Darmstädter Tagblatt 1926


07. August 1926

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 212
Samstag, den T. Auguſt 1926.
189. Jahrgang

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Polens Pläne gegen Litauen.

Ruſſiſche Intervention gegen
die polniſchen Kriegsvorbereitungen.
Ruſſiſches Mißtrauen.Frankreich ſoll ein Beto einlegen.
EP. Moskau, 6. Auguſt.
Die ruſſiſche Preſſe begleitet den Auftrag Tſchitſche=
rins
an Rakowſki, in Paris bei Briand nachdrücklich
gegen die geheimen polniſchen Pläne gegen Li=
tauen
zuintervenieren, mit dem Hinweis, daß die pazi=
Pilſudſki als Anhänger der alten Idee einer polniſch= litau=
einlege
.
baß Polen einen Ueberfall auf Litauen nach dem
Muſter des einſtigen Wilnger Handſtreiches vorbereite. So=
Abſichten gegen Kowno vorliege, ſei Mißtrauen am Platze.
Hierzu wird weiter gemeldet: Die zurzeit in den weſtlichen
Bezirken der Ukraine und Weißrußlands befindlichen ruſſiſchen Stunde noch nicht genau beurteilen. Im Finanzminiſterium ver=
Truppen, die auf dem Wege zu den großen Manövern in Süd=
rußland
waren, erhielten den telegraphiſchen Befehl, ſofort an
die polniſche Grenze abzugehen. Dieſe auf die polniſch=
litauiſche
Spannung zurückgehende Anordnung hat rein defen=
ſiven
Charakter.
litauiſchen Grenze.
Die aus Paris eintreffenden Nachrichten über eine diplo=
matiſche
Aktion Rußlands werden in Polen mit der alten Ent=
gegnung
pariert, daß das Kabinett Barthel zur Sanierung der
Finanzen unbedingte Nuhe benötige und daher an der Erhaltung
des Friedens außerordentlich intereſſiert ſei. Die Blätter
Korfantys veröffentlichen jedoch fortlaufend Nach=
port
der Legionäre Pilſudſkis an die litauiſche grundlegenden Aenderung ſeiner Finanzpolitik gezwungen ſieht.
Hrenze, wo bereits verſchiedene Truppenkörper in Stärke von
100 000 Mann vereinigt ſeien. Das Pilſudſkiblatt Kur=
Minkiewiez längs der Demarkationslinie und behauptet,
die Litauer fortgeſetzt die von der Völrer= der ungefähren Höhe von 100 Millionen Dollar rechnet. Die An=
undskommiſſion
feſtgelegte Grenzeüberſchrei=
en
. Dies ſtelle eine Provokation Polens dar. Der Re=
ierungskommiſſar
von Warſchau hat mehrere Blätter, die Nach=
ichten
von Truppenkonzentrationen in Wilng veröffentlichten,
eſchlagnahmt. Ein offizielles Dementi iſt jedoch nicht erfolgt.
Zwiſchenfälle an der polniſch=litaeiſchen Grenze
An der polniſch=litauiſchen Grenze nehmen die Zwiſchenfälle
nen beſorgniserregenden umfang an. In den letzten zwei um einen Verſuchsballon der Regierung, der aber
agen ſind drei litauiſche Grenzſoldaten verſchwunden, ſo daß
chen Grenzwache niedergebrannt. Beim Dorfe Burokai über=
Aritten polniſche Legionäre die Demarkationslinie und wurden Kriegsteilnehmerverbände einen Schritt bei Poinearé unter=
atrolillen
ſchreiten unter Führung von Legionärsoffizieren die Kundgebung wiederholt werden würde, ſobald von einer Rati=
emarkationslinie
ab und errichten neue Grenzpfähle.

Die iegte Etaßge des Aaincare ſchen ſeiner Politik gebildet, er lege ſich aber Rechenſchaft davon ab,
Sanierungsprogramms.
Satifizierung des Londoner und Waſhingtoner
Schuldenabkommens
un der Senat in gleicher Weiſe wie ſämtliche Regierungsvor=
T den Antrag der Regierung auf Einberufung der National=
ch
in Verſailles zuſammentreten wird.
inen ſich nach allem zu beſtätigen. Wie von gut unterrichteter Transfer= und Sicherungsklauſel zu erlangen ſei.
te verlautet, wird die Aenderung in der Haltung des Mini=
bräſidenten
in dieſer Frage teilweiſe auf Berichte aus dem
Sland, teils auf das Drängen einiger Kabinettsmitglieder
lickzuführen ſein, die als letzte Etappe des finanziel=
ichterſtatter
der Finanzkommiſſion der Kammer und des h
u. Die Parlamentsferien würden dann gegen Ende der z
ſten Woche beginnen.

Nach einer heutigen Waſhingtoner Meldung wird in dor=
tigen
Regierungskreiſen darauf hingewieſen, daß die Anweſen=
heit
des Präſidenten der Federal Reſerve Bank, Strong, ſowie aus Prag den dauernden Mittelpunkt der internationalen Poli=
des
Leiters des Hauſes Morgan in Europa eine beſchleunigte
Aufnahme von Anleiheverhandlungen mit der franzöſiſchen Re= endlich zur ſtaatlichen Freiheit gelangten Völker der Gefahr der
ratifiziert werde. In der gleichen Weiſe wird darauf hingewieſen,
rika nachſuchen werde.
Poincarés Ratifizierungs= und Anleiheabſichten.
Poincarés Finanzpolitik bringt von Tag zu Tag neue Ueber=
fiſtiſchen
Erklärungen Zaleſkis keinen Glauben verdienen, weil raſchungen. Die Nachricht, daß das Parlament noch vor ſeinem inſofern leichte Arbeit hatten, als ſie brutal genug waren, die
iſchen Föderation zweifellos einen Streichgegen Kowno Waſhingtoner Schuldenabkommens Beſchluß faſſen würde, wurde von den eigenen Schultern auf die Deutſchen abzuwälzen, die
plane. Außer der Sowjetunion ſei niemand imſtande, ihn vom Finanzminiſter energiſch dementiert. Heute iſt erneut davon eine neue Illuſtration zum Selbſtbeſtimmungsrecht der Völ=
daran
zu hindern, wenn nicht Frankreich rechtzeitig ein Veto die Rede, und zwar in poſitiver Form. In den Wandelgängen
erfährt man, daß Poincars bereits nicht nur die Vorſitzenden
Nach der Ekonomitſcheſkaja Shiſn ſtehe es außer Zweifel, der Finanzkommiſſionen von Kammer und Senat von der Ab=
ſicht
, die Zuſtimmung der Kammer zu den Schuldenverträgen tatſächlich nur Tſchechen wohnen. Die 31a Millionen Sudeten=
lauge
keine klare Aeußerung der polniſchen Regierung über ihre haben ſoll, ſondern auch, daß die außenpolitiſche Kommiſſion auch die Tatſachen verſchwiegen worden waren, daß dieſer neu=
wieweit
dieſe Gerüchte den Tatſachen entſprechen, läßt ſich zur
weigert man jede Auskunft.
Aehnlich liegen die Dinge wegen der ausländiſchen
der Finanzkommiſſion erklärt, daß er die Kredithilfe des Aus=
landes
nicht ablehne, daß er ſie aber vorläufig nicht in Anſpruch
zu nehmen gedenke, da er in dieſer heiklen Frage freie Hand be=
Polniſche Truppenkonzentcationen an der halten wolle. Auch hier ſcheint ſich der Wind gedreht zu haben.
Die Meldungen über amerikaniſche Kredite, die man noch geſtern
in hieſigen Börſenkreiſen als Börſenmanöver bezeichnete, haben
Darlehen in Höhe von 150 bis 250 Millionen, das zu einem
Zinsfuß von 7,5 und zu einem nur wenig unter Pari liegenden
Emiſſionskurs gewährt werden ſoll. Da die zuſtändigen Stellen
ſchweigen, ſo weiß man nun wieder nicht, wo Poincaré eigent=
lich
hinauswill und ob er, der ſich täglich mehr der Politik Cail=
richten
von der Einb erufung und dem Trans= laur und des Expertenplanes nähert, ſich tatſächlich zu einer hat und inſoweit zur allgemeinen Zufriedenheit arbeitete, als ſie
Ergänzend wird hierzu weiter gemeldet: Senator Berenger wird
am kommenden Samstag wieder nach Waſhington zurückreiſen.
er Poranny beſchreibt die Inſpektionsreiſe des Generals Der New York Herald berichtet aus New York, daß man in
weſenheit Morgans und des Gouverneurs Strong in Europa
müßte den baldigen Abſchluß einer Anleihe zu 7½ Prozent er=
möglichen
.
fizierungspläne Poincarés.
Wie wir erfahren, handelt es ſich nach Aeußerungen Briands,
Frage der Ratifizierung der Schuldenabkommen ganz offenbar
en Kownoer Blättern angenommen wird, ſie ſeien nach Polen der Republikaniſch=Demokratiſchen Union haben, ſich in ihrer
rſchleppt worden. Bei Giluſchaj wurde das Gebäude der litau= Mehrheit gegen eine Natifizierung des Waſhingtoner Abkom=
mens
ausgeſprochen. Weiter hat der Direktions=Ausſchuß der
ſt nach einem kurzen Feuergefecht zurückgetrieben. Polniſche nommen, um ihm zu erklären, daß die am 11. Juli veranſtaltete Landwirte, die deutſche Gewerbepartei und die Deutſch= Chriſtlich=
fizierung
des Waſhingtoner Abkommens geſprochen werde.
daß ſie bei der gegenwärtigen Stimmung des und der tſchechiſchen Fasciſten mit Gewaltmitteln durchpeitſchte.
paß, die Kammer die Abkommen nichtratifizie= chen, aber auch mitten durch die Deutſchen, weil deren linker
ren wolle. Loucheur gab der Meinung Ausdruck, daß Flügel nicht mitmachte. Wir haben auch im deutſchen Lager
keine Regierung von der Kammer die Ratifizierung des Waſh=
ingtoner
Abkommens erlangen könne. Der Berichterſtatter der im Reich noch kaum vorgekommen ſind. Den deutſchen Parteien,
* Paris, 6. Auguſt. (Priv.Tel.) Finanzkommiſſion, de Chappedelaine, ſchließlich erklärte, daß die die mit den Tſchechen zuſammengearbeitet hatten, wurde von den
Nachdem die Kammer geſtern die zwei neuen Finanzvorlagen Finanzkommiſſion zwar zuſammentreten werde, um einen Be= eigenen Landsleuten der Vorwurf des Verrates der nationalen
* Regierung angenommen hat, wird ſich heute die Finanzkom= richterſtatter für die Abkommen zu ernennen, darauf aber dürfe Sache gemacht, der dadurch eine gewiſſe Berechtigung erhielt, als
ſſion des Senats mit ihnen zu beſchäftigen haben, worauf ſich auch der ganze Verſuch zur Ratifizierung beſchränken. Die ſie im Uebereifer ſich dazu verleiten ließen, die gegen ſie geſchaf=
Ten auch dieſe beiden Geſetzentwürfe mit großer Mehrheit an= die Parlaments=Seſſion unmittelbar nach Abſchluß der Natio= mundtot gemacht, ja ſogar gewaltſam an die Luft geſetzt waren,
Hmen wird. Es ſcheint, daß die beiden Kammern erſt am Mon= nal=Verſammlung verleſen. Die interparlamentariſche Wohl= gegen die Obſtruktion anzuwenden. Das war zweifellos ein tal=
Jſammlung beraten werden, die dann am Dienstag und Mitt= ſandt, um dieſen zum Verzicht auf die Ratiſizierung aufzufor= verſuchen ſehr abträglich geweſen iſt.
dern. Morinaud erklärte, Poinearé habe ihm mitgeteilt, daß er
Die Gerüchte, die geſtern in parlamentariſchen Kreiſen über, niemals die ſofortige Ratifizierung habe beantragen wollen. Er Blieben ſie in der Oppoſition, dann beſtand die Gefahr, daß ent=
Idige Ratifizierung des Londoner und Va= ſei ſich darüber klar, daß die Ratifizierung des Waſhingtoner weder ein ſozialiſtiſches Kabinett ans Ruder kam oder eine fas=
ingtoner
Schuldenabkommens im Umlauf waren, Abkommens nicht ohne ausdrückliche Vorbehalte hinſichtlich der ciſtiſche Diktatur ſich aufmachte, unter der das Deutſchtum noch
Gerbiſch=griechiſche Verhandlungen.
Sanierungsprogramms der Regierung die ſofor= über die Regelung einer Reihe von Fragen, die vor dem Ab= es ſehr viel leichter gehabt. An Möglichkeiten dazu fehlte es
Ratifizierung der beiden Schuldenabkommen für unerläßlich ſchluß eines Arbilrage= und Bündnisvertrages zu erledigen ſind, nicht. Die Deutſchen ſind immer noch Parias. Mit Hilfe der
en. Wie weiter verlautet, ſollen die beiden Präſidenten und werden noch Ende dieſer Woche abgeſchloſſen werden. Die Ver= Bodenreform ſoll ihnen das Land abgejagt werden, ihre Schulen
ates bereits von der Abſicht der Regierung unterrichtet wor= Saloniki Ghewgeli, ſind beendet. Danach bleibt die griechiſche dem deutſchen Staatsdienſt herausgeekelt, die ganze amtliche
ſein. Die Entſcheidung dürfte wahrſcheinlich in dem für Mon= Verwaltung beſtehen; auch das griechiſche Perſonal wird auf der Staatspolitik iſt darauf gerichtet, die Deutſchen zu entrechteg
im Elyſee angeſetzten Miniſterrat fallen. Die Kammer würde ganzen Linie beibehalten. Für den Fall von Differenzen ſoll eine und ſtaatlich ſo mürbe zu machen, daß ſie ihr Nationalprogramm
7 gleich im Anſchluß an die Nationalverſammlung zu dem ſerbiſche und eine Kommiſſion des Völkerbundes entſcheiden, aufgeben müſſen. Leider aber ſcheint das jetzt feſtzuſtehen, haß
rag der Regierung auf ſofortige Ratifizierung des Londoner Während der Vertrag die Anerkennung der griechiſchen Souve= ſie irgendwelche nationalpolitiſchen Geganleiſtungen uicht Ider
Baſhingtoner Schuldenabkommens Stellung zu nehmen ränität vorſieht, erhält Südflawien das Recht, in ſeiner Frei= wenigſtens noch nicht bekommen haben. Sie rechuen wohl da=
laden
, die der Zwiſchenkontrolle nicht unterliegen.
9

Das Herz Europas.
Deinedieichremhom al in
Es gab einmal eine Zeit, da Herr Beneſch, damals der
jüngſte Außenminiſter der Welt, glaubte, daß er den diplomati=
ſchen
Längengrad Europas über die Tſchechoſlowakei legen und
tik machen könnte. Auch die Tſchechen ſind eben ähnlich wie andere
gierung ermöglichen würde, falls das Waſhingtoner Abkommen Selbſtüberſchätzung, ja des Größenwahns erlegen. Aber ſie haben
doch, gerade wenn man ſie mit den Polen vergleicht, auch unver=
daß
die belgiſche Regierung um Anleiheverhandlungen in Ame= kennbar ſtaatsbildende Talente bewieſen. In verhältnismäßig
kurzer Zeit iſt es ihnen gelungen, ſich aus den wirtſchaftlichen
Bindungen der öſterreichiſchen Nachfolgeſtaaten wenigſtens
finanzpolitiſch und induſtriell zu löſen und ganz auf eigene
Beine zu ſtellen. Dieſe Anerkennung darf ihnen auch der Gegner
nicht verſagen, ſelbſt wenn er einſchränkend hinzufügt, daß ſie
Auseinandergehen über die Ratiſizierung des Londoner und Koſten dieſer Konſolidierung politiſch, wirtſchaftlich und ſozial
ker auch hier die Prügelknaben der verlogenen Phraſeologie
Wilſons geworden ſind. Und Wilſon wieder war von Maſaryk
in den Glauben hineingeredet worden, daß im Gebiete Böhmens
noch in der nächſten Woche zu erlangen, in Kenntnis geſetzt deutſchen hatte man unter den Tiſch fallen laſſen, ebenſo wie
bereits für morgen einberufen ſei, um Bericht zu erſtatten. In= gegründete tſchechiſch=ſlowakiſche Staat mit ſeinen 13½ Millionen
Einwohnern nur wenig mehr als 6½9 Millionen Tſchechen um=
faßte
, während der Reſt wohlverſtanden alſo die Mehrheit
ſich auf die Deutſchen, Slowaken und Ukrainer verteilte. Trotz=
Kredite. Poinearé hat vor noch nicht 48 Stunden dazu vor dem haben die Tſchechen das Märchen von ihrem Nationalſtagt
aufrecht zu erhalten gewußt, haben ſogar mit Hilfe einer ge=
ſchickten
Wahlkreisgeometrie zur Rechtfertigung ihrer Schein=
demokratie
eine tſchechiſche Mehrheit im Parlament heraus=
dividiert
.
Immerhin, dieſe Mehrheit ſtand auf ſchwachen Füßen. Sie
war arbeitsfähig nur, wenn ſie von der äußerſten Rechten bis
heute beſtimmte Formen angenommen. Man ſpricht von einem zur äußerſten Linken, einſchließlich der Sozialdemokratie, zuſam=
menhielt
. Und dieſes Experiment iſt geglückt. Die tſchechiſchen
Sozialdemokraten haben, ebenſo wie ihre franzöſiſchen Geſin=
nungsgenoſſen
, einen ſtarken nationaliſtiſchen Einſchlag, und
haben keine Bedenken getragen, eine Arbeitsgemeinſchaft auch mit
den Agrariern zu ſchließen, die bis zum vorigen Jahr gehalten
den Sozialiſten ſoziale Vorteile brachte und ſie dafür zum ge=
fügigen
Werkzeug des tſchechiſchen Nationalismus machte. Erſt
im Jahre 1925, bei den Novemberwahlen, iſt dieſes Syſtem zu=
ſammengekracht
. Die tſchechiſchen Sozialiſten verloren faſt eine
dortigen Bankkreiſen mit der Möglichkeit einer neuen Anleihe in Million Stimmen, die deutſchen Sozialdemokraten immerhin nur
280 000, während die Kommuniſtiſche Partei mit über 900 000
Stimmen debütierte. Das hat der tſchechiſchen Sozialdemokratie
einen ſolchen Schreck eingejagt, daß ſie nun doch nicht weiter
nationaliſtiſche Politik zu treiben wagte, ſondern aus Angſt vor
der kommuniſtiſchen Propaganda gern in die Oppoſition hinein=
Die franzöſiſche Kammer gegen die Rati= gehen wollte, um ſich wieder geſund zu machen. Daraufhin brach
das Kabinett Spehla auseinander, es wurde von den Sozial=
demokraten
im Stich gelaſſen, als die Zollvorlage verabſchiedet
werden ſollte, und man hat ſich zunächſt mit einem Beamten=
Bokgnowskis und Poincarés über einen Umſchwung in der kabinett Cerny begnügt, das über den toten Punkt hinweghelfen
ſollte. Mit dem bisherigen Syſtem war es aus, die Naubgenoſ=
ſenſchaft
der tſchechiſchen Partei zerfiel. Der Staat ſtand vor
ebenſo offenſichtlich erfolglos geblieben iſt. Die Mitglieder einer Kriſe, wenn die Minderheiten, vornehmlich die deutſchen
Parteien, die ſeither in ſchroffer Negation zum Staat geſtanden
hatten, nicht in die Breſche ſprangen.
Drei von ihnen haben das getan: der Bund der deutſchen
Sozialen haben ſich mit dem gemäßigten Flügel der Tſchechen
zuſammengefunden. Zum erſten Male während des Beſtandes
Briand erklärte, die Ratifizierung der des tſchechiſchen Staates kam eine deutſch=tſchechiſche Koalition
Schuldenabkommen habe zwar immer einen Beſtandteil, zuſammen, die den Zolltarif gegen den Widerſtand der Kommu=
niſten
, der Sozitldemokratie der verſchiedenen Nationalitäten
Parlaments unmöglichſei. Tardieu gab unumwun= Die erſte Wirkung dieſer eigenartigen Koalition iſt ein allgemei=
den
zu, daß der Verſuchsballon den Beweis erhracht habe, nes Durcheinander geweſen, der Niß ging mitten durch die Tſche=
Auseinanderſetzungen von einer Erbitterung gehabt, wie ſie ſelbſt
Negierung werde, wie geſtern mitgeteilt, das Schlußdekret für fene Geſchäftsordnung, mit deren Hilfe ſie bisher im Parlament
fahrtsgruppe hat ihren Vorſitzenden Morinaud zu Poincars ent= tiſcher Fehler, der kaum zu verteidigen und ihren Rechtfertigungs=
Ob man ihnen darüber hinaus einen Vorwurf machen ſoll?
ganz anders zu leiden gehabt hätte. Die Gefahr einer wirtſchaft=
lichen
oder nationalen Vergewaltigung war alſo zum Greifen
nahe. Und wenn die deutſchen Parteien die Gunſt der Stunde
benutzt hätten, um gegen ihre Zuſtimmung zur Zollvorlage be=
Die Verhandlungen zwiſchen Südflawien und Griechenland ſtimmte nationale Zugeſtändniſſe einzuhandeln, dann hätten ſie
handlungen über die Hauptfrage, nämlich die Eiſenbahnſtrecke werden ihnen genommen, die deutſchen Beamten werden aus
zone im Hafen von Saloriki in plombierte Waggons zu ver= mit, daß der Präſident Maſaryk ihnen hift und am nationalen
Ausgleich mitwirken wird, ſie hoffen darauf, daß ſie im Herbſt

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Seite 2

Nummer 217

bei der Verabſchiedung des Budgets wieder gebraucht werden
und inzwiſchen wenigſtens ihre Mindeſtforderungen durchdrücken
können, weil es durch ihr Einſpringen gelungen iſt, den Keil
zwiſchen die tſchechiſchen Parteien ſo tief zu treiben, daß ein
neues Zuſammenwachſen der tſchechiſchen Koalition ausgeſchloſſen
iſt. Die Führer der deutſchen Parteien haben alſo va banque
geſpielt, ſie haben eihie ungeheuere Verantwortung auf ſich ge=
nommen
. Daß ein Dreieinhalbmillionen=Volk in einem Staate
nicht dauernd im Schmollwinkel ſitzen kann, iſt einleuchtend, zu=
mal
da die außenpolitiſche Geſamtſituation Europas in ahſeh=
barer
Zeit kaum Möglichkeiten bietet, das den Sudetendeutſchen
zugefügte ſtaatliche Unrecht wieder gutzumachen. Sie ſind nun
einmal Zwangsbürger der Tſchechoſlowakei geworden, ſie müſſen
ſich damit abfinden und wenigſtens den Verſuch machen, Bedin=
gungen
zu ſchaffen, unter denen ſie leben können. Aber die Vor=
ausſetzung
dafür iſt, daß auch die Tſchechen Folgerungen aus dem
gegebenen Tatbeſtand ziehen. Sie müſſen ſich dazu bekennen, daß
ſie kein Nationalſtaat, ſondern ein Nationalitätenſtaat
ſind. Sie müſſen aufhören, Politik nur auf Koſten der Minder=
heiten
zu machen, und den Völkern, die in ihrem Hauſe wohnen,
wirtſchaftlich wie kulturell Eriſtenzbedingungen geben. Sind ſie
dazu bereit, dann haben die deutſchen Parteien, die der Zoll=
vorlage
zuſtimmten, recht behalten. Im anderen Falle iſt dem
deutſchen Volkstum ein Schlag verſetzt worden, von dem es ſich
ſo leicht nicht wieder erholen kann. Und nach den Erfahrungen
der vergangenen ſieben Jahre gehört ſchon ein ſtarkes Stück Opti=
mismus
dazu, um zu glauben, daß die Mehrheit des tſchechiſchen
Volkes ehrlich bereit iſt, mit den Deutſchen zuſammen als gleich=
berechtigte
Bürger desſelben Staates zu leben und zu arbeiten.

Die Ereigniſſe in Mexiko.
Die Boykoitbeſtrebungen.
w. New York, 6. Auguſt.
Der amerikaniſche Handelsattaché in Mexiko hat mitgeteilt,
daß die Boykottbeſtrebungen in Mexiko ſich in allen Geſchäfts=
zweigen
, beſonders aber für Luruswaren fühlbar machen. Da=
gegen
erklärte der mexikaniſche Finanzagent in New York, daß
die Wirtſchaftslage von dem Boykott nicht in Mitleidenſchaft ge=
zogen
ſei. Der Erzbiſchof von Mexiko hat neuerdings erklärt,
er ſei zu einer billigen Verſtändigung bereit, die nicht im Wider=
ſpruch
zu ſeinen Pflichten ſtehe. Tribune beziffert die Geſamtzahl
der Toten während des Konfliktes in Mexiko auf 20. Wie das
Blatt meldet, nehme die Spannung ab, da in der Stadt Mexiko
die Truppen aus den Kirchen zurüchgezogen worden ſeien.
Die Behandlung der Amerikaner in Mexiko.
In einer Erklärung lenkt einer der Führer der Katholiſchen
Verbände in den Vereinigten Staaten die Aufmerkſamkeit der
amerikaniſchen Regierung auf die Behandlung der Amerikaner in
Mexiko, in der es u. a. heißt, die Vertreter des Präſidenten Cal=
les
hätten amerikaniſche Untertanen beleidigt und vertrieben
unter Verhältniſſen, die der beſtehenden Auffaſſung vom Völker=
recht
zuwiderlaufen. Der amerikaniſche Staatsſekretär in
Mexiko wird aufgefordert, der ſchmählichen Mißachtung, die
amerikaniſchen Bürgern vom Präſidenten Calles zuteil wird,
ein Ende zu bereiten. Es wird auf das Entſchiedenſte gefordert,
daß die Amerikaner in Mexiko mit derſelben Rückſicht und
Achtung behandelt werden, wie ſie Mexikanern gegenüber in
Amerika bewieſen wird.
Eſilands Stellung zum Oſipakt mit Rußland.
w. Reval, 6. Autguft.
Der Außenminiſter Akel gab in der Staatsverſammlung
eine Erklärung ab, worin er wiederum die friedlichen Ziele der
auswärtigen Politik Eſtlands hervorhob, die auch ihren Aus=
druck
in der Bereitſchaft fänden, die Verhandlungen über den
Nichtangriffsvertrag mit der Sowjetunion zu einem glücklichen
Abſchluß zu bringen. Der Miniſter ſprach ſein Bedauern dar=
über
aus, daß entgegengeſetzte Meldungen, die von dem ſchlech=
ten
Willen der eſtländiſchen Regierung ſprächen, wiederholt in der
Sowjet=Preſſe erſchienen ſeien, was um ſo bedauerlicher ſei, als
dieſe Meldungen teilweiſe von dem früheren eſtländiſchen Ge=
ſandten
Birk ausgingen. Ohne ſich in eine Polemik gegen letz=
teren
einzulaſſen, wies der Miniſter als vollkommen unwahr die
Vorwürfe zurück, daß Eſtland die ruſſiſchen Vorſchläge über
einen Nichtangriffsvertrag ſabotiere und daß es den Wunſch
hege, einen rußlandfeindlichen Block zu ſchaffen. Akel erklärte
weiter: In Anbetracht der traurigen Rolle, die Birk geſpielt
hätte, hätten ſeine Aeußerungen keinerlei Wert, obwohl er ſich
als Verteidiger der Intereſſen des hartgeprüften eſtländiſchen
Volkes hinſtelle. Das eſtländiſche Volk ſei wohl dazu imſtande,
ſeine Intereſſen ſelbſt wahrzunehmen und werde die in ſeinem
eigenen Intereſſe liegende Friedenspolitik nachdrücklich und von
keiner Seite beeinflußt, fortſetzen.

*Heidelberger Feſtſpiele.
Goethe: Urfauſt.
Die Aufführung dieſer Fauſt=Greichen=Tragödie im Band=
hausſaale
der Heidelberger Schloßruine ward zu einem Erleben
von undergänglichem Nachhall. Müßig, heute und bei dieſer Ge=
legenheit
zum tauſendſten Male die Frage aufzuwerfen, ob
Goethes Fauſt überhaupt aufführungsberechtigt, ob es im Be=
ſonderen
der Urfauſt. Hans Aſchaffenburg hat recht; dieſe Aus=
einanderſetzung
muß unfruchtbar bleiben, weil ſie von zwei
verſchiedenen Vorausſetzungen ausgeht. Etwas anderes iſt die
Auffaſſung des pietäwollen Goethekenners, etwas anderes die
des temperamentvollen Bühnenleiters. Sicher, dieſes Spiel
des Urfauſt in den Ruinenmauern tauſendjähriger Vergangen=
heit
, trägt in ſich ſelbſt das elementarſte Zeugnis ſeiner künſtle=
riſchen
und literariſchen Berechtigung.
Der Bandhausſaal: Eine Rieſenhalle klarſter logiſcher
Architektonik. Die verwitterten Geſteinsmauern gigantiſchen
Ausmaßes, nur durch lebendiges Grün des Kälteeindrucks be=
raubt
, den Ruinengeruch ausſtrömend, der nicht Moder, nicht
Grabgewölbe, aber erſchauern machender Dom=Odem iſt. Die
Stirnwand drei tiefe, hochgewölbte Spitzbogen, deren mitt=
lerer
größter in der Tiefe abgeſchloſſen durch zwei Butzenfenſter,
durch die Mondlicht magiſch auf den Teil des Saales wirft, der
die Szene geben ſoll:
Ganz ſchlicht, ganz groß in dieſer Primitivität. Kein Vor=
hang
, beine Kuliſſe, kein Requiſit, als eine Steinbank, ein ganz
alter Tiſch, der hochlehnige Stuhl, ein ausgetretener Treppen=
aufgang
mit Eiſengitter=Roſten, ein Paar alte ſchwere Türen, die
irgendwie in der Ruine erhalten blieben. Zur Linken ein ver=
wittertes
mittelalterliches Kruzifix, zu Seiten die Gnadenreiche
und die Duldende Beterin. Zur Rechten der flach=tiefe primitibe
Brunnen, aus dem Gretchen ihr Waſſer ſchöpft, ein paar Blumen=
rabatten
in dunklem Grün. Sonſt nichts! Das iſt die Bühne‟
zu Fauſt. Sie gibt die Szene ab zu Fauſt’s Studierzimmer,
fu Auerbachs Keller, zu Marthe Schwertleins Garten und zu
(ßretchens Zimmer und Kerker und zum Dom! Das iſt die
urverhörte Größe dieſer Inſzenierung Hartungs und ſeiner
beiſden ſzeniſchen Berater Profeſſor Hans Poelzig und Dr.
Saſmieder, daß an dieſen Szenenbildern aber auch nichts ver=

Samstag, den T. Auguſt 1926

Vom Tage.
Das am 24. März 1926 unterzeichnete Handelsabkommen
zwiſchen dem Deutſchen Reich und Honduras iſt rati=
fiziert
worden. Das Abkommen tritt am 8. Auguſt d. Js. in Kraft.
Die wieder aufgenommenen Verhandlungen für einen
Handelsvertrag zwiſchen der Tſchechoſlowakei und
Ungarn werden als ausſichtslos angeſehen. Sie dürften als=
bald
endgültig abgebrochen werden.
Der neue ſüdſlawiſche Geſandte am Vatikan, der
Miniſter Mimie, iſt in Rom eingetroffen. Zugleich wird Monſ. Tel=
legrinetti
, apoſtoliſcher Nuntius in Belgrad, erwartet.
Miniſterpräſident Muſſolini empfing den amerikani=
ſchen
Schatzſekretär Mellon. Mellon erklärte den Journa=
liſten
erneut, daß ſein Aufenthalt in Europa keine politiſche Bedeutung
habe.
Wie aus Budapeſt gemeldet wird, bereitet die ungariſche Re=
gierung
als Proteſt gegen die Ausweiſung von Un=
garn
aus der Slowakei einen diplomatiſchen Schritt in
Prag vor.
Der rumäniſche Miniſter des Innern Dr. Bucſani hat die Auffüh=
rung
des Potemkinfilm für ganz Nmänien unterfagt,
und gleichzeitig angeordnet, daß ſämtliche Broſchüren über dieſen Film
beſchlagnahmt werden.
Im Quai d’Orſay wurden die Verhandlungen über einen
Handelsvertrag zwiſchen Frankreich und dem ſerbiſch= krog=
tiſch
=ſloweniſchen Königreich (Jugoſlawien) eröffnet.
Nachdem Poincaré in der Finanzkommiſſion des Se=
nates
den Geſetzentwurf über die Schuldenkaſſe und
das Deviſenabkommen mit der Bank von Frank=
reich
begrindet hatte, wurden dieſe beiden Geſetze nach langen Bera=
tungen
mit einigen Aenderungen angenommen.
Der franzöſiſche Außenminiſter Briand hatte heute mit dem
Sowjetbotſchafter Nakowski eine Unterredung über die Frage
der ruſſiſchen Schulden.
Nachdem die Bergarbeiter im Becken von Cannok=Chaſe in
Wales mit neun Zehnteln die Kompromißvorſchläge der
Kirche angenommen hatten, haben faſt alle die Arbeit wie=
der
aufgenommen. Auch aus anderen Diſtrikten berichtet man,
daß trotz der Warnung der engliſchen Streikorganiſa=
tion
die Arbeiter die Arbeit zum größten Teil wieder aufgenommen
haben.

Frankenſtabiliſierung aufKoſten
Deutſchlands?
Flüfſigmachung der deutſchen Eiſenbahnobligationen.
New York, 6. Auguſt.
Der Pariſer Korreſpondent der New York World meldet
folgendes: Pariſer maßgebende Kreiſe werfen die Frage auf, ob
es nicht beſſer ſei, die von Deutſchland zu zahlende Reparations=
ſumme
genau feſtzuſetzen und unverzüglich von Deutſchland ein=
zufordern
. Die Hälfte der deutſchen Eiſenbahn= und Induſtrie=
bonds
machen 2 Milliarden Dollar aus. Der Betrag, der Frank=
reich
zuſtehe, genüge, falls er unverzüglich verwertet werde, zur
Wiederherſtellung des franzöſiſchen Kredits. Frankreich ſei in
der Lage, den Franken zu ſtabiliſieren, falls die deutſchen Bonds
ſofort auf den ausländiſchen Märkten verkauft werden würden
Durch die Beſprechung der Finanzleute ſei die Frage wieder in
Fluß gebracht, wie in allen europäiſchen Ländern die Gold=
währung
wiederhergeſtellt werden könnte. Das ſei, ſoweit
Deutſchlands Gläubiger in Betracht kämen, möglich, wenn ſie
ſofort in die Lage verſetzt würden, über die Reparationen zu
verfügen. Ein Plan hierzu könne ſo ſchnell ausgearbeitet wer=
den
, daß die Erledigung der Schuldenfrage dadurch vorläufig
überholt werde.
Man darf ſicher ſein, daß es ſich hier um einen Fühler han=
delt
, bei dem letzten Endes nicht unwahrſcheinlich Poincaré, der
neue Sanierungsdiktator Frankreichs, ſeine Hand im Spiele hat.
Der vorgeſchlagene Plan iſt ſelbſtverſtändlich aus dem einfachen
Grunde unmöglich, weil, wenn mit einem Ruck für 8 Milliarden
Mark deutſche Obligationen auf den internationalen Markt ge=
worfen
werden würden, der Kurs dieſer an ſich ſehr ſoliden
Werte ins Bodenloſe fallen müßte. Zum Teil würden die Obli=
gationen
unter ſolchen Umſtänden wahrſcheinlich überhaupt un=
verkäuflich
ſein. Alles dies iſt längſt von prominenten Führern
der internationalen Finanz vor Monaten ausgeſprochen wor=
den
. Wenn Deutſchland auf dieſe Weiſe die franzöſiſche Währung
ſanieren ſollte, ſo könnte auf dieſem Wege unter Umſtänden der
Teufel durch den Beelzebub ausgetrieben werden. Nicht nur die
deutſchen Eiſenbahn= und Induſtriebonds würden im Kurſe auf
den Bruchteil ihres wirklichen Wertes ſinken, ſondern auch der
Kurs ſämtlicher übrigen Staatspapiere könnte durch eine der=
artige
Ueberſchwemmung des internationalen Marktes ſehr ge=
fährdet
werden. Daß dies nicht gerade vorteilhaft ſein könnte
für die Stabiliſierung unſerer eigenen, ſeit kaum drei Jahren
wieder geſund gewordenen Währung, dürfte außer Zweifel ſtehen.
Auf dieſem Wege wird alſo Herr Poincaré nicht raſch vorwärts
kommen.

mißt wird, die es ermöglichen, den Urfauſt ohne Pauſe zu ſpielen
wie ein Urſächliches, Urgewaltiges, Elementares, wie ein Er=
leben
aus anderer Welt. Und iſt doch eine Tragödie, die ewig
jung, ewvig neu, ewig zeitigem Leben entnommen iſt.
Es iſt als gehe von dieſem ehrwürdigen Feſtſpiel=Raum ein
Fluidum aus, das die Beſucher in den Baun ingend eines
Gottesdienſtes zwingt. Keine laute Unterhaltung vor Beginn,
nur ein Raunen, Flüſtern. Eine halbe Stunde Verzögerung
des Anfangs wird von den faſt anderthalb Tauſend Menſchen
aus aller Herren Länder hingenommen in Schſveigen. Verſuche
ganz weniger Ungeduldiger, an Pünktlichkeit zu mahnen, werden
ſofort durch die übergroße Mehrheit erdrückt in unaufdringlichem,
faſt beſcheiden bittendem Ziſchen.
Dann endlich der Gongſchlag, das Erlöſchen der Scheinwerfer,
die nur noch matt=magiſch die Szene treffen. In dieſe treten
unhörbaren ſchnellen Schrittes die Akteurs, ſtellen ſich in breiter
Reihe vor die Rampe‟. Valks (Fauſt) die Tiefen ergreifende
Stimme ſpricht aus der Mitte:
In holder Dunkelheit der Sinnen
Konnt’ ich wohl dieſen Traum beginnen,
Vollenden nicht.
Dann beginnt das Spiel.
Die Aufführung: Fauſt Fritz Valk. Dieſer Künſtler
iſt ſeit ſeinem Weggange von Darmſtadt (der beklagenswert
bleibt) einer unerhörten Künſtlerſchaft entgegengereiſt. Sein
Organ klingt wie Orgelbrauſen im Dom, greift immer irgend=
wie
ans Innerſte, Tiefſte. Sein Spiel von elementarer Natur=
kraft
, von ſtets, auch im vulkanartigen Ausbruch, gebändigter
Glut. Vom feuerblitzenden Auge bis in die Fingerſpitzen und
dem Widerſpiegel tiefſtinneren Erlebens iſt hier alles vollendet
ſchlechthin. Dabei ſeine Darſtellung von einer Ueberlegenheit,
wie ſie nur innere, unverrückbare Ueberzeugung diktieren, und
die nur ganz Großen im Reiche der Bühnenkunſt eigen iſt und
eigen ſein kann. Dieſer Valk=Fauſt iſt der ſinnlich=überſinnliche
Menſch Goethes!
Ward ſo Valk, getragen von ſeiner Rolle, zum Träger der
ganzen Aufführung, hinter dem die anderen Spieler zurückſtehen
mußten, wäre es doch ungerecht, zu verſchweigen, daß auch
ſie alle, ohne Ausnahme, Größtes leiſteten. Freilich, Gerda

Der Wiener Souerrechistongreß.
Das Programm der International Law
Aſſociation. Präſident Simons über
Anſchluß und Paneuropa.
* Wien, 6. Auguſt. (Priv.=Tel.;
Mit dem geſtrigen Tage hat der Kongreß der Internationg
Law Aſſociation in der deutſchen Stadt Wien ſeinen Anfan
genommen. Dieſe ſeit dem Jahre 1873 beſtehende international
Organiſation iſt während des Krieges natürlich wie alle ihr
Schweſterorganiſationen an die Wand gedrückt worden, ſie he
aber den Krieg überdauert, und jetzt kommt ihr unter dem Eir
fluß der Ideen der Völkerverſtändigung eine größere Aufgab
zu denn je. Die Teilnehmer, rund 250 Juriſten aus Deutſck
land, England, Frankreich, Holland, Schweden, Norwegen, Dän
mark und den Vereinigten Staaten, ſind in Wien von dem Viz
kanzler und Juſtizminiſter Oeſterreichs, Dr. Waber, aufs her
lichſte begrüßt worden; die Stadt hatte den Gäſten einen feie
lichen Empfang bereitet. Geſtern vormittag wurde der Konare
in der Wiener Hofburg nach Begrüßungsworten des Bundeskan
lers Ramek eröffnet. Der Kongreß ſetzt ſich zur Aufgabe, auf de
Wege über die Vereinheitlichung des internationalen Rechts a=
allen
Gebieten an ſeinem Teile, zur Ueberbrückung de
Gegenſätze zwiſchen den Nationen beizutragen. F1
den Fall kriegeriſcher Verwicklungen iſt beſonders wichtig de
Problem der Neutralität, das in einem Ausſchuß behandelt wir
in dem Reichsgerichtspräſident Dr. Simons den Vorſitz führ
Andere Ausſchüſſe beſchäftigen ſich mit Schiffsverträgen ur
Wechſelkurſen, Staatseigentum, Handelsgerichtsbarkeit und Lu=
recht
, eine weitere Kommiſſion mit der für Deutſchland beſonde
wichtigen Minderheitenfrage. Das allgemeine Intereſſe an d
Beratungen ſpiegelt ſich in der Teilnahme des geſamten dipl
matiſchen Korps und der öſterreichiſchen Miniſterien wieder. Au
der Reichspreſſechef Dr. Kiep iſt erſchienen. In den nächſt
Tagen wird auch der Bundespräſident die Gäſte begrüßen.
Die für Deutſchland brennendſten Frage
rechtlicher Natur behandelt Reichsgerichtspräſident 9
Simons in einer Erklärung, die die Wiener Zeitungen z
Eröffnung des Kongreſſes brachten. Sein perſönliches Wirke
ſo erklärt Dr. Simons, gilt mit beſonderer Vorliebe der Recht
angleichung der beiden Staaten Deutſchlau
und Oeſterreich. Natürlich überſchätzen wir Juriſten
Bedeutung unſerer techniſch=juridiſchen Arbeiten keineswegs. V
ſind aber doch der Anſicht, daß die rechtliche Angleichung ei
wichtige Vorbedingung für die Möglichkeit der ſtaatlichen V.
einbarung darſtellt. Augenblicklich liegt unſeren beiden Par
menten der gleiche Strafgeſetzentwurf vor, was um ſo erfr
licher iſt, als das Strafrecht die populärſte Sei
der Rechtspflege überhaupt darſtellt. Aller Wa
ſcheinlichkeit nach wird alſo in kurzer Zeit das öſterre
chiſche und das deutſche Strafrecht einheitl
ſein. Wir folgen damit dem ſkandinaviſchen Beiſpiel. Bekan
lich haben die drei ſkandinaviſchen Staaten eine nahezu v
kommene Rechtseinheit. Wenn wir die öſterreichiſch=deut
Rechtsangleichung, ſo ſchließt Dr. Simons, auch als wi
tige Vorausſetzung für den ſtaatlichen Zuſa
menſchluß betrachten, ſo erwarten wir dieſen doch in er
Linie von einer anderen Bewegung, nämlich von der Entn
lung, die zum Abbau der Grenzen führen muß. W.
Europa ſich ſelbſt behaupten will, ſo muß es auf die heute
erträglich überſpitzte Bedeutung der innereuropäiſchen Gren
verzichten. Mag das neue Gebiet nun Paneuropa hei
oder Europäiſcher Zollverein oder wie immer, 1
Grenzen müſſen jedenfalls abgebaut werde
und die erſte Grenze, die unbedingt fallen m=
iſt
die, die die beiden deutſchen Staaten vone
ander ſcheidet.
Der Kongreß der International Law Aſſociation hat gef
nachmittag ſeine ſachlichen Beratungen in mehreren Sektit
aufgenommen. Von großer Wichtigkeit war die Beratung 1
das Neutralitätsrecht, die unter dem Vorſitz des P
denten des deutſchen Reichsgerichts, Dr. Simons, ſtattfand.
Komitee hat alle ihm vorgelegten Vorſchläge zu dem Entw.
eines Völkerrechtsübereinkommens ausge
beitet, Außerdem tourde der Teil der Konvention behan
der ſich auf die maritime Rechtſprechung in Friedenszeiten
ſtreckt. Der Vorſchlag des Entwurfes, der ſich für die Freih
der Meere ausſpricht, wurde angenommen. Die Se
für Internationales Privatrecht befaßte ſich in
ſondere mit der Schaffung eines internationalen Obligatio
rechtes. Die Hauptaufgabe beſteht darin, eine Regelung
Unte ſtützung des internationalen Handels
zuſtellen. Die Arbeiten waren beſonders der Vereinheitlid
der internationalen Geſetze über Kauf= Dienſt= und Werkver!
gewidmet. Das Komitee hat ſich hinſichtlich dieſer Verträge
eine Anzahl von Regeln und Grundſätzen geeinigt.

Müllers Gretchen war herb, robuſt, war nicht die
Tradition profanierte Gretchengeſtalt, der man ſonſt au
beſten Aufführungen begegnet. (Wie denn überhaupt
gleiche zu anderen Fauſt=Aufführungen unmöglich ſind.)
wie dieſe geniale Künſtlerin, ihr vulkaniſches Innenlebe=
bändigen
vermochte zu feinſt verinnerlichtem Ausdruck un
dig=ſchuldvoller Mädchennatur, das war beiſpiellos. So
ſpiellos, wie auch Albert Steinrücks Mephiſto. 2
Mephiſto hatte ſo gar nichts (theatraliſch=) Teufliſches an
Er war ein Menſch wie andere auch, aber er war der 2
Ueberlegene, Führende, dem die Welt nichts geben konnte,
er ſie verachtet, der nur durch eine Aufgabe zum Mik)!
dieſer Menſchheitstragödie beſtimmt war. So aber ward
Fauſttrio zu einer Einheit, vergleichbar etwa drei Säulen
Schickſal tragend.
Heinrich George ſtand nur etwa 10 Minuten au
Szene. Valentin. In dieſem Soldatenbruder Gretchens
tobte in der kurzen Szene die Skala aller Leidenſchaften
primitiven Menſchen von heißeſter Bruderliebe bis zum 19d
Haß, tiefſter Verzweiflung. Und dieſe Leidenſchaften oI.
tobend hervor, um in dem von vielen vielleicht kaum bead
ſtummen Abgang beim Anblick des Kruzifixes, auf das
ſem Moment ein mattes Mondlicht fiel, die ganze robuſte.
natur erſchüttert und erſchütternd zuſammenbrechen zu 1an
Eine ſchauſpieleriſche Leiſtung von beſtem Niveau dann ne
Student Ewald Balſers. Dieſen jungen Künſtler
man ſich merken müſſen. Ein wundervolles Organ und
reifes Spiel von ſtärkſtem Leben getragen. Wolf Bene
dorff dann als Wagner. Eine eigene, ſtark intellektuene
faſſung dieſes trockenen Schleichers. Maria Kra."
weglich=temperamentvolle, Marthe eine ausgezeichnete *
ſpielerin Mephiſtos, die nicht, wie ſonſt üblich, ſo ganz"
Stil der Kupplerin geſtimmt war. Das Quartett der Le
melten Saufſtudenten, nicht zu ſtark auſgetragen, gegebe"
Otto Vernicke Max Noack Adolf Schneide
Theodor Bögel, tritt in dieſer Aufführung an Bebe
zurück. Hans Rehmanns Stimme des Erdgeiſtee
durch Metaphon verſtärkt, von der Decke herab erſchutte."
Waren die Zuſchauer in Atemſpannung der Handln"
folgt, blieben ſie nach Spielſchluß minutenlang in erſchn.
Schweigen, bis dieſes ſich in Beifallsbrauſen löſte.

[ ][  ][ ]

Nummer 217

Samstag, den 7. Auguſt 1926

Nach der Unterzeichnung.
Günſtige Beurteilung in amtlichen deutſchen Kreiſen.
Von unſerer Berliner Redaktion.
In amtlichen deutſchen Kreiſen wird das deutſch= fran=
zöſiſche
Wirtſchaftsabkommen günſtig beur=
teilt
. Man glaubt, daß die deutſchen Unterhändler das erreicht
haben, was nach Lage der Dinge im allgemeinen zu erreichen
war. Daß natürlich auch von deutſcher Seite gewiſſe Zugeſtänd=
niſſe
gemacht werden mußten, war nicht zu vermeiden. Ver=
ſchiedene
für die deutſche Induſtrie außerordentlich wichtige Zoll=
fätze
konnten nur im letzten Augenblick durch deutſche Zugeſtänd=
niſſe
in der franzöſiſchen Obſt= und Gemüſeeinfuhr erzielt wer=
den
, wodurch aber eine einſeitige Benachteiligung
der deutſchen Landwirtſchaft wohl kaum einge=
treten
iſt. Das Organ der deutſchen Landwirtſchaft, die
Deutſche Tageszeitung meldet die Unterzeichnung des Abkom=
mens
unter der Schlagzeile Auf Koſten der deutſchen Land=
wirtſchaft
!
An amtlichen deutſchen Stellen iſt man der Anſicht, daß das
Abkommen keineswegs auf Koſten der deutſchen
Landwirtſchaft erkauft worden ſei, denn auch die deutſche
Induſtrie hat nur einen Teil ihrer Wünſche durchſetzen können.
Beſonders ungünſtig hat die deutſche Textilinduſtrie abgeſchnit=
ten
; jedoch iſt es der franzöſiſchen auch nicht beſſer ergangen, ſo
daß wenigſtens dadurch ein gewiſſer Ausgleich erzielt worden iſt.
Allerdings wird anerkannt, daß die deutſchen Unter=
händler
, in Anbetracht der ſchwierigen Ver=
hältniſſe
gute Arbeit geleiſtet haben. Bis zum
letzten Augenblick iſt von ihnen gegen die Anſprüche der franzö=
ſiſchen
Landwirtſchaft ſcharf gekämpft worden. Daß es ihnen ge=
lungen
iſt, die Weinfrage auszuſchalten und ſie bis zu den Ver=
handlungen
über den endgültigen Vertrag zu verſchieben, muß
der Delegation ebenfalls als ein gewiſſer Erſolg angerechnet
werden. Letzten Endes wird Deutſchland ja in der Frage der
Weineinfuhr gewiſſe Zugeſtändniſſe machen müſſen, jedoch wird
bei den endgültigen Verhandlungen ein deutſches Ent=
gegenkommen
in dieſer Frage nur gegen entſpre=
chende
Zugeſtändniſſe auf franzöſiſcher Seite
verkauft werden. Deutſcherſeits wurde bis zuletzt eine Kontin=
gentierung
der franzöſiſchen Obſt= und Gemüſeeinfuhr nach
Deutſchland gefordert, was aber doch nicht erreicht werden konnte,
ſo daß jetzt Frankreich beliebige Mengen dieſer Erzeugniſſe ein=
führen
kann, wenn es Abnehmer findet. Das Abkommen ent=
hält
im übrigen Beſtimmungen zu Gunſten der deutſchen Land=
wirtſchaft
, die einen weſentlichen Foktſchritt gegenüber dem bis=
herigen
Zuſtand darſtellen.
Auch Frankreich zeigt ſich befriedigt.
Wie ſich verſchiedene Blätter aus Paris melden laſſen, iſt
man am Quai d’Orſay mit dem Vertragsabſchluß befriedigt.
Man vermißt die Freigabe der Einfuhr von Weinen und Lilören
nach Deutſchland, was für die franzöſiſche Induſtrie und für die
WWinzer von nicht zu unterſchätzender Bedeutung iſt. Gerade die
Weinbauern und die damit zuſammenhängende Wein= und
Cognak=Induſtrie verfügen über ſtarke wirtſchaftliche Intereſſen=
wertretungen
und haben auch großen Einfluß im Parlament
Alles in allem kann man ſagen, daß das Proviſorium ſowohl
für Deutſchland wie für Frankreich günſtig iſt und weſentliche
Erleichterungen für die beiderſeitigen Volkswirtſchaften mit ſich
bringt.
Erläuterungen zum Handelsproviſorium.
Inkraftſetzung des Vertrags am 20. Auguſi.
Zum deutſch=franzöſiſchen Handelsproviſorium wird von zuſtändiger
Seite noch mitgeteilt: Das in Paris geſtern unterzeichnete Abkommen
iſt der erſte Vertrag, auf den das kürzlich vom Reichstag beſchloſſene
(rmächtigungsgeſetz zur vorläufigen Anwendung von Verträgen An=
twendung
findet. Dieſes Geſetz beſtimmt bekanntlich, daß bei Parla=
mentsferien
uſw. internationale Verträge auch ohne ſofortige Zuſtim=
mung
des Parlaments in Kraft geſetzt werden können, falls Reichsrat
und handelspolitiſcher Ausſchuß des Reichstages ſich mit dem Vertrag
inverſtanden erklären. Die Zuſtimmung des Parlaments muß aller=
dings
in ſpäteſtens drei Monaten nachgeholt werden. Das neue Han=
delsproviſorium
wird daher in den nächſten Wochen bereits dem Reichs
at und dem handelspolitſchen Ausſchuß vorgelegt werden. Da an der
Zuſtimmung der genannten Körperſchaften nicht zu zweifeln iſt, iſt mit
der Inkraftſetzung des Vertrages am 20. Auguſt zu
echnen.
Das Handelsproviſorium darf nicht in eine Linie geſtellt werden
nit dem ſogenannten deutſch=franzöſiſchen Frühgemüſeabkommen, das
m März v. J. abgeſchloſſen wurde und das einſeitig agrariſche Zu=
eſtandniſſe
Deutſchlands an Frankreich enthielt. Das neue Teilab=
Immen iſt weit umfangreicher, ſtellt eine vollkommene

Balancierung zwiſchenlandwirtſchaftlichen und
induſiriellen Intereſſen
her und kann daher für die geſamte deutſche Wirtſchaft wohl als an=
nehmbar
gelten. Allerdings iſt zu beachten, daß es ſich auch jetzt nur
um eine vorläufige Löſung handelt. Die deutſchen Wünſche
ſind noch in einer ganzen Reihe von Fragen nicht erfüllt, die erſt bei
den kommenden Verhandlungen über den Hauptvertrag noch befriedigt
werden müſſen.
An bisher noch nicht bekannten Einzelheiten erfahren wir,
daß die Klauſel des Vertrages, die von der Möglichkeit einer Erhöhung
der franzöſiſchen Zollſätze handelt, beſtimmt, daß eine Erhöhung der
franzöſiſchen Tarife bis zu 30 Prozent auf die Vereinbarungen des
Teilabkommens nicht Anwendung finden darf. Erhöhungen, die über
30 Prozent hinausgehen, dürfen nur inſoweit angerechnet werden, als
ſie 30 Prozent überſteigen. Wenn z. B. Frankreich für eine be=
ſtimmte
Warenkategorie die gegenwärtigen Zölle auf 40 Prozent er=
höht
, ſo würden nur 10 Prozent davon gegenüber Deutſchland zur An=
wendung
kommen. Was
die franzöſiſchen Zugeſtändniſſe in der
Niederlaſſungsfrage
betrifft, ſo iſt nachzuholen, daß es leider nicht gelungen iſt, die ge=
währten
Vorteile auch auf Marokko und Indochina auszudehnen. Beide
Gebiete ſind ausdrücklich von den gewährten Vergünſtigungen ausge=
nommen
worden. Auch iſt es bedauerlich, daß ſich Deutſchland bezüglich
der Niederlaſſung von Deutſchen in den franzöſiſchen Kolonien mit einer
ſogen. Wohlwollens=Klauſel hat begnügen müſſen, d. h. Frankreich
ſichert in dem Vertrag nur zu, daß deutſche Anträge auf Genehmigung
der Niederlaſſung in den franzöſiſchen Kolonien (immer ausgenommen
Marokko und Indochina) wohlwollend behandelt würden. Das iſt eine
Regelung, mit der ſich Deutſchland nur für die ſechs Monate des Teil=
abkommens
zufrieden geben kann. Bei den Verhandlungen über den
Hauptvertrag wird auch in dieſer Frage die volle Meiſtbegünſtigung
von Deutſchland verlangt werden.
Der Vertrag gewährt auch einige Vergünſtigungen an
Deutſchland auf dem Gebiete der konſulariſchen
Vertretungen; allerdings iſt die Meiſtbegünſtigung hier nicht
erreicht worden. Frankreich hat lediglich die Errichtung eines deutſchen
Generalkonſulates in Marſeille und in Algier und eines deutſchen Kon=
ſulates
in Le Havre zugeſtanden.
Erklärungen Bokanowſkis zum Abſchluß
des Handelsproviſoriums.
Der franzöſiſche Handelsminiſter Bokanowski hat anläßlich des
geſtern erfolgten Abſchluſſes des vorläufigen deutſch=franzöſiſchen Han=
delsabkommens
ſich einem Vertreter des Petit Pariſien gegenüber
dahin ausgeſprochen, daß die Urſache des Zögerns auf deutſcher Seite
während der langen Monate geführten Verhandlngen in der Unſtabilität
der franzöſiſchen Währung und in der wachſenden Entwertung des Fr.
beruht habe. Erſt dadurch, daß ſich Frankreich nunmehr auf dem Wege
einer Währungsſanierung befinde, ſeien viele Hinderniſſe, die ſich dem
Abſchluſſe dieſes Handelsabkommens in den Weg ſtellten, beſeitigt wor=
den
. Eines der Hauptergebniſſe des Abſchluſſes ſei die Tatſache, daf
er von einem Wunſche der allgemeinen Pazifizierung in Europa Zeug=
nis
abiege und daß er den Beginn der Wiederaufnahme freundlicher
Veziehungen zwiſchen den beiden ehemals feindlichen Ländern darſtelle.
Die franzöſiſchen Morgenblätter begnügen ſich im allgemeinen nur
mit einer Wiedergabe des Inhalts des Abkommens. Der Gaulois,
nimmt jedoch zu dem Abkommen Stellung und ſchreibt: Das proviſori=
ſche
Abkommen ſichere Deutſchland ſehr beträchtliche Vorteile, da es
in Frankreich Gemüſe und Früchte billig einkaufen und die Mehrzahl
ſeiner Manufakturwaren in Frankreich werde abſetzen können. Was
jedoch in der amtlichen Inhaltsangabe über das Abkommen nicht aus=
drücklich
hervorgehoben ſei, ſei, daß die deutſchen Staatsangehörigen,
die deutſchen Handelshäuſer und die deutſchen Handelsgeſellſchaften ſich
in Frankreich, ſeinen Kolonien und in den Mandats= und Protektorats=
ländern
mit den gleichen Recht wie die franzöſiſchen Staatsangehörigen
und Geſellſchaften, genau wie vor 1914, niederlaſſen könnten. Das
Blatt fügt jedoch hinzu, daß auch franzöſiſchen Staatsbürger, der fran=
zöſiſche
Handel und die franzöſiſche Induſtrie dieſelben Vorrechte in
Deutſihland genießen; aber es werde dies keine Gleichheit bedeuten,
denn die franzöſiſche Expanſion ſei weniger machtvoll als die deutſche.
Das Wirtſchaftsblatt La Journee induſtrielle bedauert, daß eine
Anzahl wichtiger Kategerien in dem Vertrag noch nicht geregelt wor=
den
ſei, und zuar diejerigen, die Frankreich am meiſten intereſſierten,
nämlich Wein, Baumwolle, Wolle und Eiſen.
Die Finanzierung des Wohnungsbauprogramms.
Die ſchwierigen Verhandlungen zwiſchen Preußen und dem
Reich zur Finanzierung eines zuſätzlichen Wohnungsbaupro=
gramms
für dieſes Jahr ſtehen unmittelbar vor dem Abſchluß.
Es kann mit einem poſitiven Ergebnis der Verhandlungen ge=
rechnet
werden. Preußen iſt, wie wir erfahren, bereit, ſchon jetzt
den ihm zur Verfügung geſtellten Zwiſchenkredit des Reiches zu
einem Teil für erſte und zweite Hypotheken zu verwenden. Nur
die Höhe des Teiles des Zwiſchenkredits, der ſchon jetzt zum
Wohnungsbau verwendet werden ſoll, ſteht im Augenblick noch
nicht feſt. Es iſt alſo damit zu rechnen, daß noch im Auguſt mit
der Durchführung des zuſätzlichen Wohnungsbauprogramms be=
gonnen
wird.

Geite 3
Die Schwierigkeiten der
Arbeitsbeſchaffung.
Anzählige Kompetenzkonflikte. Ausſchaltung der Lan=
desbehörden
? Verſtärkte Befugniſſe der Miniſterial=
kommifſion
. Die finanziellen Auseinanderſetzungen.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Mitte nächſter Woche wird die Miniſterialkommiſſion zur
Durchführung des Arbeitsbeſchaffungsprogrammes zuſammen=
treten
, um über verſchiedene wichtige Fragen zu beraten. Für
den gleichzeitig zuſammentretenden Unterausſchuß des Volkswirt=
ſchaftlichen
Ausſchuſſes des Reichstages ſoll ein Bericht über den
gegenwärtigen Stand der Arbeitsbeſchaffung fertiggeſtellt wer=
den
. Wie vorauszuſehen war, iſt die Miniſterialkommiſſion bei
der Verwirklichung ihres Programmes bereits auf nicht unerheb=
liche
Schwierigkeiten geſtoßen, denn man kann ſich wieder einmal
nicht darüber einigen, welche Stelle für die verſchiedenen Not=
ſtandsarbeiten
zuſtändig iſt. Jede Maßnahme und jeder Plan
muß erſt einmal einen unendlichen Inſtanzenzug durchlaufen,
denn bei den meiſten Arbeiten haben die Gemeinde, die Propinz,
die Landesregierung und das Reich mitzureden. Dazu kommen
die vielen und äußerſt verwickelten Zuſtändigkeitsfragen. Es
läßt ſich in vielen Fällen gar nicht formalrechtlich feſtſtellen, ob
Reich, Land, Provinz, Bezirk, Kreishauptmannſchaft, Kreisre=
gierung
, Gemeinde, Gemeindebezirk oder wie die Stellen alle
heißen, zuſtändig ſind. Faſt jedes Miniſterium einer Landes=
regierung
hat eine gewichtige Stimme, wozu die Reibungen
zwiſchen den Inſtanzenzügen der Staatsverwaltung und Kom=
munalverwaltungen
noch hinzutreten.
Man erwägt daher bereits an amtlichen Stellen, ob man zur
Ausſchaltung dieſer unzähligen Kompetenzkonflikte
nicht der Miniſterialkommiſſion außerordentliche Vollmachten
geben ſoll. Nur dann glaubt man etwe. Durchgreifendes in der
Frage der Arbeitsbeſchaffung leiſten zu können, wenn bei der
Mitwirkung die Landesbehörden bis zu einem
gewiſſen Grade ausgeſchaltet werden können. Was
aber auch wieder ſeine Schattenſeiten hat, da man ſchließlich die
in Frage kommenden örtlichen Verhältniſſe mit zu berückſichtigen
hat, die wieder nur von den zuſtändigen örtlichen Stellen richtig
beurteilt werden können. Aber trotzdem wird ſich doch ohne
Schaden für die regionalen Bedürfniſſe eine ſehr erhebliche Ver=
kürzung
des Inſtanzenzuges und eine Verringerung der be=
teiligten
Behörden durchführen laſſen. Da die Löſung dieſer
Fragen im Rahmen einer allgemeinen Verwaltungsreform vor=
läufig
nicht in Frage kommt, iſt nur mit einer Verſtärkung
der Befugniſſe der Miniſterialkommiſſion zu
helfen. Auch die finanziellen Auseinanderſetzun=
gen
zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden im Zuſammen=
hang
mit der Arbeitsbeſchaffungsaktion haben bereits zu erheb=
lichen
Schwierigkeiten geführt, denn die Beteiligung der ein=
zelnen
Körperſchaften an den Laſten der Arbeitsbeſchaffung greift
unmittelbar auf die Frage des Finanzausgleiches über. Wie ver=
lautet
, ſchweben auch über die Neuregelung des Finanzaus=
gleiches
bereits zwiſchen den zuſtändigen Stellen Verhandlungen.
Der neue Vorſitzende des Volkswirtſchaftsrates
der Sowjetunion.
w. Moskau, 6. Auguſt.
Der ſtellvertretende Vorſitzende des Rates der Volkskommiſ=
ſare
der Sowjetunion, Kujbyſchew, iſt zum Vorſitzenden des
Oberſten Volkswirtſchaftsrates ernannt und gleichzeitig vom
Poſten des Volkskommiſſars der Arbeiter= und Bauerninſpektion
abberuſen worden.
Der neuernannte Vorſitzende des Oberſten Volkswirtſchafts=
rates
der Sowjetunion, Kujbyſchew, wurde 1888 in Omſt ge=
boren
. Seit 1904 gehört er der bolſchewiſtiſchen Partei an. Nach
der Oktoberrevolution bekleidete er eine Reihe verantwortungs=
voller
Aemter, darunter einen Poſten als Mitglied des Präſi=
diums
des Oberſten Volkswirtſchaftsrates, wo er die elektro=
techniſche
Induſtrie leitete. Auf dem Parteikongreß 1923 wurde
er zum Vorſitzenden der Zentralkommiſſion gewählt. Er beklei=
dete
gleichzeitig das Amt des Volkskommiſſars der Arbeiter= und
Bauerninſpektion. Im Januar 1926 übernahm er an Stelle
Kamenews den Poſten des ſtellvertretenden Vorſitzenden des
Rates der Volkskommiſſare.

*Deutſche Theater=Ausſteilung
Magdeburg 1927.
Die Stadt Magdeburg hat Herrn Profeſſor Albinmüller=
armſtadt
zum leitenden Architekten der Deutſchen Theater=
iisſtellung
gewählt und ihm die künſtleriſche Geſtaltung aller
auten und Anlagen übertragen. Die Ausſtellung wird im Mai
22 ihre Pforten den Beſuchern auftun. Für die geplanten gro=
EN Feſtvorſtellungen während der Ausſtellung wird außerden
Lc eine 2000 Perſonen faſſende Stadthalle am Elbufer erbaut
* in gemeinſamer Arbeit von Profeſſor Albinmüller und Magi=
alsbaurat
Göderiz=Magdeburg errichtet wird.
Die Deutſche Theaterausſtellung Magdeburg wird nicht ins
Den gerufen, weil auch im nächſten Jahre um jeden Preis eine
USſtellung, von der man redet, gemacht werden muß. Dieſe
Sau iſt eine nicht mehr aufſchiebbare Notwendigkeit, der kriſeln=
II deutſchen Theaterkultur Gelegenheit zur Rückbeſinnung zu
Den und zugleich neue Wege in die Zukunft zu bahnen. Hat
O keine Zeitſpanne die deutſche Bühne ſo maßgebend beein=
Tbk, als die letzten Jahrzehnte! Die Errungenſchaften der mo=
Eſen Technik, die ſozialen und politiſchen Umwälzungen haben
* lechnologiſchen Grundlagen und die literariſche Struktur des
liſchen Theaters ſo weſentlich verändert, daß eine ſchöpferiſche
Embalſe, wie ſie die Deutſche Theaterſchau Magdeburg ſein
don den Leuten vom Fach wie von der breiteſten Oeffent=
keit
nur begrüßt werden kann. Der programmatiſch bereits
Velegte organiſatoriſche Aufbau dieſer Ausſtellung befolgt den
Dernen Leitſatz, jede ermüdende muſeale Ueberfülle zu ver=
den
, jedem Theaterfreund eine lebendige, eine plaſtiſche, nicht
Pabierene Anſchauung zu vermitteln, ohne jedoch bei ſolcher
ndſatzlichen Verlebendigung des deutſchſprachlichen Theaters
Gegenwart in dem weitgeſpannten Rahmen einer Ausſtel=
I die hiſtoriſche Entwicklung des deutſchen Theaters auszu=
Iten. Kriſtallklar iſt die bereits feſtgelegte Gliederung in dre
Tplabteilungen: in eine rein künſtleriſche, eine kulturelle und
* gewerblich=induſtrielle. Die künſtleriſche Gruppe wird haupt=
ich
dem Beſucher einen Einblick gewähren in den ganzen
blizierten Mechanismus des deutſchen Theaters der Gegen=
2t mit ſeinen literariſchen, muſikaliſchen, bildkünſtleriſchen,
riſchen, optiſchen, deklamatoriſchen und akuſtiſchen Beziehun=

gen. Auf einer beſonderen Innenraum= und Freilichtbühne wer=
den
unter Mitwirkung hervorragender Vertreter des deutſchen
Theaters alle Gattungen des Theaterſpiels, auch Tanz, Marionette
und Film, in Szene geſetzt werden. Dieſe Gruppe wird unter
anderem auch einen Ueberblick bieten über die Entwicklung des
deutſchen Theaters vom Mittelalter bis zur Gegenwart. In mög=
lichſt
lebendig=anſchaulicher Form, knapp, gedrängt und überſicht=
lich
, ſoll dieſe hiſtoriſche Einführungsabteilung die Entwicklung
des deutſchen Theaters darſtellen: Myſterienſpiele, Schultheater,
Handwerkerſpiele Simultanbühne, Terenzbühne, Meiſterſinger=
bühne
, italieniſches Barocktheater, Jeſuitentheater Kuliſſen=
bühne
, engliſche Komödianten, deutſche Wandertruppe Shake=
ſpeare
=Bühne, das deutſche Nationaltheater (Hamburg, Mann=
heim
, Berlin), das klaſſiſche Weimar und ſo fort. Eine ſo plaſtiſch
organiſierte Theatergeſchichte wird in klarer Anordnung die Ge=
ſtalt
der heutigen Bühne in ihrer hiſtoriſchen Bedingtheit ver=
ſtehen
lernen. Die Theaterausſtellungen in Wien 1892 und
Berlin 1911 beſchränkten ſich faſt nur aufs Hiſtoriſche. Die Mag=
deburger
Theaterausſtellung 1927 wird aber zum erſtenmal auch
dem Nichtfachmann einen lückenloſen Ueber= und Einblick gewäh=
ren
in alle modernen Errungenſchaften der Theatertechnik. The=
ater
und Technik ſind zwei untrennbare Begriffe geworden. Wie
eng aber die Welt des Scheins mit der realen Welt der Technik
und Wirtſchaft verknüpft iſt, weiß im allgemeinen nur der Fach=
mann
. Auf dem Programm dieſer Spezialabteilung ſtehen
Theaterbauten, Bühnenſyſtem (Aſphalaia=Syſtem, Drehbühne
Schiebebühne, verſenkbare Bühne, Raumbühne, Würfelbühne),
Beleuchtungstechnik (Rampen=, Scheinwerfer=, Spielflächen=,
Effekt= und Notbeleuchtung, Telephoneinrichtungen), Bühnen=
ausſtattung
(Koſtüme, Perücken, Waffen, Rüſtungen, Geräuſch=
maſchinen
uſw.). Mit den Bühnenmodellen der Sammlung
Köſter werden bühnentechniſche Operationen in einer für den
Beſucher ohne weiteres verſtändlichen Form ermöglicht. In
der Kulturabteilung endlich ſollen alle diejenigen Verbände und
Einrichtungen, deren Zweck und Ziele in der kulturellen Förde=
rung
des deutſchen Theaterweſens beſtehen, zu Worte kommen
der Deutſche Bühnenverein, die Genoſſenſchaft deutſcher Bühnen=
argehöriger
, der Verband deutſcher Volksbühnenvereine, der
Bühnenvolksbund. Ueber den gegenwärtigen Stand des Aus=
bildungsweſens
ſollen Programme, Profpekte, Lehrmittel uſw.
von theaterwiſſenſchaftlichen Inſtituten, Schauſpiel= und Opern=
ſchulen
unterrichten.

Die Ausſtellung ſelbſt findet auf dem landſchaftlich wie ge=
ſchaffenen
, prachtvoll gelegenen Städtiſchen Ausſtellungsgelände
am Adolf=Mittag=See ſtatt. Darmſtadt aber begrüßt gerade dieſe
Deutſche Theaterausſtellung Magdeburg des Jahres 1927 mit
beſonderer Genugtuung, da die architektoniſche und künſtleriſche
Geſamtgeſtaltung einem Angehörigen der Darmſtädter Künſtler=
kolonie
anvertraut wurde.
EZ.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Leibniz=Geſellſchaft. Am 1. Juli d. J., dem 280.
Geburtstage von Gottfried Wilhelm Leibniz, iſt in Berlin die
Leibniz=Geſellſchaft gegründet worden, mit dem Zweck, die ge=
ſamte
wiſſenſchaftliche Forſchung, die auf das Leben und Denken
von Leibniz oder auf hiſtoriſche und ſyſtematiſche Probleme im
Zuſammenhang damit gerichret iſt, zu fördern. Zu dieſem Zweck
wird die Geſellſchaft im Verlage von Otto Reichl in Darmſtadt
das Leibniz=Archiv und die Leibniz=Bibliothek herausgeben, jenes
als eine rach Bedarf erſcheinende internationale Zeitſchrift, dieſe
als eine Sammlung von größeren Abhandlungen und Werken.
Der Vorſtand der Geſellſchaft beſteht aus den Herren Ludwig
Bieberbach, Konrad Burdach, Adolf von Harnack, Max Lenz,
Heinrich Maier, Friedrich Meinecke, Max Planck, Eduard Spran=
ger
und Carl Stumpf, unter dem Vorſitz von Heinrich Maier.
Zum Schriftführer und gleichzeitig zum Herausgeber der Publi=
kationen
der Gefellſchaft iſt Paul Ritter, der Leiter der Leib=
niz
=Ausgabe der Preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften, beſtellt
worden. Die Mitgliedſchaft der Geſellſchaft iſt auf die für die
Leibniz=Forſchung zunächſt in Betracht kommenden Gelehrten
und einige Stifter, die den Zweck der Geſellſchaft materiell för=
dern
wollen, beſchränkt und kann nur auf Einladung des Vor=
ſtandes
erworben werden. Doch ſtehen das Leibniz=Archiv und
die Leibniz=Bibliothek auch allen Nichtmitgliedern für die Ver=
öffentlichung
geeigneter Arbeiten zur Verfügung. Die Geſchäfts=
ſtelle
der Geſellſchaft befindet ſich im Hauſe der Preußiſchen Aka=
demie
der Wiſſenſchaften, Berlin NWV 7, Unter den Linden 38.
Die Hochſchule für Muſik in Sondershauſen
unter Leitung von Profeſſor C. Corbach, welcher gleichzeitig
der muſikaliſche Leiter des berühmten Lohorcheſters iſt, ver=
anſtaltete
fünf öffentliche Prüfungsaufführungen, unter welchen
eine Aufführung von Figaros Hochzeit Szenen aus dem Frei=
ſchütz
uſw. im Landestheater berechtigtes Aufſehen erregten.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Nummer 217

Samstag, den 2. Auguſt 1926

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Heidelberg (Baden)
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Die lirchliſche Trauung findet in der Schloßlirche
zu Darmſtadt am 8. Auguſt, nachm. 3 Uhr ſtatt.

Am Freitag abend verſchied
nach langem, ſchwerem Leiden
meine liebe Frau, unſere liebe
Mutter, Schweſter, Tante und
Großmutter
Frau
Rickchen Wolf
geb. Hahn
im 64. Lebensjahr.
Im Nawen
der trauernden Hinterbliebenen:
Ferdinand Wolf
Oberklingen. (11428
Dieburg, Groß=Umſtadt, Auerbach,
Lengfeld, Flacht.
Die Beerdigung findet Sonntag,
1½ Uhr mittags, vom Trauerhaus
Dieburg, Frankfurterſtraße, aus
ſtatt.

Die Verlobung ihrer Tochter
Guſtel mit Herrn Dr. phil.
Wolfram Scheer geben be=
kannt

A. Schuchmann
Bauunternehmer
u. Frau Marg., geb Kirſchner.

Meine Verlobung mit Fräulein
Guſtel Schuchmann zeige
ich an
Dn.phil. Wolfram Scheer.

Darmſtadt, den 7. Auguſt 1926.
Artillerſeſtraße 10.

(*20449

Ihre Verlobung geben bekannt
Gertrud Voigt
Dr. ing. Karl Rudolf Andress
August 1926.
Jena.
Darmstadt.

(N0.11118)

Pflaumen Pfd. 125;
10 Pd. 1.104
Birnen Pfd. 15 3
10 Pfd 1.40
einpfiehlt
Walther, Wienerſtr. 69.
Teleph. 1598 (*20556

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beidem Hinſcheiden meiner
innigſtgeliebten Frau, unſerer lieben
Tochter, Schwiegertochter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau Marie Haas
geb. Perron
ſagen wir herzlichſten Dank. Beſonders
danken wir Herrn Pfarraſſiſtent Lenz
für die Einſegnung und für die troſt=
reichen
, tief zu Herzen gehenden Worte
am Grabe, ſowie der Schweſter Marie
für ihre jahrelange liebevolle Pflege,
ferner danken wir für die vielen Kranz
und Blumenſpenden und für die zahl=
reiche
Begleitung zur letzten Ruhe.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Jakob Haas, Schneidermeiſier.
Ober=Ramſtadt, 6. Auguſt 1926. (*20494

Oankſagung.
Für die vielen Beweiſe auf=
richtiger
Teilnahme bei dem Hin=
ſcheiden
unſerer lieben Entſchlafe=
nen
, ſowie für die ſo zahlreichen
Kranz= und Blumenſpenden
ſprechen wir unſeren tiefgefühl=
ſien
, innigen Dank aus. c21é
Im Namen der
tieftrauernden Hinterbliebenen:
Palentin Germann.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger
Teilnahme, ſowie für die vielen
Kranz= und Blumenſpenden bei dem
Hinſcheiden unſeres lieben Kindes

Helmut

ſagen wir auf dieſem Wege Allen
herzl. Dank. Insbeſondere danken
wir Herrn Pfarrer Dr. Dreſcher aus
Eſchollbrücken für die troſtreichen
Worte am Grabe unſeres Lieblings.
Familie Fleiſchhauer.
Crumſtadt, den 4. Auguſt 1926.
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[ ][  ][ ]

Nummer 217

Samstag, den T. Auguſt 1926

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 7. Auguſt.
Verwaltungs=Sonderzug zur Geſolei noch
Düſſeldorf.
Es iſt immerhin ſchwierig, an einem kleinen Platz mehr als tauſend
Teilnehmer an der Fahrt eines Sonderzuges unterzubringen, ein genau
feſtgelegtes Prograjam abzuwickeln, da mitunter die genaueſt feſtgelegten
Vereinbarungen von den Unternehmern nicht gehalten werden. Eine
derartige Befürchtung brauchen diejenigen nicht zu haben, die morgen
Sonntag vormittag bei guter Zeit den Verwaltungs=Sonderzug Darm=
ſtadt
-MainzWiesbaden nach Düſſeldorf zur Geſolei benutzen werden.
Zunächſt fährt der Zug in wenig mehr als vier Stunden von Mainz
nach Düſſeldorf, während der geſvöhnliche Schnellzug mit Durchgangs=
wagen
fünf Stunden benötigt. In Düſſeldorf, wo der Zug Finktlich
11.05 Uhr eintrifft, empfiehlt es ſich, zunächſt dieſe ſchöne Gartenſtadt
zu beſichtigen. Das kann, ganz ohne Koſten, zu Fuß oder in zirka einer
Stunde Rundfahrt im großen Poſtauto zu 1,50 Mk. pro Perſon ge=
ſchehen
. Von allen Gegenden der Stadt führen Straßenbahnen zur
Geſolei. Ein jedem Teilnehmer beim Löſen der Fahrkarte oder im
Zug überreichter kleiner Führer macht die Orientierung leicht. Das Mit=
tageſſen
kann beliebig eingenommen werden. Späteſtens gegen 2.30 Uhr
twird man gut tun, in der Geſolei mit der Beſichtigung zu beginnen.
Die Ausſtellungstechnik iſt derart, daß eine beſondere Führung entbehrt
twerden kann. Drei gute anſtrengende Stunden ſind zum Gang durch die
Hallen und Gebäude notwendig, ſodaß gegen 6 Uhr alle Sonderzugteil=
nehmer
mit der Beſichtigung zu Ende ſein können. Es empfiehlt ſich
Dann, mideſtens eine halbe Stunde vor Abgang des Zuges 8.00 Uhr
Fünktlich im Bahnhof zu ſein, damit unliebſame Zugverſäumniſſe
vermieden werden. Das vorgeſehene Programm, die Aufnahmefähigkeit
von Düſſeldorf, ſowie die getroffenen Vorbereitungen verbürgen für
jeden Teilnehmer einen ungetrübten, genußreichen Tag.

Ernannt wurde am 19. Juli der Gartenmeiſter am pflanzen=
phyſiologiſchen
Inſtitut Dahlem der Univerſität Berlin Herm. Neſſel
in Dahlem mit Wirkung vom 1. Oktober 1926 zum Univerſitätsgarten=
inſpektor
an der Landesuniverſität Gießen.
Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vormittags
11.00 und 11.15 Uhr, nachmittags 3.30 und 4 Uhr, Sonntags nur 11.00
und 11.30 Uhr ſtatt. Samstag geſchloſſen.
Hefſiſches Landestheater. An dem Programm, das für die vom
11.16. Oktober in Darmſtadt ſtattfindende Reichsſchulmuſik=
voche
feſtgeſetzt wurde, beteiligt ſich das Landestheater mit 3 Abenden,
and zwar findet am Montag, den 11. Okt., ein Feſtkonzert ſtatt, das
Mahlers 2. Sinfonie bringen wird. Am Mittwoch, den 13. Okt., wird
u der neu einſtudierten Form Beethovens Fidelio gegeben werden,
ind Freitag, den 15. Okt., gehen Buſonis Arlecchino und Strawinskys
Die Geſchichte vom Soldaten in Szene.
Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters; Leitung Direktor Adalbert Steffter. Heute Samstag,
bends 7.30 Uhr, gelangt infolge der großen Nachfrage nochmals die
rfolgreiche Operette Der Orlow (Der ruſſiſche Krondiamant) zur
Viedergabe; abends 10.30 Uhr wird das Luſtſpiel Der fröhliche
Veinberg von Karl Zuckmeyer gegeben, das anläßlich der Erſtauf=
Ɨhrung am Donnerstag mit großem Beifall aufgenommen wurde.
Norgen Sonntag ſind drei Vorſtellungen: Nachmittags 3.30 Uhr wird
ur ganz kleinen Preiſen von 50 Pfg. und 1 Mk. zum letzten Male das
indermärchen Schneewittchen und die ſieben Zwerge‟
egeben; abends 7.30 Uhr iſt die letzte Wiederholung der Operette Der
rlow, und um 10.30 Uhr wird das Luſtſpiel Der fröhliche
Zeinberg aufgeführt. Montag den 9. Auguſt, abends 7.30 Uhr,
* die Erſtaufführung der Operette Wenn Liebe erwacht
on Eduard Künneke, in Szene geſetzt von Direktor Steffter; die muſi=
tliſche
Leitung hat Kapellmeiſter Fenslein. Die Hauptrollen ſind beſetzt
it den Damen Calligaris, Gruſel, Kuhn und Niemz, welch letztere in
er Nolle der Gräfin zum erſten Male auftritt; außerdem ſind beſchäf=
gt
die Herren Horſten, Neyz und Straſſer. Dienstag und täglich 7.30
hr abends finden Wiederholungen der Operette Wenn Liebe erwacht
att. Infolge des großen Erfolges bleibt das Luſtſpiel Der fröhliche
Zeinberg ebenfalls noch Montag und folgende Tage auf dem Spiel=
Can, und iſt der Beginn der Vorſtellung 10.30 Uhr.
Heſſen=Vereinigung Berlin. Nachſtehende Zuſchrift iſt in zirka
90 Exemplaren in den letzten Tagen an die in Berlin lebenden Heſſen
gangen: Berlin, 28. 7. Auf Anregung unſerer Landsmännin Bienche
Zimmbernell ſoll in Berlin eine Heſſen=Vereinigung, ge=
ründet
werden, die in zwangloſen Zuſammenkünften die Liebe zu
nſerer ſchönen engeren Heimat pflegen und die in der Reichshauptſtadt
benden Heſſen einander perſönlich näher bringen will. Das vorberei=
nde
Komitee wendet ſich an ſeine hier anſäſſigen Landsleute mit der
fitte, ſich am Dienstag, den 10. Auguſt d. Js., abends 8 Uhr, im
eſtaurant Zum Heidelberger, Friedrichſtraße (unmittelbar am Bahn=
pf
Friedrichſtraße) Parlamentszimmer (erfragen am Büfett), ein=
cfinden
zwecks näherer Ausſprache über die weitere Behandlung der
ngelegenheit, und gibt ſich der Hoffnung hin, daß auch Sie durch Ihr
Tſcheinen das Zuſtandekommen der Vereinigung unterſtützen werden.
ir möglichſte Weiterverbreitung dieſer Benachrichtigung an fonſtige
hnen bekannte Landsleute in Berlin wären wir Ihnen dankbar.
trömt herbei, Ihr Völkerſcharen! Mit Heſſengruß! Im Auftrage
riegbaum, Miniſterialamtmann. Wir wünſchen der Zuſam=
enkunft
beſten Erfolg und bitten unſere verehrl. Leſer, falls ſie Ver=
andte
oder Bekannte in Berlin haben ſollten, durch Poſtkarte ebenfalls
f die Veranſtaltung hinweiſen zu wollen. Die Red.
Darmſtädter Gruppe Ausſtellung Kunſthalle am
heintor. Zur Berichtigung weiſen wir darauf hin, daß am Sonn=
I, den 8. Auguſt, nicht Breitwieſer (Bad=Nauheim), ſondern Gottfr.
ichrer=Offenbach mit einer Sonder=Kollektion ſeiner vorzüg=
gen
Tuſchzeichnungen zur Ausſtellung gelangt. Die Kollektion von
reitwieſer iſt noch nicht vollzählig hier eingetroffen, ſodaß dieſelbe erſt
ernächſte Woche ausgeſtellt werden kann. Auch hat die Abteilung
fühnenkunſt von Friedrich Kalbfuß eine ſehr bemerkenswerte
tveiterung von Entwürfen zu Wallenſtein und Jenufa erfahren.
Verkehrsverein. Anläßlich der letzten Heidelberger Schloßbeleuch=
cg
am 11. Auguſt iſt dem Publikum Gelegenheit geboten, auf bequeme
O billige Art einer herrlichen Schloß= und Brückenbeleuchtung beizu=
hnen
. Der große Geſellſchaftswagen der Firma Fiſcher fährt ab
mſtadt 6.15 Uhr abends bis Heidelberg=Schlierbach, woſelbſt ein
Otorboot (Kurpfalz) bereit ſteht, um die Teilnehmer die 5 Kilometer
ge Strecke von Schlierbach bis Neuenheimer==Straßenbrücke (5 Min.
7 Vahnhof) zu fahren. Hiermit kann jeder die Schloßbeleuchtung bei
kiutlichem und bequemem Sitzen im Kahn anſehen, iſt dabei dem Ge=
inge
enthoben und genießt gleichzeitig die Schönheit einer Neckarfahrt
E Lampions. Die Teilnehmer der Motorbootfahrt werden von dem
rnibus an der Neuenheimer Straßenbrücke zur Rückfahrt nach Darm=
Ir nach Beendigung der Schloßbeleuchtung abgeholt. Der Preis dieſer
Inen Kahnfahrt iſt ſo niedrig gehalten, daß ſich jeder daran beteiligen
n. Die Karten für den Omnibus ſowie für die Motorbootfahrt ſind
Verkehrsbureau, Ernſt=Ludwigsplatz, im Vorverkauf zu haben, und
Eden dieſelben auch getrennt abgegeben. Der Verkehrsverein bittet
recht zahlreiche Beteiligung, und wird das Publikum gebeten, bis
reſtens Mittwoch, nachmittags 5 Uhr, ſich am Verkehrsbureau anzu=
Tden. Näheres (Preiſe) ſiehe Anzeige.
Mozartverein. Rheinfahrt am 8. Auguſt. Es wird noch=
1s darauf hingewicſen, daß der Sonderzug vünktlich um 8 Uhr mor=
S bom Hauptbahnhof, Bahnſteig 3, rechtes Gleis, abfährt. Die Teil=
mer
verlaſſen auf der Hinreiſe den Zug bereits in Mainz=Süid, wäh=
O die Rückfahrt vom Hauptbahnhof angetreten wird. Ausweiſe nicht
geſſen.
Im Beſſunger Herrngarten fand am verfloſſenen Sonntag im
Nokonzert des Städtiſchen Orcheſters die wirkungsvolle Bearbeitung
internationalen hiſtoriſchen Märſche von A.
ettge eine ſolch beifällige Aufnahme durch die Zuhörerſchaft, daß
** Samstag eine Wiederholung des intereſſanten Stückes ſtattfindet
gende Marſchweiſen ſeien daraus erwähnt: 1. Aus Wales (Mittel=
), 2. Aus Niederland (1626), 3. Aus Sachſen (1792), 4. Aus
Tand (Mitte des 16. Jahrhunderts), 5. Interade (181315), 6. Aus
land (1780), 7. Aus Dänemark (1712), 8. Aus Frankreich (1870),
us Schweden (1806), 10. Aus Oeſterreich (1854), 11. Der Pappen=
rer
(1630), 12. Aus Italien (1860), 13. Aus der Türkei (1840),
Apotheoſe: Feſt ſteht und treu. Die Leitung hat H. Hauske.
Ein aus den erſten Anfängen des Automobilbaues ſtammendes
Zcuto paſſiert vorausſichtlich heute Samstag mittag Darmſtadt. Die
em. Gruppe für Kraftfahrzeugbau der Techn. Hochſchule Hannober
Edet ſich mit dieſem Wagen auf einer Propagandafahrt von Hannober
Mannheim, um dort dem Altmeiſter des deutſchen Automobil=
S 2r=Ing. Carl Benz eine Ehrung darzubringen. Die Teilnehmer
er Fahrt haben einer Einladung der hieſigen Studentenſchaft in das
rnſtädter Studentenheim Folge geleiſtet; der Wagen, ein Mufeums=
Dird alſo auf der Fahrt zur Studentiſchen Wirtſchaftshilfe, Alexan=
Taße 22, zu ſehen ſein.

Sportarzt=Lehrgang in Gießen.

Mordtat aus verſchmähter Liebe.

Die erfreuliche Zunahme von Turnen, Spiel und Sport iſt im In=
tereſſe
unſerer Volksgeſundheit ſehr zu begrüßen. Doch kann, beſonders
in den Entwicklungsjahren, übermäßige körperliche Inanſpruchnahme
beſtehende körperliche Fehler verſchlimmern und dauernde Schädigungen
herbeiführen. Manche Erkrankungen erfordern wiederum eine Beſchrän=
kung
auf ganz beſtimmte Uebungen. Hier kann nur eine genate Unter=
ſuchung
und Ueberwachung durch einen mit dem Betriebe der Leibes=
übungen
vertrauten Arzt vor Schaden bewahren, andererſeits können
aber gewiſſe Körperfehler durch entſprechende, nach ärztlichen Geſichts=
punkten
gewählte Uebungen ausgeglichen und ſo die ſportlichen Leiſtun=
gen
verbeſſert werden.
Der auf Anregung des bekannten Berliner Chirurgen A. Bier, des
Rektors der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen, begründete Deut=
ſche
Aerztebund zur Förderung der Leibesübungen will in dieſem Sinn
wirken und die Aerzteſchaft durch ſportärztliche Ausbildungskurſe und
perſönliche Beteiligung an den wichtigſten ſportlich=gymnaſtiſchen Uebun=
gen
mit dem Betriebe der verſchiedenen Arten der Leibesübungen ver=
traut
machen.
Zu dieſem Zweck veranſtaltet auch die Mediziniſche Abteilung des
Inſtituts für Körperkultur an der Heſſiſchen Landesuniverſität in der
Zeit vom 4.16. Oktober einen Sportarztlehrgang, der die Voraus=
ſetzung
zur Erlangung der Anerkennung als Sportarzt erfüllt und Ge=
legenheit
zur Ablegung der Prüfungen ſür das Deutſche Turn= und
Sportabzeichen bietet. Morgens werden hauptſächlich praktiſche Uebun=
gen
, nachmittags Vorträge, Kurſe und Vorführungen ſtattfinden.
Für die Gießener Aerzte, die am Morgen durch Sprechſtunden uſw.
vielfach in Anſpruch genommen ſind, iſt der praktiſche Teil unter Be=
teiligung
von 14 Herren bereits in der Zeit von Mitte Juni bis Ende
Juli (zweimal wöchentlich 2 Stunden von 68 Uhr abends) zur Durch=
führung
gelangt. Die Uebungen wurden von Sportlehrer Schneider
geleitet und erſtreckten ſich auf ſportliche Gymnaſtik, Lauf und Wurf=
übungen
, Ballſpiele Boxen und Jiu=Jitſu. Die Schwimmübungen
fanden unter der Leitung von Dr. Jung ſtatt. Die Vorführung der
verſchiedenen Schwimmarten hatten in dankenswerter Weiſe Herren
vom Gießener Schwimmverein übernommen. Ebenſo ließen es ſich die
Gießener Rudergeſellſchaft von 1877 und die Gießener Paddlergilde
angelegen ſein, die Kursteilnehmer in ihren Spezialſport theoretiſch
und praktiſch einzuführen.
Selbſt die älteren Herren, von denen drei das 50. Lebensjahr über=
ſchritten
hatten, haben ſich mit großem Eifer an den vielſeitigen Uebun=
gen
beteiligt, und es herrſchte allgemeines Bedauern, als der Kurs zu
Ende ging. Bei genügender Beteiligung ſollen die leichtathletiſchen
Uebungen daher auch in den Univerſitätsferien durchgeführt werden und
zu dem Okroberkurſus überleiten.

Dritter Bundestag des Gewerkſchaftsbundes
der Angeſiellten (G. D. A.)
Vom 3.6. September findet in Hamburg der dritte Bundestag
des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten (G.D.A.) ſtatt. Mit dieſem
Bundestag findet gemeinſam die dritte öffentliche Angeſtelltentagung,
ſowie Sondertagungen ſüir die Frauen, Techniter und Jugendgruppen
ſtatt. Bei der großen dritten Angeſtelltentagung am Sonntag, den
5. September, wird Herr Reichsfinanzminiſter Dr. Peter Reinhold über
die wirtſchaftliche Lage Deutſchlands und ihre Beziehungen zur Wirt=
ſchaft
anderer Staaten ſprechen.
Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (G.D.A.) als die größte
Angeſtelltenorganifation hielt im Jahre 1924 in Frankfurt ſeinen zwei=
ten
Bundestag ab. Die damals feſtgelegten Programmſätze haben ge=
zeigt
, daß der Bund eine Angeſtelltenpolitik betreiben will, die frei iſt
von wirtſchaftsdogmatiſchen Bindungen und nur das gemeine Wohl der
Volksgemeinſchaft als Bindung anerkennt. Im freiheitlich=nationalen
Geiſte, auf der Grundlage des Deutſchen Volksſtaates, unter Wahrung
der parteipolitiſchen und religiöſen Neutralität, will der Bund die
wirtſchaftlichen und ſtaatsbürgerlichen Grundrechte der Angeſtellten ver=
teidigen
und weiter entwickeln.
Sein Ziel iſt, die Angeſtellten in Staat und Wirtſchaft ſo zu heben,
daß ſie als ſelbſtbewußte Wirtſchaftsträger arbeiten und wirken können.
Zu dieſem Zweck iſt der Ausbau der ſozialen Rechte mit ſozialem Geiſt
notwendig, denn nur auf dieſem Wege beſteht die Möglichkeit, den
Arbeits= und Volksgemeinſchaftsgedanken zu verwirklichen.
Die Angeſtellten als geiſtige Arbeiter ſind berufen, im Staatsleben
und in den Selbſtverwaltungskörpern an verantwortlicher Stelle und
in voller Gleichberechtigung mit der Arbeiterſchaft und dem Unterneh=
mertum
mitzuwirken.
Ein ſtarkes deutſches Nationalgefühl in Verbindung mit einer tief
im Volke wurzelnden freiheitlichen Geſtaltung des Staates kann das
Reich im Innern ſtark und nach außen wieder frei machen.
Der Bund hat mit den außerhalb des Deutſchen Reiches lebenden
deutſchen Angeſtellten immer eine kulturelle Gemeinſchaft gepflegt. Er
hat insbeſondere mit den Angeſtellten, die in den ſeit 1918 abgetrennten
und beſetzten Gebieten leben, eine beſonders enge Verbindung aufrecht=
erhalten
, damit dort der deutſche Gedanke immer wach gehalten wird.
Der Bund lehnt ferner alles Zerſplitternde und Schwächende ab,
denn ſo wie er den Einheitsgedanken für alle Angeſtellten vertritt, will
er für die Rechte dieſer Perſonen jederzeit eintreten. Als Einheits=
gewerkſchaft
der deutſchen Angeſtelltenſchaft vertritt der GDA. die egemein=
ſamen
Intereſſen der männlichen und weiblichen Angeſtellten und die
beſonderen der Kaufleute, Techniker, Werkmeiſter und Burequangeſtell=
ten
. Die vor dem Kriege beſtandene ſchwächende Zerſplitterung der
Angeſtelltenbewegung, welche darin beſtand, daß ſich die Angeſtellten=
verbände
in beſondere Fachverbände oder religiöſe oder parteipolitiſche
Organiſationen gliederten, will der G. D.A. überwinden und ſie frei,
unabhängig und einflußreich geſtalten. Den Angeſtellten will er in
geiſtiger und kultureller Hinſicht fördern, damit er zur wirkſamen Mit=
arbeit
in der Geſamtheit befähigt iſt. Das geiſtige Band, das alle
G. D.A.=Mitglieder zu einheitlichem Wollen verbindet, iſt die freiheitlich
nationale Grundlage der G.D.A.=Arbeit. Freie Menſchen in Staat und
Wirtſchaft!
Der G.D.A. fordert für ſeine Selbſthilfeeinrichtungen, wie Stellen=
vermittelung
Stellenloſenunterſtützungskaſſe Hinterbliebenenkaſſe
Widerſtandskaſſe Rechtsſchutz Krankenkaſſen Verſicherungs=
aktiengeſellſchaft
Deutſche Welt Deutſche Wirtſchaftsbank. A.G.
Baugeſellſchaft Heimat Erholungsheime, Kinderheime Bildungs=
anſtalten
Bundesſchriften und Studienreiſen, Freiheit und Beſeiti=
gung
aller behördlichen Einſchränkungen, die dem Ausbau dieſer Ein=
richtungen
entgegenſtehen. Beſonders aber fordert er für die geſamte
Sozialverſicherung freie Selbſtverwaltung.

Turngemeinde Darmſtadt 1846. Die in früheren Jahren eine
Eigenart der Turngemeinde geweſenen Wochenverſammlungen,
auf denen turneriſche und Vereinsangelegenheiten durchbeſprochen wur=
den
, ſind durch Monatsverſammlungen, die jeweils am 1. Samstag eines
Monats ſtattfinden, abgelöſt worden. Jeder Turner oder auch Tur=
nerin
hat hier Gelegenheit, ſich an dieſen Ausſprachen zu beteiligen.
Ein Bericht über die Kölner Kampfſpiele wird heute abend von einem
Teilnehmer erſtattet werden.
Warnung! Es kommt ab und zu vor, daß einzelne Freimarken
auf den mit der Poſt beförderten Briefſendungen nur geringfügige
oder ſchwache Entwertungszeichen, oftmals nur Striche oder ſchwärz=
liche
Flecken tragen, weil ſie beim Abſtempeln in der Eile nicht getrof=
fen
worden ſind. Selbſtverſtändlich iſt es verboten und auch ſtraffällig,
ſolche unvollſtändig entwertete Freimarken, nachdem ſie von den Um=
ſchlägen
abgelöſt worden ſind, nochmals zur Freimachung von anderen
Poſtſendungen zu benutzen Trotzdem geſchieht dies ſehr oft in der fal=
ſchen
Vorausſetzung, der Betrug würde nicht bemerkt. In den meiſten
Fällen werden dieſe Gebührenhinterziehungen aber bei den Poſtanſtal=
ten
, die angewieſen ſind, hierauf beſonders zu achten, entdeckt; gegen
die Abſender wird dann von der oberen Poſtbehörde die dafür in dem
Poſtgeſetz vorgeſehene Geldſtrafe verhängt. Allem Anſchein nach wer=
den
derartige ſchwach entwertete Freimarken auch vielfach in betrügeri=
ſcher
Abſicht als Erſatz für Kleingeld in Verkehr geſetzt. Darum tut
jedermann, der ſich Unannehmlichkeiten erſparen will, gut, Freimarken,
die er nicht ſelbſt am Poſtſchalter gekauft hat, vor ihrer Verwendung
genau zu beſichtigen. Bei verdächtigen Wahrnehmungen, insbeſondere
auch beim Fehlen des Klebſtoffes auf der Rückſeite, empfiehlt ſich eine
Anfrage über ihre Gültigkeit am Poſtſchalter.

Tageskalender für Samstag, den 7. Auguſt 1926.
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. Kleines
Haus, abends 7½ Uhr: Der Orlow; abends 10½ Uhr: Der
fröhliche Weinberg. Orpheum: Geſchloſſen. Ludwigs=
höhe
: Konzert. Schloß=Café: Konzert. Café
Rheingold: Konzert und Tanz. Schmitz, Rheinſtraße:
Unterhaltungsmuſik. Sport=Café, Mühlſtraße: Großes
Sommerfeſt. Hanauer Hof, abends 8 Uhr: Konzert.
Rummelbräu, Rheinſtraße, V. f. R. Darmſtadt: 15jähr. Stif=
tungsfeſt
; abends 8 Uhr: Feſtkommers. Sitte, Karlsſtraße,
Aufklärungsvortrag von Herrn Bilabel=Pforzheim über den heutigen
Stand der Entſchädigungsgeſetzgebung. Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

Zwei Darmſkädter in Frankfurt ermordet.
DD. Frankfurt a. M., 5. Auguſt.
Heute morgen gegen 11 Uhr drang der 29jährige Kontoriſt
Hermann aus Offenbach in die Wohnung der Familie Huf=
nagel
und gab auf drei darin anweſende Frauen, Mutter, Toch=
ter
und Schwiegertochter, mehrere Revolverſchüſſe ab. Die Tochter
wurde ſofort getötet, die Schwiegertochter liegt im Ster=
ben
, während die Mutter ſchwer verletzt iſt. Der Grund
der Tat iſt darin zu ſuchen, daß die Tochter das Liebeswerben
des Hermann abgelehnt hat. Der Täter konnte verhaftet werden.
Als zweites Opfer der Mordtat in der Dahlmannſtraße iſt die 25 jäh=
rige
Frau des Prokuriſten Hufnagel ihrer ſchweren Schußverletzung
noch auf dem Transport ins Krankenhaus erlegen. Ueber die furcht=
bare
Tat werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Der Prokuriſt
Friedrich Hermann aus Offenbach, der zur Zeit arbeitslos iſt, erſchien
heute morgen im Hauſe Dahlmannſtraße 5 und verlangte Einlaß in die
im erſten Stock gelegene Wohnung des Prokuriſten Hufnagel. Als ihm
nicht geöffnet wurde, erzwang er ſich den Eintritt und ſchloß die Woh=
nungstür
hinter ſich ab. Er betrat dann eines der Zimmer, in dem
ſich die 26jährige Schwägerin der Frau Hufnagel, Kunigunde Hufnagel,
aufhielt. Er zog nun ſofort einen Revolver, mit dem er das Mädchen
bedrohte. Als die Schwägerin, um Unheil zu verhüten, dazwiſchen=
ſpringen
wollte, ſchoß er Fräulein Hufnagel nieder. Die Kugel drang
ihr in den Kopf und tötete ſie auf der Stelle. Nun richtete er einen
Revolder gegen die Schwägerin der Ermordeten und brachte ihr einen
Schuß in die Bruſt bei. Die Verwundung war ſo ſchwer, daß die junge
Frau ſchon auf dem Transport ins Krankenhaus ſtarb. Auch auf die
Mutter der Geſchwiſter Hufnagel, die ſeit acht Tagen bei ihrem Sohn
zu Beſuch weilte, gab der Mörder einen Schuß ab und verletzte ſie
ſchwer am Kopf. Das vierjährige Kind des Prokuriſten Hufnagel und
ein etwa gleichalteriges Enkelkind der alten Frau Hufnagel waren Zeu=
gen
der entſetzlichen Tat. Auch auf einen Hausbewohner, der auf die
Hilferufe der Frauen herbeigeeilt war, hat der Täter geſchoſſen, ohne
ihn aber zu treffen. Der kuragierte Mann verſchaffte ſich dann durch
Eintreten der Tür Einlaß in die Wohnung, in der er Fräulein Hufnagel
ſchon tot und die junge Frau Hufnagel bewußtlos vorfand. Die alte
Frau Hufnagel ging gerade in das Nebenzimmer und brach dort zu=
ſammen
. Er holte nun ſofort einen in der Nachbarſchaft wohnenden
Arzt, der den beiden ſchwerverletzten Frauen Notverbände anlegte. In=
zwiſchen
waren auch Beamte des Polizeireviers und die Mordkommiſſion
am Tatort erſchienen; während ſie ſich noch um die verwundeten Frauen
bemühten, bemerkten ſie plötzlich, daß ſich hinter dem Ofenſchirm etwas
bewegte. Sie traten hinzu und fanden dort den Mörder, der vergebens
verſuchte, den letzten noch in ſeinem Revolver ſteckenden Schuß abzu=
feuern
. Er wurde ſofort feſtgenommen. Wie durch die Vernehmung
des Täters feſtgeſtellt wurde, hat er die Kunigunde Hufnagel vor etwa
14 Tagen bei einem Sonntagsausflug geſehen und von da an ſtändig
verfolgt; ſie lehnte ſeine Annäherung aber ab. Schon geſtern war er
an der Wohnung der Familie Hufnagel geweſen, ohne aber Einlaß
gefunden zu haben. Geſtern abend haben Nachbarn den Täter zuſam=
men
mit der Kunigunde Hufnagel auf der Straße geſehen. Als die
Polizei den Mörder abführte, hatte ſie große Mühe, ihn vor der Wur
der Menge, die ſich inzwiſchen vor dem Hauſe angeſammelt hatte, zu
ſchützen.
Einrichtung einer Kraftpoſtlinie. Vom 8. Auguſt ab wird auf
der Strecke GießenHochelheim-Niederkleen eine Kraft=
poſt
eingerichtet. Vorgeſehen ſind täglich zwei Fahrten auf der ganzen
Strecke, ab Niederkleen 5.40 Uhr früh und 2.00 Uhr nachmittags, ab
Gießen Bahnhof 7.30 Uhr morgens und 7.00 Uhr abends; täglich eine
Verbindung NiederkleenGroßen=Linden Bhf., ab Nieder=
kleen
11.30 Uhr, ab Großen=Linden Bhf. 12.50 Uhr, ferner ſieben Pen=
delfahrten
auf der Teilſtrecke Gießen=Kleinlinden: ab Gießen Bhf. 7.15,
8.40, 12.15, 1.15, 5.10, 6.15 und 8.15 Uhr, ab Klein=Linden 7.35, 9.00,
12.35, 1.35, 5.25, 6.35 und 8.35 Uhr.
* Frecher Fahrraddiebſtahl. Geſtern Freitag vormittag gegen 11 Uhr
wurde in der Rheinſtraße am Tagblatthaus ein ſehr guterhaltenes Fahrrad
(Marke L. W.D.) geſtohlen. Der Täter benutzte den Augenblick, den das
Rad unbeaufſichtigt auf der Straße ſtand, um damit zu verſchwinden.
Das Nad hat gelbe Felgen, ſchwarzen Rahmenbau, rote Gummi= Hand=
griffe
, elektriſche Beleuchtung mit Dynamo und Batterie. Am Hinter=
rad
iſt ein Kunſtſchloß angebracht, das aber nicht abgeſchloſſen war.
Zweckdienliche Mitteilungen werden an die Kriminalpolizei, Zimmer 5,
erbeten.
Lokale Veranſtaltungen.
* Gartenkonzerte. Im Hotel Prinz Heinrich=Garten finden
Samstag und Sonntag abends große Sonderkonzerte ſtatt. Niemand
verſäume, dieſe Konzerte zu beſuchen. (Siehe Anzeige.)
Der Klub Fröhlichkeit wird am 7. und 8. Auguſt ſein
35fähriges Stiftungsfeſt mit Bannerweihe im Städtiſchen Saalbau feſt=
lich
begehen. Die Feſtleitung hat ein großzügiges Programm zuſam=
mengeſtellt
und der wirtſchaftlichen Lage angepaßt, indem nur 50 Pfg.
Eintrittsgeld erhoben werden. Eine große Anzahl hieſiger und aus=
wärtiger
Vereine haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Am Samstag, den
7. Auguſt, abends findet großer Kommers mit Weiheakt der Fahne ſtatt.
Sonntag nachmittag großes Gartenkonzert unter Leitung des Herrn
Obermuſikmeiſters a. D. Rühlemann. Geſangsvorträge hieſiger und
auswärtiger Vereine. Abends Feſtball. Bei ungünſtiger Wirterung
findet das Konzert im Feſtſaale ſtatt. (Siehe Anzeige.)
Kunſtnotizen.
Ueber Werie, Künfder und künfilertſche Deranſtaltungen, deren im Nachſlehenden Z
geſchiebt, bebdit ſich die Redaktien ibr Urteil var.
* Union=Theater. Harry Piels neueſter Film: Der
ſchwarze Pierrot überraſcht durch ein paar ganz hervorragende
und von fabelhaftem Rhythmus erfüllte Szenen. Eine geſchickte Miſchung
von Humor und Senſationen verſetzt das Publikum in Stimmung und
Heiterkeit. Neben prächtigen Landſchaftsbildern, die bald in ſchnee=
bedeckte
hohe Berge, bald an Seen oder in die Ebene führen, gibt es
bunt bewegte Szenen voll maleriſcher Kraft aus dem Karnevalstreiben
der Großſtadt. Kurzum, alles in allem iſt der Film in ſeiner Miſchung
ein handfeſter Publikumsfilm.
Palaſt=Lichtſpiele. Der große Ufa=Film Die Zwei
und die Dame‟. Dieſer Film hat viel Spannendes und Intereſſan=
tes
. Da iſt es ein großes Verdienſt des Regiſſeurs Alwin Neuß, der
nach langer Zeit wieder im Film auftaucht, daß er im Film der Ge=
ſchichte
von den Erpreſſern und der gehetzten und gepeinigten Frau bis
zum Schluß Spannung und Tempo zu erhalten wußte. Seine Regie
hat gute Einfälle, er weiß genau, was filmiſch wirkſam iſt. Der Apache
und ſein Komplize ſind Alberto da Coſta, ein neuer Mann, deſſen
Spiel und Geſten Ausdruckskraft haben, und Julius von Szöreghy, der
unaufdringliche Komik hat. Agnes Eſterhazy, die Frau, iſt ſchön und
vornehm Sehr gut, karg und doch pointiert Bernhard Götze als der
Gatte der gepeinigten Dame, echt und natürlich Karl Platen als Polizei=
rat
Krag; noch zu nennen Henry Stuart. Die Photographie von Karl.
Vaß gut, ebenſo die Bauten Otto Moldenhauers. Carlos der
Abenteurer. Senſationelle Erlebniſſe und Abenteuer unter den
Rifkabylen. Sechs ſpannende Akte mit Johannes Angelo als Carlos
Bareto in der Hauptrolle.

TV. 11227

Im der
Eisen-
Bahn

gibt’s immer Leute, die sich gegen Zutuhr frischer
Luft durch Fensteröffnen sträuben. Da ist es gut
sein Erfrischungsmittel bei sich z haben. Am
besten bewähren sich wie in allen, so auch in dieser
Lebenslage die echr

BE MLLERS
PEEEF ERMUNZ

.:O. Brüe
leinstr. 12¼

[ ][  ][ ]

Seite 6

Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Griesheim, 5. Aug. Ein Fall von Wundſtarrkrampf gibt Veran=
laſſung
, darauf hinzuweiſen, daß bei jeder, auch den geringſten Ver=
letzungen
durch einen verſchmutzten Gegenſtand ſofort ärztliche Hilfe in
Anſpruch genommen wird. Gerade Barſußgänger ſind der Gefahr dieſer
außerordentlich ernſten Exkrankung ausgeſetzt. Im vorliegenden Falle
handelt es ſich um einen Jungen, der ſich vor 14 Tagen angeblich einen
Holzſplitter in die Fußſohle getreten hatte. Der mehrfachen Auffor=
derung
ſeiner Eltern, zum Arzte zu geben, leiſtete er keine Folge. Erſt
beim Eintreten der beginnenden Muskelſtarre war er dazu zu bewegen.
Sofortige Ueberführung nach dem Krankenhaus mußte erfolgen.
Wunden, die durch Verletzungen durch Miſtgabeln, fauligem Holze, alten
Ziegelſteinen, Gartenſcherben verurſacht ſind, ſollten ſofort mit Tetanus=
ſerum
behandelt werden.
H. Eberſtadt, 5. Aug. Verfaſſungsfeier. Die Verwaltung
der Gemeinde hatte die Vertreter der hieſigen Behörden, der Schule und
ſämtlicher hieſigen Vereine zu einer Sitzung im Rathausſaale eingeladen,
um über die gemeinſame Feier des Verfaſſungstages zu beraten. Die
Sitzung fand am Montag abend ſtatt. Nach der Bekanntgabe der Ver=
fügungen
des Geſamtminiſteriums und Kreisamts über die Feier des Ver=
faſſungstages
vom 8. bzw. 17. Juli 1926 fand eine Ausſprache der zahl=
reich
erſchienenen Vertreter ſtatt, die zu dem Ergebnis führte, die Ver=
faſſungsfeier
im vorjährigen Rahmen, am kommenden Sonntag, den
8 Auguſt, abzuhalten. Mit Rückſicht auf die Kirchweihe, die am gleichen
Tage ſtattfindet, muß die Feier auch dieſes Jahr wieder auf den Vor=
mittag
beſchränkt werden.
* Eberſtadt, 6. Aug. Eine vierte Dreſchmaſchine iſt geſtern
hier eingetroffen und hat auf einem Acker in der Nähe des Griesheimer
Weges Aufſtellung genommen. Die Eberſtädter Kirchweihe.
die bekanntlich am Sonntag und Montag ſtattfindet, kann in dieſem
Jahre ihr 75jähriges Jubiläum begehen. Denn ſeit 1851 wird ſie aus
Anlaß der Renovierung der Eberſtädter Kirche auf Grund eines be=
ſtimmten
Erlaſſes an dem dem 10. Auguſt als Stichtag zunächſt liegenden
Sonntag gefeiert. Hoffentlich iſt das Wetter günſtig, ſo daß auch in
dieſem Jahre mit einem größeren Beſuch von auswärts gerechnet wer=
den
kann.
* Pfungſtadt, 6. Aug. Todesfall. In St. Ballen iſt nach län=
gerem
Leiden im Alter von 75 Jahren der Fabrikant Fritz Seeger aus
Pfungſtadt geſtorben. Der Verſtorbene hat ſich aus kleinen Anfängen
vom Glaſergeſellen bis zum Beſitzer einer Fenſterfabrik emporgearbeitet.
r. Babenhauſen, 6. Aug. Bei der öffentlichen Gemeinderats=
ſitzung
am Montag abend macht der Vorſitzende, Herr Bürgermeiſter
Rühl, vor Eintritt in die eigentliche Tagesordnung einige Mittei=
lungen
. Er gibt zunächſt davon Kenntnis, daß ein erneutes Vor=
ſprechen
einer Kommiſſion beim Miniſterium betr. der zweiten befahr=
baren
Unterführung an der Dieburgerſtraße erfolglos war. Das Mini=
ſterium
hatte die Genehmigung zu dem bahnſeitig vorgelegten Plan
bereits erteilt. Alle ſeitherigen Schritte, die der Gemeinderat bis jetzt
bei allen nur möglichen Behörden und Inſtanzen unternahm, um dieſe
zweite fahrbare Unterführung zu erreichen, ſind demnach geſcheitert.
Dieſe Tatſache wurde allgemein vom Gemeinderat bedauert. Die zweite
Mitteilung betrifft die Entſchädigung der beim letzten Hochwaſſer Ge=
ſchädigten
. In einem Gutachten an das Kreisamt Dieburg weiſt das
Landwirtſchaftsamt Groß=Umſtadt darauf hin, daß die angemeldeten
Schäden ganz unbedeutend ſeien und ſie die Exiſtenz der betr. Grund=
ſtücksbeſitzer
nicht gefährdeten. Entſchädigungen aus Staatsmitteln
könnten deshalb nicht gewährt werden. Zur Verhütung der Wieder=
holung
ſolcher Hochwaſſerſchäden empfiehlt das Landwirtſchaftsamt die
Negulierung der Gerſprenz und Lache, das Ausmähen der Flut= und
Waſſergräben und andere geeignete Maßnahmen. Der Gemeinderat iſt
der Anſicht, daß in erſter Linie die Gerſprenz in den Gemarkungen
Stockſtadt und Harreshauſen zu regulieren ſei. Der Schrebergarten=
verein
lädt den Gemeinderat zu einer Gartenbeſichtigung für nächſten
Sonntag ein. Nach Kenntnisnahme dieſer Mitteilungen wird in die
Beratung der einzelnen Punkte der Tagesordnung eingetreten. Punkt 1
betrifft die Erhebung einer Wertzuwachsſtever. Das Mmiſterium
macht ſie den Gemeinden in der Form einer Inflationswertzuwachs=
ſteuer
zur Pflicht. Es iſt dies eine Steuer vom Wertzuwachs bei der
Veräußerung von Grundſtücken, deren Veräußerer das Eigentum an den
Grundſtücken in der Zeit vom 1. Januar 1919 bis 31. Dezember 1924 er=
worben
haben. Die Beſtimmungen werden nach der Muſterſatzung des
Miniſteriums angenommen. Bei Punkt 2 Beſetzung der Polizeidiener=
ſtelle
ab 1. Dktober ds. Js., gibt der Bürgermeiſter bekannt, welche
Stellen den Beamtenanwärtern in der Gemeinde offen ſtehen. Nach
Abſtimmung wird beſchloſſen, die freiwerdende Polizeidienerſtelle diesmal
mit einem Gemeindeeinwohner zu beſetzen und nicht mit einem Beamten=
Vorſitzenden erledigt werden. Der Beitritt zu der von der Girozentrale
geplanten Sammelablöſungsanleiheſtelle wird, wenn es durchführbar iſt,
beſchloſſen. In der nichtöffentlichen Sitzung werden Wohnungsſachen
rledigt, u. g. werden zwei Gemeindewohnungen vergeben und ein
Fürſorgegeſuch wird im bejahenden Sinne befürwortet. Die Finanz=
kommiſſion
wird beauftragt, mit Herrn Baurat Schöberl wegen Herab=
ſetzung
der Lichtpauſchalpreiſe für die Stadt zu verhandeln. Weiter
wird beſchloſſen, daß die Gemeinde dem Verein für das Deutſchtum im
Ausland mit einem Jahresbeitrag von 10 RM. als körverſchaftliches
Mitglied beitritt. Dem Heſſ. Vogelſchutzverein ſollen 5 RM. als ein=
maliger
Beitrag überwieſen werden. Eine Beſprechung der Wohl=
fahrtskommiſſion
ſchließt ſich der Sitzung an.
Kleeſtadt, 5. Aug. Am Sonntag fand im Rathausſaal die ordent=
ſtatt
. Der Präſident des Ausſichtsrats, Herr Bürgermeiſter Krebs, leitete
die Verſammlung und gab nach den vorgeſchriebenen Formalitäten dem
Rechner Breitwieſer das Wort, der die Bilanz für 1925 vortrug. Der
laſtung erteilt. An Stelle des verſtorbenen Aufſichtsratsmitgliedes Peter
Metzler 3, wurde Heinrich Chriſtoph Reining gewählt. Die aus dem
Vorſtand ausgeſchiedenen Mitglieder Georg Vogel und Peter Wörner
wurden einſtimmig wiedergewählt. Gbenſo der aus dem Aufſichtsrat
ausſcheidende Heinrich Blitz. Das Eintrittsgeld wurde ab 1. Auguſt auf
3 Mk. feſtgeſetzt, die Paſſivkreditgrenze auf 20 000 Mk. Der Vorſtand
wurde ermächtigt, Perſonalkredite bis zu 1000 Mk. zu gewähren, jedoch
kann dieſer Betrag mit Zuſtimmung des Aufſichtsrates bis auf 4000 Mk.
erhöht werden. Nach Erledigung der einzelnen Punkte der Tagesord= ofſen.
nung hielt ein Vertreter des Verbandes der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaften einen Vortrag über die Bedeutung und Aufgaben einer
Nechner, Herrn Georg Bernhard Breitwieſer, ein künſtleriſch ausgeführ= berr Frz, Freihaut, begrüßte die zahlreich Erſchienenen und kommt als=
tes
Diplom mit beſonderer Widmung des Genoſſenſchaftsverbandes an
große Auszeichnung und verſprach auch weiterhin, ſeime Kräſte dem das 3. Bundesfeſt in Worms zu ſprechen, woſelbſt ſich der Radfahrer=
Dienſte der Genoſſenſchaft zur Verfügung ſtellen zu wollen. Es iſt
zweifelsohne richtig, wie es auch der Vertreter des Verbandes in ſeiner
Auszeichnung der ganzen Genoſſenſchaft ſei. Beſonders bemerkenswert
hei uns iſt wohl die Tatſache, daß das Rechneramt unſerer Spar= und
Familie Breitwieſer iſt. Der Großvater des jetzigen Rechners hatte das 3
Rechneramt ungefähr 10 Jahre inne, darauf übernahm es deſſen Sohn,
der das Amt 26 Jahre führte, im letzten Jahre übernahm das Rechner=
amt
deſſen Enkel. Möge es dieſer ebenſo lange, führen, wie ſein Vater.
Aufſichtsrat gewählt.
fundenen gemeinſchaftlichen Sitzung aller Vereinsvorſitzenden unter Vor=
feier
auf Sonntag, den 22. Auguſt, feſtgelegt. Folgendes Programm
liegt zu Grunde: Die Vereine marſchieren nachmittags halb 4. Uhr ge=
ſchloſſen
auf den Marktplatz; daſelbſt Begrüßungsanſprache durch Herrn
Rektor Adelberger, Feſtrede, und Geſangsvorträge der einzelnen Ver=
eine
. Näheres wird durch die Gemeindeverwaltung an den hieſigen
Anſchlagbrettern bekannt gegeben werden.
* Habitzheim, 6. Aug. Anläßlich des am 7. und 8. Auguſt ſtatt=
findenden
Jugendturnfeſtes der Deutſchen Turnerſchaft haben
ſich bis jetzt neunzehn Nachbarvereine mit 304 Turnern und 165
Turnerinnen gemeldet. An die geſamte verehrliche Einwohner=
ſchaft
Habitzheims ergeht die Bitte, durch reichen Flaggen=, Blumen=
und Guirlandenſchmuck zur Verſchönerung der Feier und Erhöhung der
Feſtfreude beizutragen. Es wird alles aufgeboten, um Turnfreunden
und Gäſten in unſerem friedlichen Dörſchen einige frohe Stunden zu
bereiten.
* Sandbach, 6. Aug. Schwerer Unglücksfall auf einem
Turn= und Sportplatz. Dieſer Tage wurde auf einem hieſigen
Turnplatz von einem Burſchen die ſchwere, eiſenbeſchlagene Hochſprung=
ſtange
in eine Kinderſchar geſchleudert, die einen Schuljungen unglück=
licherweiſe
an den Hinterkopf traf. Die Verletzung war derart ſchwer,
daß ein ſofortiger Transport ins Krankenhaus nach Darmſtadt erfolgen
mußte. Der Junge wurde operiert.

Samstag, den 2. Auguſt 1926

Numiner 217

* Von der Feſte Otzberg, 4. Aug. Ein Beſucher ſchreibt uns: Der
Weißrübe; der Burg hat der Weißbinder ein neues Kleidchen an=
gezogen
, das w den früheren Eingang des Bergfrieds in Höhe der
Decke des Burgverließes ſchon aus ziemlicher Ferne als dunklen Tür=
eingang
deutlich hervortreten läßt. Das ehemalige Kommandantenhaus,
in dem heute die Burgſchenke untergebracht iſt, iſt ebenfalls neu heraus=
geputzt
, und auch der Ziehbrunnen inmitten des Burghofes zeigt Spuren
einer ausbeſſernden Hand. Das Dach des Herrenhauſes kam zuletzt in
Arbeit. Der Altertumsfreund bewundert immer wieder das guterhaltene
Burgtor der Feſte mit ſeinem maſſigen Ring als Klopfer, die altertüm=
lichen
und doch ſo einfachen Riegel an der Innenſeite des Torpförtchens,
den Wellbaum im ſteilen Torweg, über den einſt die Ketten der Zug=
brücke
liefen uſw. Leider muß er aber neuerdings feſtſtellen, daß die
eiſernen Rollen links und rechts des Wappenz am Burgtore fehlen, über
die einſt die Ketten beim Aufwinden der Zugbrücke liefen. Wohin ſind
ſie verſchwunden?. Manche meinen, ſie ſeien in der Inflationszeit als
Eiſen gut verkauft worden. Wir können das einſtwetlen nicht glauben.
Jedenfalls aber iſt es erforderlich, ſie bei den gegenwärttgen Ausbeſſe=
rungsarbeiten
auch zu erſetzen, wenn man die alten und echten nicht
wieder haben kann. Wer die Feſte ſchon früher beſuchte, den ſtören die
beiden Höhlen, in denen einſt die Nollen ſaßen. Man freute ſich immer
über dieſe Rollen, da man ſolche ſo ſelten noch an Burgtoren ſieht.
Es wäre auch an der Zeit, ſämtliche Inſchriften an den einzelnen Bauten
(Brunnen, Kaſerne, Herrenhaus uſw.) aufzufriſchen. Dabei dürfte ſich der
hiſtoriſche Brunnen erbaut 1510, endlich in einen geſchichtlichen
verwandeln und ebenſo an der Brunneninſchrift die Kurpfals in eine
Kurpfalz.
* Könia i. O., 6. Aug. Am vergangenen Sonntag tagte in Erbach
der Vorſtand des Mümlinggaues vom OdenwaldSängerbund. Als
Hauptpunkt ſtand das erſte Heſſiſche Sängerbundesfeſt am 18. und 19.
September in Mainz auf der Tagesordnung. Einmütig ſtand der Vor=
ſtand
auf dem Standpunkte, daß die Gauvereine ſich möglichſt vollzäh=
lig
daran beteiligen ſollen. Der Gauvorſitzende machte über die Aus=
geſtaltung
des Mainzer Bundesfeſtes eingehende Mitteilungen. Als
Maſſenchöre des Gaues ſollen auf dem erſten Heſſiſchen Bundesfeſte das
Odenwaldlied und der Chor Sonniger Lenz am Rhein zum Vor=
trag
gebracht werden. Die Hauptprobe findet am 12. September d. J.
in Zell j. O. ſtatt, wobei gleichzeitig die Sänger, welche bereits 30
Jahre aktiv ſind, mit dem neueingeführten Gau=Ehrenzeichen dekoriert
werden. Es ſteht zu erwarten, daß der Odenwald am 19. September
ſeine Treue zum beſetzten Gebiet in ſtarkem Maße bekunden wird. Ein
eingehendes Rundſchreiben wird dieſer Tage in den Beſitz der Mümling=
gau
=Vereine gelangen.
* Erbach i. D., 5. Aug. Auf Veranlaſſung der Geſchäftsführung
der D.K.V. A. fand am letzten Samstag in König eine Beſprechung mit
den Vertretern der Gemeinden und der Verkehrsvereine derjenigen Ort=
ſchaften
ſtatt, die von der Omnibuslinie Erbach=Bahnhof-Wiebelsbach=
Heubach berührt werden. Leider waren nur die Städte Erbach, König
und Höchſt vertreten, außerdem noch der Odenwaldverkehrsbund und die
Induſtriellenvereinigung für den Kreis Erbach. Nachdem den Herren
durch die Leitung die Betriebsergebniſſe des letzten Vierteljahres be=
kannt
gegeben waren, kam man zu der einſtimmigen Annahme mit Wir=
kung
vom 15. Auguſt die Mittwochsfahrten einzuſtellen und dafür ver=
ſuchsweiſe
für die Dauer eines Monats an Samstagen zu fahren. Die
Sonntagsfahrten werden nach dem beſtehenden Plan weitere drei Mo=
nate
noch gefahren. Es wäre ſehr zu wünſchen, wenn es der Leitung
durch ſtärkere Benützung möglich gemacht würde, auch dieſe Fahrten im
Winterfahrplan wieder aufzunehmen, da doch unbedingt dieſer Wagen
ein dringendes Verkehrsbedürfnis für die Bewohner der berührten Ort=
ſchaften
iſt.
* Birkenau, 5. Aug. Unſer ſchöner Ort rüſtet ſich eifrigſt darauf,
am nächſten Sonntag das 1. Verbandsfeſt der Starkenburger Poſaunen=
chöre
aufs beſte auszugeſtalten. Ueber 200 Bläſer ſind angemeldet, die
ſchon am Vorabend einen Fackelzug durch die Ortsſtraßen veranſtalten.
In der Frühe des Sonntagsmorgen werden Choräle den Feſttag ein=
leiten
. Der Feſtgottesdienſt findet im Wamboltſchen Schloßpark, die
Feſtverſammlung am Nachmittag auf dem Tannenbuckel ſtatt. Wer
ein edles Volksfeſt ohne Alkohol und Nikotin miterleben will, darf am
Sonntag nicht fehlen.
* Zwingenberg, 6. Aug. Viehſeuche. Die Maul= und Klauen=
ſeuche
iſt auch in unſerer Gemeinde ausgebrochen. Die üblichen Sperr=
maßregeln
wurden von der Kreisbehörde angeordnet.
* Bensheim, 6. Aug. Todesfall. Hochbetagt, im Alter von 84
Jahren, verſtarb vorgeſtern der in weiteren Kreiſen beſtbekannte Wein=
großhändler
Auguſt Feigel. Der Verſtorhene war infolge ſeiner man=
nigfachen
Verdienſte um unſere Stadt auch Ehrenbürger der Stadt
Bensheim.
* Heppenheim a. d. B., 6. Aug. Glockenankunft für die
kath. Kirche. Heute morgen ließ ſich das dumpfe und eherne Feſt=
geläute
des Heppenheimer Domes vernehmen, welches die Ankunft der
drei neuen Glocken ankündigte. Dieſe haben zuſammen ein Gewicht von
anwärter. Bei Wiederfreiwerden ſoll ſie einem letzteren zuerteilt werden. 50 Zentner, wobon die Glocke Maria 22, die Glocke Joſef 16 und die
Bunkt 3. Ablöſung der hieſigen Stadtanleihe, ſoll in dem Sinne des Glocke Martinus 12 Zentner wiegt. Die größte Glocke trägt am oberen
Nande folgende Inſchrift: Marig=Joſef und Martinus fielen aus Liebe
zum Vaterlande zum Opfer 1917; Durch Opferſinn der Gläubigen ent=
ſtanden
wir wieder 1896. Unten lautet ſie: Nos eum prole pis benedlieat
rirga Maria. (Mit dem göttlichen Kinde ſegne uns die Jungfrau
Maria.) Auf der Joſefs=Glocke iſt zu leſen: Hl. Joſef bewahre uns vor
Blitz und Ungewitter, Hunger und Krieg und erbarme dich unſer. Die
Inſchrift der Martinus Glocke lautet: Hl. Martinus von der Diözeſe
Mainz bewahre uns vor einem plötzlichen und ewigen Tod. Nachdem
die Glocken ausgeladen waren, wurden ſie feſtlich geſchmückt. Am ſpäten
Nachmittag wurden ſie von einem Feſtzug nach dem Kirchenplatz geleitet.
Der Feſtzug wurde von Reitern angeführt. Die geſchmückte Rolle, auf
welcher ſich die Glocken befanden, wurde von feſtlich gekleideten Mädchen
umgeben. Während des Zuges ſchoſſen von der nahen Starkenburg die
liche Generalverſammlung der Spar= und Darleßenskaſſe Böller. Die feierliche Glockenweihe ſindet wahrſcheinlich am Sonntag ſtatt.
Heppenheim (Bergſtr.), 6. Aug. Von der Firma Granitwerke
Hemsbach wird uns geſchrieben: In Nummer 210. Ihres geſchätzten
Blattes finden wir unter Heppenheim, den 30. Juli, Betriebseinſtel=
Reingewinn wurde je zur Hälfte dem Reſewefonds und der Betriebsrück= lung eine unſere Firma betreffende Notiz, die den Tatſachen nicht ent=
lage
zugewieſen. Den Verwaltungsorganen wurde einſtimmig Ent= ſpricht unſere Werke ſind voll beſchäftigt und liegt kein Grund zur
Einſtellung vor. Es fanden lediglich zwiſchen den beiden Odenwaldver=
bänden
Verhandlungen über eine Lohnherabſetzung ſtatt, die durch die
Entſcheidung des Herrn Staatskommiſſars ihren Abſchluß gefunden
haben.
* Kleinhanſen, 6. Aug. Der Gemeindevoranſchlag für das Rechnungs=
jahr
1995 iſt vom Gemeinderat durchberaten worden; er liegt feit Mitt=
woch
auf dem Büro der Bürgermeiſterei zur allgemeinen Einſichtnahme
* Biblis, 6. Aug. Generalverſammlung Am Dienstag
abend fand im Gaſthaus zum Rheiniſchen Hof die Generalverſamm=
örtlichen
Kreditgenoſſenſchaſt. Am Schluſſe überreichte er dem bisherigen lung des Nadfahrervereins Vorwärts ſtatt. Der erſte Vorſitzende.
den Inbilar. Herr Breitwieſer dankte in rührenden Worten für die ralverſammlung des Vereins zugetragen haben. Er kommt u. a. auf endlich erſchienen und bereits am 1. Auguſt in Kraft getreten. Die
verein äußerſt gut zu ſchlagen wußte; der erſte Preis in der Klaſſe C bedeutend eingeſchränkt, und der kollegialen (vielköpfigen) Leitung du
der Feſtaruppe, der 2. Preis im Sechſer=Reigen auf Tourenrädern, ſowie
Anſprache betonte, daß die Auszeichnung des Rechners gleichzeitig eine den 4. Preis im Korſofahren Klaſſe C. zeugen dafür. Punkt 2 der Ver=
ſammlung
befaßte ſich mit dem Gründungsfeſt am kommenden Sonntag
in Lorſch. Der Verein wird ſich an dem Feſte beteiligen. Am 22. Dienſtſtrafbefugniſſe zuſtehen, die Aufſicht über die Unterrichtstätig
Darlehenskaſſe ſeit der Gründung im Jahre 1890 ununterbrochen in der Auguſt wird der Verein einen Ausflug nach Lützelbach unternehmen.
Weiter wurde beſchloſſen, zu den ſchon vorhandenen, noch drei Saal= wird. Der Rektor führt die äußeren Verwaltungsgeſchäfte der Sch
maſchinen anzuſchaffen. Auch ſoll mit den Theaterproben für den Winter
in den nächſten Tagen begonnen werden.
* Lampertheim, 6. Aug. Sportwerbetag in Lampert=
Georg Bernhard Breitwieſer wurde im letzten Jahre einſtimmig in den heim. Der Sportwerbetag am nächſten Sonntag dürſte den ge= rat. Die Aufgaben dieſes Lehrerates ſind in zwölf Punkten im einzel!
troffenen Vorbereitungen nach einen großartigen Verlauf nehmen und
Neinheim, 8. Aug. In einer am Freitag, den 30. Juli, ſtattge= eine mächtige Kundgebung für den deutſchen Sport bedeuten. Durch
das Zuſammemapbeiten ſämtlicher Sportvereine als Turnberein.
ſitz des Herrn Bürgermeiſters Buxbaum, wurde der Tag der Verfaſſungs= Stemm= und Ringklub, Verein für Leibesübungen, Fußballklub
Olympia, Schützenverein, Schwimmverein, Radfahrervereinigung 1899
und Verein für Radſport, iſt es möglich alle Sportarten zur Vor=
führung
zu bringen. Bereits am Samstag abend beginnen die Wett= kräften, zur Seite. An allen öffentlichen Schulen kann auf Beſchluß
kämpfe, Um 138 Uhr iſt Start am Friedrich=Ebert Platz zu einer Schul= oder Gemeindevorſtandes auch ein Elternbeirat gebildet wer!
Stafette durch die Kaiſer=, Römer= und Biedenſandſtraße bis über den
Altrhein und zurück zum Startplatz. Sämtliche Vereine ſtellen zu der grundſätzlich zugeſtanden. Der Rektor hat aber darüber zu wachen.
in 4 Parallelen führenden StafetteMannſchaften. Radfahrer bringen die Klaſſenbeſuche der Eltern in Grenzen gehalten werden, die für ei
die Stäbe bis zur Biedenſandſtraße, von dort Läufer bis zum Altrhein, g
hier übernehmen dieſe Schwimmer über dieſen und zurück, übergeben
ſie den Läufern und dieſe den Nadlern, die dann zum Ausgangspukt

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zum Altrhein, woſelbſt durch den Schwimmverein in Gemeinſchaft mit
Mannheimer und Wormſer Brudervereinen ein Schauſchwimmen ſtatt=
findet
. Am Sonntag vormittag 8 Uhr veranſtalten die Radfahrerver=
eine
auf der Straße LampertheimNeuſchloß ein Fliegerrennen über
1000 Meter, zu dem auch Nichtmitglieder zugelaſſen ſind. Der Nachmittag
iſt dem Sportbetrieb auf dem Jahnturnplatz gewidmet. Nach einem
Verbeumzug ſämtlicher beteiligter Vereine, um 2 Uhr beginnen dort
um 3 Uhr die Vorführungen. Die beiden einheimiſchen Fußballvereine
ſtellen den Gäſten aus Mundenheim ſeine kombinierte Mannſchaft
gegenüber. Auf einem eigens errichteten Schießſtand bietet der Schützen=
verein
Gelegenheit, ſich im Schießen zu betätigen. Der Stemm= und
Ringklub und der Turnverein wechſeln mit Muſterriegen= Pyramiden=
bau
, Stemmen, Ringen, Freiübungen, Keulenſchwingen und Neck=
turnen
ab. Turnverein und Verein für Leibesübungen tragen ein Fauſt.
ballſpiel aus. Sämtliche Vereine für Leichtathletik ſtellen je eine
Mannſchaft zur 4 mal 100 Meter Staffel auf der neuen Rundbahn.
Die beiden Radfahrervereine bringen Nadreigen und Spiele zur Vor=
führung
. Für den muſikaliſchen Teil ſorgt die Kapelle Roth. De
der Reinerlös der Veranſtaltungen den beiden Krankenhäuſern zufließt
ſo dürſte ſchon mit Rückſicht auf den guten Zweck der Sache regſtet
Intereſſe entgegengebracht werden.
* Viernheim, 6. Aug. unglücksfall. Der in einem Mann
heimer Baugeſchäft beſchäftigte hieſige Arbeiter Kaſpar Weinlein ſtürzt,
vorgeſtern von einem 10 Meter hohen Baugerüſt ab und zog ſich ſchwer=
innere
Verletzungen zu. Der Verunglückte wurde ſpfort ins Kranken
haus eingeliefert. Es iſt dies innerhalb weniger Tage der zweite ſchwere
Unglücksfall. Einbruchsdiebſtahl. Ein dreiſter Einbrug
wurde heute nacht bei dem Metzgermeiſter H. hier verübt. Die Diebe
drangen in den Laden ein, und ſtahlen nahezu einen halben Zentner
Wurſt und in einem nebenliegenden Zimmer einen Gummimantel unſ
verſchiedene andere Kleidungsſtücke. Auch die Ladenkaſſe wurde nich
vergeſſen und daraus ein Betrag von zirka 100 Mark entwendet.
* Erzhauſen, 6. Aug. Gemeinderatsbericht. Die Ver
faſſungsfeier wird in der ſeither üblichen Weiſe am 11. Auguſt in
Hofraum der neuen Schule abgebalten werden; an die hieſigen Verein
und Korporationen ſoll zur Mitwirtung eine Einladung ergehen. Der
Schulkindern werden bei der Feier Brezeln verabreicht. Vergebun
von Maurer=, Zimmer= und Weißbinderarbeiten zur Erbauung de=
Feuerlöſchgerätehauſes. Die Maurerarbeiten wurden M. Gerbig. Weiß
binderarbeiten G. Lotz 8. und Zimmerarbeiten A. Dunſer zugeſprochen
Der Erlaß vom Miniſterium des Innern, Ortsſatzung zur Erhebung
einer Inflationswertzuwachsſteuer wird mit Wirkung vom 3. Auguſ
1926 beſchloſſen. Ankauf von zwei Ziegenböcken wird einer Kommiſſioy
übertragen. Anſchaffung eines Küchenherdes für die Familie Nekto
Kadel wird beſchloſſen. Genehmigung von Rechnungen und Ab
rechnung der Quäckerſpeiſung wird vorgelegt. Mitteilungen: Reini
gung des Mühlbaches, Platzfrage der neu zu erbauenden Schule. De
Ortsvorſtand hat nachgeſucht, die Pfarrſcheune zu erwerben zum Umba=
für
eine Schule. Das Kirchenamt hat ſeine Zuſtimmung gegeben un
der hieſige Kirchenvorſtand hat abgelehnt. Zur Feldbereinigung de
hinteren Tagwieſe haben von 36 Wieſenbeſitzern fünf ihre Zuſtimmun
erteilt.
nk. Rüffelsheim, 6. Aug. In den Opelwerken verunglückte der Lager
arbeiter Würth aus Viernheim, indem er beim Verladen von Altmeta.
zwiſchen einen Kippwagen und die Seitenwand des Eiſenbahnwagen
geriet, wodurch er eine Bruſtquetſchung davontrug.

Oberbeſſen.

* Gießen, 5. Aug. Umfangreiche Erhaltungsarbeite
ſind ſeitens des Gleibergvereins an der Ruine Gleiberg vo
geſehen. Folgende Arbeiten ſollen zur Ausführung kommen: 1. Inſtam!
ſetzung des Mauerrückens und Beſtechen der Innenfläche der an de
Nordſeite des Naſſauerbaues anſchließenden Mauer; 2. Auszwickeln un
Beſtechen eines Teiles der Mauer zwiſchen Phlippsturm, dem ſüdliche
Wickbau und der Anſchlußmauer bis zum viereckigen Turm, 3. Beſteche
der Außenmauer des äußeren Burgkellers, 4. Aufmauern einer Ecke de
Mauer zwiſchen der Zwingmauer und der Anſchlußmauer an Burgkale
5. Ausbeſſerung von Mauerſtellen am Eingang des Vallas Ludwig di
Saliers und in der Kapelle, 6. Unterhaltung der Dächer, 7. Erneu
rung der ſogenannten Bauernſtube, der Farbenanſtrich der Wände ur
der Decke, der Wandtäfelung und Säulen muß erneuert, die Trinkſprüc
auf den Wänden aufgefriſcht werden, 8. Neuanſtrich des Wirtſchaft
mobilars und der Gartenmöbel. Insgeſamt ſind zur Renovierung d
Bura Gleiberg 2000 Mk. vorgeſehen. Im verfloſſenen Rechnungsjal
wurden für den gleichen Zweck 2202 Mk. ausgegeben.
* Klein Linden, 6. Aug. Nächſten Sonntag ſoll nun endlich d
Inbetriebnahme der ſeit langem geplanten Autolinie von Gieſe
nach dem Kleebachtal erfolgen, ſo daß die Orte Klein=Linden, Lütze
linden, Altendorf (Lahn), Hochelheim und Höresheim die lang erſehn
direkte Verbindung mit Gießen erhalten.
* Gedern, 6. Aug. Der Werkunterrichtskurſus für Volksſchullehre
der ſeit etwa vierzehn Tagen unter Leitung von Schulrat Denzer= Dar=
ſtadt
hier ſtattfand, iſt nunmehr beendet. Kreisſchulrat Kinkel Schott
ſprach beſonders dem Kurſusleiter für ſeine Ausführungen auf de
Gebiete des Werkunterrichts ſeinen Dank aus.
* Laubach, 3. Aug. Der Turn= und Geſanaverein Schotten ſtatte
unſerer Stadt einen Beſuch ab, um die hieſigen Turner ud
Geſangvereine zu begrüßen. Bürgermeiſter Böhm bewillkommnete
Gäſte aufs herzlichſte und wies auf das gute Einvernehmen zwiſch
beiden Städten hin. Namens der Schottener Gäſte ſprachen Vorſitzend
Karl Zeſchky und Bürgermeiſter Mengel.
* Alsfeld, 3. Aug. Eine weitere Autopoſtlinie im Vogel
berg iſt von Alsfeld nach Ulrichſtein geplant. Die beteiligten Geme
den haben eine Garantieſumme von etwa 36000 Mk. zu leiſten, e
Alsfeld entfallen etwa 15 000 Mk. Der Stadtvorſtand ſtimmte der neu
Linie zu und bewilligte die Garantieſumme. Das Auto wird in Alsf
untergeſtellt; täglich ſind zwei Fahrten vorgeſehen.
* Aus dem Kreiſe Lauterbach, 6. Aug. Goldene Hochze
feierten in Eichenrod die Eheleute Altbürgermeiſter Chriſtian Gr
Kreisdirektor Dr. Michel Lauterbach überreichte dem Jubelpgare
Glückwunſchſchreiben der heſſiſchen Staatsregierung. In Heblos
ging das Ehepaar Wilhelm Möller das ſeltene Feſt der goldenen He
zeit. Der Ausbruch eines großen Schadenfeuers wurde du
das Eingreifen eines Mannes in Lanzenhain verhindert. 2
Mann bemerkte beim Vorbeigehen in der Scheune des Zimmermeiſt
Fiedler Feuer. Kurz entſchloſſen eilte er hin, rief Leute herbei, und
ſtickte das Feuer. Die ſpäter erſchienene Feuerwehr brauchte nicht m
in Tätigkeit zu treten.

* Aus dem Lande, 3. Aug., wird uns geſchrieben: Die Dienſtann
ſung für die Schulleiter, die Lehrer und die Elternbeiräte an den he
ſchen Volksſchulen, die ſeit Erlaß des Schulgeſetzes im Oktober 1941 4
dann auf die Vorkommniſſe zu ſprechen, die ſich ſeit der letzten Gene= der Lehrerſchaft mit Spannung und Ungeduld erwartet wurde, iſt n
herige autoritative (einköpfige) Leitung der Schule durch den Rektor w
den Lehrkörper werden ſehr weſentliche Zugeſtändniſſe gemacht. A
drücklich wird beſtimmt, daß der Rektor fortan nur ein vorbildlicher 2
arbeiter und Berater der Lehrer, er kein Vorgeſetzter iſt, ihm ke
der Lehrer und deren dienſtliche Bewertung nicht von ihm ausge
und unterhält den Verkehr mit den Behörden. Das Recht, den Un
richt eines Lehrers zu beſuchen, ſteht ihm nur nach vorheriger Ann
dung zu. Die Lehrer einer Schule bilden den Lehrkörper oder Leh!
aufgezählt. Da ſeine Befugniſſe ziemlich weitgehen ſind, und die fün
ren Jahrgänge in der Lehrerſchaft wie in jedem anderen Berufe 11
wiegen, darf man geſpannt ſein, welche Erfahrungen man im Laufe
Jahre mit der vielköpfigen Leitung der Schule macht. Bisher ha
viele Köche oft den Brei verdorben. An Schulen mit acht und m
Klaſſen ſteht dem Rektor außerdem ein Beirat, beſtehend aus drei Le
dem Mitglieder des Lehrkörpers und der Elternſchaft angehören ſol
Den Eltern iſt das Recht, den Unterricht ihrer Kinder zu beſud
geordneten Schulbetrieb notwendig ſind. Die Dienſtanweiſung at
einen durchaus neuzeitlichen Geiſt, was durchaus anerkannt werden.
Sie verſpricht und verlangt ein geradezu ideales Leben und Treiben
der Volksſchule. Mit dieſem Geiſte laſſen ſich nun zwei Beſtimmun
der Dienſtanweiſung ſchwer vereinbaven. Einmal können ſich ſtin
berechtigte Mitglieder des Lehrerrates, alſo Lehrer, nur in begründ=
Ausnahmefällen der Abſtimmung enthalten. Zum zweiten müſſen Lif
die zur Wahl des Lehrerausſchuſſes oder des Kreislehrerrates Vorſch!
machen, die Unterſchriften von einem Zehntel der Wahlberechtigten.
gen. Das iſt eine völlig undemokratiſche und unverſtändliche Beſt
mung, die nur zur Unterdrückung der Minderheiten in der Lehrerſe
beitragen wird, und die deshalb wie der beſeitigt werden ſollte, noch
ſie überhaupt wirkſam geworden iſt. Möge die naue Lienſtanpeiſ=
für
die Volksſchule das werden, was kie, Lehrerſtaft von ihr er9
möge ſie der Schurle zum Segen gereichen!

[ ][  ][ ]

11427

Nummer 217
Ausden Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Peitſche mit braunem
Stiel 1 Spannkette mit Ohr. 1 grau=
leinener
Arbeitsanzug (Weißbinder). Ein
dunkelgrauer Mantelgürtel. 1 Paar graue
Damenhandſchuhe. 1 Schrankſchlüſſel. Eine
Anzahl verſchiedene Schlüſſel. 1 Paar br
Damenhandſchuhe. 1 weiße Kinderzipfel=
mütze
. 1 Klemmer mit Geldbügel. 1 gelbe
Uhrkette. 1 Trauring, gez. G. B. 3. 2. 26
1 Drahtſchere. 1 kleine braune Aktentaſche
mit über 4 Mk. Taſchentuch, Kamm und
Strümpfe. 1 hellgrauer Filzhut. 1 Fahr=
rad
(Marke Solingen). 1 Monogramm von
einer Handtaſche (M. B.). 1 faſt neue
Sturmlaterne. 1 Pfd. Schmalz u. 1 Pfd.
Margarine. 1 blaues Marktnetz. 1 Taſchen=
meſſer
mit ſchwarzem Stiel. Im Hallen=
ſchwimmbad
liegengeblieben: 1 ſchwarzer
ſchmaler Lackgürtel. 2 kleine Portemonaies.
1 kleiner runder Anhänger (Engelb:ld). 2
kleine ſilberne Ringe. 1 Zehnmarkſchein
1 Doubléhalskettchen mit Anhänger.
Zugelaufen: 1 junge graubraungetigerte
deutſche Dogge. 1 brauner Rehpinſcher.
Zugeflogen: 1 Kanarienvogel
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
7. Auguſt bis einſchließlich 14. Auguſt den
Nachtdienſt die Löwen=Apotheke, Ballon=
platz
11, die Adlerapotheke, Wilhelminen=
platz
17, die Hirſch=Apotheke, Nieder= Ram=
ſtädterſtraße
21.
Arveitsvergevung.
Für den Neubau der Kinderheilſtätte
in Winterkaſten, Poſt, Lindenfels i. O.,
Eiſenbahnſtation Reichelsheim und Fürth
i. Odw., werden vergeben:
Die Maurerarbeiten, beſtehend in
750 cbm Erdaushub, 1100 cbm Beton=
u
. Backſteinmauerwerk, 750 qm Scheide=
wandausmauerung
uſw.
Die Steinhauerarbeiten, und zwar:
30 obm glatte rote Sandſteinumrah=
mungen
uſw. und 10 cbm profilierte
Arbeit.
Die Eiſenbetonarbeiten, beſtehend in
1900 qm Zwiſchen= und Balkendecken
und der beiden Stockwerkstreppen.
Die Zimmerarbeiten, Liefern und Be=
arbeiten
von 90 cbm Holz und 500 qm
Deckenſchalung.
Zeichnungen, Bedingungen und An=
gebotsvordrucke
liegen, während der üb=
lichen
Dienſtſtunden auf dem Amtszim=
mer
des Unterzeichneten zur Einſicht
pffen, wo auch die Unterlagen gegen Er=
ſatz
der Selbſtkoſten zu erhalten ſind.
Angebote ſind bis zum 17. Auguſt
einſchl. ebendaſelbſt mit Aufſchrift Heil=
ſtätte
Winterkaſten verſehen einzureichen.
Zuſchlagsfriſt 14 Tage. (11317sg
Bensheim, den 3. Aug. 1926.
Der Regierungsbaurat,
Keſſel.
Verdingung.
Verkauf auf Abbruch, bezw. Bewir=/Köchinnen, Haus=
kung
des Abbruchs oder käuflicher Er= mädch., Alleinmädch.,
werb von Altbaumaterial, u. a.: 1400 die kochen und nicht
am Biberſchwanzdach, 55 ebm Bauholz, frl. und Keindergärt.,
400 cbm Mauerwerk, 1000 qm Beton=/Haushälterin, Haus=
decken
, Fenſter, Türen uſw. ſoll im Wege töchter, Zimmer= u.
des öffentlichen Wettbewerbs vergeben Küchenmädch., Büfett=
wverden
. Die Verdingungsunterlagen lie= u. Servierfrl. für hier
gen im Geſchäftszimmer des Reichsver= und auswärts. / 20592
mögensamts, Münſterplatz 4, Zimmer 22 Minna dingeldein
von 812 zur Einſicht auf und werden bürv,Eliſabethenſtr. 5,
gegen Erſtattung von 5 RM., ſolange Telephon 3365.
Vorrat reicht, abgegeben.
Die Angebote ſind verſchloſſen und Unabh. Mädchengeht
verſiegelt mit der Aufſchrift: Angebot /ſtundenw. dieburgerſtr.
aber Abbrucharbeiten in Kelſterbach bis Nr.32,pt I., Bdh. /(20541
päteſtens 24. 8. 26, 10 Uhr vorm., Zim= 15jähr. Mädchen ſucht
mer 14, einzureichen, um welche Zeit im tags über Stellung.
Beiſein evtl. erſchienener Bewerber die Große Kaplaneigaſſe
Oeffnung der Angebote erfolgt. (IV,11348 Nr. 7, part (*20549
Mainz, den 4. Aug. 1926.
Reichsvermögensamt.
Bekanntmachung. 24 J, ſirm in allen
Anläßlich der Kirchweih in Eberſtadt /Büroarbeit., Steno=
m
Sonntag, den 8. Auguſt ds. Js. ver= 9raph. u Maſchinen=
ehren
die Wagen der Vorortlinie 8 halb= beſte Zeugn., unter
ündlich bis 1200 Uhr nachts einſchließl. beſcheid. Anſprüch. p.
Darmſtadt, den 6. Aug. 1926.
Heſſiſche Eiſenbahn=Akt.=Geſ, auchVertrauensp., da
Darmſtadt.
Nettes Fräul., 25 J. /M 69 Geſchſt. (20514
Stellengeſnche Klalt, ſ. Stellg, in beſſ.
Hauſe bei guter Be= Ghaufieür
Beiblich handlg. Gute Zeugn. /24 Jahre, ledig, 1 J
Fräufaim vorh. Angeb. u. M 68 im Ausland tätig ge‟
an die Geſchäftsſtelle weſen, mit allen Ne=
Beamtentocht /41 J., erbeten
r allen Zweigen des

Samstag, den 7. Auguſt 1926

Seite 7

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J, ſucht tagsüber
elle zu Kindern
rteſchlägerſtraße 7
*., rechts. (*20567

Velt. chriſtl. Mädchen
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verſteht, ſucht Stelle
b. einz. Herrn o. Dame
od. kl. Fam. Ang. M
50 Geſchſt (*20471fs

Aelt Fräul., vorher
längere Jahre in beſſ.
Häu ern ſelbſt. Haus=
halt
geführt, ſucht als
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Seite 8

Samstag, den 7. Auguſt 1926

Nummer 217

Großer Werftbrand in Sakrow bei Potsdam.

An der Unglücksſtätte:
Die bis auf die Grundmauern
niedergebrannte Bootswerft in
Sakrow bei Potsdam.
Ein gewaltiger Brand zerſtörte
in der Nacht auf Mittwoch die
Bootswerft Kunze in Sakrow
bei Potsdam. Das über 100
Quadratmeter große Werft= Ge=
bäude
ſtand mit den angrenzen=
den
Reparaturwerkſtätten in
kurzer Zeit in hellen Flammen,
die an den leicht brennbaren
und wertvollen Hölzern reiche
Nahrung fanden. Teile des
Teerdaches wurden mehrere
hundert Meter weit ins Dorf
geſchleudert und bildeten lange
Zeit eine große Gefahr für die
nahe liegenden Häuſer. Die
Feuerwehr mußte ſich darauf be=
ſchränken
, die angrenzenden Ge=
bäude
unter Waſſer zu halten,
um ein Überſpringen der Flam=
men
zu verhindern. Von der
Werft ſelbſt und den Reparatur=
werkſtätten
konnte nichts geret=
tet
werden. Der durch den Brand
angerichtete Sachſchaden beträgt
über eine Viertelmillion Mark.

Reich und Ausland.
8. ordentlicher Deutſcher Studententag.
6. Vollſitzung.
Mittwoch abend 10 Uhr eröffnete Referendar Stoeckle=München die
6. Vollſitzung des Deutſchen Studententages, auf der die weiteren Be=
richte
der Arbeitsausſchüſſe gegeben wurden. Zunächſt erſtattete Dipl.=
Landwirt Bartels den Bericht des Ausſchuſſes für politiſche Bildung
und legte dazu eine Reihe von Anträgen vor. Als Arbeitsgebiete des
Amtes für politiſche Bildung werden angeſehen Friedensverträge und
Kriegsſchuld rage, Grenzland= und Auslandsdeutſchtum, die Anſchluß=
und Kolonialfrage ſowie die Auslandskunde. Es iſt anzuſtreben, daß
der Wert der politiſchen Bildung in erhöhtem Maße wie bisher an=
erkannt
wird, allgemeine politiſche Probleme mehr als bisher im
Lehrplan der Hochſchule Berückſichtigung finden ſollen. Zur Durch=
führung
der Arbeit bieten ſich verſchiedene Möglichkeiten, ſo Veran=
ſſtaltungen
von Vorträgen für die ganze Studentenſchaft, Durchführung
von Arbeitsgemeinſchaften, die beſonders die Willensbildung der ein=
gelnen
Kommilitonen herbeiführen wolle. Die örtlichen Studenten=
ſchaften
ſind verpflichtet, Grenzlandwanderungen dem Amt für politiſche
Bildung rechtzeitig mitzuteilen, damit Wanderungen in überlaufene
Gegenden unterbleiben. Eine engere Zuſammenarbeit iſt mit den
Ortsgruppen der Vereinigungen auslandsdeutſcher Studierender anzu=
ſtreben
, gleichfalls ſollen ſich die Einzelſtudentenſchaften bei der Grün=
dung
von akademiſchen Ortsgruppen des V. D. A. rege beteiligen,
Zwecks Ausbau der Arbeit iſt eine Fühlungnahme mit den verſchiedenen
Verbänden und amtlichen Stellen, anzuſtreben, u. a. Arbeitsausſchuß
deutſcher Verbände, Deutſcher Schutzbund, Deutſchöſterreichiſche Arbeits=
gemeinſchaft
, Oeſterr.=Deutſcher Volksbund, Deutſches Auslandsinſtitut.
Die Behandlung von ſozialen Problemen ſoll in weit ſtärkerem Maße
von den Einzelſtudentenſchaften angeſtrebt werden. Anſchließend er=
gänzte
der Rechtsausſchuß durch Aſſeſſor Schmidt=Leipzig ſeinen Bericht
zur Klarſtellung einiger auf dem Studententag aufgetauchter Rechts=
fragen
. U. a. ſtellte er feſt, daß es genüge Stück 1 Abſatz 2 der
Heidelberger Verfaſſung zu ändern, um dieſe hinſichtlich der Koalitions=
frage
mit der Satzung der D. St. in Uebereinſtimmung zu bringen,
damit ein Verbleiben der Heidelberger Studentenſchaft in der D. St.
möglich wird. Durch eine Erklärung des Kreiſes VII (Bahern), der
ſich gegen die Behauptung wandte, daß er bei der geſtrigen Rheinland=
kundgebung
aus Mißachtung vor der Reichsfarbe einen Abſtand inner=
halb
des Fackelzuges gewahrt habe, wurde eine erregte Debatte über
dieſe Frage hervorgerufen. Der Kreis VII ſtellte ausdrücklich feſt, daß
er nur die Tatſache mißbilligt habe, daß eine parteipolitiſche Gruppe
ſich in den Zug der Kreiſe der Deutſchen Studentenſchaft eingeſchoben
habe; dieſes habe er durch die Wahrung eines Abſtandes von dieſer
Gruppe bekundet. Durch eine Anzweiflung dieſer einſtimmigen Stel=
lungnahme
des ganzen Kreiſes VII der Deutſchen Studentenſchaft wurde
eine ſehr ernſtliche Debatte über dieſe bisher in ſtudentiſchen Kreiſen
nicht übliche Art der Anerkennung des Wortes von Akademikern her=
beigeführt
. Durch Zurückziehung der Anzweiflung und Kenntnisnahme
der Stellungnahme des Kreiſes III konnte die Angelegenheit erſt nach
längerer unerfveulicher Debatte erledigt werden. Zu Ende der
Sitzung erſtattete cand. ing. Kirbach=Charlottenburg den Bericht des
Verwaltungsausſchuſſes, der vor allen Dingen den Haushaltsplan der
D. St. eingehend durchgearbeitet hatte und ihn zur Genehmigung vor=
legte
. Eine vom Kaſſenwart der Deutſchen Studentenſchaft vorgelegte
Kaſſenordnung für die Einzelſtudentenſchaften, die eine möglichſt ſtarke
Kontrolle der Finanzgebarung ermöglicht, wurde als Richtlinie ange=
nommen
. Um jeden deutſchen Studenten den Genuß der wirtſchaftlichen
Vergünſtigungen aller Studentenſchaften zugänglich zu machen, wurden
die Einzelſtudentenſchaften erſucht, auch bei der Vorzeigung von Stu=
dentenkarten
anderer Hochſchulen die Vergünſtigungen zu gewähren.
Gegen 1 Uhr nachts wurde die Sitzung auf Donnerstag früh 9 Uhr
vertagt.

Die Vorfälle bei der Frankfurter Erwerbsbeſchränktenzentrale.
Frankfurt a. M. Wie Wagners Südweſtdeutſcher Nachrichten=
dienſt
von Magiſtratsſeite mitgeteilt wird, hat ſich Freitag ein Ausſchuß
der Stadtverordnetenverſammlung in einer Freitag früh ſtattgefundenen
Sitzung mit den Unregelmäßigkeiten bei der Frankfurter Erwerbsbe=
ſchränktenzentrale
beſchäftigt. Von Magiſtratsſeite wurde dabei bemerkt,
daß der wirkliche Verluſt ſich auf rund eine Million Mark belaufe,
während man hoffe, ½ Million aus den vorhandenen Holzvorräten zu
erzielen. Zu den Vorkommniſſen bei der Arbeitszentrale für Er=
werbsbeſchränkte
wird Wagners Südweſtdeutſchem Nachrichtendienſt vom
Magiſtrat noch mitgeteilt: Infolge der hohen Beanſpruchung der
ſtädtiſchen Kredite für die Arbeitszentrale für Erwerbsbeſchränkte, die
ungefähr tauſend Perſonen beſchäftigt, haben eingehende Nachprüfungen
der Geſchäftsführung ſeitens der zuſtändigen Stellen der Stadtverwal=
tung
ſtattgefunden. Es ergab ſich hierbei eine ſtarke Unwirtſchaftlich=
keit
der Betriebsführung infolge übergroßer Lagerung von Brenn= und
Nutzholz. Auch hinſichtlich der Qualität und der Preiſe haben die
Prüfungen zu erheblichen Beanſtandungen Veranlaſſung gegeben. Der
Leiter der Arbeitszentrale für Erwerbsbeſchränkte ſowie ein Betriebs=
leiter
wurden vom Magiſtrat bereits entlaſſen. Weitere Unterſuchungen
ſchweben noch. Es wird eine ſtrafrechtliche Verfolgung eingeleitet wer=
den
. Es iſt bereits vom Magiſtrat beſchloſſen worden, einen kaufmän=
niſchen
und einen techniſchen Betriebsleiter für die Arbeitszentrale für
Erwerbsbeſchränkte zu gewinnen. Ob und welche weiteren organiſa=
toriſchen
Maßnahmen noch ergriffen werden, wird ſpäterer Prüfung
vorbehalten bleiben. Die Stadtverwaltung iſt jedenfalls der Auffaſſung,
daß die Arbeitszentrale für Erwerbsbeſchränkte unter allen Umſtänden
weitergeführt werden muß, da ſie ſich innerhalb der ſozialen Einrich=
tungen
der Stadt als unentbehrlich erwieſen hat.
Der Strafantrag im Fall Fleſſa.
Frankfurt a. M. Im Fleſſa=Prozeß beantragte laut Wagners
Südweſtdeutſchem Nachrichtendienſt der Staatsanwalt, die Angeklagte
wegen Totſchlags zu fünfzehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehr=
verluſt
zu verurteilen. Er beantragte ferner, die bei der Tat benutzte
Waffe einzuziehen.
Zum Wildbader Autvunglück.
Würzburg. Ueber das entſetzliche Autounglück zwiſchen Wild=
bad
und Burgbernheim werden noch folgende Einzelheiten gemeldet:
Der Kraftwagen, ein Sechsſitzer, in dem ſich zwölf Perſonen befanden,
ſtürzte, offenbar infolge Ueberlaſtung und Verſagens der Bremſe an
einer ſcharfen Kurve die 30 Meter hohe Böſchung hinunter, alles unter
ſich begrabend. In demſelben Augenblick paſſierte eine Lokomotibe die
Unglücksſtelle und ſchleifte den Unglückswagen noch 150 Meter weit.
Nach einer Stunde war das Rothenburger Sanitätsauto am Unfallplatz
und beförderte die Schwerverletzten nach Uffenheim bzw. Neuſtadt an
der Aiſch. Die Toten wurden in der Güterhalle des Bahnhofes Burg=
bernheim
aufgebahrt und Donnerstag mittag nach den Heimatorten
gebracht. Nach einer amtlichen Darſtellung der Reichsbahn ereignete
ſich das Autounglück um 12,30 Uhr nachts und zwar wahrſcheinlich in=
folge
des Verſagens der Bremſe des Perſonenautos. An der Bahn=
überfahrt
ſtürzte der Wagen, ſich mehrmals überſchlagend, 30 Meter in
die Tiefe auf den Bahnkörper. Der fünf Minuten ſpäter die Unglücks=
ſtelle
paſſierende Zug, der mit einer Vorſpannlokomotive fuhr, erfaßte
mur noch die Trümmer des abgeſtürzten Wagen. Es war vorher ge=
lungen
, die Schwerverletzten und Toten zu bergen. Man verwandte
darauf beſondere Eile, weil man die Zeit der Durchfahrt des Zuges
kannte. Es war jedoch nicht mehr möglich, den Zug zu verſtändigen,
da er bereits den letzten Block paſſiert hatte. So kam es, daß die Trüm=
mer
des Autos über 100 Meter weit geſchleift wurden.
26 Opfer eines Schiffsunglücks.
TU. Berlin. Die Morgenblätter melden aus Rio de Janeiro:
Der Küſtendampfer Bitar iſt in der Bucht von Araras mit einem
anderen Fahrzeug zuſammengeſtoßen. 21 Paſſagiere und fünf Seeleute
ertranken.

Die Aufklärung der Mordſache Helling.
DD. Berlin. Der Behörden= und Preſſekrieg um den Magde=
burger
Mord hat inſofern noch ſeine Nachwirkungen, als ein Teil der
Behörden immer noch entgegen den Berichten der Preſſe behaupten, die
Mordſache Helling ſei noch nicht reſtlos geklärt. Formal mögen ſie
auch recht haben, die Protokollierung von Vernehmungen dauert näm=
lich
immer ihre Zeit. Das Beweismaterial, das Schröder vorgelegt
worden iſt, hat dieſen jedoch völlig entwaffnet. Der Mord iſt aufge=
klärt
. Zuerſt legte, wie bereits berichtet, die Braut des Schröder,
Hildegard Götze, ein Geſtändnis ab. Schwer gefeſſelt wurde darauf
Schröder in ein Zimmer des Magdeburger Polizeipräſidiums geführt,
das ganz ſo eingerichtet war, wie das Groß=Rottmerslebener Zimmer,
in dem die Mordtat geſchah. Vorher hatte Schröder im Unterſuchungs=
gefängnis
noch einen Blick in die Zelle ſeiner Geliebten tun dürfen,
die bei ſeinem Anblick ſchreiend zuſammenbrach. Auch ſolche, durch eine
geſchickte Kriminalregie herbeigeführte Gemütsreaktionen dienen zur
Verſtärkung der Beweismomente; die Richtigkeit der Behauptungen
der Braut wird dadurch erhärtet. In dem Vernehmungszimmer lag
der blutbefleckte Teppich, ſtand der Stuhl, auf dem Helling ermordet
wurde, auf dem Tiſch lag Schröders Piſtole. Dieſer zeigte ſich zuerſt
widerſpenſtig, legte aber dann unter dem Druck der Beweisſtücke und
der Ausſagen ſeiner Braut ein volles Geſtändnis ab. Rudolf Haas
erklärte er für völlig unbeteiligt an dem Mord, er habe ihn belaſtet,
um ſich ſelbſt zu rächen. Zur reſtloſen Aufklärung bleiben danach
nur folgende Fragen: War die Götze, wie ſie behauptet, nur Mit=
wiſſerin
, ohne dem Mord beigewohnt und die Leiche geſehen zu haben,
oder war ſie Mittäterin? Hat ſie ferner von der Abſicht Schröders,
Helling zu ermorden, gewußt oder nicht? Hat endlich Helling Helfer
gehabt, und hängt der Mord mit den in Magdeburger Zeitungen auf=
gegebenen
Inſeraten über Angebote von Dauerſtellungen gegen die
Stellung von 500 Mark Kaution zuſammen, ſodaß vielleicht Schröder
noch andere Morde auf dem Gewiſſen hat? Zu klären wäre dann
ſchließlich die Frage, ob und mit welchem Recht Rudolf Haas in die
Unterſuchung hineingezogen wurde und ob immer noch Verdachts=
momente
vorliegen, die eine weitere Inhafthaltung des Rudolf Haas
rechtfertigen.
Schröder widerruft ſein Geſtändnis.
TU. Magdeburg. Nach den Vernehmungen Schröders durch
den Berliner Kriminalpoliziſten wurde er vom Polizeipräſidium wie=
der
in das Gerichtsgefängnis überführt. Es haben dann Donnerstag
bis in die ſpäten Abendſtunden hinein Vernehmungen durch den Unter=
ſuchungsrichter
, Landgerichtsrat Kölling, ſtattgefunden Während
dieſer Vernehmung hat Schröder ſein Geſtändnis, er habe Helling aus
eigenem Antriebe ermordet, um ſich in den Beſitz ſeiner Geldmittel zu
ſetzen, widerrufen. Die Vernehmungen durch den Unterſuchungsrichter
wurden Freitag fortgeſetzt.

Ein guter Fang der Kriminalpolizei.
DD. Berlin. Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, zwei ge=
werbsmäßige
Einbrecher und Eiſenbahngüterdiebe feſtzunehmen. Es
handelt ſich um einen 59 Jahre alten Monteur Friedrich Wolf und
ſeinen 24jährigen Sohn Wilhelm. Sie ſtammen aus Arendſee bei
Oſterburg in der Altmark und betrieben ihr unſauberes Handwerk zu=
ſammen
mit einem 77 Jahre alten Arbeiter Gottlieb Pangfy, der ſich
oft auch Theodor Schmidt nennt. Pangſy war vor drei Monaten aus
dem Zuchthaus in Stendal ausgebrochen; die beiden Wolf waren im
Oktober v. J. aus dem Gefängnis entlaſſen worden. Alle drei machten
die Gegend von Stendal und Salzwedel unſicher, in der ſie beſonders
bei Landwirten und Paſtoren einbrachen und Güterwagen beraubten.
Zweimal brachen ſie auch in Stationsgebäude ein und plünderten die
Kaſſen aus. Ihre Beute an Gütern brachten ſie ſtets nach Berlin, um
ſie hier zu verkaufen. Die Beamten ermittelten, daß ſie in der Schlegel=
ſtraße
einen Schlupfwinkel hatten. Hier erwiſchten ſie die beiden Wolf.
Pangſy entging der Feſtnahme, weil er zufällig nicht nach dem Quartier
gekommen war. Den größten Teil der geſtohlenen Waren hatte die
Bande bereits verkauft.
Eine Forſchungsfahrt des Fiſchereiſchutzbovtes Ziethen
TU. Hamburg. Das Fiſchereiſchutzboot Ziethen der Reichs=
marine
, das fonſt unter Island und an der norwegiſchen Küſte kreuzt
und deutſchen Hochſeeſchiffern Schutz bietet, iſt für die nächſte Zeit
wiſſenſchaftlichen Zwecken zur Verfügung geſtellt worden. Das Schiff
geht in der Zeit vom 10. Auguſt bis 20. September nach den norwegi=
ſchen
Gewäſſern, um bei Nordkap und in der Baventsſee auf Veran=
laſſung
der deutſchen Kommiſſion für Meeresforſchung meeresbundliche
und biologiſche Unterſuchungen vorzunehmen. An den Arbeiten wer=
den
Prof. Dr. Schulz, von der Deutſchen Seewarte in Hamburg, und
Dr. Wulff von der biologiſchen Station auf Helgoland teilnehmen.
Schwere Brandkataſtrophe bei Prag.
Zwölf Landftreicher in den Flammen umgekommen.
DD Prag. In der Nähe von Prag geriet in der vergangenen
Nacht ein großer Heuſchober in Brand. Die herbeigeeilten Feuerwehren
hatten große Mühe, das Feuer von den umliegenden Getreidefeldern
ibzuhalten, und erſt nach langer ſchwerer Arbeit gelang es, den Brand
zu löſchen. Bei den Aufrämungsarbeiten wurden zwölf gänzlich ver=
kohlte
Menſchenſkelette aufgefunden. Er handelt ſich um obdachloſe
Landſtreicher und wahrſcheinlich auch um Wanderer, die in dem Heu=
ſchober
übernachten wollten. Die gerichtliche Kommiſſion iſt der Mei=
nung
, daß es ſich um noch mehr als zwölf Opfer handle. Es ſei aber
ſchwer, eine genaue Zahl zu nennen, da die Opfer gänzlich verkohlt ſind
und nur ihre Knochen übrig geblieben ſind.

Die Wiederverhaftung des Binzer Juwelendiebes.
DD. Stettin. Zur Verhaftung des Binzer Juwelendiebes Frank
wird noch folgendes gemeldet: Die Stettiner Kriminalpolizei rechnete
damit, daß Frank ſich noch immer auf Rügen befände. Die ganze Küſte
wurde abgeſucht, um feſrzuſtellen, ob ein Boot vermißt würde. Da
Frank über keine großen Geldmittel verfügte, ſo war damit zu rechnen,
daß er ſich dieſe durch neue Einbruchsdiebſtähle zu verſchaffen verſuchen
würde Alle Polizeiverwaltungen und Landjäger waren inzwiſchen
mit Bildern und Perſonalbeſchreibungen verſehen, und dieſe waren auch
veröffentlicht worden. Dienstag vormittag erſchien nun Frank in einem
Hotel in Putbus und verlangte dort ein Zimmer. Das Zimmermädchen
erkannte Frank, der einmal als Dackdecker in dem Hotel gearbeitet hatte,
wieder. Das Zimmer wurde ihm angewieſen, gleichzeitig aber auch die
Polizei benachrichtigt, die ihn dann feſtnahm. Bei der Leibesviſitation
fand man bei Frank eine goldene Herrenuhr mit Kette, eine ſilberne
Armbanduhr und einen Barbetrag von etwa 50 Mark. Der Verhaftete
gab zunächſt an, daß er der Pferdehändler Hartloff aus Berlin ſei, ge=
ſtand
aber ſchließlich, Frank zu heißen und die bei ihm gefundenen
Sachen in der Nacht vorher bei einem Einbruchsdiebſtahl in Baabe ge=
ſtohlen
zu haben. Er hat ſeit ſeiner Flucht im Walde genächtigt.
Ueber das Verſteck der bei dem Schriftſteller Erdmann geſtohlenen Ju=
welen
verweigerte er jede Auskunft. Frank wird am Donnerstag nach
Stettin überführt und dort über die näheren Umſtände ſeiner Flucht
vernommen werden.
Tragiſches Ende eines Familienausfluges.
DD. Innsbruck. Der Tiſchlermeiſter Mathis unternahm mit
ſeiner Frau und ſeinen drei Knaben einen Ausflug auf die Hohe
Kugel bei Hohenenns.: Als nach einer längeren Raſt der Vater wieder
zum Aufbruch mahnte, fah er, daß einer ſeiner Söhne mit eingeſchla=
gener
Schädeldecke am Boden lag. Der Knabe war von einem Stein,
der ſich losgelöſt hatte, getroffen worden, ohne daß ſeine Angehörigen
den Vorfall bemerkt hatten.
Die Flucht aus dem Pariſer Juſtizpalaſt.
DD. Paris. Der berühmte Ein= und Ausbrecher Georges Remé
der nach einer Flucht aus dem Gefängnis von Le Havre erſt kürzlich
in Paris wieder feſtgenommen werden konnte, iſt Mittwoch von neuem
entwichen. Der Dieb, der eine Gefängnisſtrafe von fünf Jahren abzu=
ſitzen
hatte, ſollte vom Unterſuchungsrichter wegen eines Juwelen=
raubes
vernommen werden. Er wurde mit anderen Sträflingen nach
dem Juſtizpalaſt geführt, wo alle in einem Zimmer des Erdgeſchoſſes
warten mußten. Remé, der gut gekleidet war und ſich etwas abſeits
gehalten hatte, verließ plötzlich das Zimmer, vor deſſen Tür ein Soldat
der republikaniſchen Garde wachte. Dieſer hielt ihn ſofort an und
fragte, was er hier zu tun habe. Ich bin Kriminalinſpektor, fuhr er
den Gardiſten an und machte Miene, ſeine Ausweiskarte vorzuzeigen.
Der Soldat ließ ihn daraufhin natürlich pafſieren. Remé ging ſicheren
Schrittes über den Hof, machte noch in aller Ruhe in den Räumen
des Kindergerichts Station und verließ dann das Gerichtsgebäude,
nachdem er den am Ausgang ſtehenden Wachtpoſten oſtentativ gegrüßt
hatte. Dann rief er eine Kraftdroſchke heran und war in wenigen Se=
kunden
verſchwunden. Es iſt das fünfte Mal, daß Remé aus dem Ge=
fängis
ausgebrochen iſt.

Geſchäftliches.
Wie an verſchiedenen größeren Plätzen Deutſchlands amerikaniſche
Dampfbügelanſtalten eingerichtet worden ſind, ſo wird auch in Darm=
ſtadt
heute eine ſolche Anſtalt unter dem Namen Bügel Fix, Luiſen=
platz
4, gegenüber der Hauptpoſt, eröffnet. Die Bügelmaſchine entſtaubt
durch Vakuum, dämpft und bügelt jede Herren= und Damenkleidung,
Koſtüme, Mäntel ete. Der Preis fürs Bügeln iſt äußerſt gering, ſodaß
jedermann ſeine Garderobe durch dieſe moderne Anſtalt ſtets in tadel=
loſem
Zuſtand halten kann. (Siehe Anzeigenteil.)
Wetterbericht.
Wettervorausſage für Sonntag, den 8. Auguſt 1926,
nach der Wetterlage vom 6. Auguſt 1926.
Die durch die nördliche ungleichmäßige Luftſtrömung verurſachte
ſtärkere Bewölkung iſt in der Auflöſung begriffen, wodurch die Wit=
terung
vorderhand eine ſehr ſommerlichen Charakter annimmt; jedoch
ſteht eine ſtabile Wetterlage noch nicht in Ausſicht, da im Norden Tief=
ausläufer
vorüberziehen, die die Luftſtrömung für unſer Gebiet wech=
ſelnd
geſtalten; ſtärkere Niederſchläge ſind jedoch noch nicht zu er=
Die Heſſ. Wetterdienſtſtelle.
warten.

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Nummer 217

Samstag, den 7. Auguſt 1926

Geite 9

Spurt Sherund Tarnen.

Der Sport des Sonntags.
Aus dem Sport am Sonntag ragen diesmal drei Ereigniſſe durch
beſondere Bedeutung hervor, und zwar die Meiſterſchaftskämpfe der
Leichtathleten, Ruderer und Amateur=Radſportler. Sehr beachtſam ſind
auch die Vorläufe zur deutſchen Steher=Meiſterſchaft, der Tennis=
Länderkampf Deutſchland Tſchechoſlowakei und die Beteiligung Deut=
ſcher
beim Internationalen Klauſenrennen in der Schweiz. Auch in den
übrigen Sportarten, ſoweit ſie in dieſer Jahreszeit überhaupt aus=
geübt
werden, feſſelt man das Intereſſe der Anhänger durch zahlreiche
und große Kämpfe, ſo daß wir wieder einmal vor einem Sport= Kampf=
tag
erſter Ordnung ſtehen.
Im Fußball
ſetzen zunächſt in Süddeutſchland die Qualifikationsſpiele für
den Aufſtieg zur Bezirksliga ein. In den Bezirken Rheinheſſen=Saar
und Main erübrigen ſich die Kämpfe, da die Aufſtiegskandidaten auch
ſo ſämtlich untergebracht werden konnten. Im Bezirk Bayern beſtreiten
Wacker=München gegen Schwaben=Augsburg und Schwaben=Ulm gegen
Wüirzburger Kickers den erſten Gang. Der Rheinbezirk hat für
Sonntag die Paarungen V.f.R. Kaiſerslautern gegen FC. 08 Mann=
heim
und Sp.=Vgg. Sandhofen gegen FC. Pirmaſens getroffen. Im
Bezirk Württemberg=Baden beſtreiten FC. Pforzheim, F.C. Birkenfeld,
Phönix Karlsruhe und Union Böckingen die Qualifikationsſpiele.
Sehr intereſſant iſt das Programm der Freundſchaftsſpiele,
Da ſtattet zunächſt der deutſche Meiſter, Sp.=Vg. Fürth, ſeinem Gegner
aus dem Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft, dem Berliner Meiſter
Hertha=BSC. einen Beſuch ab. Dieſe Revanche ſteigt ſchon am Sams=
tag
: Sonntags ſpielen die Fürther Kleeblätter in Altona gegen die
Jägerelf FC. 93. Die Reichshauptſtadt ſieht dann am Sonntag noch die
Begegnung zwiſchen dem deutſchen Altmeiſter 1. FC. Nürnberg und der
ſtarken Tennis=Boruſſia, Berlin. In Süddeutſchland ſpielt der Ver=
bandsmeiſter
Bayern München gegen Fortuna Leipzig. Der Main=
bezirksmeiſter
FSV. Frankfurt hat ſich den ASV. Nürnberg verſchrieben.
VfB. Stuttgart empfängt Eintracht Frankfurt und SV. Darmſtadt
98, der augenblicklich wieder eine recht gute Form aufweiſt, erwartet
den Beſuch des FSV. Mainz 05.
Leichtathletik.
Die Deutſche Sportbehörde trägt am Samstag und Sonntag im
Wacker=Stadion zu Leipzig die deutſchen Leichtathletikmeiſter=
ſchaften
der Herren aus. 199 Wettkämpfer aus allen ſieben Landes=
verbänden
der DSB. gaben 260 Meldungen ab; mit wenigen Aus=
nahmen
zeichneten ſich alle Athleten des Reiches ein, die nur irgendwie
einen Anſpruch auf einen Titel geltend machen können. Vermißt werden
nur der vorjährige Meiſter im Hochſprung, Skorzinſki=Berlin, die 3mal
1000 Meter Meiſterſtaffel von Zehlendorf 88, der inzwiſchen wieder nach
New York zurückgekehrte 10 000=Meter=Meiſter Wachsmuth ſowie Söl=
linger
=Darmſtadt, einer der Favoriten im Kugelſtoßen, Sehr wahr=
ſcheinlich
wird auch der Titelverteidiger im 100=Meter=Lauf, Corts= Stutt=
gart
dem Start fern bleiben müſſen, da ſeine von den ſüddeutſchen
Meiſterſchaften in München ſtammende Beinverletzung noch nicht wieder
ausgeheilt iſt. Im ütbrigen aber trifft ſich, wie bereits erwähnt, in
Leipzig die geſamte Elite der deutſchen Leichtathletik, ſo daß man in
allen Wettbewerben mit ſpannenden Kämpfen rechnen muß.
Dennis.
In Prag ſteigt am Samstag und Sonntag ein neuer Länder=
kampf
DeutſchlandTſchechoſlowakei. Während der
Deutſche Tennis=Bund durch Froitzheim Dr. Landmann und Klein=
ſchroth
vertreten wird, treten auf der Gegenſeite Macenauer, Kozeluh
und Nohrer in Aktion. Beide Länder treten alſo mit ihren beſten
Kräften an und laſſen ſomit einen äußerſt ſpannenden Kampf erwarten,
u. E. nach dürfte Deutſchland knapp Oberhand behalten.
Schwimmen.
Auch hier ſteht ein Länderkampf auf der Tagesordnung, und zwar
treffen ſich in M.=Glcdbach die Damen von Deutſchland und Holland
in verſchiedenen Schwimmwettbewerben und Staffeln. Anſchließend
tragen die Herren beider Länder ein Waſſerballſpiel aus, dem umſo
größere Bedeutung beizumeſſen iſt, als die teilnehmende deutſche Mann=
ſchaft
auch ſehr wahrſcheinlich zu den Europameiſterſchaften nach Buda=
peſt
entſandt wird. Die Vorrunde zur deutſchen Waſſer=
ballmeiſterſchaft
wird am Sonntag mit den folgenden Spielen
fortgeſetzt: In Braunſchweig: SC. WeißenſeeABTS. Bremen; in
Frankfurt a. M.: Jung=Deutſchlend DarmſtadtSSV. Erfurt; in
Chemnitz: NSV. Breslau gegen Poſeidon Leipzig. In Frankfurt
a. M. ſteigt außerdem noch das verbandsoffene Gerbermühl=
Schwimmfeſt und in Darmſtadt veranſtaltet der Schwimmſport=
verein
Möve ein kreisoffenes.
Rudern.
Die 15. Deutſche Meiſtarſchafts=Regakta auf dem
Main bei Schweinfurt verſammelt in den 5 Meiſterſchaftsrennen und
vier Rahmenkämpfen 36 Vereine mit 54 Booten und 241 Ruderern am
Start. Gleichzeitig mit den Titelkämpfen findet in Schweinfurt die
109. Ausſchuß=Sitzung des Deutſchen Ruderverbandes ſtatt.
Handball.
FC. Union 1918 e. V., Darmſtadt.
Nach kurzer Ruhepauſe tritt die Handballabteilung des FC. Union
am morgigen Sonntag wieder in Tätigkeit. Als Gegner weilt die erſte
Elf des T.= und Sportv. Langen auf der Rennbahn zu Gaſt, um gegen
die gleiche Manſchaft der Beſſunger ein Freundſchaftsſpiel auszutragen.
Beide Mannſchaften ſtanden ſich ſchon einmal gegenüber. Das damalige
Reſultat von 3:3 Toren bewies ihre Gleichwertigkeit. Sie werden nun
bei dem erneuten Zuſammentreffen zeigen müſſen, wer von ihnen in=
zwiſchen
an Spielſtärke zugenommen hat. Der Beſuch ſei jedem Hand=
ballfreunde
empfohlen, zumal kein weiteres Handballſpiel hier ſtatt=
findet
. Das Spiel beginnt um 3 Uhr) Nach dieſem Treffen wird die
neugebildete erſte Jugendmannſchaft ihr zweites Spiel austragen. Auch
hier iſt T.= u. Spp. Langen der Gegner. Bei der Spielſtärke der Lan=
gener
, welche ſie gegen die Jugend des Spv. 98 an den Tag legten, wer=
den
die Unioniſten alles aufbieten müſſen, wenn ſie ehrenvoll beſtehen
wollen.

Schwimmen.

Gauſchwimmfeſt des Main=Rhein=Gaues D. T. in Erfelden (Altrhein.
Das diesjährige Gauſchwimmfeſt des Main=Rhein=Gaues D. T.
findet im Gegenſatz zu früheren Jahren erſt am Sonntag, den
8. Auguſt, in Erfelden (Altrhein) ſtatt. Der Tv. Erfelden hat die Durch=
führung
desſelben übernommen und es ſteht zu erwarten, daß die
Wettkämpfe eine überaus große Beteiligung aufweiſen werden. Beſitzen
doch eine große Zahl von Gauvereinen die Möglichkeit, im Sommer
das Schwimmen zu betreiben, ſo daß ihnen nun auch Gelegenheit ge=
geben
iſt, ihre Kräfte weitgehendſt untereinander zu meſſen. Steht doch
auch der Main=Rhein=Gau im Mittelrheinkreis mit an der Spitze aller
Gaue, die das Schwimmen organiſatoriſch betreiben und pflegen. Die
Erfolge der Gauvereine auf dem Kreisſchwimmfeſt zeigen, daß deren
Leiſtungen als gut zu bezeichnen ſind; ringt ſich doch mehr und mehr
auch bei den Landvereinen die Erkenntnis durch, daß das Schwimmen
gleichbedeutend mit dem Turnen iſt und deshalb auch mehr und mehr
gefördert werden muß. Das Gauſchwimmfeſt ſoll nun aber nicht allein
den Wettkampfgedanken fördern, es ſoll vor allen Dingen auch eine
Werbeveranſtaltung, für die Turnerſchwimmſache werden; deshalb iſt
es auch notwendig, daß alle Gauvereine in Erfelden zugegen ſind, um
neue Eindrücke zu ſammeln, und das Geſehene und Erlernte in ihre
Reihen nach Möglichkeit übertragen. Jeder Turner und Turnerin muß
ein Schwimmer und Schwimmerin und jeder Schwimmer ein Reiter
ſein. Das iſt einer der Leitgedanken der D. T. und danach iſt anch
zu handeln. Das Meldeergebnis zu dem Gauſchwimmfeſt iſt als ein
gutes zu bezeichnen; liegen doch von 14 Vereinen zu den Einzelrennen
290 Meldungen und zu den Staffeln 43 Meldungen vor, mit einer Ge=
ſamtteilnehmerzahl
von 185 Teilnehmern. Die Wettkämpfe ſind ausge=
ſchrieben
für Turner und Turnerinnen, Altersturner und Jugendliche,
ſo daß alle Altersklaſſen ſich im friedlichen Wettbewerb gegenüberſtehen,
der manchen ſpannenden Endkampf bringen wird. Gemeldet haben die
Vereine aus: Arheilgen, Goddelau, Groß=Gerau, Nauheim, Bensheim,
Rüſſelsheim, Erfelden, Pfungſtadt, Gernsheim, Langen, Eberſtadt und
Darmſtadt. Die Jubiläumsſtaffel (4 Läufer, 4 Schwimmer) um einen im
Vorjahre geſtifteten Wanderpreis, iſt mit acht Mannſchaften ſtark beſetzt
und dürfte jedenfalls einen äußerſt intereſſanten Verlauf nehmen. Auch
allen übrigen Wettkämpfe ſind durchweg gut beſetzt. Sie legen Zeugnis
davon ab, daß ſich die Vereine gut vorbereitet haben. So ſind auch die
Mehrkämpfe mit 40 Teilnehmern, die Hauptſpringen mit 31 Teilneh=
mern
ſtark umſtritten. Das ſind Zahlen, die bisher noch nicht zu ver=
zeichnen
waren. Die Mehrkämpfe ſetzen ſich zuſammen aus Springen,
Bruſt=, Rücken=, Hühſchwimmen, Streckentauchen und Kopfweitſprung.
Sie erfordern eine gewiſſe Vielſeitigkeit und Ausdauer, die man ſich erſt
in regelmäßigen, ſchweren Uebungen aneignet. Für jeden Einzelnen iſt
aller Anfang ſchwer und die Landvereine haben gegenüber den Stadt=
vereinen
immer einen ſchweren Stand. Die Ergebniſſe werden erſehen
laſſen, daß Erfolge nicht einfach erbadet werden können.
Die Wettkämpfe beginnen vormittags 9 Uhr und mittags halb 3
Uhr. Selbſt ein Feſtzug wird ſich um 1 Uhr durch die Ortsſtraßen nach
der Schwimmbahn bewegen. Alles in Allem, verſpricht das diesjährige
Gauſchwimmfeſt einen harmoniſchen Verlauf zu nehmen. Der Beſuch
desſelben dürfte für alle Freunde des Schwimmens empfehlenswert ſein.

Sportverein Darmſtadt 98 gegen Spv. Mainz 1905.
Wie bereits angekündigt, tritt kommenden Sonntag die Bezirksliga=
mannſchaft
des Sportvereins Mainz 1905 dem einheimiſchen Bezirks=
ligavertreter
im Stadion am Böllenfalltor gegenüber. Die Mainzer
treten in ſtärkſter Aufſtellung an; wie aus der ſolgenden Mannſchafts=
aufſtellung
hervorgeht, bewahrheitet es ſich, daß ſie zum erſten Male
mit dem ſeither bei Saar 05 ſpielenden Ungarn Heſſer als Mittelſtürmer
antreten; zweifellos wird dieſer zuſammen mit dem gefürchteten Tor=
ſchützen
Lipponer den gefährlichſten Teil des Angriffsquintetts dar=
ſtellen
. Mainz ſpielt alſo in der Aufſtellung:
Lautner
Diemer O. Freitag
Koch W. Freitag Högermeier
Brandel Zimmermann Heſſer Lipponer Kaiſer.
Darmſtadt iſt leider genötigt, ohne ſeinen noch kranken Verteidiger
Becker anzutreten! die 98er treten daher mit folgenden Leuten an:
Girmſcheid
Meher Laumann
Jakoby Kratz Ruppel
Wenner 1. Müllmerſtadt Michaelis Takaſz Wenner 2.
Die Darmſtädter dürften in ihrer Läuferreihe ein kleines Plus
gegenüber der entſprechenden Linie der Mainzer haben.
Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß das Spiel pünktlich um
halb 4 Uhr beginnt.
FC. Union 1913 e. V., Darmſtadt.
Am morgigen Sonntag folgt die Ligamannſchaft einer Einladung
des V.f.R. Darmſtadt, um anläßlich ſeines 15. Stiftungsfeſtes ein Propa=
gandaſpiel
gegen deſſen erſte Mannſchaft auszutragen. Zum erſten
Spiel im neuen Verbandsjahr auf eigenem Platze empfängt die Liga=
erſatzmannſchaft
die beſtbekannte erſte Elf von Phönix Heidelberg.
Heidelberg iſt ein ſehr guter A=Verein. Einen Beſuch des vormittags
um 11 Uhr auf dem Platze an der Heidelbergerſtraße ſtattfindenden
Treffens können wir empfehlen.
Akademiſcher Sportklub Darmſtadt.
Am Sonntag morgen 10 Uhr findet auf dem Hochſchulſportplatz das
Rückſpiel des Seeheimer Fußballvereins 1923 (2. Mannſhaft) gegen die
Ferienmannſchaft des ASC. ſtatt. Das Vorſpiel endete 5:3 zu Gunſten
des ASC.

Kraftſport.
Atbletik=Sportverein 1895 Darmſtadt.
Bei dem heute, Samstag, den 7. Auguſt, abends 8 Uhr, im Mathil=
denhöhſaale
ſtattfindenden Rückkampf der Ningermannſchaft des Athletik=
ſporwereins
1895 gegen den Polizeiſportverein Darmſtadt e. V. werden
auch die Artiſten und die Muſterriege ihr großes Können zeigen. Außer=
dem
wird die Boxabteilung mit verſchiedenen Einladungskämpfen gegen
den erſten Darmſtädter Boxklub ſowie dem Polizeiſportverein aufwar=
ten
. Kämpfer wie Weckbach-Rahn, HechlerSchmerker, DebusBock
laſſen guten Sport erwarten.
Boxen.
Deutſche Boxmeiſterſchaft im Schwergewicht.
Der zurzeit in den Vereinigten Staaten befindliche Boxmeiſter im
Schwergewicht, Franz Diemer, hat die Herausforderung Hans Breiten=
ſträters
angenommen. Nach den Beſtimmungen der Boxſportbehörde
muß der Kampf bis zum 2. Oktober ausgetragen ſein.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 7. Auguſt. 3.30: Stunde der Jugend. Liedervok=
träge
Frankfurter Schulen. Silcher: Es geht bei gedämpfter
Trommel Klang. Zu Straßburg auf der Schanz Vockmar:
Am Rheine iſt Leben A. Methfeſſel: Stimmt an mit hellem
hohem Klang (Matth. Claudius). H. G. Nägeli: Es klingt
ein heller Klang (M. v. Schenkendorf). Iriſche Volksweiſe:
Wenn weit in den Landen (Robert Burns). Ich bin ein
deutſcher Knabe. Franziskus Nagler: Mädel, flink auf den
Kranz, O 4.30: Hausorch. Wunſchnachmittag (Fortſ. vom 24. Juli)
Schäffer: Die Poſt im Walde‟. Neſpadba: Paraphraſe über
Die Loreley. Hildach: Der Lenz. Loewe: Die Uhr.
Moſzkowsky: Serenade. Ippolitow=Jwanow: Kaukaſiſche
Suite. George: Mein Nahetal Händel: Arie aus Xerxes
nnenpolka. Meyerbeer: Krönungs=

O 5.45: Leſeſtunde (für die reifere Jugend): Regulatoren in
Arkanſas von Friedr. Gerſtäcker. O 6.30: Rolf, der Geiger,
Idyll nach Ludwig Richters Gemälden und Zeichnungen von
Hans Philipp Weitz. O 7.15: Briefkaſten. O 7.45: Kultur=
kriſis
und Maſſe, von Dr. Grau. O 8.15: Vortragsabend Robert
Koppel. Loewe: Die Heinzelmännchen. Hinkende Jamben.
Rothſtein: Orcheſter. An Pepita. Hum Fauler Lenz. Der Schäfer.
Spencer: Mädel, wo ſind deine Zöpfchen Orcheſter.
Ruch: Die Prinzeſſin. Raymond: Grüß mir die ſtolzen Burgen
am Rhein. Stolz: Komm in den Park von Sansſouci‟.
David: Wem über die Tauentzien. Walter Mendelsſohn:
Warum ſoll er nicht mit ihr. Oskar Strauß: Donnerwetter.
Orcheſter. Rezitation. Fritz Müller: In Taglohn.
E. Heſch=Krapp: Der Kragenknopf. Orcheſter. Gerlach:
In letzter Stunde. Thoma: Simon Lackner.
Stuttgart.
Samstag, 7. Auguſt, 3: ’s Gretle von Strümpfelbach erzählt.
Mitw.: Olga von Adelung (eigene Kindergeſchichten) Rundfunkorch.
O 4: Konzert. Mitw.: Gerda Hanſi, Käte Mann, Willy Reinhardt,
Funkorch. Bröſecke: Zeppelin=Marſch. Waldteufel: An Dich.
Brüll: Ouv. Goldene Kreuz Stange: Die Lerche. Abt:
Schifferſtändchen. Schubert: Frühlingstraum. Millöcker: Ich
knüpfte manche zarte Bande aus Betteiſtudent Erinnerung an
Grieg, Fant. Mozart: Warnung. Lortzing: Arie der Maria
aus Waffenſchmied. Sophie v. Adelung: Laßt ehn los!
(ſchwäbiſch). Stolz: Irgendwas iſt mit mir heut los! aus Tanz=
gräfin‟
. Borchert: Achtung! Neuyork! Potp. Wer iſt
heute nacht mein Kavalier. Lehar: Ja, ja, warum ſoll ich
denn ſchlafen gehn aus Blaue Mazur. Bela: Telefongeſpräch.
Carl: Muſſinan=Marſch. O 6.15: Morſekurs. O 6.45: Friedrich
Ege: Arbeiterdichtung 2. O 7.15: Frau von Sanden: Geflügel=
zucht
. O 8: Kammermuſik=Abend des Philharm. Orch. Mitw.:
Alfr. Indig (Violine), Karl Heß (Bratſche), Herm. Weil (Cello).
Brahms: Sonate op. 98. Boelmann: Quartett op. 10. O 8.30:
Funkbrettl. Mitw.: Hilde Binder, Gerda Hanſi, Käte Mann, Hans
Hanus, Th. Brandt, C. Struve, Funkorch. Stocher: Junggeſellen=
marſch
. Hilde Binder, Hans Hanus, Gerda Hanſi: Schlager,
Th. Brandt: Humoriſtiſches. Käte Mann, Carl Struve:
Schlager. Fetras: Redaktionsgeheimniſſe, Walzer. Becce;
Tatjana. Chriſtine: Die Bajadere, Intermezzo,
Berlin.
Sonnabend, 7. Auguſt. 6: Gymnaſtik, G 12: Viertelſtunde
für den Landwirt. O 5: Funkkapelle. Brüll: Ouv. Goldene
Kreuz, Smetana: Fant. Die verkaufte Braut Chabrier:
Eſpana. Micheli: Valſe du ble d’or. Urban: Ung. Fant.
Leclair; Le tambourin. Audran: Potp. Die Puppe‟.
Lehar: Niemand liebt dich ſo wie ich, aus Paganini O 7:
Ober=Ing. Nairz: Die Großfunkſtation Nauen. O 7.25:
Baeßler: Chile als Salpe

Raumes. O 8.30: Funk=Kabarett. Mitw.:
Maria Ney, F. Baumann, Wilh. Bendow, H. Berg, K. Schnog.
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Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: i. V. Andreas Bauer
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle.
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Seite 10

Samstag, den 7. Auguſt 1926

Nummer 217

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 22. Juli: Landzettel, Maria Eliſabeth, geb.
Rüickert, 74 J., Witwe des Handarbeiters, Arheilgerſtraße 35. Schlöſſer,
Georg, Geſchäftsführer, 45 J., Kranichſteinerſtraße 51. Axt, Anna,
Marie, 3 J., Ernſthofen, hier Eliſabethenſtift. Am 23. 7.: Eifert, Hch.,
6 J., Schnafheim, Eliſabethenſtift. Eichel, Ernſt, Schloſſerlehrling,
18 J., ledig, Kaupſtraße 30. Schuff, Margarethe, geb. Spengler, 77 J.,
Witwe des Maſchinenfabrikanten, Neckarſtraße 11. Am 24. 7.: Martiver
Erwin Karl, 5 J., Dardiſtenſtr. 7. Schäfer, Eliſabeth, geb. Kuhlmann,
68 J., Witwe des Elektrotechnikers, Heidelbergerſtraße 75. Am 23. 7.:
Meiſinger, Marie, geb. Keil, 70 J., Witwe des Schuhmachermeiſters,
Heinrichſtraße 48. Am 24. 7.: Hoxter, Eliſabeth, geb. Koppert, 70 J.,
Ehefrau des Schreiners, Pfungſtadt, hier Stadtkrankenhaus. Mann,
Katharina, geb. Dörr, 50 J., Ehefrau des Landwirts in Geinsheim,
Kreis Groß=Gerau, hier Stadtkrankenhaus. Am 25. 7.: Weihl, Friedrich,
Bankbeamter, 24 J., Heidelbergerſtraße 103. Am 26 7.: Büchler, Anna
Marie, geb. Möhring, 58 J., Ehefrau des Steinbrechers, Lindenfels,
hier Stadtkrankenhaus. Am 25. 7.: Schäfer, Katharina, geb. Weiß=
gerber
, 67 J., Witwe des Schmiedemeiſters, Kirch=Brombach, hier Eliſa=
bethenſtift
. Gruber, Chriſtan 2., Landwirt, 44 J., Eppertshauſen, hier
Elifabethenſtift. Am 26. 7.: Hinkel, Georg, Wilhelm, Privatmann. 67
Jahre, ledia, Beerfelden, hier Stadtkrankenhaus. Am 27. 7.: Fey, Karl
Heinz, 3 Mon., Pankratiusſtraße 29. Am 28. 7.: Häfele, Wilhelm,
Kaufmann, 51 J., Kiesbergſtraße 46. Am 29. 7.: Briegleb. Johann
Ludwia Wilhelm. Pfarrer, 62 J., Groß=Umſtadt, hier Stadtkrankenhaus.
Notenberger, Eliſabeth, geb. Hofmann, 53 J., Ehefrau des Eiſenbahn=
aſſiſtenten
, Griesheim, Kr. Darmſtadt, hier Stadtkrankenhaus.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
10. Sonntag nach Trinitatis, den 8. Auguſt 1926.
In allen Kirchen Kollekte für den Landesverein für Innere Miſſion.
Stadtkirche: Samstag, den 7. Aug., abends 8½ Uhr: Andacht.
Sonntag, den 8. Auguſt, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Vogel.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüire.
Stadtkapelle: Vormittags 8 Uhr: Predigtgottesdienſt Pfarrer
Zimmermann.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptaottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Lein. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Vogel,
Walderholungsſtätte beim Beſſunger Forſthaus: Vorm. 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer D. Waitz,
Mollerſtraße 23.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der Kinder=
ſchule
der Martinsgemeinde).
Martinskirche: Vormittags 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Oſt=
bezirk
in der Kirche: Pfarrer Beringer; für den Weſt=(Aſſiſtenten=)
Bezirk im Gemeindehaus: Pfarraſſiſtent Lein. Vorm 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer. Um 11 Uhr: Kindergottes=
dienſt
für den Weſtbezirk. Pfarraſſiſtent Lein.

Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Lautenſchläger.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie): Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr: Chriſten=
lehre
für die Knaben Pfarraſſiſtent Schäfer. Um 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarraſſiſtent Schäfer. Abends 8 Uhr: Vereinsabend
der Jugendvereinigung. Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend der
Mädchenvereinigung. Donnerstag, abends 8 Uhr: Frauenabend.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Sonntag, abends 8 Uhr: Vereinsabend der Jugendvereinigung.
Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend des Jugendbundes; abends
8 Uhr: Flickabend für Frauen und Mädchen. Samstag, abends8 Uhr:
Turnen der Jugendvereinigung
Die Pauluskirche iſt tagsüber zu ſtiller Andacht geöffnet.
Stiftskiuche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
Donnerstag, den 12. Aug., abends 8 Uhr: Betſtunde. Evang,
Sonntagsverein: Sonntag, nachm. 47 Uhr: Vereinsſtunden,
Kranichſtein (Schloßkapelle): Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Wißmüller.
Evangel. Rirche zu Eberſtadt: Sonntag, den 8 Auguſt, Vorm.
834 Uhr: Chriſtenlehre der Mädchen. Um 9½ Uhr: Gottesdienſt.
Wfarrer Paul. Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Mittwoch abends
8 Uhr: Kirchengeſangverein. Donnerstag, abends 8½ Uhr: Wart=
burgverein
.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt: Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt,
Pfarrer Paul.
Evang. Bemeinde Traiſa: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Vorm ½11 Uhr: Chriſtenlehre. Nachm. ½1 Uhr: Kindergottes=
dienſt
der Kleinen Um ½2 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen.
Montag: EJG. Mädchenabend. Donnerstag: E.J. G. Jungenabend.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Vorm. ½11 Uhr: Chriſtenlehre. Dienstag: Jugendvereinigung.
Mittwoch: Jungmädchenverein. Donnerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Sonntag: Vorm. 9½ Uhr:
Gottesdienſt Pfarrer Zimmermann=Darmſtadt. Donnerstag,
9 Uhr: Jungmädchenverein.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Vom 1. bis 22. Auguſt fallen
ſämtliche Verſammlungen aus. Beteiligung an der Zeltmiſſion
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Vom 1. bis 22. Auguſt fallen
ſämtliche Veranſtaltungen aus. Beteiligung an der Zeltmiſſivn.
Ehriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt, e. V., Alexander=
ſtraße
22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, den 8. Auguſt, vorm.
9 Uhr: Morgenwache. Montag, den 9. Auguſt, und Freitag, den
13. Auguſt, abends 8 Uhr: Turnen Dienstag, den 10. Aug’, abends
8½ Uhr: Männerbibelſtunde (Herr Dr. Avemarie). Mittwoch, den
11. Aug., abends 8½ Uhr: Heimſtunden der Jugendabteilung, Sams=
tag
, den 14. Auguſt, nachm. 3 Uhr: Jungſcharſtunden.
Die übrigen Veranſtaltungen des Vereins fallen für die Dauer der
Evangeliſation der Deutſchen Zeltmiſſion aus.
Möttlinger Freunde=Kreis: Die Bibelſtunde fällt während der
Evangeliſation der Deutſchen Zeltmiſſion aus.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.):
Sonntag, den 8. Auguſt, vorm. 9 Uhr: Morgenwache. Vom 8, bis 15,
Auguſt jeden Abend im Zelt.

Gemeinden Frankfurt und Darmſtadt in Nieder=Namſtadt. Die Men=
ſchen
=Weihe=Handlung wird dort um 10½ Uhr gefeiert; danach
Beiſammenſein bis zum Abend.
Katholiſche Gottesdienſtordnung in der St. Martinskapelle ( Herd=
weg
) und in Liebfrauen (Klappacherſtraße),
Sonntag, den 8. Auguſt 1926.
Beichtgelegenheit in der Martinskapelle: Samstag; nachm.
von 57 Uhr und abends 88½ Uhr und Sonn= und Feiertags mor=
gens
von ½7 Uhr an.
Heil. Meſſen: Sonn= und Feiertags in der Martinskapelle: Mor=
gens
7 und 8 Uhr (mit Predigt).
Hochamt und Predigt in der Liebfrauenkirche: Sonn= u. Feier=
tags
, morgens ½10 Uhr.
Nachmittags gottesdienſtan Sonntagen: Um 2 Uhr Chriſten=
lehre
. Um ½3 Uhr: Andacht.
An Feſten um ½3 Uhr: Feierliche Veſper in Liebfrauen.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 8. Auguſt.
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. Mittwoch, den 11. Auguſt, abends 8½ Uhr: Ge=
betsſtunde
. Freitag, den 13. Auguſt, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Ehriſil. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag=
vorm
. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. Nachm. ½4 Uhr: Jugendbund.
Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. Dienstag, abends ½9 Uhr;
Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
8. Auguſt, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr: Sonntags=
ſchule
. Abends 8 Uhr: Gottesdienſt. Montag, den 9. Auguſt, abends
8½ Uhr: Jugendbund. Donnerstag, den 12. Auguſt, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Sauer.
Kirche Feſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 8. Auguſt, vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule, Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. Mittwoch, den
11. Auguſt, abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann will=
kommen
.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 8. Auguſt, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Herr van der
Smiſſen. Die übrigen Veranſtaltungen fallen aus wegen Teil=
nahme
an der Arbeit der Deutſchen Zeltmiſſion in Darmſtadt. Jeder=
mann
iſt willkommen,
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heili=
gungsſtunde
. Um 11½ und 3 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends
7½ Uhr: Freiverſammlung auf dem Marktplatz Um 8½ Uhr: Oeffent=
liche
Heilsverſammlung. Mittwoch und Freitag, abends 8½ Uhr:
Oeffentliche Verſammlung. Es ladet ein Kapitän M Engel.
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. Abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsver=
ſammlung
. Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung
Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjutantin Land.

[ ][  ][ ]

Nummer 212

Samstag, 7. Auguſt

Börſe und Geldmarkt.
Die Sommerhauſſe die in der Vorwoche plötzlich eingeſetzt hatte,
hielt auch in der Berichtswoche unvermindert an. Irgendwelche Ren=
talilitäts
=Erwägungen ſcheinen ſowohl für die Sp=kulation wie auch
für das greße Publikum zurzeit nicht angeſtellt zu werden und es ent=
wickelt
ſich ein Spiel=Fieber, das in der tatſächlichen Lage unſerer Wirt=
ſchaft
keinerlei Rückhalt mehr hat. Während man z. B. bei der J. G.
Farben=Induſtrie eine Devidende von 10 Prozent erwartet rückt der
Kurs der Aktien nahe an die 300 heran. Die derzeitigen Käufer kön=
nen
alſo nur mit einer minimalen Verzinſung ihres Kapitals rechnen.
Zwar glaubt man den Ausgleich in einem wertvollen Bezugsrecht bei
der nächſten Kapitalerhöhung zu finden dieſe Erwartung ſteht aber
völlig im Gegenſatz zur Erklärung der Verwaltung, in der ausdrücktig,
betont wird, daß man nicht mit einem erheblichen Bezugsrecht rechnen
dürfe. Die wildeſten Gerüchte im Zuſammenhang mit der Hauſſe der
Farbenwerte laufen um. Immer neue Geſellſchaften werden als fu=
ſionsreif
mit der Farben=A.=G. bezeichnet. Von den neu eingeführten
Fabrikations=Methoden erwartet man phantaſtiſche Dinge. Schließlich
hieß es ſogar, die J. G. Farben=Induſtrie ſoll von der Standard Oil Co.
für die Verpflichtung, auf eine Reihe von Jahren dem amerikaniſchen
Truſt keine Konkurrenz zu machen, einen rieſigen Barbetrag erhalten.
Die Unglaubwürdigkeit und ſpekulative Tendenz derartiger Gerüchte
liegt auf der Hand. Auch die Banken=Hauſſe, die längſt über den Be
reich ſachlicher Berechnungen und Erwägungen hinausgeſchoſſen iſt, wird
von wenig glaubwürdigen Gerüchten genährt. Hier ſpielen in erſter
Linie Kombinationen über Großbanken=Zuſammenſchlüſſe eine Rolle. Die
Mitteldeutſche Kreditbank, die in erſter Linie in dieſer Beziehung ge=
nannt
wurde, hat bereits ein energiſches Dementi veröffentlicht und er=
klärt
, die Kurs=Steigerung ſei in den inneren Verhältniſſen der Bank
nicht begründet. Bei dem heutigen Zinsſtand muß man in den Kurſen
unſerer Großbanken eine Ueberbewertung ſehen, denn es iſt nicht daran
zu denken, daß die Großbanken für das laufende Jahr eine der Kurs=
ſteigerung
entſprechende Dividenden=Erhöhung vornehmen werden. Die
Verhältniſſe in der Schwer=Induſtrie dürften noch am eheſten eine Be=
gründung
für die Kursentwicklung unſerer Eiſen= und Kohlen=Aktien
bieten. Der Vorteil, den unſere Kohlenwerke aus dem nunmehr be=
reits
3 Monate währenden engliſchen Kohlenſtreik ziehen, dürfte bei
den Bilanzen der Werke recht deutlich zum Ausdruck kommen, während
die Rationaliſierungsmaßnahmen in der Eiſen=Induſtrie beginnen, ihre
Früchte zu tragen. Außerdem iſt hier das ſachliche Hauptſtimulans
der bevorſtehende Abſchluß des internationalen Stahl=Abkommens, an
das man die berechtigte Hoffnung knüpft, auf dem Weltmarkt wieder zu
einem gewinnbringenden Geſchäft zu kommen. Die Bewegung in
Schiffahrts=Aktien ſchließlich dürfte weniger auf die Erklärungen in den
Generalverſammlungen unſerer beiden größten Schiffahrts=Geſellſchaften
zurückzuführen ſein, die ja dürftig genug waren und wenig Poſitives
enthielten, abgeſehen von der unverbindlichen Zugabe der Hapag= Ver=
waltung
, für das laufende Jahr wieder eine Dividende verteilen zu
können, als auf die neuerlichen Mitteilungen in Bezug auf die ameri=
kaniſche
Entſchädigungsfrage, von der man hofft, daß ſie im Sinne
der urſprünglichen Vorlage noch bis Ende dieſes Jahres geregelt ſein
wird. Im großen ganzen beſchränkt ſich wiederum die derzeitige Hauſſe
auf den Termin=Markt. Kaſſa=Papiere haben bisher faſt lediglich nur
inſofern davon profitiert, als ſie in die Kombinationen mit hineinge=
zogen
worden ſind. Man wird gut daran tun, wenn man im Auge
dehält, daß es ſich um rein ſpekulative Bewegungen handelt, bei denen
faſt ſtets ſchwere Rückſchläge unvermeidlich ſind.
Die Verhältniſſe am Geldmarkt ſind zurzeit nicht ganz geklärt.
Zwar läßt die Verſteifung am Markt für tägliches Geld bereits wieder
leicht nach, doch macht ſich z. B. am Privat=Diskont=Markt größere
Nachfrage bemerkbar, als ſie ſeit langem zu verzeichnen war. Die An=
ſprüche
der Reichsbank zum Ultimo bewegten ſich in normalen Grenzen.
Bemerkenswert iſt die erhebliche Steigerung des Deviſenbeſtandes, die
man wohl mit dem Zufluß der durch die Auslandsanleihen erhaltenen
Mittel in Verbindung bringen kann.
Frankfurter Effektenbörſe.
* Frankfurt a. M., 6. Auguſt.
Tendenz: unſicher bei feſter Grundtendenz. Nach der außerordent=
lichen
Kursſteigerung der letzten Tage und nachdem noch heute vormit=
tag
im Handel von Bureau zu Bureau weiter erhöhte Kurſe genannt
worden waren, trat an der Börſe ſelbſt ein Umſchwung der Tendenz
ein. Es macht ſich allgemein eine Ueberſättigung bemerkbar und das
Bedürfnis, wenn auch in beſchränktem Maße, aus den Hauſſeengagements
herauszugehen. Die dadurch in der Aufwärtsbewegung eingetretene
Unterbrechung wird übrigens als ein geſunder Prozeß angeſehen, denn
ſchließlich kann die Börſe ja nicht nur täglich anziehen. Das heraus=
kommende
Material konnte aber immer noch verhältnismäßig leicht
untergebracht werden, ſodaß die Kursabſchwächung ſich in ſehr beſchei=
denem
Nahmen hielt. Nur vereinzelt mußten Kursrückgänge von mehr
als 1 Prozent feſtgeſtellt werden. So erlitten J.G.=Werte eine Ein=
buße
von 3 Prozent, Gelſenkirchen 2½4 Prozent und Dresdener Bank
von 2 Prozent. Entgegen der allgemeinen Tendenz waren Elekrrowerte
teilweiſe ſogar noch etwas höher, in erſter Linie Felten Guilleaume.
Auch Phönixaktien begegneten größerer Nachfrage und waren zum
erſten Kurs ein Prozent über der geſtrigen Abendnotiz. Auf allen
übrigen Gebieten überwogen die Kursyückgänge, auch auf dem Schiff=
fahrtsmarkt
. Der Freiverkehr war ſehr luſtlos. Benz 87, Brown
Boveri 114,5, Entrepriſe 7, Growag 60. Ufa 45, Unterfranken 91, Frank=
furter
Handelsbank 88 und Chem. Andrae 60. Deutſche Kriegsanleihen
erfreuten ſich einiger Nachfrage, dagegen verkehrten die ausländiſchen
Renten in ſehr luſtloſer Haltung. Im weiteren Verlaufe wurde die
Abgabenneigung noch etwas ſtärker und bei der allgemeinen Zurück=
haltung
dehnten ſich auch die Kursverluſte noch etwas aus. Auch die
anfangs gut gehaltenen und teilweiſe auch feſteren Elektrowerte wur=
den
davon betroffen. Aber auch jetzt wurde die Tendenz nicht ſlau. Auf
dem Deviſenmarkt ſetzte der franzöſiſche Franken nach der geſtrigen
Unterbrechung ſeine Erholung fort und erreichte wieder 162 Londoner
Uſance. Der Geldmarkt war weiter leicht. Tägliches Geld 4 Prozent.

Berliner Effekienbörſe.
* Berlin, 6. Auguſt.
Nachdem die Hauſſebewegung in Farbenwarten zum Stillſtand ge=
kommen
iſt und die Sp kulation im Hinblick auf den Wochenſchluß und
die vorangegangenen Steigerungen am Farbenmarkt Realiſationen vor=
nahm
. iſt das Geſchäft am Effektenmarkt einheitlich ruhiger geworden.
Mit wenigen Ausnahmen war die Tendenz trotzdem widerſtandsfähig,
vorwiegend ſogar leicht befeſtigt. Beachtung fanden heute in erſter
Linie Elektroaktien, Mantan= und Bank=, ſowie Schiffahrtswerte. Die
trotz der unverkennbaren Realiſationsneigung freundlichs Grundtendenz
führte man auf die weitere Gelderleichterung zuwick. Am Geldmarkt
fank der Satz für Tagesgeld auf 46 und Monatsgeld auf 5½46½
Prozent. Am Debiſenmarkt wurde die geſtrige Schwäche der Latein=
valuten
raſch überwunden. Paris notierte 160 Brüſſel etwa 167, Mai=
land
144,25 je Pfund. Ein ſichtlicher Anlaß für dieſe Steigerung, die
auch dem Deviſenhandel überraſchend kam, war nicht zu erkennen. Sehr
feſt lag international ferner das engliſche Pfund. Außerdem wirfte der
Abſchluß des deutſch=franzöſiſchen Handelsproviſoriums anregend auf
die am Export intereſſierten Werte. Auch Kriegsanleihe wurde erſt=
malig
wieder bei feſten Kurſen gehandelt.
Im einzelnen eröffneten Elektrowerte bis 3½ Prozent höher. Das
Geſchäft war in dieſem Monat verhältnismäßig lebhaft. Chemiſche
Werte bröckelten mit einigen Ausnahmen ab. Farbeninduſtrie 4½
Prozent Goldſchmidt plus 4o Proz. Montanaktien auf N=aliſationen
uneinheitlich, im ganzen aber gehalten. Deutſch=Lux. phus 2, Kaliwerte
ruhig, da die ergebnisloſen Kommiſſionsverhandlungen über die Preis=
erhöhung
zur Zurückhaltung mahnten. In Maſchinenfabriken zogen
Deutſche Maſchinen auf die bevorſtehende Erweiterung durch Einbe=
ziehung
der weiterverarbeitenden Betriebe des Montantruſtes um vier
Prozent an. Berlin=Karlsruhe, die ſeit einiger Zeit auf verſchiedene
Gerüchte hin geſucht ſind, gleichfalls 2 Prozent höher. Autowerte freund=
lich
, desgleichen Metalle. Am Bankaktienmarkt Handelsanteile um vier
Prozent höher. Am Schiffahrtsaktienmarkt führten Hapag mit 4 Proz.
Gewinn.
Im weiteren Verlauf der Börſe war die Haltung unſicher und
ſchwankend. Die Grundtendenz blieb im ganzen behauptet. Die Ge=
ſchäftstätigkeit
die von vornherein geringer war, ließ noch weiter nach.
Bankaktien, Schiffahrtswerte und einige Elektroaktien bröckelten leicht
ab. Die Börſe ſchloß in uneinheitlicher Haltung. Der franzöſiſche Fr.
befeſtigte ſich in der Mittagspauſe bis 158. Privatdiskont kurze Sicht
434 Prozent, lange Sicht 4½ Prozent. An der Nachbörſe trat ebenſo
wie am Vortage überraſchendes Intereſſe für Montanaktien ein, das
die amtlichen Schlußkurſe um Prozente überholte.

Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſ
Bamag=Meguin
Berl &. W. Vorzug.
Berlin, Karlsruhe Ind.
Braunkohlen=Briketts
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nieb. Tel.
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung.
7. G. Farben .
R. Friſter .....
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl.
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen .
Han. Maſch. Egeſt. .
Hanſa Dampſchf.

6. 8 5. 8. 125,123 128. bemoor Zement /183.25 99. 100. Hirſch Kupfer
I. 118. 46. 47.25 5öſh Eiſen
. 137,73 1137.875 öohenlohe Werke 19.5 1o8. 111. Rahla Porzellan 82.5 136. 133. Lindes Eismaſch. 143. 11 52.5 5. Lingel Schuh 2f. 123.875 123. Zinke u. Hofmann 87.75 76.25 77.87: 2. Loewe u. Co., 182. 103. 1111. I. Loren; 1107.5 11 10.25 1o. Nol. gohle. 139.875/139.875 152.25 149.5 Nordd. Gummi. 75. 75. Orenſtein 103.12 121.75 121.75 Rathgeber Waggon 63.875 83. 86. Rombacher Hütten 16. 140.5 133.73 Roſitzer Zucker 65.875 133. 139.73 Rütgerswerke 1118.375 /115. 283.375 283.5 Sachſenwerk .. 53. 99. Sächſ. Gußſtahl.. 97. 51.5 51.75 Siemens Glas 128. 1 27.5 27. Ver. Lauſitzer Glas. 166.75 168.75 Volkſtedter Porzell. 40.25 141.75 144.5 Beſtſ. E. Langendreer 61.5 74.5 72. Bittener Gußſtahl 60.5 162.5 164. Banderer=Werke. 15 2.

Deviſenmarkt.

Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw.
Lslo .......
Kopenhagen ..
Stockholm...
Helſingfors..
Italien ....
London. ...
New=York..
Paris.. . ...
Schweiz ...
Spanien ...

5. 8.
Geld / Briel
158 48 168 99
1.700 1.7.4

1168
9193
111.32

117
111.SA1

11z.28112.54

10.552 19.59

13.36 13.52
2u 393 20.459
4 195/ 4.205
11.83 11 87
8i.13 8i 33
62.37 62.53

6.8
Zelv /Arie
153.4116S.83
1.633 1.71APrag..
1.39 12.1
92 17 91.88 92.12 Japan .......
111.33111.6

A22U2.7ABulgarien.

10.55/ 10.54
1f23 14.2,

3.1331
12.93/
Bi.59
52.92

WienD.,Oſt. abg
Zudapeſt. ..
Rio de Faneiro

Zelgrad .....
Konſtantinopel.
2. 40 921.75i/Siſſabon ....."
4.20;Danzig .......
13.0¾Athen ........
Bi.78 Panada ......

63.0M4ruguah

5.
Gelb 1
59 33
124221
8.5i3
1.321
1645
3.033
21 373
81 30
7.59
7153
4 1531

8.
Brief
59.41
12 462/1
5.335
j.33531
2.647
3 045
7.77
2.33
21.725
81.54
4 7.
4704
4.163

6. 8.
184.
114.5
19. 5
81.
148.
45.25
87.25
182.
108.75
1o8.
66.5
16.25
66.
93. 95.
100.
129.
111. 1114.
41.5
63.75
60.75
1151.

6. 9.
Beld / Brief
59 33/ 59 7
12,41312-458
5.37 5.83
1.939 2.003
0.515 1.617
3.033 3.015
7.405 7.75
2.R3 2.335
21.315/ 21.425
31.53/ 81.73
4.69 77
4.139 4.203
4.153/ 4.365

Tagung des deutſchen Einzel=
Handels in Düſſeldorf.
In der Kundgebung der Hauptgemeinſchaft des Verbandes des
deutſchen Einzelhandels ſprach anſchließend an das Hauptreferat des
Geſchäftsführers der Düſſeldorfer Handelskammer Dr. Wilden der preu=
ßiſche
Handelsminiſter Dr. Schreiber. Er zog einen Vergleich zwiſchen
den Wünſchen des Einzelhandels und der Geſolei, welche einerſeits die
ſoziale Not zum Ausdruck bringen und auf der anderen Seite aber auch
bemüht ſeien, dieſe ſoziale Not mit allen Kräften zu lindern und zu
beſeitigen. Der deutſche Einzelhandel habe trotz der Not, beſonders
während der Inflationszeit, gezeigt, daß er Kraft beſitze, ſolche Not zu
meiſtern und werde auch ferner alle ſchweren Zeiten überſtehen. Mi=
niſter
Schreiber ging ſodann auf die Wünſche des Einzelhandels ein
und betonte, daß gerade das preußiſche Handelsminiſterium verſtehe,
wenn der Einzelhandel fordere, daß er ſteuerlich den anderen Geſell=
ſchaften
, beſonders den Genoſſenſchaften und öffentlichen Verbänden
gegenüber nicht ſchlechter geſtellt werde. Das Miniſterium habe ſich
auch gegen den übertriebenen Handel der Behörden gewandt und ſei
gern bereit, hier alle Mißſtände weiter zu beſeitigen. Wenn gerade der
Staat und auch die großen Geſellſchaften, wie die Eiſenbahn, auf eine
Einkaufseinrichtung nicht verzichten können, ſo müſſe man doch ver=
langen
, daß dieſe nicht auf die kleinſten Dinge ausgedehnt werde. Der
Einzelhandel, der durch die Inflation und neuerdings durch die Arbeits=
loſigkeit
ſehr gelitten habe, werde hoffentlich durch das Arbeitsbeſchaf=
fungsgeſetz
Vorteile haben. Er müſſe aber auch ſelbſt energiſch zum
Preisabbau ſchreiten und auch ſeinerſeits alles Mögliche hierzu tun.
Gerade das preußiſche Miniſterium für Handel habe einen Neferenten
für den Einzelhandel beauftragt, da man auch weiterhin Wert darauf
lege, mit dem deutſchen Einzelhandel durch vertrauensvolle Zuſamulen=
arbeit
das Wohl der deutſchen Wirtſchaft zu fördern.
Hierauf ſprach Oberbürgermeiſter Dr. Lehr=Düſſeldorf, indem er
die gemeinſamen Intereſſen zwiſchen Einzelhandel und Kommune ge=
rade
in der Begrenzung und maßvollen Einſchränkung der Steuerfrage
hervorhob und jede behördliche Einſchränkung und Bevorzugung von
Handel und Kommunen verurteilte. Heinrich Grünfeld, der zum Vor=
ſitzenden
der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels heute wieder
gewählt worden iſt, ſprach ſodann über die Tätigkeit der Hauptgemein=
ſchaft
des deutſchen Einzelhandels. Der Redner begrüßte die große
Tagung, die zum erſten Male in dieſer Stärke vor die Oeffentlichkeit
trete und ſprach über den Begriff des Einzelhandels, der heute durch
80 000 große und 300 bis 320 000 kleine Betriebe in der Hauptgemein=
ſchaft
zuſammengeſaßt ſei. Er ſchloß ſich der Bekämpfung der Konſum=
vereine
und öffentlſchen Verkaufsverbände an, ſoweit ihnen Vergünſti=
gungen
vor dem Einzelhandel gewährt ſind und wies auf die Pflichten
des Einzelhandels als letzter Verteiler der Produktion hin. Auch mit
den deutſch gebliebenet Gruppen des Einzelhandels der abgetrennten
deutſch=öſterreichiſchen Gebiete ſtehe man in enger Fühlung. Der Redner
ging dann auf die Beziehungen zu den Behörden ein und begrüßte die
Stellungnahme des preußiſchen Handelsminiſters. Gefordert werden
muß: Gleichmäßig tragbare Steuern und Nichtauslaſſung des Einzel=
handels
bei Begebung von Ausſchreibungen. Man muß auch wieder
Kundendienſt treiben, damik aus den Käufern wieder feſte Kunden
werden. Eine große Verbilligung könne durch Normierung und Typi=
ſierung
vom Herſteller bis zum Handelnden eintreten, doch könne man
leider dies auch nicht verallgememern. Wenn man aufs Schärfſte gleiche
Bedingungen für Lieferanten und Einzelhandel fordere und gegen un=
lautere
Angebote und unlauteren Wettbewerb ſtrengſtens vorgehe, ſo
müſſe man leider auch die Beziehungen der Mitglieder untereinander
manchmal kritiſieren, da hier, wenn auch erfreulicherweiſe nicht häufig,
unfairer Wettbewerb im Gegenſatz zu unlauterem Wettbewerb getrie=
ben
werde. Der Verband habe daher auch immer wieder ausgleichend
eingegriffen. Man müſſe Hilfsbereitſchaft, Pflichten und Würde und
ſoziales Handeln zum Wohle der geſamten Volkswirtſchaft fordern.

Eine Konferenz deutſcher Handelskammern in der Schweiz Für
den heutigen Samstag hat die Deutſche Handelskammer in der Schweiz
in die Räume der Internationalen Ausſtellung für Binnenſchiffahrt und
Waſſerkraftnutzung in Baſel eine Tagung von deutſchen Handels=
kammern
einberufen, zu der etwa 30 deutſche Handelskammern und
Induſtrieverbände zu= Teilnahme zugeſagt haben. Zweck der Tagung iſt
eine Vertiefung der Annäherung zwiſchen deutſchen und ſchweizeriſchen
Wirtſchaftskreiſen. Bankier Dreyfuß aus Frankfurt a. M. und Dr.
Siegert vom Deutſchen Induſtrie= und Handelstag werden ſprechen
über Die Entwicklung der deutſch=ſchweizeriſchen Finanz= und Wirt=
ſchaftsbeziehungen
Miniſter a. D. Hamm ſpricht über. Die Beſeiti=
gung
der Hemmungen des Internationalen Handelsverkehrs‟. Dr.
Riedberg=Paris über Die internationale Handelskammer und die Hem=
mungen
des Handelsverkehrs. Rechtsanwalt Fick aus Zürich wird er=
läutern
, wie ein hüinftiger Staatsvertrag zwiſchen Deutſchland und der
Schweiz über den Gerichtsſtand und den Vollzug von Zivilurteilen ge=

ſtaltet ſein ſoll.

Geringer Rückgang bes Großhandels=Index. Die auf den Stichtag
des 4. Auguſt berechnete Großhandelsindexziffer des ſtatiſtiſchen Reichs=
amtes
iſt gegenüber dem 28. Juli um etwa vier vom Hundert auf 126,3
zurückgegangen. Von den Hauptgruppen hat die Indexziffer der Agrar=
erzeugniſſe
um 0,5 vom Hundert auf 127,8, die Indexziffer der Induſtrie=
ſtoffe
um 0.3 vom Hundert auf 193,4 abgenommen. Im Durchſchnitt
bewegt ſich die Geſamtindexziffer auf 127,4.
Tellus A.G. für Bergbau und Hütteninduſtrie, Frankfurt a. M. Die
ordentliche Generalverſammlung, bei der 2 338 920 RM. Stamm= und
75 000 RM. Vorzugsaktien vertreten waren, erteilte Aufſichtsrat und
Vorſtand Entlaſtung und genehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß.
Danach werden aus dem Reingewinn von 157 159 RM. 5 Prozent Divi=
dende
auf die Stamm= und Vorzugsaktien ausgeſchüttet und der Reſt von
7159 RM. auf neue Rechnung vorgetragen. Ebenſo wurde eine Satzungs=
änderung
, betreffend Erleichterung der Aktienhinterlegung, genehmigt,
wie ſie in letzter Zeit bei vielen Geſellſchaften vorgenommen wurde.
Nach dem Geſchäftsbericht war es bei der Wirtſchaftskriſe im Geſchäfts=
jahr
1936 außerordentlich ſchwer und nur bei fortſchreitender Rationali=
ſierung
möglich, Ueberſchüſſe zu erzielen. Unter denſelben Schwierig=
keiten
hatten auch manche Unternehmungen, an denen die Geſellſchaft
beteiligt iſt, zu leiden, doch kam man auch hier im allgemeinen zu be=
friedigenden
Ergebniſſen. U. a. übte bei den Metallwerken Knodt A. G.,
Frankfurt a. M. trotz dauernder Beſchäftigung die Tatſache eiuen un=
günſtigen
Einfluß, daß die Eiſenbahnbehörden die Erteilung von Auf=
trägen
verſagten. Das Aktienpaket der Hüttenwerke Niederſchöneweide
A. G. Berlin=Niederſchöneweide wurde im Berichtsjahre über dem Tages=
kurs
abgeſtoßen.
Frankfurter Hypothekenbank, Frankfurt a M. Ein Minderheits=
paket
Aktien der Frankfurter Hypothekenbank iſt aus dem Beſitz des
Michaelkonzerns zur dauernden Anlage durch Kauf in den Beſitz von
Kreiſen übergegangen, die der Verwaltung der Frankfurter Hypotheken=
bank
naheſtehen.

itgeſellſchaft auf Aktien, Darmtadt. Franfurter Aursbericht vom d. Auuft 1926.

Staatspapiere
)Deutſche
5% Reichsanleihe .
42Reichsanleihe
35%
Dollar=Schatzanw.
L.Schatzanw.28
R. Schatzanw.24
4½½INundV R.
Scha
4½%HI.-IX. .
4% D. Schutzgb.. . .
Sparprämienanl.
4½ Preuß Konſ..
8½
3%
42Baden alt ...
3½½

3% 1898
4% Baher ......
3½%- ...
39
.
8-16% Heſt. unt. 28
429
3½% ...
3%

4% Württ. alte .
b) Sonſtige,
europäiſche
5% Bos. C.B 1914/
4½ 9.Ino. 1914
4½½ 1898 ..
4½% 1902 ..
........

19. Tadal 120

5 Di. Staif ör
v. 1
Sf. Schas 1).

425 Oſt. Goldr.
4:% Silberr.
45 Einh. R.(kon.

Jaa
4.75
2.40

0.5081 3% Port. (Spz.) III 8.25

5.71
0.45
0.46

3.1
0.42

17.30

57 Rum.am. R.03
4½%r Gold. 13
am.konv.
am.05 ..
47
425 Fürk. (Adm.,103
(Bagb.) 1
42
Gagd.,,II
4%
42 1911 Zou./1
4½%Ung. St. 1913
4½% St. 19141 1
4% Goldr.
St. 10.
420
49
Kronr.
38 Eiſ.Tor./4
Außereuro=
päiſche

5% Mex am. inn.
5% auß. 99
4½ Gold. 04 4
3% fonz inn 114.5
4½0n Frrigat. /33.5
5% Tamaulipas ..!
Sachwert=S huld=
verſchreibunge
1
Mu Zinsberech=
nung

6 % Doll. Golo. 1932/
Bo.5.193-1
42 Frl.=byp.=B.
Goldpfdbr. R.1.1
8% Frtf. Hyp.=Bk.=
Reihe 2
5 % Frf. Pfandbr. B.
Gold Reihe 21
En. 31

16.20
4.30

us

187,
177=
2.52
R

23.5
29.25
24

5% Neck.AG. 8/0231
82Pfälz.=Gyp.=Bk.
24
8½ Rh.=Hyp. 6d.34
5% Rhein=Main=
Donau. Gold 23
Ohne Zins=
berechnung

6% Bd.=Bo..Hz. 231
5% Bdw. Kohl. 23
5% Fr. Pf. Bk. G. II
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
5% Noggen 23
6% Mannh. Stadt=
Rohl .... . . . 23
8% Offenb. Holz..
5%0 Pfälziſche=Hpp
Bi. Glb .... 24
5% Pr. Kaliw..
5% Pr. Roggenw.
5% Rh. H. B. 6o. 24
5% Sächſ. Brk. 23.
5% Roggenw.23
5 % Südd. Feſt=B 6
Zorkriegs=pyp.=B.
Pfanobriefe
Bayr. Bereinsb.
Bayr. Handelsb.
Bayr. Hyp.u. Bech
Frrf. byo.=Br. .
Frrf. Pfandbr.=Bk
Hamb. Hyp.=Bk..
Meining, öyp.=Bk.,
Pfälz. Hyp.=Bk.. . .
Preuß. Pf.br.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Süod. Bodenkr.
Württ. Hyp.=B....!

98
98.5

19.8
2.30
5.30
7.25
3.24
6.8
2.05

14.8
11.35
121.
10.53
9.45
11.70
9.85
10
10.25
11.2

Staatl. 0d. prov,
garantiert.
Heſſ. 8.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau Ldsb. .."
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ...
42 Galiz. Carl=
Luv.=B.
5% Oſt. Südb. (9.)
2,6% Alte
2,6% Neue"
4% Oſt. Staatsb. 83
8%oſt . 1.b.3.E.
3%Oſt. 9. E..
3% Oſt. 1885...
8%oſt. Erg. Netz
4% Rud. Silber.
4% Ruv. Salzkg.)
4½% Anat. 5.1
4½% Anut., S. II
4½% Anar. S.III
3½ Salon Monaſt.
5% Tehuantepee.
4½%
BanL=Aktten
Aug. D.KCrebtt. .1124.5
Bao. Bk. ..
..!*
Beſ. Bruuind. ..!1
Barmer Bunw. 1123.25
Bug. 59p.-.Bh 144.5
Bert. Hundelsgel
Commn. u. Peivatb. /144.25
Darmſt. 4.Nat.=Bt
Deurſche Banl ..1173.3
D. Efſ.u. B.hi.=Br.
D. Hyp.=Bk. Nein./1 21.5
D. Vereins=Bk.. . .
Dist.-Geſellſch. . . . 1163½
Dresoener Bk.. ..
Frantf. Bk. .... /116

5.10

4.85
13

13.7:
17.7

nn
6.25

143
147.75
139.5
113
92
145:

Naf
123
Fri. Piobr.=Bk. 123
G ztha Geundtr. Br./137
Metallbank. . /134.7:
Mitteld. Creditb.
Oſterr. Creoitanſ. 7.25
Pfält. Hyp.=Bk. ./118
Reichsbank=Ant. ./133.75
Rhein. Creditbk. 1123
Rhein=Hyp.=Bk. .1123
Südd. Disc.=Geſ. 1130
Wiener Bankvereinl 5.25
Zergwerk3= Akt.
Berzelius ..."
Bochum. Bergb. 1143.5
93.5
Bugerus. .
Dr. Luxemburg . . . 1152,
Eihv. Bergw...
Gelieakirh. Bgw. ./174.73
1153
Hrrp. Bergo..
1147
Flie Bergb.
Genußſ hein. 114.73
Kalt=Aichersteb.
143
Krlt Silzoetfurt.
Krli. Beterregin 1153
Klöcknerwerke. . . 1114.5
MIngesn. Köhr 1133
Minsfelder .
115.5
74
Ooervedarf ...."
Oof hieſ.Eil. (Caro) / 83
31.23
Okav=Ait.
123
B.önix=Bergb.
Ryeia. Bcuunk.
Rgein. Stayl v.. /1 11.37
Konoah Hütte /15.75
A. Rieber Nontan 153
73.5
Tellus 8gb..
Ver Bzurahütte 53),
Indnſtrie=Akt.
Eihbaun( Mannh.)
Henninger ..
.1155.5
Löwenbr.=München 233

Miinz Aktie roc.
Shöffeehof (Bind.
Shprz=Stos h2n
Verger

Akkum. Becll!
Aoler & Ooperh.
Nolerw. (v. Kleye-
A.E. B. Summ.
6%ll. E. 3. Bzg.4
8% U. F. 3. Bjg.8
Anne Bieſecke
Aichaff. Bsliſtoff.
Broenia (Being.)
Bao. Nrſ h. Durt 1
Bao. Uyren, Furtw.
Banrg=Rezuin
Bryr Soiegel
Becke beakel".
Berzmnunn ...
Bing Merzll.
Brem.=Beigh=Ol.
senent beioelb.
emerr. Krelſtaot
Senent. Zothr. ..
Tyen Albert... 11
Cgen Beokh...
Tyen. Nah .....
9unter Nuroren..
Dr. Eiiergurbel.
De te hr Eeyd‟ ..!1
d. 5. u. Silv. S heio.
Diagter Luh.
Dces3, 5 hrellor
Dicclvpy. . .
Dier Kutinge:
2)keeypfi*B.
Siſea v. Rutfersl.
Eiſer v. 3. Neger
H. Lieferung. .
Sl. Zi ht- u. Nraft 1145
Eiſ. 9:o. Bille.
Enig. .. . . . ...
Enul. Ulrih .. . . 39.5
Enzinger Berke...

331.53
113.7.
138

34
149.75
83.1)
72.30

113.5

141.75
3 3.25
d.241)

Fzu712e Niſch
Sttlin ger Soinn
Frber Bleiſtift
Fader 4 Shle her
Frgr, Birmrſens
Farbenino. F. B
Felten & Gtillea4.
Feinmeh. Ferter)
Feit Sert.
Feankfucter 8:3..
Feankfucter Hof.
Fekf.N. Byf u. B
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Beuling e Eie. .
Bernucia Binol.
Beiſent. Gizt...
BNoſhniot, Th.
Buch: Brxgon...
Beeffegius.
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Beul: & Zilfiager
drſeinigte Fef.
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Huetn 8 Braun
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Hilpes:, Ne nzrur
Hiaoei h3=Auffeen
piri h Zupfes ...
2.h- Eiefoan
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Duzzeel. Fäd..
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Laorr, Geilbron:
Konſero. Bexun .
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193.5
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Neger, Dr. Prul.
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Neckrev. Ezlingen.
Berers Unor ....
Pfälz. Ni9. Fayſer
Bulioos. . . . . .
Bejellan B=iſel.
Bey netg. Frif.
ſtein. Bebs.45 halt
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Ver. f.Chem. Ino ..

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113
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Ver. d. Oufbr. Munn.
Ver Faßf. Caſſel
Gunm.Bm.=Friſ.
Binſel=Nürnberg..
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Zelſtoff Beri.
Bogtl. Maſch.
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Polthom. Seil
Bryß * Freytat
Bezelin Rußfbr
Zellſt Walot
Zikeeſ. Wxghäu
Zikerf. 7
nkenth.
Zukerf. Heilbronn
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Zuckerf. Ryeingau.
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kranzport= und
Zeei heen.g3-Akt.
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Et. 31hdran Ber.
Shintuag E. B.
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Koto f. Darmſt
G= Koeder
Venuleth & Ellenb.

86.25
66
141
85
60.25
93.5
52
117
109
161.9
84.75
84.75
83.5

84.5

122
165.5
159.25

[ ][  ][ ]

Seite 12

Samstag, den T. Auguſt 1926

Nummer 217

Der Saatenſiand in Preußen anfangs Auguſi.
Nach dem Bericht der Statiſtiſchen Korreſpondenz über den Saaten=
ſtand
in Preußen Anfang Auguſt ſind außer Spelz und Hafer ſämtliche
Getreidearten gegen den Vormonat gleich geblieben oder, wie auch
Hülſenfrüchte und Kartoffeln, um 0,1 Punkt ſchlechter, Winter= und
Sommergerſte ſogar um 0,2 Punkte, Rüben, Futterpflanzen und
Wieſenheu ſind um 0,1 bis 0,2 Punkte beſſer. Im ganzen werden faſt
ſämtliche Feldfrüchte im Staatsdurchſchnitt mit 2,5 (Hafer) bis 3 be=
wertet
, alſo mittel und beſſer als mittel. Nur Buchweizen und Kartof=
feln
weiſen die Note 3,1 auf. Gegen das Vorjahr werden Winterge=
treide
und Kartoffeln ſchlechter bewertet. (Winterroagen um 0,4),
Sommergetreide, Hülſenfrüchte und alle übrigen Fruchtarten gleich oder
beſſer (Hafer um 0,6 Punkte). Leider ſind die Getreidearten in den
meiſten Gegenden ſtark gelagert, ſo daß mit einer gewiſſen Einbuße des
Körnerertrages zu rechnen iſt. Auch durch Noſt und Brand wird der
Ertrag beeinträchtigt. Von den Frühkartoffeln ſind ſtellenweiſe große
Mengen in der Erde verfault. Der Ertrag des erſten Schnittes iſt in
leeheu meiſt gering. Wieſenheu wurde dagegen reichlich geerntet,
doch wurden große Mengen in wenig gutem Zuſtande eingebracht. Es
kann aber mit einer guten Ernte des nächſten Schnittes und mit reich=
lichem
Futter für das Weidevieh gerechnet werden.
Produktenberichte.
Mainzer Produktenbericht vom 6. Auguſt. Roggen 2020.25 (neue
Ernte), Hafer 2123,50 (alte Ernte), Weizenmehl 44,25, Roggenmehl
32,00, Weizenkleie fein 10.00, Weizenkleie grob 11,00, Roggenkleie 10,50,
Malzkeime 12,5013,25, Biertreber 15,25, Kleeheu neu 6,807, Wieſen=
heu
neu 6,507, Haferflocken 40,50, Graupen 31,50. Tendenz: abwartend.
Frankfurter Produktenbericht vom 6. Auguſt. Zum Wochenſchluß
verkehrte der hieſige Markt in vollkommen luſtloſer und ſtiller Haltung.
Die Notierungen erfuhren keine Aenderung. Preiſe: Weizen nicht
notiert, Roggen neue Ernte 202,25 Hafer ausländ. 2122,50, Mais
18,2518,50, Weizenmehl 42,7543, Roggenmehl 30,50, Weizenkleie 9,
Roggenkleie 10,75.
Berliner Produktenbericht vom 6. Auguſt. Die Unternehmungsluſt
am Berliner Produktenmarkt iſt geringer geworden, nachdem einmal
das ſteigende Barometer den baldigen Abſchluß der Erntearbeiten vor=
herſagt
, andererſeits aber das Ausland mit ſeinen niedrigen Kurſen
keine beachtenswerten Anregungen gibt. Inlandsweizen iſt in neuer
Ware auf ſchneller Abladung etwas mehr angeboten, ſo daß ſich die
letzten Kurſe nicht voll behaupten konnten. Im Zeitgeſchäft wurde

Weizen 10,5 Mark höher. Für Gerſte hält Kaufluſt zurück. Hafer
hat ruhiges Geſchäft, wenn auch hier und da einige Frage auftaucht.
Greifbares Weizenmehl abzuſeßen.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 6. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt begann in ſchwacher Haltung auf niedrigere
Kabelmeldungen. Später konnte ſich eine feſtere Tendenz durchſetzen
auf Deckungskäufe der Baiſſe.
Mais: Günſtige Wettermeldungen führten Verkäufe der Kommiſ=
ſionsfirmen
herbei, ſodaß der Markt zunächſt einen ſchwachen Verlauf
nahm. Erſt im Schlußverkehr wurden auf Meldungen von mangelnden
Niederſchlägen Deckungskäufe vorgenommen. Die Termine zeigen gegen
geſtern noch Abſchwächungen bis zu 1 C.
Hafer: Der Markt verkehrte ohne beſondere Anregungen in etwas
ſchwächerer Haltung.
Baumwolle: Da aus den atlantiſchen Staaten Stürme gemeldet
wurden, konnte ſich der Markt ſehr befeſtigen. Gegen Schluß ſchwächte
er ſich jedoch ab auf günſtiger lautende Meldungen aus den Golfſtaaten.
Die Termine zeigen noch Aufbeſſerungen bis zu 15 Pkt.
Kaffee: In Uebereinſtimmung mit niedrigere Kabelmeldungen und
auf ſchleppenden amerikaniſchen Konſum verkehrte der Markt in ab=
geſchwächter
Haltung. Im Schlußverkehr konnte jedoch eine Erholung
eintreten, ſodaß die Termine noch 69 Pkt. über geſtern ſchließen.
Zucker: Zunückhaltendes kubaniſches Angebot und zunehmende Käufe
der Raffmerien hatten eine weitere Befeſtigung zur Folge. Die Ter=
mine
zogen weiter einige Punkte an.
Kakao: Verkäufe des Auslandes und Hedgesverkäufe Bahia ver=
urſachten
einen ſchwachen Beginn. Später konnte jedoch eine Befeſti=
gung
eintreten, da größere Käufe von deutſcher Seite getätigt wurden.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Schätzungen zufolge dürfte der Auftragsbeſtand des Stahl=
truſts
Ende Juli eine Zunahme von 200000 Tonnen erfahren
haben, was in der Hauptſache auf den ſtarken Eingang an Aufträgen im
Juli zurückzuführen ſein dürfte.
In den nächſten Tagen beginnen in Berlin Verhandlungen
zwiſchen einer amerikaniſchen und deutſchen Kommiſſion wegen der
amerikaniſchen Sonderzölle auf deutſche Eiſen=
produkte
. Man hofft, daß die Verhandlungen ein für Deutſchland
günſtiges Ergebnis zeitigen werden.

Wie wir von zuſtändiger Stelle hören, haben die deutſch= japa=
niſchen
Handelsvertragsverhandlungen einen gün=
ſtigen
Fortgang genommen. In der Hauptſtreitfrage der Chemikalien=
und Farbeneinfuhr iſt es gelungen, Japan zu einem größeren Entgegen=
kommen
zu bewegen, ſodaß die gewährten Zölle als tragbar bezeichnet
werden können.
Der öſterreichiſche Nationalrat hat in ſeiner letzten
Sitzung vor den Sommerferien das ſeit Jahren beſtandene Ausfuhr=
verbot
für einzelne Holzarten, vor allem für Rundholz, aufgehoben
und die Regierung beauftragt, die neue Ausfuhrabgabe, deren Höhe im
Einvernehmen mit den Intereſſentenkreiſen feſtgeſtellt wurde, im Ver=
ordnungswege
in Kraft zu ſetzen.
Wie verlautet, erwartet man in New Yorker Finanzkreiſen, daß
Frankreich nach erfolgter Ratifizierung des Schuldenabkommens
einen Stabiliſierungskredit von 200 Millionen Dollar erhält.
Wie verlautet, wird der Abſchluß eines Stabiliſierungs=
kredites
mit Belgien im Betrage von 100 Millionen Dollar
erwartet.
Die polniſche Regierung hat die Verhandlungen mit der
Tſchechoſlowakei über die Lieferung von 2400 Eiſenbahnwaggons ab=
geſchloſſen
. Polen beſtellt dieſe Waggons gegen dreijährigen Kredit in
der Tſchechoſlowakei.
Der ſtellvertretende Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare der
Sowjetunion, Kujbyſchew, iſt zum Vorſitzenden des Oberſten
Volkswirtſchaftsrates ernannt und gleichzeitig vom Poſten des Volks=
kommiſſares
der Arbeiter= und Bauerninſpektion abberufen worden.
Die Verhandlungen zwiſchen der portugieſiſchen Regierung
und New Yorker Finanzhäuſern zwecks Aufnahme einer Anleihe von
15 Mill. Dollar haben noch zu keinem Ergebnis geführt. Ein Ergebnis
iſt auch für die nächſte Zeit noch nicht zu erwarten.
Nach einer Meldung aus Waſhington teilte Handelsminiſter Hoover
mit, daß die amerikaniſche Ausfuhr nach Europa in dem
am 30. Juni beendeten Fiskaljahr um 326 Millionen Dollar zurück=
gegangen
ſei.
Auf dem Rohpelzmarkt beſteht neuerdings reges Intereſſe
für Silberfuchs, Biſamratten, Mink, Biber, Blaufuchs, Raccoon, Wolf
und Opoſſum. Andere Sorten ſind dagegen eher vernachläſſigt.
Argentinien zeigt Intereſſe für alle Haushaltsutenſilien, ferner
für Spielſachen aller Art ſowie für Metallmöbel.
Die mexikaniſche Regierung hat heute die erſte Rimeſſe
für den Zinſendienſt der äußeren Anleihen für das zweite Semeſter dem
internationalen Bankenkomitee überwieſen.

Palast-Lichtspiele

Das abwechslung srei che Doppelprogramm
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In der Hauptrolle: Johannes Angelo
Die neueste Wochenschau.
Antang /4 Uhr Letzte, Abendvorstellung 8 Uhr.

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Das abwechslungsreiche Programm:
Unter der Sonnellexikos
Ein Drama in 6 Akten aus dem wilden Westen.
In der Hauptrolle: Ja ck Hoxie

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(Leitung: Herr Kapellmeister Albert Ratzel)
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im Kleinen Haus des Heſſ. Tandestheaters
Leitung: Direktor Adalbert Steffter

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Abends 10", Uhr
Der fröhliche Weinberg
Luſtſpiel in 3 Akten von Karl Zuckmaher
Morgen Sonntag, nachmittags 3½), Uhr
Kindervorſiellung zu ganz kleinen Preiſen
von 0.50 und 1.00.
Zum letzten Male
Schneewittchen und die 7 Zwerge
Abends 2, Uhr
Zum letzten Male
D er OrloW
Abends 10 Uhr
Der Fröhliche Weinberg

Montag, den 9. Auguſi, abends 7. Uhr
Wenn Liebe erwacht . ...
Operette in 3 Akten von Künnecke (11422
In Szene geſetzt von Direktor A. Sieffter
Abends 10½ Uhr
Der Fröhliche Weinberg
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Der jüngste amerik. Filmstar Baby Peggy
in ihrem letzten Film: (*20579
Das Lächeln eines Kindes
6 Akte von Lust und Leid eines Kinderherzens

Lugendllche haben Zutrikt!
Antang 3½ Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr

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Harry Piel
in seinem neuesten Großfilm:

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Höschen 60 H b. 1.00.4
Schw Koteletts. 70 H
Schnitzel . 70 Z
Roher Schinken 70. D
Gekocht. Schinken 80. H
Cervalatw ¼Pf. 60 J

Kalbsbraten . . 80
Kalbs=Koteletts 70 D
Schnitzel . 70 9
Rumſteak . . . . 80 H
Dtſch. Beefſteak. 70 H
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Wurſt und Brot 40. S

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Samstag und Sonntag
Silmmungs-Konzert
Eintritt frei (*20489) Anfang 8 Uhr

Operettenspielzeit
Sommer 1926 E

im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters
Leitung: Direktor Adalbert Steffter
Sonntag, den 8. Auguſi, nachm. 31, Uhr
Große Kindervorſtellung zu ganz kleinen
Preiſen von 0.50 und 1.00
Zum letzten Male
Schneewittchen und die 7 Zwerge
Kindermärchen in T Bildern von Görner. (11415

Der schwarze
EPierrolm
In 8spannenden Akten voll Humor
n. Sensationen schildert der Fin
die Brlebnisse eines Inngen
Schmärmers, der die Welt kennen
lernen mollte.
Tip hat Hunger
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Die neueste Wochenschau
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Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.

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Samstag vorm. von
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von 4 Uhr ab, (11319

[ ][  ][ ]

Nummer 217

Samstag, den 2. Auguſf 1926

Geite 13

Wildgraf Hubertus.

Roman von Peter Fides.

14)

(Nachdruck verboten)

Wenn ſchon Egede lehnte ſich behaglich in die Sofaecke zu=
rück
, ein Geſchäft will ich ja nicht machen, hier heißt es: leben
und leben laſſen.
Ueber das ganze feiſte Vollmondsgeſicht ſtrahlend, brachte
der Wirt die Speiſen ſchade, daß nicht in jeder Woche einmal
Jagdverpachtung war, dabei wurde wenigſtens Geld umgeſetzt,
denn auch der Geizigſte trank heute ein paar Gläſer mehr als
ſonſt 45000 Mark jährlich, da konnten die Gemeinden ihre
Umlagen auf die Hälfte herabſetzen und trotzdem noch allerhand
notwendige Verbeſſerungen einführen!
Der Wildgraf ſchob ſeinen Teller zurück.
Soo das hat geſchmeckt, und nun, Herrſchaſten es
follte eigentlich eine Weihnachtsüberraſchung werden, aber imn
Vertrauen will ich es Ihnen ſchon heute mitteilen: ich beabſichtige,
allen meinen Beamten wit rückwirkender Kraft volle Penſions=
berechtigung
zu gewähren, dann ſtehen Sie ſich ſogar noch ein
bißchen beſſer, als wenn Sie ſtaatlich angeſtellt wären!
Die beiden Revierförſter ſaßen wie erſtarrt auf ihren Stüh=
len
, und Stephan legte in ſprachloſer Ueberraſchung die Zigarre
in das Salznäpfchen ſtatt in den Aſchebecher.
Herr Graf
Ja, was denn? Es iſt doch ſelbſwerſtändlich, daß ich für
meine Mitarbeiter ſorge! Sie ſollen wiſſen, daß ich nicht nur der
Herr, ſondern Ihr Freund bin, daß Sie im Alter vor allen
Sorgen geſchützt ſind
Aber dieſe Mehrkoſten! Der Oberförſter war noch ganz
verdattert. Das läuft ja in die Zehntauſende, Hunderttauſende!
Hubertus trank ſein Glas aus.
Weiß ich, trotzdem wird für mich noch ein Vorteil heraus=
ſpringen
, ein tüchtiger Beamter iſt wertvoller als zehn mittel=
mäßige
, und ſeitdem ich die prozentuale Beteiligung aller Ange=
ſtellten
am Reingewinn eingeführt habe, ſind die Einnahmen,
auch wenn man den geſunkenen Geldwert berückſichtigt, um mehr
als die Hälfte geſtiegen.
Ueber den fließenbedeckten Hausflur kamen ſchwere, wuch=
tende
Tritte, die Tür wurde aufgeriſſen, Brettſchneider ſtand auf
der Schwelle:
Herr Graf, Sie haben die Jagden einſtimmig auf Lebens=
zeit
!
Auf Lebenszeit?! Egede war aufgeſprungen, und
drückte dem Bauern die Hand, daß der unwillkürlich eine ſchmerz=
liche
Grimaſſe zog.

Das danke ich Ihnen! Und nun hel Wirtſchaft! Die
mächtige Stimme dröhnte durch das Haus. Drei Runden
Freibier für ſämtliche Herren, im nächſten Jahr und in jedem
folgenden gibts einen Jagdball, mit Eſſen und Trinken vor=
her
, verſteht ſich! Das Wild liefere ich!

Herr Graf, Sie haben die Jagden einstimmig ...
Herr Friedrich Wilhelm Rüderich, der Beſitzer des Döbritzer
Gaſthofes, knickte vor lauter Ehrfurcht und Hochachtung zuſam=
men
wie ein gut funktionierendes Taſchenmeſſer, angeſichts einer
ſolchen roſigen Zukunft verſagten ihm die Worte, aber in ſeinem
Biedermannsherzen gelobte er ſich; bei der nächſten Wahl ſollte
der deutſchnationale Kandidat ſeine Stimme bekommen nicht
nur der Adel, auch das Geſchäft verpflichtet!

Der 24. Dezember war angebrochen, ein Wintertag voll
Sonnenglanz; wolkenlos rein, wie eine ungeheuere Kuppel aus
mattblauem Stahl, wölbte ſich der Himmel, und der über Nacht
gefallene Neuſchnee, ſchimmernd gleich glitzernden Kriſtallen,
hüllte alles in ein blendendes Weiß.
Hubertus war nach dem Mittageſſen in ſein Arbeitszimmer
gegangen, aber nun litt es ihn nicht länger im Hauſe.
Komm, Rino! Egede hatte den Drilling umgehangen
und ſchritt langſam durch den Park. Dieſe täglichen Reviergänge
waren ihm ſeit einiger Zeit zur Gewohnheit geworden. Ob er
ſie heute wohl auch wieder treffen würde, ſie Deliane?
Dann gingen ſie immer ein Stückchen Weges gemeinſam, plau=
derten
von allerlei Dingen, dem Wild, dem Wald . Aber
heute war es noch etwas anderes, das Hubertus hinausgetrie=
ben
hatte Weihnachtsabend
. Alles, was das ganze

Jahr über geſchlummert hatte, Erinnerungen, Wünſche, Hoff=
nungen
, Lieder klangen auf, die noch aus dem Paradies
der ſeligen, ſorgenloſen Kindheit ſtammten, halbvergeſſene Melo=
dien
, ein ſeltſames Träumen, die unbewußte Sehnſucht nach der
ewigen Heimat. Und diesmal würde kein Lichterbaum bren=
nen
diesmal nicht
Egede ſah auf. Von einer knorrigen, alten Weißbuche war
ihm ein Schneeklümpchen auf den Hut gefallen, wie angemauert
ſtand der Rauhbart und äugte nach dem Wipfel empor, in dem
ſich, gleich einem dunklen Ball, der runde Eichhornkobel an den
Hauptaſt ſchmiegte.
Mit einem Schlage war die weiche Stimmung verflogen.
An dem Stamme zeigten ſich lange, ſcharfe Riſſe, und hier, im
Schnee, ſtanden zwei faſt gleichſtarke Fährten, Eichkater?
Nein, aber Edelmarder!
Einen Augenblick lang überlegte der Wildgraf: in den Kobel
hineinzuſchießen, war zwecklos, doch es ging ja auch indirekt
Hubertus ſtellte den Drilling auf Kugel, entſicherte
Pang! und weißlicher Splint klaffte am Aſt. Ein langge=
ſtreckter
, kaffeebrauner Körper huſchte wie ein Schatten am
Stamm empor da ſprach der Schrotlauf. Gelbkehlchen über=
ſchlug
ſich, kam ins Stürzen, fiel und ſchon ſchlug ſich Rino
den Marder um die Behänge, daß es nur ſo klatſchte. Aber
was war das, dort in der Gabel?! Im Nu hatte Egede den
rechten Lauf ſchußbereit, ein zweiter ſchneedumpfer Knall und
die Fähe kam wie ein Stück Holz herunter!
So ein Duſel! Liebkoſend ſtrich der Wildgraf über die
ſeidenweichen Bälge, das war eine unverhoffte Weihnachts=
freude
, ein Weidmannsheil, wie es einem aller Jubeljahre ein=
mal
widerfuhr! Hubertus ſchnürte den Ruckſack auf und wickelte
die Marder ſorgſam in Zeitungspapier. 30 000 Mark und dar=
über
koſtete jetzt ſo ein tadelloſer, dunkler Winterbalg, aber
eigentlich wäre es ſchade geweſen, die Edelmarder zu verkaufen
vielleicht fand ſich noch eine beſſere Verwendung dafür!
Egede brannte ſich eine Zigarette an und ſchlug den Weg
nach der nächſten Fütterung ein. Am Weihnachtsabend wurde
auch dem Wild der Tiſch immer ganz beſonders reichlich gedeckt:
duftendes Kleeheu, Kartoffeln, Runkelrüben, Roßkaſtanien,
Eicheln, geringer Weizen, Grünkohl, Pferdezahnmais, und für die
gefiederten Sänger: Ebereſchenbeeren, Sonnenblumen= und Kür=
biskerne
, Rübſen, Hanf, Mohn und Glanz. Im Stangenholz
ſtand ein Rudel Rotwild, ein paar Zukunftshirſche waren dabei,
und wahrhaftig da hatte ſchon eine Rotte Sauen die Körnung
angenommen, ein zweijähriger Keiler nahm gerade eine Kar=
toffel
auf ſei ohne Sorge, du borſtiger Geſelle, heut: biſt du
ſicher vor dem Blei, die Fütterungen ſind eine Freiſtatt für alles
Wild, und am Tage der Chriſtnacht tritt nur der Heger in ſein
Recht!
Fortſetzung folgt.)

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