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 Hefſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet. 
Nummer 228 
Mittwoch, den 18. Auguſt 1926. 
189. Jahrgang
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Gewalt wie Krſeg. Aufruhr Sireit uſw. erliſcht 
ede Verpſiſchlung auf Efüllng der 
            Anzelſgen=
auſtäge und Leſting von Schodenerſatz. Beil 
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fäſlt jeder 
Nabatzt weg. Bankonto: Deuiſche Bani und 
            Darm=
ſädter und Natonabant.
  
Was wird in Genf? 
Deutſche Vorbereitungen. — Einberufung des 
Auswörigen Augsſchuſſes. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Die Völkerbundsſtaaten erweiſen der deutſchen Regierung 
bei den Vorbereitungen für Genf nicht gerade ein übertriebenes 
offiziell immer noch nicht, wann nun eigentlich die letzten 
            Vor=
bereitungen für Genf getroffen werden ſollen. Lediglich 
            inoffi=
ziell ſind unſere auswärtigen Vertreter davon verſtändigt wor= gedehnt werde, mit Ausnahme des Sitzes, der Deutſchland bei 
den, daß Deutſchland ſich auf den 30. Auguſt als den 
            Ter=
min für die neue Tagung der Kommiſſion 
            vorbe=
reiten möge. Eine amtliche Einladung wird alſo wohl für die 
nächſten Tage nicht zu erwarten ſein. Daß Deutſchland bereit 
iſt, ſich auch ferner an den Beratungen des Ausſchuſſes zu 
            betei=
ligen, haben wir bereits wiederholt geſagt. Das iſt ja auch nur Das „Geſpenſi” der Natifizierung. — Die 
eine Selbſtverſtändlichkeit. 
Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstags 
iſt zum 27. Auguſt zuſammenberufen worden. 
Hier wird der Reichsaußenminiſter noch einmal Gelegenheit 
            fin=
den, ſich die parlamentariſche Rückendeckung für ſeine Politik 
zu verſchaffen. Sie kann nur dahin gehen, daß wir die Aufnahme 
in den Völkerbund verlangen, ſo wie er war, als die Einladung 
an uns erging, daß wir an ſich gegen eine Umgeſtaltung des 
Rates nichts einzuwenden haben, daß wir auch gegen den 
            Ein=
tritt Spaniens als ſtändiges Mitglied des Rates keinerlei 
            Wider=
ſpruch erheben, daß wir uns aber mit aller Kraft gegen eine 
gleiche Bevorzugung Polens wenden. Diplomatiſch liegen 
            da=
für Gründe genug vor. Spanien iſt immerhin der 
            Repräſen=
tant des halben Südamerika. Polen dagegen iſt keine 
            Groß=
macht, iſt außerdem alles andere, als wirtſchaftlich gefeſtigt, es 
marſchiert in den Staatsbankerott hinein, dem es überhaupt 
vielleicht nur durch den Preſtigeerfolg des ſtändigen Ratsſitzes 
entgehen kann. Es iſt aber auch nicht einzuſehen, warum wir 
nicht mit aller Offenheit ſagen wollen, daß unſere Abneigung 
gegen den polniſchen Ratsſitz ſehr handfeſte nationale Gründe 
hat: darin liegt ja das Weſen des Locarnovertrages, daß wir 
uns zu einer Garantie der Weſtgrenze verpflichten mußten, daß 
wir das gleiche für den Oſten aber ausdrücklich ablehnten. 
Dieſe Unterſcheidung darf nicht dadurch übergangen werden, 
daß Polen als ſtändiges Ratsmitglied jederzeit imſtande iſt, eine 
Neufeſtſetzung der deutſchen Grenze im Oſten zu verhindern. 
Wir müßten uns eben damit abfinden, wenn in Genf die 
            Voll=
herausgewählt werden. Der ſtändige Ratsſitz aber wäre ein 
Schlag ins Geſicht für die Politik, die uns nach Locarno geführt 
hat, und dazu können wir uns nicht hergeben. 
Peſſimismus in England. 
EP. London, 17. Auguſt. 
Die vom Foreign Office zum Ausdruck gebrachte 
Stimmung über die nächſte Entwicklung der 
ſchwebenden europäiſchen Fragen iſt zweifellos 
nervös und neigt ſich zur peſſimiſtiſchen Seite hin. Der 
unmittelbare Grund iſt in den neuerlichen Aeußerungen Primo 
de Riveras zu ſuchen, in welchem er die Anſprüche Spaniens auf 
lung, welche Stellung England zu dieſer neuen Forderung 
            ein=
nen für Genf befürchtet. Es wurde wiederum verſichert, daß es zu einer ausländiſchen Anleihe greifen würde. 
die engliſche Abſicht ſei, auf den kommenden Verhandlungen in 
Genf gegenüber allen anderen Fragen die Notwendigkeit zu be= nach dieſer Richtung hin benützt werden. 
tonen, daß Deutſchlands Eintritt in den 
            Völker=
bund gewährleiſtet ſein muß. Man hätte nicht die 
            Ab=
ſicht, von Deutſchland irgendwelche Opfer zu fordern, jedoch 
wurde bemerkt, daß zweifelsohne von Spanien größere Opfer 
gebracht würden als von Deutſchland, was man berückſichtigen 
ſphäre nur vergiften könnten, zunächſt beiſeite gelegt werden. 
Von den Kommiſſionsſitzungen Ende Auguſt erwartet man, 
wahlen, die an und für ſich erſt ſpäter vorgenommen werden 7 
in der Kommiſſion Lord Ceeil ernannt: Chamberlain ſoll an ihr kann aber bei den deutſchen Parteien noch keine Rede ſein. Die 
England algemein große Hoffnungen und man erwartet, daß die und daß die Verhandlungen ſich vor allem um die 
            Präſident=
auf dieſe Weiſe wenigſtens eines ſeiner Ziele zu erreichen.
 Die Entwicklung der ſchwebenden europäiſchen Fragen. 
Die nordiſchen Länder und der Völkerbundsrat. 
EP. Kopenhagen, 16. Auguſt. 
lungnahme der nordiſchen Länder gegenüber, dem Völkerbund geſchädigt wurden. Die gegenwärtig zu den polniſchen Oſtmarken 
Maß von diplomatiſchem Entgegenkommen. In Berlin weiß man vertretenen Auffaſſung in der Frage der ſtändigen Ratsſitze im die günſtigen Abſatzmöglichkeiten in mehreren ſich raſch ausdeh= 
Völkerbundsrat. Es liege im wahren Intereſſe des 
            Völker=
ſeinem Eintritt in den Völkerbund zufallen muß. 
Frage der ausländſchen Anleiſſe. 
Von unſerem A=Korreſpondenten. 
Paris, 17. Auguſt. 
einandergegangen, wie es der Tatſache, daß endlich eine 
            Regie=
rung der nationalen Einigung an der Herrſchaſt iſt, entſprochen 
hätte. Die Nationalverſammlung in Verſailles konnte keinen 
wirklich günſtigen Eindruck hinterlaſſen. Jetzt ſpürt man den 
Ernſt der Lage. Und bei der Bevölkerung herrſcht ſo etwas wie 
eine Enttäuſchung. 
Die Frage der interallierten Schulden iſt noch nicht erledigt, ganges und wirtſchaftlicher Agonie. 
Und der Frank iſt noch nicht ſtabiliſiert. Der jetzige Zuſtand der 
Schwankungen ſoll— Wort für Wort hat man dies ſeit vielen 
            Mo=
naten jeden Tag hören können — beſonders ſchädlich ſein. In der 
Tat: viele haben es geglaubt, daß wenn nur erſt einmal der 
Frank ſteigt, auf einmal alles gut ſein wird. Die Hauſſe des 
Franken bei der Ernennung Poincares zum Miniſterpräſidenten 
hat aber viele unangenehme Wirkungen gehabt. Aus bereits 
verſprochenen Lohnerhöhungen wurde nichts und die Preiſe ſind, berg, führen entweder, über die Stadt Kovno, durch 
            Kowno=
keineswegs heruntergegangen. Gewiſſe Induſtrien gerieten 
ſofort in Kriſen, in einigen Tagen hatte man die Hauſſe ſatt, iſt der Niemen geſperrt; weder Flöße noch Dampfer können vom 
Dann fiel der Frank wieder und die Klagen hören ſeitdem nicht 
auf. Sie ſind nur anders geartet. Eine gefährliche Stimmung: 
es iſt Mode geworden, unzufrieden zu ſein und zu klagen und — 
mit Verlaub — auch die Wenigen klagen, die eigentlich dazu 
verſammlung Polen auf einen nichtſtändigen Ratsſitz wählt. Ein überhaupt keinen Grund haben. Es iſt vorauszuſehen, daß es 
ſolcher Platz gilt nur für eine Zeit, Polen kann jederzeit wieder auch bei der endgültigen Stabiliſierung ähnlich gehen wird, 1920 Wilnas bemächtigte. Politiſch hat Polen ſeine Abſichten er= 
und inſofern hat man mit dieſer Einſtellung auch recht, daß ſelbſt 
die idealſte Art der Stabiliſierung die Menſchheit nicht von all ſchoben, es hat dem polniſchen Bevölkerungsteil die 
            Genug=
ihren Uebeln befreit. . 
Nach unkontrollierbaren Nachrichten ſoll die Kammer bereits 
Mitte September zuſammengerufen werden. Und zwar zur Erfolg durch wirtſchaftliche Nachteile. Das befreite” Wilnggebiet 
Natiſizierung des Waſhingtoner Abkommens. Poincars ſoll 
            an=
geblich auch für die Ratifizierung zu haben ſein, ganz intranſigent 
wäre nur die Haltung Herriots und Louis Marins. Herriot 
muß beſonders um die Gunſt der Kammer werben, ſein Einfluß 
wird angeblich von Tag zu Tag kleiner — nicht nur in Lyon — 
und auch ſeiner ganzen prinzipiellen Einſtellung gemäß iſt er ein 
Feind des Mellon=Bérenger=Abkommens. Wenn jetzt die 
            Depu=
tierten während der Ferien in engere Fühlung mit den Wählern. Dieſes Gebiet, dem er durch Geburt angehört und mit dem, wie 
kommen, ſo wird die Stimmung noch mehr gegen die Annahme 
ein Mandat über die Tangerzone wiederum erhob. Eine Mittei= des Abkommens ſein. Und auch jetzt ſchon wäre es unmöglich durch die Zeligowſtiſche Annexion in eine wirtſchaftliche 
            Sack=
geweſen, dafür eine Mehrheit zu finden. 
Die Anſicht ſcheint doch durchzudringen, daß für die Sanie= ſie daraus auch wieder herausführen. Die Konſequenz ſeines 
nehmen würde, iſt noch nicht gegeben worden, da dieſe Ange= rung eine ausländiſche Anleihe nötig iſt. Die Kreiſe, die dem früheren Vorgehens gegen Litauen zwingt ihn alſo dazu, 
            weite=
legenheit auch noch nicht erörtert wurde. Jedoch läßt ſich bereits Sachverſtändigenkomitee naheſtehen, propagieren dieſen Gedanken res in der gleichen Nichtung zu unternehmen. Die Erkentnis, 
jetzt ſchon ſagen, daß England nicht nur im Prinzip gegen, mit allen Kräften. Wenn Poincaré auch zu dieſer Ueberzeugung daß dem ſo iſt und daß daher zwiſchen Polen und Litauen eine 
Späniens Wünſche, wenigſtens im Augenblick, iſt, ſondern amerikaniſchen Wahlen — unumgänglich. Es würde aber das gründet eben denjenigen Anteil, den die Wahrheit an den 
            irri=
daß es auch durch dieſe Anſprüche weitere unnötige Komplikatio= Preſtige der Regierung nicht erhöhen, wenn man ſchließlich doch gen Gerüchten hatte, ein Krieg zwiſchen Polen und Li=auen 
Wie verlautet, ſollen aber die Parlamentsferien für eine 
beſonders durchgreifende Bearbeitung der öffentlichen Meinung gleich die Grenzkorps ſich in ſtarker Anſammlung gegenüber= 
* Prag, 17. Auguſt. (Priv.=Tel.) 
Die Diskuſſion über die herannahenden Präſidentenwahlen gelangen könnte. 
in der tſchechoflowakiſchen Preſſe greift immer weiter um ſich. 
ſolle, Um keine weiteren Schwierigkeiten aufkommen zu laſſen. Heute berichteten Prager Blätter, daß zwiſchen den tſchechiſchen gen zwiſchen Polen und Litauen beſtehen — Briefe von Wilna 
wünſche man, daß alle kleineren Kontroverſen, welche die Atmo= und den deutſchen bürgerlichen Parteien bereits Verabredungen nach Kowno oder von Kowno nach Wilng werden nicht beför= 
Indeſſen wird aus Kreiſen der deutſchen Parteien mitgeteilt, über Nigg. Ueber die volniſche Vertretung in Niga erfolgt 
daß ſie eine Klärung der Atmoſphäre bringen können, bevor die daß dieſe Information nicht zutrifft. Die Parteien des deut= die politiſche Inſtruierung und über beſtimmte Bankonti in 
eigentlichen Völkerbundsverhandlungen beginnen. Anſcheinend ſchen Verbandes, ſoweit ſie in der letzten Parlamentsperiode für Rigg die materielle Unterſtützung des polniſchen Elements in 
ſucht man einen Ausweg in der Richtung, daß gewiſſe Wieder= die Regierungsvorlage ſtimmten, bereiten zwar verſchiedenes Kowno=Litauen. Der jeweilige volniſche Geſandte in Rigg iſt 
ſollten, jetzt ſchon ſtattfinden. England hat zu ſeinem Vertreter Parteien vor. Von einem feſten Plan für dieſe Verhandlungen niſchen Intereſſen in Lettland, ſondern zum mindeſten ebenſo= 
Lage iſt durchaus ungeklärt. Feſt ſteht nur, daß die ſozialiſtiſchen ſehr mit der inoffiziellen Leitung der polniſchen Aktion in 
nicht teilnehmen. Auf Ceeils diplomatiſches Geſchick ſetzt man in Parteien auch weiterhin Anhänger Maſaryks und Beneſchs ſind, Litauen beſchäftigt. 
Kommiſſion dem Völkerbund einen annehmbaren Bericht vor= ſchaftsfrage drehen werden. Sollte die Grundlage für die zur zur Aufgabe ſeiner Proteſthaltung zu veranlaſſen. 
legen kann. Den Austritt Spaniens aus dem Völkerbund würde Wahl im erſten Wahlgang notwendige Dreifünftelmehrheit nicht Bekguntlich erhält Litauen bis heute ſeinen Einſpruch gegen den 
man zweifellos als einen ernſten Verluſt anſehen. Spanien ſolle gefunden werden, ſo dürfte Präſident Maſaryk überhaupt auf Bruch des Waffenſtillſtandes von 1920 aufrecht, ebenſo ſeine 
            An=
jedoch bedenken, daß es in einem ſolchen Falle der am meiſten eine Neuwahl verzichten. Die übrigen Kandidaten, von denen ſprüche auf den Beſitz Wilngs. Polen, das diejenigen Territorien, 
der geweſene Miniſterpräſident und Führer der tſchechiſchen welche es beanſpruchte, ja bereits kurzweg genommen hat und 
Leidtragende wäre, Algemein wird hier angenommen, daß Agrarier Shehlu im Vordergrund ſteht, haben dieſen Ehrgeiz nun beſitzt, lann ſich gegenwärtig in ſeinen Wünſchen auf Gerin= 
Spanien ſeine Forderungen auf Tanger zu dem Zweck erhoben, nicht und würden ſich ohne weiteres mit einer relativen Mehrheit, geres beſchränken. Gs wünſcht vor allen Dingen eine Aufnahme 
hat, ein weiteres Objekt zum Handeln in der Hand zu haben, um begnügen, auch wenn deutſche Stimmen dafür durch Zugeſtänd= der Beziehungen, die Litauen ablehnt, die Oeffnung der 
            Gren=
niſſe gewonnen werden müßten.
 Polniſch=litauiſche Kriegsgefahr? 
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter. 
Sarmaticus. Warſchau, Mitte Auguſt 1926. 
Man braucht nur einen Blick auf die Karte zu werfen, um 
ſich alsbald klar zu machen, daß die gegenwärtig Polen 
            einver=
leibten, Litauen öſtlich und ſüdöſtlich umfaſſenden Gebiete durch 
Der Nordiſche Interparlamentariſche Kongreß, der Däne= das Ergebnis der Grenzveränderungen nach dem Weltkrieg und 
mark, Schweden, Norwegen und Finnland vertritt, hat zur Stel= nach dem polniſch=ruſſiſchen Krieg wirtſchaftlich auf das ſchwerſte 
heute folgende Entſchließung angenommen: Die Verſamm= gehörige Zone zwiſchen Düng und Niemen war zur rufſiſchen 
lung äußert ihre lebhafte Zufriedenheit mit der auf der Völker= Zeit im vollen wirtſchaftlichen Aufblühen begriffen. Und das, 
bundsſitzung in Genf von den Delegierten der nordiſchen Länder obgleich der Ackerboden hier nicht eben der fruchtbarſte iſt. Aber 
nenden Städten und vor allem die nahe Verbindung zu den 
bundes, daß die jetzige Zahl der ſtändigen Ratsſitze nicht aus= Häfen der ruſſiſchen Oſtſeeprovinzen und Oſtpreußen boten 
            Vor=
teile der Verkehrslage und jährlich zunehmende Tranſitprofite. 
Am lohnendſten war der Holzexport; kam der Frühling ins Land, 
ſo bedeckten ſich der Niemen und ſeine Nebenflüſſe mit 
            Holztraf=
ten, ſoweit das Auge reichte. Die Hafenſtadt Memel war, wie 
*Berſtimmung in Frankreich. man wohl ſagte, auf ruſſiſchem Walde erbaut. Auch über 
            Königs=
berg ging ein wichtiger Teil dieſer Holzausfuhr, großen Stils. 
Eine Stadt wie Wilng aber proſperierte vor allem deswegen, 
weil hier der große, reiche deutſch=ruſſiſche Handelstrakt 
            hindurch=
ging. Alle dieſe Lebensadern ſind heute verſiegt. Wilna hat 
weder ein Vorder= noch ein Hinterland mehr. Das ganze 
            Wilna=
gebiet ſteckt heute in einem Sack, in einem Blinddarm, wie der 
Lokalwitz ſpottet; alle paar Meilen ſtößt man an eine im Weſten 
Das Parlament iſt nicht in jener günſtigen Stimmung aus= und Oſten noch dazu mit Feindſeligkeit und Mißtrauen 
            über=
wachte Grenze. Der Verkehr nach Rußland iſt gelähmt, nach 
Litauen iſt er überhaupt verboten; was Wunder, wenn Handel 
und Wandel darnieder liegen. Wilna und Umgegend ſind 
            voll=
kommen verarmt. Durch ſechs Kriegsjahre verwüſtet, von 
            wech=
ſelnden Regierungen ausgeſogen, bietet dieſes außerdem noch 
zwiſchen Polen und Litauen ſtrittige Gebiet ein Bild des Nieder= 
Wie erwähnt, waren der Holzhandel und der Umſchlagverkehr 
zu den nächſtgelegenen Oſtſeehäfen eine weſentliche Grundlage 
des früheren Gedeihens dieſes Gebietes. Infolge des latenten 
Kriegszuſtandes zwiſchen Polen und Litquen iſt 
es in beiderlei Hinſicht abgeſperrt, da ſich das litauiſche Gebiet 
dazwiſchenſchiebt. Die beiden wichtigſten weſtwärtigen 
            Bahn=
linien, ſowohl diejenige nach Libau wie diejenige nach 
            Königs=
litauiſches Land und ſind daher für Wilna verriegelt. Ebenſo 
Oberlauf her die Grenze paſſieren. 
Alle dieſe Tatſachen ſind eine beredte Verurteilung jenes 
Gewaltſtreiches, durch den ſich, unter Friedens= und 
            Vertrags=
bruch, Zeligowſki auf Befehl Pilſudſkis im Oktober 
reicht; es hat ſich als Keil zwiſchen Litauen und Rußland 
            ge=
tuung gebracht, eine Herrſchaft über die Andersſtämmigen: 
Weißruſſen, Litauern uſw. aufzurichten. Aber erkauft iſt dieſer 
geht inmitten der balkaniſierten Grenzbarrieren ökonomiſch 
            zu=
grunde. 
Je mehr man ſich mit den Verhältniſſen vertraut macht, deſto 
deutlicher erkennt man, daß die gegenwärtige Gebietsklitterung 
hier nicht wird bleiben können. Und es liegt ferner nahe, daß 
gerade der Schöpfer der gegenwärtigen Lage des Wilnagebietes, 
Pilſudſki, dazu gedrängt wird, eine Aenderung zu ſchaffen. 
er oft erklärte, ihn beſonders enge Bande verknüpfen, hat er 
gaſſe gebracht. Um ſo lebhafter verlangen die Wilnger, er ſolle 
käme, wäre die Frage der Ratifizierung — beſonders nach den Auseinanderſetzung früher oder ſpäter wird erfolgen müſſen, 
            be=
ſtehe unmittelbar bevor. 
Nun, die Flinten ſind diesmal noch nicht losgegangen, 
            ob=
ſtehen und die halbmilitäriſchen Organiſationen der 
            Schützen=
verbände diesſeits, der Szaulis jenſeits einen ſommerlichen 
Vor den tſchechiſchen Präſidentenwahlen. Manöverfleiß in Uebungen und Grenzſtreifereien an den Tag 
legen. Aber vorläufig inböſte man polniſcherſeits doch erſt noch 
einmal verſucht haben, ob man nicht auf andere Weiſe zum Ziel 
Obwohl weder diplomatiſche noch auch nur 
            Verkehrsbeziehun=
getroffen ſeien über die Aufnahme von Verhandlungen, deren dert — arbeitet die polniſche Politik ſeit längerem in Kowno= 
Zweck ein gemeinſames Vorgehen auch in dieſer Frage ſein ſoll. Litauen aufs lebhafteſte. Die Verbindungen gehen hauptſächlich 
Material für die Verhandlungen mit den tſchechiſch=bürgerlichen, denn auch ſtets nicht nur mit ter offiziellen Vertretung der vol= 
Das Ziel der polniſchen Politik iſt hierbei zunächſt, Litauen 
zen, die Litanen ſperrt, und die Entriegelung des Bahn= und
Seite 2
 Flußverkehrs, den Litauen bisher unter Verſchluß hält. Wie 
man weiß, haben über dieſe Fragen in Lugano polniſch=litauiſche 
Verhandlungen ſtattgefunden; ihr Ergebnis war jedoch gleich 
Null. Auf polniſcher Seite verſpricht man ſich nun, daß der 
jüngſte Regierungswechſel in Kowno die polniſche 
Arbeit vielleicht künftig erleichtern könne. Die in Kowno 
            ge=
ſtürzte chriſtlichdemokratiſche Partei war in der Tat Polen 
            gegen=
über am unverſöhnlichſten. Auch die gegenwärtig regierende 
Koalition der Volkspartei und der Sozialdemokratie iſt zwar 
weit entfernt, ſich günſtig zu Polen zu ſtellen, aber immerhin 
bedeutet ſie einen Richtungsunterſchied; insbeſondere die 
            ſozial=
demokratiſche Partei kann es ſchon ihrer internationalen 
            Ein=
ſtellung wegen nicht ablehnen, mit der polniſchen ſozialiſtiſchen 
Partei unter Umſtänden in Fühlung zu treten, was naturgemäß 
mediatoriſche Verſuche erleichtert. 
Und zwar dürften ſolche Verſuche nunmehr in lebhafterer 
Folge unternommen werden. Schon der angekündigte Wechſel 
auf dem polniſchen Geſandtſchaftspoſten in Riga ſpricht dafür, 
denn hierher wird nunmehr ein Beamter des polniſchen 
            Miniſte=
riums des Auswärtigen, Lukaſiewicz, entſandt, der, 
            wäh=
rend die Wilnafrage zur internationalen Verhandlung ſtand, 
alſo von 1920 bis 1923, ſie als Spezialreferent zu bearbeiten hatte. 
Es wird alſo bezeichnenderweiſe in die Hauptſtadt Lettlands 
ein Diplomat geſandt, deſſen Qualifikation, vor allem in der 
genauen Kenntnis der polniſch=litauiſchen Beziehungen 
            be=
ſteht. Aber auch andere Wege werden beſchritten. So wurde 
unter anderem ſoeben verſucht, einen weißruſſiſchen Politiker 
aus dem Kreiſe des im polniſchen Solde ſtehenden Wilnger 
            weiß=
ruſſiſchen Rates (zu unterſcheiden von dem unabhängigen 
            weiß=
ruſſiſchen Komitee) über die Grenze nach Litauen zu ſchmuggeln, 
um die in Kowno anſäſſige weißruſſiſche Gruppe, die ihrerſeits 
wieder von Litauen ſubventioniert wird, zu einer Vermittlung 
zu benutzen. Dieſer Verſuch lief jedoch negativ aus. Doch es 
werden andere durch andere Mittelsperſonen folgen. Zurzeit 
ſtreckt man jedenfalls die Fühler nach den verſchiedenſten 
            Rich=
tungen aus. 
Und was folgt aus dieſem allen? Daß keinerlei militäriſche 
Konfliktsgefahr beſtehe, bloß politiſche Schritte zu erwarten ſind? 
So ſoll, was hier auseinandergeſetzt wurde, denn freilich doch 
auch nicht aufgefaßt werden. Gegenwärtig hat offenbar die 
            Poli=
tik das Wort. Aber man wird in unſerem Fall am 
            allerwenig=
ſten vergeſſen, daß ſie, nach dem bekannten Clauſewitzſchen Wort, 
auch leicht „mit anderen Mitteln fortgeſetzt” werden könnte, 
Falſcher Lärm zur unrechten Zeit, wie ihn in dieſen Wochen die 
Sowjetpreſſe wegen der polniſch=litauiſchen Gefahr gemacht, kann 
leicht die unerwünſchte Wirkung haben, die Aufmerkſamkeit nicht 
zu ſchärfen, ſondern abzuſtumpfen. Das wäre das Schlimmſte. 
Man rufe darum nicht zu oft: Der Wolf kommt! Aber wenn er 
wirklich kommt, muß der Knüppel bereit liegen.
 DieengliſchenBergbauberhandlungen 
Auf der Suche nach einer Verſtändigung. 
Macdonalds Brief. 
London, 17. Auguſt. 
Nach den in den heutigen Morgenblättern vorliegenden 
Nachrichten ſcheinen die Verhandlungen der 
            Delegier=
ten der Bergarbeitergewerkſchaften geſtern einen 
ſehr lebhaften Verlauf genommen zu haben. Die 
            Berg=
arbeiterführer Cook und Smith ſollen darauf hingewieſen haben, 
daß man die bisherige Haltung ändern und dem Vorſtand volle 
Handlungsfreiheit geben müſſe. Cook erklärte, daß weder er noch 
der Vorſtand der Bergarbeitergewerkſchaften einen Kompromiß 
wünſchten. Man müſſe aber den Tatſachen ins Auge ſehen. 
Macdonald hat, dem Drängen ſeiner Freunde nachgebend, 
ſich nun doch entſchloſſen, einen Brief an die amerikaniſche 
Arbeiterſchaft zu richten, worin er ſchildert, daß unter 
den engliſchen Grubenarbeitern großes Elend 
herrſcht. Er erklärt, daß die Arbeiter von der Regierung viel zu 
geringe Unterſtützung erhielten, um ihr Leben friſten zu können. 
Sie wären längſt dem Hunger erlegen, wenn ſie nicht von den 
befreundeten Arbeiterorganiſationen des Auslandes unterſtützt 
worden wären. 
Nach lebhaften Tumultſzenen, die durch Angriffe der 
            Extre=
miſten gegen die Regierung und gegen, die Führer der 
            Berg=
arbeitergewerkſchaft hervorgerufen worden waren, faßte die in 
London tagende Delegiertenverſammlung einen wichtigen 
            Be=
ſchluß, in dem der Vollzugsausſchuß der Bergarbeiterföderation 
beauftragt wird, ſofort mit der Regierung und den 
            Gruben=
beſitzern Verhandlungen aufzunehmen um den 
Boden zu einer Verſtändigung zu bereiten.
 Goldſchiffe. 
C.K. Am Golde hängt, nach Golde drängt noch immer alles, 
wie in den Tagen Fauſts und Gretchens, und das Gold muß 
            da=
her beſonders ſorgfältig bewacht werden, wenn es aus einem 
Lande in ein anderes überführt wird. Bei dieſen 
            Goldtrans=
porten, die meiſt zu Schiff ſtattfinden, werden zahlreiche 
            Vor=
ſichtsmaßregeln beobachtet. Gewöhnlich wird das Gold in Käſten 
verpackt, die mit Eiſen= oder Stahlreifen umgeben und verſiegelt 
ſind. Jeder Kaſten wird von einem bewaffneten Wächter zum 
Schiff geleitet. Hier werden die Käſten in den Sicherheitsraum 
des Schiffes gebracht, wobei die Schiffsoffiziere ein wachſames 
Auge auf die Träger haben. Der Sicherheitsraum eines ſolchen 
Goldſchiffes hat meiſtens die Form einer Stahlkammer oder eines 
Beton=Safes. Landet das Schiff in dem Beſtimmungshafen und 
der Safe wird geöffnet, ſo bewachen wieder bewaffnete Männer 
die Ueberführung nach der Bank. Die Siegel werden in 
            Gegen=
wart eines verantwortlichen Beamten geöffnet und der Inhalt 
wird ſofort kontrolliert. Trotzdem kommen manchmal bei den 
Transporten Diebſtähle vor. Ein geheimnisvolles Verbrechen 
ereignete ſich gegen Ende 1924, als Goldbarren im Werte von 
2 Millionen Mark von Südafrika nach London verſchickt wurden. 
Als die Kiſten geöffnet wurden, fand man, daß ſie Bleibarren 
enthielten. Die Kiſten waren mit den Goldkiſten vertauſcht 
            wor=
den, indem man täuſchend ähnliche Kiſten mit gefälſchten Siegeln 
anfertigen ließ. Der Kapitän eines ſolchen Goldſchiffes muß 
immer auf der Hut ſein, um die koſtbare Ladung zu ſchützen. So 
wurde vor noch nicht zwei Jahren der Kapitän eines engliſchen 
Dampfers, der Gold im Werte von 1 Million führte, durch einen 
Aufſtand der Mannſchaft bedroht, und er mußte Hilfe in einem 
ſpaniſchen Hafen ſuchen. Die Goldſchiffe fahren mit möglichſter 
Schnelligkeit, um die Zeit der Gefahr abzukürzen. Man wählt die 
ſchnellſten Schiffe, und in neueſter Zeit hat man aus dieſem 
Grunde für Goldtransporte Flugzeuge bevorzugt. Die größeren 
Transportkoſten werden dadurch wieder gut gemacht, daß die 
Verſicherungskoſten nicht ſo groß ſind. Die einzige Gefahr bei 
einem Goldtransport durch die Luft beſteht ja darin, daß das 
Flugzeug ins Meer ſtürzt. Der größte Vorteil beſteht aber darin, 
daß die Reiſe ſehr viel ſchneller geht.
 Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben. 
— Die jugendliche deutſchamerikaniſche Durchſchſvimmerin 
des Aermelkanals, Gertrud Gderle, wird auf der Titelſeite der 
neueſten Nummer der „Münchner Illuſtrierten” dem 
Leſerpublikum vorgeſtellt. Es iſt guch diesmal wieder gelungen,
Mittwoch, den 18. Auguſt 1926
 Vom Tage. 
Die Arbeitnehmer der nordweſtlichen Gruppe des 
            Metall=
gewerbes haben das Lohn= und Arbeitszeitabkommen 
gekündigt. 
Am 18. Auguſt beginnen die Lohnverhandlungen zwiſchen 
den vier Bergarbeiterverbänden des Nuhrgebietes 
und dem Zechenverband. Man glaubt, daß die Bergarbeiter eine 
Lohnerhöhung von 15 Prozent verlangen werden. Bisher haben die 
Gewerkſchaften darüber noch keine Mitteilung ausgegeben. 
Reichsinnenminiſter Dr. Külz hat die Innenminiſter der 
Länder zu einer Beratung nach Berlin eingeladen, bei der 
die neuen Geſetzentwürfe über das Reichs=Schul=, Waffen= und 
            Beamten=
rechts=Geſetz beſprochen werden ſollen. 
Zwiſchen Griechenland und Jugoſlawien wurden vier 
Abkommen unterzeichnet, durch die verſchiedene Fragen, vor 
allem die Eiſenbahnprobleme, geregelt werden. 
König Boris iſt von ſeiner Auslandsreiſe nach Sofia 
            zu=
rückgekehrt. 
Nach Meldungen aus Waſhington beabſichtigt 
            Staats=
ſekretär Kellogg aus unpolitiſchen Gründen, noch vor der 
            kom=
menden Kongreßſeſſion zurückzutreten. Als ſein Nachfolger 
wird Houghton genannt. 
Nach einer Meldung aus Mexiko haben die mexikaniſchen 
Kirchenbehörden eine Erklärung erlaſſen, die den 
            Katho=
liken verbietet, die Kirchen in den Gemeinden zu betreten, in denen 
            Kom=
muniſten in den bürgerlichen Verwaltungsausſchüſſen für die Kirche 
ſitzen. 
Nach einem Gerücht aus dem Hauptquartier Tſchangtſolins haben 
die alliierten Streitkräfte Hnailai eingenommen. 
Die Eroberung des Naunkaupaſſes wird nunmehr in 
Peking beſtätigt. Die alliierten Truppen rücken augenſcheinlich auf allen 
Fronten vor, während ſich die Kuomintſchungarmee nach Kalgan 
            zu=
rückzieht.
 Oeritalieniſch=ſpaniſcheVertrag 
Das Schiedsgerichtsverfahren. /Die Neutralitätsklauſel. 
EP. Rom, 17. Auguſt. 
Der Wortlaut des italieniſch=ſpaniſchen Freundſchafts=, 
            Verſöh=
nungs= und Schiedsgerichtsvertrages iſt jetzt veröffentlicht worden und 
entſpricht im Weſentlichen dem italieniſch=ſchweizeriſchen Schiedsvertrag. 
Der Vertrag entſpricht darnach dem Wunſche der beiden Herrſcher, die 
zwiſchen den beiden Staaten beſtehenden Freundſchaftsbande zu feſtigen 
und zur Erhaltung des allgemeinen Friedens beizutragen. Er beſteht 
aus 15 Artikeln und enthält im Weſentlichen die üblichen Beſtimmungen 
eines Schiedsgerichtsvertrages. Nur Artikel 13 enthält die 
            Neutra=
litätsklauſel und lautet: „Wenn einer der Vertragsteile trotz 
ſeiner Haltung von einer dritten Macht angegriffen würde, wird der 
andere Partner während der ganzen Dauer des Konflikts die Neutralität 
bewahren.” 
Der Vertrag wird nach Artikel 14 möglichſt raſch ratifiziert werden, 
worauf der Austauſch der Ratifikationsurkunden in Madrid erfolgt. 
DerVertrag iſt für dieDauer von 10 Jahren, vom 
            Rati=
fizierungsdatum ab gerechnet, abgeſchloſſen. Wenn nicht ſechs 
Monate vor Verfall die Kündigung erfolgt, gilt er für eine Dauer von 
weiteren fünf Jahren. 
In Artikel 1 verpflichten ſich die Vertragsteile, die unter ihnen 
entſtehenden Streitfälle jeglicher Natur einem 
            Schiedsgerichts=
verfahren zu unterbreiten, ſoweit dieſe Streitfälle nicht innerhalb 
angemeſſener Friſt auf diplomatiſchem Wege geregelt werden können. 
Falls das Schiedsgerichtsverfahren mißlingen ſollte, wird gemäß 
            Ar=
tikel 7 und folgenden der Internationale Schiedsgerichtshof im Haag 
angerufen werden, und zwar auch für Löſung ſolcher Fragen, für die 
eine beſondere Gerichtsbarkeit vorgeſehen wäre. 
Nach Artikel 3 ſetzten die beiden vertragſchließenden Teile eine 
ſtändige Verſöhnungskommiſſion (Schiedsgericht), beſtehend aus fünf 
Mitgliedern, ein. Jede Vertragspartei wird ein ihr genehmes Mitglied 
ernennen und die drei anderen Mitglieder werden gemeinſchaftlich unter 
Ausländern ausgewihlt, die weder auf dem Gebiete der 
            Vertragspar=
teien wohnen, noch in ihrem Dienſte ſtehen dürfen. Unter dieſen 
            aus=
ländiſchen Mitgliedern werden die Parteien gemeinſchaftlich einen 
            Prä=
ſidenten auswählen. Solange das Verſöhnungsverfahren nicht 
            begon=
nen hat, kann jede Vertragspartei die Ernennung ihres Kommiſſars 
widerrufen und einen Nachfolger bezeichnen, und ebenſo die 
            Genehmi=
gung jedes der drei gemeinſchaftlich ernannten Mitglieder rückgängig 
machen. In dieſem Falle müßten unverzüglich nach dem gleichen 
            Ver=
fahren neue Mitglieder ernannt werden. Dieſe ſtändige 
            Schiedsgerichts=
kommiſſion wird innerhalb 6 Monaten nach dem Austauſch der 
            Rati=
fikationsurkunden gebildet werden und ſich in dem von ihrem 
            Präſiden=
ten bezeichneten Orte verſammeln. Wenn die Erennung der 
            gemein=
ſchaftlichen Mitglieder nicht rechtzeitig erfolgt, ſo kann ſie gemäß 
            Ar=
tikel 45 des Haager Abkommens vom 18. Oktober 1907 für die 
            fried=
liche Schlichtung internationaler Konflikte vorgenommen werden, nach 
welchem Abkommen auch das Schiedsgerichtsverfahren gevegelt wird. 
Die Schiedsgerichtskommiſſion kann von einer der Vertragsparteien 
allein angerufen werden, in dem dieſe ihr Geſuch dem Präſidenten und 
der anderen Vertragspartei zuſtellt. 
Die Vertragsparteien verpflichten ſich, in jeder Weiſe die Arbeiten 
der Schiedsgerichtskommiſſion zu erleichtern und alle geſetzlichen Mittel 
anzuwenden, um der Kommiſſion die Zuſtändigkeit einer höchſten 
            Ge=
richtsbarkeit bei der Vorladung von Zeugen und Sachverſtändigen und 
ei Augenſcheinnahme zu verleihen.
 eine Fülle von Artikeln und Bildern zu bieten, die allen 
            Inter=
eſſen gerecht werden. Sie wird „Die Gebärde des Redners”, d. h. 
die politiſche Art der Parlamente des Auslandes, geſchildert. Die 
geſamte katholiſche Welt ſchickt ſich an, den 700. Todestag des 
hl. Franz von Aſſiſi zu feiern, und man wird darum gern in 
Wort und Bild näheres über dieſen kirchlichen Philoſophen und 
Dichter erfahren. Daß in einem Blatte von der Vielſeitigkeit der 
„Münchner Illuſtrierten” die vornehme Note ſchöner 
            geſellſchaft=
licher Bilder gewahrt iſt, wiſſen die Leſer dieſes Blattes längſt, 
und ſie werden auch in dieſer Nummer ſchöne Frauenbildniſſe 
nicht vermiſſen. So kann es nicht ausbleiben, daß die Zahl der 
Freunde und Leſer der „Münchner Illuſtrierten” von Tag zu 
Tag gewaltig anwächſt. In Nr. 34 findet man darum auch ein 
Bild der Grundſteinlegung des bedeutenden Erweiterungsbaues, 
der für das Unternehmen notwendig geworden iſt.
 C.K. Der Indianer mit der Puderquaſte. Auch die 
            Rot=
häute, die noch in den fernſten Teilen Kanadiens zwiſchen dem 
Mackenzie=Fluß und der Hudſon=Bay ein urſprüngliches Leben 
führen, werden immer mehr von „Europens übertünchter 
            Höf=
lichkeit” ergriffen. Wie ein Trapper erzählt, der aus dieſen öden 
Gebieten nach Edmenton zurückgekehrt iſt, wollen die Indianer 
von dem Skalpmeſſer und dem Tomahawk ihrer Vorfahren nichts 
mehr wiſſen, ſondern begeiſtern ſich für Beinkleider mit 
            Bügel=
falten, für buntgemuſterte Hemden mit ſteifen Kragen und ſogar 
für Toilettenkäſtchen. „Letzten Winter”, ſo erzählt der Trapper, 
„begegnete ich auf meiner Wanderung einem jungen Indianer 
mit ſeinem Hundegeſtann, der aus ſeiner Bruſttaſche einen 
Toilettenkaſten hervorzog, ſich ſorgfältig das Geſicht puderte und 
dann ſein Ausſehen in dem Spiegel des Käſtchens eingehend 
            be=
gutachtete. Er führte auf ſeinem Schlitten einen eleganten 
            Kof=
fer mit ſich, öffnete ihn und zeigte mir voll Stolz ein Paar 
            ele=
ganter Beinkleider, einige buntgemuſterte Hemden und die 
            dazu=
gehörigen ſteifen Kragen.” 
C. K. Fliegen als Schönheitsmittel. Die Flugleidenſchaft der 
Damen, die die der Männer übertrifft, iſt nicht nur auf die 
            An=
nehmlichkeit einer ſolchen Reiſe zurückzuführen, ſondern hat noch 
einen anderen echt weiblichen Grund. Man will nämlich bemerkt 
haben, daß das Fliegen dem Teint außerordentlich gut bekommt 
und ihm eine große Friſche verleiht. Die Beamten des engliſchen 
Flugplatzes Croydon, die ſich über die ſtets wachſende Zahl der 
weiblichen Paſſagiere wunderten, erhielten von dieſen 
            verſchie=
dentlich die Auskunft, daß die Damen das Flugzeug aus „
            kos=
metiſchen Gründen” benutzten. Während nämlich der Staub 
und Schmutz bei der Fahrt in der Eiſenbahn und im Kraftwagen 
dem Teint ſehr ſchlecht bekommt, gilt die friſche Luft beim Fliegen 
und die freudige Erregung für ein Mittel, das den Teint verſchönert
 Nummer 228 
Amerikaniſche Außenpolitik. 
Beſprechungen zwiſchen Coolidge und Kellogg 
Staatsſekretär Kellogg iſt in Paul Smith eingetroffen, w. 
er mit dem Präſidenten Coolidge die außenpolitiſchen Fragen 
vor allem die Lage in Mexiko und den Anſchluß de 
Vereinigten Staaten an den Internationale 
Gerichtshof beſprechen wird. In gewiſſen Kreiſen glaub 
man, daß Kellogg vorſchlagen wird, die amerika 
niſche Anſchlußerklärung zurückzuziehen, da nu 
drei der Mitglieder des Internationalen Gerichtshofes die von 
amerikaniſchen Senat gemachten Vorbehalte angenommen haben 
Ferner werden ſich die Beſprechungen auf die vorbereitende Ab 
rüſtungskonferenz in Genf beziehen. Bei den Beſprechunge! 
wurde ferner betont, daß die amerikaniſche Schulden 
politik unverändert fortgeſetzt werden ſolle. 
Rücktrittsabſichten Kelloggs? 
Verſchiedene amerikaniſche Zeitungen rechnen mit dem 
            Rück=
tritt Kelloggs in der nächſten Kongreßſeſſion. Als ſein 
            Nach=
folger wird Houghton genannt. Die Gründe für den 
            beabſich=
tigten Rücktritt Kelloggs ſollen unpolitiſcher Natur ſein. 
Zu den Gerüchten über einen Rücktritt Kelloggs erfahren 
wir noch: Da Kellogg Ende Februar 1925 von ſeinem 
            Botſchaf=
terpoſten in London als Nachfolger Hughes nach Waſhington 
berufen wurde, um die auswärtige Politik ſeines Landes zu 
führen, könnten die Rücktrittsgerüchte diesmal vielleicht 
            zutref=
fen. Kellogg hat ſich mit beſonderem Eifer für die Notwendigkeit 
der Abrüſtung eingeſetzt. Der völlige Mißerfolg der Genfer 
Vorkonferenz für die Abrüſtungsfrage und die Rückſichtsloſigkeit, 
mit der die Wünſche der amerikaniſchen Regierung bezüglich der 
Abrüſtung in Genf und anderswo behandelt wurden, würde eine 
zwangsloſe Erklärung dafür bieten, daß Kellogg, der überdies 
jetzt nahezu 70 Jahre alt wird, ſich von ſeinem jetzigen Poſten 
zurückzuziehen beabſichtigt. 
Zur Frage der Abrüſiung. 
Im Zuſammenhang mit den Beſchlüſſen der militäriſchen 
            Unteraus=
ſchüſſe der vorbereitenden Abrüſtungskonferenz in Genf gibt „Daily 
Telegraph” eine längere Meldung aus New York wieder, die angeblich 
Informationen üüber die Beurteilung der Arbeiten der Unterausſchüſſe 
in Genf aus maßgebenden Regierungskreiſen wiedergibt. Darin wird 
u. a. geſagt, daß in den Berichten des amerikaniſchen Beobachters auf 
der vorbereitenden Abrüſtungskonferenz in Genf die Auffaſſung zum 
Ausdruck kommt, daß die Beratungen auf einem toten Punkt angelangt 
ſeien, ſo daß es wahrſcheinlich zu einer beſchlußfaſſenden 
            Abrüſtungs=
konferenz überhaupt nicht kommen werde. Dieſe Berichte hätten eine 
Konferenz zwiſchen Coolidge und Kellogg veranlaßt, in der alle 
            Pro=
bleme der amerikaniſchen Außenpolitik und vor allem auch der Stand 
der Abrüſtungsfrage erörtert werden. In der Meldung wird der 
            Mei=
nung Ausdruck gegeben, daß, wenn infolge der ergebnisloſen 
            Abrüſtungs=
erörterungen in Genf keine Völkerbundskonferenz zuſtande kommen 
ſollte, Coolidge eine neue Abrüſtungskonferenz in den Vereinigten 
            Staa=
ten innerhalb angemeſſener Zeit einberufen werde. Ferner wird man 
ſich auf der Konferenz mit der Frage des Weltgerichtshofs befaſſen, da 
nur drei Mitglieder des Internationalen Gerichtshofes die Vorbehalte 
des amerikaniſchen Senates ſür das Protokoll des Weltgerichtshofes 
            an=
genommen haben. Für Amerika ergäbe ſich daher die Notwendigkeit, den 
bisher eingenommenen Standpunkt entſprechend den von anderer Seite 
gemachten Vorbehalte abzuändern oder außerhalb des Weltgerichtshofs 
zu bleiben. Zu all den ſchwebenden Fragen werde Kellogg nach 
            ſorg=
fältiger Vorbereitung mit Coolidge in einer Rede am Donnerstag 
            Stel=
lung nehmen und dabei auch auf die religiöſe Kriſe in Mexiko eingehen. 
Mit der Frage der Beſchränkung der Seerüiſtungen befaßte ſich auch 
ein Artikel des Marineberichterſtatters der „Daily News”, in welchem 
als Auffaſſung Waſhingtoner amtlicher Kreiſe behauptet wird, daß man 
dort der engliſchen Admiralität den Vorwurf mache, ſie habe den 
            aus=
ſichtsreichen Plan für die weitere Beſchränkung der Seerüſtungen 
            ſabo=
tiert. Dieſer Plan ſei vor etwa zwei Monaten von Coolidge und Kellogg 
ausgearbeitet worden und habe die Ausdehnung des 
            Schlachtſchiffverhält=
niſſes von 5:5:3 auf alle Schiffsklaſſen in der engliſchen, amerikaniſchen 
und japaniſchen Flotte vorgeſehen. Frankreich und Italien ſollten bei 
dieſer Regelung unberückſichtigt bleiben, da deren Intereſſen vor allem 
auf das Mittelmeer beſchränkt ſeien. Das Blatt behauptet, daß dieſer 
Plan in eingehenden Erörterungen zwiſchen dem amerikaniſchen 
            Bot=
ſchafter in London, dem amerikaniſchen Admiral Joneß Chamberlain 
Lord Ceeil und Vertretern der britiſchen Admiralität durchberaten und 
ſo weit gefördert worden ſeien, daß man in Waſhington am 1. Juli 
            offi=
zielle Einladungen zu einer dritten Flottenkonferenz habe ergehen laſſen 
wollen. Plötzlich ſei aber allerdings die britiſche Admiralität anderer 
Anſicht geworden, was man in Waſhington in Beſorgniſſen, der 
            eng=
liſchen Regierung bezüglich der kommenden Reichskonferenz erblickt habe. 
Aber auch das franzöſiſche und italieniſche Unterſeebootprogramm und 
das neue ſpaniſche Schiffsbauprogramm dürften nach Auffaſſung in 
Waſhington die Frontänderung Großbritanniens veranlaßt haben. In 
Waſhington ſei daraufhin zum Ausdruck gebracht worden, daß die 
            Wei=
gerung Großbritanniens in der Seeabrüſtung die Vereinigten Staaten 
veranlaſſen müßte, ihr Schiffsbauprogramm weſentlich zu erhöhen. 
Unter Hinweis auf die ſehr wahrſcheinliche Beeinfluſſung des 
            Flotten=
baues in Amerika und Japan deutet der Verfaſſer an, daß auch England 
ſeinen Flottenetat weſentlich heraufzuſetzen gezwungen ſein dürfte.
 *Fünfundzwanzig Jahre Münchener 
Feſtſpiele. 
München, Auguſt 1926. 
Der Zufall fügt es, daß die beiden größten deutſchen 
            Feſtſpiel=
einrichtungen, die in Bayreuth und die in München, in ein und 
demſelben Sommer Jubiläen feiern können. Fünfzig Jahre 
Bayreuth und fünfundzwanzig Jahre München! Welch’ ſtolze 
Erinnerungen knüpfen ſich an dieſe Zeiträume, wieviel 
            Groß=
taten weltumſpannender Bedeutung wurden da vollbracht! 
Wahrlich: wir haben guten Grund, zu feiern. Während nun 
aber Bahreuth auf eine ſolche Feier am Feſtort ſelbſt verzichtet 
hat, aus Gründen, die keineswegs überzeugend ſind, hat man 
in München alles getan, um die Feſtſpiele dieſes Sommers 
            be=
ſonders würdig zu geſtalten; eingedenk der großen 
            Ueberliefe=
rung, wie ſie ſich in dieſem Vierteljahrhundert herausgebildet 
hat. 
Fünfundzwanzig Jahre, ſind in dieſem Auguſt vergangen, 
ſeit unter der Intendanz Ernſt von Poſſarts das 
            Prinz=
regentan=Theater mit einer feſtlichen Aufführung von Richard 
Wagners „Meiſterſingern” unter der muſikaliſchen Leitung 
Herman Zumpes, eröffnet wurde. (Das offizielle Feſtbuch 
gibt ſeltſamerweiſe zwei verſchiedene Daten für dieſe 
            Auffüh=
rung an, den 20. und, an anderer Stelle, den 21. Auguſt!) Es 
maß betont werden, daß bei der Errichtung des Hauſes und bei 
der Einrichtung der Feſtſpiele volles Einverſtändnis zwiſchen 
München und Bayreuth beſtand. So wie man das neue 
Haus in ſeinen Ausmaßen dem Vorbild des Feſtſpielhauſes auf 
dem Bayreuther Hügel anglich, ſo atmete auch die Münchner 
Wagner=Pflege durchaus Bayreuther Geiſt, diente mit gleichem 
Ernſt und gleicher Hingabe dem Feſtſpielgedanken Richard 
            Wag=
ners. Neben die Wagnerpflege tritt in München noch die 
            inten=
ſive, in ihrer ſtiliſtiſchen Sorgfalt vorbildlichen Pflege der 
Hauptwerke Mozarts. Die Geſchichte der Münchener 
            Feſt=
ſpiele im letzten Vierteljahrhundert zeigt, wie ſich dieſe 
            Eigen=
art aus äußeren und inneren Notwendigkeiten heraus ergeben 
hat. Der äußere Grund war zunächſt ein rein baulicher: das 
Verhandenſein des herrlichen Cuvilliés=Hauſes, des 
            Reſi=
denz Theaters. Es gibt in ganz Deutſchband, ja in der 
ganzen Welt keinen Theaterraum, der, wie dieſes Haus, einen 
ſtiliſtiſch vollendeten Rahmen für Mozart=Aufführungen zu geben 
vermag. Der Geiſt des Rokoko umfängt jeden, der dieſen Raum 
betritt, mit unausweichlicher Macht: und Mozarts Ruſik, ſo oft 
in unſeren großen, neuzeitlichen Theatern vergröhert, wirkt hier 
erſt ihren ganzen Zauber. 
dem Haus alein tuzrs 
nicht getan geweſen: Es füg 
ilnde 
Männer nach München 171i 
der Muſik vor=
Nummer 228
Mittwoch, den 18. Auguſt 1926
Seite 3
 Keine Ausſicht auf 
            wirtſchafts=
politiſche Verſtändigung mit Polen.
 Arbeitsbeſchaffungsprogramm und 
Reichstagsausſchuß.
 Die Sabotage desVolkswillens 
in Heſſen.
 Daß Deutſchland an dem möglichſt baldigen Abſchluß von 
Gandelsverträgen mit ſeinen Nachbarſtaaten intereſſiert iſt, und 
ſich alle Mühe gegeben hat, um eine wirtſchaftspolitiſche 
            Verſtän=
bigung herbeizuführen, haben die Verhandlungen der letzten 
eineinhalb Jahre und die Abſchlüſſe zahlreicher Handelsverträge 
bewieſen. Die deutſche Wirtſchaft iſt auf die friedliche 
            Zu=
ſammenarbeit mit den Volkswirtſchaften der Nachbarſtaaten 
            an=
gewieſen. Nachdem jetzt die deutſch=franzöſiſchen 
            Wirtſchafts=
beziehungen einigermaßen geklärt ſind und durch verſchiedene 
andere große internationale Verträge mehr privater Natur ein 
gewiſſer wirtſchaftlicher Ausgleich zwiſchen den Staaten 
            Weſt=
europas und Deutſchland getroffen worden iſt, muß es das 
nächſte Ziel der deutſchen Wirtſchaftspolitik ſein, auch mit dem 
öſtlichen Nachbarſtaat zu einer befriedigenden Regelung der 
            wirt=
ſchaftlichen Beziehungen zu kommen. 
Deutſchland wollte in den letzten Monaten die 
            Wirtſchafts=
verhandlungen mit Polen zu einem Abſchluß bringen, iſt daran 
jedoch durch die unnachgiebige Haltung der polniſchen 
            Unter=
händler verhindert worden. Seit eineinhalb Jahren ſind die 
deutſch=polniſchen Wirtſchaftsverhandlungen im Gange, haben 
jedoch noch kaum einen Fortſchritt zu verzeichnen. Das lag 
            zu=
nächſt einmal daran, daß Polen keinen Zolltarif hatte, den es 
als Verhandlungsbaſis benutzen konnte. Nachdem endlich dieſer 
Zolltarif geſchaffen war, zeigte ſich, daß er ſo hohe Zollſätze 
            auf=
wies, daß ſie für die deutſche Wirtſchaft untragbar erſchienen. 
Irgendeine Verminderung der Sätze hat Polen bisher ſtrikte 
abgelehnt, während Deutſchland bereit war, ſeine im Verhältnis 
zu Polen ſehr geringen Zollſätze nicht unweſentlich 
            herabzu=
ſetzen, nur um endlich zu einer Einigung zu kommen. Neben 
ſeinem hohen Zolltarif hält Polen aber nach wie vor an ſeinen 
zahlreichen Einfuhrverboten feſt. 
Ein weiteres Hindernis für eine Verſtändigung 
iſt das neue polniſche Fremdengeſetz, das von 
Deutſchland keineswegs hingenommen werden kann, denn 
            da=
durch würden die Deutſchen in Polen faſt völlig 
rechtlos der polniſchen Verwaltungswillkür 
ausgeliefert ſein. Es iſt jetzt endlich in Warſchau 
            ver=
öffentlicht worden, ſo daß man ſich davon überzeugen kann, wie 
gefährlich ſeine Beſtimmungen für eine deutſch=polniſche 
            Zu=
ſammenarbeit ſind. Es läßt den Verwaltungsbehörden einen 
ſehr weiten Spielraum, mit Rückſicht auf die Staatsſicherheit. 
Aus politiſchen, wirtſchaftlichen oder ſonſtigen Gründen kann der 
Miniſterrat zeitweilig für die Ausländer 
            Aufenthaltsbeſchrän=
kungen erlaſſen. Er kann insbeſondere die völlige oder teilweiſe 
Schließung des Fremdenverkehrs verfügen, den Aufenthalt von 
Ausländern in beſtimmten Gebieten verbieten, Einſchränlungen 
der Bewegungsfreiheit der Ausländer vorſchreiben und 
            beſon=
dere Kontrollmaßnahmen anordnen. Das Geſetz ſelbſt ſieht noch 
den Erlaß von beſonderen Ausführungsbeſtimmungen vor, die 
ſicherlich nicht milder ſein werden, eher ſogar noch verſchärft 
werden dürften. Dieſe Beſtimmungen würden beſonders 
Deutſchland ſchwer trefſen, denn es iſt auf den Grenzverkehr mit 
Polen angewieſen, der aber durch eine Anordnung des polniſchen 
Miniſterrates jederzeit unterbunden werden kann. 
Die deutſche Regierung iſt beſtrebt, bei den Verhandlungen 
auch alle diejenigen anderen Fragen in dem Handelsvertrag 
            end=
gültig zu regeln, über die ſich bisher mit Polen keine Einigung 
erzielen ließ. Es iſt dabei zu berückſichtigen, daß noch ſehr 
            zahl=
reiche Angelegenheiten zu regeln ſind, die aus der Abtretung 
deutſcher Gebiete an Polen herrühren. So ſind bisher die 
            deut=
ſchen Anſiedler in Poſen und Weſtpreußen, zahlreiche Fragen 
der Stellung der Deutſchen und des deutſchen Eigentums im 
abgetretenen Oſtoberſchleſien und zahlreiche Angelegenheiten aus 
dem Uebergang der Rechispflege und der Verwaltung von den 
deutſchen auf die polniſchen Behörden ungeklärt. Eine wichtige 
Frage iſt vor allem die der Sozialverſicherung für die 
            abgetre=
tenen Gebiete, denn Deutſchland iſt verpflichtet dafür zu ſorgen, 
daß ſeine früheren Untertanen auch auf dem Gebiete der 
            Ver=
ſicherung die unter der deutſchen Herrſchaft errungenen Vorteile 
der Sozialverſicherung und ſonſtigen deutſchen Einrichtungen 
behalten. Deutſchland vertritt daher den Standpunkt, daß alle 
dieſe Fragen in dem Handelsvertrag geklärt werden müſſen, da 
Polen ſonſt doch nicht zu derartigen Verträgen zu bewegen ſei.
 Die Finanzierung der Notſiandsarbeiten. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Der Unterausſchuß des Volkswirtſchaftlichen Ausſchuſſes 
des Reichstages beſchäftigte ſich am Dienstag mit dem 
            Arbeits=
beſchaffungsprogramm der Reichsregierung. Mitglieder der 
Miniſterialkommiſſion und der beteiligten Miniſterien berichteten 
eingehend über die einzelnen Pläne und über die dazu 
            erforder=
lichen Mittel. Das Bauprogramm der Reichsbahn und 
            Reichs=
poſt iſt in großen Zügen bereits bekannt und auch über das 
            be=
abſichtigte Wohnungsbauprogramm hat das 
            Reichsarbeitsmini=
ſterium Erklärungen veröffentlicht, aus denen alles weſentliche 
hervorgeht. In den geſtrigen Verhandlungen wurde neben dem 
ſtädtiſhen Wohnungsbau beſonders die Frage der 
Landarbeiterwohnungen erörtert, wozu vom Reich 
und von den Ländern je 30 Millionen zur Verfügung geſtellt 
worden ſind, die den Bauherren als zinsloſes Darlehen mit 
zehnjähriger Tilgungsfriſt gewährt werden ſollen. Die 
            Reichs=
regierung verſpricht ſich hiervon ſehr viel und glaubt, durch die 
Beſſerung der ländlichen Wohnungen das Sachſengängerweſen 
erheblich einſchränken zu können, das ja bis zu einem gewiſſen 
Grade auf die mangelnde Wohngelegenheit auf dem Lande 
            zu=
rückzuführen iſt. 
Für die Bodenkultur will die Reichsregierung 50 Millionen 
aus der Liquidationskaſſe der Reichsgetreideſtelle bereitſtellen. 
Für die Siedlung im Oſten ſollen für die nächſten fünf 
Jahre je 50 Millionen im ordentlichen Etat ausgeworfen 
            wer=
den. Für die Finanzierung von Meliorationsarbeiten und 
            Fluß=
regulierungen ſollen die im ordentlichen Haushalt für produktive 
Erwerbsloſenunterſtützung eingeſetzten 100 Millionen in erſter 
Linie in Frage kommen. Dieſe Beträge ſollen im Anleiheweg 
um weitere 100 Millionen verdoppelt werden. Die 
            Reichsregie=
rung will ferner in Verbindung mit den Ländern ein großes 
Straßenbauprogramm, aufſtellen, das in den nächſten 
10 Jahren durchgeführt werden ſoll. Ein Koſtenanſchlag über 
dieſe große Arbeit liegt noch nicht vor. Es ſollen im ganzen 
60 000 Kilometer Straßen neu, bzw. umgebaut werden. Die 
hierzu erforderlichen erheblichen Mittel ſollen auf dem 
            Anleihe=
weg, ſei es als Inlands= oder Auslandsanleihe, beſchafft 
            wer=
den. Bereits in den nächſten Tagen wird ſich der 
            Volkswirt=
ſchaftliche Ausſchuß des Reichstags mit dem 
            Arbeitsbeſchaffungs=
programm zu beſchäftigen haben, jedoch nur mit der allgemeinen 
volkswirtſchaftlichen und wirtſchaftspolitiſchen Seite der 
            Angele=
genheit. Ueber die finanzielle Seite wird der 
            Haushaltsaus=
ſchuß des Reichstags entſcheiden. 
Das Reichsfinanzminiſterium ſteht in den nächſten Wochen 
vor der ſehr ſchwierigen Aufgabe, die Verhandlungen über die 
Finanzierung der Notſtandsarbeiten mit den 
Ländern zu Ende zu führen, um dann dem Haushaltsausſchuß 
einen genauen Plan über die Finanzierung und die Verteilung 
der Ausgaben auf den Etat vorzulegen. Man muß ſich alſo 
im Reichsfinanzminiſterium endgültig darüber klar werden, 
welche Beträge man durch den ordentlichen und welche man durch 
den außerordentlichen Etat gehen laſſen will. Auch iſt die 
            ſchwie=
rige Frage zu entſcheiden, ob man für die übrigen Beträge 
            in=
ländiſche oder ausländiſche Anleihen aufnehmen will, zu welchem 
Zeitpunkt und zu welchen Bedingungen dies geſchehen ſoll und 
wie man dieſe Mittel bei der Verſchiedenartigkeit der Arbeiten 
am beſten verteilt. Der Haushaltsausſchuß muß bereits ein klar 
umriſſenes Finanzierungsprogramm vorgelegt erhalten, deſſen 
Aufertigung wohl aber mehrere Wochen in Anſpruch nehmen 
wird, ſo daß wohl kaum vor Mitte September der 
            Haushalts=
ausſchuß zuſammentreten kann. Welche Aenderungen er dann 
noch an der Regierungsvorlage vornehmen wird, iſt heute 
            natür=
lich noch nicht zu überſehen. Das wird von der finanziellen Lage 
des Reiches in den nächſten Monaten abhängen, ob er Abſtriche 
vornimmt oder noch über die Regierungsvorlage hinausgehend 
weitere Mittel bewilligt. Die Reichsregierung muß dann die 
vom Haushaltsausſchuß genehmigte Vorlage in Form eines 
Nachtragsetats, dem Reichstag vorlegen, der aber dann wohl 
kaum noch Aenderungen vornehmen wird. Bevor ſich nicht der 
Haushaltsausſchuß mit der Finanzierung der Notſtandsaktion 
beſchäftigt hat, wird die Reichsregierung auch zunächſt einmal 
mit Vorſchußzahlungen aus ihren Kaſſen einzelne 
            Notſtands=
arbeiten in Gang ſetzen und wird dieſe von Fall zu Fall erhöhen, 
da ſie bis zu einem gewiſſen Grade damit rechnen kann, daß ihre 
Maßnahmen nachträglich genehmigt werden.
 Der Wirtſchafts= und Ordnungsblock für die Auflöſung des 
Heſſiſchen Landtags ſchreibt uns: 
„Der parteipolitiſche Fanatismus, Unduldſamkeit und 
            Ver=
blendung gegenüber Andersdenkenden und unbequemen 
            Meinun=
gen ſind einige der Haupterrungenſchaften der Revolution. Wer 
die Verhandlungen des 
            Landesabſtimmungs=
ausſchuſſes über das Volksbegehren in Heſſen lieſt, 
            emp=
fängt wiederum einen neuen Beweis für die Richtigkeit jenes 
Satzes. Die heſſiſche Verfaſſung ſchreibt vor, daß für die 
            Gültig=
keit eines ſolchen Volksbegehrens die Willensäußerung von 
42 000 heſſiſchen Staatsbürgern erforderlich ſei. Der 
            Wirt=
ſchafts= und Ordnungsblock hat Liſten mit rund 168 000 
            Wil=
lensäußerungen vorgelegt. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß bei 
noch ſo engherziger Prüfung dieſes Ergebniſſes der geſunde 
Menſchenverſtand ohne weiteres feſtſtellen muß, daß bei 
einer ſolchen Ziffer unter allen Umſtänden die 
            Vor=
ausſetzungen der heſſiſchen Verfaſſung für die 
Veranſtaltung einer Volksabſtimmung 
            gege=
ben ſind. Demokratiſches Prinzip, einfaches Gerechtigkeitsgefühl 
und politiſcher Anſtand hätten es deshalb den Vertretern der 
Linksparteien zur Pflicht machen müſſen, nunmehr einer 
            Volks=
abſtimmung freie Bahn zu geben. Wollte man den ſtändigen, 
etwas krampfhaft und aufgeregt anmutenden Verſicherungen, 
namentlich der ſozialdemokratiſchen Preſſe, daß bei einer 
            kom=
menden Volksabſtimmung der Sieg der Weimarer Koalition 
über jeden Zweifel erhaben ſein ſoll, Glauben ſchenken, ſo iſt 
überhaupt nicht einzuſehen, warum ſich gerade die 
            Sozialdemo=
kratie mit allen Mitteln niedrigſter Sophiſterei gegen die 
            Volks=
abſtimmung ſträubt. Denn das iſt doch tatſächlich der wahre 
            In=
halt all der Erklärungen, die die ſozialdemokratiſche Preſſe in 
Uebereinſtimmung mit den Vertretern der Sozialdemokratie im 
Landesabſtimmungsausſchuß abgegeben haben. Sie wollen 
eben mit allen Mitteln, ſei es ſelbſt mit den 
Mitteln der Verdrehung des klaren Sinnes der 
heſſiſchen Geſetze, das Gericht des Volkes über 
ihre eigene Politik hinausſchieben und 
            verhin=
dern. Mit niedrigſten Schmähungen der Parteien, die ſich in 
der Bewegung für die Auflöſung des Landtags vereinigt haben, 
mit den unerhörteſten Verdächtigungen der 168 000 Unterzeichner 
des Volksbegehrens verſuchen jene Herrſchaften, Eindruck auf die 
Oefſentlichkeit zu machen. Was wurde nicht alles im Landtag 
durch Erklärungen ſozialdemokratiſcher Redner und Zurufe des 
Abgeordneten Reiber von den angeblichen „Fälſchungen” im 
Volksbegehren behauptet. Wir ſtellen demgegenüber folgende 
Tatſachen feſt: 
1. Wirkliche Fälſchungen, d. h. alfo Fälle, in denen jemand 
wider beſſeres Wiſſen und in unlauterer Abſicht gegen den Willen 
der betreffenden Perſönlichkeit einen fremden Namen in die Liſten 
eingeſchrieben hat, ſind bis jetzt überhaupt nicht 
            nach=
gewieſen worden. Sollten ſie noch nachgewieſen werden, ſo 
ſtehen ſie jedenfalls völlig vereinzelt gegenüber der gewaltigen 
Maſſe der Unterſchriften. 
2. Die rozialdemokratiſche Preffe ſaugt nunmehr Honig aus einem 
Rundſchreiben des Landesgeſchäftsführers des Bauernbundes. Wenn 
eine Tatſache ſich aus dem Rundſchreiben zweifelsfrei 
            er=
gibt, ſo iſt es die, daß die Unternehmer des Volksbegehrens in 
ihren Rundſchreiben ſchärfſtes Gewicht darauf legen, von 
vornherein alle unlauteren Machenſchaften, 
alle Verdunkelungen, alle Unehrlichkeit 
            aus=
zuſchließen. 
3. Es bleiben übrig diejenigen Fälle, in denen jemand für 
            Familien=
angehörige, deren Meinung über die Auflöfung des 
Landtagser kannte, oder für andere Perſonen, die 
            irgend=
wie verhindert waren, die Unterſchrift geleiſtet hat. Das mag 
namentlich auf dem Lande, wo die Familien der Landwirte 
            wäh=
rend der Sommermonate bekanntlich auf dem Felde tätig ſein 
müſſen, wiederholt geſchehen ſein. 
4. Unerhört iſt, daß die ſozialdemokratifchen Vertreter in dem 
            Aus=
ſchuß es wagen, die Ungültigkeit derfenigen Unterſchriſten zu 
            be=
haupten, in denen der Unterzeichner Vor= und Zuname 
            eigen=
händig eingetragen hat, Veruf oder Wohnort aber 
durch Strichelung unter die gleichlautende Bezeichnung 
            ſei=
nes Vordermannes gekennzeichnet hat. Dabei iſt die Strichelung 
unter der Berufsbezeichnung und nuter dem Wohnort, namentlich 
bei den nicht ſchriftgewandten Kreiſen unſeres Volkes auf dem 
Lande, bei allen möglichen Arten von Rechtsgeſchäften durchaus 
üblich. In allen dieſen Fällen haben die Unterzeichner ſelbſt durch 
Einzeichnung ihres Namens ihren zweifelsfreien Willen auf 
            Auf=
löſung des Landtags urkundlich erklärt. Es würde eine 
            un=
erhörte Fälſchung des Volkswillens bedeuten, 
wenn man dieſe Erklärung als ungültig unter 
den Tiſch fallen laſſen wollte. 
Außer dieſen Feſtſtellungen aber mag die Aufmerkſamkeit der 
Oeffentlichkeit auf die Zuſammenſetzung dieſes ſoge=
 zudringen wußten, ihren Stil aus innerer Verwandtſchaft 
heraus zu meiſtern vermochten. Unvergeſſen ſind die Verdienſte 
Hermann Levis um die Erneuerung der Werke Mozarts, 
die er ſich in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts 
gelegentlich ihrer Münchener Neueinſtudierung erwarb, 
            unver=
geſſen auch das, was Richard Strauß in ſeiner Münchener 
Kapellmeiſterzeit, als Dirigent der „Entführung aus dem 
Serail” von „Coſi fan tutte” und der „Zauberflöte”, im Dienſte 
Mozarts leiſtete. Und dann kam, bald nach der ſtändigen 
            Ein=
richtung der Wagnerfeſtſpiele, die großartige Doppelbegabung 
Felix Mottls, der noch im Jahre ſeines Dienſtantrittes, 
1904, den Richard=Wagner=Feſtſpielen die Münchener Mozart= 
Feſtſpiele als ebenbürtige künſtleriſche Erlebniſſe von 
            unaus=
löſchlicher Eindruckskraft zur Seite ſtellte. Seitdem iſt es für die 
Münchner Dirigenten ein ungeſchriebenes Geſetz, in gleicher 
Weiſe den Stil Wagners und den Mozarts zu beherrſchen. In 
dieſem Sinne wirkte nach Mottl Bruno Walter, wirlt 
heute Hans Knappertsbuſch in München. Ihm iſt als 
letzte Tat des Münchner Mozartkultus die Aufnahme der „
            Zau=
berflöte” in den Spielplan des kleinen Hauſes zu danken. 
Mit ungewöhnlich reichen künſtleriſchen Mitteln konnte die 
Münchner Oper an die Durchführung der Feſtſpiele dieſes 
            Jubi=
läumsjahres herangehen. Das Niveau der Vorſtellungen der 
erſten Feſtſpielwoche, die ich hören konnte, zeigte gegenüber dem 
Vorjahre noch eine beträchtliche Steigerung. Hans 
            Knapperts=
buſch, der die weitaus meiſten dieſer Vorſtellungen leitete, iſt 
immer mehr mit ſeinem Orcheſter und ſeinem Enſemble 
            ver=
wachſen, hat in immer ſtärkerem Maße ſeinen klaren Stilwillen 
durchzuſetzen vermocht, iſt techniſch überlegener als je. 
            Erſtaun=
lich und bewundernswert zugleich, wie dieſer wahre Führer in 
gleicher Weiſe das hohe Pathos und die beſchwingte Leichtigkeit 
Mozarts meiſtert, wie er ſeine Partituren im Kopfe hat. Die 
große Sicherheit und Ruhe, die ihn am Pult auszeichnet, teilt 
ſich allen Mitwirkenden mit und bewirkt ſo einen ſtetigen, 
            unge=
hemmten Fluß der Aufführungen, die in ihrer glücklichen 
            Run=
dung wohl ihresgleichen ſuchen können. Dieſe Rundung erſchein: 
im ubrigen ſo beſonders vollkommen, weil auch Knappertsbuſchs 
Helfer in Regie und Geſtaltung des Bühnenbildes aus jedem 
exberimentieren herausgewachſen ſind und ihre Aufgabe mit 
überlegener ſtiliſtiſcher Sicherheit meiſtern. Max Hofmüller 
hat in der Art, wie er etwa zwei ſo gegenſätzliche Werke wie den 
„Parſifal” und die „Entführung” ſzeniſch zu geſtalten, zu gliedern 
und zu ſteigern vermag, den Beweis dafür erbracht, daß er in 
ſeiner Vielſeitigkeit und ſeinem Ideenreichtum durchaus der 
rechte Mann am Platze iſt, ein Feſtſpielregiſſeur, wie man ihn ſich 
nicht beſſer wünſchen kann. Und Leo Paſetti, der im Geiſte 
Abpias an der Erneuerung der Bühnenbilder arbeitet, iſt 
            gleich=
jaus zu einem Ergebnis gelangt, das vollkommen überzeugend
 (Graf in „Figaro” und 
            Papa=
geno) in glänzendſter Weiſe. 
Ihnen geſellen ſich als wuchtige 
Baſſiſten Paul Bender und 
Berthold Sterneck zu. 
            Ben=
ders Gurnemanz wird keiner 
vergeſſen können, der ihn erleben 
durfte, wie auch ſein Saraſtro 
zum ſtärkſten gehört, was die 
deutſche Opernbühne kennt. Nicht 
ganz auf der gleichen Höhe 
            ſtan=
den die Heldentenöre, ſoweit ſie 
in dieſer erſten Feſtſpielwoche 
beſchäftigt waren. Einzig Otto 
Wolfs Triſtan haftet, da im 
Gedächtnis. Auch erfreute in den 
Mozart=Aufführungen 
            dermühe=
loſe, kultivierte lyriſche Tenor 
von Fritz Krauß, deſſen 
            Ta=
mino und Belmonte ſtiliſtſche 
Muſterleiſtungen waren. Unter 
den Frauenſtimmen ſind es 
            be=
ſonders zwei, die das Niveau 
der Feſtſpiele zu meiſtern 
            wuß=
ten: die hochdramatiſche 
            Sänge=
rin Eliſabeth Ohms, die als 
Tſolde einen ſtarken, 
            wohlver=
dienten Erfolg errang, und 
            Feli=
eie Huni=Mihacſek, die als 
Conſtance und als Gräfin („
            Fi=
garos Hochzeit”) Proben ihrer 
großen bel canto=Technik gab. 
Noch iſt einer Reihe 
            promi=
nenter Feſtſpielgäſte unter den 
Mitwirkenden zu gedenken. Es 
erfreut beſonders, daß ſich Karl 
Muck, der alte Bayreuther 
            Käm=
pe, in dieſem Jahre München 
wirkt. So, und nur ſo, können die neuzeitlichen Stiliſierungs= zur Verfügung geſtellt hat. Seine Interpretation des „Triſtan” 
Wagners angewandt werden, ohne daß ein innerer Bruch der chen Aufführung erfreute weiterhin der Kurwenal Emil Schüp= 
Aufführung entſteht oder gar den Werken Gewalt angetan wird, pers (Wien) und die ſtimmlich ungewöhnlich prächtige Bran= 
Ueberaus ſtattlich iſt die Zahl der Soliſten, die in dem En= gäne Maria Olſzewſkas. Als Suſanne („Figaro”) wußte 
Die nächſten Wochen der Feſtſpiele verſprechen noch eine Fülle 
lichen Glanz zu verleihen. Den Ruf Münchens als „Bariton= bedeutſamer künſtleriſcher Ereigniſſe. Niemand, der München 
Hans Hermann Niſſen (Amfortas), Heinrich Rehkemper Aufführungen der Staatsoper verſagen! Dr. Adolf Aber.
 Das Prinzregenten=Theater in München. Im Oval: Porträt Ernſt von Poſſarts. 
beſtrebungen auf die Inſzenierung der Bühnenwerke Richard gehörte zu den Ereigniſſen der erſten Feſtſpielwoche. In der 
            glei=
ſomble der Münchener Oper vereinigt ſind und an ihrem Teil / Eliſabeth Schumann (Wien) ſich alle Herzen zu gewinnen. 
dazu beitragen, den Aufführungen dieſes Jahres den rechten feſt= 
Oper” wahren Künſtler wie Wilhelm Rode (Sachs und Wotan), auf der Reiſe berührt, ſollte ſich einen Abend in den feſtlichen
Seite 4
Mittwoch, den 18. Auguſt 1926
Nummer 228
 nannten „unpolitiſchen” 
            Abſtimmungsausſchuſ=
ſes gelenkt werden. Miniſterialrat Bornemann iſt der 
Vorſitzende eines Ausſchuſſes, den er nach eigenem 
            Gut=
dünken berufen hat. Seine Objektivität bekundete er, indem er 
zwei Vertreter des Wirtſchafts= und Ordnungsblockes, fünf 
Vertretern der Koalitionsparteien gegenüberſtellte. Die 
            Argu=
mentation, daß der Wirtſchafts= und Ordnungsblock als eine 
Partei zu gelten und deshalb nur Anſpruch auf einen 
            Vertre=
ter habe, iſt nicht nur tatſächlich unrichtig, weil die Parteien des 
Blockes vollkommen ſelbſtändig ſind, ſondern ſie iſt auch unſinnig. 
Man ſtelle ſich vor, daß für ein Volksbegehren auf Vorlage irgend 
eines Geſetzes ſich ein Block vom Bauernbund bis zur 
            Sozial=
demokratie einſchließlich zuſammenfände. In dieſem Falle würde 
die Weisheit des Herrn Bornemann dazu führen, daß der 
            Ab=
ſtimmungsausſchuß einen Vertreter für die ſämtlichen Parteien 
eines ſolchen Blockes aufweiſen würde, dem gegenüber die 
            Ver=
treter für die überwältigende Mehrheit im 
            Abſtimmungsaus=
ſchuß von einer kleinen Minderheit des Volkes geſtellt werden 
würde. 
Letzten Endes wird den Herren in dieſem 
            Abſtimmungsaus=
ſchuß die Vermeſſenheit dafür fehlen, gegenüber dem 
            ziffern=
mnäßigen Ergebnis des Volksbegehrens deſſen Ungültigkeit zu 
behaupten. Erfolg und wohl auch der Zweck des ganzen 
            Unter=
nehmens iſt allein eine Verſchleppung der 
            Volks=
abſtimmung und damit der Neuwahl des Heſſiſchen 
            Land=
tags. Dabei mag noch einmal feſtgeſtellt ſein, daß von dem 
Block vor Beginn des Volksbegehrens der Miniſterialrat 
            Borne=
mann als Vertreter des Staatsminiſteriums ausdrücklich erſucht 
worden iſt, in einer Verordnung der heſſiſchen Regierung das 
Verfahren für Volksbegehren und Volksabſtimmung 
            dem=
jenigen des Reiches, das gleichzeitig anläßlich der 
            Für=
ſtenabfindung gehandhabt wurde, anzugleichen. Dann 
wären die Liſten von den Bürgermeiſtereien ausgelegt und dort 
unterzeichnet worden. Die heſſiſche Regierung hat das abge= 
Tehnt, weil ſie ſchon damals den Willen hatte, die Entſcheidung 
des Volkes und damit das Ende ihrer eigenen Exiſtenz ſo lange 
wie möglich hinauszuſchieben.
 Alle dieſe Winkelzüge werden nichts helfen, ſie führen 
            ledig=
lich zu einer Steigerung der Erbitterung in den mit der jetzigen 
Wirtſchaft unzufriedenen breiten Schichten unſeres Volkes, und 
ſie werden damit einen neuen Antrieb für den Willen der 
            Mehr=
heit des heſſiſchen Volkes geben, eine gründliche 
            Aende=
rung des jetzigen Syſtems energiſch durchzuführen.” 
Der Fall Leſſing. 
Hannover, 17. Auguſt. 
Von maßgebender Stelle erfahren wir, daß das Verfahren 
der Staatsanwaltſchaft gegen die Studentenſchaft der Techniſchen 
Hochſchule in Hannover im Falle Leſſing eingeſtellt worden iſt. 
In der Begründung wird geſagt, daß es Prof. Leſſing abgelehnt 
habe, einen Strafantrag wegen Beleidigung und Mißhandlung 
zu ſtellen. Auch ein Strafantrag wegen Hausfriedensbruch habe 
nicht vorgelegen. Bei der Prüfung, ob es ſich bei dem Vorgehen 
der Studentenſchaft um Demonſtrationen oder 
            Nötigungsver=
ſuche gehandelt habe, ſei als weſentlich zu berückſichtigen 
            gewe=
ſen, daß von der Studentenſchaft erklärt worden ſei, den Kampf 
gegen Leſſing mit legalen Mitteln, ohne Anwendung von 
            Ge=
walt führen zu wollen. Die Geſamtheit der Studentenſchaft 
könne daher wegen etwa vorgekommener gewalttätiger Fälle nicht 
verantwortlich gemacht werden. Die einzelnen dafür in Frage 
kommenden Studenten ſeien aber nach dem Bericht des Rektors 
der Techniſchen Hochſchule Hannover und den Bemühungen der 
Staatsanwaltſchaft nicht zu ermitteln geweſen. 
* Im Zeichen internationaler Verträge. 
Das Sekretariat des Völkerbunds hat zur Vorbereitung der 
Genfer Tagung einer Jahresbericht veröffentlicht. Aus ihm 
            er=
gibt ſich, daß ſeit Beſtehen des Völkerbunds nach Artikel 18 nicht 
weniger als 1169 Verträge regiſtriert wurden, davon im letzten 
Jahr über 300. Darin iſt England mit 45, Ungarn mit 40 
und Deutſchland mit 36 Verträgen beteiligt.
 Einepolitiſche Verſchwörung inMeriko 
Vorbereitung eines Aufſtandes gegen die Regierung. 
EP. New York, 17. Auguſt. 
Auf kaliforniſchem Gebiete in der Nähe von San Diego iſt 
eine Verſchwörung mexikaniſcher politiſcher 
Flüchtlinge aufgedeckt worden. Etwa 150 Mexikaner, die 
unter der Führung des Generals Eſtrade ſtanden, ſind verhaftet 
worden, als ſie die mexikaniſche Grenze überſchreiten wollten. 
Außerdem wurde zahlreiche Munition beſchlagnahmt ſowie 
            Doku=
mente, aus denen hervorgeht, daß die Verſchwörer beabſichtigten, 
in Mexiko einen Aufſtand gegen die Regierung anzuzetteln. Die 
Verhafteten ſind entwaffnet und interniert worden. 
Zahlreiche Verhaftungen in Mexiko. 
Der „Popolo d’Italia” gibt über die Verſchwörung von San 
Diego noch folgende Einzelheiten wieder: Unter den Verhafteten 
befindet ſich auch der mexikaniſche General Sepulveda ſowie ein 
nordamerikaniſcher Waffenhändler namens Parker von San 
Diego. Die Verhafteten werden der bewaffneten Verſchwörung 
gegen eine befreundete Nation und der Verletzung der 
            Neutrali=
tätsgeſetze angeklagt. Es wurde eine umfangreiche 
            Korreſpon=
denz beſchlagnahmt, aus der hervorgeht, daß die Verſchwörung 
zahlreiche Büros in Mexiko ſelbſt gebildet hat. In der 
            mexika=
niſchen Hauptſtadt wurden daher zahlreiche Bürger unter dem 
Verdacht der Teilnahme an der Verſchwörung verhaftet. 
            Präſi=
dent Calles ordnete in zahlreichen anderen Städten Mexikos 
Verhaftungen an. Die Wachſamkeit unter den Truppen wird in 
Befürchtung eines bewaffneten Aufſtandes überall verſchärft. 
Die Katholiken Mexikos veranſtalteten in vielen Orten 
            Pro=
teſtkundgebungen gegen Calles.
 Palast-Lichtspiele 
Noch heute und morgen: 
Palastu. Festung 
Die russische Bastille 
Ein lebensechter und historisch 
            ge-
treuer Film ans der Zeit des Zaren 
Alexander II. Original-Aufnahmen 
in der Peter Panl-Festung und dem 
Palais des Zaren. 
2 wundervolle Akte 27
 Ludwigshöhe 5 
 
Heute nachmittag 4 Uhr 
Kurkonzert 
Leitung: Obermuſikmeiſter Hauske 
Für Nichtkonzertbeſucher iſt der Neben= 
(11869 
garten frei!
 Heute Mittwoch um 2 Uhr findet bei 
Hans Ripper, Erbacherſtraße 65, eine 
Hersammlung 
für alle Landmilchhändler ſtatt. (*2142 
Schlo0 KIhIS IOSSNDaISI 
Hauswirtschaftl. Lehranstalt, 
Gründliche Ausbildung in 
            Haus-
wirtschaft. Auf Wunsch 
            Wissen-
schaft, Sprachen, Musik. Unterricht 
in Kunsttöpferei und 
            Elfenbein-
schnitzerei./Zentralheizung. Großer 
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Auskunft durch die Leitung 
Erbprinzessin zu Erbach-Schönberg.
Penſionen
 Reichh. Priv.=Tiſch 
Bismarckſtr. 28, I. 
(*11849a)
 Gut. u. reichl. Priv. 
Mittag= u. Abendtiſch 
90 5 nächſt d. 
            Marien=
platz. Näh. Geſchſt 
(:21321)
 Anerkannt vorzüglich 
Privatmittagstiſch, gr., 
reichhaltige Fleiſch=u. 
Gemüſeplatten 70 H 
Näh. Geſchſt. (*21451
 Darmſtadt 
Ph. Sudman 
Obermeiſter i. R. 
Wendelſtadtſtr. 8. 
Ausſchnitt 
erſtklaſſiger Tuche 
für Anzüge, Mänte 
u. Koſtüme. (10713: 
            Zahlungs=
erleichterung 
Kein Laden.
1½
 eDarl 
6. Wanderung 
zm 29. Auguſt 1926 
über 
Goddelan — 
            Knob=
lochsaue-
            Zeppelin=
gedenkſtein=
            Oppen=
heim-Nierſtein a. R. 
Abfahrt vom 
            Haupt=
ahnhof 6!0 Uhr 
            vor=
mittags — Rückfahrt 
mit Auto. (11867 
Anmeldungen bei 
Klubmitglied R. 
            Berg=
mann bis ſpäteſtens 
21. ds. Mts.
 Wanderklub 
„Galſe‟ 
1916 Darmſtadt. 
Mitglied des Jugend= 
Herbergs=Verbandes. 
Sonntag, 22. Auguſt 
8. Wanderung 
zur Ronneburs 
Abfahrt 593 vorm. 
Darmſt. Hptbhf. über 
Frankfurt—Hanan 
n. Hüittengeſäß. 
            Sonn=
tagskarte 1V. Kl. nach 
Frankfurt löſen. 
            Ge=
ſamtfahrkoſten 3,80.ℳ,
 Jugendliche bis 20 
Jahr. fahren auf 
            Ju=
gendfahrſch. u. müſſen 
ſich bis ſpäteſt. 
            Mitt=
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Schillerpl. 3, i 
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Reparaturwerkſt.
DAko
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str. 2 Uch1Oh-Gdle sr. 2 
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Schloß-Café-Ensemble 
N 
Leitung: Kapellmeister Curt Fischer 
Mittwoch, 18. August 1926 
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(*11886a
Nummer 228
Seite 5
Mittwoch, den 18. Auguſt 1926
 Goldene Regeln für Radfahrer. 
Kraftfahrzeuge niemals als Schrittmachermaſchinen! Richte die iſt. Jeder Gewinner erhält 60 000 Mark ausgezahlt. 
Fahrgeſchwindigkeit ſo ein, daß du in jedem Augenblick dein 
Fahrrad anhalten kannſt. Fahre rechts und überhole links! Fahre Rheintor. Wir geben bekannt, daß das dritte „Freiporträt” 
            anläß=
beſonders vorſichtig auf unüberſichtlichen Straßen und bei gro= Beſuch vom letzten Sonntag fällig geworden und auf die Nummer 
ßem Verkehr! Achte ſorgſam auf Kinder, die unberechenbar in 
ihren Entſchlüſſen ſind! Steige nie auf dem Fahrdamm ab, wende Nummer wird gebeten, nach Vorzeigen derſelben unſere Ausſtellung 
nie in verkehrsreichen Straßen oder, wenn du es mußt, dann 
Augen auf und gib Zeichen über deine Fahrtrichtung! Beachte Porträts bei einem unſerer Kollegen vorſtellig zu werden. Gleichzeitig 
die Zeichen der Verkehrspolizei und Wagenführer! Bedenke, daß 
du etwa 4 Meter brauchſt, um dein Fahrrad aus einem 15=Kilo= 
Halteſtellen der öffentlichen Verkehrsmittel und ſteige lieber ab, 
wenn der Verkehr dort ſtark iſt! Warne die Fußgänger ſchonend Worms — farbige Federzeichnungen — ſtattfindet. 
mit deiner Glocke, benutze ſie aber nicht als Schreckapparat für 
Menſchen und Tiere! Kreuze eine Straße nie kurz vor oder 
            hin=
nie die Füße von den Pedalen oder die beiden Hände von der 
Lenkſtange! 
Bedenke, daß bei einem Zuſammentreffen zweier Fahrzeuge 
an einer Kreuzung der von rechts Kommende die Vorfahrt hat! 
Hüte dich vor den Schienen der Straßenbahn, denn bei Näſſe 
bilden ſie eine Gleitgefahr! Halte dir eine zuverläſſige und 
            hell=
leuchtende Laterne! Wirke erzieheriſch durch Wort und Tat auf 
die Wildlinge unter den Radfahrern und ſtelle dich gut mit der 
ſpruch macht einen kleinen Fall zur „Affäre‟.
 — Aus dem Staatsdienſt entlaſſen wurde am 13. Auguſt der 
            ordent=
liche Profeſſor in der Philoſophiſchen Fakultät der Landesuniverſität 
Gießen Dr. Karl Herm. Scheumann auf ſein Nachſuchen mit 
            Wir=
kung vom 1. Oktober 1926 ab. 
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 12. Auguſt der Lehrer Karl 
Bechmeiſter an der Volksſchule zu Mainz auf ſein Nachſuchen vom 
A. September 1926 an. 
— In den Ruheſtand tritt am 1. September 1926 der 
            Oberforſt=
meiſter Walther Freiherr von der Hoop zu Darmſtadt auf Grund 
des 8 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 
2. Juli bzw. 19. Dezember 1923 in Verbindung mit Artikel 2 des 
            Ge=
ſetzes über die Einſtellung des Perſonalabbaues in Heſſen und zur 
            Aen=
derung des Heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925. 
Der Reichsminiſter des Innern hat den Direktor des Heſſiſchen 
Pandes=Eichungsamtes, Oberbergrat Köbrich, auf die Dauer von 
weiteren fünf Jahren zum beigeordneten Mitglied der Abteilung 1 für 
Maß und Gewicht der Phyſikaliſch=Techniſchen Reichsanſtalt ernannt. 
Heſſiſches Landestheater. Richard Wagners Tetralogie 
„Der Ring des Nibelungen” konnte bekanntlich ſeit Mai 
1922 nicht mehr im Zuſammenhang gegeben werden. Das 
            kom=
mende Spieljahr ſoll in zweimonatlichen Pauſen die 
            Neuinſze=
nierung der einzelnen Abende bringen, ſo daß im Mai 1927 in 
Verbindung mit dem Mozart= und Weber=Zyklus auch die 
            ge=
ſchloſſene Aufführung des „Ringes” ſtattfinden kann. Die 
            In=
ſzenierung wird Oberregiſſeur Hans Esdras Mutzenbecher, die 
muſikaliſche Leitung Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock 
haben. 
Das Landestheater wird aus Anlaß von Bernard Shaws 
70. Geburtstag, eine Reihe aus verſchiedenen Entwicklungsperioden 
des Dichters ſtammender Werke herausbringen, als deren erſtes noch im 
Laufe des September die dreiaktige Komödie „Helden” im Kleinen 
Haus zur Aufführung gelangt. 
— Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen 
Landestheaters— Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Heute Mittwoch 
und täglich abends 8 Uhr gelangt die Operette „Die 
            Cſardasfür=
ſtin” von Emmerich Kalman zur Wiedergabe. (Donnerstag und 
            Frei=
tag je achte Abonnementsvorſtellung für Donnerstag= bzw. Freitag=
            Mie=
ter.) Am Samstag, den 21. Auguſt, abends 7.30 Uhr, wird zum erſten 
Male die Operette „Mädi” von Robert Stolz aufgeführt. — Sonntag, 
den 22. Auguſt, nachmittags 3 Uhr, findet nochmals zu ganz kleinen 
Preiſen von 1—3 Mk. eine Wiederholung des erfolgreichen Luſtſpiels 
„Der fröhliche Weinberg” von Karl Zuckmayer ſtatt, um auch den 
            aus=
wärtigen Theaterbeſuchern Gelegenheit zu geben, das Stück anſehen zu 
können; abends 7.30 Uhr wird „Mädi” wiederholt, und als 
            Nachtvor=
ſtellung gelangt nochmals die Operettenpoſſe „Er und ſeine Schweſter” 
zur Aufführung. 
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Noch ſind die ſchönen 
Eindryücke von der herrlichen Rheinfahrt nicht verſchwunden, da rufen 
uns die Führer ſchon wieder zu der am 29. Auguſt ſtattfindenden 
            Wan=
derung über Oppenheim nach Nierſtein a. Rh., wo unſerem Klub ein 
ganz beſonderer Empfang bereitet werden ſoll, wobei auch eine kleine 
Weinprobe nicht fehlen wird, die den am gemeinſamen Eſſen 
            Teilneh=
menden gereicht wird. Die Rückfahrt erfolgt mit Autos. Wegen der 
Geſtellung der Wagen ſind Anmeldungen bis zum 21. Auguſt unbedingt 
erforderlich. (Preis für Eſſen 1,50 Mk., Autofahrt 2 Mk.) Weitere 
Mitteilungen Freitag, den 27. Auguſt, im Klublokal. (Siehe Anzeige.) 
— Deutſcher Offiziersbund. Landesverband Heſſen. 1. Von ſeiten 
der Bundesleitung iſt das juriſtiſche Gutachten vom Geheimen Juſtizrat 
Univerſitätsprofeſſor Dr. jur. Auguſt Finger bei uns eingelaufen. 
            Da=
nach ſind die durch das Penſionsgeſetz 06 wohlerworbenen Rechte der 
Reſerve= und Landwehroffiziere, welche durch die Verfaſſung 
            gewähr=
leiſtet waren, durch das Reichsverſorgungsgeſetz verfaſſungswidrig 
            be=
ſeitigt worden. Das Gutachten kann auf den Geſchäftszimmern der 
Ortsgruppen eingeſehen werden, ebenſo können die Ortsgruppen vom 
Landesverband noch Einzelexemplare haben. — 2. An den Ehrentag 
der deutſchen Armee und Marine am 28. und 29. Auguſt 
wird erinnert — Siehe Bundesblatt 22. Zahlreiche Beteiligung erbeten. 
— Wanderabteilung Turngeſellſchaft 1875. Zur 7. Vereinswanderung 
rief der Wanderausſchuß ſeine Getreuen zum Sonntag auf, und kein 
Wanderer dürfte es zu bereuen haben, an der herrlichen Wanderung 
teilgenommen zu haben. War es doch eine ſtattliche Anzahl, welche ſich 
beim herrlichen Wanderwetter am Oſtbahnhof einfand. Der Zug brachte 
die Teilnehmer nach der Gaimühle, von wo aus die Wanderung über 
den Katzenbuckel, durch die romantiſche Wolfsſchlucht nach Zwingenberg 
am Neckar ging. Das Endziel Eberbach wurde gegen 6 Uhr — nach 
längerer Raſt in Zwingenberg — erreicht. Eine herrliche Wanderung 
liegt hinter den eifrigen Turner=Wanderern, die noch lange in ſchöner 
Erinnerung bleiben wird.
 * Glückliche Gewinner. Ein großes Los der Preußiſchen 
Klaſſenlotterie fiel in der vorgeſtrigen Ziehung nach Darmſtadt. 
Aus der Landeshauprſtavt. Wer die glücklichen Gewinner ſind, konnten wir nicht feſtſtellen, 
da die Lotteriekollektion das Geheimnis unbedingt wahrt, was 
Darmitadt, 18. Auguſt. hoffentlich auch dem Steuerfiskus gegenüber geſchieht. Soviel 
konnten wir aber in Erfahrung bringen, daß die 300 000 Mark 
auf die Nummer 284 934 fielen, die in Viertelloſen geſpielt wurde, 
WSN. Benutze die Straße nie als Rennbahn! Verwende und zwar von kleinen Leuten, denen der Gewinn wohl zu gönnen 
— „Darmſtädter Gruppe” Ausſtellung Kunſthalle am 
lich unſerer Ausſtellung in der Kunſthalle am Rheintor durch den guten 
489 der Eintrittskarte fiel. Der Inhaber oder die Inhaberin dieſer 
koſtenlos zu beſichtigen und nach erfolgter Wahl zur Anfertigung des 
weiſen wir nochmals auf die am letzten Sonntag, den 15. Aug., 
            eröff=
nete Sonder=Kollektion von Georg Breitwieſer hin 
— Aquarelle aus der Umgebung von Bad=Nauheim —, die nur bis Ende 
meter=Tempo zum Stehen zu bringen! Fahre langſam an den dieſer Woche dauert, wonach eine neue und letzte Sonder=Kollektion von 
Ulrich Hallerſtede=Darmſtadt — Aquarelle — und Heinz Michel= 
— Verkehrsverein. Im Verkehrsbureau, Ernſt=Ludwigsplatz, ſind die 
Karten zum Preiſe von 16,20 Mk. nebſt koſtenloſem Führer zu dem am 
Samstag, den 21. Auguſt, verkehrenden Sonderzug nach 
            Kon=
ter einem Fahrzeug, hänge dich nie an andere Gefährte, nimm ſtanz am Bodenſee zu haben. Der Zug fährt Samstag morgen 
um 9.44 Uhr ab Darmſtadt, an Konſtanz 6.54 Uhr, mit 90 Minuten 
Aufenthalt in Triberg zur Beſichtigung des Waſſerfalles und zum 
            Mit=
tageſſen. Quartierſcheine zum Preiſe von 2,50 Mk. werden im Zuge 
ausgegeben. Sonntag von morgens 8 Uhr bis abends 7 Uhr Nundfahrt 
auf dem Bodenſee zum Preiſe von 8 Mk. mit Beſichtigung der 
            Zeppelin=
werft in Friedrichshafen, Meersburg und der Inſel Mainau. Montag 
beliebige Ausflüge zum Rheinfall von Schaffhauſen uſw. Abfahrt des 
Sonderzuges ab Konſtanz 2.48 Uhr, Ankunft in Darmſtadt 10.23 Uhr 
abends. Es iſt ratſam, ſich baldigſt mit Fahrkarten einzudecken, da die= 
Polizei. Die Staatsgewalt iſt ſtärker als du, und dein Wider= ſelben ſehr ſchnell vergriffen ſein werden. — Anläßlich des am 20. Aug. 
fahrenden Sonderzugs nach Düſſeldorf, wird nochmals 
            dar=
auf hingewieſen, daß im Verkehrsbureau die Gutſcheinhefte zur Geſolei 
zu ermäßigten Preiſen zu haben ſind, und zwar für einen Tag ohne 
Logis, einen Tag mit Logis und zwei Tage mit einem Logis nebſt 
Stadtrundfahrten, Eintritt in die Ausſtellung, Motorbootfahrt auf dem 
Rhein, Rundfahrt mit der Liliputbahn, und iſt durch dieſe billigen 
            Gut=
ſcheinhefte jedem die Möglichkeit geboten, auf billige Art und Weiſe die 
Geſolei in Düſſeldorf zu beſuchen. 
— Turngemeinde Beſſungen 1865 e. V., Darmſtadt. „Sommerfeſt” 
hieß die Loſung am Sonntag. Jung und Alt harrten geduldig der 
Dinge, die da kommen ſollten. Bereits am Samstag abend fand die 
            Er=
öffnung des „Beſſunger Ratskeller” ſtatt, und die vertilgten Mengen 
bayeriſchen Bieres legen Zeugnis ab von der Beliebtheit dieſes Lokals. 
Wer kam, war bald in den fröhlichen Strudel hineingeriſſen und 
            ver=
gaß bald den Alltag. Sehr ſpät ſollen die Ratsgenoſſen nach Hauſe 
gewandert ſein, um den Lieben zu Hauſe die Beſchlüſſe des Rats zu 
übermitteln. Am Sonntag waren trotzdem 65 Turnerinnen und Turner 
zur Stelle, um die Morgenwanderung, die ſechſte diesjährige Wanderung, 
mitzumachen. Man ſagte aber, eine Menge Wanderluſtige, die ſonſt 
immer mitwandern, würden noch über die am Samstag abend gefaßten 
Beſchlüſſe beraten und könnten deshalb nicht kommen. Unſer 
            Wander=
wart war pünktlich und ließ kurz nach 7 Uhr die Erſchienenen 
            abmar=
ſchieren. Nach ungefähr 2ſtündigem Waldſpaziergang kamen wir an 
unſerem Ziele, dem „Darmſtädter Waſſerwerk”, an. Hier wurde ſich erſt 
geſtärkt, um dann dem lehrreichen Vortrag von Turner Karl Hoffmann 
folgen zu können. Goßes Erſtaunen überall über die peinliche 
            Sauber=
keit im Maſchinenhaus und über das Entgegenkommen des Perſonals. 
Gegen halb 12 Uhr war die Beſichtigung zu Ende, und nun hieß es in 
der Mittagshitze heimwärts ziehen. Von dieſer Stelle ſei unſerem 
Turer K. Hoffmann für ſeine fachmänniſche Führung ganz beſonders 
gedankt. — Nachmittags 4 Uhr begann dann das Sommerfeſt. Viele 
ſind gekommen und haben an dem fröhlichen Treiben teilgenommen. Die 
Jugend kam ſicher auf ihr Recht und wird das Sommerfeſt 1926 ſobald 
nicht vergeſſen. Im allgemeinen hat der Veranſtaltungsausſchuß alles 
Mögliche getan, um die Beſucher zu befriedigen. Das Programm war 
ſchön, und wechſelten Muſikſtücke, turneriſche Vorführungen, Chöre der 
Singmannſchaft uſw. in bunter Folge ab. Lange dauerte das 
            Nach=
mittagsprogramm, viel zu lange für die Tanzluſtigen beiderlei 
            Ge=
ſchlechts. Auch hier kamen die Beſucher auf ihre Rechnung, denn die 
Modernen konnten auch in der Weindiele bei feiner Stimmungsmuſik 
das Tanzbein ſchwingen. Ueberhaupt boten die Likörſtube und 
            Wein=
diele ein farbenprächtiges Bild. Hoffen wir, daß Jung und Alt ſich 
gern des Sommerfeſtes 1926 erinnern. 
— Ihren 75. Geburtstag begeht am 18. d. M. Frau Roſenhain= 
Duft. Inhaberin des 1875 gegründeten Modegeſchäfts Sophie Duft. 
Lokale Veranſtaltungen. 
Oie dierunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweſſe auf Anzeigen zu betradhtm. 
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Keiltk. 
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Wir laden hiermit 
unſere Mitglieder zu der am Sonntag, 22. 8., ſtattfindenden 
            Wande=
rung herzlichſt ein. Wir treffen uns um 7.15 Uhr am Oſtbahnhof 
und fahren um 7 Uhr 34 Min, bis nach Reinheim. Von hier aus 
marſchieren wir nach Rodau, Lichtenberg, Asbach, Nieder=Modau, wo 
wir unſere Mittagsraſt halten. Von Nieder=Modau aus führt unſer 
Weg über den Breitenſtein nach Ober=Ramſtadt, und bringt uns die 
Eiſenbahn um 7 Uhr wieder nach Darmſtadt zurück. Die 
            Geſamtmarſch=
zeit beträgt etwa 5½ Stunden; es können ſich alſo alle Altersklaſſen 
beteiligen. Die Jugendlichen unter 20 Jahren fahren auf 
            Jugendfahr=
ſchein und zeichnen ſich in die beim Hausmeiſter aufliegende Liſte ein. 
An gleicher Stelle liegt auch die Einzeichnungsliſte für die Teilnehmer 
am Mittagstiſch offen. Der Wanderausſchuß hofft, daß ſich eine recht 
ſtattliche Anzahl wanderfroher Turnerinnen und Turner den beiden 
D. 
Führern ſtellt. 
—Hiſtoriſcher Verein. Der für den nächſten Samstag und 
Sonntag geplante Ausflug nach Sprendlingen in Rheinheſſen muß 
in den September verſchoben werden, da die dortigen Erntearbeiten 
noch nicht beendet ſind und den Beſuch des öffentlichen Vortragsabends 
beeinträchtigen würden. 
— Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr 
Darmſtadt werden hiermit nochmals auf das am Sonntag, 22. Aug., 
nachmittags 4 Uhr, im Fürſtenſaal ſtattfindende Sommerfeſt aufmerkſam 
gemacht. Nichtmitglieder haben Zutritt. 
— Schuls Felſenkeller. Das Städtiſche Orcheſter 
            veran=
ſtaltet heute abend unter Leitung des Herrn Obermuſikmeiſters a. D. 
M. Weber ein volkstümliches Konzert. Das Programm iſt ſehr 
            reich=
haltig und bringt für jeden etwas. Der Eintrittspreis iſt mäßig 
            gehal=
ten (Siehe Anzeige.)
 *Kleine Strafkammer. 
1. Der Gärtner Jakob Triefenbach von Langen war 
            an=
geſchuldigt, auf dem Dietzenbacher Friedhof Blumen auf Gräbern 
            ent=
wendet zu haben, was als Diebſtahl, Grabſchändung und 
            Sachbeſchädi=
gung qualifiziert wurde. Das Urteil des Amtsgerichts Langen erkannte 
wegen Sachbeſchädigung nach 8 304 St.G.B. auf 100 Marl Geldſtrafe. 
Angeklagter verfolgt mit dem Ziel der Freiſprechung Berufung, die 
Staatsanwaltſchaft hat vorſorglich Berufung eingelegt. Angeklagter 
            be=
zeichnet die Anzeige als Racheakt eines entlaſſenen Gehilfen. Die Tat 
ſoll um den 21. November 1925, kurz vor dem Totenfeſt, begangen 
ſein. Die Verteidigung weiſt darauf hin, daß zu dieſer Zeit die 
            Tem=
peratur unter 0 Grad geweſen ſei, während die angeblich entwendetem 
Blumen Chryſanthemen geweſen ſeien. Angeklagter hatte den 
            Gärtner=
gehilfen wegen Unterſchlagung angezeigt, das Verfahren iſt aber 
            einge=
ſtellt worden. Der Zeuge Friedhofaufſeher Gaubatz von Dietzenbach 
traut dem Angeklagten die Tat nicht zu. Die Verteidigung vermißt, 
daß eine rechtswidrige Handlung nachgewieſen ſei, Triefenbach 
ſei damals mit Herrichtung der Gräber beſchäftigt geweſen, der 
            Dietzen=
bacher Friedhof ſei keine öffentliche Anlage im Sinne des 8 304 St. G.B. 
Angeklagter habe auch micht das Bewußtſein haben können, daß eine 
öffentliche Anlage in Frage ſtehe. Ein Strafantrag ſei von keiner Seite 
geſtellt worden. Wenn eine Feldentwendung in Frage komme, ſo ſei 
Verjährung eingetreten. Der Staatsanwalt hält die Ausſage des 
            An=
zeigers für richtig, erklärlich und deshalb nicht unglaubwürdig; 
            Chry=
ſanthemen vertrügen zudem den erſten Schnee, die Ausſage wurde durch 
einen weiteren Zeugen unterſtützt, es handele ſich nicht um 
            mitgenom=
mene Abfallblumen. Die Entwendung könne aber nicht mehr gefaßt 
werden, da die Tat nach 6 Monaten verjährt ſei. Dagegen müſſe die 
Tat als Grabſchändung nach 8 168 St. G.B. beſtraft werden, die 
            Weg=
nahme von Blumen in der von den Zeugen geſchilderten größeren Menge 
ſtelle eine Einwirkung auf das Ausſehen des Grabes dar, ſo daß 
            Ideal=
konkurrenz von 88 168 und 304 St. G.B. vorliege, auch der Dietzenbacher 
Friedhof enthalte öffentliche Anlagen, wie Zeuge Gaubatz bekundet habe. 
Die Handlungsweiſe, Blumen zu entwenden, um ſich zu bereichern, ſei 
niederträchtig und die erkannte Geldſtrafe entſprechend. Die 
            Vertei=
digung erwidert, ein Abſchneiden von Winteraſtern könne keine 
            Grab=
ſchändung darſtellen, da wuchernde Blumen, die abgeſchnitten würden, 
das Grab in ſeinem Eindruck nicht altevierten. Uebrigens hätte 
            be=
wieſen werden müſſen, daß Angeklagter von einem beſtimmten Grab 
Blumen entwendet und danach rechtswidrig gehandelt habe. Unter allem 
Umſtänden müſſe Freiſprechung eintreten. 
Das Gericht hebt das angefochtene Urteil auf 
und erkennt auf Freiſprechung. Die Rechtsfragen 
            brauch=
ten nicht erörtert zu werden. Auf die Ausſage des Anzeigers, der 
            we=
gen Diebſtahls vonbeſtraft iſt, könne eine Verurteilung nicht gegründet 
werden. 
2. Joh. Wieland vom Lampertheim iſt der in den 
            Jah=
ren 1924/25 fortgeſetzt begangenen Unterſchlagung von 
            Mitgliedsbeiträ=
gen zum Nachteil eines Viernheimer Geſangvereins in Höhe von 612 
Mark angeklagt und hat dafür vom Amtsgericht 1 Monat Gefängnis 
erhalten. Er unterzeichnete einen Schuldſchein, in welchem er 
            Raten=
zahlungen zu leiſten verſprach, die er aber ſpäter nicht einhielt, ſo daß 
Anzeige erfolgte. Die allgemein gehaltene Berufung erſtrebt 
            insbeſon=
dere die Verurteilung zu Geldſtrafe. Der Angeklagte iſt unbeſtraft und 
ſteht in verhältnismäßig jugendlichem Alter, was als mildernd im Urteil 
in Betracht gezogen iſt. Angeklagter gibt zu, einen Teil der Gelder 
            ver=
braucht zu haben. Aus Angſt habe er den Revers unterſchrieben. 
            Un=
verſtändlich bleibt dabei, daß ſich Angeklagter trotz finanzieller 
            Bedräng=
nis ein Fahrrad anſchaffte. Der Verteidiger erachtet, das Defizit ſei 
dadurch entſtanden, daß die Kaſſenführung dem Angeklagten über den 
Kopf gewachſen ſei, bei der Strafzumeſſung ſei der Leumund und der Ruf 
der Familie, die unter der wirtſchaftlichen Not leide, zu bevickſichtigen. 
Eine mäßige Geldſtrafe möge der Situation angepaßt werden. Der 
Staatsanwalt tritt für Verwerfung der Berufung ein. 
Das Urteil ändert das erſte Erkenntnis hinſichtlich des Strafmaßes 
ab und erkennt auf eine Geldſtrafe von 200 Mark. Das Gericht 
hat nur einen Betrag von 400 Mark als unterſchlagen angeſehen.
 * Unfall. In einem hieſigen Betrieb fiel, einem Arbeiter eine 
Schiene, welche er vom Maſchinentiſch nehmen wollte, auf den rechten 
Ober= und linken Unterſchenkel und brachte ihm erhebliche Quetſchungen 
bei. Die Sanitätswache verbrachte den Mann in das Städtiſche 
            Kranken=
haus. 
Kunſinotizen. 
Ueber Werte, Künſkier und fünftleriſche Veranftaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnut 
geſchiebt, behält ſich die Redaktion ibr Arteil vor. 
* union=Theater: „Das Abenteuer der Sibhlle 
Brant” mit Henny Porten in der Hauptrolle. Die Großſtadt toſt und 
brandet — die Menſchen haſten geſchäftig aneinander vorüber — keiner 
weiß etwas vom anderen, weiß nicht, ob der Nächſte, der ihm begegnet, 
nicht etwa der Verbrecher iſt, den die Kriminalpolizei ſucht. Seit Wochen 
iſt dieſe mit einem „neuen Fall Landru, dem Frauenmörder” beſchäftigt. 
Drei oder vier Opfer hat die flinke Hand des Burſchen ſchon gekoſtet. 
Der Kriminalkommiſſar Krenke iſt gerade mit dem Fall der 
            unverehe=
lichten Anna Bethge beſchäftigt und hat in ſeinem Arbeitszimmer deren 
Wirtin das Verbrecheralbum zwecks Agnoſzierung des Täters vorgelegt. 
Sie findet ihn nicht: der Schatz Anna Bethges ſei ein hübſcher 
            ſchwar=
zer Krauskopf mit einer Narbe auf der Backe. Kaum iſt dieſe Auskunft 
gegeben, als auch ſchon ein Beamter eintritt, der einen neuen Fall 
            mel=
det: „Kriminalkommiſſar Dengern iſt mit der Mordkommiſſion 
            unter=
wegs!” Schon fährt das Auto am Tatort vor. Dengern verhört die 
Wirtin Müller und erwidert auf die Auskunft: „Hier ſtand das Bild 
von ihrem Schatz!” — —: „Ich weiß, es war ein hübſcher Krauskopf 
mit einer Narbe auf der Backe!‟. Die Wirtin iſt verplex. Auf den 
Straßen, in den Kaffees melden die Abendblätter den „neuen Fall 
Landru‟. Die Schreckensbotſchaft durchläuft auch das Schriftſteller= 
Kaffee, in dem die bekannteſten Künſtler, Theaterdirektoren und Kritiker 
verkehren. Hier ſitzen auch der Dichter Theo Hartwig und ſeine Braut 
Sibylle Brant, Schauſpielerin am „Theater an der Spree”, während 
am Nachbartiſch Direktor Pötter vom „Spreetheater” und einer ſeiner 
Kollegen Platz fanden. — Theo Hartwig — übrigens ein hübſcher 
            Kraus=
kopf mit einer Narbe auf der linken Backe — iſt tief verſtimmt, weil 
ſein letztes Stück „Das Opfer der Ottegebe”, nirgends Aufnahme fand. 
Sibylle Brant müht ſich vergebens, ihn zu tröſten. In dieſem Tempp 
geht der Film weiter und verſetzt die Zuſchauer in atemloſe Spannung. 
Aus den Parteien. 
* Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. 
            Zu=
ſammenkunft heute abend 8 Uhr im Perkeo, Alexanderſtraße. Um 
zahlreiche Beteiligung wird gebeten.
 Tageskalender für Dienstag, den 18. Auguſt 1926. 
Landestheater, Kleines Haus, Anfang 8 Uhr: „Die Cſardasfürſtin.” — 
Schloß=Café: Konzert. — Café Rheingold: Konzert und Tanz. — 
Schmitz, Rheinſtr.: Unterhaltungsmuſik. — Vereinigung der 
            Krieger=
vereine, des Militärvereins und der Traiwvereinigung Darmſtadt, 
nachm. 6½ Uhr: Gedenkfeier für die gefallenen Kameraden des 
            Feld=
zugs 1870/71; anſchl. gemütl. Beiſammenſein im Bürgerhof. — 
Theater=Saal „Perkeo” Alexanderſtraße: Die Gaudlitz=Sänger. — 
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Seite 6
Mittwoch, den 18. Auguſt 1926
Nammer 228
 Aus Heſſen. 
Starkenburg. 
* Griesheim, 17. Aug. Unter ungeheuerer Beteiliguna aus der 
näheren und weiteren Umgebung fand am Sonntag im Dornheim der 
4. Junglandbundtag der Provinz Starkenburg ſtatt, womit die 
            Orts=
gruppe Dornheim zugleich ihre Bannerweihe verbunden hatte. Schon 
in den frühen Vormittagsſtunden herrſchte in den feſtlich geſchmückten 
Straßen des kleinen Oxtes ein feſtliches Gewoge, wie es Dornheim wohl 
Egum jemals vorher erlebt hatte, denn zu Tauſenden waren die 
            Jung=
landbündler aus der ganzen Provinz nach dem Feſtort geſtrömt. Schon 
am Samstag hatten ſich die Vertreter der einzelnen Ortsgruppen zur 
Vertreterverſammlung, die am Abend im Gaſthaus „Zur Krone” 
            ſtatt=
fand, eingefunden. Am Sonntag vormittag fand ein gemeinſamer 
Kirchgang mit anſchließender Gedächtnisfeier am Kriegerdenkmal und 
auf dem Friedhof ſtatt. Der große Feſtzug, der ſich am Nachmittag 
durch die Ortsſtraßen bewegte, wies viele originelle Gruppen von 
            Feſt=
wagen auf, von denem der von der hieſigen Ortsgruppe geſtellte 
            Feſt=
wagen mit einen der erſten Plätze einnahm. Ein rieſiges Füllhorn 
leerte hier alle Erzeugniſſe unſeres Feld= und Gartengemüſebaues aus, 
was allgemeine Aufmerkſamkeit erregte. Auf dem Feſtplatz hielten 
            An=
ſprachen der Provinzialvorſitzende H. Funk=Harreshauſen, Jungbauer 
Philipp Schneider=Dornheim, Kreisgeſchäftsführer Jakobi=Königſtädten, 
Reichstagsabgeordneter Dorſch=Wölfersheim und andere. Der vierte 
Junglandbundtag der Provinz Starkenburg wird für unſere 
            Nachbar=
gemeinde Dornheim ein Gedenktag ſein, deſſen man ſich noch lange mit 
Freuden und Stolz erinnert. — Ein zehnjähriges Mädchen trat 
            vor=
geſtern mit einem Fuß in ein Gefäß mit kochendem Waſſer und 
            ver=
brühte ſich den Fuß ſo ſchwer, daß ärztliche Hilfe in Anſpruch 
            genom=
men werden mußte. — In den Riedorten macht ſich ein Betrüger zu 
ſchaffen, der unter Vorzeigung eines gefälſchten Empfehlungsſchreibens 
eine wertloſe Medizin „Gegen Maul= und Klauenſeuche” anpreiſt. 
* Eberſtadt, 16. Aug. Die Bürgermeiſterfrage, die noch 
immer ihrer Löſung harrt, war über Sonntag Gegenſtand allgemeiner 
Diskuſſion. Nachdem die letzte Gemeinderatsſitzung in der vergangenen 
Woche wegen Beſchlußunfähigkeit auch keine Löſung bringen konnte, fand 
am Samstag abend im Gaſthaus „Zur Eiſenbahn” eine große öffentliche 
Bürgerverſammlung ſtatt. Dieſe von der Kommuniſtiſchen Partei 
            Eber=
ſtadts einberufene Wählerverſammlung erfreute ſich eines 
            außerordent=
lich ſtarken Beſuches, beſonders aus den Kreiſen der Bürgerlichen. In 
ausgedehnter Ausſprache wurde über die Frage „Beſoldeter oder 
            Ehren=
bürgermeiſter” diskutiert. — Die Nachkirchweihe am Sonntag war 
vom ſchönſten Sommerwetter begünſtigt. Trotzdem war der 
            Fremden=
verbehr nicht ſo ſtark wie ſonſt, was wohl auf die gleichzeitige Abhaltung 
mehrerer Kirchweihen in benachbarten Bergſtraßeorden zurückzuführen iſt. 
Auch der Verkehr auf dem Marktplatz wies im Vergleich zur 
            Vorkirch=
weihe einen Rückgang auf. Die einzelnen Lokalitäten waven 
            durchſchnitt=
lich gut beſucht. In einigen Wochen findet zum Abſchluß der Kirchweihen 
die ſogen. Kartoffelkirchweihe ſtatt. — Todesfall. Schreiner Jakob 
Haas iſt im Alter von 62 Jahren geſtorben. Die Beerdigung fand am 
Sonntag nachmittag ſtatt. 
* Eberſtadt, 17. Aug. Am Sonntag abend kehrten Turnerinnen 
und Volksturner der Turngeſellſchaft E. V. ſiegreich von dem 
Gauſportfeſt des Main=Rodgaues, das in Langen abgehalten wurde, 
heim. Sie wurden am Main=Neckarbahnhof mit klingendem Spiele 
abgeholt. Insgeſamt errang die Turngeſellſchaft 29 Preiſe, darunter 
fünf erſte Siege, ſechs zweite und ſieben dritte Siege. Die Namen der 
erſten Sieger bzw. Siegerinnen ſind: Marie Hebermehl in Weit= und 
Hochſprung, Karl Meidinger im Dreiſprung, Adolf Engel im 
            Weit=
ſprung und Dreikampf. Zweite Siege haben errungen: Minna Pfeiffer 
im Weitſprung, Hochſprung und Dreikampf, Anna Bub im Weitſprung, 
Adolf Engel im Dreiſprung und Karl Meidinger im 400=Meter=Lauf. 
Die Siegerehrung fand im Vereinslokal ſtatt. — Die 
            Getreide=
ernte kann in unſerer Gemarkung als beendet gelten. Dafür iſt die 
Frühobſternte im Gange. Der Ertrag iſt zufriedenſtellend. 
* Pfungſtadt, 17. Aug. Schule und Verfaſſung. Die 
            dies=
jährige Verfaſſungsfeier in den Schulen findet am kommenden 
            Donners=
tag ſtatt. 
* Ober=Ramſtadt, 17. Aug. Nach dreiwöchigen Emteferien hat 
heuté der Schulunterricht hier wieder begonnen. Bei weiter günſtigem 
Wetter dürften die Erntearbeiten mit Schluß dieſer Woche zum großen 
Teil ihrer Vollendung entgegengehen. 
* Groß=Umſtadt, 17. Aug. Gemeinderatsſitzung. In der 
letzten Sitzung des Gemeinderates befaßte man ſich ausſchließlich mit 
Bauangelegenheiten. Daß die Sache nicht ſo einfach iſt, beweiſt der 
Umſtand, daß die Sitzung erſt um eineinhalb Uhr nachts geſchloſſen 
            wer=
den konnte. Der Gemeinderat beſchließt: Das zum Doppelwohnhaus 
an der Höchſterſtraße erforderliche Bauholz ſoll dem Johannes 
            Peter=
mann und der Firma Peter Brenner zum Schneiden übergeben 
            wer=
den. — Die Lieferung zweier Kanalröſte wird dem Baruch Lichtenſtein 1. 
und dem Karl Morr zu Groß=Umſtadt übertragen. — Die 
            Weißbinder=
arbeiten im alten Schulhaus in der Kaiſerſtraße ſowie die Arbeiten zur 
Renovierung des Leichenhauſes und Errichtung einer Einfriedigung für 
einen Ablagerungsplatz für verdorrte Kränze, Unkvaut uſw., auf dem 
Friedhofe werden vergeben, ebenſo auch die Arbeitem und Lieferungen 
für den inneren Ausbau des Zollbeamtenhauſes. Nachdem die 
            Kanali=
ſation unſerer Stadt beſchloſſen wurde, ſoll dieſelbe als 
            Notſtands=
arbeit mit verſtärkter Forderung bei dem Kreisamte angemeldet 
            wer=
dem. — Die Durchführung einer neu zu eröffnenden Straße zwiſchen 
Schulſtraße und Rodenſteinergaſſe wird nach dem Entwurf beſchloſſen. 
Dieſe Arbeit, wie auch die Verbreiterung und Chauſſierung des Weges 
im „Kühlen Grunde”, ſoll ebenfalls als Notſtandsarbeit dringlich an 
geeignetev Stelle angemeldet werden. — Heute ſind die ſechs 
            Gedenk=
ſteine mit den Namen der gefallenem Helden angekommen. Die 
            er=
forderlichen Arbeiten zur endgültigen Fertigſtellung des Ehrenhaines auf 
dem Friedhof werden ſofort in Angriff genommen, ſo daß nächſten 
Sonntag, den 22. d. M., die Einweihung des Haines ſtattfinden kann. 
r. Babenhaufen, 17. Aug. Lichtbildervortrag. Im 
            Auf=
trage des hieſigen Schrebergartenvereins fand am Samstag abend im 
Gaſthauſe zum Löwen ein öffentlicher Lichtbildervortrag ſtatt. Das 
Thema, das Herr Gartenmeiſter Schablitzki=Frankfurt am Main in 
ausführlicher Weiſe behandelte, lautete: „Die Verwendung von 
            Torf=
mull im Feld und Garten.” Ausgehend von der Kleingartenbewegung 
in Deutſchland ſchildert der Redner die verſchiedenartigen Düngermittel, 
die dem Landwirt und Kleingärtner zur Verbeſſerung der einzelnen 
Bodenarten zur Verfügung ſtehen. Er beleuchtete als Fachmanm 
            Vor=
züge und Mängel des direkten oder Normaldüngers, des künſtlichen und 
indirekten Dürngens. Gerade die letzterem verbeſſern die 
            Bodeneigen=
ſchaften und lockern den Boden. Der Torfmull ſei ein indirekter Dünger, 
der richtig verwandt, zu vorzüglichen Ergebniſſen führe. Aber er müſſe 
trocken, hell und entſäuert ſein, d. h. keine Humusſäure mehr enthalten. 
Von großer Wichtigkeit ſei der Torfmull auch für alle Kleintierzüchter. 
Dieſe Behauptung erläuterte der in äußerſt feſſelnder Form vortragende 
Redner an vortrefflichen Lichtbildaufnahmen, die von der 
            landwirt=
ſchaftlichen Hochſchule Hannover hergeſtellt waren. Deutlicher konnte 
man bei dem Bildmaterial wohl die Vorteile bei der Verwendung von 
Torfſtreu nicht erkennen. Intereſſant war für die aufmerkſaw 
            lauſchen=
den Zuhöver die Mitteilung, daß ſich Obſt und Gemüſe eingelegt zwiſchen 
Torfmull lange Zeit in prachtvoller Friſche erhalten. An den 
            Vor=
trag ſchloß ſich eine ſehr vege Ausſprache an, an der ſich beſonders 
Herr Kaufmam Baumann beteiligte. 
* Michelſtadt, 17. Aug. Verkehrseinſchränkung. Infolge 
ſchlechter Beteiligung wurde ab 11. Auguſt der Nachtomwibusverbehr 
auf der Strecke Wiebelsbach-Erbach eingeſtellt. Die Odenwald=
            Kraft=
wagen=Verkehrs=A.=G. hatte ſeither dieſen Wagen laufen laſſen, um den 
Bewohnern des Odenwaldes Gelegenheit zu geben, im Anſchluß an 
den letzten Zug Darmſtadt—Wiebelsbach, von dort noch nach Hauſe 
zu kommen. Verſuchsweiſe wird für die nächſte Zeit die Linie noch 
Samstags durchgeführt. Um eine vollſtändige Einſtellung zu vermeiden, 
wäre dringend zu wünſchen, daß die Beteiligung eine beſſere würde. 
— Theater. Die Aufführung des Luſtſpiels: „Ich hab mein Herz in 
Heidelberg verloren” durch das Volkstheater Darmſtadt unter Leitung 
von Fräulein Eliſabeth Werner, hatte einen ſolchen Erfolg zu 
            verzeich=
nen, daß ſich die Theaterleitung entſchloſſen hat, hier noch eine 
            Auf=
führng zu veranſtalten, und Arthur Schnitzlers „Großſtadtmädel”, zu 
ſpielen. Wie die Direktion des Volkstheaters mitteilt, beſitzt ſie das 
alleinige Aufführungsrecht dieſes Stückes für Heſſen. — Verhaftet wurde 
dieſer Tage ein hier anſäſſiger 67jähriger Mann wegen 
            Sittlichkeits=
verbrechen. Dem Verhafteten wird zur Laſt gelegt, ſich an einem 
            zwölf=
jährigen Mädchen vergangen zu haben. 
rs. Erlenbach, 17. Aug. Generalverſammlung. Die Spar= 
und Darlehenskaſſe Erlenbach (e. G. m. b. H.) hält am nächſten 
            Sonn=
bag, den 22. d. M., bei Peter Bitſch 4. in Erlenbach ihre ordentliche 
Generalverſammlung mit folgender Tagesordnung ab: Geſchäftsbericht 
des Vorſtandes. Vorlage und Genehmigung der Jahresrechnung und 
Bilanz für das Geſchäftsjahr 1925. Entlaſtung des Vorſtandes. 
            Ver=
wendung des Reingewrnns. Bericht über die Ergebniſſe der Reviſion. 
Wahl des Vorſtandes. Statutenänderung. Hier Erhöhung der 
            Haft=
ſumme. Rechnerkaution. Beſtellung von Waren. Verſchiedenes. — 
Die Jahresrechmng und Bilanz für das Geſchäftsjahr 1925 liegt in dem 
Geſchäftslokale des Vereins Bffett.
 — Hammelbach (Odenw.), 17. Aug. In der Generalverſammlung 
der hieſigen Spar= und Darlehnskaſſe e. G. m. b. H. wurde anſtelle 
des von ſeinem Amt zurücktretenden Nechners Kaufmann Röth der 
Verſicherungsagent Joh. Georg Keil zum Rendanten der Genoſſenſchaft 
gewählt. Am Donnerstag, den 12. Auguſt erfolgte Ueberlieferung der 
Kaſſe, ſowie Einweiſung des neu beſtellten Rechners in ſein Amt. Die 
Kaſſe hält vorerſt Montags, Mittwochs, Freitags und Samstags von 
11 bis 1 Uhr Zahlſtunden ab, worauf die Mitglieder und Kunden der 
erſteren beſonders hingewieſen werden. Um den Mitgliedern der 
            Ge=
noſſenſchaft die Erfüllung ihrer Verpflichtungen der letzteren gegenüber 
zu erleichtern und aunch zur weiteren Belebung des Sparſinns wird der 
Sparkartenvertrieb ſofort wieder aufgenommen; es wäre erwünſcht, wenn 
von dieſer Einrichtung reger Gebrauch gemacht wird; auch das Waren= 
Bezugsgeſchäft ſoll im Intereſſe der Genoſſen weiter ausgebaut werden. 
Hirſchhorn, 17. Aug. Waſſerſtand des Neckars. Am 16. 
Auguſt: 0,88 Meters am 17. Auguſt: 0,89 Meter. 
* Von der Bergſtraße, 16. Aug. Starke Zufuhr von 
            Ge=
müſe und Obſt. Die letzten Wochenmärkte waren infolge 
            verſchie=
dener Kirchweihen an der Bergſtraße mit Gemüſe, Obſt, Butter, Eier 
uſw. ungemein reich beſchickt, infolgedeſſen die Preiſe ziemlich gedrückt 
wurden; das Angebot überſtieg bei weitem die Nachfrage, ſo daß viele 
Ware keinen Abſatz fand und wieder mit nach Hauſe genommen werden 
mußte. Frühäpfel koſteten 12—15 Pf., Tafelbirnen 14—16 Pf., Eßbirnen 
8—12 Pf., Eierzwetſchen 15—20 Pf., Frühzwetſchen 10—12 Pf., türk. 
Kirſchen 5—8 Pf., Reineklauden 8—10 Pf., Pfirſiche 2—25 Pf. und 
Mirabellen 14—18 Pf. Auch aus der Pfalz kommen bei den 
            Obſtgroß=
märkten reiche Zufuhven. 
* Groß=Gerau, 17. Aug. Die Interalliierte 
            Rheinland=
kommiſſion hatz die Filme „Die Welt im Stahlhelm” und „Deutſche 
Herzen am Rhein” verboten. Außerdem iſt von derſelben Stelle der 
„Völkiſche Beobachter” in München für das beſetzte Gebiet verboten 
worden. — Unkündbare Anſtellung. Der Gemeinderat hat 
beſchloſſen, neun Gemeindebeamte, die bereits länger als 10 Jahre im 
Dienſte ſind, unkündbar anzuſtellen. 
r. Rüffelsheim, 16. Aug. Das von der evangeliſchen 
            Kirchen=
gemeinde erbaute Gemeindehaus mit Schweſternwohnung iſt im Rohbau 
fertiggeſtellt und ſoll noch im Laufe dieſes Jahres ſeiner Beſtimmung 
übergeben werden. Das neue katholiſche Gemeindehaus mit 
            Schweſtern=
wohnung und Kleinkinderſchule iſt bereits bezogen. — Durch 
            weid=
männiſche Behandlung der ſtaatlichen und kommunalen Jagden des 
Dreieichforſtes im nördlichen Ried werden zur Zeit Damhirſche in 
hieſiger Gegend wieder i Rudeln als Standwild angetroffen. 
* Trebur, 17. Aug. Pappelanpflanzungen. Die 
            Rhein=
inſel „Sändchen” die zwiſchen der Hohenau und Nachenheim liegt, 
wurde im Vorjahre an ihrer Südſpitze dem einen Ufer entlang mit 
Silberpappeln bepflanzt. Hierdurch wird mit zunehmender Belaubung 
der Bäume vom diesſeitigen Ufer aus der herrliche Ausblick nach dem 
maleriſch gelegenen Nackenheim mit ſeinen Weinbergen im Hintergrunde 
und der der hochthronenden Kirche verſperrt. Auch in Nackenheim wird 
über die Anpflanzung genannter Pappelbäume Klage geführt, weil man, 
in früheren Jahren ohnehin ſchon ſtiefmütterlich genug behandelt, von 
dieſem Orte aus, der dicht am Rhein liegt, in einigen Jahren ſelbſt die 
vorüberziehenden Schiffe nicht mehr ſehen kann. — Die Baggerarbeiten 
zur Verbreiterung des diesſeitigen Stromarmes, die infolge des 
            Hoch=
waſſers eingeſtellt waren, werden im Laufe dieſer Woche wieder 
            aufge=
nommen. 
* Langen, 17. Aug. Gauſportfeſt. Am Sonntag fand hier das 
diesfährige Gauſportfeſt des Main=Rodgaues ſtatt. Zu den 
            volkstüm=
lichen Wettkämpfen waren über 250 Turner und Turnerinnen 
            ange=
treten. Die Wettkämpfe ſtanden unter der Oberleitung der 
            Gauſport=
warte Feutner=Mörfelden und WernerLangen. Die erzielten Leiſtungen 
ſind ſehr anerkennungswert. Die meiſten Siege fielen nach Darmſtadt 
Eberſtadt, Trebur, Raunheim, Mörfelden, Langen und Kelſterbach. 
* Neu=Iſenburg, 17. Aug. Bahnhofsunterführung. 
Dieſer Tage weilte hier eine Abordnung höherer Eiſenbahnbeamter aus 
Mainz und Frankfurt, um die Frage einer Unterführung des 
            Bahn=
hofes Neu=Iſenburg an Ort und Stelle zu klären. Wie verlautet, iſt die 
Untertunnelung der Bahnſteige beſchloſſen worden. Mit den Arbeiten 
ſoll noch in dieſem Jahre begonnen werden. 
Rheinheſſen. 
II. Bingen, 15. Aug. Scharlachberg=Spiele in Bingen 
am Rhein. Die großen Fauſtballſpiele des Turnvereins Bingen, 
gegr. 1846, die alljährlich auf deſſen Spielplatz auf dem Scharlachkopf 
ſtattfinden, hatten geſtern und heute viele Fauſtball=Mannſchaften auf 
dem ſchönen Platze zuſamengeführt. Nachgerade ſind dieſe Spiele, 
bei denen es in Klaſſe A um den Scharlachbergſchild, in Klaſſe B um 
den ſeitens der Stadt Bingen geſtifteten Burg Klopp=Schild und bei den 
ſtets damit verbundenen Staffelläufen über 4 mal 100 Meter um den 
von dem Verlag der Weſtd, Zeitung für Turnen, Spiel und Sport 
            ge=
ſtifteten Wanderpreis geht, zu einem bedeutenden Ereignis auf dem 
Gebiete des Fauſtballſpiels geworden. In dieſem Jahre wurde übrigens 
eine weitere Klaſſe hinzugefügt für Landvereine. Bedeutende 
            Fauſt=
ballmannſchaften, ſo der langjährige deutſche Meiſter Verein Licht, 
Luft, Frankfurt a. M., Tiefenſtein, Worms, Bauſchheim, Schierſtein, 
Sarmsheim, Monzingen, Griesheim, Stromberg, Rüdesheim, Steeg, 
Wiesbaden, Bacharach waren vertreten. Die Veranſtaltung war vom 
Wetter begünſtigt, vielleicht gar zu ſehr, denn es war ſehr heiß. Die 
Spielerergebniſſe ſind folgende: Klaſſe A (8 Mannſchaften): 1. 
            Sie=
ger und Gewinner des Scharlachbergſchildes: Verein Licht Luft Bad 
Frankfurt a. M., 2. Turnverein Jahn Tiefenſtein, 3. Turnverein 
            Bin=
gen gegr. 1846. Klaſſe B (11 Mannſchaften): 1. Sieger und 
            Ge=
winner des Burg Hopp=Schildes der Stadt Bingen: Turnverein Jahn 
Tiefenſtein, 2. Turngemeinde Worms, 3. Griesheim=Elektron Frankfurt 
a. M., 4. Turn= und Spielverein Stromberg. Landklaſſe: 1. 
            Turn=
verein Jahn Tiefenſtein 2. Mannſchaft, 2. Turnverein Sarmsheim, 3. 
Turn= und Sportverein Monzingen, 4. Turnverein Steeg. 4mal 
100 Meter=Staffel: 1. Lurn= und Sportgemeinde Eintracht 
Wiesbaden 48,1 Sek., 2. Turngemeinde Worms 48,9 Sek., 3. 
            Turn=
gemeinde Schierſtein. Daß die Zeiten nicht beſſer ſind, iſt darauf 
            zurück=
zuführen, daß die Teilnehmer immerhin den ganzen Tag Wettſpiele 
durchgeführt hatten. — Die einzelne Spiele hatten folgende 
            Ergeb=
niſſe, wobei nach Fehlern gezählt wurde, ſodaß die Mannſchaften mit 
der geringeren Fehlerzahl ſiegte. Klaſſe 4: Tiefenſteim—Worms 
31:32, Bingen—Tiefenſtein 30:24, Bingen—Worms 20:21, Bauſchheim— 
Wiesbaden 17:43. Sarmsheim—Schierſtein 33:28, Licht Luft Frankfurt 
a. M.—Bingen 11:29, Worms—Wiesbaden 36:64, Tiefenſtein—
            Sarms=
heim 29:31, Licht Luft Frankfurt—Schierſtein 7:40, Bingen-Bauſchheim 
18:25, Sarmsheim-Worms 31:21, Wiesbaden—Tiefenſtein 51:20, 
            Bin=
gen—Schierſtein 22:27, Licht Luft Frankfurt-Bauſchheim 13:48, 
            Bauſch=
heim—Schierſtein 22:42, Licht Luft Frankfurt—Worms 12:55, 
            Monzin=
gen I—Tiefenſtein 40:35, Bingen IV—Steeg 67:36, Tiefenſtein-
            Bauſch=
heim 18:35, Licht Luft Frankfurt—Tiefenſtein 10:43. — Klaſſe B: 
Worms—Tiefenſtein 44:31, Bingen—Tiefenſtein 35:97 Worms-Bingen 
29:37, Steeg—Wiesbaden 38:65, Bacharach—Schierſtein 37:37, 
            Büdes=
heim-Worms 53:35, Stromberg—Tiefenſtein 30:28, Griesheim I—
            Bin=
gen 28:44, Griesheim II—Schierſtein 44:33, Worms—Steeg 30—48, 
            Rü=
desheim-Bacharach 55:36, Griesheim I—Tiefenſtein 36:28, Griesheim II 
—Wiesbaden 36:59, Rüdesheim—Stromberg 45:32, Bacharach-Worms 
38:32, Tiefenſtein—Wiesbaden 22:56, Griesheim II—Steeg 43:33, 
            Gries=
heim I—Schierſtein 28—41, Worms—Stromberg 37:26, Griesheim II 
—Tiefenſtein 46:28, Griesheim I—Steeg 40:46, Worms—Schierſtein 
32:44, Griesheim II-Bacharach 44:30, Steeg—Schierſtein 35:48, 
            Strom=
berg—Griesheim I 30:35, Tiefenſtein—Steeg 25:37, Griesheim I—
            Bacha=
rach 19:33. — Landklaſſe: Tiefenſtein-Bingen III 20:57, 
            Bin=
gen IV—Monzingen I 58—45, Monzingen II—Steeg 40:38, Sarmsheim 
—Tiefenſtein 42—30, Bingen III—Monzingen I 54:43, Sarmsheim— 
Steeg 23:33, Tiefenſtein—Monzingen II 37:46, Sarmsheim-Bingen 
III 51:28, Monzingen I—Steeg 42:42, Bingen IV—Tiefenſtein 57:29, 
Sarmsheim-Monzingen II 34:46, Monzingen I—Tiefenſtein 49:35, 
Bingen IV—Steeg / 67:36, Monzingen I—Sarmsheim 53:30, Tiefenſtein 
—Steeg 33:34. 
m. Alzey, 16. Aug. Verfaſſungsfeier in Alzey. Wie 
überall im Reiche wurde auch hier in unſerer Kreisſtadt der 
            Verfaſſungs=
tag feſtlich begangen. Der Aufruf durch den Kreisdirektor und 
            Bürger=
meiſter war frühzeitig erfolgt und war der Saalbau dicht beſetzt und 
würdig in den Reichsfarben geſchmückt. Um 5 Uhr begann die Feier 
durch Einleitung der hieſigen Feuerwehrkapelle, welche konzertierte. 
Sodann ergriff Kreisdirektor Draudt das Wort zu einer zündenden 
            An=
ſprache, die ausklang in dem Wunſche für einen baldigen Wiederaufſtieg 
unſeres geliebten Vaterlandes. Der Volkschor brachte dann ein Lied 
zu Gehör, das allgemeinen Beifall fand. Dann erhielt Pfarrer Korell, 
Reichstagsabgeordneter, das Wort zur Feſtrede, in der er ſich eingehend 
über unſere Verfaſſung äußerte und betonte, auch Bismarck ſolle es am 
heutigen Verfaſſungstag nicht vergeſſen werden, daß er der Vorkämpfer 
der deutſchen Einheit geweſen ſei. Nach weiteren Geſangsvorträgen 
und Konzertſtücken durch den Volkschor und die Feuerwehrkapelle wurde 
die eindrucksvolle Feier geſchloſſen. Abends gegen 9 Uhr wurde durch 
die Gewerkſchaften ein großer Fackelzug aufgeſtellt, der ſich unter 
            Voran=
tritt der Feuerwehekapelle durch die Stadt nach den Lokalitäten „Zur 
goldenen Kette” bewegte, wo die Nachfeier ſtattfand. Die 
            Verfaſſungs=
feier verlief in der ſchönſten Weiſe.
 Die geſtrige Sitzung des Landesabſtimmungsausſchuſſes 
über das Volksbegehren zur Auflöſung des Landtags wurde um 10 Uhr 
15 Minuten von Miniſterialrat Bornemann eröffnet. 
Als juriſtiſcher Berater iſt Miniſterialdirektor Dr. Schwartz 
            zu=
gegen. An Stelle von Herrn Ludwig, der verhindert iſt, nimmt 
Generalſekretär Kollbach an den Verhandlungen teil. Er wird durch 
Handſchlag verpflichtet. 
Miniſterialdirektor Dr. Schwartz bezeichnet als 
            Auf=
gabe des Abſtimmungsausſchuſſes die Prüfung der Gültigkeit oder 
            Un=
gültigkeit der Unterſchriften unter Berückſichtigung der geſetzlichen 
            Vor=
ſchriften. Er muß nicht etwa umbeſehen das Ergebnis der Vorprüfung 
durch den Abſtimmungsleiter hinnehmen. Er kann auch jetzt noch in 
Zweifelsfällen Aufklärung durch die lokalen Behörden erbitten. Die 
Liſten können zur Nachprüfung der Doppeleintragungen an die 
            Bürger=
meiſtereien zurückgegeben werden. 
Ueber die Gültigkeit der Strichelungen führt er u. a. aus: Hier 
in Heſſen iſt es allgemein üblich, derartige Nebenbezeichnungen, ſoweit 
ſie nicht die Vor= oder Zunamen betreffen, wie Gewerbe, Wohnort mit 
Strichelchen zu bezeichnen. Dieſe Unterſchriften mit Strichelchen ſind 
gültig, ſofern ſie eigenhändig von dem Unterzeichnenden 
            vorgenom=
men ſind. 
Ungültig ſind Unterſchriften, die durch einen Dritten geleiſtet ſind, 
ſelbſt wenn dieſe die Vollmacht dazu haben. 
Es wird feſtgeſtellt, daß der Abſtimmungsleiter bei der Handhabung 
des Begriffs Mängel ſehr loyal verfahren hat. 
Der Antrag des Abg. Widmann, alle Eintragungen mit 
            Striche=
lungen für ungültig zu erklären, wird abgelehnt. Ein Antrag desſelben 
Abgeordneten, alle Strichelungen, die nicht von 
            Eintragungsberechtig=
ten ſelbſt herrühren, ſind für ungültig zu erklären, wird einſtimmig 
angenommen. — Angenommen wird ferner der Antrag: Sämtliche 
Liſten, die nicht den Vorſchriften der Artikel 2 und 3 des Geſetzes 
            ent=
ſprechen, ſind ugültig. — Es wird beſchloſſen, daß alle Einlagebogen 
ungültig ſind. — Angenommen wird der Antrag Widmann: Sämtliche 
Liſten, bei denen Zweifel wegen Doppeleintragungen beim Ausſchuſſe 
beſtehen, ſind den Bürgermeiſtereien zur nochmaligen Prüfung 
            zurück=
zugeben. — Abgelehnt wird der Antrag von Abg. Widmann und Hardt, 
die Doppeleintragungen ſtrafrechtlich zu verfolgen. 
Schluß der Sitzung 1 Uhr 35 Minuten. — Nächſte Sitzung: 
            Mitt=
woch, vormittags 10 Uhr.
 m. Alzey, 16. Aug. Amtsgericht. Ein Arbeiter aus Alzeh 
hatte in der Nacht vom 16./17. 1. 26 in Alzey in der Froſchgaſſe einen 
Wagen aufgeſtellt, ohne denſelben mit einer hellbrennenden Laterne 
beleuchtet zu haben. Wegen dieſer Uebertretung erhielt er einen 
            Straf=
befehl in Höhe von 20 RM., gegen welchen er Einſpruch einlegte. In 
der Hauptverhandlung wurde er freigeſprochen. — Wegen Uebertretung 
des Viehſeuchengeſetzes erhielt ein Taglöhner aus Nack einen Strafbefehl 
in Höhe von 20 RM. Gegen den Strafbefehl legte er Einſpruch ein. 
Der Einſpruch hatte den Erfolg, daß die Strafe auf 10 RM. 
            herab=
geſetzt wurde. — Wegen Uebertretung des Geſ. über den Verkehr mit 
Kraftfahrzeugen erhielt ein Kraftwagenführer aus Alzey einen 
            Straf=
befehl in Höhe von 5 RM., gegen welchen er Einſpruch einlegte. In 
der Hauptverhandlung blieb es bei der im Strafbefehl angeſetzten 
Strafe. — Wegen derſelben Uebertretung erhielten zwei 
            Kraftwagen=
führer aus Worms und Böchingen Strafbefehle von je 5 RM., gegen 
welche ſie Einſpruch einlegten. Während einer derſelben den Einſpruch 
zurücknahm, blieb es bei dem andern bei der Strafe von 5 RM. — 
Eine weitere Strafſache wurde vertagt. 
s. Bornheim, 17. Aug. In unſerem ſonſt ſehr friedlichen Orte 
            er=
eignete ſich am vergangenen Samstag abends gegen 10½ Uhr ein 
            bluti=
ger Vorfall. Am Ortsausgang von Bornheim nach Lonsheim wurde 
der Fritz Flick von Bornheim von dem Mjährigen Arbeiter Georg 
Trautwein aus Bornheim durch einen Stich in die Halsſchlagader ſo 
ſchwer verletzt, daß alsbald der Tod eintrat. Ueber die Beweggründe 
zu dieſer unglückſeligen Tat konnte bis jetzt noch nichts näheres 
            feſt=
geſtellt werden. 
Oberheſſen. 
Aus ber Wettera, 17. Aug. Gefallenen=Ehrenmale. 
In Fauerbach bei Friedberg fand die Grundſteinlegumg des im Bau 
            be=
findlichen Ehrenmales für die im Weltkriege gefallenen Helden ſtatt, 
Für den Denkmalsausſchuß ſprach Heinrich Sommer, welcher die 
            Ur=
kunden in den Sockelſtein verſenkte. Pfarrer Zatzmann gedachte der 
Tapferen, die ihr Leben für das Vaterland einſetzten. Alsdanm folgten 
die üblichen drei Hammerſchläge. — In Ober=Roßbach wurde die 
Krieger=Ehrenhalle in feierlicher Weiſe eingeweiht. Sämtliche 
            Orts=
vereine, die Schulen, die Kriegshinterbliebenen, die Gemeindevertretung 
und der Vertreter des Kreisamtes Friedberg nahmen an der Feier teil. 
Pfarrer Schäfer nahm die Weihe des Ehrenmales vor, und verlas die 
Namen der 40 Gefallenen. Der Vertreter des Kreisamtes Friedberg 
übergab das Denkmal an die Gemeinde und Bürgermeiſter Welker 
übernahm es in den Schutz der Gemeinde. Daran ſchloſſen ſich die 
Kranzniederlegungen. Schülerchor und Geſangverein verſchönerten die 
erhebende Feier. Die Halle befindet ſich auf dem Friedhof, ſie iſt innem 
halbkreisförmig ausgebaut und trägt die Gedenktafel. Ueber den Tafeln 
befindet ſich die Widmung: „Den im Weltkrieg gefallenen Helden aus 
Dankbarkeit, Liebe und Verehrung die Gemeinde Ober=Roßbach.” Kleine 
gärtneriſche Anlagen tragen mit bei, die Gedächtnisſtätte zu einer 
            wür=
digen zu geſtalten. 
* Gießen, 17. Aug. Eine allgemein beliebte und hochgeachtete 
            Per=
ſönlichkeit unſerer Stadt, Univerſitäts=Muſikdirektor Prof. Guſtav 
Trautmann, iſt geſtern im Alter von 60 Jahren infolge Schlaganfalls 
plötzlich geſtorben. 
* Butzbach, 17. Aug. Einſtimmig zum Bürgermeiſter gewählt wurde 
in dem benachbartem Oppershofen der ſeitherige Beigeordnete Jakob 
Weil 8. — Im benachbarten Minſter wurde Adolf Marx zum 
            Bürger=
meiſter gewählt. Er erhielt 76 Stimmen, der bisherige Bürgermeiſter 
Ludwig nur 57 Stimmen. — Größere Unterſchlagungen 
und Fälſchungen ſind bei dem hieſigen Städt. Elektwizitätswerk 
feſtgeſtellt worden. Es handelt ſich — wie verlautet — um den Betrag 
von etwa 5—6000 Mark. — Sein 40jähriges Arbeitsfubiläum beging der 
Werkmeiſter Heinrich Dörſam in der Maſchinenfabrik von Tröſter. Der 
Jubilar hat die Entwicklung der Firma aus den kleinſten Anfängen mitz 
erlebt. 
* Alsfeld, 16. Aug. Die älteſte deutſche Malerkolonie 
in dem benachbarten Willingshauſen iſt in ihrem Fortbeſtand 
gefährdet. In dem landſchaftlich reizenden Schwalmgrund liegt auf 
einem kleinen Hügel, der von der Antrifft, einem Nebenfluß der 
Schwalm, beſpült wird, die heſſiſche Malerkolonie. Das Dorf 
            Willings=
hauſen zeigt zahlreiche Fachwerkhäuſer, die von einem Teil des 
            ſchmick=
loſen Schloſſes und dem Turm der Dorfkirche überragt werden. 
Vogelsberg und Knüll begrenzen wit dichten Tannen= und Laubwäldern 
den Horizont. Der Sage nach wurde Willingshauſen zur Zeit der 
Heiligen Eliſabeth vom Herrn von Schwertzell gegründet. Die Burg 
wurde im Dreißigjährigen Krieg — wie z. B. auch Alsfeld — ſchwer 
heimgeſucht. Auf den Trümmern entſtand ſpäter wieder das heutige 
Schloß, und ein Herr von Schwertzell bewohnt es. Hier in dem 
            ſchlich=
ten Schwalmdorfe wohnt ein einfacher Volksſtamm, der trotz aller 
            Strö=
mungen der Neuzeit zäh und feſt am Althergebrachten feſthält, der ſich 
den Sinn für die Trachten, Sitten und Gebräuche der Vorfahren treu 
bewahrt hat. Viele Maler wurden gerade durch den letzteren Umſtand 
angezogen und haben ſich hier alljährlich zuſammengefunden und ihren 
Künſtlerruhm in die Welt getragen. Manche ihrer Werke — die 
Motive ſind ſelbſtverſtändlich Land und Leuten entnommen — haben 
ſich große Berühmtheit erworben. Sie beobachteten das Schwälmer 
Leben und brachten es auf die Leinwand. Alles, was den 
            Landbewoh=
ner, den Schwalmer Bauer in ſeinem ſchlichten, arbeitsreichen Daſein 
bewegte, diente den Malern gleichſam als Vorlage, Bauern bei der 
Ernte, in der Kinche, bei der Kirmes, in der Spinſtube u. dergl. m. 
Der bekannte Karl Bantzer, der jetzt in Marburg wohnt, hat in 
„Bauerntanz” „Hochzeitsfeier” „Abendmahl in der Schwälmer 
            Dorf=
kirche” die Höhepunkte des Schwälmer Lebens dargeſtellt. Auch die 
Schwalmlandſchaft mußte den Malern vielfach als Motiv dienen. 
            Lud=
wig Knaus, Thielmann, Giebel, Sterl, Linz, Fennel ſeien hier erwähnt. 
Thielmann, der ſich hier ein ſchmuckes Heim baute, ſtarb leider bald, 
ſeine Frau richtete eine Kunſtwerkſtätte ein, und von hier wandern die 
Trachtenpuppen in alle Teile Deutſchlands. Auch Ubbelohde hat in 
Willingshauſen gewirkt. In der ehemaligen Gaſtwirtſchaft Haſe, wo 
die erſten Maler wohnten, iſt heute noch das Malerzimmer erhalten, 
die noch vorhandenen zahlreichen Bilder an Wänden und Türen zeigen 
den echten Malerhumor, Schwälmer Landſchaften und Bilder vom 
            ur=
wüchſigen Bauernleben fehlen natürlich nicht. Die Künſtler haben 
außerordentlich viel zur Vertiefung des Heimatgefühls und zur 
            Er=
haltung der Trachten und Volksbräuche beigetragen. Das Häufſein 
der heſſiſchen Maler iſt zuſammengeſchmolzen, und es iſt in der 
            ehe=
mals ſo regen Malerkolonie Willingshauſen ruhiger geworden. Es 
wäre zu wünſchen, wenn die jungen Künſtley das Werk der Alten 
            erhal=
ten und fortſetzen würden.
Nummer 228
Mittwoch, den 18. Auguſt 1926
Seite 7
 Reich und Ausland. 
Frankfurter Chronik. 
wSN. Rebiſion im Falle Fleſſa. In letzter Stunde 
legten am Samstag gegen das vom hieſigen Schwurgericht gegen die 
Krankenſchweſter Wilhelmine Fleſſa ergangene Urteil, das wegen 
            Tot=
ſchlagsverſuchs in Tateinheit mit fahrläſſiger Tötung auf ſieben Jahre 
Zuchthaus lautete, der Verteidiger Prof. Dr. Sinzheimer, die 
            Vertei=
digerin Dr. Anna Schulz und der Oberſtaatsanwalt Reviſion ein. 
            Wäh=
rend der Verteidiger die Reviſion gegen das erſte Urteil, wonach die 
Angeklagte wegen Mordes zum Tode verurteilt worden war, auf die 
Verletzung des formellen Rechts ſtützte, wird nunmehr von allen Seiten 
die Reviſion mit Verletzung des materiellen Rechts begründet. Das 
zuletzt ergangene Urteil iſt ausgefertigt und wurde Montag dem 
            Vor=
ſitzenden zur Unterſchrift vorgelegt. Am Dienstag ſoll es der 
            Angeklag=
ten, ihren Verteidigern und der Staatsanwaltſchaft zugeſtellt werden. 
—Zigarrengeſchäft und Waſſerhäuschen. Schon ſeit 
langer Zeit beſteht der Kampf zwiſchen den Tabakhändlern, die ein 
            of=
fenes Geſchäft haben, und den Inhabern der Waſſerhäuschen. Die 
            Ge=
ſchäftsleute fühlen ſich dadurch benachteiligt, daß die Inhaber der 
            Waſ=
ſerhäuschen noch nach Ladenſchluß Tabakwaren verkaufen dürfen, was 
allerdings durch eine Verordnung auf eine ganz beſchränkte Anzahl. von 
Zigarren und Zigaretten reduziert iſt. Der Inhaber eines 
            Zigarren=
geſchäfts in der Höhenſtraße, Wilhelm Sachs, machte ſich ein Vergnügen 
daraus, nach den Geſchäftsſtunden den Verkäufer in einem in der Nähe 
gelegenen Waſſerhäuschen zu beobachten, ob dieſer auch die erlaſſene 
Verordnung beobachtet. Unzählige Anzeigen erſtattete er gegen den 
Waſſerhäuscheninhaber Karl Bader, der eine Menge Strafbefehle 
            er=
hielt, gegen die er Einſpruch erhob. Bei der Fülle der Anzeigen war 
es dem als Zeugen geladenen Sachs nicht möglich, genaue Daten 
            anzu=
geben, wann ſich der Angeklagte ſtrafbar gemacht haben ſollte. Trotz 
eifrigen Blätterns in ſeinem Notizbuch, gelang es ihm nicht, aus dem 
Wirrwarr Poſitives gegen den Angeklagten vorzubringen. Das Gericht 
kam aus dieſem Grunde zur Freiſprechung des Angeklagten. — 
            An=
ſtellung beim Anwalt verhütet nicht Delikte. Bei 
einem jungen Anwalt fand der heutige Aquiſiteur Walter Sp. 
            Anſtel=
lung als Bürovorſteher. Der Angeſtellte eignete ſich in mehreren 
            Fäl=
len kleinere Beträge an, auch ſchrieb er Schecks aus, die er mit dem 
Namen des Anwalts unterzeichnete. Das Erweiterte Schöffengericht 
verurteilte den einſchlägig vorbeſtraften Angeklagten wegen fortgeſetzter 
ſchwerer Urkundenfälſchung und fortgeſetzten Betrugs und wegen 
            fort=
geſetzter Unterſchlagung zu einer Gefängnisſtrafe von 4 Monaten. 
            Mil=
dernde Umſtände billigte das Gericht dem Angeklagten zu, weil er ſich 
in einer Notlage befunden hatte. Erſchwerend ſei zu berückſichtigen 
geweſen, daß durch derartige Vorgehen die allgemeine Rechtsſicherheit 
geſchädigt würde. 
Die Weihe des Frankfurter Flughafens. 
WSN. Frankfurt a. M. Die Einweihung des neuen 
            Flug=
hafens der Stadt Frankfurt a. M. ging am Montag nachmittag unter 
denſelben glücklichen Umſtänden vor ſich, wie das ſo eindrucksvoll 
            ver=
laufene Brückenfeſt. Auch heute lachender Himmel und eine 
            frohge=
ſtimmte Zuſchquermenge, wenn es ſich auch mehr um geladene Gäſte 
            han=
delte. Die Raihe der mehr als reichlichen Anſprachen eröffnete 
            Ober=
bürgermeiſter Dr. Landmann mit einer kräftigen Rede, in der er 
            zu=
nächſt der Männer gedachte, die ſich beſonders um das Luftfahrtweſen 
der Stadt Frankfurt verdient gemacht haben, des Metorologen Prof. 
Dr. Lincke, des erſten deutſchen erfolgreichen Fliegers Auguſt Euler 
und des Förderers des Flug= und Segelſports Konſuls Kotzenberg, die 
ſämtlich neben vielen aktiven Fliegern anweſend waren. Auch dem 
            Er=
bauer des Flugplatzes, Oberbaurat Uhlfelder, widmete der 
            Oberbürger=
meiſter warme Worte der Anerkennung. Die Glückwünſche der 
            Reichs=
regierung überbrachte Miniſterialdirektor Brandenburg, der beſonders 
Oberbürgermeiſter Dr. Landmann für ſeine tatkräftige Förderung des 
Luftverkehrsweſens die Anerkennung der Reichsregierung ausſprach. 
Für den am Kommen verhinderten preußiſchen Miniſter für Handel und 
Gewerbe ſprach Regierungsrat Knipfer, der Gelegenheit nahm der 
Reichsregierung den Dank der preußiſchen Regierung für die 
            Beſei=
tigung der der Luftſchiffahrt entgegenſtehenden Hinderniſſe 
            auszu=
ſprechen. Direktor ColsmannFriedrichshafen gedachte der weitſichtigen 
Pläne des früheren Oberbürgermeiſters Adickes, während Geheimrat 
Hergeſell die weitere Unterſtützung der Reichs= und Staatsbehörden bei 
der Förderung der Technik erbat. Der heſſiſche Staatspräſident Ulrich 
fand launige Worte über das Verhältnis des großen Flughafens 
            Frank=
furt a. M. zu den benachbarten kleinen Bruderhäfen. An die Feier 
ſchloſſen ſich zahlreiche Schau= und Paſſagierflüge an, an denen 
            Flug=
zeuge vom kleinſten Typ, wie der Darmſtädter „Mohamed”, und 
            drei=
motorige Großflugzeuge beteiligt waren. 
Aus Wiesbaden. 
Wiesbaden. Der bekannte leitende Chirurg am hieſiegen 
            Kran=
kenhaus Prof. Dr. Landow wird am 1. April 1977 in den 
            Ruhe=
ſtand treten. 
Wilddieberei im Taunus. 
WSN. Bad Homburg. Die Wilddieberei im Taunus ſcheint 
wieder zuzunehmen. Erſt vor einigen Tagen wurde in der Nähe der 
Capersburg ein prachtvoller Zehnender verludert aufgefunden. 
            An=
ſcheinend wurde das ſtattliche Tier von Wilderern angeſchoſſen, die ihm 
aus Furcht vor Ueberraſchung durch den Förſter nicht zu folgen wagten. 
Es ſind bereits Beſtrebungen im Gange, um dem Wildererunweſen zu 
ſteuern und die Wilddiebe unſchädlich zu machen. 
Zwei ſchwere Jungens folgen dem Zug ins Freie. 
fm. Ludwigshafen. In der Nacht zum Dienstag brachen aus 
dem Amtsgerichtsgefängnis zwei Schwerverbrecher aus. Da ſie das 
            Ge=
fängnis ohne jede Kleider verließen, müſſen ſie Helfershelfer gehabt 
haben. Es handelt ſich um den Dachdecker Ludwig Koob aus 
            Franken=
thal und den Maler Auguſt Groh aus Höchſtberg. 
Tödliche Autvunfälle. 
fm. Ludwigshafen. Das Laſtauto eines hieſigen Metzgers 
rannte auf der Fahrt zum Schlachthof beim Ueberholen eines 
            voraus=
fahrenden Kraftwagens gegen ein entgegenkommendes Pferdefuhrwerk, 
wobei ſich das Auto überſchlug. Sein Lenker, der Bjährige 
            Metz=
gerburſche Alfons Huber, wunde dabei derart verletzt, daß er kurz 
darauf ſtarb. — Auf der Staatsſtraße zwiſchen Alsheim und Oſthofen 
wurde ein Mann von einem unerkannt gebliebenen Auto überfahren 
und ſofort getötet. Dem Verunglückten war der Kopf vom Rumpf 
getrennt worden. Der Lenker des Autos, nach dem Bericht von 
            Augen=
zeugen ein Mann mit ſchwarzem Vollbart, der allein im Wagen ſaß, 
fuhr ohne zu halten rückſichtslos weiter und konnte bisher 
noch nicht feſtgeſtellt werden. 
Großfeuer in einer Salpeterfabrik in Harburg. 
DD. Hamburg. Freitag abend gegen 9 Uhr brach in der 
            Har=
burger Salpeterfabrik von Eger ein Feuer aus, das ſich ſehr raſch imn 
den beiden oberen Stochwerken ausbreitete. Trotz des energiſchen 
            Ein=
greifens der Feuerwehr, die mit 20 Rohren den Brand bekämpfte, 
brannten die beiden Stockwerke völlig aus. Nach zweiſtündiger 
            ange=
ſtrengter Tätigkeit gelang es, ein Uebergreifen des Feuers auf das 
Keſſelhaus ſowie auf eine benachbarte Oelfabrik zu verhindern. Der 
Schaden iſt beträchtlich.
 * Luftige Propaganda. 
Rom, 12. Auguſt. 
Wer in dieſem Sommer nach Deutſchland kam, ſtaunte nicht 
nur über den deutſchen Aufbau, der trotz Arbeitsloſigkeit und 
Reparationen neben der Phraſe und dem Filmrummel 
            italie=
niſchen „Fortſchritts” ſo echt und bedeutend wirkte, ſondern er 
empfing vor allem von der Organiſation des deutſchen 
            Luftver=
kehrs einen überraſchenden Eindruck. Die Tatſache allein, daß 
man einen richtigen Luftfahrplan mit Routenkarte, Zeitangaben, 
Paſſagierpreiſen, Gepäcktarif ſamt allen möglichen Anſchlüſſen 
vorfand, wirkte auf jeden verblüffend, der aus dem heutigen 
Italien nur das Luftfahrzeug als Kriegsinſtrument kannte. Man 
wußte zwar, daß ſeit einiger Zeit ein Seeflugzeug — natürlich 
ein deutſcher Dornier Wal — eine ſogenannte Verbindung 
zwiſchen Neapel über Oſtia (Rom) nach Genua herſtellte. Aber 
es war eben nur eine beſcheidene Zivilleiſtung neben der alle 
Tätigkeit in Anſpruch nehmenden Kriegsluftſchiffahrt. Aber die 
deutſche Organiſation muß doch in Italien ſchon bekannt ſein 
und tiefen Eindruck gemacht haben. Vielleicht hat einer der 
maßgebenden Luftfahrt=Referenten im italieniſchen Luftamt den 
erleuchteten Routenplan der deutſchen Verkehrsflugzeuge auf der 
Geſolei geſehen und zugleich das dort ausgeſtellte neue 
            Rieſen=
flugzeug, und hat nun unter der Wucht der eindrucksvollen 
            Dar=
ſtellungen dieſer Luftreklame auf der Geſolei in Rom etwas 
Dampf hinter die zivile Luftſchiffahrt gemacht. Denn ſeit kurzem 
iſt in Italien ein Luftfahrzeug unterwegs, das den Italienern 
die Luſt zum Fliegen beibringen ſoll. Wenn man etwas in 
Italien aufzieht, dann geſchieht es unter dem heutigen Regime 
immer zunächſt ſo, daß es aufs Geld gar nicht ankommt, wenn es 
nur zum Ruhme der Mutter Italien und ſeiner unübertrefflichen 
Söhne geſchieht. Darum hat man jetzt auf Befehl Muſſolinis ein 
großes dreimotoriges Seeflugzeug mit Luxuskabine für 12 
            Per=
ſonen auf die Reiſe geſchickt, das längs der geſamten Küſte 
Italiens, von Ventimiglia an, über Genua, Spezia, Oſtia, Neapel, 
Palermo und die ſizilianiſche Küſte, Taranto, Brindiſi, die ganze 
Adria entlang, bis Venedig und Trieſt, den Italienern die 
            Neu=
gier nach dem Fliegen und die Vertrautheit mit dem 
            Luftfahr=
zeug beibringen ſoll. Dieſe Propagandareiſe iſt natürlich eine 
koſtſpielige Sache, vor allem wenn man in Rechnung zieht, daß 
an allen Orten, an denen das Fahrzeug Halt macht, das 
            Publi=
kum ohne Koſten Rundflüge machen kann. Man beabſichtigt 
nämlich, an 127 Orten ungefähr 6000 Perſonen Gelegenheit zu 
koſtenloſen Flügen zu gewähren. Eine nette Reklameleiſtung 
und eine nette Idee. 
Aber die Idee, wie die Regierung ſich dazu das nötige Geld 
verſchafft, iſt eigentlich noch netter. Denn alle Kommunen, alſo 
alle Ortsverwaltungen, gleichgültig ob ſie am Meere oder 
            land=
einwärts gelegen ſind, haben auf Aufforderung des 
            Verkehrs=
miniſters „ihre Quote” zahlen müſſen. Man hat alſo mit dem 
Gelde, das aus den Gemeindeſteuern der Bürger einkommt, für 
6000 Italiener Freifahrten bezahlt. Das kann man in Italien 
ruhig tun. Keine Stadtverwaltung wagt aufzumucken, denn die 
Stadthäupter, mögen es nun Podeſtas oder Gouverneure ſein, 
ſind von der Regierung eingeſetzt und haben nur deren 
            Wohl=
wollen, nicht aber das der Bürger zu ſuchen. Damit aber auch 
der Bürger zufrieden ſei und ſeine Luftreiſe nicht allzu raſch 
            ver=
geſſe, wird einem jeden, der umſonſt mit durch die Lüfte fährt, 
obendrein noch ein Diplom zur Erinnerung an die Luftfahrt 
            aus=
gehändigt. Außerdem kann er ſich im Flugzeug photographieren 
laſſen! Nur eine Kleinigkeit iſt noch zu erfüllen: Wer gratis 
fliegen will, muß Mitglied des Aeroklubs werden! Denn — ſo 
wird ausgeführt — wer einmal geflogen iſt, der gehört geiſtig der 
Luftſchiffahrt an. Auf dieſe Weiſe gewinnt man zahlloſe geiſtige 
Luftſchiffer und macht ſchönen blauen Wind zum Fliegen vor, 
bis man doch eines Tages, trotz alles Gratisfliegens ſelbſt ganz 
umſonſt fliegt, aber — rausfliegt. Wenn der Sturm kommt.. . .
 Der Polizeifilm für die Große Polizeiausſtellung Berlin 1926. 
Im Rahmen der im Herbſt ſtattfindenden Berliner 
            Polizeiausſtel=
lung wird die Uraufführung eines großen Polizeifilms „Sein großer 
Fall” ſtattfinden. Dieſer Film wird mit Unterſtützung des Preußiſchen 
Miniſteriums des Innern von der Ufa hergeſtellt und bringt in einem 
beſonders intereſſanten Kriminalfall die wichtigſten Zweige des geſamten 
Polizeidienſtes zur Darſtellung. Zum erſtenmal wird hier durch einen 
Spielfilm der Oeffentlichkeit Einblick in den weiwerzweigten und 
            um=
fangreichen Apparat der modernen Polizei gegeben werden. Ein Teil 
der Außenaufnahmen, bei denen auch die italieniſe Polizei mitwirkte, 
wurde vor kurzem in Negpel bendet. Namhafte deutſche Künſtler ſind 
als Darſteller tätig. 
Schweres Autvunglück bei Dortmund. 
DD. Dortmund. Auf der Straße von Hörde nach Dortmund 
ſtießen am Montag abend gegen 9 Uhr zwei Autos zuſammen. Eins 
davon wurde in den Straßengraben geſchleudert und vollſtändig 
            zer=
trümmert. Dabei wurde ein Kind getötet und zwei Perſonen ſchwer 
verletzt. 
Zwei Förſter von Wilderern getötet. 
DD. Wien. Touriſten fanden am Montag im Schneebergsgebiet 
zwei Männer als Leichen auf; dem einen war der Schädel eingeſchlagen, 
der andere lag erſchoſſen in ſeinem Blute. Die Gendarmerie ſtellte feſt, 
daß es die Leichen zweier Jäger des Hoyos=Sprinzenſteinſchen Gutes 
waren. Die Förſter dürften in einem Kampfe mit Wilderern ums 
Leben gekommen ſein. 
Folgenſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen Straßenbahn und Auto= 
Omnibus in London. 
DD. London. Auf der Weſtminſter=Brücke in London ereignete 
ſich abends ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem 
            Straßenbahn=
wagen und einem Auto=Omnibus. Der Straßenbahnwagen fuhr mit 
großer Wucht dem Omnibus in die Seite, wodurch der Autobus 
            voll=
ſtändig zertrümmert wurde, 28 Inſaſſen des Autobus 
            wur=
den verletzt. Die Inſaſſen des Straßenbahnwagens blieben 
            unver=
letzt. 
Ausbau von Verkehrswegen in Perſien. 
London. Der diplomatiſche Berichterſtatter des Daily 
            Tele=
graph” meldet, daß bei den großen perſiſchen Plänen für einen baldigen 
Ausbau von Automobilſtraßen, Eiſenbahnen und Waſſerſtraßen wenig, 
wenn überhaupt, auf britiſche Sachverſtändige und Unternehmungen 
zurückgegriffen werden ſolle. Die Pläne werden zum großen Teil 
unter Kontrolle einer amerikaniſchen Finanzkommiſſion ſtehen, an deren 
Spitze Dr. Millspaugh ſteht Es verlautet, daß die 
            Haupteiſenbahn=
ingenieure, die ernannt werden ſollen, aus den Vereinigten Staaten, 
Deutſchland und aus der Schweiz, ſowie in geringerem Umfange 
aus Frankreich herangezogen werden ſollen.
 100=Jahrfeier des Bades Mergentheim. 
Bad Mergentheim. In Gegenwart des früheren bulgariſchew 
Königs Ferdinand, des beſonderen Gönners und Schirmherrn des 
            Ba=
des Mergentheim, fand die eigentliche Jahrhundertfeier des Tages ſtatt, 
an dem der Schäfer Franz Gehrig am Ufer der Tauber die 
            Mergent=
heimer Mineralquelle wieder entdeckte und damit die Grundlage ſchuf 
für das heutige Weltbad. Der Feſtakt im Kurpark verſammelte ſchon 
7. Uhr früh, der üblichen Anfangszeit des täglichen Kurbetriebs, die 
Ehrengäſte, die zahlreichen Kurgäſte und einen großen Teil der 
            Bewoh=
ner Mergentheims und Umgebung. Dabei ſprachen u. a. auch 
            Miniſterial=
rat Dr. von Scheurlen=Stuttgart in Vertnetung des württembergiſchen 
Staatspräſidenten und des württembergiſchen Miniſteriums des Innern, 
Landrat Rozolli=Buchen in Vertretung des badiſchen Stoatspräſidentem 
und Direktor Schumacher von der Reichszentrale für deutſche 
            Verkehrs=
werbung in Berlin. An den Feſtakt ſchloß ſich die Einweihung der 
            drit=
ten Mineralquelle von Bad Mergentheim, deren Auffindung beſonders 
der Tätigkeit des bekannten Mineralquellenfachmannes, Oberingenieur 
Scherrer, Bad=Ems, zu danken iſt, der ebenfalls zugegen war. Die neue 
Quelle, die reich an Kohlenſäure und faſt überreich an Mineralſalzen iſt 
und auf die die ärztliche Wiſſenſchaft noch größere Hoffnungen ſetzt als 
auf die beiden bisherigen Mergentheimer Quellen, wurde vom 
            Mergent=
heimer Stadtſchultheißen Klotzbücher auf den Namen „Albert=Quelle‟ 
getauft zur Ehrung des Mergentheimer Ehrenbürgers, Kommerzienrat 
Bankiers Albert Schwarz=Stuttgart, des Vovſitzenden des Aufſichtsrates 
der Bad Mergentheim=Aktiengeſellſchaft. Dann fand noch die 
            Grund=
ſteinlegung des neuen Kurſaales ſtatt, der am Eingang des Kurparkes 
errichtet wird. Hierbei überbrachte Landtagspräſident Körner=Stuttgart 
die Grüße und Glüchwünſche der württembergiſchen Volksvertretung. 
Reichspräſident von Hindenburg hatte an die Kurverwaltung folgende 
Depeſche geſandt: „Der Stadt und dem Bad Mergentheim entbiete ich 
zur Hundertjahrfeier der Mergentheimer Heilquellen meine herzlichſten 
Glückwünſche und Grüße,” von Hindenburg, Reichspräſident.
 Briefkaſten. 
M. W. Es bieten ſich hier zwei Wege dar. Einmal können Sie 
auf Grund des beſtehenden Mietvertrags die notwendigen 
            Re=
paraturen, gegebenenfalls mit gerichtlicher Hilfe, erzwingen; zum anderem 
kann öffentlichrechtlich eingeſchritten werden auf Grund der 
            Bauord=
nung und der dazu erlaſſenen lokalpolizeilichen Beſtimmungen. Wenden 
Sie ſich deshalb an das ſtädtiſche Hochhauamt hier. 
L. K. Wenden Sie ſich an die Schulbehörde des Kreiſes Groß= 
Gerau um diesbezügliche Auskunſt. 
A. 100. Der Hundertſechzehner. Verlag des Verbandes ehemaliger 
116er. K. Mohr, Gießen, Ludwigſtraße 98.
 Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Mittwoch, 18. Auguſt. 12: Uebertragung des Promenaden= 
Konzertes am Lachhannes. Pollak: „Ein Manneswort”, Marſch. 
— Leutner: Feſt=Quvertüre. — Wagner: Introduction und Chor der 
Friedensboten aus „Rienzi” — Nesvadba: „Loreley”=Paraphraſe. 
— Wagner: Fant. „Lohengrin” O 3.30: Aus dem Buch der Sage 
und Geſchichte, vorgetr. von Rektor Wehrhan: Ein ſchwerer 
            Seelen=
kampt — Wittekind läßt ſic) taufen (ür Kinder vom 10. Jahre ab). 
O 4.30: Hausorch.: Neue amerik. Tanzmuſik. Hirſch: „My rambler 
roſe‟. — Brown u. Lerne:: „Waitin” for the moon”, Foxtrot. — 
Evans: „Barcelona”, Oneſt=p. — Berlin: „Dont wait too long”, 
Foxtrot. — Makay u. Loury: „Hire purchaſe ſyſtem”, Foxtrot. — 
Nußbaum: „Tune up the uke‟, Foxtrot. — Mayerl u. Paul: 
„Loves lottery”, Foxtrot. — Farell: „Little chocolate coon”, Foxtr. 
O 6.45: Italieniſch. O 7.15: „Das viſionäre Element in der 
            neue=
ſten deutſchen Dichtung”, von Prof. Dr. Schultz. O 8.15: Uebertr. 
aus dem Kurhaus Bad Homburg v. d. Höhe. Kammerkonzert des 
Kurorch. Mozart: Divertinento in B=dur für Streichorcheſter und 
zwei Hörner (Werk 287). — Mozart: Konzert für Klavier und 
Orch. in A=dur (Werk 423). — Adolf Buſch: Divertimento für 
dreizehn Soloinſtrumente op. 30. — Ottmar Schoeck: Serenade 
für Kammerorcheſter op. 1. Frl. Helene Zimmermann=Köln, Klav= 
Stuttgart. 
Mittwoch, 18. Auguſt. 3: Jugendſtunde vom Jugendonkel aus 
Bayern. O 4.15: Konzert. Fucik: Florentiner Marſch. — Heinecke: 
Valſe romantique. — Carafa: Quv. „Caſtilianer”. — Boulanger: 
Souvenir. — Clerice: La Craquette, Interm. — Debuſſy: Fant. 
Pelleas und Meliſſande‟. — Einl.: Ann: Preu (Piſton). — 
Dvorak: In den Spinnſtuben. — Fucik: Broddenritt, Marſch, 
O 6.15: Obering. Dilcher: Elektronenröhren. Anwendungen der 
Eingitterröhre. O 6.45: Engliſch. O 7.15: Studienrat Dr. Honold: 
Die Heidenheimer Volksſchauſpiele. O. 8: Tanz=Abend. Mitw.: 
Hilde Binder, Kitty Rolfen, Käte Mann, H. Hanus, Tanzkapelle 
des Philh. Orch. 21 Darbietungen, Tänze und Vorträge. O 9.30: 
Uraufführung des Hörſpiels: „Der Sonderzug”. Schauſpiel in 
drei Akten von Walter=Horſt. Spielleit.: Max Heye. Hauptperſ.: 
Artur Wegehoff, Generaldir, der Nordweſtbahn: K. Junker; Hans, 
ſein Söhnchen: Ruth Schlenker; Archiprat Eckart, Wegehoffs 
Schwiegervater: Th. Brandt; ein Regierungsrat a. d. 
            Eiſenbahn=
miniſterium: F. Merkel; Conſtanze von Treſſen=Heerburg: Eva Lang; 
Baurat Berg, ihr Bruder: K. Häuſer; Dr. Volz, Hausarzt: F. 
Höger; Betriebsinſp. Weber: Th. Thalau u. a. 
Berlin. 
Mittwoch, 18. Auguſt. 5: Letztes diesjähriges Kinderfeſt. O 7: 
Prof. Schück. Dir. des Krankenhauſes am Urban: „Verhütung 
chirurgiſcher Erkrankungen”, O 7.25: Direktor Lombardino: 
            Motor=
bootſport und Wanderfahrten. O 7.55: H. K. Roſe: Die Bedeutung 
der Reklame. O 8.30: Funkorcheſter. Schielderup: Sommernacht 
auf dem Fjord. — Wihtol: Fant. über lettiſche Volkslieder für 
Violine mit Begl. (Stefan Frenkel, Violine). — Falla: Nächte in 
ſpaniſchen Gärten Claudio Arrau, Flügel). — Smetana: Aus dem 
Zyklus „Mein Vaterland” 
Stettin. 7.25: Bürgermeiſter Heinz Pick: Unterſtützende 
und wertſchaffende Erwerbsloſenfürſorge. 
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 18. Auguſt. 1.10: Lektor 
Grander u. Walinski: Franzöſiſch f. Schüler. O. 3: Stud.=Rat 
Friebel u. Lektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: Dieſelben: 
Engliſch für Fortgeſchritten:, S 4: Stud.=Rat Dorner: Die Rolle 
der Mathematik auf Volks= mittleren und höheren Schulen für 
Mädchen. O 4.30: Mitteilungen des Zentralenſtitutes. O 5: Dr. 
Max Winkel: Allg. Einführung in die Chemie der Nahrungsmittel 
und Ernährung.
 Hauptſchriftleitung: . V. Max Sireeſe 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: i. V. Andreas Bauer 
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann. 
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer 
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle. 
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Seite 8
Nummer 228
Mittwoch, den 18. Auguſt 1926
 Gertrud Ederle’s 
Empfang in Stuttgart. 
Die kühne Schwimmerin wird 
bei ihrer Ankunft in Stuttgart 
von der begeiſterten Menge zum 
Auto getragen. 
Der Empfang der mutigen 
Kanalbezwingerin, der 
            Deutſch=
amerikanerin Gertrud Ederle, 
in Stuttgart geſtaltete ſich zu 
einer begeiſterten ſportlichen 
Kundgebung. Bereits ſchon eine 
Stunde vor ihrer Ankunft in 
Stuttgart hatte ſich auf dem 
Bahnhofsplatz eine rieſige 
            Men=
ſchenmenge angeſammelt, um die 
berühmte Schwimmerin zu 
            be=
grüßen. Fräulein Ederle fuhr 
von Stuttgart zum Beſuch ihrer 
Großmutter nach Biſſingen.
 Schwimmen. 
Glänzende Erfolge der Jugend Jung=Deutſchlands in Göppingen. 
Das zweite Kreisjugendfeſt des Kreiſes 5 (Süd=Deutſchland) fand 
am Samstag und Sonntag bei herrlichem Wetter in Göppingen ſtatt. 
In muſtergültiger Weiſe wickelte der SV. Göppingen auf ſeiner 
            ein=
wandfreien 50 Meter=Bahn im Waldeckſee die Kämpfe ab. Der gebotene 
Sport ſtand auf hoher Stufe und gegen das letzte Jahre haben ſich die 
Leiſtungen weſentlich gebeſſert. Von den Jugendmannſchaften ſchnitt 
Jung=Deutſchland Darmſtadt am beſten ab. Die Mannſchaft gewann 
ſämtliche Freiſtilſtaffeln, 3mal 100 Meter, 3mal 200 Meter, 10mal 50 
Meter, ferner die Waſſerballſpiele und belegte in zwei wertvollen 
            Einzel=
rennen gute zweite Plätze. Im Rahmen der Sonntagskämpfe unternahm 
der in Göppingen anweſende Neitzel vom Magdeburger SC. von 1896 
einen Rekordverſuch über 1000 Meter Freiſtil auf den von Berges, 
Jung=Deutſchland, gehaltenen Rekord von 14/48,3. Neitzels Verſuch 
mißlang, denn er blieb mit 14,58,3 10 Sekunden hinter dem Rekord. 
Nachſtehend die genauen Ergebniſſe: 
(50 Meter=Bahn, Sprungſtart, Drehrunde.) 
Jugendfreiſtilſtaffel, 3mal 200 Meter: 1. Jung=Deutſchland 
            Darm=
ſtadt 8,58,4 (Federlin, H., Laumann, Förſter); 2. SV. Göppingen 25 
Meter zurück, Bayern Nürnberg aufgegeben. Die drei Darmſtädter ſind 
in guter Verfaſſung und vergrößern den Vorſprung von Mann zu 
Mann. Göppingen enttäuſcht. 
Jugendfreiſtilſtaffel, 3mal 100 Meter: 1. Jung=Deutſchland 
            Darm=
ſtadt 3,43 (Müller, Laumann, Forſter); 2. SV. Karlsruhe 3,49,3; 3. SV. 
Göppingen 3,56,4. Darmſtadt führt vom erſten Mann ab und ſiegt mit 
guter Durchſchnittszeit von 1,14,3. 
Jugendfreiſtilſtaffel, 10mal 50 Meter: 1. Jung=Deutſchland 
            Darm=
ſtadt 5,39 (Müller, Keil, Leyerzapf, Federlin, H., Hirſchauer, Göth, 
Schneider, Fuchs, Laumann, Förſter); 2. SV. Göppingen 5,43. 
Ein ſpannendes Rennen mit abwechſelnder Führung. Jung=
            Deutſch=
land gewinnt zum Schluß mit 5 Meter Vorſprung. Der Durchſchnitt 
von 33,9 iſt ausgezeichnet. Die Jugendlagenſtaffel 3mal 100 Meter 
            ge=
wann SV. Karlsruhe, die Jugendbruſtſtaffel, 3mal 100 Meter, 
            Schwa=
ben Stuttgart. 
Jugendbruſt, 200 Meter: 1. Holl, SV. Karlsruhe, 3,12,1: 2. 
            Schnei=
der. Jung=Deutſchland, 3,13,1; 3. Schmander, Schwaben Stuttgart, 
3.13,6; 4. Zahn, 1. FC. Nürnberg, 3,15. 
Schneider überraſcht allgemein durch ſehr glänzendes Schwimmen. 
Die Zeiten der 4 erſten ſind ſehr gut. 
Jugendfreiſtil, 100 Meter: 1. Tafel, Schwaben Stuttgart, 1,11,2; 
2. Förſter, Jung=Deutſchland, 1,14: 3. Budecker, SV. Frankfurt und 
Jäger, SV. Ulm, 1,16; 4. Müller, Jung=Deutſchland, 1.16,1. 
Förſter enttäuſcht in dieſem Rennen, denn man hatte nach ſeinen 
Trainingsleiſtungen mehr erwartet. In der Freiſtilſtaffel 3mal 100 
Meter ſchwamm er am Sonntag faſt 2 Sekunden beſſer. Müller 
            be=
hauptete ſich unter den 20 Startenden ganz gut. 
Von den übrigen Wettkämpfen iſt beſonders das hervorragende 
Schwimmen von Neff, SV. Karlsruhe, zu erwähnen, der 100 Meter 
Rücken in 1,19,6 zurücklegte. Das Jugendfreiſtil gewann Budecker, 
SV. Frankfurt, mit 6,12,1 in guter Zeit. Die Jugendwaſſerballſpiele 
            ge=
wann Jung=Deutſchland ganz überlegen. Schwaben Stuttgart wurde 
10:1; SV. Göppingen 9:1 geſchlagen. Die Mannſchaften trennten 
Klaſſenunterſchiede. Jung=Deutſchland ſpielte mit Wagner; Hirſchauer, 
Leherzapf; Förſter; Laumann, Müller, Federlin, H. 
In den Knabenrennen dominierte SV. Göppingen. Die Leiſtungen 
ſeiner Knaben ſind glänzend. Hirſch, Göppingen, ſchwamm 100 Meter 
Freiſtil in 1,20,8; 200 Meter Freiſtil in 2,59. In beiden Rennen 
            be=
legten ſeine Klubkameraden die beiden nächſten Plätze ganz knapp 
            hin=
ter ihm. Das Knabenrücken 100 Meter wurde von Boſtel, Göppingen, 
in 1,28 gewonnen, das Knabenbruſt 100 Meter von Schwarz, Göppingen, 
in 1,35. Sämtliche Zeiten ſind ausgezeichnet. Mit ſehr guten 
            Leiſtun=
gen warteten auch die Damen auf. DSV. München war hier 
            tonan=
gebend. Gaurnel und Hag, München, ſiegten im Damenjugendbruſt 100 
Meter in 140 bzw. 1,40,2. Ziemann, München, ſchwamm 100 Meter 
Freiſtil in 1,27,8. Die Bruſtſtaffel 3mal 100 Meter gewann München 
in der blendenden Durchſchnittszeit von 1,41,7. Auch die Lagenſtaffel 
war eine ſichere Sache für München durch ſeine gute 
            Schlußſchwimme=
rin Ziemann. Eine beachtenswerte Leiſtung vollbrachte der SC. 
            Wies=
baden, der mit ſeiner Mädchenabteilung von 5 Rennen 4 überlegen 
            ge=
winnen konnte. 
Es iſt nur zu hoffen, daß das Kreisjugendfeſt eine dauernde 
            Ein=
richtung wird.
 Tennis. 
Deutſche Tennis=Meiſierſchaften. 
Moldenhauer ſchlägt von Kehrling. — Galvao/Hofmann 
gewinnen das Damen=Doppel. 
Das Internationale Meiſterſchaftsturnier des Deutſchen Tennis= 
Bundes in Hamburg konnte am Montag erſt nachmittags fortgeſetzt 
werden, da es am Vormittag regnete. Das intereſſanteſte Spiel des 
Tages kam zwiſchen Moldenhauer und v. Kehrling zuſtande, die ſich am 
Samstag nach 4 Sätzen ohne Ergebnis trennen mußten. Im 
            Wieder=
holungsſpiel ſchlug Moldenhauer den Ungarn 4:6, 6:3, 6:1, 6:0; 
            aller=
dings muß berückſichtigt werden, daß ſich v. Kehrling bei einem Sturz 
eine Muskelzerrung zugezogen hatte, die ihn etwas behinderte. 
            Mol=
denhauer trifft nun in der Vorſchlußrunde auf Lane. — In der 
            an=
deren Hälfte fertigte Dr. Deſſart den Pforzheimer Wetzel 3:6, 6:4, 7.5, 
6:4 ab und qualifizierte ſich damit für die Schlußrunde. — Im 
            Gemiſch=
ten Doppel ſetzten ſich Frl. Außem/Moldenhauer mit einem 8:6, 1:6, 
6:3=Sieg über Frau Neppach/Prenn bis zur Endrunde durch. Ihr 
Gegner für den Endkampf muß aus dem Vorſchlußſpiel Frl. 
            Hof=
mann/Dr. Deſſart gegen Frau Petery=Varadaſv. Kehrling ermittelt 
            wer=
den. Frl. Hofmann/Dr. Deſſart ſchlugen in der 3. Runde das Ehepaar 
Stephanus 7:5, 5:7, 6:1, während das ungariſche Paar Frl. 
            Heh=
rod/Zander 7:5, 6:2 abfertigte. — Die dritte Entſcheidung im 
            Meiſter=
ſchaftsturnier kam im Damen=Doppel zuſtande, das überraſchend von 
den Hamburgerinnen Frau Galvao/Frl. Hofmann gewonnen wurde. 
Dieſe beſiegten in der Vorſchlußrunde Frau Neppach/Frl. Außem 5:7, 
6:4, 6:4 und ſchlugen im Endſpiel Frau Stephanus/Frl. Kallmeyer 7:5, 
6:3. Die Letzteren hatten in der Vorſchlußrunde Frau Friedleben/Frl. 
Weihermann 6:4, 6:4 abgefertigt.
 Privilegierte Schützen=Geſellſchaft, Darmſtadt. 
Wie ſchon früher mitgeteilt, iſt es unſerem Verein ſchon ſeit Jahren 
nicht mehr möglich, auf den eigenen Ständen (Gemarkung Griesheim) 
zu ſchießen, da die Schießanlagen im beſetzten Gebiet gelegen ſind. Als 
geringer Erſatz wurde uns in Anbetracht unſerer mißlichen Lage 
            ge=
ſtattet, wöchentlich einmal auf dem Schießſtand der Schupo=Abteilung 
dahier zu ſchießen. Wahrlich ein kleiner Erſatz, wenn man bedenkt, daß 
uns auf unſeren eigenen Ständen 12 Ringſcheiben, ein Jagdſtand, ein 
Piſtolenſtand, ein Tontaubenſtand und ein Stand für laufende 
            Wild=
ſcheiben zur Verfügung ſtanden, während wir uns hier mit einer Scheibe 
behelfen mußten. Obwohl nun unſere faſt 400 Jahre in Darmſtadt 
            be=
ſtehende Schützengilde, ſpätere Privileg. Schützengeſellſchaft, politiſch 
ſtreng neutral iſt, haben es jetzt gewiſſe Treibereien fertig gebracht, für 
uns das Schießverbot auf dem Schupo=Schießſtand zu erwirken. 
Zur Ehre Darmſtadts ſei hier feſtgeſtellt, daß unſere Geſellſchaft — der 
älteſte Verein Darmſtadts — der einzige Schützenverein im 
            unbe=
ſetzten Deutſchland iſt, der nicht in der Lage iſt, auf eigenen 
            Stän=
den zu ſchießen. Trotz aller Schwierigkeiten und Hemmniſſe, die man 
unſerem Verein entgegenſetzt, werden wir unſeren Sport nach wie vor 
weiterbetreiben, um auf den künftigen Preisſchießen unſeren Mann 
            ſtel=
len zu können. Stolz blicken wir auf die Erfolge unſeres 
            Bruderver=
eins, des Heſſiſchen Jagdklubs, der, ſolange es möglich war, bis zur 
Beſetzung Schulter an Schulter mit uns auf unſeren Ständen an der 
Griesheimer Chauſſee geſchoſſen und dort auch früher ſeine großen 
            Mei=
ſterſchaftsſchießen ausgetragen hat. Daß unſere Schützen trotz weniger 
Uebung noch etwas leiſten können, beweiſt wieder die Siegerliſte des 
Schützenvereins Moſſau. Es errangen dort: Karl Lorſch, auf 
            Rehbock=
ſcheibe: 3. Preis; Auguſt Gunſchmann, ſtehend freihändig 175 Meter: 
1. Tabellenpreis, aufgelegt: 4. Tabellenpreis; Walter Stork, auf 
Kleinkaliber: 8. Preis, mit 3 Schuß ſtehend: 1. Preis, auf 
            Rehbock=
ſcheibe: 5. Preis; Mitglied Nauheimer, auf Kleinkaliber: 9. Preis, 
3 Schuß ſtehend: 4. Preis; Leo Roſt, auf Rehbock: 7. Preis, auf 
Kleinkaliber 3 Schuß ſtehend: 6. Preis. — Am Sonntag, den 15. Aug., 
folgten unſere Mitglieder einer liebenswürdigen Einladung des 
Schützenvereins Babenhauſen zum Uebungsſchießen und verlebten dort 
ein paar herrliche Stunden im friedlichen Wettkampf und herzlichen 
Meinungsaustauſch. Andere Schützenbrüder beteiligten ſich mit 
            Fa=
milie an einer von der Mainzer Schützengeſellſchaft ins Werk geſetzten, 
herrlich verlaufenen Rheinfahrt nach Caub.
 Motorſport. 
Heſſiſcher Motorradklub, e. V. 
Die anläßlich des Verfaſſungstages von dem Reichspräſidenten 
ſtiftete Staatsplakette für ſportliche Zwecke, von welchen dem Heſſiſe 
Motorradklub, e. V., Sitz Darmſtadt, A.D.A. C., ebenfalls vier St 
zur Verfügung ſtanden, wurden bei äußerſt reger Beteiligung der Kl. 
mitglieder des H.M.C. unter folgenden Bedingungen ausgetrage 
Strahlenfahrt von 2 Stunden, unter Zurücklegung der höchſten 
            Ki=
meterzahl auf der Landſtraße. Die höchſte Kilometerzahl erreichte 
bekannte Motorſportler Gg. Hahn mit 117 Kilom. Als Sieger 
            gin=
hervor in der Klaſſe über 250 Kubikzentimeter: 1. Gg. Hahn, 2. K 
Engel, 3. Robert Trapp. — Klaſſe bis 250 Kubikzentim.: 1. Heint 
Hartmann, jun. 
Leichtathletik. 
Polizei=Sportverein. 
Die Leichtathleten des Vereins beteiligten ſich an den Kampfſpiel 
in Idſtein im Taunus und haben nachſtehende Ergebniſſe erzielt: 
Offen: 1500 Meter=Lauf: 1. Schlitt 4:16; 3000 Meter=Lauf: 
Sauerwein 10:9; 4. Lauber. — Junioren: 800 Meter=Lauf: 3. Schli 
100 Meter=Lauf: 2. Vogt; Kugelſtoßen: 3. Rahn 10,14: Diskuswerfe 
4. Schmidt 30,84; Olympiſche Staffel: Offen: 2. — In der 10mal 1 
Meter=Staffel ſteht die Entſcheidung noch offen zwiſchen Sportvere 
Wiesbaden und Polizei=Sportverein. 
Die Frankfurter Jubiläums=Rennen. 
Der zweite Tag der Frankfurter Jubiläumsveranſtaltung ſta 
ganz im Zeichen des Stalles Weinberg und ſeines Reite 
Otto Schmidt. Der populäre Reiter gewann nicht weniger a 
4 Nennen für ſeinen Stall und erhielt vom Publikum lebchafte Ov 
tionen für ſeine glänzende Leiſtung. Das Hauptrennen, das Alexande 
Rennem für Dreijährige um 11 500 Mark wurde von einem Quintett E4 
ſtritten und brachte einen ſehr ſpannenden Kampf zwiſchen Lampos un 
Punkt. Das Rennen begann mit einem Zwiſchenfall, da Punkt a 
Start Mucken zeigte, ſeinen Reiter Haynes abwarf und ſich wälzt 
Trotzdem gelang es Haynes, den Hengſt flott vom Start weg und 
Führung vor Lampos zu bringen. Haynes ſetzte ein außerordentlich 
Tempo an, ſo daß der Weinberger ſchon den Anſchluß zu verliere 
ſchien. Ende der Geraden führte Punkt noch, im Bogen aber brach 
Otto Schmidt den Weinberger langſam heran und im Einlaufsboge 
lagen beide ſchon auf gleicher Höhe. Hier verſuchte Punkt, auszubr 
chen, Otto Schmidt benützte geſchickt dieſen Moment zu einem Vorſto 
der ihm auch einen ſicheren Sieg brachte. — Eingeleitet wurde der Te 
mit dem Preis von Wolfsgarten. Hier lag Patriotin von Anfang b 
zum Ende in Führung und gewann ſicher gegen Teutone vom einheim 
ſchen Stall Oppenheimer. — Auch im Preis von Fürſtenech war de 
Stall Weinberg in Front. Perſephone ſiegte ſicher gegen Prinz Kucku/ 
Einen Zwiſchenfall gab es im Speſſartjagdrennen. Zuerſt brach Rol. 
aus, ſodann gerieten Mumpitz und Silver Brendan am letzten Sprun 
in den Fang und verließen die Bahn. Der Sieg von Paulus 2 übe 
Paleſtrina bedeutete eine ziemliche Ueberraſchung. Den leichteſten Sie 
errang der Weinberger Favor, der in Stolzenfels und Mon Béguin 
nichts zu ſchlagen hatte und mit 4 Längen Vorſprung das Ziel paſſiert 
Ergebniſſe: 
1. Preis von Wolfsgarten. Für Zweijährige. 3500 Mk. 1200 Mete= 
1. A. und C. v. Weinbergs Patriotin (O. Schmidt); 2. Teutone; 
Tarzan. — Ferner: Corpsgeiſt, Amper, Struga. Tot.: 12. Pl. 10, 11:10 
1½ Lg.—Kopf. 
2. Preis von Fürſteneck. 3500 Mk. 1450 Meter. 1. A. und C. t 
Weinbergs Perſephone (O. Schmidt); 2. Prinz Kuckuck; 3. Perfekt. 
Ferner: Jſonzo, Symphonie, Dollar, Farmerin, Sternche, Urplötzlick 
Tot.: 14, Pl. 12, 12. 30:10. 2—½ Lg. 
3. Speffart=Jagdrennen. 3000 Mk. 3200 Meter. 1. A. Baers Pau 
lus 2 (O. Wehe); 2. Paleſtrina; 3. Sanna Anna. — Ferner: Silve 
Brendan, Rolls, Esküſzegö, Mumpitz, Sokrates, Ottokar, Seiden 
ſchwänzchen, Pennbruder. Tot.: 226; Pl. 65, 41, 59:10. 2½—2 Lg. 
4 Ferd. v. Willich Erinnerungsrennen. Ehrenpreis und 4000 M1 
1800 Meter. 1. A. und C. v. Weinbergs Favor (O. Schmidt); 2. Stol 
zenfels; 3. Mon Béguin 2. — Ferner: Goldelſe, Verliebt. Tot.: 12 
Pl. 11, 11:10. 4—6 Lg. 
5. Alexander=Rennen. Für Dreifährige. 11 500 Mk. 2000 Meter 
1. A. und C. v. Weinbergs Lampos (O. Schmidt); 2. Punkt; 3. Mani 
tou. — Ferner: Goldlack, Ingo. Tot.: 11, Pl. 10, 10:10. 2—2½ Lg.I 
6. Club=Jagdrennen: Ehrenpreis und 4000 Mk. 4000 Meter. 1I 
W. Scharrs Nordſee (O. Wehe); 2. Märchenprinz; 3. Zauberflöte. — 
Ferner: Antiope, Trapper, Jahn, Domino, Carla. Tot.: 99, Pl. 27 
17. 18:10. Kopf—3 Lg. 
7. Ed. von Grunelius=Erinnerungsrennen. Ehrenpreis und 4000 Mk. 
2000 Meter. 1. H. v. Opels Volker (Aſchenbrenner); 2. Con amor jr. 
3. Bertram. — Ferner: Palamedes, Taugenichts, Miramar, La Palu 
diere, Le Parodien, Aſtronom 2. Tot.: 31, Pl. 35, 17, 21:10. Kopf bis 
1½ Längen.
 Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. 
Sechſter Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung 
vom 16. Auguſt wurden gezogen: 2 Gewinne zu 300 000 Mark au 
Nr. 284 934; 2 Gewinne zu 10000 Mk. auf Nr. 27 849; 4 Gewinne 
zu 3000 Mk. auf Nr. 18685, 194 579; 16 Gewinne zu 2000 Mk. auf 
Nr. 26 327;, 76 437, 92 173, 116775, 166 674, 167 085, 265 881, 284 421; 
36 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 1982, 3497, 7361, 15307, 16 998, 
K7 395, 135 787, 136 842, 138 177, 146 450, 151 489, 190 091, 208600, 
215 964, 230 596, 239 106, 23 008, 295 000; ferner 70 Gewinne zu 
500 Mark und 210 Gewinne zu 300 Mark. — In der Nachmittags= 
Ziehung fielen: 2 Gewinne zu 10000 Mk. auf Nr. 72579; 2 
            Ge=
winne zu 5000 Mk. auf Nr. B3 647; 16 Gewinne zu 2000 Mk. auf 
Nr. 94 461, 100 337, 108 229, 109 539, 135 895, 191 347, 259 826, 
295 007; 28 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 7931, 17354, 21382, 47 546, 
68 555, 72340, 74 304, 177 153, B7888, 249 754, 255 468, 27 986, 
272 207, N5 040; ferner: 84 Gewinne zu 500 Mark und 192 Gewinne 
zu 300 Mark. 
Die beiden Hauptgewinne von je 300 000 Mark fielen 
auf Nr. 284 934 in Abt. I nach München, in Abt. II nach 
            Darm=
ſtadt. 
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000 
Mavk, 2 Gewinne zu je 500 000, 2 zu je 200 000, 2 zu je 100 000, 4 zu je 
75 000, 2 zu je 50 000, 8 zu je 25000, 46 zu je 10000, 84 zu je 5000, 
272 zu je 3000, 420 zu je 2000, 920 zu je 1000, 2538 zu je 500, 5950 zu 
e 300 Mark.
068TT A1
 Von einzigartiger 
Saafett
Mit einzigartigem
[ ← ][ ][ → ]Nummer 228
Mittwoch, den 18. Auguſt 1926
Seite 9
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traurige Pflicht, ihre lieben A. H. 
A. H. und i. a B. i. a. B. von dem 
am 15. Auguſt 1926 erfolgten 
            Ab=
leben ihres lieben Alten Herrn 
Mul Scennin 
Ober=Ingenieur 
der Stadt München-Gladbach 
(aktiv W.=S. 1880/81—83) 
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 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe innigſter 
Anteilnahme, ſowie für die 
            zahl=
reichen Kranz= und Blumenſpenden 
danke ich auf dieſem Wege Allen, 
die unſeres lieben Entſchlafenen 
            ge=
dacht haben. Insbeſondere danke 
ich den Barmherzigen Schweſtern 
von St. Eliſabeth für ihre auf= 
(*21399 
opfernde Pflege. 
Johanna Henge 
geb. Horn. 
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1926.
 Von der Reiſe 
zurück 
Zahnarzt Dr.
 Steinſtr 32. (11855imd 
Von der Reiſe zurück 
Dr. Andres 
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Iod. ſof. zu berm. ( 21402
 Junge rau, 
Wasche Deine Wäsche! 
Gefährde nicht Geuebe 
und Farben durch 
            schlech-
te Waschpulver oder 
Seifen. Sunlicht Seife 
ist reine Seife, ihr 
            rei-
cher milder Schaum löst 
schnell allen Schmutz, 
schont die Wäsche und 
gibt ihr köstlichen Duft.
 Dankſagung. 
Es iſt uns inneres Bedürfnis, 
allen denen, die durch 
            Blumen=
ſpenden, Wort und Tat ihre 
            herz=
liche Teilnahme zum Ausdruck 
            brach=
ten und meinem Kinde und mir 
tröſtend, und helfend in ſchweren 
Stunden beiſtanden, unſeren heißen 
Dank auszuſprechen. Auch gedenken 
wir dankbar der tröſtenden, hohen 
Worte des Herrn Pfarrers Lauten= 
(11874 
ſchläger. 
Hugo Rouge 
Annemargret Rouge.
 Die von mir gegen 
die Familie 
            Ober=
bahnſchaffner 
            Hein=
rich Schröder, 
            Illig=
weg 20, am 17. Juni 
1926 ausgeſprochenen 
Beleidigungen nehme 
ich mit dem Ausdruck 
des Bedauerns 
            öffent=
lich zurück. (* 21377 
Johann Egelſehr 
Zlligweg 22, Darmſt 
Witwer, Privatier, 
Anfang 70er Jahre 
ſaub. Erſcheinung, ev, 
etwas Landwirtſchaft, 
Haus mit groß. 
            Obſt=
garten ſucht eineſaub., 
ehrenhafte Frau, am 
liebſten vom Land im 
Alt. v. 50—60 Jahre, 
dieHaus= u. 
            Landwirt=
ſchaft verſteht, zwecks 
ſofort. Heirat. Angeb 
unt. N 147 an die 
Geſchäftsſt. (*21412
 HALAAwEBEnweggnEnazunnungagzggnnnnngwgunnnnnnnnannnnnnnnng 
OHzuzaugszsnanHnnaggnnnnnntadtannnnnstannanznnnganangnnnnnn 
An 
AA 
HE 
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55 
HE 
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——½—1 / R/—1 —1W½—1 W/ W Inn 
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Marstallstraße 6, Seitenbau 
11898 nn 
a5 
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 Hausmädchen 
nicht unter 17 Jahren, 
zum 1. Sept. geſucht 
in gutes Haus in 
Darmſt., wobei 
            Ge=
legenheit, den 
            feine=
ren Haushalt zu 
            er=
lernen. Noch ein 
            Mäd=
chen im Hauſe. Ang. 
unt. N 110 an die 
Beſchäftsſt. (221310
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe 
            auf=
richtiger Teilnahme bei dem 
            Hin=
ſcheiden meiner innigſtgeliebten, 
treubeſorgten Gattin, ſage ich 
Allen meinen aufrichtigſten, tief= 
(*21374 
gefühlteſten Dank. 
Karl Friedel 
Karlsſtr. 67. 
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1926.
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Wieviel wiegen Sie über Ihr Normalgewicht? 
Eine Frage von greßer Wichtiekelt, dle jede Dame interessieren wird: 
Körperfülle ist in der Hauptsache hervorgerufen durch zu reichliches 
            Essen=
aber auch oft durch ungenügendes Funktionieren der Stoffumwandlung im Körper 
sowie schlechtes Arbeiten der Nieren und Leber. Nehmen Sie deshalb in Ihrem 
ersten Morgengetränk eine ganz kleine Dosis Kruschen-Salz, so wird die 
            Ver-
dauung gefördert, Nieren und Leber in guter Ordnung gehalten, für gutes 
            Funk-
tionieren des Stoffwechsels gesorgt und das Blut gereinigt, so daß die überAüssigen, 
wässerigen Massen, die den Körper aufschwemmen, auf natürliche Weise 
            heraus-
getrieben werden. Kruschen-Salz ist daher von großem Einduß auf das körperliche 
Noxmalgewicht. Führen Sie dann noch eine lei htere, fettarme Diät durch, so 
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 63. Genoſſenſchaftstag des Deutſchen 
Genoſſenſchafts=Verbandes. 
Der 63. Genoſſenſchaftstag des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes 
hat vorgeſtern abend mit einem Begrüßungsabend in der Stadthalle zu 
Königsberg ſeinen Anfang genommen. Die außerordentlich 
            ſtatt=
liche Zahl der Teilnehmer wurde namens der Stadt Königsberg von 
Bürgermeiſter Gördeler begrüßt, der ſeiner beſonderen Freude 
            dar=
üüber Ausdruck gab, daß die Genoſſenſchaftler aus allen deutſchen Gauen 
den weiten Weg in die Oſtmark nicht geſcheut hätten, und der ſich ſodann 
über die weſentlichen Aufgaben des deutſchen Genoſſenſchaftsweſens in 
der deutſchen Geſamtwirtſchaft verbreitete. Er bezeichnete dann das 
deutſche Oſtproblem als Schickſalsfrage des deutſchen Volkes, an deren 
Löſung mitzuarbeiten auch die deutſchen Genoſſenſchaften berufen ſeien. 
Geheimer Juſtizrat Alberti dankte namens der Mitglieder des 
            Deut=
ſchen Genoſſenſchaftsverbandes für die herzliche Einladung nach der 
deutſchen Oſtmark, der man gerne gefolgt ſei. 
Geſtern vormittag fand im großen Saale der Stadthalle die 
            Er=
öffnungsfeier ſtatt. Es waren zahlreiche Ehrengäſte erſchienen, u. a. 
Miniſterialrat Hoppe vom Reichswirtſchaftsminiſterium, Miniſterialrat 
von Hoffmann vom preußiſchen Miniſterium für Handel und Gewerbe, 
Geh. Oberregierungsrat Pauly vom Miniſterium für Volkswohlfahrt, 
Vertreter der bayeriſchen und ſächſiſchen Miniſterien, des Deutſchen 
            In=
duſtrie= und Handelstags, des Reichsverbands des deutſchen Handwerks, 
des Zentralverbandes des deutſchen Bank= und Bankiergewerbes. Die 
Preußiſche Zentralgenoſſenſchaftskaſſe war durch Geh. Finanzrat Semper 
vertreten. Miniſterialrat Hoppe übermittelte die Grüße und Wünſche 
der Reichsbehörden, namentlich des Reichswirtſchaftsminiſteriums, und 
ſprach die Hoffnung aus, daß die Tagung zum Wohle des deutſchen 
            Ge=
noſſenſchaftsweſens und zum Heile des deutſchen Volkes dienen möge. 
Auch Miniſterialrat v. Hoffmann, der für das preußiſche 
            Mini=
ſterium für Handel und Gewerbe und für die Länderregierungen ſprach, 
wünſchte der werbenden Kraft des genoſſenſchaftlichen Gedankens einen 
weiten Widerhall. 
Der erſte Verſammlungstag wurde durch den Jahresbericht des 
Verbandsanwalts Profeſſor Dr. Stein eingeleitet. Er führte in einem 
längeren Referat über die Entwicklung und die Stellungnahme des 
D.G. V. u. a. aus, daß die vielfach bitter empfundene 
            Krediteinſchrän=
kung in außerordentlichem Maße dazu beigetragen habe, größere Verluſte 
der Genoſſenſchaften zu vermeiden. Alle Hoffnungen, die im 
            Zuſam=
menhange mit der Gründung der Rentenbank=Kreditanſtalt und dem 
Eingreifen der Golddiskontbank auf eine wirkſamere Berückſichtigung der 
Kreditgenoſſenſchaften geſetzt waren, haben zu einer Enttäuſchung 
            ge=
führt. Die Verluſte der Zentralkaſſe der Raiffeiſen=Organiſation rühren 
nicht aus Verbindungen mit den der Organiſation angeſchloſſenen 
            Ge=
noſſenſchaften her. Sie ſeien herbeigeführt durch zweifellos leichtfertig 
gegebene Kredite an das Großgewerbe, die weit ab lagen von jedem 
genoſſenſchaftlichem Intereſſe. Profeſſor Stein erinnerte ferner daran, 
daß eine Geſchäftsverbindung zwiſchen Kredit= und 
            Warengenoſſenſchaf=
ten ſelbſtverſtändlich ſein ſollte. Der Deutſche Genoſſenſchaftsverband 
vertrete den Standpunkt, daß es nicht ſeine Aufgabe ſein könne, Kredite 
zu gewähren lediglich, um an die Stelle des einen Gläubigers einen 
anderen treten zu laſſen. — Am Nachmittag finden die Verhandlungen 
der Baugenoſſenſchaften ſtatt, denen in geſchloſſener 
            Ver=
ſammlung die Verhandlungen der Verbandsreviſoren folgen. 
Zu den Verhandlungen über den Eiſentruſt. 
Zu den Verhandlungen über den Eiſentruſt wird von den Blättern 
mitgeteilt, daß an den Gerüchten über ein Scheitern der 
            Verhand=
lungen nur ſoviel wahr ſei, daß Frankreich und Belgien einen 
            Auf=
ſchub für ihre Zuſtimmung erhalten hätten, der am 17. Auguſt 
            ab=
laufe. Das „Journal” teilt mit, die Belgier und Franzoſen hätten von 
vornherein dieſe Haltung eingenommen. Der Fall Frankreich ſei aber 
verſchieden von dem Belgiens. Das Kompromiß habe im ganzen die 
Zuſtimmung des größten Teils der franzöſiſchen Metallinduſtrie 
            gefun=
den. Der Widerſtand komme lediglich von einigen Firmen, die der 
            An=
ſicht ſeien, daß man ihnen ungenügende Kontingente zugewieſen habe. 
Dieſe Schwierigkeiten könnten aber durch neue Verhandlungen leicht 
            be=
hoben werden. Auf der belgiſchen Seite ſtehe man vor einer allgemeinen 
Oppoſition. Die geſamte belgiſche Metallinduſtrie halte ſich für 
            über=
vorteilt und ſei der Anſicht, daß man der luxemburgiſchen Konkurrenz 
zu weit entgegengekommen ſei. Es ſei allerdings fraglich, ob dies der 
einzige Grund für den belgiſchen Widerſtand ſei. Man dürfe nicht 
            ver=
geſſen, daß Belgien zwiſchen England und Deutſchland liege. England 
habe es aber bisher nicht für wünſchenswert gehalten, in das Kartell 
einzutreten, obwohl man ihm ganz beſtimmte Vorſchläge gemacht habe. 
Belgien zögere Partei zu ergreifen und ſuche gewiſſe Vorteile zu 
            er=
reichen, indem es die verſteckte Oppoſition Englands nach außen hin 
verträte. 
Wie wir zu den ſich widerſprechenden Meldungen über die Pariſer 
Eiſenpaktverhandlungen aus beſter Quelle weiter erfahren, beſtätigt ſich 
die optimiſtiſche Auffaſſung über das Zuſtandekommen des Paktes. 
Der Eiſenpakt iſt im weſentlichen perfekt. 
Die Schwierigkeiten Belgiens ſind interner Natur und beſonders 
darauf zurückzuführen, daß die belgiſche Gruppe eine nicht ſo ſtraffe 
Organiſation darſtellt, wie die Gruppen der anderen Beteiligten. Die 
anderen Beteiligten, Deutſchland, Frankreich und Luxemburg, waren ſich 
durchaus einig, und die Vertragsbeſtimmungen beſtehen, entgegen 
            an=
deren Ausführungen, abſolut und im ganzen feſt. Man erwartet 
            nun=
mehr bis zum 15. September die Beibringung der Unterſchrift der noch 
ausſtehenden Länder (bei Frankreich nur formaler Natur), ſo daß neue 
Verhandlungen kaum nötig ſein werden. Die Quotenberechnung, über 
die gleichfalls Einigkeit herrſcht, rechnet mit einer jährlichen 
            Geſamt=
vollproduktion von 29 Millionen Tonnen für alle Länder. Nach 
            zuver=
läſſiger Schätzung beträgt die augenblickliche Produktion rund 27 bis 
28 Millionen Tonnen. Hier ſetzt das bereits erwähnte ſchwierige 
            Aus=
gleichsſyſtem ein. Der beſtimmt feſtgeſetzte Prozentſatz bei 
            Vollproduk=
tion beträgt für Deutſchland rund 42,25 Prozent, er iſt für Deutſchland 
ebenſo, wie für die anderen Länder, je nach tatſächlicher Produktion 
gleitend und ausgleichend. Für die Kontingentierung beträgt der 
            Pro=
zentſatz zuverläſſig 6½ bis 6½ Prozent der Produktion.
 Kapitalserhöhung der Direktion der Diskontogeſellſchaft. Wie wir 
von unterrichteter Seite erfahren, wird die Direktion der 
            Diskonto=
geſellſchaft im Hinblick auf die zunehmende Ausdehnung des 
            Geſchäfts=
verkehrs zu einer Erhöhung des jetzt 100 000 000 Reichsmark 
            betragen=
den Kommanditkapitals ſchreiten und zu dieſem Zweck ſchon in den 
nächſten Tagen eine außerordentliche Generalverſammlung einberufen. 
Die Kapitalserhöhung iſt mit 35 000 000 RM. in Ausſicht genommen. 
Hiervon ſind nur 25 000 000 RM. für den deutſchen Maukt beſtimmt. 
Nach den Beſchlüſſen der Geſchäftsinhaber und des Aufſichtsrates wird 
für dieſe Neuemiſſion ein geſetzliches Bezugsrecht in gewohnter Weiſe 
ausgeſchloſſen, doch ſoll dem Bankenkonſortium, das die neuen mit 
            vol=
er Dividende ſchon für 1926 ausgeſtatteten Anteile zeichnen wird, die 
Verpflichtung auferlegt werden, 20 000 000 der neuen Anteile den alten 
Anteilseignern im Verhältnis 5:1 zu einem Kurſe von 130 Prozent zum 
Bezuge anzubieten. Von den reſtlichen 15 000 000 RM. werden 10 000 000 
RM. von dem Bankhauſe Dillon, Read u. Co. in New York mit einem 
vereinbarten Abſchlage gegen den Tageskurs feſt übernommen, unter 
der Vorausſetzung, daß die vorgeſchlagene Kapitalserhöhung die 
            Ge=
nehmigung der Generalverſammlung findet. Vereinbarungsgemäß 
            wer=
den dieſe 10000 000 RM. Anteile zwei Jahre vom Markte 
            ferngehal=
ten und deren Stimmrecht einer der Diskontogeſellſchaft naheſtehenden 
Perſönlichkeit ohne Einſchränkung übertragen werden. Zu dieſem Zweck 
wird Dillon, Read u. Co. in Amerika Certifikate, die erſt nach zwei 
Jahren zum Umtauſch in Anteilsſcheine berechtigen, zur Ausgabe 
            brin=
gen. Dieſe Emiſſion wird ſchon in den nächſten Tagen erfolgen. 
            Dil=
lon, Nead u. Co. iſt eine Option auf weitere 2 000 000 junger Anteile 
eingeräumt worden, für welche im Falle der Optionsqusübung 
            hin=
ſichtlich der zweijährigen Sperre und des Stimmrechtes die gleichen 
            Ver=
einbarungen wie für die 10 000 000 RM. Anteile Platz greifen. Die 
reſtlichen 3 000 000 RM. Anteile bleiben zur Verſügung der 
            Verwal=
tung, doch iſt nicht beabſichtigt, dieſe Anteile in nächſter Zeit an den 
Markt zu bringen. Durch die Kapitalserhöhung wird nicht nur das 
Grundkadital der Diskontogeſellſchaft eine erhebliche Erhöhung 
            erfab=
ven, ſondern auch die offenen Reſerven, welche heute ohne 
            Berückſichti=
gung der offenen Reſerven der Norddeutſchen Bank und des A. 
Schaaffhauſenſchen Bankvereins nach der Uebernahme der Bank für 
Thüringen ſich auf 36 100 000 belaufen.
 Frankfurter Effektenbörſe. 
* Frankfurt a. M., 17. Auguſt. 
Die Börſe eröffnete zunächſt auch heute wieder in ſehr ruhiger 
            Hal=
tung, geriet aber bald in eine lebhaftere Verfaſſung. Der in den 
            betei=
ligten deutſchen Kreiſen herrſchende Optimismus über den baldigen 
            Ab=
ſchluß der internationalen Verhandlungen der Eiſenintereſſenten gab für 
die Montanwerte einen neuen Anreiz; übrigens wurde auch in 
            Er=
wägung gezogen, daß die deutſche Kohleninduſtrie noch auf lange Zeit 
hinaus mit ausländiſchen Aufträgen verſehen ſei, ſelbſt wenn demnächſt 
der Streik der engliſchen Bergarbeiter ſein Ende erreichen ſollte. 
            Außer=
ordentlich ſtimulierend für den Montanmarkt war auch die große 
            Nach=
frage nach den Aktien der Rheiniſchen Braunkohlen A. G., obwohl die 
Gerüchte, daß dieſe Aktien von der J.G. Farbeninduſtrie aufgekauft 
würden, in aller Form dementiert werden. Neuerdings heißt es, daß 
mit den Leverkuſer Werken der J.G. Farbeninduſtrie ein Abkommen 
zuſtande gekommen ſei, nachdem die Nachtſtrombelieferung der Leverkuſer 
Werke auch durch das Elektrizitätswerk der Rheiniſchen Braunkohlen 
A. G. geſchehe, wodurch ſich eine bedeutend beſſere Ausnutzung dieſes 
Stromes für die Rheiniſche Braunkohlen A.G. ergebe. Bei ganz 
            ge=
ringem Angebot ſtieg der Kurs in raſcher Folge von 190 auf 202 zur 
erſten Notiz, machte aber bei dieſem Stande keinen Halt, ſondern bald 
darauf wurden 205 Prozent geboten, ohne daß der Nachfrage hätte 
Gemüige geleiſtet werden können. Auch auf dem Montanmarkt ronnten 
Kursbeſſerungen bis zu 3 Prozent feſtgeſtellt werden, wobei beſonders 
Deutſch=Luxemburger, Harpener und Gelſenkirchener in den 
            Vorder=
grund traten. Die Haltung auf dem Chemiemarkt blieb unverändert 
ſtill. Der geringen Nachfrage ſtand genügend Angebot gegenüber, ſo 
daß der Kurs nicht über den geſtrigen Stand hinauskommen konnte. 
Schiffahrtswerte waren ebenfalls etwas feſter. Hapag gewannen 23 
und Lloyd 1 Prozent. In Banken war das Geſchäft luſtlos, und anfangs 
gab e3 auch kleine Abſchwächungen, die aber im Verlaufe auf die 
            allge=
meine Befeſtigung wieder ausgeglichen werden konnten. Auf dem 
            Elek=
tromarkt war die Haltung auf die Erklärung der Siemensverwaltung, 
daß keine Fuſionsabſichten beſtänden, recht unregelmäßig; aber auch hier 
konnte ſpäter eine allgemeine Befeſtigung eintreten, die ſich jedoch in 
engen Grenzen hielt. Deutſche Anleihen, ausländiſche Renten und 
            Pfand=
briefe hatten kein Geſchäft, ausländiſche Renten aber waren etwas 
            leich=
ter. Der Freiverkehr blieb ſtill, Benz 78, Growag 60, Entrepriſe 7, 
Ufa 40, Brown Boveri 120, Unterfranken 90, Chem. Andrae 60, 
            Frank=
furter Handelsbank 20½. Im weiteren Verlaufe nahm das Angebot in 
Chemiewerten überhand, ſo daß der Kurs für J. G. Farbeninduſtrie um 
3 Prozent nachgab. Hierdurch wurde auch die feſte Haltung der übrigen 
Märkte etwas erſchüttert. So mußten die Montanwerte Teile ihrer 
Gewinne wieder abgeben. Elektrowerte konnten ſich ſpäter aber 
            behaup=
ten. In Verbindung mit den ſtark vergrößerten Bauprogrammen der 
Staaten und des Reiches waren dafür zum Schluß die Aktien der 
            Bau=
unternehmungen wieder ſtärker gefragt. Holzmann, die bereits 2 
            Pro=
zent höher eingeſetzt hatten, erfuhren in der zweiten Börſenſtunde eine 
Steigerung um weitere 5½ Prozent. Auch die Brauereien waven weiter 
befeſtigt, während ſonſt die Kursrückgänge überwogen. Tägliches Geld 
5 Prozent. London=Paris unverändert 179—180. 
An der Abendbörſe war das Geſchäft an den variablen Märkten mit 
Ausnahme einiger Spezialwerte im allgemeinen recht ſtill, wenn auch 
durchſchnittlich eine Idee feſter.
 Berliner Effektenbörſe. 
* Berlin, 17. Auguſt. 
Die heutige Börſe eröffnete in unſicherer Haltung. Die Tendenz 
zeigte vorbörslich eine leichte Erholung, die bei Feſtſetzung der erſten 
Kurſe bereits zum Teil verloren ging. Schon während der erſten 
Stunde trat dann am Montanaktienmarkt und am Elektroaktienmarkt 
größeres Kaufgeſchäft ein, wodurch die zum Stahltruſt gehörenden 
            Ge=
ſellſchafren Befeſtigungen von durchſchnittlich 3 Prozent und am 
            Elektro=
markt gleichfalls Kurserhöhungen bis 4 Prozent zeitigten. Daneben 
fanden einige bemerkenswerte Spezialbewegungen ſtatt. Rheiniſche 
Braunkohlenaktien, deren Vorkurs auf 190 lautete, zogen bis 205 an 
und führten damit auch den übrigen Braunkohlenwerten ſpekulative 
Intereſſenten zu. Am Bankaktienmarkt konnten die erſten Kurſe weiter 
1—2 Prozent nach oben korrigiert werden. Berliner Anteile gewannen 
ſogar 6 Prozent. Auch Schiffahrtsaktien lagen bei allerdings ſtillem 
            Ge=
ſchäft 2½ Prozent höher. Die zunächſt unentſchiedene Geſamttendenz 
wurde infolge der verſchiedenen Hauſſeanſätze wieder freundlich. Die 
Kursverluſte des Vortags konnten zum größeren Teil wieder eingeholt 
werden. Am Geldmarkt war Tagesgeld kaum unterzubringen. Die 
öffentlichen Sätze ſtellten ſich auf 4—6 Prozent, Monatsgeld auf 5½ 
bis 6½ Prozent. Die Veränderungen am Deviſenmarkt waren 
            unbe=
deutend. London=Paris notierte 178, London=Brüſſel 118½, London= 
Mailand 148. London=New York 4,85/95. Im einzelnen eröffneten an 
den Terminmärkten Farbeninduſtrie mit 288½, um bald über 290 
            an=
zuziehen. Sonſtige chemiſche Werte kaum verändert, nur chemiſche Hayda 
—4 Prozent und Anglo Guano —2½ Prozent. Elektrowerte begannen 
erſt, bevor die Hauſſe in Gang kam, noch unter den geſtrigen 
            Schluß=
kurſen, die gegen Ende der erſten Stunde jedoch um 3—4 Prozent 
            auf=
gebeſſert waren. Bevorzugt Siemens. Maſchinenfabriken notierten 
feſt. Barmer plus 4,25, Holzmann plus 4. Heimiſche Renten erhalten 
Kriegsanleihe 0,480. Im weiteren Verlauf nahm das Börſengeſchäft 
einen Umſchwung an, da die zweite Hand dem Markte fern blieb und 
die Kurſe weiter abbröckelten. Farbeninduſtrie 286 nach 280,5, Siemens 
190 nach 193. Auffallend feſt war die Haltung der Philipp Holzmann 
A. G., die weitere 8 Prozent gewannen. Als Grund wird die Aufnahme 
als Terminpapier an der Börſe angenommen. Gegen Schluß der 
            zwei=
ten Börſenſtunde war die Tendenz allgemein ſchwächer. 
Privatdiskont kurze Sicht 4½ Prozent, lange Sicht 4½ Prozent. 
An der Nachbörſe konnten ſich wieder kleine Erholungen einſtellen. Im 
ganzen blieb die Haltung jedoch unſicher und eher ſchwächer. In einigen 
beſonderen Papieren machten die Kurserhöhungen allerdings bedeutende 
Fortſchritte. 
16. 8 
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 1.65 
11.27 
91.83
Brie
 1.69 
11.31
 112.31112.5 
19.55710.53 
29.332/23.334 
11.38 11.43 
E3.97 64. 14
 17. 8. 
Geld / Bri 
1.6351 1.69 
11 29 11 33Budapeſt.. 
92.1M 41 931 92 22 
171.76171.74111.89 111 77Rio de Janeir= 
12.30 112.53 
19. 552/13.59 )Jugoſlavien. 
13.77 13.531 13.77 13 811 
23 330 23.432 
4.197 4.2051 195/ 1.305 Danzig 
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33.033/31-25) 31.05 31 26 
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Sofia 
Ponſtantinopel 
Liſſabon 
Kauada
Viehmärkte.
 Mainzer Viehmarkt vom 17. Auguſt. Angetrieben waren 44 Ochſen, 
26. Bullen, 533 Kühe und Färſen, 250 Kälber und 978 Schweine. Preiſe: 
Ochſen 45—56, Bullen 35—50, Färſen und Kühe a) 52—62, 31) 34—50, 
b2) 24—34, c) 10—20, Freſſer 54—72, Schweine a) 78—87, b) 78—85, 
c) 70—75. Marktverlauf ruhig, geringer Ueberſtand,
 Die Einnahmen des Reiches vom 1. April bis 31. Juli 
Das Reichsfinanzminiſterium veröffentlicht eine Ueberſicht über di 
Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und Abgaben für die Zei 
vom 1. April bis 31. Juli 1926. Darnach gingen ein an fortdauernder 
Beſitz= und Verkehrsſteuern im Monat Juli 472082 538 RM., vom 1. 
April bis 31. Juli 1 431 198 RM. (für das Rechnungsjahr 1926 veran 
ſchlagt: 4 476 000 000 RM. Darunter an Einkommenſteuer im Mona 
Juli 246 353 574 RM., vom 1. April bis 31. Juli 716 000 312 RM 
(2 100 000 000 RM.) An einmaligen Beſitz= und Verkehrsſteuern gingen 
ein im Monat Juli 4—318—423 RM., vom 1. April bis 31. Jul 
18 463 526 RM. (30 000 000 RM.), demnach an Beſitz= und Verkehrs 
ſteuern zuſammen im Juli 476 500 964 RM., vom 1. April bis 31. Jul 
1449 661 RM. (4 506 000 000 RM.). An verpfändeten Zöllen und Ver 
brauchsabgaben ſind aufgekommen im Juli 227 001 519 RM., vom 1 
April bis 31. Juli 688 231 245 RM. (1907 000 000 RM.), an anderer 
Zöllen und Verbrauchsabgaben im Juli 4576 225 RM., vom 1. Apri 
bis 31. Juli 25 249047 RM. (52300000 RM.), an Zöllen und Ver 
brauchsabgaben zuſammen alſo im Juli 231 577 744 RM., vom Apri 
bis 31. Juli 713 480 293 RM. (1 959 300 000 RM.). Die Geſamteinnah 
men des Reiches betrugen im Juli 708 004 927 RM., vom 1. April bis 
31. Juli 2 163 296 822 RM. (6 465 300 000 RM.).
 6½zinſige Schatzanweiſungen der Deutſchen Reichspoſt, Folge 2 
Die vom 9. bis 14. d. M. zur Zeichnung aufgelegten 6½zinſigen Schatz 
anweiſungen der Deutſchen Reichspoſt, Folge 2, ſind bis auf einen Teil 
betrag begeben worden, der von den Konſorten übernommen iſt. 
            Fü=
den größten Teil des gezeichneten Betrages haben ſich die Zeichner eine= 
Sperre von ſechs Monaten unterworfen. Die gezeichneten Beträge; 
werden voll zugeteilt. 
Mehrheitsverſchiebung bei rheiniſch=weſtfäliſchen Brauereien. Es 
verlautet, daß der Austritt der Aufſichtsratsmitglieder aus der Eſſener 
Aktienbrauerei Jakob Feitel=Mannheim, Direktor Rühl=Worms und 
Direktor Weil=Mannheim, mit dem Uebergang des Aktienpaketes vor 
dieſer Gruppe an Bergwerksbeſitzer Franz Funke=Berlin zu erklären iſt 
Auf der anderen Seite ſoll der Aktienbeſitz an der Adlerbrauerei Kölr= 
und der Höfelbrquerei Düſſeldorf aus dem Beſitz des Bergwerksbeſitzers 
Funke auf die Gruppe Feitel übergegangen ſein, ſo daß Bergwerks 
beſitzer Funke aus dieſen beiden Aufſichtsräten ausgetreten iſt. 
Das Großwerk der Farbeninduſtrie für Kohlenverflüſſigung. Nach 
Mitteilungen des B.T. verlautet in Halleſchen Wirtſchaftskreiſen, daß 
die J.G. Farbeninduſtrie beabſichtige, das geplante Großwerk für 
            Koh=
lenverflüſſigung nicht in der Nähe ihres Leunawerkes bei Merſeburg 
zu errichten, ſondern bei Nachterſtedt, in der Gegend von Aſchersleben 
weil die dortige Braunkohle zur Verflüſſigung beſonders gut geeignet 
ſei. Mit dem Bau werde noch in dieſem Herbſt begonnen werden. 
            Be=
kanntlich hat ſich die Geſellſchaft in der Gegend von Nachterſtedt durch 
Ankauf eines Rittergutes große Kohlenfelder geſichert. 
Starkes Defizit der franzöſiſchen Handelsbilanz. Der Ausweis der 
franzöſiſchen Außenhandelsbilanz für die erſten ſieben Monate d. J 
weiſt eine Einfuhr in Höhe von 34 430 399 000 Franken und eine 
            Aus=
fuhr von 31 967 088000 Franken auf. Das Defizit der franzöſiſchen 
Handelsbilanz beläuft ſich demnach bis zum 1. Auguſt auf 2 463 31100 
Franken. Nach der Tonnageziffer betragen die Einfuhren 27 012697 
Tonnen, während die Ausfuhren nur eine Tonnageziffer von 18 773 216 
aufweiſen. Demnach iſt die franzöſiſche Handelsbilanz nicht nur nach 
dem Geldwert, ſondern auch nach dem Tonnagegehalt ſtark im Defizit. 
Produktenberichte. 
Frankfurter Produktenmarkt vom 17. Auguſt. Am hieſigen Markt 
war das Geſchäft heute ſehr ruhig. Nur Weizen und Roggen neuer 
Ernte waren ſtärker begehrt und daraufhin je 25 Pfg. teurer. Es 
            notier=
ten: Weizen 28,75, Roggen 20, Hafer ausländ. 20—21,50, Mais 18 bis 
18,25. Weizenmehl 42—42,50, Roggenmehl 30,50—31, Weizenkleie 8,75, 
Roggenkleie 10,50. 
Berliner Produktenbericht vom 17. Auguſt. Die amerikaniſchen 
Preiswickgänge und die Beſſerung der Wetterlage veranlaßten die 
            Käu=
fer zu größerer Zurückhaltung in ihren Dispoſitionen in Roggen und 
Weizen. Das Angebot hat ſich etwas verſtärkt, Weizen wurde zu 2 Mk. 
und Roggen zu 1 Mk. niedrigeren Preiſen aufgenommen. Für ſofort 
            ver=
ladbare und bahnſtehende Waren werden immer noch Aufgelder bezahlt, 
und Weizen=Lieferung ſtellte ſich für ſpätere Sichten um 2 bzw. 2,50 Mk. 
billiger, Roggen war am Lieferungsmarkt ebenfalls abgeſchwächt. 
            Wei=
zenmehl zur ſofortigen Lieferung dringend geſucht, war wenig 
            ange=
boten, Herbſtlieferung dagegen vernachläſſigt. Roggenmehl blieb zu 
geſtrigen Angeboten angeboten und wurde vereinzelt gehandelt. Gerſte 
war erhöht, aber ſchwer durchzuſetzen, feinſte Sorten blieben gefragt, 
mittlere und abfallende vernachläſſigt. Hafer in guter Qualität iſt 
            eben=
falls gefragt und knapp. Das weniger begehrte neue Material iſt 
            aus=
reichend vorhanden. 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
* New York, 17. Auguſt. (Priv=Tel.) 
Weizen: Höhere Kabelmeldungen und Berichte über zu ſtarke Näſſe 
aus dem Weſten führten im erſten Teil des Verlaufs zu einer feſten 
Haltung. Da ſich bald ſchleppende Exportnachfrage zeigte, und große 
Ankünfte gemeldet wurden, wurde ſpäter die Tendenz ſchwach. Die 
            Ter=
mine mußten ½ C. nachgeben. 
Mais: Käufe der Kommiſſionsfirmen und Baiſſiers gaben dem 
Markt im Anfangsverkehr ein feſtes Ausſehen. Dann aber ſchlug die 
Stimmung um auf günſtige Witterungsberichte, ſodaß die Termine 
etwa ½ C. unter geſtern ſchließen mußten. 
Hafer: Auch dieſes Marktgebiet zeigte ein ſchwaches Ausſehen im 
Einklang mit Weizen und Mais. 
Baumwolle: Erneute Klagen über Inſektenſchäden und Meldungen 
über zu große Niederſchläge in den atlantiſchen Staaten gaben dem 
Markt im Anfangsverkehr ein feſtes Ausſehen. Im Schlußverkehr 
            wur=
den jedoch Liquidationen beobachtet, ſodaß der Markt in abgeſchächter 
Haltung ſchloß. Die Termine gaben 15—20 Pkt. nach. 
Kaffee: Eine geſteigerte Nachfrage des hieſigen Handels verlieh dem 
Markt zuerſt eine feſte Haltung. Im weiteren Verlauf trat jedoch eine 
Abſchwächung ein auf Verkäufe der Kommiſſionsfirmen. Die Termine 
konnten bis 9 Pkt. anziehen. 
Zucker: Zurückhaltendes kubaniſches Angebot, ferner Käufe der 
            Raf=
finerien und gute Nachfrage für Raffinadezucker führten zu einem feſten 
Marktverlauf. Die Termine konnten einige Pkt. gewinnen. 
Kakao: Im Anfangsverkehr machte ſich eine ſchwache Haltung 
            be=
merkbar auf Verkäufe des Handels. Als aber ſpäter erhöhte 
            Kabel=
meldungen eintrafen, wurden Deckungskäufe vorgenommen, doch zeigen 
die Termine noch Einbußen von 20—30 Pkt. 
Kleine Wirtſchaftsnachrichten. 
Die nunmehr ſeit anderthalb Jahren laufenden deutſch=
            pol=
niſchen Handelsvertragsverhandlungen ſind, wie den 
Blättern mitgeteilt wird, neuerdings bis Ende September 
            unter=
brochen worden. 
Das Meſſeamt Köln teilt uns mit, daß ſich bis heute bereits 
eine ſo große Anzahl großer und bedeutender Firmen der 
            Textilindu=
ſtrie für die Herbſtmeſſe angemeldet haben, daß ohne Uebertreibung 
geſagt werden kann, daß die Textilmeſſe im Herbſt in qualitativer 
Hinſicht bedeutend beſſer beſchickt werden dürfte als die früheren 
Meſſen. 
Wie auf eine Anfrage mitgeteilt wird, handelt es ſich bei der Bank 
von Polen um keine allgemeine Diskontherabſetzung, ſondern nur 
um eine Sonderermäßigung für landwirtſchaftliche 
Kredite zur Unterſtützung der Getreideausfuhr. 
Wie man aus Konſtantinopel meldet, ließ die Regierung 
den in Betracht kommenden Staaten mitteilen, daß die Schließung der 
Handelskammern nicht beabſichtigt ſei. Die von den türkiſchen 
            Poli=
zeibehörden unternommenen Schritte ſeien auf ein Mißverſtändnis 
            zu=
rückzuführen. 
Die amerikaniſche Cinfuhr von Rohgummi betrug 
im Juli 37 087 Tonnen gegen 24 914 Tonnen im Vormonat. 
Nach Meldungen aus Hongkong wurde ein vorläufiges 
            Ab=
kommen zwiſchen dem Bergwerksdirektor der Provinz Kwangai in 
Südchina und einer deutſchen Firma abgeſchloſſen. Die Firma 
erhält danach einen großen Teil der Konzeſſionen für die Ausbeutung 
der Autimon= und Bleilager der Provinz. 
Die amerikaniſche Baumwollfirma Watkins u. Co. 
beziffert den Stand der Baumwolle mit 68,5 Proz, und den 
            vorausſicht=
lichen Ernteertrag mit 15 787 000 Ballen.
Nummer 228
 Wildgraf Hubertus. 
Roman von Peter Fides. 
(Nachdruck verboten) 
23) 
„Darauf werden Herr Graf nicht lange zu warten brauchen!“ 
„Wieſo?” 
Der Beamte ſah ſich um, als fürchte er, daß ein Lauſcher in 
der Nähe ſei. Wie mir meine Gewährsmännin verſichert hat, 
will Matowski dem Merkel in der Silveſternacht wieder Faſanen 
liefern — friſchgeſchoſſene — 
„Iſt die Möglichkeit?!‟ Egede ſchlug ſich mit der flachen 
Hand auf das Knie: Na, das Handwerk werden wir dem 
Burſchen legen — gründlich! Sie ſind doch mit von der Partie?” 
„Wenn der Herr Graf wünſchen?” 
„Lieb wäre es mir ſchon. Alſo ſchön, dann bitte ich Sie, 
am 31., vormittags um elf, bei Forſtmeiſter Stephan zu ſein.” 
„Forſtmeiſter?” 
Hubertus ſchmunzelte. „Den hat er zu Weihnachten 
            be=
kommen, wir müſſen einen eingehenden Kriegsrat abhalten, 
meine anderen Forſtbeamten verſtändige ich telephoniſch.” 
„Ich werde pünktlich ſein.‟ Der Wachtmeiſter ſtand auf. 
„und jetzt — ich habe noch ein paar dienſtliche Angelegenheiten 
zu erledigen, wenn es mir der Herr Graf nicht übel nehmen —” 
„Aber, ich bitte Sie, die Pflicht geht natürlich allem anderen 
voran!‟ Egede begleitete ſeinen Gaſt bis zur Tür. „Nochmals 
ſchönſten Dank, ich werde mich mal gelegentlich mit ein paar 
Haaſen oder Faſanen revanchieren!“ 
Zwei Minuten ſpäter verhallte auf dem gepflaſterten Hofe 
der harte Trab des ſchweren Artilleriſtenpferdes. 
Wie ein Träumender ſtarrte Hubertus auf die in enger, 
blauer Maſchinenſchrift beſchriebenen Bogen, dann legte er das 
Schreiben ſorgfältig in das Schubfach und ſchloß zweimal ab. 
Ein tieſes, tiefes Aufatmen — nun war die Entſcheidung 
            ge=
fallen — jetzt war er — frei, frei —. Und unwillkürlich ſtieg 
ein Bild vor ihm auf, ein lächelndes Mädchenantlitz, von 
            ſchwe=
ven, gold=blonden Flechten umrahmt, mit Augen, ſo tief und 
rein und blau wie ein Bergſee —
 Mittwoch, den 18. Auguſt 1926 
Hanfe Lenm des ehen. amt vein Gick deſſen 
bloßes Ahnen erſchauern ließ, eine Seele, die ihm zu eigen ſein 
wollte, jetzt, wo er einſam war, verlaſſen, in alle ſeinem 
            Reich=
tum ärmer als der Geringſte ſeiner Tagelöhner?! Hatte er 
überhaupt noch das Recht, ein fremdes Schickſal an das ſeine zu 
ketten? War es nicht beſſer, wenn er das blieb, als was ihn der
 Volksmund bezeichnete: der „Wildgraf”, der aufging in der 
Liebe zu Wald und Wild, der nichts fragte nach Menſchen und 
Welt?! 
Mit hartem Ruck ſtieß Egede den ſchweren Seſſel zurück, 
unwillkürlich fiel ſein Blick auf einen gebrannten Wandſpruch: 
„Du biſt mein Lehrer, Tröſter und Freund, biſt meine Kirche, biſt 
meine Heimat — Du rauſchender, flüſternder, tiefſtiller Wald!”
Geite 11
 Iat— jeht Iinais us Den eigen, beiſteiden Naumen. — 
hinaus in Gottes frei Natur, in die Wunderwelt eines 
            leuchten=
den, ſtrahlenden Wintertages — dort, wo Vergeſſen, Nuhe, 
Frieden — 
Und nun ſchritt Hubertus durch den tief verſchneiten Forſt, 
hörte nicht das leiſe Locken der Tannenmeiſen, das Gezwitſcher 
der Goldhähnchen —. Ueberall waren ſchon aun frühen Morgen 
die Schneepflüge gegangen, auf den Geſtellen, den Schneiſen, 
den Pürſchſteigen, zu den Fütterungen, quer durch den 
            Be=
ſtand, und auf den mit leichtem, loſem Neuſchnee bedeckten 
Spürbahnen ſtand Fährte neben Fährte, wie in einem 
            aufge=
ſchlagenen Buch. Dort hatte eine Rotte Sauen gebrochen, dort 
war Neineke Voß, der Erzſchelm, gewechſelt und hart daneben 
zeichneten ſich Ballen und Zwang, Inſiegel und Mücktritt eines 
ſtarken Hirſches ab, nagelfriſch, als ſei er eben erſt vorübergetrollt 
in das raume, mit Wacholderkuſſeln beſtandene Hochholz. 
Sonderbar dieſer rotbraune Klumpen da drüben — und 
nun, für einer Sekunde Dauer, blitzende, ſchlohweiße 
            Enden=
ſpitzen, Augſproſſe, Eisſproſſe, Mittelſproſſe, darüber die 
            ein=
fache Krone — ein Vierzehender — der Vierzehnender — der 
lauflahme Bummler — 
Im Nu hatte Egede den Drilling heruntengeriſſen, entſichert 
— einen Herzſchlag zu ſpät, denn ſchou ſchloß ſich hinter dem 
Geweihten der grüne Vorhang der Fichtendickung — — zu 
ärgerlich! 
Irgendwo ein leiſes, ganz leiſes Geräuſch, der Wildgwaf 
fuhr herum. 
„Ja, und wo kommen Sie denn her, gnädiges Fräulein?!” 
„Guten Morgen, Herr Graf!. Ich wollte erſt zur Fütterung, 
um womöglich eine Aufnahme zu machen und dann das 
            Fuchs=
eiſen aun „Kreuzberg” revidieren, aber — ich habe Ihnen doch 
nicht etwa ein Stück Wild vergrämt?!” 
„Nein — nein, daran war ich ſelbſt ſchuld — der lümmernde 
Vierzehnender, na, hoffentlich ſteht er noch in der Dickung, ich 
will mal ſehen, ob ich jemand ſinde, der die Fährte ausgeht —” 
„Bitte ſchön, da brauchen Sie nicht weit zu ſuchen”, das 
junge Mädchen lächelte ſpitzbübiſch, „ich bin ſpurſicher wie der 
beſte Schweißhund — ſoviel habe ich doch von Väterchen 
gelernt!“ 
(Fortſetzung folgt.)
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Darmſtädter u. Nationalbank. Kommanditgeſelſchaft auf Aktien. Darmſtadt. Frankfurter Kursbericht vom 17. Auguſt 1986.
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4½Reichsanleihe. 
6‟Reichsanleihe 
81% 
Dolar=Schatzanw. 
K.=Schatzanw.23 
L.=Schatzanw.s4 
48½ll und R.= 
Schatz. 
4IeoTNeIT. 
Lg D. Schutzgb. 
Sparprämienanl. 
48 Preuß. Konſ. 
8½% 
4% Baden, alt ... 
8½% 
893 
1896. 
49Bahern ...... 
3½% 
.. 
33 
.." 
8.16% Heſſtunt. 28 
33% 
... 
Baſch ue. 
b) Sonſtige, 
enropäiſche 
5% Bos. E. B. 1914 
47 L.Inp. 1914 
4½% u 1898 
4½% „ 1902 .. 
47
 5% Bulg. Tabak 
4½% Oſt. Staatsr. 
v. 1918 
4½BOſ. Schatz, 14
9.4825
0.27
 3.5 
0.45
22
 14% Oſt. Goldr. . . . 20.1 
4½%r Silberr... 
42 „einh N. kon) 
8% Port. (Spz.) II 8.23
 52 Rum.am. R.03. 
413% „ Gold, 13. 
%. „ amkon. 
48 „ am. 05.: 
42 Türk. (Adm.)103 
428 Türk. Bagd. I 
42 GBagb.)71 
48 „ 1911 Zoll. 
4½% Ung St. 1913 
412% „ St. 1914 
„ Goldr. . 
„ St. 10 .3 
Kronr. 
3% „ Eiſ.Tor. 
            Außereuro=
päiſche. 
5% Mex am.inn. 
520 u äuß. 39 .. 
5 4% u Gold 94.. 
3% z konſ. inn. 
412% „ Frigat. 
5%Tamaulipas. * 
Sachwert=
            Schuld=
verſchreibungen 
Mit 
            Zinsberech=
nung 
826 Doll. Gold. 1932/ 
6%. „ Gold, 1935 
83 Frk.=bhp.=B.= 
Goldpfdbr.R.1 9 
1820 Frkſ. Hyp.=Bk.= 
Reihe 2 
5RFfſ. Pfandbr. 8!. 
Gold Reihe 2 
8% 
Em. 81
 8 
19.30 
4.a0 
11.75 
23 
18. 
13.75 
17.75 
19.73 
30.15 
18.5 
2.45 
22.25
 33.5 
21.
 97.75 
R4 
98.5 
99.5 
99.5
 1 50 Neck. AG. Gld 23/ 
82 Pfälz.=Hyp.Bk. 
24 
so Rh.=Hyp 6d.24 
52 Rhein=Main= 
Donau. Gold 23 
Ohne 
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berechnung 
KSgBd.=Bd.=Hz: 23 
500 Bdw. Kohl. 23 
520 Fr. Pf.Bk.G. I 
1 8%Großkr.Mannh. 
Kohl. 23 
62 Heib.Holzw. 23 
18% Heſſ. Brk.=Rog. 
5% Roggen 23 
62 Mannh. Stadt= 
23 
Kohl. 
625 Offenb. Holz . 
5% Pfälziſche=Hyp. 
Bk. Gld. „.24 
5%o Pr. Kaliw. 
5% Pr. Roggenw. 
520 Nh. H.B. Gb. 241 
5% Sächſ. Brk. 23, 
2 „Noggenw.23 
5% Südd. Feſt=B. 6 
Borkriegs=Hyp.=B. 
Pfandbriefe. 
Bahr. Vereinsb. 
Bayr, Handelsb. 
Bahr. Hyp.u.=Wechſſ 1 
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Preuß. Pfdbr.=Bk. 
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Württ, Hyp.=Bk.. . 4
 98 
98.5
 11.50 
215 
13.55
6.5
 2.30 
5.75
 3.31 
2.03
 14.8 
11.62 
13. 
10.65 
9.80 
11.83 
9.35 
10.0* 
11.40 
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 Staatl. od. prob.) 
garantiert. 
Heſi. L.=Hyp.=B. 
Landeskr. Caſſel . 
Naſſau. Odsb. .. 
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Transportanſt. 
42, Eliſ.=Bahn 
42 Galiz. Carl= 
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5%0 Oſt. Südb. (2). 
2,6% Ate „ „ 
2,629 Neue zu 1 
42,Oſt. Staatsb.88 
18%Oſt. „ 1.b.8. E. 
13%Oſt. „ 9. E. 
3%0Oſt. „ 1885 
3%Hſt. Erg. Netz 
425 Rud. Silber . 
4. Rud. Salzkg.) 
4½%Angt., S.T. 
4½=%Angt. S. 
zGAngt. S. III 
Salon.Monaſt. 
52 Tehuantepee. 
4½% 
Bank=Aktien 
Alg. D.=Krebit:. 122.3 
Bad Bk. 
(Bi. ſ. Brauind. .1 
Barmer Banko. .1 
Ban, Hyp.=Wchſ.: 135 
Berl.,Handelsgel. 
Commu. Privatb. 
Darmſt.u. Nat.=Bk. 1 
Deutſche Bank. 
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D. Vereins=Bk. 
Dist.=Geſelſch. .../1 
Dresdener Bk. . ../1 
Frankſ. Bk. . . .. .17
 7.2 
6.5er!
 E.20 
4.60 
14 
14 
13.25 
139.67 
18.5 
18.75 
6.45 
4.76 
18 
3
 1195 
166 
118 
138.5 
195 
188.25 
118,5 
119. 
93 
168 
140.5 
118
 Frkf. Hyp.=Bk. ... 
Frkf. Pfdbr.=Bk. 
Gotha Grundk. Bk.) 
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138 
132.25 
139 
545 
1120 
1160 
123 
128.5 
131‟ 
Buo
 1a8 
87 
150 
133 
138.75 
1148.25 
147 
113.5 
139 
117 
1110 I 
70.5 
80.3 
32.5 
121.5 
R 
15.5 
149.5 
69
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Eiſ. Bad. Wolle ./44 
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Enzinger Werke „.180
 1246 
130 
130
 781= 
159 
73 
a19 
44.75 
46.5 
1455 
167 
125.75 
125 
1138. 
96 
B2 
72.5 
141 
1156 
122 
68 
4s 
69.5 
37
 153 
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51.5 
96 
69 
0.65 
65 
8h 
25 
108.5 
54.9 
78.5 
1108 
116 
83 
82 2 
25.5 
42 
81 
83 
114.: 
58.9 
0.55 
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416 
41.5 
118 
65 
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85.75 
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 85.5 
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25½o 
107 
7825 
 47.5 
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eröffnet habe. — Mein Beſtreben iſt, durch reelle und 
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Unternehmen gütigſt unterſtützen zu wollen, zeichnet 
Hochachtungsvoll 
Friedrich Griebel. 
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weiß und blauen Steinchen. 1 Stück 
Kupferdraht. 1 blauleinener Arbeitsanzug. 
1 Trauring, gez. L. H. 24. 12. 24. 1 ſchw. 
Lackledertäſchchen mit 2 Taſchentüchern u. 
1 Schlüſſel. 1 brauner Damen=
            Glacéhand=
ſchuh. 1 farbiges graues Stoffhütchen und 
1 roter Lackgürtel. — Zugelaufen: 1 jung. 
unkelgrauer Schäferhund.
 Wettbewerb 
Die Stadt Darmſtadt ſchreibt unter 
den in Darmſtadt anſäſſigen Architekten 
Kunſtgewerblern uſw. einen Wettbewerb 
aus, zur Erlangung von künſtleriſch 
            ein=
wandfreien Entwürfen für geſchäftliche 
Anpreiſung an Straßen mit 
            Firmen=
ſchildern, Lichtreklame und vorſpringenden 
Schildern. An Preiſen werden für die 
3 einzelnen Gruppen insgeſamt 600.— Mk. 
zu je 100.— Mk., 60.— Mk. und 40.— Mk. 
ausgeſetzt. Ein Ankauf weiterer 
            Ent=
würfe bleibt vorbehalten. Für jede Gruppe 
ſind mindeſtens 3 Vorſchläge erforderlich. 
Das Recht der anderweitigen Verteilung 
bleibt vorbehalten. 
Nähere Unterlagen des Wettbewerbs 
ſind auf dem ſtädt. Hochbauamt, Zimmer 
Nr. 13, zu erhalten. 
(St. 10808 
Preisrichter ſind: 
1. Bürgermeiſter Buxbaum, 
2. Geh. Oberbaurat Miniſterialrat Prof. 
Dr. Hofmann, 
3. Geh. Baurat Walbe, 
4. Stadtverordneter Leuſchner, 
Hütſch. 
Die Entwürfe ſind mit Kennwort 
verſehen (Namensnennung in geſchloſ. 
ſenem Umſchlag mit gleichem Kennwort 
als Aufſchrift) bis zum 1 Oktober 1926 
bei dem ſtädt. Hochbauamt einzureichen. 
Darmſtadt, im Juli 1926. 
Städt. Hochbauamt.
 Arbeitsvergebung. 
Die bei der Einrichtung der elektr 
Beleuchtung in dem Finanzamt 
            Linden=
hofſtraße 15 vorkommenden elektr. 
            In=
ſtallationsarbeiten, ca. 1500 m Rohr, 
11 mm, und ca. 4000 m N. G.A.=Draht, 
1 qmm uſw. ſollen auf Grund des 
            Mi=
niſterialerlaſſes vom 10. Juni 1893 und 
deſſen Ergänzuugen öffentlich vergeben 
werden. Bedingungen und 
            Angebots=
formulare liegen bei uns auf Zimmer 2 
zur Einſicht offen, woſelbſt 
            Angebotsfor=
mulare, ſolange der Vorrat reicht, zum 
Selbſtkoſtenpreis abgegeben werden. Die 
Angebote ſind verſchloſſen, portofrei und 
mit entſprechender Aufſchrift bis zum 
Eröffnungstermin Donnerstag, den 
26. ds. Mts., vorm. 10 Uhr, bei uns 
(TV. 11889 
einzureichen. 
Zuſchlagsfriſt 10 Tage. 
Darmſtadt, den 16. Aug. 1926. 
 
Heſſ. Hochbauamt Darmſtadt.
 Unterricht 
im Zuſchneiden und Anfertigen 
eigener Garderobe erteilt 
Elisabeth Seipp 
Mathildenstr. 34 (21343im
 Bohner=Wachs 
Beſte Qualität 
Gelb u. Weiß 
¼ kg 45 5, ½ kg 85 5, kg 1.60 Mk. 
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ℳ 10.—, halbe ℳ 5,50 
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rückn. Fiſcher, Lehrer 
a. D., Honigverſ. 81, 
Oberneuland, Kreis 
Bremen. 
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 Weißbinderarbeiten. 
Die inneren Weißbinderarbeiten be 
der Errichtung von Wohnhausneubauter 
am Rhönring, Gruppe IIII—X und an 
Orpheum, ſollen vergeben werden. 
Die Bedingungen liegen bei den 
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30, 
Zimmer Nr. 9, offen. 
Angebote ſind. bis Mittwoch, der 
25. Auguſt 1926, vorm. 10 Uhr, ein 
(st1189.1 
zureichen. 
Darmſtadt, den 17. Aug. 1926. 
Städt. Hochbauamt.
 Am Donnerstag, den 19. Auguſ 
1926, vormittags 10 Uhr, verſteiger 
ich im Verſteigerungslokale Luiſenſtr. 3. 
zwangsweiſe meiſtbietend gegen Bar 
zahlung: 
(1189.1 
1 großer Poſten Stahlwaren, insbe 
ſondere Raſiermeſſer, Taſchenmeſſe 
und Beſtecke, Warenſchränke, Schreib 
tiſche, Bücherſchränke, Schreibmaſchiner 
1 Standuhr, 1 Bettſtelle, 1 antik 
Truhe, 1 Rauchtiſch, 1 Ladenkaſſe, ei= 
Teppich, 1 Poſten Bücher und getra 
gene Kleidungsſtücke, 1 Flaſchenſchrant 
Klublampen, 1 Herrenzimmerleuchter 
2 Fäſſer Metall= und Fußbodenocker 
mehrere Fahrräder, 5 Sack Mehl, ein 
Drehbank, 1000 Federhalter, Bürobe 
darfsartikel und Möbel aller Art. 
Darmſtadt, den 17. Aug. 1926. 
Bender 
Stellvertr, des Gerichtsvollzieher= 
Weinheimer in Darmſtadt.