Darmstädter Tagblatt 1926


31. August 1926

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Einzelnummer 10 Pfennige

W

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Nummer 241
Dienstag, den 31. Auguſt 1926.
189. Jahrgang

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Der Handel um die Ratsſitze.

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Genfer Auftakt.
Wird Deutſchland aufgenommen? Warnungsrufe.
Seltſame Nervoſität. Schlechte Ausſichten für den
Völkerbund?
* Genf, 30. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Die heute vormittag um 11 Uhr beginnenden Verhandlungen
der Studienkommiſſion für die Ratsfrage erwecken in allen mit
Ddem Völkerbund in Berührung ſtehenden hieſigen Kreiſen und
anſcheinend im geſamten Ausland ein Intereſſe, das über die
ſormale und ſachliche Bedeutung der zur Verhandlung ſtehenden
Fragen weit hinausgeht. Zwar nimmt man allgemein die Auf=
nahme
Deutſchlands in den Völkerbund und in den Rat
als ſicher an, aber Warnungsrufe eines großen Teiles
der franzöſiſchen und der engliſchen Preſſe, die eigenartige Hal=
tung
großer italieniſcher Zeitungen und die unfreundliche Skep=
ſis
, die zum Teil in Amerika ſonſt dem Völkerbund nicht un=
ſympathiſch
gegenüberſtehende Kreiſe zeigen, haben auch hier
eine ſeltſame Nerpoſität erzeugt.
Ueber die Abſichten der ſpaniſchen und der
polniſchen Regierung gehen alle möglichen Gerüchte um,
die in dieſem Augenblick zu verzeichnen überflüſſig iſt. Erwähnt
ſoll nur werden, daß man plötzlich hier behauptet, die Frage des
ſtändigen Ratsſitzes für Spanien ſei nicht ſo ausſichtslos. Das
kann natürlich Stimmungsmache ſein. Aber wenn es wahr ſein
ſollte, würde es eine ernſte Gefahr für den Völkerbund bedeuten
können. Es iſt natürlich unmöglich, heute Spanien den ſtändigen
Ratsſitz zu geben, den man im März und Juni Braſilien ſo ener=
giſch
verweigert hat. Auch die polniſche Regierung dürfte eine
derartige Abänderung der im Mai in der Studienkommiſſion
gefaßten Beſchlüſſe kaum ruhig hinnehmen. Wenn die Gerüchte
von plötzlich größer gewordenen Ausſichten Spaniens ſich wirk=
lich
beſtätigen ſollten, ſo wären das in jedem Falle ſchlechte
Ausſichten für den Völkerbund.
Obwohl man in dem ſonſt ſo gaſtfreundlichen Völkerbunds=
ſekretariat
von heute an nur noch gegen eine beſondere Eintritts=
karte
Zugang findet eine Karte, die ein hieſiger Journaliſten=
witz
Bethlen=Karte getauft hat, herrſcht ſchon lange vor Be=
ginn
der Sitzung ein gefährliches Getümmel. Die
Frage der Oeffentlichkeit der Sitzung der Studienkommiſſion iſt
noch nicht endgültig entſchieden, und einen Beſchluß wird wohl
die Studienkommiſſion ſelbſt unter Vorſitz ihres Präſidenten,
Bundesrat Motta, erſt zu faſſen haben.
Abweſenheit des braſilianiſchen Vertreters.
Nach einer kurzen, vertraulichen Vorbeſprechung eröffnete
Motta am 11½ Uhr die erſte Sitzung der zweiten Tagung der
Studienkommiſſion mit einer längeren Darlegung über die Vor=
geſchichte
dieſer zweiten Tagung. Er erwähnte, daß auf Wunſch
des ſpaniſchen Delegierten Palacios dieſe zweite Tagung in kur=
zer
Friſt einberufen werden mußte, und zählte die wenigen Ver=
änderungen
auf, die in der Kommiſſion infolge der Erſetzung des
argentiniſchen Delegierten Lebretton durch den Delegierten Can=
dylos
und des japaniſchen Delegierten Matſuda durch den Dele=
gierten
Sato eingetreten ſind. Die wichtigſte Veränderung ſei
indeſſen die Abweſenheit des braſilianiſchen Dele=
gierten
Montoroyos, der ſeine Nichtteilnahme in einem
Brief begründet hat. Die Kommiſſion, äußerte Präſident Motta,
wird einſtimmig die Abweſenheit des braſilianiſchen Vertreters
bedauern, über die weiter nichts zu ſagen iſt, als daß wir hoffen,
daß Braſilien bald wieder an allen Arbeiten des Völkerbundes
teilnehmen möge.
Der Reformplan für die nichtſiändigen Ratsſitze
ſei unter dem Vorbehalt eventeller Abänderungen gelegentlich
der Behandlung der Frage der ſtändigen Ratsſitze angenommen
worden, und in dieſer zweiten Tagung werde die Kommiſſion
alſo notwendigerweiſe auch dieſe Frage anſchneiden müſſen. Sie
ſtehe dabei vor der Alternative, ob die Behandlung der Frage der
ſtändigen Ratsſitze vor der zweiten Leſung des Reformplanes
oder nachher geſchehen ſolle. Er wolle deshalb zunächſt dem ſpa=
niſchen
Delegierten Palacios das Wort erteilen zur Begründung
der Wünſche ſeiner Regierung nach Einberufung der zweiten
Tagung.

Spanien beſteht auf einem ſtändigen Ratsfitze.
Der ſpaniſche Delegierte Palacios erklärte, daß
der Wunſch nach Einberufung der zweiten Tagung der Studien=
konimiſſion
in Intereſſe des Völkerbundes ſelbſt geäußert worden
ſei, denn die Kommiſſion ſei auf einen ausdrücklichen Wunſch der
Völkerbundsverſammlung vom Monat März einberufen worden.
Palacios rinnerte an die unangenehme und ſogar ſehr ge=
pannte
Lage in der Märztagung, wo nur infolge des allſeitigen
guten Willens die Schlußſitzung ehne andere Zwiſchenfälle hätte
verlaufen können. Die Völkerbundsverſammlung habe den aus=
drücklichen
Wunſch ausgeſprochen, daß ſie ſelbſt an der Kommiſ=
ſion
, falls es die Verfaſſung des Völkerbundes geſtatte, teilneh=
men
könne. Am 28. Juni ſollte die Kommiſſion, nachdem der
Bericht über die nichtſtändigen Sitze abgeſchloſſen war, zu ihrer
zweiten Tagung zuſammentreten. Die Kommiſſion habe ſelbnt
feſtgeſtellt, daß ihre Aufgabe noch nicht vollendet ſei. Da die Ein=
berufung
ſich hinausgezögert habe, habe er ſich an den Präſiden=
ten
der Kommiſſion gewandt, um die Einberufung herbeizufüh=
ren
. Die ſpaniſche Regierung, erklärte Palacios am
Schluſſe ſeiner vom Blatt verleſenen Erklärung, hat den be=
ſtimmten
Wunſch, daß die Kommiſſion im Verlauf
dieſer zweiten Tagung ſich über den ſpaniſchen Antrag auf
Erteilung eines ſtändigen Ratsſitzes an die
ſpaniſche Regierung ausſpricht.

Der Streit um die Wiederwählbarkeit.
Präſident Motta ſtellte feſt, daß man alſo zunächſt die
zweite Leſung des Berichtes der Studienkommiſſion über die
nichtſtändigen Sitze vornehmen werde, was nach einer längeren
Geſchäftsordnungsdebatte, an der beſonders de Brouckere=Belgien
und Lord Robert Cecil mehrfach teilnahmen, beſchloſſen wurde.
Motta erſuchte die Kommiſſionsmitglieder, bei der artikelweiſen
Leſung möglichſt grundſätzliche Erörterungen zu vermeiden. Der
Artikel 1 des Berichtes, der die Wahl der Mitglieder auf drei
Jahre feſtſetzt und beſtimmt, daß ſie ſofort nach der Wahl ihr
Amt antreten ſollen, ſowie daß ein Drittel alljährlich gewählt
wird, wurde ohne jede Veränderung in zweiter Leſung ange=
nommen
. Zum zweiten Artikel des Reformplanes, der die Frage
der Wiederwählbarkeit behandelt, brachte Fromageot den mit
Cecil Hurſt und dem Botſchafter v. Hoeſch vereinbarten Antrag
ein, wonach die Wiederwählbarkeit ſofort bei der
erſten Wahl ausgeſprochen werden ſoll. Ueber dieſen Antrag ent=
ſpann
ſich eine Debatte, in der Scialoja=Italien und Sokal=Polen
das Bedenken geltend machten, daß man bei dieſem Verfahren
entweder für drei Jahre oder unter Umſtänden für ſechs Jahre
nicht die Möglichkeit habe, ein weiteres Mitglied für wieder=
wählbar
zu erklären, oder daß man mehr wiederwählbare Mit=
glieder
haben würde, als man wiederwählen könne.
Die Debatte wurde dann auf 4½ Uhr nachmittags vertagt.
Fromageots Anträge.
Einigung mit den deutſchen Delegierten?
* Genf, 30. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Die Anträge, die heute Fromageot der Studien=
kommiſſion
überreicht hat, entſprechen ziemlich genau dem, was
man bereits vor ber Tagung über die Einigung zwiſchen
Cecil Hurſt, Fromageot und den deutſchen Dele=
gierten
, Botſchafter v. Hoeſch und Miniſterial=
rat
Gauß, gehört hatte. Es handelt ſich dabei erſtens um die
Frage der Wiederwählbarkeit, die ſofort bei der
Wahl oder im Laufe der drei Jahre mit Zweidrittelmehrheit be=
ſchloſſen
werden ſoll; zweitens um die Frage der erſten
Neuwahl der neuen Mitglieder, bei der nicht je
drei auf ein, zwei oder drei Jahre gewählt werden ſollen, was
man offenbar als verletzend für die Empfindungen der Staaten
und als eine Art von, wenn auch vorübergehender, Dreiklaſſen=
Einteilung angeſehen hat. Deshalb ſollen nach dem Vor=
ſchlag
Fromageots alle neuen Mitglieder gleich=
mäßig
gewählt werden, aber nach einem Jahre
die erſten drei und nach dem zweiten Jahre das
zweite Drittel zum Ausſcheiden beſtimmt wer=
den
. Dieſe Einführung des Zufalls in die Zuſammenſetzung
des Rats dürfte aber bei der Völkerbundsverſammlung nach der
zurzeit hier herrſchenden Stimmung wenig Gegenliebe finden.
Ueber das Schickſal des erſten Vorſchlags Fromageots dürfte der
heutige Abend oder der morgige Vormittag entſcheiden.
Die Aufklärung, die der franzöſiſche Delegierte Fromageot
zu Beginn der Nachmittagsſitzung auf die Einwände
von Scialoja und Sokal gab, brachte immer noch keine wirkliche
Antwort auf die Frage, ob die Wiederwählbarkeit auch zugleich
eine Garantie für die Wiederwahl bedeuten ſoll. Fromageot be=
ſchränkte
ſich darauf, zu erklären, daß die höchſte Stimmenzahl
über die Zweidrittelmehrheit ausſchlaggebend fein ſoll und im
übrigen das geltende Wahlreglement anzuwenden ſei. Gugni=
Uruguay machte ſeine alte Forderung nach Feſtſtellung der geo=
graphiſchen
Verteilung der neuen Sitze, d. h. drei für Latein=
amerika
, zwei für Aſien uſw. geltend, worauf ihm Lord Robert
Cecil erwiderte, daß die allgemeine Zuſtimmung zu dieſem
Grundſatz doch genügen ſollte, da es überdies ſchwierig ſei, eine
entſprechende Formel für dieſen durchaus richtigen Grundſatz zu
finden. Im übrigen ſolle man ſich bei der Regelung der Frage
der Wiederwählbarkeit nicht auf zu viele Einzelheiten einlaſſen,
die feſtzuſetzen Sache der Verſammlung ſei, ſondern ſich darauf
beſchränken, die Löſung in großen Zügen dem Rate vorzulegen,
wie es der Antrag Fromageots vorbildlich tue. Der ſchwediſche
Delegierte Sjöborg erklärte ſich mit dem Antrage Fromageots
trotz vieler Bedenken einverſtanden, wünſchte aber, daß die im
Antrage zugelaſſene Möglichkeit, ein Ratsmitglied ſchon bei ſeiner
Wahl für wiederwählbar zu erklären, nur in Ausnahmefällen
angewandt werden ſoll.
Die Inſiruktionen der engliſchen Oelegation.
Wie wir von maßgebender engliſcher Seite erfahren, iſt die
engliſche Delegation für die Studienkommiſſion mit
genau feſtgelegten Inſtruktionen nach Genf gekommen.
Dieſe Inſtruktionen beſagen, daß ſich die engliſche Delegation mit
allen ihr zu Gebote ſtehenden Machtmitteln für Deutſchlands
Eintritt in den Völkerbund einſetzen und alle die=
jenigen
Beſtrebungen bekämpfen ſoll, die dagegen gerichtet ſind.
Die engliſche Delegation habe weiterhin ſtrikte Weiſung, über die
Tangerfrage in Genf unter keinen Umſtänden zu verhandeln, da
das Tangerproblem mit dem Völkerbund in keinem Zuſammen=
hange
ſtehe. Sollte wider Erwarten die ſpaniſche Regierung aus
der Ablehnung ihrer Forderung auf einen ſtändigen Ratsſitz die
Konſequenz ihres Austrittes aus dem Völkerbund ziehen, ſo
könne die britiſche Regierung davon nur mit Bedauern Kenntnis
jehmen.

ODas Reichsſchulgeſetz.
Von
Oberſtudiendirektor Altendorf.
III.
Was die Folgen des durch die Verfaſſung in
ihrem Abſatz 2 des Artikels 146 gewährleiſteten
Elternrechtes ſein werden, läßt ſich nicht abſehen. Es kommt
darauf an, wie weit die Elternſchaft davon Gebrauch machen
wird, und dies iſt wiederum eine Frage des Eltern=
zuſammenſchluſſes
. Zur Herbeiführung ſolcher Zuſam=
menſchlüſſe
hat die Gründung der Elternräte an den Schulen
wirkſam vorgearbeitet. Es iſt klar, daß hier von vornherein die
beiden alten kirchlichen Verbände die Vorhand haben, und daß
von dieſen die katholiſche Kirche, die in allen Fragen des öffent=
lichen
Lebens, insbeſondere des kulturellen, ihre Angehörigen
viel feſter in der Hand hat als die evangeliſche, an erſter Stelle
ſteht. Daher iſt ſchon jetzt der vorwiegende Einfluß der
beiden Kirchen zu erkennen, der ſich außerdem auch daraus
erklärt, daß bei der Elternſchaft, auch wo ſie ſich nicht mehr eng
mit ihrer Kirche verbunden fühlt, doch eine ſehr hohe Meinung
von dem Werte der religiöſen Jugenderziehung beſteht.
Die Gründung der in der Verfaſſung vorgeſehenen Welt=
anſchauungsſchulen
wird ſich nicht ſo leicht vollziehen kön=
nen
, weil es hier noch vielfach an den anerkannten Welt=
anſchauungsgemeinſchaften
fehlt. Aber es hindert
nichts, daß dieſe ſich mit der Zeit bilden, die Rechte einer Kör=
perſchaft
des öffentlichen Rechtes erwerben und dann ihren
Anſpruch hinſichtlich der Gliederung der Volksſchule zur Geltung
bringen.
Außer den Bekenntnis= und Weltanſchauungsſchulen nennt
die Verfaſſung im Artikel 149 noch die bekenntnisfreie
(weltliche) Schule, von der allerdings nur das eine geſagt
iſt, daß Religionsunterricht an ihr nicht erteilt wird. Man muß
annehmen, daß dies eine Volksſchule ſein ſoll, die ſich hinſichtlich
des Religionsbekenntniſſes und der Weltanſchauung neutral
verhält. Ob auch ſolche Schulen auf Elternantrag gegründet wer=
den
müſſen, ſteht zwar in der Verfaſſung nicht, muß aber wohl,
wie das auch in dem letzten Reichsſchulgeſetzentwurf geſchehen iſt,
anerkannt werden.
Demnach werden auf Elternantrag evangeliſche, katholiſche,
jüdiſche und ſonſtige Bekenntnisſchulen gegründet werden können,
dazu Schulen aller möglichen Weltanſchauungen ſowie bekennt=
nisfreie
Schulen. Damit eröffnet die Reichsverfaſſung die
Möglichkeit einer vollkommenen Zerſplitte=
rung
der Volksſchule, ihres Zerfallens in eine Viel=
heitsſchule
an Stelle der ſo heiß erſehnten und gepredigten
Einheitsſchule.
Wie kann dieſer Gefahr begegnet werden? Der erſte Anlaß,
die Beſtimmung der Reichsverfaſſung, läßt ſich
in abſehbarer Zeit nicht beſeitigen. Das wäre nur
möglich, wenn eine überwiegende Mehrheit im Reichstag vorhan=
den
wäre, und ſelbſt dann wäre es zweifelhaft, ob ſich die nötige
Mehrheit zur Beſeitigung gerade dieſer Beſtimmung finden
würde. Manche, die die Folgen des verſprochenen Reichsgeſetzes
fürchten, werden wohl auch mit dem Gedanken ſpielen, alles
aufzubieten, um den Erlaß des Geſetzes über=
haupt
unmöglich zumachen. Aber dies hieße den Teufel
durch Beelzebub austreiben. Wird es ſich als unmöglich heraus=
ſtellen
, das in der Verfaſſung enthaltene Verſprechen einzulöſen,
ſo muß das zu einer nicht wieder gut zu machenden Schädigung
ihres Anſehens führen. Das würde auch die Länderregierungen
entgegen der Sperrbeſtimmung des Artikels 174 zu Sonderrege=
lungen
veranlaſſen und ſie damit dem Vorwurf der Verfaſſungs=
verletzung
ausſetzen. So verbleibt als einziges Mittel gegen die
drohende Zerſplitterung die Einflußnahme auf die
Eltern, ſie davon zu überzeugen, daß ſie am beſten tun, von
ihrem Recht möglichſt wenig Gebrauch zu machen. Freilich, ob ſie
einer ſolchen Einflußnahme zugänglich, ſein werden und nicht
vielmehr der entgegengeſetzten, iſt bei der individualiſtiſchen
Geiſtesrichtung unſeres Volkes mehr als zweifelhaft.
Was wird unter dieſen Umſtänden das Schick=
ſal
unſerer heſſiſchen Simultanſchule ſein?
Sie iſt eine chriſtliche Simultanſchule, eine Gemeinſchafts=
ſchule
mit ſtundenplanmäßigem Religionsunterricht und weit=
gehender
Rückſichtnahme auf das Bekenntnis der Schüler durch
eine entſprechende Zuſammenſetzung der Lehrkörper. In kon=
feſſionell
nicht oder nur ganz wenig gemiſchten
Orten ſieht ſie der Bekenntnisſchule, wie ſie etwa in Preußen
oder Württemberg beſteht, ſo ähnlich wie ein Ei dem anderen.
Auch an ſolchen Simultanſchulen wird der Unterricht wegen der
Auswahl der Lehrer, auch wenn das nicht ausdrücklich vorge=
ſchrieben
iſt, im Geiſte des Bekenntniſſes erteilt werden, und
andererſeits muß auch die Bekenntnisſchule die Kinder der kon=
feſſionellen
Minderheiten aufnehmen, und dieſe ſind durch ent=
ſprechende
Länderverfügungen, jetzt auch durch die Reichsverfaſ=
ſung
(Art. 136 Abſ. 3 und Art. 149 Abſ. 2) vor jedem Zwang auf
religiöſem Gebiete geſichert und im Unterricht gegen eine Ver=
letzung
ihres religiöſen Gefühls geſchützt (Art. 148 Abſ. 2). In
dieſen Fällen würde alſo eine Umwandlung in eine Bekenntnis=
ſchule
am beſtehenden Zuſtande ſo gut wie nichts ändern, höch=
ſtens
würde die Benennung der Schule durch den Vorſatz evan=
geliſch
bzw. katholiſch erweitert. Ganz anders wäre es aber
in den Gemeinden mit gemiſchter Bevölkerung,
die bei uns in Heſſen ſehr zahlreich ſind, zu denen vor allem
unſere großen Städte gehören. Hier würde die Konfeſſio=
naliſierung
eine Zerreißung der Schulen bedeu=
ten
, und da in ihnen der Charakter der Simultanſchule nicht nur
theoretiſch, ſondern auch praktiſch durch die Zuſammenſetzung der
Schüler= und Lehrerſchaft zum Ausdruck kommt, damit auch die
Aufhebung der heſſiſchen Simultanſchule über=
haupt
.
Der Alarmruf des Heſſiſchen Landeslehrervereins: Die
heſſiſche Simultanſchule in Gefahr! iſt alſo vollauf berechtigt.
Selbſtverſtändlich iſt durch die Erteilung des neuen Elternrechtes
die Bekenntnisſchule in den Ländern, in denen ſie Regelſchule iſt,
gleichfalls in Gefahr; denn dort müſſen auf Elternantrag auch
Weltanſchauungsſchulen und bekenntnisfreie Schulen errichtei

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Seite 2

Dienstag, den 31. Auguſt 1926

werden. Aber die Gefahr für die chriſtliche Simultanſchule iſt
bedeutend größer, einmal, weil, wie oben geſagt, die Gründung
von Weltanſchauungs= und bekenntnisfreien Schulen vorläufig
wohl noch nicht in weiterem Umfange in Betracht kommt, und
dann, weil die Gründung chriſtlicher Simultanſchulen durch
Elternantrag verfaſſungsmäßig nicht vorgeſehen iſt, dieſe alſo
nur durch die Länderregierungen anerkannt, nicht aber durch
die von der Verfaſſung als höhere Inſtanz eingeſetzte Eltern=
ſchaft
gegründet werden können, während die Einrichtung der
Bekenntnisſchulen von beiden Stellen veranlaßt werden kann.
Allerdings bliebe den Eltern die Möglichkeit, ſtatt der chriſtlichen
Simultanſchule die weltliche (bekenntnisfreie) zu verlangen, die
ihr am nächften ſteht. Aber ganz gewiß würden auch in den
Simultanſchutländern viele Eltern, wahrſcheinlich ſogar ihre
überwiegende Mehrheit, wenn ſie gezwungen würden, zwiſchen
einer Bekenntnisſchule und einer bekenntnisfreien zu wählen,
die erſtere vorziehen.
Die Gefahr, in der die heſſiſche Simultanſchule ſchwebt, wird
auch nicht durch die Beſtimmung des Artikels 174
der Verfaſſung beſchworen, daß das vorgeſehene Reichs=
ſchulgeſetz
Gebiete des Reiches, in denen eine nach Bekenntniſſen
nicht getrennte Schule geſetzlich beſteht, beſonders zu berückſich=
tigen
habe‟. Denn ſie kann unmöglich ſo verſtanden werden, daß
in dieſen Gebieten den Eltern das ihnen in der Reichsverfaſſung
gewährleiſtete Recht vorenthalten bleiben ſoll. Deswegen iſt ſie
überhaupt ohne weſentliche Bedeutung und kann höchſtens zu
letzten Endes doch nicht ausſchlaggebenden kleinen Verzögerungs=
und Erſchwerungsübergangsbeſtimmungen Anlaß geben.
Die Gefahr wird auch nicht dadurch beſchworen, daß die
heſſiſche Volksvertretung in allen ihren Par=
teien
, mit einziger Ausnahme des Zentrums,
und ſogar die evangeliſche Landeskirche für die
Beibehaltung der beſtehenden Simultanſchule
eintritt, weil das Reichsgeſetz den Eltern die Möglichkeit, ihr
verfaſſungsmäßig geſichertes Recht auszuüben, freigeben muß,
und Reichsrecht Landesrecht bricht.
Wir müſſen alſo damit rechnen, daß ſich in Heſſen nach der
Verabſchiedung des zu erwartenden Reichsgeſetzes zunächſt
aufElternantragkatholiſche Volksſchulen bilden
werden. Die evangeliſchen werden dann, wenn ſie auch
unter der Flagge der chriſtlichen Simultanſchule weiter ſegeln,
von ſelbſt da ſein. Bekenntnisfreie und Weltanſchau=
ungsſchulen
werden vorausſichtlich nur ganz ſpärlich möglich
werden. Dieſe Entwicklung wird auch ihren Einfluß auf die
Lehrerbildung ausüben. Man wird zum mindeſten von
katholiſcher Seite mit einem größeren Recht auch in Heſſen die
Konfeſſionaliſierung fordern können und dieſer Forderung noch
weiter entgegenkommen müſſen.
Es wird manchem hart ankommen, eine ſolche Entwicklung
hinzunehmen. Aber ſie iſt bedingt durch eine Feſtlegung der
Weimarer Verfaſſung. Dagegen Sturm zu laufen, iſt unter den
liegenden Verhältniſſen ausſichtlos und will am wenigſten
denjenigen anſtehen, die ſich am hartnäckigſten gegen die Folgen
jener Feſtlegung ſperren. Sind ſie es doch, die in erſter Linie
für die Weimarer Verfaſſung verantwortlich ſind und die ſich
doch ſonſt in ihrer Verherrlichung nicht genug tun können. Man
kann recht wohl die Feſtlegung der Weimarer Verfaſſung für
fehlerhaft halten. Sie iſt in der Tat dem doktrinären Geiſt, der
auch ſonſt in der Verfaſſung herrſcht, entſprungen, einem Geiſt,
der, ohne richtiges Verſtändnis für die Bedeutung und Kraft des
hiſtoriſch Gewordenen, die Verhältniſſe von irgendwelchen mehr
oder minder ſchönen Ideen glaubt bewältigen zu können. Aber
es bleibt unter den liegenden Verhältnifſen nichts anderes übrig,
als die Folgen hinzunehmen, weil keine Möglichkeit beſteht, ihnen
ohne weit ſchwerere Schädigungen zu entgehen.

Muſſolini Genf und Tanger.
EP. Rom, 30. Auguſt.
Im heutigen Miniſterrat führte Muſſolini aus, daß der
jüngſte zwiſchen Italien und Spanien abgeſchloſſene Freund=
ſchafts
= und Neutralitätsvertrag einen Friedensfaktor
darſtelle. Falls zur Löſung des Tangerproblems eine inter=
nationale
Konferenz einberufen werde, ſo habe Italien als
Mittelmeergroßmacht und Unterzeichnerin der Algeciras=Ackte
das Recht zur Mitwirkung bereits beantragt. Das Tanger=
problem
ſtehe mit der Genſer Ratsſitz=Frage in keinem Zuſam=
menhang
. Ferner erklärte Muſſolini, die italieniſche Delegation
an der bevorſtehenden Völkerbundsverſammlung werde mit der
nötigen Handlungsfreiheit ausgerüſtet, um bei unvorhergeſehenen
Situationen Stellung nehmen zu können. Der Beſuch Averescus
in Rom erfolge im September und werde zu einer Befeſtigung
der italieniſch=rumäniſchen Beziehungen führen. Der Miniſter=
rat
genehmigte noch eine Vorlage betreffend die Gründung eines
Internationalen Inſtituts zur Vereinheitlichung des Prwat=
rechtes
in Rom.

* Sternhimmel.
Von Johannes Schlaf.
I.
Das hohe Brauſen.
Ueber der Welt ſteht der vollentfachte Sternhimmel. Wir
wiſſen, man bezeichnet ſeine Gebilde, benennt ſie und hat ſie mit
Namen benannt, die ehrwürdig und geheimnisvoll durch die
Jahrtauſende gehen und bis auf den heutigen Tag immer bei=
behalten
worden ſind, man beobachtet und berechnet ihre Bewe=
gungen
, ſtellt Vermutungen an über ihre ſtoffliche Beſchaffen=
heit
, beſchreibt die Bildungen und Vorgänge ihrer Oberflächen,
bis hinaus zur fernſten, hauchgleich verglimmenden Milchſtraße,
man lotet dieſe Tiefen aus, und es iſt das ein notwendiger und
gerechtfertigter Drang unſeres Geiſtes; doch ſchließlich iſt es wohl
nichts gegen den Eindruck ſeines unmittelbaren, durch kein Wort
zu bezeichnenden Anblickes.
Schau zu ihm hinauf, wenn er ſich in der Klarheit eines
ſpäten, trockenen Herbſttages bietet. Hohe Bäume in der Nähe
des Hauſes ſtehen in einem großen, eintönig gleichmäßigen, fer=
nen
Brauſen. Und in ihm auch die endloſen Wälder auf den
Bergen draußen, und in die Weiten hinein die Gefilde und Land=
breiten
, und eine geheimnisvoll geiſterhafte Gegenwart der
Ozeane über den Erdball hin, und iſt doch eine große Stille.
Vielleicht iſt die tiefſte Stille das über alle Sinne hinaus gewal=
tige
Brauſen eines hohen Ein= und Ewigkeitstones, die unmaßen
ungeheuere Ausſchwingung eines göttlichen Punktes hinter den
Dingen. Aber es iſt dir wohl, es ſei der Akkord einer überſinnlich
erhabenen Harfe.
II.
Die göttliche Ordnung.
Das Diamanttum, in ſich vibrierende zuckende Gewimmel
da oben ſcheint wohl ein Chaos, in welchem du zu vergehen
meinſt. Aber dein Blick verweilt ja, es hält, hält dich, du vergehſt
nicht, in deiner Andacht iſt etwas, das dich hält, es muß wohl
ein Gemäßes, ihm Gewachſenes ſein.
Hier iſt das zuſammenfaſſend Bindende einer groß und ruhig
gewölbten Fläche. Du gewahrſt den Unterſchied von großen und
kleinen Sternen, ſiehſt die beſtimmten, abgeſtuften Umlaufsbewe=
gungen
des Biondes und der Planeten, ſiehſt nahe beim Him=
melspol
vorbei, mitten hindurchgezogen, das Band der Milch=
ſtraße
, ſiehft, wie die Anſammlungen gegen ſie hin an Dichte zu=
und in beiden entgegengeſetzten Richtungen abnehmen; ſiehſt
Figire); die herrliche, funkelnde Geſtalt des Orion, die Sieben=

Vom Tage.
Der Schiedsſpruch für den oberſchleſiſchen Bergbau,
der eine Lohnerhöhung von 5 Prozent vorſieht, iſt von den Arbei=
terverbänden
abgelehnt worden.
Der vom Schweizer Bundesrat beſchloſſenen Auslieferung bes
ungariſchen Staatsbürgers Eydelys an Ungarn haben
ſich Schwierigkeiten entgegengeſtellt, indem Oeſterreich den Durch=
transport
nicht bewilligt, da es ſeinerſeits Erdely verfolgt
und ein Auslieferungsbegehren geſtellt hat.
Zwiſchen dem Bundesrat Motta und dem franzöſiſchen Botſchafter
Henneſſy iſt der ſchweizeriſch=franzöſiſche Vertrag über
die Kembſerkonzeſſion (Regelung des Rheinrückſtaus) unterzeichmet
worden.
Mit der Führung der demnächſt in Paris wieder beginnenden fran=
zöſiſch
=ruſſiſchen Verhandlungen über Abrechnungen, Schulden und Kre=
dite
wurde der Vorſitzende des Sowjetruſſiſchen Generalamtes Tuo=
janowsky
beauftragt.
Der Weltfriedenskongreß wurde geſtern in Genf durch
den Präſidenten des Genfer Staatsrates Moriaud eröffnet. Die
Reichsregierung iſt durch den Generalkonſul vertreten.
Die Spaniſche Nationalverſammlung iſt, früher, als
man erwartete, einberufen worden. Der Grund hierfür ſoll in der
beſorgniserregenden Verſchlechterung des Geſundheitszuſtandes des
Thronfolgers zu ſuchen ſein.
Aus Athen wird gemeldet, daß die griechiſche Regierung
beſchloſſen hat, das Verhältniswahlverfahren bei den näch=
ſten
Kammerwahlen anzuwenden. Die monarchiſtiſchen Parteien drohen,
darauf geſtützt, mit Stimmenthaltung.
Einer Waſhingtoner Meldung zufolge beſteht Grund zu der An=
nahme
, daß Mellon nach ſeiner Rückkehr aus Europa Schritte zu
einer Abänderung des Dawesplanes anregen wird.

Indiskretionen.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages hat auch im
ſeimer letzten Sitzung wieder die übliche Vertrqulichkeit beſchloſ=
ſen
. Es zeigt ſich aber wieder, daß die Abgeordneten nicht zu
ſchweigen verſtehen. Jedenfalls ſickert in einſeitiger Darſtellung
alles Mögliche durch. Kein Wunder, daß die Deutſchnationalen
dagegen Verwahrung einlegen und ſich auf den Standpunkt ſtel=
len
, entweder müſſe öffentlich verhandelt werden, oder die Ver=
traulichkeit
müſſe, wenn ſie einmal beſchloſſen werde, auch unbe=
dingt
durchgeführt werden. So geht es jedenfalls nicht, daß die
Germania in einem langen Artikel Vorgänge aus der Debatte
im Auswärtigen Ausſchuß bringt, die nichts weſentlich Neues
enthalten, aber doch einſeitig Andeutungen machen, die vielleicht
um innerpolitiſcher Ziele willen geſchrieben worden ſind. So
behauptet ſie, der Reichsaußenminiſter habe durchblicken laſſen,
daß eine Beteiligung Deutſchlands an der Wahl Polens in den
Rat keine Unmöglichkeit ſei. Das iſt wohl etwas ſchief formu=
liert
. Nach unſerer Kenntis hat Dr. Streſemann nur erklärt,
er könne ſich den Fall konſtruieren, wo es auch für uns ganz gut
wäre, wenm Polen Mitglied des Rates ſei. Die Germamia
fährt dann fort: Die ſogenannten Rüchwirkungen im Rheinland
nahmen einen erheblichen Teil der Debatte ein. Von einer Seite
wurde ſogar gefordert, daß man vor unſerem Eintritt in den
Völkerbund in ultimativer Form auf einer weiteren Verminde=
rung
der Beſatzungstruppen beſtehen ſolle. Die Mehrheit des
Ausſchuſſes weigerte ſich aber mit Recht, der Gegenſeite durch
ein ſolches Ueberſpannen des Bogens die Möglichkeit zu bieten,
daß wan die Schuld an dem etwaigen abermaligen Scheitern der
Genfer Verhamdlungen auf uns ſchieben könne. Dieſe Darſtel=
lung
iſt im weſentlichen wohl zutreffend. Es wäre vielleicht zu
ergänzen, daß die Reichsregierung hofft, durch perſönliche Aus=
ſprache
mit Briand die Verwinderung der Beſatzungstruppen,
die ſich vor Genf nicht erreichen ließ, in Genf ſelbſt zugeſichert
zu erhalten.
Die engliſche Streikfront durchbrochen.
Der Rat der Bergarbeitervereinigung von Nottingham=
Shire hat einen Beſchluß gefaßt, der für den weiteren Verlauf
des Bergarbeiterſtreiks von weittragendſter Bedeutung, ſein
wird. Der Rat hat beſchloſſen, den Parlamentarier Varley für
den Fall, daß eine Einigung in dieſer Woche nicht erfolgt, zu be=
vollmächtigen
, die Erlaubnis der Bergarbeitergewerkſchaft zur
Abſchließung von örtlichen Lohwabmachungen einzuholen. Der
Rat iſt der Meinung, daß der Streik in dem von ihm vertretenen
Gebieten nicht länger fortgeſetzt werden kann. Dieſer Beſchluß
dürfte in erſter Linie auf die Arbeitswiederaufnahme zahlreicher
Bergarbeiter im Mansfield=Bezirk zurückzuführen ſein.

geſtirne des großen und des kleinen Wagens, das der Plejaden,
den Winkel, den die Hyaden machen, das W der Kaſſiopeia, den
Sternhaufen des Haares der Berenika, die Spange der nörd=
lichen
Krone mit Stern Gemma in ihrer Mitte, das Gebilde der
Leier, die hingekniete Geſtalt des Herkules. Du ſiehſt das Geſetz
der waltenden, geiſtig dynamiſchen Grundmathematik.
III.
Durchs Rohr.
Richte das Rohr hinauf und ſieh hinein.
Hier iſt der ſeinem erſten Viertel nahe Mond. Du gewahrft,
als ſchwebteſt du weit draußen einſam im nächtlichem Raum
über ihr, die große Halbſcheibe, ſiehſt, wie ſie vor dir langſam
und ruhig gleitet. Du ſiehſt im hier und da bis zum Weißen
lichten Gelb in vielerlei Tönen von Grau ſchattiert große und
kleinere Rundflecke, ſiehſt die Ringgebirge mit ihren ſchwarzen
Schlagſchatten und ihrer rauhen Profilation, ſiehſt geheimnis=
volle
Rinnen, Rillen und Runen, ſeltſame weiß hauchzarte
Flockungen und arabeskenhaft ausgezweigte Ränder von Hoch=
landmaſſen
, ſtarre, weit ausſchießende, weiße Strahlungsgebilde,
Du ſiehſt im Schwarz des Raumes, mit ſeinen zu beiden Seiten
in einer Linie hingereihten gelben Trabantenpünktchen, die große,
weißlich gelbe Scheibe Jupiters, mit hauchfeinen Tönungen von
Lichtbraun, Rötlichbraun, Roſa, Blau, Violett, ſiehſt einander
parallel in beſtimmtem Abſtand von ſeinem Aequator hingezogen
ſeine beiden zart ſpinnwebgrauen Aequatorbänder, mit feinen,
wie mit zarteſtem Bleiſtiftſtrich hingehauchten Linien, Flecken,
Buchtungen, Riſſen drin, und gegen die beiden dunkleren Pol=
kappen
hin viele, einander parallel gehende, graue Linien, ſiehſt,
wie dieſe Gebilde leiſe, langſam ſich von dem einen Rand der
Scheibe zum anderen hinbewegen. Du ſiehſt wie eine große
Lichtorange Mars mit dem weißen Segment ſeiner Polkappe,
mit weißen und grauen Flecken. Du ſiehſt in der Mitte ſeines
Ringes den fahlglimmenden Saturn, ſiehſt im Schwert des
Orion einen gehaucht phosphoreszierenden Fleck, den großen
Orionnebel, in der Andromeda den glimmenden Linſenfleck des
Andromedanebels, als einen talergroßen runden, bleich verſchim=
mernden
Fleck den Ringnebel in der Leier, die kraftblitzenden,
in köſtlichen Schnüren und Figuren gruppierten größeren, klei=
neren
und feinſten Lichtpünktchen des Sternhaufens der Ple=
jaden
. Und tauche hinein in die Geheimniſſe der Sternbilder
und der großen Lichtwolken der Milchſtraße, ſieh endlos unab=
zählbar
Gewimmel von goldenen Pünktchen ſich entfachen, jedes
haarſcharf licht eingezeichnet ins tiefe Schwarz des Raumes, ſieh
es beſtickt mit zarteſten goldenen und diamantenen, grünen,
blauen, roten, orangefarbenen, lebendigen Edelſteinchen, ſieh

Numt

Genfer Vorſpiel.
Die Beratungen der Studienkommiſſion.
Großmachtdünkel. Italien hinter Sl hien?
Die am Montag begonnenen Beratungenſer
dienkommiſſion haben bereits am erſten Ta ſie
rigkeiten erkennen laſſen, mit denen die Tagung zu k pfen!
wird. Wie wir ſchon vorausgeſagt hatten, iſt der edanke
nichtſtändigen Sitze von 3 auf 5 Jahre zu verläng .
aufgegriffen worden. Dagegen hat der franzöſiſe
Fromageot die zwiſchen Deutſchland, England ur Fra
beſprochenen Abänderungsanträge eingebracht. S ſeit
Beſeitigung der Kaſſationsklauſel im Auge haben, gi en ſie
Debatte über die Bühne. Einer ſolchen Beſtimmu / bedor
kaum mehr, da nach den neuen Satzungen die rbunds=
ſammlung
ohnedies das Recht der Abberufung ßliebia

wordener Mitglieder hat. Wenn alſo die Empfit ſichkeit
zelner Staaten beſonders getroffen wird, kann man if eine d
artige Klauſel auch ganz gut verzichten.
Der zweite Vorſchlag aber trifft den Kern d /Probl
jehr viel tiefer. Im Mai hatte man ſich dahin einig
jeweils drei nichtſtändige Ratsmitglieder nach Ablau hrer M
periode wiedergewählt werden könnten. Polen hat en A
ausgeſprochen, die Zuſage einer ſolchen Wiederwe gleich
ſeiner erſten Wahl mit auf dem Präſentierteller zu e alten.
iſt an ſich ein logiſcher Widerſpruch. Denn an ſich ſol ſie Wie
wahl für beſonders verdienſtvolles Wirken in der Ikerbun
verſammlung ſtattfinden. Einem Staat aber wie olen
noch nie im Rat geweſen iſt, nur um ſeiner übrin Vo
willen und um ſeinen Großmachtkitzel zu beſ edigen
Vorrecht zuzugeſtehen, iſt eine eigene Sache. De italien
Vertreter Scialoja hat hier auch ſehr geſchickt eine ſriffen
eine ganze Reihe von Bedenken geltend gemacht. e Art,
er ſich hier einſetzte, läßt die Vermutung wachſen, da Ftalie
die Abſicht hat, diesmal hinter Spanien zu ſ en wie
im März hinter Braſilien ſtand. Der ſpaniſche Ve reter
hat ſeine Politik fortgeſetzt, daß er den grundſätzlick! Anſpru
auf ſeinen ſtändigen Sitz aufrecht erhielt, ſich aber ül die en
gültige Entſcheidung Spaniens in geeimnt
volles Schweigen hüllte. Er beſtand aber trauf,
die Frage eines ſtändigen Sitzes für Spanien in der ſommi
durchgeſprochen werde.
Damit mußte man rechnen. Ein praktiſches Er bnis vi.
das freilich kaum haben. Vermutlich wird die Studie ſommiſſio
zu dem Ergebnis kommen, daß eine Einigung über de ſpaniſch=
Anſpruch nicht möglich war und deshalb die Entſch dung üb
dieſe Frage dem Rat zuſchieben, der nun wieder die efgabe
die Spanier mürbe zu machen, daß ſie nicht die ſiche Ru
ſpielen wie Braſilien im März und Deutſchlands, ntritt v
hindern. Bei früherer Gelegenheit waren ſie dazu greit.
wollten ſich damit abfinden, daß die Aufnahme Der chlands
den erſten Tagen vollzogen werden ſollte und e nachdem
Deutſchland Mitglied des Rates und der Verſamm ng gewor=
den
war, ihre eigenen Anſprüche im Zuſammenhang ſit der Ee
weiterung des Völkerbundsrates zur Diskuſſion ſtell? Inwie
weit die Tangerfrage hier eine Aenderung in de ſpaniſch=
Auffaſſung herbeigeführt hat, läßt ſich noch nicht übe ehen.
aber Schweden und wahrſcheinlich auch die Schweiz ich wie M
jeder Erweiterung des ſtändigen Ratsſitzes über Deur Aland hie
aus widerſtreben, hat Spanien praktiſch keine Mögli ſeit, dieſet
Ziel zu erreichen. Es könnte höchſtens das Geſ itergehnf
ſabotieren.
Der 25. Weltfriedenskongreß
Der 25. Weltfriedenskongreß wurde heute von em Präſ
denten der Genfer Friedensgeſellſchaft, Louis Favre / der Vil
toriahalle mit der berühmten Alabamaglocke eröffn die
erſten Male bei dem erſten internationalen Schie gericht
einem Saale des Genfer Rathauſes benutzt wurde, r ſeitden
den Namen Alabama=Saal trägt. Nach den üblichen Fegrüßm
gen der anweſenden Regierungsvertreter für 1; deutſ
Regierung war Generalkonſul Dr. Aſchmann anweſe)
Profeſſor Rappard, Direktor der Genfer Umiverſität, ine Re
in der er die Frage der Souveränität behandelte, die er Völlen
bund als Bund der Regierungen watürlich nur als ſtaatsſon=
veränität
verſtehen könne. Mit der Souveränität de Völker
das durchaus nicht immer identiſch. Um die öffentlick Meinuſt
wirklich zu erreichen, müſſe man die Erziehung 25 Juge
reformieren, denn ſolange die Kinder im engſten ſeiſte de5
Nationalismuts erzogen werden, der nur ſeine eigen / Intereſe
ſen kenme und die berechtigten Intereſſen anderer 1 rletzen /
dürfen glaube, ſei keine Beſſerung möglich.
Als nach dem Vortrag Rappards der deutſche eichstnd
präſident Loebe uwter den Zuhörern erblickt wurrde ging di
ranzöſiſche Abgeordnete Boyor auf ihn zu und führt ihn untet
ſtürmiſchem Beifall der Verſammlung auf die Eh mtribülte,

Winkel, Dreiecke, Trapezchen, Vierecke, Parallelogra me, Hb
chen, zierlichſte Perlenſchnürchen; ſieh bleiche Fleckchen ernſt he=
glimmender
Nebelchen. Oder nimm einen Krimſteche zur Hand
und richte ihn auf Arktur oder Sirius, oder Prokyo Antareh
Spika, laß ihn ein wenig in der Hand hin und her zi ern, ode
bewege ihn mit kurzen Zuckungen in der Form der ſiegenden
Acht, ſchwanke ihn ein wenig, und du ſiehſt in den u beſchrei
lichſten Spektralfarben die herrlichſten Edelſteinſchnü ſich vo.
deinem Auge bewegen.
TV.
Die Sterne ſprechen.
Die Sterne ſprechen. Laß weiße Kumuluswolke zwiſchel
ihnen hinziehen, ſo iſt’s ein beſonderes und anderes, Is weiſ
du ſie zwiſchen Flockengewölk erblickſt, und ein anderes /s, weie
ſie zwiſchen zerriſſenem Sturmgewölk hervorzittern. In ſer ſagen
ſie dann ein beſonderes Wort, das du fühlſt, das etr s in M.
genau zu unterſcheiden weiß. Immer hat der abnehmere Monc=
ſelbſt
bei klarem Himmel, etwas Tränenverſchwommer 5, Trun
ſinniges, manchmal Unheimliches. Und ein anderes ,8, weiſ
er als haarfeine Silberſichel lieblich in einem apfelgrür / Abend=
himmel
ſteht. Und immer anders ſind die Spiele des nehmel
den, oder der vollgerundeten Scheibe bei Auf= und Ndergant
und Baummaſſen, über Häuſern, oder wenn ſie groß golde
zwiſchen Sturmwolken dahinjagt; und ein anderes ſind d
krokusfarbenen, gelben, weinrötlichen, perlmutterfarbe opaliſ
renden Farben, die er hinter Flockengewölk ſtehend nkt. Eie
anderes iſt Saturn, wenn er weit nach Mitternacht, ir ſinſame.
Nachtſtille plötzlich ſich fahlglimmend über dem Firſt ei 8 Haus=
daches
heraufſchiebt, ein anderes der ſchöne, ſtrahlent Jupile
über feierlich maſſig geballten Baumwipfeln, oder der re Mals
wenn er, bei ſeinem Aufgang, groß und rund un faſt e"
ſchreckend, wie ein fünfter, kleiner Mond dem fernen prizole
rand aufſteht. Hehr und freundlich am Sommerabe ſhimſe.
über wogenden, in ihrer Reife kniſternden Getreidefe ſern dee
weiße Spika mit ihrem blauweißen Wechſellicht. Oder er bine
rot und grün, bös zuckende Antares im Skorpion, der 9a=
Vort des kraftzuckenden Orion mit ſeinen drei Gür ſternenn
ſeiner Keule und ſeinem Schwert, in ſeiner ſtrahlende /PPrag
Und ein anderes das Wort der Zirkumpolarſterne: de Gro
Bären, des Orpheus, der Kaſſiopeia. Ein anderes das ſort dee
wenigen großen Sterne des Sommerhimmels, ein an’ſes de
der Sterne des Herbſt= und das der Sterne des Winter mimels
Ein anderes das der Sterne der noch hellen Abenddär kern.
wenn ſie, einer nach dem anderen, hervortauchen aus em
verdunkelnden Blau; ein anderes das, mit welchem ſie, eFr R9

[ ][  ][ ]

Nummer 241

Seite 3

Entſchließung des Stockholmer
Fortſetzungsausſchuſſes zur
Kriegsſchuldfrage.
Der zurzeit in Bern tagende Fortſetzungsausſchuß der Stock=
olmer
Weltkirchenkonferenz hat in ſeiner heutigen Vollſitzung
N ie folgende Entſchließung gefaßt als Antwort auf den Brief der
eutſchen Delegation vom 29. Auguſt 1925. Der nachſtehende Brie
It eingegangen:
An den Fortſetzungsausſchuß der Weltkonferenz für praktiſches
0 Shriſtentum! Im Auftrage der deutſchen Delegation zur Stockholmer
WVeltkonferenz, beehre ich mich, dem Fortſetzungsausſchuß folgendes er=
Tebenſt zur Kenntnis zu bringen. Die deutſchen Delegierten können
Stockholm nicht verlaſſen, ohne ſich einer ernſten Pflicht entledigt zu
Haben. Als in Deutſchland bekannt wurde, der Deutſche Evangeliſche
Bund werde ſich durch amtliche Vertreter an der Weltkonferenz be=
Eeiligen, wurde in unſeren Kirchen weithin erwartet und in einer ge=
radezu
ergreifenden Weiſe zum Ausdruck gebracht, daß von uns in
Stockholm eine Frage aufgerollt werden müſſe, die, ſolange ſie nicht
Ɨnnerhalb der Geſamtchriſtenheit geklärt iſt, auf unſerer Seele laſtet und
eine ökumeniſche Zuſammenarbeit unſäglich erſchwert: Die Frage nach
Der Schuld am Ausbruch des Weltkrieges. Die Notwondigkeit einer
ückhaltloſen allgemeinen Klärung dieſer Frage empfinden auch wir in
zſſ Ɨhrem ganzen Gewiſſensernſte. Sie iſt bei uns wie bei unſerem Kirchen=
/ Bolke eine Frage vor allem der Wahrheit und der Gerechtigkeit. Den=
moch
haben wir einmütig davon Abſtand gepommen, ſie während der
Tagung ſelbſt aufzurollen. Eine eingehende Behandlung dieſer Frage
auf der mit ſo vielen anderen Aufgaben bereits überreichlich beſchäftig=
ten
Konferenz war ja techniſch völlig unmöglich. Ein großer formeller

Prozeß gegen die Aufbürdung der Schuld am Kriege auf Deutſchland
war überflüſſig, da alle Welt weiß, daß das deutſche Volk dieſe Auf=
bürdung
mit Entſchiedenheit ablehnt, und daß wir in zahlreichen chriſt=
lichen
Ländern durch namhafte Forſcher Zuſtimmung zu dieſer Ab=
lehnung
in wachſendem Maße gefunden haben. Ein bloßer Proteſt
hätte zudem die von dem ernſten Willen der Delegierten aller Länder
getragene Einmütigkeit der Konferenz und ihr hohes Werk ſtören
können, ohne die Sache irgendwie zu fördern. Die deutſche Delegation

bittet den Fortſetzungsausſchuß, dieſe ihre Stellungnahme und ihre
Motive, gleichzeitig, aber auch den Ausdruck ihrer ernſten chriſtlichen,
von der Zuſtimmung des geſamten evangeliſchen Deutſchlands getrage=
nen
Ueberzeugung zur Kennttnis nehmen zu wollen, daß eine Klärung
der Schuldfrage eine moraliſche Aufgabe erſten Ranges iſt, die um ihrer
ſelbſt willen, aber auch im Hinblick ganz beſonders auf die künftige
ökumeniſche Zuſammenarbeit der Kirchen als unabweislich und dringend
erſcheint.
Der Präſident der deutſchen Delegation.
gez. D. Dr. Kapler.

Auf dieſen Brief gibt der Fortſetzungsausſchuß nach ſorg=
fältiger
Erwägung die folgende Antwort:
Der Fortſetzungsausſchuß hat das brennende Verlangen, das
Familienband, das die verſchiedenen Gruppen der Chriſtenheit unter=
einander
vereinigt, zu verſtärken. Er erklärt, daß Chriſten, die in der
Gemeinſchaft mit Jeſus Chriſtus unter ſich eins ſind, ihr gegenſeitiges
Verhalten, zu einander niemals abhängig machen von irgendwelchen
offiziellen in einem diplomatiſchen Dokument niedergelegten Erklärun=
gen
. In unſeren religiöſen Zuſammenkünften genießen ja alle Chriſten,
jeder Teilnehmer in gleichem Maße die gleiche Freiheit, die gleiche Ach=
tung
, das gleiche Vertauen. Sind ſie doch alle Teilhaber des gleichen
Brotes am Abendmahlstiſch des Herrn, um in ihm ein Leib zu werden
(1. Kor. 10, 17). Der Fortſetzungsausſchuß hat daher den Wunſch, ins
vollſte Licht zu ſtellen, daß auf unſeren internationalen Verſammlungen
die göttliche Sache der einen unteilbaren Kirche zu unſerer gemein=
ſamen
Sache werde, die unmöglich mit der Sonderſache irgend eines
einzelnen Staates gleichgeſtellt werden kann. In Uebereinſtimmung mit
dieſen Grundſätzen, die er im Geiſte des Vaterunſer feierlich aufs neue
zum Ausdruck bringt, ſchätzt ſich der Fortſetzungsausſchuß glücklich, ein
brüderliches Wort des Friedens zu ſagen, das geeignet iſt, Mißverſtänd=
niſſe
zu zerſtreuen und ſeeliſche Wunden zu heilen.
2. Obwohl der Fortſetzungsausſchuß davon Abſtand nimmt, ſich mit
irgendwelchen rein politiſchen Gegenſtänden zu befaſſen, bekennt er ſich
doch zu der Ueberzeugung, daß das Arbeitsziel der Stockholmer Welt=
konferenz
, deren Werk er fortzuſetzen hat, unlöslich verbunden iſt mit
der entſchiedenen Bejahung beſtimmter moraliſcher Prinzipien, welche
unumſtößliche Grundwahrheiten des Reiches Gottes darſtellen. In
Uebereinſtimmung mit dieſen Prinzipien gibt der Fortſetzungsausſchuß
bei dieſem Anlaß rückhaltlos die Erklärung ab, daß es zu allererſt auf
die Wahrheit ankommt und daß keinerlei Intereſſen, mögen ſie eine
Einzelperſon oder eine Gemeinſchaft betreffen, ſich der Wahrheit wider=
ſetzen
dürfen. Er erklärt weiter,
daß die Achtung vor dem gegebenen Manneswort die Regierungen
wie die Einzelperſönlichkeiten zu beſeelen hat;
daß unmöglich durch Krieg feſtgeſetzt werden kann, was recht iſt;
daß politiſche Urkunden durchaus nicht mit Notwendigkeit geeignet
ſind, ein endgültiges moraliſches Urteil zu fällen;
daß ein jedes erzwungene Bekenntnis, wo immer es auch abgelegt
ſein mag, moraliſch wertlos und religiös kraftlos iſt;
Der Fortfetzungsausſchuß erklärt es als geboten, daß durch jedes
nur mögliche Mittel der Forſchung ohne jede Zurückhaltung die geſamten
Fragen der Verantwortlichkeit für den Kriegsausbruch und für die
Kriegsführung aufgeklärt werden, damit auf die Ereigniſſe ſelbſt ein ſol=
ches
Licht falle, daß eine allgemeine Uebereinſtimmung erreicht wer=
den
kann.
3. Letzlich legt es der Fortſetzungsausſchuß im Blick auf die tiefen
Wunden, die der von chriſtlichen Völkern gegeneinander geführte Welt=

dem anderen bleich und fröſtelnd im Zwielicht des Sonnenauf=
ganges
erlöſchen, und das des allerletzten großen Sternes, der
wenn im Morgentau der erſte Sang der Droſſel und des Kuckucks
ſich erhebt, im Glaſt ertrinkt. Und anders das Wort der Sterne
der nördlichen, anders das der Sterne der ſüdlichen Himmels=
hemiſphäre
.
V
Kometen und Metevre.
Wie das iſt, wenn ſich plötzlich, unverſehens, aus der großen,
kraftblitzenden Ruhe da oben, die man ewig regungslos meint,
mit einer Bewegung, im ſchönen lichten Bogen, groß, leiſe, ſicher,
eine Sternſchnuppe, ein Meteor, loslöſt, für Sekunden dahin=
fährt
, lautlos wieder erliſcht! Der Eindruck der Stille, man iſt
verſucht zu ſagen: Diskretion, mit der ſich die unermeßlichen Vor=
gänge
da oben vollziehen!
Oder das plötzliche Auftauchen eines Kometen aus der uner=
gründlichen
, ſtillen Tiefe gegen uns daher. Zu beobachten, wie
ſich ein nur im Fernrohr wahrnehmbarer, noch ſchweifloſer Ko=
met
als eine dunſtverſchwommene, hauchfeine Ballung merkbar
durch ein Sternbild dahinbewegt. Es iſt ein Eindruck, der einem
ganz unwillkürlich, wenn man ihn ſo im Rohr verfolgt, mit
ſeinem unheimlich fahl in ſich glimmenden Licht unterm Herzen
ein etwas unbehagliches, feines Kribbeln verurſacht.
VI.
Abendſtern.
Die Roſen blühen, es ſingt eine Droſſel. Zu Feierabend
ſitzen wir auf der Bank vor der Haustür. Die Dämmerung iſt
hekeingebrochen, die Kronen der Obſtbäume hinten im Gras=
Zarken zeichnen ſich als faſt ſchon ſchwarze Silhouetten gegen den
blaßblauen Himmel ab. Ein Heimchen ſchrillt. An den Roſen=
buſchen
hin ziehen grüngoldige Pünktchen wunderliche, im Zick=
zack
gehende Bogenlinien.
Ueber den Bäumen aber ſteht wie ein weißgoldiger kleiner
Mond einſam funkelnd die Abendſtern gewordene Venus.
Es gibt nichts Schöeners, als ſo dazuſitzen und geſtillten
Herzens zu ihr hinauſzuſehen. Bis dann ein Stern nach dem
anderen aus der blauen Tiefe hervortritt und ſie nun aus dem
großen Himmelsheer mit goldener Herrlichkeit hervorſtrählt.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Eine Unterſtützung von 40 000 Bänden ſtellt die Geſell=
ſchaft
für Volksbildung, Berlin NW. 40, Lüneburger
Straße 21, aus der von ihr verwalteten Rickert=Stiftung

Dienstag, den 31. Auguſt 1926

krieg im Leibe Chriſti geſchlagen hat, den chriſtlichen Kirchen als eine
überragende Pflicht ans Herz, daß ſie in ihrer Predigt die in der
Sündenvergebung ſich offenbarende Langmut Gottes und ſein in Chri=
ſtus
und ſeinem Kreuze vollzogenes Werk der Verſöhnung der Welt
dergeſtalt verkündigen, daß dieſer göttliche Geiſt die Beziehungen der
chriſtlichen Völker untereinander mit einer derartigen Kraft veredele, daß
eine Frage, wie ſie der Fortſetzungsausſchuß hier zu behandeln genötigt
war, nie wieder auftauchen kann.
Schließlich lehnt der Fortſetzungsausſchuß im Voraus die falſchen
Schlußfolgerungen ab, die in anderen Kreiſen an dieſe ſeine Erklärung
etwa angeknüpft werden könnten. Er betont, daß ſeine von jedem poli=
tiſchen
Hintergedanken freie Erklärung einen rein moraliſchen und
völlig religiöſen Charakter hat. Er iſt ernſtlich beſtrebt, in ſeinem
Fühlen und Handeln ſich einzig leiten zu laſſen durch das Beiſpiel
Chriſti, unſeres Vorbildes und unſeres Herrn. Durch dieſe Erklärung
betrachtet der Fortſetzungsausſchuß den durch die deutſche Delegation
berührten Gegenſtand als erledigt.
Zu der Entſchließung des Fortſetzungsausſchuſſes der Stock=
holmer
Weltkonferenz in Sachen der Kriegsſchuldfrage ſchreibt
die Evangeliſche Preſſekorreſpondenz:
Man kann wohl ſagen, daß dieſe Frage eine Belaſtungs=
drobe
ernſteſter Art für den Fortſetzungsausſchuß bedeutet. Die
Sache als nicht zu ſeiner Zuſtändigkeit gehörend, abzulehnen,
wäre gleichbedeutend mit dem Eingeſtändnis ſeiner völligen
Bedeutungsloſigkeit geweſen. In die materielle Prüfung des
ungeheueren Fragenkomplexes der Verantwortlichkeit für die
Weltkataſtrophe einzutreten, etwa durch Einſetzung einer Kom=
miſſion
, die dann natürlich auf Jahre hinaus durch eine reſtloſe
Prüfung des ſchon jetzt faſt unüberſehbaren internationalen
Materials in unendlichen Tagungen gewiß fleißig gearbeitet,
aber doch in abſehbarer Zeit zu keinem alle überzeugenden Er=
gebnis
gekommen wäre, verbot ſich dem Fortſetzungsausſchuß,
wenn er mit Nüchternheit die Geſamtlage prüfte, von ſelbſt. Auch
die deutſche Delegation hatte ſelbſtverſtändlich ein derartiges An=
ſinnen
, das ad calendas graecas bedeutet hätte, nicht geſtellt und
konnte es nicht ſtellen. Was allein in Frage kam, war, daß der
Fortſetzungsausſchuß als allchriſtliche Körperſchaft in würdevoller
Erkenntnis ſeiner hohen moraliſchen Autorität lediglich die mora=
liſche
Seite des Schuldproblems ins Auge faßte, durchprüfte und
dazu Stellung nahm, und das in einer Weiſe, die keinen Zweifel
ließ über ſein moraliſches Blickfeld, und die, ohne die poli=
tiſchen
Leidenſchaften neu aufzupeitſchen, durch Herausarbeitung
unwandelbar ethiſcher Normen des Völkerverkehrs auch von einer
über die vorliegenden Einzelfragen weit hinaus reichenden dau=
ernden
Bedeutung ſein mußte. So aufgefaßt, war die Frage des
Fortſetzungsausſchuſſes ebenſo bedeutend wie einfach; daß das
Moraliſche ſich von ſelbſt verſteht, hat ſich auch hier wieder ein=
mal
beſtätigt, und daß die gemeinſame Anerkennung des Mora=
liſchen
für keinen der dabei Beteiligten eine Demütigung bedeu=
tet
, ſondern, im Gegenteil, daß ſie für alle, wo immer ſie an der
Front des Völkerkampfes geſtanden haben, etwas Aufrichtendes
und Stählendes hat und zugleich etwas im tiefſten chriſtlichen
Sinn Verſöhnendes, das hat ſich auch hier gezeigt. Der Fort=
ſetzungsausſchuß
hat dieſe Belaſtungsprobe beſtanden und das
Kapital ſeiner weltweiten Autorität ſtark genährt. Seine Organe,
die für dieſe Frage bereits in Amſterdam eingeſetzte Kommiſ=
ſion
, die während des ganzen Sommers durch lebhaften Schrift=
wechſel
weiter gearbeitet hatte und in Bern neu in lebhaften
mündlichen Austauſch trat, und ſein Exekutiv=Ausſchuß haben
gute Arbeit geleiſtet. Sie haben mitten im Chaos der Nachkriegs=
zeit
, ein großes Werk des Auſbaues von innen heraus begonnen,
und es iſt namentlich hinweggeräumt, was ſeither wie ein Klotz
das allchriſtliche Zuſammenarbeiten der Kirchen der Welt ſehr
N.-V.
hinderte.
Chamberlain über die Lage in= Spanien und
die ſpaniſchen Anſprüche.
EP. London, 30. Auguſt.
Gleich nach Eröffnung der heutigen Unterhausſitzung, die
eigentlich zur Verlängerung des Ausnahmezuſtandes einberufen
vorden war, richtete ein Arbeiterabgeordneter an Chamberlain
die Frage, ob die britiſche Regierung eine Beſtätigung der Nach=
richt
erhalten habe, daß in Spanien eine Revolution
ausgebrochen ſei. Chamberlain erwiderte, er wiſſe darüber
nicht mehr, als in den Zeitungen geſtanden habe und daß die
telegraphiſchen Verbindungen wie gewöhnlich funktioniert hätten.
Er könne alſo keine Erklärung über die gegenwärtige Lage in
Spanien abgeben.
Auf eine weitere Anfrage teilte Chamberlain mit, die ſpa=
niſche
Regierung habe in ihrer in London überreichten
Note entweder die Einverleibung Tangers in
die ſpaniſche Marokkozone oder die Uebertragung
eines Mandats zur Verwaltung Tangers bean=
tragt
. Die engliſche Regierung habe geantwortet, daß ihr die
Annahme des erſten Vorſchlages unmöglich ſei, daß
ſie aber bereit wäre, mit der franzöſiſchen und ſpaniſchen Regie=
rung
über die Bedingungen zu beraten, unter denen man die
Mächte, die ſich bisher dem Tangerſtatut noch nicht angeſchloſſen
hätten, zum Anſchluß bewegen könnte.

unbemittelten Volksbüchereien, die Mitglieder der Geſell=
ſchaft
ſind, unentgeltlich zur Verfügung. Von den gebundenen
Büchern iſt der Einband zu entſchädigen. Die Stiftung beſteht
ſeit 1903 und hat bisher 7191 Büchereien mit ſehr erheblichen
Büchermengen unterſtützt. Im Jahre 1926 wurden bisher Bücher
im Werte von 17 727,06 Mk. an 334 Büchereien abgegeben. Für
wenig bemittelte kleinere Büchereien wird auf dieſe Weiſe wirk=
ſame
Hilfe geſchaffen.

Was ein Mekkapilger erzählt.
CK. Einen authentiſchen Bericht über die Erleb=
niſſe
bei einer Pilgerfahrt nach Mekka, der
Heiligen Stadt, deren Betreten allen Nicht=Mohammedanern bei
Todesſtrafe verboten iſt, veröffentlicht ein afghaniſcher Muſel=
man
, Sirdar Ilbal Ali Schah, in einem engliſchen Blatt. Ein
Siebentel des Menſchengeſchlechts glaubt an Allah, und jeder von
dieſen ſollte wenigſtens einmal eine Pilgerfahrt nach Mekka
unternehmen ſchreibt er. Als ich von meiner Kabine aus in
das Zwiſchendeck eines Pilgerdampfers in Bombay blickte, da
ſah ich hier eine Maſſe von Gläubigen jeden Alters, Ranges und
jeder Nationalität zuſammengepfercht. Die mediziniſche Unter=
ſuchung
war nicht frei von humoriſtiſchen Zwiſchenfällen. Dicht
bei dem Verſchlage, in dem die Pilger geimpft wurden, war ein
Waſſerfaß, und ſobald der Durchſchnittspilger ſein Impf=Atteſt
erhalten hatte, ſo ſtürzte er ſich an das Waſſerfaß, wuſch ſich den
geimpften Arm, um das Serum herauszubringen, ſaugte die
Wunde aus und ſpie das Blut von ſich. Mancher von ihnen wuſch
den Arm in ſchmutzigem Waſſer und verurſachte ſich dadurch eine
ſchmerzhafte Vergiftung. Das kommt vom Impfen! jammerten
dieſe Unverſtändigen. Früher wurden durch Pocken und Cholera
ſo viele Pilger dahingerafft, daß die Hälfte von ihnen niemals
zurückkehrte, wobei ihre Verwandten Troſt aus dem Glauben
ſchöpften, daß der Tod während der Pilgerfahrt einen Paß direkt
ins Paradies darſtellt. Nun ſind die Bedingungen viel beſſer ge=
worden
. Als die Impfungen vorüber waren, ſetzte ſich das Pil=
gerboot
unter den Rufen Allaho Akbar (Gott iſt groß) in Be=
wegung
. Viele der Pilger litten ſchwer an der Seekrankheit.
Ich erinnere mich beſonders an einen Perſer, der unter den
Qualen dieſer Krankheit beſtändig Schutzgebete murmelte, denn
er glaubte, daß ein böſer Dämon aus den Wellen empongeſtiegen
und von ihm Beſitz ergriffen habe. Das Beſte, was von dem
Pilgerleben an Bord geſagt werden kann, iſt, daß man das Leben
friſtete trotz der ſchrecklichen Bedingungen durch den geiſtigen
Aufſchwwutng, den die Sehnſucht nach Mekka jedem Haji verleiht
Vierzehn Tage, nachdem wir Bombay verlaſſen hatten, landeten

Das nordafrikaniſche Problem.
Was geht in Spanien vor? Primode Rivere
amtsmüde. Unzufriedene Artillerieoffiziere.
London, 30. Auguſt.
Die engliſche Morgenpreſſe befaßt ſich wiederum eingehend
mit der Lage, wie ſie durch den ſpaniſchen Anſpruch auf Tanger
und das Verhalten Spaniens zum Völkerbund herbeigeführt
worden iſt. So bringt die Weſtminſter Gazette die aufſehen=
erregende
Mitteilung, daß Primo de Riveras Vorherr=
ſchaft
in Spanien von einem großen Teil des
Heeres angefochten werde. Ferner berichtet das Blatt aus
Gibraltar, daß alle Telegramm= und Telephonverbindungen mit
Spanien abgeſchnitten worden ſeien, woraus man
ſchließe, daß in Spanien ernſte Unruhen infolge der
Haltung der unzufriedenen Artillerieoffiziere
ausgebrochen ſeien. Wie das Blatt von der ſpaniſchen Botſchaft
erfährt, ſei es infolge der ernſten Lage im Lande möglich, daß
eine Zenſur den Nachrichten aus Spanien auferlegt werde.
Nach den weiter aus Madrid vorliegenden Meldungen ver=
lautet
gerüchtweiſe, daß General Primo de Rivera ſich mit
der Abſicht trage, ſeine Amtsgeſchäfte niederzulegen.
Die von Frankreich kommenden Zeitungen werden größtenteils
von der Polizei beſchlagnahmt, was darauf hindeutet, daß irgend
etwas im Gange iſt. Der Widerſtand der Artilleriſten gegen die
Ungercchtigkeiten bei Beförderungen dauert an. Man glaubt, daß
ſie heute dem Diktator ein Proteſtſchreiben überreichen werden.
Nach offiziellen Ausführungen ſei die Lage im Lande durchaus
normal und ruhig und die umlaufenden Gerüchte ſeien höchſt
übertrieben.
Was die Haltung Italiens betrifft, ſo neigt man in
engliſchen Kreiſen zu der Annahme, daß Muſſolini der eigentliche
Drahtzieher hinter dem Plan der internationalen Tangerkonfe=
renz
iſt. Man nimmt an, daß Muſſolini etwa von dem Inhalt
der ſpaniſchen Note wußte, noch ehe ſie diplomatiſch ausgegeben
wurde. Muſſolini ſieht in dieſer ganzen Preſſekampagne eine
erwünſchte Gelegenheit für die Wiedereröffnung der internatio=
nalen
Erörterung des nordafrikaniſchen Problems mit einer
Möglichkeit von Aenderungen im Status quo zugunſten Italiens.
Offiziöſe Erklärung der ſpaniſchen Regierung.
San Sebaſtian, 30. Aug.
Der Miniſter des Auswärtigen veröffentlicht folgende offi=
ziöſe
Note: Die ſpaniſche Regierung hält es für nötig, um die
öffentliche Meinung der Welt in die Lage zu ſetzen, die Gerechtig=
keit
und Richtigkeit der Gründe ihrer Forderung zu beurteilen,
die Bedeutung und Tragweite dieſer Forderung genouer zu be=
ſtimmen
. Spanien iſt der Meinung, daß die endgültige Löſung
der Tangerfrage darin beſtünde, dieſe Stadt und ihre Umgebung
der ſpaniſchen Protektoratszone in Marokto einzuverleiben, mit
der ſie eng verbunden iſt, und ohne die ſie alle Elemente des
Eigenlebens entbehrt. Dieſe Einverleibung, falls ſie von allem
Nationen gutgeheißen wäre, die die Tangerſatzungen unterzeich=
neten
, oder die dazu eingeladen ſein würden, ſollte ſelbſtver=
ſtändlich
auf folgenden Erundlagen erfolgen: Verbot, den Platz
zu befeſtigen oder ihn zu einer Flotten= oder Luftbaſis auszu=
bauen
, Gewährung der Handelsfreiheit, Schaffung einer Verwal=
tung
und Gerichtsordnung, die die gleiche für alle wäre. Die
ſpaniſche Regierung hat niemals die Anregung ausgeſprochen,
daß der Völkerbund, der nach ihrer Meinung, wie übrigens nach
derjenigen aller direkt intereſſierten Regierungen, dem ganzen
Problem fernſteht, ihr ein Mandat erteilen ſollte auf der falſchen
Vorausſetzung, daß Spanien um dieſes Mandat erſuchte. Die
Schlußfolgerungen ſind infolgedeſſen durchaus unzutreffend. Der
Zuſammenhang, der nach ſpaniſcher Meinung zwiſchen der Tan=
gerfrage
und Spaniens Stellung im Völkerbund exiſtiert, beruht
nicht auf dem Gedanken eines vom Völkerbund erteilten Man=
dates
. Er wurde vielmehr durch den Umſtand bedingt, daß eine
neue Prüfung des Tangerproblems in dem Augenblick vorge=
nommen
wurde, wo Spanien um das Opfer gebeten wurde, trotz
der Nichterfüllung ſeiner rechtmäßigen Forderung auf einen per=
manenten
Ratsſitz im Völkerbund zu bleiben.
Baker für Annullierung der Kriegsſchulden.
EP. New York, 30. Auguſt.
Der Kriegsminiſter während des Weltkrieges, Baker, ver=
öffentlicht
in der Trade Winds einen Artikel, worin er für die
Annullierung der Kriegsſchulden eintritt. Er fordert die ame=
rikaniſche
Regierung auf, zu dieſem Zwecke eine Konferenz der
Kriegsteilnehmerſtaaten einzuberufen. Die Konferenz hätte eine
bedeutende Herabſetzung der deutſchen Reparationsſchulden zu
beſchließen.

wir zu Djeddah. Ich trug voll Stolz das Pilgerkleid, die zwei
weißen Aermel, Sandalen, und hatte den Kopf geſchoren, denn
trotz des grauſamen Sonnenbrandes muß man baarhäuptig nach
Mekka gehen. Als wir von Djeddah aufbrachen, ſtieg die Hitze
der Wüſte bis zu 56 Grad Celſius im Schatten, und als der
Wagen im weichen Sand der Wüſte, mühſam vorwärts kroch,
kamen wir faſt um. Aber zuletzt tauchte Mekta plötzlich vor uns
auf, umgeben von den ſonnengedörrtem Felſenhügeln, und wit
tiefer Ehrfurcht im Herzen erreichte ich die Große Moſchee, die
im Mittelpunkt der Stadt ſteht, und mit dem Gebet auf den Lip=
pen
betrat ich das Heiligtum, zu dem ich mein Geſicht fünſmal
täglich mein ganzes Leben lang gewendet hatte. Tiefgewölbte
Säulenhallen umgeben dieſes Viereck, in deſſen Mitte ſich das
Allerheiligſte erhebt, die Kaaba, ein ganz wit khaki=farbenen Tep=
pichen
umhüllter Stein. Das iſt das Haus Gottes, von dem die
Mohammedaner glauben, es ſei zuerſt von Adam erbaut und
dann von Abraham wiedererbaut worden. Siebenmal umkreiſte
ich den Stein nach dem heiligen Brauch und trank Waſſer aus
der Quelle Zam Zam, die durch die Erinnerung an Hagar ge=
heiligt
iſt. Ich brachte mein Gebet dar und beobachtete dann
ein Schauſpiel, das ich niemals vergeſſen werde. Die Hitze des
Tages war am höchſten, und in den tiefen Wölbungen ſah ich die
Pilger in den verſchiedenen Gebetſtellungen: ſtehend, knieend und
endlich den Boden mit der Stirn berührend. Mit der ſteigendem
Hitze wurde die Menge kleiner. Hier und da lehnte ſich ein
Gläubiger gegen einen Pfeiler im tiefen Schlummer, den Mund
weit geöffnet; andere, von Hitze und Müdigkeit überwältigt, fie=
len
ſchlafend auf den Boden. Das dauerte ſo eine halbe Stunde,
dann erſchienen die Gebetsrufer mit kleinen Stöcken in den Hän=
den
und pochten auf den Boden in der Nähe der Schlafenden.
Sanft ſagten ſie: Erhebe Dich, mein Bruder, erhebe Dich. Beten
iſt beſſer als ſchlafen. So gingen ſie überall herum, bis der Ruf
Allaho=Akbar an unſere Ohren drang, und wir uns in Reihen
aufſtellten, um wieder das Gebet vor dem Allerheiligſten zu be=
ginnen
. Die Hitze war unerträglich, der Marmorboden um die
Haaba brennend heiß, doch die Gläubigen umkreiſten unaufhör=
lich
den Stein, Araber und Perſer, Chineſen, Inder und Afgha=
nen
. Reges Leben herrſchte in den Bazaren, wo man die An=
denken
an die Pilgerfahrt kauft. Neben den Andächtigen drängten
ſich Kamele und Eſel durch die Straßen. Während der Pilger=
zeit
betreten mehr als 100 000 Neuankömmlinge die Stadt, und
jeder von ihnen iſt früher erkrankt. Aber durch die hygieniſchen
Maßnahmen unter dem jetzigen Herrſcher, Sultan Ibn Saud, iſt
es viel beſſer geworden. Die größte Tat der gegenwärtigen Re=
gierung
iſt aber die vollommene Unterdrückung des Räuber=
weſens
. Während der Herrſchaft König Huſſeins wurden zahl=
loſe
Pilger ausgeplündert und 9e

[ ][  ][ ]

Seite 4

Dienstag, den 31. Auguſt 1926

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Darmstadt

R454

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teilung
4: Am 21. Auguſt 1926 hinſicht=
lich
der Firma: Merkur, Auskunf=
tei
und Inkaſſoinſtitut für Handel
und Gewerbe, Karl Bauer, Darm=
ſtadt
: Anton Gruber, Kaufmann in Stutt=
gart
, und Arthur Fleiſchmann, Kauf=
mann
in Darmſtadt, ſind zu Einzelpro=
kuriſten
beſtellt. Am 25. Auguſt 1926:
Neueintrag: Firma: Gebrüder Lin=
der
. Offene Handelsgeſellſchaft. Sitz:
Darmſtadt. Geſellſchafter: Karl Linder
und Jakob Linder, Kaufleute in Darm=
ſtadt
, Beginn der Geſellſchaft: 10. Aug.
1926. Angegebener Geſchäftszweig: Groß=
handlung
mit chemiſch=techniſchen Pro=
dukten
. Die Geſchäſtsräume beſinden
ſich Wittmannſtraße 43. Abteilung B:
Am 21. Aug. 1926 hinſichtlich der Firma:
Rentenanſtalt und Lebensverſiche=
rungsbank
, Darmſtädter Zweig=
niederlaſſung
der Frankfurter Le=
bensverſicherungs
= Aktiengeſell=
ſchaft
, Hauptniederlaſſung Frankfurt a.
Main: Johann Friedrichs iſt als Vor=
ſtandsmitglied
ausgeſchieden. Am23. Aug.
1926 hinſichtlich der Firma: Brauerei
KarlFay, Geſelſchaft mitbeſchränk=
ter
Haftung, Darmſtadt: Die Prokura
des Joſeph Rankl iſt erloſchen. Kauf=
mann
Jakob Weber in Darmſtadt iſt
zum Prokuriſten beſtellt. Die Geſell=
ſchafterverſammlung
vom 31. Mai 1986
hat die Umſtellung des Stammkapitals
auf 320 000 Reichsmark und Aenderung
des Geſellſchaftsvertrags beſchloſſen. Die
Umſtellung iſt durchgeführt. Das Stamm=
kapital
wird eingeteilt in zwei Geſchäfts=
anteile
, einen ſolchen von 316 400 Reichs=
mark
und einen ſolchen von 3600 Reichs=
mark
. (Die Einträge im Handelsregiſter
darüber, daß die Geſellſchafterverſamm=
lung
vom 23. Dezember 1924 die Um=
ſtellung
des Stammkapitals auf 320000
Reichsmark und Aenderung des Geſell=
ſchaftsvertrags
beſchloſſen hat und daß
die Umſtellung erfolgt iſt, werden von
Amts wegen gelöſcht.) Am 24. Auguſt
1926 hinſichtlich der Firma: Hermann!
Müller e Co., Geſellſchaft mit be=
ſchränkter
Haftung, Darmſtadt: Her=
mann
Mäller iſt als Geſchäftsführer ab=
berufen
. Durch Beſchluß der Geſell=
ſchafter
vom 10. Februar 1926 iſt die
Geſellſchaft aufgelöſt. Kaufmann Hein=
rich
Müller in Darmſtadt iſt zum Ligui=
dator
beſtellt.
(12445
Darmſtadt, den 27. Aug. 1926.
Amtsgericht I.

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[ ][  ][ ]

Nummer 241

Die

11146

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 31. Auguſt.
Stagisrat Wilhelm Schwarz *
Geſtern verſtarb plötzlich ohne vorangegangenes Kranken=
er
Herr Staatsrat Wilhelm Schwarz. Der Verſtorbene war
20. April 1869 in Gießen geboren und wirkte nach Abſolvie=
eng
ſeiner juriſtiſchen Prüfungen als Amtsanwalt in Offenbach
H Seligenſtadt und ſpäter als Amtsrichter in Offenbach. 1898
erde Schwarz in das Miniſterium des Innern berufen, dem er
2 zu ſeinem Tode angehörte. Wir kommen auf das Wirken
ſes verdienten Juriſten noch zurück.

Heſſiſches Landestheater. Das Ballett des Landestheaters wird
im Laufe des Winters in einer Reihe von ſelbſtändigen Leiſtungen
gen können. Auf eine an ſich wünſchenwerte Vergrößerung des Bal=
tkorps
muß aus Etatsgründen verzichtet werden. Aber ſelbſtverſtänd=
muß
der zum Aufgabenkreis eines Landestheaters gehörenden Pflege
* Bühnentanzes die allgemeine künſtleriſche Aufbauarbeit auch weiter=
r
gewidmet werden. Als erſte Arbeit dieſes Jahres werden in Ver=
ridung
mit Wbers Abu Haſſan und der Nürnberger Puppe die
Saudades do Brazil von Darius Milhaud herauskommen. Der
mponiſt verwendet in ſeinen Tänzen neuartiger braſilianiſche Rhyth=
n
. Seine Muſik, die mit großem Erfolg an der Wiener Staatsoper
Aufführung kam, ird als Zeugnis einer intuitiven künſtleriſchen
faſſung des Charakters tropiſcher Landſchaft außerordentlich gerühmt
rd als wertvolle Bereicherung begrüßt.
Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
andestheatevs. Leitung Direktor Adalbert Steffter. Heute Dienstag
erdet die letzte Aufführung der Operette Uſchi von Jean Gilbert
Ttt. Mittwoch, den 1. September, gelangt zum erſten Male die be=
Iinte, immer wieder gern geſehene Operette Die Dollarprinzeſſin
on Leo Fall zur Wiedergabe, und bleibt dieſes Stück bis zum Schluß
Spielzeit, Sonntag, 5. September, auf dem Spielplan. ( Donners=
rg
, den 2 und Freitag, den 3. September, je zehnte Abonnementsvor=
ellung
für Donnerstag= bzw. Freitagmieter.) Die Hauptrollen ſind
eſetzt mit den Damen Calligaris, Gruſel, Niemz und Schäfer, ſowie den
Herren Bruls, Horſten, Jelikoff, Ney, Reichardt und Straſſer. Leiter
er Aufführung iſt Direktor Steffter.
Jubiläen im Heſſiſchen Landestheater=Orcheſter. Am 1. September
Hllenden ſich, wie mitgeteilt, 40 Jahre, ſeit Kammermuſiker Joh. Ph.
Sturmfels in das Heſſiſche Landestheater=Orcheſter eingetreten iſt.
Ils Schüler des längere Jahre hier wirkenden Hofkonzertmeiſters Otto
Hohlfeld, eine als Geiger wie als Lehrer hochbedeutende Perſönlichkeit,
cm Sturmfels als Zwanzigjähriger zu den zweiten Geigen, an deren
ſtem Pult er ſchon viele Jahre als tüchtiges und zuverläſſiges Mit=
rlied
des Orcheſters tätig iſt. Bei ſeiner geiſtigen und körperlichen Friſche
ft zu hoffen und zu wünſchen, daß er noch manches Jahr im Dienſte
Der Kunſt ſchaffen kann. Sein Pultnachbar, der Führer der zweiten
Seigen, Kammermuſiker Guſtav Spohr begeht am gleichen Tage
ein 25jähriges Dienſtjubiläum. Zuerſt ebenfalls Schüler Hohlfelds,
äter des unvergeſſenen Hugo Hermanns in Frankfurt, war Spohr
Tchon in jugendlichem Alter als Volontär im Orcheſter tätig. Es folgte
in kurzes Engagement in der Stuttgarter Hofkapelle, dann ſiedelle
Spohr hei Freiwerden einer Stelle im hieſigen Orcheſter in ſeine Heimat=
Itadt Darmſtadt über. Bei einem vor einigen Jahren in Mainz ſtatt=
gehabten
Probeſpiel um die Stelle eines zweiten Konzertmeiſters war
Spohr als weitaus der beſte unter den Bewerbern gewählt, er nahm
Xedoch die Stelle nicht an, da er lieber die ihm lieb gewordene Tätigkeit
Ɨm hieſigen Orcheſter beibehalten wollte. Beiden Jubilaren die herz=
Tichſten Wünſche zu ihrem Ehrentage.
40jähriges Dienſtjubiläum. Am Mittwoch, 1. Sept., begeht Herr
Chorſänger Chr. Speer, Taunusſt. 36, Mitglied des Heſſ. Landes=
Ɨheaters, ſein 40jähriges Dienſtjubiläum und tritt an dieſem Tage in
La
um den büligel den Ruheſtand.
P.A. Lutherſpiele in Darmſtadt. Nächſten Donnerstag, den 2. Sep=
ufen

Tember I. J., abends 8 Uhr, verſammelt ſich der Feſtausſchuß für
ie Lutherſpiele im Gemeindehaus in der Kiesſtraße, um die endgültigen
Eie Maaatel. Wahlen der Einzelausſchüſſe vorzunehmen. Bei dieſer Gelegenheit wird
ider vorbereitende Ausſchuß Bericht über ſeine bisherige Tätigkeit erſtat=
ten
und insbeſondere nähere Mitteilungen über die geplanten Ausfüh=
IAS
rnugen ſelbſt, die Rollenbeſetzung, Einſtudievung und ſonſtige intereſ=
ergſtraße
, 491 ſierende Einzelheiten machen. Die Rollen der Hauptdarſteller des vor=
geſehenen
fünfaktigen Stückes Der Prophet von Dr. Alfred Graf, ſind
arte
ſoweit in feſten Händen. Es fehlen nur immer noch einige Männer
zahlg
mittleren und höheren Alters zur Mitwirkung in den Enſemble=Szenen
Entſprechende Meldungen bei den bekannten Stellen werden baldigſt er=
9
beten. Die Bedeutung der Feſtausſchußſitzung bedingt vollzähliges Er=
ſcheinen
aller dazu Geladenen.
Verkehrsverein Darmſtadt. Wiederum geht am Sonntag, den
WeEl, 5. September, ein Verwaltungs=Sonderz ug zur Geſolei
it einer Anz nach Düſſeldorf, und zwar ab Damſtadt 6 Uhr vormittags, an
Düſſeldorf 11 Uhr 5 Min., ab Düſſeldorf abends 8 Uhr, an Darmſtadt
1 Uhr 06 Min. Der Preis der Fahrkarte beträgt 11,40 Mark für Hin=
uel
Bismal und Rückfahrt. Ebenſo werden Gutſcheinhefte zum Preiſe von 6,20 Mk.
und 9,30 Mk. ausgegeben, die eine Eintrittskarte zur Ausſtellung, eine
Auto=Stadtrundfahrt und ein Mittags= und Abendeſſen (bei 9,30 Mk.
noch eine Motokbootfahrt auf dem Rhein) enthalten. Die Fahrkarten
und Gutſcheinhefte nebſt koſtenloſem Führer ſind auf dem Verkehrsbureau
am Ernſt=Ludwigsplatz zu haben. Es iſt ratſam, ſich baldigſt mit Kar=
ten
einzudecken, da die Nachfrage ſehr rege iſt.
Männer=Vereinigung der evangeliſchen Lukasgemeinde. In unſerer
Monatsverſammlung am Montag, den 6. September, abends
8 Uhr, wird im Gemeindehaus Kiesſtraße 17, Saal 2, Herr Rud. Anton
uns einen ortsgeſchichtlichen Vortrag halten, der das Thema Toten=
kult
in Darmſtadt, ſeine Friedhöfe, die Stadtkapelle und Stadt=
kirche
als Begräbnisſtätten zum Gegenſtand hat. Wir bitten an dieſer
Stelle unſere Mitglieder) mit ihren Familienangehörigen recht zahlreich
zu erſcheinen. Ebenſo ſind die Vorſtandsmitglieder und Mitglieder des
Frauenvereins unſerer Gemeinde, ſowie ſonſtige Gäſte, die noch außer=
halb
der beiden Gemeindevereine ſtehen, herzlich willkommen.
Tiroler Heimatabend. Wie wir hören, trifft der Akademiſche
Volkstrachten=Verein Innsbruck am Mittagwoch, 1. September, nachm.
5.39 Uhr, im Hauptbahnhof ein. Der hieſige Gebirgstrachtenverein
Almrauſch wird die Gäſte dort empfangen und nach kurzer Be=
grüßung
mit ihnen durch die Rheinſtraße, Grafenſtraße, Eliſabethen=
ſtraße
, Schulſtraße, Karlſtraße nach dem Orangeriegarten marſchieren.
Ein umfangreiches Programm, das u. a. Tiroler Nationaltänze und
Tiroler Heimatlieder enthält, wird uns im Geiſte für einige Stunden
ins Tiroler Land, jenes herrliche Fleckchen Erde deutſcher Zunge, führen.
Anſchließend an die Veranſtaltung findet im Orangeriehaus ein Tänz=
chen
ſtatt, an dem ſich unſere Tiroler Brüder und Schweſtern in ihren
ſchmucken Trachten ebenfalls beteiligen werden.

Ein Turn= und Sportplatz für die Chriſtliche Jugend Darmſtadts.
Der Chriſtliche Jugendverein bittet uns um Aufnahme des Nachſtehen=
den
: Durch tatkräftige Arbeit des Chriſtlichen Jugendvereins, Diebur=
gerſtraße
26,I, iſt es gelungen, einen Turn= und Sportplatz für die
hieſige chriſtliche Jugend zu ſchaffen. Das Gelände rechts des alten
Arheilgerweges, neben der Bahnſtrecke, die nach Kranichſtein führt, ſoll
in einen Sportplatz umgewandelt werden. Die Umzäunung des Platzes
iſt ſoweit geſchehen, nun ſoll es an die Herſtellung des Platzes gehen.
Daß ei Spielplatz Geld koſtet und längere Zeit in Anſpruch nimmt,
bis er hergerichtet iſt, iſt wohl jedem klar. Dankbar dürſen wir ſein,
für das, was bisher geſchehen, doch wir ſind noch nicht am Ziel, das
Werk iſt noch nicht vollendet. Obwohl der Platz am 4. und 5. Septem=
ber
1926, anläßlich des Erſten Chriſtlichen Turnfeſtes des 15. Turnbe=
zirkes
im Weſtdeutſchen Jünglingsbund, eingeweiht werden ſoll, iſt noch
eine ungeheure Arbeit vor und nach dem Feſt zu leiſten. Ebenſo ge=
brauchen
wir noch eine große Summe Geld. Die Jugend, für die der
Platz beſtimmt iſt, entſtammt zu 80 Prozent dem Arbeiterſtande und iſt
ſomit nicht imſtande, die finanziellen Laſten allein zu tragen. Um nun
einem jeden es möglich zu machen, mit zu helfen am Werke, haben
wir Bauſteine zu 1, 5. 10 und 50 Mark, herausgegeben. Solche ſind zu
haben bei: Müller, Nachf. Fuld, Kirchſtr. 12; Handſchuh=Hauptmann,
Lepper, Fahrradhaus, Grafenſtraße. Ebenſo bitten wir alle chriſtlich ge=
ſinnten
Kreiſe, uns nicht abzuweiſen, wenn in den nächſten Tagen
unſer Kaſſierer, Herr Sebaſtian Hübner, bei ihnen vovſpricht. Zu
gleicher Zeit laden wir die geſammte Einwohnerſchaft zu dem am
Samstag, den 4. September, abends 9 Uhr, ſtattfindenden Fackelzug,
anſchließend Kundgebung auf dem Paradeplatz, ſowie zu der am Sonn=
tag
, den 5. September, nachmittags 3 Uhr, ſtattſindenden Platzein=
weihung
, verbunden mit chriſtlichem Volksfeſt, herzlich ein. Alles Nähere
wird noch bekannt gegeben.
Anläßlich des erſten chriſtlichen Turnfeſtes des 15. Turnbezirks im
Weſtdeutſchen Jünglingsbund am 4. und 5. September 1926, erwarten
wir hier 20 auswärtige Gäſte. Für dieſe 300 ſollen wir Freiquartiere
beſchaffen. Es handelt ſich um Uebernachten vom Samstag auf Sonn=
tag
, Morgenkaffe und Mittageſſen. Beim diesjährigen Bundesfeſt in
Herford, Weſtfalen, ſtellte die 35000 zählende Einwohnerſchaft 600
Privatquartiere zur Verfügung. Wer hilft uns nun hier bei der
Unterbringung der 300 Gäſte? Wer Platz hat und nach dem Wort
handeln möchte: Seid gaſtfrei untereinander ohne Murmeln, der
melde ſich bitte ſchriftlich an Fr. W. Schmitt, Dieburgerſtraße 26,I
oder trage ſich in die Liſte ein, die im Heim Dieburgerſtraße 26,I auf=
liegt
. Wer ſich ſchnell meldet, erleichtert uns die Arbeit.
V.H.C. Der Zweigverein Darmſtadt wird ſich an dem Herbſt=
ausflug
des Geſamtvereins nach dem Schiffenberg beteiligen.
Die Abfahrt erfolgt am 4. Sept., nachm. 12.50 Uhr. Näheres aus dem
Aushang bei den bekannten Mitgliedern erſichtlich. Anmeldungen für
Mittageſſen nur noch bis Donnerstag möglich.
Städtiſches Orcheſter. Mit dem 1. September tritt der ſeit=
herige
Geſchäftsführer, Herr Arthur Jung, aus Geſundheitsrückſichten
auf ſeinen Wunſch von dieſem Amt zurück. Die Geſchäftsführung wurde
dem Mitglied des Orcheſters, Herrn Karl Wick, übertragen.
Orpheum. Eintrittspreiſe in der Woche. In der Woche
von Montag bis Freitag gelten folgende Eintrittspreiſe: Eſtrade 1 Mk.,
Saal 1,50 Mk., numerierter Sperrſitz ſowie Balkon Rückſitz 2 Mk., Bal=
kon
Vorderſitz ſowie Klappſeſſel Parkett 2,50 Mk., Seiten=Parkett 3 Mk.,
Mittelparkett 4 Mk. Der Vorderkauf findet im Verkehrsbureau und bei
Hugo de Waal (Rheinſtraße 14) ſtatt. (Siehe Anzeige.)
Infolge Inſtandſetzung der Kreisſtraße Darmſtadt-Büttelborn
werden die erſte Hinfahrt (ab Darmſtadt, Luiſenplatz 6 Uhr) und die
letzte Rückfahrt (an Darmſtadt, Luiſenplatz 8,35 Uhr), die fahrplanmäßig
über Villenkolonie Griesheim-Büttelborn geführt werden, über Weiter=
ſtadt
umgeleitet.
Vorſicht! Bei einem Geſchäftseinbruch erbeuteten die Diebe außer
einem Dreimarkſtück eine Ultramophonette Nr. 3667 mit 2 Tonarmen,
neueſtes Modell, ferner einen Reiſeapparat Odeon mit braunem Kaliko
und eine Flügeldecke aus roter und brauner Seide mit Brokateinfaſ=
ſung
, Größe 1,20 zu 1,20 Meter, mit 4 Brokatquaſten. Die Ultramopho=
nette
iſt in einem kleinen braunen Handkoffer mit ſcharfen Kanten, der
mit einem Handgriff und 2 Klappſchlöſſern verſehen war, eingebaut.
Größe des Koffers 33 Zentimeter breit, 36 Zentimeter lang und 18 Zen=
timeter
hoch. Das Gewicht beträgt 6 Kg. Vor Ankauf wird ge=
warnt
. Sachdienliche Angaben werden bei der Kriminalabtei=
lung
des Polizeiamts Darmſtadt, Zimmer 5, entgegenge=
nommen
. Denjenigen Perſonen, die zur Ermittelung des Täters bei=
tragen
, iſt ſeitens des Geſchädigten eine Belohnung zugeſichert.
Kunſtnotizen.
Ueder Wertte, Rünfkler und fünſfiertiſche Drronſtoltungen, deren im Nachſtehenden dredbnung
geſchſebt, behält ſich die Redaktion ibr Artell vor.
* Union=Theater. In die Zeiten friſch=fröhlichen Soldaten=
lebens
verſetzt die Zuſchauer der deutſche Großfilm Herbſt=
manöver
. Ausgezeichnete Aufnahmen veranſchaulichen den Krieg im
Frieden, wie er ſich alljährlich, bevor Reſerve Ruhe hatte, abzuſpielen
pflegte. Aufmarſch, Stellungskampf und Attacken wechſelten mitein=
ander
ab und bilden einen feſſelnden Rahmen für den Liebesroman, der
zwiſchen Herbſt und Herbſt zu tragiſchem Abſchluß kommt. Es waren
zwei Königskinder, die hatten einander ſo lieb, ſo klingt es als Leit=
motiv
durch die Bildfolge. Mißverſtändniſſe und Intrigen bringen die
Liebenden, den Leutnant Karl Ahrens, von Ulrich Bettac ſympathiſch
verkörpert, und Eliſabeth von Tettow, von Hanni Weiße ſo ergreifend
dargeſtellt, auseinander. Erſt im Tode finden ſie ſich wieder zuſammen.
Eine Fülle luſtiger Epiſoden läßt auch die Heiterkeit zu ihrem Rechte
kommen. Alles in allem ein Film, der es verdient, geſehen zu werden.

Aus den Parteien.

Deutſche Volkspartei. Von der Einladung der Bad=
Nauheimer Ortsgruppe zur Teilnahme an einen gemeinſamen Rhein=
dampferfahrt
hatte die Landesgeſchäftsſtelle den hieſigen Parteifreunden
noch in letzter Stunde Kenntnis gegeben, und eine Anzahl Damen und
Herren warenederſelben gefolgt. Von Mainz ging die Fahrt auf dem
ſchönen und bequemen Dampfer Undine nach Caub. Im Laufe des
Nachmittags fand am Rheinufer beim Blücherdenkmal eine Kundgebung
ſtatt, bei der Rektor Bohnenberger aus Caub in begeiſterter Rede den
Rhein und deſſen Bedeutung ſür Volk und Vaterland würdigte. Den
Dank für die liebenswürdige Aufnahme in Caub brachte der Geſchäfts=
führer
der Gießener Ortsgruppe, Herr Weißer, zum Ausdruck. In
Mainz mußten die Parteifreunde ſich trennen, aber in den Abſchieds=
worten
lag allgemein die Verſicherung, einen herrlichen, unvergeßlichen
Tag erlebt zu haben.

Tageskalender für Dienstag, den 31. Auguſt 1926.
Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. Kleines
Haus, abends 8 Uhr: Uſchi Orpheum, abends 8 Uhr:
Was Frauen träumen Schoß=Café: Konzert. Café
Nheingold: Konzert und Tanz. Kinovorſtellungen=
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. Kegelſport= und
Werbewoche.

Seite 5

Die Auszahlung der Ruhegehälter für Offiziere uſw. erfolgt wie
bisher beim Verſorgungsamt I am letzten Werktage, der dem Zeitab=
ſchnitt
vorhergeht, für den die Zahlung beſtimmt iſt. Eine Veröffent=
lichung
des Zahlungstags erfolgt künftighin nicht, mehr.
* Bezirksſchöffengericht. 1. Joſeph Löſch, geboren in Heidel=
berg
, Arbeiter in Ludwigshafen, iſt angeklagt, am 9. Februar 1926 zu
Bürſtadt aus der Wohnung des Gaſtwirts Valentin Bub, in die er ſich
am hellen Tage eingeſchlichen, eine Reihe von Gegenſtänden geſtohlen
zu haben, wobei er als rückfälliger Dieb handelte. Die entwendeten
Sachen ſind bis auf ein goldenes Armband und Eheringe wieder zur
Stelle gebracht. Frau Bub bemerkte, daß ein Unbekannter das Haus
verließ. Sie ahnte Böſes und ſtellte die Diebſtähle feſt. Anna Krämer
und Hch. Ofenloch verfolgten den Flüchtiggehenden, der ſich ſchließlich
in der Wohnung des Joſef Ofenloch hinter einem Schrank verſteckt hatte.
Dem Polizeidiener Fettel gegenüber räumte er die Tat ein, gab auch
das Verſteck der Sachen an. Der Angeklagte wurde inzwiſchen auf den
Geiſteszuſtand unterſucht. Ueber dieſe Unterſuchung berichtet Oberarzt
Dr. Illert vom Landgraf Philipps=Hoſpital. Erſt waren Zeichen hyſteri=
ſchen
Dämmerzuſtandes vorhanden. Es beſtehen Intelligenzdefekte und
ein Schwachſinn iſt feſtzuſtellen. Zur Zeit der Tat erklärt der Sachver=
ſtändige
den Angeklagten ſür ſtrafrechtlich verantwortlich. Angeklagter
habe zielbewußt gehandelt, die entwendeten Sachen auch verſteckt. Für einen
epileptiſchen Dämmerzuſtand liegen keine Anhaltspunkte vor. Der
Staatsanwalt billigt mildernde Umſtände zu und beantragt ein Jahr
drei Monate Gefängnis unter Anrechnung von zwei Monaten der er=
littenen
Unterſuchungshaft. Der Verteidiger bezweifelt die Zurech=
nungsfähigkeit
; Angeklagter ſei als Geiſteskranker interniert geweſen und
in Heidelberg für unzurechnungsfähig erklärt worden. Das Urteil
erkennt auf 1 Jahr Gefängnis und rechnet drei Monate der
erlittenen Unterſuchungshaft an. 2. Der Hilfsarbeiter Karl Buch
und der Händler Joſef Heuſer, beide von Schwanheim ſind der
fahrläſſigen Tötung angeklagt. Sie ſollen auf der Chauſſee Kelſterbach
RaunheimRüſſelsheim, etwa drei Kilometer von Kelſterbach entfernt,
am 8. April 1926, abends gegen halb 9 Uhr, durch Fahrläſſigkeit den
Tod des Auguſt Müller von Rüſſelsheim verurſacht haben, indem ſie es
unterlaſſen hatten, ihren Wagen, der dem Heuſer gehörte und den in
Dienſten Heuſers Buch lenkte, trotz eingetretener Dunkelheit mit einer
ſichtbar brennenden Laterne zu verſehen, und beide auf dem Wagen
ſchliefen, ſich weder über die Einhaltung der rechten Fahrbahn der
Chauſſee vergewiſſerten und auf der falſchen Seite fuhren, noch auf
entgegenkommendes Licht oder Geräuſch bei der herrſchenden Dunkelheit
beſonders Acht nahmen, ſodaß der des Weges auf einem Motorrad da=
herfahrende
Auguſt Müiller in die Deichſel des Wagens hineinfuhr und
dabei tödlich verunglückte. Wir haben über die Sache gelegentlich der
Hauptverhandlung vom 23. Juni berichtet, die damit endete, daß bezüg=
lich
des nahe des Forſthauſes Claraberg ſtattgehabten Unglücksfalls noch
weitere Ermittelungen ſtattfinden ſollten. Es ſind eine große Anzahl
von Zeugen und drei Sachverſtändige geladen, unter letzteren auch Amts=
arzt
Dr. Vix, der ſeinerzeit die Leiche des Auguſt Müller ſeziert hat.
Auf der rechten Bruſtſeite am Schlüſſelbein fand ſich eine 7,5 Zenti=
meter
lange klaffende Wunde. Das Schlüſſelbein war am Bruſtbein
losgeriſſen, die Spitze der rechten Lunge war völlig zertrümmert, die
fünfte Rippe war verſchoben. Der ganze Bruſtkorb war durchbohrt, ſo
daß der Fahrer ſehr raſch und mit großer Gewalt in die Deichſel hin=
eingefahren
ſein muß. Der Staatsanwalt findet eine große Fahrläſſig=
keit
darin, daß die Laterne der Angeklagten nicht ordnungsmäßig ange=
bracht
geweſen und kein ausreichendes Lichtfeld gegeben habe; kurz vor
dem Unfall habe ſie nicht gebrannt. Beim Fahren in der Nachtzeit
hätten die Angeklagten beſondere Vorſicht walten laſſen müſſen. Eine
empfindliche Strafe ſei angeſichts der ſich häufenden Unfälle am Platze.
Es wird eine Strafe von je 1 Jahr Gefängnis unter Anrechnung der
Unterſuchungshaft beantragt. Der Motorradfahrer iſt, wie die Verreidi=
gung
ausführt, entgegen den Vorſchriften links gefahren, während der
Wagenlenker die richtige Fahrbahn eingehalten habe. Als Schwan=
heimer
habe er ſich an die preußiſche Polizeiverordnung gehalten. Die
Laterne der Angeklagten habe gebrannt. Ihnen könne kein Vorwurf
gemacht werden. Die Schuld an dem Unfall treffe den Motorradfahrer
allein. Es müſſe Freiſprechung eintreten. Das Urteil erkennt auf
eine Gefängnisſtrafe von je vier Monaten. Der Unfall
ſei nicht völlig aufgeklärt. Die Angeklagten hätten fahrläſſig gehandelt,
weil ſie nicht mit einer hell leuchtenden Laterne gefahren ſeien. Dieſe
Fahrläſſigkeit ſei kauſal geweſen. Müller ſei zu raſch gefahren. Dieſer
Umſtand ſei bei der Strafabmeſſung berückſichtigt worden.
Ausflugs=Sonderzug am Sonntag, den 5. September, zur Geſolef
nach Düſſeldorf. Im Lloyd=Reiſebureau, Rheinſtraße 17, ſind Fahr=
karten
zum Preiſe von 11,40 Mk. ſiir Hin= und Rückfahrt zu haben.
Taubſtummengottesdienſt. Sonntag, den 5. Sept., nachmittags
2.30 Uhr, findet in Darmſtadt im Gemeindehaus der Kiesſtraße Taub=
ſtummengottesdienſt
ſtatt. Wegen Fahrtausweis, wende man ſich an
Pfarrer Heß, Mühlſtraße 64½.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Oer die Deröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion felneriet Der=
ztwertung
; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfangs
der Uunder verantwortlich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, fönnen nicht
zurückgeſandt, die Ablehmung nicht beanündet werden.
Aus dem Martinsviertel!
Seit Jahrzehnten kämpft das Martinsviertel um elektriſche Bahn=
verbindung
nach der Stadtmitte. Faſt erſchien der Kampf geionnen,
denn kurz vor dem Kriege waren die Verhandlungen mit den maßgeben=
den
Stellen beendet, und man fing an, die Bahn zu bauen, und zwar
durch die Hochſchulſtraße. Der Kriegsausbruch verhinderte je=
doch
die Fertigſtellung der Bahn. Nachdem die Schienen viele Jahre
auf dem Riegerplatz und in der Hochſchulſtraße gelagert hatten, brachte
man dieſe weg und baute andere Linien. Inzwiſchen entbrannte ein
neuer Kampf, und zwar derjenige zwiſchen der Stadt und der Hochſchule.
Die Hochſchule ſoll nun Siegerin geblieben ſein, das ſoll heißen, die
Bahn fährt alſo nicht durch die Hochſchulſtraße. Das große
Martinsviertel muß alſo wegen der Hochſchule ohne Bahn bleiben, ſtatt
daß man das betreffende Inſtitut der Hochſchule verlegt. So trägt man
in Darmſtadt dem Verkehr Rechnung, wenn es gilt, eine Bahn in ein
Stadtviertel zu bauen, in welchem nur Arbeiter und kleine Beamte
wohnen!! Ein ſchönes Gegenſtück hierzu iſt der Bau der elektriſchen
Bahn nach dem Oberwaldhaus.
Wenn aber das Martinsviertel eine Bahn bekommen ſoll, muß
dieſe unbedingt durch die Hochſchulſtraße fahren, eine andere Linien=
führung
kann gar nicht in Betracht kommen. Es müßte alſo eine elek=
triſche
Bahn gebaut werden, die durch die Hochſchulſtraße mit eige=
ner
Kraft, d. h. die etwa ab der Gaſtſtätte Oper bis zur Kaffeeſtube
Petermann mit Akkumulatovenbetrieb fährt.
Liebe Heag behandele die ſeit Jahrzehnten brennende Frage
einmal nach dieſem Geſichtspunkt, du haſt doch hervorragende Fachleute
in deinem Betrieb, für welche die Löſung dieſer Aufgabe eine Leichtigkeit
ſein muß. Sorge jetzt endlich einmal ſiir das arme Martinsviertel, er=
achte
dies als deine Ehrenpflicht!
Hilfſt du dem armen Martinsviertel aber nicht, wird man die
Reichspoſt um eine Kraftwagenverbindung nach dem Stadtinnern bitten.
Die Poſt hilft hier ſicher und auch ſchnell; deshalb eile dich und baue
ſelbſt die Bahn ins Martinsviertel, damit du dich nicht von der Poſt zu
ſchämen brauchſt!
H. M.

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Seite 6

Dienstag, den 31. Auguſt 1926

Numm

Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arheilgen, 28. Auguſt. In der letzten Gemeinderatsſitzung
wurde beſchloſſen, daß die vier erſten Ziele der Sonderſteuer in vier Ra=
ten
, am 1. September, 1. Oktober, 1. November, 1. Dezember d. Js.,
und die beiden letzten Ziele vorſchriftsmäßig nach dem Steuerbeſcheid zu
bezahlen ſind. Die Hausbeſitzer wurden ſür dieſes Jahr von der Sonder=
ſteuer
befreit. Das Geſuch des Turnvereins um Ermäßigung der Ver=
gnügungsſteuer
wurde mit der Begründung abgelehnt, daß keiner Kor=
poration
mehr ſolche Erläſſe zugeſtanden werden. Zur Vorrangsein=
räumung
der Gemeinde an den Heſſiſchen Staat wurde die Genehmi=
gung
erteilt. Die Konzeſſion für den neuen Pächter des Gaſthauſes
Zum Löwen wurde genehmigt. Das Baugeſuch der Firma Gebr. Riß
hier: Abänderung des Ortsbauplans, findet Zuſtimmung. Die Floß=
rinnenherſtellung
in der Darmſtädter Straße ſoll bis zur Stellung der
Maſten für die elektriſche Bahn verſchoben, dagegen ſoll die Herſtellung
der Sackgaſſe alsbald in Angriff genommen werden. Der Vorſitzende
gab die Fuhrwerksgeſtellung der Landwirte bei auswärtigen Bränden
bekannt, und wurde die Vergütung für die Stunde auf 4 Mark feſtgeſetzt.
Für die diesjährige Verfaſſungsfeier wurden nachträglich für entſtandene
Druckkoſten 100 Mark bewilligt. Der Geländetauſch zwiſchen Gemeinde
und Gg. Benz 14. nurde genehmigt. Dem Geſuch der Schüitzengeſell=
ſchaft
Weidmannsheil wurde bezüglich Freigabe des Weges zum Kaſſie=
ren
zugeſtimmt, dagegen wurde die Pachtung des Grundſtücks abgelehnt.
Der Ankauf von Ziegenböcken und eines Ebers, ſowie weiter der
Verkauf eines Faſelochſen und eines Ebers wurden genehmigt. Die
Neuherrichtungen im Gemeindehauſe in der Borngaſſe und der Faſel=
wärterwohnung
finden Zuſtimmung. Es folgte eine geheime Sitzung.
Nachdem das Dreſchen, der kleineren Mengen Getreide in den
Hallen beendet iſt, haben die hieſigen Dreſchmaſchinenbeſitzer mit dem
Dreſchen in den Hofreiten begonnen. Da die hieſige Landwirtſchaſtliche
Dreſchgenoſſenſchaft ſich einen fahrbaren elektriſchen Motorwagen ange=
ſchafft
hat, ſo iſt man auch in den Hofreiten zu dieſer neuen Betriebsart
übergegangen.
* Griesheim, 30. Aug. Drei junge Burſchen von hier, die auf dem
Truppemübungsplatz nach Kugeln geſucht hatten und dabei abgefaßt
wurden, erhielten vom franzöſiſchen Militärgericht in Mainz je 6
Wochen Gefängnis und 10 Mark Geldſtrafe.
H. Eberſtadt, 28. Aug. Der Geſangverein Sängerluſt
unternimmt am Sonntag, den 5. Sept., eine Rheinfahrt nach dem
Niederwald, Aßmannshauſen und Bingen. Geſamtfahrpreis etwa 4 Mk.
Perſonalausweis iſt erforderlich. Das diesjährige Abturnen der
Turngeſellſchaft findet als einfaches Wertungsturnen am Sonntag, den
19. September, auf dem Turnplatz in der Schloßſtraße ſtatt. Die Auf=
nahme
der diesjährigen Konfirmanden erfolgte am Sonntag, 29. Aug.,
im Nachmittagsgottesdienſt. Auf Anordnung der Kirchenbehörde hat der
Konfirmandenunterricht dieſes Jahr zum erſten Male bereits nach den
Sommerferien zu beginnen. Der Muſikverein Edelweiß veranſtaltet
ſein Herbſtkonzert am 25. September.
* Eberſtadt, 28. Aug. Waiſenſchutz. In einer zu Beginn die=
ſer
Woche ſtattgefundenen Sitzung hat der hieſige Zweigverein des
Heſſiſchen Fechtvereins Waiſenſchutz beſchloſſen, Anfang Oktober einen
Wohltätigkeitsabend zu veranſtalten. Ende September (25. September)
hält der beſtens bekannte Muſikverein Edelweiß ſein diesjähriges
Herbſtkonzert ab. Das diesjährige Abturnen der Turngeſellſchaft E.V.
findet als reine turneriſche Veranſtaltung am 19 September ſtatt.
Der Konfirmandenunterricht beginnt in dieſem Jahre be=
reits
nach den Sommerferien. Die Aufnahme der hieſigen Konfirman=
den
findet daher hier am kommenden Sonntag ſtatt.
* Pfungſtüadt, 28. Aug. Liedertag. Der Geſangverein Sänger=
luſt
veranſtaltet Mitte Oktober einen Liedertag, zu dem mehrere Geſang=
vereine
von Nachbarorten und aus Darmſtadt ihr Erſcheinen zugeſagt
haben.
* Eich bei Pfungſtadt, 28. Auguſt. Die Kirchweihe findet am
Sonntag und Montag ſtatt.
* Ober=Ramſtadt, 30. Aug. Nach Beſtimmungen des Heſſ. Finanz=
miniſteriums
waren die beiden erſten Ziele der ſtaatlichen Sonderge=
bäude
= und Grundſteuer bis 1. Auguſt zur Zahlung fällig. Verzugs=
zuſchläge
werden vom 1. September ab berechnet. Beſonders wird
auf die Rechtsmittelbelehrung auf den Steuerbeſcheiden hingewieſen,
wonach die Einlegung eines Rechtsmittels die Zahlung der Steuer nicht
aufhält.
* Roßdorf, 30 Aug. Gemeinderatsbericht 1. Die Erhebung
einer Wertzuwachsſteuer nach den Richtlinien des Miniſteriums wird
beſchloſſen. Die Steuerordnung tritt mit dem 1. September I. Js. in
Kraft. Betroffen werden die Veräußerer der Grundſtücke, die das Eigen=
tum
an den Grundſtücken in der Zeit vom 1. Januar 1919 bis 31. Dez.
1924 erworben haben. 2. Der Verkauf der Kiesgrub an die Schützen=
geſellſchaft
Weidmannsheil wird vorerſt zurückgeſtellt. 3. Dem Kraft=
Sportverein Deutſche Eiche wird anläßlich ſeines Feſtes der Sport=
platz
und die Badeanſtalt gegen Vergütung r Benutzung überlaſſen.
4. Ab 1. Januar 1927 hat jeder Verein für einmalige Benutzung der
Gemeindefeſtbühne 10 Mark an die Gemeindekaſſe zu entrichten. 5. Die
verlängerte Holzgaſſe ſoll mit Weißdorn eingefriedigt werden. 6. Zwei
Ziegenböcke ſind anzuſchaffen. Sodann wurden eine Reihe Rechnungen
genehmigt. Zum Schluſſe fand eine geheime Sitzung ſtatt.
* Michelſtadt, 30. Aug. Gemeinderatsſitzung. Die durch
Herrn Prof. Dr. Becker aus Darmſtadt vorgenommene Neuordnung des
ſtädt. Archivs wurde dem Gemeinderat zur Kenntnis gebracht. Betreffs
Erhebung einer Inflationswertzuwachsſteuer faßte der Gemeinderat mit
Stimmenmehrheit einen Beſchluß, wonach die Einführung einer ſolchen
erfolgen ſoll. Die nach dem amtlich bekannt gemachten Muſter feſtge=
legte
Satzung tritt mit dem Tage der Beſchlußfaſſung in Kraft. Mit der
Verwaltung der Steuer wird die Reichsfinanzbehörde beauftragt. Die
von dem heſſiſchen Schützenbund nachgeſuchte Genehmigung der Errichtung
eines Schießſtandes im alten Steinbruch wird erteilt und die Abführung
einer Anerkennungsgebühr von 5, Mark jährlich beſchloſſen Auf An=
trag
der Stadtverwaltung wird der Verbindungsweg zwiſchen Schul=
ſtraße
und Gartenweg, Schillerſtraße benannt, und die Verringerung
der Breite dieſer Straße von 10 auf 8 Meter vorgeſehen. Die Stellver=
treter
zur Mitgliederverſammlung der Bezirksſparkaſſe Erbach werden
in den Herren Beigeordneter Künzel, Gemeinderat Arzt und Gemeinde=
rat
Strauß gefunden. Herrn Ludwig Kurz wird für die von ihm aus=
gearbeitete
Niederſchrift der Geſchichte Michelſtadts eine Ehrengabe von
100 Mark geſtiftet. Dem Stenographenkranz Gabelsberger ſoll zur
Anſchaffung eines Ehrenpreiſes anläßlich ſeines 10jährigen Stiftungs=
feſtes
, welches mit einem großen Wettſchreiben verbunden iſt, der Be=
trag
von 30 Mark zugewieſen werden Die vorliegenden Konzeſſions=
geſuche
des Georg Körber und A. Lehhauſen, letzterem für ſeinen neu=
erbauten
Saal, wird entſprochen. Ferner wird dem Geſuch des Chr.
Meher II. wegen Errichtung einer Einfriedigung ſeines Anweſens ſtatt=
gegeben
, ſowie dem Geſuch des Georg Chriſtian Walther, Unt.=Hammer,
zwecks Uebernahme einer Bürgſchaft ſeitens der Stadt in Höhe von
Mark 200.. Gemeinderat Struve wird zuhünftig das Amt eines Mit=
gliedes
der Friedhofskommiſſion für den ausgeſchiedenen Gemeinderat
Strauß bekleiden. Der nicht eingehende Betrag der Zinſen für die
Handwerkerhilfe in Höhe von Mark 8124,14 ſoll in gleicher Höhe kurz=
friſtig
aufgenommen werden, was auf einſtimmigen Beſchluß des Ge=
meinderats
erfolgt.
Hirſchhorn, 30. Aug. Waſſerſtand des Neckars. Am 29.
Auguſt: 0,71 Meter; am 30. Auguſt: 0,63 Meter.

Aufruf an die Jugend aller Bünde.
Wer aus unſerer Jugend Weſtdeutſchlands ein Bild gewinnen will
von der Kulturarbeit deutſcher Jugend aller Stämme am deutſchen
Theater, dem bietet ſich eine ſeltene Gelegenheit: Die Reichstagung
des Bühnenvolksbundes in Mainz vom 11.14. Septem=
ber
. Zahlreiche Jugendbünde und Vereine aus allen Gegenden Deutſch=
lands
haben ihre Vertreter angemeldet. Am Samstag, den 11. d8.,
abends 7 Uhr, wird ihnen im Garten der Stadthalle mit
Volksliedervorträgen, Reigenſpielen vom Kinderchor des Mozarteums
Salzburg und Anſprachen durch einen Vertreter aus dem Reichsmim=
ſterium
des Innern, durch einen evangeliſchen Univerſitätsprediger und
einen katholiſchen Jugendführer ein feſtlicher Empfang bereitet. Ab=
ſchließend
wird eine Mainzer Spielſchar des BVB. das Tellſpiel der
Schweizer Bauern von F. J. Weinrich bei Fackelſchein aufführen. Das
bietet den Auftakt für ein klang= und farbenfrohes Volksfeſt aller
Spiel=, Tanz= und Singſcharen des BVB. am Sonntag, den 12., nachmit=
tags
ab 3 Uhr in allen Räumen, Gärten und Terraſſen der Stadthalle.
Hier werden Königsberger Tanzgruppen mit Geeſtländern wetteifern.
Die St. Jurg=Spieler, München, werden das Bewegungsſpiel, die Heim=
gartenſpielſchar
Oberſchleſien, das balladeske Spiel und den Volks=
ſchwank
, die Rheiniſche Spielſchar=Bonn das ſtudentiſche Spiel, die
Barnimer Spielſchar das nordiſche Spiel und den Leich, die Düſſeldorfer
das groteske Märchenſpiel, die Niederrheiniſchen Spielfahrer das hel=
diſche
Spiel verkörpern. Erlebniſſe und Anregungen, wie ſie kein Kur=
ſus
vermittelt! Ein Ausſprachekreis von Jugendſpielern und
Spielpflegern mit Vorträgen von dem rheiniſchen Dichter Otto Brües
über Der vaterländiſche Gedanke im Laienſpiel und von dem Jugend=
ſpielpfleger
des BVB., Bruno Saſowski, über Praktiſche Lajenſpiel=
beratung
wird die breiteſte Baſis zu weiterer künſtleriſcher Arbeit deut=
ſcher
Jugend am Laienſpiel ſchaffen. Alle Vertreter weſtdeutſcher
Jugend, die im Laienſpiel einen Weg deutſcher Jugend zum Volkstum
und zu neuer Theaterkultur unſeres Volkes überhaupt erblichen, mögen
ſich ſchon jetzt bei der Landesſtelle des BVB., Frankfurt a. M., im
Sachſenlager 1, zwecks Beſorgung und Freiquartieren anmelden und in
Freundes= und Bekanntenkreiſen die Parole: Auf nach Mainz! weiter=
geben
.
* Aus dem Gorxheimer Tal, 28. Auguſt. Aerztin. Endlich hat
ſich auch in unſerem Tale, nämlich in Unter=Flockenbach, eine
Aerztin niedergelaſſen, was von den Talbewohnern, beſonders aber
von der Frauenwelt, fveudig begrüßt wird.
* Von der oberen Bergſtraße, 30. Aug. Beginn der Tabak=
ernte
. Mit der Tabakernte wurde dieſer Tage in unſerer Gegend
begonnen. Sie ergibt einen über dem mittleren Durchſchnitt liegenden
Ertrag; die Qualität des Tabaks iſt dagegen eine ſehr gute. Auto=
zuſammenſtoß
. Auf der Landſtraße zwiſchen Groß= und Lützel=
ſachſen
ſtieß der 45 Jahre alte Arbeiter Wilhelm Kempf auf ſeinem
Rad mit einem Perſonenkvaftwagen ſo heftig zuſammen, daß er vom
Rad ſtürzte und außer anderen Verletzungen einen doppelten komplizier=
ten
Beinbruch davontrug. Der Schwerverletzte wurde mittels Sanitäts=
auto
in das Städtiſche Krankenhaus nach Weinheim übergeführt.
H. Zwingenberg, 28. Aug. Nachdem am 6. Mai d. Js. die neue
Satzung der Bezirksſparkaſſe Zwingenberg=Bensheim
durch die Mitgliederverſammlung und damit die Errichtung einer Rech=
nungsſtelle
in Bensheim beſchloſſen worden iſt, fand am
Samstag im Sparkaſſenlokal zu Zwingenberg unter der Leitung des
Aufſichtsratsvorſitzenden, Brauereibeſitzer Hildebrand=Pfungſtadt, eine
Sitzung des Aufſichtsrats der Kaſſe ſtatt, in der die Wahl des Rechners
und Kontrolleurs für die neue Rechnungsſtelle vorgenommen wurde. Für
die beiden Stellen hatten ſich 75 Bewerber gemeldet. Aus der Wahl
gingen hervor: als Rechner der Bankbeamte Peter Krenkel=Bensheim
(ein Sohn des Beigeordneten Krenkel=Bensheim) und als Kontrolleur
der Bankbeamte Wilhelm Lenz=Zwingenberg. Die Rechnungsſtelle wird
vorläufig in der Diefenbach=Brauerei (Henſel) untergebracht und im
nächſten Jahre in die freiwerdenden Räume der Reichsbank verlegt. Mit
der Eröffnung der Rechnungsſtelle iſt in kurzer Zeit zu rechmen.
* Auerbach, 28. Aug. Stenographiſches. In einer außer=
ordentlichen
Generalverſammlung des Stenographenverein Gabelsberger
wurde der Untererheber Kaufmann Karl J. Dittmann als Vorſitzender
gewählt. Der ſeitherige Vorſitzende Kaufmann Friedrich Rindfleiſch iſt
aus Geſchäftsrückſichten zurückgetreten. Die Verſammlung war ſehr gut
beſucht.
* Bensheim, 30. Auguſt. Die hieſige recht ſtarke evangeliſche
Gemeinde veranſtaltete geſtern Nachmittag bei ſehr reger Beteili=
gung
einen Familienſpaziergang über Gronau nach dem benachbarten
Zell, woſelbſt man ſich in der Vetterſchen Mühle zu einer geſelligen
Vereinigung zuſammenfand, die die Teilnehmer einige recht angenehme
und frohe Stunden verbringen ließ. Alle evangeliſchen Vereine unter=
ſtützten
durch muſikaliſche, geſangliche und mimiſche Darbietungen die
Geſelligkeit, bei der Dekan Zaubitz die Teilnehmer in einer launigen
Anſprache begrüßte und die alljährliche Wiederholung derartiger Ver=
anſtaltungen
im Sinne aller in Ausſicht ſtellte.
* Heppenheim a. d. B., 28. Aug. Motorſporttag. Anläßlich
des Starkenburger Motorſporttages am 5. September hält der Motor=
fahrklub
Starkenburgia e. V., Sitz Heppenheim a. d. B., folgende Ver=
anſtaltungen
ab: Bis 11 Uhr dauert die Ankunft von der Sternfahrt
nach dem Hotel Halber Mond. Beginn der Fuchsjagden iſt auf 11.30
Uhr feſtgeſetzt. Nachmittags um 2 Uhr beginnt die Korſofahrt durch
die Stadt. Darauf findet um 3 Uhr eine Geſchicklichkeitsprüfung für-
Wagen und Krafträder ſtatt. Krafträder ſind in 2 Klaſſen eingeteilt,
bis zu 350 und über 350 Kubikzentimeter. Abends um 8 Uhr findet die
Preisverteilung mit anſchließendem Feſtball im Hotel Halben Mond ſtatt.
Beſitzwechſel. Das Anweſen der vor einiger Zeit in Konkurs
geratenen Strickwarenfabrik Henke, an der Ecke der Lorſcher= und Darm=
ſtädter
Straße, iſt zum Preiſe von 33000 Mk. an die offene Handels=
geſellſchaft
Gebr. Hirſch übergegangen.
* Lampertheim, 30. Aug. Schwerer Motorrtd=Unfall.
An der Kreuzungsſtelle der Eiſenbahnlinie Lampertheim-Worms und
einer Kreuzungsſtraße im Lampertheimer Burgerfeld rannte ein unbe=
kannter
Motorradfahrer bei geſchloſſener Barierre mit ſolcher Wucht
an dieſelbe an, daß er bewußtlos liegen blieb. In lebensgefährlichem
Zuſtande wurde der Verunglückte ins Krankenhaus verbracht. An der=
ſelben
Stelle ſtieß vor kurzem der Chemiker Dr. Dierkſen aus Bür=
ſtadt
mit dem Eiſenbahnzug zuſammen und wurde tödlich verletzt.
Gernsheim, 30. Aug. Waſſerſtand des Rheins. Am 30.
Auguſt, vormittags 6 Uhr: 0,90 Meter.
* Groß=Gerau, 30. Aug. Bei den Reparaturarbeiten am hieſigen
Kirchturme wurde eine Urkunde aus dem Jahre 1659 im Turmknopfe
aufgefunden, die u. a. mitteilt, daß das Malter Korn in dieſem Jahre
1 Gulden, das Fuder Wein 49 Gulden gekoſtet hat. Verfaſſer der Ur=
kunde
iſt der durch ſeine Chronik über den Dreißigjährigen Krieg be=
kannte
Magiſter Johann Daniel Minck, der 1611 in Gießen geboren
und von 16341636 Schulmeiſter in Groß=Umſtadt war und von 1636
bis 1654 in Groß=Bieberau, von 1654 bis zu ſeinem 1664 erfolgten Tode
in Groß=Gevau als Pfarrer wirkte. Das handſchriftliche Original ſeiner
Chronik über den Dreißigjährigen Krieg iſt im Pfarrarchiv in Groß=
Bieberau aufbewahrt. In den Beiträgen zur heſſiſchen Kirchengeſchichte
(Band 2) wurde es 1905 zum erſtenmale herausgegeben. Prälat D Dr.
Wilhelm Diehl hat dann im gleichen Jahre in ſeiner Schrift Bilder
aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges eine volkstümlichere Bearbei=
tung
der Chronik veröffentlicht. Mincks Chronik behandelt beſonders
gründlich die Nachrichten über Guſtav Adolf und die Drangſale der
1
Obergrafſchaft in den Jahren 16341637.

A. Hohenau bei Trebur, 27. Aug. Um die Strom=
rungsarbeiten
zu beſchleunigen, hat die Strombe
nunmehr drei Baggermaſchinen in Tätigkeit geſtellt, wodur
waſſervertiefung bei dem täglich zurückgehenden Waſſerſtan
Fortſchritte macht.
* Offenbach, 30. Aug. Um die beſchäftigungsloſen jun=
einer
nützlichen Tätigkeit zuzuführen, die ſie als Hausfrau
werten können hat der hieſige evangeliſche Frauenverein
beginn eine Frauenarbeitsſchule eingerichtet, die allen
Unterſchied des Glaubens und des Bildungsgrades offen ſtek
von ungefähr 80 Mädchen beſucht, die ſo weit gefördert w
daß ſie Wäſche und Kleider ſelbſt herrichten können. An
Nähmaſchinen kommt wur das Mädchen, das mit der Hand
unſtgerecht nähen kann. Der Unterricht wird von drei
erteilt. Die Fvauenarbeitsſchule iſt vorläufig im Pfarrhau
kirchengemeinde untergebracht. Der Frauenverein beab
Schule ein eigenes Heim zu verſchaffen, und vertreibt de
ſeine Helferinnen Bauſteine im Betrage von 20 Pfennig b
An das Heim der Frauenarbeitsſchule ſoll ſpäter ein weiter
gegliedert werden, in dem durchreiſende oder alleinſtehen
für einige Zeit unterkommen können.

nal
Etig
Arer
er

Rheinheſſen.

N. Nackenheim, 30. Auguſt Waſſerrohrbrud
der gegenwärtig zur Wiederherſtellung der Oberdorfſtraße
menen Arbeiten brach durch das Gewicht der Dampfwal die
einen halben Meter tief in der Erde liegende Leitungs re.
welche der Laufbrunnen am Gemeindehauſe mit Waſſer ve
Dies ergoß ſich in den Weinkeller des an der Bruchſtelle find
Hauſes, welcher ausgepumpt werden mußte. Durch den
ſind verſchiedene in der Nähe des Rathauſes wohnende F llien
ohne das gewohnte vorzügliche Waſſer einer Quelle, die j
der Metallkapſelfabrik liegt und zurzeit ſehr ergiebig iſt.
m. Alzey, 30. Aug. Amtsgericht. Wegen Bedro
ein Arbeiter aus Alzey einen Strafbefehl in Höhe von 2
gegen welchen er Einſpruch einlegte. In der Hauptverha
es bei der im Strafbefehl ausgeſprochenen Strafe. 9
ſeinem Perſonenkraftwagen durch die St. Georgenſtraße z
fahren iſt und dabei durch ſtark ausſtrömenden Rauch die P arten
läſtigt hatte, erhielt ein Reiſender aus Böchingen einen S=
Höhe von 10 Mark. Gegen den Strafbefehl legte er Einſp=
der
Hauptverhandlung wurde der Einſpruch verworfen.
ſelben Uebertretung erhielt ein Reiſender aus Wiesbaden
befehl in Höhe von 5 RM., gegen welchen er Einſpruch einle
Hauptverhandlung blieb es bei der Strafe von 5 RM. eile
einem Kehrtage ſeinen Straßenteil nicht gereinigt hatte, erhi
wohner aus Alzey einen Strafbefehl in Höhe von 1. RM
gelegten Einſpruch wurde derſelbe in der Hauptverhand ig frei
ſprochen. Zwei weitere Strafſachen wurden vertagt.
M. Bingen a. Rh., 30. Auguſt. Ertrunken. Im
Ort Genſingen iſt ein zwei Jahre altes Mädchen in einem
Augenblick in einen Teich gefallen und ertrunken. Angeſte
belebungsverſuche blieben erfolglos.

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Oberheſſen.

* Vilbel, 30. Aug. Mehrere Einbrüche wurden hier 1ſtbt.
Täter haben es in erſter Linie auf Lebensmittel abgeſehen. In eine
Hauſe in der Frankfurter Straße wurde ſämtliches eingem ſtes EN,
Gurken und Bohnen geſtohlen. Die neue Spielzeit des h ſiſchen
Künſtlertheaters beginnt hier am nächſten Samstag m Sadl
Zum Pfau mit der Aufführung des Schwankes Der kaub M
Sabinerinnen‟ Der Konſumverein ſchließt ſein Geſche fjahr m
dem enormen Umſatz von faſt 900000 Mark ab.
* Friedberg, 30. Aug. Der Verbandstag der heſiſchen
Leibgardiſten vom ehemaligen Infanterieregiment 11 wird m
nächſten Sonntag im hieſigen Kaſinoſaal unter dem Vorſitz vGenen
von Preuſchen ſeinen diesjährigen Vertretertag abhalten. Sämtlich
Ortsgruppen in und außer Heſſen werden hier eintreffen. chmitag
iſt eine Beſichtigung von Bad=Nauheim vorgeſehen.
* Bad=Nauheim, 30. Aug. Die Einbrüche in di Jag
hütten des Taunus mehren ſich. So wurde dieſer Tage ſeder d
Jagdhaus bei Bodenrod erbrochen und vollſtändig ausgeraubt Nach )
Spuren erkannte man, daß ſich die Diebe an Speiſe und T ik güt
getan hatten. Die übrigen Vorräte und ein Gewehr mit Mun dn lieſt
die Spitzbuben mitgehen. Die Bodenröder Jagdhütte ſte an
Grenze der Jagden Eſchbach, Michelbach und Bodenrod. Erſt
wenigen Tagen wurde das Jagdhaus bei Griedelbach ausge) ndert.
* Nidda, 30. Aug. Der Gemeinderat ſetzte die ſtädtiſche tlage
56 000 Mark feſt. Zu außerordentlichen Ausgaben beſchließt die Au
nahme eines Darlehens bei der Bezirksſparkaſſe Nidda in ſöhe
40 000 Mark. Für die hier beſchloſſene landwirtſchaftliche hule
der Gemeinderat die erforderlichen Schulräume zur Verfügun ſellen,
* Gießen, 28. Aug. Die Reichspoſt legt gegenwärtig in em Teil
der Stadt Kabel. Die alten Aufhänge= und Verzweigung inkte u
den Dächern ſind überlaſtet, und ſo ſollen die Fernſprechve ſndun
unterirdiſch geführt werden. Die Reichspoſt verfährt dabei II pral
ſcher als das Elektrizitätswerk, das jedesmal bei einer A beſſeri
ſeiner Leitung die ganze Straße aufreißt. Die Poſt legt Ze ntröhne
mit mehreren Oeffnungen in den Boden und zieht die Kabel urch.
ein Kabel überflüſſig oder ſchadhaft, ſo wird es herausgezog und
durch ein anderes erſetzt, ohne daß ein Aufbruch nötig iſt. (ſche Un=
bauten
werden fortgeführt, damit in etwa zwei Jahren der a omatiſe
Fernſprechbetrieb vollſtändig durchgeführt werden kann. In em nei=
gebauten
Telegraphenamt hinter der Poſt ſind die nötigen När lichlene
vorgeſehen. Der automatiſche Fernſprechverkehr wird einen u eheuern
Vorteil für die Geſchäftswelt bedeuten.
* Gießen, 30. Aug. Lebensgefährliche Verle unge
erlitt der Schornſteinfegermeiſter Kramer aus Gießen. ſtü
während der Ausübung ſeines Berufes in dem benachbarten llar .0
einem Dache ab und fiel auf einen Wagen, der im Hofe ſtan / In Ne
denklichem Zuſtand wurde er in die Klinik zu Gießen gebrau
Butzbach, 30. Aug. Zur Förderung des Wollung?
baues bewilligte die Stadtverordnetenverſammlung die Erl ſung 9e
gewährten Baukredite von 3000 auf 4000 Mark an die Eiger imgeſ
ſchaft. Die Geſellſchaft erhält insgeſamt für 5 Wohnungen je 000 M.
zuſammen 20 000 Mark Baudarlehen.
* Mücke, 29. Aug. Die Unſitte, ſich an einen fahrenden Fagen
hängen, hatte in dem benachbarten Groß=Eichen einen ſ were
Unfall im Gefolge. Ein 10jähriger Junge hing ſich an eiſt Mug
wagen, der im Trab durch das Dorf fuhr. Plötzlich fiel F M
herunter und ein zweiter Milchwagen fuhr über ihn hinwe/ Aub=
ſchweren
inneren Verletzungen erlitt der Knabe einen doppt
bruch.
* Hungen, 29. Aug. Goldene Hochzeit feierte da Ehe=
Heinrich Seibert 7.
* Aus dem Ohmtal, 30. Aug. Ein ausſterbender ſoll
rauch. Gerade um dieſe Zeit wurden in früheren Jahren e Gaſſ
auf die Stoppeläcken getrieben und herrlich war es anzuſel,
der Gänſehirt abends heimkehrte. Denn die Tiere konnten die ſeimten
nicht abwarten und flogen hoch in der Luft ihren Ställen
ſieht man in den Orten unſeres Tales kaum noch einen Gänſe rt, deiſ
die Gänſezucht iſt überall ſehr zurückgegangen, genau wie die hafzu

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Nummer 241

Dienstag, den 31. Auguſt 1926

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auchen soll!

[ ][  ][ ]

Geite 8

Dienstag, den 31. Auguſt 1926

Nummer /4

Reich und Ausland.
* Frankfurter Chronik.
WSN. Zugunfall im Frankfurter Hauptbahnhof.
In der Nacht vom Samstag zum Sonntag fuhr im Hauptbahnhof
Frankfurt a. M. eine Lokomotive bei der Ausfahrt auf einen unbeſetzten
Speiſewagen auf und ſtürzte ihn um. Ein mit dem Speiſewagen zu=
ſammengekuppelter
Packwagen entgleiſte mit einer Achſe. Der Speiſe=
wagen
wurde ſtark, die Lokomotive leicht beſchädigt. Perſonen ſind nicht
zu Schaden gekommen. Die ein= und ausfahrenden Züge konnten mit
einiger Verſpätung ihre Fahrt fortſetzen. Eine Frankfurter
Ausſtellung. DerneueGeiſt. Im Jahre 1928 wird in Frank=
furt
a. M. in einer Reihe von Einzelausſtellungen, künſtleriſchen und
ſportlichen Veranſtaltungen das geſamte Problem der Formung des
neuen Geiſtes, wie er ſich aus den gegenüber früheren Zeiten heute gänz=
lich
veränderten Lebens= und Geſtaltungsbedingungen ergibt, zur Dis=
kuſſion
geſtellt werden. Es iſt beabſichtigt, Sinn und Weſen der neuen
geiſtigen Bewegung, ausgehend von der neuen Jugenderziehung, in
ihren Wirkungen auf das menſchliche Alltagsleben, auf das Problem der
Mechaniſierung der Arbeit in Verbindung mit dem geiſtigen Aufſtieg
des Arbeiters, auf Wohnung und Geſellſchaftserſcheinungen und Körper=
kultur
vorzuführen. Das Amtsgericht Frankfurt a. M. hat die Num=
mern
6 und 7 der Freiheitsfahne für Recht, Raſſe und Rein=
heit
wegen. Vergehens gegen das Geſetz zum Schutze der Republik be=
ſchlagnahmt
. In der Nacht zum Sonntag wurden in den Anlagen
Razzien durchgeführt. 11 Perſonen wurden ſiſtiert, wovon acht in
das Polizeigefängnis eingeliefert wurden. Der Händler Otto Freyhoff
wollte am Sonntag ſeinen mit einem Pferd beſpannten Wagen an der
Deutſchherrenbrücke waſchen. Der Wagen kam ins Rutſchen und riß
das Pferd mit in den Main, wo es ertrank. Die Feuerwehr mußte
Pferd und Wagen aus dem Main herausholen. Ein unange=
nehmes
Abenteuer. Ein von auswärts kommender Mann wurde
in einem hieſigen Café von zwei Damen eingeladen, mit in ihre Woh=
nung
zu kommen. Als er die Damen wieder verlaſſen wollte, fehlten
ähm neben dem ſonſt ausgegebenen Geld ſeine Brieftaſche. Die ſofort
von ihm herbeigerufene Polizei konnte die Diebin feſtnehmen. In
Abänderung der früheren Beſtimmungen hat der Miniſter des Innern
geſtattet, daß für die Tötung von Kreuzottern außerhalb der
ſtaatlichen Forſten eine Prämie von 50 Pfennig für jedes abgelieferte
Stück bezahlt wird.
Auf dem Wege nach Genf verunglückt.
WSN. Frankfurt a. M. Das Auto der Frankfurter Zeitung,
welches am Samstag von Frankfurt wegfuhr, und in dem ſich Wolf v.
Dewald, deſſen Frau ſowie Dr. Beierpfal nebſt dem Chauffeur be=
fanden
, erlitt bei Bretten in der Nähe Bruchſals einen ſchweren Unfall.
An einer Straßenkreuzung rannte ein anderes Auto direkt in das
Preſſeauto. Die Inſaſſen wurden in weitem Bogen herausgeſchleudert.
Dewald erlitte eine Knieſcheibenverletzung, während Frau v. Dewald an
der Schulter verletzt wurde. Die übrigen Inſaſſen kamen mit leichten
Verletzungen davon. Das Auto war total zertrümmert.
Sich ſelbſt gerichtet.
WSN Mannheim. Die wegen Mordverdachtes an dem Bank=
beamten
Palmer in Unterſuchungshaft genommene Hermine Hirt
hat ſich, wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, in der letzten Nacht
erhängt. Nährere Einzelheiten waren nicht zu ermitteln.
Ein Falſchmünzerwerkſtatt ausgehoben.
Markdorf (Amt Ueberlingen). In einem Wald auf der Ge=
markung
Immenſtaad wurde durch die hieſige Gendarmerie eine voll=
ſtändig
eingerichtete Falſchmünzerwerkſtätte ausgehoben und
der Falſchmünzer in der Perſon eines 50 Jahre alten Korbmachers feſt=
gneommen
. Die bei ihm vorgefundenen Gold= und Altſilberbeſtände
werden auf 10000 Mark geſchätzt. In der ausgehobenen Werkſtätte
wurden u. a. Münzprägevorrichtungen und auch Modelle von Drei=
markfücken
gefunden.
Erwiſchte Diebe.
WSN. Porz a. Rh. Während der Dämmerung wurde die Polizei
hier auf einen merkwürdigen Kahn aufmerkſam der auf dem Rhein
ſchwamm. Die Polizei hatte Glück und erwiſchte drei Männer, die
erſt ausreißen wollten. Ganze Säcke voll Wäſche und Seide im Werte
von Tauſenden lagen im Kahn. Die Männer hatten ſie aus Einbruchs=
diebſtählen
von Bonn her gechartert. Die ſchwimmende Polizei bug=
ſierte
die Diebe und die Beute ans Land.
Gräßlicher Unfall.
WSN. Koblenz. In Zell wurde einem kleinen Mädchen von einer
Straßenwalze auf offener Straße ein Bein abgefahren. Ehe jemand
das Kind bergen konnte, fuhr im gleichen Augenblick von der anderen
Seite ein Auto daher, überfuhr das ſchwerverletzte Kind nochmals und
tötete es auf der Stelle.
Ueberfall in der Kirche.
Niederſelters. Am Samstag wurde ein junges Mädchen,
welches den Altar der Pfarrkirche mit Blumen ſchmückte, von einem
fremden Mann tätlich angegriffen. Nur mit Mühe konnte es den Un=
hold
abwehren und ſich in der Sakriſtei einſchließen. Leider gelang es
bis jetzt nicht, den Burſchen zu erwiſchen.
Eine Denkſchrift über angebliche Unterſchleifen bei der
Reichswehr.
Berlin. Zwei Berliner Montagsblätter hatten Mitteilungen ver=
öffentlicht
, die von großen Unterſchleifen in der Reichswehr in Oft=
preußen
, von Proviſionen für höhere Offiziere und von merkwürdigen
Todesfällen ſprachen. Als eine beſonders belaſtete Perſönlichkeit Burde
der Hauptmann Lieſe vom Generalſtab der erſten Diviſion in Königs=
berg
bezeichnet. Weiter wurde im Zuſammenhang damit behauptet,
daß der Oberſtleutnant a. D. Ludloff und der Generalleutnant Wurz=
bacher
einen unnatürlichen Tod gefunden hätten. Das Material ſoll
einer Denkſchrift entſtammen, die dem Reichspräſidenten, den Reichs=
und preußiſchen Miniſtern, Mitgliedern des Reichstags und einer Reihe
von Staatsanwaltſchaften zugegangen ſein ſoll und für deren Inhalt die
Schriftſteller Otto Lehmann=Rußbüldt und Mertens verantwortlich
zeichnen. Amtlich wird hierzu mitgeteilt: Das Reichswehrminiſterium
muß es ablehnen, ſich in Erörterungen derartig unqualifizierter und
völlig unwahrer Angriffe einzulaſſen. Die weitere Erledigung der
Angelegenheit wird Sache der Juſtiz ſein, wozu die erforderlichen
Schritte bereits veranlaßt ſind.
Der Mörder der Gräfin Lambsdorff verhaftet.

Ein gefährlicher Straßenräuber dingfeſt gemacht.
* Berlin. In der letzten Zeit wurden zwiſchen Hoppegarten
und Dahlwitz wiederholt einzelne Frauen und Mädchen von einem
Straßenräuber überfallen und beraubt, ohne daß es gelang, ſeiner hab=
haft
zu werden. Als die Krankenpflegerin Eliſabeth Görlitz aus Halle
a. S. ſich am Samstag gegen 10 Uhr auf dem Wege von Hoppegarten
nach Dahlwitz befand, wurde ſie an der unbebauten Stelle des Weges
von einem Mann angehalten. Er bedrohte ſie mit dem Meſſer und
Piſtole und verlangte von ihr die Handtaſche. Als die Ueberfallene um
Hilfe rief, ſchnitt er ihr die Handtaſche ab, entriß ihr auch die Rote=
Kreuz=Broſche und entfloh. Die Hilferufe der Ueberfallenen waren von
einigen in der Nähe wohnenden Stalleuten gehört worden, die ſchnell
herbeieilten und ſich an die Verfolgung des Fliehenden machten. Es
gelang ihnen auch, den Räuber zu entdecken und feſtzunehmen. Er
wurde nach Dahlwitz gebracht und wäre unterwegs beinahe gelyncht
worden. Bei ſeiner erſten Vernehmung beſtritt er, der Täter zu ſein.
Die ihm gegenübergeſtellte Krankenſchweſter erkannte ihn aber ſofort
wieder. Einen Teil der ihr geraubten Sachen fand man in ſeinen
Taſchen. Weiter führte er eine Schußwaffe Einbruchswerkzeuge und
einige Sprengkapſeln bei ſich. Auf den nakten Körper trug er einen
Patronengürtel. Es handelt ſich um den 25 Jahre alten Arbeiter Karl
Böttcher aus Berlin. Die bei ihm vorgefundenen Einbrecherwerk=
zeuge
deuten darauf hin, daß er ſich nicht nur auf Raubüberfälle be=
ſchränkte
. Man hält es nach der Art, wie er den Raubüberfall auf
die Krankenſchweſter ausgeführt hat, für möglich, daß er auch den Raub=
mord
an der Gräfin Lambsdorff ausgeführt hat. Der Verbrecher wurde
am Sonntag nachmittag dem Amtsgerichtsgefängnis in Alt=Landsberg
zugeführt.
Wie wir ſoeben erfahren, hat Böttcher am Montag mittag bei der
Gegenüberſtellung mit weiteren Ueberfallenen auch den Raubüberfall.
and Mord an der Gräfin Lambsdorff eingeſtanden.
Neue Fälle von ſpinaler Kinderlähmung.
Berlin. Wie die Blätter aus Weimar melden, tritt die ſpinale
Kinderlähmung jetzt auch in Thüringen auf. In Nordhauſen und Um=
gebung
hat die Krankheit bereits drei Todesopfer gefordert. In Nord=
haufen
ſoll von der Lähmung, von der im allgemeinen nur Kinder be=
fallen
werden, auch ein 26jähriger Mann betroffen worden ſein. Der
Regierungspräſident in Erfurt hat angeordnet, daß ſämtliche vier
Klaſſen der Grundſchule und die Kinderheime vorläufig auf 14 Tage ge=
fchloſſen
werden. In die Berliner Charité ſind unter dem Verdacht der
Krankheit zwei Kinder aus Nauen eingeliefert worden. Es handelt ſich
am zwei Kngben im Alter von fünf und neun Monaten,

Internationale
verkehrsverhand
in Berlin.
Die Delegierten der Jr
nal Air Traffic Aſſocie
ta) bei der Beſichtigung
tralflughafens d. Deutſ
Hanſa in Berlin=Tem.
Rechts: Direktor Wro
von der Luft=Ha=
Die International Ai
Aſſociation (Jata)
diesjährige Hauptſitzun
lin ab. An den Beratu
men die Vertreter von
verkehrsgeſellſchaften a
ropäiſchen Ländern
Konferenz beſchäftigt ſi
Problemen der intern
Regelung des Luftverk
unter mit der Einführr
einheitlichen Winterfl
mit den Fragen der 7
ſicherung und des 4
briefes uſw.

mati
Ipf.
Sraf
N9
Ane

18e
nit der
Onalen
S, dar=
Tanes
Ghtver
frach=

Perlobung des norwegiſchen Kronprinzen.

Prinzeſſin Aſtrid von Kronprinz Olaf von
Schweden.
Norwegen.
Privatmeldungen aus Oslo verbreiten die Nachricht, daß der
norwegiſche Kronprinz ſich mit der Prinzeſſin Aſtrid von Schwe=
den
verlobt hat. Die offizielle Bekanntgabe der Verlobung ſoll
demnächſt ſtattfinden.
Zur Vollſireckung der Todesurteile in Angora.

Dſchavid Bei.
Unter den vier Hauptangeklagten im Angoraer Prozeß, gegen
die ein Todesurteil gefällt wurde, befand ſich auch der frühere
türkiſche Finanzminiſter Dſchavid Bei, einer der beſten Kenner
der türkiſchen Finanzen. Dſchavid Bei ſtand auch bei ſeinen
Gegnern in hohem Anſehen. Er wurde im Jahre 1922 zum Prä=
ſidenten
der türkiſchen Staatsſchuldenverwaltung ernannt und
verwaltete ſein Amt mit viel Sachkenntnis. Das Todesurteil iſt
wenige Stunden nach der Verkündung vollſtreckt worden.

Julius Kaftan geſtorben.
Berlin. Der ehemalige Vizepräſident des ebangeliſchen Ober=
kirchenrats
Profeſſor der Theologie an der Univerſität Berlin D. Dr.
Julius Kaftan iſt Sonntag abend im Alter von 77 Jahren geſtorben.
Schußgasausbruch in der Reichsbank in Hamburg.
Hamburg. Samstag früh erfolgte aus bisher noch ungeklärter
Urſache eine Einſchaltung der Gasſchußanlage des Treſors der Reichs=
bank
, ſo daß Schußgas in die Räume der Reichsbank und in die Um=
gegend
drang. Feuerwehrleute und Angeſtellte ſtellten die Anlage durch
Ausſchalten des Stromkreiſes ab. Paſſanten wurden durch, die Gaſe
beläſtigt, doch haben ſich, ſoweit bis jetzt bekannt geworden iſt, keine
ernſten Erkrankungen ereignet. Der Betrieb der Reichsbankhauptſtelle
wurde am Mittag in vollem Umfange wieder aufgenommen.
Maſſenabſtürze polniſcher Flugzeuge.
EP. Warſchau. An einem Tage ſind in Polen fünf Militärflug=
zeuge
abgeſtürzt. Ein Flugzeug war bei Lublin, eins über dem Flug=
hafen
in der Nähe von Danzig, eines bei Poſen und zwei Militärflug=
zeuge
franzöſiſcher Herkunft infolge eines Maſchinendefektes bei Thorn
abgeſtürzt. Von den Piloten und Beobachtern wurden zwei getötet
zwei ſchwer und drei leicht verletzt, während drei Perſonen mit dem
Schrecken davon kamen. Alle fünf Apparate ſind vollſtändig zertrüm=
mert
worden.

Briefkaſien.

Kündigungsgeſetz für Angeſtellte‟. Die in Erinnerung gebrachte
Anfrage iſt uns nicht zugegangen.
L. K. 47. Alle Krankenkaſſen, ſoweit die betreffende Perſon ver=
ſicherungspflichtig
iſt. Liegt ſolche Verſicherungspflicht nicht vor, die
meiſten Erfatzkaſſen.

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Frankfurt.
Dienstag, 31. Auguſt. 4.30: Hausorch. Aus Bachs
Alte Muſik. Haſſe: Ouv. Euriſteo‟. Caldara: Trio in
für 2 Violinen, Violoncell und Klavier. Arie Come rage
Corelli: Kammerſonate Nr. 52 in E=Dur.
Ouv. Meſſias Dignare o. Domine‟ Arie a. d. De
Tedeum‟. Das große Halleluja a. Meſſias, Mitw.: Me
Friedburg=Hamburg (Alt). O 5.45: Leſeſtunde. Aus dem
Pitt und Fox von Friedrich Huch. O 6.30: Uebertr.
: Das Grundgeſetz der Reifezeit von Stadtmediz
Dr. Fürſtenheim. O 7.30: Die Romankunſt Marcell Pr
von Prof. Dr. Schultz. O 8: Verſuche des Frankfurter
ſenders. O 8.30: Klaſſiſches Kammerkonzert. Haydn: Ok=
F=dur. Mozart: Rezitativ und Rondo Trennen ſoll ie
von dir Serenade in C=moll. Ausf.: Eliſ. Friedrich (E
vom Frankf. Opernh. Bläſeroktett, Kammerorch. Flügel
R. Merten. Anſchl.: Neue Schallplatten.

eit
noll
del
idel:
nger
anne
man
ſſel.
lrat
ſts
roß=

mich
an)
Dr.

Stuttgart.

Dienstag, 31. Auguſt. 4.15: Nachmittagskonzert
Deutſchland darf nicht untergehen, Marſch. Krauß: Heime
Keler=Bela: Ouv. Tempelweihe‟. Mozart: Ande
der Sinfonie in D=dur. Kretſchmer: Eriksgang und Kri
marſch a. Volkunger. Einlagen: Anton Sieber. Ma
Fant. Cavalleria‟. Dietrich: Kreisler=Serenade.
Melodien aus Dollarprinzeſſin‟ O 6.15: Prof. Dr. Hilde

im Jahre 1576, da Tizian neunundneunzigjährig ſtarb. Die
iſt auf der Terraſſe von Tizians Villa, nahe bei Vened
Anſchl.: Wunſchabend. Die Mitwirkenden werden erſt nach C
der Wünſche bekanntgegeben.
Berlin.
Menstag, 31. Auguſt. 12: Viertelſtunde für den La
O 4.30: Stunde mit Büchern. O 5: Funkkapelle. Offenbach
Herr und Madame Denis Thiele: Aus deutſchen M
Suite. Zikoff: Romaneska, Fant. Fuchs: Wiener 2
Godard: Berceuſe. Mewes: Libellenſpiel. Branſen:
Boſton. Willi Kollo: Liebſt du mich, Foxtrot a. De
nach dem Weſten. Kalman: Potp. Gräfin Mariza.
Gartenbau=Oberinſpektor B. Krug: Die Ernte und das
wintern unſerer Gemüſe‟. O 7.30: Redakteur G. Lüdecke:
blick auf die Internationale Rennwoche in Baden=Baden.
tragsreihe anläßl. der Großen Deutſchen Funk=Ausſtellung
1926: O 8: Dr. Adolf Schick, Direktor des Berl. Meſſe
Neues Leben am Kaiſerdamm O 8.30: Chriſtian Dietrich (
Einf. in die Werke: Julius Bab. Rez.: Werner Krauß. O
Die Sonate‟ Händel: Kammerſonate Nr. 6. G=dur,
Nr. 5. Bach: Sonate für Flöte und Klavier H=moll (F
Thomas, Flöte).
Stettin. 7.30: Friedhofsdirektor G. Hannig:
moderner Friedhöfe und Urnenhaine‟
Königswuſterhauſen. Dienstag, 31. Auguſt. 3: C. M.
und v. Eyſeren: Spaniſch. O 3.30: Berufsſchuldirektor
Bedeutung der Grundfaktoren Natur, Arbeit und Kapital
einzelnen Wirtſchaftsſtufen. O Studiendirektor Dr. Brömſe:
deutſche epiſche Dichtung. O 4.30: Mitt, des Zentralinſ
O 5: Maria Clorer: Kleinigkeiten, die in der Mode wichti=

ahle=
üße
.
* a.
ings=
jer

pielt
ſzene
gzang

virt,
Juv.
chen,
Izer.
nra,
Zug
ber=
Rück,
Bor=
erlin

tes:
bbe,
30.
drich
lag
fierd
der:
den
der=
tes
!
ind.

Wetterbericht.
Wettervorausſage für Mittwoch, den 1. September 1.
nach der Wetterlage vom 30. Auguſt 1926.
Ein langgeſtrecktes weſtliches Fallgebiet verdrängt den hohe
bſtwärts. Unſer Gebiet kommt dadurch mehr auf die Weſtſ
Hochs, an der Winde aus öſtlicher Richtung herrſchen und bei
terem Himmel ſtärkerer Temperaturanſtieg eintritt. Da das
Tief beſonders in nordöſtlicher Richtung ſich ausbreitet, ſo iſt ein
tritt auf den Kontinent nicht zu erwarten, jedoch beſteht die M.
der Bildung von Randausläufern mit Gewitterſtörungen.

Drud
tlick
Cebe
ſch.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Stre=
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmanx
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer

Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhl
Druckh und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich is Darmſtadi

Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

[ ][  ][ ]

Nummer 241

Dienstag, den 31. Auguſt 1926

Seite 9

Sie Verhflichtung zum Schadenerſatz

Von
Landgerichtsdirektor Dr. O. Lvening, Berlin.
In erſchreckender Weiſe haben ſich in den letzten Jahren ver=
*cheriſche Anſchläge auf Eiſenbahnzüge vermehrt, die faſt ſtets
re große Anzahl von Menſchenopfern forderten. Noch in friſcher
Ɨnnerung iſt das am 27. Juli dieſes Jahres verübte Attentat
F den D=Zug Berlin-Hamburg, wobei der Zug durch Auf=
Fen eiſerner Bordſchwellen zum Entgleiſen gebracht werden
Ete. Auch das ſchreckliche Eiſenbahnunglück bei Leiferde, bei
en ungefähr ein Dutzend Menſchen ihr Leben einbüßten, eine
ch ar große Anzahl ſchwere Verletzungen davontrugen, ſoll nach
9rr vorliegenden Meldungen auf ein Verbrechen zurückzuführen
. Die ſofort angeſtellten Unterſuchungen werden ergeben, ob
eſe Annahme berechtigt erſcheint, oder auf welche andere Ur=
en
dieſes furchtbare Unglück zurückzuführen iſt.
Etwas eigentümlich mutet es an, wenn alsbald nach Be=
rintwerden
der Eiſenbahnkataſtrophe der ſtellvertretende Gene=
Tdirektor der Reichsbahngeſellſchaft, Dorpmüller, ſich über die
rrtſchädigungspflicht der Eiſenbahn gegenüber den Opfern des
riglücks dahin äußerte, daß die Rechtsabteilung der Reichs=
uhngeſellſchaft
ſich noch nicht ſchlüſſig ſei, ob eine Entſchädi=
W angspflicht bei Attentaten vorliege. Allerdings/ fügte Dorp=
äiller
hinzu, daß die Reichsbahn in der Entſchädigungsfrage
icht rein fishaliſch zu verfahren gedenke, ſondern daß man weit=
erzig
vorgehen werde. Eine abſchließende Stellungnahme hat
te Reichsbahn, aber bisher noch nicht eingenommen, ſie will
ſt Gutachten hervorragender Rechtslehrer einholen. Immerhin
t offiziös bekannt gemacht, wohl um die Aufſehen erregende Er=
Aſärung Dorpmüllers etwas abzuſchwächen, daß die Eiſenbahn
erechtigte Anſprüche auf Schadenerſatz befriedigen werde, auch
penn die Rechtslage nicht dazu verpflichte.
Iſt die Rechtslage wirklich ſo ungewiß? Die Erſatzpflicht
er Eiſenbahn ſür Tötungen oder Körperverletzungen, die bei
em Betriebe von Eiſenbahnen herbeigeführt werden, iſt geregelt,
er dem ſogenannten Reichshaftpflichtgeſetz vom 7. Juni 1871,
eſſen § 1 beſtimmt: Wenn bei dem Betriebe einer Eiſenbahn
in Menſch getötet oder körperlich verletzt wird, ſo haftet der Be=
iebsunternehmer
für den dadurch entſtandenen Schaden, ſoſern
nicht beweiſt, daß der Unfall durch höhere Gewalt oder durch
igenes Verſchulden des Getöteten oder Verletzten verurſacht iſt.
Das Geſetz ſtellt alſo den Grundſatz der Gefährdungshaftung
ruf, d. h. die Eiſenbahn haftet ſchlechthin, ohne daß es des
Nachweiſes eines Verſchuldners bedarf. Vorausſetzung iſt ledig=
ich
, daß die Törung oder Verletzung bei dem Betriebe einer
Siſenbahn erfolgt. Daß dieſe Vorausſetzung bei Eiſenbahnent=
Gey gleiſungen oder Zugzuſammenſtößen ſtets gegeben iſt, auf wel=
5)9 Ben Urſachen ſie auch beruhen mögen, iſt unbeſtreitbar und auch
0Ianbeſtritten. Der Schadenserſatzberechtigte muß daher nur dar=
kun
, daß ſein Schaden durch ein Eiſenbahnunglück entſtanden
m Eſt. Demgegenüber kann aber die Eiſenbahn ihre Schadens=
erſatzpflicht
dadurch abwenden, daß ſie den Beweis erbringt, der
UInfall ſei durch höhere Gewalt oder, was im vorliegenden Falle
außer Betracht bleiben kann, durch eigenes Verſchulden des Ge=
röteten
oder Verletzten verurſacht. Dieſen Beweis muß alſo
iſe. Die Eiſenbahn in vollem Umfange erbringen. Das Reichsgericht
Dat ſchon wiederholt anerkannt, daß der Betriebsunternehmer,
alſo hier die Eiſenbahn, zum Schadenserſatz auch dann verpflich=
Tet iſt, wenn nicht aufgeklärt werden kann, auf welche Weiſe der
Unfall ſich ereignet hat. Wenn alſo bei der gegenwärtigen Eiſen=
Bahnkataſtrophe die Unterſuchung des Unfalles zu keinem Er=
ebnis
führt, welches die Urſachen des Unglücks geweſen ſind,
ſo iſt die Eiſenbahn ſchadenerſatzpflichtig, mag auch die Möglich=
keit
eines Verbrechens vorliegen. Die Eiſenbahn iſt ja für das
Vorliegen von höherer Gewalt beweispflichtig.
Ergibt die Unterſuchung, daß das Unglück auf ein Verbre=
chen
zurückzuführen iſt in allen anderen Fällen iſt die Eiſen=
bahn
unſtreitig ſchadenerſatzpflichtig , ſo iſt damit die Ent=
ſchädigungspflicht
der Eiſenbahn noch nicht verneint. Dieſe Ent=
ſchädigungspflicht
der Eiſenbahn entfällt ja nur dann, wenn der
verbrecheriſche Anſchlag als höhere Gewalt anzuſehen iſt. Nach
ſtändiger Rechtſprechung der deutſchen Gerichte, und beſonders
auch des Reichsgerichts, wird unter höherer Gewalt ein Ereig=
nis
verſtanden, deſſen Urſachen außerhalb des Eiſenbahnbetriebes
und ſeinen Einrichtungen liegen und deſſen Eintritt auch bei
Anwendung größter Sorgfalt und aller der Eiſenbahn zuzu=
mutenden
Vorkehrungen nicht zu verhindern iſt, der auch nicht
wegen ſeiner Häufigkeit von der Eiſenbahn in den Kauf genom=
men
werden muß. Hierunter fallen z. B. alle elementaren Ereig=
niſſe
wie Blitzſchlag, Erdbeben. Auch das Verhalten dritter Per=
ſonen
hann unter Umſtänden höhere Gewalt darſtellen, falls ihr
Eingreifen nicht unabwendbar war. Verbrecheriſche Anſchläge
auf Eiſenbahnzüge ſind ſolche Eingriffe dritter Perſonen. Sie
können alſo höhere Gewalt ſein, die die Schadenerſatzpflicht der
Eiſenbahn beſeitigt, müſſen es aber nicht. Als höhere Gewalt
ſind Eiſenbahn=Attentate dann nicht anzuſehen, wenn ihre Fol=
gen
durch gehörige Kontrolle und Aufmertſamkeit vermeidbar ge=
weſen
wären. Ob dies der Fall iſt, iſt in jedem einzelnen Fall
Tatfrage, kann alſo allgemein nicht geſetzt werden. So hat das
Oberlandesgericht Naumburg in einem Urteil vom 26. Mai 1925
in ſolgendem Fall das Vorliegen höherer Gewalt bejaht und da=
her
die Entſchädigungspflicht verneint: eine kurz vorher nach=
geſehene
, durch Schloß geſicherte Weiche wurde durch verbrecheri=
ſchen
Anſchlag umgeſtellt, ſo daß der nachts über die unbeleuch=
tete
Weiche fahrende Zug auf ein falſches Geleis fuhr und zu=
ſammenſtieß
. Es könne hier nicht verlangt werden, daß eine
auf der Strecke liegende Weiche ſtändig überwacht oder beleuchtet
werde. In einem anderen Falle hat auch das Reichsgericht das
Vorliegen höherer Gewalt bejaht. Hier hatte ein Arbeiter nachts
eine der Schwellen auf die Schienen gelegt, die aus Anlaß von
Erneuerungsarbeiten auf einer Strecke von etwa 400 Metern
loſe neben der Bahn lagerten. Das Reichsgericht (Urteil vom
7, 12. 1908) meint, daß in einem ſolchen Falle die Tat durch die
von der Eiſenbahn billig zu fordernden Sicherheitsmaßregeln
nicht hat abgewendet werden können, zumal kurz vor dem Vor=
beifahren
des Zuges die Strecke von dem Bahnwärter vorſchrifts=
mäßig
begangen war. Das Reichsgericht hat aber auch in die=
ſem
Urteil ausgeſprochen, daß an ſich die Gefährdung eines
Zuges durch ein Attentat innerhalb des Kreiſes von Gefahren
läge, gegen die die Bahn den Betrieb tunlichſt zu ſichern habe.
In anderen Urteilen dagegen hat das Reichsgericht das Vorlie=
gen
von höherer Gewalt verneint und die Entſchädigungspflicht
der Eiſenbahn anerkannt. In einem Urteil vom 9. Oktober 1902
führte das Reichsgericht aus, daß höhere Gewalt zwar auch in
dem gewaltſamen Eingreifen eines Dritten in dem Betrieb lie=
gen
könne, aber es bedürfe des Nachweiſes, daß dieſes Eingrei=
fen
nicht nur an ſich mit rationellen Mitteln unabwendbar, ſon=
dern
auch in ſeinen Folgen nicht unſchädlich zu machen wäre.
In der gewaltſamen Löſung und Umlegung einer verſchloſſenen
Weiche durch einen Dritten läge daher keine höhere Gewalt,
wenn die Eiſenbahn den Beweis der nötigen Kontrolle, die nach
den gegebenen Umſtänden erforderlich geweſen ſei, nicht geführt
habe. In einem Urteil vom 13. Oktober 1904 war an einer
Stelle, wo die Bahn eine Landſtraße kreuzt, eine 45 Zentner
ſchwere Straßenwalze auf die Schienen gewälzt. Die Bayn war
nur zweimal täglich durch einen Bahnwärter begangen. Dies
wurde vom Reichsgericht bei dem am Tatorte ſtattfindenden
Verkehr als unzureichend angeſehen und daher angenommen,
daß die Eiſenbahn das Maß deſſen, was ſie zur Sicherung des

Pierkötter durchquert den Kanal in Rekordzeit.

Der deutſche Strommeiſter Pierkötter.
* Wieder einmal hat ein deutſcher Schwimmer die Aufmerk=
ſamkeit
der geſamten Welt auf ſich gezogen und damit ſeinem
Vaterland einen unſchätzbaren Dienſt erwieſen. Noch wird uns
allen die einzig daſtehende Siegesreiſe Rademachers im Gedächt=
nis
ſein, der nach der Auffaſſung weiteſter amerikaniſcher Kreiſe
uns mehr nützte als ein Dutzend ſchlechter Diplomaten. Der
deutſche Sport marſchiert. Deutſchen Sportlern gelingt es, nach
und nach uns das Anſehen, das wir verdienen, in der Welt zu=
rückzuerobern
.
Als vor wenigen Wochen die Deutſchamerikanerin Ederle
in einer Rekordzeit den Kanal durchſchwamm, die kaum zu unter=
bieten
ſchien, da fieberte Amerika und jubelte. Das Land der
unbegrenzten Möglichkeiten, das Land des Sports und der Re=
korde
hatte ſeinen neuen Rekord.

Was kaum möglich ſchien, hat der deutſche Strommeiſter
Vierkötter geſchafft. Er durchquerte den Kanal von der franzö=
ſiſchen
nach der engliſchen Küſte in 12 Stunden 42 Minuten und
unterbot damit den von Frl. Ederle aufgeſtellten Rekord um
1 Stunde 48 Minuten.
Bereits am 24. Auguſt hatte er verſucht, den Kanal zu durch=
ſchwimmen
. Er ſchwamm 10 Stunden und mußte wegen Nebels
und drohenden Sturmes 10 Meilen vor Dover aufgeben.
Der Verſuch Vierkötters kam vollkommen überraſchend. Um
½1 Uhr hatte man ihn drei engliſche Meilen von der Küſte ent=
fernt
geſichtet. Er befand ſind in guter Verfaſſung und
näherte ſich unter günſtigen Wetterverhältniſſen raſch der eng=
liſchen
Küſte. Vierkötter wurde von der ſchnell herbeigeeilten
Menſchenmenge begeiſtert empfangen. Er iſt der erſte deutſche
Schwimmer, der den Kanal bezwang. Er hat damit auch ſchnell
Gertrud Ederles Nuhm überflügelt, die für die Durchquerung
des Kanals 14 Stunden 42 Minuten gebraucht hatte. Im übrigen
kann Vierkötter jetzt auch die von einer engliſchen Zeitung für
die Unterbietung des Ederle=Rekordes ausgeſetzten 1000 Pfund
( 20 000 RM.) kaſſieren.
Vierkötter wurde Rheinmeiſter durch die Durchſchwimmung
der 107 Kilometer langen Strecke Niederlahnſtein-Köln in
10 Stunden 39 Minuten. Am 25. Juli ſtellte er beim Schwimmen
quer durch Berlin in der Hauptklaſſe einen Rekord auf. Er
ſchwamm die 4700 Meter in 48 Minuten 29 Sekunden.
Von den deutſchen Dauerſchwimmern, die außerdem den
Kanal zu durchſchwimmen verſuchten, iſt wohl der bekannteſte
Kemmerich=Huſum, der anhand einer genau ausgearbeiteten
Marſchroute den Verſuch unternahm, wie erinnerlich aber von
einem Hai angefallen wurde.

Betriebes gegen Verbrechen zu tun habe, nicht erfüllt habe. Die
Eiſenbahn wurde hier für entſchädigungspflichtig erklärt.
Aus allen dieſen Urteilen ergibt ſich, daß die deutſche Rechts=
ſprechung
prinzipiell auf dem Standpunkt ſteht, daß die Eiſen=
bahn
verpflichtet iſt, die Züge gegen verbrecheriſche Anſchläge zu
ſichern und daß ſie prinzipiell ſchadenerſatzpflichtig iſt, weun durch
ein Attentat ein Eiſenbahnunglück herbeigeführt wird. Ihre
Entſchädigungspflicht hann die Eiſenbahn nur dann abwenden,
wenn ſie den Beweis erbringt, daß ſie alles das gedan hat, was
unter Berückſichtigung der örtlichen Verhältniſſe und der not=
wendigen
und vernünftigen Rückſicht auf die wirtſchaftliche Mög=
lichleit
für die Eiſenbahn zur Kontrolle der Strecke und zur
Vermeidung von Attentaten getan werden muß. Ob die Eiſen=
bahn
im Einzelfalle dieſer ihrer Verpflichtung nachgekommen iſt,
iſt Tatfrage, die nur nach Kenntnis aller in Betracht zu ziehen=
der
Umſtände beantwortet werden kann. Bei dem jüngſten
Eiſenbahnunglück bei Leiferde hat die Begehung der Strecke
wachts nicht ſtattgefunden. Ob die allgemeine Anordnung, daß
die nächtliche Streckenbegehung einzuſtellen iſt, als ein Mangel
der Vorſicht allgemein angeſehen werden kann, ob ſie im vorlie=
genden
Falle für das Unglück bauſal geweſen iſt, mag dahinge=
ſtellt
bleiben, wenn auch die von dem ſtellvertretenden General=
direktor
Dorpmüller angegebenen Gründe für die Einſtellung der
nächtlichen Begehung nicht gerade überzeugend Uingen und ſchon
heftigen Widerſpruch hervorgerufen haben.
Liegt aber bein Verbrechen vor, oder läßt ſich ein ſchlüſſiger
Beweis hierfür nicht erbringen, ſo beſteht unter allen Umſtän=
dem
die Entſchädigungspflicht der Bahn. Da zunächſt nur ein
mehr oder minder großer Verdacht eines Attentates gegeben zu
ſein ſcheint, ſo hat es bei dieſer Rechtslage micht gerade zur Be=
ruhigung
der Bevölkerung beigetragen, daß Dorpmüller ſofort
die Frage der Entſchädigungspflicht der Bahn als äußerſt zwei=
fellyaft
hingeſtellt hat. Nach der bisherigen Rechtſprechung iſt
vielmehr dos Gegenteil richtig, es kann zweifelhaft ſein, ob
eine Entſchädigungspflicht der Eiſenbahn micht beſteht. Sache
der Bahn iſt es, nicht der Geſchädigten, darzutun, daß ihre
Schadenerſatzpflicht nicht gegeben iſt.
Hat die Bahn Schadenerſatz zu leiſten, ſo hat ſie alle
Heilungskoſten und alle Nachteile zu erſetzen, die ein Verletzter
dauernd oder zeitweiſe durch Aufhebung oder Minderung ſeiner
Erwerbsfähigkeit durch den Unfall erlitten hat. Hinſichtlich der
Tötung eines Reiſenden hat die Bahn nicht nur die Koſten der
Beerdigung zu tvogen, ſondern ſie hat auch eine Erſatzpflicht
gegenüber den Perſonen, denen gegenüber der Getötete geſetzlich
Unterhalt zu leiſten hat.

Turnen.

(Kunſtgerätewettkampf DarmſtadtKiel.)
Seit gerqumer Zeit verbindet die Turngeſſellſchaft Darmſtadct
enge Freundſchaftsbande mit einem der älteſten Turnvereine
des Reiches, und zwar iſt dies der Männer=Turnwerein v. 1844
Kiel. Wenn auch örtlich weit von einander getrenmt, ſo beſtand
doch gerade in den letzten Jahren ein enger Gedankenaustauſch
zwiſchen beiden Vereinen, wenn auch nur ſchriftlich, hervorgeru=
fen
durch autsgeſvanderte Turngeſellſchaftler, die in Kiel ein
erweitertes Tätigkeitsfeld und einen Wirkungskreis fanden.
So iſt auch allmählich der Gedanke aufgetaucht, perſönlich wieder
einmal näher zu treten und von Kiel aus iſt der Wunſch geäußert
worden, einen Mannſchaftskanupf im Gerätekunſtturnen gegen=
ſeitig
auszutragen. Dieſer Wunſch fand bei der erſten Wett=
hampſmannſchaft
lebhaften Widerhall, und ſo verpflichtete ſich
die Kunſtturnmannſchaft der Darmiſtädter Turngeſellſchaft, gegen
den noch unbekannten nordiſchen Gegner anzutreten. Im Laufe
der gepflogenen Verhandlungen, welche auch dem nächſt kleine=
ren
Verein in Kiel (Turnverein) nicht unbekannt blieben, ergab
ſich das Reſultat, daß auch er als dritter im Bunde in die Wett=
kampfſchranken
dreten wird. So iſt nun der Vereinsſtädtekampf
im Kunſtturnen zwviſchen Kiel (Mt. 1844), Kiel (Tv.) und
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt ins Loben gerufen worden, dem
beſonderes Intereſſe im Kreiſe Norden der D. T. entgegen=
gebracht
wird. Es iſt dies der eyſte Vereinsſtädtekampf, in dem
ſich eine ſüddeutſche Mannſchaft und zwei nordiſche Mannſchaf=
ten
gegenüber ſtehen. Auf den Ausgang dieſes Kampfes dürfte
man ſehr geſpannt ſein, zumal es die kleine‟ Turngeſellſchaft
wagen konnte, gegen Vereime, die an Mitgliederzahl die Darm=
ſtädter
um das acht= bzw. vierfache übertreffen und die manche
unbekannten Kräfte in ſich zu bergen ſcheinen, anzutreten. Auch
der Wettkampf ſelbſt bietet für die 1875er Turner etwas Neu=
artiges
und weicht dieſer in ſeiner Art von allen anderen Wett=
kämpfen
, wie ſie ſchon ausgetragen wurden und werden, erheb=
lich
ab. Jeder der drei genannten Vereine ſtellt eine Mannſchaft
von je 6 Turnern, von denen drei je eine Uebung an Reck, Bar=
ren
und Pferd (quer) zu turnen haben. Die drei übrigen Tur=
wer
einer jeden Mannſchaft turnen am Pferd (quer Sprung)
und eine Freiübung. Die Mannſchaft der Turngeſellſchaft tritt
wie folgt an:
Reck: Schneider, Kunz, Schärtl. Barren: Schneider,
Schärtl, Göckel. Pferd (quer): Schneider, Schärtl, Kunz.
Pferd (Sprung): Schärtl, Lindenlaub, Debus. Frei=
übung
: Kunz, Lindenlaub und Debus.
Allzuleicht dürften die Darmſtädter, die des Oefteren Pro=
ben
ihres Könnens ablegen konnten, in Kiel nicht zu vehmen
ſein. Wünſchen wir den wackeren Turnern der Dammſtädter
Turngeſellſchaft an der Waſſerkante einen guten Erfolg. Mögen
ſie auch in Kiel die Darmſtädter Farben würdig vertreten.

Handball.

Deutſche Turnerſchaft, MainRhein=Gau.
Bei herrlichſtem Wetter nahmen die Meiſterſchaftsſpiele unſeres
Gaues am vergangenen Sonntag ihren Anfang. Sie verliefen alle
glatt und brachten auch einige Ueberraſchungen, woraus man deutlich
die Mannſchaften erkennen kann, die die Pauſe zum fleißigen Ueben
benutzt haben. So ſchickte die aufgerückte A=Mannſchaft Langens die
Seeheimer mit 5:2 nach Hauſe und Groß=Gerau mußte ſich auf eigenem
Platze vor Wolfskehlen mit 5:3 beugen. Die neu erſtandene Tgd Darm=
ſtadt
ſtellte eine eingeſpielte Mannſchaft ins Feld und überfuhr die
Tgſ. Griesheim mit 11:1. Auch der Gernsheimer Sieg über Walldorf
mit 4:2 verdient Beachtung.
In der M.=Kl. war man auf das Zuſammentreffen von Griesheim
und Nauheim geſpannt. Nach torreichem Spiele ſiegte der Verbands=
meiſter
Griesheim nur knapp mit 5:4. Pfungſtadt trat in Eberſtadt an
und hatte eine verjüngte Mannſchaft mitgebracht. Auch der Mittelläufer
fehlte; doch er war gut erſetzt. Pfungſtadt ſchien ſich doch etwas zu=
ſammengenommen
zu haben; denn der Verluſt des Vorſonntags gegen
Eberſtadt mit 7:2 war ſchmerzlich geweſen. So ſah man denn in der
erſten Hälfte bei leichter Ueberlegenheit Pf. ein ſehr ſchönes Spiel, wobei
der junge Gräff nach ſcharfem Durchbruch ein wunderbares Tor ſchoß.
Auch einen 16,50 Meter hatte er verwandelt, war aber übergetreten.
Während Pfungſtadt vom Feldſpiel etwas mehr hatte, waren die Durch=
brüche
der Eberſtädter recht gefährlich und ihre Schüſſe waren etwas
zu genau; 6 Stück wurden an die Pfoſten geknallt. Die zweite Hälfte
konnte nicht gefallen. Planloſes Hin und Her, reichlich viel Freiwürfe
beiderſeits, ſo daß der Schlußpfiff erlöſte. 1:0 für Pfungſtadt. Wie
erging es Langen in Aſchaffenburg? Ein ſchönes Spiel wurde von
Egelsbach und Bensheim um den Aufſtieg in die A=Klaſſe gezeigt und
von E. mit 4:3 gewonnen.
Ergebnifſe:
M.=Kl.: Griesheim Tgd.Nquheim 5:4. GberſtadtPfungſtadt
0:1. AſchaffenburgLangen 2:2.
A=Kl.: LangenSeeheim 5:2. Groß=Gerau-Wolfskehlen 5:3.
Tgd. DarmſtadtTgſ. Griesheim 11:1.
B=Kl.: Gernsheim-Walldorf 4:2. Tgſ. DarmſtadtErfelden 3:2.
C=Kl.: ZwingenbergAlsbach 0:0. Groß=GerauGoddelau 7:0.
Egelsbach-Tgſ. Ober=Ramſtadt 5:0. PfungſtadtTgſ. Darmſtadt 4:1.
Neu=IſenburgLangen 2:0. Tgſ. Ober=Ramſtadt-Langen 1:8. Eber=
ſtadt
Roßdorf 5:3. BüttelbornErfelden 9:1. Jugenheim- Bicken=
bach
0:13.
Jgd.=Kl.: GriesheimEberſtadt 4:2. ZwingenbergPfungſtadt 2:8.
Groß=Gerau-Nauheim 0:11. JugenheimSeeheim 0:4. Worfelden
Büttelborn 5:5.

Schießſport.

Schieß=Sport=Club Kleeblatt Darmſtadt, Mitglied des Deutſchen Kartells
für Jagd= und Sportſchießen, K. K. S. Berlin=Halenſee.
Freundlichen Einladungen der Schützengeſellſchaft Weidmannsheil
Arheilgen 1924, folgend, nahm der jüngſte Schützenverein, Schieß=Sport=
Club Kleeblatt‟, Darmſtadt, mit zwei Mannſchaften an dem Ein=
weihungsſchießen
der Schießſtände des erſtgenannten Vereins teil. Trotz
größter Schwierigkeiten, welche ſich infolge der noch nicht vollkommenen
Standanlagen zeigten und dazu führten, daß einem der beſten Schützen
ein voller Schuß geſtrichen wurde, gelang es den Kleeblättern, faſt
auf der ganzen Linie ſiegreich zu erſcheinen. Dem Klub war es bei
ſeinem erſten öffentlichen Auftreten vergönnt, die nachfolgenden Preiſe
zu erringen:
Gruppenſchießen: A=Klaſſe (Berghöfer, Schütze I, Grimm, Lich) 1. Preis
mit 429 Ringen.
Gruppenſchießen: B=Klaſſe (Wilke, Schütze II, Herrmann, Metz) 2.
Preis mit 363 Ringen.
Wanderpreis (Silberner Pokal): Sieger: 1. Mannſchaft Kleeblatt
(Berghöfer, Schütze I, Grimm, Lich) mit 435 Ringen.
Vereinsehrenſcheibe: Sieger Schieß=Sport=Club Kleeblatt, durch die
Mitglieder Schütze I und Grimm.
Medaille Arheilgen errangen die Herren Grimm, Schütze I. Fritz, Lich,
Berghöfer, Wilke, Schütze II Walter, Nicolaus, Herrmann.
Beſte Schießleiſtung des Tages: Herr Karl Grimm mit 132 Ringen,
demgemäß Gewinner des von Mitglied L. Friedrich für den Beſten
geſtifteten Wandteller.

Kegeln.

Regelſport= und Werbewoche auf den Bürgervereinsbahnen vor
29. Auguſt bis einſchließlich 5. September.
Höchſtleiſtangen des 2. Tages:
1. Ehrenbahn (einmal 10 Kugeln): 1. Schwinn, Phil., (Chattia
Holz. 2. Junker, Jul., Frankfurt a. M. 54 Holz. 3. Köhler,
(L. L.) 50 Holz.
2. Induſtrie= und Werbebahn I (einmal 4 Kugeln): 1. Bangert,
(Kranz) 28 Holz. 2. Junker, Jul., Frankfurt a. M., 28 Holz.
Dörr, Rob., (Kranz) 26 Holz.
3. Induſtrie= und Werbebahn II. (einmal 4 Kugeln): 1. Bauer,
Eberſtadt, 29 Holz. 2. Thümmel, Herm. (D. K. K. 1911) 28 E
3. Bangert, Heinr., (Kranz) 26 Holz.

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[ ][  ][ ]

Zummer 241

Dienstag, den 31. Auguſt 1926

Seite 11

Familiennachrichten

Statt Karten.
Heute entſchlief ſanft im Alter von 52 Jahren mein herzensguter
Mann, mein treuer Vater und Bruder

In tiefer Trauer:
Hanna Schwarz, geb. Deſch
Elsbeih Schwarz
Miniſierialdirektor Dr. Otto Schwarz und Familie.
Darmſtadt, den 30. Auguſt 1926.
Die Beerdigung findet in der Stille ſiatt.

12498

Statt beſonderer Anzeige.
Geſtern abend verſchied infolge eines Schlaganfalls mein lieber
Mann, unſer guter Vater, Sohn und Schwiegerſohn
Dr. Ludwig Conrad
Chemiker i. R.
In tiefer Trauer:
Gerty Conrad mit den Kindern
Heinz und Viki.
Darmſtadi, den 30. Auguſt 1926.
Ohlyſtraße 59.
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Die Einäſcherung findet in aller Stille ſiatt.
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Am 28. Auguſt entſchlief in Buenos=
Aires unſer lieber Vater, Sohn, Bru=
der
, Schwiegerſohn, Schwager und
Onkel

im Alter von 44 Jahren.
In tiefem Schmerz
Die trauernden Hinterbliebenen
i. d. N. Marie Caffritius.
Darmſiadt,
den 30. Auguſi 1926.
Buenos=Aires,

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es heute gefallen,
meinen innigſtgeliebten, bis zu ſeinem Tode für
mich beſorgten Gatten
Hermann Faul
Vermeſſungsrat
im 66. Lebensjahre abzurufen.
( 22602
Im Namen des Tieftrauernden:
Frau Margarete Faul.
Eberſiadt, den 31. Auguſt 1926.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 1. September
1926, nachmittags 4 Uhr, vom Sterbehauſe Neue
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[ ][  ][ ]

Nummer 241.

Wiriſchaftliche Rundſchau.
Zur Gründung der neuen deutſch=ruſſiſchen Oel=Geſellſchaft. Durch
den ergebnisloſen Verlauf der deutſch=ruſſiſchen Naphtha=Verhandlungen
ſah ſich bekanntlich das ruſſiſche Naphtha=Syndikat gezwungen, in
Deutſchland eine ſelbſtändige Verkaufsſtelle einzurichten. Zur Finanzie=
rung
dieſer Verkaufsſtelle, die vorausſichtlich bereits am 1. Oktober den
geſamten ruſſiſchen Benzinvertrieb übernehmen wird, iſt von der ruſſi=
ſchen
Staatsbank eine Million Goldrubel zur Verfügung geſtellt wor=
den
. Es wird beabſichtigt, das Kapital der Geſellſchaft zum 1. Januar
1927 auf 1½ Mill. Goldrubel zu erhöhen. In wieweit ausländiſches
Kapital an der neuen Geſellſchaft beteiligt wird, ſteht noch nicht feſt.
Das Naphtha=Syndikat wird der Geſellſchaft einen Kredit von 34
Mill. Nubel gewähren und die Sowjet=Regierung wird dem Unter=
nehmen
beſondere Vorrechte in Rußland einräumen. Das ruſſiſche
Naphtha=Syndikat hofft, auf dieſe Weiſe auf dem deutſchen Benzinmarkt
eine größere Nolle ſpielen und mit Amerika und Polen leichter in
Konkurrenz treten zu können.
Rückgang der Erwerbsloſenziffer in Berlin. In der vergangenen
Woche waren 267 798 Perſonen bei den Berlinen Arbeitsnachweiſen ein=
getragen
gegen 270 421 der Vorwoche. Unterſtützung bezogen 131 694
(132 422) männliche und 67 058 (68 436) weibliche, insgeſamt 198 742
(200 858) Perſonen.
Der Arbeitsmarkt in Rheinland und Weſtfalen. Ueber Arbeitsmarkt
und Wirtſchaftslage in der Rheinprovinz berichtet das Landesarbeits=
amt
: Die endgültige Statiſtik läßt die Entwicklung des Arbeitsmarktes
günſtiger erſcheinen, als es nach den vorläufigen Aufzeichnungen der
Fall war. In der erſten Auguſthälfte iſt die Zahl der Hauptunter=
ſtützungsempfänger
um 4500 auf 254 400 heruntergegangen. Etwas be=
denklich
iſt, daß auch die Zahl der Notſtandsarbeiter um 4200 auf 24820
geſunken iſt. Die Entlaſtung des Arbeitsmarktes und der Erwerbsloſen=
fürſorge
iſt an ſich eine erfreuliche Tatſache. Leider ſind die Gründe
für den Nückgang der Erwerbsloſigkeit nicht mit Sicherheit feſtzuſtellen.
Er iſt zum Teil auf die Ernte und den landwirtſchaftlichen Arbeiter=
bedarf
zurückzuführen trägt alſo Saiſoncharakter. Ferner trägt die
Auswirkung des engliſchen Bergarbeiterſtreiks zur Entlaſtung des Ar=
beitsmarktes
bei. Die Verminderung der Erwerbsloſen beſchränkt ſich
auf die Regierungsbezirke Düſſeldorf und Köln, während Aachen, Trier
und Koblenz eine Vermehrung der Arbeitsloſigkeit zeigen.
Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen. In der geſtrigen Sitzung
des Aufſichtsrats der Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen in
Berlin wurde beſchloſſen, einer auf den 21. September d. Js. einzube=
rufenden
außerordentlichen G.V. die Erhöhung des Aktienkapitals von
nom. 40 010 000 Mark auf nom. 50 010 000 Mark vorzuſchlagen durch
Ausgabe von 10 Millionen Mark junger Aktien, welche zur Stärkung der
Betriebsmittel dienen ſollen. Die Aktien, welche ſchon für das Jahr
1926 voll dividendenberechtigt ſein ſollen, werden unter Ausſchluß des
geſetzlichen Bezugsrechts von einem Konſortium übernommen mit der
Verpflichtung, ſie den alten Aktionären zum Kurſe von 135 Prozent der=
art
anzubieten, daß auf je vier alte Aktien eine junge Aktie bezogen
werden kann.
Helvetia, Konſervenfabrik A.G., Groß=Gerau. Die in München
abgehaltene ordentliche Generalverſammlung am 30. Auguſt, in der ſechs
Aktionäre ein Aktienkapital von 5 644 320 Mk. vertraten, beſchloß, den
Verluſt des Geſchäftsjahres 1925 mit 1 025 190 Mk. teilweiſe durch Ver=
wendung
des Gewinnvortrags 1924 mit 33 193 Mk. und die Rücklage in
Höhe von 400 000 Mk. zu decken. Der noch verbleibende Verluſtvortrag
von 591 997 Mk. wird durch Herabſetzung des Aktienkapitals von 4 auf 2
Millionen Reichsmark gedeckt. Daneben ſollen noch Abſchreibungen auf
Waren und Beteiligungen vorgenommen und eine neue Rücklage ge=
ſchaffen
werden.
Oelgewinnung aus öſterreichiſcher Kohle. Die deutſche Bergin A. G.
für Kohle= und Erdölchemie hat in ihren Mannheimer Anlagen in letz=
ter
Zeit Verſuche unternommen, ob und inwieweit aus öſterreichiſcher
Kohle durch das Bergin=Verfahren Oel erzeugt werden könnte. Die
Verſuche, die zuerſt mit der Kohle aus den Statzendorfer Kohlengruben
durchgeführt wurden, haben zu günſtigem Ergebniſſe geführt und eine
qualitatio, ſowie quantitativ gute Ausbeute an Leichtöl ergeben. Wird
dieſes Reſultat durch die weiteren Unterſuchungen beſtätigt, ſo beſteht
die Abſicht, eine Großanlage zu Oelgewinnung aus öſterreichiſcher Kohle
zu errichten.
50 Jahre Henkel u. Cie., Düſſeldorf. Die weit über die Grenze
Deutſchlands hinaus bekannte Düſſeldorfer Firma Henkel u. Cie, konnte
in dieſen Tagen die Feier ihres 50jährigen Beſtehens begehen. Am
26. September 1877 legte der Kaufmann Fritz Henkel in Aachen den
Grundſtock des Unternehmens, das ſich in wenigen Jahrzehnten zu
einer der größten Firmen der deutſchen chemiſchen Induſtrie und zu
einem Hauſe von Weltgeltung entwickeln ſollte. Die Haupterzeugniſſe
des Unternehmens ſind bekanntlich Waſch= und Reinigungsmittel, die
auf Grund ſorgfältiger wiſſenſchaftlicher Unterſuchungen hergeſtellt
werden. Das Aufblühen des Hauſes iſt Kommerzienrat Henkels per=
ſönliches
Verdienſt. Der Begründer der Firma ſteht heute noch, den
Achtzig nahe, in voller Rüſtigkeit an der Spitze ſeiner Unternehmen.
Heute leitet er das Unternehmen, unterſtützt von ſeinen beiden Söhnen,
zuſammen mit einem größeren Direktorium. Seit dem Jahre 1878
befindet ſich die Firma in Düſſeldorf, wo auch der geſamte Verwaltungs=
apparat
ſeinen Sitz hat. Tochterfabriken beſtehen in Genthin (bei
Magdeburg) und in Pratteln (Schweiz).
Zur Lage am Zuckermarkt. Die Lage am amerikaniſchen Zucker=
markt
wird von fachmänniſchen Beobachtern dahin beurteilt, daß zwar
Käufe der Raffinerien die Stimmung befeſtigen, daß andererſeits aber
auch die Produzenten ſich in beſſerer Poſition befinden. Daß die Porto=
rico
= und Philippinen=Ernte mehr oder weniger abſorbiert iſt, wird all=
gemein
zugegeben. Soweit Kuba in Frage kommt, ſo ſind die dortigen
Vorräte zwar beträchtlich höher als vor Jahresfriſt, indeſſen befinden
ſie ſich in ſtarken Händen. Ueberdies beſteht die Auffaſſung, daß ange=
ſichts
der dem kubaniſchen Präſidenten übertragenen Vollmachten es
leicht möglich iſt, daß der nächſte Erntezucker 12 Monate ſpäter auf den
Markt gelangt als bisher.
Der Kaliabſatz im Auguſt. Der Kaliabſatz im Auguſt beträgt
ſchätzungsweiſe 1 Mill. Dz. und iſt damit ebenſo hoch wie in der glei=
chen
Zeit des Vorjahres. Gegen den Abſatz im Juli d. J., der mit
850 000 Dz. niedriger als im Juli des Vorjahres war, iſt alſo eine Er=
höhung
eingetreten. In Anbetracht der Jahreszeit iſt das Auguſt=
ergebnis
als befriedigend zu bezeichnen, wenngleich man annehmen darf,
daß infolge der Unſicherheit über den Einſpruch des Reichswirtſchafts=
miniſters
gegen die vom Reichskalirat genehmigte Preiserhöhung eine
Anzahl Vorbeſtellungen erfolgt ſind.

Produktenberichte.

Frankfurter Produktenbericht vom 30. Anguſt. Der hieſige Produk=
tenmarkt
eröffnete die neue Woche in bedeutend ſchwächerer Tendenz.
Das Geſchäft bewegte ſich in ſehr engen Grenzen. Weizen und Roggen
mußten ſich Preisrückgänge von je 50 Pfg. gefallen laſſen, und auf die
niedrigeren Notierungen des Auslandes erfuhren auch die beiden Mehle
Preisabſchwächungen um je eine halbe Mark. Futtermittel waren faſt
vollſtändig geſchäftslos, ſodaß hier keine weſentlichen Preisveränderun=
gen
eintraten. Weizen 28,2528,50, Roggen 21,50 Sommergerſte 19
bis 19,50, Hafer inländ. 1919,50, Mais 18,50, Weizenmehl 41,2542,
Noggenmehl 31,5032,50, Weizenkleie 9, Roggenkleie 10,50, Erbſen 32
bis 48, Linſen 4575, Heu 77,25, Weizen= und Roggenſtroh alt 5,50
bis 6,00, desgl. neu 3,504, Treber 15,00.
Mannheimer Produktenbericht vom 30. Auguſt. Der Markt nahm
auch heute wieder einen ruhigen Verlauf. Man nannte gegen 12.30 Uhr
Weizen inländ. 28,5029,25, desgl. ausländ. 30,5033,25, Roggen inl.
21,5022,25, desgl. ausländ. 23,00 nom., Braugerſte inländ. 21,2522,25,
desgl. ausländ, 2728, Futtergerſte 1920, Hafer inländ. 18,5019,
desgl. ausländ. 1923, Mais 18,50 Weizenmehl 41,5043,75, Brotmehl
2932,50, Roggenmehl 31,5033,25, Weizenkleie 8,759, Biertreber
14,7515, Raps 3739.
Berliner Produktenbericht vom 30. Auguſt. Die Ermattung des
Weltmarktes und die Ermäßigung der Cif=Forderungen zuſammen mit
dem beſſer gewordenen Wetter deuten auf einen Preisrückgang hin.
Dementſprechend wurde das Angebot in Weizen umfangreicher. Man
wollte nur zu niedrigeren Preiſen kaufen. Auch für handelsrechtliche
Lieferung zeigte ſich große Zurückhaltung. Die Preiſe neigten zur Ab=
ſchwächung
. Das Geſchäft in Roggen entwickelte ſich in ähnlicher Weiſe.
Die Mühlen machen nur niedrigere Preisgebote. Im Zeitgeſchäft war
die Haltung vorwiegend etwas niedriger. Nur Oktoben mußte ſtärker
nachgeben. Mehl war ebenfalls billiger käuflich. Von Gerſte blieben
feine Sorten begehrt. Hafer gab bei weſentlich geſteigertem Angebot
und geringer Kaufluſt weſentlich nach.

Fraukfurt a. M., 30. Auguſt.
Die Börſe ſtand heute noch etwas unter der ungünſtigen Einwirkung
der Ultimoglattſtellungen, doch zeigte ſich im Verlaufe des Geſchäfts eine
geringe Beſſerung der Stimmung. Die im Laufe des Vormittags ge=
nannten
außerordentlich niedrigen Kurſe, die teilweiſe Kurseinbußen
bis zu 6 Prozent gegen die Samstagskurſe aufwieſen, konnten ſich im
Laufe des Geſchäfts weſentlich erholen, aber immerhin betrugen bei der
erſten amtlichen Notierung die Abſchwächungen noch bis 3 Prozent. Sehr
gut jedoch hielten ſich die Notierungen für den Stahlverein, die mit
136,5 eröffnend, ſchließlich bis auf 139 ſtiegen. Auch die Schiffahrtsaktien
behaupteten ſich knapp, ebenſo die Elektrowerte, von denen ſich Siemens
u. Halske ſogar einiger Nachfrage erfreuten. Stärker in Mitleidenſchaft
gezogen waren wieder die Chemie= und Montanaktien. Deutſch= Luxem=
burger
verloren 3 Proz., Mansfelder und Phönix 2 Prozent und der
Reſt durchweg 1 Prozent. J.G.=Werte eröffneten mit 285, nachdem ſie
vormittags mit 282 umgegangen waren. Der Bankenmarkt war ſehr
ſtill, aber einigermaßen gehalten, nur Deutſche Bank um 3 Prozent rück=
gängig
. Oeſterreichiſche Kreditanſtalt dagegen waren auf höhere Wiener
Kurſe ſtark begehrt. An den Nebenmärkten überwogen die kleinen
Kursbeſſerungen, beſonders die Aktien der Bauunternehmungen konnten
ſich etwas befeſtigen. Renten ſtill und nachgebend beſonders ſüir Türken.
Auch Mexikaner waren angeboten. Im Freiverkehr blieb die Tendenz
umſatzlos. Benz 80, Brown Boveri 120, Growag 61, Entrepriſe 7½,
Becker Stahl ſehr feſt 30, Chemiſche Andrae 65, Frankfurter Handels=
bank
90, Ufa 42½ und Raſtatter Waggon 14½. Im weiteren Verlaufe
blieb die Tendenz im allgemeinen gut behauptet, aber es wurde faſt
nichts mehr gehandelt. Der variable Markt war zeitweiſe ganz auf=
gelöſt
. Tägliches Geld 4½ Prozent. London=Paris 170.
Nachdem die Ultimoglattſtellungen erledigt ſind, konnte die Abend=
börſe
für alle Gebiete in etwas feſterer Haltung verkehren. Beſonders
Elektrowerte waren gefragt, und von dieſen wieder in erſter Linie Lah=
meyer
, die über 2 Prozent gewannen. Auch auf allen anderen Gebieten
gab es Kursbeſſerungen von mindeſtens 1 Prozent. Die außerordentlich
luſtloſe Haltung der Mittagsbörſe machte einer regeren Umſatztätigkeit markt waren angetrieben 358 Ochſen, 47 Bullen, 1063
Platz.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 30. Auguſt.
Die heutige Börſe ſtand unter dem Zeichen des Ultimos. Am Geld=
markt
war eine ſtarke Nachfrage zu verzeichnen, ſodaß die Sätze eine
erhebliche Anſpannung erfuhren. Zugleich hörte man von Prolon=
gationsſchwierigkeiten
für kleinere Firmen. An den Aktienmärkten kam
bei Beginn des Geſchäftes Material heraus, das zwar nicht groß war.
bei der fehlenden Unternehmungsluſt aber genügte, um das Kurs=
niveau
um 1 bis 2 Prozent zu ſenken. Die Leipziger Herbſtmeſſe fand 3 Zentner 8084 und Sauen und Eber 7076. Im Ver
eine ſehr reſervierte Beurteilung in Punkto Umſatztätigkeit. Abweichun=
gen
von der allgemein ſchwächeren Tendenz zeigten einige Elektrowerte,
die mit Rückſicht auf die immer wieder auftauchenden Zuſammen=
ſchlußgerichte
gefragt wurden. Unter Montanaktien Mannesmann,
die gegen die Samstagabendnachbörſe auf die Transaktion mit der engl.
Mannesmanngeſellſ haft leicht angezogen, und von Schiffahrtsaktien
Hamburg=Süd und Hanſa, anſcheinend infolge ſpekulativer Börſen=
intereſſen
. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe blieb das Geſchäft ſehr
ſtill. Die Tendenz konnte ſich leicht befeſtigen. Die Aktien der Ver=
einigten
Stahlwerke wurden erſtmalig mit 139 variabel notiert. Am
Deviſenmarkt lag die ſpaniſche Währung gegen London mit 31,90
ſchwach. Lateiniſche Valuten faſt unverändert. Der Dollar ſtellte ſich
gegen die Mark auf 4,1985, gegen das Pfund auf 4,8521. Im Geld=
markt
zogen die Sätze für Tagesgeld auf 67 Prozent und für Gelder
per Ultimo auf 7½ Prozent an. Monatsgeld 53 bis 634. Waren=
wechſel
ca. 5½ Prozent.
Im einzelnen bröckelten Montanwerte durchſchnittlich um 1½ Proz.
ab. Rheiniſche Braunkohlen ſogar 3½ Proz., Riebeck 4 Proz.,
Kaliakrien, mit Ausnahme von Weſterregeln und Deutſch=Kali, wenig
verändert. Die Aktien der Schultheißgruppe lagen nach den letzten
Steigerungen ſchwächer. Am Bankaktienmarkt ging die Bank für elek=
triſche
Werte um 41. Prozent zurück, Berliner Handelsanteile 3½.
Schiffahrtsaktien auf Anregung behauptet. An den Nebenwerten waren
die Kursſchwankungen ganz unbedeutend. Die erſten Kurſe lagen meiſt
etwas ſchwächer. Heimiſche Nenten gehalten.
Im weiteren Verlauf der Börſe ſtagnierte die Kursbewegung. Bei
kleinem Geſchäft hielten ſich die nach den erſten Kurſen etwas freund=
licheren
Notierungen allgemein unverändert aufrecht. Bemerkenswert
war noch die Tatſache, daß am Deviſenmarkt der Dollar nach einer
vorangegangenen Befeſtigung amtlich wieder auf 4,20 anzog. Privat=
diskont
kurze Sicht 47/ Prozent, lange Sicht 43/ Prozent. Gegen
Schluß der Börſe holten die zunächſt ſtark gedrückten Papiere ihren
Verluſt voll wieder auf, ſodaß das Samstagniveau wieder eingeholt
wurde. Lebhaftes Geſchäft entwickelte ſich nachbörslich in Rhein= Braun=
kohlen
=Aktien. An der Nachbörſe wurde hauptſächlich per Ultimo, und
zwar zu feſten Kurſen, gehandelt, ein Zeichen dafür, daß die gegen=
wärtige
Verſtimmung hauptſächlich mit dem Ultimo zuſammenhängt. Kabelmeldungen, eine geſteigerte Nachfrage ſeitens des lok n Had

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Han. Maſch. Egeſt. .
Hanſa Dampſchf. .. 11

28 8 130. 8. 28. 8. 30. 8. 1132. 132. Hemoor Zement 193. 193. 95.375 96. Hirſch Kupfer. 119. 121. 47.75 48. ööſch Eiſen .. 130 75 131. Hohenlohe Werke. 20.373 20.125 102.125 tor.- Fahla Porzellan 89.25 91.5 149.125 148. Lindes Eismaſch. 150. 147. 67.5 68.5 Lingel Schuh 53.875 54.75 133.5 138. Linke u. Hofmann 82. 81.25 72.5 2. Loewe u. Co.. 183. 188. 105. 105.,5 . Lorenz 1112.75 112.75 12.25 12.1251 Ndl. Kohle. 150.25 149. 142. 143.7, . Nordd. Gummi. Orenſtein 103. 102.25 120.25 121. Rathgeber Waggon 63. 70. 88.5 88.5 Rombacher Hütten 14.375 15. 133. 137.875 Roſitzer Zucker 78. 78. 147. 147.5 Rütgerswerke. 115.875 114.875 288.5 285.5 Sachſenwerk 115. 115.875 58. 58. Sächſ. Gußſtahl. 127.5 125. 43.125 43.5 Siemens Glas.. 143.5 143.5 25. 26. Ver. Lauſitzer Glas.. 1 124.75 125. 180.5 186. Bolkſtedter Porzell. 45. 47. 153.5 152.5 Beſtf.E. Langendreer 63.25 64. 73.25 71.25 Wittener Gußſtahl .. 63.5 61. 176.25 1 177.25 I. Wanderer=Perke. . . . 1168.875 169.

Deviſenmarkt.

Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw.
Sslo ........
Kopenhagen..
Stockholm.. ..
Helſingfors...
Italien ....."
London.....
New=York. ...
Paris.. . . . . .
Schweiz ....
Spanien..

28. 3.
Geld Brief
157.94 166 36133.03/185.5
1.630 1.693

1164
9179

11i. 341116c

112.13
10.54
13.64.
20.345/4
7.192
30.95
63.52

116d
3251

112.41
19.53 1
1213 12 1n 12.03
61.15

30. 8.

Geld

1.691
11.59
Si.54

Brief

1.692 Prag
11.53
32.651

11.30111.65
12.16 112.74
a.546 10.536

13 69 13.641
20.396 70.354
6.202 4.195
3i. 0i
GK 0N 63.72

13.55
29. 708
7.205l
12.73

WienD..Oſt. abg
Budapeſt.
Japan.
Rio de Janeiro
Sofia
Jugoſlavien:
Konſtantinopel.
Liſſabon.
Danzig.
Athen ..
8i.21/Kanada ....."
63.6duruguav .....

28.
Geld (Brief
59 25
12.411
6.87
2.505
5.6i0
3.04
7.39/ 7.41
2.255
27 395/e1.745
80 55
7.89
7.158 7.203
4185

8.
59.39
12.35711
5.39
2.0:9
C. 642
3 05
2.270
8a. 75
4 91
4.205

30. 8.
Geld. Brie
59. 28 59.72
12.419 12.455
5.577 5.692
5.069 2.073
0. 642/ 6.641

3.04
7.70
2.24
ei.395
81.78
1.74
7.159
4.195

3.05
7.43
2.35
21.415
Bt.68
1.76
4.209
4.205

J. G. Farbeninduſtrie=Halleſche Kaliwerke. Zwiſchen der J. G.
Farbeninduſtrie und den Halleſchen Kaliwerken ſchweben Verhandlun=
gen
über einen von dieſen ſtillgelegten Schacht. Die Verhandlungen
zielen darauf ab, daß die J. G. Farbeninduſtrie dieſen Schacht pachten
und dort die Gewinnung von Anhydrit aufnehmen will. Die Verhand=
lungen
nehmen einen für beide Teike befriedigenden Verlauf und dürſ=
ten
kurz vor dem Abſchluß ſtehen.
Das neue italieniſche Bankgeſetz. Das neue Bankgeſetz ſoll im
Miniſterrat beſprochen werden. Die Beratungskommiſſion ſoll gegen
die direkte Staatskontrolle ſein. Die Ueberwachung wäre vielmehr durch
eine Zuſammenziehung der Operationen beim einzigen Emiſſionsinſtitut,
der Banca d’Italia, zu gewährleiſten. Das vorgeſchriebene Kapital für
neugegründete Banken ſoll 525 Millionen Lire betragen, je nach der
geplanten Geſchäftstätigkeit. Die Banken haben nach einheitlichem Vor=
bild
, monatlich ihre Bilanzen zu veröffentlichen. Die Inveſtierungen
haben mit den Einlagen in einem beſtimmten Verhältnis zu ſtehen. Des
ferneren ſoll ſich der Miniſterrat mit Maßnahmen gegen die Lebens=
mittelteuerung
befaſſen. Von der erfahrungsgemäß vielfach umgangenen
Preisfeſtlegung ſoll zu einer unmittelbaren Geſtaltung der Beziehungen
von Produzenten und Konſumenten durch Ausſchaltung des Ziuiſſhen=
handels
übergegangen werden.

Leipzig, 30.
Die Leipziger Herbſtmeſſe wurde am Sonntag offiziell
großer Teil der ſtändigen Ausſteller der Techmiſchen Meſſe
gezogen, diesmal zu Hauſe zu bleiben. Die Meſſeleitun
vor die Frage geſtellt, ob ſie nicht von ſich aus die Anregu
diejenigen Teile des Geländes der Techniſchen Meſſe, die
Technik gewidmet ſind, nur einmal im Jahre zu öffnen.
tilmeſſe hat nachdem die Reiſe= und Vertreterorganiſat
aufgezogen ſind, für das Inlandgeſchäft ihre Bedeutung
ſtellt ſich immer mehr das Beſtreben heraus, den ausländiſe
durch die Ausſtellung von Neuheiten heranzuziehen. Darü
man auch in Leipzig beſtrebt, beſondere Attraktionen zu
es im Frühjahr die Kunſtſeideausſtellung, ſo iſt es jetzt
Weiß, mit der man beabſichtigt, die Veranſtalter von W
auf die Meſſe zu locken, wobei noch die Nebenabſicht, Vor
dem Gebiete der Dekoration zu leiſten, gut gelungen iſt.
leitung führt den Rückgang in der Ausſtellerzahl im weſer
großen Reinigungsprozeß der letzten anderthalb Jahre zu
tont, daß nicht weniger als 800 frühere Ausſteller den
zum Opfer gefallen ſind. Von der Textilmeſſe erwähnet
ſehr geſchmackvoll aufgezogene Sonderausſtellung der
Wollkämmerei und Kammgarninduſtrie mit ihren 17 K
Der Konzern zeigt vielartige Fertigerzeugniſſe, daneben aue
gang bis zum feinſten Wollfaden. Ueber den mutmaßlid
gang der diesjährigen Herbſtmeſſe läßt ſich naturgemäß ar
noch wenig ſagen. Auffallend ſtark ſcheint auf ſeiten der (
der das Ausland vertreten zu ſein. Der Verkehr in den
war jedoch einſtweilen noch recht ruhig, und allzu viele Au
am erſten Tage noch nirgendwo eingeheimſt worden ſein.

fnet.
ſte es
fird
Aeb.
Biglie
en
ſorn.
Ein
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Gau
Fhiſt
ert

Ei
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ſäufer

Viehmärkte.

Frankfurter Viehmarkt vom 30. Auguſt. Zum her
Kühe, 343 Kälber, 85 Schafe und 4415 Schweine. Vergli
Auftrieb des Hauptmarktes der vergangenen Woche ware
17 Bullen und beinahe 120 Färſen und Kühe mehr
Schwveine ſtanden 400 und Schafe 35 Stück mehr zum Ver
dagegen waren 125 weniger angetrieben. Bezahlt wurde
Lebendgewicht: Ochſen: Klaſſe a) 5863, b) 5057, 0) 40
a) 5056, b) 4549; Färſen und Kühe: a) 5862, b) 5 67
bis 57, (2) 4251, 0) 3040 und e) 2029; Kälber: b)
bis 75, d) 5663 und e) 5055: Schafe: a) 4852, b) 42
im Gewicht von 160 bis 200 Pfund 8885, unter 160 And 7
von 200 bis 240 und von 240 bis 300 Pfund 8284, Fett
Notierungen des Hauptmarktes vom 23. Auguſt waren d
Großvieh vollkommen unverändert. Gegenüber den Pre
Auguſt waren Kälber 2 Mk. und Schafe bis zu 4 Mk. ter
Schwveine dagegen einen Preisrückgang um 1 Mark erful
verlauf: Rinder und Kleinvieh bei regem Handel aust
Schweinen ruhiges Geſchäft und Ueberſtand. Die Fleiſe
preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Ochſenfleiſch 1 1001
Bullenfleiſch 9096, Kuhfleiſch I 7075, II 6670, III 50, 8
fleiſch 1 95105, Hammelfleiſch 9095, Schweinefleiſch 10
frierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel 53 und Hintervierte
Mannheimer Viehmarkt vom 30. Auguſt. Dem heutig Viehnau
waren zugeführt: 299 Ochſen, 149 Bullen, 619 Kühe und kinder,
Kälber, 53 Schafe und 2587 Schweine. Es notierte der Ze.
gewicht: Ochſen 28 bis 62; Bullen 34 bis 52; Kühe 14 bis
nährtes Jungvieh 42 bis 62; Kälber 54 bis 82; Scha
Schweine 70 bis 82 RM. Marktverlauf: Mit Großviel
geräumt; mit Kälbern lebhaft ausverkauft; mit Schweinen ſittelnäf
Amerikaniſche Kabelnachrichtel
* New York, 30. Auguſt.
Weizen: Im Anfangsverkehr zeigte ſich eine Abſc ichung
niedrigere Kabel und recht große Ankünfte. Später jedo konnte
eine Befeſtigung durchſetzen, ſodaß die Termine 0,5 C. gewir
Mais: Günſtige Berichte aus den Maisgebieten verliehe
zuerſt ein abgeſchwächtes Ausſehen. Im ſpäteren Verla kam a
feſte Haltung zum Durchbruch, doch zeigen die Termine
ſügige Veränderungen.
Hafer: Der Markt verlief in ſtetiger Haltung bei ruhi n Geſch
Baumwolle: Im Anfangsverkehr lagen höhere Kabel e
vor, die im Verein mit erneut auftretenden Klagen über J
eine feſte Tendenz zur Folge hatten. Später wurden je h günſt
Wetterberichte aus dem Südweſten bekannt, die eine Abfſa ichung m
ſich brachten. Die Termine zeigen noch Gewinne von eini
Kaffee: Der heutige Markt verlief in ſtetiger Haltun
und Deckungskäufe der Kommiſſionsfirmen. Die Termine
bis 12 Pkte.
Zucker: Der heutige Markt war mehrfachen Schwank
worfen, doch zeigen am Schluß die Termine Gewinne von
Kakao: Der Markt verlief in feſter Haltung auf eit geſteint
Kaufluſt der Fabriken und Deckungskäufe der Spekulation.
gewannen bis zu 35 Pkt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der diesjährige Sparkaſſentag, der am 5. und 6. E ſtember
Augsburg ſtattfindet, iſt die dritte Tagung ſeit der Bild: des 6
heitsverbandes, in den bekanntlich der Deutſche Zentra koverhoſl
der Deutſche Sparkaſſenverband und der Verband der amndl
Banken aufgingen.
Unter dem Vorſitz des Oberregierungsrates Dr. Bre ſes fmde
im Gebäude des Arbeitgeber=Verbandes in Gleiwitz Schlicht
lungen über die Löhne im Erzbergbau ſtatt. Dieſe ſind 1
ſchluß gekommen mit dem Ergebnis, daß ab 15. Auguſt 6 die W
herigen Löhne eine 5prozentige Erhöhung erfahren.
Vom 4.7. September 1926 findet in Heidelberg der 1
tag des Reichsverbandes Deutſcher Feinkoſtkaufleute e. V.
ſtatt.
Am 1. September erhöht Frankreich die Preiſe für
kohle um 10 bis 15 Franes pro Tonne je nach der Art
Die Preiſe für Koks und Kokskohlen werden beſonders eegelt,.
In Brüſſel iſt eine jugoſlawiſche Delegation eingetroff
neuen Handelsvertrag mit der belgiſch=luxemburgiſchen Birtſe
union abſchließen will. Die Verhandlungen wurden gefn erd
und ſollen mit der Erörterung der Tariffragen fortgeſetzt rden.
Wie wir aus Rotterdam erfahren, ſind infolge des gr en 7
raumangebotes und der abnehmenden Verſchiffungen die bhle,
ten von der Nuhr nach Rotterdam von 1,80 auf 1,60 RM. e äßi
den. In den letzten Tagen hat auch die Nachfrage nach mkerkd
in Notterdam nachgelaſſen.
Norwegiſche Blätter melden, daß der bekannte Norwe che
Hydrokonzern mehrere Millionen für Neubauten aufwend wi
der ſynthetiſchen Produktion von Ammoniakwaſſer, dienen llen,
zwar nach einem, dem deutſchen Haber=Prozeß ähnlichen Perfe
In den nächſten Tagen wird in Lodz eine neue Text anf
dem Namen Bank dla Fabrikantow Tackiego eröffnet we n.
Die Verhandlungen zwecks Verlängerung des Kar vern
zwiſchen den öſterreichiſchen und tſchechiſchen Eiſenwerken nmen
günſtigen Verlauf. Es iſt ſo gut wie ſicher, daß der n
bereits in den erſten Septemberwochen unterzeichnet werde pird.
Der Abſchluß des italieniſch=rumäniſchen Wirtſchaftsve ſages
in den maßgebenden Kreiſen als nahe bevorſtehend, doch die
meine Stimmung nicht mehr ſo optimiſtiſch wie vor kurzer
Einem Telegramm aus Genua zufolge haben zwiſchen alie
Numänien Verhandlungen über eine ſtändige Inveſtierung
Kapitals in der rumäniſchen Oelinduſtrie ſtattgefunden, um e Le
ſorgung Italiens von anderen Ländern unabhängig zu mo i.
Die Getreidefrachtrate Newv York-Hamburg wurde he
auf 15 Dollarcent heraufgeſetzt.
Im Pennföldan
t wurde der Ceroſinpreis um
Gallone erhöht. Dies iſt die zweite Erhöhung innerhalb
14 Tage.

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[ ][  ][ ]

Nummer 241

Dienstag, den 31. Auguſt 1926

Wildgraf Hubertus.

Roman von Peter Fides.

(Nachdruck verboten)

Und nun war der erſehnte und doch ſo gefürchtete Tag ge=
mmen
. Wie ein Alp lag es auf allen Bewohnern der
wrſtmeiſterei; nur Lia bewahrte ihre heitere Ruhe, zwang ſich,
xverſichtlich und gleichgültig zu erſcheinen.
Eben iſt die neueſte Nummer des St. Hubertus gekom=
Ten! Gretel ſteckte ihren blonden Wuſchelkopf durch die Tür,
rid Deliane griff nach dem Blatt.
Da haben wir Glück gehabt, Herr Graf, es gibt immer ein
Zettrennen, ſobald der Poſtbote erſcheint; ſoll ich Ihnen etwas
orleſen?
Bitte, gnädiges Fräulein, das heißt, nur dann, wenn Sie
ichts Wichtigeres vorhaben
Ich? Das junge Mädchen lachte: Das Allerwichtigſte iſt

Ɨr mich, Ihnen die Stunden des Hangens und Bangens in
Hwebender Pein zu verkürzen! So, und nun wollen wir ein=
ral
ſehen, was es Neues gibt, oh, ein Kopfgedicht
Egede richtete ſich auf.
Ein Gedicht? Das würde mich intereſſieren! Von wem
ſF es denn?

Von ſie ſtockte, Herr Graf das das iſt doch
onderbar
Was denn?
Wildgraf Hubertus ſteht darunter
So?! Ein Lächeln huſchte über die Züge des Kranken:
Ja, da werde ich wohl beichten müſſen, entſinnen Sie ſich

futf unſere erſte Begegnung? An dem Abend habe ich die Verſe
riedergeſchrieben und Tags darauf aufs Geradewohl abgeſandt,
ber nun, wollen Sie mein Geiſteskind nicht kennen lernen?!
Delianes Hand, die das Blatt hielt, zitterte, eine jähe, heiße
Röte flutete ihr in die Wangen, dann las ſie ſtockend, mit halb
verſchleierter Stimme:
Preiſelbeeren
Mirabellen
täglich
friſche Sendungen
zum Tagespreis
Tafel=Birnen
F 10 Pfd. von 0.90
bis 1.20 empfiehlt
9
Joh. Walther!
Eche Roßdörfer= und
Wienerſtr. (12446id1
Telephon 1598.
u gute
Zwetſchen Eßbirnen
EIR
Dillig abzugeben. Be=
Tellungen auf Ein=
rniach
=Zwetſchen w.

Zwanzig Enden Zwanzig=Lenze!
Ein Hirſch von zwanzig Enden zog durch
Hei Ho!
(das hohe Holz
Friſch auf ihr Weidgeſellen,
Wir wollen ihn jagen und ſtellen
Den ed’len Hirſchen ſtolz
Hei Ho!
Wir zogen vor Tau und Tage wohl in
Hei Ho!
Iden grünen Wald
Nun liegt die ed’le Recke
Verendet auf der Strecke,
Und durch den Forſt das Hifthorn ſchallt
Horrido!
Ein Mägdlein von zwanzig Lenzen ging
Hei Ho!
(durch den dunkeln Tann
Ihr Haar gleich Gold und Seide,
Die Augen, ihr ſchönſtes Geſchmeide,
Die haben mir’s angetan
Hei Ho!
Wie weiter es gegangen,
Mein Weidgeſelle traut?
Hei Ho!
Noch eh’ ein Jahr vergangen,
Da war ich ſelbſt gefangen,
Und ſie war meine Braut
Horrido!
Nun, gefällt es Ihnen?!
Doch ehe Lia noch antworten konnte, klang von draußen das
ſcharfe Knattern eines Motors, das junge Mädchen ſprang auf.
Herrgott Profeſſor Oſterroth; Herr Graf, ich muß noch
die Binden Das Weitere blieb unverſtändlich; wie gejagt
lief Deliane aus dem Zimmer, ihre Wangen brannten und das
Herz hämmerte in wilden, zuckenden Schlägen , für eine
Sekunde lehnte ſich Lia gegen den Türpfoſten Und ſie
war meine Braut Horrido! Das das konnte ja nicht ſein,
durfte nicht Wahrheit werden, ſie, das arme Mädel, und
er, einer der größten Grundbeſitzer der Provinz, der Beſitzer von

Seite 13
Bergwerken und Erzgruben, der Herr über Millionen Hubertus
Wildgraf zur Egede
Na, nu’ ich glaube gar, Tränen?!
Das junge Mädchen ſchreckte zuſammen. Doktor Klemm
ſtand neben ihr. Aber, Fräulein Delius, Sie ſind doch ſonſt
ſo tapfer! Und nun mal raſch; holen Sie ein paar Schneeglöck=
chen
. Sie ſollen die Erſte ſein, die unſerm Patienten Glück
wünſcht!
Glück wünſcht?!
Jawohl, der Profeſſor trat heran, der Herr Kollege hat
mir täglich telephoniſch über den Heilungsprozeß berichtet; wir
haben die Gewißheit, daß der Eingriff geglückt iſt, jetzt
kann ich es Ihnen ſagen, dieſe Operation gelingt unter ein=
hundert
Fällen kaum einmal; es war wie ein Wunder
Ein Wunder! ſagte ſie leiſe; doch dann kamen ihr unauf=
haltſam
die Tränen, ſie huſchte zur Tür hinaus
Oho! Lächelnd blickte ihr der Spezialiſt nach. Können
Sie ſich einen Vers darauf machen, Herr Kollege?"
Ich denke ſchon, es wird wohl die alte, urewig neue Ge=
ſchichte
ſein, wie heißt es im Zigeunerbaron‟? Die Liebe, die
Liebe, iſt eine Himmelsmacht!
So ſo, na, mir kommt’s auch ſo vor, als ob Ihre Dia=
gnoſe
ſtimmt, beiderſeitiger guter Geſchmack; ein ſchöneres Paar
habe ich ſelten geſehen.
Ganz atemlos kam der Forſtmeiſter über den Flur. Guten
Tag, meine Herren, ich habe das Auto gar nicht vorfahren hören,
dürfen wir denn nachher einmal den Herrn Grafen ſehen?!
Ja, gewiß, nur, ich möchte bitten, keine Aufregung; vorerſt
möchte ich bloß Fräulein Delius in das Krankenzimmer laſſen,
ſie wollte, glaube ich, noch ein paar Schneeglöckchen holen
Lia! Mädel! Der Baß des alten Herrn dröhnte. Wo ſteckſt
du denn, aha meine Douglastanne haſt du auch geplündert,
nu’ komm mal her, der Herr Profeſſor wartet ſchon!
(Schluß folgt.)

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R.=Schatzanw. 23
K.=Schatzanw. 24
48 ½IY und VR.=
Schatz.
4½%TV.-IX.
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Sparprämienanl.
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3½%0

4% Baden, alt ..
3½%
3%
1896.
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3½% ..."
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5% Bos. E. B. 1914
4% L.Inv. 1914
4½½ 1898
4½% 1902..
.....
4%

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4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913
4½%Oſt. Schatz. 141

40 Oſt. Goldr.
4½%., Silberr..
4½ einh. R. (kon

4.55
2. 52*

0.a7r1 3% Port. (Spz.) III 8.85

3.50
0.40

0.42

5% Rum.am. R.03,
4½% Gold. 13.
O am.kon..
4% am. 05...
4¾Türk. (Adm.)03
40 Türk. Bagd. I
(Bagd.) III
4% 1911 Boll.
4½% Ung. St. 1913
½% St. 1914
Goldr. . .
St. 10
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3% Eiſ. Tor.
Außereuro=
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5% Mex am. inn. .
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Gold 04...
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Gold. 1935
3% Frk.=Hyp.=B.=
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% Frkf. Hyp.:Bk.=
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Fkf. Pfandbr. B
Gold Reihe 21
Em, 31

20
13.2

19.7
19.5

23

5% Neck. A G. Gld 23
8% Pfälz.=Hyp. Bk.
AA.
80 Rh.=Hyp. Gd. 24
5% Rhein=Main=
Donau.. Gold 23
Ohne Zins=
berechnung

6%Bd.=Bd.=Hz: 2
5% Bdw. Kohl 2:
5% Fr. Pf.Bk. G. I
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23/
6% Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
23
5% Roggen 23
6% Mannh. Stadt=
Kohl . . . . . . . . 23
6% Offenb. Holz.
5% Pfälziſche=Hyp.
Bk. Gld. . . . . 24
50 Pr. Kaliw. ..
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5% Rh. H. B. Gd. 24
0 Sächſ. Brk. 23
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Frkf. Hyp.=Bk.
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98.5
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2.16
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119
140.5
167
115
70.10
82
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14
118
48
56
58
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69.5
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85
731,
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78.5
59,5
97
88.5
0.66
68.5
185
108.7:
37

83
30.5
78.25

135
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