Darmstädter Tagblatt 1926


02. September 1926

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Einzelnummer 10 Pfennige

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teit

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Donnerstag, den 2. September 1926. 189. Jahrgang
Nummer 243

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Permehrung der ſtändigen Ratsſitze.

ener die Breſt
iedererſteht

as Prinzip der Wiederwählbarkeit.
Keiner will zu kurz kommen.
* Genf, 1. Sept. (Priv.=Tel.)
Kurz nach 11 Uhr eröffnete heute vormittag Präſident Motta
22 öffentliche Sitzung der Studienkommiſſion und gab an Hand
S vorliegenden Entwurfs, den das Unterkomitee ausgearbeitet
1 tte, eine Darlegung der Motive, die zu den einzelnen Beſchlüſ=
r
geführt haben. Der neue Entwarf enthält vier Artikel, von
5 aien der vierte lediglich die Uebergangsbeſtimmungen für die
ſten drei Jahre bis zur Inkraftſetzung des Turnus=Syſtems
führt. Die erſten drei Artikel ſind die nahezu wörtliche Wie=
Taufnahme des Entwurfs vom Mai mit Ausnahme der Kaſſa=
onsklauſel
, die, wie gemeldet, fallen gelaſſen wurde. Den In=
It der Uebergangsbeſtimmungen, die für die erſten drei Ver=
rmmlungen
der Jahre 1926, 1927 und 1928 gelten ſollen, haben
Er bereits gemeldet.
Anſtelle des Los=Syſtems, das, wie Präſident Motta aus=
brte
, aus einer ganzen Reihe von Gründen nicht den Beifall
Unterkommiſſion gefunden hat, iſt die alte Beſtimmung für
e Uebergangszeit wieder aufgenommen worden, wonach in die=
en
September drei Mitglieder auf drei, drei auf zwei und drei
yrf ein Jahr gewählt werden.
und es mTgentinien mit dem Einigungsentwurf einverftanden.
eanng dsl Als erſter Redner ergriff der argentiniſche Dele=
Xerte Candilos das Wort. Er erklärte, daß ſeine Regie=
ng
mit dem Entwurf vom Mai ſich einverſtanden
klären könne, wogegen ſie für die Wiederwählbarkeit bereits bei
ar Wahl lebhafte Bedenken trage. Da dieſe Beſtimmung jetzt
A Ser nur für die Uebergangszeit feſtgehalten worden ſei, um dem
Z ölkerbund über die gegenwärtige Kriſe hinweg zu helfen, viel=
icht
ſogar um den Völkerbund zu retten, ſo wolle er ſich im
amen der argentiniſchen Regierung mit dem aufgeſtellten
inigungsentwurf ebenfalls einverſtanden er=
ären
.
ecils Lob auf Fromageot und Spanien. Die letzte
ntſcheidung beim Rat und bei der Vollverſammlung.
Lord Robert Cecil dankte dem Argentinier, daß ſeine
ſtrieren den s1 Tegierung den allgemeinen Intereſſen des Völkenbundes ein ge=
tsprofeſſor
. (1 iſſes Opfer gebracht habe. Cecil erinnerte weiter daran, daß
Ee Kommiſſion ja nur Empfehlungen beſchließen könne und die
Intſcheidung über die einzelnen vorgeſchlage=
ſgarku
en Maßnahmen beim Rate bzw. bei der Ver=
ammlung
liege. Er dankte Fromageot für ſeine unermüd=
ten
Ho3
che Tätigkeit an der Herbeiführung einer Einigung und beſon=
fachwiſſenſ
4
ers an der Ausarbeitung der Uebergangsbeſtimmungen. Man
obe den Bedenken derjenigen Staaten Rechnung tragen müſſen,
ſergeſtellk je die Freiheit der Völkerbundsverſammlung unter keinen Um=
des
Haarbi änden eingeſchränkt wiſſen wollten. Unter dieſem Geſichts=
unkte
habe ihm der deutſche Vertreter erklärt, wie ſehr beſorgt
ſei, daß man ja nicht die Entſchließungsfreiheit der Verſamm=
Tang irgendwie beeinträchtige.
Dann machte Lord Robert Cecil dem ſpaniſchen Delegierten
roße Elogen über die Mitarbeit Spaniens im Völkerbundsrat
end erklärte ſchließlich deutlich, daß man ja gerade mit Rück=
icht
auf Spanien das Prinzip der Wiederwähl=
rarkeit
eingeführt habe, daß man auch mit Rückſicht auf
Spanien den Artikel 3 mit dem Kaſſationsrecht der Völkerbunds=
viekin
gerſammlung habe fallen laſſen.

Die Einwände der übrigen Oelegierten.
Die Studienkommiſſion nahm den Entwurf des
Interkomitees einſtimmig an bei Stimmenthaltung
Ses ſpaniſchen Delegierten.
Im übrigen iſt über den Verlauf der Sitzung noch zu be=
Tichten: Nach einigen Einwendungen des japaniſchen
Delegierten, der auf die Unbeſtimmtheit der dreijährigen
2Amtsdauer hinwies, weil nach dem neuen Syſtem der Rat ſofort
Tiach der Wahl in Funktion tritt, gab der tſchechiſche Dele=
gierte
Veverka ſeine Zuſtimmung zu dem Plan. Der
Thineſiſche Delegierte war unzufrieden mit der
Dreizahl der wieder wählbaren Mitglieder, da noch vier oder
fünf Kandidaten für die ſtändigen Sitze vorhanden ſeien. Er
hoffe natürlich, daß es nicht gerade China ſein werde, das bei
der Wiederwählbarkeit zu kurz komme, denn China habe für
HJeine Forderung die öffentliche Meinung der Welt hinter ſich.
Die mit größtem Intereſſe erwarteten Erklärungen Polens
und Spaniens kamen zuletzt und waren die kürzeſten.
Sokal=Polen machte einen Vorbehalt zu der im Ent=
wurf
vorgeſehenen Möglichkeit, im nächſten oder im übernächſten
Jahr einen vierten oder fünften Staat für wiederwählbar zu
erklären, ſo daß dann einer oder zwei der in dieſem Jahre für
wiederwählbar Erklärten nicht gewählt werden könnte, erklärte
aber, ſich der Einſtimmigkeit nicht widerſetzen zu wollen.
Der ſpaniſche Delegierte Palacios faßte ſich
noch kürzer. Er erklärte, ſich der Abſtimmung zu enthalten.
Die Oreizahl der wiederwählbaren Ratsmitglieder
bei Stimmenthaltung des ſpaniſchen Oelegierten
angenommen.
Nach kurzer Auseinanderſetzung zwiſchen Präſident Motta
und dem chineſiſchen Delegierten über die Dreizahl der
wiederwählbaren Natsmitglieder ſtellte Präſident
Motta feſt, daß alſo die Einſtimmigkeit für den Ent=
wurferzielt
ſei mit einer einzigen Stimmenthaltung,
der des ſpaniſchen Delegierten.

Nur die Reihenfolge der Artikel im Entwurf wird umge=
ändert
.
Der italieniſche Delegierte Scialoja machte noch den Vor=
behalt
, daß die Geſamtzahl der Ratsſitze, wenn auch die Zahl
der ſtändigen Sitze erhöht werden ſollte, niemals mehr als 14
betragen dürfe.
Der ſchwediſche Delegierte Sjöborg wiederholte ſeinen Vor=
behalt
, daß ſeine Zuſtimmung nur für den Fall gelte, wenn da=
durch
die Ratskriſe vollkommen gelöſt werde.
Danach wurde um 1,35 Uhr von Präſident Motta der Ent=
wurf
der Studienkommiſſion als angenommen
erklärt und die Sitzung geſchloſſen.
Nachmitvags ſindet eine Beratung über die Frage der ſtän=
digen
Ratsſitze ſtatt.
Deutſchlands
ſtändiger Ratsſitz geſichert.
Sympathie=Erklärungen für Spanien.
* Genf, 1. September. (Priv.=Tel.)
Die Studienkommiſſion für die Ratsfragen behandelte in der
Nachmittagsſitzung die Frage der ſtändigen Ratsſitze
mit dem erwarteten Ergebnis, daß ſich außer den Kandidaten
niemand für weitere Vermehrung dieſer Sitze
ausſprach. Auf Befragen des Präſidenten Motta erklärte der
ſpaniſche Delegierte Palacios, daß er zu Anfang der Tagung be=
reits
die Gründe dargelegt habe, die ſeine Regierung zu der For=
derung
nach Einberufung der zweiten Tagung veranlaßt hätte.
Er könne den Standpunkt ſeiner Regierung nur aufrecht er=
halten
. Alle Ratsmitglieder wiederholen eins nach dem andern
ihre Sympathie=Erklärung für Spanien. Nach
dem franzöſiſchen Delegierten Fromageot, der ebenſo wie die
folgenden Redner die Schwierigkeiten der Erfüllung des ſpani=
ſchen
Wunſches betonte, ſprach der deutſche Botſchafter von
Höſch den Wunſch der deutſchen Regierung aus,
daß demVölkerbund und demRat die wertvolle
Mitarbeit Spaniens erhalten bleiben möchte.
Der Standpunkt der deutſchen Regierung zur Frage der ſtändigen
Sitze ſei bekannt, und die deutſche Regierung, die noch nicht Mit=
glied
des Völkerbundes und zudem ſelbſt Kandidat für einen ſtän=
digen
Sitz ſei, wolle ſich in dieſer Debatte der Stimme enthalten,
aber das ſolle keine Unterſchätzung der Bedeutung der Frage ſein,
über die er ſich durchaus Rechenſchaft gebe, die aber vom Völ=
kerbund
ſelbſt gelöſt werden müſſe. Lord Robert Cecil ſchloß ſich
dem Wunſche Fromageots an. Der däniſche Delegierte ſprach
noch einmal ſein Bedauern über den Rücktritt Braſiliens aus,
wobei er eine Verbeugung gegenüber China machte, was aber
den chineſiſchen Delegierten nicht verhinderte, in längerer Rede den

Anſpruch Chinas

zu vertreten, den er indeſſen nur aufrecht erhalten wolle,
wenn die Anzahl der Sitze über den deutſchen
hinaus erhöht würde. Scialoja, auf deſſen Erklärung
man geſpannt wartete, ſprach ſehr herzlich für Spanien, ohne aber
deſſen Forderung zu unterſtützen, die in dieſem Augenblick un=
überwindlichen
Schwierigkeiten begegnet. Sjöborg Schweden
hielt an ſeinem Standpunkte feſt. Gugni=Uruguay gab den
beſten Wünſchen für das ſpaniſche Mutterland Ausdruck, trat aber
für die Gleichheit aller Ratsmitglieder ein, was ihn verhindere,
die herrſchende Ungleichheit noch zu erhöhen. Ganz in dem=
ſelben
Sinne ſprach auch der argentiniſche Delegierte Cantilo,
der die ſtändigen Ratsſitze überhaupt für ein körperliches Ge=
brechen
des Völkerbundes bezeichnete. Der polniſche Delegierte
Sokal behielt ſich vor, die Forderung auf einen ſtändigen Rats=
ſitz
ſpäter wieder einzubringen. De Bruckere=Belgien faßte
noch einmal alle
Gründe gegen die Vermehrung der ftändigen Sitze
zuſammen und meinte, es wär beſonders bedauerlich, wenn
grade in dem Augenblick, wo der Völkerbund einen Schritt zur
Univerſalität zu machen im Begriff ſei, ein Staat wie Spanien
auf ſeine wertvolle Mitarbeit verzichten wolle. Auch der
tſchechiſche Delegierte Veverka gab den lebhaften Sympathien
ſeiner Regierung für die ſpaniſche Mitarbeit Ausdruck. Den
Reigen der Redner ſchloß dann Präſident Motta, der namens der
ſchweizeriſchen Regierung in einer groß angelegten Rede noch
einmal zuſammenfaßte, was ſich alles für Spaniens Mitarbeit
im Völkerbunde und im Völkerbundsrat ſagen läßt, aber auch
was gegen jede Vermehrung der ſtändigen Ratsſitze ſpricht. Der
ſpaniſche Delegierte Palacios erwiderte noch einmal, daß er
ſeiner Regierung die hier geäußerten Sympathiebezeugungen und
Wünſche übermitteln und daß ſeine Regierung ſicherlich loyal die
Lage nochmals prüfen werde. Präſident Motta ſtellte feſt, daß
die Mitglieder der Studienkommiſſion gegen den ſchwediſchen
Vorbehalt und die Stimmenthaltung Deutſchlands einig waren,
die Forderung nach Vermehrung der ſtändigen
Ratsſitze als unerfüllbar abzulehnen. Darüber wird
dem Rate berichtet werden, der Beſchluß zu faſſen hat, bevor die
Frage an die Verſammlung geht. Motta ſchlug alſo vor Sdie
Aufgaben der Kommiſſion als beendet anzuſehen, nachdem er
noch betont hatte, daß niemand einen Zweifel darüber geäußert
habe, daß Deutſchland bei ſeinem Eintritt in den
Völkerbund ein ſtändiger Sitz zuerkannt wer=
den
ſoll.
Die letzte Sitzung der Studienkommiſſion wird für morgen
abend 6 Uhr zur Genehmigung des Berichtes einberufen. Pala=
cios
=Spanien bittet noch darum, daß ſein Standpunkt in dem
Bericht ge ügend klar zur Geltung kommen möge, da er auf einen
beſonderen Minderheits=Bericht verzichten will.

Die Stabiliſierung Europas.

Poincaré und Briand.

Herr Poincaré hat, bevor er ſeinem ſchärfſten Feinde Briand
während der Konferenz in Cannes ein Bein ſtellte, in Berlin
vertraulich verſichern laſſen, er wäre gar nicht der unverſöhnliche
Feind Deutſchlands, als den man ihn allgemein abzeichnete, und
wenn er einmal ans Ruder käme, würde ſich ſchon mit ihm arbei=
ten
laſſen. Das Ergebnis dieſer Liebeserklärung war der Ein=
marſch
ins Ruhrgebiet und die Verſchärfung der deutſch= franzö=
ſiſchen
Beziehungen, die ſich zu verewigen drohte, bis Poincaré
bei den Wahlen unterlag.
Genau ſo hat Herr Poincaré auch diesmal, als Herr Herriot
in doktrinärer Prinzipienreiterei den Sturz des Kabinetts
Briand=Caillaux herbeiführte, in Berlin offiziell verſichern laſſen,
daß er an der Locarno=Politik nichts ändern würde. Er hat ſo=
gar
nichts dagegen einzuwenden gehabt, als Briand als Außen=
miniſter
darüber eine protokollariſche Feſtlegung in der erſten
Miniſterſitzung aufnehmen ließ. Aber hinter den Kuliſſen hat er
doch mit Hochdruck daran gearbeitet, ſeinem eigenen Außen=
miniſter
die Planken ſeiner ganzen Politik unter den Füßen
wegzuziehen. Es iſt in der Tat ganz ungeheuerlich, wie ſich durch
das Wirken dieſes einen Mannes das europäiſche Schwergewicht
in wenigen Wochen völlig verſchoben hat. Mitte Juli waren wir
ſo weit, daß das Ziel eines deutſch=franzöſiſchen Ausgleichs auf
einer auch für Deutſchland brauchbaren Grundlage in greifbare
Nähe gerückt ſchien. Der damalige franzöſiſche Kriegsminiſter
Guillemat war bereits nach Mainz gereiſt, um die erforderlichen
Befehle zur Umgruppierung der Beſatzungstruppen und zur Zu=
rückziehung
eines großen Teiles zu geben. Ehe er aber die Be=
fehle
erteilen konnte, wurde das Kabinett, dem er angehörte,
geſtürzt, und unter Poincaré war davon nicht mehr die Rede.
Nebenher aber waren Verhandlungen noch viel weittragen=
derer
Art gegangen. Sie zielten darauf hin, das ganze Syſtem
der Beſatzung zu ändern. Briand war auch für den Gedanken
ſchon gewonnen, der ja durchaus in der Richtung der Locarno=
Politik lag und darauf abzielte, daß Frankreich auf die macht=
politiſche
Sicherung, die ihm in Verſailles gegeben war, verzich=
tete
, indem es die zweite und dritte Zone vorzeitig räumte,
gleichzeitig aber auch die Saar an Deutſchland zurückgab. Was
wir dagegen bieten konnten, waren finanz= und wirtſchafts=
politiſche
Garantien, die den Franzoſen den Alpdruck der deut=
ſchen
Revanchegelüſte nehmen konnten. Die Anfänge lagen in
dem Kalivertrag, derſelbe Faden ſollte weiter geſponnen werden
über den Handelsvertrag, über den Eiſentruſt bis in den Trans=
fer
hinein, in der Form, daß Frankreich aus dem Dawesgutachten
größere Mittel bekam zur Stabiliſierung ſeiner Währung, wäh=
rend
wir dafür endlich wieder Herr im eigenen Hauſe wurden.
Rechnet man dazu noch die Verhandlungen mit Belgien über
Eupen=Malmedy, die, wenn ihnen auch das offizielle Siegel
fehlte, ſchon ſo weit gediehen waren, daß ſie vor Zuſammentritt
des Völkerbundes zu Ende geführt werden ſollten, dann war an
der deutſchen Weſtgrenze eine vollkommene Umwälzung in den
Bereich der Möglichkeit gerückt. Unſere Außenpolitik ſah eine
Zukunft vor ſich, in der ſich kein fremder Soldat mehr auf deut=
ſcher
Erde befand, in der auch das Saargebiet wieder rechtlich
und wirtſchaftlich dem Deutſchen Reich zugehörte und die Rück=
gewinnung
von Eupen=Malmedy nicht nur die Beziehungen zu
Belgien freundlicher geſtaltete, ſondern auch das erſte Unrecht
aus Verſailles wieder gutmachte.
Von allen dieſen Plänen, die doch keine Hirngeſpinſte waren,
ſondern ihre ſehr handfeſten diplomatiſchen Unterlagen hatten,
iſt nichts mehr übrig geblieben. Zugegeben, daß Poincaré das
nicht aus angeborener Bosheit getan hat, er mußte vielleicht ſo
handeln ſeiner ganzen Charakteranlage nach. Denn er iſt einer
der wenigen Menſchen, die in den letzten Jahren in Europa
nichts gelernt haben. Daß ſeine Ruhrpolitik zuſammenbrach, daß
das ganze Syſtem, nach dem er arbeitete, durch die Ereigniſſe
auch vom franzöſiſchen Standpunkt aus widerlegt worden iſt,
hat er nicht begriffen. Er iſt eine eingleiſige Natur, nicht beweg=
lich
genug, ſich umzuſtellen, und nicht genial genug, um aus den
Geſchehniſſen zu lernen. Ein geiſtreicher Franzoſe hat ihn ein=
mal
im Gegenſatz zu Briand dahin charakteriſiert, daß Poincaré
alles weiß und nichts verſteht, daß Briand aber nichts weiß und
alles verſteht. Der alte Kontraſt eben zwiſchen dem Arbeits=
menſchen
und dem politiſchen Bohemien. Wie es überhaupt
möglich war, daß er nach dem Zuſammenbruch ſeiner Ruhrpolitik
wiederkommen konnte, iſt nur aus den innerfranzöſiſchen Ver=
hältniſſen
heraus zu erklären. Er iſt einer der wenigen Politiker,
die eine ſaubere Weſte haben, einer der wenigen, die ſich aus
ihrer bürgerlichen Wohlanſtändigkeit heraus trotz politiſcher Miß=
erfolge
ein gewiſſes Maß von Vertrauen auch bei dem Gegner er=
worben
haben. So iſt er denn gerufen worden als der Einzige,
der vielleicht imſtande war, den Franken vor ſeinem Sturz auf=
zuhalten
. Und er hat auch zuerſt den Anlauf genommen, daß er
ſeine ganzen Kräfte dem Finanzminiſterium zur Verfügung
ſtellte. Aber der Gegenſatz zwiſchen ihm und Briand war doch
mehr als nur perſönlicher Art, er iſt ſachlich begründet. Poin=
caré
kennt nur das Syſtem der militäriſchen Garantie in Ver=
bindung
mit den Bündniſſen, die Deutſchland lahmlegen. Briand
iſt im Vergleich doch mehr Europäer, der an die ſtarke wirtſchaft=
liche
Verflechtung über den Rhein hinaus glaubt, die Deutſch=
land
mehr binden wird, als alle Armeekorps und Militärkontrol=
len
. Eine Verſtändigung zwiſchen dieſen beiden Gegenpolen gibt
es nicht, die Politik von Locarno wird zum Mißerfolg verurteilt
ſein, wenn Poincaré ſich hält. Aber kann er ſich halten? Bisher
iſt es ihm gelungen, den Franken zu befeſtigen, nicht durch
irgendwelche Maßregeln, ſondern nur durch das Vertrauen, das
ſich an ſeine Perſon knüpfte. Aber für die Dauer iſt das nicht
genug. Frankreich iſt heute mehr als je an ſeiner finanziellen
Exiſtenz bedingt durch die Anſchauung des Auslandes. Amerika
aber erwartet von der Locarno=Politik die Befriedung Europas,
und je mehr ſich in der Entwicklung herausſtellt, daß Poincaré
darauf eingeſtellt iſt, zu den Methoden von Verſailles zurückzu=
kehren
, alſo das Recht der Macht über die Macht des Rechts zu
ſtellen, deſto eher wird auch von New York der neue Anſtoß kom=
men
, der den Franken zum Rutſchen bringt. Poincaré hatte die
Möglichkeit, ob er mit der Locarno=Politik di. Währungsſtabili=

[ ][  ][ ]

Seite 2

ſierung durchführen wollte. Soweit wir bisher ſehen können, will
er ſich dazu nicht entſchließen, ſondern zwei Unmöglichkeiten mit=
einander
verbinden. Gewiß kann er damit auch Deutſchland
ſchaden, wenn er die Hofſnungen zerſchlägt, die aus den Ver=
handlungen
mit Briand entſtanden waren. Aber er kann doch
für uns nur die Entwicklung aufhalten, während er mit ſeiner
Methode Frankreich in den Ruin der Inflation hineinführen muß.
Am 30. Auguſt ſchrieb, wie uns unſer Londoner C.M.P.=
Korreſpondent mitteilt, die Weſtminſter Gazette in einem Leit=
artikel
:
Im Hinblick auf den nüchternen Optimismus der Rede, die Dr.
Streſemann im Ausſchuß des Reichstages gehalten hat, und auf Grund
der gleichzeitig aus Genf eingetroffenen Nachrichten mögen wir anfangen
zu hoffen, daß ſich der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund am
8. September ohne weiteren Zwiſchenfall vollziehen wird. Wir haben
die neuerdings aufgetauchten Gerichte, daß M. Poincaré erneut einen
verhängnisvollen Einfluß ausübe, oder daß neue Intrigen im Gange
ſeien, um eine Lage zu ſchaffen, die Deutſchlands Eintritt unmöglich
machen würde, nicht ernſt nehmen können. Gewiſſe Manöver können
nicht wiederholt werden, und es erſchien nicht denkbar, daß unſer eigener
Miniſter des Auswärtigen oder irgend welche anderen europäiſchen
Miniſter ſich zum zweiten Male in derartige Operationen hätten ein=
wickeln
laſſen ſollen. Wir würden es bedauern, wenn Spanien es für
nötig halten ſollte, ſich aus dem Völkerbunde zurückzuziehen, aber wenn
es uns zwingt, ſeine Zurückziehung gegen den Eintritt Deutſchlands
abzuwägen, ſo kann kein Zweifel über unſere Wahl beſtehen. Ein
Mißlingen des Verſuchs, Deutſchland in den Völkerbund aufzunehmen,
wirde in dem jetzigen Stadium ein verhängnisvolles Unglück für den
Völkerbund bedeuten, während ein Abfall Spaniens zu jeder Zeit wie=
der
gut gemacht werden kann, und mit dem Zuwachs an Macht und
Einfluß, den der Völkerbund erhalten wird, wird auch jeder Grund
vorhanden ſein, dies zuwege zu bringen.
Die weiten Geſichtspunkte, welche die größeren Mächte dazu treiben,
ſich zuſammenzuſchließen, und ihre gemeinſamen Intereſſen im Völker=
bunde
zu vereinigen, wirken gebieteriſch. Die wirtſchaftlichen Verhält=
niſſe
bei Allen ſprechen für ſich ſelbſt, und es wird täglich klarer, daß
ohne die Stabiliſierung der Politik die Stabiliſierung der Währungen
und die Bilanzierung der Budgets nur vorübergehende Abhilfe ſchaffen.
Allem zugrunde liegt das Empfinden der Ungewißheit und Unſicherheit,
das immer noch ungeheure Ausgaben zu Rüſtungszwecken auferlegt und
von jeder ausſichtsreichen Bemühung auf dem meiſtverſprechenden Gebiet
nationaler Wirtſchaftlichkeit abhält. Auf das engſte hiermit verbunden
iſt die Atmoſphäre des Argwohns, des Mangels an nachbaulichem Emp=
finden
, welches die Kriegserbitterung zu einer dauernden macht und den
Handelsverkehr durch Tarifkriege und Zollſchranken lähmt. Für faſt
alle, wenn nicht alle Nationen liegt die Wahl buchſtäblich zwiſchen Aus=
ſöhnung
und Bankerott. Und wir bilden uns ein, daß beiſpielsweiſe
Poincaré ſich ſo gut wie ſonſt jemand in Europa der einfachen Tatſache
bewußt iſt, daß die Sache des Franc eine geradezu verzweifelte ſein
würde, wenn die Ausſöhnung in Genf mit einem Veto belegt, und
Deutſchland ſich von dem Völkerbunde abwenden würde. Es iſt eine
unendliche Zeit nötig geweſen, um dieſe Erfahrung zu lernen, aber es
erſcheint unmöglich, daß nach allen dieſen acht Jahren nicht wenigſtens
ein Teil von ihr zu Herzen genommen worden iſt.
Wir ſetzen natürlich nicht voraus, daß durch den Eintritt von
Deutſchland unmittelbar ein Wunder zuſtande gebracht werden wird,
aber es werden zwei ſehr wichtige Ergebniſſe erzielt werden. In erſter
Linie wird der Völkerbund von dem Vorwurf gereinigt werden, daß er
nur ein Bündnis der Siegerſtaaten iſt. Und ſodann wird die Furcht
Europas beſeitigt werden, daß es wieder in zwei bewaffnete Lager ge=
teilt
werden könnte mit der Gewißheit oder hohen Wahrſcheinlichkeit
eines neuen Verwüſtungskrieges. Das ſind Grundlagen, auf denen die
Nationen wieder aufbauen können. Ohne ſie iſt ein dauerhafter Aufbau
unmöglich.
Rußland bleibt freilich noch die unbekannte Größe, und es bildet ſtets
ein ernſtes Problem. Wenn ſich jedoch Deutſchland den Weſrmächten
angeſchloſſen hat, wird Rußland nicht mehr der Alp ſein, der es ſein
würde, wenn ein Bündnis zwiſchen ihm und einem verbannten Deutſch=
land
der wahrſcheinliche nächſte Zug in dem europäiſchen Schachſpiel ſein
würde.
Soweit wir uns ein Urteil aus den verwirrenden Ereigniſſen bilden
können, die jetzt in Moskau vor ſich gehen, iſt Rußland auf dem Wege,
ein ungeheurer Staat von bäuerlichen Beſitzern zu werden mit einem
Regierungsſyſtem, das von dem ſeiner Nachbarn nicht ſo ſehr verſchie=
den
ſein wird. Bei ſeiner Neugeſtaltung wird ſich das Beſtehen einer
alle Weſtmächte umfaſſenden Liga als ein ſtarker, beruhigender Faktor
erweiſen und als die beſte Garantie, daß Rußland nicht nach gewöhn=
lichem
Vorgange am Schluß ſeiner Umwälzungsperiode militäriſche
Abenteuerer an die Spitze kommen läßt.
Tatſächlich kann Deutſchland Europa keinen größeren Dienſt er=
weiſen
als dadurch, daß es den großen Einfluß, den ihm ſeine geogra=
phiſche
Lage und ſeine eigene Initiative auf ſeinen öſtlichen Nachbarn
verleihen, dazu ausnutzt, dieſen in die Gemeinſchaft der weſtlichen Na=
tionen
zu ziehen. Es würde uns alle dadurch vor dem Wiederaufleben
der ruſſiſchen Gefahr in einer neuen Form bewahren.
Aber wenn Deutſchland dies oder irgend etwas anderes zur Zu=
friedenheit
vollbringen ſoll, ſo darf ſein Eintritt in den Völkerbund
nicht lediglich einen formellen Akt, ſondern er muß eine wirkliche Aus=
ſöhnung
bedeuten. Deutſchland muß auf einem Fuß vollkommener
Gleichheit ſtehen. Seine Bedürfniſſe und Anſichten müſſen die gleiche
faire Berückſichtigung finden wie die anderer Mächte. Die Staatsmänner
Europas müſſen beweiſen, daß ſie wirklich etwas gemeint haben, als ſie
1
zu uns von dem Locarno=Geiſt redeten.
Wir möchten wahrlich wünſchen, daß dieſe optimiſtiſche Auf=
faſſung
der Weſtminſter Gazette ſich als richtig erweiſt. Durch
die bisher vorliegenden Tatſachen aber erſcheint ſie kaum
gerechtfertigt.

*Berliner Premieren.
(avk.) Das Luſtſpielhaus brachte das Drama Eifer=
ſucht
des durch ſeinen Senſationsroman Sſanin bekannt ge=
wordenen
ruſſiſchen Schriftſtellers Artzibaſcheff; ein pſycho=
logiſch
nicht unintereſſantes Stück, das vor etwa fünf Jahren in
Wien und Budapeſt durchſchlagenden Erfolg erzielte und zur
ſelben Zeit auch an einem Stadttheater, die längſtvergeſſene
deutſche Uraufführung erlebte, die die Direkvion jetzt irrtümlich
angekündigt hat. Aus den fünf Akten des Originalwerkes machte
der Spielleiter vier; obwohl dieſe Kürzung bei der echt ruſſiſchen
Breite Artzibaſcheffs nicht unbegründet war, hätte ſie doch zu=
mindeſt
in einer etwas pietätvolleren Form geſchehen müſſen.
Die führenden Linien ſind nicht prägnant genug betont und es
fehlen oft die Uebergänge, ohne die das in erſter Linie ſeeliſche
Drama unverſtändlich bleibt. Demm die phyſiſche Handlung im
Stücke iſt minimal; durch vier Akte wird über die Untreue der
Frau geſprochen. Die Heldin Jelena Nikolgjewna iſt die Ver=
körperung
der Gefallſucht, ſie führt ſchlechtweg alle Männer, die
ihren Weg kreuzen, an ihrem Narrenſeil. Den alten Arzt, den
jungen Studenten, den brutalen Fürſten und den kleinen Leut=
nant
. Die kriminaliſtiſche Schlußkataſtrophe des Spiels, das trotz
dichteriſcher Qualitätem auf niedrige Inſtinkte ſpekuliert, iſt ganz
und gar trivial, wenngleich menſchlich verſtändlich: der Gatte,
ein intelligenter, ſympathiſcher Menſch, der ſich krampfhaft be=
müht
, den Glauben an die ſeeliſche Reinheit ſeiner Frau nicht
verlieren zu müſſen, ſchlägt die Kokette zuerſt und erwürgt ſie
dann in ſeiner grenzenloſen Eiferſucht. Dieſer Schluß iſt nun
eher widerlich als erſchütternd. Eine recht ſchwache Aufführung
trug dazu nicht unweſentlich bei, daß das Stück keine beſondere
Wirkung hinterließ; die Hauptdarſtellerin, eine ruſſiſche Dame
mit fremdartigem Akzent, eignete ſich keineswegs für dieſe ſchwie=
rige
Rolle mit ſtarkem erotiſchen Einſchlag, was bei dem Stück
ein genereller Fehler war und die ganze Tragödie gekünſtelt und
unglaubhaft machte.
Nach einem längeren Gaſtſpiel in der Provinz trat Aſta
Nielſen, die ſtumme Tragödin der Leinwand, im Kleinen
Theater zum erſten Male als Sprechſchauſpielerin vor das
Berliner Publikum. Das Stück, in dem dieſe intereſſante Frau
nach langen Jahren zu den Brettern zurückkehrte, iſt leider ein
troſtloſes Machwerk. E. Shaldons Schauſpiel Rita Ca=
pallini
mag dem amerikaniſchen Publikum zuſagen, für un=
ſere
Begriffe iſt ſo etwas ſchon längſt vieux jeu ärgſter Sorte.
Die berühmte italieniſche Sängerin Margherita Cavallini
kommt im Jahre 1860 zu einem Gaſtſpiel nach New York. Der
junge Pfarrer Thomas Armſtrong verliebt ſich in ſie und auch
die Primadonna mit der bewegten Vergangenheit faßt eine ernſte

Donnerstag, den 2. Sceinbet 1926

N

Vom Tage.

Der Schiedsſpruch vom 27. Auguſt ds. Js. iſt auf Antrag der
Bergarbeiterverbände vom Reichsarbeitsminiſter für ver=
bindlich
erklärt worden. Damit ſind die Löhne im Ruhrkohlen=
bergbau
für längere Zeit geregelt.
Wie wvir von zuſtändiger Stelle erfahren, wird Reichsminiſter
Dr. Bell in ſeiner Eigenſchaft als Reichsjuſtizminiſter am
Deutſchen Juriſtentag in Köln, der in der übernächſten
Woche ſtattfindet, teilnehmen.
In Vertretung des Reichsjuſtizminiſters Bell führte Miniſterial=
direktor
Dr. Bumke den neuen Oberrei chsanwalt Werner
in ſein Amt ein. Dem ſcheidenden Oberreichsanwalt Ebermayer
überbrachte er ein Dankſchreiben und das Bildnis des Reichs=
präſidenten
und ſprach ihm den Dank der Reichsregierung aus.
Nach einer am 31. Auguſt eingegangenen Note ſtellt das Luft=
fahrt
=Garantiekomitee in Verfolg der Pariſer Luftfahrtver=
handlungen
vom Mai mit dem 1. September ſeine Tätigkeit ein.
Nach eimer Agentur=Meldung f den vom 7.13. Oktoben Divi=
ſionsmanöver
der franzkſiſchen Beſatzungstrup=
pen
am Rhein, in der Gegend von Kaiſerslautern und Kreuz=
nach
ſtatt.
Aus Athen wird gemeldet, daß der griechiſche Geſandte
in Albanien abberufen worden iſt, und zwar als Proteſt
gegen die Behandlung der griechiſchen Minderheiten in Albanien.
Die griechiſche Regierung hat durch ihren Miniſter in
London die engliſche Admiralität gebeten, ihr fünf
Marineoffiziere zu Ausbildungszwecken zur Ver=
fügung
zu ſtellen.
Wie aus Moskau gemeldet wird, iſt der ruſſiſche Borſchaf=
ter
in Peking Karachan von der Sowjetregierung zur Bericht=
erſtattung
nach Moskau berufen worden.
Außenminiſter Briand hat geſtern abend 9 Uhr Paris verlaſſen.
Vor ſeiner Abreiſe nach Genf hatte er noch Unterredungen mit
dem ſpaniſchen Botſchafter und dem neuen franzöſiſchen Botſchafter in
Angora Daeſchner.
In franzöſiſchen Finanzkreiſen iſt die Rede von der Aus=
gabe
einer großen inneren Anleihe Ende September,
Wie der amtliche britiſche Funkdienſt meldet, wurde in der letzten
Sitzung des Vollzugsrates der engliſchen Bergarbeiter der
Beſchluß, keine Friedensvorſchläge aufzuſtellen, nur
mit einer Stimme Mehrheit gefaßt.
Das engliſche Kolonialminiſterium hat eine beſondere Wäh=
rungskommiſſion
für Paläſtina eingeſetzt, die die Be=
dingungen
unterſuchen ſoll, auf Grund deren eine neue Währung in
Paläſtina im Einklang mit dem engliſchen Pfund geſchaffen werden kann.

Amerikas Vorbehalt
Internationalen Geri

Deutſche Volkspartei und
Arbeitsgemeinſchaft.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Reichsausſchuß und Parteivorſtand der Deutſchen Volks=
partei
haben am Dienstag und Mittwoch in Berlin getagt und
die techniſchen Vorbereitungen für die Sitzung des Parteitages
in Köln getroffen. Der parteiamtliche Bericht, der darüber aus=
gegeben
wird, iſt völlig nichtsſagend. Nichtsſagender, als nach
unſerer Auffaſſung nötig war. Auch außerhalb der Partei war=
tete
man mit einer gewiſſen Spannung auf den Ausgang, weil
von ihm eine Klärung der Beziehungen zu den Deutſchnationalen
erhofft wurde, und zwar im Anſchluß an den Aufruf Jarres=
Gayl zur Bildung einer Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen Deutſcher
Volkspartei und Deutſchnationaler Volkspartei. Es darf wohl
als ſelbſtverſtändlich angenommen werden, daß, nachdem der
Reichsaußenminiſter ein Referat über die politiſche Lage erſtattet
hatte, die Frage der Beziehungen der bürgerlichen Parteien der
Hauptgegenſtand der Debatte geweſen iſt. Herr Jarres hat ſich
ſehr lebhaft für den Gedanken eingeſetzt, den er mit Herrn von
Gayl zuſammen in die Partei hineingeworfen hat. Er hat auch
von einzelnen Abgeordneten und aus dem Lande heraus Zu=
ſtimmung
gefunden, jedoch auch Widerſpruch. Im allgemeinen
wird man die Stellung der Parteiinſtanzen der Deutſchen Volks=
partei
dahin zuſammenfaſſei können, daß eine Annäherung an
die Deutſchnationalen aus der politiſchen Entwicklung heraus
von ſelbſt gegeben iſt, nachdem die Deutſchnationalen ihre ſcharfe
Oppoſition aufgegeben und ſich den von der Deutſchen Volks=
dartei
in der Regierung vertretenen Anſchauungen angepaßt
haben. Daraus ergibt ſich ein Aneinanderrücken der beiden Par=
teien
ganz von ſelbſt, deſſen Tempo zu beſchleunigen freilich be=
denklich
wäre, zumal wenn dadurch die Beziehungen zu den übri=
gen
bürgerlichen Parteien, die für eine bürgerliche Mehrheits=
bildung
notwendig ſind, gefährdet werden können. Die Dinge
laufen im Reichstag ja doch wohl ſo, daß auch Zentrum und
Demokraten aus dem Zwang zur praktiſchen Arbeit heraus zu
den Deutſchnationalen zurückgeführt werden, daß aber jeder
Schritt vermieden werden muß, der beim Zentrum Mißtrauen
zu erregen geeignet iſt.

Amerika fehlt auf der Konferenz. Of Beio
* Genf. 1. Septemb
Die Vorbehalte des Kongreſſes der Vereinigter Sta=
Beitrittserklärung zum Internationalen Gerichtshof, Iden
für das Zuſammentreten der heute vormittag im Eſud=
nakionalen
Arbeitsamtes eröffneten Konferenz von Sia
des Protokolls des Internationalen Gerichtshofes. die
Staaten haben, wie erinnerlich, die Teilnahme an d ir
der ſie vom Völkerbund eingeladen wurden, abgelehnt ind
der Grund, weshalb eine größene Zahl der ſüdamer miſ
zu der Konferenz nicht erſchienen iſt. Es handelt darn
Unterzeichner des Protokolls des Gerichtshofes die * der
ten Staaten formulierten fünf Reſerven und fünf Vo chalte
könnten. Nach der Wahl des holländiſchen Delegie m
zum Präſidenten und des neuſeeländiſchen Delegierte /Bel
venezueliſchen Delegierten Zumeta zum Vizepräſide en
erſten drei Vorbehalte der Vereinigten Staaten: 1. Ke /Zuſa
zwiſchen den Vereinigten Staaten und dem Völkerbun infol
tritts zum Gerichtshof; 2. Teilnahme der Vereinigte Staat,
Wahl, und 3. Beitrag zu den Koſten ohne weſentl e Ei=
angenommen
, wobei von engliſcher und belgiſcher Sei darar
ſam gemacht wurde, daß die verſchiedenen Vorbeha doch
engen Zuſammenhang miteinander ſtehen, ſodaß man h für
Leſung nach der erſten Durchberatung das Zurückkon en auf
ſerven 13 werde vorbehalten müſſen.
Zu einer ausgedehnten Debatte gab die 4. Reſert der V
Staaten Anlaß, jederzeit den Beitritt zum Gerichtsho dieder
gen, und vor jeder geplanten Abänderung des Statut befrg
den, ſodaß keine Abänderung ohne Zuſtimmung der Feini
ten in Kraft treten kann. Während einige Delegiert nch
Reſerve keine Einwendungen erheben wollten, machte eſonde
Kanada und Rolan=Belgien darauf aufmerkſam, daß hier
ernſte Frage erhebe, die für die Völkerbundsmitglieder Abſt
Bedeutung ſei. Hat damit ein Mitglied des Völker ndes
ſich jeder Abänderung des Statuts des International /Gericht
widerſetzen oder das Protokoll des Gerichtshofs zu k digen,
Mitglied des Völkerbundes zu bleiben? Meißte das nicht,
Rolan, zu verhängnisvollen Konſequenzen führen? ſagegen
Oſuski=Tſchechoſlowakei ein, daß die Pflichten und Rſte der
bundsmitglieder gegenüber dem Gerichtshof ganz unab ngig von
Diskuſſion ſind. Der ſchweizeriſche Delegierte Dini rt erinn
einer groß angelegten juriſtiſchen Darlegung an die En ebungsg
der Internationale Gerichtshof feſt verankert iſt, denn dem G
Staat ſehr wohl Mitglied des Völkebundes
könne, ohne Mitglied des Internationa n Gerig
hofes zu ſein; daß er aber kraft des Völkerbund ſaktes,
der Internationale Gerichtsho, feſt verankert iſt, denn dem G.
hof gegenüber gebunden bleibe.
Hier wurde die Debatte abgebrochen und der Del ferte vo
guay Buero, der die Frage aufgeworfen hatte, ob e Mi
des Gerichtshofes das von den Vereinigten Staaten ve mgte Ve
zuſtehe, verſchob ſeine Antwort auf die Rede des ſchr zeriſche
gierten auf die nächſte Sitzung
Die Debatte führte ſchließlich auch bezüglich des vie m Vorh
zu der Feſtſtellung, daß ſeitens der Signatarſtaaten kein Einwend
zu erheben ſind. Die Konferenz ſchloß ſich im weſent ſen der Am
des Delegierten von Uruguay, Buero, an, der in Ert ſerung a.
Ausführungen des ſchweizeriſchen Delegierten darlegte, der
kerbund zwar der Begründer des Geric Shofes
weſen ſei und ihm in ſeinen Statuten eine große, ſihe beſo
Aufgaben zugewieſen habe, daß aber der Gerchtshof
übrigen das Ergebnis einer internatiyſaleng
vention ſei, die vollkommen unabhäng vom?
kerbund gegründet wurde.
Der fünfte Vorbehalt der Vereinigten Staaten b ifft in
erſten Teil die Erſtattung der Gutachten durch den nternatio
Gerichtshof.
Die größten Schwvierigkeiten machte der zweite 2X des
Vorbehaltes, nämlich die Forderung der Vereinigten S ften, daß
ihre Zuſtimmung kein Erſuchen um ein Gutachten an en Gerick
geſtellt werden dürfe, das eine Frage oder einen Strei Al betri
dem ſich die Vereinigten Staaten intereſſiert erklären /Durch
Vorbehalt wären die Vereinigten Staaten, wenn ſie ollten,
Lage, die ganze Arbeit des Gerichtshofes vollkommen la tzulegen.
Präſident van Eyſinga bedauerte außerordentlich, daß ke Vertreter
Vereinigten Staaten an der Konferenz teilnimmt, um ſrade hier
notwendige Aufklärung zu geben.

Rückkehr der deutſchen Oeſegation a=
TU. Genf, 2.
Botſchafter von Hoeſch und Miniſterialdirekt
werden heute Gelegenheit haben, mit Chamberlain
Rückſprache über die Aufnahme Deutſchlands in de
zu nehmen. Wenn auch im Prinzip durch den vo
ſchluß der Arbeiten alles geregelt erſcheint, ſo dürfte
Ausſprache doch gewiſſe Klarheiten über diejenigen
bringen, die Deutſchlands Eintritt in den Völkerl
werden. Am Freitag werden die deutſchen Dele
Genf verlaſſen, um in Berlin der Reichsregierung i.
drücke ausführlich zu berichten.

Freite
eptember
Dr. (
und Briad
Völkerbun
äufigen N
me derart
Modalitäin
td begleit
ſtionsführ
er ihre Eine

Käthe Dorſch als Veronika
In Hans Müllers neuem Schauſpiel.

Uestte
Käthe Dorſch,
die bekannte Berliner Schauſpielerin (früher in Darmſtadt und
Mainz), feierte in der Titelrolle der Veronika von Hans Mül=
ler
, deren deutſche Uraufführung ſoeben in Berlin ſtattfand,
einen ſeltenen Erfolg.

Zuneigung zu dem Mann. Der Schluß heißt E. ſagung,
äußerſt rührſelige Geſchichte iſt überdies mit hol n Phraſeſ
Sentimentalitäten und dramatiſchen Knalleffekter überreichlic
verſehen der ſelige Sardou darf mit ſeinem Y ee=Schug
wohl zufrieden ſein. Immerhin iſt dieſer Kitſch r/ einer 9
raderolle ausgeſtattet und das iſt in dieſem Falle d/ſpringenſe
Punkt: der Nielſen gelang es wenigſtens in einig / Szenelle
all die Schwächen vergeſſen zu laſſen. Die Rolle g ihr, Me
ſie gab, war Menſchliches, die Geſten waren ſchön u) ungene
wirkungsvoll, das Mienenſpiel unvergleichlich und jr falziſe.
render Scharm half über einige Mängel ſo die ſaturgene
fehlende bühnenſichere Routine des Organes ſwveg.
Gatte, Gregor Chmara, inſzenierte die Aufführ ag ſaun=
der
Abend war ein Erlebnis und das Publikum 1 te förmich
vor Begeiſterung.
*
Im Theater am Kurfürſtendamm ſrde ei
Operette Yvonne uraufgeführt und vom mond ſem Pühe
kum des Berliner Weſtens ſehr beifällig aufgenomn a. Eigeſſe
lich keine richtiggehende Operette, ſondern nur ein Vaudeyſ.
mit eingelegten Tanzuummern, ohne große Finali. ariſer 2
zept, dementſprechend ſpielt auch die Handlung in P is und
recht verwickelt: mit Verwechſlungen, fatalen Mißve fändniſ
Liebe, Entſogung und ſonſtigen Vaudeville=Utenſili / reichte
ausgeſtattet. Von Logik natürlich wicht die geringf Sput,
etwas halten ja Librettiſten, nur in den ſeltenſten Fällen
Lager. Drei luſtige Akte mit hübſchen Beinen w. will !ie
noch mehr? Und dazu Emmy Sturm beſſer: di Sturm.
als reizendes Pariſer Mädel aus der Parfümer Abteilnn
eines Warenhauſes, das den Grafen heiratet, gut mgt, !
peramentvoll tanzt und in ſämtlichen Toiletten entz ſend Ale
ſieht. Die Textdichter Neidhard und 9 bne=
ſind
an dem Erfolg gänzlich unſchuldig, und der Kom miſt ?
Hirſch hat ſich auch nicht gerade angeſtrengt. Jed fals ſ
einige Tanzrhythmen flott und wohlklingend ger n "
Sommer ſoll man eben keine Anſprüche ſtellen, und ir ſI03
den Verfaſſer des klaſſiſchen Liedes Wer wird de weilee
wenn man auseinandergeht lieber nicht, von wo eiſie N.
Kompoſitionen herhat. . .
Hjalmar Bergmanns Komödie Der Nobſpre!
(Deutſches Künſtlertheater) bringt alte Wi und
zu waſchechte Sudermann=Dramatik. Dieſes Konglon at .
nicht gerade apart! Im Mittelpunkt ein verkann! 9
das nur noch durch den Nobelpreis gerettet werden kſke.
fälſchte Wechſel, Aufopferung, Zuſammenbruch und (terſt
am Ende natürlich Aufklärung und Verſöhnung, all rein
friedenſtellende Löſung der etwas unnatürlichen und

[ ][  ][ ]

aummer 243

Donnerstag, den 2. September 1926

Seite 3

Von unſerem Prager Korreſpondenten.

B. Prag, 30. Auguſt.
In der tſchechiſchen nationaldemokratiſchen Partei, deren
er der mit der Würde des Staatsoberhauptes kokettierende
gleichzeitig das geiſtige Haupt des tſchechiſchen Fascismus
llende Dr. Kramarſch iſt, geht es ſo lebhaft her, daß der
der ſtreitenden Lager immer mehr in die Oeffentlichkeit
41 aus der Erörterung der fasciſtiſchen Möglichkeiten haben
enter den nationaldemokratiſchen Führern ſo einſchneidende
ungsverſchiedenheiten ergeben, daß der Zerfall der Kra=
hpartei
unausbleiblich erſcheint. Den Anſtoß zu dem jetzt
reſer den ſchärfſten tſchechiſchen Nationalismus betonenden
frſchen Gruppe herrſchenden Konflikt gab vor allem das Auf=
r
des Generalſekretärs der Partei Hlavacek zugunſten des
asmus; die von Hlavacek angeſtrebten fasciſtiſchen Pläne
den von jener tſchechiſchen Intelligenz, die bisher in der
naldemokratiſchen Partei organiſiert war, mit großer Reſerve
Igt, und einzelne tſchechiſche bürgerliche Blätter haben offen
7 die von Hlavacek angewendeten Methoden Stellung ge=
rnen
, die nicht nur eine Abkehr von der Nationaldemokratie,
Yern geradezu das Gegenteil des Begriffes Anſtändigkeit be=
en
. Aber nicht nur um Differenzen zwiſchen dem fasciſtiſchen
Tel einerſeits und den gemäßigten Parteifunktionären, die
Der Einhaltung der programmatiſchen Richtlinien der Partei
aren, andererſeits handelt es ſich, ſondern auch um Differen=
m
fasciſtiſchen Flügel ſelbſt, da einige Gruppen, insbeſondere
rnähriſch=fasciſtiſche Gruppe, ſich von der Partei überhaupt
Sſen und ſelbſtändig machen wollen. Daraus würde der voll=
Sige Zerfall der Partei reſultieren. Da Dr. Kramarſch in den
en Wochen ſich nach Italien begeben hatte er war dort zeit=
ig
Gaſt Muſſolinis warteten die nationaldemokratiſchen
ſe ſeine Rückkehr und ſeine Erklärung darüber ab, ob er mit
von Hlavacek propagierten Fascismus übereinſtimmt, den

verſäumt: er ließ ſich von dem Generalſekretär Hlavacek
ni Bericht über die letzten Ereigniſſe in Prag erſtatten und
ch darauf ſeine Zuſtimmung zu dem bisherigen Vorgehen
Saceks aus; daraus folgt, daß die tſchechiſchen Nationaldemo=
en
trotz des Widerſtandes in der eigenen Partei auf dem bis=
gen
Weg fortſchreiten und daß Dr. Kramarſch mit dieſem
Dm gehen wird, um, wie ein tſchechiſches ſozialiſtiſches Blatt
erkte, die letzten Reſte der Sympathien zu verlieren, die er
in den demokratiſchen Kreiſen genoſſen hat.
Die von den Nationaldemokraten ſchärfſter alltſchechiſcher
ſtellung geforderte Einführung des fasciſtiſchen Syſtems in
Tſchechoſlowakei ſoll den mit der philoſophiſchen Regie=
gspolitik
Maſaryk=Beneſch unzufriedenen Kreiſen Gelegenheit
einem ſcharfen Vorſtoß gegen die von Kramarſch längſt miß=
Tgte Politik der Burg geben, und in der Tat ſcheint Kra=
aſch
die Zeit für gekommen zu erachten, denn ſchon in den
Sſten Tagen will er in ſeiner Preſſe den Kampf gegen den
mBenminiſter und Vertrauten Maſaryks, Dr. Beneſch, unter dem
te! tto: Weg mit Beneſch! beginnen. Es heißt, Kramarſch habe
Geric 2 ſeiner Zuſammenkunft mit Muſſolini in Italien eine neue
FArentierung mit heimgebracht, und die erſte Tat im Sinne die=
der
Ge
internatig neuen Taktik werde die Kamragne gegen Beneſch ſein. Die
unabhäng) inde hierfür ſeien folgende: Die Kleine Entente, bekanntlich
e Gründung des Dr. Beneſch, ſei Italien unbequem, da ſie
ren Imperialismus hemme, aber auch deshalb, weil ſie gegen
garn gerichtet ſei. Muſſolini und ſeine Außenpolitik rechne
mit, daß die Kleine Entente, deren Beſtand durch die letzten
Signiſſe ohnedies gefährdet ſei, in dem Augenblick verſchwin=
bzw. auseinanderfallen würde, wenn Dr. Beneſch gehen
d. Deshalb habe der italieniſche Fascismus mit großen
Tdbeträgen den Kampf gegen Dr. Beneſch organiſiert, und
cmarſch ſei auserſehen worden, die Kampagne zu eröffnen.
gei zweiter Grund ſei der Konflikt zwiſchen der tſchechiſchen
keirßenpolitik, deren Repräſentant Dr. Beneſch iſt, mit dem
un rtikan. Muſſolini arbeite mit dem Vatikan zuſammen, um ſich
Sympathien des italieniſchen Klerus und des Volkes zu
Dalten.
ganon an Dieſe Entwicklung der Dinge in Prag kann ſelbſtverſtändlich
2.I t ohne Gefahr für die Ruhe und Ordnung im Staate vor ſich
Hen. Es iſt bekannt, daß die fasciſtiſche Strömung in der tſche=
ſchen
Republik durch die Diſziplinierung des Fasciſtengenerals
rida keineswegs aufgehalten werden konnte, ja, daß ſeit dieſem
de
itpunkte eher eine erhöhte Tätigkeit im Sinne des Tſchecho=
en
votk
Scismus ſich bemerkbar macht. Die angedeuteten Abſichten Kra=
dürſte

rſchs ſind um ſo weniger unwahrſcheinlich, als ihre Durch=
Grung durchaus jenem Rahmen entſprechen würden, in wel=
m künftighin in Prag Politik gemacht werden ſoll. Man wird
ri den Beifall Muſſolinis bemüht ſein!

ahrſcheinlichen Probleme. Zwerchfell und Tränendrüſe kom=
sen
in dieſem Monſtrum von Komödie abwechſelnd auf ihre
echnung, und nur einzelne Momente verraten den nicht unbe=
higten
Romanſchriftſteller, der wit dieſer dramatiſchen Miß=
Sburt als Bühnengutor debütierte. Ohne die glänzende Dar=
Ellung wäre dieſer lebensunfähige Nobelpreis ohne Zweifel
ſchMen großer Durchfall geworden die geſchickte Regie und ein er=
alle
d9 ſenes Enſemble rettete die Novität ſo tatkräftig, daß der Kri=
ker
erſtaunt einen Bombenerfolg konſtatieren muß. .
Dagegen verdankt die franzöſiſche Komödie Kiki von
Sicard, mit der die Sommerdirektion des Reſidenz=
Theaters ihr Glück verſuchte (und à tempo verſpielte), ge=
M ade der Aufführung den Durchfall. Dieſer etwas fvivole, jedoch
Auffuhrn Tellenweiſe nett pointierte, faſt geiſtreiche Schwank, in dem ein klei=
mixes
Chormädel ihren Direktor erobert, kann durch Grazie und
nmut der Kiki, einer köſtlichen urwüchſigen Figur, ſehr unter=
Haltend wirken, was Käthe Dorſch vor einigen Jahren auch be=
damm ieſen hat. Dieſe Repriſe hinterließ aber nur einen faden Nach=
ndä
Zeſchmack und dementſprechend wurde das Stück bald vom
Schwank Das goldene Kalb von Schwarz und
ANathern abgelöſt. Eine ſchmiſſige, bühnenwirkſame Poſſe
Som Dollaronkel, der inkognito in die Heimat zurückkehrt und
Die Familie erſt prüfen will. Während er im Gefängnis ſitzt,
imtanzen die Erben das falſche goldene Kalb, einen Gauner,
Der ſeine Rolle ſpielt. Der uralte Stoff iſt da mit Routine neu
werarbeitet und ein happy end ſorgt da für die Befriedigung
Der ſommerlichen Theaterbeſucher.

Im Neuen Theater inder Lützowſtraße wird jetzt
ganz leichte Volkskoſt geboten; das Volksſtück mit Muſik
Spreewaldmädel von Ritterfeldt erlebte vor kur=
zem
das in heutiger Zeit recht ſelten gewordene Jubiläum der
125. en suite=Aufführung. Ein harmloſes, luſtiges Werkchen mit
einer zum Teil ſehr melodiſchen Muſik, in Szene geſetzt von
einem altbewährten Theaterfachmann, Max Walden. Ent=
ſprechend
lokaliſiert dürfte dieſe Volksoperette auch durch die
Provinz ihren Weg machen.
Der ehemalige Direktor des Wiener Ronacher=Theaters,
Schwarz, hielt in das vollſtändig renovierte Theater des
Weſtens ſeinen Einzug mit der großen Ausſtattngsrevue
Der Zug nach dem Weſten. Wer dieſes Schauſtück ge=
ſchrieben
hat, habe ich vergeſſen und auch, ob es zwei, drei oder
gar vier Dutzend Bilder bringt. Die Ausſtattung iſt aber wirk=
lich
ſehenswert und die feſchen Girls ſchwingen unentwegt die
ſchöngeformten und nackten Tanzbeine; kein Wunder alſo, daß der
ſtürmiſche Erfolg einfach nicht ausbleiben konnte. Daß mehrere

Ruhige Beurteilung der Genfer Situgtion in Berlin.
Das Reichskabinett hat formell für Donnerstag eine Sitzung
angeſetzt d. h. die Miniſter haben ſich alle darauf eingerichtet,
daß ſie auf einen telephoniſchen Anruf hin zuſammenkommen kön=
nen
. Ob aber die Sitzung ſtattfindet, iſt noch nicht ſicher. Das
hängt von den Berichten, die man im Laufe der Nacht von den
deutſchen Delegierten in Genf erwartet, ab. In Berlin beurteilt
man die Lage in Genf, ſoweit Deutſchland allein in Fraeg kommt,
ſehr ruhig. Die ſpaniſche Politik im Genf iſt ja nicht
programmäßig vorauszuſehen. Einſtweilen aber ſind keine An=
zeichen
vorhanden, daß Spanien die uns gegebene Zuſage, die
Entſcheidung über den ſpaniſchen Ratsſitz erſt nach unſerem Ein=
tritt
zu verlangen, brechen wird.

* Genf, 1. September. (Priv.=Tel.)
Die Erklärungen des ſpaniſchen Delegierten in der heutigen
Nachmittagsſitzung werden hier allgemein ſo verſtanden, daß
Spanien vorläufig nicht die Abſicht hat, ſich vom Völkerbund
zurückzuziehen, jedenfalls nicht, bevor der ſpaniſche Delegierte
nach der morgigen Eröffnung der Ratstagung mit den Außen=
miniſtern
Englands und Frankreichs nochmals Rückſprache wegen
des Tangerproblems genommen hat. Es iſt alſo als ſicher an=
zunehmen
, daß, wenn auch die offizielle Tangerkonferenz, die
Spanien gewünſcht haite, abgelehnt worden iſt, doch in privaten
Unterredungen zwiſchen Chamberlain und Briand, eventuell auch
Scialoja, einerſeits und dem ſpaniſchen Delegierten Palacios
andererſeits ſehr viel von Tanger geſprochen werden dürfte. Die
Vermutung, daß Spanien ſeine Stellungnahme von
dem Ausgang dieſer Beſprechungen abhängig machen dürfte,
wird durch die am Dienstag in Madrid veröffentlichten Erklä=
rungen
zur Gewißheit, in denen die ſpaniſche Regierung
ganz freimütig ſagte, daß ſie das Opfer eines Verblei=
bens
im Völkerbunde ohne ſtändigen Ratsſitz
nur dann bringen könne, wenn ſie in Tanger
eine Entſchädigung dafür erhalte. Nach dem, was
man hier in engliſchen und franzöſiſchen Kreiſen hört, ſollen
aber die Ausſichten für ein großes Entgegenkommen der Lon=
doner
und Parifer Regierung nicht ſehr bedeutend ſein.

Exkönig Georg von Griechenland
will nicht wieder regieren.

Die jüngſten Ereisniſſe in Griechenland, die zu dem Sturze
Pangalos' führten, haben die Rückkehr des früheren griechiſchen
Königs nach Athen in den Bereich der Möglichkeit gezogen.
Er erklärte jedoch, daß er nicht daran denke, ſein jetziges ruhiges
Leben mit dem Herrſchen zu vertauſchen. König Georg hält ſich
zurzeit mit ſeiner Gemahlin in Cromer in England auf.

Größen die Darbietung wit Muſik verſehen haben, tut ebenſo
wenig zur Sache, wie der Name des oder der Textautoren, denn
eine ſogenannte Handlung iſt ja überhaupt nicht vorhanden. Die
Schauſpieler ſogar Falkenſtein macht mit! begnügen
ſich wit Anekdoten und gelegentlichen Couplets und räumen
dann bereitwilligſt den Platz dem Zirkus und nackten Frauen.
Die Bühne als moraliſche Erziehungsanſtalt im Jahre 1926 . .
*
Erwähnung verdienen noch die Operette Drei Mädel
von heute von Ernſt Wengraf wit der anſprechenden
Muſik von Hans May, die ulkige, aktuelle Offenbachiade Der
Himmel ſtreikt von Hauſchild und Benedict und
last but non least eine gutgezimmerte Aufführung von
Schillers Räuber im in dem idylliſchen Volkspark
Jungfernheide neu errichteten Freilichttheater.
Sonnenſchein vergoldete dieſes Theaterſpiel vor den Toren Ber=
lins
, das ſo uwausſprechlich wohltuend aus dem Rahmen der
diesjähvigen Sommerſpielzeit fiel. .
*Kleines Haus Sommertheater.
Die Dollarprinzeſſin
Operette in 3 Akten von A. M. Willner und Fritz Grünbaum.
Muſik von Leo Fall.
Mit der Aufführung der Dollarprinzeſſin ſchließt Direktor
Adalbert Steffter am 5. September ſeine über Erwarten
erfolgreiche Sommerſpielzeit 1926. Direktor Steffter hat uns
in der abgelaufenen Spielzeit mit einer ganzen Anzahl Neuheiten
bekannt gemacht, und der ſtändig zunehmende Beſuch der Vor=
ſtellungen
darf als Beweis dafür angeſehen werden, daß ein
Bedürfnis für Operettenaufführungen in Darmſtadt vorhanden
iſt, namentlich auch für Operetten, deren Aufführung im Heſſi=
ſchen
Landestheater aus Opportunitätsgründen oder aus der Un=
möglichkeit
, entſprechende Beſetzung herauszubringen, unmöglich
iſt. Jedenfalls darf konſtatiert werden, daß die Aufführungen
unſeres Sommertheaters im Kleinen Haus ein dankbares Publi=
kum
gefunden haben.
Die Dollarprinzeſſin iſt uns, wie mehrere andere Operetten,
aus der Aufführung im Großen Haus her bekannt. Sie hat
ſeinerzeit bei ihrem Erſcheinen auf den deutſchen Bühnen Auf=
ſehen
erregt und viele ausverkaufte Häuſer in faſt allen großen
Städten gefunden. Wenn auch heute die Handlung nicht mehr ſo
aktuell iſt wie vor Jahren, ſo iſt ſie doch andererſeits ſo wenig an
Zeit gebunden, daß ſie nicht als deraltet angeſprochen werden kann,
und eine gute, flotte Aufführung, entſprechende Ausſtattung vor=
ausgeſetzt
, wird dieſe hübſche Operette immer ihr Publikum fin=

Von Skrzynſki zu Zaleſki.

Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
Sarmaticus. Warſchau, Ende Auguſt 1926.
Unter der neuen, der Nachmairegierung Polens iſt es Ge=
pflogenheit
geworden, Skrzynyſki üble Nachrede zu halten. Die
Politik kennt keine Dankbarkeit. Denn hat nicht Skrzynſkis
Rückendeckung für Pilſudſkis Verſchworenen in ſeiner Regierung,
für den Kriegsminiſter Zeligowſki, dieſem die Vorbereitung des
Staatsſtreiches überhaupt ermöglicht? Wenn auch freilich Skrzyn=
ſki
ſelber nicht gerade dieſes Aeußerſte kommen ſah und beför=
dern
wollte. Tatſächlich aber hat ſich Skrzynſki nun zwiſchen zwei
Stühle geſetzt. Die alten Staatsparteien ſehen in ihm den
Kerenſki des Verfaſſungsſtaates. Die neuen Leute aber wollen
auch nichts von ihm wiſſen, denn er war noch immer nicht genug
der Ihre.
Dieſe innerpolitiſche Ablehnung des führenden Staats=
mannes
von geſtern erſtreckt ſich auch auf ſeine auswärtige
Politik. Dabei wirken perſönliche wie ſachliche Gründe zu=
ſammen
. Gewiſſe Charaktereigenſchaften des ehemaligen Mini=
ſterpräſidenten
und Außenminiſters ſchafften ihm viele perſön=
liche
Gegner. Eine gewiſſe geſpreizte Lehrhaftigkeit zeichnete ihn
aus, ein Sichvolkstümlichmachen, das man beiderſeits der her=
kömmlichen
geſellſchaftlichen Schranken als unecht empfand; wenn
aber Skrzynſki ſprach, ſo wurde man an Bismarcks Bosheit über
Gortſchakoff erinnert: Dieſer Mann ſpiegelt ſich ſelbſt in ſeinem
Tintenfaß. Konnte dieſes alles ihn perſönlich nicht beliebter
machen, ſo mußte das ſachliche Urteil über die Erfolge der Skrzyn=
ſkiſchen
Außenpolitik günſtiger lauten. Ein Charakteriſtikum für
Polens Rolle in Europa iſt, daß, wie die Dinge nun mal be=
ſchaffen
ſind, die polniſchen Wünſche und Intereſſen ſtets, wie
man geſagt hat, unglückſelig querliegen‟. Das heißt, wird an
einer Stelle der Nachrriegsſchutt ausgeräumt und ein neuer Weg
zur Feſtlandbefriedigung freigemacht, ſo, ſteht immer wieder
irgendeine Angſt, ein Verlangen, ein bedrohter Beſitztitel Polens
im Wege. Dieſer Lage gegenüber zeigte nun Skrzyynſki mehrfach
unbeſtreitbare Geſchicklichkeit. Endlich aber war vom polniſchen
Standpunkt Skrzynſki nachzurühmen, daß er ohne Zweifel auf
Briand einzuwirken gewußt hat. Sind doch zum Beiſpiel in
Locarno die Oſtſtaaten Polen und die Tſchechoſlowakei, was
keineswegs von vornherein feſtſtand, zum zweiten Teil der Ver=
handlungen
zugelaſſen worden, und ein Teil der in Locarno ge=
ſchloſſenen
Verträge wurde bekanntlich von Polen ſchließlich
mitunterzeichnet.
Möglich, daß dieſes Ergebnis hernach von Skrzynſkis Blät=
tern
Skrzynſki beſaß, amtlich und perſönlich, erhebliche
Geldbeteiligungen in der Preſſe hernach gar zu ſehr
verherrlicht worden iſt. Dieſe Selbſtanpreiſung erweckte Wider=
ſpruch
. Gegenwärtig, da Skrzynſki ſelbſt von der Bildfläche ver=
ſchwunden
iſt und er ſeinen Einfluß auf die Preſſe gleichfalls
verringert hat, gefällt man ſich nun hier darin, zu behaupten, in
Locarno ſei polniſcherſeits ein Fehler gemacht worden.
Doch um Skrzynſki handelt, es ſich ja nur vorgeſchobener=
maßen
. Die veränderte Einſtellung zu Locarno verfolgt be=
ſtimmte
taktiſche Abſichten. Das zeigten die Ausfüh=
rungen
des neuen Außenminiſters Zaleſki über ſeinen politiſchen
Kurs in den Ausſchüſſen des Seims und des Senats. Auch
Zaleſki machte ſich hier die neue Formel zu eigen, daß Polen ſich
über Locarno zu beklagen habe. Er ſprach vor dem Senatsaus=
ſchuß
allen Ernſtes von den bedeutenden Opfern, die ſeiner
Anſicht nach Polen in Locarno gebracht haben ſollte.
Skrzynſkis Methode war folgende: Er argumentierte, Lo=
carno
iſt eine große Errungenſchaft. Polens Lage iſt dadurch ge=
beſſert
. Aber indem Polen die Hand zu einem ſolchen Friedens=
werk
reichte, hat es ſich bewährt und ſollte daher im Völker=
bunde
zu neuen Aufgaben berufen werden. Dieſer Gedankengang
iſt heute fallen gelaſſen. Zaleſki fängt von einem anderen Ende
an. Polen, ſo meint er, iſt in Locarno ſchlecht gefahren. Es iſt
hier benachteiligt worden. Damit dieſes gutgemacht werde, müßte
Polen bei den Völkerbundsinſtanzen beteiligt werden. Dieſe neue
Auffaſſungsweiſe, die Zaleſki vortrug, war von innen her ge=
ſehen
, ſchon dadurch erforderlich, daß Pilſudſki über Skrzyn=
ſkis
Locarnopolitik ungünſtig urteilte. Zaleſki hatte ſich alſo
dieſer höheren Orts gehegten Auffaſſung anzupaſſen. Man
muß aber ſagen, daß dieſes heute ſo, morgen ſo nicht dazu bei=
getragen
hat, die Ueberzeugungskraft der polniſchen Argumen=
tation
als Ganzes zu verſtärken.
Eine weitere Veränderung gegenüber der früheren pol=
niſchen
Haltung in den im Vordergrunde ſtehenden Völker=
bundsfragen
zeigt ſich in folendem: Als im Mai dieſes Jahres
der Ausſchuß zur Umgeſtaltung des Völkerbundsrates in Genf
zuſamimentrat, war auch Polen eine Beteiligung eingeräumt wor=
den
. Die polniſche Vertretung, geführt vom Delegierten Sokal,

den. Amerika iſt auch heute noch das Land der unbegrenzten
Möglichkeiten und das Land der Sehnſucht aller, die glauben,
drüben mühelos ein Dollarvermögen erringen oder erheiraten
zu können, wenn es auch Wenigen ſo glücken dürfte, wie dem
verkrachten aber ſchneidigen Fredy Wehrburg, über den die Ope=
rettenlibrettiſten
das Dollarvermögen aus vollem Füllhorn
ergießen.
Auch dieſe letzte Aufführung wurde von Direktor Steff=
ter
außerordentlich wirkungsvoll inſzeniert, wie überhaupt kon=
ſtatiert
werden darf, daß auf die Inſzenierung und die Ausſtat=
tung
der Operetten mit Recht ſtets großer Wert gelegt wurde,
und viel Aufwand und viel Geſchick faſt ausnahmslos treffende
und wirkſame Bühnenbilder ſchufen, was allerdings durch den
reichen Beſtand des Landestheaters und die beſondere Geeignet=
heit
des Kleinen Hauſes für dieſe Aufführungen erleichtert wurde.
Die Bureau=Einrichtung im erſten Akt machte einen echt amerika=
niſchen
Eindruck, wenngleich es ſich hier offenſichtlich um deut=
ſches
Fabrikat meiſterhafter Bureaumöbel handelte. Auch die
mehr repräſentativen Räume des New Yorker Milliardärs wie=
ſen
eine entſprechende Ausſtättung auf, und das hübſche Land=
haus
in Aliceville war von Engelbert Hohl mit viel Geſchmack
geſtellt worden. In dieſen trefflichen Rahmen fügte ſich die treff=
liche
Aufführung, die ſehr flott, ſehr animiert und ſehr launig
war, ausgezeichnet ein. Hans Ney blieb dem Milliardär John
Couder in bezug auf überſpannte Parvenu=Allüren vielleicht
einiges ſchuldig, er ſtattete dafür ſeine Rolle mit Komik und
draſtiſchem Humor aus, was dieſem vielſeitigen Künſtler ja be=
ſonders
liegt. Liſſy Niemz bringt für die Dollarprinzeſſin
neben einer ſehr guten Bühnenerſcheinung die für dieſe Rolle
notwendige Diſtinktion mit. Sie wußte nicht nur ihre Toiletten
bühnengewandt zu tragen, ſie blieb auch in den reichlich ſenti=
mentalen
Szenen nichts ſchuldig. Hans Horſten als Fredy
Wehrburg war ihr in Spiel und Geſang ein ebenbürtiger Part=
ner
, ebenſo wie Max Reichart den Freiherrn Hans von Schlick
ſehr lebendig und ſehr elegant, ſympathiſch und herzlich ſpielte,
und in Herma Gruſel als Daiſy eine ebenſo temperament=
gefühlvolle
und leichtfüßige Partnerin fand. Walter Straſſer
als Couders Bruder Tom war wiederum von erſchütternder Ko=
mik
und fand in Sofie Caligaris als likörfreundliche Miß
Thompſon die gleichgeſtimmte Seele. Die übrigen kleinen Rollen
waren entſprechend beſetzt.
Leo Falls Muſik zur Dollarprinzeſſin war eine Popu=
larität
beſchert wie wenigen Werken dieſes Operettenkomponiſten.
Sie wirkt heute noch ſo lebendig und friſch, auch wenn die alt=
bekannten
und halb vergeſſenen Klänge wieder aufrauſchen, wie
damals. Kapellmeiſter Fenslein mit ſeinem tüchtigen Orche=
ſter
löſte ſeine Aufgabe ausgezeichnet. Das Publikum amüſierte
ſich offenbar und ſpendete wieder viel Blumen und Beifall. **

[ ][  ][ ]

Todes=Anzeige.
Heute nachmittag 3‟/ Uhr entſchlief nach kurzem,
ſchwerem Krankenlager mein geliebter Mann, unſer
guter, treuſorgender Vater, Schwiegervater und
Großvater

Ludwig Weingardt
Kgl. Maſchinenſteiger i. R.
im Alter von 74 Jahren.
(*22795
In tiefer Trauer:
Frau Berta Weingardt, geb. Feger
und Kinder.
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1926.
Rhönring 35.
Die Beiſetzung findet in aller Stille ſtatt.
Beileidsbeſuche und Kranzſpenden dankend verbeten.

Statt beſonderer Anzeige.
Heute Mittwoch verſchied im Stadtfrankenhaus unſer lieber,
guter, einziger, hoffnungsvoller Sohn, Enkel und Neffe

stud. chem.
im blühenden Alter von 18 Jahren.
Sein früher Tod war der einzige Kummer, den er ſeinen
Angehörigen bereitet hat.
Um ſtille Teilnahme bitten die ſchwergeprüften Eltern,
Großmutter und Verwandte.
Max Voigt, Bauinſpektor
und Frau Mathilde, geb. Frank.
Darmſtadt, den 1. September 1926.
(12620
Taunusſtraße 34.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 3. September, nachmittags
3½ Uhr, vom Stadtkrankenhaus aus nach dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.

Am Sonntag abend hat unſe
Mütterchen

die Augen für immer geſchloſſen.
Für die trauernden Hinterblie
Emma Spreng, geb. L
Antonie Ganß, geb. O
Die Einäſcherung fand in der Stil
1268

Seite 4

Donnerstag, den 2. September 1926

ſah ſich aber damals zur Zurückhaktung genötigt. Denn während
man in Genf beriet, waren in Warſchau noch die Straßenkämpfe
im Gange. Das künftige Schickſal des polniſchen Staates war
damals ganz ungewiß. Heute hat ſich die Lage geändert, zum
mindeſten nach ſubjektiver Anſicht der Leiter der Geſchicke Polens
Zwar beſtehen die wirtſchäftlichen Schwierigkeiten und es beſteht
die Finanzkriſe fort, zwar ſind die innerpolitiſchen Spannungen
unzweifelhaft ſogar verſchärft und iſt die tatſächliche Spaltung
des Staatsgebietes in, das ethnographiſche und das nichtethno=
graphiſche
Polen ſpürbarer denn je, auf dieſem ungewiſſen
Grunde erhebt ſich aber höher denn je eine Faſſade der Mili=
tär
= und Machtpolitik. Der Pilſudſkismus iſt Militär=
herrſchaft
. Wehrfragen ſtehen im Vordergrunde. Die neuen
Sondervollmachten des Staatsoberhauptes haben ſofort ihre An=
wendung
dafür gefunden, die Heeresausgaben zu vermehren und
im Generalinſpektorat der Wehrmacht einen neuen großen Kriegs=
apparat
zu ſchaffen wohin ſich gegenwärtig der Schwerpunkt
der Geſchicke Polens verſchiebt. Es iſt der politiſche Ausdruck
dieſer neuen Wehr= und Großmachtpolitik, die ſich alsbald in der
Stellung Polens zu den vorhandenen Plänen über die Reform
des Völkerbundsrates äußerte.
Am deutlichſten trat dieſes gleichfalls in der bereits erwähn=
ten
Erklärung Zaleſkis vor dem Senatsausſchuß zutage. Hatten
die polniſchen Vertreter im Mai zu Lord Cecils Entwurf ge=
ſchwiegen
, ſo erhob Zaleſki nunmehr nachträglich dagegen lebhaf=
ten
Einſtruch. Er tadelte insbeſondere Artikel 2 und 3 des Ent=
wurfs
. In beiden Fällen macht die polniſche Anſicht dabei Front
gegen die Völkerbundsverſammlung. Hierin wird freilich ſchon
Strzynſkis frühere =Meinung wieder aufgenommen, nur ver=
ſchärft
. Polen hat die Frage ſeines Anteils im Rat niemals dem
allgemeinen Staatenparlament, der freien Stimme der Ver=
ſammlung
des Völkerbundes anheimſtellen wollen. Man hat ge=
radezu
den Eindruck, daß die polniſche Politik ſich von dieſer
allgemeinen Stimme nicht viel Vorteil verſpricht. Daher denn
auch die Kritik an Artikel 2 und 3 des Reorganiſationsplanes.
Weder die Notwendigkeit, die Wiederwahl eines nichtſtändigen
Ratsmitgliedes durch zwei Drittel der Völkerbundsverſamm=
lung
gutheißen zu laſſen (Artikel 2), noch das Recht der Völker=
bundsverſammlung
, auf die gleiche qualifizierte Weiſe jederzeit
Neuwahlen der nichtſtändigen Ratsmitglieder vorzunehmen
(Artikel 3), fand die Billigung des polniſchen Außenminiſters.
Im Gegenteil. Er warnte davor, prophezeite eine Vertrauens=
kriſe
und anderes Ueble mehr. Dieſe polniſche Einſtellung iſt
unzweifelhaft bedauerlich. Denn trügen nicht mancherlei An=
zeichen
, ſo wird es gerade in Zukunft durchaus nötig ſein, den
Anteil der Völkerbundsverſammlung an grundſätzlichen und
laufenden Entſcheidungen zu verſtärken. Vom allgemeinen völker=
bundspolitiſchen
Sjandpunkt betrachtet, muß ſomit die Stellung=
nahme
Zaleſk:s im Vergleich zu derjenigen Skrzyynſkis als ein
Rückſchritt bezeichner werden.

Im übrigen, poſitiv genommen, hat ſich praktiſch nicht eben
viel ſeit der Märztagung in der polniſchen Stellungnahme ge=
ändert
. Die Taktik, zunächſt mit Höchſtforderungen aufzutreten;
Preſſeſtimmen, die mit Polens Austritt aus dem Völkerbunde
drohen; als Gegengewicht eine Aeußerung, die des einſlußreichen
Czas der für wichtiger als alle politiſchen Wünſche die Finanz=
hilfe
, und ſei es mit Völkerbundskontrolle, erklärt, alles das
wiederholt nur bekannte Bilder. Vielleicht nur, daß ſie immerhin
etwas matter geworden ſind. Denn eine öffentliche Meinung, ſo
hat man nicht unrichtig geſagt, iſt zurzeit in Polen ſo gut wie
abweſend. Daß Zeitungen erſcheinen, genügt nicht, um eine
öffentliche Meinung zu verwirklichen, ebenſo wie ein Parla=
ment
ohne Zeitungen ſo etwas nicht darzuſtellen vermöchte. Erſt
Parlament und Preſſe zuſammen ſchaffen das, was man poli=
tiſche
Oeffenulichkeit nennt, und was, geſchickt von einem tatkräf=
tigen
Führer angewandt, bei Verhandlungen, wie denen in
Genf, ſchon einen ſtarken Rückhalt ſchafft.
Der ſerbiſch=bulgariſche Zwiſt.
Die Antwort der bulgariſchen Regierung auf
die Kollektivnote.
w. Sofia, 30. Auguſt.
Die heute veröffentlichte Antwort der bulgariſchen Regierung
auf die Kollektivnote der Nachbarländer ſtellt die Behauptung
der Kollektivnote in Abrede, daß eine bemerkenswerte Wieder=
belebung
der Tätigkeit der revolutionären Organiſation zu ver=
zeichnen
wäre. Vielmehr ſei eine Beruhigung feſtzuſtellen. Die
Antwort betont, daß keine konkrete Tatſache der bulgariſchen Re=
gierung
zur Kenntnis gebracht worden ſei, die die Mitſchuld oder
Duldſamkeit der bulgariſchen Behörden beweiſe, und daß Bul=
garien
fortwährend Maßnahmen ergreife, um der ſchädlichen
Tätigkeit der ungeſetzlichen Organiſationen zu begegnen. Wenn die
dadurch erzielten Ergebniſſe nicht befriedigend ſeien, ſo liege dies
nicht an dem mangelnden guten Willen Bulgariens, ſondern an
der Tatſache, daß ſich die Wurzeln des Uebels außer dem Bereich
der Macht der Regierung befänden, die nur über 3000 Grenz=
wächter
verfüge, um eine Grenze von 2200 Kilometer Länge zu
bewachen. Die bulgariſche Regierung ſei bereit, die Geſamtheit
der mit der Note der Nachbarländer im Zuſammenhang ſtehen=
den
Fragen dem Völkerbund zu unterbreiten und ſie verpflichte
ſich im voraus, alle durch den Völkerbund empfohlenen Maß=
nahmen
auszuführen.

Nun

Amerikas Schuldent)
Die Gerüchte über die Schulden=An II
w. Paris,
Nach einer heute vormittag in Genf eingetr.
aus Waſhington hat eine autoriſierte Perſönlic ft d.
Hauſes zum erſten Mal amtlich zu verſtehen 4 ſeb=
amerikaniſche
Regierung eine Initiative in künfti
könnte, die dazu beſtimmt wäre, die Regelungſer

ſchulden zu revidieren. Der offizielle S. ſcher
ßen Hauſes habe erklärt, daß eine evtl. St ſichu,
Schulden unabhängig von der Autorität de ameri
Schuldenregelungskommiſſion wahrſcheinlich nic ohne
ſonderes Mandat des Volkes, von dem urſprü lich
geliehen ſei, erfolgen könne. Die Schuldenr alierun
dürſte über kurz oder lang wieder aufgerollt und uf gan=
Grundlage geprüft werden.
Das amerikaniſche Bolk in ſeiner große Mehr
gegen eine Annallierung.
EP. Paris, Seb
Entgegen den aus franzöſiſcher Quelle veröf itlichte
dungen, daß in Waſhingtoner Regierungskreiſen n Umſe
in der Beurteilung der Kriegsſchuldenfrage zu erzeicht
veröffentlicht der New York Herald eine Meld ig au=
ſmiths
, dem Ferienaufenthalt des Präſidenten Coolide
der Umgebung des Präſidenten erkläre man, daß an img
greß noch nicht 20 Volksvertreter fürſen
des früheren Kriegsminiſters im Kabinett Wil)/ Baker
die Annullierung der Kriegsſchuden
würde. Das amerikaniſche Volk ſei auß ſem it
großen Mehrheit gegen eine Annullieru g. Pr
Coolidge ſelbſt hat ſich zur Frage nicht geäußert ſoch ve
man, daß nach ſeiner Anſicht an der amerika ſchen
ſchuldenpolitik gegenwärtig nichts geändert werde / könne.
Der Abgeordnete Mills hatte geſtern eine U erredun
dem Präſidenten und erklärte nachher, daß der Ofrſtoß
kers gegen die Schuldenpolitik zu bed ern ſei
In den Kreiſen der Wallſtreet findet man e ge Bon
die mit Baker einig gehen, doch will der größte ſeil de
Yorker Bankleute von einer Annullierungspolitit nichts vi
Außerdem hat Senator Smoot, Mitglied der S aldenkom
ſion, zum Vorſchlag Bakers Stellung genommen u) erklän
90 Prozent des amerikaniſchen Volkes die mit de euroväi
Ländern abgeſchloſſenen Schuldenabkommen guth ſen, und
die übrigen 10 Prozent Sentimentaliſten ſeien.

Zwei kräftige Buben an=
gekommen
.
Bereiter Willy Neumann
u. Frau Käthe, geb. Roßmann
Ernſthofen i. O.

(22777

Für die vielen Glückwünſche und Ge=
ſchenke
anläßlich unſerer Vermählung
danken wir Allen auf dieſem Wege recht
(*22846
herzlich.
Heinrich Schnur und Frau
Helma, geb Kommraus.

Herzlichen Dank all den I. Freunden
und Bekannten, die uns in ſo großer
Zahlan unſerem ſilbernen Hochzeitstag
mit Glückwünſchen u. Gaben erfreuten
Julius Mylius und Frau
BGſß

Für die vielen Beweiſe
herzlicher Teilnahme bei dem
Hinſcheiden unſerer lieben
Entſchlafenen
Frau
Eliſe DemmelWw.
geb. Feidner
ſprechen wir unſeren innigſien
Dank aus.
Die trauernden.
Hinterbliebenen.
22791)

Für die uns anläßlich unſerer Ver=
mählung
von allen Seiten erwieſenen
zahlreichen Aufmerkſamkeiten danken
herzlichſt
Hans Jeck und Frau
Liſa, geb. Lautenſchläger
Soderſtraße 20.
*22887)

Plötzlich und unerwartet ver=
ſchied
unſer lieber Vater, Schwie=
gervater
und Großvater
Herr
Nic. Hübner.
Schuhmachermeiſter
im Alter von 64 Jahren. (13623
Die trauernden Hinterbliebenen:
Georg Hübner u. Frau, geb. Spieß
Paul Gaber u. Frau, geb. Hübner.
Darmſtadt, Vilbel,
Die Beerdigung findet Donners=
tag
, den 2 September, nachmittags
4 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Wir tun hiermit der traurigen
Pflicht Genüge, unſere Alten Kerren
und Bundesbrüder vom Tode unſe=
res
lieben Verbindungsbruders
Karl Heinz Poigt
stud. chem.
in Kenntnis zu ſetzen. (12640
Der Dakmſtädter Wingolf
J. N. u. A.:
gez. Emil Bauer
(XX, X,X,X, X, F. M., F.=M.)
F=V.

Infolge eines Unglücksfalles verſchied
am 29. Auguſt
Hert nonrad Sroge.
Wir verlieren in dem Verſtiorbenen
einen unſerer beſien Beamten, der ſich
durch ſeine Treue und ſeinen Pflichteifer
ein ſietes Andenken bei uns geſichert hat.
Heſſiſche Eiſenbahn=A.=G.
12608)

Nachruf.
Am Sonntag, den 29. Auguſt 1926, ver=
ſchied
infolge eines tragiſchen Unglücksfalls
Heit Kemtar eioge
Vorſitzender des Angeſtelltenrates der H. E.=A.=G.
Herr Grohe hat es in ſeiner langjährigen
Tätigkeit als Vorſitzender des Angeſiellten=
rates
und als Mitglied des Betriebsrates
verſianden, ſich außerordentliche Verdienſte
um ſeine Kollegen zu erwerben.
Sein aufrichtiger Charakter und ſeine ſiete
Hilfsbereitſchaft werden ihm im Gedächtnis
des geſamten Verwaltungsverſonals ein
dauerndes Andenken ſichern.
(12609
Der Angeſtelltenrat der Heſſ. Eiſenb.=A.=G.
Der Betriebsrat der Heſſ. Eiſenb=A.=G.
Die Beamten u. Angeſtellten der H. E.=A.=G.
Darmſiadt den 1 September 1926.

Todes=Anzeige.
Heute entſchlief nach langem Leiden unſer gu
Schwiegervater, Großvater, Schwager u.
Martin audt
Ofenſetzermeiſter
im Alter von 64 Jahren.
Die trauernden Hinterbli
Darmſtadt, Taunusſtr. 52, Hannover,
den 1. September 1926.
Die Beerdigung findet Samstag nachmittag
auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Vater
Onfe

enent.

Todes=Anzeige.
Heute entſchlief mein lieber Mann, unſ guter
Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder Ontel
und Schwager
Johannes Avemarie
Schreinermeiſter
in faſt vollendetem 70. Lebensjahre.
Für die trauernden Hinterblie ſen:
Marg. Avemarie, geb. ſloc.
Arheilgen, den 31. Auguſt 1926.
Die Beerdigung findet Freitag, den 3. Sept ibel,
nachmittags 5 Uhr, vom Trauerhauſe, Mühli Be
aus ſtatt.

Habe meine Tätigkeit wieder
aufgenommen
Ludwig Heldmann
Mühlſtraße 62
Spr chſtunden 9 12 und 26 Uhr
*22885dsg

Habe meine Tätigkeit wieder aufgenommen
D. Dafingr
Oentiſt
Telefon 2978
(*22 68ids)
Telefon 297

seeee Po
Von 1e Reil
tück
Ner narit
Dr. ckel
12571
Rheinſtr.
Dedd 1aittt
Zuſich
Augen zt O=
Ph. bntft
Bismat kl.

[ ][  ][ ]

Eummer 243

Donnerstag, den 2. September 1926

Seite 5

AAus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 2. September.
Ernannt wurde am 29. Juni der Lehrer Wilhelm Meixner

mter=Flockenbach (Kreis Heppenheim) zum Lehrer an der Volksſchule
SZeiskirchen (Kreis Offenbach a. M.).
In den Ruheſtand verſetzt wurden: Am 24. Auguſt der Lehrer
er Volksſchule zu Borsdorf (Kreis Büdingen) Peter Henrich auf
Nachſuchen vom 1. Oktober 1926 an, die Handarbeitslehrerin an der

Sſchule zu Mainz Maria Hinkel auf ihr Nachſuchen vom 1. Sept.
3. an. Auf Grund des § 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der
Ttsbeamten vom 2. Juli 1923 bzw. 19. Dezember 1923 in den Faſ=
des
Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) traten am

(Kreis Friedberg)
Heſſiſches Landestheater. Am geſtrigen Tage, dem 1. September
rigen zwei langjährige Mitglieder des Landestheaters die ſeltene
* ihres 25jährigen Dienſtjubiläums: Frau Garderobeverwalterin
Egarete Heß und Herr Garderobeverwalter Viktor Storck; Frau
trat am 1. September 1901 als Schneiderin in den Dienſt des Lan=
Heaters und wurde durch Verleihung eines Dekrets am 1. September
zur Verwalterin der Damengarderobe ernannt, der ſie noch heute
roßev Rüſtigkeit und Friſche vorſteht. Herr Storck begann ſeinen
riſt am Landestheater als Garderobegehilfe am 1. Auguſt 1301 und
de, ebenfalls durch Verleihung eines Dekretes, am 1. April 1915
ſtand der Herrengarderobe, die er bis zum heutigen Tage ſachkun=
und mit Umſicht leitet.
Die Mietkarten fürdie Spielzeit 1926/27 können ab
September in der Zeit von 82 Uhr gegen Zahlung der 1. Rate in
Ofang genommen werden. Um in den erſten Tagen eine ſchnelle
wicklung der Ausgabe durchführen zu können, werden die Karten der
Ster mit den Anfangsbuchſtaben A.G. am 3. und 4. September,
R. am 6. und 7. September, und S.Z. am 8. und 9. September

gegeben. Die verehrl. Mieter werden höfl. gebeten, von dieſer Ein=
tung
Gebrauch zu machen. In allen Mieten ſtehen noch gute Plätze
-Verfügung.
Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
lon erdestheaters. Leitung Direktor Adalbert Steffter. Heute Donners=
Un r und täglich abends 8 Uhr finden Wiederholungen der Operette Die
Yollarprinzeſſin von Leo Fall ſtatt. Samstag, nachm. 4 Uhr,
ed als letzte Kindervorſtellung der diesjährigen Spielzeit nochmals
S bekannte Märchen Hänſel und Gretel zu ganz kleinen
reiſen von 50 Pfg. bis 2,50 Mk. gegeben. Sonntag, den 5. Sept., wird
chm. 3 Uhr und abends 7.30 Uhr die Operette Die Dollarprin=
ſſin
aufgeführt, und um 10.30 Uhr findet als letzte Auffüührung der
Sjährigen Spielzeit ein Großer Bunter Abend unter Mit=
kung
des geſamten Perſonals ſtatt.
Ausſtellung. Den in Darmſtädter und auswärtigen Kreiſen weit
Eannte Kunſtſalon Julius Hergt begeht am 4. September ſein
jähriges Geſchäftsbeſtehen. Aus dieſem Anlaß bringt
Eſelbe in ſeinen Schaufenſtern und Geſchäftsräumen aus eigenem Be=
s
eine reiche Auswahl von Werken guter Meiſter, worauf wir Ge=
häftsfreunde
und Intereſſenten aufmerkſam machen.
Arbeitsjubiläum. Am 4. September begeht der Buchbindermeiſter
arl Diefenbacher hier, Karlſtraße 61, ſein 25jähriges Arbeits=
biläum
bei der Firma J. Ph. Leuthner hier. Dem allgemein beliebten,
Tißigen und ſtillen Jubilar wird es an Glückwünſchen von ſeiten ſeines
inzipals, ſeiner Kollegen und Mitarbeiter nicht fehlen.
Dienſtjubiläum. Am 2. September ds. Js. ſind es 25 Jahre,
der Hauptrechner bei der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe für die
9 andgemeinden des Kreiſes Darmſtadt, Herr Karl Grund, Darmſtadt,
Tankenſteinſtr. 60, ſeinen Rechnerpoſten angetreten hat. Vom 2. Sep=
anber
1901 bis 31. Dezember 1913 hat er die Gemeindekrankenverſiche=
( ang in Pfungſtadt geführt und wurde am 1. Januar 1914 infolge In=
Safttretens der Reichsverſicherungsordnung zum Hauptrechner obiger
xankenkaſſe berufen. Möge ihm ſein unbeugſamer Dienſtcharakter noch
cht lange Jahre erhalten bleiben.
* Main=Rhein=Gau D. T. Gauwanderung. Wie bekannt,
Endet am kommenden Sonntag, den 5. Sept., die Herbſt=Gau=
Sanderung ſtatt. Sie führt nach Nauheim bei Groß=Gerau, wo
Tch an der Straße nach Königſtädten, ganz in der Nähe des Nauheimer
Schwimmbades, die teilnehmenden Vereine um 11 Uhr zu einer Feier=
unde
ſammeln. Auch der geſamte Gauvorſtand und Gauausſchuß wird
n dieſer Feierſtunde teilnehmen, da er zu einer dringenden Sitzung am
Samstag und Sonntag in Nauheim weilt. Anſchließend an die Feier=
tunde
wird das Gaujugendtreffen veranſtaltet. Volkslieder und Volks=
Enze der Gaujugend wechſeln ab mit turneriſchen Vorführungen und
Spielen. Auch Hans Sachs wird zu Wort kommen. So können alle, die
ich beteiligen, inmitten der Jugend ein paar frohe und inhaltsvolle
Stunden erleben. Da die Wanderung in das beſetzte Gebiet führt, iſt
Dier Gelegenheit gegeben, den dortigen Turnbrüdern durch zahlreiche
Beteiligung zu zeigen, wie wir ihnen die Treue halten. Wimpel können
rnitgenommen werden, dagegen keine Spielmannſchaften. Auch die Wan=
zeige
,
Serkapellen ſind erlaubt. Perſonalausweis iſt unbedingt mitzunehmen!
nſer gus Insbeſondere dem zweiten Bezirk geht dieſe Wanderung an, nicht nur,
rveil es deſſen Vereine leicht haben, hinzukommen, ſondern auch, weil ſie
es gerade waren, die die Durchführung dieſen Veranſtaltung wünſchten.
Hoffentlich tragen darum ſie weſentlich dazu bei, der Gauleitung keine
Enttäuſchung zu bereiten.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 Wander=Abteilung.
OnRt! Die Herbſtwanderung des Main=Rheingaues findet am kommenden
Sonntag, den 5. September, ſtatt. Alle Gauvereine treffen ſich um
11 Uhr auf einem Waldplatz in der Nähe der Badeanſtalt bei Nauheim
bei Groß=Gerau. Es wäre erfreulich, wenn ſich wieder zahlreiche Mit=
glieder
an dieſer Wanderung beteiligen würden. Wir treffen uns um
Hinferbliel 6.15 Uhn am Theaterplatz. Der Abmarſch erfolgt pünktlich um halb 7
Uhr üüber Büttelborn, Groß=Gerau nach Nauheim. Die Marſchzeit iſt
3½ Stunden. Geſangsvorträge, Volkstänze, Freiübungen werden den
Nachmittag ausfüllen. Nochmals: Kommt zahlreich zur Gauwanderung!
Perſonalausweis und Liederbücher nicht vergeſſen!
Die Jungmannſchaft des Darmſtädter Fechtklubs begann am
Samstag, den 28. Aug., im Klubheim Reſtaurant Sitte mit einem
Vortragszyklus, der ſich über den ganzen Winter erſtrecken ſoll.
Im Referat des erſten Abends hörte eine gutbeſuchte Verſammlung
einen wohlausgearbeiteten Vortrag des Herrn stud. rer, pol. Albert
Schaaf über Henry Ford und ſeine Induſtrie. Die ſich anſchließende
Diskuſſion über dieſes Thema ſprach für das große Intereſſe, mit wel=
chem
dieſe Neueinführung aufgenommen wurde. Weitere Vorträge ſind
bereits angekündigt und wird Näheres hierüber ſeinerzeit noch bekannt
gegeben.
H.K. Geſchäftsſtenographenprüfung. Der Termin für die diesjäh=
rige
Geſchäftsſtenographenprüfung (Herbſtprüfung) iſt auf Sonntag,
den 19. September d. Js., vorm. 9 Uhr, in der Mittelſchule 2
(Hermannſtraße) feſtgeſetzt. Anmeldungen haben unter Angabe von
Name, Wohnort, Straße und Hausnummer, Geburtstag und =Ort,
Syſtem, Silbenzahl und Einſendung von 1,50 Mk. Prüfungsgebühr an
die Heſſiſche Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt, Rheinſtr. 14
(Eingang Grafenſtraße) zu erfolgen. Anmeldeſchluß iſt Mittwoch, den
15. September, mittags 12 Uhr. Gleichzeitig wollen wir nicht verfehlen,
darauf hinzuweiſen, daß in der Geſchwindigkeitsſtufe von 150 Silben
nur Einheitsſtenographie geprüft wird, während in der Geſchvindigkeits=
ſtufe
von 180 Silben und höher noch alle Syſteme zugelaſſen ſind.
Nothelfer=Ausweiſe. Es iſt in letzter Zeit wiederholt vorgekom=
men
, daß unberechtigte Perſonen Nothelfer=Ausweiſe
eingezogen haben. Da eine allgemeine Einziehung der Nothelfer= Aus=
weiſe
gegenwärtig überhaupt nicht vorgenommen wird, kann es ſich nur
um Schwindler handeln, die es auf die Schädigung der betreffenden
Nothelfer oder der Techniſchen Nothilfe abgeſehen haben. Die Nothel=
ſerſchaft
wird daher gewarnt und gebeten, ſachdienliche Mitteilungen
an die Techniſche Nothilfe, Landesbezirk Heſſen, Kaſſel, Karthäuſerſtr. 4,
Telephon 1756 und 5456, zu richten.
Vorzugsrentenverfahren. Auf eine Anfrage aus dem Landtag hat
das württemberg. Miniſterium des Innern geantwortet. Nach den von
hier aus gemachten Feſtſtellungen iſt eine erhebliche Beſchleu=
nigung
in der Behandlung der Anträge auf Gewäh=
Tung von Vorzugsrente und in der Ausbezahlung der Renten
durch die Reichsſchuldenverwaltung eingetreten. Ein großer Teil aller
Vorzugsrentenanträge iſt von der Reichsſchuldenverwaltung bereits er=
ledigt
. (Vgl. damit die Mitteilung Eine Tagung der Aufwertungs=
organiſationen
in Nr. 242, S. 8.)

* Or. Kohlſchütters Orthopädiſches Inſtitut.
In Darmſtadt beſtand ſeit der Schließung der Loſſenſchen Klimk
Mangel an einer vollkommenen Orthopädiſchen Anſtalt. Dieſer Man=
gel
iſt nunmehr durch die Eröffnung des neuen Inſtituts von Dr. Kohl=
ſchütter
behoben. In Anweſenheit einer großen Anzahl von geladenen
Ehrengäſten fand geſtern vormittag eine Beſichtigung der Inneneinrich=
tung
ſtatt. Der Chefarzt der Anſtalt begrüßte die Anweſenden in einer
kurzen Anſprache. Er führte u. a. folgendes aus:
Ich danke Ihnen für Ihr freundliches Erſcheinen und das In=
tereſſe
, das Sie damit für mein neu eingerichtetes Inſtitut und ſeine
Zwecke bekunden. Ich begrüße die Vertreter der Aerzteſchaft, und
danke ihnen ganz beſonders, daß ſie gekommen ſind, weil ich auf ein
kollegiales Zuſammenarbeiten mit den übrigen Aerzten, den Praktiſchen
und Hausärzten, ganz beſonderen Wert lege, da wir doch des öfteren
ſo manchen Fall gemeinſam zu behandeln haben. Ich begrüße die Ver=
treter
der Stadt in den Herren San.=Rat Dr. Kolb und Nöllner, bin icht
doch der Stadtverwaltung zu ganz beſonderem Danke verpflichtet, da ſie
mir durch Freigabe der Wohnung in meinem Hauſe die Unterbringung
der Anſtalt ermöglicht hat. Ich begrüße die Vertreter der Sozialen
Verſicherungen, die Herren von der Land= und forſtwirtſchaftli hen Be=
rufsgenoſſenſchaft
, die Vertreter des Kreisamtes, des Krüppelfürſorgever=
eins
, und der Preſſe, ſowie die Vorſtände des Alice= und Herz=Jeſu=
Hoſpitals, wo die kliniſch nötige Behandlung meiner Patienten durchge=
führt
wird. Seitdem vor nunmehr drei Jahren die Ernſt=Ludwig=
Heilanſtalt ihre Tore geſchloſſen hat, iſt in den mediziniſchen Anſtalten
Darmſtadts eine Lücke entſtanden. Dies kam mir immer mehr zum Be=
wußtſein
, da mein ſeither in der Kirchſtraße höchſt unzulänglich unter=
gebrachtes
Inſtitut immer mehr in Anſpruch genommen wurde. Deshalb
war ich beſtrebt, für dasſelbe eine beſſere Unterbringungsmöglichkeit zu
finden und es gleichzeitig zu erweitern. Bei der Einrichtung war ich
beſtrebt, alles durchaus einfach und hygieniſch zu geſtalten, das Inſtitut
mit ſämtlichen nötigen Apparaten auszuſtatten, dabei alles Ueberflüſſige
zu vermeiden, und ihm einen äußeren Rahmen zu geben, der den Pa=
tienten
den Aufenthalt behaglich macht und auch verwöhnten Anſprüchen
genügt. Bei der baulichen Ausgeſtaltung hat mich Herr Architekt Peter
Müller in umſichtiger und ſachlicher Weiſe aufs Beſte unterſtützt.
Die Orthopädie beſchäftigt ſich mit den Störungen des Bewegungs= und
Haltungsapparates des menſchlichen Körpers. Die Bewegung und Hal=
tung
der Gliedmaßen ſind mechaniſche Vorgänge. Wo ſie geſtört ſind,
mſiſſen wir daher zu mechaniſchen, techniſchen und phyſikaliſchen Hilfs=
mitteln
greifen. Deswegen brauchen wir Orthopäden neben unſerer
operativen Tätigkeit ein Inſtitut, das mit allen dieſen evwähnten Hilfs=
mitteln
ausgeſtattet iſt.
Anſchließend an die Eröffnungsanſprache fand eine Beſichtigung des
Inſtituts ſtatt, das in den Parterreräumen des Hauſes Martinſtr. 2½
eingerichtet iſt. Durch ein den hygieniſchen Anforderungen voll ent=
ſprechendes
Wartezimmer Möbel und Einrichtung ſind leicht und
gründlich zu reinigen gelangt man in ein großes helles Sprech=
zimmer
, in dem die Patienten zunächſt genau unterſucht werden. Zu
dieſem Zweck befindet ſich hier neben den notwendigen ärztlichen Uten=
ſilien
ein wertvoller Röntgenapparat nach modernſter Konſtruktion.
mit Colidge=Röhre und einer Drehblende nach Buky, mit dem ſowohl
Aufnahmen als auch Durchleuchtungen vorgenommen werden können.
Gegenüber dieſem Sprechzimmer befindet ſich ein heller Operationsraum
und Verbandszimmer, in dem ſich auch die Einrichtung fün den Banda=
giſten
befindet, der unter ärztlicher Aufſicht die Apparate dem Körper
des Patienten individuell anpaßt. In dem anſchließenden Heißluft= und
Diathermiezimmer ſind in abgetrennten Kabinen die Heißluftbäder=
apparate
, die für die einzelnen erkrankten Glieder benötigt werden,
aufgebaut, ſowie ein Diathermieapparat neueſten Syſtems. Selbſtver=
ſtändlich
entſprechen alle Apparate allen Anforderungen der neuzeitlichen
Medizin. In einem ſehr geräumigen Zanderſaal ſind die Pendelappa=
rate
untergebracht. Bekanntlich werden dieſe Apparate für die ein=
zelnen
Glieder, für Finger, Beine, Rücken uſw., auch für den ganzen
Körper zum Durchtrainieren und Geſchmeidigmachen nach Bruch oder
ſonſtiger Erkrankung verwandt und ſind für die orthopädiſche Behand=
lung
unbedingt erforderlich, ebenſo wie die Turngeräte der verſchieden=
ſten
Art, die in dem folgenden Turnſaal für Gruppenübungen ange=
bracht
ſind. Der Turnſaal iſt ſo geräumig, daß leicht Turmibungen in
größeren Gruppen, beſonders für Kinder, vorgenommen werden können.
Die Beſichtigung dieſer Räumlichkeiten hat bei allen Beſuchern den
Eindruck größter Vollendung hinterlaſſen, beſonders die anweſenden
Fachvertreter und Aerzte ſprachen ſich ſehr lobend aus. Die reine Möbel=
und Innenausſtattung iſt geſchmackvoll gehalten, ebenfalls unter haupt=
fächlicher
Berückſichtigung aller hygieniſchen Erforderniſſe. Tum= und
Zanderfaal verziert ein künſtleriſcher Fries (altgriechiſche Gymnaſtik
darſtellend), der von Fräulein Annelies Liechtenſtein entworfen wurde.
Im Verlauf eines kleinen Imbiſſes wünſchte Amtsarzt Dr. Vig
dem neuerrichteten Inſtitut im Namen des Kreisvereins Glück, deſſen
günſtige Entwicklung im Intereſſe der Allgemeinheit liege. Im Namen
der Stadtverwaltung eibermittelte Sanitätsrat Dr. Kolb die Glück=
wünſche
. Sanitätsrat Dr. Langsdorf ſprach ſeine Freude über das
neuerrichtete Inſtitut aus und wünſchte dem Leiter im Namen der Schul=
ärzte
Glück für die Zukunft; die Neueröffnung ſei deshalb beſonders zu
begrüßen, da hier die an Rüickgratsverkrümmungen leidenden Schulkinder
behandelt werden können, und für geſunde Kinder dieſe Uebungen eine
wichtige Vorbeugungsmaßnahme gegen derartige Leiden bedeuteten.

Ab Montag, den 6. September 1926
im Kleinen Haus des Hess. Landestheaters

der Afrikafilm:

(12637dfs

Das SchTarne Geschlecht
Vorverkauf ab 4. September. Preise: 080, 100, 1.50, 200.

Konzert auf dem Paradeplatz. Das Städtiſche Orcheſter ſpielt
heute Donnerstag von 56 Uhr am Muſeum nach folgender Vor=
tragsfolge
: 1. Alter Armeemarſch Nr. 9, 2. Nachruf an C. M. von
Weber, 3. Ouvertüre zu Prinz Methuſalem von Johann Strauß,
4. Bajaderentanz von A. Rubinſtein, 5. Bei uns z Haus, Walzer von
J. Strauß, 6. Melodien aus dem Schwarzwaldmädel u. a. Leitung
H. Hauske.
Städtiſches Orcheſter. (Operettenabend, Kabellmeiſter
Fenslein vom Kleinen Haus.) Das Donnerstagskonzert im Städtiſchen
Saalbau fällt dieſe Woche aus, dafür veranſtaltet Herr Kapellmeiſter
Fenslein von der Sommeroperette des Kleinen Hauſes am Dienstag,
den 7. September, abends 8 Uhr, im Städtiſchen Saalbau mit ſeinem
Orcheſten einen Operettenabend unter Berückſichtigung der hier zur Auf=
führung
gebrachten Operetten. (Näheres ſiehe Anzeige in den nächſten
Tagen.)
Frecher Diebſtahl. Am Samstag gegen Abend wurde einer Frau
in einem Schuhgeſchäft in der Rheinſtraße aus der Handtaſche
der Betrag von 88 Mark geſtohlen. Im Verdacht der Täterſchaft ſteht
eine etwa 2530 Jahre alte Frau, die ſich in dem Geſchäft verſchiedene
Sachen vorlegen ließ, ohne jedoch etwas zu kaufen. Sollte jemand eine
Mitteilung machen können, ſo wird dies an das Polizeiamt erbeten.
* Steuerkalender, Berichtigung. In dem geſtern erſchienenen
Steuerkalender für die erſte Septemberhälfte muß es unter dem
1. September ſtatt zweite gemeindliche Ziel heißen: dritte
ſtaatliche Ziel, wie ja auch aus dem Steuerkalender für
die zweite Auguſthälfte hervorgeht.
H. W. W.

Rheinwanderung des Odenwaldklubs,
Ortsgruppe Darmſiadt.
Sch. Zum Rhein, zum Rhein, zum deutſchen Rhein! war auch dieſes
Mal der Ruf der Ortsgruppe. War es im Vormonat eine Rhein fahrt,
ſo wurde am vergangenen Sonntag tüchtig gewandert. Von Goddelau
ging es über Erfelden, die Schwedenſäule, Knoblochsau und Oppenheim
nach Nierſtein. Herrliches Wanderwetter ward den 170 Wanderern
beſchert, ſodaß, wenig geplagt von den Rheinſchnaken, der Marſch eine
ſchöne Erholung und ein Vergwigen war. Unterwegs wurde die Orts=
gruppe
durch Klubmitglieder der Ortsgruppe Goddelau und Herren aus
Nierſtein begrüßt, welch’ letztere dann die Wanderung bis zum Ende
mitmachten. Waren ſchon vor der Wanderung durch allerlei geheimnis=
volle
Andeutungen die Erwartungen der Teilnehmer geſpannt, ſo konnte
doch niemand ahnen, daß der Empfang in Nierſtein ſo überwältigend
herzlich ſein werde. Eine Muſikkapelle empfing die Wanderſchar, und
unter flotter Marſchmuſik und mit Geſang ging es durch Nierſteins
Straßen zum Hotel Krone. Hier begrüßte der Beigeordnete der Ge=
meinde
Nierſtein, Herr Edmund Sander, die Darmſtädter Gäſte in
überaus herzlicher Weiſe. Er ſprach hierbei die berechtigte Bitte aus,
mitzuhelfen in dem Beſtreben, der Gemeinde Nierſtein die Bedeutung zu
geben, die ſie infolge ihrer ſchönen Lage und ihrer edlen Weine ver=
dient
. Seine Worte ſind nur zu berechtigt, denn die meiſten Wanderer
glauben, nur Oppenheim ſei des Beſuches wert, und ſie überſehen leicht,
und zu Unrecht, das liebreizende Nierſtein mit ſeiner liebenswürdigen
und gaſtfreundlichen Bevölkerung. Ja, mehr wie gaſtfreundlich wurde
die Ortsgruppe in Nierſtein aufgenommen, wurde doch ſämtlichen Teil=
nehmern
ein Ehrentrunk von 14 verſchiedenen Nierſteiner Edelgewäch=
ſen
, geſtiftet von den Mierſteiner Weingutsbeſitzern Geſchwiſter Strub,
Paul Illert, Jak. Gerhardt, Karl Bittong, Heinrich Strub 2., Fr.
Reichardt ſen., Frhr. Heyl zu Herrnsheim, Geſchwiſter Diehl, der Heſſ.
Weinbaudomäne, Gg. F. Kehl, Georg Schmitt, Frz. Joſ. Sander, ge=
reicht
. Edelgewächſe im wahrſten Sinne des Wortes waren ſämtliche
Proben. Die meiſten der Wanderer werden ſo edle Stoffe noch nicht
getrunken haben. Darum auch an dieſer Stelle das Mahnwort: Deut=
ſcher
, trink deutſchen Wein! denn etwas köſtlicheres als deutſchen Wein
gibt es in der ganzen Welt nicht mehr. Das war aber erſt der Anfang
der Gaſtfreundſchaft. Was dann der Beſitzer des Hotels Krone, Herr
Jakob Gerhardt, beim gemeinſamen Mittagstiſch bot, war ſo vorzüglich,
daß dem Wunſch Ausdruck verliehen werden muß, alle Unterkünfte des
Klubs möchten ſo ſein. Reſtlos zufrieden waren die Gäſte. Als ſchließ=
lich
Herr Hotelbeſitzer Gerhardt der Darmſtädter Ortsgruppe z. H. des
Vorſitzenden, Herrn Bürgermeiſter Mueller, zum Andenken an den Tag
einen mit einem edlen Tropfen gefüllten, mit Widmung verſehenen ſil=
bernen
Pokal überreichte, brach heller Jubel aus. Herr Bürgermeiſter
Mueller ſprach der Gemeinde Nierſtein, den Weingutsbeſitzern, Herrn
Hotelbeſitzer Gerhardt, Herrn Lattreuther ſowie allen anweſenden Nier=
ſteiner
Damen und Herren herzlichen Dank für den Empfang und die
Bewirtung aus und gab zum Schluß ſeiner teils ernſten, teils launigen
Rede das Verſprechen, dafür zu ſorgen, daß die Ortsgruppe Darmſtadt
des Odenwaldklubs in jedem Jahre eine Wanderung nach Nierſtein
mache. In fröhlichſter Stimmung entwickelte ſich nun eine bunte Vor=
tragsfolge
, woran ſich beteiligten aus Nierſtein die Damen Lieſel
Bauernfeind, Roſel Ling, Käthe Lattreuther, der Geſangverein Har=
monia
die Muſikkapelle Rheingold‟. Herr Richard Handwerk vom
Schauſpielhaus zu Bremen, und aus Darmſtadt die Herren Rud. Feh,
Heini Schäfer, Heinrich Gutkäſe, Penk und die Geſangsabteilung der
Darmſtädter Ortsgruppe. Sie wollen ſich alle mit einem Geſamtlob
begnügen, denn alle boten ganz Ausgezeichnetes. Der Raummangel
verbietet es, ausführlich zu berichten. Die gemeinſchaftlich geſungenen,
ſehr ſchönen Lieder waren gedichtet von der Frau des Klubmitgliedes
Elsner aus Darmſtadt, ſowie Herrn Redakteur Hans L. Linkenbach
aus Mainz. Erſt nach 9 Uhr wurde in Nierſtein aufgebrochen, unter
Vorantritt der Kapelle zur Nierſteiner Fähre marſchiert und vom Korn=
ſand
aus mit fünf Poſtautos die Rückfahrt nach Darmſtadt angetreten.
Es war eine glänzend verlaufene Wanderung, mit der die beiden
Führer, die Herren P. Elsner und A. Winkler, hohe Ehre einlegten.
Sie wurden für ihre mehrfachen Vorwanderungen und Anſtrengungen
vielerlei Art durch den ihnen gezollten Dank belohnt. Allen Nierſteinern
ſei aber von dieſer Stelle aus nochmals herzlicher Dank geſagt.

Leihamt. Die nächſte Verſteigerung der verfallenen Pfän=
der
findet Mittwoch, den 8. September d. Js., von vorm. halb 9 Uhr
ab, ſtatt. (Näheres ſiehe Bekanntmachung im Anzeigenteil d. Bl.).
* Amtsgericht I. Wie der Verteidiger meint, mit Rückſicht auf ihre
Vorſtrafliſte, hat ſich die Angeklagte Anna Kuenzer von Lörrach
angeſichts der Schwere des Exiſtenzkampfes hier als Ria Müiller aus=
gegeben
, auch bei der Polizei ſich ſo genannt, angegeben, ſie ſei die Toch=
ter
eines Hotelbeſitzers in Hagen, ſie wolle ſich im Malen ausbilden;
bei zwei hieſigen Aerzten hat ſie ſchwindelhafte Angaben gemacht und
dieſe getäuſcht. Das Urteil erkennt wegen Betrugs auf die Mindeſt=
ſtrafe
von drei Monaten Gefängnis unter Anrechnung von
acht Wochen Unterſuchungshaft. Das Urteil wird als rechtskräftig an=
erkannt
. Weil er am 10. März 1926 den Bogen bei der Einfahrt von
der Rheinſtraße herunter nach der Neckarſtraße mit ſeinem Kraftwagen
kurz ſtatt weit genommen habe, hat ein Frankfurter Fahrer einen Straf=
befehl
erhalten. Er erläutert, daß er das Signal des Polizeiwacht=
meiſters
ſo verſtanden habe; in Frankfurt werde das Signal deutlich
gegeben, ſodaß er in Unkenntnis hieſiger Gepflogenheit gehandelt habe.
Auf Grund dieſes Mißverſtändniſſes erfolgt Freiſprechung.
Betrüger. Am 24. Auguſt wurde in Darmſtadt der Elektrotech=
niker
Martin Mink von Eberſtadt, der durch betrügeriſche Machen=
ſchaften
von Arbeitern und Geſchäftsleuten, ſich Geld zu verſchaffen
wußte, feſtgenommen und in Unterſuchungshaft gebracht. Die Zahl der
durch Mink Geſchädigten ſoll weit größer ſein, als bis jetzt feſtgeſtellt
werden konnte. Zwecks Beſchleunigung der Feſtſtellungen werden wei=
tere
geſchädigte Perſonen gebeten, umgehend bei der Kriminalabteilung
des Polizeiamtes, Zimmer 5, vorzuſprechen.
Polizeibericht. Aus dem Hofe des alten Gerichtsgebäudes und
aus der Torhalle des Stadthauſes wurde je ein Herrenfahrrad entwen=
det
. In dem einen Falle handelt es ſich um ein neues Rad (Marke
Torpedo), im anderen Falle um ein älteres (Marke Jagdrad), an
dem ein Kinderſattel angebracht iſt. Aus einer Kabine am Woog
wurden zwei Geldbörſen mit Inhalt, aus einer Kabine des Hallen=
ſchwimmbades
eine ſilberne Herrenuhy mit der Fabrikummer 1564 ent=
wendet
. Durch einen Gelegenheitsdieb wurde aus einer Wohnung
eine goldene Damenuhr mit Kette geſtohlen. Vor einem Schwindler,
der unter falſchem Namen Taſchenuhren in Reparatur nimmt, und dieſe
nicht mehr abliefert, wird gewarnt. Feſtgenommen wurden: der Hilfs=
arbeiter
Chr. B. wegen Zuhälterei; die Hausangeſtellte L. P. wegen
Diebſtahls, Urkundenfälſchung und Betrügereien; der Schreinerlehrling
F. L. aus Untertürkheim auf Grund eines Ausſchreibens.
Kunſinofizen.
Ueder Werte., Künſder und Kürfhiertſche Derenſtoltungen, deren im Nachſtedenden Grwddnung
geſchiebt, behält ſich die Redakton ibr Urtell vor.
Union=Theater: Herbſtmanöver; dieſer neue Groß=
film
, mit dem das U. T. die neue Spielzeit begonnen hat, verfehlt in
einer Stadt wie Darmſtadt nicht ſeine Wirkung. So mancher ehemalige
Aktive läßt alte Erinnerungen lebendig werden, indem er ſich dieſes
ausgezeichnete Filmwerk vor Augen führt. Ernſtes und Heiteres aus
dem Manöverleben, wie es vor dem Kriege war, ſchildert der Film und
begeiſtert das Publikum durch eine ausgezeichnete Spielhandlung.

Lokale Veranſialtungen.

Die Sierunter erſelnenden Notizen ſind ausfhließlich als Sinweiſe auf An
m leinem Faſie irgendwie als Beſprechung oder Krit

in Bakracten,

*Lutherſpiele: Abends 8.15 Uhr im Gemeindehaus der Stadt=
gemeinde
, Kiesſtraße 17, erſte Sitzung des Feſtausſchuſſes.
Tageskalender für Donnerstag, den 2. September 1926.
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. Kleines
Haus, abends 8 Uhr: Die Dollarprinzeſſin Orpheum,
abends 8 Uhr: Was Frauen träumen. Schloß=Café: Kon=
zert
. Café Rheingold: Konzert und Tanz. Kegel=
ſport
= und Werbewoche. Perkeo=Saal, abends
8 Uhr: Leipziger Gaudlitz=Burlesken. Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

Pon irm Glulwurk d aum OMiet
Fleck-Fips Seiden-Fips Fips-Seife in Tuben
Hersteller: Drawin-Gesellschaft m. b. H., Stuttgart. Zu haben in allen einschlägigen Geschäften.

noo6 OO Aaict sainiat
18
Die nicht feuergefährliche chemis

[ ][  ][ ]

Seite 6

Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arheilgen, 1. Sept. Bei den Reichsjugendwettkämpfen der hieſigen
Schuljugend, an denen ſowohl die Knaben als auch die Mädchen der bei=
den
oberen Jahrgänge (7. und 8. Schuljahr) teilnehmen, finden die
volkstümlichen Uebungen auf dem Sportplatze der Sportvereinigung 04
am Arheilger Mühlchen ſtatt. Dieſelben werden in dieſer Woche ab=
gehalten
. Alle Wettkämpfenden ſind mit großem Eifer bei der Sache
und ſucht einer den anderen zu überbieten, um ſieggekrönt aus dem
Kampfe hervorzugehen. Die Kampfrichter, einige jüngere Lehrkräfte,
ſowohl Lehrer als auch Lehrerinnen, haben keine leichte Arbeit. Hof=
fentlich
iſt es auch diesmak der hieſigen Jugend möglich, mit einem
Diplom, ausgeſtellt von dem Herrn Reichspräſidenten, ausgezeichnet zu
werden. Im Auftrage des hieſigen Blaukreuzvereins ſpricht kommen=
den
Sonntag Herr Lehrer Weimar aus Frankfurt über Die Not un=
ſeres
Volkes und unſere Aufgabe bzw. Wie iſt die Einzel= und Ver=
einsarbeit
der Trinkerrettung in unſerer Zeit zu tun Außerdem
wird Herr Semmel das Thema Die Not unſeres Volkes und der Weg
zur Rertung in einem Vortrage behandeln. Der Beſuch beider Ver=
ſammlungen
wird allen Intereſſenten auf das Wärmſte empfohlen.
* Eberſtadt, 1. Sept. Die Fußſteige mehrerer Straßen in der
Wald=Villenkolonie Ludwigshöhe ſind mit einem neuen Kiesbelag ver=
ſehen
worden. Wie verlautet, hält die Landes=Wanderbühne am
Sonntag, den 19. September, eine Vorſtellung in Eberſtadt, und zwar
im Schwanen=Saalbau, ab. Todesfall. Geometer, Vermeſſungs=
rat
Hermann Faul iſt im 66. Lebensjahre geſtorben.
* Eberſtadt, 1. Sept. Rückgang der Maul= und Klauen=
ſeuche
. Die Maul= und Klauenſeuche iſt derart zurückgegangen, daß
die angeordnetn Schutzmaßnahmen ſeitens des Kreisamtes wieder auf=
gehoben
werden konnten. Nur für den Bereich der Kirchſtraße beſtehen
ſie noch.
* Pfungſtadt, 1. Sept. Odenwaldtour. Die hieſige Orts=
gruppe
des Odenwaldklubs unternahm am Sonntag eine ſchön ver=
laufene
Tour nach der Tromm. Obſternte. Die Frühbirnen=
ernte
iſt in der hieſigen Gegend als gut zu bezeichnen. Die Aepfelbäume
haben etwas weniger Behang. Bei der in den letzten Tagen hier ſtatt=
gefundenen
Obſtverſteigerung war die Nachfrage ſehr ſchwach und der
Erlös infolgedeſſen nur gering. Todesfall. Korbwarenfabrikant
Jakob Herbold iſt infolge Herzſchlages im Alter von 63 Jahren ge=
ſtorben
. Herbold war auch in Muſikantenkreiſen eine bebannte Per=
ſönlichkeit
. Die Bürgermeiſterei weiſt in einer Bekanntmachung
darauf hin, daß das Ankleben von Plakaten in der Stadt nicht ohne
weiteres geſtattet iſt. Plakate ſollen in der Regel nur auf den dafür
angebrachten Tafeln aufgehängt werden. Insbeſondere iſt das Bekleben
von Gemeindehäuſern unterſagt.

* Pfungſtadt, 31. Aug. Verlegung des Schulbeginns.
Seit Anfang dieſer Woche beginnt mit Rückſicht auf die ſpätere Jahres=
zeit
der Unterricht an den Volks= und Fortbildungsſchulen erſt vormit=
tags
um 7½ Uhr.
* Klein=Zimmern, 1. Sept. Einen ſchönen Erfolg konnte die Fauſt=
ball
=Mannſchaft des hieſigen Turnvereins (Gaumeiſter des Gaues Jahn=
Starkenburg) am verfloſſenen Sonntag in Gießen verbuchen. Blieben
ſie doch bei der Austragung der Verbandsmeiſterſchaftsſpiele in Gießen
gegen ihre ſämtlichen Gegner als Sieger auf dem Pkan und wurde ihnen
ſomit die Verbandsmeiſterfchaft des Süidweſtdeutſchen Turnverbandes
zuerkannt.
r. Babenhauſen, 31. Aug. Jugendturnen des 1. Bezirks
des Main=Rhein=Gaues der D.T. Das wochenlange vege
geſchäftige Treiben bei unſeren Turnern und Turnerinnen im 1. Bezirk
des Main=Rhein=Gaues hat ſich glänzend gelohnt. Allabendlich wurde
der Körper geſtählt zu dem friedlichen Wettkampfe in Babenhauſen.
In der Turnhalle wiegten ſich unſere Turnerinnen im Tanzſchritt, die
Arme ſchwirrten mit den Keulen, die Beine federten im Walzerreigen.
Es galt, Ehre einzulegen bei dem Schauturnen am Vorabend. Ohne
Fleiß kein Preis. Die ernſt und unermüdlich durchgeführten Vorarbei=
ten
führten denn auch am Samstag abend zu einem ſchönen Erfolg.
Der große Saal Deutſcher Hof war dicht beſetzt, Herzliche Begrü=
ßungsworte
richtete der 1. Vorſitzende des hieſigen Turnvereins, Herr
Studienrat Weiß, an die Feſtteilnehmer. In das von ihm auf die
Deutſche Turnerſchaft und unſer Vaterland ausgebrachte Gut Heil
wurde kräftig eingeſtimmt. In buntem Wechſel, unterbrochen von
Konzertſtücken der Kapelle Lautz, folgten alsdann turneriſche und ge=
ſangliche
Darbietungen. Den Reigen eröffneten 8 Turnerinnen des
hieſigen Turnvereins mit exakt ausgeführten Freiübungen. Den Damen
das ſei ausdrücklich hervorgehoben gebührt die Palme des Abends.
Von welch großem Fleiß und Geſchick, von welch unermüdlicher Aus=
dauer
zeugten doch ihre Leiſtungen! Kein Wunder, daß alle Uebun=
gen
der Turnerinnen erinnert ſoi nur an die feinen rhythmiſchen
Uebungen nach dem Walzer Allerliebſt und an die von den Turnerin=
nen
Breitwieſer, Heukel und N. Ranis glänzend ausgeführten Keulen=
übungen
ſtärkſten Beifall fanden. In Herrn H. Heß hatten die Vor=
führenden
eine gute murſikaliſche Stütze. Eine von dem eifrigen, ſelbſt
mitturnenden Bezirksoberturnwart Klein=Neu=Ifenburg zuſammen=
geſtellte
Bezirksmuſterriege zeigte am Reck und Barren Prachtnum=
mern
turneriſcher Kraft, Gewandtheit und Ruhe. Die beiden Geſang=
vereine
Eintracht und Sängerbund boten mit ihren gut geſungenen
Chören eine willkommene Abwechſelung. Die von einigen Teilnehmern
der Bezirksriege vorgeführten Freiübungen gaben in ihrer ſtraffen
Ausführung den Zuſchauern Einblick in einen Teil unſeres neuzeitlichen,
volkstümlichen Turnens. Die Stunden ſchwanden nur zu raſch dahin,
man wurde nicht müde, zu ſchauen und zu loben. Erſt in vorgerückter
Nachtſtunde nahm der herrlich verlaufene Vorabend ſein Ende mit dem
Kampflied der Turner: Turner auf zum Streite‟. Der Feſttag.
Die feſtlich geſchmückten Straßen Babenhauſens belebten ſich ſchon am
Sonntag früh mit jugendlichen Teilnehmern. Die Vormittagsſtunden
waren ernſter Arbeit auf dem ideal gelegenen Feſtplatz beim Schloſſe
gewidmet. Alles war von der Leitung ſehr gut vorbereitet, ſo daß
ſich die Wettkämpfe der jugendlichen Turner und Turnerinnen flott ab=
wickelten
. Etwa 350 Jugendliche waren zum friedlichen Wettkampf an=
getreten
. Geturnt wurde in 22 Riegen nach den üblichen Beſtimmun=
gen
der Deutſchen Turnerſchaft. Es herrſchte nur ein Lob über die
guten Leiſtungen der Kinder, die mit Freude und großem Ernſt bei
der Sache waren. Von 111 Uhr konzertierte die Kapelle Lautz auf
dem Feſtplatz. Nach getaner Arbeit ſchmeckte den Jugendlichen das gut
zubereitete, gemeinſam verabreichte Mittageſſen vorzüglich. Der Nach=
mittag
brachte den Feſtzug, der als Werbeſchau gedacht war, ſich in
ſchönſter Ordnung durch die Straßen der Stadt bewegte und ſich ſo dem
Geſamtbilde des Feſtes harmoniſch angliederte. Auf dem Feſtplatz an=
gelangt
, führten die einzelnen Vereine Muſterriegen, Volkstänze und
Reigen vor, die allgemein großen Beifall fanden. Den Höhepunkt des
Nachmittags bildeten die Maſſenfreiübungen, die, unter Muſikbeglei=
tung
vorgeführt, ſehr gut klappten und einen vorzüglichen Eindruck
boten. Zu Beginn hielt der Vereinsvorſitzende an die Feſtverſamm=
lung
und Turner eine kernige Anſprache, in der er die Leibesübungen
als einen der wichtigſten Faktoren der Jugenderziehung bezeichnete und
ſie Aufbauarbeit im Dienſté des Vaterlandes nannte. Das Leitmotiv
ſeiner Rede waren die Worte: Tüchtig; tugendhaft, tapfer und treu.
Mit der ſich anſchließenden Preisverteilung fand das vom ſchönſten
Wetter begünſtigte Jugendturnfeſt ſeinen Abſchluß.
* Michelſtadt, 1. Sept. Kraftpoſtlinie Miltenberg
Michelſtadr. Der Gemeinderat führte in ſeiner letzten Sitzung einen
Beſchluß herbei, wonach die Stadt Michelſtadt unter der Vorausſetzung,
daß Vielbrunn ſich mit 25 Prozent an der Linie Miltenberg Michel=
ſtadt
beteiligt, ebenfalls weiterhin an einer Beteiligung feſthält und
zwar vorerſt mit 18,5. Prozent auf die Dauer von 2 Monaten. Der
Anteil Bayerns betrug vor dem Hinzutritt der Stadt Amorbach 30
Prozent, nach dem Eintritt derſelben wurden von dieſer 7 Prozent und
von Boxbrunn 3 Prozent übernommen. Hiermit erhöht ſich der baye=
riſche
Anteil auf 40 Prozent, die reſtlichen 60 Prozent werden durch
die heſſiſchen Gemeinden getragen. Die Beteiligung der Stadt Michel=
ſtadt
wurde durch Gemeinderatsbeſchluß nach dem Austritt der Stadt
Erbach auf 23 Prozent feſtgeſetzt. Durch die im Winter erfolgende
Stillegung ſcheidet Amorbach aus und iſt heute noch nicht vorauszu=
ſehen
, welches Schickſal die Linie ereilen wird, nachdem auch König an
ſeiner Abſicht, die Beteiligung aufzugeben, feſthalten wird. Die mit der
Stadt Miltenberg geführten Verhandlungen hatten zum Ergebnis, daß
dieſelbe 5 Prozent mehr übernahm, ſo daß heute die Verteilung der
Quoten ſich wie folgt geſtaltet: Bezirk Miltenberg 12,5 Prozent, Stadt
Miltenberg 20 Proz., Klein=Heubach 2,5 Proz., zuſammen 35 Proz. auf
bayeriſcher Seite. Auf heſſiſcher Seite: Vielbrunn?: Proz., Kimbach 3/Proz.,
Michelſtadt und König je 18,5 Prozent. Wie bereits oben erwähnt,
wurde dieſe Vereinbarung zunächſt auf die Dauer von 2 Monaten durch
die Stadt Michelſtadt getroffen.
CWald=Michelbach, 1. Sept. Hier fand die 49. Generalverſamm=
lung
des hieſigen Spar= und Kreditvereins e. G. m. b. H. ſtatt, welche
allerdings infolge des günſtigen Wetters, das ein Teil der Mitglieder
zur Bergung der Ernte benutzte, nur mäßig beſucht war. Als Ver=
treter
des Darmſtädter Genoſſenſchaftsverbandes wohnte Herr Ober
reviſor Keil der Verſammlung bei, der zu den verſchiedenen Punkten
der Tagesordnung die nötigem Aufklärungen und in geſchäftlicher Hin=
ſicht
zweckdienliche Anregungen gab. Die Bilanz des abgelaufenen Ge=
ſchäftsjahres
und in Verbindung hiermit die wirtſchaftliche Lage der

Demastag, den 2 Sepieitber 1926

Genoſſenſchaft wurden eingehend erörtert, wobei mit Befriedigung feſt=
geſtellt
werden konnte, daß der Wiederaufbau der Genoſſenſchaft bzw.
deren wirtſchaftliche Betätigung, allgemein gute Fortſchritte macht, was
ſich beſonders in erhöhtem Geſchäftsumſatz und vermehrten Spareinlagen
gegen das Vorjahr zeigt. Zur weiteren Stärkung der eigenen Betriebs=
mittel
wurde der noch beſcheidene Reingewinn des abgelaufenen Jahres
ganz den Reſerven überwieſen. Die turnusgemäß ausſcheidenden Mit=
glieder
des Vorſtandes, Direktor Gg. Lipp 3. von Wald=Michelbach und
Peter Schmitt von Siedelsbrunn wurden auf Vorſchlag des Aufſichts=
rates
wiedergewählt; ebenſo wurden die ausſcheidenden Mitglieder des
Aufſichtsrates Leonhard Helfert=Unter=Schönmattenwag und Karl Helf=
rich
=Gadern einſtimmig wieder, und anſtelle von Gg. Peter Knopf 2.=
Ober Schönmattenwag, Herr Fvanz Lipp, Kaufmann zu Wald= Michel=
bach
, neu in dem Aufſichtsrat gewählt. Die Verſammlung nahm einen
harmoniſchen anregenden Verlauf.
Reichelsheim, 31. Aug. Die Vorarbeiten für die Errichtung eines
Schwimmbades am Fuße des Reichenberges ſind nun ſoweit gefördert,
daß das Projekt in abſehbarer Zeit zur Ausführung kommen und
damit ein neuer Anziehungspunkt geſchaffen ſein wird, der in künftigen
Jahren dazu beitragen wird, den Touriſten= und Sommerfriſchler= Ver=
kehr
weiter zu heben. Nach Herſtellung der Anlagen am Reichenberg,
die mit zahlreichen Ruheplätzchen verſehen ſind, wird in dem vorgelagerten
Wieſental das Schwimmbad ſeinen Platz finden, an das ſich Tennis=
und Sportplätze anſchließen ſollen. Da die Geldfrage nun gelöſt iſt,
ſteht dem Projekt nichts mehr im Wege, ſodaß mit den Erdarbeiten
in Bälde begonnen werden wird. Neben dem Bad ſoll ein Fahrdamm
entlang führen, von dem aus man die ſportlichen Uebungen beobachten
kann. Die auf der anderen Seite dieſes Dammes befindlichen ſchattigen
Gärten des Goldenen Engel und des Schwanen bieten Gelegenheit,
ſich mit Speiſe und Trank zu erfriſchen, ſodaß allen Anſprüchen ent=
ſprochen
ſein wird.
N Lindenfels, 1. Sept. Bürgermeiſterwahl. Man ſchreibt
uns: Nach knapp 4 Jahren ſteht unſere Gemeinde wieder im Zeichen
der Bürgermeiſterwahl! Herr Bürgermeiſten Schenk verläßt uns in
kurzer Zeit, um nach ſeinem neuen Wirkungskreis Bethel bei Bielefeld
fiberzuſiedeln. Er darf mit dem Bewußtſein von hier ſcheiden, ſtets das
Beſte der Gemeinde erſtrebt und gewollt zu haben. Wenn er damit
nicht den Beifall aller gefunden hat, ſo haben doch gerade die Tage
ſeines längeren Urlaubs jedem Einſichtigen gezeigt, was Herr Schenk
unſerer Gemeinde geweſen iſt und wie er es ſtets verſtanden hat, unter
Ausſchaltung alles Perſönlichen in ſelbſtloſer und ſachlicher Weiſe die
Gemeindegeſchicke zu lenken und zu leiten. Seine Lauterkeit und ſein
freundliches Weſen ſichern ihm hier ein dauerndes Gedenken. Nun
tritt an unſere Gemeindeglieder die Aufgabe heran, ein neues Stadt=
oberhaupt
zu wählen. Wie wir hören ſind bereits mehrere Kandidaten
vorhanden. Ohne auf die perſönliche Eignung der einzelnen Herren
hier näher eingehen zu wollen muß doch vor allem darauf hingewieſen
werden, daß unſere Gemeinde Lindenfels als aufſtrebender Luftkurort
eine weſentliche Verſchiedenheit von andern gleichgroßen, vorwiegend
landwirtſchaftlich eingeſtellten Gemeinden unſerer näheren und weiteren
Umgebung aufweiſt. Da nun von der Erhaltung und dem Ausbau
unſeres Kurbetriebs mehr oder minder das Wohl unſerer geſamten
Gemeinde abhängt, ſo iſt bei der Wahl des kommenden Bürgermeiſters
beſonders Rückſicht darauf zu nehmen, daß nicht nur ein Mann gewählt
wird, der die laufenden Gemeindegeſchäfte führen oder führen laſſen
kann, ſondern, der außerdem in der Lage iſt, unſere Gemeinde in der
Oeffentlichkeit in Wort und Schrift repräſentatib zu vertreten und ihre
Sonderintereſſen zu wahren, der es außerdem verſteht, unter Mitwirkung
aller in großzügiger Weiſe den Aufſtieg unſerer Odenwaldperle zu
fördern und damit wirkſam der Arbeitsloſigkeit, der Wohnungsnor zu
ſteuern und der Landwirtſchaft und dem Kleingewerbe helfend unter
die Arme zugreifen. Wenn dieſe kurzen Zeilen dazu hinwirken ſollten,
ſo iſt ihr Zweck erfüllt.
Hirſchhorn 1. Sept. Wafſerſtand des Neckars. Am 31.
Auguſt: 0,72 Meter; am 1. September: 0,66 Meter.
* Heppenheim a. d. Bergſtr., 1. Sept. Schlägerei unter
Zigeunern. Am Dienstag nachmittag kam es hier in einer Wirt=
ſchaft
zwiſchen Korb= und Siebmachern zu einen ernſten Schlägerei
aus ganz nichtigen Gründen, wobei einem dieſer bezechten Geſellen
die linke Geſichtshälfte vollſtändig geſpalten wurde. Nachdem ein Ver=
band
angelegt war, ging der Kampf auf der Straße weiter. Die ganze
Geſellſchaft bewegte ſich dabei gegen den Bahnhof, wo ſie auch ſelbſtändig
die Schranken öffneten und die Gleiſe überſchritten, obwohl gerade ſehr
rege rangiert wurde. Dauernd hörte man mit ſtechen und ſchießen drohen,
bis plötzlich die ſchwächere Partei in voller Flucht mit ihrem Wagen
davonjagte. Bei den ganzen Vorfällen war die Polizei nicht anweſend.
Lorſch, 1. Sept. Operettengaſtſpiel des Darmſtädten
Operetten=Enſemble, Leitung Dir. Th. Könner.) Die am Sonntag abend
in dem Lagerhausſaal aufgeführte Operette Der Stabstrompeter hat
ihre Erwartung voll erſüillt und vor dem gut beſetzten Haus ſtürmi=
ſchen
Beifall gefunden. Den Haupterfolg müſſen wir Herrn Dir. Th.
Könner zuſchreiben, der als Bäckermeiſter Mampe ſtürmiſchen Beifall
hervorrief. Alle anderen Mitwirkenden legten gutes Zeugnis ihres
Könnens ab. Alles in allem dürfte ſich das Darmſtädter Operetten=
Enſemble beſtens bei uns eingeführt haben, und dürfte dies ein Anſvorn
ſein, uns recht bald wieder mit ihrem Herz und Gemüt erfriſchenden
Humor zu erfreuen.
* Biblis, 1. Sept. Geſtern nachmittag um 6 Uhr geleiteke die Ge=
meinde
Biblis unter Teilnahme von Vertretern des Kreisamtes Bens=
heim
, der Bürgermeiſtereien der näheren und weiteren Umgebung und
auch der Stadt Worms, ihren hochverdienten Altbürgermeiſter Neff
zur letzten Ruhe. Trotz ſeines höhen Alters von 84 Jahren kam die
Nachricht vom Tode des allſeits geehrten Altbürgermeiſters ganz uner=
wartet
. Bis zu ſeinem 80. Lebensjahre war er vier Jahrzehnte lang
unermüdlich als Vorbild ſeltener Pflichttreue und Hingebung im Dienſte
der Gemeinde als Gemeinderat, Beigeordneter, und dreimal neun
Jahre als Bürgermeiſter und Ortsgerichtsvorſteher tätig. Noch als
Greis erledigte er die anſtrengende Arbeit auf dem Rathauſe zur voll=
ſten
Zufriedenheit der Einwohmer ſowie ſeiner vorgeſetzten Behörden.
Selbſt als er nach der Revolution um ſeine Penſionierung als Bürger=
meiſter
einkam, wollte er nicht ganz müßig ſein und bat, ihm das Orts=
gericht
weiter zu überlaſſen, dem er denn auch bis zu ſeinem 80. Lebens=
jahre
vorſtand. Trotz dieſer Ueberlaſtung fand er noch Zeit, ſich eifrig
in faſt allen gemeinnützigen Vereinem zu betätigen. Was er in dieſen
geleiſtet, was er ſeiner Familie ſowie auch den Fremden geweſen iſt,
braucht nicht weiter geſchildert zu werden. Die zahlreiche Beteiligung
ſämtlicher Vereine, von der Feuerwehr wurde der Sarg nach dem Fried=
hofe
getragen, zeugt von der Verehrung unſres Altbürgermeiſters, Herrn
Neff. Nach zahlreichen Kvanzniederlegungen und Grabreden hielt auch
der Beigeordnete, Herr Ad. Kärcher, in Vertretung des zurzeit erkrank=
ten
Bürgermeiſters, Herrn Frank, eine tiefergreifende Grabrede.
* Gernsheim, 1. Sept. Beim Baden im Rheine ertrank am Sonn=
tag
nachmittag der des Schwimmens unkundige Kaufmann Konrad
Martin Gerohe aus Darmſtadt. Der Betreffende erlitt offenbar einen
Herzſchlag. Die Kleider und das Fahrrad des Ertrunkenen wurden
von ſeinem Kameraden in Verwahr genommen. Seitens der Ortspolizei=
behörde
Gernsheim ſind die erforderlichen Schritte für den Fall der
Ländung der Leiche in die Wege geleitet worden. Das Baden im
Rhein hätte am Montag nachmittag nahezu wieder ein Opfer gefordert.
Eine Geſellſchaft badete oberhalb der Badeanſtalt. Ein Herr war
etwas zu weit in den Strom geſchwommen, als die anderen plötzlich
Hilferufe vernahmen. Nur dem tatkräftigen Eingreifen des Inhabers
der Wirtſchaft Zum Rheingold, Herrn Johann Konrad Andres 2.,
der dem Hilfloſen mit ſeinem Boot zu Hilfe eilte, iſt es zu danken, daß
ein Menſchenleben vor dem Tode des Ertrinkens bewahrt wurde.
In der Sitzung des Gemeinderats, die auf Grund der Beſtimmung des
Artikels 104 Abſ. 3 der Landgemeindeordnung ſtattfand, wurden die
zehn Wohnungen der fünf neuerbauten Gemeindewohnhäuſer vergeben.
Der Mietpreis pro Wohnung beträgt monatlich 31 RM.. Die ſozial=
demokratiſche
Fraktion iſt der Sitzung ferngeblieben. An dem Ko=
lonnentag
in Bensheim am 12. September beteiligt ſich die hieſige Frei=
willige
Sanitätskolonne durch Entſendung einiger Mitglieder unter
Führung des Kplonnenarztes Dr. Winkler. Kommenden Sonntag
findet die Nachkirchweihe ſtatt. Wie man hört, ſoll die landwirt=
ſchaftliche
Winterſchule, die früher in Groß=Gerau war, in unſerem
Städtchen eröffnet werden. Unſere Gemeindeverwaltung gibt ſich die
größte Mühe die erforderlichem Schulräume, durch Freimachung des
alten Realſchulgebäudes, das zurzeit infolge der Wohnungsnot bewohnt
iſt, zu erhalten.
Gernsheim, 1. Sept. Waſſerſtand des Rheins. Am 1.
September, morgens 6 Uhr: 0,76 Meter.
* Groß=Gerau, 30. Aug. Der Abbauder Realſchule. Wie
verlautet, kommt trotz der erneuten Ablehnung des Zuſchuſſes der Stadt
für die Realſchule eine plötzliche Schließung der Realſchule nicht in
Frage. Man will verſuchen, daß alle Kinder, die hier ihre Ausbildung
begonnen haben, dieſe auch hier beenden können. Es ſoll alſo ein ſtufen=
mäßiger
Abbau erfolgen. Verlegung des Hochbauamtes.
In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde von verſchiedenen Seiten
Proteſt gegen die geplante Verlegung des Hoch= und Kreisbauamtes von
Groß=Gerau erhoben. Geſellenprüfung. Die diesjährige Ge=
ſellenprüfung
der Schuhmacher=Zwangsinnung des Kreiſes Groß=Gerau
ſoll im September ſtattfinden. Anmeldungen haben bis zum 12. Sep=
tember
zu erfolgen.

mm
* Trebur, 1. Sept. Schlägerei. Im Ve mef
Streitigkeit zwiſchen zwei auf einem Gute bedienſte
der eine von ihnen ſeinem Arbeitskollegen mit eine
derartigen Schlag auf den Kopf, daß dieſer bewu b=
und in ein Krankenhaus überführt werden mußt

Rheinheſſen.

WSN. Worms, 1. Sept. Ein blutiges Ende na
Eich bei Worms abgehaltene Kirchweihe. Als ſich
Muth nachts um ¼3 Uhr auf dem Nachhauſeweg
einem bisher unbekannten jungen Mann in Wortn
lauf der Burſche das Meſſer zog und der 24 Jak
lebensgefährlichen Stich in den Hals beibrachte.
wußtlos zuſammen. Nach Anlegung eines Notve
der Nacht in das hieſige Krankenhaus eingeliefert.
lichkeit des flüchtig gegangenen Meſſerhelden verle
ſtimmtes, doch nimmt man an, daß es ſich um ein
aus Gimbsheim handelt.

ſſe
alten
ie
mds
Aeb
et noch

A. Nackenheim, 30. Aug. In dem vorgeſtern ſier
Turnvereinen Auerbach, Guntersblum und Nacker ſim
Werbeturnen erzielte Nackenheim in 4
Barren, Weitſprung, Hochſprung, Pferd, Reck, Ku ſſtoßer
ball, Steinſtoßen, Speer und Lauf 313, Auerbach 3 und Gu
270 Punkte. Die Ortsſtaffel im 1800 Meter=Lau gewann
blum in 4 Minuten, 7,2 Sekunden, während Nac ſheim
Sek. und Auerbach 4 Min. 8,3 Sek. brauchten.

M. Bingen a. Rh., 1. Sept. Rückgabe von
em Gelände in der Gaulsheimer Gemarkung. der
Gemarkung Gaulsheim war ſeit dem Beginn den 2 etzung
landes im Jahre 1918 von der franzöſiſchen Beſatz
Wieſengelände am Rhein beſchlagnahmt worden, gs beſ
Gelände, welches zu einem großen Teil als Exerz platz
ſeit langem nicht mehr ſiir Beſatzungszwecke benutzt urde,
nach vorausgegangenen Verhandlungen zwiſchen d
meiſterei und der Beſatzungsbehörde dieſer Tage frei gebenn
9. Aus Rheinhefſen, 30. Aug. Obſtpreiſe. Währe
ginn der einheimiſchen Obſtverkaufszeit der Prodr
für die Birnen zufrieden ſein konnte, ſind die Pr
ſunken, daß von dem Zwiſchenhandel für Beſtbirn
für den Zentner geboten werden, eine Bowertung, podurch fa.
Brecherlohn erzielt und die ſchmackhafte Birne 2 Schwemen
füttert wird.

ſch
igsbeht
hieſ
ſt mit de
ſe jetzt de
nur noch

Oberheſſen.

Bad=Nauheim, 1. Sept. Das ſchöne Wetter u die Ernä
der Kurabgabe ab 1. September zeigen eine recht g ſtige Aus
in zahlreichen Anfragen und Anmeldungen. Daß au im Sp=
das
Unterhaltungsprogramm der Bad= und Kurver Itung
Ausmaß noch in der Qualität die gewohnte Linie Frläßt, z
großen Veranſtaltungen der letzten Zeit, die insb mdere a
lichem und geſellſchaftlichem Gebiete Höhepunkte wa. f. Das
Leben erhielt ſtarke Impulſe durch das Internati jale Ten
Durnier, das trotz zahlreicher, auch ausländiſch (Konkurre
niere eine der größten Nennungsziffern zu verze men he
Meiſterſchaften von Heſſen im Herren= und Damen=C ßelſpiel
Lane=Hannover und Frau v. Petery=Varady ngar. M
Auch das große Herbſtſchießen auf Wurftaub / hatte
Beteiligung der beſten Sportſchützen Deutſchlands d Hollg
zuweiſen. Zu einen großen Repräſentation des ge ſegten m
Tanzes geſtaltete ſich ſchließlich das Internatynale 7
Turnier nach der Turnierordnung des Reichsver mdes zur
des Geſellſchaftstanzes. Bei dem Wettſtreit, zu dem ſh. Amateu
hoher und höchſter Klaſſe vereinigten, errang die Meiſterſchu
Heſſen und Bad=Nauheim das Paar Herr Nanſel Frl. U,
Kuhn vom Blau=Orange=Klub, Berlin. Das Park / des lichte
frohen Feſtſaales im Kurhaus bot bei dieſer ſehr glüc ch durchge
Veranſtaltung ein äußerſt feſſelndes geſellſchaftlich / Schauſpi
wundervollen Einzelbildern tänzeriſcher Begabung u. /Bildung
* Gießen, 31. Aug. Das im Jahre 1900, erö ſete ſtäd
Elektrizitätswerk hat ſeinen Kraftſtromper auch von
1914 bis heute nahezu verdoppelt. Während 1914 Millione
wattſtunden abgegeben wurden, rechnet man für 1926 nit rund
Kilowattſtunden. Den großen Anſprüchen iſt das a / Stroml
netz nicht mehr gewachſen, weshalb mehrere neue Ka nach
werken gelegt werden. Bereits 1907 und 1912 wurde ſas Elel
werk erweitert, denn man eröffnete 1909 die elekt che Straf
und ſchloß 1912 auswärtige Gemeinden an das El krizitätsn
Die Stromabnahme ſteigerte ſich von Jahr zu Jahr weshalb
Stadt an andere Elektrizitätswerke anſchloß, z. B. m. Wölf
Wetzlar, Edertalſperre. Vor einiger Zeit iſt auch de Anſchlu
Unterweſerwerke bei Borken erfolgt. Für die 14 000=Volt
BorkenFrankfurt wurde auf ſtädtiſchem Gelände an der
Gießen-Krofdorf ein großes Umſpanmwerk errichtet. m Inten
hieſigen Induſtrie wurden die Preiſe für Kraft om entſp
hieſigen Induſtrie wurden die Preiſe für Kraftſ om entſpr
heruntergeſetzt. Die Licht=Kilowattſtunde koſtet noch 5 Pfg. und
Verhältnis zu anderen Städten ziemlich hoch. Von de im Monat
tember in der Volkshalle ſtattfindenden Elektrizitätsau fellung er
man eine weitere Steigerung des Stromverbrauchs.
* Grünberg, 1. Sept. Das 6. Gauturnfeſt Heſſen id hier a
und 29. Auguſt ſtatt. Die Begrüßungsfeier am Vora nd geſtalte
äußerſt wirkungsvoll. Die ſehr geräumige Turnhal erwies ſich
klein, deshalb wurde die Feier auf dem Turnplatze 1 wunder
Wetter abgehalten. In ſchwungvoller Rede erläuterte, E erſte S0
des hieſigen Turnvereins, Lehrer Wenzel, die Entwick ſig des
turnens, die Wichtigkeit und Bedeutung des Turnens Außer mu
ſchen Darbietungen wurden Stabübungen von Gießene /Keulenüb
von Marburger, Uebungen am Barren von Grünberg / Volkstanz
Gießener, reigenartige Frejübungen von Niddaer I merinnen
geführt. Am 29. Auguſt, vormittags, fand das Wett en ſtatt.
2 Uhr bewegte ſich ein ſtattlicher Werbezug durch die f ſich geſchmi
Straßen nach dem Feſtplatz. Hier ſprach Bürgermeiſter föckel den
kommgruß und Schneider=Butzbach den Dank für die erwieſene
freundſchaft. Die anmutige und ſtraffe Haltung der arnerinn
exakte Ausführung der Uebungen wurden öfters mi lautem B
belohnt. Weit über 300 Turnerinnen in 15 Riegen Irten flott
ohne Zwiſchenfall ihre Uebungen aus. Die Zahl der Aſchauer
auf mehrere Tauſend geſchätzt. Das Feſt verlief äu rſt harmd
zum Abſchied hatten ſich mehrere hundert Grünberger, ſt Bahnhof
gefunden. An Preiſen wurden verteilt: Turnerinnen berſtufe
kampf, 23 Teilnehmer: 1. Anni Schön, Gießen, 171 Pk 2. Tillie
Gießen, 164 P., 3. Luiſe Steine, Bad=Nauheim, 159 P 4. Erna
der, Grünberg, 134 P. Oberſtufe (Siebenkampf): 1. friede M
Gießen, 134 P., 2. Ria Schwan, Gießen, 131 P., 3. Kröck, Ge
126 P., 4. Grete Birckenſtock 115 P., 5. Hermine Schwa 114 P
dem kamen noch 9 Preiſe zur Verteilung. Jugend, berſtufe
kampf), 31 Teilnehmer, 23 Sieger. 1. Eliſ. Drechſler, ſießen, 1
2. Elli Langben, Butzbach, 174 P., 3. Elſe Bickelhaupt, ſießen,
4. Dina Fuchs, Marburg, 167 P., 5. Marta Seifart, ſeßen,
außerdem kamen noch 18 Preiſe zur Verteilung. Anter
(Siebenkampf), 29 Teilnehmer, 23 Sieger: 1. Luiſe Mrr, Gieße=
P., 2. Grieſe Garſtein, Gießen, 122 P., 3. Charlotte Mohr 12
4. Toni Helduſer, Butzbach, 119 P., 5. Dora Finkern ſel, Fr
111 P., außerdem kamen noch 18 Preiſe zur Verteilung. ſterſtufe
kampf), 45 Teilwehmer, 41 Sieger: 1. Charl. Amend, ſeßen,
Friedel Ehren, Cölbe, 180 P., 2. Hanni Graf, Butzbach, B P.,
Haas, Gießen, 175 P., 4. Anna Pitz, Cölbe, 174 P., 5. ja Roſei
Friedberg, 163 P., außerdem kamen noch 35 Preiſe F Verke
Vierkampf, 52 Teilnehmer, 32 Sieger: 1. Eliſa Bick ſaupt,
83 P., 2. Friedel Ehren, Cölbe, 77 P., 3. Tilly Eſpach, ſießen,
4. Anna Mörler, Bad=Nauheim, 70 P., 5. Eliſe Drechſler Bießen,
außerdem kamen noch 27 Preiſe zur Verteilung. Jug /d, U:
ſtufe (Zehnkampf), 136 Teilnehmer, 109 Sieger: 1. Mar /Beck,
186 P., 2. Elif. Langsdorf, Bad=Nauheim, 179 P., mni S
Gießen, 179 P., Roſa Wolf, Bad=Nauheim, 179 P., 3. ſrna Al
Gießen, 177 P., Liſelotte Unverzagt, Gießen, 177 P., 4. f. Erk, 2
174 P., außerdem kamen noch 102 Preiſe zur Ausgabe.
* Alsfeld, 1. Sept. Eine rege Bautätigke) beſte
zeit in unſerer Stadt. Es ſind drei Wohngebäude zu zwe
nungen im Bau, die Wohnungen werden drei Zimmer ᛋd eine
enthalten. Zur Steuerung der Wohnungsnot iſt auße em ein
nannter Flachbau in Arbeit (Barackenform), der 10 Fa llien
wohnungen aufnehmen kann. Die ſchon im vorigen Je ſe beſchl
Erbauung eines Volks= und Schwimmbades wird im Lau ſdes
als Notſtandsarbeit in Angriff genommen. Man hofft, da die
für Notſtandsarbeiten zu erhalten. Die Koſten der Bade ſtalt
30 000 Mark veranſchlagt. Das Bad wird jedenfalls im Lied
geſpeiſt, man hofft, es bis zum nächſten Sommer in Bety
können. Die Kanaliſierung der Stadt wird wiederum ei Stüch
geführt, die Jahnſtraße wird fertig ausgebaut.

[ ][  ][ ]

Nummer 243

Donnerstag, den 2. September 1926

Seite 7

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Anleihe den Restbetrag von

zum freihändigen Verkanf.
Für die Sicherheit der Schnldverschreibungen haften der
Deutsche Sparkassen- und Giroverband mit seiner Bankanstalt,
der Dentschen Girozentrale Deutschen Kommnnalbank in
Berlin, sowie die Gewährsträger des Verbandes, zu denen die
weit überwiegende Mehrzahl der deutschen Kommnnal-
verbände
gehört.
Die Zinsen werden halbjährlich am 1. April und 1. Oktober,
erstmalig am 1. April 1927, gezahlt.
Der Verkaufspreis beträgt bis auf weiteres

abzüglich Stückzinsen vom Zahlungstage bis zum 30. Sept. 1926.
Kaufaufträge nehmen die unterzeichneten Banken, sowie
sämtliche deutsche Girozentralen und Sparkassen entgegen.
Nähere Auskuntt erteilen die Verkanfsstellen,
(TP. 12593
Berlin, im September 1926.

Seite 8

Donnerstag, den 2. September 1926

4A. O.A. C.=Reichsfahrt.
850 Kilometer Etappe. Glänzende Organi=
ſation
. Schwere Unfälle.
Von unſerem, 8. D.=Sonderberichterſtatter.
Oſtſeebad Heiligendamm, 31. Auguſt.
Der Norden Braunſchweigs, dort, wo der Abnahme= und
Startplatz von der A.D.A. C.=Reichsfahrt war, prangte im Flag=
genſchmuck
, und zehntauſende von Braunſchweigern hatten ſich
am Reichsfahrtſtart eingefunden. 114 Fahrer traten die 2300=
Kilometer=Autoreiſe an. Vom kleinen Hanomag=Einzylinder bis
zum großen Mercedes=Kompreſſor waren alle namhaften Fabri=
kate
vertreten. Mit 2 Minuten Abſtand wurde geſtartet, die
Kleinwagen voran, große Kanonen zuletzt. Bis Hannover war
die Reichsfahrtſtrecke von Zuſchauern dicht beſäumt. Zehntauſend
waren es, die per Rad, Motorrad und Auto an die Strecke ge=
kommen
waren. Es wurde von Beginn an mächtig aufgedreht.
So mancher hatte das vorgeſchriebene Durchſchnittstempo von
45 bis 55 Kilometern mit übermütigem Lächeln vernommen. Die
es fahren mußten, wurden bald anderer Meinung. 30 Kilometer
Ortsgeſchwindigkeit mußte ja innegehalten werden. Und dann
der Staub! Von Braunſchweig bis zur däniſchen Grenze, droben
in Deutſchlands äußerſtem Nordzipfel, und von der däniſchen
Grenze bis Heiligendamm . . . immer und überall iſt der ſchwere,
undurchdringliche Staub. Bei Regenwetter 850 Kilometer Fahrt
hätte ſchon ſchwierig werden können, bei dieſem Staub war ſie
es nicht minder.
Als wir Hannover paſſierten, war der Abend angebrochen.
Im Licht der Scheinwerfer ging’s weiter gen Weſten. Die Strecke
von Hannover nach Minden war in reduziertem Durchſchnitts=
tempo
zu fahren, ſo waren zum Beiſpiel für die 10=PS=Wagen
nur 41 Kilometer vorgeſchrieben. Und dennoch wurde dieſe Fahrt
von Hannover nach Minden unendlich ſchwierig, ſo daß es auf
dieſer Etappenſtrecke Strafpunkte hagelte. Straßenſperrungen
führten zu Umwegen. Schmale Feldſtraßen mußten gefahren
werden, durch enge, winklige Dörfer ging es hindurch, und trotz
der ſonſt vorzüglichen Streckenmarkierung war es ſehr, ſehr
ſchwierig, ſich wieder auf die Mindener Hauptchauſſee zurück=
zuſuchen
und die Kontrolle Minden rechtzeitig zu erreichen.
Still lagen die Dörfer bei Bremen im Dunkel der Nacht..
In Bremen war wiederum Tankkontrolle. Tankwagen ſtanden
bereit . . . und den Reichsfahrern wurden Erfriſchungen geboten.
Es war eine Kontrolle, ſo wie ſie ſein ſollte. Dann wieder weiter
gen Hamburg. Und zwiſchen Bremen und Hamburg
fuhr der Opel=Preſſewagen in den Graben.
Alle Inſaſfen wurden ausgekippt, erfreulicher=
weiſe
ohne Schaden zu nehmen. Bei Rotenburg trafen
wir Frau Röhr=Hannover, die bis dahin ihren Hanomag gut
über Stock und Stein gebracht hatte, beim Reparieren. Bei Ham=
burg
überholten wir die anderen drei Hanomags. Das Hanomag=
Team lag dicht hintereinander. Die Kontrolle Hamburg, wo un=
gefähr
die Hälfte der 850=Kilometer=Fahrt war, erreichte der als
Nr. 63 geſtartete 10/30 PS Benz ſchon als einer der erſten. Nur
die zuerſt geſtarteten Klein=Sportwagen lagen noch an der Spitze.
45 Kilometer war das für die mittelſtarken Wagen vorgeſchriebene
Durchſchnittstempo. Das innezuhalten, war doch recht ſchwierig,
und es verlangte ſportgeſtähltes Draufgängertum, alldieweil ja
zunächſt ganz Hamburg mit Vororten zu durchqueren war und
danach bis zur nächſten Kontrollſtation Heide manches Städtchen
und Dorf. Ein Steiger=Wagen warf bei Heide um
zwei Verletzte wurden ins Krankenhaus gebracht. Von Heide

tach Flensburg ging es unmittelbar parallel der neuen deutſch=
hjäniſchen
Landesgrenze. Der Morgen brach an, die Sonne ging
auf, das Tempo blieb das gleiche ſchnelle. Alle Reichsfahrer be=
mühten
ſich, die ihnen freigegebene Höchſtgeſchwindigkeit zu er=
reichen
, um bei eventuellen Pannen zum Reparieren Zeit zu
haben. Drum wurde außerordentlich forſch gefahren. Bei Hu=
ſum
ereignete ſich leider ein ſchwerer Unfall. Der Elite=
Wagen von Delius=Dresden, mit fünf Perſonen be=
ſetzt
, kam durch Reifenſchaden auf einer Geradſtrecke ins
Schleudern. Delius konnte ihn nicht mehr ab=
fangen
.. der ſchwere Wagen ſtürzte eine Böſchung herab,
zwei ſeiner Inſaſſen, Sportredakteur Leonhard Der=
mann
=Hannover und Herr Heim aus Dresden
blieben tot liegen. Bald darauf bei Eckernförde ein
zweiter Unfall: ein Teilnehmerwagen kolli=
dierte
mit einem Bauernfuhrwerk; der Fahrer
wurde verletzt, das Pferd war tot. Prinz Heinrich
von Preußen, der als alter Autoſportfreund an der Strecke er=
ſchienen
war, entſandte ſeinen Kraftwagen zur Hilfeleiſtung.
In Kiel war eine Zwangspauſe von 30 Minuten zum Früh=
ſtück
und Tanken. Der 10/30 PS Benz hatte ſich ganz nach vorn
durchgearbeitete, führte mit einem Vorſprung von 30 Minuten
das Feld der Tourenwagen. Als Erſter fuhr ein Amilcar=
Sportzweiſitzer durch Sand und als Erſter der mittelſtarken
Sportwagen hatte ſich Direktor Chriſt=Frankfurt a. M. auf ſeinem
himmelblauen Stoewer die Spitze erobert. So ging’s durch
Kontrolle Lübeck und dann auf entſetzlich ſchlechten mecklenburgi=
ſchen
Landſtraßen dem Tagesziel Heiligendamm entgegen. Die
Städte hatten geflaggt. Die Schulen hatten die Kinder zur
Durchfahrt beurlaubt. Es war ein frohes Grüßen und Jubeln
und Winken von Jung und Alt. Weit vor der urſprünglich an=
genommenen
=Zeit trafen die erſten Reichsfahrer in Heiligen=
damm
ein. Der Amilcar, der Stoewer, der Benz . . . ſie alle
hatten auf der 850=Kilometer=Strecke Durchſchnittsgeſchwindig=
keiten
von 50 Kilometern erreicht, durch Tag und Nacht. Und die
ſtarken Wagen im hinteren Felde, die als letzt geſtarteten, die die
größten Staublagen hatten, waren ſogar zu 60 Kilometer Durch=
ſchnittstempo
und darüber heraugekommen. Daß auch alle ge=
ſtarteten
Damen das Endziel nach 850 Kilometer Fahrt erreich=
ten
, mag hervorgehoben ſein. Bis 4.15 Uhr nachmittags hatten
100 Fahrer Heiligendamm erreicht; die ſpäter kamen, hatten
Strafpunkte. Ergebniſſe über Strafpunkte und Strafpunktfreiheit
laſſen ſich heute noch nicht mitteilen. Aller Vorausſicht nach
dürften aber etwa drei Viertel aller geſtarteten Rennfahrer ohne
Strafpunkte durch dieſe erſte und ſchwerſte Teilprüfung durch=
gekommen
ſein, was beweiſt, daß es gute Wagen und erſtklaſſige
Fahrer waren.

Siuttgart.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 2. September. 4.30: Hausorch. Humperdinck (geb.
1. September 1854). Vorſpiel Hänſel und Gretel. Sträußle=
Gavotte. Fant a. d. Pantomime Das Wunder Albumblatt.
Wiegenlied. Drei Lieder. Fant. a. Hänſel und Gretel. Mitw.:
Annie Brunner (Sopran). Flügel: E. Kohlhöfer. O 5.45: Leſe=
ſtunde
: Cola da Rienzo von Ferdinand Gregorovius. O 6.45:
Uebertr. Caſſel. O 7.15: Stunde des Südweſtdeutſchen Radio=
Clubs. O 8.15: Uebertr. von Worms (Aus dem Garten des
Städt. Spiel= und Feſthauſes). Wormſer Konzertorch. Lehnhardt:
Schneidige Truppe Marſch. Flotow: Ouv. Stradella
Wagner: Albumblatt. Ziehrer: Weaner Madln, Walzer.
Bizet: Fant. a. Carmen . Offenbach: Ouv. Orpheus in
der Unterwelt. Grieg: Solveigs Lied. Strauß: An der
ſchönen blauen Donau Großmann: Czardas a. Der Geiſt
des Wojewoden. Blankenburg: Adlerflug, Marſch.

Donnerstag, 2. Sept. 4.15: Nachmittags
Komm mit, Marſch. Kremſer: Das Leben
Gade: Ouv. Nachklänge an Oſſian‟ Ert
Ganne: La Czarine. Einlage: Martin Vockro
Fant. Manon Heinecke: Waldſtändchen.
und Moll, Potp. O 6.15: Dramaturgiſche Funkſt=
O 6.45: Vortrag Mungenaſt: Geſchichtliches und ſrbau
einer alten Reichs= und Kloſterſtadt (2.). O 7.15
Die Entdeckung des Nordpols Eine Rundfu kp
Carlchen Struve, Mitw.: Rundfunk=Enſemble un Ru
O 9.30: Gaſtſpielabend des Zitherquartetts Yſr=
Mitw.: Humoriſt Toni Kellen. Seifert: Rotkäppe
Aeolsharfenklänge. Im Himmel drob’n, Satyr
Rhapſodie über Von meine Berge muß ich ſch.
Eliſen=Gavotte. Alte und neue luſtige G’ſchicht
Kellen).
Seifert: Jubiläumsklänge, Feſthymne
Heckenröſerl. Alte und neue luſtige G’ſchicht

ellen). Mühlauer: Bleamerl aus Mittenwall
und ſei Alte CCouplet) (Toni Kellen). Bayer: 2

Berlin.
Donnerstag, 2. Sept. 12: Viertelſtunde, für den
O 4.30: Nachmittagskonzert. Fürſtenau: Quar ſt für
Bratſche, Fagott und Gitarre, C=dur, op. 11. Paul
Flöte; Hans Mahlke, Bratſche: Louis Schweiwein, fagot=
Henze, Gitarre). Weber: Wiegenlied. Der art/ Mi
Bettlerlied. (Edith Bach, Sopran; Bruno, Henz Gitarre
Molino: Nocturno für Flöte und Gitarre. Web/ Div
für Hammerklavier und Gitarre (Schmidt, Klavier; ſenze,
Giuliani: Menuett a. d. Sonate für Violine und ſitarre
Schubert: Heidenröslein. Ständchen. Morgengr / (Edith
Sopran). Kummer: Trio für Flöte, Bratſche und ſitarre,
op. 81. O 6.30: Prof. Dr. Sommerfeld: Die Lilchver
der Großſtadt, O 7: Baurat de Grahl: Rauch und Kuß‟
Dr. Harbich: Die techniſchen Neuerungen der mk=Aus
1926 O 7.55: Dr. Kurt Singer: Das muſit iſche Er
11. Vortrag). O 8.30: Gemiſcht. Chor der Fu tunde
unter Führung ſeines Leiters Prof. Hugo Rüde / Sol,
Freudberg (Klavier), Ben Geyſel (Orgel). Sanctus F
Benedictus, a. d. Miſſa Papae Marcelli, di aſ
Deo. Bach: Gib dich zufrieden. Chromatiſche
(bearb. von Max Reger). (Ben Geyſel, Orgel). Moz
verum. O Iſis und Oſiris, a. Zauberflöte‟
Arabeske, op. 18. C=dur. Schubert: Improptu,
Es=dur Nr. 2 (Hanſi Freudberg, Flügel). Schr ert:
Bruch: Palmſonntagmorgen. Methfeſſel: Deu ſes We
Mendelsſohn: Abſchied vom Walde. Die Nad gall. Sche
E=moll, op. 16. (Hanſi Freudberg). Blech: Die beiden Haſen
Volkslied aus Caſſel. (Hugo Rüdel in dankbarer ſerehrun
widmet). Lachner: Kanon: Wann ich weiß, was u weißt,
Haydn: Beredſamkeit. O 10.30: Tanzmuſik.
Stettin. 8.30: Unterhaltungs=Abend. Schr ann: Aben
lied (Kapellm. Guſtav Großmann, Cello: Melaf
roßma
Flügel). Mozart: Wie ſchön iſt die Liebe, a. (ſi fan tutte‟
Willy Wolf, Tenor; H. Scheibenhofer, Flügel). Dav
komance ſans Paroles. Strauß: Traum durch d Dämmeru
Brahms: Der Gang zum Liebchen. Hugo Wol /Heimweh.
Goltermann: Andante aus dem A=moll=Konzert ( pellm.
mann). Karl Stieler: s Dirndl. Die Irrung ſaul Thet
Lange, Rez.). Bohm: s Zuſchauen. Reinha 1: Das
Mädel, a. d. gleichn. Operette. (Elſie Dupont, Sop n).
Roſegger: Derf ich’s Dirndl liab’n? Sommerſtof: ’s Ma
(P. Thetter=Lange). Schubert=Berte: Steht in ſien auf
Baſtei ein Haus, a. Dreimäderlhaus. Zeller: 2 ftrittslied dea
Briefchriſtel a. Vogelhändler (Elſie Dupont). ſrauengruber,
Der Zwieſpalt. Jgnaz Franz Caſtelli: s Aſſerl (Pault
Thetter=Lange).
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[ ][  ][ ]

Nummer 243

Donnerstag, den 2. September 1926

Seite 9

Reich und Ausland.
Geleitworte zum Augsburger Sparkaſſentag.
Zum Sparkaſſentag in Augsburg haben ſich eine Reihe führender

OPerſonlichkeiten des öffentlichen Lebens geäußert.

Reichskanzler Dr. Marx ließ den Verhandlungen in Augsburg
Oen beſten Erfolg wünſchen.
Reichsinnenminiſter Dr. Külz gab folgendes Geleitwort:
Jede erſparte Mark iſt ein Tropfen befruchtenden Regens, der
dem Baum des deutſchen Wirtſchaftslebens neue Kraft zuführt, ihn
ſtärker und höher wachſen läßt, auf daß er in ſeinem Schatten jedem
Deutſchen Arbeit, Leben und freudigen Fortſchritt gewähre zum
Segen des Ganzen und jedes Einzelnen, der willens iſt, mit dem
Ganzen und für das Ganze zu arbeiten. Deshalb: Sparet für den
Wiederaufbau Deutſchlands!
Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold ſchreibt:
Das deutſche Volk hat in der Vergangenheit bei ſeinem wirt=
ſchaftlichen
Handeln in weiſer Selbſtbeſchränkung des unmittelbaren
Genuſſes niemals die Sorge für die Zukunft außer acht gelaſſen.
So durfte es auch neben dem Rufe ſeines Fleißes den Ruhm, ein
ſparſames Volk zu ſein, für ſich in Anſpruch nehmen. Wohlhabenheit
breiter Schichten, wirtſchaftliche Selbſtändigkeit weiter Kreiſe und eine
blühende Volkswirtſchaft waren das äußere Zeichen dieſer in ſeiner
Sparſamkeit ſich zeigenden Selbſtbeſchränkung. Auch heute hat das
deutſche Volk nicht nur das Recht, ſondern auch die Pflicht zum
Sparen. Eine gefeſtigte Währung gibt die Sicherheit, daß kleine
Opfer, in der Gegenwart gebracht, in der Zukunft reichlich belohnt
werden. Ehrfurcht vor der Erfahrung und der Ueberzeugung der
Vergangenheit ziemen jedem großen Volke. Daß das deutſche Volk
dieſe Ehrfurcht beſitzt, beweiſen die dauernd ſteigenden Zahlen der
Spargelder. Das Fundament iſt gelegt. Jetzt kommt es darauf an,
daß jeder nach ſeinen Kräften dazu beiträgt, Stein um Stein zur
Weiterführung des Baues heranzuſchaffen, damit der Bau bald wieder
ſeine einſtige ſtolze Höhe erreiche zum Wohle der deutſchen Wirtſchaft,
des deutſchen Vaterlandes und des deutſchen Volkes.
Der Sparkaſſenreferent im Bayeriſchen Innenminiſterium, Miniſte=
rialrat
Dr. Schmitt, München, faßte ſeine Wünſche in folgender
Form zuſammen:
Fleiß und Sparſamkeit haben unſer deutſches Volk trotz aller
Hemmungen von innen und außen in die Höhe gebracht und werden
es auch jetzt wieder hoch bringen. Möge es dem Deutſchen Sparkaſſen=
und Giroverband, deſſen vornehmſte Aufgabe die Förderung der
Spartätigkeit iſt, auch weiterhin gelingen, erfolgreich auf dieſem Ge=
biete
beim Wiederaufbau unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes mit=
zuwirken
.
* Frankfurter Chronik.
WSN. Ein liebenswürdiger Ehemann. In der Saal=
gaſſe
verſuchte Montag abend gegen 7 Uhr ein Mann ſeine Frau aus
dem Fenſter zu werfen. Nachdem ſich eine größere Menſchenmenge an=
geſammelt
hatte, ließ er von ſeinem Vorhaben ab. Durch Motor=
defekt
ſchwer verunglückt. Montag nachmittag ſtieß der
Motorradfahrer Ewald Schmidt von hier in der Moltke=Allee, Ecke
Varrentrappſtraße mit der Straßenbahn zuſammen. Beim Ueberholen
einer Straßenbahn verſagte plötzlich der Motor. Der Fahrer wurde
von der Straßenbahn erfaßt und zur Seite geſchleudert, ſo daß er be=
wußtlos
liegen blieb und ins Krankenhaus geſchafft werden mußte
Beim Bootfahren verſchwunden. Am Sonntag abend
zwiſchen 7 und 8 Uhr mietete eine Bankghilfin bei einer hieſigen Boots=
verleihanſtalt
am Main ein Ruderboot. Als ſie gegen 9 Uhr nicht
zurückgekehrt war, wurde der Main nach ihr abgeſucht. Das Boot
wurde am Montagmorgen am Eingang des Oſthafens an einem Schiff
angebunden, aufgefunden. Von dem Mädchen fehlt bis jetzt jede Spur.
Unter Vergiftungserſcheinungen geſtorben. Der
26 Jahre alte Ernſt Hartl, Koſelſtraße 50 wohnhaft, unternahm am
Sonntag mit einem Freunde einen Ausflug in den Taunus. Nach dem
Genuß von Wurſt und Obſt und Apfelwein verſpürte Hartl große
Schmerzen im Leib. Er ging in Königſtein zu einem Arzte, der ihm
auch ein Mittel verordnete. Auf der Fahrt nach Frankfurt wurden die
Schmerzen immer heftiger, ſodaß ſich Hartl ſofort ins Krankenhaus be=
gab
, wo er Montag geſtorben iſt. Auch ſein Freund iſt erkrankt, doch
beſteht bei ihm keine Gefahr. Ueber die Urſache der Erkrankung muß
erſt die ärztliche Sektion Aufſchluß geben.
Schweres Automobilunglück bei der Reichsfernfahrt.
Huſum. Bei der vom Allgemeinen Deutſchen Automobil=Club
veranſtalteten Reichsfernfahrt ſtürzte ein Auto, in dem ſich fünf In=
ſaſſen
befanden, auf der Chauſſee FriedrichſtadtHuſum die Böſchung
hinab. Zwei Perſonen fanden dabei den Tod, eine weitere Perſon zog
ſich ſchwere Beinverletzungen zu.
Stadtbankdirektor Berger verhaftet.
Halle a. d. Saale. Wegen der leichtfertigen Kreditgewährung
ſeitens der Stadtbank Halle wurde gegen den früheren Stadtbankdirktor
Berger ein gerichtliches Verfahren im Juni d. J. eingeleitet. Die Er=
mittlungen
haben inzwiſchen ſoviel belaſtendes Material ergeben, daß
Berger auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft verhaftet wurde.
Fleiſchvergiftungen am Deiſter.
Hannover. In den letzten Tagen ſind in den Deiſterortſchaften
Barſinghauſen, Egestorf, Kirchdorf und Rodenberg zahlreiche Fälle von
Fleiſchvergiftungen vorgekommen, die auf den Genuß von Pferdefleiſch
zurückzuführen ſind. Bisher ſind drei Todesfälle zu beklagen. Die
Staatsanwaltſchaft hat die Leichen beſchlagnahmt. Wie bisher feſtge=
ſtellt
werden konnte, war das betreffende Pferde am vergangenen Mitt=
woch
geſchlachtet worden und nach der Unterſuchung des Fleiſches am
Freitag freigegeben. Es ſind dann Hunderte von Perſonen nach dem
Genuß des Fleiſches erkrankt.
Ein italieniſches Fernkabelnetz.
Berlin. Die italieniſche Telegraphenverwaltung iſt im Begriff,
ein großzügiges Programm durchzuführen und eine Reihe wichtiger
Fernkabel zur Verbindung der bedeutendſten Sprechzentren zu
bauen. Die Verwaltung hat das ihr durch die Societa Italiana Reti
Telephonici Interurbanie vorgelegte Angebot genehmigt, das innerhalb
von fünf Jahren den Ausbau der wichtigſten Fernkabelſtrecken vorſieht.
Dieſes Fernkabelnetz wird mit allen Mitteln der neuzeitlichen Fern=
kabeltechnik
und gemäß den durch das Comité Conſaltativ International
in Paris herausgegebenen Richtlinien gebaut werden. Während die
Kabel von italieniſchen Fabriken hergeſtellt werden, die der oben ge=
nannten
Geſellſchaft angehören, wird die Lieferung der Spulenkäſten
und Verſtärkerämter außeritalieniſchen Werken übertragen werden, da
zurzeit in Italien keine Fabriken für dieſe Spezialapparate beſtehen.
Die Spulenkäſten und Verſtärkerämter für einen Teil des Netzes werden
von der Firma Siemens u. Halske geliefert. Nach dem Ausbau des
geplanten Fernkabelnetzes wird Italien mit einem modernen Fern=
kabelnetz
verſehen ſein, das über das ſchweizeriſche und öſterreichiſche
Fernkabelnetz Italien mit dem deutſchen Netz und den Netzen der
nord= und weſteuropäiſchen Staaten verbindet.
Grubenunglück.
Kattowitz. Während der Vormittagsſchicht am Dienstag rück=
ten
aus der Bremspreſſe auf der Cleophasgrube bei Kattowitz zwei mit
Kohlen beladene Wagen ab und fuhren mit großer Gewalt ineinander.
Durch den gewaltigen Anprall wurde ein Pfeiler zertrümmert und
ſtürzte zuſammen. Von ſieben dort arbeitenden Bergleuten gelang es
dreien, ſich aus den Maſſen herauszuarbeiten. Die übrigen vier blieben
eingeſchloſſen. Die Rettungskolonne konnte nach ſiebenſtündiger Arbeit
einen Verletzten hervorholen, und ſpäter gelang es, eine Leiche zu
bergen. Die beiden anderen Verletzten konnten bisher aus ihrer Lage
nicht befreit werden, und man muß daher mit ihrem Tode rechnen.
* Schilda 1926.
Eine luſtig=traurige Geſchichte, die ſich in Olmütz in der Tſchecho=
ſlowakei
ereignete, zeigt, wie uns berichtet wird, wohin der Chau=
binismus
führen kann. Die Stadt Olmütz kaufte dreihundert Meter
Schläuche für die Feuerwehr. Dieſe Schläuche ſollten der Olmützer
freiwilligen Feuerwehr, die zwar unter deutſcher Leitung ſteht, aber
ihr Rettungswerk ſelbſtverſtändlich gegenüber allen Bewohnern der
Stadt ausübt, übergeben werden. Es kam jedoch nicht dazu. Der
tſchechiſche Feuerwehrkommandant von Olmütz fand, daß das Deutſchtum
Olmütz’ nicht geſtärkt werden dürfe, und da man die Schläuche der
tſchechiſchen Wehr, die bloß auf dem Papier ſteht, nicht übergeben
konnte, warf man ſie einfach in die Rumpelkammer, wo ſie von Mäuſen
Zerfreſſen wurden. Alſo paſſiert in der Tſchechoflowakei ſieben Jahre
nach der Loslöſung von Oeſterreich .
* Ein Goetheſtein in Nordböhmen.
Aus Teplitz=Schönau wird uns berichtet: Der Muſeumsverein der
nordweſtbömiſchen Bergſtadt Graupen bei Teplitz=Schönau hat in der
Ruine des Graupener Schloſſes einen Gedenkſtein für Goethe errichtet,
der ſich zu Forſchungszwecken in den Jahren 1810 und 1813 wiederholr
in Braupen aufgehalten hat.

Schmuck deutſcher KriegsgräberamAllerſeelen=
und Totenſonntag.
Am Allerſeelentag und Totenſonntag, den Tagen liebenden Ge=
denkens
für alle Verſtorbenen, gehen die Gedanken ſo mancher deutſchen
Mutter, mancher treuen Gattin hinaus über die deutſchen Grenzen, tief
hinein in Feindesland zu einem Hügel einem Soldatengrab. Die
eigene Hand vermag die teure Stätte nicht zu ſchmücken, doch der Volks=
bund
Deutſche Kriegsgräberfürſorge hat auch in dieſem Jahr wieder
dafür Sorge getragen, daß Blumen und Kränze auf den Grabſtätten
niedergelegt werden können. In dem ſoeben erſchienenen September=
heft
der Kriegsgräberfürſorge ſind die Friedhöfe in 26 Ländern
namhaft gemacht, auf denen die Kriegsgräber durch den Volksbund
geſchmückt werden können. Erfahrungsgemäß werden Tauſende dankbar
die gebotene Gelegenheit ergreifen, um nach alter deutſcher Sitte auch
die fernen Gräber mit Blumen zu ſchmücken und ſomit erneut den
Beweis der nie verſiegenden Liebe und Treue der trauernden Daheim=
gebliebenen
ablegen. Auch der vielen großen Sammelgräber, in denen
die unbekannten Deutſchen ihre letzte Ruhe fanden, wird durch den
Volksbund gedacht werden. In einem Aufruf fordert der Volksbund alle
Deutſchen auf, auch hierfür ihre Scherflein beizutragen. Wer auch un=
genannt
in fremder Erde ruhen mag, er wird nicht vergeſſen ruhen.
Reiſeberichte von Mitgliedern des Volksbundes, die deutſche Friedhöfe
im Auslande aufſuchten und umfangreiche Mitteilungen über die Tätig=
keit
des Volksbundes für die Erhaltung der deutſchen Ehrenſtätten im
Auslande vervollſtändigen die Zeitſchrift, die zum Halbjahrbezugspreis
von 1 Mark (6 Hefte) durch den Volksbund Deutſche Kriegsgräberfür
ſorge e. V., Berlin W 15, Brandenburgifcheſtr. 27 oder ſeine Orts=
gruppen
und Verbände bezogen werden kann. Das Heft iſt auch ein=
zeln
gegen Voreinſendung von 25 Pfg. einſchließlich Porto bei oben=
genannten
Stellen erhältlich.
Prof. Dr. Zulius Kaftan, ehemaliger Vize=
präſident
des evangeliſchen Oberkirchenrates *

D. Dr. Julius Kaftan
Profeſſor der Theologie an der Univerſität Berlin, ehemaliger
Vizepräſident des evangeliſchen Oberkirchenrates, iſt im Alter
von 77 Jahren geſtorben. Die deutſche theologiſche Wiſſenſchaft
verliert mit ihm einen hochverdienten Gelehrten und führenden
Kirchenmann.
Wieviel Opfer fordert der moderne Verkekr!
192
UrnRastet 25
FLUSVERKEHR
RElCHSBAHN

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15.78 CISCNBAHNUNHANE

1925 MBCAUIN 743
M
MENSCHEN-OPFCA0CS
VrMKEHgS• 1M 10000N 11925 fOfUNREIeTE.
DER RLCHSBAHN3OH2
THGLNCH ETNK 3 PCRSONEN
Eine intereſſante Statiſtik von den tödlichen Unfällen im Flug=
verkehr
und bei der Reichsbahn.

Exploſion und Hauseinſturz.
Warſchau. In Drohobhez geriet Dienstag nachmittag infolge der
Unvorſichtigkeit eines Chauffeurs, der eine brennende Zigarette weg
warf, ein Haus, in dem ſich ein Benzin= und Naphthalager, eine Apotheke
und eine Bankfiliale befanden, in Brand. Infolge der Exploſion im
Keller des Hauſes ſtürzte das Gebäude ein. Erſt nach mehr als vier=
ſtündiger
mühſeliger Arbeit gelang es, den Brand zu beſchränken und
die Stadt vor einer in ihren Folgen unabſehbaren fürchterlichen Kata=
ſtrophe
zu bewahren. Der ſchuldige Chauffeur und zwei andere Per=
ſonen
fanden den Tod.
Die Warſchauer Bankräuber.
Warſchau. Im Zuſammenhang mit dem gemeldeten Raub=
überfall
auf eine Warſchauer Wechſelſtube wird mitgeteilt: Der auf dem
Theaterplatz feſtgenommene Bandit iſt ein Rechtshörer der Warſchauer
Univerſiät namens Lucjan Zabocklicki. Er geſtand im Verhör, daß der
Anſtifter des Ueberfalles ein aus dem Dienſt entlaſſener Poliziſt namens
Felis Jarecki iſt. Dieſer ſtand vor der Wechſelſtube Poſten, allem An=
ſchein
nach in Polizeiuniform. Die Identität des Dritten von einem
Paſſanten erſchoſſenen Räubers, bei dem das geraubte Geld gefunden
wurde, iſt noch nicht feſtgeſtellt.
Ein Deutſcher aus Frankreich ausgewieſen.
* Paris. Die franzöſiſche Polizei hat den früheren deutſchen
Handlungsgehilfen Karl Darge aus Speher verhaftet und ausgewieſen.
Der Verhaftete hatte die Mondamin=Geſellſchaft in Heilbronn, wo er in
Stellung war, durch Scheckfälſchungen um 12000 Mark geſchädigt. Im
Augenblick ſeiner Verhaftung beſaß er nur noch vier Franken. Den
Neſt hatte er verjubelt.
Die vier apokalyptiſchen Reiter in Mexiko.
Mexiko. Auf die Beſchwerde der deutſchen Geſandtſchaft hin
habe das Auswärtige Amt eine Prüfung des Valentinofilms Die vier
apokalyptiſchen Reiter angeordnet, der hier zum erſten Male vorgeführt
werden ſollte. Es werde zu verſtehen gegeben, daß die Vorführung
verboten werde, falls die Polizei zu der Ueberzeugung gelangte, daß das
Lichtſpiel das deutſche Volk verunglimpfe.

Streichhölzer kleine Kinder und Schadenserſatzpflicht
Wie vorſichtig die Eltern mit der Aufbewahrung von Streichhölzern
vrfahren müſſen, wenn kleine Kinder nur für Augenblicke unbeaufſichtigt
bleiben, lehrt eine Reichsgerichtsentſcheidung, die wir unſern Leſern
nicht vorenthalten möchten. Am 14. September 1919 hatte ſich der
Landwirt B. in Lohn bei Eſchweiler mit ſeinen größeren Kindern von
ſeinem Beſitztum entfernt, um an einer auswärts ſtattfindenden Pro=
zeſſion
teilzunehmen. Die beiden unter der Obhut der Mutter zurück=
gebliebenen
Kinder von 2 und 5 Jahren ſpielten im Hofe mit Streich=
hölzern
, während die Mutter ins Dorf gegangen war, um einen Weg
zu beſorgen. Infolge Entzimdung eines Soreichholzes geriet die
Scheune in Brand und ehe das Feuer gelöſcht werden konnte, brannten
die Scheuern und Stallungen des B., ſowie die angrenzenden des Land=
wirts
M. nieder. Der M. erhebt Schadenserſatzanſprüche gegen die
beklagten Eheleute B. wegen ſchuldhafter Verletzung der Aufſichtspflicht
ihrer minderjährigen Kinder. Das Landgericht Aachen erkannte auf
Abweiſung der Klage, dagegen hat das Oberlandesgericht Köln die
Schadenserſatzklage dem Grunde nach für gerechtfertigt erklärt. Auf
die Reviſion der Beklagten hat das Reichsgericht das Urteil des Ober=
landesgerichts
Köln aufgehoben und die Sache an einen andern Senat
des Oberlandesgerichts zur anderweiten Verhandlung und Entſcheidung
zurückverwieſen. Zur Warnung ſeien aus den reichsgerichtlichen Ent=
ſcheidungsgründen
folgende juriſtiſche Erwägungen mitgeteilt: Das
Oberlandesgericht hat den Einwand der Beklagten, daß ſie ihrer Auf=
ſichtspflicht
genügt hätten, nicht für begründet erklärt. Nun kommt
aber in Betracht, daß eine Anzahl von Zeugen, darunter der Pfarrer
und der Lehrer bekunden, daß die Kinder der Beklagten in muſter=
gültiger
Weiſe erzogen werden, daß ſie ſtets einen guten Eindruck ge=
macht
haben und daß ein Mangel an Beaufſichtigung nicht zu erkennen
geweſen ſei. In der Feſtſtellung des Oberlandesgerichts liegt aber auch
inſofern eine Unſtimmigkeit vor, als es annimmt, daß auch die Mutter
ſich an der Prozeſſion beteiligt habe. Tatſächlich war die Mutter zurück=
geblieben
und nur ins Dorf gegangen, während ſich noch ihre erwachſene
Schweſter im Hauſe befand und die Kinder auf der Straße beaufſichtigte.
Damit war genügend Fürſorge für die Beaufſichtigung getroffen. Daß
die Kinder auch im Auge behalten werden mußten, wenn ſie in den
Hof rannten, kann nicht verlangt werden. Was die Aufbewahrung der
Streichhölzer betrifft, ſo hatten die Beklagten ausgeführt, daß ſie die=
ſelben
in einem Gefäßunterſatz in der Küche aufbewahrt hatten, ſo daß
die Kinder ſie nicht erreichen konnten, auch wenn ſie auf einen Stuhl
ſtiegen. Das Oberlandesgericht hat dieſen Einwand mit der Erwägung
abgelehnt, daß die Kinder auch anderswo hätten zu den Hölzern ge=
langen
können. Es iſt aber nicht zu erſehen, was das Oberlandesgericht
mit dieſem anderswo meint. Wenn gemeint ſein ſollte, daß die Kin=
der
die Zündhölzer von auswärts mitgebracht hätten, ſo läge eine
Ueberſpannung der Aufſichtspflicht der Eltern vor. Nach alldem mußte
die Sache zur weiteren Klärung zurückverwieſen werden. (Aus den
Reichsgerichtsbriefen Karl Mißlack, Leipzig, Kochſtr. 76.)

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Gär die Bersffentſſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion keinerlei Den=
antwertuns
; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Eiſander verantwortlich.) Einfendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt. die Ablebnung nicht beanünset werden
Die Umgeſtaltung des Herrngartens ſieht allmählich ihrer Vollen=
dung
entgegen und ſcheint den Anſprüchen einer Kunſtſtadt gerecht wer=
den
zu wollen. Da man gerade noch an der Arbeit iſt, ſei hier auf die
Oſtſeite des Landestheaters beſonders aufmerkſam gemacht, woſelbſt ſich
die Anlage in ſehr primitivem Zuſtande befindet. Dort iſt der Zugang
zur Tages= und Hauptkaſſe und zur Bühne, auch wird dieſe Anlage von
den Theaterbeſuchern in den Pauſen aufgeſucht, ſie iſt in dem der=
zeitigen
Zuſtande eines Landestheaters unwürdig. Hühnerzucht
iſt hier ebenfalls nicht am Platze. Man iſt an der Arbeit. Die
zu beiden Seiten des Hauptportals ſtehenden elektriſchen Kandelaber
ſehen wahrlich ſehr armſelig aus, ſie dürften all die Jahrzehnte hin=
durch
ihre Dienſte getan haben und durch neue einer Kunſtſtätte ent=
prechende
erſetzt werden, oder ſtehen dieſelben unter Denkmalſchutz?
Die Baumreihe, Zugang Fußſteig Weſtſeite ſowie die gegenüberliegende
dürftige, einſeitige Raſenanlage mit weiteren ſeitlichen Baumanlagen
iſt zwecklos, unfchön und wirkt verkehrsſtörend, nach Weſten wird das
Kriegerdenkmal durch die Baumreihe verdeckt, nach vorne das Theater=
portal
. Eine vollſtändige Freilegung des Platzes vor dem Theater wäre
im Intereſſe dieſes impoſanten Bauwerkes angebracht. (Bäume in
Ehren, aber nur da wo ſie hingehören nicht mitten
in den Verkehr und vor Bauwerke wie ein Theater im bewundernswerten
Stil wie das unſrige.)
Die Gleisanlagen der Elektriſchen könnte dann ſo gelegt werden, daß
ſie in leichter Krümmung vor das Hauptportal des Theaters zu liegen
kämen, Ende Kleines Haus oder Schleife, was bei ſchlechtem Wetter
dem Publikum weit dienlicher wäre als der jetzige Zuſtand, das Ge=
dränge
um die hindernden Bäume herum.
Warum iſt nur die Einfahrt der Oſtſeite zementiert? Die ganze
Umgebung eines Theaters gehört mit Aſphalt oder Zementbelag ver=
fehen
. In keiner Stadt findet man vor einem Theater oder öffentlichen
Gebäude die altmodiſche Pflaſterung, für welche die Darmſtädter ſchein=
bar
eine große Vorliebe haben. Pflaſter gehört in die abgelegenen
Straßen oder aufs Dorf, aber nicht in das Zentrum der Stadt.
Ich verweiſe auf Mainz, Wiesbaden, Frankfurt.
Ein Darmſtädter.

Geſchäftliches.
Wir verweiſen auf die heutige Anzeige über den Verkauf von RM.
50 000 000 Tproz. Deutſche Kommunal=Goldanleihe von 1926.
Füttere die Beſtie gut! Dieſer bekannte, ſcherzhafte Wink an die
Ehefrauen, die ſich die Anhänglichkeit ihrer Männer erhalten wollen,
iſt heute doppelt zeitgemäß, weil wir uns, zur Sparſamkeit gezwungen,
mehr zu Hauſe als außerhalb bewegen. Wie aber ſoll die Hausfrau,
deren Geldbeutel ebnfalls an chroniſcher Auszehrung leidet, den Wider=
ſpruch
zwiſchen haushälteriſcher und guter Fütterung ausgleichen?
Sehr einfach! Sie verwende zum Braten, Backen, Kochen und als
Brotaufſtrich Blauband ſtatt Butter, die Margarine, der von Millionen
wegen ihrer hervorragenden Geſchmackseigenſchaften längſt der gebührende
Platz in der Küche eingeräumt worden iſt, und die nur 50 Pfg. das halbe
Pfund koſtet.
Das wveiß doch jedes Kind iſt die Antwort, die häufig auf eine
vermeintliche törichte Frage gegeben wird. Man bedenkt eben nicht,
daß es viele Dinge gibt, die trotzdem ſie eigentlich jedem Schulkinde
ſchon geläufig ſein müßten ſelbſt manchem Erwachſenen unbekannt
geblieben ſind. So trifft man z. B. auch noch Hausfrauen an, die nicht
wiſſen, daß ſie vieler Sorgen enthoben ſind, wenn ſie Maggi’s Würze
vorrätig halten. Wenige Tropfen der altbewährten Maggi’s Würze
genügen nämlich, um ſchwache Suppen und fade Soßen zu verbeſſern
und um Gemüſen und Salaten feinen Wohlgeſchmack zu verleihen.

Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
19. Tag, 5. Klaſſe. In der Vormittagsziehung fielen: 4
Gewinne zu 10 000 Mark auf Nr. 131 766, 194 815; 2 Gewinne zu 5000
Mark auf Nr. 4116; 10 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 3651, 123 934,
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16 331, 64 535, 83 842, 115 983, 233 480, 236 157, 299 604; 28 Gewinne zu
1000 Mark auf Nr. 63 615, 94 019, 114 558, 136 434, 172 641, 177 608,
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ferner 98 Gewinne zu 500 Mark und 194 Gewinne zu 300 Mark. In
der Nachmittagsziehung fielen: 2 Gewinne zu 10 000 Mark
auf Nr. 222864; 6 Gewinne zu 5000 Mark auf Nr. 95 174, 197 790,
264 126; 4 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 31 667 84 702; 16 Gewinne
zu 2000 Mark auf Nr. 30 192, 56 637, 77 063, 86 166, 158 972, 240 467,
248 585, 258 638; 26 Gewinne zu 1000 Mark auf Nr. 12617, 48 383,
53 215 64 479, 126 027, 132 344, 141 081, 146 034, 252 577, 989 606, 294 323,
297 617, 298 471; ferner 56 Gewinne zu 500 Mark und 184 Gewinne zu
300 Mark. Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500 000
Mark, 2 Gewinne zu je 75 000 Mark, 6 zu je 10 030 Mark, 6 zu je 5000
Mark, 32 zu je 3000 Mark, 62 zu je 2000 Mark, 108 zu je 1000 Mark,
328 zu je 500 Mark, 714 zu je 300 Mark.

Wetterbericht.

Wettervorausſage für Freitag, den 3. September 1926,
nach der Wetterlage vom 1. September 1926.
Wieder Anſteigen der Temperaturen wolkig mit Aufheiterung,
meiſt trocken.
Die Heſſ. Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Nudolf Mauv=
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſ=
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdient: Andreas Vauer
Veranitwortlich ſür den Inſeratenteil: Willy Kuhl=
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich is Darmſtad:

Die heutige Nummer bat 16 Seiten.

[ ][  ][ ]

Geite 10

Donnerstag, den 2. September 1926

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Butterkühler m. Glaseinsatz 95 6
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Löffelgarnitur . . . .
958
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... 95 8
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Bürsten-Garnitur, Wichs-,
Schmutz-, Abseif-u. Waschbürste, zus. 95
Porzellanteller, Hach . . . . . 95
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1 m Pyjama-Flanell.
953
1 m Kleidersatin, uni
953
1 m Blusenstoff, gestreift . . . . 95 9
1 m Kleider-Schotten . . . . . 95
3 m Klefder-Krepp . . . . . . 95
2 St. Hemdenpassen, Stickerei . 95 0
3 St. Haarschleifen mit Zopfhalter 95
6 St. Taschentücher mit buntem
Rand . . .
95 9
4 St. Sportkragen . . . . . . . 95
1 Vorhemd mit Kragen und
1 Strickbinder . . . zusammen 95 3
1 P. Hosenträger, starke Oualität 95
1 Selbstbinder, neueste Muster . . 95
2 P. Damensträmpfe, verstärkte
Ferse und Spitze . . . . . . . . . 95
1 P. Damenstrümpfe, Seidenfor: 95 8
1 P. Damenstrümpfe, Macco . 95 8
1 P. Frauenstrümpfe, 1X1 gestr. 95
1 P. Herrensocken, mod. Karos 950

2 P. Herrensocken, grau . . . . 95
15 Gebind Strickwolle . . . . 959
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1 Mädchen-Schulsehürze . . . 95 5
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1 m Wachstuch .
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95 9
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1 P. Spielhöschen .
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tes

[ ][  ][ ]

Nummer 243

Donnerstag, den 2. September 1926

Seite 41

Sport, Spiel und Zurnen.
der Grenzen zu bilden. Die Frage der Einrichtung einer Unfallver=
ſicherung
wurde von den Kreiſen Weſtfalen und Sachſen angeregt. Sie
Her Selliche Zurmag in Premen. prd iter Zustehug der Derichterfter von Kutausſchif berlet.

Am Freitag fand eine Jugendfeierſtunde ſtatt, der der Jugendwart der
D.T. Dr. Neuendorff, beiwohnte, eine Zuſammenkunft des Vereins
deutſcher Turnpreſſe, der Prof. Dr. Gaſch=Dresden anwohnte, und ein
Chrenabend für den Oberturnwart Kunath=Bremen der D. T., der dieſes
Amt nicht mehr annehmen will. Noch einige Satzungsänderungen wur=
den
beſchloſſen, ſo die Einfügung des Preſſeausſchuſſes der D.T. in die
Körperſchaft an geeigneter Stelle, u. a. Die Dr. Ferd. Goetz=Stiftung
konnte 1925 an 49 Vereine 110 000 Mk. geben, im erſten Halbjahr 1926
bexeits 58 000 Mk. Der Deutſchen Lebenszettungsgeſellſchaft wurde ein
Betrag von jährlich 5000 Mk. zugebilligt.
Der frühe Morgen des zweiten Verhandlungstags brachte ein Schau=
ſchwimmen
und =ſpringen der Bremer Turnerſchwimmer und = ſchwimme=
rinnen
vor Tauſenden von Zuſchauern, der Beginn der Tagung dann
einen Vortrag des Männerturnwartes der D. T., Studienrats
Max Schwarze=Dresden über Form und Geiſt.
Dieſe Rede beſtätigte das, was viele längſt wußten, daß Schwarze der
feinſte Kopf der D. T., der Idealiſt vom reinſten Waſſer in dieſer Kör=
perſchaft
iſt. Dieſer anſpruchsloſe Mann hielt einen Vortrag, der ge=
nadezu
eine Offenbarung war. Der Beifall am Schluß wollte denn auch
kein Ende nehmen. Die Form iſt ihm das Gegenſtändliche, Handgreif=
liche
, Sachliche, das Geiſtige eine Empfindungsſache einer Feierſtunde,
z. B. wenn der Vorhang vor dem Allerheiligſten einmal gelüftet wird
und der Atem einen Augenblick ausſetzt vor den Altären der Geſinnung.
Das Geiſtige liegt an der Kette der Formen. Solange es turneriſche
Uebungen gebe, werde es auch den ſcharfkantigen, deutſchen Menſchen
geben, ſolange es einen turneriſchen Betrieb gebe, werde es auch Menſchen
geben, denen die Wege zur Kraft und Schönheit nicht ausreichten, die
den Weg gingen zu Gemeinſchaftstum und Menſchentum. Solange es
Riegenturnen gebe, werde auch die D.T. ſein, nicht als ob dieſes beſſer
ſei als andere Leibesübungen, ſondern weil hier die lebendigen Ströme
des Gemeinſchaftsgedankens verankert ſeien. Wenn wir die goldene
Kette unſerer Turngeſchichte betrachteten, bemerken wir, daß faſt an
jedem Glied ein Stück Erinnerung, ein Stück ſchweren Kampfes, ein
Stück frendigen Sieges hängt. Zwei Mächte ringen um den Sieg, der
Geiſt der Ueberlieferung und der des Fortſchrittes. Beim Geiſt der
Zeit ſei kein vechtes Glück dabei. In den Leibesübungen unſerer Zeit
ſpiegele ſich die Verworrenheit dieſes Lebens. Der Redner kam auf
die gymnaſtiſche Literatur zu ſprechen, wobei er ausdrücklich das tur=
neriſche
Schrifttum ausſchaltete, bezeichnete ſie als ein Ding, das wie
ein Pfau einherſchreite und das behaglich wiederkaue, was andere ge=
dacht
haben. Wenn einmal ein Saatkorn falle, dann ſtamme es aus dem
Saatgut der Väter. Wahrer Fortſchrittsgedanke ſei ſtets ohne Zer=
ſtörungsſucht
. Fortſchritt ſei innere Bedingung. Immer bewegten wir
uns im Kreiſe und das ſei gut ſo, ſo ſeien wir dort wieder angelangt,
wo Vater Guthsmuths ſtehe. Formen, die gegenſtandslos geworden
ſeien, habe die DT. nicht feſtzuhalten, ſie ſei keine Geſellſchaft zur Er=
haltung
von Verſteinerungen. Wir brauchen in der D.T. Führer, die
den Kampf lieben. Gott möge verhüten, daß die D.T. jemals fertig
werde, er wünſche ihr viel Kampf viel Not, viel Sorge, ob zu Sieg
oder Niederlage, ſei gleichgültig. Der Redner ſchloß: Zu neuen Ufern
lockt ein neuer Tag. Der 1. Vorſitzende, Prof. Dr. Berger, teilte
dann mit, daß das Bremer Bataillon, das zurzeit im Sennelager weile,
die herzlichſten Grüße durch ſeinen Oberſtleutnant Schreiber übermittelt
habe mit einem mit den rotweißen Turnerfarben gezierten Strauß
blühenden Heidekrautes. Der Turn= und Sportverein dieſes Batgillons
gehört der D.T. an.
Dann erfolgte die
Beratung des Haushaltsplanes.
Die einzelnen Punkte wurden in einer längeren Etatsrede durch Loch=
mann
=Hannover erläutert und klargelegt. Bei den Vorbereitungen ſei
man durch alle möglichen Streichungen uſw. ſchon von dem urſprünglich
vorgeſehenen Beitrag von jährlich 90 Pfg. auf den Kopf auf 45 Pfg.
zurückgekommen. Die beantragte Herabſetzung der Zahl der Turn=
tagsabgsordneten
, von 300 auf 150 wurde abgelehnt. Der Antrag, den
nächſten deutſchen Turntag nicht in zwei Jahren, ſondern erſt in drei
Jahren abzuhalten, weik in zwei Jahren das deutfche Turnfeſt in Köln
ſtattfindet, wurde angenommen. Das Freiſtück der Deutſchen Turn=
zeitung
, das bis jetzt allen Vereinen der D. T. gewährt worden war,
und das einen Koſtenaufwand von 140 000 Mark erfordert, ſoll für die
Folge nicht mehr gegeben werden, und zwar mit der knappen Mehrheit
von 162 Stimmen, ein Antrag des Kreiſes Sachſen aber, daß alle
Vereine die Deutſche Turnzeitung als Pflichtſtück beziehen müſſen, wurde
abgelehnt. Der Antrag des Kreiſes Sachſen, wonach die Kreisgeld=
warte
in jedem Jahre zuſammen, mit dem Wirtſchaftsausſchuß eine
Sitzung abhalten ſollen, wurde mit 182 gegen 79 Stimmen angenommen.
Auch von den Kindern unter 10 Jahren ſoll alljährlich eine Kopf=
ſtener
von 10 Pfg. für die Dr. Ferd. Goetz=Stiftung erhoben werden.
Dann wurde die allgemeine Kopfſteuer in Höhe von 45. Pfg., nach langer
heißer Ausſprache, in der nur 40 Pfg. beantragt worden waren, be=
ſchlöſſen
und hierauf der ganze Haushaltsplan vollſtändig angenommen.
Dieſer ſieht für die Jahre 1938 und 1927 folgende Poſten in den Aus=
gaben
vor, wobei die Poſten für 1927 in Klammern ſtehen und dort,
wo ſie nicht angegeben ſind, ſich in gleicher Höhe bewegen wie 1928:
Vorſtands= und Ausſchußſitzungen, Verwaltungskoſten, Vertretungen uſw.
77 755 (74 270) Geſchäftsſtelle 65 000, ſonſtige Verwaltung 20 500, Haus=
und Grundſtücksverwaltung 63 500,, Werbekoſten 35 000, Preſſearbeit
in der D.T. 50 625, Veranſtaltungen (Tagungen, Lehrgänge, Feſte, Mei=
ſterſchaften
, Treffen) 210 775 (198075), Vertretungen der D. T. bei an=
deren
Verbänden 19 000, Zuſchuß zur Errichtung von Wanderherbergen,
Heimen und dergl. 20 000, Wohlfahrtspflege 140 000, Verſchiedenes 4770
(9955) Mk., zuſammen für 1928: 566 925 und 1927: 555 925 Mk. Dazu
kommen für die Dr. Ferd. Goetz=Stiftung in beiden Jahren je 140 000
Mark. Die Einnahmen ſtellen ſich 1928 aus Beiträgen. Erträgen des
deutſchen Turnfeſtes uſw. auf 576 500 (545 000), Verſchiedenes 2000 zu=
ſammen
für 1928 auf 569 500 (547 000) Mk. Die Einnahmen für Wohl=
fahrtspflege
und die Dr. Ferd. Goetz=Stiftung beziffern ſich 1928 auf
145 000 bzw. 140 000 Mk. und ebenſo auch 1927. Damit war die Vor=
mittagsſitzung
beendet.
In der Nachmittagsſitzung des zweiten Verhandlungstages wurde
nach einer Rede von Prof. Burgaß=Haspe (Weſtf.) folgender An=
trag
angenommen: Es wird ſämtlichen Führern der D. T. zur Pflicht ge=
macht
, bei allen Aeußerungen ſich deutſcher Ausdrücke und nicht der
Fremdwörter zu bedienen. Der 3. Vorſitzende, Prof. Lachenmaier= Stutt=
gart
, erſtattete den Bericht über das Dietwartweſen, die geiſtige Arbeit
im Turnen. Ueber den Verkehr mit den Auslandsdeutſchen berichtete
Prof. Berger, der darum bat, die Auslandsſtelle der D.T. in dieſer
Richtung zu unterſtützen. Bei den ſich anſchließenden Wahlen wurde
zum 2. Vorſitzenden der D. T. Dr. E. Neuendorff. Direktor der preuß.
Landesturnanſtalt Berlin, mit 316 Stimmen, zum 3. Vorſitzenden der
D.T. Staatsminiſter a. D. Dominicus=Schöneberg mit 310 Stimmen,
als Oberturnwart der D.T. Studienrat Max Schwarze=Dresden mit 361
Stimmen, als Kaſſenwart der D.T. Kommerzienrat Schill=Oſthofen
(Rhein) mit 339 Stimmen, ferner durch Zuruf als Turnwart für das
Männerturnen Karl Steding=Bremen, als Spielwart der D. T. Braun=
gardt
=Oldenburg, als Preſſewart F. P. Wiedemann=Berlin gewählt.
Dann wurden die aus dem Vorſtand ſcheidenden Mitglieder: der 2. Vor=
ſitzende
Geheimrat PartſchBreslau, der 3. Vorſitzende Prof. Lachen=
maier
=Stuttgart, der Oberturnwart Arno Kunath Bremen zu Ehrenmit=
gliedern
des Hauptausſchuſſes mit Sitz und Stimme gewählt. Sie
wurden durch Orgelſpiel beſonders geehrt., Weiter gedachte der Vor=
ſitzende
der Verſtorbenen, u. a. des Kaſſenwartes der D. T. Rex Brauns=
Hildesheim und des Kreisvertreters Sternitzky=Breslau. Auf die An=
träge
der Kreiſe Obepweſer und Hannover hin wurde dem Hauptaus=
ſchuß
, der Auftrag erteilt, einen Ausſchuß für die Kreiſe zur Regelung

werden. Es wurde dann eine Erklärung einſtimmig beſchloſſen, die
ſich gegen die von der preußiſchen Regierung beabſichtigte räumliche
Trennung der Ausbildung von Turnerinnen, von der Ausbildung der
männlichen Lehrkräfte vorzunehmen, ferner die Einführung neuzeitlicher
rhythmiſcher Syſteme, deren erzieheriſcher Wert mehr als fraglich iſt,
ausſpricht. Der 1. Vorſitzende brachte hienauf folgendes
Telegramm des Staatsſekretärs a. D. Lewald,
Vorſitzenden des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen zur
Kenntnis: Annahme gemeinſam vereinbarter Nichtlinien freudig be=
grüßend
, erwarte ich von neuer Gemeinſchaft weiteren Aufſtieg deutſcher
Turn= und Sportbewegung. Gut Heil. Lewald. Ein Antrag Turka=
Dortmund, den deutſchen Turnbrüdern in Amerika für die mannhafte
Erklärung ihres Vorſitzenden Seibel in der Kriegsſchuldfrage turn=
brüderlichen
Dank zu ſagen, wurde einſtimmig angenommen. Hierauf
wurde genehmigt, daß das 1928 in Köln am Rhein ſtattfindende deutſche
Turnfeſt Ende Juli mit dem 29. als Haupttag ſtattfinden ſoll. Für
den nächſten deutſchen Turntag 1929 hatten ſich Mannheim, Stuttgart,
Hildesheim und Ausgburg gemeldet. Der Turntag beſtimmte, daß dieſe
Tagung in Stuttgant abgehalten werden ſoll. Mit dem gemein=
ſamen
Liede Deutſchland, Deutſchland über alles wurde der Turntag
geſchloſſen.
Kreisturnfeſt 1922 Darmſitadt.
Der Haupt= und Geſchäftsführende Ausſchuß für das Kreisturnfeſt
1927 Darmſtadt hatte für Dienstag abend die Darmſtädter Türnerſchaft,
Vertreter der Behörden und der Preſſe zu einer Ausſprache über das
Kreisturnfeſt in das Turnhaus am Woogsplatz eingeladen. Das Er=
gebnis
dieſer Ausſprache, die ſich im weſentlichen um die Frage des
Feſtplatzes drehte, von deren Löſung der Beginn der nicht mehr auf=
ſchiebbaren
Vorbereitungen und damit das Gelingen dieſes bedeutſamen
Feſtes abhängt, war die Bildung einer Kommiſſion, die heute zuſammen=
treten
wird, um ſich darüber ſchlüſſig zu werden, ob der von der
Turnerſchaft einſtimmig gewünſchte Exerzierplatz oder der von der
Stadtverwaltung vorgeſchlagene Flugplatz gewählt wird. Sollte die
Stadtverwaltung die verbindliche Zuſage machen, daß der Flugplatz in
der noch zur Verfügung ſtehenden Zeit ſo hergerichtet werden kann, daß
die begründeten Bedenken der Turnerſchaft hinfällig würden, dann ſehen
wir nicht ein, warum nicht die Turner im Hinblick auf den großzügigen
Plan der Stadt, die den Flugplatz nach und nach zu einem ſtadion=
ähnlichen
Uebungsfeld für ſämtliche Leibesübungen auszubauen gedenkt,
ihre Abneigung fallen laſſen und auf den Vorſchlag eingehen ſollten.
Ohne Zweifel würde die Herrichtung des ſtaatlichen Exerzierplatzes nur
ein Proviſorium darſtellen, von dem die Stadt nichts hätte. Der Plan
der Stadt iſt gut und der Prüfung wert. Von der Kommiſſion er=
warten
wir gründliche, raſche, weitſichtige Arbeit.
Mannfchaftskampf der Turnvereine Beerfelden, Eberbach und Mosbach.
Der Turnverein Eberbach hatte am Sonntag anläßlich ſeines 80 Stiftungsfeſtes ausgedehnte Wettkämpfe veranſtaltet: Vereins=
jugendturnen
, Einzelwettkämpfe der Altersturner und Turnerinnen,
Freiübungen uſw., die Hauptveranſtaltung bildete der Mannſchafts=
kampf
der Turnvereine Beerfelden, Eberbach und Mosbach, an dieſem
beteiligten ſich je 6 Turnerinnen und 6 Turner. An Barren, Reck und
Pferd galt es, je eine Pflicht= und Kürübung auszuführen, wobei drei
Kampfrichter bis je 10 Punkte werteten. Der erſte Sieger mit insge=
ſamt
1923 Punkten wurde der Turnverein Beerfelden, der Turnverein
Mosbach erreichte 1749 Punkte, der Turnverein Eberbach 1670 Punkte.
Im Einzelwettkampf erhielten, die Teilnehmer des Turnvereins Beer=
felden
nachſtehende Siege: Turnerinnen=Geräte=Sechskampf: 4. Sieg mit
168 Punkten Luiſe Wilhelm; 5. Sieg mit 167 Punkten Selma Jäger;
7. Sieg mit 186 Punkten Frau Willenbücher; 10. Sieg mit 163 Punkten
Luiſe Jäger; 13. Sieg mit 158 Punkten Sophie Ollmann: 17. Sieg mit
151 Punkten Erneſtine Hübenthal; 21. Sieg mit 145 Punkten Marie
Allmann. Turner=Geräte=Sechskampf: 1. Sieg mit 178 Punkten Hch.
Federlin; 2. Sieg mit 167 Punkten Hch. Beyſel; 3. Sieg mit 165 P.
Hch. Schott; 4. Sieg mit 153 Punkten Wilhelm Beyſel; 7. Sieg mit 144
Punkten Wilhelm Seifert; 8. Sieg mit 143 Punkten Hch. Veit; 9. Sieg
mit 138 Punkten Adam Schneider.
Schwimmen.
Vierkötter und die übrigen Kanalſchwimmer.
Nach dem geglückten Kanaldurchquerungsverſuch des Kölner Vier=
kötter
iſt es einmal ganz intereſſant, die Leiſtungen der bisher erfolgreich
geweſenen Kanalſchwimmer mit dem Rekord des Deutſchen zu verglei=
chen
. Durch Vierkötter iſt der Kanal insgeſamt zum achten Male durch=
quert
worden und zum erſten Male von einem Deutſchen. Keinem,
weder den ſechs Männern noch den beiden Frauen, glückte der große
Wurf auf Anhieb. Nachſtehend geben wir die Liſte der Schwimmer und
Schwimmerinnen wieder, die den Kanal bisher bezwungen haben:
Auguſt 1875: Capt in Webb 2:45 Std. von Dover nach Ca=
lais
(beim 2. Verſuch). September 1911: Th. W. Burgeß 22:36
Std. von Dover nach Cap Gris Nez (19. Verſuch). Auguſt 1923: H.
Sullivan N:23 Std. von Dover nach Cap Gris Nez (3. Verſuch).
Auguſt 1923: S. Tiraboſchi 16:23 Std. von Cap Gris Nez nach
Dover (3. Vexſuch). September 1923: Ch. Toth 16:54 Std. von Cap
Gris Nez nach Dover (12. Verſuch). Auguſt 1926: Gertrud
Ederle 14:40 Std. von Cap Gris Nez nach Dover (2. Verſuch).
Auguſt 1926: Mrs. Clemington Carſon 15:40 Std. von Cap
Gris Nez näch Dover (8. Verſuch). Auguſt 1926: Ernſt Vier=
kötter
19:42, Std. (ekord) von Cap Gris Nez nach Dover (2. Verſ.)
Neuer Weltrekord im 100 Meter Rückenſchwimmen.
Im Verlaufe eines Meeting in Indianapolis gelang es dem Ame=
rikaner
Walter Lauffer, den Weltvekord in 100 Meter Rückenſchwimmen
den Kealcha ſeit 18. April 1924 mit der Zeit von 1:12,4 hielt auf 1:12
zu verbeſſern. Eine andere glänzende Leiſtung vollbrachte Miß Mae
Gary im 880 Yards Freiſtilſchwimmen, indem ſie die Strecke in 12,50
zurücklegte. Auch dieſe Zeit iſt Weltrekord, wenn die Leiſtung von 12:34
der gleichen Schwimmerin am 14. Januar 1926 offiziell nicht anerkannt
werden ſollte.
Boxen.
Breitenſträter und Prenzel ſiegen durch k. v.
Die Boxkämpfe in Hamburg waren eine ziemlich zahme Angelegen=
heit
. Die beiden Zugnummern des Programms, Hans Breitenſträter
und Curt Prenzel, die beide ſeit längerer Zeit erſtmalig wieder durch
die Seile kletterten, hatten überaus leichte Gegner gefunden, an denen
ſie nicht allzuviel Können zu beweiſen hatten. Breitenſträter ſchlug den
Engländer Fred Young bereits in der dritten Runde, Prenzel ſeinen
Gegner Fred Hart, ebenfalls einen Engländer, in der vierten Runde,
k. o. Einen ſchönen Kampf gab es um die deutſche Weltergewichts=
meiſterſchaft
zwiſchen Eugen Kündig und Karl Sahm. Das Ende war
ein verdientes Unentſchieden.

Leichtathleilk.

8. Jugend=Leichtathletik=Gaufeſt des Odenwaldqaues, 2. Kreis
DASV. 1891.
Am Samstag und Sonntag, den V. und 29. Auguſt, fand zu Roß=
dorf
das 8. Jugend= und Leichtathletik Gaufeſt des Odenwald=Gaues,
2. Kreis DASV. 1891 ſtatt. Daß das Feſt in guten Händen lag,
zeigt die pünktliche Abwicklung der am Sonntag ſtattgefundenen Wett=
kämpfe
, ſodaß die Siegerverkündigung rechtzeitig vorgenommen werden
konnte. Der Samstagabend im Gaſthaus zur Sonne ſtattgefundene
Feſtkommers nahm unter der Mitwirkung der Geſangvereine und beiden
Turnvereine einen würdigen Verlauf. Den Gäſten wurden in ſportlicher,
geſanglicher und muſikaliſcher Hinſicht gute Vorführungen geboten.
Pünktlich 7,30 Uhr vormittags konnte mit den Wettkämpfen begonnen
werden. Das Schülerringen ſtand unter guter Schulung. Es wurden
ſehr ſchöne Kämpfe gezeigt. Auch beim Gewichtheben und Ringen der
Jugend konnte man feſtſtellen, daß es an einem guten Nachwuchs auch
im Odenwald nicht fehlt. Bei den leichtathletiſchen Wettkämpfen wurden
beachtenswerte Leiſtungen erzielt. Der Dreikampf der Damen ſtand den
anderen Kämpfen nicht nach. Nachſtehend die drei erſten Siege der
einzelnen Kämpfe:
Schülerringen. Schwergewicht: 1. Sieger Mitgl. Burkhard, Tv. N.=
Ramſtadt; 2. Weckbach, Athl.=Spv. 95 Darmſtadt; 3. Büttner, Kr.=Spp.
Noßdorf. Mittelgewicht: 1. Emig, Tv. Nieder=Ramſtadt; 2. Kropp,
Tv. Nieder=Ramſtadt; 3, Witzler, Kr.=Spp. Roßdorf. Leichtgewicht:
1. Kaffenberger, Hch., Kr.=Spp. Roßdorf; 2. Zimmer, Athl.=Spp. 95
Darmſtadt; 3. Haſſenzahl, Sp.=V. Pfungſtadt.
Jugendgewichtheben. Federgewicht: 1. Sieger Emig, Kr.=Spv. Ober=
Ramſtadt, 135 Pfund. Mittelgewicht: 1. Sieger König, Kr.=Sp.=Cl.
Arheilgen, 230; 2. Göbel, Tv. Nieder=Ramſtadt, 210; 3. Faltermann,
Tv. Nieder=Ramſtadt. Leichtgewicht; 1. Sieger L. Erb, Kr.=
Spp. 85 Darmſtadt, 215 Pfd.; 2. Emig, Kr.=Spb. Ober=Ramſtadt, 200;
3. Anthes, Kr.=Sp.=Gl. Arheilgen, 195. Schwergewicht: 1. Sieger
Emich, Kr.=Spv. Ober=Ramſtadt, B0; 2. Henſel, Kr.=Sp.=Cl. Arheilgen,
240 Pfund.
Jugendringen. Federgewicht: 1. Sieger Bexlieb, Kr.=Spv. 10 Darm=
ſtadt
; 2. Appel, Spv. Altheim; 3. Buxbaum, Spp. Werſau. Leicht=
gewicht
: 1. Sieger Daum, Kr.=Spp. 1910 Darmſtadt; 2. Hanſtein Kr.=
Spv. Roßdorf; 3. Oberthür, Kr.=Spp. Roßdorf. Mittelgewicht: 1.
Sieger Göbel, Tv. Nieder=Ramſtadt: 2. Herbert, Spp. Altheim: 3. Fal=
termann
, Tv. Nieder=Ramſtadt. Schwergewicht: 1. Sieger Germann,
Siegfried, Pfungſtadt; 2. Linkenheimer, Tade. Dieburg.
Jugend=Dreikampf: 1. Sieger Lautenſchläger, Kr.=Spv. Nieder=
Ramſtadt: 2. Herkel, Tgde. Dieburg; 3. Sior, Tv. Nieder=Ramſtadt.
Damen=Dreikampf: 1. Siegerin Trudel Reith, Tgde. Dieburg,
204 Punkte; 2. Lene Bauer, Siegfried, Pfungſtadt.
Senioren=Dreikampf: 1. Sieger Tünkler, Kr.=Spp. Roßdorf, 224,5
Punkte; 2. Guttandin, Tgde. Dieburg, 224,5: 3. Feigk, Kr.=Spp. Roß=
dorf
, 213.
Diskuswerfen: 1. Sieger Koop, Kr.=Spp. Roßdorf, 26,39 Meter;
2. Göbel, Kr.=Spv. Ober=Ramſtadt; 3. Feigk, Kr.=Spp. Roßdorf.
Schleuderball: 1. Sieger Göbel, Kr.=Spv. Ober=Ramſtadt, 39,06
Meter; 2. Guttandin, Tgde. Dieburg; 3. Koop, Kr.=Spv. Roßdorf.
Kugelſtoßen: 1. Sieger Guttardin, Hans, Tgde Dieburg, 10,18
Mtr.; 2. Ott, Tgde. Dieburg; 3. Koop, Kr.=Spp. Roßdorf.
Steinſtoßen: Leichtgewicht: 1. Sieger Guttandin, Hch., Tgde. Die=
burg
, 7,60 Meter; 2. Feigk, Kr.=Spp. Roßdorf. Mittelgewicht: 1.
Sieger Ott, Tgde. Dieburg, 7,55 Meter; 2. Göbel, Kr.=Spp. Ober=
Namſtadt. Schwergewicht: 1. Sieger Felger, Kr.=Spp. Roßdorf, 6,46
Meter; 2. Nicolay, Kr.=Spp. Roßdorf; 3. Mohr, Kr.=Spv. Roßdorf.
Hammerwerfen: Leichtgewicht: 1. Sieger Guttandin, Tgde. Die=
burg
, 25,62 Meter; 2. Heckmann, Tgde. Dieburg. Schwergewicht: 1.
Sieger Schumann, Kr.=Spp. Roßdorf, 21,60 Meter; 2. Otto, V.f.L.
Heſſen, Darmſtadt.
Hochſprung: 1. Sieger Juſt, Kr.=Spp. Ober=Ramſtadt, 1,60 Mtr.;
2. Heß, Kr.=Spp. Roßdorf, 1,60; 3. Hch. Nicolay, Kr.=Spp. Roßdorf,
1,55 Meter.
Weitſprung: 1. Sieger Delp, Siegfried, Pfungſtadt 6,30 Meter;
2. Guttandin. Hans, Tgde. Dieburg; 3. Fiſcher, Tv. Ober=Namſtadt.
100 Meter=Lauf: 1. Sieger Delp, Siegfried, Pfungſtadt, 11½;
2. Munkler, Kr.=Spp. Roßdorf; 3. Guttandin, Tgde. Dieburg.
1500 Meter=Lauf: 1.: Sieger Delp, Siegfried, Pfungſtadt. 4,5121,;
2. Ackermann, Kr.=Spp. Ober=Ramſtadt; 3. Riebel, Spp. Werſau.
3000 Meter=Lauf: 1. Sieger Kehr, Kr.=Spv., Ober=Ramſtadt, 11.40;
2. Zeller, Siegfried, Pfungſtadt; 3. Keßler, Kr.=Spp. Roßdorf.
Bruſtſchwimmen, 100 Meter: 1. Sieger Spalt, Kr.=Spp. Roßdorf,
2:03½½3 2. Kurz, Kr.=Spv. 1910 Darmſtadt; 3. Keßler, Kr.=Spp. Roßdorf.
Mannſchaftskämpfe, 4mal 100 Meter=Staffel: Sieger Heſſen,
V.f.L. Darmſtadt, 50Fſ.
Tauziehen, Schwergewicht: Sieger Kr.=Spv. 1910 Darmſtadt.
Siegerpreis: Kr.=Spp. Deutſche Eiche, Roßdorf.

Kegeln.

Kegelſport= und Werbewoche auf den Bürgervereinsbahnen. Höchſt=
leiſtungen
des vierten Tages. (1. September.)
1. Ehrenbahn (einmal 10 Kugeln): 1. Reichert, Herm. (12er Tgde.
D. 46) 60 Holz; 2. Hertfelder, Gottl. (Lokäſche‟) 58; 3. Hupfer, Rud.
(Johannes) 57.
2. Induſtrie= und Werbebahn I (einmal 4 Kugeln); 1. Wenner, Ad.
(L. L.) 27. Holz; 2. Harres, Pet. (Reglerluſt) R; 3. Mulch, L.
(.,L. L.7) 26.
3. Induſtrie= und Werbebahn II (eimmal 4 Kugeln): 1. Frank, F.
(Chattia‟) 31. Holz; 2. Sproß, J., Bäckermeiſter, Darmſtadt B;, 3.
Erbes, F. (,D.,K.,K. 19110). 98.
4. Damenbahn (einmal 3 Kugeln): 1. Frau Becher (Bürgerverein)
21 Holz; 2. Frau Hübner (Darmſtadt) 20; 3. Frl. E. Bäumer ( Rollen=
des
Glück) 19.
5. Verbandsklubriegenkegeln (Fünfermannſchaften, fe Mam 20
zuſammen 100 Kugeln je Mannſchaft): Concordia 426 Holz; Einzel=
höchſtleiſtung
Becker Fr., 100 Holz; 12er Tgde. D. 46 480 Holz;
Einzelhöchſtleiſtung Amend, K., 105 Holz.
Berichtigung: 30. Auguſt 1926: Induſtrie= und Werbebahn II:
Schäfer, J., Reinheim: 32 Holz.

Tennis.

Internationales Turnier in Bad=Hombyrg.
Am Montag konnten im internationalen Tennis=Turnier in Bad
Homburg ſämtliche Spiele erledigt werden, wobei es wieder nicht ohne
Ueberraſchungen ausging. Im Herreneinzel verzichtete Froitzheim und
überließ dem däniſchen Internationalen Peterſen kampflos den Sieg.
Es wurde allerdings ein Schaukampf zwiſchen Froitzheim und Peterſen
ausgetragen, der beim Stande von 6:3, 3:3 für Froitzheim abgebrochen
wurde. Das Dameneinzel brachte die große Ueberraſchung des Tages,
da Frau Neppach von Frau Hemp=Frankfurt 4:6, 6:3, 0:3 zurückgezogen
geſchlagen wurde. Frau Neppach war allerdings angeblich durch eine
Fußverletzung behindert. Im Herrendoppel ſah Froitzheim=Groos
mit 6:3, 4:6, 6:3, 6:4 über Lüdtke=Peterſen erfolgreich. Das Ge=
miſchte
Doppel holten ſich Frl. Holzapfel=Klopfer mit 0:6, 6:3, 6:3
gegen Frl. Kallmeher=Groos und das Damendoppel Fr. Neppach=Frl.
Kallmeyer mit 8:6, 7:5 gegen Frau Anna=Fr, Jakobiny. Die
Siegerliſte ſtellt ſich alſo wie folgt:
Herreneinzel: Axel Peterſen=Dänemark.
Dameneinzel: Frau Hemp=Frankfurt.
Herrendoppel: Froitzheim=Groos=Berlin=Köln.
Gemiſchtes Doppel: Frl. Holzapfel=Klopfer.
Damendoppel: Frau Neppach Frl. Kallmeyer=Berlin.

Fabrikanten von verzinaten Waschtrögen und kupfernen Waschkesseln schreiben: Uberall da, wo mit Waschpulver gewaschen wird, leidet
die Verzinnung Schadenz, In letzter Zeit werden viele Waschmittel angepriesen, welche chlors, sodas oder . . . . . . haltig sind und somit
die Oberfläche des Zinnbelages zu beeinträchtigen vermögen. Was ist die Folge? Schwarze Flecken auf der W’sche bei kupfernen Kesseln,
Rostflecken auf der Wäsche bei verzinnten, eisernen Waschtrögen, Brüchigwerden der Stoft-Fasern.

[ ][  ][ ]

Nummer 243
mſtädtert

Donnerstag, 2. eptenbe

Tatttk

Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 1. September.
Die glatte Ueberwindung des Ultimos und die Bereitwilligkeit, die
die Banken in der Prolongierungsfrage am Monatsende zeigten, war
von anregender Wirkung auf das Börſengeſchäft. Ferner gab die ſtarke
Nachfrage nach den Elektrowerten der allgemeinen Tendenz einen ſehr
feſten Grundton. Neben der guten Beſchäftigung der Elektroinduſtrie
ſind es die Gerüchte, die immer feſtere Geſtalt annehmen, daß eine
Fuſion in der Elektroinduſtrie trotz alledem kommen werde, die die große
Nachfrage auf dieſem Aktienmarkt verurſachen. Siemens u. Halske
ſtanden auch heute wieder im Vordergrund mit einer Kursſteigerung
von 5 Prozent. Außerdem gewannen AGG. 3 Prozent, Bergmann 2½
Prozent, Licht und Kraft 2 Prozent, Schuckert 2½ Prozent, Lahmeyer
4 Prozent undFelten u. Guillaume 3 Prozent. Auf dem Montanmarkt
fiel anfänglich die feſte Haltung für Riebeck Montan auf, die ſich bis
170 erholten auf eine angeblich weſentliche Beſſerung des Bonus, der
den Aktionären dieſer Geſellſchaft neben dem Umtauſchverhältnis von
2:1 gegen J. G.=Aktien gewährt werden ſoll. Später waren die Ab=
gaben
aber erneut überwiegend, ſodaß von der urſprünglichen Kurs=
beſſerung
der größte Teil wieder verloren ging. Ueberhaupt war die
Stimmung auf dem Montanmarkt nicht ſo lebhaft, doch gab es durch=
weg
Kursbeſſerungen von 1 bis 1½ Prozent. Banken hatten größere
Umſätze zu verzeichnen, beſonders Danatbank, deren erſte Notiz auf
218 feſtgeſetzt wurde auf günſtige Dividendeausſichſten. Die Tendenz
für Schiffahrtsaktien war geteilt. Lloyd gewannen faſt 2 Prozent,
während Hapag ½ Prozent nachließen. J. G.=Aktien zogen etwas an.
Der erſte Kurs wurde 289, allerdings waren vorbörslich Abſchlüſſe zu
290 und höher getätigt worden. Dieſer Markt bleibt nach wie vor ver=
nachläſſigt
. Durch beſondere Feſtigkeit fielen auch wieder Rheiniſche
Braunkohlen auf, die gegen die geſtrige Abendbörſe weitere 4 Prozenr
gewannen. Auf dem Rentenmarkte waren deutſche Anleihen vernach=
läſſigt
, Türken aber wieder anziehend bei lebhafterem Geſchäft. Der
Freiverkehr blieb dagegen ſtill. Benz 81, Brown Boveri 122, Entre=
priſe
8, Growag 60, Ufa 43, Unterfranken 92, Chem. Andrae 66, Frank=
furter
Handelsbank 85 und Becker Stahl 28. Im weiteren Verlaufe
wurden die Umſätze noch größer, wobei ſich neue Kursbeſſerungen ein=
ſtellten
. Beſonders lebhaft war das Geſchäft noch auf dem Elektromarkt,
wo die weniger hoch im Kurſe ſtehenden Werte weiter anzogen, wäh=
rend
Siemens u. Halske allerdings faſt 2 Prozent von ihrem Gewinn
wieder abgeben mußten. Ferner verſtärkte ſich die Nachfrage nach
Montan= und beſonders auch nach Schiffahrtsaktien. Beſonders gefragt
waren Phönix plus 2 Prozent gegen den Beginn und Lloyd plus 134
Prozent gegen den erſten Kurs. Die Börſe ſchloß in ſehr feſter und an=
geregter
Stimmung. Tägliches Geld 5½ Prozent. London=Paris 163½.
Paris konnte ſich gut erholen.

Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 1. September.
Der Ultimo iſt nach allgemeiner Anſicht glatt verlaufen. Die Nach=
richten
über umfangreiche ausländiſche Geſchäfte der elektriſchen In=
duſtrie
und die ſich noch immer behauptenden Gerüchte von dem Ent=
ſtehen
eines Elektrotruſtes brachten ein lebhaftes Geſchäft in Eloktrizi=
tätswerten
. Siemens und Halske war mit einer 6prozentigen Beſſerung
führend, andere verwandte Werte mit 34 Prozent erhöht. Auch auf
31. 8. 1 1. 9.
31. 8.
1. 9
Aſchaffb. Zellſtoff 1132.25 1133.5 Hemoor Zement
194.
190.75
Augsb.=Nürnb. Maſch. 94.5 94.25 Hirſch Kupfer.
1119.75 1 120.5
Bamag=Meguin 47.3751 48. 5öſch Eiſen
131. 132.25
Berl. E. W. Vorzug.
Hohenlohe Werke
20.75 20.5
Berlin. KarlsruheInd. /101.875/102.5 Kahla Porzellan
90.5 92.5
Braunkohlen=Briketts/148.25 11:0. Lindes Eismaſch.
148.
148.75
Bremer Vulkan.
66. 1 67. Lingel Schuh
55.
59.5
Bremer Wolle
138. 139. MLinke u. Hofmann
81.1251 82.5
Deutſch.=Atlant. Tel. / 72.5
2. Loewe u. C
189.5
190.5
Deutſche Maſchinen 1104. 1106.75 . Lorenz
Hte.75 113.75
Deutſch.=Nied. Tel. . / 12. 1 11.25 Ndl. Kohle.
149. 150.

Deutſche Erdöl .... . 1142.12:
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke ..
Donnersmarckhütte,
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
R. Friſter
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl.
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen .. ..
Han. Maſch. Egeſt. .
Hanſa Dampſchf. ..

143. 1119.25 120.5 88.5 88.5 133. 138.25 150.75 153. 285.5 288.5 59.25 59. 49. 49. 25.75 25. 178.5 81.5 152.5 150. I. 73.5 n4.5 175. 179.

Nordd. Gum
Orenſtein.
Rathgeber
Rombacher Hütt
Roſitzer Zucker
Rütgerswerke
Sachſenwerk.
Sächſ. Gußſtahl.
Siemens Gla3
Ver. Lauſitzer Glas.
Volkſtedter Porzell.
Weſtf. E. Langendreer
Wittener Gußſtahl ..
Wanderer=Werke. . . .

102.625
71. 875
14.875
75.
114.75
115.25
129.
123.75
47.
64.
61.
169.25

102.75
71.875
14.5
75.
117.
117.25
134.
143.25
127.5
45.25
62.75
169.875

Oeviſenmarkt.

Amſterdam=R
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw.
Oslo ......."
Kopenhagen..
Stockholm . .
Helſingfors.
Italien ..
London..
New=York.
Paris.
Schweiz".
Spanien

Z. 8.
Geld /Brie
163.04 168.46
1.693 1.69
11.68 11.74
91.88 82.1.
111.42111.73
112.16112.4
13.65 13.69
20.357 20. ga7
4.1934.205
1227 1231
60.26 81.10 30.3
63.77 6363

1. 8.

Geld
68.11
1.693
11.85
91.88
11.51

14.75
35
4.133
12.51
63.8.

Brief
11.3
92.1
111.8

12.16112.4.
10.546 19.635/10.552 10.593/Jugoſlavien..

14.7
K.20.
12.5:

168.53/WienD.=Oſt. ab
1.657/Prag ...
Budapeſt.
Japan.
Rio de Janeir
Sofia
Konſtantinopel
Jeg. 203/Liſſabon ..
Danzig".
Athen ..
81.18/Ranada
63.98lüruguah

31. 8.

Geld
59 2
12.42
5.373
2.03
9.65
3.031
7.7
2.24
21 395
81.40
7.74
7.139
4 185

12.46112,42

Drie
59.4
5.84
2.011
0.64
3 045!
7.7
2.255
81.64
4. 7
4.209
4.195

1. 9.

Geld
59.24
5.875
2.013
0.642
3.035
7.40

Brie
59 38
12.76
5.835
2.922
A.544
3.645
7.42

2.215 2.225
21.445/21.395 21.445
81.30/ 81.50
4.79 1.81
4.199/ 4.209
4.135/ 7.195

dem Montanmarkte war der Umſatz ſehr rege, namentl in
Vereinigten Stahlwerke. Rheiniſche Braunkohlen um er
andere Werte um 23 Prozent gebeſſert. Hauptſächli ſgewar
letzthin in Beziehung zur J. G. Farbeninduſtrie ge achten
Rheinſtahl ſtieg um mehr als 5 Prozent, Farbeninduſtr konnte
anfänglichen Gewinn von etwa 5 Prozent nicht voll be icten
fahrtsaktien um etwa 3 Prozent, Hanſa um 6 Prozent eſteig
Maſchinenbauaktienmarkte, waren Deutſche Meſchinen Eikaktie=
etwa
4prozentiger Steigerung bevorzugt. Deſſauer Gas gen 5.
zent an. Am Bankenmarkte gingen Darmſtädter ur Nation,
und Deutſche Bank nach oben. Der Markt der deutſche Anleih=
vernachläſſigt
. Die Kurſe waren jedoch gut gehalte/ An=
Bankenwerte wenig verändert. Wertbeſtändige Anleih / bel
allgemeinen ihren Kursſtand. Landwirtſchaftliche Gol und
pfandbriefe etwas feſter. Gewinnrealiſierungen bracht / eine
Aufwärtsbewegung zum Stillſtand. Tagesgeld 67 P fent.
geld 5346¾ Prozent.
*Die Effektenbörſe im Auge.
Wenn auch die Börſe im Auguſt nicht dieſell rapide
wärtsbewegung der Vormonate zeigte (mit Ausnc ne des
der ebenfalls im ganzen ruhig verlief), ſo war dr feſtzuſte
daß die Grundtendenz ſtets feſt und die Stimn nig durch=
freundlich
war. Beſonders die Inlandskäufer tren mehr
vor und wurden auch durch die wenigen ausgeſpro nen Ba
tage nicht nervös, ſondern betrachteten ihre We papiere
richtig weniger als Spekulation als vielmehr als Anlage=
Ein Teil der ausgeſprochenen Spekulation hatt ſtarke
nungen auf die neu eingeführten Stahlwerkaktien ſſetzt, die
ſie nicht ganz in Erfüllung gingen. Die übrigen ſerte zei
wie aus unſerem heutigen Kursbericht erſichtlie ift, zu
Vormonat faſt durchweg eine Steigerung. Beſon rs geforde
waren die Elektrowerte, die infolge der immer ſtärr werden
Fuſionsgerüchte ſtark anzogen und auch wohl für d kommen
Monat geſucht ſein dürften. Eine erhebliche Stei rung ha.
auch, wie vorauszuſehen war, die Montan= und / Bankalt
zu verzeichnen. Da die Ruhe, die alljährlich in den ſonaten 7
und Auguſt zu herrſchen pflegt, jetzt überwunde iſt und
Ausſichten an der Börſe auch infolge der derzei en Lage
Wirtſchaft und Induſtrie nicht ungünſtig iſt, erw ſet man ſ.
den kommenden Monat eine erneute Belebung an ſer Effekte
börſe.

Sarlnftast. Brandfärter Karsdericht vonr Lof.

Europäiſche Staatspapiere
a) Deutſche
6 Reichsanleihe .. . . . . ..
..
.....
13e

30
Dollar=Gld=Anleihe d. 1935
groß e Stücke
Dollar=Gld=Anl. per 1932
große Stücke
Dollar=Schatzanweiſungen.
Dtſch. Schtzanw. KIu. IIv. 23
Klu, IIv. 24
4½% IV. u. V. Schatzanw.
4½% II.IK.
4%D. Schutzgb. v. 08-11 u. 13
v.14
Sparprämienanleihe ... . .
Zwangsanleihe .. . ."

4% Preuß, Konſols ...."

3½%
....."
4 % Bad. Anl. alte ....."
.....
3½%
v. 1896 ...
4% Bahern=Anleihe .....
..
3½%
3
8 16% Heſſen R. XXXy1
untilg. b. 28 .......
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . .
alte ..
3½% .
3
.
4% Württemberger alte.
b)Ausländiſche
5% BosnienL.=E.=B. v. 1914
50 L.=Inveſt.=Anl. 191.
4½% v. 1898 ........"
4½% v. 1902 .... . . .."
4½ ........"

2. 8.
0.499
0.465

5% Bulgar. Taba1 1902
4½% Oſt. Staatsrente 1913
ab 1918 ..... . .."
4½% Oſt. Schatzanweiſ.ſtfr.
v. 1914 ......... ....
4% Oſt. Goldrente ......
41s% Silberrente. . . . .
4% einh. Rente (konv,
3% Portugieſ. (Spez.)S, III
5% Rum. am. Rente v. 03
4½% Goldr. v. 13 ...
am. konp.. . .
4
4% am. v. 05 ...

26.25
187g

4% Tür, (Abmin.) v. 1903/ 11.95
4% (Bagdad) Ser.
4% (Bagdad) Ser. IT 19.30
4% v. 1911. Bollanl. / 13.55
4½% Ung. Staatsr. v. 1913/ 16.30
Staatsr. v. 14 / 19
4½%
Goldrente
42
Staatsr. v. 10 18
Kronenrente . / 2.05
8% (Eiſern Tor)Gl.
Außereuropäiſche.
5% Mexik amor. innere
5% konſäuß.v.99 ..
4% Gold v. 04 ſtfr. 27
8% konſ. inner. . . ."
4½% Irrigationsanl.
5% Tamaulipas. Serie I.
Nach Sachwert verzinsliche
Schuldverſchreibungen
Mit Zinsberechnung
6% Dollar Goldani.v. 1932
große Stückel 97.25
6% Dollar Goldanl. v. 1935
große Stücke/ 96.75
8% Frkitr. Hyp.=Bk. Gold=
pfandbrlei
R.1/98
8% Frkrft.Hyp.=Bk. Gold=
pfandbrief
Em 3/100
5% Frkicr, Hyp.=Bk. Gold=
pfandbrief
Em 2/ 83
5% Neckar A.=G. Stuttgart
Goldanleihe von 1923/ n8.5
8% Pfälzer Hyp.=Bk.= Gold=
pfandbrief
von 24 ... . . 1 98
8% Rhein. Hyp. Bk. Gold=
pfandbrief
von 24 .. . . 98.5
5% Rhein=Main=Donau=
Gold=Anleihe von 23.. . . 78.75
Ohne Zinsberechnung
6 %Baden=Baden=Holzwert
Anleihe von 23 .. . . . . . . 16.75
5 %Badenw. Kohlnwranl. 23/ 12.40
5% Frkſtr. Pfandbrief=Bk.,
Goldoh, I. Em-.... . . . . 12.5

5.65
5.65
0.275
0.455
0.455
0.48
0.45

0.37
0.45
0.43
0.45

365
36.5
6.30
20
4.25
17.3
4n5
2.20

18.
4.80

1. 9.
0.4875

0.25

2. 8.
6 Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23 .. . . . 14.05
6% Heidelberger Holzwertanl.
von 23 ........"
6%H. Braunk.=Rog.=Anl. b. 23
5% H. Roggenanleihe v. 1923/ 6.80
6% Mannh. Stadt= Kohlen=
wertanl
. v. 1923 ........."
7 %0 Offenbach (M.) Holzwert=
anl
. v. 1923 ... . . . . . . . . .
59 Pfälzer Hyp, Bank Gold=
Pfdbr. v. 24. . . . . . . . . . . . . 2.30
5% Preuß. Kaliwert=Anleihel 5.80
5% Preuß. Roggenwert=Anl.
%o Rhein. Hypoth. Bk. Gold=
Pfdbr. v. 24.... . . .
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23,
Ser. Tu. II ..... . . . . . . . . 3.01
5½% Sächſiſche Roggenwertan=
leihe
von 23 .........."
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl. 2.06

18.25
2.30
5.70
7.30

3.09

Vorkriegs=Hypothekenbank
Pfandbriefe
Bay. Vereinsbank München..
Bay. Handelsbank München.
Bay. Hyp. u. Wechſelbank . .
Frankfurter Hypothek.=Bk..
Frankfurter Pfandbrief=Bk..
Hamb. Hypothek.=Ban ..
Meininger Hyp.=Bank ..."
Pfälziſche Hyp.=Ban ..
Preuß. Pfandbrief=Bk. ..
Rhein. Hypothk.=Bank ...."
Südd. Bodenkredit=Anſtalt ..
Württemberg, Hypoth.=Bank
Staatl, oder provinzial
garantiert
Heſſiſche Landes=Hyp.=Bank
Landeskreditanſtalt Caſſel. . .
Naſſauiſche Landesbank..

2. 8. 1. 9. 1 Obligationen von
Transportanſtalten.
4% Elilabethbahn, ſtfr. . . .
(4½ Ga. Carl Ludw.=Bahn.
5% Oſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
14.35
11.25 11.55 12,6% Alte Oſt. Südb. (,Lomb.)
12.82 13.10 12,6% Neue Oſt. Südb. Lomb.)
4% Oſt. Staatsb. v. 1883 ..
10.20
9.40 9.8 13% Oſt Staatsb. 1.b.8.Em..
11.9
3% Oſt. Staatsb. 9 Em. . . . .
9.80 9.9 3% Oſt. Staatsb. v. 1885 ...
9.97 9.975/3 Oſt. Staatsb. Erg. Netz..
11.20 4% Rudolfb. 1. Silber ſtfr. . . .
11.
11.1
4% Rudolfbr. Salzkammerg.)
4½% Anatolier Serte T.. . . . 20.75
4½% Anatolier Serie II...
½% Anatolier Serie III ...
3% Salonique Monaſtir. . . . .
5% Tehuantepec ........."
7.6
7.25 /4½% Tehuantepee ........
6.6 6.50

2. 8.

5.15
4.85

13.1

17.4

18

1. 9.

14.25
14.25
13.
18.9

182/g
5.6
24.25
0.5

26.75

Naa
0.4

9.43

4.8

4.75
19
2.6

8.4
15.3
4.5

13.3
19.3
19.85
2.52,

28.9

98.5
100
80
98.5
98.5

11.9
2.16

Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſt. .2
Badiſche Bank ...........
Bank für Brauinduſtrie. . .0
Barmer Bankverein ... . . .."
Bay. Hyp.= u. Wechſelb. . .O
Berl. Handelsgeſellſchaft ..O
Kommerz= u. Privatbank .. O
Darmſtädter u. Nationalbk.6
Deutſche Bank .. . . . . . . . .O
Deutſche Eff. u. Wechſelbk..O
Deutſche Hyp.=Bk. Mein.
Deutſche Vereinsbank ..
Disconto=Geſellſchaft
Dresdener Bank ..
Frankfurter Bank ..
..
Frkf. Hyp.=Bank ..
Frankf. Pfandbrief=Bk.
Gotha Grund kredit=Bant
Metallbank . . . . ."
.. ..!
Mitteldeutſch. Creditbank ..0
Oſterr. Creditanſtalt".
Pfälz. Hypoth.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbank.
Rhein Hypothekenbank
Südd. Disconto=Geſellſch.
Wiener Bankverein .. ....
Bergwerks=Aktien.
Berzeliuz
..
Bochumer Bergbau.. . . . .0
Buderus
.. . . . . ... .0
Dt. Luxemburger .. . . . . . . 0
Eſchweiler Bergwerks=Akt.. .
Gelſenkirchen Bergw. .... ..
Harpener Bergbau .. . . . . . O
Jlſe Bergbau Stamm. . . . . O
Nie Bergbau Genußſcheine O
Kaliwerke Aſchersleben .. .O
Kailiwerke Salzbetfurt .. . .."
Kaliwerke Weſteregeln .. . .O
Klöcknerw. (ab. Lthr.=Hüttele
Mannesman n Röhren .. . .O
Man2felder .. . . . . . . . . . . . "
Oberbebarf .. . . . . . . . . . . .O
Oberſchle :. Eiſen(Caro). . . . O
Otavi Minen u. Eb.=Ant.. .
Phönix Bergbau
Rhein. Braunk. u. Brikett
Rhein. Stahlwerke",
.O
Rombacher Hütte ...
...O
Stinnes Riebeck Montan .. 9
Tellus Bgb.= u. Hütten=Akt.0
Ver. Laurahütte
.6
Aktien induſtrieller
Unternehmungen.
Brauereien.
Eichbaum (Mannh. . .. . . .."
Henninger Kemp=Stern . . . O
Löwenbräu München .. . . .
Mainzer Aktienbrauerei . . .0
Schöfferhof (Binding) .. . . !
Schwarz=Storchen ..
Werger

Kſe
Jahr


1. 1.
1. 4.
1. 1.
1. 1.,
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 10.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 10.
1. 1.
1. 10.
1. 7
1. 10
1. 1.
1. 1
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 7
1. 7
1. 1.
1. 10.
1. 10
1. 4.
1. 7
1. d.
1. 7.
1 7
1. 4
1. 1.
1. 7.

1. 10.
TA.
1. 10.
.10
1. 10
1. 10.
1. 10.

Akkumulat. Berlin. . .
Adler & Oppenheimer ..
Ad erwerke (v. Klehen .
A. E. G. Stamm . . . . . . . .O
6% A. E. G. Vorzug Lit. A e
5% A. E. G. Vorzug Lit. B .O
Amme Gieſecke & Konegen .O
Anglo=Continental=Guano.
Aſchaffenburger Zellſtoff..
Babenia (WBeinheim).
Bad. Maſchf. Durlach .. . . O
Bad. Uhrenfahr. Furtwang.8
Bamag=Meguin Berlin .. O
Baſt Nämberg ...
s-

Tas
40
20
16
40
200
60
100
100
50
100
4
150
80
20
120
100
831,
160
20
500
40
100
100

100
700
203
300
650
700
1000
200
200
140
180
150
800
600
50
100
120
500
500
300
400
37.50/ 5
83.33

400
600
3331/
100d
250
300
200
Af
250
40
100
70
75
50
100
300
16
200
400
100
60

Divid. 2. 8. 1. 9. 119.75 121.25 333½/ 10 142 149 11% 139.7 153 121.75 119.7 Ple 138 10 191 213 8% 139 139 10% 187 218 10% 173.5 169 7%0 106.25 121 88 113 123 90.75 97 10% 160.25 8% 141½g 1141 6% 115 114.75 4/=% 120 125.75 119 129 130 127.5 134.2* 88 131 140 7.35 9.30 100 41=% 115 10% 156.5 8% 121 124.5 4l=%o 122.5 8% 131 5.20 145 145 94.25 98 150 153 8.4 134 140 171 168.75 157.5 154.75 141 166 105 125 10 1278 163 167 108 147.5 147.75 120 160 136.25 136.5 8% 115.5 118 73 71.1 80.5 80.5 111.11. 31 33 119.5 122.25 300 10% 174.75 225 148. 25 147 16.75 143.75 167 n0 69.75 59.5 109
1000
10% 60
155.25
223.75 260 157 222I. 235.5 10 118 128 10 125 133 880 130 141 80 87.n5 144.5 164.5 69 84 82.5 72.75 73.25 8% 8½ 117.5 133 16 10% 101 121 27 43.25 49 69 115 430

Bahriſch Spiegel ......"
Beck & Henkel (Caſſel)..."
Bergmann El. Werke .. . . O
Bing. Metallwerke .. . . . . . 8
Bremen=Beſigh=Olfabr. . . . O
Cementwert Heidelberg ..e
Cementwerk Karlſtadt . . . . O
Cementwerk Lothr. (Karis.)6
Chem. Werke Albert . . . . . . 6
Chem. Brockh.,Nd. Walluf. . O
Chem. Fabrik Milch .. . . . .O
Daimler Motoren .. . . . . . . "
161.5 Deutſch. Eiſenhandel Berl.o
Deutſche Erdöl. . . . . . . . . . . O
D. Gld.= u. Silberſcheideanſt.O
Dingler, Zweibrücken .. . . . O
Dresdener Schnellpreſſen .0
Dürrkopp (Stamm) . . . . . O
Dürrwerke Ratingen . . . . . O
Dyckerhoff & Widm. Stamme
Eiſenwerk Kaiſerslautern O
Eiſenwerk L. Meher, jr. . . . C
Elektr. Lieferungs=Geſ. . . .O
Elektr. Licht= u. Kraft . . . . . O
Elſäſſ. Bad.=Wolle .. . . . . .O
137 Emag. Frankfurt a. M. . ..
Email. EStanzw. Ullrich ..0
Enzinger Werke. . . . . . . . . O
Eßlinger Maſchinen .. . . . . "
Ettlinger Spinnerei .. . . . .O
Faber Joh. Bleiſtift .. . . . .O
Faber & Schteicher .. . . . . . O
Fahr. Gebr. Pirmaſens ..O
Farben=J. G. .. . .. ......
Felten EGuilleaume, Carls.O
Feinmechanik (Jetter) . . . . O
Feiſt, Sektk., Frankf. M.o
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof .. . . . . . . .0
Frkf. M. Pokorny & Witteko
Fuchs Waggon Stamm . . . O
Ganz. Ludw., Mainz .. . . .O
Geiling & Cie. ... . . . . . . . .O
Germania Linoleum . . . . . O
Gelſenkirchen Gußſtahl .. .O
Goldſchmidt, Th. . . . . . . .0
Gotha Waggon .. . . . . . . . . O
Greffenius Maſch. Stammo
Gritzner, Maſchfbr. Durlacho
O
Grün & Bilfinger ..."
Hafenmühle Frankf. (M.) O
Hammerſen (Osnabrüch O
Hanfwerke Füſſen . ..
O
22 Hartm.&Braun Frankf. O
Hehligenſtaedt, Gießen .O
Hilvert Armaturenfbr. . .O
Hindrichs=Auffermann . . . . O
Hirſch Kupfer & Meſſ. .. . . O
Hoch= und Tiefbau .. . . . . .O
Holzmann, Phil. . . . . . . . .O
Holzverk. Induſtr. .. . . .."
Hydrometer Breslau .. . . .O
Fnag...................."
Junghans Stamm . . . . . . O
Kammgarnſp. Kaiſerslauterno
Karlsruher Maſchinen .. . . O
Karſtadt R. ... .. ..."
Kiein, Schanzlin & Becker .O
Knorr, Heilbronn .. . . . . . . O
Konſervenfabrik Braun . . .O
Krauß & Co., Lokom. .
Lahmeher & Co. .
Lech, Augsburg .
Lederw Nothe .. . . . . . . . .O
Lederwerke Spicharz .. . . . O
Lingel Schuhw Erfurt . . .O
Löhnberger Mühle .. . . . . . O
Ludwigshaf. Walzmühle .. ..
Lüdenſcheid Metallw. ....O

Geſch.
Jahr S Divid. 2. 8. 1. 9 1 80 43 E5.5 1. 4. 50 43..75 56 1. 1. 200 6% 137.5 164.5 1. 1. 50 67.5 69 1. 1. 340 66.5 68.5 1. 1 300 115 134 1. 1 150 8% 125 142 1. 1. 40 1.1 300 6% 124.75 141 1.1 100 62 69.5 1. 11 120 90 84.5 1. 1 50 88 85.25 1. 1 80 60 74.5 1.1 400 145 1. 10 140 7%0 144 156.5 1. 4 100 1. 6 40 10% 114.5 126 1. 10. 150 45 1. 1. 50 38 1. 1 60 58 88 1. 4 331 39.2 1. 1. 220 1.1 200 154.5 1. 7 60 86 140.5 153 1. 1. 100 33.75 53.25 1. 1 Re 0.241 0.35 1. 7 6 36 45.25 1. 4.) 100 85 1. 1. 100 53 64.25 1. 1. 250 136 200 1. 1./ 140 75 90 1. 1./ 80 58.5 71.5 1. 1. 100 37 38 1. 1. 10% 2598/ 288.25 1. 1./ 300 % 131.5 151.5 1. 1./ 120 5% 75.75 81 1. 1./ 80 46 59.5 ...O 1. 7. 50 51l,%0 97 97.5 1. 1. 200 5% 62 92 1. 1. 100 78.5 73.25 1. 1. 25 0.80 0.652 1. 1. 331 64 70 1. 1. 100 15% 170 184.7 1. 8./ 400 24.75 1. 1. 200 95 109.25 1. 7. 80 60.5 40.5 1. 1. 50 79 1. 1. 300 1% 94 116 1. 1. 180 8% 93 117.5 1. 7. 60 Dlo 100 1. 1. 200 8.50 1. 1. 200 4RM 78. 1. 1. 200 5%0 95 1. 1. 50 31.5 1. 1. 80 33 52 1. 7. 120 78.5 1.1 150 117 1. 1. 20 88 1. 1. 66el= 86 120.5 1. 4. 80 48 53.25 1. 1. 80 30 1. 1. 20 0.75 1. 7. 180 86.5 88 1. 1. 120 90 117.5 1. 1. 50 42.9 E0 1. 2. 40 10% 109 125.5 1. 7. 80 60 78.10 1. 4. 1119 123 1. 5. 5% 39.5 40 1. 1. 54 1. 7. 128.5 142.75 3 1. 1. 250 8ie 101.5 118.75 1. 1. 500 10% 37.75 1. 1. 50 1. 7. 20 41.7 53.5 1. 1 186= 38.25 61 1. 1. 500 49 85.5 110 1. 5. 80 55 72.6

Geſch.=
Jahr

Divid, 2.8

Luther, M.=u. Mühienbau o
Luxſche Induſtrie
Mainkraftwerke Höchſt .... "
Metallgef. Frankfurt . . . . .O
(Meher, Dr. Paul .. . .. . . . !
Miag, Mühlenb. Frkf. a. M.6
Moenus Stamm . . . . . . . .
Motorenfabrik Deutz .. . . .O
Motorenfabr Oberurſel ..0
Reckarſulmer Fahrzeugw. O
Neckarwerke Eßl. Stamm . . O
Oleawerke Frankfurt a. M.6
Beters Union Frankf. a. M.6
Pfäkz. Näh. Kayfer .
*
Philipps A.=G. ..
O
Porzellan Weſſel.. . . . . . . . 6
Prometheus Frkf. M. . . . . . O
Reiniger, Gebbert & Schall e
Rhein. Elektr Stamm .. . . O
Rhein. Metall=Vorzüge ...O
Rhenan a Aachen ... .. .. ..."
Rückforts Stettin ........."
Rütgerswerke .. . . . . . . . . . "
Schleußner (Frankf. a. M.). O
Schneider & Hanau ........ 1
Schnellppreſſen=Frankenthal 6
Schramm u. Megerle, Lackf.o/1
Schriftg. Stempel Ffm. . .O
Schuckert Elektr. (Nürnb.). O
Schuhfabr Berneis=Weſiele
Schuhfabris Herz
..
Schultz, Grünlack. Rdsh. ..O
Seilinduſtrie Wolff ......"
Sichel & Co., Mainz .. . . .. O
Siemens Glasinduſtrie . . . O
Siemens & Halske .. . . . . . 0/1
Süddeutſche Immobilien .O
Thür elektr. Lief.-G. Gotha .O
uhrenfabrik Furtwängler e
Beithwerke in Sandbach .oll
Verein. f. Chem. Ind. Frkft.6
Verein. d. Olfbr. Mannh. O
Verein. Faßfabrik. Caffel .O
Ver. Gummif. Bln.=Frtft. O
Verein. Pinſelf. Nürnberg.O
Verein Ultramarin . . . . . . O
Verein. Zellſtoff Berlin ..O
Vogtl. Maſchinen
Voigt & Haeffner Stämme
Volthom. Seil . .. .."
.6
Wahß & Frehtag .. . . . . . O
Wegelin Rußfabrik . . . . . . . O
Zellſtoff Wa dhof Stamm.
Zuckerfbr. Waghäuſel ... . .O
Zucker ſbr Frankenthal . . . O.
Zuckerfbr. Heilbronn . . . . . 0/1
Zuckerfbr. Offſtein .. . . . . . O
Zuckerfbr. Rheingau .... . .0 1
Zuckerfbr. Stuttgart .. . . . O
Transport= und
Verſicherungs=Aktien.
IAllg. Deutſche iſenbahn
Deutſche Eiſenb=G. Fftm. . .
Elektr Hochbahn Berlin.
Schan tung E. B. ......"
Südd iſenvahn=Geſ.
Hapag Pgketfahrt) .. . . . . 0
Nordd Lloyd ......"
.O

30
50
100
100
40
30
100
150

9

8% 8% BI-o 10% 33 St

79

5%

8%
10%
12%
10%

Frkft. Allg. Verſich.=Geſ. O
Frankona Rück= u. Mitv.

Darmſtädter Werte

Bahnbedarf
.
Dampfkeiſel Rodberg.
8
Helvetia Konſervenfabr. .O
Gebr. Luß
O
Motorenfabrik Darmſtadt E
Gebr. Roeder
O
Venuleth & Ellenberger ...O

1. 1.
1 10
1. 1.
1. 5
1. 7.
1. 1.
15. 2.

800
300
40

20
60
40
300
140
120
300

10.5%

102

10

Unnotierte Aktien.
lApt
Beckerkohle
Beckerſtahl
Benz ....."
Brown Boverie
Deutſche Petroleum
Diamond Shares
Großkrftw. Württ. (Grow
Grßkrftw. Unterfr. Ufra) .9
Krügersha il Kali
Ufa Film
.O

1. 1 20 1. 7 80 1. 7. 10 1. 5. 60 1. 1. 20 1. 1. 160 1 1. 28 1. 1. 80 1. 6. 150

Zeichenerklärung: X Mark für eine Million nomin
für eine Milliarb

[ ][  ][ ]

Nummer 243

Donnerstag, den 2. September 1926

Seite 13

Wirtſchaftslage und Börſe.
Gegenüber dem Vormonat iſt die Konjunkturlage ſo gur wie un=
yerändert
geblieben. Wie im Monatsbericht der Dresdner Bank aus=
reführt
wird, treten die einzelnen auf eine Belebung der allgemeinen
A=irtſchaftslage hindeutenden Faktoren zum Teil noch klarer in Er=
cheinung
, ohne daß man andererſeits ſchon von einer endgültigen
eberwindung der Depreſſion reden könnte. Was die Konjunkturlage
In den einzelnen Produktionszweigen betrifft, ſo zeigt ſich am durch=
reifendſten
die Beſſerung beim Nuhrbergbau, der ſeit dem engliſchen
9) Bergarbeiterſtreik auch eine Verminderung der Koksvorräte um 60 Pro=
0 Sent zu verzeichnen hat. Die Vermutung, daß noch umfangreiche lang=
M Friſtige Abſchlüſſe vorliegen, wird beſtätigt durch die Meldungen über
M kangfriſtige Schiffs=Charter=Verträge. Bemerkenswert für die Nationa=
1 Tiſierung im Kohlenbergbau iſt die Tatſache, daß die geſteigerte Kohlen=
Förderung ohne Erhöhung der Belegſchaft durchgeführt werden konnte.
Welche Bedeutung ſpeziell die Kohlenproduktion in unſerer Wirtſchaft
Svieder bekommen hat, geht daraus hervor, daß im erſten Halbjahr 1926
ein Kohlenausfuhrüberſchuß von 209,4 Mill. RM. zu verzeichnen iſt,
ggegenüber einem Halbjahresdurchſchnitt von 216,4 Mill. NM. im Jahre
913, wobei zu beachten iſt, daß wir ſonſt in den vorangegangenen Jah=
wen
bis zum Kriege regelmäßig eine paſſive Kohlenbilanz zu verzeichnen
Hatten. Auch in den übrigen Zweigen der Schwerinduſtrie macht ſich
eine Belebung bemerkbar. In der Textilinduſtrie macht die Beſſerung
Der Lage ebenfalls weitere Fortſchritte. Unter Berückſichtigung dieſer
Innerwirtſchaftlichen Lage iſt auch die neuerliche Entwicklung der deut=
ſchen
Handelsbilanz zu beurteilen; die Paſſivität des Außenhandels iſt
eben zum Teil aus einer Belebung der Inlandskonjunktur zu erkläven
und zum Teil in Zuſammenhang zu bringen mit der im Hinhlick auf
die kommenden Zollerhöhungen in Getreide vorgenommenen Vorrats=
eindeckung
. Andeverſeits iſt zu beachten, daß ſich die Ausfuhr entſpre=
chend
der allgemeinen Kräftigung der inneren Wirtſchaft um 60 Mill.
RM. gehoben hat und beſonders die Textilwirtſchaft einen erhöhten
Export aufzuweiſen vermag. Auf dem Geld= und Kapitalmarkt hat ſich
im Auguſt die alte Flüſſigkeit, von einigen Schwankungen abgeſehen
wieder durchgeſetzt. Immerhin muß man bei einer weiteren Auf=
wärtsbewegung
der Konjunktur und bei Einſetzen der Erntefinanzie=
rung
mit einer gewiſſen normalen Anſpannung des Geldmarktes rech=
nen
, wie ſie ſich bereits jetzt in einer Erhöhung des Privatdiskontſatzes
äußert. Mit der günſtigen Entwicklung auf dem inländiſchen Kapital=
markt
war auch die finanzielle Grundlage für die innere Feſtigkeit der
Börſe gegeben und für eine ſteigende Teilnahme des Publikums an den
Vorgängen am Aktienmarkt. Bemerkenswert für die Verfaſſung der
Börſe iſt, daß ſie ſich in der Berichtszeit von internationalen Einflüſ=
ſen
ziemlich frei gehalten hat; in dieſem Zuſammenhang kann es nur
begrüßt werden, daß ein Teil der induſtriellen Dollar=Anleihen, die in
Amerika von deutſcher Seite aufgenommen waren, wieder den Weg nach
Deutſchland gefunden hat, alſo bei einem eventl. Umſchwung an der
New Yorker Börſe keinen weſentlichen Druck auf die deutſche Kursbe=
wegung
ausüiben kann.

J. G. Farbeninduſtrie Frankfurt a. M. Die Generalverſammlung
der J. G. Farbeninduſtrie genehmigte ohne Widerſpruch die Kapital=
erhöhung
, darunter des Stammkapitals von 258,40 Millionen RM. auf
900 Millionen NM., ſodann die nunmehr als Lüt. B bezeichneten mehr=
ſtimmigen
Vorzugsaktien um 35,60 Millionen RM. auf 40 Millionen
RM. Neu geſchaffen wurden 160 Millionen RM. Goldvorzugsaktien
lit. 4. Das Geſamtkapital beträgt alſo nunmehr 1100 Millionen
Reichsmark. Zuſtande kam dieſer Beſchluß in Anweſenheit von 20 bis
300 Aktionärvertretern mit 458,15 Millionen RM. Stammaktien und
4,40 Millionen RM. Vorzugsaktien. Letztere waren vertreten durch
die Leopold Caſella G. m. b. H. Frankfurt a M. In den Aufſichtsrat
wurden gewählt im Zuſammenhang mit der Köln=Rottweil Trans=
aktion
die Herren Geheimrat Dr. G. Aufſchläger=Hambura, Geheimrat
Louis Hagen=Köln und Max von Schinckel=Hamburg. Nicht wieder=
gewählt
wurde der ſeither bei Köln=Rottweil führende Profeſſor Flecht=
heim
. Von den Formalien, die in der Generalverſammlung noch zu
erledigen waren, ſei noch erwähnt, daß entſprechend der zweiten Durch=
führungsverordnung
zur Goldbilanzverordnung der Vorſtand mit der
Vereinheitlichung der Stückelung beauftragt wurde. Die Aktien von
nominell 120, 160 und 240 RM., ſollen umgetauſcht werden in Stücke
zu 1000 RM. Es beſtehen dann alſo Aktien von 100, 200 und 1000 RM.

Die Leipziger Meſſe.
Am Meſſedienstag zeigte ſich deutlich, daß dieſe Herbſtmeſſe erſt=
malig
wieder den Typ der normalen Friedensherbſtmeſſe verkörpert,
bei der in erſter Linie wieder der reguläre Inlandsbedarf in Erſchei=
nung
tritt. Bezeichmend iſt, daß die Ausſteller ihr diesjähriges Geſchäft
hauptſächlich mit der alten Kundſchaft machen wollen. So zeigt ſich
wieder das ſeit jeher charaktgriſtiſche Vertrauensverhältnis im Meſſe=
geſchäft
. Daran kann man erkennen, daß man ſich auch im Meßverkehr
wieder hleibenden, normalen und ſtabilen Verhältniſſen nähert. Die
Glas=, Keramik=, Holz= und Metallwaren=Branchen verzeichnen eimn leb=
haftes
Bedarfsgeſchäſt, wobei neben billigen Geegnſtänden für Serien=
waren
auch mittlere Qualitäten gekauft werden. Auf der Schuh= und
Ledermeſſe ſowie auf der Textilmeſſe, die am 8. September planmäßig
ſchließen, brachte der Dienstag teilweiſe ſehr lebhaften Verkehr. In
Schuhwaren nimmt die Nachfrage weiter zu auf Grund der feſten Hal=
tung
der Rohhautpreiſe. Die Metall=, Uhren= und Schmuckmeſſe ge=
ſtaltete
ſich geſchäftlich beſſer als im letzten Frühjahr. Hauptſächlich
kauft man ſilberne und verſilberte Gebrauchsgegenſtände, Taſchenuhren,
Zimmeruhren ſowie Neuheiten in Bijouterien. Nach Südamerika wur=
den
größere Abſchlüſſe getätigt. In Spielwaren iſt die Auftragsertei=
lung
bisher noch nicht befriedigend. In Bürſten=, Beſen= und Pinſel=
waren
wurden vorwiegend billige Artikel gekauft, während für die
feinen Qualitäten vorläufig die Kaufkraft fehlt. Der Export wird
durch die ausländiſche Valutakonkurrenz erſchwert. Die Lederwaren=
induſtrie
berichtet im allgemeinen über eine annehmbare Durchſchnitts=
meſſe
. Auf der Sportartikelmeſſe werden die Erwartungen der Aus=
ſteller
nicht enttäuſcht, ſondern teilwvoiſe ſogar übertroffen. In Kinder=
wagen
herrſcht inländiſches Intereſſe für Neuheiten. Auf der Sonder=
meſſe
für Kino, Photo und Feinmechanik wurden in Kino= und Photo=
ſachen
zum Teil recht gute Geſchäfte gemacht, teilweiſe auch mit dem
Auslande. Im öſterreichiſchen Meſſehaus iſt der Verkaufserfolg erheb=
lich
beſſer als erwartet wurde. Die glänzende Beſchickung aus allen
Zweigen der öſterreichiſchen Induſtrie zieht zahlreiche ornſte Intereſſen=
ten
an. Auch die übrigen nationalen Meſſeausſtellungen finden leb=
haftes
Intereſſe. Insgeſamt iſt das Ausland in der Ausſtellerſchaft
dieſer Herbſtmeſſe durch rund 500 Ausſteller aus 17 Ländern vertreten.
Die tachniſche Meſſe verzeichnet einen anſehnlichen Ausländerbeſuch aus
allen Teilen Europas, Amerikas und des Orients. Reger begehrt ſind
Kartonnagemaſchinen, Baumaſchinen, Herde Oefen. Haushaltungs=
maſchinen
, Armaturen und Badeöfen. Der Geſamteindruck iſt, daß auch
für die Leipziger Meſſe der Tiefpunkt überwunden iſt.

7 Prozent Dividende und Kapitalerhöhung der Brown Boveri u.
Cie. A.ß., Mannheim. Der vorliegende Geſchäftsbericht über das Ge=
ſchäftsjahr
1925 klagt über die hohen Löhne und über die auf die Dauer
nicht erträglichen Steuer= und Soziallaſten. Die Gewinn= und Verluſt=
rechnung
verzeichnet einen Rohgewinn von 11,66 Mill. Mk. gegen 1009
Millionen im Vorjahr. Nach Abdeckung des Verluſtvortrags aus 1924
in Höhe von 141 000 Mk. und Abzug der Unkoſten in Höhe von 9,32
Mill. Mk. (833), ſowie nach 732 694 Mk. Abſchveibungen auf Anlagen
verzeichnet das abgelaufene Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 860 505
Mark. Der auf den 20. September einberufenen Generalverſammlung
werden hieraus die Zuweiſung von 42239 Mk. an die Rücklage die
Ausſchüttung von je 6 Prozent (0) Gewinnanteil auf die Vorzugsaktien
für 1994 und 1925 und von 7 Prozent (0) auf die Stammaktien vor=
geſchlagen
. Außerdem werden zur Ablöſung der Altbeſitzgenußrechte der
Obligationen von 1920 17094 Mk. verwendet und 2 Prozent Gewinn=
anteil
auf nominell 189800 Mk. Altbeſitzgenußrechte der Obli ationen
1907 und 1914 in Höhe von 3496 Mk. verwandt, ſodaß ein Vortrag von
14 421 Mk. verbleibt. Der bei dem hohen Auftragsbeſtand weiter zu
erwartende Umſatz fordert, wie der Aufſichtsrat mitteilt, die Verſtär=
kung
der eigenen Betriebsmittel der Geſellſchaft, weshalb eine Erhöhung
des Kapitals vorgeſchlagen wird, über deren Ausmaß und die Ausgabe=
bedingungen
ausſichtsveiche Verhandlungen im Gange ſeien. Für die
Erhöhung kommt eine Verdoppelung des A.K., von 5 auf 10 Millionen
Mark in Frage, wobei den alten Aktionären ein Bezugsrecht im Ver=
hältnis
von 1:1 angeboten werden ſoll. Zur Vorbereitung dieſer Trans=
aktion
wird die H.V. über den Einzug bzw. die Umwandlung der Vor=
zugsaktien
in Stammaktien Beſchluß zu faſſen haben, da die Gründe, die
ſeinerzeit zur Ausgabe der Vorzugsaktien führten, jetzt in Wegfall ge=
kommen
ſind.

Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 1. September. Die Abſchwächung
der Tendenz ſetzte ſich am hioſigen Produktenmarkt heute fort. Weizen,
Roggen und auch Hafer mußten um je 50 Pfennig nachgeben, während
Weizen= und Roagenmehl einen Preisrückgang um je 25 Pfennig er=
fuhr
. Das Geſchäft bewegte ſich in engen Grenzen. Weizen W,7533,
Rongen 2121,25, Sommergerſte 2326, =Haferz inl. 18,5019. Mais
18,25, Weizenmehl 41,2541,50, Roggenmehl 3132, Weizenkleie 9,
Roggenkleie 10,50.
Piehmärkte.
Berliner Viehmarkt vom 1. September. Auftrieb: 474 Ochſen, 355
Bullen, 627 Färſen und Kühe, 1620 Kälber, 4736 Schafe, 8432 Schweine,
12 Ziegen und 327 Schweine aus dem Ausland. Preiſe: Ochſen: 2) 54
bis 55, b) 4852, 0) 4346, 0). 3842, Bullen: 4) 5356, b) 4852,
() 4246; Kühe und Färſen: al 5355, b) 4248, 6) 336, 4) 2530;
Freſſer 3843: Kälber: b).8290, () 7885, d) 6875, e) 6065;
Schafe: 2) 5861, b) 4552, () 3540; Weidemaſtſchafe 6065;
Schweine: 2) 8884, b) 8485, ) 8384. d) 81-83, e) 7880; Säug
7478; Ziegen 2025. Marktverlauf: Bei Rindern und Schweinen
ruhig, ausgeſuchte Rinder über Notiz, bei Kälbern glatt, bei Schafen
in guter Ware glatt, ſonſt ruhig.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Dene ice eche e etel
Weizen: Der Markt begann in feſten Haltung auf feſte Preiſe aus
Winniveg, geſteigerte Exportnachfrage, ſowie kleine Ablieferungen am
Chikagoer Terminmarkt. Im Schlußverkehr trat eine Abſchwächung ein,
da Liquidationen vorgenommen wurden. Die Termine gewannen bis
1 Prozent.
Mais: Der Markt begann in feſter Haltung auf kleinere Anhüfte
und ungünſtige Witterungsberichte aus den Maisgebieten. Als ſpäter
private Ernteſtandsberichte eintrafen, wurde die Haltung ſchwächer. Die
Termine zeigen indes nur unweſentliche Veränderungen.
Baumwolle: Auf den ungünſtigen amtlichen Wetterbericht der Woche
begann der Markt in feſter Haltung. Im weiteren Verlauf ſchlug die
Tendenz um. da Liquidationen vorgenommen wurden und günſtige Wit=
terungsberichte
aus dem Südweſten eintrafen. Die Termine gaben bis
10 Punkte nach.
Kaffee: Günſtigere braſil. Wetterberichte, niedrigere brafil. Forde=
rungen
und ſchließlich nur ſchleppender heimiſcher Konſum führten zu
einer Abſchwächung des Marktverlaufes. Die Termine mußten bis 10
Punkte nachaeben.
Zucker: Im Anfangsverkehr war die Haltung ſtetig auf die Feſtig=
keit
der Lokopreiſe. Später wurden Abgaben der Spekulation be=
obachtet
, und es trat eine Abſchwächung ein. Die Termine zeigen Rück=
gänge
von einigen Punkten.
Kakav: Der Markt verlief in abgeſchwächter Haltung auf Verkäufe
des lokalen Handels, Kaufreſerve der Fabriken und Liquaditionen der
Spekulation. Die Termine zeigen Rückgänge von 1015 Punkten.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Reichsarbeitsminiſter hat geſtern den gefällten Schiedsſpruch im
Ruhrbergbau für verbindlich erklärt.
Die im Juni d. Js. aufgelegten 126 Millionen RM. Schuldver=
ſchreibungen
der Vereinigten Stahlwerke A.G., von denen je 3000 RM.
ein Bezugsrecht auf 1000 RM. Stahltruſt=Aktien zu 125 Prozent gewäh=
ren
, werden demnächſt zur Börſe zugelaſſen werden.
In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung des Siemens=Konzerns ſoll der
Aufſichtsrat des Konzerns ſeine Genehmigung zum Abſchluß einer 30=
Millionen Dollar=Anleihe gegeben haben.
Der Arbeits= und Verteidigungsrat und die Hauptſtaatsplanſtelle
haben ſich mit der Lage der ruſſiſchen chemiſchen Induſtrie befaßt. Es
iſt beſchloſſen worden, den ruſſiſchen Anilintruſt auszubauen und ſechs
neue Fabriken für Chemikalien in der Union zu gründen.
Das New York Commereial gibt den gegenwärtigen Stand der
Baumwolle mit 62,1 Prozent und den vorausſichtlichen Ernteertrag mit
14 650 000 Ballen an.

Union Handels
esellschaft A.-G. Barmstadt
Rheinstraße 24. Fernruf 100, 1010, 3000, 3001, 3004, 3005
An= und Verkauf von Wertpapieren, Termingeſchäfte, Prämien und Stellagen zu günſtigen Sätzen, Auslandswerte. Sonderabteilung für Renten und Werte ohne Börſennotiz.

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Allg. Dtſch. Eiſenb.
Dſch.=Auſtr. Dpf.
Hamb.=Amer. Pak
Südam. Dor
Hanſa, Dampfſchf
Kosmos, Damp
Norddeutſch. Llotzd
Barmer Bankverein.
Berl. Handels=Geſ.
Commerz= u Pr.B.
Darmſt. u. Nat. Bk.
Deutſche Bank.
Diskto.=Kommandit.
Dresdner Bank.
Mitteld. Creditbank.
Schulth.=Patzh.
Allg. Elektrizit.=Geſ..
Bergmann Glektriz.
Berl M. Schwartzk.
Rochumer Gußſtahl:
Buderus Eiſenwerk.
Charl. Waſſerwerke..
Contin. Caoutchoue
Daimler Motoren..
Deſſauer Gas.
Dtſch.=Lur Bergwk.
Deutſche Erdöl. ...
Diſch. Maſchinenf.
Dynamit A. Nobel.
Elektr. Licht u. Kraft.
J.G. Farbeninduſtrie
Felten & Guillaume.

Gelſenkirch, Bergw.. 169 14,5 Geſ, f.elektr. unt. 189,5 180,5
1371, Harpener Bergbau 158,5 Hoeſch Eiſen u. Stahl 134.,5 179,6 Ilſe, Bergbau... 188,5 146,5
180,5
12971 T. A. F. Kahlb aum. 188,5 Kaliw. Aſchersleben. 1405 Klöcknerwerke. .. 216 Köln=Neueſſ. Bow. 9. 139.,5 Köln=Rottweil. 1444 2181= Linke=Hofmann=W. 835 17014 Ludwig Loewe. 192 164114 Mannesmannröhren 138,5 141.. Mansfeld. Bergbau. 18,5 14114 Nat. Automobile. 89,5 380,5 Obſch. Eisb. Bedarf. 73" 1642 Obſch. Eiſ.=Ind. Caro 83 16414 Oberſchleſ. Koksw. 117,5 92 Orenſtein & Koppel. 103,78 147 Oſtwerke. 245,5
12270 97 Phönir Bergbau. 1081/. Rhein,Braunku.Brik. 225,3
1501). 120 Rheinſtahl. 85,5 A Riebeck Montan. 164214 151. Rombacher Hütte. 14.5. 1542. Rütgerswerke. ... 118,5. 144. Salzdetf. Kaliw. 189 10821 Schuckert & Co. 142 139,5 Siemens=Halske. 209,5
1013) 153,3 Leonhard Tietz 289,5 Beſtereg Ak. 149,5 155 Otavi, Min, u. Eiſen 34.

Auch für nicht offiziell per Termin
gehandelte variabel notierte Werte
ſind wir in der Lage, Terminofferten
zu machen.

e per Ultimo. Effekt Sept. Okt. Nov. Bochumer Guß ... Buderus Eiſen ..... Dt Luxemburg Gelſenk. Bergwerk : Harpener Bergbau. Hoeſch. Eiſen. . Iſe Bergbau.. . 1 Alöckner ......." z. Köln=Neu Eſſen.. ... 191 131. Mannesmann..... 1213 Mansfeld ........, * 12. Oberbedarf. z.. 114 Oberkoks
..: 18 Caro=Hegenſcheidt .. 11 Phoenir Bergbau... 12 Rhein=Braunkohle .. 15 Rheinſtahl ......... 12½ Riebeck Montan .... 14 Rombacher . Dt. Auſtral. ....... Hapag .........." Nordd. Lloyd ...... 7. Dt. Sſüdamerika . ... 12 Hanſa Dampf. . . . 14 Kosmos. 12 Barmer Bk. V. .... Berl. Handels. ..... 95 Commerzbank .... Darmſtädter ...sn= 12½ Deutſche Bank. .. 12* Disconto=Geſ. ... 11½ Dresdner Bank .... Mitteldt Credit .... Oſterr Credit. . . Reichsbank. Lahlbaum .. Oſtwerke. 12 Schultheiß 15 19 Aſchersleben . .....: 10 Salzdetfurth .. ... Weſteregeln........ 10 18

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Elektr. Lieferung.
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ContiCaoutchoue
Daimler.
Dt. Erdöl.
Deſſauer Gas ...,
Dynamit . . . ......
Farbeninduſtrie. ....
Köln=Rottweil .....
Linke=Hofmann ....
Loewe, Ludw. ..
N. A. G. ..
Orenſtein.
Rütgerswerke ..
Tietz, Leonh.. .
Zellſt Waldhof.

Kriegsanleihe ,
Schutzgebiete

Zolltürken ....
kII. Bagdad.. . ..
III. Anatolier ..
ungarn Gold
Stücke ungam ..
Nazedonier.

Mlgem. Dt. Giſenb.
Baltimore ....
Canada. . .......
Schantung ........
El. Hochbahn......
Otavi.

WMe
Sept. Okt. Nov.

Dt. Maſchinen
Stahl Truſt . ...

eee

Von Terminwerten ſind beſonders elektriſche Werte und
Rheiniſche Braunkohlen geſteigert. Bei bleibender feſter Preis=
tendenz
ſind insbeſondere für Kohlenwerte, z. B. Harpener, Stei=
gerungen
zu erwarten, da die Bergwerke durch den engliſchen
Kohlenſtreik ſehr ſtark verdient haben.
Von Auslandsrenten ſind billigere öſterreichiſche und unga=
riſche
Vorkriegspfandbriefe beachtenswert.

(12641

Argentinien:
405 Argent. v. 88
5% Arg. Golda, b.07
59 B.= Aires Pflſter
Anleihe alte
52, B. Aires Pflaſter
Anleihe neue
6%o B.=Aires Th.=A.
Prob.=A. 06.
1% Prb.=A. 10
8% Entre=Rio Pr.=A.
53o Entre=Rio Pr.=A.
% Santa=Fe=Anl.
79 Arg.=N.=Ghp.=B.
Cedulas Ser. H.
620 A. Nat.=Ghp.=B.
Cedulas Ser, L.
520 A. Nat.=Ghp.=B.
Cedulas Ser. K...
Bulgarien:
580 B. Tab.=A.b. 02
41% B. St.=A.b. 69
41% B. St.=A.b. 07
52 B. Anleihe v. 04
412% B. N.=Pfbr. 69
Dih. verl. Bulg.=Anl.
50 Sofia=Stadta. 06
5% Sofia=Stadta. 08
(Sewa=Stücke).
Braſilien:
4½% Braſ. St.A.83
41,% Braſ. St. A.88
42, Braſ. St.=A. b.89
590 Braſ. St.=A. v.08
48 Braſ. St.=A. b.10
48 Braſ. St.=A. b.11
520 Nio de Janeiro.
Goldanl. b. 1909
5% Veramb. Stadt
59 Para=Belem
Stadtanleihe v.o5
52 Sao Paulo Eiſ.=Anl. b. 04
5% Bahia St.=A. 04
5% Bahia St.=A. 13
Chile:
6% Chil. Hyp.=Pfdb.
Hypo.=Pfdb.
Hhb.=Pfdbr.
Cai=Drigin.=
Cai. Origin.
Annuit. S. A le
Annuit. S. B
Annuit. S. C.
5 n Staatsa, 98.
41%n Staatsa, 08:
5% n Staatsa. 11.
Ehina:
4½% Chin. v. 98 ..
5% Chin. b. 96 .
5% Chin. Reorg.=A..
50 Tientſ. V.A. 08
5% Tientſ. P.=A. 10
Egypten:
%o unif. Ag. Anleihe
312% Ag. Anl. v. 30
3½% Ag. Keneh Af.
Griechenland:
4% Griech. Conſ. 89
5% Gr.=A. b. 8184
580 Tr=A. b. 80
5% Gr. Fund.=A.93.
Japan:
42 Jap Anl. v. 05
48 Jap. A. b. 89
48 Jap. Anl. b. 10
Jav. St.=A.
Mexiko:
69 Mer Internat.
Hyp.=Bk.=Pfandb.

93
30½

20
13
12
erb. Off.
ſit eir

erb. Off.
64½

6½

28½
(.
erb.

6% Me=., Landwirt=
ſchaftl
. H.=Bk.=Pfb.
% Puebla=Stadta.
58 Durango=St.=A.
526 Chih. Stadtanl.
Mer. Skripſ. A. u. B.
Oeſterreich:
Dib. O. F.=Obligat.
Oſterr. Kriegsanl.
Wien Stadta v. 08
Div. Vorkr. W. Stadta.
Wien. Stadta, v. 17
Wien. Stadta v. 18
Donau=Reg.=A. v. 99
Hſt. Südb. Mark Pr.
Ser. E.
3% verl. Oſt. Staats=
Prior v. 95 ..
42 verl. Oſt. Staatsb.
Prior v. 83. ..
Vorkr. verl. Böhm.
Nordbahn Prior.
42 Kronprinz=Rudb.
Prior. . .
429 Vorarlberg. Pr.
39 verl. Oſt. Lokal=
Prior (Mark).
4½% Staatsſchatz=
anweiſ
. Ser 9u.12
4½%. Staatsſchatz=
anweiſ
. Ser, 1,5
und 8.
Vorkr. Oſt. Creditinſt.
für öffentl. Untem.
Borkr Heſterreich.
Pfandbriefe.
(Verloſt.)
Steiermärk. Spark.
Graz. Gem.=Spark.
Hſt. ung Bank.
Tir. Ld.=Hyp.=Bank.
Kärtn. Od.=cyp.=Ba=
N.=% Od.=Hhp.=Bk.
D.=S. Ob.=Hhp.Bk.
Linz. Agl. Spark.
Salzb. Ld.=Hyp.Bk.
Oſt, Hyp.=Bank. ...
Portugal:
3% Vort. 7 Anl. 8.1
38 Bort. ſ. Anl. S.3
Rumänien:
Verl. Rum. Renten
Veul. Gold=Rum. 13
Div. Rum. Coupons.
Num. Goup. v. 1913
Vorkr.Czern. Stadta.
Vorkr. verl. Herm.
Boden=Pfdbr.
Div. Vorkr. verl. Neu
rumän. Pfdbr.
4½% Buk. Stadt. 88
42 Buk. Stadtank.
b. 95 (verloſt)
4½% Buk. Stadtanl
b. 38 (verloſt)
47 Bnk. Stadtanl. 06
do ſverloſt v.06
41s% Buk. Stadtanl.
b. 88 Gberloſt).
Rußland:
420 Mosk. Kaſ. Pr.ot
4½,% Moskau Kaſan
Pr b. 1999 1911.
42 Moskau Liew.
Woroneſch Pr. 95
400 Moskau Kiew
Woro. Pr. 09, 10
4% Moskau Windau
Nyinsk Pr. 27,38.

410.
15½
14
erb. Of.

erb. Of

2½
1,80.
170.
1.70
1,70
1,80
180
170
1,70
BMn
361=

5½

47 Rjäſan Uralsk
Pr. b. 1897, 1898
429 Rybinsk v. 1895
48 Süd oſtbahn Pr.
b. 1897, 1898, 1901
42e Wladikawkas.
h. 1895, 1897, 1898
4½0 Wladikawkas
b. 1909 1912, 1913
420 KurskKiew Pr.85
428 Rjäſ. Kozl. Pr. 86
4% Mosk. KurskPr. 88
48 Kozlow Woron.
Pr. b. 1889.
ſ. 42, Kursk Charkow.
Azow Pr. b. 1889
42 Drel Griaſi Pr.
b. 1889.
42 Mosk. Jaroslaw
Pr v. 1885
42 SowbahnPr. 85
4½2 Jwangorod
Dombr. 82 reſp 87
Naphtha Nobel=Akt.
Naphtha Nob.=Hbl.
Warſch.=Wien Obl.
Ruſſ. A.E. G.=Aktien.
Pet. F. Hdlsb Akt.
Ruſſenb. f. auswärt.
Handel=Aktien.
429 Ruſſ. St A.=08.
413% Ruſſ. S.t=A.05
428 Ruſſ.St.=A. v.80
429 N. Staatsa 94.
3½2 R Staatsa. 94
3elut, %o R. Konv.A.
. Serbien:
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19

[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 2. September 1926

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Ab morgen:
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Lichtspiik

Palast-Lichtspiele

Residenz-Theater

Unionv Theater

Mur noch heute!
das abwechslungsreiche Doppelprogramm:

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Die neueste Wochenschau

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Uhr. Letzte 4bend vorstellung 8 Uhr

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Der obengenannte Verein begeht am Sonn=
tag
, den 5. September ds. Mts., nach=
mittags
4 Uhr ſein

Anfang 8 Uhr

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Mittwoch, den8. Sex mberds,
Js., von vorm. ,91 hrnachm.
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ds. Js. verfallenen
und zwar:
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waren, Taſchenuhre
Wäſche, Stiefel, O1
Photoapparate, hrräder,
Muſikinſtrumen ſuſw.
Am Dienstag, den
Js., bleibt das Amt
bereitung zur Verſtei
ſchloſſen.
Darmſtadt, den 1. Se
Städtiſches Le

Antang 31, Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uh.

Pfänder,

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Der grosse Erfolg
Revue-GOastspiel des
Wiener Apollotheaters

AItSsticgeit
Die Feier findet im Saale des Rummel=
bräu
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maligen
Meldereiter, Eskadronsjäger X0
und XlV, ſowie alle Jäger zu Pferde Nr. 3
mit ihren Angehörigen aufs herzlichſte ein=
geladen
ſind.
Auch alle ehem. Regimentsvereine, Krie=
gervereine
und deren Verbände haben wir
gebeten, zu erſcheinen. Eintritt 60 Z pro
Perſon. Der Reinertrag dient zur Errich=
tung
einer Gedenktafel für unſere gefal=
lenen
und verſtorbenen Kameraden des
Regiments.
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der Kaſſe.
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im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters
Leitung: Direktor Adalbert Steffter

Sept. ds.
ſegen Vor=
rung
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(st1
1928.

Was Frauen träumen

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Die Dollarprinzessin

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blatt (1754), 2., Siegfriet ſarſtellun
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gemälde, 1 Standuhr ſeſſine
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(eich.), 1 Büfett, 1 Sofa nd 4 Se
1 Serviertiſch, 1 Schreibt h, 1 Sch.
tiſchſeſſel, 1 Flinte, Likö / Konſer
1 Eisſchrank, 1 Aufſchnit jaſch., 7
räder, 1 Ständerlampe, Teetiſch,
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Die Dollarprinzessin
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[ ][  ][ ]

Nummer 243

Donnerstag, den 2. September 1926

Seite 15

Das Trapez.
Ein Fliegererlebnis von Otto Fuchs.
(Nachdruck verboten)
Fünftauſend Meter hoch ſchwimme ich im reinen Aether,
regleitet von drei weiteren ſchlanken Albatroſſen, die wie ich
eglos im Naume hangen. Die glattpolierten, gelben Rümpfe
mit den blauen Schwänzen leuchten in der Sonne, und jedes=
wial
, wenn die Maſchinen ſich jäh zur Seite legen, um den weißen,
rlötzlich hingeworfenen Sprengwölkchen auszuweichen, blitzen die
pellen Unterſeiten der Flügel auf wie ſpiegelnde Lacktafeln.
Ein Blick ſenkrecht nach unten zeigt bräunliche Milch, in der
nur hier und da dunklere Flecke von Wäldern auftauchen oder
vünne weiße Bindfäden von Straßen. Blicke ich aber nur ein
wwenig ſchräg, ſo vermag das Auge nicht mehr bis zur Erde durch=
Fudringen, außer nach Weſten hin, wo ich öfters noch das ſchwef=
Cige Geglitzer eines Sees, eines Fluſſes oder eines Fabrikdaches
En dem rauchigen Nichts unterſcheide. Die ganze Erde iſt von
erüber, zäher Flüſſigkeit überſchwemmt, und wie die Rücken
glänzender Delphine ragen die rundlichen Kuppen der Vogeſen
Haraus hervor, die nahen triefend von kräftigem Violett, die
Ferneren violett und blau. Links drüben aber ſchlingen ſich die
Alpen um den Horizont wie eine Kette aus grünlichem Glaſe.
Rack rack . . . Ich fühle ein ſchwaches Lüpfen des Flug=
Zeugſchwanzes und biege rechtwindlig nach Süden ab, eine große
lendend weiße Straußſeder unter mir zurücklaſſend, der noch
einige leichte Daunen Geſellſchaft leiſten. Ueberhaupt ſieht es
aus, als ſei hinter uns ein Federbett ausgeſchüttelt worden, und
won Minute zu Minute wächſt die geſprenkelte Schleppe, die uns
auf geheimnisvolle Weiſe angeheftet iſt.

Ich ſuche raſtlos den Naum ab mit langgeſtrecktom Halſe,
mich auf dem glatten Lederkiſſen meines Sitzes hin und her
drehend, mich duckend, um zwiſchen den Tragdecks hindurch einen
verdeckten Luftſtreifen zu prüfen. Am längſten laſſe ich den Blick
in der Nähe der Sonne verweilen, mit ausgeſtreckter Hand ihr
ſprühendes, kaltes Feuer wehrend. Allein umſonſt. Das Auge
ſchmerzt und beginnt zu tränen. Mich weit über die linlke Bord=
wand
beugend, beruhige ich es an dem matten und dunkleren
Glanze der Berge und des Dunſteß. Wille zwingt es vollends
zur Schärfe, und bald ſind die kreiſenden Regenbogen, die hüpfen=
den
ſchwarzen Punkte verſchwunden. Klar umriſſen ſehe ich die
Flugzeuge meiner Kameraden hinter mir, bewegungslos, in
gleichen Abſtänden geſtaffelt, treppenartig übereinander. Sie
fliegen gut heute . . . und ſchon bin ich wieder bei dem gefähr=
lichen
Geſtirn, das der erfahrene Angreifer ſo gern und ſo er=
folgreich
zu benutzen weiß, bis ich, abermarls geblendet und von
dem farbigen Gaukelſpiel des Lichtes genarrt, in dem ſchattigen
Innern des Rumpfes flüchtig Erholung ſuche.
Der Zeiger des Tourenzählers zittert um 1380, der Höhen=
meſſer
iſt etwas über 5000 geſtiegen. Durch die Nitzen der Quer=
wand
, die den Führerſitz vom Motor tvennt, dringt nobelhafter,
warm riechender Oeldampf, den ich begierig ſchnüffle, ob ich nicht
einen gewiſſen verdächtigen brenzlichen Geruch wahrnehme.
Nein .. . aber der Druck auf den Benzintank hat nachgelaſſen.
Die Nadel ſteht ſchon unter eins. Und dieweil ich mich bücke,
am Schaltbrett die Hähne umſtelle und zur Luftpumpe greife,
eilen die ungeduldigen Augen aufs neue in die Weite, im Fluge
das vibrierende, transparente Geſtänge vor mir ſtreifend: zitternde
Stößel, hämmernde Nocken und Hebel. . .. durch die gläſerne, in
der Sonne ſchimmernde Scheibe des Propellers hindurch, von da
über den im oberen Tragdeck angebrachten Kühler, von deſſen
Ueberlauf ſich gerade ein Eisklumpen, ſo groß wie ein Kinds=
kopf
, ablöſt . . . und hinein in den ſchwarzblauen Abgrund des

Himmels. Und wiederum, wie von einem tödlichen Magneten.
angezogen, umkreiſen ſie die Sonne, ungeſchützt, weil beide Hände
noch im Innern der Maſchine beſchäftigt ſind. Spitzige Nadeln
durchbohren die Netzhaut. Aber da kommt der linſe Flügel zu
Hilfe. Wie der Amm einer Windwühle ſchiebt er ſeinen großen
Schatten vor, und der ſprühende Edelſtein des Himmels ſchießt,
einer prächtigen Rakete gleich, ſchräg unter dem Rumpf des Fahr=
zeuges
hindurch. Ich habe kehrt gemacht, um den franzöſiſchen Ab=
wehrkanonen
zu entgehen, ordne die Hebel, bemerke, wie der Ge=
ſchwindigkeitsmeſſer
in der V=Strebe wieder auf 150 klettert, und
ertappe gerade noch Dreſſel, der das Manöver um einen Augen=
blick
verſäumt hat und nun ein paar hundert Meter abhängt.
Schlupp .. ſchluppl Siehſt du, dafür wickeln ſie dich jetzt auch
ſchön ein. Er ſchaukelt mitten durch die Schrapnellwölkchen, die
in der eben verlaſſenen Richtung krepieren. Mit geſenktem Schna=
bel
holt er raſch auf und fliegt im Nu wieder an ſeinen Platz,
wenn auch in etwas geringerer Höhe. Verdammt! Mein
Schal hat ſich infolge der dauernden Verrenkungen under der
Haube herausgewuzzelt und flattert mir knallend um die Ohren.
Sie ſind ſteif vor Kälte und brennen wie von Peitſchenſchlägen
getroffen. Ich fange den freien Zibfel und ſtopfe ihn in den
Mund. und während meine reiſeluftigen Augen wiederum durch
den Ramm ſpazieren, überwacht mein Ohr den ſchnurrenden
Maſchinenatem, der in breiten, dröhnenden Wellen, als brauſten
hundert Nieſenorgeln, anſchwillt und abläßt und ſich mit dem
Pfeifen und Singen der Spanndrähte zu einer wilden Symphonie
vereinigt. Dazu heult und faucht mir der rückwärts geſchleuderte
Luftſtrom in Mund und Nafenlöcher, bei jeder meiner Bewegun=
gen
die Tonart wechſelnd.
(Fortſetzung folgt.)

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Seite 16

Donnerstag, den 2. September 1926

Nun ſer 243

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