Einzelnummer 10 Pfennige
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Franfurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illufirierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 240
189. Jahrgang
Montag, den 30. Auguſt 1926.
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ſ4 Dollar — 420 Marl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Sireik uſw erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüſlung der
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fällt ſeder
Nabatt weg. Bankkonto: Deuiſche Bank und
Darm=
ſtädter und Natlonalbank.
Zur bevorſtehenden
Völker=
bundstagung.
EP. Paris, 29. Auguſt.
Der „Temps” überprüft in ſeinem Leitartikel die
Stel=
ſungnahme der Mächte zum Eintritt Deutſchlands in den
iſt Völterbund, und kommt zu dem Schluß, daß die größten Hemm=
5niſſe von ſeiten Spaniens zu erwarten ſeien, das in ganz
unge=
rechtfertigter und ungeſchickter Weiſe die Frage mit dem Tanger=
Problem verrnüpft habe. Eine ſolche Verinüpfung ſei nach
Alnſicht der franzöſiſchen Regierung durchaus unzuläſſig. Die
Forderung Spaniens berühre ſonderbar. Spanien habe bisher
einen ſtändigen Natsſitz aus Gründen nationaler Würde gefor=
Dert. Es ſei nicht einzuſehen, wie das nationale Anſehen nach
Gewährung einer Kompenſation plötzlich befriedigt ſein könne.
Eine Kompenſation irgendwelcher Art könne übrigens vom
Völkerbunde nicht gewährt werden. Man würde es dagegen
ver=
ftehen und würdigen, wenn Spanien ſeine nationalen
Beweg=
gründe den europäiſchen Intereſſen unterordnen würde. — An
TTankfurf anderer Stelle veröffentlicht der „Temps” eine längere Studie
Sgründe DDes früheren franzöſiſchen Sachverſtändigen bei den Tanger=
Ver=
handlungen im Jahre 1923, Robert Raynaud, worin dieſer zu
Dem Schluß kommt, daß eine Annexion Tangers durch Spanien
eine unmögliche Sache ſei, da ſie gegen die Souveränität des
5 Sultans von Marokko über Tanger verſtieße. Wenn Spanien
Der Anſicht ſei, Tanger ſtelle ein Durchgangsland für
Kriegs=
konterbande dar, ſo werde es leicht ſein, durch Verſchärfung der
bisherigen Beſtimmungen dieſem Zuſtande ein Ende zu machen.
An und für ſich aber könne dieſer Zuſtand Spanien nicht das
Recht geben, Tanger für ſich zu fordern.
Der „Paris Soir” glaubt, daß die Völkerbunds=Seſſion den
gemeinſamen Austritt Spaniens und Italiens aus dem
Völker=
bund bringen werde. Im übrigen erkennt die Zeitung an, daß
von allen beteiligten Mächten Deutſchland bis jetzt die
konſe=
unkſtelle
quenteſte Politik mit Bezug auf ſeinen Eintritt in den Völkec=
Oele —
bund befolgt habe und daß dieſer Umſtand ihm mit großer
Wahrſcheinlichkeit ein Anſehen verleihen werde, das den übrigen
Mächten abgehe, die zumeiſt heute noch nicht klar wüßten, was
ſie wollten.
R.
Darn
EP. London, 29. Auguſt.
Die Sonntagspreſſe befaßt ſich eingehend mit der
Tanger=
frage in ihrem Zuſammenhang mit der bevorſtehenden
Völker=
bunds=Tagung. Der „Obſerver” wirft Spanien vor, einen
diplo=
matiſchen Kuhhandel betreiben zu wollen. Seine Forderung
ſtelle eine wahre Herausforderung an Europa dar. — „Reynolds
Newspaper” befürchtet, daß die Septemberſitzung wieder zu einem
kläglichen Fiasko führen werde, ebenſo wie die Märztagung, und
daß Deutſchland auch dieſes Mal noch nicht Mitglied des
Völker=
bundes werden dürfte. Die Schuld daran werde vor allem auf
Polen und Spanien fallen. Letzteres habe zu einem wahren
Er=
preſſungsmittel Zuflucht genommen, indem es die Tangerfrage
mit der Völkerbunds=Angelegenheit verquicken wolle. Leider ſei
man noch nicht im Klaren über die Haltung Chamberlains. Dieſer
habe im März keine glänzende Rolle in Genf geſpielt, und es
habe den Anſchein, daß das gleiche unerbauliche Schauſpiel ſich
in dieſen Tagen wiederholen ſolle. Wenn die
Völkerbunds=
tagung dieſes Mal wieder zuſammenbräche, ſo würde dies den
Tod des Völkerbundes bedeuten. Sollte aber nach langem
Feil=
ſchen und Markten doch noch ein Ausweg gefunden werden, ſo
würde die Stellung des Völkerbundes trotzdem ſtark erſchüttert
ſein. — Die „Referee” veröffentlicht einen Artikel des liberalen
Abgeordneten Kenworthy, in dem es heißt, die engliſche Politik
habe von jeher darin beſtanden, die Herrſchaft über den weſtlichen
Zugang zum Mittelmeer in Händen zu haben. Nachdem es
Gi=
braltar beſitze, müſſe England fordern, daß Tanger, d. h. das
gegenüberliegende Ufer, nicht von einer ſtarken Land= oder
Flot=
tenmacht beſetzt werde. Gegenüber Spanien ſei dieſe Gefahr
aller=
dings nicht ſo groß, wie gegenüber Frankreich. Auf keinen Fall
aber könne irgendeine engliſche Regierung zugeben, daß eine
aus=
ländiſche Marinemacht ſich ausſchließlich in Tanger feſtſetze.
Die Zuſammenſetzung
der franzöſiſchen Oelegation für Genf.
w. Paris, 29. Auguſt.
Wie die Havasagentur mitteilt, iſt zwar die Zuſammenſetzung
der franzöſiſchen Delegation für den Völkerbundsrat noch nicht
endgültig beſtimmt, man nimmt jedoch an, daß keine große
Ver=
änderung gegenüber der Zuſammenſetzung der Delegation vom
März vorgenommen wird. Vorſitzender der Delegation wird
Außenminiſter Briand ſein, den wahrſcheinlich der Abg. Paul
Boneour, und der Senator Pams und als ſtellvertretende
Dele=
gierte Senator de Jouvenel und die Abgeordneten Loucheur und
Nogaro oder Plaiſant begleiten werden. Die Delegation wird
Dienstag nach Genf abreiſen. Der Rechtsſachverſtändige des Quai
d’Orſay, Fromageot, hat Paris bereits geſtern abend verlaſſen.
Er wird an Stelle Boncours als franzöſiſcher Delegierter an den
Arbeiten des mit der Prüfung der Zuſammenſetzung des
Völker=
bundsrates beauftragten Ausſchuſſes teilnehmen und von dem
Abteilungsleiter für Völkerbundsangelegenheiten am Quai
d’Orſay, Clauzel, unterſtützt werden.
Die neue Aera in Griechenland.
EP. London, 29. Aug.
Aus Athen wird gemeldet, daß durch Verordnung die
Sicherheitspolizei aufgelöſt worden iſt, deren Aufgabe in der
Ueberwachung verdächtiger Elemente beſtand. Daraus entſtehr
dem Staat eine Erſparnis von 35 Millionen Diachmen. — Der
frühere Miniſterpräſident Plaſtiras iſt in Athen angekommen
und hat in einer Erklärung die Forderung geſtellt, daß Pangalos
ſo raſch als möglich vor Gericht geſtellt werde. — Aus Salonik!
iſt der dortige Kommandant, General Otonos, in Athen
einge=
troffen und hat erklärt, daß die wazedoniſchen Garniſonen
wünſchten, daß die Offiziere nicht mehr, wvie bisher, am
politi=
ſchen Leben aktiv teilnehmen.
Vom Tage.
Die Reparationskommiſſion teilt mit, daß Deutſchland ſeit
Beginn des zweiten Dawesjahres, für 11 480000 Mark Zucker
auf Sachleiſtungskonto an Frankreich geliefert hat.
Geſtern früh halb 6 Uhr wurde ein Sonderzug Hamburg—
Leipzig bei der Durchfahrt in Gröbers beſchoſſen. Eine
Fenſter=
ſcheibe eines Wagens vierter Klafſe wurde zertrümmert. Verletzt wurde
niemand. Am Fenſterrahmen ſind deutlich Spuren des Geſchofſes
ſicht=
bar, Für die Ermittelung des Täters iſt eine Belohnung von 500 Mark
ausgeſetzt.
„Avenir” veröffentlicht ein Interview ſeines Vertreters mit
Cle=
menceau, worin dieſer durchblicken läßt, daß er beabſichtige, einen
zweiten Brief an Coolidge zu ſenden.
Nach dem „Statiſt” iſt gegenwärtig eine Kommiſſion von 25
ameri=
kaniſchen Sachverſtändigen in Moskau, um über die
Möglichkeit Unterſuchungen anzuſtellen, wie der Handel zwiſchen
Amerika und Rußland ausgedehnt werden könne.
Der Kalif der ſpaniſchen Zone hat eine Verordnung veröffentlicht,
durch die aller Beſitz von Abd el Krim beſchlagnahmt
wird. Es wird beſtimmt, daß der Beſitz, der Abd el Krim rechtmäßig
zukommt, dem Sultan von Marokko zugewieſen wird. Die Güter aber,
die Abd el Krim Klöſtern oder Privaten abgenommen hat, ſollen an die
rechtmäßigen Eigentümer zurückgehen.
Der amerikaniſche Kreuzer „Galveſton” hat 200 Matroſen in
Bluefield in Nicaragua gelandet, um das durch die Revolution
bedrohte Leben und Eigentum der Amerikaner zu ſchützen.
Der „Obſerver” meldet aus Peking, daß die chineſiſche Regierung an
die Sowjetregierung eine Note geſandt habe, in der ſie damit drohe,
Karachan ſeine Päſſe zuzuſtellen, falls er nicht ſofort durcheinen
anderen Botſchafter erſetzt werde.
Der Zuſamientritt der
Studienkommiſſion.
EP. Genf, 29. Auguſt.
Die Mitglieder der morgen vormittag zuſammentretenden
Studienkommiſſion" für die Ratsfrage, zum größten Teil die
gleichen, wig bei der erſten Tagung im Mai, ſind faſt ſämtlich
heute bereits im Laufe des Tages hier angekommen. Abends
wird noch der belgiſche Debegierte de Brouckere erwartet,
wäh=
rend der Urheber des Reformplanes, deſſen Abänderung wohl
die Studienkommiſſion morgen zunächſt beſchäftigen wird, Lord
Robert Cecil, bereits heute früh als Erſter hier eintraf. Am
Nachmittag kamen der deutſche Botſchafter v. Hoeſch und
Mini=
ſterialdirektor Gauß hier an, die ſofort nach ihrem Eintreffen
um 6 Uhr eine Beſprechung mit dem engliſchen Kronjuriſten
Sir Cecil Hurſt und deſm franzöſiſchen Rechtsbeirat und
Ver=
treter von Paul=Boncour in der Studienkommiſſion, Fromageot
hatten, an der auch Lord Robert Ceeil teilnahm. Die
Unter=
redung währte bis gegen 8 Uhr abends und ergab, wie wir
er=
fahren, eine vollſtändige Uebereinſtimnung aller Beſteiligten. Es
ſcheint, daß der Reformplan von Lord Rohert Cecil, wie er aus
der Maitagung der Studiemkommiſſion hervorgegangen iſt, nur
in einem weſentlichen Punkte abgeändert werden ſoll, nämlich
in der Frage des Rechtes der Völkerbundsverſammlung,
jeder=
zeit den ganzen Völlerbundsrat, d. h. ſämtliche nichtſtändigen
Mitglieder neu zu wählen. Ob dieſer Abänderungsvorſchlag
freilich die Einſtimmigkeit in der Studienkommiſſion oder gar
eine Mehrheit in der Völkerbundsverſammlung wird erzielem
können, iſt zur Stunde noch äußerſt fraglich.
Die Frage des deutſchen Ratsſitzes betrachtet man hier
all=
gemein als geſichert, da bisher von keiner Seite Anzeichen dafür
vorliegen, daß irgend ein Widerſpruch dagegen geltend gemacht
werden könnte. Iwmerhin tut man aber gut daran, in dieſer
Frage einſtweilen noch einen leichten Skeptizismus obwalten zu
laſſen, um vor immerhin möglichen Ueberraſchuingen geſichert
zu ſein.
Der engliſche Bergarbeiterſtreik. — Coof
ermahnt zum Durchhalten.
EP. London, 29. Auguſt.
Der Bergarbeiterſekreſär Cook hielt heute machmittag in
Newcaſile eine Rede vor mehreren Tauſend Bergarbeitern. Er
erklärte, die Leidenszeit der Bergarbeiter ſei noch nicht vorbei,
er fordere ſie aber auf, nicht zu verzweifeln. Sie ſeien noch nicht
beſiegt worden und ſie würden eß auch in der Folge nicht. Die
Zeit, wo die Bergwerke verſtaatlicht würden, ſei nicht mehr fern.
Der Gewerkſchafts=Kongreß, der am 7. September
zuſanmen=
treten werde, werde ſich von neuem mit der Frage der
Verhin=
derung des Kohlentransportes nach England befaſſen; die
aus=
ländiſchen Arbeiterorganiſationen würden aufgefordert werden,
die Verhinderung des Kohlentransports nach England zu
unter=
ſtützen. Der Weg hierzu beſtehe darin, daß ſie ſich weigern
wür=
den, Kohlen nach England zu verſchiffen.
Der Ausbau der Bagdadbahn.
E. P. Konſtantinopel, 29. Aug.
Die in Bagdad erſcheinende arabiſche Zeitung „Al Frak” bringt die
Nachricht, daß ein Ausſchuß engliſcher und franzöſiſcher Ingenieure dort
zuſammengetreten iſt, die die Frage der Verbindung von Bagdad mit
dem alten Bagdad=Bahnnetz prüfen ſollen. Dieſer Ausſchuß ſoll in
Ver=
handlungen mit der türkiſchen Regierung eintreten, da der größte Teil
des fertigen Bagdadbahnnetzes über türkiſches Gebiet führt. Der Bau
der Bahnlinie von der Gleisſpitze bei Niſſibin üben Moſſul nach Bagdad
würde endlich die Ausnutzung der zum großen Teil beſtehenden
Bahn=
linie ermöglichen und die Hauptſtadt des Irak mit einer Bahnverbindung
nach Europa und nach Syrien=Paläſtina verſehen. Zu den Zeiten, da die
Lage zwiſchen England und der Türkei geſpannt war, hatte man von
einer Weiterführung der alten Bahnlinie vollkommen abſehen wollen
und hatte von engliſcher Seite die Verwirklichung des Projektes von
Sir Willcox ins Auge gefaßt, nach dem die Bahnverbindung zwiſchen
Paläſtina und dem Irak durch einen geraden Schienenſtrang durch die
Wüſte hergeſtellt werden ſollte, ohne daß ſyriſches oder türkiſches Gebiet
berührt würde. Jedenfalls dürfte es auf ein Vertrauen auf die
Dauer=
haftigkeit beſſerer Beziehungen zwiſchen England und der Türkei deuten,
wenn Großbritannien von ſeinem Widerſtand gegen den Ausbau der
alten Bagdadbahnlinie abgeht und ihn im Gegenteil nun fördern zu
wollen ſcheint-
Von
George Popoff.
Genf, Ende Auguſt.
Vor einem ziemlich unſcheinbaren, zweiſtöckigen Hauſe auf
der Rue Bartholoni, gegenüber dem Genfer Konſervatorium,
halten einige Autos. Nur ſehr wenige. Viel, viel weniger, als
während der Völkerbundstagungen, vor dem „Palais des
Na=
tions” oder vor dem Hotel „Victoria”, dem Eingang zum
großen Verſammlungsſaal oder vor irgend einem x=beliebigen, gut
frequentierten Genfer Kaffeehaus. In dieſem zweiſtöckigen Hauſe
befindet ſich eines der älteſten Privattheater Genfs das anno
1848 errichtete „Théätre des Amis de UInstruction”.
Wahr=
ſcheinlich ſchon damals eine Schmiere. Man ſtelle ſich vor, welch
einen Eindruck dieſes Lokal heute auf den
weltkonferenzlich=
angehauchten Preſſemann ausüben muß: in Klein=Kleckersdorf
oder in Pernau in Eſtland pflegte man in derartigen
Räumlich=
keiten Liebhabervorſtellungen der „Freiwilligen Feuerwehren” zu
veranſtalten . .
Aber! Die Männer, die hier zuſammengekommen ſind, hat
ein großes Ziel hierher geführt. Doch bevor wir dieſes „Aber”
verraten und mitteilen, was in dieſem Saale heute vor ſich geht,
erinnern wir uns deſſen, daß dicht neben dem „Théätre des
Amis de Unstruction” das Kaffee „Landolt” liegt, ein durchaus
zweitklaſſiges Genfer Kaffee. Berühmt nur durch eine
Er=
innerung, aber welche! Vor zirka 15 Jahren ſpielten hier
all=
täglich zwei ſchlechtgekleidete, ſchweigſame Männer miteinander
Schach und dieſe Männer hießen — — — Lenin und Trotzki!
Symptomati che Erinnerung mit Gegenwartsgeltung: Genf iſt,
wie keine andere Stadt der Welt, dadurch bekannt, daß hier von
Zeit zu Zeit (oder eigentlich in Permanenz) bald in irgend einem
Kaffee, bald in irgend einer armſeligen Privatwohnung, bald in
irgend einem beſcheidenen Konferenzſaale — in aller Stille, in
aller Unöffentlichkeit — Dinge vor ſich gehen, von denen in Genf
gewöhnlich niemand etwas erfährt, die dann aber morgen oder
übermorgen, nach einiger Zeit bombenſicher zur Allgemeinkenntnis
der Welt gelangen, oft zum Allgemeingut der Welt werden!
Und das trifft auch in dieſem Falle, von dem ich nun ſchreibe,
in vollem Maße zu: in dieſem unſcheinbaren, zweiſtöckigen Hauſe,
vor dem kaum 2 bis 3 Autos halten, deſſen Inneres nicht wie
die Prunkſäle des Genfer Internationalen Arbeitsamtes von
ſämtlichen Regierungen Europas mit Gobelins und koſtbaren
Gemälden dekoriert worden ſind, in dieſem Hauſe tagt heute der
Europäiſche Nationalitäten=Kongreß, der Kongreß der
Minder=
heiten, der Kongreß von 40 Millionen europäiſcher Staatsbürger,
welche, hauptſächlich durch den unſinnigen Verſailler Vertrag
durcheinandergeworfen, nun hierher ihre Vertreter zur Wahrung
ihrer nationalen Rechte entſandt haben. Das Wort „
Minder=
heiten”, das Wort „Minoritäten” — wenig geläufige, der Maſſe
noch wenig verſtändliche Begriffe. Aber es genügt, einen Blick
in dieſen Sitzungsſaal und (wenn man eine Karte zur Hand hat
oder ſelbſt ein mittelmäßiger Geograph iſt) einen Blick auf die
Struktur Eurdpas zu werfen oder letzten Endes ſich die
Teil=
nehmer=Liſte zu betrachten — um blitzartig zu erfaſſen, wer dieſe
Männer ſind, die ſich hier vereint haben, und was hier vor
ſich geht.
Es ſind zu dieſem Kongreß erſchienen: deutſche Vertreter
(Minderheiten) aus — Dänemark, Eſtland, Ungarn, Italien,
Jugoſlawien, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien und der
Tſchechoſlowakei; ferner: polniſche Vertreter aus — Deutſchland,
Lettland, Litauen, Rumänien und der Tſchechoſlowakei, Ukrainer
aus — Polen und Rumänien, Slovaken aus Italien, Ruſſen aus
Eſtland und Polen und ſo weiter und ſo weiter. Und ſchließlich
Catalonier aus Spanien und Schweden aus Eſtland. Summa
summarum vertreten dieſe Männer 40 Millionen Menſchen,
welche, von ihrer Stammesnation getrennt, auf fremden Boden
leben, um die Erhaltung ihrer nationalen Eigenart beſorgt ſind
und für dieſe kämpfen. Es iſt alſo eine europäiſche Frage im
vollem Sinne des Wortes, um die es ſich hier handelt und wir
ſehen an einem weiteren Detail, daß dem tatſächlich ſo iſt, daß
nämlich die Bedeutung dieſes Problems voll und ganz auch von
jenen erkannt worden iſt, welche von Berufs wegen, für
Welt=
probleme jeder Art die feinſte Naſe haben — ich meine die
Journaliſten, die hier in großer Zahl erſchienen ſind. Der Saal des
„Théätre des Amis de Unstruction” iſt wohl beſcheiden, klein
und unſcheinbar, aber auf der Preſſetribüne — dem einzigen
Rang dieſes winzigen Theaterchens — haben ſämtliche in Genf
akkreditierten Journaliſten, hat die Weltpreſſe Platz genommen
und lauſcht mit größter Aufmerkſamkeit den Ausführungen der
zahlreichen Delegierten.
Wirft man von der Preſſetribüne einen flüchtigen Blick in
den Verſammlungsſaal, ſo wird man zuerſt etwas an eine
Plenarſitzung des Völkerbundes erinnert: ebenſo wie dort —
Delegierte aus den verſchiedenſten Saaten. Ein kleiner
Neben=
völkerbund, zum mindeſten ein europäiſcher Völkerbund en
miniature alſo! Aber viel urwüchſiger, viel weniger „pompös”,
viel weniger repräſentabel, viel volkstümlicher. Den
Völker=
bundsdelegierten, in ihrer Eigenſchaft als Diplomaten, haftet faſt
allen etwas Nivellierendes, etwas Internationales, etwas
Un=
perſönliches an. Dem uneingeweihten Völkerbundsbeſucher iſt es
faſt unmöglich von der Tribüne des Reformationsſaales aus, den
Vertreter der Negerrepublik Liberia, den weißen Baron Auguſt
Lehmann von irgend einem Vertreter Luxemburgs oder
Jugo=
ſlawiens zu unterſcheiden. Hier ſind es nur Europäer und
dennoch hat man es viel leichter, ſich zurechtzufinden. Gott, weil
es eben keine eleganten, von Salon zu Salon gleitenden
Ver=
treter der Außenminiſterien, ſondern unmittelbar aus der Mitte
ihrer eigenſten Stammesbrüder kommende Volksvertreter ſind.
So etwas merlt man leicht und iſt angenehm berührt. . .
Nun treten ſie einer nach dem andern auf. Zuerſt der
Prä=
ſident. Herr Dr. Joſip Wilfan, ſloveniſcher Abgeordneter im
ita=
lieniſchen Parlament, ein Mann, der Muſſolini nicht ſehr
an=
genehm ſein muß (gleich den Vertretern der Tiroler Deutſchen —
dem Baron Sternbach und Herrn Tienzl), der aber hier
deſſen=
ungeachtet erſchienen iſt und hier furchtlos für die Rechte ſeiner
Stammesgenoſſen kämpft. Doch ſtets lohal vermeidend, auf
irre=
dentiſtiſche Abwege zu geraten oder nur im geringſten den Boden
Geite 2
Montag, den 30. Angſt 1926
des Rechtes zu verlaſſen. Hören wir, was er ſagt: „Der
Haupt=
erfolg der Konferenz iſt der, daß die Minderheiten Europas
über=
haupt zuſammengekommen ſind und nun ihre Befähigung
er=
wieſen haben, zur Löſung des Minderheitenproblems und
hiermit zur Befriedung Europas ihren Beitrag an ehrlicher
und ſachlicher Arbeit zu leiſten . . . Die organiſierten nationalen
Gruppen Europas haben ihre Vertreter hierher geſandt, nicht,
damit ſie tönende Proteſte erheben, ſondern, damit ſie in den
Grenzen, die ſie ſich mit Bedacht gezogen, poſitive und ſchöpferiſche
Arbeit leiſten. .
Damit iſt der Zweck der Tagung klar umriſſen. Die weiteren ruſſiſche Beſtreben richtete, nämlich, mit Polen und jedem
einzel=
entſprechenden Regierungen zu führen, ſondern legen das
Ge=
wicht ausſchließlich auf die Ausarbeitung allgemeiner
Grund=
linien, welche die Minderheiten aller in Frage kommenden
euro=
päiſchen Staaten zukünftig zu befolgen hätten. Von beſonderem
Intereſſe iſt das Auftreten des Katalanen Dr. F. Maſpons i
Anglaſſell, der für ſeinen, durch das Negime Primo de Riveras
unterdrückten Volksſtamm bangt, ſich aber trotzdem den
Grund=
fützen der Minderheitenkonferenz voll anſchließt. Für die in der
Tſchechoflowakei lebenden Ungarn ſpricht Herr Geza von Szüllö, der ruſſiſch=polniſchen Verhandlungen erweiſen. Inzwiſchen ſind
für die Juden Litauens Herr Motzkin, für die in Deutſchland
achtenswerteſte Kundgebung des erſten Tages iſt jedoch, neben
der die Grundſätze der Bewegung allgemein charakteriſierenden
Rede des Vorſitzenden, das Auftreten des deutſchen Vertreters
aus Lettland, Dr. Paul Schiermann, der in einer weit in die
Zukunft ſchauenden Rede über die Gegenſätze von
Volksange=
hörigkeit und Staatszugehörigkeit, über die im Lande des letzten
Jahrhunderts immer unheilvoller erfolgte Zuſpitzung dieſer Regierung rückgängig gemacht worden. Die polniſche Geſandt=
Gegenſätze ſpricht. Manche dürften nicht all ſeinen „
Aus=
führungen folgen, doch wenn Dr. Schiermann zum Schluß
er=
klärt — „ſo teilt ſich die Bevölkerung Europas in zwei
Gemein=
ſchaften, die von verſchiedenen Merkmalen ausgehend, auch ver= ruſſiſchen Generalität herzuſtellen. Der polniſche Militärattaché
ſchiedene Zielſetzungen haben müſſen, die ſtaatliche Gemeinſchaft,
deren Zielſätze ſich aus dem Zuſammenleben auf einem ſtaatlich
geſchloſſenen Territorium ergibt, und die Volksgemeinſchaft, die
an der Pflege und Entwicklung einer gemeinſamen nationalen
Kultur arbeitet” — ſo wird ihm jeder Freund der Minderheiten= polniſchen Manövern Mitteilung.
Bewegung voll zuſtimmen müſſen, denn Alfa und Omega dieſer
Bewegung beſteht ja gerade darin, daß ſie neben dem Begriff
des Staates, den Begriff der Nation ſtellt und letzteren beſonders
betont. Wäre es anders, ſo hätten dieſe 40 Millionen Europäer
nur wenig zu erhoffen. Vor allem bezieht ſich das auf jene 11
Millionen Deutſche, die überall in Europa zerſtreut, ſo dringend
an der Erhaltung ihrer kulturellen Eigenart und des
Zuſammen=
hanges mit der deutſchen Nation intereſſiert ſind.
Die meiſten Delegierten ſprechen deutſch, man hört Revaler,
Rigaer, Poſener, Tondernſches, Ungariſches, Tiroler, Banater
und allerhand anderes Deutſch; doch auch viele nicht=deutſche
Delegierte ſprechen deutſch. Hier, im ſehr=weſteuropäiſchen,
fran=
zöſiſch=freundlichen Genf iſt alſo auf dieſem Kongreß deutſch die
„Sprache der europäiſchen Verſtändigung”. Von verſchiedenen
Seiten, die der Minderheiten=Bewegung feindlich geſinnt ſcheinen,
hat man verſucht, dieſes in dem Sinne auszulegen, daß „das
Ganze eine deutſche Machenſchaft” wäre. Das iſt ein großer Irr= ſchen beiden Staaten entſtehenden Schwierigkeiten zu ſchlichten.
tum. Von einem irgendwo in der Welt ſtattfindenden medizini= Die Verhandlungen haben mit dem Austauſch von Noten
be=
ſchen oder geographiſchen oder irgendeinem beliebigen Kongreß,
welcher, der Bequemlichkeit halber, die franzöſiſche Sprache als
haupten, daß es ſich deshalb um eine „franzöſiſche Machenſchaft”
handle. Zudem ſind von zirka 70 Delegierten kaum 17 Deutſche.
Aber die Tatſache läßt ſich ſchon einmal nicht fortleugnen, daß
die Minderheitenbewegung doch hauptſächlich eine oſt= und
mittel=
europäiſche Angelegenheit iſt, und in dieſen Teilen der Welt iſt
Es iſt natürlich peinlich (wie ich es einſt in einem Oſtſtaate er= ſtruktionen abgereiſt ſind.
lebte), wenn Leute ganz verſchiedener Nationalitäten, die
Deutſch=
land gegenüber nichts wewiger als freundlich geſtimmt ſind, um handlungen zwiſchen Rußland und den Randſtaaten über die von
ſich überhaupt zu verſtehen, gezwungenermaßen miteinander
deutſch ſprechen müſſen. Aber hier herrſchen bei niemandem
der=
artige Gefühle — man iſt hier weder Deutſchland, noch ſonſt
irgendeiner europäiſchen Nation gegenüber voreingenommen, und
Kongreſſes in ſeiner Eröffnungsrede ſo eindringlich ſagte, zwecks
Löſung einer Frage, die Millionen von Menſchen tangiert, Wege
und Mittel zu finden, die eine europäiſche Verſtändigung, den
Frieden auf Erden ermöglichen ſollten. Deshalb und nur
des=
halb iſt man hier zuſammengekommen. Möge dieſes in aller Streitigkeiten zu ſchlichten hätte. Sowohl gegen dieſe
Verhand=
begonnene Werk gelingen — zum Allgemeingut der Welt werden! Schiedsrichter legte Sowjetrußland Proteſt ein. Die beiderſeitige
* Techniſche Rundſchau.
Von Dr. Helmut Thomaſius.
Die ungewöhnlichen Witterungsverhältniſſe dieſes Sommers
haben zu Kataſtrophen der mannigfachſten Art, insbeſondere aber
zu ausgedehnten Ueberſchwemmungen geführt. Weite Strecken
Landes wurden überflutet, große Werte ſind vernichtet. Es wird
noch geraume Zeit dauern, bis die letzten Spuren der
entſtande=
nen Schäden verwiſcht ſind. So verheerend die Naturgewalten
auch gewirkt haben — der Umfang dieſer Wirkungen erſcheint
doch verhältnismäßig klein, wenn man ihn mit den Zerſtörungen
vergleicht, die zuweilen in anderen Ländern auftreten. Jeder
Druck erzeugt Gegendruck. Jegliche Not läßt auf Abwehr ſinnen.
Man ſollte meinen, daß man anderswo vielleicht über beſſere
Mittel verfügt, um plötzlich auftretende große Waſſermaſſen
ein=
zudämmen und wild daherbrauſende Ströme zu bändigen.
Nichts dergleichen! Auch überall da, wvo, wie zum Beiſpiel
in Indien und Japan, aus kleinen Bächen über Nacht reißende
Flüſſe von gewaltiger Tiefe und bei uns unbekannter Breite
werden, ſchützt man ſich in der gleichen Weiſe wie bei uns. Man
wendet Verbauungen an, wie wir ſie an den Wildbächen unſerer
Gebirge zu ſehen gewohnt ſind, und errichtet im Flachland
Dämme. Die Verbauungen werden ebenſo weggeriſſen, wie dies
ſo manchmal bei uns der Fall iſt. Die Dämme werden
durch=
brochen. Faſt erſcheint es, als ob menſchliche Kunſt und
menſch=
liche Technik hier vollkommen verſagen ſollten, als ob jegliches
Menſchenwerk von vornherein unzulänglich ſein müßte.
Viellechit ſtehen wir aber doch an einem Wendepunkt. Es
würde dies dann der Fall ſein, wenn ſich die Einrichtungen
be=
währen, die gegenwärtig zum Schutz der Stadt Pueblo im Staate
Colorado ausgeführt iverden. Pueblo wurde im Jahre 1921 von
einem ſchweren Unglück heimgeſucht. Der Arkanſasfluß, an dem
es liegt, zeigt ſehr ſtark ſchwankende Waſſerverhältniſſe. Im
Sommer iſt er ſeicht, im Frühjahr ſchwillt er außerordentlich an.
Schon früher gab es Ueberſchwemmungen, denen man auf die
übliche althergebrachte Weiſe zu ſteuern ſuchte. Man kanaliſierte
den Stron und errichtete in angemeſſener Entfernung vom
Kanal=
becken hohe Dämme. So floß der Arkanſas bei niedrigem
Waſſerſtand im Kanal. Erhöhte ſich der Waſſerſtand, ſo trat er
aus und füllte das erweiterte, von den beiden Dämmen
be=
grenzte Bett.
Das ging jahrelang. Bis ſich eben auch hier zeigte, wie
un=
genügend die getroffenen techniſchen Maßnahmen waren. 1921
ſtiegen die Waſſer höher und höher. Die Dämme erwieſen ſich
als zu niedrig und ſchwach. Sie wurden überflutet und
durch=
brochen. Weite Teile der Stadt, darunter das Geſchäftsviertel,
wurden zerſtört, das talwärts gelegene Land wurde in weitem
Umfange überſchwemmt. Alle Berechnungen über die größte
jcmals denkbare Waſſermenge waren falſch geweſen. Damit
muß=
ten auch die Dämme berſten, die man auf Grund dieſer Berech=
Die neue Lage im Oſten.
Die ruſſiſchen Pakiverhandlungen.
* Riga, 29. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Die neuen Paktvorſchläge Moskaus, die vom ruſſiſchen
Ge=
ſandten in Warſchau, Wojkow, der polniſchen Regierung
über=
reicht worden ſind, haben die geſamte politiſche Situation im
Oſten weſentlich beeinflußt. Das, worauf ſich monatelang das
Redner beſchäftigten ſich daher keiner damit, vor dem Kongreß nen der Randſtaaten geſondert zu verhandeln und vor allem zu
Klagen über die Behandlung ihrer Stammesgenoſſen durch die vermeiden, daß Polen die Führung innerhalb der Randſtaaten
gegenüber Sowjetrußland übernimmt, das ſcheint Moskau nach
der neueſten Entwicklung der Dinge gelungen zu ſein. Die
Ver=
handlungen ſelbſt, die ſich im Rahmen des Rigaer Vertrages
hal=
ten werden, ſollen erſt nach der Völkerbundstagung aufgenommen
werden. Die Sowjetregierung verlangt von Polen eine
Neutrali=
tätszuſicherung im Falle eines Krieges zwiſchen Rußland und
einer dritten Macht (gemeint iſt Rumänien). Dieſe ruſſiſche
Neu=
tralitätsforderung dürfte ſich als eine der ſchwierigſten Fragen
die Vorbeſprechungen in Warſchau bereits aufgenommen
wor=
lebenden Polen Dr. Jan Kaczmarek und viele mehr. Die be= den, auf Grund deren beſchloſſen wurde, daß der Leiter des
pol=
niſchen Auswärtigen Amtes, Janikowſki, ſich demnächſt nach
Moskau zur Aufnahme von Handelsvertragsverhandlungen
be=
gibt. Dieſe Verhandlungen ſollen infolge der Europareiſe
Ttſchi=
tſcherins von Litwinow geführt werden. Wie verlautet, iſt der
Beſchluß der Sowjetregierung, die Geſellſchaft Sowpoltorg
auf=
zulöſen, nach den Warſchauer Beſprechungen mit der polniſchen
ſchaft in Moskau bemüht ſich nunmehr, wie aus Moskau
gemel=
det wird, normale Beziehungen zwiſchen Polen und Rußland,
vor allem aber zwiſchen dem Marſchall Pilſudſki und der Roten
in Moskau hat in dieſer Frage bereits wiederholt mit den
Mili=
tärkreiſen der Sowjetunion, u. a. mit Woroſchilow und
Tuſcha=
tſchewſki, verhandelt. Der Attaché machte auch von einer
beabſich=
tigten Einladung ruſſiſcher Generalſtabsoffiziere zu den nächſten
Nachdem die Ausſichten für die ruſſiſch=polniſchen
Verhand=
lungen demnach anſcheinend eine günſtige Wendung genommen
haben, iſt auch in dem Verhältnis Rußlands zu Lettland durch
die Bereitſchaftserklärung der lettländiſchen Regierung zur
Auf=
nahme der ruſſiſch=lettiſchen Paktverhandlungen in Riga ein
neuer Erfolg zu verzeichnen. Der Geſandte Lettlands in Moskau,
Oſol, iſt bereits auf dem Wege nach Riga, um an den
Verhand=
lungen teilzunehmen.
Eine beſonders günſtige Entwicklung ſcheinen jedoch die
Be=
ſprechungen zwiſchen Rußland und Finnland erfahren zu haben.
Hier haben bereits die offiziellen Paktverhandlungen am 26.
Au=
guſt begonnen. Der bekannte Streitpunkt der
Schiedsgerichts=
kommiſſion hat bereits inſofern eine Löſung gefunden, als die
Sowjetregierung ſich damit einverſtanden erklärt hat, der
Kom=
miſſion keinen ausgeſprochenen Schiedsgerichtscharakter zu geben.
Es ſoll vielmehr eine neue Form gefunden werden, um die
zwi=
gonnen, die die Feſtſtellung der ruſſiſchen Konzeſſion in der
Schiedsgerichtsfrage enthielten. Bei den Verhandlungen wurde
Verhandlungsſprache anehmen ſollte, würde kaum jemand be= von ruſſiſcher Seite betont, daß der Garantiepakt ſich nur auf die
beiden Länder beziehen könne, und Rußland den Abſchluß eines
Kollektivpaktes zwiſchen Rußland einerſeits und den Randſtaaten
oder den ſkandinaviſchen Ländern andererſeits ablehne. Zwiſchen
der Soweitregierung und den ſkandinadiſchen Ländern ſollen
außerdem beſondere Verhandlungen aufgenommen werden und
es verlautet, daß die ruſſiſchen Geſandten in den ſkandinabviſchen
eben deutſch die allgemeinverſtändliche, vexbreitetſte Mundart. Hauptſtädten bereirs nach Moskau zur Entgegennahme von In=
Mit dieſer neuen Entwicklung ſcheinen nunmehr die
Ver=
ruſſiſcher Seite angebotenen Carantieverträge tatſächlich in Gang
gekommen zu ſein. Es war intereſſant, die Vorbeſprechungen zu
verfolgen, die über dieſes Thema bereits ſeit Monaten zwiſchen
Moskau und den Regierungen der verſchiedenen Randſtaaten
ge=
wünſcht und ſucht nichts anderes, als wie es der Präſident des führt worden ſind. Urſprünglich ſtellten die Randſtaaten die
For=
derung auf, nur kollektiv mit Rußland über einen Garantievertrag
zu verhandeln, in den als weſentlichſte Beſtimmung der Artikel
aufgenommen werden ſollte, daß der Völkerbund, als
obliga=
toriſche Schiedsinſtanz alle zwiſchen den Partnern entſtehenden
Stille, in höchſt prunk= und lärmloſer Umgebung, im kleinen Genf lungen als auch gegen die Anerkennung des Völkerbundes als
nungen und unter Einſetzung eines entſprechenden Sicherheits= fach gewunden, haben zahlreiche Verzweigungen, verein ſen ſich
faktors gebaut hatte.
jedoch bewutzt, daß man ſich auch in Zukunſt auf ſie nicht würde allem auch an der Stadt vorbei. Die am Flußufer ſtehe en Ge
verlaſſen können. Je weiter dieſe Berechnungen vorſchritten, deſto
mehr kamen die Ingenieure zu der Anſicht, daß es vielfach über= fernt und an anderer Stelle wieder aufgebaut. Dadur wurde
haupt unmöglich iſt, genan zu ermitteln, wieviel Kubikmeter ein Streifen Land gewonnen, der gleichfalls zum Labyrih aus
Waſſer jemals und vielleicht in ferner Zukunft durch den Quer= gebaut wurde. Ueberall da, wo die Kanalböſchungen m das
ſchnitt eines Flußbettes hindurchfließen werden. Das, was war,
kann nicht maßgebend ſein, läßt ſich doch nicht vorausſehen, wie
ſich im Laufe der Zeiten die Witterungsverhältniſſe ändern
wer=
den. In unſerer Atmoſphäre, beſonders in den höheren
Schich=
ten, gehen Dinge vor, von denen wir bis jetzt noch keine Ahnung des Waſſers gegen die Stadt iſt abgeſchwächt. Seine faft iſt
haben. Sie zu erforſchen, ſtößt auf ungeheuere Schwierigkeiten, zerſplittert und dadurch wirkungslos geworden. Man hft, daß
bekannten Größen ſtand, ging man zu einem Syſtem des Schutzes mungen jede Gefahr beſeitigt iſt. Ob ſich dieſe Hoffnu ſen
el=
über, von dem man hofft, daß es ſich auch unter den ſchwierig= füllen werden, läßt ſich, wie die Erfahrung lehrt, theoreti /
übel=
ſten Verhältniſſen bewähren wird. Vielleicht wird dieſes Syſtem haupt nicht beurteilen. Was man früher für ſicher hielt ſat ſich
für andere Länder vorbildlich und maßgebend. Der Kanal wurde als ungenügend erwieſen. Jahrzehnte werden alſo viellegt
vei=
beibehalten. Allerdings hat man auf die weitere Benutzung des gehen müſſen, ehe wieder einmal Waſſermaſſen auftreten die
el=
alten Bettes verzichtet und ein neues, bedeutend erweitertes und kennen laſſen, ob das gewaltige Werk der Eindämmung 16
Zek=
vertieftes, gegraben. Auch die Dämme ſind geblieben. Man hat teilung des Arkanſas auch tatſächlich allen Anforderunger ſenücht.
ſie jedoch nicht mehr aus Erdreich hergeſtellt, ſondern ſtarke
Betonmauern von dreieckigem Querſchnitt errichtet. Oben, wo gewalten hat ſich ſo manchmal als unzulänglich erwieſen, as del
Nach unten zu, wo der Druck immer mehr zunimmt, wird die Verbindung mit dem gefährdeten Schiff herzuſtellen, in de Weiſe
Mauer breiter. In dieſer Formgebung liegt nichts neues. Man daß man eine Rettungsleine abſchoß. Sie wurde aufg angen,
wendet ſie bei Waſſerbauten, insbeſondere bei den Sperrmauern und damit war die Verbindung zur Küſte oder dem rſenden
der Staubecken von Talſperren ſchon lange an. Zu den Beton= Schiff hergeſtellt. Nun wird aber von ſtarkem Sturm d Leine
mauern treten dann noch Erddämme.
Dämme berſten können. Deshalb hat man zu weiteren Sicher= Verfahren tritt an die Stelle der Rakete, an der die Lſe
be=
heitsmaßnahmen gegriffen. Um die Gewalt des Waſſers zu feſtigt iſt, ein Drachen. Es fällt ſchwer, bei ſtark bewetr See
brechen, hat man ſenkrecht zu den Dämmen Quermauern errich= mit dem kleinen Geſchütz zu zielen, das die Rakete nach m
ge=
tet, ein gleichfalls ſchon früher bewährtes Hilfsmittel. Dann fährdeten Schiff ſchießt. Bei der Verwendung des Drache; fäll
aber hat man eine Einrichtung geſchaffen, die dazu beſtimmt iſt, dieſes Geſchütz vollkommen weg. Er iſt an einer lange Leine
die überſchüſſigen Waſſermaſſen aufzunehmen. Oberhalb der befeſtigt, die auf einer Trommel aufgewunden iſt. Das Hilſe
Stadt wurde ein rieſiges Reſervoir angelegt, das ſich zu beiden eilende Schiff läßt den Drachen ſteigen und fährt dabei /, daß
Seiten der Dämme ausdehnt. Es erſtand ein künſtliches See= er über das Fahrzeug geweht wird, mit dem eine Verlidung
becken, das ſich weithin über das Land erſtreckt. Man ſtellt es hergeſtellt werden ſoll. Beſondere Einrichtungen an de Leine
nicht mehr in das Belieben des Fluſſes, was er überſchwemmen ſorgen dafür, daß man ſie ergreifen und herabziehen ka / Iſt
will, ſondern bereitet den Raum vor, den er überſchwemmen ſoll ein Schiff geſtrandet, ſo daß ſich andere Dampfer nicht in der
und wo er keinen Schaden anrichten kann. Sollten die Waſſer gleichen Seite her nähern können, ſo wird man den Dra n bei
jemals über die Höhe der Dämme hinaus anſteigen, ſo können günſtiger Windrichtung von einem geeigneten Punkt de Küſte
ſie über dieſe hinwegſtrömen und einen See bilden. Aus dieſem aus, ſonſt aber auf einem Rettungsboot ſteigen laſſen, 1 aul
wird man ſie ſpäter zu Zeiten der Trockenheit allmählich ablaſſen, das Meer hinaus rudert. Der Wind, der heim bisherige
Vek=
den Fluſſes zu brechen. Die Quermauern im Kanalbecken genügen mußte, wird hier alſo dazu ausgenutzt, dieſes unter alle Ume
hierzu nicht. Deshalb hat man unterhalb des künſtlichen See= ſtänden zu erreichen. Hierin beſteht der wichtigſte Fortſch
beckens eine Art von Labyrinth gebaut. Ein Syſtem von Kanälen, neuen Verfahrens, das ſich außerdem noch durch ſeine grof
wurde angelegt, das ſich weithin erſtreckt. Die Kanäle ſind viel= fachheit auszeichnet.
Numme
Unnachgiebigkeit hat bisher die Verhandungen nick fan,
kommen laſſen. Hinzu kam, daß Polen beſtrebt war
der Randſtaaten eine dominierende Rolle zu ſpielen
gemeinſamen Verhandlungen mit Sowjetrußland de
zugeben. Umgekehrt war Rußland ſtets beſtrebt, Pole
auszuſchalten und darüber hinaus mit jedem der
ſeparat zu verhandeln. Die neueſte Entwicklung zeigt
kau mit dem Zuſtandekommen der
Sonderverhandlu=
diplomatiſchen Erfolg errungen hat. Vom deutſchen
aus kann es nur begrüßt werden, daß die zeitweilig r”
/bedr=
liche politiſche Spannung im Oſten beſeitigt und die
der Lage befeſtigt wird.
Die Lage auf dem Balkan.
EP. Moskau, 29
„Jsweſtija” erörtern die Lage auf dem Balkan u
mein=
der Sturz Pangalos' habe den engliſchen und italien hen
tereſſen im Mittelmeer einen ſchweren Schlag verſetzt.
ſtieg Kondylis” ſei auf eine Unterſtützung der franzöſiſ
matie zurückzuführen, die eine weitere Erſtarkung der ngliſch,
und italieniſchen Poſition in Griechenland nicht dul)
Der Sturz Pansalos' und der franzöſiſch=rumäniſe
ſeien zwei neue Verſuche Frankreichs, den verloren
Einfluß auf dem Balkan wiederzugewinnen.
240
Eon
Einſt
Oſtag
BM04
R
mdpum
tabi
uguft
er A.
Verit
angen
Die Leipziger Herbſtmee.
Leipzig, 29 ſurguſt
Der Ausländerbeſuch der Leipziger Herbſtmeſſe Gertriſ
bisher die Erwartungen. Beſonders ſtark ſind ver ſten di
Tſchechoſlowakei, Oeſterreich, die Vereinigten Staaten nt
Nord=
amerika, Großbritannien, Holland, Spanien, Schwede
Rum=
nien, Ungarn und Dänemark. Alle Länder der Welt iben
ge=
ſchäftliche Beſucher entſandt.
Am Sonntag der Herbſtmeſſe ſetzte der Einkäufer ſch auz
dem In= und Ausland bereits lebhaft ein. Das Geſ ft zei
ſoweit ſich das am erſten Meſſetage überhaupt erke en läſt,
eine weſentliche Beſſerung gegenüber der letzten Früh ſrsmeſſ
Sehr flott war der Verkehr auf der Schuh= und Lede eſſe, der
Süßwaren= und der Textilmeſſe. In allen Branchen, ſpez
für das Weihnachtsfeſt arbeiten, werden diesmal zahlr ſe Nach
beſtellungen aufgegeben.
Die Techniſche Meſſe bietet ein gutes Bild. Ve eter
aller Induſtriezweige haben die Meſſe wieder beſchickt. Der
Be=
ſuch iſt gut. Beſonders tritt die Baumeſſe hervor, die ch einet
lebhaften Zuſpruchs erfreut. Hervorragende Leiſtung; bieten
beſonders die ruſſiſche und die jugoſlawiſche Verkehrsg ſtellu
Zur Sicherung des Eiſenbahnverkers.
Berlin, 29. ſtguſt.
Aus Anlaß der in letzter Zeit häufiger aufgetre ſen
vei=
brecheriſchen Anſchläge gegen Eiſenbahnanlagen hat i.
Reichs=
verkehrsminiſterium eine Ausſprache wit der Haupich valtung
der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft ſtattgefunden u ſer
Zu=
ziehung der beteiligten Reichs= und preußiſchen Reſſt s. In
Reichsverkehrsminiſterium beſteht nach dem bisherigen irgebnis
der Unterſuchung kein Zweifel darüber, daß der Unfal bei
Lei=
ſerde auf einen verbrecheriſchen Anſchlag zurückzuführer ſſt: auch
die Kriminalpolizei ſteht auf demſelben Standpunkt. die
Y=
ſprechung ergab Einverſtändnis darüber, daß eine
Vrmeh=
rung der planmäßigen Streckenbegehun reine
Ausſicht bieten würde, derartige Vorkom’niſſe
hintanzuhalten. Neben dieſen planmäßigen Be hungen
wird im Bereich der Deutſchen Reichsbahnverwaltung ſon feit
Jahren ein beſonderer Streifdienſt zur unv auteten
Ueberwachung der Bahnanlagen ausgeführt. Es iſt fner vor
einigen Monaten Anordnung getroffen worden, dieſ* Dienſt
auf beſonders wichtigen oder beſonders gefährdeten ſtrecken
entſprechend zu berſtärken. Dieſe Maßnahmen wu en auch
bei der Beſprechung als durchaus zweckmäßig anerkan / Nach
den Ereigniſſen der letzten Wochen hat die Hauptve ſaltung
der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft erneut eine Ver ſärfung
dieſes Streifdienſtes angeordnet. Bei der Verfolgung ſer
ein=
zelnen verbrecheriſchen Anſchläge wird auf ein engſtes Zuſane
uenarbeiten mit der Kriminalpolizei, die durch namch ſe
Ver=
treter an der Beſprechung beteiligt war, von der hitſchen
Reichsbahngeſellſchaft größter Wert gelegt.
und trennen ſich wieder. Das Labyrinth läuft in der ſdſeite
Man ſtellte nun neue Berechnungen an. Dabei war man ſich des Kanals, ſich breithin erſtreckend, entlang. Es ziehr ich voi
bäude wurden niedergelegt, ja ſogar ein Bahnhof wuſe ent=
Labyrinth grenzen, befinden ſich Durchläſſe. Bei Hſwaſſet
ſtrömt ein beträchtlicher Teil des Waſſers in das Labyr ſth. wo
er ſich verteilt. Die Fluten löſen ſich in zahlreiche klei
/Bäch=
lein auf, die weiter keinen Schaden anrichten können. Tr Stoß
Angeſichts der Tatſachen, daß man hier vor vollkommen un= mit dieſem neuen Syſtem der Bekämpfung von Uebe hwene
Auch ein anderes Verfahren des Kampfes gegen die
Natur=
der Druck der Waſſer geringer iſt, liegt die Spitze des Dreiecks. Rettung aus Seenot. Im allgemeinen verfuhr man, t eine
nicht ſelten aus der Schußrichtung weggeriſſen, ſo daß ſie ir Ziel
Nun iſt man ſich wohl beſpußt, daß dieſe Mauern und dieſe verfehlt. Nach einem neuen, von Dr. Hutchinſon ausgear ſiteten
Dann handelt es ſich aber auch darum, die Gewalt des toſenz fahren die Leine ſeitwärts wehte, ſo daß ſie ihr Ziel veehlen
Nummer 240
Monfag, den 30. Auguff 1926
Seite 3
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 30. Auguſt.
I..U. Von der Landesuniverſität Gießen. Die Philoſophiſche Fakul=
E unſerer Landesuniverſität hat den Lehrer an der Kunſtakademie in
Sesden Profeſſor Ludwig von Hofmann ehrenhalber zum Doktor
Dmoviert.
— Hefſiſches Landestheater. Nach Beendigung der reinen Korrepe=
Xonsproben beginnen heute, Montag, unter der muſikaliſchen Leitung
— Generalmuſikdirektor Joſ. Roſenſtock die Büühnenproben zu Mozarts
Son Giovanni” oder „Der beſtrafte Wüſtling‟. Die Inſzenierung
itet Generalintendant Ernſt Legal.
— Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
and= heaters. Leitung Direktor Adalbert Steffter. Heute Montag
rd täglich abends 8 Uhr gelangt die Operette „Uſchi” von Jean Gilbert
— Aufführung und ſei darauf hingewieſen, daß nur einige
Auffüh=
rngen dieſer Operette ſtattfinden können. Als letzte Operette der dies=
Grigen Sommerſpielzeit wird „Die Dollarprinzeſſin” von Leo Fall
arbereitet und ſchließt die Spielzeit am Sonntag, den 5. September.
—Sichtvermerk. Die Reichsregierung hat im Wege der
Ver=
andlungen erreicht, daß der gegenſeitige Sichtvermerkszwang
it folgenden Staaten abgeſchafft worden iſt: mit
Oeſter=
ich am 12. Aguſt 1925, mit der Schwveiz am 20. Januar 1926,
rit Liechtenſtein am 20. Januar 1926, mit den Niederlanden
m 1. Februar 1926, mit Japan am 20. März 1926, mit Däne=
Tark am 20. Mai 1926. Der Fortfall des Sichtvermerkszwangs
ird in Kraft treten: mit Luxemburg am 1. September 1926,
rit Portugal am 1. September 1926, mit Schweden am 1.
Okto=
ue er 1926. Da in der freien Stadt Danzig, in Kuba, Haiti,
Pa=
cma, der dominikaniſchen Republik und in Island der
Sicht=
ermerkszwang für deutſche Reichsangehörige unmittelbar auf=
ehoben worden iſt, hat die Reichsregierung ihrerſeits Angehörige
ieſer Länder vom Sichtvermerkszwang befreit.
* Kleine Strafkammer. Negine Wenzel, geb. Eidmann, von
Taihach, iſt wegen Beleidigung des Bürgermeiſters von da vom
Umtsgericht Groß=Umſtadt mit 10 Tagen Gefängnis beſtraft. Es
han=
delt ſich um eine vom N. Oktober 1920 datierte gedruckte Vollmacht,
ie die Unterſchrift der Angeklagten und deren Schweſter trägt und
om Bürgermeiſter beglaubigt iſt. Die Angeklagte erklärt, weder ſie
roch ihre Schweſter hätten dieſe Unterſchrift geleiſtet. Später ſei der
Bürgermeiſter zu ihnen ins Haus gekommen und habe geſagt, ſie
riöchten nichts verraten, er, der Bürgermeiſter, käme ſonſt um ſein
AImt. Bürgermeiſter Wolf bekundet als Zeuge, er habe mit dem Guts=
Xbergabevertrag nichts zu tun gehabt, im Hauſe habe er die
Unterſchrif=
zn eingeholt und dann auf dem Bureau die Beglaubigung fertig=
Temacht. Der Vater der Angeklagten ſei gekommen und habe ihn ge=
Seten, zwecks Beglaubigung der Unterſchriften ins Haus zu kommen.
Die Gegner hätten bei ſeiner weiteren Wahl 1925 die ganze Sache ins
Treffen geführt und erklärt, der Bürgermeiſter müſſe verſchwinden.
Die Angeklagte bleibt dabei, der Bürgermeiſter habe die Vollmacht ge=
Fälſcht. Der Bürgermeiſter iſt als Nebenkläger zugelaſſen. Die
An=
geklagte hat Berufung eingelegt, vorſorglich auch die Staatsanwaltſchaft.
DDie Verteidigung erachtet, man habe die Schwere der Beleidigung über=
Tchätzt, die Behauptung der Angeklagten gehe doch nur dahin, der
Bür=
germeiſter habe die Unterſchriften geleiſtet in der Erwartung, daß dieſe
Deiſtung der Unterſchriften von den Berechtigten genehmigt werde.
Sollte das Gericht zu einer Verurteilung kommen, ſo würde im Straf=
„naße eine Geldſtrafe genügen. Der Staatsanwalt hält es für ganz un=
„öglich, daß der Bürgermeiſter die Unterſchriften vollzogen habe, der
SBürgermeiſter und die Familie Eidmann ſeien verfeindet, im Kopfe
Der Angeklagten habe es ſich ſo eingeſetzt, wie ſie die Sache darſtelle.
daß der Unf
Die Angeklagte habe ſich in das verbohrt, was ſich ihr vorſtelle. Eine
zurückzuführenl Freiheitsſtrafe ſei unter allen Umſtänden am Platze. Der Vertreter
„des Nebenklägers betont, die Beleidigung ſei wider beſſeres Wiſſen ge=
Stan
ſchehen oder es liege doch Eventualdolus vor. Die Anzeige habe die
daß eine Vſ. Angeklagte aus Rache erſtattet, um den Bürgermeiſter um ſein Amt zu
begehung bringen. Dem Beamten werde eine falſche Beurkundung nachgeſagt,
ein ſchweres Amtsverbrechen vorgeworfen. Das Urteil verwirft
Vorkom
die Berufungen. Der erſte Richter habe im Strafmaße das
mäß
Richtige getroffen.
— Dampferexpeditionen des Norödeutſchen Lloyd Bremen. 1. Nach
New York ab Bremen=Bremerhaven: D. Berlin 2. Sept. 2. Nach Canada
ſtfg (Halifax) ab Bremen=Bremerhaven: D. Derfflinger 18. Sept. 3. Nach
Philadelphic-Baltimore-Norfolk ab Bremen=Bremerhaven: D. Alda
dieſel
28. Auguſt. D. Ulm 28. Auguſt. 4. Nach Braſilien=Argentinien ab
Tdeten Bremen=Bremerhaven: D. Sierra Morena 4. Sept., D. Werra 11. Sept.
men wun 5. Nach Nord=Braſilien ab Bremen: D. Attika 2. Sept. 6. Nach Mittel=
Braſilien ab Bremen: D. Porta 18. Sept. 7. Nach Cuba—New Orleans
anerkann
ab. Bremen: D. Raimund 10. Sep. 8. Nach Oſtaſien ab Bremen: Dr.
pwel City of Cairo 4. Sept., D. Coblenz 11. Sept. 9. Nach Auſtralien ab
Verſſ Bremen: D. Eumaeus 31. Auguſt, D. Aachen 11. Sept. 10. Nach Süd=
Amerika Weſtküſte ab Bremen: a) durch den Panamakanal: D.
Keller=
wald 31. Auguft, D. Targis 11. Sept.; b) durch die Magellan=Straße:
D. Holger 30. Aug. 11. Nach Zentral=Amerika und Mexiko ab Bremen:
MS. Erfurt 31. Auguſt. 12. Fruchtfahrt Canariſche Inſeln nach Bremen=
Hamburg: wöchentlicher Dienſt. 13. Nach der Levante ab Bremen: 14täg.
Abfahrten. 14. Nach Finnland ab Bremen: 14tägiger Dienſt nach allen
Haupthäfen. 15. Nach Neval ab Bremen: Abfahrten alle 10 Tage. 16.
ingen, vereinl
zuft in der
9. Es ziehtl
ufer ſtehen
Nach Leningrad ab Bremen: Abfahrten alle 8 bis 14 Tage. 17. Nach
England ab Bremen: 2 bzw. 4 Abfahrten in der Woche. 18. Nach Afrika
ab Hamburg: D. Wadai 3. Sept. Mitgeteilt durch Anton Fiſcher,
Darm=
ſtadt, Vertreter des Norddeutſchen Lloyd Bremen.
Tageskalender für Montag, den 30. Auguſt 1926.
Landestheater, Großes Haus; Geſchloſſen. — Kleines
Haus, abends 8 Uhr: „Uſchi”. — Orpheum, abends 8 Uhr:
„Was Frauen träumen” — Schloß=Café: Konzert. — Café
Rheingold: Konzert und Tanz. — Schmitz, Rheinſtraße:
Unterhaltungsmuſik. — Kirchweihe in Griesheim Kaffee=
Reſtaurant Bender: Tanz; Darmſtädter Hof: Frühkonzert, ab 4 Uhr:
Tanz. — Kegelſport= und Werbewoche. — Kirchweihe
Meſſel, Gaſthaus Heberer, Gaſthaus Germann Nachf., Joh. Hch.
Laumann II: Tanz. — Kirchweihe Jugenheim, Hotel zur
goldenen Krone, Gaſthaus zur Sonne: Tanz. —
Kinovorſtel=
lungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
II. 12393
Heſſen in Berlin.
In Berlin hat ſich eine Hefſen=Vereinigung gebildet, die die
zahl=
reichen in Berlin und Umgegend anſäſſigen Heſſen in zwangloſen
regel=
mäßigen Zuſammenkünften einander näher bringen und die Liebe zur
Heimat pflegen will. In der am 10. Auguſt ſtattgehabten
Gründungs=
verſammlung, die von Herrn Miniſterialrat Profeſſor Maurer geleitet
wurde, überbrachte Sch=uſpieler Göbel vom Heſſiſchen Landestheater
u. a. Grüße von Bienchen Bimmbernell und trug deren neueſtes Gedicht
„Kinſtliche Kinner” vor.
Es gab viel Wiederſehensfreude zwiſchen Landsleuten, die ſich zum
Teil ſeit Jahren nicht geſehen hatten, obgleich ſie in der Rieſenſtadt dicht
beieinander wohnten, ohne davon zu wiſſen. Man kann es nur lebhaft
begrüßen, daß endlich ein verbindendes Glied geſchaffen iſt, welches die
vom Schickſal nach der Reichshauptſtadt geführten Heſſen
zuſammenhal=
ten und dafür ſorgen will, daß ſie ihrer ſchönen Heimat und heſſiſcher Art
nicht allzu raſch entfremdet werden.
Die Heſſen=Vereinigung iſt beſtrebt, alle heſſiſchen Landeskinder in
Berlin — ohne Unterſchied — zu umfaſſen und bittet deshalb diejenigen
unſerer Leſer, welche Bekannte oder Angehörige in Berlin haben, dieſe
von der Gründung der Vereinigung zu benachrichtigen und ſie zu
ver=
anlaſſen, ihre Adreſſe an Miniſterialamtmann Kriegbaum, Berlin=
Halenſee, Johann Georgſtraße 12, mitzuteilen. Sie werden dann
regel=
mäßig Einladungen zu den Heſſen=Abenden erhalten.
* Griesheim, 29. Auguſt. In dieſer Woche finden auf dem hieſigen
Truppenübungsplatz folgende Scharfſchießübungen ſtatt: Am
Montag, 3. Aug., vorm. von 5—11 Uhr, Dienstag, 31. Aug., vorm.
von 5—11 Uhr und nachm. von 1—5 Uhr, Mittwoch, Donnerstag,
Frei=
tag und Samstag, den 1., 2., 3. und 4. Sept., vorm. von 7—11 Uhr und
nachm. von 1—5 Uhr. Am Montag, 30. Aug., von abends 8—10 Uhr,
findet außerdem Nachtſchießen ſtatt.
* Pfungſtadt, 28. Auguſt. Holznutzung. Nach einer
Mit=
teilung des Forſtamtes Eberſtadt, das für die Gemarkung Pfungſtadt
zuſtändig iſt, wird bis zum Jahre 1934 mit einer jährlichen Holznutzung
von 5470 Metern zu rechnen ſein. — Die Regulierung der
Sandbach wird bereits in Kürze aufgenommen werden. Die
Ar=
beiten werden als Notſtandsarbeiten zur Ausführung gelangen. Man
rechnet damit, daß ſie 5000 Tagewerke umfaſſen werden und nicht vor
Ende Februar kommenden Jahres beendigt ſein werden. Der
Ge=
meinderat hat ferner an Erwerbsloſe die Arbeiten zur Näumung des
neuen Rotgrabens, die Herſtellung des ſogenannten Erlewaldgrabens,
ſowie die Herrichtung des Roteſuhlgrabens, zu deren Angebot von
3910 Mark vergeben. Für die Arbeiten ſollen nur Erwerbsloſe in
Frage kommen, die entweder bereits ausgeſteuert ſind oder in Kürze
zur Ausſteuerung gelangen würden. Die Arbeiten ſind genau nach den
Vorſchriften des Kulturbauamtes auszuführen. — Die
Steuer=
ſätze, die in der vorletzten Gemeinderatsſitzung feſtgeſetzt wurden, ſind
nunmehr vom Miniſterium genehmigt worden. Mit der Ausgabe der
Gemeindeſteuerzettel iſt alſo in Kürze zu rechnen. — Der
Finanzaus=
ſchuß des Gemeinderats berät gegenwärtig die Einführung einer vom
Kreisamt vorgeſchlagenen Wertzuwachsſteuer. Die neue Steuer ſoll
alle Objekte umfaſſen, die in der Zeit vom 1. Januar 1919 bis 31.
De=
zember 1924 gekauft wurden und jetzt wieder veräußert werden.
Für den Betrieb einer Schankwirtſchaft wurde dem Paul Weber mit 11
gegen 4 Stimmen die Konzeſſion ſeitens der Gemeinde erteilt.
* Erbach i. Odw., 28. Aug. Deutſcher Schwimmverband.
Bei unſerem Erbacher Schwimmklub weilte vorgeſtern der
Geſchäfts=
führer des Deutſchen Schwimmverbandes und Dozent an der Hochſchule
für Leibesübungen, Herr A. O. Keßler=Berlin, mit anderen Berliner
Sportsfreunden als Gaſt. Anläßlich dieſes Ereigniſſes veranſtaltete der
Erbacher Schwimmklub ein Werbeſchwimmen, zu dem die Berliner Gäſte
ihre Mitwirkung bereitwilligſt zugeſagt hatten. Pünktlich um 8.30 Uhr
nahm die Veranſtaltung ihren Anfang. Der erſte Vorſitzende des
Er=
bacher S. C., Herr Fabrikant H. Kumpf, begrſßte zunächſt die Gäſte und
dankte mit herzlichen Worten für die bereitwillige Unterſtützung, die
ihnen ſtets ſeitens des Deutſchen Schwimmverbandes zuteil wurde. Er
wünſchte den Gäſten aus der Reichshauptſtadt noch fröhliche Stunden in
unſerem herrlichen Odenwald und insbeſondere im ſchönen Erbach.
So=
dann ergriff Herr Geſchäftsführer Keßler=Berlin das Wort und dankte
zunächſt dem Erbacher Schwimmklub für die freundliche Aufnahme, die
derſelbe ihm und ſeinen Freunden zuteil werden ließ. Daran
anknüp=
fend ging er auf Zweck und Ziel des Schwimmſports und des heutigen
Abends im beſonderen ein. Mit markigen Worten ſchilderte er, wie der
Schwimmſport Körper und Geiſt ſeiner Jünger ſtählt und ihnen wie
kein anderer Sport Gelegenheit gibt, ſich im Dienſte der Menſchheit zu
betätigen auf dem Gebiete der Lebensrettung, und ſomit ſelbſtloſeſter
Nächſtenliebe. Er ermahnte die anweſende Jugend und die Eltern
der=
ſelben, dafüir Sorge zu tragen, daß durch die Mitwirkung aller dem
Er=
bacher S.C. diefenige Anzahl unterſtützender Sportfreunde zugeführt
werden müſfe, die ihm nach ſeinen edlen Beſtrebungen gebührt. Er
wies darauf hin, daß in unſerem Alexanderbad eine Anlage geſchaffen
ſei, die muſterhaft zu nennen iſt und die einer Großſtadt würdig wäre.
Daß dieſe Erkenntnis bei unſerer Einwohnerſchaft ſich ſcheinbar noch
nicht reſtlos durchgeſetzt habe, ſtellte er mit Bedauern feſt. Mit
noch=
maligen herzlichen Dankesworten kam er ſchließlich zum Schluß ſeiner
Ausführungen. — Die nun folgenden ſchwimmſportlichen Darbietungen
der Berliner und Erbacher Schwimmerinnen und Schwimmer zeigten,
daß auf beiden Seiten das Beſte hergegeben wurde. Man konnte aber
weiter die erfreuliche Tatſache feſtſtellen, daß unſere Erbacher, an den
Leiſtungen der Berliner gemeſſen, ſich — ſelbſtverſtändlich im Rahmen
unſerer Verhältniſſe — überall ſehen laſſen können. Beſonders die
bei=
den Gänge, 4X50 Meter Lagenſtaffel und 4X50 Meter Bruſt, zeigten,
daß in der Erbacher Mannſchaft (Schwally, Muhr, Germann, Schmidt)
Energie und Schneid ſtecken, die nur durch raſtloſes Training zur Höhe
geführt werden müſſen. Die Berliner Mannſchaft, die, wenn auch nicht
die beſten der Reichshauptſtadt, ſo doch routinierte Schwimmer ſind,
konnten beide Nennen nur mit knappen Diſtanzen gewinnen. Auch unſer
Streckentaucher Lang (42 Meter in 35 Sekunden), der mit ſeiner Leiſtung
ſeinen Berliner Konkurrenten weit hinter ſich ließ, wird noch viel
trai=
nieren müiſſen, bis zur vollen Ausnützungsmöglichkeit ſeiner Fähigkeiten.
— Alles in allem kann die Veranſtaltung als eine wohlgelungene
be=
zeichnet werden. Möge ſie ihren Zweck, dem Erbacher Schwimmklub
neue Anhänger und eifrige Sportsfreunde zuzuführen, erfüllen.
F. Vom ſüdlichen Odenwald, 28. Aug. Heuer iſt Gelegenheit
ge=
boten, billiges Ohmet erwerben zu können. Das Angebot iſt da
und dort ziemlich lebhaft, die Nachfrage ſehr flau, und ſo kommt es, daß
pro Morgen 20 Mark bezahlt werden. Je nach den Umſtänden wäre
dieſer Preis entſprechend, durch die feuchte Witterung aber iſt der zweite
Futterſchnitt ziemlich üppig geworden, und ſo kann man die Preiſe als
ſehr mäßig bezeichnen. Die Ohmeternte iſt in beſtem Gange und hat
ſchon eine nette Menge Futter in beſter Qualität der Scheune
ein=
verleibt.
Keine Abnahme der Stellenloſenziſſern.
Geringer Zugang Gefündigter.
Obwohl aus allen Teilen des Reiches die Meldungen über die
Wirt=
ſchaftslage günſtiger lauten, iſt die Zahl der ſtellenloſen
Kaufmanns=
gehilfen auch im Auguſt nicht zurückgegangen. Dieſe Erſcheinung dürfte
darauf zurückzuführen ſein, daß man verſucht, zunächſt mit den
vor=
handenen Kräften auszukommen. Die etwas geſteigerte Nachfrage
gegen=
über dem Vormonat läßt erkennen, daß mit umfangreicheren
Neuein=
ſtellungen erſt bei Anhalten der augenblicklich beſſeren Lage gerechnet
werden kann. Andererſeits hat allerdings der Zugang an gekündigten
Bewerbern nach dem Bericht der Stellenvermittlung des
Deutſchnatio=
nalen Handlungsgehilfenverbandes, obwohl der Auguſt
Quartals=
kündigungsmonat iſt etwas nachgelaſſen. Wenig günſtig iſt die Lage fün
kaufmännifche Angeſtellte noch immer in der Metallinduſtrie. Die
Ber=
liner Maſchinenbauſchule=A.=G., vorm. Schwartzkopf, kündigte von 400
kaufmänniſchen Angeſtellten ungefähr 200 zum 1. Septembe: Ebenſo
wurden Entlaſſungen wegen Betriebseinſchränkungen in Königsberg,
Erfurt und Sturtgart vorgenommen. Im Rhein= und Ruhrgebiet
er=
folgten, im Zuſammenhang mit der Gründung der Vereinigten
Stahl=
werke, neuerliche Stillegungen, wodurch wieder mehrere hundert
An=
geſtellte ihre Küindigung erhielten. In Mannheim liegen die
Verhält=
niſſe ſchon ſeit langem ungünſtig. Der Betrieb der einſt dort
hoch=
bedeutenden Firma Heinrich Lanz iſt derart zuſammengeſchmolzen, daß
von der ehemals großen Belegſchaft durch neuerliche Entlaſſungen nur
noch wenig übrigbleibt. Auch bei der Automobilfabrik Benz u. Co. iſt
einer größeren Anzahl von Angeſtellten zum 1. Oktober gekündigt
worden, weil durch die Fuſion mit den Daimler=Werken Perſonal übrig
wird.
Etwas Bedarf an kaufmänniſchem Perſonal lag in der Dresdenen
Zigaretteninduſtrie vor, die im allgemeinen gut beſchäftigt iſt. Im
Manufakturwaren=Kleinhandel wurden in Königsberg, Hamburg, Bremen
und an einer Anzahl norddeutſcher Provinzplätze tüchtige Dekorateure
und Verkäufer gefragt. Der Lebensmittelhandelt zeigte ſich weiter
auf=
nahmefähig für Verkäufer im Einzelhandel und Reiſende im
Groß=
handel. Für Reiſende mit Fixum war in Induſtrie und Handel ganz
allgemein wieder mehr Intereſſe vorhanden, was wohl auf die
ab=
lehnende Haltung der Stellenloſen gegenüber reinen Proviſionsvertretun”
gen mit zurückzuführen ſein dürfte, andererſeits aber auch den Willem
erkennen läßt, die Verkaufsorganiſation für den Herbſt wieder auf eine
feſtere Grundlage zu ſtellen.
* Gernsheim, 28. Aug. Gemeinderatsbericht. Der Firma
Quirin Uetz=Gonſenheim, die am hieſigen Platze eine Backſteinfabrikation
betreibt, hatte der Gemeindeverwaltung den Vorſchlag unterbreitet, die
Backſteinfabrikation in Form produktiver Erwerbsloſenfürſorge mit ihr
gemeinſam vorzunehmen, oder aber die ganze Anlage von ihr zu dem
Preiſe von 15000 Rmk. in Kauf zu nehmen. Nach eingehender
Be=
ratung und Ausſprache wurde das Angebot abgelehnt. Die gemäß
Amts=
blatt Nr. 12 des Miniſters des Innern vorgelegte Muſterſatzung betr.
Einführung einer Wertzuwachsſteuer im Gemarkungsbezirk Gernsheim,
wurde in ungekürzter Form angenommen, in dem Beſchluß jedoch zum
Ausdruck gebracht, daß die Veranlagung und Verwaltung der Steuer
durch die Gemeindeverwaltung erfolgen ſoll, wozu miniſterielle
Geneh=
migung erforderlich iſt. Der Gaſtwirteverein war um Feſtlegung des
Kirchweihtages, abweichend von der ſeitherigen Handhabung,
eingekom=
men. Dem Geſuch konnte jedoch nicht entſprochen werden. Zwecks
Er=
richtung einer Benzintankanlage vor dem Hauſe des Fahrradhändlers
Andreas Grüll war die Firma Rhenania=Oſſag, Mineralölwerke A. G.,
Ludwigshafen, vorſtellig geworden. Dem Projekt wurde die
Zuſtim=
mung erteilt, jedoch hat die genannte Firma eine jährliche
Anerkennungs=
gebühr von 100 Rmk. am Ende eines jeden Rechnungsjahres an die
Gemeindekaſſe abzuführen. — Den nichtöffentlichen Teil der Sitzung
beſchäftigten die Feſtſetzung der Wohnungsmiete in den neuen
Gemeinde=
wohnhäuſern, die Gewährung von Baukoſtenzuſchüſſen ſowie die
Stel=
lungnahme des Gemeinderats gemäß Artikel 53 des Volksſchulgeſetzes zur
Beſetzung der Stelle eines Rektors an der hieſigen katholiſchen
Volks=
ſchule. Die Sitzung konnte jedoch nicht zu Ende geführt werden, da
durch inzwiſchen eingetretene Manipulationen in bezug auf Vermietung
der einzelnen Wohnungen die ſozialdemokratiſche Fraktion geſchloſſen
die Sitzung verließ und dadurch die Verſammlung beſchlußunfähig
wurde. — Ernennungen. Zum Reallehrer an hieſiger Realſchule
wurde Herr Schulverwalter Möſſinger ernannt. Der in Ausbildung am
hieſigen Poſtamt befindliche Poſtbeamte Seip wurde nach beſtandener
Prüfung zum Poſtaſſiſtenten berufen. — In der letzten Sitzung des
hie=
ſigen Amtsgerichts benahm ſich vor dem Einzelrichter der Angeklagte M.
von hier in ſehn ungebührlicher Weiſe. Leider wurde dem Rohling nicht
die ſehr nötige Strafe, d. h. das vollſte Strafmaß, zuteil.
* Weiterſtadt, 27. Aug. Vom Tode des Ertrinkens
ge=
rettet. Ein hieſiger Arbeiter rettete in der Braunshardter Tanne
einen vierjährigen Knaben, der dort in einem Gewäſſer badete, in letzter
Minute vom Tode des Ertrinkens.
* Groß=Gerau, 28. Aug. Verhaftet. Ein penſionierter
Eiſen=
bahner, der in dem Verdacht ſteht, ſich an einem minderjährigen
Mäd=
chen vergangen zu haben, iſt in Unterſuchungshaft genommen worden.
* Mörfelden, 28. Aug. Der Gaſthof „Zum goldenen Apfel”
kann in dieſen Tagen auf ein 175jähriges Beſtehen zurückblicken.
Wäh=
rend des Krieges 1866 war er von den Oeſterreichern beſetzt. Der
Gaſt=
hof birgt noch eine ganze Reihe alter Gerichtsakten und ſonſtiger
denk=
würdiger Utenſilien.
9 Aus Rheinheſſen, 28. Aug. Der Weinſtock war in dieſem Jahre
in ſelten vorkommender Weife von der Peronoſpora befallen. Da die
Befürchtung nahe lag, und leider auch in Erfüllung ging, daß ſich die
Krankheit auch auf den Behang übertrage, wurden von vielen Beſitzern
die Rebanlagen ſchon einige Wochen vor der üblichen Zeit gelaubt, d. h.
die Gipfel der diesjährigen Triebe wurden abgeſchnitten. Die normale
Entgipfelungsperiode iſt aber erſt die Zeit nach der erſten Auguſtdekade.
Die vorzeitige Entlaubung veranlaßte den Austrieb von Seitenzweigen,
Geiz genannt, woher es denn auch kommt, daß das Weinbergsgelände,
das — gut geſpritzte Wingerte ausgenommen — vor einigen Wochen eine
graubraune Farbe hatte, ſich jetzt wieder im ſchönſten Blätterſchmuck
zeigt. Der nahende Herbſtmonat wird indes dieſen trügeriſchen Schmuck
bald gelb färben.
WSN. Gießen, 28. Aug. Ein gefaßter Uebeltäter. Ein
Sittlichkeitsverbrecher wurde ins hieſige Gerichtsgefängnis eingeliefert.
Es handelt ſich um den Arbeiter Schmidt aus Daubringen, der auf der
Straße nach Gießen am Walde eine junge Frau überfiel und
ver=
gewaltigte. Das Kind der Frau lief ſchreiend davon. Ein Auto kam
vorbei, ſah das weinende Kind und eilte zur Tatſtelle. Die Inſaſſen
befreiten die bewußtloſe Frau, der Verbrecher wurde tüchtig verprügelt
und der Polizei übergeben.
Hie Heue
Saufkaz
Die Bezeichnung „schwarz” ist weniger ein Hinweis auf die Farbe als auf
die neue, überaus zähe Qualität des Continental=Reifens. Aus ihr werden
nunmehr sämtliche Continental=Reiten, also auch Ballon und Type=Ballon
gefertigt und diesen damit eine verblüffende Leistungsfähigkeit gegeben.
Seite
Monfag, den 30. Auguſt 1926
Num
* Die letzten Großkampftage
in Budagpeſt und Ausklang.
Von Friedel Berges.
Vor allem muß ich mich für die Verſpätung entſchuldigen,
mit der dieſe Zeilen erſcheinen, aber am Samstag und
Sonn=
tag abend wurde die ſonſt freie Zeit von Banketten ausgefüllt,
bei denen naturgemäß kein Teilnehmer der
Europameiſterſchaf=
ten ſehlen durfte und wohl auch nicht fehlen mochte.
Ging an den vorhergehenden Tagen die Zahl der Zuſchauer
ſchon in die Tauſſende, ſo haute man am Samstag und Sonntag
das Bild, daß ſogar Tauſende wieder umbehren mußten.
Un=
überſehbar war, die Menſchenmenge, die die Eingänge des
Kaiſerbades belagert hielt, und nur ein ſtarbes Aufgebot von
Schutzleuten, zum Teil beritten, lonnte verhindern, daß man
nicht einfach kurzerhand die Kampfſtätte ſtürmte. Verſchiedene,
denen es doch gelungen, in einem unbewachten Moment die
Bretterwand zu überklettern, wurden von Poliziſten abgeführt.
Dies alles konnte jedoch die maßgebende Leitung nicht
hin=
dern, die Rennen wie gewöhnlich püinktlich um 3 Uhr beginnen
zu laſſen. Es war der Endlauf über die 100 Meter Freiſtil, für
den ſich am Vormittag Arne Borg und Georg Wermer=Schtveden,
Barany, Iſwan und Gaborffy=Ungarn, Herbert Heinrich und
Auguſt Heitmann=Deutſchland qualifiziert hatten. Alſo zwei
Schſveden, zwei Ungarn und zwei Deutſche. In dieſem
Wett=
kampf ſtand nicht, wie in den übrigen Freiſtillrennen, der Sieger
in Arne Borg feſt, nein — diesmal war es Ungarns ſchärfſte
Waffe, die ihm den Lorbeer ſtreitig machen konnte — Barany,
der jugendliche Erlauer. Ich war durch die vorhergehenden
Tage wirklich nicht im Bezug auf die ſtimmliche Anteilnahme des
Publikums bei dem Wettkämpfen verwöhnt worden, aber das
was jetzt kam, war der Höhepunkt. Totenſtille am Start. Fertig.
Die Piſtole verſagt. Barany und Borg liegen im Waſſer. Die
große Ruhe, mit der der Schwede bei den 400 Metern und 1500
Metern am Start noch gelächelt hatte, war ihm diesmal völlig
verloren gegangen. Es dauert Minuten, bis ſich das Publikum
wieder beruhigt hat, nun klappts endlich und Barany iſt ſchon
auf den erſten 20 Metern um Haarbreite im Vorteil. Da ſetzen
die toſenden Zurufe Ba—ran — Ba—ran ein und er ſchaffte
es, ſchaffte es nach einem wahnſinmägen Kopf=an=Kopf=Rennen
über die letzten 50 Meter. Der große Schwede bleibt um
Zwei=
zehntelſekunden geſchlagen. Völlig erſchöpft zieht man beide
aus dem Waſſer.
Es war dies unbeſtritten Ungarns größter Moment auf den
erſten Europa=Meiſterſchaften, dagegen verblaſſen ſelbſt die
ge=
wiß beachtlichen Erfolge des ungariſchen Waſſerballteams. Die
Menge gebärdete ſich wie wahnſinmig, umd erſt dann trat wieder
in kraſſem Uebergange eine feierliche Stille ein, als am
Sieges=
maſt Ungarns Grün=weiß=rot an erſter Stelle im Winde
flat=
terte und die Kapelle die ungariſche Nationalhymne intonierte.
Die Tauſende ſangen begeiſtert mit und in der Ehrenloge
ſtan=
den in der vorderſten Reihe der Reichsverweſer Horthy und der
Erzherzog Franz in ſtraff=ſoldatiſcher Haltung, die grüßende
Han dan der Mütze. Faſt hätte ich vollkommen vergeſſen, noch
von dem dritten und vierten zu berichten, nämſlich Werner=
Schſweden und Herbert Heinrich=Deutſchland. Unſer zweiter
Ver=
treter Heicann wurde ſichtlich indisponiert mit einer Zeit von
nahezu 1,07 Mim. hinter dem Ungarn Gaborffy Letzter. In dem
darauf folgendem Vorlauf über 100 Meter Rücken ſpielte unſer
bekannver Rückenmeiſter Frölich eine wenig überzeugende Rolle.
Er ließ ſich von Baranys Kiubkameraden Bitzhay nach einem
gänzlich mißglücktem Start in einer ſehr mäßigen Zeit glatt
ſchla=
gen, qualifizierte ſich aber innmer noch ſür den Enblauf. Selbſt
der Schwede Lungdahl ſchlug noch vor unſerem Meiſter an. Den
anderen Vorlauf entſchied Barta in ganz überlegener Weiſe für
ſich, doch rettet ſich Tranſchel=Deutſchland ebenfalls noch, in den
Endlauf.
Das darauf folgende Freiſtilrennen über 400 Meter brachte
inſofern eime Ueberraſchumg, als Heinrich=Deurſchand hinter
Arne Borg=Schweden an mir für ſeine Niederlage auf den
deut=
ſchen Meiſterſchaften Revanche nehmen konnte. Ich merkte die
an den Vortagen geſchſtvommenen Strecken und mußte im
End=
kampf meinen langen Gegner davonziehen laſſen. — Wie wird
das Reſultat meines nächſtem Wettkampfes gegen dieſen ewigen
Widerſacher auslaufen?
Eine wenig ſchöne Angelegenheit war wieder das
Waſſer=
ballſpiel Schweden gegen Belgien. Belgien hatte bei Halbzeit
bereits 3:1 verloren, glich aber in der zweiten Halbzeit aus und
ſo trennten ſich die Gegner mät 3:3.
Nach dieſem abwechſelungsreichſen Programm ſchließt der
Samstag und die Mannſchaft fährt, nach Verteilung der
pbli=
gatoriſchen Anzahl Autogramme, in ihr komfortables Heim im
Hotel Gellert zurück.
Am Sonntag gabs gleich beim Frühſtück große Beratung.
Es wurde nämlich über die Aufſtellumg unſerer deutſchen
Mani=
ſchaft für die 4mal 200 Meter=Staffel verhandelt. Es ergaben
ſich ſo viel Meinungen, als Perſonen anweſend waren.
Vor=
geſehen ſind Heinrich, Rademacher II., Heitmann und meine
Wenigkeit. Keiner von uns vieren wollte Schluß ſchwimmen,
ich war zwar als Endmuann autfgeſtellt, aber mein Argument,
daß ich durch die Strapazen der vorhengehenden Tage doch wohl
vielleicht in meiner Kampfkraft etwas gelitten hätte, ließ wan
ſchließlich gelten. Aber trotzdem kam eine Einigung nicht
zu=
ſtande und man mußte die Angelegenheit bis zum Rennem ſelbſt
verſchieben.
Gleich bei dem erſten Entſcheidungskampf über 100 Meter
Rücken gingen die Wogen ungariſcher nationaler Begeiſterumg
wieder einmal überhoch. Frölich mmßte nämlich Barta nach
an=
fänglicher Führung zu ſich auflaufen laſſen, ſchllug aber
trotz=
dem meiner Meinung noch un eine 1aumm meßbare Zeitdifferenz
früher an. Erſtaunlicherweiſe forderte das Publikum unter
tobenden Zurufen, daß Barta als Sieger proklamiert werde.
Der Schiedsrichter, nebenbei bemerkt der Finavorſitzende Berg=
vall=Schweden, zog ſich dadurch aus dem Dilemma, daß er totes
Rennen emtſchied. Wenn er geahnt hätte, was bei der
nochmali=
gen Austragung herauskommen wüirde, hätte er ſeine
Entſchei=
dung wohl zugunſten des tatſächllichen Siegers gefällt. So
wurde nun eine nochmalige Austragung zlviſchen den Beiden
nach Schluß der Wettkämpfe feſtgelegt. Nachdem der Moloch
Publikum noch einige Zeit geknurrt hatte, richſtete ſich das
In=
tereſſe ſſchon wieder auf die 4mal 200 Meter=Staffel, die ſich zu
einem gigantiſchen Kampf der Nationen auswachſen ſollte. Wohl
jedes Ungarherz hoffte im Stillen, auch in dieſer Konkurrenz
die Magharen=Flagge am Siegesmaſt flattern zu ſehen. Aber
es kam anders. Deutſchlands Mannen führten vom Anfang
bis zum Ende, und wenn es auch bei ir als dem dritten Mann
auf den erſten 150 Metern bedrohlich ausſah, denn Sigrizs
rückte under wilden Anfeuerungsrufen näher und näher und hat
bis zu der erwähnten Marke faſt den mir von Heitmann und
Rademacher II. übergebenen Vorſprung völlig aufgeholt, ſo
wußte doch auch ich, um was es hier ging, und völlig erſchöpft
mußte er mich 7 Meter davonziehen laſſen. Heinrich hatte gegen
Barany und Arne Borg das Rennen jederzeit ſicher.
Mag auch der Beiſall einem Vergleich mit dem des
Vor=
tags bei den 100 Metern nicht zu vergleichen ſein, ſo muß man
es doch dem Ungarn laſſen, daß ſie den Sieg der Deutſchen
eben=
falls in lebhafteſter Weiſe feierten. Die deutſche Flagge wurde
am Siegesmaſt gehißt, „Deutſchland, Deutſchland über alles”
erklang und die anweſendem Deutſchen und nicht zuletzt wir
vier Schlvimmver, noch triefend und mit den Starmützen auf
dem Kopf, haben ergriffen mtgeſungen. Es war ein weihevoller
Augemblick für alle, und wohl auch die anweſenden ehemaligen
Feinde mögen gefühlt haben, daß auch ein Deutſchland ohne
Waffen noch lange nicht tot iſt.
Das Endſpiel der Waſſerballer, Ungarn gegen Schweden,
brachte den erwarteten Sieg Ungarns. Doch aus dem knappen
3:2 ſieht man, daß die Skandinavier ſich tapfer wehrten.
Nun kam eine Amgellegenheit, die faſt noch die
Europa=
meiſterſchaften hätte mit einem Mißklang enden laſſen. Es war
dies der Entſcheidungsſampf im Rückenſchwimmen zwiſchen
Barta und Frölich. Barta ging offenſichtlich zu früh ab, machſte
an der Wende einen Bruſtzug und ſchlug den einwandfrei
ſchſwwimmenden Frölich mit einem knappen Meter. Der
Schieds=
richter, Bergball=Schweden, entſchied auf den deutſchen Proteſt
hin, daß Barta diſtanziert und Frölich zum Europameiſter
er=
klärt werde. Damit war es aber um die Ruhe der Ungarn
ge=
ſchehen. Als Dr. Donath den Spruch des Schiedsrichters
ver=
künden wollte, ſetzte ein derart ohrenbetäubender Lärm von
ſeiten der Zuſchauer ein, daß er ſich überhaupt nicht mehr
ver=
ſtändlich machen konnte. Die Leute ſchrien wie die Irrſinnigen,
und ſtürmiſch erklang immer wieder der Ruf — Barta — Barta.
Da in Anbetracht der drohenden Haltung des Publikums
Berg=
vall die Verantwortung für die Disqualifikation allein nicht
übernehmen wollte, ſo berief man ein Schiedsgericht, beſtehend
aus je einem Vertretyr Ungarns, Deutſchlands, Englands,
Schwedens, Frankreichs und Belgiens. Doch dieſes
Schieds=
gericht konnte bei dem beſtehenden Krach überhaupt nicht
ver=
nünftig verhandeln und wurde deswegen per Auto zum Hotel
Briſtol gebracht. Aber der ervegten Menge war auch bald das
bekanny, und in hellen Haufen zogen ſie zum Hotel Briſtol, wo
der Hotelier in Angſt um ſeine Habe ein ſtarkes Polizeiaufgebot
herbeirief, das aber erſt nach zwei Stunden den Platz ſäubern
konnte. Der endgültige Spruch lautgt ſo, wie ihn Bergvall
be=
veits gefällt hatte. Deutſchland, Schweden und England waven
für eine Disqualifikation Bartas, Ungarn dagegen und Belgien
und Frankreich enthielten ſich der Stimme. Frölich war ſomit
Sieger.
Ehe ich nun von der offiziellen Feier rede, muß ich doch
noch unſerer Springer gedenken, die durch ihre Kunſt die
An=
weſenden begeiſterten und es fertigbrachten, in Mundt den
erſten und Dr. Lechnir den zweiten Sieger zu ſtellen.
Haupt=
ſächlich Artur Mundt war es, der eine bis in die einzdlnen
De=
tails ausgearbeitete Techmik zeigte.
Den Ausklang der Europameiſterſchaften bildete ein großes
Bankett im Wintergarten des Gellert=Hotels. Die
Eröffnungs=
vede hielt der Erzherzog Joſef Franz in ungariſcher und
deut=
ſcher Sprache. Der Vorſitzende des ungariſchen
Schwimmder=
bandes, der auch der geiſtige Vater der Europameiſterſchaften
iſt, gab zuerſt auf Deutſch ſeiner Freude Ausdruck, daß gerade
die deutſchen Schwimer erſter Europa=Pokalſieger geworden
ſind. Er erwähnte, daß wir ja nicht zum erſtenmale zum
fried=
lichen Wettkampfe in der ungariſchen Hauptſtadt weilten und
hoffte, daß auch in Zukunft das Band, das ſich um Deutſchlands
und Ungarns Schwimmer ſchlingt, immer mehr gefeſtigt werden
möge. Darnach ſprach er engliſch zu den anweſenden Briten
und franzöſiſch zu Franzoſen, Italienern und Spaniern.
Bei der Preisverteilung, die von dem Erzherzog
vorgenom=
men wurde, erhielten naturgemäß die Deutſchen den
Löwen=
anteil, und lachend ſtanden die Preisträger Nademacher I. und
II., Heinrich, Frölich und ich im Kreiſe der Kameraden, die uns
immer und immer wieder die Hand ſchüitvelten.
Damit möchte ich ſchließen und ſpreche die Hoffnung aus,
daß die nächſten Europameiſterſchaften in Bologna ein gleich
günſtiges Reſultat für unſer Vaterland erbringen mögen.
Vieles iſt ſchon geleiſtet worden, aber noch größere Ziele liegen
vor uns, und wenn der Deutſche Schlimmverband ſeine Größen
1927 wieder auf den Kampfplatz ruft, ſo ſoll er uns in Bologna
geſwappnet finden.
Geſchäftliches.
Die Viehzucht iſt heute wohl der lohnendſte Zweig der
Landwirt=
ſchaft. Wir können aber noch beſſere Erfolge erzielen, wenn wir unſer
Augenmerk mehr wie bisher auf die Grundlagen der Viehzucht, die
Wieſen und Weiden richten. Beſſere Pflege! Waſſerregulierung! Vor
allem aber richtige und reichliche Düngung! Mit Jauchefahren allein
iſt es lange nicht getan. Die Futterflächen entziehen dem Boden
all=
jährlich große Mengen an Phosphorſäure und Kali, welche man mit
ungefähr 3 Doppelzentner Thomasmehl und 4 Doppelzentner Kainit
(im Herbſt auszuſtreuen) je Hektar ergänzen muß. Dieſe Düngung
lohnt ſich immer, denn kaum eine Kulturart iſt ſo dankbar für kräftige
Ernährung wie gerade Wieſen und Weiden.
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Frankfurt.
Montag, 30. Auguſt. 4.30: Hausorch. Operette ſufi
Strauß: Aegyptiſcher Marſch a. „Perlen der Cleopatra”.
Quadrille a. „Graf von Luxemburg”. — Nedbal: Pot /„,Polen,
blut‟. — Eysler: Weinlied a. „Der lachende Ehei im”.
Kalman: Dorfkinder”, Walzer a. „Zigeunerprimas” —
Strauß=Reiter: Potp. Frühlingsluft”. — Lehar: Mar ſa
geunerliebe‟. O 5.45: Leſeſtunde „Synnöve Solba n”
Björnſon. O 6.15: „Die Kapitalveränderungen in Bank
und Induſtrie‟. 1. Vortrag: „Die Kapitalbewegung i der
duſtrie” von Dr. Leonhard=Mainkur. O 6.45: „Friedr; Stolt
als deutſcher Dichter”. Von Rektor Ch. Bartſcher. O 8.1. Ueber
Caſſel: Löns=Abend anläßlich ſeines 60. Geburtstages. „Wirfen
und Leben des Dichters”, Einf. von Ernſt Löns, Tder des
Dichters. — Ernſte Lönslieder zur Laute. — Heiterer V. rag aus
Werken Hermann Löns”. — Heitere Lönslieder zur Laute. Mitm;
H. Cloos (Lieder zur Laute), O 9.15: Koloratur=Konze/ Verdi=
Abend. Ouv. „Die Macht des Geſchickes” Arie der ſilda a.
„Rigoletto‟. Vorſpiel z. 2. Akt und Duett a. Maskenbal.
Canzon=
des Pagen Oskar a. „Maskenball”, Barcarole a. „Die llianiſche
Veſper” Arie der Violetta a. „Traviata”, Ausf.: ay von
Kruyswyk (Sopran) vom Staatstheater Wiesbaden.
Stuttgart.
Montag, 30. Auguſt. 4.15: Nachmittagskonzert. E zmam:
Im Ruhmesglanz, Marſch. — Lehar: Walzer aus
Die Roſe von Stambul”. O 6.15: H. W. Berger: Is de
Arbeitsbereiche des Gerichtsberichterſtatters. O 6.45: 2her=
Be=
ſprechung. O 7.15: Humor. Vortrag in engl. Sprach O 8.
Puccini=Abend. Mitw.: Gertrud Bender (Sopran), A. rlacher,
Philh. Orch. Puccini und ſein Werk von Emil Hilb. Fant,
„La Boheme” (Orch.). — Arie „Man nennt mich nur Mi” aus
„Boheme‟ Walzer aus „Boheme” (Gertrud Bender). Arie
„Wie eiskalt iſt dein Händchen” a. „Boheme” (Harla r). —
Motive aus „Tosca”. — Arie der Butterfly aus „Butterflr. / Gebet
aus „Tosca” (Bender). — Arie „Wie ſich die Blätter eichen”
a. „Tosca‟. Arie „Und es blitzen die Sterne” a. Tosca
(Harlacher). — Fant. a. „Madame Butterfly” (Orch.). — Anſchl.:
ehar,
leben (Dr. Fortner). — Wiener Lied (Lilly Fais=T.). der
Pantoffel (Dr. Fortner). — Wiener Blut (Orch.). — Di Mann
mit dem Rechtsgefühl (Dr. Fortner). — Suppe: Or „En
Tag in Wien” (Orch.). — Wiener Lied (L. Fais=T.). — Der
Ehrenmärtyrer (Dr. Fortner). — Strauß: Bei uns z‟ Hau Orch.)
— Wiener Lied (Lilly Fais=T.). — Allerlei Weaner Hurr (T
Fortner). — Aſcher: Melodien aus „Hoheit tanzt Walzer” Orch,
— Wiener Skizzen (Dr. Fortner). — Wiener Lied (Lilly js=T.),
— Straußmarſch (Orch.).
Berlin.
Montag, 30. Auguſt. /4.10: Marg.s Caemmerer: 7,, ſenſchen
untereinander” O 5: Novellen. A. Kantorowicz lieſt Is eig,
nmy
v. Stetten, Sopran). — Niemann: Japan, ein Zyklus James
Simon). — Marx: Japan. Regenlied. Maienlied. — 2 Wetz;
Auf einem zerfallenen Friedhofe. Wiegenlied (Emmy v. ketten)t
— Reger: Humoresken op. 20, Nr. 4 und op. 25, Nr. 2 James
Simon). — Paul Graener: Abendläuten. Knabe Frühling Weißer
Flieder. Der alte Herr (Emmy v. Stetten). O 7: 2 ).=hyg.
Plauderei (Dr. med. A. Beyer). O 7.25: Dr. A. Werne „Das
leiſten?” (Die Formulariſierung der Handelsverträge). ( 830
Unterhaltungs=Abend. Boulanger: Strand=Erinnerungen ſapelle
Boulanger). — Ceſare Giardi: Ruſſ. Karneval (Alfr. Lie nſtein)
Flöte). — Rezitationen (Maria Ney). — Hugo Leonhard: okokoz
Idyll. — W. Engelberger: Matroſenchor (Peter v. d. O 1). —
Kalman: Komm Zigan (Kap. Boulanger). — Boulanger Pow.
über ruſſ. Zigeunerlieder (Kap. Boulanger). — Chaminad /
Con=
certino, op. 107 (Alfred Lichtenſtein). — Hamburger C ſnſons
(Maria Ney). — E. Eineg: Es war mal ein Zigeuner. — R irplan
(a, d. Altfranzöſiſchen). — Münzer: Die Perlen der Jarosle Peter
v. d. Oſten), 7.—= Variationen über „Lieber Auguſtin” (Kap.
Boulanger).
Königswuſterhauſen. Montag, 30. Auguſt. 1.10: St ienrat
Friebel und Lektor Mann: Engliſch für Schüler. O 1.45 Mitt,
des Reichsſtädtebundes. O 3: Studienrat Friebel und Lektor ſann:
Engliſch für Anfänger. O 3.30: Dieſelben: Engliſch für
Irtge=
ſchrittene. O 4: Dr. Lebede: Proſpekt und Kuliſſenbühne. K ſiſches,
Theater Weimar. O 4.30: Mitt, des Zentralinſtitutes. 2 5:
Elſe Steup: Jugendbücher unſerer nordiſchen Freunde.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Dienstag, 31. Auguſt
(nach den Wetterlage vom 28. Auguft):
Nach ſtärkerer Erwärmung zunehmend bewölkt, etwas E ſer ud
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle ſeßen.
ſtellenweiſe Regenfälle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Str ſo
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmanx
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
Familiennachrichten
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und
Be=
kannten die traurige Nachricht,
daß meine liebe Frau, unſere
gute Mutter, Schwiegermutter
und Großmutter
Anna Margarete Grimm
nach langen ſchweren Leiden am
Samstag abend 310 Uhr, im
73. Lebensjahr, ſanft entſchlafeniſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Andreas Grimm
Familie Karl Grimm
Anna Stille, geb. Grimm
Darmſtadt, 29. Auguſt 1926.
Darmſtr. 11
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 31. Auguſt, nachm. 2 Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt. (12447
Todes=Anzeige.
Hiermit die tieftraurige
Mit=
teilung, daß geſtern, Sonntag früh
6 Uhr, mein lieber Mann, unſer
(12443
lieber Vater
Herr
Jakob Herbold
Muſiker
infolge eines Herzſchlages ſanft
verſchieden iſt.
In tiefem Schmerz:
Frau Anna Herbold Wwe.
nebſt Angehörigen.
Pfungſtadt, 30. Auguſt 1926.
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 31. Auguſt, nachm. ½5 Uhr,
vom Sterbehauſe, Lindenſtr. 68,
aus ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Samstag nachmittag 2 Uhr entſchlief ſanft nach
langem ſchweren Leiden meine liebe Frau, unſere
(12441
liebe Mutter und Schweſter
Frau Mina Schultheiß
im 47. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Schultheiß.
Groß=Zimmern, den 28. Auguſt 1926.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 31. Auguft,
nachmittags 3 Uhr, ſtatt.
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Nummer 240
Montag, den 30. Auguſt 1926
Geite 5
Fechten.
Deutſche Fechtermeiſierſchaften.
Dritter Tag. — Degen.
Zu den Degenkämpfen um die Meiſterſchaft des Deutſchen
Fechterbundes im Mannſchaftsfechten traten ſechs Mannſchaften
an, nämlich je eine des Wiesbadener Fechtklubs, Deutſchen Fecht=
Xlubs Hannover, Fechtklub 1863 Offenbach, Gruppe II des D. F.
B. (Niederrhein), Darmſtädter Fechtklub und des Verteidigers
Der Mannſchaft Fechtklubs „Hermannia” Frankfurt a. M. In
fünfzehn Mannſchaftskämpfen hatte jede Mannſchaft gegen ſämt=
Tiche fünf Gegner anzutreten. Die Kämpfe wurden unter
Lei=
tung der Herren A. Petri, Offenbach, W. Seeger, Frankfurt und
H. Mayer, Frankfurt, in der Zeit von 10 bis 5 Uhr flott
abge=
wickelt. Die Kampfrichtertätigkeit übten in erſter Linie die
Be=
ufsfechtmſtr. Cavaliere A. Gazzera, Offenb., F. Tagliabo,
Frank=
furt, Meiſter Murero, Berlin, Meiſter Melichar, Dresden, Meiſter
Accomando, Offenbach, Meiſter Sowaſch, Wiesbaden, Meiſter
Riſchka, Köln, aus.
Bereits in der erſten Runde ſtanden ſich die ſtarken
Mann=
ſchaften des Deutſchen Fechtklubs Hannover (Lock, Krauſe,
Schinn, Schrader) und des Fechtklubs „Hermannia”, Frankfurt
(Casmir, Jack, Moos, Schön) gegenüber. Das Gefecht begann
ſſehr gleichmäßig, da die Hannoveraner jeden Sieg der
Frank=
furter wieder aufholen konnten. Erſt die letzten Kämpfe
brach=
ten für Frankfurt den Mannſchaftsſieg mit 9 Einzelſiegen und
2 Doppeltreffen gegen 5 Einzelſiege und ebenfalls 2
Doppel=
treffer. Der Fechtklub Offenbach (Henſel, Stöhr, Storck,
Thom=
ſon) gewann gegen die niederreiniſche Mannſchaft (Andrießen,
Dr. Grimm, Küpper, Schürmann) 13:3 ziemlich leicht. Sehr
hartnäckig kämpften der Wiesbadener Fechtklub (Klöckner,
Reu=
ſing, Rücker, Sauter jr.) gegen die Mannſchaft des Darmſtädter
Fecht=Clubs (Anton, Müller, Ruoff, Steffan). Wiesbaden blieb
ſchließlich mit 8:6 Sieger, wobei jede Partei 2 Doppeltreffer zu
verzeichnen hatte.
Auch in der zweiten Runde erkämpfte Wiesbaden einen
ſchönen Sieg, indem es die niederrheiniſche Mannſchaft, die ſich
in dieſen Gefechten ausgezeichnet hielt, mit 10:6 beſiegte. Der
Fechtklub Offenbach und der Deutſche Fechtklub Hannover
er=
wieſen ſich als faſt gleichwertig, doch behielt Offenbach, bei dem
für Storck der alte Degenmeiſter Halberſtadt eingetreten war, den
Geſamtſieg mit 8:6 und 2 Doubles auf beiden Seiten. Auch der
Fechtklub „Hermannia” hatte gegen die Mannſchaft des
Darm=
ſtädter Fecht=Clubs den Sieg nicht leicht, wenn „Hermannia” auch
ſchließlich mit 11 Siegen 2 Doubles gegen 4 Siege 2 Doubles
gewann.
In der dritten Runde überraſchten die Kämpfe zwiſchen
Offenbach und Wiesbaden. Zunächſt hatte Offenbach die
Füh=
rung und erſt zuletzt konnte Offenbach mit 8:6 und je zwei
Doubles gewinnen. „Hermannia” Frankfurt ſiegte gegen die
Mannſchaft vom Niederrhein mit 12½:3½ leicht. Der Deutſche
Fechtklub Hannover konnte die Darmſtädter Mannſchaft mit 9:5
und je zwei Doppeltreffern beſiegen.
Von ganz glänzender Seite zeigte ſich die Meiſtermannſchaft
des Fechtklubs „Hermannia”, Frankfurt im Kampf gegen den
Fechtklub 1863 Offenbach. Die Frankfurter konnten mit 12½:3½
Siegen ihre Ueberlegenheit aufs Neue beweiſen. Damit fielen
zum erſten Mal alle drei Meiſtertitel einer Mannſchaft zu. Für
Frankfurt iſt dies ein Erfolg, den ſo leicht kein anderer deutſcher
Fechtklub wiederholen wird. Hannover beſiegte in dieſer Runde
den Wiesbadener Fechtklub nach hartnäckigſtem Kampfe mit 8:6
und zwei Doppeltreffern auf beiden Seiten. Auch zwiſchen dem
Darmſtädter Fecht=Club und der niederrheiniſchen Mannſchaft
kam es zu einem ſpannenden Kampf, indem die Niederrheiner
mit 6½:9½unterlagen.
Die Schlußrunde des Turniers wurde von Hannover mit
einem Sieg gegen die Köln=Duisburger Fechter eingeleitet;
Han=
nover ſiegte mit 11½:4½. Offenbach mußte gegen die
Mann=
ſchaft des Darmſt. Fecht=Clubs ſich anſtrengen, um ſchließlich mit
9:5 und je zwei Doppeltreffern zu ſiegen. Auch den letzten Kampf
beendete der Fechtklub „Hermannia” ſiegreich, indem er den
Wies=
badener Fechtklub mit 10:4 beſiegte. Dabei wurden auf jeder
Seite zwei Doppeltreffer gezählt. In dieſem Kampf gelang es
Rücker Wiesbaden gegen Casmir, der bereits am Vormittag durch
Schrader, Hannover, einen Zufallstreffer erhalten hatte, ſiegreich
zu bleiben.
Ergebnis der Degenmeiſterſchaft: 1. Fechtklub
„Hermannia”, Frankfurt a. M. (Casmir, Jack, Moos, Schön), 5
Mannſchaftsſiege, 54 Einzelſiege, 7 Dppeltreffer. 2. Fechtklub
1863 Offenbach 4 Mannſchaftsſiege, 41 Einzelſiege und 7
Doppel=
treffer. 3. Deutſcher Fechtklub Hannover 3 Mannſchaftsſiege, 39
Einzelſiege, 9 Doppeltreffer. 4. Wiesbadener Fechtklub 2
Mann=
ſchaftsſiege, 34 Einzelſiege, 8 Doppeltreffer. 5. Darmſtädter
Fecht=Club 1 Mannſchaftsſieg, 29 Einzelſiege, 8 Doppeltreffer.
6. Gruppe II des D. F. B. (Niederrhein) 22 Einzelſiege, 3
Dop=
peltreffer.
Die Fechter des Darmſtädter Fechtklubs konnten an dieſem
Tage nicht den erwarteten Erfolg erzielen, da Müller gleich zu
Beginn eine Sehnenzerrung am Arm erlitt, die ihn ſo behinderte,
daß er ſein Können nicht mehr entfalten konnte und in dem
leßten Kampf ganz ausſcheiden mußte. An ſeiner Stelle mußte
der Junior H. Koch eintreten, der ſich recht tapfer hielt. Anſtelle
von Kötting war B. Anton, der älteſte Degenfechter Darmſtadts,
mit gutem Erfolg eingeſprungen.
Handball.
Tgde. Darmſtadt 1846—Tgſ. Griesheim 11:1 (3:0).
Zum erſten Gaumeiſterſchaftsſpiel trafen ſich am Sonnrag,
den 29. Auguſt, obige Mannſchaften. Darmſtadt hatte Anſtoß
und es entwickelte ſich ein ſehr ſcharfes Spiel. Darmſtadt ſpieite
überlegen, was auch das Torverhältnis ausdrückt. Der
Spiel=
richter, Herr Fay aus Pſungſtadt, hatte das Spiel ganz in ſeiner
Hand.
Tennis.
Tennisturnier in Bad=Homburg v. d. H.
Die verſchiedenen Konkurrenzen brachten auch am Sonntag
ſpannende Kämpfe und jeweils einen Fortſchritt, ohne jedoch zu
Ende geführt werden zu können. Die vorläufigen Ergebniſſe
geſtalten ſich wie folgt:
Herren=Einzelſpiel: Schlußrunde: Froitzheim-Peterſen;
3. Preiſe: Megroz (Lauſanne) und Klopfer (Mannheim).
Damen=Einzelſpiel: Schlußrunde: Frau Neppach—Frau
Anna; 3. Preiſe: Frl. Weihe und Frl. Kallmeyer.
Herren=Doppelſpiel: Schlußrunde: Froitzheim=Groß gegen
Peterſen=Lüdtke; 3. Preiſe: Ofan=Klopfer und Fritz=Schüler.
Gemiſchtes Doppel: In dieſer Konkurrenz ſtehen in der
Schlußrunde Frl. Kallmeyer=Gros nach ihrem überraſchenden
Sieg über Frau Anna=Ofan die ihrerſeits überraſchend Frau
Neppach=Peterſen ſchlagen konnten. Oben kommen noch Frau
Schnabel=Hildebrandt beſtimmt für einen dritten Preis in Frage.
Damen=Dexpelſpiel: Dieſe Konkurrenz iſt noch nicht bis an
die En”
Kegeſn.
* Eröffnung der Sportkegelbahn des Bürgervereins.
Nach einer inoffiziellen Vorbeſichtigung der neuen Sportkegelbahn
des Bürgervereins am Samstag fand geſtern morgen die feierliche
Er=
öffnung und Uebergabe dieſer Bahn im Beiſein von zahlreichen
Ehren=
gäſten und befreundeten Klubs ſtatt. Die Feierlichkeit wurde in dem
Klubheim des Bürgervereins abgehalten, und war zugleich mit dem 25 Jubiläum des Kegelklubs „Chattia”
verbun=
den. Sogar der Wettergott hat ſein freundlichſtes Geſicht gezeigt. In
dem blühenden Garten des Klubheims eröffnete der erſte Vorſitzende
Herr Architekt Schembs die Feier mit einer Begrüßungsanſprache,
in der er nach einem herzlichen Willkommen einen kurzen Rückblick auf
die Geſchichte des Vereins, der im Jahre 1849 gegründet wurde, u. a.
folgendes ausführte: Im Januar 1849 wurde die Bahn eingeweiht;
es war eine Holzbahn, eine eichene Bohle. Die Bahn genoß in
Kegler=
kreiſen ein gutes Anſehen; dauernd wurde nach freien Abenden gefragt.
Manch fröhliche Stunde haben wir auf ihr verlebt. Dabei mußten wir,
wie es dem Anſehen eines fortſchittlich geſinnten Vereins entſpricht, einen
gewiſſen zeitgemäßen Schmiß erhalten. Ob das geglückt iſt, das ſollen
Sie heute beurteilen. Es obliegt mir nun, allen zu danken, die an dem
Werke geholfen haben. Ich nenne vor allem Vorſtand und
Baukom=
miſſion, die mit Intereſſe und willig allen Anregungen folgend
An=
regungen gaben; ich nenne den beim Bau beſchäftigten Architekten
Schä=
fer. Ich danke allen Handwerksmeiſtern und ihren Hilfskräften, die
ein=
zeln zu nennen mir dieſelben wohl erlaſſen. Sie alle taten, was ſie
konnten; alle freuten ſich der geſtellten intereſſanten Aufgabe. An unſerm
Kegelſport beteiligt ſich mit Begeiſterung ein jeder; der jugendliche und
mittelalterliche gelegentliche Stoppeler mit derſelben Freude wie unſer
Senior, unſer prächtiger Louis Geiſt. Der Verein hat vor dem Kriege,
in dem Kriege und auch nach dem Kriege manche kritiſche Zeiten erlebt.
Immer aber erwies ſich die Kegelbahn als der Kitt, der alle
zuſammen=
hielt, und alle Liebe des Vorſtands galt immer ihrem Erhalt. Stets
war er beſtrebt, ſie neu und vollendet auszubauen. Beſonders die
ſchlechte Beheizbarkeit unſerer Bahn erwies ſich als ein unerträglicher
Mangel; außerdem hatte ſich die Bahn auch im Laufe der 27 Jahre
im=
mer mehr abgenützt; ſie genügte alſo nicht mehr den Vorſchriften des
Deutſchen Keglerverbändes. Als einer dieſer Kegelklubs, an die wir
an einigen Abenden die Bahn vermietet haben, an den Verein herantrat,
eine zeitgemäße Aſphaltbahn zu errichten, da entſchloß ſich der Vorſtand
ſehr kurz, das Unternehmen zu wagen. Es galt, beide Bahnen, die alte
Holzbahn, die erhalten werden ſollte, und die neue Aſphaltbahn auf
die vorgeſchriebene Länge von 19,50 Meter zu bringen und ſie nach außen
durch eine maſſive Wand abzutrennen, außerdem ſie durch eine
aufge=
hängte. Decke mit verſenkter elektriſcher Beleuchtung — ein Kunſtſtück
unſeres Klubbruders Theodor Lang und der Firma J. Rühl —
niedri=
ger zu machen, und ſie durch eine Glaswand von der Keglerſtube
abzu=
trennen.
Die ganze Kegelbahn in ihrer neuen Herſtellung darf als unbedingt
gelungen bezeichnet werden. Von dieſem Gelingen können ſich alle
An=
weſenden überzeugen. Der Redner ſchloß ſeine Ausführungen mit einem
begeiſtert aufgenommenen dreifachen Hoch auf das deutſche Vaterland. —
Der Vorſitzende des Deutſchen Gauverbandes Hartmann begrüißte
den feſtgebenden Verein und beſonders den Kegelklub „Chattia” und
wünſchte dieſem alles Glück zu ſeinem 25jährigen Jubiläum. Aus
An=
laß dieſer Feier überreichte er deſſen Vorſitzenden, ſeinem Kegelbruder
Lautenſchläger, ein Ehrenmedaillon. Im Anſchluß daran
über=
reichte er ſeinem Kegelbruder Reinhard vom Kegelklub Darmſtadt
für ſeine Höchſtleiſtung im Kegelſport das ſportliche Bundesabzeichen.
Mit einem dreifachen „Gut Holz”, das dem feſtgebenden Verein galt,
ſchloß er ſeine Anſprache. — Der Verbandsvorſitzende des Darmſtädter
Keglerverbandes Thümmel begrüßte, und beglſickwünſchte den
Bür=
gerverein und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß deſſen Mitglieder
mög=
lichſt geſchloſſen dem Verband beitreten. Befonderen Glückwunſch ſprach
er dem Kegelklub „Chattia” zu ſeinem 25. Jubiläum aus. — Herr
Lautenſchläger Vorſitzender des Kegelklubs „Chattia”, dankte
im Namen des Klubs für alle Ehrungen, und brachte ein dreifaches „Gut
Holz” dem Kegelſport. Der Senior des Darmſtädter Kegelſports, der
ſich zugleich als Dichter erwies, widmete dem Bürgerverein folgenden
Spruch: „Als Ehrenmitglied im Verein werf ich heut in „die Volle”;
es wird mir eine Ehre ſein, dem Vorſtand Dank zu zolle= Noll hin
nun, auf der Ehrenbahn! Mein Wunſch vor allen Dingen ſei der, daß
uns die nene Bahn wird neue Kegler bringen! Das Kegeln dient der
Kraft, dem Sport, in allen „deutſchen Gauen”! Halt’ treu zuſammen
immerfort, Deutſchland neu aufzubauen! Gut Holz!”
Dieſe ehrlich gemeinten Verſe des hochbetagten, aber jugendfriſchen
76jährigen Kegelbruders wurden mit begeiſtertem Beifall aufgenommen.
Nach der Feſtanſprache wurden die „Ehrenkugeln” geworfen, die
dem feſtgebenden Verein, dem Jubelverein und dem ganzen Kegelſport
galten. Herr Bauer widmete ſeinen Ehrenwurf der Preſſe, die den
Kegelſport weitgehendſt unterſtütze. — Herr Schembs übergab ſodann die
ſportlich ausgebaute, in allen Einzelheiten den Sportregeln entſprechende
Kegelbahn dem Birgerverein mit den aufrichtigſten Wünſchen für die
Zukunft, und eröffnete damit das achttägige Werbe= und Preiskegeln,
zu dem eine übergroße Anzahl ſehr wertboller Preiſe von verſchiedenen
Firmen geſtiftet ſind.
Die Höchſtleiſtungen des erſten Tages ſind folgende: 1.
Ehren=
bahn (einmal 10 Kugeln):J. Sonntag=Frankfurt a. M. 55 Holz, A.
Satt=
ler (12er T. G.D. 46) und H. Schönefeld (D.K.K. 1923) je 54 Holz. —
2. Induſtrie= und Werbebahn I (einmal 4 Kugeln): Kaiſer=Bad Homburg
30 Holz, Ph. Hartmann=Frankfurt a. M. und W. Reinhardt (Molly) je
29 Holz. — 3. Induſtrie= und Werbebahn II (einmal 4 Kugeln):
Hage=
muth=Bad Homburg und W. Reinhardt (Molly) je 31 Holz, Ph.
Hart=
mann=Frankfurt a. M. 29 Holz. — 4. Damenbahn (einmal 3 Kugeln):
Frau L. Heß 23 Holz, Frau G. Reinhardt und Frau M. Seibert („
Rol=
lendes Glück”) je 21 Holz. — Heute, 30. Auguſt, beginnen die
Verbands=
klub=Riegenkämfe.
Motorſport.
* Pon unbekanntem Start nach dem Oberwaldhaus.
Die geſtrige Zielfahrt des Heſſiſchen Motorrad=Clubs nach
dem Oberwaldhaus „vom unbekannten Start” war die
Verwirk=
lichung einer guten motorſportlichen Idee, die nach dem in der
Tat überraſchenden ſportlichen Erfolg nur zur Wiederholung
und Nachahmung anzuſpornen geeignet erſcheint.
Pünktlich um 10 Uhr vormittags erfolgte die gemeinſame
Abfahrt der Teilnehmer vom Theaterplatz nach Weinheim, das
als erſtes Ziel angegeben war. An der Spitze fuhren die
Motor=
radfahrer, die es bis auf einige wenige im Hinblick auf eventuell
vorkommende Reparaturen recht eilig hatten. Es folgten der
Oberleitungswagen, der Preſſewagen und der Kontrollwagen.
Auf der vom Morgentau noch angefeuchteten Straße, die keine
Staubentwicklung aufkommen ließ, ging es im 40—45=Kilometer=
Tempo bei denkbar herrlichſtem Herbſtwetter der erſten Etappe zu.
In Weinheim war ein kurzer Aufenthalt vorgeſchrieben. Der
Fahrleiter, der ſelbſt nicht wußte, wohin die Reiſe ging, durfte
dann erſt die verſiegelte Order öffnen und ſtellte als das nächſte
Ziel Waldmichelbach feſt. Der vorgeſchriebene Weg über die
Kreidacher Höhe bot landſchaftlich herrliche Ausblicke, die man
in Ruhe genießen konnte. In Waldmichelbach erfuhren die
Fah=
rer, daß man Beerfelden als nächſte Etappe auserſehen hatte.
Wird nun dort der „unbekannte Start” ſein, das war die
all=
gemeine Frage. Man nahm vielfach an, daß man noch einmal
weiter geſchickt werden würde. Des Rätſels Löſung lag in einem
verſiegelten Schreiben. Am Ausgang nach Hetzbach an der
Säge=
mühle ſollte der erſte Fahrer um 2 Uhr 25 Min. ſtarten, dem
dann im Abſtand von je einer Minute auf Grund einer vorher
aufgeſtellten Liſte die übrigen folgen ſollten. Der erſte ſportliche
Erfolg beſtand in der Tatſache, daß bis Beerfelden ſämtliche
Teil=
nehmer an der Fahrt in allen Etappen rechtzeitig eintrafen und
ſich an dem Endkampf beteiligen konnten.
Es galt nunmehr, auf dem kürzeſten Weg möglichſt raſch,
allerdings unter Beobachtung der im Intereſſe der öffentlichen
Sicherheit gegebenen behördlichen Vorſchriften, das
Oberwald=
haus zu erreichen. Es beftanden drei Möglichkeiten, dieſe
Auf=
gabe zu löſen. Der zwar längſte, aber keine Kurven und Höhen
— mit einer einzigen Ausnahme — aufweiſende Weg führte über
Erbach, Michelſtadt, Höchſt, Groß=Umſtadt, Dieburg, Einſiedel.
Die beſte Zeit des Tages wurde auf dieſer Strecke dann auch
ge=
fahren (vgl. unten). Etwa 10 Kilometer weniger zurückzulegen
hatten die Fahrer, die entweder über Marbach, Hüttenthal,
Moſ=
ſau, Groß=Bieberau, Reinheim oder Marbach, Hiltersklingen,
Wegſcheide, Brensbach, Groß=Bieberau, Roßdorf fuhren. Die
gefahrenen Zeiten ſind, das wird man ohne Uebertreibung ſagen
dürfen, kaum zu unterbieten. Der erſte Fahrer traf eine
Viertel=
ſtunde früher ein, als man erwartet hatte, trotz der zahlreichen
„Polizeifallen” Hochzeitsumzüge und was dergleichen
Schwierig=
keiten mehr waren. Den übereifrigen, mit der Stoppuhr
Bewaff=
neten möchten wir nur empfehlen, ſich geſchickter aufzuſtellen oder
doch wenigſtens nicht ſo offenſichtlich feſt auf die Uhr zu drücken.
Herr Zahn war ſo liebenswürdig, in ſeinem ausgezeichnet
gepflegten Hag=Wagen die Preſſe zu fahren. Ihm ſei auch an
dieſer Stelle der wärmſte Dank ausgeſprochen, ebenſo den
Ver=
anſtaltern, die uns die Teilnahme an der Fahrt ermöglichten.
Klaſſe bis 250 ccm:
1. Guſtav Techel, Darmſtadt, Flottweg — Ehrenpreis.
2. Adam Völger, Arheilgen, 3. R. 25 — Bornépreis.
3. Julius Kraft, Darmſtadt, Z. R. 25 — Plakette.
Klaſſe bis 500 ccm:
1. Karl Leushacke, Frankfurt a. M., Aſtra — D=Preis.
2. Karl Drautz, Darmſtadt, D=Rad — Kaiſerſaalpreis.
3. Walter Leichſenring, Darmſtadt, D=Rad — Hermespreis.
Beitvagenklaſſe.
1. Robert Trapp, Darmſtadt, Viktoria — Wienerpreis.
2. Hugo Huck, Darmſtadt, Viktoria — Plakette.
Klaſſe bis 1000 ccm:
1. Willi Veith, Darmſtadt, Indian — Beſte Zeit des Tages,
Oberwaldhauspreis.
2. Karl Engel, Griesheim b. D., Horex — Rummelpreis.
3. Hans Gerſtel, Kirchhauſen, N. S.U. — Plakette des
Stadt=
amts für Leibesübungen.
4. Franz Giegerich, Münſter — Plakette.
5. Willi Lebert, Darmſtadt, Wanderer — Plakette.
6. Willi Storck, Darmſtadt, Horex — Plakette.
Großer Preis von Deutſchland für Motorräder
Bis 175 Kubikzentimeter (235,706 Km.): 1. Friedrich=
Chem=
nitz (DKW.) 2:23,54 Std.: 98,2 Km. Stundendurchſchnitt: 2.
Winkler=Chemnitz (DKW.) 2:27,48 Std.: 3. Müller=Zſchoppau
(DKW.) 2:30,45 Std: 4. Sandru=Italien (GD); 5. Druſiani=
Italien (GD); 6. E. Michgel=Berlin (DKW.); 13 geſtartet.
Bis 250 Zentimeter (274,852 Km.): 1. Porter=England (New
Gerrard) 2:29,40 Std. — 110 Km.: 2. Pohl=Berlin (BMW.)
2:50,02 Std.; 3. Schmidt=Berlin (FSW.); 24 geſtartet, 5 am Ziel.
Bis 350 Kubikzentimeter (294,425 Km.) 1. Simpſon=England
(ASS.) 2:31,54 Std. — 116,5 Km.: 2. Runtſch=Wien (New
Im=
perial) 2:34,04,8 Std.; 3. G. Tumſhirn=Nürnberg auf Ardie
2:42,31,4 Std.: 27 geſtartet, 7 am Ziel.
Bis 500 Kubikzentimeter (392,290 Km.): 1. Stelzer=München
(BMW.) 3:06,54 Std. — 126,6 Km.: 2. R. Meyer=Berlin
(BMW.) 3:29,08 Std.; 3. Schlutius=Schwerin (BMW.); 21
ge=
ſtartet, 3 am Ziel.
Bis 750 Kubikzentimeter (392,290 Km.): 1. K. Leimer=Berlin
(Mabeco) 3:23,17,8 Std. — 126 Km.: 2. Tennigkeit=Berlin (
Ma=
beco) 3:30,14,8 Std.; 3. Günther=Burgaller=Berlin (BMW.)
3:31,03 Std. 17 geſtartet, 4 am Ziel.
Bis 1000 Kubikzentimeter (392,299 Km.): 1. Reißdorf=Berlin
(Mabeco) 3:18,42,2 Std. — 118,5 Km. Stundenmittel; 2. R.
Arndt=Berlin (Mabeco) 3:26,02,6 Std.; 3. Rüttchen=Erkelenz
(Harley=Daviſon) 3:26,14,2 Std.; 13 geſtartet, 3 am Ziel
Geite 6
Montag, den 30. Auguſf 4926
19. Deutſcher Turntag in Bremen.
D.T. und D.R.A.
Bremen, 27. Auguſt.
Zum erſten Male ſeit langen Jahren gab es wieder einen deutſchen
Turntag im Norden, diesmal in der Freien Hanſeſtadt Bremen. Die
Einladung zu dieſer Tagung übte eine große Anziehungskraft auf die
Deutſche Turnerſchaft aus; durch ſie wurde eine überaus große,
bedeu=
tend über die Zahl der eigentlichen Abgeordneten der Turnkreiſe
hinaus=
gehende Zahl von Turnern ſamt ihren Damen nach Bremen gezogen.
Der eigentlichen Tagung gingen ſeit vergangenen Montag die Sitzungen
des Vorſtandes, der verſchiedenen techniſchen Ausſchüſſe, des
Wahlausſchuſ=
ſes, Preſſeausſchuſſes und des Hauptausſchuſſes voraus. So wurde eine
gewaltige Menge vorbereitenderArbeit gelciſtet, die aber eben nur
vorberei=
tend ſein konnte, denn gerade bei den deutſchen Turntagen kommt es
gar oft vor, daß es anders wird als man vorher dachte. Geſtern abend
war eine offizielle Begrüßungsfeier ſeitens der ſtadtbremiſchen
Turn=
vereine und des Gaues. Der Vorſitzende des Gaues, Beucke=Bremen,
und der Kreisvorſitzende des Kreiſes Unterweſer=Ems begrüßten die
Gäſte, Prof. Dr. Berger, der 1. Vorſitzende, erwiderte. Weiter ſprachen
der Kaſſenwart der D. T., Kommerzienrat Schill=Oſthofen, für das beſetzte
Gebiet, Gauvertreter Burk=Saarbrücken für das Saargebiet, ein
Ver=
treter der Auslandsdeutſchen, ein Vertreter der Danziger Turner u. a.
Im übrigen verſchönten turneriſche und geſangliche Veranſtaltungen
den Abend.
Heute früh ging dem Turntag in dem alten gotiſchen Rathauſe der
Stadt Bremen, im Sitzungsſaale, der nur fſtr hochfeierliche Anläſſe
be=
nutzt wird, eine Begrüßung der Abgeordneten durch den Senat und
Bürgermeiſter devStadtBremen voraus. Herr Bürgermeiſter Dr. Spitta
hielt eine von hohem Ernſt getragene hervorragende Anſprache, die
er=
kennen ließ, wie tief im Staate Bremen das Verſtändnis für die
Tur=
nerei und ihre Ziele verwurzelt iſt. Er begrüßte die D. T. als Trägerin
einer großen Vergangenheit, als bedeutungsvolle Bewegung der
Gegen=
wart, als Bürge einer beſſeren Zukunft unſeres Vaterlandes.
Dem dann beginnenden Turntag ging eine Feierſtunde voraus, die
einen hohen ideellen Schwung zeigte. Ein Muſikvortrag und ein
Lied=
vortrag des Opernſängers Kraus vom Stadttheater Bremen leiteten ein,
dann folgte ein Vortrag des Regierungsrates Broßmer=Karlsruhe
über „Das Führertum in ſeiner erhaltenden und geſtaltenden
Weſens=
art‟. Es war ein inhaltsvoller Vortrag, der vor allem von dem
Ge=
danken der jugendlichen Geſinnung der führenden Geiſter der D. T. in
der Vergangenheit ausging und die daraus ſich ergebenden Schlüſſe für
die heutige Zeit aufbaute. So habe das Turnweſen ſich prachtvoll
ent=
wickeln und erhalten können. Das gemeinſame Lied „Brüder reicht die
Hand zum Bunde” bildete den Abſchluß. Der Vorſitzende begrüßte die
erſchienenen Abgeordneten, die Vertreter der Landesregierungen und der
Preſſe. Für das preußiſche Miniſterium für Volkswohlfahrt ſprach
Miniſterialrat Richter, der die beſten Grüße des Miniſters
über=
brachte und den Verhandlungen beſten Verlauf zum Wohle des
Vater=
landes übermittelte. Im gleichen Sinne ſprach ſich der Vertreter der
oldenburgiſchen Staatsregierung, Geheimrat Mutzenbecher, aus. Mit
ſeinem Jahresbericht faßte der Vorſitzende ſich kurz. Er beſchränkte
die=
ſen auf einen knappen Bericht über die Reiſe der Turnerriege zum
Bun=
desturnfeſt des nordamerikaniſchen Turnerbundes in Louisville, wobei
er berichtete, wie hervorragend deutſch die Geſinnung der amerikaniſchen
Deutſchen ſei, die zu Tauſenden und Abertauſenden zum deutſchen
Turn=
feſt in Köln herüberkommen wollten, und ſich in der Not allezeit bewährt
hätten. Die Berichte über die Geſchäfte und über die turneriſchen Dinge
ſeitens des Geſchäftsführers und des Oberturnwartes lagen gedruckt
vor. Der Kaſſenwart der D. T., Kommerzienrat Schill=Oſthofen,
er=
klärte, die Vermögenswerte der D. T. hätten einen bedeutenden
Zu=
wachs erfahren. Sie habe ein eigenes ſtattliches Verwaltungsgebäude
in Berlin erhalten, das 380 000 Mk. koſte, von denen die Hälfte ſchon
be=
zahlt ſei. Schon jetzt ſeien darin kleine Lehrgänge von 30—40
Teilneh=
mern möglich. Dr. Berger ſtellte feſt, daß die ſatzungsgemäße Entlaſtung
ſchon in der Sitzung des Hauptausſchuſſes vorgenommen worden ſei.
Die Frage, ob die anweſenden Vertreterinnen, der Kreiſe Stimmrecht
haben ſollten, wurde bejaht. Ein Antrag, der deutſche Turntag möge
Schritte einleiten, auf Grund einer richtigen Fachgliederung die
Ver=
waltung der D. T. zeitgemäß zu verbeſſern, zu vereinfachen und zu
ver=
billigen, wurde nach Referaten der Kreisvertreter Römer (Bayern) und
Dr. Thiemer (Sachſen) inſofenn erledigt, als mit deſſen Vorberatung ein
Sonderausſchuß, der ſofort ſeine Arbeit aufnehmen ſoll, betraut wurde.
Es handelt ſich darum, durch Schaffung von Aemtern, die ſich mit allen
in Betracht kommenden Fragen beſchäftigen ſollen, dieſe Gliederung
vor=
zunehmen. Ein Antrag, die Zahl der Vorſtandsämter auf 7 zu erhöhen,
fand wohl die Mehrheit, aber da es ſich um eine Satzungsänderung
han=
delte, nicht die ausreichende. Ein Antrag des Kreiſes Sachſen, das
Ver=
fügungsrecht des Vorſtandes an eine beſtimmte Höhe zu binden, wurde
von Groh=Leipzig begründet. Der Antrag fand mit der Maßgabe,
daß dieſes Recht ſich bis zur Verfügung über ein Zehntel der Summe
des Haushaltsplanes (etwa 50 000 Mk.) erſtrecken ſoll, Annahme. Der
Antrag, daß im Wirtſchaftsausſchuß von 6 Mitgliedern 3 Kreiskaſſewarte
ſein müßten, fand keine Billigung, dagegen wurde der Antrag, daß das
Amt der Kaſſenprüfer in den Kreiſen wechſeln ſolle, ohne weiteres
an=
genommen. — In der Nachmittagsſitzung, die nichtöffentlich war, wurde
die Frage der Stellungnahme der D. T. zum Deutſchen Reichsausſchuß
für Leibesübungen verhandelt. Der Hauptausſchuß hatte ſich geſtern
be=
reits auf den Standpunkt geſtellt, daß die D. T. in eine
Arbeitsgemein=
ſchaft mit dem Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen eintreten
ſolle. Die Bedingungen, unter denen dieſes Abkommen für die D. T.
abgeſchloſſen werden ſolle, ſollen für ſie günſtig ſein. Die Entſcheidung
darüber wird in öffentlicher Sitzung fallen.
Die Nachmittagsſitzung brachte zunächſt eine längere nichtöffentliche
Sitzung dann wurde, als die Oeffentlichkeit wiederhergeſtellt war,
fol=
gende Entſchließung zu der Angelegenheit, die zwiſchen der Deutſchen
Turnerſchaft und dem Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen noch
immer ſchwebt, angenommen:
„Als in Detmold der Hauptausſchuß der DT. den Austritt
der DT. aus dem DRA. beſchloß, erklärte er ſich gleichzeitig
be=
reit, neue Formen der Zuſammenarbeit mit dem DRA. zu ſuchen.
Der 19. Turntag erkennt an, daß die von Vertretern der DT.
und des DRA. aufgeſtellten Richtlinien nunmehr eine brauchbare
bieten.
Er beauftragt den Vorſtand, in den weiteren Verhandlungen
auf dieſer Grundlage eine Arbeitsgemeinſchaft endgültig
abzu=
ſchließen."
Weiter ſtand ein Antrag zur Verhandlung, wonach aus der Dr.
Ferd. Goetz=Stiftung für die Folge nicht nur den Turnvereinen für die
Erbauung, Einrichtung und Erhaltung von Turnſtätten, ſondern auch
der Deutſchen Turnerſchaft Darlehen gewährt werden ſollen. Dieſer
Antrag, der im Hinblick darauf geſtellt wurde, daß man für das neue
Verwaltungsgebäude der Deutſchen Turnerſchaft doch Geldmittel
ge=
braucht, fand Ablehnung. — Ein Antrag, daß die Kreiſe unter ihren
Abgeordneten mindeſtens eine Frau zum Deutſchen Turntag entſenden
müſſen, wurde zum Beſchluß erhoben. — Dann wurde beſchloſſen, daß
die Vereine, weſche die Grundzahl erreichen, das Recht haben ſollen,
einen eigenen Abgeordneten zu ſtellen bzw. ſoviel Abgeordnete zu
ent=
ſenden, als die Grundzahl in ihrer Mitgliederzahl enthalten iſt.
Turnen.
Die Sieger der Tgde. 1846 im Bezirksjugendkampf in
Baben=
hauſen.
Die Turngemeinde 1846 Darmſtadt konnte bei dem geſtrigen
Bezirksjugendkampf in Babenhauſen zahlreiche Teilnehmer als
Sieger, für ihre Farben buchen. Als Sieger der männlichen
Jugend kehrten heim: Jahrgang 1908—09: 3. Jung; 5.
Konzel=
mann; 5. Reich; 10. Diefenbacher; 11. Wolfgang Göcke. —
Jahr=
gang 1910—11: 5. Strunk: 8. Schulz: 9. Bauſcher: 10. Bachmann;
11. Banyay; 13. Keil; 13. Schmunck; 19. Cheli; 21. Wenzel;
21. Braun. — Jahrgang 1912—13: 10. Kratſch; 14. Bauer; 18.
Kling; 20. Rummel; 23. Eidenmüller; 27. Schmidt. — Jahrgang
1914—15: 2. Worret; 6. Schmidt; 7. Schwinn: 9. Fiſcher: 14.
Rettberg; 19. Pitzer; 21. Gerhardt. — Weibliche Jugend:
Jahr=
gang 1912—13: 2. Aßmus: 2. Niebel; 5. Niebel; 5. Rettberg;
6. Steger: 10. Gebhardt: 10. Köhler; 10. Schneider: 14. Karn;
16. Knörzer Ruth und Marthe; 16. Seib: 17. Trautmann: 22.
Schmidt; 24. Trautmann; 27. Walter. — Jahrgang 1914: 4.
La=
valle; 5. Röder; 6. Becker; 6. Götz; 8. Daum; 8. Trumpſheller;
8. Hartmann; 9. Rettberg; 11. Beppler; 14. Hirgel; 15. Seip;
15. Spengler; 16. Wentſcher; 16. Gutenſtein; 17. Stein; 19.
Röder; 21. Bittel; 22. Rettberg; 22. Schönfeld; 23. Becker.
Numn
Fußball.
Die Qualifikationsſpiele im Rhein=Bezirk.
Im Rheinbezirk brachten die beiden ausgetragenen
Quali=
fikationsſpiele den beiden Spitzenreitern Kaiſerslautern und
Mannheim=Sandhofen Niederlagen, die aber keine Aenderung in
der Reihenfolge der Tabelle zur Folge haben. Allerdings ſtehen
nun Mannheim=Sandhofen und Mannheim 08 punktgleich, und
das Rennen zwiſchen ihnen kann von neuem beginnen.
Kaiſerslautern
Mannh.=Sandhof.
Mannheim 08
Pirmaſens
5 Punkte.
3
Eintracht Darmſtadt—Teutonia Pfungſtadt 6:2.
Durch dieſen Sieg hat ſich Eintracht den weiteren Verbleib
in der A=Klaſſe geſichert. Es mußte zwar ſehr darum gekämpft
werden, denn Pſungſtadt ſetzte ſich dem weitaus beſſeren Spiel
Eintrachts energiſch zur Wehr. Dies bewirkte, daß Eintracht
vorerſt nicht zu Torerfolgen kam, trotzdem ſie immer greifbar
nahe waren. Durch dieſen Sieg hat Eintracht bewieſen, daß ſie
noch fähig iſt, ihren Platz in der A=Klaſſe zu behaupten. Bei
Pfungſtadt überragte der Mittelläufer, ohne das Können ſeines
Gegevübers zu erreichen. Der Reſt zeigte Eifer und
Sieges=
willen. Bei Eintracht glänzte die geſamte Hintermannſchaft,
wofür ſpricht, daß der Tormann während der Geſamtſpielzeit
zwei geſchoſſene Bälle zu halten hatte. Deſto mehr Arbeit hatte
Pfungſtadts Schlußmann zu bewältigen und mit viel Glück
er=
ledigte er ſich ſeiner Aufgabe. Eintrachts Sturm verſiebte viel
durch allzuviel Kombination, dadurch der gegneriſchen
Verteidi=
gung immer wieder Gelegenheit gebend, dazwiſchen zu fahren.
Doch ſoll dies dem Charakter des Spiels zugute gehalten werden.
Im Uebrigen iſt der Sieg in dieſer Höhe vollauf verdient und
auch überzeugend genug. Der Schiedsrichter, ein Herr von
V.ſ.R. Olympia G7 Frankfurt, waltete ſeines Amtes zur
voll=
ſten Zufriedenheit beider Parteien.
V.f.R. Darmſtadt gegen Sportv. Aſchaffenburg=Leider 7:1
(Halbzeit 4:1).
Bei prachtvollem Fußballwetter trafen ſich obige
Mannſchaf=
ten am geſtrigen Sonntag auf dem hieſigen Exerzierplatz. Punkt
3 Uhr eröffnete der Schiedsrichter, Herr Glöchner vom
Sportver=
ein 98, das intereſſante Treffen. V.f.R. Darmſtadt in kleiner
Umſtellung, die ſich aber glänzend bewährte.
Mit 7:1 Toren für Darmſtadt endete das offene, techniſch
gut vorbereitete Spiel, das von Herrn Glöckner in gerechter
Weiſe geleitet wurde.
Die 2. Jugendmannſchaft des V.f.R. errang gegen die 1.
Jugend von Weiterſtadt einen einwandfreien 2:0=Sieg. Das Middelſer Wanderers (Samstag) 0:4. Aarau — Lauſa
Spiel der Sondermannſchaft endete unentſchieden gegen die erſte
Mannſchaft Germania Auerbach nach teilweiſe recht ſpannenden,
aber auch manchmal ſehr humoriſtiſchen Momenten. Trotzdem
zeigt das Reſultat von 1:1 immer noch eine beachtenswerte der Grashoppers in Zürich: Samstag: C tshoppr
Spielſtärke der V.f.R. Sondermannſchaft an. Die
Junioren=
mannſchaft ſpielte gegen die Juniorenmannſchaft von Mainz 05 A.C. Bilbao 2:1. Sonntag: Grashoppers Zürich —A.C.9
2:2. In allem ein abgeſchloſſener, von Erfolgen gekrönter
Sonntag, an dem man ſieht, daß der Verein wieder auſwärts
zu gehen beſtrebt iſt.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt 1.—Alemannia Bensheim 1.
0:2 (0:1).
Das Spiel wurde beiderſeits mit großem Eifer und mit
techniſch ſchönen Leiſtungen durchgeführt. Bensheim ſtellt eine
flinke Kampfmannſchaft ins Feld, die den Darmſtädtern an
Kom=
bination überlegen war. Lediglich das präziſe Zuſpiel und das
intenſive Zuſammenſpiel der Gäſteelf brachte den
wohlverdien=
ten Sieg. Bensheim hat verdient gewonnen. Für die Mann= Rovara — Parma 3:2. Piſa — Aleſſandria 1:0.
ſchaft der Spielvereinigung 1921 kann dieſe ehrenvolle
Nieder=
lage eine gute Lehre ſein. Denn Grundprinzip muß es für einen
Sportler ſein, Fehler auszumerzen oder ſich techniſch zu
vervoll=
kommnen. Verwerte deshalb ein jeder der Elf zum Wohle der
Bewegung, was verwendet werden muß. Weiter mit dem
in=
tenſiven Training, dann wirds ſchon beſſer werden.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt 2—Alemannia Bensheim 2
2:2 (2:0).
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt Jgdm.—Freie
Turnge=
meinde Arheilgen Jgdm. 2:2 (1:0).
Sp. V. 98 2. Jugend ſiegte gegen Langen 3:0; die 1. Jugend
gegem Langens 1. 2:1 und die 1a Schüler konnten über Dieburg
gar 7:0 triumphieren.
Fußballergebniſſe.
Süddeutſchland.
Die erſten Meiſterſchaftsſpiele. Bez. Bayern: F.C. Fürth
Sp.Vg. Fürth 1:2. Bez. Württemberg=Baden:
Sportfreunde Stuttgart — V. f. R. Heilbronn 1:3.
Qualifikationsſpiele. Bez. Bayern: Schwaben Augsburg
Wacker München 2:4. Würzburger Kickers — Schwaben Ulm
2:4. Bez. Württemberg=Baden: 1. F.C. Pforzheim
Union Böckingen 4:3. Phönix Karlsruhe — F. C. Birkenfeld 9:2.
Grundlage für eine Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen DRA. und DT. Rheinbezirk: F.C. Pirmaſens — Sp.Vg. Sandhofen 3:0.
F C. 08 Mannheim — V. f. R. Kaiſerslautern 2:0.
Freundſchaftsſpiele. Bez. Bayern: A. S.V. Nürnberg
Union Ziskow Prag (Samstag) 3:1. S. V. München 1860 —
Ein=
tracht Frankfurt a. M. 0:1. F.V. 94 Ulm — Eintracht Frankfurt
a. M. 1:5. Bayern München — Holſtein Kiel 3:1. F.V.
Würz=
burg 04 — Union Niederrad 2:2. Bez. Württemberg=
Baden: S.V. Feuerbach — Stuttgarter Kickers (Samstag) 0:0.
S.C. Stuttgart — Stuttgarter Kickers 1:3. Karlsruher F. V. —
A.S. Straßburg 7:1. Rheinbezirk: V.f. R. Mannheim —
V. f. B. Stuttgart 6:3. Ludwigshafen 03 — Boruſſia
Neun=
kirchen 2:2. Pfalz Ludwigshafen — Wormatia Worms 4:2.
F. V. Speher — Phönix Mannheim 4:2. Alemannia Worms —
S.V. Mannh.=Waldhof 2:1. Mainbezirk: Rot=Weiß
Frank=
furt — Sportfreunde Höchſt 5:3. Offenbacher Kickers — S.C. 03
Kaſſel 1:0. Sportfreunde Frankfurt — V. f. L. Neu=Iſenburg 1:0.
Bez. Rheinheſſen=Saar: F.C. Idar — F.C. Hanau 93
(Samstag) 2:1. F.V. Saarbrücken — F.C. Hanau 93 1:1.
Süddeutſche Mannſchaften auf Reiſen. Dresdener S.C.
1. F.C. Nürnberg (Samstag) 1:7. Städte=Elf Forſt — 1. F.C.
Nürnberg 1:5. Grashoppers Zürich — F.C. Freiburg 5:0.
Nordoſtdeutſchland.
Preußen Stettin — Favorit Halle 3:1. Titania Stettin —
Favorit Halle 3:1. S. C. Stettin — Minerva Berlin 4:3.
Südoſtdeutſchland.
Sp. Vg. Liegnitz — Viktoria Berlin 2:6. V. f. B. Breslau —
S. C. 08 Breslau 1:4. F. V. 06 Breslau — Sportfreunde
Bres=
lau 0:4. Schleſien Rapid Breslau — Alemannia Breslau 1:2.
Städte=Elf Forſt — 1. F.C. Nürnberg 1:5.
Mitteldentſchland.
Freundſchaftsſpiele. Dresd. S.C. — 1. F.C. Nürnberg 1:7.
B.C. Chemnitz — V. f. B. Leipzig 3:0.
Meiſterſchaftsſpiele. F.G. 93 Dresden — Guts Muts
Dres=
den 1:1. F.V. 06 Dresden — Sp.Vg. Dresden 2:3. Dresdenar
S.C. — S.C. Radebeul 4:0. Ring Dresden — V. f. B. Dresden
2:1. Dresdenſia Dresden — Brandenburg Dresden 0:3.
For=
tuna Leipzig — Eintracht Leipzig 3:1. Sportfreunde Leipzig —
Sp. Vg. Leipzig 4:1. Viktoria Leipzig — Olympia Germania
Leipzig 6:6. Hellas/Germania Chemnitz — Textonia Chemnitz
4:2. SC. Harthau — Polizei Chemnitz 3:0. V.f. Chn
— Wacker Chemnitz 0:3. S.C. Erfurt — B.C. 191 Erfurt
V. f. B. Erfurt — Sp.Vg. Erfurt 3:2. S.V. Arn/
Stadtilm 0:0. Arnſtadt 07 — Germania Ilmenau
Magdeburg — V. f. L. Genthin 3:0. Viktoria 96 A fSehu,
V. f. L. Neuhaldensleben 8:1. Germania Magdebur
Magdeburg 2:2. Fortung Magdeburg — Preußen irgg.
Brandenburg.
Freundſchaftsſpiele. Norden=Nordweſt Berlin
Stettin (Samstag) 5:0. Union Potsdam — Unic 92 9
(Samstag) 5:2. Städteſpiel Konſtantinopel — erlin
1. F. C. Neukölln — Alemannia Berlin 3:3.
Norddeutſchland.
Bez. Hamburg: Städteſpiel Hamburg — Snober
F.C. Wandsbeck — Hamburger S.V. 2:0. Sperber irnbung
Concordia Hamburg 6:2. F.C. Nienſtedten —
burgsort 2:1. Viktoria Hamburg — S.C. Enſche ſ(Holln
(Samstag) 2:1. St. Georg Hamburg — Poliz / Hamb
(Samstag) 0:6. Bez. Harburg: V.f. R. Harb4
Wilstorf 4:2. Normannia Harburg — F.V. Wilhe sburg
Bez. Holſtein: Hohenzollern=Hertha Kiel — V ſria
burg 2:3. Kieler F.V. — Nordmark Flensburg 1:0. Bez.
beck=Mecklenburg; Lübecker S. V. — Phönix fübeck
Weſer=Jade=Bezirk: V. f.B. Oldenburg — ſtern
men 2:1. S.C. Geeſtemünde — Friſia Oldenburg
Elf Bremen — S.C. Enſchede (Holland) 5:1.
Weſtdeutſchland.
Bergiſch=Märk. Bezirk: B.V. Düſſeldorf Fortu
Düſſeldorf 2:1. Turu Düſſeldorf — Sportfreunde iegen
Eller 04 — T.S.V. Hagen 1872 10:1. Rheinbeſrk:
tracht München=Gladbach — Boruſſia Dahl 2:3. E T90
S.C. 99 Düſſeldorf 1:3. S. C. München=Gladbad
Köln 2:9. S. V. Lürrip — V.V. Venlo (Holland) 4
Köln — T. u. S. Bochum 3:1. Sp. Vg. Köln=Sülz 0
ſia München=Gladbach 2:3. Niederrheinbezi / F9
Duisburg — B.C. 05 Düſſeldorf 3:4. Weſtfal bez
Preußen Münſter — Hammer Sp.Vg. 0:0. V. f. K Hamm
Boruſſia Rheine 0:8. Union Herford — Preußen Eſſen
Arminia Bielefeld — V. f. L. Osnabrück — 1:0. Sp. f. Mind
— V. f. B. Bielefeld 2:4. B.V. Oeynhauſen — S. fta No
hauſen 3:4. S. u. S. Soeſt — Preußen Wanne 2:3. uhrbe,
zirk: Städteſpiel Eſſen — Duisburg 0:1. S. C. 97 Dortmun
— Hertha B.S.C. Berlin 2:4 Bez. Südweſtfal i: SpN
Hagen 1911 — F.C. Solingen 95 3:4. Bez. Heſſenbaun
ver: Kurheſſen Kaſſel — Linienſchiff Heſſen (Sar tag)
Kurheſſen Kaſſel — B.C. Sport Kaſſel 1:0.
Schweiz. Freundſchaftsſpiele: F.C. 7bourg
Sports 4:0. Young Boys Bern — Middelſex War ers
Brühl St. Gallen — S. S. Mülhauſen 7:0. Lugano: /Samp
darena 3:4. St. Gallen — F.C. Winterthur 4:2. furnie
Zürich — S.C. Freiburg i. B. 5:0. Young Fellow= Zürich
bao 3:3. Young Fellows Zürich — S.C. Freibur i. B.
Concordia — F.C. Baſel 2:0.
England. Beginn der Meiſterſchaftsſrele,
ſenal — Derby County 2:1. Birmingham — Blackbeſ Rovet
3:1. Burnley — Cardiff City 4:3. Bury — Hudders Id To
2:2. Leeds United — Bolton Wanderers 2:5. Liverpo /— Muſe
cheſter United 4:2. Newcaſtle United — Aſton Villa 4 / Tottene
ham Hotſpur — Everton 2:1. Sheffield Wednesday—Shefiel
United 2:3. Weſtbromwich Albion — Sunderland 3:0 Weſthu
United — Leiceſter City 3:3.
Italien. Reggiana — Mantova 0:2. Udine — L ſano1
Schwimmen.
Die Schwimmwettkämpfe in Frankfu a.9
Der Erſte Frankfurter Schwimmklub hielt im 7 ankfurn
Stadion ganz ausgezeichnet beſetzte Schwimmwettkäme ab.
denen Meldungen aus 22 deutſchen Städten eingegan= k. waren
Die Veranſtaltung war von heirlichſtem Wetter begür igt. 9
vormittags noch recht ſchwache Beſuch wurde bei d‟ Hauſt
kämpfen am Nachmittag weſentlich beſſer. Die gebotem
ſpol=
lichen Leiſtungen müſſen als hochbefriedigend angeſehe werden,
Außerordentlich gut führte ſich die erſtmalig ſtarten / Spard
Köln ein. Die zahlreichen Erfolge der Kölner beweiſe daß
bald ihren Platz in der deutſchen Schwimmerwelt (nehmel
werden. Im 1. Senioren=Beliebigſchwimmen über Meie
ſtellte der neue deutſche Meiſter Hoitmann=Magdeburg ein gie
ßes Können erneut unter Beweis. Leider gab es eine tihe vo
Ausfällen. So im 1. Senioren=Beliebigſchwimmen ber 9
Meter, wo Berges=Darmſtadt und Schellenberg=Wiesb en nicht
ſtarteten, ſo daß Handſchuhmacher über die Bahn gin
2. Seniorlagenſtaffel 4 mal 100 Meter (Wanderpreis): /Spatt
Köln 5:21,6 Min. 2. Offenbach 96 5:28 Min.
1. Senior=Seiteſchwimmen 100 Meter: 1. Dingeldey= irmſtadl
1:11,8 Min. 2. Schmidt=Erfurter S.V. 1:16,8 Mir
1. Senior=Beliebigfchwimmen 400 Meter: Handſchuhma ſr=Weſe
falen Dortmund 5:58,8 Min.
Damen=Senior=Bruſtſchwimmen 100 Meter: 1. Backof Noenls
Offenbach 1:382 Min. 2. S. Müller=E.F.S.C. ſankſu
1:41,6 Min.
Senior=Bruftſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Sparta Köln 4: 6 Miſl=
2. Weſtfalen Dortmund 4:23,4 Min.
1. Senior=Lagenſtaffel 4 mal 100 Meter (Wanderpreis): Weſte
falen Dortmund 5:14,2 Min. 2. Sparta Köln 5:20 in.
Damenſenior=Beliebigſchwimmen 100 Meter: 1. Dark =
Span=
dau 04 1:25,2 Min. 2. Backof=Moenus Offenbach 1: 2 Mill.
1. Seniorſpringen (5 Pflichtſprünge, 3 Kürſprünge): 1. Lebſchle
ger=Zeitz 104,5 Punkte. 2. Plumanns=Köln Spart 103 P
3. Schummer=Köln 100,12 P.
Juniorbruſtſchwimmen 100 Meter: 1. E. Schuſter=F.60
Frankfurt 1:27,6 Min. 2. Bcckmann=Weſtfalen Ttmung
1:28,8 Min.
2. Senior=Beliebigſchwimmen 100 Meter: 1. K. Waßman Spati
Köln 1:08 Min. 2. O. Schlüter=Weſtfalen Dortmur 1:00
Minuten.
1. Senior=Rückenſchwimmen 100 Meter: 1. H. Eicker=Spa/ Ko
1:18,8 Min. 2. R. Frank=Nickar Heidelberg 1:20,2 M.
1. Seniorbruſtſchwimmen 100 Metcr: 1. E. Budig=Spa / Ke
1:21,8 Min. 2. Paskoe=Gießener S. V. 1:23 Min.
1. Damenlagenſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. Jungdeutſchlan Dar
ſtadt 6:56 Min. 2 Offenbach 96 6:58 Min.
1. Senior=Beliebigſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Magdebur=
96 3:21,2 Min. 2. Sparta Köln 3:22,2 Min.
Gemiſchtes Turmſpringen für Herren: 1. Riebſchläger=3
Punkte. 2. Plumanns=Sparta Köln 92,56 Punkte. 3. A.
mer=Rhenus Köln 76,28 Punkte.
Senior=Beliebigſchwimmen 100 Meter: 1. Heitmann aß
* burg 96 1:04 Min. 2. Derichs=Sparta Köln 1:06 M
2. Waßmann=Sparta Köln 1:08,8 Min.
Damen=Beliebigſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Spandau 0=
Min. 2. Jungdeutſchland Darmſtadt 4:56,4 Min.
Vereinsmehrkampf (1. Senorſpringen, Damenſtaffel, Tge,
1. Spcrta Köln mit Plumanns, Derichs, Budig. 2. M
WaFzebcckipiel: Erſter Frankfurzer S C. — Weſtfalen Do
4:3 (3:1).
Montag, den 30. Auguſt 1926
Seite 7
Rummer 240
Leichtathſetik.
Vereinsfünfkampf des Sportvereins 98.
Einige Zahlen: 80 Jugendteilnehmer; 36 aktive Teilnehmer.
r einzelnen Siegern wurden 65 Gaben verteilt. Die Zeit, um
Kämpfe abzuwickeln, war von 9—12 und 3—6 Uhr. Jeder
Enehmer hatte fünf Uebungen abzuleiſten, im Wurf und
ung noch drei Verſuche auf jede Uebung. Die Summe all
er Leiſtungen mußte umgerechnet werden, um die einzelnen
ger feſtzuſtellen. Die 65 Sieger und Placierten mußten mit
ar Gabe zufrieden geſtellt werden. Vor zwei Jahren wurde
Fünfkampf mit 201 Punkten gewonnen. Der geſtrige Sieger
Tichte 277 Punkte. Der jüngſte Teilnehmer war 9 Jahre; der
ſte 42 Jahre. Die beſte Einzelleiſtung vollbrachte Gellweiller
3000 Meter=Lauf mit 9 Min. 25 Sek. Die ſchnellſte 400=
Meter=
war 52,8, das geringſte Tempo brachte ein alter Herr mit
Sek. zu Wege.
Aktive Wettkämpfer: 1. Jans 276 Punkte: 2. Krichel 255; 3.
dier 254: 4. Schnelle 247; 5. Gellweiler 229; 6. Engelhard 2.
Punkte.
Aktive Nichtwettkämpfer (Fortgeſchrittene): 1. Portner 232
rikte: 2. Pfeil 219; 3. Schupp 214; 4. Breuler 191; 5. Jung
6. Fiedler.
Aktive Nichtwettkämpfer (Anfänger): 1. Becher 165 Punkte;
Schreiber 150; 3. Blaſe 144: 4. Bick 143; 5. Rührmeier 141;
3 Dr. Bernbeck 136.
Alte Herren (bis 40 Jahre): 1. Schäfer 259 Punkte; (andere
ertung): 2. Spieß 209; 3. Reuter 188.
Alte Herren (über 40 Jahre): 1. Wöbke 263 Punkte; 2.
etzſchmar 225: 3. Dr. Mickel 107.
Jungmannen (bis 20 Jahre): 1. Freudel 222 Punkte: 2.
edler 213; 3. Gräſſer 206; 4. Weitz 186.
Jugend (bis 18 Jahre): 1. Werner 244 Punkte (
Jugend=
rtung); 2. Gleim 240; 3. Gehrhard 199; 4. Fiſcher 164: 5. Sohr
D: 6. Heinlein 147: 7. Opfermann 147.
Jugend (bis 16 Jahre): 1. Roth 290 Punkte (
Jugendwer=
rig); 2. Riedel 283; 3. Hubmann 280; 4. Hohlwein 274; 5. Horn
7: 6. Freyer 248: 7. Graſſer 233: 8. Böhm 211.
Knaben (bis 14 Jahre): 1. Barnickel 254 Punkte: 2.
Wun=
riberg 232: 3. Zopf 214: 4. Hubwann 208; 5. Hertel 194: 6.
orn, Fr., 194: 7. Burkert 186; 8. Mickel 174: 9. Horn, Heinr.,
S: 10. Repp 165.
Knaben ( bis 12 Jahre): 1. Treß 182 Punkte: 2. Hornfiſcher
J: 3. Lorenz 148: 4. Arnold 136: 5. Haas 129; 6. Kern 128;
Reuter 126: 8. Ihrig 120: 9. Kettwinkel 127.
Knaben (bis 10 Jahre): 1. Wieſeneck 170 Punkte: 2. Falter
7: 3. Mozeck 115; 4. Büchner 109; 5. Matteo 62.
d 3.0
Die Wormſer Nibelungen=Spiele.
rite Leiſtungen. — MTG. Mannheim ſiegt im Geſamtklaſſement.
Der Wettergott ſchien all den in den letzten Jahren den
Kormſer Nibelungenſpielen zugefügten Unbill auf einmal
wett=
achen zu wollen. Es herrſchte ein Prachtwetter mit wirklich
vSchſommerlicher Hitze, die leider nicht ohne Einfluß auf, die
ierthur 4:2. geiſtungen blieb. Einer der Teilnehmer mußte infolge Hitz=
Samstag: G Hlages vom Platz getragen werden. Senſationell wirkte die
tug Fellovs) ochſprungleiſtung des Jugendlichen Rotbeck Heilbronn, der im
Zür
ochſprung 1,75 Meter bewältigte, während im offenen
Hoch=
orung nur 1,65 Meter erzielt wurden. Die mit Spannung er=
Tartete 10 mal 100 Meter Nibelungen=Staffel für Heſſiſche
Ver=
ne gewann Olympia Weißenau vor Alemannia Worms.
Sie=
er im Geſamtklaſſement blieb die Mannheimer Turngeſellſchaft,
Te mit erſtem Aufgebot einſchließlich Neumann und Apfel
er=
ienen war, vor dem Sieger des Vorjahres Boruſſia Frankfurt.
Beitſprung Damen: 1. Gladitſch=Karlsruhe 5,31 Meter. 2.
Blei=
ſtein 1880 Frankfurt 4,72 Meter. 3. Schmidt=Boruſſia
Frank=
furt 4,62 Meter.
Seitſprung pffen: 1. Apfel MTG. Mannheim 6,46 Meter, 2.
Hein=Kreitznach 6,36 Meter. 3. Adams=Trier 6,36 Meter.
Sreikampf: 1. Batſchauer=Karlsruhe 188 Punkte. 2. Apfel=
Mannheim 179 Punkte. 3. Adams=Trier 177 Punkte.
O0 Meter Jun.: 1. Ottwein=Neuſtadt 2.04,8 Min.
500 Meter offen: 1. Dammert=KFV. 4.19,1 Min 2. Kaufmann=
Boruſſia Frankfurt 4.19,3 Min. 3. Bopp=Landau 4.20,2 Min.
00 Meter Jun.: 1. Gradolfer=Neuſtadt 24 Sek.
Frankfurt 400 Meter offen: 1. Neumann=Mannheim 51,8 Sek. 2. Wagener=
Frankfurt 53,4 Min. 3. Schwander=Mannheim 53,6 Sek.
W ℳ 5 mal 1000 Meter Staffel: 1. V. f. R. Heilbronn 8.18,6 Min. 2.
ind Eintracht Frankfurt 8.19 Min. 3. M. T. G. Mannheim (
A=
eingegange Staffel) 8.21 Min.
tter begünſ E mal 100 Meter Damen=Staffel: 1. Karlsruher F. V. 53,6 Sek.
de bei d 2. M. T. G. 53,8 Sek. 3. Sportklub 1880 Frankfurt 54 Sek.
gebotell 4 mak 100 Meter=Staffel: offen 1. Boruſſia Frankfurt (A=
Mann=
angeſehef ſchaft) 44.4 Sek., 2. M. T. G. (S.=Mannſchaft) 44.4 Sek.
Bruſt=
ſtartend breite. 3. S. V. Trier 46 Sek.
beweiſel 4200 Meter offen: 1. Metzger=Frankfurt 11/4 Sek. 2.
Welſcher=
zelt e Frankfurt 11,5 Sek. 3. Apfel=Mannheim 11,6 Sek.
iber 10 210 Meter Hürden: 1. Welſcher=Frankfurt 16,6 Sek. 2. Borner=
„adeburg! Landau 16,8 Sek. 3. Gründhöfer=Mannheim 17,6 Sek.
ab es eine / 50 Meter Jun.: 1. Heim=Kreuznach 6,2 Sek. 2. Stärker=Eintracht
Frankfurt.
en
Kugelſtoßen: 1. Abrahams=Frankfurt 1880 11,64 Meter. 2.
En=
ders=Eintracht Frankfurt 11,31 Meter.
Diskuswerfen: 1. Steinbrenner=Eintracht Frankfurt 40,42 Meter.,
2. Abraham=Frankfurt 1880 35,64 Meter. 3. Kuhn=M. T. G.
32,88 Meter.
5000 Meter: 1. Wächter=Kaiſerslautern 16.34,5 Min. 2. Wees
Eintracht Frankfurt 16.43,2 Min.
200 Meter offen: 1. Metzger=Frankfurt 23,3 Sek. 2. Batſchauer
KFV. 23,4 Sek.
Stabhoch: 1. Kuhn MTG. 3,15 Meter. 2. Borner=Landau 3
Meter. 3. Spieß MTG. 2,80 Meter.
Olympiſche Staffel: 1. MTG. 3.44,4 Min. 2. Boruſſia
Frank=
furt 3.45 Min. 3. Karlsruher FV. 3.45,4 Min.
10 mal 100 Meter Staffel (Nibelungenſtaffel für Heſſiſche
Ver=
eine): 1. Olympia Weißenau 1.59,8 Min. 2. Alemannia Worms
2.01,2 Min.
Sieger im Geſamtklaſſement: 1. Mannheimer T. G. 77 Punkte.
2. Boruſſia Frankfurt 54 Punkte.
Die „Heſſen” ſiegen auf den Nibelungenſpielen in Worms a. Rh.
in Aſchaffenburg, Roßdorf und Langen.
Am Sonntag hatten die V.f.L.er ihren großen Tag. Schon
am Samstag belegten ſie in Worms einen erſten und zwei dritte
Plätze. Alf. Schröder ſiegte als Dritter im 100 Meter=Lauf, Jug.=
Kil.=B, in der aktiven Klaſſe konnte H. Menger die 200 Meter ſicher
als erſter und das 100 Meter=Anf. als Dritter nach Hauſe laufen.
K. Muller konnte am Sonntag bei den nat. Leichtathletik=
Wett=
kämpfen in Aſchaffenburg die 800 Meter offen in der Zeit von
2:08 und die 1000 Meter Anf. in 2:52 ſpielend für ſich entſcheiden.
Auch die Roßdorffahrer machten ihrem Namen Ehre und
brach=
ten die 4mal 100 Meter Pendelſtaffel in der Beſetzung, Schröder
Tuhm, Scior, Menger gegen eine komb. Mannſchaft aus
Roß=
dorf, Dieburg, Pfungſtadt auf ihr Gewinnkonto. Otto jun.
be=
legte im Hammerwerfen den 2., im Schleuderballwerfen den 3.,
und im 100 Meter Bruſtſchwimmen ebenfalls den 3. Platz. Tuhm
wurde im 100 Meter offen nach langem Hinundher 2.; Göbel I
und IIbelegten im Jugendringen bei einer Maſſenmeldung den
3. und 7. Platz. In Langen ſchafften die Heſſenjungens nur 11
erſte, 6 zweite und 7 dritte Plätze für ihre Farben. Hier ſind die
ſchlechten Laufverhältniſſe auf Ackerland und Landſtraßen in
obiger Gegend beſonders zu berückſichtigen. Ebenſo geſtalteten ſich
die Kämpfe zuletzt bedauerlicher Weiſe zu einem Kampf zwiſchen
Stadt und Land. Wir wollen hoffen, daß am 4., 5., 6. Sept. die
Bundesmeiſterſchaften des ADT. in Tübingen für die Rothoſen
einen würdevollen Abſchluß der diesjährigen Kampfzeit bilden.
Internationaler Frauenſport=Kongreß.
Schluß der Internationalen Frauenſporttagung. — Berufung
Deutſcher in die Komitees. — Nächſte Tagung in München.
Anläßlich der vom 27. bis 29. Auguſt ſtattgefundenen
Inter=
nationalen Frauenſpiele in Göteborg (Schweden) hielt der
In=
ternationale Verband für Frauenſport eine Tagung ab, die am
Freitag ihren Anfang nahm. Von den Nationen, die dem
Ver=
band angehören, waren vertreten: England, Frankreich,
Schwe=
den, Lettland, Schweiz, Italien und Tſchechoſlowakei.
Außer=
dem waren noch Delegierte von Schweden, Polen, Luxemburg,
Litauen, Japan, Oeſterreich und Deutſchland anweſend.
Deut=
ſcherſeits wohnte Dr. Bergmann=Berlin der Tagung bei, der
gleichzeitig als Kommiſſionsmitglied des Internationalen
Leicht=
athletikverbandes delegiert iſt. — Die Aufnahmegeſuche von
Schweden, Polen, Luxemburg, Japan, Litauen und Oeſterreich
wurden beſtätigt, bezüglich der Aufnahme von Deutſchland, für
die ſich übrigens die engliſche Vertreterin Miß Lynn ſehr warm
einſetzte, muß in einer beſonderen Verhandlung beraten werden,
da hiermit gleichzeitig die Einführung der deutſchen Sprache als
Verhandlungsſprache, die höchſt zuläſſige Delegiertenzahl und
die Frage eines Vorſitzes für Deutſchland erledigt wird. — Von
Deutſchland wurde eine Liſte von Höchſtleiſtungen zur
Anerken=
nung als Weltrekorde eingereicht, deren Anerkennung auch
er=
folgt, ſobald ſämtliche erforderlichem Unterlagen vorliegen. Die
eingereichte Liſte zeigt ſolgende Rekordleiſtungen: 100 Meter: Frl.
Wittmann=SC. Charlottenburg 12,3 Sek. — Diskuswerfen: Frl.
Reuter=SC. 80 Frankfurt 38,34 Meter. — Kugelſtoßen: Frl.
Häuptlein=Elberfeld 11,49 Meter. — 4mal 100 Meter=Staffel;
Berliner SC. 50,4 Sek. — 10mal 100 Meter=Staffel: SC.
Char=
lottenburg 2:12,8 Min.
Der internationale Frauenſportkongreß ging am Sonntag zu
Ende. In das internationale Olympia=Komitee für
Frauen=
ſport wurden 12 Mitglieder beruſen, darunter als Vizepräſident
Dr. Bergmann=Berlin und als Beiſitzerin Frl. Paſſavant=Berlin.
Dieſes neugebildete Komitee ſoll ſich mit den Einzelheiten der
Vorbereitung auf die Olympiade 1928 befaſſen. Die nächſte
Tagung des Komitees ſindet am 27. und 28. Dezember dieſes
Jahres in Paris ſtatt, der nächſte Kongreß des Verbandes wird
1928 in München abgehalten.
Nationale Leichtathletik=Wettbewerbe in Halle.
Erſte deutſche Klaſſe am Start. — Glänzende Ergebniſſe. —
Körnig läuft die 100 Meter in 10,4 Sek.
Das von den vier Hallenſer Vereinen am Sonntag im
Wacker=
ſtadion veranſtaltete nationale Leichtathletikfeſt hatte bei ſeiner
ausgezeichneten Beſetzung auch eine ſehr gute ſportliche
Aus=
beute. Wie die Ergebniſſe näher beweiſen, wurden erfreuliche
Leiſtungen erzielt. Beim Sprinterkampf, den der deutſche Meiſter
Körnig gegen Wege, Borner, Thumm und van Rappard=
Karls=
ruhe gewann, lief Körnig die 100 Meter in 10,4 Sekunden,
aller=
dings mit Wind. Eine erfreuliche Ueberraſchung war Keitzſch=
Forſt im Speerwurf; K. ſchlug nicht nur den deutſchen Meiſter
Zimmermann und Dr. Lüdecke=Berlin, ſondern kam auch auf die
gute Leiſtung von 57,96 Meter. Walpert=Kaſſel legte die 3000
Meter in 8:57 Minuten zurück. Dr. Peltzer=Stettin war zwar
anweſend, ſtartete jedoch nur in der Olympiſchen Staffel. Die
Ergebniſſe lauten im Einzelnen:
Sprinterkampf: 50 Meter: 1. Körnig=Breslau 59 Sek. 2. Wege=
Leipzig 6 Sek. 3. Thumm=Berlin. 4. Borner=Berlin. 6. van
Rappard=Karlsruhe.
100 Meter: 1. Körnig 10,4 Sek. 2. Wege 10,6 Sek. 3. Borner.
4. Thumm.
200 Meter: 1. Körnig 22,3 Sek. 2. Wege 22,4 Sek. 3. Borner.
4. Thumm.
Geſamtergebnis: 1. Körnig 15 Punkte. 2. Wege 12 Punkte.
3. Borner 8 Punkte. 4. Thumm=Berlin 7. Punkte, 5. van
Rappart 2 Punkte.
100 Meter offen: 1. Wegener=Mägdeburg 11,1 Sek. 2. Mählitz=
Berlin 11,2 Sek. 3. Hübner=Verlin.
400 Meter: 1. Stortz=Halle 49,5 Sek. 2. Renell=Berlin 51,7 Sek.
800 Meter: 1. Jakob=Magdeburg 1:58,8 Min. 2. Starke=Leipzig
1:59 Min. 3. Krauſe=Breslau 1:59,1 Min.
3000 Meter: 1. Walpert=Kaſſel 8:57 Min. 2. Bolze=Stettin 9:00,7
Min. 3. Bräutigam=Leipzig 9:02 Min.
3 mal 1000 Meter: 1. Wacker=Leipzig 8:39,8 Min. 2. Wacker=Halle.
Oympiſche Staffel: 1. Teutonia Berlin 3:34,6 Min. 2. Preußen
Stettin 3:34,9 Min. 3. DSC. Berlin.
10 mal 400 Meter Staffel: 1. Polizei Halle 9:34,4 Min. 2. Komet
Magdeburg.
4 mal 100 Meter: 1. Phönix Karlsruhe 42,2 Sek. 2. DSC.
Ber=
lin 42,4 Sek. 3. Berliner S. C. 42,7 Sek.
Weitſprung: 1. Hempel=Deſſau 6,70 Meter.
Speerwerfen: 1. Koitſch=Forſt 57,96 Meter. 2. Zimmermann=
Breslau 56,65 Meter. 3. Dr. Lüdecke=Berlin 53,70 Meter.
Hellas Magdeburg wieder deutſcher Waſſerballmeiſter.
Poſeidon=Leipzig mit 7:0 geſchlagen.
Nachdem Poſeidon=Leipzig durch das Nichtantreten von
Weißenſee kampflos in die Endrunde gelangt war, traten ſie am
Sonntag den entſcheidenden Kampf gegen den Titelverteidiger
Hellas=Magdeburg an. Die Duisburger Rheinſtadion=
Schwimm=
bahn wies einen Maſſenbeſuch auf, etwa 4—5000 Zuſchauer
waren zugegen. Die Aufſtellung der Mannſchaften war folgende:
Hellas=Magdebung: Haueiſen, Gieſecke, Cordes; E. Rademacher=
Amann, Benecke, J. Rademacher. — Poſeidon=Leipzig: H.
Eck=
ſtein; Wießner, R. Ecſtein; Heinrich; Fry, K. Eckſtein, Mücke. —
Die Magdeburger legten ſich ſogleich energiſch ins Zeug und
er=
zielten nach einer halben Minute bereits das erſte Tor durch
Benecke. Ein Fehler der Leipziger führte in der dritten Minute
zum zweiten Tor und Nademacher, Benecke und Amann ließen
bis zur Pauſe drei weitere folgen, ſo daß das Ergebnis hier
bereits 5:0 lautete. Nach dem Wechſel waren zuerſt die
Leip=
ziger im Vorteil, verpaßten aber mehrere gute Chancen, zudem
zeigte ſich der Magdeburger Torwart als unüberwindlich.
Magde=
burg dagegen konnte in der fünften und ſiebenten Minute durch
Benecke noch zweimal erfolgreich ſein und ſo mit 7:0 den Titel
als Deutſcher Waſſerballmeiſter erfolgreich verteidigen.
„Heſſen‟ Darmſtadt — Frankfurter Schwimmverein 3:0.
Das geſtrige Spiel zwiſchen der Jugendmannſchaft , der
„Heſſen” V.f.L. und des Frankfurter Schwimmvereins konnten
die Heſſen für ſich entſcheiden. Nach der erſten Halbzeit ſtand
das Spiel bereits 3:0. In der zweiten Halbzeit wurden mehrere
Spieler herausgeſtellt, worunter das ganze Spiel litt. Wie
im=
mer überragten in der Heſſenmannſchaft Mayer und Merz; auch
Rettig im Tor zeigte ganz fabelhafte Leiſtungen. — Auf Seiten
der Frankfurter waren Otte und Leidheker die beſten Leute.
Weltrekord und Todesſturz.
Bei der Schnelligkeitskonkurrenz des internationalen
Automobil=
meetings in Boulogne=ſur=Mer ereignete ſich ein ſchwerer
Un=
fall. Ein 25jähriger Engländer namens Howey kam mit ſeinem Ballot=
Rennwagen, der früher dem in Monza tödlich verunglückten Grafen
Zborowsky gehörte, in einer Kurve ins Schleudern und fuhr in voller
Fahrt gegen einen Baum. Howey war auf der Stelle tot, ebenſo ein
gerade an dieſer Stelle befindlicher Zuſchauer. Zwei andere Zuſchauer
ſowie ein Gendarm trugen grauenvolle Beinverletzungen davon. Das
Nennen wurde natürlich ſofort abgebrochen. Bei der vorher
ausgefah=
renen Flachprüfung über 5 Klm. war Segrabe der beſte Mann. Der
Engländer legte mit einem Sunbeam=Rennwagen die 6 Kilometer in
1:35,6 Min. zurück und ſchuf mit einem Geſchwindigkeit von 225, 900
Klm. einen neuen Weltrekord auf der Landſtraße.
Stall Weinberg gewinnt mit Lampos
den Preis der Stadt Baden.
Das Baden=Badener Rennmeeting fand am Sonntag einen
glücklichen Abſchluß. Das Bild, das ſich bot, war zwar eigentlich
ziemlich matt, aber dennoch konnte die ſportliche Ausbeute
be=
friedigen. Wie wicht anders zu erwarten, hatte ein großer Teil
der Ställe ſchon abgerüſtet, was dann auch in der Beſetzung der
Feldar zum Ausdruck kam Im einleitenden Flieger=Rennen
kam der mächtige Altefelder Großinquiſitor ſchlecht auf die Beine,
verlor ſo an Boden, den er nur noch bis auf einen geriugen
Ab=
ſtand gegen den führenden Geiſenheim gutzunnachen vermochte.
So mußte er ſich ganz knapp geſchlagen bekennen. Die zweite
Ueberraſchung brachte der Heidelberg=Ausgleich, den Pan
Ro=
bert in einem großen Laufen gewann. Er führte vom Start bis
ins Ziel dank ſeines günſtigen Gewichts und gewann leicht gegen
Taugenichts und den franzöſiſchen Vollblüter Bilbao. Um den
Preis der Stadt Baden bewarben ſich nur drei Pferde. Das
ganze Rennen war eine zahme Sache, denn Lampos ſiegte als
das unbedingt beſte Pſerd mit einer geradezu lächerlichen
Leich=
tigkeit. Der etwas rückſtändige Fürſt Emmo hatte hier nichts
zu beſtellen. Eine große Ueberraſchung war im Chamant=
Reu=
nen der Zweijährigen das Verſagen von Graue Theorie. Die
Stute hatte anſcheinend noch die letzten anſtrengenden Renwen
in den Knochen. Im letzten Rennen kamen auch die Ausländer
noch einmal auf den Plan, hatten aber nichts Sonderliches zu
beſtellen. Sowohl Woolrag wie Careme konnten, dem mit 7.
Längen ſiegreichen Dormans nie etwas anhaben.
1. Flieger=Rennen. 7000 Mark, 1200 Meter: 1. Dr. E.
Suckow’s Geiſenheim (Friedrich); 2. Großinquiſitor; 3. Lefels.
3 liefen. Tot.: 41:10. Hals—4 Lg.
2. Heidelberg=Ausgleich. 10 000 Mark, 2800 Meter: 1.
Iſra=
elski’s Pan Robert (Friedrich); 2. Taugenichts: 3. Bilbao.
Ferner: General Höfer, Prilep, Tite live, Carabach, Nubia,
Songe d’Or, Aſtronom II., Abendſturm. Tot.: 105, Pl. 29, 19,
17:10. 1½—Hals.
3. Preis der Stadt Baden. 10 000 Mark, 2200 Meter: 1. A.
u. C. v. Weinberg’s Lampos (Otto Schmidt); 2. Fehrbellin; 3.
Fürſt Emmo. 3 liefen. Tot.: 17:10. 2—4 Lg.
4. Chamant=Rennen. Für Zweijährige. 6000 Mark, 1000
Meter: 1. Hauptgeſt. Altefeld’s Feenkönigin (Haynes); 2.
Mär=
ker; 3. Graue Theorie. Ferner: Exzellenz. Tot.: 25, Pl. 15,
17:10. 4—12.
5. Abſchieds=Rennen. 4500 Mark, 1400 Meter: 1. Geſt.
Weil’s Sinir. (O. Schmidt); 2. Maravedis; 3. Goldwert. Ferner:
Goncza Gora, Stamherr, La Paludiere. Tot.: 21, Pl. 14,
18:10. 2—1.
6. Badener Ausgleichs=Jagdrennen, Ehrenpreis und 7000
Mark, 4500 Meter: 1. Lt. M. Gerteis, Dormans (Franzke);
2. Woolrag; 3. Careme. Ferner: Saint Cyprien, Le Gerfaut,
Coenr d’Almee, Giqnutri, Trapper, Märchenprinz. Tot.: 30,
Pl. 13, 15, 17:10. 7—4 Lg.
Kraftſportverein Darmſtadt 1910.
Am Sonntag weilten zwei unſerer Jugendringer ſowie zwei
Tauziehmannſchaften beim Gaujugendtag und leichtathletiſchem
Gaufeſt in Roßdorf und legten dort, den Beweis über
hervor=
regendes Können ab. Leider konnte die leichte
Tauziehmann=
ſchaft nicht in Aktion treten, da kein Gegner in dieſer Klaſſe
an=
veſend war. Die Mannſchaft bis 900 Pfund, welche in folgender
Aufſtellung antrat: Maul, Mathes, Keitel W., Veith, Groh M.,
Groh Ph., wurde erſter Sieger. Im Ringen wurde von unſeren
Zöglingen gezeigt, daß dieſelben in dieſer Uebungsart in unſerem
Verein eine vorzügliche Ausbildung erhalten. Adam Berlieb
wurde in der Klaſſe bis 90 Pfund überlegener erſter Sieger.
Franz Daum wurde in der am ſtärkſten beſetzten Klaſſe (bis 110
Pfund, 29 Teilnehmer) mit 5 Siegen ebenfalls erſter
Preis=
träger. Außerdem wurde im Bruſtſchwimmen (100 Meter)
A. Kurtz zweiter Sieger. Ein kräftiges „Kraft=Heil” unſeren
Siegern, aber ganz beſonders den jugendlichen, mit dem
herz=
lichen Wunſch, für ihre körperliche Entwicklung fleißig weiter zu
üben, um auch ſpäterhin die Fazben des Kraftſportvereins
Darm=
ſtadt 1910 würdig vertreten zu können.
Erfolge des Athletik=Sportv. 95 in Noßdorf.
Bei dem am Sonntag, den 29. d. M., ſtattgefundenen
Gau=
jugendtag in Roßdorſ, konnten folgende jugendliche Mitglieder
unſeres Vereins Preiſe erringen.
Im Stemmen Ludwig Erb den 1. Sieg mit 235 Pfund
ein=
armig reißen, beidarmig ſtoßen. — Im Ningen der
Schüler=
klaſſen: Ziemer den 2. Preis; Weckbach den 2. Preis. — Ringen
der Jugend bis 110 Pfund Körpergewicht: Neff den 6. Preis.
Körpergewicht über 110 Pfund: Bock 2. den 6. Sieg.
Wir hoffen, daß die Jugend= und Schülerabteilung ihre
Er=
folge am kommenden Sonntag bei dem Kreisjugendtag in
Koſt=
heim bei Mainz fortſetzen können.
5. Mainzer Herbſiregatia.
Die 5. Mainzer Herbſtregatta zugleich die 1. Mainzer Schüler=
und Jugend=Regatta war bei vorzüglichem Wetter, mäßig
be=
wegtem Waſſer, guter Organiſation und guter Beſetzung,
ver=
hältnismäßig ſchlecht beſucht. Der ſportlich einwandfreie
Ver=
lauf der Rennen wurde auch durch einige Kolliſionen nicht
ge=
ſtört, die höchſtens die glatte Abwicklung der Rennen etwas
ver=
zögerten. Die kleinen Vereine ſchlugen ſich über Erwarten gut
und trugen durchſchlagende Erfolge davon. Bei den Senioren
waren der Mainzer Ruderverein, die R. Vg. Koſtheim und der
Bonner R. V. die techniſch beſten Mannſchaften. Bei den
Jugend=
rennen zeichneten ſich der Mannheimer Club und die Bonner
Gymnaſiaſten aus.
Anfänger=Vierer: 1. R. V. Schierſtein 7.23,6; 2. Bonner W. Sp.
V. 7.29,5.
Zweiter Herbſt=Achter: 1. R. V. Koſtheim=Guſtavsburg 6.45,6.
2. Mainz 6.51.
Einer (Ehrenpreis): 1. Mainzer R. V. (H. Petry) 7.38,2. 2. Kaſtel
7.40,8.
Alte=Herren=Rennvierer: 1. Homburger R. K. Germania 7.38,4.
2 Frankfurter R. V.
Erſter Herbſt=Vierer: 1 Bonner W. Sp. V. 7.15,2. 2. R. V. Eltville
7.20,2.
Renn=Zweier ohne Steuermann: 1. 1. Mainzer R. V. 7.47. 2.
Frankfurter R. G. Germania.
Zweiter Herbſt=Vierer: 1. R. G. Wiesbaden=Biebrich 7.20. 2.
Frankfurt 1884 7.25.
Kleiner Herbſt=Vierer: 1. R. V. Schierſtein 7.13,6. 2. R. V.
Eltville 7.16.
Erſter Herbſt=Achter: 1. Bonner W. Sp. V. 6.41. 2. Mainzer R.
V. 6.46.
Zweiter Schüler=Vierer: 1. Jugend Abtlg. d. Mannheimer R. C.
4.39. 2. Wiesbaden
Erſter Jugend=Vierer: 1. 1. Gymnaſial R. V. Bonn 4.41,8. 2.
Flörsheim R. V. 4.45,5.
Anfänger=Vierer: 1. Schüler d. Mainzer R. V. 4.50. 2. dto. 2.
Mannſchaft 4.57.
Erſter Schüler=Vierer: 1. Schüler d. Mainzer R. V. 4.37,6. 2.
Gymn. Bonn 4.36,2.
Zweiter Jugend=Vierer: 1. Schüler d. R. V. Mainz 4.41. 2.
Rüſſelsheim 4.47.
Achter: 1. Jugend Abtlg. d. Mannheimer R. K. 4.10,2. 2.
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