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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit x verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 242
189. Jahrgang
Mittwoch, den 1. September 1926.
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streit uſw., erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzelgene
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt ſeder
Rabat weg. Bankonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Gewitterwolken in Genf.
u. Nachtich
1af
ngl
rich
An der Genfer Ratstafel.
Starker Widerſtand gegen die Vorſchläge Fromageots.
Die Gewitterwolken in Genf haben ſich während
Der Tagung der Studienkommiſſion offenſichtlich ſtärker
zu=
ſammengezogen. In unterrichteten Kreiſen glaubt man aber
nicht daran, daß der Blitz einſchlagen wird, bevor Deutſchland
in den Völkerbund eingetreten iſt. Es zeigt ſich jedoch, daß wir
Ddie Lage richtig beurteilt haben, als wir von der Verſtimmung
ider kleineren und neutralen Mächte gegen die Locarnoſtaaten
ge=
ſprochen haben. Obwohl Deutſchland von ſich aus ſofort nach
Dder Abreiſe Fromageots die diplomatiſche Fühlung
aufgenom=
men hat, iſt man ſehr empfindlich geweſen, weil man irgend
einem Diktat der Locarnoſtaaten nicht unterliegen wollte.
Dar=
aus iſt wohl der ſtarke Widerſtand erwachſen, der ſich
gegen die Vorſchläge Fromageots in Genf
be=
merkbar machte. Intereſſant iſt dabei nur die Gruppierung, daß
Italien und Belgien auf der Gegenſeite waren, trotz ihrer guten
Beziehungen zu England und Frankreich. Italien
wahrſchein=
lich nur aus gekränkter Eitelkeit, Belgien weil es irgend einen
Weg ſucht, um zu einer ſicheren Wiederwahl in den Rat zu
kommen. Um dieſe Wiederwählbarkeit dreht ſich aber eigentlich
der ganze Streit. Der Italiener Scialoja hat den Nagel auf den
Kopf getroffen, als er ſogte, daß es unmöglich ſei, mit
mathematiſchen Formeln politiſche Probleme
zu löſen und er wird wohl außerhalb des Völkerbundes auf
allgemeine Zuſtimmung rechnen dürfen, als er in der erſten
Sitzung der Kommiſſion erklärte, er verſtehe überhaupt nicht
da½ mehr, worum es ſich eigentlich handle. Die ganze Kommiſſion
ſcheint den geſunden Menſchenverſtand in den Skat gelegt zu
haben und verbeiße ſich in Formalien, die nur vorgeſchoben
ſind, um dahinter eine Politik der Eitelkeit zu verbergen.
Die Schwierigkeit beſteht darin, daß jetzt nach den
Mai=
beſchlüſſen neun Ratsmitglieder neugewählt werden ſollen, von
denen nur drei wiederwählbar ſind. Sechs von ihnen hätten
alſo nach Ablauf ihrer Wahlperiode auszuſcheiden. Jedes hat
das Intereſſe, erſtens auf möglichſt lange Zeit gewählt zu
wer=
den und zweitens die Zuſage der Wiederwahl in der Taſche zu
haben. Im Mai war beſchloſſen worden, für die
Uebergangs=
zeit drei Mitglieder auf drei Jahre zu wählen, drei auf zwei
und drei auf ein Jahr. Wenn nun die drei, die auf ein Jahr
gewählt worden ſind, das Recht auf Wiederwahl erhalten,
müſ=
ſen automatiſch im nächſten Jahr die anderen ausſcheiden, weil
nicht mehr als drei Wiedergewählte im Rat ſitzen dürfen.
Fro=
mageot wollte deshalb neun Staaten gleichzeitig wählen und
unter ihnen das Los entſcheiden laſſen über die Dauer ihres
Mandates. Er wollte gleichzeitig einen moraliſchen Anſpruch
auf Wiederwahl dadurch ſchaffen, daß ſchon bei der Wahl
min=
deſtens zwei Drittel der Stimmen die Wiederwählbarkeit
aner=
kennen und ſpäteſtens bis zum Ablauf des Mandates dieſelbe
Mehrheit die Wiederwählbarkeit beſcheinigen ſollte. Um dieſen
komplizierten Apparat dreht ſich der ganze Streit.
Fromageots Vorſchläge werden ſich vermutlich nicht
durch=
ſetzen, eben weil die Mächte, die vorher nicht im Bilde waren,
ſie ablehnen. Irgendeine Formel aber, die in der Richtung
die=
ſes Gedankens liegt, wird unter mehr oder minder ſtarker
An=
näherung an die Maibeſchlüſſe doch herauskommen und dem Rat
vorgelegt werden, wobei auch dann noch die Frage ganz offen
bleibt, ob die Vollverſammlung nach dem Eintritt Deutſchlands
nicht wieder ganz andere Strömungen aufdeckt, die alles wieder
über den Haufen werfen.
Tanger als Kaufpreis für Spaniens Verzicht auf einen
Ratsſitz.—Kehrt Spanien dem Völkerbund den Rücken?
* Genf, 31. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Das Unterkomitee der Studienkommiſſion iſt heute
vormit=
tag kurz nach 10 Uhr unter Vorſitz von Motta zuſammengetreten.
Natürlich iſt es zurzeit unmöglich, etwas über den Gang der
Verhandlungen vorauszuſagen. Man hat hier aber allgemein
den Eindruck, daß die heute früh veröffentlichte Erklärung
der ſpaniſchen Regierung, in der ſie unverhüllt
Tan=
ger alsden Preisfürden Ratsſitz bezeichnet, die Lage
tveſentlich geklärt hat. Die Mitglieder der Studienkommiſſion
äußern ſich zum Teil geradezu verblüfft über dieſe Erklärung der
ſpaniſchen Regierung, die in einem Augenblick erfolgte, wo
hier=
an der Genfer Ratstafel die Anſprüche Spaniens mit
großem Nachdruck und ſehr viel Pathos vertreten werden.
Ueber die Bereitſchaft Englands, Frankreichs
und Italiens, ſich mit Spanien auf der von ihm
an=
gebotenen Grundlage zu verſtändigen, verlautet hier
vor=
läufig noch nichts. Dagegen iſt der Eindruck allgemein, daß durch
die Veröffentlichung der ſpaniſchen Note die Situation in der
Studienkommiſſion ſich weſentlich vereinfacht hat.
Der ſtändige Ratsſitz für Spanien gilt hier
nunmehr als gänzlich erledigt, und es handelt ſich nur
noch um die Frage, ob und welche Opfer England, Frankreich
und Iſtalien dafür zu bringen bereit ſein werden, daß Spanien
den Völkerbund nicht verläßt. Man zweifelt hier aber ſtark daran,
daß die Opferwilligkeit für dieſen Zweck, mindeſtens bei
Eng=
land und Frankreich, ſehr groß ſein dürfte.
Kurz nach 1 Uhr war die Sitzung des Unterkomitees der
Studienkommiſſion beendet und die Weiterberatung wurde auf
6 Uhr nachmittags vertagt.
Die Unterkommiſſion der Studienkommiſſion iſt heute abend
gegen 9 Uhr nach einer dreiſtündigen Beratung zu einer
Eini=
gung gelangt. Die Einigung ſoll im weſentlichen auf dem
Mai=
brofekt der Studienkommiſſio baſieren, mit der einzigen
Aus=
nahme, daß im Jahre 1926 drei von den nichtſtändigen
Rats=
mitgliedern bereits nach der Wahl in einem beſonderen Wahlgans
für wiederwählbar erklärt werden dürfen.
Fromageots Einigungsformel in der Frage
der Wiederwählbarkeit.
Der Antrag Fromageot iſt in dem Einigungsentwurf, der
morgen vormittag 11 Uhr vor die Vollkommiſſion kommt, faſt
vollſtändig bis auf die Aufhebung der Kaſſationsrechte der
Ver=
ſammlung fallen gelaſſen worden. Man iſt zu dem letzten Plan
der Studienkommiſſion vom Mai zurückgekehrt und hat nur noch
den einen Punkt aus dem Plan Fromageot übernommen, daß
nämlich in dieſem Jahre bei der erſten Wahl für die neuen
Rats=
mitglieder die Wiederwählbarkeitserklärung
un=
mittelbar nach der Wahl in einem beſonderen Wahlgang
vor=
genommen werden ſoll. Wenn in dieſem Jahre gleich drei von
den neuen Mitgliedern für wiederwählbar erklärt werden, ſo ſoll
die Verſammlung in den beiden folgenden Jahren in beſonderen
Ausnahmefällen von dem Recht, ein Ratsmitglied für
wieder=
wählbar zu erklären, Gebrauch machen. In dieſem Falle müßte
nämlich einer der drei in dieſem Jahre für wiederwählbar
er=
klärten Staaten bei der Wahl ausſcheiden, weil die Zahl der
wiedergewählten Mitglieder im Rat niemals mehr als drei
be=
tragen darf. Die Abänderung des neuen Entwurfes gegenüber
dem Reformplan vom Mai bezieht ſich alſo nur auf die
Ueber=
gangsbeſtimmungen für die erſten drei Jahre.
Die Erklärung der Wiederwählbarkeit muß auch in den ſpäteren
Jahren ſtets in einem beſonderen Wahlgang, dann aber
natür=
lich vor der Neuwahl, erfolgen. In dieſem Jahre werden neun
Mitglieder des Rates neugewählt und zwar 3 für 1, 2 und
3 Jahre. Der polniſche Vertreter hat ſich ſeine Zuſtimmung
noch bis morgen vorbehalten. Der ſpaniſche Vertreter, der in
der Unterkommiſſion überhaupt nicht vertreten war, hat ſich über
den Einigungsvorſchlag noch gar nicht geäußert. Das Schickſal
des Entwurfes iſt alſo in der morgigen Vollſitzung der
Studien=
kommiſſion noch nicht gewiß.
Die Militärkontrolſe.
Die letzten noch ſtrittigen Fragen.
Zurzeit wird eifrig daran gearbeitet, eine
Verſtändi=
gung mit der interalliierten
Kontrollkommiſ=
ſion in Berlin und der Botſchafterkonferenz über die
letz=
ten noch ſtrittigen Fragen herbeizuführen. Es handelt
ſich dabei aber nur mehr um Fragen von ganz untergeordneter
Bedeutung, die gegenüber dem rieſigen Berg der Entwaffnung,
Umſtellung unſerer Kriegsinduſtrie auf Friedensproduktion uſw.
nicht mehr ins Gewicht fallen. Die Gegenſeite hat ſich aber
darauf verſteift, daß auch die noch nicht gelöſten Streitfragen in
ihrem Sinne geregelt werden. Darunter befinden ſich auch
Polizeifragen. Es wird zurzeit noch um zirka 8000 Mann
ge=
kämpft, die nach Anſicht der Botſchafterkonferenz und ihres
Ber=
liner Kontrollorgans überzählig ſind. Aber auch darüber wird
man ſich raſch verſtändigen, zumal bei uns das Beſtreben
vor=
handen iſt, noch vor der Völkerbundstagung mit der
Kontroll=
kommiſſion ins Reine zu kommen und einen Schlußſtrich unter
dieſen Fragenkomplex zu ziehen. Damit wäre die Aufgabe der
Berliner Kontrollkommiſſion erledigt, ſo daß bei den ſpäteren
Verhandlungen in Genf von ſeiten der deutſchen Delegierten in
perſönlicher Ausſprache mit den Vertretern der übrigen Mächte
die Rückberufung der Kontrollkommiſſion angeſchnitten werden
kann. Die Reichsregierung hat es jedenfalls abgelehnt, zur
Vor=
ausſetzung unſeres Eintrittes in den Bund die Beſeitigung dieſes
Kontrollorgans zu machen, da ſie ſich von perſönlicher Ausſprache
in Genf beſſere Ergebniſſe verſpricht und die ohnehin geſpannte
Situation nicht noch durch eine derartige Forderung, deren
Er=
füllung ja doch in kurzer Zeit kommen muß, nicht belaſten wollte.
Uebrigens ſchickt ſich die franzöſiſche Regierung bereits an, die
Vorkriegsgepflogenheit wieder aufzunehmen, ihrer Botſchaft in
Berlin einen Militärattaché anzugliedern. Dieſe Maßnahme
würde völlig ſinnlos ſein, ſolange noch die Kontrollkommiſſion
in Berlin tätig iſt. Es darf wohl daraus geſchloſſen werden, daß
man auch in Paris ſich ſoweit durchgerungen hat, die
Kommiſ=
ſion in Berlin alsbald aufzulöſen.
Die Beſprechungen Mellons in Paris.
EP. Paris, 31. Auguſt.
Schatzſekretär Mellon machte heute vormittag in Begleitung
des amerikaniſchen Geſchäftsträgers und des Teilhabers des
Guarantee Truſt, Rouſſeau, dem Außenminiſter Briand einen
Höflichkeitsbeſuch, der, wie allgemein betont wird, rein privaten
Charakter gehabt haben ſoll, da etwaige Beſprechungen über die
Schuldenfrage nur in Anweſenheit Poincarés aufgenommen
werden könnten, der erſt mittags von ſeinem Landſitz nach Paris
kam und vorausſichtlich heute abend mit Mellon zuſammentreffen
wird. Die Preſſe drückt übereinſtimmend die Ueberzeugung aus,
daß durch derartige Beſprechungen, ſelbſt wenn ſie im Hinblick
auf die bevorſtehenden Neuwahlen in den Vereinigten Staaten
und die Tatſache, daß das Waſhingtoner Abkommen im
gegen=
wärtigen Augenblick der Zuſtändigkeit Mellons entzogen iſt,
durchaus unverbindlichen Charakter hätten, doch zur Klärung der
Lage und zum gegenſeitigen Verſtändnis der Volksſtimmung
bei=
tragen könnten. Man hat hier umſomehr Hoffnung, als man in
den Vereinigten Staaten einen der Reviſion der Schuldenfrage
günſtigen Stimmungsumſchwung feſtſtellen zu können glaubt.
Briand und Chamberlains Abreiſe nach Genf.
EP. Paris, 31. Auguſt.
Der franzöſiſche Außenminiſter Briand hatte heute eine
Beſprechung mit Paul=Boncour über die bevorſtehende
Völker=
bundstagung. Er wird morgen Mittwoch abend mit Paul=
Boncour und Amé=Leroy nach Genf abreiſen.
Sir Auſten Chamberlain, der heute früh mit ſeinem
Sohn London verlaſſen hat, wird heute abend nach Genf von
Paris aus weiterreiſen.
* Was wollen die europäiſchen
Minderheiten?
Unterredung mit dem Führer der deutſchen Minderheiten
Dr. P. Schiemann.
Von unſerem Genfer Korreſpondenten.
G. P. Genf, Ende Auguſt.
In Anbetracht deſſen, daß der ſoeben zu Ende gegangene
Kongreß der europäiſchen Minderheiten weit über
den Grenzen Deutſchlands und Oſteuropas Intereſſe und
Be=
achtung gefunden hat und dieſe Bewegung — ohne übertriebene
und allzu optimiſtiſche Hoffnungen zu erwecken. — immerhin
einen erſten Anlauf darſtellt, das durch den Verſailler Vertrag
in Europa geſchaffene Nationalitätenchaos nach Möglichkeit zu
mildern, habe ich mich an ein Präſidiumsmitglied des Kongreſſes,
den Führer der in Lettland anſäſſigen Deutſchbalten, Dr. Paul
Schiemänn, mit der Bitte um einige aufklärende Worte über
Ziele und Ausſichten der Minderheitenſache gewandt. Dr. Paul
Schiemann iſt einer der drei Männer, welche den Kongreß, der
bekanntlich aus 14 verſchiedenen europäiſchen Nationalitäten
be=
ſtand, einberufen haben, und zwar fungierte er hier als Vertreter
der in 11europäiſchen Staaten verſtreuten
deut=
ſchen Minderheiten.
Unſere Unterredung fand in einem jener unſcheinbaren
Gen=
fer Kaffeehäuſer ſtatt, welche dadurch bekannt ſind, daß ſich in
ihnen ſeit jeher politiſch wirkende Männer aus den
verſchieden=
ſten Ländern zu treffen pflegen, hier, in der ruhigen Umgebung
der neutralen Schweiz, ihre Ziele und Ideen beſprechen, dieſe in
ausführlichen, oft jahrelangen Debatten ausreifen laſſen — um
ſie dann, das enge Gebiet des Genfer Kaffeehauſes verlaſſend,
auf die große politiſche Weltbühne zu tragen. Dem Geſpräche
wohnte Dr. Rudolph Brandſch, der Vertreter der
Sieben=
bürger Sachſen und Vorſitzender des deutſchen
Minderheiten=
ausſchuſſes, bei, der, gleich Dr. Schiemann, ebenfalls ein tapferer
und unermüdlicher Kämpfer für die Sache der deutſchen
Minder=
heiten iſt.
— „Sind Sie mit den Reſultaten der ſoeben abgeſchloſſenen
Tagung zufrieden und worin ſehen Sie den Haupterfolg der
bis=
her geleiſteten Arbeit?” war die erſte Frage, die ich an Dr.
Schie=
mann richtete.
Dr. Paul Schiemann, der übrigens ein Neffe des Hiſtorikers
Prof. Theodor Schiemann iſt und ihm im Aeußeren ähnelt, nickte
eifrig mit ſeinem ausdrucksvollen, gedankendurchfurchten Schädel
und meinte beſtimmt: „Natürlich haben wir allen Grund, mit
dem Erreichten zufrieden zu ſein. Ganz abgeſehen davon, daß
die Tatſache der Zuſammenkunft aller europäiſchen Minderheiten
— aus 14 verſchiedenen Ländern — ſchon an und für ſich einen
großen Erfolg bedeutet und uns Anlaß gibt, weniger
hoffnungs=
los als bisher in die Zukunft zu ſehen, kann man nicht anders,
als in der einſtimmigen Annahme all unſerer Entſchließungen
doch den Beweis deſſen zu erblicken, daß es nun definitiv
gelun=
gen iſt, eine Einheitsfront aller europäiſchen
Min=
derheiten herzuſtellen.”
— „Welcher unter den gefaßten Entſchließungen meſſen Sie
die größte praktiſche Bedeutung bei?”
— „Zweifellos derjenigen über die kulturelle
Selbſt=
verwaltung! Die Tatfache, daß wir die im vorigen Jahre.
mit einigen Hinderniſſen angenommene Reſolution dieſesmal
nicht nur einſtimmig bekräftigt, ſondern ſogar noch weiter
aus=
geſtaltet haben, iſt für den im Marſche befindlichen Gedanken der
kulturellen Selbſtverwaltung von größter Bedeutung.”
— „Sind Sie nicht der Anſicht, daß die vereinigten
Minder=
heiten=Vertreter, neben ihrer theoretiſchen Arbeit, vom Genfer
Forum aus entſchiedener die rechtloſen Uebergriffe der einzelnen
Regierungen hätten verurteilen ſollen?”
— „Nein, die Minderheiten=Vertreter ſind hier nicht
zuſam=
mengekommen, um tönende Proteſte zu verkünden, ſondern um
allgemeine Richtlinien auszuarbeiten, wie das Zuſammenleben
und Zuſammenarbeiten zwiſchen ihnen und den
Mehrheits=
völkern in Zukunft beſſer als bisher ermöglicht werden könne.
Trotzdem gibt es natürlich Fälle, wo Schweigen über menſchliche
Kräfte geht. Gerade während unſerer Tagung brachte der Draht
aus Italien die Meldung, wonach die italieniſche Regierung ſich
neuerdings erkühnt hätte, auf dem Verordnungswege den in
Dirol anſäſſigen Deutſchen ihre deutſchen Namen
in italieniſche zu verändern. Dieſes unrechtmäßige
Eingreifen eines Staates in die perſönlichen Rechte freier
Bür=
ger, nur deshalb, weil dieſe zu einem Minderheitenſtamm
ge=
hören, iſt natürlich eine unerhörte Erſcheinung. Ich habe auf
einer unſerer letzten Sitzungen dieſe Meldung öffentlich verleſen,
und am allgemeinen ſpontanen Beifall, den meine hierauf
bezüg=
liche Proteſterklärung ſeitens des Kongreſſes erfuhr, werden Sie
geſehen haben, wie ſehr die Minderheiten einmütig zur
Verteidi=
gung ihrer nationalen Rechte entſchloſſen ſind!“
— „Ja, ich war Zeuge dieſer eindrucksvollen Kundgebung.
Doch etwas merkwürdig hat es mich berührt, daß der Präſident
hiernach die Verſammlung aufforderte, ſich jeglicher
aggreſ=
ſiver Erklärungen zu enthalten .."
— Der Präſident des Minderheiten=Kongreſſes, Herr Dr.
Joſip Wilfan, iſt ſloweniſcher Abgeordneter im italieniſchen
Parlament. Und Sie werden es verſtehen, daß ihm, als den
Ver=
treter einer gerade in Italien lebenden und durchaus nicht
glimpflich behandelten Minderheit, der erwähnte Fall beſonders
zu Herzen gehen mußte. Sein Ordnungsruf iſt daher nur ein
weiterer Beweis jener großen Mäßigung, die ſich der
Minder=
heiten=Kongreß, wie im vorigen, ſo auch in dieſem Jahre
über=
haupt auferlegt hat.”
— „Ja, glauben Sie denn, daß die Regierungen ihrer
zu=
ſtändigen Staaten dieſe Mäßigung der Minderheiten einſehen
und daher ihr bisheriges unfreundliches Verhalten den
Minder=
heiten gegenüber allmählich revidieren werden?”
Bei dieſer Frage ſahen ſich Dr. Schiemann und der bei
unſe=
rer Unterredung anweſende Vertreter der Siebenbürger Sachſen,
Seite 2
Mittu .h, 3en 1. Sepleinber 1926
Dr. R. Brandſch, verſtändnisboll an und beide ſagten, merklich
ſeufzend, in einem Atemzuge: „Wir wollen es hoffen ...
— „Kann der nun erfolgte Zuſammenſchluß der
Minder=
heiten den praktiſchen Nutzen ſchaffen, daß eine Minderheit für
die andere im Notfalle Hilfsſtellung leiſtet?”
— „Allerdings! Bereits auf dem vorjährigen Kongreß habe
ich darauf hingewieſen, daß einzelne Minderheiten, deren
Volks=
genoſſen einen eigenen Staat haben, dieſe ihre natürlichen
Be=
ziehungen dazu ausnutzen müßten, um für eine beſſere
Behand=
lung der Minderheiten in dieſen Staaten zu ſorgen. Auch
be=
ſteht die Möglichkeit, daß die Minderheit eines Landes
beim Völkerbund Klage über die Behandlung
der Minderheit in irgend einem anderen Lande
führt — falls letztere ſich in einer derart unterdrückten Lage
befinden ſollte, daß ſie von ſich aus ſelbſt an die
Völkerbunds=
inſtanzen nicht herankommen kann. Eine Handhabe hierzu bot
ein Präzedenzfall des letzten Jahres, als nämlich in England
anſäſſige Juden beim Völkerbunde über die Behandlung der
Juden in Ungarn klagten und dieſe Prozedur der Klageführung
ſeitens des Völkerbundes formell anerkannt wurde.”
„Im Völkerbundsrate ſtellte im vorigen Dezember der
Berichterſtatter in Minderheitsfragen Herr de Mello Franco
den Satz auf, daß die nationalen Minderheiten keineswegs eine
dauernde Zuſammenfaſſung von Bürgern verſchiedener Staaten,
ſondern nur eine Uebergangserſcheinung zu vollſtändiger
natio=
naler Verſchmelzung mit dem Mehrheitsvolk ſeien. Hierzu hat auch
Sir Auſten Chamberlain ſeine Zuſtimmung gegeben. Welche
Bedeutung meſſen Sie namentlich der letzteren Tatſache bei?"
„Gegen Herrn de Mello Francos unſinnige Behauptungen
haben nicht nur ſämtliche Redner unſeres Kongreſſes, ſondern
vorher bereits die verſchiedenen Völkerbunds=Ligen und die
Interparlamentariſche Union entſchieden Stellung genommen.
Er hat wohl augenſcheinlich von den europäiſchen Zuſtänden
keine blaſſe Ahnung und dieſe Frage im Geiſte vielleicht mit dem
ihm naheliegenderen Einwanderungsproblem nach Südamerika
in Verbindung gebracht. Vedauerlicher wäre es natürlich, wenn
auch Sir Auſten Chamberlain dieſe Anſichten wirklich teilen
würde. Wir nehmen aber an, daß es ſich bei ihm um kein
be=
wußtes Leugnen der Minderheitenrechte handelte. Zumal wir
wiſſen, daß doch gerade England ſtets ſo viel Sinn
für die Eigenkultur anderer Völker übrig
ge=
habthat und noch hat. Wir nehmen daher an, daß Sir Auſten
Chamberlains Worte wahrſcheinlich auf einer Verwechſlung der
Begriffe von Staatsangehörigkeit und Volksgemeinſchaft beruhen,
und leben in der Zuverſicht, daß England unſerem gerechten
Kimpf Sympathien entgegenbringen wird."
„Sind Sie nicht der Anſicht, daß der in Ihrer
Kongreß=
rede entwickelte Gedanke einer völligen Trennung der nationalen
Kultureinrichtungen vom Staate in unſerem Zeitalter doch kaum
zu verwirklichen iſt und im beſonderen dem Gefühl des
Deutſchtums widerſpricht?”
— „Wenn es ſich auch natürlich um eine Ideologie handelt,
deren praktiſche Konſequenzen erſt in einer ſehr fernen Zukunft
gezogen werden können, ſo iſt doch der eine von mir
aus=
geſprochene Gedanke gerade durch unſeren Kongreß bis zu einem
fung der von Grenzen unabhängigen Volksge= als ein erſter Schritt zu einer jugoſlawiſchen Orien=
Grenzen zu kennen braucht und in dieſem Zuſammenhang keiner= Der Reichsverweſer ſagte wörtlich: „Von dem guten Freunde,
lei imperialiſtiſche und machtpolitiſche Tendenzen verfolgen kann,
bedeutet einerſeits eine Vertiefung des nationalen Gefühls für, die Türken kämpften, haben uns tiefe Gegenſätze getrennt. Ich
unſer Deutſchtum, iſt aber auch eine Sicherung des
Friedens=
gedankens und ein Weg zum einigen Europa.”
auf dem Wege zur Erreichung ihrer Ziele ſein?”
— „Ein neuer Appell an den Völkerbund iſt nicht geplant.
Der diesjährige Minderheiten=Kongreß hat eine auffallende
Zu=
rückhaltung gegenüber dem Völkerbunde und deſſen merkwürdiger
Stellung zum Minderheitenproblem gewahrt, vielleicht — eine zu
fruchtloſe Kritik üben, ſondern praktiſche Arbeit leiſten. Die den Wortlaut der Rede des Reichsverweſers ſchon in der Frühe
Minderheiten werden die Beſchlüſſe des
Kon=
greſſes natürlich dem Völkerbundsrat zugäng= wurde einem Mitarbeiter des „Eſti Kurier” erklärt, die Rede des
neter Bedentung. Vor allem ſieht der Kongreß ſeine Aufgabe in einer beſſeren Aera. Die Tſchechoſlowakei begrüße eine
der Aufklärung der Weltmeinung, hauptſächlich der öffentlichen / Annäherung Jugoſlawiens an Ungarn, da ſie darin den Anfang
Meinung aller europäiſchen Länder — damit dieſes in den ein= einer mitteleuropäiſchen Locarno=Politik erblicke. Auch auf der
zelnen Staaten Anlaß gebe zu einer poſitiven geſetzgeberiſchen rumäniſchen Geſandtſchaft wird darauf hingewieſen, daß dieſer
als ſenſationelle Tagesereigniſſe, die morgen vielleicht vergeſſen und auch in der Konſtruktion der Kleinen Entente eine Aenderung
werden, betrachten ſollte, ſondern auch im Alltag mit uns für
Vom Tage.
Der Reichsausſchuß der Deutſchen Volksparkei tritt heute Mittwoch,
1. September in Berlin zuſammen, um den Parteitag der
Deut=
ſchen Volkspartei, der in der Tagen vom 1.—3. Oktober
in Köln ſtattfindet, vorzubereiten.
Der Rheiniſche Bauernverein hat den Entſchluß gefaßt,
ſeinen Austritt aus der Vereinigung der deutſchen zahlreichen Grubendiſtrikten war Cook über das vor Woch,
Bauernvereine zu erklären.
Wie aus Straßburg gemeldet wird, kündigt die „Zukunft” die
Bildung eines autonomiſtiſchen Selbſtſchutzes an,
da die Behörden ſich unfähig gezeigt hätten, die Verſammlungsfreiheit
zu garantieren.
Korfanty iſt heute von ſeinem Amt als Vorſitzender der
Schleſi=
ſchen Bank zurückgetreten.
et=
o=
Die Sowjetregierung hat nach Peking mitgeteilt, daß die
diplomatiſchen Beziehungen zu China abgebrochen
werden würden, wenn das Kabinett in Peking auf der
Ab=
berufung Karachans beſtehen ſollte, der das volle Vertrauen
der ruſſiſchen Regierung genieße.
Der Herausgeber der „Dépeche Manocgine”, in
Tanger iſt auf Grund der Proteſte der ſpaniſchen und italieniſchen
Vertreter aufgefordert worden, Tanger zu verlaſſen,
weil en aufreizende Artikel veröffentlicht hatte.
Der mexikaniſche Geſandte in Rom erklärte im Auftrage ſeiner
Re=
gierung, daß von feiten Megikos nicht die geringſte
Ein=
miſchung in die Angelegenheit der Republik
Niegva=
gug erfolgt ſei.
Wie aus Kanton gemeldet wird, hat die Rote Armee
Wu=
tſchang und Hankau beſetzt. Die Stadt wurde von drei
Divi=
ſionen Wupeifus vor der Räumung geplündert.
die Durchſetzung unſerer, im Intereſſe der Befriedung Europas
liegenden Ziele kämpfen möge.
Mit dieſem Appell an die europäiſche Preſſe ſchloß Dr. P.
Schiemann ſeine intereſſanten Ausführungen, und indem wir
hiermit dieſelben möglichſt wortgetreu wiedergeben, hoffen wir,
bereits einiges getan zu haben, um weite Kreiſe für dieſe noch
im Anfangsſtadium ſteckende, aber ſo vielperſprechende
europä=
iſche Bewegung getan zu haben.
Neuorientierung
der ungariſchen Außenpolitik:
Angariſch=jugoſlawiſche Annäherung.
EP. Budapeft, 31. Auguft.
In hieſigen politiſchen Kreiſen wird die Rede des
Reichs=
verweſers Horthy anläßlich der 400jährigen Gedenkfeier der
gewiſſen Grade in Fluß gekommen — ich meine die Schaf= Türkenſchlacht bei Mohaes lebhaft kommentiert und algemein
meinſchaften! Daß das Volksbewußtſein keine ſtaatlichen tierung der ungariſchen Außenpolitik aufgefaßt.
mit dem wir in der Südmark vor 400 Jahren gemeinſam gegen
glaube und hoffe, daß die alte Freundſchaft und
Ver=
ſtändigung zwiſchen den beiden Nationen bald
— „Welches werden die nächſten Schritte der Minderheiten, wieder zurückkehren wird.‟ Ein Mitglied der Regierungspartei
meinte darauf zu Journaliſten, nun ſei endlich ein Schritt in
der Richtung der ungariſch=ſerbiſchen
Orien=
tierung erfolgt und man warte nun auf das Echo.
Die jugoſlawiſche Geſandtſchaft in Budapeſt ſtand heute in
große Zurückhaltung! Aber, wie geſagt, wir wollten eben keine ſtändiger telegraphiſcher Verbindung mit Belgrad, wohin ſie
übermittelt hatte. Auf der tſchechoſlowakiſchen Geſandtſchaft
lich machen. Aber das iſt zurzeit eine Frage von untergeord= Reichsverweſers bedeute allem Anſcheine nach den Anbruch
Arbeit — zwecks friedlicher Regelung der Konflikte zwiſchen Annäherung wahrſcheinlich eine ungariſch=rumäniſche und eine
Minderheit und Mehrheitsvolk. Und in dieſer Sache erbitten und ungariſch=tſchechiſche Annäherung folgen dürfte. Keinesfalls aber
rechnen wir zuverſichtlich mit der Unterſtützungder euro= werde eine jugoſlawiſch=ungariſche Annäherungspolitik die guten
päiſchen Preſſe, welche unſere Zuſammenkünfte weniger / Beziehungen zwiſchen Jugoſlawien und Rumänien beeinfluſſen
nach ſich ziehen können.
C. M. P. London, 30 Cutg
Auf die Nachricht von der Wiederaufnahme de (
ybe=
ende in die am meiſten bedrohten Diſtrikte geeilt und atten
ſeiner gewohnten Manier deklamiert und gehetzt, ſowie 4ſäch
Gegenaktionen durch eine ganze Armee von Streikp m ei
leitet. Mit ſeinen alten Schlagworten gegen die Einf
uung
Achtſtundentages, mit der Behauptung, daß dieſes n
gedi
werden würde, vermochte er die Verblendeten zu ein
Der=
ſierung der Arbeitswilligen aufzuhetzen, die in dieſer Amf
in dieſem ganzen unſeligen Kampfe noch nicht dagee
iſt kein Wunder, daß Letztere in Beſorgnis für ihr den,
Angſt vor zu erwartenden Boykottierungen an den ein
Tagen wieder zu Hauſe blieben, und Cook ſich ſomit e He
reiben konnte. Aber er konnte ſchließlich doch nur i ſimer
ringeren Zahl von Diſtrikten ein erneutes Aufflackern s
des anfachen. In vielen anderen Diſtrikten war d gün
Stimmung nicht umgeſchlagen, und die Geſamtzahl d Arbe
willigen zeigte ſogar eine Zunahme. — Die Regierun frif
zudem mit Maſſenzuſammenziehungen von Schutzleute in.
Steinwürfe gegen eine Polizeiabteilung kam es zu elre
Attacken, in denen rückſichtslos vorgegangen wurde, eilenme
wurden Flüchtlinge verfolgt, und gar Viele können m blutz
Köpfen und zerſchlagen ſich daheim auf die Tatſache be nen,
nicht Herr Cook, ſondern die Regierung Herr im Land t.
kam aber noch die Hauptſache hinzu. Cook und ſeir Freu
hatten bei ihrem Nachhauſekommen ein Schreiben Bal ins
ho=
gefunden, in dem dieſer mitteilte, daß die von ihm b. iftragte
Miniſter bereit ſein würden, mit den Männern, der Fxekutſ,
zuſammenzukommen, falls dieſe noch irgendwelche Frat hätten
Es iſt ſchwer begreiflich, wie ſie daraus ſchließen ko ken, da
die Regierung jetzt zu neuen Verhandlungen mit (en ein
lenken würde, nachdem ihnen durch Erklärungen derſ en kiog
und klar auseinandergeſetzt war, daß ſie ſich nicht ehr
ei=
miſchen werde.
Nach den in den Zeitungen veröffentlichten Pho jraphien
ſind die gewaltigen Vier mit ſiegesſicherem Geſichtsa druck—
Herr Cook mit ſtrahlendem Lächeln —, mit Reiſetaſe —
ſofort in der Provinz perorieren zu können —, nach ſownim
Street gewandert. Es war für ſie ſchon eine ſchlim
Ueber=
raſchung, als ſie dort auch Herrn Churchill vorfanden Und de
bei ihnen vielleicht auftauchende Vorahnung hat ſic beſtätn
Sie kamen mit anderen Mienen zurück, nach ebenfalls eröffent
lichten Annahmen zu ſchließen. Sie haben eben abſ it nicht
erreicht. Die Sicherheitsmaßnahmen der
Abeitz=
willigen ſind vollendet, und die Piketts könri ruhſn
zu Hunderten ſtehen. Mit ihrer Angriffsluſt ſteht es n ſchwach
Sie kennen ihre Landsleute in Schutzmannsuniform it ihren
„batons” zur Genüge und wiſſen, weſſen ſie ſich von hnen zu
verſehen haben, nachdem wieder einmal auch bei ihner Blut ge
floſſen iſt. Cook hat in einer ſeiner Brandreden in den (idland
die myſteriöſe Andeutung getan, es werde „jemand ar ſrs”
eint=
greifen. Wen mag er denn gemeint haben? Es ſin amerilt
niſche Beſucher in dem Hauptquartier der Grubenar iterföde
rätion am Ruſſell=Square erſchienen, Delegierte zu d/kürzich
in Paris abgehaltenen Konferenz der „Internationale Gruben
arbeiter=Föderation” — Cook erklärte, ſie hätten nur ten 500
lichkeitsbeſuch gemacht. Aber die Delegierten ſelber ſae n: „Mi
ſind hier in einer Miſſion großer Wichtigkeit und k” jen ke0
Interview gewähren.” — Wie dem auch ſein mag, die gierun
iſt, wie prinzipiell ſtets, inbetreff fremder Einmiſchunge gänzlich
unbekümmert. An Baldwin ſoll ein ausführlicher Becht übe
die Beſprechung mit der Grubenarbeiter=Exekutive na. Aix ab
gegangen ſein, und zwar mittels eines Spezialkuriers
Folgenſchwer war der Verlauf der Konferenz jede alls M
die in Ruſſell=Square. Wie wollen ſie verhindern, 6 dieſt
Mißerfolg nach ihren Reden und Renommagen wä nd d9
letzten Wochenendes ihren Kredit in den Grubenarbe irkreiſen
noch weiter erſchüttert? Ein für ſie und ihre Moskaue Freund
recht böſer Bericht aus Berlin wurde ſchließlich in de Times
veröffentlicht: die Erklärungen des Armeniers Jacol Badiaſ,
die dieſer gegenüber dem „Times”=Korreſpondenten ſber de
ſogenannten „freiwilligen Beiträge” der ruſſiſchen Ar iter ſiüt
die ſtreikenden Grubenarbeiter hier abgegeben hat, eſe
Ee=
klärungen beweiſen klar, wie recht die hieſige Regierun mit di
Behauptung hatte, daß dieſe „freiwilligen Spenden” ſediglich
von der Sowjetregierung ſtammen.
* Zur dreihundertjährigen Wiederkehr des
Weröſtereſchiſchen Baternauſandes
im Jahre 1626.
Mit Recht wird, in einem Aufſatz in Nr. 236 des „
Tag=
blatts” über „Die Schlacht bei Lutter am Barenberge am
27. Auguſt 1626” feſtgeſtellt, daß dieſe Schlacht eine der
wichtig=
ſten und folgenreichſten Aktionen des Dreißigjährigen Krieges
geweſen iſt. Denn ſie gab nicht allein faſt ganz Norddeutſchland
in die Hände Kaiſer Ferdinands und der ihm verbündeten
katho=
liſchen Fürſten, ſondern ermöglichte auch dieſem und dem
Kur=
fürſten Maximilian von Bayern einen großen Teil der Truppen,
die bisher wider Chriſtian IV. von Dänemark im Felde gelegen
hatten, gegen einen Feind zu verwenden, der Ferdinand II. im
Herzen ſeiner Erblande erſtanden war, gegen die aufſtändiſchen
oberöſterreichiſchen Bauern. Und deren Empörung mag nun im
Hinblick auf die 300jährige Wiederkehr dieſes Bauernkrieges in
einer kurzen Skizze gedacht werden.
Das Erzherzogtum Oberöſterreich, das Landl, wie es
ge=
wöhnlich genannt wurde, war in den erſten Jahren des
Dreißig=
jährigen Krieges in den Beſitz des Kurfürſten Max von
Bayern gekommen. Er hatte nämlich Kaiſer Ferdinand II. wider
die aufſtändiſchen Stände Böhmens und der anderen Erblande
des Hauſes Habsburg Waffenhilfe geleiſtet und daraufhin im
Einverſtändnis mit ſeinem kaiſerlichen Vetter als Unterpfand
für ſeine Kriegskoſten im Jahre 1620 Oberöſterreich beſetzt. Das
Amt des Statthalters bekleidete während der Pfandſchaft Adam
von Herbersdorf, ein Angehöriger des ſteiriſchen Adels.
Ur=
ſprünglich Proteſtant, war er zum katholiſchen Glauben
über=
getreten und hatte dann als Rittmeiſter und ſpäter als Oberſt
in bayeriſchen Dienſten in hervorragendem Maße ſoldatiſche
Tüchtigkeit bewährt. Wohl führte er ein ſtrammes Regiment, da
er aber gerecht war, genoß er bei der Maſſe der Bevölkerung des
Landls eine gewiſſe Popularität. Freilich lud die bayeriſche
Herrſchaft dem Erzherzogtum ſchwere finanzielle Leiſtungen auf,
indem die Oberöſterreicher nunmehr das Garniſonsgeld, d. h.
die Koſten für die im Landl liegenden bayeriſchen Beſatzungen,
aufbringen mußten. Aber dieſe wirtſchaftlichen Nöte allein
hät=
ken nie den oberöſterreichiſchen Bauern die Waffen in die Hand
gedrückt; ausſchlaggebend war, daß zu dieſen Drangſalen auch
ſoch der Druck religiöſer Bedrängnis hinzutrat.
Trotz der Abmachungen des Kurfürſten Maximilian, der die
unheilvollen Folgen einer ſolchen Politik vorausſah, entſchloß ſich
nämlich jetzt Kaiſer Ferdinand, die Gegenreformation im Landl
in die Wege zu leiten, und Herbersdorf war nach den Weiſungen
ſeines Herrn gehalten, der religiöſen Reaktion ſeinen Arm zu
ſeihen. So verwies ein Mandat Ferdinands vom 4. Oktober 1624
alle evangeliſchen Prediger und Schullehrer aus dem Lande, und
am 12. Oktober 1625 verkündete gar ein kaiſerliches Patent, daß
bis Oſtern 1626 jedermann den katholiſchen Glauben annehmen
oder auswandern müſſe. Dieſe Maßnahmen, vor allem die
Alter=
native, entweder dem Vaterlande oder dem Glauben entſagen zu
müſſen, zeitigte in den weiteſten Kreiſen der Bevölkerung des
Landls eine maßloſe Erbitterung, und ſo kam es denn, als im
Gebiet des Grafen Khevenhiller einer von deſſen Beamten im
Markte Frankenburg einen katholiſchen Geiſtlichen einſetzen
wollte, am 11. Mai 1625 zum offenen Aufruhr. Da erſchien am
14. Mai Herbersdorf in Begleitung von 600 Fußknechten, 50
Rei=
tern und 3 Geſchützen in Frankenburg und gebot der geſamten
männlichen Bevölkerung der Märkte Frankenburg und
Vöckla=
markt nebſt dreier benachbarter Pfarreien unbewaffnet am
fol=
genden Tag bei der großen Linde auf dem Haushamerfelde bei
Vöcklamarkt ſich einzufinden. Niemand fehlte, denn wer ſich
nicht einſtellte, der ſollte Gut und Leben verwirkt haben. Nun
umſtellte Herbersdorf die Verſammelten mit ſeinen Truppen, ließ
die Richter und Ratsperſonen ſowie die
Gemeindebevollmächtig=
ten der fünf Pfarreien feſtnehmen und erklärte ihnen, ſie hätten
ſich des Hochverrats ſchuldig gemacht und müßten ſterben.
Im=
merhin geſtattete er, daß die Gefangenen paarweiſe um ihr Leben
würfelten. Wer aber verſpielte, der erlitt den Schmachtod durch
Henkershand.
Aber wenn nun Herbersdorf glaubte, daß er durch dieſes
blutige Strafgericht die Bevölkerung eingeſchüchtert hätte, ſo
irrte er ſich. Im Gegenteil, das „Frankenburger Würfelſpiel”
ſchärfte nur die Erbitterung, und ſo bildete ſich denn im Landl
eine Verſchwörung gegen die bayeriſche Herrſchaft. Die Träger
dieſer Bewegung waren die Bauern, während der Adel bis auf
wenige Ausnahmen und die Bürger ſich vorſichtig zurückhielten.
Als Anſtifter des Aufſtandes bezeichnete der Statthalter ſpäter
den Stephan Fadinger, den Beſitzer eines anſehnlichen
Bauern=
hofes, keinen geiſtig hervorragenden, aber von ehrlicher und
reiner Liebe für Glauben und Vaterland erfüllten Mann, ſowie
deſſen Schwager, den Wirt Kriſtof Zeller. Das Ziel der
Ver=
ſchworenen war, das Landl „von Bayerns Joch und Tyrannei
und ſeiner großen Schinderei” zu befreien und die alte
Ver=
faſſung wiederherzuſtellen. Dann, glaubten die Bauern, werde
auch die alte Glaubensfreiheit wiederkehren.
Es war am 17. Mai 1626, als im Markte Lembach der
Auf=
ſtand losbrach. Als dann Herbersdorf mit allen verfügbaren
Truppen ſich wider die Empörer wandte, brachten ihm die
Bau=
ern unter der Führung Zellers trotz ihrer höchſt primitiven
Be=
waffnung eine ſchwere Niederlage bei, ſo daß er mit den
ſchwa=
chen Reſten ſeiner Streitmacht hinter den Mauern von Linz
Schutz ſuchen mußte. Unter dem Eindruck dieſes Erfolgs nahm
der Aufſtand mit reißender Gewalt zu, und rechts und links der
Donau ging das Aufgebot von Ort zu Ort. In kurzer Zeit war
das ganze Erzherzogtum mit Ausnahme von Linz und von zwei
anderen Städten in der Gewalt der Aufſtändiſchen.
Da nun der Kern der kaiſerlichen und bayeri en Al
mada durch die Operationen gegen den Dänenköyf Chie
ſtian IV. und ſeine Alliierten gebunden war, ſo verfügt
weder Ferdinand noch der Kurfürſt von Bayern, er eint
genügend ſtarke Heeresmacht, um den Bauernaufſtan niede
werfen zu können. Man entſchloß ſich daher, um Zeit i0
gewinnen, mit den Empörern zu verhandeln! Dock kam 9
während dieſer Verhandlungen wiederholt zu Käm m zwe
ſchen kaiſerlichen und bayeriſchen Truppenabteilungen ſerſeis
und den Aufſtändiſchen andererſeits Und da die B ern he
dieſen Zuſammenſtößen nicht nur ihre Führer Fadilir und
Zeller verloren, ſondern auch wiederholt durch die Gegn bluticge
Schlappen erlitten, ſo wurden ſie kriegsmüde, und u er den
Eindruck der Nachricht vom Ausgange der Schlacht I/Luttel
unterwarfen ſich ſchließlich die Empörer, man darf wohl gen au
Gnade und Ungnade. Damit ſchien der Aufſtand ſein nde en
reicht zu haben.
Als aber der Bayernfürſt trotz der ſich vollziehend! Weſe
dung zum Frieden Truppen ins Landl einmarſchieren eß und
dieſe hier aufs furchtbarſte hauſten, ſo griffen die Bauer ſpiedel
um zu den Waffen und brachten den Bayern blutige Ni erlagen
bei. Da kam in jenen Tagen General Pappenheim nach ünchen
und dieſen ſchneidigen Reiterführer, der zudem als ſiefſohl
Herbersdorfs an dem Bauernkrieg beſonderen Anteil Iſm, be
traute jetzt der Kurfürſt mit dem Oberbefehl über die befriſchen
Truppen. In der Tat ſchlug Pappenheim im Verein ſit den
Kaiſerlichen die Oberöſterreicher vernichtend in zwei &ſachten
trotzdem die Bauern „wie Felſen” ſtanden und „wie ſölliſche
Furien” fochten, und jetzt konnte der ſiegreiche Feldir das
Schwert, das er in blutigem Kampf geführt, in der ſche zu
Gmunden am Traunſee neben dem Hochaltar aufhäng!. De
Rebellion war niedergekämpft, und nun begannen Rieſr und
Henker ihres grauſamen Amtes zu walten. In dem varmtel.
und verördeten Landl hielt dann bald darauf die Ge nrefol
mation ihren Einzug.
Kunfi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Stadttheater Mainz. Dr. Karl Nerlat)?
n ues Werk, „Die goldene Gazelle”, ein rheiniſd/
Luſl=
ſpiel in 3 Akten, wurde vom Stadttheater Mainz zur aknige‟
Uraufführung augenommen. Nach der Uraufführung, ſe An
26. Oktober ſtattfindet, wird das Stück in Bremen (Se ſſpel
haus), Bremerhaven, Köln, Braunſchweig und Oldenburt
Fraus=
kommen. Dr. Karl Neurath, gegenwärtig Feuilleton=C. redal
teur der Bremer „Weſerzeitung”, iſt ein geborener Main k une
wird der Uraufführung ſeines Werkes perſönlich beiwol ſn.
Riccardo Zandonais Oper „Romeo und Julia” wuF vo
Stadttheater Mainz zur deutſchen Uraufführung erworb
Nummer 242
Mittwoch, den 1. September 1926
Seite 3
Der Streit um Tanger.
Der Tanger=Zankapfel.
Spaniens „Entweder—Oder”.
* Paris, 31. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Die offiziöſe Note über Spaniens Haltung hinſichtlich der
Bölkerbundsfrage und des Tangerproblems, die von der
Pari=
er ſpaniſchen Botſchaft veröffentlicht worden iſt, hat mehr, als
S bisher die ſpaniſchen Aeußerungen vermocht haben, Klarheit
über die ſpaniſchen Wünſche gebracht. Es ſcheint nunmehr klar
2t liegen, daß Spanien ſeine Anſprüche auf Tanger höher ſtellt,
suls die Ratsſitzforderung und dieſe wr mit ſolcher
Hartnäckig=
eit aufrecht erhält, um die Tangerwünſche erfüllt zu ſehen.
Frankreich droht.
* Paris, 31. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Die Haltung Spaniens wird auch weiterhin in der fvanzö=
Eſchen Preſſe ablehnend kommentiert. Das „Journal des
De=
ie Hats” bedauert, daß die italieniſche Anawort auf die ſpaniſche
Rote nichſt ſo deutlich ſei, wie die Frankreichs und Englands.
Die römiſche Regierung ſcheine Spanien Unterſtützungen zu
ver=
ſprechen. Rom trachte beſonders danach, eine Marokkokonferenz
m Fuſammen zu berufen. Es ſei augenſcheinlich, daß Italien es
—ls in ſeinem Intereſſe evachte, ſich ein Mittel zu ſichern, um die
Mittelmeerfrage aufzuwerſen. Für dieſe Abſicht ſchaffe das
Projekt einer Marotkokonferenz einen guten Anlaß. Dies ſei
aber ein Grund mehr für die franzöſiſche Regierung,
ſich in der Reſerve zu halten und nicht leichtfertig zur
Auf=
rollung des Marokkoproblems in der einen oder anderen Weiſe
Seizutragen. Spanien müſſe nun ſelbſt bekennen, daß ein
Marokkomanöver ihm keine wirklichen Vorteile bringen könne.
ſot EEs habe kürzlich den Nutzen feſtſtellen können, der ihm aus einer
us Coyalen Zuſammenarbeit mit Frankreich in Marokko erwachſe.
Im anderen Falle würde Spanien für das zweifelhafte Ver=
Die Lage in Spanien.
EP. London, 31. Auguſt.
Nach einer Meldung der „Evening News” aus San
Se=
baſtian iſt die politiſche Lage in Spanien ruhig. Der König
be=
findet ſich noch in Santander. Als Ergebnis des Konfliktes
zwi=
ſchen Primo de Rivera und den Artillerieoffizieren werde
vor=
ausſichtlich der Kriegsminiſter demiſſionieren und durch General
Sarro, der ſeinerzeit das Landungskorps in der Bucht von
Al=
hucemas führte, erſetzt werden.
Der Korreſpondent des Blattes glaubt ferner zu wiſſen, daß
Primo de Rivera ſelber dem König ſeine Demiſſion angeboten
habe, daß dieſer ihm aber im Intereſſe der Nation befohlen habe,
auf ſeinem Poſten zu verbleiben, bis der Konflikt über die
Be=
förderung der Offiziere geregelt ſei.
Geſteigerte politiſche Aktibität Italiens in Kleinaſien.
EP. Alexandrette, 31. Auguſt.
Italien beabſichtigt demnächſt, wie von gut unterrichteter
Seite aus Rhodos mitgeteilt wird, im öſtlichen Mittelmeer große
Flottenmanöver abzuhalten, die gleichzeitig einen demonſtrativen
Charakter tragen ſollen. Bei dieſen Manövern werden ſowohl
Kriegsſchiffe wie Unterſeeboote und Flieger mitwirken und ſie
werden ſich in der Hauptſache gegenüber der türkiſchen Küſte
ab=
ſpielen.
Im engen Zuſammenhang mit dieſen militäriſchen
Mani=
feſtationen, die die erſten Anzeichen für den Beginn einer
ge=
ſteigerten politiſchen Aktivität Italiens in Kleinaſien darſtellen,
ſtehen aus Athen eingetroffene Nachrichten, daß gegenwärtig
Verhandlungen im Gange ſind, die auf eine engere
griechiſch=
italieniſche Bindung in kleinaſiatiſchen Fragen hinauslaufen.
Der bisherige Verlauf der griechiſch=jugoſlawiſchen
Verhand=
lungen läßt den geſteigerten Einfluß Roms in Athen erkennen,
von deſſen Freundſchaft ſich Griechenland nicht nur eine
Rücken=
deckung gegen die Türkei, ſondern auch eine Förderung ſeiner
kleinaſiatiſchen Aſpirationen verſpricht.
General Primo de Rivera bei dem König von Spanien.
gnügen einer „großzügigen Politik” dieſe Vorteile verlieren (!)
Tund ſich in den dunklen Machenſchaften nur kompromittieren.
Es ſei nicht zweifelhaft, daß der Kuhhandel, den Spanien
in der Frage der Ratsſitze unternehme, dem ſpaniſchen
Preſtige den größten Abbruch, tun würde.
Englands Antwort auf Spaniens Tangerforderung.
TU. London, 31. Auguſt.
In unterrichteten Kreiſen verlautet, daß die Antwort der
engliſchen Regierung auf die ſpaniſche Note heute nachmittag in
Madrid eintreffen wird. In dieſer Antwortnote wird
hervor=
gehoben, daß die britiſche Regierung es nicht für ausgeſchloſſen
halte, daß die ſpaniſche Fordevung auf eine gewiſſe Aende=
Es ſind rung des gegenwärtigen Status von Tanger auf einer
benaßl zu dieſem Zweck einzuberufenden Konferenz beſprochen
werden könne, vorausgeſetzt, daß auch die anderen an Tanger
in=
tereſſierten Mächte ihre Zuſtimmung geben. Es wird indeſſen
darauf hingewieſen, daß bei der Erörterung eines ſo
kompli=
zierten Problems offenkundig Nachteile entſtehen müßten,
ſo=
lange die Völkerbundsverſammlung tage.
nag, die
n1
jers)
jed
wähl
narbeit
kauen
in der
Rif
Primo de Rivera mit dem Protektorat über
Tanger zufrieden.
Britiſh United Preß veröffentlicht heute ein Interview
ihres Madrider Korreſpondenten mit General Primo de
Rivera, in deſſen Verlauf der General u. a. ſolgendes
aus=
führte: Wenn Spanien nur eine Vorzugsſtellung in der
Verwaltung von Tanger gegeben werde, ſo werde er dieſe
Löſung des Problems ablehnen, denn die internationale
Verwaltung des Gebietes ſei unberechtigt und unzureichend.
Spanien würde indeſſen wit einer beſonderen Art von
Pro=
tektorat zufrieden ſein, falls die Großmächte ihre
Zu=
ſtimmung geben würden. Er beſtritt, daß die Einverleibung des
Gebietes in das ſpaniſche Protekvorgt irgendeine Wirkung auf
das Gleichgewicht der Mächte am Mittelmeer haben werde. Er
ſtritt ferner ab, daß irgendeine Uebereinſtimmung oder eine
be=
ſondere Abrede zwiſchen Italien und Spanien in dieſer
Ange=
legenheit beſtände.
Seit einiger Zeit hält der
außenpolitiſche Vorſtoß des
ſpa=
niſchen Diktators Primo de
Ri=
vera, der die Verknüpfung der
Tangerfrage mit dem Anſpruch
Spaniens auf einen ſtändigen
Sitz im Völkerbundsrate
be=
zweckte, die politiſche Welt in
Spannung. In der
Studien=
kommiſſion, die ſich geſtern mit
dieſer Frage beſchäftigte, ſcheint
der Eindruck vorzuherrſchen,
daß die Lage durch die ſpaniſche
Erklärung, die unverhüllt
Tan=
ger als den Preis für den
Rats=
ſitz bezeichnet, geklärt ſei.
Im=
merhin wird der Völkerbund
ſich vor eine ſchwere Aufgabe
ge=
ſtellt ſehen. Für Primo de
Ri=
vera wird es von
entſcheiden=
der Bedeutung ſein, ob der
Vorſtoß glückt oder nicht.
Letzt=
hin wurde bereits von ernſten
Spannungen zwiſchen ihm und
Offiziersverbänden geſprochen.
Unſer Bild zeigt den Diktator
im Geſpräch mit dem ſpaniſchen
König, dem es gelang, die von
Primo de Rivera geplante
An=
wendung von Sanktionen zu
vertagen und die Löſung dieſes
Konfliktes zu verſchieben.
Spanien droht mit dem Rückzug aus Marokko.
* Paris, 31. Aug. (Priv.=Tel.)
Wie die „Information” mitteilt, iſt entgegen anderslautenden
Mit=
teilungen die franzöſiſche Antwortnote an Spanien in der Tangerfrage
bereits an Spanien abgeſandt worden. Der engliſchen Regierung
wurde eine Abſchrift überſandt. Die franzöſiſche Note iſt kategoriſcher
als die engliſche Antwort gehalten. Frankreich hat dem
genann=
ten Blatt zufolge die ſpaniſchen Wünſche wegen eines
Man=
dates über Tanger oder Eingliederung in das ſpaniſche Protektorat
reſtlos zurückgewieſen. Das Blatt bringt auch Aeußerungen
Primo de Riveras, aus denen hervorgeht, daß der Diktator niht
nur ſeine Anſprüche unvermindert aufrechterhält, ſondern auch
neuer=
dings mit der Räumung der ſpaniſchen Marokkozone
droht, falls Spaniens Anſprüche auf Tanger nicht
verwirklicht würden. Dieſe Drohung iſt hier recht kühl
aufge=
nommen worden. Man erklärt, daß es Spanien ſelbſt beurteilen könne
und müſſe, ob es nach den bisher erzielten militäriſchen Erfolgen aus
Marokko abziehen ſolle. Für Frankreich beſtehe für dieſen Fall keine
Gefahr. Frankreich müſſe dann ſelbſt das Protektorat über das bisher
ſpaniſche Gebiet übernehmen. Selbſtverſtändlich weiß man, daß
Spa=
niens Haltung in der Tangerfrage aufs engſte mit dem gegenwärtig in
Genf auszufechtenden Kampf um die Ratsſitze zuſammenhängt. Aber
auch Spaniens Drohung bei Nichterfüllung ſeiner
Wünſche auf einen ſtändigen Ratsſitz — was offenbar
nur für den Fall gilt, daß Spaniens Tangerforderung unerfüllt bleibt —
aus dem Völkerbund auszuſcheiden wird in Paris mit
Ruhe aufgenommen. Man verweiſt darauf, daß in jedem Falle der
Eintritt Deutſchlands in den Bund und Rat die weit wichtigere
Angele=
genheit ſei, und daß es gerade Frankreich ſei, das durch ſeinen Vertreter
Fromageot in der Studienkommiſſion alle Anſtrengungen mache,, um
die Maibeſchlüſſe hinſichtlich der nichtſtändigen Sitze möglichſt den
ſpani=
ſchen Wünſchen anzugleichen.
*
Der Strafantrag gegen das öſterreichiſche
Kabinett abgelehnt.
TU. Wien, 31. Auguſt.
Auf die Forderung der Regierung hin, wonach der vor den
Ferien von der ſozialdemokratiſchen Oppoſition eingebrachte
An=
trag auf Erhebung der Anklage gegen den
Bundes=
kanzler und die Mitglieder der Regierung in der
Angelegenheit der Zentralbank noch vor der
Ab=
reiſe des Bundeskanzlers nach Genf verabſchiedet werden ſolle,
iſt heute der Nationalrat zuſammengetreten. Nachdem der
Ver=
faſſungsausſchuß den Antrag abgelehnt hatte, brachten die
Sozialdemokraten jedoch einen Minderheitsbericht ein. Die
heu=
tige Debatte verlief bisweilen ſtürmiſch, beſonders bei der Rede
des Altkanzlers Dr. Seipel und des Bundeskanzlers Rameck.
Nach vierſtündiger Debatte wurde der Antrag auf Erhebung der
Auklage abgelehnt und der Regierung das Vertrauen
aus=
geſprochen. Das Abſtimmungsergebnis löſte auf der Galerie,
die vorwiegend von ſozialdemokratiſchen Parteiangehörigen
be=
ſetzt war, ſtürmiſche Pfuirufe und großen Lärm aus. Einige der
Hauptſchreier wurden durch die Polizei feſtgenommen.
Verlängerung des engliſchen Ausnahmezuſtandes.
Das engliſche Unterhaus hat nach der Ablehnung
mehrerer ſozialiſtiſcher Zuſatzanträge mit 232 gegen 91 Stimmen
die Regierungsvorlage über die Verlängerung des
Ausnahmezu=
ſtandes bis Ende September genehmigt.
Ludwig Heinrich Chriſtoph Höltz.
Zum 150. Todestag des Dichters.
Von O. Stellawed a.
Im Jahre 1772 wurde in Göttingen von jugendlichen
Schwärmern, die die dortige Univerſität beſuchten, der Göt
in=
ger Dichterbund (Hainbund) gegründet, dem die Dichter Joh.
Heinr. Voß, Hölty, Bürger, die Grafen Stolberg, Miller,
Clau=
dius, Leiſewitz u. a. angehörten. An einem heiteren Herbſtabend,
ſo erzählt Joh. Hch. Voß, da die jüngeren Freunde auf dem
Felde in heißem Geſpräch einer ſchönen Eiche genaht waren,
wurden ſie plötzlich wie begeiſtert, ſich dem Vaterlande in einem
feierlichen Bunde zu weihen. Sie verſammelten ſich von nun an
alle Samstage, ſprachen über Wiſſenſchaft und Kunſt, übten ſich
im Vorleſen und beurteilten ihre Arbeiten, wovon die ge=
richtete ihn ſein Vater in allen Schulfächern und gab ihn dann
1765 auf die Schule nach Celle zu ſeinem Oheim. Nach drei
Jahren kehrte er zurück und ging Oſtern 1769 nach Göttingen,
um Theologie zu ſtudieren. Neben ſeinem theologiſchen
Stu=
dium beſchäftigte er ſich eingehend mit der Lektüre alter und
neuer Literatur; lernte Engliſch, Italieniſch und Spaniſch. Nach
Ablauf des Trienniums blieb er noch in Göttingen und beſtritt
lich um eine ſolche beworben. Im Herbſte dieſes Jahres ſtellten
ſich die erſten bedenklichen Anzeichen der Schwindſucht ein, er
ſuchte in Marienſee und Hannover vergeblich Heilung von ſeinem
Leiden und ſtarb, noch nicht 28 Jahre alt, am 1. September 1776.
billigten in einem Buche zuſammengeſchrieben wurden. Die
wöchentlichen Zuſammenkünfte fanden auch im Freien, manchmal
des Nachts bei Trinkgelagen und Waldtänzen ſtatt; jedes
Mit=
glied hatte einen Bardennamen, Hölty hieß Haining, Voß
Gott=
ſchalk, Miller Minnehold uſw. In überſchwänglicher
Begeiſte=
rung huldigten ſie dem Horaziſchen „Dulee est, desipere in 10co‟
Der Bund hob Klopſtock, mit dem ſie einen förmlichen Kultus
trieben, als dichteriſchen Meſſias auf ſeinen Schild und predigte
Haß den Sittenverderbern Wieland, deſſen Schriften ſie
ver=
brannten, und Voltaire und den Tyrannen. Trotz der
Schwär=
merei und der bardiſchen Auswüchſe hatte der Bund ſeine
Ver=
dienſte, er förderte die Dichtkunſt, brachte die Lyrik dem Volke
wieder näher und pflegte die Liebe zur Tugend und zum
deut=
ſchen Weſen. Das Organ dieſes Bundes war der von Boie und
ſpäter von Voß geleitete Göttinger Muſenalmanach, der die
erſten Dichter (u. a. Klopſtock und Goethe) zu Mitarbeitern
hatte, weiteſte Verbreitung fand und großes Anſehen genoß.
Der liebenswürdigſte und begabteſte unter dieſen
Hainbünd=
lern war der Dichter Ludwig Heinrich Chriſtoph Hölty. Er
war geboren am 21. Dezember 1748 zu Marienſee im
Kur=
fürſtentum Hannover als Sohn des dortigen Predigers. Bis
zu ſeinem 9. Jahre ein bildſchönes, wißbegieriges und munteres
Kind, wurde er in derſelben Woche, als ſeine Mutter an der
Schwindſucht ſtarb, von bösartigen Blattern befallen, die nicht
nur ſein Geſicht entſtellten, ſondern ihn auch für zwei Jahre
ſeines Augenlichts beraubten. Nach ſeiner Geneſung verdoppelte
er ſeinen Fleiß und Eifer im Lernen; er blieb oft Nächte lang
über ſeinen Büchern auf, indem er ſich heimlich Oel verſchaffte
und als Lampe ſich ausgehöhlter Rüben bediente. Schon in
dem Knaben regte ſich ein ſchwärmeriſcher Hang zur Einſamkeit,
er ſuchte einſame und ſtille Plätze auf, ging allein in den Wald
und las für ſich mit lauter Stimme und verſenkte ſich in die
Schönheiten der Natur. Schon ſeit ſeinem 11. Jahre regte ſich
in ihm der Drang zum Dichten; bis zu ſeinem 16. Jahre unter=
ſeinen Unterhalt teils von Stpendien, teils durch Unterrichten
im Engliſchen und Griechiſchen und Ueberſetzungen aus dem
Engliſchen. Das bardiſche, freiheitswütige Treiben des
Hain=
bundes machte er zwar mit, im Grunde aber lag dieſes ſeinem
ſtillen, ſchüchternen, ſanft=melancholiſchen Charakter und ſeinem
Hange zu einem empfindſamen Hineinleben in die Natur fern.
Im Jahre 1774 begleitete er Miller nach Leipzig, um ſich
wo=
möglich nach einer Stellung umzuſehen, er hat ſich aber nie ernſt=
Hölty war nach der Beſchreibung ſeiner Zeitgenoſſen von
un=
ſcheinbarem Aeußeren, dabei nachläſſig in ſeiner Kleidung, ſtark
von Wuchs, niedergebückt und von trägem Gange, in ſeinem
Weſen verſchloſſen und wenig mitteilſam. Er war reinen
Her=
zens, neidlos, gefällig und zufrieden, niemals mürriſch und
ver=
drießlich trotz des Todeskeimes, den er in ſich trug. Wegen der
Lauterkeit ſeines Charakters war er bei allen, die mit ihm
ver=
kehrten, geachtet und beliebt. Das Glück der Liebe iſt ihm nie
zuteil geworden; ſeine Liebeslieder beruhen auf einer platoniſchen
Schwärmerei für ein Mädchen, mit dem er nie von Liebe
ge=
ſprochen hat. Seine Liebe zur Natur ſteigerte ſich zur
Schwär=
merei, er dichtete am liebſten unter blühenden Bäumen und beim
Nachtigallenſang. Den größten Hang, ſo ſagte er von ſich, habe
ich zur ländlichen Poeſie und zur ſüßen melancholiſchen
Schwär=
merei in Gedichten. Das einzige Bild, das von Hölty exiſtiert,
iſt von Voß als unähnlich und ſchlecht bezeichnet worden. Die
beſten Lieder ſind die, welche die Grundſtimmung ſeiner Seele,
Innigkeit des Gefühls, liebliche Schwärmerei und Wehmut,
widerſpiegeln. In ſeinen Oden handhabte er als Schüler
Klop=
ſtocks die lyriſchen Versmaße der Griechen oft geſchmeidiger als
ſein Meiſter, ſeine Elegien ſind von einer wunderbaren
Weich=
heit und Tiefe des Empfindens beſeelt. Das Höchſte aber hat er
in ſeinen gemüt= und gefühlvollen Liedern geleiſtet, die ſo zart
und melodiſch und in wundervoller Leichtflüſſigkeit und Harmonie
der Sprache dahinfließen. In ſeinen ſentimentalen Naturliedern
nimmt er unter den Mitgliedern des Göttinger Dichterbundes die
erſte Stelle ein und im Liede hat er alle Dichter ſeiner Zeit, nur
Goethe ausgenommen, übertroffen.
Hölty ſtrebte nach dem höchſten Dichterruhm. „Ich will kein
Dichter ſein, wenn ich kein großer Dichter werden kann” ſchrieb er
in einem Briefe an Voß. Die heiß begehrte Unſterblichkeit iſt ihm
zuteil geworden, noch heute klingen ſeine reiferen Gedichte ſo
friſch, wie am erſten Tage. Seine Lieder „Ueb’ immer Treu und
Redlichkeit bis an dein kühles Grab”, das reizende „Ich träumt’,
ich wär ein Vögelein”, das herrliche Minnelied „Süßer klingt der
Vogelſang”, das fröhliche Trinklied „Bekränzet die Tonnen” uſw.
bewegen und rühren noch heute unſere Herzen. Mailieder gibt
es nicht weniger als zehn von ihm. Am bekannteſten iſt die
ſchwermütige Ode „Wenn der ſilberne Mond durch die Büſche
blickt” durch die Kompoſition von Brahms geworden. Die Ge=
dichte „Roſen auf den Weg geſtreut”, komponiert von J. Fr.
Reichardt im Jahre 1779, „Wer wollte ſich mit Grillen plagen”
und das Trinklied „Ein Leben wie im Paradies” ſind in das
allgemeine deutſche Kommersbuch aufgenommen worden und
werden noch heute von deutſchen Jünglingen geſungen.
Seite 4
Mittwoch, den 1. September 1926
Unsere
Nummeiſ=
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bieten Ihnen diese Vorteilel
In allen Abteilungen Gelegenheitsposten besonderer Art
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guter Satin, aparte bunte Anster . . . Stück *
Die Geburt ihres Töchterchens
Ottilie Karoline zeigen
hoch=
erfreut an
Regierungsrat Dr. Paul Sander
und Frau Lieſe, geb. Schreiner.
Darmſtadt, 34. Auguſt 4926.
Olbrichweg 6I.
(22737
Ihre goldene Hochzeit feiern
am 3. September die hier in der
Pallaswieſenſtr. 19 wohnhaften
Eheleute Ludwig Leder und Frau
geb. Benz.
*22655
Todes=Anzeige.
Heute vormittag 9 Uhr entſchlief
ſanft unſer guter Vater,
Groß=
pater, Urgroßvater.
Schwieger=
bater, Schwager und Onkel
Landwirt
Jakob KraſtI.
nach vollendetem 87. Lebensjahre.
Um ſtille Teilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen:
Lehrer Heinrich Kraft
und Familie, Darmſtadt
Landwirt Wilhelm Ohl
und Familie, Wiebelsbach
Wiebelsbach, 31. Auguſt 1926.
Die Beerdigung findet ſtatt:
Don=
nerstag, den 2. September 1926,
12568
nachmittags 3 Uhr.
Ihre Vermählung geben bekannt
Dr. jur Alfred Stumpff
Gerichtsassessor
und Frau Oretel, geb. Altheim:
Darmstadt, 31, August 1926, (e22570
Nachruf.
Am 29. Auguſi ſtarb plötzlich
Herr
Dt. Ludwig Conrad
Chemiker.
Der Verſtorbene war 16 Jahre als
Betriebs=
leiter in meiner Fabrik tätig und hat mir
wertvolle Dienſie geleiſtet. Infolge ſchwerer
Erkrankung mußte er vor zwei Jahren
allzu=
früh ſeine erfolgreiche Berufstätigkeit
auf=
geben und in den Ruheſiand übertreten. Ich
habe Herrn Conrad, als einen Mitarbeiter
von großen Fähigkeiten, lauterem Charakter
und vorbildlicher Pflichttreue geſchätzt. Mein
dankbares Gedenken iſt ihm ſicher.
E. Merck.
Darmſtadt, den 30. Auguſt 1926. (12562
Wir erfüllen die traurige Pflicht, von dem unerwarteten
Hin=
ſcheiden unſeres Mitgliedes
Herrn Or. Ludwig Conrad
Chemiker i. R.
Kenntnis zu geben.
Wir verlieren in ihm einen lieben, hochgeſchätzten Freund und
Kollegen, dem wir ein treues, dauerndes Andenken bewahren werden.
Pereinigung Merck ſcher Chemiker.
Darmſtadt, 30. Auguſf 1926
Unſere Geſchäftsſtelle bleil
Umzuges bis 5. 9.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe der Liebe beim
Heimgange unſerer lieben Mutter danken
wir Allen von Herzen.
Anna Otto
Luiſe Mohr, geb. Otto
Dipl.=Ing. Ferdinand Mohr.
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1926. (12513
Statt beſonderer Anzeige.
Geſtern nachmittag verſchied ſanft unſere liebe, gute
Schweſter
Fräuſein Marie Haaſe
nach langem, ſchweren, geduldig ertragenen Leiden.
In tiefer Trauer:
Auguſie Haaſe
Max Haaſe.
Darmſiadt, den 31. Auguſt 1926.
Die Einſegnung findet in der Halle des Eliſabethenſtiftes am
Mitt=
woch, den 1. September, 2½, Uhr nachmittags ſtatt. (227o5
Schwerhörigehören
Koſtenloſe Vorführung am Donnerstag, den 2. September, von
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Nummer 242
Mittwoch, den 1. September 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 1. September.
— In den Ruheſtand getreten: Auf Grund des § 1 des Geſetzes
— die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923 bzw. 19.
De=
rber 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl.
D iſt am 1. Auguſt 1926 in den dauernden Ruheſtand getreten:
Ober=
liothekar im einſtweiligen Ruheſtand Profeſſor Dr. Emil Heuſer
Gießen.
— Heſſiſches Landestheater. Nach Beendigung der Sommerſpielzeit
Kleinen Haus (5. Sept.) wird die Bühne vorerſt durch die notwendi=
Renovierungsarbeiten für die beginnende Winterſpielzeit belegt ſein.
S erſte diesjährige Aufführung im Kleinen Haus wird für Samstag,
18. September, eine vollſtandige Neuinſzenierung von Boildieus
einigen Jahren nicht mehr gegebenen Oper „Die weiße Dame”
vor=
eitet. — Vorher finden von Montag, den 6., bis einſchl. Sonntag,
r 12. Sept., abends 8 Uhr, Vorführungen des großen Afrikafilms
as ſchwarze Geſchlecht” ſtatt. Dieſer Film, der von der
oen=Automobil=Expedition aufgenommen wurde und einen
bedeu=
den wiſſenſchaftlichen Fortſchritt (in der Erforſchung des ſchwarzen
Oteils Afrika darſtellt, zeigt in feſſelnden, ſtets wechſelnden Bildern
uns bisher ganz fremdes Land mit ſeinen unbekannten und noch von
rier Kultur beſchwerten Völkerſchaften, die wir in ihrem täglichen
Ben, bei ihrer Arbeit und in ihren Lebensgewohnheiten beobachten
rnen.
— Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
endestheaters. Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Auf die heute
ittwoch, abends 8 Uhr, ſtattfindende Erſtaufführung der Operette „Die
ollarprinzeſſin” von Leo Fall, ſei hiermit nochmals
hinge=
reſen, und ſind die Hauptrollen beſetzt mit den Damen Calligaris,
ruſel, Schäfer und Niemz, ſowie den Herren Bruls, Jelikoff, Ney,
ichart, Horſten und Straſſer. Leiter der Aufführung iſt Direktor
ceffter; die muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Fenslein. Morgen
Innerstag und täglich finden Wiederholungen der Operette „Die Dol=
Tprinzeſſin” ſtatt. Samstag, den 4. Sept., nachm. 4 Uhr, findet bei
inz kleinen Preiſen als letzte Kindervorſtellung der diesjährigen Spiel=
Ɨt nochmals eine Wiederholung des Märchens „Hänſel und Gre=
2l” ſtatt. — Schluß der diesjährigen Spielzeit iſt Sonntag, 5. Sept.
— Jubiläumsfeier für Stadtſchulrat Löſch. Der Darmſtädter Landes=
Brerverein veranſtaltete anläßlich des 40jährigen Dienſtjubiläums des
errn Stadtſchulrat Löſch im Saale des „Perkeo” eine offizielle
abilumsfeier. Der Saal und insbeſondere der Platz des Jubilars
aren ſinnreich mit Blumen und friſchem Grün geſchmückt. Die Lehrer=
Haft, früihere Schüler und Freunde des Jubilars waren in ſtattlicher
ahl erſchienen. Der Vorſitzende des Vereins, Herr Lehrer Horn,
eß die Vertreter der Behörden und Organiſationen, ſowie die Gäſte
illkommen. Von der Handwerkskammer war ein Glückwunſchſchreiben
* rigelaufen. In ſeiner Feſtrede würdigte Herr Horn die großen
Ver=
enſte, die ſich Herr Stadtſchulrat Löſch in 40jähriger Tätigkeit als
ehrer, Schulleiter und Aufſichtsbeamter, als langjähriger Führer des
armſtädter Lehrervereins und als Vorkämpfer für die
Einigungs=
eſtrebungen der Beamtenſchaft im Jahre 1919 erworben hat. Eine
öſch=Jubiläumsſtiftung ſoll den Namen des um den
Lehrer=
and hochverdienten Mannes in eine weite Zukunft tragen. Der Ober=
Tirgermeiſter, Herr Dr. Gläſſing, überbrachte die Ghickwünſche der
Stadtverwaltung und des Stadtſchulamtes und teilte mit, daß aus
ädtiſchen Mitteln dem Jubiläumsfonds eine namhafte Zuwendung
ge=
racht werden ſoll. Der Obmann des Heſſiſchen Lehrervereins, Herr
Lektor Reiber, hob beſonders die erfolgreiche Tätigkeit des Jubilars
Is Führer dieſes Vereins in den Jahren 1918/19 hervor. Der Heſſiſche
Jeamtenbund überbrachte durch ſeinen 2. Vorſitzenden, Herrn
Rechnungs=
rrektor Koch, herzliche Glückwünſche. Herr Germann gratulierte im
Tamen des Lehrerausſchuſſes der Stadt Darmſtadt. Füir den Lehrer=
Engerchor des Darmſtädter Lehrervereins ſprach in zu Herzen gehender
Rede Herr Rektor Bauer. Herr Fay betonte in ſeiner Anſprache die
rroßen Verdienſte des Jubilars um die Fortbildungsſchule, Herr
Bäcker=
rreiſter Finger fand anerkennende Worte über das verſtändnisvolle
Zu=
cmmenarbeiten des Herrn Löſch und der Fortbildungsſchule mit den
Innungen. Im Namen ehemaliger Schüler ſprach Herr Hauptmann
em Jubilar Dank und herzliche Glückwünſche aus. Die Feier wurde
Serſchönt durch Sologeſänge (Frl. Hahn, die Herren Landzettel und
„Feh). Ein Streichgartett, beſtehend aus den Herren Frey. Schildge,
Pfaff und Niebergall (Klavier), brachte auserleſene Darbietungen. Herr
Sans Dang überraſchte durch ſtimmungsvolle Rezitationen. Zwiſchen=
Durch gab der Lehrerſängerchor, unter Leitung von Herrn Reallehrer
Tambert, Proben ſeines Könnens, und ein gemiſchter Chor, den
Serr Bauer leitete, ſang mehrere anſprechende Weiſen. Herr
Stadt=
chulrat Löſch, der durch all die Beweiſe der Liebe und Anerkennung
Fichtlich, gerührt war, dankte in bewegten Worten für die große Ehrung,
Die ihm zuteil ward, und einem gnädigen Geſchick, das ihn den heutigen
Tag noch erleben ließ. Zwanglos blieben die Feſtgäſte bis in die
Tpäten Abendſtunden zuſammen und verlebten mit dem Jubilar und
Deſſen Familienangehörigen noch einige frohe Stunden. — Das Pianino
Xvurde von der Firma Karl Arnold und Sohn, Ecke Erbacher=
Itraße, Eliſabethenſtraße 28, Rheinſtraße 31, in freundlichſter Weiſe zur
WVerfügung geſtellt..
M.
— Jugendmuſikwoche. Die Zentralſtelle zur Förderung der Volks=
Bildung und Jugendpflege in Verbindung mit der Arbeitsgemeinſchaft
Darmſtädter Jugendverbände hält zur Zeit die erſte Darmſtädter
Jugendſingwoche ab. Jugendſingwochen finden in den
ver=
ſchiedenen Städten des Reiches ſtatt, und ſo wurde es von der
Darm=
ſtädter Jugend freudigſt begrüßt, daß auch die Möglichkeit geſchaffen
Zvurde, hier in unſeren Mauern eine ſolche Veranſtaltung zu treffen
DDie Beteiligung iſt über Erwarten zahlreich. Es iſt nun leider nicht
möglich, daß alle Jugendliche teilnehmen können. Die Jugendmuſikwoche
hat am vergangenen Sonntag begonnen und dauert bis einſchließlich
Sonntag, 5. Sept. Die Veranſtaltung findet täglich abends von
halb 8 Uhr bis halb 11 Uhr in den Räumen vom „Haus der
Ju=
gend”, Stiftſtraße 45, ſtatt. Wer gerne die jugendliche Sängerſchar
während der Proben einmal hören will, ſollte auf ſeinem
Abendſpazier=
gang nicht verſäumen, durch die Stiftſtraße zu gehen. Nähere Auskunft
über die erſte Darmſtädter Jugendmuſikwoche erteilt die Zentralſtelle
zur Förderung der Volksbildung und Jugendpflege und die
Arbeits=
hlossel gemeinſchaft Darmſtädter Jugendverbände, Geſchäftsſtelle „Haus der
Jugend”, Stiftſtraße 45.
— 80 Jahre Turngemeinde. Am 2. Juni d. Js. waren 80 Jahre
8,I. P verfloſſen ſeit der Gründung der Turngemeinde. Ueber die Geſchichte
der Turngemeinde ſelbſt werden wir demnächſt Abhandlungen folgen
nfenſee laſſen. Einſtweilen ſei auf die Veranſtaltungen hingewieſen, die für die
Feier des 80. Geburtstages der Turngemeinde vorgeſehen ſind: Vom
19. bis 26. September findet eine Werbewoche ſtatt, bei der allabendlich
eine andere Abteilung ihren Riegenbetrieb während der Uebungsſtunden
zeigen wird. Der Eintritt hierzu iſt jeweils frei. Am Samstag,
den 2. Oktober, 5 Uhr nachmittags, Totenehrung auf dem alten
Fried=
hof; abends Feſtabend im großen Feſtſaal unſeres Turnhauſes.
Sonn=
tag, 3. Oktober, nachmittags, Großes Jubiläums=Schauturnen im Großen
Haus des Landestheaters. Auch ein Feſtball wird folgen; der Tag iſt
jedoch noch nicht beſtimmt. Die Darmſtädter Bevölkerung wird durch
Anzeigen und Berichte jeweils auf dem laufenden gehalten.
* Staatsrat Wilhelm Schwarz,
deſſen Hinſcheiden wir geſtern anzeigten, war am 20. April 1869
in Gießen geboren, beſtand die juriſtiſchen Prüfungen mit
glän=
zendem Erfolg und war dann als Amtsanwalt bei dem
Amts=
gericht Offenbach und Seligenſtadt ſowie als Amtsrichter bei
Amtsgericht Offenbach tätig. Bereits im Jahre 1898 wurde er in
das Juſtizminiſterium berufen, dem er bis jetzt ununterbrochen
angehört hat, ſeit 1908 als Vortragender Rat, ſeit 1919 als
Mini=
ſterialrat und ſeit 1924 als planmäßiger Staatsrat.
Der Verſtorbene war an der Einführung des am 1. Januar
1900 in Kraft getretenen Rechts des Bürgerlichen Geſetzbuchs
mit ſeinen zahlreichen, tief ins praktiſche Leben eingreifenden
Ueberleitungs= und Ausführungsbeſtimmungen — es ſei nur an
die Regelung des heſſiſchen Grundbuchweſens erinnert —
her=
vorragend beteiligt. In der Zeit ſeines faſt dreißigjährigen
Wirkens in der oberſten Juſtizbehörde des Landes fand er reiche
Gelegenheit, auf allen Gebieten des Rechts und der
Juſtizver=
waltung ausgezeichnete Arbeit zu leiſten, ein großer Teil der in
dieſer Zeit geſchaffenen Geſetze, Verordnungen und
Verwal=
tungsvorſchriften beruht auf ſeinen Entwürfen. Seine beratende
und begutachtende Tätigkeit reichte weit über den Bereich ſeines
Miniſteriums hinaus, und hat auch vielfach auf die
geſetzgebe=
riſchen Maßnahmen des Reiches Einfluß geübt.
Um die Ausbildung des juriſtiſchen Nachwuchſes und um die
Einführung der Studierenden der Techniſchen Hochſchule in die
Rechtswiſſenſchaft hat er ſich durch ſeine langjährige Tätigkeit
in den Prüfungskommiſſionen und durch ſeine Vorleſungen
ver=
dient gemacht.
Seltene Klarheit und Schärfe des Denkens, umfaſſendes
Wiſſen auf allen Gebieten des Staatsweſens und des Rechts, ein
untrügliches Gedächtnis und die Fähigkeit, die Tatſachen des
praktiſchen Lebens und deſſen Bedürfniſſe raſch und richtig zu
erkennen und zu werten, verbunden mit der unſchätzbaren
Erfah=
rung ſeiner langen Tätigkeit in verantwortungsvollem Dienſt
machten den Verſtorbenen zu einem der hervorragendſten
Ver=
treter der heſſiſchen Juſtiz. Dem Eindruck ſeiner überragenden
Perſönlichkeit konnte ſich niemand entziehen. Der Fülle der
Arbeit, die er Jahr um Jahr in ſteigendem Maße, namentlich
auch während des Krieges, in vorbildlicher Pflichttreue auf ſich
nahm, mußte auch eine ſo unermüdliche Arbeitskraft, wie ſie den
Verſtorbenen auszeichnete, ſchließlich erliegen, ſo daß er ſich vor
kurzem genötigt ſah, aus Geſundheitsrückſichten der Tätigkeit, die
ihm wie keinem andern ans Herz gewachſen war, und für die er
ſeine ganze Perſönlichkeit eingeſetzt hatte, zu entſagen.
Vor wenigen Tagen erſt haben wir ſeine Verſetzung in den
Ruheſtand bekannt gegeben. Sein unerwartetes Hinſcheiden
be=
deutet für die heſſiſche Juſtiz einen unerſetzlichen Verluſt. Seine
Lebensarbeit, die ihn überdauert, und ſein ſchlichtes, jederzeit
hilfsbereites Weſen ſichern ihm ein ehrenvolles und dankbares
Andenken.
— Martinsgemeindefeſt. Vom ſchönſten Wetter begünſtigt fand das
Gemeindefeſt der Martinsgemeinde, verbunden mit dem Jugendſonntag
ſtatt und nahm einen äußerſt wohlgelungenen Verlauf. Der
Feſtgottes=
dienft am Morgen in der Martinskirche hatte ſich eines ſehr ſtarken
Beſuches zu erfreuen, und wan unter Mitwirkung des Poſaunenchors
ſowie der mark= und kraftvollen Predigt des Vorſitzenden, Herrn Pfr.
D. Waitz, deren Text die Bibelworte zugrunde lagen: „Ihr ſeid das
Salz der Erde”, ein religiös=feſtlicher Auftakt zu dem am Nachmittag auf
der „Kohlplatte” ſtattfindenden Waldfeſt. Um 2.45 Uhr verſammelte
ſich die Gemeinde an den Hirſchköpfen, von wo aus ein impoſanter
Feſt=
zug unter den Klängen des Poſaunenchors und Voranmarſch der Jugend
mit ihren Wimpeln und Fahnen nach dem Feſtplatz zog, woſelbſt ſich
ſchon eine große Zahl Feſtteilnehmer eingefunden hatte. Herr Pfarrer
Beringer begrüßte zuerſt die Verſammlung und wies mit kernigen
Worten auf die Bedeutung des Gemeindetags hin. In bunter
Reihen=
folge gelangten ſodann Vorträge des Poſaunenchors, gemeinſame
Ge=
ſänge, Tanzaufführungen der Jugend= und Mädchenvereinigungen, ſowie
Kinderſpiele zur Darbietung. Dem Schlußwort, von Herrn Pfarrer
D. Waitz geſprochen, folgte das „Deutfchlandlied”, und nach dieſem
als Schluß der Feier die Rütli=Szene aus Schillers. Wilhelm Tell”,
aufgeftihrt von der Spielſchar der Martinsgemeinde. Tief und
ergrei=
fend wirkten, als die goldene Abendſonne ihre letzten Strahlen noch
ein=
mal durch die Bäume leuchten ließ, die Worte des Rütli=Schwurs: „Wir
wollen ſein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen
und Gefahr. Wir wollen frei ſein, wie die Väter waren, eher den Tod,
als in der Knechtſchaft leben. Wir wollen trauen auf den höchſten Gott
und uns nicht fürchten vor der Macht der Menſchen!” Möchten dieſe
Worte in den Herzen der nahezu an 2000 Perſonen ſtarken
Zuhörer=
ſchaft einen tiefen Nachhall gefunden haben, daß ſie alle dazu beitragen,
durch Einigkeit und ſtarkes Zuſammenhalten mitzuhelfen am Neuaufbau
unſeres deutſchen Vaterlandes.
— Zu der am Sonntag, 5. September, ſtattfindenden Gauwanderung
lädt die Türngemeinde Darmſtadt 1846 ihre Mitglieder
herzlichſt ein. Wir treffen uns um 7 Uhr am Hauptbahnhof und fahren
um 7.13 Uhr mit der Bahn bis nach Erzhauſen. Von hier aus
marſchie=
ren wir unter der Führung von Turner Krickſer erſt ein kurzes Stück
durch Feld und dann auf ſchönen Waldwegen, am Forſthaus
Wieſen=
thal und am Forſthaus Nikolauspforte vorbei, und dann durch den Groß=
Gerauer Park bis nach Nauheim. Die Marſchzeit beträgt etwa
vier=
einhalb Stunden, und hoffen wir, daß ſich zu dieſer Wanderung, die
uns wie die anderen Gauvereine zu unſeren Turnbrüdern in das
beſetzte Gebiet führt, recht viele Teilnehmer einfinden. Ferner ſei noch
auf die gemeinſchaftliche Feier hingewieſen, bei der verſchiedene Lieder
geſungen werden, die alle im „Volker” zu finden ſind; deshalb „Volker”
nicht vergeſſen. Auch Perſonalausweis iſt mitzubringen. Die
Einzeich=
nungsliſte für den Jugendfahrſchein liegt beim Hausmeiſter auf.
Ruck=
ſackverpflegung!
— Kurkonzert Ludwigshöhe heute Mittwoch, nachmittags 4 Uhr,
durch das Städtiſche Orcheſter unter Leitung des Obermuſikmeiſters
Herrn M. Weber. Das Programm bringt außer Werken von Flotow
(Martha) Meherbeer (Afrikanerin), Wagner (Lohengrin), Lortzing (Zar
und Zimmermann), eine Abteilung über Wanderlieder, womit einem oft
gehegten Wunſche Rechnung getragen iſt. Der Beſuch dieſer Kurkonzerte,
welche mit einem Spaziergang durch die herrlichen Buchenwälder
ver=
bunden ſind, kann nur empfohlen werden. Das Konzert findet in der
Beſetzung früherer Militärmuſik ſtatt.
Ausſchneiden! * Steuerkalender Aufbewahren!
für die Zeit vom 1. bis 15. September 1926.
1. Sept.: Letzter Tag, an dem das am 25. Auguſt fällig geweſene
zweite gemeindliche Ziel der Grundſteuer
vorläufigen Gewerbeſteuer und Sonder=Ge
bäudeſteuer noch zuſchlagsfrei entrichtet werden
kann.
1.—15. Sept.: Abgabe der Steuererklärung für die Ein
kommenſteuer, Körperſchaftsſteuer und
Um=
ſatzſteuer für 1925/26. (Sogen. Herbſtveranlagung 1926.
Näheres in der „Oeffentlichen Aufforderung” der
Finanz=
ämter Darmſtadt=Stadt, =Land und Langen vom 28. Auguſt
1926 in Nr. 239 des Tagblatts vom 29. Auguſt 1926.
5. Sept.: Abgabe der Beſcheinigung durch den Arbeitgeber an
die Finanzkaſſe, daß die Summe der im Auguſt
abge=
führten Steuerabzugsbeträge mit der Summe der im Auguſt
einbehaltenen Steuerbeträge übereinſtimmt. (Keine
Schon=
friſt.)
5. Sept.: Abführung der im Auguſt einbehaltenen
Lohnabzugs=
beträge, ſoweit dieſe Beträge nicht bereits am 15. und
25. Auguſt 1926 abzuführen waren. (Keine Schonfriſt.)
10. Sept.: Zahlung der Börſenumſatzſteuer, ſoweit dieſe im
Abrechnungsverfahren entrichtet wird.
10. Sept.: Umſatzſteuer=Voranmeldung und Vorauszahlung für
die monatlichen Steuerzahler. (Schonfriſt 1 Woche.
15. Sept.: Abführung der in der Zeit vom 1.—10. September 1926 (erſte
September=Dekade) einbehaltenen Lohnabzugsbeträge,
ſoweit dieſe den Betrag von 100 RM. überſteigen. (Keine
Schonfriſt.)
H. W. Wohmann.
— Die kirchlich=poſitive Vereinigung hält heute abend 8.30 Uhr im
Saale des „Feierabend”, Stiftſtraße 51, eine Zuſammenkunft
ihrer Mitglieder und Freunde ab. Im Mittelpunkte der Veranſtaltung
ſteht ein zweiter Vortrag von Herrn Pfr. Wagner über das heilige
Abendmahl.
— Ihre Goldene Hochzeit feiern am 3. September die in der
Pallas=
wieſenſtraße 19 wohnenden Eheleute Ludwig Leder und Frau
geb. Benz.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Am heutigen Tage ſind 75
Jahre verfloſſen, daß die aus der Prof. Ph. Schmittſchen Akademie für
Tonkunſt hervorgegangene Städt. Akademie gegründet wurde. Aus
tech=
niſchen Gründen, bedingt durch die großen Ferien, mußte die offizielle
Feier verlegt werden; ſie findet in einigen Wochen ſtatt. Näheres wird
noch bekannt gegeben.
* Kleine Strafkammer. Als einzige Offizialſache ſteht die Strafſache
gegen Wilh. Boxheimer von Neckarſteinach wegen
Zuwiderhand=
lung gegen das Weinſteuergeſetz an. Das Amtsgericht Hirſchhorn hat
am 18. März 1926 auf eine Ordnungsſtrafe von 300 Mk. erkannt,
wo=
gegen der Nebenkläger, das Hauptzollamt Darmſtadt, Berufung
ver=
folgt hat. Der Angeklagte iſt nicht erſchienen; ſein Verteidiger hat
mit=
teilen laſſen, daß er ſelbſt nicht erſcheinen könne anderer Berufsgeſchäfte
halber. Der Termin wird auf den 17. September verlegt.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Pflaſterarbeiten wird die
Blumenthalſtraße zwiſchen Landwehr= und Pallaswieſenſtraße
vom 31. Auguſt bis Ende September 1926 für den Fuhrwerks=,
Auto= und Radfahrverkehr geſperrt.
Schulgeldmahnung. Das Schulgeld der bieſigen höheren Schulen
für den Monat Auguſt 1926 iſt bei Meidung der Beitreibung bis zum
10. September 1926 an die Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, zu zahlen. (S.
auch Bekanntmachung im Anzeigenteil d. Bl.)
Lokale Veranſialtungen.
Di biermter erſchelnenden Nohizen And ausfhließlich als Hinweiſe auf Anzelgen zu betradtene
m leinem Falie irgendwie ald Beſprechung oder Kriik.
* Vereinigung ehemal. Jäger zu Pferde Nr. 3
(Colmar i. Elſ.), Ortsgruppe Darmſtadt und Umgeb., gegründet 1923.
Am Sonntag, den 5. Sept., nachmittags 4 Uhr, feiert der obengenannte
Verein in den Räumen des Rummelbräu, Rheinſtraße 101, ſein drittes
Stiftungsfeſt (Wohltätigkeitsfeſt), wozu alle ehemal. Jäger zu Pferde
Nr. 3 mit ihren Angehörigen ſowie alle ehemal. Regimentsvereine uſw.
herzlichſt eingeladen ſind. Wer früher die Veranſtaltungen des Vereins
beſucht hat, wird wohl auch die diesmalige Feier nicht verſäumen,
zu=
mal ein reichhaltiges Programm mit altbewährten Kräften, u. a. auch
Konzertſängerin Frl. Gretel Kaiſer ſowie Herr Wehlau mit ſeiner
ruſſi=
ſchen Schlagzither in Ausſicht geſtellt ſind. Ganz beſonders der
männ=
lichen Jugend iſt das Theaterſtück „Teure Heimat” oder „Opfer der
Fremdenlegion” zur Warnung und Belehrung empfohlen.
* Diroler Heimatabend. Auf die heute abend 8 Uhr im
Orangeriegarten ſtattfindende Veranſtaltung wird an dieſer Stelle
noch=
mals hingewieſen. 5 Uhr 39 Min. iſt offizieller Empfang am
Haupt=
bahnhof. (Siehe Anzeige.)
Kunſtnotizen.
Ueder Wett. Künffier und fünffieriſche Deranſtaltungen, deren im Nachſiebenden Grwädnung
geſchſebt, bebäſt ſich die Redaktion ibr Urtell vor.
* Union=Theater: Das U.T. hat die neue Spielzeit eröffnet
mit dem deutſchen Großfilm „Herbſtmanöver”. Hier handelt es
ſich nicht um einen militäriſchen oder politiſchen Tendenzfilm, ſondern
ein großes Filmſchauſpiel, deſſen am Schluß ganz beſonders packende
Handlung lediglich im Rahmen zweier deutſcher Herbſtmanöver von
Ausbruch des Weltkrieges ſpielt. Die großen Manöveraufnahmen ſelbſt
ſind Originale aus dem deutſchen Reichsfilmarchiv. Die Handlung iſt
reichlich durchwirkt von luſtigen Epiſoden, zu denen ja der militäriſche
Rahmen beſte Gelegenheit gibt. Köſtlich ſind die „Musketiertypen” der
Inſtruktionsſtunde, der Befehlsausgabe uſw. So manche „Perle des
Regiments” iſt da vertreten. — Tragik und Humor wechſeln ſich ab.
Das Herbſtmanöver hat ſo manche Herzensgeſchichte auf dem Gewiſſen,
die teils gut, teils tragiſch ausgeht. Der Beſuch dieſes Filmwerks lohnt
ſich unbedingt.
Aus den Parieien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei,
Darmſtadt. Die Mitglieder treffen ſich heute abend um halb 8 Uhr
zu einem kleinen Spaziergang am Oſtbahnhof. Es wird um zahlreiche
Beteiligung gebeten, da ſehr dringende Angelegenheiten zu erledigen
ſind.
* Deutſchnationaler Frauen=Ausſchuß. Zu unſerer
geſelligen Zuſammenkunft heute Mittwoch, 4 Uhr nachmittags, bei Sitte,
werden unſere Mitglieder noch einmal herzlich eingeladen. Gäſte
will=
kommen!
Tageskalender für Mittwoch, den 1. September 1926.
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus abends 8 Uhr: „Die Dollarprinzeſſin” — Orpheum,
abends 8 Uhr: Was Frauen träumen” — Schloß=Café:
Kon=
zert. — Café Rheingold: Konzert und Tanz. —
Ludwigs=
höhe: Konzert. — Perkeo=Saal, abends 8 Uhr: Leipziger
Gandlitz=Burlesken. — Kegelſport= und Werbewoche.
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenztheater, Palaſtlichtſpiele.
1V. 12511
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Seite 6
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arheilgen, 30. Aug. Hier wurde in einer Hofreite die
Geflügel=
cholera feſtgeſtellt. Kreisamtlich wurden die entſprechenden
Sperrmaß=
nahmen angeordnet. — Wie man hört, wurden die Unſtimmigkeiten,
die zwiſchen der hieſigen Gemeinde, der Heag und dem Kreisamte
be=
ſtanden, durch mündliche Verhandlungen geklärt, und ſoll in aller Kürze
mit dem Stellen der Maſten und der endgültigen Fertigſtellung und
In=
betriebnahme der elektriſchen Bahn begonnen werden. Man rechnet
be=
ſtimmt auf Anfangs Oktober, und wäre ſomit die größte Hoffnung,
daß endlich die ſchon ſo lange in Schwebe befindliche Angelegenheit ihrer
Löſung zum Beſten entgegengeht.
* Wixhauſen, 30. Aug. Die hieſige Kirchweihe, die am 29. und
30. Auguſt abgehalten wurde, erfreute ſich eines äußerſt ſtarken
Zu=
ſpruchs, ganz beſonders am erſten Tag auch aus der näheren Umgebung.
Schon am Samstag abend wurde, wie ländlich üblich, die ſogenannte
„Kerb” geholt und eingeführt. Am Sonntag wurde unſer Dorf
der=
art ſtark von Kirchweihintereſſenten beſucht, daß in ſämtlichen
Gaſt=
häuſern, ganz beſonders in den Tanzſälen, wohl kaum noch ein Platz
zu erreichen war. Eifrig wurde an beiden Tagen das Tanzbein
ge=
ſchwungen bis zum nächſten Morgen. So dürften die Tanzluſtigen, auch
die Schaubudenbeſitzer, und nicht zuletzt ganz beſonders unſere Wirte,
voll und ganz auf ihre Rechnung gekommen ſein. — Das hier errichtete
Kino im Gaſthaus „Zur Traube” wurde wegen des geringen
Zu=
ſpruchs unter den derzeitigen geldarmen Verhältniſſen, vorerſt einmal
geſchloſſen. — Die Impfung der Säuglinge und Schulkinder findet
hier am Donnerstag, den 2. September, vormittags, im unteren
Schul=
ſaale ſtatt.
* Erzhauſen, 30. Aug. Aus der letzten Gemeinderatsſitzung iſt
nach=
ſtehendes zu entnehmen: Die Erbauung einer neuen Schule wurde
end=
gültig beſchloſſen; ſie kommt in den Schulgarten, welchen Rektor Kadel.
zurzeit inne hat, zu ſtehen. Die Schule ſoll den Namen Friedrich Ebert=
Schule erhalten. Zum zweitenmale wurde der Antrag des Phil. Berk 2.
auf Genehmigung für Likör= und Weinausſchank abgelehnt. Einem
Bauluſtigen wird vom Gemeindegelände unter den üblichen
Bedingun=
gen ein Bauplatz zugeſprochen. Es ſollen Offerten für Schulkohlen
ein=
gezögen werden. Die Brandverſicherungskammer leiſtet einen Zuſchuß
für Anſchaffung von Storzkoppelung für Feuerwehrſchläuche. Die
An=
ſchaffung einer neuen Spritze wird beſchloſſen. Die Dachdeckerarbeiten
des Feuerwehrgerätehauſes wurden an Ph. Bär=Frankfurt a. M.
ver=
geben. Ein junger Eber wurde angekauft. Der heſſiſche Staat hat
ver=
langt, daß die Gemeinde in zwei Fällen in ihren Grundbuchrechten
zu=
rücktritt.
* Eberſtadt, 31. Aug. Liedertag. Die Gruppe 2 des dritten
Bezirbes des Rhein=Maingaues des Arbeiter=Sängerbundes hielt am
Sonntag hier ihren Liedertag ab. Die Veranſtaltung begann erſt am
Nachmittag. Nach einer kurzen Vorprobe verſammelten ſich die Sänger
zu einem kleinen Umzuge unter Vorantritt des Tambourkorps der
Freien Turnerſchaft. Auf dem Marktplatz wurde dann ein Maſſenchor
geſungen. Das Wertungsſingen, das im Saale „Zum Schwanen”
ſtatt=
fand, nahm einen guten Verlauf. Man hörte durchſchnittlich gute
Leiſtungen, die von einem ſachverſtändigen Chordirektor einer Wertung
unterzogen wurden. An das eigentliche Wertungsſingen ſchloß ſich eine
bunte Reihenfolge von Muſik= und Geſangsvorträgen an. Die Muſik
wurde von der Kapelle „Edelweiß” geſtellt. Das Konzert konnte
in=
folge des ſchönen Sommerwetters als Gartenkonzert abgehalten werden.
— Konfirmanden=Aufnahme. Am Sonntag mittag wurden
in der hieſigen evangeliſchen Kirche die diesjährigen Konfirmanden und
Konfirmandinnen aufgenommen. Die Zahl der Konfirmanden beträgt
in dieſem Jahre 80 und die der Konfirmandinnen 38. Sie werden
ge=
trennt unterrichtet werden. — Steuerzahlungstermine. Die
Zahlungstermine für die Gemeinde=Sonderſteuer, Grund= und
Gewerbe=
ſteuer wurden für das erſte Ziel auf den 15. September, für das zweite
auf den 15. Oktober, für das dritte auf den 15. November und für das
vierte auf den 15. Dezember feſtgeſetzt.
* Eich bei Pfungſtadt, 30. Aug. Ackerordnung. Für die
Ge=
meinde Eich iſt nach Genehmigung durch den Gemeinderat und das
zu=
ſtändige Miniſterium eine Ackerordnung in Kraft getreten, die
insbe=
ſondere das Auseinanderpflügen des Ackers, das Grenzfurchziehen uſw.
regelt. Zuwiderhandlungen gegen die Ackerordnung werden mit
Geld=
ſtrafen zu bis 130 RM. geahndet.
* Groß=Umſtadt, 30. Aug. Kirchliches. Nachdem nunmehr
durch den Tod des Herrn Pfarrer Briegleb die erſte reformierte
Pfarr=
ſtelle unſerer Stadt verwaiſt iſt, hat das Dekanat angeordnet, daß für die
nächſte Zeit die Pfarrer der Nachbargemeinden die vorläufige
Vertre=
tung übernehmen. Zumeiſt werden dieſe in den
Nachmittagsgottesdien=
ſten amtieren. Die Verwaltung der Pfarrei, ſowie die Verſehung der
übrigen Amtshandlungen (Taufen, Beerdigungen uſw.), geſchieht auch
weiterhin durch den lutheriſchen Pfarrer. — Auf Anordnung des
evan=
geliſchen Landeskirchenamtes ſoll der Konfirmandenunterricht jetzt ſchon
beginnen. An dem Unterricht beteiligen ſich in dieſem Jahre 58
luthe=
riſche und 10 reformierte Konfirmanden. Am kommenden Sonntag, den
5. September findet das Miſſionsfeſt für das Dekanat Groß=Umſtadt in
dem benachbarten Kleeſtadt ſtatt.
r. Babenhauſen, 31. Aug. Das Jugendturnfeſt des Main=Rhein=
Gaues iſt vorüber. Kein Vergnügungsfeſt ſollte es ſein, ſondern es
ſollte den deutlichen Beweis liefern, daß unſere Turner und
Turnerin=
nen den Wert körperlicher Ertüchtigung erkannt haben, und an der
Ver=
vollkommnung des eigenen Körpers arbeiten mit dem Ziele, kräftige und
nervenſtarke Menſchen zu werden, die wir gerade heute ſo nötig
brau=
chen. Da herrlicher Sonnenſchein das ganze Feſt begünſtigte und auch
der Familienabend am Sonntag im Gaſthaufe zum Löwen ſehr gut
be=
ſucht war, dürfte es auch in finanzieller Hinſicht für die Veranſtalter
befriedigend ausgefallen ſein. Ein Blick in die Siegerliſte zeigt, daß
unſer Turnverein mit den erzielten Ergebniſſen zufrieden ſein kann. So
errangen Chr. Ranis unter 69 Teilnehmern einen 4. Sieg; H. Fendt
und H. Mahler einen 6. Sieg in demſelben Jahrgang. Stark vertreten
war die weibliche Jugend. Unter 66 Teilnehmerinnen erzielte Henny
Kraft den 18. Sieg beim Jahrgang 1912/13 und unter 74
Teilnehmerin=
nen des Jahrganges 1914 erkämpften ſich Emma Mohrhardt den 11.
und Elli Willand den 13. Sieg.
Mittwoch, den 1. September 1926
* Michelſtadt, 30. Aug. Geſtern abend wurde in Schmerkers Garten
ein Bürgerverein gegründet. In den Vorſtand wurden folgende
Her=
ren gewählt: Ludwig Fleckenſtein, Ludwig Schumann, Chriſtian
Nex=
roth, Th. Raßenberg, Gg. Meininger, Aug. Enſinger.
* Erbach i. O., 31. Aug. Auf die am kommenden Donnerstag, den
2. September d. J., nachmittags 5 Uhr und abends 8 Uhr, ſtattfindende
Vorführung des Filwwerks „Die Seeſchlacht am Skagerrak” ſei auch an
dieſer Stelle nochmals hingewieſen. — Das Finanzamt Michelſtadt gibt
die Termine zur Abgabe der Steuererklärungen für die
Einkommen=
ſteuer, Körperſchaftsſteuer und Umſatzſteuer für 1925/26 bekannt, deren
Beachtung dem Publikum in eigenem Intereſſe empfohlen ſei. — Die
deutſche Demokratiſche Partei hält am kommenden Sonntag, den 5.
September d. J., auf der Burgruine Schwalbenneſt bei Neckarſteinach
ein Burgfeſt ab, zu dem durch den Demokratiſchen Kreisverein Erbach
Einladung an die Parteimitglieder ergeht.
A. Ober=Finkenbach i. O., 31. Aug. Fuchsplage Die
Hühner=
halter unſeres Tales wiſſen davon zu berichten, daß auch im Sommer
die Füchſe in die Hofreiten kommen, ſich ihre Beute zu holen, denn 25
bis 30 Hühner wurden in letzter Zeit ihre Opfer. Daß dem ſo iſt, iſt
ein Zeichen und Beweis dafür, daß es gegenwärtig viele Füchſe gibt.
Zwar könnten die Jagdpächter dem Uebel vielleicht etwas ſteuern, auch
im Intereſſe ihrer Haſen, ob ſie es tun, wird bezweifelt, vielleicht ſind
die Pelze zu Pelzwerk beſtimmt, und dazu muß Reineke noch einige
Monate älter werden. — Auch andere Diebe zeigen ſich im Tal.
Sie ſtiegen letzte Nacht durch ein Fenſter, deſſen Scheibe ausgeſchnitten
wurde, ein und wußten 20 Mark zu finden. Bis jetzt iſt noch keine
Spur der Langfinger gefunden.
* Aus dem Kreiſe Heppenheim, 30. Aug. Obſtverſteigerung.
Die Verſteigerung des diesjährigen Obſtertrages an den Kreisſtraßen
findet ſtatt: Am Mittwoch, den 8. September, nachmittags 1½ Uhr, an
der Landesgrenze bei Neckarſteinach anfangend, die Teilſtrecken:
Neckar=
ſteinach-Neckarhauſen—Schönau-Darsberg—Grein; am Donnerstag,
den 9. September, vormittags 6½ Uhr, die Teilſtrecken Neckarhauſeu—
Hirſchhorn-Hainbrunn—Schönbrunn. Nachmittags um 3 Uhr:
Hirſch=
horn—Eberbach; um 6½ Uhr: Hirſchhorn-Langental. — Am Freitag,
den 10. September, vormittags 9½ Uhr, die Teilſtrechen Landesgrenze
—Unterſchönmattenwag—Waldmichelbach; vormittags 12 Uhr:
Wald=
michelbach-Hartenrod—Gadern; nachmittags 4 Uhr: Waldmichelbach—
Kreidacher Höhe—Siedelsbrunn. — Samstag, den 11. September,
vor=
wittags 8 Uhr, Siedelsbrunn—Ober= und Unterabtſteinach-Tröſel—
Wünſchmichelbach — Unterflockenbach — Gorxheim. Am Montag, den
13. September, vormittags 8 Uhr, die Teilſtrecken: Heppenheim-Lorſch
—Laudenbach—Fiſchweiher-Kirſchhauſen. — Am Dienstag, den 14.
September, vormittags 8½ Uhr, die Teilſtrecken: Kirſchhauſen—
Gulden=
klingerhöh-Walderlenbach-Lörzenbach—Rimbach—Grüne Aue —
Mör=
lenbach-Bonsweiher.
Hirſchhorn, 31. Aug. Wafſerſtand des Neckars. Am 30.
Auguſt: 0,63 Meter; am 31. Auguſt: 0,772 Meter.
* Von der Bergſtraße, 30. Aug. Die diesfährige
Birnen=
ernte an der Bergſtraße iſt eine ungemein reiche. Auf den Märkten
war in letzter Zeit die Zufuhr an Birnen ſo reichhaltig, daß der Preis
mehrmals auf 3 bis 4 Mark pro Zentner herabſank. Größere Mengen
Birnen werden, da ſie keinen Abſatz finden, von den Obſtbaumbeſitzern
gekeltert. Wegen größerer Haltbarkeit des Birnweines vermiſcht man
ihn mit Johannisbeerwein. Das gibt dann einen guten Haustrunk. Die
Aepfelernte dagegen fällt ſchlecht aus.
* Bensheim, 30. Aug. Herr Prof. Dr. Spilger hielt geſtern
Nachmittag im Biologieſaal der Aufbauſchule anläßlich einer
Verſamm=
lung des hieſigen Obſt= und Gartenbauvereins einen höchſt intereſſanten
Vortrag über Ausleſen, Mutation und Kreuzung auf dem Gebiete
der Zucht von Pflanzen=Neuheiten und erläuterte dabei recht
verſtänd=
lich, wie man wiſſenſchaftlich verfahre, um Variationen in Färbungen,
Feſtigkeit gegen Krankheiten der Obſtarten zu ziehen und wie die vielen
Neuheiten bei der Blumenzucht und den Obſtbaumkulturen
herangebil=
det werden. Der Verein wird bei bis jetzt ſchon recht reger Beteiligung
am nächſten Sonntag einen Ausflug nach Geiſenheim a. Rh. zur
Be=
ſichtigung der dortigen großen gärtneriſchen Anſtalten unternehmen.
Gernsheim, 31. Ang. Waſſerſtand des Rheins. Am 31.
Auguſt, morgens 6 Uhr: 0,82 Meter.
* Groß=Gerau, 31. Aug. Unfall. In der Nähe des Hofes
Schönau ſtürzte ein Buchhalter von ſeinem Motorrad. Während ſein
Mitfahrer mit leichteren Verletzungen davonbam, erlitt er ſelbſt ſo
ſchwere Verletzungen, daß er in ein Krankenhaus gebracht werden
mußte.
* Groß=Gerau, 28. Aug. Straßenherſtellung. Die große
Verbindungsſtraße von Biſchofsheim nach dem Schönauer Hof ſoll durch
Arbeitsloſe auf dem Wege von Notſtandsarbeiten verbreitert und neu
hergerichtet werden, da ſie in ihrer jetzigen Breite dem ſtark
angewachſe=
nen Durchgangsverbehr nicht mehr gewachſen iſt.
* Mörfelden, 30. Aug. Beginn der Grummeternte. Der
Wieſenvorſtand hat den Beginn der Grummeternte im See, Bruch,
Brücherbuſch und Remieſe auf den 30. Auguſt feſtgeſetzt.
r. Rüſſelsheim, 30. Aug. Die Staatsſtraße Schönauer Hof—
Biſchofsheim, welche für den ſtarken Verkehr nicht mehr ausreicht, ſoll
demnächſt als Notſtandsarbeit zur Beſchäftigung Erwerbsloſer
ver=
breitert werden. Die Zahl der Erwersloſen iſt in letzter Woche von 169
auf 144 zurückgegangen. Durch die im Gange befindlichen Gas= und
Waſſerleitungsarbeiten ſind zur Zeit faſt alle leiſtungsfähigen
Erwerbs=
loſen mit Grundarbeiten beſchäftigt. — Im Flußbett des Mains
werden zur Zeit an der Stelle der Strompfeiler der projektierten
Main=
brücke Tiefbohrungen vorgenommen, welche intereſſante geologiſche
Aufſchlüſſe über die Bodenſchichten des unteren Maintales geben.
* Nauheim, Kreis Groß=Gerau, 31. Aug. Neuer
Gemeinde=
rechner. Richard Dammel wurde zum Gemeinderechner ernannt und
verpflichtet.
— Nauheim, 31. Aug. Kommenden Samstag und Sonntag, den
4. und 5. September, tritt der Geſamtausſchuß des Main—Rheingaues
Deutſcher Turnerſchaft zu einer wichtigen Sitzung in Nauheim (Saalbau
Ruhland) zuſammen. Er nimmt dabei Gelegenheit, geſchloſſen an der
Herbſtwanderung des Gaues, deren Endziel der frühere Feſtplatz an der
Nauheimer-Königſtädterchauſſee nächſt dem Schwimmbad iſt und über die
noch berichtet werden wird, teilzunehmen.
Numt
Trebur, 30. Aug. Unfall. Der Knecht eines
ſo unglücklich von einem Erntewagen, daß er einen Be
und ins Krankenhaus gebracht werden mußte.
* Langen, 31. Aug. Straßenſperre. Die Kr
felden—Frankfurt wird demnächſt gewalzt. Daher iſt ſie om
tember ab bis Anfang Oktober von Kilometer 12,5 bis s
lich Abzweig nach Walldorf, für den durchgehenden Au ſ„m
werksverkehr geſperrt. Der Umweg geht über Langen— m=
Rheinheſſen.
A Bodenheim, 31. Aug. Goldaſterraupen.
Vorſommer öfters niedergegangenen, zum Teil wol
Regen wurden unſere Obſtbäume von dem häßlichen
gereinigt und iſt anzunehmen, daß auch die Nachkömmli
geſpinſtmotte vernichtet und für mehrere Jahre unſch
wurden. Hingegen zeigt ſich jetzt an den Blättern, be
Obſtbäume, die Motte des Goldaſters, deren Rau
grün bis auf die Faſern wegfreſſen und hemmend auf der
Fruchtanſatz wirken. Dieſer Schädling ſollte durch ſchn es
riges Einſammeln der von ihm zur Zeit der Eierable
Blätter vernichtet werden.
A. Nieder=Saulheim, 21. Aug. Die Blinddarſe
dung ſcheint hier nicht zur Ruhe kommen zu wollen, de ne
mußten dem Mainzer Krankenhauſe wegen dieſer Kran
zwei Perſonen, darunter ein Kind im Alter von 7 Jah
werden. — Nachdem erſt zu Beginn des Schuljahres ſerr
Wahlig aus unſerem Orte geſchieden iſt und jetzt in
ſar=
wirkt, verlieren wir nun auch Herrn Dekan Hattem;
katholiſche Pfarrſtelle zu Marienborn übertragen wurde Die
Gemeinde erleidet durch den Weggang des allgemein E eten
ſorgers einen großen Verluſt.
Oberheſſen.
* Büdingen, 31. Aug. Die einmütige Wiederwahl
meiſters H. Bopp 2. erfolgte im nahen Vonhauſen.
* Aus dem Kreiſe Friedberg, 31. Aug. Dieſer Tag wur
Arbeiten an der Errichtung einer neuen Kreisſtr
den Orten Ober=Rosbach-Nieder=Rosbach—Oberwöllſtadt.
Ang=
nommen. Bei den Arbeiten wird eine große Anzahl (
loſen Beſchäftigung finden.
* Homberg a. d. Ohm, 28. Aug. Immer mehr wä ſie
Städtchen mit ſeiner ſchönen Lage am Ohmflüßchen zur ſomn
friſche und zu einem Luftkurorte aus. Kommt ma von
her, ſo hat man einen reizvollen Anblick, beſonders, wenn
von Deckenbach oder Offleiden erfolgt. Schattige Buchenw er,
vielen Spazierwegen durchzogen ſind, umſäumen das L ſſcha
Eine weitreichende Markierung hat der Touriſten= und V höne
verein zwecks beſſerer Orientierung angelegt. Ruhebänke nit
Ausblicken laden überall zur Raſt ein. Eine große Orie eru
befindet ſich am Bahnhof. Gerade in dieſem Sommer
der Sommerfriſchler, oder wie der Vogelsberger ſagt, der ftſchn
recht erheblich.
* Bad=Nauheim, 30. Aug. Der Römerturm amſuße
Winterſteins iſt nunmehr vollendet. Es war in der latior
als der Deutſchamerikaner Guſtav Oberländer, Fabrikant i Readi
Nordamerika, einen namhaften Betrag für den Wied ufbau
römiſchen Wartturms auf dem Gaulskopf, eine Vorhöhe S Win
ſteins, zur Verfügung ſtellte. Er iſt langjähriger Badeg
/Bad=
heims und intereſſiert ſich für die deutſche Vorgeſchichte 1/
für die Ueberreſte der römiſch=germaniſchen Zeit, für Limes nd Ka
Der Turm erhebt ſich etwa 10 Minuten vom Forſthaus Wi ſtein
in der Nähe der früheren Silbergruben „Kaiſergrube”, da, der ?
graben nach der Capersburg abbiegt. Der Turm iſt d ſtöcht
Grundriß mißt er 8 Meter im Quadrat, die Höhe beträ /16 M
Er iſt vollſtändig aus Bruchſteinen eines nahen Steinbruc aufg
Auf dem halbrunden Türſturz zeigt ſich eine lateiniſche In Eift, we
die Namen des Stifters Oberländer und des Altertumsfe hers
Helmke=Gießen trägt. Ein Schieferdach ſchließt den Turm al Daso
Geſchoß iſt 3,20 Meter hoch, es hat auf jeder der vier Seite bier M
bogenfenſter; von hier aus hat man nach allen Himn Frichtun
einen weiten Rundblick, beſonders nach Norden, Weſten ur Nordoſſa
Auf den noch gut erkennbaren Trümmern des einſtigen Tu ſes beg
Bauunternehmer Morſchel=Friedberg 1923 mit der Erbauu, des n
Turmes, die Pläne hatte Prof. Dr. Helmke=Gießen entwor / di
leitung hatte Oberbaurat Haag aus Friedberg. Infolge der Etſchre
den Inflation waren die Mittel bald aufgebraucht, und de Bau ſt
faſt zwei Jahre ſtill. Jetzt iſt es nun gelungen, das Werk vollen
Der Deutſchamerikaner Oberländer hat ſich in dem Turm * Den
treuer Heimatliebe errichtet. Zur Römerzeit war der Turn in Sie
turm, von dem aus ſich die Wächter mit den benachbau: Tür
Johannisberg, Hausberg bei Butzbach und mit dem Römerke il Camr
burg verſtändigten. Jetzt ſoll er als Ausſichtsturm dienen.
* Gießen, 30. Aug. Die 7. große Zuchtvieh lrſte
rung des Mitteldeutſchen Rotviehzüchterverbandes find im
des nächſten Monats auf dem ſtädtiſchen Viehmarktplatz e der
garetenhütte ſtatt. Aus der Provinz Oberheſſen ſind Iſer
Bullen gemeldet. Weiteres Zuchtmaterial (Rotvieh) wird afgetr
aus den Zuchtgebieten des Kreiſes Wetzlar, des Kreiſes Biede
Frankenberg und aus dem Sauerland. Die oberheſſiſcher Geme
haben hier die beſte Gelegenheit zur Anſchaffung von Zu ſieh.
* Vom heſſiſchen Taunus, 30. Aug. Die Wildſchweſe, die
ſchon ſeit längerer Zeit in den am Hausberg bei Butzbach g genen
ſiſchen Taunusorten empfindlich bemerkbar gemacht haben ſchen n
auch das Winterſteingebiet heim. Wenn auch hier die preuß ſen Greut
orte hauptſächlich unter der Plage zu leiden haben, ſo wi: aber aud
hier bereits in heſſiſchen Feldmarken von den Schwarzkitteln chaden
gerichtet. — Da, wo der vom Hochtaunus herkommen!/ Lin
(Pfahlgraben) auf heſſiſches Gebiet übergetreten iſt, ſtar auf
Gaulskopf einſt ein mächtiger Römerturm. Auf ſeine berreſte
mit Mitteln, die ein Deutſchamerikaner in hochherziger A e geſtiſ
hat, unter Leitung des Römerforſchers Prof. Helmke (Gieß) nun
neuer Turm im römiſchen Stil erbaut worden, der gleichz ig als
merkenswerter Ausſichtspunkt von allen Heimatfreunden br üßt mi.
voh der Reuen
Endlich einmal eine Zigarette, die
reſtlos dem Geſchmack der
Damen=
welt entſpricht:
Milde aromatiſch, duftig und ſüß
HEEAA
FABIAN [ ← ][ ][ → ]Nummer 242
Mittwoch, den 1. September 1926
Seite 7
Der unerreichte
GESUNDHEITS-STIEFEL
„Vornehrnster Form.
DeodltdeTTod
sind mindestens so wichtig wie gesundes Blut. Warum guälen Sie sich, verzichten auf
Spazier-
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Seite 8
Reich und Ausland.
* Frankfurter Chronik.
WSN. Verlängerung der Deutſchen
Photographi=
ſchen Ausſtellung. Die Deutſche Photographiſche Ausſtellung iſt
mit Rückſicht darauf, daß die Ausſtellung in den breiteſten Schichten der
Bevölkerung großes Intereſſe fand, bis zum 5. September einſchließlich
verlängert worden. — Der Frankfurter Arbeitsmarkt im
Juli. Die Zahl der Arbeitsloſen hat im Monat Juli keine Aenderung
erfahren. Zu Beginn des Monats ſtanden 24 791 Arbeitsloſe zur
Ver=
fügung. Dazu kamen im Laufe des Monats 11 596 Neuanmeldungen,
ſodaß insgeſamt 36 387 Arbeitsgeſuche vorlagen. Nach Anſchluß der
Vermittlungstätigkeit ſtanden hiervon noch 24 837 Arbeitsſuchende zur
Verfügung. Es iſt äußerlich eine gewiſſe Stagnation der
Arbeitsloſig=
keit zu verzeichnen. Die Verhältniſſe auf dem Arbeitsmarkt werden
jedoch weniger dadurch gekennzeichnet, als durch eine außerordentliche
Zunahme der Fluktuation. Während im Monat Juni die Zahl der
Neumeldungen, Vermittlungen und der ohne Inanſpruchnahme des
Arbeitsamtes erledigten Arbeitsgeſuche zuſammen 19 980 betrug, iſt die
Geſamtzahl der im Monat Juli auf dieſe Weiſe ermittelten
Bewe=
gungen mit 23 048 um 15,4 Prozent höher wie im Vormonat. Dieſe
Beobachtung findet zu einem geringen Teile ihre Erklärung darin, daß
bei einer Reihe von Erwerbsloſen, die Zeit der Arbeitsloſigkeit bei den
Unterſtützungsempfängern immerhin 1—2 mal durch Notſtandsarbeit
unterbrochen wird. Sie iſt jedoch in der Hauptſache darauf
zurückzu=
führen, daß heute dauernde Arbeit kaum noch zu haben iſt, und die
größte Zahl der Einſtellungen nach einer gewiſſen Zeit mit Beendigung
einer beſtimmten Arbeit gleichfalls ihr Ende findet. Auf dem
Stellen=
markt iſt erfreulicherweiſe eine Beſſerung zu verzeichnen. Nachdem
bereits gegen Ende des Monats Juni eine Zunahme des Angebots an
offenen Stellen zu verzeichnen war, iſt das Angebot im Monat Juli
im allgemeinen noch etwas geſtiegen. Insgeſamt waren 7787 offene
Stellen angeboten. Davon konnten 7307, d. i. 93,8 Prozent, beſetzt
werden. Die Zahl der beſetzten Dauerſtellen betrug 3182 gegenüber 2892
im Juni. Angeſichts des durchweg warmen, ſonnigen Wetters ſtanden
4125 (2916) Aushilfsſtellen zur Verfügung. Aus dieſer zahlenmäßigen
Gegenüberſtellung des Anteils der Dauer= und Aushilfsſtellen an der
feſtgeſtellten Zunahme geht hervor, daß dieſe Beſſerung weniger auf die
zunehmende Entſpannung der wirtſchaftlichen Lage zurückzuführen iſt,
als auf den alljährlichen im Hochſommer auftretenden Bedarf an
Ar=
beitskräften für die Saiſongewerbe, an Ferienaushilfe und Arbeitern
für die einſetzende Ernte.
Eine Tagung der Aufwertungsorganiſationen.
In Erfurt fand eine Vertretertagung des deutſchen Sparerbundes
ſtatt, die von allen Landesverbänden des Reiches beſucht war und ſich
mit der durch die Einſtellung der Reichsregierung entſtandenen Lage in
der Aufwertungsfrage befaßte. Außer einer Entſchließung, die zur
Fort=
ſetzung des Kampfes für eine Wiederaufrollung der Aufwertungsfrage
auffordert, wurde eine Entſchließung betreffend die Regelung der
Alt=
beſitzrechte und Vorzugsrenten gefaßt mit folgendem Wortlaut: „Die
vollzählig beſuchte Verſammlung von 29 Landesverbänden des
Sparer=
bundes gibt einmütig ihrer Entrüſtung darüber Ausdruck, daß das
Reichsfinanzminiſterium entgegen den früheren Zuſicherungen von
Mi=
niſtern und Parteivertretern neuerdings die Erlangung der
Altbeſitz=
rechte, insbeſondere der Vorzugsrenten durch unnötige und zum Teil
ungeſetzliche Beweisauflagen in unerträglicher und herausfordernder
Weiſe weiter verzögert, ſtatt den ohne ihre Schuld durch die
Maß=
nahmen des Reichs in äußerſte Nor geratenen Gläubigern des Reichs
die ihnen durch das Anleiheablöſungsrecht geſicherten Rechte auf die fie
nun ſchon ſeit über 1 Jahr vergebens warten, nun endlich mit aller
Be=
ſchleunigung zuzugeſtehen.” — Auf der Erfurter Tagung haben ſich auch
die verſchiedenen Aufwertungsorganiſationen zur gemeinſamen Führung
des Kampfes um die Aufwertung zuſammengeſchloſſen.
Der Stadtbankſkandal in Halle. — Rücktritt des Dezernenten.
Halle. Zu der Halleſchen Stadtbankaffäre, bei der ſich Verluſte
in Höhe von vier Millionen Mark ergeben haben ſollen, wird mitgeteilt,
daß die gerichtliche Vorunterſuchung gegen den ehemaligen
Stadtbankdirek=
tor Berger bereits eingeleitet ſei. Ein ſchuldhaftes Verhalten des
Oberbürgermeiſters Rieve iſt nach Erklärungen des
Regierungspräſi=
denten entgegen den Behauptungen verſchiedener Blätter nicht
feſtzu=
ſtellen. Die Bankabteilung der Stadtſparkaſſe Halle iſt anfangs Auguſt
1926 einer erneuten mehrwöchigen Prüfung durch zwei Reviſoren der
Giro=Zentrale in Magdeburg und einen Reviſor des
Regierungspräſi=
denten in Merſeburg unterzogen worden. Dabei haben ſich äußerſt
be=
dauerliche Zuſtände ergeben, die die finanzielle Lage der Bankabteilung
gegenüber den Ergebniſſen der bereits im November 1925
vorgenomme=
nen Prüfung noch weiter verſchlechtern. Das bereits im Januar durch
den Staatsanwalt in Halle gegen den vormaligen Bankdirektor Berger
eingeleitete Strafverfahren wird auf Grund des erneuten
Prüfungs=
ergebniſſes nicht nur auf dieſen, ſondern aller Vorausſicht nach auch
auf mehrere andere Perſonen ausgedehnt werden. Die
diſziplinarrecht=
liche Seite der Angelegenheit wird nachdrücklich weiter verfolgt. Der
zuſtändige Dezernent der Stadtbank, Bürgermeiſter Dr. Seydel, hat ſein
Amt bereits niedergelegt.
Der Reichsverband der Baltikumkämpfer
veranſtaltet in Wernigerode a. Harz vom 4.—6. September d. J. ſeine
1. Wiederſehensfeier. Entſprechend der ſchweren wirtſchaftlichen Notlage
wird die Feier in der allerbeſcheidenſten und ſchlichteſten Weiſe
be=
gangen, ſoll es doch einzig und allein nur auf den Baltikumer=Geiſt
an=
kommen, der durch dieſe Tagung von neuem wachgerufen und gefeſtigt
werden ſoll. Beſondere Bedeutung erhält die Veranſtaltung dadurch,
daß der bekante und beliebte Kommandeur der „Eiſernen Diviſion”
Herr Major Biſchoff, die Feſtrede übernommen hat. Allen ehemaligen
Baltikum=, Ober=Oſt= und Grenzſchutz=Kämpfern kann deshalb die
Teil=
nahme nur beſtens empfohlen werden. Auskunft erteilt Kamerad Paul
Schmidt, Magdeburg, Ecke Herrenkrug=Jerichowſtraße.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht als Kläger.
Berlin. Unter ungeheurem Andrang der „Reichsbankgläubiger”
begann Montag vormittag die Verhandlung gegen den Vorſitzenden des
„Reichsbankgläubigerverbandes” Roll. Vor Beginn der Verhandlung
verlangten Hunderte von Mitgliedern der Aufwertungsverbände Einlaß
in den Sitzungsſaal. Die Polizeibeamten waren machtlos und im Nu
war der Saal überfüllt von Schreienden, Tobenden, ſich untereinander
um einen Sitzplatz prügelnden Menſchen. Erſt nach kurzem Kampf
konnte man die Eingangstür verſchließen. Roll wird zur Laſt gelegt,
er habe in Werbeverſammlungen u. a. geäußert: Dr. Schacht iſt kein
Betrüger, ſondern ein „Schwindler‟. Der Angeklagte erklärte, er habe
in den Verſammlungen ausgeführt, Dr. Schacht werde ſeit Monaten
von einem bekannten Schriftſteller als „Junker der deutſchen
Volkswirt=
ſchaft” bezeichnet. Er habe ferner geſagt, die Reichsbank ſei eine Filiale
des interationalen Kapitals. Roll gab auch zu, geäußert zu haben, die
Reichsbank habe ihre Mitglieder betrogen. Den Ausdruck „Dr. Schacht
iſt kein Betrüger, ſondern ein Schwindler” beſtritt der Angeklagte.
Ankunft eines ruſſiſchen Flugzeuges in Berlin.
Berlin. Die Sowjetregierung hat, nachdem bereits vor einiger
Zeit mehrere ihrer Maſchinen den Verſuch gemacht hatten, den
Europa=
flug durchzuführen, Dienstag früh ein neue Maſchine auf die Reiſe
ge=
ſchickt, die die wichtigſten Hauptſtädte anfliegen foll. Die Maſchine,
ganz Metalldoppeldecker, verließ Dienstag früh unter der Führung des
Piloten Groneff Moskau um 2½ Uhr und war bereits um 6,20 Uhr
in Königsberg, von wo ſie um 97 Uhr wieder abflog. Kurz vor
½1 Uhr landete die Maſchine glatt im Flughafen auf dem Tempelhofer
Feld. Zur Begrüßung hatten ſich zahlreiche Vertreter der Reichsbehörden,
Luftfahrtsgeſellſchaften, der ruſſiſchen Botſchaft und der ruſſiſchen
Han=
delsvertretung eingefunden. Die ruſſiſchen Flieger werden ſich in Berlin
etwa eine Stunde aufhalten und dann nach Paris weiterfliegen.
Ein zweites Autvunglück bei der Deutſchen Automobil=
Reichsfahrt.
TU. Hamburg. Ein zweites Automobilunglück bei der
Deutſch=
landsfahrt des A. D. A. C. hat ſich in der Nähe von Schleswig kurz
vor Gueby gegen 9 Uhr vormittags ereignet. Bei einem Seitenweg
rannte ein Auto auf ein ländliches Fuhrwerk, zertrümmerte es,
über=
ſchlug ſich und flog in den Straßengraben. Der Führer des Fuhrwerkes
wurde ſchwer verletzt. Die Inſaſſen des Autos erlitten ebenfalls ſchwere
Verletzungen und wurden ſofort nach Kiel überführt. Ein zweiter
Kraftwagen fuhr in das Trümmerfeld hinein und wurde ſchwer
be=
ſchädigt. Die Inſaſſen kamen mit dem Schrecken davon.
Die Schiffskataſtrophe bei Petersburg. — 150 Tote.
TU. Moskau. Die Zahl der bei dem im Seekanal bei Leningrad
erfolgten Untergang des Dampfers „Bureweſtnik” ums Leben
gekom=
menen Perſonen wird nach den letzten Angaben auf 150 geſchätzt, jedoch
wird die Zahl erſt nach der begonnenen Bergung des Dampfers genau
feſtgeſtellt werden können. An Bord befanden ſich 563 Fahrgäſte.
Rettungsdampfer brachten 25 Perſonen in Sicherheit. Außerdem
ret=
teten ſich zahlreiche Fahrgäſte ſelbſt.
Mittwoch, den 1. September 1926
Numm
Berliner Säne
Aus dem Feſtzug d
Sängerbundes: „D
Lied”, eine
ſymboli=
lung des Berline
geſangverei
Der Berliner Säng
erte am Sonntag
ges Beſtehen mit e
Feier in der Singak
mit einem Feſtzug,
Vereine mit etwa
gliedern teilnahmen
zug, der eine Reil
ſchmackvoll ausgeſta
gen mitführte, da
eine Stund
darſt
Lehrer=
und
erie
900
Der
von
ten
te
Die Zugſpitzbahn. — Der 20 000. Fahrgaſt.
RDV. In den letzten Tagen wurde ein Student aus Plauen als der
zwanzigtauſendſte Fahrgaſt von der Zugſpitzbahn auf den höchſten
Gipfel Deutſchlands befördert. Die im Anfang gehegten Bedenken,
daß eine Seilſchwebebahn auf die Zugſpitze kaum große Beliebtheit
er=
langen würde, ſind alſo durch die Tatſachen widerlegt worden. Der
Verkehr iſt nicht zuletzt infolge des jetzt eingetretenen beſſeren Wetters,
ſehr lebhaft und dürfte auch im Winter, da der Betrieb während der
kalten Jahreszeit in vollem Umfange ganztägig, eine Stunde vor
Sonnenaufgang bis 1 Stunde vor Sonnenuntergang durchgeführt wird,
anhalten. Man fährt in 20 Minuten von der Talſtation in Ehrwald=
Obermoos zur Bergſtation. Der Fahrpreis beträgt für die Hin= und
Rückfahrt 16 Schilling. Durch beſondere Vorkehrungen iſt es gelungen,
längeres Warten in der Talſtation auszuſchalten. Manche
Reiſegeſell=
ſchaften ſehen eine beſondere Leiſtung darin, mit möglichſter
Schnellig=
keit auf den höchſten Gipfel Deutſchlands zu gelangen und noch am
gleichen Tage wieder nach München zurückzukommen. So hat vor
kur=
zem, wie uns berichtet wird, eine amerikaniſche Reiſegeſellſchaft, die erſt
um 11 Uhr vormittags von München mit Kraftwagen abgefahren war
— übrigens ohne vorgemeldet zu ſein — nicht nur die Fahrt zur
Berg=
ſtation unternommen, ſondern auch noch die Zuſpitze ſelbſt und das
Münchener Haus beſucht und war trotzdem bereits wieder um 10 Uhr
abends in München zurück. Man kann über den Wert derartiger
Re=
kordtouren verſchiedener Meinung ſein, jedenfalls aber ſind ſie heute
durch gute Anſchlüſſe durchführbar. Ueber die Zugverbindungen nach
der Zugſpitze gibt ein ſoeben erſchienenes Werbeplakat der Zugſpitzbahn
genau Auskunft. Es wird darauf hingewieſen, daß man die ſchönſte
Ausſicht für derartige Fahrten auf die Zugſpitze morgens und abends
hat und der Blick im Herbſt beſonders klar und weitreichend iſt.
Uebri=
gens kann mit einer Fahrt auf die Zuſpitze von München oder Augsburg
aus, ein Beſuch von Füſſen und der Königsſchlöſſer leicht verbunden
werden. Die Fahrt von Füſſen über Reutte und Bichelbach nach
Ehr=
wald bietet beſondere landſchaftliche Reize.
Schon vor dem Kriege konnte man in faſt allen Kulturſtaaten
einen allmählichen Rückgang der Geburtenziffer feſtſtellen.
Wäh=
rend des Krieges nahm dieſe Entwicklung an Schärfe und
Aus=
dehnung zu, ſo daß heute ſämtliche europäiſche Staaten eine
nied=
rigere Geburtenziffer aufweiſen als vor dem Kriege. Während
vor dem Kriege die Geburtenziffer etwa bei 25 je 1000
Einwoh=
ner lag (noch vor einem Menſchenalter bei 30), ſtellt ſich die gleiche
Ziffer für das Jahr 1924 auf nur 20. Trotz dieſer außerordentlich
ungünſtigen Entwicklungstendenz der Geburtenzahl, iſt der
natürliche Bevölkerungszuwachs in Europa nicht zum Stillſtand
gekommen. Infolge der Beſſerung der hygieniſchen Verhältniſſe
und der Fortſchritte auf dem mediziniſchen Gebiete iſt ein nicht
unweſentlicher Rückgang der Todesfälle vor ſich gegangen, der
den Rückgang der Geburtenziffer in den meiſten Ländern mehr
als wettgemacht hat.
Ein entmenſchter Vater.
Sein Kind aus dem Fenſter geworfen.
TU. Wien. In Villach hat am Montag ein betrunkener Bahnarbeiter
ſein zehnjähriges Töchterchen vom Fenſter ſeiner im zweiten Stockwerk
liegenden Wohnung auf die Straße geſtürzt, wo es tot liegen blieb. Der
Unhold hatte das Kind nach Bier geſchickt. Als es einige Minuten
ſpäter nach Hauſe kam, wurde es vom Vater geſchlagen und am Halfe.
grauſam gewürgt. Die Mutter ſprang hinzu, um weitere
Mißhand=
lungen zu verhindern. Zwiſchen beiden entſpann ſich ein kurzer Kampf
in deſſen Verlauf der Strolch das Kind aus den Armen der Mutter
riß und durch das offene Fenſter auf die Straße warf. Die Polizei
hatte Mühe, den Mörder vor der erregten Menge zu ſchützen, die das
Haus ſtürmen wollte. Der Verbrecher, der die Tat ruhig eingeſtanden
hat und keine Reue zeigte, iſt in das Klagenfurter Gefängnis
einge=
liefert worden.
Die Sturmſchäden in Luiſiana.
EP. New York. Durch den Sturm, der am letzten Mittwoch den
ſüdlichen Teil des Staates Luiſiania heimgeſucht hat, haben 25 Menſchen
ihr Leben eingebüßt, doch rechnet man damit, daß die Zahl der Opfer
noch größer ſein wird. Mehrere hundert Familien ſind obdachlos. Die
Zuckerrohr=, Mais= und Reisernte iſt in dem heimgeſuchten Gebiet zum
größten Teil zerſtört. Der Sachſchaden wird auf 5 Millionen Dollar
geſchätzt.
* Verbrannte Gemälde.
Aus der Tſchechoſlowakei wird uns geſchrieben: Auf er St.
zwiſchen den Stationen Lettowitz und Brüſau=Brünnlitz ge k auf
her unaufgeklärte Weiſe ein Möbelwagen, in welchem ſich 1 tvolle
mälde befanden, in Brand. Die Bilder waren in Budap ausg
und befanden ſich auf dem Rücktransport nach Dresden. C
ſind nach einer Meldung der „Deutſchen Preſſe” vollſtänd vernicht
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Dir die Bersffentlſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltio
Aertung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in
der Uſender verantwortlich.) — (Einſendungen, die nicht verwendet werde
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht bearindet werden
Schon vor acht Wochen wurde durch das hieſige Polizeie
an der Gichtmauer entlang, zwiſchen Dieburger= und K
ſtraße, für Motor= und Autofahrer verboten. Luſtig rattern
zeuge noch dieſen Weg entlang und verhunzen dort den viele
ſuchenden noch die paar ſchönen Tage.
Haben denn die vielen Bänke, die die Stadtverwaltung
mauer aufſtellen ließ, noch einen Zweck?
Es dürfte jetzt wirklich an der Zeit ſein, daß das Städti
imt die paar Warnungstafeln an den 4 Zufuhrſtraßen an
Anetit An
i Amſann
Onnen nicht
der
tichſte
ieſe Fa
Erho
der Gich
Tiefba
agen läß1.
Geſchäftliches.
Wir verweiſen auf die Anzeige in der heutigen Num , wo
die Ziehung der Wangerooger Weſtturmlotterie auf den 1 7Dezenb
1926 verſchoben iſt.
Chemiſches über Menſchenhaar.
Löſt man Haar nach dem patentierten Verfahren von / We
auf, ſo erhält man eine neutrale Löſung der ſchwefelreich/ /
Haarb=
ſteine, auf denen man durch chemiſche Kunſt bisher nicht der He
zurückbilden konnte.
Bedient man ſich aber dazu der lebendigen Kraft der arw
unſerer Kopfhaut, ſo wird der Haarausfall ſchnell gehemmimd die
Haarwuchs ſelbſt dann erzielt, wenn Erkahlung und Glatz ſchon
getreten ſind. Eine Erklärung dieſes eigenartigen Phäno ms
Sie in der heutigen Beilage „Wie neue Haare wachſen”. Ha ernähr
und Stärkung geſchwächter Haarwurzeln erzielt man mit de Silvik
Haarkur, die nach genanntem Verfahren hergeſtellt iſt, thrend
fördernden Haarpflege das Silvikrin=Shampoon dient.
Eine Silvikrin=Probe und die für jedermann wichtig Broſ
„Der Haarwuchs, ſeine Erhaltung und Wiedergewinnung”, ſalten
koſtenlos und poſtfrei vom Silvikrin=Vertrieb, Berlin 256
drinenſtraße 26.
(TPlus
Was ſagt Sokrates.
Was galt dem Pöbel in Athen die Weisheit eines Sok
Auf offener Straße wurde der Philoſoph ausgelacht.
„Dort kommt der Weiſe mit der Rieſenglatze!” ſagten
Auf dem Marktplatz fragte ein Athener einſt Sokrates:
läßt du dir eigentlich keine Haare wachſen?”
Sokrates erwiderte: „Hätte ich das berühmte Haar
nach tauſenden von Jahren erſt erfunden wird, früher ſchon
können, Du würdeſt meiner heute nicht ſpotten!“
„Weißt du, wie das Mittel einſt heißen ſoll, Mann mi
phetenblick?” forſchte der ſpöttelnde Athener.
„Auxolin wird man es heißen; nach Auxo unſere
werden es die Menſchen nenen.”
Der Ausfrager ſeufzte mit Heuchlermine: Schlimn
wenn das Oberhaupt der Familie ohne Haare durchs Leben
„Tröſte dich, Mitbürger!” munterte Sokrates ihn auf,
bleiben in der Familie, die Götter hatten ſie nur an ar
geſetzt.”
Der Athener ſah Sokrates groß und ſtarr an:
„Unſer Familienoberhaupt, mein Weib, die Xantippe, h
meine Haare auf ihren Zähnen.”
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotte e.
18. Tag, 5. Klaſſe. In der Vormittagsziehun
Gewinne zu 5000 Mark auf Nr. 16 156, 142 194; 10 Gewin
Mark auf Nr. 65 630, 69 474, 99 538, 119 799, 146 699, 168 3
248 235; 4 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr. 136 021, 184 20
winne zu 1000 Mark 3609, 7053, 38 084, 70 445, 79005, 991
122202, 128 202, 181 868, 281 111, 283 461, 288 730, 293 59
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der Nachmittagsziehung fielen: 2 Gewinne zu 2
auf Nr. 164 654; 12 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 52
80 771, 152 401, 164 097, 186 710; 10 Gewinne zu 2000 Ma
58 449, 92 163, 158 384, 187 510, 209 021; 28 Gewinne zu 100
Nr. 51 371, 63 076, 65 760, 70 173, 96 910, 101202, 129 88
153 780, 205 987, 206 597 228 715, 250 516, 293 084; ferner 9
zu 500 Mark und 192 Gewinne zu 300 Mark. — Im Gew
verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mark, 2 Gewinne z
Mark, 12 zu je 10 000 Mark, 14 zu je 5000 Mark, 46 zu je
94 zu je 2000 Mark, 162 zu je 1000 Mark, 482 zu je 500
zu je 300 Mark.
Wetterbe icht.
Wettervorausſage für Donnerstag, den 2. Septembe
nach der Wetterlage vom 31. Auguſt 1926.
Nach Abkühlung tagsüber wieder aufklarend und m
wärmung bei anſteigendem Luftdruck. — Während das Ha
Nordweſten nach Nordſkandinavien zieht hat ſich über der 9
Teiltief gebildet, das bei ſeinem öſtlichen Vordringen unſer
kühlere Luft zuführt, wodurch gewitterhafter Negen bedingt
die Rückſeite des Wirbels aber bald folgt, ſo iſt dann wieder m
Die Heſſ. Wetterdi
Aufbeſſerung zu rechnen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max St Je
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmanx
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druch und Verlag: L. C. Wittich — ſämklich is Darmſtade
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Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Lite 8
Mittwoch, den 1. September 1926
Nummer 242
utſcher Armee= und Marine=
Gedenktag.
ernberg. Der auf 8 Uhr abends angeſetzten
Begrüßungs=
ing eine Preſſebeſprechung des Stahlhelms, Bund der
oldaten voraus, in welcher der Führer des Stahlhelms
te hervorhob, der Stahlhelm ſei ſtaatsbejahend und
be=
ein Kartellverhältnis mit anderen nationalen Verbänden
Tirworten.
arz nach 8 Uhr trafen in der feſtlich geſchmückten Stadthalle
titpoldhain, die von einer rieſigen Menſchenmenge gefüllt
a der Eröffnungsfeier der Protektor des Ehrentages, Kron=
Rupprecht von Bayern ſowie Prinz Oskar von Preußen,
alfeldmarſchall von Mackenſen, Generaloberſt von der Goltz
je anderen Feſtgäſte ein. Der Führer der Reichsflagge,
rnann Neiß, begrüßte die Erſchienenen. Kronprinz
echt von Bayern gedachte ſodann mit ehrenden Worten der
eichen alten Armee, der der heutige Tag des Wiederſehens
Aufgabe der Frontſoldaten ſei es, die Jugend zur
Selbſt=
and Pflichtgefühl zu erziehen. Erfülle jeder einzelne ſeine
be, ſo ſei ihm um die Zukunft des deutſchen Vaterlandes
Hange. Prinz Oskar von Preußen überbrachte der Feſtver=
Cung die Grüße ſeines Hauſes, insbeſondere ſeiner Brüder,
gorderte die Anweſenden auf, Kinder und Kindeskinder im
der Vaterlandsliebe zu erziehen. Hierauf überbrachte der
Haus Doorn nach Nürnberg zu dem Ehrentag gekommene
alfeldmarſchall von Mackenſen im Auftrage des früheren
es deſſen Grüße an die Kameraden. Der Geiſt der alten
Se, ſo ſchloß von Mackenſen ſeine kurzen Ausführungen, müſſe
Tuf unſere Jugend übertragen werden. Seinem dreifachen
auf das deutſche Vaterland folgte das Abſingen des
Deutſch=
iedes. Prof. Bauer=München, Vorſitzender der V.V. V.=
En, dankte dem Kronprinzen von Bayern, für die Ueber=
e des Protektorats. Wir brauchen kein großes Programm,
W. der Redner, ſondern nur wenige Worte: „Ehre und Frei=
Dieſe Worte ſind die Schlüſſel zu einem freien künftigen
SHeutſchland. Mit einem Appell an die deutſche Jugend und
re Mitarbeit ſchloß der Redner. Generaloberſt v. d. Goltz,
Bender der V.V.V.=Deutſchland, nahm ſchließlich noch zu
kurzen Begrüßung das Wort. Die Anweſenheit der
Kame=
r ſei ein Bekenntnis des Feſthaltens an dem einigen, großen
Shen Vaterland. Der heutige Ehrentag ſoll einen Meilenſtein
Wri auf dem Wege zur deutſchen Freiheit und Einigkeit.
„Von der Feſthalle begaben ſich hierauf Kronprinz Rupprecht
Bayern, Prinz Oskar von Preußen, Generalfeldmarſchall
ackenſen und andere der Feſtgäſte zu den Begrüßungsfeiern
mTäbrigen Vaterländiſchen Verhände, um dort ebenfalls die
eraden zu begrüßen.
Mit dem Sonntag erreichte der Deutſche Armee= und
Marine=
einen Höhepunkt. Schon Stunden vor Beginn des Feſtzuges
rten dichte Menſchenmaſſen die Straßen, durch die der Feſt=
Tich bewegen ſollte. Die Stadt ſelbſt bietet in ihrem Girlan=
und Fahnenſchmuck ein ſchönes Bild, kas noch gehoben wird
y die vielen jungen Mädchen, die, Blumen im Arm oder im
e tragend, durch die Sraßen wandern, um ſich einen
gün=
ri Platz zu ſichern. Ueber allem lächelt ein herrlicher
Spät=
niertag. Die Beteiligung an dem Feſtzug war außerordentlich
„ Aus allen Gauen des alten Reiches waren Delegationen
verſchiedenſten vaterländiſchen Verbände mit ihren Fahnen
„Feſtzug vertreten. Die Zahl der mitgeführten Fahnen zählte
vielen Hunderten. Groß war die Begeiſterung der Zuſchauer
die Heilrufe und das Tücherſchwenken wollten faſt kein Ende
men
Dr
nehmen. Die Teilnehmer des Feſtzuges wurden ſtellenweiſe mit
Blumen geradezu überſchüttet. Nahezu 3 Stunden defilierte der
Feſtzug am Hauptmarkt am Kronprinzen Rupprecht von Bayern
und andeten Mitgliedern der früheren regierenden Häuſer ſowie
den Spitzen der alten Armee und Marine vorüber.
Nachmittags finden Kameradſchaftsfeiern ſtatt, und abends
iſt eine große Feſtvorſtellung im Stadttheater und nochmals
Be=
leuchtung der alten Kaiſerburg, womit das Feſt ſeinen Abſchluß
findet.
Der Reichsbund Vaterländiſcher Arbeiter= und Werkvereine
faßte hinſichtlich der Kolonialfrage eine Entſchließung, in der
Reichsregierung und Reichstag aufgefordert werden, eine
Rege=
lung der Kolonialfrage noch vor dem Eintritt Deutſchlands in
den Völkerbund herbeizuführen.
Von einem Teilnehmer erhalten wir noch folgende Zuſchrift:
Die Nürnberger Tage ſind vorüber und werden für jeden,
der das Glück hatte, ſie mitzuerleben, eine bleibende,
unvergeß=
liche Erinnerung ſein.
Um es gleich vorweg zu ſagen, die Kundgebung, die am 28.
und 29. Auguſt in Nürnberg veranſtaltet wurde, nahm einen
Verlauf, der alle, auch die kühnſten Erwartungen weit übertraf.
Der Ruf, der von der Reichsflagge an alle deutſch
fühlen=
den und deutſch denkenden, an alle
vaterlands=
liebenden Männer und Frauen ergangen war, fand einen
Widerhall, der nur mit dem Wort überwältigend zu bezeichnen iſt.
Keine künſtlich angefachte, bezahlte Begeiſterungsmache,
ſon=
dern ein aus innerſtem Herzen hervorbrechender Jubel und eine
Begeiſterung, die geradezu elementare Formen annahm und an
Deutſchlands größte und ſtolzeſte Zeiten zu Beginn des großen
Krieges erinnerte. Und dabei von den Veranſtaltern kein
ſinn=
loſes Säbelraſſeln, von den vielen herrlichen Rednern, die ich
hörte, Kronprinz Rupprecht von Bayern, Prinz Oskar von
Preu=
ßen Generalfeldmarſchall v. Mackenſen, General Graf v. d. Goltz,
nicht ein einziges Wort unvernünftiger Kriegshetze.
Von allen aber tiefernſte Mahnung zur Einigkeit, freudiges
Bekenntnis zum Deutſchtum und die Forderung, daß der
Ge=
danke der Wehrhaftigkeit nicht in unſerem Volke einſchlafen darf.
Nur ein wehrhaftes, tapferes Volk, das trotz anſcheinender
äußerer Machtloſigkeit nicht gewillt iſt, ſich zum Helotenvolk
herabdrücken zu laſſen, hat Anſpruch auf Achtung und Geltung in
der Welt. Das war der leitende Grundgedanke der Nürnberger
Tagung; und wie tief und unausrottbar dieſer Gedanke in Herz
und Seele des weitaus größten Teiles unſeres Volkes verwurzelt
iſt, das bewieſen die ſtürmiſchen Heil=Rufe, mit denen die
Kriegs=
teilnehmer begrüßt wurden, und ganz beſonders die, deren Name
und Taten voltstümlich und hiſtoriſch geworden ſind.
Der Zug, der ſich am Morgen des 29. durch die mit Flaggen
überſäten Straßen der altehrwürdigen Noris bewegte und deſſen
Vorbeimarſch faſt drei Stunden dauerte, war ein
Triumph=
zug im wahren Sinne des Wortes.
Waren es dreimalhunderttauſend, waren es
fünfmalhundert=
tauſend Menſchen, die die Straßen einrahmten, die ſich an den
Fenſtern der alten hochgiebeligen Patrizierhäuſer Kopf an Kopf
drängten, ich kann es nicht ſagen. Unvergeßlich aber wird mir
ſein, daß wir über Blumen wandelten, daß wir mit Blumen
überſchüttet wurden.
Das war die Nürnberger Tagung.
Ein machtvolles Bekenntnis zu deutſcher Einigkeit und zu
deutſcher Wehrhaftigkeit, ein urgewaltiges Aufflammen aller
guten und edlen Triebe, die in der deutſchen Seele ſchlummern.
Hab Dank, du deutſches Nürnberg, du Stadt Hans Sachſens
und Albrecht Dürers, für dieſen Lichtblick in eine beſſere Zukunft.
Frhr. v. Preuſchen, Generalmajor a. D.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 1. September. 12: Uebertr. des
Promenaden=
konzertes am Lachhannes. Beck: Carmen=Marſch. — Suppe: Ouv.
„Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien” — Verdi: Fant.
a. „Rigoletto”. — Jeſſel: „Der Roſe Hochzeitszug”
Charakter=
ſtück. — Ziehrer: Donauſagen, Walzer. O 3.30: Aus dem Buche
der Sage und Geſchichte. Von Rektor Wehrhan. „Wie Ingelheim
zu ſeinem Namen gekommen iſt” Kaiſer Karl am Rhein (für
Kinder vom 10. Jahre ab). O 4.30: Hausorch. Neue Tanzmuſik.
O 6.15: „Der heilige Franziskus von Aſſiſi”, Vortrag zum
Siebenhundertjahr=Jubiläum. O 6.45: Italieniſch. O 7.15: „Die
japaniſche Sprache und ihre Literaturen”. Von Dr. L. H. Schütz.
O 7.45: Schach. O 8.15: Neue Kammermuſik. Bartok: Sonate
für Violine und Klavier Nr. 2. — Poulenc: „Napoli”, Suite
für Klavier. — Kauder: Trio für Oboe, Bratſche und Klavier.
Ausf.: Konzertm. Lenzewski=Nürnberg (Violine), P. Hoenſch (Oboe),
A. Allekotte (Bratſche), Dr. Merten (Flügel). Zur Ausführung
des Trios wird die neue „Konzert=Viola” des Geigenmeiſters
Eugen Sprenger, Hochſtr. 54, verwendet. O 9.15: Heiterer Abend.
Mitw.: A. Resni (Tenor), E. Franz (Xylophon), E. Kohlhöfer
(Klavier),
Stuttgart.
Mittwoch, 1. Sept. 3: Jugendſtunde: Elſa Pfeiffer, Karl
Köſtlin, Funkorch. O 4.15: Nachmittagskonzert. Knumann: In
dulce jubilo, Marſch. — Krauß: Reiſebilder, Walzer. — Fucik:
Ouv. „Marinarella‟. — Dietrich: Ein Morgen im Kloſter.
Elukhen: Rhapſodie. — Einlagen: Erich Baudiſtel. — Glinka:
Fant. „Das Leben für den Zar”. — Dreyſchock: Andante religioſo.
— Fall: Melodien aus „Der fidele Bauer”. O 6.15: Engliſch.
O 6.45: Vortrag: Die Rückkopplung. O 7.15: Oberreg. Dr.
Löwenberg: Geſchichte der Zeitung (3.). O 8: Tanz=Abend. Mitw.:
Hilde Binder, Käte Mann, Hans Hanus, Carl Struve, Tanzkapelle
des Philh. Orch. Stuttgart. Langers: Balz, warum iſt Dein
Mündchen ſo rot. — Eyen: Roſamunde. — Enzel: El Dolar. —
Stransky: Ich denk dabei an Dich. — Roſen: Sag einer ſchönen
Frau. — May: Allah iſt groß. — Strauß: Wiener Blut. —
Fucker: Maggie. — Ellington: With you. — Friend: Ueber die
Prärie. — Waldau: Ich hab' geträumt. — Fall: Meine Tante,
Deine Tante. O 9.30: Hörſpiel „Die Aufrichtigen”. Luſtſpiel von
L. Fulda.
Berlin.
Mittwoch, 1. September. 3.30: Die Funkprinzeſſin erzählt:
Von Engeln und Teufelchen” O 4.30: Funkkapelle. Eilenberg:
Immer feſch, Marſch. — Waldteufel: Immer oder nimmer, Walzer.
— Lachner: Vier Menſchenalter. — Nesvadba: Loreley=Paraphraſe.
— v. Blon: Blumengeflüſter. — Flotow: Fant. „Martha”,
Sommerville: Paſſion Flowers. — Heykens: Ständchen. — Lehar:
Potp. „Die luſtige Witwe‟. — Nicholls: Pearl of Malabor,
Foxtrot. O 6.30: E. Engelbrecht: „Kriminaliſtiſche Streifzüge
durch ſüddeutſche Städte‟, O 7: Dr. Michel: „Die große deutſche
Funk=Ausſtellung die größte Funk=Ausſtellung der Welt”. O 7.30:
Dr. A. Kerr: Einf, zu dem Sende=Spiel „Herzog Theodor von
Gothland”, O 8: Sende=Spiele „Das deutſche Drama aus zwei
Jahrhunderten” (in Gegenüberſtellungen). 1. Grabbe—Wedekind:
Herzog Theodor von Gothland”, Tragödie von Chr. Dietrich
Grabbe. Perſ.: Olaf, König der Schweden: Th. Loos; der alte‟
Herzog von Gothland: A. Kraußneck; Theodor, Herzog von
Goth=
land, Kronfeldherr: W. Krauß; Friedrich, Herzog von Gothland,
Reichskanzler: L. Müthel; Graf Skiold: F. Gregori; Cäcilia, ſeine
Tochter, Gemahlin Theodors von Gothland: Johanna Hofer:
Guſtav, ihr Sohn: Veit Harlan; Graf Holl: O. Ingenohl; Graft
Arboga: R. Müller; Biörn, ein ſchwediſcher Hauptmann: G. Brieſe;
Erik, Burgvogt Theodors von Gothland: O. Eggert u. a. Der
Ort der Handlung iſt Schweden.
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 1. Sept. 1.10: Lektor Grander
und Walinski: Franzöſiſch für Schüler. O 3: Studienrat Friebel
und Lektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: Dieſelben:
Engliſch für Fortgeſchrittene. O 4: Studienrat A. Dorner: Die
Behandlung der Bruchrechnung. O 4.30: Mitt, des
Zentral=
inſtitutes. O 5: Dr. Winkel: Waſſer, Luft, Sonne als Faktoren
der Ernährung.
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Mittwoch, Donnerstag, Freitag
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Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſchwarzer Filzhut (vor
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hängen=
geblieben). 1 neuer Fahrrad=Luftſchlauch.
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and 1 Nadkette mit vernickeltem Schloß.
1 ſchwarzes Lackledertäſchchen mit 2,20 Mk.,
Taſchentuh und 1 Röllchen gelbe Seide.
1Photographenappar.=Futteral m. Riemen,
— Zugelaufen: 1 Rehpinſcher=Baſtard.
Schulgeld=Mahnung.
Das Schulgeld der hieſigen höheren
Schulen für den Monat Auguſt 1926
ſt bei Meidung der Beitreibung
bis zum 10. September 1926 hierher
zu zahlen.
Darmſtadt, den 24. Aug. 1926.
Stadtkaſſe Darmſtadt. (st12508
Grummetgras=Verſteigerung
Montag, den 6. September 1926,
vorm. 8 Uhr, wird in Darmſtadt
(Wirtſchaft Heiliges Kreuz) das
Grummet=
gras von folgenden Wieſen in nachſtehen=
(12517
der Losfolge verſteigert:
Gemarkung Darmſtadt:
Hengſt=
ried= 4, 8—13, Kern= 1—27, 32—44 u.
Höllwieſe; Gemarkung Arheilgen:
Mörsbachergrund= 117—174,
Stimmel=
manns= 175—176, 179—183, Wachs= 1,
Zinken= 31 und 32, Fang= 1—5,
Kuh=
hirts= 1—4, Silz=3—18, 23—56, Rund=
4—5, Ringelsborn= 1, 6, 7. 9,
Schuch=
mannsborn= 97—100, Geſchwend= 1
bis 6, 9—69, 72—77, 80—92, Hahn=
1—19, 21—40, 42—51 und Neuwieſe
53—57, 69—116.
Darmſtadt, den 30. Aug. 1926.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
Am 1. September 1926,
nachmit=
tags 3 Uhr, verſteigere ich
Luiſen=
ſtraße 32 zwangsweiſe meiſtbietend
ge=
gen Barzahlung:
(12550
ein Motorrad
(D-Rad mit Beiwagen) noch guterhalten.
Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt
Darmſtadt, den 31. Aug. 1926.
Glaſer
Gerichtsvollzieher.
Seite 10
Mittwoch, den 1. September 1926
Sport, Spiel und Zurnen
Herren=Doppel: 1. Werner Kleinlogel—Sennewald=Bert: 6:4; 4:6;
7:5. — 2. Stephan=Samesreuther—Schildt I.=Krämer: 6:2; 7:5. — 3.
Ausſcheidangstaeesr an die Beauſche Claß=Schmiöt-Trojanskt.Schldt II.: 63: 63.
Kegeln.
Ponzerkandoänneiterwhaft.
Heſſ. Polizei=Sportverein— Polizei=Turn= und
Sporiverein Raſiatt 3:2 (2:1)
Wer ſich geſtern abend den Weg machte, um dem vorerwähnten
Spiele beizuwohnen, war Zeuge eines grandioſen Kampfes.
Der Meiſter der D.T., der zu gleicher Zeit die Farben der
geſam=
ten Polizei Badens zu vertreten hatte, ſtand in der Vorentſcheidung um
die deutſche Polizeimeiſterſchaft im Handball dem Heſſiſchen
Polizei=
ſportverein gegenüber. Ueber den Gegner etwas zu ſchreiben, erübrigt
ſich, da deſſen Abſchneiden bei den Kampfſpielen in Köln gegen den
Deutſchen Meiſter der DSB. (Polizeiſportverein Berlin) jedermann
bekannt ſein dürſte. Im Gegenſatz zu Baden, deſſen Vertreter nur
Spieler eines Vereins waren und ſich durch jahrelanges
Zuſammen=
ſpielen glänzend verſtanden, war Heſſen gezwungen, eine Mannſchaft
aus den Standorten Butzbach, Friedberg, Babenhauſen und Darmſtadt
zuſammen zu ziehen, um eine ſpielſtarke Mannſchaft ins Feld ſtellen zu
können. Nur einige Tage ſtanden zum Einſpielen der Heſſenmannſchaft
zur Verfügung. Daß es der Leiter der Mannſchaft meiſterhaft
ver=
ſtand, die Spieler in dieſer kurzen Zeit zuſammen zu ſchweißen, hat der
Ausgang des heutigen Spieles gezeigt.
Die körperliche Ueberlegenheit Raſtatts glich die Heſſenmannſchaft
durch Eifer und Siegeswillen aus, dem ſie den Sieg zu verdanken hat.
Mit dieſem Sieg haben die Heſſen ſich die weitere Teilnahme an der
Endrunde um die Polizeimeiſterſchaft im Handball geſichert. Die Heſſ.
Polizei=Sportvereinsmannſchaft iſt nun vor die hohe Aufgabe geſtellt,
anläßlich der Polizeiausſtellung in Berlin nicht nur die Farben des
Vereins, ſondern darüber hinaus, das geſamte Anſehen der Heſſiſchen
Polizei und damit auch des ganzen Heſſenlandes, zu vertreten. Die
Mannſchaft iſt ſich ihrer ehrenvollen Aufgabe voll und ganz bewußt und
wird dies in der Reichshauptſtadt in gebührender Weiſe zu vertreten
wiſſen. — Näherer Spielbericht folgt. — Der Schiedsrichter, Herr
Meu=
rer aus Mannheim, war dem Spiel ein gerechter Leiter.
Ehrung der Darmſtädter Kampfſpiel=Sieger.
Der Ausſchuß für Leibesübungen ſchreibt uns: Keine Stadt
Süd=
deutſchlands hat bei den Zweiten deutſchen Kampfſpielen in Köln ſo viel
Erfolge buchen können wie gerade Darmſtadts Turner und Sportler.
Der Ausſchuß hat die Abſicht, dieſe Sieger am kommenden Sonntag in
öffentlicher Weiſe zu ehren und hat dazu von Staat und Stadt auch
eine äußere Anerkennung für die Männer erbeten, die Darmſtadts
Namen in Deutſchland und darüber hinaus ehrenvoll vertraten. Gne
beſondere Kommiſſion hat nach eingehender Beratung Vorſchläge
ein=
gereicht, aber leider damit nur teilweiſe Erfolg gehabt. Ueber das
Er=
gebnis wird der Ausſchuß in einer heute abend im Kaiſerſaal
ſtattfin=
denden Sitzung, zu der alle Turn= und Sportvereine geladen ſind,
Be=
richt erſtatten, und die abſchließenden Beſchlüſſe faſſen laſſen.
Tennis.
Tennis= und Eis=Club gegen Tennisabteilung der Tgde. 46.
Die am Sonntag, den 29. Auguſt 1926, auf den Plätzen hinter dem
großen Woog ſtattgefundenen Kämpfe, beſtehend aus nur Herren=Einzel=
und Herren=Doppel, endigten mit dem überlegenen Reſultat 8:1 für den
Tennis= und Eis Club. Das Spitzenſpiel im Herren=Einzel zwiſchen
Werner, T.= u. E.=Cl., und Sennewald, T.=Abtlg., das wohl als das
intereſſanteſte Spiel des Tages angeſehen wurde, konnte jedoch
Senne=
wald nach ſchönem faiven Spiel mit 6:3, 5:7, 6:4 an ſich reißen. Die
übrigen Reſultate ſind folgende:
Herren=Einzel: Stephan=Bert: 6:2; 6:4; Kleinlogel=Schildt I.: 3:6;
6:0; 6:2: Samesreuther=Trofanski: 6:2; 6:3; Claß=Krämer: 7:5; 6:3:
Schmidt=Schild II.:, 6:1; 6:1.
Kegelſport= und Werbewoche auf den Bürgervereinsbahnen vom 29. Aug.
bis einſchließl. 5. Sept. Höchſtleiſtungen des 3. Tages: (31. 8. 26.)
1. Ehrenbahn (einmal 10 Kugeln): 1. Hch. Hornung (Johannes) 65
Holz; 2. Harres, Phil. (Keglerluſt) 53; 3. Hermes, Willy (Wumta) 52.
2. Induſtrie= und Werbebahn I (einmal 4 Kugeln): 1. Made, E.
(L. L.) 28 Holz; 2. Harres, Peter (Keglerluſt) 27; 3. Hübner, Ad.
(Keglerluſt) 27.
3. Induſtrie= und Werbebahn II (einmal 4 Kugeln): 1.
Lauten=
ſchläger, Fritz („Chattia”) 29 Holz; 2. Dörr, Nob. („Kranz”) 28; 3.
Frank, F. („Chattia”) 26.
4. Damenbahn (einmal 4 Kugeln): 1. Frau Coenen (Bürgerverein)
22 Holz; 2. Frau Feldmann (Bürgerverein) 19; 3. Frau Arch. Schembs
(Bürgerverein) 17.
5. Verbandsklubriegenkegeln (Fünfermannſchaften, ie Mann 20 —
zuſammen 100 Kugeln je Mannſchaft): „Lokälche” 403 Holz;
Einzelhöchſt=
leiſtung: Hommer, A., 95 Holz.
Internationales Motorradrennen in Berlin.
Um den Großen Preis von Deutſchland.
Joſef Steltzer, der ſchnellſte Fahrer des Tages.
Die Sonntagsrennen in Berlin haben den Beweis erbracht, daß
die deutſchen Motorräder den beſten ausländiſchen Fabrikaten
durchaus ebenbürtig ſind. Von ſechs Klaſſenſiegen fielen vier an
deutſche Räder, und in dem 400=Kilometer=Rennen der großen
Maſchinen ſchlug der Münchener Steltzer mit ſeiner 500 ccm
BM.W.=Maſchine alle Fahrer und erreichte mit einer
Stunden=
leiſtung von 126,6 Kilometer die höchſte Geſchwindigkeit des Tages.
Vierkötters Kanaleg
Schwierige Landung
TU. London. Alle Morgenblätter berichten 6.
ausführlich über die hervorragende Schwimmleiſtu
der deutſche Schwimmer kurz nach ſeiner Landun m
Küſte bereits wieder mit dem Dampfboot nach Bou ne
es nur einigen Zeitungen gelungen, ſich eine Photo bhie
beſorgen. Etwa zweihundert Meter vor dem Zi/hatte
mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen,
Als der Schwimmer, ſo berichtet der Korporal Lo ſvon
Küſte ſtationierten Füſilieren, ſich der Küſte nähert war
nur niedrig und überall waren Felſen unter dem W e=ſ=
Unglücklicherweiſe geriet Vierkötter auf, di
zog ſich ſcharfe Schnittwunden, vor allem
Nachdem der Schwimmer von den Wellen mehrere lle m
See zurückgeworſen worden war, gelang es ihm ſch lich.
und Knien mehrere Meter nach der Küſte zu krieck
etwvas Rum zu trinken und einige rohe Eier. Als ſſich
hatte, verlangte er eine Zigarette, die er auf dem 9ſen
liegend, zufrieden rauchte. Den wenigen Engländer Hie
hatten, fiel der heruliche Körperbau Vierkötters auf.
Die Nachricht, daß der deutſche Strommeiſter E
Kanal durchſchwommen und zugleich eine neue Welt:
hat, hat nach ,Londoner Meldungen in engliſcher
größte Senſation erregt. Auch in Deutſchland wird eſe
nicht minder freudiger Ueberraſchung aufgenommer ſor
kam umſo unerwarteter, als von dem zweiten Ver h
der Oeffentlichkeit garnichts oder nur wenig bekar g
Die Luft über dem Kanal war den ganzen heißen ſag
ſichtig, daß man von Dover aus nicht ſehen konnte, elch=
Vierkötter machte. Die erſte beſtimmte Kunde vor emn
deutſchen Schwimmers beſtand in dem Sirenenſigne bes
Schleppers Europe, der ihn begleitete. Die erſten ſſone,
kötter bei der Landung an der engliſchen Küſte igrüßt
Mannſchaften der Batterie von Langdon. Vierkötter ahte
am Strande aus und wurde dann von einigen Sol en in
Boot gebracht, das ihn begleitet hatte und ihn zum
ſchlepo=
hinüberführte. Letzterer kehrte darauf nach Fran ſch zu
ſeiner Landung wurde Vierkötter von einer große Meng
begrüßt, und nur dem Umſtand, daß die große Polit jetzt i
liſchen Preſſe den Haupkplatz für ſich beanſprucht, i es zuz
daß die Leiſtung Vierkötters noch nicht ganz in den Maß
wird, wie es dem nunmehrigen Weltmeiſter zukommt Sein
alle ſeine Vorgänger iſt um ſo anerkennenswerter, a die
zum Schluß der Strecke wegen dichten Nebels und ßerord
wegter See ſehr ungünſtig waren. Die deutſche B chaft
hat Vierkötter zu ſeiner Leiſtung telegraphiſch ihre C chwür
ſprochen, und es iſt zu erwarten, daß der Meiſter a] in 7
entſprechend geehrt wird.
Amerika und der Erfolg Vierkötters
TU. New York. Die geſamte New Yorker Eeſſe
Nachricht von der Kanaldurchquerung Vierkötters in
und gibt unumwunden ihrer Bewunderung für dieſe
Ausdruck. „World” meint launig, Vierkötter ſei
Kanalſchluß zu ſeinem ſchönen Erfolg gekommen. T deu
„New York Herald” verſucht auch dieſe deutſche Leiſt g zu
tigen und verfällr dabei auf die ebenſo, nichtsſagende e läche
hauptung, Vierkötter ſei Protegé des Kronprinzen.
Miß Ederle an Vierkötter.
Miß Ederle hat auf die Nachricht von der K fl Dur
durch Vierkötter dieſem ein Telegramm folgenden Inh ’s geſand
beglückwünſche Sie zu Ihrer glänzenden Leiſtung un ſch erlau
die Hoffnung auszudrücken, im nächſten Jahre Ihrer Rekord
gen und ihn wieder für mein Geſchlecht zu ſichern.”
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Nummer 242
Der Leipziger Meßmontag.
Alm Meßmontag trafen aus dem Inlande wie aus dem Auslande
eiche Einkäufer ein. Kennzeichnend für die Marktlage iſt, daß
ſich heute nicht ſo lang wie auf den früheren Meſſen mit der
Orien=
nig befaßt, ſondern meiſt ſchon ein beſtimmtes Einkaufsprogramm
Tingt. Dementſprechend entſchließt man ſich ziemlich ſchnell zu Auf=
—n, die allerdings den Verhältniſſen entſprechend in der Regel ſehr
Ihtig bemeſſen ſind. In verſchiedenen Zweigen der Metallbranche
re Verkaufshaltung im allgemeinen günſtiger als auf der
Frühjahrs=
e. Auf der Bugra=Maſchinenmeſſe war der Beſuch am zweiten
ztage verhältnismäßig gut. Die Büchermeſſe in der Petersſtraße
Ut wiederum ihren Zweck, propagandiſtiſch für das gediegene deutſche
I zu wirken. Die Muſikmeſſe im Konſervatorium iſt lebhaft frequen=
und bringt den Ausſtellern teilweiſe ſehr befriedigende Aufträge.
Tagt ſind insbeſondere gute Klaviere, ferner mittlere und beſſere
echmaſchinen und ſchließlich der Jazzbandbedarf. In ruhigeren
Bah=
zwegt ſich das Geſchäft auf der Papiermeſſe. Erfahrungsgemäß
ier der Bedarf erſt im weiteren Verlauf der Meßwoche hervor.
* Textilmeſſe werden Strumpf= und Strickwaren wöiter flott
lt. Befriedigt iſt die Schirmbranche. Die Hygienemeſſe iſt ſehr
cht. Namentlich werden Beſtrahlungsapparate, Röntgenappa=
Hochfrequenzapparate gut verkauft. Der Export entwickelt
ders in chirurgiſchen und pharmazeutiſchen Detailartikeln. Auf
ihrungs= und Genußmittelmeſſe haben ausgeſprochene
Weihnachts=
annehmbare Aufträge zu. verzeichnen. Ziemlich flott verkaufen
kosmetiſche Erzeugwiffe. Auf der Verpackungsmittel= und
Karton=
remeſſe iſt das Geſchäft uneinheitlich. Auf der techniſchen Meſſe
Een mehr ernſthafte Reflektanten in Erſcheinung. Die Teilnehmer
der Wanderverſammlung des Reichsverbandes der deutſchen
Mauer=
ri=, Ziegel= und Toninduſtrie ſtatteten der Meſſe einen Beſuch ab.
Textilmaſchinen wurden Geſchäfte angebahnt. Verkäufer waren in
aftfahrzeugen, auch in Fabrikaten der Elektrotechnik, beſonders in
Radiotechnik, wonach gute Nachfrage beſteht, gemeldet.
Für die diesjährige Leipziger Herbſtmeſſe hat das
Meß=
infolge der ſchwierigen Wirtſchaftslage von allen offiziellen
Ein=
pungen und Veranſtaltungen abgeſehen. Das Anſehen, das die
Leip=
rer Meſſe im Auslande hat und die große Rolle, die ſie im internatio=
Ten Wirtſchaftsleben ſpielt, kommt jedoch darin zum Ausdruck, daß
Tichwohl eine größere Anzahl prominenter Vertreter des Auslandes
— Leipziger Herbſtmeſſe beſuchte. So konnte das Meßamt durch ſeinen
orſteher Raimund Köhler am Meſſedienstag den Geſandten von
*ghaniſtan ſowie mehrere hohe ägyptiſche Beamte, dann aber auch
s Herren des Verwaltungsrats der Lyoner Meſſe in Leipzig be=
Tißen. Köhler ging in einer Anſprache auf die Beteiligung des
Aus=
rides als Ausſteller auf der Leipziger Meſſe ein und wies darauf hin,
zr6 der Prozentſatz ausländiſcher Ausſteller zwiſchen ſechs und acht
ozent zu betragen pflege. Diesmal ſeien fünfhundert ausländiſche
Lisſteller aus ſiebzehn Ländern anweſend. Es beſtehe die Ausſicht, daß
eſe Zahl ſich in den nächſten Jahren weſentlich vergrößern werde, da
ie Reihe von Anfragen ausländiſcher Regierungen und
Organiſatio=
an nach Meſſeſtänden vorliege. Köhler ſtreifte das Verhältnis der
Sipziger zu den übrigen Meſſen. Beſonders zu denen des Auslandes
ſtiinden die angenehmſten Beziehungen, was wiederum durch den
Seſuch der Lyoner Herren dokumentiert werde. Das Beſtreben des
eipziger Meſſeamtes gehe dahin, die Internationalität der Leipziger
40 TTeſſe immer weiter auszubauen. In erſter Linie ſolle natürlich der
Inhy Eutſchen Wirtſchaft gedient werden. Aber die deutſchen Ausſteller
Tien überzeugt, daß die heimiſche Wirtſchaft nur gedeihen könne im
Tiedlichen Wettbewerb der Völker untereinander, wie er ſich auf den
riternationalen Meſſen abſpiele.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 31. Auguſt.
Werner
9
ue
TTach der Erledigung der Ultimogeſchäfte konnte die Börſe heute in
Seſentlich freundlicherer und feſterer Haltung eröffnen. Nur Riebeck
Montan waren auf das angebliche Umſtellungsverhältnis von 2:1 gegen
. G. Aktien weiter nachgebend. Als aber von ſeiten einer Großbank
xuch in dieſen Werten interveniert wurde, war die Börſe von jedem
angüinſtigen Einfluß befreit. Sehr lebhaft war das Geſchäft auf dem
„lektromarkt, auf dem ſich durchweg Kursbeſſerungen von 1 bis 3
Pro=
gent, für Siemens u. Halske ſogar bis über 3 Prozent einſtellten. Die
„Elektrowerte hält man infolge der außerordentlich guten Beſchäftigung
Der Elektrizitätsunternehmungen für beſonders chancenreich. Auf dem
MMontanmarkt entwickelte ſich reges Intereſſe für Phönix=Aktien und
Für Harpener, die beide 2½ Prozent höher eröffneten. Schiffahrtswerte
Slieben dagegen ſtark vernachläſſigt und anfangs auch etwas leichter.
Oluf dem Bankenmarkt überwogen die geringen Kursabfchwächungen,
riur Danatbank bewegten ſich wieder in ſteigender Richtung. Die Aktien
Des Chemietruſts konnten ſich zwar weiter erholen, wurden aber nur
Derhältnismäßig wenig umgeſetzt, dagegen waren die Werte des Stahl=
Truſts heute mehr begehrt und im Freiverkehr anfangs mit 142½
ge=
ſucht. Füir die Nebenwerte trat das Intereſſe heute etwas in den
Hintergrund, doch überwogen auch für dieſe Werte die allerdings nur
geringen Kursbeſferungen. Renten verkehrten wieder in ſehr ſtiller
Haltung. Der Freiverkehr war dagegen etwas belebter und feſter.
Benz 82, Brown Boveri 121., Entrepriſe 7½, Growag 61, Ufa 42½,
Unterfranken 91½, Chem. Andrae 65, Frankfurter Handelsbank 87½
und Becker Stahl 29. Im weiteren Verlaufe verſtärkte ſich die
Nach=
frage nach den Elektrowerten noch mehr, die weitere 2 Prozent
an=
ziehen konnten und durch ihre Feſtigkeit den ganzen übrigen Markt
ſtützten. Tatſächlich waren alle anderen Gebiete ſpäter vernachläſſigt
und neigten zu Abgaben. Stahlvereinsaktien konnten ſich aber heute
beſſer behaupten. London-Paris war heute etwas erholt 166.
Täg=
liches Geld 5½ Prozent, bis Medio 6¾4 bis 7¾ Prozent.
Dienstag, 1. September
GelſHeueſte Nachrichten
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 31. Auguſt.
Die Sorge der Börſe und die weitere Entwicklung des Geldmarktes
hielt auch heute noch an. Immerhin zeigte ſich bezüglich der
Abwick=
lung eine gewiſſe Beruhigung und die vorliegenden günſtigen
Mo=
mente konnten ſich eher durchſetzen. Zunichſt bewahrheiteten ſich die
Gerüichte, daß der Siemenskonzern in Amerika eine Ankeihe von 30
Millionen Dollar aufnehmen wolle. Da das Publikum in ſeinem
Beſtand nach wie vor feſthielt, und die Spekulation heute unter dieſen
Umſtänden Deckungs= und Rückkäufe vornahm, war die Stimmung eine
weſentlich freundlichere. Das Geſchäft war aber bis auf Spezialwerte
ſtill. Für die eigentlichen großen Engagements ſtimulierte die
Tat=
ſache, daß Geld auch weiterhin ziemlich knapp bleibt. Tagesgeld 6 bis
7 Prozent. Am Montanaktienmarkt hatten beſondere Steigerungen zu
verzeichnen: Köln=Neueſſen, das ſeinen Kurs um 3½ Prozent erhöhen
konnte. Auch rheiniſche Braunkohlen 3 Prozent höher. Phönix 33,
Vereinigte Stahlwerke 1½ Prozent. Mansfeld mußte den Kurs um
½ Prozent ermäßigen. Am Kalimarkt büßten Salz=Dethfurt ca. 1 Proz.
ein. Im allgemeinen blieben Kaliwerte ſchwächer. Der Markt der
elek=
triſchen Werte eröffnete in ziemlich feſter Haltung. Beſonders
Sie=
mens lagen 3½ Prozent feſter, Lahmeyer 1 Prozent, Felten und
Guillaume ½, Bergmann 134, A. D.G. und Akku je 1½ Prozent höher.
Am Markt der heimiſchen Anleihen eröffneten 5proz. Reichsanleihé
mit 0,7½. Das iſt der unveränderte Schlußkurs. Von Bankaktien
konn=
ten Bank für elektriſche Werte 334 Prozent gewinnen. Im übrigen
zeigen ſie Steigerungen von ½ bis 1 Prozent, Schiffahrtsaktien auch
nur kleinere Erhöhungen, nur Kosmos 1½ niedriger.
Im weiteren Verlauf der Börſe ſetzte ſich Befeſtigung der Tendenz
zunächſt noch fort. Namentlich für Elektroaktien und damit
zuſammen=
hängenden Oelwerte, wie die Bank" für elektriſche Werte uſw.,
Ver=
einigte Stahlwerke, die bis 149 anzogen, und namentlich Bankaktien
unter Führung von Darmſtädter Bank=Aktien, die ſpäter noch 3½ Proz.
gewannen. Gegen Ende der zweiten Stunde bröckelte ſodann das
Kurs=
niveau nach den vorangegangenen Gewinnen mäßig ab, doch blieb der
freundliche Grundton erhalten. Am Deviſenmarkt zog der Dollarkurs
wiederum an, und zwar auf 4,202 gegen Berlin. Lateiniſche Valuten
befeſtigten ſich. London=Paris ging mit 165½, London=Brüſſel mit
173½ und London=Mailand mit 149½ um. Privatdiskont kurze Sicht
47/s Prozent, lange Sicht 434 Prozent. An der Nachbörſe beſtand
leb=
haftes Intereſſe für Elektrowerte und Darmſtädter Bank=Aktien,
wäh=
rend im übrigen die Tendenz unſicher und für einige Spezialwerte
ſchwächer war.
Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin
Berl E. W. Vorzug.
Berlin. KarlsruheInd.
Braunkohlen=Brikett=
Bremer Vulkan
Bremer Wolle".
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel.
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleun
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhütte
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
R. Friſter
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen ..."
Han. Maſch. Egeſt. .
Hanſa Dampſchf. .. .
148.—
68.5
138.—
105,5
12.125
143.7.
121.—
88.5
.37.875
1147.5 101.8751
148.25
65.
133.—
72.5
104.—
12.—
142.1250
119.25
88.5
134.—
150.75 /285.5 285.5 58.— 59.25 42.5 49.— 26. 25.73 180.— 178.5 152.5 152.5 71.25 177.25 175.—
30. 8.
Gemoor Zement
1193.
Hirſch Kupfer ..
Her. Eiſen
131.
Hohenlohe Werke
20.125
Kahla Porzellan
91.5
Lindes Eismaſch.
f147.—
Lingel Schul
54.75
Linke u. Hofmann
31.25
2. Loewe u. Co.
188.—
5. Lorenz
1112.75
Ndl. Kohle
1129.—
Nordd. Gumm
Orenſtein
102.25
Rathgeber Wag
70.—
kombacher Hütt
15.—
Koſitzer Zucke
78.—
Rütgerswerke
1114.87
Sachſenwerk
H115.87
Sächſ. Gußſtahl
1125.—
Siemens Glas
/143.5
Ver. Lauſitzer Glas..
Volkſtedter Porzell.
Weſtf. E. Langendreer
73.5 Wittener Gußſtahl
Wanderer=Werke. . . .
125.—
47.—
64.—
61. —
69.—
31. 8.
194.—
119.75
131.—
20.75
90.5
148.—
55.—
81.125
189.5
112.75
149.—
102.625
71.875
14.975
75.
114.75
115.25
29—
125.75
47.—
64.—
61.—
169.25
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Oslo
Kopenhagen
Stockholm . .
Helſingfors.
Italien ..."
London..
New=York. ..
Paris. . . . . .
Schweiz ..
Spanien".
30. 3.
Geld / Brie
168.02/168.571
1.631 1.63
11.59 11.6.
91.34
13.64
20 358
4.135
12.0.
81.31
63.72
92.08
13.6‟
20.40
4.205
12.1:
81.21
63.8
Z1. 8.
Geld / Brie
33 08 168 68
1.693/ 1.697 Prag.
11 60/ 11 72
M1 83/ 32 121
111.40/11.53/111.42/111 73 Rio de Janeiro
112.15112.731112.16 112 49 Sofia
16.546/10.5 76/10.546 19.535
20.357 20.30
19 /.205
12 27 1231
53.47 63 63üruguah ....
VienD.=Oſt. ab
Budapeſt. . .
Fapan ..
Fugoſlavien..
13.67 13 8 UKonſtantinopel
Liſſabon ......
Danzig ....."
Athen ......"
50.96 81 121Kanada ...."
30. 8.
Geld
59.381 59 9.
12.419 12.35:
5.672/ 5.34
2.059 2.013
0.612 1.541
3 94 3.05
7.40
32
2.21 2.25
21.395 21.715
B1.43 31.68
4.74 4.76
4.139 K. 203
4.195/ 4.205
31. 8.
Geld
59 27
12.4:
5.873
2.013/ 2.917
1.642
3.03:
7.30
2.2451
21 395
81 49
4.74
4.139
Brief
59.71
12.46
5. 693
0.644
3 045
*5
2.415
81.60
4 76
4.203
4 185/ 7.135
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten im Auguſt 1926.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten iſt nach den
Feſtſtel=
lungen des Statiſtiſchen Reichsamts für den Durchſchnitt des Monats
Auguſt mit 142,5 gegen 142,4 im Vormonat nahezu unverändert
geblie=
ben. Innerhalb der Ernährungsausgaben wurden Steigerungen bei
einigen Nahrungsmitteln durch das weitere Nachgeben der Gemüſepreiſe
faſt ausgeglichen. Der Rückgang der Bekleidungsausgaben hat ſich
fort=
geſetzt.
fm. Pforzheimer Edelmetallnotierungen. Edelmetalle notierten die
folgenden Großhandelspreiſe: Barrengold das Gramm 7,795 RM. (G.),
2,812 RM, (B.); Platin, handelsübliche Ware, das Gramm 13.50 RM.
(G.), 14,40 RM. (B.); Feinſilber das Kilogramm 85 RM. (G.), 86,40
bis 87,90 RM. (B.). Tendenz: ruhig.
fm. Erfolgreiche Erdölbohrungen. Die Erdölbohrungen bei Forſt
bei Bruchſal haben nun, nachdem man bis auf 6—700 Meter Tiefe
ge=
gangen iſt, befriedigende Ergebniſſe gehabt. Das dicke ſchwarze Rohöl
ſteigt aus dieſer Tiefe langſam an die Oberfläche. Es ſollen jetzt einige
Tanks errichtet und Gleisanſchluß an die Vahnlinie hergeſtellt werden.
Staatspapiere
a) Deutſche
4%Reichsanleihe.
5% Reichsanleihe
3
3‟
Dollar=Schatzanw.
K.=Schatzanw. 23
K.=Schatzanw. 24
4%½1V und V R.=
Schatz.
4½%IV.-/K.
4% D. Schutzgb.
Sparprämienanl.
4½ Preuß. Konſ.
3½% „
4% Baden, alt
3
1896
8-16% Heſſtunt. 28
3½%0
48 Württ. alte
b) Sonſtige,
europäiſche
5% Bos. E. B. 191
4% L. Inv. 1914
4½0 1898
4½% 1902 ..
9.478
6.
O.=
58 Bulg. Tabal
4½% Oſt. Staatsr.
v. 191
4½%Oſt. Schatz, 14
D KfMuce
4½%=; Silberr.
5.10
4%o „einh. R. (kor
2.60
3% Port. (Spz.) II 8.75
5% Rum am. R.03. 8‟
4½% „Gold. 13.. 15.3
4.6
„ am.kon.
„ am. 05.
7.2
4% Türk. (Adm.)03
40 Türk. Bagd. I
(Bagd.) II 20
„ 1911 Boll./ 13.2
20 Ung. St. 1913 17.5
2 „ St. 1914/ 19.25
Goldr. . . 19.5
St. 10
Kronr.
Eiſ. Tor.
Außereuro=
päiſche.
5% Mex am. inn.
äuß. 99 .
Gold 04.
konſ. inn.
Irrigat.
% Tamaulipas.
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
6% Doll. Gold. 1932/ 97.71
D Gold. 19351 9..75
8% Frk.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr. R.1 98.5
%o Frkf. Hyp.=Bk.
Reiſie 21 99
%oFkf. Pfandbr. B
Gold Reihe 2/ 80.5
8%
Em. 3 99.5
5%Neck. AG. Gld 23
8% Pfälz.=Hyp. Bk.
24/ 98.7
0 Rh.=Hyp. Gd.24/ 98.5
52 Rhein=Main=
Donau.. Gold 23. 79
Ohne
Zins=
berechnung
6%Bd.=Bd..Hz 2:
50 Bdw. Kohl 23
50 Fr. Pf.Bk. G. I
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heid. Holzw. 2‟
6% Heſſ. Brk.=Rog.
Roggen . . 23
6% Mannh. Stadt=
Kohl
Offenb. Holz
V Pfälziſche=Hyp.
Bk. Gld. 24
0 Pr. Kaliw..
Pr. Roggenw.
% Rh. H. B Gd. 24
50 Sächſ. Brk. 23.
O Roggenw. 23
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bf.
Hamb. Hyp.=Bk.
Meining. Hyp.Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Pfdbr.=B!
Rhein. Hyp.=B.
Südd. Bodenkr. ..
Württ. Hyp.=Bk.
16.6
11.92
2.17
17.5
18.35
2.30
5.7
11.50
11.55
13.05
9.50
7.45
9.925
11.2
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb. ...!
Obligationen v.
Transportanſt.
4‟ Eliſ.=Bahn
4% Galiz. Carl=
Lud.=
5% Oſt. Südb. (L).
2,6% Alte
2,60 Neue
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. „ 1.b.8.E
3%Oſt. „ 9. E.
3%Oſt. . 1885
3%Oſt. „„ Erg. Ne
4% Rud. Silber
4 Rud. Salzkg.
4½% Anat. S.I
4½%Anat. S. II
20 Anat. S. III
Salon. Monaſt.
0 Tehuantepec.
4½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit:
Bad. Bk.
.
Bk. f. Brauind.
Barmer Bankv.
Bay Hyp.=Wchſ
Berl. Handelsge
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nat=Bk.
Deutſche Bant
D Eff. u. Wch)
d Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk.
Disf.-Geſellſch.
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bk. ......
7.55
N.52
6.55
14.25
14.25
18.75
18.6
Kie
271,
120
149
117.2
137
113
166‟
21
12:
96.5
181.4
139.5
14.5
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. Bk.
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Oſterr. Creditanſt.
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Reichsbank=Ant
Rhein. Creditbk. . . .
Rhein=Hyp.=Bk
Südd. Disc.=Geſ.
Wiener Bankverei=
Bergwerks=Akt.
Berzelius
Bochum.Bergb. ..
Buderns.
..
Dt. Luxemburg.
Eſchw. Bergw....
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb
Ilſe Bergb.
Genußſchein.
Kali=Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurt. . .
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder
Oberbedarf
Obſchleſ. Eiſ.(Caro)
Otavi=Ant.
Phönir=Bergb
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw.
Rombach. Hütte
A. Riebeck Montan
Tellus Bgb
Ver. Laurahütte.
Induſtrie=Akt.
Eichbaum(Mannh.)
Henninger
..
Löwenbr.=München
125
138,
134.5
40
9.05
123
Na
95.5
140
15
153
121
67
145.5
114.5
154.95
A
82.5
20.-
218
141.25
13.)5
162.20
69
4.60
80.75
Mainz. Aktienbr
Schöfferhof(Bind.
Schwarz=Storchen
Werger
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher)
5. Stamn
B E. A. G. Vig.A
5% A. E. G. Vzg. B.
Amme Gieſecke
Aſchaff. Zellſtoff
Badenia (Weinh.
Bad. Maſch. Durl
Bad. Uhren, Furtw
Bamag=Meguin..
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El.
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.,
Cement=Heidelb.
Cement, Karlſtadt
Cement Lothr.
Chem. Albert .... .
Chem, Brockh.
CThem. Milch
Daimler Motoren
t. Eiſenhandel.
Deutſche Erdö
D. G. u. Silb. Scheid.
Dingler Maſch.
Dresd. Schnellpr.
Dürrkopp
Dürr. Rattingen
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
Eiſenw. L. Meher
Lieferung
Licht= u. Kraft
Fli. Bad. Wolle
Emag
Email. Ulrich ....
Enzinger Werke
Eröffnung einer Sonderſitzung der Weltkraftkonſerenz.
Geſtern morgen fand in dem feſtlich geſchmückten großen Saale der
Internationalen Ausſtellung für Binnenſchiffahrt und
Waſſerkraft=
nutzung die feierliche Eröffnungsſitzung der Sondertagung der
Weltkraft=
konferenz ſtatt. Der Präſident des Schweizeriſchen Nationalen Komitees
der Weltkraftkonferenz, Tiſſot, bewillkommnete die Vertreter des
Bun=
desrats, die Vertreter des Nationalen Ständerats, die Mitglieder des
Internationalen Exekutivkomitees für die Weltkraftkonferenz ſowie die
Vertreter von den 39 Mitgliedsſtaaten der Konferenz, und legte dar,
welche Gründe eine Sondertagung der Weltkraftkonferenz rechtfertigten.
Vor allem ſei an die Internationale Ausſtellung in Baſel zu erinnern,
welche den Weltkraftfragen einen neuen Impuls verliehen habe. Tiſſot
legte dann dar, wie gerade die Schweiz als Land, welches in der
Aus=
nutzung der Waſſerkraft mit an erſter Stelle ſteht, an die Organiſierung
einer ſolchen Konferenz habe herantreten dürfen. Das Programm der
Baſeler Tagung, das wichtige Gebiete der modernen Energiewirtſchaft,
wie Waſſerkraftnutzung, Binnenſchiffahrt, Austauſch elektriſcher Energie
zwiſchen verſchiedenen Ländern, Elektrifizierung von Eiſenbahnen uſw.
umfaſſe, bilde allein ſchon die Begründung für die Notwendigkeit dieſer
Konferenz.
Bundesrat Chuard vom Departement des Innern, der als zweiter
Redner die Tribüne beſtieg, begrüßte namens der Schweizeriſchen
Eid=
genoſſenſchaft die aus den verſchiedenſten Ländern der Welt erſchienenen
Teilnehmer und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es der Konferenz
ge=
lingen möge, das ihrige beizutragen zur Abſchwächung des
überſpann=
ten Nationalismus, der ſich als eine Folge der Nachkriegskriſe mehr und
mehr auch auf wirtſchaftlichem Gebiete geltend zu machen drohe.
Hier=
auf verlas der Präſident des Internationalen Exekutivkomitees der
Welt=
kraftkonferenz, D. N. Dunlop, ein Telegramm Lord Derbys an den
Präſidenten der Weltkraftkonferenz, in dem dieſer der Konferenz einen
guten Erfolg wünſcht. Dunlop betonte, daß der zur Behandlung ſtehende
Fragenkomplex beſchränkt ſei. Man ſei von der Internationaliſierung
der Waſſerkraftnutzung noch weit entfernt, doch mit der Zeit müßte z. B.
der Alpenblock, die Schweiz, Oeſterreich, Italien und Bahern, zu einer
Zuſammenarbeit kommen. Als letzter Redner ergriff
Regierungspräſi=
dent Dr. Aemmer=Baſel das Wort und dankte namens der Baſeler
Be=
hörden für die freundlichen Worte.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Thyſſen=Rheinſtahl A. G., Frankfurt a. M. Die von einem
Frank=
furter Blatt gebrachte Mitteilung, daß das Kapital der Thyſſen=
Rhein=
ſtahl A. G. Frankfurt a. M. von 60 000 Mk. auf acht Millionen Mk.
er=
höht worden ſei, trifft, wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, nicht
zu. Es ſind zwar Vorverhandlungen eingeleitet worden, die aber bis
jetzt noch nicht zum Abſchluß gelangt ſind.
fm. Zuſammenſchluß in der Uhreninduſtrie. Entgegen anders
lau=
tenden Mitteilungen wird dem „Schwäbiſchen Merkur” mitgeteilt, daß
die Zuſammenſchlußbeſtrebungen in der Schwarzwälder Uhreninduſtrie
nicht geſcheitert ſind. Sie ſeien nur bis Ende September vertagt worden.
Es ſei auch keine Firma aus dem Wirtſchaftsverband oder aus den
Fach=
gruppen ausgetreten. Die Firma Gebr. Junghans A.G. habe allerdings
die Preiſe reduziert, aber nur auf den Stand, der für ihre
Schwennin=
ger Fabrikate dem ſeither den Schwenninger Fabriken eingeräumten
Preis entſprechen, und für ihre hieſigen Fabriken mit der herkömmlichen
Preisdifferenz. An den ſeit einiger Zeit ſchwebenden
Zuſammenſchluß=
verhandlungen ſind die Hamburg=Amerikaniſche Uhrenfabrik Schramberg,
die Kienzle Uhrenfabriken A. G. Schwenningen, die Haller Uhrenfabriken
A. G. Schwenningen, die Mauthe G.mb.,H. Schwenningen und die
Ver=
einigten Uhrenfabriken A. G. Freiburg i. Schl. beteiligt. Ob die im
Gang befindlichen Verhandlungen zu einem Ergebnis führen, iſt noch
ungewiß. In Frage kommt entweder eine
Intereſſengemein=
ſchaft oder eine Fuſion. Die Gründe, die die
Zuſammenſchluß=
beſtrebungen ausgelöſt haben, ſind im allgemeinen die gleichen, die
bis=
her zu Fuſionen in der deutſchen Induſtrie geführt haben: die
Notwen=
digkeit, den Produktionsprozeß zu vereinfachen, den Abſatz zu
vereinheit=
lichen und die Zerſplitterung der techniſchen und kaufmänniſchen
Organi=
ſation zu beſeitigen. Das Ziel iſt, die Konkurrenzfähigkeit, vor allem
den Wettbewerb auf dem Weltmarkt, zu ſtärken. Mit welchem
Ergeb=
nis und in welchem Zeitpunkt die einem Zuſammenſchluß
entgegen=
ſtehenden Schwierigkeiten überwunden werden können, läßt der
gegen=
wärtige Stand der Verhandlungen noch nicht ſagen.
Schiedsſpruch in der ſüdbayeriſchen Textilindnſtrie. Wie wir
erfah=
ren, wurde in der ſüdbayeriſchen Textilinduſtrie ein Schiedsſpruch
ge=
fällt, wonach mit Wirkung ab 27. September 1926 der
Nominalſtunden=
lohn und der Akkorddurchſchnittslohn mit Ausnahme den
Akkorddurch=
ſchnittslöhne in der Baumwollweberei ſowie die Zeitlohnzuſchläge nach
Maßgabe des Schiedsſpruches des Landesſchiedsrichters vom 14. Oktober
1925 wieder in Kraft geſetzt werden.
Eine deutſche Bergwerks=Konzeſſion in Südchina. Nach einer noch
unbeſtätigten Meldung aus Hongkong hat der Direktor der
Bergwerks=
verwaltung der Provinz Kwangſi (der Nachbarprovinz der Provinz
Kwantung, in der Canton liegt) mit einer deutſchen Firma einen
pro=
viſoriſchen Vertrag geſchloſſen, demzufolge dieſe die ſehr ausgedehnten
Antimon= und Bleilager in zwei Diſtrikten ausbeuten darf, und zwar
gegen eine Rohalty von 5 Lſtrl. pro Tonne bei Antimon und 3,5 Lſtrl.
bei Blei. Die Konzeſſion ſoll 12 Jahre gelten. Von eingeborenen
Geſellſchaften produziertes Erz ſoll von der Regierung angekauft und an
die deutſche Geſellſchaft, die den Namen „Kwangſi Fook Sing Minen=
Geſellſchaft” führen wird, zu vereinbarten Preiſen wieder verkauft
wer=
den. Außerdem ſoll die deutſche Geſellſchaft eine Rohalty in Geſtalt von
Munition und Flugzeugen zahlen. Der Vertrag liegt jetzt der
Provin=
zialregierung zur Ratifizierung vor.
Die japaniſche Holzkonzeſſion in Oſtfibirien. Wie aus Moskau
ge=
meldet wird, ſind die Verhandlungen zwiſchen der japaniſchen und der
Sowjetregierung über die Holzkonzeſſion auf Sachalin abgeſchloſſen.
Die Japaner haben Konzeſſionen im Küſtengebiet und in der Bucht der
Heiligen Olga erhalten. Die Konzeſſionen laufen über 25 Jahre. Zur
Finanzierung der Konzeſſion wird eine ruſſiſch=japaniſche Bank mit
einem Kapital von 10 Millionen Rubel gegründet.
Mf 56
129.5
130.5
140
85
159.25
92.25
74
130.2
119
32
49.5
55
56
159.75
69
131.7
120
139.75
69.5
84.
85.
142.
156.75
Fßlinger. Maſſ
Ettlinger Spinn. . 1200
Faber Bleiſtif
aber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt.
Frankfurter Gas
rankfurter H
Frkf.=M. Pok.u. W.
Fuch3 Waggon".
Geiling E Cie.
Germania Lingl..
Gelſenk. Guſt
Hotha Waggon
Greffenius
Gritzner, Maſe
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen
Hartm. & Braun
Hehligenſtaedt.
Hilpert, Armatur. 51
Hindrichs=Auffern
Hirſch, Kupfer
Hoch=Tiefbau
Holzmann
Holzverk. Ind
Hydrom. Bre
Ina=
Junghan3
Kammg. Kaiſersl
Karlsruher
Karſtadt, R.
Klein Sch. & T
Knorr, Heil
uß, Lokom.
Lahmeyer
..
Lech. Angsburg ...
89.75
71
37
293.
78.25
59.2
95
90
69.5
0.71
60.5
185
Goldſchmidt, Th. . . /108 Neckarw. Eßlingen
35.7.
115
114.7
210
33.2
95.25
30.75
23.75
409
143
138
18.25
erw. Noth
Spicharz. 28
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle /60
Ludwigsh. Walzm. 111
Lüdenſcheid Metall/ 69.7:
Luther, Mühlenb.
Lux, Induſtrie
Mainkraft Höc
Metallg
r. Dr. Paul
Miag. Mühlenb. 113.7
Moenus, Stamm 44
Motorenf. Deutz
Motorenf. Oberurſ. 55.
Neckarſ. Fahrz.
84.7
93.5
Beters Union
Pfälz. Näh Kayſe
32
Philipp=
Porzellan Weſſe
39
Prometh. Frkf.
Rein. Gebb. & Schal/ 86‟
Rhein. Elektr
1 4.5
Rhein. Metall=Vz
Rückforth
Rütgerswerke . ... 1114.9
Schleußner
13.10
K9.25
uhneid. &
Hana=
nellpr Frank. / 82
30.7
1115.5
em
hulz Grinlack /52.
ilind. Wolff
55
Sichel & Co.
2.8
Siemens Glas
jemens & Halske 1201
Süidd. Immob
üir eleftr. Lie
ührenFurtwängl 33.7
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind., 54.5
Der. Faßſ. Caſſel. 79,5
Gummi. Bln.=Frkf. 63
Pinſel=Nürnb
Ultr
S.
2C
e Ngſe
57.5
igt & Ha
103
Volthom. Sei
Wahß. & Fre‟
122.5
Wegelin Rußi
173
Zellſt. Waldho
183
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Rodb=
elvetia Kr
Venuleth E El
C0
4.5
157.25
156
98.75
71
Seite 12
Mittwoch, den 1. September 1926
Nun
Von der Rhein= und Mainſchiffahrt. Wenn auch das Waſſer des
Rheins in der abgelaufenen Woche immer noch etwas zurückgegangen
iſt — in Mainz zeigte der Pegel zum Wochenanfang 1,75 Meter, zum
Wochenende 1,47 Meter, in Caub 3,00 Meter bzw. 2,76 Meter — ſo
war der Waſſerſtand doch nach wie vor als günſtig zu bezeichnen und
waren für Schiffe mit voller Abladung Leichterungen bis Straßburg
noch nicht erforderlich. Der Verkehr in den Mainzer und benachbarten
Häfen hielt ſich noch ziemlich auf bisheriger Höhe, bleibt aber danach
immer noch recht gering. Etwas zugenommen hat der
Durchgangsver=
kehr in der Koſtheimer Schleuſe, zumal bergwärts. Die
Kohlenverla=
dungen an der Nuhr ſind wohl noch lebhaft, das hinderte aber nicht, daß
die Frachten und Schiffsmieten infolge des immerhin vermehrten
Leer=
raumangebots weiter zurückgegangen ſind. Ab 23. Auguſt wurde die
Fracht Duisburg—Rotterdam anſtatt mit bisheriger RM. 2 nur noch
mit RM. 1,80 und ab 26. Auguſt nur noch mit RM. 1,60 alles mit
Freiſchleppen notiert und die Fracht Duisburg—Mainz—Guſtavsburg—
Mannheim ging von RM. 1,90 ab 23. Auguſt auf RM. 1,60 und ab
25. Auguſt auf RM. 1,50 zurück. Am Mittel= und Oberrhein zeigt das
Verkehrsbild keine nennenswerten Veränderungen. In den Häfen
liegen vielfach die Umſchlagsvorrichtungen ſtill. Im Schleppgeſchäft
iſt die Lage unverändert. Füir Schlepplöhne werden bezahlt Duisburg—
Mainz—Guſtavsburg RM. 0,80, Mannheim RM. 0,90.
Der amerikaniſche Eiſen= und Stahlmarkt. Das Fachblatt Iron
Trade Review”, Cleveland (Ohio), kabelt: Das Auguſtergebnis bringt
die Erzeugung der drei Sommermonate auf die höchſte, jemals erreichte
Ziffer, welche einer Jahreserzeugung von 44 Millionen To. entſpricht.
Der Auftragseingang iſt nach wie vor lebhaft, namentlich in
Fein=
blechen kommen große Abſchlüſſe zuſtande, wobei Preiserhöhungen von
3—7 Dollar erzielt werden. Von Deutſchland wurden die heimiſchen
Preiſe für 10 000 To. gußeiſerne Röhren ſür New York um 3 Dollar
unterboten, während die deutſchen Angebote in Stahlerzeugniſſen einen
Dollar höher liegen. Spiegeleiſen iſt knapp Ferromangan ruhig. Die
neuen Abſchlüſſe in Feinblechen ſichern den Walzwerken eine Ausnutzung
ihrer Anlagen zu 90 Prozent. Die Abſchlüffe der erſten ſieben Monate
in Stahl ſind 12 Prozent höher als in der gleichen Zeit des Vorjahrs.
Infolge des ſtarken Auftragseingangs ſind die Roheiſenpreiſe feſter. Die
Lager in Weißblechen ſind durch die Aufträge ſeitens der Blech=
Embal=
lage=Induſtrie zur Lieferung im Oktober gelichtet. Der
Auftragsein=
gang an Schienen hält ſich in mäßigen Grenzen.
Viehmärkte.
Mainzer Viehmarkt vom 31. Auguſt. Angetrieben waren 29 Ochſen,
I5 Bullen, 528 Kühe und Färſen. 250 Kälber, 1073 Schweine. Preiſe:
Ochſen 48—58, Bullen 38—50, Färſen und Kühe a) 55—58, b) 36—52,
c) 24—36, d) 10—24. Freſſer 58—78. Schweine b) 82—86, c) 85—8:,
d) 84—86, k) 70—75. Marktverlauf: Mäßig belebt, langſam geräumt.
Ausgeſuchte Tiere über Notiz.
Produktenberichte.
Fraukfurter Produktenbericht vom 31. Auguſt. Am hieſigen
Pro=
duktenmarkt ſetzte ſich heute die Abſchwächung der Tendenz fort. Bei
geringen Umſätzen gaben Weizen und Roggen wiederum um je 25 Pf.
nach. Auch die beiden Mehle neigten zu Abſchwächungen. Weizen
28,25, Roggen 21,50—21,25, Sommergerſte 23—26, Hafer inl. 19—19,50,
Mais 18,50, Weizenmehl 41,25—41,75, Noggenmehl 31,25—32,25,
Weizen=
kleie 9, Roggenkleie 10,50.
Berliner Produktenbericht vom 31. Auguſt. Der Getreidemarkt
ge=
wann heute größere Feſtigkeit infolge der beſſeren Haltung Amerikas
und der leichten Erfüllung der Cif=Forderungen. Auch war das
In=
landsangebot in Weizen gering. Die Preiſe ſtir Abladungen ſtellten
ſich etwas höher. Einer ſtärkeren Aufwärtsbewegung wirkte die
An=
nahme entgegen, daß infolge des guten Wetters auf reichliches Angebot
guter Inlandsware zu rechnen iſt. Roggen war gleichfalls nur zu
etwas höheren Preiſen zu erlangen, da wenig angeboten wurde und für
ſpätere Sichten ſich Nachfrage zeigte. Von Gerſte war in mittleren
Qualitäten mehr Ware am Markte, die Kaufluſt hielt ſich aber zurück.
Von Hafer war reichlicheres Angebot am Markte, die höheren
Preis=
forderungen konnten jedoch nicht durchgeſetzt werden. Mehl hatte
ruhi=
ges Geſchäft.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 31. Aug. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt war mehrfachen Schwankungen unterworfen
auf wechſelnde Witterungsberichte aus den Weizengebieten. Der Schluß
war ſchwach, ſodaß die Termine 1,25 C. verloren.
Mais: Nach abgeſchwächtem Beginn konnte ſich eine Befeſtigung
durchſetzen auf kleine Anhünfte und ungünſtige private
Ernteſtands=
berichte. Die Termine zeigen Gewinne bis zu 1,5 C.
Hafer: Der Markt verlief in ſtetiger Haltung bei ruhigem Geſchäft.
Baumwolle: Der Markt verlief in feſter Haltung auf private
Ernte=
ſtandsberichte und Klagen über Inſektenſchäden. Die Termine gewannen
25—30 Pkt.
Kaffee: Niedrigere Kabel, günſtige braſil. Wetterberichte führten zu
einem abgeſchwächten Anfangsverkehr. Späten zeigte ſich geſteigerte
Nachfrage des amerikaniſchen Konſums, die im Verein mit der erhöhten
braſil. Deviſenrate zu einer Befeſtigung führte. Die Termine gewannen
bis zu 25 Pkt.
Zucker: Der Markt verlief in feſter Haltung auf zurückhaltendes
kubaniſches Angebot, feſte Lokopreiſe und Käufe der Raffinerien. Die
Termine zeigen Gewinne von einigen Punkten.
Kakao: Glattſtellungen der Baiſſiers, geſteigerte Kaufluſt der
Fabri=
ken und ſpekulative Käufe führten zu einem feſten Verlauf, ſodaß nahe
Termine bis zu 25 Pkt., entfernte bis zu 5 Pkt. anzogen.
Kleine Wirtſchaftsnachrichte
Geſtern fanden im Reichsarbeitsminiſterium die
zwiſchen den Gewerkſchafts= und den Arbeitgeberverty n
Schiedsſpruch im Ruhrbergbau ſtatt. Die Verhandlung ſine
los verlaufen, ſodaß die Entſcheidung nunmehr beim
ſter liegt.
In den Tagen vom 24. bis 29. September hält die
wirtſchafts=Geſellſchaft in Kaſſel ihre diesjährige Herb
außer der Hauptverſammlung 17 öffentliche Abteilung
und 68 vorbereitende Ausſchußſitzungen umfaßt, eine
wie ſie bisher nicht erreicht worden iſt.
Bei der Fried. Krupp, A.G., Eſſen, kommt auch
Dividendenverteilung nicht in Frage, um ſo mehr, als
zuerſt 15 Mill. Rm. Verluſtvortrag tilgen muß. Jedo
liche Beſſerung im Geſchäftsjahr feſtzuſtellen.
Das an der Börſe kurſierende Gerücht, daß der
beabſichtige, eine Auslandsanleihe aufzunehmen, trifft
um eine Anleihe in Höhe von 30 Millionen Dollar hand
Newv Yorker Bankhaus Dillon Read u. Co. zum Ab
dürfte. Die Einzelheiten der Anleihe liegen noch nicht
Nach einer Bekanntmachung des öſterreichiſchen Fin ermir
betragen die Verzugszinſen nach dem Bürgerlichen. Nec mit
vom 1. September ab 7 Prozent gegen bisher 12 Proze, mn
zugszinſen nach dem Handelsrecht 9 Prozent gegen bis
Das franzöſiſche Handelsminiſterium teilt mit, da vom
tember an der Benzinpreis um 10 Franken pro Hektt er
handel herabgeſetzt werde.
Auch die zuſammengeſchloſſenen belgiſch=franzöſiſ ſaarlön
Röhren=Werke haben zur beſſeren Ausnutzung ihres X amme
eine neue Verkaufsgeſellſchaft unter der Firma Compt Ir
Belge=Sarrois pour le Vente des Tub
A IExportation gegründet, die ein nominelles A mkah
100 000 Franken beſitzt. Sitz der Geſellſchaft iſt Paris.
Die Geſchäftstätigkeit auf dem nordengliſchen Rol ſenm
ſich nach einer eingelegten Ferienwoche unter den Au irku
Kohlenarbeiterſtreiks in der abgelaufenen Woche weiterh völ
geſtaltet. Angeſichts der Möglichkeit der baldigen Lie dieru
Streiks iſt der Konſum mit Käufen noch zurückhaltende gewor,
in der Vorwoche.
Aus den in den letzten Tagen veröffentlichten ſtatiſ hen An
des Handelskommiſſariats der Sowjetunion über den ndel
Rußland und Italien geht hervor, daß Rußland nach Jiſen in
Jahre 36 756 Tonnen Kohle und 280 692 Tonnen Nat ha e
hat.
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Zummer 242
Mittwoch, den 1. September 1926
Seite 13
Wildgraf Hubertus.
Roman von Peter Fides.
(Nachdruck verboten)
Egede verſuchte aufzuſtehen, als er die Stimmen der Aerzte
Ee, aber da drückte ihn Doktor Klemm in den Seſſel zurück.
„Halt! Noch ſind Sie Patient — —.” In demſelben Augen=
E ſtreifte er die Binde ab, und Hubertus ſah — — ſah, wie
Xane vor ihm ſtand, in einem ſchlichten, dunklen Kleid, die
/Sene Flechtenkrone umwoben von flimmerndem,
ſchimmern=
r Sonnengold, ein Lächeln auf den Lippen und die
tiefdunkel=
rien Augenſterne verſchleiert von Tränen.
„Gnädiges Fräulein!! — Herr Profeſſor!!‟ Er wollte
ſpre=
r, aber dieſer jähe Uebergang von Nacht zum Licht, von dem
chenlangen Zweifeln und Bangen zu einem neu geſchenkten
zen kam zu plötzlich.
Der Berliner Arzt räuſperte ſich, um ſeine Bewegung zu
ver=
gen.
„Kommen Sie, Herr Kollege, ich glaube, wir ſind hier —
erflüſſig — —,” ganz leiſe, zog er die Tür hinter ſich zu,
Tenſchenglück iſt etwas Heiliges, — die Beiden werden ſich
hl mancherlei zu ſagen haben!“ Dann trat er auf den Flur,
Stephan, Anni, Gretel und die alte Minna warteten.
„In einer Viertelſtunde dürfen Sie hinein, Herr Forſtmei=
E nicht eher! Und empfehlen Sie mich dem Herrn Grafen —
ich laſſe ihm doppelt Glück wünſchen!“
Wie aus einem Traum erwachend ſah Egede auf.
„Wo — — wo ſind denn —?!‟ Doch dann begriff er. „
Gnä=
es Fräulein! — Lia! — — Liebe, liebe, kleine Lia —
zog das junge Mädchen an ſich. „Dul Oh du!” Und nun ein
rbelruf: „Lia! Dir danke ich das Leben — dies Wunder, und
— ich kann ja nicht ſein ohne dich — —
Totblaß, mit geſchloſſenen Augen, lehnte Deliane an ſeiner
ruſt, aber da fühlte ſie ein Paar zuckende Lippen auf den ihren,
plang ihre Arme um ſeinen Hals
„Hubertus! — — — Du!!”
Waren es Sekunden? Waren es Ewigkeiten?
Die Tür nach dem Arbeitszimmer knarrte —
„Donnerwetter!“ — Mädel!!"
„Herr Forstmeister meine Braut!“
Wie zwei ertappte Sünder fuhren die Beiden auseinander,
unwillkürlich machte Deliane eine Bewegung, als wolle ſie
flüch=
ten, doch Egede drückte ſie nur feſter an ſich.
„Herr Forſtmeiſter — — meine Braut!”
„Ach du lieber Gott!‟ Dem alten Herrn knickten die Knie
ein vor Schreck und Ueberraſchung, aber Hubertus zog ein kleines
Päckchen aus ſeiner Taſche.
„Lialieb, gib mal dein Patſchhändchen her, — ſo,” er knipſte
das rotlederne Käſtchen auf, „unſere Verlobungsringe mit den
Haken von deinem — meinem Vierzehnender — — und nun,
Herr Forſtmeiſter, Sie ſind Delianes Vormund, — ich bitte um
die Hand Ihrer Nichte!”
Stephan ſchnappte nach Luft, wie ein Karpfen auf dem
Trockenen.
„Herr Graf — — Herr Graf — ich — ich —”, doch da
dräng=
ten ſchon Anni und Gretel herein.
„Lia!! Herr Graf!!” Und plötzlich fühlte der alte Herr,
wie acht Arme ihn umſchlangen.
„Papa! — Onkel! — Herr Forſtmeiſter!“
„Hilfe! Ich erſticke!” Stephan angelte mit den Armen in
der Luft herum. „Alſo, in brei Deuwels — ich wollte ſagen in
Gottes Namen. Nehmen, nehmen Sie das Mädel — ich
kapi=
tuliere —
Vom Apfelbaum herüber äugte neugierig eine kleine
Kohl=
meiſe ins Zimmer, und in die Stille hinein klang ihr heller,
ſchmetternder Ruf: „Lialieb! — Lialieb!”
Ein Maientag voll Licht und Glanz, voll ſüßem, weichem
Blütenduft, voll Vogelſang und Sonnengold. — Bis über die
Emporen hinauf ſind die Wände der Drehnaer Schloßkapelle mit
friſchem Fichtengrün und ſmaragdfarbenen Birkenzweigen
ge=
ſchmückt. Flirrende Strahlen flimmern durch die hohen bunten
gotiſchen Fenſter, zaubern rote, grüne, blaue und gelbe Muſter
auf die grauen, mit Waldblumen überſäten Steinfließen. Vor
dem Altar knien die Neuvermählten: Hubertus und ſeine junge
Frau Deliane, Wildgräfiin zur Egede. — Und ihnen zunächſt
ſtehen in zwei Reihen der Forſtmeiſter, die beiden Oberförſter
Voigt und Mertens mit ihren jungen, glückſtrahlenden Frauen,
die Revierförſter, Unterförſter und Jagdaufſeher, die Hand am
Hirſchfänger, das Haupt entblößt —
Die Ringe ſind gewechſelt, die Worte des Segens verklungen.
Da ſetzt traumhaft leiſe die Orgel ein, und nun ſchwingt ſich
über die lang hinflutenden Töne eine wunderbare, glockenreine
Sopranſtimme empor, ſehnſüchtig und gläubig wie ein Gebet:
„In Dein Erbarmen hülle
Mein ſchwaches Herz,
Und mach’ es gänzlich ſtille
In Freud’ und Schmerz.
Laß ruh’n zu Deinen Füßen
Dein armes Kind,
Es wird die Augen ſchließen
Und glauben blind!“
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Gewiß iſt es nicht Eitelkeit, ſondern natürliches Empfinden, wenn die Beobachtung kataſtrophalen Haarſchwundes
jemanden mit Schrecken und Pein erfüllt. Das Ausſehen eines Menſchen wird ſo grundlegend und weſentlich durch einen
geſunden vollen Haarwuchs beſtimmt, daß das Bemühen, ſich denſelben zu erhalten, bzw. wiederzugewinnen, als ganz
Eine grundlegende Bedingung für die Behandlung des Haarbodens, der in ſeiner Haarproduktion nachläßt, bzw.
ſelbſtverſtändlich und natürlich zu betrachten iſt.
ſchon erkahlt iſt, iſt anerkanntermaßen die daß man die Urſachen des Haarſchwundes erfaßt. Die Haarwurzel ohne
weiteres durch Beizmittel gewiſſermaßen mit Peitſchenhieben zu traktieren und ſie zu überanſtrengen, wäre ungefähr das
gleiche, als wenn man ſich durch Morphiumeinſpritzungen über den kataſtrophalen Huſtand ſeiner Nerven hinwegtäuſchen wollte.
Der Haarſchwund und die Glatze ſtehen überwiegend in urſächlichem Zuſammenhang mit einer ſeborrhöeiſchen
Der=
änderung des Haarbodens und der Calgdrüſen. Mit dieſer geht einher eine fortſchreitende Verhornung des Haarbodens,
die, nachdem ſie bis zur Wurzelſcheide vorgedrungen, den Huſtand der Glatze beſiegelt. Das iſt nach Anſicht autoritativer
Mediziner ganz überwiegend der Grund, der zur Haarloſigkeit führt.
Welche Jorderungen ſind nun zu ſtellen?
In erſter Linie iſt die Urſache des Haarſchwundes zu beſeitigen und in zweiter Linie iſt die Haarwurzel ſelbſt zu beleben
und zur Erzeugung geſunden, normalen Haarwuchſes zu befähigen.
Beide Hiele ſind gleich wichtig. Um ſie zu erreichen, iſt man intereſſanterweiſe darauf gekommen, ein Naturprodukt,
das menſchliche Haar ſelbſt, zu Hilfe zu nehmen. Töſt man nach dem patentierten Derfahren von Dr. Weidner gereinigtes
menſchliches Haar auf, ſo erhält man eine haltbare Löſung der ſchwefelreichen Haarbauſteine, die unter dem Namen Silvikrin=
Haarkur im In= und Auslande bekannt iſt. Die Haarbauſteine ſind überaus
ſchwefelreich. Sie bilden die Derhornung bei bereits vorgeſchrittener
Er=
kahlung allmählich zurück und regen dann weiter die Haarwurzel wieder
zu erneuter Cätigkeit an.
Man gelangt alſo, wie die Ueberſchrift es bereits beſagt, vom Haar
wieder zum Haar, und zwar in ſo unerwartetem Umfange, wie es wohl
bisher einzig daſteht.
(Die nebenſtehenden Bilder veranſchaulichen Ihnen die mit Silvikrin erzielbaren Erfolge.)
Nachfolgend nun einige Mitteilungen von ärztlicher und privater
Seite über die Wirkung der Silvikrin=Haarkur:
Der bekannte Facharzt Dr. med. B. betonte beſonders die einwandfreie
wiſſenſchaftliche Grundlage der Silvikrin=Haarkur im Gegenſatz zu den durch=
23 Jahre 36 Jahre
41 Jahre
aus nicht einwandfreien, die Urſachen verſchlimmernden Mitteln, deren
Be=
ſtandteile im weſentlichen Spiritus und Parfüm ſind. Dr. med. B. hat ausgezeichnete Erfolge bei ſeinen Oatienten mit der Silvikrin=
Haarkurerzielt und kommtnacheingehender Betrachtung der Beſtandteile des Silvikrins und ſeiner Wirkungsweiſe zu folgendem Urteil:
„Ich ſtehe daher nicht an, die wiſſenſchaftlichen Dorausſetzungen, auf denen die Herſtellung des Silvikrin=Haarmittels
beruht, als die wiſſenſchaftlich maßgebenden anzuſprechen.”
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Rabat weg. Bankonio: Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Natonalbank.
Sokal=Polen machte einen Vorbehalt zu der im
Ent=
wurf vorgeſehenen Möglichkeit, im nächſten oder im übernächſten
Jahr einen vierten oder fünften Staat für wiederwählbar, zu
erklären, ſo daß dann einer oder zwei der in dieſem Jahre für
wiederwählbar Erklärten nicht gewählt werden könnte, erklärte
aber, ſich der Einſtimmigkeit nicht widerſetzen zu wollen.
Der ſpaniſche Delegierte Palacios faßte ſich
noch kürzer. Er erklärte, ſich der Abſtimmung zu enthalten.
Die Oreizahl der wiederwählbaren Ratsmitglieder
bei Stimmenthaltung des ſpaniſchen Oelegierten
angenommen.
Nach kurzer Auseinanderſetzung zwiſchen Präſident Motta
und dem chineſiſchen Delegierten über die Dreizahl der
wiederwählbaren Natsmitglieder ſtellte Präſident
Motta feſt, daß alſo die Einſtimmigkeit für den
Ent=
würferzielt ſei mit einer einzigen Stimmenthaltung,
der des ſpaniſchen Delegierten.
im Volrervunge uno im Volrervundsrat ſagen läßt, aber auch
was gegen jede Vermehrung der ſtändigen Ratsſitze ſpricht. Der
ſpaniſche Delegierte Palacios erwiderte noch einmal, daß er
ſeiner Regierung die hier geäußerten Sympathiebezeugungen und
Wünſche übermitteln und daß ſeine Regierung ſicherlich lohal die
Lage nochmals prüfen werde. Präſident Motta ſtellte feſt, daß
die Mitglieder der Studienkommiſſion gegen den ſchwediſchen
Vorbehalt und die Stimmenthaltung Deutſchlands einig waren,
die Forderung nach Vermehrung der ſtändigen
Ratsſitze als unerfüllbar abzulehnen. Darüber wird
dem Rate berichtet werden, der Beſchluß zu faſſen hat, bevor die
Frage an die Verſammlung geht. Motta ſchlug alſo vor die
Aufgaben der Kommiſſion als beendet anzuſehen, nachdem er
noch betont hatte, daß niemand einen Zweifel darüber geäußert
habe, daß Deutſchland bei ſeinem Eintritt in den
Völkerbund ein ſtändiger Sitz zuerkannt
wer=
den ſoll.
Die letzte Sitzung der Studienkommiſſion wird für morgen
abend 6 Uhr zur Genehmigung des Berichtes einberufen.
Pala=
cios=Spanien bittet noch darum, daß ſein Standpunkt in dem
Be icht ge ügend klar zur Geltung kommen möge, da er auf einen
beſonderen Minderheits=Bericht verzichten will.
Itabiliſierung Europas.
Poincaré und Briand.
iré hat, bevor er ſeinem ſchärfſten Feinde Briand
mferenz in Cannes ein Bein ſtellte, in Berlin
hern laſſen, er wäre gar nicht der unverſöhnliche
nds, als den man ihn allgemein abzeichnete, und
ans Ruder käme, würde ſich ſchon mit ihm arbei=
Ergebnis dieſer Liebeserklärung war der
Ein=
rgebiet und die Verſchärfung der deutſch=
franzö=
gen, die ſich zu verewigen drohte, bis Poincaré
unterlag.
1t Herr Poincaré auch diesmal, als Herr Herriot
Prinzipienreiterei den Sturz des Kabinetts
herbeiführte, in Berlin offiziell verſichern laſſen,
ſocarno=Politik nichts ändern würde. Er hat
ſo=
ſen einzuwenden gehabt, als Briand als
Außen=
r eine protokollariſche Feſtlegung in der erſten
ufnehmen ließ. Aber hinter den Kuliſſen hat er
ruck daran gearbeitet, ſeinem eigenen
Außen=
anken ſeiner ganzen Politik unter den Füßen
3 iſt in der Tat ganz ungeheuerlich, wie ſich durch
es einen Mannes das europäiſche Schwergewicht
hen völlig verſchoben hat. Mitte Juli waren wir
s Ziel eines deutſch=franzöſiſchen Ausgleichs auf
Deutſchland brauchbaren Grundlage in greifbare
hien. Der damalige franzöſiſche Kriegsminiſter
bereits nach Mainz gereiſt, um die erforderlichen
gruppierung der Beſatzungstruppen und zur
Zu=
s großen Teiles zu geben. Ehe er aber die
Be=
onnte, wurde das Kabinett, dem er angehörte,
iter Poincaré war davon nicht mehr die Rede.
ber waren Verhandlungen noch viel
weittragen=
igen. Sie zielten darauf hin, das ganze Syſtem
u ändern. Briand war auch für den Gedanken
der ja durchaus in der Richtung der
Locarno=
darauf abzielte, daß Frankreich auf die
macht=
ung, die ihm in Verſailles gegeben war,
verzich=
die zweite und dritte Zone vorzeitig räumte,
auch die Saar an Deutſchland zurückgab. Was
ieten konnten, waren finanz= und
wirtſchafts=
ſtien, die den Franzoſen den Alpdruck der
deut=
ſelüſte nehmen konnten. Die Anfänge lagen in
, derſelbe Faden ſollte weiter geſponnen werden
ISvertrag, über den Eiſentruſt bis in den
Trans=
r Form, daß Frankreich aus dem Dawesgutachten
bekam zur Stabiliſierung ſeiner Währung,
wäh=
endlich wieder Herr im eigenen Hauſe wurden.
azu noch die Verhandlungen mit Belgien über
y, die, wenn ihnen auch das offizielle Siegel
weit gediehen waren, daß ſie vor Zuſammentritt
es zu Ende geführt werden ſollten, dann war an
Veſtgrenze eine vollkommene Umwälzung in den
öglichkeit gerückt. Unſere Außenpolitik ſah eine
), in der ſich kein fremder Soldat mehr auf
deut=
nd, in der auch das Saargebiet wieder rechtlich
ch dem Deutſchen Reich zugehörte und die Rück=
Eupen=Malmedy nicht nur die Beziehungen zu
licher geſtaltete, ſondern auch das erſte Unrecht
wieder gutmachte.
dieſen Plänen, die doch keine Hirngeſpinſte waren,
hr handfeſten diplomatiſchen Unterlagen hatten,
übrig geblieben. Zugegeben, daß Poincaré das
jorener Bosheit getan hat, er mußte vielleicht ſo
ganzen Charakteranlage nach. Denn er iſt einer
tenſchen, die in den letzten Jahren in Europa
aben. Daß ſeine Ruhrpolitik zuſammenbrach, daß
em, nach dem er arbeitete, durch die Ereigniſſe
zöſiſchen Standpunkt aus widerlegt worden iſt,
riffen. Er iſt eine eingleiſige Natur, nicht
beweg=
umzuſtellen, und nicht genial genug, um aus den
lernen. Ein geiſtreicher Franzoſe hat ihn
ein=
atz zu Briand dahin charakteriſiert, daß Poincaré
nichts verſteht, daß Briand aber nichts weiß und
Der alte Kontraſt eben zwiſchen dem
Arbeits=
dem politiſchen Bohemien. Wie es überhaupt
ß er nach dem Zuſammenbruch ſeiner Ruhrpolitik
konnte, iſt nur aus den innerfranzöſiſchen Ver=
8 zu erklären. Er iſt einer der wenigen Politiker,
e Weſte haben, einer der wenigen, die ſich aus
en Wohlanſtändigkeit heraus trotz politiſcher
Miß=
iſſes Maß von Vertrauen auch bei dem Gegner er=
So iſt er denn gerufen worden als der Einzige,
iſtande war, den Franken vor ſeinem Sturz
auf=
er hat auch zuerſt den Anlauf genommen, daß er
Fräfte dem Finanzminiſterium zur Verfügung
ſteute, Aver ver Gegenſatz zwiſchen ihm und Briand war doch
mehr als nur perſönlicher Art, er iſt ſachlich begründet.
Poin=
caré kennt nur das Syſtem der militäriſchen Garantie in
Ver=
bindung mit den Bündniſſen, die Deutſchland lahmlegen. Briand
iſt im Vergleich doch mehr Europäer, der an die ſtarke
wirtſchaft=
liche Verflechtung über den Rhein hinaus glaubt, die
Deutſch=
land mehr binden wird, als alle Armeekorps und
Militärkontrol=
len. Eine Verſtändigung zwiſchen dieſen beiden Gegenpolen gibt
es nicht, die Politik von Locarno wird zum Mißerfolg verurteilt
ſein, wenn Poincaré ſich hält. Aber kann er ſich halten? Bisher
iſt es ihm gelungen, den Franken zu befeſtigen, nicht durch
irgendwelche Maßregeln, ſondern nur durch das Vertrauen, das
ſich an ſeine Perſon knüpfte. Aber für die Dauer iſt das nicht
genug. Frankreich iſt heute mehr als je an ſeiner finanziellen
Exiſtenz bedingt durch die Anſchauung des Auslandes. Amerika
aber erwartet von der Locarno=Politik die Befriedung Europas,
und je mehr ſich in der Entwicklung herausſtellt, daß Poincaré
darauf eingeſtellt iſt, zu den Methoden von Verſailles
zurückzu=
kehren, alſo das Recht der Macht über die Macht des Rechts zu
ſtellen, deſto eher wird auch von New York der neue Anſtoß
kom=
men, der den Franken zum Rutſchen bringt. Poincaré hatte die
Möglichkeit, ob er mit der Locarno=Politik di. Währungsſtabili=
Seite 14
Mittwoch, den 1. September 1926
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Ganz beſonders in die Augen ſpringende Mitteilungen von Laien haben wir durch Fachärzte nachprüfen I ſen.
berichtete uns eingehend Herr Ingenieur Joe Hähnel, Frankfurt a. M., über ſeinen verblüffenden Erfolg mit der ſilvikrin=
Haarkur und der Facharzt Dr. med. N. hat auf unſere Deranlaſſung dieſen Erfolg nach der Pohl=Pincusſchen Methode
nachgeprüft. Er beſtätigte die ſcharfen Beobachtungen des Herrn Hähnel und ſat in ſeinem Gutachten lgendes,
„Es iſt mit Sicherheit feſtgeſtellt, daß die Silvikrin=Haarkur auf Grund ihres wiſſenſch aftlichen Aufbaues die kenn ſchnende
Eigenſchaft beſitzt, das Wachstum des Haares zu fördern und geſundes Haar auszubilden."
Herr Dr. Burger, langjähriges Mitglied eines Amtes für Geſundheitsweſen, berichtet uns über Silvikrin:
Als Kriegsteilnehmer erhielt ich einen Kopfſchuß, der mich äußerſt empfindlich gegen Kälte= und Hitzereize machte.
Um ſo mehr wurde ich durch meinen ſeit etwa 2 Jahren beſtehenden Haarſchwund beunruhigt. Derſelbe kündigte ſich in der ſtäglichen
form an: durch ſtarken Juckreiz und übermäßige Schinnenbildung. Alkoholiſche Ropfwäſſer und Alkohol mit 5½ Salizplſäuregehe brachten
keine Linderung, ſondern beſchleunigten den Haarſchwund auffällig.
Die Silvikrin=Reklame brachte mich auf die Silvikrin=Haarkur, die ich nunmehr konſequent anwende, und zwar mit ganz a erordent,
lichem Erfolg. Juckreiz und Schinnenbildung verſchwanden nach kurzer Heit. Im weiteren Derlauf der Silvikrinwirkung wurde ſer
offen=
bar an den bereits erkahlten Stellen entartete Haarboden wieder zur Funktion gebracht, ſo daß die Haargrenze, die von der Stirn s zurück,
getreten war, wieder ihren normalen Stand einzunehmen beginnt.”
Bei den Abbildungen B zeigt, das eine Bild den a meiſten
Betrachten Sie gefälligſt die Abbildungen A. Hier
demon=
verbreiteten Cppus des Haarſchwundes bei Seborrhöe der Nop aut: das
Ktrieren wir Ihnen den Fall einer überaus dankbaren Silvikrin=
Haar erſcheint überaus fettig, der Hopfboden ſondert viel Sennen ab.
Gebraucherin,
und häufigesWaſchen
die durch ihren
mit Seife oder par=
kataſtrophalen fümiertem Spiritus
Haarverluſt in verſchlimmert den
Hu=
eine erklärliche ſtand zu
kataſtropha=
ſeeliſche Depreſ= lem Haarſchwund.
ſion verſetzt Das andere Bild
zeigt die Einwirkung
der Silvikrin=Haarkur,
die den Haarboden
ge=
naten ſah ſie ſund gemacht hat. Das
ſchon an dem Haar entfaltet ſeinen
nach der Silvikrin=
Shampoonwaſchung iſt wieder die das weibliche Untlitz ſo lgemein
verſchönende, lockige, wellige Haarfriſur möglich.
worden war.
Nach 3 Mo=
Hachwuchs, daß ſie in den vollen Beſitz ihres üppigen Baares ge= natürlichen Duft und
langen wird, was inzwiſchen eingetroffen iſt.
Frau E. v. d. B., Berlin=Friedenau, ſchreibt uns:
„Nachdem ich geradezu glänzende Erfolge mit Ihrem Silvikrin erzielt habe, beſtimmt mich die Dankbarkeit, Ihnen ſowie de Herren
Aerzten, die als Mitarbeiter bei der Herſtellung dieſes Mittels tätig waren, meinen Dank auszuſprechen.
Durch all die vielen Mißerfolge ſkeptiſch und peſſimiſtiſch gemacht, hat es ſehr lange gedauert, bis ich dieſem Silvikrin 1 rtrauen
entgegenbringen konnte. Jetzt ſehe ich ſelbſt ein, daß es wirklich das einzige Mittel iſt, was in ſogar troſtloſen Fällen Hilfe brine: wird.
Ich habe mir einen Bubenkopf ſchneiden laſſen, und dieſes kurze Haar läßt ſich blendend mit dem Silvikrin pſlegen, und es u hſt mit
großer Schnelligkeit. Morgens habe ich höchſtens 5—é Haare im Kamm. Allerdings muß man Geduld bei der Unwendung des Mittels
haben, aber das lohnt ſich.
„Ich geſtatte Ihnen gern, dieſen Brief als Empfehlung für Ihr Silvikrin zu verwenden".
Frau Franz Sartorio, Dilshofen a. D. vor Paſſau, berichtet uns über
die Wirkung, die ſie mit der Silvikrin=Haarkur erzielen konnte, wie folgt:
„Hwei Jahre lang litt ich an erſchreckendem Haarausfall, und meine
ehedem ſo üppigen und ſchönen Haare waren ſchließlich ganz dünn geworden
und hatten ein glanzloſes, krankes Ausſehen.
Alle bisher angewandten Mittel, und ich griff in meinem Entſetzen nach
mehreren, die alle als ganz unfehlbar und ſicher wirkend angeprieſen waren
hatten nicht den geringſten Erfolg. — Da wurde ich vor etwa ½ Jahr auf
Ihr Silvikrin aufmerkſam, und nahezu hoffnungslos, entſchloß ich mich doch
endlich noch zu dieſem letzten Verſuch! — und er wurde mir zum Heile. Drei
Monate lang habe ich Kopf und Haare mit der Silvikrin=Haarkur gepflegt,
und heute möchte ich meiner Anerkennung, meiner großen Freude und meinem
Die Abbildungen C demonſtrieren den
Soikrin=
herzlichen Dank Ausdruck geben. Der Haarausfall hat aufgehört, die Haare
Erfolg bei einem Univerſitätsprofeſſor. ſichtig
haben wieder ein geſundes und ſehr ſchönes Ausſehen, und der Kopf iſt,
trotz=
für Kopfarbeiter.)
dem ich ſchon im reifen Alter ſtehe, mit jungen Haaren ganz dicht bewachſen.”
Herr Dr. med. Kurt Winderlich, Wien Xlll, Uichholzgaſſe 8, äußerte ſich ausführlich über die Silvikrin=Haark. und
hier ſei der Schlußſatz ſeiner Ausführungen zitiert: „Heute aber bin ich durch das Experiment an meiner eigenen Ke fhaut
zur Unſicht bekehrt, daß Baarausfall und ſeine natürlichen Momente heilbar ſind. Ich freue mich als Jachwiſſenſe iftler
über dieſe Erkenntnis.”
Die Silvikrin=Haarkur iſt ein chemiſches Spezialerzeugnis, das unter ſtändiger Fachkontrolle, hergeſtellt wird
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Wiedererſtehen” und die Gratisprobe laut der
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Sie erhalten unſere Gratisſendung koſtenlos und
„Das Kopfhaar, ſein Ausfallen und Wiedererſtel n”.
portofrei. Wir wollen nicht durch Behauptungen,
ſondern durch Beweiſe auf einem Gebiet werben,
auf dem durch unwiſſenſchaftliche Guackſalberei
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ſchon ſo viel Unheil angerichtet worden iſt.
Silvikrin-Vertrieb G. m. b.H.
Berlin SW68, Alexandrinenstr. 26
Tel.: Dönhoff 4735 u. 4738
Wohnort:—
Poſt: —
Straße:—
(Kdreffe mit Bleiſift deutlich vermerken.)
Da es nicht möglich ist,, alle Artikel hier ar
zuführen und auch in den Fenstern zu zeiger,
bitten wir um zwanglose Besichtigung unserer
Innen-Anslagen
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