Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt.
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 238
Samstag, den 28. Auguſt 1926.
189. Jahrgang
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Tanger — ein internationales
Weſpenneſt.
Ein ſpaniſches Memorandum in London, Paris,
Rom und Waſhington überreicht.
EP. London, 27. Auguſt.
Das Foreign Office hat von der ſpaniſchen Regierung ein
Memorandum erhalten, worin der ſpaniſche Standpunkt in
Der Tangerfrage auseinandergeſetzt wird. Das Memorandum iſt
Den Sachverſtändigen des Foreign Office zur Prüfung und
Berichterſtattung übergeben worden. Laut „Petit Pariſien” hat
Spanien ſein Memorandum über die Tangerfrage
niicht nur nach London, ſondern auch nach Paris Rom
und Waſhington geſandt. Die Zeitung veröffentlicht
keine Einzelheiten über den Inhalt des Memorandums, kommt
aber, wie der „Matin”, zu dem Schluß, daß die Frage nicht vom
Völkerbund behandelt werden könne, da ſie lediglich Frankreich,
England und Spanien angehe.
Die Begründung der ſpaniſchen Anſprüche.
Hierzu erfahren wir aus London: Die ſpaniſche
Regie=
rung hat dem Wunſch Englands und anderer Staaten, ſeine
Anſprüche auf Tanger näher zu bezeichnen, ſtattgegeben und
der engliſchen Regierung eine ſchriftliche
Mit=
teilung zukommen laſſen, die mit den in Paris
und Rom überreichten Schreiben gleichlautend
ſein ſoll. Das Memorandum enthält nach Mitteilung des
diplomatiſchen Korreſpondenten des „Daily Telegraph” die
Gründe für Spaniens Forderungen. Sie laſſen
ſich in drei Gruppen einteilen:
1. Warum Spanien mit der gegenwärtigen Verwaltung
von Tanger unzufrieden iſt.
2. Warum die Trennung der ſpaniſchen Zone vom
Tangergebiet die Sicherheit der ſpaniſchen
Truppen und der Verwaltung in der ſpaniſchen Zone
gefährdet.
3. Warum die ſpaniſche Kontrolle über Tanger
die Neutralität der Enklave nicht ſchwächen, ſondern
ſtärken würde.
Das Memorandum ſetzt ferner die Gründe auseinander,
warum Spanien ſich für einen permanenten Sitz
im Völkerbundsrat für berechtigt halte und
ver=
quickt auf dieſe Weiſe die Tangerfrage mit der
Völkerbunds=
frage. Die engliſche Regierung würde jedoch, wie der
Korre=
ſpondent des Blattes ſchreibt, wahrſcheinlich zwei von einander
getrennte Antworten erteilen. England würde ſich bei den
kom=
menden Verhandlungen jeder Formulierung von Vorſchlägen
ent=
halten, jedoch ein freundlicher und wohlwollender Zuhörer ſein
und auch an einer etwaigen internationalen Konferenz
teil=
nehmen, jedoch ſeine militäriſchen Intereſſen wahren.
Die Ausſichten, die Tangerfrage in Genf zu
regeln, ſeien ſehr gering. Hiergegen ſpräche, daß eine
Abänderung des Völkerbundsſtatuts, insbeſondere Artikel 22,
notwendig ſein würde, daß Frankreich an der Oberhoheit des
Sultans von Marokko feſthalten wird und daß eine
Einſtimmig=
keit des Völkerbundsrates, in der Kontrolltätigkeit über das
Tangermandat nur ſchwer erzielt werden könnte, beſonders in
dem Fall, wo die Neutralität der Tangerzone verletzt werden
würde. In London ſei man der Anſicht, daß keine Macht oder
irgendeine Gruppe von Mächten auch nur den Anſchein erwecken
ſollte, daß ſie der Vollverſammlung des Völkerbundes
hinſicht=
lich der Wahl zu den Ratsſitzen irgendwie diktieren wollte. Die
Sonderkommiſſion müßte ſich deſſen enthalten, irgendwelche
be=
ſonderen Anſprüche einzelner Staaten zur Empfehlung zu
brin=
gen. Dies ſei der einzige Weg, der Meinungsverſchiedenheiten
ausſchalte und eine Verletzung der Souveränität der
Vollver=
ſammlung vermeiden könnte.
Die„Daily Mail” und andere Blätter bringen zum
Aus=
druck, daß jede Art von politiſchem Schacher, wie er durch die
Tangerfrage angeregt ſei, vermieden werden müſſe, um weitere
Konſequenzen in Zukunft zu vermeiden.
Der ſpaniſche Standpunkt.
Habas berichtet aus Madrid, bezüglich der Tangerfrage
habe Außenminiſter Yanguas folgende Erklärung abgegeben:
Der ſpaniſche Standpunkt biete drei Seiten, nämlich
eine lokale Seite, eine territoriale und eine maritime Seite.
Line lokale Seite inſofern, weil die Erfahrungen
vollkom=
men die Unmöglichkeit der Lebensfähigkeit des internationalen
Regimes erwieſen hätten, eine territoriale Seite inſofern,
als Spanien niemals die ziviliſatoriſche Aufgabe internationalen
Charakters bis zum Ende werde durchführen können, die ſie in
Nordafrika unternehme, wenn Tanger der Zufluchtsort der
Auf=
ſtändiſchen und eine offene Tür für den Waffenſchmuggel
blei=
ben würde, endlich eine maritime Seite, denn das
gemein=
ſame Intereſſe, aller Mächte ſei, die Neutralität der
Meerenge zu gewährleiſten. Dieſe angeführten Erwägungen
mußten den am Tangerregime intereſſierten Mächten anraten,
eine vertiefte Prüfung der allgemeinen Lage mit dem
aufrich=
tigen Wunſche, eine endgültige Löſung zu finden, vorzunehmen.
Die natürliche Verbindung dieſes Problems und der Frage der
Stellung, die Spanien in Genf anrate und rechtfertige, würde
angeſichts des Herannahens der Völkerbundstagung die in
die=
ſen Tagen entfaltete Aktivität erklären.
Frankreich lehnt die ſpaniſche Tangerforderung ab.
Der Quai d’Orſay teilt amtlich mit, daß Spanien eine
Zir=
kularnote an Paris geſchickt habe, worin ſeine Tangerforderung
genau feſtgeſtellt wird. Die ſpaniſche Regierung drückt den
Wunſch aus, daß die Frage der Annektion Tangers oder
wenig=
ſtens eines Völkerbundmandats für Tanger mit der Frage der
Ratsſitze verknüpft wird. Nach dem Standpunkt der franzöſiſchen
Regierung ſei dieſe Forderung jedoch unerfüllbar, da die
Tanger=
frage nicht in den Machtbereich des Völkerbundes gehöre. Das
Tangerſtatut ſei durch die Algeciras=Akte vom Dezember 1923
ge=
regelt. Eine Abänderung dieſes Statuts liege nur den
vertrags=
ſchließenden Parteien ob, nicht aber dem Völkerbunde. Es ſei
daher auch ausgeſchloſſen, daß die Tangerfrage Schwierigkeiten
für die Ratsreform mit ſich bringen könne.
„Journal” führt aus, daß Frankreich auf keinen Fall zugeben könne,
daß die Tangerangelegenheit vor den Völkerbund gebracht werde. Es
ſei zwar möglich, gleichzeitig die berechtigten Anſprüche Spaniens und
Frankreichs zu befriedigen, aber unmöglich, daß die marokkaniſche Frage
zu einem internationalen Weſpenneſt gemacht werde. Pertinax
kriti=
ſiert im „Echo de Paris” die Haltung der franzöſiſchen Regierung in
der Tangerfrage. Er wendet ſich erneut gegen die Regelung, die
Spa=
nien einen ausſchlaggebenden Einfluß in der Verwaltung Tangers geben
will. Frankreich habe bisher in Tanger die eigentliche Herrſchaft. Der
franzöſiſche Delegierte habe die Mehrzahl der Beamten angeſtellt und
ein belgiſcher Kapitän, der 250 Gendarmen kommandiere, ſei ſein
er=
gebener Mitarbeiter. In Anbetracht der engen Beziehungen, die
zwi=
ſchen dem Sultan von Marokko und dem franzöſiſchen Oberkommandeur
beſtänden, mache ſich die Autorität des Sultans in der Tangerzone
zu=
gunſten Frankreichs geltend. Der Vertreter des Sultans, der Vorſitzende
der geſetzgebenden Verſammlung, ſei in gewiſſem Sinne der franzöſiſche
Verbündete. Die franzöſiſche Staatsbank von Marokko habe in der
Tangerzone große Privilegien. Pertinax ſtellt die Frage, wie ſolche
franzöſiſche Machteinflüſſe an einen anderen Staat abgetreten werden
könnten.
Spaniſch=italieniſcher Proteſt gegen franzöſiſche
Preſſehetze.
Tanger, 27. Auguſt.
Die „Daily News” meldet aus Tanger: Die einzige hier
er=
ſcheinende franzöſiſche Tageszeitung hat in ſpaniſcher
Sprache einen heftigen Angriff auf die ſpaniſche
Regierung veröffentlicht, mit einer Warnung, daß die
ein=
geborene Bevölkerung niemals eine ſpaniſche Herrſchaft über die
Tangerzone annehmen würde, ſowie mit einer Aufforderung an
alle Einwohner Tangers, ſich den Vorſchlägen für den Einſchluß
Tangers in das ſpaniſche Protektorat zu widerſetzen. Der
Ar=
tikel hat in der ſpaniſchen Kolonie große Erregung
ausgelöſt. Einer „Times”=Meldung aus Tanger zufolge hat
in=
folge dieſes Artikels der ſpaniſche Vertreter einen
ſcharfen Proteſt beim franzöſiſchen Konſulat
erhoben. Die italieniſchen Einwohner hätten ſich dem Proteſt
angeſchloſſen, da Muſſolini in dem Artikel ebenfalls in
beleidi=
gender Form behandelt werde.
Auf der Suche nach einer anderen Löſung.
TU. London, 27. Auguſt.
Die Blätter beſchäftigen ſich hauptſächlich mit der
Tanger=
frage. „Daily Mail” begrüßt es, daß Frankreich in
Ueberein=
ſtimmung mit England die ſpaniſche Forderung auf die
Ueber=
weiſung Tangers abgelehnt habe. Ebenſo hätten ſich London
und Paris darüber geeinigt, daß die Tangerfrage weder in Genf
noch auf einer internationalen Konferenz erörtert werden ſolle.
Die franzöſiſche Regierung werde ihre Bemühungen, zu einem
Abkommen mit Spanien zu gelangen, in Uebereinſtimmung mit
der engliſchen Regierung fortſetzen. Man werde dabei beſonders
die Frage prüfen, wie weit die Verwaltung von Tanger unter
gleichzeitigem Eingehen auf die ſpaniſchen Wünſche verbeſſert
werden könne. Nach einer Madrider Meldung der „Daily Mail”,
iſt die ſpaniſche Regierung davon überzeugt, daß Frankreich und
Italien einen vorwiegenden Einfluß Spaniens in Tanger nicht
bekämpfen würden, wenn gleichzeitig für die anderen Mächte die
Sicherheit und Neutralität des Hafens gewährt würde. Der
römiſche Korreſpondent der Daily Mail” erklärt, daß die
ita=
lieniſche Delegation für den Völkerbund mit der Weiſung ihrer
Regierung nach Genf gehe, den ſpaniſchen Anſpruch auf einen
ſtändigen Sitz im Völkerbundsrat zu unterſtützen. Dieſe
Hal=
tung ſtehe nicht mit dem vor kurzem abgeſchloſſenen
italieniſch=
ſpaniſchen Freundſchaftsvertrag, oder mit der Tangerfrage im
Zuſammenhang, ſondern ergebe ſich aus Gründen der
allge=
meinen Politik und aus dem Glauben an die Gerechtigkeit der
ſpaniſchen Sache.
Die franzöſiſche Völkerbundsdelegation.
Paris, 27. Auguſt.
Nach einer Meldung des „Journal” wird die franzöſiſche
Völkerbundsdelegation unter der Führung Briands ſtehen.
Ob=
wohl die übrigen Mitglieder noch nicht offiziell beſtellt ſind,
rechnet man doch beſtimmt damit, daß auch Paul Boncour der
Genfer Delegation angehören werde. Man ſpricht auch von
Se=
nator Maurice Sarraut, dem Bruder des Innenminiſters. Nach
einer anderen Meldung wird ſich Briand am 2. September nach
Genf begeben.
Geſtern nachmittag hatte der Außenminiſter Briand mit
dem bekanntlich in Paris eingetroffenen polniſchen Außenminiſter
und dem polniſchen Botſchafter über die Frage der Umbildung
des Völkerbundsrates eine längere Beſprechung. Die
Verhand=
lungen werden heute fortgeſetzt werden. Außerdem empfing
Briand geſtern den engliſchen Geſchäftsträger Ships und den
ſpaniſchen Botſchafter Quinones de Leon, mit denen er über die
Tangerfrage und über die Bedingungen konferierte, unter denen
Spanien einen Sitz im Völkerbundsrat erhalten könnte.
* Das Reichsſchulgeſetz.
Von
Oberſtudiendirektor Altendorf.
II.
Hinſichtlich der Gliederung der Volksſchule nach
den Bekenntniſſen und Weltanſchauungen hat
die Reichsverfaſſung der Elternſchaft ein ſehr weitgehendes
Recht gegeben. Sie allein wird danach in Zukunft in der Lage
ſein, über den Kopf der Länderregierungen hinweg dieſe
Gliede=
rung zu beſtimmen. Denn die Reichsgeſetzgebung ſelbſt iſt
in=
folge der in den Parteien und Länderregierungen beſtehenden
unverſöhnlichen Gegenſätze zu grundlegenden Aenderungen des
beſtehenden Zuſtandes unfähig.
Es iſt nicht unſere Abſicht, hier zu unterſuchen, ob die
ver=
faſſungsmäßige Zuſicherung eines ſo weit
gehenden Rechtes an die Elternſchaft gebilligt
werden kann oder nicht. Eine derartige Unterſuchung dürfte
unter den gegenwärtigen Verhältniſſen, wo eine Aenderung
dieſer Beſtimmung ganz ausſichtslos iſt, ziemlich fruchtlos ſein.
Es bleibt deshalb nichts anderes übrig, als die Beſtimmung
hin=
zunehmen. Mag man auch ſchwere Bedenken dagegen
haben, und wir bekennen, daß wir nicht frei von ſolchen ſind,
ſo wird man andererſeits doch zugeſtehen müſſen, daß ſie, zumal
unter den gegenwärtigen politiſchen Verhältniſſen, auch ihr
Gutes hat. Sie enthält eine recht wirkſame Sicherung
gegen kulturſchädigende Einſeitigkeiten in
der Geſtaltung des Schulweſens und gegen
Ver=
gewaltigungen des Erziehungsrechtes der
El=
tern, deſſen Ausübung die Weimarer Verfaſſung mit Recht
als deren oberſte Pflicht (Art. 120) bezeichnet. Derartige
Siche=
rungen ſind aber leider bei dem beſtehenden parlamentariſchen
Regierungsſyſtem mit ſeiner Parteiherrſchaft nötig. Das hat
die völlig unſachliche Durchpeitſchung des erſten
Grundſchul=
geſetzes, das haben die „Schulreformen” in Sachſen und
Thü=
ringen klar erwieſen.
Die Stelle, an der dies Elternrecht in der
Ver=
faſſung verbrieft iſt — es iſt der im Kampf um das
Reichsſchulgeſetz ſo viel genannte Abſatz 2 des Artikels 140 —
lautet: „Innerhalb der Gemeinden ſind indes auf Antrag von
Erziehungsberechtigten Volksſchulen ihres Bekenntniſſes oder
ihrer Weltanſchauung einzurichten, ſoweit hierdurch ein
geord=
neter Schulbetrieb, auch im Sinne des Abſ. 1, nicht beeinträchtigt
wird. Der Wille der Erziehungsberechtigten iſt möglichſt zu
berückſichtigen.‟ Daran ſchließt ſich dann der Satz, in dem das
unter ſo ſchweren Wehen zum Lichte ringende Reichsſchulgeſetz
angekündigt wird: „Das Nähere beſtimmt die Landesgeſetzgebung
nach den Grundfätzen eines Reichsgeſetzes”. Und
weiter enthält der Artikel 174 die Beſtimmung, daß es „bis zum
Erlaſſe des vorgeſehenen Reichsſchulgeſetzes bei der beſtehenden
Rechtslage” verbleiben ſolle.
Das kommende Reichsſchulgeſetz wird alſo die näheren
Beſtimmungen bringen müſſen, auf Grund deren
das durch die Verfaſſung den Eltern gegebene
Recht ausgeübt werden kann. Will man die
Einzel=
punkte kennen lernen, die in dem Geſetze feſtzulegen ſind, ſo leſe
man den letzten Entwurf, der einen klaren Einblick in
dieſer Hinſicht vermittelt. Dort erfolgen zuerſt die notwendigen
Begriffsfeſtlegungen. Was unter Gemeinde,
Bekennt=
nis, Weltanſchauung im Sinne des Geſetzes zu verſtehen ſei,
wird erklärt, die Merkmale der Bekenntnis= und
der Weltanſchauungsſchule werden aufgezählt. Für
die durch die Eltern zu beantragenden Neueinrichtungen wird
von der beſtehenden Lage ausgegangen. Die Bedingungen,
unter denen Neugründungen und
Umwandlun=
gen erfolgen können, werden bezeichnet, wobei die
nöti=
gen Feſtlegungen hinſichtlich des Stimmrechtes und der
erforderlichen Stimmenzahl in den Einzelfällen erfolgen.
Die Einſchränkung in der Verfaſſung, daß Neueinrichtungen
nur möglich ſein ſollen, „ſoweit hierdurch ein geordneter
Schulbetrieb, auch im Sinne des Abſ. 1, nicht beeinträchtigt
wird”, iſt zu einer Hauptſtreitfrage im Kampfe um die
Aus=
geſtaltung des Geſetzes geworden. Der Zuſatz: . . . „auch im
Sinne des Abſ. 1‟ .. . iſt, genau genommen, ſinnlos, weil dort
überhaupt keine Beſtimmungen über den „geordneten
Schul=
betrieb” enthalten ſind. Von erheblicher Bedeutung wird es
aber ſein, wie im Geſetze die Feſtlegung gerade dieſes Begriffes
erfolgen wird. Hier hat der Geſetzgeber eine Handhabe, dem
Elternrecht ſtarke Feſſeln anzulegen. Der letzte Entwurf, der
dieſem Rechte gegenüber nach allen Seiten hin ſehr
entgegen=
kommend war, hatte vorgeſehen, daß überall ſchon die
Errich=
tung einer einklaſſigen Schule, d. h. einer Schule,
in der alle acht Schülerjahrgänge in einer einzigen Klaſſe
unter=
richtet werden, auf Elternantrag möglich war. Dem ſtehen
ge=
wichtige pädagogiſche Bedenken entgegen. An Orten, wo die
Schülerzahl ſo groß iſt, daß eine Gliederung der Klaſſen mit je
einem Jahrgang möglich iſt, kann es ſchwerlich als erträglich
erſcheinen, wenn neben eine ſolche Volksſchule ſich auf Grund
eines Elternantrages eine neue ſtellt, in der eine derartige
Glie=
derung nicht möglich iſt, oder wenn gar durch die Gründung
einer ſolchen zwei Schulen entſtehen, an denen beiden die
er=
wünſchte Gliederung nach Jahresklaſſen nicht mehr erfolgen
kann.
Tews, einer der Hauptwortführer des Deutſchen
Lehrer=
vereins, fordert, daß die auf Elternantrag zu gründenden
Son=
derſchulen die gleiche Klaſſengliederung ermöglichen müßten, die
an dem betreffenden Ort bei einheitlicher Zuſammenfaſſung der
Kinder erreichbar ſei. Das läßt ſich aber deswegen nicht
auf=
recht erhalten, weil dann die Gründung ſolcher Sonderſchulen
vielfach ganz unmöglich gemacht würde und damit eine
ungleich=
mäßige Berückſichtigung des Elternwunſches je nach den
Schul=
orten eintreten würde. Der erſte Entwurf iſt in dieſem Punkte
nicht Fiſch noch Fleiſch. Seine Beſtimmungen ſind unklar und
würden den Anlaß zu unabläſſigen Streitereien geben.
Dem=
gegenüber hat die genannte Beſtimmung des zweiten Entwurfes
den Vorzug vollkommener Klarheit und Unzweideutigkeit. Er
entſpricht auch dem Geiſte der Verfaſſung inſofern am beſten,
als er dem Elternrecht am weiteſten entgegenkommt. Denn dies
Samstag, den 28. Auguſf 1926
Nummer
Vom Tage.
Der pfälziſche Landesparteitag der
National=
ſozialiſtiſchen Arbeiterpartei, der ſür den 4. und 5.
Sep=
tember nach Bad=Dürkheim einberufen war, iſt verboten worden.
Seit Anfang des Jahres iſt die Kommiſſion Walch infolge
der Auflöſung der Diſtriktskommiſſionen in der Provinz um 17 Offiziere
vermindert worden, und zwar um 7 Franzoſen, 5 Engländer,
2 Italiener und 3 Belgier.
Bei den geſtrigen Lohnverhandlungen im
Ruhrkohlen=
bergbau wurden die bisherigen Löhne um durchſchnittlich 4 Proz.
erhöht. Der Schiedsſpruch ſoll bis 1. April 1927 gelten. Die
Zechen=
beſitzer haben den Schiedsſpruch abgelehnt.
Zwiſchen den Poſtbeamten und der öſterreichiſchen
Re=
gierung iſt in den Lohnverhandlungen geſtern eine Einigung
erzielt worden. Die Beamten erhalten eine einmalige Beihilfe. Der
drohende Poſtſtreik iſt deshalb abgewendet.
Der Völkerbundskommiſſar für Danzig, van Hamel.
iſt von Danzig kommend in Berlin eingetroffen. Herr van Hamel
wird einige Tage in Berlin verweilen und mit amtlichen Stellen der
Reichsregierung Beſprechungen haben.
Das ruſſiſche Kommiſſariat für Auswärtige Angelegenheiten
veröffentlicht ein Memorandum der lettländiſchen und der
eſt=
ländiſchen Regierung, worin die Bereitſchaft zu
un=
mittelbaren Verhandlungen mit der
Sowjetregie=
rung über den Abſchluß eines Garantiepaktes ausgeſprochen wird.
Die Sowfetregierung hat ihre Vertreter in Riga und Reval beauftragt
unverzüglich Verhandlungen einzuleiten.
Der von den Sowjetgerichten wegen Spionage zu Gunſten Polens
in Rußland verurteilte polniſche Pfarrer Pilinſki wird auf
Vorſchlag der Warſchauer Regierung gegen einige in Polen verhaftete
Kommuniſten ausgetauſcht.
General Plaſtiras hat geſtern die ſerbiſche Grenze
überſchritten, nachdem er ſeither von der Belgrader Regierung
zurückgehalten wurde. Er wurde auf griechiſcher Seite begeiſtert
empfangen.
Aus politiſchen Kreiſen Belgrads wird gemeldet, daß die Frage
eines franzöſiſch=ſüdſlawiſchen Bündniſſes wieder
aktuell werde, deſſen Unterzeichnung möglicherweiſe ſchon in Genf
er=
folgen werde. Ferner wird der Beſuch des Außenminiſters
Nintſchitſchin Rom anläßlich ſeiner Reiſe nach Genf erwähnt.
Die tſchechiſche Delegation für die
Völkerbunds=
tagung ſetzt ſich zuſammen aus dem Außenminiſter Beneſch, aus den
Geſandten in Paris Oſuſky, in Bern Voverka, und in Berlin Krofta.
Die militäriſche Unterkommiſſion der
Abrüſtungs=
konferenz hat beſchloſſen, während der
Völkerbundsverſamm=
lung vom 9. bis 27. September ihre Tagung zu unterbrechen.
Franzöſiſch=engliſche Flottenribalität.
Das neue franzöſiſche Marineprogramm.
Paris, 27. Auguſt.
Im „Intranſigeant” werden Erklärungen des franzöſiſchen
Marineminiſters Leygues über das Marineprogramm der
Regie=
rung Poincaré veröffentlicht. Leygues führt aus, daß im Laufe
der beiden letzten Monate er ein neues Marineprogramm
aus=
gearbeitet habe, das den Bau von 19 Einheiten vorſieht
und das von den Kammern verabſchiedet werden ſolle. Die
franzöſiſche Marine, die meiſt aus erſtklaſſigen Kreuzern von
8= bis 10000 Tonnen und Torpedobootszerſtörern von 2400
Tonnen beſtehe, bilde eine Geſamtheit ſchneller und
kampfkräf=
tiger Einheiten, die mit den beſten gleichartigen Typen anderer
Marinen wetteifern könnten. Eine Großmacht wie
Frankreich müſſe überall auf den Weltmeeren
gegenwärtig ſein. Die franzöſiſche Flotte gehe
ihrer Wiedergeburt entgegen. Sie werde
gründ=
lich reformiert und den größten Flotten
eben=
bürtig gemacht werden.
Die Berteilung der Dawesannuitäten.
EP. Paris, 27. Auguſt.
Wie der „Intranſigeant” aus Kreiſen der
Reparationskom=
miſſion erfährt, haben Frankreich und Belgien bereits die ganzen
ihnen zur Verfügung ſtehenden Sachlieferungskontingente der
zweiten Dawesannuität aufgebraucht, ſo daß einige
Lieferungs=
verträge für die dritte Annuität zurückgeſtellt werden mußten.
Die anderen Konten ſeien zwiſchen den Alliierten vollſtändig
ausgeglichen und würden in Kürze auch zwiſchen den Alliierten
und Deutſchland geregelt wenden.
Der neue Präſident, Chapfal, werde als erſte
Amshand=
lung ein Protokoll zu unterzeichnen haben, durch das am 1.
Sep=
tember der belgiſche Anteil an den deutſchen Reparationen von
8 auf 4½ Prozent herabgeſetzt werde, da Belgien zwei
Milliar=
den Goldmark erhalten habe, und infolgedeſſen ſeine Priorität
erloſch. Die freiwerdenden 3½ Prozent würden unter
Frank=
reich und England verteilt, ſo daß Frankreichs Anteil an den
deutſchen Zahlungen ſich in Zukunft auf 54 Prozent belaufen
werde.
Oreineue Entwaffnungsn ie
Von unſerer Berliner Redaktion.
Nach einer Pariſer Meldung ſind der Reichsvegier
ſeiten der Botſchafterkonferenz vor einigen Tagen dre
Entwaffnungsnoten zugegangen. Die erſte b äf
ſich mit den Vaterländiſchen Verbänden, di neit
mit der ungeſetzlichen Einſtellung von Mannſaf
in die Reichswehr und die dritte fordert raſcſc.
ledigung der noch ausſtehenden Entwafftng
fragen. Dieſen Noten kommt, wie wir mitteilen könn kei
beſondere Bedeutung zu. Sie entſtammen lediglich dem Brif
verkehr zwiſchen der Botſchafterkonferenz bzw. der Inter ferte
Militärkontrollkommiſſion und der Reichsregierung.
Note iſt übrigens bereits erledigt, während die zweite ſi le
lich um den Wortlaut der Beſtimmungen dreht, die die gei
liche Einſtellung in die Reichswehr verbieten. Hier hat
genſeite einige Wünſche vorgebracht, die demnächſt erled w
den dürften. Schließlich bleiben noch die letzten Entwa un
angelegenheiten, an deren Beſeitigung intenſiv gearbeit wir
zumal die Reichsregierung beſtrebt iſt, bis zu unſerem mtr
in den Völkerbund alle Streitfragen aus der Welt geſ
fft=
wiſſen. In dem Pariſer Telegramm war noch davon d Red.
daß die Noten ultimativen Charakter trügen und auße rden
lich grob gehalten ſeien. Weder das eine noch das and triff
zu. Es ſind von ſeiten der Botſchafterkonferenz keinerlei friſte
geſetzt worden, auch iſt darin von dem bisherigen höflic
der Noten nicht abgewichen.
v. Hoeſch in Berlin.
Berlin, 27. 2 fuſt.
Der deutſche Botſchafter in Paris, Herr v. Hoeſch, heut
vormittag in Berlin eingetroffen und hatte bald dare
Unterredung mit dem Reichsaußenminiſter Dr. Streſema
dieſer Unterredung wurden alle die Fragen eingehend örten
die für die Haltung des deutſchen Vertreters in der
adien=
kommiſſion des Völkerbundes von Bedeutung ſind. Ee
Ka=
binettsſitzung wird vor der Abreiſe des Botſch terz
v. Hoeſch nach Genf, die heute abend erfolgen wi nich
ſtattfinden.
Herr v. Hoeſch äußerte ſich bald nach ſeiner Ankunft i. Berln
über die von einem Berliner Morgenblatt gemachten gaben
über den Inhalt der Beſprechungen zwiſchen Briand u, ihn.
Er verwies dabei auf das in Paris ausgegebene amtliche ſutſche
Communiqué, woraus hervorgehe, daß die Unterredrg mit
Briand einmal auf die mit der Aufnahme Deutſchlands n den
Völkerbund zuſammenhängenden Fragen, zum anderen af die
in der Preſſe verſchiedentlich wiedergegebenen Ziffern d fran
zöſiſchen Beſatzungstruppen bezogen haben. Alle übri i
A=
gaben des erwähnten Blattes werden von Herrn v. Hich alz
reine Kombinationen bzw. falſche Angaben bezeichnet. U er die
Separatiſtenfrage ſei überhaupt nicht geſprochen worden.
feden=
falls ſind von Deutſchland gerade in dieſer Frage wede
Zuge=
ſtändniſſe gemacht noch Anregungen gegeben worden. Somt
fallen auch die angeblich von Briand gemachten Angaben, ſer die
Beurteilung der ganzen Beſatzungsfrage weg.
Der Minderheiten=Kongreß.
EP. Genf, 27. 2 fuſt.
Der europäiſche Minderheitenkongreß beſchäftigte ſi heute
mit den Fragen der Staatsbürgerſchaft, des Wahlrechts, id der
Sprachenfrage. Zu der erſtgenannten Frage wurde eir Reſo
lution angenommen, in der das Staatsbürgerrecht als
rwor=
benes Recht erklärt wird, auf das jeder einen Rechtsanſpich ha
und deſſen man nur aus eigenem Willen verluſtig gehe kann
Der Minderheitenkongreß empfiehlt den Abſchluß vo
Ver=
trägen und der Konvention von Rom ſowie die Einführ jg der
auf dieſe Frage bezüglichen Grundſätze des Verſailler Ve rages.
Zur Wahlrechtsfrage fordert der Kongreß die Durchführ g
ſo=
cher Wahlmethoden, die den Minderheiten ihre Gleichbere igung
tatſächlich gewähren und nicht die Ausübung des We rechts
durch allerlei Schikanen unmöglich machen oder beeintr ſtigen,
Zur Sprachenfrage wurde einſtweilen keine Reſolution au
enom=
men, doch erſtatteten Profeſſor Schiemann und der P ſiden
Dr. Wilfan Referate darüber, indem Dr. Wilfan auf e
Be=
deutung der Sprachenfrage für die nationalen Minderhei t
hin=
wies und genaue ſtatiſtiſche Feſtſtellungen über die rklicht
Mutterſprache forderte.
Seite 2
wird von der Verfaſſung ausdrücklich verlangt: „Der Wille der
Erziehungsberechtigten, iſt möglichſt zu berückſichtigen.”
Jedenfalls iſt die Löſung dieſer Frage eine Aufgabe von
beſon=
derer Wichtigkeit. Es wäre ſehr zu wünſchen, wenn das
kom=
mende Geſetz einen annehmbaren Ausgleich fände.
Die Einſtellung der Deutſchnationalen
zum Völkerbundseintritt.
Abſage an die Reichsregierung. — Profeſſor
Hoetzſch geht nicht nach Genf.
Berlin, 27. Auguſt.
Wie die deutſchnationale Preſſeſtelle mitteilt, hat der
Vor=
ſitzende der Partei namens der Parteileitung und in
Ueberein=
ſtimmung mit Profeſſor Hoetzſch gebeten, davon abzuſehen,
Pro=
feſſor Hoetzſch in die Delegation für Genf zu berufen. In der
Begründung wird ausgeführt, daß der deutſchnationale
Ver=
treter bei den eigentlichen Entſcheidungen an die Inſtruktionen
der deutſchen Reichsregierung und die Geſamthaltung der
Dele=
gation gebunden ſein würde, die ohne entſcheidende Mitwirkung
der Deutſchnationalen Partei feſtgelegt worden ſeien. Die ihm
ſo vorgeſchriebene Haltung würde aber, da er gleichzeitig
Partei=
vertreter ſei, praktiſch die Partei binden und in die
Verantwor=
tung für die Regierungspolitik hineinziehen.
* Das Reichskabinett hat bei ſeinem erſten Verſuch,
wenig=
ſtens in der Außenpolitik über den Rahmen der
Regierungs=
parteien hinaus eine Einheitsfront herzuſtellen, einen Mißerfolg
erlitten: die Deutſchnationalen haben die
Ein=
ladung, Profeſſor Hoetzſch zur
Völkerbunds=
delegation zu entſenden, abgelehnt. Die
partei=
amtlich dieſem Schritt mit auf den Weg gegebene Erklärung iſt
nach unſerer Auffaſſung nicht durchſchlagend. Wir verſtehen es,
daß die Deutſchnationalen unſeren Eintritt in den Völkerbund
bis zum letzten Augenblick bekämpfen. Das ſind ſie ſchließlich
der politiſchen Logik ſchuldig. Das wird auch dem Außenminiſter
ſelbſt nicht unerwünſcht ſein, denn um ſo ſtärker wird ſeine
Stel=
lung in den Verhandlungen über die Entwaffnung, wenn er
darauf hinweiſen kann, daß er immer noch mit dem ſtarken
Widerſtand der Deutſchnationalen zu kämpfen hat. Aber die
Tätigkeit eines Deutſchnationalen als Fraktionsmitglied in Genf
hätte die Fraktion als ſolche nicht gebunden.
Das Reichskabinett hat es ausdrücklich abgelehnt, etwa von
den Fraktionen Vorſchläge über die zu berufende Perſönlichkeit
entgegenzunehmen. Es hat ſich das Recht vorbehalten, von ſich
aus eine Wahl zu treffen, eben um damit zu dokumentieren,
daß die beſondere perſönliche Eignung die Hinzuziehung zur
Delegation rechtfertige. Der Gedanke alſo, auf dieſem Umwege
die Fraktion an die Politik der Regierung zu feſſeln, hat auf
ſeiten der Regierung überhaupt nicht beſtanden. Aber gerade
die Erfahrung, die Frankreich in ſolchen Fällen — wir erinnern
hier immer wieder an das Beiſpiel des Sozialiſten Paul
Boneour — gemacht hat, rechtfertigt es durchaus, daß nicht nur
die Regierungsparteien das Reſervat für die Vertretung der
deutſchen Politik nach außen bilden; ganz abgeſehen davon, daß
es nur nützlich ſein kann, daß dem Ausland einmal vor Augen
geführt wird, daß trotz aller innenpolitiſchen Differenzen nach
außen hin eine ſtarke Mehrheit hinter dem Kabinett ſteht.
In dem Ablehnungsſchreiben hat Graf Weſtarp mit aller
Deutlichkeit betont, daß auch die Deutſchnationalen
entſchloſſen ſind, wenn unſer Eintritt in den
Völkerbund vollzogen iſt daraus die Folgen zu
ziehen und gleichſam einen Strich unter die Vergangenheit
zu machen. Er deutet auch an, daß die Deutſchnationalen
be=
reit ſeien, von neuem in die Regierung einzutreten.
Wir fürchten nur, daß dies nicht der richtige Weg iſt. Die
Sozial=
demokraten und Demokraten weden die Enthaltſamkeit, die die
Deutſchnationalen in dieſem Falle trotz ihrer Begründung an
den Tag gelegt haben, ausnutzen, um dem Zentrum
klarzu=
machen, daß eben mit den Deutſchnationalen nicht zu arbeiten
iſt. Es beſteht zum mindeſten die Gefahr, daß der linke Flügel
der Regierungsparteien ſich auch für andere Fragen nach der
Unterſtützung der Sozialdemokraten umſehen wird, weil die
Deutſchnationalen in dieſem Falle ſich verſagt haben.
Zwangs=
läufig wird zwar doch die Annäherung der
bürger=
lichen Parteien kommen müſſen, wenn man nicht
über=
ſtürzt und nicht die günſtige Gelegenheit verpaßt, wie es eben
wieder die Deutſchnationalen getan haben.
*Artur Volkmann.
(Zum 75. Geburtstag des Künſtlers.)
Am Goethegeburtstage begeht Profeſſor Arthur Volkmann,
der Bildhauer und Maler, in Baſel ſeinen 75. Geburtstag. Wenn
ich mir ſeine ſchlanke, bewegliche Geſtalt vergegenwärtige, dann
iſt mir immer, als ſchwebe um den bärtigen Apoſtelkopf ein
Spruchband wie auf einem mittelalterlichen Bildnis und darauf
ſehe ich die berühmten Worte der Panthalis aus dem Fauſt.
„Nicht nur Verdienſt, auch Treue wahrt uns die Perſon”.
Von Volkmanns Verdienſt zu reden iſt müßig, es gehört
einer Epoche unſerer Kunſtgeſchichte an, ſeine Werke in den
deut=
ſchen Muſeen charakteriſieren es genugſam. Wenn auch dem
mo=
dernen Kunſtſchaffen vielleicht nicht mehr unmittelbar nahe,
reden ſie doch noch ihre Sprache zu jedem, dem nicht gleich der
Künſtler von geſtern ein Schemen im Devachan heißt, dem edle
Firne auch heute noch Genuß bedeutet! Und ſicherlich
wird der Tag kommen, wo ſie einer neuen Menſchheit wieder
volles Leben und echteſte Kunſt bedeuten werden, denn ſie ſind
aus einer Geſinnung geboren, die ſchon manchem den Kranz der
Unſterblichkeit brachte.
Aber auch Treue wahrt uns die Perſon Volkmanns, ſeine
Treue zu Hans von Marees, die nie gewankt hat und aus der
heraus er mir noch vor wenigen Tagen ſchrieb:
„Heute noch kann ich den Namen Marees nicht ohne tiefere
Bewegung ausſprechen. Er war mir Führer und Freund,
Be=
freier und Retter, Stab und Stütze, Wegweiſer, Mäcen, kurz
Alles. Beinahe 10 Jahre verlebte ich mit ihm, zehn herrliche
Jahre! In ihnen führte er mich in ſeine großen Ideen ein, da
zeigte er wir den Weg ins Reich der hohen Kunſt, da erlebte ich
ſein Kämpfen und ſein Siegen! Die Bekanntſchaft mit ihm
wurde mir zum tiefſten Erlebnis. Er wurde der Grund, auf dem
ich fußen konnte, er fing den Tempel zu bauen an, den ich
weitergebaut habe und immer noch baue.‟ Es iſt, menſchlich
ge=
nommen, viel Schönheit um dieſe Gedankenwelt, um ein ſolches
Verhältnis vom Meiſter zum Schüler, um ein ſo freies
Bekennt=
nis zu Meiſterkunſt und Meiſterlehre! Selten in unſeren Tagen,
wo Meiſterkönnen wohl heimlich übernommen, aber nicht
zuge=
geben wird, wo Geniewahn und Selbſtüberhebung ſich nur
all=
zugerne breit machen.
Marees iſt Volkmann Programm, die Erfüllung dieſes
Programms ſein Stolz. Auf Grund echter Geiſtesverwandtſchaft,
die mehr bedeutet und tiefer und mächtiger iſt als
Blutsver=
wandtſchaft, fühlt er ſich als Marees Geiſteserbe. „Wir ſtellten
die bildende Kunſt auf ihren eigenen Grund: Mein Meiſter als
Pfadfinder und Wegweiſer, ich als ſein Mitkämpfer und
Gefolgs=
mann: Heute bin ich ſtolz darauf, daß ich meinem Meiſter folgen
konnte: Ich habe dadurch eine eigene Epoche für unſere Kunſt
angebahnt: Wie es einſt in der Renaiſſance war, ſo kann es auch
bei uns werden!” ſagte er wir einmal mit leuchtenden Augen,
die ſein Ideal vom Künſtlerwerden mehr ſpiegelten, als es ſeine
Worte auszudrücken vermochten. „Neues, Verblüffendes,
Erſtaun=
liches, hinzuſtellen, iſt beinahe leichter, als auf dem ſchon
Geſchaſ=
fenen weiterzubauen, es zu vertiefen, erhöhen, weiter zu
ent=
wickeln! Das wiſſen alle, die ihr Erbe vermehrten und
ver=
beſſerten. Mir wäre es wohl leichter geworden, ganz meine
eige=
nen Wege zu gehen, doch ich ſuchte keine Bequemlichkeit, ich lebe
um Kunſt zu ſchaffen”, fügte er dann noch hinzu.
Für Hans von Marees bedeutet Volkmanns Wirken, daß er
nicht Anfang und Ende, ſondern Entwicklung geworden iſt, denn
Volkmanns Werke ſind eine Beſtätigung und Fortſetzung ſeines
Wollens und Strebens und zwar im beſten Sinne. Nichts
Nachgeahmtes, nicht Epigonenhaftes iſt an ihnen zu ſpüren, ſie
ſind Geiſt aus Marees Geiſt, Gefühl und Empfinden aus ſeiner
Seele, und doch ſelbſtändige Erlebniſſe und Schöpſungen. Die
Treue aber, die wie ein ſchöner Kehrreim die lange
Lebens=
melodie ihres Schöpfers durchklingt, gibt ihnen noch den Schmelz
höchſter Ethik und reicher Beſeelung. Volkmann hat ſeinen
Werdegang in einem ſehr anziehenden Büchlein „Vom Sehen
und Geſtalten” (Eng. Diederichs, Jena 1912) ſelbſt dargeſtellt:
Man findet darin und in der umfangreichen Biographie, die
Waldemar von Waſielewski geſchrieben hat (Erſchienen bei B.
Piper u. Co., München 1908) alles, was zur Beurteilung der
Perſönlichkeit und des „Oeuvre” wünſchenswert iſt,
zuſammen=
geſtellt. Reiches Bildermaterial zeigt uns die Plaſtiken und
Gemälde, Briefe und Anekdoten über Marees beleben als
wert=
volle Beigaben die Bücher, die ein Stück neuer deutſcher
Kunſt=
geſchichte bedeuten. Es erübrigt ſich daher, ausführlicher auf die
Entwicklung des Meiſters einzugehen.
Volkmann entſtammt einer angeſehenen Leipziger Familie,
die viele tüchtige Köpfe und Charaktere, (elehrte und Künſtler
hervorgebracht hat. Nach mehrjährigem Beſuch der
Thomas=
ſchule bezog er 1864 die Leipziger Kunſtakademie und dann die
Dresſdener, die damals beſſere Ausbildungsmöglichkeiten bot.
Nach dreijährigem Studium in Dresden arbeitete er in Berlin
im Atelier von Profeſſor Albert Wolf. 1876 erhielt er den
Dres=
dener Rompreis, der ihn nach Italien ſührte, wo er Marees,
und in Marees ſich und ſeine Kunſt ſinden ſollte! „34 Jahre,
von kurzen Unterbrechungen abgeſehen, war ich in Nom, in Ita=
lien! Dort lebte und ſchuf ich, dort verlebte ich auch meine
ſchönſte Zeit. Glänzende Ateliers, eine gute Wohnung eigen
Pferde, und lebendige, ſprühende Geſellſchaft, ſtanden r zu
Verſügung. Das war der Boden, auf dem meine Kunſt edieh.
Italien war für mich das Land voll Licht und Sonne, de guten
Modelle und des beſten Marmors. Da konnte ich unr den
günſtigſten Umſtänden viel geſtalten, mehr als es dam s mit
gleichen Mitteln in Deutſchland möglich geweſen wäre, as iſt
weſentlich, denn ich darf behaupten, daß ich viel arbeite Ic
bin aber ſtolz darauf, daß ich trotz meines langen Aufe haltes
im fremden Lande ein Deutſcher geblieben bin und ich da wohl
ohne Ueberhebung behaupten, daß ich viel dazu beitrug, utſche
Tat und deutſche Kunſt im Ausland zur Geltung zu mgen,
Und dann war Rom für mich die Stätte, auf der ich einen
Lehrer und Freund, Hans von Marées, kennem lernte Daß
allein macht es mir angenehm und wertvoll.”
Im Jahre 1912 ſiedelte Volkmann nach Frankfurtf. N.
über und begann damit den erſten längeren Aufenthaltn der
Heimat. Wir können ihn recht fruchtbar nennen: Sein letzie
große Marmorfigur „Paris”, mehrere große Gemälde, die füſten
des Oberbürgermeiſters Adickes und des Malers Steir ruſeln
und mancherlei Kleinigkeiten entſtanden in raſcher Fol/ und
fanden Freunde — ſo hätte Volkmann wohl Befriedigu/ fil
den können in der goldenen Mainſtadt. Und doch war d nich
der Fall: Die Aufregungen des Weltkriegs, die immer un ſtille
Romſehnſucht, der Mangel an mitfühlenden und mitg inden
Freunden, ließen ihn nicht warm werden und trieben ihn hließ”
lich, wie er ſelbſt ſagt „gerne nach Geislingen, einem ſetten
Städtchen am Fuße der Alb. Dort gibt es eine Kun gbri,
Dieſe verführte micht dazu eine Anzahl meiner plaſtiſcher Verle
zur Vervielfältigung zu übergeben. Das war ſchade. C eine
Fabrik kann keinen Künſtler zufrieden ſtellen! Fabrikarb / lap.
ſich mit Kunſt nie vereinigen. —
Kein Wunder, daß dieſe Beziehungen ſich bald wiede öſten
— und Geislingen eine wenig glückliche Epiſode ſein FBeli
1923 fand ſie ihren Abſchluß mit der Ueberſiedlung Vol anne
nach Baſel. Baſel hat eine uralte Kultur und jene ge tiche
Atmoſphäre, in der eine Künſtlerſeele vieles von dem g ännn
was ſie zu ihrer Erährung braucht. So fand denn Vo ſähe
hier Ruhe vor dem Minotaurus der Inflation, der alle was
er ſchuf, unerbittlich in Papierfetzen auflöſte, und auch R.
nug, ſich nach Zeiten der Nöte wieder aufzubauen.
Er nahm ſchnell abgeriſſene Fäden wieder auf und ipit
neue, erſtqunlich genug für einen 73jährigen! Sogar ei
ihm noch nicht angewandte Kunſtform nahm er in ſein E
Seite 3
Nummer 238
Perſien.
Von unſerem Korreſpondenten.
C. M. P. London, 27. Auguſt.
Vor einiger Zeit hatte der Vertreter Perſiens in einer
län=
n Denkſchrift auseinandergeſetzt, daß das Königreich gerech=
Heiſe ebenfalls einen Anſpruch auf einen Sitz im Rate habe.
ni befindet ſich ihm gegenüber in einer eigenen Lage. Wie
Kommiſſion für die Verteilung der Sitze ſich auch entſcheiden
Te, es iſt wohl nicht mehr zweifelhaft, daß die Einſchränkung
nicht vermanenten Sitze, vom den ſemi=permanenten und
rmanenten gar nicht zu reden, für die Zulaſſung des
König=
bs kaum eine große Ausſicht bietet. Und doch iſt wohl
nie=
nd in Genf im Zweifel, daß es jetzt tatſächlich zur Vormacht
Mittelaſien geworden iſt und infolge ſeiner Lage eine große
itiſche, wegen ſeiner natürlichen Schätze, ſeiner großen Märkte
Verbindungsbrücke nach Indien und China ein Land kaum
renzter Möglichkeiten iſt. Sein neuer Herrſcher iſt ein Mann
r größter Energie, der guch die bisher unbotmäßigen, aufrühre=
Hen Stämme mit eiſerner Hand zu bändigen weiß. Die Zeit
ehrgeizige Aufruhrſtifter iſt vorbei, wie die ſofortige
Nieder=
rfung der Unruhen in Aſerbeidſchan und Khoraſſan beweiſt,
e es die Niederwerfung der Bewegung im Südoſten dartut.
rt hatte Doſt Mohammed, ein Gewohnheits=Aufrührer, auf
Nachricht von den Unruhen im Norden hin geglaubt, ſeine
it ſei gekommen. Er war von ſeinem Aufenthaltsort Bampur
Südoſtdiſtrikt in nordöſtlicher Richtung nach Kwaſh unfern
Grenze von Baludſchiſtan geritten, aus dem ſich die
Garni=
r auf irrtümliche Auffaſſung einer Order zurückgezogen hatte,
b bedrohte ſo den gleichfalls unbeſetzten Eiſenbahn=Terminus
rzdap, ſo daß ſich in Beludſchiſtan ſchon eine Panik bemerkbar
achte. Aber in Khoraſſan wurde in kürzeſter Friſt Ordnung
ſchaffen, und das ſchlimmſte für ihn war, daß die ſtarken
arhad=Stämme zwiſchen den genannten drei Orten von der
raft des neuen Schah ſchon einen derartigen Eindruck hatten,
rß ſie ihm treu blieben. Eine Anzahl von Offizieren der abge=
Ulenen Abteilungen wurde degradiert und in Reih und Glied
rigeſtellt. Eine Anzahl von Soldaten wurde erſchoſſen. Jan
kohammed ſitzt in Bampur im Gefängnis. Ebenſo wird ſicher
mi Aufſtand in kürzeſter Friſt erledigt werden, den der Onkel
s früheren Schah, Salar Dauleh, in Sardaſcht, nahe der
renze von Neu=Frak, angezettelt hat. In Moſſul wird das
riſehen des Schahs wegen der blitzſchnell eingeleiteten
Unter=
zrückungsaktion gerade ſo ſteigen, wie es in Beludſchiſtan ſchon
eſtiegen iſt, wo man ihn als Befreier aus größter Gefahr
be=
achtet.
Im Innern ſind außerordentliche Fortſchritte erzielt. Trotz
er ſtarken Ausgaben zur erfolgreichen Bekämpfung der
Hun=
ersnot iſt das Budget dieſes Jahres im Gleichgewicht, haupt=
Schlich infolge der weiſen Beratung des amerikaniſchen
Sach=
erſtändigen Dr. Milſpaugh, deſſen Verpflichtung im vorigen
u Sahre auf weitere drei Jahre verlängert worden iſt und deſſen
Einfluß auch in anderen Departements vorherrſcht. So iſt ein
edut öchſt gewinnreiches Monopol für Tee und Zucker eingeführt,
inds tnd man hofft, die Koſten für die Entwicklung des geplanten
anderen Froßzügigen Verbindungsnetzes über das ganze Reich ohne
Ziffenn de remde finanzielle Beihilfe decken zu können. Es verdient übri=
Alle übrige gens, in dieſer Beziehung bemerkt zu werden, daß die leitenden
Herm v. Ho/ Ingenieure trotz des Einfluſſes der Anglo=Perſiſchen Oel=
Geſell=
ſeichnet, ue chaft in den Vereinigten Staaten und Deutſchland, für die
Kon=
worden, kruktion der Gebirgsſtrecken in der Schweiz angeworben
wer=
eder Oen ſollen. Mit der Vollendung dieſes gewaltigen Syſtems wird
Das Königreich vollends auf der Höhe ſtehen. Das Verhältnis
rnit der Türkei iſt ein freundſchaftlich=nachbarliches. Das junge
kürkiſche Reich hat ſehr viel von der Entwicklung Perſiens zu
Hoffen. Wie ſteht es aber mit den Sowjets? Es iſt keine
Frage, daß Perſien mit Afghaniſtan unter verſchiedenen anderen
ein gemeinſames Band verbindet: die Abwehr gegen die Ein=
Oringung von Sowfeteinflüſſen. Die Beſchwerdeliſte beider iſt
fehr groß. Wenn nun hier vor wenigen Tagen gemeldet wurde,
ſich Daß eine diplomatiſch=wirtſchaftliche Miſſion von Teheran nach
Wahlrechts 9 Moskau gehen ſolle, um Ausgleiche zu erreichen, ſo könnte das
wurde ein wohl auf Wahrheit beruhen, wennſchon wir noch nicht in der
gerrecht als) Lage waren, in hieſigen perſiſchen Kreiſen eine Beſtätigung zu
Rechtsanſpn finden. Es handelt ſich dabei hauptſächlich um eine alte
Be=
rluſtig gehef ſchwerde: um die Uebergriffe der Sowjets in Enzeli am Kaſpi=
Abſchluß von ſchen Meer und die Bedrängung der perſiſchen Fiſcherei,
neuer=
die Einführ), dings um die Auferlegung eines Embargo auf die Reiseinfuhr
zerſailler Vex aus den perſiſchen Küſtenprovinzen Gilan und Mazanderan, die
Durchführ hauptſächlich vom Reisbau leben.
Wenn nun aber von dem diplomatiſchen Korreſpondenten des
Gleid
„Telegraph” gemeldet wird, daß nach erfolgreicher Behandlung
de.
breinträl, dieſer Streitſachen möglicherweiſe ein ruſſiſch=perſiſcher
Neutrali=
tätspakt ähnlich dem kürzlich vereinbarten türkiſch=perſiſchen
ver=
einbart werden könnte, ſo geht das ein wenig zu weit. Er fügt
n auf), nämlich die Bemerkung hinzu, Angora und Moskau könnten
da=
inderheit mit eine Ablenkung Perſiens von Genf und die Bildung einer
mſt
dei
und
8 damd
auf, das Triptychon: „In ihm kann ich meine, ich möchte ſagen,
epiſche Anſchauung niederlegen und meinem künſuleriſchen
Wol=
len letzte Form und Ausdruck geben” ſchrieb er. Er hat damit
recht: In dieſen Triptychen weht eine behagliche epiſche Luft,
etwas wie helleniſcher Geiſt — Menſchen aus einer arkadiſchen
Welt — „Schöngate” erſcheinen darauf, in irgend einer zeitloſen
idhlliſchen oder heroiſchen Einung — und bannen den Blick des
Beſchauers und laſſen beſſeres Daſein ſchmecken. — Dazu ſind
ſie erſtaunlich jung, friſch und unmittelbar. Auch kleinere
Plaſti=
ken entwachſen noch den unermüdlichen Händen und dem Geiſte
des Meiſters.
„Wir, Marees und ich, wir lieben beide die Natur von
Grund aus. Die Erde iſt unſer Reich. Wir lieben ſie, beten ihr
aber nicht nach. Die Impreſſioniſten taten das. Für uns iſt die
Natr der Grund, auf dem wir ſtehen, der Stoff, den wir mit
Sinnen und Geiſt erfaſſen und umwerten! Ja, umwerten. Wir
ſtudierten die Natur, damit wir ſie beherrſchen lernten. Die
Werke aber, die wir ſchufen, ſind nicht nach der Natur geſchaffen,
ſind nicht geſehen und erlebt, ſondern Werke der Phantaſie, der
Vorſtellung. Die Natur war deren Mutter, die die Nahrung bot,
unſer Geiſt, unſere Phantaſie aber war der Vater.
Schließen wir hiermit die kleine Würdigung Artur
Volk=
manns. Sie will nicht kritiſche Beleuchtung, ſondern Ehrung
ſein, ein Dokument der Freundſchaft und Verehrung an einem
Tage, den in Schaffenskraft und Lebensluſt zu erreichen nicht
bielen vergönnt iſt. Geſchrieben iſt ſie nach dem klaſfiſchen
Bei=
ſpiele, das der alte Montaigne in ſeinem Eſſai über die
Freund=
ſchaft hinſtellte, in dem er die Sonette ſeines Freundes Eſtienne
de la Boétie hineinverwob, damit er nicht von Freundſchaft rede
ohne Freundſchaft zu beweiſen. So klingen denn auch hier in
die Freundeswerte die eigenen Werte des Mannes mit, der wie
kein anderer bis in ſein hohes Greiſenalter ehrfürchtige und
dankbare Freundſchaft einem großen Freunde zu halten verſtand,
auf dieſem Grunde ein Meiſter wurde.
Volkmanns Ipſiſſima verdienten aber auch aus einem
an=
deren Grunde ſo reich herangezogen zu werden, da ſie ſeine
Per=
fönlichkeit heller in dem ihr gebührenden Lichte ſtrahlen laſſen,
ſie eindringlicher in ihrem eigenſten Weſen charakteriſieren als
alle Pargphraſen fremder Federn vermöchten! Endlich
bedeu=
ten ſie als Dokumente wirklichen Erlebens im Verein mit ſeinen
Werken — und das iſt wohl das Wichtigſte — einen Pfad und
eine Ermutigung für manchen Suchenden, dem es noch nicht
offenbar wurde, daß der Weg mit einer bewußt an eines
Mei=
ſters Fackel entzündeten Fackel auch einer der Wege zur
Meiſter=
ſchaft ſein kann und — daß auch Treue die Perſon wahrt.
Hardenberg.
Samstag, den 28. Auguſt 1926
Art von aſiatiſcher Liga anſtreben. Daß der Hintergedanke
be=
ſteht, iſt ja nicht ganz unmöglich. Geſtern brachte die hieſige
Exchange Telegraph Company eine telegraphiſche Meldung,
tür=
kiſche Blätter meldeten die Eröffnung von Verhandlungen in
Moskau für die Vereinbarung eines Neutralitätspaktes zwiſchen
Rußland, der Türkei und Perſien. Aber Riza Paſchah iſt nicht
nur ein energiſcher Mann, er beſitzt auch alle Klugheit und
Vor=
ſicht orientaliſcher Staatskunſt. Es wäre höchſt merkwürdig,
wenn er plötzlich ein anderes Pferd ſatteln ſollte.
Griechenlands neues Regime.
* Wien, 27. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Schneller als die letzten Vorgänge das erwarten ließen, iſt es
Ge=
neral Kondylis gelungen, ein Kabinett zuſtande zu bringen, das ihm
jedenfalls genügend Einfluß ſichert. Er ſcheint ſich den polniſchen
Marſchall Pilſudſki zum Vorbild genommen zu haben, der ja auch ſehr
bald nach ſeinem Putſch einen Staatspräſidenten wählen ließ und ſich
ſelbſt ſogar mit dem Kriegsmimiſterium begnügte, dabei aber in
poli=
tiſchen Fragen ſich maßgebenden Einfluß geſichert hat. Kondylis
der außer dem Kriegsminiſterium auch die Miniſterpräſidentſchaft inne
hat, bleibt zwar nicht nur dem Namen, wohl aber der Sache nach der
Diktator Griechenlands. Daß ſeine Verſicherung, er werde
unbedingt die Rückkehr der Diktatur verhindern und die Rechte des
Parlaments wieder zur Geltung bringen, nicht ganz wörtlich zu
neh=
men iſt, geht daraus hervor, daß er Neuwahlen unter keinen
Umſtän=
den vor dem 24. Oktober ſtattfinden laſſen will, obwohl der
Staats=
präſident Kunduriotis beſchleunigte Neuwahlen verlangt hat.
Kondy=
lis aber will Zeit gewinnen, um die Wahl in einem für ihn günſtigen
Sinne zu beeinfluſſen. Daß er nicht offen mit ſeinen Anſprüchen
her=
vortritt, iſt ſehr ſelbſtverſtändlich, da das diktatoriſche Regime in
Grie=
chenland unter der Herrſchaft von Pangalos nur zu ſchweren Schiffbruch
erlitten und alles Vertrauen eingebüßt hat. Es ſind auch die
Mei=
nungsverſchiedenheiten zwiſchen den Parteiführern zu verſtehen, und
es iſt daher auch verſtändlich, daß ſich unter dieſen Umſtänden die
An=
hänger Venizelos” zu regen beginnen.
Obwohl die Zuſammenſetzung des Kabinetts nicht den
urſprüngli=
chen Plänen entſpricht, haben dennoch die Führer aller Parteien
er=
klärt, die Regierung unterſtützen zu wollen. Dieſe Erklärung entſpricht
einer vorſichtigen Taktik der Parteien. Die Außenpolitik iſt in die
Hände des bisherigen Geſandten in Angora, Aegyropulos, gelegt
wor=
den, nachdem es zunächſt hieß, der Geſandte in Berlin werde die
Außen=
politik übernehmen. Es iſt aber kein Zweifel, daß Kondylis ſich ſelbſt
maßgebenden Einfluß in der Außenpolitik vorbehalten hat. Er gilt als
ein Freund Jugoſlawiens und Frankreichs und als ein geſchworener
Feind Bulgariens. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſeine politiſche
Ein=
ſtellung die Entwickelung der Dinge auf dem Balkan beeinfluſſen wird,
vorausgeſetzt, daß ſeine Regierung von Beſtand iſt. Ueber die
innen=
politiſchen Abſichten gibt eine programmatiſche Erklärung Auskunft,
die es als Aufgabe der Regierung bezeichnet, im Rahmen der
Wieder=
herſtellung der geſetzlichen republikaniſchen Ordnung die Freiheiten des
Volkes zu ſichern. Neuwahlen ſollen am 24. Oktober ſtattfinden. Die
Negierung volle verſuchen, alle dringenden wirtſchaftlichen und
Ver=
waltungsprobleme zu löſen und ſozialen Frieden und eine ehrliche und
lohale Verwaltung wiederherzuſtellen. Die Zuſammenarbeit mit allen
alliierten Ländern aus der im Weltkriege entſtandenen Solidarität ſolle
aufrecht erhalten werden. Allgemein wird freundſchaftlicher
Beziehun=
gen zu allen Nachbarſtaaten gedacht, beſonders der freundſchaftlichen
Gefühle für Jugoſlawien.
Das Programm der neuen griechiſchen Regierung.
Athen, 27. Auguſt.
In einer von der „Agence d’Athenes” verbreiteten Erklärung
bezeichnet die Regierung als ihre Hauptaufgaben die Sicherung
der Freiheiten des Volkes und die Vornahme freier
unbeein=
flußter Wahlen am 24. Oktober, damit das Land zu der
nor=
malen politiſchen Lage zurückkehrt, die Löſung aller dringenden
Wirtſchafts= und Verwaltungsprobleme, die Wiederherſtellung
des ſozialen Friedens und der ehrlichen loyalen Verwaltung, die
Einführung der ſtraffen Manneszucht in Heer und Flotte, damit
ſich dieſe Organe der Nation ausſchließlich ihren Pflichten
wid=
men und jeder Einmiſchung in das politiſche Leben der Republik
enthalten. Außerdem wird ſie ſich bemühen, durch
Zuſammen=
arbeit mit allen alliierten Ländern die aus dem Weltkrieg
ent=
ſtandene Solidarität aufrecht zu erhalten und die freundſchaftlichen
Beziehungen zu allen Nachbarſtaaten enger zu knüpfen.
Polniſche Staatsverluſie durch Korruption.
Das Blatt Pilſudſkis, „Glos Prawdy”, veröffentlicht eine Statiſtik
über die dem Staat durch die Korruption entſtandenen Verluſte.
Da=
nach iſt der Staatsſchatz jährlich um 530 Millionen
Zloty betrogen worden. Die Unterſchlagungen verteilen ſich auf
das Spiritusmonopol mit 250, das Tabakmonopol mit 100, die
Staats=
betriebe mit 100 und auf Zollhinterziehungen mit 80 Millionen Zloty.
Dieſe Summen werden durch Kreditgowährung eiwiger ſtaatlicher
Ban=
ken vermehrt, die 1925/1926 an gute Bekannte und Verwandte 200
Mil=
lionen Zloty „Proportionskredite” erteilten. Ein Drittel der
geſam=
ten Staatsausgaben Polens ſei auf das Konto „Korruption” zu buchen.
Zum Gedächtnis Karl Thylmanns.
Am 29. Auguſt ſind 10 Jahre verfloſſen, daß Karl Thylmann
ſeiner Verwundung im Lazarett erlag. Seit jener Zeit ſind ſeine
graphiſchen Blätter, ſeine Briefe und Gedichte durch viele Hände
gegangen und haben ihre langſam wachſende, liebende treue
Gemeinde gefunden. Heute trifft man auf dieſe Blätter da, wo
man ſie am wenigſten vermutet: in irgend einem abgelegenen
Dorfſchulhaus, in irgend einer weltentlegenen Siedlung. Und
mancher dieſer fernen Freunde, die ihn im Leben nie kannten,
werden heute ſeines herben Schickſals gedenken.
In mir lebt ſeine Geſtalt ſo fort, wie wir gemeinſam die
Münchener Studienzeit durchlebten. Er war damals wie der
wiedererſtandene Jüngling Anſelmus aus dem ſchönſten
roman=
tiſchen Märchen von E. T. A. Hoffmann, das er ſpäter mit
voll=
endeter Einfühlungskraft illuſtrierte; er war witzig bis zum
Kauzigen, empfindſam in hoher Dichtung ſchwelgend, mit dem
liebenswürdigſten Bedürfnis nach ſich anlehnender Freundſchaft
und doch nicht unzwieſpältig zwiſchen Traumwelt und
verpflich=
tender Wirklichkeit ſtehend. Aus dieſer Romantik ſeiner Jugend
gingen ſeine Illuſtrationen hervor zu Jean Paul, Arnim,
Hoff=
mann, Gogol. Wie unſchuldig war im Grunde dieſes
enthu=
ſiaſtiſche Aeſthetentum, wie berauſchend das Vorgefühl der neuen
geiſtigen Welt, die vor ihm lag und entdeckt werden wollte! Welch
unvergeßliche Zeit künſtleriſcher Entzückungen und reicher
Lebens=
hoffnungen!
Später ſah ich ihn ſeltener: der grauſam gequälte Thylmann
des letzten Selbſtbildniſſes iſt ein ganz und gar anderer. Das
Leiden dieſer böſen Zeit hatte ihn verwandelt, und kurz vor dem
tragiſchen, jäh abreißenden Ende war die Bibel und Jakob
Böhme die einzige Welt, in der er noch lebte. Es iſt dies ſeine
Entwicklung geweſen, von der geiſtvoll nachfühlenden
Inter=
pretation weſensverwandter Romantik zur herben
Holzſchnitt=
manier der letzten Zeit. Und an dieſen Thylmann (der Taufe
Chriſti, der Heilung des Ausſätzigen, des Jakob mit dem Engel
ringend, des Johannes u. ſ. f.) wird man heute erinnert, wenn
man ſeines Todestages gedenkt, an den Dichter des „
Abend=
mahls” und anderer religiöſer Zeugniſſe ſeiner hohen, formal
hervorragenden Wortkunſt; ihn grüßen wir heute in erneuerter
Liebe über alle Abgründe hinweg, wenn nus perſönlich auch das
Bild ſeiner freundlicheren romantiſchen Jugend lebendiger
nah iſt.
K. J. Obenauer.
Der griechiſch=ſüdſſawiſche
Geheimvertrag.
Italien als Grenzmacht der Balkanſkaaten beunruhigt.
Italien erwartet Auſklärung vonBelgrad,Athenu Paris.
EP. Rom, 27. Auguſt.
Die italieniſchen Regierungsblätter verlangen
übereinſtim=
mend nähere Aufklärungen über den Geheimvertrag
zwi=
ſchen Griechenland und Südſlawien, der in Italien
als tatſächlich vorhanden betrachtet wird, ſeit die Agentur Havas
ihn zu beſtreiten verſucht. Der „Popolo d’Italia” fragt, was die
franzöſiſche Agentur zu einem ſo prompten Dementi veranlaßt
habe, während ein amtliches Dementi doch nur von Athen oder
Belgrad aus erfolgen könne, wo man jetzt bezeichnenderweiſe
Zurückhaltung bewahre. Die italieniſche
Oeffentlich=
keit ſehe in der Frage nicht mehr klar und verlange zu
wiſſen, ob tatſächlich ein griechiſch=
ſüdſlawi=
ſcher Geheimvertrag beſtehe und gegen wen er
ſich richte. Italien ſei mit Südſlawien durch
enge Freundſchaftsakte verbunden mit denen
ein Geheimvertrag ebenſo im Widerſpruch ſte he
wie mit dem Völkerbundspakt. Unter dieſen Umſtänden ſei eine
raſche Aufklärung der Lage erforderlich, um ſo mehr, als Italien
Grund zur Annahme habe, daß dieſer Geheimvertrag tatſächlich
beſtehe.
Ebenſo wird in einer römiſchen Meldung des „Corriere della
Sera” das Recht Italiens betont, genaue Aufklärungen zu
er=
halten. Dieſes Recht entſpringe Italiens Stellung als
Grenzmacht der Balkanſtaaten, ſeiner Lage an der
Adria und ſeinen mannigfachen Intereſſen an der Balkanpolitik.
Schon die Tatſache, daß Italien nicht vom Abſchluß des
Ver=
trages unterrichtet worden ſei, rechtfertige vollſtändig ſeine
Be=
unruhigung. Bei den beſtehenden herzlichen Beziehungen
laſſe ſich die Geheimhaltung des Bündnisabſchluſſes nicht
recht=
fertigen, der übrigens dem Völkerbund widerſpreche. Italien
wolle wiſſen, welche Punkte der Balkanpolitik
der Vertrag umfaſſe, gegen wen er gerichtet ſei
und welche Rückwirkungen er auf Italiens Intereſſen haben
könne, denn es beſtehe kein Zweifel mehr, daß der Vertrag
vor=
handen ſei. Das Dementi der Agentur Havas beſtätige den
Zweifel, daß Frankreich die neue politiſche Kombination nicht
fremd ſei. Aufklärungen würden daher ſofort von Belgrad wie
auch von Athen und Paris erwartet.
Der italieniſche Geſandte in Belgrad, Bodrero, iſt in Rom
eingetroffen und hatte eine längere Beſprechung mit Muſſolini,
die mit dem Geheimvertrag zwiſchen Griechenland und
Süd=
ſlawien im Zuſammenhang ſteht.
Die bulgariſche Antwortnote.
Die Antwort der bulgariſchen Regierung an die drei
Nach=
barſtaaten wurde, wie aus Sofia gemeldet wird, heute
über=
geben. Die Note ſei in verſöhnlichem Tone gehalten und gehe
genau auf die einzelnen Beſchwerden ein. Griechenland habe
im Laufe des letzten Jahres keine Anſtände erhoben und die
letzten rumäniſchen Klagen über Zwiſchenfälle an der
Dobrudſcha=
grenze könnten nicht beſtätigt werden, da Bukareſt die von
Bul=
garien vorgeſchlagene ſofortige gemeinſame Unterſuchung
ab=
gelehnt habe. An der ſerbiſch=bulgariſchen Grenze ſeien in dieſem
Jahre nur vier Zwiſchenfälle gegenüber 25 in der gleichen Zeit
des Vorjahres vorgekommen. Andererſeits habe Bulgarien in
dieſem Jahr 12 Einfälle von ſerbiſchen Agrarkommuniſten auf
bulgariſches Gebiet feſtſtellen können. Die Unruhen in
Maze=
donien hingen mit einem Fragenkomplex zuſammen, den die
bul=
gariſche Regierung nicht näher bezeichnen wolle, um eine
Trü=
bung ihrer Beziehungen zu den Nachbarn zu vermeiden. Die
Ueberwachung der Grenze ſei infolge der geringen Heeresſtärke
von bulgariſcher Seite manchmal mangelhaft. Auf Wunſch der
Großmächte verzichte Bulgarien auf eine Anrufung des
Völker=
bundes, doch erkläre es ſich zur Unterwerfung unter jede
Völker=
bundsentſcheidung bereit, falls der Völkerbund ſich der Frage
von ſelbſt annehmen würde.
Ein Dementi Beneſchs.
Außenminiſter Beneſch dementiert in der „Lidowa Liſti” den
ihm durch die Preſſe zugeſchriebenen Ausſpruch, daß das
Be=
amtenkabinett bis zum Frühling im Amte bleiben und die
Prä=
ſidentenwahlen vorbereiten werde. Nach der eben erfolgten
Ab=
lehnung der tſchechiſchen Sozialdemokraten in die
Regierungs=
mehrheit einzutreten, wird für den Herbſt mit einem
parlamen=
tariſchen Kabinett der gegenwärtigen nationalen gemiſchten
bür=
gerlichen Mehrheitskoalition gerechnet. An die Spitze dieſer
Regierung ſoll der tſchechiſche Agrarier Hodza treten.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Die erſten Premieren der Berliner Bühnen
wer=
den in der ſoeben erſchienenen Ausgabe der „Eleganten Welt”
in Wort und Bild gewürdigt. Ein Ausflug nach Sansſouci
gibt einen Begriff von der einzigartigen Schönheit dieſes
Park=
juwels. Das Villenſchlößchen eines bekannten Wiener
Ariſto=
kraten wird in reizvollen Aufnahmen gezeigt. Eine „
Teeunter=
haltung über Mode” orientiert die Dame, zwei
Herrenmode=
artikel den Gentleman über alles Wiſſenswerte auf modiſchem
Gebiet. Preis 1 Mk.
* Die Entwicklungslinie des Sozialismus.
Von Profeſſor Dr. R. Wilbrandt. (Wiſſenſchaft und
Bil=
dung Nr. 214.) 148 Seiten. Preis geb. 1.80 Mk. Verlag von
Quelle u. Meyer, Leipzig. — Der Verfaſſer der vorliegenden
Schrift, Profeſſor der Nationalökonomie an der Univerſität
Tü=
bingen, will in ihr die große Linie aus derjenigen Entwicklung
hervorheben, die ſich am Sozialismus beobachten läßt, und ſo
dem Ganzen dieſer Bewegung gerecht werden und für alle ihre
einander ſcheinbar ausſchließenden, tatſächlich ſich ergänzenden
Teile das Verſtändnis erſchließen. Die Einleitung behandelt
den Sozialismus als Reaktion auf die ſoziale und ökonomiſche
Lage und befaßt ſich im einzelnen mit der Idee des Gemeinguts
und der Gemeinwirtſchaft. Im Hauptteil wird die Frage der
Verwirklichung der Ideen des Sozialismus behandelt, in der die
Sozialiſten weit auseinandergehen und zwiſchen dem
wiſſenſchaft=
lichen und praktiſchen Sozialismus unterſcheiden. Jener iſt von
Marx konzipiert, dieſer durch die „Redlichen Pioniere”
erfolg=
reich geworden. Trotz ſeiner Bewunderung für Marx, den er
mit Jeſus von Nazareth vergleicht, gibt der Verfaſſer doch die
Fehler ſeiner Entwicklungs= und Verelendungstheorie, von der
die Sozialiſten enttäuſcht worden ſind, zu. Weiter wird über den
Genoſſenſchafts=, den Kommunal= und Staatsſozialismus
ge=
ſchrieben. Der Ausblick gibt eine geſchichtliche und ſyſtematiſche
Ueberſicht über das Problem der „Sozialiſierung” und wendet
ſich von den geſchichtlichen Tatſachen zu der Zukunftsfrage,
wel=
ches Schickfal der Sozialiſierung beſchieden ſein könne, deren
Ge=
ſchichte in Deutſchland bisher ein ſo völliges Fiasko geweſen iſt
und welches die Bedeutung der Sache im Falle des Gelingens
iſt. Die Ausführungen über dieſes Thema ſchließen mit den
dunklen Worten: „Vielleicht mildert der Blick auf das Ganze
die Verkennung des Sozialismus, ſowohl durch ſich ſelbſt wie
durch Außenſtehende; vielleicht iſt es auch ein Troſt, zu ſehen,
daß man außer dem enttäuſchten Kopfe noch Hände hat, um
auf=
zubauen, was die Entwicklung nicht von ſelber herbeiführt. .
Seite 4
Samstag, den 28. Auguft 1920
Nummer
Reklame-Verkauf vom 28. August bis 10. Septembe
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Spezialhaus
Karl Roosen
Darmsta
Wilhelminenstraße
Fabrikdirektor Friedrich May
und Frau
beehren sich, die am 28. August 1926,
nachmittags 4 Uhr, in der Schlosskirche
stattfindende Trauung ihrer Tochter Lizzi
mit Herrn Dr. Willo Mahr anzuzeigen
Darmstadt
(12324)
August 1926
Ihre am Sonntag, den 22. August, nachmittags
2 Uhr, in der Stadtkapelle stattfindende Trauung
zeigen an
Hans deck und Frau
Lisa, geb. Lautenschläger.
Darmstadt
Soderstr. 70II.
(22238)
Ihre am Sonntag, den 29. Auguſf,
nach=
mittags 3 Uhr, in der Pauluskirche
ſtatt=
ſindende Trauung beehren ſich anzuzeigen
Georg Rohrbach
Dina Rohrbach
geb. Vorwerk ( 22258
Darmſtadt 1926 Ludwigshöhſtr. 16
Ihre am 29 Auguſi, mittags
1211 Uhr, ſtattfindende Trauung
im Hotel „Stadt Frankfurt” in
Darmſtadt zeigen an
Ernſt Philipp Rothſchild
Frieda Rothſchild
geb. Mannheimer (aaigs
Heute morgen 4 Uhr entſchlief nach kurzem, ſchwerem Leiden, berſehen mit den
hl. Sterbeſakramenten ihrer Kirche, meine über alles geliebte Frau, unſere gute Mutter,
Tochter, Tante und Schwägerin
Frau Kätchen Peter
im 49. Lebensjahr.
geb. Beller
In tiefem Schmerz:
Friedrich Peter und Kinder
Kolonialwaren, Ecke Moller= und
Barkhausſtraße.
Darmſtadt, den 27. Auguſt 1926.
Familie Dr. Hch. Peter, Darmſtadt
Familie E. Hornung, Darmſtadt
Familie L. Stolz, Michelſtadt.
(12346
Die Beerdigung findet am Montag, den 30. Auguſt, nachm. 2 Uhr, auf dem Friedhof
an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Das Seelenamt wird am gleichen Tage, früh ½7 Uhr, in der St. Eliſabethenkirche
gehalten.
Helma Kommraus
Heinrich Schnur
geben hierdurch Kenntnis von ihrer am
Sonn-
tag, den 22. August 1926, nachmittags 2½/, Uhr.
in der Petruskirche stattfindenden Vermählung.
Bessungerstr. 78 Darmstadt Stiftsstr. 88.
(r22228)
Heute morgen verſchied unerwartet unſer
lieber Vater, Bruder und Großvater
Geh. Hofrat Prof. Dr. ing. h. 6.
Nikolaus Philipp Bernhard
Pattenhauſen
In tiefer Trauer:
Rudolf Pattenhauſen, Major a. D.
Dr. Oswald pattenhaufen
Gertrud Merck, geb. Pattenhauſen
Hellnuth pattenhaufen
Gertrud pattenhaufen, geb. Stab9
Dr. Karl Merck
Luiſe pattenhauſen, geb von Weſternhagen
Eliſabeth Kalkmann, geb. Pattenhauſen
Carlpattenhauſen u. Frau Luiſe, geb. Meglan
Bertha pattenhaufen
Anna Pattenhaufen
und 5 Enkelinder.
Hamburg, Neu=Rößen, Darmſiadt, Dresden,
den 25. Auguſt 1926.
(22aßt
Die Einäſcherung hat in aller Stille in Darmſtadt
ſtatt=
gefunden.
Die Beiſetzung erfolgt in Dresden.
Statt Karten.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem ſchweren
Verluſte meines lieben, guten Mannes, unſeres lieben Vaters, Sohnes,
Bruders, Schwagers, Schwiegervaters und Onkels
Herrn Jakob Cardung
Aufnahme=Erheber bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=6.
ſagen wir Allen für die Kranz= und Blumenſpenden unſeren
herz=
lichſten Dank. Insbeſondere danken wir Herrn Dr. med Bönning
ür ſeinen aufopferungsvollen Beiſtand in ſchwerſter Stunde, Herrn
Pfarraſiſtent Veinberger für feine tröſtenden Worte am Grabe
ſo=
wie der Turngeſellſchaft 1875, den Aufnahme=Erhebern der ſtädt,
Betriebe, der Gewerkſchaft Heſſ. Gemeindebeamten, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt, der Direktion, den Aufnahme=Erhebern, dem Fahrperſonal und
dem Verwaltungsperſonal der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G. für die Kranz=
Re
Namens der trauernden Hinterbliebenen:
Babette Cardung, geb. Oſt.
Darmſtadt, den 27. Auguſt 1926.
Kranichſteinerſtr. 1.
(*22322
werden gut und bill.
geflochten. (2228s
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Dr. Hein
Hermannſtr. 25
verreiſt vom
29. Auguſt.
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Großmutter, Schwiegermutter und Tante
Auguſte Otto
geb. Scherer.
Die Hinterbliebenen:
Anna Otto
Luiſe Mohr, geb. Otto
Dipl.=Ing. Ferd. Mohr
Waldtraut u. Herbert Mohr.
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1926.
(*22333
Die Beerdigung findet Montag, den 30. Auguſt 1926.
11 Uhr vormittags, vom Portal des Friedhofes an der
Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
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K
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Ladwigsplatz 2
12349
[ ← ][ ][ → ]Nummer 238
Samstag, den 28. Auguſt 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 28. Auguſt.
Das Hotel Traube.
D Die Stadtverordneten=Verſammlung hat am 26. Auguſt
r geheimer Sitzung bezüglich des Hotels „Zur Traube” einen
sdeutſamen Beſchluß gefaßt. Bekanntlich hatte die Stadt das
otel kürzlich in der Zwangsverſteigerung erworben. Auf
An=
rag der Verwaltung wurde nun beſchloſſen, das Hotel nicht
peiterzuverkaufen, ſondern im Eingentum der
Itadt zu behalten und nach vorgelegten Plänen ſofort
ollſtändig neu um= und auszubauen, ſo daß die
Cufnahmefähigkeit von 64 Betten auf etwa 120 Betten
eſteigert wird und das Haus den modernſten
Anforde=
ungen genügt. Für den Ankauf und Umbau wurde der
erfor=
erliche Kredit von der Städtiſchen Sparkaſſe zur Verfügung
keſtellt. Das Hotel ſoll dem bekannten Hotelbeſitzer Anton
Habler aus Heidelberg verpachtet werden.
— Ernannt wurde am 19. Auguſt 1926: der Anſtaltsarzt Dr.
Wil=
helm Bauſch zu Gießen zum leitenden Arzt der Heilſtätte für
Ner=
oenkranke bei Gießen mit der Amtsbezeichnung „Medizinalrat”, mit
Wirkung vom 1. Auguſt 1926. — Durch Entſchließung des Miniſteriums
füir Arbeit und Wirtſchaft iſt dem mit Verſehung der Stelle eines Feld=
Sereinigungskommiſſars beauftragten Regierungsaſſeſſor Richard Ohly
zu Lauterbach die Amtsbezeichnung „Regierungsrat” verliehen worden.
— Verſetzung in den Ruheſtand. Auf Grund des § 1 des Geſetzes
Iiber die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923 bzw. 19.
Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (
Re=
gierungsbl. S 249) iſt am 1. September 1926 in den Ruheſtand
ge=
treten: der Oberreallehrer Adam Storck in der Oberrealſchule und
Dem Progymnaſium in Alzey.
— Hefſiſches Landestheate:. Die neuen Dekorationen und Koſtüme
Zu Mozarts „Don Giovanni” werden nach Entwürfen von Lothar
Schenck von Trapp, dem Chef des Ausſtattungsweſens, in den
Werk=
ſtätten des Landestheaters angefertigt. Sie wurden gleichzeitig von der
Direktion des Opernhauſes in Chicago, an der jetzt Charles Moor als
Oberſpielleiter tätig iſt, erworben.
— Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters. Leitung Direktor Adalbert Steffter. Auf die heute
Samstag, abends 7½ Uhr, ſtattfindende Erſtaufführung der neueſten
Gilbert’ſchen Operette „Uſchi” ſeit hiermit nochmals hingewieſen. „Der
Tag”, Berlin ſchrieb: „Gilberts neueſte Operette, eigentlich ein
Vaude=
ville nach beſtem Vorbilde, die dreiaktige „Uſchi” erlebte am Samstag
am Carl Schultze=Theater zu Hamburg ihre Uraufführung, und zwar,
wie aus Hamburg geſchrieben wird, mit ganz außerordentlich ſtarkem
Erfolge. Das ſonſt ſo hühleHamburger Publikum wollte ſich kaumberuhigen,
und ließ ſich den Hauptſchlager des Abends, den echteſten aller Gilberts,
„Liebling, du haſt mich in Stimmung gebracht” zunächſt ſünfmal
wieder=
holen. Aber auch andere Nummern der reizend erfundenen Partitur,
mit das Bezauberndſte und Melodiöſeſte, was Gilbert geſchrieben hat,
erntete ſtürmiſchen Beifall.‟ Das „Mittagsblatt” Hamburg ſchrieb:
„Eine Gilbert=Uraufführung. Die Mitteilung bedeutet für das
Publi=
kum immer eine Senſation; weiß man doch mit poſitiver Sicherheit, daß
das, was man von dieſem populären Komponiſten zu erwarten hat, nicht
nur in der Erfindung des Neuen liegt, ſondern auch ſtets eine Ueberfülle
köſtlichſter, von genialem Schwung getragener Melodienſchöpfungen mit
ſich bringt. Was ſich nun in der Operette „Uſchi”, die am Samstag ihre
von ſtarkem Erfolge begleitete Uraufführung erlebte, auftat, beſtätigt
das eingangs Geſagte in vollſtem Maße, ſie wand dem Komponiſten
neuen reichen Lorbeer, und die mit Nachdruck geforderten vielen da
capos ließen erkennen, daß Gilbert ſich wieder ſieghaft auf der ganzen
Linie bewährte. Leiter der Aufführung iſt Direktor Steffter: die
muſi=
kaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Fenslein. Abends 10½ Uhr findet
als Nachtvorſtellung der erſte Tanzabend der berühmten norwegiſchen
Tanztragödin Bella Siris von der Opere comique Chriſtiania (Oſlo)
ſtatt. Ueber die Künſtlerin wurde anläßlich ihres Gaſtſpiels in Salzburg
geſchrieben: „Die Tänzerin Bella Siris hatte am Samstag vor dem
Salzburger Publikum einen unbeſtrittenen und wie gleich geſagt werden
kann, verdienten Erfolg. Einen ſelten ſchönen Körper in anmutiger
be=
herrſchter Bewegung zu ſehen, wird immer einen ungetrübten Genuß
bedeuten, beſonders dann, wenn ſich die Bewegung ſo leicht und
ſelbſt=
verſtändlich wie hier dem Rhythmus der begleitenden Muſik anzugleichen
verſteht. Nimmt man dazu den glücklichen Geſchmack, den die Tänzerin
bei der Wahl der Koſtüme bekundet, ſo kann ihr Tanz in ſeiner
Natür=
lichkeit und feſſelloſen Hingabe an den Rhythmus als ein frohes
Er=
leben gewertet werden.‟ Die Preiſe für den Tanzabend betragen:
2. Parterre 1,50 Mk., 1. Parterre, 1. und 2. Rang 2,50 Mk., 3.
Sperr=
ſitz 2,50, 2. Sperrſitz 3 Mk., 1. Sperrſitz 4 Mk. Morgen Sonntag,
nach=
mittags 3 Uhr, wird als Fremdenvorſtellung zu kleinen Preiſen von
1—3 Mk. die Operette „Die Förſterchriſtel” gegeben; abends 7 Uhr wird
„Uſchi” aufgeführt, und als Nachtvorſtellung um 10 Uhr iſt der zweite
und letzte Tanzabend der norwegiſchen Tänzerin Bella Siris. Montag
und täglich finden Wiederholungen der Operette „Uſchi” ſtatt. Schluß
der Operettenſpielzeit Sonntag, 5. September.
— Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vormittags 11 Uhr=
und 11½ Uhr, nachmittags 3½ und 4 Uhr, Sonntags nur 11 und 11½=
Uhr ſtatt. Samstag geſchloſſen.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt, Gymnaſtikkurſe. Die Städt.
Akademie für Tonkunſt hat vom 1. September ds. Js. ab wieder neue
Kurſe für Damen, Herren und Kinder, ſowie beſondere Kurſe für ältere
Damen eingerichtet. Die Hauptbetonung in dieſem Unterricht wird
auf die Erziehung des Körpers durch Muſik gelegt; durch den ſtändigen
Einfluß der Muſik wird das Gefühl für Rhythmik und Metrik geweckt,
durch die Gymnaſtik ausgelöſt und geſteigert. Heute ſteht das
Pro=
blem der Körpererziehung im Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſes,
und iſt für alle, klein und groß, gleich wichtig, ſich durch Gymnaſtik
einen geſunden, leiſtungsfähigen Körper zu ſchaffen. Der
Unterrichts=
plan vereinigt ſämtliche Arten, phythmiſche, hygieniſche und
Atmungs=
gymnaſtik, die je nach Art und Charakter der Teilnehmer bevorzugt
angewandt werden kann. Es iſt wohl heutzutage nicht mehr nötig,
darauf hinzuweiſen, daß nicht nur die Jugend, ſondern gerade auch
die Aelteren ihren Körper durch Gymnaſtik leiſtungsfähig erhalten
können.
— Orpheum. Der Kartenverkauf für heute, Samstag, ſindet ſtatt:
Verkehrsbureau und Hugo de Waal, Rheinſtr. 14; für morgen,
Sonn=
tag: Verkehrsbureau und Zeitungskiosk gegenüber dem Verkehrsbureau.
(Siehe heutige Anzeige.)
— Elektro=Oekonom. Es wird zweifellos von der Bevölkerung,
mag ſie bereits über den Elektro=Oekonom etwas gehört haben, mag er
ihr bisher noch gänzlich unbekannt ſein, ſehr begrüßt werden, daß in
den nächſten Tagen im Elektrizitätsverſorgungsgebiet der Heſſiſchen
Eiſenbahn=A. G. eine Reihe von Vorträgen über die Anwendung und
Wirkungsweiſe dieſes Apparates ſtattfindet. Als Rednerin iſt wieder
die bekannte Schriftſtellerin Ellen Leiber gewonnen worden. Die
erſten Vorträge, zu denen der Eintritt frei iſt, finden in folgender
Reihenfolge ſtatt: Roßdorf, Gaſthaus Johs. Krämer, Mittwoch, den
1. September, abends 8 Uhr; Arheilgen, Gaſthauus „Zum Löwen”
Donnerstag, 2. September, abends 8 Uhr; Seeheim, Hotel Hufnagel,
Freitag, 3. Septembe=, abends 8 Uhr; Groß=Zimmern, Gaſthaus „Zum
Towen”, Samstag, 1. September, abends 8 Uhr. Der
Anwendungs=
möglichkeit der Elektrizität zum Kochen, Braten und Backen wird in
weiten Kreiſen noch ein gewiſſes Mißtrauen entgegengebracht. Der
Vortrag wird der Zuhörerſchaft gewiß die Ueberzeugung beibringen.
daß es mit Hilfe des „Elektro=Oekonoms”, der neben anderem auch
die Vorzüge der altbekannten Kochkiſte in ſich birgt, durchaus möglich
iſt, billig, ſauber und bequem die Elektrizität zum Kochen, Braten und
Dacken zu berwenden. Der „Elektro=Oekonom” iſt in der Tat beſtens
geeignet, die Zubereitung der Speiſen in weitgehendſtem Maße zu
ver=
einfachen. Durch die Einführung des Wohnungstarifs im
Elektrizitäts=
verſorgungsgebiet der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.G. iſt für eine umfaſſende
Verwendung der Elektrizität im Haushalte eine große Erleichterung
geſchaffen worden. So findet denn auch neben vielem anderem das
elektriſche Kochen von Tag zu Tag mehr Liebhaber. Insbeſondere iſt
der „Elektro=Oekonom” dadurch dazu berufen, in weiten
Bevölkerungs=
kreifen Eingang zu finden, weil er infolge ſeiner ſimreichen
Einrich=
tung ebenſo ſparſam wie leicht bedienbar iſt. Neben ausführlichen
Er=
läuterungen wird bei dem Vortrage ein Probekochen ſtattfinden, durch
welches die Einfachheit und Zweckmäßigkeit des Apparates am beſten
bewieſen wird. — Jeder Hausfrau, die eine Vereinfachung und
Ein=
ſchränkung ihrer täglichen Arbeiten wünſcht, dürfte der Vortrag jehr
zu empfehlen ſein.
„Was Frauen träumen”
heißt die große Operetten=Revue in zwei Abteilungen und
fünf=
zehn Bildern von Karl Farkas, mit der das Wiener Apollo=
Theater im Orpheum zurzeit gaſtiert. Die Revue fand in der
geſtern abend vor faſt ausverkauftem Hauſe erfolgten Premiere
eine glänzende Aufnahme und errang durchſchlagenden Erfolg.
Die Aufmachung iſt ſchön, wenn auch nicht überwältigend „groß”
wie die liebenswürdige Conferenciere Anita Kanyen ſelbſt
feſtſtellte, aber ſie bringt echten launigen und temperamentvollen
gewürzten Wiener Humor und ein paar Stunden glänzender
Unterhaltung. Die hübſchen Bilder werden flott und routiniert,
umrahmt von 20 entzückenden „Vindobona=Girls”, geſpielt und
folgen einander in ſteter Steigerung. — Wir kommen auf die
**
Vorſtellung zurück.
— Evangeliſcher Jugend=Sonntag am 29. Auguſt 1926 in Heſſen.
Wie im Vorjahre, ſo begehen auch diesmal die Jugendbünde der
Petrus=
gemeinde dieſen Tag würdig. Auf nachfolgende Veranſtaltungen ſei
freundlichſt hingewieſen, zu deren Teilnahme die Gemeinde und Freunde
der Sache herzlich eingeladen ſind. Samstag, den 28. Auguſt, nachm.
2 Uhr, Eröffnung des Büchertiſches im Gemeindehaus. Zum Verkauf
gelangen nur gute Bücher, Bilder uſw. Beſonders ſei darquf
hinge=
wieſen, daß zum erſten Male gute photogvaphiſche Bilder der Innen=
und Außenanſicht der Petruskirche gegen Beſtellung käuflich zu erhalten
ſind. Nachmittags 3 Uhr ab ſportliche Veranſtaltungen auf der
Spiel=
wieſe am Böllenfalltor, Ende gegen ½6 Uhr. Abends 8½ Uhr in der
Beſſunger Kirche: Feier des heiligen Abendmahls für die konfirmierte
Jugend, Anmeldung ab 8 Uhr in der Sakriſtei. Sonntag, vormittags
10 Uhr: Jugendgottesdienſt (Mitwirkung der Jugend) in der Beſſunger
Kirche. Feierlicher Einzug der Jugendbünde. Von 11½ bis 1 Uhr:
Büchertiſch und Jugendausſtellung im Gemeindehaus, Eichwvieſenſtr. 8
nachmittags 2 Uhr an der Beſſunger Kirche gemeinſamer Abmarſch zur
Spielwieſe am Böllenfalltor, dortſelbſt frohes Jugendtreiben (Spiele,
Volkstänze, Geſang, Kaſperlſpiel uſw.), Ende gegen ½6 Uhr. Abends
8½ Uhr im Gemeindehauſe, Eichwieſenſtr. 8, Aufführung des Spieles
vom Sankt Georg nach der von Alwin Müller erneuerten
mittelalter=
lichen Dichtung eines Augsburger Bürgers (15. Jahrhundert).
Nume=
rierte Eintrittskarten zu 50 Pfg. ſind bei den Mitgliedern der Bünde,
Herrn Kropp, Eichwieſenſtr. 8, in der Papierhandlung F. K. Bender,
Beſſunger Straße, und an der Abendkaſſe erhältlich. Für den Fall,
daß es am Sonntag nachmittag regnen ſollte, wird die Veranſtaltung
„frohes Jugendtreiben” auf Sonntag, den 5. September 1926,
ver=
ſchoben.
— Der Mittelrheiniſche Verband evangeliſcher Arbeitervereine hält
ſeine Jahrestagung am 11. und 12. September in Darmſtadt ab.
Nam=
hafte Führer des Geſamtverbandes evangeliſcher Arbeitervereine haben
ihre Teilnahme bereits zugeſagt, ſo daß die Tagung, die ſich mit
wich=
tigen Fragen beſchäftigt, eine recht bedeutſame werden wird. Der
Feſt=
gottesdienſt der Tagung findet am Sonntag, den 12. September,
vor=
mittags 10 Uhr in der Stadtkirche ſtatt. Feſtprediger iſt Herr
Stadt=
pfarrer Vogel Darmſtadt. Der Verbandstagung ſelbſt geht eine
mehr=
tägige Freizeit für Mitglieder der evangeliſchen Arbeitervereine voraus.
Die Kreisſtraße von Darmſtadt bis Büttelborn, und zwar von
dem Bahnübergang der Riedbahn bis zur Kreisgrenze Km. 5,90 bis
7,275, iſt wegem Ausführung von Straßenbauarbeiten von Mittwoch,
den 1. September ds. Js. ab, auf etwa 3 Wochen für Fuhrwerke,
Kraft=
wagen und Krafträder uſw. geſperrt.
Operettenſpielzeit Sommer 1926
im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters
Leitung: Direktor Adalbert Steffter
1! Nachtvorſtellungen !!
Samstag, den 28. Auguſt, abends 10½, Uhr
u. Sonntag, den 29. Auguſi, abends 10 Uhr
Gaſiſpiele der norwegiſchen Tanziragödin
BLLLADIRIS
von der Opera comiaue Chriſtiania (Oslo)
Die ſchönſte Frau Norwegens (12351
Preiſe d. Plätze: II. Parterre 1.50, I. Parterre 2.50, I. u. II.
Rang 2.50, III. Sperrſitz 2.50, II. Sperrſitz 3.00, I. Sperrſitz 4.00
Kunſtnotizen.
Reſidenz=Theater. Der Otto Gebühr=Film: „Die eiſerne
Braut” bleibt heute und morgen noch auf dem Spielplan. Die
Natio=
nalfilm=Geſellſchaft dreht zurzeit mit Otto Gebühr den 2. Teil, der
vor=
ausſichtlich unter dem Titel: „In Treue ſtark” erſcheinen wird. — „
Mod=
der, ik mor to See . ‟ Dieſer verzweifelte Auſchrei des
Oberboots=
maaten Hinmik, der zwiſchen der Treue zu ſeinem Schiff und der Liebe
zu ſeiner Frau hin= und hergeriſſen wird, zieht ſich als unhörbares
Leitmotiv durch die packende Handlung des großen Marinefilms. Ed
iſt das alte Lied von Seemannsliebe und Seemannstod, das uns immer
wieder ans Herz packt. Otto Gebühr (der Hauptdarſteller der „
Fride=
rieus=Rex”=Filme, Erna Morena, Claire Rommer, Maly Detſchaft,
Werner Pittſchau treten in den Hauptrollen hervor. Der Film übt
— wie alles, was mit unſeren „blauen Jungens” zuſammenhängt
namentlich auf die Frauenwelt die ſtärkſte Anziehungskraft aus und iſt
auch bei uns ſeines Erfolges ſicher.
Lokale Veranſtaltungen.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Wohl viele werden
ſich der vor dem Kriege veranſtalteten alljährlichen „Salvator”=Feſte
erinnern, die in der Woogsplatz=Turnhalle abgehalten wurden. Frei
von jeglichem Parteigeiſt, jeglicher Mißgunſt, und frei von jeder
Ueber=
hebung ſeinen nächſtem Mitmenſchen gegenüber, das waren die Leitſterne
der in der ganzen Stadt bekannten und beliebten „Salvator”=Feſte.
Friſche und fröhliche Stimmung herrſchte unter der Menge. Die gleiche
ſoll nun auch am Sonntag, den 5. September, unter die Befucher des
„Großen Münchener Bierfeſtes” einziehen. Zwei
Muſik=
kapellen werden für Stimmungsmuſik ſorgen, darunter die echten
baye=
riſchen „Klampferl” Gelegenheit für alte und neue Tänze iſt geboten,
Tauflettern mit Preiſen für die Jugend wird zur Unterhaltung
beitra=
gen. Die Reſi und die Zenſi mit ihren „Freidinnen” werden für guten
Stoff ſorgen, „Weißwürſchtl”, auf dem Roſt gebraten, ſind vorhanden.
Und das alles in dem entſprechend ausgeſchmückten Feftſaal am
Woogs=
platz erlebt, wird die Erinnerung an fröhliche Stunden wachhaltem.
Der Veranſtaltungsausſchuß lädt hiermit alle Mitglieder der
Turn=
gemeinde und ſonſtige Freunde und Bekannte herzlichſt ein. (Näheres
ſiehe heutige Anzeige.)
— Herrngarten (am Landestheater). Morgenmuſik des
ge=
ſamten Städtiſchen Orcheſters, unter Herrn M. Webers Leitung,
Sonn=
tag, den 29. Auguſt, ab 11 Uhr. Mendelsſohn: Ouvertüre zu „Athalia”,
Thomas: Motive aus „Mignon” Offenbach: Trinklied a. d. Oper
„Das Mädchen von Elizonda”. Fall: Walzer aus: „Brüderlein fein”.
Liſzt: „II. Ungariſche Rapſodie”. Lehär: Zwei Lieder aus der luſtigen
Witwe: a) Vilia; b) Der dumme Reitersmann. Kavempfert:
Frank=
furter Turnermarſch (1912).
— Wanderklub „Falke‟ 1916, Darmſtadt. Am Sonntag,
den 5. September ds. Js., feiert der Wanderklub „Falke‟ 1916,
Darm=
ſtadt, in den Räumen des Städtiſchen Saalbaus ſein 10. Stiftungsfeſt.
Wer die früheren Veranſtaltungen des Klubs beſucht hat, wird wohl
auch die diesmalige Feier nicht verſäumen, zumal für die Vortragsfolge
ſich wieder altbewährte Kräfte zur Verfügung geſtellt haben. Für heute
ſei nur ſoviel verraten, daß es gelungen iſt, die vor kurzem
erſchie=
nene, von Herrn Amtsgerichtsrat Becker=Dieburg verfaßte Groteske
„Der Rodenſtein” zur Erſtaufführung für Darmſtadt zu erwerben. Die
Proben hierzu ſind in beſtem Gange und verſprechen bis jetzt das Beſte.
Quartettverein und Klampf=Orcheſter werden außerdem mit Chören und
Muſikvorträgen aufwarten. Alles weitere ſiehe entſprechende Anzeigen.
täglich frisch gebrannt
anerkannt vorziglicher Qualität
M. W. Prassel
Schnlstr. 10 (9058a) Telephon 71
Die Heſſiſchen Krediigenoſſenſchaften
im erſten Halbjahr 1926.
Eine Geſamtbilanz der Heſſiſchen Kreditgenoſſenſchaften per 30.
1926, in der die Zahlen von 26 berichtenden Volksbanken (bei ungefähr
30 beſtehenden) enthalten ſind, zeigt, daß der weitere Aus= und Aufbau
der Kreditinſtitute des Mittelſtandes in beachtlichem Maße fortſchreitet.
Es iſt eine erneute Beſtätigung dafür, daß die in der genoſſenſchaftlichen
Form und in genoſſenſchaftlichem Geiſte tätigen Kräfte in der Lage ſind,
auch ſchwierigſten Verhältniſſen gerecht zu werden.
Die Bilanzſumme iſt von 29,2 Mill. zu Ende 1925 auf über 35
Mill. geſtiegen, erreicht alſo faſt 50 Prozent der Ziffer für 1913. Die
Bildung des eigenen Vermögens hat weitere Fortſchritte gemacht;
beträgt nunmehr 5,5 Mill. gegen 4,7 Mill. Die Summe der Gläubiger
erhöhte ſich von 21,4 Mill. auf 27,2 Mill., wovon auf Spareinlagen und
Depoſiten 13 Mill., auf Einlagen im Scheck= und Konto=Korvent=Geſchäft
12,5 und Banken 1,7 Mill. Mk. entfallen. Hinzu kommen noch
Akzept=
verbindlichkeiten in Höhe von 1,6 Mill. Mk. Es fanden dieſe fremden
Betriebskapitalien Anlage durch Kveditgewährung an Mitglieder in
Ifd. Rechnung mit 22,6, Vorſchüſſe 1,1 und Wechſel 5,1 Mill. Mk. Von
den neuen Einlagen in Höhe von 5,8 Mill. Mk. floſſen 2,9 den Debitoren
zu, während 1,8 in fhüiſſigen Mitteln und 1,1 in Wechſeln neu angelegt
wurden.
Die liquiden Mittel (einſchl. Wechſel und börſengäng. Wertpapiere)
betrugen 27 Prozent der geſamten Betriebsmittel, 32 Prozent der
fremden Gelder und 55 Prozent der täglichen fälligen Verbindlichkeiten.
In dem letzteren Falle iſt alſo eine weitere erfreuliche Entwicklung
feſt=
zuſtellen; dagegen hat ſich das Verhältnis des eigenen Vermögens zu den
fremden Geldern (1:5,2) etwas ungünſtiger geſtaltet (bisher 1:4,9),
Dieſe Zahlen beweiſen, daß die genoſſenſchaftlichen Volksbanken in
immer ſtärkerem Maße ihrer Aufgabe, Kreditinſtitute des Mittelſtandes
zu ſein, ſich gewachſen zeigen; unſere Volkswirtſchaft wäre heute ohne
ſie nicht mehr denkbar.
Allen Genoſſenſchaftern aber ſollen dieſe Fortſchritte Anſporn zu
weiteren Taten ſein.
Geſamtbilanz der Heſſiſchen Kreditgenofſenſchaften per 30. 6. 1926.
Von 28 Genoſſenſchaften haben 26 berichtet.
A. Vermögen.
Kaſſe, frd. Sorten, Kupons .. . . .."
539 364 Mk.
Guthaben bei Noten= und Abrechnungsbanken,
Poſt=
ſcheckkonto
259 528
Guthaben bei Banken, Genoſſenſchaften uſw. . .
2 399 751
Wechſel
5 114369 „
Vorſchüiſſe gegen Effekten und Bürgſchaften . . . . 1092 787
115 462
Vorſchüſſe gegen Waren . .
Wertpapiere
....... . . 1068 772 „
Schuldner in laufender Rechnung . .. . . . 22 624 304
Feſtbefriſtete Hypoth.=Forderungen und Güterziele . 314 510
186 634
Beteiligungen
Einrichtung
71 711
Hrundſtücke .. .
... . . . . . 1064 720
688 936
Sonſtiges Vermögen (inkl. Unkoſten und Verluſte)
Mit
B. Schulden.
Geſchäftsguthaben der Mitglieder .. . . . „ 3 212 319 Mk.
Rüicklagen
*
2 318 910
Schulden bei Banken uſw. . . .
*
Spareinlagen, Depoſiten und Anleihen
innerhalb 3 Monaten fällig . . . 9 412000 „
nach 3 Monaten fällig . . . . . 1150 039 12980 874
Scheck= und Konto=Korrent=Einlagen . . .
12567 111
Akzepte
1659 385
1092 186
Sonſtige Schulden (einſchließlich Gewinn) . . ..
35 550 848 Mk.
* Bezirksſchöffengericht. Der beim Miniſterium für Arbeit und
Wirtſchaft angeſtellte Kanzleioberſekretär H. W. hier hatte nach
Aus=
ſcheiden ſeines Vorgängers die Verwaltung der Gebühren für
Vieh=
handels= und Käſe= und Butterhandelserlaubnisſcheine und deren
Ab=
führung an die Hauptſtaatskaſſe übernommen. Die Anklage legt ihm
Unterſchlagung von 1881 Mk. in amtlicher Eigenſchaft im Jahre 1925 zur
Laſt. Dieſe Gelder wurden, wie W. angibt, zuerſt in einem
Zigarren=
kiſtchen, dann in einer angeſchafften Blechkaſſette aufbewahrt, die abends
in den in der Buchhaltung im oberen Stock ſtehenden Kaſſenſchrank
ge=
bracht wurde. Anfang Oktober, ſo erklärt W., habe er eines Morgens
bemerkt, daß ihm das Geld geſtohlen worden ſein müſſe. Die Verſuche,
das Geld zu beſchaffen, ſeien fehlgeſchlagen. Eine amtliche Anzeige des
Verluſtes underließ W. Er wurde Ende November daran erinnert, den
Abſchluß zu machen, und das Geld abzuliefern, da machte W. dem
vor=
geſetzten Rechnungsrat die Anzeige, der ihm ſagte, er ſolle das Geld
beſchaffen. Zur Sprache kommt, daß im Miniſterium für Arbeit und
Wirtſchaft einmal vor einiger Zeit 5 Schreibmaſchinen geſtohlen wurden,
die Täterſchaft blieb ungeklärt. W. iſt in Gruppe 7 eingeſtuft mit einem
monatlichen Gehalt von 334 Mk. ud bezog als früherer Militärmuſiker
ein monatliches Nebeneinkommen von 80—100 Mk. W. erklärt, eine
Kontrollierung ſeiner Kaſſeführung habe niemals ſtattgefunden, er
fühle ſich aber für das Geld, das er nicht ordnungsmäßig aufbewahrt
habe haftbar. Die behördliche Anweiſung war dahin ergangen, daß
W. kein bares Geld in die Hand bekommen, vielmehr alles Geld
über=
wieſen werden ſolle. Da die Zulaſſungsſtelle aufgelöſt werden ſollte,
hatte W. den Abſchluß zu machen. Es wurde dem zuſtändigen
Miniſte=
rialrat ein Kaſſedefekt bei W. gemeldet. Dieſer ſagte W., das könne kein
Menſch glauben, da müſſe eine Unterſchlagung vorliegen. W. erklärte,
das Geld nicht beſchaffen zu können. An dem betreffenden Pult war
keine Spur von Aufbrechen zu bemerken. W. befand ſich in
Geld=
ſchwierigkeiten. Der Abſchluß der Bücher durch W. verzögerte ſich von
Mai bis Ende November 1925. Anfang Dezember 1925 teilte W. mit,
das Geld ſei ihm geſtohlen worden, er wolle das Geld beſchaffen. Die
Bücher werden als richtig geführt bezeichnet. Feſt ſteht, daß damals
auch der verſtorbene Amtsgehilfe R. Zutritt zu den Amtszimmern hatte.
W. wird als beſcheidener, nüchterner Menſch geſchildert. Ein Zeuge
bekundet, daß W. verſchiedene Male abends die Blechkafſette nicht zur
Ablieferung in den Kaſſenſchrank brachte. Den Staatsanwalt führt aus,
daß Spuren eines Einbruchdiebſtahls nicht vorhanden waren, die Büros
werden abends abgeſchloſſen, die Schreibmaſchinen wurden an ganz
anderer Stelle und mittels Einbruchs geſtohlen. W. habe unterlaſſen,
die Sache zu melden, dieſe Unterlaſſung auch ſpäten nicht nachgeholt.
Im Jahre 1925 ſei das Geld noch viel knapper wie heute geweſen. Bis
Ende November habe W. mit der Anzeige gezögert und erſt dann
ge=
beichtet. Das Verhalten ſei unverſtändlich. Nach allem ſei eine
Unter=
ſchlagung im Intereſſe der Lebſucht anzunehmen, die Darſtellung des
Angeklagten ſei nicht glaublich. In Berückſichtigung von ſtrafmildernden
Umſtänden wird eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten beantragt. Die
Verteidigung vermißt den Nachweis, daß W. 1800 Mk. gebraucht habe,
um ſonſtige Aufwendungen zu decken. Erſt Anfang Oktober habe W.
dieſer Betrag gefehlt. Mit der Möglichkeit, daß W. die Schublade nicht
verſchloſſen gehabt habe, müſſe gerechnet werden. An Samstag=
Nach=
mittagen würden die Büros gereinigt, ein Diebſtahl ſei da gut möglich
geweſen. Ein lückenloſer Beweis der Unterſchlagung ſei nicht geführt,
möge auch ein Verdacht beſtehen. Es werde in erſter Linie Freiſprechung
beantragt. Gegebenenfalls möge unter die beantragte Strafe
herunter=
gegangen werden. Das Urteil lautet freiſprechend. Ein
ſchlüſſiger Beweis ſei nicht geführt. Das Geld könne auch auf andere
Weiſe abhanden gekommen ſein.
Tageskalender für Samstag, den 28. Auguſt 1926.
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. — Klei
Haus, Anfang ½ 8Uhr: „Uſchi”; 10½ Uhr: Bella Siris.
Orpheum, abends 8 Uhr: „Was Frauen träumen”. — Schloß
Café; Konzert. — Café Rheingold: Konzert und Tanz.
Schmitz Rheinſtraße: Unterhaltungsmuſik. — Quartett=
Verein Darmſtadt 1920, abends 9 Uhr: Volkslieder=Konzert,
anſchließend Tanz im Schloß zu Lichtenberg i. Odw. —
Vereini=
gung früh. Leibgardiſten Darmſtadt, 8 Uhr, Reſtaurant
Bürgerhof: Familien=Abend (Anloy=Feier) Militär=Konzert. — Kino
vorſtellungen: Union=, Reſidenz=Pheater, Palaſt=Lichtſpiele,
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Seite 6
Aus Heſſen.
Gegen die Feſtſeuche.
Ein pffenes Wort an alle Vereine des Heſſenlandes.
Ihr Vorſtände und Verantwortlichen! Es wütet eine Seuche
unter uns gefährlich, lauernd, ſchleichend, wie Seuchen ſind, und
denn euch nicht die Verantwortung an ihren Verheerungen
treffen ſoll, dann tretet endlich als ihre energiſchen Gegner und
Zekämpfer auf. Ihr allein habt es in der Gewalt, ihr Einhalt zu
(ebieten. Sie iſt um ſo gefährlicher, als ſie luſtig und bunt
da=
erkommt, als ihr alles dienſtbar iſt: Alkohol, Muſik, Tanz,
Um=
zug, und als ſie ſich häufig auf ſolch ehrbare Anläſſe beruft wie
Weihe, Gedenken, Jubiläum und dergleichen.
Es ſieht beinahe ſo aus, als hätten wir landauf, landab
nichts Wichtigeres zu tun, als uns auf Gründe und Agläſſe für
Feſte und Feiern zu beſinnen. Ihre ungeſunde Häufung gleicht
einer Flut, die ſich verheerend über unſer ganzes Volksleben legt
und die den Sinn für wahre Feſte tötet. Sind wir
ehr=
lich: was weiß ein großer Teil unſerer Jugend heute von einem
Feſt?. Geht nur durch die Straßen, geht nur in die Schulen, die
Jugend ſingt und ſummt euch ihre Erinnerungen an die ſchönen
„Feſte” und „Feiern” vor. Die Tanzmuſik, der Shimmy und
Jazz, die frivolſten Schlager, das ſind heute vielfach die
Volks=
lieder unſerer Jüngſten. Die aufwärtsſtrebende Jugend in allen
Bünden und Verbänden wendet ſich entſetzt davon ab und ſucht
in ernſtem Ringen nach einem neuen Lebensſtil bei ihren
Ver=
anſtaltungen. Es genügt nicht, die Schultern zu zucken und zu
ſagen, dieſe Feſtſeuche liegt in der Zeit. Wer Verantwortung
hat, muß handeln. Es braucht nicht zu ſein, daß der eine
Ver=
einsvorſtand dem anderen die Saaltüre gleich offen läßt, weil der
eine Verein ſein drittes, der andere ſein ſiebentes und der dritte
ſein achtunddreißigſtes Stiftungsfeſt feiern muß. Es wäre genug
mit den Jubiläumszahlen 25, 50 und 75. Geht es höher mit den
Zahlen, gut, dann mag es von fünf zu fünf gehen. Aber das
wären dann auch Anläſſe! Das gäbe dann Feſte! Esliegt
an euch, ihr Vereine, dem wahren Feſt wieder
Sinn und Glanz und erfriſchende Kraft zu geben.
Ihr arbeitet für die Jugend, ihr arbeitet für die innere
Exneue=
rung und Geſundung unſeres Volkslebens, für dieſes und jene
ſchöne Ziel der Volksbildung im Sinne echter Volks=Bildung,
das iſt gut und erfreulich. Gebt der Jugend Arbeit in euren
Reihen, gebt ihr Freude und Anregung durch Betätigung im
Sinne eures Strebens, aber gebt ihr nicht Sinnesluſt und
Leichtlebigkeit durch die Häufung unnötiger Feſte. Und wenn ihr
Feſte gebt, dann gebt ſie mit all dem Ernſt, den gerade die
echte Freude erfordert. Es iſt unglaublich, was auf
dem Gebiet der Vereinsfeſte vielfach geſündigt wird gegen den
Geiſt des guten Geſchmacks, der guten Sitten und des Schönen.
Geht nur unter die Jugend, hört nur herum in den Schulen,
ihr werdet erſchrecken, über die Wirkungen, die Leichtfertigkeit
und Geſchmacksverirrung der Erwachſenen gezeitigt haben.
Ihr Vereinsvorſtände und Verantwortlichen, prüft die Liſte
der geplanten Feſte, prüft ſie dreimal und viermal, prüft ſie, als
träfe euch perſönlich der Vorwurf, dieſer Feſtſeuche Vorſchub zu
leiſten. Gebt lieber euern Mitgliedern zehn Feſte zu wenig,
als eins zu viel. Das Volk ſeufzt unter der Not und leidet unter
den Koſten des täglichen Lebens; wollet ihr den Vorwurf auf
euch nehmen, in ſchwerer Zeit ſein Verführer geweſen zu ſein,
es zu Ausgaben verleidet zu haben, die ihm weh tun müſſens auf ungefähr einen Tagemarſch Entfernung kennen zu lernen. Die Ein=
Das könnt ihr nicht wollen, und doch ſeid ihr es, wenn ihr
mit=
tanzt in dem Reigen dieſer Feſtſeuche.
Und müßt ihr feiern, iſt der Anlaß wirklich ein Feſt wert,
dann feiert zu Zeiten, wo ſich alle mit euch freuen können. Verletzt
die Ruhe und Heiligkeit des Gottesdienſtes ſtört. Nehmt auf die
gottesdienſtliche Zeit Rückſicht. Das wird euch und eure Sache
ehren.
Leibe zu gehen; wenn ihr Führer der Vereine in den einzelnen
Gemeinden euch ehrlich und ohne Mißgunſt zuſammenſetzt und
abzuhaltenden Feſte und Veranſtaltungen anſtrebt. Es kann ein
doch nicht zu ſein, daß zwei oder drei Feſte auf einen Tag fallen,
daß man ſich gegenſeitig zu übertrumpfen ſucht und in die Werbe= wenn er durch die untere Bergſtraße und ihr Hinterland wandert.
methode der geſchäftlichen Konkurrenz verfällt. Das Anſehen
und die Bedeutung eurer eigenen Feſte wird dabei ſteigen, und
ihr werdet auf dieſe Art eurer Gemeinde einen großen Dienſt Erlöſe ſind jedoch nur für einzelne Obſtſorten zufriedenſtellend, während
eine in ihren Reden noch ſo ſehr im Bruſtton der Ueberzeugung
von der Wichtigkeit des Wiederaufbaues und dem Segen der zuzuſchreiben, und es rächt ſich hier immer mehr die mangelnde
Organi=
gedeihlichen Zuſammenarbeit ſprechen, und wenn dabei ſchon in
fehlt, wenn man ſich da ſchon nicht zu einem erſprießlichen
Hand=
inhandarbeiten aufraffen kann. Hier, gerade hier, wo es gilt,
ein anerkanntes Uebel, einen Mißſtand zu bekämpfen, hier könnt
ihr den ſchönſten Schritt zur Dorfgemeinſchaft tun, demnächſt zu einer öffentlichen Beſprechung eingeladen werden.
Hier ſetzt der rechte Weg ein zum Verſtändnis des Volkes
unter=
einander, der Weg zu der in allen Reden geprieſenen
Volks=
gemeinſchaft. Vergeßtüber den Feſten das Feſte und dem angrenzenden reichlich großen Sommergarten der Wirtſchaft
nicht, das uns alle bindet: die Wohlfahrt des
Leben des Volkes; ſorgt dafür, daß dieſer
Spie=
gelnichtdurch das Wüten dieſer Seuche trübewird
und daß er allezeit ein wirklich frohes, klares
und erfreuliches Bild unſeres Volkes und
ſei=
nes Lebens zurückwirft.
Deshalb alle, die ihr die Verantwortung tragt, ſtehet zu=
Jugend und Volk wüitet: die Feſtſeuchel
Darmſtadt, im Auguſt 1926.
Heinrich Haſſinger, Schulrat,
Wilhelminenſtr. 3.
* Griesheim, 25. Aug. Die Herbſtgeſellenprüfun 1926 findet im
Monat September ſtatt. Alle Prüflinge, deren Lehrzeit im Herbſt endet,
haben ſich in der Zeit bom 25. bis V8. Auguſt d8. Js. bei dem
Vor=
ſitzenden des Geſellenpräfungsausſchuſſes, Zimmermeiſter, Valentin
Schick 1., hier, zu melden.
* Griesheim, N. Aug. Griesheim rüſtet ſich zur
Kirch=
weihe. Nicht nur die Bürgerſchaft ſelbſt freut ſich, das durch
Tra=
dition geheiligte Feſt der Kirchweihe zu begehen, auch alle Lokale und
Korvorationen machen die größten Anſtrengungen, um ſich für den
Maſſenbeſuch vorzubereiten. Beſonders umfangreich geſtalten ſich die
Vorbereitungen, die Herr Bender in ſeinem ſchönen, neu hergerichteten
„Café=Reſtaurant Bender”, am Eingang von Griesheim gelegen,
vor=
nimmt. Hier dürfte ſich an den beiden Kirchweihtagen (Sonntag und
Montag) ein reges Leben entfalten, denn dieſes ſchöne Reſtaurant iſt
ſeit langem ein beliebter Ausflugsort der Darmſtädter geworden. Zum
erſtenmal ſeit der Uebernahme wird Herr Bender hier Kirchweihfeſt
veranſtalten. An beiden Tagen wird Konzert mehrerer Orcheſter
ſtatt=
ſinden, eine der beſten Jazz=Kapellen wird zum Tanz aufſpielen,
ſämt=
liche Näume ſind feſtlich dekoriert und beſonders für die Kirchweihfeier
hergerichtet. Aber nicht nur die ſchönen Räume des „Café=Reſtaurants”,
ſondern auch der große Garten ladet zum Aufenthalt bei ſchönem
Wet=
ter ein. Daß Küche und Keller des Herrn Bender das Beſte hergeben
werden, ſei als ſelbſtverſtändlich erwähnt. (Näheres ſ. Anzeige.)
* Wirhaufen, 26. Aug. Nachtübung der hieſigen
Frei=
willigen und Pfichtfeuerwehr in Verbindung mit der Freiw.
Sanitäts=Kolonne fand am letzten Samstag ſtatt. Stand der
Er=
werbsloſigkeit. Die Zahl der hieſigen Erwerbsloſen iſt bereits
auf 150 angeſtiegen.
Gamstag, den 28. Auguſt 1926
Eein Ghlilie eiener derhim. ommm
abend fand im Rathauſe eine Gemeinderatsſitzung untenr der Leitung des
Beigeordneten Flick ſtatt. Zunächſt wurden die Ausſchußbeſchlüſſe
be=
raten und gutgeheißen. Folgende Angelegenheiten hieraus ſind
hervor=
zuheben: Von der Reichsvermögensverwaltung ſoll die auf dem
Gries=
heimer Lager befindliche Holzbaracke zu 1735 Mark angekauft und im
Strohweg, zu Wohnzwecken dienend, aufgeſtellt werden. Die Anlieferung
eines weiß emaillierten Kochherdes für die Mädchen=Fortbildungsſchule
(Kochſchule) wird dem Peter Kaltwaſſer 3. zum Angebotspreis
übertra=
gen. Die Leichenhalle foll inſtandgeſetzt und baulich verändert, die
Woh=
nung des Friedhofaufſehers Eckhardt hergeſtellt. die Wohnung des
Schutz=
manns Leining hergeſtellt und mit elektriſcher Beleuchtung verſehen
werden. Dem Wilhelm Bauer 1. wird die Lieferung von
Einfriedigungs=
duaht für die Wohnhausneubauten am Lämmchesberg und von 200 Meter
Waſſerleitungsrohren gemäß Offerte übertragen. Von der Firma Lux
in Ludwigshafen ſollen 100 Waſſermeſſer laut Angebot fün das
Waſſer=
werk, ferner ein Flaſchenzug und verſchiedene Werkzeuge beſchafft
wer=
den. Die Maurerarbeiten bei Herſtellung einer Einfriedigungsmauer
am Waſſerwerk erhält Philipp Zickler zum eingelegten Preis. Die Miete
füu die Kleinwohnungen im Schulgarten iſt auf 20 Mk. pro Monat und
Wohnung feſtgeſetzt wvorden. Die Anlieferung von 120 Setzſteinen erhält
Franz Simon ſitr 220 Mk. Dem Fohs, Beutel 2, wird auf Antrag ein
weiteres Baudarlehen von 700 Mk., dem Wilhelm Knörnſchild ein ſolches
von 300 Mk. unter den üblichen Bedingungen gewährt. Die miniſterielle
Muſterſatzung betr. Erhebung einer Wertzuwachsſteuer bei Veräußerung
ſogenannter Inflationzerwerbe wird unverändert angenommen. Die
Satzung ſoll am 15. September in Kraft geſetzt werden. Von den
kurz=
friſtigen Darlehen der Gemeinde hei der Kommunalen Landesbank ſollen
25000 Mark in ein Dreijahresdarlehen umgewandelt werden. Dem
Otto Schneider wird ein Darlehen von 500 Mk. als zweite Hypothek
auf das von ihm erworbene Haus in der Ludwigſtraße gewährt. Die
Fälligkeitstermine für die vier erſten Ziele der Gemeinde=Sonderſteuer
werden wie folgt feſtgeſetzt: 1. Ziel 15. September 2. Ziel 15. Oktober.
3. Ziel 15. November, 4. Ziel 15. Dezember. Das 5. und 6. Ziel iſt
fällig, wie auf den Steuerbeſcheiden angegeben. Die Lieferung von 2500
Zentnen Zechen= und Gaskoks für die Heizung der Schulen ſoll
ausge=
ſchrieben und die erſte Hälfte alsbald, die andere Hälfte im Dezember
hereingenommen werden. Der inzwiſchen bewirkte Eberverkauf wird
gutgeheißen. Zu der am nächſten Sonntag in Mainz ſtattfindenden
Tagung des Heſſiſchen und Deutſchen Landgemeindetags beſchloß der
Gemeinderat, eine Kommiſſion zu entſenden und beſtimmte hierzu die
Gemeinderäte Dächert, Göttmann, Heißt, Gärtner und Meidinger. Von
der Verwaltung nimmt der Beigeordnete Flick an der Tagung teil. Die
Baugeſuche Franz Frohnert und Heinrich Weidner finden entſprechend
den vorgelegten Bau= und Lageblänen Genehmigung. Es handelt ſich
hierbei um Anweſen, die an der Alten Darmſtädten Straße hinter dem
„Waldfrieden” erbaut werden ſollen. — In geheimer Sitzung
Wohl=
fahrtsangelegenheiten.
H. Eberſtadt, 25. Aug. Die vom Gemeinderat, im Vorjahre be= ſelbſt iſt Station für Sonntagskarten.
ſchloſſene Ortsſatzung über die Anſtellung eines
beſol=
deten Bürgermeiſters in der Gemeinde Eberſtadt liegt in der
abgeänderten und vom Miniſterium bereits genehmügten Faſſung vom
Freitag, den R. Auguſt 1986 ab. 8 Tage lang auf der Bürgermeiſterei
zu jedermanns Einſicht offen. Während dieſer Zeit können
Einwendun=
gen gegen die Satzung ſchriftlich oder zu Protokoll erklärt werden.
Dr. M. K. Seeheim, 27. Aug. Im Saale des hieſigen „Hotel
Huf=
nagel” iſt ſeit einigen Tagen eine geologiſche Sammlung, und zwar der
Geſteine aus Seeheims Umgebung zur Aufſtellung gelangt, welche auf
Anregung des Hotelbeſitzers, Herrn Albrecht Sukrcke, durch Herrn
Dr.=Ing. R. Klamm=Darmſtadt in ſachkenntlichſter und
überſicht=
lichſter Weiſe zuſammengeſtellt wurde. Das Gebiet, aus welchem die ſehr
ſchönen, überaus charakteriſtiſchen einzelnen Stücke zuſammengetragen
wurden, liegt zwiſchen dem Mühltal bei Eberſtadt im Norden, dem
Höhenzuge des Beerbachtales mit dem Breitelohberg, Schafberg,
Stei=
gerts bis zum Felsberg im Oſten, dem Hochſtätter Tal bis Auerbach im
Süden und dem Abbruch des Odenwaldes gegen die Rheinebene im
Weſten, umfaßt alſo die untere Bergſtraße und ihn angrenzendes
Hinter=
land. Durch dieſe Sammlung iſt ſomit eine bequeme Gelegenheit
ge=
teilung geſchah nach den einzelnen beſonderen Höhen oder dem
Vorkom=
men beſonderer Eigenart, beginnt alſo im Norden mit dem Langenberg brachte den Wagen in langſame Fahrt, konnde jedoch nicht dem Kagen
und Frankenſtein und dem ihm ſich öſtlich anſchließenden Gebirgszug; noch vor dem Stein ſtellen, ſodaß er über dieſen hinwegfuhr, ſduch
dann folgt der Tannenherg, der Malchen (Melibokus), das Auerbacher
Marmorlager, der Felsberg mit dem Vorſtein und der Hochfläche am
nicht die religiöſen Gefühle eurer Mitmenſchen, indem ihr ihnen Steigerts bis Oberbeerbach. Das geſamte Gebiet zeichnet ſich durch eine Ermittlungen nach dem bzw. den Lätern aufgenommen. — Da ßel)
große Mannigfaltigkeit der Geſteine aus, die durch den Kontakt und die
Miſchung der Geſteine des kriſtallinen Grundgebirges mit den alten den Fremden wurde von ſeinem Schlafkollegen während der Nſt ein
Sedimentgeſteinen, wie Schiefer und Kalk. gegeben iſt. Zahlreiche Gänge
Ihr Verantwortlichen, es gibt ein Mittel, dieſer Feſtſeuche zu beſtehen, ſetzen durch die großen, zuſammenhängenden Maſſive durch und
erhöhen ſo den Wechſel, was dieſe Sammlung daher noch beſonders
intereſſant macht. Aus den den einzelnen Handſtücken beigegebenen
Zet=
gemeinſchaftlich, eine Einteilung der im laufenden Jahr teln geht Fundort und Eigenart des betrefſenden Stückes hervor, und eine bedeutende Vergrößerung erfahren. Der bereits beſtehende / pitgl
eine beigefigte Abhandlung Dr. Klemms erläutert die Art der Samm= bau wird einem vollſtändigen Umbau unterzogen und durch ein
be=
lung und gibt Aufſchlüſſe über die geologiſchen Einzelheiten der
Um=
jeder Verein dabei zu ſeinem Rechte kommen, denn es braucht gebung Seeheims. Wer ſich die kleine Mühe nimmt, dieſe Sammlung September begonnen werden. — Ein Kurſus für Schult, nen
* Auerbach, 25. Aug. Die Obſternte iſt noch in vollem Gang
und liefert im allgemeinen auch einen guten Ertrag. Die erzielten wärtig zehn in den verſchiedenſten Teilen Heſſens abgehalten einen
erweiſen. Denn was nutzt es, wenn die Präſidenten der Ver= für andere Obſtarten weniger lohnende Preiſe gezahlt werden. Dieſen Ertüchtigung der Jugend.
letzteren Mißſtand haben ſich die Landwirte und Gartenbeſitzer ſelbſt
5 Jahren die damals gegründete Ortsgruppe des Obſt= und
Gartenbau=
dem kleinen Kreis einer Gemeinde das gegenſeitige Verſtändnis vereins wieder einſchlafen ließ, denn die erſt wenig einbringenden Jahre Vorjahr vorgeſehen. Den größte Teil der Mehraufwendungen i burch
lägen jetzt hinter uns. Auch wären andere Mißſtände inzwiſchen
be=
ſeitigt. Angeeifert durch unſeren auf dieſem Gebiete äußerſt rührigen 50 000 Mark im Vorjahr erfordern. Von, den Abonnement= ud
Herrn Kreisdirektor ſoll nun auch hier wieder eine Gruppe erſtehen und Tageskarten erwartet man (für Gießen und Bad=Nauheim) 230 M.
der Deutſche Turnverein e. V. 1885 auf dem Platze vor der Turnhalle
„Zum Schützenhof” fein Sommerfeſt ab. Des Morgens findet ein Ver=
Volkes. In euren Vereinen ſpiegelt ſich das einsſchülerwetturnen ſtatt, und mittags bringen ſämtliche Abteilungen
des Vereins die verſchiedenſten turneriſchen Uebungen zur Vorführung.
Die Turner Höflich=Koſtheim und Fiedler=Darmſtadt, erſte Kräfte der fahrt der katholiſchen Bevölkerung der Wettera ſtatt,
Deutſchen Turnerſchaft, die beide von den Külner Wettkämpfen noch
in guter Erinnerung ſtehen, haben ihr Mitwirken zugeſagt.
r. Babenhauſen, 25. Aug. Schulausflug. Am Mittwoch
mach=
ten verſchiedene Klaſſen der Volksſchule und Schiler der
Fortbildungs=
ſchule einen Tagesausflug nach Frankfurt a. M. Poſtauto und Anhänger
ſammen im Kampfe gegen die entſetzliche Seuche, die gegen waren dicht beſetzt mit der frohen Kinderſchar. Schon die Hin= und
Rück=
fahrt mit dem ſonſt ſo ſehnſſichtig gewünſchten Beförderungsmittel war
für die Kinder ein Ereignis. In Frankfurt wurden der Zoologiſche
Garten, der Palmengarten und das Muſeum mit dem größten Intereſſe
beſichtigt. Die Fahrt verlief ohne jeglichen Zwiſchenfall. Von den in kavelle mit. Mit der Erbauung der Turnhalle iſt für unſere Stkein
reicher Fülle genommenen Eindrücken werden die jugendlichen Teil= Werk geſchaffen, um das ſie manche andere Landſtadt beneidet Den
Leiter der Zentralſtelle zur Förderung der nehmer noch lange zehren. — Von Beamten der Schutzpolizei wurde in
Volksbildung und Jugendpflege in Heſſen, der vergangenen Woche das ſeit Jahren ſtark verſandete Bett des
Schwimmbades an der Konfurter Mühle ausgebaggert. Alle Schwimmer
haben dieſe Arbeit mit Freuden dankbar begrüßt. Das Waſſer iſt jetzt
nicht mehr ſo niedrig, und der Boden iſt im gereinigten, ſauberen
Zu=
ſtand. Die ſeither einengenden hohen Holzumzäunungen ſind gotlob, der Stadt 1 913 Mark beträgt. — Ferner wurden für Anſtreiche
Fbei=
ebenfalls verſchwunden.
* Michelſtadt, 26. Aug. Zuſammenkunft der
Sechzig=
jährigen. Eine ſchöne und harmoniſch verlaufene Feier veran= auf 264 778 Mark, ſodaß ſich die Geſamtkoſten auf rund 312 00 Mark
ſtalteten am vergangenen Sonntag die Sechzigfährigen des Kirchſpiels belaufen.
Michelſtadt. Viele waren von nah und fern herbeigeeilt, um mit ihren
Altersfreunden einige Stunden zu verleben. Nach dem Gottesdienſt, verletzt wurde im nahen Groß=Eichen ein 10 Jahre alter inge,
in dem Herr Oberpfarrer Herber beſonders der 1880 in Michelſtadt Der Junge, der ſich an einen Wagen gehängt hatte, fiel beim Aſehen
Konfirmierten gedachte, und den der Kirchengeſangverein durch ſeine der Pferde herab und wurde von einem unmittelbar folgenden ſuhr=
Liederporträge ſtimmungsvoll umrahmte, beſichtigte man das alte werk erfaßt und überfahren. Mit einem doppelten Schenkelbr= und
Heimatſtädtchen, und die, welche es ſchon lange nicht mehr geſehen
hatten, ſtaunten über die vielen Veränderungen und das großartige
Emporblühen. Nach dem Mittagstiſch im „Fürſtenauer Hof” ging man
in den „Drei Haſen” zum gemütlichen Teil über. Dort begrüßte und Herchenhainer Höhe ſoll nicht nur Jugendherberge ſein, ſond 8
beglückwünſchte Herr Büngermeiſter Ritzel die Jubilare und erläuterte ſoll zur Abhaltung von Unterrichtskurſen und Tagungen ſowi zum
die Entwickelung Michelſtadts in einem Vortrag. Der Alterskamerad
Ludwig Artzt erfreute die Verſammlung durch ſeine ſchö= wird in den nächſten Tagen auf der Station Hartmannshain eir fffen
nen Liedervorträge. Darauf bewieſen bei den Klängen der eifri= und in dem Jugendheim für vierzehn Tage Quartier beziehen Der
gen Kapelle viele Altersgenoſſen und =genoſſinnen, daß ſie trotz ihres Schulunterricht wird innerhalb des Heims und in den angren nden
Alters dem Tanze noch lange nicht entfremdet ſind, und machten den Waldungen fortgeſetzt. Es iſt das erſte Mal, daß in Heſſen der
Kul=
alten, ſchönen Rundtänzen alle Ehre. Das Feſt klang in voller Har= unterricht für einige Zeit in einem Landhauſe erteilt wird.
monie aus, und wohl jedem war die Abſchiedsſtunde zu früh erſchienen.
— Vortrag. Einen intereſſanten Vortrag wird am Mittwoch, den
1. September, Kapitänleutnant a. D. Mumm im Saale von Schmerkers
Garten über die Seeſchlacht am Skagerrak halten. Der aus Bildern die
im Verlaufe der Seeſchlacht aufgenommen wurden, zuſammengeſtellte
Film wird während des Vortrages laufen und durch den Vortragenden
erſchöpfend behandelt werden.
Nummer 28
Auf dem Fußſteig vom Auto toigefahl).
Gießen, 27. Aug. Ein ſchweres
Automobilurſn=
dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel, ereignete ſich he=
tn=
mittag 10 Uhr in der Wilhelmſtraße. Frau Dr. Stei
fuhr mit ihrem Kraftwagen in mäßigem Tempo dahin,
dem Leihgeſterner Weg mehrere Radfahrer entgegenkan
zum Teil unvorſchriftsmäßig auswichen. Ein Radf
wurde zu Boden geworfen. Die Lenkerin des Autos wol ino
raſch zur Seite ausweichen, doch geriet das Auto gee
Randſtein und fuhr auf den Fußſteig, wo gerade der Weimd=
Kutſcher aus Hattenrod den Zaun der Villa Müller trich
Der Vorderteil des Autos drückte den Arbeiter gegen das iſen
ſpalier und brachte ihm furchtbare Verletzungen bei. Beid zein
waren mehrfach gebrochen und faſt vollſtändig zerſch tteit
Ebenſo erlitt der Bedauernswerte ſchwere innere Verle nt
Er wurde mit dem Auto ſofort in die Klinik gebracht, im
das eine Bein amputiert wurde. Infolge des Blutt urſte
und der ſchweren inneren Verletzungen iſt er jedoch nach tag
3 Uhr geſtorben. Der zu Boden geworfene Radfahr erlſt
nur leichte Hautabſchürfungen.
— Buchſchlag, 27. Aug. Die im Jahre 1902 gegründete lliſch=
Landhauskolonie Buchſchlag, an der Strecke Frankfurt-Darmit
legen und von alten Buchen= und Eichenwäldern umgeben, iſt i. euem
Aufblühen begriffen. Die Bautätigkeit hat wieder eingeſetzt und in
hübſche Landhäuſer entſtanden. Auch die Gemeinde ſelbſt hat ei feus
geräumiges Feuerwehrhaus erbaut, in dem auch die Sanität lome
vom Roten Kreuz untergebracht werden ſoll. Das Alte Forſtha, Buck
ſchlag iſt vollſtändig renoviert und wird jetzt von dem in Fran ſth.
kannten Cafetier Storck (Friebensſtraße) bewirtſchaftet, es erf t.
von Woche zu Woche ſteigendes Beſuches, Buchſchlag hat ſich ent oſſen
einmal aus ſeiner Stille und ſeiner Verträumtheit herauszutref un
zu zeigen, daß man auch dort recht vergnügt ſein kann. Am C mntay
den 5. September 1926, nachmittags 2 Uhr, ſoll das neue Feuern rhats
feierlich eingeweiht werden und hiernach auf dem Gelände de Alten
Forſthauſes ein Volksfeſt ſtattfinden, das die Feuerwehren und C itätz,
kolonnen aus dem Umkreiſe mit ihren Kapellen vereinigt. Abent findet
eine Fackelpolonaiſe durch das bengaliſch beleuchtete Buchſchlag t ud
es ſind auch ſonſt noch allerhand Ueberraſchungen vorgeſehen. Nach
mitags um 2 Uhr werden die Feuerwehrgeräte unter Vorantr ſalle
erſchienenen Wehren und Kolonnen mit Muſik von dem alten
eräe=
ſchuppen nach dem neuen Heim gebracht. Die Teilnahme an
Ein=
weihungsfeier läßt ſich ſehr gut mit einer Wanderung durch die hönn
Wälder üiber Iſenburg oder über Mitteldick vereinigen. B ſchlag
* Nierſtein, V. Aug. Leichenländung. Eine hien gndet,
nur mit einer Badehoſe bekleidete Leiche wurde von den Ang ſrigen
als Fabrikarbeiter Wilhelm Pfeifer aus Horchheim bei Worn
aner=
kannt, den bei einer zweiten Ueberquerung des Rheins beim Bm die
Kräfte verließen und er den Tod durch Ertrinken fand.
M. Dienheim (Rheinh.). N. Aug. Aufgeklärt. Der geldete
Ueberfall von jungen Burſchen auf einen Mann findet dahin ſe:
Auf=
klärung, daß es ſich dabei um einen Scherz handelte. Einige funge
Leute, die vor dem angeblich Ueberfallenen hergingen, hatten 9k und
Weſte ausgezogen und ſtellten ſich dann in einen Weinberg, 6 der
Mann — er hatte etwas über den Durſt getrunken — vor) wor,
worauf ſie ihm mit verſtellter Stimme nachriefen. Der bieder Nom
glaubte ſich in ſeinem Zuſtand überfallen und erſtattete in dieſer Sime
die Anzeige.
N. Bingen a. Rh. R. Aug. Anſchlag auf die Biget
Straßenbahn. In den vorgeſtrigen Abendſtunden gegen un
wurde auf der Büdesheimer Straße von Unbekannten ein Straß
bahſ=
wagen zur Entgleiſung gebracht. Zwiſchen den Schienen der
Caßen=
bahn war ein ſchweven Stein im Gewichte von etwa 15. Kil kamm
boten, den geologiſchen Aufbau der weiteren Umgebung Seeheims bis gelegt worden, zweifellos in der Abſicht, den Wagen zum Entgl em zu
bringen. Dank der Geiſtesgegenwart des Führers konnte ein, ſers
Unglück verhütet werden. Dieſer erkannte rechtzeitig die Gef ud
der hintere Teil des Wagens aus den Schienen ſprang. Von r 9
ſaſſen iſt niemand zu Schaden gekommen. Die Polizei hat ſort die
in der Schuhſohle. Einem im hieſigen Vereinshaus über ſchten=
Zwanzigmarkſchein geſtohlen. Der Beſtohlene bemerkte am Moum am
jüngeren Datums, die aus gleichfalls verſchiedenen kriſtallinen Geſteinen Rhein, wie der Täter den Schein aus der Schuhſohle zog, wr uf et
ihm denſelben abnahm. — Am Dienstag wurde ein auf kurze, , ſt vo
der Hanſabank aufgeſtelltes Damenfahrrad geſtohlen.
* Friedberg, V. Aug. Das hieſige Bürgerhofpita wird
trächtlichen Neubau vergrößert. Mit den Rohbauarbeiten ſoll ſn in
zu beſichtigen, weiß in Zukunft wenigſtens, was er umit Füßen tritt”, und Bewegungsſpiele, nahm in der Turnhalle der Au
tiner=
ſchule ſeinen Anfang. Es beteiligten ſich daran 24 Lehrer a dem
Kreiſe Friedberg. Veranſtaltet wird der Kurſus vom Landes ſt fiur
Bildungsweſen. Man erwartet von den Kurſen — es werden ſegen=
Um= und Aufſchwung des Turnunterrichts zum Vorteil der kört lichen
— Gießen, 2. Aug. Was die Stadt für ihr Thkter
tut. In dem Voranſchlag 1926/27 ſind für das Stadttheater 600
ſatzon der Geſamtheit. Es war wirklich ein großer Fehler, daß man vor Mark vorgeſehen, das ſind gegen 1925 über 100 000 Mark meh. Die
Einnahmen des Stadttheaters ſind mit 260 830 Mk. ſtatt 186 375 k. im
die Opern= und Operettengaſtſpiele erforderlich, die 82500 Mar gegen
ſtatt 165 000 Mk. im Vorjahr. Aus den Gaſtſpielen in Marbur Als=
— Nieder=Ramſtadt, 26. Aug. Sonntag, den 5. September, hält feld und Bad=Homburg wird ein Mehrertrag von 16 500 Mk
e=
wartet. Die Schaffung einer Theatergemeinſchaft für Gießen un
Obek=
heſſen iſt angeregt worden. Vielleicht kann der neue Verkehrsb. ) für
Oberheſſen in dieſen Angelegenheit etwas tun.
Aus der Wetterau, V. Auguſt. Nach der Sternbacher Ki.e bei
Wickſtadt fand am letzten Sonntag die alljährlich wiederkehrende alb
Schon am Sonntag früh trafen zahlreiche Wallfahrer zur Pr Aſion
nach der Waldkirche ein; ein feierliches Hochamt wurde abgehalten
Spä=
ter folgte eine Predigt im Freien, wozu ſich eine große Menſche fenge
eingefunden hatte.
* Nidda, 25. Aug. Die Einweihung der neuen
ſrn=
halle konnte am Sonntag ſtattfinden. Die Weiherede hielt 1
ver=
dienſtvolle Vorſitzende des Turnvereins, Dr. Fritz Koch. In de GHalle
iſt auch eine Gedenktafel für die Gefallenen angebpacht. Dieſe ſurde
durch eine ergreifende Gedächtnisrede des Pfarrers Laut, ein beiht=
Bei der Feier wirkten die hieſigen Geſangvereine und die Feu wehr=
Bauplatz ſtellte die Stadtverwaltung. Die Turnhalle ſelbſt koſt frund
55 000 Mark.
* Alsfeld, N. Aug. Die Stadtverordnetenſitzuy/
ge=
nehmigte den Voranſchlag der hieſigen Gewerbeſchul der
in Einnahme und Ausaabe 27 816 Mark vorſieht, wovon der ſchuß
ten am Deutſchen Haus 1000 Mark bewilligt. Der Ankaufsp 8 des
Deutſchen Hauſes betrug 47 025 Mark, die Umbaukoſten beziffer, ſich
* Laubach, 26. Aug. Von einem Fuhrwerk überfahren und hwer
mehreren anderen Verletzungen mußte er ins hieſige Krankenhe
ge=
bracht werden.
* Vom Vogelsberg, 26. Aug. Das neue Jugendheim am F. der
Ferienaufenthalt für Stadtkinder dienen. Eine Schulklaſſe aus ſrms
Wetterbericht.
Wettervorausſage für Sonntag, den 29. Auguſt 1926
nach der Wetterlage vom 27. Auguſt 1926.
Vielfach heiter und warm, ſchwache lokale Gewitterneigung.
Nummer 238
Samstag, den 28. Auguft 1926
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Seite 8
Gamstag, den 28. Auguſt 1926
Nummer
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
13. Sonntag nach Trinitatis, den 29. Auguſt 1926.
In allen Kirchen Kollekte für die kirchliche Jugendarbeit.
Stadtkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die
Lukasge=
meinde. Pfarrer Kleberger. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
Feier des heil. Abendmahls. (Jugendgottesdienſt. Pfarrer Vogel. —
Der Kindergottesdienſt fällt aus.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkatzelle: Vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Vogel,
— Um 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde Pfarrer
Heß. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger,
Schloßkirche: Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
Vorm. 91 Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei. — Um
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil, Abendmahls. Pfarrer
Wagner.
Amtshandlungen an Auswärtigenbis 31. Aug.: Pfarrer
D. Waitz; vom 1. Sept. ab: Pfarrer Beringer.
Geieindehaus (Kiesſtr. 17): Monatsverſammlung des
Frauen=
vereins der Lukasgemeinde, abends 8 Uhr: Schweſter Margarete
er=
zählt von ihrer Tätigkeit in der „Zuflucht”.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Kinder=
ſchule der Martinsgemeinde).
Martinskirche. (Martinsgemeindetag): Vorm, 8½ Uhr:
Chriſten=
lehre für den Oſt=(Aſſiſtenten=/Bezirk im Martinsſtift: Pfarraſſiſtent
Weinberger; für den Weſt=(Aſſiſtenten=)Bezirk im Gemeindehaus:
Pfarraſſiſtent Lein. — Um 10 Uhr: Feſtgottesdienſt unter
Mitwvir=
kung des Poſaunenchors. Pfarrer D. Waitz. — Um 11 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer. — Nachm. 3½ Uhr
Gemeindefeier auf der Kohlplatte, bei ungünſtiger Witterung im
Ge=
meindehaus.
Altersheim: Vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Weinberger.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt, (Mitwirkung
der Jugendbünde.) Pfarrer Marx. — Um 11½ Uhr: Kindergottes
dienſt.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie): Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Samstag, den 28. Auguſt,
abends 8½ Uhr: Feier des heiligen Abendmahls für die konfirmierte
Jugend (Anmeldungen ab 8 Uhr in der Sakriſtei), Pfarraſſiſtent
Schäfer. — Sonntag, den 29. Aug., vorm. 10 Uhr:
Jugendgottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Schäfer. — Der Kindergottesdienſt fällt aus. —
Anläßlich des Jugendſonntags finden noch folgende Veranſtaltungen
ſtatt: Samstag, den 28. Aug., nachm. 2 Uhr im Gemeindehaus:
Eröff=
nung des Büchertiſchs und der Ausſtellung von Jugendarbeiten (
ge=
öffnet bis 5. Sept.). Sonntag, den 29. Aug., nachm. 2 Uhr: Abmarſch
an der Kirche zum frohen Jugendtreiben auf der Spielwieſe beim
Böllenfalltor. Abends 8½ Uhr im Gemeindehaus: Aufführung des
Spiels vom Sankt Georg (Eintritt 50 Pfg.). — Montag, den 30. Aug.,
abends 8 Uhr: Vereinsabend der Mädchenvereinigung. — Mittwoch,
den 1. Sept., abends 8½ Uhr: Monatsverſammlung der ebang.
Männer=
vereinigung. Freie Ausſprache.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Dr.
Wendel. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Dr.
Wendel. — Sonntag, abends 8 Uhr: Vereinsabend der
Jugendver=
einigung. — Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend des
Jugend=
bundes. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechabend, für Aeltere
aus beiden Jugendyereinen. — Samstag, abends 8 Uhr: Turnen der
Jugendvereinigung.
Die Pauluskirche iſt tagsüber zu ſtiller Andacht geöffnet.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Beringer. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Donnerstag, den
2. Sept., abends 8 Uhr: Betſtunde. — Evang. Sonntagsverein:
Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden (Geburtstagsfeter).
Kranichſtein (Schloßkapelle): Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer
Grein=Arheilgen.
Evangel. Kirche zu Eberſtadt: Sonntag, den 29 Auguſt, vorm.
8½ Uhr: Chriſtenlehre der Knaben. — Um 9½ Uhr: Gottesdienſt,
Pfarrer Paul — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 2 Uhr:
Eröffnungsfeier des Konfirmandenunterrichts. — Montag, abends
8 Uhr: Kirchengeſangverein. — Mittwoch, abends 8½ Uhr:
Frauen=
verein mit Andacht bei den evang. Schweſter. — Abends 8 Uhr:
Mäd=
chenvereinigung. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Wartburgverein
(religiöſer Abend).
In der Provinzial=Pflegeanſtalt: Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt,
Pfarraſſiſtent Wolf.
Evang. Gemeinde Traiſa: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt,
zugleich Eröffnung der Konfirmandenſtunde. — Landesjugendſonntag.
Kollekte. — Um ½11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. — Nachm.
½1 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. — Um 2 Uhr: Wimpelweihe
der Evang. Jugendgemeinde (Nathausſaal). — Um 3 Uhr: Abmarſch
nach der Ludwigseiche. — Die Jugendabende fallen in der nächſten
Woche aus.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Prediger: Kandidat Pickert=Darmſtadt. — Nachm. 3 Uhr: Jahresfeſt
der Evang. Gemeinſchaft in der Kirche. Pred.: Pfarrer Grünewald=
Frankfurt a M. — Dienstag: Kirchenchor und Jugendvereinigung. —
Mittwoch: Jungmädchenverein. — Donnerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Sonntag: Vorm. 9½ Uhr:
Gottesdienſt. — Dienstag, abends ½9 Uhr: Evang. Arbeiter= u.
Hand=
werkerverein. — Freitag, abends ½9 Uhr: Jugendbund Wartburg,
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt — Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde. — Abends 8½ Uhr: Jugendbund. — Dienstag, abends
8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde (Kriegerdankbund). — Mittwoch:
Phila=
delphia=Konferenz. Vorm. 9 Uhr: Gebetsverſammlung. 10—12
Uhr: Vortrag: „Der Heilige Geiſt und der Prediger‟. Nachmittags
3—5 Uhr: „Der Heilige Geiſt und die Hörer” 5—5.50 Uhr:
Abend=
mahlsfeier. Abends 8½ Uhr: Vortrag: „Kornelius und wir”. Redner:
Pfarrer Lic. Thimme, Evangeliſt Gauweiler, Miſſ. Grohmann.
— Donnerstag fällt die Bibelſtunde aus, — Freitag, abends 8½ Uhr:
Blaukreuzbibelſtunde und Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule
Beſ=
ſungen. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. E. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 21 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4¾4 Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für Jungfrauen. — Abends 81 Uhr: Jugendabend. Muſikal.
und deklamat Darbietungen. Anſprache: „Schön iſt die Jugend, ſie
kommt nicht wieder” Jedermann willkommen! — Montag, abends
8½ Uhr: Generalverſammlung. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Gebets=
ſtunde für Jungfrauen. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde
für Jünglinge.
Khriſtlicher Berein Junger Männer Darmſtadt, e. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, den 29. Auguſt, vorm.
9 Uhr: Morgenwache. — Abends 8 Uhr: Spaziergang (Treffen im
Heim). — Montag, den 30. Aug., und Freitag, den 3. Sept., abends
3 Uhr: Turnen in den Turnhallen Soderſtr. bezw. Ludwigs=
Oberreal=
ſchule. — Dienstag, den 31. Aug., abends 8½ Uhr: Männerbibelſtunde
(Herr Dr. Avemarie). — Mittwoch, den 1 Sept., abends 8½ Uhr:
Heimſtunden der Jugendabteilung. — Donnerstag, den 2. Sept abends
8½ Uhr: Familien=Bibelſtunde. — Samstag, den 4. Sept, nachm.
3 Uhr: Jungſcharſtunden.
Möttlinger Freunde=Kreis: Montag, abends 8½, Uhr, im
Feier=
abendſaal, Stiftſtr. 51: Bibelſtunde.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße
Sonntag, den 29. Aug., vorm. 9 Uhr: Morgenwache. — Aben
Mitgliederverſammlung. — Montag, den 30. Aug., abends 8 u
nen in der Turnhalle (Soderſtraße); Mütterabend. — Diens
31. Ang., abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde. — Mittwoch, den
abends 8½ Uhr: FamilienBibelſtunde. — Donnerstag, den
abends 8½ Uhr: Jngendbibelſtunde, — Freitag, den 3. Sept sen”
8½ Uhr: Turnſtunde. — Samstag, den 4. Sept,, abends /.
Poſaunenchor, — Jeden Mittwoch von 5—7 Uhr: Jungſcha
Singen, Spielen, Vorleſen, Andacht.
Die Chriſtengemeinſchaft.
lichen Veranſtaltungen ſtatt.
In dieſer Woche finden keir
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Katholiſche Gottesdienſtordnung in der St. Martinskapell Hot.
weg) und in Liebfrauen (Klappacherſtraße),
Sonntag, den 29. Auguſt 1926.
Beichtgelegenheit in der Martinskapelle: Samstag, ne
von 5—7 Uhr und abends 8—8½ Uhr und Sonn= und Feiert rm
gens von ½7 Uhr an
Heil. Meſſen: Sonn= und Feiertags in der Martinskapel s
gens 7 und 8 Uhr (mit Predigt).
Hochamt und Predigt in der Liebfrauenkirche:
Sonn=
tags, morgens ½10 Uhr.
Nachmittagsgottesdienſtan Sonntagen: Um 2 Uhr
lehre. — Um ½3 Uhr: Andacht.
An Feſten um ½½ Uhr: Feierliche Veſper in Liebfrau
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 29,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verki igun
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 1. Sept., abends 8½ u, Ge
betsſtunde. — Freitag, den 3. Sept., abends 8½ Uhr: Bib unde
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Chriſil. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): ( into
29. Auguſt, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt — Um 11 Uhr: Si
tags=
ſchule. — Abends 8 Uhr: Gottesdienſt. — Montag, den 20, Auguſ bends
8½ Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 2, Sept., abends Uhr
Bibelſtunde. Prediger Ehrhardt.
vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Nachm. ½4 Uhr: Juge bun
— Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends
Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonr i.
Kirche Feſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage. (Da ſtadt
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 29. Anguſt, vorm. 10 Uhr=
Sonntagsſchule, — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittw/, der
1. Sept., abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jederma= wil
kommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Maue 7. 17
Sonntag, den 29. Auguſt, vorm. 10 Uhr: Abendmahlsfeier. un
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation irtrog
von Prediger Conrad. — Donnerstag, den 2. Sept., abends Uhr=
Pred Conrad: „Die Anfangsgründe des chriſtlichen Leben nach
Ebr. 6, 1—2. Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uh
Heill=
gungsſtunde. — Um 11½ uind 3 Uhr: Kindergottesdienſt. — ſends
7½ Uhr: Verſammlung auf dem Paradeplatz. — Um 8½ Uhr:
ffent=
liche Heilsverſammlung. — Mittwoch und Freitag, abends & Uhr;
Oeffentliche Verſammlungen. Es ladet freundlich ein Kapitän ngel.
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, urgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8½ Uhr: Oeffentl.
K’sver=
ſammlung, — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſa; alun
g, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjutantin La
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Börſe und Geldmarkt.
Der unverwüſtliche Optimismus der Börſenſpekulation, der auch in
der letzten Woche anhielt, iſt mit einem Schlage ſeit der Einführung
der Aktien der Vereinigten Stahlwerke verſchwunden. Die
Werbetrom=
mel, die vor dieſer Einführung gerührt wurde, tönte ſo laut, daß die
von der anderen Seite kommenden Klänge erſt nach dem Stapellauf der
erſten Stahltruſt=Aktiennotiz an das Ohr der Börſe gelangten. Die
Spannung war an den Aktienmärkten ſo geſteigert, daß die Hauſſe bis
zum Tage der Stahlwerke=Einführung ſprunghaft fortging und
Kon=
zernzeichnungen im Umfang von mehreren Milliarden Rm. nach den
Aktiem der Vereinigten Stahlwerke ſelbſt eingereicht wurden, um ja
einen Anteil an dieſem ſeit Wochem ſchmackhaft zubereiteten Mahl,
näm=
lich an den Stahlwerk=Aktien, zu erhalten. Der Nachgeſchmack iſt übel
ausgefallen. Die Tendenz iſt prompt nach erfolgter erſter Notiz
abge=
flaut, und zwar zum Teil ebenſo ſprunghaft, wie ſich vorher die
Steige=
rungen vollzogen. Einmal dürfte die Spekulation Entlaſtungsverkäufe
in anderen Aktien zur Uebernahme der Stahlwerk=Aktien getätigt haben,
zum anderen merkt man, daß die Berichte über den Kohlen= und
Eiſen=
markt in der letzten Zeit etwas zu günſtig abgefaßt waren, denn jetzt
tritt der Zechenverband auf den Plan und äußert ſich mit Rückſicht auf
die im Ruhrbergbau entſtandene Lohnbewegung in ganz anderem
Sinne. Die Zeichner entledigen ſich vielfach ihrer ſoeben erhaltenen
Stahlwerk=Aktien ſchon wieder, ſo daß auch der Kurs dieſes Papieres
nun eine ſinkende Tendenz zeigt. Zu dem Umſchwung der Tendenz
trug vornehmlich aber auch die neueſte Entwicklung am Geldmarkt bei.
Seit Beginn dieſer Woche hat die Reichsbank bekanntlich die Bildung
des Dollarkurſes dem freien Markt überlaſſen, vermutlich um die
Wir=
kung der im Herbſt erfolgenden großen Bartransferierungen beobachten
zu können. Damit der Dollarkurs dann den Stand von 4,20 Rm. nicht
überſchreitet, hat man den Zeitpunkt des gegenwärtigen Dollarangebotes
zur Aufhebung der feſten Relation zwiſchen dem Dollar und der Mark
ausgenutzt und ſogleich eine ſtarke Befeſtigung der Mark gegen New
York und an den anderen ausländiſchen Deviſenplätzen erreicht. Die
Zurütckziehung von amerikaniſchen Guthaben iſt dem deutſchen Banken
infolge des geſunkenen Dollarkurſes zu dieſem Ultimo
unerwarteter=
weiſe nicht ohne einen bei den großen Summen beträchtlichen Verluſt
möglich. Die hierdurch dem heimiſchen Geldmarkt vorenthaltenen
Gel=
der machen ſich natürlich in einer Verknappung zum Ultimo bemerkbar,
die zu einem vergrößerten Angebot von Privatdiskonten führt. Die
Privatdiskondotiz hat aus dieſem Grunde eine Verſteifung erfahren
und dürfte nach der Anſicht Berliner Finanzkreiſe noch weiter anziehen.
Die Wirkung dieſer Vorgänge auf die Aktienmärkte iſt deswegen um ſo
fühlbarer, als die Banken ſich noch dazu auf den bevorſtehenden Stichtag
für die Zweimonatsbilanzen vorbereiten und zu dieſem Zweck die
Aus=
leihung von Reportgeldern etwas einſchränken. Am Auguſt=Ultimo tritt
nach alledem die Verſteifung des Geldmarktes diesmal beſonders in die
Erſcheinung. Sehr gefragt iſt Monatsgeld, das bis faſt 7 Prozent
anzog. In Warenwechſeln fanden in den letzten Tagen infolge der
Ultimohöhe faſt gar keine Umſätze ſtatt. Die erſte Notiz des
Bezugs=
rechtes der Deutſchem Bank, die mit 3½ Prozent erfolgte, hielt ſich unter
der Parität und verſtimmte ſehr. Ein Anreiz für die Ausübung des
Bezuges auf junge Aktien zu 150 Prozent, wenn die alten Aktiem
165 Prozent ſtehen, liegt im der Tat in dieſem Fall kaum vor.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., R. Auguſt.
Die günſtigen Ausſichten für das baldige Zuſtandekommen der
in=
ternationalen Rohſtahlvereinigung und die Tatſache, daß die
Abwick=
lung der Ultimogeſchäfte in den letzten Tagen gute Fortſchritte gemacht
hat, gab der Börſe heute einen feſteren Anſtrich. Auch die in offiziellen
Kreiſen herrſchende optimiſtiſche Auffaſſung über die kommenden
Gen=
fer Verhandlungen trug zur Beſſerung der Stimmung bei. Ferner
wird die Lage auf dem Geldmarkt als etwas gebeſſert bezeichnet. Zu
Beginn waren namentlich Banken gefragt, ſo daß insbeſondere
Danat=
bank und Deutſche Bank mehrere Prozent anziehen konnten. Im
Ver=
laufe entwickelte ſich auch auf dem Montanmarkt ein ſehr lebhaftes
Ge=
ſchäft wobei Deutſch=Luxemburger und Riebeck=Montan ſtärker
hervor=
traten. Erſtere gewannen gleich 4 Prozent, letztere ebenfalls 3
Pro=
zent und auch ſpäter konnten die Papiere ihre Kursſteigerung
fort=
ſetzen. Gelſenkirchen und Harpener blieben dagegen nur mäßig
ge=
beſſert; es ſollen auch Umtauſche dieſer beiden Werte in ſolche der
Deutſch=Luxemburger ſtattgefunden haben. J. G. Farbeninduſtrie, deren
Kurs vormittags bis B1 zurückgegangen war, eröffneten mit 287, waren
bald darauf aber wieder billiger angeboten. In Elektrowerten war die
Umſatztätigkeit zwar nicht groß, doch gab es auch auf dieſem Gebiete
Kursbeſſerungen bis zu 5 Prozent (Siemens und Halske). Der
Schif=
fahrtsmarkt war vernachläſſigt. Von Spezialwerten gewannen Wayß
u. Freytag 3 Prozent zurück, Th. Goldſchmidt 2 Prozent und Ph.
Holz=
mann 2½ Prozent. Deutſche Renten blieben ſehr ſtill, türkiſche weiter
feſt und anziehend. Der Freiberkehr blieb umſatzlos. Benz 80, Brown
Boberi 120, Growag 60, Entrepriſe 7½, Ufa 43, Unterfranken 91½,
Chem. Andrae 65, Frankfurter Handelsbank 90, Petroleum 78 und
Raſtatter Waggon 14½. In der zweiten Börſenſtunde blieb die
Ten=
denz weiter feſt. Für die meiſten Werte ergaben ſih noch neue
Kurs=
ſteigerungen, nur J. G. konnten ihren erſten Kurs nicht ganz erreichen.
Sehr feſt beſonders Siemens u. Halske, die im weiteren Verlaufe noch
um 3½ Prozent gebeſſert waren, ſo daß ſich der Geſamtkursgewinn für
dieſes Papier auf 8½ Prozent ſtellte. Tägliches Geld 4½ Prozent.
London=Paris 170.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 27. Auguſt.
Nach den Rückgängen der beiden letzten Tage ſtellte ſich gleich
Deckungsbegehr ein, das ſich namentlich auf Montan=, Elketro= und
Bank=
werte, ſowie Farbeninduſtrie erſtreckte. Bei im ganzen ſtillen Geſchäft
konnten dieſe Papiere Kursbeſſerungen von 1—2 Prozent durchſetzen.
Nach den erſten Notierungen fanden weitere Rückkäufe zu anziehenden
Kurſen ſtatt. Die Tendenz war daher wieder einheitlich freundlicher.
Einzelne Papiere befeſtigten ſich über den Durchſchnitt hinaus, ſo
Far=
benaktien, die am Vormittag mit 283 ſchloſſen, heute vormittag mit
282 umgingen und bei Börſenbeginn bis 288 ſtiegen. Sodann hatten
Schultheißaktien eine ſprunghafte Erhöhung um 7 Prozent und
Oſt=
werke um 11 Prozent aufzuweiſen. Von Textilwerten zogen
Hammer=
ſen um 4½, von Montanwerten beſonders Deutſch=Lux. infolge der
gegenüber den Gelſenkirchenern beſtehenden Spanne um über 5
Pro=
zent an. Riebeck=Montanaktien eröffneten in Nachwirkung der
Farben=
hauſſe gleichfalls 5 Prozent höher. In der Mehrzahl der übrigen
Pa=
piere gingen die in der erſten Börſenſtunde eingetretenen Steigerungen
nicht über 3 Prozent hinaus. Auf der erhöhten Baſis unterlag das
Kursniveau ſpäter leichten Schwankungen. Am Geldmarkt trat eine
weitere Verſteifung ein, Tagesgeld 5—6½, Monatsgeld 5¾—6¾.
Pro=
longationsgeld wurde in etwas beſchränktem Maße mit 6¾—7 Prozent
ausgeliehen. Geld auf einige Tage über den Ultimo koſtete zirka 6
Prozent. Am Deviſenmarkt lagen außer einem weiteren Rückgang des
Pfundkurſes gegen New York London=Paris 169. Außer einer
Be=
feſtigung des Dollar gegen die Mark auf 4,1970 lagen keine Aenderungen
vor. Unter den Einzelheiten der erſten Kursveränderungen würde noch
hervorzuheben ſein, daß die Montanaktien im Vordergrund ſtanden, da
die Meldungen über die Ausſichten der Einigung im engliſchen
Kohlen=
arbeiterſtreik ungünſtig lauten. Stahltruſtaktien unweſentlich zu 140—41
umgeſetzt. Schwächer lagen Maſchinenfabriken mit Ausnahmen, einige
Spezialwerte und Anatolier wurden von der Spekulation ſtärker
be=
achtet. Schiffahrtsaktien ſtill, aber höhere Bankaktien bis 2 Prozent
feſter. Elektroaktien auf Deckungen überwiegend 3—4 Prozent höher.
Kaliwerte vernachläſſigt, desgleichen heimiſche Renten.
Im weiteren Verlauf der Börſe konnten ſich die erhöhten
Tages=
kurſe allgemein behaupten. Privatdiskont kurze Sicht 47 Prozent,
lange Sicht 4¾ Prozent. An der Nachbörſe bröckelte das Kursniveau
leicht ab, ſo daß der Markt unter den höchſten Tageskurſen ſchloß. Eine
bemerkenswerte Feſtigkeit verzeichneten Schiffahrtsaktien, die in
gro=
ßen Beträgen gekauft wurden, und auch nach Beendigung der Börſe noch
weiter anzogen.
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Italien ..."
London. ..
New=York....
Paris.. . .
Schweiz ...
Spanien".
25. 8.
Geld / Brie
167.94 158 R
1.666 1.69-/ 1.431
11.51 11.55111.54
81 77 91.99/ 91.74
MaMäi4tZi
112.11112.3012.11
19.531 10.587119.541
13.74 13.7
29.335 20.383/20.333
z.1505 4.2003/ 4.192
11.95 11.921 12.0.
s0.87 81.9
6l.22 Gk. 33 G7.5
27. 8.
Geld
167.97/463.36
13.70
2y.87
Brief
1.69
11.53
92.0*
11.59
19.531
25.3501
4. 259
8i.51
WienD.=Oſt. abg
Prag ....."
Budapeſt.
Japan . . .
Rio de Janeiro
112.39/ Sofia
Jugoſlavien.. .
13.74 Konſtantinopel
Liſſabon ......"
Danzig ......
12.05Athen ......."
Kanada .... ..
64.3AUruguay ... .."
25. 8.
27. 8.
Geld /Brief /Geld: Brie
59. 22/ 53.351 53.2269.35
12.4u7h2.4c7t2. 41112.451
5.867
2.033
0.6
3.03
2.21
21.33
81 38
7.89
4.19
7275
5.88
2.01
C.64
3.045
7.41
2.2
81.51
5 01
4.207
4.215
5.67
2.003
0.640
3.04
7.39
2.25
5.29
2.007
9.642
3.05
7.41
2.25
21.745/21.335 21.415
81.55/ 81.75
7.39/ 3.3i
4.u87 4.37
4.1933 4.705
Produktenberichte.
Mainzer Produktenbericht vom 27. Auguſt. Weizen 29—29,50
Rog=
gen 21,50—21,75, Hafer, alt 21—23,50, Braugerſte 23—26, Weizenmehl
43, Roggenmehl 31,50, Weizenkleie, fein 9,50, Weizenkleie, grob 10,25
bis 11, Roggenkleie 10,50, Biertreber 15, Kleeheu 7—7,25, Wieſenheu
7—7,25, Maſchinenſtroh 2,25—2,50, Drahtpreßſtroh 4—5, weiße Bohnen
26, Haferflochen 39, Graupen 31,50. Tendenz: angenehmer.
Frankfurter Produktenbericht vom 27. Auguſt. Zum Wochenſchluß
verkehrte der hieſige Markt zu unveränderten Preiſen. Die Umſätze
waren ſehr gering. Weizen 25,75, Roggen 21,50—22, Sommergerſte
23—26, Hafer inl. 19,25—20, Hafer ausl. 20,50—21,75, Mais 18,25,
Weizenmehl 41,50—42,50, Roggenmehl 32—33, Weizenkleie 9,
Roggen=
kleie 10,50.
Berliner Produktenbericht vom 27. Auguſt. Unter dem Einfluß
niedrigerer Preismeldungen aus Amerika vollzog ſich heute am
Pro=
duktenmarkt eine kräftige Abſchwächung. Das Inlandsangebot für
Weizen iſt zwar noch klein, für Roggen in prompter Abladung jedoch
größer. Die Kaufluſt iſt aber ſehr gering geworden, ſo daß im
Liefe=
rungsgeſchäft die Weizenpreiſe rund 4 und die Roggenpreiſe 3½ bis
5½ Mark zurückgingen. Für Roggen ließ die in den letzten Tagen
ſtärkere Nachfrage ſeitens der Mühlen und für Bahern und Sachſen
weſentlich nach. Gerſte war hauptſächlich in feinen Qualitäten geſucht.
Von Hafer waren mittlere und geringe Qualitäten angeboten, aber es
beſtand nur Nachfrage nach guter Ware. Das Mehlgeſchäft war ruhig,
Ausweis der Reichsbank.
Der Ausweis der Reichsbank vom 23. Auguſt zeigt ein ſweit
Rückgang der geſamten Kapitalanlagen in Wechſeln, Schecks am
und Effekten um 40,9 Mill. RM. auf 1 167,7 Mill. RM. 2 Pe
an Wechſeln und Schecks verringerten ſich um 42,7 Mill. RM gF
Mill. RM., die Lombardbeſtände wieſen dagegen eine erne
fügige Zunahme um 1,8 auf 12,4 Mill. RM. auf. Die Effe
blieben mit 89,5 Mill. RM. unverändert.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen hal Fick
21,5 Mill. RM. auf 1876,9 Mill. RM. verringert, und zwa egen
Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 21,8 Mill. RM. zurü wäl
die Goldbeſtände eine Zunahme um 249 000 RM. aufwieſen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen kehrten fSge
165,3 Mill. RM. in die Kaſſen der Bank zurück. Der Bankn noim
verminderte ſich um 105,5 Mill. RM. auf 2756,1 Mill. RM der
lauf an Rentenbankſcheinen um 59,8 Mill. RM. auf 1193,7 .
Die Kaſſenbeſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen e hten
dementſprechend von 247,3 Mill. RM. auf 307,1 Mill. R9;
Im Zuſammenhang mit den erwähnten Zahlungsmitt ichf
ſtiegen die fremden Gelder um 100,5 Mill. RM. auf 75
RM. an.
Die Deckung des Notenumlaufs durch Gold allein beſſer ſich
52,2 Prozent auf 54,2 Prozent, die Deckung durch Gold un ſeckn
fähige Deviſen von 66,3 Prozent auf 68,1 Prozent.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Mitteilungen aus der Induſtrie= und Handelskammer /Ber
Ueber Firmen in Belgien, Großbritannien, Dänemark, Ita)
ſlawien, den Niederlanden, Polen, Rumänien, Schweden, S) jen, d.
Tſchechoſlowakei, Ungarn, Aegypten und Paläſtina liegen der nduſt
und Handelskammer in Berlin vertrauliche Mitteilungen vor Handel
gerichtlich eingetragene Firmen des Berliner Kammerbezirkez erhale,
auf ſchriftliche Anfrage, ſchriftliche Auskunft im Verkehrsl eau
Induſtrie= und Handelskammer zu Berlin C. 2, Kloſterſtraße 1.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk ermſtahl
Offenbach, Main: Fa. Enim Werk Maſchinenfabrik, in Ner ſenbu=
Geſch.=Aufſ. aufgehoben. — Michelſtadt: Speyers Söhne Kö =Mick
ſtadt, Kkverf. aufgehoben — Lampertheim: Adam Württen rger
m. b. H., Glv. 16. 9. —Mainz: Kaufm. Felix Lipsky, Geſch. ufſ. au
gehoben. — Ortenberg: Metallwerke Niddertal A.=G., A 10.
Prft. 26. 10.
Ordentliche G.=V. der Ludwig Ganz A.=G., Mainz. In de jeſtrig
13. o. G.=V. der Ludwig Ganz A.=G. wurde die Tageorda ig ohn
nennenswerte Debatte abgewickelt. Aus dem Bericht des Vo indes
hervorzuheben, daß die ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſ ſich
b=
fonders in der Teppichwarenbranche bemerkbar gemacht haben. dazu ſt
für den größten Teil des Geſchäftsjahres 1925 eine außer demlich=
Belaſtung durch Zinſen und ſonſtige Verpflichtungen, die ſie aus de
Sanierungsbeſtrebungen ergaben, gekommen. Das Detailge ift hab
trotz der ungünſtigen Lage befriedigt, während das Engrosge ſäft nur
in verkleinertem Umfange betrieben werden konnte. Um das irtimen
für das Teppichgeſchäft aufrecht zu erhalten, ſei ein Akze) kedit n
Höhe von etwas über 600 000 Mk. aufgenommen worden. N/ lagn
Bemſihungen ſei es der Verwaltung im laufenden Geſchäf ahr ge
lungen, die Schwierigkeiten in finanzieller Hinſicht zu beſei ſen un
die Sanierung der Geſellſchaft zum Abſchluß zu bringen. J llge d
bewegten Umſtände im Berichtsjahre hätte ein Gewinn ni erziell
werden können. Der Reingewinn in Höhe von 19 129 Mk. ſol mf neu
Rechnung vorgetragen werden. Nach Gewehmigung des eſchäftz
berichtes, der Bilanz und der Gewinn= und Verluſtrechnung trde den
Aufſichtsrat und dem Vorſtand einſtimmig Entlaſtung erteilt, die
vol=
geſchlagene Aenderung des Geſellſchaftsvertrages wurde eber IIs ein
ſtimmig angenommen. Für den langjährigen jetzt ausſcheide m Voy
ſitzenden des Aufſichtsrates Kommerzienrat Hermann Schönd ff=Han
burg tritt Juſtizrat Dr. Simon=Mainz in den Aufſichtsrat ein
6proz. Holzwertanleihe der Stadt Offenbach von 1923. T für 9
Verzinſung der 6prozentigen Holzwertanleihe der Stadt Offen) h a. M.
von 1923 vom 1. Oktober 1925 bis 1. Oktober 1926 maßgebe e Hoß
preis iſt auf 23,40 RM. pro Fm. feſtgeſtellt worden. Für den 7 1.9
tober 1926 fälligen 4. Zinsſchein werden daher bezahlt: bei 1 im. 19
RM. bei ½ Fm. 0,70 RM. und bei ¼ Fm. 0,35 RM.
Hippodrom A.=G., Frankfurt a. M. Die außerordentliche ſeneral
verſammlung wählte Herrn v. Frankenberg neu in den A ichtsrnt
Die Herren v. Mumm und v. Wertheimber ſchieden aus.
Oſtwerke A.=G. Wie die Verſammlung der Oſtwerke 2 6. deu
W. T. B. mitteilt, ſind die an der Börſe umlaufenden Gerüchte die von
einen Aenderung des Dividendenſchlüſſels in dem Intereſſ gemein
ſchaftsvertrag zwiſchen Oſtwerke und Schultheiß=Patzenhofer gunſten
der Oſtwerke wiſſen wollen, vollkommen aus der Luft gegriffer
Die dritte Moſelweinbörſe in Köln. Die nächſte Moſelwe förſei
Köln iſt am 1. September im Gürzenich. Die Beteiligung i diesma
noch ſtärker als bei den beiden vorangegangenen Börſen. J ganzen
werden etwa 70 000 Flaſchen und 80 Fuder Wein angeboten. ſon den
angemeldeten 163 Nummern entfallen auf die Moſel 50, auf e Saa=
65 und auf die Ruwer 48. Die Börſe wird von 26 Gütern und Linzer
beſchickt.
Das Internationale Eiſenkartell. Das offizielle Organ de Luxem
burger Eiſeninduſtrie dementiert die Meldungen, daß Belgien en An
ſchluß an das Internationale Eiſenkartell deshalb abgelehnt kſe, wei
es den Luxemburg zugedachten Anteil als zu hoch betrachtet be. De
Oppoſition Belgiens ſtamme lediglich daher, daß unter den lgiſchen
Eiſeninduſtriellen, noch keine Einigung über die Verteilung er
bel=
giſchen Quote auf die verſchiedenen belgiſchen Fabriken erziel werdel
konnte.
Staatspapiere
a) Deutſche
4½Reichsanleihe.
5% Reichsanleihe
3½% „
3‟
Dollar=Schatzanw.
K.=Schatzanw. 23
K.=Schatzanw. 24
4% ½IV und V R.=
Schatz
4½%IV.-IK. „.
4% D. Schutzgb.. .
Sparprämienanl.
4½ Preuß. Konſ.
3
„
2o
„
4½ Baden, alt ...
3½% „
3%0 „ 1896.
4½Bahern ...."
..
3½% „
...
3%
8-16% Heſſ.unt. 28
40
...
...
31
„
Zeie
4% Württ. alte ..
b). Sonſtige,
europäiſche
5%Bos. E. B. 1914
4% L. Inv. 1914
4½% 1898 ..
4½% 1902 ...
4% „..."
5% Bulg. Tabak
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913
4½%Oſt. Schatz. 14
0.47
E.71
0.27
0.455
3.50
0.40
0.43
0.43
6.75
23.5
D Oſt. Goldr.
4½% Silberr...
4½ „einh. R. (kor
3% Port, (Spz.) II
5% Rum.am. R. 03
4½% „ Gold. 13.
*2 „ am.kon.
4% „ am. 05..
4¾Türk. (Adm.)03
40 Türk. Bagd. I
„ (Bagd.) II
42 „ 1911 Zoll.
4½% Ung. St. 1913
4½% St. 1914
% Goldr...
40 „ St. 10 ..
40 „ Kronr. ..
3% „ Eiſ.Tor.,
Außereuro=
päiſche
5% Mex am. inn.
50 „ äuß. 99 ..
4% Gold 04...
30 konſ. inn. . .
4½% Irrigat.
5%Tamaulipas.
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
6% Doll. Gold. 1932
„ Gold. 1935
8% Frk.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr. R.1.
8% Frkf. Hyp.=Bk.=
Reihe 2
1%Fkf. Pfandbr. B
Gold Reihe 2
7o
Em.
48
2.50
8El=
8.6
15¾
4.60
7.25
R
13.70
19.5
19.75
22
977.5
95.75
98.5
939.5
81.
99.5
%Neck. AG. Gld 23
8% Pfälz.=Hyp. Bk.
24
0 Rh.=Hhp. Gd. 24
5% Rhein=Main=
Donau.. Gold 23,
Ohne
Zins=
berechnung
6%Bd.=Bd.=Hz:
Bdw. Kohl
50 Fr. Pf.Bk. 6. I
6%Großkr. Mannh.
Kohl. 2
6% Heid. Holzw.
6% Heſſ. Brk.=Rog.
50 Roggen ..
6% Mannh. Stadt=
Kohl .. . . . . . . 2
70 Offenb. Holz
5% Pfälziſche=Hyp
Bk. Gld. . . . . 2.
5% Pr. Kaliw.
0 Pr. Roggenw.
5% Rh. H. B. Gd. 24
5% Sächſ. Brk. 23,
10 Roggenw.23
5 % Südd. Feſt=B.0
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb. ..
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Weg
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hhp.=Bk.
Meining. Hyp.Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B....
Südd. Bodenkr. ..
Württ. Hyp.=Bk...
98
98.5
79
17.5
11.92
2.30
13.7
17.5
13.70
17.75
3.50
2.07
15.3
16.3
14.75
11.67
13.20
10½
9.75
12.07
9.20
19.05
11.3
11.60
Staatl. ob.
pro=
garantiert
Heſſ. L.=Hhp.=B.
Landeskr. Caſſel.
Naſſau. Ldsb. ..
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
5% Oſt. Südb. (L).
2,60 Alte „„.
2,6% Neue,
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. „„ 1.b.8.E
3%Oſt. „ 9. E
3%Oſt. „ 1885
3%Oſt. „ Erg. Ne=
4% Nud. Silber
4 Rud. Salzka
4½% Anat., S.I
20 Anat. S
½%Angt., S. III
Salon. Monaſt.
19 Tehuantepec..
4½%0
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit:.
Bad. Bk. ....
Bk. f. Brauind. . .
Barmer Bankv. . . 1117
Bay. Hyp.=Wchſ...
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank...
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bf. Mein. 122.75
D. Vereins=Bk. .. 96.5
Disk.=Geſellſch. . ..
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bk. ... . . .
Ne
6.50
14.25
14.25
18.65
18.3
7.35
5.25
23½
20.75
118.75
150
139
138
209
68.25
120
160.25
139
116
f.
o.=Bk..
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. Bk.
Metallbank. . . . . . .
Mitteld. Creditb.
Oſterr. Creditanſt.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Creditbk. . . .
Rhein=Hyp.=Bk. . .
Südd. Disc.=Geſ..
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Berzelius
Bochum. Bergb. ..
Buderus.
Dt. Luxemburg . . .
Eſchw. Bergwv..
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb..
Ilſe Bergb
Genußſchein.
Kali=Aſchersleb. . .
Kali. Salzdetfurt.. .
ali. Weſterregln.
Klöcknerwerke ... .!
Mannesm.=Röhr. .
Mansfelder ......
Oberbedarf
Obſchleſ. Eiſ.CCaro)
Otavi=Ant.. . . . . . .
Phönix=Bergb. . . .
Rhein. Braunk. . . .
Rhein. Stahlw.. . .
Rombach. Hütte
A. Riebeck Montan
Tellus Bgb.. ... . ."
Ver. Laurahütte ..
Induſtrie=Akt.
Eichbaum(Mannh.)
Henninger ......"
Löwenbr.=München
125.6
130
137
132.5
42
8.50
Aa
127
235
6
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof(Bind.)
Schwarz=Storchen
Werger ...
..
144
95.75
156
134
164.75
153.5
120
139
165
147.2
116.25
154.25
116.2
80
33
121.5
268.5
140.5
15
175.75
69
53
54
251
Akum. Berlin.
Idler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleher)
A. E. G. Stamm
32 E. A. G. Vzg. A
5% A. E. G. Vzg. B
Amme Gieſecke
Aſchaff. Zellſtoff.
Badenia. (Weinh
Bad. Maſch. Dur
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin".
Bahr. Spiegel.
Beck & Henkel
Bergmann El.
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol..
Cement=Heidelb. ..
Cement, Karlſtadt
Cement, Lothr..
Chem. Albert.
Chem. Brockh.
Chem. Milch
Daimler Motore
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl
D. G. u. Silb. Scheit
Dingler Maſch.
Dresd. Schnellpr.
Dürrkopp
Dürr. Rattingen
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl. . .
Eiſenw. L. Meher
El. Lieferung .
El. Licht= u. Kraft
Elſ. Bad. Wolle".
Emag.
Email. Ulrich
Enzinger Werke ..
174
129
130
140
84.5
1562
83.5
75
131.7
14
116
18
51.5
53
153.5
68
69
126.25
135
141
68.25
8:.25
83.5
72.4
144.5
152
127
48
37
52
0.305
48.75
88
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn. . .
Faber Bleiſtift...
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
..
Feiſt, Sekt.
Frankfurter Gas.
Frankfurter Hof
Frkf.=M. Pok.u. W.
Fuchs Waggon ...
Zeiling E Cie.
Germania Linol..
Gelſenk. Gußſ.
Goldſchmi
Gotha W
Greffenius
Gritzner, M
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft
Hammerſen
..
Hanfw. Füſſen ..
Hartm. & Braun.
Hehligenſtaedt. . . ."
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch, Kupfer
Hoch=Tiefbau ...."
Holzmann".
Holzverk. Ind.....
Hydrom. Breslau
Fnag ...."
Junghan:
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch
Karſtadt, R..
Klein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun .. 43
Krauß, Lokom. .
Lahmeher .... . . . 133.5
Lech. Augsburg. . . 117.3
G.5
200
88.75
71
371
287
60
95
69.75
0.65.
68.5
185
251
108.9
53
115
113
102
116
30
78.5
87.75
116.25
S4.75
0.89
87
116.5
49
78
123
Lederw. Rothe
„ Spicharz..
Lingel Schuhw.. .
Löhnberg. Mühle".
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall
Luther, Mühlenb.
Lux, Induſtrie ...
Mainkraft Höchſt.
Metallgeſ. Frkf. ..
Meher, Dr. Paul.
Miag. Mühlenb. .
Moenus, Stamm.
Motorenf. Deutz.
Motorenf. Oberurſ.
Neckarſ. Fahrz. ..
Neckarw. Eßlingen
Peters Union ..
Pfälz. Näh. Kayſer
.
Philipps..
Porzellan Weſſel
Prometh. Frkf.
Rein. Gebb. & Schal
Rhein. Elektr.
Rhein. Metall=Vz.
Rückforth ...."
Rütgerswerke ....
Schleußner .. . . . . .
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank.
Schramm Lackf.
Schrift, Stemp.
öchuckert, Elektr.
Schuhf. Weſſel
chuhf. Herz
Grünlac
hult
eilind. Wolff
dichel & C.
iemens Glas
emens & Halske
üdd. Immob. ..
hür. elektr. Lief. .
Uhren Furtwängl. .
Beithwerke ...
Ver. f. Chem. Ind..
27
54
69
25
109½
41.5
114.25
13.5
57.5
Bü
118
93
53
32
87
136
25
116.5
12.5
69
77.5
83"
10.5
133
55
51.75
50
55
140
196
62.25
35.5
29
Aak
er.d. Olfbr.Man
Fer. Faßf. Caſſel.
ummi. Bln.=Frk
Zinſel=Nürnberg
Ultramarin .. . ...
ellſtoff Berl. ..
Vogtl. Maſch. . .."
Voigt & Haeffner
Volthom. Seil ..
Wayß, & Freytag
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Waldhof .."
Zuckerf. Waghäuſ
Zuckerf. Frankent!
Zuckerf. Heilbront
Zuckerf. Offſtein.
Zuckerf. Rheingau
Zuckerf. Stuttgart
70
B5,
62.5
82
139
101
55.1
103
56
12175
15
182.25
89.5
7n
89.1
110.5
Transport= und
Verſicherungs=Ak.
Dt. Eiſenbahn
t. Eiſenb.=Geſ.. 90
El. Hochbahn=Ber
Schantung E. B..
Südd. Eiſenb.=Ge
Hapag
Nordd. Llohzd. .. . 55
Frkft. Allg. Ver).
Frankona Rückv.. 4
Darml. Berie
Bahnbedar
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konſ...
Gebr. Lutz....."
Notor f. Darmſt.
Gebr. Noeder
Venuleth & Ellenb.
Nummer 238
Samstag, den 28. Auguff 1926
Seite 11
Herrenmühle, vorm. C. Genz A.=G. in Heidelberg. Der im Mai
be=
rinene Umbau der Mühle verzögerte ſich infolge des zehnwöchigen
Tuarbeiterſtreiks über zwei Monate bis Ende Oktober, woraus dem
ternehmen großer Schaden erwuchs. Neben dem ſiebenmonatigen
Striebsſtillſtand beeinflußten die gedrückten Mehlpreiſe ebenſo wie die
hen Steuern und Abgaben das Ergebnis ungünſtig. Der Bericht
Tgt ebenfalls über die auf die Dauer kaum tragbare Höhe der
Nah=
archten (Mannheim—Heidelberg), bei deren Aufrechterhaltung die Be=
Haffung weiterer Laſtkraftwagen in Erwähung zu ziehen ſei. Das neue
abrikat der Mfühle habe ſich, dank des Umbaues und der Verarbeitung
rier hervorragenden Weizenmifchung auf dem Mehlmarkt einen guten
Tatz erobert. Bei einem von 403 634 auf 275 678 Mk. verringerten
Xarenertrag, zu dem noch 1104 Mk. Vortrag und 7914 Mk.
Mietsein=
ahmen treten, weiſt die Gewinn= und Verluſtrechnung des am 31. März
226 beendeten „Baujahres” von 89 687 auf 127 913 Mk. erhöhte Hand=
rngsunkoſten und ſonſt von 150 880 auf 120 005 Mk. geſunkene Betriebs=
rrkoſten von 33 732 auf 28 126 Mk. ermäßigte Steuern und Umlagen
rid von 110 944 auf 70 212 Mk. verringerte Zinſen auf. Der
Einnahme=
ausfall hatte einen Verluſt von 69 579 Mk. zur Folge, der aus der mit
2 847 (7200) Mk. ausgewieſenen Rücklage gedeckt werden ſoll. (Im
Torjahre 16 951 Mk. Reingewinn, 10 Prozent Dividende auf die
Vor=
rrgsaktien.) In der Bilanz erſcheinen u. a.: Immobilien 799 229
T20 000) Mk., Inventar 415 384 (420 000) Mk., Waren 522 058 (796 758),
Laſſe 13 505 (6977), Wechſel 11 753 (29 559), Schuldner 508 370 (178 436)
ia Rk., denen neben dem A. K. von 102 Mk. 914 785 (633 760) Mk.
Trat=
en, 381 681 (87 603) Mark Gläubiger und neu 15 237 Mk. Hypotheken
regenüberſtehen.
Rheiniſche Hypothekenbank in Mannheim. Das Inſtitut gibt eine
Aufſtellung über ſeine Teikungsmaſſen per 30. Juni 1926. Danach
be=
rug die geſamte Teilungsmaſſe für die Pfandbriefe 117 911 270 RM., der
Boldmarkbetrag der teilnahmeberechtigten Pfandbriefe 612 287 119 RM.
FFür die Kommunalobligationen ſtellte ſich die Teilungsmaſſe auf 869 706
FtM., die teilnahmeberechtigten Kommunalobligationen beliefen ſich auf
20 197 546 RM.
Kalilager in Rußland? Die Bohrungen im Gebiete von
Soli=
kamsk, Gouvernement Perm, haben zur Entdeckung großer Kalilager
geführt, die bedeutend größer als die deutſchen Kalilager ſein ſollen.
Trotzdem nur ein verhältnismäßig kleiner Rahon abgeteuft wurde,
han=
delt es ſich nach den bisherigen Bohrungen angeblich um Lager in
Aus=
dehnung von 100 Millionen Tonnen.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 27. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt zeigte im Anfangsverkehn eine ſehr ſchwache
Haltung auf niedrigere Kabelmeldungen, günſtige Berichte aus den
Sommerweizengebieten und Zwangsverkäufe ſchwacher Poſitionen. Erſt
gegen Schluß konnte auf Baiſſedeckungen eine Erholung eintreten Die
Termine verloren 2 C.
Mais: Der Markt ſchloß ſich der Abſchwächung für Weizen an auf
günſtige Witderungsberichte und ſchleppende Lokonachfrage. Kleinere
Ankünfte bewirkten ſpäter eine leichte Erholung.
Hafer: Der Markt zeigte ebenfalls eine ſchwache Haltung bei
Kurs=
wüickgängen bis zu 34 C.
Baumwolle: Aus dem Auslande lagen heute ungünſtige
Ernte=
berichte vor, aus dem Weſten Meldungen von übermäßigen
Nieder=
ſchlägen. Die Kommiſſionsfirmen nahmen infolgedeſſen Käufe vor, die
eine Befeſtigung zur Folge hatten. Später trat eine Abſchwächung ein,
da die Pflanzer auf dem erhöhten Nivegu verkaufsluſtig waren.
Kaffee: Kleinere Santoszufuhren, kleine braſilianiſche Erntetagen
und Deckungskäufe verurſachten eine feſte Haltung, die aber gegen
Schluß eine Abſchwächung weichen mußte, da auf ſchleppenden
amerika=
niſchen Konſum Abgaben erfolgten.
Zucker: Der Markt zeigte anfangs eine feſte Haltung auf Käufe der
Raffinerien, ſowie auf eine gute Nachfrage für Raffinadezucker. Später
trat eine Abſchwächung ein auf Liquidationen.
Kakao: Niedrigere Kabel und Kaufreſerve der Fabriken führten
zu einer Abſchwächung, die durch Verkäufe nur verſchärft wurde. Erſt
im Schlußverkehr konnte eine ſtetigere Haltung eintreten auf
Glatt=
ſtellungen der Baiſſiers.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Geſtern nachmittag ſtarb in Mainz der langjährige Vorſitzende der
Mainzer Induſtrie= und Handelskammer, Geheimer Kommerzienrat
Dr. Franz Bamberger, im Alter von 71 Jahren. Der Verſtorbene war
Aufſichtsratsvorſitzender und Aufſichtsratsmitglied von über 50
Aktien=
geſellſchaften.
Infolge der Steigerung des Pechpreiſes iſt damit zu rechnen, daß
das Kohlenſyndikat den Preis für Briketts ab 1. September
herauf=
ſetzt. Ueber den Umfang der Erhöhung kann heute noch nichts
Be=
ſtimmtes geſagt werden.
Am 26. und 27. Auguſt wurde in Magdeburg der fünfte Deutſche
Getreide=Handels=Tag abgehalten, der ſehr ſtark beſucht war. Den
Mittelpunkt der Tagung bildete die Getreidebörſe, die in der Halle
Stadt und Land” ſtattfand und die von zirka 400 Teilnehmern
be=
ſetzt war.
Die Belgiſch=Franzöſiſch=Luxemburgiſche Roheiſenentente beſchloß,
die Preiſe bis zur nächſten Zuſammenkunft in Brüſſel unverändert zu
laſſen.
Die luxemburgiſhe Regierung wird als erſte Etappe auf dem
Wege zur Währungsſanierung die Stabiliſierung gewiſſer Guthaben
auf der Baſis von einem Pfund zu 175 Franken vornehmen.
Wie aus Brüſſel gemeldet wird, hat der belgiſche Miniſterrat
Schritte unternommen, um die Liquidation des beſchlagnahmten
deut=
ſchen Eigentums zu beſchleunigen.
Nach Verhandlungen zwiſchen der ruſſiſchen und der
tſchechoſlowa=
kiſchen Regierung wurde ein kurzfriſtiges Wirtſchaftsabkommen
unter=
zeichnet, in dem die ruſſiſche Regierung beſondere Begünſtigungen für
die Einfuhr von tſchechoſlowakiſchen Maſchinen für die Landwirtſchaft
in die Sowjetunion gemacht hat.
Die Bankfirma Blair u. Co. legt 10 Millionen 5proz. chileniſche
Schatzbonds mit halbjähriger Laufzeit auf. Der Emiſſionskurs beträgt
997/s Prozent.
Japan erteilte amerikaniſchen Firmen Aufträge für Lieferung von
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Ausden Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
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Darmſtadt, den 27. Aug. 1926.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 238
Samstag, den 28. Auguſf 1926
Seite 13
Wildgraf Hubertus.
Roman von Peter Fides.
(Nachdruck verboten)
In Egedes Zügen zuckte kein Muskel.
„Iſch vertraue Ihnen, aber wann und wo — —
„Hier, in demſelben Zimmer, ich muß nur erſt noch einmal
och Herzogswalde zurück, um Verſchiedenes zu beſorgen, ohne
4liche Betäubung geht es nicht
Und die Ausſichtens”
Dr. Oſterroth beugte ſich tiefer über das Beſteck.
„Ich habe den Eingriff ſchon öfters ausgeführt, es kommt
bes auf die Narbenbildung an, vorher läßt ſich nichts
Be=
amnmtes ſagen, ſchließlich iſt jede Operation mehr oder minder
— Haſardſpiel —
„Gut”, Hubertus hob den Kopf, ſeine Stimme klang ruhig
u nd beherrſcht, nund wann darf ich die Herren erwarten?”
„Gegen drei Uhr vielleicht, nicht wahr, Herr Kollege?”
„Gewiß — gewiß,” Dr. Klemm putzte an den Gläſern ſeines
meifers herum: „Gnädiges Fräulein, wenn Sie ſo freundlich
in würden, dann etwas lauwarmes Waſſer und Tupfer bereit
u ſtellen?”
Lia kämpfte mit aller Willenskraft die aufſteigenden Tränen
Feder.
„Sie können ſich auf mich verlaſſen, Herr Doktor, ich werde
üür alles Sorge tragen —
An der Tür klopfte es, das junge Mädchen öffnete.
„Ach, du biſt es, Onkel —
„Verzeihung, ich ſtöre wohl?”
„Kommen Sie nur herein, Herr Forſtmeiſter,” rief Egede,
Hie Herren haben ihre Unterſuchung gerade beendet.”
Profeſſor Oſterroth ging Stephan entgegen und ſtellte
ich vor.
„Wir müſſen noch einmal wiederkommen‟. Dann wandte
er ſich zu Hubertus: „Herr Graf. Sie geſtatten, daß ich mich jetzt
zü verabſchiede und machen Sie ſich keine trüben Gedanlen, was
Menſchenkraft vermag, wird geſchehen!”
„Auf Wiederſehen, Herr Profeſſor!”
eie,
Doktor Klemm trat auf Delliane zu.
„Sie bleiben wohl einſtweilen bei unſerem Patienten,
gnä=
biges Fräulein,” ſagte er leiſe. „Heute Nachmittag rechne ich
auf Siel”
Dann klappte die Tür, und gleich darauf wurden draußen
Die Fenſterläden geöffnet, heller, blendender Mittagsſonnenſchein
Drang herein, auf dem kahlen Apfelbaum zwitſcherte eine Meiſe,
und goldige Reflexe huſchten wie flimende Pfeile über die
weiche, weiße blendende Schneedecke
„Nein, wirklich, ich kann nichts eſſen, bitte guälen Sie mich
nicht! Egede ſchob den Teller zurück.
„Quälen? J Gott bewahre, aber Eſſen und Trinken hält
nenl. Leib und Seele zuſammen, verſuchen Sie wenigſtens eine Taſſe
Fleiſchbrühe!”
Hubertus lächelte.
Nur, um Ihnen den Gefallen zu tun, gnädiges Fräulein!”
Aber dann ſtellte ſich doch der Appctit ein, und Lia ſchilderte ſo
beredt den unvergleichlichen Genuß einer Portionsforelle, eines
gebratenen Täubchens, daß der Kranke nicht widerſtehen konnte.
i Egedes Zügen zukte keine Auskel.
„So, nun habe ich Ihnen den Willen getan, wollen Sie mir
auch eine Bitte erfüllen?”
„Gern, wenn es wir irgend möglich iſt?”
„Ich möchte Sie ſo gern noch einmal ſingen höven —‟
„Das iſt ein ſehr beſcheidener Wunſch Her Graf, und welches
R
„Sie ſagten mir einmal, daß Ihnen die Muſik ſo oſt Troſt
gegeben hahe —
„Gut,” das junge Mädchen ſtand auf, nich laſſe die Tür
angelehnt
Hubertus hatte den Kopf in die Hand geſtützt und lauſchte:
das leiſe Naſcheln der Kleider, mun wurde drüben der Deckel
des Klaviers hochgeſchlagen, das Rücken eines Seſſels und gleich
darauf weiche, perlende Akkorde, das Einſetzen des ſchmiegſamen
glockenklaren Soprans
In Dein Erbarmen hülle
Mein ſchwaches Herz
Und mach es gänzlich ſtille
In Freud” und Schmerz.
Laß ruhn zu Deinen Füßen
Dein armes Kind.
Es wird die Augen ſchließen
Und glauben blind!”
Aus dem Nebenzimmer kam ein Laut, wie ein unterdrücktes
Schluchzen, — Deliane brach jäh ab, ſtand mit wenigen Schritten
neben dem Kranken.
„Herr Graf! Um Gotteswillen, — — wenn ich geahnt hätte,
daß es Sie ſo aufregt, Ihnen wehe tut —!”
Wehe? „Nein!” Mit einer rührend hilfloſen Bewegung
ſtreckte er ihr die Hand hin. „Ich danke Ihnen, danke Ihnen
von ganzem Herzen—
„Sie dürfen ſich nicht aufregen, wir wüſſen ſtark ſein —
beide —
Hand in Hand ſaßen die zwei jungen Menſchenkinder und
fühlten das harte, ſchwere Schlagen der Herzen, das zuckende
Pulſen des Blutes.
Egede atmete tief auf.
„Wenn ich glauben kömte, — an ein Wunder glauben!”
„Fällt Ihnen das ſo ſchwer? Das ganze Daſeiu, die
Tat=
ſache unſerer Exiſtenz iſt allein ſchon genügend, um auch den
Ungläubigſten zu überzeugen, daß es ein blindes Walten des
Zufalles nicht gibt, nicht geben kaun! Wir haben uns nur
daran gewöhnt, auch die größten Wunder als eiwas
Selbſtwver=
ſtändliches als unſer gutes Recht hinzunehmen, darin liegt der
Fehler!. Wie zum Beiſpiel würde es ſein, wenn wir die
Sonnen=
wärme nur eine Woche lang entbehren müßten, wenn ſich der
Luftdruck blos um wenige Gram verminderte?”
„Gnädiges Fräulein, ich glaube. Sie mißverſtehen mich!
Daran, daß ein höheres Weſen exiſtiert, welches das Weltall
regiert, habe ich niemals gezweifelt. Die Enwicklung der Keime,
der Wechſel der Jahreszeiten, kurzum das ganze Leben beruht
auf zwangsläufigen Vopgängen, auf beſtimmten Geſetzen, aber
als Wunder bezeichne ich etwas, das von dem natürlichen
Ge=
ſchehen abweicht
Lia konnte ein Lächeln nicht ganz unterdrücken.
„Herr Graf, das ſind Sophiſtereien, Spitzfindigkeiten! Ich
will Sie mit Ihren eigenen Waffen ſchlagen: nehmen wir an,
daß ein Todkranker, der von allen Aerzten aufgegeben iſt, doch
noch durchkommt, ohne daß die Wiſſenſchaft eine ausreichende
Erklärung beſitzt, ſo heißt es ſofort: „ja, hier wanen eben
Heil=
faktoren am Werk, die uns noch unbekannt ſind!”
„Und iſt das nicht richtig?”
„Nur bis zu einem gewiſſen Grade, denn ohne bas bewußte
Wollen des ja auch von Ihnen zugegebenen höchſten Weſens
könnten die Heilkräfte der Natur, gar nicht wirkſam in
Erſchei=
nung treten.”
„Sie glauben alſo an ein ganz perſönliches Verhältmis des
Menſchen zu Gott?” fragte er nachdenklich.
„Darauf kann ich Ihnen mit einem bedingungsloſen „Ja‟
antworten, für mich iſt die Richtſchnur meines Empfindens das
Wort: Selig ſind, die nicht ſehen und doch glauben!”
Hubertus hatte den Kopf in die Hand geſtützt.
„In einer Stunde werden wir es wiſſen, ob Ihre Hoffnung
trügeriſch war —
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[ ← ][ ][ → ]Seite 14
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Nummer 238
26
Mein Flug nach Wien.
Von Rudolf Mueller.
Nicht ohne Grund iſt in dem ſonſt ſo verheißungsvollen Wort
rlaub ein „u” und ein „au” enthalten. Das bedeutet, daß
er Urlaub meiſtens zu kurz oder verregnet iſt oder zu viel Geld
„yſtet. Es iſt eben dafür geſorgt, daß die Bäume nicht in den
immel wachſen. Trotzdem iſt es ſchlimm, wenn man mitten im
„laub mal angeblich dringend gebraucht und mitleidlos
zurück=
erufen wird, wie mir das ſchon paſſiert iſt. Es wird erleichtert,
Fenn amtsſeitig bekannt iſt, daß man ſeine Erholung in
Beſſun=
en zu ſuchen gedenkt. Letzterenfalls empfiehlt es ſich alſo,
dar=
ber zu ſchweigen und nur nachts auszugehen. Am ſicherſten iſt
S aber, Darmſtadt fluchtartig zu verlaſſen und ſich irgendwo zu
erſtecken. In einer Hühle oder in einer großen Stadt, wo man
icht mehr aufzufinden iſt. Ich habe nach längerer Ueberlegung
uf die Höhle verzichtet und mich entſchloſſen, nach Wien zu
w iegen. In drei Minuten war ich auf dem Flugplatz, ließ mich
Maußte orſchriftsmäßig wiegen. 74 Kilo! Meine Frau meint, ich würde
ur dick, als ſie mir die Hand zum Abſchied reicht. Aber meine
Intwort hört ſie nicht mehr, denn ſchon ſchweben wir über dem
Dachsberg. Ein heftiger Nordwind fegt hinter uns her, und
he eine Viertelſtunde verfloſſen iſt, gleiten wir ſanft über den
Nannheimer Flugplatz, wo wir von dem immer liebenswürdigen
Flugleiter, Major Graetz, freundlichſt willkommen geheißen
wer=
ſen. Eine Zigarette, und ſchon ſtarten wir wieder. Der Rhein
runten hat hohen Waſſerſtand und überſchwemmt mit
lehm=
telben Fluten weithin das Land. Jenſeits erſcheinen im Dunſt
die Hardtberge, dann die Vogeſen. Karlsruhe breitet ſich zu
rnſeren Füßen aus, und als wir uns Baden=Baden nähern,
üicken hohe Schwarzwaldberge heran. Vor lauter Schauen ahne
ch nicht, daß Wien ſich ſchon anſchickt, ſeine Schatten vorauszu= gebenheitsverſicherungen, die ſich auch zur Würdeloſigkeit ſteigern
Denn die junge Wienerin, die in Baden=Baden zu uns einſtieg, engliſchen Flotte” betitelt. Uebrigens hört man auf dem
Kärnt=
prachte ſämtliche Fluggäſte gleich derart in Hitze, daß wir rück= ner=Ring und in den großen Hotels tatſächlich mehr Engliſch als
haltlos bereit waren, den ganzen kalten und naſſen Sommer zu Deutſch. Engländer und Amerikaner ſind es wohl auch
haupt=
vergeben und zu vergeſſen. Uebrigens beſtanden die „ſämtlichen ſächlich, die die eleganten Läden lebensfähig erhalten.
Fluggäſte” lediglich aus zwei Darmſtädtern, von denen mein
Be=
auf die ahnungsloſen Braſilianer losſpringen und ſie zu Tode
Vogelſpinnen ſchnurz und egal. Und meinem neuen Freunde
und ſehr begierig war, alles zu ſehen. Und wo man denn wohl ſumperein, der überall ſeine Läden aufgeſchlagen hat.
wohnen würde?. Man kannte ſich noch nicht aus! Das Auto
Hoſpiz wohlfühlen könnte. Aber unſere Kavalierdienſte wurden Zahlloſen Prinzeſſinnen und Erzherzögen hat er die Schuhe
ge=
pflichtſchuldigſt zum Hofbräuhaus, um den jetzt nicht mehr einzu= umgeſtellt. „Man muß doch halt leben!” Jetzt putzt er die
ge=
ſah ich Roſa wieder. Ja, ſie ſei erſt ſehr ſpät geſtern herunter= ſelbſt ſchon mal drüben und iſt, wie er ſtolz berichtet, auf dem
hatte ſie dort den Anſchluß gefunden, der ihr heute das Geleit erzählt, was nicht in der Zeitung ſteht.
zum Flugplatz gab und huldvollſt verabſchiedet wurde. In dem
beſetzt. Roſa ſchlief. Sie ſah nicht die grünen Alpenflüſſe, die auf der Welt ſchlendert ſich’s netter, als in Wien. Man wird von
wir in 1000 Meter Höhe überquerten. Die Iſar, den Inn und der allgemeinen Tatenloſigkeit angeſteckt und mitgeriſſen und läßt
nicht die mächtige Alpenkette zur Rechten mit der in der Mitte Blumendüfte ſchweben im Raum und ſchöne Frauen kreuzen
un=
dominierenden Rar. Erſt als wir 2½ Stunden ſpäter über Wien ausgeſetzt die Wege.
ſchwebten, ſchlug ſie die ſtrahlenden Augen auf. Kurz darauf ein
warmer Händedruck zum Abſchied. Wien hatte ſeine Roſa wieder, legenen Vorort Grinzing. Man ſitzt ſo ländlich wie möglich in
geweilt. Hier hat der Hunnenkönig Attila gehauſt. Hier haben was er verſprach.
deutſche Könige und Kaiſer höchſte Pracht entfaltet. Hier haben
ohnmächtigen Kleinſtaates geuorden, der ſie gar nicht ernähren ſeelt, können die Berliner doch nicht nachmachen.
kann. Aus dieſen rein materiellen Gründen erklärt ſich auch zu
einem guten Teil die öſterreichiſche Anſchlußbewegung, und aus kirche. Der Domorganiſt brachte das Präludium und die Fuge
dem begreiflichen Wunſch Wiens, in den größeren Verhältniſſen Bs=Dur von Bach und Regers Fantaſie C=Moll und Fuge
des Deutſchen Reiches wieder eine größere Bedeutung zu ge= (=Dur mit dem prachtvollen Inſtrument zu tiefgehender
Wir=
punkte, die die Anſchlußparteien, die in der Wiener Stadtver= legenden im Schimmer des untergehenden Tagesgeſtirns, dann
chriſtlich=ſoziale Partei.
„Kronprinz=Rudolf=Straße” zur „Laſalle=Straße” geworden. Der faſzinierende Bläue des Abendhimmels von Genua.
Korſo der Equipagen im Prater gehört der Geſchichte an; kein
Fahrzeug darf ihn mehr beſuchen, er iſt heute der Erholungsort
für die zahlloſen Armen, Mühſeligen und Beladenen. Ueberall
iſt Geldmangel zu ſpüren. Die Geſchäfte ſind leer. Das
meiſt=
unfug breit.
Nicht angenehm berührt andererſeits die übertriebene Devo= Al4 119. B51f5. B889, 28 608, 943 B0, B0 506, 291 322, ferner 74
tion vor dem Ausländer, die unausgeſetzten Bücklinge und Er= Gewinne zu 500 Mark und 206 Gewinne zu 300 Mark.
Seite 15
Das größte Handels=
Augengder Weſtin.
Berlin.
Der engliſche dreimotorige
Dop=
peldecker „Argoſh”, das größte
Handelsflugzeug der Welt, im
Flughafen Tempelhofer Feld.
Auf dem Berliner
Zentralflug=
hafen Tempelhofer Feld traf
am Mittwoch nachmittag der
Doppeldecker „Argoſh” von der
Imperial Airways, London, ein.
Das Flugzeug, das einen
gigan=
tſchen Eindruck macht, bietet
neben dem Piloten für 16
Paſſa=
giere Platz. Es brachte die
Ver=
treter der engliſchen
Reichsluft=
verkehrsgeſellſchaft zur
inter=
nationalen Luftverkehrstagung
nach Berlin,
werfen. Aber „Schatten” iſt hier ein ganz deplaceierter Ausdruck, können, wenn zum Beiſpiel ein großes Geſchäftshaus ſich „Zur /Geſchichten aus aler Beit.
Merkwürdig iſt, daß ſich die Fahrzeuge noch immer links
aus=
gleiter ſchon nicht mehr ganz waſchicht war. Er hat ſein altes weichen, während in ganz Mittleuropa, jetzt auch in Frankreich, fand ſich auf dem Nüchwege von einer Lurusreiſe durch Stalien. Als
Vaterland vor ſechs Jahren mit Braſilien vertauſcht, wo er ein das Gegenteil der Fall iſt. Wie unſinnig das iſt, zeigt ſich im hielt, ſahen ſie wie zwei Arbeiter einen großen Konzertflügel auf einen
gutgehendes Geſchäft gründete, das ihm nun erlaubt, einmal Fußgängerverkehr. Die Wiener gehen links, die Ausländer, die Transportwagen luden. Der Profeſſor muſterte das Inſtrument mit
ſeine Verwandten zu beſuchen. Er erzählte mir von den Ver= in den Hauptverkehrsſtraßen 50 Prozent der Frequenz ſtellen, dem Blick des Sachverſtändigen und wandte ſich zu ſeiner Gattin mit
hältniſſen da drüben, von den Menſchen und dem Klima und deu richts. So entſteht ein heilloſer Wirrwarr, Und wenn man vom den Worten: „Ein wirklich prächtiges Stück, könnte das Pendant zu
Tieren, giftigen Schlangen, höchſt unangenehmen Käfern von Stefanskirchturm auf die Kärntner=Straße herunterguckt, ſo ſieht unſerem Böſendorfer abgeben. Wem mag es wohl gehören? Schau,
Smärchenhafter Größe und Vogelſpinnen, die 3 bis 4 Meter weit es aus, als ob dort dauernd Zöpfe geflochten würden. Eine mit welcher Fachkenntnis und wie zärtlich die Leute es anfaſſen es iſt
beißen, wenn ſie nicht gerade einen Arzt in der Weſtentaſche aufhält. Da man ſeine Taſſe aber raſch geleert hat und doch nicht tyas haben.
haben. Es war ebenſo intereſſant wie unheimlich. Aber von fortwährend Kaffee trinken kann, was auch zu teuer wäre, be= jedem eine feine Zigarre, für die ſie ſich mit tiefer Verbeugung be=
Baden=Baden ab war mir ganz Braſilien mit ſeinen ſämtlichen kommt der Gaſt, gleichſam als Legitimation für längeren Aufent= dankten. — Nun kam die fröhliche Stunde des Wiederſehens mit den
iſt es ſicherlich nicht anders ergangen. Jetzt hörten wir nur mehr gutes, eisgekühltes Waſſer hingeſtellt, die ohne weiteres friſch Vorkommniſſe während der Abweſenheit der Herrſchaft und meldete
zu=
unſerer reizenden Reiſegefährtin zu, die unwiderſtehlich die gefüllt werden, falls man genügend Durſt dafür aufbringt. Zum letzt, daß ſoeben zwei Arbeiter aus der Klavierfabrik erſchienen waren
Lage beherrſchte. In knapp füuf Minuten waren wir in großen Trinkgeldgeben hat man in den Cafes wie in den Reſtaurants und den Flügel zur Rebaratur mitnahmen. Der Profeſſor ſtutzte. Er
Zügen über die wichtigſten Daten ihrer jungen Lebensgeſchichte, reichlich Gelegenheit. Hier iſt es der Speiſenträger und der Ge= hatte doch nie einen diesbezüglichen Auftrag erteilt. Soſort klingelte er
0 glänzend informiert. Dann ging ſie zu entzückenden Einzel= tränkebringer, dort der Kaffee= und der Gebäckkellner, und in beis Da fiel dem berühmten Meiſter die Szene vor dem Hauſe ein und —
heiten über. Aber jetzt begann unſere Aufmerkſamkeit ſchwan= den Fällen noch der Zahlkellner, die darauf warten. Tauſend flei= er wußte Beſcheid. Die Ermittelungsverſuche der Polizei blieben
er=
kend zu werden. Wir ſahen nur noch ihre ganz unfaßbar ſchönen ßige Hände regen ſich. Der Schilling (60 Pfg. nach unſerem Geld) folglos und Profeſſor S—y mußte ſich ſogar folgenden Brief gefallen
Augen, deren ſtrahlender Glanz uns völlig hypnotiſierte. Sie iſt eine ganz nette Münze. Es iſt aber nicht wahr, daß man damit laſſen: Sehr verehrter Herr!. Ihr Klavier iſt ebenſo vorzüglich wie
waren von jener faſzinierenden Bläue, die dem Abendhimmel ſoweit kommt, wie bei uns mit der Mark. Man hat ganz gut Ihre Zigarren. Es gereicht uns zur beſonderen Freude, daß Sie unſerg
von Genua eigen iſt. Nur einmal noch in meinem Leben habe aufzuſchlagen verſtanden in Wien. Zum Teil über Gebühr. Ein Fachkenntniſſe ſo hoch einſchätzen: Sie ſehen den Flügel in guten
ich ſolche Augen geſehen. Wo, das bleibt mein Geheimnis. — Paar wirklich feine Halbſchuhe koſten 55 Schilling, das ſind neu zu erwerbenden Klabiers unſere gut ausgebildeten Arbeiter in An=
Als wir in München ankamen, ſtellte es ſich heraus, daß Roſa — 33 Mark. Wie ſich die miſerabel beſoldeten Beamten und Arbei= ſpruch nehmen wollen, ſtehen wir Ihnen, ſobald Sie unſere Adreſſe
leider hieß ſie Roſa — die bayeriſche Hauptſtadt noch nicht kannte ter durchſchlagen, iſt rätſelhaft. Ich glaube ſie kaufen im Kon= ausfindig machen, gern zur Verfügung.
Eine Philoſoph iſt der Schuhputzer an der Oper mit ſeinem
brachte uns zum „Bayeriſchen Hof”. So blieben wir denn dort, künſtlichen Bein, der ſchon 26 Jahre dort ſitzt. Er erzählte mir, k. London. Von einem etwas ungewöhnlichen Blickpunkt aus haf
denn Roſa ſah nicht danach aus, als ob ſie ſich im Chriſtlichen wie das in Wien ſo üblich iſt, gleich ſeine ganze Lebensgeſchichte, ein engliſcher Studienreiſender, der ſich unter dem Namen „Traveller”
nicht beanſprucht. Nachdem Braſilien und Heſſen noch eine Zeit putzt, ſogar der Kaiſerin Maria Thereſia — oder ſollte ich mich ſich in ſehr anziehender Darſtellung in einer engliſchen Zeitung ausläßt.
lang vergeblich in der Hotelhalle gewartet hatten, begab man ſich da verhört haben? „Ja, döß waren Zeiten!” Aber er hat ſich Selbſt ausgezeichneter und leidenſchaftlicher Schwimmer, hat ihn auf
dämmenden Durſt zu löſchen. Ja, es gelang mir hier noch ein= nagelten Stiefel der Staatspräſidenten, Bürgermeiſter und Parla= liche Art intereſſiert, in der die einzelnen Völker und Naſſen zu — baden
mal, eine, wenn ſchon ſchwache Begeiſterung für die Vogelſpinnen, mentarier. Vier Schweſtern hat er in Amerika verheiratet — mißtraut. Nicht allein, daß am Strande der meiſten franzöſiſchen
See=
aufzubringen. — Erſt am nächſten Mittag beim Start nach Wien oder waren es elf; ich habe das nicht ſo genau behalten. Er war bäder Luſtjachten uſw. nicht landen dürfen, ſo iſt es am Strande auch
gekommen, da ſie doch hätte baden müſſen, nicht wahr!? Dann „Kaiſer Wilhelm dem Großen” gefahren. Schade, daß ich nicht darf. Schwimmer, die ſich über die Grenzen der Abſperrung
hinaus=
habe ſie geſpeiſt und ſei in ein Kabarett gegangen. Offenbar mehr Füße hatte, er hätte mir ſicher noch manches über Wien wagen, werden von dem Bademeiſter mit einem großen Horn
zurück=
prächtigen dreimotorigen Junkersflugzeug waren alle neun Plätze ſchauen ganz ſo aus, als ob ſie ſehr lieb ſein könnten. Nirgends einander geſondert, das gemeinſchaftliche Baden iſt auf das ſtrengſte
ver=
die Salzach, die Traun und die Enns. Ihre Augen ſpiegelten ſich nur zu gern ſo mal ein paar Tage treiben. Man begreift Bad nehmen dürfe. — Die leidenſchaftlichſten Schwimmer aber ſind die
ſich nicht in der blauen Donau, die ſich ihren Weg durch das ſchon, daß man hier wenig Energie aufzubringen pflegt. Wozu Japaner. Für ſie iſt das Schwimmen eine ſelbſtverſtändliche
Voraus=
waldige Gebirge ſucht. Sie ſah nicht die Stadt Linz und das auch? Das iſt nicht nötig in Wien. Es wäre eine ganz über= ſetzung der körperlichen Geſundheit. Faſt jeder Menſch, den man auf
reizende Tußling, nicht das berühmte Kloſter Melk. Sie ſah flüſſige Kraftanſtrengung. Der Himmel lacht, die Lüfte ſind lind, einem Bade. In Japan gibt es mehr öffentliche Schwimmbäder, als
Ein Gefühl ganz eigener Art ergriff mich, als ich dieſe Stadt einem uralten primitiven Gärtchen. Ich wies „Gumboldskirchner”, trachtet die Reinigung ſeines Körpers als aine Handlung, die in einer
zum erſten Male) betrat. Ihre ganze Geſchichte zog vor meinem und „Nußdorfer” zurück und wählte „Stinkbrunner”, der mir von Während die Gäſte in dem gemeinſchaftlichen Baderaum ihren alten Adam
Geiſt vorüber. Hier hat ſchon der römiſche Kaiſer Mare Aurel der feſchen Mizzi freundlichſt kredenzt wurde und durchaus hielt, reinigen, geht das Hotelperſonal, männliches und weibliches, aus und
Gluck, Mozart, Haydn, Beethoven, Schubert und die diverſen Wien” ſah ich die „Zirkusprinzeſſin” und kann mir denken, daß man im Krater des Vulkans Aſama nehmen. Hunderte von Männern und
Strauße Triumphe gefeiert. Hier ſind Verträge geſchloſſen und ſie — von wenigen Spitzenleiſtungen abgeſehen —, was Kräfte Frauen pilgern täglich dorthinund müſſen ganze 5 Minuten bis an das
Intuigen geſponnen worden. Zeiten des Glücks und des Reich= und auch Ausſtattung angeht, beſſer gegeben werden könnte, gemäß den Ablauf jeder halben Minute. — Das Gegenteil des Japaners
tums haben gewechſelt mit Perioden des Kummers und der Not. In Berlin wird da zweifellos mehr geleiſtet. Aber das ergrei= iſt der Chineſe, der an unheilbarer Waſſerſcheu zu leiden ſcheint. „Tra=
Heute iſt ſie es wieder, die die ſo ungern traurige Stadt am fend Natürliche, in der Fröhlichkeit wie in der Sentimentalität, veller” behauptet, während ſeiner ausgedehnten Reiſen in China keinen
Kragen gepackt hat. Wien iſt die viel zu große Hauptſtadt eines, das über dem ſonſt nicht ſehr wertvollen Stücke liegt und es be= einzigen Chineſen angetroffen zu haben, der ein Schwimm= oder
ande=
winnen. Andererſeits ſind es natürlich auch ideale Geſichts= kung. Noch leuchteten die herrlichen Fenſter mit den Heiligen= gerin „verboten”, ſondern nur ..."
waltung maßgebende Sozialdemokratie und die beſonders in den wurde es ganz dunkel draußen, und die wenigen Kirchenlampen anläßlich ihres letzten, äußerſt erfolgreichen Gaſtſpiels in der Geſellſchaft
ſtarken deutſchen Turnerverbänden vertretenen Deutſchnationalen, erhellten nur ſpärlich den gewaltigen Raum. An einer mächtigen einen jungen Zigarrenfabrikanten kennen gelernt, der ſie gelegentlich um
ins Feld führen. Innerlich abhold iſt dem Anſchlußgedanken Säule mir gegenüber hing ein Bild in filbernem Rahmen. Auf rinnen in derartigen Fällen ſtets zu tun bflegen; ſie überreichte dem
wohl nur die, allerdings, die Staatsregierung beherrſchende, goldenem Grunde ſchwebte die Himmelskönigin mit einem mage= begeiſterten Muſikliebhaber mit verbindlichem Lächeln ihre neueſte Auf=
Ja, Wien hat ſich ſtark verändert. In den prächtigen Paläſten das demütig geneigte Haupt. Ich mußte beim Klange der Orgel Tage, und ſie hatte den ſympathiſchen jungen Verehrer ihrer Kunſt wohl
iſt das flutende Leben einer üppigen Hofhaltung verſchwunden, unverwandt das ergreifende Bild betrachten. Auf einmal erhob ſchon längſt vergeſſen, als ſie nach einigen Wochen verdutzt vor einer
Lit=
ſie ſind zu bloßen Sehenswürdigkeiten, zu Muſeen herabgeſun= ſie den Blick — ja, wahrhaftig, ſie ſchaute mich an, mich ganz faßſäule ſtehen bleiben mußte: ihr holdes Bildnis in Lebensgröße mit
ken. Der „Franzensring” iſt zum „Ring des 12. November”, die allein in dem rieſenhaften Raum! Und ihre Augen hatten die den Worte: „Naucht nur Veritza=Zigarren!‟ Die Künſtlerin war beſtürzt
Preußiſch=Süddeutſche Klafſenlotterie.
15. Tag, 5. Klaſfe. In der Vormittagsziehung fielen: 2 42 Pfennige — dieſe Beleidigung konnte ſich die prominente Diva
wahr=
gegeſſene Gebäck in den Cafes ſind gewöhnliche, nichts weniger Gewinne zu 10 000 Mark auf Nr. 187 883, 4 Gewinne zu 5000 Mark auf haftig nicht gefallen laſſen; ſie hat alſo den ſchlauen „Muſikliebhaber”
als mürbe, Brötchen. Verſchiedentlich gibt es „Salons für ge= Nr. 107 659, 185 854; 4 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 125 579, 963 369; wegen „Mißbrauch ihrer Perſönlichkeit” verklagt. Der argumentierte zu=
10 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr. 108 890, 208 351, 227 241, 249 539, nächſt damit, daß er die Photographie bedingungslos geſchenkt bekam,
tragene Herrſchaftsgarderobe”, Trauerhite werden ausgeliehen, 255 517; 18 Gewinne zu 1000 Mark auf Nr. 20360, 64 987. 70 849 folglich für perſönliche Zwecke verwenden durfte. Als dies nichts müitzte,
die Verſatzämter allein machen gute Geſchäfte. Die Autodroſchken 113 B4, 114 914, 118 389, 176 709, 219 307. 70 B8 ferner 88 Gewinne, wollte er der Künſtlerin eine nicht geringe „Abfindung” anbieten, die ſie
in ihren uralten Typen muten an wie Ruſeumsſtücke. Auch der zu 500 Mark und 206 Gewinne zu 300 Mark — In der Nach jedoch nicht angenommen hatte. Nun wurden die „Jeritza=Zigarren”
Verkehr iſt keineswegs überwältigend. An einigen wenigen Punk= mittagsziehung ſielen: 2 Gewinne zu 10 000 Mark auf Nr. behördlich verboten und die Beſtände konfisziert. Und jetzt, wo nur noch
ten, ſo am Opernplatz, ſchwillt er zeitweiſe mächtig an, aber ſchon 59 442: 2 Gewinne zu 5000 Mark auf Nr. 212 62; 6 Gewinne zu wenige Exemplare auf Schleichwegen aufzutreiben ſind, reifen ſich in der
die nächſten Seitenſtraßen ſind leer von Menſchen und Fahr= 3000 Mark auf Nr. 15 358, 44 90, 83 431: 12 Gewinne zu 20 Mark. Tat Kurioſitäten=Sammler nach der nicht einmal ſchmackhaften 10
Cents=
zeugen. In einer geradezu läſtigen Weiſe macht ſich der Bettel= auf Nr. 79598, 117 503, 126 924, 159 337, 25 336, 219 327: 42 Gewinne Zigarre. Die Hauſſe in „Jeritza” nimmt kein Ende; die letzte inoffizielle
zu 1000 Mark auf Nr. 135. 2921 47372, 51 197 71 056, 74 347, Notierung war 20 Dollars. Dieſen Handel kann leider kein Geſetz ver=
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten.)
Die Klavierſtimmer.
(—) Paris. Profeſſor S—y, der bekannte Klaviervirtuoſe,
be=
das Auto, mit dem er und ſeine Frau heim fuhren, vor ihrem Hauſe
ulkige Sitte herrſcht in den Cafes, wo man ſich gern ſtundenlang wirklich rührend, daß auch einfache Arbeiter ein Verſtändnis für ſo
In ſeiner Rührung winkte er die zwei Männer zu ſich und gab
halt, auf einem beſonderen Tablett zwei Glas übrigens ſehr Kindern. Das Dienſtperſonal erſtattete in der Folge Bericht über die
ſeinen Lieferanten an, der ſelbſtverſtändlich nichts von der Sache wußte,
Händen. Sollten Sie demnächſt einmal zur Nachhauſebeförderung Ihres
Wie die Völker baden.
verbirgt, die von ihm beſuchten Völker der Erde beobachtet, worüber er
ſeinen Kreuz= und Querfahrten durch die Welt vor allem die
unterſchied=
pflegen. Da erfahren wir alſo zuerſt, daß der Franzoſe dem Waſſer —
immer nur ein feſt abgegrenzter kleiner Raum, in dem gebadet werden
gerufen und beſtraft. Sobald eine lebhaftere Briſe weht, wird eine
ſchwarze Flagge aufgezogen, die völliges Badeverhot bedeutet. — In
Aber es iſt immer noch ſchön in Wien, und die Wienerinnen England werden beim Schwimmen die beiden Geſchlechter ſtreng von
vönt. — Schweden und Finnen. Eſtländer und Ruſſen ſind der Meinung,
daß dort, wo ein Eisbär ſchwimmen kann, auch der Menſch rubig ſein
der Straße einer japaniſchen Stadt trifft, kommt vom oder geht zu
in der ganzen übrigen Welt zuſammengenommen. In japaniſchen Hotels
braucht man nicht zu warten, bis es einem Gaſt beliebt, die Badeſtube frei=
Berühmt iſt der ſogenannte „Heurige” in dem reizend ge= zumachen, denn jedes Hotel hat einen großen allgemeinen Baderaum,
in dem ſich Männer und Frauen umhertummeln. Kein Jabaner
be=
entlegenen Ecke, den Augen der Welt verborgen, vor ſich gehen müßte.
ein, ohne dem Treiben auch nur die geringſte Spur von Aufmerkſamkeit
Die großen Theater hatten Ferien. Im „Theater an der zu ſchenken. Ein warmes Bad von ungefähr 120 Grad Fahrenheit kann
Kinn in dem heißen Waſſer ſtehen. Ein Bademeiſter verkündet
pflicht=
res Bad genommen habe. Aber das iſt ja auch erklärlich: in China
Am letzten Abend hörte ich ein Orgelkonzert in der Stefans= kommt man vor lauter Revolutionen und Gegenrevolutionen nicht dazu.
Die verbotene „Jeritza”.
(a.) New York. Natürlich wurde nicht etwa die berühmte Sän=
Die amüſante Begebenheit iſt typiſch amerikaniſch. Maria Jeritza hat
ein Photo mit ihrem Namenszug bat. Die Sängerin tat, was
Künſtle=
ren Jeſusknaben auf dem Arm zwei Engel ſetzten die Krone auf nahme und ſetzte ihren Namen darunter. So etwas paſſiert ja alle
der Unterſchrift lächelte ihr da entgegen, ergänzt durch die vier vielſagen=
und lief ſogleich in den nächſten Tabakladen; ſie behielt mit ihrer
Ver=
mutung recht, und konnte eine dicke Ziaarre mit einer noch dickeren
gol=
denen Schleife, auf der ebenfalls ihr Bild und Autogramm prangte, zu
dem Spottpreiſe von 10 Cents erwerben. Eine waſchechte Jeritza für
lene Fabrikant für „berſönliche Zwecke, verſteckt hat, geht auch niemanden
etwas an ...
Seite 16
Reich und Ausland.
Die Eröffnung des Jata=Kongreſſes in Berlin.
TU. Berlin. Freitag vormittag wurde in Berlin die Dagung
der Aſſociation International des Compagnies des Transport Aerions
(Jata) eröffnet. Der Miniſterialdirigent vom Reichsverkehrsminiſterium
Brandenburg hielt im Namen der Reichsregierung eine
Begrüßungs=
anſprache, in der er unter anderem ausführte: „Die Arbeiten, zu deren
Erledigung Sie ſich von Zeit zu Zeit verſammeln, ſind unentbehrlich
für die Entwicklung des Luftverkehrs. Es iſt daher auf das wärmſte zu
begrüßen, daß die Luftverkehrsgeſellſchaften aller derjenigen Länder,
welche die zivile Luftfahrt hauptſächlich betreiben, ſich zu einer
Arbeits=
gemeinſchaft zuſammengefunden haben, um bei aller Wahrung ihrer
Selbſtändigkeit die gemeinſamen Aufgaben zu beraten und zu fördern
ſuchen. Die diesjährige Tagung der Jata ſteht aber noch unter einem
befonderen Zeichen. Zum erſten Mal ſeit der Entſtehung der
Handels=
luftfahrt können die Vertreter der deutſchen Luftverkehrsgeſellſchaften
an dieſen Beratungen teilnehmen, ohne ihre Flugzeuge noch mit
Be=
ſchränkungen belaſtet zu wiſſen. Sie, meine Herren, als wirtſchaftliche
Vorkämpfer der Handelsluftfahrt, werden in den hinter uns liegenden
Jahren bemerkt haben, daß der internationale Luftverkehr ein
organi=
ſches Gefüge darſtellt. Die Beſeitigung eines großen Teiles von
Schwierigkeiten wird, wie ich hoffe, für alle europäiſchen Staaten und
Luftgeſellſchaften von Nutzen ſein. Indem ich Ihnen den
Willkommen=
gruß der Reichsregierung entbiete, ſpreche ich den aufrichtigen Wunſch
aus, daß Ihrer gemeinſamen Arbeit Erfolg beſchieden ſei und daß Ihre
Beratungen von neuem dazu beitragen möchten, einen Verkehrszweig
zu fördern, der für die geiſtige und wirtſchaftliche Entwicklung aller
Völker der Erde von höchſter Bedeutung zu werden verſpricht.”
* Frankfurter Chronik.
WSN Neues Selbſtanſchlußamt in Frankfurt a. M.=
Weſt. In nächſter Zeit wird im Poſthauſe Frankfurt a. M.=Weſt mit
dem Aufbau eines neuen Selbſtanſchlußamtes begonnen werden, an das
die zum Anſchlußbereich des jetzigen Amtes Maingau gehörigen
Teil=
nehmer angeſchloſſen werden ſollen. Die Inbetriebnahme dieſes
Selbſt=
anſchlußamtes iſt für Mitte 1927 vorgeſehen. — Vermächtnis. Der
verſtorbene Rentner Dr. Oskar Kling, Bockenheimerlandſtraße 98, hat
der Stadt Frankfurt a. M. ſeine Bücherei teſtamentariſch vermacht. Es
handelt ſich um etwa 25000 Bände, hauptſächlich aus dem Gebiet der
Philoſophie, der Kunſtgeſchichte und des Kunſtgewerbes, im Werte von
mindeſtens 50 000 Mark. — Ein Loblied auf die deutſche
Muſik. In einem längeren Bericht über einen Kuraufenthalt in Bad
Nauheim, den der bekannte Schriftſteller Schwedens, Olof Rabenius,
in der verbreiteſten Zeitung Schwedens, „Stockholms Tidningen”
ver=
öffentlicht, ſagt dieſer u. a.: Der größte Kunſtgenuß, den ich in
Nau=
heim zu hören Gelegenheit hatte, war ein Konzert des Berliner
Kinder=
chores, 200 Mitglieder im Alter von acht bis ſechzehn Jahren, der
vier=
ſtimmige Lieder ſang. Tonreinheit und Phraſierung, Präziſion der
Stimmverflechtung, alles war tadellos. Ein Kinderchor kann ja
zu=
weilen mit ſeinen Tönen den Himmel öffnen. Beſonders bezaubernd
wurden einige Volkslieder wiedergegeben, beſonders das, das ich von
allen unter dieſen am höchſten preiſen möchte: „In ſtiller Nacht”, in der
Vertonung von Brahms. Der klagende Geſang der 200 Kinder ſchien die
Leiden und Qualen der letzten Jahre zu verdolmetſchen. Die tiefen
Quelladern der Muſik, die durch den Erdboden der Nation fließen,
ſprangen aus dieſem Kinderchor hervor. Es liegt viel Kultur in einer
muſikaliſchen Pflege, die ſo reich unter der Jugend der verſchiedenſten
Volksſchichten betrieben wird. Ja, die deutſche Muſik iſt, wenn alles zu
allem kommt, das höchſte Wunder der Kunſt, ebenſo unermeßlich und
unerſchöpflich in ihren Tiefen wie in ihren Höhen — Die
Inter=
nationale Plakatausſtellung und die Werbeſchau.
Die internationale Plakatausſtellung und die Werbeſchau, die der
V. D. R. während der Reklame=Sportwoche in Meſſebauten Frankfurts
abhält, wecken weit über die Fachkreiſe hinaus lebhaftes Intereſſe.
Schulen, Vereine und ſonſtige Organiſationen ſind ſchon um gemeinſame
Beſichtigungen unter ſachgemäßer Führung eingekommen. Solche
Füh=
rungen geſchloſſener Geſellſchaften ſind mit Rückſicht auf ihre kulturelle
Bedeutung bereitwilligſt zugeſagt worden. Weitere Anträge dieſer Art
ſind an die Geſchäftsſtelle des Verbandes Deutſcher Reklamefachleute
E. V., Gr. Eſchenheimerſtr. 1, ſchriftlich einzureichen, weil die
außer=
ordentliche Inanſpruchnahme der ehrenamtlich tätigen Herren perſönliche
oder telephoniſche Vorbringung von Anträgen dieſer Art nicht mehr
ermöglicht. — Nächtlicher Einſteigdiebſtahl. In der Nacht
zum 24. Auguſt wurde durch ein offenes Fenſter im erſten Stock ein
Dieb=
ſtahl ausgeführt. Geſtohlen wurden ſilberne Beſtecke (Perlenrandmuſter)
für 18 Perſonen, gezeichnet L., drei geſtickte Leinen=Tiſchdecken, eine
große Moltontiſchdecke. Geſamtwert zirka 4000 Mark. Die Täter haben
von einem in der Nähe befindlichen Weißbindergerüſt eine Stange
her=
beigeholt und haben dadurch den Einſteigdiebſtahl ermöglicht, indem ſie
an dieſer emporkletterten. In der Nacht zuvor iſt ein ähnlicher
Dieb=
ſtahl ausgeführt worden. — Vor dem Ertrinken gerettet.
An der Alten Brücke fiel Mittwoch abend kurz nach 6 Uhr ein 6jähriger
Junge in den Main. Der Photograph Hans Tunart rettete den Jungen
durch ſofortiges Nachſpringen. Das Kind wurde in die elterliche
Woh=
nung gebracht.
Mit dem Auto gegen einen Zug gefahren.
DD. Salzwedel. Ein mit zwei Perſonen beſetztes Auto fuhr
am Mittwoch nachmittag am Bahnübergang der Salzwedel—Diesdorfer
Kleinbahn gegen einen Zug. Das Auto wurde vollkommen zertrümmert,
während die beiden Inſaſſen des Autos wie durch ein Wunder mit dem
Leben davonkamen.
„Afrikaforſcher Dr. Geißler” als Schwindler entlarvt.
TU. Eiſenach. Die Kriminalpolizei verhaftete den angeblichen
Afrikaforſcher und Zoologen Max Geißler wegen Betruges und
unbe=
fugter Führung der Doktorwürde. Geißler, der erſt zwanzig Jahre alt
iſt, hat es verſtanden, die Oeffentlichkeit in faſt beiſpielloſer Weiſe zu
täuſchen. Der Feſtgenommene, ein geborener Eiſenacher, hat die
Be=
hauptung aufgeſtellt, daß er Mohammedaner ſei und daß er bis vor
einigen Monaten in Aegypten und im Sudan gelebt habe. Er will an
mehreren Univerſitäten ſtudiert haben und außerdem als
wiſſenſchaft=
licher Aſſiſtent an mehreren Forſchungsexpeditionen teilgenommen haben.
Ueber ſeine wiſſenſchaftlichen Forſchungen” hat er auch öffentliche
Vor=
träge gehalten. Die Kriminalpolizei hat feſtgeſtellt, daß die
Behaup=
tungen des „Herrn Dr. Geißler” unwahr ſind. Auch die Doktorwürde
beſitzt Geißler nicht. Geißler will unter einem krankhaften,
unwider=
ſtehlichen Zwange zur Lüge gehandelt haben.
Zwei Todesopfer eines Fliegerunfalls.
Dortmund. Donnerstag nachmittag iſt auf dem hieſigen
Flug=
platz der holländiſche Flieger Reiber bei der Ausführung von
Kunſt=
flügen tödlich verunglückt. Nunmehr iſt auch ſein Mitfahrer Teck ſeinen
Verletzungen erlegen.
Frecher Raubüberfall auf eine Kontoriſtin.
DD. Berlin. Ein dreiſter Raubüberfall wurde Donnerstag
mit=
tag in der Steglitzerſtraße 9 verübt, wo die Gewerkſchaft Deutſcher
Eiſenbahnbeamten ihre Büros hat. Donnerstag mittag wurde eine
17jährige Kontoriſtin von dem Geſchäftsführer des Verbandes zur
Bank geſchickt, um dort einen Betrag von 11 000 Mark abzuheben. Als
das junge Mädchen die Räume der Bank verließ, folgte ihr ein junger,
etwa 25jähriger Mann in auffallender Weiſe und verfolgte ſie auch
noch auf der Treppe zu den Geſchäftsräumen des Verbandes. Auf dem
erſten Treppenabſatz drang der Unbekannte auf ſie ein und verſuchte,
ihr die Handtaſche, in der ſich das Geld befand, zu entreißen. Die
Kon=
toriſtin verteidigte ſich jedoch in höchſt energiſcher Weiſe und ſchlug den
Angreifer mehrere Male ins Geſicht, wobei der Räuber blutende
Kratz=
wunden davontrug. Offenbar aus Wut über die Entſchloſſenheit des
Mädchens zog der Täter plötzlich ein Meſſer und verſetzte der
Ueber=
fallenen einen Stich in die rechte Bruſtſeite. Trotz ihrer Verwundung
behielt die Kontoriſtin die Geiſtesgegenwart und eilte dem Räuber, der
nzwiſchen die Geldtaſche an ſich geriſſen hatte, laut um Hilfe rufend,
über die Treppe und Hausflur nach. Auf der Straße hatte man die
Rufe gehört und der Dieb, der nunmehr ſah, daß er geſtellt werden
würde, warf den Raub von ſich, ſprang auf die Straße und entkam,
obwohl einige Paſſanten ihn zu verfolgen ſuchten. Das Mädchen konnte
nach Anlegung eines Notverbandes in die Wohnung der Eltern
über=
führt werden.
Unfall eines Perſonenzuges Frankfurt—Berlin.
IU. Berlin. Auf dem Bahnhof Bad Köſen ſind Donnerstag
vor=
mittag einige Perſonenwagen des beſchleunigten Perſonenzuges
Frank=
furt-Berlin entgleiſt. Glücklicherweiſe iſt der Unfall ziemlich glimpflich
verlaufen. Nur ein junges Mädchen hat ernſtere Verletzungen erlitten.
Einige Paſſagiere erlitten leichtere Quetſchungen.
Samstag, den 28. Auguſt 1926
Grauenvoller Tod zweier Sträflinge.
DD. Prag. Donnerstag abend brach aus bisher unbekannten
Ur=
ſachen in einer Gefangenenzelle des Bezirksgerichts in Schumburg
Feuer aus. Die Zelle konnte jedoch nicht geöffnet werden, da ſich der
Schließer in der Stadt befand. Die beiden in der Zelle eingeſperrten
Sträflinge drückten ſich mit den letzten Kräften gegen die rotglühenden
Gitter, um Luft zu ſchnappen. Trotzdem die Feuerwehr ſofort
herbei=
geeilt war, konnte das Feuer erſt nach der Rückkehr des Schließers
ge=
löſcht werden. Die beiden Sträflinge waren jedoch bereits tot.
Beſuch einer ſüdamerikaniſchen Reiſegeſellſchaft in Rußland.
Moskau. Mit dem Dampfer „Kap Polonio” der Hamburg=
Süd=
amerikaniſchen Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft traf eine Geſellſchaft von
400 ſüdamerikaniſchen Touriſten in Leningrad ein, wo ſie in herzlicher
Weiſe empfangen wurden. Unter den Angekommenen befinden ſich
her=
vorragende Staatsmänner aus Argentinien, Chile, Uruguay und
Bra=
ſilien, ſowie deutſche Bankiers und Großinduſtrielle. Die
Reiſegeſell=
ſchaft begibt ſich von Leningrad nach Moskau und wird am 29. Auguft
über verſchiedene europäiſche Häfen die Heimreiſe nach Buenos Aires
antreten.
Unglück bei einem Autorennen.
Paris. In Boulogne ſur Mer ereignete ſich kurz nach Beginn
eines Autorennens ein ſchwerer Unfall. Ein engliſcher Wagen fuhr mit
120 Kilometer Geſchwindigkeit in einer Kurve gegen einen Baum und
wurde zertrümmert. Der Führer war ſofort tot. Außerdem wurde ein
Zuſchauer getötet und mehrere andere Perſonen, darunter zwei
Poli=
ziſten, ſchwer verletzt.
Fallſchirm für Flugzeuge.
Sinnreiche Erfindung eines amerikaniſchen Marine=Ingenieurs.
Der geöffnete Fallſchirm mit dem ſchwebenden Flugzeug.
Ein amerikaniſcher Marine=Ingenieur hat einen Fallſchirm von
50 Fuß Durchmeſſer konſtruiert, der, an einem Flugzeug
ange=
bracht, ſich im Moment der Gefahr ſelbſttätig öffnen und das
Flugzeug glatt zur Erde bringen kann. Ein Verſuch, der dieſer
Tage in Los Angeles angeſtellt wurde, iſt vollkommen geglückt.
Der Fallſchirm brachte das Flugzeug, nachdem die Motoren
ab=
geſtellt wurden, aus 2500 Fuß Höhe wohlbehalten zur Erde.
Zum Tode Valentinos.
EP. London. Eine Mjährige Kinoſchauſpielerin namens Peggys
Scott hat ſich vergiftet und in einem zurückgelaſſenen Brief erklärt, daß
das Leben für ſie nach dem Tode Valentinos keinen Reiz mehr habe.
Die Verſtorbene hatte letztes Jahr in Biarritz die Bekanntſchaft
Valen=
tinos gemacht und ſich, nachdem ſie mehrere Mal mit ihm getanzt hatte,
ſterblich in ihn verliebt. Nach einer Meldung aus New York iſt dort
das Defilieren vor dem Sarg Valentinos verboten worden, da es zu
zahlreichen Zwiſchenfällen kam, wobei mehr als 100 Perſonen verletzt
wurden. Außerdem haben mehrere Frauen Ohnmachten ſimuliert, nur,
damit ihre Namen in den Zeitungen gebracht werden ſollten.
Ein wertvolles Stück der Vollbehr=Sammlung in Amerika
geſtohlen.
New York. Wie die „Aſſociated Preß” meldet, iſt aus dem
National Art Club Mittwoch nachmittag ein Gebetbuch aus der
Samm=
lung von Dr. Vollbehr=Berlin, das einen Wert von 20000 Dollar hat,
entwendet worden. Die 3000 Bände der Vollbehr=Sammlung waren
auf dem Euchariſtiſchen Kongreß in Chicago ausgeſtellt und wurden
dann nach längeren Verhandlungen mit dem Beſitzer in den New
Yorker National Art Club verbracht.
Amerikaniſche Ozeandampfer zum Verkauf geſtellt.
TU. New York. Das Shipping Board hat offiziell
bekanntge=
geben, daß die Schiffe der United States Lines und der American
Merchant Lines verkauft oder verpachtet werden ſollen. Einzelheiten
über die Verkaufsbedingungen ſollen in der nächſten Woche
veröffent=
licht werden. Angebote ſind bis zum 8. November einzureichen und
dürfen nur von Amerikanern gemacht werden. Unter den ausgebotenen
Schiffen befinden ſich alle bekannten Paſſagierdampfer der United
States Lines einſchließlich „Leviathan” (früher „Vaterland”).
Zum Bergwerksunglück in Pennſylvania.
TU. New York. Die Lage der in einem Bergwerk bei
Clean=
field eingeſchloſſenen Bergarbeiter iſt hoffnungslos. Giftgaſe machten
das Eindringen von Hilfsmannſchaften in die Mine unmöglich, ſo daß
nach Anſicht der beſichtigenden Aerzte keine Hoffnung mehr darauf
be=
ſteht, die Eingeſchloſſenen noch lebend herauszubringen. — Bei der
Grubenkataſtrophe in Pennſylvania ſind 69 Bergleute ums Leben
ge=
kommen. Dreißig Leichen ſind bisher geborgen.
Rieſenorkan in Louiſiana.
TU. New York. In Oſt=Louiſiana hat ein Rieſenorkan
unge=
heuren Schaden angerichtet. Ganze Ortſchaften wurden verwüſtet, wobei
mehrere Menſchen getötet wurden. Ein Expreßzug wurde durch die
Gewalt des Sturmes aus den Schienen geworfen. Der angerichtete
Schaden beträgt über eine Million Dollar.
Der falſche Krupp identifiziert.
TU. New York. Die Staaten Delaware und Pennſylvania
wol=
len die Auslieferung des falſchen Krupp zur gerichtlichen Beſtrafung, da
er dort gleichfalls Betrügereien verübt hat. Ein Student der Yale=
Univerſität hat den Schwindler identifiziert als einen Studenten, der
unter dem Namen George Adorgan an der Univerſität immatrikuliert
zu werden wünſchte.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſ=
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmanr
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druch und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich is Darmſtadt
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
Nummer 8
Kralſther Srverautdau MKam an
Von informierter Seite erhalter
nachfolgende kritiſche Stellungnahme
vom Reiche verfolgten Politik bei
gebung von Wiederaufbaudarlehen / Kon,
runer Pflanzungen.
In einem ausführlichen Aufſatz behandelte die Frankfurte
kürzlich (Nr. 596 vom 12. 8.) die neuerdings durch Proſepl
Banken betriebene Propaganda, den Wiederaufbau deutſcher
Fr=
arbeit in Kamerun ins Börſenmäßige umzuſetzen. Das Bl
an Hand genauer Darlegungen vor allzu großem Optimism: 5a
Pflanzungen in ſtark verwahrloſtem Zuſtande übernommen
bedürften zu ihrem Ausbau großer Mittel, ſo daß, wenn auck:
tige Entwicklung nicht als ungünſtig zu bezeichnen ſei, vorläu
kein=
lei Anlaß zu Hauſſebewegungen vorliege.
Der Aufſatz iſt über das Vorſtehende hinaus inſofern von
ker=
als er nachweiſt, daß die finanzielle Rückwirkung auf die An Seio
nicht zuletzt darauf zurückzuführen iſt, daß ſie den Unternehm
en=
währte Aufbaudarlehen zu erheblichen Sätzen verzinſt und da
aus mit größeren Beträgen kurzfriſtig rückzahlbar ſind; und a
wohl das Reich über London um den Kaufpreis (Abkommen
auf Reparationskonto entlaſtet worden iſt. Dabei wären — eith.
kannt — allen übrigen Darlehensnehmern des Reichsentſchädig: Sam
die Zinſen niedergeſchlagen worden, nicht aber den
an=
runer Pflanzungen.
Dieſe Feſtſtellungen wirken ſenſationell. Das Reich gibt ſo
allen anderen Liquidationsgeſchädigten, ſo auch den Kamerun
Wflon=
zungen ein Wiederaufbaudarlehen, die es zum Rückkauf der
anzun=
gen verwendet, wodurch ein erheblicher Teil des Geldes übe kondo
dem Reich wieder gutgebracht wird. Das Reich, aber chen
ſich nicht, den gleichen Betrag von den Geſidi
ten noch einmal einzutreiben. Daß die laut 9 ggro
2971 vom Reich den Geſchädigten zu zahlende Entſchädigung / V
faches der gewährten Darlehen beträgt, läßt das Vorgehen de Reich
beſonders merkwürdig erſcheinen.
Es iſt, als ob ein Verhängnis über dem deutſchkolonialen A derou
bau ſchwebe. Auf kolonialpolitiſchem Gebiet ſind birn
Mißerfolge zu verzeichnen. Der letzte war die — durchau berec
tigte — Aktion Schnees, die uns den Ameryſchen „Anpfiff jrache
der weit über das Koloniale hinaus die mühſam angebahnte ſeutſ
engliſchen Beziehungen trübte. Jetzt verderben wir uns die lonial
wirtſchaftliche Entwicklung ſelber, indem deutſche Behör;/ einen
Unterſchied zwiſchen Auslands= und Kolonialgeſellſchaften mack jene
die Darlehenszinſen niederſchlagend, bei dieſen aber auf Zal ng
be=
ſtehend. Bei welcher Behörde dieſe unterſchiedliche Behandlu ihren
Ausgang genommen hat, iſt noch nicht bekannt. Daß höher Stellen
um dieſe Vorgänge wiſſen, iſt kaum anzunehmen, da es dieſen her
ſo=
fort aufgefallen wäre, daß ohne wirtſchaftlich ſichtbare Er ge der
deutſche Wiederanfang in Kamerun ein Schlag ins Waſſer iſt, e abe
ſollen ſolche Erfolge eintreten, wenn, wie die Frankfurter ſeitmg
ſchreibt, nahezu das Geſamtkapital für Erwerbsobjekt. Wiel aufbau
und laufenden Betrieb einem Dritten vorweg zu verzinſen und arübe
hinaus größere Kapitalbeträge kurzfriſtig zurückzuzahlen ſind
Mit welchem Recht will der Reichsfiskus die Eingriffe des ferſall
ler Vertrages in das Privateigentum angreifen, wenn er d
Vor=
gänge dazu benutzt, um ſich im Wege von Darlehensanerkennt, en u
den Liquidationsbetrag an den Geſchädigten über ſeine Entſch gungs
verpflichtung hinaus zu bereichern?
Wenn durch die Bemühungen des Reichsgerichtspräſidenten ſimonz
kürzlich auf der Sitzung der „International Law Aſſociation” / Wien
der Leitſatz angenommen wurde, „das Prinzip der Unverletzli eit de
Privateigentums iſt durch den Friedensvertrag anerkannt wr en, ſe
doch in ſehr unbefriedigender Weiſe”, ſo trifft de gleiche=
Vorwurf auf das Vorgehen der deutſchen Regierung gegen di nigenen
Bürger zu. Denn konnte noch vor einigen Jahren der Finan ge des
Reiches ein Teil der Schuld an der ungenügenden Entſchädigr zuge
ſchoben werden, ſo iſt dieſer Umſtand — nicht nur an Hand d. letzten
Finanzausweiſes — immer mehr in den Hintergrund getret ſicher
aber bei Wiederaufbaudarlehen, da deren Hingabe belegt, da ſie be
treffenden Barmittel zur Verfügung ſtanden.
Bei der grundſätzlichen Bedeutung der Angelegenheit iſt z hoffen
daß die geſchilderten unhaltbaren Zuſtände, die die deutſchen lonial=
Geſellſchaften in bezug auf Verzinſung und Rückzahlung zu Geſ digten
zweiter Klaſſe ſtempeln bei den anderen Geſchädigten ben die
Behörden ja bereits die Zinſen niedergeſchlagen — eine raſche A derug
erfahren, ohne daß Oeffentlichkeit und Parlament ſich mit dieſ
uner=
quicklichen Vorgängen eingehender zu beſchäftigen brauchen.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 28. Auguſt. 3.30: Liedervorträge Frankfurter
ſchu=
len: Theobald=Ziegler=Schule, Mädchen der 2. und 3. Klaſſe. C .30:
Hausorch. Zu Goethes Geburtstag (geb. 28. Auguſt 1794),
ſeet=
hoven: Ouv. Egmont” — Schubert: Drei Lieder der Migr: a.
„Wilhelm Meiſter”: „Nur wer die Sehnſucht kennt‟ „Heiſ mich
nicht reden” „So laßt mich ſcheinen” — Schumann: Ouv. „He ſann
und Dorothea”. — Rez.: Gedichte von Goethe. — Mozart
An=
dante cantabile a. d. „Jupiter=Sinfonie‟ Wolf: Drei
Ethe=
lieder: Frühling über’s Jahr: Anakreons Grab; Ganymed. —
Jag=
ner: „Eine Fauſt=Ouverture” Flügel: Dr. Reinhold Merten.
Mit=
wirkende: Frl. Johanna Hillitzer, Sopran; Hermann. Kner Rez=
O 5.45: Leſeſtunde (für die reifere Jugend): „Die Regulatot in
Arkanſas” von Friedrich Gerſtäcker. O. 6.30: Briefkaſten.
Uebertr. Stadttheater Salzburg: „Die Entführung aus dem S til”.
Oper in drei Akten von Mozart. Fällt die Uebertragung folge
techniſcher oder atmoſphäriſcher Störungen ungenügend aus, ſ kritt
folgende Aenderung im Programm ein: 7.30: Uebertr. aus dem
Frankf. Opernh.: „Die verkaufte Braut” Komiſche Oper von
Smetana. Anſchl.: bis 12: Von Berlin: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Samstag, 28. Auguſt. 3: sGretle von Strümpfelbach er ſlt.
O 4: Unterhaltungskonzert. Mitw.: Käte Mann, Hans H us,
Carl Struve, Rundfunkorch. Friedemann: Siegestrophäen, M ſch.
— Komzak: Münchner Kindl, Walzer. — Doppler: Ouv. „Tt‟.
Käte Mann, Hans Hanus: Geſangseinlage. — Mozart: Eine ine
Nachtmuſik. — Carl Struve: Einlage. — Lortzing: Fant, ſar
und Zimmermann”. — Hans Hanus, Käte Mann: Geſangsein ge,
— Gillet: Loin du bal. — Friedemann: Kaiſer Friedrich=M ſch.
O 6.15: Vortrag Oberreg. Dr. Löwenberg: Geſchichte der Ze ng
(2.). O 7: Uebertr. von den Salzburger Feſtſpielen: „Die
ſit=
führung aus dem Serail”, Mitw.: Maria Gerhart, Paul Be er,
Hans Duhan, Hermann Gallos, Viktor Madin und Richard Ta er.
— Anſchl.: Funkbrettl. Mitw.: Hilde Binder, Käte Mann, ns
Hanus, Carl Struve, Rundfunkorch.
Berlin.
Sonnabend 28. Auguſt. 12: Viertelſtunde für den Land rk.
O. 5: Funkkapelle. Kuhlau: Ouv. „Erlenhügel”. — Tſchaikor y:
Suite aus „Schwanenſee” — Sibelius: Valſe triſte. — Meyer er:
Fackeltanz. O 6: Uebertr. der Eröffnungsfeier der Berliner Iin=
und Sport=Woche vom Luſtgarten. Konzert des Kosleckſchen B
er=
chores. — Eröffnungsanſprache Oberbürgerm. Dr. Böß. — Anſu che
des Vertreters des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen. — Gei
ſn=
ſames Lied: „Deutſchland. Deutſchland über alles.” O 7: Dr.
ter: Einführung zu dem Trauerſpiel „Egmont” O 7.30: „Egm
Trauerſpiel von Goethe. Muſik von Beethoven. Margarete on
Parma: Agnes Straub. Graf Egmont: Karl Ebert. Wilhelm on
Oranien: Th. Loos. Herzog von Alba: W. Krauß. Ferdinand, ſin
Sohn: W. Zilzer. Machiavell: Paul Bildt. Richard, Egm ts
Geheimſchreiber: R. Duſchinski. Silva, Gome= unter Alba dier d:
F. Bohnen, W. Fried. Klärchen, Egmonts Geliebte: Lucie
Mn=
heim. Ihre Mutter: Ilka Grüning u. a. O 10.30: Tanz=Mik.
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 28. Auguſt. 1.10: Muſika he
Darbietungen für Schüler. Rezitationen: Goethe und Schiller r.
Leonhard Blaß). — Vertonung Goethiſcher und Schillerſcher
tungen. (Grau, Funk König, Wohlſtein, Quartett des Staats= d
Domchors.) O 3: Prof. Dr. Amſel u. Oberſchullehrer
Wer=
mann: Einheitskurzſchrift. O 3.30: Rektor Otto Mehlan: Die
ganiſation der Gartenarbeitsſchule. O 4: Dr. Wilhelm Ebert:
Lr=
feuchtigkeit und Obſtbau. O 4.30: Mitteilungen des Zentralinſtity 5.
O 5: Dipl.=Landwirt Feierabend: Pflanzen= und Tierzucht in iE
Bedeutung für die Volksernährung. Ab O 7.30: Egmont. Se
ſpiel. (Uebertr, aus Berlin.)
Nummer 238
Samstag, den 28. Auguſt 1926
Seite 17
Sport, Spiel und Zurnen.
Fußball.
umBeginnderVerbandsſpiele imRheinbezirk
— zweimalige Meiſter wieder Hauptanwärter. — Neckarau ſchärfſter
wale. — Phönix=Ludwigshafen und Mannheim=Waldhof die nächſten
imdidaten. — Die gefährliche Darmſtädter Klippe. — Die Neulinge.
Nur noch wenige Tage dauert es, bis die Verbandsſpiele ihren
Be=
an nehmen und für jeden Verein den Auftakt bilden zu 18 ſchweren
effen mit dem einen gemeinſamen Ziel: Meiſterſchaft. Fieberhaft
—den allenthalben die letzten Vorbereitungen zu dem bedeutſamen
tart getroffen, und jeder rüſtet ſich, ſo gut er kann.
Will man die Kandidaten des Rheinbezirks Revue paſſieren laſſen,
kommt man, wenn man die vorjährigen Meiſterſchaftstreffen, ſowie
e letzten Privatſpiele als Wertmeſſer nimmt, unbedingt zu dem Ergeb=
S, daß wieder der ſchon zweimalige Meiſter, Vf.R. Mannheim, dem
an noch vor der Julipauſe gar keine Chancen einräumen konnte, als
Tvorit zu gelten hat. Und das nur auf Grund einer genialen Löſung
— ſo eminent wichtigen Frage der Mannſchaftsaufſtellung. Das
Zwierige Problem der richtigen Gruppierung der Angriffsreihe iſt
Enzend gelöſt worden, ſo daß der Sturm bei der Zuverläſſigkeit der
riteren Reihen leicht die dritte Meiſterſchaft zu erringen imſtande iſt.
Phönig=Ludwigshafen, im Vorjahre beveits „ſicherer”
Teiſter, iſt bis jetzt noch nicht richtig in Schwung gekommen, wird aber
ach in dieſem Jahre neben Neckarau der gefährlichſte Konkurrent des
Teiſters ſein. Die Elf iſt allerdings nur zu oft Kriſenſtimmungen
unter=
orfen, die die innere Geſchloſſenheit ſtark beeinträchtigen. — Der
F.f.L. Neckarau hat noch in jedem Jahre zu Beginn außergetvöhn=
rhe Erfolge aufzuweiſen gehabt, kam aber auch jedesmal ſchon bald
ach Beginn der Rückrunde ins Hintertreffen. Die Elf iſt nicht nur
Hren letzten Reſultaten nach in kompletter Aufſtellung die ſpielſtärkſte
Nannſchaft des Bezirks. Aber — es fehlt an dem nötigen Erfatz, der
ei 18 Spielen mehr noch als im Vorjahre auf den Plan treten muß.
Sier iſt die Achillesferſe des gefährlichſten Meiſterſchaftsrivalen, ſonſt
wäre dieſe wichtigſte Frage ohne weiteres geklärt. — Der S.V.
Mann=
eim=Waldhof hatte gerade im Gegenſatz zu Neckarau noch ſtets
inen äußerſt ſchlechten Start. Die Elf iſt trotz oder gerade wegen ihrer
ahlreichen Talente zu ſehr Stimmungen unterworfen, die oft genng
eichte Spiele verloren gehen ließen. Immerhin wird der Exmeiſter
Heſtimmt entſcheidend in den Endkampf eingreifen. — F.Geſ. 1903
Zudwigshafen, rettete ſich durch hervorragende Leiſtungen in der
Schlußrunde vor dem bereits faſt unvermeidlichen Abſtieg. Die
Mann=
ſchaft verlor mit großem Pech ſtets nur mit einem Tor Unterſchied und
Hürfte daher auch in dieſem Jahre ſchwer zu überwinden ſein. — Der
S.V. Darmſtadt war von jeher die gefährlichſte Klippe. Eine Reiſe
in die Heſſenreſidenz brachte nur in den ſeltenſten Fällen einen Sieg,
bagegen den Darmſtädtern noch ſtets die Rettung vor dem Abſtieg.
Die beiden Neulinge haben bei der überlegenen Routine der
„Alteingeſeſſenen” natürlich nur bedingte Platzchancen. Der F.V.
Speyer beſitzt dabei den Vorteil ſeines tückiſchen Platzes, während
Phönix=Mannheim als ausgeſprochene Stimmungsmannſchaft
anzuſehen und in dieſer Eigenſchaft auch zu fürchten iſt. — Die bei=
DenQualifikanten. Noch tobt der Kampf um Aufſtieg, bzw. Ver=
Hleib. Die Vorrunde endete mit der Führung der Kreisligiſten. Wer
jetzt das beſſere Ende haben wird, iſt nicht zu entſcheiden. Eins ſteht
Feſt: V.f.R. Kaiſerslautern, Sp.Vg. Sandhofen, S.V. Mannheim 08
aund der F.C. Pirmaſens werden wohl in der unteren Hälfte enden
gleichviel, wer von ihnen nun die Bezirksliga ergänzt. Sie werden
matürlich ihr Letztes hergeben, um niht in Abſtieggefahr zu kommen,
uund vielleicht gelingt es ihnen, ſich knapp zu halten, aber es wird doch
ſchwer halten, mit dem anderen Bezirksligiſten mitzukommen.
*Fußball des Odenwaldkreiſes im neuen
Spieljahre.
Mit Beginn des neuen Fußball=Spiekjahres iſt es an der Zeit, den
Leſer wieder einmal auf den engeren Wirkungskreis unſeres
einheimi=
ſchen Fußballs bzw. auf die bei dieſem vorgegangenen Veränderungen
aufmerkſam zu machen. Der Würzburger Verbandstag des S. F. V.
bzw. ſeine Beſchlüſſe ſind auch an unſerem heimiſchen Fußball nicht
ſpurlos vorübergegangen. Vor allem iſt hier die Erhöhung der ein=
ra
ſich mit dieſer
imme.
Frankfurter
Klaſſe. O
guſt 17941.
jieder der Migut
n: Ouv. „Hen
Volf: Drei Go
anymed. —
nhold Merten.
zelnen Klaſſen von 8 auf 10 Vereine zu nennen, die den unteren
Klaſ=
ſen etwas Aufſtiegsmöglichkeit gebracht hat. Gleichzeitig iſt noch das
Fortfallen der C=Klaſſe zu erwähnen, welche in unſerem Kreiſe mit der
B=Klaſſe zuſammengelegt worden iſt. Durch dieſe Maßnahme iſt eine
verbeſſerte Spielmöglichkeit für dieſe Klaſſe entſtanden. Weiter wäre
noch die Neuentſtehung von Vereinen an einigen bedeutenden Plätzen
zu nennen; dies iſt der Fall in Groß=Umſtadt Auerbach und
Zwingenberg a. d. B. Dem gegenüber iſt das Wiederverſchwinden
des unter erſchwerten Umſtänden gegründeten Vereins in Kirch=Beerfurt
ohne Bedeutung.
Die einzelnen Klaſſen im Kreiſe ſetzen ſich nunmehr wie folgt
zu=
ſammen:
Der Bezirksliga gehört nach wie vor nur der Sportverein 98
Darmſtadt an. Deſſen Ligamannſchaft geht mit guten Ausſichten in die
diesjährige Kampagne und ſollte ſich einen guten Platz ſichern.
In der Kreisliga hat es Veränderungen gegeben. Vor allem
hat man den berechtigten Wünſchen der Spielvgg. Sandhofen Rechnung
getragen und dieſe zum neugebildeten Mannheimer Stadtkreis geſchlagen.
Die Grenze des Odenwaldkreiſes verläuft alſo nunmehr gegen Süden
zu in der Linie Weinheim-Viernheim-Lampertheim. Vor allem wird
durch den Fortfall Sandhofens den Vereinen der Darmſtädter Ecke die
koſtſpielige Fahrt nach Mannheim erſpart, zum anderen wird man aber
in gewiſſen Kreiſen auch nicht böſe ſein, einen Meiſterſchaftsanwärter
weniger zu haben. Die derzeitige Kreisliga wird gebildet aus den
ſechs alten Vereinen V. f. R. Burſtadt, Olympia Lampertheim, Olympia
Lorſch, Germania 03 Pfungſtadt, Sportvgg. 04 Arheilgen und Union
Darmſtadt. Hinzutreten die zwei Vereine, die aus den Kämpfen der
A=Meiſter Sportverein Münſter und F. V. Biblis, ſowie des
Pokal=
meiſter Viktoria Griesheim ermittelt werden. Griesheim hat ſich
be=
peits durch einen 3:2 Sieg über den F. V. Biblis am Vorſonntag das
Anrecht zur Kreisliga erworben. Der zweite Anwärter wird am
Sonntag, 29. Auguſt, zwiſchen S. V. Münſter und F. V. Biblis
er=
mittelt werden. Der Unterlegene dieſes Spieles hat aber immer noch
Gelegenheit zum Aufſtieg, da er ſich noch mit den beiden Tabellenletzten
der vorjährigen Kreisliga, F. V. 09 Weinheim und Amieitia Viernheim,
meſſen darf. Weinheim hat allerdings die beſten Ausſichten für den
Aufſtieg, da die Bergſträßer bereits beide Spiele gegen Viernheim mit
je 2:0 gewonnen haben und auch über den Verlierer des Spiels Münſter
—Biblis die Oberhand behalten dürften. Zwiſchen dieſem und
Viern=
heim liegt dann der 10. Tabellenplatz. Die Spiele ſelbſt werden wieder
von den Ligamannſchaften im Kreiſe ausgetragen, dagegen beſtehen
Beſtrebungen, die unteren Mannſchaften innerhalb der Gaugrenzen
ſpielen zu laſſen. Ueber die Spieltermine iſt noch nichts näheres bekannt.
Die A= und B=Klaſſe trägt ihre Spiele innerhalb der Gaue
aus. Im Gau Bergſtraße ſehen wir in der A=Klaſſe in dieſem
Jahre folgende Vereine: V. f. R. Darmſtadt Germania 1911 Eberſtadt,
Haſſia Dieburg, Sportverein Groß=Gerau, Polizei=Sportverein
Darm=
ſtadt, Fußballverein Michelſtadt; dazu tritt eventuell Sportverein
Münſter, ſowie der Sieger des Ausſcheidungsſpieles Eintracht
Darm=
ſtadt—Spielvgg. 06 Pfungſtadt. Außer Konkurrenz nimmt die
Reſerve=
mannſchaft des S. V. 98 Darmſtadt an den Spielen teil. Eine
Er=
höhung dieſer Klaſſe war aus taktiſchen Gründen nicht durchführbar.
Die Bergſträßer B=Klaſſe wurde aus ſpieltechniſchen Gründen in
drei Gruppen eingeteilt. Die Gruppe I umfaßt den hinteren
Oden=
wald mit den Vereinen V. f. R. Erbach, V. f. R. Beerfelden,
Sport=
verein König, Sportverein Höchſt, Sportverein Lengfeld, F. S. V Groß=
Zimmern. Außer Konkurrenz nimmt die Michelſtädter 2. Mannſchaft
an den Spielen teil. — Die Gruppe II umfaßt die Landgemeinden
in der weiteren Umgebung Darmſtadts, und zwar F. V.
Epperks=
hauſen, Germania Dieburg, Sportverein Meſſel, V. f. B. Ober=Ramſtadt,
Sportverein Roßdorf, Kickers Hergeshauſen und F. C. Groß=Umſtadt.
— Die Gruppe III iſt mehr nach der Rheinebene orientiert; ihr
gehören an: Sportverein Weiterſtadt, Germania Eſchollbrücken,
Sport=
derein Geinsheim, Germania Leeheim, Chattia Wolfskehlen,
Sport=
verein Goddelau, Boruſſia Dornheim und der Verlierer aus dem Spiel
Eintracht Darmſtadt—Spielvgg. Pfungſtadt.
Vom Gau Ried liegen noch keine amtlichen Bekanntgaben vor,
doch wird ſich auf Grund der Tabellen die 4=Klaſſe dort wie folgr
zuſammenſetzen: V. f. L. Lampertheim, F. V. Hofheim, F. C. 07
Beus=
heim, Starkenburgia Heppenheim, Konkordia Bensheim, Alemannic
Groß=Rohrheim, F. V. Hemsbach und eventl. F. V. Biblis. — Die
K=claſſe die zahlenmäßig weit ſchwächer vertreten iſt als im Gau
Bergſtraße, dürfte mit den Vereinen Olympia Biebesheim, F. V.
See=
heim, Lympia Laudenbach, F. C. Schönberg, Langwaden, Zwingenberg
und Auerbach beſetzt ſein.
So im großen Ganzen das diesjährige Bild unſeres
Odenwald=
kreiſes. Werbungen in den noch zu erſchließenden Orten wie
Neu=
ſtadt i. O., Reinheim uſw. werden wohl noch Zuwachs bringen.
Aber auch ohne das darf man in dieſem Jahre mit einer Reihe
ſpannender Kämpfe in allen Klaſſen rechnen, deren Spielbeginn
unge=
fähr mit dem zweiten Septemberſonntag zuſammenfallen könnte.
Union 1913, Darmſtadt—Sportvgg. 04, Arheilgen.
Das Bekanntwerden des bevorſtehenden Zuſammentreffens der
Ligamannſchaften von Union und Arheilgen genügte ſchon, um die im
Fußballſport Eingeweihten lebhafte Erörterungen über den Ausgang
des Spiels pflegen zu laſſen, lieferten ſich doch beide Mannſchaften
ſchon manchen Kampf in Verbands= und Privatſpielen, die immer, bei
beiderſeitigen guten Leiſtungen, einmal dieſe und dann jene Partei als
Sieger ſahen. Auch in dem heutigen (Samstag) Treffen iſt ein harter
Kampf zu erwarten; tritt doch Arheilgen mit ſeiner zurzeit ſtärkſten
Elf auf den Plan, und auch die Beſſunger haben, bis auf zwei geſperrte
Spieler, alles auf die Beine gebracht. Die Erwartung eines raſſigen
Kampfes dürfte alle Sportintereſſenten zu dem um ½6 Uhr auf dem
Unionplatze (Rennbahn) ſtattfindenden Treffen lochen.
Am Sonntag folgt die Ligamannſchaft einer Einladung des durch
ſeine Spiele gegen Sp.V. 98 beſtbekannten Fußballvereins
Sprend=
lingen. Ob ſich die Beſſunger nach dem ſchweren Spiele am Samstag
nicht zuviel zumuten, wird das Ergebnis zeigen. Auf dem Platze an
der Heidelberger Straße finden zwei Spiele ſtatt, und zwar treffen
vormittags um 10.30 Uhr die A.H.=Mannſchaft von Weiterſtadt und
die nach ihrem leider allzu früh verſtorbenen Gründer benannte
Weihl=
mannſchaft aufeinander, während die Ligaerſatz=Elf nachmitatgs um
3 Uhr mit der 1. Elf von Boruſſia=Dornheim ihre Kräfte in einem
Freundſchaftstreffen mißt. Auch ein Beſuch dieſer beiden Treffen dürfte
ſich lohnen.
Sportverin Darmſtadt 1898, Jugendabteilung.
Am kommenden Sonntag finden folgende Spiele auf dem Stadion
ſtatt: 9 Uhr: 2. Jug.—2. Jug. Langen. 10 Uhr: 1. Schüler—1. Schüler
Dieburg. 11 Uhr: 1. Jug.—1. Jug. Langen.
Spielvereinigung 1921, Darmſtadt.
Die Serienſpiele der Sonderklaſſe im Deutſchen Arbeiter=Turn= und
Sportbund finden den Fortgang. Alemannia=Bensheim hat die
Ver=
pflichtung, mit der 1. und 2. Mannſchaft am Sonntag, den 29. ds. Mts.,
auf dem Sportplatze Windmühle, Pallaswieſenſtraße, anzutreten.
Darm=
ſtadt hat keinen leichten Gegner, das Vorſpiel gewann Bensheim ſicher
mit 4:2 Toren. In ſportlicher Hinſicht wird Gutes geboten. Die Spiele
finden ſtatt nachmittags 1.30 Uhr und 3 Uhr, das der 1. Mannſchaft
zuletzt.
Germania 03, Pfungſtadt—F. Sp.V. Frankfurt, Reſerve.
Mit großer Spannung erwartet man das Zuſammentreffen der
einen vorzüglichen Ruf genießenden Reſervemannſchaft des
Mam=
meiſters mit der Ligamannſchaft der Germania=Pfungſtadt morgen
nachmittag ½4 Uhr. Die Mitwirkung des bekannten ſchweizeriſchen
In=
ternationalen Pache iſt zugeſagt. Ferner werden Reitz und der „
be=
rühmte” Linnighäuſer ſpielen. Vorher empfängt die
Liggerſatzmann=
ſchaft des Platzvereins die 1. Mannſchaft der „Concordia”=Gernsheim.
Handball.
Turnverein 1897 Bickenbach.
Am kommenden Sonntag, nachmitrags 3 Uhr, ſteht zum 1.
Meiſter=
ſchaftsſpiel auf dem ſchön gelegenen Spielplatz in Bickenbach die erſte
Mannſchaft der Turngemeinde Beſſungen unſerer 1. Mannſchaft
gegenüber, und dürfte es ein ſchönes Treffen ſein. Ein Beſuch wird ſich
lohnen. — Vor dieſem Spiel treffen ſich die beiden Jugendmannſchaften
vom Turn=Verein Bensheim und unſerem Verein.
Deutſche Turnerſchaft, Main=Rhein=Gau.
Mit der Prüfung der Schiedsrichter am letzten Sonntag hat das
neue Spieljahr 1926/27 begonnen, und morgen finden die erſten
Meiſter=
ſchaftsſpiele ſtatt. Man hat in dieſem Jahre etwas früher angefangen,
um bei ſchlechtem Winterwetter noch ein paar Sonntage zur Verfügung
zu haben. Gegen das Vorjahr ſind 20 neue Mannſchaften hinzugekommen
und dies bedingte die Gruppierung in den unteren Klaſſen. Die
Meiſterklaſſe bleibt unverändert. Für das abgerückte Worfelden iſt der
1. Sieger der A=Klaſſe neu hinzugekommen. Aſchaffenburg ſpielt auch wieder
mit, ſo daß in dem Meiſter dieſer Klaſſe der Vertreter unſeres
Ver=
bandes zu den Kreisſpielen im kommenden Frühjahr unmittelbar
er=
mittelt wird. Der Wunſch ſei hier ausgeſprochen, daß alle Leiter und
Schiedsrichter die in Pfungſtadt ausgegebenen Richtlinien genau
be=
folgen und hierdurch weſentlich dazu beitragen, daß auch in dieſem
Jahre eine glatte Abwicklung der Meiſterſchaftsſpiele gewährleiſtet wird.
Die Arbeit des Gauſpielwartes Lehr, 70 Mannſchaften zu kontrollieren,
findet die größte Anerkennung, und wird es ihm zur Freude gereichen,
wenn alle als echte Turner mit bei der Sache ſind.
Waſſerball.
„Heſſen‟ Darmſtadt gegen Frankfurter Schwimmverein.
Zum letzten Verbandsſpiel treffen ſich am Sonntag, morgens 11½
Uhr, die Jugendmannſchaften der obigen Vereine im Großen Woog.
Da der Frankfurter Schwimmverein ſein letztes Spiel gegen den E.F. S. C.
mit 6:2 Toren gewinnen konnte, dürfte ſich ſeine Spielſtärke erheblich
gehoben haben. Das Vorſpiel gewann „Heſſen” mit 2:1 Toren. Die
Ebenbürtigkeit beider Mannſchaften verſpricht ein intereſſantes Spiel,
deſſen Beſuch ſich lohnen dürfte.
Schießſport.
Schützengeſellſchaft 1857 Dieburg e. V.
Das Herbſtſchießen der Dieburger Schützengeſellſchaft findet
Sonntag, den 29. Auguſt, und Sonntag, den 5. September, auf den
neuen Schießſtänden für Mitglieder des Deutſchen Schützenbundes ſtatt.
Die Schießzeit iſt vormittags von 9—12 Uhr und nachmittags von 1 Uhr
ab bis zur einbrechenden Dunkelheit. Zur Aufſtellung gelangen: 1
Feſt=
ſcheibe: Dieburg, 1 Sterzingſcheibe, je 2 Meiſterſcheiben für Freihand
und Auflage, ſämtlich auf 175 Meter und 1 Jagdſcheibe (Keiler) auf
60 Meter. Die Preiſe beſtehen in der Hauptſache in Geldbeträgen. Alle
Schützenbrüder ſind herzlich willkommen
* Großes Tontaubenſchießen in Bad=Nauheim.
Am Samstag und Sonntag veranſtaltete der Bad=Nauheimer
Sportſchießklub ein großes Tontaubenſchießen auf den
trefflich eingerichteten Schießſtänden am Goldſtein. Die Beteiligung
war vorzüglich, aber auch der gebotene Sport konnte ſich ſehen laſſen,
nahmen doch Schützen von Namen aus allen Teilen Deutſchlands und
des Auslandes (vor allem aus Holland) daran teil. Die Ergebniſſe
waren zum Teil überraſchend, das drückt ſich in der hohen Trefferzahl
aus. Beſonders die Tatſache, daß von Direktor Jürgens 99 von 100
Tauben geſchoſſen werden konnten, verdient beſondere Erwähnung.
Nachfolgend machen wir mit dem Ergebnis des Schießens bekannt:
Eröffnungsſchießen (20 Tauben): 1. Markuſſen, 20. Treffer; 2.
Emil Jürgens, 20; 3. von Goldſchmidt Rotſchild, 19: 4. Frau Dora
Jürgens, 18; 5. Dr. Bartram, 18; uſw.
Großer Taunuspokal (100 Tauben): 1. Emil Jürgens, 99; 2.
Mar=
kuſſen, 97: 3. Heher, 96; 4. Dr. Bartram, 96; 5. v. Goldſchmidt=
Rot=
ſchild, 94; uſw.
Wanderpreis Jeſchkes Grand=Hotel: Markuſſen, 30.
Längſte Trefferſerie: Emil Jürgens, 58.
Wanderpreis Frhr. v. Diergardt: 1. Zorn; 2. Dr. Bartram.
Ehrenpreis der Stadt Bad=Nauheim: 1. Zorn: 2. Dr. A. Jürgens;
3. Pfeffer; 4. Steinhagen.
Ehrenpreis Karl Henkell: 1. Markuſſen; 2. Dr. A. Jürgens; 3.
Kaſpar Doetſch; 4. Dr. Bartram.
Ehrenpreis der Heſſ. Bad= und Kurverwaltung: 1. Markuſſen, 15,15:
2. Heher 15,15; 3. Doetſch, 15,15; 4. Dr. Sack, 15,14; 5. Sidney
Jürgens. 15,14: uſw.
Großer Preis von Bad=Nauheim: 1. Dr. Bartram. 98; 2. Dr. Sack,
97; 3. Emil Jürgens, 97; 4. Heher, 97; 5. Doetſch, 96; 6. Dr. Schmidt,
16; 7 Markuſſen, 95; 8. Frau Dora Jürgens, 94: 9. v. Goldſchmidt=
Rotſchild, 92: 10. Sidney Jürgens, 90.
Beſte Mannſchaft: 469 Treffer (Gruppe Doetſch); 2. Mannſchaft:
465 Treffer (Gruppe Jürgens).
Wanderpreis Jürgens: 1. Dr. Schmidt, 40; 2. Heher, 39: 3. von
Goldſchmidt=Rotſchild, 37.
Doublettenſchießen: 1. Emil Jürgens, 7: 2. Markuſſen, 7: 3. von
Goldſchmidt=Rotſchild, 6; 4. von Tinti, 6; 5. Dr. Sack, 5; 6. Dr.
Han=
ſtein, 5.
Klubpreis: 1. Hübner (Darmſtadt), 9,8: 2. Nickel, 8,6; 3.
Dr. Jrion, 8,2; uſw.
Der Sport des Sonntags.
Der letzte Auguſtſonntag ſchließt ſich in der Quantität und Qualitäx
ſeines Sportprogramms ſeinen Vorgängern würdig an. Wieder ſteht
eine Fülle bemerkenswerter Ereigniſſe auf dem Programm.
Dennis.
Als bedeutendſtes Ereignis iſt der vom 27. bis 29. Auguſt in
Scheve=
ningen ſtattfindende Länderkampf Deutſchland—Holland zu nennen. Nach
der Niederlage Deutſchlands gegen Dänemark wird der Deutſche Tennis=
Bund wohl eine ſtärkere Aufſtellung nach Scheveningen ſchicken, damit
uns ein zweites Debacle erſpart bleibt, zumal die Holländer ſehn ſtark
gerüſtet ſind. In Bad=Homburg wird am Sonntag das am Donnerstag
beginnende Turnier beendet, das die beſte ſüddeutſche Klaſſe am Start
ſieht. Gleichzeitig gelangt das Medenſpiel der 2. Zwiſchenrunde zwiſchen
dem Kölner THC. und dem TC. Mannheim im Rahmen des
Hom=
burger Turniers zum Austrag.
Leichtathletik.
Wie alljährlich, veranſtaltet die Alemannia Worms auch in diefem
Jahre wieder die traditionellen „Nibelungenſpiele”, die von guten
ſüd=
deutſchen Leichtathleten beſchickt werden. Nationale Veranſtaltungen mit
durchweg guter Beſetzung finden ferner ſtatt in Aſchaffenburg von
Vik=
toria, Siegburg vom VfL. und Halle von SV. 98, VfL. 96 und Wacker.
Schwimmen.
Im Düſſeldorfer Rheinſtadion entſcheidet ſich am Sonntag die
Deutſche Waſſerballmeiſterſchaft. Am Samstag tragen bereits Poſeidon
Leipzig und Weißenſee 1900 die Vorentſcheidung aus, und am Sonntag
beſtreitet der Sieger aus dieſen Begegnung mit dem Titelverteidiger
Hellas Magdeburg das Endſpiel. — In Krefeld findet ein „
Verbands=
offenes” ſtatt, zu dem Erich Rademacher ſeine Teilnahme zugeſagt hat.
Ein „Internationales” Schwimmfeſt hat der Frankfurter SC.
aus=
geſchrieben, d23 erſte deutſche Klaſſe, wie Luber, Mundt, Dr. Lechnir,
Froelich, Handſchuhmacher, Berges, Heitmann u. a. am Start ſieht. Ob
das Ausland vertreten ſein wird, iſt noch fraglich.
Durnen.
Die Deutſche Turnerſchaft verſammelt in Bremen 300 ihrer
Abgeord=
neten beim Deutſchen Turntag, der zu den wichtigſten Fragen innerhalb
der D. T. Stellung nehmen wird.
Rudern.
Für den Sonntag ſind zwei Regatten angeſetzt, und zwar in Dresden
und Breslau.
Leichtathletik.
Vereinsfünfkampf des Sportvereins 98.
Seit einer Reihe von Jahren trägt die Abteilung am Ende des
Sommers (Sonntag, 29. Auguſt) einen Fünfkampf aus, an dem ſich alle
Sportausübenden beteiligen. Für dieſes Jahr wurde eine weitgehende
Klaſſiſizierung vorgeſehen, um möglichſt alle Leute gleicher
Leiſtungs=
fähigkeit zu beſchäftigen. Folgende Einteilung wurde getroffen:
Knaben: 1. Bis 10 Jahren; 2. bis 12 Jahren; 3. bis 14 Jahre.
(Dreikampf.)
Jugend: 1. Bis 16 Jahre; 2. bis 18 Jahre. (Fünfkampf.)
Aktive: 1. Bis 20 Jahre (Fünfkampf); 2. Nichtwettkämpfer (
An=
fänger); 3. Nichtwettkämpfer (Fortgeſchrittene); 4. aktive Wettkämpfer.
Alte Herren: 1. Bis 40 Jahre; 2. über 40 Jahre. (Fünfkampf.)
Wenn in dieſem Programm der kleinſte Zehnjährige bis zum
er=
grauten Vierziger kämpft, ſo will die Abteilung damit zeigen, daß die
Sportausütbung die überragendſte Tätigkeit iſt. Denn eine Stunde
Sportausübung iſt mehr wert, als hundert zugeſchauter Wettſpiele. —
Für eine Reihe Sieger kommen in jeder Klaſſe Ehrengaben zur
Ver=
teilung, die aus Gebrauchs= und Kunſtgegenſtänden beſtehen. Unter
anderen: Radierungen, die von Darmſtädter Künſtlern geſtiftet wurden
(Karl Deppert, Th. Gengnagel, Hans Vielmetter, H. Pfeil uſw.)
Die Kämpfe beginnen vormittags um 9 Uhr und werden
nachmit=
tags ab 3 Uhr weitergeführt. Es iſt jedermann Gelegenheit gegeben,
die Sportsleute jeder Leiſtungsklaſſe und Alters bei der Arbeit zu ſehen.
Abendſportfeſt in Nürnberg.
Dr. Peltzer und Körnig ſiegreich.
Die Abendveranſtaltung des 1. FC. Nürnberg am Donnerstag hatte
einen in jedr Hinſicht ausgezeichneten Erfolg zu verzeichnen. Der
Be=
ſuch war gut, die Anteilnahme des Publikums ſehr rege. Die
Organi=
ſation klappte hervorragend, ſo daß in etwa 1 Stunde die ganze
Ver=
anſtaltung abgewickelt war. Die Rennen nahmen alle einen
einwand=
freien Verlauf, im 400=Meter=Lauf gab es eine Ueberraſchung, da es dem
Fürther Maiſel gelang, ſeinen alten Widerſacher Faiſt=Karlsruhe
glatt=
mit ſieben Zehntel Sekunden zu ſchlagen. Vorher wurde eine Jugend=
4mal=100=Meter=Staffel gelaufen, die der 1. F.C. Nürnberg in 47 Sek.
vor dem ASV. Nünberg gewann. Dann wurde die Veranſtaltung mit
einer Begrüßungsanſprache des 1. F. C. N.=Vorſitzenden Dr. Schregle
er=
öffnet. Dr. Peltzer, Körnig, ſowie die Rekordſtaffel von Phönix=
Karls=
ruhe wurden beſonders geehrt. Unter den Zuſchauern befanden ſich die
Vertreter der Behörden, darunter auch der Oberbürgermeiſter von
Nürnberg. Die ausgetragenen Wettbewerbe beſchränkten ſich lediglich
auf einige Läufe, die folgendes Ergebnis brachten:
3000=Meter=Lauf: 1. Boltze=Stettin 9:13,8 M. 2. Täufer=ASV.=
Nürn=
berg 9:16. 3. Hartlieb=Fürth 9:32,8 Min. 400=Meter=Lauf; 1. Maiſel=
Fürth 51,2 Sek. 2. Faiſt=Karlsruhe 51,9 Sek. 3. Glückſtein=Nürnberg
10 Meter zurück. 100=Meter=Lauf: 1. Körnig=Breslau 10,8 Sek. 2. Suhr=
Karlsruhe 11,1 Sek., 3. von Rappard=Karlsruhe Handbreite zurüick. —
200 Meter Hürden: Dr. Peltzer=Stettin 29 Sek., 2. Suhr=Karlsuhe 29,7
Sek. 3. Sehbold=1. FC.=Nürnberg 30,7 Sek. — 800=Meter=Lauf: 1. Dr.
Peltzer=Stettin 2:02,1 Min. 2. Maiſel=Fürth 2:04 Min. 3. Topp=1. FC.=
Nürnberg 2:06,8 Min. — 4mal 100=Meter=Staffel: 1. Phönix=Karlsruhe
44,1 Sek. 2. 1. FC.=Nünberg 45,6 Sek. 3. Sp.=Vg.=Fürth 45,8 Sek.
Fechten.
Deutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsfechten 1926.
Die diesjährigen Meiſterſchaften werden vom 27.—29. Auguſt in der
Loge Carl zu Frankfurt a. M. ausgetragen. Die Reihenfolge iſt: 27.
Auguſt Florett, 28.: Säbel, 29.: Degen. Gemeldet ſind 18
Mann=
ſchaften. Titelverteidiger ſind für Florett und Degen der Frankfurter
Fechtklub, für Säbel der Fechtklub Offenbach 1867. Für die Kämpfe
ſtehen wertvolle Wanderpreiſe zur Verfügung. Anſtelle des im Vorjahr
vom Fechtklub Offenbach endgültig gewonnenen Säbelwanderpreiſes
iſt vom Magiſtrat Frankfurt ein neuer Wanderpreis geſtiftet worden.
Zu den Kämpfen hat der Darmſtädter Fechtklub (1890) eine Mannſchaft,
beſtehend aus den Herren Anton, Kötting, Koch, Müller, Ruoff und
Steffan gemeldet.
Tennis.
Tennis=Abteilung der T.G.D. 46 — Tennis= u. Eisklub Darmſtadt.
Auf die am Sonntag, den 29. Auguſt, ab vormittags 9 Uhr auf
den Plätzen hinter dem Großen Woog ſtattfindenden Kämpfe zwiſchen
der Tennis=Abteilung der T.G.D. und der zweiten Mannſchaft des
Tennis= und Eisklubs Darmſtadt wird an dieſer Stelle beſonders
auf=
merkſam gemacht.
Boxen.
Der Athletik=Sportverein 1895 Darmſtadt
ſchreibt uns: Zu dem am 23. Auguſt aufgegebenen Berichte über den
Boxkampfabend gegen den Sportverein 1898 möchten wir folgendes
rich=
tig ſtellen. Erſtens, daß nicht der Athletik=Sportverein 95, ſondern der
Sportverein 98 nicht in der Lage war, uns eine komplette 1.
Kampf=
mannſchaft zu ſtellen. Jeder Zuſchauer wird beſtätigen müſſen und
ge=
ſehen haben, daß wir, um das Publikum zufrieden zu ſtellen, uns noch
Kämpfer von anderen Boxſporttreibenden Vereinen kommen ließen.
2. Wir waren vertraglich mit dem Sportverein verpflichtet, daß der
Kampf ſtattfand; unter anderen Umſtänden wären wir dieſe, von
Sport=
verein 98 geforderten Aufſtellung niemals eingegangen. Wir würden es
niemals abſchlagen, ſondern eher fordern, daß der Sportverein 98 mit
einer kompletten 1. Mannſchaft, von der unterſten bis oberſten Klaſſe
uns entgegentritt und dann den Beweis erbringen, wer der beſſere iſt.
Unſer Verein betreibt ſeit 1920 den Boxſport als geſonderte Abteilung
und war es ihr bis jetzt vergönnt, in dieſer Zeit acht erſte
Kreismeiſter=
ſchaften in den einzelnen Gewichtsklaſſen zu erringen. Wir werden in
allernächſter Zeit einen Kampf, vielmehr Retourkampf mit dem 1.
Karls=
ruher Boxſportverein austragen, und damit zugleich den Beweis und
die Quglität erbringen, von der Güüte und dem Können unſerer 1.
Mann=
ſchaft. — Hier entſcheidet über die Aufſtellung der Mannſchaft die Wage,
und ſtellt das betreffende Gewicht feſt, in welcher Klaſſe der Kämpfer in
den Ring geht. Wir möchten an dieſer Stelle ſchon jetzt auf den in aller
Kürze ſtattfindenden Retourkampf mit Karlsruhe aufmerkſam machen,
und empfehlen, ſich dieſen Mannſchaftskampf nach rein ſportlichem
Muſter nicht entgehen zu laſſen. Ueber die näheren Einzelheiten werden
wir noch dann ſpäter eingehen.
Seite 18
Samstag, den 28. Auguſt 1926
Nummer 2 3
Das abwechslungsreiche Doppelprogramm!
Das Paradies der Liebe
2 spannende Akte mit
Betty Balfour, Calyle Blackwell
in den Hauptrollen
Die Handlung spielt in London u. Monte Carlo
Originalaufnahmen von der malerischen Riviera
und fesselnde Bilder aus den Spielsälen
Maeiste
in der Hölle
Drama in 5 Akten mit Maclste als Pluto,
der Fürst der Hölle. (12356
Die neueste Wochenschau.
Anfang /,4 Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
Residenz-Theater
Palast-Lichtspiele
Bis einschließlich Sonntag verlängert:
Das große gewaltige deutsche Filmwerk:
Monte Carle
Air Ulene Braut
8 Akte von deutschen Schiffen und
blauen Jungens
In den Hauptrollen:
Otte Gebühn
Erna Morena, Claire Rommer, Maly Delschatt
Werner Pittschau, Ernst Dernburg, Otto Reinwald,
Clementine Plessner, Leopold von Ledebour
„Er‟‟ als Redner
Lustspiel in 2 Akten
Jimmys Abenteuer in Meu-Mexiko
Groteske in 2 Akten
Die neueste Wochenschau (12369
Jugendliche haben Zutritt!
Operettenſpielzeit Sommer 1926
im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters
Leitung: Direktor Adalbert Steffter
Heute Samsiag, abends 7‟, Uhr
UScR!
Opereite in 3 Akten von Jean Gilbert
In Szene geſetzt von Direktor A. Steffter
Abends 10", Uhr
Gaſiſpiel der norwegiſchen Tanziragödin
BELIA BIRIS
Morgen Sonntag, nachm. 3 Uhr
Einmalige Fremdenvorſiellung zu kl. Preiſen v. 1.00 / 3.00
Bie Börsterchristel
Operette in 3 Akten von Georg Jarno
Abends 7 Uhr
Usch!
Abends 10 Uhr
Zweites und letztes Gaſiſpiel der Tänzerin
BELLASIRIS
Montag und Dienstag, abends 8 Uhr (12350
USCRI
— Schluß der Spielzeit: Sonntag, den 5. September. —
Samstag, 28. Auguſi, 8 Uhr abends
Garten=Konzert
Der Vorſtan d
12338
Antang 3/. Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uf,
Wo ſehen wir in Darmſtadt das
(12367)
Herbſtmanöver?
ſchwarz poliert,
Mk. 580.—.
Jafelklavier
gut erhalten,
billig zu verkauf,
Karl
Arnold
und Sohn
Eliſabethen=
ſtr. 28. (10685a
Union-Theater
Achtung!
Empfehle meine neu
eingerichte
Repara=
turwerkſtätte f Auto,
Motorräder,
Fahr=
räder, Nähmaſchinen;
Reparaturen an
Ma=
ſchinen für Bäcker= u
Metzgereibetriebe
werden gut
ausge=
führt; ebenfalls
Dreh=
arbeiten jegli ber Art.
Franz Lepper,
Heidelbergerſtr. 103
und Grafenſtr. 31.
Teleph. 3975. (*22296
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den 29. August 1926, von 12—1,3 Uhr
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Kaffeekonzert
Eintritt frei
Reichhaltige Abendkarte
Ab 8 Uhr
Stimmungsmusik
Eintritt frei
Mäßige Preise
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Heute Samstag
und folgende Tage, abends 8 Uhr
Ber grobe Erfolg!!
Gastspiel
des
Herrngarten
Sonntag, den 29. August, vorm. 11 Uhr
Pronenade-Konzert
des Städt. Orchesters
Leitung: M. Weber.
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Nied. Ramſtädter Nachkerbe
Sonntag, 29. Auguſt.
Es ladet ein
Gaſthaus zum Schützenhof.
Feine Ia Weine. — Gute gepflegte Biere.
Prima Küche. — Eigene Schlachtung.
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bei guter Muſik in ſchönem großem Saal
mit ſchattigem Garten.
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Nieder-Ramstadt
am 29 Auguſt
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Jean Krug, Metzger und Wirt.
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Rendsburg.
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Was Frauen träumen
Operetten-Revue in 2 Abteilungen, 15 Bildern von
K. Farkas. — Musik von Dr. R. Katscher
Hauptdarsteller:
Robert Nästlberger, v. Theater a. d. Wien
Segl Hofer, v. Theater d. Komiker in Wien
Max Willenz, v. Metropoltheater, Berlin
Hilde Schulz, v. Theater a. d. Wien
Anita Kenyon, v. Stadttheater in Wien
u. a. m.
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Karten: Für Samstag: de Waal, Rheinstr. 14 und
Verkehrsbüro. — Für Sonntag: Kiosk, Ernst-
Lud-
wigsplatz, sowie Verkehrsbüro. Preise 1.00 bis 4.00
Wo gehen wir am
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hin? Zur
Kirchweihe
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Für gute Speiſen und ff. Weine
beſtens geſorgt.
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Jugenheim
Sonntag und Montag,den 29. u. 30 Auguſt, im
Gaſthaus „Sonne‟
Gutbesetzte Tanzmusik
Reichhaltige Speiſen= und Weinkarte
Zu frdl. Beſuche ladet ergebenſt ein
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Der Sonnenwirt.
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Nur noch 3 Tage!
Der neue Großfilm sehildert eine wahre Begebenb
aus dem Leben berühmter Leute
Der Film ist von der Oberzensurbehörde nur un
der Bedingung treigegeben worden, daß die richtig
Namen der Beteiligten, die in der ganzen W
bekannt sind, nicht erwähnt werden.
Frauen de
Leidenschaf
In dea Hauptrollen Gräfin Agnes Esterha
und Fern Andra, Frida Richard, Walter Janss
Theodor Loos, Ruth Beyer, Leopold v. Ledebo
Fritz Spira, Hermann Picha, Albert Panlig,
Eduard von Winterstein
Ferner der Ufa-Film:
Sechs bange Tag
Roman aus der Nachkriegszeit in 6 Akten
Die neueste Wochenschau (12
Antang 3 Uhr. Letste Abendrorstellung 8 U
Turn=
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Darmſ)t
1841
Sonntag, den 5. September, abends 6 4
im großen Feſtſaal
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Volksbeluſtigungen
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Hierzu ladet freundlichſt ein
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bei Griesheim, Neue Darmstädterstr. 25
Sonntag, 29. und Montag, 30. August
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Sämtliche Räume sind dekoriert —
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von Elisabethenstr. 23 und Gesellschaftswage
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Sonntag, den 29. 8. und Montag,
den 30 8. findet im
Gaſthaus Heberer
gut beſetzte
Tanz-Musik
ſtatt. ff. Weine u. eigene Schlächterei
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Im G ſthaus
Zur Post, Nied.-Ramstadt
findet Sonntag, den 29. ds. Monats
ſtatt. Speiſen und Getränke preiswert in
bekannter Güte und reicher Auswahl.
Eigene Metzgerei.
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Gewürze
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Nchf., Ludwigshöhſtr. 1. (B9825
29. und 30. Auguſt
„Darmſtädter Hof”
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An beiden Tagen
ab 4 uhr Tanz"
Montag Frühkonzer
Vorzüe
Gut gepflegie Naturweine
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Saal u.
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Sonntag, 29. und Montag, 30, ugüſl
Tanzmuſik Fe2en
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la Biere =Hirſchbraten= Gutgep Weil
Größter Saal am Platze, Gaihl
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am 29. Auguſt 1926 im
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Jugenheim a. d. B.
Gute und billige Weine, la Küche, ( flügel
Bratwurſt uſw. Streichmuſik. Wozu mlade
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ſtraße 101, p. (B12331
Samstag vo
8—12 Uhr u.
von 4 Uhr al