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 Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit x verſebenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 230
Freitag, den 20. Auguſt 1926.
189. Jahrgang
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zeiſe 300 Reichsmark Alle Preiſe in Reiſchsmark 
4 Dolar — 420 Marl. — Zm Fale hehener 
Gewali, wie Krieg. Aufruhr. Sireit uſw erliſcht 
ede Verpſichtung auf Erfällung der 
            Anzeſgen=
aufträge und Teſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konturs oder gerſchtiſcher Beſtrelhung fällt ſeder 
Nabat weg. Bankonto: Deutſche Bank und 
            Darm=
ſtädtei und Naiſonabank.
 Problene des Mittelmeers. 
Die Zange um Frankreich. 
Der Einfluß Italiens. — Albion auf der Lauer. — Der 
GeldgeberMuſſolinis.—Fascismus und Kommunismus. 
Muſſolinis Ruſſenpolitik. 
Mailand, 19. Auguſt. 
Der Wortlaut des Paktes von Madrid, des ſpaniſch=
            italie=
niſchen Vertrages, iſt Montag nacht in Italien veröffentlicht 
            wor=
den. Als ſein Abſchluß überraſchend in der italieniſchen Preſſe 
vor zehn Tagen mitgeteilt wurde, brachten die Zeitungen zugleich 
war vorſorglich abgetönt. Es war überflüſſig, zu dieſen 
            Kom=
mentaren, die vom offiziellen Draht nach Europa weitergeleitet 
wurden, nochmals ein Kommentar zu ſchreiben. Denn das, was 
man außer der Bemerkung, daß Spanien ſeine Quittung für den 
verweigerten Ratsſitz in Genf abgegeben hat, vielleicht hätte 
Auslande beſtätigt werden. Man vermutete gleich in beſtimmten 
politiſchen Zirkeln — ohne daß natürlich jemand gewagt hätte, 
dies laut zu äußern —, daß dieſer Vertrag mit 
            Spa=
nien nicht ohne Wiſſen und indirekte 
            Zuſtim=
mung Englands hätte, abgeſchloſſen werden können. 
gewogenen Art — trotz einiger divergierenden unabhängigen 
Aeußerungen — auch bald erkennen, daß man in England trotz 
der „offiziellen” Ueberraſchung tatſächlich alles andere als 
            über=
rumpelt war. So kann man alſo wohl, ohne irgendwelche 
            eng=
liſchen oder italieniſchen Gefühle zu verletzen, ruhig behaupten, 
daß es Chamberlain ſehr erwünſcht war, wenn 
durch dieſen Pakt von Madrid die Zange um 
Frankreich geſchloſſen wurde. Daß die 
            engliſch=
ſpaniſchen Beziehungen trotz Genf eine gewiſſe Intimität nich! 
verloren haben, iſt eine bekannte Tatſache. Wenn nun Spanien 
mir Italien ſich auf die Neutralitätsklauſel feſtlegt, ſo weiß man, 
daß Italien bei einem Kampf mit Frankreich — um Frankreich und Muſſolinis Ruſſenpolitik. 
wobei das „friedliebende” Italien natürlich der angegriffene Teil 
ſein wird — ohne Rückſicht auf den Völkerbund mit der 
            wohl=
wollenden Neutralität Spaniens unter 
            Beiſtim=
mung Englands rechnen kann. Was eine derartige Haltung 
bei der maritimen Lage im Mittelmeer bedeutet, das braucht nicht 
erſt im einzelnen auseinandergeſetzt zu werden. 
faßt jetzt im Oſten, weit um Deutſchland herumgreifend, die 
fasciſtiſierten ungarn und die neu gewonnenen 
            Ru=
mänen. Bei den Polen werden nun die italienfreundlichen 
Gefühle, die in letzter Zeit etwas erkaltet waren, ſich unter dem 
Eindruck der Zange und infolge des ruſſiſchen Drucks wohl 
            wie=
vielleicht möchte. Zwiſchen und neben den Ungarn näher die Genfer Tagung kommt. Die eigentliche Einſtellung der 
und Numänen ſchwanken die verſchiedenen 
            Bal=
kanſtaaten und die Mitglieder der Kleinen 
            En=
tente in der Stärke ihrer Zuneigung zu Italien 
hin und her. Man kann aber nicht leugnen, daß der 
            Ein=
fluß Italiens überall im Gebiet des öſtlichen 
Zangenarms im Zunehmen iſt, während Frankreichs 
liegt Albion auf der Lauer, um im gegebenen 
            Augen=
blick das Zermalmen der Beute zu hintertreiben, oder auch das Aufnahme gefunden haben. Wenn man einigen — allerdings 
verhindern. 
deutlichen Wiederholungen im Gebiet der franzöſiſchen afrika= 
Parallelen zu finden ſind. Aber dieſe Politik auf weite Beſitz Tangers bringen wird, da Tanger „wie eine reife Frucht 
Englandstreibt — wobei es bei vielen Punkten unklar iſt, 
dem Vollen durchführen will. Man braucht ja nur an die 
            an=
dauernden Rüſtungen zu denken, die nicht zu umgehen ſind. Da 
Großbritannien zugute kommen ſoll, liegt, wie ſchon früher 
            be=
tont, die Vermutung und der Verdacht nahe, daß der 
Italien ereignet, die offenbar recht wenig in Deutſchland be= keine Rede. Der Briandſchen Außenpolitik erwachſen immer 
über „revolutionäre Bewegungen” in Rußland auf. Wieder ein= 
Stefani, die viel amtlicher iſt als etwa das Wolffbüro, eine Mit= für richtig gehalten wird. Man klagt darüber, daß Frankreich im 
teilung, in der geſagt wurde, was es mit den Meldungen über Völkerbund immer mehr iſoliert wird. 
rebolutionäre Umtriebe in Rußland auf ſich habe. Dann hieß es 
wörtlich: „Auf Grund von erhaltenen Nachrichten iſt die 
            könig=
ein ähnliches Vorkommnis findet, daß ein Staat für einen ande= 
Praxis — denn dieſes Stefani=Communigue kann ſelbſtverſtänd= 
9. 
lich nur auf direkten Befehl Muſſolinis entſtanden ſein — klar 
Rußlands in Betracht zieht, ſo würde man zu Schlußfolge= mer erzielten, nicht einmal für ſehr günſtig gehalten werden.
 rungen gelangen können, die außer einem engliſchen Geldgeber 
auch dem ruſſiſchen Gold beſtimmte Bedeutung zumeſſen müßten. 
Man würde es beſtimmt tun dürfen, wenn nicht die Haltung 
Italiens gegenüber Rumänien in der beßarabiſchen 
Frage dagegen ſtände, obgleich man natürlich bei den politiſchen einem großen Teile aus unſerer Lage mitten in Europa, mitten 
annehmen könnte, daß „trotzdem” eine Hand die andere wäſcht unſere Mittellage denkbar ungünſtig iſt, das war vielen Deut= 
und drückt. 
Wenn man ſich aber über die italieniſch=ruſſiſchen 
            Beziehun=
gen, die durch die offiziöſe italieniſche Meldung ſo eigenartig be= die Augen geöffnet und hat gezeigt, daß die Vorgänge des 
mehr wie vorher, warum der deutſch=ruſſiſche Vertrag der übri= können. 
gens zum Teil im Pakt von Madrid textlich als Vorlage gedient 
mit der Meldung auch ſchon Kommentare, die deutlich auf eine hat) auf Muſſolini einen ſo tiefen Eindruck gemacht hat und ihn der feindlichen Mächte eröffnet und geplant wurde, weil die 
gemeinſame Note abgeſtimmt waren. Das römiſche Preſſeamt dazu beſtimmte, in ſeiner Politik gegenüber Deutſchland eine Mitte des Erdteils ſo ſtark geworden war — das Preußen 
            Fried=
hatte prompt gearbeitet. Das „Echo der öffentlichen Meinung”, andere Tonart einzuſchlagen. Bei dem politiſchen Objekt Deutſch= richs des Großen und das Reich Bismarcks —, haben manche 
land kreuzen ſich für Muſſolini, ſoweit er dieſes Land direkt in 
ſeine Ideen einſtellt, jetzt mehrere Kraftlinien. Sein erſter Traum Beurteiler gemeint, es ſei beſſer geweſen, die Mitte ſchwach zu 
äußern können, mußte erſt durch die Aufnahme des Paktes im wütende Muſſolini durch ſeine Südtiroler Maßnahmen und ſeine Friedensrückſichten ablehnte, und ſo wird heute wieder geſprochen. 
deren. Deutſchland konnte wieder in Muſolinis Rechnung als, die Gegner nicht zum Kriege herausgefordert haben würde; ſie 
Die Preſſeſtimmen aus England ließen in ihrer vorſichtigen, ab= bei der Abrechnung mit Frankreich eingeſetzt werden. Darum, das Deutſchtum vom Bodenſee bis Siebenbürgen, von Böhmen 
neuerdings die fromme Flöte gegenüber den „Barbaren”. 
Muſſolini war aber durch den deutſch=ruſſiſchen Vertrag auch 
daß ſich auf deutſchem Boden die Beſtrebungen um die 
            mittel=
die Tätigkeit der Induſtrie in den von einem neuen Kriege be= urteilei ſie Preußens Politik während der letzten 200 Jahre, die 
troffenen Ländern. Für Muſſolini treffen ſich die ruſſiſchen 
            Be=
ziehungen heute nicht mehr nur unten im Balkan, ſondern auch 
in Deutſchland. Das iſt wichtig bei der Beurteilung der Zange 
Der Weg nach Genf. 
London über die ſpaniſchen Tanger=Forderungen ber= 
Die Zange, die Muſſolini um Frankreich legt, um= ſimmt Abkühlung derſpaniſch=franzöſiſchen Freundſchaſt egoismus heraus hat Friedrich der Große das alte Reich, hat 
Von unſerem A=Korreſpondenten. 
der erwärmen müſſen, mehr, als man im Augenblick in Polen fragen immer mehr an Bedeutung gewinnen, je doch wenigſtens das Bündnis von 1879 an Stelle des 1866 
            zer=
franzöſiſchen Außenpolitik iſt noch unklar, während in London 
am Vorabend der Genfer Zuſammenkunft eine viel größere 
            poli=
tiſche Aktivität herrſcht als in Paris. 
Preſtige ſchwindet. Im Weſten bildet nun Spanien den anderen herannahenden Auseinanderſetzung in Genf ſehr viel und auf 
Arm, der zufaſſen ſoll, oder wenigſtens das Zufaſſen ermöglichen ſehr verſchiedene Weiſe kommentiert. Nach den Preſſeſtimmen be= Treitſchke nichts als ungerechte Urteile über Oeſterreich, ſo 
            ver=
ſoll. Oben aber im Norden, wo die Zange ſich ſchließt, da urteilt, ſoll er nicht einmal in London eine einmütig günſtige durchaus unhiſtoriſcher Weiſe, 
Zerbrechen der Zange bei zu ſtarkem Widerſtand Frankreichs zu oppoſitionellen — engliſchen Blättern Gehör ſchenken darf, ſo iſt 
Dieſe Zange um Frankreich findet ihre ſekundären, weniger gekommenen ſpaniſchen Forderungen auf Tan= müßte, weil ja unter den wirklich nationalen Menſchen über den 
niſchen Kolonien, wo im Oſten in der abeſſiniſchen Frage, im ger verſtimmt. Es iſt noch nicht lange her, daß Primo de Anſchluß Deutſchöſterreichs keinerlei Meinungsverſchiedenheit be= 
Weſten in den Problemen der inneren Sahara und Marokkos Rivera erklärt hat, daß Spanien überhaupt keine Opfer für den ſteht. Unſeres Erachtens iſt es heute dem deutſchen Volke ſchon 
Sicht, dieſe Fernpolitik, die Muſſolini im Auftrag ihm in den Schoß fallen wird”. Und jetzt die offene Betonung wenn man ſich ſagt, daß im Gegenſatz zu anderen Völkern aus 
wie weit er ſich bewußt iſt, daß er geſchoben wird und wie weit des Anſpruchs auf Tanger, ohne daß man die geringſte Nach= unſerer Mittellage eine ungeheuer ſchwierige 
            Doppelauf=
er wünſcht, geſchoben zu werden —, verlangt ſehr große Geld= giebigkeit in der Ratſitzfrage in Ausſicht geſtellt hätte, Fran= gabe uns geſtellt iſt; nämlich einmal, ſo wie die großen und 
mittel. Deshalb erhebt ſich von neuem die Frage, woher nimmt zöſiſcherſeits zeigt man ſich jetztübrigens ziem= alten Nationen Weſteuropas, ein Staat zu ſein, und zweitens, 
Muſſolini das notwendige Geld, mit dem er dieſe Politik aus lich kühl gegenüber den ſpaniſchen Forderun= was uns die Geographie gebieteriſch vorſchreibt, den großen 
gen, wie auch in jeder Beziehung die 
            ſpaniſch=
dieſe Politik Muſſolinis nach Englands Wunſch letzten Endes franzöſiſche Freundſchaft ſich abzukühlen ſcheint, gemacht hat, dann kann man ohne jede Voreingenommenheit in 
ſtille Geldgeber Muffolinis dieſes England iſt. man auch heute nicht peſſimiſtiſch, wenigſtens nicht peſſimiſtiſcher einen Stagt zu machen, erblicken; dann iſt Oeſterreich der Vor= 
Nun hat ſich aber in den letzten Tagen eine Kleinigkeit in als vor einigen Tagen, aber ſonſt iſt von Optimismus kämpfer für die andere; den Raum Mitteleurobas zu erfüllen 
achtet wurde. In der europäiſchen Preſſe tauchten Nachrichten mehr Kritiker, und es iſt bezeichnend, daß nicht ihr Geiſt, ſondern gehören wir zum weiteren mitteleuropäiſchen Raum ebenſo wie 
mal, wie ſchon ſo oft. Da veröffentlichte die hochoffizielle Agenzia ihre Durchführung bei einzelnen Fragen in vielen Punkten nicht durch den Lauf der Donau und die Lage der Gebirge, 
liche Regierung in der Lage, derartige Stimmen, die durchaus günſtigen Beurteilung der Innenpolitik. Die Tatſache, daß eine europäiſche Naumproblem in ein neues Stadium. Dann wird 
thantaſtiſcher Natur ſind, zu dementieren.” Man wird, wohl gewiſſe Annäherung an Deutſchland zuſtandekan, ſich zeigen, daß die öſterreichiſche Idee genau ſo unſterblich iſt 
lange in der Geſchichte der Diplomatie ſuchen müſſen, bis man, wird im allgemeinen freudig begrüßt. Ueber die Bedeutung die= wie die preußiſche, daß der mitteleuropäiſche Raum nur durch 
ken Staa=, mit dem er nicht einmal offiziell verbündet iſt, die ſer Annäherung aber gehen die Meinungen noch auseinander. Föderalismus zu organiſieren iſt, daß hier ebenfalls eine große 
Arbeit des Dementis zugunſten des anderen übernimmt. Wenn Die Schwierigkeiten, welche bei der Bildung des europäiſchen nationale Aufgabe vorliegt. Dann iſt die Zeit nicht mehr fern, 
man ſich die Bedeutung dieſer höchſt merkwürdigen muſſoliniſchen Eiſenkartells noch in der letzten Minute durch die Haltung Bel= wo in einem wahrhaft einigen Großdeutſchland, dem 
            Mittel=
giens und einiger franzöſiſchen Induſtriellen ſich ergaben, haben 
zu machen verſucht und zugleich das eigenartige Verhältnis auch eine Verſtimmung verurſacht. Es ſt bemerkenswert dabei, die, kraft der unendlich ſchwierigen Doppelaufgabe unferes 
            Vol=
des fasciſtiſchen Muſſolini zum Kommunismus, daß die Ergebniſſe, welche die franzöſiſchen Verhandlungsteilneh= kes gezwungen waren, zu ihren Lebzeiten das Schwert gegen=
 Die Ooppelaufgabe 
der deutſchen Nation. 
Von 
Profeſſor Dr. Schüßler. 
Daß unſer ganzes geſchichtliches und politiſches Schickſal zu 
Gepflogenheiten Moskaus und ebenſo des neueſten Roms auch unter den großen Völkern der Welt, zu erklären iſt, daß alſo 
ſchen bis zum Weltkriege nicht klar geworden. Erſt der 
            furcht=
bare Bund der ganzen Welt gegen die Mittelmächte hat vielen 
leuchtet werden, ein Bild zu machen verſucht, ſo verſteht man jetzr Siebenjährigen Krieges ſich auch in unſeren Tagen wiederholen 
Da nun der Siebenjährige Krieg und der Weltkrieg von ſeiten 
war ja bekanntlich, daß er Deutſchland, als direkten Bundes= laſſen, um den Nandmächten Euroras keine Gelegenheit zur 
genoſſen gewinnen würde. Man weiß, wie durch die Locarno= Feindſchaft zu geben. So dachte der alte Fürſt Metternich, der 
politik dieſe Hoffnung zuſchanden wurde und wie töricht der einen ſtarken nationalen Staat in der Mitte des Erdteils aus 
blöden Schimpfereien auf Deu=ſchland ſich vor der Welt ins Un= Dieſe Gegner eines ſtarken deutſchen Staates, weiſen im 
recht ſetzte. Er glaubte Deutſchland im Fahrwaſſer Frankreichs Gegenſatz zu Preußen und ſeiner harten und mächtigen Staats= 
und für ſich verloren. Der Ruſſenvertrag belehrte ihn eines an= bildung auf Oeſterreich hin, deſſen Vorherrſchaft in Deutſchland 
Faktor gegen Frankreich oder wenigſtens als Neutralitätsmacht preiſen die Wirkſamkeit der alten öſterreichiſchen Monarchie, die 
bis Bosnien zuſammenhielt, ſchützte und förderte und die gewiß, 
wenn man die Dinge ſo betrachtet, eine der größten kolonialen 
darüber belehrt worden, daß Deutſchland nicht mehr nur ein Gründungen des deutſchen Voltes war. Die Anhänger Oeſter= 
Objekt der Politik war, ſondern ſelbſt ſehr aktiv vorging, und reichs und der Ausbreitung des deutſchen Volkes nach Oſten 
            wei=
europäiſche Induſtrie ſchon jetzt abzeichnen, die im Falle außer= ſen mit Recht darauf hin, welcher gewaltige nationale Beſitz mit 
deutſcher europäiſcher Verwicklungen ebenſo wichtig werden, wie der öſterreichiſchen Monarchie zugrunde ging, und deshalb ver= 
Oeſterreich aus Deutſchland verdrängte, ſchwächte und ſchließlich 
unmöglich machte. Das Daſein eines Deutſchen Reiches, meinen 
ſie, ſei zu teuer mit der Vernichtung unſeres größten und älteſten 
Koloniallandes erkauft worden. 
Aus dieſen Geſichtspunkten urteilt der bekannte Grazer 
            Hiſto=
riker R. F. Kaindl in ſeinem neuen Buche: „Oeſterreich, Preußen, 
Deutſchland. Deutſche Geſchichte in großdeutſcher Beleuchtung.” 
(1926.) Sein Gedankengang iſt: Das deutſche Volk hat unter 
preußiſcher Führung und unter preußiſchem Einfluß ganz ſeine 
alte Aufgabe gegen den Oſten vergeſſen. Aus preußiſchem Staats= 
Bismarck den Deutſchen Bund zerſtört. Dieſes Reich und dieſer 
Paris, 19. Auguſt. Bund aber war die politiſche Organiſation des geſamten 
            Mittel=
europa unter deutſcher Führung. Mit den härteſten Ausdrücken 
Man gewinnt den Eindruck, daß die Mittelmeer= wird beſonders Friedrich der Große bedacht, während Bismarck 
ſchlagenen Deutſchen Bundes ſetzte. In Kaindls 
            hochintereſſan=
tem Buche werden gewiſſermaßen die alten Streitfragen aus den 
Kampfesjahren der Reichsgründung wieder lebendig; ja, der 
Streit, der damals zwiſchen Großdeutſchen — d. h. den 
            Anhän=
gern eines Deutſchland mit Oeſterreich — und Kleindeutſchen 
Der ſpaniſch=italieniſche Vertrag wird in Anbetracht der — den Anhängern eines preußiſchen Kaiſertums — tobte, 
            erneu=
ert ſich in Kaindl. Hatte damals in der Hitze des Kampfes 
urteilt heute Kaindl Friedrich den Großen und Preußen in 
Ein ſolcher Kampf aber iſt heute um ſo gefährlicher, als mit 
dem Zuſammenbruch der habsburgiſchen Monarchie der alte 
man in London wegen der völlig überraſchend Gegenſatz von Großdeutſch und Kleindeutſch überwunden ſein 
durchaus möglich, wahrhaft hiſtoriſch und gerecht über die 
            groß=
deutſche und die kleindeutſche Frage zu urteilen. Nämlich dann, 
mitteleuropäiſchen Raum zu erfüllen und zu 
            organi=
ſieren. Wenn man ſich dieſe Doppelaufgabe unbefangen klar 
Die Ausſichten auf eine Einigung in Genf beurteilt Preußen den Vorkämpfer für die eine Aufgabe: aus der Nation 
und zu organiſieren. Denn durch Deutſchöſterreich, 
            Deutſch=
böhmen und die ungezählten deutſchen Siedlungen in ungarn 
Wenn wir die Dinge ſo betrachten, dann können wir aber 
weiter ſagen: daß beide Aufgaben unendlich wertvoll ſind und 
Dieſe Stimmung entſpricht übrigens einer jetzt nicht ſehr daß wir keine vernachläſſigen dürfen. Iſt erſt einmal 
            Deutſch=
öſterreich mit Deutſchland wieder vereinigt, dann tritt das 
            mittel=
europa durch Bündniſſe geſichert iſt, nicht nur Friedrich der 
Große der Held iſt, ſondern auch Marig Thereſia und Joſef II. 
einander zu ziehen.
Geite 2
Freitag, den 20. Auguſf 1926
Nummer 23
 * Die internationale Diskuſſion über 
Eupen und Malmedg. 
Engliſche und franzöſiſche Hetze. 
In etwas ſcheinheiliger Form miſcht ſich jetzt auch die 
            eng=
liſche Preſſe in die internationale Diskuſſion über Eupen= 
Malmedy ein. Sie betreibt das Geſchäft ſehr geſchickt, indem 
ſie offiziell ſo tut, als ob ſie Oel auf die Wunde gießt, 
            tatſäch=
lich aber eher Oel ins Feuer hineinſpritzt. Der diplomatiſche 
Mitarbeiter des „Daily Telegraph” legt ſeine Stirne in tiefe 
Falten und ſeufzt, Paris ſei äußerſt beſorgt, daß ſich Belgien auf 
eine Vereinbarung mit Deutſchland einlaſſen könne. Das Blatt 
des Außenminiſters Streſemann erwidert darauf kurz und 
ſchmerzlos, wenn der „Daily Telegraph” etwas derartiges 
            be=
haupte ſo ſei das falſch. Paris ſei keineswegs beſorgt, ſondern 
das ſeien doch nur die bekannten Hetzblätter, die ja auch jetzt 
wieder Verwirrung und Unruhe ſtiften wollen, weil für ſie alles, 
was zur Heilung der Kriegswunden beitragen könne, ein 
            Penta=
gramm ſei, das ihnen Pein mache. — Wir wollen hoffen, daß die 
„Tägliche Rundſchau” die Lage richtig beurteilt. Es iſt 
            zweifel=
los zutreffend, daß Herr Briand nicht beſorgt iſt, weil er im 
Bilde war, aber wir glauben doch, daß die Chauviniſten nicht 
aus eigenen Kannen ſchöpfen, ſondern von Herrn Poincaré 
            vor=
geſchickt ſind. 
Ernſie Lage in der Tangerzone. 
EP. London, 19. Auguſt. 
Die engliſchen Blätter berichten übereinſtimmend, daß die 
Lage in Tanger ſehr ernſt ſei. Der für Donnerstag angeſetzte 
Streik würde dadurch verſchärft werden, daß zahlreiche 
            Ein=
geborene aus der Umgebung nach Tanger kommen würden, um 
ihre Sympathien mit den Streikenden und mit der 
            mohamme=
daniſchen Bevölkerung und ihren Unwillen gegen die jetzige 
            Ver=
waltung kund zu tun. Die „Weſtminſter Gazette” berichtet, der 
allgemeine Eindruck bei der geſamten Bevölkerung ausſchließlich 
der Franzoſen ſei der, daß ſofort etwas getan werden müſſe, um 
den ſpaniſchen Einfluß entſprechend der Zahl der dort 
lebenden Spanier zu vergrößern und um ein 
            Gegen=
gewicht gegen den Einfluß des unter franzöſiſcher 
Oberhoheit ſtehenden Sheriffs von Rabat zu 
ſchaffen. Die „Times” widmen der Tangerfrage einen Artikel, 
der im Hinblick auf die ſpaniſchen Forderungen bedeutſam iſt. 
Es ſei nahr, daß die Tangerzone ein Herd von Intrigen gegen 
die ſpaniſche Stellung in Marokko geweſen ſei und daß die 
            Un=
zufriedenheit insbeſondere mit dem franzöſiſchen Einfluß 
            allge=
mein ſei, was ſich auch in der Entwicklung des Handels deutlich 
auspräge. Es ſei in der Tat ſchon vorgeſchlagen worden, daß 
das Prinzip der internationalen Verwaltung dadurch eine 
            Aen=
derung erfahren ſolle, daß der Völkerbund an ihr in irgendeiner 
Form teilnimmt. In einem ſolchen Falle würde Spanien ein 
gewiſſes Recht zu einem Mandat haben. Die Tatſache, 
daß ſich die ſpaniſche Verwaltung in Marokko in der letzten Zeit 
gebeſſert habe, ſei nicht ohne Bedeutung. Das Aufwerfen dieſer 
Frage werde aber ſo viele internationale Schwierigkeiten mit 
ſich bringen, daß die Mächte zunächſt einmal verſuchen ſollten, 
von ſich aus die Verhältniſſe zu verbeſſern, denn es ſei nicht recht, 
daß die Eingeborenen unter internationalen Eiferſüchteleien 
litten. 
Perſiens Schwenkung gegen Rußland. 
EP. Teheran, 18. Aug. 
Die unmittelbare Rüchwirkung des Soldatenaufſtandes, 
deſſen die Regierung durch Anwendung von Gewalt und durch 
Nachzahlung der Soldrückſtände Herr geworden iſt, ſtellt ein 
deutliches Abſchwenken von der ruſſiſchen Politik dar. In der 
Thronrede bei der Eröffnung des Parlamentes hat der Schah 
auf die Notwendigkeit der Ausſchaltung aller 
            ruſſi=
ſchen Einflüſſe im inneren Leben Perſiens 
            hin=
gewieſen, die eine Gefahr für die Konſolidierung des Landes 
            be=
deuteten. Zu dieſem Zweck ſucht Perſien eine handelspolitiſche 
Annäherung an Polen, das vor dem Kriege bereits ein 
            bedeu=
tender Lieferant des perſiſchen Marktes geweſen iſt. Die 
            Vor=
bereitungen für einen Handelsvertrag der beiden Staaten ſind 
im Gange. Es handelt ſich nur noch darum, unter 
Umgehung Rußlands geeignete Verkehrswege zwiſchen 
den beiden Ländern zu finden. Perſien ſteht zur Konſolidierung 
ſeiner Finanzen und zum Ausbau ſeines Verkehrsweſens ſowie 
zur Ausbeutung ſeiner Naturſchätze in ausſichtsreichen 
            Verhand=
lungen mit internationalen Finanzgruppen. Der günſtige Stand 
der verſiſchen Handelsbilanz, deren Export mit 22 Millionen 
engliſchen Pfund den 17,5 Millionen betrogenden Import 
            erheb=
lich überſteigt, iſt dazu geeignet, dem internationalen Kapital 
einen Anreiz zur erfolgreichen Betätigung im Lande zu geben.
 Vom Tage. 
Durch Vermittelung des Generalſekretärs des Völkerbundes iſt der 
Reichsregierung geſtern telegraphiſch die Einladung zur Tagung der 
            Stu=
dienkommiſſion des Völkerbundes am 30. Auguſt zugegangen. 
Neichspräſident v. Hindenburg wird am Sonntag wit dem 
Berliner Nachtſchnellzug nach München kommen und abends mit 
dem Kraftwagen nach Dietramszell weiterfahren, wo er ſeinen 
            Sommer=
erholungsurlaub verbringen wird. 
Geſtern nachmittag fanden die Lohnverhandlungen zwiſchen 
dem Zechenverband und den Bergarbeiterverbänden ſtatt. Es konnte 
keine Einigung erzielt werden, ſo daß die Verhandlungen 
            ergebnis=
los abgebrochen wurden. Es iſt anzunehmen, daß die Verbände 
den Schlichter anrufen werden. 
Nach der Penſionierung des Generals Gaſda wurde der bisherige 
Landeskommandant von Mähren, General Podhaiſky, mit der 
Leitungo des Amtes des Generalſtabschefs betraut. 
In politiſchen Athener Kreiſen verlautet, daß die griechiſche 
Regierung, in allernächſter Zeit Verhandlungen mit 
            Ru=
mänien wegen des Abſchluſſes eines griechiſch=rumäniſchen Friedens= 
und Freundſchaftsvertrages aufnehmen wird. 
Nach einer Meldung aus Moskau hat die Sowjetpolizei einen 
Geheimbund, genannt „Die Brüder des ſchwarzen Sterns”, 
            er=
mittelt der Verzweigungen in Petersburg, Kiew, Charkow und 
Odeſſa haben ſoll. Verſchiedene Morde an Sowjetbeamten 
und Politikern ſollen von Mitgliedern des Bundes ausgeführt 
worden ſein. 
Das franzöſiſche Arbeitsminiſterium teilt mit, daß 
am 12. Auguſt in ganz Frankreich nur 351 Arbeitsloſe 
gezählt wurden, davon 47 in Paris. Im März 1921 dagegen gab es 
91 000 Arbeitsloſe, was die größte Zahl ſeit dem Kriege darſtellte. 
An Stelle Barthous wird der Senator Chapſal zum 
            Vor=
ſitzenden der Reparationskommiſſion ernannt werden. 
Die Sozialiſtiſche Föderation Belgiens hat nach längerer 
            Aus=
ſprache einen Antrag abgelehnt, die ſozialiſtiſchen 
            Mini=
ſter zum Rücktritt aufzufordern. 
Aus Mexiko wird gemeldet, daß die Verhaftungen in der 
Angelegenheit des angeblichen Komplotts gegen das 
Leben des Präſidenten Calles fortgeſetzt wurden. 
Außerdem wurden Hausſuchungen vorgenommen und zahlreiche 
            Doku=
mente beſchlagnahmt. 
Die Gegenſätze innerhalb der 
Kommuniſtiſchen Partei. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Die Gegenſätze innerhalb der Kommuniſüſchen Partei haben 
ſich in letzter Zeit weiter verſchärft, was befonders in der 
            Auf=
regung der „Roten Fahne” zum Ausdruck kommt. Sie führt 
angeblich im Namen der geſamten Kommuniſtiſchen Partei einen 
wütenden Kampf gegen Ruth Fiſcher, Maßlow und 
            Ge=
noſſen, die es noch nicht einmal für nötig gefunden haben, dem 
Parteigericht eine Erklärung über ihr Verhalten abzugeben. 
Ruth Fiſcher, die Führerin der kommuniſtiſchen 
            Reichstagsfrak=
tion, kam von ihrem langen Moskauer Aufenthalt ſehr ſtark 
            ent=
täuſcht nach Deutſchland zurück und vertrat offen die Anſicht, 
daß es nicht, immer für die deutſchen Kommuniſten 
von Vorteil ſei, wenn ſie ſich den Beſchlüſſen der 
            Mos=
kauer Internationale mit Haut und Haaren 
            ver=
ſchrieben. Während der kommuniſtiſchen Parteileitung alles 
heilig iſt, was von Moskau befohlen wird, fand Ruth Fiſcher 
den Mut, den deutſchen Kommuniſten über das Sowjetparadies 
in Rußland die Augen zu öffnen, wofür man ſie natürlich in 
Moskau in Acht und Bann getan hat. Sie und ihre Anhänger 
ſind zwar bisher noch nicht offiziell aus der Partei 
            ausgeſchloſ=
ſen, werden aber doch wohl in der nächſten Zeit, falls ſie ſich nicht 
dem Parteigericht ſtellen, ausgeſtoßen werden. 
Die „Rote Fahne” wirft auch verſchiedenen anderen 
            Mitglie=
dern der kommuniſtiſchen Reichstagsfraktion vor, ſie hätten die 
Durchführung der Beſchlüſſe der internationalen 
            Kontrollkom=
miſſion abgelehnt und ganz offen eine Spaltung innerhalb 
der Partei vorbereitet. Ruth Fiſcher, die in der 
            Reichstags=
fraktion noch immer über einen großen Einfluß verfügt, hat ſich 
tatſächlich in ſcharfen Gegenſatz zu der deutſchen wie der 
            inter=
nationalen Parteileitung geſetzt, was vielleicht dazu führen wird, 
daß eine Reihe kommuniſtiſcher Abgeordneter wohl aus der 
Kommuniſtiſchen Partei ausgeſchloſſen werden, jedoch weiter 
            Ab=
geordnete bleiben und eine eigene Fraktion bilden werden. Der 
„Vorwärts”, der ſich auch mit der Angelegenheit beſchäftigt, ſieht 
dieſen Fall bereits voraus. Wahrſcheinlich werden aber Ruth 
Fiſcher und Genoſſen keinen großen Einfluß auf die deutſchen 
Kommuniſten ausüben, denn die Parteiorganiſation iſt 
feſt in der Hand Moskaus und von Moskaus Geld 
            abhän=
gig. Sie hat es daher verſchiedenen Mitgliedern der 
            kommuni=
ſtiſchen Reichstagsfraktion als große Sünde angerechnet, daß ſie 
von der Fraktion herausgegebene Druckſachen innerhalb der 
            Par=
tei haben verteilen laſſen.
 Engliſche Völkerbundspolitk. 
Von unſerem Korreſpondenten. 
C.M. P. London, 19. Aug:1 
Es iſt merkwürdig, daß gerade ein ſo weit verbreitetes 
            br=
genblatt wie der „Daily Expreß” immer noch keine Klarheit her 
die Völkerbundspolitik der eigenen Regierung gewonnen izu 
heben ſcheint. Oder ſind die folgenden Sätze ſeiner politi ſen 
Ueberſicht nur Verſuche eigener Verſtimmungsmache in I ſer 
Stunde? Sie lauten: 
„Man glaubt in Paris, daß die Zukunft des Völkerbu ſes 
durch kürzliche Entwicklungen in Berlin, Warſchau und Akis 
ernſthaft bedroht iſt. Es wird hier erklärt, Deutſchland kann lar 
mit Recht beanſpruchen, daß die „Alliierten” die Stärke ker 
Truppen am Rhein herabſetzen müſſen, wie es in Locarno dich 
Monſieur Briand und Sir Auſten Chamberlain verſproſen 
wurde, Deutſchland kann aber nicht ſtipulierm, 
daß es eines vermanenten Sitzes im Rate 
            vſr=
ſichert werden muß, bevor es einwilligt, in en 
Völkerbund einzutreten.” 
Ich hatte Gelegenheit, dieſe Sätze einer mit zuſtändigen 
            ei=
ſen in Fühlung ſtehenden Perſönlichkeit vorzulegen. „Ich be 
das ſchon geleſen”, ſagte er unwillig. „Das iſt ja vollkomm ſer 
Unſinn. Ich möchte wiſſen, wer ihm das geſagt hat und wiſer 
zu der offiziös klingenden Einleitung „Es wird hier erkltt” 
kommt, die nur irreführen kann. Die Auffaſſung unſerer 
            Rie=
rung hat ſich in keiner Weiſe geändert. Nach wie vor hat ſie ſin 
anderes Hauptziel für die ganze Konferenz, als daß ſich der 
            in=
tritt Deutſchlands in den Völkerbund möglichſt reibungs )8, 
allerdings auch möglichſt ohne Schärfen gegen andere vollz ht. 
Aber daß Deutſchland ſeinen Sitz im Rate 
            eh=
nimmt, iſt die alle anderen Rückſichten 
            überwe=
gende Hauptſache. Sollte Spanien bis zuletzt ſeinen 
            m=
ſpruch aufrecht erhalten, ebenfalls als permanentes Mitglie in 
den Rat eintreten zu dürfen, ſo würden wir das ſehr bekla m, 
denn wir hegen freundſchaftlichſte Geſinnungen für das g ße 
Reich, aber wir ſtehen wie Schweden feſt auf dem Standpu kt, 
daß die Zahl der permanenten Sitze nicht vergrößert weien 
darf. Wenn Spanien um das Ganze ſpielt, ſich nicht mit ehr 
anderen Klaſſe der Sitze zufrieden gibt, ſondern für den Fall er 
Ablehnung erklärt, austreten zu wollen, ſo würden wir das 
            h=
gemein bedauern, unſeren Standpunkt jedoch unter keinen 1
            h=
ſtänden ändern.” — Wenn dieſe Haltung den britiſchen Ver 
            ſe=
tern ſchon für die Frühjahrskonferenz vorgeſchrieben wor mn 
wäre, ſo würde viel Unheil vermieden worden ſein. 
Die Hausſuchungen in Preußen.
 Berlin, 19. Auguf 
Der Vorſtand der rheiniſchen Landwirtſchaftskammer hatn 
einer Entſchließung zu dem Streit Stellung genommen, Ir 
zwiſchen ſeinem Vorſitzenden Freiherrn von Lüning und Ir 
preußiſchen Staatsregierung im Anſchluß an die Hausſuchun n 
bei einer Reihe von deutſchen Wirtſchaftsführern entſtanden . 
Die Weigerung des preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun, 
eine Erörterung über die polizeilichen Hausſuchungen einzutrer t, 
erſchien menſchlich begreiflich, da niemand gerne eine ausſich 
            ſ=
loſe Sache vertrete. Der Vorſtand ſehe daher in dieſer Weigert g 
das Anerkenntnis, daß der bisher von der preußiſchen Re!
            /=
rung in dieſer Angelegenheit eingenommene Standpunkt n ſt 
mehr ernſtlich verteidigt werden könne oder ſolle. „Wenn r 
Herr Miniſterpräſident grundſätzlich jede Verhandlung mit di 
Vorſitzenden der rheiniſchen Landwirtſchaftskammer über die I 
tereſſen der rheiniſchen Landwirtſchaft ablehnt, ſo verſtößt k 
damit offenkundig gegen die Vorſchriften eines preußiſch 
Staatsgeſetzes. Die Landwirtſchaftskammer iſt durch Staat 
geſetz vom 30. Juni 1894 gebildet mit der ausdrücklichen 9½ 
ſtimmung, die Geſamtintereſſen der Land= und Forſtwirtſch 
ihres Bezirkes wahrzunehmen. Nach Paragraph 20 des Geſet 8 
aber wird die Landwirtſchaftskammer nach außen durch ihr 
Vorſitzenden vertreten. Dieſe geſetzlichen Vorſchriften ſind au) 
für die Staatsregierung bindend und ſollten von ihr beſonde 
ſorgfältig beobachtet werden, zumal wenn ſie ſich auf die 
            Staa=
autorität beruft.” 
Die Behauptung des Miniſterpräſidenten, der Vorſitzen 
der Landwirtſchaftskammer habe „jedes Gefühl für die Erhaltu 
der Staatsautorität außer Acht gelaſſen, widerſpreche den D 
ſachen.” 
Der Vorſtand beſchloß, von einer Beantwortung des Ve 
botes für alle Staatsbeamten, an geſellſchaftlichen Veranſtaltu 
gen der rheiniſchen Landwirtſchaftskammer oder ihres Vorſitze 
den teilzunehmen, abzuſehen.
 *Deutſche Traumſtädte. 
Bamberg — Dinkelsbühl — Rothenburg. 
Von Kaſimir Edſchmid. 
Deutſchlands Traum ſind die Städte Rothenburg und 
Dinkelsbühl und das Hochſtift Bamberg. Oder beſſer, ſie ſind die 
drei Farben des deutſchen Traumes, die möglich ſind. Tragiſch 
und bitter ſüß iſt die Herrlichkeit von Bamberg. Phantaſtiſch 
wie die Märchen iſt die Schönheit des türmereichen Rothenburg. 
Verſchlafen wie das Träumen der einfachen Leute iſt der 
            Mond=
glanz von Dinkelsbühl. 
Bamberg ſcheint auf ſieben Hügel gebaut, und immer neue 
Kirchen ziehen den Berg hinan. Die Stadt liegt voller Kanäle, 
die Strudel und die Stauwehren machen durch alle Gaſſen eine 
Menge weißer Wellenkämme. Es gibt viele Inſeln mit 
            Sand=
bänken und Schilf, richtige deutſche Dſchungeln. Steif ſteht 
das Geierswörthſchloß dazwiſchen. Der Bamberger Keſſel iſt 
die tropiſchſte Landſchaft Deutſchlands neben der Bergſtraße. Im 
Garten, des Schloſſes blühten durch das ganze Mittelalter 
Feigen und Oliven, als ſei der deutſcheſte aller 
            ſtaatsmänniſch=
ſten Träume mit ſeiner tragiſchen Sehnſucht nach Italien hier 
vermählt. 
Ueber eine Traumpracht von hölzernen Brücken geht es 
weiter. Um die wilde Launiſchkeit höchſt graziös zu machen, iſt 
die Rathausinſel mit einer Faſſade verſehen, über die eine Menge 
Rokoko=Balkone hinaufklettern. Dann kommt Deutſchlands 
ſchönſter Platz. 
nach der Stadt. Der Boden hebt ſich und ſenkt ſich, als ſei er 
gewachſen und nicht gefügt. Daneben das bezaubernde, in 
ſeinem Adel ganz ſüdliche Renaiſſanceportal der alten Reſidenz. 
Und dann Deutſchlands Prunkſtück, der Dom. 
Ueber zwei auftrotzenden Chören ſtehen zwei verſchiedene 
Paare von Türmen. Die einen ſtiernackig und wie mit dem 
Gebrüll des Genies hochgeriſſen, die andern beiden aber mit rend von den Baſtionen und Türmen die Kaſtanien rauſchen. 
Deutſchland ſoviel Dumpfheit ſeiner Kraft ſo überlegen mit 
ſoviel Anmut vereinigt. Wie wuchs dieſes Münſter während 
ſeines Baues zu einem Inſtrument, das verzückter glühte, als 
es auch nur in der Sehnſucht geplant war. 
Otto III. war kurz vorher geſtorben. Als Römer, mit einer 
ungeheuerlichen Träumerei im Auge, zweiundzwanzigjährig. 
Reiches der Welt machen wollen. Deutſchlands Schickſal ſchien 
es, eine nordiſche Kolonie zu werden. Der zweite Heinrich aber,
 der ſich in Bamberg verliebt hatte, wie der Ottoknabe in 
            Sizi=
lien, machte Deutſchland wieder zum Angelpunkt der Welt, und 
ſein politiſcher Geiſt zog die romaniſche Innigkeit nach dem 
Main, ſtatt wie der kaiſerliche Knabe die deutſche Sehnſucht im 
Süden zu verſchwenden. 
Welch ungeheurer Traum iſt über den Portalen des Doms 
in Stein gehauen. Die erſten nackten Menſchen ſeit der Antike 
ſind an den Wänden von Heinrichs Münſter aufgeſtellt. Die 
erſte Eva, in grotesker, ſteifer Schönheit, ſchlank, eckig und ſich 
doch mit ihrer Gebärde einer Ueberwältigung verſchenkend. Adam 
dagegen, von innen her ſeine Starrheit köſtlich durchdringend. Der 
König daneben und die Königin. Sodann die Kirche und die 
Synagoge: die kalte Siegerin und die in Schönheit 
            überwun=
dene. Der tolle Glanz des aufgehenden Papſttums und das 
ſtolze Leid des entſagenden jüdiſchen Prophetentums. 
Aber innen im Münſter ſteht der Reiter des Kaiſertums. 
So ſchön und ſo bitter kann nur der deutſche Traum ſein, ſo 
voller Majeſtät und Jugend. So voll jubelnder Tragödie. So 
voller Imperium und ſo ſekundenhaft kurz. 
Die Deutſchen haben einen zweiten Traum, der, ohne 
            ſtaats=
männiſchen Ehrgeiz, in der Sehnſucht der Mädchen und in den 
Sentimentalitäten ihrer jungen Männer iſt: die Vorſtellung von 
Märchen und von ritterlicher Romantik. 
Sie zaubern ſich ein Mittelalter, das vielleicht das 
            preziö=
ſeſte Gut ihrer heldenhaften Tugenden iſt, obwohl es nicht mehr 
als Schein iſt. Denn das Mittelalter war furchtbar groß, oder 
es war abſcheulich, aber es war niemals eine Idylle. 
Vielleicht die einzige Rechtfertigung der Träumer iſt 
            Rothen=
burg, das entzückendſte Spielzeug der Phantaſie, obwohl auf 
Ein ſteifer, feſtlicher Barockabſchluß der Mauer hinunter dem Grund ſeines Bildes ein See von Blut und Barbarei ſteht. 
Aber ſeine Silhouette ſtellt ſich in einer unvergleichlich 
            ge=
malten Schleife gegen den Abend, wenn der Zuſchauer es von 
außen ſieht. Rückte Gott den Zeiger feiner Geſchichte um ein 
paar Jahrhunderte zurück, wäre wahrſcheinlich ſelbſt das 
            Hunde=
gebell dasſelbe. Die Mauer der Stadt über der Tauber hat 
etwas Geheiligtes, Pilgerhaftes, einen Schein Jeruſalem, 
            wäh=
glatten römiſchen Säulen zum Himmel geführt. Nirgends hat. Die Mauern ſchwingen mit Geſetzkraft um die Stadt von 
            un=
geheuren Türmen unterbrochen, ein Syſtem von Klammern, 
die das wuchernde Fleiſch zurückhielten und die Säfte in das 
Innere zurückwarfen. 
Das Abendpanorama iſt unwirklich ſchön. 
Die Silhouetten der Häuſer ſchieben ſich zuſammen wie auf 
Dürerſchen Städten, jeder Giebel voll Eigenart, aber alle Dächer 
Der Füngling hatte Sizilien zum Mittelpunkt des ehrgeizigſten ſind kubiſch zuſammengeſchloſſen, doch jedes einzelne verſchieden 
hoch und verſchieden in der Linie. Dazwiſchen und darüber eine 
Legion von Baſtionen und Türmen mit Hauben, alle wie aus
 weichem Metall an den Fingerſpitzen von hundert Händen hod 
gezogen. Breite Häuſerfronten lehnen ſich dazwiſchen über d 
Mauer gegen den Abgrund, aufgeſperrte Tore öffnen ſich in d 
Nacht. Hinter der Giebelmaſſe liegt ein weicher Sternhimme 
Darin hat der zarte Rathausturm ein Leben wie ein Geigento 
Die Hauben der Jakobskirche heben ſich daneben wie die Stan4 
des Sägefiſches. Da es zum deutſchen Weſen gehört, ſchwebt de 
Mond in einer dünnen, ſchwelend roten Sichel ganz tief über de 
Baſtionen. In dem Feſtungsgraben blühen Schwarzdorn un 
Flieder. Dieſe Wildniſſe ſind ein vollkommenes Vogelkonze: 
ſelbſt in der Nacht. In der Tat; hier ſtürzen die Jahrhundert 
wie närriſch ineinander. Das Frühjahr iſt die tollſte Zeit für 
Rothenburg, das in unſerer Epoche ein Traum zu ſein ſchein 
den es zu ſeiner Zeit nicht war. 
Es iſt, genauer geſehen, ein wenig proteſtantiſch, nicht de 
Konfeſſion nach, ſondern in ſeiner Bürgerlichkeit, die gewiß einig 
Größe in ihrem Rahmen hat. Allerdings hat Rothenburg 
Stimme nie gegrollt wie diejenige Bambergs, vor der Rom er 
zitterte. Die Patrizierführer Rothenburgs haben die Welt im 
mer verworfen und haben immer nur ihre Vermögen verteidig 
Ihre Bilder haben alle den Eigenſinn ihrer gewollten Begrenzt 
heit, ihrer etwas ſtumpfſinnigen Demokratie. Ein chriſtliche 
Ghetto. Die Mauern warfen alle Kraft, die ſich ausdehner 
wollte, zurück. Darum ſtarben die Cäſaren Rothenburgs in der 
Hungertürmen. Eine ſolche Zähigkeit, auch wenn ſie klein iſt 
ſcheint genial, wenn ſolche Ruinen bleiben. Sie hatten in 
Nothenburg immerhin Glück, daß die Geſchichte ſpäter die Stad 
vergaß, wie Urbino. Sie lag hinter einem Schleier des Schick 
ſals und wachte mit dem Märchenmotiv auf, welches im Dorn. 
röschen der Zauber der deutſchen Jugend iſt. Auch das 
            Bor=
nierte hat aber ſein Drama. 
Hier wurde tatſächlich immer nivelliert, ſelbſt in der Kunſt 
Der Meiſter, der ſich von dem Turm der Jakobskirche ſtürzte 
weil ſein Palier den anderen Turm viel vollendeter im Aufbau 
geliefert hatte, bewies gewiß Römertugend. Bezeichnend iſt 
daß dieſelbe Legende in Bamberg beim Dombau umgeht. Dort 
war es aber der Teufel, der den Geſellen verführte und ihm am 
Schluß das Genick durchbrach. Selbſt das Dämoniſche wurde in 
Rothenburg kakkuliert. Das Gerücht allein, daß der 
            Bürger=
meiſter Toppler mit dem Nürnberger Burggrafen um 
            Rothen=
burg gewürfelt habe, genügte, dieſen Mann, der Dogen=Allüren 
hatte, den Prozeß zu machen. Als im Bauernkrieg ein Teil der 
Bürgerſchaft mit den Kommuniſten kokettierte, wurde das Haus, 
in dem konſpiriert worden war, niedergeriſſen und der Platz 
            ver=
flucht und mit Salz beſtreut. Etwas Aehnliches wird von San 
Gimigegno erzählt, wo Dante vom Balkon die Demokratie pre=
Nummer 230
Seite 3
 Das Abrüſtungsprogramm Amerikas. 
Die neue Kundgebung Kelloggs. 
* London, 19. Anguſt. (Priv.=Tel.) 
Die Rede, die der amerikaniſche Staatsſekretär des 
            Auswär=
tigen, Kellogg, anläßlich der Enthüllung des Denkmals für den 
Kommodore Max Donough hielt, wirft ſchlagartig ein neues Licht 
auf das Zentralproblem der gegenwärtigen Weltpolitik, die 
            Ab=
rüſtungsfrage. Kellogg hat das feſtumriſſene Programm der 
Vereinigten Staaten für die Abrüſtung 
            dar=
gelegt, das im gegenwärtigen Augenblick der Genfer 
            Ab=
rüſtungsverhandlungen und der internationalen 
            Dis=
kuſſion über das geſamte Problem der Rüſtungsbeſchränkungen 
von beſonderem Intereſſe iſt. Seine Ausführungen zerfallen in 
zwei Teile, deren erſter ſich mit den gegenwärtigen Beſprechungen 
in Genf beſchäftigt, während der zweite auf das ſpeziellere Thema 
der Seeabrüſtung eingeht. Seine allgemeinen Ausführungen, 
nach denen die Abrüſtungsfrage das Hauptproblem der Welt ſei 
und ein Rüſtungswettbewerb die größte Bedrohung des 
            Frie=
dens darſtellen würde, beziehen ſich ſowohl auf die Land= als auch 
auf die Abrüſtungsfrage. Mit wünſchenswerter Deutlichkeit und 
mit beſonders auffallender Schärfe tritt er dem 
franzöſiſchen Standpunkt entgegen, wonach die 
Rüſtungsſkala auf den wirtſchaftlichen 
            Hilfs=
quellen eines Landes aufgebaut werden ſoll. Er 
ſagte weiter, daß die Amerikaner niemals eine Ueberwachung 
durch auswärtige Ausſchüſſe, wie ſie von einigen 
            Völkerbunds=
ſtaaten geplant iſt, annehmen werden. Und er dementierte 
            ſchließ=
lich kategoriſch die Behauptung, daß die amerikaniſchen 
            Delegier=
ten die Genfer Konferenz verlaſſen wollten. Dieſe drei 
            Feſtſtel=
lungen ſind beſonders wichtig für die in Genf ſtattfindenden 
Verhandlungen der vorläufigen Abrüſtungskommiſſion. Sie 
präziſieren den amerikaniſchen Standpunkt in der 
            Abrüſtungs=
frage in dem Sinne, wie ſie gegenwärtig behandelt wird. 
Indeß ſcheint es, daß der wichtigere Teil der Rede der der 
Seeabrüſtungsfrage iſt. Allerdings hat Kellogg dieſes 
Problem nur mit der Feſtſtellung angedeutet, daß Amerika an der 
Landabrüſtung erſt in zweiter Linie intereſſiert ſei. Deſto mehr 
beweiſt aber dieſe Feſtſtellung die Bedeutung ſeiner 
            Ausführun=
gen für die Frage der Abrüſtung zur See. In dieſem Teil iſt 
ſeine Rede ausſchließlich auf nordamerikaniſche Bedürfniſſe 
            zu=
geſchnitten und für Amerika von beſonderem Intereſſe. Was 
Kellogg hier nur angedeutet hat, bezieht ſich offenbar auf den 
Gegenſatz zwiſchen Amerika und England über die Anwendung 
und die weitere Ausdehnung des Waſhingtoner Abkommens. Ein 
engliſches Blatt teilte kürzlich mit, daß in London und 
            Waſhing=
ton Verhandlungen zwiſchen Amerika, England und 
Japan über die Ausdehnung der Beſtimmungen des 
            Waſhing=
toner Abkommens auf alle Schiffsklaſſen ſtattgefunden haben. Die 
Verhandlungen, die von Coolidge und Kellogg auf Grund eines 
neuen Abrüſtungsplanes zur Ergänzung des Waſhingtoner 
            Ab=
kommens begonnen wurden, haben anfangs einen 
            vielverſprechen=
den Fortgang genommen, ſind aber ſchließlich durch das 
            Ver=
halten der engliſchen Admiralität geſcheitert. 
Das Waſhingtoner Abkommen ſtellt bekanntlich für England, die 
Vereinigten Staaten und Japan eine Proportion von 5:5:3 
für ihre Schlachtſchiffe auf. Amerika hat nunmehr die 
            Ausdeh=
nung dieſes Verhältniſſes auf alle Schiffsklaſſen vorgeſchlagen. 
Bei den Verhandlungen war man bereits ſo weit gekommen, daß 
Amerika der Frage der Einberufung einer neuen 
            Abrüſtungs=
konferenz nähergetreten war. Die engliſche Admiralität hat aber 
plötzlich einen Frontwechſel vorgenommen, weil ſie ſich gegen die 
Ausdehnung dieſer Proportion auch auf die leichten Kreuzer 
wehrte, vielmehr die Aufrechterhaltung des Status forderte. Die 
Verhandlungen drohten ſich zu zerſchlagen, als Japan mit einem 
Vermittlungsvorſchlag hervortrat, der aber von England 
            abge=
lehnt wurde. Die Frage iſt ſür Amerika von größter Wichtigkeit, 
weil das engliſche Weltreich ſeit der Waſhingtoner Konferenz 
mit dem Bau von 12, Japan von 11, die Vereinigten Staaten 
aber nur mit dem Bau von 2 Kreuzern begonnen haben. Wenn 
Amerika jetzt, um die in Waſhington ihm zugebilligte Quote 
            auf=
zuholen, mit dem Bau von neuen Schiffseinheiten beginnt, wird 
dies zweifellos nicht ohne Einfluß auf die europäiſchen Staaten 
bleiben, und es beſteht als Folgeerſcheinung die Gefahr eines 
allgemeinen neuen Wettrüſtens zur See. Dieſe Entwicklung hat 
Kellogg zweifellos im Auge gehabt, als er ſeinen neuen 
            dringen=
den Abrüſtungsappell an die Welt richtete. 
In Waſhingtoner amtlichen Kreiſen wird der Rede des 
Staatsſekretärs Kellogg in Plattsburgh mehr als 
            ge=
wöhnliche Bedeutung beigemeſſen. Sie iſt die 
            Ant=
wort auf Meldungen aus Europa, daß die Waſhingtoner 
            Regie=
rung ſich von der Genfer Verſammlung zurückziehen könnte. Es 
iſt vollſtändig klar, daß Kellogg der Welt deutlich zu machen 
wünſcht, daß die Vereinigten Staaten nicht dafür
 digte. Das Haus eines einzigen, der ſich nicht bekehrte, wurde 
daraufhin mit Türen und Fenſtern zugenagelt. Der Mann 
durfte zehn Jahre nicht aus ſeinem Haus heraus. Wenn 
            Rothen=
burg zauberhaft wurde, dankt die Stadt es ihrer Unduldſamkeit, 
der den deutſchen Hader ausſchloß. 
Immerhin hat die große Geſchichte die Stadt geſtreift. Der 
ſchönſte Hohenſtaufe, Barbaroſſas antinoushafter Neffe hat auf 
der Burg reſidiert, eh ihn das italieniſche Sumpffieber faßte. 
Tilly hat die Mauern einmal eingeworfen und den Dreilitertrunk 
des Bürgermeiſters Nuſch als weltberühmte Sühne 
            hingenom=
men. Bilderſtürmer hatten auch hier ihre Zeit. Florian Geyer 
hat von der Empore der Jakobskirche geredet. Karlſtadt wurde 
aus einem Mauerfenſter in einem Korb, der die Rendez=Vous 
eines Liebespaares ermöglichte, in den Feſtungsgraben abgeſeilt. 
In den Spitälern verfaulten wie überall die Leproeſen. 
Aber der Flügelſchlag der Hiſtorie hinterließ nur dunkle 
Traumfarben. 
Das Bild, das unter der Wolke dieſer Berührung geworden 
iſt, ſcheint heute märchenhaft ſchön, der Sehnſucht 
            entgegenkom=
mend, unwirklich in ſeiner heldiſchen Faſſade und, vom 
            Flieder=
geruch ſeiner Baſtionen umweht, eine glänzende Idylle 
            ge=
wünſchter Wirklichkeit. 
Ach, Rothenburg ohne den Trompetenklang, ohne das Drama 
des Blutes unter den Vogelſtimmen ſeiner Sänger, ohne den 
Spuk der Geſchichte in der hellen Sonne, das iſt Dinkelsbühl, 
berſchlafen wie ein fränkiſches Brügge, von efeudunklen Mauern 
eingekreiſt, auf denen die Frauen ſpazieren, mit Kindern, die in 
den offenen Fenſtern liegen und ihre Fibel lernen und Kanälen, 
die faul wie fette Schlangen mit Weide und Schilf um die 
Baſtionen liegen. 
Welcher Friede. Von außen ſcheint es in dem ſaftigen 
Sumpfland, dem feuchtgrünen Waſſergewächs verſunken zu ſein. 
Die Turme ragen aus einem Meer von Bambus und 
            Apfel=
bluten. In dieſem Zaubergarten ſteht eine Kirche wie ein 
            vor=
ſintflutliches Reptil, mit Hornauswüchſen an den Flanken, 
            ver=
wittert, erſtaunt und den Turm hinauf ebenfalls zu einer Wieſe 
werdend. Das Gras und der Sumpf haben dieſe Stadt 
            ge=
ſreſſen, deren Glocke wie ein dumpfer Donner über die Staden 
rolt. Dieſes Mittelalter iſt ohne Aufregung, es ſchläft, wie es 
geſchlafen haben muß. 
Die Nacht darüber iſt in ihrer Unfeierlichkeit großartig 
Selbſt im Schlaf iſt alles ordentlich wie in einem gemäßigten 
Traum. Die Straßen laufen mit ihren alten Giebeln bis zu den 
Toren und die Tore ſperren ſich auf. Der Mond ſprengt mit 
einer weißen Flut herein wie ein Strom. Hört man nicht die 
Dkunnen rauſchen und die Ebene laut werden mit den Stimmen
Freitag, den 20. Auguſt 1926
 verantwortlich gemacht werden dürften, falls die Genfer 
Verſammlung keine praktiſchen Ergebniſſe 
            er=
zielen ſollte. Bevor Kellogg den endgültigen Wortlaut ſeiner 
Nede feſtlegte, hatte er Beſprechungen mit dem Präſidenten 
            Coo=
lidge und erhielt Berichte aus erſter Hand von Mitgliedern der 
amerikaniſchen Delegation, die aus Genf zurückkehrten und ihm 
ihre Beobachtungen über die Motive mitteilen konnten, aus denen 
einige franzöſiſche und andere Manöver im 
            Sachver=
ſtändigenausſchuß zu erklären ſeien. Kelloggs 
            Bemerkun=
gen laſſen die Tür weit offen für eine amerikaniſche Initiative, 
eine beſondere Konferenz der großen Seemächte 
einzüberufen, um den Rahmen der Waſhingtoner 
            Ab=
rüſtungsabkommen zu erweitern. 
Zum Beginn der Völkerbundstagung. 
EP. Genf, 19. Aug. 
Der derzeitige Präſident des Völkerbundes, Guani, wird 
heute oder ſpäteſtens morgen die Einladungen zur zweiten 
Tagung der Studienkommiſſion für die 
            Zuſammen=
ſetzung des Völkerbundsrates auf den 30. Auguſt ergehen 
laſſen. Auch die engliſche Regierung, die bisher gegen die 
zweite Tagung der Kommiſſion überhaupt und auch gegen das 
Datum Bedenken erhoben hatte, hat heute ihr Einverſtändnis 
mit der Einberufung auf Montag der übernächſten Woche erklärt, 
Die Einberufung der Tagung erfolgt im Einverſtändnis mit 
dem Präſidenten der Kommiſſion, Bundesrat Motta. 
Vom 25. bis 27. Auguſt findet hier der zweite Kongreß 
der Nationalen Minderheiten ſtatt, an dem deutſche, 
polniſche, ukrainiſche, ruſſiſche, däniſche, litauiſche, tſchechiſche, 
ſchwediſche, ſloweniſche, ungariſche, jüdiſche uſw. 
            Minderheiten=
gruppen vertreten ſein werden. Präſident des Kongreſſes iſt 
der Leiter der Verhandlungen des vorjährigen erſten 
            Minder=
heitenkongreſſes, der Delegierte der ſloweniſchen und kroatiſchen 
Minderheiten in Italien, Abg. Dr. Wilfan. An dem Kongreß, 
werden etwa 80—90 Delegierte teilnehmen. Das Sekretariat des 
Kongreſſes liegt wiederum in den Händen von Dr. Ewald 
Amenda. 
Heute vormittag iſt hier im Völkerbundshauſe das erſte der 
vier vom Völkerbundsrat in Ausſicht genommenen Preſſe= 
Komitees, das Komitee der Agenturenvertreter, 
nach einer vorbereitenden Sitzung zuſammengetreten, an der 17 
Vertreter von Telegraphenagenturen teilnahmen. Zum 
            Präſi=
denten wurde der Verwaltungsdirektor der Agentur Havas, 
Andre Meynot, gewählt. Das Komitee ſetzt heute ſeine 
            Tages=
ordnung feſt, wobei es die Vorſchläge der 
            Informationsabtei=
lung des Völkerbundsſekretariats wit einer Abänderung von 
Chefredakteur Geſell=Deutſchland anvahm. Die Tagung 
dürfte drei bis vier Tage dauern. Im Herbſt ſollen dann die 
anderen Preſſekomitees der Verleger, der internationalen 
            Jour=
naliſten und der Redakteure einberufen werden. 
Die Frage der 
Kontrolle der Abrüſiungsmaßnahmen 
hat das Militärkomitee der Abrüſtungskommiſſion in der letzten 
Woche beſchäftigt. Das Komitee hat beſchloſſen, daß die 
            Kon=
trollbeſtimmungen, wie ſie in den Artikeln 411 bis 420 
des Verſailler Vertrages für die Durchführung der 
Konvention der Internationalen Arbeitsorganiſation beſtehen, 
demgemäß auch auf die Abrüſtungskommiſſion 
            ange=
wandt werden können. Dabei hat die deutſche Delegation 
die Anſchauung vertreten, daß Unterſuchungsmaßnahmen, wie ſie 
für Deutſchland vorgeſehen waren, nur in einem auferlegten 
            Ver=
trag angenommen werden könnten, und daß ſolche 
            Beſtimmun=
gen auch überflüſſig ſeien, weil der Völkerbund gemäß Artikel 11 
des Völkerbundspaktes genügend Möglichkeiten habe, um in 
ernſthaften Fällen Unterſuchungen vornehmen zu können. Für 
den Austauſch militäriſcher Nachrichten, zu dem 
ſich die Mitgliederſtaaten des Völkerbundes in Artikel 8 
            ver=
pflichtet haben, bringt das Militärkomitee verſchiedene 
            Metho=
den zur zweckmäßigen Organiſierung dieſes 
            Nachrichtenaustau=
ſches und zur Veröffentlichung und Vergleichung dieſer 
            Nach=
richten in Vorſchlag, aus denen die Abrüſtungskommiſſion die 
ihr geeignet erſcheinenden Maßnahmen auswählen ſoll. Die 
Maßnahmen ſtützen ſich im weſentlichen auf das vorhandene 
Militär=Jahrbuch des Völkerbundes, dem eventuell noch ein 
            be=
ſonderes Organ beim Völkerbund hinzugefügt werden ſoll, das 
die Nachrichten zu ſammeln und zu vergleichen beauftragt wird.
 der Stille? Furchtbar iſt die Sprache des Silbers, das auf allen 
Kanälen im Schilf draußen ſchwimmt. 
Dies iſt das Traumbild der einfachen Leute in Deutſchland, 
zu denen Novalis und Eichendorff gehörten. Es iſt der einzige 
der deutſchen Träume, der immer Erfüllung geworden iſt, weil 
ihm die ſtolze Glut gefehlt hat, die das wunderbare Kreuzmal 
des Bamberger Reiters iſt.
 Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben. 
— Verein Heidelberger Feſtſpiele e. V. Die 
Beſetzung der Uraufführung von Knut Hamſuns „Munken Vendt” 
bei den Heidelberger Feſtſpielen weiſt folgende. Namen auf: 
Munken Vendt: Heinrich George von der Volksbühne Berlin, 
Herr Didrik: Albert Steinrück vom Staatstheater Berlin, 
Iſelin: Gerda Müller, Staatstheater Berlin, Dyre: Wolf 
Benekendorff, Leſſingtheater Berlin, Vogt: Fritz Valk, 
Staatstheater Berlin, Blis: Eliſabeth Lennartz Volksbühne 
Verlin, Elias: Ewald Balſer, Stadttheater Düſſeldorf, Inger: 
Maria Czamſka, Landestheater Stuttgart, Eſben: Hans 
Hinrich, Stadttheater Bochum. — Die Spielleitung führt 
Guſtav Hartung, die Szenenbilder entwarf Profeſſor Hans 
Poelzig; die muſikaliſchen Intermezzi ſtammen von Ernſt 
Krenek.
 C. K. „Läſtige Ausländer” in deutſchen Wäldern. Die 
            furcht=
baren Schäden, die durch die Einführung der Biſamratte 
            ange=
richtet worden ſind, haften uns noch lebendig im Gedächtnis. 
Man ſollte aber aus dieſer einen Erfahrung lernen und gegen 
das ſinnloſe Einbürgern ausländiſcher Tiere in unſerer Natur 
einſchreiten. Dies fordert Dr. Erich Jacob=Huchting in einem 
Aufſatz der Zeitſchrift „Der Naturforſcher” und verlangt, daß 
wenigſtens die Einbürgerungsverſuche von der Zuſtimmung der 
betreffenden Miniſterien abhängig gemacht werden. Heutzutage 
kann jeder beliebige Tiere einführen, und es iſt darin ſchon viel 
geſündigt worden. Eine der größten Geſchmacksverirrungen war 
die Einbürgerung auſtraliſcher Känguruhs in der 
            Lau=
ſitz und in der Rheinprovinz. Dieſe Hopſer dehnten ihre 
            Streif=
züge bis zum Taunus und in die Eifel aus und richteten viel 
Unheil an, bevor ſie von Wilddieben reſtlos vernichtet wurden. 
Sogar Affen, echte afrikaniſche Makaken, hat man in 
unſeren Wäldern ausgeſetzt. Dieſe zahlreiche Affenkolonie mußte 
jedoch wegen Tollwutverdachtes abgeſchoſſen werden, und heute 
erinnert nur noch eine 3½ Meter hohe Sandſteinſäule bei 
            Wind=
hauſen in der Nähe von Kaſſel, an dieſe Tat des heſſiſchen
 Die Verwaltung derehemaligen 
deutſchen Kolonien. 
Der Bericht der Mandatskommiſſion. 
* Genf, 19. Auguſt. (Priv.=Tel.) 
Der amtliche Bericht über die neunte Sitzung der ſtändigen 
Mandatskommiſſion des Völkerbundes an den Völkerbundsrat 
liegt nunmehr im Druck vor. Die Mandatskommiſſion 
            beſchäf=
tigt ſich in dieſer Sitzung u. a. mit den Berichten über die als 
B= und C=Mandate bezeichneten ehemaligen deutſchen Kolonien. 
Kamerun: Der franzöſiſche Kommiſſar in Kamerun, M. 
Marchand, teilte mit, daß die engliſche und franzöſiſche 
            Mandats=
verwaltung Maßnahmen getroffen habe, um dem 
            Sklaven=
handel über die Nordgrenze des Gebietes wirkſam 
            entgegen=
zutreten. Die Kommiſſion nahm Kenntnis von der Entwicklung 
des Wegenetzes im Mandatsgebiet und erbat nähere 
            An=
gaben über die Arbeitsmethoden Löhne und 
            Ver=
beſſerung der maſchinellen Einrichtungen zur Ablöſung der 
menſchlichen Arbeitskraft. Des weiteren forderte die Kommiſſion 
ergänzenden Bericht über die Kontrolle der 
            Arbeitsbe=
dingungen auf den Eingeborenenfarmen. Sie 
            er=
wartet Maßnahmen zur Verbeſſerung der ſanitären 
            Einrichtun=
gen an den Arbeitsſtätten der Zentralbahn. Hinſichtlich des 
Handels mit Spirituoſen wünſcht die Kommiſſion eine 
            der=
gleichende Statiſtik für die letzten fünf Jahre. Die finanzielle 
Lage des Mandatsgebietes wird als ſo günſtig bezeichnet, daß 
die Mandatsverwaltung in der Lage war, ein umfangreiches 
Arbeitsprogramm zur Ausführung zu bringen, ohne Anleihen 
aufzubringen. 
Togo: Die Grenzfeſtſetzung zwiſchen dem 
            franzö=
ſiſchen und engliſchen Mandatsteil von Deutſch=Togo ſoll 
            nun=
mehr endgültig in einer Weiſe durchgeführt werden, durch die 
eine Auseinanderreißung von Eingeborenenſtämmen vermieden 
wird. Die Einfuhr von Spirituoſen hat ſich während 
1925 weſentlich vermehrt; die franzöſiſche 
            Mandatsver=
waltung verſpricht, Maßnahmen zur Einſchränkung der 
            Alkohol=
einfuhr zu treffen. Die finanzielle Lage des Mandatsgebietes 
wird als günſtig geſchildert. 
Tanganyika (D.=O.=A.): Hinſichtlich der Organiſation 
der Verwaltung Tanganyikas wünſcht die Mandatskommiſſion 
von der engliſchen Mandatsverwaltung genaue Angaben über die 
Zahl und Nationalität der Beamten ſowie ihre Funktionen, des 
weiteren über die letzten Veränderungen im Syſtem der 
            Einge=
borenen=Verwaltung. Auch in Tanganyika hat im Jahre 1925 
die Alkoholeinfuhr ganz erheblich zugenommen 
und die Mandatskommiſſion erwartet Maßnahmen zu ihrer 
            Ein=
ſchränkung. Der Bericht der Mandatsverwaltung über das 
Mandatsweſen der Kolonie war ſo unvollſtändig, daß 
die Kommiſſion für die Folge genaue Angaben über das 
            ärzt=
liche Perſonal und die Zahl der Krankheitsfälle innerhalb des 
Mandatsgebietes wünſcht. Ebenſo lagen der Kommiſſion 
weder der Finanzbericht für 1923/24 und noch für 1924/25 vor. 
Südweſtafrika: Die Mandatskommiſſion beſchäftigte 
ſich mit den Fragen der allgemeinen Verwaltung und erbat 
nähere Angaben über die noch in Kraft befindlichen deutſchen 
Geſetze. Sie ſtellt feſt, daß die ſoziale und geſundheitliche 
Lage der Minenarbeiter ſich dank den Maßnahmen der 
            Verwal=
tung gebeſſert hat und erwartet nach dieſer Richtung weitere 
Fortſchritte. Sie wünſcht nähere Angaben der Gründe über die 
Vermehrung der Alkoholeinfuhr im Jahre 1925. 
Die Kommiſſion erwartet eingehenden Bericht über die 
            wirt=
ſchaftliche Lage der Eingeborenen in Südweſt. 
Neu=Guinea: Die Mandatskommiſſion erwartet, 
daß die Mandatsverwaltung alle Anſtrengungen unternimmt, um 
einen möglichſt großen Teil des Mandatsgebietes unter ihre 
effektive Kontrolle und Verwaltung zu bringen. 
Es ſoll ein Beamtenſtab gebildet werden, der mit dem 
            beſon=
deren Problem dieſes tropiſchen Gebietes und ſeiner Bewohner 
vertraut iſt. Die Mandatsverwaltung hat einen Inſpektor für 
die Eingeborenenarbeit ernannt. 
Das Volksbegehren „Sparerbund Or. Beſt” abgewieſen. 
Amtlich wird witgeteilt: Der Reichskommiſſar des Innern 
hat auf Beſchluß der Reichsregierung den von dem 
            Oberlandes=
gerichtspräſidenten Dr. Beſt, Mitglied d. R., als 
            Vertrauens=
mann des Sparerbundes und des Hypothekengläubiger= und 
Sparerſchutzverbandes geſtellten Antrag auf Zulaſſung eines 
Volksbegehrens zu Gunſten eines Geſetzes über die Ablöſung 
öffentlicher Anleihen und Umwertung von Hypotheken und 
            ande=
ren Anſprüchen, mit dem Kennwort „Sparerbund Dr. Beſt” 
            ab=
gelehnt. Der Beſchluß wird in der Hauptſache damit begründet, 
daß das Geſetz einen unmittelbaren Einfluß auf den 
            Geſamtbe=
ſtand des Haushaltsplanes ausüben und zwar wegen der Höhe 
der in Betracht kommenden Beträge in einer Weiſe, die den 
Haushaltsplan tatſächlich umſtoßen würde.
 Staatsminiſters Martin Ernſt von Schliefen. Aus Kalifornien 
brachte man die kleinen Schopfwachteln zu uns, die viel Geld 
verſchlungen haben; chineſiſche Silber=, Gold= und Ringfaſanen 
liefen anſtatt im Zoologiſchen Garten im deutſchen Wald 
            ſpa=
zieren, und die Pflege, deren unſere heimiſchen Wildhühner ſo 
dringend bedürfen, verwendete man auf afrikaniſche Perlhühner 
und nordamerikaniſche Truthähne. Man hat die ſchwarzen 
Schwäne Auſtraliens, aſiatiſche und amerikaniſche Enten zu uns 
gebracht und machte in unſeren ſchönſten Revieren indiſche 
            Axis=
hirſche, japaniſche Sika, nordamerikaniſche Wapitis und 
            Altai=
hirſche heimiſch. Das ſibiriſche Reh wurde ein Bewohner unſerer 
Wälder, und die ſkandinaviſchen Renntiere kamen in den Harz 
und auf die Kuriſche Nehrung. All dieſe Einbürgerungsverſuche, 
die doch nur Spielereien ſind, erſcheinen ebenſo ſinnlos, wie die 
von chineſiſchen Nachtigallen, auſtraliſchen Wellenſittichen, 
            ameri=
kaniſchen Kardinalen und gelben Kanarienvögeln. Während 
            un=
ſere Teichwirte mit dem grünen Waſſerfroſch ſchon genug zu tun 
haben, ſetzten merkwürdige Naturfreunde auch noch den doppelt 
ſo großen und gefräßigen Ochſenfroſch Amerikas aus. Anſtatt 
unſere Sumpfſchildkröte wieder einzubürgern, griff man in 
Bayern zur japaniſchen Schnappſchildkröte, und im Tegeler Forſt 
hat man ſogar eine erhebliche Anzahl von Scheltepuſiks, einer 
gefährlichen großen Blindſchleichenart, und von ſehr biſſigen 
            ſüd=
europäiſchen Zornſchlangen ausgeſetzt. 
C. K. Das größte Bombenflugzeug. Ein neues 
            Kampfflug=
zeug der Vereinigten Staaten, das ſoeben auf den Namen 
„Kyklop” getauft worden iſt, ſoll das größte bisher vorhandene 
Bombenflugzeug ſein und hat die größte Nickelſtahlmaſchine. Die 
Maſchine wiegt über 7½ Tonnen und hat 825 PS. Das 
            Flug=
zeug hat eine Geſchwindigkeit von 135 engliſchen Meilen in der 
Stunde und kann mit einer Ladung von 4000 Pfund Bomben 
acht Stunden fliegen. Es iſt mit zwei Maſchinengewehren 
            be=
waffnet. Der Erbauer Elliott Daland erklärte, daß der „Kyklov” 
nur der Vorläufer eines „Ueberbombenflugzeuges”, mit einer 
Doppelmaſchine von 2550 PS iſt. 
C. K. Eine ſpaniſche Südamerika=Bibliothek. Bei den Feſten, 
die jetzt zu San Jago di Compoſtella in Spanien ſtattfanden, 
wurde an der Univerſität dieſer Stadt eine Südamerika=
            Biblio=
thek eingeweiht, die das Geſchenk eines reichen Argentiniers, 
Gumerſindo Buſto, iſt. Dieſe Bücherſammlung enthält 14 000 
Bände, die alle von ſüdamerikaniſchen Verfaſſern herrühren und 
ſich mit Südamerika beſchäftigen. Der Bibliothek angegliedert iſt 
ein Muſeum, in dem geographiſche Karten, Medaillen und 
            zahl=
reiche Dokumente zur Geſchichte und Landeskunde der 
            ſüdameri=
kaniſchen Länder vereinigt ſind.
Seite 4
Nummer 230
Freitag, den 20. Auguſf 1926
 Senſationen aus dem Fernen Oſten. 
Von unſerem C.=A.=P.=Korreſpondenten. 
Es gibt kein Land der Welt, ſelbſt das Konglomerat der 
Sowjet=Staaten nicht ausgenommen, aus dem ſo oft 
            Senſatio=
nen gemeldet werden, wie das Himmliſche Reich. Und es iſt im 
Augenblick der Verbreitung ſolcher Nachrichten meiſt kaum 
            mög=
lich, ſie auf ihre Richtigkeit hin zu kontrollieren. Wenn man gute 
alte oſtaſiatiſche Freunde beſitzt, gibt es freilich eine negative 
Methode, den Alarmgerüchten auf den Leib zu gehen. Wenn 
dieſe mit den Zentralen in Verbindung ſtehenden Kreiſe auch 
nach zwei Tagen noch keine Beſtätigung erhalten haben, iſt 
größte Skepſis geboten. So war es auch jetzt wieder einmal. 
Nicht weniger als 40 000 Mann Wu Pei=fus ſollten gemeutert, 
die ganze Aktion gegen die Kuominchun zuſammengebrochen 
ſein. Man telegraphierte von Verhandlungen zwiſchen Tſchang 
und den Kuominchun, von einem bevorſtehenden Einrücken 
            die=
ſer in Peking, von einer beſchleunigten Abreiſe Wu’s nach dem 
Süden, wo vor den Angriffen aus Canton alles für ihn 
            zu=
ſammen zu brechen ſchien uſw. uſw. 
In Wirklichkeit iſt trotz aller Verzögerungen nach 
            oſtaſiati=
ſcher Gepflogenheit, trotz der gewaltigen Entfernungen und 
ſchwieriger Marſchgelände, welche beide Momente bei dem 
            un=
zulänglichen Kartenmaterial nur zu leicht unterſchätzi werden, 
alles nach den verabredeten großen ſtrategiſchen Grundlinien 
            ver=
laufen, über die man ſchon im erſten Teil des Juni berichten 
konnte. — Die Kuominchun hatten im Nankow=Paß und der 
durch ihn durchſchnittenen Gebirgslinie zweifelsohne eine 
            vor=
zügliche Stellung inne, die ihnen zugleich geſtattete, durch ſie 
            ge=
deckt, einen Einfall in das reiche Schanſi zu machen. Wir 
            wur=
den damals aber gleich durch rein objektiv urteilende, 
            oſtaſia=
tiſche Sachverſtändige darauf hingewieſen, daß dieſe Stellung 
bei ſtrategiſchen Umfaſſungen große Gefahren berge. Die 
            Her=
ren haben völlig recht behalten. Eine weit ausholende Armee= 
Abteilung Tſchangs griff über Jehol in langwierigem, 
            ſchwieri=
gem Marſche herum. Der zu Wu haltende, kooperierende Tupan 
von Shanſi ließ eine /Kuominchun=Abteilung ruhig 
            herankom=
men und führte lange Defenſivgefechte. In der Front zog ſich 
die Alliierten=Streitkraft ſogar aus ihrer Gros=Stellung bei 
Tſchangpin nordweſtlich Peking zurück. Lu ließ die Kuominchun 
dorthin folgen, ſo daß ihn nur noch etwa 20 Meilen von Peking 
trennten. Eine Geſamtlage, die allerdings geeignet war, die 
            un=
ſinnigſten Gerüchte und die intereſſanteſten Telegramme 
            ent=
ſtehen zu laſſen. Es war doch nur der erſte Akt, nur das 
            Au=
ſetzen der Zangenbewegung nach erprobteſten Muſtern im 
            Gro=
ßen Kriege. Als die Zange ſich dann in Gemäßheit mit den 
Umgehungsbewegungen langſam ſchloß, kam der dramatiſche 
Schlußakt. Die Kuominchun mußten auf Nankow zurück und 
konnten der Zermalmung nur durch beſchleunigtes weiteres 
Weichen durch den Paß hindurch, entlang der Kalgan=Straße, 
bis nach Hwailei entgehen, das ein gut Stück noch jenſeits der 
Großen Mauer liegt. — Eine neu eingetroffene Peking=Meldung 
Reuters — die wir zunächſt nicht kontrollieren können — ſagt, 
daß die alliierten Truppen auch noch Hwailei genommen haben. 
— Feng braucht ſich nun nicht mehr zu beeilen, zur 
            Einſamm=
lung der Früchte nach Peking zu kommen. Es dürfte ſich für 
ihn als letzte Chance erweiſen, ſich mit ſeinen Heeresreſten in 
der Mongolei zu treffen und zu verſuchen, ſich, geſtützt auf 
            Mos=
kau, erneut zu organiſieren. Die Möglichkeit würde von zwei 
Momenten abhängen. Wird Moskau die ganze Sache immer 
noch als eine günſtige Anlage anſehen? Es iſt bemerkenswert, 
daß es Tſchangs Forderung, Kharakan abzuberufen, immer noch 
mit einem glatten „Nein” beantwortet. Auf der anderen Hand 
hat es Tſchang als ſchleunig zu löſende Aufgabe erklärt, die 
Kuominchun mit aller Energie zu verfolgen.
 Rußland hat noch einen anderen Mann in Ching, nämlich 
den geſchickten Borodin im Süden, in Canton. Ein ſehr 
            ge=
ſchickter Mann, in der Tat! Er hält ſich äußerlich ganz zurück, 
ſpielt nur den uneigennützigen Ratgeber, aber er übt durch die 
ihm ergebenen Unions einen großen Einfluß aus, nicht zu 
            Gun=
ſten einer Beilegung des Boykotts, was vor allem im Auge 
            be=
halten werden muß. — Wie ſieht es überhaupt in Canton aus? 
— Als Sun Yat=ſen ſtarb, übernahm ſein Sohn Sun Fo 
            nomi=
nell die Leitung der Geſchäfte. Er war für Frieden und 
            Freund=
ſchaft mit England, und die Gemäßigten triumphierten. Aber 
ſein Einfluß ſank bald auf Null, und er vermochte nur den 
Mayor=Poſten als Sohn ſeines Vaters zu retten. Ein größerer 
Einfluß lag von vornherein bei den drei Günſtlingen ſeines 
Vaters, Liao Tſchung=kai, Wang Tſching=wei und Tſchang 
            Kai=
ſchek. Erſterer wurde ermordet, der Zweite „eliminiert”. So 
blieb nur der General Tſchang Kai=ſchek. Er iſt ehrgeizig; er iſt 
auf Selbſterhaltung bedacht. So lange ſeine Truppen loyal 
bleiben, iſt er ſicher. Länger nicht! Iſt er Borodins Herr oder 
Diener? Und hier ſetzte wieder die Gerüchtbildung und 
            Sen=
ſationskabelei ein. Er ſollte, wer weiß wie weit, nach Norden 
vorgedrungen ſein. Seine Truppen ſollten ſchon in Hupeh 
ſtehen, und Wu ſollte ſich entſchieden haben, angeſichts der 
Maſſenmeuterei ſeiner Truppen das Feld im Norden Tſchang zu 
überlaſſen und den Süden vor dem übermächtigen Andrang der abkommen, lehnten den Achtſtundentag ab, wollten eine Lohr 
Cantoneſen zu retten. Jedenfalls rückten ſie in Hunan bis 
Tſchangtſcha vor. Ihre Vortruppen ſollen in ihrem Vormarſch 
auf Hankau bis Yuchau, hart ſüdlich des Yangtſe vorgedrungen 
ſein. Tatſächlich ſoll auch Sun Tſchang=fang, der neue „Patron” 
der fünf Yangtſe=Propinzen, Wu aufgefordert haben, ſich von den 
Kouminchun gegen die Cantoneſen abzuwenden, teils aus 
            eige=
nem Intereſſe und in Sorge um ſeine. Domäne, teils aus 
Freundſchaft für Wu. — Aber die Sache kam anders. Nicht 
            un=
gewöhnlich ſtarke Ueberflutungen des Fluſſes ließen Yuchau 
räumen. So gab Kai=ſchek die Expedition nach dem Norden auf, handlungen fortzuſetzen, da keine realen Grundlagen dafür vor 
zumal er durch Borodin Kunde von der Entwicklung am Nan= handen ſeien. 
kau=Paß erhalten haben ſoll. Er beging nun aber eine große 
Dummheit. Er bereitete einen Einbruch in Kiangſi vor, unter 
dem Vorwande, der wohl berechtigt war, daß Sun ihn angreifen 
wolle. — Was ſich dort entwickeln mag, kann man nicht wiſſen. 
Von einer Gefahr im Süden für den Marſchall Wu iſt jedenfalls 
keine Rede mehr. Er behält freie Hand im Norden, und der 
„Herr” Cantons, wie ſein „Freund” Borodin ſind „matt‟. Das 
dürfte die Boykottlage weſentlich beeinfluſſen. 
 
Keine Einigung über Marienbad. 
w. Prag, 19. Auguſt. 
Wie die „Bohemia” von offiziell beteiligter Seite erfährt, 
iſt die Nachricht der „Pravo Lidu”, daß ſich die tſchechiſche Boden= lation in Paris zugezogen. 
kommiſſion mit der deutſchen über Marienbad geeinigt habe, 
nicht zutreffend. Das Prager Stadtblatt ſtellt feſt, daß die 
            Ver=
handlungen, die zwiſchen dem Stift und dem Bodenamt im 
Gange waren, im September wieder aufgenommen werden 
            ſoll=
ten. Das Bodenamt hat ſich auch ſeit der Entſcheidung des 
            Ver=
waltungsgerichtshofes im April feindlicher Schritte enthalten. 
So wurde auch die in der letzten Zeit in der Marienbader 
            An=
gelegenheit anberaumte Verhandlung vertagt. Das Bodenamt 
hat es auch unterlaſſen, wegen der Beſchlagnahme derjenigen 
Objekte, die ihm durch den Verwaltungsgerichtshof nicht 
            zuge=
ſprochen wurden, irgendwelche Entſcheidungen zu verlangen oder 
Anträge zu ſtellen.
 Die Londoner Grubenverhandlunger 
geſcheitert. 
Beide Parteien halten an ihrem Standpunkt feſt. 
EP. London, 19. Auguſt. 
Zum erſten Male ſeit etwa zwei Monaten traten heute d. 
Vertreter der Grubenbeſitzer und Bergarbeiter zufammen, u. 
eine Grundlage, für die Wiederaufnahme der Arbeit in de 
Kohlengruben zu ſuchen. Dieſe Fühlungnahme hat aber die al 
gemein erhofften Ergebniſſe nicht gezeitigt, da es den beide 
Parteien nicht einmal möglich war, ſich über die Führung de 
Verhandlungen zu einigen. Infolgedeſſen wurde heute aben 
mitgeteilt, daß die Konferenz nichtweiter fortgeſetz 
werde. Die Urſache dieſes Fehlſchlages iſt in der Tatſache zu e 
blicken, daß ſich ſowohl die Arbeitgeber wie auch die 
            Ber=
arbeiter in der Frage des Achtſtundentages unnach 
giebig zeigten. 
Nach dem Communiaus der Grubenbeſitzer haben die 
            A=
beitervertreter erklärt, ſie würden ihre früheren Forderunge 
keineswegs aufgeben. Sie beſtänden auf nationalem Lohr / 
herabſetzung nur dann diskutieren, wenn ein Abkommen übe 
die Reorganiſierung der Bergwerksinduſtrie zuſtandegekomme 
ſei, und erachteten eine neue Regierungsſubſidie für erforderlia 
Der Vorſitzende des Bergwerksbeſitzerverbandes erwiderte dar 
auf, daß es vom wirtſchaftlichen Standpunkte aus unmöglich ſe 
unter den vor dem 11. Mai in Kraft geweſenen Bedingunge 
die Arbeit in allen Kohlenbezirken wieder aufnehmen zu laſſei 
und daß die Bergwerksbeſitzer gegen eine Regierungsſubſidi 
ſeien. — Angeſichts der Tatſache, daß die Arbeiter völlig au 
ihrem alten Standpunkt beharrten, ſei es überflüſſig, die Ver 
Die franzöſiſchen Sparmaßnahmen. 
EP. Paris, 19. Auguſt. 
Wie geſtern angekündigt, hat heute ein Kabinettsrat di 
Prüfung der Erſparnis=Maßnahmen in der Verwaltung, de 
Schritte gegen die Teuerung und der Einſchränkungen fortgeſetz= 
Der Innenminiſter, der Landwirtſchafts= und der Handels 
miniſter berichteten über ihre in der Bekämpfung der Verteuerun / 
der Lebenshaltung bereits erzielten Erfolge und ſchlugen weiter 
Maßnahmen vor, die der Kabinettsrat billigte und die nach end 
gültiger Feſtlegung in einem morgen ſtattfindenden Miniſterra 
veröffentlicht werden ſollen. Der Pariſer Polizeipräfekt wurd 
zur Erörterung der Bekämpfung der Teuerung und der Speku 
Beſprechungen mit dem ſpaniſchen Außenminiſter. 
EP. Paris, 19. Auguft. 
Nach einer Meldung aus San Sebaſtian hatte geſtern de 
ſpaniſche Außenminiſter Yanguas mit dem deutſchen Botſchafte: 
gelegentlich eines gemeinſchaftlichen Eſſens eine wichtige Unter 
redung. Außerdem empfing Yanguas den engliſchen und fran 
zöſiſchen Botſchafter ſowie den ſpaniſchen Botſchafter in London 
Merry del Val. 
In einer Preſſekonferenz teilte er mit, der deutſche Bot 
ſchafter habe ihm angekündigt, daß heute in Bilbao ein Flettner 
Rotorſchiff eintreffen werde, das nach einem Vortrag des Ka 
pitäns nach Santander weiterfahre, wo es König Alfons be 
ſichtigen werde.
Dieser Mondamin-Pudding
I. St. 8395
 ist kochfertig und schmeckt wie Milch-Muſl- Schokolade 
Ebenso vorzüglich: Delikateſ-, Haselnuſſ- und Makronen-Pudding
Familiennachrichten
 Die glückliche Geburt eines 
kräfigen Mädchens zeigen an 
Dr. Schefers und Frau 
z. Zt. Klinik Dr. Wolff und Dr. Hoffmann. 
Darmſtadt, 19. Auguſf 1926. 
(21607)
 Ihre Verlobung geben bekannt: 
Milhelmine Lannert 
Heinrich Lang 
Darmstadt, den 21. August 
1926 
Schiedhausstr:. 56 
Grätenhäuserstr. 125 
( 21583)
 Berthold Sander 
Ially Sander-Reinecke 
Vermählte 
Darmstadt, im August 1926 
Schießhausstr. 125 II. 
(11996)
 Sat Katn. 
Ihre am Samstag, den 21. Auguſt 1926, 
nachmittags 2½ Uhr, in der Martinskirche 
ſtattfindende Trauung beehren ſich an= 
( 21608 
zuzeigen 
Georg Ploch 
und Frau Käthe, geb. Seibert 
Darmſtadt.
 j Ihre am Samstag, den 21. 
            Au-
gust 1926, nachm. 2½, Uhr, in 
der Stadtkapelle stattfindende 
Trauung zeigen an 
Albert Ober 
Hermine Ober 
geb. Küpper (11966 
Darmstadt, Rheinstraße. 
Dankſagung. 
Für die Beweiſe aufrichtiger 
Teilnahme bei dem Heimgang 
AunſererliebenEntſchlafenen ſagen 
wir Allen herzlichen Dank. 
Im Namen der 
trauernden Hinterbliebenen: 
112541 H. Ebrecht.
 Von der Reise zurück 
O. B. Weber 
Dentist Alesandraweg 3 
Kſtsst
 Noder „Neſe 
auf Wunſch in einer Stunde 
Photo=Atelier Cartharius 
Lndwigsplatz6 (11187a) Teleph. 1703
 Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, das heute nach ſchwerer 
Krankheit erfolgte Ableben unſeres Prokuriſien und Geſchäftsführers 
unſerer Betriebskrankenkaſſe, 
Heren Georg Stahl. 
anzuzeigen. 
In dem Verſtorbenen verlieren wir einen Mitarbeiter, der 17 Jahre 
in unſerem Hauſe mit vorbildlicher Pflichttreue tätig geweſen iſt. Seine 
ganze Arbeitskraff war in dieſen Jahren in unermüdlicher 
            Schaffens=
freudigkeit unſerem Werk gewidmet. Wir werden ihm dankbar ein 
ehrendes Andenken bewahren. 
Portland=Ceinent=Fabrik 
Dyckerhoff & Göhne 
Geſellſchaft mit beſchränkter Haffung. 
Amöneburg b. Biebrich a Rh., den 18. Auguſi 1926. 
(11985
 Bücher, Noten 
Zeitſchriften 
werden gut u. preis 
wert gebunden. 
Horn, Alexander 
ſtraße 4, I. 11406=
 Woog, 19. Aug. 1928 
Waſſerhöhe 3,86 m 
Luftwärme 19‟ C. 
Waſſerwärme vorm 
7 Uhr 210 C. 
Woogs=Polizei=Wache
Berloren
 Dunkelgrüner 
            Ober=
länder=Herrenhut m 
vergoldet Jagdklub= 
Abzeichen am 
            Sams=
tag, den 14. d. Mts., 
gegenAbend auf einer 
Bank nächſt d. 
            Halte=
ſtelle Ohlyſtr. lieger 
gelaſſen. (t2159e 
Geg. Belohnung 
            ab=
zugeben Mühlſtr. 78, 
Laden.
28 Jahre litt ich an einem bläschenartigen
 Ich wandte die verſchiedenſten Mittel vergeblich 
an. Durch Schaumuuflage 
mit Obermehers Medizinal: Herba=Seife 
erzielte ich raſche Heilung. So ſchreibt Frau B. Hack. 
mann, Wiesbaden. Per St. M. — 6s, 300ſo 
            ber=
ſtärkt M. 1.—. Zur Nachbehanölung iſt Herba=Sreme 
beſond, z. empf. 3. hab. in all. Apoih, Drog. u. Parf. 
1V 9966
 Von der Reiſe 
zurück 
Dr. med. 
H. Rauſch 
Facharzt für 
            Haut=
u. Harnkrankheiten 
Darmſtadt, obere 
Rheinſtr 2. (119931sg
 Augenarzt 
aMf 
von der Reiſe 
zurück. 1214ik
 Bei 
Itrovanille 
In Apotheken
 Berloren Sonntag kl. 
lila Notizbuch mit 
eingeklebt. Photo, 
            ver=
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            Schnampel=
weg. Bitte Finder 
dringend um Rückg., 
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Belohnung (2i6ic 
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 Aerztlich empfohlen. Vielmillionenfach bewährt, 
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Beſſunger=Apotheke, K. Fiſchbach; Engel=Apotheke, Dr. E. Merck, 
Drogerien: Beſſunger=Drogerie, Beſſungerſir. 1; Huberius=
            Dro=
gerie, C. Lennartz; Palais=Drogerie, Saalbauftr. 13; Schwanen= 
Drogerie, Gardiſtenſtr. 17; Orogerie Schwinn; Orogerie Secker Nf.; 
Cudwigshöhſtr. 1; Drogerſe Zachmann, Bleichſtr. 46. (I. Mg: 11979
Nummer 230
Seite 5
 Aus der Landeshauptſiadt. 
Darmſtadt, 20. Auguſt. 
*Ein bedeutſamer Niebergallfund. 
Ein in den Vereinigten Staaten von Nordamerika anſäſſiger Sohn 
unſerer Stadt, Herr Dr. Balduin von Herff, der kürzlich wieder in der 
Vaterſtadt weilte, hat ein ihm gehöriges, unerſetzliches Stück, die 
            To=
tenmaske Ernſt Elias Niebergalls, von deren 
            Vorhanden=
fein keiner der Niebergall=Biographen etwas wußte, mit nach 
            Darm=
ſtadt gebracht und zunächſt Herrn Robert Schneider, unſerem bekannten 
Dialektdichter, der eifrig an einem Fonds für ein Niebergall=Denkmal 
ſammelt, davon Mitteilung gemacht. 
Es iſt nun glücklich gelungen, das einzige Stück das uns zum 
erſtenmal Kenntnis vom äußeren Menſchen des unſterblichen 
            Dich=
tiers des „Datterich” gibt, für einige Zeit in Darmſtadt zu haben. Herr 
Dr. von Herff hat die Porträtmaske Vertretern des Vereins „Alt=
            Darm=
ſtadt”, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde, vorerſt leihweiſe 
übergeben und geſtattet, daß davon photographiſche Aufnahmen ſowie 
Abgüſſe hergeſtellt werden. Er hat ſich hierdurch den lebhafteſten Dank 
aller Darmſtädter und Verehrer des Dichters erworben. 
Es ſoll nicht unerwähnt bleiben, daß die Erſtehung und 
            Urheber=
ſchaft ſowie der langjährige Verbleib der Totenmaske vollſtändig 
            auf=
geklärt iſt. 
In der Zeitſchrift des Hiſtoriſchen Vereins „Volk und Scholle” wird 
demnächſt Ausführliches darüber ſowie die Abbildung des Abguſſes 
            ver=
öffentlicht werden. 
A. B.
 — Heffiſches Landestheater. Außer den bereits angekündigten 
            klaſſi=
ſchen Werken bringt das Programm der nächſtfährigen Sinfonie= 
Konzerte des Landestheaters folgende moderne Komponiſten: 
Hindemith: Konzert für Orcheſter; Korngold: Suite „Viel Lärm 
um Nichts”; Mahler: Lieder (Soliſt Heinrich Rehkemper), Lied von 
der Erde; Reger: Sonate für Violoncello (Soliſt Hans Münch=
            Hol=
land), Klavierkonzert (Soliſt Rudolf Serkin); Maurice Ravel: La 
Tzigane; Schreker: Suite „Der Geburtstag der Infantin” 
            Scria=
bine: Poeme diextaſe; Richard Strauß: Till Eulenſpiegel; 
            Stra=
winsky: Feuervogel=Suite; Tſchaikowsky: Violinkonzert (Soliſt 
Otto Klinge).
 —Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen 
Landestheaters. Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Auf die heute 
Freitag, abends 8 Uhr, ſtattfindende letzte Wiederholung der Operette 
„Die Cſardasfürſtin” ſei hiermit nochmals hingewieſen. Morgen 
Samstag, abends 7.30 Uhr, gelangt zum erſten Male die Operette 
„Mädi” von Robert Stolz zur Aufführung. Die Operette wurde an 
mindeſtens 220 Bühnen aufgeführt, und wurde u. a. geſchrieben: wer 
wirklich Luſtiges ſehen, hören und — lachen will, kommt voll und ganz 
auf ſeine Rechnung. Die ſehr hübſche Muſik hat Robert Stolz geliefert, 
eine Reihe von pikanten Foxtrotts, einſchmeichelnden Walzern und 
            bril=
lanten Märſchen. Hauptſchlager iſt das „Süße Mädi.” Mädi iſt 
wirklich ein Schlager. Die Hauptrollen ſind beſetzt mit den Damen 
Gruſel und Steffter, ſowie den Herren Bruls, Jelikoff, Ney. Reichart, 
Schlißler und Straſſer. Leiter der Aufführung iſt Direktor Steffter. 
Abends 10.30 Uhr wird als Nachtvorſtellung zum letzten Male die 
Operette „Die Frau ohne Kuß” gegeben. Sonntag, nachmittags 
3 Uhr, wird als Fremdenvorſtellung zu ganz kleinen Preiſen von 1—3 
Mark zum letzten Male das mit dem Kleiſtpreis ausgezeichnete Luſtſpiel 
„Der fröhliche Weinberg” wiederholt; abends 7.30 Uhr kommt 
„Mädi” zur Aufführung, und als Nachtvorſtellung um 10.30 Uhr zum 
etzten Male die Operettenpoſſe „Er und ſeine Schweſter”.
 — Zehn Akademie=Konzerte. Es ſei hiermit nochmals darauf 
            auf=
merkſam gemacht, daß die Plätze der vorjährigen Abonnenten nur noch bis 
zum 23. Auguſt zurückgehalten werden können. Nachher eingehende 
            Be=
ſtellungen auf vorjährige Plätze können nur noch, ſoweit Plätze 
            vor=
handen ſind, berückſichtigt werden. Näheres auf dem Sekretariat der 
Städtiſchen Akademie, Eliſabethenſtraße 36.
 — Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Nachdem die Wettkampfzeit 
welche ohne Zweifel für jeden Turn= und Sportverein eine Zeit de 
größten Anſtrengungen iſt, auch für die Turngeſellſchaft Darmſtadt nun 
mehr ſo weit zu Ende iſt, gilt es, nun die Geſelligkeit wieder etwa 
mehr in den Vordergrund des Vereinslebens zu rücken. Aus dieſer 
Grunde lädt die aktive Turnermannſchaft die Vereinsangehörigen zu 
einem Familienausflug nach Groß=Zimmern, der am kommenden Sonn 
tag, den 22. Auguſt, ſtattfinden ſoll, ein. Auf Anregung des Turnverein= 
Groß Zimmern wird die Turnerkampfmannſchaft, welche am erſte 
Samstag im September einen Vereinsſtädtekampf an den Geräten i 
Kiel austragen wird, einen Teil des Kieler Turnprogramms zeigen 
Auch wird zugleich die Einwohnerſchaft Groß=Zimmerns die Gelegenhe 
haben, im dortigen Schwimmbad einen großen Teil der 
            Schwimmabtei=
lung, hierunter die ſiegreiche Mannſchaft aus den D.T.=Meiſterſchaften 
welche einen Schwimmbetrieb vorführen werden; zu ſchauen und deren 
Leiſtungen kennen lernen. Die Abfahrt der Teilnehmer erfolgt 1.40 Uhr 
ab Oſtbahnhof. Gäſte ſind willkommen. 
* Kunſtausftellung in Bad=Nauheim. In dem nen hergerichteter 
ſtaatlichen Ausſtellungsraum in den Kolonnaden von Bad=Nauhein 
(Kunſthandlung Richard Banger) findet vom 15. Auguft bis etwa zum 
15. Oktober eine Ausſtellung „Hefſenkunſt” ſtatt, die von der 
Neuen Heſſiſchen Arbeitsgemeinſchaft für bildende Kunſt veranſtalte 
iſt. Sie enthält eine kleige, aber ſehr gewählte Anzahl verſchiedenarti 
ger Werke aller Fachgebiete. Es ſind Oel= und Waſſerfarbenbilder 
Griffelkunſtblätter, kleine Bildhauerarbeiten und kunſtgewerbliche Werke 
jeglicher Technik, an denen ſich die bewährteſten heſſiſchen Künſtler und 
auch die Kunſtſchulen von Mainz, Offenbach. Erbach beteiligt haben. Die 
geſchmackvolle Ausſtellung, bei freiem Eintritt jederzeit zugänglich, iſt 
vielſeitig, anregend und der niedrigen Preiſe wegen zu Ankäufen ver 
lockend.
 * Geſellenprüfung. Wir verweiſen auf die heutige Anzeige betr. 
der Herbſt=Geſellenprüfungen für alle Handwerke und der 
Induſtrie für die im Herbſt Ausgelernten. Die Anmeldung beginnt am 
Montag, den 23., und endigt am Donnerstag, den 26. Auguſt und zwar 
in der Zeit von 12—5 Uhr nachmittags bei Herrn Weißbindermeiſter 
G. Kraus, Luiſenſtraße 40, im Hofe links. Spätere Anmeldungen 
können nicht mehr berückſichtigt werden, und bitten wir die Meiſter und 
Eltern, die Prüflinge anzuweiſen, ſich ſofort anzumelden. Die Gekühr 
von 7 Mk. iſt mit der Anmeldung ſofort zu entrichten. (Siehe heutige 
Anzeige.) 
* Vermißt wird ſeit Sonntag, den 1. Auguſt, der 16 Jahre alte 
Kaufmannslehrling Karl Osburg, wohnhaft Beſſungerſtraße 110. 
Derſelbe ging am fraglichen Sonntag nach dem Mittageſſen vom 
            Eltern=
hauſe fort und iſt ſeitdem ſpurlos verſchwunden. Er iſt 1,75 Meter 
groß, kräftige Figur, trug geſtreiften blauen Anzug, ſchwarzen Hut, 
            rot=
geſtreiften Selbſtbinder, ſchwarze Schnürſchuhe mit Wildlederbeſatz. An 
der Stirne hat er über dem linken Auge eine Narbe, über dem einen 
Fußknöchel, durch einen Bruch verurſacht, eine ſchwarze Stelle. Wer 
Mitteilungen über den Vermißten machen kann, wird gebeten, dies an 
die Eltern oder an die Kriminalpolizei, Zimmer 8, zu melden. 
— Große Heidelberger Schloßbeleuchtung. Nach einer Mitteilung 
des Heidelberger Städtiſchen Verkehrsbureaus findet am 6. 
            Septembe=
nochmals eine große Schloßbeleuchtung mit Brückenbeleuchtung und 
Feuerwerk ſtatt.
 — Luftpoſten nach Marokko, Algerien und Weſtafrika. Vom 
15. Auguſt ab können gewöhnliche und eingeſchriebene Briefſendungen 
leder Art, ausgenommen Nachnahmeſendungen und Poſtaufträge, mit 
den franzöſiſchen Luftpoſten Toulouſe—Rabat—Caſablanca, Toulouſe— 
Oran, Toulouſe—Dakar befördert werden. Luftpoſtſendungen nach 
            Ma=
rorko und Algerien koſten neben den gewöhnlichen Auslandsgebühren 
einen kleinen Zuſchlag. Weitere Auskunft über die Gebühren geben 
die Poſtanſtalten. Die Sendungen ſind vollſtändig frei zu machen und 
muſſen, je nach dem Beſtimmungsort, den auffallenden Vermerk tra= 
Ben: „Per Avion de Touleuſe 4 Nabat” (oder Caſablancg oder Oran 
oder Dakar).
 — Echte Wildkatzen im Frankfurter Zoo. Die echte Wildkatze gehört 
zu den ausſterbenden Tieren unſeres Erdteils und kommt nur in wenigen 
waldigen Gebirgsgegenden Europas als Seltenheit vor ſo daß ſie 
langſt zu den „Naturdenkmälern” gezählt werden muß. Infolgedeſſen 
wird ſie im Tierhandel nur ganz ausnahmsweiſe einmal angeboten. 
Freilich handelt es ſich dann meiſt auch nur um verwilderte Hauskatzen. 
Um ſo mehr iſt es zu begrüßen, daß es der Direktion des Zoologiſchen 
Gartens gelungen iſt, ein junges, aus Siebenbürgen ſtammendes 
            Wild=
kaßenpärchen zu erwerben. Hoffentlich gewöhnen ſich die in der 
            Tier=
garknerei als „heikel” geltenden Pfleglinge gut ein. — Die Sammlung 
ehropäiſcher Vögel wurde ferner um einen prächtigen 
            Wander=
falken, um ein Paar Pirole, die ja bekanntlich zu den 
            farben=
prächtigſten unſerer heimiſchen Kleinvögel gehören, und um einen große‟ 
Buntſpecht vermehrt. Neu in der Exotenſammlung des 
            Vogel=
haüſes ſind einige wveitere ſchöne Exemplare der großſchnäbeligen, 
farbenprächtigen Tucane oder Pfefferfreſſer, daruntg= 
Emn ſeltener, hier ſeit vielen Jahren nicht mehr gezeigter ſtattlicher 
Orange=Tucan und zwei Bunt=Tucane.
Freitag, den 20. Nr.MK 1926
 Das Preſſeſportfeſt am Sonntag. 
Es ſpricht ja bereits die ganze Stadt davon! Das iſt keine 
            Ueber=
treibung, denn wir Journaliſten müſſen das doch am beſten wiſſen, 
wenn ein Gerücht umgeht. Alſo, das Gerücht geht tatſächlich, und damit 
nun niemand ſagen kann, wie d. h. die Federhelden, hätten die 
            Bürger=
ſchaft abſichtlich im dunklen Ungewiß gelaſſen, wollen wir einiges aus 
der Geſchenkkiſte auspacken, denn das ganze Preſſeſportfeſt iſt ein 
            Ge=
ſchenk an jeden Beſucher. Bitte, keine Widerrede. Der 
            Eintritts=
preisbeträgt 1 Markfür den Stehplatz und 2 Mark für 
den Tribünenſitzplatz. Aber die „Heſſiſche Flugbetrieb A. G.” 
und die „heſſiſchen Redakteure” ſind ehrliche Geſchäftsleute, und da ſie 
nun einen Eintritt erheben, bieten ſie auch etwas dafür. Nicht etwas, 
ſondern entſetzlich viel. Es ſei ausdrücklichſt feſtgeſtellt, daß die 
            Rein=
einnahme zu wohltätigen Zwecken Verwendung findet. 
Nun alſo zu den ſportlichen Vorführungen oder, wie es im 
            Sport=
jargon lautet, zu den ſportlichen Leckerbiſſen: 
Einleitung iſt das Fußballſpiel Preſſe gegen Hefag. Beide 
            Mann=
ſchaften unterliegen ſchon ſeit langer Zeit einem üüberaus ſcharfen 
            Trai=
ning. Die Preſſe hat gegen die windraſchen und tüchtigen Leute der 
Hefag einen ſchweren Stand, zumal letztere noch den Vorteil des eigenen 
Platzes haben. Die Hefagſpieler haben unverkennbar eine Sympathie 
für die Luft, denn ihre Bälle ſteigen immer haushoch. Eigentlich auch 
kein Wunder bei dieſen „Luftkutſchern‟ Die erdgebundenen Journaliſten 
krebſen dagegen ganz beſcheiden am Boden herum. Im übrigen wird 
das Tor der Preſſe von einem Mainzer Kollegen bewacht, der annähernd 
280 Pfund wiegen ſoll. Viel Platz iſt da nicht mehr. Das Spiel wird 
ungeheuer intereſſant und ſcharf werden. Aber, wie geſagt, die Flieger 
ſind haushohe Favoriten. 
Als Nr. 2 ſteigt ein Motorradgeſchicklichkeitsfahren 
mit allen möglichen Hinderniſſen: Umleeren von gefüllten Eimern. 
Austrinken von Weingläſern, Achtenfahren, Ballwerfen uſw. Im 
            übri=
gen iſt ſo ein Motorrad doch ein heimtückiſches Ding ." ja, ich weiß es 
ganz genau. Immer geht es im ungeeigneten Moment los. 
Zum dritten wird die Schutzpolizei ein Jagdſpringen 
            ver=
anſtalten. Es iſt darüber kein Wort zu verlieren. Die Leute können 
etwas und werden einwandfreien, abſolut ernſt zu nehmenden Sport 
bieten, wie ſich überhaupt die Schutzpolizei in überaus liebenswürdiger 
Weiſe in den Dienſt der guten Sache geſtellt hat.
 Pragteusportfest 
Barmstadt 1926 
Sonntag, den 22 Auguſi, nachmittags 21/. Uhr 
Flagplatz am Bollenfalite 
Fapoan Bentang 
Preſſe gegen Flieger 
(Preis des Staatspräſidenten) 
Flachrennen (Preis des Staatspräſidenten) / 
            Amazonen=
rennen / Hürdenrennen (Preis des Oberbürgermeiſters) 
Motorrad=Gymkhana / Schau= und Kunſtflüge / 
Fallſchirmabſprünge / Preisſchießen 
Veranſtalter: 
Landesverband Heſſen Reichsverband Oeutſche 
Preſſe / Heſſiſche Flugbetriebs=A=G.
 Eintrittspreiſe: Numerierter Tribünenplatz 2.— Mk. 
Im Vorverkauf bei Hugo de Waal, Ecke Rhein= und 
Grafenſtra e 210 Mk. Sattelplatz 1 — Mk. (12001
 Nummer 4 iſt dann das Motorradfahren für Amateure, 
d. h. ſiir ſolche, die gerade erſt fahren gelernt haben oder es erſt an 
dieſem Tage begreifen ſollen. Das oben erwähnte Motorradrennen, 
Rennen 2, iſt offen für erfahrene Motoriſten. Ich brauche nur die 
Namen Geo Wieſt, Freiherr von Schauroth, Wiſſel uſw. zu nennen! 
Dieſe Benzinkanonen werden alſo hübſch unter ſich ſein. Im Rennen 4 
aber — — ach du lieber Gott! Die Flieger natürlich, es iſt der gelbe 
Neid, der aus mir ſpricht, machen die Sache im Handgalopp. Nein, hier 
muß es ja heißen mit dem Kompreſſionshebel. Was das iſt? Keine 
Ahnung! Nur feſte ſo tun als ob, dann glauben es ſchon die anderen! 
Alſo dann wird die Sache wieder künſtleriſch. Die Reitſchule 
Runkel wird eine künſtleriſihe Quadrille vorſühren, die in ähnlicher 
Aufmachung ſchon immer großen Anklang bei dem Publikum fand. 
Und nun kommt die Hauptſache: Das Rennen des Tages: Das 
Flachrennen über 1200 Meter auf ausgezeichneten Pferden und mit noch 
beſſeren Reitern! Ueberaus wertvolle Preiſe ſtehen zur Verfügung. 
Der Preis des Staatspräſidenten wird heiß umſtritten ſein. 
            Ueber=
haupt, was bei den Reitern eine Aufregung herrſcht! Geheimtipp für 
die Leſer: „Libelle” (!), „Cäſar” viclleicht noch „Trabant‟ Es kann 
aber auch umgekehrt kommen! Dieſes Rennen wird einen erbitterten 
Kampf um den Sieg bringen. Es ſind tatſächlich Reiter dabei, die ſich 
auf ihr Mitier verſtehen — und außerdem will doch auch jeder gerne 
den Preis mit nach Hauſe nehmen. Die Konkurrenten werden in den 
Farben der bekannteſten deutſchen Rennſtälle reiten und ſind 
            voll=
kommen fit. 
Flieger und Journaliſten ſind ſchon immer höfliche Menſchen geweſen 
und haben erſt recht etwas für die Damen übrig. Daher wurde auch 
ein Damenrennen eingelegt, bei welchem Frl. Bimmbernell und ihre 
Zwangsmieterin ſtarten werden. Dieſe beiden Perſönlichkeiten 
            vervoll=
ſtändigen das Feld auf das glücklichſte. Das Damenrennen iſt für 
            Darm=
ſtadt etwas abſolut Neues, und es wird auch hier einen erbitterten 
Kampf ſetzen, der aber, wie das auch nicht anders zu erwarten iſt, mit 
Grazie und Eleganz zu Ende geführt wird. 
Sodann wird das zweite Herrenrennen geſtartet, in welchem 
            eben=
falls ausgezeichnete Reiter zu finden ſind. Ein regelrechtes 
            Handicap=
rennen, welches eine wertvolle Bereicherung des Programms bildet. 
Uind nun kommen unſere Darmſtädter Flieger zu Wort: Buſch, 
Jährling, wahrſcheinlich auch die Akademiker ſind dabei. Kunſt= und 
Schaufliegen und Fallſchirmabſprünge werden dieſe Programmnummer 
angenehm bereichern. 
Als Abſchluß des Programms wird ein Schützenfeſt veranſtaltet. 
Der Schützenkönig wird ausgeſchoſſen; Muſik ertönt, und dann iſt alles 
aus. 
Zuſammenfaſſend kann man ſagen, daß das Preſſeſportfeſt auf dem 
Flugplatz eine ausgezeichnete Veranſtaltung ſein wird. Neben einigen 
ſcherzhaften Programmnummern kommt der ſeriöſe Sport vollkommen 
zu ſeinem Recht, und gerade die Vielſeitigkeit des Programms beweiſt, 
daß es für jeden Einzelnen nicht leicht iſt, die zahlreichen und ſchweren 
Bedingungen zu erfüllen. Sportrichter von Beruf werden über die 
gerechte Abwicklung des Programms wachen. Die Nachfrage nach den 
Eintrittskarten iſt eine ungeheuer ſtarke, und es iſt aus dieſem Grunde 
zu empfehlen, ſich im Vorverkauf (nur bei Hugo de Waal. Ecke 
Rhein= und Grafenſtraße, gegen 10 Pfg. Vorverkaufsgebühr) mit ſolchen 
zu verſehen. Ebenſo iſt ein frühes Erſcheinen notwendig, denn bei dem 
zu erwartenden Maſſenandrang iſt der Erſte immer am beſten dran. 
Das Publikum iſt außerdem durch eine Auslofung, über die Näheres 
noch an dieſer Stelle veröffentlicht wird, in die Lage verſetzt, Freiflige 
nah Mannheim zu bekommen, die nach Maßgabe der Ausloſung geflogen 
werden. 
Das Feſt beginnt um halb 3 Uhr und wird gegen halb 8 Uhr zu 
Ende ſein. Für Reſtaurationshetrieb hat der Pächter des Flugplatz= 
Reſtaurant Sorge getragen, und nun wollen wir alle noch hoffen, daß 
uns recht ſchönes Wetter beſchert ſei. Das iſt aber auch das einzigſte, 
vas ſich nicht der Organiſation des Ausſchuſſes unterworfen hat.
 Ausflugs=Sonderzug zum Bodenſee. 
Nachdem die Einrichtung der eintägigen Verwaltungs=Sonderzüge 
der Reichsbahndirektion Mainz ſich dank dem abwechſlungsreichen und 
kulturpolitiſch durchdachten Programm zu einer gern benutzten 
            Gelegen=
heit, Land und Leute kennen zu lernen, ausgebaut haben, ſoll nun 
            ein=
mal der Verſuch gemacht werden, eine Reiſegruppe im Sonderzug vierter 
Klaſſe von unſerem geſegneten Mittelrhein, zum Bodenſee zu führen: 
Konſtanz, die alte Haupt= und Hafenſtadt, iſt das Ziel. Drei Tage 
wird der Reiſende unterwegs ſein. Der Zug beginnt in Kreuznach am 
Samstag, den 21. Auguſt, vormittags 8 Uhr, fährt über Bingerbrück, 
Mainz, Darmſtadt, längs der Bergſtraße, über Offenburg, durch den 
Sch=arzwald, zunächſt nach Triberg, wo zum Beſuch der Waſſerfälle ein 
Aufenthalt von 2.36 bis 4.05 Uhr eingelegt iſt. Konſtanz wird bereits um 
6 Uhr 54 Min. abends erreicht. Am Abend Beleuchtung des Seeufers 
und Konzert am Strand. Der nächſte Tag bringt den größten Genuß, 
bei größter Ruhemöglichteit: Die Dampferrundfahrt auf dem 
See, beginnend morgens 8 Uhr, endigend abends 7 Uhr. Wer hat noch 
nichts von dem Zauber Reichenaus, der Romantik Meersburgs und 
Mainaus gehört? Bis nach Bregenz, wo die Alpen majeſtätiſch grüßen, 
bis zu Lindaus einziger Schönheit geht die Fahrt auf den großen, 
            be=
quemen Bodenſeedampfern, deren Verpflegung jedem Anſpruch genügt. 
Es wird allen Teilnehmern ein unvergeßlicher Tag werden. Am Abend 
bietet Konſtanz nochmals im Stadtgarten ein Konzert, und der Montag 
vormittag iſt einer Beſichtigung der Stadt gewidmet, die reich an 
            geſchicht=
lichen Erinnerungen, Barbaroſſa, Huß, die ſchweren Kämpfe des 16. 
Jahrhunderts klingen in den alten Gebäuden wieder. Die Rundfahrt 
auf dem See koſtet 8 Mk. Für das Uebernachten ſorgt das Reiſebureau 
König. Karten dazu werden im Zuge ausgegeben. Die Rückfahrt wird 
am Montag, den 23. Auguſt, nachmittags 2.48 Uhr, in Konſtanz 
            an=
getreten. Menſchen und Landſchaft ſind andere wie unſere am 
            Mittel=
rhein; ſie ſind wert, daß man ſie kennen und ſchätzen lernt. Drum 
auf zum Bodenſee!
 Eine Aufflärung für alle Landwirte: 
„Wer drückt den Getreidepreis.” 
Vor drei Wochen richtete ich ein Mahnwort an die Landwirtſchaft 
mit der Ueberſchrift: „Landwirte, haltet auf Preis, verkauft Euer 
            Ge=
treide nicht voreilig.” Wie berechtigt dieſe Mahnugg war, ſehen wir 
leider heute ſchon ſehr viel klarer, als vor drei Wochen, denn die bisher 
ſchon in großer Zahl vorliegenden Druſchergebniſſe haben gezeigt, daß 
wir im Durchſchnitt mit einem Ernteausfall von 25—30 Prozent bei 
            Wei=
zen, Roggen und Hafer und bei Winter= und Sommergerſte mit einem 
Minderertrag von 40 Prozent zu rechnen haben. Es kommt hinzu, daß 
die Qualität infolge der dauernden Niederſchläge ſtark gelitten hat, denn 
Auswuchs iſt reichlich vorhanden, und nach dem Druſch wird viel feuchtes 
Getreide noch längere Zeit auf dem Boden ſorgfältig bearbeitet werden. 
müſſen. Die Not des Landwirts wächſt von Tag zu Tag, und angeſichts 
dieſer Tatſachen muß man es als ein Verbrechen nicht nur an der 
            Land=
wirtſchaft, ſondern an unſerer geſamten Volkswirtſchaft bezeichnen, 
wenn Leute an der Arbeit ſind, die an ſich ſchon viel zu niedrigen 
            Ge=
treidepreiſe noch mehr zu drücken. Ein Teil des Handels iſt verſtändig 
und erkennt unſere furchtbare Not, und er ſieht auch letzten Endes für 
ſich ſelbſt die Gefahr. Ein anderer Teil aber iſt ſkrupellos bemüht, den 
Landwirten den Todesſtoß zu verſetzen. Das Spiel, welches dieſe Kreiſe 
treiben, iſt außerordentlich gefährlich, die Geduld der Landwirte iſt zu 
Ende.‟ „Der Bauer iſt kein Spielzeug.” 
Was tut nun aber die Regierung. Von allen Regierungsvertretern 
iſt die Not der Landwirtſchaft gnerkannt, und beruhigende 
            Zuſicherun=
gen haben wir genug erhalten; doch damit iſt uns nicht geholfen. „Der 
Worte ſind genug gewechſelt, wir wollen und müſſen Taten ſehen.‟ Die 
Zeit iſt viel zu ernſt, um mit Redensarten darüber hinwegzugehen. Die 
Zölle ſind durchaus nicht zugunſten der Landwirtſchaft geregelt, vor allen 
Dingen aber iſt die Verordnung über die Einfuhrſcheine ſo, wie ſie jetzt 
beſteht, direkt verderbenbringend für die Landwirtſchaft und für die 
            ge=
ſamte Volkswirtſchaft. Sie war ja auch nur als Uebergangsverordnung 
gedacht, und wenn ſie als ſolche gehandhabt wird, könnte man ſich evtl. 
mit ihr abfinden. Wenn aber jetzt dieſe Uebergangsverordnung nicht 
ſofort geändert wird, daß der Einfuhrſchein auf die volle Höhe des 
            Zoll=
ſatzes gebracht wird, ſo können wir unſeren erheblichen Ueberſchuß an 
Noggen nicht ausführen, unſer Roggenpreis wird gedrückt und Polen 
und Rußland verſorgen unſere bisherigen Abſatzgebiete, die 
            ſkandina=
viſchen Länder, mit Roggen. Schon im vorigen Jahre erfolgte die 
Regelung der Einfuhrſcheine zu ſpät, deshalb haben wir im Vorjahre 
nur 320000 To. Roggen ausgeführt gegen 1,1 Millionen To. 1913. 
            Den=
ſelben Fehler dürfen wir unter keinen Umſtänden in dieſem Jahre 
            wie=
der machen. Deshalb müſſen alle landwirtſchaftlichen Organiſationen 
geſchloſſen und energiſch fordern: „Sofortige Regelung der 
            Einfuhr=
ſcheine.‟ Der dafür zuſtändige Reichstagsausſchuß muß ſofort 
            zuſam=
mentreten; tut er es nicht, verſäumt er ſeine Pflicht, trägt aber dann 
die ganze Verantwortung! Der Zweck dieſer wenigen Zeilen iſt 
            ledig=
lich der, den Landwirt darüber aufzuklären, wer den Roggenpreis drückt, 
und den zuſtändigen Reichstagsausſchuß in vollem Ernſt darauf 
            auf=
merkſam zu machen, welche ungeheure Verantwortung er auf ſich nimmt, 
wenn die Einfuhrſcheine nicht ſofort auf volle Höhe des Zollſatzes 
Schurig=Zoeſtow. 
gebracht werden.
 — Bahnſteigkarten berechtigen nicht zum Betreten des Zuges. 
            Wie=
derholt iſt die Wahrnehmung gemacht worden, daß Perſonen, die nur 
im Beſitz von Bahnſteigkarten waren, in den Ferien=Sonderzügen 
            an=
getroffen wurden, wo ſie Plätze für ihre Angehörigen freihielten. Dieſes 
Verfahren zur Freihaltung von Plätzen iſt unzuläſſig. Daher wird 
jeder, der mit einer Bahnſteigkarte im Zuge angetroffen wird, 
            unnach=
ſichtlich eine Geldſtrafe erhalten. 
Parlamentariſches. 
Betr. Verdingungsordnung für Bauleiſtungen. 
Antrag des Landtagsabgeordneten Haury=Darmſtadt: Ich 
            bean=
trage, der Heſſiſche Landtag wolle beſchließen, die Heſſiſche Regierung zu 
erſuchen, die Beſtimmungen und Bedingungen der kürzlich von dem 
Reichsverdingungsausſchuß herausgegebenen Verdingungsordnung für 
Bauleiſtungen im Intereſſe der Vereinheitlichung bei Vergebung von 
Bauarbeiten als maßgebend auch für fiskaliſche Bauaufträge künftig zu 
benutzen. 
Die Heſſiſche Regierung wird erſucht: 
a) auf die nachgeordneten Behörden mit allen ihr zu Gebote 
            ſtehen=
den Mitteln dahin einzuwirken, daß dieſe bei Vergebung von 
Aufträgen unter allgemeiner Anwendung der 
            Reichsverdingungs=
ordnung auf die Bewilligung angemeſſener Preiſe und auf die 
Innehaltung der tariflichen Lohn= und Arbeitsbedingungen zu 
halten haben; 
b) dieſes ebenfalls den Kommunalverwaltungen zu empfehlen; 
c) im gleichen Sinne Verhandlungen mit der Reichsregierung 
            ein=
zuleiten.
 Tageskalender für Freitag, den 20. Auguſt 1926. 
Landestheater Großes Haus; Geſchloſſen. — Kleines 
Haus, abends 8 Uhr: „Die Cſardasfürſtin” — Orpheum: 
            Ge=
ſchloſſen. — Schloß=Café: Konzert. — Café Rheingold: 
Konzert und Tanz. — Schmitz, Rheinſtraße: Unterhaltungsmuſik. 
— Theaterſaal „Perkeo”, Alexanderſtraße: Die Gaudlitz= 
Sänger”. — Lange, Eliſabethenſtr. 4 II: Vorführung abends von 
7—9 Uhr eines kleinen Apparates zum Einwecken für Hausfrauen. — 
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenztheater, Palaſtlichtſpiele.
1V. 11229/
 Drei 
Stunden 
ohne 
Pause
 es war doch nicht so einfach, wie ich es mir 
            ge-
dacht hatte. Ich bin froh, daß ich vorgesehen war. 
Pfeffermünz sind doch immer angenehm und 
            er-
frischend. Der würzige Geschmack tut dem trockenen 
Gaumen wohl. Man muß nur auf den Namen achten 
der echten
 Dr. MILLERS 
PFEFFERMÜNZ
Vertr./ O, Brückmann, Darmstadt, Rheinstr 12¼
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Nummer 230
 Aus Heſſen. 
Starkenburg. 
* Arheilgen, 19. Aug. Die hieſige Freiwillige Feuerwehr wird 
innerhalb der nächſten zehn Tage eine Nachtübung abhalten. — Am 
19. September dieſes Jahres findet in Leipzig die Einweihung der 
            neu=
erbauten Bundesſchule des Arbeiter=Turn= und Sportbundes ſtatt. Aus 
dieſem Anlaß iſt ein großer internationaler Staffellauf vorbereitet. Die 
Hauptſtaffeln ſetzen ſich ſchon am 18. September in Bewegung und 
            be=
ginnen im Auslande, und werden dann von den deutſchen Läufern 
            über=
nommen. Der 9. Kreis, dem unſer Ort angehört, übernimmt die 
            Sta=
fette in Heppenheim und wird ſie über Darmſtadt, Frankfurt, Gießen bis 
Marburg tragen. Unſer Ort hat die Strecke von der chemiſchen Fabrik 
Merck bis an die Bayerseich zu beſetzen. Am 18. September, etwa 
            nach=
mittags 2½ Uhr, wird die Stafette unſern Ort paſſieren. Die Ankunft 
in Leipzig ſoll am 19. September, mittags 12 Uhr, erfolgen. — Dem 
Vernehmen nach veranſtaltet die hieſige Orcheſtervereinigung, die 
            gegen=
wärtig aus 28 Mann beſteht, am 10. Oktober ds. Js. im Gaſthauſe „Zum 
Löwen” ein Konzert mit reichhaltigem, gefälligem Programm. 
* Pfungſtadt, 19. Aug. Sommerfeſt. Das Sommerfeſt des 
hieſigen Turvereins e. V. nahm, vom Wetter begünſtigt, einen guten 
Verlauf. Altersturner, Turner, Zöglinge, Turnerinnen und 
            Schwim=
mer zeigten mannigfaltige Uebungen aus allen Gebieten des Turnens 
und Sportes. Die Singmannſchaft erfreute alle Anweſenden mit 
            meh=
reren Chören. — Bei einem Ausflug nach Rheinheſſen wurde ein 
hieſiger Radfahrer von einem Motorradfahrer angefahren und an 
            Bei=
nen und Armen verletzt. Dad Rad wurde zertrümmert. 
* Groß Umſtadt, 19. Aug. Ehrenhain. Nächſten Sonntag, den 
22. d. M., findet die feierliche Einweihung des Heldenhaines auf dem 
hieſigen Friedhof ſtatt. Der mit einer Taxushecke umgebene und von 
einem mächtigen Kaſtanienbaum überſchattete Platz iſt äußerſt 
            ſtim=
mungsvoll hergerichtet. Sechs ſarkophagartige Steine aus Muſchelkalk 
tragen die Namen der 125 Gefallenen. Ein in Kreuzform gehaltener 
Stein hält das Ganze zuſammen. Um 2 Uhr nachmittags ſtellt ſich der 
Zug auf dem Marktplatz auf. Den Angehörigen der Gefallenen werden 
ſchon am Samstag von 10—12 Uhr Einlaßkarten auf dem Rathaus 
            ver=
abfolgt, damit ſie ſich vor der Feier auf dem Wege direkt vor dem 
            Ehren=
hain aufſtellen können. Alle auswärtigen Angehörigen der Gefallenen 
ſind herzlichſt zu der Feier eingeladen. Um jede Unordnung und 
            Stö=
rung bei der ernſten Feier zu vermeiden, werden alle Teilnehmer 
            ge=
beten, ſich willig den Anweiſungen der Zugordner zu fügen. 
r. Babenhauſen, 19. Aug. Guſtav=Adolf=Feſt. Das 
Jahresfeſt des Zweigvereins der Guſtav=Adolf Stiftung von Groß=
            Um=
ſtadt und Babenhauſen wird am kommenden Sonntag, den 22. Auguſt, 
in unſerer Stadt gefeiert. Vormittags 9½ Uhr iſt ein 
            Kindergottes=
dienſt, nachmittags 2 Uhr der Feſtgottesdienſt. In beiden Feiern ſpricht 
Herr Pfarrer Weiß aus Bieber bei Offenbach a. M. Eine 
            Nachverſamm=
lung findet um 4 Uhr nachmittags im Saalbau „Deutſcher Hof” ſtatt. 
Mitwirkende ſind der Poſaunenchor Schaafheim und die 
            Kirchengeſang=
vereine von Harreshauſen und Babenhauſen unter Leitung des Herrn 
Lehrers Sommerlad. Herr Pfarrer Hartmann=Groß=Umſtadt wird den 
Jahresbericht erſtatten, Herr Pfarrer Wagner=Bensheim wird als 
            Ver=
treter des Hauptvereins und Herr Dekan gnodt als Vorſitzender des 
Zweigvereins Groß=Umſtadt=Babenhauſen ſprechen. Im Intereſſe der 
ſegensreichen Guſtav=Adolf=Arbeit iſt ein zahlreicher Beſuch der 
            Gottes=
dienſte und der Nachfeier nur zu wünſchen. 
* Erbach i. O., 18. Aug. Kinder=Erholungskur. Wiederum 
gingen 50 Kinder von hier an die Geſtade der Oſtſee zur Erholung, und 
zwar nach Misdroy. Die Reiſe wird infolge Entgegenkommens der 
Bahndirektion ohne Wagenwechſel erfolgen, ſo daß die kleine 
            Reiſegeſell=
ſchaft ihr Ziel erreicht, ohne umzuſteigen. 
* Waldmichelbach, 18. Aug. Die Hauptkörung im Körbezirk 
            Wald=
michelbach wurde dieſer Tage durch die Körkommiſſion vorgenommen. 
Nach dem Bericht der Kommiſſion war der Geſamteindruck der 
            Faſel=
tierhaltung in bezug auf Haltung und Material, ein guter. Wegen der 
herrſchenden Maul= und Klauenſeuche in den Gemeinden Tröſel, 
            Löhr=
bach, Siedelsbrunn und Hammelbach mußte von einer Beſichtigung 
            abge=
ſehen werden. 
Hirſchhorn, 19. Aug. Waſferſtand des Neckars. Am 18. 
Auguſt: 0,88 Meter: am 19. Auguſt: 1 Meter. — Fällt. 
* Aus dem Dekanat Heppenheim, 18. Aug. Bonifatiusfeſt. 
Am nächſten Sonntag, den 22. d. M., feiert das Dekanat Heppenheim 
in Mörlenbach das Bonifatiusfeſt. Morgens iſt in der Pfarrkirche 
in Mörlenbach Feſtgottesdienſt mit Levitenamt und Feſtpredigt, am 
Nachmittag iſt im Gaſthaus „Zum Schützenhof” große Feſtverſammlung, 
nobei zwei auswärtige Herren ſprechen werden. Man erwartet aus 
allen Octen des Dekanats, beſonders aber aus dem Weſchnitztal ſtarken 
Beſuch. 
* Hähnlein, 19. Aug. Unfall. Auf der Straße nach Gernsheim 
kam ein Motorradfahrer zu Fall und zog ſich ſchwere Verletzungen an 
der Stirne zu. 
* Biblis, 18. Aug. Sportfeſt. Der Fußballverein 1919 Biblis 
veranſtaltete ein wohlgelungenes Sportfeſt, das ſich bei herrlichem Wetter 
eines guten Beſuches zu erfreuen hatte. Am Sonntag, mittags um 
11.30 Uhr, begannen die Stafettenläufe über 2000 bzw. 1000 Meter, 
zwiſchen Mitgliedern des F.=V. und den Bibliſer Turnern. Obwohl 
man ja ſchon im voraus auf einen Sieg der Turner rechnete, hatten ſich 
dieſelben doch ordentlich ihrer Haut zu wehren, hätten ſogar verlieren 
können, wenn von den Fußballern der gute Läufer „Kippe” au einer 
Kurve nicht geſtürzt wäre. Ein Revanchekampf wäre am Platze. 
            Mit=
tags um 1 Uhr begannen die einzelnen Fußballwettkämpfe, und zwar 
eröffneten die Erſatzliga „Alemania” Worms und 2: Mannſchaft von 
Biblis den Reigen. Die flinken Alemanen konnten durch einen 1:0= 
Sieg den Kampf für ſich entſcheiden. Das angeſetzte Spiel der 
            Sonder=
mannſchaft gegen dieſelbe von Lorſch mußte leider ausfallen. Dafür 
wurden jedoch die zahlreichen Zuſchauer durch einen ſpannenden Kampf 
der 1. Mannſchaft des feſtgebenden Vereins gegen die 1. 
            Privatmann=
ſchaft von V.f.R. Mannheim beſtens entſchädigt. Die Schwarz=Gelben 
entſchieden den hochintereſſanten Kampf durch ihr flottes und faires 
Spiel, was ja auch ſchon durch das 5:0=Reſultat zum Ausdruck kommt. 
Ein Lob den noch jungen Spielern Lehmann, Valt., und Rohr, Joſ., 
natürlich ſei auch der flinke „Kippe” nicht vergeſſen. Es wäre zu wünſchen, 
daß die Mannſchaft dieſe friſch=frohe Spielweiſe beibehält, es wäre dies 
beſtimmt ein großer Nutzen. Die Jgd.=Mannſchaft erzwang gegen 
            die=
ſelebe von Heppenheim ein 2:2=Reſultat, wobei der Halbrechte, Georgi, 
als der beſte Mann auf dem Platze genannt werden kann. Bei gutem 
Training kann ſich hier der F. V. guten Nachwuchs ziehen. Während der 
Spiele und in den Pauſen konzertierte eine gute Kapelle auf dem 
Feſtplatze. 
* Mörfelden, 19. Aug. Feſtgenommen. Zwiſchen hier und 
Walldorf konnten zwei junge Leute angehalten und feſtgonommen 
            wer=
den, die vor einer Gaſtwirtſchaft in Groß=Gerau zwei Fahrräder 
            ent=
wendet hatten. 
 
r. Rüfſelsheim, 18. Aug. Durch eine Darmſtädter Firma finden 
zur Zeit zwecks Feſtſtellung der geologiſchen Bodenverhältniſſe unter den 
projektierten beiden linksmainiſchen Landbrückenpfeilern der neuen 
Mainbrücke Tiefbohrungen ſtatt, die bis jetzt zu einem günſtigen Reſultat 
führten. Die Ausſchachtungsarbeiten ſollen im Oktober begonnen werden. 
Unter normalenVerhältniſſen rechnet man mit der Fertigſtellung der 
neuen Brücke im Frühjahr 1938. Auch die projektierte, vom Kreistag 
und Provinzialtag genehmigte neue Straße Rüſſelsheim-Königſtädten 
ſoll bis dahin gebaut ſein. — Die Landwirte der hieſigen Gemeinde 
haben auf dem ihr von dem Gemeinderat zur Verfügung geſtellten 
Wieſengebiet am Mainufer eine Jungviehweide errichtet. — Ein früher 
in den Opelwerken beſchäftigter Arbeiter aus Bretzenheim verſuchte, 
nachts in den Opelwerken einzuſteigen, wurde aber von der Polizei 
            er=
wiſcht und verhaftet. Ein in der Nähe auf der Straße Schmiere 
            ſtehen=
der Komplize von auswärts wurde ebenfalls feſtgenommen. 
Freitag, den 20. Auguſt 1926
 * Riedentwäſſerung. 
(Vergl. Nr. 186 vom 7. 7. 26.) 
Aus dem Kreiſe Groß=Gerau: Am Montag wurde das 
            nun=
mehr auch äußerlich fertiggeſtellte Pumpwerk an der Wächterſtadt im 
Beiſein der Kreisdirektoren von Oppenheim und Worms und unter 
Führung des Kulturbauamtes von rheinheſſiſchen Bürgermeiſtern 
            beſich=
tigt. Gilt es doch, in Rheinheſſen in den Gemarkungen Rheindürkheim, 
Eich, Gimbsheim, Ibersheim und Hamm ebenfalls eine Entwäſſerung 
großen Stils vorzunehmen und ertragloſe und verſumpfte Flächen in 
einen brauchbaren Kulturzuſtand zu verſetzen. Die Bürgermeiſter 
            über=
zeugten ſich von der glänzenden Wirkung der Pumpen und konnten 
            feſt=
ſtellen, daß weite Gebiete des Aſtheim=Erfelder=Entwäſſerungsverbandes 
noch unter Waſſer ſtünden, wenn nicht durch Inbetriebſetzung der 
            Pum=
pen der Innenwaſſerſtand abgeſenkt worden wäre, ſo daß dieſer zurzeit 
1,50 Meter tiefer liegt als der Rheinwaſſerſtand. Es iſt zu wünſchen, 
daß die rheinheſſiſchen intereſſierten Gemeinden ſich raſch entſchließen, 
um zu verhüten, daß die im heſſiſchen Voranſchlag für dieſen Zweck 
            ein=
geſetzten erheblichen Mittel nicht verfallen. 
Die Sommermonate wurden gut ausgenutzt und die Arbeiten im 
Riedgebiet erheblich gefördert. Der 2,2 Km. lange Kanal parallel der 
Kreisſtraße Geinsheim=Leeheim iſt bei einem Geſamtaushub von 32000 
Kubikmeter in 42 Arbeitstagen fertiggeſtellt, die allerdings durch 
            Be=
triebsſtörungen des Baggers zeitweiſe unterbrochen waren. Der Bagger 
wird in Kürze von der Firma Held und Franke abtransportiert. Der 
Kanal von 7,5 Kilometer Länge von der Rabenſpitze bis zur 
            Kreis=
ſtraßenbrücke bei Geinsheim, der mit dem Bagger auf der Schiebebühne 
hergeſtellt wurde, iſt ebenfalls fertig. Mit dem Antransport des 
            Bag=
gers war am 14. 6. 25 begonnen worden, die Aufnahme der Arbeit 
            er=
folgte am 16. 7. B, ſo daß für die Förderung der 130 000 Kubikmeter 
Bodenmaſſen rund 1 Jahr nötig war. Die Betriebspauſen und 
            Stö=
rungen abgerechnet, ergeben 214 eigentliche Arbeitstage. Der Bagger 
wird in den nächſten Tagen von der Firma Weimer=Gießen abmontiert 
und abtransportiert. Mit Fertigſtellung dieſer beiden Kanäle ſind die 
Baggerarbeiten abgeſchloſſen die reſtlichen Erdarbeiten werden mit 
Handarbeit vorgenommen. Wenn auch der Antransport der drei 
            ver=
wendeten Bagger, die Betriebsſtörungen bzw. deren Umbau und 
            An=
paſſung an die beſtehenden Verhältniſſe erhebliche Zeitverluſte ergaben, 
ſo muß doch feſtgeſtellt werden, daß der Bodenaushub dieſer Hauptkanäle 
ohne maſchinelle Hilfsmittel Jahre an Arbeit erfordert hätte und 
            in=
folge des großen Waſſerandrangs nur unter den größten 
            Schwierig=
keiten möglich geweſen wäre. Bei beiden Kanälen hat allerdings noch die 
Ausplanierung der Erdmaſſen zu erfolgen. 
Die Arbeiten für das Pumpwerk im Sommerdamm an der 
            Raben=
ſpitze ſind durch die Firma Fiſcher=Guſtabsburg angefangen. Das 
            lang=
andauernde Hochwaſſer des Rheins beeinträchtigte den Fortgang der 
Arbeiten inſofern, als zuviel Druckwaſſer in die durch eine Spundwand 
abgeſchloſſene Baugrube eindrang. Es wurde deshalb erforderlich, den 
Hauptkanal unterhalb des Pumpwerkes gegen den Altrhein zu mit einer 
eiſernen Larſen=Spundwand abzuſchließen, ſo daß jetzt ein raſcher 
            Fort=
gang der Arbeiten gewährleiſtet iſt. Das proviſoriſche Pumpwerk ſtellte 
ſeinen Betrieb ein, nachdem für das oberhalb liegende Gebiet keine 
            Ver=
wäſſerungsgefahr mehr beſteht, auch der „Kornſand” vor 
            Ueberſchwem=
mung grettet iſt. Am Kammerhof ſind die Rammarbeiten für die das 
Bauwerk umſchließende Spundwand beendet. Die weiteren Arbeiten 
ruhen, bis die elektriſche Stromleitung vom Wächterſtadt=Pumpwerk her 
fertig iſt, bei der die Aufſtellung der eiſernen Maſten infolge des 
Sumpfbodens und des Waſſerandrangs ſehr zeitraubend iſt. Auch hier 
war durch Aufſtellung eines Rohölmotors und einer Pumpe von 250 
Millimeter Lichtweite bei einer Leiſtung von etwa 450 Kubikmeter in 
der Stunde das Gelände vor Ueberſchwemmung durch Druckwaſſer 
            ge=
ſichert und dadurch die Heuernte in Gemarkung Erfelden gerettet worden. 
Der 10 Kilometer lange Kanal durch die alte Neckarſchleife von 
            ſüd=
lich Geinsheim, der im Bogen nach Oſten und zur Kreisſtraße Leeheim= 
Geinsheim führt, iſt auf rund 5 Kilometer Länge ausgeführt, die 
            Fort=
ſetzung nach Gemarkung Erfelden von 2 Kilometer auf 1.7 Kilometer 
Länge. Die Arbeiten für den 1800 Meter langen Stichkanal in 
            Gemar=
kung Trebur mit 32 000 Kubikmeter Aushub wurden an die 
            Maurer=
meiſter Wedel=Geinsheim und Reinhardt=Biebesheim vergeben, ebenſo 2 
Brücken über die Kanäle in Trebur an Maurermeiſter Claus=Trebur. 
Im übrigen ſchreiten auch die Feldbereinigungsarbeiten rüſtig voran.
 * Rüffelsheim, 19. Aug. Ueberfall. Ein frecher Ueberfall 
wurde auf den Rechner eines hieſigen Turnvereins verübt, der auf dem 
Nachhauſeweg von einer Sommerveranſtaltung war und die 
            verein=
nahmten Gelder bei ſich hatte. Auf ſeine Hilferufe ließ der Täter aber 
von ihm ab und konnte unerkannt in der Dunkelheit entkommen 
r: Guſtavsburg, 19. Aug. In der Nacht wurden zwei große Leitern, 
die für die Anſtricharbeiten der hieſigen Mainbyücke benötigt werden, 
in den Main geworfen. Eine konnte gefiſcht werden, die andere iſt 
            ab=
getrieben. — Am Samstag konnte der Polizeiwachtmeiſter Ph. Schneider 
auf eine 25jährige Dienſtzeit hier zurückblicken. Seitens des 
            Bürger=
meiſters und der Gemeindebeamten wurde der Jubilar beſonders geehrt. 
* Erzhauſen, 18. Aug. Die Maul= und Klauenſeuche iſt nunmehr 
erloſchen. Vom 19. Auguſt ab wurde die Gehöft= und 
            Gemarkungs=
ſperre aufgehoben. — Nächſten Samstag, abends ½9 Uhr, findet in der 
Wirtſchaft. Zur Linde” eine vom Induſtrieverband einberufene 
            Ver=
ſammlung ſtatt. Wagner=Berlin ſpricht über das Thema: „Die 
            wirt=
ſchaftliche Kriſe‟. 
* Langen, 19. Aug. Unfallchronik. In der Bahnſtraße fiel 
ein Radfahrer ſo unglücklich vom Rad, daß er ſchwere Verletzungen am 
Kopf und an den Beinen davontrug. Ferner verunglückte in der 
Frankfurter Straße eine Dame, die von einem Motorrad herabfiel 
und ſo ſchwer verletzt wurde, daß ſie im hieſigen Krankenhauſe 
            Auf=
nahme finden mußte. 
* Seligenſtadt a. M., 19. Aug. Die Gemeindeumlagen 
ſind im Rechnungsjahre 1926 nach dem neuen Voranſchlag niedriger als 
im vergangenen Jahre. Sie betragen nur 57800 Rm. gegen 71 000 Rm. 
im Jahre 1925. 
* Dietzenbach b. Offenbach, 19. Aug. Einbruch im 
            Stations=
gebäude. In einer der letzten Nächte brachen unbekannte Diebe in 
das hieſige Stationsgebäude der Nebenbahn Offenbach=Bieber=
            Dietzen=
bach ein. Sie hatten es offenbar auf die Gelder der Stationskaſſe 
            ab=
geſehen, fanden aber die Kaſſe leer. In der gleichen Nacht wurde in 
einer dem Bahnhof benachbarten Wirtſchaft, offenbar von denſelben 
Tätern, ein Einbruchsverſuch unternommen. 
* Bieber b. Offenb, 19. Aug. Zum Beigeordneten der 
            Ge=
meinde Bieber wurde der Kaufmann Karl Färber gewählt. 
Rheinheſſen. 
m. Alzey, 19. Aug. Zu der gemeldeten Bluttat in Bornheim wird 
weiter berichtet, daß der gerichtliche Augenſchein ſtattfand. Auch da 
hatte ſich die Einwohnerſchaft in großer Zahl eingefunden, jedoch war 
durch die Gendarmerie vor dem Friedhof abgeſperrt worden. Nach den 
Vernehmungen und Ermittlungen zu urteilen, iſt der Täter ein 
            aus=
geſprochener Meſſerheld. Trautwein hatte tags zuvor den Sohn des 
Erſtochenen körperlich mißhandelt, worüber er von dem getöteten Flick, 
der als braver, fleißiger Arbeiter bekannt iſt, zur Rede geſtellt worden 
war. Hierbei ſoll Trautwein dann das Meſſer gezogen und auf Flick 
eingeſtochenhaben. Auch den zweiten Sohn des Erſtochenen ſoll 
            Traut=
wein durch zwei Meſſerſtiche verletzt haben. 
r. Guntersblum, 18. Aug. Die Rheinfähre hier iſt wegen einer 
            Be=
triebsſtörung bis zum 21. Auguſt geſperrt. Der Perſonenverkehr auf 
beiden Ufern wird durch Nachen vermittelt. 
r. Nieder=Saulheim, 18. Aug. Nicht weniger als zehn Erkrankungen 
an Blinddarm bei jugendlichen Perſonen von 15—25 Jahren wurden 
innerhalb wenigen Wochen hier feſtgeſtellt. Bei allen mußten operative 
Eingriffe vorgenommen werden, von denen zwei tödlich verlaufen ſind. 
Die Urſache dieſer plötzlich eintretenden Blinddarmentzündungen wird 
auf den Genuß von kaltem Waſſer und Obſtkernen zurückgeführt.
 4 Oppenheim, 19. Aug. Berufsbürgermeiſter. Zum 
Bürgermeiſter unſerer Stadt wurde in der geſtrigen 
            Stadtverordneten=
ſitzung Herr Dr. Rhumbler aus Alzey gewählt, der ſchon einige 
Zeit am hieſigen Kreisamt als Aſſeſſor tätig war. Der Vater des 
            zu=
nächſt auf 12 Jahre Gewählten war vor ſeiner Verſetzung nach Alzey 
längere Zeit hier als Oberamtsrichter, in Tätigkeit. 
M. Wöllſtein, 19. Aug. Diebſtahl durch Zigeungr. Wir 
haben kürzlich ſchon über die herrſchende Zigeunerplage berichtet. Daß 
man ſich vor dieſen Geſellen nicht ſicher iſt, zeigt wieder der nachſtehende 
Fall, wo einem ſehr hart um ſein tägliches Brot ringenden Manne, 
während er ſich auf dem Felde befand, von Zigeunern 20 Mark geſtohlen 
wurden. Als man den Diebſtahl bemerkte, waren die Diebe ſchon über 
alle Berge und Täler. Die hieſige Gendarmerie, die ſofort nachfuhr, 
konnte in der ganzen Umgegend die Geſellſchaft nicht auffinden. 
M. Bingen a. Rh., 18. Aug. Die Falſchmünzer von 
            Gei=
ſenheim. Zu der Geiſenheimer Falſchmünzeraffäre iſt nachzutragen, 
daß von den verhafteten fünf Perſonen zwei freigelaſſen wurden, der 
Feldhüter Herborn und ſein Schwiegerſohn, Drais. Die anderen drei 
Perſonen, und zwar die Ehefrau des Feldhüters, Eliſabeth Herborn, 
die Ehefrau Drais (geb. Herborn) und der Techniker Joſef Herborn, 
ſind in das Wiesbadener Landgerichtsgefängnis verbracht worden. Die 
Vorunterſuchung iſt abgeſchloſſen, gegen die drei in Haft. Befindlichen 
wird Anklage erhoben wegen Falſchmünzerei und Inverkehrbringen 
von Falſchgeld. — Der Sohn Joſef Herborn, der das hieſige 
            Tech=
nikum beſucht, hatte in einem entlegenen Dachſtübchen eine vollſtändige 
Falſchmünzerwerkſtätte eingerichtet. Er gibt an, etwa 500 Markſtücke 
angefertigt zu haben. Dieſen Angaben ſchenkt man jedoch keinen 
            Glau=
ben, da Bingen, Mainz, Wiesbaden und die Rheingauer Orte mit 
Falſchſtücken überſchwemmt ſind, ſelbſt bis Oberlahnſtein hin. Die 
Mutter des Herſtellers wurde von ihrem Sohne im Juni über die 
Falſchmünzerei unterrichtet, dieſe gab die Falſchſtücke beim Einkauf von 
Lebensmitteln in Bingen aus: Frau Drais hatte in den letzten drei 
Wochen vor der Aufdeckung bei der Ausgabe des Falſchgeldes 
            mit=
gewirkt. Der Vater Herborn und der Schwiegerſohn Drais geben an, 
von dem Treiben der anderen Familienmitglieder nicht die geringſte 
Ahnung gehabt zu haben. 
M. Bingen a. Rh., 19. Aug. Schwerer Unfall einer 
            Rad=
fahrerin. Ein bedauerlicher Unfall ereignete ſich auf der 
            Büdes=
heimer Straße an der Druſusbrücke. Die mit dem Rad auf ihre 
Arbeitsſtätte fahrende Tochter des Oberpoſtſchaffners Walter aus dem 
benachbarten Büdesheim geriet mit dem Vorderrad in die Geleiſe der 
Elektriſchen Straßenbahn und kam zu Fall. Dabei kam ſie mit dem 
Kopf unter das Hinterrad eines mit Schutt beladenen Fuhrwerkes zu 
liegen. Die Bedauernswerte erlitt ſchwere Verletzungen am Kopfe (es 
wurde ihr das eine Ohr und ein Teil der Kopfhaut vom Kopfe 
            ge=
trennt). Sie wurde in das hieſige Krankenhaus eingeliefert und ſofort 
operiert. 
Oberheſſen. 
* Nidda, 19. Aug. Der Kreisfeuerwehrtag des Kreiſes 
Büdingen wurde am verfloſſenen Sonntag unter ſehr ſtarker Beteiligung 
der Ortsfeuerwehren hier abgehalten. Als Gäſte nahmen daran teil 
Regierungsaſſeſſor Dr. Lotz=Büdingen, Geheimrat von Hahn, 
            Vorſitzen=
der der Brandverſicherungskammer zu Darmſtadt. Direktor von 
            Stad=
ler, Leiter des Ueberlandwerks Oberheſſen. Der Vorſitzende des 
            Kreis=
verbandes, Schneider=Büdingen, begrüßte die zahlreichen Vertreter der 
Gemeinden und der Feuerwehren. Regierungsaſſeſſor Dr. Lotz verteilte 
an mehrere Feuerwehrleute Ehrenzeichen für 25jährige Tätigkeit. 
            Direk=
tor von Stadler hielt einen lehrreichen Vortrag über das Verhalten der 
Feuerwehr gegenüber den elektriſchen Leitungen und Anlagen. Im 
Jahre 1925 brachen in dem Kreiſe Büdingen drei Großfeuer aus: In 
Hirzenhain, Rohrbach und Leidecken. Der Kreisfeuerwehrtag im Jahre 
1927 findet in Selters ſtatt. 
* Friedberg, 19. Aug. Im hohen Alter von 85 Jahren 
ſtarb der Polizeidiener Johannes Oſtheim im nahen Gettenan. Der 
Verſtorbene hat die Feldzüge 1866. 1870/71 im Leibdragoner=Regiment 
Darmſtadt mitgemacht und war 40 Jahre Polizeidiener in Gettenau. 
* Dorheim bei Friedberg, 18. Aug. Ein Kriegsteilnehmer aus 
Deutſchlands ruhmreicher Zeit, der hieſige Polizeidiener Johannes 
Schenk, iſt im hohen Alter von faſt 80 Jahren geſtorben. Er diente von 
1869—71 in Darmſtadt bei den 115ern und nahm am Feldzug 1870/71 
teil. Er war Mitbegründer und Ehrenmitglied des hieſigen 
            Krieger=
vereins. 
* Gießen, 19. Aug. Vom Turngau Heſſen. Die auf die 
Pflege des turneriſchen Geiſteslebens gerichteten Beſtrebungen in der 
Deutſchen Turnerſchaft gewinnen auch bei uns in Oberheſſen an Boden. 
Das bewies die mit dem Gaujugendtreffen des Gaues Heſſen verbundene 
allgemeine Gaufahrt. Die wanderfreudigen Turner aus den 
            verſchie=
denſten Teilen des Gaues trafen ſich nach lohnenden Wanderungen am 
Sonntag auf dem Gleiberg. Das Treffen war dem Gedanken einer 
engen Fühlungnahme zwiſchen jung und alt gewidmet. Das dwickten 
die markigen Turnerworte des Gauoberturnwarts Will aus, und das 
entnahm die verſammelte Turnerſchar auch der begeiſterten Anſprache des 
Turners Oertel (Nieder=Wöllſtadt), der damit das Amt des 
            Gau=
wartes für turneriſches Geiſtesleben antrat. Er legte das Weſen und 
Ziel des Turnerlebens dar. Von der Turnerjugend verlangte er 
            Feſt=
halten dieſes Weſens und Zieles und warnte vor Verlieren in 
            Phantaſte=
rei. Schließlich wählte Gaujugendturnwart Lotz (Dornaſſenheim) noch 
einiges aus der Geſchichte des Gleiberges. Die Turnerjugend von Gießen 
und Wetzlar zeigten einige Freiübungen in ungezwungener Art, wie 
ſie beſonders für das freie Wanderleben geeignet ſind. 
* Ulrichſtein, 18. Aug. Eine im geſamten Heſſenland bekannte, 
beſonders aber im Vogelsberg geachtete und beliebte Perſönlichkeit, 
Dr. Bruchhäuſer, kann auf eine 25jährige Tätigkeit als Arzt 
            zurück=
blicken. Die Stadt und die Vereine veranſtalteten zu Ehren des 
            Jubi=
lars eine Feier, an der ſich die geſamte Einwohnerſchaft beteiligte. Trotz 
ſeiner anſtrengenden Berufstätigkeit als Arzt in den oft ſchwer zu 
            er=
reichenden Vogelsbergdörfern iſt er als 1. Vorſitzender des Geſamt= 
Vogelsberger Höhenklubs unermüdlich für die Hebung und Förderung 
des Vogelsbergs tätig. Bei der Jubelfeier ſprach Lehrer Link=
            Ruddings=
hain namens des Vogelsberger Höhenklubs, Bürgermeiſter Appel 
            über=
brachte Dank und Glückwunſch der Stadt Ulrichſtein. 
* Alsfeld, 18. Aug. Den Tod durch Sturz vom 
            Scheu=
nengerüſt erlitt im benachbarten Neuſtadt der Schuhmacher Schmidt 
aus Wahlen. Er war in der S heune des Viehhändlers Moſes Kanter 
mit dem Abladen von Korn beſchäftigt. Plötzlich verlor er auf dem 
Gerüſt das Gleichgewicht, ſtürzte kopfüber in die Tenne und brach das 
Genick. 
* Aus Oberheſſen, 19. Aug. Belehrung der Schülerüber 
Poſtverſendungsvorſchriften. Im Poſtverkehr erweiſt es ſich 
immer mehr als mißſtändig, daß die Poſtverſendungsvorſchriften nicht 
genügend beachtet werden. Die älteren Schüler ſollen entſprechend 
            be=
lehrt werden. Die Poſtbehörden haben deshalb Merkblätter über die 
wichtigſten Vorſchriften herausgegeben und an die Kreis= und 
            Stadt=
ſchulämter Direktionen der höheren Lehranſtalten, die Leiter der 
höheren Bürgerſchulen und an die gewerblichen Unterrichtsanſtalten 
            ge=
ſandt.
(TV.11539
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Nummer 230
Freitag, den 20. Auguſt 1926
Seite 7
 Reich und Ausland. 
Verbrecheriſcher Anſchlag auf die Königſteiner Bahn. 
WSN. Höchſt a. M. Ein verbrecheriſcher Anſchlag wurde zwiſchen 
Oberliederbach und Nieder=Hofheim auf die Königſteiner Kleinbahn 
            ver=
übt. Eine Schienenlaſche war quer auf eine Schiene gelegt worden, 
was die Aufmerkſamkeit des Lokomotivführers erregte und der den Zug 
noch rechtzeitig zum Stehen brachte. Die Reichshahndirektion hat eine 
hohe Belohnung für die Ergreifung des Täters ausgeſetzt. Wie wir 
weiter erfahren, haben die Ermittelungen bereits zur Verhaftung einer 
Perſon geführt. Ueber deren Perſonalien iſt nichts näheres bekannt. 
Großfeuer. 
WSN. Heidelberg. In dem benachbarten Doſſenheim brach 
in den zuſammengebauten Scheunen zweier Bauern ein Brand aus, 
der ſich mit unglaublicher Schnelligkeit verbreitete, ſo daß beide 
            Ge=
bäude in wenigen Minuten in vollen Flammen ſtanden und bis auf 
den Grund niederbrannten. Nur den äußerſten Anſtrengungen der 
Feuerwehr war es zu danken, daß die Wohnhäuſer gerettet werden 
konnten. Der Schaden wird auf 100 000 Mark geſchätzt, da die geſamte 
Ernte ſamt Futtermitteln mitverbrannt iſt. 
Der Fremdenlegion verfallen? 
Mannheim. Vermißt wird ſeit 2. Auguſt d. J. der im 
            Sep=
tember 1908 geborene Kaufmann Heinrich Rück aus Mannheim. Die 
Angehörigen vermuten, daß er einem Agenten der Fremdenlegion in die 
Hände gefallen iſt, da er in den letzten Tagen in der Germersheimer 
Gegend zu tun hatte, von wo er nach Abrechnung ſeines Verdienſtes 
nicht mehr zurückgekehrt iſt. 
Im Waſſerleitungsſchacht ſchwer verunglückt. 
Karlsruhe. Dienstag nachmittag ereignete ſich in einem Schacht 
in der Haardtſtraße ein ſchweres Unglück. Mehrere Arbeiter des 
ſtädtiſchen Gaswerkes hatten in der Haardtſtraße eine Waſſerzuführung 
zu legen und dieſe Zuführung mit dem Hauptſtrang zu verbinden. Zu 
dieſem Zweck mußte der Hauptſtrang ausgeſchaltet und die Schieber in 
den Schächten betätigt werden. Der in den 30er Jahren ſtehende 
            ver=
heiratete ſtädtiſche Arbeiter Notheiſen und der verheiratete ſtädtiſche 
Arbeiter Wilhelm Maier gingen in den Schacht hinein, ohne ſcheinbar 
geprüft zu haben, ob der Schacht frei iſt von giftigen Gaſen. Notheiſen 
der den Schacht zuerſt beſtiegen hatte, wurde plötzlich bewußtlos, ſo daß 
er in dem Schacht liegen blieb. Maier wollte Rotheiſen zu Hilfe 
            kom=
men und ſtieg ſofort in den Schacht, um ſeinen Kollegen heraufzuholen. 
Infolge der in dem Schacht angeſammelten Stickgaſe wurde Maier 
            eben=
falls bewußtlos. Ein dritter Arbeiter alarmierte ſofort die Feuerwehr, 
die die beiden bewußtloſen Arbeiter aus dem Schacht herausholte und 
ihre Ueberführung in das Städtiſche Krankenhaus veranlaßte. Während 
Maier im Laufe des Nachmittags wieder entlaſſen werden konnte, hat 
Notheiſen eine ſchwere Vergiftung davongetragen. 
Benzinentzündung. 
Ludwigshafen. Dienstag nachmittag gegen 4 Uhr kam ein 
in einer hieſigen Fabrik beſchäftigter 23 Jahre alter Arbeiter von 
Waldhilsbach bei Heidelberg mit einem mit Benzin getränkten kleineren 
Quantum Putzwolle einem offenen Licht zu nahe, was zur Folge hatte, 
daß ſich die Putzwolle entzündete und die Kleider des Arbeiters in 
Brand ſetzte. Arbeitskameraden erſtickten alsbald die Flamme, doch 
erlitt der Genannte dabei derartige Brandwunden, daß er durch die 
Rettungswache in das Krankenhaus verbracht werden mußte. Der 
            Ver=
unglückte wollte mit der Putzwolle in der Fabrikſchmiede Feuer machen. 
Opfer der Berge. 
DD. München. Der Oberrealſchüler Broderſen aus Flensburg, 
der vor einigen Tagen bei einem Hochgebirgsausflug ſpurlos 
            ver=
ſchwand, iſt auf dem Steingeröll der Vordernberger Mauer als Leiche 
aufgefunden worden. Aus der Lage der Leiche konnte man erſehen, 
daß es ſich um einen Unfall handelte. — Der Chemiker Foeckerer aus 
München iſt beim Aufſtieg zum Hohen Göll bei Berchtesgaden tödlich 
verunglückt. — In der Hochtur=Gruppe ſtürzte bei einem Verſuch einen 
neuen Aufſtieg über den Roßkuppengrat zu finden, der Wiener Touriſt 
Taurer tödlich ab. Sein Begleiter Hecht blieb unverletzt. Zwei 
weitere Touriſten, deren Namen noch unbekannt ſind ſtürzten vom 
Felskofel ab, der gleichfalls zur Hochtor=Nordwand gehört. — Wie die 
Blätter aus Innsbruck melden, iſt am Sonnwendjoch bei Janbach 
der 18jährige Karl Haſenknopf aus Roſenheim beim Edelweißſuchen 
            ab=
geſtürzt. Er erlitt einen Schädelbruch und andere ſchwere Verletzungen 
und wurde ins Krankenhaus in Schwaz gebracht. 
Unfall vder Verbrechen? 
WSN. Dillenburg. Kürzlich wurde in der Dill der Arbeiter 
Eduard Kall aus Straßburg als Leiche aufgefunden. Die urſprüngliche 
Annahme, daß der Mann einem Verbrechen zum Opfer gefallen ſei, 
hat ſich nicht beſtätigt. Kall iſt wahrſcheinlich in der Dunkelheit in den 
Fluß geſtürzt und hat dabei ſeinen Tod gefunden. 
Tödlicher Fliegenſtich. 
Oberreidenbach. Ein 16jähriges Mädchen wurde von einer 
Schmeißfliege in die Unterlippe geſtochen, was zu einer ſchweren 
            Ver=
giftung führte, die den Tod des Mädchens zur Folge hatte. 
Schwerer Motorradunfall. 
WSN. Hockenheim. Der Sohn des Stadtparkwirts in 
            Hocken=
heim hatte am vergangenen Sonntag mit ſeinem Bekannten Ernſt 
            Götz=
mann von Hockenheim eine Motorradfahrt nach Mainz unternommen. 
Auf der Landſtraße zwiſchen Worms und Mainz ſtürzte das 
            Motor=
rad auf bisher noch unaufgeklärte Weiſe um. Simon war auf der 
Stelle tot. Götzmann, der ſchwere Verletzungen erlitten hatte, kam 
Dienstag nach Hockenheim zurück. 
Japaniſcher Dampferbrand. — 50 Tote. 
TU. Berlin. Einer Meldung der „Daily Mail” aus Peking 
            zu=
folge iſt auf einem japaniſchen Dampfer zwiſchen Hankau und Schanghai 
Feuer ausgebrochen. Es wurde ein Verſuch unternommen, das Schiff 
auflaufen zu laſſen, um das Leben der Paſſagiere zu retten. Aber 
Banditen am Ufer ließen die Paſſagiere nicht landen und drohten, ſie 
zu erſchießen oder gefangen zu nehmen. In den vier Stunden bis zum 
Eintreffen eines Kanonenbootes kamen 50 Paſſagiere ums Leben. 
Aushebung einer Falſchmünzerwerkſtatt. 
Prag. Wie die Deutſche Landpoſt aus Joachimsthal berichtet, 
wurde in der Senfmühle in Holzbach eine vollſtändige 
            Falſchmünzer=
werkſtatt ausgehoben. Die Geräte und Chemikalien zur Herſtellung der 
Fälſchungen ſtammten zum Teil aus München. Der Beſitzer der 
            Senf=
mühle wurde verhaftet. Wie die Unterſuchung ergab, wurden in der 
Falſchmünzerwerkſtatt zuletzt Fünfmarknoten und Einkronenſtücke 
            her=
geſtellt. An den Fälſchungen ſollen auch zwei ſächſiſche Staatsangehörige 
beteiligt ſein, die jedoch noch nicht ausfindig gemacht werden konnten.
 Der D=Zug Berlin=Kannover entgleiſt. 
Schweres Eiſenbahnunglück infolge eines Bahnfrevels. 
Bisher 19 Tote und 13 Schwerverletzte. 
Berlin, 19. Aug. Der um 10,37 abends nach Hannover 
abfahrende D=Zug 8 iſt gegen 2 Uhr nachts zwiſchen Iſenbüttel 
und Lehrte entgleiſt. Eine Perſon wurde getötet; die Zahl der 
Verletzten ſteht noch nicht feſt. Man hofft, das Gleis Hannover— 
Berlin bis morgens 10 Uhr wieder frei zu bekommen. Das 
            Un=
glück iſt wahrſcheinlich auf einen Bahnfrevel zurückzuführen. Die 
Unterſuchung iſt eingeleitet. 
Ueber das Eiſenbahnunglück bei Lehrte teilt die 
            Reichsbahn=
direktion mit: Heute nacht gegen 2 Uhr entgleiſte zwiſchen 
            Lei=
ferde und der Blockſtelle 179 der Schnellzug D 8 Berlin—
            Han=
nober. Die Maſchine und ſieben Wagen entgleiſten. Ein Teil 
ſtürzte den 1½ Meter hohen Damm hinunter und legten ſich auf 
die Seite. Der 7. D=Wagen hat ſich auf den 6. hinaufgeſchoben 
und ihn vollſtändig zertrümmert. Bisher ſind der Zugführer 
und fünf Reiſende tot und zwei Reiſende und zwei Zugbedienſtete 
als verletzt feſtgeſtellt. Die Urſache des Unglücks iſt offenkundig 
Bahnfrevel, und zwar begangen durch Löſung eines 
            Schienen=
ſtoßes und der Schwellenſchraube. Die Retteungsarbeiten ſind 
ſofort aufgenommen worden. Die Aerzte aus der Umgegend 
waren in kürzeſter Zeit an der Unfallſtelle. Der Präſident der 
Reichsbahndirektion hat ſich unverzüglich zur Unfallſtelle begeben. 
Zu dem Eiſenbahnunglück zwiſchen Meinerfen und Leiferde 
wird ergänzend mitgeteilt, daß von dem D=Zuge die Lokomotibe 
und ſechs Wagen entgleiſt ſind. Drei Reiſende und der 
            Zug=
führer waren ſofort tot. Der Packmeiſter wurde ſo ſchwer 
            ver=
letzt, daß mit ſeinem Ableben zu rechnen iſt. Außerdem wurden 
13 Reiſende als ſchwer verletzt gemeldet. Um 9 Uhr morgens 
wurde der Verkehr wieder eingleiſig aufgenommen. Nach den 
bisherigen Feſtſtellungen waren die Verſchraubungen der Gleiſe 
gelockert, ſodaß die Vermutung eines Bahnfrevels berechtigt zu 
ſein ſcheint. 
Einzelheiten zu dem Eiſenbahnunglück bei Leiferde. 
TU. Hannover. Nach den hier eingelaufenen Meldungen 
            pri=
vater Seite iſt das Eiſenbahnunglück bei Leiferde ſchwerer, als man 
            bis=
her annahm. Man befürchtet, daß ſich die Zahl der Toten noch 
            er=
höhen wird. Als der Zug in der üblichen Schnellzugsgeſchwindigkeit 
dahinfuhr, gab es plötzlich einen furchtbaren Knall. Die Lokomotive 
hatte ſich von dem Zuge losgeriſſen, war entgleiſt und in weiches 
            Ge=
lände gefahren. Die Maſchine lag längs der Fahrtrichtung, während der 
nächſte Wagen, der Pachwagen, nach links entgleiſt war. Furchtbare 
Entſetzensſchreie ertönten aus dem Schlafwagen. Die hier befindlichen 
Reiſenden waren zum größten Teil von der Kataſtrophe in der 
            Nacht=
ruhe überraſcht worden und wußten nicht, was geſchehen war. Der 
Schlafwagen hatte ſich hochgerichtet und war auf dem vor ihm laufenden 
Wagen aufgefahren. Mehrere der übrigen Wagen ſtürzten den 1½ 
Meter hohen Damm hinab und blieben zur Seite geneigt liegen. 
Mehrere Reiſende waren zwiſchen den Trümmern eingeklemmt und 
mußten durch Hilfsperſonal aus ihrer entſetzlichen Lage befreit werden. 
Bisher zehn Tote feſtgeſtellt. 
TU. Berlin. Wie die Hauptverwaltung der Deutſchen 
            Reichs=
bahn mitteilt, ſind bisher zehn Todesopfer des Eiſenbahnunglückes bei 
Leiferde feſtgeſtellt. Unter den Toten befindet ſich der Zugführer Jordan 
aus Berlin. Die Bergungsarbeiten werden mit allen Mitteln 
            fortge=
führt, um die noch unter den Trümmern liegenden Toten ſo ſchnell wie 
möglich zu bergen. 
Die Feſtſtellung der Namen der Toten, die ſich in dem eingedrückten 
Wagen befanden, iſt ſchwierig. Bisher konnten die Namen folgender 
Todesopfer feſtgeſtellt werden: 
1. Zugführer Jordan aus Berlin; 2. David Kovert Pirio aus 
Cambridge; 3. Kurt Leiſer aus Berlin; 4. Otto Ebert aus Stettin; 
5. Reinhold Grunewald aus Berlin; 6. Oberingenienr Richard Naum 
aus Dortmund; 7. Frau Julie Stolle, geb. Forſtreuter, aus Berlin; 
8. Friedrich Schmitt=Ernſthauſeb aus Düſſeldorf. 
Bei dem Eiſenbahnunglück in der Nähe von Iſenbüttel kamen außer 
den gemeldeten acht noch folgende elf Perſonen um: Julie Gnann, 
Dortmund, Burgunderſtraße 13; Weichenwärter Zyrſow, Ronsdorf; 
Robert Perlſtein, Hamm i. W.; Reichs= und 
            Staatskommiſ=
ſar Ernſt Mehlich, Dortmund, Luiſenſtraße 10;. Lokomotivführer 
Wieſe, Kreuz (Oſtbahn); Margarete Wieſe, Ehefrau; Lokomotivführer 
Albert Hohm, Kreuz; Rangierarbeiter Albert Hippe, Waldenburg= 
Altwaſſer; bei Frau Winkelmann iſt die Heimat noch nicht feſtgeſtellt; 
Fritz Hoffmeiſter, Berlin; ferner eine unbekannte weibliche Perſon, 
wahrſcheinlich die Braut des Hoffmeiſter. Die Namen der fünf 
            Ver=
letzten wurden bereits gemeldet. 
Nach einer Mitteilung der Reichsbahngeſellſchaft wurden außer den 
genannten acht, bei dem Eiſenbahnunglück in der Nähe von Iſenbüttel 
tödlich Verunglückten noch zwei Männer und zwei Frauen geborgen. 
Weitere ſieben Tote konnten noch nicht geborgen werden. Es ſind alſo 
insgeſamt 19 Perſonen ums Leben gekommen. 
Schilderung eines Mitreiſenden. 
Ein Reiſender, der ſich in dem entgleiſten D=Zug Berlin-Köln 
befand, gibt folgende Schilderung: Der Zug, der mit großer 
            Geſchwin=
digkeit fuhr, wurde plötzlich von einem fürchterlichen Stoß erſchüttert. 
Die Lokomotive des Zuges war etwa 150 Meter weit außerhalb der 
Schienen in den rechts vom Bahnkörper gelegenen Birkenwald 
            ge=
fahren und hatte ſich dort auf die Seite gelegt. Der Schlafwagen ſchob 
ſich auf den vor ihm fahrenden D=Zugwagen. In dieſen beiden Wagen, 
die ſtark beſetzt waren, gab es die meiſten Toten und Verletzten. Die 
Rettungsaktion geſtaltete ſich ſchwierig, da man bis zum Eintreffen der 
Hilfszüge, die Fackeln mit ſich führten, im Dunkeln arbeiten mußte. 
Die Bevölkerung der umliegenden Ortſchäften eilte mit 
            Petroleum=
lampen, Talglichtern uſw. an die Unfallſtelle und mit Aexten und 
            Brech=
ſtangen öffnete man die zum Teil verklemmten Wagentüren. 
            Ver=
ſchiedentlich mußten die Toten und Schwerverletzten aus den Trümmern 
herausgeſchweißt werden. In einem der zuſammengeſchobenen Wagen 
2. Klaſſe befand ſich eine Frau mit einem kleinen Kind, die beide wie 
durch ein Wunder unverletzt geblieben ſind, während gleichzeitig in 
demſelben Abteil vier Tote gefunden wurden. Der Lokomotivführer 
des Zuges, der ebenſo wie der Heizer unverletzt davonkam, konnte heute 
vormittag dem Staatsanwalt bereits eine Schilderung des Unglücks 
geben. Der Zug ſei mit einer Geſchwindigkeit von etwa 80—85 
            Kilo=
meter gefahren, als der Lokomotivführer unter ſich ein furchtbares
 Klirren und Krachen vernahm. Sofort habe er den Regulator 
            zurück=
geriſſen und gleichzeitig die Luftdruckbremſe voll geöffnet. Ein oder 
zwei Sekunden ſei dann die Maſchine noch geradeaus gefahren, dann 
habe ſie ſich auf die rechte Seite gelegt. Lokomotivführer und Heizer 
konnten ſchon wenige Sekunden nach dem Unglück die Lokomotive 
            ver=
laſſen. Sie ergriffen ſofort die notwendigen Vorſichtsmaßnahmen, um 
die Strecke zu blockieren. Ein noch furchtbareres Unglück konnte 
            da=
durch verhütet werden, daß ein Perſonenzug nach Berlin, der zu 
gleicher Zeit die Unglücksſtelle paſſieren mußte, im letzten Augenblick 
durch die nächſte Blockſtation das Halteſignal bekam. 
2000 Mark Belohnung. 
Die Eiſenbahndirektion Hannover, in deren Bereich der Anſchlag 
auf den D=Zug Berlin-Köln verübt wurde, hat auf die Ergreifung der 
Verbrecher eine Belohnung von 200 Mark ausgeſetzt.
 Ein Zyklon zerſtört New Yorker Vororte. 
TU. New York. Die Gewitter und Stürme, die über die 
            Vor=
orte von New York niedergingen, haben im ganzen 35 Häuſer 
            demo=
liert, Telegraphenſtangen umgeriſſen und die Straßen überflutet. Ein 
von Weſten kommender zyklonartiger Sturm wütete zuerſt über 
            Lidge=
fild (New Jerſey) und demolierte fünfzehn Häuſer, dann über einen 
Teil von Long Island, wo er Tonnen voll Waſſer aufpeitſchte, die ſich 
über die Stadt Glencore in einer Höhc von 150 Meter entluden. Dann 
wurden ungefähr zwanzig Häuſer demoliert. Die Waſſermengen floſſen 
auf eine Anzahl Bangalows, die davon vollſtändig plattgedrückt 
            wur=
den. Der Sturm fegte dann eine halbe Meile durch die Stadt, hob 
ein großes Haus von ſeinem Fundament in die Höhe und ſetzte es 50 
Fuß weiter wieder zur Erde, Trotz dieſer verheerenden Stürme wurde 
niemand getötet und nur wenige Perſonen wurden verletzt. 
Eine Münchhauſen=Geſchichte. 
EP. Ein Pferd auf einem Baume dürfte zu den wenigen Dingen 
gehören, die trotz Ibn Ben Akiba noch nicht da waren. Dieſer Fall 
ereignete ſich während einer Ueberſchwemmung an der Weſtküſte von 
Süd=Neuſeeland. Der Beſitzer eines Rennpferdes begab ſich, nachdem 
die Flut ſich verlaufen hatte, in der Annahme, daß ſein Pferd ertrunken 
ſei, auf die Suche nach deſſen Kadaver. Wer beſchreibt ſein Erſtaunen, 
als er nach mehrtägigen Nachforſchungen das Tier noch lebend in der 
Aſtgabel eines hohen Baumes hängen ſah. Offenbar war das Pferd 
dort durch die Fluten angeſchwemmt worden und beim Sinken des 
Waſſers hilflos hängen geblieben, denn ſelbſt dem intelligenteſten 
            Renn=
pferde iſt ſchließlich nicht zuzutrauen, daß es einen Baum erklettert um 
ſich vor dem Hochwaſſer zu retten. Das Tier hatte ſich mehrere Tage 
lang von dem Laubwerk des Baumes genährt, der in Reſchweite 
            ratze=
kahl gefreſſen war. Trotzdem kam die Hilfe zu ſpät, denn das Pferd 
ſtarb wenige Stunden nach ſeiner Befreiung. 
Der Vulkan bekommt eine Gasmaske. 
EP. In Managua (Niearagua) beabſichtigen die in der Nähe des 
Vulkans Maſaya anſäſſigen Farmer, deren Ernten häufig durch die dem 
Krater entweichenden Giftgaſe beſchädigt oder vernichtet worden ſind 
dem Vulkan eine Gasmaske anzulegen. Sie haben ſich zu dieſem Zweck 
mit einer Gruppe deutſcher Ingenieure in Verbindung geſetzt, die 
            vor=
ſchlugen, den Krater mit einem Metalldache zu bedecken und gleichzeitig 
die Gaſe durch gewiſſe Chemikalien zu neutraliſieren. Für alle Fälle 
ſoll aber in dem Dache ein Sicherheitsventil angebracht werden, durch 
das die Gaſe entweichen können. Man glaubt auf dieſe Art den Vulkan 
unſchädlich machen zu können. 
Stimmen aus dem Leſerkreiſe. 
Gr Ue Deiffentlichrngen unter dieſter Ueberſchriff übernhmmt die Redafflen keinendl Dor= 
Eivertung; ſtr ſie bisibt auf Grund des 6 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in volliem Umfangs 
der tender verantwortſch.) — Eimſendungen, die nicht verwendet werden, fönnen nicht 
zurückasſandt, die Ablebnung nicht begründet werden 
Langes=ſ und Schluß=s. Ihr Artikel in der Samstags= 
Nummer S. 3 war ſehr nötig. Schon lange ſind mir die fehlerhaften 
Straßenſchilder „Im Emser, Postſtraße” u. a. aufgefallen. Auch die 
ganz neuen Schilder „Elisabenthenſtraße” haben wieder den alten Fehler. 
— Wenn man jetzt in Darmſtadt die vielen neu hergerichteten 
            An=
lagen durchluſtwandelt, lacht einem das Herz im Leibe. Etwas, was 
ganz geringe Koſten und Mühe machen würde, fehlt aber immer noch, 
und zwar eine Bepflanzung mit Gebüſch oder Strauchwerk der kurzen 
linken Seite des Weges vom Stirnweg bis 
            Bahn=
hof. Die rechte Seite präſentiert ſich ſo proper, die linke ſieht 
            da=
gegen ganz ſcheußlich aus. Vielleicht iſt dieſe Arbeit bereits vorgeſehen, 
ſonſt möchte ich mir erlauben, die betreffenden Stellen darauf 
            aufmerk=
ſam zu machen und um Abhilfe zu bitten, in der Ueberzeugung, daß 
ich recht vielen aus der Seele ſpreche. 
Ein Darmſtädter. 
Geſchäftliches. 
Ein Eigenheim 
in dieſer großen Wohnungsnot iſt der Herzenswunſch und das 
            er=
ſtrebenswerte Ziel aller in enger Wohnung ſitzender Familienwäter. 
Das ganze hierzu nötige Bargeld erhält man am ſicherſten und 
            zuver=
läſſigſten durch die Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde in 
Wüſtenrot zu 5 Prozent plus 1 Prozent Dilgung als unkündbare 
Hypothek. Beſondere Vorzüge der G .d. F. ſind: 
1. Keine unbegvenzte ungewiſſe Wartezeit. 
2. Keinerlei Baubeſchränkungen; jeder kann bauen wie er will. 
3. Keine Haftung der Sparer. 
Bis Mitte Juli dieſes Jahres ſind 8 Millionen RM. an 500 
            Bau=
ſparer zur Verteilung gelangt. (Siehe auch geſtviges Inſerat.)
 Wie wir ſoeben erfahren, wird Herr Dr. Unblutig gelegentlich eines 
vorübergehenden Aufenthaltes in Berlin dort am Montag den 23. 
            Au=
guſt, nachmittags 6.40 Uhr, einen Vortrag: „Warum iſt Fußpflege 
wichtig?” halten. Der Vortrag wird auch auf den Sender 
            Königs=
wuſterhauſen übertragen und ſo allen Rundfunkhörern zugänglich 
            ge=
macht werden. 
Wir weiſen die Rundfunkhörer auf dieſe gewiß allgemein 
            inter=
eſſierenden Darbietungen hierdurch hin. 
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde. 
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße), 
Freitag, den 20. Aug. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 15 Min. 
Samstag, den 21. Aug. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. 
Sabbatausgang 8 Uhr 20 Min. 
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min. 
Abends 7 Uhr 00 Min, 
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrgel. Religionsgeſellſchaft. 
Samstag, den 21. Aug. Vorabend 7 Uhr 00 Min. — Morgens 
8 Uhr. — Nachm. 5 Uhr. — Sabbatausgang 8 Uhr 25 Min, 
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr — Abends 7 Uhr 00 Min,
IV. 11982
 Das MUNDSTUCK ist ein ganz neuartiges 
Frodußt: metafffrei geruchlos. geschmackfrei.. 
farbecht und von der angenehmen, sammetartigen 
Weichheit des BCattes der edfen Jurnurrose! 
Wix warnen vor minderwertigen Nachahmungen. 
die (eicht abfärben und biften , nur /ROSE-TTIP" 
mit unſerer Schutzmarke zu verfangen!
 Die OUALMTAT dieser neuen einzigartigen 
Eigarette beruht auf equisitesten Cdeftaßaken 
der Djebefdistrikte Masedoniens, vermiſcht mit dem 
edlen Aroma der Gewächse Smyrnas. Oas Rezent 
der Miſchung ist traditionelfes Crbgut orientaliſcher. 
Jabakfachfeute, das ausschfiess(ick unſer Geheimnis 
St und von keiner Seite nachgeahnt werden kann.
 HEU 
R
Seite 8
Freitag, den 20. Auguſt 1926
Nummer 230
 *Der Philoſoph von Sansſouei 
und ſeine Kriegsbeſchädigten. 
Mit vollem Recht hat die Welt Friedrich Wilhelm I. den 
Soldatenkönig genannt. Er verfolgte das Hauptziel ſeiner 
            ſtaats=
männiſchen Tätigkeit, durch die Aufſtellung und Ausbildung 
eines großen, tüchtigen Heeres, welches allein aus Landesmitteln, 
ohne Inanſpruchnahme fremder Subſidien, unterhalten wurde, 
Preußen unabhängig zu machen, mit zäher Energie. 
Sein großer Sohn Friedrich II. gedenkt in einem ſeiner 
            Ge=
dichte ſeiner Jugendzeit mit folgenden Worten: 
„Um meine Wiege hört’ ich Waffen klirren, 
Und als ich aufwuchs, den Alarmruf ſchwirren. 
Von eines ſtrengen Vaters harter Hand 
Ward ich erzogen ohne Prunk und Tand. 
Erprobte Krieger lenkten meine Schritte, 
Zu Sparta hielt ich hoch Athens gepflegte Sitte. 
Im Ungemach ward ich geprüft, geſtählt, 
Bis man mich zu den Königen gezählt.” 
Der junge König Friedrich ließ nach ſeinen eigenen Skizzen 
durch ſeinen Baumeiſter von Knobelsdorff das weltberühmt 
            ge=
wordene Schloß Sansſouci bauen, das wohl eines der ſchönſten 
Schlöſſer des Rokoko iſt. Hat Friedrich II. von der Vollendung 
dieſes ſeines Tusculums — oder wohl richtiger Tusculanums — 
im Jahre 1747 an größtenteils hier reſidiert, ſo war ſein Leben, 
voll von vielſeitigſter Arbeit, hier doch nicht „ohne Sorge”, wie 
es der Name Sansſouci eigentlich beſagt. 
Zum großen Teile kennt die Nachwelt von Friedrich dem 
Großen in der Hauptſache ſeine kriegeriſchen Taten; und doch 
war König Friedrich im Grunde mehr Liebhaber der Muſik, der 
Künſte der Literatur und der Philoſophie. So hat er ſich ſelbſt 
den „Philoſophen von Sansſouci” genannt. 
Es war aber dieſem „Philoſophen von Sansſouci” 
            beſchie=
den, nicht ſeinen Neigungen leben zu können; er hat nicht nur 
ausgeſprochen, daß er der „erſte Diener des Staates” ſei, 
            ſon=
dern auch dieſe Richtſchnur ſeines Lebens auf das 
            gewiſſen=
hafteſte durchgeführt. 
Die Wahrung und Geltendmachung ſeiner Rechte zwangen 
den königlichen Philoſophen zur Kriegführung, und nun zeigte 
es ſich, daß die Vielſeitigkeit des Königs ihn auch als einen 
genialen Feldherrn erſcheinen läßt, der zu den größten aller 
Zeiten gerechnet werden muß. Gegen faſt ganz Europa als Feind 
behauptete ſich Friedrich II. in den drei ſchleſiſchen Kriegen, von 
denen der letzte, der Siebenjährige Krieg, am volkstümlichſten iſt, 
ſiegreich gegen eine ungeheure Uebermacht, ſo daß ihn die 
            Ge=
ſchichte „Friedrich den Großen” nennt. 
Ein ganz eigenartiges, perſönlich=vertrauliches Verhältnis 
verband den großen König mit ſeinen Soldaten. Dieſe gingen 
für ihn im wahrſten Sinne des Wortes „durch’s Feuer‟. Nicht 
zum Geringſten trug hierzu die Sorge des Königs für ſeine 
Soldaten, ſein perſönlicher Verkehr mit ihnen und die perſönliche 
Tapferkeit Friedrichs bei. Die Worte des großen Königs in den 
ſchwerſten Tagen des Siebenjährigen Krieges: 
„Kehrt das Glück mir ſeinen Rücken, 
Will ich dennoch furchtlos ſtehen. 
Anſtatt feige mich zu bücken, 
Groß und glänzend untergeh’n!“ 
waren auch zugleich der Geiſt, der ſeine ganze Armee beſeelte. 
Der Philoſoph im König ließ es zu, daß ſeine Soldaten ihn 
zuweilen mit „Du” anredeten. Es iſt ja wohl bekannt, aß ſie
 ihm einſt am Abend einer ſeiner vielen ſiegreichen Schlachten, 
als eine Kugel aus dem blauen Uniformrock des Königs fiel, 
zuriefen: „Du biſt doch unſer alter Fritz!” und ebenſo, daß auf 
einem Kriegsmarſch ein alter Zietenſcher Huſar auf des Königs 
Zuruf: „Hübſch gerade, Kinder!” erwiderte: „Auch gerade, Vater 
Fritz, und die Stiefeln hübſch in die Höhe gezogen!“ 
Bei dieſem Verhältnis zwiſchen dem großen König und 
ſeinen Soldaten erſcheint es daher nur ganz natürlich, daß der 
hatten, ſeine Schlachten zu ſchlagen und ſeine Feldzüge zum 
            ſieg=
reichen Ende zu führen. Und doch iſt dieſes Sorgen für ſeine 
Kriegsbeſchädigten auch eine große Tat des großen Königs, des Denkmal zu ſetzen.” 
Philoſophen von Sansſouci, geweſen! Denn man muß die 
            da=
malige Zeit in Rechnung ſtellen. Die feindlichen Länder kannten 
keine Kriegsbeſchädigtenverſorgung in dem Sinne, wie ſie 
Friedrich der Große handhabte. Kein Parlament, ſondern 
            Fri=
derieus rex ſelbſt war es, der aus freiem Ermeſſen ſeiner treuen 
Soldaten Lebensabend ſicherte, der für ſeine Kriegsbeſchädigten 
in des Wortes wahrſter Bedeutung sans souei — ohne Sorgen 
oder ſorgenfrei war, während der königliche Philoſoph von 
Sansſouci bis zur letzten Stunde ſeines Lebens nicht „ohne 
Sorgen”, aber in ſteter Sorge für ſein Land und für ſeine 
Landeskinder lebte! 
In welcher Weiſe ſorgte nun Friedrich der Große für ſeine 
Kriegsbeſchädigten? 
1. Durch Errichtung von Invalidenhäuſern in allen Provinzen; 
2. durch Anſiedlung, größtenteils im Oder=, Warthe= und 
Netzebruch; 
3. durch die Zivilverſorgung. 
Der König teilte die Invaliden oder Kriegsbeſchädigten in 
drei Klaſſen, wobei neben der Schwere der Verwundung oder 
des Kriegsleidens auch der Grad der Bedürftigkeit mitſprach. 
Diejenigen, welche ganz invalide waren, bezogen weiterhin ihren 
vollen Sold und erhielten bei ihrem Truppenteil freies 
            Quar=
tier und freie Kleidung, bis ſie den errichteten Invalidenhäuſern 
überwieſen wurden. Alle übrigen Invaliden bezogen weiterhin 
halben Sold, und die Bedürftigen unter ihnen erhielten ebenfalls 
bei ihren Truppenteilen freies Quartier und freie Kleidung, bis 
ſie, gleich den Nichtbedürftigen, in der Anſiedlung oder in der 
Zivilverwaltung untergebracht worden waren. 
Tauſende von Kriegsbeſchädigten ſiedelte der König an; ſie 
erhielten Acker= und Gartenland nebſt Arbeitstieren und 
            Steuer=
freiheit für eine Reihe von Jahren. Es wurde ihnen aufgegeben, 
das Land urbar zu machen und außer Getreide auch bisher 
            unbe=
kannte Feldfrüchte, wie Hopfen, Lupinen, Kartoffeln und Klee 
anzupflanzen. Dieſe Kriegsbeſchädigten=Anſiedler erlangten auf 
dem fruchtbaren Boden bald große Wohlhabenheit. 
Die Zivilverſorgung für Unteroffiziere und Soldaten hatte 
ſchon des großen Königs Vater, der Soldatenkönig, der ja nicht 
nur Soldat, ſondern auch ein großzügiger Organiſator und 
            zu=
gleich ein Sozialpolitiker war, eingeführt. Der große Friedrich 
baute ſie weiter aus; bisweilen war es ſchwierig, Stellen für die 
vielen Kriegsbeſchädigten in dem damals doch kleinen 
            Beamten=
heer zu finden, und ſo kam es vor, daß alte, treugediente 
            Sol=
daten ſogar zu Schulmeiſtern ernannt wurden. Die Kriegs= hiſtoriſche Bild des großen Königs und Philoſophen von 
            Sans=
invaliden wurden vor ihrer Anſtellung im Zivildienſt geprüft 
und nach dem Ausfall dieſer Prüfung in die 
            Zivilverſorgungs=
ſtellen eingereiht; der König beförderte tüchtige mittlere Beamte 
in Beamtenſtellen höheren Dienſtes, bis in Miniſterſtellen. 
Aber nicht nur für ſeine Kriegsbeſchädigten, auch für die 
Kinder ſeiner gefallenen und ihren Wunden und Krankheiten 
erlegenen Soldaten ſorgte der große König. Auch hier konnte 
er auf dem bereits von ſeinem Vater, dem Soldatenkönig, er= den Sternen auf.
 richteten „Großen Militärwaiſenhauſe in Potsdam” aufbauen, 
das er bedeutend erweiterte. 
Es iſt daher kein Wunder, daß bei dieſer Sorge für ſeine 
Kriegsbeſchädigten der Philoſodh von Sansſouci auch in der 
noch 23jährigen Friedenszeit ſeiner Regierung, die dem 
            Hubertus=
burger Frieden folgte, wie überall in ſeinem Königreich, ſo auch 
ganz beſonders bei ſeinen alten Soldaten immer populärer 
wurde. Aeußerlich ſollte dem durch Errichtung eines Denkmals 
König wie ein Vater für ſeine Soldaten ſorgte, die ihm geholfen noch zu Lebzeiten des Königs Ausdruck gegeben werden; aber der 
König=Philoſoph lehnte dieſe Ehrung mit den Worten ab: „Es 
iſt eine löbliche Sitte, dem Feldherrn erſt nach ſeinem Tode ein 
Der halte Fritz” hatte bei Beendigung des Siebenjährigen 
Krieges ſoeben erſt ſein 51. Lebensjahr vollendet, und doch war 
er der durch die Kriegsſtrapazen und Sorgen gebückte, alte, oft 
vergrämte Mann, von Gicht geplagt, der ſich im Kriege das 
Abendeſſen ganz abgewöhnt hatte. Schon in der fünften 
            Morgen=
ſtunde am Schreibtiſch ſitzend, alle Fäden der Regierung ſelbſt 
in der Hand, dabei ſeine Armee weiter ausbildend und alljährlich 
mehrere Monate ſeine Provinzen bereiſend, was in damaliger 
Zeit bei den ſchlechten Wegeverhältniſſen für einen gealterten 
Mann eine große körperliche Anſtrengung war, auch noch neben 
ſeinen Regierungsgeſchäften ſich der Muſik und Philoſophie 
widmend, ſo mutete ſich der große König faſt Unmenſchliches zu. 
Noch ein Jahr vor ſeinem Tode ſtiftete er den „deutſchen 
            Fürſten=
bund”, der für Süddeutſchland von beſonderer Bedeutung war, 
da er ganz Bayern davor bewahrte, dem Hauſe Oeſterreich 
            zuge=
ſchlagen zu werden. So hat der königliche Philoſoph durch die 
Gründung dieſes Bundes den erſten Schritt zur Einigung 
Deutſchlands getan. 
Als am 17. Auguſt 1786, vor nunmehr 140 Jahren, die 
großen ſtahlblauen Augen des Philoſophen von Sansſouci ſich 
ſchloſſen, da empfand man auch außerhalb Preußens die Größe 
des Verluſtes. Veranlaßte doch die Nachricht von dem Ableben 
des großen Königs einen ſchwäbiſchen Bauern zu dem Ausruf: 
„Wer wird nun die Welt regieren?” Und das bayeriſche 
            Land=
volk erwies dem Preußenkönig die gleichen Ehren wie den 
            Schutz=
heiligen. 
Auch in Darmſtadt erinnert an den Philoſophen von Sansſouci 
ein Stein, jenes vom großen Friedrich der „großen Landgräfin” 
Karoline Henriette errichtete Grabmal: eine Marmorurne ime 
Herrngarten in der Nähe des Theaters mit der Inſchrift: 
„Femina sezu, ingenio wir” — an Körper eine Frau, an Geiſt 
ein Mann. 
Der leutſeligſte aller Könige, der erſte Beamte des Staates, 
der erſte Soldat des Heeres, der treueſte Fürſorger für ſeine 
Kriegsbeſchädigten war zur großen Armee abgerufen worden. 
Die ſterbliche Hülle dieſes außergewöhnlichen Genies wurde in 
der Gruft der Garniſonkirche in Potsdam beigeſetzt. Dort war 
es, wo der Korſe auf ſeinem Siegeszuge durch Europa am Sarge 
des großen Friedrich diefbewegt ſagte: „wenn der noch lebte, 
ſtände ich nicht hier.” 
Während die Standarte der Garde dü Corps, Friedrichs des 
Großen berittener Leibwache, ſeinen Sarg beſchirmt und das 
ſouci mit dem markanten Kopf, den durchdringenden, großen, 
blauen Augen in dem ſorgen= und gramdurchfurchten Geſicht, 
dem auf den Krückſtock gebeugten Körper, gehüllt in den einfachen 
blauen Uniforrock, auf dem an der Stelle des auch für ſeine 
Kriegsbeſchädigten warm ſchlagenden Herzeus der Ordensſtern 
mit dem Wahlſpruch: „Jedem das Seine” leuchtet, immer 
            volks=
tümlicher wird, ſteigt die Unvergänglichkeit ſeines Namens zu 
Ei.
 in der Fremden-und 
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zu verm. (*21597
 In dem Konkursverfahren über das 
Vermögen des Mühlenbeſitzers Georg 
Gruber in Dieburg findet auf Antrag 
des Konkursverwalters am Freitag, den 
24. September 1926, vormittags 9 Uhr, 
im Amtsgerichtsgebäude in Dieburg, 
Zimmer Nr. 15, eine 
            Gläubigerverſamm=
ung ſtatt. 
(11958 
Tagesordnung: 
1. Auskunft des Konkursverwalters über 
den Stand des Verfahrens; 
2. Antrag auf Schließung des 
            Mühlen=
betriebs des Gemeinſchuldners. 
Dieburg, den 16. Aug. 1926. 
Heſſ. Amtsgericht.
 Verſteigerung. 
Am Montag, den 23. Auguſt, vorm. 
9 Uhr, wird in Griesheim. Sandgaſſe 20, 
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Nummer 230
Seite 9
Freitag, den 20. Auguſt 1926
 * Eine Neckarwanderung 
von Heidelberg bis Eberbach. 
Von Adolf Calgan, Eberſtadt. 
(Schluß.) 
Dann ging es an der verfallenen Hinterburg und der noch 
erhaltenen und bewohnten Mittelburg hinab nach 
            Neckar=
ſteinach. — Neckarſteinach! Einen eigenen Klang hat dieſer Name, 
und jedesmal, wenn ich ihn ausſprechen höre, ergreift meine Seele 
ein unnennbares Sehnen. Neckarſteinach, die Perle des 
            Neckar=
tals! Ja, das iſt es voll und ganz, und ich wüßte kein 
            Städt=
chen mehr am ſchönen Neckar, das ſich mit ihm vergleichen könnte. 
Und ſo ſchritt ich denn durch ſeine alten Gaſſen; jedes Haus 
hatte mir etwas zu ſagen, jedes noch ſo unbedeutende Ding hatte 
Anteil an dem Glanze, der über dem lieben alten Neckarſtädtchen 
liegt. Wir dürfen uns beglückwünſchen, daß Neckarſteinach zu 
unſerem Heſſenlande gehört. 
Gern hätte ich länger in ihm geweilt, aber es ging ja nicht, 
denn noch wollte ich Hirſchhorn, wollte ich Eberbach ſehen. Die 
nun folgende Strecke Wegs nahm einen ganz anderen Charakter 
an, als der vorhergehende Teil der Wanderung gehabt hatte, 
Nun wanderte ich im Tale ſelbſt, auf Feldwegen ging es ziemlich 
eben dahin; der Wald war zurückgetreten, und dafür rauſchte der
 Neckar ganz nahe an mir vorbei. Auch das Gebirge war hier 
weniger ſteil und hoch; an die Stelle ſchroffer Kontraſte trat nun 
idylliſche Anmut, ein tiefer, ungeſtörter Friede lag über allem. 
Das Tal war hier wie ein großer Obſtgarten anzuſchauen, denn 
zahlloſe Apfelbäume umſäumten das Flußbett. Dieſer Teil des 
Neckars hatte ganz den Charakter eines einſamen, ſtillen 
            Wald=
tals, um ſo mehr, als zu beiden Seiten der Wald faſt ganz dicht 
an den Fluß herantrat. 
Nach einiger Zeit tauchte das kleine Dorf Neckarhauſen vor 
mir auf, das in dem hier ſehr ſchmalen Tal ausgebreitet liegt. 
Jedoch führte mich das Wegzeichen vor den erſten Häuſern unter 
einem Eiſenbahnviadukt hin links wieder in den Wald. Es war 
angenehm duftender Kiefernwald, der mich umfing und in dem 
ich nun nanderte, bis er von Buchenhochwald abgelöſt ward. Ein 
ganz weltabgeſchiedenes Flechchen wurde bald erreicht, wo ein 
ſtilles Bächlein zu Tale floß, und dann ging es auf halber 
Bergeshöhe entlang. Zur Rechten, faſt unter mir, glänzte ein 
doppeltes Schienenpaar im Sonnenlicht, neben ihm die graue 
Landſtraße, die durch einen Wieſenſtreifen von den 
            grünlich=
blauen Neckarwogen geſchieden war. Auch hier wieder feierliche, 
friedliche Stille, die nur unterbrochen ward, wenn ein 
            Dampf=
boot herannahte oder ein Eiſenbahnzug durch das Tal dahinſauſte. 
Als der Weg wiederum den Wald verließ, lag das ſchöne 
alte Städtchen Hirſchhorn vor mir mit ſeiner alten 
            Karmeliter=
kirche und überragt von der ſtattlichen Burg, der Herren von 
Hirſchhorn. Es gehört neben Neckarſteinach wohl zu den bekann=
 teſten Stätten am oberen Neckar, und das mit Recht. Denn ſein 
eigenes mittelalterliches Gewand, verbunden mit der Schönheit 
der einzigartig landſchaftlichen Umgebung, machen es zu einem 
koſtbaren Juwel unſeres Odenwaldes. 
Ebenſo iſt die Burg Hirſchhorn eines der ſchönſten 
            Bau=
denkmäler des ritterlichen Mittelalters, die ſich uns durch ihre 
beſonders herrliche Lage noch reizvoller darſtellt. Wer fühlte nicht 
der Zeit der Romantik ſich ganz nahe, wenn er in den Burghof 
tritt und ſich auf grünem Raſenteppich für einige Augenblicke 
            be=
ſchaulicher Ruhe hingibt? Und ſo fühlte denn auch ich all die 
Geſtalten vor mir lebendig werden, die in Schmitthenners Noman 
„Das deutſche Herz” handelnd auftreten. 
Ich hätte noch ſtundenlang ſo träumen können, und nur 
ſchwer gelang es mir, mich von dem romantiſchen Zauber 
            loszu=
reißen. Der Anblick lieblich grünender Waldungen führte mich in 
die Wirklichkeit zurück. Noch lange aber ſchaute ich das liebliche 
Hirſchhorn und ihm gegenüber die alte Ersheimer Kapelle mir 
zu Füßen liegen; dann wanderte ich in großem Bogen auf halber 
Höhe um den Feuerberg. Bald war auch der auf der 
            badiſch=
heſſiſchen Grenze liegende Weiler Jgelsbach erreicht, und kaum 
hatte ich ihn hinter mir gelaſſen, als in der Ferne, vom 
            Abend=
ſchein beſtrahlt, Eberbach auſtauchte. Noch ein letzter kurzer 
Marſch, und das ſchöne badiſche Städtchen am Fuße des 
            Katzen=
buckels war erreicht und damit das Endziel meiner Neckar= 
Wanderung.
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Seite 10
Freitag, den 20. Auguſt 1926
Nummer 230
 Sport, Spiel 
Die (uropa=Meiſterſchaften im 
Schwimmen.
 Berges gewinnt ſeinen 1300=Meter=Vorlauf. 
Hohe Niederlage Deutſchlands im Waſſerballſpiel. 
Die ſportlichen Wettbewerbe wurden am Mittwoch nachmittag im 
Budapeſter Kaiſerbad mit einem 50 Meter Freiſtilſchwimmen eröffnet. 
das jedoch nicht zum Meiſterſchaftsprogramm zählte. Der Ungar 
            Gar=
boff ſiegte in 28,4 Sekunden vor ſeinen Landsleuten Magyar und 
Froly. Dann wurde zum erſten Vorlauf über 1500 Meter Freiſtil 
            ge=
ſtartet, den erwartungsgemäß der Schwede Arne Borg ganz überlegen 
gewann. Am eheſten vermochte von ſeinen Konkurrenten noch der 
Deutſche Joachim Rademacher mit ihm Schritt halten, jedoch auch er 
blieb um volle zwei Minuten geſchlagen. An dritter Stelle kam der 
Ungar Halaſſy ein. — Beim zweiten Vorlauf ſetzte ſich der Deutſche 
Berges (Darmſtadt) ſofort an die Spitze; Berges wurde zunächſt 
von Ake Borg=Schweden ſtark bedrängt, ſpäter überholte dann der 
Ungar Pahok den Schweden, jedoch gelang es ihm nicht, an den 
            führen=
den Berges heranzukommen; der Deutſche ſiegte glatt mit 15 Meter 
Vorſprung. — Im erſten Waſſerballſpiel des Tages war Deutſchland mit 
Ungarn gepaart. Trotz der Uebungsſpiele, die die deutſche Mannſchaft 
vorher in ihrer Heimat gemacht hat, konnte ſie nur ſehr wenig 
            gefal=
len und mußte ſich von ihrem Gegner in ganz überlegenem Stile 8:1 
(3:1) abfertigen laſſen. Das einzige Tor für Deutſchland fiel aus einem 
4 Meter=Strafwurf. — Im zweiten Spiele ſollten Schweden und 
            Numä=
nien antreten, jedoch hatte Rumänien vorher ſeine Meldung 
            zurück=
gezogen. 
50 Meter Freiſtil: (Rahmenkampf): 1. Garboffy=Ungarn 28,4 Sek.; 
2. Magyar=U., 3. Froly=U. 
1500 Meter=Freiſtil Vorläufe: 1. Vorlauf: 1. Arne Borg=Schweden 
20:08,4 Min.; 2. Joachim Rademacher=Deutſchland 22:34,2 Min.; 3. 
Halaſſy=Ungarn 22:54 Min. (Neuer ungariſcher Nekord.) 
2. Vorlauf: 1. Friedel Berges=Deutſchland 22:30,4 Min.; 2. 
Pahok=Ungarn 22:54,2 Min.; 3. Kloutek=Tſchechoſlowakei 23:21,4 Min 
— Der Schwede Ake Borg endete im geſchlagenen Feld. 
Waſſerball: Ungarn ſchlägt Deutſchland 8:1 (Halbzeit 3:1). 
Schöne Erfolge der Deutſchen am zweiten Tag. 
Vor überſüllten Tribünen wurden am Donnerstag nachmittag die 
Europameiſterſchaften im Schwimmen im Budapeſter Kaiſerbad 
fortgeſetzt. Der Tag brachte den Deutſchen hervorragende Erfolge. 
            Zu=
nächſt gewannen ſie das Waſſerballſpiel gegen Schweden glatt 6:4 (
            Halb=
zeit 4:1), ſodann holten ſie ſich in den Vorkämpfen zum 400 Meter 
            Frei=
ſtil= und 200 Meter=Bruſtſchwimmen, ſowie im Turmſpringen von ſieben 
erſten Plätzen nicht weniger als fünf. Im erſten Vorlauf zum 400 Meter 
Freiſtilſchwimmen verſuchte der Schwede Arne Borg wieder einen 
            An=
griff auf den Weltrekord, er ſcheiterte indeſſen. Immerhin gewann er 
in einer glänzenden Zeit (5:02,8 Min.) ganz überlegen vor dem Tſchechen 
Antos. Der deutſche Meiſter Berges=Darmſtadt übernahm im zweiten 
Vorlauf die Führung und gab dieſe bis zum Ziel nicht mehr ab; der 
Ungar Feher konnte Ake Borg=Schweden noch auf den dritten Platz 
verweiſen. Auch im dritten Vorlauf ſiegte ein Deutſcher, und zwar 
Heinrich=Leipzig, überlegen. Koutek=Tſchechoſlowakei kam auf dem 
            zwei=
ten Platz ein. Den Endlauf am Sonntag beſtreiten Arne Borg, Berges, 
Antos, Heinrich, Koutek, Feher, Wannie=Ungarn. — Einen leichten Sieg 
erſtritt Erich Rademacher, Magdeburg, im erſten Vorlauf zum 200 
Meter=Bruſtſchwimmen; ohne ſich auszugeben, verwies er den 
            Oeſter=
reicher Schäfer ganz überlegen auf den zweiten Platz. Im zweiten 
            Vor=
lauf führte zunächſt der Belgier van Parys vor Praſſe=Bremen und 
Linders=Schweden; er wurde eine Zeitlang hart bedrängt, ſiegte dann 
aber ſicher. Um den zweiten Platz entſpann ſich dann noch ein 
            erbitter=
ter Kampf, den der Schwede knapp mit Handſchlag für ſich entſchied. In 
den Vorkämpfen zum Turmſpringen ſiegte jedesmal ein Deutſcher, und 
zwar Luber und Riedſchläger. 
Die Ergebniſſe: 
Vorläufe zum 400 Meter Freiſtil=Schwimmen. Erſter Vorlauf: 
1. Arne=Borg=Schweden 5:02,8 Min., 2. Antos=Tſchechoſlowakei 5:29 
Min., 3. Wammnia=Ungarn 5:35 Min. — Zweiter Vorlauf: 
1. Berges=Deutſchland 5:30 Min., 2. Feher=Ungarn 5:37,4 Min., 3. Ake 
Borg=Schweden 5:48,8 Min. — Dritter Vorlauf: 1. Heinrich= 
Deutſchland 5:34,4 Min., 2. Koutek=Tſchechoſlowakei 5:42,6 Min., 3. 
            Pa=
trignani=Italien 5:56 Min. 
Vorläufe über 200 Meter Bruſt=Meiſterſchaft: 1. Erich Rademacher= 
Deutſchland 2:54 Min., 2. Schäfer=Oeſterreich 3:07,4 Min., 3. Franzoß= 
Polen. — Zweiter Vorlauf: 1. van Parys=Belgien 2:57,8 Min., 
2. Linders=Schweden 3:02,4 Min., 3. Praffe=Deutſchland 3:02,5 Min. 
Vorkämpfe zum Turmſpringen. Erſter Vorkampf: 1. Luber= 
Deutſchland 113 Punkte, 2. Oeberg=Schweden 103 Pkt., 3. Knight=
            Eng=
land 94 Pkt. — Zweiter Vorkampf: 1. Riedſchläger=Deutſchland 
117 Punkte, 2. Hellquiſt=Schweden 193 Pkt., 3. Stadelmayer=Oeſterreich 
100 Punkte. 
Wafferball: Deutſchland — Schweden 6:4 (Halbzeit 4:2).
und Turnen.
 Fußball. 
Sportverein Darmſtadt 1898—Wormatia Worms. 
Mit einem Spiel gegen Wormatia Worms ſetzt der Sportverein 98 
die Serie ſeiner Privatſpiele fort. Er verſchafft ſomit den Darmſtädter 
Fußballintereſſenten Gelegenheit, wiederum einen Vertreter der 
            Rhein=
heſſen=Saarbezirksliga und gleichzeitig einen der wenigen heſſiſchen 
            Be=
zirksligavereine kennen zu lernen. Die Wormaten haben ſchon lange 
Zeit nicht mehr in Darmſtadts Mauern geſpielt. Um ſo intereſſanter 
wird es ſein, ſie nunmehr, nachdem ſie endgültig ihren älteren 
            Orts=
rivalen Alemannia Worms aus der Vorrangſtellung im Wormſer 
            Fuß=
ballſport vertrieben haben, in ihrer Spielſtärke in Vergleich ſetzen zu 
können mit den anderen heſſiſchen Vereinen, die in der füngſten 
            Vergan=
genheit auf dem Platz am Böllenfalltor geſpielt haben. Zweifellos 
werden die Wormſer bei dieſem Vergleich nicht ſchlecht abſchneiden; die 
Wormſer verfügen ſeit ihrem vor drei Jahren erfolgten Aufſtieg in die 
Bezirksliga über eine gut durchgebildete Mannſchaft, deren gleichmäßiges 
Können, verbunden mit einem guten Kampfgeiſt, ſie immer befähigte, 
einen guten Mittelplatz in der Tabelle einzunehmen. Zweifellos hat 
auch die gute Schule des ehemaligen Nürnbergers Philipp, der bei 
Wormatia als Trainer wirkt, in der letzten Zeit zur Hebung des 
            Kön=
nens beigetragen. Für Darmſtadt bedeutet dieſes Spiel den letzten 
Probegalopp vor den Verbandsſpielen, die am 5. September mit dem 
Treffen gegen 03 Ludwigshafen auf eigenem Platze ihren Anfang 
            neh=
men. Gerade die jungen Spieler im Sturm der Darmſtädter werden 
dieſen Sonntag zu beweiſen haben, daß ſie verdienen, auch bei den 
Verbandsſpielen herangezogen zu werden. Ihre bisher ſchwankenden 
Leiſtungen ließen noch kein abgerundetes Urteil zu; ſie müſſen alſo 
ſchon im Spiel gegen Worms ihr ganzes Wollen und Können 
            aufbrin=
gen, um einer endgültigen Kritik über ihre ſpieleriſche 
            Leiſtungsfähig=
keit ſtandhalten zu können. 
Leichtathletik. 
Handball= und Leichtathletikabteilung des Sportvereins 98. 
Alte, Herren Klubkampf: Der Alte Herren=Klubkampf gegen 
            Ein=
tracht Frankfurt iſt auf den 19. September verlegt worden. 
Sportabzeichen=Prüfung: Die jeden Mittwoch um 6 Uhr 
            beginnen=
den Prüfungen ſind für eine Reihe Bewerber zum Abſchluß gekommen. 
Für die noch abzuleiſtenden Uebungen empfiehlt es ſich, dieſe in den 
nächſten Wochen zum Abſchluß zu bringen. Ferner wird im Intereſſe 
der ſchnellen Erledigung der Aushändigung des Abzeichens darauf 
            hin=
gewieſen, die Schwimmprüfung unter Ausnützung der günſtigen 
            Witte=
rung ohne weiteren Aufſchub abzuleiſten. (Tägl. im Woog.) 
Vereinsfünfkampf: Am 29. Auguſt findet für alle Mitglieder der 
Abteilung der alljährliche Fünfkampf ſtatt. Die Ausſchreibung des 
            Fünf=
kampfes ermöglicht jedem, ſich mit Ausſicht auf Erfolg zu beteiligen, da 
in alle Alters= und Leiſtungsklaſſen geſchieden wird und die zu leiſtende 
Wurf= und Sprungübung von dem Teilnehmer ſelbſt gewählt werden 
kann. Da die Abteilung in der glücklichen Lage iſt, für faſt jeden 
            Teil=
nehmer eine beſondere Gabe bereit zu ſtellen, wird ſicher eine große 
Beteiligung und Aneiferung zu erwarten ſein. 
Wettkampftätigkeit: Zu den Wettkämpfen der Stuttgarter 
Kickers waren Engelhard 2 über 5000 Meter und Michel im 
            Speer=
werfen eingeladen worden. Der Darmſtädter Speerwerfer konnte ſich im 
beſt= und beidhändigen Speerwerfen mit mäßiger Leiſtung als Dritter 
placieren. — Engelhard 2 ſpielt über das erſte Drittel der Strecke mit 
ſeinen Gegnern, aber dann wars um ihn geſchehen. Mehr Einteilung 
und Ueberlegung wünſchen wir. 
Länderkampf Deutſchland=Frankreich=Schweiz. Engelhard 1 hat 
            zu=
ſammen mit Böcher die verantwortungsſchwere Aufgabe, über 800 Meter 
gegen die beſten Franzoſen und Schweizer in die Schranken zu treten. 
Turnen. 
Schlag= und Fauſtballmeiſterſchaft ber D.T. 
Nach Beendigung der Rundenſpiele in den 18 Turnkreiſen der 
            Deut=
ſchen Turnerſchaft beginnen am kommenden Samstag und Sonntag die 
Vorentſcheidungsſpiele um die Meiſterſchaften. — Die 
            Vorentſcheidungs=
ſpiele ſteigen für Norddeutſchland in Berlin, für Südoſtdeutſchland in 
Liegnitz, für Nordweſtdeutſchland in Bremen, für Mitteldeutſchland in 
Eſchwege, für Süddeutſchland in Ulm und für Südweſtdeutſchland in 
Frieſenheim (Pfalz). Der Austragungsort für Weſtdeutſchland ſteht 
noch nicht feſt. Die Verteidiger der Meiſtertitel befinden ſich ſämtlich 
noch im Wettbewerb. Im Fauſtball der Männer iſt es Hamburg= 
Rothenburgsort, bei den Turnerinnen Barmbeck=Uhlenhorſt. — Den 
Titel im Schlagball der Männer hat 1860 München zu verteidigen. Im 
Fauſtball der Aelteren und im Schlagball der Turnerinnen ſind im 
Vorjahre keine Meiſter ermittelt worden. Die Sieger der 
            Vorrunden=
ſpiele erwerben ſich die Teilnahmeberechtigung an den Endſpielen, die 
am 11. und 12. September in Leipzig ſtattfinden. 
Motorſport. 
Sechstage=Motorradfahrt in England. 
Die deutſchen Teilnehmer halten ſich auch am 2. Tage gut. 
In Buxun, dem Hauptquartier der engliſchen internationalen 
Sechstagefahrt für Motorräder, herrſcht augenblicklich ein reges Leben. 
Vier Tage lang iſt die Stadt Start und Ziel der Sechstagefahrt; von 
hier aus werden die 240 bzw. 260 Kilometer langen Schleifen gefahren. 
Die zweite Etappe am Dienstag ging über die gleiche Strecke, wie die 
erſte, wurde aber in umgekehrter Richtung durchfahren. Die Fahrt ging 
vielfach über Landwege, die ſich in recht ſchlechter Verfaſſung befanden. 
Einige Höhenzüge erhöhten die Schwierigkeiten, dennoch war auch 
            dies=
mal der Ausfall an Fahrern nur gering. Von den 113 geſtarteten 
            Fah=
rern liegen noch über 100 im Rennen. Von den deutſchen 
            Teilneh=
mern ſchied am Dienstag nur der Zündappfahrer Huslein aus, der zur 
zweiten deutſchen Mannſchaft gehörte.
 Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. 
8. Tag, 5. Klaſſe. In der Vormittagsziehung fielen: 
Gewinne zu 10 000 Mark auf Nr. 74 410; 6 Gewinne zu 5000 Mark 
Nr. 79 845, 142 186, 179897; 6 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 41 
74 803, 115 292; 1 4Gewinne zu 2000 Mark auf Nr. 23 353, 57 945, 681 
86 570, 146 472, 171 600, 182 861; 34 Gewinne zu 1000 Mark auf 
14 666, 18 230, 30 990, 54 871, 62294, 70300, 77 380, 79 645, 96 4 
105 096, 140 677, 168 068, 185 594, 226 265, B2286, 261 036, 281 7 
ferner 68 Gewinne zu 500 Mark und 196 Gewinne zu 300 Mark. 
der Nachmittagsziehung fielen: 2 Gewinne zu 100 000 M 
auf Nr. 147 124; 2 Gewinne zu 25 000 Mark auf Nr. 139 885; 2 
winne zu 10 000 Mark auf Nr. 70 403; 4 Gewinne zu 5000 Mark 
Nr. 181 983 206 065; 12 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 33 629, 127 
200 978, 206 979, 210 369, 255 898; 18 Gewinne zu 2000 Mark auf 
112 754, 123 393, 149 860, 151 388, 175 939, 178 973, 192 066, 215 1 
294 946; 30 Gewinne zu 1000 Mark auf Nr. 1717, 15 501, 42 629, 1248 
133 335, 143 964, 164 495, 168 697, 173 696, 195 481, 210 787 2177 
260 428, 283 490 287 065; ferner 74 Gewinne zu 500 Mark und 218 
winne zu 300 Mark. — Die beiden Hauptgewinne von je 100 000 M k 
fielen auf Nr. 147 124 in Abteilung I nach Berlin, in Abteilung II n.h 
Stuttgart. — Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500 0 
Mark, 2 Gewinne zu je 500 000 Mark, 2 zu je 200 000 Mark, 4 zu 
75 000 Mark, 2 zu je 50 000 Mark, 4 zu je 25 000 Mark, 38 zu je 10 
Mark, 68 zu je 5000 Mark, 236 zu je 3000 Mark, 352 zu je 2000 Mc 
792 zu je 1000 Mark, 2234 zu je 500 Mark und 5158 zu je 300 Mark.
 Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Freitag, 20. Auguſt. 3.30: Erzählungen unſerer großen Meiſter 
von Otto Metzker: „Krambambuli” eine Tiernovelle von Marie vor 
Ebner=Eſchenbach (Schluß). (Für Kinder von 12. Jahre ab.) O 4.30 
Hausfrauen=Nachmittag. „Blumen und Früchte im Dienſte de 
Frau” von A. Dobler, O 5.45: Leſeſtunde: Aus den Briefen de 
Günderode. Sprecher: Scherzer. O 5.15: Stunde der Frankfurte 
Vereinigung für Heimatkunde. O 6.30: „Beſuch bei J. P. Hebel” 
von Dr. Fritz Gerathewohl, Lektor an der Univerſität München 
O 7: Aktive Kohle und ihre techniſche Bedeutung; Keine Schlag 
wetterkataſtrophen mehr. Von Ing. Randewig. O 7.20: Film 
Wochenſchau. O 7.30: „Bildtelegraphie” von Prof. Korn. O 8 
Uebertr. Berlin: „Die Strohwitwe‟ Operette in drei Akten vor 
Neidhardt, Muſik Leo Blech. Herzog Amadeus XXV. (voraus 
ſichtlich R. Koppel); Prinzeſſin Ilſe ſeine Tochter: Vera Schwarz 
Erbprinz, Heinz, ihr Gatte: H. Bollmann; v. Zirpitz, Hofmarſchal 
(vorausſichtlich H. Böttcher); Der Vogt: Bernhard Köhler; Lorchen 
ſein Mündel: Elly Leux; Hannes, Gärtnerburſche im Schloß: Walde 
mar Henke; Schreier, Schaubudenbeſitzer: Leopold v. Ledebur u. a 
Siuttgart. 
Freitag. 20. Auguſt. 4.15: Konzert. Fucik: Regimentskinder 
— Keler: Am ſchönen Rhein. — Cornelius: Ouv. „Der Barbier 
von Bagdad” — Beethoven: Larghetto. — Dvorak: Slav. Tänze 
— Einl.: Hermann Lingor. — Gounod: Fant. „Romeo und 
Julia” — Czibulka: Herzen und Blumen. — Granichſtädten: 
Aus „Der Orlow”. O 6.15: Hauswirtſchaftl. Stunde von Hilde 
Zimmermann. O 6.45: Bücher. O 7.15: E. M. Mungenaſt: Die 
merkwürdigen Legenden um Musculus Duſanus. O 8: Sinfonie= 
Konzert. Muſ. Leit.: F. Droſt, 1. Kapellm. a. d. Württ. 
            Landes=
theatern. Tſchaikowsky: Sinfonie Pathetique. O. 9: Altes und 
Neues aus der Südd. Heimat. Mitw.: K. Eichhorn, K. A. 
Böhringer u. Funkorch. — Kompoſitionen von Karl Eichhorn. — 
Dichtungen von Sophie von Adelung. — Ab 10: Funkſtille für 
Fernempfang. 
Berlin. 
Freitag, 2D. Auguſt. 4.10: Margarete Caemmeerr: Menſchen 
untereinander. O. 5: Funkkapelle. Offenbach: Ouv. „Ritter 
            Blau=
bart”, — Delibes: Ballettmuſik aus „Sylvia” — Leuſchner: Para= über „Caro mio ben” — Lanner: Künſtlerball=Klänge. — 
Künneke: Fantaſie aus der Operette. Wenn die Lieb’ erwacht”, 
— Schmalſtich: Wir tanzen ins Glück, Serenade aus „Tänzerin aus 
Liebe‟. — Chriſtine: Lachende Liebe, Interm. — Thiel: Frag: dein 
Herz, Foxtrot. O 7: Helmut Jaro Jaretzki: Wie das Gebetbuch 
entſtand. O 8.30: „Die Strohwitwe” Operette von Leo Blech 
Hauptperſ.: Herzog, Amadeus XXV.: Rob. Koppel, Prinzeſſin 
Ilſe, Tochter: Vera Schwarz. Erbprinz Heinz, ihr Gatte: Bötel 
von Zirpwitz, Hofmarſchall: Boettcher u. a. Handlung ſpielt in 
einem Biedermeierſtaat anno dazumal. 
Königswuſterhauſen. Freitag, 20. Auguſt. 1.10: Karl Graef: 
Die Kunſt des Sprechens für Schüler. O 3: C. M. Alfieri u. von 
Eyſeren: Spaniſch. O 3.30: Oberſchulrat Hilker: Schwunggymnaſtik. 
O 4: Derſelbe: Bewegungsſchulung. O 4.30: Mitteilungen des 
Zentralinſtitutes. O 5: Prof. Bickel: Einfluß d. Nahrung auf die 
Abſonderung der Verdauungsſäfte. O 7.30: Prof. Sommerfeld: 
Ueber Nahrungsmittelvergiftungen. O 7.55: Dr. Muskat: 
            Fuß=
pflege beim Wandern. O 8.30: Uebertragung aus dem Uhlenhorſter 
Fährhaus Hamburg: Sommernacht auf der Alſter.
 Wetterbericht. 
Wettervorausſage für Samstag, den 21. Auguſt 1926, 
nach der Wetterlage vom 19. Auguſt 1926. 
Wenig Aenderung des vielfach heiteren, tagsüber warmen Wetter 
Die Heſſ. Wetterdienſtſtelle. 
durchweg trocken.
 Hauptſchriftleitung: . V. Max Streeſe 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: i. V. Andreas Bauer 
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer 
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Wilſy Kuhſe. 
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt. 
—
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
 Schreiber 
des Briefes 
vom 16 wird um 
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gabe ſeiner Adreſſe 
gebeten. (*21631
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Nummer 230
Freitag, 20. Auguſt
 Die Eiſen= und Stahlerzeugung der wichtigſien 
Produktionsländer. 
Im Hinblick auf die vor dem Abſchluß ſtehenden internationalen 
Eiſenverhandlungen verdienen die folgenden, von engliſcher Seite 
            zu=
ſammengeſtellten Produktionsziffern des erſten Halbjahres 1926 in 
            Roh=
eiſen und Stahl betr. die ſechs bedeutendſten Erzeugungsländer der Welt 
gegenwärtig beſondere Beachtung. Nach einer dem Fachblatt „Induſtrie= 
Kurier” zugegangenen Meldung ſtand in der geſamten Berichtszeit in 
der Roheiſenproduktion (in 1000 To.) Amerika mit 19 806,4 an erſter 
Stelle. Es folgten Frankreich mit 4480,4, Deutſchland mit 4066, 
            Eng=
land mit 2273,7, Belgien mit 1473,4 und Luxemburg mit 1180,2. In der 
Rohſtahlerzeugung war ebenfalls Amerika mit 24 260 an erſter Stelle. 
Es folgten alsdann Deutſchland mit 3200, Frankreich mit 3979,1, 
            Eng=
land mit 2863,1, Belgien mit 1356,2 und Luxemburg mit 1059,9. 
            Deutſch=
land nahm demnach in der erſten Hälfte des Jahres 1926 unter den 
hauptſächlichſten Produktionsgebieten der Welt in der Roheiſenerzeugung 
die dritte, in der Rohſtahlerzeugung die zweite Stelle ein. Zu 
            berück=
ſichtigen iſt hierbei jedoch, daß die engliſchen Ziffern inſofern nur ein 
unvollſtändiges Bild von der Produktionskapazität der britiſchen Werke 
geben, als bekanntlich unter den Auswirkungen des engliſchen 
            Kohlen=
arbeiterſtreiks die Produktion in den Monaten Mai und Juni des 
            Be=
richtsabſchnittes in unnatürlicher Weiſe außerordentlich ſtark eingeſchränkt 
werden mußte.
 „Miag”, Mühlenbau= und Induſtrie=Aktiengeſellſchaft, in Frankfurt 
am Main. Da die Zulaſſungsſtelle die Zulaſſung für die Aktien der 
Amme, Gieſecke u. Konegen A. G., Mühlenbauanſtalt und 
            Maſchinen=
fabrik vorm. Gebr. Seck, Maſchinenfabrik und Mühlenbauanſtalt G. 
Luther A. G., Kapler Maſchinenfabrik A. G. zurückgenommen hat, wird 
die Notiz über dieſe Aktien vom 25. Auguſt d. J. ab an der Berliner 
Börſe eingeſtellt. Bekanntlich ſind dieſe Geſellſchaften durch Fuſion auf 
die „Miag” übergegangen. Durch die Verſchmelzung werden in Zukunft 
nur noch die Aktien dieſer Geſellſchaft gehandelt und notiert. 
Philipp Holzmann Akt.=Geſ. in Frankfurt a. M. Wie auf Anfrage 
von der Verwaltung mitgeteilt wird, hat der an und für ſich große 
            Auf=
tragsbeſtand des Unternehmens durch die im Gange befindlichen 
            Ver=
handlungen eine Vermehrung erfahren. In den letzten zwei Monaten 
erhielt die Geſellſchaft neben verſchiedenen Aufträgen kleineren und 
mittleren Umfanges an größeren Aufträgen die folgenden: die 
            Tief=
bauarbeiten an der mittleren Jſar im Werte von 5 Mill. RM., in Le 
Havre eine Baggerarbeit von 6 Mill. RM., die über Neparationskonto 
läuft, in Berlin Siedlungsbauten im Geſamtbetrage von 11 Mill. RM. 
Das Auslandsgeſchäft zeige allgewein eine Zunahme, insbeſondere ſind 
der Geſellſchaft in der Türkei verſchiedene neue Hochbauarbeiten im 
            Ge=
ſamtbetrage von 5,5 Mill. RM. übertragen worden. Darunter befinden 
ſich die kürzlich erwähnten Bankbauten für die Banque Ottomane in 
Smyrna und Angora, für die Agrarbank in Angora und 
            Flugzeug=
hallen in Kaiſarije. Der Beſchäftigungsgrad der Geſellſchaft ſei daher 
als durchaus günſtig zu bezeichnen. Der Geſamtauftragsbeſtand dürfte 
ſich anſehnlich über dem durchſchnittlichen Friedensſtand bewegen. 
Die Ausfuhr des Saargebietes nach Deutſchland. Mit dem 
            Abkom=
men zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſind bekanntlich für eine Reihe 
von Erzeugniſſen des Saargebietes Kontingente zur Ausfuhr nach dem 
deutſchen Zollgebiete vereinbart worden. Die auf Grund dieſer 
            Kon=
tingente auszuführenden Waren müſſen von Kontingentſcheinen begleitet 
ſein, die von dem Delegierten des Reichswirtſchaftsminiſteriums im 
Saargebiet ausgeſtellt nerden. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat nun, 
wie amtlich mitgeteilt wird, den bei der Handelskammer Saarbrücken 
            an=
geſtellten Dr. Dietrich zum Delegierten des Reichswirtſchaftsminiſteriums 
für die Ausſtellung dieſer Kontingentſcheine gemäß Artikel 4 Abſatz 2a 
der Vereinbarungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich üüber den 
Warenaustauſch zwiſchen Deutſchland und dem Saargebiet vom 5. Aug. 
d. Js. beſtellt. Die Vereinbarung tritt mit dem 21. Aug. in Kraft. 
Grundlegend für die Erteilung der Kontingentſcheine iſt die von der 
Regierungskommiſſion des Saargebietes gemäß der Vereinbarung 
            vor=
genommene Verteilung der Kontingente. 
Frankfurter Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., 19. Auguſt. 
Die aus allen Zweigen der Induſtrie in den letzten Tagen 
            ver=
öffentlichten Berichte lauten ſo günſtig, daß dadurch an der Börſe die 
Befürchtungen hinſichtlich der zukünftigen Geſtaltung des Geldmarktes 
in den Hintergrund gedrängt werden. Auch heute eröffnete die Börſe 
wieder in ſehr feſter Haltung, wobei in erſter Linie wieder die 
            Spezial=
werte ſtark in den Vordergrund traten. Auch auf den anderen 
            Markt=
gebieten gab es durchweg kräftige Kurserholungen, da für alle 
            Aktien=
gruppen zahlreiche Kauforders vorlagen. Beſonders aus dem 
            Rhein=
lande war die Nachfrage groß, aber auch das private Publikum ſtellte 
einen großen Teil der Kiuferſchichten. Auch die Banken ſelbſt traten 
ſtark als Intereſſenten auf, denn angeſichts der bevorſtehenden 
            Neu=
emiſſionen der Banken iſt dieſen ein hoher Kursſtand wohl recht genehm. 
Unter der Führung der Danatbankaktien entwickelte ſich auch auf dem 
Bankenmarkt eine lebhafte Tätigkeit, wobei Danatbank 5 Prozent, 
Deutſche Bank 2½ Prozent gewannen. Sehr ruhig war die Stimmung 
auf dem Schiffahrtsmarkte, aber auch hier gab es Kursbeſſerungen 
von 1 bis 2 Prozent auf den günſtigen Paſſagierverkehr. Wenn ſich 
auch die Kursbeſſerungen auf dem Montanmarkt in beſcheideneven 
Grenzen hielten und felten 2 Prozent überſtiegen, ſo war doch auf 
dieſem Gebiete, die Umſatztätigkeit ſehr groß. Die geſtern 
            veröffent=
lichten Zahlen über den geſtiegenen Kohlenexport haben heute noch ſtark 
nachgewirkt. Für den Chemiemarkt iſt der Kreis der Intereſſenten 
durch die vielen Angliederungen an die J. G. Farbeninduſtrie in der 
letzten Zeit bedeutend erweitert worden und die in den letzten Tagen 
in der Preſſe veröffentlichten Berichte über die weitere Ausdehnung 
der J. G. Farbeninduſtrie haben die Aufmerkſamkeit der Käufer wieder 
ſtärker auf dieſes Papier gelenkt, das heute gegen die letzten Kurſe der 
geſtrigen Abendbörſe bis zur erſten Notiz einen Kursgeminn von 4½ 
Prozent erzielen konnte. Der Elektromarkt folgte der heutigen all=
 gemeinen Aufwärtsbewegung nur zögernd doch ſind durchweg 
            Kurs=
beſſerungen von 1½ Prozent erzielt worden. Die Unternehmungen 
der Schwachſtrominduſtrie waren dagegen mehr bevorzugt und an 
ihrer Spitze das Frankfurater Lokalpapier Voigt u. Häffner, das aber 
mals um 9 Prozent anziehen konnte und damit ſeit geſtern mittag einen 
Kursgewinn von 16 Prozent erzielte. Die Hauſſe auf dem Baumarkt 
nahm heute einen außerordentlich ſpekulativen Charakter an. Die 
            Nach=
frage nach den Werten dieſes Marktes konnte kaum befriedigt werden. 
Es gewannen infolgedeſſen Wahß u. Freytag neuerdings 6 Prozent, 
Dyckerhoff u. Widmann 5½ Prozent, Holzmann 2 Prozent, Cement 
Heidelberg 9 Prozent uſw. Die durchſchnittlichen Kursbeſſerungen auf 
dieſem Gebiet betragen in den letzten zwei Tagen 15 bis 25 Prozent. 
Von ſonſtigen Spezialpapieren waren noch Deutſches Erdöl plus 4 
            Pro=
zent, Rütgerswerke plus 3 Prozent, Adlerwerke plus 3 Prozent, 
Zellſtoff Aſchaffenburg plus 4 Prozent und Zellſtoff. Waldhof 
plus 4 Prozent lebhaft im Handel. Deutſche Anleihen und 
ausländiſche Renten blierben dagegen vollkommen 
            vernach=
läſſigt und auch der Freiverkehr hat nur geringe Kursveränderungen 
aufzuweiſen. Benz 83, Brown Boveri 123, Entrepriſe 7, Growag 60, 
Chem. Andrae 60, Frankfurter Handelsbank 90½, Ufa 41 und 
            Unter=
franken 30½. Im weiteren Verlaufe wurde die Geſchäftstätigkeit 
ſtiller, aber die Kurſe konnten ſich ziemlich behaupten. Tägliches Geld 
5 Prozent. Am Deviſenmarkt für den franzöſiſchen Franken eine 
            Beſſe=
rung auf 167 gegen London eingetreten. Die nachbörslich eingetretene 
leichte Abſchwächung wurde an der Abendbörſe von einer neuen 
            Be=
feſtigung abgelöſt. 
Berliner Effektenbörſe. 
Berlin, 19. Auguſt. 
Die Befeſtigung ſetzte ſich in zahlreichen Nebewwerten fort, um von 
hier aus auf die geſamte Börſe überzugreifen und deren Tendenz 
freundlicher zu geſtalten. Im Vordergrund ſtanden die Werte, bei 
denen die Börſe Kombinationsmöglichkeiten mit der J.G. 
            Farbenindu=
ſtrie ſieht. Die hohen Kurſe für Rheiniſche Braunkohlen, Oberkoks 
und Rüttgerswerke behaupteten ſich oder erfuhren weitere 
            Steigerun=
gen. Farbenaktien ſelbſt, die geſtern mit 230 geſchloſſen hatten, zogen 
auf 301 an. Außerdem lagen Bankaktien ſehr feſt, wo weitere 
            Kapitals=
transaktionen erwartet werden. Zu den hauſſierenden Spezialwerten 
gehörten ferner Bauaktien, Schultheiß, Oſtwerke, Kahlbaum, einige 
Zellſtoffwerte (Aſchaffenburger pl. 12½), ſowie weitere Einzelpapiere. 
Die Geſchäftstätigkeit in dieſen Nebenwerten war lebhaft, ſonſt aber 
verhältnismäßig ruhig. Der franzöſiſche Franc zeigte eine neuerliche 
ſcharfe Befeſtigung auf 167½ gegenüber dem engliſchen Pfund, London= 
Brüſſel 174, London=Mailand 1473. Das engliſche Pfund notierte 
gegen New York mit 4,8608 feſter. Im kurzfriſtigen Geldgeſchäft ging 
die Reichskreditgeſellſchaft mit ihren Forderungen bis zu 2 Prozent 
herunter. Andere Banken liehen Tagesgeld von 3—6 Prozent, je nach 
Qualität der Geldnehmer, aus. 
Im einzelnen notierten außer Aſchaffenburg Zellſtoff auch 
            Feld=
mühle Papier 8 Prozent und Zellſtoff=Waldhof 6 Prozent höher. Von 
Textilwerten, die gefragt wurden, zogen Nordd. Wolle um 9 Proz. an. 
Von den zur Farbengruppe gehörenden Werten lagen Pulveraktien 
3 Prozent höher. Rüttgerswerke zogen um 4½, Deutſche Erdöl um 4, 
Ilſe um weitere 4, rheiniſche Braunkohlen um 3½ an. Unter 
            Bau=
werten eröffneten Held und Franke 6 Prozent höher. Die Eiführung 
der Vereinigten Stahlwerkaktien erfolgen, nach unſerer Kenntnis am 
Montag oder Dienstag nächſter Woche. Daraufhin zogen 
            Montan=
aktien allgemein um 3—4 Prozent an. Auch Elektroaktien befeſtigt.
145.— 151.— Deutſche Erdöl ..... 145.— 149.— ordd. Gu Deutſche Petroleum Orenſtein 111. 108.— Dt. Kaliwerke. 122.375 122.— Rathgeber 69.75 71.5 Donnersmarckhütte 93.— 93.— Rombache 15.25 15.125 Dynamit Nobel. ... 139.— 141.75 Roſitzer Zud 74.— 79.— Elektr. Lieferung . 150.— 1.5.— Rütgerswe 113.— 119.— F. G. Farben .. 287.25 295.— Sachſent 111.— 116.— R. Friſter 54.5 56.— jächſ. ( Gaggenau Vorz. 49.25 51.25 emen 137.— 140.5 Gelſenk. Gußſtahl. 25.875 26. La 1118.25 121.— G. f. elektr. Untern 181.— 181.— Volkſtedter Porzell. 40.25 halle Maſchinen ..." 140.— 42.5 Weſtf. E. Langendreer 68.5 65.23 Han. Maſch. Egeſt. 70.— 73.— Wittener Gußſtahl 6o.— 60.— Hanſa Dampſch” ...!. 60.— 162.— Wanderer=Werke. 50.5 (169.—
Oeviſenmarkt.
 Amſterdam=R 
Buenos=Aires 
Brüſſel=Antw. 
Lslo 
Kopenhagen 
Stockholm . . 
Helſingfors ... 
Italien ...... 
London......! 
New=York... 
Paris.. . . . .. 
Schweiz .. 
Spanien
 13. 8. 
19. 8. 
Geld / Briefſ Geld /Brief 
163.22/ 163.731168 25/153 8
 1.637 1-73ü 1.635 1 709 Prag ......... 
11.53 11.57 11 53 41 79 Bubapeſt. . .. 
91.93/ 94.22/ 1 981 92 20 Japan ...... 
111.5t17.-7SM7BRio de Janeire
112.35 112.53
 13.375 13.31 
20.334 21.435 
8.195/ 8.2u5 
11.99/ 11.34 
st. 04 91.23 
5.30 65.4.
12.38 112.58 Sofia
9.553 19.5931b.55711.59
 13.82 13.: 
9
 WienD..Oſt. ab 
Fugoſlavien... 
Ronſtantinopel 
20. 385/21.437/Liſſabon ......" 
.205Danzig ....." 
12 07 1203Uthen ..." 
83.03 31.23 Kanada ... 
57.67 75. B3lürſiquah
 18. 8. 
Geld / Brie 
59 28 59.32 
12.41312.K55/ 12.42 
5.87 5.39 
2.915 2.013 
0.614 0.554 
3 03 3.05 
7.403/ 7.425 
2.235 2.305 
21.315 21.Ke3/et 375 
81.47 31.6 
4.74 473 
4.198 4. 23 
4.197 4.795
19. 8.
 59 25 
5.983 
2.011 
9.643 
7.30 
81 69 
4.74 
4. 191
 Geld /Brief 
59.39 
12.46 
5.:63 
2.913 
C.645 
3.04 305 
7.475 
2.39 2.31 
1.425 
01.60 
7 76 
4.208 
6 195/ 7.205
 Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 18. Auguſt. Die auf den 
Stichtag des 18. Auguſt berechnete Großhandelsindexziffer des 
            Statiſti=
ſchen Reichsamtes iſt gegenüber dem 11. Auguſt um 0,6 v. H. auf 126,7 
geſtiegen. Von den Hauptgruppen hat die Indexziffer der 
            Agrarerzeug=
niſſe um 1,0 v. H. auf 128,6 angezogen, während die Indexziffer der 
Induſtrieſtoffe mit 123,2 unverändert blieb.
 63. Genoſſenſchaftstag des Deutſchen 
Genoſſenſchaftsverbandes. 
Dritter Verſammlungstag. 
Königsberg. Der dritte Verſammlungstag des 
            Genoſſenſchafts=
tages des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes brachte die Verhandlung 
allgemeiner Angelegenheiten. Es ſprach zunächſt Freiherr von Gayl= 
Königsberg, Direktor der Oſtpreußiſchen Landgeſellſchaft, über „
            Oſt=
preußen und die deutſche Wirtſchaft.” — Ueber das 
Thema „Die Bedeutung der Banken für den 
            Wieder=
aufbau der deutſchen Wirtſchaft”, führte Bankdirektor 
Kleemann, Vorſtandsmitglied der Dresdener Bank, u. a. folgendes 
aus: Der Betrag der von den deutſchen Banken verwalteten Gelder hat 
ſich in den dem Weltkriege vorangehenden Jahrzehnten jeweils ungefähr 
verdoppelt; ſie ſtiegen in dem Jahrzehnt 1885—95 von 2,2 auf 3,9, von 
1895—1805 von 3,9 auf 9,8 und von 1905—1915 auf 16,8 Milliarden M., 
das heißt, ſie haben ſich in dieſer Zeit insgeſamt ungefähr verachtfacht, 
eine Entwicklung, die im großen Ganzen dem Tempo der induſtriellen 
Entwicklung Deutſchlands in dieſen Jahrzehnten entſprach. Die gleiche 
Entwicklung haben dabei auch die Kreditgenoſſenſchaften, ländliche wie 
ſtädtiſche, durchgemacht, denen in den gleichen Jahrzehnten ſteigende 
            Be=
träge an Einlagen zugefloſſen ſind, die ſich Ende 1913 auf rund ſünf 
Milliarden Mark beliefen. 
Dieſe Entwicklung wurde bekanntlich durch die Inflation zerſtört, 
ſodaß Ende 1923, als ſchon mehrere Wochen der Stabiliſierung ins Land 
gegangen waren und eine gewiſſe Geldanſammlung wieder 
            ſtattgefun=
den hatte, die fremden Gelder bei ſämtlichen deutſchen Banken noch nicht 
2 Milliarden Goldmark (gegen faſt 10 Milliarden 1913—14) betrugen, 
wobei, überdies ein erheblicher Teil dieſer Gelder auf Währungskonten 
            ent=
fiel. Dieſe Einlageſumme von etwa zwei Milliarden entſprach ungefähr 
dem Stande vor 30 Jahren, während der volkswirtſchaftliche Apparat 
Deutſchlands ſich ſeit fener Zeit verdreifacht oder vervierfacht hatte, 
Ueberraſchend ſchnell iſt es den deutſchen Banken und 
            Kreditgenoſſen=
ſchaften ſeither gelungen, ſich das Fundament für ihre Tätigbeit wieder 
zu ſchaffen, wobei eine Kapitalbeſchaffung durch Ausgabe von Aktien 
unter den gegebenen Verhältniſſen zunächſt ganz ausſcheiden mußte. Der 
Vortragende verbreitete ſich ſodann über den Aufbau des Kreditgeſchäfts 
der Banken ſeit der Stabiliſierung und ſtellte feſt, daß der derzeitige 
Stand des privaten und des übrigen Bankgewerbes Gewähr dafür bietet, 
daß auch in der Zukunft die deutſche Volkswirtſchaft in dem Bankgewerbe 
ſeine beſte Stütze ſür einen weiteren Wiederaufbau und weitere 
            Ent=
wicklung finden wird. 
In ſeinem Schlußvortrage „Kreditverſorgung des 
            Mit=
telſtandes” wies der Präſident der Preußiſchen 
            Zentralgenoſſen=
ſchaftskaſſe, Geheimer Finanzrat Semper, zunächſt auf die großen 
Leiſtungen der Kreditgenoſſenſchaften in der Stabiliſierungsperiode hin. 
Wenn auch die Leiſtungen der Genoſſenſchaften in der Vorkriegszeit 
            zah=
lenmäßig naturgemäß weit größere geweſen wären als heute, ſo müſſe 
man doch bei Berückſichtigung der ſchwierigen Verhältniſſe der 
            Ueber=
gangszeit die Leiſtungen der Genoſſenſchaften in der 
            Stabiliſierungs=
periode weſentlich höher einſchätzen als in der Vorkriegszeit. Das 
            be=
reitwillige Einſpringen der genoſſenſchaftlichen Kreditorganiſationen nach 
Maßgabe des Möglichen habe weiteſten Kreiſen des Mittelſtandes die 
Fortführung ihrer Wirtſchaft nach der Stabiliſierung der Währung 
            über=
haupt erſt ermöglicht. Das genoſſenſchaftliche Kreditgeſchäft unterſcheide 
ſich heute dadurch weſentlich von dem der Vorkriegszeit, daß die Kredite 
nicht mehr in erſter Linie auf die durch die Inflation vernichteten 
            Eigen=
mittel und Depoſiten aufgebaut werden könnten. Die Genoſſenſchaften 
ſeien vielmehr in ſtarkem Umfange heute angewieſen auf die Mittel, die 
ihnen durch ihre beiden Zentralgeldinſtitute, die Preußiſche 
            Zentralgenoſ=
ſenſchaftskaſſe und die Dresdener Bank, zugeleitet werden könnten, 
            wo=
durch in den Zeiten der größten Kreditnot allein die Aufrechterhaltung 
der genoſſenſchaftlichen Organiſation ermöglicht worden ſei. 
            Selbſtver=
ſtändlich mißte es das Beſtreben der Genoſſenſchaften ſein, ihre 
            Eigen=
mittel zu erhöhen und weiterhin dafür zu ſorgen, daß ſie angeſichts der 
ſtarken Neubildung von Sparkapital innerhalb der deutſchen Wirtſchaft 
wvieder Depoſiten in dem Umfange der Vorkriegszeit ſeitens der 
            Bevöl=
kerung anvertraut erhielten. Eine der hauptſächlichſten Sorgen ſei heute 
für die Genoſſenſchaften die Frage der Auftauung der feſtgefrorenen 
Perſonalkredite durch Umwandlung in Realkredit. Dementſprechend 
verdienten alle Beſtrebungen auf Erleichterung des Realkredites die 
nachdrücklichſte Förderung auch von ſeiten der Genoſſenſ haften. Dabei 
ſei namentlich ein enges und vertrauensvolles Zuſammenarbeiten mit 
den kommunalen Sparkaſſen von größter Bedeutung. Beſonderer 
            Auf=
merkſamkeit bedürfe neben der Frage des Umfanges der 
            Krediteinräu=
mungen die Frage der Kreditbedingungen. Die Genoſſenſchaften ſeien 
gemeinnützige Einrichtungen, die nicht um ihrer ſelbſt willen, ſondern 
im Intereſſe ihrer Genoſſen da ſeien. Dieſem Geſichtspunkte müiſſe bei 
der Zinspolitik in ſtärkerem Umfange als bisher Rechnung getragen 
werden. Da eine ſtärkere Reſervenbildung aus den jährlichen 
            Rein=
gewinnen unbedingt nötig ſei, ſein ein Abbau der Zinsſpanne im 
            weſent=
lichen abhängig von einer beträchtlichen Verminderung der 
            Geſchäfts=
unkoſten, was durch ſtärkere Rationaliſierung der Einzelbetriebe und 
durch ſtraffere Zentraliſation innerhalb des Genoſſenſchaftsweſens 
            er=
reicht werden könne.
 Einführung von 800 Mill. Mark neuer Aktien des Stahlvereins. 
Wir erfahren von den Vereinigten Stahlwerke A.G., daß die 800 
Millionen Mark Aktien der Vereinigten Stahlwerke A. G. am 23. Auguſt 
in Berlin zum Handel an der Börſe zugelaſſen werden. Die 
            Notie=
rung dieſer Aktien an der Berliner Börſe geſchieht zunächſt nur zum 
Einheitskurs. Der Einführungskurs wird um die 130 Prozent herum 
liegen. Die Zulaſſung zum variahlen Handel wird nicht lange auf 
ſich warten laſſen. Bezüglich der Einführung dieſer Aktien an der 
Frankfurter Börſe ſind bisher, ſoweit uns bekannt iſt, noch keine 
Schritte unternommen worden, doch rechnet man damit, daß dieſe in 
Bälde erfolgen werden.
Frandfarter Karsbericht vorr 2e. Augaft Hesb.
 Staatspapiere 
a) Deutſche 
4%Reichsanleihe. . 
5% Reichsanleihe 
3½% 
3 
Dollar=Schatzanw. 
K.=Schatzanw. 23 
K.=Schatzanw. 24 
4%½IV und V R.= 
Schatz. 
4½%IV.-IK. 
4% D. Schutzgb.. 
Sparprämienanl. 
4½ Preuß. Konſ. 
3½% 
3 
4% Baden, alt .. 
3 
30 
1898. 
4%Baher ....." 
3½ 
89 
8-16% Heſſ.unt. 28 
338 
42 Württ. alte . 
b) Sonſtige, 
europäiſche 
5% Bos. E. B. 1914 
4% L. Inv. 1914 
4½% „ 1898 ... 
% „ 1902 ... 
4% „ 
5% Bulg. Tabak ., 
4½% Oſt. Staatsr. 
v. 1913 
½%Sſt. Schatz. 141
0.48
 5.60 
0.26
3.5
 41.75 
41.5 
5
23
 742 Oſt. Goldr. 
4½%= Silberr... 
4% „einh. R. (kon) 
3% Port, (Spz.) II 
5% Rum.am. N.03. 
4½% Gold. 13. 
„ am. kon. . 
4% „ am. 05.. 
4½Türk. (Adm.)03 
4%0 Türk. Bagd. I 
(Bagd.) II 
4% 
4% „ 1911 Boll. 
4½% Ung. St. 1913 
4½% „St. 191= 
4% . Goldr.. 
„ St. 10 . 
„ Kronr. .. 
3% „ Eiſ. Tor.. 
            Außereuro=
päiſche 
5% Mex am. inn. 
5% „äuß. 99 
4½ Gold 04.. 
30 „ konſ. inn. 
4½% Irrigat. 
5½ Tamaulivas.
 Sachwert=
            Schuld=
verſchreibungen 
Mit 
            Zinsberech=
nung 
6% Doll. Gold. 1932/ 97.75 
„ Gold. 1935/ 95 
8% Frl.=Hyp.=B.= 
Goldpfdbr. R.1 9e.* 
8% Frkf. Hyp.=Bf.= 
Reihe 2/ 99.5 
5% Flf. Pfandbr. Bl 80 
Gold Reihe 2/ 80 
Em. 31 99.5
8.15
14.5
6.5
 24.5 
18", 
13.5
 19.75 
20
 2. 42 
22.7
 59 Neck. A G. Gld 22 
8% Pfälz.=Hyp. Bk. 
24 
80 Rh.=Hyv. Gd. 24 
52 Rhein=Main= 
Donau. . Gold 23 
Ohne 
            Zins=
berechnung 
6%Bd.=Bd.=Gz: 23 
5% Bdw. Kohl 2 
20 Fr. Pf. Bk. G. 
6% Großkr. Mannh. 
Kohl. 23 
6% Heid. Holzw. 23 
6% Heſſ. Brk.=Rog. 
2. 
%Roggen .. 2 
6% Mannh. Stadt= 
Kohl .. 
... . 2" 
60 Offenb. Holz.! 
Pfälziſche=Hyp. 
Bk. Gld. . . . . 24 
Pr. Kaliw. 
5% Pr. Roggenw 
5% Rh. H. B. Gd. 24 
5‟ Sächſ. Brk. 23. 
% Roggenw.2: 
5% Südd. Feſt=B. G 
Vorkriegs=Hyu.=B. 
Pfandbriefe 
Bahr. Vereinsb. 
Bahr. Handelsb. 
Bahr. Hyp. u. Wechſſ 
Frkf. Hyv.=Bk. 
Frkf. Pfandbr.=Bk. 
Hamb. Hyp.=Bk. 
Meining. Hyp. B1. 
Pfälz. Hyp..Bi.... 
Preuß. Pfdbr.=Bk. 
Rhein. Hyp.=B.... 
Südd. Bodenkr. .. 
Württ. Hyp.=Bk. . . 11.50
 98.5 
98.5
79
 11.50 
2.14 
3.51
6.75
A
 2. 30 
5.75
3.31
 Staatl. od. prob. 
garantiert 
Heſſ. L.=Hyp.=B.. . 6.95 
Landeskr. Caſſel 
Naſſau. Ldsb. . . 6.5 
Obligationen v. 
Transportanſt. 
42 Eliſ.=Bahn ... 5.10 
/4½ Galiz. Carl= 
Lud.,B./ 4.7 
1%0 Oſt. Südb. (L). 
2,60 Alte „. 
,6% Neue, 
4%Oſt. Staatsb.83 13.5 
f3%Oſt. „ 1.b.8.E. 18.9 
3%Oſt. „ 9. E. 
3%Oſt. 1885 18.9 
3%Oſt. „ Erg. Netzl 19 
G.60 
42o Rud. Silber 
4 Rud. Salzkg.)/ 4.83 
4½% Anat., S.I 
41% Anat. S. III 
4½% Angt., S. III 
% Salon. Monaſt. 
5% Tehuantepec. 
4½%
2.07
Bank=Aktien
 14.57 
11.7 
13.10 
10.55 
9.85 
11.85 
10.10 
10.08 
11.15
 Allg. D.=Kredit:. 
Bad. Bk. 
Bk. f. Brauind. . . 
Barmer Bankv. .." 
Bay. Hyp.=Wchſ. 
Berl. Handelsgeſ. . 
Comm. u. Privatb. 
Darmſt. u. Nat.=Bk. 
Deutſche Bank... 
D. Eff. u. Wchſ.=Bk. 
D. Hyp.=Bk. Mein. 
D. Vereins=Bk. . . 
Disk.=Geſellſch. 
Dresdener Bk. 
Frankf. Bk. ... . . .
 122.5 
149 
161 
221 
213 
40 
20 
179.5 
120 
118.25 
93 
164.5 
141 
116
 f. Hyp.=Bk. . 
Frkf. Pfdbr.=Bk. 
Gotha. Grundkr. Bk. 
Metallbank. . . 
Mitteld. Creditb. 
Oſterr. Creditanſt. . 
Pfälz. Hyp.=Bk. .. 
Reichsbank=Ant. . 
Rhein. Creditbk. . . . 
Rhein=Hyp.=Bk. .. 
Südd. Disc.=Geſ. 
Wiener Bankverein 
Bergwerks=Akt. 
Berzelius 
Bochum.,Bergb. . /149.2 
Buderus.. 
Dt. Luxemburg 
Eſchw. Ber= 
Gelſenkirch. Bgw. 
Harp. Be 
Ilſe Bere 
Genußſchei 
Kali=Aſchersleb. 
Kali. Salzdetfurt. 
Kali. Weſterregln. 
 
Klöcknerwerke 
Mannesm.=Röhr. 154. 
Mansfelder 
Oberbedarf 
Obſchleſ. Eiſ. (Ca= 
Otavi=Ant. 
 
Phönix=Bergb. 
Rhein. Braunk. 
Rhein. Stahlw.. . . . 
Rombach. Hütte 
A. Riebeck Montan 
Tellus Bgb.: 
Ver. Laurahütte . ./ 55 
Induſtrie-Akt. 
Eichbaum(Mannh.) 
Henninger ..." 
Löwenbr.=München
 124 
127.75 
137.25 
134.25 
142.5 
1Z1 
123 
142 
132 
5.10
 100 
155 
1362/ 
180 
156.5 
166.25 
126 
143 
153 
120¾ 
119 
72 
82 
3..25 
123.75 
49 
15.25 
54 
70
 Nainz. Aktienbr. . 
Schöfferhof(Bind.) 
Schwarz=Storchen 
Werger ........."
R
 Akkum. Berlin. 
Adler & Oppenh. 
Adlerw. (v. Kleyer) 
A. E. G. Stamm 
BE. A. G. Vz 
5% A.E. G. Pzg. B., 72.75 
Amme Gieſecke 
Aſchaff. Zellſtof 
adenia 
Beinh.) 
Bad. Maſch. Durl. /418.5 
Zad. Uhren, Furtw 
Zamag=Meguin 
ahr. Spiegel. 
Beck & Henkel .... 
Bergmann Gl.. 1157 
Bing. Metall. 
Brem.=Beſigh=Ol 
Cement=Heidelb. 
Cement, Karlſtadt 
Cement, Lothr. 
Chem. Albert. .. . . 
Chem. Brockh. 
 
Chem. Milch 
Daimler Motoren 
Dt. Eiſenhandel. 
Deutſche Erdöl 149 
D. G. u. Silb. Scheid. 
Dingler Maſch 
Dresd. Schnellpr. 
Dürrkopp 
Dürr. Rattingen 
Dyckerhoff & W. 88 
Eiſenw. Kaiſersl. 
Eiſenw. L. Meyer 
El. Lieferung 
El. Licht= u. Kraft 
Elſ. Bad. Wolle ..! 
Emag. 
Email. Ulrich .... 44 
Enzinger Werke ..
Ja
 134 
130
 86.5 
180.7 
82.75 
138 
14 
28.75 
46.5 
54.5 
68.5 
139.5 
135 
41 
6 
89 
76 
761 
123.25
 153.75 
158 
20 
0.31
 Eßlinger. Maſch. 
Ettlinger Spinn. . . 
Faber Bleiſtift... 
Faber & Schleicher 
Fahr, Pirmaſens. 
Farbenind. J. G. 
Felten & Guilleau. 
Feinmech. (Jetter) 
Feiſt, Sekt. 
Frankfurter G 
Frankfurter 
Frkf.=M. Pok. u. W. 
Fuchs Wagg 
Geiling & Cie. 
Germania Lin 
Gelſenk. Gußſ 
Goldſchmidt, Th. 
Gotha Wagge 
Greffenius. 
Gritzner, Ma 
Grün & Bilfinger. 
Hafenmühle, Frkft. 
Hammerſen 
hanfw. Füſſen 
Hartm. & Braun. 
Heyligenſtaedt. . . . 
Hilpert, Armatur. 
Hindrichs=Aufferm. 
Hirſch, Kupfer .. . . 122. 
Hoch=Tiefbau 
Holzmann 
Holzverk. Ind. 
Hydrom. Breslau ./ 35 
Inag 
Junghan3 
Kammg. Kaiſer 
Karlsruher M 
Karſtadt, R. 
Klein Sch. & Becker 67 
Knorr, Heilbronn ./122 
Konſerv. Braun .. 39 
Krauß, Lokom. ... 
Lahmeher ....... 
Leih. Angsburg . . . 114.5
 65.5 
200 
83 
6 
33.75 
297 
148. 
78 
35 
n0 
0.25 
65 
184 
251, 
114 
3. 
125 
128 
83 
.23 
26.5 
47
 24.7 
1125 
98 
0.79 
86 25 
122 
41.25 
1122 
5 
Rr
 Lederw. Rothe 
Spicharz. 26.25 
Lingel Schuhw. 
Löhnberg. Mühle / 47.5 
Ludwigsh. Walzm. / 95.5 
Lüdenſcheid Metall/ 64.25 
Luther, Mühlenb. 
Lux, Induſtrie 22.75
 Mainkraft Höchſt. 
Metallgeſ. Frkf. .. 
Meher, Dr. Paul 
Miag. Mühlenb. . . 
Moenus, Stamm 
Motorenf. Deutz. 
Motorenf. Oberurſ. 
Neckarſ. Fahrz. ... 
Neckarw. Eßlingen 
Peters Union 
Pfälz. Näh. Kayſer 
Philipps.. 
Porzellan Weſſel 
Prometh. Frkf. 
Rein. Gebb. & Schal 
Rhein. Elektr. 
Rhein. Metall=Vz. 
Rückforth 
Rütgerswerke 
Schleußner 
Schneid. & Hanau. 
Schnellpr Frank. 
Schramm Lackf. 
Schrift, Stemp. 95 
Schuckert, Elektr. 1138 
Schuhf. Weſſel 
Schuhf. Herz 
Schultz. Grünlack 
Seilind. Wolff... 
Sichel & Co.. 
Siemens Glas 
Siemens & Halske 
Südd. Immob. 
Thür. elektr. Lie 
Uhren Furtwängl. 
Beithwerke 
Per. f. Chem.Ind., E8
 107 
144.25 
112.5 
47.75 
56 
85.25 
111 
53 
30
 87 
133.5 
25.5 
113 
66 
80 
78 
58 
49 
51 
50 
140 
192.75 
65 
83.5 
26
 Ver.d. Olfbr. Mann 
Ver. Faßf. Caſſel.. 
Gummi. Bln.=Frkf. 
Pinſel=Nürnberg. 
Ultramarin . 
.. 
Zellſtoff Berl. .... 
Vogtl. Maſch. 
Voigt & Haeffner 
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Watß, & Freytag . 
Wegelin Rußfbr. 
Zellſt. Waldh 
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 Frkft. Allg. Ver) 
Frankona Rückv.
Darmſt. Werte
 Bahnbedarf 
Dampfk. Rodberg 
Helvetia Konſ. 
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Venuleth & Ellenb.
 96 
86.5 
68 
141 
112 
56 
110 
49.75 
29.5 
12 
190 
83.5 
713.5
90
52.5
 93 
60.5
29.5
 40 
E1.25 
95
Seite 12
Freitag, den 20. Auguſt 1926
Nummer 230
 Dasinternationale Eiſenkartell kommt zuſiande 
In Pariſer maßgebenden Kreiſen wird verſichert, daß die belgiſchen 
Induſtriellen, an deren ablehnender Haltung der Abſchluß des 
            inter=
nationalen Eiſenkartells zwiſchen der deutſchen, franzöſiſchen, belgiſchen 
und luxemburgiſchen Eiſeninduſtrie bei den letzten Verhandlungen 
ſcheiterte, ihre Stellungnahme revidiert haben. Die belgiſchen 
            Indu=
ſtriellen ſeien nunmehr bereit, das vorgeſehene Abkommen ebenfalls zu 
unterzeichnen. Man rechnet hier damit, daß die am 17. September 
wieder beginnenden Verhandlungen unmittelbar zur Unterzeichnung 
führen werden. Es iſt anzunehmen, daß die nach Schluß der letzten 
Verhandlungen zwiſchen den belgiſchen Induſtriellen geführten 
            inter=
nen Beſprechungen dazu geführt haben, daß die durchweg optimiſtiſche 
Auffaſſung über die vorhandenen Bedenken geſiegt hat. 
Zu den Eiſenpakiverbandlungen. 
Zu den verſchiedenen Gerüchten über den Stand der 
            Eiſenpakt=
verhandlungen wird vom Comité des Forges erklärt, daß es ſich bei 
Verhandlungen von einem derartigen Ausmaß nicht um genaue 
            zahlen=
mäßige Feſtſtellungen, ſondern nur um eine Verſtändigung handele, 
deren Ziel die Zuſammenarbeit und nicht der Wille ſei, auf jede Weiſe 
die Konkurrenz zu beſiegen. Die Einigung ſei natürlich nicht leicht, 
weil ſich noch nicht alle Induſtrielle an die notwendige Diſziplin 
            ge=
wöhnt hätten. Das Problem beſtehe im Grunde genommen darin, die 
Weltproduktion und die Bedürfniſſe der nationalen und internationalen 
Märkte abzuſchätzen und eine Methode für die Verteilung der 
            Pro=
duktion zu finden. Es handele ſich nicht darum, die Produktion zu 
            be=
ſchränken, ſondern die wilde Konkurrenz zu verhindern. Die offiziöſen 
Verhandlungen dauerten fort und man hoffe im Laufe des nächſten 
Monats, eine ſolide Einigung zu erreichen. 
Viehmärkte. 
Mannheimer Viehmarkt vom 19. Auguſt. Zugefahren waren 91 
Kälber, 6 Schafe, 94 Schweine (alter Beſtand 44) und 581 Ferkel und 
Läufer. Bezahlt wurde für Kälber 56—72, für Schiveine 78—82 Mark 
für je 50 Kilo Lebendgewicht, für Ferkel und Läufer 19—54 Mark per 
Stück. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig und langſam geräumt, mit 
Schweinen ruhig und langſam ausverkauft, mit Ferkel und Läufer 
mittelmäßig. 
Frankfurter Viehmarkt vom 19. Auguſt. Der Auftrieb des heutigen 
Nebenmarktes beſtand aus 2 Rindern, 849 Kälbern, 351 Schafen und 
349 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes vom 
12. Auguſt war der heutige Markt um 135 Kälber, 82 Schafe und 397 
Schweine weniger beſchickt. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: 
Kälber: Klaſſe h) 75—80, c) 64—74, d) 56—63; Schafe: Klaſſe a) 45 
bis 50, b) 35—44, Merzſchafe 25—33; Schweine im Gewicht von 160 
bis 200 Pfund 82—84, unter 160 Pfund 79—82, von 200 bis 240 und von 
240—300 Pfund 82—84. Fettſchweine über 3 Zentner 82—84. Im 
Vergleich zu den Preiſen vom Hauptmarkt dieſer Woche waren Kälber 
2 Mark, Schweine 2—4 Mark teurer, während die Preiſe für Schafe 
behauptet blieben. Die Fleiſchgroßhandelspreiſe wurden wie folgt 
feſtgeſetzt: Ochſenfleiſch 90—100, Rindfleiſch 80—30, Bullenfleiſch 90, 
Kulfleiſch I 65—75, II 50—65 und III 35—45, Kalbfleiſch T 90—100, 
II 70—85, Hammelfleiſch 85—95 und Schweinefleiſch 100—110, 
            Gefrier=
fleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel 53 und Hinterviertel 61.
Produktenberichte.
 Mannheimer Produktenbörfe vom 19. Anguſt. Auf höhere 
            Aus=
landskurſe iſt die Tendenz am hieſigen Platz weſentlich befeſtigt. Der 
Verlauf in den Vormittagsſtunden bewegte ſich in ruhigen Bahnen. 
Man verlangte gegen 12½ Uhr: Weizen inländiſcher 29—25,50, Weizen 
ausländiſcher 30,75—33, Roggen inländiſcher 21—21,50, Noggen 
            aus=
ländiſcher 23—24, Hafer inländiſcher 19, ausländiſcher 19—22, 
            Brau=
gerſte inl. 23—26, ausländiſche 27—27,50, Futtergerſte 19—20,50, Mais 
18,75, Weizenmehl 42—42,50, Brotmehl 29—32,50, Roggenmehl 30 bis 
32,50, Weizenfuttermehl 12, Kleie 8,50, Biertreber 14,75—15,25, Naps 
38—40. 
Frankfurter Produktenbericht vom 19. Auguſt. Bei kleinem Geſchäft 
und verhältnismäßig geringen Umſätzen verkehrte der hieſige 
            Produk=
tenmarkt in faſt unveränderter Preislage. Nur Roggen und 
            Roggen=
mehl konnten auf höhere ausländiſche Forderungen abermals je 25 Pfg. 
anziehen. Neuer Hafer begegnet nur geringem Intereſſe, da man noch 
auf billigere Angebote rechnet. Weizen 28,75, Noggen 20,25—20,50, 
Hafer inländiſcher 19,50—20, Hafer ausländiſcher 20,50—21,75, Mais 
18,25, Weizenmehl 41,75—42,25, Roggenmehl 31—31,50, Weizenkleie 
8,75, Roggenkleie 10,50. 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
* New York, 19. Aug. (Priv.=Tel.) 
Weizen: Im Anfangsverkehr war die Tendenz abgeſchwächt. Im 
ſpäteren Verlauf wurden jedoch Deckungskäufe vorgenommen, ſodaß ſich 
die Haltung befeſtigen konnte. Die Termine zeigen jedoch nur 
            un=
weſentliche Veränderungen. 
Mais: Der Markt verlief in ſchwacher Haltung auf Meldungen 
von gutem Wetter aus den Maisgebieten. Auch trug die ſchleppende 
heimiſche Lokonachfrage zur Abſchwächung bei. Die Termine ſchloſſen 
1½ C. unter geſtern. 
Hafer: Der Markt verlief ebenfalls in abgeſchwächter Haltung bei 
ruhigem Geſchäft. 
Baumwolle: Günſtige Temperaturberichte aus den ſatlantiſchen 
Staaten ſowie aus dem Südweſten führten zu einem abgeſchwächten 
Marktverlauf. Auch lagen niedrigere Kabelmeldungen aus Liverpool 
vor. Ferner zeigten ſich die Pflanzer verkaufsluſtig, ſodaß die Termine 
10—15 Pkt. nachgaben. 
Kaffee: Niedrigere Kabelmeldungen und niedrigere Rio=
            Notierun=
gen führten im Anfangsverkehr zu einer abgeſchwächten Tendenz. 
Später konnte ſich jedoch der Markt befeſtigen auf erhöhte braſil. 
            For=
derungen. Die Termine gewannen 10—12 Pkt. 
Zucker: Der Markt verlief in ſtetiger Haltung, da Käufe der 
            Wall=
ſtreetſpekulation vorgenommen wurden, doch war der Schluß etwas 
            ab=
geſchwächt. 
Kakao: Hohe Kabelmeldungen ſowie die Feſttigkeit für ſpätere 
Lieferungsmonate gaben dem Markt im Anfangsverkehr eine ſehr feſte 
Haltung. Auch war das Ausland wieder als Käufer im Markt. Aber 
auf ſpätere Verkäufe des lokalen Handels trat eine Abſchwächung ein. 
Die Termine zeigen noch Gewinne bis zu 30 Pkt. 
Vom amerikaniſchen Kunſtſeidenmarkt. Angeregt durch die kürzliche 
Preisreduktion zeigt ſich neuerdings eine etwas beſſere Kaufluſt. Die 
Gerüchte von weiteren Preisermäßigungen werden in Branchekreiſen 
kaum ernſt genommen. Man erwartet, daß die jetzigen Preiſe etwa für 
den Reſt des laufenden Jahres beſtehen bleiben.
 Kleine Wirtſchaftsnachrichten. 
Die außerordentliche Hauptverſammlung der Direktion der D 
konto=Geſellſchaft, Berlin, in der die Erhöhung des Kommanditkapite 
um 35 Mill. RM. von 100 Mill. RM. auf 135 Mill. RM. beſchloſſ 
werden ſoll, wird jetzt auf den 8. September d. J. einberufen. Auf d 
Tagesordnung ſtehen außerdem noch Wahlen zum Aufſichtsrat. 
Das Bezugsrecht auf 40 Mill. RM.=Aktien der Deutſchen Bank wi 
am 25., 26. und 27. Auguſt an der Berliner Börſe notiert werden. 
Seit Dienstag tagt in Schwäb.=Gmünd der Reichsverband Deutſch 
Juweliere, Gold= und Silberſchmiede. Als Ort der nächſten Verband 
tagung wurde Stettin beſtimmt. 
Mit der Inkrafttretung der neuen Eiſenzölle haben die öſterreig 
ſchen Eiſenwerke die bereits ſeit Jahren ſtark gedrückten Eiſenpreiſe ( 
höht. Der bisherige Werkpreis, der im Inlandsgeſchäft 26 Dollar p. 
Meterzentner für Stabeiſen betrug, wird nunmehr um 3,25 Doll 
erhöht. 
Das franzöſiſche Finanzminiſterium beabſichtigt, die dem Miniſteriu 
Caillaux gemachten ſchwediſchen Vorſchläge betreffend das Zündhol 
monopol noch einmal einer Prüfung zu unterziehen. Für die Dau 
der Konzeſſion würden die geſamten Reineinnahmen unmittelbar de 
jranzöſiſchen Staate zufließen. 
Der „New York Herald” erklärt, es ſei das Gerücht im Umlauf, de 
die Bank von Frankreich beabſichtige, den vor zwei Wochen erſt vo 
6 auf 7½ Prozent erhöhten Diskontſatz abermals, und zwar auf 8. 
Prozent zu erhöhen. 
Die Banque de Marſeille, die über ein Kapital von fünf Mi 
lionen Franken verfügt, hat geſtern ihre Zahlungen eingeſtellt. 
Im Goldbergbaugebiet von Minuſſinsk ſind neue bedeutende Stein 
kohlenlager entdeckt worden. Die Qualität der bei Minuſſinsk g 
fundenen Steinkohle entſpricht der des Kusnezkijbeckens. 
Die rumäniſchen Staatsbahnen haben auch diesmal wieder den B 
ſuchern der Leipziger Herbſtmeſſe 1926 Fahrpreisermäßigung bewillig 
und zwar beträgt dieſe 50 Prozent für die Rückreiſe ab rumäniſche 
Grenze. 
Die Einnahmen aus der diesjährigen griechiſchen Ta 
bakernte zeigen gegenüber den Einnahmen im vorigen Jahre eine 
Rückgang von rund 15 Millionen Drachmen. Im Hinblick darar 
verſtärken ſich die Gerüchte über die geplante Verpachtung des Tabat 
monopols an das Ausland immer mehr. 
In der Zeit vom 1. Auguſt 1925 bis Ende Juli dieſes Jahre 
wurden in Amerika 5 538 000 Tonnen Baumwollſaat produziert gege= 
3 497 000 Tonnen vor einem Monat und gegen 4 640000 Tonnen it 
vorausgegangenen Baumwolljahr. 
Die amerikaniſchen Wollinduſtriellen gründeten zur Förderung de 
Wollinduſtrie unter dem Namen „Wool Council of America” ein In 
ſtitut, das in ähnlicher Weiſe wie das Baumwollinſtitut ſich mit de 
wiſſenſchaftlichen und praktiſchen Durchforſchung des Artikels befaſſer 
wird. 
In Boſton iſt eine Ladung von 7500 Tonnen Stahlſchienen von der 
Krupp=Werken für die Maine and Boſton Bahn eingetroffen. 
Die Abänderungen des auſtraliſchen Zolltarifes 
auf Eiſen= und Stahlwaren, die vorige Woche in Kraft getreten ſind 
erhöhen weſentlich die zwiſchen den Vorzugszöllen auf britiſche Waret 
und den übrigen Zöllen liegende Spanne. Aber die Vorzugszölle au 
britiſche Waren ſind unverändert geblieben.
 Palast-Lichtspiele 
Der deutsche droßf IIm: Der prelsgekränte Roman
 Außerdem die erstklassige Besetzung: 
Hermann Picha, Max Landa, Johannes 
Riemann, Fritz Kampers, Ellen Plessow, 
Hanni Reinwaldt
 Selne Hohelt wartet 
Liebe, Eifersucht und Leidenschaft 
durchpulsen diesen 
Großfilm 
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Teitung: Direktor Adalbert Steffter 
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Morgen Samstag, abends 7‟, Uhr
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In Szene geſetzt von Direktor A. Steffter 
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Abends 10"/. Uhr 
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Freitag, 20. Angust, abends 8½/, Uhr 
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2. Rienzi-Ouvertüre .. 
3. Symphonie 41 (Jupiter) I. u. III. Satz Mozart 
Delibes 
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5. Les Préludes 
6. Leonore Nr. III, Ouvertüre . . . . . Beethoven 
Wagner 
7. Lohengrin- Fantasie 
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8 al Romanze, Violin-Solo 
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 General=Verſammlung. 
Dienstag, den 24. Auguſt 1926, abends 8 Uhr, 
im Kaiſerſaal (weißer Saal) 
Tagesordnung: 
1. a) Jahres= und Rechnungsbericht des Ge= 
(*21584 
ſchäftsführe s 
b/Prüfungsbericht der Rechnungsprüfer. 
2. Wahl des Vorſtandes u. der 
            Rechnungs=
prüfer. 
Der Vorſtand.
Wir verkaufen, unſere erſtklaſſigen
 OOO 
Viktoria-g 
zu den allergünftigſten Zahlungs 
bedingungen und billigen Preiſen 
Rieſen=Auswahl (10813a
und Brentano-Fahrräder
Fahrradhaus B. OrioKarlſtr. 14
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Freitag, den 20. Auguſt 1926
Seite 13
Wildgraf Hubertus.
Roman von Peter Fides.
25)
(Nachdruck verboten)
 Sie hatte ihren photographiſchen Apparat aufgenomen, 
und nun ſchritten die Beiden Seite an Seite den Holzabfuhrweg
 entlang. 
Egede blieb ſtehen. 
„Heute habe ich eine Nachricht bekommen 
„Eine Nachricht?” 
Er ſah an ihr vorüber. 
„Meine Ehe iſt — geſchieden, ich bin — frei —.” 
Herr Graf!, Und das — das können Sie ſo ruhig ſagen?!“ 
Ich kann es, denn jetzt weiß ich, daß ich dieſe Frau niemals 
geliebt habe, daß es nur ein Rauſch war — Leidenſchaft — ein 
Irrtum — — 
„Sie Aermſter —” ſagte ſie leiſe. 
„Arm? Ach nein!. Reicher bin ich als je zuwor, frei von 
einer Feſſel, an der ich mich wundmeb, frei für —” er 
            ver=
ſtummte und auch ſie ſchwieg, aber die Augen wunrden ihr feucht. 
„Tränen?!” 
„Verzeihen Sie — —.” Mit einem rührend hilfloſen Blick, 
wie ein vertrauendes Kind, ſah Deliane zu ihm auf, das feine 
Ahnungsvermögen des Weibes fühlte, was in der Seele des 
Mannes vorging, aber noch war die Stunde nicht gekommen — 
noch — nicht — 
Ganz tief atmete Hubertus auf, ſeine Stimme klang ruhig 
und beherrſcht. 
„Laſſen wir das Vergangene ruhn — — Wo liegen die 
Eiſen?” 
„Es iſt nur eines, ein Schwanenhals, zwei Schritte neben 
dem alten Ameiſenhaufen, ich war ſelbſt dabei, als Onkel es 
legte.” 
„Na, da wollen wir mal ſehen, haben Sie ſich denn auch 
eine Fangprämie ausbedungen?” 
„Ich ſoll den Balg bekommen zu einem Muff und die Haken, 
für eine Broſche in Edelweißform. Sechs habe ich ſchon noch von 
Väterchen, es fehlt nur ein Paar — 
„Im Notfall liefere ich es, wir haben jetzt maſſenhaft 
            Rot=
röcke im Revier, im letzten Jahre wurden allein zweiundvierzig 
erlegt und acht Gehecke gegraben, ſeit dem Krieg hat ſich eben 
alles Raubwild unheimlich vermehrt.” 
Der „Kreuzberg” war erreicht, ein flacher, mit ſchütteren 
Birken beſtandener Höhenrücken. 
„Ja, das glaube ich, hier wechſeln die Füchſe nach der 
            Faſa=
nerie hinüber, und Karnickel gibt es da herum die ſchwere Menge, 
wir werden bald mal frettieren müſſen!” 
Ein heller Jubelruf. 
„Wir haben ihn! Wahrhaftig, wir haben ihn!“ 
„Was denn?! Wo denn?!“
 Dort — dort, neben dem Buchenſtubben, die Bügel haben 
den Hals gefaßt!” 
Egede legte das Geweih in den Schnee und ging nach dem 
Fangplatz hinüber. 
„Weiß der Himmel, ein ſtarker alter Rüde, aber gnädiges 
Fräulein, Ihr Anlauf iſt geradezu unheimlich!” 
„Das ſagte Väterchen auch immer.” Lia ſtreichelte über den 
vollen, goldroten Balg des Fuchſes. „Wenn er einen Bock 
            gar=
nicht vor die Büchſe bekommen konnte, dann nahm er mich mit. 
Doch jetzt möchte ich erſt einmal eine Aufnahme machen. 
darf ich?"
 Kennen Sie den?! .. ." 
„Selbſtverſtändlich, — übrigens, haben Sie die Bilder dem 
„St. Hubertus” eingeſandt?” 
„Ja, richtig, das habe ich ganz vergeſſen, heute früh kam die 
Nachricht, daß ſämtliche Photographien angenommen worden 
ſind.” 
„Na, alſo, ſehen Sie, da können auch noch Andere ihre Freude 
daran haben.” 
„Knipps!” ſchnappte die Zeitblende des Apparates ein. 
„So, Herr Graf, jetzt kommen Sie an die=Reihe!” 
„Ich?!. Ach du lieber Himmel, — — aber meinetwegen, 
doch nur unter einer Bedingung!” 
„Und die wäre?” 
„Daß ich Sie dann typen darf, mit dem Kodak weiß ich 
Beſcheid.” 
Einen Augenblik lang zögerte das junge Mädchen. 
Gut, — einverſtanden, — die Beleuchtung iſt gerade 
            aus=
gezeichnet, — bitte recht freundlich! Nein — nicht lachen — 
danke!” 
Deliane wollte den Fuchs aufnehmen, aber Hubertus kam ihr 
zuvor.
 „Es iſt nur des Gleichgewichts halber,” meinte er „das 
            Ge=
weih trägt ſich ſo beſſer, und wenn ich Ihnen einen Rat geben 
darf, ſperren Sie den „Lump” für die nächſten vierundzwanzig 
Stunden in den Zwinger, ſonſt findet er doch eine Gelegenheit, 
um den Balg zu zerzauſen!” 
„Ja, er iſt ein Tunichtgut, aber ein lieber, kleiner Kerl, — 
oh, Herr Graf, ſehen Sie doch, wie wundervoll!” 
Die überhängenden Zweige der Fichten wölbten ſich zu 
einem laubenartigen Gang, kaum ein Stückchen des blaßblauen 
Dezemberhimmels ſchimmerte hindurch, und wie ſtählerne 
Panzer glänzten im Strahl der Morgenſonne die runden, 
            glat=
ten Stämme der Weißbuchen. Hinter dem Hochholz ſtieg das 
Tagesgeſtirn empor, roſarote und goldige Lichter ſpielten über 
den Schnee hin, woben eine flimmernde Gloriole um das Haupt 
des jungen Mädchens. 
Egede lächelte. 
„An Ihnen iſt eine Künſtlerin verloren gegangen, Sie haben 
ſo viel Sinn für Naturſchönheiten und ſehen alles mit den Augen 
eines Sonntagskindes.” 
„Das hat mich mein lieber, guter Vater gelehrt —.” Sie 
ſchwieg, und nun lichtete ſich das Unterholz, wie hingezaubert lag 
die Forſtmeiſterei da. 
Egede ſah nach der Uhr. 
„Punkt elf, der Wachtmeiſter ſcheint auch ſchon da zu ſein, 
man ſieht die friſchen Hufſpuren ſeines Braunen.‟ Er drückte die 
Klinke der Gartentüre nieder und ließ Lia den Vortritt. „Haben 
Sie noch einmal vielen Dank, gnädiges Fräulein, ohne Ihre 
gütige Mitwirkung lebte der Vierzehnender noch!” 
„Ach,” ſie lachte, „mir hat die improviſierte Drückjagd die 
meiſte Freude gemacht, aber nun muß ich mich beeilen, Anni und 
Gretel werden jetzt nie mit dem Mittageſſen fertig.” 
„Kann ich mir denken, wenn man verlobt iſt, muß die Proſa 
des Lebens zurücktreten, alſo — auf Wiederſehen!” 
Sie nickte ihm zu. 
„Auf Wiederſehen, Herr Graf!‟ Dann huſchte Deliane die 
nach dem oberen Stockwerk führende Treppe empor. 
„Morjen, meine Herren! Und nun ſehen Sie einmal, was 
ich mitgebracht habe!” Hubertus trat in das Arbeitszimmer des 
Forſtmeiſters und hielt das Geweih in die Höhe. „Kennen Sie 
den?!” 
Gab das einen Aufſtand! Alle redeten durcheinander, doch 
dann behauptete der Baß des alten Herrn ſiegreich das Feld. 
„Dunnerlittchen, — — der Lauflahme! Der verlorene Sohn!” 
„Ja, und Ihre Nichte hat ihn mir zugedrückt, außerdem ſaß 
am „Kreuzberg” noch ein ſtarker Fuchs im Eiſen, mehr kann man 
doch nicht verlangen!” 
Stephan hatte die Tür aufgeriſſen. 
„Minnal He, Minna! Das Geweih ſoll gleich abgekocht 
            wer=
den, da können es der Herr Graf dann auf dem Heimweg 
            mit=
nehmen — 
„Ausgezeichnet aber — ſind wir denn nun alle beiſanmen?” 
„Jawohll — Jawohl! — 
(Fortſetzung folgt.)
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