Darmstädter Tagblatt 1926


27. August 1926

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeskauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit z verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtatiet.
Nummer 232
Freitag, den 27. Auguſt 1926.
189. Jahrgang

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aufträge
und Teſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Nabatt weg. Bankonto: Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
und Natſonalbank.

Nach dem Beſuch Fromageots. v. Hoeſch auf dem Wege nach Berlin. Spaniens Kampf
um ſein Preſtige. Polniſche Rückzugskanonade. Die Ummodelung der Maibeſchlüſſe.
Deutſche Oemarche bei den neutralen Mächten.

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Auswärtiger Ausſchuß und Senf.
Die Mehrheit des Parlaments billigt die
Haltung der Regierung.
Berlin, 26. Auguſt.
Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages trat heute unter
dem Vorſitz des Abg. Hergt (Dn.) zuſammen, um Erklärungen
der Reichsregierung über die gegenwärtige politiſche Situation
entgegenzunehmen. Zunächſt behandelte Reichsaußenminiſter Dr.
Streſemann in einer über eine Stunde währenden Rede die
außenpolitiſche Lage. Alsdann ſprachen die Abgg. Kaas (Zentr.)
und Graf Weſtarp (Dn.). Die Ausſprache war vertraulich.
Neben den im Mittelpunkt ſtehenden Völkerbundsproblemen wur=
den
auch die Beſatzungs= und Entwaffnungsfrage, ſowie über=
haupt
die Verhältniſſe im beſetzten Gebiet erörtert.
Im weiteren Verlauf der Sitzung des Auswärtigen Aus=
ſchuſſes
des Reichstages nahmen noch die Abgeordneten Dern=
burg
(Dem.), Stöcker (Kom.), Dr. Bredt (Wirt. Ver.), Wallrath
(Dn.), Dr. Hilferding (S.), Graf Reventlow (Völk.), Dr. Scholz
(Dt. Vp.), Dr. Quaatz (Dn.) und Dr. Roſenberg (Kom.) das
Wort.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann beantwortete verſchie=
dene
Fragen, die ſich aus der Diskuſſion ergeben hatten.
Zwei kommuniſtiſche Anträge, die den Nichteintritt Deutſch=
lands
in den Völkerbund wünſchten und die Einberufung des
Reichstages vor der Völkerbundsratstagung forderten, wurden
abgelehnt.
Hierauf vertagte ſich der Ausſchuß.
Die Einberufung der nächſten Sitzung wurde dem Ermeſſen
des Vorſitzenden überlaſſen.
* Am Donnerstag hat ſich der Auswärtige Ausſchuß des
Reichstages nach dem Referat des Außenminiſters Dr. Streſe=
mann
über die allgemeine außenpolitiſche Lage ausgeſprochen.
Er iſt ohne Beſchluß auseinandergegangen. Immerhin zeigte
ſich, daß die Regierung in ihrer Politik die große Mehrheit des
Reichstages hinter ſich hat. Ein Antrag auf Einberufung des
Plenums vor unſerem Eintritt in den Völkerbund wurde gegen
wenige Stimmen abgelehnt. Auch ein weiterer Antrag, den Aus=
wärtigen
Ausſchuß nach der Tagung der Studienkommiſſion noch
einmal zuſammenzuberufen, fand nicht die erforderliche Mehrheit.
Nur wenn in Genf neue Tatſachen bei der Studienkommiſſion
hervortreten, die eine nochmalige Beratung des Ausſchuſſes als
wünſchenswert erſcheinen laſſen, wird ſich der Vorſitzende mit
dem Reichsaußenminiſter in Verbindung ſetzen. Andernfalls
aber werden die parlamentariſchen Körperſchaften nicht mehr
mobil gemacht.
Das Kabinett wird wohl in den nächſten Tagen zuſammen=
treten
und den deutſchen Vertretern genaue Richtlinien mit auf
den Weg geben. Zu dem Zweck kommt Herr von Hoeſch auf
dem Wege nach Genf nun doch über Berlin. Er
wird vermutlich am Samstag vormittag dort eintreffen. Erſt
nach dem Ausgang der Tagung der Studienkommiſſion wird die
endgültige Entſcheidung über die deutſche Delegation getroffen.
Sachlich aber ſind auch nach dem Beſuche Fromageots
die Beratungen der Studienkommiſſion ſoweit geklärt, daß Ueber=
raſchungen
kaum mehr zu erwarten ſind. Spanien hat zwar
grundſätzlich ſeinen Anſpruch auf einen ſtändigen Ratsſitz auf=
recht
erhalten, kämpft aber wohl nur noch um das
Preſtige und um Kompenſationen in Tanger.
Auch was aus Warſchau kommt, deutet auf eine Rückzugs=
kanonade
. Die Schaffung neuer ſtändiger Ratsſitze kommt
daher nicht mehr in Frage. Es handelt ſich bei der zweiten
Beratung der Studienkommiſſion nur noch um die
Retuſchierung der Maibeſchlüſſe. Nicht, wie wir ſchon ſagten,
nach der Richtung, daß die Dauer der Wahlperiode verlängert
oder die Wiederwahl für die eine qualifizierte Mehrheit er=
forderlich
iſt erleichtert wird. Was angeſtrebt wird, iſt nur
eine Ummodelung der Wiederwahlmöglichkeiten.
Sie würde darauf hinauslaufen, daß alle im Rat vertretenen
nichtſtändigen Mitglieder das Recht haben, ſich zur Wiederwahl
zu ſtellen, daß aber die Vollverſammlung mit Zweidrittelmehr=
heit
zu entſcheiden hat, wem ſie das Vertrauen der Wiederwahl
entgegenbringen will und daß hier wieder die höchſte erreichte
Stimmenzahl ausſchlaggebend iſt. Man rechnet damit, daß auf
Grund dieſer Vereinbarungen Polen und Spanien ſich beruhigen
werden, ſo daß jedenfalls zunächſt der Eintritt Deutſchlands
widerſpruchslos über die Bühne gehen wird.
Deutſchland ſelbſt wird, ſchon um den Eindruck zu ver=
meiden
, als majoriſierten die Locarnomächte den Völkerbund,
von ſich aus in den nächſten Tagen die Fühlung mit den
neutralen Staaten aufnehmen und ihnen den
deutſchen Standpunkt auseinanderſetzen. Das
Schickſal unſeres Eintrittes bleibt alſo formal in der Schwebe,
ſogar über den Schluß der Studienkommiſſion hinaus. Die
deutſche Delegation wird wie wir bereits mitgeteilt haben,
ihre Reiſe nach Genf erſt dann antreten, wenn nach Eröffnung
der Vollverſammlung alle Vorbereitungen für den Eintritt er=
füllt
ſind. Das wird techniſch in drei Akten vor ſich gehen.
Nachdem das Verfahren vor dem Aufnahmeausſchuß ſchon im
März beendet worden iſt, muß zunächſt die Bundesverſammlung
den Eintritt Deutſchlands beſchließen. Der zweite Akt wird
ausgefüllt von dem einſtimmigen Beſchluß des Rates, Deutſch=
ud
einen ſtändigen Sitz zu bewilligen und den dritten Akt be=
te
* die Genehmigung des Beſchluſſes durch die Völkerbunds=
lung
. Dieſe Beſchlüſſe ſollen in Genf unmittelbar nach
der Regularien der Tagung gefaßt werden. Es wird
2. September nach Berlin mitgeteilt werden, daß

unſere Aufnahme in die Vollverſammlung und in den Rat voll=
zogen
worden iſt. Am 9. wird dann unſere Delegation abreiſen
können und am 10. oder 11. würde ſich dann der Eintritt Deutſch=
lands
in feierlicher Form vollziehen unter der Vorausſetzung,
daß die Tagung der Studienkommiſſion programmäßig verläuft
und nicht in der Vollverſammlung oder im Rat ſich noch neue
Ueberraſchungen ergeben.
Polen will auf der Herbſitagung keine
unüberwindlichen Schwierigkeiten bereiten.
New York, 26. Auguſt.
Die Blätter veröffentlichen ein Interview des Berliner Ver=
treters
der United Preß mit dem polniſchen Außenminiſter
Zalewſki über die Haltung Polens bei der bevorſtehenden Völ=
kerbundstagung
. Zalewſki verſicherte, Polen werde niemals
ſeinen grundſätzlichen Anſpruch auf einen ſtändigen Sitz im Rate
aufgeben. Polen bezwecke damit nicht, ein Gegengewicht gegen
Deutſchland im Völkerbund zu ſchaffen. Es würde denſelben
Anſpruch geltend machen, wenn Deutſchland nicht Mitglied des
Völkerbundes wäre. Seine Forderung ſei berechtigt wegen der
geographiſchen Lage Polens, das der Vorpoſten des Völker=
bundes
im Oſten ſei. Zalewſki fügte hinzu, Polen werde
bei der Herbſttagung keine unüberwindlichen
Schwierigkeiten machen. Die augenblicklich
brennendſte Frage ſei die Wiederwählbarkeit
von nichtſtändigen Ratsmitgliedern.
Franzöſiſcher Miniſierrat über Tanger= und
Völkerbundsproblem.
EP. Paris, 26, Auguſt.
Der heute im Elyſeé unter dem Vorſitz von Doumergue
tagende Miniſterrat hat ſich nach dem offiziellen Commu=
niqué
hauptſächlich mit den ſchwebenden außenpolitiſchen Fra=
gen
befaßt, über die der Außenminiſter Briand berichtete, in
erſter Linie mit den im Gange befindlichen Underhandlungen
über das Tangerproblem. Ferner gab Briand ein pro=
grammatiſches
Expoſé über die Fragen, mit denen ſich der
Völkerbund in der Septemberſitzung zu befaſſen haben wird.
Morgen und von Mittwoch nächſter Woche an werden weitere
Kabinettsratsſitzungen ſtattfinden, in denen für jedes Miniſte=
rium
die zu ergreifenden Erſparnismaßnahmen geprüft werden
ſollen. Außenminiſter Briand wird an dem Sitzungen während
der nächſten Woche nicht teilnehmen, da er ſich zur Völkenbunds=
tagung
nach Genf begibt. Er erklärte, in einer der nächſten
Kabinettsſitzungen würden die franzöſiſchen Delegierten für die
Völkerbundstagung beſtimmt werden. Ueber die Nachfolge
de Jouvenels, der bekanntlich nicht mehr auf
einen Poſten nach Syrien zurückkehren wird,
ſei noch kein Beſchluß gefaßt worden. Dies wurde von Tardien
beſtätigt, der unter Bezugnahme auf die Zeitungsmeldung, daß
General Gamelin nach Syrien geſchickt werde, hinzufügte,
dieſe Nachricht ſei nicht unwahrſcheinlich, aber auf jeden Fall
noch verfrüht.
Poincaré ſchlug im heutigen Miniſterrat den ehemaligen
Generaldirektor der Bank von Frankreich, Robineau, zum Groß=
kreuz
der Ehrenlegion vor.
Keine Erörterung der Tangerfrage in Genf?
TU. Paris, 26. Auguſt.
Pertinax glaubt im Echo de Paris, das Ergebnis der Be=
ſprechungen
der Juriſten dahin zuſammenfaſſen zu können, daß
man die Tangerfrage nicht in Genf erörtern wird.
Paris habe ſich der engliſchen Forderung angeſchloſſen. Das
Foreign Office ſoll einer Löſung der Tangerfrage durch ein ſpa=
niſches
Völkerbundswandat nicht abgeneigt ſein, jedoch ſei man
am Quai d’Orſay mit Recht mißtrauiſch. Eine Löſung beſtehe
auch darin, daß Frankreich Spanien gegen eine Aus=
dehnung
der franzöſiſchen Gebietsgrenze in
Marokko die Poſten in der Tangerverwaltung
anbiete, die die tatſächliche Vorherrſchaft in der Tangergrenze
ſichern, ſo die Präſidentſchaft in der Kontrollkommiſſion und den
Poſten des Chefs der Exekutive. Pertinax kommt zu dem Schluß,
daß es für Frankreich beſſer ſei, wenn es ſich offen für die Zu=
weiſung
Tangers an Spanien ausſpreche und England die Ver=
antwortung
für eine Weigerung überlaſſe.
Auf deutſche Koſien.
* Paris, 26. Auguſt. (Priv.=Tel.)
In der Ere Nouvelle veröffentlicht der ſozialiſtiſche Abge=
ordnete
Uhry einen offenen Brief an Poincaré, in dem er ſich
von neuem über die maßloſe Verſchwendung der Rheinland=
beſatzung
beklagt. Uhry behauptet, daß ein Herr Rouſſelier, ein
franzöſiſches Mitglied der Rheinlandkommiſſion, eine Villa be=
wohne
, deren Miete ſich auf 6000 Mk. monatlich, alſo auf 700 000
Franken im Jahre beläuft, während der engliſche Delegierte
Ryan nur 300 Mk. monatlich für Miete bezahle. Zwei andere
franzöſiſche Delegierte bewohnten Häuſer mit einer Monatsmiete
von 600 Mk. Uhry verweiſt weiter auf den Skandal der ſogen.
Cooperative bei der Rheinlandkommiſſion. Sie verkaufe nicht
nur an die Alliierten, ſondern auch an die Deutſchen und betrüge
dadurch gleichzeitig den franzöſiſchen und den deutſchen Fiskus,
da die franzöſiſchen Waren der Cooperative zollfrei ins Land
kommen.

Oas Reichsſchulgeſetz.
Von
Oberſtudiendirektor Altendorf.
I.
Um die Geſtaltung des in der Weiwarer Verfaſſung verſpro=
chenen
Reichsſchulgeſetzes wogt nunmehr ſchon ſeit
einigen Jahren der Kampf der Parteien und Weltanſchquungen.
Zwei Entwürfe ſind bisher im Reichsinnenmini=
ſterium
aufgetaucht und wieder verſchwunden. Ein dritter
war von der zweiten Regierung Luthers, die nach ſeiner perſön=
lichen
Ausſcheidung gegenwärtig ja noch amtiert, angekündigt
und ſoll, wie man hört, jetzt fertiggeſtellt ſein.
Wie wird er ausſehen? Und was wird ſein Schickſal ſein?
Schon vor der Veröffentlichung ſcheinen ſich Widerſtände
bemerkbar zu machen. Zweifellos wird auch er harteKämpfe,
ſchwere Erſchütterungen veranlaſſen. Sie könnten hin=
genommen
werden, wenn die Hoffnung beſtünde, daß aus ihnen
ein wirklicher Fortſchritt in der Geſtaltung des deutſchen Schal=
weſens
errungen werde. Aber wer wagt dies zu hoffen? In
den Kreiſen, in denen man ſich in dieſer Frage nach dem Zuſam=
menbruch
ausſchweifenden Zukunftshoffnungen hingab, iſt der
Peſſimismus am ſtärkſten. Man würde es dort heute ſchon
für einen Gewinn halten, wenn der beſtehende Zuſtand erhalten
werden könnte.
Dabei tragen gerade ſie die Hauptſchuld an dieſer ſo
wenig erfreulichen Entwicklung. Im Vertrauen auf ihre über=
ragende
Stellung in der Weimarer Nationalverſammlung hatten
ſie gehofft auch in der Ausgeſtaltung des deutſchen Schulweſens
ihre Lieblingswünſche durchſetzen zu können, und ſind infolge
ihrer Unfähigleit einer richtigen Abſchätzung des wirklich Er=
reichbaren
mit den weiteſtgehenden Anſprüchen auf eine Aende=
rung
des geſamten Schulweſens aufgetreten. Hier war es offen=
bar
der Widerſtand der Zentrumskreiſe, die in den Fragen des
Schulweſens wohl am konſervativſten ſind, und ohne die das
Verfaſſungswerk nicht zu erledigen war, der den in der Ver=
faſſung
vorliegendem Ausgleich mit ſeinen Halbheiten und Un=
klarheiten
nötig mächte und der jene Heißſporne der Linken in
die Rolle der betrübten Lohgerber drängte, denen die Felle fort=
geſchwommen
ſind. Gui trop embrasse, mal streint.
Die grundlegenden Beſtimmungen der Ver=
faſſung
über das deutſche Schulweſen ſind in Ar=
tikel
146 enthalten: Das öffentliche Schulweſen, heißt es dort
im Abſatz 1, iſt organiſch auszugeſtalten. Auf einer für alle ge=
meinſamen
Grundſchule baut ſich das mittlere und höhere Schul=
weſen
auf. Für dieſen Aufbau iſt die Mannigfaltigkeit der Le=
bensberufe
, für die Aufnahme eines Kindes in eine beſtimmte
Schule ſind ſeine Anlage und Neigung, nicht die wirtſchaftliche
Stellung oder das Religionsbekenntnis ſeiner Eltern maßgebend."
Der Abſatz behandelt den Schulaufbau. Er erhebt die
Forderung einer für alle gemeinſamen Grund=
ſchule
das einzige Neue, das er bringt, und enthält im üb=
rigen
nichts von Belang. Die allgemeine Forderung der
organiſchen Ausgeſtaltung beſagt an ſich wenig oder
nichts. Und was über das Wie, den ſpringenden Punkt in die=
ſem
Falle, geſagt wird, iſt nur halbrichtig. Die Bemerkung über
die Aufnahme der Schüler gehört nicht in dieſen Zu=
ſammenhang
. Man hat den Eindruck, als ob ſie gemacht ſei, um
der in den Kreiſen der Linken üblichen Verunglimpfung der
höheren Schule entgegenzukommen, als einer Standesſchule,
in der tatſächlich bei der Aufnahme derartige Hinderniſſe be=
ſtanden
hätten oder noch beſtünden.
Die Forderung der Grundſchule hat bis jetzt zwei
Ausführungsgeſetze des Reiches veranlaßt. Ob es da=
mit
ſein Bewenden haben wird? Die Eltern, die ihre Kinder den
höheren Schulen zuführen wollen, werden ſich ſchwerlich zufrie=
den
geben, wenn nicht grundſätzlich die dreijäh=
rige
Grundſchule bewilligt und ihnen unein=
geſchränkt
das Recht auf private Beſchulung
wiedergegeben wird. Hinſichtlich der Ausgeſtaltung
des mittleren und höheren Schulweſens iſt es
wohl zu freien Vereinbarungen der Länderregie=
rungen
, aber zu keinem Reichsgeſetz gekommen, was angeſichts
der beſtehenden unvereinbaren Gegenſätze zu begrüßen iſt, weil
ein ſolches Geſetz nur eine heilloſe Verwirrung angerichtet hätte.
Ueber die Ausgeſtaltung der Volksſchule iſt in
den genannten grundſätzlichen Beſtimmungen des Artikels 146,
Abſatz 1, der Verfaſſung dem Wortlaute nach nichts enthalten,
insbeſondere nicht darüber, ob die Volksſchule konfeſ=
ſionell
, ſimultan, oder konfeſſionslos ( welt=
lich
) zu geſtalten ſei. Das muß feſtgeſtellt werden, weil vielfach
das Gegenteil behauptet wird. Die Forderung der organiſchen
Ausgeſtaltung des geſamten Schulweſens läßt auch hier keinerlei
Schlüſſe zu. Vor allem braucht darin keineswegs die Beſtim=
mung
enthalten zu ſein, daß die Simultanſchule ( Ge=
meinſchaftsſchule
) die Normalſchule ſei. Man kann
auch vielfach Gegliedertes zu einer Einheit zuſammenfaſſen, ja
darin liegt ſogar das weſentliche Merkmal einer organiſchen Zu=
ſammenfaſſung
. Und die Beſtimmung, die ſich über das Reli=
gionsbekenntnis
der Eltern im letzten Satze befindet, bezieht ſich
doch nur auf die Aufnahme, betont alſo lediglich nochmals
dasjenige, was bisher ſchon üblich war, daß die Kinder ein Recht
auf Aufnahme in alle öffentlichen Schulen haben, alſo auch in
konfeſſionelle Schulen, wenn ſie ſelbſt nicht dem Bekenntnis der
Schule angehören.
Aber wenn der Wortlaut derartige Schlüſſe nicht zuläßt,
wie ſteht es dann mit dem Willen der Geſetzgeber?,
Das Zentrum hätte ganz beſtimmt ſeine Zuſtimmung ver=
ſagt
, wenn es hätte annehmen müſſen, daß die Gemeinſchafts=
ſchule
darin gefordert ſei. Bei der Demokratie und So=
zialdemokratie
finden ſich wohl weite Kreiſe, beſonders
ſolche, die unter dem Einfluß der Lehrervereine ſtehen, die eine
Gemeinſchaftsſchule im Auge haben, in der die Weltanſchauungs=
fragen
mit toleranter Sachlichkeit zu behandeln wären. Aber
wie ſich dieſe Schule zur Frage des Religionsunter=
richtes
zu ſtellen hätte, ob konfeſſioneller Religionsunterricht,
Moralunterricht oder überhaupt kein derartiger Unterricht zu er=
teilen
wären, darüber herrſcht in dieſen Kreiſen durchaus keine
Einmütigkeit. Außerdem finden ſich bei den Sozialdemokraten

[ ][  ][ ]

Seite 2

nicht wenige, die ebenſo wie die ſcharf konfeſſionell eingeſtellten
Kreiſe die Gemeinſchaftsſchule ablehnen, und eine die ſozialiſtiſch=
kommuniſtiſche
Weltanſchauung in allen Fächern hervorkehrende
Schule verlangen.
Daraus geht hervor, daß in der Reichsverfaſſung
keine Stellungnahme in der Froge der bekenntnismäßigen Glie=
derung
der Volksſchule enthalten ſein kann, daß ſie mithin hier
auf dem Standpunt der Anerkennung des beſtehen=
den
Zuſtandes ſteht, alſo der konfeſſionellen Volksſchule, wo
ſie beſteht, d. h. im weitaus größten Teil Deutſchlands, und der
ſimmtltanen, wo dieſe ſich befindet. Das kommende Reichs=
ſchulgeſetz
wird gleichfalls in ſeinen Beſtimmungen einen
Normaltyp nicht ſchaffen können, ſondern grundſätzlich an den
beſtehenden Zuſtand anknüpfen müſſen.
Die Arbeitszeit
des Reichsbahnperſonafs.
Eine Erklärung der Eiſenbahner.
Berlin, 26. Auguſt.
Der Einheitsverband der Eiſenbahner Deutſchlands teilt mit:
Verbandsbeirat und Vorſtand des Einheitsverbandes der
Eiſenbahner Deutſchlands richten erneut an den Reichstag und
die Reichsregierung die dringende Forderung, den Achtſtunden=
tag
einheitlich für alle Arbeiter, Angeſtellten und Beamten
feſtzulegen und das Waſhingtoner Abkommen zu ratifizieren.
Die Konferenz erwartet, daß dieſer Forderung in dem in Vor=
bereitung
befindlichen Entwurf eines Arbeiterſchutzgeſetzes
Rechnung getragen und das geſamte Eiſenbahnperſonal einer
den Forderungen der Gewerkſchaften entſprechenden einheitlichen
Arbeitsgeſetzgebung unterſtellt wird.
Die Konferenz ſtellt feſt, daß die durch Schiedsſpruch vom
13. März 1925 angeordnete Nachprüfung der Arbeitszeit
und Dienſtdauer des Reichsbahnperſonals ſeit
längerer Zeit beendet iſt. Aus den bis jetzt vorliegenden Gut=
achten
ergibt ſich, daß weſentliche Verkürzungen und Milderun=
gen
der Arbeitszeit und Dienſtdauer des Reichsbahnperſonals
ohne erhebliche finanzielle Mehrbelaſtung der Deutſchen Reichs=
bahn
möglich ſind. Die Hauptveiwaltung der Reichsbahn ſteht
trotzdem der wohlbegründeten und berechtigten Forderung der
Gewerkſchaften zum größten Teil ablehnend gegenüber und iſt be=
ſtrebt
, die Verhandlungen ins Ungemeſſene zu verlängern. Der
Einheitsverband der Eiſenbahner Deutſchlands erhebt gegen
dieſe Haltung der Reichsbahngeſellſchaft entſchieden Einſpruch
und erwartet, daß die ſeit mehreren Monaten über die Verkür=
zung
der Arbeitszeit ſchwebenden Verhandlungen nunmehr zu
einem für das zum großen Teil unter ſchweren und langen
Dienſtleiſtungen ſeufzende Perſonal befriedigenden Abſchluß ge=
bracht
werden.
In der Erkenntnis, daß dauernde wirtſchaftliche
Höchſtleiſtungen nur durch pflegliche Behand=
lung
der Arbeitskräfte erzielt werden, fordert
der Einheitsverband fühlbare Verbeſſerungen der Arbeitsbedin=
gungen
des gegenwärtigen Arbeitsſyſtems. Verbandsbeirat und
Vorſtand des Einheitsverbandes richten deshalb wiederholt an
alle verantwortlichen Stellen die dringende Mahnung,
aus ſozialen, kulturellen und wiriſchaftlichen Gründen, ſowie
auch im Hinblick auf erhöhte Betriebsſicherheit
und verſtärkten Schutz, für Leben und Geſund=
heit
ihres Perſonals und des reiſenden Publi=
kums
die Arbeitszeit und Dienſtdauer des
Eiſenbahnperſonals den Forderungen der Ge=
werkſchaften
entſprechend alsbald auf ein er=
trägliches
Maß herabzuſetzen.


Die Einigungsbeſtrebungen in der deutſchen
Beamtenſchaft.
Berlin, 26. Auguſt.
Der Deutſche Verkehrsbund, zu dem die auf freigewerkſchaft=
lichem
Boden ſtehende Allgemeine Deutſche Poſtgewerkſchaft ge=
hört
, hatte in der Frage der Einigung in der deutſchen
Beamtenſchaft mit dem Reichsverband Deutſcher Poſt= und
Telegraphenbeamten mehrere Ausſprachen, die jetzt nach Mittei=
lung
der Zeitſchrift Deutſche Poſt als geſcheitert angeſehen
werden müſſen. Der Reichsverband erklärt, daß er eine Eini=
gung
im Prinzip wünſche, daß ſie aber nicht möglich ſei, weil
die Führer der Gegenſeite gar nicht daran denken, von ihren
Grundſätzen etwas preiszugeben‟ Die Verhandlungen ſchei=
terten
, weil der Deutſche Verkehrsbund verlangte, daß die ge=
ſamte
Poſtbeamtenſchaft eine einheitliche Vertretung der Beam=
ten
und Lohnempfänger haben ſolle.

Freitag, den 27. Auguſt 1926

Vom Tage.
Der Oberkommandierende der engliſchen Rhein=
armee
hat dem auf ſeiner Beſitzung in Eltville weilenden Reichs=
kommiſſar
für die beſetzten Gebiete, Langwerth v. Simmern,
einen Beſuch abgeſtattet.
Briand empfing geſtern nach dem deutſchen Bot=
ſchafter
von Hoeſch auch den polniſchen und ſpaniſchen
Botſchafter und den engliſchen Botſchaftsattachee
Phips zur Beratung der Völkerbundsfragen.
Im Echo de Paris äußert Pertinax die Anſicht, daß auf Grund
des Ergebniſſes der Juriſtenbeſprechungen eine Erörterung der
Tangerfrage in Genf nicht mehr in Frage kommt.
Dem Matin zufolge entſprechen die Meldungen von einer Ab=
berufung
Quinones de Léons und ſeiner Erſetzung durch
Admiral de Magaz nicht den Tatſachen.
Die geſtrigen Verhandlungen im engliſchen Berg=
arbeiterſtreik
, an denen auch Schatzkanzler Churchill teilnahm,
dauerten eineinhalb Stunden. Ein Bericht wurde bisher noch nicht aus=
gegeben
.
Die Verhandlungen zwiſchen der öſterreichiſchen
Regierung und den Bundesbeamten wurden geſtern ab=
gebrochen
, angeblich wegen der Weigerung des Bundeskanzlers, entgegen=
zukommen
. Heute wird der Regierung ein ſcharfes Ultimatum
von den Gewerkſchaften überreicht werden
Im neuengriechiſchen Kabinett hat Pericles Argyropulos
das Außenminiſterium, Petmezas das Innenminiſterium, Papas das
Miniſterium für öffentlichen Unterricht und Droſſopulos das Finanz=
miniſterium
üübernommen.
Nach einer Meldung aus Sofia finden in der Nähe von Sa=
loniki
Kämpfe zwiſchen Anhängern des Generals
Pangalos und des Generals Kondylis ſtatt.
General Kondylis kündigte die griechiſchen Neuwahlen
zum Parlament für September an.
In der nächſten Woche wird in Angora ein neuer Ver=
ſchwörungsprozeß
beginnen.
Nach Meldungen aus Mailand ſollen in Verona im Anſchluß
an eine Reihe von Hausſuchungen 400 Sozialiſten verhaftet
worden ſein. Weitere Verhaftungen ſollen in Padua er=
folgt
ſein.
Im Namen Muſſolinis hat der italieniſche Konſul einen
Kranz auf dem Sarge Valentinos nieberlegen laſſen; Va=
lentino
war bekanntlich italieniſcher Herkunft. Der Sarg Valentinos
wird von 10 italieniſchen Fasciſten aus New York bewacht.
Aus Fez wird gemeldet, daß Abdel Krim erkrankt iſt. Da=
durch
wird möglicherweiſe ſeine Abreiſe nach der Inſel Néunion ver=
zögert
, die auf heute angeſetzt iſt.
NutzloſerAppell an die Siegerſtagten
Ein internationales Manifeſt gegen die Wehrpflicht.
Ein Kreis von Pazifiſten aus faſt allen europäiſchen Staa=
ten
und Indien veröffentlicht ein indernationales
Manifeſtgegendie Wehrpflicht, worin der Völker=
bund
aufgeſordert wird, die Abſchaffung der
Heeresdienſtpflicht als erſten Schritt zu einer
wirklichen Abrüſtung vorzuſchlagen. Es wird in
ihm darauf hingewieſen, daß im erſten Entwurf der Satzungen
des Völkerbundes Wilſon die Abſchaffung der Wehrpflicht in
allen Ländern des Völkerbundes empfohlen hat, ſich aber damit
nicht durchſetzen konnte. Aus Deutſchlland finden wir unter dem
Aufruf die Namen der Generale von Daimling und
von Schönaich, Prof. Einſtein und des Reichstagspräſidenten
Loebe. General von Schönaich gibt der Veröffentlichung einen
hrzen Kommentar mit auf den Weg, worin er als Zweck der
Veröffentlichung angibt, daß der Genfer Abrüſtungskommniſſion
dadurch eine ſtarke Förderung zuteil werden ſolle.
Nachdem Deutſchland und den übrigen unterlegenen Staa=
ten
das Recht auf die allgemeine Wehrpflicht genommen worden
iſt, entſpricht es nur der Logik und auch dem Wortlaut des Ver=
ſailler
Vertrages der die Abrüſtung Deutſchlands ja nur als
Einleitung einer allgemeinen Abrüſtung vorſah , daß auch die
übrigen Staaten dem gleichen Schritt tun. Die Underzeichner
werden freilich kaum fo optimiſtiſch ſein, zu glauben, daß ihr
Aufruf etwas helfen wird. Die Diplomatie der Siegerſtaaten
wird ihn in den Papierkorb werfen und ſpöttiſch darüber
lächeln, daß man ihr ſoviel Idealismus zumutet.

Nummer
Neue ſeparatiſtiſche Wühletie
im Rheinland.
Die Orahtzieher der Bewegung in Paris un Ron
Prominente Perfönlichkeiten auf das ſchwerſte L aſſe
Die Zerſchlagung Preußens geplant.
* Berlin, 26. Auguſt. (Prit Fel
Nach der Aufgabe des Ruhrkampfes iſt allgemein a eng
men worden, daß damit auch die Wühlerei der Separaten
Ende gefunden hätte. Die ſeparatiſtiſche Bewegung iſt hl=
rückgegangen
, aber keineswegs verſandet. Dafür lie
Tägliche Rundſchau jetzt einiges Material, das umſ beden
tungsvoller iſt, als aus ihm erſichtlich wird, daß die ſen
ratiſten nicht nur weiter in enger Fühlungmit ſar
ſtehen, ſondern auch nach Rom hin gute Beziehn
unterhalten. Zwei Diplomlandwirten war es nach ona=
langen
, teilweiſe ſehr ſchwierigen Nachforſchungen in anken
heim in der Eifel (beſetztes Gebiet) gelungen, ein gere zu e
drückendes Material zutage zu fördern.
Die Zentrale dieſer Separatiſten, deren Haupttätic itSfel
heute in der Eifel liegt, bildete die Land= und Forſtwirtſ iftlich=
Beratungsſtelle der Eifel in Blankenheim unter Leit g
Landwirtſchaftsdirektors a. D. Dr. Ludwig Schmitz, deſ
arbeiter die beiden Diplomlandwirte waren. Sie haben i ſeinen
Büro einen umfangreichen Schriftwechſel zwiſchen Schrz un
der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde in Landau und der b ſiſche
Beſatzungsbehörde in Aachen gefunden, in dem gemr A
weiſungen gegeben werden, wie die Bewohner gegen eußen
aufzuwiegeln ſeien. Aus den Schreiben geht einwandfre ſervo
daß ein belgiſcher Leutnant wiederholt namhafte Betr e 9.
Schmitz überbracht hat. Ein anderes Schriftſtück enthä emen
ausgearbeiteten Feldzugsplan gegen den Kreis Schleid; den
Blankenheim angehört und der die Abſetzung der Beamn und
deren Erſetzung durch Separatiſten zum Ziel hat. Dieſ Doku=
mente
ſtammen noch aus dem Jahre 1923/24.
Viel wichtiger iſt aber die Auffindung eines Schreibe s vom
September 1925, welches unter genauer Darlegung der eparg=
tiſtiſchen
Pläne und Ziele weite Kreiſe promirnter
Perſönlichkeiten des Rheinlandes au daz
ſchwerſte belaſtet. Dieſes an Schmitz gerichtete E reiben
ſtammt von dem von der franzöſiſchen Beſatzungsbehör. ſyſte=
matiſch
ausgebildeten Separatiſtenführer Metternich. ihn
heißt es, daß Metternich Gelegenheit hatte zu einer prache
im Generalvikariat zu Köln. Dort treibe man Polit/ =
miſche
Politik auf weite Sicht, derjenigen der Chriſt=
lichen
Volkspartei gleich: Zerſchlagung Preuens,
das Hauptziel der römiſchen Politik! Daz beab=
ſichtigt
: Rheinland, Bayern, Oeſterreich, Polen als ſelb indige
katholiſche Staaten, damit ein Ring um das proteſtantiſch Preu=
ßen
gelegt werde, um dieſes zu erledigen. Kardinal S ulte
in Köln ſei mit dieſen Plänen nicht einve tan=
den
, er werde aber nicht mehr lange i Köln bleiben, ndem
nach Rom als Kurienkardinal berufen werden. Es wird dem
Brief dann von einem Aufruf zur Gründung eines undes
Frieden am Rhein geſprochen, der aber nur bezweckte, romi=
nente
Perſönlichkeiten für die ſeparatiſtiſche Bewegung u ge
winnen. Dieſer Aufruf, der von dem Grafen Friedrich 2 Chelm
von Hohental unterzeichnet wurde, iſt beſchlagnahmt rden,
Ein gegen Schmitz bei der Staatsanwaltſchaft in Aacki an=
hängig
gemachtes Verfahren mußte auf Grund des Londor Ab=
konimens
niedergeſchlagen werden. Ebenſo mußten die ſeiden
Diplomlandwirte mit dem Material ſchleunigſt aus dem k etzten
Gebiet verſchwinden, da Schmitz gegen ſie Verdacht geſchö, und
bei der belgiſchen Polizei ihre ſofortige Verhaftung * langt
hatte.
Der Kampf um das Stickſioffwerk Chot oy.
Berlin, 26. Au ſſt.
Wie wir erfahren, wird ſich das Auswärtige Amt, w n die
polniſche Regierung nicht ſehr bald die deutſche Note in ſezug
auf die Herausgabe des Stickſtoffwerkes in Chorzow eant=
wortet
, mit einem neuerlichen Antrag an den internat jalen
Schiedsgerichtshof im Haag wenden. Es wird dann um n er=
gänzendes
Urteil bitten, zu welcher Gutmachung Pole auf
Grund des erſten zugunſten der deutſchen Beſitzer des Stick=
ſtoffwerkes
ergangenen Urteils ſich verpflichtete.

* Tizian.
Von Dr. E. Krauth.
Am 27. Auguſt 1576 entwand nicht der Toſ, der denn Müden
als Erlöſer kommt, ſondern der Tod in ſeiner furchtbarſten Ge=
ſtalt
, die Peſt, in Venedig eines Malers nimmermüder Hand
Palgtte und Pinſel mitten aus fruchtenbemm Schaſſem hezaus.
Faſt ein Jahrhundert hat der große Tizian gelebt und über
ein halbes Jahrhundert mit einer Fruchtbarkeit gemalt, die
ihresgleichen nach Zahl und künſtleriſchem Wert in der Kunſt=
geſchichte
Europas nicht kennt. Er ſtarb als Maler der Fürſten,
ſelbſt ein Fürſt unter den Malern.
Kaum ein Künſtler hat in ſeinem, wenn auch noch ſo frucht=
baren
Leſben ſo viel Fürſtenbildmiſſe gemalt, ſo viel Malaufträge
für Kaiſer, Könige, Päpſte und Fürſten ausgeführt, wie Tizian.
Wohl nie ward einem Menſchen, ſicher nie einem Künſtler ſo
viel Ruhm und Ehre, ſo viel irdiſches Glück ſo weit Glück an
Glanz und Materiellem hängt als Tizian. In ſeinem wun=
dervollen
Palaſt empfing Tizian Kaiſer und Könige, und die
Feſte, die die Räume ſeines Hauſes durchrauſchten, waren denen
gleich, die nur Fürſten veranſtalten konnten. So fehlt dieſem
ſeltenen Menſchen und Künſtler das Leid durchfurchte, das durch
Kampf zum Sieg gelangende, das Rembrandt, Michelangelo
und andere ganz Große durchleben und durchleiden mußten.
Ihm war das ſeltene Glück beſchieben, auf den Schultern ſeines
oder ſeiner Vorgänger weiterzuſchaffen, ohne Kampf, nur auf
Grund deſſen, was die Sonne ſeines Geſchickes ihm in den Schoß
tparf, und er war doch ein ganz Großer.
Es iſt nicht allein Pietät, nicht die Gewiſſenhaftigkeit des
Chroniſten, die uns heute, da 3½ Jahrhundert nach dem Tode
des Meiſters verfloſſen, Anlaß geben, ſeiner zu gedenken. Es
iſt mit die große ſchmerzvoll empfundene Kunſtarmut unſerer
Zeit. Will wicht ſagen, Kunſtarmutt, vielleicht iſt es richtiger, zu
ſagen, die Armut an Schönheit in unſerer Kunſt, die uns zu
Werken und Meiſtern auſblicken laſſen, vor denen wir, gezwun=
gen
vom Strahlenglanz ihrer Schönheit, anbetend die Knie
beugen.
Der Schönheit! Wenn ein Künſtler, dann war Tizian ein
Maler der Schönheit. Gewiß, ſeine irdiſche und himmliſche
Liebe profaniert durch tauſendfache Vervielfältigung iſt
nach heutiger Geſchmacksrichtung ſüß. Aber ſie iſt in der faſt
unerſchöpflichen Fülle der Venusbilder, die Tizian malte, von
einer zwingenden Schönheit. Ihm war der mehr oder weniger
bekleidete oder entkleidete menſchliche, vor allem weibliche Körper
die Gottheit in der Natur Schöpfung. So vielgeſtalten und in
welchen Kombinationen Tizian auch Venus, Diana, Ariadne,
Dange uſw. uſw. malte, immer war das, was er an Sinnlichkeit,

an geſund empfundener Sinnlichkeit, ſeinen unvergleichlichen
Werken einhauchte, eine verklärte Schönheit, verklärte Sinn=
lichkeit
.
Bewundernd ſtehen wir heute noch bvor den Werken dieſer
Gattung, wie vor der reichen Fülle ſeiner mehr oder weniger
erhaltenen Bildniſſe ein unendlicher Reichtum an Tizian=
bildern
iſt durch Brand und durch ſchlechte Erhaltung verloren
gegangen bewundern ſeine große Kunſt, die Farben ſeiner
Palette unerſchöpfliche Schätze, aufleuchten zu laſſen in einer
ſtrahlenden Lebendigkeit und wundervollen Pracht, bewundernd
auch vor der Verinnerlichung, Beſeelung, die er ſeinen Bildern
einzuhauchen wußte. Bewundernd ebenſo vor der glückhaften
Leichtigkeit und ſtrahlenden Helle, in der er malen durfte und
konnte. Wer das verklärte Antlitz des Erlöſers im Zinsgroſchen
betrachtet, die wundervollen, halb geöffneten und doch ſo unend=
lich
tiefen beſeelten Augen dieſes bärtigen Antlitzes mit der
reinen Stirn, von dem wie ungewollt ein lichter Strahlenglanz
ausgeht, die unendlich feine ind weich geformte Hand mit den
ſchlanken, deutenden Fingern, die für uns heute kaum noch faß=
bare
Malung des farbenleuhenden Gewandes, wer daneben
das ganz anders geartete Bildnis des Verſuchers, nur halb aus
dem Rahmen heraustretend, die Augen faſt nicht ſichtbar und
doch in dem Geſichtsausdruck ſo unendlich ſprechend, der ſteht
unter dem Eindruck des ſchlechthin Erhabenen.
So könnte heute faſt jedes der von Tizian erhaltenen Bilder
Anlaß geben, ein Stück Kunſtgeſchſchte zu ſchreiben. Was Tizian
auch malte, alles iſt rein, klar, hell und tief. Durch alle Werke
aus des Meiſters Hand geht ein Zug göttlicher Begnadung, der
in allen Darſtellungen irgendwie zu einer göttlichen Offen=
barung
wird.
In Cadore, inmitten rauhen Alpengebirges, geboren, ſelbſt
ein durch und durch geſunder, ſtarker Menſch, konnte auch die
Weichheit der Lagunenſtadt, die Tizian in der Blüte der Renaiſ=
ſance
betrat, ihm nicht das körperlich Robuſte nehmen. In ihm
verſchmolz ſich die ſtarke Natur mit der unendlichen Feinheit des
Empfindens und geſunder, reiner Sinnlichkeit. Als Schüler
Bellinis ſteht Tizian im Anfang ſeines Schaffens Jugendwerke
ſind ſo gut wie nicht erhalten unter dem Einfluß dieſes Mei=
ſters
. Auch Leonardo, Giorgione, Palmaveechio waren ihm Mei=
ſter
und Vorbilder, dennoch gibt es nur ganz wenige Werke, von
denen ſich die Kunſtgelehrten nicht einig ſind, ob ſie von Tizian
ſtammen oder aus einer Werkſtatt ſeiner Meiſter und Vorbilder
Sicher von den beiden oben genannten Werken an wurde Tizian
ein Eigener. Faſt vierzigjähris war Tizian, als er ſeine ganz
eigene üpbige Kraft künſtleriſchen Schaffens, die dramatiſch=
Sinnlichkeit ſeiner Farbengebung offenbarte, dann aber nahm
ſein Schaffen einen Aufſtieg an Umfang und an ſtets geſteigerter

Qualität der einzelnen Werke, wie kein Künſtler ihn je jeder
erreichte. Als Bildnismaler eroberte er die ganze Welt einen
Zeit. Und bis in ſein hohes und höchſtes Alter hinein bli ſein
Schaffen von jugendlicher, immer neu überraſchender iſche,
Das Altarbild fand in Tizian eine neue verklärende ffen=
barung
, die ſich vor allem neben dem Ineinanderfließ des
Farbenrauſches der Landſchaft und der figürlichen Darſ lung
in der oft tief dramatiſchen Kompoſition entfaltete. Aus ſinen
Jugendjahren wob Tizian in ſeine beſten Schöpfunge das
lyriſche Empfinden, das weich Dichteriſche mit hinüber / die
Werke ſeiner Reife. Seine Bildniſſe wie ſeine ſonſtigen Dar=
ſtellungen
, in denen er ſich auch als Meiſter der ſcharfen, puch=
tend
ſicheren Charakteriſtik erwies, ſind nicht nur als unſt=
werke
, ſondern auch durch die Belebung ihrer Darſtellung Kltur=
dokumente
ſprechender und überzeugender, in ihrer oft echüt=
ternden
Wahrheit, wie ſie dickbändige Bücher nicht wer oller
geben konnten. Er verſtand es, in ſeinen Bildern alle Oden=
ſchaften
lebendig erſtehen zu laſſen. Gewiß beherrſch= ihn
immer, wie den Künſtler ſeiner Zeit ausſchließlich, der ſille,
Schönheit zu geben. Aber er verſtand tiefſte lyriſche We ſheit
in gleicher Meiſterſchaft zu malen, wie majeſtätiſche Hohei =
monie
, Roheit und Gemeinheit. Keines ſeiner Werke abe ver=
birgt
ſein Streben, alles, was er darſtellte, zu adeln. So ſtrde
und blieb Tizian der Maler, der die höchſte Aufgabe der ſnſt
am tiefſten verſtand und am reifſten erſchöpfte.

Tiziano Vecellio wurde 1477 zu Piebe di Cadore in 7ianl
geboren. Wie Palmavecchio und Giorgione aus der hule
Giovanni Bellinis hervorgegangen, arbeitete er zunäch mit
Giorgione bei der Ausſchmückung des im Anfang des 16. ahr=
hunderts
neu aufgebauten Kaufhauſes der Deutſchen in Ve dig=
Von den Werken dieſer Jahre blieb wenig oder nichts erk ten,
wohl aber ſind aus den Jahren um 1503 eine Reihe bon
Madonnen= und Heiligenbildern, auch Altarbildern, in M een
(Wien, Venedig) erhalten. Den Zinsgroſchen hütet als oſt
barſten Schatz die Galerie in Dresden. Etwa von 1511 ab efelt
Tizian bedeutende Aufgaben von Fresken, Bildniſſen uſw.
Zahl auch ſeiner bedeutendſten und noch vorhandenen We=
ſo
groß, daß die Aufzählung an dieſer Steille viel zu weit
würde. Der Herold ſeines Ruhmes war der Schriftſteller
Aretino, mit dem Tizian eng befreindet tar. Von dem
da Kaiſer Karl V., bezwungen durch Tizians Kunſt, ihm
Huld zuwandte, wurde er der Porträtiſt aller Herrſchender Ki
Einſchluß des Papſtes. Er verkehrte mit Kaiſern und ſei
wie mit ſeinesgleichen. Seine Kunſt brachte ihn ſelbſt re
ganz Europa, und was er ſchuf, machte ihn zum Malerfi ſ

[ ][  ][ ]

Geite 3

Nummer 237

Llond Georges Kanonade
gegen Baldwin.
England und das Tangerproblem.
Von unſerem Korreſpondenten.
C. M. P. London, 26. Auguſt.
Wenn Herr Lloyd George die Abſicht hätte, auch ſeinerſeits
gen die Möglichkeit anzukämpfen, daß er je wieder zu dem
öchſten Staatsamt im britiſchen Reich berufen werden könnte,
könnte er nichts Geſchickteres und Wirkungsvolleres machen,
s ſich weiter in den perſönlichen Schimpfreden zu ergehen, die
jetzt gegen Baldwin ſchleudert. Es liegt ein gutes Stück poli=

ſchen Selbſtmordes in ſeinen beſſer nicht widergegebenen Aus=

Ulen. Freunde und befreundete Blätter es gibt ja aller=
ngs
nur eines, das ſein H. Q. inſpiriert erklären, es liege
icht der geringſte Grund vor, ſich darüber zu ereifern, daß Lloyd
eorge dieſe Angriffe in der amerikaniſchen Preſſe veröffentliche.
aldwin habe ſich ja ebenfalls mit ihr in Verbindung geſetzt.
as iſt ganz richtig, aber der Premierminiſter befand ſich in der
erteidigung, und man würde vergeblich nach Schimpfworten in
iner einzigen Auslaſſung ſuchen. Schließlich ſchreibt er auch
icht für Geld, wie es L. G. macht, der eine regelmäßige jour=
aliſtiſche
Einnahme von jenſeits des Atlantic bucht, die bis zu
olzen Ziffern läuft. An ſich könnte er ja ſtolz darauf ſein, eben=
alls
den Journaliſten anzugehören. Seine jetzigen Schmäh=
rtikel
ſind aber keineswegs geeignet, Journaliſten auf dieſen
Lollegen ſtolz zu machen. Es iſt der Ton, welcher die Muſik
racht, und ſein Ton macht auch ſeine Freunde heimlich verlegen
ind ſeine achſelzuckenden Feinde heimlich froh. Ein engliſcher
Fentleman tut ſo etwas nicht. Es iſt kein kair play und gerade
o, wie wenn ein prominenter Cricketer den anderen ſchmähen
Hollte.
Die Hauptangriffe richten ſich zurzeit gegen Baldwins
Keiſenach Aix=les=Bains. Wir befinden uns doch nicht
riehr im Viktoria=Zeitalter, als leitende Staatsmänner nur mit
Kurieren arbeiteten. Es wäre intereſſant, ſtatiſtiſch die Zahl
der chiffrierten Telegramme feſtzuſtellen, die heutzutage mit in
Erholungsurlauben befindlichen Staatsmännern ausgetauſcht
werden. Er hätte gar nicht reiſen dürfen, wo die Kohlenkriſis
in der Schwebe ſei und die Regierung jeden Augenblick ein=
ſchreiten
müſſe, wird von den Feinden Baldwins behauptet. Da
liegt gerade ihr großer Irrtum. Es iſt mit klarſter Deutlichkeit
Hargetan worden, daß die Regierung gar nicht daran denkt, ſich
Zurzeit in die Entwicklung zwiſchen Grubenarbeitern und
beſitzern zu miſchen. Da iſt Genf. Es iſt doch ſehr die
Frage, ob ſich nicht die Nähe von Aix zu Genf als ſehr vorteil=
haft
erweiſen mag. Da iſt Deutſchlands Eintritt in
Dem Völkerbund. Ueber die Marſchroute des engliſchen,
Suswärtigen Amtes beſteht nicht der geringſte Zweifel. Da
ſind Spaniens Anſprüche und das Bemühen ſeiner
Diplomatie, die Frage eines Sitzes im Rat mit der Tanger=
Frage zu verquicken. Auch hierin iſt kein Zweifel. England
ſteht auf dem Standpunkt, daß letzteres einfach unzuläſſig iſt,
denn auch nur aus dem Grunde, weil eine ſolche Behandlung
beider Fragen und ein Eingehen auf eine Art Tauſchgeſchäft
andere reizen könnte, auch für ſich ein ſolches durch jedes nur
mögliche Intriguieren anzuſtreben. Schon zeitlich wäre eine
Verbindung beider Fragen ganz unmöglich. Schon in vier Tagen
)1 tritt die Völkerbundskommiſſion über die Verteilung der Sitze
zuſammen. Freilich muß ſie dann erſt an den Rat berichten, und
die Entſcheidung desſelben kann erſt nach Entſcheidung der alles
andere beherrſchenden Hauptfrage fallen, der Zulaſſung Deutſch=
lands
bezw. nach der Einladung Deutſchlands, ſeine Vertreter
in Genf offiziell erſcheinen zu laſſen. Aber dieſe Entſcheidung
iſt auf dieſer Seite bereits gefallen und wird menſchlichem Er=
meſſen
nach auch in Genf ebenſo fallen. Sollte das in ſeinen
des London
Folgen gar nicht abzuſehende Unglück einer entgegengeſetzten
nußten die
Entſcheidung eintreten, ſo würde einfach alles zuſammenbrechen.
au=
Genf wäre erledigt wie im März, und alle weiteren Verhand=
lungen
über die Sitzverteilungsfrage wären abſolut zwecklos,
weil die Grundlage für den ganzen Aufbau zertrümmert wäre.
Man brauchte und würde ſich über weitere Zulaſſungen nicht erſt
die Köpfe zu erhitzen. Daraus geht hervor, daß die ſpaniſche
erf Chor
Tangerfrage gar nicht nach Genf gehört.
in, 26. Au
Nun taucht doch aber auch die Frage auf, ob die ganze
mt, wei Tanger=Angelegenheit nicht vor das Forum aller Algeeiras=
ſote
in) Signatarmächte gehört. Hier neigt man dieſer Anſicht zu. Selbſt=
horzow
verſtändlich würde das die Erledigung hinausziehen. Gründ=
nternatil
liche Ueberlegungen ſind auf allen Seiten nötig. Das Foreign
n!. Office kann ſelbſtverſtändlich nicht allein zu einem Gutachten
kommen, denn Tanger liegt an der großen Hochſtraße zur See
er des des britiſchen Reiches, und das macht es nötig, die Admiralität
und den Reichsverteidigungsausſchuß hinzuzuziehen. Wir haben

der Welt. Tizians Haus bei Biri Grande wurde von allen
hervorragenden Perſönlichkeiten beſucht, die Venedig aufſuchten.
Bis in ſein 99. Lebensjahr war Tizian an der Staffelei tätig.
Und vor ſeiner Staffelei raffte ihn der Peſttod hinweg. Sein
Grabdenkmal, 1852 von Kaiſer Ferdinand I. errichtet, ſteht in
Sancta Maria dei Frari zu Venedig. 1880 wurde ihm in Pieve
di Cadore von Dal Zotti ein Bronzeſtandbild errichtet.

Ueber den Tod Tizians veröffentlicht Carl Ferdinands einen
Brief des Malers Palma Giovane an Paolo Veroneſe:
Ihr habt, verehrter Meiſter, den beſſeren Teil erwählt, da
Ihr aus dieſem Peſtneſt Venedig und dieſem Peſtſommer unſeres
Heilsjahres 1576 in die kühle Luft der Berge geflüchtet ſeid. Und
wie ich Euch vermelden kann, bewachen Euer treues Geſinde
und die Geſellen Eurer Werkſtatt, die bisher der ſchwarze Tod
alle verſchont hat, Euer Haus und den Garten vor den Räuber=
banden
, die am hellen Tage, unter Abſingen von ſchändlichen
Liedern, da die Seuche alle Scheu gelöſt hat, in die Paläſte ein=
brechen
und forttragen, was ihnen beliebt. So iſt es neulich in
dem Palaſt des großen Tizian geſchehen, von dem ich Euch nun
die Neuigkeit vermelden will.
Wir kannten ihn ja, den neunundneunzigjährigen Greis,
deſſen Bildtafeln ebenſo ſüß und köſtlich in ihrer Farbenglut
ſind, wie ſein Herz vom Teufel der Geldgier beſeſſen war, ſo daß
er vor den Großen dieſer Erde wie ein Wurm kroch, um Geld
herauszuſchlagen, ſeine Schuldner aber wie ein Hebräer in den
Folterturm werfen ließ; der die letzten vierzig Jahre ſeines un=
wahrſcheinlich
langen Lebens nichts tat, als Geld zuſammenzu=
kratzen
und aufzuhäufen; aber wir kannten ihn ja.
Nun iſt er nicht mehr. Der ſchwarze Tod, der einzige Herr=
ſcher
dieſer Welt, der ſich mit einer ſchimmernden Venus nicht
um zehntauſend Goldgulden erleichtern läßt, hat ihn ſich, eine
leichte Bürde, am 27. Anguſt, einem ſchwülen Gewitterabend, auf
die Schulter geladen und ihn aus ſeinem Palaſte in der neuen
Stadt hinausgetragen. Als er kam, der Peſttod, ſaß der Urälte
an der Staffelei und malte an einem Bilde Adam und, Eba,
und man ſagt, daß dieſe Eva der jugendlichen Eleonora Gonzaga
gleiche, deren Schönheit als die höchſte aller Zeiten zu preiſen.
wie wir uns erinnern, der Meiſter nie müde wurde. Wir, die
wir zuſammen ſeine Gaſtmähler beſuchten, dieſe köſtlichen Sym=
poſien
, wo ausgeſuchte Gaumengenüſſe wetteiferten mit den herr=
lichen
gekühlen Weinen und eine erlauchte Geſellſchaft von edlen
Venezianern, von auswärtigen Herzögen und Fürſten, von Ge=
lehrten
und Künſtlern die ſchönen Frauen ehrte, die Paolo
Sangovino und die berückende Irene Spilimbergo und alle die
anderen, die zum Teil grau geworden, zum Teil, wie die under=
geßliche
Irene, jung geſtorben, zum Teil aber in dieſem Jahr

Freitag, den 27. Auguſt 1926
bei anderer Gelegenheit dieſe Verhältniſſe ſchon behandelt. Der
leitende Punkt, wird immer der ſein, jedes Tanger=Abkommen
derart einzurichten, daß von dort keine Bedrohung der Hochſtraße
bezw. des mit ſo ungeheuren Koſten ausgebauten Gibraltar
es ſollen ſeit Anfang des Jahrhunderts an 5½ Millionen Pfund
für dieſen Marineſtützpunkt erſten Ranges ausgegeben worden
ſein je entſtehen könnte. Tanger dürfte von dieſem Geſichts=
punkt
aus keiner einzelnen Macht angehören, weder einer ſtarken
noch einer ſchwachen. Eine ſchwache könnte niemals eine hin=
reichende
Garantie für die Aufrechterhaltung der Neutralität des
Tangergebietes geben. Man könnte nun allerdings ſtatt der
einfachen Einverleibung von Tanger in die
ſpaniſche Zone ein Mandat unter Kontrolle der
Liga an Spanien gewähren. Die Erfahrungen mit der
Mandatsgewalt des Völkerbundes ſind jedoch bisher keine ſehr
glücklichen geweſen. Es bliebe die alte, hier von vielen emp=
fohlene
Löſung einer Internationaliſierung
unter Berückſichtigung des Wunſches Italiens
nach Beteiligung und unter Stärkung der Poſi=
tion
Spaniens. Der diplomatiſche Korreſpondent des
Daily Telegraph ſchreibt: Solange Großbritannien mit den
anderen Mittelmeer=Großmächten (außer Spanien) einen auch
noch ſo kleinen Fußhalt in der Enklave behält, würde das Prin=
zip
der Internationaliſierung erhalten bleiben, auch wenn Spa=
nien
eine vorherrſchende Stellung in der tatſächlichen Verwal=
tung
und Erhaltung der Ordnung ausüben würde. Niemand
würde wagen, die Neutralität anzutaſten."
Die Lage ien engliſchen Srubenkonflikt.
Neue Vermittlungsvorſchläge der Grubenbeſitzer.
EP. London, 26. Auguſt.
Die engliſchen Arbeits= und Bergwerksminiſter treffen heute
Donnerstag vormittag in London ein, um, ſoweit bisher bekannt,
die Vertreter der Bergarbeiter zu einer Sitzung zu empfangen.
Die Bergarbeiterexekutive hat ſich entſchloſſen, mit der politiſchen
Arbeiterpartei in einen Meinungsaustauſch zu treten, durch den
die Debatten für kommenden Montag und Dienstag im Parla=
ment
vorbereitet werden ſollen. Im Nottinghamdiſtrikt trat
die Gewerkſchaft der Sicherheitsbeamten zu einer außerordent=
lichen
Verſammlung zuſammen, um über etwaige Schritte zu be=
raten
, die als Proteſt gegen die Verſtärkung der Polizei aufzu=
feſſen
wären. In Grubenbeſitzerkreiſen verſtärken ſich die
gegenſätzlichen Intereſſen, ſo daß einige davon Abſtand genom=
men
haben, mit den Bergarbeitern zu Sonderabkommen gelan=
gen
zu wollen. Sir Hadfield, einer der Kohlen= und Stahl=
magnaten
, der Mittwoch in London weilte, hat dem Gruben=
ſekretär
Cook neue Vermittlungsvorſchläge zukommen laſſen, die
jedoch nicht veröffentlicht worden ſind.
Ein neuer Friedensſchritt der engliſchen Bergarbeiter.
* London, 26. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Die Berichte über die Zahl der Arbeitswilligen in den Kohlen=
bezirken
ſind ſehr widerſprechend. Es iſt bezeichnend für die
allgemeine Unſicherheit, daß die Blätter, ſowohl die von den
Grubenbeſitzern als auch die von den Bergarbeitern heraus=
gegebenen
Zahlen, die ſehr ſtark voneinander abweichen, ver=
öffentlichen
. Die wirkliche Lage in den Kohlenbezirken iſt daher
ſchwer zu beurteilen; dagegen iſt an dem entſchloſſenen Willen
des Innenminiſteriums, die Arbeitswilligen vor Uebergriffen
der Streikenden zu ſchützen, nicht zu zweifeln. Eine Perſönlich=
keit
aus dem Innenminiſteri m erklärte erneut, daß der Innen=
miniſter
die feſte Abſicht habe, den Arbeitswilligen den größten
Schutz angedeihen zu laſſen und daß alle Anſtrengungen gemacht
werden würden, um Einſchüchterungsverſuchen der Streikenden
entgegenzutreten.
Dem neuen Friedensſchritt der führenden Perſönlichkeiten
der Bergarbeiter=Exekutive iſt angeſichts der für die Bergarbeiter
immer ungünſtiger werdenden Entwicklung der Lage zweifellos
beſondere Bedeutung beizumeſſen. Ob er wirklich geeignet iſt,
Friedensausſichten zu eröffnen, bleibt abzuwarten, da die ange=
rufene
Vermittlung der Regierung nach dem Fehlſchlag=der
direkten Verhandlungen und der inzwiſchen eingetretenen Ver=
ſchärfung
der Lage noch ſchwieriger geworden iſt und die Gruben=
beſitzer
kaum Neigung zeigen dürften, in weſentlichen Punkten
von ihrem Standpunkt abzugehen. Der Erfolg oder Mißerfolg
der neuen Aktion wird jedenfalls nicht nur davon abhängen,
welche Verhandlungsgrundlagen die Bergarbeiterführer anneh=
men
wollen, ſondern ſehr weſentlich auch von dem Tempo, in
dem die neuen Verhandlungen geführt werden. Jedenfalls er=
ſcheint
es ausgeſchloſſen, daß die gegenwärtige Periode der
Ueberſpannung der Nerven auf beiden Seiten noch
lange andauern kann.
eine Beute des Unerbittlichen geworden ſind. Und erinnert Ihr
Euch, verehrter Meiſter, der unermeßlichen Schätze an herrlichen
Bildern, koſtbaren Stoffen und Teppichen, erleſenen Geſchirren,
von Gold und Silber gefertigt; oder jener Szene, als Tizian
nach einem ſtarken Trunke durch ſeine immer etwas von Habgier
gekrümmten Finger ganze Ströme von Perlen und Edelſteinen
in die Ebenholztruhe gleiten ließ, wie andere Waſſer, damit man.
ſich die Hände waſche. Und die Ausſicht auf Murano und in
weiter Ferne wie ein Silberſtrich die Berge von Friaul und den
Taleinſchnitt, in dem eben im rauhen Gebirge Pieve di Cadore
liegt, das hundert Jahre vorher dieſes ſeltene Gemiſch von
Himmel und Hölle geboren hat! Wäre er dorthin geflüchtet und
hätte den Peſttod nicht kampfbereit an der Staffelei erwartet, ich
wette, er lebte noch heute und würde ſich an ſeinem hundertſten
Geburtstage vom blaſſen ſpaniſchen König, der ſeine gemalten
Frauen ſo liebt, eine Tonne Goldes ſchenken laſſen können, das
Einzige, was ihm in Wahrheit Freude machte.
Aber der ſchwarze Tod trat ein, ließ ſich weder durch die
ſchöne Ausſicht auf Friaul verwirren, noch durch den leuchtenden
Nacken der jungen Eva von Urbino, noch durch Gold, orientaliſche
Teppiche. Saphire oder Diamanten, er lud den Alten auf und
ſchluffte hinaus.
Unſere Künſtler, als ſie es hörten, planten trotzdem ein
Gedenkfeſt, aber die grauſige Zeit erſchien der Regierung ſo
fuichtbar, daß ſie den Prunk verbot. Obwohl aber ein ſtrenges
Geſetz erlaſſen war, niemand der Anſteckung wegen in Kirchen
beizuſetzen, hat man bei dieſem Kaiſer der Kunſt eine Ausnahme
gemacht. Seine Beiſetzung in der Frerikirche war aber ſonder=
bar
; obwohl hohe Würdenträger der Kirche und der Stadt dabei
waren, hätte man meinen können, eine antike Komödie würde
aufgeführt, denn der größere Teil des Geleites hatte ſonderbare
Masken vor dem Geſicht, die wie Vogelſchnäbel ausſahen; andere
trugen Schwämme mit Kräutereſſig vor der Naſe, und ſo war
jeder in irgendeiner Weiſe für einen Zuſchauer, der von der Peſt
nichts gewußt hätte, lächerlich anzuſchauen.
Aber nun kommt die Gewalt der Vergeltung. Sein wür=
diger
Sohn Horatio, für den Tizian (wie er wenigſtens behaup=
tete
, ich glaube es nicht ganz) alle dieſe Schätze zuſammengekratzt
hat, ſtarb ein paar Tage ſpäter un der Seuche, und Tizians Erſt=
geborener
, jener Pomponio, der Unwürdige, in deſſen Weſen alle
ſchlechten Eigenſchaften des Vaters hundertfach verſtärkt Auf=
erſtehung
feierten, der niedrige Praſſer, Säufer und Galgen=
vogel
, den von der Erbſchaft auszuſchließen Tizian ſein Leben=
bemüht
war, bricht ſchon zu Lebzeiten Horatios in den väter=
lichen
Palaſt ein, den er doch nicht betreten durfte, und führt
eine Bande von Saufkumpanen an, die ſich mit ihm an den
vogelfreien Reichtümern des Vaters gütlich tun und wie die

Der europäiſche Minderheiten=
Kongreß.
Herbeiführung einer lohalen Zuſammenarbeit
der Minderheiten und Mehrheiten.
EP. Genf, 26. Auguſt.
Der Kongreß der europäiſchen Minderheiten hat heute die
Reſolution ſeiner Kulturkommiſſion einſtimmig angenommen, in
der unter Anlehnung an den im vorigen Jahre gefaßten Be=
ſchluß
für die Herbeiführung einer loyalen Zu=
ſammenarbeit
der Minderheiten und Mehrheiten und für
die Beſſerung der Beziehuugen der Völker Europas folgende
Forderungen aufgeſtellt werden:
1. Die Durchführung der nationalen kulturellen Selbſtver=
waltung
ſoll nur vom Willen der Minderheit ſelbſt abhängen.
2. Das Bekenntnis des Einzelnen zu einer Nationalität oder
ſeine Eintragung in ein nationales Regiſter ſoll vollkommen frei
und gegen alle Anfechtungen ſtrafrechtlich geſchützt ſein und darf
zu keinerlei Nachteilen führem.
3. Soweit der Staat aus allgemeinen Finanzmitteln hul=
turelle
Aufgaben beſorgt, ſollen dieſe Mittel im gleichen Verhält=
nis
auch dem kulturellen Leben der nationalem Minderheiten zu=
gute
kommen.
Zur Begründung der Reſolution hatte namens der Kultur=
kommiſſion
der jüdiſche Abgeordnete aus Litquen, Dr. Robinſon,
angeführt, daß es an der Zeit ſei, die nationale Kultur der Min=
derheiten
gegen die ſtarke Tendenz der Entnationaliſierung bei
geſviſſen Staaten zu ſichern. Der polniſche Korreferent, Dr.
Kaczmarek, von der polniſchen Minderheit in Deutſchland, machte
auf die Gefahr der Theſe von der kulturellen Autonomie auf=
merkſam
, weil man darin einen Angriff auf die Staatsſouveräni=
tät
erblicken könne. Man müſſe ſtändig mit vollem Verſtändnis
für die Intereſſen der Mehrheiten mit dieſen zuſammenarbeiten.
Mit dieſen Vorbehalten ſchloß er ſich an die Reſolution an. Der
Führer der deutſchen Gruppe aus Eſtland, Dr. Haſſelblatt, ſprach
über den geſetzlichen Schutz der Minderheiten, wie er jetzt in
Eſtland auf Grund des neuen Minderheitengeſetzes durchgeführt
worden ſei.
Italien und die ſpaniſchen Tangeranſprüche.
EP. Rom, 26. Auguſt.
Gleichzeitig mit der öffentlichen Erklärung de Riveras über
die geplante Einverleibung Tangers in die ſpa=
niſche
Zone hat die ſpaniſche Regierung in dieſem Sinne
eine politiſche Aktion bei den Signatarmächten des
Tangerregimnes eingeleitet. Sofort nach dem fraglichen Inter=
view
hatte der ſpaniſche Außenminiſter Yanguas eine längere
Unterredung mit dem italieniſchen Botſchafter in Madrid zur
Aufklärung des ſpaniſchen Standpunktes. Gleichzeitig erhielt
der ſpaniſche Botſchafter in Rom Weiſung zu näheren Mit=
teilungen
an Muſſolini. Dieſer erſuchte indeſſen den
Vertreter Spaniens, die Beſtrebungen und Erwägungen der
Regierung von Madrid ſowohl hinſichtlich eines ſtändigen Rats=
ſitzes
als der geplanden Annektion von Tanger ſchriftlich darzu=
legen
. Vorgeſtern hat nun der ſpaniſche Botſchafter im Palazzo
Chigi namens ſeiner Regierung eine Note über die beiden Fra=
gen
überreicht. Ueber ihren Inhalt wird in Rom Zurückhal=
tung
gewahrt, aber verſichert, ſie erläutere und beſtimme genau
die beiden Forderungen Spaniens hinſichtlich eines
Ratsſitzes und des Anſpruchs auf Tanger. Spanien ſcheine
auch zu beabſichtigen, die beiden Fragen ſchon vor die nächſte
Völkerbundsverſammlung zu bringen. Ueber dieſe
Vorſchläge haben ſich die verſchiedenen Regirungen die Ant=
wort
vorbehalten. Muſſolini wird vorausſichtlich ſchrift=
lich
auf die ſpaniſche Note antworten. Die ſpaniſche
Regierung ſcheine die gleichen Mitteilungen auch in London und
Paris gemacht zu haben. Die Haltung Italiens zur Tangerfrage
hängt nach dem Corriere della Sera von den Antworten Eng=
lands
und Frankreichs auf die ſpaniſchen Forderungen ab.

Hunnen in dem eben verlaſſenen Malſaale hauſen, nach der Art
von Idioten führen ſie ſchmählichen Unfug aus, ſchneiden einem
Bilde des Dogen, das da noch hing, die Naſe aus und ſtecken
eine Rübe in das Loch und ähnliche Untat.
Als dann aber Horatio, der im Lazarett lag, geſtorben war,
rennt Pomponio, der jetzt unbeſtreitbarer Erbe war, zur Sig=
noria
und erhält ſein Recht. Und nun toben dieſe Geiſter des
Acherons, dieſe Diebe, Räuber, Säufer und Schwachköpfe mit
ihrem Anhang im verlaſſenen Palaſte Tizians, und in ein paar
Monaten wird all das, was der unſterbliche Meiſter und raffende
Geizhals zuſammengeklaubt hat in einem Leben von hundert
Jahren, wieder ins fühlloſe, unbekannte Volk zurückgeſtrömt.
Und damit Gott befohlen, edler Meiſter, bleibt, wie Ihr
ſeid, bis der Herbſt die Peſt vertrieben hat, und lebt auf Eurem
Gütchen dort geſünder und ruhiger, als ich hier in dem Peſt=
keſſel
, in dem alles Niedrige, Furchtbare und Häßliche brodelt,
aber auch alle Größe, Menſchlichkeit und Vergeltung. Denn es
mag mit Lohn und Strafe im Jenſeits ſein, wie die Frommen
es ſagen, aber auch hier auf Erden werden wir belohnt und
geſtraft nach einer verborgenen, aber unerbittlichen Gerechtigkeit.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Dr. C. J. Hexamer, das Urbild eines rechten Deutſch=
amerikaners
. Sein Leben und Wirken. Von Georg von Boſſe
(Chr. Balſer, Verlag in Stuttgart). Das Buch iſt eine reichs=
deutſche
Ausgabe des im deutſchamerikaniſchen Verlag von Graf
u. Breuninger erſchienenen Werkes. Es beſchäftigt ſich mit dem
Leben und Wirken Dr. Hexamers, der nach Carl Schurz der her=
vorragendſte
Pionier des Deutſchtums in den Vereinigten Staa=
ten
war und während des Weltkrieges in der Liebestätigkeit für
die deutſchen Stammesgenoſſen und im Kampf für Recht und
Wahrheit im Vordergrund geſtanden hat. Er trat feſt und un=
entwegt
für die Pflege deutſchen Weſens und deutſcher Sprache
ein und erhoffte dadurch eine Bereicherung der amerikaniſchen
Volksſeele. Dieſem Beſtreben galt ſein ganzes Leben. Während
des Weltkrieges trat er mutig und unerſchrocken und trotz aller
Anfeindungen gegen die Verletzung der Neutralität und die Ver=
hetzung
des amerikaniſchen Volkes gegen das deutſche ein. Nach
Tagen ſchwerſten Kampfes und Leidens ſtarb er, gebrochen am
Geiſt, im Oktober 1921, nachdem er unter der Ohnmacht ſeines
Vaterlandes ſchwer gelitten und aus Liebe zu ſeinem Vaterlande
ſich aufgeopfert hatte. Das Buch behandelt in vier Kapiteln den
Lebenslauf Hexamers, ſeine Tätigkeit als Präſident der deut=
ſchen
Geſellſchaft in Philadelphia und des deutſchamerikaniſchen
Nationalbundes, Dr. Hexamer als Kämpfer und als Dulder.

[ ][  ][ ]

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Freitag, den 27. Auguſt 1926

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Bittet Eure Mutter ſchön,
Gleich mit Euch dorthin zu gehn!
Alles was Euch nötig iſt,
Findet Ohr in kurzer Friſt.
Denn die Strümpfe ſind zerriſſen
Und der Rock iſt ſchon verſchliſſen;
Auch das Kleidchen krankt an Kürze
Oder braucht Ohr eine Schürze?
Taſchentücher, Hemden, Hoſen
Oder Bluſen für Matroſen?
Kennt uns Eure Wünſche gleich!
Denn wir haben noch für Euch
Eine Freude vorbereitet!
Und ſchon alles eingeleitet:
Wer bei dieſem Kinderfeſte
Kommt und kauft von uns das Beſte,
Der erhält ein ſchön Geſchenk,
Daß er immer daran denk‟!
Bringt was Schönes Ohr nach Haus
Iſt’s vom Mainzer Warenhaus!

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Der Elektro=Oefonom geſtattet, wie jeder ſich überzeu
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[ ][  ][ ]

Nummer 237

Freitag, den 27. Auguſt 1926

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 27. Auguſt.
HK. Das deutſch=franzöſiſche vorl. Handelsabkommen und das Saar=
Bwiſchenabkommen ſowie die Beſtimmungen über die
neue30prozentige Zollerhöhung liegen der Induſtrie= und
HHandelskammer Darmſtadt vor. Intereſſenten erhalten im Auskunfts=
Büro der Kammer jede nähere Auskunft.
Hefſiſches Landestheater. Der ſoeben im Druck erſchienene Rück=
blick
auf die Spielzeit 1925 / 26 gibt eine Ueberſicht über das
Arbeitsprogramm der vergangenen Spielzeit, die bisher unter letzter
Anſpannung aller zur Verfügung ſtehenden Kräfte die Höchſtleiſtung von
insgeſamt 414 eigenen Veranſtaltungen mit 71 verſch. Werken brachte. Es
kamen im Schauſpiel 31 Werke mit 197 Vorſtellungen, in der Oper 34
Werke mit 166 Vorſtellungen, in der Operette 5 Werke mit 34 Vorſtellun=

u. J. Scheind
er Darmſiad

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Gochit
eflüg
Hühn
40
ins Stück
He

gen und ein ſelbſtändiges Ballett zur Aufführung. Das Landesthearer=
prcheſter
gab 17 Konzerte. Uraufführungen gab es im ganzen 9, Erſt=
aufſührungen
21, vollkommen neu einſtudiert wurden 14 Werke. Die
überwiegende Zahl von Aufführungen, nämlich 320, gehörten deutſchen
Autoren, 78 Abende, von denen 49 auf die Oper fielen, galten fremden
Komponiſten und Dichtern, wobei beachtet werden muß, daß in An=
betracht
verſchiedener gemiſchter Abende eine ganz genaue Statiſtik in
dieſem Sinne nicht möglich iſt. Sehr erfreulich iſt die Tatſache, daß an
der Spitze der Autoren Mozart und Richard Wagner mit je 23 Auf=
führungen
genannt werden können, ein Verhältnis, das ſich vermutlich
in der kommenden Spielzeit durch die Neuaufnahme des Don Giovanni
und des Ringes noch verbeſſern wird. Das Landestheater veranſtaltete
ferner 26 auswärtige Enſemblegaſtſpiele, die ſich auf Worms, Bad= Nau=
heim
, Offenbach und Gießen verteilten.
Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters. Leitung Direktor Adalbert Steffter. Heute Freitag,
abends 8 Uhr, iſt die letzte Wiederholung der Operette Mädi, Morgen
Samstag, abends 7½ Uhr, findet die Erſtaufführung der Operetten=
neuheit
Uſchi von Jean Gilbert, ſtatt. Die Breslauer Zeitung ſchreibt
über dieſe Operette u. a.: Man ſieht, es iſt eine ergiebige Handlung
vorhanden, gewürzt mit veichlichen luſtigen Epiſoden, Tänzen, Bon=
mots
und zündenden Couplets. Jean Gilbert hat zu dem Librerto eine
Muſik geſchrieben, die dem Charakter des Stoffes recht gut angepaßt iſt.
Die Altenburger Volkszeitung ſchreibt: Der Erfolg der Operette war
ſtürmiſch Begeiſterung . . .. Die Hauptrollen ſind beſetzt mit den
Damen Gruſel und Kuhn, ſowie den Herren Bruls, Jelikoff, Ney,
Körner, Reichart und Straſſer. Leiter der Aufführung iſt Direktor
Steffter; die muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Fenslein. Es wird
ausdrüicklich darauf hingewieſen, daß von Uſchi nur einige Aufführun=
gen
ſtattfinden können, da die Spielzeit am Sonntag, den 5. September,
ſchließt und die Operette Die Dollarprinzeſſin noch aufgeführt wird.
Sonntag, den 29. Auguſt, nachmittags 3 Uhr, wird als einmalige
Fremdenvorſtellung nochmals zu ganz kleinen Preiſen von 13,50 Mk.
die beliebte Operette Die Forſterchriſtel gegeben; abends 7 Uhr iſt
eine Wiederholung der Operette Uſchi‟ Wie bereits bekanntgegeben,
finden Samstag, den 28. Auguſt, abends 10½ Uhr, und Sonntag, den
29. Auguſt, abends 10 Uhr, Gaſtſpiele der berühmten norwegiſchen Tanz=
tragödin
Bella Siris von der Opera comique Chriſtiania Oſlo) ſtatt.
Die Künſtlerin hatte vor kurzer Zeit am Kölner Schauſpielhaus, National=
theater
Mannheim, Schauſpielhaus Düſſeldorf uſw. ſenſationelle Erfolge
und ſchrieb die Neue badiſche Landeszeitung im Mannheim u. a.:
Bella Siris lag, vom Beifall umbrauſt, auf der Bühne im grellen Licht
des Scheinwerfers, vergeſſen war die feiernde Tiſchgeſellſchaft, verweht
waren die Klänge aus Wien, vergeſſen war Johann Strauß, den zu
feiern man gekommen war. Bella Siris war in allen Herzen, Bella
Siris war in aller Blut‟. Die Frankfurter Poſt ſchrieb: Man darf
die Künſtlerin als einer den ſchönſten Frauen bezeichnen. Bella Siris
verſüigt über ein ganz bedeutendes tänzeriſches Können, das beſonders
ſtark in den Tänzen Die gefeſſelte Gefangene und La Douleur zutage
trat. Zuſammengefaßt: man hatte Gelegenheit, eine Perſönlichkeit
kennen zu lernen, die ihre Tanzkunſt unter Wahrung aller künſtleriſchen
Formen ohne aufdringlich zu werden in den Vordergrund zu ſtellen
wußte.
Orpheum. Heute Eröffnung. Zum heutigen Gaſtſpiel=
beginn
des Wiener Apollotheaters mit der erfolgreichen Operetten=Revue
Was Frauen träumen, von K. Farkas, Muſik von Dr. Katſcher, iſt
hervorzuheben, daß die Solo=Darſteller hauptſächlich aus Wiener Promi=
nenten
beſtehen. An der Spitze, als Leiter und Hauptdarſteller,
wirkt Robert Näſtelberger, vom Theater a. d. Wien, deſſen Ruf weit
üben die Grenzen Wiens reicht. Sodann Sigi Hofer, vom Theater der
Komiker in Wien, als Träger der komiſchen Hauptpartie im Verein mit
Max Willens, zuletzt am Metropol=Theaker in Berlin, der ebenſo Komiker
wie unvergleichlicher Tänzer iſt. Das weibliche Element iſt vertreten
durch Hilde Schutlz, vom Theater a. d. Wien, einer bildhübſchen Blondine,
mit allen Mitteln der modernen Sängerin ausgeſtattet, ſowie Anita
Kenyon, eine faſzinierende Soubrette von entzückendem Charme. Ferner
ſtellen die 32 Beine der durchweg reizenden 16 Vindobona=Girls das
Kontingent, das für die Wirkung und den Erfolg einer Revue den Aus=
ſchlag
gibt. Der Kartenverkauf in den üblichen Verkaufsſtellen, Ver=
behrsbüro
und de Waal, Rheinſtraße 14, hat begonnen. Siehe heutige
Anzeige.
Darmſtädter Gruppe, Ausſtellung Kunſthalle a. Rheintor. Wir
geben hiermit bekannt, daß das vierte Freiporträt anläßlich unſerer
Ausſtellung auf die Nummer 619 der Eintrittskarte fiel und bitten den
Inhaber oder Inhaberin derſelben, bei einem unſerer Kollegen zwecks
Anfertigung desſelben vorſtellig zu werden. Außerdem weiſen wir dar=
auf
hin, daß unſere Ausſtellung am Sonntag, den 29. Auguſt, zum
letzten Mal geöffnet iſt, wonach dieſelbe zuerſt in Worms
zur Ausſtellung gelangt. Die Kollektion Bühnenkunſt von Friedrich
Kalbfuß, geht nach Schluß der Ausſtellung einen Sonderweg nach
München, wo ſie im Theatermuſeum ausgeſtellt wird. Kalbfuß
vurde für die nächſte Spielzeit von Direktor Helmer an das Neue
Theater in Frankfurt a. M. verpflichtet, auch ſind ihm eine Anzahl
Bühnenentwürfe zur Anfertigung für das Stadttheater Heidel=
berg
zugeſichert.
Muſikverein. Heute und jeden Freitag findet wieder der Herren=
bend
im Vereinshaus, Sitzungszimmer, ſtatt. Für das leibliche Wohl wird
unſer neuer Hausmeiſter, Herr Pieper, früher Hofkoch, aufs beſte be=
ſorgt
ſein. Zu einer Stunde wirklich gemütlicher Unterhaltung bei ge=
ſelligem
Zuſammenſein ſind die aktiven und inaktiven Mitglieder herz=
lichſt
eingeladen. Siehe heutige Anzeige.
Verkehrsverein. Am nächſten Sonntag, den 29. Auguſt, wird ein
Sonderzug anläßlich der Württembergiſchen Gartenbauausſtellung in
Heilbronn a. N. von Darmſtadt nach Heilbronn durchgeführt. Derſelbe
verläßt Darmſtadt um 7.18, iſt 10,56 Uhr in Heilbronn, verläßt die
ſchöne alte Neckarſtadt abends 6,01 und trifft auf dem hieſigen Haupt=
bahnhof
um 10,01 wieder ein. Der Zug hält in Reinheim, Wiebelsbach,
Eberbach, Neckarelz, Jagſtfeld, Neckarſulm und dürfte, durch Odenwald
und das ſchöne Neckartal führend, wohl einer der ſchönſten Fahrten
werden.
Tiroler Heimatabend im Orangeriegarten. Es iſt freudig zu be=
grüßten
, daß am Mittwoch, den 1. September, die Akademiſche Trachten=
heimatgruppe
von Innsbruck anläßlich einer Rheinfahrt dem hieſigen
Gebirgstrachtenverein Almrauſch einen Beſuch abſtattet, und bei der
Gelegenheit im Beſſunger Orangeriegarten einen Tiroler Heimatabend‟.
veranſtaltet. Unſere Tiroler Brüider wollen an dieſem Abend mit den
Sitten und Gebräuchen ihrer Heimat, mit all dem Heiteren und Ernſten,
was eben nur die Tiroler Volksſeele bewegen kann, vertraut machen.
Schon heute ſei dieſe Veranſtaltung, über die demnächſt noch Näheres
bekannt gegeben wird, zum Beſuche warm empfohlen.
Sommerfeſt des Bürgervereins. Der Bürgerverein beging im
neu hergerichteten Gartenſaal des Oberwaldhauſes unter ſehr ſtarker
Beteiligung ſein diesjähriges Sommerfeſt. Sofort nach der von dem
Vorſitzenden Herrn Th. Lang in launiger Weiſe geſprochenen Begrüßung
ſorgte das Städtiſche Orcheſter für muſikaliſche Unterhaltung, welches
Programm durch das in Darmſtadt zur Genüge bekannte Soloquartett
des Heſſiſchen Landestheaters, der Herren Iſterling, Horina, Wieſt, Schup=
bel
mit allerliebſten Geſangsſtücken in ſchönſter Weiſe ergänzt und immer
wieder da Capo gefordert wurde. Auch die Geſchwiſter Richter, die Töch=
ter
der ebenfalls bekannten Ballettmeiſterin Frau Rehr, erregten durch
ihre entzückenden Tänze allgemeine Bewunderung, und auch hier muß=
ken
die beiden künftigen Stars dem ſtürmiſchen Verlangen der An=
weſenden
Rechnung tragen. Herr Thomas, genannt Spirbes, bekannt
durch ſein bezwingendes Spiel im Datterich trug durch ſeine ſehr
launigen Vorträge viel zur allgemeinen Feſtſtimmung bei und erwarb
ſich ſo die Gunſt aller Anweſenden. Trotz des ſehr ſtark einſetzenden
Regens konnte die feſtliche Stimmung in keiner Weiſe getrübt werden,
und man war bis in die frühen Morgenſtunden in frohem Kreiſe bei=
ſammen
.
Eine Regelſport= und Werbewoche findet anläßlich der Einweihung
der neuen Bundes=Aſphaltbahn des Bürgervereins, Saalbauſtraße 67
(gegenüber dem Saalbau), und des 25jährigen Stiftungsfeſtes des Regel=
klubs
Chattia‟=Darmſtadt vom 29. Auguſt bis einſchl. 5. Sept.
ſtatt. Es ſtehen zur Verfügung: 1 Ehrenbahn, 2 Induſtrie= und Werbe=
bahnen
und eine Damenbahn. Die Kegelſport= und Werbewoche ſchließ=
ſich
unmittelbar an die Einweihung der Bahn, die am Sonntag, vor=
mittags
10.45 Uhr, ſtattfindet, alſo gegen 1 Uhr nachmittags, an. Hochſt=
leiſtungen
werden durch Ehrenpreiſe geehrt. (Näheres ſiehe heutige

Stautveroronetenveriammtung.

Darmſtadt, 26. Auguſt.

Der Herr Oberbürgermeiſter eröffnet die öffentliche Sitzung um
5 Uhr 15 Minuten. Das Andenken des verſtorbenen Stadtv. Nie=
mann
wird in der üblichen Weiſe geehrt und Stadtv. Hummel ver=
pflichtet
.
1. Verlegung der Beratungsſtelle für Lungenkranke.
Die derzeitigen Raumverhältniſſe der Stelle, die durchaus ungenü=
gend
ſind, bedingen die Verlegung, die ins ſtädtiſche Haus Grafen=
ſtraße
5 beabſichtigt iſt. Der Verlegung wird zugeſtimmt und der er=
forderliche
Kredit von 8028 Mark aus Ergänzungsmitteln zur Ver=
fügung
geſtellt.
2. Umlegung des Steinzeugrohrkanals in der Inſelſtraße zwiſchen
Soder= und Roßdörfer Straße.
Der Kanal war ſchadhaft und hatte einen Straßeneinbruch herbei=
geführt
. Die Inſtandſetzung, die zur Verhütung von Unfällen durch=
geführt
werden mußte, bebingt einen nachträglich zu genehmigenden
Koſtenaufwand von 4800 Mark. Genehmigung erfolgt.
3. Beſchaffung eines Motorraſenmähers.
Ein ſolcher wird für die ausgedehnten Raſenflächen der ſtädtiſchen
Anlagen benötigt. Koſtenaufwand von 2500 Mark wird genehmigt.
4. Ausbau der Frankfurter Straße (Oſtſeite) zwiſchen Stadt=
gärtnerei
und Nordbahnhof.
Um Unfälle zu verhüten, iſt der Ausbau dringend erforderlich. Der=
ſelbe
wird genehmigt und der Kredit von 58 500 Mark aus Vermögens=
mitteln
zur Verfügung geſtellt.
5. Erweiterung des ſtädtiſchen Liebfrauenhauſes.
Im Altersheim ſoll ein weiterer Baublock mit 12 mal 1 Zimmer=
und 12 mal 2=Zimmerohnungen im Koſtenaufwand von 144000 Mark
errichtet werden, was ohne Debatte gutgeheißen wird.
6. Herſtellungen im Orangeriegarten.
Die Gebäude des Gartens müſſen, weil in ſtark vernachläſſigtem
Zuſtande befindlich, inſtandgeſetzt werden. Gleiches gilt für die vom
Forellenteich nach dem Garten führende Waſſerleitung ſowie für die
elektriſchen Beleuchtungsanlagen des Hauſes und um den Muſik=
pavillon
uſw. Geſamtkoſtenaufwand von 60 000 Mark wird zu Laſten
von Vermögensmitteln genehmigt.

7. Einrichtung von Bauſparkonten.
Die Sparkaſſe hat dieſe beſchloſſen. Die Stadt ſoll als Treuhän=
derin
auftreten und die Bürgſchaft übernehmen, daß alle Verpflichtun=
gen
der Darlehensnehmer gegenüber der Sparkaſſe richtig erfüllt wer=
den
. Dem Anſinnen wird entſprochen.
8. Abſchluß der Kaſſe der Knabenarbeitsanſtalt für 1925.
Die vorgelegte Ueberſicht macht einen Zuſchuß der Stadtkaſſe in
Höhe von 767,50 Mk. erforderlich. Der Abſchluß wird genehmigt, der
Zuſchuß bewilligt.

Operettenſpielzeit Sommer 1926
im Kleinen Haus des Heſſ. Tandestheaters
Teitung: Direktor Adalbert Steffter
1! Nachtvorſtellungen !!
Samstag, den 28. Auguſi, abends 101/, Uhr
u. Sonntag, den 29. Auguſt, abends 10 Uhr
Gaſiſpiele der berühmten norwegiſchen Tanziragödin

ULASA

von der Opera comiaue Chriſtiania (Oslo)
Die ſchönſte Frau Norwegens
Prieſterin der mimodramatiſchen und klaſſiſchen Tanzkunſt.
(12280
Näheres ſiehe Plakate!

9. Aenderung der Ortsfatzungen für die Gewerbe= und
Kauf.annsgerichte.
Nach dem Geſetz iſt die Amtsdauer der Beiſitzer bis 31. Dezember
1927 verlängert. Die Ortsſatzungen werden entſprechend ergänzt.
10. Erlaß einer Ortsſatzung über die Erhebung einer Wertzuwachsſteuer.
Die Gemeinden müſſen nach Maßgabe des Landesrechts eine In=
flationswertzuwachsſteuer
bei Veräußerung von Grundſtücken erheben,
deren Veräußerer das Grundſtückseigentum in der
Zeit vom 1. Januar 1919 bis 31. Dezember 1924 er=
worben
haben. Eine bezügliche Muſterſatzung, die unverändert
zu übernehmen iſt, iſt aufgeſtellt. Nach § 7 derſelben kann die Steuer=
befreiung
auf andere als die hier genannten Fälle ausgedehnt und nach
§ 21 der Steuertarif anders geſtaltet werden. Das Ortsgericht erachtet
eine Ausdehnung der Steuerbefreiungen auf andere Fälle nicht für an=
gängig
, empfiehlt auch nicht, den Steuertarif zu ändern. Als indirekter
Steuer kann der Wertzuwachsſteuer rückwirkende Kraft nicht
beigelegt werden. Die Veranlagung wurde am 29. Juli 1926 geneh=
migt
. Es wird beantragt, die Muſterſatzung umverändert zu über=
nehmen
und die Steuer mit Wirkung vom 1. Oktober 1926
ab zu erheben. So wird beſchloſſen.
11. Druck von Bücherverzeichniſſen für die Stadtbücherei.
In Rubik 36 Poſ. 2 des Voranſchlags ſind als Erlös aus dem Ver=
kauf
der Verzeichniſſe 3323 Mark vorgeſehen. Die Verzeichmiſſe müſſen
hergeſtellt werden. Die Ausgaben hierfür waren im Voranſchlag 1926
in Ausgabe vorgeſehen, wurden aber, um den Voranſchlag günſtiger
zu geſtalten, um 3000 Mark reduziert. Ein Nachtragskredit für dieſen
Druck von 3000 Mark wird bewilligt.
12. Ortsfatzung über die Erhebung einer Vergnügungsſteuer.
Die neuen Reichsbeſtimmungen zwingen die Gemeinden, ihre Steuer=
ordnungen
in einigen Punkten zu ergänzen, bzw. abzuändern. Der
Ueberſichtlichkeit halber ſoll dies im Entwurf einer neuen Steuerord=
nung
geſchehen. Die Neuerungen betreffen in der Hauptſache die
Steuerſätze für Bildſtreifen und künſtleriſchhochſtehende
Veranſtaltungen. Die Steuerſätze ſind ausdrücklich feſtgelegt,
und zwar für a) die Bildſtreifen auf 15 Prozent, b) künſtleriſch hoch=
ſtehende
Veranſtaltungen auf 5 Prozent. Die Gemeinden ſind aber
befugt, in beiden Fillen von den Normaſätzen abzugehen; die Sätze
zu a) können um 5 Prozent über= und 2 Prozent unter ſchritten,
und die Sätze zu b) um 3 Prozent über= und 2 Prozent unterſchritten
werden. Im Hinblick auf die ernſte Finanzlage der Stadt und auf
Grund des Ergebniſſes einer Beſprechung beim Magiſtrat Frank=
furt
a. M. in Gegenwart von 25 Vertretern ſüddeutſcher Städte, die
ſich einſtimmig für Annahme der oberen Grenze der hier mög=
lichen
Steuerſätze ausſprachen, wird beantragt, dem vorgelegten neuen
Steuerordnungsentwurf zuzuſtimmen, in dem bei a) ein Satz von
20 Prozent und bei b) ein Satz von 8 Prozent vorge=
ſehen
iſt.
Stadtv. Heß fragt, ob Ausnahmen zuläſſig ſind, z., B. für Zwecke
der Jugendbildung, worauf der Herr Oberbürgermeiſter aufklärende
Auskunft gibt. Stadtv. Süß verweiſt auf Preußen, wo diesbezüglich
allgemein Erlaß der Sreuer eintrete; man möge auch hier in dieſer
Weiſe vorgehen. Der Herr Oberbürgermeiſter will ſich in die=
ſer
Richtung bemühen. Der Antrag der Verwaltung wird angenommen.
13. Erlaß der Sondergebäudeſteuer im Falle geringer Verzinſung.
Im Anſchluß an die Ermäßigung der ſtaatlichen Steuer hatte das
Innenminiſterium eine Ermäßigung der Steuer bei Gebäuden, die eine
ſpeſentlich geringere als die normale Verzinſung von 5 Prozent des
Friedenswertes haben, angeregt. Dieſe Anregung hatte der Heſſiſche
Städtetag abgelehnt, weil den Städten mit einer höheren Vormalver=
zinſung
als 5 Prozent die volle Ausſchöpfung der Steuermöglichkeit
verſagt wurde. Eine nochmalige Prüfung ergab, daß die Städte bei
der Verſchiedenheit der örtlichen Verhältniſſe nicht
einer Meinung ſind. In Gießen und Darmſtadt hat der
Hausbeſitz, im Durchſchnitt gerechnet, eine ſehr geringe
Verzinſung. Die Städte, die einen ſehr großen Einnahmeaus=
fall
nicht erleiden, wenn ſie ſich dem ſtaatlichen Vorgang anſchließen,
wollen entgegenkommen. In der Gartenſtadt Darmſtadt mit den vielen
Landhäuſern und niedrigen Friedensmieten liegen die Verhältniſſe
weſentlich ungünſtiger. Wenn es richtig iſt, daß die Hälfte der
Häuſer in Darmſtadt eine geringere Verzinſung
wie 5 Prozent hat, ſo wird ein Einnahmeausfall von zirka 400 000
Mark erwachſen. Zu dem im Voranſchlag berechneten Fehlbetrage von
625 000 ſind weitere Ausfälle hinzugetreten: a) Wegfall der Getränke=

ſteuer mit 230 000 Mark, b) Nichtgenehmigung der Schulgelderhöhung
für auswärtige Schüler mit 114 000 Mark, c) Nichtgenehmigung des
Grundſteuerſatzes mit 221000 Mark, zuſammen 1 190 000 Mark. Ein
Geſetz über Gewerbeſteuer 1925, das auf den Ertrag abgeſtellt iſt,
iſt in Ausſicht; es wird bei den hieſigen Verhältniſſen eine erheb=
liche
Rückzahlung zur Folge haben. Die Stadtverwaltung
wollte die Steuer aus Billigkeitsgründen von Fall zu Fall er=
laſſen
und hierbei die Richtlinien des Staates zugrunde legen. Im
Finanzausſchuß verwies man darauf, daß es ſich um eine Objektſteuer
handele und es nicht angängig ſei, die ſonſtigen Einnahmen des Geſuch=
ſtellers
, die bereits für ſich ſteuerlich erfaßt würden, bei Beurteilung
des Erlaſſes dieſer Steuer heranzuziehen. Dieſem Einvand kann aus
Rechtsgründen nicht widerſprochen werden. Auf Antrag von Offenbach
ſoll nochmalige Stellungnahme des Heſſiſchen Städtetages erfolgen. Der
Staat Heſſen hat ſeine Steuerminderung davon abhängig gemacht,
daß auch die Gemeinden eine entſprechende Steuerminderung beſchließen.
So eigenartig dieſer Standpunkt iſt, nachdem die Regierung den
Städten trotz fortgeſetzter Einnahmeentziehungen die Ausſchöpfung der
Steuermöglichkeiten, nicht gewährt hat, muß die Stadtverwaltung doch
mit der Tatſache dieſer Verordnung rechnen. Würde alſo von der
Mehrheit der Stadtverordnetenverſammlung dem Vorgehen des Staa=
tes
entſprechend beſchloſſen, trotz der finanziellen Tragweite derartigen
Erlaſſes und trotz der Finanzlage der Stadt, ſo müßte der Finanzaus=
ſchuß
mit der Verſaltung darüber beraten: 1. Wie ſollen dieſe
fortgeſetzten Einnahmeausfälle gedeckt werden?
2. Wie kann dem ins Außergewöhnliche gehenden
Wachstum des Anlehensmittelbedarfs begegnet
werden?
Der Herr Oberbürgermeiſter erläutert nochmals die vorſtehenden
Ausführungen und empfiehlt, dem Vorgehen des Staates entſprechend
zu verfahren. Stadtv. Aßmuth ſpricht ſich für die inditiduelle Be=
handlung
der Fälle aus. Stadtv. Dr. Kolb ſpricht ſich im Intereſſe der
minderbemittelten Hausbeſitzer für ein dem Staate gleiches Vorgehen
aus und betont, daß gerade die Demokratiſche Partei den beziiglichen
Antrag geſtellt habe, was in der Tagesordnung nicht zum Ausdruck ge=
kommen
ſei. Stadtv. Haury ſtellt feſt, daß der Hausbeſitz auf die
Höhe des Mietzinſes nach dom Geſetz ohne Einfluß und deshalb auch
ieicht in der Lage ſei, eine höhere Rente herauszuwirtſchaften. Gerade
die Stellungnahme der Sozialdemokratiſchen Partei in dieſer Frage
werde in ihren Wählerkreiſen nicht derſtanden werden. Gegen die
Sozialdemokraten wird beſchloſſen, ſich dem ſtaatlichen Vorgehen anzu=
ſchließen
. (Stadtv. Leuſchner ſtimmt mit der Mehrheit.)
14. Mitteilungen.
Frau Stadtv. Balſer beanſtandet, daß die Bänke im Herrn=
garten
meiſt von Kindern beſetzt ſeien. Bürgermeiſter Buxbaum
teilt mit, daß noch weitere Bänke aufgeſtellt würden. Frau Stadtv.
Dr. Brückner bittet, Bänke mit Aufſchrift Nur für Erwachſene‟
zu verſehen.
Der Grenzgang ſoll, wie mitgeteilt wird, am 18. September
ſtattfinden.
Die Pforte an der Achſe des Hohlen Weges zum Eingang in den
Wildpark wird nun, wie die Forſtbehörde mitteilt, geöffnet werden.
In der um 6 Uhr abends ſich anſchließenden nichtöffentlichen
Sitzung gelangt die Stellungnahme zum Erwerb der Traube zur
Beratung.
Stand der Erwerbsloſigkeit in Heſſen,
Heſſen=Naſſau und Waldeck
im Monat Auguft 1926
Das Landesamt für Arbeitsvermittlung in Frankfurt a. M.
teilt uns mit:
Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger (ohne Not=
ſtandsarbeiter
) iſt im Geſamtbezirk des Landesamtes in
der Zeit vom 2. bis 16. Auguſt von 125 333 auf 122 618, alſo um
2715 oder 2,2 v. H. zurückgegangen, während gleichzeitig
in den Städten Caſſel, Hanau, Frankfurt, Wiesbaden, Darmſtadt,
Mainz und Worms eine Zunahme von zuſammen 1,6 v. H. zu
verzeichnen iſt; auch in einzelnen anderen induſtriellen Arbeits=
nachweisbezirken
ſind die Erwerbsloſenzahlen noch weiter leicht
geſtiegen. Die Beſſerung der Geſamtarbeitsmarktlage geht alſo
hauptſächlich von den ländlichen Bezirken aus und dürfte
nach Beendigung der Erntearbeiten wieder in das Gegenteil um=
ſchlagen
, wenn inzwiſchen die vorgeſehenen Notſtandsarbeiten
nicht in größerem Umfange in Angriff genommen werden. Vor=
erſt
iſt die Zahl der Arbeiter, welche bei Notſtandsarbei=
ten
beſchäftigt werden, die aus Mitteln der Erwerbsloſenfür=
ſorge
gefördert werden, nicht geſtiegen, ſondern ſeit 15. Juli ſogar
um 1286 auf 9439 (Stand vom 16. Auguſt) zurückgegangen.
An der Wohnbevölkerung gemeſſen, kommen auf 1000
Einwohner Hauptunterſtützungsempfänger:
in Heſſen
37,9
im Bezirk Caſſel . . . . . 270
im Bezirk Wiesbaden . . 31,6
im Bezirk Wetzlar
25,1
8,0 und
in Waldeck
im Geſamtbezirk . . . . 31,7
Ueber die Verteilung der Hauptunterſtützungsempfänger nach
Bezirken und nach Unterſtützungsdauer gibt nachſtehende
Tabelle einen Ueberblick.
Geſamtzahl Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger mit

der Haupt= einer Unterſtützungsdauer von Bezirk: unterſtütz.= bis mehr mehr mehr mehr Empfänger zu als als als als am 16. 8. 13 Woch. 13. 26W. 26.-39 W 39.50 W. 50 W Volksſtaat. Heſſen 50 276 19690 14 416 13 130 2790 250 (39,2) (28,6) (26,1) (5,6) (0,5) Bezirk Caſſel 29 443 9389 9691 7715 2 499 149 (31,9) (32,9) (26,2) (8,5) (0,5) Bezirk Wiesbaden 40977 14085 13 304 10 726 2633 229 (34,4) (32,5) (26,2) (6,4) (0,5) Bezirk Wetzlar 1767 322 836 486 109 14 (18,2) (47,3) (27,5) (6,2) (0,8) Freiſtaat Waldeck 155 51 32 61 11 (32,9) (20,6) 4 (7,1) Geſamtbezirk 122618 43 537 39 279 32 118 8042 642 (35,5) (31,2) (26,2) (6,6) (0,5)

(Setzt man die Geſamtzahl der Hauptunterſtützungsempfänger in
den einzelnen Bezirken gleich 100, ſo ergibt ſich das in Klammern
geſetzte Prozentverhältnis.)
Die ſeinerzeit ſchon von der Reichsarbeitsverwaltung feſtge=
ſtellte
ſtarke Fluktuation in der Erwerbsloſenfür=
ſorge
tritt auch in unſerem Bezirk in Erſcheinung: Am 2. Ja=
nuar
befanden ſich 104163 Perſonen in Unterſtützung, während
am 15. Auguſt von 122 618 Hauptunterſtützungsempfängern nur
noch 26,2 Prozent mehr als 2639 Wochen, 6,6 Prozent mehr als
3950 Wochen und 0,5 Prozent über 50 Wochen Erwerbsloſen=
unterſtützung
bezogen haben.

Quartettverein Darmſtadt 1920. Der durch wiederholte Konzerte,
wie im Frankfurter Radioſender uſw., beſtbekannte Quartettverein ver=
anſtaltet
in dem beliebten Luftkurort Schloß Lichtenberg im Odenwald
am Samstag abend ein Geſangskonzert. Es kommen nur Volkslieder
zu Gehör. Wir können den Beſuch des Konzertes nur empfehlen, da
durch die künſtleriſchen Leiſtungen des Quartetts genußreiche Stunden
geboten werden. Das bekannte Trio (die Herren Etzold (Klavier),
Kuſter (Violine), Hallſtein (Cello) wird noch zur Verſchönerung des
Konzertes beitragen. Nicht zuletzt wollen wir noch auf die bekannte
Küche und guten Keller des Gaſthofes, Bürgermeiſter Schellhaas, hin=
weiſen
. Nach Schluß des Konzertes findet noch ein Tänzchen ſtatt. Die
Firma Auto=Fiſcher, Tel. 135, ſorgt für ſchnelle und billige Hin= und
Rückfahrt.
Das Stadtmuſeum (Schloßgraben) iſt Samstag nachmittags von
35 Uhr, Sonntags 111 und 35 Uhr geöffnet. Eintritt frei.

Tageskalender für Freitag, den 27. Auguft 1926.
Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. Kleines
Haus abends 8 Uhr: Mädi. Orpheum abends 8 Uhr:
Revue=Gaſtſpiel des Wiener Apollotheaters: Was Frauen träumen
Schloß=Café: Konzert. Café Rheingold: Konzert
und Tanz. Schmitz, Rheinſtraße: Unterhaltungsmuſik. Kind=
vorſtellungen
: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

[ ][  ][ ]

Todes=Anzeige.
Heute morgen entſchlief ſanft nach kurzem, aber ſchwerem Krankſein
meine innigſtgeliebte, herzensgute Frau, unſere Tochter, Schwiegertochter,
Schweſter und Schwägerin

geb. Friedrich
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Deußer
Untererheber und Sparkaſſenrechner.
Weiterſtadi, den 26. Auguſt 1926.
Die Beerdigung ſindet Sonntag, den 29. Auguſt, nächmittags 3 Uhr, vom Trauerhauſe
aus ſtatt.
(*22158

im 31. Lebensjahr.

Heute, 7 Uhr vormittags, entſchlief ſanft nach länge=
rem
ſchweren Leiden mein lieber Mann, unſer guter
Bruder, Schwager und Onkel
Geheimer Juſtizrat

im 70. Lebensjahre.

ARfé

geb. Timme.
Darmſiadt, Kaſinoſtr. 2, den 26. Auguſi 1926.
Die Trauerfeier findet am Samstag, den 28. Auguſi, um 11 Uhr vor=
mitiags
, in der Kapelle des Krematoriums Waldfriedhof ſtatt.

Geite 6

Freitag, den 27. Auguſt 1926

Nummer 237

Landwirtſchaft und Arbeitsloſigkeit.
Von Reichsminiſter a. D. Martin Schiele, Schollene.
Die Zeit iſt überreif für die Erkenntnis, daß es jetzt gilt, nicht bloß
Erwerbsloſe zu beſchäftigen und nicht bloß aus Erwerbsloſen vor=
übergehend
Notſtandsarbeiter zu machen, ſondern daß es gilt, die Er=
werbsloſen
wieder zu ſſodenſtändigen Arbeitern mit
dauernder feſtbegründeter Arbeitsgelegenheit zu
machen. Dieſes Ziel iſt nicht mit irgendeinem Arbeitsprogramm für
Notſtandsarbeiten zu erreichen, ſondern nur durch eine organiſche Um=
geſtaltung
unſerer Wirtſchaftsſtruktur, Zwei Grundtatſachen ſind es,
die unſer innerpolitiſches Leben zurzeit entſcheidend beſtimmen und von
deren Beherrſchung das Schickſal unſeres Staates und unſerer Wirt=
ſchaft
abhängt:
1. eine Nahrungsmitteleinfuhr, die uns im letzten
Jahresdurchſchnitt mit monatlich rund 300 Millionen Mark an das
Ausland belaſtet;
2. die Erwerbsloſigkeit von nach Millionen zählenden
Arbeitskräften, die zuſammen mit ebenſoviel Kurzarbeitern und eben=
ſoviel
Zuſchlagsempfängern Wirtſchaft und Staat monatlich etwa 150
Millionen koſten.
Es iſt unmöglich, daß wir dieſen Zuſtand noch lange durchhalten.
Wir ſtehen vor letzten wirtſchafts= und ſtaatspolitiſchen Entſcheidungen.
Es iſt das Geſpenſt der gefährdeten Währung, der nackten Not um das
tägliche Brot, das hinter dieſen Feſtſtellungen lauert alle ande=
ren
Fragen der inneren und äußeren Politik ſind
zweitrangig gegenüber dieſer elementaren Be=
drohung
unſeres Daſeins als Volk und Staat.
Die Möglichkeit, die die deutſche Landwirtſchaft und das mit ihr
verbundene und durch ſie befruchtete induſtrielle und gewerbliche Wirt=
ſchaftsleben
für die Anſetzung neuer Arbeitskräfte bieten, ſind ſehr groß.
Um dieſe auszuſchöpfen, müſſen vor allen Dingen drei Gruppen von
Maßnahmen ergriffen werden, die in planmäßiger Verbindung ein
organiſches Programm zur Schaffung zahlreicher neuer Arbeitsplätze,
neuer Nahrungen, bedeuten. Dieſe drei Maßnahmen ſind;
1. die äußerſte Steigerung des Hackfruchtbaues;
2. der Bau von Landarbeiterwohnungen;
3. der Straßen= und Wegebau auf dem Lande.
Die äußerſte Steigerung des Hackfruchtbaues bietet den einzigen
Weg, um die auf die Dauer ruinöſe Einfuhr von Nahrungsmitteln
(1925 für 4000 Millionen Mark) durch Anſetzung der jetzt brach liegen=
den
Arbeitskraft von Millionen auf ein Mindeßmaß herabzudrücken
und damit die beiden bedrohlichſten Paſſivpoſten unſerer deutſchen Wirt=
ſchaft
möglichſt auszumerzen. Die Nahrungsmitteleinfuhr bedeutet vrak=
tiſch
eine rieſenhafte Ausſperrung deutſcher Arbeitskraft. Wie groß iſt
nun die Menge an Arbeitskräften, welche auf deutſchen Aeckern beſchäftigt
werden könnte, wenn wir die Einfuhr von Fleiſch, Schmalz, Butter,
Käſe, Eiern, Getreide und Kartoffeln durch Mehrproduktion von 44
Millionen Tonnen Hackfrüchten erſetzen und durch Verfütterung derſelben

uns die Viehprodukte ſelbſt erzeugten ſowie durch den größeren Natur=
düngeranfall
auch unſere Getreidernten ſteigerten? Bei einem Preiſe
der Kartoffeln oder Rüben von durchſchnittlich 1,65 Mk. je Zentner
oder 33 Mark je Tonne würden dieſe Produkte einen Wert von 1452
Millionen Mark haben. Die Erfahrung lehrt, daß man den unmittel=
baren
landwirtſchaftlichen Lohnanteil bei dieſen Produkten auf 40 Proz.
anſetzen kann, ſo daß wir auf eine Lohnſumme von 580 Millionen Mk.
kommen. Dem entſpricht die Zahl von mindeſtens 500 000 Arbeitern,
die in der Landwirtſchaft Nahrung und Lohn finden würden. Damit
wäre aber die Wirkung für den deutſchen Arbeitsmarkt noch keineswegs
erſchöpft. Man muß vielmehr noch in Rechnung ſetzen, daß eine Arbeits=
kraft
, die in der Landwirtſchaft produktiv angeſetzt wird, zugleich etwa
1,5 Arbeitsträfte in der Induſtrie bzw. im Gewerbe in Arbeit fetzt, wie
ſich aus der Gewerbe= und Handelsſtatiſtik ergibt. Maniſthiernach
zu dem Schluſſe berechtigt, daß die Erſparung der
obigen Nahrungsmittgleinfuhr etwa 1 250 000
Arbeitskräfte in Nahrung ſetzen würde.
Seit Jahrzehnten iſt der Wohnungsbau auf dem Lande vernach=
läſſigt
worden, weil der Abſtrom der Bevölkerung in die Induſtrie ge=
radezu
in eine Landflucht ausartete. Wenn heute die Arbeitsintenſität
der deutſchen Landwirtſchaft, insbeſondere im Hackfruchtbau, auf das
äußerſte geſteigert werden muß, ſo müſſen wir nach modernen
Formen des Landarbeiterwohnungsbaues ſuchen, um
die Verſäumniſſe der letzten Jahrzehnte wieder auszufüllen, um die
wachſende Bevölkerung auf dem Lande feſtzuhalten und neue Arbeits=
kräfte
unter zuſagenden Verhältniſſen auf das Land zu leiten. Die
Formen werden landſchaftlich und nach den Betriebsverhältniſſen der
einzelnen Gegenden verſchieden ſein, aber die Norm muß die Arbeiter=
heimſtätte
mit Stallung und Gartenland ſein und mit einem beſtimmten
Anrecht auf Pachtland. Die neuen Bewohner mögen zunächſt
zur Miete wohnen mit einem ſicheren Rechte auf Kaufanwart=
ſchaft
deſſen Durchführung ihnen ſparſames und fleißiges Vor=
wärtsſtreben
ermöglichen wird. Nimmt man bei weitgehender Förderung
durch die beteiligten landwirtſchaftlichen Betriebe einen Preis von 6000
Mk. für die Heimſtätte an, ſo kann man die zur Verzinſung und all=
mählichen
Amortiſation notwendige Jahreslciſtung von 360 Mk. in der
Weiſe aufbringen, daß der Bewohner an Miete 120 Mk. bezahlt (vor
dem Kriege durchſchnittlich 100 Mk. oder 710 Prozent des Lohnes),
daß der Arbeitgeber oder ein Arbeitgeberverband weitere 120 Mk. be=
zahlt
, und daß der Staat ſich mit 120 Mk. beteiligt. Das erforderliche
Baukapital wird aus Mitteln des Reiches und der Länder unter ge=
wiſſen
Sicherungen aufzubringen ſein.
Die Verbeſſerung des Verkehrs iſt unerläßlich, wenn
wir die großen Gütermengen rechtzeitig und ohne Verluſt an den Ort
der Verarbeitung bzw. des Verbrauches bringen wollen, und ſie iſt daher
nächſt der Erzeugung von Nahrungsmitteln die produktivſte Arbeit, die
es bei unſerer Lage gibt. Die Verbeſſerung des Verkehrs erſpart Nah=
rungsmittel
, und je billiger und leiſtungsfähiger der Verkehr wird,
um ſo höher wird der Anteil am Preiſe, den der Erzeuger auf dem Hofe
erhält und den er ſür die Fortführung des Betriebes verwendet.
So ſteht im Mittelpunkte des ganzen, hier in großen Umriſſen ent=
wickelten
Programms die Steigerung der landwirtſchaftlichen Güter=

erzeugung und ſie bedeutet letzten Endes dasſelbe wie die ſo oft ge=
forderte
Steigerung der inneren Kaufkraft, der Kauf=
kraft
des Binnenmarktes. Wir waren auf dem Wege zum
Induſtrieſtaate; jetzt ſind wir nicht nur um Meilen auf dieſem Wege
zurückgeworfen, ſondern dieſer Weg iſt uns auch auf abſehbare Zeit ver=
ſperrt
. So bleibt uns nur übrig, das geſtörte Gleichgewicht nunmehr
im eigenen Lande neu herzuſtellen und in der Landwirtſchaft die Kauf=
kraft
zu gewinnen, die die Induſtrie zur Lebensfähigkeit braucht.
Dazu hilft aber keine Scheinlöſung und keine Scheinarbeit, ſondern
nur eine Umgeſtaltung unſerer Wirtſchaftsſtruktur
die die Erwerbsloſen für die Dauer auf Arbeitsplätze ſtellt, auf denen ſie
ſich als pflichtgebundene und verantwortungsbewußte Arbeiter dew
deutſchen Wirtſchaftsleben eingliedern. Unſere wahre Aufgabe iſt nicht
Erwerbsloſenfürſorge, ſondern Forderung und Ziel konnen einzi
heißen: Arbeit! Wirkliche, ſchaffende Arbeit!

Vom Landesverband Heſſen des Deutſchen Sparerbundes wire
uns geſchrieben: In der 2. Reichsverordnung zur Durchführung des Ge
ſetzes über die Ablöſung öffentlicher Anleihen vom 2. Juli 1926 iſt al=
Termin zur Anmeldung des Altbeſitzes der Länder= und Gemeinde
anleihen die Zeit vom 2. Auguſt bis 1. November 1926 beſtimmt. Un
ſich gegen den Verluſt ſeiner Rechte zu ſichern, verſäume niemand di
Anmeldung, verſäume aber auch nicht vor ſeiner Unterſchrift den Ver
merk zu machen: Unter Vorbehalt aller weiteren Rechte
die ſich aus einer Aenderung der Geſetze oder Recht
ſprechung ergeben‟. Dieſer Vorbehalt iſt zuläſſig und die Ar
nahme von Formularen mit ihm darf nicht verweigert werden. Au
Grund von Länderanleihen kann wie bei den Reichsanleihen Vorzug;
rente in Anſpruch genommen werden, für die Gemeindeanleihen nich
Wer ſich auf Barabfindung einlaſſen will, dem wird Vorſicht empfohle
und Erklärung eines Vorbehalts. Größte Vorſicht wird empfohlen geger
über neugegründeten Aufwertungsvereinigungen, unter deren Gründer
gegneriſche Reichstagsmitglieder ſind, die bei der Schaffung der ungeres
ten Geſetze hervorragend beteiligt waren.

Aus den Parteien.

Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt. Unſer
Mitgliedern und Freunden von Darmſtadt und Umgebung iſt die (
legenheit geboten, ſich am Sonntag, den 29. Auguſt, unter beſonde
günſtigen Bedingungen an einer Rheinfahrt zu beteiligen, die v
einer Reihe unſerer oberheſſiſchen Ortsgruppen veranſtaltet wird. M
Sonderdampfer führt die Fahrt am Sonntag, vormittags 10 Uhr, v
Mainz aus nach Caub. Nachdem dort das gemeinſame Mittageſſen e
genommen worden iſt, geht es mit dem Dampfer wieder zurück n=
Mainz. Ankunft dort um 7 Uhr abends. Der Preis für Dampfer u
Eſſen zuſammen beträgt 5,70 Rm. Wir würden es ſehr begrüß
wenn zahlreiche unſerer heſſiſchen Parteifreunde ſich zu dieſer Fal
mit den oberheſſiſchen Freunden entſchließen könnten. Baldmögliche 9
meldungen ſind an die hieſige Parteigeſchäftsſtelle, Rheinſtraße 22.
zu richten.

Statt Karten.

Ihre am Samstag, den 28. Auguſf,
nachmittags 3 Uhr, in der Martinskirche
ſtattfindende Trauung zeigen an
Emmy Ebert
Otto Kreutz

Darmſtadt
Schloßgartenſtr. 5.

Bad=Nauheim
(*22169

Die Geburt eines Mädchens
zeigen an
Dr. med. R. Möller u. Frau
Gella, geb. Marx.
Hamburg, Brahmsallee 25. (*22159

Aerztliche Tätigkeit
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Für die vielen Beweiſe herzl. Teilnahme bei
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unfres lieben, treuen Bruders, Schwagers und
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Hans Störger
ſagen wir allen Freunden, Bekannten, unſeren
Stammgäſten und ſeinen Schulkameraden, ins=
beſondere
Herrn Pfarrer Vogel für ſeine wohltuende
Grabrede innigſten Dank.
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Darmſtadt, Ludwigsplatz 8.

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unſer guter Vater und Schwieger=

vater

Herr

Lorenz Schönbein
von ſeinem ſchweren Leiden erlöſt,
In tiefer Trauer:
Frau Margarethe Schönbein.
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1926.
Die Beerdigung findet in aller
Stille ſtatt, (*22208

[ ][  ][ ]

ammer 232

Freitag, den 27. Auguff 1926

Geite 7

Aus Heſſen.

Rr
Damen=

Fplatz 8

Arheilgen, 26. Aug. Die Abfahrt der Jugend unſeres Turnver=
zu
dem am Sonntag in Babenhauſen ſtattfindenden Jugend= Wett=
ir
des 1. Bezirks erfolgt am Sonntag früh 7,50 Uhr ab Bahnhof
Sichſtein. Die Abfahrt der Kampfrichter erfolgt bereits Samstag
)s. Hier wurde mit dem Mähen des Grummetgraſes auf dem
Sengrunde von der Aumühle bis zum Park über die Leibchesmühle
Gerauer Brücke begonnen. Der Arbeiter Turn= und Sportver=
eranſtaltet am kommenden Sonntag auf ſeinem Sportplatze Im
. große Frei= und leichtathletiſche Uebungen, Volkstänze, Neck=
, Kunſttruppen und Geräteturnen. Voraus geht ein Fußballſpiel
igſtadt 1 gegen Arheilgen 1. Sitzgelegenheit und Wirtſchaftsbetrieb
orhanden. Am Abend ſchließt ſich im Gaſthauſe Zum Löwen ein
* an. Die Veranſtaltung am Nachmittag wird Gelegenheit geben,
von der Leiſtungsfähigkeit des Vereins auf dem Gebiete der Leibes=
rgen
in ihrer Vielſeitigkeit, vorgeführt von jung und alt, klein und
, zu überzeugen. Die in letzter Woche hier abgehaltene nächtliche
mübung der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr hatte als Brandob=,
das Forſthaus Kalkofen. Schon 12 Minuten nach dem erſten Horn=
al
fuhr eine Spritze ab und in kurzen Abſtänden folgten 3 weitere
banne, ſo daß etwa 50 Mann mit 2 Saug= und Druckſpritzen und
mechaniſche Leiter in Betrieb traten. Der Uebung wohnten bei:
r Kreisfeuerwehrinſpektor Schnell=Darmſtadt und Herr Bürger=
ſter
Jung von hier. Beide Herren zollten der Wehr am Schluſſe
e Anerkennung. Beſonders ſei noch das bereitwillige und ſchnelle
Ulen der Geſpanne von ſeiten der hieſigen Landwirte hervorgehoben
) muß daher die Veranſtaltung als eine wohlgelungene und her=
ragende
Leiſtung angeſehem werden.
* Griesheim, 26. Aug. Die hieſige Kirchweihe findet am nächſten
nntag, den 29. d. M., ſtatt. Der ganze Marktplatz iſt von Buden=
itzern
aller Art bereits vollſtändig in Anſpruch genommen, alſo in
zem Umfange, wie man es in den Vorjahren nicht gewöhnt war.
e hieſige Bürgermeiſterei fordert in einer Bekanntmachung die Haus=
D Gartenbeſitzer auf, die über die Straße hängenden und den
erkehr hemmenden Aeſte von Bäumen und Sträuchern zu beſeitigen.
* auich Straßen hier ſind, die bald einer Wieſe ähneln, ſo iſt auch
ren Reinigung von Gras innerhalb dreier Tage angeordnet. Auch
ef das Verbot des Ausgießens von Waſchbrühe auf die Straße iſt
rgewieſen worden.
* Eberſtadt, 24. Aug. Siedlungsgemeinſchaft. Die hieſige
rtsgruppe der Deutſchen Bau= und Siedlungsgemeinſchaft nahm am
ergangenen Sonntag zuſammen mit der Ortsgruppe Darmſtadt eine
geſichtigung der in der hieſigen Gemeinde im Bau begriffenen Wohn=
Xuſer vor. An der Beſichtigung nahmen mehrere hundert Intereſſenten
=il. An die Beſichtigung ſchloß ſich eine nähere Ausſprache üüber Zweck
nd Ziel der Bau= und Siedlungsgemeinſchaft an. Die Ortsgruppe
=berſtadt zählt übrigens nahezu 100 Mitglieder.
* Pfungſtadt, 25. Aug. Haſſiatagung. Der 2. Bezirkstag des
Zezirks Darmſtadt im Haſſiaverband wird am kommenden Sonntag hier
(bgehalten. Die Veranſtaltung findet im Gaſthaus Zum Rheiniſchen
Hof ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht u. a. die Berichterſtattung über
den Verbandstag in Bingen; ferner werden Verſicherungs= und Sterbe=
laſſefragen
behandelt. Der Krieger= und Militärverein Pfungſtadt ver=
Hindet mit dem Bezirkstag eine kleine Vereinsfeier.
* Roßdorf, 26. Aug. Ehrenmal für die im Weltkrieg
Gefallenen. Am Sonntag fand nun endlich auch in unſerer Ge=
meinde
die Weihe des Ehrenmals fün die Gefallenen auf dem Friedhofe
ſtatt. Die Beteiligung war ſehr ſtark, wit der man allerdings nicht
allſeits rechnete, da der Ortsgeiſtliche nach dem Beſchluß des Denkmals=
ausſchuſſes
nicht zur Weiherede beſtimmt war. Zu Beginn der Feier
fpielte die Kapelle Kreiſel das altniederländiſche Dankgebet. Die Ge=
ſangvereine
Liederzweig, Liederkranz und Konkordia ſowie der
Arbeitergeſangverein trugen ſehr paſſende Chöre vor, ferner wurde von
einer Schülerin das Gedicht Der tote Soldat vorgetragen. Die Weihe=
ede
hielt der Vorſitzende des Denkmalsausſchuſſes, Förſter Kirſchner;
er nahm auch die Enthüllung des Demkmals vor. Außerdem hielten
Anſprachen Vertreter der Ortsgruppe der Kriegsbeſchädigten, des Reichs=
banners
und des Arbeiter=Sportkartells. Vom Kreisamt Darmſtadt war
Reg.=Rat Dr. Probſt erſchienen, der als Feldſoldat insbeſondere tröſtende
Worte an die Hinterbliebenen richtete und es außerordentlich bedauerte,
daß bei einer ſo heiligen Sache in Roßdorf die Gegenſätze angeſichts der
Majeſtät des Todes noch nicht ſchweigen. Zum Schluſſe der Feier fanden
Kranzniederlegungen ſeitens des Kreisamts Darmſtadt, der Kriegsbeſchä=
digten
und Kriegshinterbliebenen, des Reichsbanners, des Sportkartells,
des Geſangvereins Konkordia und der iſrgel. Religionsgemeinde ſtatt.
Die Gemeinde Roßdorf hat 112 Gefallene zu verzeichnen.
r. Babenhauſen, 26. Aug. Bezirksjugendturnfeſt. Der
1. Bezirk des Main Rheingaues der Deutſchen Turnerſchaft hält ſein
diesjähriges Jugendturnfeſt am Samstag und Sonntag, den 28. und
29. ds. Mts. in unſerem Städtchen ab. Als Turn= und Feſtplatz ſind
die für ein Feſt bei gutem Wetter ſo ideal gelegenen Wieſen beim
Schloſſe in Ausſicht genommen. Zur Einleitung vevanſtaltet der mit
den Vorbereitungen betraute hieſige Turnverein am Samstag abend
nach der Kampfrichterſitzung ein Schau= und Werbeturnen. Die beſten
Turner und Turnerinnen des 1. Bezirks und hieſige Geſangvereine
haben ihre Mitwirkung für dieſen Abend zugeſagt. Am Sonntag vor=
mittag
9 Uhr beginnt das Jugend=Wetturnen, an dem ſich, nach den
Meldungen zu ſchließen, etwa 300 Jugendliche beiderlei Geſchlechts bis
zu 18 Jahren beteiligen werden. Ein Frühkonzert findet auf dem Feſt=
platze
ſtatt, wo auch die auswärtigen Wettkampfteilnehmer gemeinſam
verpflegt werden. Nach einem Werbeumzug durch die Straßen der
Stadt ſind Schauübungen, Sondervorführungen der einzelnem Vereine,
Volkstänze und allgemeine Freiübungen vorgeſehen. Mit der Sieger=
verkündigung
wird das eigentliche Bezirks=Jugendturnfeſt gegen Abend
ſein Ende finden.
* Groß=Umſtadt, 25. Aug. Geflügelcholera. Nachdem nun
ſchon ſeit Wochen die ſo ſehr geſürchtete Maul= und Klauenſeuche unter
dem hieſigen Rindvieh ausgebrochen iſt, werden nun auch Fälle von Ge=
flügelcholera
gemeldet. Da dieſe Krankheit außerordentlich anſteckend iſt,
ſo iſt auf polizeiliche Anordnung hin alles Geflügel von der Straße
fern zu halten; auch der Auftrieb der Gänſe wurde unterſagt.
* Michelſtadt, 24. Aug. Fortbildungskurſe für Er=
werbsloſe
. Die hieſige Bürgermeiſterei hat für die Erwerbsloſen,
die infolge der langen Arbeitsloſigkeit nicht in der Lage ſind, ſich weiter=
zubilden
, Fortbildungskurſe in verſchiedenen Fächern eingevichtet. Die
Leitung der Kurſe hat der Vorſteher der Gewerbeſchule, Herr Rektor
Teichmann, in dankenswerter Weiſe übernommen. Gelehrt werden
Algebra, um das Verſtändnis für das Rechnen mit Formeln zu wecken,
dann Rechnen, Flächen= und Körperlehre, Naturkunde, ſpezifiſches und
abſolutes Gewicht und die Anfangsgründe der Chemie, in der Mecha=
wik
die Lehre vom Schwerpunkt und der Standfeſtigkeit und Reibung,
in der Fachkunde für Metallarbeiter das Skizzieren und Konſtruieren
von Maſchinenelementen und dergleichen, in der Fachkunde für Bau=
handwerker
das Skizzieren von Eiſenkonſtruktionen und der Eiſenbeton=
bau
, und in der Materialienkunde die Gewinnung und die Eigenſchaften
der wichtigſten Rohmaterialien. Die Kurſe ſind gedacht für Erwerbs=
loſe
über 17 Jahre und ſollen für die Dauer von 8 Wochen zweimal
wöchentlich morgens von 812 Uhr ſtattfinden. Anmeldungen, die
jedenfalls ſehr zahlreich einlaufen, zumal die Teilnahme vollſtändig
koſtenfrei iſt, nimmt die Bürgermeiſterei entgegen. Beſchäfti=
gung
der Erwerbsloſen. Eine große Zahl der hieſigen Er=
werbsloſen
hat durch die von der Stadt eingerichteten Notſtandsarbeiten
Beſchäftigung gefunden. Nachdem ſchon ſeit einiger Zeit mit der Klein=
pflaſterung
der Frankfurter Straße begonnen worden war, hat man
nun auch mit den Arbeiten zum Bau des Stadions angefangen. Hier=
bei
ſollen möglichſt ſämtliche Erwerbsloſen Arbeit finden. Da das nun
nicht auf einmal möglich iſt, ſoll von Zeit zu Zeit abgewechſelt werden.
Außer dem Schwimmbad, den Fußballplätzen und den Tennisplätzen
ſoll auch eine Radrennbahn mit der Sportanlage verbunden werden.
s. Vom ſüdlichen Odenwald, 25. Aug. Eine Futterpflanze, die in
hiéſiger Gegend noch recht wenig Beachtung findet, iſt der Inkarnatklee,
und dieſer iſt doch wie dazu geſchaffen, im Frühjahr zur Schonung des
Heuſtocks beizutragen. Er liefert ſchon Anfang bis Mitte Mai einen
ergiebigen Schnitt ſaftigen Klees und gedeiht auf mildem Sand= und
Lehmboden. Heuer iſt ja genügend Feuchtigkeit zum Pflügen und
Keimen da, und am beſten eignen ſich die jetzt abgeernteten Haferfelder.
Der Samen wird auf die Stoppeln geſät und leicht untergepflügt. Da
manche Kleeäcker im Frühjahr durch Mäuſefraß gelitten haben und es
ſomit bielfach an Klee fehlt, gilt es, jene alte Bauernregel wieder zu
beherzigen: Bauer hänge den Pflug an den Erntewagen und verbinde
mit dem Stürzen die Einſaat von Gründüngungspflanzen wie Erbfen.
Wicken und Lupinen, welche noch ganz gut verfüttert werden können.
Auch dieſer Samen wird auf die Stoppeln geſät und leicht untergepflügt,
man bringt ihn mit der Schälfurche unter und kann bei leichten Böden
noch walzen, fe früher geſät, deſto beſſer. Der Stoppelumflug vernichtet
eine Menge Unkrautſamen, er verhindert das Austrocknen des Bodens,
dieſer verkruſtet nicht, wird nicht ſpröde und riſſig. Ferner verfaulen die
Stoppelreſte, und durch das Eindringen der Luft entfalten die Boden=
hakterien
ihre Tätigkeit. Wird dieſes Herbſtfutter nicht gebraucht, dann
wird es im Spätherbſt tief untergepflügt und bildet dann für die nächſt=
jährigen
Kartoffeln oder Rüben einen guten Dünger.
* Hirſchhorn, 26. Aug. Waſſerſtand des Neckars. Am
25. Auguſt 0,78 Meter; am 26. Buguſt 0,77 Meter.

Jung=Odenwaloltap.
3. Jugendtag in Schwetzingen.
Schwetzingen hatte ſein Feſtgewand angelegt, denn der Jung= Oden=
waldklub
feierte in ſeinen Mauern ſeinen dritten Jahrestag, und die
geſamte Einwohnerſchaft Schwetzingens nahm in freudiger Anteilnahme
an dem Feſte der jungen Wandever teil, Fahnen und Blumen, flatternde
Wimpel, Wanderlieder und Lautenklang und der Gleichtritt der anmar=
ſchierenden
Jugendgruppen gaben bereits in dem frühen Nachmittags=
ſtunden
dem Städtchen ein beſonderes Gepräge. Wohl 800 Jugendwan=
derer
mögen es geweſen ſein, die ſchon Samstags ankamen, und es ehrt
die Schwetzinger Bevölkerung außerordentlich, daß ſämtliche Mädchen
und der größte Teil der Jungen in Bürgerquartieren untergebracht
werden konnten.
Während die Jugendgruppen unten Führung von Mätgliedern des
Schwetzinger Odenwaldklubs die Schönheiten des einzigartigen Schloß=
gartens
erleben konnten, traten der Vorſtand, die Vertreter des Haupt=
ausſchuſſes
und die Führer der Einzelgruppen zu einer anvegenden
Führerſitzung zuſammen, die für die Arbeiten des kommenden Jahres
richtunggebend wurde.
Der Abend fand eine nach Taufenden zählende Menge in der ſogen.
Wildnis verſammelt, denn aus den Ortsgruppen der Umgebung waren
viele alte Wanderer eingetroffen, und auch die Einwohner Schwetzingens
blieben nicht zu Hauſe. Erſchienen waren für den Hauptausſchuß des
Odenwaldklubs die Herven Oberſtudiendirektor Kiſſinger=Darmſtadt und
Oberſtudiendirektor Dr. Hinrichs=Alzey. Die Heſſiſche Regierung war
durch Herrn Direktor Haſſinger=Darmſtadt, das Bezirksamt durch Herrn
Landrat Guth Bender=Mannheim, die Stadt Schwetzingen durch Herrn
Bürgermeiſter Götz und die Forſtbehörde durch Herrn Forſtmeiſter Gil=
lardon
=Schwetzingen vertreten. Für den Verband Deutſcher Jugend=
herbergen
nahm der Geſchäftsführer des Zweigausſchuſſes Südheſſen,
Herr Brambach=Darmſtadt, an der Tagung teil. Der Pfälzerwald=
Verein und der Vogelsberger Höhenklub hatten ebenfalls Vertreter ent=
ſandt
; vom Wandervogel V.B. waren wehrere Gruppen anweſend, des=
gleichen
feierten die Schwetzinger Jugendbünde Adler und Falken,
Bund Deutſcher Jugend und Derother Wandervogel das Jugendfeſt mit.
Die Abendfeier wurde durch einen Marſch eröffnet, den die Muſikan=
ten
mehrerer Jugendgruppen gemeinſam ſpielten. Dann ſprach der
Vorſitzende des Odenwaldklubs Schwetzingen, Herr Karl Geiger, warme
Worte der Begrüßung. Nach einigen vollendet geſungenen dreiſtimmigen
Wander= und Heimatliedern der Mädchengruppe Mannheim wechſelten
die Anſprachen der Herren Dipl.=Ing. Ries, Oberſtudiendirektor Kiſſin=
ger
und Direktor Haſſinger an die verſammelte Wanderjugend. Das
gemeinſam geſungene Lied Wir wollen zu Land ausfahren folgte.
Dann tanzte die Jugendgruppe Schwetzingen einige Volkstänze, an die
ſich ein Schattenſpiel Das Wunder=Ei von Graf Pocci anſchloß, das die
Schattenſpielgruppe Awerbach in meiſterhafter Form zur Darſtellung
brachte. Das Lied Kein ſchöner Land in dieſer Zeit bildete den Schluß
der Abendfeier.
Als am frhen Morgen die Klänge von Wanderliedern die Schläfer
weckten, da hatte der Himmel ein trübes Geſicht aufgeſetzt. Doch Re=
gen
, Wind, wir lachen drüber, wir ſind jung und das iſt ſchön . . .
Die beiden Gotteshäuſer waren bereits überfäillt, als die Glocken den
Feſtgottesdienſt einläuteten, und immer neue Scharen ſtrömten hinzu. Mit
einer ergreifenden Feierſtunde begann den zweite Tag, und der Jung=
Odenwaldklub weiß den Herren Stadtpfarrern Kölner und Dummel Dank
für die erhebenden Worte.
In geſchlofſenem Zuge ging es dann zur Wildnis, wo ſich mittler=
weile
noch zahlreiche Jugendwanderer eingefunden hatten, die erſt Sonn=
tags
nach Schwetzingen kommen konnten. Doch der Regen ſetzte hefti=
ger
ein. Zum Glück waren die Zirkelhäuſer in der Nähe und die Mor=
genfeier
konnte im größten Saale ſtattfinden. Als der Kurfürſt Karl
Theodor ſein Luſtſchloß baute, da hat er ſicher nicht geahnt, daß einmal
deutſche Wanderjugend ihren Jahrestag in ſeinem Feſtſaal abhalten
würde. Bald erklangen Eichendorffſche Wanderlieder (geſungen von
den Mädchengruppen Darmſtadt und Mannheim) und Stud, phil. et
theol. L. Hahn (Jungmannſchaft Darmſtadt) verſtand es in vollendeter
Weiſe, Eichendorff, den Dichter des deutſchen Waldes und des Wanderns,
ſeinen Zuhörern nahezubringen. Unterſtützt wurde er von Aenne Becker
(Mädchengruppe Darmſtadt=Beſſungen) durch Rezitationen von Eichen=
dorff
=Gedichten. Dann nahm der Ehrenvorſitzende des Jung= Odenwald=
klubs
, Hern Oberſtudiendirektor Kiſſinger=Darmſtadt, die Weihe von
zwölf neuen Wimpeln vor. Seine markigen Worte verfehlten ihre Wir=
kung
auf die Zuhörer nicht. Auch Herr Direktor Haſſinger ſprach noch
einmal in eindrucksvoller Weiſe zu den Jugendgruppen.
Die folgende Hauptverſammlung verlief raſch und reibungslos.
Einige Satzungsänderungen wurdem gutgeheißen, ud der Vorſtand
wurde einſtimmig wiedergewählt. Nur der erſte Schriftführer Herr
Lehrer Salomon=Darmſtadt, bat, von ſeinem Amt zurücktreten zu dürfen,
weil ihn die Leitung der Mädchengruppe Darmſtadt=Beſſungen zu ſtark
in Anſpruch nimmt. An ſeine Stelle trat Fritz Arras=Darmſtadt. Auch
die Leiter der Aemter wurden einſtimmig wiedergewählt. Zwei weitere
Aemter wurden gebildet. Das Amt für Zeichnen übernahm der Maler
Robert Eckert=Darmſtadt, und das Mädchenamt übernahm Fräulein
K. Stork=Schriesheim a. d. B. Große Freude löſte das Schreiben aus,
in dem Herr Apotheker Seriba=Reinheim den Jung=Odenwaldklub ein=
lud
, ſeine Tagung im nächſten Jahre in Reinheim abzuhalten.
Mittlerweile hatte der Regen aufgehört und die turneriſchen Wett=
kämpfe
und die Volkstänze konnten beginnen. Preiſe für die beſten
Volkstänze erhielten die Mädchengruppen Reinheim (Bauernhochzeit),
Erbach (Odenwälder), und Mannheim (Bändertanz). Für Mannſchafts=
kämpfe
erhielten die Jungmannſchaften Schriesheim, Roßdorf und
Sprendlingen Gruppenpreiſe. Außerdem konnten zahlreiche Preiſe im
Fünfkampf zur Verteilung kommen. Preisrichter für die Volkstänze
waren Wandervögel, für die turneriſchen Wettkämpfe Mitglieder der
Deutſchen Turnerſchaft.
Nachmittags bewegte ſich ein farbenprächtiger Feſtzug, eröffnet durrch
zehn Reiter in alter Bauerntracht, belebt durch die Wimpel der Jugend=
gruppen
, durch Erntekränze und Blumengewinde und durch wehrere Feſt=
wagen
, die Jugendwandern und Jugendherbergen verkörperten, durch
die Straßen der Stadt. Der Zug, an dem ſich auch die Schwetzinger
Jugendbünde beteiligten, fand lebhafte Anerkennung durch die muſter=
hafte
Ordnung und die gute Haltung der Jugendgruppen. Die Mädchen=
gruppen
Erbach und Reinheim waren in echten alten Odenwälder Trach=
ten
erſchienen, und einige Jungmannſchaften erweckten durch ihre ein=
heitliche
Kleidung beſonderen Eindruck.
Während der Nachmittagsſtunden entwickelte ſich dann ein frohes
Treiben in der Wildnis und im Schloßgarten. Großen Beifall fanden
noch einmal die Volkstänze der Mädchengruppen, und ſtürmiſche Freude
löſte bei jung und alt das Puppenkheater der Groß=Umſtädter aus. Das
geplante Spiel der Laienſpielgruppe Darmſtadt mußte leider ausfallen,
denn die Schnakenplage im Schloßgarten macht zur Zeit die Benützung
der Freilichtbihne unmöglich. Es findet dafür im Frühwinter als Son=
derveranſtaltung
ſtatt, und der Jung=Odenwaldklub hofft, dadurch ſeinen
Dank an die Schwetzinger Bürgerſchaft für die überaus gaſtliche Auf=
nahme
wenigſtens zum Teil abtragen zu können.
Zum Schluß ein Wort des Dankes an die Zentralſtelle zuv Förde=
rung
der Volksbildung und Jugendpflege in Heſſen. Das Buch Der
Brückenbauer, von ihr in liebenswürdiger Weiſe zun Verfügung geſtellt,
konnte an alle Teilnehmer des Jugendtages verteilt werden, und
wird ihnen neben der von Profeſſon Joh. Lippmann= Lichten=
berg
gezeichneten Feſtpoſtkarte eine bleibende Erinnerung an dieſe
Tagung in Schwetzingen ſein. Dank auch der Maggi=Geſellſchaft, die in
gewohnter Bereitwilligkeit morgens und mittags in muſtergültiger Weiſe
für die Verpflegung der Teilnehmer geſorgt hat.

* Erbach i. O., 26. Aug. Der von der Deutſchen Lichtbildgeſell=
ſchaft
im Verein mit der Marineleitung gefertigte Film: Die See=
ſchlacht
am Skagerrak wie ſie in Wirklichkeit verlief, läuft am Don=
nerstag
, den 2. September d. J., nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr,
in den Erbacher Lichtſpielen (Schützenhof). Den erläuternden Vor=
trag
zu dieſem Meiſterwerk deutſcher Filmkunſt hält Herr Kapitän=
leutnant
Mumm. Eine Tagung der pädagogiſchen Arbeits=
gemeinſchaft
des Kreiſes Erbach findet Ende der kommenden Woche
in Erbach ſtatt. Die 50jährigen des Kirchſpiels Erbach treffen
ſich am kommenden Sonntag in Erbach zu einer gemeinſamen Feier.
Vormittags 8¾ Uhr Kirchgang, danach gemeinſames Mittageſſen und
anſchließend gemütliches Beiſammenſein. Die Ohmetgrasver=
ſteigerung
der Selbſtwirtſchaftswieſen der Gräflich=Erbach’ſchen
Verwaltung findet am kommenden Samstag an Ort und Stelle ſtatt.
Zuſammenkunft nachmittags 5 Uhr auf der Oberſeewieſe beim Schwimm=
bad
. Der Ziegenzuchtverein Erbach ſchreibt vier ſchöne,
kräftige Jungböcke zum Verkauf aus.
* Bensheim a. d. B., 24. Aug. Mandatsniederlegung.
Kaufmann Julius Wolff hat ſein Mandat als Stadtverordneter nieder=
gelegt
. Kaufmann Wolff hat dem Vernehmen nach die Abſicht, ſeinen
Wohnſitz nach Mannheim zu verlegen.
* Auerbach, 26. Aug. Todesfall. Der in weiten Kreiſen b= Reſtaurateur des Auerbacher Schloſſes, Herr Gleun, iſt geſtern
vormittag im Krankenhauſe zu Darmſtadt geſtorben. Er hatte ſich einer
inneren Operation unterzogen, die den Tod des ſehr rüſtigen Mannes
als Folge hatte. Man betrauert allſeits den Heimgang des liebens=
würdigen
tüchtigen Gaſtwirts, der nur wenige Tage erkrankt war.

Weitere Erkrankungen an Paratyphus
in Offenbach.
WSN. Offenbach a. M., 26. Aug. Die Zahl der Parakyphus=
Erkrankten beträgt zurzeit im Offenbacher Stadtkranken=
haus
81. Es ſind im Laufe des Mittwochs etwa 40 und im Laufe des
Donnerstags vormittags weitere neun Erkrankte dazu gekommen. Unter
den Erkrankten befinden ſich auch Schulkinden. Unter den Neuangekom=
menen
ſind leider auch einige Schwerkranke mit hohem Fieber,
deren Zuſtand noch zu ernſten Beſorgniſſen Anlaß gibt. Der Zuſtand
der meiſten im Stadtkrankenhaus befindlichen Paratyphus=Erkrankten ſoll
ſich, wie die Leitung des Stadtkrankenhauſes mitteilt, erfreulicherweiſe
gebeſſert haben, mir einige ſchwere Fälle machen den Aerzten noch Sorge,
Was die Unterſuchung des durch die Paratyphus=Bazillen infiziertem
Speiſeeiſes anbelangt, ſo iſt jetzt eine Infektion, ſowohl beim Vanille=
eis
, als auch beim Himbeereis, nachgewieſen worden. Der ausführliche
Bericht über die bakteriologiſche Unterſuchung liegt zurzeit noch nichtz
vor, wird aber vorausſichtlich am Freitag veröffentlicht werden können4

Heppenheim a. b. B., 26. Aug. Wiederaufbau ber Star=
kenburg
. Mit dem Aufbau der Starkenburg iſt bereits begonnen:
Das Fundament, ein rieſiger Betonklotz für den Hauptturm, iſt bereits
fertig. Der Turm wird 35 Meter hoch, alſo etwa 7 Meter höher als:
der alte war. Mit der Waſſerbeſchaffung hat man große Schwierig=
keiten. Obwohl man dem alten Brunnen etwa 30 Meter tiefer grub,
iſt man immer noch auf kein Waſſer geſtoßen. Das Waſſer, welches
bis jetzt benötigt wurde, wurde mit Fuhrwerken aus dem Dorfe Ham=
bach
geholt. Jetzt befaßt man ſich mit dem Plane, das Waſſer hinauf=
zupumpen
, da ein anderer Transport zu teuer kommt. Die für den
Bau noch fehlenden finanziellen Mittel hofft man durch eine Lotterie
aufbringen zu können.
* Gernsheim, 26. Aug. Waſſerſtand des Rheins, vor=
mittags
6 Uhr: 1,21 Meter.
Offenbach, 26. Aug. Nach dem ſtatiſtiſchen Vierteljahrsbericht,
der von der Stadt herausgegeben wird, iſt die Zahl der Lehrkräfte am
den hieſigen Volksſchulen, wohl infolge des Abbaues, gegen das Vorjahr
von 260 auf 248 geſunken. Das evangeliſche und das katholiſche Be=
kenntnis
haben gleichmäßig je 6 Lehrkräfte eingebüßt. Die Lehrkräfte
der kleinen Kirchengemeinſchaften ſind unverändert geblieben, ebenſo
die bekenntnisfreiem Lehrer und Lehrerinnen, die nach wie vor 4 be=
tragen
. Die Schülerzahl iſt ſich mit 7955 und 7952 in beidem Jahrem
faſt gleich geblieben, da dieſes Jahr eine außergewöhnlich ſtarke Auf=
nahme
zu verzeichnen war (1600). Die evangeliſchen Schüler ſind um
2,90, die römiſch=katholiſchen um 2,78 v. H. zurückgegangen, ebenſo haben
die Altkatholiken und Freireligiöſem einen Rückgang zu verzeichnen,
während die iſrgelitiſchen Kinder um, die bekenntnisfreien von 133
auf 232 74 b. H. geſtiegen ſind. Die geſteigerte Ziffer der bekenntwis=
freiem
Kinder iſt durch die Kirchenaustrittsbewegung zu erklären. Be=
merkenswerter
Weiſe haben von ihr nicht die Freireligiöſen den Gewim,
wie dies bisher hier der Fall war, ehe man die bekenntnisfreiem Lehrer
und Kinder kannte.
* Bad=Nauheim, 24. Aug. (Verdiente Sanitäter) Die
hieſige Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, zur Zeit eine
der blühendſten Kolonnen des Landes, hatte ſam Sonntag einem
Ehrentag, konnten doch an zahlreiche verdiente Mitglieder Aus=
zeichnungen
verliehen werden. In feierlicher Handlung überreichte Bei=
geordneter
Kling, der Vertreter der Stadt, an 14 Sanitäter für 25jährige
treue Dienſtzeit das vom Heſſiſchen Landesverband vom Roten Kreuz
geſtiftete Ehrenzeichen am rot=weißen Bande, u. a. an den be=
währten
Kolonnenarzt Sanitätsrat Dr. Hahn, den derzeitigen Kolonnen=
führer
Stamm, den um das Sanitätsweſen ſehr verdienten Beigeordneten
Kiſſel. Außerdem konnte an eine größere Anzahl von Mitgliedern im
Auftrage des Kommiſſars der freiwilligen Krankenpflege in Berlim
die Auszeichnungsborte für 15= bzw. 9=jährige Dienſtzeit verliehen und
Beigeordneter Kiſſel zum Ehrenmitglied ernannt werden. Der Heſſiſche
Landesverband vom Roten Kreuz ließ durch Geh. Rat v. Hahn ( Darm=
ſtadt
) der Kolonne ſchriftlich die Glückwünſche zu dem Ehrentag über=
mitteln
. Als Gäſte wohnten Mitglieder der Friedbergen Kolonne der
ſchönen Feierlichkeit bei.
* Gießen, 26. Aug. Von einemraffinierken Schwinbler
umetwa40 000 Mark unddas Scheckbuchgeprellt wurde
eine hieſige Firma. Der aus der Tſchechoſlowakei ſtammende Ange=
ſtellte
Jüſtel hatte es verſtanden, ſich das volle Vertrauen ſeines Chefs
zu erwerben, ſodaß er in der Ferienzeit den erſten Geſchäftsführer ver=
trat
. Unter der Angabe, er wolle ſich naturaliſieren laſſen, fuhr er
mit glänzenden Zeugniſſen ſeines Chefs und der Polizeibehörde ſelbſt nach
Darmſtadt, um das Verfahren zu beſchleunigen. Von dieſer Reiſe iſt
er nicht zurückgekehrt, man konnte vielmehy ermitteln, daß er mit ſeiner
Beute glücklich in der Tſchechoſlowakei angekommen iſt. Man glaubt,
daß die Veruntreuungen über 50 000 Mark hinausgehen werden, hat
er ſich doch in Frankfurt und Darmſtadt mit Hilfe des Scheckbuchs und
des glänzenden Zeugniſſes weitere Gelder verſchafft. Der hierz
wohnende Generaldivektor der Buderus’ſchen Eiſenwerke Wetzlar=Lollar=
Hirzenhain, Bergrat Dr. Gröblen, iſt im Alter von 62 Jahren
plötzlich geſtorben. Der Verſtorbene hat ſich um den mächtigen Auf=
ſchwung
, welchen die Eiſenwerke unter ſeiner 20jährigen Leitung ge=
nommen
haben, ſehr verdient gemacht. Goldene Hochzeit feiern
die Eheleute Karl Steller.
* Gießen, 26. Aug. Seitens des Landwirtſchaftskammerausſchuſſes
für Oberheſſen wurden an Stelle verſtorbenen bzw. ausgeſchiedener
Mitglieder des Provinzialausſchuſſes neu gewählt: Wilhelm Kohlheyer
aus Hungen, Heinrich Schön 2. aus Lollar, Oekonomierat Allee aus
Nieder=Florſtadt und Johann Peter Mörler aus Bad=Nauheim. Die
Herbſttagung den Deutſchen Geſallſchaft für Züchtungs=
kunde
findet im September in Kaſſel ſtatt. Der bekannte Tierzüchter
Prof. Dr. Krgemer vom Tierzuchtinſtitut der Landesuniverſität Gießem
wird dabei einen Vortrag halten über Tierpſychologie und Tierſchutz.
* Büdingen, B. Aug. Unter dem Vorſitz des Kreisdirektors Dr.
Gaßner fand eine Sitzung des Kreistages ſtatt, welche nochmals
über die Feſtſetzung der Ausſchlagſätze der Kreisumlagen für 1926 be=
riet
. Nach längerem Beratungen wurde der Antrag des Kreisausſchuſſes
vom 19. Juni angenommen, welcher die Ausſchlagſätze für die Steuern
der Gemeinden wie folgt feſtſetzt: 1. Grundſteuer (auf 100 Mark Steuer=
wert
), Gebäude und Bauplätze 4,86 Pfg., land= und forſtwirtſchaftlicher
Grundbeſitz 8,88 Pfg., 2. Gewerbeſteuer 11 Pfg., Gewerbeertrag 20 Pfg.,
3. Sonderſteuer vom bebauten Grundbeſitz 17,1 Pfg. auf 100 Marb
Steuerwert, 4. Grunderwerbsſteuer 3 Prozent in den Gemeinden, die
beine Zuſchläge erheben, 5. Hundeſteuer in Höhe des ſtaatlichen Satzes.
* Nidda, 25. Aug. Der altbekannte Niddaer Herbſtwarkt iſt auf den
6. September feſtgelegt worden. Es iſt damit eine Prämiierung von
Zuchttieren und eine Bullenverſteigerung verbundem.
* Schotten, 25. Aug. Eine Schülerfahrt nach Heidel=
berg
findet nächſte Woche ſtatt. An der Fahrt beteiligen ſich die Schü=
ler
und Fortbildungsſchüler des Kreiſes Schotten.
* Grünberg, 25. Aug. In Grünberg haben ſich bis jetzt zwei Ver=
einigungen
für das Wohl der Stadt ſehr verdient gemacht. Der Ver=
kehrsverein
iſt finanziell durch ſeine zahlreichen Mitglieder ziemlich gut
geſtellt und hat ſchon ſeit Jahren für die Stadt ſehr viel getan. Die
Anlagen auf beiden Seiten des Brunnentals, welches mit ſeinen gewal
tigen Abhängen, vorſpringenden Felſen und 2 Teichen eine bezaubernde
Schönheit darſtellt, ſind mit Wegen aller Art und Sitzgelegenheiten
reichlich verſehen. Der große Stadtwald mit ſeinen Fernſichten
Vogelsberg, Taums, Wetterau u. a. m. iſt mit ſchönen Wegen und
Ruheplätzen verſehen. Eine dankbare Arbeit. Gleichen Schritt hält
mit dieſer Vereinigung die Mittelſtandsvereinigung im wirtſchaftlichen
Sinne. Sie hat ſich zum Ziele geſetzt, die Stadt in dieſem Sinne zu
heben und neue Quellen zu erſchließen. Dies iſt auch ſchon durch die
arbeitenden Ausſchüſſe zum Teil erreicht und man hofft, durch weitere
intenſive Arbeit ſowohl der Stadt wie den Bürgern noch manchen Vor=
teil
zu bringen.
* Grünberg, 25. Aug. An der Sonderfahrt nach Heidelberg wird der
hieſige Landfugendbund und aus der Umgegend in großerZahl teilnehmen.
In der Verſammlung des Geflügelzuchtvexeins Grünberg und Um=
gegend
, wozu ungefähr 30 Orte, mit über 200 Mitgliedern gehören,
wurde beſchloſſen, die geplante diesjährige Ausſtellung ausfallen zu
laſſen, dafür aber nächſtes Jahr eine um ſo größere zu veranſtalten,
Ferner ſoll ein Ausflug nach dem Hardthof bei Gießen ſtattfinden, um
dort die Geflügelzuchtanlagen zu beſichtigen. In dem Nachbarort
Geilshauſen iſt ein im Rohbau fertiggeſtellter Saal infolge der Schwere
des Daches zuſammengeſtürzt. Verunglückt iſt niemand.
* Schlitz, 25. Aug. Sein 40. Dienſtjubiläum beging der
Förſter und Kirchenvorſteher Johannes Hahn aus Bernshauſen, der in
der Gräflichen Forſtverwaltung zu Schlitz tätig iſt.
* Aus Oberheffen, 25. Aug. Ein gutes Haſenfahr ſcheint
das Jahr 1926 zu ſein. Beſonders günſtig auf die Entwicklung der
Junghaſen wirkte das milde Frühjahrswetter, während in anderen
Jahren viele junge Häschen der Ungunſt der Witterung, wie Näſſe und
Kälte, zum Opfer fielen. Auf den Spaziergängen, durch die Felder,
Wieſen und Wälder ſehen wir die Tiere zu zweien und dreien, ja ſogar
zu vieren herumſpringen.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Freitag, den 27. Auguſt 1926

Nummer 237

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[ ][  ][ ]

mmer 237

Freitag, den 27. Auguſt 1926

Seite 9

0.45
65
A
W

Reich und Ausland.
* Geſchäftsführung der 89. Verfammlung der Geſellſchaft
Deutſcher Naturforſcher und Aerzte in Düſſeldorf
mit: In großer Zahl häufen ſich in den letzten Tagen und Wochen
mmeldungen zur 89. Verſammlung der Geſellſchaft Deutſcher Natur=
ſer
und Aerzte, die vom 19. bis 26. September in Düſſeldorf ſtatt=
r
. Die Geſchäftsführung der Verſammlung, ſowie die Stadt Düſſel=
find
in gleichen Weiſe beſtrebt, der Veranſtaltung auch über den
nſchaftlichen Rahmen hinaus ein feſtliches und eindrucksvolles Ge=
zu
verleihen. So ſei an dieſer Stelle bereits auf das große
onzert, das die Stadt Düſſeldorf ihren Gäſten gibt, hingewieſen.
ſt der Geſchäftsführung gelungen, die Mitwirkung von Fritz Kreisler
Emil von Sauer für dieſes Konzert zu gewinnen.. Dampfer=
en
auf dem Rhein, Einladungen nach Leverkuſen zur Beſichtigung
s. G. Farbeninbüſtrie, nach Duisburg, Mülheim, Bonn, Neuß,
ſen uſw. werden das vielſeitige Programm vervollſtändigen.
Frankfurter Chronik.
WSN. Ein Erpreſſungsverſuch beiAdam Opel. Einen
eren Erpreſſungsverſuch gegen den bekannten Automobilfabrikanten
m Opel in Rüſſelsheim bei Frankfurt hatte der 22 Jahre alte Kauf=
in
Clieves aus Göttingen dadurch verübt, daß er an den Fabrikanten
Brief ſchrieb, in dem er 1000 Mark verlangte, wenn er nicht Ge=
laufen
wollte, daß ſeine Tochter in nächſter Zeit nicht mehr unter
Lebenden weilen werde. Als Clieves die Antwort Opels beim
tamt in Göttingen in Empfang nehmen wollte, wurde er verhaftet.
s Göttinger Schöffengericht erkannte gegen ihn auf fünß Monate Ge=
gnis
, rechnete die Unterſuchngshaft an und bewilligte Strafaufſchub
h zwei Monaten der Strafverbüßung.
Der Anſchlag auf die Eiſenbahn der Strechke Wörth
Germersheim.
WSN. Frankfurt a. M. Die Reichsbahndirektion Ludwigs=
fen
teilt mit: In verſchiedenen rechts= und linksrheiniſchen Zeitun=
a
war in den letzten Tagen die Nachricht von einem Anſchlag auf die
ſenbahnlinie Wörth (Pfalz)Germersheim verbreitet. Die Meldung
unzutreffend und durch folgenden Vorgang hervorgerufen: In der
acht vom 15. auf 16. Auguſt wurde bei der Station Sondernheim an
r Diſtriktsſtraße GermersheimSondernheim, die teilweiſe neben
r Bahnlinie hinzieht, von den Abweisſteinen am Straßenrand ver=
Utlich durch einen Kraftwagen oder ein Fuhrwerk, vielleicht auch in
1Bwilliger Abſicht, ein Stein aus ſeiner Lage gebracht und zertrüm=
erk
. Die Steine blieben auf der Straße liegen und kamen mit dem
jahnkörper und dem Gleis überhaupt nicht in Berührung. Selbſt,
enn die Stücke die Böſchung hinuntergeſtoßen worden wären, hätten
e, ohne das Gleis zu erreichen, in den Böſchungsgraben fallen müſſen.
Soviel uns bekannt iſt, hat die Gendarmerie die Nachforſchungen
ufgenommen, und dieſe haben wahrſcheinlich dem Artikelſchreiber An=
gegeben, auf einen beabſichtigten Anſchlag auf die Eiſenbahn zu
Hließen.
Ein Todesopfer des Ballonunglücks in Süddeutſchland.
DD. München. Zu dem Ballonunglück bei Landsberg am Lech
wird mitgeteilt, daß der ſchwerverletzte Graf Baſſenheim, der unter die
Hondel des Ballons geriet, im Landsberger Krankenhaus ſeinen Ver=
etzungen
erlegen iſt. Die Beerdigung findet in Landsberg ſtatt.
Verbot an die Preſſe.
WSN. Iſerlohn. Die Iſerlohner Stadtverwaltung hat, wie die
Tremonia meldet, der dortigen Preſſe verboten, irgendwelche Mit=
beilungen
über die Tätigkeit der Stadtverwaltung zu veröffentlichen.
Sie ſelbſt wird in Zukunft das, was ſie als für die Oeffentlichkeit ge=
eignet
hält, der Preſſe durch Rundſchreiben zugehen laſſen.
Schwerer Flugzeugabſturz bei Dortmund.
TU. Dortmund. Am Donnerstag nachmittag ſtürzte auf dem
Flugplatz Dortmund=Brakel ein holländiſches Poſtflugzeug, das von Rot=
terdam
kam, beim Weiterflug nach Deſſau ab, wobei es vollſtändig zer=
trümmert
wurde. Während der Pilot ſofort tot war, wurde der Be=
gleiter
in ſchwerverletztem Zuſtand in die Städtiſche Krankenanſtalt ge=
bracht
, wo er jedoch bald ſeinen Verletzungen erlag. Die Schuld an dem
Abſturz iſt dem Piloten zuzuſchreiben, der verbotswidrig akrobatiſche
Kunſtflüge unternahm.
Ueberfall auf eine Kaſſenbotin.
Berlin. Auf dem Treppenflur des erſten Stocks eines in der
Steglitzer Straße gelegenen Hauſes begegnete einer Kaſſenbotin, die in
einer Aktentaſche 11000 Mark mit ſich trug, ein Mann, der ihr
mit dem Rufe. Geld her! die Taſche entriß und ihr zugleich mit einem
Meſſer einen Stich in die Briſt verſetzte. Durch die Hilferufe der
Ueberfallenen und einer anderen Frau aus dem Hauſe wurde der Räu=
ber
veranlaßt, die Taſche mit dem Geld wegzuwerfen. Es gelang ihm
jedoch, im Gewühl des Straßenverkehrs zu entkommen.
Die Lebensmittelſchiebungen in Stettin.
DD. Stettin. Die polizeilichen Ermittelungen in der großen
Schieberangelegenheit haben auch noch zur Feſtnahme des Unterfeld=
webels
Walter vom Infanterieregiment 5 und des Wachtmeiſters Beiſe
von der Nachrichtenabteilung 2 in Stettin wegen Beſtechung geführt.
Die polizeilichen Ermittelungen, die zunächſt wegen der ſeit längerer
Zeit ausgeführten betrügeriſchen Handlungen ergangen waren, wurden
jetzt ausgedehnt auf Verſtöße gegen das Reichsabgabengeſetz. Unter
dem Druck des beſchlagnahmten Beweismaterials, unter dem beſonders
einige in kleine Fetzen geriſſene Notizzettel eine Rolle ſpielen, haben
die Verhafteten ein Geſtändnis abgelegt.
Vom Zug erfaßt und getötet.
TU. Oppeln. Bei Chatellowitz hat ſich ein ſchweres Unglück zu=
getragen
, dem zwei Menſchenleben zum Opfer fielen. Die Händler
Hermann Gärtner und Berthold Hahn, beide aus Oppeln, wurden mit
ihrem Fuhrwerk beim Ueberqueren des Bahnkörpers von dem Neiſſener
Perſonenzug erfaßt und etwa 200 Meter mitgeſchleift. Der eine von
ihnen wurde von dem Geſpann herabgeſchleudert und blieb auf der
Stelle tot liegen. Der andere wurde ſpäter unter den Trümmern des
Wagens tot hervorgezogen. Durch das Brechen der Wagendeichſel iſt
das Pferd unverletzt geblieben.
Feſtnahme eines Kirchendiebes.
Breslau. Wie die Morgenblätter melden, hat die Kriminal=
polizei
die Verbrecher ermittelt, die in jüngſter Zeit viele Kirchenein=
brüche
in Schleſien verübt hatten. Der Hauptbeteiligte iſt ein erſt kürz=
lich
aus dem Zuchthaus entlaſſener Arbeiter, der kurz vor ſeiner Ver=
haftung
durch einen Verkehrsunfall in Breslau ums Leben gekommen
iſt. Sein Komplize konnte nunmehr in einem Wallfahrtsort in der
Grafſchaft Glatz feſtgenommen werden, bei ihm wurden noch wertvolle
Kirchengegenſtände vorgefunden. Der Verhaftete iſt geſtändig.
Von einem explodierten Blindgänger getötet.
DD. Prag. In Horaſchdowitz an der Elbe, in deren Nähe ſich ein
Schießplatz befindet, ſtießen zwei Häuer beim Mähen mit der Senſe
auf einen Blindgänger, der explodierte. Von den Nachbarfeldern zu
Hilfe eilende Leute fanden die beiden Männer tödlich verletzt auf dem
Felde liegend auf.
Eine franzöſiſche Gummifabrik niedergebrannt.
DD. Paris. Bei Limoges iſt eine große Gummifabrik nieder=
gebrannt
. Die eingeäſcherten Gebäude erſtrecken ſich über eine Fläche
von 2500 Quadratmeter. Ferner wurden zehn Arbeiterwohnungen ver=
nichtet
. Ein Direktor der Fabrik und ein Arbeiter wurden ſchwer ver=
wundet
. Etwa 100 Perſonen ſind obdachlos. Der Schaden beträgt
mehrere Millionen Franken.
Das dunkle Vorleben des Pariſer Mördermillionärs.
DD. Paris. Die gerichtliche Unterſuchung der Leiche des Opfers
des Mördermillionärs Guyot hat ergeben, daß der Tod nach heftigem
Kampf zwiſchen dem Mörder und ſeinem Opfer durch Erwürgen er=
folgt
iſt. Dieſe Mordtat hat weitere Unterlagen für den Verdacht ge=
ſchaffen
, daß Guyot auch ſeine erſte und zweite Frau ermordet hat.
Beide Frauen haben angeblich durch Selbſtmord den Tod gefunden und
zwar auf einer Reiſe mit Guyot. Bei dem Tod ſeiner zweiten Frau,
der in Monte Carlo eintrat, erklärte Guyot, daß ſeine Frau offenbar
aus Gram über einen Spielverluſt in Höhe von 12000 Franken ſich
das Leben genommen habe. Wie feſtgeſtellt wurde, hatte Guyot vor
der zweiten Heirat ſeine Frau in eine Lebensverſicherung aufnehmen
laſſen. Ferner wird behauptet, daß vor einigen Jahren auf Ländereien
Guyots Brände vorgekommen ſind, von denen hohe Verſicherungen auf=
genommen
waren. Man glaubt, daß dieſe Brände ebenfalls auf Guhot
ſelbſt zurückzuführen ſind. Auch andere Einzelheiten in dem Vorleben
Guyots bedürfen noch der Aufklärung. So unternahm er kurz vor
dem Kriege eine Reiſe mit einer Wirtſchafterin, die niemals wieder
zurückgekehrt iſt.

Früher Herbſt?
WSN. Weſentlich früher als ſonſt mehren ſich in dieſem Jahre die
Anzeichen eines vorzeitigen Herbſtbeginnes. Die Turm= und Mauer=
ſchwalben
, die ſich gewöhnlich erſt gegen Ende Auguſt zum Aufbruch
nach dem Süden ſammeln, haben, wie man ſchon in der vorigen Woche
beobachten konnte, ſich auf den Leitungsdrähten in großen Scharen ver=
ſammelt
und die Wanderung nach wärmeren Ländern angetreten. Der
Blumenflor, der ſonſt den Auguſt noch überdauert, iſt heute vielfach
abgeſtorben. Zu gleicher Zeit faſt haben ſich Georginen und andere
Herbſtblumen bereits zu voller Blüte entfaltet. Auch die Sonnenblume,
die in dieſem Jahre eine auffallend vorzeitige Fruchtbildung zeigt, die
Erika, die Ebereſche und dergleichen geben bereits deutlich zu erkennen,
daß der Herbſt nicht mehr weit iſt. So wenig auch in dieſem Jahre der
Sommer befriedigt hat, ſo wird man ihn trotzdem nur ungern ſcheiden
ſehen, denn gerade in den letzten Wochen war die Witterung einiger=
maßen
annehmbar geworden. Ein früher Herbſt dürfte auch einen un=
rwünſcht
frühen Winter nach ſich ziehen, den mit dem Hausetat in Ein=
klang
zu bringen unter den derzeitigen Verhältniſſen ſo mancher Fa=
milie
nicht leicht fallen wird. Einen ſchönen Herbſt hätten wir eigent=
lich
nach dem Wetter vor 100 Jahren zu erwarten, 1826 war ein reiches
Weinjahr. Die Weinleſe vollzog ſich bei ſchönſtem Sonnenſchein. Der
Ertrag überſtieg die Vorjahre ſtellenweiſe um die Hälfte. Winzer und
Küfer hatten die Hände voll zu tun. In Würzburg koſtete das Maß
ſüßen Moſtes 812 Kreuzer. Es mußte bei dem überreichen Ergebnis
auch zu größerer Vorſicht in den Gärkellern ermahnt werden.

Ein neuer Höhenflugreford.

Callico,
der bekannte franzöſiſche Höhenflieger, erreichte mit einem Spad=
Lorraine=Apparat von 450 PS eine Höhe von 12 800 Metern und
ſtellte damit einen neuen Weltrekord auf, der ſeinen bisherigen
Rekord um 700 Meter übertraf. Callico iſt auf dem Flugplatz
Buc bei Paris aufgeſtiegen und nach zwei Stunden 20 Minuten
auf dem Flugplatz Le Bourget gelandet.
Ein falſcher Friedrich von Krupp.
TU. New York. In Albuquerque (Neu=Mexiko) wurde ein
Mann verhaftet, der behauptete, Friedrich W. v. Krupp zu heißen,
der 21jährige Sohn des derzeitigen Familienoberhauptes der bekann=
ten
deutſchen Familie von Krupp zu ſein, und der unter dieſem Namen
eine ausgedehnte Reiſe durch die Vereinigten Staa=
ten
unternommen hatte. Er beſuchte u. a. Henry Ford in Detroit,
verkehrte in deſſen Hauſe, bekam von Ford ei Automobil ge=
ſchenkt
, nahm als Ehrengaſt an der Vorführung des neuen Ford=
Kleinflugzeuges teil und fand in gleicher Weiſe auch bei anderen Groß=
induſtriellen
in Detroit gaſtliche Aufnahme. Friedrich von Krupp
gab ſogar in Denver (Detroit) den Preſſevertretern ein Interview
und erklärte, Krupp baue keine Kanonen mehr. Mit dem von Ford
erhaltenen Auto bereiſte der junge Mann das Land und beſuchte u. a.
ſogar Ediſon. In Denver und anderen Orten gab er Schecks über
Hunderte von Dollar aus, die jedoch, da deckungslos, zurück=
kamen
. Eine der ſo geſchädigten Firmen erſtattete Anzeige, worauf
Herr von Krupp in Neu=Mexiko verhaftet wurde. In Begleitung des
Hochſtaplers befand ſich ein anderer junger Mann, der als Privatſekre=
tär
ausgegeben wurde.

Die Stadt ohne Illuſſionen.
(T) London. Eine Stadt,, die keine Illuſſionen mehr beſitzt, iſt
Rockbille im Mittelpunkt von Longisland. Rockbille beſitzt eine freiwillige
Feuerwehr, die ſich bei einer Reihe von gefährlichen Feuern durch ihre
Pünktlichkeit und Geſchicklichkeit, durch ihren Mut und durch ihre
Leiſtungsfähigkeit derartig ausgezeichnet hat, daß ihr die Stadtverwal=
tung
vor kurzem ganz beſondere Ehrungen zuteil werden ließ. Die
Mannſchaft dieſer Wehr erſchien eingedenk ihrer menſchlich=freundlichen
Aufgabe nie zu ſchlafen, und ſobald aus irgendeinem Stadtteile Feuer
gemeldet wurde, war ſie mit beiſpielloſer Geſchwindigkeit zur Stelle.
Vor etwa wenigen Wochen retteten ſie das Leben von 12 Frauen und
einem Kinde und verhinderten kurz darauf die Ausbreitung eines ver=
heerenden
Feuers in einem Lichtſpieltheater. Vor einigen Tagen ereignete
ſich indeſſen, daß der Bürgermeiſter der Stadt zufällig an dem Gebäude
der Feuerwehr vorüberging, wobei er bemerkte, daß alles für die Aus=
fahrt
in Bereitſchaft war. Die Feuerwehrleute ſaßen auf ihren Plätzen,
die Motore ſurrten und die Tore waren ſperrangelweit geöffnet. Wenige
Minuten ſpäter ertönte die Alarmglocke und ſchon ſetzten ſich die Wagen
zu der in einem Vorort gelegenen Brandſtätte in Bewegung. Der
Bürgermeiſter erſchien auf der Brandſtätte, wobei eine große Menge von
Baumwollappen, die mit der für die Reinigung der Löſchapparate ver=
wendeten
Baumwolle große Aehnlichkeit hatten, fand. Dieſe Baum=
wolle
war mit Benzin getränkt. Die Unterſuchung durch den Polizei=
präfekten
führte zu der Verhaftung der ganzen Mannſchaft, die ſich vor
Gericht wegen Brandſtiftung zu verantworten haben wird. Vier Feuer=
wehrleute
haben bereits ein Geſtändnis abgelegt, daß in allen Fällen,
in denen ſie eine ſo ruhmreiche Rolle geſpielt haben, der Brand durch
ſie gelegt war.
Das neue türkiſche Ehegeſetz.
EP. Konſtantinopel. Die türkiſche Eheſchließung hat infolge
der Annahme des ſchweizeriſchen Geſetzbuches durch die türkiſche Na=
tionalverſammlung
eine neue Form erhalten. Während die Schließung
einer Ehe früher nur vor der geiſtlichen Stelle, dem mohammedaniſchen
Imam, dem griechiſchen oder armeniſchen Geiſtlichen oder dem Rab=
biner
rechtsgültig erfolgte, iſt jetzt die Ziviltrauung eingeführt. Das
Aufgebot hat zwei Wochen vor der Hochzeit ſtattzufinden. Die Schlie=
ßung
der Ehe vor dem zuſtändigen Beamten erfolgt fortan nach den
in Europa üblichen Formen, wobei die Eheſchließungsurkunde von dem
Beamten, dem Brautpaar und den Zeugen unterzeichnet wird. Für
finanzielle Fragen oder Angelegenheiten der Mitgift iſt der Beamte
entgegen den früheren Befugniſſen der Geiſtlichkeit nicht zuſtändig. Ab=
machungen
über dieſe Fragen haben vor einem Notar zu erfolgen.
Ein ſeltſames Pfand.
EP. Eine luſtige Geſchichte wird aus Barcelona gemeldet. Erſchien
da eines Tages ein Reiſender in Begleitung eines ſechs= bis ſieben=
jährigen
Kindes in einer Wirtſchaft, verlangte gut zu eſſen und nicht
weniger gut zu trinken und tat, als es ans Bezahlen ging, baß er=
ſtaunt
, daß er ſeine Geldbörſe zu Hauſe vergeſſen habe. Um aber den
ergrimmten Wirt ſeines guten Willens zu verſichern, erklärte er ſich
bereit, ſeinen Knaben zurückzulaſſen, bis er mit der Bezahlung für ſeine
Zeche wiederkehre. Nachdem der Wirt acht Tage auf die Rückkehr
ſeines Gaſtes gewartet hatte, begab er ſich zum Richter, dem er ſeine
Geſchichte vortrug. Der Richter aber dachte: War dir der Knabe als
Pfand gut genug, ſo magſt du ihn auch behalten. Und er erkannte
dahin, daß der Wirt ſein Pfand aufbewahren ſolle, his ſich der Beſitzer
ur Einlöſung melde

Ein Schutzfallſchirm für Flugzeuge.
TU. New York. Ein amerikaniſcher Ingenieur hat einen Schutz=
fallſchirm
für Flugzeuge erfunden, der 50 Fuß (15 Meter) Durchmeſſer
beſitzt. Dienstag wurde der Fallſchirm bei Los Angelos erprobt. Der
Erfinder ſtellte in einer Höhe von 2500 Fuß (750 Meter) den Motor
ſeines Flugzeuges ab. Der Fallſchirm öffnete ſich vorſchriftsmäßig und
brachte das Flugzeug in einer Minute ſechs Sekunden zu Boden. Das
Flugzeug blieb bei der Landung bis auf den Bruch eines Propeller=
flügels
unbeſchädigt. Wie wir von ſachverſtändiger Seite erfahren,
iſt ein Fallſchirm von nur 15 Mtr. Ausmaß nicht imſtande, ein größeres
Flugzeug ſicher auf den Boden zu bringen. n
E
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Oär die Bersffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion keinerlei Der=
iwermng
; för ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Ztuender verantwortlich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht beanändet werden
Während wohl faſt alle nicht gepflaſterten Straßen des Stadt=
teils
Beſſungen mit einer ſchönen gewalzten Sanddecke, z. T. auch mit
einer ſtaubfreien Decke, verſehen ſind, iſt dagegen die untere Sand=
bergſtraße
in einer ſehr traurigen Verfaſſung. Faſt täglich fallen,
Kinder über die vielen hoch vorſpringenden oder herumliegenden loſen
Steine, daß es ein Jammer iſt, wenn man ſieht, wie die Kinder ſich Knie
und Hände wundfallen.

Briefkaſten.
P. G. W.=Str. Von höherer Gewalt kann wohl keine Rede ſein.
Ob eine Reparaturpflicht des anderen Teiles beſteht, dürfte nach der
gegebenen Sachdarſtellung weſentlich von dem Befund des zu befragen=
den
Handwerksmeiſters abhängen. Es empfiehlt ſich, eine Friſt zu ſetzen,
innerhalb welcher Abhilfe bezüglich des Mangels begehrt wird. Erſt
nach Ablauf dieſer Friſt wäre ſo zu verfahren wie Sie beabſichtigen.

Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
14. Tag, 5. Klaſſe. In der Vormittagsziehung fielen: 2
Gewinne zu 10000 Mark auf Nr. 291 806: 2 Gewinne zu 5000 Mark
auf Nr. 242 491; 18 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 68 199, 75 273,
76 910, 119 902, 140 812, 226 657, 235 229, 249 844, 264 219; 14 Gewinne
zu 200 Mark auf Nr. 40 832, 82 469, 108 358, 149 218 165 401, 202 367,
235 273; 26 Gewinne zu 1000 Mark auf Nr. 739, 24 309, 29 968, 36 884,
78683, 101 195, 116 463, 136 307, 138 656, 174 904, 181 679, 191 117,
272 742; ferner 78 Gewinne zu 500 Mark und 194 Gewinne zu 300
Mark. In der Nachmittagsziehung fielen: 2 Gewinne zu
5000 Mark auf Nr. 35 216; 6 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 62 332,
142 534, 246 692; 12 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr. 38 480, 69875,
85 374, 170 666, 256 602, 297 382; 32 Gewinne zu 1000 Mark auf Nr.
12352, 41475, 52 193, 80 910, 81 530, 127382, 141 127, 158 702, 172111,
199 699, B7 673, 240 933, 266 685, 282 986, 230 810; ferner 94 Gewinne
zu 500 Mark und 224 Gewinne zu 300 Mark. Im Gewinnrade
verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mark, 2 Gewinne zu je 500 000
Mark, 2 zu je 75 000 Mark, 2 zu je 25 000 Mark, 22 zu je 10 000 Mark,
32 zu je 5000 Mark, 114 zu je 3000 Mark, 166 zu je 2000 Mark, 412 zu
je 1000 Mark, 1180 zu je 500 Mark und 2650 zu je 300 Mark.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 27. Auguſt. 3.30: Aus dem Buch der Sage und
Geſchichte. Vorgetr, von Rektor Wehrhan: Ein ſchwerer Seelen=
kampf
(nachgeholt). O 4.30: Hausfrauen=Nachmittag. Die deutſche
Jugendbewegung, ihre Art und ihre Beſtrebungen von Dr. Otto
Reinemann. O 5.45: Leſeſtunde: Aus den Briefen der Liſelotte von
der Pfalz. Sprecher: Frau Margarethe Wolf. O 6.30: Bücher=
ſtunde
. O 7: R. Wieſchke: Neues aus dem Zoologiſchen Garten
O 7.30: Zwanzig Minuten Umſchau über die Fortſchritte in Wiſſen=
ſchaft
und Technik: Weltäther und Relativitätstheorie Blut=
gruppenforſchung
Vorgetr. von Ing. Randewig. O 7.50: Film=
Wochenſchau. O 8: Uebertr. aus dem Feſtſpielhaus Salzburg:
Orcheſterkonzert der Wiener Philharmoniker. Mozart: Sinf. in Es=
dur
(Werk 543) Anton Bruckner: Achte Sinf. in C=moll. Fällt
die Uebertragung infolge techniſcher oder atmaſphäriſcher Störungen
ungenügend aus, ſo tritt folgende Aenderung im Programm ein:
2 8: Uebertr. aus dem Kurhaus Wiesbaden. Städt. Kurorch.
Mendelsſohn: Ouv. Fingalshöhle‟. Rameau=Mottl: Ballett=
Suite, Menuett, Muſette, Tambourin. Macbeth: Serenade:
Vergebliches Ständchen Volkmann: Ouv. Richard III."
Thomas: Entr’acte a. Mignon Joh. Strauß: Morgenblätter=
Walzer. Lißzt: Ung. Rhapſodie Nr. 12. Anſchl.: Vorfeier zu
Goethes Geburtstag (geb. 28. Auguſt 1749). Goethes Fauſt
von Direktor Dr. Beutler. Künſtleriſcher Vortrag aus Fauſt,
2. Teil (Schluß) von Univerſitätslektor Roedemeyer.

Freitag, 27. Auguſt. 4.15: Nachmittagskonzert. Hauptmann
Neue Wege neue Ziele, Marſch. Lanner: Marienwalzer
Flatow: Ouv. Die Matroſen‟ Schmitt: Träumerei
Boſton. Reindel: Rhapſodie. Einlage: Anton Sieber.
Lortzing: Fant. Wildſchütz. Delibes: Paſſe pied. Aſcher
Melodien aus Hoheit tanzt Walzer. O 6.15: Vortrag Fra=
Stach von Goltzheim: Das Phänomen der doppelten Perſön
lichkeit. O 6.45: Bücherbeſprechung. O 7.15: Vortrag Dr. Krimmel=
Hermann Kurz. O 8: Uebertr. von den Salzburger Feſtſpielen
Konzert der Wiener Philharmoniker. Mozart: Es=dur=Sinfonie
Bruckner: 8. Sinfonie C=moll.

Berlin.

Freitag, 27. Auguſt. 4.10: Anna Drewitz: Meiſterinnen und
Lehrlinge der Hauswirtſchaft O 5: Funk=Kapelle. Reed: Macht
der Muſik. Ohlſen: Es lebe das Leben. Suppee: Ouv.
Dichter und Bauer Fresca: Aus ſüdlichen Sphären.
Moſzkowsky: Spaniſche Tänze Nr. 2 und 5. Sibelius: Ber=
ceuſe
. Lehar: Gern hab’ ich die Fraun geküßt aus Paganini.
Aſtan: Muſikaliſche Poſſen, Potp. O 6.45: Oberbürgermeiſter
Dr. Böß: Die Berliner Turn= und Sportwoche im Rahmen der
Entwicklung der Leibesübungen. O 7.15: Inhaltsangabe zu der
Uebertr. aus der Staatsoper. O 7.30: Hoffmanns Erzählungen.
Oper von Offenbach.
Königswuſterhauſen. Freitag, 27. Auguſt. 1.10: Karl Graef:
Die Kunſt des Sprechens. O 3: C. M. Alfieri u. v. Eyſeren:
Spaniſch. O 3.30: Oberſchulrat Hilker: Atmungserziehung. O 4:
Derſelbe: Tänzeriſche Gymnaſtik. O 4.30: Mitteilungen des Zen=
tralinſtitutes
. O. 5: Fermente, Vitamine, Mineralſalze in der Er=
nährung
. O 7.30: Wiſſenſchaftliche Vorträge für Aerzte. (Themen
und Namen des Dozenten werden in den ärztlichen Fachzeitſchriften
bekanntgegeben. O 8.30: Nordiſcher Abend. (Uebertragung aus
Münſter.

Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde,
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 27. Aug. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 00 Min.
Samstag, den 28. Aug. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Sabbatausgang 8 Uhr 05 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min.
Abends 7 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrgel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 28. Aug. Vorabend 6 Uhr 45 Min. Morgens
8 Uhr. Nachm. 5 Uhr. Sabbatausgang 8 Uhr 10 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr Abends 6 Uhr 45 Min.

Wetterbericht.
Wettervorausſage für Samstag, den 28. Auguſt 1926,
nach der Wetterlage vom 26. Auguſt 1926.
Südliche Ausläufer von nordeuropäiſchen Wirbeln beunruhigen in
kurzen Abſtänden unſer Wetter. Auf der Rückſeite eines nach Nord=
rußland
abziehenden Wirbels ſtrömt kalte Luft nordſüdwärts, die zu=
nächſt
eine Stärkung des Luftdruckes über Weſteuropa herbeiführt.
Ausſichten für eine länger andauernde Schönwetterlage auch für unſer
Gebiet, ſind aber damit nicht gegeben, da zwiſchen Island und Irland
ein neues Regengebiet ſich zeigt. Die Heſſ. Wetterdienſtſtelle,

Veranzwortlich für Politik und Wirtſchaft : Rudolf Maupe
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſ,
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmanx.
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtiich is Darmſtadt

Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

[ ][  ][ ]

Seite 10

Freitag, den 27. Auguſt 1926

Nummer 237

Motorſport.

Zielfahrt des Heſſiſchen Motorradklub, Darmſtadt.
Das für Sonntag, den 29. d. M., geplante Rennen rund um
Kranichſtein, muß leider wegen des ſehr ſchlechten Straßenzu=
ſtandes
ausfallen. Hierfür veranſtaltet der H. M. C. am gleichen Tage
eine Zielfahrt vom unbekannten Start nach dem
Oberwaldhaus bei Darmſtadt. Start iſt pünktlich vormittags
um 10 Uhr am Café Oper in Darmſtadt. Es wird eine Geſamtſtrecke
von 160 Kilometer unter Führung eines Oberleitungswagens bis zu
eem beſtimmten Punkt zurückgelegt. Von dieſem Punkt aus beginnt
dann die eigentliche Prüfungsfahrt, welche jedem Fahrer die Aufgabe
ſtellt, über eine Strecke von 5060 Kilometer auf dem ſchnellſten und
kürzeſten Wege das Ziel Oberwaldhaus zu erreichen. Die Veranſtal=
tung
trägt einen bisher im Motorſport nicht üblichen, neuartigen Cha=
rakter
, und ſtellt beſonders an den Orientierungs= Findigkeits= und
Scharfſinn, ſowie an die Fahrtechnik des einzelnen Fahrers große An=
forderungen
, insbeſondere von irgendeinem Punkt aus das Problem
gelöſt werden muß, in der kürzeſten und ſchnellſten Zeit Darmſtadt zu
erreichen. Die zur Fahrt gemeldeten Fahrzeuge werden in 6 Klaſſen
eingeteilt und mit Minutenabſtand abgelaſſen. Infolge der Neu=
artigkeit
der motorſportlichen Veranſtaltung dürfte ihr aus allen
Motorfahrerkreiſen ein lebhaftes Intereſſe entgegengebracht werden.

Kegeln.

Kegelſport= und Werbewoch= auf den Bürgervereinsbahnen.
Nächſten Sonntag, den 29. Auguſt, anſchließend an den Weiheakt
durch den Bürgerverein, der auf 3411 Uhr, angeſetzt iſt, nimmt das große
kegelſportliche Ereignis Die Kegelſport= und Werbewoche des Kegel=
klubs
Chattia, ſeinen Anfang. Daß dieſer ſportlichen Veranſtaltung
allenthalben ein äußerſt reges Intereſſe entgegengebracht wird, beweiſen
u. a. die vielen ergangenen Anfragen, ob auch Kegler, welche nicht dem
Darmſtädter Keglerverband angehören, auf der Sport= und Werbewoche
kegeln können. Dieſen Frageſtellern zur Antwort, daß ſich recht viele
Nichtverbandsmitglieder an der Sport= und Werbewoche beteiligen ſollen,
und daß nur die Ehrenbahn für die Verbands= und Bundesmitglieder
reſerviert iſt, während alle anderen Bahnen: die Induſtrie= und Werbe=
bahn
I und II und die Damenbahn allen Keglern und Keglerinnen, ſowie
Freunden des Kegelſportes zugänglich ſind. Auf der Ehrenbahn kann
jedes Verbands= und Bundesmitglied nur eine Ehrenbahnkarte (eine
Serie 10 Wurf) löſen, während für die Induſtriebahn 1 II Schub=

karten ſie 3. Serien je 4 Wurf) und für die Damenbahn Schubkarten
(3 Serien je 3 Wurf) in beliebiger Anzahl erworben und nachgelöſt
werden können. Den Damen iſt während der Sportwoche reichlich Ge=
legenheit
geboten, ſich ſportlich zu betätigen. Zu dem bereits ſeit einem
Jahre hier beſtehenden Damenkegelklub Rollendes Glück, der in beſten
fortſchreitender Entwicklung begriffen iſt, und deſſen Mitglieder bereits
ſehr beachtenwerte kegelſportliche Leiſtungen vollbringen, dürſten ſich
gutem Vernehmen nach weitere Klubs auch ein ſolcher aus den
Reihen der Damen des Bürgervereins geſellen. Allen dieſen Damen=
klubs
bietet die neue Bürgervereinsbahn eine ausgezeichnete, angenehme
und völlig ungenierte Trainingsſtätte. Der Gabentempel iſt mit wert=
vollen
Ehrengaben, darunter hochherzige Stiftungen, reichlich ausgeſtattet,
ſo daß dieſer an und für ſich ſchon den ſportlichen Wettbewerb wohl ſo
beeinfluſſen wird, daß ſich äußerſt ſpannende und intereſſante Kämpfe
um die Siegespalmen der fünf Bahnarten entwickeln werden, umſomehr,
als die Startgelder äußerſt niedrig bemeſſen ſind. Die Preiſe ſind wäh=
rend
der Sportwoche im Vereinshauſe des Bürgervereins ausgeſtellt.
Im übrigen hat der Bürgerverein alles aufgeboten, durch völlige Neu=
herrichtung
des Kegelbahnen= und Vorraumes den Aufenthalt ſür die
einheimiſchen Kegelbrüder und die auswärtigen Gäſte, die in großer Zahl
zu erwarten ſind, ſo angenehm wie möglich zu machen. Bei ſchönem
Wetter findet der Weiheakt im Garten ſtatt, welcher ebenfalls angenehmen
Aufenthalt bietet. Kegelzeiten: Sonntag, 29. Auguſt, bis 11 Uhr abds.;
während der Sportwoche; wochentags täglich ununterbrochen von 2 Uhr
nachmittags bis 11 Uhr abends. Um die Abende vor allzuſtartem An=
drang
zu bewahren, wird der Beſuch der Kegelbahnen möglichſt in den
erſten Nachmittagsſtunden dringend empfohlen.

Fußball.

Werbeſpiele des Süddeutſchen Fußballverbandes.
Wie alljährlich, ſo veranſtaltet der Süddeutſche Fußballverband auch
in dieſem Jahre wieder Werbeſpiele. Dieſer Schritt des Verbandes
iſt ſehr zu begrüßen. Im Mittelpunkt des Intereſſes für ſämtliche
Sportanhänger des Odenwaldes dürfte wohl die Begegnung des 1. FV.
Michelſtadt 1911 gegen die Auswahlmannſchaft des Gaues Bergſtraße
(B=Klaſſe) ſtehen. Als Austragstag wurde der 29. Auguſt und als
Austragungsort der idylliſch gelegene Sportplatz des Vereins für
Naſenſport Beerfelden i. O. beſtimmt. Die Auswahlmannſchaft iſt aus
Spielern der Vereine Beerfelden, Erbach, König, Meſſel, Weiterſtadt
und Wolfskehlen zuſammengeſtellt. Da Michelſtadts Elf weit und breit
als guter Gegner bekannt iſt, iſt mit einem hochintereſſanten Spiel
zu rechnen, ſo daß ſich der Beſuch desſelben ſicherlich lohnen wird. Das

Spiel nimmt um 3½4 Uhr ſeinen Anfang. Vorher treffen ſich 1. Zuge
Michelſtadt und Beerfelden zum Freundſchaftsſpiel.
F.=C. Eintracht Darmſtadt Sp.=Vgg. Teutonia Pfungſtadt
Das durch das in Würzburg zuſtande gekommene Spielſhſtem
forderlich= Ausſcheidungsſpiel um den Verbleib in der 4=Klaſſe gelan
am Sonntag, den 29. Auguſt, nachmittags 3 Uhr, auf dem Platze z
Germania Eberſtadt zum Austrag. Dem Sieger winkt der weite
Verbleib in der ſeitherigen Spielklaſſe. Eintracht konnte in allen h.
herigen Spielen ſeinen Rivalen bezwingen, und wird mit etwas Gl.
auch aus dieſem Kampf als Sieger hervorgehen.
Turnen.
Turn= und Werbegbend der Turngeſellſchaft 1875.
Nachdem die Wettkämpfe innerhalb der Gaue und Kreiſe der D.
ihrem Ende entgegen gehen, rüſten ſich die Vereine der D. T. zu ihr
Herbſtveranſtaltungen. Die Turngeſellſchaft Darmſta
1875 hat für kommenden Sonntag einen Turn= und Werbeabend
ihrem Turnhauſe, Dieburgerſtraße 26, feſtgelegt. Pünktlich um
Uhr marſchieren ſämtliche Abteilungen des Vereins in Sportkleidu
in die Halle, nach einer Anſprache des 1. Sprechers über den Zweck
Veranſtaltung beginnen die Vorführungen. Als erſte Nummer brine
die Schüler= und Schülerinnen Freiübungen, daran anſchließend Py
miden der Schüler. Ihnen reihen ſich die Turnerinnen mit Keul
übungen an. Die Jugendturner zeigen Barrenturnen, ghmuaſtiſ
Uebungen (Freüübungen) werden die Sportler vorführen. Querpfe
ſpringen mit Federſprungbrett zeigt die 2. Niege. Die Aelteſten
Aktiven die Männerriege zeigt am Barren Uebungen, die beſond
für das fortgeſchrittene Alter angepaßt ſind. Ein gemeinſames Tun
an 2 Barren und Querpferd ſehen wir von den Turnerinnen, die
Laufe des Abends Maſſenfreiübungen noch zeigen werden. Im Mit
punkte der ganzen Veranſtaltung ſteht die 1 Riege die Wettkam
mannſchaft des Vereins die am 5. September in Kiel einen Gere
wettkampf gegen zwei Kieler Turnvereine Kieler Männerturnver
und Kieler Turnverein austrägt. Dieſe 6 Turner werden an dieſ
Abend ihre Uebungen zeigen, die ſie in Kiel turnen. Alle Geräte R
Barren, Querpferd und Freiübungen kommen zur Geltung, und
Gelegenheit zu ſehen, welche Anforderungen ein ſolcher Mannſcha
kampf in Bezug auf Auswahl und Zuſammenſetzung ihrer Uebun
an die einzelnen Teilnehmer ſtellt.
Die Eintrittspreiſe ſind ſehr minimal gehalten, und es wäre
wünſchen, wenn ſich recht viele Turnfreunde an genanntem Abend
finden würden, fließt doch der ganze Betrag der Kieler Riege zu.

Ve

Vee

AOadotNeCaltiert

OLBHEUM

44
Heute

miéR

Reuue-Gastspiel des Wiener Apollo Theaters

Ce

Anfang 8 Uhr

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Palast-Lichtspiele

Das abwechslungsreiche Doppelprogramm!
Monte Carle
Das Paradies der Liebe
7 spannende Akte mit.
Betty Balfeur, Calyle Blackwell
in den Hauptrollen
Die Handlung spielt in London u. Monte Carlo
Originalaufnahmen von der malerischen Riviera
und fesselnde Bilder aus den Spielsälen
Maeiste
In der Hölle
Drama in 5 Akten mit Maciste als Plufo,
der Fürst der Hölle. (12221d1
Die neueste Wochenschau.

gHBnÄhagarnantgnnad Badn Ennegnnanannngs
Rh
Rhein-
SchlOD-dIO sr. 2
str. 2

Schloß-Café-Ensemble
Leitung: Kapellmeister Curt Fischer
Freitag, 27. August, abends 8½ Uhr
Operetten--Walzerabend
Sonntags von 111 Uhr: Früh-Konzert
Eigene Konditorei.
(12289) Eisspezialitäten-
Großer Spiel- und Billard-Saal (l. Stock)
aAnAHHAHHapagangaggangaganannnnng

Hefſiſcher Motorrad=Club e. B.

Sitz Darmſiadt

Ortsgruppe des A. D. A. E.

26
en
So
Ziellahnt
vom unbekannten Start nach dem Oberwaldhaus
bei Darmſiadi. Gemeinſame Abfahrt der
Teilnehmer nach dem unbekannten Start
10 Uhr am Theaterplatz. Eintreffen der
Fahrer zwiſchen 2", und 4 Uhr auf dem
Oberwaldhaus.
(12275
Daselbst Garten-Konzert
ausgeführt von ehem. Militär=Muſikern

Residenz-Theater

Das große gewaltige deutsche Filmwerk:
Die eiserne Braut

8 Ante von deutschen Schiffen und
blauen Jungens
In den Hauptrollen:
Ote Gebdhn
Erna Morena, Claire Rommer, Maly Delschatt
Werner Pittschau, Ernst Dernburg, Otto Reinwald,
Clementine Plessner, Leopold von Ledebour
Er‟ als Redner
Lustspiel in 2 Akten
Ummys Abenteuer in Neu-Mexiko
Groteske in 2 Akten
Die neueste Wochenschau (2220t
Jugendliche haben Zutritt!
Anfang 3,/, Uhr. Letzte 4 bendrorztellang 3 0rk

Muſikverein
i Vereinshaus Stein=
ſtraße
24 neuerHaus=
meiſter
heute /9 Uhr
Herrenabend
aktiver und inaktiver
Mitglieder (12292

Operettenſpielzeit Sommer 1926
im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters
Leitung: Direktor Adalbert Steffter
Heute Freitag, aben ds 8 Uhr
Mädt
Morgen Gamstag, abends 71. Uhr
Wschi
Operette in 3 Akten von Jean Gilbert (12281
In Szene geſetzt von Direktor A. Steffter
Sonntag, den 29. Auguſt, nachm. 3 Uhr
Einmalige Fremdenvorſtellung zu kl. Preiſen v. 1.00 / 3.00
Bie Försterchristel
Abends 7 Uhr

BChü

Nachtvorſiellungen
Samstag, den 28. Auguſi, abends 10½ Uhr
und Sonntag, den 29. Auguſi, abends 10 Uhr
Gaſiſpiele der berühmten norwegiſchen Tanztragödin
BELIA SIRI8

Für
Reſtaurants
und Dielen
Blektr.
Pianos
Bequeme
Teilzahlung
Heinrich
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Wilhelminenſtr. 9. 5
10714

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a Kern=Seifer
Seiſenpulver
alle Waſchmittel zu
den billigſten Tages=
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Seifen=Lehner
Waldſtraße 11.
Wiederverk, höchſte
Rabatte (11663a

Paßbilder
in einer Stunde (11403a
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. , Tek.1212.

Unlon-Theater
Der neue Großfilm schildert eine wahre Begebenheit
aus dem Leben berühmter Leute
Der Film ist von der Oberzensurbehörde nur unter
der Bedingung freigegeben worden, daß die richtigen
Namen der Beteilisten, die in der ganzen Welt
bekannt sind, nicht erwähnt werden.
Frauen den
Leidenschaft
In den Hauntrollen: Gräfin AgnesEsterhazy
und Fern Andra, Frida Richard, Walter Janssen,
Theodor Loos, Ruth Beyer, Leopold v. Ledebour,
Fritz Spira, Hermann Picha, Albert Panlig,
Bduard von Winterstein
Ferner der Ufa-Film:
Sechs bange Tage
Roman aus der Nachkriegszeit in 6 Akten
Die neueste Wochenschau (22202

Antang 3 Uhr Letzte Abeudvorstellung 8 Uhr

Feooer!
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Waſſerhöhe, 3,88 m.
Luftwärme 26e C.
Wgſierwärme vorm
7 Uihr 210
Roogs: Polizei Wé‟

Quartett=Verein Darmſtadt 1920
(Dir Kammermuſiker Georg Gims.)

Am Samstag, den 28. Aug., abends 9 Uhr,
veranſtaltet genannter Verein ein
Volkslieder-Konzert
im Schloß zu Lichtenberg im Odenwald.
Nach Schluß des Konzertes
t22ge
Tanz
Karten a. Mk. 1. bei Jacob Zotz, Hutgeſchäft Schulſtr
und an der Abendkaſſe. Autoverbindung ab 8 Uhr am
Verkehrsbüro mit Geſellſchaftsauto der bekannten Firme
Auto=Fiſcher, Riedeſelſtr. 66, Tel. 125. Fahrpreis Hin=
u
. Rückfahrt Mk. 2 50 pro Perſon. Voranmeldungen erb.

Kegelsport- und Werbewoche

anläßlich der Einweihung der neuen Bindes=Asphalt
bahn des Bürgervereins, Saalbauſtraße 67, gegenüber
dem Saalbau, und des 25 jährigen Stiftungsfeſtes des
Kegel-Klub chattia‟‟, Darmstadt
(Mitglied d. Darmſtädter Kegler=Verbandes im Deutſcher
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Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 25. Auguſt 1926. Die auf
ben Stichtag des 25. Anguſt berechnete Großhandelsindexziffer des Sta=
tiſtiſchen
Reichsamts iſt gegenüber dem 18. Auguſt um 1,2 Prozent auf
128,2 geſtiegen. Von den Hauptgruppen hat die Indexziffer der Agrar=
erzeugniſſe
um 1,5 Prozent auf 130,5, die Indexziffer der Induſtrie=
ſtoffe
um 0,6 Prozent auf 123,9 angezogen.
Weiterer Rückgung der Erwerbsloſigkeit. Der Rückgang in der
Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger hat auch in der erſten Auguſt=
hälfte
angehalten. Die Zahl der männlichen Hauptunterſtützungsemp=
fänger
iſt von 1 323000 am 1. Auguſt auf 1 287 000 am 15. Auguſt 1926
zurückgegangen, die Zahl der weiblichen Hauptunterſtützungsempfänger
von 324 000 auf 317 000. Der Geſamtrückgang beträgt 2,9 Prozent.
Die Zahl der Zuſchlagsempfänger (unterſtützte Familienangehörige) iſt
von 1645 000 auf 1 594 000 geſunken.
Verbandstarif für lebende Tiere im deutſch=niederländiſchen Eiſen=
bahmverkehr
. Am 1. September 1926 tritt im deutſch niederländiſchen
Eiſenbahnverkehr ein Verbandstarif für die Beförderung von lebenden
Tieren in Kraft. Der Tarif iſt in der gleichen Form hergeſtellt, wie der
Deutſch=wiederländiſche Verbandsgütertarif, jedoch mit dem Unterſchied,
daß die Teile 1 und 2 in einem Heft zuſammengefaßt ſind. Das Tarif=
heft
enthält im Teil 1 allgemeine Tarifbeſtimmungen und Nebengebüh=
rentarife
und im Teil 2 Entfernungsanzeiger, Tierfrachtanzeiger, Aus=
nahmetarife
und Sonderbeſtimmungen. Die Frachten, die in der Regel
auf der Verſandſtation zu zahlen ſind, werden ſtets von der Verſand=
ſtation
zur Beſtimmungsſtation gerechnet.
Konſervenfabrik Gonſenheim Wagner u. Co. A.=G., Gonſenheim.
Die im Jahre 1920 gegründete Geſellſchaft, die 1924 noch einen geringen
Reingewinn erzielen konnte, hat in dem mit dem 31. Dezember 1925
abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Verluſt zu verzeichnen, der die Hälfte
des 320 000 Rm. betragenden Aktienkapitals überſteigt. Der Vorſtand
wird der auf Mitte September einberufenen v. H.V. die entſprechenden
Mitteilungen machen und die Liquidation des Unternehmens beantragen.
Rheiniſche Elektrizitäts=A. G. in Mannheim. Der Rohgewinn der
Rheinelektra ſtellt ſich auf 3,597 gegen 3,35 Mill. Mk. i. V., während
der Reingewinn abzüglich des Vortrages von 158 972 Mk. mit 1015 143
Mark nahezu unverändert (1 025 172 Mk.) blieb. Unkoſten und Steuern
haben eine Senkung von 1,88 auf 1,69 Mill. Mk. erfahren, dagegen er=
höhten
ſich Zinſen um 58 495 Mk. auf 236 968 Mk. Abſchreibungen wur=
den
mit 0,65 (0,39) Mill. Mk. in nahezu doppelter Höhe vorgenom=
men
. Wie ſchon kurz mitgeteilt, wird der G.V. am 11. September, die
auch über die Herabſetzung des Stimmrechts der Schutzaktien beſchließen
ſoll, die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 6 v. H. auf die V.A.,
und von 8 (7) v. H. auf die St.A. in Vorſchlag gebracht, ſo daß ein
Reſt von 162 815 (158 972) Mk. in Neuvortrag gelangen wird. Nach
dem Bericht des Vorſtandes haben ſich die an das Geſchäftsjahr 1925
geknüpften Erwartungen erfüllt. Die Ausſichten für das laufende Jahr
werden als günſtig erachtet.
Aus dem Wintershall=Konzern. 51 Kaligewerkſchaften des Win=
tershall
=Konzerns halten in den Tagen vom 20. bis 24. September in
Kaſſel ihre ordentlichen und außerordentlichen Gewerkenverſammlungen
ab, um ihre Betriebsberichte und die Abſchlüſſe für das Jahr 1925 vor=
zulegen
. Eine Anzahl Gewerkſchaften beantragen Durchführung der
Liquidation und die Stellung von Liquidatoren nach Vorſchlägen der
einzelnen Grubenvorſtände. Nach Durchführung dieſer Beſchlüſſe der
Gewerkenverſammlungen werden alsdann die Aktien der Kali=Induſtrie=
A.G. an der Berliner Börſe eingeführt werden, was vorausſichtlich
Anfang des nächſten Jahres der Fall ſein wird.
Frankreichs Außenhandel. Nach einer Statiſtik über den franzö=
ſiſchen
Außenhandel im erſten Halbjahr 1926 hat die Einfuhr mit Ein=
ſchluß
der Kolonien und Protektorate gegenüber der gleichen Zeit des
Vorjahres eine Zunahme von 22 235 Millionen auf 34 430 Millionen
Franken erfahren. Die Ausfuhr dagegen iſt von 27 736 Millionen auf
27 288 Millionen Franken geſunken. Die Wareneinfuhr aus Deutſchland
iſt von 2690 Millionen auf 4120 Millionen Franken geſtiegen, während
die Ausfuhr nach Deutſchland einen Rückgang von 2100 Millionen auf
1900 Millionen Franken aufzuweiſen hat.
Der ruſſiſche Außenhandel im Juli 1926. Der Geſamtumſatz des
Außenhandels der U. S. S.R. erreichte im Juli 1926 die Höhe von 95,5
Mill. Rbl. (im Juni 101,8 Mill. Rbl.). Davon entfallen auf die Aus=
fuhr
46 Mill. Rbl. (im Juni 51,8 Mill. Rbl.), auf die Einfuhr 49,5
Mill. Rbl. (im Juni 50 Mill. Rbl.). Der Rückgang der Ausfuhr erklärt
ſich aus dem ſaiſonmäßig begründeten Rückgang der Getreibebereitſtel=
lungen
. Dagegen war die Konjunktur auf dem Weltmarkt für die Ex=
portwaren
der U. S. S.R. im allgemeinen günſtig. Das Konfunktur=
bureau
des Volkskommiſſariats für Handel hält jedoch eine gewiſſe Ver=
ſchlechterung
der Konjunktur für möglich. Das Bureau bringt be=
ſchleunigte
Maßnahmen zur Hebung des Holzexportes und der Ausfuhr
von Naphtaprodukten, insbeſondere von Schmierölen, in Vorſchlag.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M, 26. Auguſt.
Die Börſe verkehrte auch heute wieder im allgemeinen in zurück=
haltender
Stimmung. Anfänglich überwogen ſtark die Abgaben infolge
von Ultimoglattſtellungen. Da Monatsgeld ſehr ſchwer zu beſchaffen iſt,
erfolgten auch ſehr viele Prolongationen in ſich. Aus dieſem Grunde
waren beſonders SeptemberJ. G.=Aktien ſtark geſucht und 2 Prozent
über den Kaſſapapieren, was für Monatsgeld ungefähr einem Zins=
ſatze
von 8 Prozent entſpricht. Vielfach erfolgten auch Verkäufe, um Stockholm. . .
die bezogenen Stahlvereinsaktien bezahlen zu können. J. G. eröffneten
2 Prozent unter der geſtrigen Abendnotiz, konnten aber im Verlaufe
auf Stützungskäufe dieſen Kursverluſt wieder aufholen. Montanwerte
warem durchweg ½ bis 1½ Prozent niedriger, während ſich im Frei=
verkehr
der Kurs für die Stahlvereinsaktien gut behauptete. Etwas
ſtärker gedrückt waren die Glektrowerte, von denen Bergmann 3 Prozent

und Lahmeyer 3 Prozent anfänglich nachgaben. Auch hier folgten ſpä=
ter
einige Rückkäufe, ſo daß ein Teil der Verluſte wieder aufgeholt wer=
den
konnte. Danatbank eröffneten mit 207, gleich 3 Prozent niedriger,
und auch die übrigen Bankaktien hatten Kurseinbußen von durchweg
1½ Prozent zu verzeichnen. Die ſpäter eingetretene leichte Beſſerung
blieb auf dieſem Gebiete ohne Einwirkung, ebenſo auf dem Schiffahrts=
markt
, der durchweg 1 Prozent niedriger eröffnet hatte. Von Bauwer=
ten
eröffneten Wayß u. Freytag mit einem Kursverluſt von 3 Prozent,
ebenſo Zement Heidelberg, während auf dem Zuckermarkt Zucker Heil=
bronn
und Waghäuſel je 3 Prozent niedriger zur erſten Notiz feſtge=
ſetzt
wurden. Deutſche Anleihen blieben unverändert, während die tür=
kiſchem
Renten ihre Steigerung fortſetzen konnten. Der Freiverkehr
bewegte ſich in ſehr engen Grenzen. Benz 83, Brown Boveri 121,
Growag 60, Entrepriſe 73½4, Ufa 43, Unterfranken 91½, Chem. Andrae
65 und Frankfurter Handelsbank 90. Tägliches Geld war reichlich an=
geboten
, 4½ Prozent. London-Paris unverändert, 170. Der Schluß
geſtaltete ſich recht luſtlos, nur die feſte Haltung für die Stahlvereins=
aktien
, die konſtant 141½ notierten, gab der Börſe eine geringe An=
regung
.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 26. Auguſt.
Die bisher noch zuverſichtliche Grundſtimmung der Börſenſpeku=
lation
hat durch die Ermattung der Aktienmärkte ſeit Einführung der
Stahlwerkaktien eine ſtarke Erſchütterung erlitten. Nach dem geſtrigen
Rückſchlag blieb eine Nervoſität zurück, die das Effektengeſchäft während
der erſten Börſenhälfte ſtark einſchränkte. Bei luſtloſer Stimmung neigte
die Tendenz weiter nach unten, namentlich in einigen Spezialpapieren.
Die Verſtimmung wurde durch Befürchtungen über eine Geldverknap=
dung
verſtärkt. Tagesgeld war heute teurer (vier bis ſechs Prozent).
Stärker geſucht war Monatsgeld, das auf 5½ bis 6¾ anzog. Gleich=
zeitig
verlautete, daß die Aktien der vereinigten Stahlwerke im Frei=
verkehr
mit 141 bis 143 umgingen. Am Deviſenmarkt lag die Marl
international ſehr feſt. Der Dollar ging gegen Berlin auf 4,1950 zurück.
Das engliſche Pfund ſchwächte ſich gegem New York mit 4,857 erheblich
ab. Die Diskontrate der Bank von England hat in der heutigen Wochen=
ſitzung
keine Aenderung erfahren. Schwach lag die ſpaniſche Währung,
während Frankenvaluten leichte Befeſtigung verzeichneten. London
Paris 169½, London-Mailand 148.
Die Abſchwächungen erſtreckten ſich im einzelnen auf ſämtliche Markt=
gebiete
. Zu den beſonders gedrückten Spezialwerten gehörten einige
Bankaktien, wie Bank für Brauinduſtrie 4 Prozent und Berliner
Handelsanteile 3½. Von Textilaktien Stöhr 5 Prozent. Eine
große Anzahl von Maſchinenfabriken (Löwe 5, Vogt u. Häfner 5,
Schubert und Seißer 5½. Kaliaktien: Dtſch. Kali 43 Rheiniſche
Braunkohlen 3½ Prozent. Schiffahrtswerte: Hamburg=Süd 4 Pro=
zent
. Der Durchſchnitt der übrigen Kursverluſte betrug 12 Prozent.
Am Montanaktienmarkt büßten Stolberger Zink und Rheinſtahl je
4 Prozent, Mansfelder 2½ Prozent ein. Heimiſche Renten ruhig und
abbröckelnd. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe zeigten ſich vereinzelt
leichte Anſätze zu Rückkäufen, die aber im Anfangsſtadium blieben und
eine Aenderung der ſchwachen Allgemeintendenz nicht herbeiführten.
Im weiteren Verlauf der Börſe unterlagen Stahlwerkeaktien mehr=
fachen
Schwankungen. Gegen Schluß hörte man einen Kurs von etwa
141 Prozent. Die übrigen Montanaktien und ſonſtigen Terminwerte
gingen infolge lebhafter Verkäufe des Publikums, die am Einheitsmarkt
zu keiner Tendenzgeſtaltung führten, und die weitere Erhöhung der
Privatdiskontnotiz um je ½⁄/s Prozent, um neue 2 Prozent zurück. Bei
luſtloſer Stimmung ſchloß die Börſe für alle Märkte in ſchwacher Hal=
tung
. Privatdiskont kurze Sicht 4½ Prozent, lange Sicht 43 Prozent.
An der Nachbörſe konnten ſich die niedrigſten Tageskurſe leicht erholen.
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4.131
100
0.34
e4.42

K.20
12.041
81.03
G.501

26. 8.
Geld / Brie
167.84 168 26
1.633/ 1.69 Prag..
1.51 11.55
92.03 31 77 81.89
Mh2tM49
112.11t2.33
10.541 10.53
20.335/20 335/Liſſabon
1395 1. 2093/Danzig
80.37 et. 07/Kanada
64.22 64.33

WienD.=Oſt. ab.
Budapeſt..
Fapan
Rio de Janeiro
Sofia
Jugoſlavien.
13.74/ 13 73/Konſtantinopel.
Athen
Uruguah".

25. 8.
Geld. / Brie
59.22/ 59 36
12.71 112.45
5.667 5.837
2.008 2.916
0.649 0.64
3.035/ 3.045
7.33 7.71
2255 2.21
21.33521.415)=
81.58 81.74
8.97 4.96
4.156 k.2031
4.205 k.Ei5l 4 215

26. 8.
Geld
59 22
12.307
5. 857
2.093
u.638/ C.640
3.041
7.39
2.22
81 3:
1.39
8.197

Brief
59.36
2.347
5.287
2.012
3 045
7.31
2.23
1.393/21.445
81.58
50
k.201
7.215

Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 26. Auguſt. Bei k nem
ſchäft erfuhren die Preiſe am hieſigen Markt keine weſentlien. Aen
rungen. Weizen 28,75, Roggen 21,5022, Sommergerſte 23 6, H
inl. 19,2520, Hafer ausl. 20,5021,75, Mais 18,25, Weizer ehl 41
bis 42,50, Roggenmehl 3233, Weizenkleie 9, Roggenkleie 10).
Mannheimer Produktenbericht vom 26. Auguſt. In de Vor,
tagsſtunden verkehrte die Börſe in ſtetiger Haltung bei gute Geſ
in Auslandsweizen. Man nannte gegen 12½ Uhr: Weizen nl. B.
bis 29,50, Weizen ausl. 30,7533, Roggen inl. 2122, Ro en aus
23 nom., Braugerſte inl. 2426,50, Braugerſte ausl. 2728, Futte
gerſte 1920,50, Hafer inl. 18,5020, Hafer ausl. 1923, 9 fs 18.
Weizenmehl 41,7542, Brotmehl 2932,50, Roggenmehl 2
Weizenkleie 8,759, Biertreber 14,7515, Raps 3739.
Berliner Produktenbericht vom 26. Auguſt. Die Abſchwä ſngen
geſtrigen Schlußverkehr an der Berliner Produktenbörſe für Xſtgetrei
waren zum Teil durch Realiſationen, der Mühlen, auf verhä mismäf
billige Offerten von Weſtern Redwinter=Weizen erfolgt, Roggen
ebenfalls durch Begleichungen. Im heutigen Mittagsverke konnte
aber Weizen beſonders für September=Lieferung ſeinen Kur um 1
Mark erhöhen, da inländiſcher kontraktlich geſucht, aber nicht zur haben
war. Roggen ebenfalls leicht erholt, ſpäte Lieferungen no rten un
veränderte Kurſe. Das Inlandsangebot iſt eher entgegenk imende
Hafer und Gerſte wenig verändert, erſtere nur in gutem M erial
fragt. Mehl ruhig. Futterſtoffe ſtill, da Verbraucher vorſic ge 9
fer ſind.

Viehmärkte.

Darmſtädter Viehmarktbericht vom 26. Auguſt. Aufgetrie n war
6 Ochſen, 2 Kühe, 76 Kälber, 8 Schafe. Der Preis für Gr. vieh für
1 Pfund Lebendgewicht betrug für Ochſen und Kühe 5660 Fg., für
Kälber 6884 Pfg., für Schafe 4045 Pfg. Der Marktve af var
ſchleppend, aber geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 26. Auguſt. Zugefahren aren
Kälber, 13 Schafe, 126 Schweine (alter Beſtand 70), 834 Ferkel nd Läu=
fer
. Bezahlt wurde für Kälber 6080, Schweine 8387 Ma/pro 50
Kilo Lebendgewicht, für Ferkel und Läufer 1853 Mark Stück.
Marktverlauf: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt. Mit hweinen
ruhig, langſam ausverkauft.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 26. Auguſt. Pr.=Zel.)
Weizen. Im Anfangsverkehr zeigte ſich heute eine geſtei rte Ex=
portnachfrage
, die zu einem feſten Marktverlauf führte. Späte dagegen
wurde die Haltung ſchwach auf Zwangsverkäufe ſchwächerer A itionen.
Die Termine zeigen Einbußen bis zu 1½ C.
Mais. Nach einem feſteren Beginn wurde die Haltung ſc ſach auf
günſtige Witterungsberichte und ſchleppende heimiſche Loko chfrage,
die Termine gaben 11½ C. nach.
Hafer: Der Markt verbehrte in Uebereinſtimmung mit W en und
Mais in ſchwächerer Haltung bei unweſentlichen Preisverän rungen.
Baumwolle. Im Anfangsverkehr zeigte der Markt ein feſteres
Ausſehen auf Käufe der Lokofirmen und Sturmmeldungen ſs den
Golfſtaaten. Dann trat jedoch eine Abſchwächung ein auf günſ. e Tem=
peraturmeldungen
aus dem Südweſten und beobachtete Ve mufsluſt
der Pflanzer. Die Termine zeigen Rückgänge von 1025 Pkt.
Kaffee. Der Markt verkehrte in ziemlich feſter Haltung a: höhen
Kabelmeldungen und ungünſtige Witterungsberichte aus Sant / Auch
die vorliegenden Rio=Kabel und braſil. Forderungen trugen ar Be=
feſtigung
bei, ſo daß die Termine 1012 Pkt. anziehen konnter
Zucker. Die Tendenz geſtaltete ſich ziemlich feſt auf kleinere, nkünſte
und die Feſtigkeit des Lokomarktes. Auch wurden umfangreiche ckungs=
käufe
vorgenommen und die Abrufungen für Raffinadezucker wurden
als lebhaft angegeben. Die Termine konnten 1215 Pkt. anz ſen.
Kakao. Erſt war die Haltung abgeſchwächt auf Kaufre ve der
Fabriken und niedrigere Kabel. Später jedoch konnte eine Be ſtigung
eintreten auf Deckungskäufe. Die Termine zeigen noch Einbu m. von
1520 Pkt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
In den Tagen vom 25. bis 27. Auguſt 1926 hält der Vere /Deut=
ſcher
Eiſengießereien, Gießereiverband, Düſſeldorf, unter Leitun ſeines
Vorſitzenden, Dr.=Ing. Werner, in Berlin ſeine diesjährige §xptver=
ſammlung
ab."
Die Lohnverhandlungen in der Ruhrkohleninduſtrie wurd; auch
am Donnerstag noch nicht abgeſchloſſen. In einer Anzahl vor Neben
fragen wurde bereits eine Einigung erzielt. Die eigentlichen hnver=
handlungen
werden heute fortgeſetzt.
Die im Edeka=Verband deutſcher kaufmänniſcher Genoſſe haften
vereinigten 35 000 Kolonialwarenhändler planen für Anfang S ember
die Durchführung einer gemeinſamen Werbeveranſtaltung. Es ſ durch
dieſe Reichs=Edeka=Woche die Leiſtungsfähigkeit des bodenf ndigen
Einzelhandels dargetan werden.
Der Lebenshaltungsindex für Belgien hat trotz der relatit / Sta=
bälität
des belgiſchen Franken in der Zeit vom 15. Juli bis 10. Auguf
eine Steigerung von 637 auf 681, alſo um 44 Punkte, erfahre
Die Ausſichten für die Eröffnung der fünften Serie der Lſdoner
Wollauktionen am 14. 9. ſind günſtig. Schätzungsweiſe ſtehen ir ſeſamt
170 000 bis 180 000 Ballen zur Verfügung.
Die New Yorker Effektenbörſe bleibt am Samstag, den 4. ſptem=
ber
, ebenfalls geſchloſſen.
Die Deviſe Berlin konnte geſtern an der New Yorker B. e auf
23,8223,84 Cents für eine Reichsmark anziehen. Den Anle dazu
hat die Deutſche Reichsbank mit der Herabſetzung des Doll furſes
gegeben.

Staatspapiere
a) Deutſche
4½Reichsanleihe.
5% Reichsanleihe
3½%
Dollar=Schatzanw.
K.=Schatzanw. 23
K.=Schatzanw. 24
42½lV und V R.=
Schatz.
4½%TV.-IK.
4% D. Schutzgb..
Sparprämienanl. .
½ Preuß. Konſ.
½%
3%
4% Baden, alt ...
3½½
770 1896.
4¾Bahern ......
3½%
...

16% Heſſ.unt. 28
...
3½½
..

4% Württ. alte . .
b) Sonſtige,
europäiſche
5% Bos. E. B. 191
4% L. Inv. 191=
4½% 1898
4½% 1902
4%

5% Bulg. Tabak

4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913
Toſt. Schatz. 14

0.48

20 Oſt. Goldr. . .
4½%.; Silberr.. ..
4%o einh. R. (kon)

3%0 Port, (Spz.) II
5% Num am. R.03.
4½% Gold. 13.
am.kon..
4½ am. 05..

4½ Türk. (Adm.)03
40 Türk. Bagd. I
(Bagd.) II
1911 Zoll
So
4½% Ung. St. 1913

12
ſo

St. 1914
Goldr.
St. 10
Kronr. ..
Eiſ. Tor...

3.50
0.40
0.4)

23.25

Aüßereuro=
päiſche

5% Mex=am.inn.
5% äuß. 99 .
4
Gold 04...
konſ. inn..
Irrigat.
Tamaulivas.
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

6% Doll. Gold. 1932
/ Gold. 1935
% Frk.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr. R.1.
%o Frkf. Hyp.=Bf.=
Reihe 2
5%Fkf. Pfandbr. B
Gold Reihe 7
82o
Em. 3

27.n
20
13.75
17.5
192
19.7

5%Neck AG. Gld 23 78.25 Staatl. od. prob.,
8% Pfälz.=Hyp. Bk.
24/ 98
3% Rh.=Hyp. Gd. 24/ 98.5
5% Rhein=Main=
Donau.. Gold 23. 79

977.
95.75
98.5
99.5
80.75
99.5

Ohne Zins=
berechnung

6%Bd.=Bd.=Kz: 23
5% Bdw. Kohl 23
5% Fr. Pf.Bk. G. I
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 22
6% Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
5% Roggen . . 23
6% Mannh. Stadt=
Kohl
... . 23
62 Offenb. Holz.
5% Pfälziſche=Hyp.
Bk. Gld. . . . . 24
5%o Pr. Kaliw.
50 Pr. Roggenw.
5% Rh. H. B. Gd. 24
5 2 Sächſ. Brk. 23.
50 Roggenw.23
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bayr. Handelsb. .
Bahr. Hyp. u. Wechſ
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Meining. Hyp.Bk.
Pfälz. Hyv.=Bk..
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B....
Südd. Bodenkr. ..
Württ. Hyp.=Bk. ..

11.92

13.51
16.75

13.70

2.3
5.7

2.07

14.95
11.80
13.45
10.4
9.9
12.12
9.8-
19.17
11.5
71.55

garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
5% Oſt. Südb. (L)
2,6% Alte
2,60 Neue, .
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. 9. E.
3%Oſt. . 1885
3%Oſt. .. Erg. Netz
4% Rud. Silber.
4 Rud. Salzkg.)
4½% Anat., S.I
4½% Anat. S. II
4½% Angt. S. III
3% Salon. Monaſt
5% Tehuantepec.
4½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit:
Bad. Bk.
Bk. f. Brauind. ....
Barmer Bankv. . .).
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank ... 165
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. ..
Disf.=Geſellſch. ...
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bk.
*

7.20
6.60
6'l=

14.25
14.25
12.7
18.65

18.5
6.95
5.25
22.5
19¾
17.5
R

150.1
54
127.25

38
206
121.25
96
160
138.5
118.5

Frrf. Hhp.=Bk. .
Frkf. Pfdbr.=Bk..
Gotha. Grundkr. Bk.
Metallbank. . . . . .".
Mitteld. Creditb.
Oſterr. Creditanſt.
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. Disc.=Geſ. .
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Berzelius
Bochum. Bergb.
Buderus.
Dt. Luxemburg
Eſchw. Bergw.
Gelſenkirch. Bgw. .
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb.
Genußſchein.
Kali=Aſchersleb. ..
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke
Mannesm.=Nöhr.
Mansfelder
Oberbedarf
Obſchleſ. Eiſ.Caro)
Otavi=Ant.
Phönix=Bergb.
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw.. . .
Rombach. Hütte
A. Riebeck Montan
Tellus Bgb..
Ver. Laurahütte..
Induſtrie=Akt.
Eichbaum(Mannh.)/

Henninger
Löwenbr.=Müncſen!.

Mainz. Aktienbr. , /174
Schöfferhof(Bind. )/240
Schwarz=Storchen 129.7:
Werger ........./133

140
94
143
167.5
152
122
138
147
114
155.5
70.1
80
34.5
118.*
203
138
163.5
68.75
53.5

150
154
251

Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleher)
A. E. G. Stamm.
6% E. A. G. Vzg.A..
5% A. E. G. Vzg. B.,
Amme Gieſecke
Aſchaff. Zellſtoff
Badenia (Weinh.)
Bad. Maſch. Durl.
Bad Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin ..
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El.
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Cement=Heidelb. ..
Cement, Karlſtadt 135
Cement, Lothr..
.
Chem. Albert.
Chem. Brockh.
Chem. Milch
Daimler Motoren
Dt. Eiſenhandel

Deutſche Erdöl
D. G. u. Silb. Scheid. /14
Dingler Maſch.
Dresd. Schnellpr.

Dürrkopp.
Dürr. Rattingen
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl...
Eiſenw. L. Meher
El. Lieferung
El. Licht= u. Kraft
Elſ. Bad. Wolle .
Emag.
Email. Ulrich
Enzinger Werke

153
82
75
126.
14
33
48
53.5
54
151.5
68.5
70
128
138.2
69.5
86
84
72.4
141.5
128.23
68
48
74.4
38.25

143.5
52
0.33
47.5
89

Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn. . .
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt.
Frankfurter Gas".
Frankfurter Hof
Frkf.=M. Pok. u. W
Fuch3 Waggon ..
Beiling E Cie..
Germania Linol..
Gelſenk. Gußſt. . .
Goldſchmidt, Th. . .
Gotha Waggon ..
Greffenius.
Gritzuer, Maſch.. .
Grün & Bilfinger
Hafenmühle, Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen
Hartm. & Braun.
Heyligenſtaedt.
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch, Kuofer
Hoch=Tiefbau
Holzmann
Holzverk. Ind..
Hydrom. Breslau".
Fnag
Junghan
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Ma ch.
Karſtadt, R.
Klein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun ..
Krauß, Lokom.
Lahmeher ....... .
Lech. Augsburg ..."

64
200
89.25
71
37.25
284
140
81.5
60
95
77.5
0.6
65
185
25
10;
54.5
110.25
114
110.5
86.25
33
30.5
50.5
78.2:
87.7=
114.7.
5
43
0.8
88
116
50
128
76
123
43
62
131.7
119.5

Lederw. Rothe ...
Spicharz..
Lingel Schuhw.. .
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall
Luther, Mühlenb.
Lux, Induſtrie ...
Mainkraft Höchſt.
Metallgeſ. Frkf. ..
Meher, Dr. Paul. .
Miag. Mühlenb. . .
Moenus, Stamm.
Motorenf. Deutz".
Motorenf. Oberurſ.
Reckarſ. Fahrz. ...
Neckarw. Eßlingen
Peters Union
Pfälz. Näh. Kahſer
Philipps.
Porzellan Weſſel".
Prometh. Frkf.
Rein. Gebb. & Schal

Rhein. Elektr.
Rhein. Metall=Vz
Rückforth
Rütgerswerke ....
Schleußner.
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank.
Schramm Lackf. . . 84
Schrift, Stemp.
Schuckert, Elektr. I.
Schuhf. Weſſel
Schuhf. Herz
Schultz Grünlack
Seilind. Wolff
Sichel & Co..
Siemens Glas
Siemens & Halske
Südd. Immob. ..
Thür, elektr. Lief. 85
Uhren Furtwängl.
Beithwerke ..
Ver. f. Chem.Ind.

88

112.5
13
80
131
55.25
51
54

187
*2
72

r.d. Olfbor. Mann
r. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg ..
Ultramarin".
Zellſtoff Berl.
Vogtl. Maſch.
Voigt & Haeffner.
Volthom. Seil
Bayß, & Frehtag . 10
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Waldhof
Zuckerf. Waghäuſel 8
Zuckerf. Frankenth. 8.5
Zuckerf. Heilbronn.
Zuckerf. Offſtein.. 9.7.
Zuckerf. Rheingau. 3
Zuckerf. Stuttgart.

Transport= und
VVerſicherungs=Alt.
A. Dt. Eiſenbahn.
Dt. Eiſenb.=Geſ.
El. Hochbahn=Berl.
Schantung E. B..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag
Nordd Llohd.

Frkft. Allg. Ver)
Frankona Rückv

Tarmſt. Berlc

Bahnbedar
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konſ..
Gebr. Lutz
Notor i. Darmſt.
Gebr. Roeder ...."
Venuleth & Ellenb.

ſ.5

15

[ ][  ][ ]

Nummer 232

Freitag, den 27. Auguſt 4926

Seite 13

Wildgraf Hubertus.
Roman von Peter Fides.

hien
der Verei

(Nachdruck verboten)
131)
Ihre Hände umkrampften die Lehne des Stuhls, daß die
Knöchel weiß wurden.
Herr Graf, ach bitte, machen Sie es mir doch wicht ſo
bitterſchwer!
Alſo, ſchwer wird es Ihnen, von hier ſortzugehen? Aber
ich will Ihnen nicht wehe tun, mich nicht in Ihr Vertrauen
Hrängen, dazu habe ich kein Recht, ich bin ein einſamar
Menſch ein Blinder ich kann Ihnen nur danken
Mit einem unterdrückten Wehlaut ſank Deliane neben dem
Rollſtuhl in die Knie, ein haltloſes Schluchzen erſchütterte den
ſchlanken Körper
Gnädiges Fräulein! Egede ſtreichelte über die ſchwere,
goldſchimmernde Flechtenkrone. Wir müſſen tapfer, ſein beide,
mein Lebensweg führt im Dunkeln, aber Sie ſind jung, ge=
ſchaffen
um glücklich zu ſein, die Zeit heilt jeden Schmerz
jeden
Von der Straße her kam der dumpfe, warnende Ton einer
Hupe, das junge Mädchen ſprang auf.
Oh Gott, ich glaube, es iſt Docktor Klemm . Raſch
fuhr ſie mit demn feinen Battiſttaſchentuch über die Augen und
Wangen. Soll ich die Herren gleich hierherführen?"
Ja, bitte, wenm Sie ſo gut ſein wollen? Hubertus zwang
ſich zu einem Lächeln. Und nicht wahr, Sie bleiben bei der
Unterſuchung bei wir, ich habe dann immer das Gefühl, als
könne mir nichts geſchehen.
Lia nickte nur, ſprechen konnte ſie nicht, die Kehle war ihr
wie zugeſchnürt, mit ein paar raſchen Schritten ging ſie zur Tür
und trat auf den Flur.
Dr. Klemm rieb ſich die Hände.
Darf ich bekannt machen? Profeſſor Dr. Oſterroth Graf
zur Egede Fräulein Delius, meine getreue Helfenin und
Aſſiſtentin bei allen Unterſuchumgen!"
Hubertus ſtreckte dem Spezialiſten die Hand hin.
Es iſt ſehr freundlich, daß Sie die Güte hatten, hierher
in unſeren abgelegenen Weltwinkel zu kommen, die Herren wer=
den
gewiß durchfroren ſein von der Fahrt; wie mir das gnädige
Fräulein ſagte, iſt eine kleine Erfriſchung bereit geſtellt
Sehr liebenswürdig, der Profeſſor ſtrich mit der Hand

über das glattraſſerte eckige Kinn, ich möchte doch lieber erſt
das berufliche erledigen, kann das Zimmer wohl gänzlich ver=
dunkelt
werden? wandte er ſich an das junge Mädchen.
Gewiß, ich brauche nur die Läden zu ſchließen, einen
Augenblick . Sie huſchte aus dem Zimmer.
Egede richtete ſich auf.
Heur Profeſſor, ich weiß, wieviel von dieſer Stunde für
mich abhängt, und da möchte ich Sie um Eines bitteu: ſchenken
Sie mir, ſobald Sie Gewißheit haben, reinen Wein ein, ich bin
ein Mann und kann die Wahrheit ertragen!

Gnädiges Fräulein!
Gewiß, Herr Graf, der Berliner Arzt ordnete ſein Beſteck
und ſtellde eine kleine Lampe mir mattrotem Glas auf den Tiſch,
ein Verſchweigen oder Beſchönigen wäre ohnehin zwecklos,
denn nach dem Krankheiutsbild, das mir der Herr Kollege ent=
warf
, gibt es überhaupt nur zwei Möglichkeiten: entweder hat
ein Eingriff vollen Erfolg oder er bnach ab, als Deliane
eintrat.
Soll ich hier bleiben? fragte ſie zaghaft.
Ja, ich bitte darum, Sie haben es mir verſprochen! ſagte
Hubertus raſch.

B e der die Narlifce ugfegen Rate, nicte
dem jungen Mädchen zu.
Ich werde doch nicht auf meine bewährte Hilfskraft ver=
zichten
! Ohme Ihre aufopfernde Pflege wären wir heute ſchwer=
lich
ſo weit!
Aber Herr Doktor ! Lia wurde ganz rot bei dem
Lob und dann löſte ſie raſch, um ihre Befangenheit zu verbergen,
die ſchwarze Seidenbinde, die über Egedes Stirn lag.
Der Spezialiſt hatte ſich einen kleinen Hocker herangezogen,
mit ſeinen weißen, faſt frauenhaft zarten Händen rückte er die
Lampe zurecht, ſcharf wie die Lichter eines Raubvogels, blickten
die merhwürdig hellen Augen über der weit vorſpringenden
Adlermaſe.
Bitte, gnädiges Fräulein, würden Sie den Kopf des
Patienten halten? So ja, Sie brauchen keine Angſt zu
haben, Herr Graf, ich tue Ihnen nicht weh .
Hubertus fühlte, wie Delianes Finger, die weich und kühl
ſeine Stirn umſchloſſen, zitterten. Profeſſor Oſterroth hatte das
Gummiband mit dem daran befeſtigten Konkabſpiegel über=
geſtreift
.
Bewegen Sie einmal die Augäpfel, Herr Graf, rechts
links nach oben nach unten danke! Nehmen Sie
einen Lichtſchein wahr?
Nur eine ganz ſchwache Dämmerung
Hm ein paar leiſe geflüſterte lateiniſche Worte und
dann plötzlich der grell aufzuckende Strahl einer elektriſchen
Taſchenlampe Egede fuhr zuſammen, deckte unwillkürlich
die Hand über die Augen.
Die Spannung in den Zügen des Berliner Arztes löſte ſich.
Ich glaube wir dürfen hoffen und nun trat wieder
der Hohlſpiegel in Tätigkeit, Dokvor Klemm reichte die In=
ſtrumente
zu.
Es iſt gut, der Spezialiſt legte die Seidenbinde über die
Stirn des Kranken und räuſperte ſich, mit einer Bewegung, als
würde ihm plötzlich der Kragen zu eng) griff er nach dem Selbſt=
bindeſchlips
. Sie haben volle Offenheit gewünſcht, Herr Graf,
und wie die Dinge liegen, hätte ich ohnehin ſprechen müſſen.
Es wäre zwecklos, wollte ich Hoffnungen erwecken, die ſich viel=
leicht
nicht realiſieren laſſen, auch eine wiſſenſchaftliche Begrün=
dung
kann ich mir wohl erſparen. Kurz geſagt, wir müſſen alles
auf eine Karte ſetzen, die volle ungetrübte Sehkraft beider Augem
kann nur durch einen ſofortigen Eingriff erhalten werden, eine
Operation, die noch heute erfolgen müßte.
(Fortſetzung folgt.)

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Seite 14

Freitag; den 27. Auguſf 1926

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1m Kleider-Schotten
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1m Woll-Cheviot
1m Blugenstreifen
teils reine Wolle

1 m Kunstseid.-Trikot

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1 K'seid.-Trikotbluse

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150 cm breit

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für das mod. Herbstkleid

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1m Eollenne-Seide

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1 I reinseid. T affet

1Kinder-Kleid
Wasch-Mousseline
1Zephirkleid

1 Jumper- Untertaille
mit Spitze
1 Damen-Hemd
Trägerform mit Stickerei ;
1 Damen-Beinkleid:
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1 Windel-Hemdhose
Trägerform

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1 Windel-Hemdhose
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1 Damen-Hemd:
Trägerform m. Klöppelsp.
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Trägerform m Klöppelspitze

1 Reform-Eock
Trägerform mit Stickerei
1 Damen-Nachthemd
mit Stickerei

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weiß mit bunter Kante

1Opal-BIuxe, weiß

1Pullover
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1 Waschbluse
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1 Windel-Hemdhose
Trägerform mit Spitze
1 Windel-Hemdhose
farbig, Kseidentrikot, glatt

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1 Jumper-Schürze *
2Klssen
gestickt mit Hohlsaum
o.
1Bettuch
gutes Hanstuch
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Köper, weiß mit bt. Kante
6 / Erstlinsshemdchen
3 nIuuwindeln
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1 (Einschlagdecke
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1 Volle-Kleid
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reine Wolle mit lang. Arm
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O
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1Damen-Feinkleid:
Croisé
1 Damen-Nachthemd
mit breiter Stickerei
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m. Klöppelsp. u. Stickerei

1Kinderkei
Waschmonsselige

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farbig Batist, 8er Spitza

1 Damen-Nacl lhend
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6 Brstlings- ſochen

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