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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 212
Samstag, den T. Auguſt 1926.
189. Jahrgang
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FinanzAnzelgen 40 Reſchspfg, Rellamezelſe ſ92 mm
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zeiſe 300 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reiſchemark
4 Dollar — 420 Marſl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streil uſw. erliſcht
ede Verpſſchtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Komau” oder giſchliſcher Beſtelbung ſallt ieder
Nabat weg. Banklonto: Deutſche Bank und Darme
ſädter und Nätſonalbank.
Polens Pläne gegen Litauen.
Ruſſiſche Intervention gegen
die polniſchen Kriegsvorbereitungen.
Ruſſiſches Mißtrauen.—Frankreich ſoll ein Beto einlegen.
EP. Moskau, 6. Auguſt.
Die ruſſiſche Preſſe begleitet den Auftrag
Tſchitſche=
rins an Rakowſki, in Paris bei Briand nachdrücklich
gegen die geheimen polniſchen Pläne gegen
Li=
tauen zuintervenieren, mit dem Hinweis, daß die pazi=
Pilſudſki als Anhänger der alten Idee einer polniſch=
litau=
einlege.
baß Polen einen Ueberfall auf Litauen nach dem
Muſter des einſtigen Wilnger Handſtreiches vorbereite. So=
Abſichten gegen Kowno vorliege, ſei Mißtrauen am Platze.
Hierzu wird weiter gemeldet: Die zurzeit in den weſtlichen
Bezirken der Ukraine und Weißrußlands befindlichen ruſſiſchen Stunde noch nicht genau beurteilen. Im Finanzminiſterium ver=
Truppen, die auf dem Wege zu den großen Manövern in
Süd=
rußland waren, erhielten den telegraphiſchen Befehl, ſofort an
die polniſche Grenze abzugehen. Dieſe auf die
polniſch=
litauiſche Spannung zurückgehende Anordnung hat rein
defen=
ſiven Charakter.
litauiſchen Grenze.
Die aus Paris eintreffenden Nachrichten über eine
diplo=
matiſche Aktion Rußlands werden in Polen mit der alten
Ent=
gegnung pariert, daß das Kabinett Barthel zur Sanierung der
Finanzen unbedingte Nuhe benötige und daher an der Erhaltung
des Friedens außerordentlich intereſſiert ſei. Die Blätter
Korfantys veröffentlichen jedoch fortlaufend
Nach=
port der Legionäre Pilſudſkis an die litauiſche grundlegenden Aenderung ſeiner Finanzpolitik gezwungen ſieht.
Hrenze, wo bereits verſchiedene Truppenkörper in Stärke von
100 000 Mann vereinigt ſeien. Das Pilſudſkiblatt „Kur=
Minkiewiez längs der Demarkationslinie und behauptet,
aß die Litauer fortgeſetzt die von der Völrer= der ungefähren Höhe von 100 Millionen Dollar rechnet. Die
An=
undskommiſſion feſtgelegte
Grenzeüberſchrei=
en. Dies ſtelle eine Provokation Polens dar. Der
Re=
ierungskommiſſar von Warſchau hat mehrere Blätter, die
Nach=
ichten von Truppenkonzentrationen in Wilng veröffentlichten,
eſchlagnahmt. Ein offizielles Dementi iſt jedoch nicht erfolgt.
Zwiſchenfälle an der polniſch=litaeiſchen Grenze
An der polniſch=litauiſchen Grenze nehmen die Zwiſchenfälle
nen beſorgniserregenden umfang an. In den letzten zwei um einen Verſuchsballon der Regierung, der aber
agen ſind drei litauiſche Grenzſoldaten verſchwunden, ſo daß
chen Grenzwache niedergebrannt. Beim Dorfe Burokai über=
Aritten polniſche Legionäre die Demarkationslinie und wurden Kriegsteilnehmerverbände einen Schritt bei Poinearé
unter=
atrolillen ſchreiten unter Führung von Legionärsoffizieren die Kundgebung wiederholt werden würde, ſobald von einer
Rati=
emarkationslinie ab und errichten neue Grenzpfähle.
Die iegte Etaßge des Aaincare ſchen ſeiner Politik gebildet, er lege ſich aber Rechenſchaft davon ab,
Sanierungsprogramms.
Satifizierung des Londoner und Waſhingtoner
Schuldenabkommens
un der Senat in gleicher Weiſe wie ſämtliche Regierungsvor=
T den Antrag der Regierung auf Einberufung der
National=
ch in Verſailles zuſammentreten wird.
inen ſich nach allem zu beſtätigen. Wie von gut unterrichteter Transfer= und Sicherungsklauſel zu erlangen ſei.
te verlautet, wird die Aenderung in der Haltung des
Mini=
bräſidenten in dieſer Frage teilweiſe auf Berichte aus dem
Sland, teils auf das Drängen einiger Kabinettsmitglieder
lickzuführen ſein, die als letzte Etappe des
finanziel=
ichterſtatter der Finanzkommiſſion der Kammer und des h
u. Die Parlamentsferien würden dann gegen Ende der z
ſten Woche beginnen.
Nach einer heutigen Waſhingtoner Meldung wird in
dor=
tigen Regierungskreiſen darauf hingewieſen, daß die
Anweſen=
heit des Präſidenten der Federal Reſerve Bank, Strong, ſowie aus Prag den dauernden Mittelpunkt der internationalen
Poli=
des Leiters des Hauſes Morgan in Europa eine beſchleunigte
Aufnahme von Anleiheverhandlungen mit der franzöſiſchen Re= endlich zur ſtaatlichen Freiheit gelangten Völker der Gefahr der
ratifiziert werde. In der gleichen Weiſe wird darauf hingewieſen,
rika nachſuchen werde.
Poincarés Ratifizierungs= und Anleiheabſichten.
Poincarés Finanzpolitik bringt von Tag zu Tag neue
Ueber=
fiſtiſchen Erklärungen Zaleſkis keinen Glauben verdienen, weil raſchungen. Die Nachricht, daß das Parlament noch vor ſeinem inſofern leichte Arbeit hatten, als ſie brutal genug waren, die
iſchen Föderation zweifellos einen Streichgegen Kowno Waſhingtoner Schuldenabkommens Beſchluß faſſen würde, wurde von den eigenen Schultern auf die Deutſchen abzuwälzen, die
plane. Außer der Sowjetunion ſei niemand imſtande, ihn vom Finanzminiſter energiſch dementiert. Heute iſt erneut davon — eine neue Illuſtration zum Selbſtbeſtimmungsrecht der
Völ=
daran zu hindern, wenn nicht Frankreich rechtzeitig ein Veto die Rede, und zwar in poſitiver Form. In den Wandelgängen
erfährt man, daß Poincars bereits nicht nur die Vorſitzenden
Nach der „Ekonomitſcheſkaja Shiſn” ſtehe es außer Zweifel, der Finanzkommiſſionen von Kammer und Senat von der
Ab=
ſicht, die Zuſtimmung der Kammer zu den Schuldenverträgen tatſächlich nur Tſchechen wohnen. Die 31a Millionen
Sudeten=
lauge keine klare Aeußerung der polniſchen Regierung über ihre haben ſoll, ſondern auch, daß die außenpolitiſche Kommiſſion auch die Tatſachen verſchwiegen worden waren, daß dieſer
neu=
wieweit dieſe Gerüchte den Tatſachen entſprechen, läßt ſich zur
weigert man jede Auskunft.
Aehnlich liegen die Dinge wegen der ausländiſchen
der Finanzkommiſſion erklärt, daß er die Kredithilfe des
Aus=
landes nicht ablehne, daß er ſie aber vorläufig nicht in Anſpruch
zu nehmen gedenke, da er in dieſer heiklen Frage freie Hand be=
Polniſche Truppenkonzentcationen an der halten wolle. Auch hier ſcheint ſich der Wind gedreht zu haben.
Die Meldungen über amerikaniſche Kredite, die man noch geſtern
in hieſigen Börſenkreiſen als Börſenmanöver bezeichnete, haben
Darlehen in Höhe von 150 bis 250 Millionen, das zu einem
Zinsfuß von 7,5 und zu einem nur wenig unter Pari liegenden
Emiſſionskurs gewährt werden ſoll. Da die zuſtändigen Stellen
ſchweigen, ſo weiß man nun wieder nicht, wo Poincaré
eigent=
lich hinauswill und ob er, der ſich täglich mehr der Politik
Cail=
richten von der Einb erufung und dem Trans= laur und des Expertenplanes nähert, ſich tatſächlich zu einer hat und inſoweit zur allgemeinen Zufriedenheit arbeitete, als ſie
Ergänzend wird hierzu weiter gemeldet: Senator Berenger wird
am kommenden Samstag wieder nach Waſhington zurückreiſen.
er Poranny” beſchreibt die Inſpektionsreiſe des Generals Der „New York Herald” berichtet aus New York, daß man in
weſenheit Morgans und des Gouverneurs Strong in Europa
müßte den baldigen Abſchluß einer Anleihe zu 7½ Prozent
er=
möglichen.
fizierungspläne Poincarés.
Wie wir erfahren, handelt es ſich nach Aeußerungen Briands,
Frage der Ratifizierung der Schuldenabkommen ganz offenbar
en Kownoer Blättern angenommen wird, ſie ſeien nach Polen der Republikaniſch=Demokratiſchen Union haben, ſich in ihrer
rſchleppt worden. Bei Giluſchaj wurde das Gebäude der litau= Mehrheit gegen eine Natifizierung des Waſhingtoner
Abkom=
mens ausgeſprochen. Weiter hat der Direktions=Ausſchuß der
ſt nach einem kurzen Feuergefecht zurückgetrieben. Polniſche nommen, um ihm zu erklären, daß die am 11. Juli veranſtaltete Landwirte, die deutſche Gewerbepartei und die Deutſch=
Chriſtlich=
fizierung des Waſhingtoner Abkommens geſprochen werde.
daß ſie bei der gegenwärtigen Stimmung des und der tſchechiſchen Fasciſten mit Gewaltmitteln durchpeitſchte.
paß, die Kammer die Abkommen nichtratifizie= chen, aber auch mitten durch die Deutſchen, weil deren linker
ren wolle. — Loucheur gab der Meinung Ausdruck, daß Flügel nicht mitmachte. Wir haben auch im deutſchen Lager
keine Regierung von der Kammer die Ratifizierung des
Waſh=
ingtoner Abkommens erlangen könne. — Der Berichterſtatter der im Reich noch kaum vorgekommen ſind. Den deutſchen Parteien,
* Paris, 6. Auguſt. (Priv.Tel.) Finanzkommiſſion, de Chappedelaine, ſchließlich erklärte, daß die die mit den Tſchechen zuſammengearbeitet hatten, wurde von den
Nachdem die Kammer geſtern die zwei neuen Finanzvorlagen Finanzkommiſſion zwar zuſammentreten werde, um einen Be= eigenen Landsleuten der Vorwurf des Verrates der nationalen
* Regierung angenommen hat, wird ſich heute die Finanzkom= richterſtatter für die Abkommen zu ernennen, darauf aber dürfe Sache gemacht, der dadurch eine gewiſſe Berechtigung erhielt, als
ſſion des Senats mit ihnen zu beſchäftigen haben, worauf ſich auch der ganze Verſuch zur Ratifizierung beſchränken. Die ſie im Uebereifer ſich dazu verleiten ließen, die gegen ſie geſchaf=
Ten auch dieſe beiden Geſetzentwürfe mit großer Mehrheit an= die Parlaments=Seſſion unmittelbar nach Abſchluß der Natio= mundtot gemacht, ja ſogar gewaltſam an die Luft geſetzt waren,
Hmen wird. Es ſcheint, daß die beiden Kammern erſt am Mon= nal=Verſammlung verleſen. — Die interparlamentariſche Wohl= gegen die Obſtruktion anzuwenden. Das war zweifellos ein tal=
Jſammlung beraten werden, die dann am Dienstag und Mitt= ſandt, um dieſen zum Verzicht auf die Ratiſizierung aufzufor= verſuchen ſehr abträglich geweſen iſt.
dern. Morinaud erklärte, Poinearé habe ihm mitgeteilt, daß er
Die Gerüchte, die geſtern in parlamentariſchen Kreiſen über, niemals die ſofortige Ratifizierung habe beantragen wollen. Er Blieben ſie in der Oppoſition, dann beſtand die Gefahr, daß ent=
Idige Ratifizierung des Londoner und Va= ſei ſich darüber klar, daß die Ratifizierung des Waſhingtoner weder ein ſozialiſtiſches Kabinett ans Ruder kam oder eine
fas=
ingtoner Schuldenabkommens im Umlauf waren, Abkommens nicht ohne ausdrückliche Vorbehalte hinſichtlich der ciſtiſche Diktatur ſich aufmachte, unter der das Deutſchtum noch
Gerbiſch=griechiſche Verhandlungen.
Sanierungsprogramms der Regierung die ſofor= über die Regelung einer Reihe von Fragen, die vor dem Ab= es ſehr viel leichter gehabt. An Möglichkeiten dazu fehlte es
Ratifizierung der beiden Schuldenabkommen für unerläßlich ſchluß eines Arbilrage= und Bündnisvertrages zu erledigen ſind, nicht. Die Deutſchen ſind immer noch Parias. Mit Hilfe der
en. Wie weiter verlautet, ſollen die beiden Präſidenten und werden noch Ende dieſer Woche abgeſchloſſen werden. Die Ver= Bodenreform ſoll ihnen das Land abgejagt werden, ihre Schulen
ates bereits von der Abſicht der Regierung unterrichtet wor= Saloniki Ghewgeli, ſind beendet. Danach bleibt die griechiſche dem deutſchen Staatsdienſt herausgeekelt, die ganze amtliche
ſein. Die Entſcheidung dürfte wahrſcheinlich in dem für Mon= Verwaltung beſtehen; auch das griechiſche Perſonal wird auf der Staatspolitik iſt darauf gerichtet, die Deutſchen zu entrechteg
im Elyſee angeſetzten Miniſterrat fallen. Die Kammer würde ganzen Linie beibehalten. Für den Fall von Differenzen ſoll eine und ſtaatlich ſo mürbe zu machen, daß ſie ihr Nationalprogramm
7 gleich im Anſchluß an die Nationalverſammlung zu dem ſerbiſche und eine Kommiſſion des Völkerbundes entſcheiden, aufgeben müſſen. Leider aber ſcheint das jetzt feſtzuſtehen, haß
rag der Regierung auf ſofortige Ratifizierung des Londoner Während der Vertrag die Anerkennung der griechiſchen Souve= ſie irgendwelche nationalpolitiſchen Geganleiſtungen uicht — Ider
Baſhingtoner Schuldenabkommens Stellung zu nehmen ränität vorſieht, erhält Südflawien das Recht, in ſeiner Frei= wenigſtens noch nicht — bekommen haben. Sie rechuen wohl
da=
laden, die der Zwiſchenkontrolle nicht unterliegen.
9
Das „Herz” Europas.
Deinedieichremhom al in
Es gab einmal eine Zeit, da Herr Beneſch, damals der
jüngſte Außenminiſter der Welt, glaubte, daß er den
diplomati=
ſchen Längengrad Europas über die Tſchechoſlowakei legen und
tik machen könnte. Auch die Tſchechen ſind eben ähnlich wie andere
gierung ermöglichen würde, falls das Waſhingtoner Abkommen Selbſtüberſchätzung, ja des Größenwahns erlegen. Aber ſie haben
doch, gerade wenn man ſie mit den Polen vergleicht, auch
unver=
daß die belgiſche Regierung um Anleiheverhandlungen in Ame= kennbar ſtaatsbildende Talente bewieſen. In verhältnismäßig
kurzer Zeit iſt es ihnen gelungen, ſich aus den wirtſchaftlichen
Bindungen der öſterreichiſchen Nachfolgeſtaaten — wenigſtens
finanzpolitiſch und induſtriell — zu löſen und ganz auf eigene
Beine zu ſtellen. Dieſe Anerkennung darf ihnen auch der Gegner
nicht verſagen, ſelbſt wenn er einſchränkend hinzufügt, daß ſie
Auseinandergehen über die Ratiſizierung des Londoner und Koſten dieſer Konſolidierung politiſch, wirtſchaftlich und ſozial
ker — auch hier die Prügelknaben der verlogenen Phraſeologie
Wilſons geworden ſind. Und Wilſon wieder war von Maſaryk
in den Glauben hineingeredet worden, daß im Gebiete Böhmens
noch in der nächſten Woche zu erlangen, in Kenntnis geſetzt deutſchen hatte man unter den Tiſch fallen laſſen, ebenſo wie
bereits für morgen einberufen ſei, um Bericht zu erſtatten. In= gegründete tſchechiſch=ſlowakiſche Staat mit ſeinen 13½ Millionen
Einwohnern nur wenig mehr als 6½9 Millionen Tſchechen
um=
faßte, während der Reſt — wohlverſtanden alſo die Mehrheit —
ſich auf die Deutſchen, Slowaken und Ukrainer verteilte. Trotz=
Kredite. Poinearé hat vor noch nicht 48 Stunden dazu vor dem haben die Tſchechen das Märchen von ihrem Nationalſtagt
aufrecht zu erhalten gewußt, haben ſogar mit Hilfe einer
ge=
ſchickten Wahlkreisgeometrie zur Rechtfertigung ihrer
Schein=
demokratie eine tſchechiſche Mehrheit im Parlament
heraus=
dividiert.
Immerhin, dieſe Mehrheit ſtand auf ſchwachen Füßen. Sie
war arbeitsfähig nur, wenn ſie von der äußerſten Rechten bis
heute beſtimmte Formen angenommen. Man ſpricht von einem zur äußerſten Linken, einſchließlich der Sozialdemokratie,
zuſam=
menhielt. Und dieſes Experiment iſt geglückt. Die tſchechiſchen
Sozialdemokraten haben, ebenſo wie ihre franzöſiſchen
Geſin=
nungsgenoſſen, einen ſtarken nationaliſtiſchen Einſchlag, und
haben keine Bedenken getragen, eine Arbeitsgemeinſchaft auch mit
den Agrariern zu ſchließen, die bis zum vorigen Jahr gehalten
den Sozialiſten ſoziale Vorteile brachte und ſie dafür zum
ge=
fügigen Werkzeug des tſchechiſchen Nationalismus machte. Erſt
im Jahre 1925, bei den Novemberwahlen, iſt dieſes Syſtem
zu=
ſammengekracht. Die tſchechiſchen Sozialiſten verloren faſt eine
dortigen Bankkreiſen mit der Möglichkeit einer neuen Anleihe in Million Stimmen, die deutſchen Sozialdemokraten immerhin nur
280 000, während die Kommuniſtiſche Partei mit über 900 000
Stimmen debütierte. Das hat der tſchechiſchen Sozialdemokratie
einen ſolchen Schreck eingejagt, daß ſie nun doch nicht weiter
nationaliſtiſche Politik zu treiben wagte, ſondern aus Angſt vor
der kommuniſtiſchen Propaganda gern in die Oppoſition hinein=
Die franzöſiſche Kammer gegen die Rati= gehen wollte, um ſich wieder geſund zu machen. Daraufhin brach
das Kabinett Spehla auseinander, es wurde von den
Sozial=
demokraten im Stich gelaſſen, als die Zollvorlage verabſchiedet
werden ſollte, und man hat ſich zunächſt mit einem Beamten=
Bokgnowskis und Poincarés über einen Umſchwung in der kabinett Cerny begnügt, das über den toten Punkt hinweghelfen
ſollte. Mit dem bisherigen Syſtem war es aus, die
Naubgenoſ=
ſenſchaft der tſchechiſchen Partei zerfiel. Der Staat ſtand vor
ebenſo offenſichtlich erfolglos geblieben iſt. Die Mitglieder einer Kriſe, wenn die Minderheiten, vornehmlich die deutſchen
Parteien, die ſeither in ſchroffer Negation zum Staat geſtanden
hatten, nicht in die Breſche ſprangen.
Drei von ihnen haben das getan: der Bund der deutſchen
Sozialen haben ſich mit dem gemäßigten Flügel der Tſchechen
zuſammengefunden. Zum erſten Male während des Beſtandes
Briand erklärte, die Ratifizierung der des tſchechiſchen Staates kam eine deutſch=tſchechiſche Koalition
Schuldenabkommen habe zwar immer einen Beſtandteil, zuſammen, die den Zolltarif gegen den Widerſtand der
Kommu=
niſten, der Sozitldemokratie der verſchiedenen Nationalitäten
Parlaments unmöglichſei. — Tardieu gab unumwun= Die erſte Wirkung dieſer eigenartigen Koalition iſt ein
allgemei=
den zu, daß der Verſuchsballon den Beweis erhracht habe, nes Durcheinander geweſen, der Niß ging mitten durch die Tſche=
Auseinanderſetzungen von einer Erbitterung gehabt, wie ſie ſelbſt
Negierung werde, wie geſtern mitgeteilt, das Schlußdekret für fene Geſchäftsordnung, mit deren Hilfe ſie bisher im Parlament
fahrtsgruppe hat ihren Vorſitzenden Morinaud zu Poincars ent= tiſcher Fehler, der kaum zu verteidigen und ihren Rechtfertigungs=
Ob man ihnen darüber hinaus einen Vorwurf machen ſoll?
ganz anders zu leiden gehabt hätte. Die Gefahr einer
wirtſchaft=
lichen oder nationalen Vergewaltigung war alſo zum Greifen
nahe. Und wenn die deutſchen Parteien die Gunſt der Stunde
benutzt hätten, um gegen ihre Zuſtimmung zur Zollvorlage be=
Die Verhandlungen zwiſchen Südflawien und Griechenland ſtimmte nationale Zugeſtändniſſe einzuhandeln, dann hätten ſie
handlungen über die Hauptfrage, nämlich die Eiſenbahnſtrecke werden ihnen genommen, die deutſchen Beamten werden aus
zone im Hafen von Saloriki in plombierte Waggons zu ver= mit, daß der Präſident Maſaryk ihnen hift und am nationalen
Ausgleich mitwirken wird, ſie hoffen darauf, daß ſie im Herbſt
Seite 2
Nummer 217
bei der Verabſchiedung des Budgets wieder gebraucht werden
und inzwiſchen wenigſtens ihre Mindeſtforderungen durchdrücken
können, weil es durch ihr Einſpringen gelungen iſt, den Keil
zwiſchen die tſchechiſchen Parteien ſo tief zu treiben, daß ein
neues Zuſammenwachſen der tſchechiſchen Koalition ausgeſchloſſen
iſt. Die Führer der deutſchen Parteien haben alſo va banque
geſpielt, ſie haben eihie ungeheuere Verantwortung auf ſich
ge=
nommen. Daß ein Dreieinhalbmillionen=Volk in einem Staate
nicht dauernd im Schmollwinkel ſitzen kann, iſt einleuchtend,
zu=
mal da die außenpolitiſche Geſamtſituation Europas in
ahſeh=
barer Zeit kaum Möglichkeiten bietet, das den Sudetendeutſchen
zugefügte ſtaatliche Unrecht wieder gutzumachen. Sie ſind nun
einmal Zwangsbürger der Tſchechoſlowakei geworden, ſie müſſen
ſich damit abfinden und wenigſtens den Verſuch machen,
Bedin=
gungen zu ſchaffen, unter denen ſie leben können. Aber die
Vor=
ausſetzung dafür iſt, daß auch die Tſchechen Folgerungen aus dem
gegebenen Tatbeſtand ziehen. Sie müſſen ſich dazu bekennen, daß
ſie kein Nationalſtaat, ſondern ein Nationalitätenſtaat
ſind. Sie müſſen aufhören, Politik nur auf Koſten der
Minder=
heiten zu machen, und den Völkern, die in ihrem Hauſe wohnen,
wirtſchaftlich wie kulturell Eriſtenzbedingungen geben. Sind ſie
dazu bereit, dann haben die deutſchen Parteien, die der
Zoll=
vorlage zuſtimmten, recht behalten. Im anderen Falle iſt dem
deutſchen Volkstum ein Schlag verſetzt worden, von dem es ſich
ſo leicht nicht wieder erholen kann. Und nach den Erfahrungen
der vergangenen ſieben Jahre gehört ſchon ein ſtarkes Stück
Opti=
mismus dazu, um zu glauben, daß die Mehrheit des tſchechiſchen
Volkes ehrlich bereit iſt, mit den Deutſchen zuſammen als
gleich=
berechtigte Bürger desſelben Staates zu leben und zu arbeiten.
Die Ereigniſſe in Mexiko.
Die Boykoitbeſtrebungen.
w. New York, 6. Auguſt.
Der amerikaniſche Handelsattaché in Mexiko hat mitgeteilt,
daß die Boykottbeſtrebungen in Mexiko ſich in allen
Geſchäfts=
zweigen, beſonders aber für Luruswaren fühlbar machen.
Da=
gegen erklärte der mexikaniſche Finanzagent in New York, daß
die Wirtſchaftslage von dem Boykott nicht in Mitleidenſchaft
ge=
zogen ſei. Der Erzbiſchof von Mexiko hat neuerdings erklärt,
er ſei zu einer billigen Verſtändigung bereit, die nicht im
Wider=
ſpruch zu ſeinen Pflichten ſtehe. Tribune beziffert die Geſamtzahl
der Toten während des Konfliktes in Mexiko auf 20. Wie das
Blatt meldet, nehme die Spannung ab, da in der Stadt Mexiko
die Truppen aus den Kirchen zurüchgezogen worden ſeien.
Die Behandlung der Amerikaner in Mexiko.
In einer Erklärung lenkt einer der Führer der Katholiſchen
Verbände in den Vereinigten Staaten die Aufmerkſamkeit der
amerikaniſchen Regierung auf die Behandlung der Amerikaner in
Mexiko, in der es u. a. heißt, die Vertreter des Präſidenten
Cal=
les hätten amerikaniſche Untertanen beleidigt und vertrieben
unter Verhältniſſen, die der beſtehenden Auffaſſung vom
Völker=
recht zuwiderlaufen. Der amerikaniſche Staatsſekretär in
Mexiko wird aufgefordert, der ſchmählichen Mißachtung, die
amerikaniſchen Bürgern vom Präſidenten Calles zuteil wird,
ein Ende zu bereiten. Es wird auf das Entſchiedenſte gefordert,
daß die Amerikaner in Mexiko mit derſelben Rückſicht und
Achtung behandelt werden, wie ſie Mexikanern gegenüber in
Amerika bewieſen wird.
Eſilands Stellung zum Oſipakt mit Rußland.
w. Reval, 6. Autguft.
Der Außenminiſter Akel gab in der Staatsverſammlung
eine Erklärung ab, worin er wiederum die friedlichen Ziele der
auswärtigen Politik Eſtlands hervorhob, die auch ihren
Aus=
druck in der Bereitſchaft fänden, die Verhandlungen über den
Nichtangriffsvertrag mit der Sowjetunion zu einem glücklichen
Abſchluß zu bringen. Der Miniſter ſprach ſein Bedauern
dar=
über aus, daß entgegengeſetzte Meldungen, die von dem
ſchlech=
ten Willen der eſtländiſchen Regierung ſprächen, wiederholt in der
Sowjet=Preſſe erſchienen ſeien, was um ſo bedauerlicher ſei, als
dieſe Meldungen teilweiſe von dem früheren eſtländiſchen
Ge=
ſandten Birk ausgingen. Ohne ſich in eine Polemik gegen
letz=
teren einzulaſſen, wies der Miniſter als vollkommen unwahr die
Vorwürfe zurück, daß Eſtland die ruſſiſchen Vorſchläge über
einen Nichtangriffsvertrag ſabotiere und daß es den Wunſch
hege, einen rußlandfeindlichen Block zu ſchaffen. Akel erklärte
weiter: In Anbetracht der traurigen Rolle, die Birk geſpielt
hätte, hätten ſeine Aeußerungen keinerlei Wert, obwohl er ſich
als Verteidiger der Intereſſen des hartgeprüften eſtländiſchen
Volkes hinſtelle. Das eſtländiſche Volk ſei wohl dazu imſtande,
ſeine Intereſſen ſelbſt wahrzunehmen und werde die in ſeinem
eigenen Intereſſe liegende Friedenspolitik nachdrücklich und von
keiner Seite beeinflußt, fortſetzen.
*Heidelberger Feſtſpiele.
Goethe: Urfauſt.
Die Aufführung dieſer Fauſt=Greichen=Tragödie im
Band=
hausſaale der Heidelberger Schloßruine ward zu einem Erleben
von undergänglichem Nachhall. Müßig, heute und bei dieſer
Ge=
legenheit zum tauſendſten Male die Frage aufzuwerfen, ob
Goethes Fauſt überhaupt aufführungsberechtigt, ob es im
Be=
ſonderen der „Urfauſt”. Hans Aſchaffenburg hat recht; dieſe
Aus=
einanderſetzung muß unfruchtbar bleiben, „weil ſie von zwei
verſchiedenen Vorausſetzungen ausgeht. Etwas anderes iſt die
Auffaſſung des pietäwollen Goethekenners, etwas anderes die
des temperamentvollen Bühnenleiters.” — Sicher, dieſes Spiel
des „Urfauſt” in den Ruinenmauern tauſendjähriger
Vergangen=
heit, trägt in ſich ſelbſt das elementarſte Zeugnis ſeiner
künſtle=
riſchen und literariſchen Berechtigung.
Der Bandhausſaal: Eine Rieſenhalle klarſter logiſcher
Architektonik. Die verwitterten Geſteinsmauern gigantiſchen
Ausmaßes, nur durch lebendiges Grün des Kälteeindrucks
be=
raubt, den Ruinengeruch ausſtrömend, der nicht Moder, nicht
Grabgewölbe, aber erſchauern machender Dom=Odem iſt. Die
Stirnwand drei tiefe, hochgewölbte Spitzbogen, deren
mitt=
lerer größter in der Tiefe abgeſchloſſen durch zwei Butzenfenſter,
durch die Mondlicht magiſch auf den Teil des Saales wirft, der
die Szene” geben ſoll:
Ganz ſchlicht, ganz groß in dieſer Primitivität. Kein
Vor=
hang, beine Kuliſſe, kein Requiſit, als eine Steinbank, ein ganz
alter Tiſch, der hochlehnige Stuhl, ein ausgetretener
Treppen=
aufgang mit Eiſengitter=Roſten, ein Paar alte ſchwere Türen, die
irgendwie in der Ruine erhalten blieben. Zur Linken ein
ver=
wittertes mittelalterliches Kruzifix, zu Seiten die Gnadenreiche
und die Duldende Beterin. Zur Rechten der flach=tiefe primitibe
Brunnen, aus dem Gretchen ihr Waſſer ſchöpft, ein paar
Blumen=
rabatten in dunklem Grün. Sonſt nichts! Das iſt die „Bühne‟
zu „Fauſt”. Sie gibt die Szene ab zu Fauſt’s Studierzimmer,
fu Auerbachs Keller, zu Marthe Schwertleins Garten und zu
(ßretchens Zimmer und Kerker und zum — Dom! Das iſt die
urverhörte Größe dieſer Inſzenierung Hartungs und ſeiner
beiſden ſzeniſchen Berater Profeſſor Hans Poelzig und Dr.
Saſmieder, daß an dieſen Szenenbildern aber auch nichts ver=
Samstag, den T. Auguſt 1926
Vom Tage.
Das am 24. März 1926 unterzeichnete Handelsabkommen
zwiſchen dem Deutſchen Reich und Honduras iſt
rati=
fiziert worden. Das Abkommen tritt am 8. Auguſt d. Js. in Kraft.
Die wieder aufgenommenen Verhandlungen für einen
Handelsvertrag zwiſchen der Tſchechoſlowakei und
Ungarn werden als ausſichtslos angeſehen. Sie dürften
als=
bald endgültig abgebrochen werden.
Der neue ſüdſlawiſche Geſandte am Vatikan, der
Miniſter Mimie, iſt in Rom eingetroffen. Zugleich wird Monſ.
Tel=
legrinetti, apoſtoliſcher Nuntius in Belgrad, erwartet.
Miniſterpräſident Muſſolini empfing den
amerikani=
ſchen Schatzſekretär Mellon. Mellon erklärte den
Journa=
liſten erneut, daß ſein Aufenthalt in Europa keine politiſche Bedeutung
habe.
Wie aus Budapeſt gemeldet wird, bereitet die ungariſche
Re=
gierung als Proteſt gegen die Ausweiſung von
Un=
garn aus der Slowakei einen diplomatiſchen Schritt in
Prag vor.
Der rumäniſche Miniſter des Innern Dr. Bucſani hat die
Auffüh=
rung des Potemkinfilm für ganz Nmänien unterfagt,
und gleichzeitig angeordnet, daß ſämtliche Broſchüren über dieſen Film
beſchlagnahmt werden.
Im Quai d’Orſay wurden die Verhandlungen über einen
Handelsvertrag zwiſchen Frankreich und dem ſerbiſch=
krog=
tiſch=ſloweniſchen Königreich (Jugoſlawien) eröffnet.
Nachdem Poincaré in der Finanzkommiſſion des
Se=
nates den Geſetzentwurf über die Schuldenkaſſe und
das Deviſenabkommen mit der Bank von
Frank=
reich begrindet hatte, wurden dieſe beiden Geſetze nach langen
Bera=
tungen mit einigen Aenderungen angenommen.
Der franzöſiſche Außenminiſter Briand hatte heute mit dem
Sowjetbotſchafter Nakowski eine Unterredung über die Frage
der ruſſiſchen Schulden.
Nachdem die Bergarbeiter im Becken von Cannok=Chaſe in
Wales mit neun Zehnteln die Kompromißvorſchläge der
Kirche angenommen hatten, haben faſt alle die Arbeit
wie=
der aufgenommen. Auch aus anderen Diſtrikten berichtet man,
daß trotz der Warnung der engliſchen
Streikorganiſa=
tion die Arbeiter die Arbeit zum größten Teil wieder aufgenommen
haben.
Frankenſtabiliſierung aufKoſten
Deutſchlands?
Flüfſigmachung der deutſchen Eiſenbahnobligationen.
New York, 6. Auguſt.
Der Pariſer Korreſpondent der „New York World” meldet
folgendes: Pariſer maßgebende Kreiſe werfen die Frage auf, ob
es nicht beſſer ſei, die von Deutſchland zu zahlende
Reparations=
ſumme genau feſtzuſetzen und unverzüglich von Deutſchland
ein=
zufordern. Die Hälfte der deutſchen Eiſenbahn= und
Induſtrie=
bonds machen 2 Milliarden Dollar aus. Der Betrag, der
Frank=
reich zuſtehe, genüge, falls er unverzüglich verwertet werde, zur
Wiederherſtellung des franzöſiſchen Kredits. Frankreich ſei in
der Lage, den Franken zu ſtabiliſieren, falls die deutſchen Bonds
ſofort auf den ausländiſchen Märkten verkauft werden würden
Durch die Beſprechung der Finanzleute ſei die Frage wieder in
Fluß gebracht, wie in allen europäiſchen Ländern die
Gold=
währung wiederhergeſtellt werden könnte. Das ſei, ſoweit
Deutſchlands Gläubiger in Betracht kämen, möglich, wenn ſie
ſofort in die Lage verſetzt würden, über die Reparationen zu
verfügen. Ein Plan hierzu könne ſo ſchnell ausgearbeitet
wer=
den, daß die Erledigung der Schuldenfrage dadurch vorläufig
überholt werde.
Man darf ſicher ſein, daß es ſich hier um einen Fühler
han=
delt, bei dem letzten Endes nicht unwahrſcheinlich Poincaré, der
neue Sanierungsdiktator Frankreichs, ſeine Hand im Spiele hat.
Der vorgeſchlagene Plan iſt ſelbſtverſtändlich aus dem einfachen
Grunde unmöglich, weil, wenn mit einem Ruck für 8 Milliarden
Mark deutſche Obligationen auf den internationalen Markt
ge=
worfen werden würden, der Kurs dieſer an ſich ſehr ſoliden
Werte ins Bodenloſe fallen müßte. Zum Teil würden die
Obli=
gationen unter ſolchen Umſtänden wahrſcheinlich überhaupt
un=
verkäuflich ſein. Alles dies iſt längſt von prominenten Führern
der internationalen Finanz vor Monaten ausgeſprochen
wor=
den. Wenn Deutſchland auf dieſe Weiſe die franzöſiſche Währung
ſanieren ſollte, ſo könnte auf dieſem Wege unter Umſtänden der
Teufel durch den Beelzebub ausgetrieben werden. Nicht nur die
deutſchen Eiſenbahn= und Induſtriebonds würden im Kurſe auf
den Bruchteil ihres wirklichen Wertes ſinken, ſondern auch der
Kurs ſämtlicher übrigen Staatspapiere könnte durch eine
der=
artige Ueberſchwemmung des internationalen Marktes ſehr
ge=
fährdet werden. Daß dies nicht gerade vorteilhaft ſein könnte
für die Stabiliſierung unſerer eigenen, ſeit kaum drei Jahren
wieder geſund gewordenen Währung, dürfte außer Zweifel ſtehen.
Auf dieſem Wege wird alſo Herr Poincaré nicht raſch vorwärts
kommen.
mißt wird, die es ermöglichen, den Urfauſt ohne Pauſe zu ſpielen
wie ein Urſächliches, Urgewaltiges, Elementares, wie ein
Er=
leben aus anderer Welt. Und iſt doch eine Tragödie, die ewig
jung, ewvig neu, ewig zeitigem Leben entnommen iſt.
Es iſt als gehe von dieſem ehrwürdigen „Feſtſpiel”=Raum ein
Fluidum aus, das die Beſucher in den Baun ingend eines
Gottesdienſtes zwingt. Keine laute Unterhaltung vor Beginn,
nur ein Raunen, Flüſtern. Eine halbe Stunde Verzögerung
des Anfangs wird von den faſt anderthalb Tauſend Menſchen
aus aller Herren Länder hingenommen in Schſveigen. Verſuche
ganz weniger Ungeduldiger, an Pünktlichkeit zu mahnen, werden
ſofort durch die übergroße Mehrheit erdrückt in unaufdringlichem,
faſt beſcheiden bittendem Ziſchen.
Dann endlich der Gongſchlag, das Erlöſchen der Scheinwerfer,
die nur noch matt=magiſch die Szene treffen. In dieſe treten
unhörbaren ſchnellen Schrittes die Akteurs, ſtellen ſich in breiter
Reihe vor die „Rampe‟. Valks (Fauſt) die Tiefen ergreifende
Stimme ſpricht aus der Mitte:
„In holder Dunkelheit der Sinnen
Konnt’ ich wohl dieſen Traum beginnen,
Vollenden nicht.”
Dann beginnt das Spiel. —
Die Aufführung: Fauſt — Fritz Valk. Dieſer Künſtler
iſt ſeit ſeinem Weggange von Darmſtadt (der beklagenswert
bleibt) einer unerhörten Künſtlerſchaft entgegengereiſt. Sein
Organ klingt wie Orgelbrauſen im Dom, greift immer
irgend=
wie ans Innerſte, Tiefſte. Sein Spiel von elementarer
Natur=
kraft, von ſtets, auch im vulkanartigen Ausbruch, gebändigter
Glut. Vom feuerblitzenden Auge bis in die Fingerſpitzen und
dem Widerſpiegel tiefſtinneren Erlebens iſt hier alles vollendet
ſchlechthin. Dabei ſeine Darſtellung von einer Ueberlegenheit,
wie ſie nur innere, unverrückbare Ueberzeugung diktieren, und
die nur ganz Großen im Reiche der Bühnenkunſt eigen iſt und
eigen ſein kann. Dieſer Valk=Fauſt iſt der ſinnlich=überſinnliche
Menſch Goethes!
Ward ſo Valk, getragen von ſeiner Rolle, zum Träger der
ganzen Aufführung, hinter dem die anderen Spieler zurückſtehen
mußten, wäre es doch ungerecht, zu verſchweigen, daß auch
ſie alle, ohne Ausnahme, Größtes leiſteten. Freilich, Gerda
Der Wiener Souerrechistongreß.
Das Programm der „International Law
Aſſociation. — Präſident Simons über
Anſchluß und Paneuropa.
* Wien, 6. Auguſt. (Priv.=Tel.;
Mit dem geſtrigen Tage hat der Kongreß der „Internationg
Law Aſſociation” in der deutſchen Stadt Wien ſeinen Anfan
genommen. Dieſe ſeit dem Jahre 1873 beſtehende international
Organiſation iſt während des Krieges natürlich wie alle ihr
Schweſterorganiſationen an die Wand gedrückt worden, ſie he
aber den Krieg überdauert, und jetzt kommt ihr unter dem Eir
fluß der Ideen der Völkerverſtändigung eine größere Aufgab
zu denn je. Die Teilnehmer, rund 250 Juriſten aus Deutſck
land, England, Frankreich, Holland, Schweden, Norwegen, Dän
mark und den Vereinigten Staaten, ſind in Wien von dem Viz
kanzler und Juſtizminiſter Oeſterreichs, Dr. Waber, aufs her
lichſte begrüßt worden; die Stadt hatte den Gäſten einen feie
lichen Empfang bereitet. Geſtern vormittag wurde der Konare
in der Wiener Hofburg nach Begrüßungsworten des Bundeskan
lers Ramek eröffnet. Der Kongreß ſetzt ſich zur Aufgabe, auf de
Wege über die Vereinheitlichung des internationalen Rechts
a=
allen Gebieten an ſeinem Teile, zur Ueberbrückung de
Gegenſätze zwiſchen den Nationen beizutragen. F1
den Fall kriegeriſcher Verwicklungen iſt beſonders wichtig de
Problem der Neutralität, das in einem Ausſchuß behandelt wir
in dem Reichsgerichtspräſident Dr. Simons den Vorſitz führ
Andere Ausſchüſſe beſchäftigen ſich mit Schiffsverträgen ur
Wechſelkurſen, Staatseigentum, Handelsgerichtsbarkeit und
Lu=
recht, eine weitere Kommiſſion mit der für Deutſchland beſonde
wichtigen Minderheitenfrage. Das allgemeine Intereſſe an d
Beratungen ſpiegelt ſich in der Teilnahme des geſamten dipl
matiſchen Korps und der öſterreichiſchen Miniſterien wieder. Au
der Reichspreſſechef Dr. Kiep iſt erſchienen. In den nächſt
Tagen wird auch der Bundespräſident die Gäſte begrüßen.
Die für Deutſchland brennendſten Frage
rechtlicher Natur behandelt Reichsgerichtspräſident 9
Simons in einer Erklärung, die die Wiener Zeitungen z
Eröffnung des Kongreſſes brachten. Sein perſönliches Wirke
ſo erklärt Dr. Simons, gilt mit beſonderer Vorliebe der Recht
angleichung der beiden Staaten Deutſchlau
und Oeſterreich. „Natürlich überſchätzen wir Juriſten
Bedeutung unſerer techniſch=juridiſchen Arbeiten keineswegs. V
ſind aber doch der Anſicht, daß die rechtliche Angleichung ei
wichtige Vorbedingung für die Möglichkeit der ſtaatlichen V.
einbarung darſtellt. Augenblicklich liegt unſeren beiden Par
menten der gleiche Strafgeſetzentwurf vor, was um ſo erfr
licher iſt, als das Strafrecht die populärſte Sei
der Rechtspflege überhaupt darſtellt. Aller Wa
ſcheinlichkeit nach wird alſo in kurzer Zeit das öſterre
chiſche und das deutſche Strafrecht einheitl
ſein. Wir folgen damit dem ſkandinaviſchen Beiſpiel. Bekan
lich haben die drei ſkandinaviſchen Staaten eine nahezu v
kommene Rechtseinheit. Wenn wir die öſterreichiſch=deut
Rechtsangleichung”, ſo ſchließt Dr. Simons, „auch als wi
tige Vorausſetzung für den ſtaatlichen Zuſa
menſchluß betrachten, ſo erwarten wir dieſen doch in er
Linie von einer anderen Bewegung, nämlich von der Entn
lung, die zum Abbau der Grenzen führen muß. W.
Europa ſich ſelbſt behaupten will, ſo muß es auf die heute
erträglich überſpitzte Bedeutung der innereuropäiſchen Gren
verzichten. Mag das neue Gebiet nun Paneuropa hei
oder Europäiſcher Zollverein oder wie immer, — 1
Grenzen müſſen jedenfalls abgebaut werde
und die erſte Grenze, die unbedingt fallen
m=
iſt die, die die beiden deutſchen Staaten vone
ander ſcheidet.”
Der Kongreß der International Law Aſſociation hat gef
nachmittag ſeine ſachlichen Beratungen in mehreren Sektit
aufgenommen. Von großer Wichtigkeit war die Beratung 1
das Neutralitätsrecht, die unter dem Vorſitz des P
denten des deutſchen Reichsgerichts, Dr. Simons, ſtattfand.
Komitee hat alle ihm vorgelegten Vorſchläge zu dem Entw.
eines Völkerrechtsübereinkommens ausge
beitet, Außerdem tourde der Teil der Konvention behan
der ſich auf die maritime Rechtſprechung in Friedenszeiten
ſtreckt. Der Vorſchlag des Entwurfes, der ſich für die Freih
der Meere ausſpricht, wurde angenommen. — Die Se
für Internationales Privatrecht befaßte ſich in
ſondere mit der Schaffung eines internationalen Obligatio
rechtes. Die Hauptaufgabe beſteht darin, eine Regelung
Unte ſtützung des internationalen Handels
zuſtellen. Die Arbeiten waren beſonders der Vereinheitlid
der internationalen Geſetze über Kauf= Dienſt= und Werkver!
gewidmet. Das Komitee hat ſich hinſichtlich dieſer Verträge
eine Anzahl von Regeln und Grundſätzen geeinigt.
Müllers Gretchen war herb, robuſt, war nicht die
Tradition profanierte Gretchengeſtalt, der man ſonſt — au
beſten Aufführungen — begegnet. (Wie denn überhaupt
gleiche zu anderen Fauſt=Aufführungen unmöglich ſind.)
wie dieſe geniale Künſtlerin, ihr vulkaniſches
Innenlebe=
bändigen vermochte zu feinſt verinnerlichtem Ausdruck un
dig=ſchuldvoller Mädchennatur, das war beiſpiellos. — So
ſpiellos, wie auch Albert Steinrücks Mephiſto. 2
Mephiſto hatte ſo gar nichts (theatraliſch=) Teufliſches an
Er war ein Menſch wie andere auch, aber er war der 2
Ueberlegene, Führende, dem die Welt nichts geben konnte,
er ſie verachtet, der nur durch eine Aufgabe zum Mik)!
dieſer Menſchheitstragödie beſtimmt war. — So aber ward
Fauſttrio zu einer Einheit, vergleichbar etwa drei Säulen
Schickſal tragend.
Heinrich George ſtand nur etwa 10 Minuten au
Szene. Valentin. In dieſem Soldatenbruder Gretchens
tobte in der kurzen Szene die Skala aller Leidenſchaften
primitiven Menſchen von heißeſter Bruderliebe bis zum 19d
Haß, tiefſter Verzweiflung. Und dieſe Leidenſchaften oI.
tobend hervor, um in dem von vielen vielleicht kaum bead
ſtummen Abgang beim Anblick des Kruzifixes, auf das
ſem Moment ein mattes Mondlicht fiel, die ganze robuſte.
natur erſchüttert und erſchütternd zuſammenbrechen zu 1an
Eine ſchauſpieleriſche Leiſtung von beſtem Niveau dann ne
Student Ewald Balſers. Dieſen jungen Künſtler
man ſich merken müſſen. Ein wundervolles Organ und
reifes Spiel von ſtärkſtem Leben getragen. — Wolf Bene
dorff dann als Wagner. Eine eigene, ſtark intellektuene
faſſung dieſes „trockenen Schleichers”. — Maria Kra."
weglich=temperamentvolle, Marthe eine ausgezeichnete *
ſpielerin Mephiſtos, die nicht, wie ſonſt üblich, ſo ganz"
Stil der Kupplerin geſtimmt war. — Das Quartett der Le
melten Saufſtudenten, nicht zu ſtark auſgetragen, gegebe"
Otto Vernicke Max Noack Adolf Schneide
Theodor Bögel, tritt in dieſer Aufführung an Bebe
zurück. — Hans Rehmanns Stimme des Erdgeiſtee
durch Metaphon verſtärkt, von der Decke herab erſchutte."
Waren die Zuſchauer in Atemſpannung der Handln"
folgt, blieben ſie nach Spielſchluß minutenlang in erſchn.
Schweigen, bis dieſes ſich in Beifallsbrauſen löſte.
Nummer 217
Samstag, den 7. Auguſt 1926
Nach der Unterzeichnung.
Günſtige Beurteilung in amtlichen deutſchen Kreiſen.
Von unſerer Berliner Redaktion.
In amtlichen deutſchen Kreiſen wird das deutſch=
fran=
zöſiſche Wirtſchaftsabkommen günſtig
beur=
teilt. Man glaubt, daß die deutſchen Unterhändler das erreicht
haben, was nach Lage der Dinge im allgemeinen zu erreichen
war. Daß natürlich auch von deutſcher Seite gewiſſe
Zugeſtänd=
niſſe gemacht werden mußten, war nicht zu vermeiden.
Ver=
ſchiedene für die deutſche Induſtrie außerordentlich wichtige
Zoll=
fätze konnten nur im letzten Augenblick durch deutſche
Zugeſtänd=
niſſe in der franzöſiſchen Obſt= und Gemüſeeinfuhr erzielt
wer=
den, wodurch aber eine einſeitige Benachteiligung
der deutſchen Landwirtſchaft wohl kaum
einge=
treten iſt. Das Organ der deutſchen Landwirtſchaft, die
„Deutſche Tageszeitung” meldet die Unterzeichnung des
Abkom=
mens unter der Schlagzeile „Auf Koſten der deutſchen
Land=
wirtſchaft!“
An amtlichen deutſchen Stellen iſt man der Anſicht, daß das
Abkommen keineswegs auf Koſten der deutſchen
Landwirtſchaft erkauft worden ſei, denn auch die deutſche
Induſtrie hat nur einen Teil ihrer Wünſche durchſetzen können.
Beſonders ungünſtig hat die deutſche Textilinduſtrie
abgeſchnit=
ten; jedoch iſt es der franzöſiſchen auch nicht beſſer ergangen, ſo
daß wenigſtens dadurch ein gewiſſer Ausgleich erzielt worden iſt.
Allerdings wird anerkannt, daß die deutſchen
Unter=
händler, in Anbetracht der ſchwierigen
Ver=
hältniſſe gute Arbeit geleiſtet haben. Bis zum
letzten Augenblick iſt von ihnen gegen die Anſprüche der
franzö=
ſiſchen Landwirtſchaft ſcharf gekämpft worden. Daß es ihnen
ge=
lungen iſt, die Weinfrage auszuſchalten und ſie bis zu den
Ver=
handlungen über den endgültigen Vertrag zu verſchieben, muß
der Delegation ebenfalls als ein gewiſſer Erſolg angerechnet
werden. Letzten Endes wird Deutſchland ja in der Frage der
Weineinfuhr gewiſſe Zugeſtändniſſe machen müſſen, jedoch wird
bei den endgültigen Verhandlungen ein deutſches
Ent=
gegenkommen in dieſer Frage nur gegen
entſpre=
chende Zugeſtändniſſe auf franzöſiſcher Seite
verkauft werden. Deutſcherſeits wurde bis zuletzt eine
Kontin=
gentierung der franzöſiſchen Obſt= und Gemüſeeinfuhr nach
Deutſchland gefordert, was aber doch nicht erreicht werden konnte,
ſo daß jetzt Frankreich beliebige Mengen dieſer Erzeugniſſe
ein=
führen kann, wenn es Abnehmer findet. Das Abkommen
ent=
hält im übrigen Beſtimmungen zu Gunſten der deutſchen
Land=
wirtſchaft, die einen weſentlichen Foktſchritt gegenüber dem
bis=
herigen Zuſtand darſtellen.
Auch Frankreich zeigt ſich befriedigt.
Wie ſich verſchiedene Blätter aus Paris melden laſſen, iſt
man am Quai d’Orſay mit dem Vertragsabſchluß befriedigt.
Man vermißt die Freigabe der Einfuhr von Weinen und Lilören
nach Deutſchland, was für die franzöſiſche Induſtrie und für die
WWinzer von nicht zu unterſchätzender Bedeutung iſt. Gerade die
Weinbauern und die damit zuſammenhängende Wein= und
Cognak=Induſtrie verfügen über ſtarke wirtſchaftliche
Intereſſen=
wertretungen und haben auch großen Einfluß im Parlament
Alles in allem kann man ſagen, daß das Proviſorium ſowohl
für Deutſchland wie für Frankreich günſtig iſt und weſentliche
Erleichterungen für die beiderſeitigen Volkswirtſchaften mit ſich
bringt.
Erläuterungen zum Handelsproviſorium.
Inkraftſetzung des Vertrags am 20. Auguſi.
Zum deutſch=franzöſiſchen Handelsproviſorium wird von zuſtändiger
Seite noch mitgeteilt: Das in Paris geſtern unterzeichnete Abkommen
iſt der erſte Vertrag, auf den das kürzlich vom Reichstag beſchloſſene
(rmächtigungsgeſetz zur vorläufigen Anwendung von Verträgen
An=
twendung findet. Dieſes Geſetz beſtimmt bekanntlich, daß bei
Parla=
mentsferien uſw. internationale Verträge auch ohne ſofortige
Zuſtim=
mung des Parlaments in Kraft geſetzt werden können, falls Reichsrat
und handelspolitiſcher Ausſchuß des Reichstages ſich mit dem Vertrag
inverſtanden erklären. Die Zuſtimmung des Parlaments muß
aller=
dings in ſpäteſtens drei Monaten nachgeholt werden. Das neue
Han=
delsproviſorium wird daher in den nächſten Wochen bereits dem Reichs
at und dem handelspolitſchen Ausſchuß vorgelegt werden. Da an der
Zuſtimmung der genannten Körperſchaften nicht zu zweifeln iſt, iſt mit
der Inkraftſetzung des Vertrages am 20. Auguſt zu
echnen.
Das Handelsproviſorium darf nicht in eine Linie geſtellt werden
nit dem ſogenannten deutſch=franzöſiſchen Frühgemüſeabkommen, das
m März v. J. abgeſchloſſen wurde und das einſeitig agrariſche
Zu=
eſtandniſſe Deutſchlands an Frankreich enthielt. Das neue Teilab=
Immen iſt weit umfangreicher, ſtellt eine vollkommene
Balancierung zwiſchenlandwirtſchaftlichen und
induſiriellen Intereſſen
her und kann daher für die geſamte deutſche Wirtſchaft wohl als
an=
nehmbar gelten. Allerdings iſt zu beachten, daß es ſich auch jetzt nur
um eine vorläufige Löſung handelt. Die deutſchen Wünſche
ſind noch in einer ganzen Reihe von Fragen nicht erfüllt, die erſt bei
den kommenden Verhandlungen über den Hauptvertrag noch befriedigt
werden müſſen.
An bisher noch nicht bekannten Einzelheiten erfahren wir,
daß die Klauſel des Vertrages, die von der Möglichkeit einer Erhöhung
der franzöſiſchen Zollſätze handelt, beſtimmt, daß eine Erhöhung der
franzöſiſchen Tarife bis zu 30 Prozent auf die Vereinbarungen des
Teilabkommens nicht Anwendung finden darf. Erhöhungen, die über
30 Prozent hinausgehen, dürfen nur inſoweit angerechnet werden, als
ſie 30 Prozent überſteigen. Wenn z. B. Frankreich für eine
be=
ſtimmte Warenkategorie die gegenwärtigen Zölle auf 40 Prozent
er=
höht, ſo würden nur 10 Prozent davon gegenüber Deutſchland zur
An=
wendung kommen. Was
die franzöſiſchen Zugeſtändniſſe in der
Niederlaſſungsfrage
betrifft, ſo iſt nachzuholen, daß es leider nicht gelungen iſt, die
ge=
währten Vorteile auch auf Marokko und Indochina auszudehnen. Beide
Gebiete ſind ausdrücklich von den gewährten Vergünſtigungen
ausge=
nommen worden. Auch iſt es bedauerlich, daß ſich Deutſchland bezüglich
der Niederlaſſung von Deutſchen in den franzöſiſchen Kolonien mit einer
ſogen. „Wohlwollens=Klauſel” hat begnügen müſſen, d. h. Frankreich
ſichert in dem Vertrag nur zu, daß deutſche Anträge auf Genehmigung
der Niederlaſſung in den franzöſiſchen Kolonien (immer ausgenommen
Marokko und Indochina) wohlwollend behandelt würden. Das iſt eine
Regelung, mit der ſich Deutſchland nur für die ſechs Monate des
Teil=
abkommens zufrieden geben kann. Bei den Verhandlungen über den
Hauptvertrag wird auch in dieſer Frage die volle Meiſtbegünſtigung
von Deutſchland verlangt werden.
Der Vertrag gewährt auch einige Vergünſtigungen an
Deutſchland auf dem Gebiete der konſulariſchen
Vertretungen; allerdings iſt die Meiſtbegünſtigung hier nicht
erreicht worden. Frankreich hat lediglich die Errichtung eines deutſchen
Generalkonſulates in Marſeille und in Algier und eines deutſchen
Kon=
ſulates in Le Havre zugeſtanden.
Erklärungen Bokanowſkis zum Abſchluß
des Handelsproviſoriums.
Der franzöſiſche Handelsminiſter Bokanowski hat anläßlich des
geſtern erfolgten Abſchluſſes des vorläufigen deutſch=franzöſiſchen
Han=
delsabkommens ſich einem Vertreter des Petit Pariſien” gegenüber
dahin ausgeſprochen, daß die Urſache des Zögerns auf deutſcher Seite
während der langen Monate geführten Verhandlngen in der Unſtabilität
der franzöſiſchen Währung und in der wachſenden Entwertung des Fr.
beruht habe. Erſt dadurch, daß ſich Frankreich nunmehr auf dem Wege
einer Währungsſanierung befinde, ſeien viele Hinderniſſe, die ſich dem
Abſchluſſe dieſes Handelsabkommens in den Weg ſtellten, beſeitigt
wor=
den. Eines der Hauptergebniſſe des Abſchluſſes ſei die Tatſache, daf
er von einem Wunſche der allgemeinen Pazifizierung in Europa
Zeug=
nis abiege und daß er den Beginn der Wiederaufnahme freundlicher
Veziehungen zwiſchen den beiden ehemals feindlichen Ländern darſtelle.
Die franzöſiſchen Morgenblätter begnügen ſich im allgemeinen nur
mit einer Wiedergabe des Inhalts des Abkommens. Der „Gaulois”,
nimmt jedoch zu dem Abkommen Stellung und ſchreibt: Das
proviſori=
ſche Abkommen ſichere Deutſchland ſehr beträchtliche Vorteile, da es
in Frankreich Gemüſe und Früchte billig einkaufen und die Mehrzahl
ſeiner Manufakturwaren in Frankreich werde abſetzen können. Was
jedoch in der amtlichen Inhaltsangabe über das Abkommen nicht
aus=
drücklich hervorgehoben ſei, ſei, daß die deutſchen Staatsangehörigen,
die deutſchen Handelshäuſer und die deutſchen Handelsgeſellſchaften ſich
in Frankreich, ſeinen Kolonien und in den Mandats= und
Protektorats=
ländern mit den gleichen Recht wie die franzöſiſchen Staatsangehörigen
und Geſellſchaften, genau wie vor 1914, niederlaſſen könnten. Das
Blatt fügt jedoch hinzu, daß auch franzöſiſchen Staatsbürger, der
fran=
zöſiſche Handel und die franzöſiſche Induſtrie dieſelben Vorrechte in
Deutſihland genießen; aber es werde dies keine Gleichheit bedeuten,
denn die franzöſiſche Expanſion ſei weniger machtvoll als die deutſche.
Das Wirtſchaftsblatt „La Journee induſtrielle” bedauert, daß eine
Anzahl wichtiger Kategerien in dem Vertrag noch nicht geregelt
wor=
den ſei, und zuar diejerigen, die Frankreich am meiſten intereſſierten,
nämlich Wein, Baumwolle, Wolle und Eiſen.
Die Finanzierung des Wohnungsbauprogramms.
Die ſchwierigen Verhandlungen zwiſchen Preußen und dem
Reich zur Finanzierung eines zuſätzlichen
Wohnungsbaupro=
gramms für dieſes Jahr ſtehen unmittelbar vor dem Abſchluß.
Es kann mit einem poſitiven Ergebnis der Verhandlungen
ge=
rechnet werden. Preußen iſt, wie wir erfahren, bereit, ſchon jetzt
den ihm zur Verfügung geſtellten Zwiſchenkredit des Reiches zu
einem Teil für erſte und zweite Hypotheken zu verwenden. Nur
die Höhe des Teiles des Zwiſchenkredits, der ſchon jetzt zum
Wohnungsbau verwendet werden ſoll, ſteht im Augenblick noch
nicht feſt. Es iſt alſo damit zu rechnen, daß noch im Auguſt mit
der Durchführung des zuſätzlichen Wohnungsbauprogramms
be=
gonnen wird.
Geite 3
Die Schwierigkeiten der
Arbeitsbeſchaffung.
Anzählige Kompetenzkonflikte. — Ausſchaltung der
Lan=
desbehörden? — Verſtärkte Befugniſſe der
Miniſterial=
kommifſion. — Die finanziellen Auseinanderſetzungen.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Mitte nächſter Woche wird die Miniſterialkommiſſion zur
Durchführung des Arbeitsbeſchaffungsprogrammes
zuſammen=
treten, um über verſchiedene wichtige Fragen zu beraten. Für
den gleichzeitig zuſammentretenden Unterausſchuß des
Volkswirt=
ſchaftlichen Ausſchuſſes des Reichstages ſoll ein Bericht über den
gegenwärtigen Stand der Arbeitsbeſchaffung fertiggeſtellt
wer=
den. Wie vorauszuſehen war, iſt die Miniſterialkommiſſion bei
der Verwirklichung ihres Programmes bereits auf nicht
unerheb=
liche Schwierigkeiten geſtoßen, denn man kann ſich wieder einmal
nicht darüber einigen, welche Stelle für die verſchiedenen
Not=
ſtandsarbeiten „zuſtändig” iſt. Jede Maßnahme und jeder Plan
muß erſt einmal einen unendlichen Inſtanzenzug durchlaufen,
denn bei den meiſten Arbeiten haben die Gemeinde, die Propinz,
die Landesregierung und das Reich mitzureden. Dazu kommen
die vielen und äußerſt verwickelten Zuſtändigkeitsfragen. Es
läßt ſich in vielen Fällen gar nicht formalrechtlich feſtſtellen, ob
Reich, Land, Provinz, Bezirk, Kreishauptmannſchaft,
Kreisre=
gierung, Gemeinde, Gemeindebezirk oder wie die Stellen alle
heißen, zuſtändig ſind. Faſt jedes Miniſterium einer
Landes=
regierung hat eine gewichtige Stimme, wozu die Reibungen
zwiſchen den Inſtanzenzügen der Staatsverwaltung und
Kom=
munalverwaltungen noch hinzutreten.
Man erwägt daher bereits an amtlichen Stellen, ob man zur
Ausſchaltung dieſer unzähligen Kompetenzkonflikte
nicht der Miniſterialkommiſſion außerordentliche Vollmachten
geben ſoll. Nur dann glaubt man etwe. Durchgreifendes in der
Frage der Arbeitsbeſchaffung leiſten zu können, wenn bei der
Mitwirkung die Landesbehörden bis zu einem
gewiſſen Grade ausgeſchaltet werden können. Was
aber auch wieder ſeine Schattenſeiten hat, da man ſchließlich die
in Frage kommenden örtlichen Verhältniſſe mit zu berückſichtigen
hat, die wieder nur von den zuſtändigen örtlichen Stellen richtig
beurteilt werden können. Aber trotzdem wird ſich doch ohne
Schaden für die regionalen Bedürfniſſe eine ſehr erhebliche
Ver=
kürzung des Inſtanzenzuges und eine Verringerung der
be=
teiligten Behörden durchführen laſſen. Da die Löſung dieſer
Fragen im Rahmen einer allgemeinen Verwaltungsreform
vor=
läufig nicht in Frage kommt, iſt nur mit einer Verſtärkung
der Befugniſſe der Miniſterialkommiſſion zu
helfen. — Auch die finanziellen
Auseinanderſetzun=
gen zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden im
Zuſammen=
hang mit der Arbeitsbeſchaffungsaktion haben bereits zu
erheb=
lichen Schwierigkeiten geführt, denn die Beteiligung der
ein=
zelnen Körperſchaften an den Laſten der Arbeitsbeſchaffung greift
unmittelbar auf die Frage des Finanzausgleiches über. Wie
ver=
lautet, ſchweben auch über die Neuregelung des
Finanzaus=
gleiches bereits zwiſchen den zuſtändigen Stellen Verhandlungen.
Der neue Vorſitzende des Volkswirtſchaftsrates
der Sowjetunion.
w. Moskau, 6. Auguſt.
Der ſtellvertretende Vorſitzende des Rates der
Volkskommiſ=
ſare der Sowjetunion, Kujbyſchew, iſt zum Vorſitzenden des
Oberſten Volkswirtſchaftsrates ernannt und gleichzeitig vom
Poſten des Volkskommiſſars der Arbeiter= und Bauerninſpektion
abberuſen worden.
Der neuernannte Vorſitzende des Oberſten
Volkswirtſchafts=
rates der Sowjetunion, Kujbyſchew, wurde 1888 in Omſt
ge=
boren. Seit 1904 gehört er der bolſchewiſtiſchen Partei an. Nach
der Oktoberrevolution bekleidete er eine Reihe
verantwortungs=
voller Aemter, darunter einen Poſten als Mitglied des
Präſi=
diums des Oberſten Volkswirtſchaftsrates, wo er die
elektro=
techniſche Induſtrie leitete. Auf dem Parteikongreß 1923 wurde
er zum Vorſitzenden der Zentralkommiſſion gewählt. Er
beklei=
dete gleichzeitig das Amt des Volkskommiſſars der Arbeiter= und
Bauerninſpektion. Im Januar 1926 übernahm er an Stelle
Kamenews den Poſten des ſtellvertretenden Vorſitzenden des
Rates der Volkskommiſſare.
*Deutſche Theater=Ausſteilung
Magdeburg 1927.
Die Stadt Magdeburg hat Herrn Profeſſor
Albinmüller=
armſtadt zum leitenden Architekten der Deutſchen
Theater=
iisſtellung gewählt und ihm die künſtleriſche Geſtaltung aller
auten und Anlagen übertragen. Die Ausſtellung wird im Mai
22 ihre Pforten den Beſuchern auftun. Für die geplanten gro=
EN Feſtvorſtellungen während der Ausſtellung wird außerden
Lc eine 2000 Perſonen faſſende Stadthalle am Elbufer erbaut
* in gemeinſamer Arbeit von Profeſſor Albinmüller und
Magi=
alsbaurat Göderiz=Magdeburg errichtet wird.
Die Deutſche Theaterausſtellung Magdeburg wird nicht ins
Den gerufen, weil auch im nächſten Jahre um jeden Preis eine
USſtellung, von der man redet, gemacht werden muß. Dieſe
Sau iſt eine nicht mehr aufſchiebbare Notwendigkeit, der kriſeln=
II deutſchen Theaterkultur Gelegenheit zur Rückbeſinnung zu
Den und zugleich neue Wege in die Zukunft zu bahnen. Hat
O keine Zeitſpanne die deutſche Bühne ſo maßgebend beein=
Tbk, als die letzten Jahrzehnte! Die Errungenſchaften der mo=
Eſen Technik, die ſozialen und politiſchen Umwälzungen haben
* lechnologiſchen Grundlagen und die literariſche Struktur des
liſchen Theaters ſo weſentlich verändert, daß eine ſchöpferiſche
Embalſe, wie ſie die „Deutſche Theaterſchau Magdeburg” ſein
don den Leuten vom Fach wie von der breiteſten
Oeffent=
keit nur begrüßt werden kann. Der programmatiſch bereits
Velegte organiſatoriſche Aufbau dieſer Ausſtellung befolgt den
Dernen Leitſatz, jede ermüdende muſeale Ueberfülle zu
ver=
den, jedem Theaterfreund eine lebendige, eine plaſtiſche, nicht
Pabierene Anſchauung zu vermitteln, ohne jedoch bei ſolcher
ndſatzlichen Verlebendigung des deutſchſprachlichen Theaters
Gegenwart in dem weitgeſpannten Rahmen einer Ausſtel=
I die hiſtoriſche Entwicklung des deutſchen Theaters auszu=
„Iten. Kriſtallklar iſt die bereits feſtgelegte Gliederung in dre
Tplabteilungen: in eine rein künſtleriſche, eine kulturelle und
* gewerblich=induſtrielle. Die künſtleriſche Gruppe wird
haupt=
ich dem Beſucher einen Einblick gewähren in den ganzen
blizierten Mechanismus des deutſchen Theaters der Gegen=
2t mit ſeinen literariſchen, muſikaliſchen, bildkünſtleriſchen,
riſchen, optiſchen, deklamatoriſchen und akuſtiſchen Beziehun=
gen. Auf einer beſonderen Innenraum= und Freilichtbühne
wer=
den unter Mitwirkung hervorragender Vertreter des deutſchen
Theaters alle Gattungen des Theaterſpiels, auch Tanz, Marionette
und Film, in Szene geſetzt werden. Dieſe Gruppe wird unter
anderem auch einen Ueberblick bieten über die Entwicklung des
deutſchen Theaters vom Mittelalter bis zur Gegenwart. In
mög=
lichſt lebendig=anſchaulicher Form, knapp, gedrängt und
überſicht=
lich, ſoll dieſe hiſtoriſche Einführungsabteilung die Entwicklung
des deutſchen Theaters darſtellen: Myſterienſpiele, Schultheater,
Handwerkerſpiele — Simultanbühne, Terenzbühne,
Meiſterſinger=
bühne, italieniſches Barocktheater, Jeſuitentheater —
Kuliſſen=
bühne, engliſche Komödianten, deutſche Wandertruppe —
Shake=
ſpeare=Bühne, das deutſche Nationaltheater (Hamburg,
Mann=
heim, Berlin), das klaſſiſche Weimar und ſo fort. Eine ſo plaſtiſch
organiſierte Theatergeſchichte wird in klarer Anordnung die
Ge=
ſtalt der heutigen Bühne in ihrer hiſtoriſchen Bedingtheit
ver=
ſtehen lernen. — Die Theaterausſtellungen in Wien 1892 und
Berlin 1911 beſchränkten ſich faſt nur aufs Hiſtoriſche. Die
Mag=
deburger Theaterausſtellung 1927 wird aber zum erſtenmal auch
dem Nichtfachmann einen lückenloſen Ueber= und Einblick
gewäh=
ren in alle modernen Errungenſchaften der Theatertechnik. „
The=
ater und Technik ſind zwei untrennbare Begriffe geworden. Wie
eng aber die Welt des Scheins mit der realen Welt der Technik
und Wirtſchaft verknüpft iſt, weiß im allgemeinen nur der
Fach=
mann.” Auf dem Programm dieſer Spezialabteilung ſtehen
Theaterbauten, Bühnenſyſtem (Aſphalaia=Syſtem, Drehbühne
Schiebebühne, verſenkbare Bühne, Raumbühne, Würfelbühne),
Beleuchtungstechnik (Rampen=, Scheinwerfer=, Spielflächen=,
Effekt= und Notbeleuchtung, Telephoneinrichtungen),
Bühnen=
ausſtattung (Koſtüme, Perücken, Waffen, Rüſtungen,
Geräuſch=
maſchinen uſw.). Mit den Bühnenmodellen der Sammlung
Köſter werden bühnentechniſche Operationen in einer für den
Beſucher ohne weiteres verſtändlichen Form ermöglicht. — In
der Kulturabteilung endlich ſollen alle diejenigen Verbände und
Einrichtungen, deren Zweck und Ziele in der kulturellen
Förde=
rung des deutſchen Theaterweſens beſtehen, zu Worte kommen
der Deutſche Bühnenverein, die Genoſſenſchaft deutſcher
Bühnen=
argehöriger, der Verband deutſcher Volksbühnenvereine, der
Bühnenvolksbund. Ueber den gegenwärtigen Stand des
Aus=
bildungsweſens ſollen Programme, Profpekte, Lehrmittel uſw.
von theaterwiſſenſchaftlichen Inſtituten, Schauſpiel= und
Opern=
ſchulen unterrichten.
Die Ausſtellung ſelbſt findet auf dem landſchaftlich wie
ge=
ſchaffenen, prachtvoll gelegenen Städtiſchen Ausſtellungsgelände
am Adolf=Mittag=See ſtatt. Darmſtadt aber begrüßt gerade dieſe
„Deutſche Theaterausſtellung Magdeburg” des Jahres 1927 mit
beſonderer Genugtuung, da die architektoniſche und künſtleriſche
Geſamtgeſtaltung einem Angehörigen der Darmſtädter
Künſtler=
kolonie anvertraut wurde.
EZ.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Leibniz=Geſellſchaft. Am 1. Juli d. J., dem 280.
Geburtstage von Gottfried Wilhelm Leibniz, iſt in Berlin die
Leibniz=Geſellſchaft gegründet worden, mit dem Zweck, die
ge=
ſamte wiſſenſchaftliche Forſchung, die auf das Leben und Denken
von Leibniz oder auf hiſtoriſche und ſyſtematiſche Probleme im
Zuſammenhang damit gerichret iſt, zu fördern. Zu dieſem Zweck
wird die Geſellſchaft im Verlage von Otto Reichl in Darmſtadt
das Leibniz=Archiv und die Leibniz=Bibliothek herausgeben, jenes
als eine rach Bedarf erſcheinende internationale Zeitſchrift, dieſe
als eine Sammlung von größeren Abhandlungen und Werken.
Der Vorſtand der Geſellſchaft beſteht aus den Herren Ludwig
Bieberbach, Konrad Burdach, Adolf von Harnack, Max Lenz,
Heinrich Maier, Friedrich Meinecke, Max Planck, Eduard
Spran=
ger und Carl Stumpf, unter dem Vorſitz von Heinrich Maier.
Zum Schriftführer und gleichzeitig zum Herausgeber der
Publi=
kationen der Gefellſchaft iſt Paul Ritter, der Leiter der
Leib=
niz=Ausgabe der Preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften, beſtellt
worden. Die Mitgliedſchaft der Geſellſchaft iſt auf die für die
Leibniz=Forſchung zunächſt in Betracht kommenden Gelehrten
und einige Stifter, die den Zweck der Geſellſchaft materiell
för=
dern wollen, beſchränkt und kann nur auf Einladung des
Vor=
ſtandes erworben werden. Doch ſtehen das Leibniz=Archiv und
die Leibniz=Bibliothek auch allen Nichtmitgliedern für die
Ver=
öffentlichung geeigneter Arbeiten zur Verfügung. Die
Geſchäfts=
ſtelle der Geſellſchaft befindet ſich im Hauſe der Preußiſchen
Aka=
demie der Wiſſenſchaften, Berlin NWV 7, Unter den Linden 38.
— Die Hochſchule für Muſik in Sondershauſen
unter Leitung von Profeſſor C. Corbach, welcher gleichzeitig
der muſikaliſche Leiter des berühmten Lohorcheſters iſt,
ver=
anſtaltete fünf öffentliche Prüfungsaufführungen, unter welchen
eine Aufführung von „Figaros Hochzeit” Szenen aus dem „
Frei=
ſchütz” uſw. im Landestheater berechtigtes Aufſehen erregten.
Seite 4
Nummer 217
Samstag, den 2. Auguſt 1926
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oder schmerzender Hornhaut u. Schwlelen
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Die lirchliſche Trauung findet in der Schloßlirche
zu Darmſtadt am 8. Auguſt, nachm. 3 Uhr ſtatt.
Am Freitag abend verſchied
nach langem, ſchwerem Leiden
meine liebe Frau, unſere liebe
Mutter, Schweſter, Tante und
Großmutter
Frau
Rickchen Wolf
geb. Hahn
im 64. Lebensjahr.
Im Nawen
der trauernden Hinterbliebenen:
Ferdinand Wolf
Oberklingen. (11428
Dieburg, Groß=Umſtadt, Auerbach,
Lengfeld, Flacht.
Die Beerdigung findet Sonntag,
1½ Uhr mittags, vom Trauerhaus
Dieburg, Frankfurterſtraße, aus
ſtatt.
Die Verlobung ihrer Tochter
Guſtel mit Herrn Dr. phil.
Wolfram Scheer geben
be=
kannt
A. Schuchmann
Bauunternehmer
u. Frau Marg., geb Kirſchner.
Meine Verlobung mit Fräulein
Guſtel Schuchmann zeige
ich an
Dn.phil. Wolfram Scheer.
Darmſtadt, den 7. Auguſt 1926.
Artillerſeſtraße 10.
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Ihre Verlobung geben bekannt
Gertrud Voigt
Dr. ing. Karl Rudolf Andress
August 1926.
Jena.
Darmstadt.
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Birnen Pfd. 15 3
10 Pfd 1.40 ℳ
einpfiehlt
Walther, Wienerſtr. 69.
Teleph. 1598 (*20556
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beidem Hinſcheiden meiner
innigſtgeliebten Frau, unſerer lieben
Tochter, Schwiegertochter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau Marie Haas
geb. Perron
ſagen wir herzlichſten Dank. Beſonders
danken wir Herrn Pfarraſſiſtent Lenz
für die Einſegnung und für die
troſt=
reichen, tief zu Herzen gehenden Worte
am Grabe, ſowie der Schweſter Marie
für ihre jahrelange liebevolle Pflege,
ferner danken wir für die vielen Kranz
und Blumenſpenden und für die
zahl=
reiche Begleitung zur letzten Ruhe.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Jakob Haas, Schneidermeiſier.
Ober=Ramſtadt, 6. Auguſt 1926. (*20494
Oankſagung.
Für die vielen Beweiſe
auf=
richtiger Teilnahme bei dem
Hin=
ſcheiden unſerer lieben
Entſchlafe=
nen, ſowie für die ſo zahlreichen
Kranz= und Blumenſpenden
ſprechen wir unſeren
tiefgefühl=
ſien, innigen Dank aus. c2oß1é
Im Namen der
tieftrauernden Hinterbliebenen:
Palentin Germann.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger
Teilnahme, ſowie für die vielen
Kranz= und Blumenſpenden bei dem
Hinſcheiden unſeres lieben Kindes
Helmut
ſagen wir auf dieſem Wege Allen
herzl. Dank. Insbeſondere danken
wir Herrn Pfarrer Dr. Dreſcher aus
Eſchollbrücken für die troſtreichen
Worte am Grabe unſeres Lieblings.
Familie Fleiſchhauer.
Crumſtadt, den 4. Auguſt 1926.
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Nummer 217
Samstag, den T. Auguſt 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 7. Auguſt.
Verwaltungs=Sonderzug zur Geſolei noch
Düſſeldorf.
Es iſt immerhin ſchwierig, an einem kleinen Platz mehr als tauſend
Teilnehmer an der Fahrt eines Sonderzuges unterzubringen, ein genau
feſtgelegtes Prograjam abzuwickeln, da mitunter die genaueſt feſtgelegten
Vereinbarungen von den Unternehmern nicht gehalten werden. Eine
derartige Befürchtung brauchen diejenigen nicht zu haben, die morgen
Sonntag vormittag bei guter Zeit den Verwaltungs=Sonderzug
Darm=
ſtadt-Mainz—Wiesbaden nach Düſſeldorf zur Geſolei benutzen werden.
Zunächſt fährt der Zug in wenig mehr als vier Stunden von Mainz
nach Düſſeldorf, während der geſvöhnliche Schnellzug mit
Durchgangs=
wagen fünf Stunden benötigt. In Düſſeldorf, wo der Zug Finktlich
11.05 Uhr eintrifft, empfiehlt es ſich, zunächſt dieſe ſchöne Gartenſtadt
zu beſichtigen. Das kann, ganz ohne Koſten, zu Fuß oder in zirka einer
Stunde Rundfahrt im großen Poſtauto zu 1,50 Mk. pro Perſon
ge=
ſchehen. Von allen Gegenden der Stadt führen Straßenbahnen zur
Geſolei. Ein jedem Teilnehmer beim Löſen der Fahrkarte oder im
Zug überreichter kleiner Führer macht die Orientierung leicht. Das
Mit=
tageſſen kann beliebig eingenommen werden. Späteſtens gegen 2.30 Uhr
twird man gut tun, in der Geſolei mit der Beſichtigung zu beginnen.
Die Ausſtellungstechnik iſt derart, daß eine beſondere Führung entbehrt
twerden kann. Drei gute anſtrengende Stunden ſind zum Gang durch die
Hallen und Gebäude notwendig, ſodaß gegen 6 Uhr alle
Sonderzugteil=
nehmer mit der Beſichtigung zu Ende ſein können. Es empfiehlt ſich
Dann, mideſtens eine halbe Stunde vor Abgang des Zuges — 8.00 Uhr
Fünktlich — im Bahnhof zu ſein, damit unliebſame Zugverſäumniſſe
vermieden werden. Das vorgeſehene Programm, die Aufnahmefähigkeit
von Düſſeldorf, ſowie die getroffenen Vorbereitungen verbürgen für
jeden Teilnehmer einen ungetrübten, genußreichen Tag.
— Ernannt wurde am 19. Juli der Gartenmeiſter am
pflanzen=
phyſiologiſchen Inſtitut Dahlem der Univerſität Berlin Herm. Neſſel
in Dahlem mit Wirkung vom 1. Oktober 1926 zum
Univerſitätsgarten=
inſpektor an der Landesuniverſität Gießen.
— Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vormittags
11.00 und 11.15 Uhr, nachmittags 3.30 und 4 Uhr, Sonntags nur 11.00
und 11.30 Uhr ſtatt. Samstag geſchloſſen.
— Hefſiſches Landestheater. An dem Programm, das für die vom
11.—16. Oktober in Darmſtadt ſtattfindende
Reichsſchulmuſik=
voche feſtgeſetzt wurde, beteiligt ſich das Landestheater mit 3 Abenden,
and zwar findet am Montag, den 11. Okt., ein Feſtkonzert ſtatt, das
Mahlers 2. Sinfonie bringen wird. Am Mittwoch, den 13. Okt., wird
u der neu einſtudierten Form Beethovens „Fidelio” gegeben werden,
ind Freitag, den 15. Okt., gehen Buſonis „Arlecchino” und Strawinskys
„Die Geſchichte vom Soldaten” in Szene.
— Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters; Leitung Direktor Adalbert Steffter. Heute Samstag,
bends 7.30 Uhr, gelangt infolge der großen Nachfrage nochmals die
rfolgreiche Operette „Der Orlow” (Der ruſſiſche Krondiamant) zur
Viedergabe; abends 10.30 Uhr wird das Luſtſpiel „Der fröhliche
Veinberg” von Karl Zuckmeyer gegeben, das anläßlich der Erſtauf=
Ɨhrung am Donnerstag mit großem Beifall aufgenommen wurde.
Norgen Sonntag ſind drei Vorſtellungen: Nachmittags 3.30 Uhr wird
ur ganz kleinen Preiſen von 50 Pfg. und 1 Mk. zum letzten Male das
indermärchen „Schneewittchen und die ſieben Zwerge‟
egeben; abends 7.30 Uhr iſt die letzte Wiederholung der Operette „Der
rlow”, und um 10.30 Uhr wird das Luſtſpiel „Der fröhliche
Zeinberg” aufgeführt. Montag den 9. Auguſt, abends 7.30 Uhr,
* die Erſtaufführung der Operette „Wenn Liebe erwacht
on Eduard Künneke, in Szene geſetzt von Direktor Steffter; die
muſi=
tliſche Leitung hat Kapellmeiſter Fenslein. Die Hauptrollen ſind beſetzt
„it den Damen Calligaris, Gruſel, Kuhn und Niemz, welch letztere in
er Nolle der „Gräfin” zum erſten Male auftritt; außerdem ſind
beſchäf=
gt die Herren Horſten, Neyz und Straſſer. Dienstag und täglich 7.30
hr abends finden Wiederholungen der Operette „Wenn Liebe erwacht”
att. Infolge des großen Erfolges bleibt das Luſtſpiel „Der fröhliche
Zeinberg” ebenfalls noch Montag und folgende Tage auf dem Spiel=
Can, und iſt der Beginn der Vorſtellung 10.30 Uhr.
— Heſſen=Vereinigung Berlin. Nachſtehende Zuſchrift iſt in zirka
90 Exemplaren in den letzten Tagen an die in Berlin lebenden Heſſen
gangen: „Berlin, 28. 7. Auf Anregung unſerer Landsmännin Bienche
Zimmbernell ſoll in Berlin eine „Heſſen=Vereinigung”,
ge=
ründet werden, die in zwangloſen Zuſammenkünften die Liebe zu
nſerer ſchönen engeren Heimat pflegen und die in der Reichshauptſtadt
benden Heſſen einander perſönlich näher bringen will. Das
vorberei=
nde Komitee wendet ſich an ſeine hier anſäſſigen Landsleute mit der
fitte, ſich am Dienstag, den 10. Auguſt d. Js., abends 8 Uhr, im
eſtaurant „Zum Heidelberger”, Friedrichſtraße (unmittelbar am
Bahn=
pf Friedrichſtraße) — Parlamentszimmer — (erfragen am Büfett),
ein=
cfinden zwecks näherer Ausſprache über die weitere Behandlung der
ngelegenheit, und gibt ſich der Hoffnung hin, daß auch Sie durch Ihr
Tſcheinen das Zuſtandekommen der Vereinigung unterſtützen werden.
ir möglichſte Weiterverbreitung dieſer Benachrichtigung an fonſtige
hnen bekannte Landsleute in Berlin wären wir Ihnen dankbar.
trömt herbei, Ihr Völkerſcharen! Mit Heſſengruß! Im Auftrage
riegbaum, Miniſterialamtmann.” — Wir wünſchen der
Zuſam=
enkunft beſten Erfolg und bitten unſere verehrl. Leſer, falls ſie
Ver=
andte oder Bekannte in Berlin haben ſollten, durch Poſtkarte ebenfalls
f die Veranſtaltung hinweiſen zu wollen. Die Red.
„Darmſtädter Gruppe” — Ausſtellung Kunſthalle am
heintor. Zur Berichtigung weiſen wir darauf hin, daß am Sonn=
I, den 8. Auguſt, nicht Breitwieſer (Bad=Nauheim), ſondern Gottfr.
ichrer=Offenbach mit einer Sonder=Kollektion ſeiner
vorzüg=
gen Tuſchzeichnungen zur Ausſtellung gelangt. Die Kollektion von
reitwieſer iſt noch nicht vollzählig hier eingetroffen, ſodaß dieſelbe erſt
ernächſte Woche ausgeſtellt werden kann. Auch hat die Abteilung
fühnenkunſt” von Friedrich Kalbfuß eine ſehr bemerkenswerte
tveiterung von Entwürfen zu Wallenſtein und Jenufa erfahren.
— Verkehrsverein. Anläßlich der letzten Heidelberger
Schloßbeleuch=
cg am 11. Auguſt iſt dem Publikum Gelegenheit geboten, auf bequeme
O billige Art einer herrlichen Schloß= und Brückenbeleuchtung
beizu=
hnen. Der große Geſellſchaftswagen der Firma Fiſcher fährt ab
—mſtadt 6.15 Uhr abends bis Heidelberg=Schlierbach, woſelbſt ein
Otorboot (Kurpfalz) bereit ſteht, um die Teilnehmer die 5 Kilometer
ge Strecke von Schlierbach bis Neuenheimer==Straßenbrücke (5 Min.
7 Vahnhof) zu fahren. Hiermit kann jeder die Schloßbeleuchtung bei
kiutlichem und bequemem Sitzen im Kahn anſehen, iſt dabei dem
Ge=
inge enthoben und genießt gleichzeitig die Schönheit einer Neckarfahrt
E Lampions. Die Teilnehmer der Motorbootfahrt werden von dem
rnibus an der Neuenheimer Straßenbrücke zur Rückfahrt nach Darm=
Ir nach Beendigung der Schloßbeleuchtung abgeholt. Der Preis dieſer
Inen Kahnfahrt iſt ſo niedrig gehalten, daß ſich jeder daran beteiligen
n. Die Karten für den Omnibus ſowie für die Motorbootfahrt ſind
Verkehrsbureau, Ernſt=Ludwigsplatz, im Vorverkauf zu haben, und
Eden dieſelben auch getrennt abgegeben. Der Verkehrsverein bittet
recht zahlreiche Beteiligung, und wird das Publikum gebeten, bis
reſtens Mittwoch, nachmittags 5 Uhr, ſich am Verkehrsbureau anzu=
Tden. Näheres (Preiſe) ſiehe Anzeige.
— Mozartverein. Rheinfahrt am 8. Auguſt. Es wird noch=
1s darauf hingewicſen, daß der Sonderzug vünktlich um 8 Uhr mor=
S bom Hauptbahnhof, Bahnſteig 3, rechtes Gleis, abfährt. Die
Teil=
mer verlaſſen auf der Hinreiſe den Zug bereits in Mainz=Süid, wäh=
O die Rückfahrt vom Hauptbahnhof angetreten wird. Ausweiſe nicht
geſſen.
— Im Beſſunger Herrngarten fand am verfloſſenen Sonntag im
„Nokonzert des Städtiſchen Orcheſters die wirkungsvolle Bearbeitung
internationalen hiſtoriſchen Märſche von A.
ettge eine ſolch beifällige Aufnahme durch die Zuhörerſchaft, daß
** Samstag eine Wiederholung des intereſſanten Stückes ſtattfindet
gende Marſchweiſen ſeien daraus erwähnt: 1. Aus Wales (Mittel=
—), 2. Aus Niederland (1626), 3. Aus Sachſen (1792), 4. Aus
Tand (Mitte des 16. Jahrhunderts), 5. Interade (1813—15), 6. Aus
land (1780), 7. Aus Dänemark (1712), 8. Aus Frankreich (1870),
us Schweden (1806), 10. Aus Oeſterreich (1854), 11. Der
Pappen=
rer (1630), 12. Aus Italien (1860), 13. Aus der Türkei (1840),
Apotheoſe: Feſt ſteht und treu. Die Leitung hat H. Hauske.
— Ein aus den erſten Anfängen des Automobilbaues ſtammendes
Zcuto paſſiert vorausſichtlich heute Samstag mittag Darmſtadt. Die
em. Gruppe für Kraftfahrzeugbau der Techn. Hochſchule Hannober
Edet ſich mit dieſem Wagen auf einer Propagandafahrt von Hannober
Mannheim, um dort dem Altmeiſter des deutſchen Automobil=
S 2r=Ing. Carl Benz eine Ehrung darzubringen. Die Teilnehmer
er Fahrt haben einer Einladung der hieſigen Studentenſchaft in das
rnſtädter Studentenheim Folge geleiſtet; der Wagen, ein Mufeums=
Dird alſo auf der Fahrt zur Studentiſchen Wirtſchaftshilfe, Alexan=
Taße 22, zu ſehen ſein.
Sportarzt=Lehrgang in Gießen.
Mordtat aus verſchmähter Liebe.
Die erfreuliche Zunahme von Turnen, Spiel und Sport iſt im
In=
tereſſe unſerer Volksgeſundheit ſehr zu begrüßen. Doch kann, beſonders
in den Entwicklungsjahren, übermäßige körperliche Inanſpruchnahme
beſtehende körperliche Fehler verſchlimmern und dauernde Schädigungen
herbeiführen. Manche Erkrankungen erfordern wiederum eine
Beſchrän=
kung auf ganz beſtimmte Uebungen. Hier kann nur eine genate
Unter=
ſuchung und Ueberwachung durch einen mit dem Betriebe der
Leibes=
übungen vertrauten Arzt vor Schaden bewahren, andererſeits können
aber gewiſſe Körperfehler durch entſprechende, nach ärztlichen
Geſichts=
punkten gewählte Uebungen ausgeglichen und ſo die ſportlichen
Leiſtun=
gen verbeſſert werden.
Der auf Anregung des bekannten Berliner Chirurgen A. Bier, des
Rektors der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen, begründete
Deut=
ſche Aerztebund zur Förderung der Leibesübungen will in dieſem Sinn
wirken und die Aerzteſchaft durch ſportärztliche Ausbildungskurſe und
perſönliche Beteiligung an den wichtigſten ſportlich=gymnaſtiſchen
Uebun=
gen mit dem Betriebe der verſchiedenen Arten der Leibesübungen
ver=
traut machen.
Zu dieſem Zweck veranſtaltet auch die Mediziniſche Abteilung des
Inſtituts für Körperkultur an der Heſſiſchen Landesuniverſität in der
Zeit vom 4.—16. Oktober einen Sportarztlehrgang, der die
Voraus=
ſetzung zur Erlangung der Anerkennung als Sportarzt erfüllt und
Ge=
legenheit zur Ablegung der Prüfungen ſür das Deutſche Turn= und
Sportabzeichen bietet. Morgens werden hauptſächlich praktiſche
Uebun=
gen, nachmittags Vorträge, Kurſe und Vorführungen ſtattfinden.
Für die Gießener Aerzte, die am Morgen durch Sprechſtunden uſw.
vielfach in Anſpruch genommen ſind, iſt der praktiſche Teil unter
Be=
teiligung von 14 Herren bereits in der Zeit von Mitte Juni bis Ende
Juli (zweimal wöchentlich 2 Stunden von 6—8 Uhr abends) zur
Durch=
führung gelangt. Die Uebungen wurden von Sportlehrer Schneider
geleitet und erſtreckten ſich auf ſportliche Gymnaſtik, Lauf und
Wurf=
übungen, Ballſpiele Boxen und Jiu=Jitſu. Die Schwimmübungen
fanden unter der Leitung von Dr. Jung ſtatt. Die Vorführung der
verſchiedenen Schwimmarten hatten in dankenswerter Weiſe Herren
vom Gießener Schwimmverein übernommen. Ebenſo ließen es ſich die
Gießener Rudergeſellſchaft von 1877 und die Gießener Paddlergilde
angelegen ſein, die Kursteilnehmer in ihren Spezialſport theoretiſch
und praktiſch einzuführen.
Selbſt die älteren Herren, von denen drei das 50. Lebensjahr
über=
ſchritten hatten, haben ſich mit großem Eifer an den vielſeitigen
Uebun=
gen beteiligt, und es herrſchte allgemeines Bedauern, als der Kurs zu
Ende ging. Bei genügender Beteiligung ſollen die leichtathletiſchen
Uebungen daher auch in den Univerſitätsferien durchgeführt werden und
zu dem Okroberkurſus überleiten.
Dritter Bundestag des Gewerkſchaftsbundes
der Angeſiellten (G. D. A.)
Vom 3.—6. September findet in Hamburg der dritte Bundestag
des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten (G.D.A.) ſtatt. Mit dieſem
Bundestag findet gemeinſam die dritte öffentliche Angeſtelltentagung,
ſowie Sondertagungen ſüir die Frauen, Techniter und Jugendgruppen
ſtatt. Bei der großen dritten Angeſtelltentagung am Sonntag, den
5. September, wird Herr Reichsfinanzminiſter Dr. Peter Reinhold über
die wirtſchaftliche Lage Deutſchlands und ihre Beziehungen zur
Wirt=
ſchaft anderer Staaten ſprechen.
Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (G.D.A.) als die größte
Angeſtelltenorganifation hielt im Jahre 1924 in Frankfurt ſeinen
zwei=
ten Bundestag ab. Die damals feſtgelegten Programmſätze haben
ge=
zeigt, daß der Bund eine Angeſtelltenpolitik betreiben will, die frei iſt
von wirtſchaftsdogmatiſchen Bindungen und nur das gemeine Wohl der
Volksgemeinſchaft als Bindung anerkennt. Im freiheitlich=nationalen
Geiſte, auf der Grundlage des Deutſchen Volksſtaates, unter Wahrung
der parteipolitiſchen und religiöſen Neutralität, will der Bund die
wirtſchaftlichen und ſtaatsbürgerlichen Grundrechte der Angeſtellten
ver=
teidigen und weiter entwickeln.
Sein Ziel iſt, die Angeſtellten in Staat und Wirtſchaft ſo zu heben,
daß ſie als ſelbſtbewußte Wirtſchaftsträger arbeiten und wirken können.
Zu dieſem Zweck iſt der Ausbau der ſozialen Rechte mit ſozialem Geiſt
notwendig, denn nur auf dieſem Wege beſteht die Möglichkeit, den
Arbeits= und Volksgemeinſchaftsgedanken zu verwirklichen.
Die Angeſtellten als geiſtige Arbeiter ſind berufen, im Staatsleben
und in den Selbſtverwaltungskörpern an verantwortlicher Stelle und
in voller Gleichberechtigung mit der Arbeiterſchaft und dem
Unterneh=
mertum mitzuwirken.
Ein ſtarkes deutſches Nationalgefühl in Verbindung mit einer tief
im Volke wurzelnden freiheitlichen Geſtaltung des Staates kann das
Reich im Innern ſtark und nach außen wieder frei machen.
Der Bund hat mit den außerhalb des Deutſchen Reiches lebenden
deutſchen Angeſtellten immer eine kulturelle Gemeinſchaft gepflegt. Er
hat insbeſondere mit den Angeſtellten, die in den ſeit 1918 abgetrennten
und beſetzten Gebieten leben, eine beſonders enge Verbindung
aufrecht=
erhalten, damit dort der deutſche Gedanke immer wach gehalten wird.
Der Bund lehnt ferner alles Zerſplitternde und Schwächende ab,
denn ſo wie er den Einheitsgedanken für alle Angeſtellten vertritt, will
er für die Rechte dieſer Perſonen jederzeit eintreten. Als
Einheits=
gewerkſchaft der deutſchen Angeſtelltenſchaft vertritt der GDA. die
egemein=
ſamen Intereſſen der männlichen und weiblichen Angeſtellten und die
beſonderen der Kaufleute, Techniker, Werkmeiſter und
Burequangeſtell=
ten. Die vor dem Kriege beſtandene ſchwächende Zerſplitterung der
Angeſtelltenbewegung, welche darin beſtand, daß ſich die
Angeſtellten=
verbände in beſondere Fachverbände oder religiöſe oder parteipolitiſche
Organiſationen gliederten, will der G. D.A. überwinden und ſie frei,
unabhängig und einflußreich geſtalten. Den Angeſtellten will er in
geiſtiger und kultureller Hinſicht fördern, damit er zur wirkſamen
Mit=
arbeit in der Geſamtheit befähigt iſt. Das geiſtige Band, das alle
G. D.A.=Mitglieder zu einheitlichem Wollen verbindet, iſt die freiheitlich
nationale Grundlage der G.D.A.=Arbeit. Freie Menſchen in Staat und
Wirtſchaft!
Der G.D.A. fordert für ſeine Selbſthilfeeinrichtungen, wie
Stellen=
vermittelung — Stellenloſenunterſtützungskaſſe — Hinterbliebenenkaſſe
— Widerſtandskaſſe — Rechtsſchutz — Krankenkaſſen —
Verſicherungs=
aktiengeſellſchaft Deutſche Welt — Deutſche Wirtſchaftsbank. A.G. —
Baugeſellſchaft Heimat — Erholungsheime, Kinderheime —
Bildungs=
anſtalten — Bundesſchriften und Studienreiſen, Freiheit und
Beſeiti=
gung aller behördlichen Einſchränkungen, die dem Ausbau dieſer
Ein=
richtungen entgegenſtehen. Beſonders aber fordert er für die geſamte
Sozialverſicherung freie Selbſtverwaltung.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Die in früheren Jahren eine
Eigenart der Turngemeinde geweſenen Wochenverſammlungen,
auf denen turneriſche und Vereinsangelegenheiten durchbeſprochen
wur=
den, ſind durch Monatsverſammlungen, die jeweils am 1. Samstag eines
Monats ſtattfinden, abgelöſt worden. Jeder Turner oder auch
Tur=
nerin hat hier Gelegenheit, ſich an dieſen Ausſprachen zu beteiligen. —
Ein Bericht über die Kölner Kampfſpiele wird heute abend von einem
Teilnehmer erſtattet werden.
Warnung! Es kommt ab und zu vor, daß einzelne Freimarken
auf den mit der Poſt beförderten Briefſendungen nur geringfügige
oder ſchwache Entwertungszeichen, oftmals nur Striche oder
ſchwärz=
liche Flecken tragen, weil ſie beim Abſtempeln in der Eile nicht
getrof=
fen worden ſind. Selbſtverſtändlich iſt es verboten und auch ſtraffällig,
ſolche unvollſtändig entwertete Freimarken, nachdem ſie von den
Um=
ſchlägen abgelöſt worden ſind, nochmals zur Freimachung von anderen
Poſtſendungen zu benutzen Trotzdem geſchieht dies ſehr oft in der
fal=
ſchen Vorausſetzung, der Betrug würde nicht bemerkt. In den meiſten
Fällen werden dieſe Gebührenhinterziehungen aber bei den
Poſtanſtal=
ten, die angewieſen ſind, hierauf beſonders zu achten, entdeckt; gegen
die Abſender wird dann von der oberen Poſtbehörde die dafür in dem
Poſtgeſetz vorgeſehene Geldſtrafe verhängt. Allem Anſchein nach
wer=
den derartige ſchwach entwertete Freimarken auch vielfach in
betrügeri=
ſcher Abſicht als Erſatz für Kleingeld in Verkehr geſetzt. Darum tut
jedermann, der ſich Unannehmlichkeiten erſparen will, gut, Freimarken,
die er nicht ſelbſt am Poſtſchalter gekauft hat, vor ihrer Verwendung
genau zu beſichtigen. Bei verdächtigen Wahrnehmungen, insbeſondere
auch beim Fehlen des Klebſtoffes auf der Rückſeite, empfiehlt ſich eine
Anfrage über ihre Gültigkeit am Poſtſchalter.
Tageskalender für Samstag, den 7. Auguſt 1926.
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus, abends 7½ Uhr: „Der Orlow”; abends 10½ Uhr: „Der
fröhliche Weinberg”. — Orpheum: Geſchloſſen. —
Ludwigs=
höhe: Konzert. — Schloß=Café: Konzert. — Café
Rheingold: Konzert und Tanz. — Schmitz, Rheinſtraße:
Unterhaltungsmuſik. — Sport=Café, Mühlſtraße: Großes
Sommerfeſt. — Hanauer Hof, abends 8 Uhr: Konzert.
Rummelbräu, Rheinſtraße, V. f. R. Darmſtadt: 15jähr.
Stif=
tungsfeſt; abends 8 Uhr: Feſtkommers. — Sitte, Karlsſtraße,
Aufklärungsvortrag von Herrn Bilabel=Pforzheim über den heutigen
Stand der Entſchädigungsgeſetzgebung. — Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Zwei Darmſkädter in Frankfurt ermordet.
DD. Frankfurt a. M., 5. Auguſt.
Heute morgen gegen 11 Uhr drang der 29jährige Kontoriſt
Hermann aus Offenbach in die Wohnung der Familie
Huf=
nagel und gab auf drei darin anweſende Frauen, Mutter,
Toch=
ter und Schwiegertochter, mehrere Revolverſchüſſe ab. Die Tochter
wurde ſofort getötet, die Schwiegertochter liegt im
Ster=
ben, während die Mutter ſchwer verletzt iſt. Der Grund
der Tat iſt darin zu ſuchen, daß die Tochter das Liebeswerben
des Hermann abgelehnt hat. Der Täter konnte verhaftet werden.
Als zweites Opfer der Mordtat in der Dahlmannſtraße iſt die 25
jäh=
rige Frau des Prokuriſten Hufnagel ihrer ſchweren Schußverletzung
noch auf dem Transport ins Krankenhaus erlegen. Ueber die
furcht=
bare Tat werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Der Prokuriſt
Friedrich Hermann aus Offenbach, der zur Zeit arbeitslos iſt, erſchien
heute morgen im Hauſe Dahlmannſtraße 5 und verlangte Einlaß in die
im erſten Stock gelegene Wohnung des Prokuriſten Hufnagel. Als ihm
nicht geöffnet wurde, erzwang er ſich den Eintritt und ſchloß die
Woh=
nungstür hinter ſich ab. Er betrat dann eines der Zimmer, in dem
ſich die 26jährige Schwägerin der Frau Hufnagel, Kunigunde Hufnagel,
aufhielt. Er zog nun ſofort einen Revolver, mit dem er das Mädchen
bedrohte. Als die Schwägerin, um Unheil zu verhüten,
dazwiſchen=
ſpringen wollte, ſchoß er Fräulein Hufnagel nieder. Die Kugel drang
ihr in den Kopf und tötete ſie auf der Stelle. Nun richtete er einen
Revolder gegen die Schwägerin der Ermordeten und brachte ihr einen
Schuß in die Bruſt bei. Die Verwundung war ſo ſchwer, daß die junge
Frau ſchon auf dem Transport ins Krankenhaus ſtarb. Auch auf die
Mutter der Geſchwiſter Hufnagel, die ſeit acht Tagen bei ihrem Sohn
zu Beſuch weilte, gab der Mörder einen Schuß ab und verletzte ſie
ſchwer am Kopf. Das vierjährige Kind des Prokuriſten Hufnagel und
ein etwa gleichalteriges Enkelkind der alten Frau Hufnagel waren
Zeu=
gen der entſetzlichen Tat. Auch auf einen Hausbewohner, der auf die
Hilferufe der Frauen herbeigeeilt war, hat der Täter geſchoſſen, ohne
ihn aber zu treffen. Der kuragierte Mann verſchaffte ſich dann durch
Eintreten der Tür Einlaß in die Wohnung, in der er Fräulein Hufnagel
ſchon tot und die junge Frau Hufnagel bewußtlos vorfand. Die alte
Frau Hufnagel ging gerade in das Nebenzimmer und brach dort
zu=
ſammen. Er holte nun ſofort einen in der Nachbarſchaft wohnenden
Arzt, der den beiden ſchwerverletzten Frauen Notverbände anlegte.
In=
zwiſchen waren auch Beamte des Polizeireviers und die Mordkommiſſion
am Tatort erſchienen; während ſie ſich noch um die verwundeten Frauen
bemühten, bemerkten ſie plötzlich, daß ſich hinter dem Ofenſchirm etwas
bewegte. Sie traten hinzu und fanden dort den Mörder, der vergebens
verſuchte, den letzten noch in ſeinem Revolver ſteckenden Schuß
abzu=
feuern. Er wurde ſofort feſtgenommen. Wie durch die Vernehmung
des Täters feſtgeſtellt wurde, hat er die Kunigunde Hufnagel vor etwa
14 Tagen bei einem Sonntagsausflug geſehen und von da an ſtändig
verfolgt; ſie lehnte ſeine Annäherung aber ab. Schon geſtern war er
an der Wohnung der Familie Hufnagel geweſen, ohne aber Einlaß
gefunden zu haben. Geſtern abend haben Nachbarn den Täter
zuſam=
men mit der Kunigunde Hufnagel auf der Straße geſehen. Als die
Polizei den Mörder abführte, hatte ſie große Mühe, ihn vor der Wur
der Menge, die ſich inzwiſchen vor dem Hauſe angeſammelt hatte, zu
ſchützen.
Einrichtung einer Kraftpoſtlinie. Vom 8. Auguſt ab wird auf
der Strecke Gießen—Hochelheim-Niederkleen eine
Kraft=
poſt eingerichtet. Vorgeſehen ſind täglich zwei Fahrten auf der ganzen
Strecke, ab Niederkleen 5.40 Uhr früh und 2.00 Uhr nachmittags, ab
Gießen Bahnhof 7.30 Uhr morgens und 7.00 Uhr abends; täglich eine
Verbindung Niederkleen—Großen=Linden Bhf., ab
Nieder=
kleen 11.30 Uhr, ab Großen=Linden Bhf. 12.50 Uhr, ferner ſieben
Pen=
delfahrten auf der Teilſtrecke Gießen=Kleinlinden: ab Gießen Bhf. 7.15,
8.40, 12.15, 1.15, 5.10, 6.15 und 8.15 Uhr, ab Klein=Linden 7.35, 9.00,
12.35, 1.35, 5.25, 6.35 und 8.35 Uhr.
* Frecher Fahrraddiebſtahl. Geſtern Freitag vormittag gegen 11 Uhr
wurde in der Rheinſtraße am Tagblatthaus ein ſehr guterhaltenes Fahrrad
(Marke L. W.D.) geſtohlen. Der Täter benutzte den Augenblick, den das
Rad unbeaufſichtigt auf der Straße ſtand, um damit zu verſchwinden.
Das Nad hat gelbe Felgen, ſchwarzen Rahmenbau, rote Gummi=
Hand=
griffe, elektriſche Beleuchtung mit Dynamo und Batterie. Am
Hinter=
rad iſt ein Kunſtſchloß angebracht, das aber nicht abgeſchloſſen war.
Zweckdienliche Mitteilungen werden an die Kriminalpolizei, Zimmer 5,
erbeten.
Lokale Veranſtaltungen.
* Gartenkonzerte. Im Hotel Prinz Heinrich=Garten finden
Samstag und Sonntag abends große Sonderkonzerte ſtatt. Niemand
verſäume, dieſe Konzerte zu beſuchen. (Siehe Anzeige.)
— Der Klub Fröhlichkeit wird am 7. und 8. Auguſt ſein
35fähriges Stiftungsfeſt mit Bannerweihe im Städtiſchen Saalbau
feſt=
lich begehen. Die Feſtleitung hat ein großzügiges Programm
zuſam=
mengeſtellt und der wirtſchaftlichen Lage angepaßt, indem nur 50 Pfg.
Eintrittsgeld erhoben werden. Eine große Anzahl hieſiger und
aus=
wärtiger Vereine haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Am Samstag, den
7. Auguſt, abends findet großer Kommers mit Weiheakt der Fahne ſtatt.
Sonntag nachmittag großes Gartenkonzert unter Leitung des Herrn
Obermuſikmeiſters a. D. Rühlemann. Geſangsvorträge hieſiger und
auswärtiger Vereine. Abends Feſtball. Bei ungünſtiger Wirterung
findet das Konzert im Feſtſaale ſtatt. (Siehe Anzeige.)
Kunſtnotizen.
Ueber Werie, Künfder und künfilertſche Deranſtaltungen, deren im Nachſlehenden Z
geſchiebt, bebdit ſich die Redaktien ibr Urteil var.
* Union=Theater. Harry Piels neueſter Film: „Der
ſchwarze Pierrot” überraſcht durch ein paar ganz hervorragende
und von fabelhaftem Rhythmus erfüllte Szenen. Eine geſchickte Miſchung
von Humor und Senſationen verſetzt das Publikum in Stimmung und
Heiterkeit. Neben prächtigen Landſchaftsbildern, die bald in
ſchnee=
bedeckte hohe Berge, bald an Seen oder in die Ebene führen, gibt es
bunt bewegte Szenen voll maleriſcher Kraft aus dem Karnevalstreiben
der Großſtadt. Kurzum, alles in allem iſt der Film in ſeiner Miſchung
ein handfeſter Publikumsfilm.
— Palaſt=Lichtſpiele. Der große Ufa=Film „Die Zwei
und die Dame‟. Dieſer Film hat viel Spannendes und
Intereſſan=
tes. Da iſt es ein großes Verdienſt des Regiſſeurs Alwin Neuß, der
nach langer Zeit wieder im Film auftaucht, daß er im Film der
Ge=
ſchichte von den Erpreſſern und der gehetzten und gepeinigten Frau bis
zum Schluß Spannung und Tempo zu erhalten wußte. Seine Regie
hat gute Einfälle, er weiß genau, was filmiſch wirkſam iſt. Der Apache
und ſein Komplize ſind Alberto da Coſta, ein neuer Mann, deſſen
Spiel und Geſten Ausdruckskraft haben, und Julius von Szöreghy, der
unaufdringliche Komik hat. Agnes Eſterhazy, die Frau, iſt ſchön und
vornehm Sehr gut, karg und doch pointiert Bernhard Götze als der
Gatte der gepeinigten Dame, echt und natürlich Karl Platen als
Polizei=
rat Krag; noch zu nennen Henry Stuart. Die Photographie von Karl.
Vaß gut, ebenſo die Bauten Otto Moldenhauers. — „Carlos der
Abenteurer. Senſationelle Erlebniſſe und Abenteuer unter den
Rifkabylen. Sechs ſpannende Akte mit Johannes Angelo als Carlos
Bareto in der Hauptrolle.
TV. 11227
Im der
Eisen-
Bahn
gibt’s immer Leute, die sich gegen Zutuhr frischer
Luft durch Fensteröffnen sträuben. Da ist es gut
sein Erfrischungsmittel bei sich z haben. Am
besten bewähren sich wie in allen, so auch in dieser
Lebenslage die echr
BE MLLERS
PEEEF ERMUNZ
.:O. Brüe
leinstr. 12¼
Seite 6
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Griesheim, 5. Aug. Ein Fall von Wundſtarrkrampf gibt
Veran=
laſſung, darauf hinzuweiſen, daß bei jeder, auch den geringſten
Ver=
letzungen durch einen verſchmutzten Gegenſtand ſofort ärztliche Hilfe in
Anſpruch genommen wird. Gerade Barſußgänger ſind der Gefahr dieſer
außerordentlich ernſten Exkrankung ausgeſetzt. Im vorliegenden Falle
handelt es ſich um einen Jungen, der ſich vor 14 Tagen angeblich einen
Holzſplitter in die Fußſohle getreten hatte. Der mehrfachen
Auffor=
derung ſeiner Eltern, zum Arzte zu geben, leiſtete er keine Folge. Erſt
beim Eintreten der beginnenden Muskelſtarre war er dazu zu bewegen.
Sofortige Ueberführung nach dem Krankenhaus mußte erfolgen. —
Wunden, die durch Verletzungen durch Miſtgabeln, fauligem Holze, alten
Ziegelſteinen, Gartenſcherben verurſacht ſind, ſollten ſofort mit
Tetanus=
ſerum behandelt werden.
H. Eberſtadt, 5. Aug. Verfaſſungsfeier. Die Verwaltung
der Gemeinde hatte die Vertreter der hieſigen Behörden, der Schule und
ſämtlicher hieſigen Vereine zu einer Sitzung im Rathausſaale eingeladen,
um über die gemeinſame Feier des Verfaſſungstages zu beraten. Die
Sitzung fand am Montag abend ſtatt. Nach der Bekanntgabe der
Ver=
fügungen des Geſamtminiſteriums und Kreisamts über die Feier des
Ver=
faſſungstages vom 8. bzw. 17. Juli 1926 fand eine Ausſprache der
zahl=
reich erſchienenen Vertreter ſtatt, die zu dem Ergebnis führte, die
Ver=
faſſungsfeier im vorjährigen Rahmen, am kommenden Sonntag, den
8 Auguſt, abzuhalten. Mit Rückſicht auf die Kirchweihe, die am gleichen
Tage ſtattfindet, muß die Feier auch dieſes Jahr wieder auf den
Vor=
mittag beſchränkt werden.
* Eberſtadt, 6. Aug. Eine vierte Dreſchmaſchine iſt geſtern
hier eingetroffen und hat auf einem Acker in der Nähe des Griesheimer
Weges Aufſtellung genommen. — Die Eberſtädter Kirchweihe.
die bekanntlich am Sonntag und Montag ſtattfindet, kann in dieſem
Jahre ihr 75jähriges Jubiläum begehen. Denn ſeit 1851 wird ſie aus
Anlaß der Renovierung der Eberſtädter Kirche auf Grund eines
be=
ſtimmten Erlaſſes an dem dem 10. Auguſt als Stichtag zunächſt liegenden
Sonntag gefeiert. Hoffentlich iſt das Wetter günſtig, ſo daß auch in
dieſem Jahre mit einem größeren Beſuch von auswärts gerechnet
wer=
den kann.
* Pfungſtadt, 6. Aug. Todesfall. In St. Ballen iſt nach
län=
gerem Leiden im Alter von 75 Jahren der Fabrikant Fritz Seeger aus
Pfungſtadt geſtorben. Der Verſtorbene hat ſich aus kleinen Anfängen
vom Glaſergeſellen bis zum Beſitzer einer Fenſterfabrik emporgearbeitet.
r. Babenhauſen, 6. Aug. Bei der öffentlichen
Gemeinderats=
ſitzung am Montag abend macht der Vorſitzende, Herr Bürgermeiſter
Rühl, vor Eintritt in die eigentliche Tagesordnung einige
Mittei=
lungen. Er gibt zunächſt davon Kenntnis, daß ein erneutes
Vor=
ſprechen einer Kommiſſion beim Miniſterium betr. der zweiten
befahr=
baren Unterführung an der Dieburgerſtraße erfolglos war. Das
Mini=
ſterium hatte die Genehmigung zu dem bahnſeitig vorgelegten Plan
bereits erteilt. Alle ſeitherigen Schritte, die der Gemeinderat bis jetzt
bei allen nur möglichen Behörden und Inſtanzen unternahm, um dieſe
zweite fahrbare Unterführung zu erreichen, ſind demnach geſcheitert.
Dieſe Tatſache wurde allgemein vom Gemeinderat bedauert. Die zweite
Mitteilung betrifft die Entſchädigung der beim letzten Hochwaſſer
Ge=
ſchädigten. In einem Gutachten an das Kreisamt Dieburg weiſt das
Landwirtſchaftsamt Groß=Umſtadt darauf hin, daß die angemeldeten
Schäden ganz unbedeutend ſeien und ſie die Exiſtenz der betr.
Grund=
ſtücksbeſitzer nicht gefährdeten. Entſchädigungen aus Staatsmitteln
könnten deshalb nicht gewährt werden. Zur Verhütung der
Wieder=
holung ſolcher Hochwaſſerſchäden empfiehlt das Landwirtſchaftsamt die
Negulierung der Gerſprenz und Lache, das Ausmähen der Flut= und
Waſſergräben und andere geeignete Maßnahmen. Der Gemeinderat iſt
der Anſicht, daß in erſter Linie die Gerſprenz in den Gemarkungen
Stockſtadt und Harreshauſen zu regulieren ſei. Der
Schrebergarten=
verein lädt den Gemeinderat zu einer Gartenbeſichtigung für nächſten
Sonntag ein. Nach Kenntnisnahme dieſer Mitteilungen wird in die
Beratung der einzelnen Punkte der Tagesordnung eingetreten. Punkt 1
betrifft die Erhebung einer Wertzuwachsſtever. Das Mmiſterium
macht ſie den Gemeinden in der Form einer
Inflationswertzuwachs=
ſteuer zur Pflicht. Es iſt dies eine Steuer vom Wertzuwachs bei der
Veräußerung von Grundſtücken, deren Veräußerer das Eigentum an den
Grundſtücken in der Zeit vom 1. Januar 1919 bis 31. Dezember 1924
er=
worben haben. Die Beſtimmungen werden nach der Muſterſatzung des
Miniſteriums angenommen. Bei Punkt 2 Beſetzung der
Polizeidiener=
ſtelle ab 1. Dktober ds. Js., gibt der Bürgermeiſter bekannt, welche
Stellen den Beamtenanwärtern in der Gemeinde offen ſtehen. Nach
Abſtimmung wird beſchloſſen, die freiwerdende Polizeidienerſtelle diesmal
mit einem Gemeindeeinwohner zu beſetzen und nicht mit einem Beamten=
Vorſitzenden erledigt werden. Der Beitritt zu der von der Girozentrale
geplanten Sammelablöſungsanleiheſtelle wird, wenn es durchführbar iſt,
beſchloſſen. In der nichtöffentlichen Sitzung werden Wohnungsſachen
rledigt, u. g. werden zwei Gemeindewohnungen vergeben und ein
Fürſorgegeſuch wird im bejahenden Sinne befürwortet. Die
Finanz=
kommiſſion wird beauftragt, mit Herrn Baurat Schöberl wegen
Herab=
ſetzung der Lichtpauſchalpreiſe für die Stadt zu verhandeln. Weiter
wird beſchloſſen, daß die Gemeinde dem Verein für das Deutſchtum im
Ausland mit einem Jahresbeitrag von 10 RM. als körverſchaftliches
Mitglied beitritt. Dem Heſſ. Vogelſchutzverein ſollen 5 RM. als
ein=
maliger Beitrag überwieſen werden. Eine Beſprechung der
Wohl=
fahrtskommiſſion ſchließt ſich der Sitzung an.
— Kleeſtadt, 5. Aug. Am Sonntag fand im Rathausſaal die
ordent=
ſtatt. Der Präſident des Ausſichtsrats, Herr Bürgermeiſter Krebs, leitete
die Verſammlung und gab nach den vorgeſchriebenen Formalitäten dem
Rechner Breitwieſer das Wort, der die Bilanz für 1925 vortrug. Der
laſtung erteilt. An Stelle des verſtorbenen Aufſichtsratsmitgliedes Peter
Metzler 3, wurde Heinrich Chriſtoph Reining gewählt. Die aus dem
Vorſtand ausgeſchiedenen Mitglieder Georg Vogel und Peter Wörner
wurden einſtimmig wiedergewählt. Gbenſo der aus dem Aufſichtsrat
ausſcheidende Heinrich Blitz. Das Eintrittsgeld wurde ab 1. Auguſt auf
3 Mk. feſtgeſetzt, die Paſſivkreditgrenze auf 20 000 Mk. Der Vorſtand
wurde ermächtigt, Perſonalkredite bis zu 1000 Mk. zu gewähren, jedoch
kann dieſer Betrag mit Zuſtimmung des Aufſichtsrates bis auf 4000 Mk.
erhöht werden. Nach Erledigung der einzelnen Punkte der Tagesord= ofſen.
nung hielt ein Vertreter des Verbandes der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaften einen Vortrag über die Bedeutung und Aufgaben einer
Nechner, Herrn Georg Bernhard Breitwieſer, ein künſtleriſch ausgeführ= berr Frz, Freihaut, begrüßte die zahlreich Erſchienenen und kommt
als=
tes Diplom mit beſonderer Widmung des Genoſſenſchaftsverbandes an
große Auszeichnung und verſprach auch weiterhin, ſeime Kräſte dem das 3. Bundesfeſt in Worms zu ſprechen, woſelbſt ſich der Radfahrer=
Dienſte der Genoſſenſchaft zur Verfügung ſtellen zu wollen. Es iſt
zweifelsohne richtig, wie es auch der Vertreter des Verbandes in ſeiner
Auszeichnung der ganzen Genoſſenſchaft ſei. Beſonders bemerkenswert
hei uns iſt wohl die Tatſache, daß das Rechneramt unſerer Spar= und
Familie Breitwieſer iſt. Der Großvater des jetzigen Rechners hatte das 3
Rechneramt ungefähr 10 Jahre inne, darauf übernahm es deſſen Sohn,
der das Amt 26 Jahre führte, im letzten Jahre übernahm das
Rechner=
amt deſſen Enkel. Möge es dieſer ebenſo lange, führen, wie ſein Vater.
Aufſichtsrat gewählt.
fundenen gemeinſchaftlichen Sitzung aller Vereinsvorſitzenden unter
Vor=
feier auf Sonntag, den 22. Auguſt, feſtgelegt. Folgendes Programm
liegt zu Grunde: Die Vereine marſchieren nachmittags halb 4. Uhr
ge=
ſchloſſen auf den Marktplatz; daſelbſt Begrüßungsanſprache durch Herrn
Rektor Adelberger, Feſtrede, und Geſangsvorträge der einzelnen
Ver=
eine. Näheres wird durch die Gemeindeverwaltung an den hieſigen
Anſchlagbrettern bekannt gegeben werden.
* Habitzheim, 6. Aug. Anläßlich des am 7. und 8. Auguſt
ſtatt=
findenden Jugendturnfeſtes der Deutſchen Turnerſchaft haben
ſich bis jetzt neunzehn Nachbarvereine mit 304 Turnern und 165
Turnerinnen gemeldet. An die geſamte verehrliche
Einwohner=
ſchaft Habitzheims ergeht die Bitte, durch reichen Flaggen=, Blumen=
und Guirlandenſchmuck zur Verſchönerung der Feier und Erhöhung der
Feſtfreude beizutragen. Es wird alles aufgeboten, um Turnfreunden
und Gäſten in unſerem friedlichen Dörſchen einige frohe Stunden zu
bereiten.
* Sandbach, 6. Aug. Schwerer Unglücksfall auf einem
Turn= und Sportplatz. Dieſer Tage wurde auf einem hieſigen
Turnplatz von einem Burſchen die ſchwere, eiſenbeſchlagene
Hochſprung=
ſtange in eine Kinderſchar geſchleudert, die einen Schuljungen
unglück=
licherweiſe an den Hinterkopf traf. Die Verletzung war derart ſchwer,
daß ein ſofortiger Transport ins Krankenhaus nach Darmſtadt erfolgen
mußte. Der Junge wurde operiert.
Samstag, den 2. Auguſt 1926
Numiner 217
* Von der Feſte Otzberg, 4. Aug. Ein Beſucher ſchreibt uns: Der
„Weißrübe; der Burg hat der Weißbinder ein neues Kleidchen
an=
gezogen, das w den früheren Eingang des Bergfrieds in Höhe der
Decke des Burgverließes ſchon aus ziemlicher Ferne als dunklen
Tür=
eingang deutlich hervortreten läßt. Das ehemalige Kommandantenhaus,
in dem heute die Burgſchenke untergebracht iſt, iſt ebenfalls neu
heraus=
geputzt, und auch der Ziehbrunnen inmitten des Burghofes zeigt Spuren
einer ausbeſſernden Hand. Das Dach des Herrenhauſes kam zuletzt in
Arbeit. Der Altertumsfreund bewundert immer wieder das guterhaltene
Burgtor der Feſte mit ſeinem maſſigen Ring als Klopfer, die
altertüm=
lichen und doch ſo einfachen Riegel an der Innenſeite des Torpförtchens,
den Wellbaum im ſteilen Torweg, über den einſt die Ketten der
Zug=
brücke liefen uſw. Leider muß er aber neuerdings feſtſtellen, daß die
eiſernen Rollen links und rechts des Wappenz am Burgtore fehlen, über
die einſt die Ketten beim Aufwinden der Zugbrücke liefen. Wohin ſind
ſie verſchwunden?. Manche meinen, ſie ſeien in der Inflationszeit als
Eiſen gut verkauft worden. Wir können das einſtwetlen nicht glauben.
Jedenfalls aber iſt es erforderlich, ſie bei den gegenwärttgen
Ausbeſſe=
rungsarbeiten auch zu erſetzen, wenn man die alten und echten nicht
wieder haben kann. Wer die Feſte ſchon früher beſuchte, den ſtören die
beiden Höhlen, in denen einſt die Nollen ſaßen. Man freute ſich immer
über dieſe Rollen, da man ſolche ſo ſelten noch an Burgtoren ſieht.
Es wäre auch an der Zeit, ſämtliche Inſchriften an den einzelnen Bauten
(Brunnen, Kaſerne, Herrenhaus uſw.) aufzufriſchen. Dabei dürfte ſich der
„hiſtoriſche” Brunnen erbaut 1510, endlich in einen „geſchichtlichen”
verwandeln und ebenſo an der Brunneninſchrift die Kurpfals in eine
Kurpfalz.
* Könia i. O., 6. Aug. Am vergangenen Sonntag tagte in Erbach
der Vorſtand des Mümlinggaues vom OdenwaldSängerbund. Als
Hauptpunkt ſtand das erſte Heſſiſche Sängerbundesfeſt am 18. und 19.
September in Mainz auf der Tagesordnung. Einmütig ſtand der
Vor=
ſtand auf dem Standpunkte, daß die Gauvereine ſich möglichſt
vollzäh=
lig daran beteiligen ſollen. Der Gauvorſitzende machte über die
Aus=
geſtaltung des Mainzer Bundesfeſtes eingehende Mitteilungen. Als
Maſſenchöre des Gaues ſollen auf dem erſten Heſſiſchen Bundesfeſte das
„Odenwaldlied” und der Chor „Sonniger Lenz am Rhein” zum
Vor=
trag gebracht werden. Die Hauptprobe findet am 12. September d. J.
in Zell j. O. ſtatt, wobei gleichzeitig die Sänger, welche bereits 30
Jahre aktiv ſind, mit dem neueingeführten Gau=Ehrenzeichen dekoriert
werden. Es ſteht zu erwarten, daß der Odenwald am 19. September
ſeine Treue zum beſetzten Gebiet in ſtarkem Maße bekunden wird. Ein
eingehendes Rundſchreiben wird dieſer Tage in den Beſitz der
Mümling=
gau=Vereine gelangen.
* Erbach i. D., 5. Aug. Auf Veranlaſſung der Geſchäftsführung
der D.K.V. A. fand am letzten Samstag in König eine Beſprechung mit
den Vertretern der Gemeinden und der Verkehrsvereine derjenigen
Ort=
ſchaften ſtatt, die von der Omnibuslinie Erbach=Bahnhof-Wiebelsbach=
Heubach berührt werden. Leider waren nur die Städte Erbach, König
und Höchſt vertreten, außerdem noch der Odenwaldverkehrsbund und die
Induſtriellenvereinigung für den Kreis Erbach. Nachdem den Herren
durch die Leitung die Betriebsergebniſſe des letzten Vierteljahres
be=
kannt gegeben waren, kam man zu der einſtimmigen Annahme mit
Wir=
kung vom 15. Auguſt die Mittwochsfahrten einzuſtellen und dafür
ver=
ſuchsweiſe für die Dauer eines Monats an Samstagen zu fahren. Die
Sonntagsfahrten werden nach dem beſtehenden Plan weitere drei
Mo=
nate noch gefahren. Es wäre ſehr zu wünſchen, wenn es der Leitung
durch ſtärkere Benützung möglich gemacht würde, auch dieſe Fahrten im
Winterfahrplan wieder aufzunehmen, da doch unbedingt dieſer Wagen
ein dringendes Verkehrsbedürfnis für die Bewohner der berührten
Ort=
ſchaften iſt.
* Birkenau, 5. Aug. Unſer ſchöner Ort rüſtet ſich eifrigſt darauf,
am nächſten Sonntag das 1. Verbandsfeſt der Starkenburger
Poſaunen=
chöre aufs beſte auszugeſtalten. Ueber 200 Bläſer ſind angemeldet, die
ſchon am Vorabend einen Fackelzug durch die Ortsſtraßen veranſtalten.
In der Frühe des Sonntagsmorgen werden Choräle den Feſttag
ein=
leiten. Der Feſtgottesdienſt findet im Wamboltſchen Schloßpark, die
Feſtverſammlung am Nachmittag auf dem „Tannenbuckel” ſtatt. Wer
ein edles Volksfeſt ohne Alkohol und Nikotin miterleben will, darf am
Sonntag nicht fehlen.
* Zwingenberg, 6. Aug. Viehſeuche. Die Maul= und
Klauen=
ſeuche iſt auch in unſerer Gemeinde ausgebrochen. Die üblichen
Sperr=
maßregeln wurden von der Kreisbehörde angeordnet.
* Bensheim, 6. Aug. Todesfall. Hochbetagt, im Alter von 84
Jahren, verſtarb vorgeſtern der in weiteren Kreiſen beſtbekannte
Wein=
großhändler Auguſt Feigel. Der Verſtorhene war infolge ſeiner
man=
nigfachen Verdienſte um unſere Stadt auch Ehrenbürger der Stadt
Bensheim.
* Heppenheim a. d. B., 6. Aug. Glockenankunft für die
kath. Kirche. Heute morgen ließ ſich das dumpfe und eherne
Feſt=
geläute des Heppenheimer Domes vernehmen, welches die Ankunft der
drei neuen Glocken ankündigte. Dieſe haben zuſammen ein Gewicht von
anwärter. Bei Wiederfreiwerden ſoll ſie einem letzteren zuerteilt werden. 50 Zentner, wobon die Glocke Maria 22, die Glocke Joſef 16 und die
Bunkt 3. Ablöſung der hieſigen Stadtanleihe, ſoll in dem Sinne des Glocke Martinus 12 Zentner wiegt. Die größte Glocke trägt am oberen
Nande folgende Inſchrift: Marig=Joſef und Martinus fielen aus Liebe
zum Vaterlande zum Opfer 1917; Durch Opferſinn der Gläubigen
ent=
ſtanden wir wieder 1896. Unten lautet ſie: Nos eum prole pis benedlieat
rirga Maria. (Mit dem göttlichen Kinde ſegne uns die Jungfrau
Maria.) Auf der Joſefs=Glocke iſt zu leſen: Hl. Joſef bewahre uns vor
Blitz und Ungewitter, Hunger und Krieg und erbarme dich unſer. Die
Inſchrift der Martinus Glocke lautet: Hl. Martinus von der Diözeſe
Mainz bewahre uns vor einem plötzlichen und ewigen Tod. — Nachdem
die Glocken ausgeladen waren, wurden ſie feſtlich geſchmückt. Am ſpäten
Nachmittag wurden ſie von einem Feſtzug nach dem Kirchenplatz geleitet.
Der Feſtzug wurde von Reitern angeführt. Die geſchmückte Rolle, auf
welcher ſich die Glocken befanden, wurde von feſtlich gekleideten Mädchen
umgeben. Während des Zuges ſchoſſen von der nahen Starkenburg die
liche Generalverſammlung der Spar= und Darleßenskaſſe Böller. Die feierliche Glockenweihe ſindet wahrſcheinlich am Sonntag ſtatt.
— Heppenheim (Bergſtr.), 6. Aug. Von der Firma Granitwerke
Hemsbach wird uns geſchrieben: In Nummer 210. Ihres geſchätzten
Blattes finden wir unter „Heppenheim, den 30. Juli, Betriebseinſtel=
Reingewinn wurde je zur Hälfte dem Reſewefonds und der Betriebsrück= lung” eine unſere Firma betreffende Notiz, die den Tatſachen nicht
ent=
lage zugewieſen. Den Verwaltungsorganen wurde einſtimmig Ent= ſpricht unſere Werke ſind voll beſchäftigt und liegt kein Grund zur
Einſtellung vor. Es fanden lediglich zwiſchen den beiden
Odenwaldver=
bänden Verhandlungen über eine Lohnherabſetzung ſtatt, die durch die
Entſcheidung des Herrn Staatskommiſſars ihren Abſchluß gefunden
haben.
* Kleinhanſen, 6. Aug. Der Gemeindevoranſchlag für das
Rechnungs=
jahr 1995 iſt vom Gemeinderat durchberaten worden; er liegt feit
Mitt=
woch auf dem Büro der Bürgermeiſterei zur allgemeinen Einſichtnahme
* Biblis, 6. Aug. Generalverſammlung Am Dienstag
abend fand im Gaſthaus zum „Rheiniſchen Hof” die
Generalverſamm=
örtlichen Kreditgenoſſenſchaſt. Am Schluſſe überreichte er dem bisherigen lung des Nadfahrervereins „Vorwärts” ſtatt. Der erſte Vorſitzende.
den Inbilar. Herr Breitwieſer dankte in rührenden Worten für die ralverſammlung des Vereins zugetragen haben. Er kommt u. a. auf endlich erſchienen und bereits am 1. Auguſt in Kraft getreten. Die
verein äußerſt gut zu ſchlagen wußte; der erſte Preis in der Klaſſe C bedeutend eingeſchränkt, und der kollegialen (vielköpfigen) Leitung du
der Feſtaruppe, der 2. Preis im Sechſer=Reigen auf Tourenrädern, ſowie
Anſprache betonte, daß die Auszeichnung des Rechners gleichzeitig eine den 4. Preis im Korſofahren Klaſſe C. zeugen dafür. Punkt 2 der
Ver=
ſammlung befaßte ſich mit dem Gründungsfeſt am kommenden Sonntag
in Lorſch. Der Verein wird ſich an dem Feſte beteiligen. Am 22. Dienſtſtrafbefugniſſe zuſtehen, die Aufſicht über die Unterrichtstätig
Darlehenskaſſe ſeit der Gründung im Jahre 1890 ununterbrochen in der Auguſt wird der Verein einen Ausflug nach Lützelbach unternehmen.
Weiter wurde beſchloſſen, zu den ſchon vorhandenen, noch drei Saal= wird. Der Rektor führt die äußeren Verwaltungsgeſchäfte der Sch
maſchinen anzuſchaffen. Auch ſoll mit den Theaterproben für den Winter
in den nächſten Tagen begonnen werden.
* Lampertheim, 6. Aug. Sportwerbetag in Lampert=
Georg Bernhard Breitwieſer wurde im letzten Jahre einſtimmig in den heim. Der Sportwerbetag am nächſten Sonntag dürſte den ge= rat. Die Aufgaben dieſes Lehrerates ſind in zwölf Punkten im einzel!
troffenen Vorbereitungen nach einen großartigen Verlauf nehmen und
Neinheim, 8. Aug. In einer am Freitag, den 30. Juli, ſtattge= eine mächtige Kundgebung für den deutſchen Sport bedeuten. Durch
das Zuſammemapbeiten ſämtlicher Sportvereine als Turnberein.
ſitz des Herrn Bürgermeiſters Buxbaum, wurde der Tag der Verfaſſungs= Stemm= und Ringklub, Verein für Leibesübungen, Fußballklub
Olympia, Schützenverein, Schwimmverein, Radfahrervereinigung 1899
und Verein für Radſport, iſt es möglich alle Sportarten zur
Vor=
führung zu bringen. Bereits am Samstag abend beginnen die Wett= kräften, zur Seite. An allen öffentlichen Schulen kann auf Beſchluß
kämpfe, Um 138 Uhr iſt Start am Friedrich=Ebert Platz zu einer Schul= oder Gemeindevorſtandes auch ein Elternbeirat gebildet wer!
Stafette durch die Kaiſer=, Römer= und Biedenſandſtraße bis über den
Altrhein und zurück zum Startplatz. Sämtliche Vereine ſtellen zu der grundſätzlich zugeſtanden. Der Rektor hat aber darüber zu wachen.
in 4 Parallelen führenden StafetteMannſchaften. Radfahrer bringen die Klaſſenbeſuche der Eltern in Grenzen gehalten werden, die für ei
die Stäbe bis zur Biedenſandſtraße, von dort Läufer bis zum Altrhein, g
hier übernehmen dieſe Schwimmer über dieſen und zurück, übergeben
ſie den Läufern und dieſe den Nadlern, die dann zum Ausgangspukt
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zum Altrhein, woſelbſt durch den Schwimmverein in Gemeinſchaft mit
Mannheimer und Wormſer Brudervereinen ein Schauſchwimmen
ſtatt=
findet. — Am Sonntag vormittag 8 Uhr veranſtalten die
Radfahrerver=
eine auf der Straße Lampertheim—Neuſchloß ein Fliegerrennen über
1000 Meter, zu dem auch Nichtmitglieder zugelaſſen ſind. Der Nachmittag
iſt dem Sportbetrieb auf dem Jahnturnplatz gewidmet. Nach einem
Verbeumzug ſämtlicher beteiligter Vereine, um 2 Uhr beginnen dort
um 3 Uhr die Vorführungen. Die beiden einheimiſchen Fußballvereine
ſtellen den Gäſten aus Mundenheim ſeine kombinierte Mannſchaft
gegenüber. Auf einem eigens errichteten Schießſtand bietet der
Schützen=
verein Gelegenheit, ſich im Schießen zu betätigen. Der Stemm= und
Ringklub und der Turnverein wechſeln mit Muſterriegen=
Pyramiden=
bau, Stemmen, Ringen, Freiübungen, Keulenſchwingen und
Neck=
turnen ab. Turnverein und Verein für Leibesübungen tragen ein Fauſt.
ballſpiel aus. Sämtliche Vereine für Leichtathletik ſtellen je eine
Mannſchaft zur 4 mal 100 Meter Staffel auf der neuen Rundbahn.
Die beiden Radfahrervereine bringen Nadreigen und Spiele zur
Vor=
führung. Für den muſikaliſchen Teil ſorgt die Kapelle Roth. — De
der Reinerlös der Veranſtaltungen den beiden Krankenhäuſern zufließt
ſo dürſte ſchon mit Rückſicht auf den guten Zweck der Sache regſtet
Intereſſe entgegengebracht werden.
* Viernheim, 6. Aug. unglücksfall. Der in einem Mann
heimer Baugeſchäft beſchäftigte hieſige Arbeiter Kaſpar Weinlein ſtürzt,
vorgeſtern von einem 10 Meter hohen Baugerüſt ab und zog ſich
ſchwer=
innere Verletzungen zu. Der Verunglückte wurde ſpfort ins Kranken
haus eingeliefert. Es iſt dies innerhalb weniger Tage der zweite ſchwere
Unglücksfall. — Einbruchsdiebſtahl. Ein dreiſter Einbrug
wurde heute nacht bei dem Metzgermeiſter H. hier verübt. Die Diebe
drangen in den Laden ein, und ſtahlen nahezu einen halben Zentner
Wurſt und in einem nebenliegenden Zimmer einen Gummimantel unſ
verſchiedene andere Kleidungsſtücke. Auch die Ladenkaſſe wurde nich
vergeſſen und daraus ein Betrag von zirka 100 Mark entwendet.
* Erzhauſen, 6. Aug. Gemeinderatsbericht. Die Ver
faſſungsfeier wird in der ſeither üblichen Weiſe am 11. Auguſt in
Hofraum der neuen Schule abgebalten werden; an die hieſigen Verein
und Korporationen ſoll zur Mitwirtung eine Einladung ergehen. Der
Schulkindern werden bei der Feier Brezeln verabreicht. — Vergebun
von Maurer=, Zimmer= und Weißbinderarbeiten zur Erbauung de=
Feuerlöſchgerätehauſes. Die Maurerarbeiten wurden M. Gerbig. Weiß
binderarbeiten G. Lotz 8. und Zimmerarbeiten A. Dunſer zugeſprochen
— Der Erlaß vom Miniſterium des Innern, Ortsſatzung zur Erhebung
einer Inflationswertzuwachsſteuer wird mit Wirkung vom 3. Auguſ
1926 beſchloſſen. — Ankauf von zwei Ziegenböcken wird einer Kommiſſioy
übertragen. — Anſchaffung eines Küchenherdes für die Familie Nekto
Kadel wird beſchloſſen. — Genehmigung von Rechnungen und Ab
rechnung der Quäckerſpeiſung wird vorgelegt. — Mitteilungen: Reini
gung des Mühlbaches, Platzfrage der neu zu erbauenden Schule. De
Ortsvorſtand hat nachgeſucht, die Pfarrſcheune zu erwerben zum
Umba=
für eine Schule. Das Kirchenamt hat ſeine Zuſtimmung gegeben un
der hieſige Kirchenvorſtand hat abgelehnt. — Zur Feldbereinigung de
hinteren Tagwieſe haben von 36 Wieſenbeſitzern fünf ihre Zuſtimmun
erteilt.
nk. Rüffelsheim, 6. Aug. In den Opelwerken verunglückte der Lager
arbeiter Würth aus Viernheim, indem er beim Verladen von Altmeta.
zwiſchen einen Kippwagen und die Seitenwand des Eiſenbahnwagen
geriet, wodurch er eine Bruſtquetſchung davontrug.
Oberbeſſen.
* Gießen, 5. Aug. Umfangreiche Erhaltungsarbeite
ſind ſeitens des Gleibergvereins an der Ruine Gleiberg vo
geſehen. Folgende Arbeiten ſollen zur Ausführung kommen: 1. Inſtam!
ſetzung des Mauerrückens und Beſtechen der Innenfläche der an de
Nordſeite des Naſſauerbaues anſchließenden Mauer; 2. Auszwickeln un
Beſtechen eines Teiles der Mauer zwiſchen Phlippsturm, dem ſüdliche
Wickbau und der Anſchlußmauer bis zum viereckigen Turm, 3. Beſteche
der Außenmauer des äußeren Burgkellers, 4. Aufmauern einer Ecke de
Mauer zwiſchen der Zwingmauer und der Anſchlußmauer an Burgkale
5. Ausbeſſerung von Mauerſtellen am Eingang des Vallas Ludwig di
Saliers und in der Kapelle, 6. Unterhaltung der Dächer, 7. Erneu
rung der ſogenannten Bauernſtube, der Farbenanſtrich der Wände ur
der Decke, der Wandtäfelung und Säulen muß erneuert, die Trinkſprüc
auf den Wänden aufgefriſcht werden, 8. Neuanſtrich des Wirtſchaft
mobilars und der Gartenmöbel. Insgeſamt ſind zur Renovierung d
Bura Gleiberg 2000 Mk. vorgeſehen. Im verfloſſenen Rechnungsjal
wurden für den gleichen Zweck 2202 Mk. ausgegeben.
* Klein Linden, 6. Aug. Nächſten Sonntag ſoll nun endlich d
Inbetriebnahme der ſeit langem geplanten Autolinie von Gieſe
nach dem Kleebachtal erfolgen, ſo daß die Orte Klein=Linden, Lütze
linden, Altendorf (Lahn), Hochelheim und Höresheim die lang erſehn
direkte Verbindung mit Gießen erhalten.
* Gedern, 6. Aug. Der Werkunterrichtskurſus für Volksſchullehre
der ſeit etwa vierzehn Tagen unter Leitung von Schulrat Denzer=
Dar=
ſtadt hier ſtattfand, iſt nunmehr beendet. Kreisſchulrat Kinkel Schott
ſprach beſonders dem Kurſusleiter für ſeine Ausführungen auf de
Gebiete des Werkunterrichts ſeinen Dank aus.
* Laubach, 3. Aug. Der Turn= und Geſanaverein Schotten ſtatte
unſerer Stadt einen Beſuch ab, um die hieſigen Turner ud
Geſangvereine zu begrüßen. Bürgermeiſter Böhm bewillkommnete
Gäſte aufs herzlichſte und wies auf das gute Einvernehmen zwiſch
beiden Städten hin. Namens der Schottener Gäſte ſprachen Vorſitzend
Karl Zeſchky und Bürgermeiſter Mengel.
* Alsfeld, 3. Aug. Eine weitere Autopoſtlinie im Vogel
berg iſt von Alsfeld nach Ulrichſtein geplant. Die beteiligten Geme
den haben eine Garantieſumme von etwa 36000 Mk. zu leiſten, e
Alsfeld entfallen etwa 15 000 Mk. Der Stadtvorſtand ſtimmte der neu
Linie zu und bewilligte die Garantieſumme. Das Auto wird in Alsf
untergeſtellt; täglich ſind zwei Fahrten vorgeſehen.
* Aus dem Kreiſe Lauterbach, 6. Aug. Goldene Hochze
feierten in Eichenrod die Eheleute Altbürgermeiſter Chriſtian Gr
Kreisdirektor Dr. Michel Lauterbach überreichte dem Jubelpgare
Glückwunſchſchreiben der heſſiſchen Staatsregierung. In Heblos
ging das Ehepaar Wilhelm Möller das ſeltene Feſt der goldenen He
zeit. — Der Ausbruch eines großen Schadenfeuers wurde du
das Eingreifen eines Mannes in Lanzenhain verhindert. 2
Mann bemerkte beim Vorbeigehen in der Scheune des Zimmermeiſt
Fiedler Feuer. Kurz entſchloſſen eilte er hin, rief Leute herbei, und
ſtickte das Feuer. Die ſpäter erſchienene Feuerwehr brauchte nicht m
in Tätigkeit zu treten.
* Aus dem Lande, 3. Aug., wird uns geſchrieben: Die Dienſtann
ſung für die Schulleiter, die Lehrer und die Elternbeiräte an den he
ſchen Volksſchulen, die ſeit Erlaß des Schulgeſetzes im Oktober 1941 4
dann auf die Vorkommniſſe zu ſprechen, die ſich ſeit der letzten Gene= der Lehrerſchaft mit Spannung und Ungeduld erwartet wurde, iſt n
herige autoritative (einköpfige) Leitung der Schule durch den Rektor w
den Lehrkörper werden ſehr weſentliche Zugeſtändniſſe gemacht. A
drücklich wird beſtimmt, daß der Rektor fortan nur ein vorbildlicher 2
arbeiter und Berater der Lehrer, er kein Vorgeſetzter iſt, ihm ke
der Lehrer und deren dienſtliche Bewertung nicht von ihm ausge
und unterhält den Verkehr mit den Behörden. Das Recht, den Un
richt eines Lehrers zu beſuchen, ſteht ihm nur nach vorheriger Ann
dung zu. Die Lehrer einer Schule bilden den Lehrkörper oder Leh!
aufgezählt. Da ſeine Befugniſſe ziemlich weitgehen ſind, und die fün
ren Jahrgänge in der Lehrerſchaft wie in jedem anderen Berufe 11
wiegen, darf man geſpannt ſein, welche Erfahrungen man im Laufe
Jahre mit der vielköpfigen Leitung der Schule macht. Bisher ha
viele Köche oft den Brei verdorben. An Schulen mit acht und m
Klaſſen ſteht dem Rektor außerdem ein Beirat, beſtehend aus drei Le
dem Mitglieder des Lehrkörpers und der Elternſchaft angehören ſol
Den Eltern iſt das Recht, den Unterricht ihrer Kinder zu beſud
geordneten Schulbetrieb notwendig ſind. Die Dienſtanweiſung at
einen durchaus neuzeitlichen Geiſt, was durchaus anerkannt werden.
Sie verſpricht und verlangt ein geradezu ideales Leben und Treiben
der Volksſchule. Mit dieſem Geiſte laſſen ſich nun zwei Beſtimmun
der Dienſtanweiſung ſchwer vereinbaven. Einmal können ſich ſtin
berechtigte Mitglieder des Lehrerrates, alſo Lehrer, nur in begründ=
Ausnahmefällen der Abſtimmung enthalten. Zum zweiten müſſen Lif
die zur Wahl des Lehrerausſchuſſes oder des Kreislehrerrates Vorſch!
machen, die Unterſchriften von einem Zehntel der Wahlberechtigten.
gen. Das iſt eine völlig undemokratiſche und unverſtändliche Beſt
mung, die nur zur Unterdrückung der Minderheiten in der Lehrerſe
beitragen wird, und die deshalb wie der beſeitigt werden ſollte, noch
ſie überhaupt wirkſam geworden iſt. Möge die naue
Lienſtanpeiſ=
für die Volksſchule das werden, was kie, Lehrerſtaft von ihr er9”
möge ſie der Schurle zum Segen gereichen!
11427
Nummer 217
Ausden Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Peitſche mit braunem
Stiel 1 Spannkette mit Ohr. 1
grau=
leinener Arbeitsanzug (Weißbinder). Ein
dunkelgrauer Mantelgürtel. 1 Paar graue
Damenhandſchuhe. 1 Schrankſchlüſſel. Eine
Anzahl verſchiedene Schlüſſel. 1 Paar br
Damenhandſchuhe. 1 weiße
Kinderzipfel=
mütze. 1 Klemmer mit Geldbügel. 1 gelbe
Uhrkette. 1 Trauring, gez. G. B. 3. 2. 26
1 Drahtſchere. 1 kleine braune Aktentaſche
mit über 4 Mk. Taſchentuch, Kamm und
Strümpfe. 1 hellgrauer Filzhut. 1
Fahr=
rad (Marke Solingen). 1 Monogramm von
einer Handtaſche (M. B.). 1 faſt neue
Sturmlaterne. 1 Pfd. Schmalz u. 1 Pfd.
Margarine. 1 blaues Marktnetz. 1
Taſchen=
meſſer mit ſchwarzem Stiel. — Im
Hallen=
ſchwimmbad liegengeblieben: 1 ſchwarzer
ſchmaler Lackgürtel. 2 kleine Portemonaies.
1 kleiner runder Anhänger (Engelb:ld). 2
kleine ſilberne Ringe. 1 Zehnmarkſchein
1 Doubléhalskettchen mit Anhänger. —
Zugelaufen: 1 junge graubraungetigerte
deutſche Dogge. 1 brauner Rehpinſcher. —
Zugeflogen: 1 Kanarienvogel
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
7. Auguſt bis einſchließlich 14. Auguſt den
Nachtdienſt die Löwen=Apotheke,
Ballon=
platz 11, die Adlerapotheke,
Wilhelminen=
platz 17, die Hirſch=Apotheke, Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße 21.
Arveitsvergevung.
Für den Neubau der Kinderheilſtätte
in Winterkaſten, Poſt, Lindenfels i. O.,
Eiſenbahnſtation Reichelsheim und Fürth
i. Odw., werden vergeben:
Die Maurerarbeiten, beſtehend in
750 cbm Erdaushub, 1100 cbm
Beton=
u. Backſteinmauerwerk, 750 qm
Scheide=
wandausmauerung uſw.
Die Steinhauerarbeiten, und zwar:
30 obm glatte rote
Sandſteinumrah=
mungen uſw. und 10 cbm profilierte
Arbeit.
Die Eiſenbetonarbeiten, beſtehend in
1900 qm Zwiſchen= und Balkendecken
und der beiden Stockwerkstreppen.
Die Zimmerarbeiten, Liefern und
Be=
arbeiten von 90 cbm Holz und 500 qm
Deckenſchalung.
Zeichnungen, Bedingungen und
An=
gebotsvordrucke liegen, während der
üb=
lichen Dienſtſtunden auf dem
Amtszim=
mer des Unterzeichneten zur Einſicht
pffen, wo auch die Unterlagen gegen
Er=
ſatz der Selbſtkoſten zu erhalten ſind.
Angebote ſind bis zum 17. Auguſt
einſchl. ebendaſelbſt mit Aufſchrift „
Heil=
ſtätte Winterkaſten” verſehen einzureichen.
Zuſchlagsfriſt 14 Tage. (11317sg
Bensheim, den 3. Aug. 1926.
Der Regierungsbaurat,
Keſſel.
Verdingung.
Verkauf auf Abbruch, bezw. Bewir=/Köchinnen,
Haus=
kung des Abbruchs oder käuflicher Er= mädch., Alleinmädch.,
werb von Altbaumaterial, u. a.: 1400 die kochen und nicht
am Biberſchwanzdach, 55 ebm Bauholz, frl. und Keindergärt.,
400 cbm Mauerwerk, 1000 qm Beton=/Haushälterin,
Haus=
decken, Fenſter, Türen uſw. ſoll im Wege töchter, Zimmer= u.
des öffentlichen Wettbewerbs vergeben Küchenmädch.,
Büfett=
wverden. Die Verdingungsunterlagen lie= u. Servierfrl. für hier
gen im Geſchäftszimmer des Reichsver= und auswärts. / 20592
mögensamts, Münſterplatz 4, Zimmer 22 Minna dingeldein
von 8—12 zur Einſicht auf und werden bürv,Eliſabethenſtr. 5,
gegen Erſtattung von 5 RM., ſolange Telephon 3365.
Vorrat reicht, abgegeben.
Die Angebote ſind verſchloſſen und Unabh. Mädchengeht
verſiegelt mit der Aufſchrift: „Angebot /ſtundenw. dieburgerſtr.
aber Abbrucharbeiten in Kelſterbach” bis Nr.32,pt I., Bdh. /(20541
päteſtens 24. 8. 26, 10 Uhr vorm., Zim= 15jähr. Mädchen ſucht
mer 14, einzureichen, um welche Zeit im tags über Stellung.
Beiſein evtl. erſchienener Bewerber die Große Kaplaneigaſſe
Oeffnung der Angebote erfolgt. (IV,11348 Nr. 7, part (*20549
Mainz, den 4. Aug. 1926.
Reichsvermögensamt.
Bekanntmachung. 24 J, ſirm in allen
Anläßlich der Kirchweih in Eberſtadt /Büroarbeit.,
Steno=
m Sonntag, den 8. Auguſt ds. Js. ver= 9raph. u
Maſchinen=
ehren die Wagen der Vorortlinie 8 halb= beſte Zeugn., unter
ündlich bis 1200 Uhr nachts einſchließl. beſcheid. Anſprüch. p.
Darmſtadt, den 6. Aug. 1926.
Heſſiſche Eiſenbahn=Akt.=Geſ, auchVertrauensp., da
Darmſtadt.
Nettes Fräul., 25 J. /M 69 Geſchſt. (20514
Stellengeſnche Klalt, ſ. Stellg, in beſſ.
Hauſe bei guter Be= Ghaufieür
Beiblich handlg. Gute Zeugn. /24 Jahre, ledig, 1 J
Fräufaim vorh. Angeb. u. M 68 im Ausland tätig ge‟
an die Geſchäftsſtelle weſen, mit allen Ne=
Beamtentocht /41 J., erbeten
r allen Zweigen des
Samstag, den 7. Auguſt 1926
Seite 7
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Seite 8
Samstag, den 7. Auguſt 1926
Nummer 217
Großer Werftbrand in Sakrow bei Potsdam.
An der Unglücksſtätte:
Die bis auf die Grundmauern
niedergebrannte Bootswerft in
Sakrow bei Potsdam.
Ein gewaltiger Brand zerſtörte
in der Nacht auf Mittwoch die
Bootswerft Kunze in Sakrow
bei Potsdam. Das über 100
Quadratmeter große Werft=
Ge=
bäude ſtand mit den
angrenzen=
den Reparaturwerkſtätten in
kurzer Zeit in hellen Flammen,
die an den leicht brennbaren
und wertvollen Hölzern reiche
Nahrung fanden. Teile des
Teerdaches wurden mehrere
hundert Meter weit ins Dorf
geſchleudert und bildeten lange
Zeit eine große Gefahr für die
nahe liegenden Häuſer. Die
Feuerwehr mußte ſich darauf
be=
ſchränken, die angrenzenden
Ge=
bäude unter Waſſer zu halten,
um ein Überſpringen der
Flam=
men zu verhindern. Von der
Werft ſelbſt und den
Reparatur=
werkſtätten konnte nichts
geret=
tet werden. Der durch den Brand
angerichtete Sachſchaden beträgt
über eine Viertelmillion Mark.
Reich und Ausland.
8. ordentlicher Deutſcher Studententag.
6. Vollſitzung.
Mittwoch abend 10 Uhr eröffnete Referendar Stoeckle=München die
6. Vollſitzung des Deutſchen Studententages, auf der die weiteren
Be=
richte der Arbeitsausſchüſſe gegeben wurden. — Zunächſt erſtattete Dipl.=
Landwirt Bartels den Bericht des Ausſchuſſes für politiſche Bildung
und legte dazu eine Reihe von Anträgen vor. Als Arbeitsgebiete des
Amtes für politiſche Bildung werden angeſehen Friedensverträge und
Kriegsſchuld rage, Grenzland= und Auslandsdeutſchtum, die Anſchluß=
und Kolonialfrage ſowie die Auslandskunde. Es iſt anzuſtreben, daß
der Wert der politiſchen Bildung in erhöhtem Maße wie bisher
an=
erkannt wird, allgemeine politiſche Probleme mehr als bisher im
Lehrplan der Hochſchule Berückſichtigung finden ſollen. Zur
Durch=
führung der Arbeit bieten ſich verſchiedene Möglichkeiten, ſo
Veran=
ſſtaltungen von Vorträgen für die ganze Studentenſchaft, Durchführung
von Arbeitsgemeinſchaften, die beſonders die Willensbildung der
ein=
gelnen Kommilitonen herbeiführen wolle. Die örtlichen
Studenten=
ſchaften ſind verpflichtet, Grenzlandwanderungen dem Amt für politiſche
Bildung rechtzeitig mitzuteilen, damit Wanderungen in überlaufene
Gegenden unterbleiben. Eine engere Zuſammenarbeit iſt mit den
Ortsgruppen der Vereinigungen auslandsdeutſcher Studierender
anzu=
ſtreben, gleichfalls ſollen ſich die Einzelſtudentenſchaften bei der
Grün=
dung von akademiſchen Ortsgruppen des V. D. A. rege beteiligen,
Zwecks Ausbau der Arbeit iſt eine Fühlungnahme mit den verſchiedenen
Verbänden und amtlichen Stellen, anzuſtreben, u. a. Arbeitsausſchuß
deutſcher Verbände, Deutſcher Schutzbund, Deutſchöſterreichiſche
Arbeits=
gemeinſchaft, Oeſterr.=Deutſcher Volksbund, Deutſches Auslandsinſtitut.
Die Behandlung von ſozialen Problemen ſoll in weit ſtärkerem Maße
von den Einzelſtudentenſchaften angeſtrebt werden. — Anſchließend
er=
gänzte der Rechtsausſchuß durch Aſſeſſor Schmidt=Leipzig ſeinen Bericht
zur Klarſtellung einiger auf dem Studententag aufgetauchter
Rechts=
fragen. U. a. ſtellte er feſt, daß es genüge Stück 1 Abſatz 2 der
Heidelberger Verfaſſung zu ändern, um dieſe hinſichtlich der
Koalitions=
frage mit der Satzung der D. St. in Uebereinſtimmung zu bringen,
damit ein Verbleiben der Heidelberger Studentenſchaft in der D. St.
möglich wird. — Durch eine Erklärung des Kreiſes VII (Bahern), der
ſich gegen die Behauptung wandte, daß er bei der geſtrigen
Rheinland=
kundgebung aus Mißachtung vor der Reichsfarbe einen Abſtand
inner=
halb des Fackelzuges gewahrt habe, wurde eine erregte Debatte über
dieſe Frage hervorgerufen. Der Kreis VII ſtellte ausdrücklich feſt, daß
er nur die Tatſache mißbilligt habe, daß eine parteipolitiſche Gruppe
ſich in den Zug der Kreiſe der Deutſchen Studentenſchaft eingeſchoben
habe; dieſes habe er durch die Wahrung eines Abſtandes von dieſer
Gruppe bekundet. Durch eine Anzweiflung dieſer einſtimmigen
Stel=
lungnahme des ganzen Kreiſes VII der Deutſchen Studentenſchaft wurde
eine ſehr ernſtliche Debatte über dieſe bisher in ſtudentiſchen Kreiſen
nicht übliche Art der Anerkennung des Wortes von Akademikern
her=
beigeführt. Durch Zurückziehung der Anzweiflung und Kenntnisnahme
der Stellungnahme des Kreiſes III konnte die Angelegenheit erſt nach
längerer unerfveulicher Debatte erledigt werden. — Zu Ende der
Sitzung erſtattete cand. ing. Kirbach=Charlottenburg den Bericht des
Verwaltungsausſchuſſes, der vor allen Dingen den Haushaltsplan der
D. St. eingehend durchgearbeitet hatte und ihn zur Genehmigung
vor=
legte. Eine vom Kaſſenwart der Deutſchen Studentenſchaft vorgelegte
Kaſſenordnung für die Einzelſtudentenſchaften, die eine möglichſt ſtarke
Kontrolle der Finanzgebarung ermöglicht, wurde als Richtlinie
ange=
nommen. Um jeden deutſchen Studenten den Genuß der wirtſchaftlichen
Vergünſtigungen aller Studentenſchaften zugänglich zu machen, wurden
die Einzelſtudentenſchaften erſucht, auch bei der Vorzeigung von
Stu=
dentenkarten anderer Hochſchulen die Vergünſtigungen zu gewähren. —
Gegen 1 Uhr nachts wurde die Sitzung auf Donnerstag früh 9 Uhr
vertagt.
Die Vorfälle bei der Frankfurter Erwerbsbeſchränktenzentrale.
Frankfurt a. M. Wie Wagners Südweſtdeutſcher
Nachrichten=
dienſt von Magiſtratsſeite mitgeteilt wird, hat ſich Freitag ein Ausſchuß
der Stadtverordnetenverſammlung in einer Freitag früh ſtattgefundenen
Sitzung mit den Unregelmäßigkeiten bei der Frankfurter
Erwerbsbe=
ſchränktenzentrale beſchäftigt. Von Magiſtratsſeite wurde dabei bemerkt,
daß der wirkliche Verluſt ſich auf rund eine Million Mark belaufe,
während man hoffe, ½ Million aus den vorhandenen Holzvorräten zu
erzielen. — Zu den Vorkommniſſen bei der Arbeitszentrale für
Er=
werbsbeſchränkte wird Wagners Südweſtdeutſchem Nachrichtendienſt vom
Magiſtrat noch mitgeteilt: Infolge der hohen Beanſpruchung der
ſtädtiſchen Kredite für die Arbeitszentrale für Erwerbsbeſchränkte, die
ungefähr tauſend Perſonen beſchäftigt, haben eingehende Nachprüfungen
der Geſchäftsführung ſeitens der zuſtändigen Stellen der
Stadtverwal=
tung ſtattgefunden. Es ergab ſich hierbei eine ſtarke
Unwirtſchaftlich=
keit der Betriebsführung infolge übergroßer Lagerung von Brenn= und
Nutzholz. Auch hinſichtlich der Qualität und der Preiſe haben die
Prüfungen zu erheblichen Beanſtandungen Veranlaſſung gegeben. Der
Leiter der Arbeitszentrale für Erwerbsbeſchränkte ſowie ein
Betriebs=
leiter wurden vom Magiſtrat bereits entlaſſen. Weitere Unterſuchungen
ſchweben noch. Es wird eine ſtrafrechtliche Verfolgung eingeleitet
wer=
den. Es iſt bereits vom Magiſtrat beſchloſſen worden, einen
kaufmän=
niſchen und einen techniſchen Betriebsleiter für die Arbeitszentrale für
Erwerbsbeſchränkte zu gewinnen. Ob und welche weiteren
organiſa=
toriſchen Maßnahmen noch ergriffen werden, wird ſpäterer Prüfung
vorbehalten bleiben. Die Stadtverwaltung iſt jedenfalls der Auffaſſung,
daß die Arbeitszentrale für Erwerbsbeſchränkte unter allen Umſtänden
weitergeführt werden muß, da ſie ſich innerhalb der ſozialen
Einrich=
tungen der Stadt als unentbehrlich erwieſen hat.
Der Strafantrag im Fall Fleſſa.
Frankfurt a. M. Im Fleſſa=Prozeß beantragte laut Wagners
Südweſtdeutſchem Nachrichtendienſt der Staatsanwalt, die Angeklagte
wegen Totſchlags zu fünfzehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren
Ehr=
verluſt zu verurteilen. Er beantragte ferner, die bei der Tat benutzte
Waffe einzuziehen.
Zum Wildbader Autvunglück.
Würzburg. Ueber das entſetzliche Autounglück zwiſchen
Wild=
bad und Burgbernheim werden noch folgende Einzelheiten gemeldet:
Der Kraftwagen, ein Sechsſitzer, in dem ſich zwölf Perſonen befanden,
ſtürzte, offenbar infolge Ueberlaſtung und Verſagens der Bremſe an
einer ſcharfen Kurve die 30 Meter hohe Böſchung hinunter, alles unter
ſich begrabend. In demſelben Augenblick paſſierte eine Lokomotibe die
Unglücksſtelle und ſchleifte den Unglückswagen noch 150 Meter weit.
Nach einer Stunde war das Rothenburger Sanitätsauto am Unfallplatz
und beförderte die Schwerverletzten nach Uffenheim bzw. Neuſtadt an
der Aiſch. Die Toten wurden in der Güterhalle des Bahnhofes
Burg=
bernheim aufgebahrt und Donnerstag mittag nach den Heimatorten
gebracht. Nach einer amtlichen Darſtellung der Reichsbahn ereignete
ſich das Autounglück um 12,30 Uhr nachts und zwar wahrſcheinlich
in=
folge des Verſagens der Bremſe des Perſonenautos. An der
Bahn=
überfahrt ſtürzte der Wagen, ſich mehrmals überſchlagend, 30 Meter in
die Tiefe auf den Bahnkörper. Der fünf Minuten ſpäter die
Unglücks=
ſtelle paſſierende Zug, der mit einer Vorſpannlokomotive fuhr, erfaßte
mur noch die Trümmer des abgeſtürzten Wagen. Es war vorher
ge=
lungen, die Schwerverletzten und Toten zu bergen. Man verwandte
darauf beſondere Eile, weil man die Zeit der Durchfahrt des Zuges
kannte. Es war jedoch nicht mehr möglich, den Zug zu verſtändigen,
da er bereits den letzten Block paſſiert hatte. So kam es, daß die
Trüm=
mer des Autos über 100 Meter weit geſchleift wurden.
26 Opfer eines Schiffsunglücks.
TU. Berlin. Die Morgenblätter melden aus Rio de Janeiro:
Der Küſtendampfer „Bitar” iſt in der Bucht von Araras mit einem
anderen Fahrzeug zuſammengeſtoßen. 21 Paſſagiere und fünf Seeleute
ertranken.
Die Aufklärung der Mordſache Helling.
DD. Berlin. Der Behörden= und Preſſekrieg um den
Magde=
burger Mord hat inſofern noch ſeine Nachwirkungen, als ein Teil der
Behörden immer noch entgegen den Berichten der Preſſe behaupten, die
Mordſache Helling ſei noch nicht reſtlos geklärt. Formal mögen ſie
auch recht haben, die Protokollierung von Vernehmungen dauert
näm=
lich immer ihre Zeit. Das Beweismaterial, das Schröder vorgelegt
worden iſt, hat dieſen jedoch völlig entwaffnet. Der Mord iſt
aufge=
klärt. Zuerſt legte, wie bereits berichtet, die Braut des Schröder,
Hildegard Götze, ein Geſtändnis ab. Schwer gefeſſelt wurde darauf
Schröder in ein Zimmer des Magdeburger Polizeipräſidiums geführt,
das ganz ſo eingerichtet war, wie das Groß=Rottmerslebener Zimmer,
in dem die Mordtat geſchah. Vorher hatte Schröder im
Unterſuchungs=
gefängnis noch einen Blick in die Zelle ſeiner Geliebten tun dürfen,
die bei ſeinem Anblick ſchreiend zuſammenbrach. Auch ſolche, durch eine
geſchickte Kriminalregie herbeigeführte Gemütsreaktionen dienen zur
Verſtärkung der Beweismomente; die Richtigkeit der Behauptungen
der Braut wird dadurch erhärtet. In dem Vernehmungszimmer lag
der blutbefleckte Teppich, ſtand der Stuhl, auf dem Helling ermordet
wurde, auf dem Tiſch lag Schröders Piſtole. Dieſer zeigte ſich zuerſt
widerſpenſtig, legte aber dann unter dem Druck der Beweisſtücke und
der Ausſagen ſeiner Braut ein volles Geſtändnis ab. Rudolf Haas
erklärte er für völlig unbeteiligt an dem Mord, er habe ihn belaſtet,
um ſich ſelbſt zu rächen. — Zur reſtloſen Aufklärung bleiben danach
nur folgende Fragen: War die Götze, wie ſie behauptet, nur
Mit=
wiſſerin, ohne dem Mord beigewohnt und die Leiche geſehen zu haben,
oder war ſie Mittäterin? Hat ſie ferner von der Abſicht Schröders,
Helling zu ermorden, gewußt oder nicht? Hat endlich Helling Helfer
gehabt, und hängt der Mord mit den in Magdeburger Zeitungen
auf=
gegebenen Inſeraten über Angebote von Dauerſtellungen gegen die
Stellung von 500 Mark Kaution zuſammen, ſodaß vielleicht Schröder
noch andere Morde auf dem Gewiſſen hat? Zu klären wäre dann
ſchließlich die Frage, ob und mit welchem Recht Rudolf Haas in die
Unterſuchung hineingezogen wurde und ob immer noch
Verdachts=
momente vorliegen, die eine weitere Inhafthaltung des Rudolf Haas
rechtfertigen.
Schröder widerruft ſein Geſtändnis.
TU. Magdeburg. Nach den Vernehmungen Schröders durch
den Berliner Kriminalpoliziſten wurde er vom Polizeipräſidium
wie=
der in das Gerichtsgefängnis überführt. Es haben dann Donnerstag
bis in die ſpäten Abendſtunden hinein Vernehmungen durch den
Unter=
ſuchungsrichter, Landgerichtsrat Kölling, ſtattgefunden — Während
dieſer Vernehmung hat Schröder ſein Geſtändnis, er habe Helling aus
eigenem Antriebe ermordet, um ſich in den Beſitz ſeiner Geldmittel zu
ſetzen, widerrufen. Die Vernehmungen durch den Unterſuchungsrichter
wurden Freitag fortgeſetzt.
Ein guter Fang der Kriminalpolizei.
DD. Berlin. Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, zwei
ge=
werbsmäßige Einbrecher und Eiſenbahngüterdiebe feſtzunehmen. Es
handelt ſich um einen 59 Jahre alten Monteur Friedrich Wolf und
ſeinen 24jährigen Sohn Wilhelm. Sie ſtammen aus Arendſee bei
Oſterburg in der Altmark und betrieben ihr unſauberes Handwerk
zu=
ſammen mit einem 77 Jahre alten Arbeiter Gottlieb Pangfy, der ſich
oft auch Theodor Schmidt nennt. Pangſy war vor drei Monaten aus
dem Zuchthaus in Stendal ausgebrochen; die beiden Wolf waren im
Oktober v. J. aus dem Gefängnis entlaſſen worden. Alle drei machten
die Gegend von Stendal und Salzwedel unſicher, in der ſie beſonders
bei Landwirten und Paſtoren einbrachen und Güterwagen beraubten.
Zweimal brachen ſie auch in Stationsgebäude ein und plünderten die
Kaſſen aus. Ihre Beute an Gütern brachten ſie ſtets nach Berlin, um
ſie hier zu verkaufen. Die Beamten ermittelten, daß ſie in der
Schlegel=
ſtraße einen Schlupfwinkel hatten. Hier erwiſchten ſie die beiden Wolf.
Pangſy entging der Feſtnahme, weil er zufällig nicht nach dem Quartier
gekommen war. Den größten Teil der geſtohlenen Waren hatte die
Bande bereits verkauft.
Eine Forſchungsfahrt des Fiſchereiſchutzbovtes „Ziethen”
TU. Hamburg. Das Fiſchereiſchutzboot „Ziethen” der
Reichs=
marine, das fonſt unter Island und an der norwegiſchen Küſte kreuzt
und deutſchen Hochſeeſchiffern Schutz bietet, iſt für die nächſte Zeit
wiſſenſchaftlichen Zwecken zur Verfügung geſtellt worden. Das Schiff
geht in der Zeit vom 10. Auguſt bis 20. September nach den
norwegi=
ſchen Gewäſſern, um bei Nordkap und in der Baventsſee auf
Veran=
laſſung der deutſchen Kommiſſion für Meeresforſchung meeresbundliche
und biologiſche Unterſuchungen vorzunehmen. An den Arbeiten
wer=
den Prof. Dr. Schulz, von der Deutſchen Seewarte in Hamburg, und
Dr. Wulff von der biologiſchen Station auf Helgoland teilnehmen.
Schwere Brandkataſtrophe bei Prag.
Zwölf Landftreicher in den Flammen umgekommen.
DD Prag. In der Nähe von Prag geriet in der vergangenen
Nacht ein großer Heuſchober in Brand. Die herbeigeeilten Feuerwehren
hatten große Mühe, das Feuer von den umliegenden Getreidefeldern
ibzuhalten, und erſt nach langer ſchwerer Arbeit gelang es, den Brand
zu löſchen. Bei den Aufrämungsarbeiten wurden zwölf gänzlich
ver=
kohlte Menſchenſkelette aufgefunden. Er handelt ſich um obdachloſe
Landſtreicher und wahrſcheinlich auch um Wanderer, die in dem
Heu=
ſchober übernachten wollten. Die gerichtliche Kommiſſion iſt der
Mei=
nung, daß es ſich um noch mehr als zwölf Opfer handle. Es ſei aber
ſchwer, eine genaue Zahl zu nennen, da die Opfer gänzlich verkohlt ſind
und nur ihre Knochen übrig geblieben ſind.
Die Wiederverhaftung des Binzer Juwelendiebes.
DD. Stettin. Zur Verhaftung des Binzer Juwelendiebes Frank
wird noch folgendes gemeldet: Die Stettiner Kriminalpolizei rechnete
damit, daß Frank ſich noch immer auf Rügen befände. Die ganze Küſte
wurde abgeſucht, um feſrzuſtellen, ob ein Boot vermißt würde. Da
Frank über keine großen Geldmittel verfügte, ſo war damit zu rechnen,
daß er ſich dieſe durch neue Einbruchsdiebſtähle zu verſchaffen verſuchen
würde Alle Polizeiverwaltungen und Landjäger waren inzwiſchen
mit Bildern und Perſonalbeſchreibungen verſehen, und dieſe waren auch
veröffentlicht worden. Dienstag vormittag erſchien nun Frank in einem
Hotel in Putbus und verlangte dort ein Zimmer. Das Zimmermädchen
erkannte Frank, der einmal als Dackdecker in dem Hotel gearbeitet hatte,
wieder. Das Zimmer wurde ihm angewieſen, gleichzeitig aber auch die
Polizei benachrichtigt, die ihn dann feſtnahm. Bei der Leibesviſitation
fand man bei Frank eine goldene Herrenuhr mit Kette, eine ſilberne
Armbanduhr und einen Barbetrag von etwa 50 Mark. Der Verhaftete
gab zunächſt an, daß er der Pferdehändler Hartloff aus Berlin ſei,
ge=
ſtand aber ſchließlich, Frank zu heißen und die bei ihm gefundenen
Sachen in der Nacht vorher bei einem Einbruchsdiebſtahl in Baabe
ge=
ſtohlen zu haben. Er hat ſeit ſeiner Flucht im Walde genächtigt.
Ueber das Verſteck der bei dem Schriftſteller Erdmann geſtohlenen
Ju=
welen verweigerte er jede Auskunft. Frank wird am Donnerstag nach
Stettin überführt und dort über die näheren Umſtände ſeiner Flucht
vernommen werden.
Tragiſches Ende eines Familienausfluges.
DD. Innsbruck. Der Tiſchlermeiſter Mathis unternahm mit
ſeiner Frau und ſeinen drei Knaben einen Ausflug auf die Hohe
Kugel bei Hohenenns.: Als nach einer längeren Raſt der Vater wieder
zum Aufbruch mahnte, fah er, daß einer ſeiner Söhne mit
eingeſchla=
gener Schädeldecke am Boden lag. Der Knabe war von einem Stein,
der ſich losgelöſt hatte, getroffen worden, ohne daß ſeine Angehörigen
den Vorfall bemerkt hatten.
Die Flucht aus dem Pariſer Juſtizpalaſt.
DD. Paris. Der berühmte Ein= und Ausbrecher Georges Remé
der nach einer Flucht aus dem Gefängnis von Le Havre erſt kürzlich
in Paris wieder feſtgenommen werden konnte, iſt Mittwoch von neuem
entwichen. Der Dieb, der eine Gefängnisſtrafe von fünf Jahren
abzu=
ſitzen hatte, ſollte vom Unterſuchungsrichter wegen eines
Juwelen=
raubes vernommen werden. Er wurde mit anderen Sträflingen nach
dem Juſtizpalaſt geführt, wo alle in einem Zimmer des Erdgeſchoſſes
warten mußten. Remé, der gut gekleidet war und ſich etwas abſeits
gehalten hatte, verließ plötzlich das Zimmer, vor deſſen Tür ein Soldat
der republikaniſchen Garde wachte. Dieſer hielt ihn ſofort an und
fragte, was er hier zu tun habe. „Ich bin Kriminalinſpektor”, fuhr er
den Gardiſten an und machte Miene, ſeine Ausweiskarte vorzuzeigen.
Der Soldat ließ ihn daraufhin natürlich pafſieren. Remé ging ſicheren
Schrittes über den Hof, machte noch in aller Ruhe in den Räumen
des Kindergerichts Station und verließ dann das Gerichtsgebäude,
nachdem er den am Ausgang ſtehenden Wachtpoſten oſtentativ gegrüßt
hatte. Dann rief er eine Kraftdroſchke heran und war in wenigen
Se=
kunden verſchwunden. Es iſt das fünfte Mal, daß Remé aus dem
Ge=
fängis ausgebrochen iſt.
Geſchäftliches.
Wie an verſchiedenen größeren Plätzen Deutſchlands amerikaniſche
Dampfbügelanſtalten eingerichtet worden ſind, ſo wird auch in
Darm=
ſtadt heute eine ſolche Anſtalt unter dem Namen „Bügel Fix”,
Luiſen=
platz 4, gegenüber der Hauptpoſt, eröffnet. Die Bügelmaſchine entſtaubt
durch Vakuum, dämpft und bügelt jede Herren= und Damenkleidung,
Koſtüme, Mäntel ete. Der Preis fürs Bügeln iſt äußerſt gering, ſodaß
jedermann ſeine Garderobe durch dieſe moderne Anſtalt ſtets in
tadel=
loſem Zuſtand halten kann. (Siehe Anzeigenteil.)
Wetterbericht.
Wettervorausſage für Sonntag, den 8. Auguſt 1926,
nach der Wetterlage vom 6. Auguſt 1926.
Die durch die nördliche ungleichmäßige Luftſtrömung verurſachte
ſtärkere Bewölkung iſt in der Auflöſung begriffen, wodurch die
Wit=
terung vorderhand eine ſehr ſommerlichen Charakter annimmt; jedoch
ſteht eine ſtabile Wetterlage noch nicht in Ausſicht, da im Norden
Tief=
ausläufer vorüberziehen, die die Luftſtrömung für unſer Gebiet
wech=
ſelnd geſtalten; ſtärkere Niederſchläge ſind jedoch noch nicht zu er=
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 217
Samstag, den 7. Auguſt 1926
Geite 9
Spurt Sherund Tarnen.
Der Sport des Sonntags.
Aus dem Sport am Sonntag ragen diesmal drei Ereigniſſe durch
beſondere Bedeutung hervor, und zwar die Meiſterſchaftskämpfe der
Leichtathleten, Ruderer und Amateur=Radſportler. Sehr beachtſam ſind
auch die Vorläufe zur deutſchen Steher=Meiſterſchaft, der Tennis=
Länderkampf Deutſchland — Tſchechoſlowakei und die Beteiligung
Deut=
ſcher beim Internationalen Klauſenrennen in der Schweiz. Auch in den
übrigen Sportarten, ſoweit ſie in dieſer Jahreszeit überhaupt
aus=
geübt werden, feſſelt man das Intereſſe der Anhänger durch zahlreiche
und große Kämpfe, ſo daß wir wieder einmal vor einem Sport=
Kampf=
tag erſter Ordnung ſtehen.
Im Fußball
ſetzen zunächſt in Süddeutſchland die Qualifikationsſpiele für
den Aufſtieg zur Bezirksliga ein. In den Bezirken Rheinheſſen=Saar
und Main erübrigen ſich die Kämpfe, da die Aufſtiegskandidaten auch
ſo ſämtlich untergebracht werden konnten. Im Bezirk Bayern beſtreiten
Wacker=München gegen Schwaben=Augsburg und Schwaben=Ulm gegen
Wüirzburger Kickers den erſten Gang. Der Rheinbezirk hat für
Sonntag die Paarungen V.f.R. Kaiſerslautern gegen FC. 08
Mann=
heim und Sp.=Vgg. Sandhofen gegen FC. Pirmaſens getroffen. Im
Bezirk Württemberg=Baden beſtreiten FC. Pforzheim, F.C. Birkenfeld,
Phönix Karlsruhe und Union Böckingen die Qualifikationsſpiele.
Sehr intereſſant iſt das Programm der Freundſchaftsſpiele,
Da ſtattet zunächſt der deutſche Meiſter, Sp.=Vg. Fürth, ſeinem Gegner
aus dem Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft, dem Berliner Meiſter
Hertha=BSC. einen Beſuch ab. Dieſe „Revanche” ſteigt ſchon am
Sams=
tag: Sonntags ſpielen die Fürther Kleeblätter in Altona gegen die
Jägerelf FC. 93. Die Reichshauptſtadt ſieht dann am Sonntag noch die
Begegnung zwiſchen dem deutſchen Altmeiſter 1. FC. Nürnberg und der
ſtarken Tennis=Boruſſia, Berlin. In Süddeutſchland ſpielt der
Ver=
bandsmeiſter Bayern München gegen Fortuna Leipzig. Der
Main=
bezirksmeiſter FSV. Frankfurt hat ſich den ASV. Nürnberg verſchrieben.
VfB. Stuttgart empfängt Eintracht Frankfurt und SV. Darmſtadt
98, der augenblicklich wieder eine recht gute Form aufweiſt, erwartet
den Beſuch des FSV. Mainz 05.
Leichtathletik.
Die Deutſche Sportbehörde trägt am Samstag und Sonntag im
Wacker=Stadion zu Leipzig die deutſchen
Leichtathletikmeiſter=
ſchaften der Herren aus. 199 Wettkämpfer aus allen ſieben
Landes=
verbänden der DSB. gaben 260 Meldungen ab; mit wenigen
Aus=
nahmen zeichneten ſich alle Athleten des Reiches ein, die nur irgendwie
einen Anſpruch auf einen Titel geltend machen können. Vermißt werden
nur der vorjährige Meiſter im Hochſprung, Skorzinſki=Berlin, die 3mal
1000 Meter Meiſterſtaffel von Zehlendorf 88, der inzwiſchen wieder nach
New York zurückgekehrte 10 000=Meter=Meiſter Wachsmuth ſowie
Söl=
linger=Darmſtadt, einer der Favoriten im Kugelſtoßen, Sehr
wahr=
ſcheinlich wird auch der Titelverteidiger im 100=Meter=Lauf, Corts=
Stutt=
gart dem Start fern bleiben müſſen, da ſeine von den ſüddeutſchen
Meiſterſchaften in München ſtammende Beinverletzung noch nicht wieder
ausgeheilt iſt. Im ütbrigen aber trifft ſich, wie bereits erwähnt, in
Leipzig die geſamte Elite der deutſchen Leichtathletik, ſo daß man in
allen Wettbewerben mit ſpannenden Kämpfen rechnen muß.
Dennis.
In Prag ſteigt am Samstag und Sonntag ein neuer
Länder=
kampf Deutſchland—Tſchechoſlowakei. Während der
Deutſche Tennis=Bund durch Froitzheim Dr. Landmann und
Klein=
ſchroth vertreten wird, treten auf der Gegenſeite Macenauer, Kozeluh
und Nohrer in Aktion. Beide Länder treten alſo mit ihren beſten
Kräften an und laſſen ſomit einen äußerſt ſpannenden Kampf erwarten,
u. E. nach dürfte Deutſchland knapp Oberhand behalten.
Schwimmen.
Auch hier ſteht ein Länderkampf auf der Tagesordnung, und zwar
treffen ſich in M.=Glcdbach die Damen von Deutſchland und Holland
in verſchiedenen Schwimmwettbewerben und Staffeln. Anſchließend
tragen die Herren beider Länder ein Waſſerballſpiel aus, dem umſo
größere Bedeutung beizumeſſen iſt, als die teilnehmende deutſche
Mann=
ſchaft auch ſehr wahrſcheinlich zu den Europameiſterſchaften nach
Buda=
peſt entſandt wird. — Die Vorrunde zur deutſchen
Waſſer=
ballmeiſterſchaft wird am Sonntag mit den folgenden Spielen
fortgeſetzt: In Braunſchweig: SC. Weißenſee—ABTS. Bremen; in
Frankfurt a. M.: Jung=Deutſchlend Darmſtadt—SSV. Erfurt; in
Chemnitz: NSV. Breslau gegen Poſeidon Leipzig. — In Frankfurt
a. M. ſteigt außerdem noch das verbandsoffene Gerbermühl=
Schwimmfeſt und in Darmſtadt veranſtaltet der
Schwimmſport=
verein „Möve” ein kreisoffenes.
Rudern.
Die 15. Deutſche Meiſtarſchafts=Regakta auf dem
Main bei Schweinfurt verſammelt in den 5 Meiſterſchaftsrennen und
vier Rahmenkämpfen 36 Vereine mit 54 Booten und 241 Ruderern am
Start. Gleichzeitig mit den Titelkämpfen findet in Schweinfurt die
109. Ausſchuß=Sitzung des Deutſchen Ruderverbandes ſtatt.
Handball.
FC. Union 1918 e. V., Darmſtadt.
Nach kurzer Ruhepauſe tritt die Handballabteilung des FC. Union
am morgigen Sonntag wieder in Tätigkeit. Als Gegner weilt die erſte
Elf des T.= und Sportv. Langen auf der Rennbahn zu Gaſt, um gegen
die gleiche Manſchaft der Beſſunger ein Freundſchaftsſpiel auszutragen.
Beide Mannſchaften ſtanden ſich ſchon einmal gegenüber. Das damalige
Reſultat von 3:3 Toren bewies ihre Gleichwertigkeit. Sie werden nun
bei dem erneuten Zuſammentreffen zeigen müſſen, wer von ihnen
in=
zwiſchen an Spielſtärke zugenommen hat. Der Beſuch ſei jedem
Hand=
ballfreunde empfohlen, zumal kein weiteres Handballſpiel hier
ſtatt=
findet. Das Spiel beginnt um 3 Uhr) Nach dieſem Treffen wird die
neugebildete erſte Jugendmannſchaft ihr zweites Spiel austragen. Auch
hier iſt T.= u. Spp. Langen der Gegner. Bei der Spielſtärke der
Lan=
gener, welche ſie gegen die Jugend des Spv. 98 an den Tag legten,
wer=
den die Unioniſten alles aufbieten müſſen, wenn ſie ehrenvoll beſtehen
wollen.
Schwimmen.
Gauſchwimmfeſt des Main=Rhein=Gaues D. T. in Erfelden (Altrhein.
Das diesjährige Gauſchwimmfeſt des Main=Rhein=Gaues D. T.
findet im Gegenſatz zu früheren Jahren erſt am Sonntag, den
8. Auguſt, in Erfelden (Altrhein) ſtatt. Der Tv. Erfelden hat die
Durch=
führung desſelben übernommen und es ſteht zu erwarten, daß die
Wettkämpfe eine überaus große Beteiligung aufweiſen werden. Beſitzen
doch eine große Zahl von Gauvereinen die Möglichkeit, im Sommer
das Schwimmen zu betreiben, ſo daß ihnen nun auch Gelegenheit
ge=
geben iſt, ihre Kräfte weitgehendſt untereinander zu meſſen. Steht doch
auch der Main=Rhein=Gau im Mittelrheinkreis mit an der Spitze aller
Gaue, die das Schwimmen organiſatoriſch betreiben und pflegen. Die
Erfolge der Gauvereine auf dem Kreisſchwimmfeſt zeigen, daß deren
Leiſtungen als gut zu bezeichnen ſind; ringt ſich doch mehr und mehr
auch bei den Landvereinen die Erkenntnis durch, daß das Schwimmen
gleichbedeutend mit dem Turnen iſt und deshalb auch mehr und mehr
gefördert werden muß. Das Gauſchwimmfeſt ſoll nun aber nicht allein
den Wettkampfgedanken fördern, es ſoll vor allen Dingen auch eine
Werbeveranſtaltung, für die Turnerſchwimmſache werden; deshalb iſt
es auch notwendig, daß alle Gauvereine in Erfelden zugegen ſind, um
neue Eindrücke zu ſammeln, und das Geſehene und Erlernte in ihre
Reihen nach Möglichkeit übertragen. Jeder Turner und Turnerin muß
ein Schwimmer und Schwimmerin und jeder Schwimmer ein Reiter
ſein. Das iſt einer der Leitgedanken der D. T. und danach iſt anch
zu handeln. — Das Meldeergebnis zu dem Gauſchwimmfeſt iſt als ein
gutes zu bezeichnen; liegen doch von 14 Vereinen zu den Einzelrennen
290 Meldungen und zu den Staffeln 43 Meldungen vor, mit einer
Ge=
ſamtteilnehmerzahl von 185 Teilnehmern. Die Wettkämpfe ſind
ausge=
ſchrieben für Turner und Turnerinnen, Altersturner und Jugendliche,
ſo daß alle Altersklaſſen ſich im friedlichen Wettbewerb gegenüberſtehen,
der manchen ſpannenden Endkampf bringen wird. Gemeldet haben die
Vereine aus: Arheilgen, Goddelau, Groß=Gerau, Nauheim, Bensheim,
Rüſſelsheim, Erfelden, Pfungſtadt, Gernsheim, Langen, Eberſtadt und
Darmſtadt. Die Jubiläumsſtaffel (4 Läufer, 4 Schwimmer) um einen im
Vorjahre geſtifteten Wanderpreis, iſt mit acht Mannſchaften ſtark beſetzt
und dürfte jedenfalls einen äußerſt intereſſanten Verlauf nehmen. Auch
allen übrigen Wettkämpfe ſind durchweg gut beſetzt. Sie legen Zeugnis
davon ab, daß ſich die Vereine gut vorbereitet haben. So ſind auch die
Mehrkämpfe mit 40 Teilnehmern, die Hauptſpringen mit 31
Teilneh=
mern ſtark umſtritten. Das ſind Zahlen, die bisher noch nicht zu
ver=
zeichnen waren. Die Mehrkämpfe ſetzen ſich zuſammen aus Springen,
Bruſt=, Rücken=, Hühſchwimmen, Streckentauchen und Kopfweitſprung.
Sie erfordern eine gewiſſe Vielſeitigkeit und Ausdauer, die man ſich erſt
in regelmäßigen, ſchweren Uebungen aneignet. Für jeden Einzelnen iſt
aller Anfang ſchwer und die Landvereine haben gegenüber den
Stadt=
vereinen immer einen ſchweren Stand. Die Ergebniſſe werden erſehen
laſſen, daß Erfolge nicht einfach erbadet werden können.
Die Wettkämpfe beginnen vormittags 9 Uhr und mittags halb 3
Uhr. Selbſt ein Feſtzug wird ſich um 1 Uhr durch die Ortsſtraßen nach
der Schwimmbahn bewegen. Alles in Allem, verſpricht das diesjährige
Gauſchwimmfeſt einen harmoniſchen Verlauf zu nehmen. Der Beſuch
desſelben dürfte für alle Freunde des Schwimmens empfehlenswert ſein.
Sportverein Darmſtadt 98 gegen Spv. Mainz 1905.
Wie bereits angekündigt, tritt kommenden Sonntag die
Bezirksliga=
mannſchaft des Sportvereins Mainz 1905 dem einheimiſchen
Bezirks=
ligavertreter im Stadion am Böllenfalltor gegenüber. Die Mainzer
treten in ſtärkſter Aufſtellung an; wie aus der ſolgenden
Mannſchafts=
aufſtellung hervorgeht, bewahrheitet es ſich, daß ſie zum erſten Male
mit dem ſeither bei Saar 05 ſpielenden Ungarn Heſſer als Mittelſtürmer
antreten; zweifellos wird dieſer zuſammen mit dem gefürchteten
Tor=
ſchützen Lipponer den gefährlichſten Teil des Angriffsquintetts
dar=
ſtellen. Mainz ſpielt alſo in der Aufſtellung:
Lautner
Diemer O. Freitag
Koch W. Freitag Högermeier
Brandel Zimmermann Heſſer Lipponer Kaiſer.
Darmſtadt iſt leider genötigt, ohne ſeinen noch kranken Verteidiger
Becker anzutreten! die 98er treten daher mit folgenden Leuten an:
Girmſcheid
Meher Laumann
Jakoby Kratz Ruppel
Wenner 1. Müllmerſtadt Michaelis Takaſz Wenner 2.
Die Darmſtädter dürften in ihrer Läuferreihe ein kleines Plus
gegenüber der entſprechenden Linie der Mainzer haben.
Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß das Spiel pünktlich um
halb 4 Uhr beginnt.
FC. Union 1913 e. V., Darmſtadt.
Am morgigen Sonntag folgt die Ligamannſchaft einer Einladung
des V.f.R. Darmſtadt, um anläßlich ſeines 15. Stiftungsfeſtes ein
Propa=
gandaſpiel gegen deſſen erſte Mannſchaft auszutragen. — Zum erſten
Spiel im neuen Verbandsjahr auf eigenem Platze empfängt die
Liga=
erſatzmannſchaft die beſtbekannte erſte Elf von Phönix Heidelberg.
Heidelberg iſt ein ſehr guter A=Verein. Einen Beſuch des vormittags
um 11 Uhr auf dem Platze an der Heidelbergerſtraße ſtattfindenden
Treffens können wir empfehlen.
Akademiſcher Sportklub Darmſtadt.
Am Sonntag morgen 10 Uhr findet auf dem Hochſchulſportplatz das
Rückſpiel des Seeheimer Fußballvereins 1923 (2. Mannſhaft) gegen die
Ferienmannſchaft des ASC. ſtatt. Das Vorſpiel endete 5:3 zu Gunſten
des ASC.
Kraftſport.
Atbletik=Sportverein 1895 Darmſtadt.
Bei dem heute, Samstag, den 7. Auguſt, abends 8 Uhr, im
Mathil=
denhöhſaale ſtattfindenden Rückkampf der Ningermannſchaft des
Athletik=
ſporwereins 1895 gegen den Polizeiſportverein Darmſtadt e. V. werden
auch die Artiſten und die Muſterriege ihr großes Können zeigen.
Außer=
dem wird die Boxabteilung mit verſchiedenen Einladungskämpfen gegen
den erſten Darmſtädter Boxklub ſowie dem Polizeiſportverein
aufwar=
ten. Kämpfer wie Weckbach-Rahn, Hechler—Schmerker, Debus—Bock
laſſen guten Sport erwarten.
Boxen.
Deutſche Boxmeiſterſchaft im Schwergewicht.
Der zurzeit in den Vereinigten Staaten befindliche Boxmeiſter im
Schwergewicht, Franz Diemer, hat die Herausforderung Hans
Breiten=
ſträters angenommen. Nach den Beſtimmungen der Boxſportbehörde
muß der Kampf bis zum 2. Oktober ausgetragen ſein.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 7. Auguſt. 3.30: Stunde der Jugend.
Liedervok=
träge Frankfurter Schulen. Silcher: „Es geht bei gedämpfter
Trommel Klang”. „Zu Straßburg auf der Schanz” — Vockmar:
Am Rheine iſt Leben” — A. Methfeſſel: „Stimmt an mit hellem
hohem Klang” (Matth. Claudius). — H. G. Nägeli: Es klingt
ein heller Klang” (M. v. Schenkendorf). — Iriſche Volksweiſe:
Wenn weit in den Landen” (Robert Burns). — „Ich bin ein
deutſcher Knabe”. — Franziskus Nagler: „Mädel, flink auf den
Kranz”, O 4.30: Hausorch. Wunſchnachmittag (Fortſ. vom 24. Juli)
Schäffer: „Die Poſt im Walde‟. — Neſpadba: Paraphraſe über
„Die Loreley”. — Hildach: „Der Lenz”. — Loewe: „Die Uhr”.
— Moſzkowsky: Serenade. — Ippolitow=Jwanow: Kaukaſiſche
Suite. — George: „Mein Nahetal” — Händel: Arie aus „Xerxes”
nnenpolka. — Meyerbeer: Krönungs=
O 5.45: Leſeſtunde (für die reifere Jugend): „Regulatoren in
Arkanſas” von Friedr. Gerſtäcker. O 6.30: „Rolf, der Geiger,
Idyll nach Ludwig Richters Gemälden und Zeichnungen” von
Hans Philipp Weitz. O 7.15: Briefkaſten. O 7.45: „
Kultur=
kriſis und Maſſe”, von Dr. Grau. O 8.15: Vortragsabend Robert
Koppel. Loewe: Die Heinzelmännchen. Hinkende Jamben. —
Rothſtein: Orcheſter. An Pepita. Hum Fauler Lenz. Der Schäfer.
— Spencer: „Mädel, wo ſind deine Zöpfchen” — Orcheſter. —
Ruch: Die Prinzeſſin. — Raymond: „Grüß mir die ſtolzen Burgen
am Rhein”. — Stolz: „Komm in den Park von Sansſouci‟.
David: „Wem über die Tauentzien”. — Walter Mendelsſohn:
„Warum ſoll er nicht mit ihr”. — Oskar Strauß: Donnerwetter.
— Orcheſter. — Rezitation. — Fritz Müller: In Taglohn. —
E. Heſch=Krapp: Der Kragenknopf. — Orcheſter. — Gerlach:
In letzter Stunde. — Thoma: Simon Lackner.
Stuttgart.
Samstag, 7. Auguſt, 3: ’s Gretle von Strümpfelbach erzählt.
Mitw.: Olga von Adelung (eigene Kindergeſchichten) Rundfunkorch.
O 4: Konzert. Mitw.: Gerda Hanſi, Käte Mann, Willy Reinhardt,
Funkorch. Bröſecke: Zeppelin=Marſch. — Waldteufel: An Dich.
— Brüll: Ouv. „Goldene Kreuz” — Stange: Die Lerche. — Abt:
Schifferſtändchen. — Schubert: Frühlingstraum. — Millöcker: Ich
knüpfte manche zarte Bande aus „Betteiſtudent” — Erinnerung an
Grieg, Fant. — Mozart: Warnung. — Lortzing: Arie der Maria
aus Waffenſchmied”. — Sophie v. Adelung: Laßt ehn los!
(ſchwäbiſch). — Stolz: Irgendwas iſt mit mir heut los! aus „
Tanz=
gräfin‟. — Borchert: Achtung! Neuyork! Potp. — Wer iſt
heute nacht mein Kavalier. — Lehar: Ja, ja, warum ſoll ich
denn ſchlafen gehn aus „Blaue Mazur”. — Bela: Telefongeſpräch.
— Carl: Muſſinan=Marſch. O 6.15: Morſekurs. O 6.45: Friedrich
Ege: Arbeiterdichtung 2. O 7.15: Frau von Sanden:
Geflügel=
zucht. O 8: Kammermuſik=Abend des Philharm. Orch. Mitw.:
Alfr. Indig (Violine), Karl Heß (Bratſche), Herm. Weil (Cello).
Brahms: Sonate op. 98. — Boelmann: Quartett op. 10. O 8.30:
Funkbrettl. Mitw.: Hilde Binder, Gerda Hanſi, Käte Mann, Hans
Hanus, Th. Brandt, C. Struve, Funkorch. Stocher:
Junggeſellen=
marſch. — Hilde Binder, Hans Hanus, Gerda Hanſi: Schlager,
— Th. Brandt: Humoriſtiſches. — Käte Mann, Carl Struve:
Schlager. — Fetras: Redaktionsgeheimniſſe, Walzer. — Becce;
Tatjana. — Chriſtine: Die Bajadere, Intermezzo,
Berlin.
Sonnabend, 7. Auguſt. 6: „Gymnaſtik”, G 12: Viertelſtunde
für den Landwirt. O 5: Funkkapelle. Brüll: Ouv. „Goldene
Kreuz”, — Smetana: Fant. „Die verkaufte Braut” — Chabrier:
Eſpana. — Micheli: Valſe du ble d’or. — Urban: Ung. Fant. —
Leclair; Le tambourin. — Audran: Potp. „Die Puppe‟. —
Lehar: „Niemand liebt dich ſo wie ich”, aus „Paganini” O 7:
Ober=Ing. Nairz: „Die Großfunkſtation Nauen”. O 7.25:
Baeßler: „Chile als Salpe
Raumes”. O 8.30: Funk=Kabarett. Mitw.:
Maria Ney, F. Baumann, Wilh. Bendow, H. Berg, K. Schnog.
O 10.30: Tanzmuſik (Kapelle Kermbach),
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 7. Auguſt. 1.10: Dr. Max
Burkhardt: Volkslieder zur Laute für Schüler. O 3: Prof. Amſel
und Weſtermann: Einheitskurzſchrift. O 3.30: Prof. B. Dürigen:
Brut und Aufzucht des Waſſergeflügels. O 4: Derſelbe:
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Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: i. V. Andreas Bauer
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
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Seite 10
Samstag, den 7. Auguſt 1926
Nummer 217
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 22. Juli: Landzettel, Maria Eliſabeth, geb.
Rüickert, 74 J., Witwe des Handarbeiters, Arheilgerſtraße 35. Schlöſſer,
Georg, Geſchäftsführer, 45 J., Kranichſteinerſtraße 51. Axt, Anna,
Marie, 3 J., Ernſthofen, hier Eliſabethenſtift. Am 23. 7.: Eifert, Hch.,
6 J., Schnafheim, Eliſabethenſtift. Eichel, Ernſt, Schloſſerlehrling,
18 J., ledig, Kaupſtraße 30. Schuff, Margarethe, geb. Spengler, 77 J.,
Witwe des Maſchinenfabrikanten, Neckarſtraße 11. Am 24. 7.: Martiver
Erwin Karl, 5 J., Dardiſtenſtr. 7. Schäfer, Eliſabeth, geb. Kuhlmann,
68 J., Witwe des Elektrotechnikers, Heidelbergerſtraße 75. Am 23. 7.:
Meiſinger, Marie, geb. Keil, 70 J., Witwe des Schuhmachermeiſters,
Heinrichſtraße 48. Am 24. 7.: Hoxter, Eliſabeth, geb. Koppert, 70 J.,
Ehefrau des Schreiners, Pfungſtadt, hier Stadtkrankenhaus. Mann,
Katharina, geb. Dörr, 50 J., Ehefrau des Landwirts in Geinsheim,
Kreis Groß=Gerau, hier Stadtkrankenhaus. Am 25. 7.: Weihl, Friedrich,
Bankbeamter, 24 J., Heidelbergerſtraße 103. Am 26 7.: Büchler, Anna
Marie, geb. Möhring, 58 J., Ehefrau des Steinbrechers, Lindenfels,
hier Stadtkrankenhaus. Am 25. 7.: Schäfer, Katharina, geb.
Weiß=
gerber, 67 J., Witwe des Schmiedemeiſters, Kirch=Brombach, hier
Eliſa=
bethenſtift. Gruber, Chriſtan 2., Landwirt, 44 J., Eppertshauſen, hier
Elifabethenſtift. Am 26. 7.: Hinkel, Georg, Wilhelm, Privatmann. 67
Jahre, ledia, Beerfelden, hier Stadtkrankenhaus. Am 27. 7.: Fey, Karl
Heinz, 3 Mon., Pankratiusſtraße 29. Am 28. 7.: Häfele, Wilhelm,
Kaufmann, 51 J., Kiesbergſtraße 46. Am 29. 7.: Briegleb. Johann
Ludwia Wilhelm. Pfarrer, 62 J., Groß=Umſtadt, hier Stadtkrankenhaus.
Notenberger, Eliſabeth, geb. Hofmann, 53 J., Ehefrau des
Eiſenbahn=
aſſiſtenten, Griesheim, Kr. Darmſtadt, hier Stadtkrankenhaus.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
10. Sonntag nach Trinitatis, den 8. Auguſt 1926.
In allen Kirchen Kollekte für den Landesverein für Innere Miſſion.
Stadtkirche: Samstag, den 7. Aug., abends 8½ Uhr: Andacht. —
Sonntag, den 8. Auguſt, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Vogel.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüire.
Stadtkapelle: Vormittags 8 Uhr: Predigtgottesdienſt Pfarrer
Zimmermann.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptaottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Lein. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Vogel,
Walderholungsſtätte beim Beſſunger Forſthaus: Vorm. 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer D. Waitz,
Mollerſtraße 23.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Kinder=
ſchule der Martinsgemeinde).
Martinskirche: Vormittags 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den
Oſt=
bezirk in der Kirche: Pfarrer Beringer; für den Weſt=(Aſſiſtenten=)
Bezirk im Gemeindehaus: Pfarraſſiſtent Lein. — Vorm 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer. — Um 11 Uhr:
Kindergottes=
dienſt für den Weſtbezirk. Pfarraſſiſtent Lein.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Lautenſchläger.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie): Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr:
Chriſten=
lehre für die Knaben Pfarraſſiſtent Schäfer. — Um 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Schäfer. — Abends 8 Uhr: Vereinsabend
der Jugendvereinigung. — Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend der
Mädchenvereinigung. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Frauenabend.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
— Sonntag, abends 8 Uhr: Vereinsabend der Jugendvereinigung. —
Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend des Jugendbundes; abends
8 Uhr: Flickabend für Frauen und Mädchen. — Samstag, abends8 Uhr:
Turnen der Jugendvereinigung
Die Pauluskirche iſt tagsüber zu ſtiller Andacht geöffnet.
Stiftskiuche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
— Donnerstag, den 12. Aug., abends 8 Uhr: Betſtunde. — Evang,
Sonntagsverein: Sonntag, nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden,
Kranichſtein (Schloßkapelle): Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Wißmüller.
Evangel. Rirche zu Eberſtadt: Sonntag, den 8 Auguſt, Vorm.
834 Uhr: Chriſtenlehre der Mädchen. — Um 9½ Uhr: Gottesdienſt.
Wfarrer Paul. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch abends
8 Uhr: Kirchengeſangverein. — Donnerstag, abends 8½ Uhr:
Wart=
burgverein.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt: Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt,
Pfarrer Paul.
Evang. Bemeinde Traiſa: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
— Vorm ½11 Uhr: Chriſtenlehre. — Nachm. ½1 Uhr:
Kindergottes=
dienſt der Kleinen — Um ½2 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. —
Montag: EJG. Mädchenabend. — Donnerstag: E.J. G. Jungenabend.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Vorm. ½11 Uhr: Chriſtenlehre. — Dienstag: Jugendvereinigung. —
Mittwoch: Jungmädchenverein. — Donnerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Sonntag: Vorm. 9½ Uhr:
Gottesdienſt Pfarrer Zimmermann=Darmſtadt. — Donnerstag,
9 Uhr: Jungmädchenverein.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Vom 1. bis 22. Auguſt fallen
ſämtliche Verſammlungen aus. Beteiligung an der Zeltmiſſion
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Vom 1. bis 22. Auguſt fallen
ſämtliche Veranſtaltungen aus. Beteiligung an der Zeltmiſſivn.
Ehriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt, e. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, den 8. Auguſt, vorm.
9 Uhr: Morgenwache. — Montag, den 9. Auguſt, und Freitag, den
13. Auguſt, abends 8 Uhr: Turnen — Dienstag, den 10. Aug’, abends
8½ Uhr: Männerbibelſtunde (Herr Dr. Avemarie). — Mittwoch, den
11. Aug., abends 8½ Uhr: Heimſtunden der Jugendabteilung, —
Sams=
tag, den 14. Auguſt, nachm. 3 Uhr: Jungſcharſtunden.
Die übrigen Veranſtaltungen des Vereins fallen für die Dauer der
Evangeliſation der Deutſchen Zeltmiſſion aus.
Möttlinger Freunde=Kreis: Die Bibelſtunde fällt während der
Evangeliſation der Deutſchen Zeltmiſſion aus.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.):
Sonntag, den 8. Auguſt, vorm. 9 Uhr: Morgenwache. — Vom 8, bis 15,
Auguſt jeden Abend im Zelt.
Gemeinden Frankfurt und Darmſtadt in Nieder=Namſtadt. Die
Men=
ſchen=Weihe=Handlung wird dort um 10½ Uhr gefeiert; danach
Beiſammenſein bis zum Abend.
Katholiſche Gottesdienſtordnung in der St. Martinskapelle (
Herd=
weg) und in Liebfrauen (Klappacherſtraße),
Sonntag, den 8. Auguſt 1926.
Beichtgelegenheit in der Martinskapelle: Samstag; nachm.
von 5—7 Uhr und abends 8—8½ Uhr und Sonn= und Feiertags
mor=
gens von ½7 Uhr an.
Heil. Meſſen: Sonn= und Feiertags in der Martinskapelle:
Mor=
gens 7 und 8 Uhr (mit Predigt).
Hochamt und Predigt in der Liebfrauenkirche: Sonn= u.
Feier=
tags, morgens ½10 Uhr.
Nachmittags gottesdienſtan Sonntagen: Um 2 Uhr
Chriſten=
lehre. — Um ½3 Uhr: Andacht.
An Feſten um ½3 Uhr: Feierliche Veſper in Liebfrauen.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 8. Auguſt.
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 11. Auguſt, abends 8½ Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Freitag, den 13. Auguſt, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Ehriſil. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40):
Sonntag=
vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Nachm. ½4 Uhr: Jugendbund.
— Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends ½9 Uhr;
Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
8. Auguſt, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. — Um 11 Uhr:
Sonntags=
ſchule. — Abends 8 Uhr: Gottesdienſt. — Montag, den 9. Auguſt, abends
8½ Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 12. Auguſt, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Sauer.
Kirche Feſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 8. Auguſt, vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule, — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
11. Auguſt, abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann
will=
kommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 8. Auguſt, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Herr van der
Smiſſen. — Die übrigen Veranſtaltungen fallen aus wegen
Teil=
nahme an der Arbeit der Deutſchen Zeltmiſſion in Darmſtadt.
Jeder=
mann iſt willkommen,
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungsſtunde. — Um 11½ und 3 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
7½ Uhr: Freiverſammlung auf dem Marktplatz — Um 8½ Uhr:
Oeffent=
liche Heilsverſammlung. — Mittwoch und Freitag, abends 8½ Uhr:
Oeffentliche Verſammlung. Es ladet ein Kapitän M Engel.
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8½ Uhr: Oeffentl.
Heilsver=
ſammlung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung
— Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjutantin Land.
Nummer 212
Samstag, 7. Auguſt
Börſe und Geldmarkt.
Die Sommerhauſſe die in der Vorwoche plötzlich eingeſetzt hatte,
hielt auch in der Berichtswoche unvermindert an. Irgendwelche
Ren=
talilitäts=Erwägungen ſcheinen ſowohl für die Sp=kulation wie auch
für das greße Publikum zurzeit nicht angeſtellt zu werden und es
ent=
wickelt ſich ein Spiel=Fieber, das in der tatſächlichen Lage unſerer
Wirt=
ſchaft keinerlei Rückhalt mehr hat. Während man z. B. bei der J. G.
Farben=Induſtrie eine Devidende von 10 Prozent erwartet rückt der
Kurs der Aktien nahe an die 300 heran. Die derzeitigen Käufer
kön=
nen alſo nur mit einer minimalen Verzinſung ihres Kapitals rechnen.
Zwar glaubt man den Ausgleich in einem wertvollen Bezugsrecht bei
der nächſten Kapitalerhöhung zu finden dieſe Erwartung ſteht aber
völlig im Gegenſatz zur Erklärung der Verwaltung, in der ausdrücktig,
betont wird, daß man nicht mit einem erheblichen Bezugsrecht rechnen
dürfe. Die wildeſten Gerüchte im Zuſammenhang mit der Hauſſe der
Farbenwerte laufen um. Immer neue Geſellſchaften werden als
fu=
ſionsreif mit der Farben=A.=G. bezeichnet. Von den neu eingeführten
Fabrikations=Methoden erwartet man phantaſtiſche Dinge. Schließlich
hieß es ſogar, die J. G. Farben=Induſtrie ſoll von der Standard Oil Co.
für die Verpflichtung, auf eine Reihe von Jahren dem amerikaniſchen
Truſt keine Konkurrenz zu machen, einen rieſigen Barbetrag erhalten.
Die Unglaubwürdigkeit und ſpekulative Tendenz derartiger Gerüchte
liegt auf der Hand. Auch die Banken=Hauſſe, die längſt über den Be
reich ſachlicher Berechnungen und Erwägungen hinausgeſchoſſen iſt, wird
von wenig glaubwürdigen Gerüchten genährt. Hier ſpielen in erſter
Linie Kombinationen über Großbanken=Zuſammenſchlüſſe eine Rolle. Die
Mitteldeutſche Kreditbank, die in erſter Linie in dieſer Beziehung
ge=
nannt wurde, hat bereits ein energiſches Dementi veröffentlicht und
er=
klärt, die Kurs=Steigerung ſei in den inneren Verhältniſſen der Bank
nicht begründet. Bei dem heutigen Zinsſtand muß man in den Kurſen
unſerer Großbanken eine Ueberbewertung ſehen, denn es iſt nicht daran
zu denken, daß die Großbanken für das laufende Jahr eine der
Kurs=
ſteigerung entſprechende Dividenden=Erhöhung vornehmen werden. Die
Verhältniſſe in der Schwer=Induſtrie dürften noch am eheſten eine
Be=
gründung für die Kursentwicklung unſerer Eiſen= und Kohlen=Aktien
bieten. Der Vorteil, den unſere Kohlenwerke aus dem nunmehr
be=
reits 3 Monate währenden engliſchen Kohlenſtreik ziehen, dürfte bei
den Bilanzen der Werke recht deutlich zum Ausdruck kommen, während
die Rationaliſierungsmaßnahmen in der Eiſen=Induſtrie beginnen, ihre
Früchte zu tragen. Außerdem iſt hier das ſachliche Hauptſtimulans
der bevorſtehende Abſchluß des internationalen Stahl=Abkommens, an
das man die berechtigte Hoffnung knüpft, auf dem Weltmarkt wieder zu
einem gewinnbringenden Geſchäft zu kommen. Die Bewegung in
Schiffahrts=Aktien ſchließlich dürfte weniger auf die Erklärungen in den
Generalverſammlungen unſerer beiden größten Schiffahrts=Geſellſchaften
zurückzuführen ſein, die ja dürftig genug waren und wenig Poſitives
enthielten, abgeſehen von der unverbindlichen Zugabe der Hapag=
Ver=
waltung, für das laufende Jahr wieder eine Dividende verteilen zu
können, als auf die neuerlichen Mitteilungen in Bezug auf die
ameri=
kaniſche Entſchädigungsfrage, von der man hofft, daß ſie im Sinne
der urſprünglichen Vorlage noch bis Ende dieſes Jahres geregelt ſein
wird. Im großen ganzen beſchränkt ſich wiederum die derzeitige Hauſſe
auf den Termin=Markt. Kaſſa=Papiere haben bisher faſt lediglich nur
inſofern davon profitiert, als ſie in die Kombinationen mit
hineinge=
zogen worden ſind. Man wird gut daran tun, wenn man im Auge
dehält, daß es ſich um rein ſpekulative Bewegungen handelt, bei denen
faſt ſtets ſchwere Rückſchläge unvermeidlich ſind.
Die Verhältniſſe am Geldmarkt ſind zurzeit nicht ganz geklärt.
Zwar läßt die Verſteifung am Markt für tägliches Geld bereits wieder
leicht nach, doch macht ſich z. B. am Privat=Diskont=Markt größere
Nachfrage bemerkbar, als ſie ſeit langem zu verzeichnen war. Die
An=
ſprüche der Reichsbank zum Ultimo bewegten ſich in normalen Grenzen.
Bemerkenswert iſt die erhebliche Steigerung des Deviſenbeſtandes, die
man wohl mit dem Zufluß der durch die Auslandsanleihen erhaltenen
Mittel in Verbindung bringen kann.
Frankfurter Effektenbörſe.
* Frankfurt a. M., 6. Auguſt.
Tendenz: unſicher bei feſter Grundtendenz. Nach der
außerordent=
lichen Kursſteigerung der letzten Tage und nachdem noch heute
vormit=
tag im Handel von Bureau zu Bureau weiter erhöhte Kurſe genannt
worden waren, trat an der Börſe ſelbſt ein Umſchwung der Tendenz
ein. Es macht ſich allgemein eine Ueberſättigung bemerkbar und das
Bedürfnis, wenn auch in beſchränktem Maße, aus den Hauſſeengagements
herauszugehen. Die dadurch in der Aufwärtsbewegung eingetretene
Unterbrechung wird übrigens als ein geſunder Prozeß angeſehen, denn
ſchließlich kann die Börſe ja nicht nur täglich anziehen. Das
heraus=
kommende Material konnte aber immer noch verhältnismäßig leicht
untergebracht werden, ſodaß die Kursabſchwächung ſich in ſehr
beſchei=
denem Nahmen hielt. Nur vereinzelt mußten Kursrückgänge von mehr
als 1 Prozent feſtgeſtellt werden. So erlitten J.G.=Werte eine
Ein=
buße von 3 Prozent, Gelſenkirchen 2½4 Prozent und Dresdener Bank
von 2 Prozent. Entgegen der allgemeinen Tendenz waren Elekrrowerte
teilweiſe ſogar noch etwas höher, in erſter Linie Felten Guilleaume.
Auch Phönixaktien begegneten größerer Nachfrage und waren zum
erſten Kurs ein Prozent über der geſtrigen Abendnotiz. Auf allen
übrigen Gebieten überwogen die Kursyückgänge, auch auf dem
Schiff=
fahrtsmarkt. Der Freiverkehr war ſehr luſtlos. Benz 87, Brown
Boveri 114,5, Entrepriſe 7, Growag 60. Ufa 45, Unterfranken 91,
Frank=
furter Handelsbank 88 und Chem. Andrae 60. Deutſche Kriegsanleihen
erfreuten ſich einiger Nachfrage, dagegen verkehrten die ausländiſchen
Renten in ſehr luſtloſer Haltung. Im weiteren Verlaufe wurde die
Abgabenneigung noch etwas ſtärker und bei der allgemeinen
Zurück=
haltung dehnten ſich auch die Kursverluſte noch etwas aus. Auch die
anfangs gut gehaltenen und teilweiſe auch feſteren Elektrowerte
wur=
den davon betroffen. Aber auch jetzt wurde die Tendenz nicht ſlau. Auf
dem Deviſenmarkt ſetzte der franzöſiſche Franken nach der geſtrigen
Unterbrechung ſeine Erholung fort und erreichte wieder 162 Londoner
Uſance. Der Geldmarkt war weiter leicht. Tägliches Geld 4 Prozent.
Berliner Effekienbörſe.
* Berlin, 6. Auguſt.
Nachdem die Hauſſebewegung in Farbenwarten zum Stillſtand
ge=
kommen iſt und die Sp kulation im Hinblick auf den Wochenſchluß und
die vorangegangenen Steigerungen am Farbenmarkt Realiſationen
vor=
nahm. iſt das Geſchäft am Effektenmarkt einheitlich ruhiger geworden.
Mit wenigen Ausnahmen war die Tendenz trotzdem widerſtandsfähig,
vorwiegend ſogar leicht befeſtigt. Beachtung fanden heute in erſter
Linie Elektroaktien, Mantan= und Bank=, ſowie Schiffahrtswerte. Die
trotz der unverkennbaren Realiſationsneigung freundlichs Grundtendenz
führte man auf die weitere Gelderleichterung zuwick. Am Geldmarkt
fank der Satz für Tagesgeld auf 4—6 und Monatsgeld auf 5½4—6½
Prozent. Am Debiſenmarkt wurde die geſtrige Schwäche der
Latein=
valuten raſch überwunden. Paris notierte 160 Brüſſel etwa 167,
Mai=
land 144,25 je Pfund. Ein ſichtlicher Anlaß für dieſe Steigerung, die
auch dem Deviſenhandel überraſchend kam, war nicht zu erkennen. Sehr
feſt lag international ferner das engliſche Pfund. Außerdem wirfte der
Abſchluß des deutſch=franzöſiſchen Handelsproviſoriums anregend auf
die am Export intereſſierten Werte. Auch Kriegsanleihe wurde
erſt=
malig wieder bei feſten Kurſen gehandelt.
Im einzelnen eröffneten Elektrowerte bis 3½ Prozent höher. Das
Geſchäft war in dieſem Monat verhältnismäßig lebhaft. Chemiſche
Werte bröckelten mit einigen Ausnahmen ab. Farbeninduſtrie —4½
Prozent Goldſchmidt plus 4o Proz. Montanaktien auf N=aliſationen
uneinheitlich, im ganzen aber gehalten. Deutſch=Lux. phus 2, Kaliwerte
ruhig, da die ergebnisloſen Kommiſſionsverhandlungen über die
Preis=
erhöhung zur Zurückhaltung mahnten. In Maſchinenfabriken zogen
Deutſche Maſchinen auf die bevorſtehende Erweiterung durch
Einbe=
ziehung der weiterverarbeitenden Betriebe des Montantruſtes um vier
Prozent an. Berlin=Karlsruhe, die ſeit einiger Zeit auf verſchiedene
Gerüchte hin geſucht ſind, gleichfalls 2 Prozent höher. Autowerte
freund=
lich, desgleichen Metalle. Am Bankaktienmarkt Handelsanteile um vier
Prozent höher. Am Schiffahrtsaktienmarkt führten Hapag mit 4 Proz.
Gewinn.
Im weiteren Verlauf der Börſe war die Haltung unſicher und
ſchwankend. Die Grundtendenz blieb im ganzen behauptet. Die
Ge=
ſchäftstätigkeit die von vornherein geringer war, ließ noch weiter nach.
Bankaktien, Schiffahrtswerte und einige Elektroaktien bröckelten leicht
ab. Die Börſe ſchloß in uneinheitlicher Haltung. Der franzöſiſche Fr.
befeſtigte ſich in der Mittagspauſe bis 158. Privatdiskont kurze Sicht
434 Prozent, lange Sicht 4½ Prozent. An der Nachbörſe trat ebenſo
wie am Vortage überraſchendes Intereſſe für Montanaktien ein, das
die amtlichen Schlußkurſe um Prozente überholte.
Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſ
Bamag=Meguin
Berl &. W. Vorzug.
Berlin, Karlsruhe Ind.
Braunkohlen=Briketts
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nieb. Tel.
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung.
7. G. Farben .
R. Friſter .....
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl.
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen .
Han. Maſch. Egeſt. .
Hanſa Dampſchf.
I. 118.— 46.— 47.25 5öſh Eiſen
. 137,73 1137.875 öohenlohe Werke 19.5 1o8.— 111.— Rahla Porzellan 82.5 136.— 133. Lindes Eismaſch. 143.— 11 52.5 5.— Lingel Schuh 2f.— 123.875 123.— Zinke u. Hofmann 87.75 76.25 77.87: 2. Loewe u. Co., 182.— 103.— 1111.— I. Loren; 1107.5 11 10.25 1o.— Nol. gohle. 139.875/139.875 152.25 149.5 Nordd. Gummi. 75.— 75.— Orenſtein 103.12 121.75 121.75 Rathgeber Waggon 63.875 83.— 86.— Rombacher Hütten 16.— 140.5 133.73 Roſitzer Zucker 65.875 133.— 139.73 Rütgerswerke 1118.375 /115.— 283.375 283.5 Sachſenwerk .. 53.— 99.— Sächſ. Gußſtahl.. 97.— 51.5 51.75 Siemens Glas 128.— 1 27.5 27.— Ver. Lauſitzer Glas. 166.75 168.75 Volkſtedter Porzell. 40.25 141.75 144.5 Beſtſ. E. Langendreer 61.5 74.5 72. Bittener Gußſtahl 60.5 162.5 164.— Banderer=Werke. 15 2.—
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw.
Lslo .......
Kopenhagen ..
Stockholm...
Helſingfors..
Italien ....
London. ...
New=York..
Paris.. . ...
Schweiz ...
Spanien ...
5. 8.
Geld / Briel
158 48 168 99
1.700 1.7.4
1168
9193
111.32
117
111.SA1
11z.28112.54
10.552 19.59
13.36 13.52
2u 393 20.459
4 195/ 4.205
11.83 11 87
8i.13 8i 33
62.37 62.53
6.8
Zelv /Arie
153.4116S.83
1.633 1.71APrag..
1.39 12.1
92 17 91.88 92.12 Japan .......
111.33111.6
A22U2.7ABulgarien.
10.55/ 10.54
1f23 14.2,
3.1331
12.93/
Bi.59
52.92
WienD.,Oſt. abg
Zudapeſt. ..
Rio de Faneiro
Zelgrad .....
Konſtantinopel.
2. 40 921.75i/Siſſabon ....."
4.20;Danzig .......
13.0¾Athen ........
Bi.78 Panada ......
63.0M4ruguah
5.
Gelb 1
59 33
124221
8.5i3
1.321
1645
3.033
21 373
81 30
7.59
7153
4 1531
8.
Brief
59.41
12 462/1
5.335
j.33531
2.647
3 045
7.77
2.33
21.725
81.54
4 7.
4704
4.163
6. 8.
184.—
114.5
19. 5
81.—
148.—
45.25
87.25
182.—
108.75
1o8.—
66.5
16.25
66.—
93.— 95.—
100.—
129.—
111.— 1114.—
41.5
63.75
60.75
1151.—
6. 9.
Beld / Brief
59 33/ 59 7
12,41312-458
5.37 5.83
1.939 2.003
0.515 1.617
3.033 3.015
7.405 7.75
2.R3 2.335
21.315/ 21.425
31.53/ 81.73
4.69 77
4.139 4.203
4.153/ 4.365
Tagung des deutſchen Einzel=
Handels in Düſſeldorf.
In der Kundgebung der Hauptgemeinſchaft des Verbandes des
deutſchen Einzelhandels ſprach anſchließend an das Hauptreferat des
Geſchäftsführers der Düſſeldorfer Handelskammer Dr. Wilden der
preu=
ßiſche Handelsminiſter Dr. Schreiber. Er zog einen Vergleich zwiſchen
den Wünſchen des Einzelhandels und der Geſolei, welche einerſeits die
ſoziale Not zum Ausdruck bringen und auf der anderen Seite aber auch
bemüht ſeien, dieſe ſoziale Not mit allen Kräften zu lindern und zu
beſeitigen. Der deutſche Einzelhandel habe trotz der Not, beſonders
während der Inflationszeit, gezeigt, daß er Kraft beſitze, ſolche Not zu
meiſtern und werde auch ferner alle ſchweren Zeiten überſtehen.
Mi=
niſter Schreiber ging ſodann auf die Wünſche des Einzelhandels ein
und betonte, daß gerade das preußiſche Handelsminiſterium verſtehe,
wenn der Einzelhandel fordere, daß er ſteuerlich den anderen
Geſell=
ſchaften, beſonders den Genoſſenſchaften und öffentlichen Verbänden
gegenüber nicht ſchlechter geſtellt werde. Das Miniſterium habe ſich
auch gegen den übertriebenen Handel der Behörden gewandt und ſei
gern bereit, hier alle Mißſtände weiter zu beſeitigen. Wenn gerade der
Staat und auch die großen Geſellſchaften, wie die Eiſenbahn, auf eine
Einkaufseinrichtung nicht verzichten können, ſo müſſe man doch
ver=
langen, daß dieſe nicht auf die kleinſten Dinge ausgedehnt werde. Der
Einzelhandel, der durch die Inflation und neuerdings durch die
Arbeits=
loſigkeit ſehr gelitten habe, werde hoffentlich durch das
Arbeitsbeſchaf=
fungsgeſetz Vorteile haben. Er müſſe aber auch ſelbſt energiſch zum
Preisabbau ſchreiten und auch ſeinerſeits alles Mögliche hierzu tun.
Gerade das preußiſche Miniſterium für Handel habe einen Neferenten
für den Einzelhandel beauftragt, da man auch weiterhin Wert darauf
lege, mit dem deutſchen Einzelhandel durch vertrauensvolle
Zuſamulen=
arbeit das Wohl der deutſchen Wirtſchaft zu fördern.
Hierauf ſprach Oberbürgermeiſter Dr. Lehr=Düſſeldorf, indem er
die gemeinſamen Intereſſen zwiſchen Einzelhandel und Kommune
ge=
rade in der Begrenzung und maßvollen Einſchränkung der Steuerfrage
hervorhob und jede behördliche Einſchränkung und Bevorzugung von
Handel und Kommunen verurteilte. Heinrich Grünfeld, der zum
Vor=
ſitzenden der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels heute wieder
gewählt worden iſt, ſprach ſodann über die Tätigkeit der
Hauptgemein=
ſchaft des deutſchen Einzelhandels. Der Redner begrüßte die große
Tagung, die zum erſten Male in dieſer Stärke vor die Oeffentlichkeit
trete und ſprach über den Begriff des Einzelhandels, der heute durch
80 000 große und 300 bis 320 000 kleine Betriebe in der
Hauptgemein=
ſchaft zuſammengeſaßt ſei. Er ſchloß ſich der Bekämpfung der
Konſum=
vereine und öffentlſchen Verkaufsverbände an, ſoweit ihnen
Vergünſti=
gungen vor dem Einzelhandel gewährt ſind und wies auf die Pflichten
des Einzelhandels als letzter Verteiler der Produktion hin. Auch mit
den deutſch gebliebenet Gruppen des Einzelhandels der abgetrennten
deutſch=öſterreichiſchen Gebiete ſtehe man in enger Fühlung. Der Redner
ging dann auf die Beziehungen zu den Behörden ein und begrüßte die
Stellungnahme des preußiſchen Handelsminiſters. Gefordert werden
muß: Gleichmäßig tragbare Steuern und Nichtauslaſſung des
Einzel=
handels bei Begebung von Ausſchreibungen. Man muß auch wieder
Kundendienſt treiben, damik aus den Käufern wieder feſte Kunden
werden. Eine große Verbilligung könne durch Normierung und
Typi=
ſierung vom Herſteller bis zum Handelnden eintreten, doch könne man
leider dies auch nicht verallgememern. Wenn man aufs Schärfſte gleiche
Bedingungen für Lieferanten und Einzelhandel fordere und gegen
un=
lautere Angebote und unlauteren Wettbewerb ſtrengſtens vorgehe, ſo
müſſe man leider auch die Beziehungen der Mitglieder untereinander
manchmal kritiſieren, da hier, wenn auch erfreulicherweiſe nicht häufig,
unfairer Wettbewerb im Gegenſatz zu unlauterem Wettbewerb
getrie=
ben werde. Der Verband habe daher auch immer wieder ausgleichend
eingegriffen. Man müſſe Hilfsbereitſchaft, Pflichten und Würde und
ſoziales Handeln zum Wohle der geſamten Volkswirtſchaft fordern.
Eine Konferenz deutſcher Handelskammern in der Schweiz Für
den heutigen Samstag hat die Deutſche Handelskammer in der Schweiz
in die Räume der Internationalen Ausſtellung für Binnenſchiffahrt und
Waſſerkraftnutzung in Baſel eine Tagung von deutſchen
Handels=
kammern einberufen, zu der etwa 30 deutſche Handelskammern und
Induſtrieverbände zu= Teilnahme zugeſagt haben. Zweck der Tagung iſt
eine Vertiefung der Annäherung zwiſchen deutſchen und ſchweizeriſchen
Wirtſchaftskreiſen. Bankier Dreyfuß aus Frankfurt a. M. und Dr.
Siegert vom Deutſchen Induſtrie= und Handelstag werden ſprechen
über „Die Entwicklung der deutſch=ſchweizeriſchen Finanz= und
Wirt=
ſchaftsbeziehungen” Miniſter a. D. Hamm ſpricht über. Die
Beſeiti=
gung der Hemmungen des Internationalen Handelsverkehrs‟. Dr.
Riedberg=Paris über „Die internationale Handelskammer und die
Hem=
mungen des Handelsverkehrs”. Rechtsanwalt Fick aus Zürich wird
er=
läutern, wie ein hüinftiger Staatsvertrag zwiſchen Deutſchland und der
Schweiz über den Gerichtsſtand und den Vollzug von Zivilurteilen ge=
ſtaltet ſein ſoll.
Geringer Rückgang bes Großhandels=Index. Die auf den Stichtag
des 4. Auguſt berechnete Großhandelsindexziffer des ſtatiſtiſchen
Reichs=
amtes iſt gegenüber dem 28. Juli um etwa vier vom Hundert auf 126,3
zurückgegangen. Von den Hauptgruppen hat die Indexziffer der
Agrar=
erzeugniſſe um 0,5 vom Hundert auf 127,8, die Indexziffer der
Induſtrie=
ſtoffe um 0.3 vom Hundert auf 193,4 abgenommen. Im Durchſchnitt
bewegt ſich die Geſamtindexziffer auf 127,4.
Tellus A.G. für Bergbau und Hütteninduſtrie, Frankfurt a. M. Die
ordentliche Generalverſammlung, bei der 2 338 920 RM. Stamm= und
75 000 RM. Vorzugsaktien vertreten waren, erteilte Aufſichtsrat und
Vorſtand Entlaſtung und genehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß.
Danach werden aus dem Reingewinn von 157 159 RM. 5 Prozent
Divi=
dende auf die Stamm= und Vorzugsaktien ausgeſchüttet und der Reſt von
7159 RM. auf neue Rechnung vorgetragen. Ebenſo wurde eine
Satzungs=
änderung, betreffend Erleichterung der Aktienhinterlegung, genehmigt,
wie ſie in letzter Zeit bei vielen Geſellſchaften vorgenommen wurde.
Nach dem Geſchäftsbericht war es bei der Wirtſchaftskriſe im
Geſchäfts=
jahr 1936 außerordentlich ſchwer und nur bei fortſchreitender
Rationali=
ſierung möglich, Ueberſchüſſe zu erzielen. Unter denſelben
Schwierig=
keiten hatten auch manche Unternehmungen, an denen die Geſellſchaft
beteiligt iſt, zu leiden, doch kam man auch hier im allgemeinen zu
be=
friedigenden Ergebniſſen. U. a. übte bei den Metallwerken Knodt A. G.,
Frankfurt a. M. trotz dauernder Beſchäftigung die Tatſache eiuen
un=
günſtigen Einfluß, daß die Eiſenbahnbehörden die Erteilung von
Auf=
trägen verſagten. Das Aktienpaket der Hüttenwerke Niederſchöneweide
A. G. Berlin=Niederſchöneweide wurde im Berichtsjahre über dem
Tages=
kurs abgeſtoßen.
Frankfurter Hypothekenbank, Frankfurt a M. Ein
Minderheits=
paket Aktien der Frankfurter Hypothekenbank iſt aus dem Beſitz des
Michaelkonzerns zur dauernden Anlage durch Kauf in den Beſitz von
Kreiſen übergegangen, die der Verwaltung der Frankfurter
Hypotheken=
bank naheſtehen.
itgeſellſchaft auf Aktien, Darmtadt. Franfurter Aursbericht vom d. Auuft 1926.
Staatspapiere
)Deutſche
5% Reichsanleihe .
42Reichsanleihe
35%
Dollar=Schatzanw.
L.Schatzanw.28
R. Schatzanw.24
4½½INundV R.
Scha
4½%HI.-IX. .
4% D. Schutzgb.. . .
Sparprämienanl.
4½ Preuß Konſ..
8½ „ „
3% „
42Baden alt ...
3½½
3% „ 1898
4% Baher ......
3½%- „...
39
.
8-16% Heſt. unt. 28
429
3½% „...
3%
4% Württ. alte .
b) Sonſtige,
europäiſche
5% Bos. C.B 1914/
4½ 9.Ino. 1914
4½½ 1898 ..
4½% 1902 ..
........
19. Tadal 120
5 Di. Staif ör
v. 1
Sf. Schas 1).
425 Oſt. Goldr.
4:%— Silberr.
45 „Einh. R.(kon.
Jaa
4.75
2.40
0.5081 3% Port. (Spz.) III 8.25
5.71
0.45
0.46
3.1
0.42
17.30
57 Rum.am. R.03
4½%r Gold. 13
am.konv.
am.05 ..
47
425 Fürk. (Adm.,103
(Bagb.) 1
42
Gagd.,,II
4%
42 „ 1911 Zou./1
4½%Ung. St. 1913
4½% „St. 19141 1
4% Goldr.
„ St. 10.
420
49
Kronr.
38 Eiſ.Tor./4
Außereuro=
päiſche
5% Mex am. inn.
5% auß. 99
4½ Gold. 04 4
3% „ fonz inn „114.5
4½0n Frrigat. /33.5
5% Tamaulipas ..!
Sachwert=S
huld=
verſchreibunge1
Mu
Zinsberech=
nung
6 % Doll. Golo. 1932/
Bo.5.193-1
42 Frl.=byp.=B.
Goldpfdbr. R.1.1
8% Frtf. Hyp.=Bk.=
Reihe 2
5 % Frf. Pfandbr. B.
„ Gold Reihe 21
En. 31 —
16.20
4.30
us
187,
177=
2.52
R
23.5
29.25
24
5% Neck.AG. 8/0231
82Pfälz.=Gyp.=Bk.
24
8½ Rh.=Hyp. 6d.34
5% Rhein=Main=
Donau. Gold 23
Ohne
Zins=
berechnung
6% Bd.=Bo..Hz. 231
5% Bdw. Kohl. 23
5% Fr. Pf. Bk. G. II
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
5% Noggen 23
6% Mannh. Stadt=
Rohl .... . . . 23
8% Offenb. Holz..
5%0 Pfälziſche=Hpp
Bi. Glb .... 24
5% Pr. Kaliw..
5% Pr. Roggenw.
5% Rh. H. B. 6o. 24
5% Sächſ. Brk. 23.
5% Roggenw.23
5 % Südd. Feſt=B 6
Zorkriegs=pyp.=B.
Pfanobriefe
Bayr. Bereinsb.
Bayr. Handelsb.
Bayr. Hyp.u. Bech
Frrf. byo.=Br. .
Frrf. Pfandbr.=Bk
Hamb. Hyp.=Bk..
Meining, öyp.=Bk.,
Pfälz. Hyp.=Bk.. . .
Preuß. Pf.br.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Süod. Bodenkr.
Württ. Hyp.=B....!
98
98.5
19.8
2.30
5.30
7.25
3.24
6.8
2.05
14.8
11.35
121.
10.53
9.45
11.70
9.85
10
10.25
11.2
Staatl. 0d. prov,
garantiert.
Heſſ. 8.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau Ldsb. .."
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ...
42 Galiz. Carl=
Luv.=B.
5% Oſt. Südb. (9.)
2,6% Alte „
2,6% Neue"
4% Oſt. Staatsb. 83
8%oſt . 1.b.3.E.
3%Oſt. 9. E..
3% Oſt. 1885...
8%oſt. Erg. Netz
4% Rud. Silber.
4% Ruv. Salzkg.)
4½% Anat. 5.1
4½% Anut., S. II
4½% Anar. S.III
3½ Salon Monaſt.
5% Tehuantepee.
4½%
BanL=Aktten
Aug. D.KCrebtt. .1124.5
Bao. Bk. ..
..!*
Beſ. Bruuind. ..!1
Barmer Bunw. 1123.25
Bug. 59p.-.Bh 144.5
Bert. Hundelsgel
Commn. u. Peivatb. /144.25
Darmſt. 4.Nat.=Bt
Deurſche Banl ..1173.3
D. Efſ.u. B.hi.=Br.
D. Hyp.=Bk. Nein./1 21.5
D. Vereins=Bk.. . .
Dist.-Geſellſch. . . . 1163½
Dresoener Bk.. ..
Frantf. Bk. „.... /116
5.10
4.85
13
13.7:
17.7
nn
6.25
143
147.75
139.5
113
92
145:
Naf
123
Fri. Piobr.=Bk. 123
G ztha Geundtr. Br./137
Metallbank. . /134.7:
Mitteld. Creditb.
Oſterr. Creoitanſ. 7.25
Pfält. Hyp.=Bk. ./118
Reichsbank=Ant. ./133.75
Rhein. Creditbk. 1123
Rhein=Hyp.=Bk. .1123
Südd. Disc.=Geſ. 1130
Wiener Bankvereinl 5.25
Zergwerk3= Akt.
Berzelius ..."
Bochum. Bergb. 1143.5
93.5
Bugerus. .
Dr. Luxemburg . . . 1152‟,
Eihv. Bergw...
Gelieakirh. Bgw. ./174.73
1153
Hrrp. Bergo..
1147
Flie Bergb.
„ Genußſ hein. 114.73
Kalt=Aichersteb.
143
Krlt Silzoetfurt.
Krli. Beterregin 1153
Klöcknerwerke. . . 1114.5
MIngesn. Köhr 1133
Minsfelder .
115.5
74
Ooervedarf ...."
Oof hieſ.Eil. (Caro) / 83
31.23
Okav=Ait.
123
B.önix=Bergb.
Ryeia. Bcuunk.
Rgein. Stayl v.. /1 11.37
Konoah Hütte /15.75
A. Rieber Nontan 153
73.5
Tellus 8gb..
Ver Bzurahütte 53‟),
Indnſtrie=Akt.
Eihbaun( Mannh.)
Henninger ..
.1155.5
Löwenbr.=München 233
Miinz Aktie roc.
Shöffeehof (Bind.
Shprz=Stos h2n
Verger
Akkum. Becll!
Aoler & Ooperh.
Nolerw. (v. Kleye-
A.E. B. Summ.
6%ll. E. 3. Bzg.4
8% U. F. 3. Bjg.8
Anne Bieſecke
Aichaff. Bsliſtoff.
Broenia (Being.)
Bao. Nrſ h. Durt 1
Bao. Uyren, Furtw.
Banrg=Rezuin
Bryr Soiegel
Becke beakel".
Berzmnunn ...
Bing Merzll.
Brem.=Beigh=Ol.
senent beioelb.
emerr. Krelſtaot
Senent. Zothr. ..
Tyen Albert... 11
Cgen Beokh...
Tyen. Nah .....
9unter Nuroren..
Dr. Eiiergurbel.
De te hr Eeyd‟ ..!1
d. 5. u. Silv. S heio.
Diagter Luh.
Dces3, 5 hrellor
Dicclvpy. . .
Dier Kutinge:
2)keeypfi*B.
Siſea v. Rutfersl.
Eiſer v. 3. Neger
H. Lieferung. .
Sl. Zi ht- u. Nraft 1145
Eiſ. 9:o. Bille.
Enig. .. . . . ...
Enul. Ulrih .. . . 39.5
Enzinger Berke...
331.53
113.7.
138
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72.30
113.5
141.75
3 3.25
d.241)
Fzu712e Niſch
Sttlin ger Soinn
Frber Bleiſtift
Fader 4 Shle her
Frgr, Birmrſens
Farbenino. F. B
Felten & Gtillea4.
Feinmeh. Ferter)
Feit Sert.
Feankfucter 8:3..
Feankfucter Hof.
Fekf.N. Byf u. B
Fu h3 Bagzon..
Beuling e Eie. .
Bernucia Binol.
Beiſent. Gizt...
BNoſhniot, Th.
Buch: Brxgon...
Beeffegius.
heizaer, Nrſh.,
Beul: & Zilfiager
drſeinigte Fef.
dunnseſen.
drciv Füuen.
Huetn 8 Braun
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84.75
83.5
84.5
122
165.5
159.25
Seite 12
Samstag, den T. Auguſt 1926
Nummer 217
Der Saatenſiand in Preußen anfangs Auguſi.
Nach dem Bericht der Statiſtiſchen Korreſpondenz über den
Saaten=
ſtand in Preußen Anfang Auguſt ſind außer Spelz und Hafer ſämtliche
Getreidearten gegen den Vormonat gleich geblieben oder, wie auch
Hülſenfrüchte und Kartoffeln, um 0,1 Punkt ſchlechter, Winter= und
Sommergerſte ſogar um 0,2 Punkte, Rüben, Futterpflanzen und
Wieſenheu ſind um 0,1 bis 0,2 Punkte beſſer. Im ganzen werden faſt
ſämtliche Feldfrüchte im Staatsdurchſchnitt mit 2,5 (Hafer) bis 3
be=
wertet, alſo mittel und beſſer als mittel. Nur Buchweizen und
Kartof=
feln weiſen die Note 3,1 auf. Gegen das Vorjahr werden
Winterge=
treide und Kartoffeln ſchlechter bewertet. (Winterroagen um 0,4),
Sommergetreide, Hülſenfrüchte und alle übrigen Fruchtarten gleich oder
beſſer (Hafer um 0,6 Punkte). Leider ſind die Getreidearten in den
meiſten Gegenden ſtark gelagert, ſo daß mit einer gewiſſen Einbuße des
Körnerertrages zu rechnen iſt. Auch durch Noſt und Brand wird der
Ertrag beeinträchtigt. Von den Frühkartoffeln ſind ſtellenweiſe große
Mengen in der Erde verfault. Der Ertrag des erſten Schnittes iſt in
leeheu meiſt gering. Wieſenheu wurde dagegen reichlich geerntet,
doch wurden große Mengen in wenig gutem Zuſtande eingebracht. Es
kann aber mit einer guten Ernte des nächſten Schnittes und mit
reich=
lichem Futter für das Weidevieh gerechnet werden.
Produktenberichte.
Mainzer Produktenbericht vom 6. Auguſt. Roggen 20—20.25 (neue
Ernte), Hafer 21—23,50 (alte Ernte), Weizenmehl 44,25, Roggenmehl
32,00, Weizenkleie fein 10.00, Weizenkleie grob 11,00, Roggenkleie 10,50,
Malzkeime 12,50—13,25, Biertreber 15,25, Kleeheu neu 6,80—7,
Wieſen=
heu neu 6,50—7, Haferflocken 40,50, Graupen 31,50. Tendenz: abwartend.
Frankfurter Produktenbericht vom 6. Auguſt. Zum Wochenſchluß
verkehrte der hieſige Markt in vollkommen luſtloſer und ſtiller Haltung.
Die Notierungen erfuhren keine Aenderung. Preiſe: Weizen nicht
notiert, Roggen neue Ernte 20—2,25 Hafer ausländ. 21—22,50, Mais
18,25—18,50, Weizenmehl 42,75—43, Roggenmehl 30,50, Weizenkleie 9,
Roggenkleie 10,75.
Berliner Produktenbericht vom 6. Auguſt. Die Unternehmungsluſt
am Berliner Produktenmarkt iſt geringer geworden, nachdem einmal
das ſteigende Barometer den baldigen Abſchluß der Erntearbeiten
vor=
herſagt, andererſeits aber das Ausland mit ſeinen niedrigen Kurſen
keine beachtenswerten Anregungen gibt. Inlandsweizen iſt in neuer
Ware auf ſchneller Abladung etwas mehr angeboten, ſo daß ſich die
letzten Kurſe nicht voll behaupten konnten. Im Zeitgeſchäft wurde
Weizen 1—0,5 Mark höher. Für Gerſte hält Kaufluſt zurück. Hafer
hat ruhiges Geſchäft, wenn auch hier und da einige Frage auftaucht.
Greifbares Weizenmehl abzuſeßen.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 6. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt begann in ſchwacher Haltung auf niedrigere
Kabelmeldungen. Später konnte ſich eine feſtere Tendenz durchſetzen
auf Deckungskäufe der Baiſſe.
Mais: Günſtige Wettermeldungen führten Verkäufe der
Kommiſ=
ſionsfirmen herbei, ſodaß der Markt zunächſt einen ſchwachen Verlauf
nahm. Erſt im Schlußverkehr wurden auf Meldungen von mangelnden
Niederſchlägen Deckungskäufe vorgenommen. Die Termine zeigen gegen
geſtern noch Abſchwächungen bis zu 1 C.
Hafer: Der Markt verkehrte ohne beſondere Anregungen in etwas
ſchwächerer Haltung.
Baumwolle: Da aus den atlantiſchen Staaten Stürme gemeldet
wurden, konnte ſich der Markt ſehr befeſtigen. Gegen Schluß ſchwächte
er ſich jedoch ab auf günſtiger lautende Meldungen aus den Golfſtaaten.
Die Termine zeigen noch Aufbeſſerungen bis zu 15 Pkt.
Kaffee: In Uebereinſtimmung mit niedrigere Kabelmeldungen und
auf ſchleppenden amerikaniſchen Konſum verkehrte der Markt in
ab=
geſchwächter Haltung. Im Schlußverkehr konnte jedoch eine Erholung
eintreten, ſodaß die Termine noch 6—9 Pkt. über geſtern ſchließen.
Zucker: Zunückhaltendes kubaniſches Angebot und zunehmende Käufe
der Raffmerien hatten eine weitere Befeſtigung zur Folge. Die
Ter=
mine zogen weiter einige Punkte an.
Kakao: Verkäufe des Auslandes und Hedgesverkäufe Bahia
ver=
urſachten einen ſchwachen Beginn. Später konnte jedoch eine
Befeſti=
gung eintreten, da größere Käufe von deutſcher Seite getätigt wurden.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Schätzungen zufolge dürfte der Auftragsbeſtand des
Stahl=
truſts Ende Juli eine Zunahme von 200000 Tonnen erfahren
haben, was in der Hauptſache auf den ſtarken Eingang an Aufträgen im
Juli zurückzuführen ſein dürfte.
In den nächſten Tagen beginnen in Berlin Verhandlungen
zwiſchen einer amerikaniſchen und deutſchen Kommiſſion wegen der
amerikaniſchen Sonderzölle auf deutſche
Eiſen=
produkte. Man hofft, daß die Verhandlungen ein für Deutſchland
günſtiges Ergebnis zeitigen werden.
Wie wir von zuſtändiger Stelle hören, haben die deutſch=
japa=
niſchen Handelsvertragsverhandlungen einen
gün=
ſtigen Fortgang genommen. In der Hauptſtreitfrage der Chemikalien=
und Farbeneinfuhr iſt es gelungen, Japan zu einem größeren
Entgegen=
kommen zu bewegen, ſodaß die gewährten Zölle als tragbar bezeichnet
werden können.
Der öſterreichiſche Nationalrat hat in ſeiner letzten
Sitzung vor den Sommerferien das ſeit Jahren beſtandene
Ausfuhr=
verbot für einzelne Holzarten, vor allem für Rundholz, aufgehoben
und die Regierung beauftragt, die neue Ausfuhrabgabe, deren Höhe im
Einvernehmen mit den Intereſſentenkreiſen feſtgeſtellt wurde, im
Ver=
ordnungswege in Kraft zu ſetzen.
Wie verlautet, erwartet man in New Yorker Finanzkreiſen, daß
Frankreich nach erfolgter Ratifizierung des Schuldenabkommens
einen Stabiliſierungskredit von 200 Millionen Dollar erhält.
Wie verlautet, wird der Abſchluß eines
Stabiliſierungs=
kredites mit Belgien im Betrage von 100 Millionen Dollar
erwartet.
Die polniſche Regierung hat die Verhandlungen mit der
Tſchechoſlowakei über die Lieferung von 2400 Eiſenbahnwaggons
ab=
geſchloſſen. Polen beſtellt dieſe Waggons gegen dreijährigen Kredit in
der Tſchechoſlowakei.
Der ſtellvertretende Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare der
Sowjetunion, Kujbyſchew, iſt zum Vorſitzenden des Oberſten
Volkswirtſchaftsrates ernannt und gleichzeitig vom Poſten des
Volks=
kommiſſares der Arbeiter= und Bauerninſpektion abberufen worden.
Die Verhandlungen zwiſchen der portugieſiſchen Regierung
und New Yorker Finanzhäuſern zwecks Aufnahme einer Anleihe von
15 Mill. Dollar haben noch zu keinem Ergebnis geführt. Ein Ergebnis
iſt auch für die nächſte Zeit noch nicht zu erwarten.
Nach einer Meldung aus Waſhington teilte Handelsminiſter Hoover
mit, daß die amerikaniſche Ausfuhr nach Europa in dem
am 30. Juni beendeten Fiskaljahr um 326 Millionen Dollar
zurück=
gegangen ſei.
Auf dem Rohpelzmarkt beſteht neuerdings reges Intereſſe
für Silberfuchs, Biſamratten, Mink, Biber, Blaufuchs, Raccoon, Wolf
und Opoſſum. Andere Sorten ſind dagegen eher vernachläſſigt.
Argentinien zeigt Intereſſe für alle Haushaltsutenſilien, ferner
für Spielſachen aller Art ſowie für Metallmöbel.
Die mexikaniſche Regierung hat heute die erſte Rimeſſe
für den Zinſendienſt der äußeren Anleihen für das zweite Semeſter dem
internationalen Bankenkomitee überwieſen.
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Leitung: Direktor Adalbert Steffter
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von 0.50 und 1.00.
— Zum letzten Male —
Schneewittchen und die 7 Zwerge
Abends 2‟, Uhr
— Zum letzten Male —
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Abends 10 Uhr
Der Fröhliche Weinberg
Montag, den 9. Auguſi, abends 7‟. Uhr
Wenn Liebe erwacht . ...
Operette in 3 Akten von Künnecke (11422
In Szene geſetzt von Direktor A. Sieffter
Abends 10½ Uhr
Der Fröhliche Weinberg
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in ihrem letzten Film: (*20579
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Kalbs=Koteletts 70 D
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Rumſteak . . . . 80 H
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Operettenspielzeit
—Sommer 1926 E
im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters
Leitung: Direktor Adalbert Steffter
Sonntag, den 8. Auguſi, nachm. 31, Uhr
Große Kindervorſtellung zu ganz kleinen
Preiſen von 0.50 und 1.00
Zum letzten Male
Schneewittchen und die 7 Zwerge
Kindermärchen in T Bildern von Görner. (11415
Der schwarze
EPierrolm
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n. Sensationen schildert der Fin
die Brlebnisse eines Inngen
Schmärmers, der die Welt kennen
lernen mollte.
Tip hat Hunger
Lustspiel in 2 Akten.
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Samstag vorm. von
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Nummer 217
Samstag, den 2. Auguſf 1926
Geite 13
Wildgraf Hubertus.
Roman von Peter Fides.
14)
(Nachdruck verboten)
„Wenn ſchon” Egede lehnte ſich behaglich in die Sofaecke
zu=
rück, „ein Geſchäft will ich ja nicht machen, hier heißt es: leben
und leben laſſen.”
Ueber das ganze feiſte Vollmondsgeſicht ſtrahlend, brachte
der Wirt die Speiſen — ſchade, daß nicht in jeder Woche einmal
Jagdverpachtung war, dabei wurde wenigſtens Geld umgeſetzt,
denn auch der Geizigſte trank heute ein paar Gläſer mehr als
ſonſt — 45000 Mark jährlich, da konnten die Gemeinden ihre
Umlagen auf die Hälfte herabſetzen und trotzdem noch allerhand
notwendige Verbeſſerungen einführen!
Der Wildgraf ſchob ſeinen Teller zurück.
„So—o — das hat geſchmeckt, und nun, Herrſchaſten — es
follte eigentlich eine Weihnachtsüberraſchung werden, aber imn
Vertrauen will ich es Ihnen ſchon heute mitteilen: ich beabſichtige,
allen meinen Beamten wit rückwirkender Kraft volle
Penſions=
berechtigung zu gewähren, dann ſtehen Sie ſich ſogar noch ein
bißchen beſſer, als wenn Sie ſtaatlich angeſtellt wären!“
Die beiden Revierförſter ſaßen wie erſtarrt auf ihren
Stüh=
len, und Stephan legte in ſprachloſer Ueberraſchung die Zigarre
in das Salznäpfchen ſtatt in den Aſchebecher.
„Herr Graf —
„Ja, was denn? Es iſt doch ſelbſwerſtändlich, daß ich für
meine Mitarbeiter ſorge! Sie ſollen wiſſen, daß ich nicht nur der
Herr, ſondern Ihr Freund bin, daß Sie im Alter vor allen
Sorgen geſchützt ſind — —
„Aber dieſe Mehrkoſten!‟ Der Oberförſter war noch ganz
verdattert. „Das läuft ja in die Zehntauſende, Hunderttauſende!”
Hubertus trank ſein Glas aus.
„Weiß ich, trotzdem wird für mich noch ein Vorteil
heraus=
ſpringen, ein tüchtiger Beamter iſt wertvoller als zehn
mittel=
mäßige, und ſeitdem ich die prozentuale Beteiligung aller
Ange=
ſtellten am Reingewinn eingeführt habe, ſind die Einnahmen,
auch wenn man den geſunkenen Geldwert berückſichtigt, um mehr
als die Hälfte geſtiegen.”
Ueber den fließenbedeckten Hausflur kamen ſchwere,
wuch=
tende Tritte, die Tür wurde aufgeriſſen, Brettſchneider ſtand auf
der Schwelle:
„Herr Graf, Sie haben die Jagden einſtimmig — auf
Lebens=
zeit!“
„Auf Lebenszeit?!” Egede war aufgeſprungen, und
drückte dem Bauern die Hand, daß der unwillkürlich eine
ſchmerz=
liche Grimaſſe zog.
„Das danke ich Ihnen! Und nun — hel Wirtſchaft!‟ Die
mächtige Stimme dröhnte durch das Haus. „Drei Runden
Freibier für ſämtliche Herren, im nächſten Jahr und in jedem
folgenden gibts einen Jagdball, — mit Eſſen und Trinken
vor=
her, verſteht ſich! — Das Wild liefere ich!”
Herr Graf, Sie haben die Jagden einstimmig ...
Herr Friedrich Wilhelm Rüderich, der Beſitzer des Döbritzer
Gaſthofes, knickte vor lauter Ehrfurcht und Hochachtung
zuſam=
men wie ein gut funktionierendes Taſchenmeſſer, angeſichts einer
ſolchen roſigen Zukunft verſagten ihm die Worte, aber in ſeinem
Biedermannsherzen gelobte er ſich; bei der nächſten Wahl ſollte
der deutſchnationale Kandidat ſeine Stimme bekommen — nicht
nur der Adel, auch das Geſchäft verpflichtet!
Der 24. Dezember war angebrochen, ein Wintertag voll
Sonnenglanz; wolkenlos rein, wie eine ungeheuere Kuppel aus
mattblauem Stahl, wölbte ſich der Himmel, und der über Nacht
gefallene Neuſchnee, ſchimmernd gleich glitzernden Kriſtallen,
hüllte alles in ein blendendes Weiß.
Hubertus war nach dem Mittageſſen in ſein Arbeitszimmer
gegangen, aber nun litt es ihn nicht länger im Hauſe. —
„Komm, „Rino”!‟ Egede hatte den Drilling umgehangen
und ſchritt langſam durch den Park. Dieſe täglichen Reviergänge
waren ihm ſeit einiger Zeit zur Gewohnheit geworden. Ob er
ſie heute wohl auch wieder treffen würde, — ſie — — Deliane?
Dann gingen ſie immer ein Stückchen Weges gemeinſam,
plau=
derten von allerlei Dingen, dem Wild, dem Wald — —. Aber
heute war es noch etwas anderes, das Hubertus
hinausgetrie=
ben hatte — — Weihnachtsabend — —
. Alles, was das ganze
Jahr über geſchlummert hatte, Erinnerungen, Wünſche,
Hoff=
nungen, — — Lieder klangen auf, die noch aus dem Paradies
der ſeligen, ſorgenloſen Kindheit ſtammten, halbvergeſſene
Melo=
dien, ein ſeltſames Träumen, die unbewußte Sehnſucht nach der
ewigen Heimat. — Und diesmal würde kein Lichterbaum
bren=
nen — — diesmal nicht —
Egede ſah auf. Von einer knorrigen, alten Weißbuche war
ihm ein Schneeklümpchen auf den Hut gefallen, wie angemauert
ſtand der Rauhbart und äugte nach dem Wipfel empor, in dem
ſich, gleich einem dunklen Ball, der runde Eichhornkobel an den
Hauptaſt ſchmiegte.
Mit einem Schlage war die weiche Stimmung verflogen.
An dem Stamme zeigten ſich lange, ſcharfe Riſſe, und hier, im
Schnee, ſtanden zwei faſt gleichſtarke Fährten, — Eichkater?
Nein, aber Edelmarder! —
Einen Augenblick lang überlegte der Wildgraf: in den Kobel
hineinzuſchießen, war zwecklos, doch es ging ja auch indirekt —
Hubertus ſtellte den Drilling auf Kugel, entſicherte
„Pang!” und weißlicher Splint klaffte am Aſt. — Ein
langge=
ſtreckter, kaffeebrauner Körper huſchte wie ein Schatten am
Stamm empor — da ſprach der Schrotlauf. Gelbkehlchen
über=
ſchlug ſich, kam ins Stürzen, fiel — und ſchon ſchlug ſich „Rino”
den Marder um die Behänge, daß es nur ſo klatſchte. Aber
was war das, dort in der Gabel?! Im Nu hatte Egede den
rechten Lauf ſchußbereit, ein zweiter ſchneedumpfer Knall und
die Fähe kam wie ein Stück Holz herunter!
„So ein Duſel!” Liebkoſend ſtrich der Wildgraf über die
ſeidenweichen Bälge, — das war eine unverhoffte
Weihnachts=
freude, ein Weidmannsheil, wie es einem aller Jubeljahre
ein=
mal widerfuhr! Hubertus ſchnürte den Ruckſack auf und wickelte
die Marder ſorgſam in Zeitungspapier. — 30 000 Mark und
dar=
über koſtete jetzt ſo ein tadelloſer, dunkler Winterbalg, aber
eigentlich wäre es ſchade geweſen, die Edelmarder zu verkaufen
— — vielleicht fand ſich noch eine beſſere Verwendung dafür!
Egede brannte ſich eine Zigarette an und ſchlug den Weg
nach der nächſten Fütterung ein. Am Weihnachtsabend wurde
auch dem Wild der Tiſch immer ganz beſonders reichlich gedeckt:
duftendes Kleeheu, Kartoffeln, Runkelrüben, Roßkaſtanien,
Eicheln, geringer Weizen, Grünkohl, Pferdezahnmais, und für die
gefiederten Sänger: Ebereſchenbeeren, Sonnenblumen= und
Kür=
biskerne, Rübſen, Hanf, Mohn und Glanz. — Im Stangenholz
ſtand ein Rudel Rotwild, ein paar Zukunftshirſche waren dabei,
und wahrhaftig — da hatte ſchon eine Rotte Sauen die Körnung
angenommen, ein zweijähriger Keiler nahm gerade eine
Kar=
toffel auf — ſei ohne Sorge, du borſtiger Geſelle, heut: biſt du
ſicher vor dem Blei, die Fütterungen ſind eine Freiſtatt für alles
Wild, und am Tage der Chriſtnacht tritt nur der Heger in ſein
Recht! —
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