dux. Bdb Em.91
4%
9
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
426
abg
4½ Kaſchau=Oderb.
4
abg.
5% Oſt. Nwitb. 74
5% Oſt. Südb. (L
2,60 Alte
2,60 Neue
5% Oſt.=Ung. 73/74
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. .. 1.b.8.E.
3%Oſt. 9. E.
3½Oſt. .. 1885
3%Oſt. Erg. Netz
3% Naab Oedbg. 83
38
91
97
42 Rud. Silber
4 Rud. Salzig.)
4½% Anat. S.I
4½%Anat., S. II
½% Anat., S. IIII
Salon. Monaſt.
3% Tehuantepec.
4½2
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit :. .
Bad. Bk. ...
Bk. f. Brauind. . . .

10.:75
9.4
11.60
11.70

8.40
6.1

9.35
6.4

5.4

11.5
13.25
14. 25
24.25

Barmer Banko.
Bay. Hyp.=Wchſ..
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank...
D. Eff. u. Wchſ.=Bk
D. Hyp.=Bk. Mein
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.. . .
Frkf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank
Metallbank. . .
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. . ..
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. Disc.=Geſ. .
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein

14.9

Bergwerké=Akt.
Bochum .Bergb.
Buderus.
Dt. Luxemburg. .
Eſchw. Bergw..
12:25 Gelienkirch. Bow.
Harp. Bergb..
Ilſe Bergb. St....
Genußſchein.
9.15
5.8 Kali=Aſchersleb. .
Kali. Salzdetfurt. . .
Kali. Weſterregln
Klöcknerwerke
25.5 Mannesm.=Röhr.
23.53 Mansfelder
Oberbedarf
Obſchleſ. Eiſ. (Caro)
Otavi=Min.=Ant.. .
Phönix=Bergb. . .."
19.25 Ryein. Braunk. ...
Rhein. Stahlw.. . .
A. Niebeck Montan

120,5
137.35
135.75
20,
163.5
120
122.75
97
180
139.7.
114
125.75
130
133
138
122
134
124
127.
139

Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr.
Tellus Bgb.. .....
Ver. Laurahütte . .
Ver. Stahlwerke..
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)
Henninger.
Hereules. Heſſiſche
Löwenbr.=Münch.
Mainz. Aktienbr. . .
Schöfferhof(Bind.)
Schwarz Storchen
Tucher, Nürnberg
...
Werger

Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Klener
6%E. A. G. Vjg. 2
5% A. E. G. Vjg. B.
8.85 A. E. G. Stamm . ."
5.9 Anglo=Cont. Guano
Aſchaff. Zellſtoff
Badenia (Weinh.)
Bad. Maſch. Durl.
93.5 Vad. Uhren, Furtw.
145
Bamag=Meguin
159.5 Baſt Nürnberg ..
161
Bahr. Spiegel ...!
147
Beck& Henkel ..
158 Beramann El..
Bing. Metall.
121
133
Brem.=Beſigh=Ol.
155
Bürſtenfbr. Erlang
143
Tement=Heidelb. ..
Cement, Karlſtadt
129.- Cement, Lothr.
110
Chem. Albert.
67.3
hem. Brockh.
Chem. Milch
2nimler Motoren
14. 75 Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ...
218
D. G. u. Silb. Scheib.
143
159
Dingler, Zweibrück

04

170
234.5

138

81.5
82.5
73.5
154.25
ARte
117

Dresd. Schnellpr.
Dürrkopp..
Dürr. Rattingen
Dyckerhoff & W. ..
Eiſenw. Kaiſersl...
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung ....
Elſ. Bad. Wolle ..
Email. Ulrich
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch. ..
Ettlinger Spinn. . .
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt. Frkf..
Frankfurter Gas.
Frankfurter Hof
Frkf.=M. Pok. u. W
Fuch3 Waggon St
Geiling E Cie.
Germnania Linol.
Gelſenk. Gußſt.
Golbſchmidt, Th. . .
Gotha Waggon
Gritzner, Maſch

Grün & Bilfinger.
Hafenmühle, Frlkft.
Hammerſen
Hanfiv. Füſſen
Hanſa=Lloyd, Br.
Hartm. & Braun ..
Heyligenſtaedt. ..."
Hilpert, Armatur.
Hindrichz=Aufferm.
Hirſch, Kupfer ...."
Hoch=Tief Eſſen ..
Holzmann
Holzpert. Ind.....
O.)drom. Breslau
Fna)
Fun zhan: St... .
Kammy. Laiſersl.
Karlsruher Ma ch. .

119
63
40
78.25
40.25
146
143.5
43.5
43.5
90
64
201
31
35
271.2
62
7
0.55
70
24.25
194.9
27.5
110
113
104

527
89.9
117
42

Karſtadt, R...
Klein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn".
Konſerv. Braun ..
Krauß, Lokom. ..
Lahmeher . . ....
Lech. Augsburg ..
Lederw. Rothe
Spicharz.
Lingel Schuhw.. . .
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm
Lüdenſcheid Metallf
Lux, Induſtrie
Mainkraft Höchſt
Mars=W. Nürnberg
Metallgeſ. Frkf. ..
Miag. Mühlenb. ..
Moenus, Stamm
Motorenf. Deutz.
Motorenf. Oberurſ.
Münch. Lichtſpielk.
Neckarſ. Fahrz.
Neckarw. Eßlingen
Oleawerke Frankf.
Beters UInion".
Pfälz. Näh. Kayſel
Philipps..
Porzellan Weſſel
Prometh. Frkf.
Rein. Gebb. & Schal
Rhein Elektr. .. ..
Rhenania, Aachen
Rütgerzwerke ...."
2 hlenßner
S hneid. & Hanau,
Shnellpr. Frank. .
Schramm Luckf. ..!
Shrift, Stemp.. . .
Schuckert, Elektr.
Schuhf. Weſſel ...
S huhf. Herz
Schultz Grünlack
Seilind. WVolff..."
Siemen3 Glas
Siemens E Halske
Südd. Immob.
Thüring. Lief.=Geſ.

Nae
26

40.5

3s
14.5

59
19.5
105.25
2:
103
98
148
111
45

63
85
116
82
55.75
3o.5

85.
135

114.3

73.5
32.)
12
131.5
53

nhren Furtwängl.
Beithwverke ..."
Ver. f. Chem. Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg.
Ultramarin . . . ."
Zellſtoff Berl. ..
Vogtl. Maſch. ...
Voigt & Haeffner
Volthom. Seil.
Wahß, & Freytag".
Wegelin Rußfbr. . .
ellſt. Waldhof
Zuckerf. Waghäuſel
Zuckerf. Frankenth.
Zuckerf. Heilbronn
Zuckerf. Offſtein.
Zuckerf. Rheingau
Zuckerf. Stuttgart

Transport= und
Verſicherungs=Alt.
A. Dt. Eiſenbahn
Dt. Eiſenb.=Geſ...
El. Hochbahn=Berl.
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Ge
Hapag
......
Nordd. Lloyd. . . ..

Frkft. Allg. Ver)
Frankona Rückv

Darmſt. Werte
Bahnbeda:f
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konſ..
Gebr. Lutz.."
Motor f. Darmſt.
Gebr. Roeder
Fenuleth & Ellenb.

E0.4
69.5
76.75
85

53
103.5
116
115
88
13
91.5

94

72.5
94
4.05
125
153.5
155

102.5
62.6

29

6
99.5

[ ][  ][ ]

Seite 12

Mittwoch, den 8. September 1926

Nummer 24

Dresdener Bank, Dresden. Die außerordentliche Generalverſamm=
lung
der Dresdener Bank genehmigte die Erhöhung des Aktienkapitals
von bisher 78 Millionen um 22 Millionen auf 100 Millionen Reichs=
mark
einſtimmig. Von den neuen für das Geſchäftsjahr 1926 zur Hälfte
gewinnanteilberechtigten Aktien werden 19 500 000 RM. durch ein Kon=
ſortium
unter Führung des Bankhauſes Hardy u. Co., G. m. b. H.,
Berlin, übernommen und den alten Aktionären in der Weiſe zum Bezug
angeboten, daß auf je nom. 400 RM. alte Aktien fe nom. 100 RM. neue
Aktien zum Kurſe von 120 Prozent bezogen werden können. Der Reſt=
betrag
von nom. 2 500 000 RM. wird von einem zweiten Konſortium,
das ebenfalls unter der Führung des Bankhauſes Hardy u. Co.; G. m.
b. H., ſteht, zum Kurſe von 130 Prozent feſt übernommen. Die Ge=
ſchäfte
zeigen auch weiter eine erfreuliche Entwicklung, im Zuſammen=
hang
mit Anzeichen der allgemeinen Beſſerung der Wirtſchaftslage.
Tſchechiſierung der Brünner Maſchinenfabrik A.=G.? Wie der Tag‟
aus Prag berichtet, benutzt die tſchechoſlowakiſche Regierung den Um=
ſtand
, daß die Brünner Maſchinenfabrik A.=G. zu ihrer Sanierung einen
bedeutenden Steuernachlaß von der Regierung verlangt hat, dazu, um
ihre Tſchechiſierungstendenzen mit beſonderem Nachdruck zur Geltung zu
bringen. Sie verlangt insbeſondere die Ernennung eines tſchechiſchen
leitenden Funktionärs anſtelle des deutſchen Generaldirektors und weiter,
daß beim Abbau der Beamten prozentual mehr deutſche als tſchechiſche
Beamte abgebaut werden.
Die ruſſiſche Einfuhr von landwirtſchaftlichen Maſchinen in den,
letzten drei Jahren. Im Wirtſchaftsjahr 1925/26 wurden nach Rußland
landwirtſchaftliche Maſchinen im Werte von 22,32 Mill. Rubel gegen
26 Mill. Rubel 1924/25 und 4,87 Mill Rubel 1923/24 eingeführt. Die
Exportziffern aller drei Jahre verteilen ſich auf die Herkunftsländer
wie folgt: Amerika 23,57 Mill. (in Prozenten der Geſamtſumme 44,26),
Deutſchland 1240 Mill. (23,28), Schweden 7,06 Mill. (13,27)
Tſchechoſlowakei 4,24 (7,96), Oeſterreich 4,19 Mill. (7,88), England 0,57
Mill. (1,07).
Zuſammenarbeit von Harriman und Dillon Read. Aus gut unter=
richteter
Warſchauer Quelle wird mitgeteilt, daß der zwiſchen Harri=
man
und Dillon Read u. Co. ſchwebende Konflikt beigelegt iſt. Auf
Grund einer Vereinbarung ſoll eine gemeinſchaftliche Politik in Polen
getrieben werden, wobei aller Wahrſcheinlichkeit nach ſich Dillon Read
an allen Unternehmungen Harrimans in Polen beteiligen wird. Dillon
Read ſoll ſich auch an der Konzeſſion in den Gieſche=Bergwerken
beteiligen. Als Vermittler zwiſchen den beiden Firmen trat der ameri=
kaniſche
Geſandte in Warſchau, Stettſon, auf, der im Intereſſe der ge=
ſamten
amerikaniſchen Wirtſchaft um eine Einigung bemüht war. Es iſt
demnach anzunehmen, daß in der nächſten Zeit Dillon Read gemeinſam
mit Harriman auf dem polniſchen Markte auftreten wird.

Mexikos Handelsverträge. Nach einer Meldung aus Mexiko hat
der Außenminiſter ſeine Abſicht beſtätigt, die beſtehenden Freundſchafts=
und Handelsverträge mit Frankreich, England und Deutſchland, ſowie
mit gewiſſen anderen Mächten nicht zu erneuern, ſich jedoch bereit er=
klärt
, wegen des Abſchluſſes neuer Verträge in Verhandlungen zu tre=
ten
. Die in Frage kommenden Verträge laufen dieſes Jahr ab.
Viehmärkte.
Mainzer Viehmarkt vom 7. September. Angetrieben waren 38
Ochſen, 11 Bullen, 501 Färſen und Kühe, 335 Kälber 21 Schafe und
1050 Schweine. Preiſe: Ochſen 4858, Bullen 3850, Färſen und Kühe
a) 5363, b) 3550, c) 2436, d) 1024. Kälber 5878, Schweine
a) 8387, b) 8688, c) 8587, Sauen 7176. Marktverlauf: Ruhiges
Geſchäft, kleiner Ueberſtand.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 7. September. (Priv.=Tel.)
Weizen: Nach den letzttägigen Abſchwächungen konnte heute eine Be=
feſtigung
ſich durchſetzen, in der Hauptſache auf ſtärkeres Hervortreten
der ausländiſchen Nachfrage der Kontinent kaufte heute 4 Millionen
Buſhels . Im Schlußverkehr konnten ſich jedoch nicht alle Aufbeſſe=
rungen
halten, doch ſchließen die Termine noch 1½ Cent höher.
Mais: Auch dieſer Markt verkehrte in feſter Haltung auf ungün=
ſtige
Witterungsberichte, kleine Ankünfte und gebeſſerte heimiſche Loko=
nachfrage
. Die Termine gewannen 11½ Cent.
Hafer: Der Markt zeigte nur geringe Preisveränderungen bei ruhi=
gem
Geſchäft.
Baumwolle: Uebermäßige Niederſchläge in den ſüdweſtlichen und
mittleren Staaten, ferner private Ernteſtandsberichte führten zu einer
Aufwärtsbewegung. Gebeſſerte Kaufluſt der amerikaniſchen Spinner
unterſtützte dieſe Bewegung noch.
Kaffee: Im Anfangsverkehr verurſachten niedrigere braſilianiſche
Forderungen und ein ſchleppender amerikaniſcher Konſum eine Ab=
ſchwächung
. Später konnte ſich eine Befeſtigung durchſetzen auf ungün=
ſtige
Ernteberichte aus Santos.
Zücker: Der Markt zeigte einen ziemlich feſten Verlauf auf Deckungs=
käufe
und gebeſſerte Exportnachfrage.
Kakao: Die Abſchwächung machte heute in ſchärfſtem Maße Fort=
ſchritte
auf niedrigere Kabel, Verkäufe des lokalen Handels und
Hedgesverkäufe Bahia. Auch das Ausland trat vorwiegend als Ver=
käufer
auf.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Finanzkommiſſion des Völkerbundes hat an die Bankr en=
Emiſſions=Inſtitute der verſchiedenen Länder einen Fragebogen ſer=
ſchickt
und die Banken aufgefordert, ihre Erfahrungen hinſihtlick ſon
Notenfälſchungen mitzuteilen.
Von dem Ausſchuß der Exportkreditverſicherungen ſind bisher wa
1000 Anträge in Höhe von 10 Mill. Rm. erledigt worden, die ſio auf
Exportwaren aller Art beziehen. Die Verſicherung erfolgt auf G nd=
lage
des Berliner Syſtems (Syſtem A). Die Einführung des Hamb ger
Syſtems (Syſtem B) ſteht nahe bevor.
Wie wir hören, iſt der Beſchluß des Reichsverbandes der Deu ſen
Induſtrie, ſeine Hauptverſammlung im nächſten Jahre in Frar art
abzuhalten, auf eine Einladung des Verbandes Mitteldeutſcher TNu=
ſtrieller
in Frankfurt a. M. zurückzuſtihren.
Die kurz nach Beginn des engliſchen Bergarbeiterſtreikes einge ſte=
nen
entſcheidenden Rückwirkungen auf die Exporttätigkeit der engli ſen
Eiſen= und Stahlinduſtrie ſetzten ſich im Auguſt in der Richtung ter
weiteren Verminderung der Ausfuhrtätigkeit fort.
Bei der a. v. Verbandsverſammlung des Bayeriſchen Sparke n=
und Giroverbandes wurde durch einſtimmigen Beſchluß die Bahe che
Gemeindebank zur Aufnahme einer Kommunal=Sammelablöſt gs=
anleihe
durch Ausgabe von Inhaberſchuldverſchreibungen ermäc gt.
Die Anleihe wird eine Höhe von mindeſtens 10 Mill. Rm. und nicht ſer
20 Mill. Rm. haben.
Die Lodzer Firmen haben in der letzten Zeit ſehr bedeutende ze
ſtellungen von rumäniſcher Seite auf Woll= und Baumwollwarer er=
halten
. Die Lodzer Induſtrie bemüht ſich ferner um die Gewinu ng
der ſüdamerikaniſchen Märkte als ſtändigen Abſatzmarkt.
Der im tſchechiſchen Eiſenbahnminiſterium bereits fertiggeſtellte ſe=
ſetzentwurf
zur Verſtaatlichung der Kaſchau-Oderberger Bahn wir in
der Herbſtſeſſion des Parlaments vorgelegt werden.
Auf der am 3. September abgehaltenen Konferenz der Schw ſer
Zündholzproduzenten wurde u. a. beſchloſſen, die geſamte Zünd
induſtrie der Schweiz zu kontingentieren, eine zentrale Verkaufs Ie
zu errichten und die Fabrikations= und Verkaufspreiſe gemeinſam ſt=
zuſetzen
.
Nach einem Bericht der indiſchen Regierung beſteht keine Geſſr,
daß der Kurs der indiſchen Rupie zu lsh 6 p dadurch Erſcütterun en
ausgeſetzt werde, daß die indiſche Legislative die Währungsbill ver gt
habe. Die Regierung überwache die Erhaltung des Kurſes.

Ausden Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſilberne vergoldete Nadel
mit hellblauem Stein. 1 Stahlbrille in
Futteral. 1 Walzerevolver. 1 brauner
Filzhut. 1 Nickelzwicker mit ſhwarz. Kordel.
1 ſchwarze Wachstuchhülle für Autoverdeck
Eine Anzahl verſchiedene Schlüſſel, 191 ſchäffer in Darmſtadt, wegen Belei=
Stahlſägen. 1 weißwollener Frauenunter=
rock
. 1 Motorradwerkzeug mit Taſche. Ein
alter Herrenſchirm mit grünlichem Griff
1 Brille in Futteral. 1 Gabelmeſſer mit
weißem Stiel. 1 Kinderſpielzeug (Affe).
junger Spitz.

Für die Provinzial=Pflegeanſtalt
Eberſtadt ſollen die nachſtehend aufge=
führten
Gegenſtände für die Zeit von
1. Oktober 1926 bis 31. März 1927 ver=
geben
werden:
a) Verzehrungsgegenſtände:
Kokosfett, Margarine, Kochſalz, Kaffee=
Erſatz (Enrilo), Kolonialwaren, Roggen=
mehl
, Weizenmehl (Spezial 0), Milch,
Salatöl;
b) Verbrauchsgegenſtände:
Kernſeife Schmierſeife Seifenpulver,
Soda, Putzlumpen, Leder, Futtergerſte
Rauchtabak.
Die in dem Angebot anzuerkennenden
Lieferungsbedingungen liegen am 10
und 11. September auf dem Verwal
tungsbüro offen, woſelbſt auch die un=
gefähren
Mengen zu erfahren ſind. An=
gebote
und Muſter ſind bis zum Eröff=
nungstermin
, den 22. September

1926, vorm. 8 Uhr, einzureichen.
Ein Verſand der Bedingungen nach
auswärts erfolgt nicht. Von jeder Gat=
tung
darf nur ein Muſter angeboten
werden. Muſter ſind von den Angeboten
(12931
getrennt zu halten.

Eberſtadt, den 8. Sept. 1926.

Direktion
der Provinzial=Pflegeanſtalt.

Der Planüber die Herſtellung unter=
irdiſcher
Telegraphenlinien in Reinhein
und Lengfeld und an den Landſtraßen
von Reinheim nach Lengfeld und Groß=
Bieberau liegt bei dem Poſtamt in Rein=
heim
auf die Dauer von 4 Wochen aus.
Darmſtadt, den 8. Sept. 1926. (1294
Telegraphenbauamt.

Derauperang eikes ebels.
Ein zur Zucht untauglicher ſehr
ſchwerer Eber ſoll im Wege des öffent=
lichen
Angebots veräußert werden.
Schriftliche Angebote pro Pfund Lebend=
(12936
gewicht ſind bis
Freitag, 10, ds. Mts., vorm. 11 Uhr
bei der unterzeichneten Stelle einzureichen.
Griesheim, den 6. Sept. 1926.
Heſſ. Bürgermeiſterei Griesheim
Schüler.

torgen Donnerstag, den 9. Sep=
tember
, vormittags 9 Uhr,
rſteigere ich in dem Hauſe
liſabethenſtr. 39, I. (Ecke Saalbauſtr.)
Auftrage des Konkursverwalters die
ſchbezeichneten zu einer Konkur=maſſe ge=
örigen
Mobiliargegenſtände meiſtbietend
gen Barzahlung:
3 kompl. Betten, 2 Nachttiſche, Chaiſe=
longue
mit Decke, 2 geſchnitzte Seſſel,
2 Kommoden, Kleiderſtänder, 6 gepolſt.
Barhocker, verſchiedene Tiſche, worun=
ter
einige rund mnit Marmorplatte,
eine Partie Bilder, 3 Spiegel. ca. 160
Bücher, 2 Feldſtecher, Porzollan, Glä=
ſer
, Aufſtellſachen, Vorhänge, kleine
Teppiche und Vorlagen, eine Badeein=
richtung
, 3 Eisſchränke, ein Poſten
Zigarren, Zigaretten, Likör u. a m.
1 goldne Armbanduhr, 1 goldn. Arm=
band
u. a. Schmuckſachen.

In der Strafſache
1. gegen den Philipp Wenzel Xl. von
Raibach
2. deſſen Ehefrau Regine Wenzel, geb.

Eidmann, daſelbſt,
vertreten durch Rechtsanwalt Neu
digung des Bürgermeiſters Wolff
in Raibach,
hat das Heſſ. Amtsgericht in Groß=Umſtadt
in der Sitzung vom 21. Juli 1926 durch
Zugelaufen: 1 Rehpinſcher. 1 ſchwarz, den Oberamtsrichter Grohrock für Recht
erkannt: Von den Beklagten: 1. Philipp
Wenzel Xl., geboren am 30. X. 1899 in
Raibach, Land= und Gaſtwirt daſelbſt,
verheiratet, unbeſtraft, 2. Regine Wenzel,
geborene Eidmann, geboren am 21.
XII. 1896 in Raibach, Ehefrau des Be=
klagten
zu 1, unbeſtraft, iſt der Ange=
klagte
Philipp Wenzel Xl. der Beleidigung
i. S. der 88 186, 187 St.=G.=B. nicht
überführt und wird deshalb freigeſprochen;
die Angeklagte Regine Wenzel, geb.
Eidmann, des Vergehens i. S. der 8
186, 200 St.=G.=B. ſchuldig und wir=
deshalb
zu einer Gefängnisſtrafe von
10 Tagen verurteilt.
Die durch die Strafverfolgung gegen
den Ehemann Wenzel entſtandenen Koſten
des Verfahrens trägt die Staatskaſſe, im
übrigen fallen ſie der Angeklagten Regine
Wenzel zur Laſt. Die Koſten der Neben=
klage
, einſchließlich der dem Nebenkläger
erwachſenen notwendigen baren Aus=
lagen
in dem Verfahren gegen die Ehe=
frau
Wenzel fallen dieſer zur Laſt, im
übrigen hat ſie der Nebenkläger zu tragen.
Dem Beleidigten wird die Befugnis
zugeſprochen, den entſcheidenden Teil des
Urteils durch einmalige Bekanntmachung
im Darmſtädter Tagblatt auf Koſten der
verurteilten Ehefrau Wenzel zu ver=
öffentlichen
.
(12951
gez.: Grohrock, Oberamtsrichter.

Dergebang von Sudulden.
Sämtliche vorkommenden Bauarbei=
ten
des Wohnungbaues J. Frey= Wolfs=
kehlen
(Deutſche Bau= und Siedlungsge=
meinſchaft
) ſollen vergeben werden.
Angebotsunterlagen können bei unter=
zeichnetem
Bauleiter vom 8. bis 12. ds
Mts. abgeholt werden.
(12962
Pläne liegen auf.
Bernh. Künneth, Architekt
Crumſtadt i. Ried
Darmſtädterſtraße 10
Telephon 93.

Am Donnerstag, den 9. Sept.
926, vormittags 10 Uhr, verſteigere
ich im Verſteigerungslokale Luiſenſtr. 32
zwangsweiſe meiſtbietend gegen Bar=
(12972
zahlung:
verſchiedene Schreibmaſchinen, ein
Schreibzeug, 1 Spiegelſchrank, 2 Wein=
bergſpritzen
, verſchiedene Fahrräder,
1 Ladentheke, 1 Büfett, 1 Diwan, ein
Bücherſchrank, 1 Mauſerbüchſe, ein
Schreibtiſch, 1 Warenſchrank, 1 Eis=
ſchrank
, 8 Flaſchen Parfüm, 100 Pak.
Zahnpaſta, 1000 Reklameſpiegel, eit
Poſten Zigarren, Tabake und Möbe
aller Art.
Darmſtadt, den 8. Sept. 1926.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Anzuſehen ½ Stunde vorher.
Kapp
Gerichtsvollzieher i. R.
Mauerſtr. 2..

Stellengefuche
Weiblich

Frau v. Tande m. gut.
Empf. ſucht Hausarb
Ang. unter R 94 ar
die Geſchſt. (*23389

Anſtänd. arbeitsfr
Fräul. ſ. Stelle z.
Servieren od. an
Büfett in n. ſtreng
ſolidem Lok. Ang
unter R 87. an d
Geſchäftsſt. (*23378

Dung. Mdcen
. Arbeit ſtundenw
Angebote u. R 76
Seſchäftsſt. (* 23335

Junges, gebildetes
Mädchen
in allen Zweigen des
Haushaltes erfahren
ſuicht in gutem Hauſ
Stellung als Stütze
oder zu Kindern mit
Familien= Anſchluß
Angebote u. R 90 an
die Geſchſt. (12933

Am Donnerstag, den 9. Septem=
ber
1926, nachm. 3 Uhr, verſteigere
ich auf Gefahr und Koſten den es an=
geht
, Artillerieſtraße 15, meiſtbietend
gegen Barzahlung:
(12961
eine Drehbank, eine Schapingmaſchine,
eine Bügelſäge, ein Zeichentiſch und
diverſe Werkzeuge.

Ferner verſteigere ich zwangsweiſe ge=
gen
Barzahlung daſelbſt:
eine Rechenmaſche (Omega), eine gold.
Damenuhr, einen großen Poſten Pet=
ſchaften
, eine Paginiermaſchine, zwe
Metalldatumſtempel und einige Stem=
pelhalter
, einen Spiegelſchrank.
Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt.

Darmſtadt, den 7. Sept. 1926.

Glaſer

Gerichtsvollzieher.

Intell Geſchäfts.
Jochter
gew. im Verkauf u
Kaſſe, Büchführ. und
Steuerweſen, ſuch
haſſ. Stell. Angeb. u
R 75 Geſchſt. (*23334

Fräulein
18 Jahre alt, ſehr
knderlieb, im ſchnei
dern bewandert, ſucht
Stellung zu kleinen
Kindern, übernimmt
auch leichte Hausar=
beit
. Zeugniſſe vorh
Angebote u. Nr. 100
an die Agentur de
Darmſt. Tagblatts
Auerbach (Heſſen).
(12949)

Zuverläſſig. Fräul.
Jahre im ſchweſterl.
Geſchäftshaush. tätig,
k. kochen u. ſchneidern
ucht paſſ. Wirkungs=
kreis
z. 1. 10. Gefl.
Angebote erbitte an
Martha Wilke, Staß
furt, Neue Zwinger=
ſtraße
3. (12957md

Stellen ſuchen:
Stützen, d. perfkoch k.
Jungf., Haushälter. u
ält. Alleinmädch., im
Kochen ſelbſt. Kinder=
gärtn
. u. Kindermdch.
1. u. 2. Hausmädch.,
Häustöcht., Mädch
Landef. Hot. u. Reſt
Haus=, Zimmer= und
Küchenmdch., Büfett=
u
Servierfrl. f. hier u
austv. MinnaDingeldein,
gewerbsmäß Stellenbüro
Eliſabethenſtraße 5
Telephon 3365. (*22423

Geb. Fräul. / Stell.
als Empfangsdame bei
Arzt, Zahnarzt, Atelier
v. ſ. Betätig. Ang u.
R106 Geſchſt. (*23420

Männlich
Tücht. Friſeurgehilfe
ſ. in größ Geſchäft
Stellg. bis 15. 9. 2
od. ſpäter. Angeb. u.
R 85 Geſchſt. (*23376

26 Jahre,
Arbeiter ſucht Be=
ſchäft
, gleich w. Art
Ang. u. R 97 Geſchſt
(*23393)

Kaufmann
repr Erſcheinung, in Organiſation u. Reiſe
tätigkeit ſowie Reklamefach bewandert, ſucht
Reiſepoſten gegen Gehalt und Proviſion
Angebote unter R 98 Geſchäftsſt. (*23394

Offene Stellen

Weiblich

Für dauernde Be=
ſchäftigung
an eini=
gen
Nachmittag, jed
Woche Stenotypiſtin
mit ſchöner Handſchr.
geſucht. Angeb. mit
Angabe der bean=
ſpruchten
Vergüt. pro
Stunde unt. R 86 ar
die Geſchſt. (*23377

Pots
könnenVolontärninen
gründlich erlernen.
W. Diem
Georgenſtr 9. (*23284

Für Kopf= u. Körper=
Maſſage=Neuheit,
noch nicht vertreten,
ſof. tüchtige Damen
u. Herren zum Beſ.
E. Geſch. u. Priv. geſ.
Verſandgeſch. Spez.
Off. Ang. u. M.M. I..
2023an Ala Haaſenſtein
& Vogler, Mannheim.
(II. Nhm. 12941)

Alleinmädchen
über 20 Jahre alt,
2 Perſonen=Haushalt
tagsüber geſ. Gutes
Kochen Bedingung
Steinmar, Saalbau=

uicht an allen Orten
Damen, Putzgeſchäft
und Weißnäherinnen
d. n. Muſter Taſchen=
tücher
gegen Rabatt
an Private vermitt,
Die Kollektion iſt
prachtvoll und daher
leichter Verkauf und
ſichert gut. Verdienſt.
Angeb. u. Taſchen=
tücher
, an Ala,
Haaſenſtein & Vogler,
Halle Saale.
(II H12940

Tüch=
tiges
Alleinmädch.
per ſof. in kinderloſ
Haushalt geſ. Ang. u.
R 84 Geſchſt (*2335.

Für unſere Abteilung Beſchäftigungen,
Geſellſchaftsſpiele, Jugendſchriften ſuchen
wir bis Weihnachten eine kenntnisreich

jüngere

Froebelgärtnerin bevorzugt. Vorerſt ſchrif
liche Bewerbungen.

D. Faix &

(1294

Söhne

das ſchon in Stellung war, evtl.
vom Lande, in Herrſchaftshaushal
zum15. September geſucht
Angebote unter R 58 an die Ge
ſchäftsſtelle dieſes Blattes. (1290zim

SauberesAufſchnitt=
mädch
., welches ſelb=
tändig
im Verkauf iſt,
per 15 9. vd. 1. 10
geſucht. Angeb. mit
Zeugnisabſchrift, ar
P. Anthes, Metzgerei
Offenbach a. Main
Ludwigſtr. (*2325

Tagmädchen
fleißig u. ehrlich, für
kl. Haush. z. 15. 9
geſ. Vorzuſt. 1012.
Heitmann, Speſſart=
(*23282
ring 21.

Ehrl. ſ. Mädch. od. Frau
geſ. 3 X 2 St. Vorſt.
Vormittags. (*23369
Eichbergſtraße 15, II.

Für ſof. od. 15, Sep
ein älteres

Zweitmädchen
oder alleinſtehende
ganz unabhäng, Frau
tagsüber geſucht.
Zeugniſſe ſind vor=
(*23384
zulegen
Rheinſtr 95, part.

Zum 15. Sept.
ſolides, kinderliebe
Alleinmädchen
geſucht. Vorzuſtellen
15 Uhr nachm. E
wollen ſich nur ſolche
melden mit beſter
Empfehlg. Löb, Ernſt
Ludwigſtr. 29, II (*23401

Kinderliebes
Dienſtmädchen
am liebſten v. Lande
geſucht Moosberg=
ſtr
. 58, II. (*23399mt

Ehrliches, fleißiges
Mädchen
geſucht. Näh. (*23413
Beſſunger Turnhalle
Heidelbergerſtraße131

Alleinſtehende, ein
Haushälterin
nicht unter 40 Jahre
alt, für 5 Perſ. geſ
Heirat nicht ausge=
ſchloſſ
. Ang. u. R 107
d. Geſchſt. (*23421

Solides
Alleinmädchen
oder

ier Gauickalt mit
Kindern alsbald geſ.,
in letzt Fall: Taſchen=
geld
. Familienanſchl.
Waſchfr. u. wöchentl.
Putzhilfe. Angeb. an
Reg.=Baumeiſter
Götz, Büdingen
Operheſſen) (12364

Mädchen
in jed. Hausarb. er=
fahr
, m gut Zeugn.
in kl. Haush. geſucht
LandgerichtsratThüre
Annaſtr. 59, I. (*23346

Ehrl. ſaub. Mädchen
nicht mehr ſchulpfl.
tagsüb. geſ. Schneider.
Inſelſtr. 28. (*23397

Fleißiges Mädchen
für kleinen Haushalt
ſofort geſucht. (*23425
Pallaswieſenſtr 38,p.

Junges Fräulein
für Auscäuge uind
Schreibinaſh.-Arbeit
nachm. gei. (*2342c
Hornberger
Frankfurterſtraße 40

Männlich
Für das Büro einer
hieſig. Lebensmittel=
Großhändlung wwird
ein tüchtiger junge
Kaufmann geſucht.
Derſelbe muß ein ge=
wandtesAuftreten
be=
ſitzen
und mit allen
Büroarbeit. vertraut
ſein. Angeb. u. R 72
an d. Geſchſt. (*23331
Glänzende

exiſtenz
Jahre hindurch ſich.
ſich, wver ſchnell den
Orts= oder Bezirks=
alleinverkauf
eines
großartigen Maſſen=
artikels
übernimmt.
Rieſenabſatz. Laden
und Kapital unnötig
Zeitungsreklamewird
von uns bezahlt. Ein
durchaus reeller Ar=
tikel
, deſſen Vertrieb
keinen Verdruß, ſon=
dern
hohen Gewinn
bringt. Jedermann iſt
Käufer. Ein Verſuch
beweiſt. Proſpekte u.
Alleinverkaufs= Kon=
ditionen
gratis. Man
ſchreibe Poſtkarte an
R. Schneider
Wiesbaden.
(II. St12939)

Für bald oder ſpäter
intellig. jung. Mann
mit höherer Schulbil=
dung
als (12514a
Lehrling
geſucht.
Carl Köhler, Buch
handlg. (OttoCarius)
Schulſtraße 10.

Angenehme
Vertretung!
Unternehmen, wirkl.
konkurrenzlos u. ſehr
gewinnbring. (D. R.=
Patent) iſt ſofort an
ſolid., arbeitsfreudig
Herrn zu vergeben.
Erforderlich 200 Mk.
Angeb. u R 74 an
die Geſchſt. (*23333

Berkretel
welcher Fabriken und
größere. Handwerks
betriebe beſucht, von
Werkzeugfirma
geſucht.
Angebote mit Ref.
inter R 91 an die
Geſchäftsſt. 12935

Fichliger
junger Mann
oder
Mädchen
für Dauerſtelluug ſo=
fort
geſucht (*23411
Bügel=Fix
Luiſenplatz 4.

E
Wänderr
6/30 PS.
großer, elegant
Wagen, nebſt en
Neuerungen, (12 Ja
koſtet nur
Mk. 6975.
ab Werk
und iſt kurzfriſt
lieferbar.
Beſichtigen Sie di m
Wagen. Sie ka m
keinen anderer
Donges & Miſt
S

Tekk)

Suche per ſof. tücht,
Bubikopfſchneider
dem Gelegenheit ge=
geben
iſt, ſich im Da=
inenfach
weiter aus=
zubilden
. (*23427
Leonhard Bein
Grafenſtraße 24.

Abonnentenſammler
für leiſtungsfähigen
Zeitſchriften=Verlag
(mit und ohne Ver=
ſicherung
) bei höchſter
Proviſionszahlg. geſ.
Angeb. u. R 105 an
die Geſchſt. (IV. 12966

Buchbinderlehrling
geſucht.
Mauer, Wilhelmi=
nenſtraße
11. (*23372

Zwecks Errichtung
einer
Salz=Niederlage
in Darmſtadt und
Umgebung, wollen
ſich Intereſſenten, die
gewillt ſind, auf eig.
feſte Rechnung zu
aufen u. Fuhrwerk
beſitzen unter R 92
an die Geſchäftsſtelle
ds. Bl. wenden.
(12934mf)

Jüngere Bürokraft
für ſofort geſucht.
Stenographie u. Maſchinenſchreiben
Vorbedingung. Bewerbungen m. Lebens=
lauf
unt. R 88 an die Geſchäftsſt. (*23374

Dn
dortigen Bezirke ſuchen wir tüchtigen,
gewiſſenhaften

Proviſions=Vertreter
(12946
in Dauerſtellung.
Hermann Welcker & Co., Gießen
Seifenfabrik=Lager, Techn. Oele u. Fette

Saldß
die lichtechten, waſd=
ren
Wandbekleidun n
für alle Näume
Zu beziehen dur
Btükze!
Tapeten Linole
Schützenſtr. 5. Tel.

Be90zr) F8 291
ppe/ß Unjjag
snvggvaagvg B!
aegny ueangvavd
Bunjgveye geuten
DOPRZIHE
Sieiyieno

Konkurrenzl. bi
Lampengeſtell

30 cm Dchm. 0.
1.
1.8
50 24
F 3.2
70
liefert
in allen Formen
R. Gedeck
Elektr. Anlagen
Karlſtr. 1, (12540:
Ecke Schulſtr.

Norton=
Motorrai
in tadelloſem Zuſtau
billig abzug. (1209
Donges & Wie:

Immobilien

615 qm Garte
m. Stallg. u. volle
Ernte, a. d. 6ler Ka
günſtig z verk. (*233
Kiesbergſtraße 1, p.

Für unſere Expedition
tüchtigen kaufmänniſchen, energiſchen
(12976
Herrn
möglichſt aus der Branche, per ſofort geſucht.
Bewerber, mit den beſten Zeugniſſen, die Wert auf
Dauerſtellung legen, wollen Offerte einreichen an
Darmſtadt Mainzer Warenkaus Markt 7

[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 8. September 1926
Nummer 249.
Seite 13
ſchräge Sonnenpfeile. Die Erde riecht nach Keimen, und Vögel
Verwundet?

Das Trapez.
Ein Fliegererlebnis von Otto Fuchs.
(Nachdruck verboten)
Wie am Nordpol, ſage ich. Mag er ſich das ſelber aus=
rechnen
. Ich dagegen, ich möchte wiſſen, ob ich nicht auch jetzt
noch leſe. Warum ſollte nicht das alles in einem Buche vorkom=
men
, wenn es recht anſchaulich geſchrieben wäre? Und da bin ich
alſo trotz meines klaren Blickes, trotz meines unbeſtreitbaren
Wohlbefindens, bei dem Punkte angelangt, der Wirklichkeit zu
mißtrauen. Sicher iſt es ſo: Meine ganze Umgebung iſt nur
eine traumartige, luftige Erſcheinung, und ich bin überzeugt,
daß ſie ſogleich der anderen und eigentlichen Wirklichkeit Platz
machen wird, ſobald ich von meinem Buche aufſchaue. Allein, es
iſt ſo feſſelnd geſchrieben, daß ich nicht aufſchauen kann. Komiſch.
Ich habe mich verleſen. Ich habe vergeſſen, wo ich bin, und muß
nun für wahr halten, was dieſem Tauſendſaſſa von Dichter ein=
fällt
.
Er ſäße lieber drei Tage lang im Trommelfeuer als eine
Minute im Flugzeug klingt es mir im Ohr nach. Und ich lache
noch einmal. Auch das kommt darin vor, daß ich lache. Hm.
Ja wie?. Bin ich denn bei Sinnen? Nein, nein, ich kann nicht
bloß in dem Buch ſein, ich exiſtiere ja körperlich. Wie ich mich
betaſte, greife ich tatſächlich Tuch, trockenes, rauhes Uniformtuch.
Jedoch nicht der meinigen. Die müßte durchnäßt ſein. Und da
ſpüre ich ſchon wieder die verdächtig dünne Stelle in dem ſonſt
ſo dicht verfilzten Gewebe von wo, wann und wie. Wer will
mir denn beweiſen, daß das, was ich unter meinen Händen fühle,
ich bin? Mit mir iſt doch irgend etwas vorgefallen: Ich habe
einen Sprung ins Leere getan. Oder habe ich zuletzt doch noch
ein Trapez erwiſcht? Wie?
Dabei ſtreichle ich noch immer über meine Knie.
Sie iſcht Ihne währle e biſſele zweiit. I bin halt a ornd=
lichs
Klötzle, hei da Guguk.
Jaja ... ich . . . berzeihen Sie, können Sie mir ſagen,
wieviel Uhr
Eii freiili kann i dees. Siſcht jetzt grad ſechs.
So, ſo, danke. Wollen wir nicht ein biſſel ins Freie?
Ha no, wenn Sie ſchon Luſcht habe.
Gottlob! Ich ſtolpere haſtig die Holzſtufen hinauf, atme tief,
trotz der ſchneidenden Meſſer in meiner Bruſt, und ſauge mich
förmlich mit gierigen Blicken in die blaugrauen Buchenſtämme
rings um mich her. Dort ſtehen drei ineinander verwachſen,
und dort fünf ſchlanke einzelne, und dieſer iſt eigentümlich ge=
gabelt
, und der da hat viele ovale Narben mit wulſtigen Rän=
dern
. . . Ich kann noch zählen! Wie mich das beruhigt!
Durch das ſchüchterne, roſtrote und zartgrüne Blattwerk, das
bon klebrigem Safte glänzt, ſchießen aus einem reinen Himmel

zwitſchern, Lerchen und Amſeln, und ein Käfer brummt in der
Luft . . . Oh, nun hab’ ich doch aufgeſchaut! Das iſt Wirklich=
keit
! Die ſchwindelt mir niemand vor, ſo wenig wie den Boden
unter meinen Füßen, den lieben, mit vermodertem Laub bedeck=
ten
, etwas quatſchigen Frühlingsboden!
Aber hör' nur! Das iſt kein Käfer . . . ein Flugzeug! Ich
renne an die Lichtung vor und ſehe gerade noch die ſchwerfällige,
gepanzerte Ifl=Maſchine von Abteilung 245 über die Bäume rut=
ſchen
. Gleich darauf raſſelt in der Ferne wütendes Infanterie=
feuer
, das mich elektriſiert. Die Franzoſen! Der Ifl=Kahn, der
kaum 100 Meter hoch über den vorderen Linien herumkrebſt, reizt
ſie. Aber an ſeinem Panzer prallen ihre Kugeln wirkungslos ab.
Wenn man ihnen doch einen Streich ſpielen könnte, der ſie ſo
recht ärgerte! Spr.ngen! Bomben ſchmeißen! Ha, ich hab’s, ich
hab’s!
Häfele Herr Häfele!
Ich ſtürze mich auf den völlig Verdutzten und mache ihm
klar, ich wollte die verlorene Maſchine bergen.
Heute nacht noch ... wird es gehen? Sie glauben nicht ..."
Ich ſprudele die Worte nur ſo heraus. Häfele, anfangs wenig
erbaut, entzündete ſich mehr und mehr an meinem Plan. Wir
machen aus, daß er ſogleich die Einwilligung ſeines Bataillon=
führers
zu erlangen ſucht und einen Unteroffizier mit ein paar
Mann nach dem Pionierpark ſchickt, um Bretter und Taue zu
holen. Ich will mir unterdeſſen auf der Karte und auch vom
vorderſten Graben aus das Gelände gründlich anſchauen, den
Reſt der Zeit aber ruhen, womöglich ſchlafen. Während ich mir
die Karten im Unterſtand zuſammenſuche, durch einige Zickzack=
gräben
in die erſte Stellung renne und mich dort, auf der Bruſt=
wehr
ſitzend, orientiere, eilt Häfele gleichfalls mit rotem Köpfchen
und brennenden Augen zum Kommandeur. Mitten in meiner
Tätigkeit werde ich durch den Ruf Jagdſtaffel 66 am Telephon
unterbrochen.
Mit ein paar Sätzen ſtehe ich im Unterſtand und reiße dem
Telephoniſten den Hörer aus der Hand.
Jaſta 66? frage ich und horche in den ſummenden Apparat.
Hundertſechzehn tüt tüt . . . Diviſion . . . Am zehn=
ten
März. Beſtimmt. Unſer Bericht geht am . . . tüt . . . tüt . .
tüt ... grrrrr Diviſion . .. tüt . .. darauf verlaſſen, nicht
wahr? . . grrrrr . Wer ſpricht denn da immer dazwiſchen.
Das Stimmchen, das mir eben ganz in die Ohren ſchrie, ver=
liert
ſich in einem fernen Saufen und Singen. Ich läute an:
Regiment? . . . Verbindung unterbrochen.
Jagdſtaffel 66 kommt, quakt es neuerdings im Hörer, und
plötzlich vernehme ich ganz deutlich den räſonierenden Sieverſen;
Sauſtall, verfluchter! So paß doch auf, Schafskopf!
Sieverſen! ſchreie ich entzückt hinein. Sind Sie’s oder
ſind Sie’s nicht?
Freilich bin ich’s. Donnerwetter, leben Sie noch?
Na und wie! Quietſchvergnügt.

J wo!
Haben Sie ein Schwein! Uebrigens, der Franzmann liegt.
reſtlos. Gratuliere Ihnen.
Wie?
Sie haben den Brequet abgeſchoſſen. Wiſſen Sie denn
nicht?
Ich? Keine Ahnung. Das war Dreſſel.
Dreſſel ſagte: Sie.
Unſinn.
Er behauptet das ganz ſicher.
Irrt ſich gewiß. Ich, ich griff ihn ja kaum an . . . nur zum
Spaß, weil er mir grad ſo dumm vors Gewehr kam ..
.. ſchön, Herr Major. Ich werde da . . . gagagagagacheldraht,
fünfzehnhundert Stück Faſchinen, neutauſend Stück Minierrah ...
g. . . gag .. . . . . tüiti . . . tütü . .
Gib’s bald Ruhe?" Hallo . .. hallo!
Hier Regiment . . . Hier, Diviſioüh . . . tütü . . . affel 66.
Hallo, Sieverſen? Sind Sie noch da? . . . Unterbrochen,
ja ..
Und nun teile ich ihm meinen Plan für die Nacht mit. Ich
muß um ſeine Einwilligung förmlich ringen. Endlich gibt er
nach. Wir verabreden Zeit und Ort, wohin er mir den Wagen
ſchicken ſoll.
Nur keine Zicken machen, gelt? Sonſt laſſen Sie’s lieber!
Sprechen Sie noch?
Ja, zum Donnerwett . . . hallo!
Ich bekomme keine Antwort mehr.
Frohgeſtimmt, pfeifend, die Hände in den Hoſentaſchen,
ſpaziere ich im Graben auf und ab.
Es beginnt zu dämmern. Ein kühler Duft entſteigt den
Wieſen. Der weſtliche Himmel ſchimmert rötlich durch die
Zweige. Wo nur Häfele ſo lange bleibt: Endlich kommt er. Sein
Hauptmann iſt dabei. Wir ſprechen im Unterſtand das Unter=
nehmen
noch einmal gründlich durch, die Köpfe zuſammengeſteckt
und über eine Karte gebeugt, die von einer flackernden Kerze be=
leuchtet
wird.
Wär’n Sie doch eine Stunde früher runtergepurzelt! ſagte
der Hauptmann. So hätten wir gleich eine gewalſame Erkun=
dung
damit verbunden. s iſt ohnedies wieder mal Zeit, nach=
zuſehen
drüben. Was, Häfele?
Ha no, Herr Hauptmann, dees wär ſcho in eiinem higanga,
hei da Guguk.
Warum geht’s denn jetzt nicht mehr? frage ich.
Wir können die Artillerie nicht mehr benachrichtigen. Ja,
Sſt ſchade. Die Gelegenheit wäre ſo günſtig geweſen.
Häfele verſchwindet, kehrt nach einer Weile mit 14 Mann zu=
rück
. Nach und nach ſtellt ſich noch ein Dutzend erprobter Patro=
uillenführer
ein. Der Hauptmann unterrichtet ſie über Zweck und
Umfang des Unternehmens. Auch, der Unteroffizier, der im
Pionierpark war, meldet ſich zurück.
(Fortſetzung folgt.)

A
A
Das sind die Vorteile unserer letzten
HEHAAOOAAOT
9
Nen=

eNustrdmpfe

Herrehrsocken

Damen-Strümpte
Baumwolle, Doppelsohle und Hochferse,
schwarz . . . ......

Damen-Strümpfe
starke Baumwoll-Oualität, Doppelsohle, Hoch-
ferse
, schwarz und farbig . . . . . .
Damen-Strümpfe
Seidenfor und Baumwolle, Doppelsohle,
Hochferse, schwarz . . . . . . ....
Damen-Strümpte
Seidengriff, Doppelsohle, Hochferse, gran

und beige ...
Damen-Strümpfe
gute Baumwoll-Qualität, Doppelsohle, Hoch-
ferse
, schwarz und farbig . . . . . .
Damen-Strümpte
Kunstseide, Doppelsohle, Hochferse, in vielen
modernen Farben . . . . . . . . .
Damen-Strümpfe
Macco, schöne feinfädige Qualität, Doppel-
sohle
, Hochferse, schwarz . . . . .
Damen-Strümpfe
wie Macco, prima Qualität, extra schwer,
Doppelsohle, Hochferse ..

19

Damen-Strümpte
Schleierfor in hellen, modernen Farben, gute
Qualität, Doppelsohle, Hochferse .. ..
Damen-Strümpte
Seidenfor, in vielen modernen Farben und
schwarz, Doppelsohle, Hochterse . . . . .
Damen-Strümpte
Seidenfor, feines, klar. Gewebe, m. Goldstempel
Silkana, schwz. u. farb., Dsohle, Hferse
Damen-Strümpfe
guter Seidenfor, in hellen, modernen Farben,
Doppelsohle, Hochferse .. . . . . . .
Damen-Strümpfe
prima Seidenfor, extra schwere Onalität,
schwarz und beige, Doppelsohle, Hochferse
Damen-Strümpte
Kunstseide, Doppelsohle und Hochferse,
schwarz . . .
....
Damen-Strümpfe
Bemberg-Kunst-Waschseide mit kleinen
Schönheitsfehlern, in vielen Farb. u. schwz.
Damen-Strümpte
Bemberg-Kunst-Waschseide, in vielen mod.
... 2.95,
Farben und schwarz


*

Herren-Schweiß-Socken
grau, verstärkte Fersen und Spitzen..
Herren-Schweiß-Socken
beige, verstärkte Fersen und Spitzen .
Herren-Socken
Baumwolle, bedruckt, in modernen Mustern
Herren-Socken
Seidenfor, Doppelsohle und Hochferse,
einfarbig . . . . . . . . . .
Herren-Socken
Jacguard, in hübschen Dessins .!
Herren-Socken
Seidenflor, Kunstseide plattiert, in moder-
nen
Mustern . . . . . ....
Herren-Socken
guter Seidenflor, in vielen modernen
Farben ... . . . . . . . . ...
Herren-Socken
Kunstseide plattiert, in schönen modernen
Karos und Streifen.
.. 1,75,

G10
Set
190
Ga8
Aad
1e40
A0.

derssträmpfe und rSöchchen Tabelhafé
Beachten Sie bitte unser großes Spezial-Fenster!

[ ][  ]

Seite 14

Mittwoch, den 8. September 1926

Nummer 249

Palast-Lichtspiele
Mur noch heute und morgen!

n Heidelbera 1orlofon

Wa

rum so aufgeregt
2 humorvolle Akte.

Neueste Wochenschau.

(12922

AAntang 31, Uhr
Abendvorstellung 8 Uhr
Orangeriegarten
Heute Mittwoch ab 8 Uhr:
Abend-Konzert
(Stimmungs=Muſik)
Eintritt frei! (12939) Eintritt frei!
Bei ungünſtiger Witterung im Saale.

Anfang 5 Uhr

RPHEUM

Mur noch einige Tage!
Rerue-Gastspiel des Wiener Apollotheaters

Suskräden Kaufnen

Keoidten Aegter

mit Kobert Nestiberger, Sigl Hofer, Nar
Willenz, Hilde Schulz, Anita Kenvon u. a.
16 Vindobona-Girls 16

Karten: Verkehrsbüro, u. de Maal, Rheinstraße 14.
(12850l

Preise 1.00 bis 3 00

Milchhändlerfachkurs
Beginn des erſten Kurſes.
am 10. September 1926
nachmittags 4 Uhr, im
Oberrealſchulgebäude.
Aßße

Das hervorragende Sensations- u.
Lustspiel-Programm:
Rin-Ain-Ain
bei den
Goldsuchern

7spannende Akte von Glücksjägern
und Wolfshunden

Jim beim Film
Lustspiel in 2 Akten
Monty in der
Himmelsgasse
Lustspiel in 2 Akten
Die neueste Wochenschau
Jugendliche haben Zutritt!
Anfang 3½/ Uhr (*23431
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr

Fafag=Wagen
20, tadell. Zuſtand,
billig abzug. (12096a
Donges & Wlest

Sonntag, den 12. September
nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr
2 Veranſtaltungen 2
Mittags 4 Uhr
Großes Kinderfeſt
Konzert
Volksbeluſtigungen aller Art
Kinderfeſtzug : Kinderfahnenpolonaiſe
Eintritt: Erwachſene 0.30, Kinder 0.20
Abends 8 uhr:
Konzert
Bei einbrechender Dunkelheit:
Gr. Brillantfeuerwerk
mit Kriegs=Bombardements
ausgeführt von der Darmſtädter
Kunſtfeuerwerkerei Wallenſtein.
Anſchließend:
Große Fackel=Polonaiſe
Eintritt 0.40, Jugendliche 6.20. Mit=
glieder
d. Sport=Vereins 98 haben geg.
Vorzeigen der Mitglieds arte
Exmäßigung. (12969ms

ſchwarz pol.
Mk. 680
zu verk. (1269 a
Heinrich
Arnold
Wilhelminenſtr. 9.
Perſonen=,
Laſt= und
Liefer=Autos
äußerſt billig abzu,
Fr. Gütting
Tel. 3014.
12533

Naßbider.
in einer Stunde (1108o
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr.), Tel.1912,

Mesel Bas Helel
eröffnet demnächst hier sein Gastspiel.
Riesen-Circus Gleich ist die Schau der Massen
für die Massen
Riesen-Circus Gleich kann die Fülle seiner Darbietungen un-
möglich
in einer Manege zeigen!
Riesen-Circus Gleich muß drei Manegen benutzen, um alle
seine Aufführungen zeigen zu können!
Seibst 3 Manegen sind bei den großen Auftührungen zu klein und
werden, während die grandiosen Luftnummern ihre Künste zeigen.
in eine Riesen-Rennbahn verwandelt; hier werden römische
Wagenrennen, große Pferderennen und Massen-Ballets
Auf aſſta 2
V.12952
Trotz dieses gewaltigen Massenaufgebotes die billigen
Eintristspreise, und ist dies nur möglich durch den ungeheuren
großen Fassungsraum des Riesen-Circus Gleich! Deshalb
Geduld und wartet bis Er kommt!!!
Merken Sie sich genau den Namen
Riesenncircas Gleich.
4Masten, 3 Manegen, 1 Rennbahn

Mehrere geſpielte
Pianos
ſchwarz und nuß=
haum
poliert
preiswert
zu verkaufen.
Bequeme
Teilzahlung!
Karl
Arnold
und Sohn
Eliſabethen=
ſtr
. 28. (12542a

Mine
Waſſerhöhe 3,79 m.
Luftwärme 190 C
Waſſerwärme vorm.
7 Uhr 220 C.
Woogs=Polizei=Wache

en
50
Hun
Ees e
3.50
1.50
Lenker
Re
1.00
Netze:
Hse e
Nes ete
Fr. ittind
Ne n
A.

Union Maegken

Nur noch heute und morgen:
Ein ausgewähltes Doppelprogramm
deutscher Filme: (23430
Sklaven des Geldes
Tragödie eines reichen Mannes in
7 Akten
Uitwirkende: Eugen Klöpfer,
Ruth Werher, Lia Eibenschütz,
Theodor Loos, Ed. v. Winterstein,
Albert Steinrück, Carl de Vogt
Erich Kaiser-Tietz u. a.
Um eines Heibes Ehre
Drama in 5 Akten
In der Hanptrolle Lucr Doraine
Die neueste Wochenschau
nt. 31,, Letzte Abend-orst. 8I

Ludwigshöhe?
Heute nachmittag 4 Uhr
Kurkonzeru
Leitung: Obermuſikmeiſter Webe
Für Nichtkonzertbeſucher iſt der Nebe
garten frei!
(129

Aug. Baum
Uhren= und
Goldwaren
Taſchen=und
Präziſions=Uhren
Beſtecke
in 800 Silber
und 90er Alp=
Trauringe
Kein Laden (129242
Fachm. Bedienung
53 Roßdörferſtraße 53

Na
Schlaf=
Zimmer
in allen Holzarten zu
Barzahlungspreiſen
auf (12971
langfriſtige Teilzah=
lung
bis zu 18 Mo=
naten
und mehr.
Mausrat
Gemeinnätzige Möbel=
verſorgung
. G.m.b.H,
Heidelbergerſtr. 129.
Größte Auswahl!

D.=Rad (25)
mit Beiwagen,
vie neu, billig ab=
zugeben
. (12093a
Donges & Wiest

12942

Die Wieder=Eröffnung unſerer Filiale Ernſt=Ludwigſtraße 5
geben wir hiermit bekannt
Färperei debr. Röver
Weiterer Laden: Rheinſtraße 23
Chem. Reinigungswerke
Telephon Nr. 1222

Seit 20 Jahren
liefere ich garantiert
reinen Blüten=
Schleuder= (I. Bln, 1072
HONG
10=Pfd.=Büchſe
ℳN 10., halbe 5,50
Portoextra. Gar. Zu=
rückn
. Fiſcher, Lehrer
a. D., Honigverſ. 81,
Oberneuland, Kreis
Bremen.
D=Rad (24)
unt. Garantie, tadel=
los
, 450 Mk. (12094a
Donges & Wiest!
Oulterie ors Aiinvenvereind.
Wir machen unſere Freunde und Gönner darauf auf=
merkſam
, daß wir wieder, wie in früheren Jahren, eine Lotterie
zugunſten unſerer bedürftigen Blinden veranſtalten.
Das Los koſtet 50 Pfennig. Unſere Hauptgewinne ſind
folgende:
1. Preis 1 komplette Korbmöbelgarnitur
2. Preis 2 Seſſel und 1 Tiſch
3. Preis 2 Peddigrohrſeſſel uſw. bis zu 1000 Preiſen.
Wir bitten um geneigte Unterſtützung. Die Loſe ſind in
unſerem Laden, Karlſtraße 21, zu haben und bei unſeren
mit Ausweiſen verſehenen Verkäufern. Die Ziehung iſt am
8. November 1926. Die Gewinne können ab 12. November 1926
abgeholt werden. Außerdem wird die Gewinnliſte im Darm=
ſtädter
Tagblatt veröffentlicht.
1(12920ms
Blinden=Beſchäftigungs=Bereine. V.
Darmſtadt, Karlſtraße 21.

Bubikopf=

ſchneiden, rondulieren und =pflegen
on Schulſtr. 12
(8740a
8. Kanzle. Zeleph 2215

Anton Fischen

DARHSTADT

See-Reisen-Büro seit 1873
Vermittlung nach allen Weltteilen
See- und Vergnügungsreisen
Mur Frankfurterstr. 12/14 Tel. 186
Auskunft in allen einschlägigen Fragen. (12541a

Neue Kurſe=

in der Reichskurzſchrift beginnen am Dienstag, den 7. September und
Freitag, den 10. September, jeweils abends 8½ Uhr in un ſeren eigenen
Unterrichtsräumen, Ecke Wieſen= und Schleiermacherſir. (hint. Amtsgericht).
Anmeldungen jeden Tag von 1012, 24 und 710 Uhr abends.
Privat=, Fortbildungs=, Diktat= und Redeſchriftkürſe jederzeit.
Maſchinenſchreib=Unterricht
auf 15 Maſchinen verſch. Syſieme!
Beginn jederzeit!
15jährige Unterrichtserfahrung!
1. und größter Sten.=Verein Deutſchlands, der Maſchinenſchreib=Unterricht
als 2. Lehrfach betreibt.
(12793gm

Ecke Wieſen= und Schleiermacherſtraße (hinterm Amtsgericht).

Erdbeerſtöcke
Flandern und Motto
Hindenburg zu verk.
z. bill. Preis. Wilhelm
Seibert II., Schuh=
macher
, Pfaffenbeer=
furth
i. O. (Heſſen),
Hauptſtr. 39, (223374

Ligl=Butterbirne z
Einm. u. Eſ; 10 Pfd.
30-50 H, Nd.= Ram=
ſtädterſt
. 7. 2334 Imdl

A

KI
NÖu
Einzelbüfetts.
Stühle mit Leder=
u
. Rohrſitz, Tiſche,
kompl. Eßzimmer
auf langfriſtige Teil=
zahlung
bis zu 18
Monaten und mehr.
Hausrat
G. m. b. H. (12970
Heidelbergerſtr. 129
A

Billige
Regenſchirme

(ſolid).

(11359a

Johanna Techel
Schillerpl. 3, i Uhren=
haus
. Kein Laden.
Reparaturwerhſt.

Markt 4
Karlſtraße 47
Tel. 641
Empfehle:
Siedwürſtchen
Paar 30 3
5 Paar 1.40
Neue Linſen
Neue Erbſen
f. Sauerkraut
Pfund 15 9
Ia Fleiſchſalat
m. Majonaiſe
¼ Pfd. 35.5
Iageringsſalat
m. Majonaiſe
4 Pfd. 25,3
Geräuch.
Rheinlachs
14 Pfd. 1.50
Scheibenlachs
½4 Pfd. 40 3
Oelſardinen
35, 55, 70 9
Ia Apfelwein
Fl. oh. Gl. 40,
Weiß= und
Rotwein
ſehr preiswert
Eiswaffeln
½ Pfd. 40 5
Schokolade=
12960) Waffeln
½4 Pfd. 50 5

Zwetſchen
tgl. friſch gebr., pfun
u. zentnerweiſeabz
geb.; verſch. Sorte
Birnen, auch z. Selb
pflücken. Barkhau
ſraße 6, I. (533

Graubirnen
Pfd. 8 Jz. vk. /*233
Martinsmühle
Frankfurterſtr. 105

Herrenzimme
Speiſezimme
Küche
verkauft preiswer
R. Uhland, Hügelſtr.
161

la argentiniſches

zum Braten

zum Kochen /Pfund 70 Pfg.
Spezialität: Rouladen
Im Ausſchnitt: Roaſtbeef u. Lende

kaufen Sie bei

(1287

Telephon
Hügelſt:
1910 HEAB

Aiich Eei
Stück 10 Pfg.
(*23403
Anschlag-Eier
Stück G Pfg., emptiehlt
Darmstädter Eiergroßhandel
Schäfer 4Hönigsberg
Ludwigstr. 18 Teleph 490 und 491