Einzelnummer 10 Pfennige
Bezugspreis:
teit
 „öchentlich 2 maligem Erſcheinen vom 1. Sepibr. 
Sepibr. 2,18 Reichsmark und 22 Pfeunig 
egebühr, abgeholt 2,25 Reichsmark, durch die 
jren 2,40 Reichsmart frei Haus. Poſibezugspreis 
otbr. ohne Beſtellgeld monatlich 2.45 Reichsmarf, 
twortlichkeſt für Aufnahme von Anzeigen an 
nmten Tagen wird nicht übernommen. Nicht= 
(nen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt 
Lotigt den Bezieher nſcht zur Kürzung des 
gspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch 
ruf obne Verbindlichkelt für uns. Poſiſcheckkonio 
Frankfurt a. M. 1304.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattei. 
Donnerstag, den 2. September 1926. 189. Jahrgang 
Nummer 243
Anzeigenpreis:
 27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadi 25 Reichspfg. 
Finanz=Anzeigen 40 Reichsbfg., Reklamezeiie (92 mm 
breit) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärte 40 Reichpfg. 
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg., 92 mm breite 
            Rellame=
zeiſe 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmark 
4 Dollar — 420 Marb). — Im Falle höherer 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht 
jede Verpſſchtung auf Erfüllung der 
            Anzeſgen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fällt jeder 
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bant und Darme 
ſtädter und Nationalbank.
Permehrung der ſtändigen Ratsſitze.
 ener die Breſt 
iedererſteht
 as Prinzip der Wiederwählbarkeit. 
Keiner will zu kurz kommen. 
* Genf, 1. Sept. (Priv.=Tel.) 
Kurz nach 11 Uhr eröffnete heute vormittag Präſident Motta 
22 öffentliche Sitzung der Studienkommiſſion und gab an Hand 
S vorliegenden Entwurfs, den das Unterkomitee ausgearbeitet 
1 tte, eine Darlegung der Motive, die zu den einzelnen 
            Beſchlüſ=
r geführt haben. Der neue Entwarf enthält vier Artikel, von 
5 aien der vierte lediglich die Uebergangsbeſtimmungen für die 
ſten drei Jahre bis zur Inkraftſetzung des Turnus=Syſtems 
führt. Die erſten drei Artikel ſind die nahezu wörtliche Wie= 
Taufnahme des Entwurfs vom Mai mit Ausnahme der 
            Kaſſa=
onsklauſel, die, wie gemeldet, fallen gelaſſen wurde. Den In= 
It der Uebergangsbeſtimmungen, die für die erſten drei 
            Ver=
rmmlungen der Jahre 1926, 1927 und 1928 gelten ſollen, haben 
Er bereits gemeldet. 
Anſtelle des Los=Syſtems, das, wie Präſident Motta 
            aus=
brte, aus einer ganzen Reihe von Gründen nicht den Beifall 
— Unterkommiſſion gefunden hat, iſt die alte Beſtimmung für 
„e Uebergangszeit wieder aufgenommen worden, wonach in 
            die=
en September drei Mitglieder auf drei, drei auf zwei und drei 
yrf ein Jahr gewählt werden. 
und es mTgentinien mit dem Einigungsentwurf einverftanden. 
eanng dsl Als erſter Redner ergriff der argentiniſche Dele= 
Xerte Candilos das Wort. Er erklärte, daß ſeine 
            Regie=
ng mit dem Entwurf vom Mai ſich einverſtanden 
klären könne, wogegen ſie für die Wiederwählbarkeit bereits bei 
ar Wahl lebhafte Bedenken trage. Da dieſe Beſtimmung jetzt 
A Ser nur für die Uebergangszeit feſtgehalten worden ſei, um dem 
Z ölkerbund über die gegenwärtige Kriſe hinweg zu helfen, 
            viel=
icht ſogar um den Völkerbund zu retten, ſo wolle er ſich im 
amen der argentiniſchen Regierung mit dem aufgeſtellten 
inigungsentwurf ebenfalls einverſtanden 
            er=
ären. 
ecils Lob auf Fromageot und Spanien. — Die letzte 
ntſcheidung beim Rat und bei der Vollverſammlung. 
Lord Robert Cecil dankte dem Argentinier, daß ſeine 
ſtrieren den s1 Tegierung den allgemeinen Intereſſen des Völkenbundes ein 
            ge=
tsprofeſſor. (1 iſſes Opfer gebracht habe. Cecil erinnerte weiter daran, daß 
Ee Kommiſſion ja nur Empfehlungen beſchließen könne und die 
Intſcheidung über die einzelnen 
            vorgeſchlage=
ſgarku en Maßnahmen beim Rate bzw. bei der 
            Ver=
ammlung liege. Er dankte Fromageot für ſeine 
            unermüd=
ten Ho3 
che Tätigkeit an der Herbeiführung einer Einigung und 
            beſon=
fachwiſſenſ4 
ers an der Ausarbeitung der Uebergangsbeſtimmungen. Man 
obe den Bedenken derjenigen Staaten Rechnung tragen müſſen, 
ſergeſtellk” je die Freiheit der Völkerbundsverſammlung unter keinen 
            Um=
des Haarbi änden eingeſchränkt wiſſen wollten. Unter dieſem 
            Geſichts=
unkte habe ihm der deutſche Vertreter erklärt, wie ſehr beſorgt 
— ſei, daß man ja nicht die Entſchließungsfreiheit der Verſamm= 
Tang irgendwie beeinträchtige. 
Dann machte Lord Robert Cecil dem ſpaniſchen Delegierten 
roße Elogen über die Mitarbeit Spaniens im Völkerbundsrat 
end erklärte ſchließlich deutlich, daß man ja gerade mit 
            Rück=
icht auf Spanien das Prinzip der 
            Wiederwähl=
rarkeit eingeführt habe, daß man auch mit Rückſicht auf 
Spanien den Artikel 3 mit dem Kaſſationsrecht der 
            Völkerbunds=
viekin gerſammlung habe fallen laſſen.
 Die Einwände der übrigen Oelegierten. 
Die Studienkommiſſion nahm den Entwurf des 
Interkomitees einſtimmig an bei Stimmenthaltung 
Ses ſpaniſchen Delegierten. 
Im übrigen iſt über den Verlauf der Sitzung noch zu be= 
Tichten: Nach einigen Einwendungen des japaniſchen 
Delegierten, der auf die Unbeſtimmtheit der dreijährigen 
2Amtsdauer hinwies, weil nach dem neuen Syſtem der Rat ſofort 
Tiach der Wahl in Funktion tritt, gab der tſchechiſche 
            Dele=
gierte Veverka ſeine Zuſtimmung zu dem Plan. Der 
Thineſiſche Delegierte war unzufrieden mit der 
Dreizahl der wieder wählbaren Mitglieder, da noch vier oder 
fünf Kandidaten für die ſtändigen Sitze vorhanden ſeien. Er 
hoffe natürlich, daß es nicht gerade China ſein werde, das bei 
der Wiederwählbarkeit zu kurz komme, denn China habe für 
HJeine Forderung die öffentliche Meinung der Welt hinter ſich. 
Die mit größtem Intereſſe erwarteten Erklärungen Polens 
und Spaniens kamen zuletzt und waren die kürzeſten. 
Sokal=Polen machte einen Vorbehalt zu der im 
            Ent=
wurf vorgeſehenen Möglichkeit, im nächſten oder im übernächſten 
Jahr einen vierten oder fünften Staat für wiederwählbar zu 
erklären, ſo daß dann einer oder zwei der in dieſem Jahre für 
wiederwählbar Erklärten nicht gewählt werden könnte, erklärte 
aber, ſich der Einſtimmigkeit nicht widerſetzen zu wollen. 
Der ſpaniſche Delegierte Palacios faßte ſich 
noch kürzer. Er erklärte, ſich der Abſtimmung zu enthalten. 
Die Oreizahl der wiederwählbaren Ratsmitglieder 
bei Stimmenthaltung des ſpaniſchen Oelegierten 
angenommen. 
Nach kurzer Auseinanderſetzung zwiſchen Präſident Motta 
und dem chineſiſchen Delegierten über die Dreizahl der 
wiederwählbaren Natsmitglieder ſtellte Präſident 
Motta feſt, daß alſo die Einſtimmigkeit für den 
            Ent=
wurferzielt ſei mit einer einzigen Stimmenthaltung, 
der des ſpaniſchen Delegierten.
 Nur die Reihenfolge der Artikel im Entwurf wird 
            umge=
ändert. 
Der italieniſche Delegierte Scialoja machte noch den 
            Vor=
behalt, daß die Geſamtzahl der Ratsſitze, wenn auch die Zahl 
der ſtändigen Sitze erhöht werden ſollte, niemals mehr als 14 
betragen dürfe. 
Der ſchwediſche Delegierte Sjöborg wiederholte ſeinen 
            Vor=
behalt, daß ſeine Zuſtimmung nur für den Fall gelte, wenn 
            da=
durch die Ratskriſe vollkommen gelöſt werde. 
Danach wurde um 1,35 Uhr von Präſident Motta der 
            Ent=
wurf der Studienkommiſſion als angenommen 
erklärt und die Sitzung geſchloſſen. 
Nachmitvags ſindet eine Beratung über die Frage der 
            ſtän=
digen Ratsſitze ſtatt. 
Deutſchlands 
ſtändiger Ratsſitz geſichert. 
Sympathie=Erklärungen für Spanien. 
* Genf, 1. September. (Priv.=Tel.) 
Die Studienkommiſſion für die Ratsfragen behandelte in der 
Nachmittagsſitzung die Frage der ſtändigen Ratsſitze 
mit dem erwarteten Ergebnis, daß ſich außer den Kandidaten 
niemand für weitere Vermehrung dieſer Sitze 
ausſprach. Auf Befragen des Präſidenten Motta erklärte der 
ſpaniſche Delegierte Palacios, daß er zu Anfang der Tagung 
            be=
reits die Gründe dargelegt habe, die ſeine Regierung zu der 
            For=
derung nach Einberufung der zweiten Tagung veranlaßt hätte. 
Er könne den Standpunkt ſeiner Regierung nur aufrecht 
            er=
halten. Alle Ratsmitglieder wiederholen eins nach dem andern 
ihre Sympathie=Erklärung für Spanien. Nach 
dem franzöſiſchen Delegierten Fromageot, der ebenſo wie die 
folgenden Redner die Schwierigkeiten der Erfüllung des 
            ſpani=
ſchen Wunſches betonte, ſprach der deutſche Botſchafter von 
Höſch den Wunſch der deutſchen Regierung aus, 
daß demVölkerbund und demRat die wertvolle 
Mitarbeit Spaniens erhalten bleiben möchte. 
Der Standpunkt der deutſchen Regierung zur Frage der ſtändigen 
Sitze ſei bekannt, und die deutſche Regierung, die noch nicht 
            Mit=
glied des Völkerbundes und zudem ſelbſt Kandidat für einen 
            ſtän=
digen Sitz ſei, wolle ſich in dieſer Debatte der Stimme enthalten, 
aber das ſolle keine Unterſchätzung der Bedeutung der Frage ſein, 
über die er ſich durchaus Rechenſchaft gebe, die aber vom 
            Völ=
kerbund ſelbſt gelöſt werden müſſe. Lord Robert Cecil ſchloß ſich 
dem Wunſche Fromageots an. Der däniſche Delegierte ſprach 
noch einmal ſein Bedauern über den Rücktritt Braſiliens aus, 
wobei er eine Verbeugung gegenüber China machte, was aber 
den chineſiſchen Delegierten nicht verhinderte, in längerer Rede den
Anſpruch Chinas
 zu vertreten, den er indeſſen nur aufrecht erhalten wolle, 
wenn die Anzahl der Sitze über den deutſchen 
hinaus erhöht würde. — Scialoja, auf deſſen Erklärung 
man geſpannt wartete, ſprach ſehr herzlich für Spanien, ohne aber 
deſſen Forderung zu unterſtützen, die in dieſem Augenblick 
            un=
überwindlichen Schwierigkeiten begegnet. — Sjöborg Schweden 
hielt an ſeinem Standpunkte feſt. Gugni=Uruguay gab den 
beſten Wünſchen für das ſpaniſche Mutterland Ausdruck, trat aber 
für die Gleichheit aller Ratsmitglieder ein, was ihn verhindere, 
die herrſchende Ungleichheit noch zu erhöhen. — Ganz in 
            dem=
ſelben Sinne ſprach auch der argentiniſche Delegierte Cantilo, 
der die ſtändigen Ratsſitze überhaupt für ein körperliches 
            Ge=
brechen des Völkerbundes bezeichnete. Der polniſche Delegierte 
Sokal behielt ſich vor, die Forderung auf einen ſtändigen 
            Rats=
ſitz ſpäter wieder einzubringen. — De Bruckere=Belgien faßte 
noch einmal alle 
Gründe gegen die Vermehrung der ftändigen Sitze 
zuſammen und meinte, es wär beſonders bedauerlich, wenn 
grade in dem Augenblick, wo der Völkerbund einen Schritt zur 
Univerſalität zu machen im Begriff ſei, ein Staat wie Spanien 
auf ſeine wertvolle Mitarbeit verzichten wolle. — Auch der 
tſchechiſche Delegierte Veverka gab den lebhaften Sympathien 
ſeiner Regierung für die ſpaniſche Mitarbeit Ausdruck. Den 
Reigen der Redner ſchloß dann Präſident Motta, der namens der 
ſchweizeriſchen Regierung in einer groß angelegten Rede noch 
einmal zuſammenfaßte, was ſich alles für Spaniens Mitarbeit 
im Völkerbunde und im Völkerbundsrat ſagen läßt, aber auch 
was gegen jede Vermehrung der ſtändigen Ratsſitze ſpricht. Der 
ſpaniſche Delegierte Palacios erwiderte noch einmal, daß er 
ſeiner Regierung die hier geäußerten Sympathiebezeugungen und 
Wünſche übermitteln und daß ſeine Regierung ſicherlich loyal die 
Lage nochmals prüfen werde. Präſident Motta ſtellte feſt, daß 
die Mitglieder der Studienkommiſſion gegen den ſchwediſchen 
Vorbehalt und die Stimmenthaltung Deutſchlands einig waren, 
die Forderung nach Vermehrung der ſtändigen 
Ratsſitze als unerfüllbar abzulehnen. Darüber wird 
dem Rate berichtet werden, der Beſchluß zu faſſen hat, bevor die 
Frage an die Verſammlung geht. Motta ſchlug alſo vor Sdie 
Aufgaben der Kommiſſion als beendet anzuſehen, nachdem er 
noch betont hatte, daß niemand einen Zweifel darüber geäußert 
habe, daß Deutſchland bei ſeinem Eintritt in den 
Völkerbund ein ſtändiger Sitz zuerkannt 
            wer=
den ſoll. 
Die letzte Sitzung der Studienkommiſſion wird für morgen 
abend 6 Uhr zur Genehmigung des Berichtes einberufen. 
            Pala=
cios=Spanien bittet noch darum, daß ſein Standpunkt in dem 
Bericht ge ügend klar zur Geltung kommen möge, da er auf einen 
beſonderen Minderheits=Bericht verzichten will.
Die Stabiliſierung Europas.
Poincaré und Briand.
 Herr Poincaré hat, bevor er ſeinem ſchärfſten Feinde Briand 
während der Konferenz in Cannes ein Bein ſtellte, in Berlin 
vertraulich verſichern laſſen, er wäre gar nicht der unverſöhnliche 
Feind Deutſchlands, als den man ihn allgemein abzeichnete, und 
wenn er einmal ans Ruder käme, würde ſich ſchon mit ihm 
            arbei=
ten laſſen. Das Ergebnis dieſer Liebeserklärung war der 
            Ein=
marſch ins Ruhrgebiet und die Verſchärfung der deutſch=
            franzö=
ſiſchen Beziehungen, die ſich zu verewigen drohte, bis Poincaré 
bei den Wahlen unterlag. 
Genau ſo hat Herr Poincaré auch diesmal, als Herr Herriot 
in doktrinärer Prinzipienreiterei den Sturz des Kabinetts 
Briand=Caillaux herbeiführte, in Berlin offiziell verſichern laſſen, 
daß er an der Locarno=Politik nichts ändern würde. Er hat 
            ſo=
gar nichts dagegen einzuwenden gehabt, als Briand als 
            Außen=
miniſter darüber eine protokollariſche Feſtlegung in der erſten 
Miniſterſitzung aufnehmen ließ. Aber hinter den Kuliſſen hat er 
doch mit Hochdruck daran gearbeitet, ſeinem eigenen 
            Außen=
miniſter die Planken ſeiner ganzen Politik unter den Füßen 
wegzuziehen. Es iſt in der Tat ganz ungeheuerlich, wie ſich durch 
das Wirken dieſes einen Mannes das europäiſche Schwergewicht 
in wenigen Wochen völlig verſchoben hat. Mitte Juli waren wir 
ſo weit, daß das Ziel eines deutſch=franzöſiſchen Ausgleichs auf 
einer auch für Deutſchland brauchbaren Grundlage in greifbare 
Nähe gerückt ſchien. Der damalige franzöſiſche Kriegsminiſter 
Guillemat war bereits nach Mainz gereiſt, um die erforderlichen 
Befehle zur Umgruppierung der Beſatzungstruppen und zur 
            Zu=
rückziehung eines großen Teiles zu geben. Ehe er aber die 
            Be=
fehle erteilen konnte, wurde das Kabinett, dem er angehörte, 
geſtürzt, und unter Poincaré war davon nicht mehr die Rede. 
Nebenher aber waren Verhandlungen noch viel 
            weittragen=
derer Art gegangen. Sie zielten darauf hin, das ganze Syſtem 
der Beſatzung zu ändern. Briand war auch für den Gedanken 
ſchon gewonnen, der ja durchaus in der Richtung der Locarno= 
Politik lag und darauf abzielte, daß Frankreich auf die 
            macht=
politiſche Sicherung, die ihm in Verſailles gegeben war, 
            verzich=
tete, indem es die zweite und dritte Zone vorzeitig räumte, 
gleichzeitig aber auch die Saar an Deutſchland zurückgab. Was 
wir dagegen bieten konnten, waren finanz= und 
            wirtſchafts=
politiſche Garantien, die den Franzoſen den Alpdruck der 
            deut=
ſchen Revanchegelüſte nehmen konnten. Die Anfänge lagen in 
dem Kalivertrag, derſelbe Faden ſollte weiter geſponnen werden 
über den Handelsvertrag, über den Eiſentruſt bis in den 
            Trans=
fer hinein, in der Form, daß Frankreich aus dem Dawesgutachten 
größere Mittel bekam zur Stabiliſierung ſeiner Währung, 
            wäh=
rend wir dafür endlich wieder Herr im eigenen Hauſe wurden. 
Rechnet man dazu noch die Verhandlungen mit Belgien über 
Eupen=Malmedy, die, wenn ihnen auch das offizielle Siegel 
fehlte, ſchon ſo weit gediehen waren, daß ſie vor Zuſammentritt 
des Völkerbundes zu Ende geführt werden ſollten, dann war an 
der deutſchen Weſtgrenze eine vollkommene Umwälzung in den 
Bereich der Möglichkeit gerückt. Unſere Außenpolitik ſah eine 
Zukunft vor ſich, in der ſich kein fremder Soldat mehr auf 
            deut=
ſcher Erde befand, in der auch das Saargebiet wieder rechtlich 
und wirtſchaftlich dem Deutſchen Reich zugehörte und die 
            Rück=
gewinnung von Eupen=Malmedy nicht nur die Beziehungen zu 
Belgien freundlicher geſtaltete, ſondern auch das erſte Unrecht 
aus Verſailles wieder gutmachte. 
Von allen dieſen Plänen, die doch keine Hirngeſpinſte waren, 
ſondern ihre ſehr handfeſten diplomatiſchen Unterlagen hatten, 
iſt nichts mehr übrig geblieben. Zugegeben, daß Poincaré das 
nicht aus angeborener Bosheit getan hat, er mußte vielleicht ſo 
handeln ſeiner ganzen Charakteranlage nach. Denn er iſt einer 
der wenigen Menſchen, die in den letzten Jahren in Europa 
nichts gelernt haben. Daß ſeine Ruhrpolitik zuſammenbrach, daß 
das ganze Syſtem, nach dem er arbeitete, durch die Ereigniſſe 
auch vom franzöſiſchen Standpunkt aus widerlegt worden iſt, 
hat er nicht begriffen. Er iſt eine eingleiſige Natur, nicht 
            beweg=
lich genug, ſich umzuſtellen, und nicht genial genug, um aus den 
Geſchehniſſen zu lernen. Ein geiſtreicher Franzoſe hat ihn 
            ein=
mal im Gegenſatz zu Briand dahin charakteriſiert, daß Poincaré 
alles weiß und nichts verſteht, daß Briand aber nichts weiß und 
alles verſteht. Der alte Kontraſt eben zwiſchen dem 
            Arbeits=
menſchen und dem politiſchen Bohemien. Wie es überhaupt 
möglich war, daß er nach dem Zuſammenbruch ſeiner Ruhrpolitik 
wiederkommen konnte, iſt nur aus den innerfranzöſiſchen 
            Ver=
hältniſſen heraus zu erklären. Er iſt einer der wenigen Politiker, 
die eine ſaubere Weſte haben, einer der wenigen, die ſich aus 
ihrer bürgerlichen Wohlanſtändigkeit heraus trotz politiſcher 
            Miß=
erfolge ein gewiſſes Maß von Vertrauen auch bei dem Gegner 
            er=
worben haben. So iſt er denn gerufen worden als der Einzige, 
der vielleicht imſtande war, den Franken vor ſeinem Sturz 
            auf=
zuhalten. Und er hat auch zuerſt den Anlauf genommen, daß er 
ſeine ganzen Kräfte dem Finanzminiſterium zur Verfügung 
ſtellte. Aber der Gegenſatz zwiſchen ihm und Briand war doch 
mehr als nur perſönlicher Art, er iſt ſachlich begründet. 
            Poin=
caré kennt nur das Syſtem der militäriſchen Garantie in 
            Ver=
bindung mit den Bündniſſen, die Deutſchland lahmlegen. Briand 
iſt im Vergleich doch mehr Europäer, der an die ſtarke 
            wirtſchaft=
liche Verflechtung über den Rhein hinaus glaubt, die 
            Deutſch=
land mehr binden wird, als alle Armeekorps und 
            Militärkontrol=
len. Eine Verſtändigung zwiſchen dieſen beiden Gegenpolen gibt 
es nicht, die Politik von Locarno wird zum Mißerfolg verurteilt 
ſein, wenn Poincaré ſich hält. Aber kann er ſich halten? Bisher 
iſt es ihm gelungen, den Franken zu befeſtigen, nicht durch 
irgendwelche Maßregeln, ſondern nur durch das Vertrauen, das 
ſich an ſeine Perſon knüpfte. Aber für die Dauer iſt das nicht 
genug. Frankreich iſt heute mehr als je an ſeiner finanziellen 
Exiſtenz bedingt durch die Anſchauung des Auslandes. Amerika 
aber erwartet von der Locarno=Politik die Befriedung Europas, 
und je mehr ſich in der Entwicklung herausſtellt, daß Poincaré 
darauf eingeſtellt iſt, zu den Methoden von Verſailles 
            zurückzu=
kehren, alſo das Recht der Macht über die Macht des Rechts zu 
ſtellen, deſto eher wird auch von New York der neue Anſtoß 
            kom=
men, der den Franken zum Rutſchen bringt. Poincaré hatte die 
Möglichkeit, ob er mit der Locarno=Politik di. Währungsſtabili=
Seite 2
 ſierung durchführen wollte. Soweit wir bisher ſehen können, will 
er ſich dazu nicht entſchließen, ſondern zwei Unmöglichkeiten 
            mit=
einander verbinden. Gewiß kann er damit auch Deutſchland 
ſchaden, wenn er die Hofſnungen zerſchlägt, die aus den 
            Ver=
handlungen mit Briand entſtanden waren. Aber er kann doch 
für uns nur die Entwicklung aufhalten, während er mit ſeiner 
Methode Frankreich in den Ruin der Inflation hineinführen muß. 
Am 30. Auguſt ſchrieb, wie uns unſer Londoner C.M.P.= 
Korreſpondent mitteilt, die „Weſtminſter Gazette” in einem 
            Leit=
artikel: 
„Im Hinblick auf den nüchternen Optimismus der Rede, die Dr. 
Streſemann im Ausſchuß des Reichstages gehalten hat, und auf Grund 
der gleichzeitig aus Genf eingetroffenen Nachrichten mögen wir anfangen 
zu hoffen, daß ſich der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund am 
8. September ohne weiteren Zwiſchenfall vollziehen wird. Wir haben 
die neuerdings aufgetauchten Gerichte, daß M. Poincaré erneut einen 
verhängnisvollen Einfluß ausübe, oder daß neue Intrigen im Gange 
ſeien, um eine Lage zu ſchaffen, die Deutſchlands Eintritt unmöglich 
machen würde, nicht ernſt nehmen können. Gewiſſe Manöver können 
nicht wiederholt werden, und es erſchien nicht denkbar, daß unſer eigener 
Miniſter des Auswärtigen oder irgend welche anderen europäiſchen 
Miniſter ſich zum zweiten Male in derartige Operationen hätten 
            ein=
wickeln laſſen ſollen. — Wir würden es bedauern, wenn Spanien es für 
nötig halten ſollte, ſich aus dem Völkerbunde zurückzuziehen, aber wenn 
es uns zwingt, ſeine Zurückziehung gegen den Eintritt Deutſchlands 
abzuwägen, ſo kann kein Zweifel über unſere Wahl beſtehen. — Ein 
Mißlingen des Verſuchs, Deutſchland in den Völkerbund aufzunehmen, 
wirde in dem jetzigen Stadium ein verhängnisvolles Unglück für den 
Völkerbund bedeuten, während ein Abfall Spaniens zu jeder Zeit 
            wie=
der gut gemacht werden kann, und mit dem Zuwachs an Macht und 
Einfluß, den der Völkerbund erhalten wird, wird auch jeder Grund 
vorhanden ſein, dies zuwege zu bringen. 
Die weiten Geſichtspunkte, welche die größeren Mächte dazu treiben, 
ſich zuſammenzuſchließen, und ihre gemeinſamen Intereſſen im 
            Völker=
bunde zu vereinigen, wirken gebieteriſch. Die wirtſchaftlichen 
            Verhält=
niſſe bei Allen ſprechen für ſich ſelbſt, und es wird täglich klarer, daß 
ohne die Stabiliſierung der Politik die Stabiliſierung der Währungen 
und die Bilanzierung der Budgets nur vorübergehende Abhilfe ſchaffen. 
Allem zugrunde liegt das Empfinden der Ungewißheit und Unſicherheit, 
das immer noch ungeheure Ausgaben zu Rüſtungszwecken auferlegt und 
von jeder ausſichtsreichen Bemühung auf dem meiſtverſprechenden Gebiet 
nationaler Wirtſchaftlichkeit abhält. Auf das engſte hiermit verbunden 
iſt die Atmoſphäre des Argwohns, des Mangels an nachbaulichem 
            Emp=
finden, welches die Kriegserbitterung zu einer dauernden macht und den 
Handelsverkehr durch Tarifkriege und Zollſchranken lähmt. — Für faſt 
alle, wenn nicht alle Nationen liegt die Wahl buchſtäblich zwiſchen 
            Aus=
ſöhnung und Bankerott. Und wir bilden uns ein, daß beiſpielsweiſe 
Poincaré ſich ſo gut wie ſonſt jemand in Europa der einfachen Tatſache 
bewußt iſt, daß die Sache des Franc eine geradezu verzweifelte ſein 
würde, wenn die Ausſöhnung in Genf mit einem Veto belegt, und 
Deutſchland ſich von dem Völkerbunde abwenden würde. — Es iſt eine 
unendliche Zeit nötig geweſen, um dieſe Erfahrung zu lernen, aber es 
erſcheint unmöglich, daß nach allen dieſen acht Jahren nicht wenigſtens 
ein Teil von ihr zu Herzen genommen worden iſt. 
Wir ſetzen natürlich nicht voraus, daß durch den Eintritt von 
Deutſchland unmittelbar ein Wunder zuſtande gebracht werden wird, 
aber es werden zwei ſehr wichtige Ergebniſſe erzielt werden. In erſter 
Linie wird der Völkerbund von dem Vorwurf gereinigt werden, daß er 
nur ein Bündnis der Siegerſtaaten iſt. Und ſodann wird die Furcht 
Europas beſeitigt werden, daß es wieder in zwei bewaffnete Lager 
            ge=
teilt werden könnte mit der Gewißheit oder hohen Wahrſcheinlichkeit 
eines neuen Verwüſtungskrieges. Das ſind Grundlagen, auf denen die 
Nationen wieder aufbauen können. Ohne ſie iſt ein dauerhafter Aufbau 
unmöglich. 
Rußland bleibt freilich noch die unbekannte Größe, und es bildet ſtets 
ein ernſtes Problem. Wenn ſich jedoch Deutſchland den Weſrmächten 
angeſchloſſen hat, wird Rußland nicht mehr der Alp ſein, der es ſein 
würde, wenn ein Bündnis zwiſchen ihm und einem verbannten 
            Deutſch=
land der wahrſcheinliche nächſte Zug in dem europäiſchen Schachſpiel ſein 
würde. 
Soweit wir uns ein Urteil aus den verwirrenden Ereigniſſen bilden 
können, die jetzt in Moskau vor ſich gehen, iſt Rußland auf dem Wege, 
ein ungeheurer Staat von bäuerlichen Beſitzern zu werden mit einem 
Regierungsſyſtem, das von dem ſeiner Nachbarn nicht ſo ſehr 
            verſchie=
den ſein wird. — Bei ſeiner Neugeſtaltung wird ſich das Beſtehen einer 
alle Weſtmächte umfaſſenden Liga als ein ſtarker, beruhigender Faktor 
erweiſen und als die beſte Garantie, daß Rußland nicht nach 
            gewöhn=
lichem Vorgange am Schluß ſeiner Umwälzungsperiode militäriſche 
Abenteuerer an die Spitze kommen läßt. 
Tatſächlich kann Deutſchland Europa keinen größeren Dienſt 
            er=
weiſen als dadurch, daß es den großen Einfluß, den ihm ſeine 
            geogra=
phiſche Lage und ſeine eigene Initiative auf ſeinen öſtlichen Nachbarn 
verleihen, dazu ausnutzt, dieſen in die Gemeinſchaft der weſtlichen 
            Na=
tionen zu ziehen. Es würde uns alle dadurch vor dem Wiederaufleben 
der ruſſiſchen Gefahr in einer neuen Form bewahren. 
Aber wenn Deutſchland dies oder irgend etwas anderes zur 
            Zu=
friedenheit vollbringen ſoll, ſo darf ſein Eintritt in den Völkerbund 
nicht lediglich einen formellen Akt, ſondern er muß eine wirkliche 
            Aus=
ſöhnung bedeuten. Deutſchland muß auf einem Fuß vollkommener 
Gleichheit ſtehen. Seine Bedürfniſſe und Anſichten müſſen die gleiche 
faire Berückſichtigung finden wie die anderer Mächte. Die Staatsmänner 
Europas müſſen beweiſen, daß ſie wirklich etwas gemeint haben, als ſie 
1 
zu uns von dem „Locarno=Geiſt” redeten.” 
Wir möchten wahrlich wünſchen, daß dieſe optimiſtiſche 
            Auf=
faſſung der „Weſtminſter Gazette” ſich als richtig erweiſt. Durch 
die bisher vorliegenden Tatſachen aber erſcheint ſie kaum 
gerechtfertigt.
 *Berliner Premieren. 
(avk.) Das Luſtſpielhaus brachte das Drama „
            Eifer=
ſucht” des durch ſeinen Senſationsroman „Sſanin” bekannt 
            ge=
wordenen ruſſiſchen Schriftſtellers Artzibaſcheff; ein 
            pſycho=
logiſch nicht unintereſſantes Stück, das vor etwa fünf Jahren in 
Wien und Budapeſt durchſchlagenden Erfolg erzielte und zur 
ſelben Zeit auch an einem Stadttheater, die längſtvergeſſene 
deutſche Uraufführung erlebte, die die Direkvion jetzt irrtümlich 
angekündigt hat. Aus den fünf Akten des Originalwerkes machte 
der Spielleiter vier; obwohl dieſe Kürzung bei der echt ruſſiſchen 
Breite Artzibaſcheffs nicht unbegründet war, hätte ſie doch 
            zu=
mindeſt in einer etwas pietätvolleren Form geſchehen müſſen. 
Die führenden Linien ſind nicht prägnant genug betont und es 
fehlen oft die Uebergänge, ohne die das in erſter Linie ſeeliſche 
Drama unverſtändlich bleibt. Demm die phyſiſche Handlung im 
Stücke iſt minimal; durch vier Akte wird über die Untreue der 
Frau geſprochen. Die Heldin Jelena Nikolgjewna iſt die 
            Ver=
körperung der Gefallſucht, ſie führt ſchlechtweg alle Männer, die 
ihren Weg kreuzen, an ihrem Narrenſeil. Den alten Arzt, den 
jungen Studenten, den brutalen Fürſten und den kleinen 
            Leut=
nant. Die kriminaliſtiſche Schlußkataſtrophe des Spiels, das trotz 
dichteriſcher Qualitätem auf niedrige Inſtinkte ſpekuliert, iſt ganz 
und gar trivial, wenngleich menſchlich verſtändlich: der Gatte, 
ein intelligenter, ſympathiſcher Menſch, der ſich krampfhaft 
            be=
müht, den Glauben an die ſeeliſche Reinheit ſeiner Frau nicht 
verlieren zu müſſen, ſchlägt die Kokette zuerſt und erwürgt ſie 
dann in ſeiner grenzenloſen Eiferſucht. Dieſer Schluß iſt nun 
eher widerlich als erſchütternd. Eine recht ſchwache Aufführung 
trug dazu nicht unweſentlich bei, daß das Stück keine beſondere 
Wirkung hinterließ; die Hauptdarſtellerin, eine ruſſiſche Dame 
mit fremdartigem Akzent, eignete ſich keineswegs für dieſe 
            ſchwie=
rige Rolle mit ſtarkem erotiſchen Einſchlag, was bei dem Stück 
ein genereller Fehler war und die ganze Tragödie gekünſtelt und 
unglaubhaft machte. 
Nach einem längeren Gaſtſpiel in der Provinz trat Aſta 
Nielſen, die ſtumme Tragödin der Leinwand, im Kleinen 
Theater zum erſten Male als Sprechſchauſpielerin vor das 
Berliner Publikum. Das Stück, in dem dieſe intereſſante Frau 
nach langen Jahren zu den Brettern zurückkehrte, iſt leider ein 
troſtloſes Machwerk. E. Shaldons Schauſpiel „Rita 
            Ca=
pallini” mag dem amerikaniſchen Publikum zuſagen, für 
            un=
ſere Begriffe iſt ſo etwas ſchon längſt vieux jeu ärgſter Sorte. 
Die berühmte italieniſche Sängerin Margherita Cavallini 
kommt im Jahre 1860 zu einem Gaſtſpiel nach New York. Der 
junge Pfarrer Thomas Armſtrong verliebt ſich in ſie und auch 
die Primadonna mit der bewegten Vergangenheit faßt eine ernſte
Donnerstag, den 2. Sceinbet 1926
N
Vom Tage.
 Der Schiedsſpruch vom 27. Auguſt ds. Js. iſt auf Antrag der 
Bergarbeiterverbände vom Reichsarbeitsminiſter für 
            ver=
bindlich erklärt worden. Damit ſind die Löhne im 
            Ruhrkohlen=
bergbau für längere Zeit geregelt. 
Wie wvir von zuſtändiger Stelle erfahren, wird Reichsminiſter 
Dr. Bell in ſeiner Eigenſchaft als Reichsjuſtizminiſter am 
Deutſchen Juriſtentag in Köln, der in der übernächſten 
Woche ſtattfindet, teilnehmen. 
In Vertretung des Reichsjuſtizminiſters Bell führte 
            Miniſterial=
direktor Dr. Bumke den neuen Oberrei chsanwalt Werner 
in ſein Amt ein. Dem ſcheidenden Oberreichsanwalt Ebermayer 
überbrachte er ein Dankſchreiben und das Bildnis des 
            Reichs=
präſidenten und ſprach ihm den Dank der Reichsregierung aus. 
Nach einer am 31. Auguſt eingegangenen Note ſtellt das 
            Luft=
fahrt=Garantiekomitee in Verfolg der Pariſer 
            Luftfahrtver=
handlungen vom Mai mit dem 1. September ſeine Tätigkeit ein. 
Nach eimer Agentur=Meldung f den vom 7.—13. Oktoben 
            Divi=
ſionsmanöver der franzkſiſchen 
            Beſatzungstrup=
pen am Rhein, in der Gegend von Kaiſerslautern und 
            Kreuz=
nach ſtatt. 
Aus Athen wird gemeldet, daß der griechiſche Geſandte 
in Albanien abberufen worden iſt, und zwar als Proteſt 
gegen die Behandlung der griechiſchen Minderheiten in Albanien. 
Die griechiſche Regierung hat durch ihren Miniſter in 
London die engliſche Admiralität gebeten, ihr fünf 
Marineoffiziere zu Ausbildungszwecken zur 
            Ver=
fügung zu ſtellen. 
Wie aus Moskau gemeldet wird, iſt der ruſſiſche 
            Borſchaf=
ter in Peking Karachan von der Sowjetregierung zur 
            Bericht=
erſtattung nach Moskau berufen worden. 
Außenminiſter Briand hat geſtern abend 9 Uhr Paris verlaſſen. 
Vor ſeiner Abreiſe nach Genf hatte er noch Unterredungen mit 
dem ſpaniſchen Botſchafter und dem neuen franzöſiſchen Botſchafter in 
Angora Daeſchner. 
In franzöſiſchen Finanzkreiſen iſt die Rede von der 
            Aus=
gabe einer großen inneren Anleihe Ende September, 
Wie der amtliche britiſche Funkdienſt meldet, wurde in der letzten 
Sitzung des Vollzugsrates der engliſchen Bergarbeiter der 
Beſchluß, keine Friedensvorſchläge aufzuſtellen, nur 
mit einer Stimme Mehrheit gefaßt. 
Das engliſche Kolonialminiſterium hat eine beſondere 
            Wäh=
rungskommiſſion für Paläſtina eingeſetzt, die die 
            Be=
dingungen unterſuchen ſoll, auf Grund deren eine neue Währung in 
Paläſtina im Einklang mit dem engliſchen Pfund geſchaffen werden kann.
 Amerikas Vorbehalt 
Internationalen Geri
 Deutſche Volkspartei und 
Arbeitsgemeinſchaft. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Reichsausſchuß und Parteivorſtand der Deutſchen 
            Volks=
partei haben am Dienstag und Mittwoch in Berlin getagt und 
die techniſchen Vorbereitungen für die Sitzung des Parteitages 
in Köln getroffen. Der parteiamtliche Bericht, der darüber 
            aus=
gegeben wird, iſt völlig nichtsſagend. Nichtsſagender, als nach 
unſerer Auffaſſung nötig war. Auch außerhalb der Partei 
            war=
tete man mit einer gewiſſen Spannung auf den Ausgang, weil 
von ihm eine Klärung der Beziehungen zu den Deutſchnationalen 
erhofft wurde, und zwar im Anſchluß an den Aufruf Jarres= 
Gayl zur Bildung einer Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen Deutſcher 
Volkspartei und Deutſchnationaler Volkspartei. Es darf wohl 
als ſelbſtverſtändlich angenommen werden, daß, nachdem der 
Reichsaußenminiſter ein Referat über die politiſche Lage erſtattet 
hatte, die Frage der Beziehungen der bürgerlichen Parteien der 
Hauptgegenſtand der Debatte geweſen iſt. Herr Jarres hat ſich 
ſehr lebhaft für den Gedanken eingeſetzt, den er mit Herrn von 
Gayl zuſammen in die Partei hineingeworfen hat. Er hat auch 
von einzelnen Abgeordneten und aus dem Lande heraus 
            Zu=
ſtimmung gefunden, jedoch auch Widerſpruch. Im allgemeinen 
wird man die Stellung der Parteiinſtanzen der Deutſchen 
            Volks=
partei dahin zuſammenfaſſei können, daß eine Annäherung an 
die Deutſchnationalen aus der politiſchen Entwicklung heraus 
von ſelbſt gegeben iſt, nachdem die Deutſchnationalen ihre ſcharfe 
Oppoſition aufgegeben und ſich den von der Deutſchen 
            Volks=
dartei in der Regierung vertretenen Anſchauungen angepaßt 
haben. Daraus ergibt ſich ein Aneinanderrücken der beiden 
            Par=
teien ganz von ſelbſt, deſſen Tempo zu beſchleunigen freilich 
            be=
denklich wäre, zumal wenn dadurch die Beziehungen zu den 
            übri=
gen bürgerlichen Parteien, die für eine bürgerliche 
            Mehrheits=
bildung notwendig ſind, gefährdet werden können. Die Dinge 
laufen im Reichstag ja doch wohl ſo, daß auch Zentrum und 
Demokraten aus dem Zwang zur praktiſchen Arbeit heraus zu 
den Deutſchnationalen zurückgeführt werden, daß aber jeder 
Schritt vermieden werden muß, der beim Zentrum Mißtrauen 
zu erregen geeignet iſt.
 Amerika fehlt auf der Konferenz. — Of Beio 
* Genf. 1. Septemb 
Die Vorbehalte des Kongreſſes der Vereinigter Sta= 
Beitrittserklärung zum Internationalen Gerichtshof, Iden 
für das Zuſammentreten der heute vormittag im 
            Eſud=
nakionalen Arbeitsamtes eröffneten Konferenz von „Sia 
des Protokolls des Internationalen Gerichtshofes. die 
Staaten haben, wie erinnerlich, die Teilnahme an d ir 
der ſie vom Völkerbund eingeladen wurden, abgelehnt ind 
der Grund, weshalb eine größene Zahl der ſüdamer miſ 
zu der Konferenz nicht erſchienen iſt. Es handelt darn 
Unterzeichner des Protokolls des Gerichtshofes die * der 
ten Staaten formulierten fünf Reſerven und fünf Vo chalte 
könnten. Nach der Wahl des holländiſchen Delegie m 
zum Präſidenten und des neuſeeländiſchen Delegierte /Bel 
venezueliſchen Delegierten Zumeta zum Vizepräſide en 
erſten drei Vorbehalte der Vereinigten Staaten: 1. Ke /Zuſa 
zwiſchen den Vereinigten Staaten und dem Völkerbun infol 
tritts zum Gerichtshof; 2. Teilnahme der Vereinigte Staat, 
Wahl, und 3. Beitrag zu den Koſten — ohne weſentl e 
            Ei=
angenommen, wobei von engliſcher und belgiſcher Sei darar 
ſam gemacht wurde, daß die verſchiedenen Vorbeha doch 
engen Zuſammenhang miteinander ſtehen, ſodaß man h für 
Leſung nach der erſten Durchberatung das Zurückkon en auf 
ſerven 1—3 werde vorbehalten müſſen. 
Zu einer ausgedehnten Debatte gab die 4. Reſert der V 
Staaten Anlaß, jederzeit den Beitritt zum Gerichtsho dieder 
gen, und vor jeder geplanten Abänderung des Statut befrg 
den, ſodaß keine Abänderung ohne Zuſtimmung der Feini 
ten in Kraft treten kann. Während einige Delegiert nch 
Reſerve keine Einwendungen erheben wollten, machte eſonde 
Kanada und Rolan=Belgien darauf aufmerkſam, daß hier 
ernſte Frage erhebe, die für die Völkerbundsmitglieder Abſt 
Bedeutung ſei. — Hat damit ein Mitglied des Völker ndes 
ſich jeder Abänderung des Statuts des International /Gericht 
widerſetzen oder das Protokoll des Gerichtshofs zu k digen, 
Mitglied des Völkerbundes zu bleiben? Meißte das nicht, 
Rolan, zu verhängnisvollen Konſequenzen führen? ſagegen 
Oſuski=Tſchechoſlowakei ein, daß die Pflichten und Rſte der 
bundsmitglieder gegenüber dem Gerichtshof ganz unab ngig von 
Diskuſſion ſind. — Der ſchweizeriſche Delegierte Dini rt erinn 
einer groß angelegten juriſtiſchen Darlegung an die En ebungsg 
der Internationale Gerichtshof feſt verankert iſt, denn dem G 
Staat ſehr wohl Mitglied des Völkebundes 
könne, ohne Mitglied des Internationa n Gerig 
hofes zu ſein; daß er aber kraft des Völkerbund ſaktes, 
der Internationale Gerichtsho, feſt verankert iſt, denn dem G. 
hof gegenüber gebunden bleibe. 
Hier wurde die Debatte abgebrochen und der Del ferte vo 
guay Buero, der die Frage aufgeworfen hatte, ob e Mi 
des Gerichtshofes das von den Vereinigten Staaten ve mgte Ve 
zuſtehe, verſchob ſeine Antwort auf die Rede des ſchr zeriſche 
gierten auf die nächſte Sitzung 
Die Debatte führte ſchließlich auch bezüglich des vie m Vorh 
zu der Feſtſtellung, daß ſeitens der Signatarſtaaten kein Einwend 
zu erheben ſind. Die Konferenz ſchloß ſich im weſent ſen der Am 
des Delegierten von Uruguay, Buero, an, der in Ert ſerung a. 
Ausführungen des ſchweizeriſchen Delegierten darlegte, iß der 
kerbund zwar der Begründer des Geric Shofes 
weſen ſei und ihm in ſeinen Statuten eine große, ſihe beſo 
Aufgaben zugewieſen habe, daß aber der Gerchtshof 
übrigen das Ergebnis einer internatiyſaleng 
vention ſei, die vollkommen unabhäng vom? 
kerbund gegründet wurde. 
Der fünfte Vorbehalt der Vereinigten Staaten b ifft in 
erſten Teil die Erſtattung der Gutachten durch den nternatio 
Gerichtshof. 
Die größten Schwvierigkeiten machte der zweite 2X des fü 
Vorbehaltes, nämlich die Forderung der Vereinigten S ften, daß 
ihre Zuſtimmung kein Erſuchen um ein Gutachten an en Gerick 
geſtellt werden dürfe, das eine Frage oder einen Strei Al betri 
dem ſich die Vereinigten Staaten intereſſiert erklären /Durch 
Vorbehalt wären die Vereinigten Staaten, wenn ſie ollten, 
Lage, die ganze Arbeit des Gerichtshofes vollkommen la tzulegen. 
Präſident van Eyſinga bedauerte außerordentlich, daß ke Vertreter 
Vereinigten Staaten an der Konferenz teilnimmt, um ſrade hier 
notwendige Aufklärung zu geben.
 Rückkehr der deutſchen Oeſegation a= 
TU. Genf, 2. 
Botſchafter von Hoeſch und Miniſterialdirekt 
werden heute Gelegenheit haben, mit Chamberlain 
Rückſprache über die Aufnahme Deutſchlands in de 
zu nehmen. Wenn auch im Prinzip durch den vo 
ſchluß der Arbeiten alles geregelt erſcheint, ſo dürfte 
Ausſprache doch gewiſſe Klarheiten über diejenigen 
bringen, die Deutſchlands Eintritt in den Völkerl 
werden. Am Freitag werden die deutſchen Dele 
Genf verlaſſen, um in Berlin der Reichsregierung i. 
drücke ausführlich zu berichten.
 Freite 
eptember 
Dr. ( 
und Briad 
Völkerbun 
äufigen N 
me derart 
Modalitäin 
td begleit 
ſtionsführ 
er ihre Eine
 Käthe Dorſch als „Veronika” 
In Hans Müllers neuem Schauſpiel.
 Uestte 
Käthe Dorſch, 
die bekannte Berliner Schauſpielerin (früher in Darmſtadt und 
Mainz), feierte in der Titelrolle der „Veronika” von Hans 
            Mül=
ler, deren deutſche Uraufführung ſoeben in Berlin ſtattfand, 
einen ſeltenen Erfolg.
 Zuneigung zu dem Mann. Der Schluß heißt E. ſagung, 
äußerſt rührſelige Geſchichte iſt überdies mit hol n Phraſeſ 
Sentimentalitäten und „dramatiſchen” Knalleffekter überreichlic 
verſehen — der ſelige Sardou darf mit ſeinem Y ee=Schug 
wohl zufrieden ſein. Immerhin iſt dieſer Kitſch r/ einer 9 
raderolle ausgeſtattet und das iſt in dieſem Falle d/ſpringenſe 
Punkt: der Nielſen gelang es — wenigſtens in einig / Szenelle 
all die Schwächen vergeſſen zu laſſen. Die Rolle g ihr, Me 
ſie gab, war Menſchliches, die Geſten waren ſchön u) ungene 
wirkungsvoll, das Mienenſpiel unvergleichlich und jr falziſe. 
render Scharm half über einige Mängel — ſo die ſaturgene 
fehlende bühnenſichere Routine des Organes — ſwveg. 
Gatte, Gregor Chmara, inſzenierte die Aufführ ag 
            ſaun=
der Abend war ein Erlebnis und das Publikum 1 te förmich 
vor Begeiſterung. 
* 
Im Theater am Kurfürſtendamm ſrde ei 
Operette „Yvonne” uraufgeführt und vom mond ſem Pühe 
kum des Berliner Weſtens ſehr beifällig aufgenomn a. Eigeſſe 
lich keine richtiggehende Operette, ſondern nur ein Vaudeyſ. 
mit eingelegten Tanzuummern, ohne große Finali. ariſer 2 
zept, dementſprechend ſpielt auch die Handlung in P is und 
recht verwickelt: mit Verwechſlungen, fatalen Mißve fändniſ 
Liebe, Entſogung und ſonſtigen Vaudeville=Utenſili / reichte 
ausgeſtattet. Von Logik natürlich wicht die geringf Sput, 
etwas halten ja Librettiſten, „nur in den ſeltenſten Fällen 
Lager. Drei luſtige Akte mit hübſchen Beinen — w. will !ie 
noch mehr? Und dazu Emmy Sturm — beſſer: di Sturm. 
als reizendes Pariſer Mädel aus der Parfümer Abteilnn 
eines Warenhauſes, das den Grafen heiratet, gut mgt, ! 
peramentvoll tanzt und in ſämtlichen Toiletten entz ſend Ale 
ſieht. Die „Textdichter” — Neidhard und 9 
            bne=
ſind an dem Erfolg gänzlich unſchuldig, und der Kom miſt ? 
Hirſch hat ſich auch nicht gerade angeſtrengt. Jed fals ſ 
einige Tanzrhythmen flott und wohlklingend ger n —" 
Sommer ſoll man eben keine Anſprüche ſtellen, und ir ſI03‟ 
den Verfaſſer des klaſſiſchen Liedes „Wer wird de weilee 
wenn man auseinandergeht” lieber nicht, von wo eiſie N.‟ 
Kompoſitionen herhat. . . 
Hjalmar Bergmanns Komödie „Der Nobſpre!” 
(Deutſches Künſtlertheater) bringt alte Wi und 
zu waſchechte Sudermann=Dramatik. Dieſes Konglon at . 
nicht gerade apart! Im Mittelpunkt ein verkann! 9 
das nur noch durch den Nobelpreis gerettet werden kſke. 
fälſchte Wechſel, Aufopferung, Zuſammenbruch und (terſt” 
am Ende natürlich Aufklärung und Verſöhnung, all rein 
friedenſtellende Löſung der etwas unnatürlichen und
aummer 243
Donnerstag, den 2. September 1926
Seite 3
Von unſerem Prager Korreſpondenten.
 B. Prag, 30. Auguſt. 
In der tſchechiſchen nationaldemokratiſchen Partei, deren 
er der mit der Würde des Staatsoberhauptes kokettierende 
gleichzeitig das geiſtige Haupt des tſchechiſchen Fascismus 
llende Dr. Kramarſch iſt, geht es ſo lebhaft her, daß der 
— der ſtreitenden Lager immer mehr in die Oeffentlichkeit 
41 aus der Erörterung der fasciſtiſchen Möglichkeiten haben 
enter den nationaldemokratiſchen Führern ſo einſchneidende 
ungsverſchiedenheiten ergeben, daß der Zerfall der 
            Kra=
hpartei unausbleiblich erſcheint. Den Anſtoß zu dem jetzt 
reſer den ſchärfſten tſchechiſchen Nationalismus betonenden 
frſchen Gruppe herrſchenden Konflikt gab vor allem das 
            Auf=
r des Generalſekretärs der Partei Hlavacek zugunſten des 
asmus; die von Hlavacek angeſtrebten fasciſtiſchen Pläne 
den von jener tſchechiſchen Intelligenz, die bisher in der 
naldemokratiſchen Partei organiſiert war, mit großer Reſerve 
Igt, und einzelne tſchechiſche bürgerliche Blätter haben offen 
7 die von Hlavacek angewendeten Methoden Stellung 
            ge=
rnen, die nicht nur eine Abkehr von der Nationaldemokratie, 
Yern geradezu das Gegenteil des Begriffes Anſtändigkeit 
            be=
en. Aber nicht nur um Differenzen zwiſchen dem fasciſtiſchen 
Tel einerſeits und den gemäßigten Parteifunktionären, die 
Der Einhaltung der programmatiſchen Richtlinien der Partei 
aren, andererſeits handelt es ſich, ſondern auch um 
            Differen=
m fasciſtiſchen Flügel ſelbſt, da einige Gruppen, insbeſondere 
rnähriſch=fasciſtiſche Gruppe, ſich von der Partei überhaupt 
Sſen und ſelbſtändig machen wollen. Daraus würde der voll= 
Sige Zerfall der Partei reſultieren. Da Dr. Kramarſch in den 
en Wochen ſich nach Italien begeben hatte — er war dort 
            zeit=
ig Gaſt Muſſolinis — warteten die nationaldemokratiſchen 
ſe ſeine Rückkehr und ſeine Erklärung darüber ab, ob er mit 
von Hlavacek propagierten Fascismus übereinſtimmt, den
 verſäumt: er ließ ſich von dem Generalſekretär Hlavacek 
ni Bericht über die letzten Ereigniſſe in Prag erſtatten und 
ch darauf ſeine Zuſtimmung zu dem bisherigen Vorgehen 
Saceks aus; daraus folgt, daß die tſchechiſchen 
            Nationaldemo=
en trotz des Widerſtandes in der eigenen Partei auf dem 
            bis=
gen Weg fortſchreiten und daß Dr. Kramarſch mit dieſem 
Dm gehen wird, um, wie ein tſchechiſches ſozialiſtiſches Blatt 
erkte, „die letzten Reſte der Sympathien zu verlieren, die er 
in den demokratiſchen Kreiſen genoſſen hat”. 
Die von den Nationaldemokraten ſchärfſter alltſchechiſcher 
ſtellung geforderte Einführung des fasciſtiſchen Syſtems in 
Tſchechoſlowakei ſoll den mit der „philoſophiſchen” 
            Regie=
gspolitik Maſaryk=Beneſch unzufriedenen Kreiſen Gelegenheit 
einem ſcharfen Vorſtoß gegen die von Kramarſch längſt miß= 
Tgte Politik der „Burg” geben, und in der Tat ſcheint 
            Kra=
aſch die Zeit für gekommen zu erachten, denn ſchon in den 
Sſten Tagen will er in ſeiner Preſſe den Kampf gegen den 
mBenminiſter und Vertrauten Maſaryks, Dr. Beneſch, unter dem 
te! tto: „Weg mit Beneſch!” beginnen. Es heißt, Kramarſch habe 
Geric 2 ſeiner Zuſammenkunft mit Muſſolini in Italien eine neue 
FArentierung mit heimgebracht, und die erſte Tat im Sinne 
            die=
der Ge 
internatig neuen Taktik werde die Kamragne gegen Beneſch ſein. Die 
unabhäng) inde hierfür ſeien folgende: Die Kleine Entente, bekanntlich 
e Gründung des Dr. Beneſch, ſei Italien unbequem, da ſie 
ren Imperialismus hemme, aber auch deshalb, weil ſie gegen 
garn gerichtet ſei. Muſſolini und ſeine Außenpolitik rechne 
mit, daß die Kleine Entente, deren Beſtand durch die letzten 
Signiſſe ohnedies gefährdet ſei, in dem Augenblick verſchwin= 
— bzw. auseinanderfallen würde, wenn Dr. Beneſch gehen 
—d. Deshalb habe der italieniſche Fascismus mit großen 
Tdbeträgen den Kampf gegen Dr. Beneſch organiſiert, und 
cmarſch ſei auserſehen worden, die Kampagne zu eröffnen. 
gei zweiter Grund ſei der Konflikt zwiſchen der tſchechiſchen 
keirßenpolitik, deren Repräſentant Dr. Beneſch iſt, mit dem 
un rtikan. Muſſolini arbeite mit dem Vatikan zuſammen, um ſich 
Sympathien des italieniſchen Klerus und des Volkes zu 
Dalten. 
ganon an Dieſe Entwicklung der Dinge in Prag kann ſelbſtverſtändlich 
2.I —t ohne Gefahr für die Ruhe und Ordnung im Staate vor ſich 
Hen. Es iſt bekannt, daß die fasciſtiſche Strömung in der 
            tſche=
ſchen Republik durch die Diſziplinierung des Fasciſtengenerals 
rida keineswegs aufgehalten werden konnte, ja, daß ſeit dieſem 
de 
itpunkte eher eine erhöhte Tätigkeit im Sinne des 
            Tſchecho=
en votk 
Scismus ſich bemerkbar macht. Die angedeuteten Abſichten 
            Kra=
dürſte 
—rſchs ſind um ſo weniger unwahrſcheinlich, als ihre Durch= 
Grung durchaus jenem Rahmen entſprechen würden, in wel= 
—m künftighin in Prag Politik gemacht werden ſoll. Man wird 
ri den Beifall Muſſolinis bemüht ſein!
 ahrſcheinlichen Probleme. Zwerchfell und Tränendrüſe 
            kom=
sen in dieſem Monſtrum von „Komödie” abwechſelnd auf ihre 
echnung, und nur einzelne Momente verraten den nicht 
            unbe=
higten Romanſchriftſteller, der wit dieſer dramatiſchen Miß= 
Sburt als Bühnengutor debütierte. Ohne die glänzende Dar= 
Ellung wäre dieſer lebensunfähige „Nobelpreis” ohne Zweifel 
ſchMen großer Durchfall geworden — die geſchickte Regie und ein 
            er=
alle d9 —ſenes Enſemble rettete die Novität ſo tatkräftig, daß der 
            Kri=
ker erſtaunt einen Bombenerfolg konſtatieren muß. . 
Dagegen verdankt die franzöſiſche Komödie „Kiki” von 
Sicard, mit der die Sommerdirektion des Reſidenz= 
Theaters ihr Glück verſuchte (und à tempo verſpielte), ge= 
M ade der Aufführung den Durchfall. Dieſer etwas fvivole, jedoch 
Auffuhrn Tellenweiſe nett pointierte, faſt geiſtreiche Schwank, in dem ein 
            klei=
mixes Chormädel ihren Direktor erobert, kann durch Grazie und 
—nmut der Kiki, einer köſtlichen urwüchſigen Figur, ſehr unter= 
Haltend wirken, was Käthe Dorſch vor einigen Jahren auch be= 
„damm ieſen hat. Dieſe Repriſe hinterließ aber nur einen faden 
            Nach=
ndä Zeſchmack und dementſprechend wurde das Stück bald vom 
Schwank „Das goldene Kalb” von Schwarz und 
ANathern abgelöſt. Eine ſchmiſſige, bühnenwirkſame Poſſe 
Som Dollaronkel, der inkognito in die Heimat zurückkehrt und 
Die Familie erſt prüfen will. Während er im Gefängnis ſitzt, 
imtanzen die Erben das falſche goldene Kalb, einen Gauner, 
Der ſeine Rolle ſpielt. Der uralte Stoff iſt da mit Routine neu 
werarbeitet und ein „happy end” ſorgt da für die Befriedigung 
Der ſommerlichen Theaterbeſucher.
 Im Neuen Theater inder Lützowſtraße wird jetzt 
ganz leichte Volkskoſt geboten; das Volksſtück mit Muſik 
„Spreewaldmädel” von Ritterfeldt erlebte vor 
            kur=
zem das in heutiger Zeit recht ſelten gewordene Jubiläum der 
125. en suite=Aufführung. Ein harmloſes, luſtiges Werkchen mit 
einer zum Teil ſehr melodiſchen Muſik, in Szene geſetzt von 
einem altbewährten Theaterfachmann, Max Walden. 
            Ent=
ſprechend lokaliſiert dürfte dieſe Volksoperette auch durch die 
Provinz ihren Weg machen. 
Der ehemalige Direktor des Wiener Ronacher=Theaters, 
Schwarz, hielt in das vollſtändig renovierte Theater des 
Weſtens ſeinen Einzug mit der großen Ausſtattngsrevue 
„Der Zug nach dem Weſten”. Wer dieſes Schauſtück 
            ge=
ſchrieben hat, habe ich vergeſſen und auch, ob es zwei, drei oder 
gar vier Dutzend Bilder bringt. Die Ausſtattung iſt aber 
            wirk=
lich ſehenswert und die feſchen Girls ſchwingen unentwegt die 
ſchöngeformten und nackten Tanzbeine; kein Wunder alſo, daß der 
ſtürmiſche Erfolg einfach nicht ausbleiben konnte. Daß mehrere
 Ruhige Beurteilung der Genfer Situgtion in Berlin. 
Das Reichskabinett hat formell für Donnerstag eine Sitzung 
angeſetzt d. h. die Miniſter haben ſich alle darauf eingerichtet, 
daß ſie auf einen telephoniſchen Anruf hin zuſammenkommen 
            kön=
nen. Ob aber die Sitzung ſtattfindet, iſt noch nicht ſicher. Das 
hängt von den Berichten, die man im Laufe der Nacht von den 
deutſchen Delegierten in Genf erwartet, ab. In Berlin beurteilt 
man die Lage in Genf, ſoweit Deutſchland allein in Fraeg kommt, 
ſehr ruhig. Die ſpaniſche Politik im Genf iſt ja nicht 
programmäßig vorauszuſehen. Einſtweilen aber ſind keine 
            An=
zeichen vorhanden, daß Spanien die uns gegebene Zuſage, die 
Entſcheidung über den ſpaniſchen Ratsſitz erſt nach unſerem 
            Ein=
tritt zu verlangen, brechen wird.
 * Genf, 1. September. (Priv.=Tel.) 
Die Erklärungen des ſpaniſchen Delegierten in der heutigen 
Nachmittagsſitzung werden hier allgemein ſo verſtanden, daß 
Spanien vorläufig nicht die Abſicht hat, ſich vom Völkerbund 
zurückzuziehen, jedenfalls nicht, bevor der ſpaniſche Delegierte 
nach der morgigen Eröffnung der Ratstagung mit den 
            Außen=
miniſtern Englands und Frankreichs nochmals Rückſprache wegen 
des Tangerproblems genommen hat. Es iſt alſo als ſicher 
            an=
zunehmen, daß, wenn auch die offizielle Tangerkonferenz, die 
Spanien gewünſcht haite, abgelehnt worden iſt, doch in privaten 
Unterredungen zwiſchen Chamberlain und Briand, eventuell auch 
Scialoja, einerſeits und dem ſpaniſchen Delegierten Palacios 
andererſeits ſehr viel von Tanger geſprochen werden dürfte. Die 
Vermutung, daß Spanien ſeine Stellungnahme von 
dem Ausgang dieſer Beſprechungen abhängig machen dürfte, 
wird durch die am Dienstag in Madrid veröffentlichten 
            Erklä=
rungen zur Gewißheit, in denen die ſpaniſche Regierung 
ganz freimütig ſagte, daß ſie das „Opfer eines 
            Verblei=
bens im Völkerbunde ohne ſtändigen Ratsſitz” 
nur dann bringen könne, wenn ſie in Tanger 
eine Entſchädigung dafür erhalte. Nach dem, was 
man hier in engliſchen und franzöſiſchen Kreiſen hört, ſollen 
aber die Ausſichten für ein großes Entgegenkommen der 
            Lon=
doner und Parifer Regierung nicht ſehr bedeutend ſein.
 Exkönig Georg von Griechenland 
will nicht wieder regieren.
 Die jüngſten Ereisniſſe in Griechenland, die zu dem Sturze 
Pangalos' führten, haben die Rückkehr des früheren griechiſchen 
Königs nach Athen in den Bereich der Möglichkeit gezogen. 
Er erklärte jedoch, daß er nicht daran denke, ſein jetziges ruhiges 
Leben mit dem Herrſchen zu vertauſchen. König Georg hält ſich 
zurzeit mit ſeiner Gemahlin in Cromer in England auf.
 Größen die Darbietung wit Muſik verſehen haben, tut ebenſo 
wenig zur Sache, wie der Name des oder der Textautoren, denn 
eine ſogenannte Handlung iſt ja überhaupt nicht vorhanden. Die 
Schauſpieler — ſogar Falkenſtein macht mit! — begnügen 
ſich wit Anekdoten und gelegentlichen Couplets und räumen 
dann bereitwilligſt den Platz dem Zirkus und nackten Frauen. 
Die Bühne als moraliſche Erziehungsanſtalt im Jahre 1926 . . 
* 
Erwähnung verdienen noch die Operette „Drei Mädel 
von heute” von Ernſt Wengraf wit der anſprechenden 
Muſik von Hans May, die ulkige, aktuelle Offenbachiade „Der 
Himmel ſtreikt” von Hauſchild und Benedict und 
— last but non least — eine gutgezimmerte Aufführung von 
Schillers „Räuber” im in dem idylliſchen Volkspark 
Jungfernheide neu errichteten Freilichttheater. 
Sonnenſchein vergoldete dieſes Theaterſpiel vor den Toren 
            Ber=
lins, das ſo uwausſprechlich wohltuend aus dem Rahmen der 
diesjähvigen Sommerſpielzeit fiel. . 
*Kleines Haus — Sommertheater. 
„Die Dollarprinzeſſin” 
Operette in 3 Akten von A. M. Willner und Fritz Grünbaum. 
Muſik von Leo Fall. 
Mit der Aufführung der „Dollarprinzeſſin” ſchließt Direktor 
Adalbert Steffter am 5. September ſeine über Erwarten 
erfolgreiche Sommerſpielzeit 1926. Direktor Steffter hat uns 
in der abgelaufenen Spielzeit mit einer ganzen Anzahl Neuheiten 
bekannt gemacht, und der ſtändig zunehmende Beſuch der 
            Vor=
ſtellungen darf als Beweis dafür angeſehen werden, daß ein 
Bedürfnis für Operettenaufführungen in Darmſtadt vorhanden 
iſt, namentlich auch für Operetten, deren Aufführung im 
            Heſſi=
ſchen Landestheater aus Opportunitätsgründen oder aus der 
            Un=
möglichkeit, entſprechende Beſetzung herauszubringen, unmöglich 
iſt. Jedenfalls darf konſtatiert werden, daß die Aufführungen 
unſeres Sommertheaters im Kleinen Haus ein dankbares 
            Publi=
kum gefunden haben. 
Die „Dollarprinzeſſin” iſt uns, wie mehrere andere Operetten, 
aus der Aufführung im Großen Haus her bekannt. Sie hat 
ſeinerzeit bei ihrem Erſcheinen auf den deutſchen Bühnen 
            Auf=
ſehen erregt und viele ausverkaufte Häuſer in faſt allen großen 
Städten gefunden. Wenn auch heute die Handlung nicht mehr ſo 
aktuell iſt wie vor Jahren, ſo iſt ſie doch andererſeits ſo wenig an 
Zeit gebunden, daß ſie nicht als deraltet angeſprochen werden kann, 
und eine gute, flotte Aufführung, entſprechende Ausſtattung 
            vor=
ausgeſetzt, wird dieſe hübſche Operette immer ihr Publikum fin=
Von Skrzynſki zu Zaleſki.
 Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter. 
Sarmaticus. Warſchau, Ende Auguſt 1926. 
Unter der neuen, der „Nachmairegierung” Polens iſt es 
            Ge=
pflogenheit geworden, Skrzynyſki üble Nachrede zu halten. Die 
Politik kennt keine Dankbarkeit. Denn hat nicht Skrzynſkis 
Rückendeckung für Pilſudſkis Verſchworenen in ſeiner Regierung, 
für den Kriegsminiſter Zeligowſki, dieſem die Vorbereitung des 
Staatsſtreiches überhaupt ermöglicht? Wenn auch freilich 
            Skrzyn=
ſki ſelber nicht gerade dieſes Aeußerſte kommen ſah und 
            beför=
dern wollte. Tatſächlich aber hat ſich Skrzynſki nun zwiſchen zwei 
Stühle geſetzt. Die alten Staatsparteien ſehen in ihm den 
Kerenſki des Verfaſſungsſtaates. Die neuen Leute aber wollen 
auch nichts von ihm wiſſen, denn er war noch immer nicht genug 
— der Ihre. 
Dieſe innerpolitiſche Ablehnung des führenden 
            Staats=
mannes von geſtern erſtreckt ſich auch auf ſeine auswärtige 
Politik. Dabei wirken perſönliche wie ſachliche Gründe 
            zu=
ſammen. Gewiſſe Charaktereigenſchaften des ehemaligen 
            Mini=
ſterpräſidenten und Außenminiſters ſchafften ihm viele 
            perſön=
liche Gegner. Eine gewiſſe geſpreizte Lehrhaftigkeit zeichnete ihn 
aus, ein Sichvolkstümlichmachen, das man beiderſeits der 
            her=
kömmlichen geſellſchaftlichen Schranken als unecht empfand; wenn 
aber Skrzynſki ſprach, ſo wurde man an Bismarcks Bosheit über 
Gortſchakoff erinnert: „Dieſer Mann ſpiegelt ſich ſelbſt in ſeinem 
Tintenfaß.” Konnte dieſes alles ihn perſönlich nicht beliebter 
machen, ſo mußte das ſachliche Urteil über die Erfolge der 
            Skrzyn=
ſkiſchen Außenpolitik günſtiger lauten. Ein Charakteriſtikum für 
Polens Rolle in Europa iſt, daß, wie die Dinge nun mal 
            be=
ſchaffen ſind, die polniſchen Wünſche und Intereſſen ſtets, wie 
man geſagt hat, unglückſelig „querliegen‟. Das heißt, wird an 
einer Stelle der Nachrriegsſchutt ausgeräumt und ein neuer Weg 
zur Feſtlandbefriedigung freigemacht, ſo, ſteht immer wieder 
irgendeine Angſt, ein Verlangen, ein bedrohter Beſitztitel Polens 
im Wege. Dieſer Lage gegenüber zeigte nun Skrzyynſki mehrfach 
unbeſtreitbare Geſchicklichkeit. Endlich aber war vom polniſchen 
Standpunkt Skrzynſki nachzurühmen, daß er ohne Zweifel auf 
Briand einzuwirken gewußt hat. Sind doch zum Beiſpiel in 
Locarno die Oſtſtaaten Polen und die Tſchechoſlowakei, was 
keineswegs von vornherein feſtſtand, zum zweiten Teil der 
            Ver=
handlungen zugelaſſen worden, und ein Teil der in Locarno 
            ge=
ſchloſſenen Verträge wurde bekanntlich von Polen ſchließlich 
mitunterzeichnet. 
Möglich, daß dieſes Ergebnis hernach von Skrzynſkis 
            Blät=
tern — Skrzynſki beſaß, amtlich und perſönlich, erhebliche 
Geldbeteiligungen in der Preſſe — hernach gar zu ſehr 
verherrlicht worden iſt. Dieſe Selbſtanpreiſung erweckte 
            Wider=
ſpruch. Gegenwärtig, da Skrzynſki ſelbſt von der Bildfläche 
            ver=
ſchwunden iſt und er ſeinen Einfluß auf die Preſſe gleichfalls 
verringert hat, gefällt man ſich nun hier darin, zu behaupten, in 
Locarno ſei polniſcherſeits ein Fehler gemacht worden. 
Doch um Skrzynſki handelt, es ſich ja nur 
            vorgeſchobener=
maßen. Die veränderte Einſtellung zu Locarno verfolgt 
            be=
ſtimmte taktiſche Abſichten. Das zeigten die 
            Ausfüh=
rungen des neuen Außenminiſters Zaleſki über ſeinen politiſchen 
Kurs in den Ausſchüſſen des Seims und des Senats. Auch 
Zaleſki machte ſich hier die neue Formel zu eigen, daß Polen ſich 
über Locarno zu beklagen habe. Er ſprach vor dem 
            Senatsaus=
ſchuß allen Ernſtes von den „bedeutenden Opfern”, die ſeiner 
Anſicht nach Polen in Locarno gebracht haben ſollte. 
Skrzynſkis Methode war folgende: Er argumentierte, 
            Lo=
carno iſt eine große Errungenſchaft. Polens Lage iſt dadurch 
            ge=
beſſert. Aber indem Polen die Hand zu einem ſolchen 
            Friedens=
werk reichte, hat es ſich bewährt und ſollte daher im 
            Völker=
bunde zu neuen Aufgaben berufen werden. Dieſer Gedankengang 
iſt heute fallen gelaſſen. Zaleſki fängt von einem anderen Ende 
an. Polen, ſo meint er, iſt in Locarno ſchlecht gefahren. Es iſt 
hier benachteiligt worden. Damit dieſes gutgemacht werde, müßte 
Polen bei den Völkerbundsinſtanzen beteiligt werden. Dieſe neue 
Auffaſſungsweiſe, die Zaleſki vortrug, war von innen her 
            ge=
ſehen, ſchon dadurch erforderlich, daß Pilſudſki über 
            Skrzyn=
ſkis Locarnopolitik ungünſtig urteilte. Zaleſki hatte ſich alſo 
dieſer „höheren Orts” gehegten Auffaſſung anzupaſſen. Man 
muß aber ſagen, daß dieſes „heute ſo, morgen ſo” nicht dazu 
            bei=
getragen hat, die Ueberzeugungskraft der polniſchen 
            Argumen=
tation als Ganzes zu verſtärken. 
Eine weitere Veränderung gegenüber der früheren 
            pol=
niſchen Haltung in den im Vordergrunde ſtehenden 
            Völker=
bundsfragen zeigt ſich in folendem: Als im Mai dieſes Jahres 
der Ausſchuß zur Umgeſtaltung des Völkerbundsrates in Genf 
zuſamimentrat, war auch Polen eine Beteiligung eingeräumt 
            wor=
den. Die polniſche Vertretung, geführt vom Delegierten Sokal,
 den. Amerika iſt auch heute noch das Land der unbegrenzten 
Möglichkeiten und das Land der Sehnſucht aller, die glauben, 
drüben mühelos ein Dollarvermögen erringen oder — erheiraten 
zu können, wenn es auch Wenigen ſo glücken dürfte, wie dem 
verkrachten aber ſchneidigen Fredy Wehrburg, über den die 
            Ope=
rettenlibrettiſten das Dollarvermögen aus vollem Füllhorn 
ergießen. 
Auch dieſe letzte Aufführung wurde von Direktor 
            Steff=
ter außerordentlich wirkungsvoll inſzeniert, wie überhaupt 
            kon=
ſtatiert werden darf, daß auf die Inſzenierung und die 
            Ausſtat=
tung der Operetten mit Recht ſtets großer Wert gelegt wurde, 
und viel Aufwand und viel Geſchick faſt ausnahmslos treffende 
und wirkſame Bühnenbilder ſchufen, was allerdings durch den 
reichen Beſtand des Landestheaters und die beſondere 
            Geeignet=
heit des Kleinen Hauſes für dieſe Aufführungen erleichtert wurde. 
Die Bureau=Einrichtung im erſten Akt machte einen echt 
            amerika=
niſchen Eindruck, wenngleich es ſich hier offenſichtlich um 
            deut=
ſches Fabrikat meiſterhafter Bureaumöbel handelte. Auch die 
mehr repräſentativen Räume des New Yorker Milliardärs 
            wie=
ſen eine entſprechende Ausſtättung auf, und das hübſche 
            Land=
haus in Aliceville war von Engelbert Hohl mit viel Geſchmack 
geſtellt worden. In dieſen trefflichen Rahmen fügte ſich die 
            treff=
liche Aufführung, die ſehr flott, ſehr animiert und ſehr launig 
war, ausgezeichnet ein. Hans Ney blieb dem Milliardär John 
Couder in bezug auf überſpannte Parvenu=Allüren vielleicht 
einiges ſchuldig, er ſtattete dafür ſeine Rolle mit Komik und 
draſtiſchem Humor aus, was dieſem vielſeitigen Künſtler ja 
            be=
ſonders liegt. Liſſy Niemz bringt für die Dollarprinzeſſin 
neben einer ſehr guten Bühnenerſcheinung die für dieſe Rolle 
notwendige Diſtinktion mit. Sie wußte nicht nur ihre Toiletten 
bühnengewandt zu tragen, ſie blieb auch in den reichlich 
            ſenti=
mentalen Szenen nichts ſchuldig. Hans Horſten als Fredy 
Wehrburg war ihr in Spiel und Geſang ein ebenbürtiger 
            Part=
ner, ebenſo wie Max Reichart den Freiherrn Hans von Schlick 
ſehr lebendig und ſehr elegant, ſympathiſch und herzlich ſpielte, 
und in Herma Gruſel als Daiſy eine ebenſo 
            temperament=
gefühlvolle und leichtfüßige Partnerin fand. Walter Straſſer 
als Couders Bruder Tom war wiederum von erſchütternder 
            Ko=
mik und fand in Sofie Caligaris als likörfreundliche Miß 
Thompſon die gleichgeſtimmte Seele. Die übrigen kleinen Rollen 
waren entſprechend beſetzt. 
Leo Falls Muſik zur „Dollarprinzeſſin” war eine 
            Popu=
larität beſchert wie wenigen Werken dieſes Operettenkomponiſten. 
Sie wirkt heute noch ſo lebendig und friſch, auch wenn die 
            alt=
bekannten und halb vergeſſenen Klänge wieder aufrauſchen, wie 
damals. Kapellmeiſter Fenslein mit ſeinem tüchtigen 
            Orche=
ſter löſte ſeine Aufgabe ausgezeichnet. Das Publikum amüſierte 
ſich offenbar und ſpendete wieder viel Blumen und Beifall. **
 Todes=Anzeige. 
Heute nachmittag 3‟/ Uhr entſchlief nach kurzem, 
ſchwerem Krankenlager mein geliebter Mann, unſer 
guter, treuſorgender Vater, Schwiegervater und 
Großvater
 Ludwig Weingardt 
Kgl. Maſchinenſteiger i. R. 
im Alter von 74 Jahren. 
(*22795 
In tiefer Trauer: 
Frau Berta Weingardt, geb. Feger 
und Kinder. 
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1926. 
Rhönring 35. 
Die Beiſetzung findet in aller Stille ſtatt. 
Beileidsbeſuche und Kranzſpenden dankend verbeten.
 Statt beſonderer Anzeige. 
Heute Mittwoch verſchied im Stadtfrankenhaus unſer lieber, 
guter, einziger, hoffnungsvoller Sohn, Enkel und Neffe
 stud. chem. 
im blühenden Alter von 18 Jahren. 
Sein früher Tod war der einzige Kummer, den er ſeinen 
Angehörigen bereitet hat. 
Um ſtille Teilnahme bitten die ſchwergeprüften Eltern, 
Großmutter und Verwandte. 
Max Voigt, Bauinſpektor 
und Frau Mathilde, geb. Frank. 
Darmſtadt, den 1. September 1926. 
(12620 
Taunusſtraße 34. 
Die Beerdigung findet am Freitag, den 3. September, nachmittags 
3½ Uhr, vom Stadtkrankenhaus aus nach dem Friedhof an der 
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
 Am Sonntag abend hat unſe 
Mütterchen
 die Augen für immer geſchloſſen. 
Für die trauernden Hinterblie 
Emma Spreng, geb. L 
Antonie Ganß, geb. O 
Die Einäſcherung fand in der Stil 
1268
Seite 4
Donnerstag, den 2. September 1926
 ſah ſich aber damals zur Zurückhaktung genötigt. Denn während 
man in Genf beriet, waren in Warſchau noch die Straßenkämpfe 
im Gange. Das künftige Schickſal des polniſchen Staates war 
damals ganz ungewiß. Heute hat ſich die Lage geändert, zum 
mindeſten nach ſubjektiver Anſicht der Leiter der Geſchicke Polens 
Zwar beſtehen die wirtſchäftlichen Schwierigkeiten und es beſteht 
die Finanzkriſe fort, zwar ſind die innerpolitiſchen Spannungen 
unzweifelhaft ſogar verſchärft und iſt die tatſächliche Spaltung 
des Staatsgebietes in, das ethnographiſche und das 
            nichtethno=
graphiſche Polen ſpürbarer denn je, — auf dieſem ungewiſſen 
Grunde erhebt ſich aber höher denn je eine Faſſade der 
            Mili=
tär= und Machtpolitik. Der Pilſudſkismus iſt 
            Militär=
herrſchaft. Wehrfragen ſtehen im Vordergrunde. Die neuen 
Sondervollmachten des Staatsoberhauptes haben ſofort ihre 
            An=
wendung dafür gefunden, die Heeresausgaben zu vermehren und 
im Generalinſpektorat der Wehrmacht einen neuen großen 
            Kriegs=
apparat zu ſchaffen — wohin ſich gegenwärtig der Schwerpunkt 
der Geſchicke Polens verſchiebt. Es iſt der politiſche Ausdruck 
dieſer neuen Wehr= und Großmachtpolitik, die ſich alsbald in der 
Stellung Polens zu den vorhandenen Plänen über die Reform 
des Völkerbundsrates äußerte. 
Am deutlichſten trat dieſes gleichfalls in der bereits 
            erwähn=
ten Erklärung Zaleſkis vor dem Senatsausſchuß zutage. Hatten 
die polniſchen Vertreter im Mai zu Lord Cecils Entwurf 
            ge=
ſchwiegen, ſo erhob Zaleſki nunmehr nachträglich dagegen 
            lebhaf=
ten Einſtruch. Er tadelte insbeſondere Artikel 2 und 3 des 
            Ent=
wurfs. In beiden Fällen macht die polniſche Anſicht dabei Front 
gegen die Völkerbundsverſammlung. Hierin wird freilich ſchon 
Strzynſkis frühere =Meinung wieder aufgenommen, nur 
            ver=
ſchärft. Polen hat die Frage ſeines Anteils im Rat niemals dem 
allgemeinen Staatenparlament, der freien Stimme der 
            Ver=
ſammlung des Völkerbundes anheimſtellen wollen. Man hat 
            ge=
radezu den Eindruck, daß die polniſche Politik ſich von dieſer 
allgemeinen Stimme nicht viel Vorteil verſpricht. Daher denn 
auch die Kritik an Artikel 2 und 3 des Reorganiſationsplanes. 
Weder die Notwendigkeit, die Wiederwahl eines nichtſtändigen 
Ratsmitgliedes durch zwei Drittel der 
            Völkerbundsverſamm=
lung gutheißen zu laſſen (Artikel 2), noch das Recht der 
            Völker=
bundsverſammlung, auf die gleiche qualifizierte Weiſe jederzeit 
Neuwahlen der nichtſtändigen Ratsmitglieder vorzunehmen 
(Artikel 3), fand die Billigung des polniſchen Außenminiſters. 
Im Gegenteil. Er warnte davor, prophezeite eine 
            Vertrauens=
kriſe und anderes Ueble mehr. Dieſe polniſche Einſtellung iſt 
unzweifelhaft bedauerlich. Denn trügen nicht mancherlei 
            An=
zeichen, ſo wird es gerade in Zukunft durchaus nötig ſein, den 
Anteil der Völkerbundsverſammlung an grundſätzlichen und 
laufenden Entſcheidungen zu verſtärken. Vom allgemeinen 
            völker=
bundspolitiſchen Sjandpunkt betrachtet, muß ſomit die 
            Stellung=
nahme Zaleſk:s im Vergleich zu derjenigen Skrzyynſkis als ein 
Rückſchritt bezeichner werden.
 Im übrigen, poſitiv genommen, hat ſich praktiſch nicht eben 
viel ſeit der Märztagung in der polniſchen Stellungnahme 
            ge=
ändert. Die Taktik, zunächſt mit Höchſtforderungen aufzutreten; 
Preſſeſtimmen, die mit Polens Austritt aus dem Völkerbunde 
drohen; als Gegengewicht eine Aeußerung, die des einſlußreichen 
Czas” der für wichtiger als alle politiſchen Wünſche die 
            Finanz=
hilfe, und ſei es mit Völkerbundskontrolle, erklärt, — alles das 
wiederholt nur bekannte Bilder. Vielleicht nur, daß ſie immerhin 
etwas matter geworden ſind. Denn eine öffentliche Meinung, ſo 
hat man nicht unrichtig geſagt, iſt zurzeit in Polen ſo gut wie 
abweſend. Daß Zeitungen erſcheinen, genügt nicht, um eine 
„öffentliche Meinung” zu verwirklichen, ebenſo wie ein 
            Parla=
ment ohne Zeitungen ſo etwas nicht darzuſtellen vermöchte. Erſt 
Parlament und Preſſe zuſammen ſchaffen das, was man „
            poli=
tiſche Oeffenulichkeit” nennt, und was, geſchickt von einem 
            tatkräf=
tigen Führer angewandt, bei Verhandlungen, wie denen in 
Genf, ſchon einen ſtarken Rückhalt ſchafft. 
Der ſerbiſch=bulgariſche Zwiſt. 
Die Antwort der bulgariſchen Regierung auf 
die Kollektivnote. 
w. Sofia, 30. Auguſt. 
Die heute veröffentlichte Antwort der bulgariſchen Regierung 
auf die Kollektivnote der Nachbarländer ſtellt die Behauptung 
der Kollektivnote in Abrede, daß eine bemerkenswerte 
            Wieder=
belebung der Tätigkeit der revolutionären Organiſation zu 
            ver=
zeichnen wäre. Vielmehr ſei eine Beruhigung feſtzuſtellen. Die 
Antwort betont, daß keine konkrete Tatſache der bulgariſchen 
            Re=
gierung zur Kenntnis gebracht worden ſei, die die Mitſchuld oder 
Duldſamkeit der bulgariſchen Behörden beweiſe, und daß 
            Bul=
garien fortwährend Maßnahmen ergreife, um der ſchädlichen 
Tätigkeit der ungeſetzlichen Organiſationen zu begegnen. Wenn die 
dadurch erzielten Ergebniſſe nicht befriedigend ſeien, ſo liege dies 
nicht an dem mangelnden guten Willen Bulgariens, ſondern an 
der Tatſache, daß ſich die Wurzeln des Uebels außer dem Bereich 
der Macht der Regierung befänden, die nur über 3000 
            Grenz=
wächter verfüge, um eine Grenze von 2200 Kilometer Länge zu 
bewachen. Die bulgariſche Regierung ſei bereit, die Geſamtheit 
der mit der Note der Nachbarländer im Zuſammenhang 
            ſtehen=
den Fragen dem Völkerbund zu unterbreiten und ſie verpflichte 
ſich im voraus, alle durch den Völkerbund empfohlenen 
            Maß=
nahmen auszuführen.
Nun
 Amerikas Schuldent) 
Die Gerüchte über die Schulden=An II 
w. Paris, 
Nach einer heute vormittag in Genf eingetr. 
aus Waſhington hat eine autoriſierte Perſönlic ft d. 
Hauſes zum erſten Mal amtlich zu verſtehen 4 
            ſeb=
amerikaniſche Regierung eine Initiative in künfti 
könnte, die dazu beſtimmt wäre, die Regelungſer
 ſchulden zu revidieren. Der offizielle S. ſcher 
ßen Hauſes habe erklärt, daß eine evtl. St ſichu, 
Schulden unabhängig von der Autorität de ameri 
Schuldenregelungskommiſſion wahrſcheinlich nic ohne 
ſonderes Mandat des Volkes, von dem urſprü lich 
geliehen ſei, erfolgen könne. Die Schuldenr alierun 
dürſte über kurz oder lang wieder aufgerollt und uf gan= 
Grundlage geprüft werden. 
Das amerikaniſche Bolk in ſeiner große Mehr 
gegen eine Annallierung. 
EP. Paris, Seb 
Entgegen den aus franzöſiſcher Quelle veröf itlichte 
dungen, daß in Waſhingtoner Regierungskreiſen n Umſe 
in der Beurteilung der Kriegsſchuldenfrage zu erzeicht 
veröffentlicht der „New York Herald” eine Meld ig 
            au=
ſmiths, dem Ferienaufenthalt des Präſidenten Coolide 
der Umgebung des Präſidenten erkläre man, daß an img 
greß noch nicht 20 Volksvertreter fürſen 
des früheren Kriegsminiſters im Kabinett Wil)/ Baker 
die Annullierung der Kriegsſchuden 
würde. Das amerikaniſche Volk ſei auß ſem it 
großen Mehrheit gegen eine Annullieru g. Pr 
Coolidge ſelbſt hat ſich zur Frage nicht geäußert ſoch ve 
man, daß nach ſeiner Anſicht an der amerika ſchen 
ſchuldenpolitik gegenwärtig nichts geändert werde / könne. 
Der Abgeordnete Mills hatte geſtern eine U erredun 
dem Präſidenten und erklärte nachher, daß der Ofrſtoß 
kers gegen die Schuldenpolitik zu bed ern ſei 
In den Kreiſen der Wallſtreet findet man e ge Bon 
die mit Baker einig gehen, doch will der größte ſeil de 
Yorker Bankleute von einer Annullierungspolitit nichts vi 
Außerdem hat Senator Smoot, Mitglied der S aldenkom 
ſion, zum Vorſchlag Bakers Stellung genommen u) erklän 
90 Prozent des amerikaniſchen Volkes die mit de euroväi 
Ländern abgeſchloſſenen Schuldenabkommen guth ſen, und 
die übrigen 10 Prozent Sentimentaliſten ſeien.
 Zwei kräftige Buben 
            an=
gekommen. 
Bereiter Willy Neumann 
u. Frau Käthe, geb. Roßmann 
Ernſthofen i. O.
(22777
 Für die vielen Glückwünſche und 
            Ge=
ſchenke anläßlich unſerer Vermählung 
danken wir Allen auf dieſem Wege recht 
(*22846 
herzlich. 
Heinrich Schnur und Frau 
Helma, geb Kommraus.
 Herzlichen Dank all den I. Freunden 
und Bekannten, die uns in ſo großer 
Zahlan unſerem ſilbernen Hochzeitstag 
mit Glückwünſchen u. Gaben erfreuten 
Julius Mylius und Frau 
BGſß
 Für die vielen Beweiſe 
herzlicher Teilnahme bei dem 
Hinſcheiden unſerer lieben 
Entſchlafenen 
Frau 
Eliſe DemmelWw. 
geb. Feidner 
ſprechen wir unſeren innigſien 
Dank aus. 
Die trauernden. 
Hinterbliebenen. 
22791)
 Für die uns anläßlich unſerer 
            Ver=
mählung von allen Seiten erwieſenen 
zahlreichen Aufmerkſamkeiten danken 
herzlichſt 
Hans Jeck und Frau 
Liſa, geb. Lautenſchläger 
Soderſtraße 20. 
*22887)
 Plötzlich und unerwartet 
            ver=
ſchied unſer lieber Vater, 
            Schwie=
gervater und Großvater 
Herr 
Nic. Hübner. 
Schuhmachermeiſter 
im Alter von 64 Jahren. (13623 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Georg Hübner u. Frau, geb. Spieß 
Paul Gaber u. Frau, geb. Hübner. 
Darmſtadt, Vilbel, 
Die Beerdigung findet 
            Donners=
tag, den 2 September, nachmittags 
4 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
 Wir tun hiermit der traurigen 
Pflicht Genüge, unſere Alten Kerren 
und Bundesbrüder vom Tode 
            unſe=
res lieben Verbindungsbruders 
Karl Heinz Poigt 
stud. chem. 
in Kenntnis zu ſetzen. (12640 
Der Dakmſtädter Wingolf 
J. N. u. A.: 
gez. Emil Bauer 
(XX, X,X,X, X, F. M., F.=M.) 
F=V.
 Infolge eines Unglücksfalles verſchied 
am 29. Auguſt 
Hert nonrad Sroge. 
Wir verlieren in dem Verſtiorbenen 
einen unſerer beſien Beamten, der ſich 
durch ſeine Treue und ſeinen Pflichteifer 
ein ſietes Andenken bei uns geſichert hat. 
Heſſiſche Eiſenbahn=A.=G. 
12608)
 Nachruf. 
Am Sonntag, den 29. Auguſt 1926, 
            ver=
ſchied infolge eines tragiſchen Unglücksfalls 
Heit Kemtar eioge 
Vorſitzender des Angeſtelltenrates der H. E.=A.=G. 
Herr Grohe hat es in ſeiner langjährigen 
Tätigkeit als Vorſitzender des 
            Angeſiellten=
rates und als Mitglied des Betriebsrates 
verſianden, ſich außerordentliche Verdienſte 
um ſeine Kollegen zu erwerben. 
Sein aufrichtiger Charakter und ſeine ſiete 
Hilfsbereitſchaft werden ihm im Gedächtnis 
des geſamten Verwaltungsverſonals ein 
dauerndes Andenken ſichern. 
(12609 
Der Angeſtelltenrat der Heſſ. Eiſenb.=A.=G. 
Der Betriebsrat der Heſſ. Eiſenb=A.=G. 
Die Beamten u. Angeſtellten der H. E.=A.=G. 
Darmſiadt den 1 September 1926.
 Todes=Anzeige. 
Heute entſchlief nach langem Leiden unſer gu 
Schwiegervater, Großvater, Schwager u. 
Martin audt 
Ofenſetzermeiſter 
im Alter von 64 Jahren. 
Die trauernden Hinterbli 
Darmſtadt, Taunusſtr. 52, Hannover, 
den 1. September 1926. 
Die Beerdigung findet Samstag nachmittag 
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
 Vater 
Onfe
enent.
 Todes=Anzeige. 
Heute entſchlief mein lieber Mann, unſ guter 
Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder Ontel 
und Schwager 
Johannes Avemarie 
Schreinermeiſter 
in faſt vollendetem 70. Lebensjahre. 
Für die trauernden Hinterblie ſen: 
Marg. Avemarie, geb. ſloc. 
Arheilgen, den 31. Auguſt 1926. 
Die Beerdigung findet Freitag, den 3. Sept ibel, 
nachmittags 5 Uhr, vom Trauerhauſe, Mühli Be 
aus ſtatt.
 Habe meine Tätigkeit wieder 
aufgenommen 
Ludwig Heldmann 
Mühlſtraße 62 
Spr chſtunden 9— 12 und 2—6 Uhr 
*22885dsg
 Habe meine Tätigkeit wieder aufgenommen 
D. Dafingr 
Oentiſt 
Telefon 2978 
(*22 68ids) 
Telefon 297
 seeee Po 
Von 1e Reil 
tück 
Ner narit 
Dr. ckel 
12571 
Rheinſtr. 
Dedd 1aittt 
Zuſich 
Augen zt O= 
Ph. bntft 
Bismat kl.
Eummer 243
Donnerstag, den 2. September 1926
Seite 5
 AAus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 2. September. 
— Ernannt wurde am 29. Juni der Lehrer Wilhelm Meixner
 mter=Flockenbach (Kreis Heppenheim) zum Lehrer an der Volksſchule 
SZeiskirchen (Kreis Offenbach a. M.). 
— In den Ruheſtand verſetzt wurden: Am 24. Auguſt der Lehrer 
er Volksſchule zu Borsdorf (Kreis Büdingen) Peter Henrich auf 
Nachſuchen vom 1. Oktober 1926 an, die Handarbeitslehrerin an der
 Sſchule zu Mainz Maria Hinkel auf ihr Nachſuchen vom 1. Sept. 
3. an. Auf Grund des § 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der 
Ttsbeamten vom 2. Juli 1923 bzw. 19. Dezember 1923 in den 
            Faſ=
des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) traten am
 (Kreis Friedberg) 
— Heſſiſches Landestheater. Am geſtrigen Tage, dem 1. September 
rigen zwei langjährige Mitglieder des Landestheaters die ſeltene 
* ihres 25jährigen Dienſtjubiläums: Frau Garderobeverwalterin 
Egarete Heß und Herr Garderobeverwalter Viktor Storck; Frau 
trat am 1. September 1901 als Schneiderin in den Dienſt des Lan= 
Heaters und wurde durch Verleihung eines Dekrets am 1. September 
zur Verwalterin der Damengarderobe ernannt, der ſie noch heute 
roßev Rüſtigkeit und Friſche vorſteht. — Herr Storck begann ſeinen 
riſt am Landestheater als Garderobegehilfe am 1. Auguſt 1301 und 
de, ebenfalls durch Verleihung eines Dekretes, am 1. April 1915 
ſtand der Herrengarderobe, die er bis zum heutigen Tage ſachkun= 
und mit Umſicht leitet. 
Die Mietkarten fürdie Spielzeit 1926/27 können ab 
September in der Zeit von 8—2 Uhr gegen Zahlung der 1. Rate in 
Ofang genommen werden. — Um in den erſten Tagen eine ſchnelle 
wicklung der Ausgabe durchführen zu können, werden die Karten der 
Ster mit den Anfangsbuchſtaben A.—G. am 3. und 4. September, 
—R. am 6. und 7. September, und S.—Z. am 8. und 9. September
 gegeben. Die verehrl. Mieter werden höfl. gebeten, von dieſer 
            Ein=
tung Gebrauch zu machen. — In allen Mieten ſtehen noch gute Plätze 
-Verfügung. 
— Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen 
lon erdestheaters. Leitung Direktor Adalbert Steffter. Heute Donners= 
Un r und täglich abends 8 Uhr finden Wiederholungen der Operette „Die 
Yollarprinzeſſin” von Leo Fall ſtatt. Samstag, nachm. 4 Uhr, 
ed als letzte Kindervorſtellung der diesjährigen Spielzeit nochmals 
S bekannte Märchen „Hänſel und Gretel” zu ganz kleinen 
reiſen von 50 Pfg. bis 2,50 Mk. gegeben. Sonntag, den 5. Sept., wird 
chm. 3 Uhr und abends 7.30 Uhr die Operette „Die 
            Dollarprin=
ſſin” aufgeführt, und um 10.30 Uhr findet als letzte Auffüührung der 
Sjährigen Spielzeit ein „Großer Bunter Abend” unter 
            Mit=
kung des geſamten Perſonals ſtatt. 
— Ausſtellung. Den in Darmſtädter und auswärtigen Kreiſen weit 
Eannte Kunſtſalon Julius Hergt begeht am 4. September ſein 
jähriges Geſchäftsbeſtehen. Aus dieſem Anlaß bringt 
Eſelbe in ſeinen Schaufenſtern und Geſchäftsräumen aus eigenem 
            Be=
s eine reiche Auswahl von Werken guter Meiſter, worauf wir 
            Ge=
häftsfreunde und Intereſſenten aufmerkſam machen. 
— Arbeitsjubiläum. Am 4. September begeht der Buchbindermeiſter 
arl Diefenbacher hier, Karlſtraße 61, ſein 25jähriges 
            Arbeits=
biläum bei der Firma J. Ph. Leuthner hier. Dem allgemein beliebten, 
Tißigen und ſtillen Jubilar wird es an Glückwünſchen von ſeiten ſeines 
inzipals, ſeiner Kollegen und Mitarbeiter nicht fehlen. 
Dienſtjubiläum. Am 2. September ds. Js. ſind es 25 Jahre, 
rß der Hauptrechner bei der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe für die 
9 andgemeinden des Kreiſes Darmſtadt, Herr Karl Grund, Darmſtadt, 
Tankenſteinſtr. 60, ſeinen Rechnerpoſten angetreten hat. Vom 2. 
            Sep=
anber 1901 bis 31. Dezember 1913 hat er die Gemeindekrankenverſiche= 
( ang in Pfungſtadt geführt und wurde am 1. Januar 1914 infolge In= 
Safttretens der Reichsverſicherungsordnung zum Hauptrechner obiger 
xankenkaſſe berufen. Möge ihm ſein unbeugſamer Dienſtcharakter noch 
—cht lange Jahre erhalten bleiben. 
* Main=Rhein=Gau D. T. Gauwanderung. Wie bekannt, 
Endet am kommenden Sonntag, den 5. Sept., die Herbſt=Gau= 
Sanderung ſtatt. Sie führt nach Nauheim bei Groß=Gerau, wo 
Tch an der Straße nach Königſtädten, ganz in der Nähe des Nauheimer 
Schwimmbades, die teilnehmenden Vereine um 11 Uhr zu einer 
            Feier=
unde ſammeln. Auch der geſamte Gauvorſtand und Gauausſchuß wird 
n dieſer Feierſtunde teilnehmen, da er zu einer dringenden Sitzung am 
Samstag und Sonntag in Nauheim weilt. Anſchließend an die 
            Feier=
tunde wird das Gaujugendtreffen veranſtaltet. Volkslieder und Volks= 
Enze der Gaujugend wechſeln ab mit turneriſchen Vorführungen und 
Spielen. Auch Hans Sachs wird zu Wort kommen. So können alle, die 
ich beteiligen, inmitten der Jugend ein paar frohe und inhaltsvolle 
Stunden erleben. Da die Wanderung in das beſetzte Gebiet führt, iſt 
Dier Gelegenheit gegeben, den dortigen Turnbrüdern durch zahlreiche 
Beteiligung zu zeigen, wie wir ihnen die Treue halten. Wimpel können 
rnitgenommen werden, dagegen keine Spielmannſchaften. Auch die 
            Wan=
zeige, 
Serkapellen ſind erlaubt. Perſonalausweis iſt unbedingt mitzunehmen! 
nſer gus Insbeſondere dem zweiten Bezirk geht dieſe Wanderung an, nicht nur, 
rveil es deſſen Vereine leicht haben, hinzukommen, ſondern auch, weil ſie 
es gerade waren, die die Durchführung dieſen Veranſtaltung wünſchten. 
Hoffentlich tragen darum ſie weſentlich dazu bei, der Gauleitung keine 
Enttäuſchung zu bereiten. 
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 — Wander=Abteilung. 
OnRt! Die Herbſtwanderung des Main=Rheingaues findet am kommenden 
Sonntag, den 5. September, ſtatt. Alle Gauvereine treffen ſich um 
11 Uhr auf einem Waldplatz in der Nähe der Badeanſtalt bei Nauheim 
bei Groß=Gerau. Es wäre erfreulich, wenn ſich wieder zahlreiche 
            Mit=
glieder an dieſer Wanderung beteiligen würden. Wir treffen uns um 
Hinferbliel 6.15 Uhn am Theaterplatz. Der Abmarſch erfolgt pünktlich um halb 7 
Uhr üüber Büttelborn, Groß=Gerau nach Nauheim. Die Marſchzeit iſt 
3½ Stunden. Geſangsvorträge, Volkstänze, Freiübungen werden den 
Nachmittag ausfüllen. Nochmals: Kommt zahlreich zur Gauwanderung! 
Perſonalausweis und Liederbücher nicht vergeſſen! 
— Die Jungmannſchaft des Darmſtädter Fechtklubs begann am 
Samstag, den 28. Aug., im Klubheim Reſtaurant Sitte mit einem 
Vortragszyklus, der ſich über den ganzen Winter erſtrecken ſoll. 
Im Referat des erſten Abends hörte eine gutbeſuchte Verſammlung 
einen wohlausgearbeiteten Vortrag des Herrn stud. rer, pol. Albert 
Schaaf über Henry Ford und ſeine Induſtrie. Die ſich anſchließende 
Diskuſſion über dieſes Thema ſprach für das große Intereſſe, mit 
            wel=
chem dieſe Neueinführung aufgenommen wurde. Weitere Vorträge ſind 
bereits angekündigt und wird Näheres hierüber ſeinerzeit noch bekannt 
gegeben. 
H.K. Geſchäftsſtenographenprüfung. Der Termin für die 
            diesjäh=
rige Geſchäftsſtenographenprüfung (Herbſtprüfung) iſt auf Sonntag, 
den 19. September d. Js., vorm. 9 Uhr, in der Mittelſchule 2 
(Hermannſtraße) feſtgeſetzt. Anmeldungen haben unter Angabe von 
Name, Wohnort, Straße und Hausnummer, Geburtstag und =Ort, 
Syſtem, Silbenzahl und Einſendung von 1,50 Mk. Prüfungsgebühr an 
die Heſſiſche Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt, Rheinſtr. 14 
(Eingang Grafenſtraße) zu erfolgen. Anmeldeſchluß iſt Mittwoch, den 
15. September, mittags 12 Uhr. Gleichzeitig wollen wir nicht verfehlen, 
darauf hinzuweiſen, daß in der Geſchwindigkeitsſtufe von 150 Silben 
nur Einheitsſtenographie geprüft wird, während in der 
            Geſchvindigkeits=
ſtufe von 180 Silben und höher noch alle Syſteme zugelaſſen ſind. 
— Nothelfer=Ausweiſe. Es iſt in letzter Zeit wiederholt 
            vorgekom=
men, daß unberechtigte Perſonen Nothelfer=Ausweiſe 
eingezogen haben. Da eine allgemeine Einziehung der Nothelfer=
            Aus=
weiſe gegenwärtig überhaupt nicht vorgenommen wird, kann es ſich nur 
um Schwindler handeln, die es auf die Schädigung der betreffenden 
Nothelfer oder der Techniſchen Nothilfe abgeſehen haben. Die 
            Nothel=
ſerſchaft wird daher gewarnt und gebeten, ſachdienliche Mitteilungen 
an die Techniſche Nothilfe, Landesbezirk Heſſen, Kaſſel, Karthäuſerſtr. 4, 
Telephon 1756 und 5456, zu richten. 
— Vorzugsrentenverfahren. Auf eine Anfrage aus dem Landtag hat 
das württemberg. Miniſterium des Innern geantwortet. Nach den von 
hier aus gemachten Feſtſtellungen iſt eine erhebliche 
            Beſchleu=
nigung in der Behandlung der Anträge auf Gewäh= 
Tung von Vorzugsrente und in der Ausbezahlung der Renten 
durch die Reichsſchuldenverwaltung eingetreten. Ein großer Teil aller 
Vorzugsrentenanträge iſt von der Reichsſchuldenverwaltung bereits 
            er=
ledigt. (Vgl. damit die Mitteilung „Eine Tagung der 
            Aufwertungs=
organiſationen” in Nr. 242, S. 8.)
 * Or. Kohlſchütters Orthopädiſches Inſtitut. 
In Darmſtadt beſtand ſeit der Schließung der Loſſenſchen Klimk 
Mangel an einer vollkommenen Orthopädiſchen Anſtalt. Dieſer 
            Man=
gel iſt nunmehr durch die Eröffnung des neuen Inſtituts von Dr. 
            Kohl=
ſchütter behoben. In Anweſenheit einer großen Anzahl von geladenen 
Ehrengäſten fand geſtern vormittag eine Beſichtigung der 
            Inneneinrich=
tung ſtatt. Der Chefarzt der Anſtalt begrüßte die Anweſenden in einer 
kurzen Anſprache. Er führte u. a. folgendes aus: 
Ich danke Ihnen für Ihr freundliches Erſcheinen und das 
            In=
tereſſe, das Sie damit für mein neu eingerichtetes Inſtitut und ſeine 
Zwecke bekunden. Ich begrüße die Vertreter der Aerzteſchaft, und 
danke ihnen ganz beſonders, daß ſie gekommen ſind, weil ich auf ein 
kollegiales Zuſammenarbeiten mit den übrigen Aerzten, den Praktiſchen 
und Hausärzten, ganz beſonderen Wert lege, da wir doch des öfteren 
ſo manchen Fall gemeinſam zu behandeln haben. Ich begrüße die 
            Ver=
treter der Stadt in den Herren San.=Rat Dr. Kolb und Nöllner, bin icht 
doch der Stadtverwaltung zu ganz beſonderem Danke verpflichtet, da ſie 
mir durch Freigabe der Wohnung in meinem Hauſe die Unterbringung 
der Anſtalt ermöglicht hat. Ich begrüße die Vertreter der Sozialen 
Verſicherungen, die Herren von der Land= und forſtwirtſchaftli hen 
            Be=
rufsgenoſſenſchaft, die Vertreter des Kreisamtes, des 
            Krüppelfürſorgever=
eins, und der Preſſe, ſowie die Vorſtände des Alice= und Herz=Jeſu= 
Hoſpitals, wo die kliniſch nötige Behandlung meiner Patienten 
            durchge=
führt wird. — Seitdem vor nunmehr drei Jahren die Ernſt=Ludwig= 
Heilanſtalt ihre Tore geſchloſſen hat, iſt in den mediziniſchen Anſtalten 
Darmſtadts eine Lücke entſtanden. Dies kam mir immer mehr zum 
            Be=
wußtſein, da mein ſeither in der Kirchſtraße höchſt unzulänglich 
            unter=
gebrachtes Inſtitut immer mehr in Anſpruch genommen wurde. Deshalb 
war ich beſtrebt, für dasſelbe eine beſſere Unterbringungsmöglichkeit zu 
finden und es gleichzeitig zu erweitern. Bei der Einrichtung war ich 
beſtrebt, alles durchaus einfach und hygieniſch zu geſtalten, das Inſtitut 
mit ſämtlichen nötigen Apparaten auszuſtatten, dabei alles Ueberflüſſige 
zu vermeiden, und ihm einen äußeren Rahmen zu geben, der den 
            Pa=
tienten den Aufenthalt behaglich macht und auch verwöhnten Anſprüchen 
genügt. Bei der baulichen Ausgeſtaltung hat mich Herr Architekt Peter 
Müller in umſichtiger und ſachlicher Weiſe aufs Beſte unterſtützt. — 
Die Orthopädie beſchäftigt ſich mit den Störungen des Bewegungs= und 
Haltungsapparates des menſchlichen Körpers. Die Bewegung und 
            Hal=
tung der Gliedmaßen ſind mechaniſche Vorgänge. Wo ſie geſtört ſind, 
mſiſſen wir daher zu mechaniſchen, techniſchen und phyſikaliſchen 
            Hilfs=
mitteln greifen. Deswegen brauchen wir Orthopäden neben unſerer 
operativen Tätigkeit ein Inſtitut, das mit allen dieſen evwähnten 
            Hilfs=
mitteln ausgeſtattet iſt. 
Anſchließend an die Eröffnungsanſprache fand eine Beſichtigung des 
Inſtituts ſtatt, das in den Parterreräumen des Hauſes Martinſtr. 2½ 
eingerichtet iſt. Durch ein den hygieniſchen Anforderungen voll 
            ent=
ſprechendes Wartezimmer — Möbel und Einrichtung ſind leicht und 
gründlich zu reinigen — gelangt man in ein großes helles 
            Sprech=
zimmer, in dem die Patienten zunächſt genau unterſucht werden. Zu 
dieſem Zweck befindet ſich hier neben den notwendigen ärztlichen 
            Uten=
ſilien ein wertvoller Röntgenapparat nach modernſter Konſtruktion. 
mit Colidge=Röhre und einer Drehblende nach Buky, mit dem ſowohl 
Aufnahmen als auch Durchleuchtungen vorgenommen werden können. 
Gegenüber dieſem Sprechzimmer befindet ſich ein heller Operationsraum 
und Verbandszimmer, in dem ſich auch die Einrichtung fün den 
            Banda=
giſten befindet, der unter ärztlicher Aufſicht die Apparate dem Körper 
des Patienten individuell anpaßt. In dem anſchließenden Heißluft= und 
Diathermiezimmer ſind in abgetrennten Kabinen die 
            Heißluftbäder=
apparate, die für die einzelnen erkrankten Glieder benötigt werden, 
aufgebaut, ſowie ein Diathermieapparat neueſten Syſtems. 
            Selbſtver=
ſtändlich entſprechen alle Apparate allen Anforderungen der neuzeitlichen 
Medizin. In einem ſehr geräumigen Zanderſaal ſind die „
            Pendelappa=
rate” untergebracht. Bekanntlich werden dieſe Apparate für die 
            ein=
zelnen Glieder, für Finger, Beine, Rücken uſw., auch für den ganzen 
Körper zum Durchtrainieren und Geſchmeidigmachen nach Bruch oder 
ſonſtiger Erkrankung verwandt und ſind für die orthopädiſche 
            Behand=
lung unbedingt erforderlich, ebenſo wie die Turngeräte der 
            verſchieden=
ſten Art, die in dem folgenden Turnſaal für Gruppenübungen 
            ange=
bracht ſind. Der Turnſaal iſt ſo geräumig, daß leicht Turmibungen in 
größeren Gruppen, beſonders für Kinder, vorgenommen werden können. 
Die Beſichtigung dieſer Räumlichkeiten hat bei allen Beſuchern den 
Eindruck größter Vollendung hinterlaſſen, beſonders die anweſenden 
Fachvertreter und Aerzte ſprachen ſich ſehr lobend aus. Die reine Möbel= 
und Innenausſtattung iſt geſchmackvoll gehalten, ebenfalls unter 
            haupt=
fächlicher Berückſichtigung aller hygieniſchen Erforderniſſe. Tum= und 
Zanderfaal verziert ein künſtleriſcher Fries (altgriechiſche Gymnaſtik 
darſtellend), der von Fräulein Annelies Liechtenſtein entworfen wurde. 
Im Verlauf eines kleinen Imbiſſes wünſchte Amtsarzt Dr. Vig 
dem neuerrichteten Inſtitut im Namen des Kreisvereins Glück, deſſen 
günſtige Entwicklung im Intereſſe der Allgemeinheit liege. Im Namen 
der Stadtverwaltung eibermittelte Sanitätsrat Dr. Kolb die 
            Glück=
wünſche. Sanitätsrat Dr. Langsdorf ſprach ſeine Freude über das 
neuerrichtete Inſtitut aus und wünſchte dem Leiter im Namen der 
            Schul=
ärzte Glück für die Zukunft; die Neueröffnung ſei deshalb beſonders zu 
begrüßen, da hier die an Rüickgratsverkrümmungen leidenden Schulkinder 
behandelt werden können, und für geſunde Kinder dieſe Uebungen eine 
wichtige Vorbeugungsmaßnahme gegen derartige Leiden bedeuteten.
 Ab Montag, den 6. September 1926 
im Kleinen Haus des Hess. Landestheaters
der Afrikafilm:
(12637dfs
 „Das SchTarne Geschlecht 
Vorverkauf ab 4. September. Preise: 080, 100, 1.50, 200.
 — Konzert auf dem Paradeplatz. Das Städtiſche Orcheſter ſpielt 
heute Donnerstag von 5—6 Uhr am Muſeum nach folgender 
            Vor=
tragsfolge: 1. Alter Armeemarſch Nr. 9, 2. Nachruf an C. M. von 
Weber, 3. Ouvertüre zu „Prinz Methuſalem” von Johann Strauß, 
4. Bajaderentanz von A. Rubinſtein, 5. „Bei uns z Haus”, Walzer von 
J. Strauß, 6. Melodien aus dem „Schwarzwaldmädel” u. a. Leitung 
H. Hauske. 
— Städtiſches Orcheſter. (Operettenabend, Kabellmeiſter 
Fenslein vom Kleinen Haus.) Das Donnerstagskonzert im Städtiſchen 
Saalbau fällt dieſe Woche aus, dafür veranſtaltet Herr Kapellmeiſter 
Fenslein von der Sommeroperette des Kleinen Hauſes am Dienstag, 
den 7. September, abends 8 Uhr, im Städtiſchen Saalbau mit ſeinem 
Orcheſten einen Operettenabend unter Berückſichtigung der hier zur 
            Auf=
führung gebrachten Operetten. (Näheres ſiehe Anzeige in den nächſten 
Tagen.) 
— Frecher Diebſtahl. Am Samstag gegen Abend wurde einer Frau 
in einem Schuhgeſchäft in der Rheinſtraße aus der Handtaſche 
der Betrag von 88 Mark geſtohlen. Im Verdacht der Täterſchaft ſteht 
eine etwa 25—30 Jahre alte Frau, die ſich in dem Geſchäft verſchiedene 
Sachen vorlegen ließ, ohne jedoch etwas zu kaufen. Sollte jemand eine 
Mitteilung machen können, ſo wird dies an das Polizeiamt erbeten. 
* Steuerkalender, Berichtigung. In dem geſtern erſchienenen 
Steuerkalender für die erſte Septemberhälfte muß es unter dem 
1. September ſtatt „zweite gemeindliche Ziel” heißen: „dritte 
ſtaatliche Ziel”, wie ja auch aus dem Steuerkalender für 
die zweite Auguſthälfte hervorgeht. 
H. W. W.
 Rheinwanderung des Odenwaldklubs, 
Ortsgruppe Darmſiadt. 
Sch. Zum Rhein, zum Rhein, zum deutſchen Rhein! war auch dieſes 
Mal der Ruf der Ortsgruppe. War es im Vormonat eine Rhein fahrt, 
ſo wurde am vergangenen Sonntag tüchtig gewandert. Von Goddelau 
ging es über Erfelden, die Schwedenſäule, Knoblochsau und Oppenheim 
nach Nierſtein. Herrliches Wanderwetter ward den 170 Wanderern 
beſchert, ſodaß, wenig geplagt von den Rheinſchnaken, der Marſch eine 
ſchöne Erholung und ein Vergwigen war. Unterwegs wurde die 
            Orts=
gruppe durch Klubmitglieder der Ortsgruppe Goddelau und Herren aus 
Nierſtein begrüßt, welch’ letztere dann die Wanderung bis zum Ende 
mitmachten. Waren ſchon vor der Wanderung durch allerlei 
            geheimnis=
volle Andeutungen die Erwartungen der Teilnehmer geſpannt, ſo konnte 
doch niemand ahnen, daß der Empfang in Nierſtein ſo überwältigend 
herzlich ſein werde. Eine Muſikkapelle empfing die Wanderſchar, und 
unter flotter Marſchmuſik und mit Geſang ging es durch Nierſteins 
Straßen zum Hotel Krone. Hier begrüßte der Beigeordnete der 
            Ge=
meinde Nierſtein, Herr Edmund Sander, die Darmſtädter Gäſte in 
überaus herzlicher Weiſe. Er ſprach hierbei die berechtigte Bitte aus, 
mitzuhelfen in dem Beſtreben, der Gemeinde Nierſtein die Bedeutung zu 
geben, die ſie infolge ihrer ſchönen Lage und ihrer edlen Weine 
            ver=
dient. Seine Worte ſind nur zu berechtigt, denn die meiſten Wanderer 
glauben, nur Oppenheim ſei des Beſuches wert, und ſie überſehen leicht, 
und zu Unrecht, das liebreizende Nierſtein mit ſeiner liebenswürdigen 
und gaſtfreundlichen Bevölkerung. Ja, mehr wie gaſtfreundlich wurde 
die Ortsgruppe in Nierſtein aufgenommen, wurde doch ſämtlichen 
            Teil=
nehmern ein Ehrentrunk von 14 verſchiedenen Nierſteiner 
            Edelgewäch=
ſen, geſtiftet von den Mierſteiner Weingutsbeſitzern Geſchwiſter Strub, 
Paul Illert, Jak. Gerhardt, Karl Bittong, Heinrich Strub 2., Fr. 
Reichardt ſen., Frhr. Heyl zu Herrnsheim, Geſchwiſter Diehl, der Heſſ. 
Weinbaudomäne, Gg. F. Kehl, Georg Schmitt, Frz. Joſ. Sander, 
            ge=
reicht. Edelgewächſe im wahrſten Sinne des Wortes waren ſämtliche 
Proben. Die meiſten der Wanderer werden ſo edle Stoffe noch nicht 
getrunken haben. Darum auch an dieſer Stelle das Mahnwort: „
            Deut=
ſcher, trink deutſchen Wein!” denn etwas köſtlicheres als deutſchen Wein 
gibt es in der ganzen Welt nicht mehr. Das war aber erſt der Anfang 
der Gaſtfreundſchaft. Was dann der Beſitzer des Hotels Krone, Herr 
Jakob Gerhardt, beim gemeinſamen Mittagstiſch bot, war ſo vorzüglich, 
daß dem Wunſch Ausdruck verliehen werden muß, alle Unterkünfte des 
Klubs möchten ſo ſein. Reſtlos zufrieden waren die Gäſte. Als 
            ſchließ=
lich Herr Hotelbeſitzer Gerhardt der Darmſtädter Ortsgruppe z. H. des 
Vorſitzenden, Herrn Bürgermeiſter Mueller, zum Andenken an den Tag 
einen mit einem edlen Tropfen gefüllten, mit Widmung verſehenen 
            ſil=
bernen Pokal überreichte, brach heller Jubel aus. Herr Bürgermeiſter 
Mueller ſprach der Gemeinde Nierſtein, den Weingutsbeſitzern, Herrn 
Hotelbeſitzer Gerhardt, Herrn Lattreuther ſowie allen anweſenden 
            Nier=
ſteiner Damen und Herren herzlichen Dank für den Empfang und die 
Bewirtung aus und gab zum Schluß ſeiner teils ernſten, teils launigen 
Rede das Verſprechen, dafür zu ſorgen, daß die Ortsgruppe Darmſtadt 
des Odenwaldklubs in jedem Jahre eine Wanderung nach Nierſtein 
mache. In fröhlichſter Stimmung entwickelte ſich nun eine bunte 
            Vor=
tragsfolge, woran ſich beteiligten aus Nierſtein die Damen Lieſel 
Bauernfeind, Roſel Ling, Käthe Lattreuther, der Geſangverein „
            Har=
monia” die Muſikkapelle „Rheingold‟. Herr Richard Handwerk vom 
Schauſpielhaus zu Bremen, und aus Darmſtadt die Herren Rud. Feh, 
Heini Schäfer, Heinrich Gutkäſe, Penk und die Geſangsabteilung der 
Darmſtädter Ortsgruppe. Sie wollen ſich alle mit einem Geſamtlob 
begnügen, denn alle boten ganz Ausgezeichnetes. Der Raummangel 
verbietet es, ausführlich zu berichten. Die gemeinſchaftlich geſungenen, 
ſehr ſchönen Lieder waren gedichtet von der Frau des Klubmitgliedes 
Elsner aus Darmſtadt, ſowie Herrn Redakteur Hans L. Linkenbach 
aus Mainz. Erſt nach 9 Uhr wurde in Nierſtein aufgebrochen, unter 
Vorantritt der Kapelle zur Nierſteiner Fähre marſchiert und vom 
            Korn=
ſand aus mit fünf Poſtautos die Rückfahrt nach Darmſtadt angetreten. 
Es war eine glänzend verlaufene Wanderung, mit der die beiden 
Führer, die Herren P. Elsner und A. Winkler, hohe Ehre einlegten. 
Sie wurden für ihre mehrfachen Vorwanderungen und Anſtrengungen 
vielerlei Art durch den ihnen gezollten Dank belohnt. Allen Nierſteinern 
ſei aber von dieſer Stelle aus nochmals herzlicher Dank geſagt.
 Leihamt. Die nächſte Verſteigerung der verfallenen 
            Pfän=
der findet Mittwoch, den 8. September d. Js., von vorm. halb 9 Uhr 
ab, ſtatt. (Näheres ſiehe Bekanntmachung im Anzeigenteil d. Bl.). 
* Amtsgericht I. Wie der Verteidiger meint, mit Rückſicht auf ihre 
Vorſtrafliſte, hat ſich die Angeklagte Anna Kuenzer von Lörrach 
angeſichts der Schwere des Exiſtenzkampfes hier als Ria Müiller 
            aus=
gegeben, auch bei der Polizei ſich ſo genannt, angegeben, ſie ſei die 
            Toch=
ter eines Hotelbeſitzers in Hagen, ſie wolle ſich im Malen ausbilden; 
bei zwei hieſigen Aerzten hat ſie ſchwindelhafte Angaben gemacht und 
dieſe getäuſcht. Das Urteil erkennt wegen Betrugs auf die 
            Mindeſt=
ſtrafe von drei Monaten Gefängnis unter Anrechnung von 
acht Wochen Unterſuchungshaft. Das Urteil wird als rechtskräftig 
            an=
erkannt. — Weil er am 10. März 1926 den Bogen bei der Einfahrt von 
der Rheinſtraße herunter nach der Neckarſtraße mit ſeinem Kraftwagen 
kurz ſtatt weit genommen habe, hat ein Frankfurter Fahrer einen 
            Straf=
befehl erhalten. Er erläutert, daß er das Signal des 
            Polizeiwacht=
meiſters ſo verſtanden habe; in Frankfurt werde das Signal deutlich 
gegeben, ſodaß er in Unkenntnis hieſiger Gepflogenheit gehandelt habe. 
Auf Grund dieſes Mißverſtändniſſes erfolgt Freiſprechung. 
Betrüger. Am 24. Auguſt wurde in Darmſtadt der 
            Elektrotech=
niker Martin Mink von Eberſtadt, der durch betrügeriſche 
            Machen=
ſchaften von Arbeitern und Geſchäftsleuten, ſich Geld zu verſchaffen 
wußte, feſtgenommen und in Unterſuchungshaft gebracht. Die Zahl der 
durch Mink Geſchädigten ſoll weit größer ſein, als bis jetzt feſtgeſtellt 
werden konnte. Zwecks Beſchleunigung der Feſtſtellungen werden 
            wei=
tere geſchädigte Perſonen gebeten, umgehend bei der Kriminalabteilung 
des Polizeiamtes, Zimmer 5, vorzuſprechen. 
Polizeibericht. Aus dem Hofe des alten Gerichtsgebäudes und 
aus der Torhalle des Stadthauſes wurde je ein Herrenfahrrad 
            entwen=
det. In dem einen Falle handelt es ſich um ein neues Rad (Marke 
„Torpedo”), im anderen Falle um ein älteres (Marke „Jagdrad”), an 
dem ein Kinderſattel angebracht iſt. — Aus einer Kabine am Woog 
wurden zwei Geldbörſen mit Inhalt, aus einer Kabine des 
            Hallen=
ſchwimmbades eine ſilberne Herrenuhy mit der Fabrikummer 1564 
            ent=
wendet. — Durch einen Gelegenheitsdieb wurde aus einer Wohnung 
eine goldene Damenuhr mit Kette geſtohlen. — Vor einem Schwindler, 
der unter falſchem Namen Taſchenuhren in Reparatur nimmt, und dieſe 
nicht mehr abliefert, wird gewarnt. — Feſtgenommen wurden: der 
            Hilfs=
arbeiter Chr. B. wegen Zuhälterei; die Hausangeſtellte L. P. wegen 
Diebſtahls, Urkundenfälſchung und Betrügereien; der Schreinerlehrling 
F. L. aus Untertürkheim auf Grund eines Ausſchreibens. 
Kunſinofizen. 
Ueder Werte., Künſder und Kürfhiertſche Derenſtoltungen, deren im Nachſtedenden Grwddnung 
geſchiebt, behält ſich die Redakton ibr Urtell vor. 
— Union=Theater: „Herbſtmanöver”; dieſer neue 
            Groß=
film, mit dem das U. T. die neue Spielzeit begonnen hat, verfehlt in 
einer Stadt wie Darmſtadt nicht ſeine Wirkung. So mancher ehemalige 
„Aktive” läßt alte Erinnerungen lebendig werden, indem er ſich dieſes 
ausgezeichnete Filmwerk vor Augen führt. Ernſtes und Heiteres aus 
dem Manöverleben, wie es vor dem Kriege war, ſchildert der Film und 
begeiſtert das Publikum durch eine ausgezeichnete Spielhandlung.
Lokale Veranſialtungen.
 Die Sierunter erſelnenden Notizen ſind ausfhließlich als Sinweiſe auf An 
m leinem Faſie irgendwie als Beſprechung oder Krit
in Bakracten,
 *Lutherſpiele: Abends 8.15 Uhr im Gemeindehaus der 
            Stadt=
gemeinde, Kiesſtraße 17, erſte Sitzung des Feſtausſchuſſes. 
Tageskalender für Donnerstag, den 2. September 1926. 
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines 
Haus, abends 8 Uhr: „Die Dollarprinzeſſin” — Orpheum, 
abends 8 Uhr: „Was Frauen träumen”. — Schloß=Café: 
            Kon=
zert. — Café Rheingold: Konzert und Tanz. — 
            Kegel=
ſport= und Werbewoche. — Perkeo=Saal, abends 
8 Uhr: Leipziger Gaudlitz=Burlesken. — Kinovorſtellungen: 
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
 Pon irm Glulwurk d aum OMiet 
Fleck-Fips — Seiden-Fips — Fips-Seife in Tuben 
Hersteller: Drawin-Gesellschaft m. b. H., Stuttgart. Zu haben in allen einschlägigen Geschäften.
 noo6 OO Aaict sainiat 
18 
Die nicht feuergefährliche chemis
Seite 6
 Aus Heſſen. 
Starkenburg. 
* Arheilgen, 1. Sept. Bei den Reichsjugendwettkämpfen der hieſigen 
Schuljugend, an denen ſowohl die Knaben als auch die Mädchen der 
            bei=
den oberen Jahrgänge (7. und 8. Schuljahr) teilnehmen, finden die 
volkstümlichen Uebungen auf dem Sportplatze der Sportvereinigung 04 
am „Arheilger Mühlchen” ſtatt. Dieſelben werden in dieſer Woche 
            ab=
gehalten. Alle Wettkämpfenden ſind mit großem Eifer bei der Sache 
und ſucht einer den anderen zu überbieten, um ſieggekrönt aus dem 
Kampfe hervorzugehen. Die Kampfrichter, einige jüngere Lehrkräfte, 
ſowohl Lehrer als auch Lehrerinnen, haben keine leichte Arbeit. 
            Hof=
fentlich iſt es auch diesmak der hieſigen Jugend möglich, mit einem 
Diplom, ausgeſtellt von dem Herrn Reichspräſidenten, ausgezeichnet zu 
werden. — Im Auftrage des hieſigen Blaukreuzvereins ſpricht 
            kommen=
den Sonntag Herr Lehrer Weimar aus Frankfurt über „Die Not 
            un=
ſeres Volkes und unſere Aufgabe” bzw. „Wie iſt die Einzel= und 
            Ver=
einsarbeit der Trinkerrettung in unſerer Zeit zu tun” Außerdem 
wird Herr Semmel das Thema „Die Not unſeres Volkes und der Weg 
zur Rertung” in einem Vortrage behandeln. Der Beſuch beider 
            Ver=
ſammlungen wird allen Intereſſenten auf das Wärmſte empfohlen. 
* Eberſtadt, 1. Sept. Die Fußſteige mehrerer Straßen in der 
Wald=Villenkolonie „Ludwigshöhe” ſind mit einem neuen Kiesbelag 
            ver=
ſehen worden. — Wie verlautet, hält die Landes=Wanderbühne am 
Sonntag, den 19. September, eine Vorſtellung in Eberſtadt, und zwar 
im Schwanen=Saalbau, ab. — Todesfall. Geometer, 
            Vermeſſungs=
rat Hermann Faul iſt im 66. Lebensjahre geſtorben. 
* Eberſtadt, 1. Sept. Rückgang der Maul= und 
            Klauen=
ſeuche. Die Maul= und Klauenſeuche iſt derart zurückgegangen, daß 
die angeordnetn Schutzmaßnahmen ſeitens des Kreisamtes wieder 
            auf=
gehoben werden konnten. Nur für den Bereich der Kirchſtraße beſtehen 
ſie noch. 
* Pfungſtadt, 1. Sept. Odenwaldtour. Die hieſige 
            Orts=
gruppe des Odenwaldklubs unternahm am Sonntag eine ſchön 
            ver=
laufene Tour nach der Tromm. — Obſternte. Die 
            Frühbirnen=
ernte iſt in der hieſigen Gegend als gut zu bezeichnen. Die Aepfelbäume 
haben etwas weniger Behang. Bei der in den letzten Tagen hier 
            ſtatt=
gefundenen Obſtverſteigerung war die Nachfrage ſehr ſchwach und der 
Erlös infolgedeſſen nur gering. — Todesfall. Korbwarenfabrikant 
Jakob Herbold iſt infolge Herzſchlages im Alter von 63 Jahren 
            ge=
ſtorben. Herbold war auch in Muſikantenkreiſen eine bebannte 
            Per=
ſönlichkeit. — Die Bürgermeiſterei weiſt in einer Bekanntmachung 
darauf hin, daß das Ankleben von Plakaten in der Stadt nicht ohne 
weiteres geſtattet iſt. Plakate ſollen in der Regel nur auf den dafür 
angebrachten Tafeln aufgehängt werden. Insbeſondere iſt das Bekleben 
von Gemeindehäuſern unterſagt.
 * Pfungſtadt, 31. Aug. Verlegung des Schulbeginns. 
Seit Anfang dieſer Woche beginnt mit Rückſicht auf die ſpätere 
            Jahres=
zeit der Unterricht an den Volks= und Fortbildungsſchulen erſt 
            vormit=
tags um 7½ Uhr. 
* Klein=Zimmern, 1. Sept. Einen ſchönen Erfolg konnte die 
            Fauſt=
ball=Mannſchaft des hieſigen Turnvereins (Gaumeiſter des Gaues Jahn= 
Starkenburg) am verfloſſenen Sonntag in Gießen verbuchen. Blieben 
ſie doch bei der Austragung der Verbandsmeiſterſchaftsſpiele in Gießen 
gegen ihre ſämtlichen Gegner als Sieger auf dem Pkan und wurde ihnen 
ſomit die Verbandsmeiſterfchaft des Süidweſtdeutſchen Turnverbandes 
zuerkannt. 
r. Babenhauſen, 31. Aug. Jugendturnen des 1. Bezirks 
des Main=Rhein=Gaues der D.T. Das wochenlange vege 
geſchäftige Treiben bei unſeren Turnern und Turnerinnen im 1. Bezirk 
des Main=Rhein=Gaues hat ſich glänzend gelohnt. Allabendlich wurde 
der Körper geſtählt zu dem friedlichen Wettkampfe in Babenhauſen. 
In der Turnhalle wiegten ſich unſere Turnerinnen im Tanzſchritt, die 
Arme ſchwirrten mit den Keulen, die Beine federten im Walzerreigen. 
Es galt, Ehre einzulegen bei dem Schauturnen am Vorabend. Ohne 
Fleiß kein Preis. Die ernſt und unermüdlich durchgeführten 
            Vorarbei=
ten führten denn auch am Samstag abend zu einem ſchönen Erfolg. 
Der große Saal „Deutſcher Hof” war dicht beſetzt, Herzliche 
            Begrü=
ßungsworte richtete der 1. Vorſitzende des hieſigen Turnvereins, Herr 
Studienrat Weiß, an die Feſtteilnehmer. In das von ihm auf die 
Deutſche Turnerſchaft und unſer Vaterland ausgebrachte „Gut Heil” 
wurde kräftig eingeſtimmt. In buntem Wechſel, unterbrochen von 
Konzertſtücken der Kapelle Lautz, folgten alsdann turneriſche und 
            ge=
ſangliche Darbietungen. Den Reigen eröffneten 8 Turnerinnen des 
hieſigen Turnvereins mit exakt ausgeführten Freiübungen. Den Damen 
— das ſei ausdrücklich hervorgehoben — gebührt die Palme des Abends. 
Von welch großem Fleiß und Geſchick, von welch unermüdlicher 
            Aus=
dauer zeugten doch ihre Leiſtungen! Kein Wunder, daß alle 
            Uebun=
gen der Turnerinnen — erinnert ſoi nur an die feinen rhythmiſchen 
Uebungen nach dem Walzer „Allerliebſt” und an die von den 
            Turnerin=
nen Breitwieſer, Heukel und N. Ranis glänzend ausgeführten 
            Keulen=
übungen — ſtärkſten Beifall fanden. In Herrn H. Heß hatten die 
            Vor=
führenden eine gute murſikaliſche Stütze. Eine von dem eifrigen, ſelbſt 
mitturnenden Bezirksoberturnwart Klein=Neu=Ifenburg 
            zuſammen=
geſtellte Bezirksmuſterriege zeigte am Reck und Barren 
            Prachtnum=
mern turneriſcher Kraft, Gewandtheit und Ruhe. Die beiden 
            Geſang=
vereine „Eintracht” und „Sängerbund” boten mit ihren gut geſungenen 
Chören eine willkommene Abwechſelung. Die von einigen Teilnehmern 
der Bezirksriege vorgeführten Freiübungen gaben in ihrer ſtraffen 
Ausführung den Zuſchauern Einblick in einen Teil unſeres neuzeitlichen, 
volkstümlichen Turnens. Die Stunden ſchwanden nur zu raſch dahin, 
man wurde nicht müde, zu ſchauen und zu loben. Erſt in vorgerückter 
Nachtſtunde nahm der herrlich verlaufene Vorabend ſein Ende mit dem 
Kampflied der Turner: „Turner auf zum Streite‟. Der Feſttag. 
Die feſtlich geſchmückten Straßen Babenhauſens belebten ſich ſchon am 
Sonntag früh mit jugendlichen Teilnehmern. Die Vormittagsſtunden 
waren ernſter Arbeit auf dem ideal gelegenen Feſtplatz beim Schloſſe 
gewidmet. Alles war von der Leitung ſehr gut vorbereitet, ſo daß 
ſich die Wettkämpfe der jugendlichen Turner und Turnerinnen flott 
            ab=
wickelten. Etwa 350 Jugendliche waren zum friedlichen Wettkampf 
            an=
getreten. Geturnt wurde in 22 Riegen nach den üblichen 
            Beſtimmun=
gen der Deutſchen Turnerſchaft. Es herrſchte nur ein Lob über die 
guten Leiſtungen der Kinder, die mit Freude und großem Ernſt bei 
der Sache waren. Von 11—1 Uhr konzertierte die Kapelle Lautz auf 
dem Feſtplatz. Nach getaner Arbeit ſchmeckte den Jugendlichen das gut 
zubereitete, gemeinſam verabreichte Mittageſſen vorzüglich. Der 
            Nach=
mittag brachte den Feſtzug, der als Werbeſchau gedacht war, ſich in 
ſchönſter Ordnung durch die Straßen der Stadt bewegte und ſich ſo dem 
Geſamtbilde des Feſtes harmoniſch angliederte. Auf dem Feſtplatz 
            an=
gelangt, führten die einzelnen Vereine Muſterriegen, Volkstänze und 
Reigen vor, die allgemein großen Beifall fanden. Den Höhepunkt des 
Nachmittags bildeten die Maſſenfreiübungen, die, unter 
            Muſikbeglei=
tung vorgeführt, ſehr gut klappten und einen vorzüglichen Eindruck 
boten. Zu Beginn hielt der Vereinsvorſitzende an die 
            Feſtverſamm=
lung und Turner eine kernige Anſprache, in der er die Leibesübungen 
als einen der wichtigſten Faktoren der Jugenderziehung bezeichnete und 
ſie Aufbauarbeit im Dienſté des Vaterlandes nannte. Das Leitmotiv 
ſeiner Rede waren die Worte: Tüchtig; tugendhaft, tapfer und treu. 
Mit der ſich anſchließenden Preisverteilung fand das vom ſchönſten 
Wetter begünſtigte Jugendturnfeſt ſeinen Abſchluß. 
* Michelſtadt, 1. Sept. Kraftpoſtlinie Miltenberg— 
Michelſtadr. Der Gemeinderat führte in ſeiner letzten Sitzung einen 
Beſchluß herbei, wonach die Stadt Michelſtadt unter der Vorausſetzung, 
daß Vielbrunn ſich mit 25 Prozent an der Linie Miltenberg—
            Michel=
ſtadt beteiligt, ebenfalls weiterhin an einer Beteiligung feſthält und 
zwar vorerſt mit 18,5. Prozent auf die Dauer von 2 Monaten. Der 
Anteil Bayerns betrug vor dem Hinzutritt der Stadt Amorbach 30 
Prozent, nach dem Eintritt derſelben wurden von dieſer 7 Prozent und 
von Boxbrunn 3 Prozent übernommen. Hiermit erhöht ſich der 
            baye=
riſche Anteil auf 40 Prozent, die reſtlichen 60 Prozent werden durch 
die heſſiſchen Gemeinden getragen. Die Beteiligung der Stadt 
            Michel=
ſtadt wurde durch Gemeinderatsbeſchluß nach dem Austritt der Stadt 
Erbach auf 23 Prozent feſtgeſetzt. Durch die im Winter erfolgende 
Stillegung ſcheidet Amorbach aus und iſt heute noch nicht 
            vorauszu=
ſehen, welches Schickſal die Linie ereilen wird, nachdem auch König an 
ſeiner Abſicht, die Beteiligung aufzugeben, feſthalten wird. Die mit der 
Stadt Miltenberg geführten Verhandlungen hatten zum Ergebnis, daß 
dieſelbe 5 Prozent mehr übernahm, ſo daß heute die Verteilung der 
Quoten ſich wie folgt geſtaltet: Bezirk Miltenberg 12,5 Prozent, Stadt 
Miltenberg 20 Proz., Klein=Heubach 2,5 Proz., zuſammen 35 Proz. auf 
bayeriſcher Seite. Auf heſſiſcher Seite: Vielbrunn?: Proz., Kimbach 3/Proz., 
Michelſtadt und König je 18,5 Prozent. Wie bereits oben erwähnt, 
wurde dieſe Vereinbarung zunächſt auf die Dauer von 2 Monaten durch 
die Stadt Michelſtadt getroffen. 
CWald=Michelbach, 1. Sept. Hier fand die 49. 
            Generalverſamm=
lung des hieſigen Spar= und Kreditvereins e. G. m. b. H. ſtatt, welche 
allerdings infolge des günſtigen Wetters, das ein Teil der Mitglieder 
zur Bergung der Ernte benutzte, nur mäßig beſucht war. Als 
            Ver=
treter des Darmſtädter Genoſſenſchaftsverbandes wohnte Herr Ober 
reviſor Keil der Verſammlung bei, der zu den verſchiedenen Punkten 
der Tagesordnung die nötigem Aufklärungen und in geſchäftlicher 
            Hin=
ſicht zweckdienliche Anregungen gab. Die Bilanz des abgelaufenen 
            Ge=
ſchäftsjahres und in Verbindung hiermit die wirtſchaftliche Lage der
Demastag, den 2 Sepieitber 1926
 Genoſſenſchaft wurden eingehend erörtert, wobei mit Befriedigung 
            feſt=
geſtellt werden konnte, daß der Wiederaufbau der Genoſſenſchaft bzw. 
deren wirtſchaftliche Betätigung, allgemein gute Fortſchritte macht, was 
ſich beſonders in erhöhtem Geſchäftsumſatz und vermehrten Spareinlagen 
gegen das Vorjahr zeigt. Zur weiteren Stärkung der eigenen 
            Betriebs=
mittel wurde der noch beſcheidene Reingewinn des abgelaufenen Jahres 
ganz den Reſerven überwieſen. Die turnusgemäß ausſcheidenden 
            Mit=
glieder des Vorſtandes, Direktor Gg. Lipp 3. von Wald=Michelbach und 
Peter Schmitt von Siedelsbrunn wurden auf Vorſchlag des 
            Aufſichts=
rates wiedergewählt; ebenſo wurden die ausſcheidenden Mitglieder des 
Aufſichtsrates Leonhard Helfert=Unter=Schönmattenwag und Karl 
            Helf=
rich=Gadern einſtimmig wieder, und anſtelle von Gg. Peter Knopf 2.= 
Ober Schönmattenwag, Herr Fvanz Lipp, Kaufmann zu Wald=
            Michel=
bach, neu in dem Aufſichtsrat gewählt. Die Verſammlung nahm einen 
harmoniſchen anregenden Verlauf. 
— Reichelsheim, 31. Aug. Die Vorarbeiten für die Errichtung eines 
Schwimmbades am Fuße des Reichenberges ſind nun ſoweit gefördert, 
daß das Projekt in abſehbarer Zeit zur Ausführung kommen und 
damit ein neuer Anziehungspunkt geſchaffen ſein wird, der in künftigen 
Jahren dazu beitragen wird, den Touriſten= und Sommerfriſchler=
            Ver=
kehr weiter zu heben. Nach Herſtellung der Anlagen am Reichenberg, 
die mit zahlreichen Ruheplätzchen verſehen ſind, wird in dem vorgelagerten 
Wieſental das Schwimmbad ſeinen Platz finden, an das ſich Tennis= 
und Sportplätze anſchließen ſollen. Da die Geldfrage nun gelöſt iſt, 
ſteht dem Projekt nichts mehr im Wege, ſodaß mit den Erdarbeiten 
in Bälde begonnen werden wird. Neben dem Bad ſoll ein Fahrdamm 
entlang führen, von dem aus man die ſportlichen Uebungen beobachten 
kann. Die auf der anderen Seite dieſes Dammes befindlichen ſchattigen 
Gärten des „Goldenen Engel” und des „Schwanen” bieten Gelegenheit, 
ſich mit Speiſe und Trank zu erfriſchen, ſodaß allen Anſprüchen 
            ent=
ſprochen ſein wird. 
N Lindenfels, 1. Sept. Bürgermeiſterwahl. Man ſchreibt 
uns: Nach knapp 4 Jahren ſteht unſere Gemeinde wieder im Zeichen 
der Bürgermeiſterwahl! Herr Bürgermeiſten Schenk verläßt uns in 
kurzer Zeit, um nach ſeinem neuen Wirkungskreis Bethel bei Bielefeld 
fiberzuſiedeln. Er darf mit dem Bewußtſein von hier ſcheiden, ſtets das 
Beſte der Gemeinde erſtrebt und gewollt zu haben. Wenn er damit 
nicht den Beifall aller gefunden hat, ſo haben doch gerade die Tage 
ſeines längeren Urlaubs jedem Einſichtigen gezeigt, was Herr Schenk 
unſerer Gemeinde geweſen iſt und wie er es ſtets verſtanden hat, unter 
Ausſchaltung alles Perſönlichen in ſelbſtloſer und ſachlicher Weiſe die 
Gemeindegeſchicke zu lenken und zu leiten. Seine Lauterkeit und ſein 
freundliches Weſen ſichern ihm hier ein dauerndes Gedenken. Nun 
tritt an unſere Gemeindeglieder die Aufgabe heran, ein neues 
            Stadt=
oberhaupt zu wählen. Wie wir hören ſind bereits mehrere Kandidaten 
vorhanden. Ohne auf die perſönliche Eignung der einzelnen Herren 
hier näher eingehen zu wollen muß doch vor allem darauf hingewieſen 
werden, daß unſere Gemeinde Lindenfels als aufſtrebender Luftkurort 
eine weſentliche Verſchiedenheit von andern gleichgroßen, vorwiegend 
landwirtſchaftlich eingeſtellten Gemeinden unſerer näheren und weiteren 
Umgebung aufweiſt. Da nun von der Erhaltung und dem Ausbau 
unſeres Kurbetriebs mehr oder minder das Wohl unſerer geſamten 
Gemeinde abhängt, ſo iſt bei der Wahl des kommenden Bürgermeiſters 
beſonders Rückſicht darauf zu nehmen, daß nicht nur ein Mann gewählt 
wird, der die laufenden Gemeindegeſchäfte führen oder führen laſſen 
kann, ſondern, der außerdem in der Lage iſt, unſere Gemeinde in der 
Oeffentlichkeit in Wort und Schrift repräſentatib zu vertreten und ihre 
Sonderintereſſen zu wahren, der es außerdem verſteht, unter Mitwirkung 
aller in großzügiger Weiſe den Aufſtieg unſerer Odenwaldperle zu 
fördern und damit wirkſam der Arbeitsloſigkeit, der Wohnungsnor zu 
ſteuern und der Landwirtſchaft und dem Kleingewerbe helfend unter 
die Arme zugreifen. Wenn dieſe kurzen Zeilen dazu hinwirken ſollten, 
ſo iſt ihr Zweck erfüllt. 
Hirſchhorn 1. Sept. Wafſerſtand des Neckars. Am 31. 
Auguſt: 0,72 Meter; am 1. September: 0,66 Meter. 
* Heppenheim a. d. Bergſtr., 1. Sept. Schlägerei unter 
Zigeunern. Am Dienstag nachmittag kam es hier in einer 
            Wirt=
ſchaft zwiſchen Korb= und Siebmachern zu einen ernſten Schlägerei 
aus ganz nichtigen Gründen, wobei einem dieſer bezechten Geſellen 
die linke Geſichtshälfte vollſtändig geſpalten wurde. Nachdem ein 
            Ver=
band angelegt war, ging der Kampf auf der Straße weiter. Die ganze 
Geſellſchaft bewegte ſich dabei gegen den Bahnhof, wo ſie auch ſelbſtändig 
die Schranken öffneten und die Gleiſe überſchritten, obwohl gerade ſehr 
rege rangiert wurde. Dauernd hörte man mit ſtechen und ſchießen drohen, 
bis plötzlich die ſchwächere Partei in voller Flucht mit ihrem Wagen 
davonjagte. Bei den ganzen Vorfällen war die Polizei nicht anweſend. 
— Lorſch, 1. Sept. Operettengaſtſpiel des Darmſtädten 
Operetten=Enſemble, Leitung Dir. Th. Könner.) Die am Sonntag abend 
in dem Lagerhausſaal aufgeführte Operette „Der Stabstrompeter” hat 
ihre Erwartung voll erſüillt und vor dem gut beſetzten Haus 
            ſtürmi=
ſchen Beifall gefunden. Den Haupterfolg müſſen wir Herrn Dir. Th. 
Könner zuſchreiben, der als Bäckermeiſter Mampe ſtürmiſchen Beifall 
hervorrief. Alle anderen Mitwirkenden legten gutes Zeugnis ihres 
Könnens ab. Alles in allem dürfte ſich das Darmſtädter Operetten= 
Enſemble beſtens bei uns eingeführt haben, und dürfte dies ein Anſvorn 
ſein, uns recht bald wieder mit ihrem Herz und Gemüt erfriſchenden 
Humor zu erfreuen. 
* Biblis, 1. Sept. Geſtern nachmittag um 6 Uhr geleiteke die 
            Ge=
meinde Biblis unter Teilnahme von Vertretern des Kreisamtes 
            Bens=
heim, der Bürgermeiſtereien der näheren und weiteren Umgebung und 
auch der Stadt Worms, ihren hochverdienten Altbürgermeiſter Neff 
zur letzten Ruhe. Trotz ſeines höhen Alters von 84 Jahren kam die 
Nachricht vom Tode des allſeits geehrten Altbürgermeiſters ganz 
            uner=
wartet. Bis zu ſeinem 80. Lebensjahre war er vier Jahrzehnte lang 
unermüdlich als Vorbild ſeltener Pflichttreue und Hingebung im Dienſte 
der Gemeinde als Gemeinderat, Beigeordneter, und dreimal neun 
Jahre als Bürgermeiſter und Ortsgerichtsvorſteher tätig. Noch als 
Greis erledigte er die anſtrengende Arbeit auf dem Rathauſe zur 
            voll=
ſten Zufriedenheit der Einwohmer ſowie ſeiner vorgeſetzten Behörden. 
Selbſt als er nach der Revolution um ſeine Penſionierung als 
            Bürger=
meiſter einkam, wollte er nicht ganz müßig ſein und bat, ihm das 
            Orts=
gericht weiter zu überlaſſen, dem er denn auch bis zu ſeinem 80. 
            Lebens=
jahre vorſtand. Trotz dieſer Ueberlaſtung fand er noch Zeit, ſich eifrig 
in faſt allen gemeinnützigen Vereinem zu betätigen. Was er in dieſen 
geleiſtet, was er ſeiner Familie ſowie auch den Fremden geweſen iſt, 
braucht nicht weiter geſchildert zu werden. Die zahlreiche Beteiligung 
ſämtlicher Vereine, von der Feuerwehr wurde der Sarg nach dem 
            Fried=
hofe getragen, zeugt von der Verehrung unſres Altbürgermeiſters, Herrn 
Neff. Nach zahlreichen Kvanzniederlegungen und Grabreden hielt auch 
der Beigeordnete, Herr Ad. Kärcher, in Vertretung des zurzeit 
            erkrank=
ten Bürgermeiſters, Herrn Frank, eine tiefergreifende Grabrede. 
* Gernsheim, 1. Sept. Beim Baden im Rheine ertrank am 
            Sonn=
tag nachmittag der des Schwimmens unkundige Kaufmann Konrad 
Martin Gerohe aus Darmſtadt. Der Betreffende erlitt offenbar einen 
Herzſchlag. Die Kleider und das Fahrrad des Ertrunkenen wurden 
von ſeinem Kameraden in Verwahr genommen. Seitens der 
            Ortspolizei=
behörde Gernsheim ſind die erforderlichen Schritte für den Fall der 
Ländung der Leiche in die Wege geleitet worden. — Das Baden im 
Rhein hätte am Montag nachmittag nahezu wieder ein Opfer gefordert. 
Eine Geſellſchaft badete oberhalb der Badeanſtalt. Ein Herr war 
etwas zu weit in den Strom geſchwommen, als die anderen plötzlich 
Hilferufe vernahmen. Nur dem tatkräftigen Eingreifen des Inhabers 
der Wirtſchaft „Zum Rheingold”, Herrn Johann Konrad Andres 2., 
der dem Hilfloſen mit ſeinem Boot zu Hilfe eilte, iſt es zu danken, daß 
ein Menſchenleben vor dem Tode des Ertrinkens bewahrt wurde. — 
In der Sitzung des Gemeinderats, die auf Grund der Beſtimmung des 
Artikels 104 Abſ. 3 der Landgemeindeordnung ſtattfand, wurden die 
zehn Wohnungen der fünf neuerbauten Gemeindewohnhäuſer vergeben. 
Der Mietpreis pro Wohnung beträgt monatlich 31 RM.. Die 
            ſozial=
demokratiſche Fraktion iſt der Sitzung ferngeblieben. — An dem 
            Ko=
lonnentag in Bensheim am 12. September beteiligt ſich die hieſige 
            Frei=
willige Sanitätskolonne durch Entſendung einiger Mitglieder unter 
Führung des Kplonnenarztes Dr. Winkler. — Kommenden Sonntag 
findet die Nachkirchweihe ſtatt. — Wie man hört, ſoll die 
            landwirt=
ſchaftliche Winterſchule, die früher in Groß=Gerau war, in unſerem 
Städtchen eröffnet werden. Unſere Gemeindeverwaltung gibt ſich die 
größte Mühe die erforderlichem Schulräume, durch Freimachung des 
alten Realſchulgebäudes, das zurzeit infolge der Wohnungsnot bewohnt 
iſt, zu erhalten. 
Gernsheim, 1. Sept. Waſſerſtand des Rheins. Am 1. 
September, morgens 6 Uhr: 0,76 Meter. 
* Groß=Gerau, 30. Aug. Der Abbauder Realſchule. Wie 
verlautet, kommt trotz der erneuten Ablehnung des Zuſchuſſes der Stadt 
für die Realſchule eine plötzliche Schließung der Realſchule nicht in 
Frage. Man will verſuchen, daß alle Kinder, die hier ihre Ausbildung 
begonnen haben, dieſe auch hier beenden können. Es ſoll alſo ein 
            ſtufen=
mäßiger Abbau erfolgen. — Verlegung des Hochbauamtes. 
In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde von verſchiedenen Seiten 
Proteſt gegen die geplante Verlegung des Hoch= und Kreisbauamtes von 
Groß=Gerau erhoben. — Geſellenprüfung. Die diesjährige 
            Ge=
ſellenprüfung der Schuhmacher=Zwangsinnung des Kreiſes Groß=Gerau 
ſoll im September ſtattfinden. Anmeldungen haben bis zum 12. 
            Sep=
tember zu erfolgen.
 mm 
* Trebur, 1. Sept. Schlägerei. Im Ve mef 
Streitigkeit zwiſchen zwei auf einem Gute bedienſte 
der eine von ihnen ſeinem Arbeitskollegen mit eine 
derartigen Schlag auf den Kopf, daß dieſer bewu b= 
und in ein Krankenhaus überführt werden mußt
Rheinheſſen.
 WSN. Worms, 1. Sept. Ein blutiges Ende na 
Eich bei Worms abgehaltene Kirchweihe. Als ſich 
Muth nachts um ¼3 Uhr auf dem Nachhauſeweg 
einem bisher unbekannten jungen Mann in Wortn 
lauf der Burſche das Meſſer zog und der 24 Jak 
lebensgefährlichen Stich in den Hals beibrachte. 
wußtlos zuſammen. Nach Anlegung eines Notve 
der Nacht in das hieſige Krankenhaus eingeliefert. 
lichkeit des flüchtig gegangenen Meſſerhelden verle 
ſtimmtes, doch nimmt man an, daß es ſich um ein 
aus Gimbsheim handelt.
 ſſe 
alten 
ie 
mds 
Aeb 
et noch
 A. Nackenheim, 30. Aug. In dem vorgeſtern ſier 
Turnvereinen Auerbach, Guntersblum und Nacker ſim 
Werbeturnen erzielte Nackenheim in 4 
Barren, Weitſprung, Hochſprung, Pferd, Reck, Ku ſſtoßer 
ball, Steinſtoßen, Speer und Lauf 313, Auerbach 3 und Gu 
270 Punkte. Die Ortsſtaffel im 1800 Meter=Lau gewann 
blum in 4 Minuten, 7,2 Sekunden, während Nac ſheim 
Sek. und Auerbach 4 Min. 8,3 Sek. brauchten.
 M. Bingen a. Rh., 1. Sept. Rückgabe von 
em Gelände in der Gaulsheimer Gemarkung. der 
Gemarkung Gaulsheim war ſeit dem Beginn den 2 etzung 
landes im Jahre 1918 von der franzöſiſchen Beſatz 
Wieſengelände am Rhein beſchlagnahmt worden, gs beſ 
Gelände, welches zu einem großen Teil als Exerz platz 
ſeit langem nicht mehr ſiir Beſatzungszwecke benutzt urde, 
nach vorausgegangenen Verhandlungen zwiſchen d 
meiſterei und der Beſatzungsbehörde dieſer Tage frei gebenn 
9. Aus Rheinhefſen, 30. Aug. Obſtpreiſe. Währe 
ginn der einheimiſchen Obſtverkaufszeit der Prodr 
für die Birnen zufrieden ſein konnte, ſind die Pr 
ſunken, daß von dem Zwiſchenhandel für Beſtbirn 
für den Zentner geboten werden, eine Bowertung, podurch fa. 
Brecherlohn erzielt und die ſchmackhafte Birne 2 Schwemen 
füttert wird.
 ſch 
igsbeht 
hieſ 
ſt mit de 
ſe jetzt de 
nur noch
Oberheſſen.
 Bad=Nauheim, 1. Sept. Das ſchöne Wetter u die Ernä 
der Kurabgabe ab 1. September zeigen eine recht g ſtige Aus 
in zahlreichen Anfragen und Anmeldungen. Daß au im 
            Sp=
das Unterhaltungsprogramm der Bad= und Kurver Itung 
Ausmaß noch in der Qualität die gewohnte Linie Frläßt, z 
großen Veranſtaltungen der letzten Zeit, die insb mdere a 
lichem und geſellſchaftlichem Gebiete Höhepunkte wa. f. Das 
Leben erhielt ſtarke Impulſe durch das Internati jale Ten 
Durnier, das trotz zahlreicher, auch ausländiſch (Konkurre 
niere eine der größten Nennungsziffern zu verze men he 
Meiſterſchaften von Heſſen im Herren= und Damen=C ßelſpiel 
Lane=Hannover und Frau v. Petery=Varady ngar. M 
Auch das große Herbſtſchießen auf Wurftaub / hatte 
Beteiligung der beſten Sportſchützen Deutſchlands d Hollg 
zuweiſen. Zu einen großen Repräſentation des ge ſegten m 
Tanzes geſtaltete ſich ſchließlich das Internatynale 7 
Turnier nach der Turnierordnung des Reichsver mdes zur 
des Geſellſchaftstanzes. Bei dem Wettſtreit, zu dem ſh. Amateu 
hoher und höchſter Klaſſe vereinigten, errang die Meiſterſchu 
Heſſen und Bad=Nauheim das Paar Herr Nanſel— Frl. U, 
Kuhn vom Blau=Orange=Klub, Berlin. Das Park / des lichte 
frohen Feſtſaales im Kurhaus bot bei dieſer ſehr glüc ch durchge 
Veranſtaltung ein äußerſt feſſelndes geſellſchaftlich / Schauſpi 
wundervollen Einzelbildern tänzeriſcher Begabung u. /Bildung 
* Gießen, 31. Aug. Das im Jahre 1900, erö ſete ſtäd 
Elektrizitätswerk hat ſeinen Kraftſtromper auch von 
1914 bis heute nahezu verdoppelt. Während 1914 Millione 
wattſtunden abgegeben wurden, rechnet man für 1926 nit rund 
Kilowattſtunden. Den großen Anſprüchen iſt das a / Stroml 
netz nicht mehr gewachſen, weshalb mehrere neue Ka nach 
werken gelegt werden. Bereits 1907 und 1912 wurde ſas Elel 
werk erweitert, denn man eröffnete 1909 die elekt che Straf 
und ſchloß 1912 auswärtige Gemeinden an das El krizitätsn 
Die Stromabnahme ſteigerte ſich von Jahr zu Jahr weshalb 
Stadt an andere Elektrizitätswerke anſchloß, z. B. m. Wölf 
Wetzlar, Edertalſperre. Vor einiger Zeit iſt auch de Anſchlu 
Unterweſerwerke bei Borken erfolgt. Für die 14 000=Volt 
Borken—Frankfurt wurde auf ſtädtiſchem Gelände an der 
Gießen-Krofdorf ein großes Umſpanmwerk errichtet. m Inten 
hieſigen Induſtrie wurden die Preiſe für Kraft om entſp 
hieſigen Induſtrie wurden die Preiſe für Kraftſ om entſpr 
heruntergeſetzt. Die Licht=Kilowattſtunde koſtet noch 5 Pfg. und 
Verhältnis zu anderen Städten ziemlich hoch. Von de im Monat 
tember in der Volkshalle ſtattfindenden Elektrizitätsau fellung er 
man eine weitere Steigerung des Stromverbrauchs. 
* Grünberg, 1. Sept. Das 6. Gauturnfeſt Heſſen id hier a 
und 29. Auguſt ſtatt. Die Begrüßungsfeier am Vora nd geſtalte 
äußerſt wirkungsvoll. Die ſehr geräumige Turnhal erwies ſich 
klein, deshalb wurde die Feier auf dem Turnplatze 1 wunder 
Wetter abgehalten. In ſchwungvoller Rede erläuterte, E erſte S0 
des hieſigen Turnvereins, Lehrer Wenzel, die Entwick ſig des 
turnens, die Wichtigkeit und Bedeutung des Turnens Außer mu 
ſchen Darbietungen wurden Stabübungen von Gießene /Keulenüb 
von Marburger, Uebungen am Barren von Grünberg / Volkstanz 
Gießener, reigenartige Frejübungen von Niddaer I merinnen 
geführt. Am 29. Auguſt, vormittags, fand das Wett en ſtatt. 
2 Uhr bewegte ſich ein ſtattlicher Werbezug durch die f ſich geſchmi 
Straßen nach dem Feſtplatz. Hier ſprach Bürgermeiſter föckel den 
kommgruß und Schneider=Butzbach den Dank für die erwieſene 
freundſchaft. Die anmutige und ſtraffe Haltung der arnerinn 
exakte Ausführung der Uebungen wurden öfters mi lautem B 
belohnt. Weit über 300 Turnerinnen in 15 Riegen Irten flott 
ohne Zwiſchenfall ihre Uebungen aus. Die Zahl der Aſchauer 
auf mehrere Tauſend geſchätzt. Das Feſt verlief äu rſt harmd 
zum Abſchied hatten ſich mehrere hundert Grünberger, ſt Bahnhof 
gefunden. An Preiſen wurden verteilt: Turnerinnen berſtufe 
kampf, 23 Teilnehmer: 1. Anni Schön, Gießen, 171 Pk 2. Tillie 
Gießen, 164 P., 3. Luiſe Steine, Bad=Nauheim, 159 P 4. Erna 
der, Grünberg, 134 P. Oberſtufe (Siebenkampf): 1. friede M 
Gießen, 134 P., 2. Ria Schwan, Gießen, 131 P., 3. Kröck, Ge 
126 P., 4. Grete Birckenſtock 115 P., 5. Hermine Schwa 114 P 
dem kamen noch 9 Preiſe zur Verteilung. Jugend, berſtufe 
kampf), 31 Teilnehmer, 23 Sieger. 1. Eliſ. Drechſler, ſießen, 1 
2. Elli Langben, Butzbach, 174 P., 3. Elſe Bickelhaupt, ſießen, 
4. Dina Fuchs, Marburg, 167 P., 5. Marta Seifart, ſeßen, 
außerdem kamen noch 18 Preiſe zur Verteilung. Anter 
(Siebenkampf), 29 Teilnehmer, 23 Sieger: 1. Luiſe Mrr, Gieße= 
P., 2. Grieſe Garſtein, Gießen, 122 P., 3. Charlotte Mohr 12 
4. Toni Helduſer, Butzbach, 119 P., 5. Dora Finkern ſel, Fr 
111 P., außerdem kamen noch 18 Preiſe zur Verteilung. ſterſtufe 
kampf), 45 Teilwehmer, 41 Sieger: 1. Charl. Amend, ſeßen, 
Friedel Ehren, Cölbe, 180 P., 2. Hanni Graf, Butzbach, B P., 
Haas, Gießen, 175 P., 4. Anna Pitz, Cölbe, 174 P., 5. ja Roſei 
Friedberg, 163 P., außerdem kamen noch 35 Preiſe F Verke 
Vierkampf, 52 Teilnehmer, 32 Sieger: 1. Eliſa Bick ſaupt, 
83 P., 2. Friedel Ehren, Cölbe, 77 P., 3. Tilly Eſpach, ſießen, 
4. Anna Mörler, Bad=Nauheim, 70 P., 5. Eliſe Drechſler Bießen, 
außerdem kamen noch 27 Preiſe zur Verteilung. Jug /d, U: 
ſtufe (Zehnkampf), 136 Teilnehmer, 109 Sieger: 1. Mar /Beck, 
186 P., 2. Elif. Langsdorf, Bad=Nauheim, 179 P., mni S 
Gießen, 179 P., Roſa Wolf, Bad=Nauheim, 179 P., 3. ſrna Al 
Gießen, 177 P., Liſelotte Unverzagt, Gießen, 177 P., 4. f. Erk, 2 
174 P., außerdem kamen noch 102 Preiſe zur Ausgabe. 
* Alsfeld, 1. Sept. Eine rege Bautätigke) beſte 
zeit in unſerer Stadt. Es ſind drei Wohngebäude zu zwe 
nungen im Bau, die Wohnungen werden drei Zimmer ᛋd eine 
enthalten. Zur Steuerung der Wohnungsnot iſt auße em ein 
nannter Flachbau in Arbeit (Barackenform), der 10 Fa llien 
wohnungen aufnehmen kann. Die ſchon im vorigen Je ſe beſchl 
Erbauung eines Volks= und Schwimmbades wird im Lau ſdes 
als Notſtandsarbeit in Angriff genommen. Man hofft, da die 
für Notſtandsarbeiten zu erhalten. Die Koſten der Bade ſtalt 
30 000 Mark veranſchlagt. Das Bad wird jedenfalls im Lied 
geſpeiſt, man hofft, es bis zum nächſten Sommer in Bety 
können. Die Kanaliſierung der Stadt wird wiederum ei Stüch 
geführt, die Jahnſtraße wird fertig ausgebaut.
Nummer 243
Donnerstag, den 2. September 1926
Seite 7
 Das Rathaus am Markiblatz muß 
aumgebaut werden, deswegen müſſen wir räumen 
Wir gewähren bis zum 
Umzug nach Kirchſtr. 2 
10-20%0 Rabatt 
Spezialhaus für Korb= und Bürſtenwaren
Heimrich Geier 2277o
Weiblich
 Junge Dame 
fekt in dopp. unſ 
rr. Buchf., Korreſp., 
Ihn=, Steuer= und 
ahnweſen, in ſelbſt 
Xellung, ſucht ſich zu 
rändern, evtl. auf 
Elbe Tage, Angeb.u. 
167 Gſchſt. (*22872
 Jg. Kontoriſtin 
rät all. Büroarbeiten 
—rtraut, ſ. Stelle. 
Ongebote u. P 128 
*22797 
Heſchäftsſt.
 Mt 
Laborantin 
2 J., ſucht Stelle 
r Labor. oder al 
Sprechſtundenhilfe. 
ngeb. unt. P 162 
m d. Geſchäftsſtelle 
B. Blattes. (*22860
 Frau geht waſchen 
end putzen (*22790 
Ziebfrauenſtr. 79, III.
 Frl. nimmt Kunder 
an Flicken an, geh 
ruch nach ausw. 
            An=
reb u. P 142 an d. 
Seſchäftsſt.
  
Bortiererinnen 
geſucht. 
Lippmann May, Sortieranſtalt 
Weiterſtädterſtr. 70. (12569dfs
 Eine Frau ſucht 
Lanfſtelle 
Nd.=Ramſtädterſtr. 27, 
Hinterhaus. (*22793
 Selbſtänd. 19jähriges 
Mädchen ſucht per 
15. ds. Mts. Stellg 
zu älterem Ehepaar 
oder alleinſt. Dame. 
Ang. m. Lohnangabe 
unter P 164 an die 
Geſchäftsſt. (*228t
 Sge. Schneiderin 
nimmt noch Kunder 
an in u auß. d. Hauſe 
Zu erfr. bei (*22844 
Friſeur H. Leder 
Soderſtr. 16.
Männlich
 Uangh 
ſehr rüſtig, ſucht 
            Be=
ſchäftig,, einerlei w. 
Art. Angeb. u. P 17 
an d. Geſchſt. (*2288
 KraftFahret 
gelernter Monteur, 20 Jahre nur 
gr. Wagen erſter Marken fahrend, 
ſucht geſtützt auf langjähr. Zeugn. 
u. la Referenzen Stellung. 
Angebote unter P 155 an die 
            Geſchäfts=
telle ds. Blattes. 
(*22841
Weiblich
 Flotte (*22774 
Stenotypiltin 
geſ. Vorzuſtell. 4. 9, 
3—5 Uhr. 
            Schädlings=
bekämpfung, G. m. b. H., 
Kirſchenallee 30,Hths
 S 
6Wir ſuchen per ſofort 
üevtl. ſpäter, je eine 
tücht., branchekundig 
Verkäuferin
 für unſere Spezial= 
Abteilungen: 
Kleiderſtoffe, Kurzwaren 
Angeb. unter 
            An=
gabe des Gehalts, 
früheſter 
            Eintritts=
termin u. Referenzer 
an Kaufhaus 
Schiff 
Höchſt a. M.
 S 
Lehrfräulein 
mit gut. Schulbild 
und Auffaſſungsgabe 
bewand. in 
            Steno=
graphie u. 
            Schreib=
maſchine, für Kontor 
geſucht. Selbſtgeſchr. 
Angebote m Lebens 
lauf und Gehalts 
anſprüh. uint. P 15 
Geſchäftsſt. (*2284(
 Aelt., geb. Dame als 
Sprechſtunden= 
Hilfe 
von Facharzt geſucht, 
Stenographie und 
Schreibmaſchine 
            Be=
dingung. Angeb. unt 
P 154 Gſchſt. (*22838
tig
 für halbe Tage per 
ſofort geſucht. 12638 
Wilh. Roth 
Darmſtadt 
Marktpaſſage.
 Lücht. Friſeuſe 
ſucht Wallhäuſer’s 
Damenfriſeur=Salon 
Wilhelminenſtraße 1( 
Teleph. 2827. (*22778
 Znverläſſiges 
Kindermädchen 
aus guter Famili 
tagsüber geſucht. 
Vorzuſtellen: 12½ bis 
1½ Uhr Orangerie= 
Alle 8, I. (12591
 Saub., kinderliebes, 
8—20j. Mädchen in 
kl. Haushalt bis nach 
dem Spülen ſofort 
geſucht. Mollerſtr. 47, 
St links. (*22891
 (2 Perſonen) geſucht. Lehrſtelle. Schriftliche 
Näheres in der Ge= Angeb. unter P 171 
Geſchäftsſt. 
ſchäftsſtelle.
 Aelteres Mädchen m. 
gt. Zeugn., w. kochen 
kann, bis nach dem 
Spülen zu einzelner 
Dame ſofort geſucht. 
Vorzuſt. v. 10-4 Uhr. 
Im Geißen=See 5, 
parterre. 
22674
 Tücht. Mädchen 
für Bügelanſtalt, das 
ſich auch auf Entfleck. 
verſteht, ſof. geſucht. 
Ang. unt. P 146 an 
die Geſchſt. (*22830
 Fleißiges, ehrliches 
Tagmädchen mit 
Zeugn. f. ſof. geſucht. 
Frau Dr. Meisner 
peſſartringe1, I (*22813
 Ausgebildete 
Kindergärtnerin 
mit höh. Schulbildg. 
und Klavierkenntniſſ 
für Nachmittags zu 
2 Mädchen von 12 u. 
6 Jahren geſucht. 
Vorzuſtellen Laden 
Ludwigſtraße 5 
von 3 Uhr ab. (12629
Männlich
 Stellungsloſe 
jg. Leute 
gleich w. Branche, 
können ſich durch 
            Be=
ſuch von Privat. gute 
Verdienſtmöglichkeit 
ſichern. Große 
            Reiſe=
möglichkeit, leichtes 
Einarbeiten, ſofort 
Bargeld. Vorzuſtell. 
mit Papieren 
am Donnerstag nachm. 
von 4—6 Uhr bei 
Dombrowsky, Kiesſtr. 
Nr. 64, I. (*22794
 Heimarbeit vergibt 
P. Holfter, Breslau 
bb. 
(II. Dr. 6683
 Wer vertr. geg 
            Pro=
viſion mehrere/*22854 
gebr. 
            Motor=
räder? 
Angeb. unt. P 161 
an d. Geſchſt. ds. Bl.
 Lehrling 
mit gut. Schulbildg. 
und Erziehung, aus 
ſeſſ. Mädchenm. Zeugn. guter Familie, findet 
bis nach dem Spülen geeignete kaufmänn.
(12632
 Anzeigen=Vertreter 
gewohnt mit Energie und Ausdauer ſich 
einzuſetzen bietet ſich hoher Verdienſt. 
            An=
gebote unter P 129 a. d. Geſchſt. (TV12580
 Sactiger Buuzoicner 
der auch packen kann, im Alter bis zu 
20 Jahren, per ſofort geſucht. 
Friedrich Barfels 
Eſchollbrückerſtraße 18 (*22851
 Glänzende Exiſtenz! 
Tägliche Bareinnahmen! 
Wir bieten ſicheres Einkommen, in dauernd ſelbſtändiger 
Poſition durch Aufſtellung unſerer neuen, beſtbewährten 
ButenAmlonaien 
Für das alleinige Aufſtellungsrecht für einzelne Bezirke im 
In= und Auslande und zur Ausnutzung unſerer behördlichen 
Konzeſſion auf Bahnhöfen ſuchen wir ſolvente Intereſſenten 
mit verfügbarem Kapital in jeder Höhe, ſe nach Größe des 
Bezirks. Reflektanten, die ſich ein bequemes, vollkommen 
            riſiko=
loſes Kaſſageſchäft ſichern wollen, erfahren Näheres durch 
Automaten Betriebsgeſellſchaft m. b. H. 
Hamburg, Kaufmannshaus. 
Telegramm=Adreſſe: Automatbetrieb, Hamburg. 
Fernſprecher: Vulkan 8278, 2771 und Elbe 4904. 
Intereſſenten belieben Eilanfragen ſofort an obige Adreſſe 
zu richten, da unſer Bevollmächtigter nur einen Tag in 
Darmſiadt zu ſprechen iſt.
UALOA
 Lrepe 
Damasse 
Harocane 
ss cm breltz Legeute 
iDn en bret, modorner 
lgekettkatter, Aoter 29 
Künstlerdrnek:
 Heigerle 
Eolienne 
ßem 
elbreit, in 6 
doppe 
e e 
Sopelrelt, ia Hielen 
Carben, Met
 Crepe 
de chine 
Hese e 
Ne
 en breit, i 2pa 
Denen Tönen, Mote
 12607 
Meinzer 
Harenhaus 
Darmstadt Guggenheim & Marx Markt 7
 Für 
Gardinen 
ſind LUX. 
Seifenflocken 
als 
            Waſch-
mittel das
I.12579
Käufeßk
 Nationalkaſſen 
(Nummernangabe) 
kauft E. Mittwoch 
Berlin NW 40, 
Helgoländer Ufer 5. 
(II BIn. 12182)
  
 
TULRI 
Wer dort? 
Hier V. Schatz 
Komme ſof. u. kaufe 
getrag. Herren= 
Kleider, Federbetten 
Schuhe, Wäſche uſw. 
V. Schatz 
Darmſtadt. (*22563im 
Tel. 1924. Schloßg. 23
 Flaſchen 
Säcke und Packtücher 
kauft ſtets (*22271gd 
Zwickler 
Schwanenſtraße 12. 
Telephon 1760.
 An=u. Verkauf 
guterhalt. (*22233gid 
Möbel all. Art 
Grünfeld 
Schloßgaſſe 8.
 kauf. 
Zebr. Herdgeſucht. 
Angebote u. P 130 
Geſchäftsſt.
 uuch Pfandſchein, zu 
kaufen geſ. Nähere 
Beſchreib, mit Preis 
erbet. unt. P 148 an 
die Geſchſt. (*22833
 Suche ein guterhalt. 
Piano aus 
            Privat=
hand geg. bar z. kauf. 
Angebote u. R 401 
Geſchäftsſt. (12639
 Krankenfahrſtuhl 
gut erhalten zu kauf. 
geſucht. Ev. 
            Pfarr=
amt, König i. Od. 
(12624)
 But erhalt, (*2285 
Roederherd 
(links) zu kaufen 
            ge=
ſucht. Angeb. unter 
P 160 an d. Geſchſt.
Immobilien
 Gutgehendes 
 
Geſchäft 
en détail, in guter 
Lage, Lebensmittel=, 
Zigarren= oder auch 
and. Warenbranche, 
von abgebautem 
            Be=
amten zu kauf. ge 
Gefl. Ang. u. P 150 
(12612 
Geſchäftsſt.
 Prima Eriſten 
Fabrikat.= 
Geſchäft 
(rentabl. Branche) 
mit ca. 1100 qm gr. 
Grundſtück n. 
            Wohn=
haus, krankheitshalb. 
zuverkauf. Erforderl. 
Inzahlg. ℳ 15000.— 
luch für Nichtfachm. 
ſa eingearb. 
            Perſo=
nal vorhand. 
            Ver=
äufer macht, ſchöne 
5 Zim=Wohng. frei, 
Näheres durch 
Conrad & Hellmund 
jetzt Waldſtr. 3. 
Teleph. 3084. 1*22986
 Zeſchäftshaus z. kauf 
od. z. miet. geſ., evtl 
Tauſch eines Hauſes 
in Mainz. Angeb. u. 
2 102Gſchſt. (* 22684d
 Ein= od. Zwei 
Familienhaus 
in Darmſtadt, d. bald 
beziehb. ſind, zu kauſ 
geſucht. Gefl. Angeb. 
unt. P 151 an die 
Geſchäftsſt. (12613
 Hausverkauf. 2½ſtck. 
5 Zim.=Haus, Garten; 
Einf., Nähe Bleichſtr., 
zu verk. — 3½ ſtöck, 
5Zim.=H., 
            Johannes=
viert, ſ preisw. z. vk. 
Ang. u. P 172 Geſchſt; 
(*22881)
 Existenz 
der Elektro=Branche 
zu verk. Erford. 
            Bar=
kapital 10—15 000,K. 
Ang. unt P 153 an 
die Geſchſt. (*22837
 Dirnſchafte serpachtang. 
Der Reſtaurationsbetrieb des 
Darmſtädter Gewerkſchaftshauſes 
wir ab 1. Januar 1927 neu verpachtet. 
Solvente u—d kautionsfähige 
            Inter=
eſſenten erſuchen wir, die 
            Verpachtungs=
bedingungen nur ſchriftlich bei uns 
(12575 
anzuforden. 
Die Geſchäftsleitung der 
            Gewerk=
ſchaftshaus=G. m. b. H. 
Bismarckſtraße 19, II.
 4as Oie ſüchen 
finden Sie bei mir 
Einfamilienhäuſer, Villen in Daxmſtadt; 
Mainz, Wiesbaden, Frankfurt a. M. u. deſſ. 
Umgebung, Hotels, Penſion, Gaſthaus; 
Wohn= u. Geſchäftshäuſer aller Art, darunter 
Häuſer mit Wein=, Bierwirtſchaften, 
            Metz=
gereien n. Bäckereien, Kolonialwaren=, 
            Deli=
kateß=u Südfrüchte=, Textil=, Schreibwaren=, 
Friſeur= u. Photographgeſchäfte, 
            Molkerei=
produkte u. Mechanikerſtätte ſofort beziehbar 
bei günſt. Beding, billigſt zu verkauf. durch 
Immobilienbüro Mainz, 
            Eppichmauer=
gaſſe 6 im Laden. Telephon 1106. (12617
 bei Darmſtadt, elektr. Straßenbahnverb., 
9 Zimm.,im beſten Zuſtand, ca. 4000 qm 
Nutz=u Ziergarten, ca. 80 Obſtbäume,ſehr 
preisw. zu verkaufen. Weiter, Aufſchl.ert. 
die alleinbeauftragte Firma (*22862 
Friedrich Dingeldein & Co. 
Eliſabethenſtr. 5 
Telephon 3365
 Metzgereis 
J2 
in guter Lage per bald zu vermieten. 
Max Emanuel, Bismarckſtraße 68
 Brauereifreies 
Restaurant 
zu kaufen oder zu mieten geſucht. 
Gefl. Angebote unter P 149 an die 
            Ge=
ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 
(12611
 Kadfot Und 
Herkädfer 
von Geſchäfts= und Miethäuſern, 
von Villen und Einfamilienhäuſern 
vollen ſich bei mir melden. — Ebenſo 
Verkäufer und Käufer von 
            Waren=
geſchäften, Reſtaurants, Kinos uſw. 
Siewerden dann ſchnell zum Ziele kommen. 
Immobilien=Büro 
Max Emandet 
Darmſtadt (12605a) Bismarckſtr. 68
Sitta 12614
 mittlerer Größe, in guter Lage, zu kaufen 
geſucht. Angebote nur von Beſitzer ſelbſt 
exwünſcht unter P 152 Geſchäftsſtells.
Verkauf
von
AK. 50000 000 7b Deutsche
(Eine Reichsmark — 1/2790 kg Feingold)
 Die unterzeichneten Banken stellen von der vorstehenden 
Anleihe den Restbetrag von
 zum freihändigen Verkanf. 
Für die Sicherheit der Schnldverschreibungen haften der 
Deutsche Sparkassen- und Giroverband mit seiner Bankanstalt, 
der Dentschen Girozentrale — Deutschen Kommnnalbank — in 
Berlin, sowie die Gewährsträger des Verbandes, zu denen die 
weit überwiegende Mehrzahl der deutschen 
            Kommnnal-
verbände gehört. 
Die Zinsen werden halbjährlich am 1. April und 1. Oktober, 
erstmalig am 1. April 1927, gezahlt. 
Der Verkaufspreis beträgt bis auf weiteres
 abzüglich Stückzinsen vom Zahlungstage bis zum 30. Sept. 1926. 
Kaufaufträge nehmen die unterzeichneten Banken, sowie 
sämtliche deutsche Girozentralen und Sparkassen entgegen. 
Nähere Auskuntt erteilen die Verkanfsstellen, 
(TP. 12593 
Berlin, im September 1926.
Seite 8
Donnerstag, den 2. September 1926
 4A. O.A. C.=Reichsfahrt. 
850 Kilometer Etappe. — Glänzende 
            Organi=
ſation. — Schwere Unfälle. 
Von unſerem, 8. D.=Sonderberichterſtatter. 
Oſtſeebad Heiligendamm, 31. Auguſt. 
Der Norden Braunſchweigs, dort, wo der Abnahme= und 
Startplatz von der A.D.A. C.=Reichsfahrt war, prangte im 
            Flag=
genſchmuck, und zehntauſende von Braunſchweigern hatten ſich 
am Reichsfahrtſtart eingefunden. 114 Fahrer traten die 2300= 
Kilometer=Autoreiſe an. Vom kleinen Hanomag=Einzylinder bis 
zum großen Mercedes=Kompreſſor waren alle namhaften 
            Fabri=
kate vertreten. Mit 2 Minuten Abſtand wurde geſtartet, die 
Kleinwagen voran, große Kanonen zuletzt. Bis Hannover war 
die Reichsfahrtſtrecke von Zuſchauern dicht beſäumt. Zehntauſend 
waren es, die per Rad, Motorrad und Auto an die Strecke 
            ge=
kommen waren. Es wurde von Beginn an mächtig aufgedreht. 
So mancher hatte das vorgeſchriebene Durchſchnittstempo von 
45 bis 55 Kilometern mit übermütigem Lächeln vernommen. Die 
es fahren mußten, wurden bald anderer Meinung. 30 Kilometer 
Ortsgeſchwindigkeit mußte ja innegehalten werden. Und dann 
der Staub! Von Braunſchweig bis zur däniſchen Grenze, droben 
in Deutſchlands äußerſtem Nordzipfel, und von der däniſchen 
Grenze bis Heiligendamm . . . immer und überall iſt der ſchwere, 
undurchdringliche Staub. Bei Regenwetter 850 Kilometer Fahrt 
hätte ſchon ſchwierig werden können, bei dieſem Staub war ſie 
es nicht minder. 
Als wir Hannover paſſierten, war der Abend angebrochen. 
Im Licht der Scheinwerfer ging’s weiter gen Weſten. Die Strecke 
von Hannover nach Minden war in reduziertem 
            Durchſchnitts=
tempo zu fahren, ſo waren zum Beiſpiel für die 10=PS=Wagen 
nur 41 Kilometer vorgeſchrieben. Und dennoch wurde dieſe Fahrt 
von Hannover nach Minden unendlich ſchwierig, ſo daß es auf 
dieſer Etappenſtrecke Strafpunkte hagelte. Straßenſperrungen 
führten zu Umwegen. Schmale Feldſtraßen mußten gefahren 
werden, durch enge, winklige Dörfer ging es hindurch, und trotz 
der ſonſt vorzüglichen Streckenmarkierung war es ſehr, ſehr 
ſchwierig, ſich wieder auf die Mindener Hauptchauſſee 
            zurück=
zuſuchen und die Kontrolle Minden rechtzeitig zu erreichen. 
Still lagen die Dörfer bei Bremen im Dunkel der Nacht.. 
In Bremen war wiederum Tankkontrolle. Tankwagen ſtanden 
bereit . . . und den Reichsfahrern wurden Erfriſchungen geboten. 
Es war eine Kontrolle, ſo wie ſie ſein ſollte. Dann wieder weiter 
gen Hamburg. Und zwiſchen Bremen und Hamburg 
fuhr der Opel=Preſſewagen in den Graben. 
Alle Inſaſfen wurden ausgekippt, 
            erfreulicher=
weiſe ohne Schaden zu nehmen. Bei Rotenburg trafen 
wir Frau Röhr=Hannover, die bis dahin ihren Hanomag gut 
über Stock und Stein gebracht hatte, beim Reparieren. Bei 
            Ham=
burg überholten wir die anderen drei Hanomags. Das Hanomag= 
Team lag dicht hintereinander. Die Kontrolle Hamburg, wo 
            un=
gefähr die Hälfte der 850=Kilometer=Fahrt war, erreichte der als 
Nr. 63 geſtartete 10/30 PS Benz ſchon als einer der erſten. Nur 
die zuerſt geſtarteten Klein=Sportwagen lagen noch an der Spitze. 
45 Kilometer war das für die mittelſtarken Wagen vorgeſchriebene 
Durchſchnittstempo. Das innezuhalten, war doch recht ſchwierig, 
und es verlangte ſportgeſtähltes Draufgängertum, alldieweil ja 
zunächſt ganz Hamburg mit Vororten zu durchqueren war und 
danach bis zur nächſten Kontrollſtation Heide manches Städtchen 
und Dorf. Ein Steiger=Wagen warf bei Heide um 
zwei Verletzte wurden ins Krankenhaus gebracht. Von Heide
 tach Flensburg ging es unmittelbar parallel der neuen 
            deutſch=
hjäniſchen Landesgrenze. Der Morgen brach an, die Sonne ging 
auf, das Tempo blieb das gleiche ſchnelle. Alle Reichsfahrer 
            be=
mühten ſich, die ihnen freigegebene Höchſtgeſchwindigkeit zu 
            er=
reichen, um bei eventuellen Pannen zum Reparieren Zeit zu 
haben. Drum wurde außerordentlich forſch gefahren. Bei 
            Hu=
ſum ereignete ſich leider ein ſchwerer Unfall. Der Elite= 
Wagen von Delius=Dresden, mit fünf Perſonen 
            be=
ſetzt, kam durch Reifenſchaden auf einer Geradſtrecke ins 
Schleudern. Delius konnte ihn nicht mehr 
            ab=
fangen .. der ſchwere Wagen ſtürzte eine Böſchung herab, 
zwei ſeiner Inſaſſen, Sportredakteur Leonhard 
            Der=
mann=Hannover und Herr Heim aus Dresden 
blieben tot liegen. Bald darauf bei Eckernförde ein 
zweiter Unfall: ein Teilnehmerwagen 
            kolli=
dierte mit einem Bauernfuhrwerk; der Fahrer 
wurde verletzt, das Pferd war tot. Prinz Heinrich 
von Preußen, der als alter Autoſportfreund an der Strecke 
            er=
ſchienen war, entſandte ſeinen Kraftwagen zur Hilfeleiſtung. 
In Kiel war eine Zwangspauſe von 30 Minuten zum 
            Früh=
ſtück und Tanken. Der 10/30 PS Benz hatte ſich ganz nach vorn 
durchgearbeitete, führte mit einem Vorſprung von 30 Minuten 
das Feld der Tourenwagen. Als Erſter fuhr ein Amilcar= 
Sportzweiſitzer durch Sand und als Erſter der mittelſtarken 
Sportwagen hatte ſich Direktor Chriſt=Frankfurt a. M. auf ſeinem 
himmelblauen Stoewer die Spitze erobert. So ging’s durch 
Kontrolle Lübeck und dann auf entſetzlich ſchlechten 
            mecklenburgi=
ſchen Landſtraßen dem Tagesziel Heiligendamm entgegen. Die 
Städte hatten geflaggt. Die Schulen hatten die Kinder zur 
Durchfahrt beurlaubt. Es war ein frohes Grüßen und Jubeln 
und Winken von Jung und Alt. Weit vor der urſprünglich 
            an=
genommenen=Zeit trafen die erſten Reichsfahrer in 
            Heiligen=
damm ein. Der Amilcar, der Stoewer, der Benz . . . ſie alle 
hatten auf der 850=Kilometer=Strecke 
            Durchſchnittsgeſchwindig=
keiten von 50 Kilometern erreicht, durch Tag und Nacht. Und die 
ſtarken Wagen im hinteren Felde, die als letzt geſtarteten, die die 
größten Staublagen hatten, waren ſogar zu 60 Kilometer 
            Durch=
ſchnittstempo und darüber heraugekommen. Daß auch alle 
            ge=
ſtarteten Damen das Endziel nach 850 Kilometer Fahrt 
            erreich=
ten, mag hervorgehoben ſein. Bis 4.15 Uhr nachmittags hatten 
100 Fahrer Heiligendamm erreicht; die ſpäter kamen, hatten 
Strafpunkte. Ergebniſſe über Strafpunkte und Strafpunktfreiheit 
laſſen ſich heute noch nicht mitteilen. Aller Vorausſicht nach 
dürften aber etwa drei Viertel aller geſtarteten Rennfahrer ohne 
Strafpunkte durch dieſe erſte und ſchwerſte Teilprüfung 
            durch=
gekommen ſein, was beweiſt, daß es gute Wagen und erſtklaſſige 
Fahrer waren.
Siuttgart.
 Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Donnerstag, 2. September. 4.30: Hausorch. Humperdinck (geb. 
1. September 1854). Vorſpiel „Hänſel und Gretel”. Sträußle= 
Gavotte. Fant a. d. Pantomime „Das Wunder” Albumblatt. 
Wiegenlied. Drei Lieder. Fant. a. „Hänſel und Gretel”. Mitw.: 
Annie Brunner (Sopran). Flügel: E. Kohlhöfer. O 5.45: 
            Leſe=
ſtunde: „Cola da Rienzo” von Ferdinand Gregorovius. O 6.45: 
Uebertr. Caſſel. O 7.15: Stunde des Südweſtdeutſchen Radio= 
Clubs. O 8.15: Uebertr. von Worms (Aus dem Garten des 
Städt. Spiel= und Feſthauſes). Wormſer Konzertorch. Lehnhardt: 
„Schneidige Truppe” Marſch. — Flotow: Ouv. „Stradella” — 
Wagner: Albumblatt. — Ziehrer: „Weaner Madln”, Walzer. — 
Bizet: Fant. a. „Carmen . — Offenbach: Ouv. „Orpheus in 
der Unterwelt”. — Grieg: Solveigs Lied. — Strauß: „An der 
ſchönen blauen Donau” — Großmann: Czardas a. „Der Geiſt 
des Wojewoden”. — Blankenburg: „Adlerflug”, Marſch.
 Donnerstag, 2. Sept. 4.15: Nachmittags 
Komm” mit, Marſch. — Kremſer: Das Leben 
Gade: Ouv. „Nachklänge an Oſſian‟ — Ert 
Ganne: La Czarine. — Einlage: Martin Vockro 
Fant. „Manon” — Heinecke: Waldſtändchen. — 
und Moll, Potp. O 6.15: Dramaturgiſche Funkſt= 
O 6.45: Vortrag Mungenaſt: Geſchichtliches und ſrbau 
einer alten Reichs= und Kloſterſtadt (2.). O 7.15 
„Die Entdeckung des Nordpols” Eine Rundfu kp 
Carlchen Struve, Mitw.: Rundfunk=Enſemble un Ru 
O 9.30: Gaſtſpielabend des Zitherquartetts Yſr= 
Mitw.: Humoriſt Toni Kellen. Seifert: Rotkäppe 
Aeolsharfenklänge. — Im Himmel drob’n, Satyr 
— Rhapſodie über „Von meine Berge muß ich ſch. 
Eliſen=Gavotte. — Alte und neue luſtige G’ſchicht 
Kellen). 
Seifert: Jubiläumsklänge, Feſthymne 
Heckenröſerl. — Alte und neue luſtige G’ſchicht
 ellen). — Mühlauer: Bleamerl aus Mittenwall 
und ſei Alte CCouplet) (Toni Kellen). — Bayer: 2
 Berlin. 
Donnerstag, 2. Sept. 12: Viertelſtunde, für den 
O 4.30: Nachmittagskonzert. Fürſtenau: Quar ſt für 
Bratſche, Fagott und Gitarre, C=dur, op. 11. Paul 
Flöte; Hans Mahlke, Bratſche: Louis Schweiwein, fagot= 
Henze, Gitarre). — Weber: Wiegenlied. Der art/ Mi 
Bettlerlied. (Edith Bach, Sopran; Bruno, Henz Gitarre 
Molino: Nocturno für Flöte und Gitarre. — Web/ Div 
für Hammerklavier und Gitarre (Schmidt, Klavier; ſenze, 
— Giuliani: Menuett a. d. Sonate für Violine und ſitarre 
— Schubert: Heidenröslein. Ständchen. Morgengr / (Edith 
Sopran). — Kummer: Trio für Flöte, Bratſche und ſitarre, 
op. 81. O 6.30: Prof. Dr. Sommerfeld: „Die Lilchver 
der Großſtadt”, O 7: Baurat de Grahl: „Rauch und Kuß‟ 
Dr. Harbich: „Die techniſchen Neuerungen der mk=Aus 
1926‟ O 7.55: Dr. Kurt Singer: „Das muſit iſche Er 
11. Vortrag). O 8.30: Gemiſcht. Chor der Fu tunde 
unter Führung ſeines Leiters Prof. Hugo Rüde / Sol, 
Freudberg (Klavier), Ben Geyſel (Orgel). Sanctus F 
Benedictus, a. d. „Miſſa Papae Marcelli”, — di aſ 
Deo. — Bach: Gib dich zufrieden. — Chromatiſche 
(bearb. von Max Reger). (Ben Geyſel, Orgel). — Moz 
verum. O Iſis und Oſiris, a. „Zauberflöte‟ 
Arabeske, op. 18. C=dur. — Schubert: Improptu, 
Es=dur Nr. 2 (Hanſi Freudberg, Flügel). — Schr ert: 
— Bruch: Palmſonntagmorgen. — Methfeſſel: Deu ſes We 
— Mendelsſohn: Abſchied vom Walde. Die Nad gall. Sche 
E=moll, op. 16. (Hanſi Freudberg). — Blech: Die beiden Haſen 
Volkslied aus Caſſel. (Hugo Rüdel in dankbarer ſerehrun 
widmet). — Lachner: Kanon: „Wann ich weiß, was u weißt”, 
Haydn: Beredſamkeit. O 10.30: Tanzmuſik. 
Stettin. 8.30: Unterhaltungs=Abend. Schr ann: Aben 
lied (Kapellm. Guſtav Großmann, Cello: Melaf 
roßma 
Flügel). — Mozart: Wie ſchön iſt die Liebe, a. „(ſi fan tutte‟ 
Willy Wolf, Tenor; H. Scheibenhofer, Flügel). Dav 
komance ſans Paroles. — Strauß: Traum durch d Dämmeru 
— Brahms: Der Gang zum Liebchen. — Hugo Wol /Heimweh. 
Goltermann: Andante aus dem A=moll=Konzert ( pellm. 
mann). — Karl Stieler: s Dirndl. Die Irrung ſaul Thet 
Lange, Rez.). — Bohm: s Zuſchauen. — Reinha 1: Das 
Mädel, a. d. gleichn. Operette. (Elſie Dupont, Sop n). — 
Roſegger: Derf ich’s Dirndl liab’n? — Sommerſtof: ’s Ma 
(P. Thetter=Lange). — Schubert=Berte: Steht in ſien auf 
Baſtei ein Haus, a. „Dreimäderlhaus”. — Zeller: 2 ftrittslied dea 
Briefchriſtel a. „Vogelhändler” (Elſie Dupont). — ſrauengruber, 
Der Zwieſpalt. — Jgnaz Franz Caſtelli: s Aſſerl (Pault 
Thetter=Lange). 
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 2. Sept. 3: Pf. Dr. Am 
und Oberi. Weſtermann: Einheitskurzſchrift. O 3.30; fr. Lehma 
Der Taubſtummenunterricht nach der deutſchen M ſode. 
Oekonomierat Lembke: Ländliche Siedlungsfrage. ( 4.30: Mit 
des Zentralinſtitutes. O 5: Hetty Walter: Stärkungs /Anregungs= 
Erfriſchungsmittel beim Sport.
 Ertra billig 
Echt eiche
 ſchönes Modell, erſtkl. 
Arbeit, 180 cm breit. 
Spiegelſchrank (
            Kry=
ſtall=Facette=Gläſer) 
echtem w. Marmor, 
Nur Mk. 550.—. 
Ludwig Mäller 
Karlſtr. 47-49. (*2288
 Großer blauer 
Kinderwagen 
ein eiſerner Ofen, 
ein Schreibpult, bill. 
abzugeben (B1260 
Pallaswieſenſtr. 121
 Herren=u. Damenſtoffe, 
Leib=, Tiſch= u. 
            Bett=
waſchſtoffe lief, Textil= 
Großhaus direkt an 
Private in Ia 
            Quali=
täten gegen 
            Teikzah=
lung ohne Auſſchlag 
Vertreterbeſuch bei 
Adreſſenangabe unt 
P 136 Geſchſt. (*22803
 Brennholz: 
Buche, Eiche, noch 
zu ℳ 180 — Tanne 
ℳ 1.60, trocken, 
            ofen=
fertig, frei Keller. 
Angebote u. P 166 
Geſchäftsſt. ( 22871
 Abſolventin d. 
            Münch=
ner Akademie (Staats 
examen) ert. gründl 
Violinanterricht 
für Anf. ui. Fortgeſchr. 
Arla Renz, 
            Heinrich=
ſtraße 18. (*22827
 Guterh. H. Rad bill 
zu verk. Bayer, Kies 
ſtraße 123, III. (*22884
 Einfache (1257 
Hahndoppelſlinte 
Mk. 50 
Lo. beſſere Mk. 55.— 
Bobert Hübner, 
Ernſt=Ludwigſtr. 11.
 Grummet=Ernte 
Scheftheimerwierſe 
unweit Bernha ds 
rünnchen,
            ebenſoAer=
melflickwieſe bei 
            Ein=
ſiedel, preisw. abzug. 
Hagedorn, Gut 
            Kra=
nichſtein. Tel. 183, 
(12625)
 4teil. Haſenſtall 
maſſ. geb., z. vk. Heß, 
Eliſabethenſt. 56, H.,I. 
(*22845
 Gute Eß= und 
Einmachbirnen 
billigſt. 
(*2287 
Heidenreichſtr. 1.
 Guter Wandgas= 
Badeofen 
billig zu verkaufen. 
Rob. Ruthmaun, 
Steinſtr. 14, (*22782 
Teleph. 3878.
 Nachlaß. 
Büfett, eich., Vertiko, 
Schreibtiſch m. Auf 
ſatz, Bücherſchrank, 
nußb. Kleiderſchränke 
1= u. 2türig, Galerie= 
und Pfeilerſchränke, 
Trümeau, einf. Küche, 
Steg=, pvale, 
            runde=
u. Küchen tiſche,Waſch 
kom. m. Marmor u. 
Spiegel, Kommode, 
Diwan, Seſſel, vollſt. 
Bett m. Roßhaareinl., 
Holzbettſtellen, einf. 
Waſchtiſche, großes 
Bücherregal, 
            Näh=
maſchin., 
            Sitzbade=
wanne, Rollwand, 
Kaſſenſchrk., 
            Wein=
ſchrk., Lüſter, Bilder, 
Wand=u. Standuhren 
ſowie (12521 
Möbel aller Art 
zu Taxationspreiſen im 
Auktionshaus 
1 Bleichſtraße 1.
 Ein noch ſehr guterh. 
Kinderliege=Wagen zu 
vk. Heinheimerſtr. 80, 
(*2281( 
II.,I.
 Aufe 
2 Sitzer, gut. Läufer, 
elektr. Licht, Anlaſſer 
zum Spottpreis von 
900 Mk., bei 
            An=
zahlung von 500 Mk. 
Reſt zwei 
            Monats=
raten 4 200 Mk., zu 
verk. Anfr. u. Tel. 50, 
(*22836 
Boddelau.
 ſolide Arbeit, ſehrbill, 
zu verk. Neckarſtr. 26, 
Schreinerei, (*22595id
 Auſells 
in Nußb., zu ält. 
            Ein=
richt paſſend, ſ. gut 
erhalt,, ſowie gebr. 
Möbel aller Art 
preiswert abzugeben. 
An= und Verkaufsſtelle 
Alexanderſtr. 3. (*22855
 Ein Poſten ſtarke 
Kisten 
verſch. Größen abzu 
geben. Ernſt=
            Ludwig=
ſtraße 11, 
            Waffen=
geſchäft. (12574
 Motorrad 
Harley=Daviſon m. Beiw 
in beſtem Zuſtande zu 
verkaufen, evtl 
            Teil=
zahlung. Angeb. unt. 
P137 Geſchſt. (*22818
 Lieferaute 
15 Ztr., m. el. Licht, 
billigſt abzugeben 
H. Müller, Wilhel 
minenſtr. 35, I, /*22880
 Möbelverkauf. 
Küchen, Herren= 
Schlaf= und 
            Speiſe=
zimmer. Auf Wunſch 
Anfertigung. (*2285 
Barkhausſtr. Nr. 16. 
Maſch.=Schreinerei
 Guterh. Kinderbeit 
Matr. verk. 
            Kranich=
ſteinerſtr. 51, Stb. l., p. 
Lanz 
(*22783
 Faſt neues eich. 
            Bü=
fett ſofort billig zu 
verkaufen Pfungſtadt, 
Sandſtr. 107. (12592
 Abzugeben: 
1 Eisſchrank, 1 größ. 
Koffer, 1 Kindertiſch, 
1 großer Ausziehtiſch 
(maſſiv eich.) (*22828 
Heinrichſtr. 18, I.
 Bett m. tadl. Bettzeng 
Klavier, (Blüthner) 
Nähmaſchine (Sing.) 
u. Gasherd m. 
            Back=
ofen zu verkaufen. 
Heidelbergerſtraße 3, I. 
22816)
 Kinderb. mit Matr., 
1 Warenſchrank, ein 
Büchergeſt., 1 
            Gas=
zuglampe (Meſſing). 
Schmidt, 
            Heidelberger=
raße 87, pt. (*22812
 u verkaufen. (*22808 
Eliſabethenſtr. 66, Büro.
 Ein eiſernes 
Brotgeſtell 
zu verkaufen (B12599 
Georg Grünewald 
Forſtmeiſterſtr. 18.
 Gut erh. Smoking u. 
dunkelbl. Anzug für 
mittl. Größe zu 
            ver=
kaufen. 
            Heidelberger=
ſtraße 7, II. ( 22857
 Zu verk.: Kl., guterh. 
Grudeofen mit ca: 2 
Ztr. Gr.=Kohlen 35.4 
eiſ. Sparherdchen 5.½ 
einfl. Gasherd 6 ℳ 
Schuhe (38) von2—5 ℳ 
Chelius, /Lucasweg 
Nr. 1, III. (*22807
 Eiſernes (12598 
Firmenſchild 
½X0,70m, faſtneu 
preiswert zu verkauf 
Lotte Draudt, 
            Damen=
hüte, Darmſtadt, Nd. 
Ramſtädterſtraße 31
 BIK. M 
No Fxad bill. 
verk. Anzuſeh 20 
ers † u. Samslt 
zwiſe 1 u. 2 u. 
8 Uhr Neckarſt. 10,0 
(*2278
 Dut 
AAusttAg 
AIAMF
 F2 Pfd. 
LBln. 12237 SO Pf.
Nummer 243
Donnerstag, den 2. September 1926
Seite 9
 Reich und Ausland. 
Geleitworte zum Augsburger Sparkaſſentag. 
Zum Sparkaſſentag in Augsburg haben ſich eine Reihe führender
OPerſonlichkeiten des öffentlichen Lebens geäußert.
 Reichskanzler Dr. Marx ließ den Verhandlungen in Augsburg 
Oen beſten Erfolg wünſchen. 
Reichsinnenminiſter Dr. Külz gab folgendes Geleitwort: 
„Jede erſparte Mark iſt ein Tropfen befruchtenden Regens, der 
dem Baum des deutſchen Wirtſchaftslebens neue Kraft zuführt, ihn 
ſtärker und höher wachſen läßt, auf daß er in ſeinem Schatten jedem 
Deutſchen Arbeit, Leben und freudigen Fortſchritt gewähre zum 
Segen des Ganzen und jedes Einzelnen, der willens iſt, mit dem 
Ganzen und für das Ganze zu arbeiten. Deshalb: Sparet für den 
Wiederaufbau Deutſchlands!“ 
Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold ſchreibt: 
„Das deutſche Volk hat in der Vergangenheit bei ſeinem 
            wirt=
ſchaftlichen Handeln in weiſer Selbſtbeſchränkung des unmittelbaren 
Genuſſes niemals die Sorge für die Zukunft außer acht gelaſſen. 
So durfte es auch neben dem Rufe ſeines Fleißes den Ruhm, ein 
ſparſames Volk zu ſein, für ſich in Anſpruch nehmen. Wohlhabenheit 
breiter Schichten, wirtſchaftliche Selbſtändigkeit weiter Kreiſe und eine 
blühende Volkswirtſchaft waren das äußere Zeichen dieſer in ſeiner 
Sparſamkeit ſich zeigenden Selbſtbeſchränkung. Auch heute hat das 
deutſche Volk nicht nur das Recht, ſondern auch die Pflicht zum 
Sparen. Eine gefeſtigte Währung gibt die Sicherheit, daß kleine 
Opfer, in der Gegenwart gebracht, in der Zukunft reichlich belohnt 
werden. Ehrfurcht vor der Erfahrung und der Ueberzeugung der 
Vergangenheit ziemen jedem großen Volke. Daß das deutſche Volk 
dieſe Ehrfurcht beſitzt, beweiſen die dauernd ſteigenden Zahlen der 
Spargelder. Das Fundament iſt gelegt. Jetzt kommt es darauf an, 
daß jeder nach ſeinen Kräften dazu beiträgt, Stein um Stein zur 
Weiterführung des Baues heranzuſchaffen, damit der Bau bald wieder 
ſeine einſtige ſtolze Höhe erreiche zum Wohle der deutſchen Wirtſchaft, 
des deutſchen Vaterlandes und des deutſchen Volkes.” 
Der Sparkaſſenreferent im Bayeriſchen Innenminiſterium, 
            Miniſte=
rialrat Dr. Schmitt, München, faßte ſeine Wünſche in folgender 
Form zuſammen: 
„Fleiß und Sparſamkeit haben unſer deutſches Volk trotz aller 
Hemmungen von innen und außen in die Höhe gebracht und werden 
es auch jetzt wieder hoch bringen. Möge es dem Deutſchen Sparkaſſen= 
und Giroverband, deſſen vornehmſte Aufgabe die Förderung der 
Spartätigkeit iſt, auch weiterhin gelingen, erfolgreich auf dieſem 
            Ge=
biete beim Wiederaufbau unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes 
            mit=
zuwirken.” 
* Frankfurter Chronik. 
WSN. Ein liebenswürdiger Ehemann. In der 
            Saal=
gaſſe verſuchte Montag abend gegen 7 Uhr ein Mann ſeine Frau aus 
dem Fenſter zu werfen. Nachdem ſich eine größere Menſchenmenge 
            an=
geſammelt hatte, ließ er von ſeinem Vorhaben ab. — Durch 
            Motor=
defekt ſchwer verunglückt. Montag nachmittag ſtieß der 
Motorradfahrer Ewald Schmidt von hier in der Moltke=Allee, Ecke 
Varrentrappſtraße mit der Straßenbahn zuſammen. Beim Ueberholen 
einer Straßenbahn verſagte plötzlich der Motor. Der Fahrer wurde 
von der Straßenbahn erfaßt und zur Seite geſchleudert, ſo daß er 
            be=
wußtlos liegen blieb und ins Krankenhaus geſchafft werden mußte — 
Beim Bootfahren verſchwunden. Am Sonntag abend 
zwiſchen 7 und 8 Uhr mietete eine Bankghilfin bei einer hieſigen 
            Boots=
verleihanſtalt am Main ein Ruderboot. Als ſie gegen 9 Uhr nicht 
zurückgekehrt war, wurde der Main nach ihr abgeſucht. Das Boot 
wurde am Montagmorgen am Eingang des Oſthafens an einem Schiff 
angebunden, aufgefunden. Von dem Mädchen fehlt bis jetzt jede Spur. 
— Unter Vergiftungserſcheinungen geſtorben. Der 
26 Jahre alte Ernſt Hartl, Koſelſtraße 50 wohnhaft, unternahm am 
Sonntag mit einem Freunde einen Ausflug in den Taunus. Nach dem 
Genuß von Wurſt und Obſt und Apfelwein verſpürte Hartl große 
Schmerzen im Leib. Er ging in Königſtein zu einem Arzte, der ihm 
auch ein Mittel verordnete. Auf der Fahrt nach Frankfurt wurden die 
Schmerzen immer heftiger, ſodaß ſich Hartl ſofort ins Krankenhaus 
            be=
gab, wo er Montag geſtorben iſt. Auch ſein Freund iſt erkrankt, doch 
beſteht bei ihm keine Gefahr. Ueber die Urſache der Erkrankung muß 
erſt die ärztliche Sektion Aufſchluß geben. 
Schweres Automobilunglück bei der Reichsfernfahrt. 
Huſum. Bei der vom Allgemeinen Deutſchen Automobil=Club 
veranſtalteten Reichsfernfahrt ſtürzte ein Auto, in dem ſich fünf 
            In=
ſaſſen befanden, auf der Chauſſee Friedrichſtadt—Huſum die Böſchung 
hinab. Zwei Perſonen fanden dabei den Tod, eine weitere Perſon zog 
ſich ſchwere Beinverletzungen zu. 
Stadtbankdirektor Berger verhaftet. 
Halle a. d. Saale. Wegen der leichtfertigen Kreditgewährung 
ſeitens der Stadtbank Halle wurde gegen den früheren Stadtbankdirktor 
Berger ein gerichtliches Verfahren im Juni d. J. eingeleitet. Die 
            Er=
mittlungen haben inzwiſchen ſoviel belaſtendes Material ergeben, daß 
Berger auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft verhaftet wurde. 
Fleiſchvergiftungen am Deiſter. 
Hannover. In den letzten Tagen ſind in den Deiſterortſchaften 
Barſinghauſen, Egestorf, Kirchdorf und Rodenberg zahlreiche Fälle von 
Fleiſchvergiftungen vorgekommen, die auf den Genuß von Pferdefleiſch 
zurückzuführen ſind. Bisher ſind drei Todesfälle zu beklagen. Die 
Staatsanwaltſchaft hat die Leichen beſchlagnahmt. Wie bisher 
            feſtge=
ſtellt werden konnte, war das betreffende Pferde am vergangenen 
            Mitt=
woch geſchlachtet worden und nach der Unterſuchung des Fleiſches am 
Freitag freigegeben. Es ſind dann Hunderte von Perſonen nach dem 
Genuß des Fleiſches erkrankt. 
Ein italieniſches Fernkabelnetz. 
Berlin. Die italieniſche Telegraphenverwaltung iſt im Begriff, 
ein großzügiges Programm durchzuführen und eine Reihe wichtiger 
Fernkabel zur Verbindung der bedeutendſten Sprechzentren zu 
bauen. Die Verwaltung hat das ihr durch die Societa Italiana Reti 
Telephonici Interurbanie vorgelegte Angebot genehmigt, das innerhalb 
von fünf Jahren den Ausbau der wichtigſten Fernkabelſtrecken vorſieht. 
Dieſes Fernkabelnetz wird mit allen Mitteln der neuzeitlichen 
            Fern=
kabeltechnik und gemäß den durch das Comité Conſaltativ International 
in Paris herausgegebenen Richtlinien gebaut werden. Während die 
Kabel von italieniſchen Fabriken hergeſtellt werden, die der oben 
            ge=
nannten Geſellſchaft angehören, wird die Lieferung der Spulenkäſten 
und Verſtärkerämter außeritalieniſchen Werken übertragen werden, da 
zurzeit in Italien keine Fabriken für dieſe Spezialapparate beſtehen. 
Die Spulenkäſten und Verſtärkerämter für einen Teil des Netzes werden 
von der Firma Siemens u. Halske geliefert. Nach dem Ausbau des 
geplanten Fernkabelnetzes wird Italien mit einem modernen 
            Fern=
kabelnetz verſehen ſein, das über das ſchweizeriſche und öſterreichiſche 
Fernkabelnetz Italien mit dem deutſchen Netz und den Netzen der 
nord= und weſteuropäiſchen Staaten verbindet. 
Grubenunglück. 
Kattowitz. Während der Vormittagsſchicht am Dienstag 
            rück=
ten aus der Bremspreſſe auf der Cleophasgrube bei Kattowitz zwei mit 
Kohlen beladene Wagen ab und fuhren mit großer Gewalt ineinander. 
Durch den gewaltigen Anprall wurde ein Pfeiler zertrümmert und 
ſtürzte zuſammen. Von ſieben dort arbeitenden Bergleuten gelang es 
dreien, ſich aus den Maſſen herauszuarbeiten. Die übrigen vier blieben 
eingeſchloſſen. Die Rettungskolonne konnte nach ſiebenſtündiger Arbeit 
einen Verletzten hervorholen, und ſpäter gelang es, eine Leiche zu 
bergen. Die beiden anderen Verletzten konnten bisher aus ihrer Lage 
nicht befreit werden, und man muß daher mit ihrem Tode rechnen. 
* Schilda 1926. 
Eine luſtig=traurige Geſchichte, die ſich in Olmütz in der 
            Tſchecho=
ſlowakei ereignete, zeigt, wie uns berichtet wird, wohin der 
            Chau=
binismus führen kann. Die Stadt Olmütz kaufte dreihundert Meter 
Schläuche für die Feuerwehr. Dieſe Schläuche ſollten der Olmützer 
freiwilligen Feuerwehr, die zwar unter deutſcher Leitung ſteht, aber 
ihr Rettungswerk ſelbſtverſtändlich gegenüber allen Bewohnern der 
Stadt ausübt, übergeben werden. Es kam jedoch nicht dazu. Der 
tſchechiſche Feuerwehrkommandant von Olmütz fand, daß das Deutſchtum 
Olmütz’ nicht geſtärkt werden dürfe, und da man die Schläuche der 
tſchechiſchen Wehr, die bloß auf dem Papier ſteht, nicht übergeben 
konnte, warf man ſie einfach in die Rumpelkammer, wo ſie von Mäuſen 
Zerfreſſen wurden. Alſo paſſiert in der Tſchechoflowakei ſieben Jahre 
nach der Loslöſung von Oeſterreich . 
* Ein Goetheſtein in Nordböhmen. 
Aus Teplitz=Schönau wird uns berichtet: Der Muſeumsverein der 
nordweſtbömiſchen Bergſtadt Graupen bei Teplitz=Schönau hat in der 
Ruine des Graupener Schloſſes einen Gedenkſtein für Goethe errichtet, 
der ſich zu Forſchungszwecken in den Jahren 1810 und 1813 wiederholr 
in Braupen aufgehalten hat.
 Schmuck deutſcher KriegsgräberamAllerſeelen= 
und Totenſonntag. 
Am Allerſeelentag und Totenſonntag, den Tagen liebenden 
            Ge=
denkens für alle Verſtorbenen, gehen die Gedanken ſo mancher deutſchen 
Mutter, mancher treuen Gattin hinaus über die deutſchen Grenzen, tief 
hinein in Feindesland zu einem Hügel — einem Soldatengrab. Die 
eigene Hand vermag die teure Stätte nicht zu ſchmücken, doch der 
            Volks=
bund Deutſche Kriegsgräberfürſorge hat auch in dieſem Jahr wieder 
dafür Sorge getragen, daß Blumen und Kränze auf den Grabſtätten 
niedergelegt werden können. In dem ſoeben erſchienenen 
            September=
heft der „Kriegsgräberfürſorge” ſind die Friedhöfe in 26 Ländern 
namhaft gemacht, auf denen die Kriegsgräber durch den Volksbund 
geſchmückt werden können. Erfahrungsgemäß werden Tauſende dankbar 
die gebotene Gelegenheit ergreifen, um nach alter deutſcher Sitte auch 
die fernen Gräber mit Blumen zu ſchmücken und ſomit erneut den 
Beweis der nie verſiegenden Liebe und Treue der trauernden 
            Daheim=
gebliebenen ablegen. Auch der vielen großen Sammelgräber, in denen 
die unbekannten Deutſchen ihre letzte Ruhe fanden, wird durch den 
Volksbund gedacht werden. In einem Aufruf fordert der Volksbund alle 
Deutſchen auf, auch hierfür ihre Scherflein beizutragen. Wer auch 
            un=
genannt in fremder Erde ruhen mag, er wird nicht vergeſſen ruhen. 
Reiſeberichte von Mitgliedern des Volksbundes, die deutſche Friedhöfe 
im Auslande aufſuchten und umfangreiche Mitteilungen über die 
            Tätig=
keit des Volksbundes für die Erhaltung der deutſchen Ehrenſtätten im 
Auslande vervollſtändigen die Zeitſchrift, die zum Halbjahrbezugspreis 
von 1 Mark (6 Hefte) durch den Volksbund Deutſche Kriegsgräberfür 
ſorge e. V., Berlin W 15, Brandenburgifcheſtr. 27 oder ſeine 
            Orts=
gruppen und Verbände bezogen werden kann. Das Heft iſt auch 
            ein=
zeln gegen Voreinſendung von 25 Pfg. einſchließlich Porto bei 
            oben=
genannten Stellen erhältlich. 
Prof. Dr. Zulius Kaftan, ehemaliger 
            Vize=
präſident des evangeliſchen Oberkirchenrates *
 D. Dr. Julius Kaftan 
Profeſſor der Theologie an der Univerſität Berlin, ehemaliger 
Vizepräſident des evangeliſchen Oberkirchenrates, iſt im Alter 
von 77 Jahren geſtorben. Die deutſche theologiſche Wiſſenſchaft 
verliert mit ihm einen hochverdienten Gelehrten und führenden 
Kirchenmann. 
Wieviel Opfer fordert der moderne Verkekr! 
192 
UrnRastet 25 
FLUSVERKEHR 
RElCHSBAHN
in1
DEUTSCHAND
.
 AuF 10000 HLUGGKSI 
Auf0 k-1925 NuK 3 
TO0UCHE UNFRUF - M4 
1925. AUF 1½ MuONEN 
FLUGKLOMETER 4 TO0C SFAU
 ONNE AHEN-U RUKRBAKK) 
2646 1925 MT RHEIK 
U RUHRBAAN 3O86 UM 
FRLIF-OM Auf TALLLION 
LuGANOMETER 6.49 BZN 
15.78 CISCNBAHNUNHANE
 1925 MBCAUIN 743 
M 
MENSCHEN-OPFCA0CS 
VrMKEHgS• 1M 10000N 11925 fOfUNREIeTE. 
DER RLCHSBAHN3OH2 
THGLNCH ETNK 3 PCRSONEN 
Eine intereſſante Statiſtik von den tödlichen Unfällen im 
            Flug=
verkehr und bei der Reichsbahn.
 Exploſion und Hauseinſturz. 
Warſchau. In Drohobhez geriet Dienstag nachmittag infolge der 
Unvorſichtigkeit eines Chauffeurs, der eine brennende Zigarette weg 
warf, ein Haus, in dem ſich ein Benzin= und Naphthalager, eine Apotheke 
und eine Bankfiliale befanden, in Brand. Infolge der Exploſion im 
Keller des Hauſes ſtürzte das Gebäude ein. Erſt nach mehr als 
            vier=
ſtündiger mühſeliger Arbeit gelang es, den Brand zu beſchränken und 
die Stadt vor einer in ihren Folgen unabſehbaren fürchterlichen 
            Kata=
ſtrophe zu bewahren. Der ſchuldige Chauffeur und zwei andere 
            Per=
ſonen fanden den Tod. 
Die Warſchauer Bankräuber. 
Warſchau. Im Zuſammenhang mit dem gemeldeten 
            Raub=
überfall auf eine Warſchauer Wechſelſtube wird mitgeteilt: Der auf dem 
Theaterplatz feſtgenommene Bandit iſt ein Rechtshörer der Warſchauer 
Univerſiät namens Lucjan Zabocklicki. Er geſtand im Verhör, daß der 
Anſtifter des Ueberfalles ein aus dem Dienſt entlaſſener Poliziſt namens 
Felis Jarecki iſt. Dieſer ſtand vor der Wechſelſtube Poſten, allem 
            An=
ſchein nach in Polizeiuniform. Die Identität des Dritten von einem 
Paſſanten erſchoſſenen Räubers, bei dem das geraubte Geld gefunden 
wurde, iſt noch nicht feſtgeſtellt. 
Ein Deutſcher aus Frankreich ausgewieſen. 
* Paris. Die franzöſiſche Polizei hat den früheren deutſchen 
Handlungsgehilfen Karl Darge aus Speher verhaftet und ausgewieſen. 
Der Verhaftete hatte die Mondamin=Geſellſchaft in Heilbronn, wo er in 
Stellung war, durch Scheckfälſchungen um 12000 Mark geſchädigt. Im 
Augenblick ſeiner Verhaftung beſaß er nur noch vier Franken. Den 
Neſt hatte er verjubelt. 
„Die vier apokalyptiſchen Reiter” in Mexiko. 
Mexiko. Auf die Beſchwerde der deutſchen Geſandtſchaft hin 
habe das Auswärtige Amt eine Prüfung des Valentinofilms „Die vier 
apokalyptiſchen Reiter” angeordnet, der hier zum erſten Male vorgeführt 
werden ſollte. Es werde zu verſtehen gegeben, daß die Vorführung 
verboten werde, falls die Polizei zu der Ueberzeugung gelangte, daß das 
Lichtſpiel das deutſche Volk verunglimpfe.
 Streichhölzer —kleine Kinder— und Schadenserſatzpflicht 
Wie vorſichtig die Eltern mit der Aufbewahrung von Streichhölzern 
vrfahren müſſen, wenn kleine Kinder nur für Augenblicke unbeaufſichtigt 
bleiben, lehrt eine Reichsgerichtsentſcheidung, die wir unſern Leſern 
nicht vorenthalten möchten. Am 14. September 1919 hatte ſich der 
Landwirt B. in Lohn bei Eſchweiler mit ſeinen größeren Kindern von 
ſeinem Beſitztum entfernt, um an einer auswärts ſtattfindenden 
            Pro=
zeſſion teilzunehmen. Die beiden unter der Obhut der Mutter 
            zurück=
gebliebenen Kinder von 2 und 5 Jahren ſpielten im Hofe mit 
            Streich=
hölzern, während die Mutter ins Dorf gegangen war, um einen Weg 
zu beſorgen. Infolge Entzimdung eines Soreichholzes geriet die 
Scheune in Brand und ehe das Feuer gelöſcht werden konnte, brannten 
die Scheuern und Stallungen des B., ſowie die angrenzenden des 
            Land=
wirts M. nieder. Der M. erhebt Schadenserſatzanſprüche gegen die 
beklagten Eheleute B. wegen ſchuldhafter Verletzung der Aufſichtspflicht 
ihrer minderjährigen Kinder. Das Landgericht Aachen erkannte auf 
Abweiſung der Klage, dagegen hat das Oberlandesgericht Köln die 
Schadenserſatzklage dem Grunde nach für gerechtfertigt erklärt. Auf 
die Reviſion der Beklagten hat das Reichsgericht das Urteil des 
            Ober=
landesgerichts Köln aufgehoben und die Sache an einen andern Senat 
des Oberlandesgerichts zur anderweiten Verhandlung und Entſcheidung 
zurückverwieſen. Zur Warnung ſeien aus den reichsgerichtlichen 
            Ent=
ſcheidungsgründen folgende juriſtiſche Erwägungen mitgeteilt: Das 
Oberlandesgericht hat den Einwand der Beklagten, daß ſie ihrer 
            Auf=
ſichtspflicht genügt hätten, nicht für begründet erklärt. Nun kommt 
aber in Betracht, daß eine Anzahl von Zeugen, darunter der Pfarrer 
und der Lehrer bekunden, daß die Kinder der Beklagten in 
            muſter=
gültiger Weiſe erzogen werden, daß ſie ſtets einen guten Eindruck 
            ge=
macht haben und daß ein Mangel an Beaufſichtigung nicht zu erkennen 
geweſen ſei. In der Feſtſtellung des Oberlandesgerichts liegt aber auch 
inſofern eine Unſtimmigkeit vor, als es annimmt, daß auch die Mutter 
ſich an der Prozeſſion beteiligt habe. Tatſächlich war die Mutter 
            zurück=
geblieben und nur ins Dorf gegangen, während ſich noch ihre erwachſene 
Schweſter im Hauſe befand und die Kinder auf der Straße beaufſichtigte. 
Damit war genügend Fürſorge für die Beaufſichtigung getroffen. Daß 
die Kinder auch im Auge behalten werden mußten, wenn ſie in den 
Hof rannten, kann nicht verlangt werden. Was die Aufbewahrung der 
Streichhölzer betrifft, ſo hatten die Beklagten ausgeführt, daß ſie 
            die=
ſelben in einem Gefäßunterſatz in der Küche aufbewahrt hatten, ſo daß 
die Kinder ſie nicht erreichen konnten, auch wenn ſie auf einen Stuhl 
ſtiegen. Das Oberlandesgericht hat dieſen Einwand mit der Erwägung 
abgelehnt, daß die Kinder auch „anderswo” hätten zu den Hölzern 
            ge=
langen können. Es iſt aber nicht zu erſehen, was das Oberlandesgericht 
mit dieſem „anderswo” meint. Wenn gemeint ſein ſollte, daß die 
            Kin=
der die Zündhölzer von auswärts mitgebracht hätten, ſo läge eine 
Ueberſpannung der Aufſichtspflicht der Eltern vor. Nach alldem mußte 
die Sache zur weiteren Klärung zurückverwieſen werden. (Aus den 
„Reichsgerichtsbriefen” Karl Mißlack, Leipzig, Kochſtr. 76.)
 Stimmen aus dem Leſerkreiſe. 
Gär die Bersffentſſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion keinerlei 
            Den=
antwertuns; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange 
der Eiſander verantwortlich.) — Einfendungen, die nicht verwendet werden, können nicht 
zurückgeſandt. die Ablebnung nicht beanünset werden 
Die Umgeſtaltung des Herrngartens ſieht allmählich ihrer 
            Vollen=
dung entgegen und ſcheint den Anſprüchen einer Kunſtſtadt gerecht 
            wer=
den zu wollen. Da man gerade noch an der Arbeit iſt, ſei hier auf die 
Oſtſeite des Landestheaters beſonders aufmerkſam gemacht, woſelbſt ſich 
die Anlage in ſehr primitivem Zuſtande befindet. Dort iſt der Zugang 
zur Tages= und Hauptkaſſe und zur Bühne, auch wird dieſe Anlage von 
den Theaterbeſuchern in den Pauſen aufgeſucht, ſie iſt in dem 
            der=
zeitigen Zuſtande eines Landestheaters unwürdig. Hühnerzucht 
iſt hier ebenfalls nicht am Platze. — Man iſt an der Arbeit. — Die 
zu beiden Seiten des Hauptportals ſtehenden elektriſchen Kandelaber 
ſehen wahrlich ſehr armſelig aus, ſie dürften all die Jahrzehnte 
            hin=
durch ihre Dienſte getan haben und durch neue einer Kunſtſtätte 
            ent=
prechende erſetzt werden, oder ſtehen dieſelben unter Denkmalſchutz? 
Die Baumreihe, Zugang Fußſteig Weſtſeite ſowie die gegenüberliegende 
dürftige, einſeitige Raſenanlage mit weiteren ſeitlichen Baumanlagen 
iſt zwecklos, unfchön und wirkt verkehrsſtörend, nach Weſten wird das 
Kriegerdenkmal durch die Baumreihe verdeckt, nach vorne das 
            Theater=
portal. Eine vollſtändige Freilegung des Platzes vor dem Theater wäre 
im Intereſſe dieſes impoſanten Bauwerkes angebracht. (Bäume in 
Ehren, aber nur da wo ſie hingehören nicht mitten 
in den Verkehr und vor Bauwerke wie ein Theater im bewundernswerten 
Stil wie das unſrige.) 
Die Gleisanlagen der Elektriſchen könnte dann ſo gelegt werden, daß 
ſie in leichter Krümmung vor das Hauptportal des Theaters zu liegen 
kämen, Ende Kleines Haus oder Schleife, was bei ſchlechtem Wetter 
dem Publikum weit dienlicher wäre als der jetzige Zuſtand, das 
            Ge=
dränge um die hindernden Bäume herum. 
Warum iſt nur die Einfahrt der Oſtſeite zementiert? Die ganze 
Umgebung eines Theaters gehört mit Aſphalt oder Zementbelag 
            ver=
fehen. In keiner Stadt findet man vor einem Theater oder öffentlichen 
Gebäude die altmodiſche Pflaſterung, für welche die Darmſtädter 
            ſchein=
bar eine große Vorliebe haben. Pflaſter gehört in die abgelegenen 
Straßen oder aufs Dorf, aber nicht in das Zentrum der Stadt. 
Ich verweiſe auf Mainz, Wiesbaden, Frankfurt. 
Ein Darmſtädter.
 Geſchäftliches. 
Wir verweiſen auf die heutige Anzeige über den Verkauf von RM. 
50 000 000 Tproz. Deutſche Kommunal=Goldanleihe von 1926. 
Füttere die Beſtie gut! Dieſer bekannte, ſcherzhafte Wink an die 
Ehefrauen, die ſich die Anhänglichkeit ihrer Männer erhalten wollen, 
iſt heute doppelt zeitgemäß, weil wir uns, zur Sparſamkeit gezwungen, 
mehr zu Hauſe als außerhalb bewegen. Wie aber ſoll die Hausfrau, 
deren Geldbeutel ebnfalls an chroniſcher Auszehrung leidet, den 
            Wider=
ſpruch zwiſchen haushälteriſcher und guter „Fütterung” ausgleichen? 
Sehr einfach! Sie verwende zum Braten, Backen, Kochen und als 
Brotaufſtrich Blauband ſtatt Butter, die Margarine, der von Millionen 
wegen ihrer hervorragenden Geſchmackseigenſchaften längſt der gebührende 
Platz in der Küche eingeräumt worden iſt, und die nur 50 Pfg. das halbe 
Pfund koſtet. 
„Das wveiß doch jedes Kind” iſt die Antwort, die häufig auf eine 
vermeintliche „törichte” Frage gegeben wird. Man bedenkt eben nicht, 
daß es viele Dinge gibt, die — trotzdem ſie eigentlich jedem Schulkinde 
ſchon geläufig ſein müßten — ſelbſt manchem Erwachſenen unbekannt 
geblieben ſind. So trifft man z. B. auch noch Hausfrauen an, die nicht 
wiſſen, daß ſie vieler Sorgen enthoben ſind, wenn ſie Maggi’s Würze 
vorrätig halten. Wenige Tropfen der altbewährten Maggi’s Würze 
genügen nämlich, um ſchwache Suppen und fade Soßen zu verbeſſern 
und um Gemüſen und Salaten feinen Wohlgeſchmack zu verleihen.
 Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. 
19. Tag, 5. Klaſſe. In der Vormittagsziehung fielen: 4 
Gewinne zu 10 000 Mark auf Nr. 131 766, 194 815; 2 Gewinne zu 5000 
Mark auf Nr. 4116; 10 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 3651, 123 934, 
154 849, 242 698, 29 305; 16 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr. 3624, 
16 331, 64 535, 83 842, 115 983, 233 480, 236 157, 299 604; 28 Gewinne zu 
1000 Mark auf Nr. 63 615, 94 019, 114 558, 136 434, 172 641, 177 608, 
206 339, 210 382, 215 427, 224 450, 227 154, 229 818, 258 211, 285 139; 
ferner 98 Gewinne zu 500 Mark und 194 Gewinne zu 300 Mark. — In 
der Nachmittagsziehung fielen: 2 Gewinne zu 10 000 Mark 
auf Nr. 222864; 6 Gewinne zu 5000 Mark auf Nr. 95 174, 197 790, 
264 126; 4 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 31 667 84 702; 16 Gewinne 
zu 2000 Mark auf Nr. 30 192, 56 637, 77 063, 86 166, 158 972, 240 467, 
248 585, 258 638; 26 Gewinne zu 1000 Mark auf Nr. 12617, 48 383, 
53 215 64 479, 126 027, 132 344, 141 081, 146 034, 252 577, 989 606, 294 323, 
297 617, 298 471; ferner 56 Gewinne zu 500 Mark und 184 Gewinne zu 
300 Mark. — Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 
Mark, 2 Gewinne zu je 75 000 Mark, 6 zu je 10 030 Mark, 6 zu je 5000 
Mark, 32 zu je 3000 Mark, 62 zu je 2000 Mark, 108 zu je 1000 Mark, 
328 zu je 500 Mark, 714 zu je 300 Mark.
Wetterbericht.
 Wettervorausſage für Freitag, den 3. September 1926, 
nach der Wetterlage vom 1. September 1926. 
Wieder Anſteigen der Temperaturen wolkig mit Aufheiterung, 
meiſt trocken. 
Die Heſſ. Wetterdienſtſtelle.
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Nudolf Mauv= 
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſ= 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
Verantwortlich für Schlußdient: Andreas Vauer 
Veranitwortlich ſür den Inſeratenteil: Willy Kuhl= 
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich is Darmſtad:
Die heutige Nummer bat 16 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Geite 10
Donnerstag, den 2. September 1926
Das eille Selle Test
imer 241
 Am billigsten und bequemsten werden fade Suppen, schwache Fleischbrühe, 
Soßen, Solate und Gemüse im Geschmack gekräftigt und verfeinert durch 
Zusatz wenigen Tpopfen 
MiAdor Mafze
 Mng 
gut erhalten, 
preiswert zu ve 
kaufen. 
Heinrich 
Arnold 
Wilhelminenſtr. 9. 
(12634a)
 Sautlel 
Artikel: Spring=, 
Auflauf=, Pudding= 
Kranzformen, Tüllen 
Spritzſäcke, 
            Garnier=
ſpritzen, Tortenringe, 
Kaffeefiltrier, 
            Schnee-
ſchläger,Fleiſch=,Reib= 
Mandel= u. 
            Meſſer=
putzmaſchinen empf 
in großer Auswahl 
Ernst Crämes 
Ludwigſtr. 7. (11224a
 beeren 
Mirabellen 
täglich 
friſche Sendungen 
zum Tagespreis 
Taſel=Birnen 
10 Pfd. von 0.90 
bis 1.20 empfiehlt 
Foh. Walther 
Ecke Roßdörfer= und 
Wienerſtr. (12446idf 
Telephon 1598.
 frei 
Heinrich 
Arnold 
Wilhelminen= 
Straße 9 
12560a
 Sie erhalten bei 
mir geg. 
            wöchent=
liche Teilzahlung 
von (10527a 
Mk. 1.— an 
billige Taſchenuhren, 
Wecher, 
            Armband=
u. Küchenuhren uſw. 
P. Grünfeld 
Uhrmacher 
Gr. Ochſengaſſe30 
Bitte 
            Ausweis=
poviere mitbringen.
 
            ſich=
n0
 Dasärztl. empf. Orig 
„Spranzband‟ DRP 
Nr. 302291, biet. Ihnen 
ſichere Hilfe. .. Kein 
Gummiband, ohne 
Feder, ohne Schenk. 
Riemen. Proſpekt 
koſtenfrei! Ful. 
Schreiber, 
            Spezia=
liſt für Bruchleiden, 
Darmſtadt,
            Bismarck=
ſtraße 58. — Nächſte 
Sprechſt. Samstag, 
4. Septbr., 10—6 Uhr. 
Sonntag, 5. Septbr. 
11—1 Uhr. Weitere 
Sprechſtunden werd, 
jeweils vorh. bekannt 
gemacht. Tel. 3521 
(12604a
 Bianos 
neu, Ia Qualität, 
Jahre (Bar., 980 ℳ, 
je). bequeme Teilz. 
Muſikhaus Bund 
Schuchardſtr. 9, 
(12223a)
Geboten: Im Zentr.
geleg., neu herger
3 Z.=Wohn. (el. Lich=
Stock. — Geſucht:
Schön geleg. 4 Zim=
Wohn., 1. St. (elektr.
Licht). Angeb. unt.
P 127 Geſchſt. *22796 Wer tauſcht
4—5 Z.=Wohn., 1. od.
2. St., evtl. geräum.
Manſ., im 2. St. mit
Veranda, geg. 5 Z.=
Wohn., part., ebentl.
4 Z.=Wohn., 1. Stock,
beides in gut. Lage?
Eilangeb. unt. P 133
an d. Geſchſt. (*22800 KMerck Schöne 4 Zimmer=
wohng, auf d. Lande
(beſchlagnahmefrei)
mit Küche u. Zubeh.
per 1. Okt. zu verm.
Näh. Geſchſt. (*22864 Geſchäftsräume Merf 9
3 Atelierräume
zu vermieten. (*22809 Werkſtätteng Gr. Raum (*22877
als Werkſtatt oder
Lager zu vermieten,
ſowie 1 Keller zum
Unterſtellen. Schloß=
gaſſe 12. Kilburg. Möbl. Zimmerg Viktorigpl. 1,III „ſch.
mbl. Z. m. el. L., a. W.
Klavierb. (*22582imd Vornehm möbl.
Zimmer
ſofort beziehb. Hügel=
ſtr. 15, Lad. (12543a Viktoriaſtr. 52, part.,
einf. freundl. Zimmer
zu vermiet. (*22757md Reichh. Priv.=Tiſch
Bismarckſtr. 28, I. (12412a Schützenſtr. 9 möbl
Zim., el. L., berufst.
Herrn od. Dame z. v.
Einzuſeh. 8-11 u 1-5.
(*22496id) Soderſtraße 38, I.,
hübſch möbl. Zimmer
(*22780
zu verm. Heidenreich=
ftraße 41
bei Dr. Dietz, ſehr
ſchönes, ſonniges, gut
möbliertes u. vollſt.
neu hergericht., groß.
Manſardenzimm. mit
elektr. Licht n. gutem
eiſ. Ofen an ruhige
Dame z. verm. /k22814 Heidelbergerſtr.61, I.
abgeſchloſſene 4 Zim=
mer=Wohnung, möbl
oder unmöbliert, zu
vermieten. (=2792dg Oſannſt. 47, gut möb=
liert, Zimm. zu ver=
mieten. Zentralheis.
u. el. Licht. (*22787 Aliceſtr. 24, I. Gt.
freundl. möbl. Zim.,
evtl. mit Klavierbe=
nutzung ſof, od. ſpät.
2282‟
zu verm. Klappacherſtr. 5, pt.,
findet berufst. Dame
gemütl. Heim, 1 od 2
möbl. Z. zur Verfüg.
(*22806dsi) Inſelſtr. 20, II, ſehr
gut möbl. Wohn= u.
Schlafz. m. Klav. ,el. L.
i. f. H z.verm. (*22835 Wendelſtadtſtr. 8, I.,
an d. Bismarckſtraße
ſchön /g. möbl. Zimm.
(*22832)
 Waldſtr. 34, II. Iks., 
gut möbl. Zim.,elektr 
Licht, an ruh, Herrn 
abzugeben. (*22866
 Männer jelen Aiters berorugen 
wohlweislieh das vöflig unschädliche Sexual- 
Kräftigungemittel Testocol n. Dr. med. 
H. Schmidt (Wz pat. gesch./ Jahrelang 
            be-
währt gegen vorz. Schwäche- u. 
            Alterser-
scheinungen, körperliche und nervöse 
            Er-
schöpfungszistände, Pack. Mk- 4.— nur in 
Apotheken. Fordern Sie sofort interessante 
Broschüre mit zahlreichen Anerkennungen 
discret und verschlossen Preis 30 Pfg. 
Dr. med, Schmidt, G. m. b. H., Berlin 14. 
Batbenowerstr, 72. (TV 8935
Tagel
Donnerstag — Freitag — Samstag.
Pfennig-Angebote:
 Frisierkamm u. 1 Kopfbürste 
weiß . . . . . . . . . zusammen 95 ₰ 
St. Feinseife, Stück 150 gr. schwer 
im Karton . . . . . . zusammen 95 ₰ 
St. Feurio-Fettseife . . . . . 35 ₰ 
großer Nickel-Stellspiegel .. 95 6 
Stück Haushalt-Herzen und 
1 Leuchter . . . . . zusammen 359 
Block Briefpapfer — 50 Blatt 
u. 25 gefütterte Umschl., zus. 95 ₰ 
Stenogrammblocks,3. 160 Seiten 95 d. 
Dtzd. Schulbleistifte . . . . . 95 ₰ 
Grs. Börgen-od. Schulfedern 95 ₰ 
Schnellhefter, Ouart . . . . . . 95 8 
Spfelkart. u. 1 Skatblock, zus. 95 ₰ 
Rl. Butterbrotpapler, fettdicht 95 ₰ 
Rl. Klosettpapier, Krepp . . . 95 ₰ 
Prtztücher, gute Qualität . . . . 95₰ 
* gelbe Poliertücher . . . . . . 95 8 
Ringtasche aus Stoff. 
95 3 
Besuchstasche mit Spiegel 
und Portemonnaje. 
95 8 
Damen-Portemonnate, echt 
Leder .. 
95 8 
Zwiebel- od. 
            Topflappenbe-
hälter, Emaille 
95 5 
Console mit Becher, Emaille 95 ₰ 
Waschbecken, oral, Emaille . . 95 ₰ 
Fenstereimer und Bürste . . 95 6 
959 
Nudelpfanne, 18 cm 
Brotkorb, Aluminium. 
959 
Butterkühler m. Glaseinsatz 95 6 
959 
1 Sahnenschläger . 
Löffelgarnitur . . . . 
958 
Cocos-Bodenbegen und 
... 95 8 
1 Handfeger . . 
Bürsten-Garnitur, Wichs-, 
Schmutz-, Abseif-u. Waschbürste, zus. 95 ₰ 
Porzellanteller, Hach . . . . . 95 ₰ 
Helfosflasche . . . . . . . . . 95 9 
Durchschlag, Aluminium . . . . 95 ₰ 
Kasserolen, 22 u. 12 cm, Em. . . 95₰ 
Pfanne, emailliert, 24 cm . . . . 95 ₰
(12606
 5 m Handtuchstoff . . . . . . 95 ₰ 
1.60 m Bettkattun . . . . . . . 95 ₰ 
1 m Schürzenstoff, 120 cm breit 95 ₰ 
1 m Pyjama-Flanell. 
953 
1 m Kleidersatin, uni 
953 
1 m Blusenstoff, gestreift . . . . 95 9 
1 m Kleider-Schotten . . . . . 95 ₰ 
3 m Klefder-Krepp . . . . . . 95 ₰ 
2 St. Hemdenpassen, Stickerei . 95 0 
3 St. Haarschleifen mit Zopfhalter 95 ₰ 
6 St. Taschentücher mit buntem 
Rand . . . 
95 9 
4 St. Sportkragen . . . . . . . 95 ₰ 
1 Vorhemd mit Kragen und 
1 Strickbinder . . . zusammen 95 3 
1 P. Hosenträger, starke Oualität 95 ₰ 
1 Selbstbinder, neueste Muster . . 95 ₰ 
2 P. Damensträmpfe, verstärkte 
Ferse und Spitze . . . . . . . . . 95 ₰ 
1 P. Damenstrümpfe, Seidenfor: 95 8 
1 P. Damenstrümpfe, Macco . 95 8 
1 P. Frauenstrümpfe, 1X1 gestr. 95 ₰ 
1 P. Herrensocken, mod. Karos 950
 2 P. Herrensocken, grau . . . . 95 ₰ 
15 Gebind Strickwolle . . . . 959 
2 P. Ainder-Schlupfhogen . . 95 8 
1 P. Damen-Schlupfhogen, 
prachtvolle Farben 
1 Damen-Jumperschürze . 
1 Mädchen-Schulsehürze . . . 95 5 
1 Kinder-Sweater . 
1 Kissenplatte, schw. Rips . . . . 95 d 
1 gefülltes Kissen, z. Selbstbezieh. 95 ₰ 
1 Wandschoner und 1 
            Wasser-
leitungsschoner . . . . zus. 95 ₰ 
2 St. Fußmatten 
958 
1 m Wachstuch . 
95 8 
1 m Möbelkattun . 
95 9 
1 m gestr. Künstlerleinen . . . 959 
1 P. Spielhöschen . 
959 
1 Kinderkleldchen, Flanell . . . 95 ₰
 959 
958 
95 d
 1 Seidenschal . . 
959
 Ver zieht nach Frankfurt? 
Geboten: 3= oder 4=Zimmer=Wohnung in 
Sachſenhauſen. 
Geſucht: 4e bis 5=Zimmer=Wohnung in 
guter Lage Darmſtadts. 
Eilangebote an Simon Neumann 
            Nachfol=
ger, Rohprodukten=Großhandlung, 
            Pallas=
wieſenſtraße 154, Telephon 1214. *22805
 oder 
Tagerraum Berkſt. 
Ca. 85 qm, m. elektr. Licht, Kraft und 
mehr. Nebenräumen, in gut. Geſch= 
Lage, alsbald zu vermieten. Anfr. unt. 
(*22858 
P 163 Geſchäftsſtelle.
 2 Einfamilien 
Häuser 
(Herrſchaftshäuſer) auf der 
Künſilerkolonie 
zu vermieten. 
Näheres 
Hausbesitzer-Verein 
560 Telephon 560 (12539a
 Lichtenbergſtr 67, pt. 
oder 2 ſchön möbl. 
Zimmer an Ehepaar 
oder einz. Perſ. evtl. 
Küchenben. b. einzel. 
Dame z. vm. (*22253
 Grüner Weg 4, I, 
möbl. Zim z v. (*22788
 Ernſt=Ludwigſtr. 15. 
2. Stock, möbl. Zim 
m. Penſ. z. v. (*22789
 Riedeſelſtr. 35, I., 
vornehm möbl. Zim", 
ſof. bzb., z. v. (*22834ds
 Schloßgaſſe 12, bei 
Kilburg, einf. möbl. 
Zimm. m. ſep. Eing. 
ſof. zu verut. (*22876 
Stiftſtr. 68, pt. möbl. 
Zimm. z. vm. per ſof. 
(2 2284908)
 Rhönring 31, II. r., 
ſchön möbl. Zimmer 
zu verm. (*22786
 Roßdörferſtr. 30½,I., 
möbl. Zimm. ſofort 
zu vermiet. (*22861
 Bleichſtr. 5, pt. 
gut möbl. Zimmer m. 
Schreibtiſch a, 
            berufs=
tät, Herrn ſof. z verm. 
( 22637mig)
AWenſionen
 Kaufmann 
ſucht per 1. 10. im 
Zentrum 
1—2 ſchön möbl. 
Zimmer 
elektr. Licht, in gut 
Hauſe. Angebote an 
Joſ. Mayer, 
            Ludwig=
ſtraße 13.
 Aelt. Herr, d. wirklich 
gut verſorgt ſein will, 
wwird Aufnahme in 
ruhig, beſſ. Familie 
geboten. Angeb. u. 
P 170 Gſchſt. (*22875
 Zumieten geſuchti 
Baden 
mit Zimmer, für 
Schneiderei geeignet, 
zu mnieten geſ. 
            An=
geb. unt. P 135 an 
die Geſchſt. 
22802
 Lager. 
nit Gleisanſchluß zu 
mieten geſ. (*22843df 
Angebote u. P 154 
un d 
Geſchchäftsſt.
 2Sprechſtundenräume 
möbl. vder unmöbl., 
in nur gut Hauſe, pt. 
od. 1. St, im Mar 
tinsviert. (
            Dieburger=
ſtraße) geſ. Angeb. 
mnit Preis u. P 143 
an d. Geſchſt. (:22824
 Für den Ausſchant 
v. Wein, eign Wuchs 
vird paſſendes Lokal 
geſucht. Angeb. unter 
P 139 a. d. Geſchäfts 
ſtelle. 
(*22820
 Beb, ruh. Dame, oft 
i. lange verreiſt, ſ 
ald oder 1. Oktober 
2 gr., leere Zimmer, 
ev. m. Kochgelegenh 
in gt Hauſe. Ang m. 
Preis u. P 157 Geſchſt 
(*22842dg)
 R ähe Bahnhof 
möbl. Zim. mit elektr 
Licht für dauernd zu 
mieten geſucht. 
            Ange=
vote unt. P 147 an 
die Geſchſt. (*22831
 Möbl. Zimm. mit all. 
Zubeh. u. el. L. geſ 
Angebote u. P 134 
Geſchäftsſt. (*22801
 ALLE 
FAMILIEA. 
DRUCKSACHEN 
GEB RTS- 
ER DBUNGS. 
VER KäH. 
UNL 
ror F-ANzEicn 
LIEF RT INI 
kux ksTER zun 
L. C. WITTIIE SCHy 
HOFBUCHDTÜCKERA 
DARMSTADT / HEINSTR.B
 Auf Wunſch Teilzahlung /bequemen Miu 
PelZUAFeN 
in großer A ſwahl! 
Vorteilhafte Preiſe, de eine Ladenſpe 
Kiesſtr. 34, I. Etal7 Ecke Hodſtl 
NB. Beſichtigen Sie ohne K fzwang unſer Lag
 un 
Herrenrad 
wie neu, bill. z verk., 
ev. Teilzahlg. (12159a 
Karlsſtr. 14, Laden.
 H Rnäch 
enthalt. Badetuch, 
Kappe, Trikot und 
Kamm. Abzug gegen 
Belohn. Schulſtr. 14 
22852)
 2 Teckel 
8 Wochen alt, ſchwarz 
mit rotbraun, gute 
Abſtämmung, ſowie 
1 Teckel=Hindin 
3 Jahre alt, jagdlich 
ſehr gut, bill. abzugeben. 
Magel 
Afföllerbach (PoſtNd.= 
Kainsbach.) (12563md
 Junge Hühner 
zu verkaufen. (*22863 
Wetzſtein, Villenkol. 
am neuen Schießhaus 
Lellerweg 5.
 im Zentrum oder Karlſtraße für feines 
Spezialgeſchäft geſucht. Auch gegen Abſtand. 
Angeboie unter P 168 Geſchäftsſt. (*22873
 BUTO 4—5 Zimmer zuſammen mit 
Fabrikräumen (ca. 150 gm) 
zu mieten geſucht. Angebote unter 
P 126 an die Geſchäftsſtelle. (*22776
 Entflogeng 
Entflogen 
2 hw. Tauben 
w flügelſpitzer 
B öhn. abzg. 
R mring 131,2.
 Parlehen 
ar Beamte u 
ſte ke gegen ? 
ſie Fheit vermit 
4 ſte Referenzen. 
A. eb. u. P 990 
G häftsſtelle. 
ffragen 20 
ürken beifüge 
Der leil 
20 Mk. g 
Rr Zahlung. Ve 
un Sicherheit! 
Ar Verb. unt. P 
an /Gſchſt. 
Kl ne Darleh. n 
ve: kitteit. 
            Gu=
rei n! Anft 
20 in Marken 
P 9 Gſchſt. 
F00 Mark 
au 0 Monate ge 
hol /Zinſen u. 
mr itliche Abza 
zu ſhen geſ. 9 
kön in gleich vereie 
net herden. Ang. 
2 1 1 Geſchſt.” 
Eir ſtragene Auf 
un hypothek von 
170 GMk. 
            prei=
zu ſrkauf. 
u. 1144 an d. 
ſchi Sſtelle.
 Am 28. Auguſt 1926 wurden wiede m 
30 zinsloſe Baudalehen 
von 10 000 bis 24 000 Mark 
von der Deutſchen Bau= und Siedlungsgemeinſch /e. G.mb.h. 
an ihre Juni=Hausanwärter vergeben. Die C ſamizahl der 
vergebenen Darlehen iſt nunmehr 238. Jeden Nonat finden 
weitere Darlehens=Vergebungen ſte 
Deutſche Bau= und Siedlungsgen ſinſchaſt 
e. G. m. H. 
Ortsgruppe Darmſtadt. 
Auskunftsſtelle: Architekt Gg. Kugel, Wit ſannſtraße 4 
(12630 
Telephon 3192. 
NB.: Bauplatzangebote mit Preis und ſge an Hern 
Hauptmann Karl Horſt, Grafenſtr. 24/, e eten.
 Weser-Zeiang 
BREMEN 
Täglich 2 Auegaben 
Fährende, im 80. Jahrgange erscheinende p ſtische 
Tageszeitung Nordwestddeutschlands. 
Handels=, Industrie- u. Schiffahrts-Jatt.
 Werbemittel ersten Ran 
durch seine weite Verbreitung in den vornehn 
kaufkräftigen Kreisen ganz Nordwestdeutse
tes
[ ← ][ ][ → ]Nummer 243
Donnerstag, den 2. September 1926
Seite 41
 Sport, Spiel und Zurnen. 
der Grenzen zu bilden. — Die Frage der Einrichtung einer 
            Unfallver=
ſicherung wurde von den Kreiſen Weſtfalen und Sachſen angeregt. Sie 
Her Selliche Zurmag in Premen. prd iter Zustehug der Derichterfter von Kutausſchif berlet.
 Am Freitag fand eine Jugendfeierſtunde ſtatt, der der Jugendwart der 
D.T. Dr. Neuendorff, beiwohnte, eine Zuſammenkunft des Vereins 
deutſcher Turnpreſſe, der Prof. Dr. Gaſch=Dresden anwohnte, und ein 
Chrenabend für den Oberturnwart Kunath=Bremen der D. T., der dieſes 
Amt nicht mehr annehmen will. Noch einige Satzungsänderungen 
            wur=
den beſchloſſen, ſo die Einfügung des Preſſeausſchuſſes der D.T. in die 
Körperſchaft an geeigneter Stelle, u. a. Die Dr. Ferd. Goetz=Stiftung 
konnte 1925 an 49 Vereine 110 000 Mk. geben, im erſten Halbjahr 1926 
bexeits 58 000 Mk. Der Deutſchen Lebenszettungsgeſellſchaft wurde ein 
Betrag von jährlich 5000 Mk. zugebilligt. 
Der frühe Morgen des zweiten Verhandlungstags brachte ein 
            Schau=
ſchwimmen und =ſpringen der Bremer Turnerſchwimmer und =
            ſchwimme=
rinnen vor Tauſenden von Zuſchauern, der Beginn der Tagung dann 
einen Vortrag des Männerturnwartes der D. T., Studienrats 
Max Schwarze=Dresden über Form und Geiſt. 
Dieſe Rede beſtätigte das, was viele längſt wußten, daß Schwarze der 
feinſte Kopf der D. T., der Idealiſt vom reinſten Waſſer in dieſer 
            Kör=
perſchaft iſt. Dieſer anſpruchsloſe Mann hielt einen Vortrag, der 
            ge=
nadezu eine Offenbarung war. Der Beifall am Schluß wollte denn auch 
kein Ende nehmen. Die Form iſt ihm das Gegenſtändliche, 
            Handgreif=
liche, Sachliche, das Geiſtige eine Empfindungsſache einer Feierſtunde, 
z. B. wenn der Vorhang vor dem Allerheiligſten einmal gelüftet wird 
und der Atem einen Augenblick ausſetzt vor den Altären der Geſinnung. 
Das Geiſtige liegt an der Kette der Formen. Solange es turneriſche 
Uebungen gebe, werde es auch den ſcharfkantigen, deutſchen Menſchen 
geben, ſolange es einen turneriſchen Betrieb gebe, werde es auch Menſchen 
geben, denen die Wege zur Kraft und Schönheit nicht ausreichten, die 
den Weg gingen zu Gemeinſchaftstum und Menſchentum. Solange es 
Riegenturnen gebe, werde auch die D.T. ſein, nicht als ob dieſes beſſer 
ſei als andere Leibesübungen, ſondern weil hier die lebendigen Ströme 
des Gemeinſchaftsgedankens verankert ſeien. Wenn wir die goldene 
Kette unſerer Turngeſchichte betrachteten, bemerken wir, daß faſt an 
jedem Glied ein Stück Erinnerung, ein Stück ſchweren Kampfes, ein 
„Stück frendigen Sieges hängt. Zwei Mächte ringen um den Sieg, der 
Geiſt der Ueberlieferung und der des Fortſchrittes. Beim Geiſt der 
Zeit ſei kein vechtes Glück dabei. In den Leibesübungen unſerer Zeit 
ſpiegele ſich die Verworrenheit dieſes Lebens. Der Redner kam auf 
die gymnaſtiſche Literatur zu ſprechen, wobei er ausdrücklich das 
            tur=
neriſche Schrifttum ausſchaltete, bezeichnete ſie als ein Ding, das wie 
ein Pfau einherſchreite und das behaglich wiederkaue, was andere 
            ge=
dacht haben. Wenn einmal ein Saatkorn falle, dann ſtamme es aus dem 
Saatgut der Väter. Wahrer Fortſchrittsgedanke ſei ſtets ohne 
            Zer=
ſtörungsſucht. Fortſchritt ſei innere Bedingung. Immer bewegten wir 
uns im Kreiſe und das ſei gut ſo, ſo ſeien wir dort wieder angelangt, 
wo Vater Guthsmuths ſtehe. Formen, die gegenſtandslos geworden 
ſeien, habe die DT. nicht feſtzuhalten, ſie ſei keine Geſellſchaft zur 
            Er=
haltung von Verſteinerungen. Wir brauchen in der D.T. Führer, die 
den Kampf lieben. Gott möge verhüten, daß die D.T. jemals fertig 
werde, er wünſche ihr viel Kampf viel Not, viel Sorge, ob zu Sieg 
oder Niederlage, ſei gleichgültig. Der Redner ſchloß: Zu neuen Ufern 
lockt ein neuer Tag. — Der 1. Vorſitzende, Prof. Dr. Berger, teilte 
dann mit, daß das Bremer Bataillon, das zurzeit im Sennelager weile, 
die herzlichſten Grüße durch ſeinen Oberſtleutnant Schreiber übermittelt 
habe mit einem mit den rotweißen Turnerfarben gezierten Strauß 
blühenden Heidekrautes. Der Turn= und Sportverein dieſes Batgillons 
gehört der D.T. an. 
Dann erfolgte die 
Beratung des Haushaltsplanes. 
Die einzelnen Punkte wurden in einer längeren Etatsrede durch 
            Loch=
mann=Hannover erläutert und klargelegt. Bei den Vorbereitungen ſei 
man durch alle möglichen Streichungen uſw. ſchon von dem urſprünglich 
vorgeſehenen Beitrag von jährlich 90 Pfg. auf den Kopf auf 45 Pfg. 
zurückgekommen. — Die beantragte Herabſetzung der Zahl der 
            Turn=
tagsabgsordneten, von 300 auf 150 wurde abgelehnt. Der Antrag, den 
nächſten deutſchen Turntag nicht in zwei Jahren, ſondern erſt in drei 
Jahren abzuhalten, weik in zwei Jahren das deutfche Turnfeſt in Köln 
ſtattfindet, wurde angenommen. — Das Freiſtück der Deutſchen 
            Turn=
zeitung, das bis jetzt allen Vereinen der D. T. gewährt worden war, 
und das einen Koſtenaufwand von 140 000 Mark erfordert, ſoll für die 
Folge nicht mehr gegeben werden, und zwar mit der knappen Mehrheit 
von 162 Stimmen, ein Antrag des Kreiſes Sachſen aber, daß alle 
Vereine die Deutſche Turnzeitung als Pflichtſtück beziehen müſſen, wurde 
abgelehnt. — Der Antrag des Kreiſes Sachſen, wonach die 
            Kreisgeld=
warte in jedem Jahre zuſammen, mit dem Wirtſchaftsausſchuß eine 
Sitzung abhalten ſollen, wurde mit 182 gegen 79 Stimmen angenommen. 
— Auch von den Kindern unter 10 Jahren ſoll alljährlich eine 
            Kopf=
ſtener von 10 Pfg. für die Dr. Ferd. Goetz=Stiftung erhoben werden. — 
Dann wurde die allgemeine Kopfſteuer in Höhe von 45. Pfg., nach langer 
heißer Ausſprache, in der nur 40 Pfg. beantragt worden waren, 
            be=
ſchlöſſen und hierauf der ganze Haushaltsplan vollſtändig angenommen. 
Dieſer ſieht für die Jahre 1938 und 1927 folgende Poſten in den 
            Aus=
gaben vor, wobei die Poſten für 1927 in Klammern ſtehen und dort, 
wo ſie nicht angegeben ſind, ſich in gleicher Höhe bewegen wie 1928: 
Vorſtands= und Ausſchußſitzungen, Verwaltungskoſten, Vertretungen uſw. 
77 755 (74 270) Geſchäftsſtelle 65 000, ſonſtige Verwaltung 20 500, Haus= 
und Grundſtücksverwaltung 63 500,, Werbekoſten 35 000, Preſſearbeit 
in der D.T. 50 625, Veranſtaltungen (Tagungen, Lehrgänge, Feſte, 
            Mei=
ſterſchaften, Treffen) 210 775 (198075), Vertretungen der D. T. bei 
            an=
deren Verbänden 19 000, Zuſchuß zur Errichtung von Wanderherbergen, 
Heimen und dergl. 20 000, Wohlfahrtspflege 140 000, Verſchiedenes 4770 
(9955) Mk., zuſammen für 1928: 566 925 und 1927: 555 925 Mk. Dazu 
kommen für die Dr. Ferd. Goetz=Stiftung in beiden Jahren je 140 000 
Mark. Die Einnahmen ſtellen ſich 1928 aus Beiträgen. Erträgen des 
deutſchen Turnfeſtes uſw. auf 576 500 (545 000), Verſchiedenes 2000 
            zu=
ſammen für 1928 auf 569 500 (547 000) Mk. Die Einnahmen für 
            Wohl=
fahrtspflege und die Dr. Ferd. Goetz=Stiftung beziffern ſich 1928 auf 
145 000 bzw. 140 000 Mk. und ebenſo auch 1927. — Damit war die 
            Vor=
mittagsſitzung beendet. 
In der Nachmittagsſitzung des zweiten Verhandlungstages wurde 
nach einer Rede von Prof. Burgaß=Haspe (Weſtf.) folgender 
            An=
trag angenommen: Es wird ſämtlichen Führern der D. T. zur Pflicht 
            ge=
macht, bei allen Aeußerungen ſich deutſcher Ausdrücke und nicht der 
Fremdwörter zu bedienen. Der 3. Vorſitzende, Prof. Lachenmaier=
            Stutt=
gart, erſtattete den Bericht über das Dietwartweſen, die geiſtige Arbeit 
im Turnen. Ueber den Verkehr mit den Auslandsdeutſchen berichtete 
Prof. Berger, der darum bat, die Auslandsſtelle der D.T. in dieſer 
Richtung zu unterſtützen. Bei den ſich anſchließenden Wahlen wurde 
zum 2. Vorſitzenden der D. T. Dr. E. Neuendorff. Direktor der preuß. 
Landesturnanſtalt Berlin, mit 316 Stimmen, zum 3. Vorſitzenden der 
D.T. Staatsminiſter a. D. Dominicus=Schöneberg mit 310 Stimmen, 
als Oberturnwart der D.T. Studienrat Max Schwarze=Dresden mit 361 
Stimmen, als Kaſſenwart der D.T. Kommerzienrat Schill=Oſthofen 
(Rhein) mit 339 Stimmen, ferner durch Zuruf als Turnwart für das 
Männerturnen Karl Steding=Bremen, als Spielwart der D. T. 
            Braun=
gardt=Oldenburg, als Preſſewart F. P. Wiedemann=Berlin gewählt. 
Dann wurden die aus dem Vorſtand ſcheidenden Mitglieder: der 2. 
            Vor=
ſitzende Geheimrat PartſchBreslau, der 3. Vorſitzende Prof. 
            Lachen=
maier=Stuttgart, der Oberturnwart Arno Kunath Bremen zu 
            Ehrenmit=
gliedern des Hauptausſchuſſes mit Sitz und Stimme gewählt. Sie 
wurden durch Orgelſpiel beſonders geehrt., Weiter gedachte der 
            Vor=
ſitzende der Verſtorbenen, u. a. des Kaſſenwartes der D. T. Rex Brauns= 
Hildesheim und des Kreisvertreters Sternitzky=Breslau. Auf die 
            An=
träge der Kreiſe Obepweſer und Hannover hin wurde dem 
            Hauptaus=
ſchuß, der Auftrag erteilt, einen Ausſchuß für die Kreiſe zur Regelung
 werden. — Es wurde dann eine Erklärung einſtimmig beſchloſſen, die 
ſich gegen die von der preußiſchen Regierung beabſichtigte räumliche 
Trennung der Ausbildung von Turnerinnen, von der Ausbildung der 
männlichen Lehrkräfte vorzunehmen, ferner die Einführung neuzeitlicher 
rhythmiſcher Syſteme, deren erzieheriſcher Wert mehr als fraglich iſt, 
ausſpricht. — Der 1. Vorſitzende brachte hienauf folgendes 
Telegramm des Staatsſekretärs a. D. Lewald, 
Vorſitzenden des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen zur 
Kenntnis: Annahme gemeinſam vereinbarter Nichtlinien freudig 
            be=
grüßend, erwarte ich von neuer Gemeinſchaft weiteren Aufſtieg deutſcher 
Turn= und Sportbewegung. Gut Heil. Lewald. — Ein Antrag Turka= 
Dortmund, den deutſchen Turnbrüdern in Amerika für die mannhafte 
Erklärung ihres Vorſitzenden Seibel in der Kriegsſchuldfrage 
            turn=
brüderlichen Dank zu ſagen, wurde einſtimmig angenommen. — Hierauf 
wurde genehmigt, daß das 1928 in Köln am Rhein ſtattfindende deutſche 
Turnfeſt Ende Juli mit dem 29. als Haupttag ſtattfinden ſoll. — Für 
den nächſten deutſchen Turntag 1929 hatten ſich Mannheim, Stuttgart, 
Hildesheim und Ausgburg gemeldet. Der Turntag beſtimmte, daß dieſe 
Tagung in Stuttgant abgehalten werden ſoll. Mit dem 
            gemein=
ſamen Liede „Deutſchland, Deutſchland über alles” wurde der Turntag 
geſchloſſen. 
Kreisturnfeſt 1922 Darmſitadt. 
Der Haupt= und Geſchäftsführende Ausſchuß für das Kreisturnfeſt 
1927 Darmſtadt hatte für Dienstag abend die Darmſtädter Türnerſchaft, 
Vertreter der Behörden und der Preſſe zu einer Ausſprache über das 
Kreisturnfeſt in das Turnhaus am Woogsplatz eingeladen. Das 
            Er=
gebnis dieſer Ausſprache, die ſich im weſentlichen um die Frage des 
Feſtplatzes drehte, von deren Löſung der Beginn der nicht mehr 
            auf=
ſchiebbaren Vorbereitungen und damit das Gelingen dieſes bedeutſamen 
Feſtes abhängt, war die Bildung einer Kommiſſion, die heute 
            zuſammen=
treten wird, um ſich darüber ſchlüſſig zu werden, ob der von der 
Turnerſchaft einſtimmig gewünſchte Exerzierplatz oder der von der 
Stadtverwaltung vorgeſchlagene Flugplatz gewählt wird. Sollte die 
Stadtverwaltung die verbindliche Zuſage machen, daß der Flugplatz in 
der noch zur Verfügung ſtehenden Zeit ſo hergerichtet werden kann, daß 
die begründeten Bedenken der Turnerſchaft hinfällig würden, dann ſehen 
wir nicht ein, warum nicht die Turner im Hinblick auf den großzügigen 
Plan der Stadt, die den Flugplatz nach und nach zu einem 
            ſtadion=
ähnlichen Uebungsfeld für ſämtliche Leibesübungen auszubauen gedenkt, 
ihre Abneigung fallen laſſen und auf den Vorſchlag eingehen ſollten. 
Ohne Zweifel würde die Herrichtung des ſtaatlichen Exerzierplatzes nur 
ein Proviſorium darſtellen, von dem die Stadt nichts hätte. Der Plan 
der Stadt iſt gut und der Prüfung wert. Von der Kommiſſion 
            er=
warten wir gründliche, raſche, weitſichtige Arbeit. 
Mannfchaftskampf der Turnvereine Beerfelden, Eberbach und Mosbach. 
Der Turnverein Eberbach hatte am Sonntag anläßlich ſeines 80 Stiftungsfeſtes ausgedehnte Wettkämpfe veranſtaltet: 
            Vereins=
jugendturnen, Einzelwettkämpfe der Altersturner und Turnerinnen, 
Freiübungen uſw., die Hauptveranſtaltung bildete der 
            Mannſchafts=
kampf der Turnvereine Beerfelden, Eberbach und Mosbach, an dieſem 
beteiligten ſich je 6 Turnerinnen und 6 Turner. An Barren, Reck und 
Pferd galt es, je eine Pflicht= und Kürübung auszuführen, wobei drei 
Kampfrichter bis je 10 Punkte werteten. Der erſte Sieger mit 
            insge=
ſamt 1923 Punkten wurde der Turnverein Beerfelden, der Turnverein 
Mosbach erreichte 1749 Punkte, der Turnverein Eberbach 1670 Punkte. 
Im Einzelwettkampf erhielten, die Teilnehmer des Turnvereins 
            Beer=
felden nachſtehende Siege: Turnerinnen=Geräte=Sechskampf: 4. Sieg mit 
168 Punkten Luiſe Wilhelm; 5. Sieg mit 167 Punkten Selma Jäger; 
7. Sieg mit 186 Punkten Frau Willenbücher; 10. Sieg mit 163 Punkten 
Luiſe Jäger; 13. Sieg mit 158 Punkten Sophie Ollmann: 17. Sieg mit 
151 Punkten Erneſtine Hübenthal; 21. Sieg mit 145 Punkten Marie 
Allmann. — Turner=Geräte=Sechskampf: 1. Sieg mit 178 Punkten Hch. 
Federlin; 2. Sieg mit 167 Punkten Hch. Beyſel; 3. Sieg mit 165 P. 
Hch. Schott; 4. Sieg mit 153 Punkten Wilhelm Beyſel; 7. Sieg mit 144 
Punkten Wilhelm Seifert; 8. Sieg mit 143 Punkten Hch. Veit; 9. Sieg 
mit 138 Punkten Adam Schneider. 
Schwimmen. 
Vierkötter und die übrigen Kanalſchwimmer. 
Nach dem geglückten Kanaldurchquerungsverſuch des Kölner 
            Vier=
kötter iſt es einmal ganz intereſſant, die Leiſtungen der bisher erfolgreich 
geweſenen Kanalſchwimmer mit dem Rekord des Deutſchen zu 
            verglei=
chen. Durch Vierkötter iſt der Kanal insgeſamt zum achten Male 
            durch=
quert worden und zum erſten Male von einem Deutſchen. Keinem, 
weder den ſechs Männern noch den beiden Frauen, glückte der große 
Wurf auf Anhieb. Nachſtehend geben wir die Liſte der Schwimmer und 
Schwimmerinnen wieder, die den Kanal bisher bezwungen haben: 
Auguſt 1875: Capt in Webb 2:45 Std. von Dover nach 
            Ca=
lais (beim 2. Verſuch). — September 1911: Th. W. Burgeß 22:36 
Std. von Dover nach Cap Gris Nez (19. Verſuch). — Auguſt 1923: H. 
Sullivan N:23 Std. von Dover nach Cap Gris Nez (3. Verſuch). 
— Auguſt 1923: S. Tiraboſchi 16:23 Std. von Cap Gris Nez nach 
Dover (3. Vexſuch). — September 1923: Ch. Toth 16:54 Std. von Cap 
Gris Nez nach Dover (12. Verſuch). — Auguſt 1926: Gertrud 
Ederle 14:40 Std. von Cap Gris Nez nach Dover (2. Verſuch). — 
Auguſt 1926: Mrs. Clemington Carſon 15:40 Std. von Cap 
Gris Nez näch Dover (8. Verſuch). — Auguſt 1926: Ernſt 
            Vier=
kötter 19:42, Std. (ekord) von Cap Gris Nez nach Dover (2. Verſ.) 
Neuer Weltrekord im 100 Meter Rückenſchwimmen. 
Im Verlaufe eines Meeting in Indianapolis gelang es dem 
            Ame=
rikaner Walter Lauffer, den Weltvekord in 100 Meter Rückenſchwimmen 
den Kealcha ſeit 18. April 1924 mit der Zeit von 1:12,4 hielt auf 1:12 
zu verbeſſern. Eine andere glänzende Leiſtung vollbrachte Miß Mae 
Gary im 880 Yards Freiſtilſchwimmen, indem ſie die Strecke in 12,50 
zurücklegte. Auch dieſe Zeit iſt Weltrekord, wenn die Leiſtung von 12:34 
der gleichen Schwimmerin am 14. Januar 1926 offiziell nicht anerkannt 
werden ſollte. 
Boxen. 
Breitenſträter und Prenzel ſiegen durch k. v. 
Die Boxkämpfe in Hamburg waren eine ziemlich zahme 
            Angelegen=
heit. Die beiden Zugnummern des Programms, Hans Breitenſträter 
und Curt Prenzel, die beide ſeit längerer Zeit erſtmalig wieder durch 
die Seile kletterten, hatten überaus leichte Gegner gefunden, an denen 
ſie nicht allzuviel Können zu beweiſen hatten. Breitenſträter ſchlug den 
Engländer Fred Young bereits in der dritten Runde, Prenzel ſeinen 
Gegner Fred Hart, ebenfalls einen Engländer, in der vierten Runde, 
k. o. — Einen ſchönen Kampf gab es um die deutſche 
            Weltergewichts=
meiſterſchaft zwiſchen Eugen Kündig und Karl Sahm. Das Ende war 
ein verdientes Unentſchieden.
Leichtathleilk.
 8. Jugend=Leichtathletik=Gaufeſt des Odenwaldqaues, 2. Kreis 
DASV. 1891. 
Am Samstag und Sonntag, den V. und 29. Auguſt, fand zu 
            Roß=
dorf das 8. Jugend= und Leichtathletik Gaufeſt des Odenwald=Gaues, 
2. Kreis „DASV. 1891” ſtatt. Daß das Feſt in guten Händen lag, 
zeigt die pünktliche Abwicklung der am Sonntag ſtattgefundenen 
            Wett=
kämpfe, ſodaß die Siegerverkündigung rechtzeitig vorgenommen werden 
konnte. — Der Samstagabend im Gaſthaus zur „Sonne” ſtattgefundene 
Feſtkommers nahm unter der Mitwirkung der Geſangvereine und beiden 
Turnvereine einen würdigen Verlauf. Den Gäſten wurden in ſportlicher, 
geſanglicher und muſikaliſcher Hinſicht gute Vorführungen geboten. — 
Pünktlich 7,30 Uhr vormittags konnte mit den Wettkämpfen begonnen 
werden. Das Schülerringen ſtand unter guter Schulung. Es wurden 
ſehr ſchöne Kämpfe gezeigt. Auch beim Gewichtheben und Ringen der 
Jugend konnte man feſtſtellen, daß es an einem guten Nachwuchs auch 
im Odenwald nicht fehlt. Bei den leichtathletiſchen Wettkämpfen wurden 
beachtenswerte Leiſtungen erzielt. Der Dreikampf der Damen ſtand den 
anderen Kämpfen nicht nach. — Nachſtehend die drei erſten Siege der 
einzelnen Kämpfe: 
Schülerringen. Schwergewicht: 1. Sieger Mitgl. Burkhard, Tv. N.= 
Ramſtadt; 2. Weckbach, Athl.=Spv. 95 Darmſtadt; 3. Büttner, Kr.=Spp. 
Noßdorf. — Mittelgewicht: 1. Emig, Tv. Nieder=Ramſtadt; 2. Kropp, 
Tv. Nieder=Ramſtadt; 3, Witzler, Kr.=Spp. Roßdorf. — Leichtgewicht: 
1. Kaffenberger, Hch., Kr.=Spp. Roßdorf; 2. Zimmer, Athl.=Spp. 95 
Darmſtadt; 3. Haſſenzahl, Sp.=V. Pfungſtadt. 
Jugendgewichtheben. Federgewicht: 1. Sieger Emig, Kr.=Spv. Ober= 
Ramſtadt, 135 Pfund. — Mittelgewicht: 1. Sieger König, Kr.=Sp.=Cl. 
Arheilgen, 230; 2. Göbel, Tv. Nieder=Ramſtadt, 210; 3. Faltermann, 
Tv. Nieder=Ramſtadt. — Leichtgewicht; 1. Sieger L. Erb, Kr.= 
Spp. 85 Darmſtadt, 215 Pfd.; 2. Emig, Kr.=Spb. Ober=Ramſtadt, 200; 
3. Anthes, Kr.=Sp.=Gl. Arheilgen, 195. — Schwergewicht: 1. Sieger 
Emich, Kr.=Spv. Ober=Ramſtadt, B0; 2. Henſel, Kr.=Sp.=Cl. Arheilgen, 
240 Pfund. 
Jugendringen. Federgewicht: 1. Sieger Bexlieb, Kr.=Spv. 10 
            Darm=
ſtadt; 2. Appel, Spv. Altheim; 3. Buxbaum, Spp. Werſau. — 
            Leicht=
gewicht: 1. Sieger Daum, Kr.=Spp. 1910 Darmſtadt; 2. Hanſtein Kr.= 
Spv. Roßdorf; 3. Oberthür, Kr.=Spp. Roßdorf. — Mittelgewicht: 1. 
Sieger Göbel, Tv. Nieder=Ramſtadt: 2. Herbert, Spp. Altheim: 3. 
            Fal=
termann, Tv. Nieder=Ramſtadt. Schwergewicht: 1. Sieger Germann, 
Siegfried, Pfungſtadt; 2. Linkenheimer, Tade. Dieburg. 
Jugend=Dreikampf: 1. Sieger Lautenſchläger, Kr.=Spv. Nieder= 
Ramſtadt: 2. Herkel, Tgde. Dieburg; 3. Sior, Tv. Nieder=Ramſtadt. 
Damen=Dreikampf: 1. Siegerin Trudel Reith, Tgde. Dieburg, 
204 Punkte; 2. Lene Bauer, Siegfried, Pfungſtadt. 
Senioren=Dreikampf: 1. Sieger Tünkler, Kr.=Spp. Roßdorf, 224,5 
Punkte; 2. Guttandin, Tgde. Dieburg, 224,5: 3. Feigk, Kr.=Spp. 
            Roß=
dorf, 213. 
Diskuswerfen: 1. Sieger Koop, Kr.=Spp. Roßdorf, 26,39 Meter; 
2. Göbel, Kr.=Spv. Ober=Ramſtadt; 3. Feigk, Kr.=Spp. Roßdorf. 
Schleuderball: 1. Sieger Göbel, Kr.=Spv. Ober=Ramſtadt, 39,06 
Meter; 2. Guttandin, Tgde. Dieburg; 3. Koop, Kr.=Spv. Roßdorf. 
Kugelſtoßen: 1. Sieger Guttardin, Hans, Tgde Dieburg, 10,18 
Mtr.; 2. Ott, Tgde. Dieburg; 3. Koop, Kr.=Spp. Roßdorf. 
Steinſtoßen: Leichtgewicht: 1. Sieger Guttandin, Hch., Tgde. 
            Die=
burg, 7,60 Meter; 2. Feigk, Kr.=Spp. Roßdorf. — Mittelgewicht: 1. 
Sieger Ott, Tgde. Dieburg, 7,55 Meter; 2. Göbel, Kr.=Spp. Ober= 
Namſtadt. — Schwergewicht: 1. Sieger Felger, Kr.=Spp. Roßdorf, 6,46 
Meter; 2. Nicolay, Kr.=Spp. Roßdorf; 3. Mohr, Kr.=Spv. Roßdorf. 
Hammerwerfen: Leichtgewicht: 1. Sieger Guttandin, Tgde. 
            Die=
burg, 25,62 Meter; 2. Heckmann, Tgde. Dieburg. Schwergewicht: 1. 
Sieger Schumann, Kr.=Spp. Roßdorf, 21,60 Meter; 2. Otto, V.f.L. 
„Heſſen”, Darmſtadt. 
Hochſprung: 1. Sieger Juſt, Kr.=Spp. Ober=Ramſtadt, 1,60 Mtr.; 
2. Heß, Kr.=Spp. Roßdorf, 1,60; 3. Hch. Nicolay, Kr.=Spp. Roßdorf, 
1,55 Meter. 
Weitſprung: 1. Sieger Delp, Siegfried, Pfungſtadt 6,30 Meter; 
2. Guttandin. Hans, Tgde. Dieburg; 3. Fiſcher, Tv. Ober=Namſtadt. 
100 Meter=Lauf: 1. Sieger Delp, Siegfried, Pfungſtadt, 11½; 
2. Munkler, Kr.=Spp. Roßdorf; 3. Guttandin, Tgde. Dieburg. 
1500 Meter=Lauf: 1.: Sieger Delp, Siegfried, Pfungſtadt. 4,5121,; 
2. Ackermann, Kr.=Spp. Ober=Ramſtadt; 3. Riebel, Spp. Werſau. 
3000 Meter=Lauf: 1. Sieger Kehr, Kr.=Spv., Ober=Ramſtadt, 11.40; 
2. Zeller, Siegfried, Pfungſtadt; 3. Keßler, Kr.=Spp. Roßdorf. 
Bruſtſchwimmen, 100 Meter: 1. Sieger Spalt, Kr.=Spp. Roßdorf, 
2:03½½3 2. Kurz, Kr.=Spv. 1910 Darmſtadt; 3. Keßler, Kr.=Spp. Roßdorf. 
Mannſchaftskämpfe, 4mal 100 Meter=Staffel: Sieger „Heſſen”, 
V.f.L. Darmſtadt, 50Fſ. 
Tauziehen, Schwergewicht: Sieger Kr.=Spv. 1910 Darmſtadt. 
Siegerpreis: Kr.=Spp. „Deutſche Eiche”, Roßdorf.
Kegeln.
 Kegelſport= und Werbewoche auf den Bürgervereinsbahnen. — 
            Höchſt=
leiſtungen des vierten Tages. (1. September.) 
1. Ehrenbahn (einmal 10 Kugeln): 1. Reichert, Herm. (12er Tgde. 
D. 46) 60 Holz; 2. Hertfelder, Gottl. („Lokäſche‟) 58; 3. Hupfer, Rud. 
(„Johannes”) 57. 
2. Induſtrie= und Werbebahn I (einmal 4 Kugeln); 1. Wenner, Ad. 
(„L. L.‟) 27. Holz; 2. Harres, Pet. („Reglerluſt”) R; 3. Mulch, L. 
(.,L. L.7) 26. 
3. Induſtrie= und Werbebahn II (eimmal 4 Kugeln): 1. Frank, F. 
(„Chattia‟) 31. Holz; 2. Sproß, J., Bäckermeiſter, Darmſtadt B;, 3. 
Erbes, F. (,D.,K.,K. 19110). 98. 
4. Damenbahn (einmal 3 Kugeln): 1. Frau Becher (Bürgerverein) 
21 Holz; 2. Frau Hübner (Darmſtadt) 20; 3. Frl. E. Bäumer („
            Rollen=
des Glück”) 19. 
5. Verbandsklubriegenkegeln (Fünfermannſchaften, fe Mam 20 — 
zuſammen 100 Kugeln je Mannſchaft): „Concordia” 426 Holz; 
            Einzel=
höchſtleiſtung Becker Fr., 100 Holz; „12er Tgde. D. 46‟ 480 Holz; 
Einzelhöchſtleiſtung Amend, K., 105 Holz. 
Berichtigung: 30. Auguſt 1926: Induſtrie= und Werbebahn II: 
Schäfer, J., Reinheim: 32 Holz.
Tennis.
 Internationales Turnier in Bad=Hombyrg. 
Am Montag konnten im internationalen Tennis=Turnier in Bad 
Homburg ſämtliche Spiele erledigt werden, wobei es wieder nicht ohne 
Ueberraſchungen ausging. Im Herreneinzel verzichtete Froitzheim und 
überließ dem däniſchen Internationalen Peterſen kampflos den Sieg. 
Es wurde allerdings ein Schaukampf zwiſchen Froitzheim und Peterſen 
ausgetragen, der beim Stande von 6:3, 3:3 für Froitzheim abgebrochen 
wurde. — Das Dameneinzel brachte die große Ueberraſchung des Tages, 
da Frau Neppach von Frau Hemp=Frankfurt 4:6, 6:3, 0:3 zurückgezogen 
geſchlagen wurde. Frau Neppach war allerdings angeblich durch eine 
Fußverletzung behindert. — Im Herrendoppel ſah Froitzheim=Groos 
mit 6:3, 4:6, 6:3, 6:4 über Lüdtke=Peterſen erfolgreich. — Das 
            Ge=
miſchte Doppel holten ſich Frl. Holzapfel=Klopfer mit 0:6, 6:3, 6:3 
gegen Frl. Kallmeher=Groos und das Damendoppel Fr. Neppach=Frl. 
Kallmeyer mit 8:6, 7:5 gegen Frau Anna”=Fr, Jakobiny. — Die 
Siegerliſte ſtellt ſich alſo wie folgt: 
Herreneinzel: Axel Peterſen=Dänemark. 
Dameneinzel: Frau Hemp=Frankfurt. 
Herrendoppel: Froitzheim=Groos=Berlin=Köln. 
Gemiſchtes Doppel: Frl. Holzapfel=Klopfer. 
Damendoppel: Frau Neppach Frl. Kallmeyer=Berlin.
 Fabrikanten von verzinaten Waschtrögen und kupfernen Waschkesseln schreiben: „Uberall da, wo mit Waschpulver gewaschen wird, leidet 
die Verzinnung Schadenz, In letzter Zeit werden viele Waschmittel angepriesen, welche chlors, sodas oder . . . . . . haltig sind und somit 
die Oberfläche des Zinnbelages zu beeinträchtigen vermögen. Was ist die Folge? Schwarze Flecken auf der W’sche bei kupfernen Kesseln, 
Rostflecken auf der Wäsche bei verzinnten, eisernen Waschtrögen, Brüchigwerden der Stoft-Fasern.
 Nummer 243 
mſtädtert
Donnerstag, 2. eptenbe
Tatttk
 Frankfurter Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., 1. September. 
Die glatte Ueberwindung des Ultimos und die Bereitwilligkeit, die 
die Banken in der Prolongierungsfrage am Monatsende zeigten, war 
von anregender Wirkung auf das Börſengeſchäft. Ferner gab die ſtarke 
Nachfrage nach den Elektrowerten der allgemeinen Tendenz einen ſehr 
feſten Grundton. Neben der guten Beſchäftigung der Elektroinduſtrie 
ſind es die Gerüchte, die immer feſtere Geſtalt annehmen, daß eine 
Fuſion in der Elektroinduſtrie trotz alledem kommen werde, die die große 
Nachfrage auf dieſem Aktienmarkt verurſachen. Siemens u. Halske 
ſtanden auch heute wieder im Vordergrund mit einer Kursſteigerung 
von 5 Prozent. Außerdem gewannen AGG. 3 Prozent, Bergmann 2½ 
Prozent, Licht und Kraft 2 Prozent, Schuckert 2½ Prozent, Lahmeyer 
4 Prozent undFelten u. Guillaume 3 Prozent. Auf dem Montanmarkt 
fiel anfänglich die feſte Haltung für Riebeck Montan auf, die ſich bis 
170 erholten auf eine angeblich weſentliche Beſſerung des Bonus, der 
den Aktionären dieſer Geſellſchaft neben dem Umtauſchverhältnis von 
2:1 gegen J. G.=Aktien gewährt werden ſoll. Später waren die 
            Ab=
gaben aber erneut überwiegend, ſodaß von der urſprünglichen 
            Kurs=
beſſerung der größte Teil wieder verloren ging. Ueberhaupt war die 
Stimmung auf dem Montanmarkt nicht ſo lebhaft, doch gab es 
            durch=
weg Kursbeſſerungen von 1 bis 1½ Prozent. Banken hatten größere 
Umſätze zu verzeichnen, beſonders Danatbank, deren erſte Notiz auf 
218 feſtgeſetzt wurde auf günſtige Dividendeausſichſten. Die Tendenz 
für Schiffahrtsaktien war geteilt. Lloyd gewannen faſt 2 Prozent, 
während Hapag ½ Prozent nachließen. J. G.=Aktien zogen etwas an. 
Der erſte Kurs wurde 289, allerdings waren vorbörslich Abſchlüſſe zu 
290 und höher getätigt worden. Dieſer Markt bleibt nach wie vor 
            ver=
nachläſſigt. Durch beſondere Feſtigkeit fielen auch wieder Rheiniſche 
Braunkohlen auf, die gegen die geſtrige Abendbörſe weitere 4 Prozenr 
gewannen. Auf dem Rentenmarkte waren deutſche Anleihen 
            vernach=
läſſigt, Türken aber wieder anziehend bei lebhafterem Geſchäft. Der 
Freiverkehr blieb dagegen ſtill. Benz 81, Brown Boveri 122, 
            Entre=
priſe 8, Growag 60, Ufa 43, Unterfranken 92, Chem. Andrae 66, 
            Frank=
furter Handelsbank 85 und Becker Stahl 28. Im weiteren Verlaufe 
wurden die Umſätze noch größer, wobei ſich neue Kursbeſſerungen 
            ein=
ſtellten. Beſonders lebhaft war das Geſchäft noch auf dem Elektromarkt, 
wo die weniger hoch im Kurſe ſtehenden Werte weiter anzogen, 
            wäh=
rend Siemens u. Halske allerdings faſt 2 Prozent von ihrem Gewinn 
wieder abgeben mußten. Ferner verſtärkte ſich die Nachfrage nach 
Montan= und beſonders auch nach Schiffahrtsaktien. Beſonders gefragt 
waren Phönix plus 2 Prozent gegen den Beginn und Lloyd plus 134 
Prozent gegen den erſten Kurs. Die Börſe ſchloß in ſehr feſter und 
            an=
geregter Stimmung. Tägliches Geld 5½ Prozent. London=Paris 163½. 
Paris konnte ſich gut erholen.
 Berliner Effektenbörſe. 
Berlin, 1. September. 
Der Ultimo iſt nach allgemeiner Anſicht glatt verlaufen. Die 
            Nach=
richten über umfangreiche ausländiſche Geſchäfte der elektriſchen 
            In=
duſtrie und die ſich noch immer behauptenden Gerüchte von dem 
            Ent=
ſtehen eines Elektrotruſtes brachten ein lebhaftes Geſchäft in 
            Eloktrizi=
tätswerten. Siemens und Halske war mit einer 6prozentigen Beſſerung 
führend, andere verwandte Werte mit 3—4 Prozent erhöht. Auch auf 
31. 8. 1 1. 9. 
31. 8. 
1. 9 
Aſchaffb. Zellſtoff 1132.25 1133.5 Hemoor Zement 
194.— 
190.75 
Augsb.=Nürnb. Maſch.” 94.5 94.25 Hirſch Kupfer. 
1119.75 1 120.5 
Bamag=Meguin 47.3751 48.— 5öſch Eiſen 
131.— 132.25 
Berl. E. W. Vorzug. 
Hohenlohe Werke 
20.75 20.5 
Berlin. KarlsruheInd. /101.875/102.5 Kahla Porzellan 
90.5 92.5 
Braunkohlen=Briketts/148.25 11:0.— Lindes Eismaſch. 
148.— 
148.75 
Bremer Vulkan. 
66.— 1 67.— Lingel Schuh 
55.— 
59.5 
Bremer Wolle 
138.— 139.— MLinke u. Hofmann 
81.1251 82.5 
Deutſch.=Atlant. Tel. / 72.5 
2. Loewe u. C 
189.5 
190.5 
Deutſche Maſchinen 1104.— 1106.75 . Lorenz 
Hte.75 113.75 
Deutſch.=Nied. Tel. . / 12.— 1 11.25 Ndl. Kohle. 
149.— 150.—
 Deutſche Erdöl .... . 1142.12: 
Deutſche Petroleum. 
Dt. Kaliwerke .. 
Donnersmarckhütte, 
Dynamit Nobel. 
Elektr. Lieferung 
J. G. Farben 
R. Friſter 
Gaggenau Vorz. 
Gelſenk. Gußſtahl. 
G. f. elektr. Untern. 
Halle Maſchinen .. .. 
Han. Maſch. Egeſt. . 
Hanſa Dampſchf. ..
 Nordd. Gum 
Orenſtein. 
Rathgeber 
Rombacher Hütt 
Roſitzer Zucker 
Rütgerswerke 
Sachſenwerk. 
Sächſ. Gußſtahl. 
Siemens Gla3 
Ver. Lauſitzer Glas. 
Volkſtedter Porzell. 
Weſtf. E. Langendreer 
Wittener Gußſtahl .. 
Wanderer=Werke. . . .
 102.625 
71. 875 
14.875 
75.— 
114.75 
115.25 
129.— 
123.75 
47.— 
64. — 
61.— 
169.25
 102.75 
71.875 
14.5 
75.— 
117.— 
117.25 
134.— 
143.25 
127.5 
45.25 
62.75 
169.875
Oeviſenmarkt.
 Amſterdam=R 
Buenos=Aires. 
Brüſſel=Antw. 
Oslo ......." 
Kopenhagen.. 
Stockholm . . 
Helſingfors. 
Italien .. 
London.. 
New=York. 
Paris. 
Schweiz". 
Spanien
 Z. 8. 
Geld /Brie 
163.04 168.46 
1.693 1.69 
11.68 11.74 
91.88 82.1. 
111.42111.73 
112.16112.4 
13.65 13.69 
20.357 20. ga7 
4.1934.205 
1227 1231 
60.26 81.10 30.3 
63.77 6363
1. 8.
 Geld 
68.11 
1.693 
11.85 
91.88 
11.51
 14.75 
35 
4.133 
12.51 
63.8.
 Brief 
11.3 
92.1 
111.8
 12.16112.4. 
10.546 19.635/10.552 10.593/Jugoſlavien..
 14.7 
K.20. 
12.5:
 168.53/WienD.=Oſt. ab 
1.657/Prag ... 
Budapeſt. 
Japan. 
Rio de Janeir 
Sofia 
Konſtantinopel 
Jeg. 203/Liſſabon .. 
Danzig". 
Athen .. 
81.18/Ranada 
63.98lüruguah
31. 8.
 Geld 
59 2 
12.42 
5.373 
2.03 
9.65 
3.031 
7.7 
2.24 
21 395 
81.40 
7.74 
7.139 
4 185
12.46112,42
 Drie 
59.4 
5.84 
2.011 
0.64 
3 045! 
7.7 
2.255 
81.64 
4. 7 
4.209 
4.195
1. 9.
 Geld 
59.24 
5.875 
2.013 
0.642 
3.035 
7.40
 Brie 
59 38 
12.76 
5.835 
2.922 
A.544 
3.645 
7.42
 2.215 2.225 
21.445/21.395 21.445 
81.30/ 81.50 
4.79 1.81 
4.199/ 4.209 
4.135/ 7.195
 dem Montanmarkte war der Umſatz ſehr rege, namentl in 
Vereinigten Stahlwerke. Rheiniſche Braunkohlen um er 
andere Werte um 2—3 Prozent gebeſſert. Hauptſächli ſgewar 
letzthin in Beziehung zur J. G. Farbeninduſtrie ge achten 
Rheinſtahl ſtieg um mehr als 5 Prozent, Farbeninduſtr konnte 
anfänglichen Gewinn von etwa 5 Prozent nicht voll be icten 
fahrtsaktien um etwa 3 Prozent, Hanſa um 6 Prozent eſteig 
Maſchinenbauaktienmarkte, waren Deutſche Meſchinen 
            Eikaktie=
etwa 4prozentiger Steigerung bevorzugt. Deſſauer Gas gen 5. 
zent an. Am Bankenmarkte gingen Darmſtädter ur „Nation, 
und Deutſche Bank nach oben. Der Markt der deutſche 
            Anleih=
vernachläſſigt. Die Kurſe waren jedoch gut gehalte/ An= 
Bankenwerte wenig verändert. Wertbeſtändige Anleih / bel 
allgemeinen ihren Kursſtand. Landwirtſchaftliche Gol und 
pfandbriefe etwas feſter. Gewinnrealiſierungen bracht / eine 
Aufwärtsbewegung zum Stillſtand. Tagesgeld 6—7 P fent. 
geld 534—6¾ Prozent. 
*Die Effektenbörſe im Auge. 
Wenn auch die Börſe im Auguſt nicht dieſell rapide 
wärtsbewegung der Vormonate zeigte (mit Ausnc ne des 
der ebenfalls im ganzen ruhig verlief), ſo war dr feſtzuſte 
daß die Grundtendenz ſtets feſt und die Stimn nig 
            durch=
freundlich war. Beſonders die Inlandskäufer tren mehr 
vor und wurden auch durch die wenigen ausgeſpro nen „Ba 
tage” nicht nervös, ſondern betrachteten ihre We papiere 
richtig weniger als Spekulation als vielmehr als Anlage= 
Ein Teil der ausgeſprochenen Spekulation hatt ſtarke 
nungen auf die neu eingeführten Stahlwerkaktien ſſetzt, die 
ſie nicht ganz in Erfüllung gingen. Die übrigen ſerte zei 
wie aus unſerem heutigen Kursbericht erſichtlie ift, zu 
Vormonat faſt durchweg eine Steigerung. Beſon rs geforde 
waren die Elektrowerte, die infolge der immer ſtärr werden 
Fuſionsgerüchte ſtark anzogen und auch wohl für d kommen 
Monat geſucht ſein dürften. Eine erhebliche Stei rung ha. 
auch, wie vorauszuſehen war, die Montan= und / Bankalt 
zu verzeichnen. Da die Ruhe, die alljährlich in den ſonaten 7 
und Auguſt zu herrſchen pflegt, jetzt überwunde iſt und 
Ausſichten an der Börſe auch infolge der derzei en Lage 
Wirtſchaft und Induſtrie nicht ungünſtig iſt, erw ſet man ſ. 
den kommenden Monat eine erneute Belebung an ſer Effekte 
börſe.
Sarlnftast. Brandfärter Karsdericht vonr Lof.
 Europäiſche Staatspapiere 
a) Deutſche 
6‟ Reichsanleihe .. . . . . .. 
.. 
„..... 
13e 
 
30 
Dollar=Gld=Anleihe d. 1935 
groß e Stücke 
Dollar=Gld=Anl. per 1932 
große Stücke 
Dollar=Schatzanweiſungen. 
Dtſch. Schtzanw. KIu. IIv. 23 
Klu, IIv. 24 
4½% IV. u. V. Schatzanw. 
4½% II.—IK. 
4%D. Schutzgb. v. 08-11 u. 13 
v.14 
Sparprämienanleihe ... . . 
Zwangsanleihe .. . ." 
 
4% Preuß, Konſols ...." 
 
3½% „ 
....." 
4 % Bad. Anl. alte ....." 
..... 
3½% 
v. 1896 ... 
4% Bahern=Anleihe ..... 
.. 
3½% „ 
3 
8 16% Heſſen R. XXXy1 
untilg. b. 28 ....... 
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . 
„ alte .. 
3½% . 
3 
„. 
4% Württemberger alte. 
b)Ausländiſche 
5% BosnienL.=E.=B. v. 1914 
50 „ L.=Inveſt.=Anl. 191. 
4½% „v. 1898 ........" 
4½% v. 1902 .... . . .." 
4½ „........"
 2. 8. 
0.499 
0.465
 5% Bulgar. Taba1 1902 
4½% Oſt. Staatsrente 1913 
ab 1918 ..... . .." 
4½% Oſt. Schatzanweiſ.ſtfr. 
v. 1914 ......... .... 
4% Oſt. Goldrente ...... 
41s% Silberrente. . . . . 
4% einh. Rente (konv, 
3% Portugieſ. (Spez.)S, III 
5% Rum. am. Rente v. 03 
4½% Goldr. v. 13 ... 
am. „ konp.. . . 
4‟ 
4% am. v. 05 ...
 26.25 
187g
 4% Tür”, (Abmin.) v. 1903/ 11.95 
4% (Bagdad) Ser. 
4% „ (Bagdad) Ser. IT 19.30 
4% „ v. 1911. Bollanl. / 13.55 
4½% Ung. Staatsr. v. 1913/ 16.30 
Staatsr. v. 14 „/ 19 
4½% 
Goldrente 
42 
Staatsr. v. 10 18 
Kronenrente . / 2.05 
8% „ (Eiſern Tor)Gl. 
Außereuropäiſche. 
5% Mexik amor. innere 
5% „ konſäuß.v.99 .. 
4% „ Gold v. 04 ſtfr. 27 
8% „ konſ. inner. . . ." 
4½% „ Irrigationsanl. 
5% Tamaulipas. Serie I. 
Nach Sachwert verzinsliche 
Schuldverſchreibungen 
Mit Zinsberechnung 
6% Dollar Goldani.v. 1932 
große Stückel 97.25 
6% Dollar Goldanl. v. 1935 
große Stücke/ 96.75 
8% Frkitr. Hyp.=Bk. 
            Gold=
pfandbrlei R.1/98 
8% Frkrft.Hyp.=Bk. 
            Gold=
pfandbrief Em 3/100 
5% Frkicr, Hyp.=Bk. 
            Gold=
pfandbrief Em 2/ 83 
5% Neckar A.=G. Stuttgart 
Goldanleihe von 1923/ n8.5 
8% Pfälzer Hyp.=Bk.=
            Gold=
pfandbrief von 24 ... . . 1 98 
8% Rhein. Hyp. Bk. 
            Gold=
pfandbrief von 24 .. . . 98.5 
5% Rhein=Main=Donau= 
Gold=Anleihe von 23.. . . 78.75 
Ohne Zinsberechnung 
6 %Baden=Baden=Holzwert 
Anleihe von 23 .. . . . . . . 16.75 
5 %Badenw. Kohlnwranl. 23/ 12.40 
5% Frkſtr. Pfandbrief=Bk., 
Goldoh, I. Em-.... . . . . 12.5
 5.65 
5.65 
0.275 
0.455 
0.455 
0.48 
0.45
 0.37 
0.45 
0.43 
0.45
 365 
36.5 
6.30 
20 
4.25 
17.3 
4n5 
2.20
 18. 
4.80
 1. 9. 
0.4875
0.25
 2. 8. 
6‟ Großkraftwerk Mannheim 
Kohlenwertanl. v. 23 .. . . . 14.05 
6% Heidelberger Holzwertanl. 
von 23 „........" 
6%H. Braunk.=Rog.=Anl. b. 23 
5% H. Roggenanleihe v. 1923/ 6.80 
6% Mannh. Stadt=
            Kohlen=
wertanl. v. 1923 ........." 
7 %0 Offenbach (M.) 
            Holzwert=
anl. v. 1923 ... . . . . . . . . . 
59 Pfälzer Hyp, Bank Gold= 
Pfdbr. v. 24. . . . . . . . . . . . . 2.30 
5% Preuß. Kaliwert=Anleihel 5.80 
5% Preuß. Roggenwert=Anl. 
%o Rhein. Hypoth. Bk. Gold= 
Pfdbr. v. 24.... . . . 
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23, 
Ser. Tu. II ..... . . . . . . . . 3.01 
5½% Sächſiſche 
            Roggenwertan=
leihe von 23 .........." 
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl. 2.06
 18.25 
2.30 
5.70 
7.30
3.09
 Vorkriegs=Hypothekenbank 
Pfandbriefe 
Bay. Vereinsbank München.. 
Bay. Handelsbank München. 
Bay. Hyp. u. Wechſelbank . . 
Frankfurter Hypothek.=Bk.. 
Frankfurter Pfandbrief=Bk.. 
Hamb. Hypothek.=Ban .. 
Meininger Hyp.=Bank ..." 
Pfälziſche Hyp.=Ban .. 
Preuß. Pfandbrief=Bk. .. 
Rhein. Hypothk.=Bank ...." 
Südd. Bodenkredit=Anſtalt .. 
Württemberg, Hypoth.=Bank 
Staatl, oder provinzial 
garantiert 
Heſſiſche Landes=Hyp.=Bank 
Landeskreditanſtalt Caſſel. . . 
Naſſauiſche Landesbank..
 2. 8. 1. 9. 1 Obligationen von 
Transportanſtalten. 
4% Elilabethbahn, ſtfr. . . . 
(4½ Ga. Carl Ludw.=Bahn. 
5% Oſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. 
14.35 
11.25 11.55 12,6% Alte Oſt. Südb. (,Lomb.) 
12.82 13.10 12,6% Neue Oſt. Südb. Lomb.) 
4% Oſt. Staatsb. v. 1883 .. 
10.20 
9.40 9.8 13% Oſt Staatsb. 1.b.8.Em.. 
11.9 
3% Oſt. Staatsb. 9 Em. . . . . 
9.80 9.9 3% Oſt. Staatsb. v. 1885 ... 
9.97 9.975/3‟ Oſt. Staatsb. Erg. Netz.. 
11.20 4% Rudolfb. 1. Silber ſtfr. . . . 
11. 
11.1 
4% Rudolfbr. Salzkammerg.) 
4½% Anatolier Serte T.. . . . 20.75 
4½% Anatolier Serie II... 
½% Anatolier Serie III ... 
3% Salonique Monaſtir. . . . . 
5% Tehuantepec ........." 
7.6 
7.25 /4½% Tehuantepee ........ 
6.6 6.50
2. 8.
 5.15 
4.85
13.1
17.4
18
1. 9.
 14.25 
14.25 
13. 
18.9
 182/g 
5.6 
24.25 
0.5
26.75
 Naa 
0.4
9.43
4.8
 4.75 
19 
2.6
 8.4 
15.3 
4.5
 13.3 
19.3 
19.85 
2.52,
28.9
 98.5 
100 
80 
98.5 
98.5
 11.9 
2.16
 Bank=Aktien. 
Allg. Deutſche Creditanſt. .2 
Badiſche Bank ........... 
Bank für Brauinduſtrie. . .0 
Barmer Bankverein ... . . .." 
Bay. Hyp.= u. Wechſelb. . .O 
Berl. Handelsgeſellſchaft ..O 
Kommerz= u. Privatbank .. O 
Darmſtädter u. Nationalbk.6 
Deutſche Bank .. . . . . . . . .O 
Deutſche Eff. u. Wechſelbk..O 
Deutſche Hyp.=Bk. Mein. 
Deutſche Vereinsbank .. 
Disconto=Geſellſchaft 
Dresdener Bank .. 
Frankfurter Bank .. 
.. 
Frkf. Hyp.=Bank .. 
Frankf. Pfandbrief=Bk. 
Gotha Grund kredit=Bant 
Metallbank . . . . ." 
.. ..! 
Mitteldeutſch. Creditbank ..0 
Oſterr. Creditanſtalt". 
Pfälz. Hypoth.=Bank 
Reichsbank=Ant. 
Rhein. Creditbank. 
Rhein Hypothekenbank 
Südd. Disconto=Geſellſch. 
Wiener Bankverein .. .... 
Bergwerks=Aktien. 
Berzeliuz 
.. 
Bochumer Bergbau.. . . . .0 
Buderus 
.. . . . . ... .0 
Dt. Luxemburger .. . . . . . . 0 
Eſchweiler Bergwerks=Akt.. . 
Gelſenkirchen Bergw. .... .. 
Harpener Bergbau .. . . . . . O 
Jlſe Bergbau Stamm. . . . . O 
Nie Bergbau Genußſcheine O 
Kaliwerke Aſchersleben .. .O 
Kailiwerke Salzbetfurt .. . .." 
Kaliwerke Weſteregeln .. . .O 
Klöcknerw. (ab. Lthr.=Hüttele 
Mannesman n Röhren .. . .O 
Man2felder .. . . . . . . . . . . . " 
Oberbebarf .. . . . . . . . . . . .O 
Oberſchle :. Eiſen(Caro). . . . O 
Otavi Minen u. Eb.=Ant.. . 
Phönix Bergbau 
Rhein. Braunk. u. Brikett 
Rhein. Stahlwerke", 
.O 
Rombacher Hütte ... 
...O 
Stinnes Riebeck Montan .. 9 
Tellus Bgb.= u. Hütten=Akt.0 
Ver. Laurahütte 
.6 
Aktien induſtrieller 
Unternehmungen. 
Brauereien. 
Eichbaum (Mannh. . .. . . .." 
Henninger Kemp=Stern . . . O 
Löwenbräu München .. . . . 
Mainzer Aktienbrauerei . . .0 
Schöfferhof (Binding) .. . . ! 
Schwarz=Storchen .. 
Werger
 Kſe 
Jahr
  
1. 1. 
1. 4. 
1. 1. 
1. 1., 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1 
1. 10. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 10. 
1. 1. 
1. 10. 
1. 7 
1. 10 
1. 1. 
1. 1 
1. 1 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1 
1. 7 
1. 7 
1. 1. 
1. 10. 
1. 10 
1. 4. 
1. 7 
1. d. 
1. 7. 
1 7 
1. 4 
1. 1. 
1. 7.
 1. 10. 
TA. 
1. 10. 
.10 
1. 10 
1. 10. 
1. 10.
 Akkumulat. Berlin. . . 
Adler & Oppenheimer .. 
Ad erwerke (v. Klehen . 
A. E. G. Stamm . . . . . . . .O 
6% A. E. G. Vorzug Lit. A e 
5% A. E. G. Vorzug Lit. B .O 
Amme Gieſecke & Konegen .O 
Anglo=Continental=Guano. 
Aſchaffenburger Zellſtoff.. 
Babenia (WBeinheim). 
Bad. Maſchf. Durlach .. . . O 
Bad. Uhrenfahr. Furtwang.8 
Bamag=Meguin Berlin .. O 
Baſt Nämberg ... 
s-
 Tas 
40 
20 
16 
40 
200 
60 
100 
100 
50 
100 
4 
150 
80 
20 
120 
100 
831, 
160 
20 
500 
40 
100 
100
 100 
700 
203 
300 
650 
700 
1000 
200 
200 
140 
180 
150 
800 
600 
50 
100 
120 
500 
500 
300 
400 
37.50/ 5‟ 
83.33
 400 
600 
3331/ 
100d 
250 
300 
200 
Af 
250 
40 
100 
70 
75 
50 
100 
300 
16 
200 
400 
100 
60
1000
10% 60
155.25
223.75 260 157 222I. 235.5 10 118 128 10 125 133 880 130 141 80 87.n5 144.5 164.5 69 84 82.5 72.75 73.25 8% 8½ 117.5 133 16 10% 101 121 27 43.25 49 69 115 430
 Bahriſch Spiegel ......" 
Beck & Henkel (Caſſel)..." 
Bergmann El. Werke .. . . O 
Bing. Metallwerke .. . . . . . 8 
Bremen=Beſigh=Olfabr. . . . O 
Cementwert Heidelberg ..e 
Cementwerk Karlſtadt . . . . O 
Cementwerk Lothr. (Karis.)6 
Chem. Werke Albert . . . . . . 6 
Chem. Brockh.,Nd. Walluf. . O 
Chem. Fabrik Milch .. . . . .O 
Daimler Motoren .. . . . . . . " 
161.5 Deutſch. Eiſenhandel Berl.o 
Deutſche Erdöl. . . . . . . . . . . O 
D. Gld.= u. Silberſcheideanſt.O 
Dingler, Zweibrücken .. . . . O 
Dresdener Schnellpreſſen .0 
Dürrkopp (Stamm) . . . . . O 
Dürrwerke Ratingen . . . . . O 
Dyckerhoff & Widm. Stamme 
Eiſenwerk Kaiſerslautern O 
Eiſenwerk L. Meher, jr. . . . C 
Elektr. Lieferungs=Geſ. . . .O 
Elektr. Licht= u. Kraft . . . . . O 
Elſäſſ. Bad.=Wolle .. . . . . .O 
137 Emag. Frankfurt a. M. . .. 
Email. EStanzw. Ullrich ..0 
Enzinger Werke. . . . . . . . . O 
Eßlinger Maſchinen .. . . . . " 
Ettlinger Spinnerei .. . . . .O 
Faber Joh. Bleiſtift .. . . . .O 
Faber & Schteicher .. . . . . . O 
Fahr. Gebr. Pirmaſens ..O 
Farben=J. G. .. . .. ...... 
Felten EGuilleaume, Carls.O 
Feinmechanik (Jetter) . . . . O 
Feiſt, Sektk., Frankf. M.o 
Frankfurter Gas .. 
Frankfurter Hof .. . . . . . . .0 
Frkf. M. Pokorny & Witteko 
Fuchs Waggon Stamm . . . O 
Ganz. Ludw., Mainz .. . . .O 
Geiling & Cie. ... . . . . . . . .O 
Germania Linoleum . . . . . O 
Gelſenkirchen Gußſtahl .. .O 
Goldſchmidt, Th. . . . . . . .0 
Gotha Waggon .. . . . . . . . . O 
Greffenius Maſch. Stammo 
Gritzner, Maſchfbr. Durlacho 
O 
Grün & Bilfinger ..." 
Hafenmühle Frankf. (M.) O 
Hammerſen (Osnabrüch O 
Hanfwerke Füſſen . .. 
O 
22 Hartm.&Braun Frankf. O 
Hehligenſtaedt, Gießen .O 
Hilvert Armaturenfbr. . .O 
Hindrichs=Auffermann . . . . O 
Hirſch Kupfer & Meſſ. .. . . O 
Hoch= und Tiefbau .. . . . . .O 
Holzmann, Phil. . . . . . . . .O 
Holzverk. Induſtr. .. . . .." 
Hydrometer Breslau .. . . .O 
Fnag...................." 
Junghans Stamm . . . . . . O 
Kammgarnſp. Kaiſerslauterno 
Karlsruher Maſchinen .. . . O 
Karſtadt R. ... .. ..." 
Kiein, Schanzlin & Becker .O 
Knorr, Heilbronn .. . . . . . . O 
Konſervenfabrik Braun . . .O 
Krauß & Co., Lokom. . 
Lahmeher & Co. . 
Lech, Augsburg . 
Lederw Nothe .. . . . . . . . .O 
Lederwerke Spicharz .. . . . O 
Lingel Schuhw Erfurt . . .O 
Löhnberger Mühle .. . . . . . O 
Ludwigshaf. Walzmühle .. .. 
Lüdenſcheid Metallw. ....O
Jahr S Divid. 2. 8. 1. 9 1 80 43 E5.5 1. 4. 50 43..75 56 1. 1. 200 6% 137.5 164.5 1. 1. 50 67.5 69 1. 1. 340 66.5 68.5 1. 1 300 115 134 1. 1 150 8% 125 142 1. 1. 40 1.1 300 6% 124.75 141 1.1 100 62 69.5 1. 11 120 90 84.5 1. 1 50 88 85.25 1. 1 80 60 74.5 1.1 400 145 1. 10 140 7%0 144 156.5 1. 4 100 1. 6 40 10% 114.5 126 1. 10. 150 45 1. 1. 50 38 1. 1 60 58 88 1. 4 331 39.2 1. 1. 220 1.1 200 154.5 1. 7 60 86 140.5 153 1. 1. 100 33.75 53.25 1. 1 Re 0.241 0.35 1. 7 6 36 45.25 1. 4.) 100 85 1. 1. 100 53 64.25 1. 1. 250 136 200 1. 1./ 140 75 90 1. 1./ 80 58.5 71.5 1. 1. 100 37 38 1. 1. 10% 2598/ 288.25 1. 1./ 300 % 131.5 151.5 1. 1./ 120 5% 75.75 81 1. 1./ 80 46 59.5 ...O 1. 7. 50 51l,%0 97 97.5 1. 1. 200 5% 62 92 1. 1. 100 78.5 73.25 1. 1. 25 0.80 0.652 1. 1. 331 64 70 1. 1. 100 15% 170 184.7 1. 8./ 400 24.75 1. 1. 200 95 109.25 1. 7. 80 60.5 40.5 1. 1. 50 79 1. 1. 300 1% 94 116 1. 1. 180 8% 93 117.5 1. 7. 60 Dlo 100 1. 1. 200 8.50 1. 1. 200 4RM 78. 1. 1. 200 5%0 95 1. 1. 50 31.5 1. 1. 80 33 52 1. 7. 120 78.5 1.1 150 117 1. 1. 20 88 1. 1. 66el= 86 120.5 1. 4. 80 48 53.25 1. 1. 80 30 1. 1. 20 0.75 1. 7. 180 86.5 88 1. 1. 120 90 117.5 1. 1. 50 42.9 E0 1. 2. 40 10% 109 125.5 1. 7. 80 60 78.10 1. 4. 1119 123 1. 5. 5% 39.5 40 1. 1. 54 1. 7. 128.5 142.75 3 1. 1. 250 8ie 101.5 118.75 1. 1. 500 10% 37.75 1. 1. 50 1. 7. 20 41.7 53.5 1. 1 186= 38.25 61 1. 1. 500 49 85.5 110 1. 5. 80 55 72.6
 Geſch.= 
Jahr
Divid, 2.8
 Luther, M.=u. Mühienbau o 
Luxſche Induſtrie 
Mainkraftwerke Höchſt .... " 
Metallgef. Frankfurt . . . . .O 
(Meher, Dr. Paul .. . .. . . . ! 
Miag, Mühlenb. Frkf. a. M.6 
Moenus Stamm . . . . . . . . 
Motorenfabrik Deutz .. . . .O 
Motorenfabr Oberurſel ..0 
Reckarſulmer Fahrzeugw. O 
Neckarwerke Eßl. Stamm . . O 
Oleawerke Frankfurt a. M.6 
Beters Union Frankf. a. M.6 
Pfäkz. Näh. Kayfer . 
* 
Philipps A.=G. .. 
O 
Porzellan Weſſel.. . . . . . . . 6 
Prometheus Frkf. M. . . . . . O 
Reiniger, Gebbert & Schall e 
Rhein. Elektr Stamm .. . . O 
Rhein. Metall=Vorzüge ...O 
Rhenan a Aachen ... .. .. ..." 
Rückforts Stettin ........." 
Rütgerswerke .. . . . . . . . . . " 
Schleußner (Frankf. a. M.). O 
Schneider & Hanau ........ 1 
Schnellppreſſen=Frankenthal 6 
Schramm u. Megerle, Lackf.o/1 
Schriftg. Stempel Ffm. . .O 
Schuckert Elektr. (Nürnb.). O 
Schuhfabr Berneis=Weſiele 
Schuhfabris Herz 
.. 
Schultz, Grünlack. Rdsh. ..O 
Seilinduſtrie Wolff ......" 
Sichel & Co., Mainz .. . . .. O 
Siemens Glasinduſtrie . . . O 
Siemens & Halske .. . . . . . 0/1 
Süddeutſche Immobilien .O 
Thür elektr. Lief.-G. Gotha .O 
uhrenfabrik Furtwängler e 
Beithwerke in Sandbach .oll 
Verein. f. Chem. Ind. Frkft.6 
Verein. d. Olfbr. Mannh. O 
Verein. Faßfabrik. Caffel .O 
Ver. Gummif. Bln.=Frtft. O 
Verein. Pinſelf. Nürnberg.O 
Verein Ultramarin . . . . . . O 
Verein. Zellſtoff Berlin ..O 
Vogtl. Maſchinen 
Voigt & Haeffner Stämme 
Volthom. Seil . .. .." 
.6 
Wahß & Frehtag .. . . . . . O 
Wegelin Rußfabrik . . . . . . . O 
Zellſtoff Wa dhof Stamm. 
Zuckerfbr. Waghäuſel ... . .O 
Zucker ſbr Frankenthal . . . O. 
Zuckerfbr. Heilbronn . . . . . 0/1 
Zuckerfbr. Offſtein .. . . . . . O 
Zuckerfbr. Rheingau .... . .0 1 
Zuckerfbr. Stuttgart .. . . . O 
Transport= und 
Verſicherungs=Aktien. 
IAllg. Deutſche iſenbahn 
Deutſche Eiſenb=G. Fftm. . . 
Elektr Hochbahn Berlin. 
Schan tung E. B. ......" 
Südd iſenvahn=Geſ. 
Hapag Pgketfahrt) .. . . . . 0 
Nordd Lloyd ......" 
.O
 30 
50 
100 
100 
40 
30 
100 
150
„9
8% 8% BI-o 10% 33 St79
5%
 8% 
10% 
12% 
10%
 Frkft. Allg. Verſich.=Geſ. O 
Frankona Rück= u. Mitv.
Darmſtädter Werte
 Bahnbedarf 
. 
Dampfkeiſel Rodberg. 
8 
Helvetia Konſervenfabr. .O 
Gebr. Luß 
O 
Motorenfabrik Darmſtadt E 
Gebr. Roeder 
O 
Venuleth & Ellenberger ...O
 1. 1. 
1 10 
1. 1. 
1. 5 
1. 7. 
1. 1. 
15. 2.
 800 
300 
40
 20 
60 
40 
300 
140 
120 
300
10.5%
102
10
 Unnotierte Aktien. 
lApt 
Beckerkohle 
Beckerſtahl 
Benz ....." 
Brown Boverie 
Deutſche Petroleum 
Diamond Shares 
Großkrftw. Württ. (Grow 
Grßkrftw. Unterfr. Ufra) .9 
Krügersha il Kali 
Ufa Film 
.O
 Zeichenerklärung: X — Mark für eine Million nomin 
für eine Milliarb
Nummer 243
Donnerstag, den 2. September 1926
Seite 13
 Wirtſchaftslage und Börſe. 
Gegenüber dem Vormonat iſt die Konjunkturlage ſo gur wie 
            un=
yerändert geblieben. Wie im Monatsbericht der Dresdner Bank 
            aus=
reführt wird, treten die einzelnen auf eine Belebung der allgemeinen 
A=irtſchaftslage hindeutenden Faktoren zum Teil noch klarer in 
            Er=
cheinung, ohne daß man andererſeits ſchon von einer endgültigen 
eberwindung der Depreſſion reden könnte. Was die Konjunkturlage 
In den einzelnen Produktionszweigen betrifft, ſo zeigt ſich am 
            durch=
reifendſten die Beſſerung beim Nuhrbergbau, der ſeit dem engliſchen 
9) Bergarbeiterſtreik auch eine Verminderung der Koksvorräte um 60 Pro= 
0 Sent zu verzeichnen hat. Die Vermutung, daß noch umfangreiche lang= 
M Friſtige Abſchlüſſe vorliegen, wird beſtätigt durch die Meldungen über 
„M kangfriſtige Schiffs=Charter=Verträge. Bemerkenswert für die Nationa= 
1 Tiſierung im Kohlenbergbau iſt die Tatſache, daß die geſteigerte Kohlen= 
Förderung ohne Erhöhung der Belegſchaft durchgeführt werden konnte. 
Welche Bedeutung ſpeziell die Kohlenproduktion in unſerer Wirtſchaft 
Svieder bekommen hat, geht daraus hervor, daß im erſten Halbjahr 1926 
ein Kohlenausfuhrüberſchuß von 209,4 Mill. RM. zu verzeichnen iſt, 
ggegenüber einem Halbjahresdurchſchnitt von 216,4 Mill. NM. im Jahre 
913, wobei zu beachten iſt, daß wir ſonſt in den vorangegangenen 
            Jah=
wen bis zum Kriege regelmäßig eine paſſive Kohlenbilanz zu verzeichnen 
Hatten. — Auch in den übrigen Zweigen der Schwerinduſtrie macht ſich 
eine Belebung bemerkbar. In der Textilinduſtrie macht die Beſſerung 
Der Lage ebenfalls weitere Fortſchritte. Unter Berückſichtigung dieſer 
Innerwirtſchaftlichen Lage iſt auch die neuerliche Entwicklung der 
            deut=
ſchen Handelsbilanz zu beurteilen; die Paſſivität des Außenhandels iſt 
eben zum Teil aus einer Belebung der Inlandskonjunktur zu erkläven 
und zum Teil in Zuſammenhang zu bringen mit der im Hinhlick auf 
die kommenden Zollerhöhungen in Getreide vorgenommenen 
            Vorrats=
eindeckung. Andeverſeits iſt zu beachten, daß ſich die Ausfuhr 
            entſpre=
chend der allgemeinen Kräftigung der inneren Wirtſchaft um 60 Mill. 
RM. gehoben hat und beſonders die Textilwirtſchaft einen erhöhten 
Export aufzuweiſen vermag. Auf dem Geld= und Kapitalmarkt hat ſich 
im Auguſt die alte Flüſſigkeit, von einigen Schwankungen abgeſehen 
wieder durchgeſetzt. Immerhin muß man bei einer weiteren 
            Auf=
wärtsbewegung der Konjunktur und bei Einſetzen der 
            Erntefinanzie=
rung mit einer gewiſſen normalen Anſpannung des Geldmarktes 
            rech=
nen, wie ſie ſich bereits jetzt in einer Erhöhung des Privatdiskontſatzes 
äußert. Mit der günſtigen Entwicklung auf dem inländiſchen 
            Kapital=
markt war auch die finanzielle Grundlage für die innere Feſtigkeit der 
Börſe gegeben und für eine ſteigende Teilnahme des Publikums an den 
Vorgängen am Aktienmarkt. Bemerkenswert für die Verfaſſung der 
Börſe iſt, daß ſie ſich in der Berichtszeit von internationalen 
            Einflüſ=
ſen ziemlich frei gehalten hat; in dieſem Zuſammenhang kann es nur 
begrüßt werden, daß ein Teil der induſtriellen Dollar=Anleihen, die in 
Amerika von deutſcher Seite aufgenommen waren, wieder den Weg nach 
Deutſchland gefunden hat, alſo bei einem eventl. Umſchwung an der 
New Yorker Börſe keinen weſentlichen Druck auf die deutſche 
            Kursbe=
wegung ausüiben kann.
 J. G. Farbeninduſtrie Frankfurt a. M. Die Generalverſammlung 
der J. G. Farbeninduſtrie genehmigte ohne Widerſpruch die 
            Kapital=
erhöhung, darunter des Stammkapitals von 258,40 Millionen RM. auf 
900 Millionen NM., ſodann die nunmehr als Lüt. B bezeichneten 
            mehr=
ſtimmigen Vorzugsaktien um 35,60 Millionen RM. auf 40 Millionen 
RM. Neu geſchaffen wurden 160 Millionen RM. Goldvorzugsaktien 
lit. 4. Das Geſamtkapital beträgt alſo nunmehr 1100 Millionen 
Reichsmark. Zuſtande kam dieſer Beſchluß in Anweſenheit von 20 bis 
300 Aktionärvertretern mit 458,15 Millionen RM. Stammaktien und 
4,40 Millionen RM. Vorzugsaktien. Letztere waren vertreten durch 
die Leopold Caſella G. m. b. H. Frankfurt a M. In den Aufſichtsrat 
wurden gewählt im Zuſammenhang mit der Köln=Rottweil 
            Trans=
aktion die Herren Geheimrat Dr. G. Aufſchläger=Hambura, Geheimrat 
Louis Hagen=Köln und Max von Schinckel=Hamburg. Nicht 
            wieder=
gewählt wurde der ſeither bei Köln=Rottweil führende Profeſſor 
            Flecht=
heim. Von den Formalien, die in der Generalverſammlung noch zu 
erledigen waren, ſei noch erwähnt, daß entſprechend der zweiten 
            Durch=
führungsverordnung zur Goldbilanzverordnung der Vorſtand mit der 
Vereinheitlichung der Stückelung beauftragt wurde. Die Aktien von 
nominell 120, 160 und 240 RM., ſollen umgetauſcht werden in Stücke 
zu 1000 RM. Es beſtehen dann alſo Aktien von 100, 200 und 1000 RM.
 Die Leipziger Meſſe. 
Am Meſſedienstag zeigte ſich deutlich, daß dieſe Herbſtmeſſe 
            erſt=
malig wieder den Typ der normalen Friedensherbſtmeſſe verkörpert, 
bei der in erſter Linie wieder der reguläre Inlandsbedarf in 
            Erſchei=
nung tritt. Bezeichmend iſt, daß die Ausſteller ihr diesjähriges Geſchäft 
hauptſächlich mit der alten Kundſchaft machen wollen. So zeigt ſich 
wieder das ſeit jeher charaktgriſtiſche Vertrauensverhältnis im 
            Meſſe=
geſchäft. Daran kann man erkennen, daß man ſich auch im Meßverkehr 
wieder hleibenden, normalen und ſtabilen Verhältniſſen nähert. Die 
Glas=, Keramik=, Holz= und Metallwaren=Branchen verzeichnen eimn 
            leb=
haftes Bedarfsgeſchäſt, wobei neben billigen Geegnſtänden für 
            Serien=
waren auch mittlere Qualitäten gekauft werden. Auf der Schuh= und 
Ledermeſſe ſowie auf der Textilmeſſe, die am 8. September planmäßig 
ſchließen, brachte der Dienstag teilweiſe ſehr lebhaften Verkehr. In 
Schuhwaren nimmt die Nachfrage weiter zu auf Grund der feſten 
            Hal=
tung der Rohhautpreiſe. Die Metall=, Uhren= und Schmuckmeſſe 
            ge=
ſtaltete ſich geſchäftlich beſſer als im letzten Frühjahr. Hauptſächlich 
kauft man ſilberne und verſilberte Gebrauchsgegenſtände, Taſchenuhren, 
Zimmeruhren ſowie Neuheiten in Bijouterien. Nach Südamerika 
            wur=
den größere Abſchlüſſe getätigt. In Spielwaren iſt die 
            Auftragsertei=
lung bisher noch nicht befriedigend. In Bürſten=, Beſen= und 
            Pinſel=
waren wurden vorwiegend billige Artikel gekauft, während für die 
feinen Qualitäten vorläufig die Kaufkraft fehlt. Der Export wird 
durch die ausländiſche Valutakonkurrenz erſchwert. Die 
            Lederwaren=
induſtrie berichtet im allgemeinen über eine annehmbare 
            Durchſchnitts=
meſſe. Auf der Sportartikelmeſſe werden die Erwartungen der 
            Aus=
ſteller nicht enttäuſcht, ſondern teilwvoiſe ſogar übertroffen. In 
            Kinder=
wagen herrſcht inländiſches Intereſſe für Neuheiten. Auf der 
            Sonder=
meſſe für Kino, Photo und Feinmechanik wurden in Kino= und 
            Photo=
ſachen zum Teil recht gute Geſchäfte gemacht, teilweiſe auch mit dem 
Auslande. Im öſterreichiſchen Meſſehaus iſt der Verkaufserfolg 
            erheb=
lich beſſer als erwartet wurde. Die glänzende Beſchickung aus allen 
Zweigen der öſterreichiſchen Induſtrie zieht zahlreiche ornſte 
            Intereſſen=
ten an. Auch die übrigen nationalen Meſſeausſtellungen finden 
            leb=
haftes Intereſſe. Insgeſamt iſt das Ausland in der Ausſtellerſchaft 
dieſer Herbſtmeſſe durch rund 500 Ausſteller aus 17 Ländern vertreten. 
Die tachniſche Meſſe verzeichnet einen anſehnlichen Ausländerbeſuch aus 
allen Teilen Europas, Amerikas und des Orients. Reger begehrt ſind 
Kartonnagemaſchinen, Baumaſchinen, Herde Oefen. 
            Haushaltungs=
maſchinen, Armaturen und Badeöfen. Der Geſamteindruck iſt, daß auch 
für die Leipziger Meſſe der Tiefpunkt überwunden iſt.
 7 Prozent Dividende und Kapitalerhöhung der Brown Boveri u. 
Cie. A.ß., Mannheim. Der vorliegende Geſchäftsbericht über das 
            Ge=
ſchäftsjahr 1925 klagt über die hohen Löhne und über die auf die Dauer 
nicht erträglichen Steuer= und Soziallaſten. Die Gewinn= und 
            Verluſt=
rechnung verzeichnet einen Rohgewinn von 11,66 Mill. Mk. gegen 1009 
Millionen im Vorjahr. Nach Abdeckung des Verluſtvortrags aus 1924 
in Höhe von 141 000 Mk. und Abzug der Unkoſten in Höhe von 9,32 
Mill. Mk. (833), ſowie nach 732 694 Mk. Abſchveibungen auf Anlagen 
verzeichnet das abgelaufene Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 860 505 
Mark. Der auf den 20. September einberufenen Generalverſammlung 
werden hieraus die Zuweiſung von 42239 Mk. an die Rücklage die 
Ausſchüttung von je 6 Prozent (0) Gewinnanteil auf die Vorzugsaktien 
für 1994 und 1925 und von 7 Prozent (0) auf die Stammaktien 
            vor=
geſchlagen. Außerdem werden zur Ablöſung der Altbeſitzgenußrechte der 
Obligationen von 1920 17094 Mk. verwendet und 2 Prozent 
            Gewinn=
anteil auf nominell 189800 Mk. Altbeſitzgenußrechte der Obli ationen 
1907 und 1914 in Höhe von 3496 Mk. verwandt, ſodaß ein Vortrag von 
14 421 Mk. verbleibt. Der bei dem hohen Auftragsbeſtand weiter zu 
erwartende Umſatz fordert, wie der Aufſichtsrat mitteilt, die 
            Verſtär=
kung der eigenen Betriebsmittel der Geſellſchaft, weshalb eine Erhöhung 
des Kapitals vorgeſchlagen wird, über deren Ausmaß und die 
            Ausgabe=
bedingungen ausſichtsveiche Verhandlungen im Gange ſeien. Für die 
Erhöhung kommt eine Verdoppelung des A.K., von 5 auf 10 Millionen 
Mark in Frage, wobei den alten Aktionären ein Bezugsrecht im 
            Ver=
hältnis von 1:1 angeboten werden ſoll. Zur Vorbereitung dieſer 
            Trans=
aktion wird die H.V. über den Einzug bzw. die Umwandlung der 
            Vor=
zugsaktien in Stammaktien Beſchluß zu faſſen haben, da die Gründe, die 
ſeinerzeit zur Ausgabe der Vorzugsaktien führten, jetzt in Wegfall 
            ge=
kommen ſind.
 Produktenberichte. 
Frankfurter Produktenbericht vom 1. September. Die Abſchwächung 
der Tendenz ſetzte ſich am hioſigen Produktenmarkt heute fort. Weizen, 
Roggen und auch Hafer mußten um je 50 Pfennig nachgeben, während 
Weizen= und Roagenmehl einen Preisrückgang um je 25 Pfennig 
            er=
fuhr. Das Geſchäft bewegte ſich in engen Grenzen. Weizen W,75—33, 
Rongen 21—21,25, Sommergerſte 23—26, =Haferz inl. 18,50—19. Mais 
18,25, Weizenmehl 41,25—41,50, Roggenmehl 31—32, Weizenkleie 9, 
Roggenkleie 10,50. 
Piehmärkte. 
Berliner Viehmarkt vom 1. September. Auftrieb: 474 Ochſen, 355 
Bullen, 627 Färſen und Kühe, 1620 Kälber, 4736 Schafe, 8432 Schweine, 
12 Ziegen und 327 Schweine aus dem Ausland. Preiſe: Ochſen: 2) 54 
bis 55, b) 48—52, 0) 43—46, 0). 38—42, Bullen: 4) 53—56, b) 48—52, 
() 42—46; Kühe und Färſen: al 53—55, b) 42—48, 6) 3—36, 4) 25—30; 
Freſſer 38—43: Kälber: b).82—90, () 78—85, d) 68—75, e) 60—65; 
Schafe: 2) 58—61, b) 45—52, () 35—40; Weidemaſtſchafe 60—65; 
Schweine: 2) 88—84, b) 84—85, ) 83—84. d) 81—-83, e) 78—80; Säug 
74—78; Ziegen 20—25. Marktverlauf: „Bei Rindern und Schweinen 
ruhig, ausgeſuchte Rinder über Notiz, bei Kälbern glatt, bei Schafen 
in guter Ware glatt, ſonſt ruhig. 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
Dene ice eche e etel 
Weizen: Der Markt begann in feſten Haltung auf feſte Preiſe aus 
Winniveg, geſteigerte Exportnachfrage, ſowie kleine Ablieferungen am 
Chikagoer Terminmarkt. Im Schlußverkehr trat eine Abſchwächung ein, 
da Liquidationen vorgenommen wurden. Die Termine gewannen bis 
1 Prozent. 
Mais: Der Markt begann in feſter Haltung auf kleinere Anhüfte 
und ungünſtige Witterungsberichte aus den Maisgebieten. Als ſpäter 
private Ernteſtandsberichte eintrafen, wurde die Haltung ſchwächer. Die 
Termine zeigen indes nur unweſentliche Veränderungen. 
Baumwolle: Auf den ungünſtigen amtlichen Wetterbericht der Woche 
begann der Markt in feſter Haltung. Im weiteren Verlauf ſchlug die 
Tendenz um. da Liquidationen vorgenommen wurden und günſtige 
            Wit=
terungsberichte aus dem Südweſten eintrafen. Die Termine gaben bis 
10 Punkte nach. 
Kaffee: Günſtigere braſil. Wetterberichte, niedrigere brafil. 
            Forde=
rungen und ſchließlich nur ſchleppender heimiſcher Konſum führten zu 
einer Abſchwächung des Marktverlaufes. Die Termine mußten bis 10 
Punkte nachaeben. 
Zucker: Im Anfangsverkehr war die Haltung ſtetig auf die 
            Feſtig=
keit der Lokopreiſe. Später wurden Abgaben der Spekulation 
            be=
obachtet, und es trat eine Abſchwächung ein. Die Termine zeigen 
            Rück=
gänge von einigen Punkten. 
Kakav: Der Markt verlief in abgeſchwächter Haltung auf Verkäufe 
des lokalen Handels, Kaufreſerve der Fabriken und Liquaditionen der 
Spekulation. Die Termine zeigen Rückgänge von 10—15 Punkten. 
Kleine Wirtſchaftsnachrichten. 
Der Reichsarbeitsminiſter hat geſtern den gefällten Schiedsſpruch im 
Ruhrbergbau für verbindlich erklärt. 
Die im Juni d. Js. aufgelegten 126 Millionen RM. 
            Schuldver=
ſchreibungen der Vereinigten Stahlwerke A.G., von denen je 3000 RM. 
ein Bezugsrecht auf 1000 RM. Stahltruſt=Aktien zu 125 Prozent 
            gewäh=
ren, werden demnächſt zur Börſe zugelaſſen werden. 
In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung des Siemens=Konzerns ſoll der 
Aufſichtsrat des Konzerns ſeine Genehmigung zum Abſchluß einer 30= 
Millionen Dollar=Anleihe gegeben haben. 
Der Arbeits= und Verteidigungsrat und die Hauptſtaatsplanſtelle 
haben ſich mit der Lage der ruſſiſchen chemiſchen Induſtrie befaßt. Es 
iſt beſchloſſen worden, den ruſſiſchen Anilintruſt auszubauen und ſechs 
neue Fabriken für Chemikalien in der Union zu gründen. 
Das New York Commereial gibt den gegenwärtigen Stand der 
Baumwolle mit 62,1 Prozent und den vorausſichtlichen Ernteertrag mit 
14 650 000 Ballen an.
 Union Handels 
esellschaft A.-G. Barmstadt 
Rheinstraße 24. — Fernruf 100, 1010, 3000, 3001, 3004, 3005 
An= und Verkauf von Wertpapieren, Termingeſchäfte, Prämien und Stellagen zu günſtigen Sätzen, Auslandswerte. Sonderabteilung für Renten und Werte ohne Börſennotiz.
Woloesesrnlſcharfe en . Sestender Jin
 Allg. Dtſch. Eiſenb. 
Dſch.=Auſtr. Dpf. 
Hamb.=Amer. Pak 
Südam. Dor 
Hanſa, Dampfſchf 
Kosmos, Damp 
Norddeutſch. Llotzd 
Barmer Bankverein. 
Berl. Handels=Geſ. 
Commerz= u Pr.B. 
Darmſt. u. Nat. Bk. 
Deutſche Bank. 
Diskto.=Kommandit. 
Dresdner Bank. 
Mitteld. Creditbank. 
Schulth.=Patzh. 
Allg. Elektrizit.=Geſ.. 
Bergmann Glektriz. 
Berl M. Schwartzk. 
Rochumer Gußſtahl: 
Buderus Eiſenwerk. 
Charl. Waſſerwerke.. 
Contin. Caoutchoue 
Daimler Motoren.. 
Deſſauer Gas. 
Dtſch.=Lur Bergwk. 
Deutſche Erdöl. ... 
Diſch. Maſchinenf. 
Dynamit A. Nobel. 
Elektr. Licht u. Kraft. 
J.G. Farbeninduſtrie 
Felten & Guillaume.
1371, Harpener Bergbau 158,5 Hoeſch Eiſen u. Stahl 134.,5 179,6 Ilſe, Bergbau... 188,5 146,5
180,5
12971 T. A. F. Kahlb aum. 188,5 Kaliw. Aſchersleben. 1405 Klöcknerwerke. .. 216 Köln=Neueſſ. Bow. 9. 139.,5 Köln=Rottweil. 1444 2181= Linke=Hofmann=W. 835 17014 Ludwig Loewe. 192 164114 Mannesmannröhren 138,5 141.. Mansfeld. Bergbau. 18,5 14114 Nat. Automobile. 89,5 380,5 Obſch. Eisb. Bedarf. 73" 1642 Obſch. Eiſ.=Ind. Caro 83 16414 Oberſchleſ. Koksw. 117,5 92 Orenſtein & Koppel. 103,78 147 Oſtwerke. 245,5
12270 97 Phönir Bergbau. 1081/. Rhein,Braunku.Brik. 225,3
1501). 120 Rheinſtahl. 85,5 A Riebeck Montan. 164214 151. Rombacher Hütte. 14.5. 1542. Rütgerswerke. ... 118,5. 144. Salzdetf. Kaliw. 189 10821 Schuckert & Co. 142 139,5 Siemens=Halske. 209,5
1013) 153,3 Leonhard Tietz 289,5 Beſtereg Ak. 149,5 155 Otavi, Min, u. Eiſen 34.
 Auch für nicht offiziell per Termin 
gehandelte variabel notierte Werte 
ſind wir in der Lage, Terminofferten 
zu machen.
..: 18 Caro=Hegenſcheidt .. 11 Phoenir Bergbau... 12 Rhein=Braunkohle .. 15 Rheinſtahl ......... 12½ Riebeck Montan .... 14 Rombacher . —Dt. Auſtral. ....... Hapag .........." Nordd. Lloyd ...... 7. Dt. Sſüdamerika . ... 12 Hanſa Dampf. . . . 14 Kosmos. 12 Barmer Bk. V. .... Berl. Handels. ..... 95 Commerzbank .... Darmſtädter ...sn= 12½ Deutſche Bank. .. 12* Disconto=Geſ. ... 11½ Dresdner Bank .... Mitteldt Credit .... Oſterr Credit. . . Reichsbank. Lahlbaum .. Oſtwerke. 12 Schultheiß 15 19 Aſchersleben . .....: 10 Salzdetfurth .. ... Weſteregeln........ 10 18
Effekt
 Allg. Elektr. Geſ..... 
Beramann ........ 
Elektr. Lieferung. 
Elektr.Licht u. Kraft 
Felten & Guill. 
Geſ. f. elektr. Unt.. .. 
Schuckert.. 
Siemens & Halske. 
Transradio.
 Bl. M. Schwartzkopf 
Charl. Waſſer . 
ContiCaoutchoue 
Daimler. 
Dt. Erdöl. 
Deſſauer Gas ..., 
Dynamit . . . ...... 
Farbeninduſtrie. .... 
Köln=Rottweil ..... 
Linke=Hofmann .... 
Loewe, Ludw. .. 
N. A. G. .. 
Orenſtein. 
Rütgerswerke .. 
Tietz, Leonh.. . 
Zellſt Waldhof.
 Kriegsanleihe „, 
Schutzgebiete
 Zolltürken .... 
kII. Bagdad.. . .. 
III. Anatolier .. 
ungarn Gold 
Stücke ungam .. 
Nazedonier.
 Mlgem. Dt. Giſenb. 
Baltimore .... 
Canada. . ....... 
Schantung ........ 
El. Hochbahn...... 
Otavi.
 WMe 
Sept. Okt. Nov.
 Dt. Maſchinen 
Stahl Truſt . ...
eee
 Von Terminwerten ſind beſonders elektriſche Werte und 
Rheiniſche Braunkohlen geſteigert. Bei bleibender feſter 
            Preis=
tendenz ſind insbeſondere für Kohlenwerte, z. B. Harpener, 
            Stei=
gerungen zu erwarten, da die Bergwerke durch den engliſchen 
Kohlenſtreik ſehr ſtark verdient haben. 
Von Auslandsrenten ſind billigere öſterreichiſche und 
            unga=
riſche Vorkriegspfandbriefe beachtenswert.
(12641
 Argentinien: 
405 Argent. v. 88 
5% Arg. Golda, b.07 
59 B.= Aires Pflſter 
Anleihe alte 
52, B. Aires Pflaſter 
Anleihe neue 
6%o B.=Aires Th.=A. 
Prob.=A. 06. 
1% „ Prb.=A. 10 
8% Entre=Rio Pr.=A. 
53o Entre=Rio Pr.=A. 
% Santa=Fe=Anl. 
79 Arg.=N.=Ghp.=B. 
Cedulas Ser. H. 
620 A. Nat.=Ghp.=B. 
Cedulas Ser, L. 
520 A. Nat.=Ghp.=B. 
Cedulas Ser. K... 
Bulgarien: 
580 B. Tab.=A.b. 02 
41% B. St.=A.b. 69 
41% B. St.=A.b. 07 
52 B. Anleihe v. 04 
412% B. N.=Pfbr. 69 
Dih. verl. Bulg.=Anl. 
50 Sofia=Stadta. 06 
5% Sofia=Stadta. 08 
(Sewa=Stücke). 
Braſilien: 
4½% Braſ. St.A.83 
41,% Braſ. St. A.88 
42, Braſ. St.=A. b.89 
590 Braſ. St.=A. v.08 
48 Braſ. St.=A. b.10 
48 Braſ. St.=A. b.11 
520 Nio de Janeiro. 
Goldanl. b. 1909 
5% Veramb. Stadt 
59 Para=Belem 
Stadtanleihe v.o5 
52 Sao Paulo Eiſ.=Anl. b. 04 
5% Bahia St.=A. 04 
5% Bahia St.=A. 13 
Chile: 
6% Chil. Hyp.=Pfdb. 
„ Hypo.=Pfdb. 
Hhb.=Pfdbr. 
Cai=Drigin.= 
„ Cai. Origin. 
Annuit. S. A le 
Annuit. S. B 
Annuit. S. C. 
5 n Staatsa, 98. 
41%n Staatsa, 08: 
5% n Staatsa. 11. 
Ehina: 
4½% Chin. v. 98 .. 
5% Chin. b. 96 . 
5% Chin. Reorg.=A.. 
50 Tientſ. V.A. 08 
5% Tientſ. P.=A. 10 
Egypten: 
%o unif. Ag. Anleihe 
312% Ag. Anl. v. 30 
3½% Ag. Keneh Af. 
Griechenland: 
4% Griech. Conſ. 89 
5% Gr.=A. b. 81—84 
580 Tr=A. b. 80 
5% Gr. Fund.=A.93. 
Japan: 
42 Jap Anl. v. 05 
48 Jap. A. b. 89 
48 Jap. Anl. b. 10 
Jav. St.=A. 
Mexiko: 
69 Mer Internat. 
Hyp.=Bk.=Pfandb.
 93 
30½
 20 
13 
12 
erb. Off. 
ſit eir
 erb. Off. 
64½
„6½
 28½ 
(. 
erb.
 6% Me=., 
            Landwirt=
ſchaftl. H.=Bk.=Pfb. 
% Puebla=Stadta. 
58 Durango=St.=A. 
526 Chih. Stadtanl. 
Mer. Skripſ. A. u. B. 
Oeſterreich: 
Dib. O. F.=Obligat. 
Oſterr. Kriegsanl. 
Wien Stadta v. 08 
Div. Vorkr. W. Stadta. 
Wien. Stadta, v. 17 
Wien. Stadta v. 18 
Donau=Reg.=A. v. 99 
Hſt. Südb. Mark Pr. 
Ser. E. 
3% verl. Oſt. Staats= 
Prior v. 95 .. 
42 verl. Oſt. Staatsb. 
Prior v. 83. .. 
Vorkr. verl. Böhm. 
Nordbahn Prior. 
42 Kronprinz=Rudb. 
Prior. . . 
429 Vorarlberg. Pr. 
39 verl. Oſt. Lokal= 
Prior (Mark). 
4½% 
            Staatsſchatz=
anweiſ. Ser 9u.12 
4½%. 
            Staatsſchatz=
anweiſ. Ser, 1,5 
und 8. 
Vorkr. Oſt. Creditinſt. 
für öffentl. Untem. 
Borkr Heſterreich. 
Pfandbriefe. 
(Verloſt.) 
Steiermärk. Spark. 
Graz. Gem.=Spark. 
Hſt. ung Bank. 
Tir. Ld.=Hyp.=Bank. 
Kärtn. Od.=cyp.=Ba= 
N.=% Od.=Hhp.=Bk. 
D.=S. Ob.=Hhp.Bk. 
Linz. Agl. Spark. 
Salzb. Ld.=Hyp.Bk. 
Oſt, Hyp.=Bank. ... 
Portugal: 
3% Vort. 7 Anl. 8.1 
38 Bort. ſ. Anl. S.3 
Rumänien: 
Verl. Rum. Renten 
Veul. Gold=Rum. 13 
Div. Rum. Coupons. 
Num. Goup. v. 1913 
Vorkr.Czern. Stadta. 
Vorkr. verl. Herm. 
Boden=Pfdbr. 
Div. Vorkr. verl. Neu 
rumän. Pfdbr. 
4½% Buk. Stadt. 88 
42 Buk. Stadtank. 
b. 95 (verloſt) 
4½% Buk. Stadtanl 
b. 38 (verloſt) 
47 Bnk. Stadtanl. 06 
do ſverloſt v.06 
41s% Buk. Stadtanl. 
b. 88 Gberloſt). 
Rußland: 
420 Mosk. Kaſ. Pr.ot 
4½,% Moskau Kaſan 
Pr b. 1999 1911. 
42 Moskau Liew. 
Woroneſch Pr. 95 
400 Moskau Kiew 
Woro. Pr. 09, 10 
4% Moskau Windau 
Nyinsk Pr. 27,38.
 410. 
15½ 
14 
erb. Of.
erb. Of
 2½ 
1,80. 
170. 
1.70 
1,70 
1,80 
180 
170 
1,70 
BMn 
361=
5½
 47 Rjäſan Uralsk 
Pr. b. 1897, 1898 
429 Rybinsk v. 1895 
48 Süd oſtbahn Pr. 
b. 1897, 1898, 1901 
42e Wladikawkas. 
h. 1895, 1897, 1898 
4½0 Wladikawkas 
b. 1909 1912, 1913 
420 KurskKiew Pr.85 
428 Rjäſ. Kozl. Pr. 86 
4% Mosk. KurskPr. 88 
48 Kozlow Woron. 
Pr. b. 1889. 
ſ. 42, Kursk Charkow. 
Azow Pr. b. 1889 
42 Drel Griaſi Pr. 
b. 1889. 
42 Mosk. Jaroslaw 
Pr v. 1885 
42 SowbahnPr. 85 
4½2 Jwangorod 
Dombr. 82 reſp 87 
Naphtha Nobel=Akt. 
Naphtha Nob.=Hbl. 
Warſch.=Wien Obl. 
Ruſſ. A.E. G.=Aktien. 
Pet. F. Hdlsb Akt. 
Ruſſenb. f. auswärt. 
Handel=Aktien. 
429 Ruſſ. St A.=08. 
413% Ruſſ. S.t=A.05 
428 Ruſſ.St.=A. v.80 
429 N. Staatsa 94. 
3½2 R Staatsa. 94 
3elut, %o R. Konv.A. 
. Serbien: 
429 Serb. v. 35 
4½ % Serb. b. 09 
533 Serb. Mon. 
Serben=Coupons 
ungarn: 
42 Bud. Stadta. 97 
429 Bud. Stadta. 03 
62a Buüd, Stadta. 16 
4132Bb. Stadta.18 
JoBd. Stadta.20 
da u. Nr.=A. in. 
620 U. Kr.=A. (noſt.) 
5½8 U. Kriegsanl. 
(nicht noſtr.. 
60 — Kriegsanleihe 
(nicht noſtr.) 
ung. Kaſſenſcheine . . 9. 
3%0 U. Eiſ.=Thor=A. 
38o u. E. Th.=Al. n21 
8% u. E. Th.=A.n.21 
420 u. 5% verl. ung. 
Lokalb. Mark Pr. 
420 u. 413% verl= un. 
Lokalb=Kronen Pr. 
unverl, ungar. 
            Loh=
bahn Kronen Pr. 
Verl. 4 ½2 Budap. 
Fünfkirchen ... e 
4 u. 4½% Budap. 
Straßenbahn. .. 
Vorkr. Ungariſche 
Pfandbriefe. 
(Berloſt. 
ung. 8d.=Centr.=Spk. 
Innerſtädt. Spark. 
Ung.Agrar= u. Rentb. 
ung. Hhb.=Bank. 
ung. Boden=Credit. 
Ver Bud, Hauptſtädt. 
Peſter 1. Paterl. Spk. 
Centr.=Hyp. ungar. 
Sparkaſſen 
Ungar, Aleingrundb. 
ungar. Alg, Spark.
2½
 0,07 
0.08 
erd. Off. 
21: 
erb. Off. 
erb. Off.
 1,70 
1,70 
1,25 
2.10 
2,10 
1.70
19
[ ← ][ ][ → ]Donnerstag, den 2. September 1926
chhab mein Horzin Heidelberg gerloren
 Ab morgen: 
Palast 
Lichtspiik
Palast-Lichtspiele
Residenz-Theater
Unionv Theater
 Mur noch heute! 
das abwechslungsreiche Doppelprogramm:
Mur noch heute!
Ein großer Erfolg ist der deutsche Großfilm:
 in dem überaus spi 
nenden Film
 Ein Bild aus der Welt und Halbwelt in 6 Akten 
Ein packendes Dokument unserer Zeit! 
In den Hauptrollen: 
Mary Parker, Mary Kid, Betty Astor.
im Rahmen, zweier Vorkriegsman
6 pikante Akte aus dem Großstadtleben
 Im Beiprogramm: 
Lustsplel in 2 Akten. — Die neueste Wochen= 
Jugendliche haben Zukritt!
Der Film herzerfrisch. Humors u. überwält. Komik
Anfang 3/, Uhr — Letzte Abendvorstellung
Komödie in 7 Akten
(*22878
6 Akte mit MaryCarr, Ben Alexander, Lloyd Hamilton
Vereinigung
Die neueste Wochenschau
Als Einlage von
(12570
Mirse 2
Uhr. Letzte 4bend vorstellung 8 Uhr
 Colmar „Ei. 
Ortsgruppe Darmſtadt u. Umgebung. 
Der obengenannte Verein begeht am 
            Sonn=
tag, den 5. September ds. Mts., 
            nach=
mittags 4 Uhr ſein
Anfang 8 Uhr
 im ſtädt. Leihamt, ſrchſtr. 9 
Mittwoch, den8. Sex mberds, 
Js., von vorm. ,9—1 hrnachm. 
Verſteigerung der bis nde Aug 
ds. Js. verfallenen 
und zwar: 
Brillanten, Gold= u 
waren, Taſchenuhre 
Wäſche, Stiefel, O1 
Photoapparate, hrräder, 
Muſikinſtrumen ſuſw. 
Am Dienstag, den 
Js., bleibt das Amt 
bereitung zur Verſtei 
ſchloſſen. 
Darmſtadt, den 1. Se 
Städtiſches Le
Antang 31, Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uh.
Pfänder,
 V Nur kurze Zeit! 
Der grosse Erfolg 
Revue-GOastspiel des 
Wiener Apollotheaters
 AItSsticgeit 
Die Feier findet im Saale des „
            Rummel=
bräu”, Rheinſtr. 101, ſtatt, wozu alle 
            ehe=
maligen Meldereiter, Eskadronsjäger X0 
und XlV, ſowie alle Jäger zu Pferde Nr. 3 
mit ihren Angehörigen aufs herzlichſte 
            ein=
geladen ſind. 
Auch alle ehem. Regimentsvereine, 
            Krie=
gervereine und deren Verbände haben wir 
gebeten, zu erſcheinen. Eintritt 60 Z pro 
Perſon. Der Reinertrag dient zur 
            Errich=
tung einer Gedenktafel für unſere 
            gefal=
lenen und verſtorbenen Kameraden des 
Regiments. 
Kartenverkauf: Peiermann, 
            Pankratius=
ſtraße 1, Vereinslokal, Waldſtraße 23 und an 
der Kaſſe. 
2371
 d Silber= 
Anzüge 
Engläſet,
 Operettenſpielzeit Sommer 1926 
im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters 
Leitung: Direktor Adalbert Steffter
 Sept. ds. 
ſegen 
            Vor=
rung ge= 
(st1 
1928.
Was Frauen träumen
 Heute Donnerstag und morgen Freitag, abends 8 Uhr 
Die Dollarprinzessin
 mit Robert Nestlberger, Sigi Hofer, Max 
Willenz, Hilde Schulz, Anita Kenvon u. a. 
16 Vindobona-Girls 16
 Samstag, 4. September, nachm. 4 Uhr 
Letzte Kindervorſiellung der diesjähr. Spielzeit 
zu ganz kl. Preiſen von 0.50 bis 2.50 
Hänsel und Gretel 
Abends 8 Uhr 
Die Bollarprinzessin
 1 ſchwarz, Gehrochanzug Gut erhalt. 
            Küchen=
ſweil zu eng) billig ſchrank billig zu ver=
 Karten: Verkehrsbüro, de Maal, Rheinstraße 14. 
(12616) 
Anfang. 8 Uhr
 abzugeb. Liebfrauen= kaufen. Mollerſtr. 47, 
ſtraße 87, I. (r2278512 St links.
 1926, vorm. 10 Uhr, ve ſeigere ich 
meinem Verſteigerungsliſle Bleich 
ſtraße 40 gepfändete Gee iſtände alle 
Art zwangsweiſe gegen Be ſhlung, alß, 
1 alter Kaufbrief (1717 1 altes ? 
blatt (1754), 2., Siegfriet ſarſtellun 
(Aquarell), 55 verſch. B ſer und 
gemälde, 1 Standuhr ſeſſine 
Bücherſchrank, 1 Tiſch ſd 6 6 
(eich.), 1 Büfett, 1 Sofa nd 4 Se 
1 Serviertiſch, 1 Schreibt h, 1 Sch. 
tiſchſeſſel, 1 Flinte, Likö / Konſer 
1 Eisſchrank, 1 Aufſchnit jaſch., 7 
räder, 1 Ständerlampe, Teetiſch, 
Marmorſchalen, verſchie Lampen 
wie Möbel durch alle N ſriken. 
Verſteigerung beſtimmt 
Darmſtadt, den 2. Sept. 1 6. 
Jungerman 
Gerichtsvollzieher in armſtadt,
 Sonntag, den 5. September, nachm. 3 und abends 7½ Uhr. 
Die Dollarprinzessin 
Abends 104 Uhr 
Großer Bunter Abend 
(Abſchied des geſamten Perſonals) 
Schluß der Spielzeit 1926. 
(12633
in jeder Preislage
 Hachenpurger 
Rheinſtraße 1 
(12603
 Am Freitag, den 3 
nachm. 3 Uhr, verſteigere 
Verſteigerungslokale Hüge 
ſtehende Gegenſtände öffen 
weiſe gegen Barzahlung: 
1 vollſtändiges Schlafzim 
ſchrank, 1. Aktenſchrank, 
ſchreibtiſche, 1 Schrank, bolſtändig 
Ladeneinrichtung, 1 Sekre r, 1 
            Schreib=
maſchine, 2 Schreibtiſch 
ſchrank, 1 Sofa, 1 Kleid 
Diplomatſchreibtiſch, 1 B. 
ſeſſel, 1 Oelgemälde, 2 s viere, eint 
komplette Feldſchmiede,
 Oiblant 
T 1 
            Bücher=
ſchrank, ein 
ſett, 1 Klub= 
Tauchlöt 
ſtarmoruh, 
Etagerein
 Mk. 680.— 
zu verkaufen. 
Heinrich 
Arnold 
Wilhelminenſtr. 9. 
(126352)
 Sonntag, den 5. September, nachmittags, 
im Hotel Hufnagel, Seeheim (Bergſtr.)
 ofen für Oelfeuerung, 1 
2 Lederſtühle, 1 Büfett, 
2 Lampentiſchchen, 1 Zin 
Darmſtadt, den 2. Sept 
Portner 
Gerichtsvollziel
 Wertvolle Preiſe 
Herr Landestheaterfriſeur Willy Hermes, Darmſtadt 
Preisrichter: Herr Friſeur Jean Keimp, Seeheim 
Anſchließend BUBIKOPF-BALL 
Autobusfahrten: ab We ßen Turm: 8P,10,11, 12,2, 2‟, 3, 33, 4, 42, 5 Uhr 
Rückfahrten: 5” Uhr nachmittags bis 12 Uhr nachts alle 40 Minuten 
Die Autobusfahrſcheine berechtigen zum freien Eintritt (12636ds
 eegosr) 
e 
appaiß unjnaags 
snpggpaagvg Bung 
HaeAny ueingvrvgeuß 
Bunjavene Beuenbeg 
IBpBIIUEA 
sieiueng
 Am Freitag, den 3. 
1926, nachmittags 4 Uhr 
ich im Hofe Arheilgerſtra 
ſtehende Gegenſtände öffent 
weiſe gegen Barzahlung: 
1 Pferd (Fuchsſtute), 
2 einſpännige Geſchirt; 
1 Schuttwagen, 
1 Kaſtenwagen, 
1 Häckſelmaſchine m 
mühle und elektr. 1 
Die Verſteigerung finde 
ſtatt. 
Darmſtadt, den 2. Sept. 
Portner 
Gerichtsvollzieh
Samstag, 4. September
(12587
 Schlaf= 
Zimmer 
in allen Holzarten zu 
Barzahlungspreiſen 
auf (12628 
langfriſtige 
            Teilzah=
lung bis zu 18 
            Mo=
naten und mehr. 
„Mausrat‟‟ 
Gemeinnützige 
            Möbel=
verſorgung, G. m.b. H, 
Heidelbergerſtr. 129. 
Größte Auswahl!
Denſcht Sehaod gene
Seeheim. Telephon 4
 Alavierſtimmer 
Emil Schultze 
Kammermuſiker i. R. 
Schießhausſtr. 29 
Auskunft auch bei 
Thies Nachfolger 
Eliſabethenſtr. 12 
(r22815dg1)
 Ppel= 
Hinte 
hahnlos, Kal. 16. 
Mk. 75.— 
Robert Hübner 
Ernſt=Ludwigſtr. 11.
 Mitgl. d. Zweigausſch. Dtſch. Jugendherbergen 
Sonntag, den 5. Septbr., nachm. 4 Uhr, 
im Städtiſchen Saalbau 
10. Stiftungsfest 
U. a. Aufführung des Scherzſpiels: 
„Der Rodenſtein” (125846 
Mitwirkde. im Progr. auß. eig, Kräften: 
Geſangsvorträge d Quart.=Vereins Darmſtadt 
1920 und Cello=Soli v. HerrnOtto Wenzelberg 
Tombola FEST=BALL Tombolal 
Jazzband=Kapelle des Städt. Orcheſters 
Kartenvorverkauf: ſiehe Plakate 
Eintritt: 1.— Mk. einſchließl. Steuer
 Brgraute M 
erhalten die ursprüngliche 
einfaches Befeuchten 
Haarfarbe-Wiederhe 
Haar wie 
Flaschen zu Mk. 3.50, Nk. 
Stark Mk. 7 50, L5 ven-41 
Ballonplatz.
 in noch nie gesehener Größe und Pracht 
ausgeführt von der Hofkunstfeuerverkfabrik 
F. G. äauer, Augsburg-Wiesbaden
 Junge Dame möchte 
in den Abendſtunden 
das 
            Lampen=
ſchirmmachen 
erlernen. Anerbieten 
ui. P 132 an d. 
            Ge=
ſchäftsſtelle. ( 22799
 Boog, 1. Sept. 1926, 
Waſſerhöhe 3,82 m. 
Luftwärme 200 C. 
Waſſerwärme vorm. 
7 Uhr 200 C. 
Woogs Polizei Wache
 Naßbilde 
billig und gut.
Beschten Sie die Plakete und Weite
nur Bleichſtr.4, Telu1912,
[ ← ][ ][ → ]Nummer 243
Donnerstag, den 2. September 1926
Seite 15
 Das Trapez. 
Ein Fliegererlebnis von Otto Fuchs. 
(Nachdruck verboten) 
Fünftauſend Meter hoch ſchwimme ich im reinen Aether, 
regleitet von drei weiteren ſchlanken Albatroſſen, die wie ich 
eglos im Naume hangen. Die glattpolierten, gelben Rümpfe 
mit den blauen Schwänzen leuchten in der Sonne, und 
            jedes=
wial, wenn die Maſchinen ſich jäh zur Seite legen, um den weißen, 
rlötzlich hingeworfenen Sprengwölkchen auszuweichen, blitzen die 
pellen Unterſeiten der Flügel auf wie ſpiegelnde Lacktafeln. 
Ein Blick ſenkrecht nach unten zeigt bräunliche Milch, in der 
nur hier und da dunklere Flecke von Wäldern auftauchen oder 
vünne weiße Bindfäden von Straßen. Blicke ich aber nur ein 
wwenig ſchräg, ſo vermag das Auge nicht mehr bis zur Erde durch= 
Fudringen, außer nach Weſten hin, wo ich öfters noch das ſchwef= 
Cige Geglitzer eines Sees, eines Fluſſes oder eines Fabrikdaches 
En dem rauchigen Nichts unterſcheide. Die ganze Erde iſt von 
erüber, zäher Flüſſigkeit überſchwemmt, und wie die Rücken 
glänzender Delphine ragen die rundlichen Kuppen der Vogeſen 
Haraus hervor, die nahen triefend von kräftigem Violett, die 
Ferneren violett und blau. Links drüben aber ſchlingen ſich die 
Alpen um den Horizont wie eine Kette aus grünlichem Glaſe. 
Rack — rack . . . Ich fühle ein ſchwaches Lüpfen des Flug= 
Zeugſchwanzes und biege rechtwindlig nach Süden ab, eine große 
lendend weiße Straußſeder unter mir zurücklaſſend, der noch 
einige leichte Daunen Geſellſchaft leiſten. Ueberhaupt ſieht es 
—aus, als ſei hinter uns ein Federbett ausgeſchüttelt worden, und 
won Minute zu Minute wächſt die geſprenkelte Schleppe, die uns 
auf geheimnisvolle Weiſe angeheftet iſt. 
 
Sü
 Ich ſuche raſtlos den Naum ab mit langgeſtrecktom Halſe, 
mich auf dem glatten Lederkiſſen meines Sitzes hin und her 
drehend, mich duckend, um zwiſchen den Tragdecks hindurch einen 
verdeckten Luftſtreifen zu prüfen. Am längſten laſſe ich den Blick 
in der Nähe der Sonne verweilen, mit ausgeſtreckter Hand ihr 
ſprühendes, kaltes Feuer wehrend. Allein umſonſt. Das Auge 
ſchmerzt und beginnt zu tränen. Mich weit über die linlke 
            Bord=
wand beugend, beruhige ich es an dem matten und dunkleren 
Glanze der Berge und des Dunſteß. Wille zwingt es vollends 
zur Schärfe, und bald ſind die kreiſenden Regenbogen, die 
            hüpfen=
den ſchwarzen Punkte verſchwunden. Klar umriſſen ſehe ich die 
Flugzeuge meiner Kameraden hinter mir, bewegungslos, in 
gleichen Abſtänden geſtaffelt, treppenartig übereinander. Sie 
fliegen gut heute . . . und ſchon bin ich wieder bei dem 
            gefähr=
lichen Geſtirn, das der erfahrene Angreifer ſo gern und ſo 
            er=
folgreich zu benutzen weiß, bis ich, abermarls geblendet und von 
dem farbigen Gaukelſpiel des Lichtes genarrt, in dem ſchattigen 
Innern des Rumpfes flüchtig Erholung ſuche. 
Der Zeiger des Tourenzählers zittert um 1380, der 
            Höhen=
meſſer iſt etwas über 5000 geſtiegen. Durch die Nitzen der 
            Quer=
wand, die den Führerſitz vom Motor tvennt, dringt nobelhafter, 
warm riechender Oeldampf, den ich begierig ſchnüffle, ob ich nicht 
einen gewiſſen verdächtigen brenzlichen Geruch wahrnehme. 
Nein .. . aber der Druck auf den Benzintank hat nachgelaſſen. 
Die Nadel ſteht ſchon unter eins. Und dieweil ich mich bücke, 
am Schaltbrett die Hähne umſtelle und zur Luftpumpe greife, 
eilen die ungeduldigen Augen aufs neue in die Weite, im Fluge 
das vibrierende, transparente Geſtänge vor mir ſtreifend: zitternde 
Stößel, hämmernde Nocken und Hebel. . .. durch die gläſerne, in 
der Sonne ſchimmernde Scheibe des Propellers hindurch, von da 
über den im oberen Tragdeck angebrachten Kühler, von deſſen 
Ueberlauf ſich gerade ein Eisklumpen, ſo groß wie ein 
            Kinds=
kopf, ablöſt . . . und hinein in den ſchwarzblauen Abgrund des
 Himmels. Und wiederum, wie von einem tödlichen Magneten. 
angezogen, umkreiſen ſie die Sonne, ungeſchützt, weil beide Hände 
noch im Innern der Maſchine beſchäftigt ſind. Spitzige Nadeln 
durchbohren die Netzhaut. Aber da kommt der linſe Flügel zu 
Hilfe. Wie der Amm einer Windwühle ſchiebt er ſeinen großen 
Schatten vor, und der ſprühende Edelſtein des Himmels ſchießt, 
einer prächtigen Rakete gleich, ſchräg unter dem Rumpf des 
            Fahr=
zeuges hindurch. Ich habe kehrt gemacht, um den franzöſiſchen 
            Ab=
wehrkanonen zu entgehen, ordne die Hebel, bemerke, wie der 
            Ge=
ſchwindigkeitsmeſſer in der V=Strebe wieder auf 150 klettert, und 
ertappe gerade noch Dreſſel, der das Manöver um einen 
            Augen=
blick verſäumt hat und nun ein paar hundert Meter abhängt. 
Schlupp .. ſchluppl Siehſt du, dafür wickeln ſie dich jetzt auch 
ſchön ein. Er ſchaukelt mitten durch die Schrapnellwölkchen, die 
in der eben verlaſſenen Richtung krepieren. Mit geſenktem 
            Schna=
bel holt er raſch auf und fliegt im Nu wieder an ſeinen Platz, 
wenn auch in etwas geringerer Höhe. „Verdammt! Mein 
Schal hat ſich infolge der dauernden Verrenkungen under der 
Haube herausgewuzzelt und flattert mir knallend um die Ohren. 
Sie ſind ſteif vor Kälte und brennen wie von Peitſchenſchlägen 
getroffen. Ich fange den freien Zibfel und ſtopfe ihn in den 
Mund. und während meine reiſeluftigen Augen wiederum durch 
den Ramm ſpazieren, überwacht mein Ohr den ſchnurrenden 
Maſchinenatem, der in breiten, dröhnenden Wellen, als brauſten 
hundert Nieſenorgeln, anſchwillt und abläßt und ſich mit dem 
Pfeifen und Singen der Spanndrähte zu einer wilden Symphonie 
vereinigt. Dazu heult und faucht mir der rückwärts geſchleuderte 
Luftſtrom in Mund und Nafenlöcher, bei jeder meiner 
            Bewegun=
gen die Tonart wechſelnd. 
(Fortſetzung folgt.)
detzt kaufen, heisst sparen!
 lch veranstalte ab heute einen großen Rekord-Verkauf in allen Abteilungen meines Hauses. Für die Billigkeit der 
Angebote ist die Oualität entscheidend. Versäumen Sie bitte nicht, in diesen Tagen mein Geschäftshaus zu besuchen. 
Sie Finden außergewöhnlich Billige Angebote in allen Abteilungen.
Kleiderustoffe
 Große Posten allerletzte Herbst-Neuheiten 
zu ganz anßergewöhnlich billigen Preisen 
V 
Kleider-Schotten 
M 
A 
moderne Sachen, doppelbreit .. . Ntr. 0.00 
Kleider-Schoften 
Bettuch-Haustuch, 150 em breit, 
..Nfr 1.00 Jugebl. Jessel 
die allerletzte Neuheiten. 
80 cm br., schöne Weiche Ware ..Mtr. U.GH nur hervörragende Qualität, Utr. 1,75, 1.50, 1.1 
Papillon-Karos 
Ungebl. Hessel 
Bettuca-Halbleinen, 150em breit, 
reine Wolle, aparte Auster . . . . Atr. 1.00 
80 br., gchöne Hemdennare, Utr. 0,55,0,48, 0.00 nur erstklassige Fabrikate, Utr. 2,95, 2.,50, 1.40 100 br., in al. Farb, schöne Ware, Atr. 6,75. 4,00
 Seidenustoffe 
Große Sortimente in nur guten Qualitäten zu 
besonders billigen Ausnahmepreisen 
Waschseide 
(Kunstseide), mod. Sachen, Utr. 1.50, 1.25, 0.00 
Helvetia 
doppelbr., i. d. allernenest. Farb., gute Onal. B.10
 Gröpe de chine 
Woll-Schotten 
Eolienne 
Weiss Groisé-Finette 
Damast-Tischtücher 
doppelbr., hocheleg, Sachen . . . . Atr. 9410 
in nur guten Oualitäten, Itr. 1.10, 0.85, 0.00 
Wolle mit Seide, 100 em br., Ia Gnal., Utr. 9.00 
im verschied. Größen, Stüek 4.95,3.95, 2,95, 1.00
Handtuchstoffe
 Pallover-Stoffe 
doppelbreit, herrliche Neuheiten . . Atr. 9400 
Cheviot 
Große 
Posten,I Posten, II Posten III Posten I/ Gröpe marocaine 
schmarz, doppelbr., sehr haltb. Qual, Utr. 0.00 Posten Bettdamaste
 Bettdamast 
n. gute Gebranchsgnal, Mtr. 0,75, 0.48, 0.28, 0.00 160 cm br., nur gute Oualität, Utr. 2,25, 1.70
 Rohseide 80 m br., 
reine Seidle, ganz schwere Onal, 2,95,2,50, 1.00
 schwarz, 100 br., für Kleider H.00 
ustseide 
130 em breit, nur gute Ansstener Qnalitzten Utr. 1-15 Utr. 1.,65 Ntr. 1,95 Ut. 2.45 
Fagonné-Stoffe 
Große 
Posten 1 Posten II Posten II Grepe marocaine 
im allen modk. Parben, reine Wolle, Utr. 4.00 
Bosten Gretonne und Haccotuche 
Kunstseide, 80 br., in all. mod. Farb., Mtr. 9.40
 Foulé einf, reine Wolle, ca. 30 versch. 
Parben, Ia Onalität ..... Ntr. 2,95, 1.00 
Baumwollwaren ! 
Durch Bar-Einkäufe bin ich in der Lage, 
meiner Kundschaft die größten Vorkelle 
zu bieten. 
Unterrock-Flanelle 
in hell- u. dunkel, regnlär. Wert bed, höher 0.40
nur zllerbeste Ansteneranal, erstkl. süddentsche Tahr. Utr. 0.65 Ntr. 0,85 Utr. 0.9:
 Wasch-Samt 
in nur gut. 0ual, alle Farben, Utr. 2,50, 1.00 
Hersch. Artikel
 Damen-Untertaillen 
Damen-Hemden aus gnt. Stoffen, 
0.00 herrliche Sachen . . Stück 1.95, 1.50,0,95, 0.40 
schön verarbeitet . . . Stück 1.25, 0.95,
 lch führe nur einige Artikel aus den 
            verschie-
denen Abteilungen zur Orientierung an 
Kinder-Söckchen 
Gr. 1—10, zum Aussnchen, jedes Paar 0.10
 Sport-Flauelle 
Damen-Strümpfe nur haltbare 
Damen-Nachthenden 
im gut. Qnal. .. . Utr. 0,78, 0.58, 0.48, U.00 Damen-Henden aus best. Stoffen, 
Gual, in versch. Farb., Paar 0,75, 0.60, 0.38, 0.90 
Stück 2,95, 2.45, 1.00 nur hochfeine Sachen Stück 5.90, 4.90, 3.90, H.00 
hocheleg. Sach 
Damen-Strümpfe 
Schürzen Stoffe 
Kopf-Kissen aus gutem Cretonne, 
Damen-Hemdhosen schön verarb. 
(a. 120 cm br., nur gute Fabr. 1.25, 0.95, 0.00 
... . Stüek 1.95, 1.25, 0.00 Kunstseide, haltbare Gnaltät, Paar 125, 0.00 
mit Stickerei und gestickt . . 2.95, 2.45, 1.00 ansgekurbelt
 Ein Posten Pyjama-Flauelle 
Veberschlag-Tächer dr. 150/250 
Damen-Prinzoss-Röcke 
nur allerbeste Sachen .. . . . Mtr. nur 0200 hocheleg. Sachen 
Stück 3.95, 2.95, 1.00 ausgebogt, aus Ia Stonkf 
. . .Stiek 9.00
Herren-Socken kariert, in vur
 gut. 0u 
alle mod Parb., Paar 0.95, 0,75, U.4
 Beitkattune 
in nur Ia Oual. . . Atr. 0.95, 0.85, 0.55, 0.40
 Ein 
unter 
posten Bielefelder-Wäscheh 
90 10 Preis 
hochelegante Sachen bis zu
 Große 
Posten ProttieraHandtüchen 
.. . . . Stück, 1.95, 1.50, 
weit unter Preis, nur beste Qualitäten
0.85
 Damen-Nachtjacken 
Wollgem. H.-Jacken U. Hosen 
nur hochteine Sachen . . Stück 3.50, 2.25, 1.00 
in allen Größen, solide Oualtät, Stück 1.X 
Posten BetteKoltern 
erstklassige Pabrikate in Jacauard und einfarbig . . . Stück 9,50, 5.90, 4,95, Au90
 
            Geschäfts=
haus
 Barmstadt 
Ludwigstr.
15
(12583
[ ← ][ ]Seite 16
Donnerstag, den 2. September 1926
Nun ſer 243
Schreibmaschinen
 gebraucht, verschiedene Systeme 
v BO MK. an 
ferner fast ständig greifbar 
Continental, Adler 
Mercedes, Stöwer,Urania 
Underwood 
usw., gebraucht, zu äußersten Preisen 
Zahlungs-Erleichterung auf Wunsch 
Capl Wimkel 
Darmstadt (11394a) Rheinstr. 28 
Telephon 1435 
Mainz, Gr. Bleiche 23.
 Lampenschirm-Gestelle 
30 cm Durchm. 1,10.ℳ 
50 
2,00„ 
60 „ 
„ 2,60 „ 
3,40 
70 „
 A. 
alle Formen gl. Pr. 
Ia Jap=Seide 4,80.ℳK, Ia Seid.=Batiſt1,60 ℳ 
Fern. ſämtl. Zubehör zur Seide paſſend, wie 
Seidenfranſ, Schnüre, Nüſchen, Wickelband 
uſw., ſow. fert. Schirme in gr. Ausw billig. 
Spezial=Geſch. f. Lampenſchirmbedarf 
Beſſungerſtraße 9. 
A. Metay Linie 3, Hermannſtr. 
(B6482)
(11373a
 Murtte Safbärzoror 
erhalten Sie in folgenden Niederlagen: 
Karl Wagner, Lebensmittelhdl., Grafenſtr. 8; 
Karl Braun, Kol.=Waren, Wendelſtadtſtr. 27; 
Heinrich Roßmann, Kol=Waren, Inſeltr. 29; 
Helfrich=Frey, Feinkoſth., N.=Ramſtädterſt. 29; 
Bernh. Klein, Lebensm., Pallaswieſenſtr. 121. 
Wilhelm Mitze 
Bäckerei, Darmſtadt, Hügelſtraße 19.
 Preisabſchlag! 
Solange Vorrat reicht verkaufe 
Markenfahrräder 
(12272a 
Weil von 100 Mk. an, 
Dürkopp u. Torpedo v. 130 Mk. an. 
Günſtigſte Zahlungsbedingungen. 
Zubehör u. Reparaturen billigſt. 
L. Waldſchmitt, Hölgesſtraße 1.
 Hilpelen 
Elisabethbrunnen 
1/: Flaſche 20 Pfg o. Glas 
Martinlahn
Pallaswieſenſtr. 30,
Telefon 305.
 In Eliſabethenſtraße, Schulſtraße, Ernſt= 
Ludwigſtraße, Rheinſtraße, 
            Wilhelminen=
ſtraße oder Karlſtraße (12590
 Gegen hohe Belohnung abzugeben 
Orangerie=Allee 8,
 An dem dieſer Tage beginnenden Kurſus 
können noch einige Herren teilnehmen. 
Heinrich Heinz, langjähr. Zuſchneider 
Mühlſtraße 23. 
RR07
 An die chriſtlich geſinnte 
Einwohnerſchaft! 
Da wir für das erſte Ehriſtliche 
            Turn=
feſt am 4. und 5. Sept. noch 200 
            Freiquar=
tiere benötigen, bitten wir die verehrten 
Bewohner, uns hierbei doch behilflich zu 
ſein. Es handelt ſich um Uebernachten von 
Samstag auf Sonntag, Morgenkaffee und 
Mittageſſen. Wer für zum Schlafen ſein 
Sofa oder Chaiſelongue uns zur Verfügung 
ſtellen kann, erweiſt uns einen großen Dienſt. 
Bitte, helfen Sie uns die Sorge der 
            Quar=
tierbeſchaffung erleichtern. Auch ſolche 
            Fa=
milien ſuchen wir, die einen oder zwei Gäſte 
zu Mittageſſen nehmen. Schriftliche 
            An=
meldungen ſind zu richten an F. W. Schnitt, 
Dieburgerſtr. 26, I. Telephoniſche 
            Anmel=
dungen an Stadtamt 396. Melden Sie ſich 
iges: 
bitte ſofort an. 
Chriſtl. Jugendverein Darmſtadt. 
Dieburgerſtraße 26, I. F. W. Schmitt
 Von Großverbraucher 
per ſofort zu kaufen geſucht: 
1500 Zentner Heu 
5600 Zentner Hafer 
508 Zentner Stroh 
Es kommt nur Barzahlung in 
Frage, daher werden nur 
            Of=
ferten mit alleräußerſten 
            Be=
dingungen in Betracht gezogen. 
Angebote unter P 131. an die 
Geſchäftsſtelle d. Bl. (V1258=
Unsere
 AoI Taallldlen 
ZA LleR TTOUIA
Waschrstoffe Weiß-Haren
 Baumwoll-Mousseline 
in verschied. Dessins .Mtr. 0.58, 
Hemd.- u. Kleiderzephir 
uni und gestreift . . . Mtr. 0.58, 
Karierte Dirndl-Stoffe 
in schön bedeckten Dessins 0.75, 
Schürzen- und Eleider-Cretons 
in vielfarbigem Buntdruck 0.95, 
Buntt. Wäsche-Batist 
in schönen zarten Modefarben. 
Einfarbige Voll-Voiles 
in viel. mod. Farb., 115 cm breit
 .90 
9.40
 Roh-Nessel 
ca. 80 cm breit . . . . . 0.38. 
Hemdent uch 
gute brauchbare Qualität .0.65, 
Bett-Damast 
Streifen- und Blumen-Muster, 
130 cm breit . . . . . . . 1.65, 
Halb-Leinen 
Ia westf. Oual., ca. 150 cm breit 
Creton- und Dowlas 
160 cm br., Ia südd. Ausrüstung . . 
Bett-Damast 
Blumenmnster, 160 cm breit . . .
 .40 
40 
1.R0 
1.40 
10 
L.od
 Prottier-wäsche 
Handtücher 
weiß mit roter Kante . . . . 
0.00 
Handtücher 
v.00 
weiß mit bunter Kante, gute Oualität 
Handtücher 
weiß/bunt gestreift . . . 
1.50 
Handtücher 
weißlbunt kariert . . . 
1.00 
Handtücher 
weiß mit bunten Streifen, 50/100 cm 
1.00 
Badetücher 
la Onalität, 80/100 cm .. 
1.30 
Kleiden-Stoffe Seidennstoffe
 Hauskleider-Stoffe 
doppelbr., schöne Karomuster 1.20, 
Kleider-Schotten 
in herrl. neuen Farbstellung. 1.40, 
Damassé-ackentutter 
140 cm breit, bes. preiswert 
Papillon-Karos 
in entzück. Farbstell,, r. Wolle 2.25, 
P OpelIne 
reine Wolle, in groß. Farbsort. 2.45, 
Pullover-Stoffe 
die große Mode . . . . . . 2.25,
 1.00 
1.0 
2.0
 Wasch-Kunst-Seide 
schöne Karo-Muster . . . . 1.25, 
R oh - Seide 
unsere bewährte Qualität . . . 
Kunst-Seiden-Trikot 
140 cm breit, in vielen Farben 
Wasch - S amt 
ca, 70 cm br., gute Qual., i, viel. Fb. 
Helvetia-Seide 
doppelbr., in allen Modefarben. 
Crépe de chine 
in großem Farbsortiment . . .
 1.00 
1.00 
4.00
MäddeT
Barmstadt
(12626
 1üofddten Mii 
Schwarzekinder-Spangenschi8 
Or. 25/26 Mk. 3.90 . 
... Or. 22— 
Braune Segeltuch-Schnürschuß 
mit Ledersohle und Absatz, für Kinder U. 
Turnschuhe mit Gummisohle 
echt Harburg, für Kinder . . . . . von 
Schwarze Kinderstiefel 
kräftig, Gr. 25/26 Mk. 5.50 . Or. 23/24 
Schwarze Kinderstiefel 
Rindbox, Gr. 31—35 Mk. 6.90, Gr. 27—30 
Elegante Damen-Spangenschu 
mit amerik. u. L. RlV.-Abs. . 
zur /40 
Braune Damen-Spangenschuhe 
elegante Modelle . 
nir 1 f44M 
Lack-Damen-Spangenschuhe 
mit Seidendurehbruich ...... nur 11410 
Wir bekleiden jeden Fuß von Gröl/18b 
Größe 48. Sie finden bei uns wohl d Tgrößte 
Auswahl am Platze, angefan in vom 
stärksten Strapazierstiefel is zur 
elegantesten Modesch ).
 In 5 großen Schaufenstern Zeigen Uür hen 
unsere überragende Leistu0g8f8hi i
 9. 6. Jacap 
Inh.: Fritz Pistorius (12588 
Das älteste große Schuh-Spezi haus 
Darmstadt 
Schillerr atz 8
 Vadehauben, eiſerollen 
Schwammbeutel bi gſt 
G. Kanzler, Schulf. 12,
 Holländische Süßrahm- 
TARBLRUTTIR 
Sodel täalich friſch, z2 pf. 1.00 tar. 
9 Waldstri ße 11 
Bckene 
A
 Mehrere geſpielte 
Pianos 
ſchwarz und 
            nuß=
haum poliert: 
preiswert 
zu verkaufen. 
Bequeme 
Teilzahlung! 
Karl 
Arnold 
und Sohn 
            Eliſabethen=
ſtr. 28. (12542a
 Qualitäts= 
Fahrräder 
ohne Anzahlung. 
Thereſe Geider 
Landwehrſtr. 45 
(Laden) (12490a
 Auf dem (22882 
Marktplatz 
gegenüber Kleider= 
Deuſter, heute großer 
Preiſelbeeren= 
Maſſenverkauf.
 Außergewöhnliches 
Angebot! 
Anzüige aus Ia blau 
Kammgarn für 120.0, 
zahlbar in 4 
            Monats=
raten. Garantie für 
erſtil, Sitz und 
            Ver=
arbeitung Angeb. u. 
P 145 Geſchſt. (*22826
 K 
Wollen Sie 
K4 
CHEN 
(Qualitätsarbeit) 
kaufen? Dann 
            be=
ſuchen Sie die 
„Mausrat‟‟ 
Bemeinnützige 
            Möbel=
verſorgung, G.m.b. H., 
Heidelbergerſtr. 129. 
Größte Auswahl! 
Langfriſtige 
Teilzahlung bis zu 
18 1 onaten (12627
empf. 2ros Eecker, Nchſ,
Gärröhren Ludwigshö kt. 1
 625 P. 8. Breinabot 
Vierſitzer 
neueſter Typ mit Vierradbr ſſe wegzu 
alber gegen Zahlungserleich tung zu 
            ver=
kaufen. Angeb. u. P 115
 im Fachgeſchäft G. Kraut) 
Farben Sſcholbricker iße 3 14
 A 
Bürsſen
 Lambri-Bürste 
O.28 
Wasch-Bürste. 
Woll-Besen
 Schuh-Bürste. 
Kleider-Bürste. 
Parkett-Bohnir
 Hand-Bürste .. 
Schrubber .. 
Bohner-Wach
 Hand-Besen.. 
Boden-Besen 
Wasch-Seile
 Möbel-Bürste 
Teppich-Bürste 
Wasch-Körbe
 Möbel-Pinsel 
Staub-Wedel 
Woll-Besen
 Scheuer-Tücher. 
Staub-Tücher. 
Einkaufs-Körß! 
FensterLeder. 
Einkaufs-Netze
Darmstadt
 O4 
Schill