Darmstädter Tagblatt 1926


02. August 1926

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illufrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit x verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſiatiet.
Nummer 212
Montag, den 2. Auguſt 1926.
189. Jahrgang

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zeſe
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Sſteſt uſw erſcht
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der Anzeſgen=
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ud Leſting von Schodenerſat. Bel
Konturs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fäll ſeder
Noboſt weg. Bonſonde: Deuſche Bonf und Darm=.
ſädter und Natſonalbank.

Das Statut der franzöſiſchen
Amortiſationskaſſe.
w. Paris, 1. Auguſt.
Poincaré hatte geſtern den Enwurf betreffend das Statut
der zu errichtenden Amortiſationskaſſe in der Kammer eingebracht.
Heute hat er dieſen Entwurf wieder zurückgezogen. Er wird ihn
am Dienstag, alſo 24 Stunden vor Beginn der Kammnerſitzung,
aufs neue vorlegen. Gleichzeitig wird er beantragen, daß auch
für die Beratung dieſes Entwurfes, wie ſchon bei den Steuer=
geſetzen
, das Dringlichkeitsverfahren in Anwendung gebracht
werde. Die Kammer wird darüber am Mittwoch zu beſchließen
haben. Sie könnte dann am Donnerstag den Geſetzentwurf über
das Statut der Amortiſatonskaſſe verabſchieden, ſo daß ſeine
Annahme durch den Senat noch im Laufe dieſer Woche möglich
wäre. Der Miniſterpräſident wird darauf dem Parlament den
Antrag unterbreiten, das Statut der Amortiſationskaſſe der
Nationalverſammlung zur Annahme vorzulegen, die in den erſten
Tagen der nächſten Woche in Verſailles zuſammentreten könnte.
Dadurch ſoll dem Statut der Charakter eines Verfaſſungsgeſetzes
gegeben werden.
Heute iſt im Journal Officiel die bereits angekündigte
Verordnung des Finanzminiſters erſchienen, durch die die Zins=
ätze
für die Bonds der nationalen Verteidigung am 1. Auguſt
rhöht werden. Von dieſem Tage ab ſind die Bonds mit zwölf=
nonatiger
Laufzeit mit 6 Prozent, die mit ſechsmonatiger Lauf=
eit
mit 5,5 Prozent, die mit dreimonatiger Laufzeit mit 5 Pro=
ent
und die mit einmonatiger Laufzeit mit 3,6. Prozent zu ver=
inſen
. Die Zinſen ſind, wie bisher, im voraus zu zahlen.
Laut nachträglicher Berichtigung war das Stimmenverhält=
is
bei der geſtrigen Abſtimmung über den Finanzgeſetzentwurf in
er Kammer folgendes: 304 Abgeordnete ſprachen ſich für und 177
egen den Geſetzentwurf aus. Die Oppoſition ſetzte ſich aus B Kommu=
iſten
, 94 Sozialiſten, 12 Sozialrepublikanern, 31 Nadikalen 11 bei keiner
fraktion eingeſchriebenen Abgeordneten und 1 Mitglied der republi=
mniſchtdemokratiſchen
Vereinigung; zuſammen 48 Abgeordnete enthielten
adikalen Linken und 1 Sozialvepublikaner.
Poincaré braucht Auslandskredite.
Dem Quotidien zufolge hat ſich Poincaré von Franqui
berzeugen laſſen, daß die Reſtaurierung der franzöſiſchen Fi=
anzen
ohne Auslandskredite nicht möglich ſei und er beabſichtige
=Shalb, in Holland und England Unterredungen für die Er=
ingung
ſolcher Kredite zu eröffnen. Um in England Kredite zu
zierung des Londoner Abkommens vorſchlagen, das Waſhing=
ner
Abkommen dagegen werde er erſt im Herbſt zur Ratifi=
erung
vorlegen in der Hoffnung, in der Zwiſchenzeit von
merika eine Sicherungsklauſel zu erhalten.
Demgegenüber veröffentlicht die Finanzkommiſſion heute
onntag nachmittag eine Note, worin dementiert wird, daß die
egierung das Londoner Abkommen der Kammer noch vor den
erien unterbreiten werde.
Die Fremdenſteuer im Projekt Poincarés.
EP. Paris, 1. Auguſt.
Einer der Artikel des Finanzprojektes, der bis jetzt wenig
zweigen übergangen wurde, ſieht vor, daß für die Ausſtellung Boden, während der Attentäter ſelbſt von dem nachfolgenden Auto, in
ranken anſtatt wie bisher 68 Franken zu bezahlen ſind. Hand=
beiter
, Studenten, Gelehrte und Schriftſteller werden dagegen kenhaus gebracht werden. Die Nachforſchungen haben ergeben, daß es
1r 40 Franken zu bezahlen haben.
Große Getreidekäufe des Auslandes in Frankreich.
In verſchiedenen landwirtſchaftlichen Gegenden Frankreichs
man über die ſtarke Getreideausfuhr ins Ausland außerordent=
herregt
. Bei Santerre in der Gegend von Amiens haben Eng=
nder
die geſamte Ernte bis auf den letzten Halm aufgekauft.
der Gegend von Briautcourt wurde vom Präfekten eine Unter=
chung
veranſtaltet, die ergab, daß ſeit einigen Wochen 46 Wag=
IS mit 100 bis 180 Doppelzentnern Mehl, das für das Ausland
ſtimmt war, den Bahnhof von Briautourt verlaſſen haben.

Die Lage in Shrien.
w. Alexandrien, 1. Auguſt.
ten darauf hin, daß die Bewegung in Syrien ſich weiter aus= mentiert dagegen in einer Note, daß die merikaniſche Arbeiterſchaft
drern in den von der Bewegung ergriffenen 5 Bezirken ſich verbeſ= mesikaniſchen Kirchengüter, die jetzt in den Beſitz des Staates übergegan=
t
. Der Sultan Paſcha Attraſch verharrt in ſeiner vorſichtigen, gen ſind, wird auf 2,5 Milliarden Dollar beziffert. Die Biſchöfe wenden
ner die Gelegenheit ab, um die franzöſiſchen Stellungen zu umzingeln berrat begangen zu haben. Ihre Aktion halte ſich auf ſtreng religiöſem
den Franzoſen Ueberraſchungsangriffe zu liefern. Er hat die größte Boden.
beglichkeit erreicht dadurch, daß er die Frauen und Kinder aus dem
eich der Franzoſen brachte. Er ſoll eine ausgezeichnete Organiſation
en. Der Diſtrikt um Damaskus und Ghata iſt bebautes Gebiet, das faelkirche, wo ſich die Gemeinde in ihrem religiöſen Eifer wei=
Aufſtändiſchen in einen ausgezeichneten Verteidigungszuſtand verſetzt gerte, auseinanderzugehen, wurden durch das Feuer der herbei=
2n. Es ſoll ſich hier eine vollkommene Telephon= und Telegraphen= gerufenen Truppen zehn Perſonen verwundet. Die meiſten der
ige befinden. Es wird noch weiter gemeldet, daß die Aufſtändiſchen Opfer ſind Frauen. Auch bei der Kirche Santa Katharina for=
militäriſche
Organiſation verbeſſert haben und daß ihre allgemeine derte das Feuer der Truppen Opfer. Die Frauen nehmen über= 2
ftik dahin geht, alle Handlungen, die ihre Kräfte ſchwächen könnten,
vermeiden und die Feindſeligkeiten in die Länge zu ziehen, um das
O von dem franzöſiſchen Mandat zuguſten des britiſchen Mandats, paganda gegen die Politik der Regierung getrieben zu baben.
gefreien.

Vom Tage.
Das Bibliographiſche Inſtitut in Leipzig beging
am Sonntag die Feier ſeines 100jährigen Beſtehens. Das Inſtitut ſpen=
dete
aus dieſem Anlaß 210 000 Mark für Wohltätigkeitszwecke.
Nach Blättermeldungen aus Nom werden Proteſtanten nicht
mehr zu den pärſtlichen Empfängen, zugelaſſen werden,
nachdem ein amerikaniſcher Proteſtant bei einer Kollektivaudienz vor dem
Papſt nicht niederkniete.
Teile der am öſtlichen Zugang zur Meevesſtraße von Johore gelegenen
zwei Inſeln, wo die Flottenbaſis und der Flugplatz errichtet Diktator reiſt nach dem Oſten, nach Valencia und Barcelona.
werden ſollen, erworben.
In der Johanniskirche in Helſingfors fand geſtern der Eröff=
nungsgottesdienſt
der chriſtlichen Jungmännervereine ſtatt, bei welchem
1500 Abgeordnete aus allen Teilen der Welt eingetroffen.
erklärt wird, daß die jüngſten Kämpfe in der Gegend von Schaffung einer beratenden Kammer, die berufen iſt, der reinen
Daza den Franzoſen mehrere hundert Tote und 1500 Verletzte Diktatur ein Ende zu machen.
gekoſtet haben. Augenblicklich ſeien die Kämpfe zum Stillſtand gekommen,
weil die Truppen erſchöpft und von Krankheiten, beſonders Sumpffieber
und Darmentzündung, heimgeſucht ſeien.
Mehrere amerikaniſche Alkoholgegnorverbände veröffentlichen ein
Manifeſt, worin erklärt wird, daß Europa ſeine Kriegsſchulden leicht verſchwiegen blieben, ſo hat in Wirklichkeit Primo de Rivera in
bezahlen könnte, wenn es auf den Genuß alkoholiſcher Getränke ver=
zichten
würden. In dieſem Falle könnten die Kriegsſchulden ſchon
innerhalb 10 Jahren bezahlt werden. Amerika verdanke ſeinen gegen=
wärtigen
Wohltand ausſchließlich dem Verzicht auf den Genuß alkoholi=
ſcher
Getränke.
Der am Samstag vom Juſtizminiſter Barthou in der franzöſiſchen
Kammer eingebrachte Geſetzentwurf zur Bekämpfung der Angriffe auf
die nationale Einheit, der in Wirklichkeit ein Ausnahmegeſetz für
Elſaß=Lothringen darſtellt, ſieht vor, daß jede Propaganda=
handlung
, die darauf ausgeht, einen Teil des franzöſiſchen Staatsgebiets
der Autorität der Regierung zu entziehen, mit Gefängnis von 1 Jahr
bis zu 5 Jahren und mit Geldſtrafen von 100 bis 5000 Fr. belegt wird.
Außerdem kann auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte und auf
Aufenthaltsverbot erkannt werden.

Schweres Flugzeugunglück.
Heidenheim a. d. Brenz, 1. Auguſt.
Die Flugveranſtaltung des Landesverbandes von Württem=
ch
der Stimme, und zwar 12 Sozialiſten, 32 Nadikale, 3 Mitglieder der berg endete nach kurzen Flugvorführungen mit einem furcht=
baren
unglück. Heinkel D 720 mit dem Jungflieger Drechs= Trotz der lohenden Backofenglut Madrids wird bereits an
ler flog beim Landen zu kurz in den Platz. Der Verſuch, erneut
durch Antrieb des Motors zu ſteigen, mißlang, da das Flugzeug
EP. Paris, 1. Auguſt. abſackte. Das Flugzeug erfaßte dabei die Bretterwand des Platzes
und drängte gegen die Barriere und die dahinter ſtehenden Zu=
ſchauer
. Durch den Propeller, die Planken und das ſchleifende
Flugzeug wurden fünf Perſonen tödlich, ſieben Per=
ſonen
und der Flieger leichter verletzt. Anweſende
rkommen, werde er noch vor den Ferien der Kammer die Rati= Aerzte leiſteten die erſte Hilfe. Das Flugzeug wurde zertrümmert.
Attentat auf Primo de Rivera.
E.P. Paris, 1. Auguſt.
Da ſeit geſtern die telephoniſchen und telegraphiſchen Verbindungen
mit Spanien von dort aus abgeſchnitten ſind, ſind direkte Meldungen zu
dem Attentat auf Primo de Rivera nicht erhältlich, Reiſende, die in
Perpignan aus Barcelong eingetroffen ſind, berichten, daß auf Primo
de Rivera während ſeiner Fahrt nach dem Bahnhof ein Attentatsverſuch
vewübt worden iſt. Etwa 300 Meter vom Bahnhof entfernt ſtürzte ein
einſehen mußte, daß es ihm nicht gelingen würde, ſein Vorhaben aus=
zuführen
, warf er den Dolch in der Richtung nach Primo de Rivera. Der
achtet wurde, weil er von der franzöſiſchen Preſſe mit Stille Dolch prallte indeſſen an der Außenſeite des Wagens ab und fiel zu
ner Aufenthaltsbewilligung für Ausländer in Zukunft 375 dem ſich das Gefolge Primo de Niveras befand, zu Boden geworfen ſammentritt doch einen Dammbruch für die Diktatur. Wenn ſich
wurde. Er erlitt einen doppelten Beinbruch und mußte nach dem Kran=
ſich
um einen Anarchiſten namens Torrente, gebürtig aus Sallente bei
Barcelong, handelt, der ſchon eine Strafe von ſechs Jahren wegen eines
Attentats auf einen Poliziſten verbüßt hat. Primo de Rivera ließ ſein
Auto halten und ſich den Dolch zeigen, der ihm den Tod bringen ſollte.
Sodann fuhr er nach dem Bahnhof weiter, und die Abreiſe nach Madrid
gab zu keinem weiteren Zwiſchenfall Anlaß.

Zum Kirchenkonflikt in Mexiko.
E.P. New York, 1. Auguſt.
In Mexiko verlief der heutige Sonntag nach den bisher vorliegen=
den
Meldungen ruhig. Die Polizei hat damit begonnen, die Wohnungen
der aktiv hervortretenden Katholiken zu durchſuchen, um etwa vorhandene
Waffen zu beſchlagnahmen. Der Allgemeine Gewerkſchaftsbund hat am
heutigen Sonntag in Mexiko eine Maſſendemonſtration veranſtaltet, deren
Zweck darin beſteht, zu beweiſen, daß die Kirchenpolitik der Regierung
Meldungen aus Quellen, die man als zuverläſſig bezeichnen kann, von der Arbeiterſchaft gebilligt werde. Der Gewerkſchaftsſekretär de=
hnt
und daß die Organiſation der Zuſammenarbeit zwiſchen den beabſichtige, die Kontrolle über die Kirche zu erlangen. Der Wert der
tung und geht mit ſeinen Kräften ſehr haushälteriſch um. Er wartet ſich in einem neuen Manifeſt gegen den Vorwurf der Regierung, Hoch=
Sunday Times berichtet weiter aus Mexiko: In der Raf=
all
hervorragenden Anteil an dem Kampf. 40 junge Frauen aus 2
wohlhabenden Familien wurden unter der Beſchuldigung, Pro=
he

Die Amwandlung der Diktatur
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
V. U.-St. Madrid, Ende Juli 1926.
Nach ihrer Rückkehr aus Paris und London haben König
Don Alfonſo und General Primo de Rivera nur kurze Tage in
Madrid geweilt. Die entſetzliche, ſchier unerträgliche Hochſommer=
Die engliſche Regierung hat zu militäriſchen Zwecken, weite glut hat ſie ſchnell aus der Hauptſtadt vertrieben. Der König hat
Strecken Landes an der Seküſte der Inſel Singapore und ſich in die Sommerreſidenz von San=Sebaſtian begeben, und der
Der kurze Aufenthalt des Königs und der Miniſter iſt aber nicht
ergebnislos vorübergegangen. Im Kriegsminiſterium fand unter
Vorſitz des Königs ein außerordentlicher Miniſterrat ſtatt, der
Biſchof Gummerus in deutſcher Sprache predigte. Zur Konferenz ſind ſich mit den wichtigſten Problemen der ſpaniſchen Politik befaßte.
Es handelt ſich um die Orientierung der ſpaniſchen Außen=
Die Humanite veröffentlicht Soldatenbriefe aus Marokko, in denen politik und um die Vorbereitungen für die im Herbſt erwartete
Wenn der Beſuch Primo de Riveras in Paris von der ſpa=
niſchen
Preſſe als ein großer Erfolg bezeichnet wurde und all die
unliebſamen Zwiſchenfälle mit den radikalen Kreiſen Frankreichs
Paris außer der Unterzeichnung des ſpaniſch=franzöſiſchen
MarokkoAbkommens, das für beide Teile eine Notwendigkeit
war wenig erreicht. Das von ſchweren und finanziellen Kriſen
heimgeſuchte Frankreich kann Spanien nicht mehr den Halt wie
in früheren Monaten bieten. Die Preſſe, die nichts der Regie=
rung
Ungelegenes veröffentlichen darf, nimmt heute Frankreich
gegenüber keine beſonders freundliche Stellung ein, meint, daß
man in Paris von einer Kataſtrophe zur anderen taumele und
daß Frankreich, wenn es nicht zur Beſinnung komme, aus ſeiner
prädominierenden Stellung in Europa verdrängt werden würde.
Der Beſuch des Königs in England und ſeine Unterhaltungen
mit den leitenden engliſchen Staatsmännern ſcheinen deshalb
eine engere Anlehnung Spaniens an die engliſche Politik einge=
leitet
zu haben, ebenſo wünſcht man mit Italien zu einem herz=
lichen
Uebereinkommen in internationalen Fragen zu kommen,
ohne ſich dabei vom Quai d’Orſay beeinfluſſen zu laſſen. Selbſt=
verſtändlich
wird Spanien keinen Bruch mit Frankreich zulaſſen,
im Gegenteil ſich möglichſt mit Frankreich zu verſtändigen ſuchen,
aber Paris wird fortan für Madrid nicht mehr ausſchlaggebend
ſein und Spanien wird dadurch mehr Selbſtändigkeit und Be=
wegungsfreiheit
in ſeinen internationalen Beziehungen finden.
den Statuten zur beratenden Kammer gearbeitet, die laut An=
kündigung
Primo de Riveras im Spätherbſt ihre Funktionen
beginnen ſoll. Das Cortesgebäude an der Carrera de San Yero=
nimo
, das durch drei Jahre leer geſtanden und wo die ſchönen
Wappenlöwen am Portal bereits ihre Köpfe hängen ließen und
zu verſchimmeln drohten, wird wieder geputzt und hergerichtet,
aber trotzdem die Zeit drängt und Wahlmodus und die Zu=
ſammenſetzung
der Kammer noch gar nicht richtig ausgearbeitet
ſind, mußten auf dem außerordentlichen Miniſterrat prinzipielle
Beſchlüſſe dazu gefaßt werden.
Aus den bisher vorliegenden Daten iſt zu erſehen, daß außer
den Mitgliedern der Union Patriotica, die bekanntlich eine
Schöpfung der Diktatur iſt und eine überparteiliche Vereinigung
aller monarchiſch, kirchlich und vaterländiſch geſinnten Spanier
darſtellen ſoll, die Handels= und landwirtſchaftlichen Vereine,
ſtändiſche Körperſchaften, Stadtämter uſw. ihre Vertretung in
der neu zu ſchaffenden Kammer finden ſollen. Auch wird
der Kammer das Recht der Interpellation zuſtehen, ohne daß
jedoch die Regierung zu einer Antwort verpflichtet wäre. Auch
unbekannter, mit einem Dolch bewaffnet, auf das Auto zu. Da er aber wird die Regierung nicht ihr, ſondern allein dem König verant=
wortlich
bleiben. Sie wird auch keinen Einfluß auf die Er=
nennung
der Miniſter ausüben oder gar ein Mißtrauensvotum
ausſprechen dürfen. Aber ſo gering auch die Rechte der neu zu
ſchaffenden Volksvertretung ſein mögen, ſo bedeutet ihr Zu=
Primo de Rivera die Nolle des beratenden Parlamentes ähnlich
der des antiken Chores vorſtellt, d. h. daß die Kammer nur die
Anregungen der Regierung laut zu wiederholen und ihnen Re=
ſonanz
zu verleihen hätte, ſo dürfte in einer ſolchen Auffaſſung
ein Irrtum liegen. Die Kammer ſelbſt kann nur zu leicht die ihr
vorgeſchriebenen Funktionen überſchreiten wollen und Anlaß zu
einem politiſchen Konflikt geben, denn iſt erſt einmal die Oeffent=
lichkeit
aus dem politiſchen Schlummer aufgerüttelt, in dem ſie
durch drei Jahre lag, ſo kann ſie mehr verlangen, als man ihr
zu bieten gewillt iſt. Auch in der Handhabung der Preſſe werden
Aenderungen eintreten müſſen. Sie iſt heute unter der Zenſur
verſtummt und muß ſich jeder Kritik von Regierungsakten ent=
halten
. Es iſt nun davon die Rede man darf aber Madrider
Gerüchten nicht unbedingt trauen , daß nicht General Primo
de Rivera, deſſen diktatoriale Allüren zu prononeiert ſind, ſon=
dern
ſein früherer Stellvertreter während der Militärdiktatur,
der jetzige Botſchafter beim Vatikan, Admiral Magaz, im Herbſt
die neue Kammer eröffnen und an die Spitze der Regierung
treten werde. Es ſoll das auch von der Armee gewünſcht wer=
den
, deren Einfluß in der ſpaniſchen Politik ja ausſchlaggebend
iſt. Aber da heißt es abwarten, denn ſchließlich iſt nicht der
Admiral Magaz, ſondern Primo de Rivera der Mann, der Spa=
nien
aus dem Chaos gerettet hat, und vorläufig zeigt der Dik=
tator
keinerlei Regierungsmüdigkeit. Lebensfroh und friſch konnte
man ihn am Abend vor ſeiner Abreiſe, umgeben von ſeinen
Freunden und eleganten Frauen, im Hippodrom bei einer Flaſche
Sekt antreffen.
Das Menetekel der letzten Generalsverſchwörung iſt verblaßt.
Niemand erinnert ſich mehr daran. Der Prozeß gegen die Ver=
ſchworenen
wird in aller Snlle geführt. Der Sonderrichter Sr.
Valcarcel gibt der Oeffentlichkeit gar keine Aufklärungen, und
ſo kümmert man ſich auch nach hieſiger Art nicht mehr darum.
Wie es heißt, werden wieder heimlich Proklamationen in der
Armee verbreitet, aber auch ſie ſollen nur wenig Eindruck machen.
Im Juli und Auguſt ſuicht man in
und hat für Ver

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Seite 2

Nummer 212

Aus der Landeshauptſtadt.

Darmſtadt, 2. Auguſt.
Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters. Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Heute Montag
(6. Abonnementsvorſtellung ſür Montags=Mieter) und täglich abends
8 Uhr die mit großem Beifall aufgenommene Operette Die Förſter=
chriſtel
. Als nächſte Operette wird vorbereitet Wenn Liebe
erwacht von Künneke. Außerdem befindet ſich das Luſtſpiel Der
fröhliche Weinberg von Zuckmahyer in Vorbereitung. Es wird
gleichzeitig nochmals auf die Einlöſung der Abonnementskarten für die
zweite Rate der Donnerstag= und Freitags=Mieter erinnert.
Eine Deutſchmeiſter=Epiſode. Man ſchreibt uns: Die äußerſt
rührige Reklametrommel der Pſendo=Deutſchmeiſterkapelle läßt, nachdem
ſie verklungen, die Erinnerung an eine, uns Darmſtädter gewiß inter=
eſſi
renden Epiſode der ehem. echten Deutſchmeiſter lebendig
werden, die gelegentlich des Deutſchen Jubiläums= Bundes=
ſchießen
Juli 1912 in Frankfurt a. M. ſich abſpielte. Das Darm=
ſtädter
Tagblatt ſchrieb damals: Die Kapelle der Hoch= und
Deutſchmeiſter aus Wien erweckte während des Frankfurter
Deutſchen Bundesſchießen das allgemeine Intereſſe der Beſucher, und
den offiziellen Ankündigungen nach zu urteilen, ſollen ihre Konzerte ge=
wiß
auch einen Anziehungspunkt bilden und dies mit Recht, denn die
Kapelle iſt zweifellos vorzüglich und gut geſchult. Eine ausländiſche
Kapelle fordert ſelbſtverſtändlich zum Vergleiche heraus mit den ein=
heimiſchen
. Am vergangenen Freitag abend nun ſpielte ſich auf dem
Fiſtplatz ein frieklicher Wettkampf ab zwiſchen den Deutſchmeiſtern
(Kapellmeiſter Waéck) und der Kapelle unſeres Leibgardevegiments
(Obermuſikmeiſter Hauske). Ein ſachkundiger Augen= und Ohrenzeuge
berichtet darüber: Dicht gebrängt, Kopf an Kopf umſtehen eine nach
Tauſenden zählende Volksmenge gegen 8 Uhr den Muſikpavillon vor
dem Café Aſtoria, auf welchem die Deutſchmeiſter Platz genommen hatten,
den Kapellmeiſter bei ſeinem Erſcheinen beifällig begrüßend. Gänzlich
unbeachtet blieb die inzwiſchen auf dem anderen Podium gaſtierende
Kapelle des Darmſtädter Leibgarderegiments. Die Programme beider
Kapellen brachten nur beſſere und klaſſiſche Tonwerke. Jeir uns Reichs=
deutſche
war es nun wirklich herzerquickend, zu beobachten, wie der künſt=
leriſche
Erfolg des Abends ſich immer mehr und mehr zu Gunſten der
Darmſtädter entſchied. Der toſende Beifall, welchen ihre Leiſtungen
fanden, war ein ehrlich verdienter, und kann man der Kapelle und ihrem
Leiter nur von Herzen gratulieren, denn ſie hat dargetan, daß wir ganz
hervorragende deutſche Militärkapellen beſitzen. Zu bemerken ſei hierzu
noch, daß die Deutſchmeiſter 56 Muſiker, die Darmſtädter Leibgarde‟
36 Muſiker ſtark konzertierten. Vorſtehender Artikel gab anderen Augen=
und Ohrenzeugen Anlaß, zuſchriftlich zu verſichern und zu bekräftigen,
daß ſich die geſchilderte Tatſache noch viel ſchärfer zur Ehre der Darm=
ſtädter
abgeſpielt habe, als es im obigen Eingeſandt beſchrieben ſei.
Wenn man noch zugeben muß, daß wohl Tauſende der damaligen Be=
ſucher
gekommen waren, lediglich, um die Deutſchmeiſter zu hören,
ſo wird einerſeits deren Mißerfolg einiges Bedauern für ſie, als
Wiener Gäſte, andererſeits der unbeſtrittene Erfolg der Darmſtädter
aber freudigen Stolz unſerer Muſikfreunde ausgelöſt haben. Am kom=
menden
Sonntag abend nun wird das Städtiſche Orcheſter unter Leitung
des Obermuſikmeiſters a. D. Hauske im Beſſunger Herrngarten einige
der wirkungsvollſten Stücke aus dem vor 14 Jahren durchgeführten Pro=
gramm
zur Wiedergabe bringen, unter anderem die damalige Schluß=
nummer
: Internationale hiſtoriſche Marſchmuſik
unter Verwendung der Trompeten und Pauken nach
älterem Gebrauch, zuſammengeſtellt von A. Boettge.
Im übrigen wird das Orcheſter in einer für Militärmuſik ausgeführten
ganz hervorragend ausgewählten Vortragsfolge ſeine bewährte Leiſtungs=
fähigkeit
, wie auch ſonſt, erneut bekräftigen. Während des Konzerts findet
Illumination des Gartens ſtatt.
* Sportverein Darmſtadt. Jugendabteilung! Morgen Dienstag,
den 3. Auguſt, veranſtaltet die Jugend=Abteilung als angenehme Unter=
brechung
der Fußballferien einen Jugend= und Elternabend. Eingeleitet
durch ein Schüler= und Jugend=Fußballſpiel (Beginn 6 Uhr), verſammeln
ſich anſchließend Eltern, Angehörige und Jugendliche im Sportplatz=
Kaffee am Böllenfalltor, wo muſikaliſche und humoriſtiſche Darbietungen
guter Kräfte den Abend verſchönen werden. Der Jugendausſchuß bittet,
ſeine Beſtrebungen durch zahlreichen Beſuch zu unterſtützen.

Tageskalender für Montag, den 2. Auguſt 1926.
Landes=Theater, Kleines Haus abends 8 Uhr: Die Förſterchriſtel.
Schloß=Café: Konzert. Café Rheingold: Konzert und Tanz.
Hotel Halber Mond, Heppenheim: Kirchweihe, von 6 Uhr ab: Ball=
kränzchen
. Gaſthaus Zur Poſt Nieder=Ramſtadt: Kirchweihfeſt,
Tanz. Gaſthaus Zum Schützenhof. Nieder=Ramſtadt: Kirchweih=
feſt
, Tanz. Zur Traube, Nieder=Ramſtadt: Kirchweihfeſt, Tanz.
Jean Krug, Metzger und Wirt, Nieder=Ramſtadt: Kirchweihfeſt.
Kinovorſtellungen: Umion=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

Heideiberger Feſiſpiele 1926.
Shakeſpeare: Ein Sommernachtstraum.
Eine Beſetzung von erſten und zweiten Rollen durch ſchau=
ſpieleriſche
Kräfte, die zuſammen auf einer Bühne wohl noch
nicht geſehen wurden, iſt ein Ereignis, das haften bleibt. Stein=
rück
, George, Gerda Müller, Fritta Brod, Fritz Valk uſw. ſind
Namen von einem Klang, der weit über Deutſchlands Theater
hinausgeht.
Dieſem Sommernachtstraum im Heidelberger Schloßhof,
der wundervollſten Szenerie, die für dieſes Märchenſpiel denkbar
iſt. die Darſtellung getragen von dem beſten Willen und der
höchſten Entfaltung ſchauſpieleriſchen Könnens, war, von vorne=
herein
ein Gelingen geſichert, das ſchlechthin vollendet genannt
werden darf. Der Schloßhof, umgeben von den Burgruinen,
durch deren offene Fenſter der Sternenhimmel lichtert und ge=
ſpenſtiſche
Bilder und Szenerien zaubert, denen das Rauſchen
der Bäume und das leiſe Säuſeln des Abend= und Nachtwindes
den Schimmer märchenſchöner Romantik lieh, einer Schönheit,
die außerordentlich geſchickt erhöht wurde durch hin und wieder
eingeſtreutes Licht aus Fenſtern der unteren Stochkwerke und ver=
witterten
Torbogen, durch Blumen, die das dunkel rauſchende
Grün belebten, durch huſchende Fackeln und leicht kräuſelnde
Rauchwolken; der kleine, zu einer Bühne wie geſchaffene Raſen=
fleck
, die Seiten umrahmt von Hecken und Büſchen, überdacht und
überſchattet von natürlichen Baldachinen mittlerer und hoher
Baumkronen, eine Bühnenſzenerie, die geheimnisvolles und
märchenhaftes Auftauchen und Verſchwinden der Sommernachts=
geiſter
in das Licht der Scheinwerfer und in das Dunkel der
Märchennacht ermöglichten. All dies Gegebene durch routinierte
Regie, durch verdeckt eingebaute Gänge und Treppen ins Un=
erſchöpfliche
erhöht, unterſtrichen durch die ebenſo routinierte Be=
leuchtung
der Umwelt dieſer Märchenbühne, die bizarre Bilder
und Reflexe in die romantiſchen Ecken des Burghofs und ſeiner
Ruinen warf, das alles ſchuf dem Sommernachtstraum einen
Rahmen, wie er Shakeſpeare ſicher in kühnſten Träumen nicht
vorgeſchwebt hat, der aber dies alte wunderbare Märchenſpiel
hier zu einem neuen Erleben geſtaltete.
Die Regie hatte für die Aufführung in ſicherer Erkenntnis
der hier gegebenen natürlichen Wirkungsmöglichkeiten einen
Reichtum verſchwendet an Flimmern und Glitzern, hatte ſich ganz
eingeſtellt auf den Strahlenglanz des Traumſpiels, in dem Elfen
und Geiſter, Könige und Königinnen der Nacht ihr Märchenleben
der profanen Welt erſchließen konnten. Demgemäß waren die
Auftritte inſonderheit der Elfen und Waldgeiſter getragen von
wohl pomphafter aber nie den Rahmen des Werkes überſchrei=
tender
Ausſtattung. Von Treppen und Gängen herunter, aus
verwitterten Torbogen oder aus dunklem Gebüſch heraus er=
goſſen
die Scharen der kleinen und großen Märchengeſtalten ſich,
auf die Szene geführt und begleitet von irritierendem Flammen=
ſchein
flackernder Fackeln. Abgeſehen von den Koſtümen, die
durchweg mehr ent= als verhüllten und dadurch das elfenſchöne
beſonders unterſtrichen (wenngleich die Nachtkühle bei den Zu=
ſchauern
ſicher ein Gefühl des Bedauerns mit der Unzahl der
Darſteller und Darſtellerinnen, die ihre Nacktheit dem feuchtkühlen

Montag, den 2. Auguſt 1926

Ausſchneiden! *Steuerkalender Aufbewabren!

Rund=Funk=Programme.

Für die Zeit vom 1. bis 15. Auguſt 1926.
3. Aug.: Letzter Tag, an dem das am 25. Juli 1926 fällig geweſene
zweite gemeindliche Ziel der Grundſteuer,
vorläufigen Gewerbeſteuer und Sonder=
gebäudeſteuer
noch zuſchlagsfrei entrichtet wer=
den
kann. (Vom 4. Auguſt ab werden Verzugszuſchläge und
Pfandkoſten erhoben. Vgl. die Bekanntmachung der Stadt=
kaſſe
vom 23. Juli in Nr. 205 des Tagblatts vom 26. Juli.)
5. Aug.: Abgabe der Beſcheinigung an die Finanzkaſſe, daß die
Summe der im Juli abgeführten Steuerabzugsbeträge mit
der Summe der im Juli einbehaltenen Steuerbeträge über=
einſtimmt
. (Keine Schonfriſt.)
5. Aug.: Abführung der im Juli einbehaltenen Lohnabzugs=
beträge
, ſoweit dieſe Beträge nicht bereits am 15. und 25.
Juli 1926 abzuführen waren. (Keine Schonfriſt.)
10. Aug.: Zahlung der Börſenumſatzſteuer, ſoweit dieſe im
Abrechnungsverfahren entrichtet wird.
10. Aug.: Umſatzſteuer=Voranmeldung und Vorauszahlung für
die monatlichen Steuerzahler. (Schonfriſt 1 Woche.)
15. Aug.: Abfüihrung der in der Zeit vom 1. bis 10. Auguſt 1926 (erſte
Auguſtdekade) einbehaltenen Lohnabzugsbeträge, ſo=
weit
dieſe den Betrag von 100 Mk. überſteigen. (Keine Schon=
friſt
.)
15. Aug.: Kirchenſteuerzahlung, 2. Ziel der Kirchenſteuer
1926/27 der Lohnſteuerpflichtigen auf Grund des Beſcheides.
H. W. Wohmann.

Kunſtnotizen.
Ueber Werſe, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtiehenden Erwäbnung
geſchiebt, behält ſich die Redakiſon ihr Arteil vor.
Palaſt=Lichtſpiele: Das Mädel aus dem Tanz=
lokal
Man nannte ſie nur Camilla, niemand kannte ihren anderen
Namen. Und eine einzige Frage nur beherrſchte ihr Leben: Wer wird
heute mein Lächeln bezahlen? Da kam er, der entlaſſene Sträfling, eines
reichen Mannes verlorener Sohn, und wie eine koſtbare Blume aus
ſumpfigem Grunde bliihte rein und groß ihre Liebe auf. Sie hob ihn
auf, als er faſt verzweifeln wollte. Sie bot ihm ihr Herz, das noch für
keinen anderen geſchlagen hatte, und führte ihn zu ſich ſelbſt zurück.
Sie war nur ein Mädel aus dem Tanzlokal aber ein echter, füh=
lender
Menſch. Dieſer Film iſt außerordentlich, ſowohl im Spiel wie
in der Regie, aber vor allen Dingen in ſeiner Mentalität . . . . voll=
von
dramatiſcher Wucht, ſtraff, pointiert und zu Herzen gehend, echt,
lebenswahr und mitreißend geſchildert, mit zu dem Stärkſten gehörend,
was ein Film vermitteln kann. Das Geheimnis der Ju=
gen
. Die Tragödie einer ſpäten Liebe in ſechs wundervollen Akten.
Das Geheimnis der Jugend warnt ſpäte Mädchen vor einer Heirat
mit jüngeven Männern. Das Problem wird mit viel Geſchmack ſo be=
handelt
, daß die Tragik der Enttäuſchten ſtark empfunden, daß aber
auch der ſchuldlos Schuldige ſympathiſch bleibt. Ein Film, der Seeli=
ſches
ohne Geſichterſchneiden enthüllt, der die Bekanntſchaft mit einer
bedeutenden Künſtlerin, Pauline Frederik, vermittelt und zeigt, was die
Photographie als Kunſt bedeutet.

* Eberſtadt, 30. Juli. Die Ernte erleidet durch die vielen
Regenſchauer, die in der letzten Zeit faſt tagtäglich auch über die hieſige
Gemarkung niedergegangen ſind, eine weſentliche Verſpätung. Dazu
kommt, daß infolge des Regens das Getreide vielfach umliegt und in=
folge
der Näſſe nicht eingebracht werden kann. Die Sturmver=
heerungen
auf der Nieder=Beerbacher Seite des Frankenſteiner
Waldes laſſen ſich erſt fetzt in ihrem ganzen Ausmaß erkennen. Viele
Intereſſenten und Ausflügler, die in die Gegend kommen, ſind erſtaunt
über die Gewalt des Sturmes, der ganze Bäume ſcheinbar mühelos
umgeriſſen hat. Geburtstagsfeiern. Die diesjährigen 30 haben die Abhaltung einer gemeinfamen Geburtstagsfeier be=
ſchloſſen
, die im September im Saale des Bergſträßer Hofes abge=
halten
werden ſoll. Auch die 40jährigen Schulkameraden und Kame=
radinnen
halten eine gemeinſame Geburtstagsfeier ab.
* Pfungſtadt, 29. Juli. Jugendfeſt. Am 21. und 22. Auguſt
findet hier das Bezirksjugendtreffen der heſſiſchen Arbeiteriugend ſtatt.
A Von der Bergſtraße, 30. Juli. Für die Gewerbe= und In=
duſtrie
=Ausſtellung anläßlich der Weinheimer Woche‟
haben ſich 118 Bewerber gemeldet, darunter die Maſchinenfabrik Ba=
denia
. Am erſten Tage der Weinheimer Woche (5. bis 12. September)
werden abends die beiden Burgen bei Weinheim beleuchtet werden. Eine
Obſt=, Garten= und Weinbau=Ausſtellung wird in der gleichen Verkehrs=
Woche in Weinheim ſtattfinden Der Bürgerausſchuß in Weinheim
bewilligte 33 000 Mark für den Bau einer Brücke über die alte Weſchnitz
bei Weinheim.
Bad=Nauheim, 30. Juli. Bis zum 29. Juli 1926 betrug der ( e=
ſamtbeſuch
21 057 Perſonen.

Frankfurt.

Montag, 2. Auguſt. 4.30: Hausorch. Alt=Wen. Strauß
(Vater): Radetzky=Marſch. Gruber: Mei 2iutteri war a
Weanerin‟ Lanner: Abendſterne Walzer. Komzak:
Wiener Volksmuſik, Potp. Joh. Strauß: Jugendliebe‟, Wzalzer.
Hornig: Vogerl, fliegſt in d: Welt hinaus. Joh. Strauß:
An der ſchönen blauen Donau. Ertl: Hoch= und Deutſchmeifer=
Marſch. Mitw.: A. Resni, Tenor. O 5.45: Leſeſtunde: Mogen.
von J. P. Jacobſen. Sprecher: Studtmann. O 6.15: Marathon=
Lauf, Sportſkizze von Dr. Laven. O 6.45: Der ſoziale Gedark:
in der deutſchen Literatur des 19. und 20. Jahrlpinderts vor
Prof. Dr. Schultz. 7.15: Zur internationalen Ausſtellung jür
Binnenſchiffahrt und Waſſerkraftnutzung in Baſel, von Dr. Köbner,
O 8.15: Neuere Kammermuſik. H. Kauder: Trio für Klavier, Obve
und Viola. Lord Berners: 3 Lieder auf deutſche Art.
Skriabin: Sonate für Klavier. Ausf. Frau Schlotterbeck=Textor
(Mezzoſopran). Dr. Merten (Flügel), Hoenſch (Oboe), Alekotte
(Viola). O 9.15: Wagner=Abend. Rom=Erzählung a. Tannhäuſer,
Tannhäuſers Pilgerfahrt. Loges Erzählung a. Rheingold‟. Einzug
der Götter in Walhall. Schmiedelieder a. Siegfried. Wald=
weben
a. Siegfried. Ausf.: Heinrich Henſel (Tenor).

Stutigart.
Montag 2. Auguſt. 4.15: Funk=Orch. Chriſt: Um den Lorbeer.
Gröſchel: Stunden, die wir nie vergeſſen, Walzer. Beethoven:
Ouv. Coriolan. Burlaki: Lied der Wolgaſchlepper. Dowell;
Hexentanz. Sophie von Adelung (’s Babettle und Nanettle beim
Zeppelin). Delibes: Fant. Lakme‟. Blon: Melitta. Kral:
Was kommt jetzt, Potp. Rundfunkorcheſter. O 6.15: Vortrag
Mungenaſt: Die Wohnung von der andern Seite 1. O 6.45:
2. Diskuſſionsvortrag der Arbeitsgemeinſchaft von Fritz Nothardt.
O 7.15: Anna Blos: Die auf dem Altarbild von Bönnighein
verewigte Xarbara Schmozer, die Mutter von 53 Kindern. O 8:
Schumann=Abend. Cello=Konzert. B=dur Sinſonie. Anſchl.:
Parodien=Abend. Mitw.: Gerda Hanſi, Käte Mann, Erich Baudiſtel,
Adolf Harlacher, Fred Höger, Max Heye, Rundfunkorch. Blaſius:
Pudelnärriſche Ouv. Gentes: Bajazzo=Parodie. Michow:
Die Loreley. Heye: Mignonparodie. Gumppenberg: Liebes=
fübel
. Schwerer Unglücksfall. Das Galgenlied. Sächſiſche und
Böhmiſche Klaſſikerparodien. Wilke: Hum. Variationen üher
Leb wohl, du kleine Gaſſe‟. Thiele: Leonoreparodie.
Berlin. Du Stadt meiner Träume. Kaliſch: Tannhäuſer.
Heye: Schlagerpotp. mit parodiſtiſchen Texten. Jeſſel; Aufz
der Stadtwache: Immer langſam voran. Thiele: Der blinde
König, Parodie über Uhlands Gedicht. Apfelſchuß=Szene aus
Tell. Robrecht: Das fidele Alt=Berlin, Parodie in Foxform.

Berlin.
Montag, 2. Auguſt. 6: Gymnaſtik O 4.10: Dorothee
Goebeler: Elternpflichten und Kindesdank‟. O 5: J. E. Poritzky
lieſt aus eigenen Werken. O 5.30: Allerlei Volkstänze: 40 Dar=
bietungen
aus Dänemark, Polen, Slowakei, Rumänien, Spanien,
Italien, Japan, Tartarei, Schweden, Ungarn, Frankreich, Türkei,
Perſien, Rußland, Braſilien, Kaukaſus=Länder, Ukraine, Deutſchland,
) 7: Ing. Boehmer: Techniſche Wochenplauderei. O 7.25:
Oberpoſtrat. Dr. Schwellenbe

kann die Waldbrandgefahr vermindert werden? O 8.30: Heut=
ſpielt
der Strauß! Dir.: Dr. Buſchkötter. Ouv. Karneval in
Rom Wein, Weib und Geſang, Walzer (Violetta Schadow,
Sopran). Ballettmuſik aus Fledermaus. Bauern=Polka francaiſe.
Marſch aus Der luſtige Krieg. Bei uns zHaus, Walzer. Gavotte
aus Spitzentuch der Königin Perpetuum mobile. Klänge der
Heimat, Czardas aus Fledermaus. (Schadow). Künſtlerleben,
Walzer. Mein Herr Marquis, aus Fledermaus (Schadow). An
der ſchönen blauen Donau, Walzer.
Königswuſterhauſen. Montag, 2. Auguſt. 1.10: Studienrat
Friebel und Lektor Mann: Engliſch für Schüler. O 1.45: Mitt.
des Reichsſtädtebundes. O 3: Studienrat Friebel und Lektor
Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: Dieſelben: Engliſch für
Fortgeſchrittene. O 4: Prof. Dunkmann: Die ſoziologiſchen Er=
ziehungsfaktoren
und das ſoziologiſche Erziehungsideal. O 4.30:
Mitt, des Zentralinſtitutes. O 5: Helene Braun: Die Mutter und
das reife Kind.

Ihr Geld.

koſtet neues Schuhwerk, das durch Fußſchweiß brüchig wird. De=
Vaſenol=Körper=Puder, mit angenehm erfriſchendem Geruch in Schuhe
und Strümpfe geſtreut, ſchafft trockene Füße, ſchont die Fußbekleidung
und iſt eine Wohltat für Sie und ihre Umgebung. Bei ſtärkerer
Schweißabſonderung verwendet man Vaſenoloform=Puder (I.T.10404

Abend ausſetzen mußten, erſtehen ließ), und der Beleuchtung war
auf jede Einfügung künſtlicher Szenerie verzichtet. Dieſer Ver=
zicht
aber war es in erſter Linie, der den ſchönen Erfolg garan=
tierte
. Profeſſor Hans Poelzig und ſeine Mitarbeiter Dr. L.
Schmieder und A. Pohl haben hier eine ſzeniſche Leiſtung aller=
erſter
Qualität vollbracht.
Die Aufführung: Was kann über eine Aufführung geſagt
werden, in der, wie eingangs betont, ſich die beſten Schauſpieler
Deutſchlands zuſammenfanden, um ſcheinbar mehr ſich ſelbſt als
den Zuſchauern einen Sommernachtstraum zu ſpielen. Gerda
Müller als Puck, deren ſchauerlich=geiſterndes höhniſches La=
chen
, wenn ſie im Dunkel der Büſche entſchwand von den Burg
mauern widerhallte, ihr ungemein bewegtes Spiel, Georges
Oberon (nebenbei in wundervollem Koſtüm) geſpielt in der ſonſt
zweifelhaften Schönheit ſeines eigenen Bartes (dieſer Künſtler
kann ſich ſeit 2 Jahren die Laune geſtatten, nur bärtige Rollen
zu ſpielen), deſſen Stimme kalt ſchneidend die Nacht durchſchnitt
oder heiſer durchſchütterte, Fritz Valk (Squans) als Führer
des Rüpelſpiels der athener Handwerksmeiſter, Fritta Brods
ſchlanke, geſchmeidige, wundervoll geſprochene Helena, Maria
Czamska’s temperamentvoll zierliche Hermia, Eliſabeth Len=
nartz
zart energiſche entzückende Titania, Joachim Büttners
weich temperamentvoller Lyſander und Edward Balſer’s gleich
qualifizierter Demetrius, dazu die große Anzahl der ebenfalls
erſtklaſſig beſetzten kleineren Rollen, von denen noch Otto Wer=
nicke’s
Zottel und Hans Rehmann’s Theſeus, Maria
Krahns Hyppolyta genannt ſeien, und der Rieſenauſwand an
Elfen, Geiſtern, Tänzern und Tänzerinnen, das alles garantierte
eine Geſamtaufführung von höchſter Potenz ohne jede Einſchrän=
kung
. Kommt dazu, daß dieſer Sommernachtstraum ſich in
2½ Stunden ohne jede Pauſe, in geiſterhaft ſchneller Folge ab=
*.*5
ſpielte. Die Zuſchauer klatſchten, trampelten, riefen.

Kleines Haus Sommertheater.
Die Förſterchriſtel.
Operette von Bernhard Buchbinder. Muſik von Georg Jarno.
Auch die Förſterchriſtel zählt zu den wenigen Operetten,
die gleich der Luſtigen Witwe von früheren Aufführun=
gen
am Landestheater bekannt und zwar gut bekannt ſind. Der
ſtarke Erfolg iſt auch dieſer ſtark ſentimental eingeſtellten, aber
hübſchen und gefälligen Operette, die ſich durch allergrößte An=
ſtändigkeit
auszeichnet, treu geblieben. Das macht das recht
gute, hiſtoriſchem Stoffe frei entlehnte Libretto und vor allem
die liebenswürdige, flüſſige und vielfach originelle Muſik Jarno’s,
der ihr einen Hauch echter Wiener Luft einzublaſen wußte. Sie
iſt friſch und lebendig, heute, wie ſeit Jahren, und riß das Publi=
kum
zu rauſchendem Beifall hin.
In Herma Gruſel beſitzt das Enſemble Adalbert
Steffters allerdings eine Förſteriſche, eine Chriſtl, wie ſie ur=
wüchſiger
und beſſer kaum gedacht werden kann. Ihr natürliches,
ungezwungenes, freies Spiel, getragen von burſchikoſer Draſtik,
die niemals übertreibt, ſtets ſchlagfertig und treffend, keine
Pointe ausläßt, das ganze zierlich=queckſilbrige Perſönchen, das
auch die ſentimentalen Szenen eindringlichſt zu ſpielen vermag,
ihr waſchechter Wiener Dialekt, laſſen die Förſterchriſtel wie
für die Künſtlerin geſchrieben erſcheinen. Sie durfte vielfach

Beifall bei offener Szene quittieren. Die ſehr gediegene Dar=
ſtellung
des Kaiſers Joſef II., zu der ſich die Direktion Herrn Juſt
Scheu als Gaſt verſchrieben hatte, war der Chriſtel eine Part=
nerſchaft
, die die gemeinſam geſpielten Szenen ſtark hervortreten
ließen.
Eine glatte, abgerundete (weil hier Spiel und Geſang auf
gleicher künſtleriſcher Höhe ſtehen) und ſympathiſche Leiſtung boß
wieder Herr Mar Reichart als Gutsverwalter und eſardag=
tanzender
Joi=Menſch und Paul H. Schüßler war ein ſehe
beweglicher Walperl. Dieſer routinierte Operettenkünſtler verſteW
auch kleine und kleinſte Rollen ausſchlaggebend zu geſtalten.
Geſanglich überraſchend gut war Ruth Habranke als Zigeu=
nerin
, wenn auch ihre Darſtellung eine Doſis Temperament mehr
vertragen könnte, und auch Hedi Kuhn als Komteſſe Joſefine.
Die vielen übrigen Rollen waren gut beſetzt und das flotte
Zuſammenſpiel zeugte von der ausgezeichneten Regie Direktor
Steffters, der die Operette in Szene geſetzt hat. Die Aus=
ſtattung
iſt ſehr gut und Gg. Pfeiffers Bühnenbilder charat=
teriſtiſch
und wirkſam.
Beſonderes Lob verdient das Orcheſter, das unter Kapell=
meiſter
H. O. Fenslein alle Schönheiten dieſer Muſik, die nicht
ſehr leicht iſt, hell erſtrahlen ließ.
Nachtvorſtellung:
Er und ſeine Schweſter.
Operettenpoſſe in 4 Bildern von Bernhard Buchbinder, Mufit
von Rudolf Raimann.
Dieſe Operettenpoſſe iſt nun eine ganz tolle Sache. Das
Allermodernſte iſt hier vertreten und das Allerälteſte. Theater im
Theater und das Publikum muß mitſpielen, ſoweit ſich die tollen
Szenen im Zuſchauerraum abſpielen. Ein Stück, das Geheim=
niſſe
des Kuliſſenzaubers preisgibt und uns einmal verrät, Mie
es aufm Theater hergeht, zum mindeſten hergehen ſoll, nach
Anſicht des Autors, und gleichzeitig auch die böſen und gulen
Kritiker, glias Zeitungsſchreiber, einmal hernimmt. Sie komſe
inen übrigens glimpflicher dabei weg, als die Trottel voſ=
Barone, die auf ihre Art Mäcene ſein wollen. Das alles wil?
verraten, weil Er ein Briefträger iſt und ſtarke, künſtleriſche
Ambitionen zur Kunſt hat und weil ſeine Schweſter. d0=
Kammerkätzchen, gerne zur Bühne will und das mit Liſt un2
Tücke auch erreicht. Mit dem Endreſultat allerdings, daß Vie
trotz Liſt und Tücke und trotz wirklichen Talents doch nicht zu
Bühne geht, ſondern klüger iſt, und gleich nach dem erſten Dehe;
den Kritiker und Autor heiratet!
Um dieſe tolle, ausgelaſſene Sache zur entſprechenden Wl.
kung zu bringen, muß man allerdings über einen ſo unerſchöpfl
gut gelaunten Komiker wie Straſſer verfügen, der hier (a. Briefträger) ganz in ſeinem Element war und immer wiehe
zu Lachſalven hinriß. Seine Schweſter war HermaGruſ.
Ausgezeichnet! Bewundernswert, wie dieſe zierliche Künſtler!
zwei derart umfangreiche Aufgaben an einem Abend bewältis,
Mit dieſen beiden ſteht und fällt die Operettenpoſſe, zu 9
Rudolf Raimann eine Verbindungs= und Begleitmuſik zuſammie"
fand. Aus der großen Zahl der Darſteller ſeien noch Mcé
Reichart als Schriftſteller Dr. Walden und Paul Ed. Bru.*
als Redaktionsdiener hervorgehoben; den übrigen ein Geſamitne
Walter Straſſer hatte ſeine Regie ganz auf ſeine 2
*4
ſtellung eingeſtellt und damit ſtärkſte Wirkung erzielt.

[ ][  ][ ]

Nummer 212

Montag, den 2. Auguſt 1926

Seite 3

Surmſtast ſteur doet beulſce Keiütge aaf.
Eh
Das ſenſationelle Rennen zwiſchen Berges=Darmſtadt und Heinrich=Leipzig. Berges Meiſter
über 400 Meter und 1500 Meter. Dingeldens Angriffe auf die Rekorde im 200 Meter
und 400 Meter Seiteſchwimmen in 2: 40,5 Min. bezw. 5:43 Min.

Die deutſchen
Schwimmeiſterſchaften 1926.
Düſſeldorf, 1. Auguſt.
der Geſolei nahm am Freitag das Verbandsſchwimmfeſt des
Deutſchen Schwimm=Verbandes ſeinen Beginn. Nach Willkom=
mengrüßen
des Kreisvorſitzenden Dr. Irmar=Bonn, des Ver=
treters
der Stadt Düſſeldorf, Beigeordneten Schilling und des
Vertreters der Regierung, Regierungsrat Dr. Becker, ſprach der
1. Vorſitzende des D. S. V., Dr. Geiſow=Frankfurt über die
Kulturaufgaben des deutſchen Sports.
Der ſportliche Teil des Verbandsfeſtes ſetzte dann am
mit 1000 Zuſchauern ein überraſchend guter Beſuch zu verzeich=
men
. Eine weitere, freudig ſtimmende Tatſache war der durch=
weg
gute Sport, der ja allerdings bei der erſtklaſſigen Beſetzung
der Meiſterſchaftskämpfe auch erwartet wurde. Die einzige Ent=
ſcheidung
des Vormittags fiel in der 3 mal 100 Meter Freiſtil=
ſtaffel
für Vereine ohne Winterbad. Nach hartem Kampf brachte
der Weißenfelſer S. V. vor Heſſen Worms den Titel an ſich.
Eine ſtattliche Anzahl von Entſcheidungskämpfen brachte der Maſſen trat dann Ete Rademacher zum 100 Meter=Bruſtſchwim=
Nachmittag. Der größeren Bedeutung dieſes Abſchnitts der
Meiſterſchaften entſprechend, war auch der Beſuch mit 4000 Per=
ſonen
ſtärker. Es lohnte ſich auch, den Weg ins Rheinſtadion ge=
gleich
es auch noch keine neuen Rekorde gab. Im erſten Ent=
ſcheidungskampf
, der 3 mal 200. Meter beliebig=Staffel trug
Magdeburg 96 einen überlegenen Sieg gegen Poſeidon Köln
davon. Schon der erſte Mann des Siegers, Heitmann,
holte gegen den Kölners Treis einen Vorſprung von
14 Meter heraus, den Görges und Neitzel noch erheblich ver=
größerten
. In der 100 Meter=Bruſt=Meiſterſchaft für Damen
erlitt die Titelverteidigerin Frl. A. Rehborn=Bochum eine über=
raſchende
Niederlage. Die Magdeburgerin Fräul. Baehring
ging vom Start weg in Führung und als Frl. Rehborn ſich
beſann, war es zu ſpät; ihre junge Konkurnentin ſiegte knapp mit 2. Dr. Lechnir=Deſſau 153,84 P.; 3. Friehling=Bochum 14926 P.
Handſchlag. Das Damen=Springen wurde, wie nicht anders
zu erwarten ſtand, eine ſichere Beute der Titel=Verteidigerin Frl.
Söhngen=Bremen. Im 100 Meter Rückenſchwimmen der Her=
ren
hatte der populäre Magdeburger Frölich einen harten
Kampf gegen Trentſchel=Leipzig und Küppers=Vierſen zu be=
ſationellſte
Rennen des Tages aber war das über
400 Meter Freiſtil. Die Favoriten Heinrich=Leipzig und
Berges=Darmſtadt gingen allein an den Start. Zunächſt verſtand
es der lange Leipziger, ſich einen kleinen Vorſprung zu ſichern,
den er bei fortgeſetzt hartem Kampf auch bis zur letzten Wende
behaupten konnte. Dann aber ſchob ſich im mächtigen Endſpurt
der Darmſtädter an Heinrich heran und es gelang ihm ſogar,
ſeinen alten Rivalen um den Bruchteil einer Sekunde zu ſchlagen.
Die ungeheure Schärfe des Kampfes löſte beim Publikum eine
leidenſchaftliche Anteilnahme aus. Große Aufmerkſamkeit fand
dann auch die 3 mal 100 Meter=Bruſtſtaffel, da hier Rademacher I
als Schlußmann der Magdeburger Hellenen ſtartete. Ete führte Magdeburg 1:19 Min.; 2. Fauſt=Göppingen 1:22 Min.,; 3. Möl=
denn
ſeinen Verein auch zu einem ſicheren Siege über Poſeidon
Berlin und S. V. Mühlhauſen (Thür.). Auf einen unerwartet
harten Widerſtand ſtieß dann der neue Rekordmann Dahlem=
Ruhrort im 100 Meter Seiteſchwimmen. Dingeldey=Darmſtadt
und Behnecke=Hellas Magdeburg ſetzten dem Rheinländer hart
zu und nur knapp war der Sieg Dahlems.
Der Sonntag=Vormittag.
vormittag etwa 1500 Zuſchauer im Rheinſtadion ein. Es gab
Zwar noch keine Entſcheidungskämpfe, aber ſehr guten Sport in
Tord. Nach Schluß der Vorläufe unternahm Dingeldey= Darm=
ſtadt
einen Angriff auf den von ihm ſelbſt gehaltenen Rekord im
20 Meter Seiteſchwimmen. Auf den letzten 30 Meter von den
Zuſchauern lebhaft angefeueret, zeigte Dingeldey einen prächtigen
endſpurt, und es gelang ihm auch, die deutſche Höchſtleiſtung
1on 241,6 Min. auf 2.40,5 Min. zu verbeſſern.
Der Sonntag=Nachmittag.
Der Sonntag=Nachmittag führte die Meiſterſchaftskämpfe des
Deutſchen Schwimmverbandes zu einem glänzenden Erfolg. Der
Unſturm des Publikums war ganz außerordentlich. Nachdem
000 Perſonen die Zuſchauerräume bis auf den letzten Platz ge=
kut
hatten, mußten die Kaſſen geſchloſſen werden. Dieſen äuße=
en
Rahmen entſprach auch der Sport. In allen Diſziplinen
ſurden äußerſt ſpannende Kämpfe gezeigt. Das 100 Meter Frei=
ilſchwimmen
für Damen mußte ſogar wiederholt werden, da die
ekordinhaberin Frl. Lotte Lehmann=Dresden und Frl. Erkens=
beihauſen
im erſten Entſcheidungslauf ein totes Rennen lie=
it
2 Meter Vorſprung. Die Zeit bleibt nur um eine Zehntel
ekunde hinter dem deutſchen Rekord zurück. Heinrich=Leipzig
7, diesmal berlor er den Titel an Heitmann=Magdeburg 96,
ir in 1032 Min. knapp ſiegte. Eine große Ueberraſchung
achte auch das Kunſt=(Kür=/Springen, das Mundt=Halberſtadt
n dem Titelverteidifer, Dr. Lechnir, Deſſau, an ſich brachte.

Mundt riß damit den 2. Meiſtertitel an ſich. In der 4 mal 100
Meter Staffel (Bruſt, Rücken Seite, Hand=über=Hand) ſiegte
Hellas Magdeburg mit der Mannſchaft Rademacher, Lennecke,
Frölich, Cordes) ſicher vor Poſeidon Berlin in 5.03 Min. Das
100 Meter=Bruſtſchwimmen für Damen war der Weltrekord= In=
haberin
Frl. Huneus=M.=Gladbach nicht zu nehmen; ſie gewann
überlegen in 1.32,2 vor Frl. Backof=Offenbach a. M. und Frl.
Mit einem Begrüßungsabend im Rheinteraſſen=Reſtaurant / Büns=Hamburg, die im toten Rennen auf den 2. Platz einkamen.
Das Turmſpringen war, wie nicht anders zu erwarten ſtand,
eine ſichere Sache für den Titelverteidiger Luber=Berlin, der es
auf 118 Punkte brachte und Redſchläger=Zeitz ſowie Kohle=
Leipzig auf die Plätze verwies. Eine intereſſante Einlage bot
wieder Dingeldey=Darmſtadt, der bereits am Vormittag eine
neue deutſche Höchſtleiſtung aufgeſtellt hatte und diesmal mit
einem neuen deutſchen Rekord im 400 Meter Seiteſchwimmen
aufwartete. Der in Düſſeldorf ſchnell populär gewordene Darm=
Samstagmorgen 9 Uhr mit den Vorkämpfen im freundlich ge= ſtädter zeigte ſich wieder in blendender Verfaſſung und drückte
ſchmückten Rheinſtadion ein. Trotz der ungelegenen Stunde war unter dem Jubel der 7000 den alten Rekord (6.94 Min.) auf
5.43 Min.
Auf der langen Strecke (1500 Meter Freiſtil) kam Berges=
Darmſtadt zu einem zweiten Meiſtertitel. Sein Sieg
gegen den jungen Rademacher II.=Magdeburg war mit drei
Sekunden Differenz allerdings knapper, als erwartet. Rade=
macher
konnte Vierkötter=Köln und Handſchuhmacher=Dortmund
auf die weiteren Plätze verweiſen. Unter großem Jubel der
men an, das er ganz ſicher nach Hauſe brachte. Seine Zeit von
1:19 Minuten bleibt allerdings um einiges hinter dem deutſchen
Rekord zurück. In der 3mal 100 Meter=Freiſtilſtaffel für
macht zu haben, denn der Sport war wirklich erſtklaſſig, wenn= Damen holte ſich die Dresdener Lotten=Staffel den erwarteten
Sieg. Das ſo glänzend verlaufene Verbandsfeſt ſchloß am
Abend in der Geſolei mit einer ſtimmungsvollen Sieger= Ver=
kündigung
.
Die Ergebniſſe des Sonntag.
4mal 100 Meter=Staffel (Bruſt, Seite, Rücken, Hand über
Hand: 1. Hellas Magdeburg 5:03 Min. mit der Mannſchaft:
Rademacher I, Bennecke, Frölich und Cordes.); 2. Poſeidon
Berlin 5:06,4 Min.
Kunſt(Kür)=Springen: 1. Mundt=Halberſtadt 154,58 Punkte;
100 Meter Freiſtil für Damen: 1. Frl. Lotte Lehmann= Dres=
den
und Erkens=Oberhauſen totes Rennen in 1:20,1 Min.; 3.
A. Rehborn=Bochum 1:21,4 Min. Wiederholung: 1. Er=
kens
1:17,7 Min.; 2. Lehmann 2 Meter zur.
100 Meter Freiſtilſchwimmen: 1.* Heitmann=Magdeburg
ſtehen, ehe er den Meiſtertitel abermals ſicher wußte. Das ſen= 1:03,2 Min.; 2. Heinrich=Leipzig 1:03,4 Min.; 3. Schubert= Bres=
lau
1:06 Min.
Turmſpringen: 1. Luber=Berlin 118 Punkte: 2. Redſchläger=
Zeitz 111,02 P.; 3. Kohle=Leipzig 1:04,48 P.
100 Meter Bruſtſchwimmen für Damen: 1. Frl. Huneus=
M.=Gladbach 1:32,6 Min.; 2. Backof=Offenbach a. M. 1:35,5 Min.
und Frl. Büns=Hamburg in 1:35,5 Min.
1500 Meter Freiſtilſchwimmen: 1. Berges=Darmſtadt
22:25,8 Min.; 2. Joachim Rademacher=Magdeburg 22:28,3 Min.;
3. Vierkötter=Köln 23:22,6 Min.; 4. Handſchuhmacher=Dortmund.
100 Meter Bruſtſchwimmen: 1. E. Rademacher= Hellas=
ler
=Berlin 1:22,5 Min.
3mal 100 Meter Freiſtilſtaffel für Damen: 1. Poſeidon
Dresden 4:24 Min.; 2. DSV. Bochum 4:29,6 Min.
Vorrunde um die deutſche Waſſerball=Meiſterſchaft.
Ein ſicherer Sieg von Hellas Magdeburg.
Im Anſchluß an die deutſchen Schwimmeiſterſchaften kam
Bei etwas freundlicherem Wetter fanden ſich am Sonntag im Düſſeldorfer Rheinſtadion auch ein Vorrundenſpiel um die
deutſche Waſſerballmeiſterſchaft zum Austrag. Gegner waren
Hellas Magdeburg und der weſtdeutſche Meiſter SV. 93 Krefeld.
den Vorkämpfen und ſogar einen neuen deutſchen Re= Wie nicht anders zu erwarten war, ſiegten die Hellenen glatt,
allerdings fiel der Sieg noch höher aus, als man glaubte. Magde=
burg
ſiegte mit 13:0 Toren, nachdem es bereits bei Halbzeit 7:0
geführt hatte.
Gauſchwimmfeſi des Odenwaldgaues der D. T.
in Erbach i. O.
Am 1. Auguſt fand im Alexanderbad in Erbach i. Odw. das
erſte Gauſchwimmfeſt des Odenwaldgaues unter ſtarker Beteili=
gung
der Gau= und Kreisvereine ſtatt. Die Oberleitung lag in
den bewährten Händen des Kreisſchwimmwartes Bitſch des Mit=
telrheinkreiſes
aus Frankfurt a. M. und Gauverbandsſchwimm=
wartes
Troſt=Darmſtadt. Die Turner des Odenwaldgaus traten
zum erſtenmal als Schwimmer an den Start, und ſie können zu=
frieden
ſein mit dieſer erſten Probe. Außerordentlich ſtark war
die Beteiligung der Vereine am Springen für Turner und Tur=
nerinnen
. Es wurden hier Leiſtungen gezeigt, die in jeder Be=
rten
. Bei der Wiederholung ſiegte Frl. Erkens in 1.17,7 Min. ziehung ſich denjenigen anderer Sportverbände an die Seite ſtel=
len
können. Die Waſſerballſpiele der kombinierten Mannſchaften
von Vereinen des 2. Gauverbandes gegen den 1. Gauverband
ig ſich im 100 Meter=Freiſtilſchwimmen die zweite Niederlage ſtanden unter der einwandfreien perſönlichen Leitung des Kreis=
ſchwimmwarts
Bitſch und endeten mit einem Siege 4:1 des
2. Gauverbandes.
eweger, Karl, Tgd.
Springen für Turner, kreisoffen: 1. S
Beſſungen, 32 Punkte.

Springen für Turner Jugend, kreisoffen: 1. Sieg: Mayer, Adolf,
Tgd. 1846 Darmſtadt, 21 Punkte. 2. Sieg: Langenhagen, Ferd.,
Tgd. Hanau 1837, 19 P. 3. Sieg: Heck, Franz, Tgd. Beſſungen,
18½ P. 4. Sieg: Kemptzow, Emil, Tgd. Beſſungen, 18 P.
Springen für Turnerinnen, kreisoffen: 1. Sieg: Angersbach,
Minna, T.V. Offenbach, 21 P. 2. Sieg: Geiß, Helene, Tgd.
Hanau 1837, 20½ P.
Springen für Turnerinnen Jugend, kreisoffen: 1. Sieg: Hamel,
Ellen, Tgd. Hanau 1837, 21½ P. 2. Sieg: Stier, Aenne, Tgd.
Beſſungen, 20½ P. 2. Sieg: Hofferberth, Tilde, Tgd. Darm=
ſtadt
, 20½ P. 3. Sieg: Schuchmann, Martha, Tgd. Darmſtadt,
19½ P. 3. Sieg: Schäfer, Luiſe, Tgd. Hanau 1837, 19½ P.
Springen für Turner Jugend, Gau Odenwald: 1. Sieg: Joſt,
Georg, T. V. Groß=Umſtadt, 17½ P.
Springen für Turnerinnen Jugend, Gau Odenwald: 1. Sieg:
Diehl, Emmy, T. V. Erbach i. O., 17½ P.
Bruſtſchwimmen für Turner 400 Meter, kreisoffen: 1. Sieg: Spät,
Willy, Tgſ. Darmſtadt, 7,26 Min. 2. Sieg: Habig, Heinrich,
Tgſ. Daumſtadt, 7,26,1 Min.
Bruſtſchwimmen für Turner 400 Meter, Gau Odenwald: 1. Sieg:
Schneider, Friedel, T.V. Erbach i. O., 8/48,1 Min. 2. Sieg:
Eckerlin, Georg, T. V. Erbach i. O., 907,2 Min. 3. Sieg: Lang.
Georg, T. V. Erbach, 9,26 Min. 3. Sieg: Schönberger, Georg,
T. V. Groß=Bieberau, 9,26 Min.
Bruſtſchwimmen für Turnerinnen Jugend 50 Meter, kreisoffen:
1. Sieg: Hamel, Ellen, T. V. Hanau 1837, 47,2 Sek. 2. Sieg:
Marx, Gretel, T. V. Offenbach, 49 Sek. 3. Sieg: Horſt, Hedwig,
Tgd. Darmſtadt, 50½ Sek. 4. Sieg: Diehl, Emmy, T. V. Erbach,
50½ Sek. Gauoffen: 1. Sieg: Diehl, Emmy, T. V. Erbach,
50½ Sek.
Rückenſchwimmen für Turner Jgd. 50 Meter, kreisoffen: 1. Sieg:
Steinmetz, Willi, T.V. Offenbach, 40½ Sek. 2. Sieg: Jöſt,
Ernſt, Tgſ. Darmſtadt, 41,1 Sek. 3. Sieg: Heck, Franz, Tgd.
Beſſungen, 41,2 Sek.
Rückenſchwimmen für Turner Jugend 50 Meter, Gau Odenwald:
1. Sieg: Germann, Wilhelm, T. V. Erbach i. O., 46 Sek.
Bruſtſchwimmen für Schüler 50 Meter, Gau Odenwald: 1. Sieg:
Daab, Karl, T.V. Groß=Bieberau, 58,3 Sek. 2. Sieg: Wolf,
Georg, T. V. Groß=Bieberau, 1,04,2 Min.
Vereinslagenſtaffel für Turner 4 mal 100 Meter, kreisoffen:
1. Sieg: Turngeſellſchaft Darmſtadt, 5,56,3 Min.
Bruſtſchwimmen für Turner Jugend 50 Meter, kreisoffen: Schä=
fer
, Georg, Tgd. Beſſungen, 40 Sek., diſtanziert. 1. Sieg:
Schwally, Wilhelm, T. V. Erbach, 40,3 Sek. 2. Sieg: Heck, Frz.,
Tgd. Beſſungen, 41,5 Sek. 3. Sieg: Jung, Aug., Tgd. Beſſun=
gen
, 44,3 Sek. 3. Sieg: Schäfer, Ernſt, Tgſ. Darmſtadt, 44,3
Sek. 4. Sieg: Kramer, Gg., Tgd. Beſſungen, 47 Sek. 5. Sieg:
Heinz, Friedrich, Tgd. Darmſtadt, 47,3 Sek.
Bruſtſchwimmen für Turner Jugend 50 Meter, Gau Odenwald:
1. Sieg: Schwally, Wilhelm, T. V. Erbach, 40,3 Sek. 2. Sieg:
Germann, Wilhelm, T. V. Erbach, 44,4 Sek. 3. Sieg: Muhn,
Wilhelm, T. V. Erbach, 46,2 Sek.
Nückenſchwimmen für Turnerinnen Jugend 50 Meter, kreisoffen:
1. Sieg: Lämmerhirt, Lieſel, Tgd. Beſſungen, 44,3 Sek. 2. Sieg:
Barſchkier, Marie, T.V. Offenbach, 52 Sek. 3. Sieg: Diehl,
Emmy, T. V. Erbach, 52,4 Sek.
Rückenſchwimmen für Turnerinnen Jugend 50 Meter, Gau Oden=
wald
: 1. Sieg: Diehl, Emmy, T. V. Erbach, 52,4 Sek.
Rückenſchwimmen für Turnerinnen 50 Meter, kreisoffen: 1. Sieg:
Herrmann, Luiſe, T.V. Offenbach, 47,1 Sek. 2. Sieg: Götz,
Marie, Tgd. Darmadt, 54,3 Sek.
Bruſtſtaffel für Turnerinnen Jugend 3 mal 50 Meter, kreisoffen:
1. Sieg: T.V. Offenbach, 2,35 Min. 2. Sieg: Tgd. Darmſtadt,
2,38,3 Min.

Bruſtſtaffel für Turner Jgd. 3 mal 50 Meter, kreisoffen: 1. Sieg:
Turngemeinde Beſſungen, 2,10 Min.
Bruſtſtaffel für Turner Jugend 3 mal 50 Meter, Gau Odenwald:
1. Sieg: T. V. Erbach, 2,18½ Min.
Bruſtſtaffel für Turner 3 mal 50 Meter, Wanderpreis S. E. Erb=
grafen
, Alexander Erbach=Erbach: 1. Sieg: Tgſ. Darmſtadt,
2 Min. 48 Sek. 2. Sieg: T. V. Offenbach, 2,7,2 Min. 3. Sieg:
T. V. Erbach, 2,17,4 Min.
Hühſchwimmen für Turner 100 Meter, kreisoffen: 1. Sieg: Rauſch,
Ludwig, T. V. Offenbach, 1,15 Min. 2. Sieg: Weiß, Fritz, Tgſ.
Darmſtadt, 1,17 Min. 3. Sieg: Börner, Willi, Tgſ. Darmſtadt,
1,17½ Min.

Bruſtſchwimmen für Turnerinnen 50 Meter, kreisoffen: 1. Sieg:
Geiß, Helene, Tgd. Hanau 1837, 47 Sek. 2. Sieg: Angersbach,
Minna, T.V. Offenbach, 49½ Sek. 3. Sieg: Gerhardt, Eliſe,
Tgd. Darmſtadt, 51½ Sek.
Bruſtſchwimmen für Turnerinnen 50 Meter, Gau Odenwald:
1. Sieg: Willenbücher, Barbara, T.V. Beerfelden, 56½ Sek.
Beliebig=Schwimmen für Turnerinnen 50 Meter, kreisoffen:
1. Sieg: Herrmann, Luiſe, T.V. Offenbach, 48 Sek. 2. Sieg:
Horft, Hedwig, Tgd. Darmſtadt, 51 Sek.
Städteſtaffel für Turner 10 mal 50 Meter, gauoffen: 1. Sieg:
Turnverein Erbach i. O., 8,35 Min.

ruſtſchwimmen für Turner 100 Meter, kreisoffen: 1. Sieg: Arm=
bruſt
, Herbert, T.V. Offenbach, 1,32,2 Min. 2. Sieg: Habig,
Heinrich, Tgd. Darmſtadt, 1,32,4 Min. 3. Sieg: Schreiber,
Albert, T.V. Offenbach, 1,36,4 Min. 4. Sieg: Groh, Auguſt,

Bruftſchwimmen für Turner 100 Meter, Gau Odenwald: 1. Sieg:
Schönberger, Georg, T. V. Groß=Bieberau, 1,47 Min. 2. Sieg:
Schneider, Friedel, T.V. Erbach i. O., 1,51,3 Min. 3. Sieg:
Schön, Karl, T.V. Groß=Bieberau, 1,51,4 Min. 4. Sieg:
Jung, Wilhelm, T. V. Groß=Umſtadt, 1,59 Min. 5. Sieg: Lang,
Georg, T. V. Erbach i. O., 1,59,3 Min.
Städteſtaffel für Turner Jugend 5 mal 50 Meter beliebig, kreis=
offen
: 1. Sieg: Turnverein Offenbach, 4,7½ Min.

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Seite 4

Montag, den 2. Auguſt 1926

Nummer 212

Das Endſpiel um den ſäddeutſchen Pokal.
Sp. Pg. Fürth bezwingt V. f. B. Stuttgart nach Verlängerung 3:2. 18000 Zuſchauer
ſehen einen harien ausgeglichenen Kampf.

Leichtathletik.

Obwohl direkt unbeteiligt, brachte die Frankfurter Sport=
gemeinde
auch dem Endſpiel um den ſüddeutſchen Verbandspokal
ein großes Intereſſe entgegen. 18 000 Zuſchauer fanden ſich bei
fonnigem Wetter im Stadion ein und verfolgten mit großer An=
leilnahme
das erbitterte Ringen um die werwvolle Trophäe. Die
beiden Bewerber traten mit ihren beſten Mannſchaften an und
liefen, nach mäßiger erſter Halbzeit, bei der Fortſetzung des Tref=
fens
und in der Verlängerung zu einer bemerkenswerten Form
auf. Die ſpielkulturell beſſere Mannſchaft war ohne Zweifel
Fürth. Aber Stuttgart ſetzte ſich mit eiſerner Energie zur Wehr,
war ſehr ſchnell und ſchußfreudig. Die erſte Halbzeit verlief nach
durchſchnittlichen Leiſtungen torlos. Nach dem Wechſel kam
Stuttgart durch Gerlinger zweimal zu einem Tor. Aber beide
Male holte ſich Fürth durch Franz den Ausgleich. Das zweite
Tor von Fürth fiel aus einem Elfmeter. Die betreffende Ent=
ſcheidung
des Schiedsrichters war nicht ganz einwandfrei. In
der notwendig gewordenen Verlängerung nahm der Kampf noch
ſtändig an Spannung zu. Fürth war die glücklichere Partei.
indem es durch Franz zu dem entſcheidenden Treffer kam.
Fürth hat ſich damit den Pokal abermals geſichert und kommt
ſomit im nächſten Jahre wieder ohne weiteres in die Endſpiele
um die ſüddeutſche Meiſterſchaft.
Die erſie Halbzeit.
Fürth wählt die Seite gegen den leichten Wind, ſo daß die
anſtoßenden Stuttgarter ſofort in des Gegners Tornähe kom=
men
, wo Kleinlein unfair abwehrt. Der von dem Schiedsrichter
mit Recht verhängte Strafſtoß bringt indeſſen nichts ein. Fürth
ſcheint den Kampf auf die leichte Schulter zu nehmen und muß
es ſich gefallen laſſen, daß die allerdings etwas aufgeregt ſpie=
lenden
Stuttgarter den Kampf ziemlich ausgeglichen geſtalten
können. Dennoch macht Fürth den weſentlich beſſeren Eindruck
und man hat das Gefühl, als ob ſie nur halbe Fahrt machen.
Trotzdem hat Fürth eine Reihe von Torchancen. Sein Sturm,
in dem weder Franz noch Seiderer beſonders zu gefallen ver=
mögen
, Kießling ſogar recht ſchwach iſt, vermag nicht gegen den
recht ſicher arbeitenden Stuttgarter Torwächter Gabriel aufzu=
kommen
, der jeder Situation gewachſen iſt. Leider wird auf
dem Spielfeld viel zu viel geredet. Beide Gegner ſuchen ſich
hierin zu überbieten. Seiderer proteſtiert dagegen, daß die
Stuttgarter Aktionen durch Zurufe des in Tornähe poſtierten
Trainers geleitet werden. In der zehnten Minute hätten Fürths
Stürmer den erſten Erfolg buchen können, wenn ſie auf einen
ſcharfen Fernſchuß Leinbergers, der Gabriel aus den Händen
geglitten war, nachgeſetzt hätten. So konnte Gabriel die Situa=
tion
ſelbſt retten. Nach einer Viertelſtunde Spieldauer dreht
Fürth etwas mehr auf und wird auch ſofort etwas überlegen.
Da aber ſein Sturm nicht beſonders disponiert iſt, können die
ſich bietenden Chancen nicht verwertet werden. Auer hat mit
einer gut verwendbaren Flanke Seiderers Pech. Er ſetzt ſie knapp
an die Außenſeite des Netzes. Direkt anſchließend landet ein
Kopfball von Franz an der gleichen Stelle. Auch mit einem
ſchönen 25 Meter=Schuß hat Franz nicht mehr Glück. Gabriel
meiſtert ihn in ſicherer Manier. Die nun einſetzende Sturm= und
Drangperiode, in der Fürth Schuß auf Schuß abgibt, beweiſt,
daß die bisherigen Leiſtungen des Stuttgarter Torhüters keine
Zufallsleiſtungen waren. Gabriel iſt überall und läßt ſich nicht
beſiegen. In der 21. Minute ſcheint die Entſcheidung zu fallen:
Aſcherl hatte einen hohen Ball aufs Tor gegeben, den Kießling
ſchwach berührt.
Der Ball prallt von der Latte herunter und ſcheint die Tor=
linie
paſſiert zu haben. Der Schiedsrichter klärt indeſſen den
Streitfall durch die Entſcheidung: Torabſtoß. Der Kampf
wird nun immer weniger intereſſant. Das Tempo läßt zuſehends
nach und es hält ſchwer, daran zu glauben, daß man den deut=
ſchen
Meiſter im Endkampf um den ſüddeutſchen Pokal mit
einem ſo guten Gegner, wie den V.f.B. Stuttgart, ſieht. Die
erſte und einzigſte Ecke der erſten Halbzeit wird in der 36.
Minute von Fürth erzwungen, ohne indeſſen zu etwas Zähl=
barem
zu führen, trotzdem Franz den Ball ſchön getreten hatte.
Auf der anderen Seite wehrt Hagen unbegreiflicherweiſe knapp
vor der Strafraumgrenze mit beiden Händen ab. Doch auch
dieſer Strafſtoß wird über das Tor getreten. Mit einer Reihe
von anfechtbaren Entſcheidungen des Schiedsrichters geht die
erſte Halbzeit torlos zu Ende.
Die zweite Halbzeit.
Der Wiederanſtoß bringt wiederum die anfangs gezeigte
Ueberlegenheit des Deutſchen Meiſters. Dieſe währr jedoch nicht
lange, denn Stuttgart kommt langſam auch wieder in Schwung
und vermag erfolgreiche Gegenangriffe durch die Unterſtützung
der Läuferreihe einzuleiten. Schon die elfte Minute bringt denn
auch den Stuttgartern ihren vielbejubelten erſten Erfolg. Müller
bringt einen hohen Ball nicht weg. Gerlinger iſt zur Stelle und
läuft unangefochten bis kurz vor Hörgreen, an dem er ſehr geiſtes=
gegenwärtig
vorbei einſchießt. Fürth iſt etwas deprimiert, leitet
aber immerhin gefährliche Angriffe ein, die dann auch bald zum
Ausgleich führten. Eine Ecke wird von der Stuttgarter Vertei=
digung
nicht weggebracht und von Franz im Nachſchuß verwan=
delt
. Stuttgart will unbedingt die Führung wieder an ſich
reißen. Einen ſchönen Flankenlauf Retters unterbindet Hagen
unſauber. Der Strafſtoß wird durch prachtvollen Kopfball Ger=
lingers
verwandelt. Wenn bisher das Spiel noch einigermaßen
fair war, artete es bald nach einer ganz empfindlichen Fehl=
entſcheidung
des Schiedsrichters aus. Dieſer gab einen voll=
kommen
unberechtigten Elfmeter wegen auf der Strafraumgrenze
angeſchoſſener Hände. Franz ſtellt dadurch für Fürth den Aus=
gleich
her. Das erſte Opfer ſeiner eigenen unfairen Spielweiſe
wird der Stuttgarter Läufer Strehle, denn der Schiedsrichter
ſtellt ihn vom Spielfeld. Dieſelbe Maßnahme wäre für den
Fürther Mittelläufer Leinberger ſchon vorher am Platze geweſen.
Die reguläre Spielzeit bringt keine Aenderung des Reſultates
mehr. Die Verlängerung bringt ſchon in der erſten Hälfte das
Siegestor für Fürth durch einen unheimlich ſcharfen Schuß von
Franz, bei dem Gabriel die Ausſicht verſperrt war. Der Schluß
bringt fomit einen lebhaft debattierten Sieg des Deutſchen
Meiſters.
Die Kritik.
Beim Sieger ſah man eine unſichere Leiſtung von Hörgreen
im Tor, der von den beiden hervorragenden Verteidigern Hagen
und Müller die wenigſten Bälle überlaſſen bekam. Die Läufer=
reihe
arbeitete recht erfolgreich, ſowohl in der Unterſtützung der
Verteidigung wie der des Sturmes. In der Angriffsreihe war
Franz der Erfolgreichſte. Er ſchoß die drei Tore für Fürth und
bot damit die produktivſte Leiſtung, wenn man auch neben dieſer,
das hervorragende Führertalent Seiderers und den Fleiß Kieß=
lings
anerkennen muß. Auer und Aſcherl haben ſchon beſſere
Spiele geliefert.
Bei Stuttgart gehört dem Torwächter ein uneingeſchränktes
Lob für ſeine hervorragende Abwehrarbeit. Die Verteidigung
war ſtets auf dem Poſten und kann gleichfalls für die Nieder=
lage
nicht verantwortlich gemacht werden. Der beſte Mann auf
dem Platz war der Mittelläufer Blum, der von ſeinen Seiten=
läufern
gut unterſtützt wurde. Im Sturm war der linke Flügel

die treibende Kraft. Zu erwähnen blieben die beiden pracht=
vollen
Tore vom Mittelſtürmer Gerlinger.
Der Schiedsrichter Franz, Frankfurt, war dem Spiel in
keiner Weiſe gewachſen. Er benachteiligte beide Parteien durch
offenſichtliche Fehlentſcheidungen. Die Stuttgarter hatten das
Pech, zwei dieſer groben Fehlentſcheidungen zu gegneriſchen
Toren führen zu ſehen.
Der 1. F. C. Nürnberg ſchlägt den Hamburger
G. V. mit 9:1 (6:1)
Zur Begegnung der beiden deutſchen Ex=Meiſter H. S.V. und
1. F.C. Nürnberg hatten ſich in Hamburg 69000 Zuſchauer ein=
gefunden
, die von den Leiſtungen des in Hochform befindlichen Club
aufs Höchſte überraſcht wurden. Die Manyſchaft ſpielte wie aus
einem Guß und wie in ihren beſten Zeiten. Beſonders bewährte
ſich der neue Mittelſtürmer Schmidt. Das unerwartet hohe,
Können der Nürnberger ließ die Hamburger die Nerven ver=
verlieren
.
Sportverein Darmſtadt 98 Boruſſia Neunkirchen 9:1 (3:1).
Mit einem in dieſer Höhe auf keinen Fall erwarteten Sieg
eröffnete die Ligaelf des Sportvereins die neue Saiſon. Vorweg
ſei bemerkt, daß die Gäſte aus dem Saargebiet nicht ganz die
Erwartungen erfüllen konnten, die man hier in Darmſtadt
ſchon auf Grund ihrer großen ſportlichen Tradition hegte. Da=
für
waren die Leiſtungen der Boruſſen=Läuferreihe insgeſamt viel
zu ſchwach; auch die Unentſchloſſenheit des Sturmes der Saar=
mannſchaft
, der hinſichtlich Zu= und Zuſammenſpiels durchaus
befriedigte, war kaum zu überbieten. Wenn alſo auch die Darm=
ſtädter
gegen dieſen Gegner kein allzu ſchweres Spiel hatten, ſo
muß doch bei der Bewertung des Sieges berückſichtigt werden,
daß durch die Krankheit von Becker und Laumann die ganze ein=
heimiſche
Verteidigung ausgewechſelt werden mußte; auch Kratz
mußte durch den jugendlichen Michaelis erſetzt werden. Trotz der
dadurch veranlaßten Umſtellung gelang es den Darmſtädtern, von
Anfang an ſich zuſammenzufinden, ein Umſtand, der einzig und
allein durch das intenſive Training in der fußballoſen Zeit er=
klärt
werden kann.
Zu dem Spielverlauf kurz das Folgende: Bei Beginn des
Spieles ſah es durchaus nicht nach einem hohen Sieg der Darm=
ſtädter
aus. Wohl gelingt ihnen auf Flanke des Rechtsaußen
Wenner, die Takaſz durch Kopfſtoß verwandelte, bald ein Tor,
doch der Boruſſenſturm konnte zu dieſer Zeit wieder und wieder
die einheimiſche Hintermannſchaft in Bedrängnis verſetzen. Wohl
gaben ſich Meyer und Girmſcheid redlich Mühe, ihr Tor ſauber
zu halten; ſie waren aber nicht derart aufeinander eingeſpielt,
daß ſie das Bollwerk bildeten, das heute die Verteidigung einer
Bezirksligamannſchaft bilden muß; ihre recht guten Einzelleiſtun=
gen
werden dabei nicht überſehen. Boruſſia gelingt es denn auch,
durch guten und placierten Schuß ſeines Rechtsaußen auszu=
gleichen
. Von da ab ſpielte die Darmſtädter Läuferreihe derart
gut ihrem Sturm zu, daß Erfolge nicht ausbleiben konnten. Mit
3:1 ging es ſo in die Pauſe. In der zweiten Halbzeit hatte man
Jakobi, der als Mittelſtürmer auf verlorenem Poſten ſtand, in
die Läuferreihe, in der er ſich bedeutend wohler fühlte, zurück=
gezogen
, während nun Michaelis Mittelſtürmer und Bärenz Mit=
telläufer
ſpielte. Durch dieſe Umſtellung wurde das Zuſammen=
ſpiel
bedeutend gefördert; die Leiſtungen der beiden Sturmflügel
wurden dauernd beſſer, ſo daß die Erfolge, für die der ganze
Sturm verantwortlich zeichnete, faſt alle Früchte guter und vor
allen Dingen zweckmäßiger Kombination waren. Was die
Zuſchauer dabei insbeſondere freute, waren die kernigen Schüſſe,
mit denen ſeit langer Zeit wieder einmal von den Spielern
Wenner, Takaſz, Müllmerſtadt und Michaelis aufgewartet wurde.
Bildete das Spiel ſomit für den Darmſtädter Bezirksliga=
vertreter
einen guten Saiſonanfang, ſo darf doch keineswegs über=
ſehen
werden, daß die Ligamannſchaften des Rheinbezirkes
weſentlich ſpielſtärkere Gegner darſtellen wie Boruſſia Neun=
kirchen
. Immerhin iſt zu erhoffen, daß die Förderung der Spiel=
ſtärke
ſich auch in den jetzt bevorſtehenden ſchwereren Spielen
durchſetzen wird.
Fr. Turner Pfungſtadt 1.Spielvgg. 1921 Darmſtadt, 3:2 (0:0).
Ein Propagandaſpiel in Jugenheim, das anläßlich der
Sportplatzweihe ausgetragen wurde.
Union WixhauſenUnion Darmftadt 6:4 (2:3).
Union weilte geſtern bei ſeinem Namensvetter in Wix=
hauſen
als Gaſt. Wixhauſen mit drei Erſatzleuten; Darmſtadt
ohne ihren Mittelläufer, Linksaußen und I. Verteidiger.
S.V. Mainz 05 ſchlägt S. G. Höchſt 3: 1 (1:0).
Der Mainzer F. S. V. eröffnete die neue Saiſon mit einem
Freundſchaftsſpiel gegen die S. Gem. Höchſt. Mainz hatte einen
Erſatzmanm eingeſtellt, während die Höchſter ohne den endgültig
nach Wiessbaden übergeſiedelten. Otto Beſt antraten. Beide
Mannſchaften lieferten ein wenig anſprechendes Spiel, das dazu
noch teilweiſe ſehr harte Formen annahm, ſodaß wohl kaum einer
von den 2000 erſchienenen Zuſchauern auf ſeine Rechnung gekom=
men
ſein dürfte. In der 43. Minute kamen die Mainzer durch
ein Selbſttor von Höchſt zum erſten Erfolg. Nach der Pauſe er=
höhte
dann Lipponer dunch Verwandlung eines Strafſtoßes auf
2:0, doch noch in derſelbem Mimte ſchoß der Höchſter Mittelſtür=
mer
Bromann das Ehrentor. Kurz vor Schluß ſtellte dann der
Mainzer Halbrechte mit placiertem Schuß das Reſultat auf 3:1.
Turnen.
Reichs=Jugendtag der O. T. in Hirſchberg.
Beteiligung von 10 000 Jugendlichen aus allen Teilen des Reichs.
Am Samstag und Sonntag wurde in Hirſchberg das 3. Jugend=
treffen
der Deutſchen Turnerſchaft abgehalten, zu dem 10 000 Jugend=
liche
aus allen Teilen des Reiches zuſammengekommen waren. Den Auf=
takt
bildeten am Samstag Wettſpiele, Hindernisläufe und Staffelkämpfe.
Am Abend fand auf dem Marktplatz eine ſtimmungsvolle Begrüßungs=
feier
ſtatt. Am Sonntagvormittag vereinigten ſich die Jugendlichen zu
einer weihevollen Morgenfeier in der bis auf den letzten Platz gefüllten
Gnadenkirche. Anſchließend fand ein Feſtzug der 10 000 ſtatt. Auf dem
großen Feſtplatz zeigten die Feſtteilnehmer dann nachmittags Maſſenfrei=
übungen
, Riegenvorführungen und Volkstänze, die von großen Geſangs=
chören
umrahmt wurden. Eine erhebende Abendfeier bildete den Ab=
ſchluß
des Feſtes.
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt.
Das erſtemal nach 7 Jahren fand das 73. Feldbergturnen auf
dem Feldberg im Taunus ſtatt. Unter den 2000 gemeldeten
Turnern und Turnerinnen entſandte obiger Verein folgende
Turner und Turnerinnen: In der Altersklaſſe: L. Mulch, Fritz
Huthinann, in der Jugendklaſſe: H. Gunſt, Wilh. Vierheller,
Fritz Kißner, in der Turnerinnenklaſſe: Lina Treuſch, Wilma
Schubkegel. Alle haben trotz ungünſtiger Witterung ihre Punkt=
zahl
im 4=Kampf (54 Punkte) erreicht und konnten geſchmückt mit
einem Eichenkranz als Sieger heimkehren.

Die Wettkämpfe in Arheilgen.
Die Wettkämpfe hatten nicht ganz die Beſetzung des Vor=
jahres
gefunden, da die Kämpfe in Mannheim geſtern einen
Teil der Frankfurter wegnahmen. Trotzdem genügten die er=
ſchienenen
Mannſchaften aus Frankfurt, Offenbach und Darm=
ſtadt
, um entſprechende Leiſtungen zu erzielen, die ſich manchmal
wweit über den Durchſchnitt hoben. So die 3000 Meter, 1000
Meter Anfänger, uſw. Erfreulich waren die zahlreichen Teil=
nehmer
in der Jugendklaſſe, wo es oſt nur knappe Reſultate
gab zwiſchen dem erſten und letzten. Bei den Knaben wurde
mit dem ſchon oft gerühmten Eifer gekämpft. Die Schülerkämpfe
wurden nur von der Sportvereinigung Arheilgen und dem
Sportverein Darmſtadt ausgetragen.
1. Offen:
100 Meter=Lauf: 1. Engelhardt, Sporwerein Darmſtadt, 114:
2. Pabſt, Sportverein Darmſtadt, 11,8: 3. Schnelle, Sporwerein
Darmſtadt, 12,2.
800 Meter=Lauf: 1. Leunig, Eintracht Frankfurt, 2:12,3.
3000 Meter=Lauf: 1. Jordan, Eintracht Frankfurt, 9:36;
2. Hetterich, V.f.L. Frankfurt, 9:44,8: 3. Neuhaus, Union Darm=
ſtadt
, 9:58.
Kugelſtoßen: 1. Gies, Fk., Spp. Offenbach, 1105: 2. Juda,
Sportverein Darmſtadt, 10,72: 3. Bertſch, W., V.f. L. Frankf., 9,42.
Weitſprung mit Anlauf: 1. Gies, Fr., Sportverein Offen=
bach
, 5,91; 2. Hartmann, Sportverein Darmſtadt, 5,79; 3. Juda,
Spp. Darmſtadt, 4,90.
Dreikampf (100 Meter=Lauf, Kugelſtoßen, Weitſprung):
1. Gies, Fr., Spv. Offenbach, 156 Punkte; 2. Jans, Sporwerein
Darmſtadt, 154: 3. Allwohn, Sportverein Darmſtadt, 145.
Hochſprung: 1. Allwohn, Sporwerein Darmſtadt, 1,65 Meter;
2. Gies, Fr., Spp. Offenbach, 1,60; 3. Grünewald, Bar Kochba
Frankfurt, 1,50.
Diskuswerfem: 1. Allwohn, Sportverein Darmſtadt, 35,73;
2. Gies, Fr., Spp. Offenb., 31,31; 3. Bertſch, V.f.L. Frankf. 28,53.
2. Anfänger:
100 Meter=Lauf: 1. Klink, Mörfelden, 12,1: 2. Kurz, Willi,
Sportverein Offenbach, 12,2: 3. Preiß, Richard, Sporwerein
Offenbach, 12,3.
400 Meter=Lauf: 1. Hartmann, Sportverein Darmſtadt, 56,2;
2. Goldſchmidt, Bar Kochba Frankfurt, 56,3; 3. Gulbinat, Ein=
tracht
Frankfurt, 56,5.
1000 Mtr.=Lauf: 1. Müller, K., Heſſen, V.f.L., Darmſt., 2:47;
2. Dammel, Mörfelden, 2:52; 3. Jahnke, Theo, V.f.L. Frank=
furt
, 2:53,4.
3. Junioren:
1500 Meter=Lauf: 1. Brünnel Coſimo, Bar Kochba Frank=
furt
, 4:34: 2. Schneider, Spp. Offenbach, 4,37,2; 3. Gräſer, Spp.
Darmſtadt, 4,54.
Weitſprung mit Anlauf: 1. Guttandin, Hans, Dieburg, 5,93;
2. Lindenlaub, L., Spogg. Arheilgen, 5,79; 3. Hartmann, Sport=
verein
Darmſtadt, 5,77.
4. Jugend 08/09.
100 Meter=Lauf: 1. Gerhardt, Sportverein Darmſtadt, 12:3;
2. Gleim, Sporwerein Darmſtadt, 13:1; 3. Emmerich, V.f8.
Frankfurt, 13,2.
1000 Meter=Lauf: 1. Leunig, Eintracht Frankfurt, 2:572;
2. Becke, Eintracht Frankfurt, 2:57,6; 3. Heberer, Dietzenbach, 3:03.
Weitſprung mit Anlauf: 1. Werner, Sportverein Darmſtadt,
5,72: 2. Elias, Bar Kochba Frankfurt, 5,54; 3. Gleim, Sport=
verein
Darmſtadt, 5,39.
5. Staffeln.
4mal 100 Meter offen: 1. Sporwerein Darmſtadt ( Engel=
hard
II 800, Engelhard T 100, Pabſt 200, Schnelle 400 Mtr.) 4;
2. Spv. Offenbach 47: 3. V.f.L. Frankfurt 47,3.
3mal 1000 Meter offen: 1. Eintracht Frankfurt 8:34,3; 2.
Sportverein 99, Offenbach, 8:51; 3. Turn= und Sportverein Mör=
felden
8:59.
Olympiſche Staffel, offen: 1. Sportverein Darmſtadt 3:56/4;
2. Sportverein 99 Offenbach 4:03,04; 3. Bar Kochba Frankf. 4:G.
Schwedenſtaffel, Klaſſe B und O: 1.V.f.L. Frankfurt 2:11,2;
2. Kickers Offenbach 2:13; 3. Heſſen, V.f.L., Darmſtadt 2:141.
6. Schüler (unter 14 Jahren).
50 Meter=Lauf: 1. Barnickel, Sporwerein Darmſtadt, 6,6;
2. Holzſchuh, Spvgg. Arheilgen 7/4: 3. Fleck, Sppgg. Arheilgen, 7,6.
Weitſprung: 1. Barnickel, Sportverein. Darmſtadt, 471;
2. Holzſchuh, Sppgg. Arheilgen, 3,92; 3. Klein, Sporwerein
Darmſtadt, 3,83.
Ballwerfen: 1. Freund, Sporwerein Darmſtadt, 55,75: 2.
Hotz, Sportverein Darmſtadt, 55,79; 3. Klein, Sportverein
Darmſtadt, 52,51.
Waſſerball.
Jung=Deutſchland ſchlägt 1. Frankfurter Schwimmklub 9:0 (4:0).
Jugendmannſchaften.
Gleich in ihrem erſten Spiele konnte die Jugend von Jung=
Deutſchland, 2 wertvolle Punkte zur Jugendmeiſterſchaft er=
ringen
und es ihrer ſüddeutſchem Meiſtermannſchaft gleichtun.
Entgegen der Samstagsmeldung trat die Mannſchaft komplett
mit Förſter an. Von der Frankfurter Jugend hatte man allge=
mein
mehr erwartet, denn die Mannſchaft konnte Jung= Deutſch=
land
keinen weſentlichen Widerſtand leiſten. Schon bei Halbzeit
4:0 war das Spiel entſchieden. Durch die Stürmer Müller, Lau=
mann
und Schneider und den Verbindungsmann Förſter fielen
in regelmäßigen Abſtänden die Tore, während die Frankfurter
über die Verteidigung, Hirſchauer und Leyerzapf, nicht hinaus=
kamen
. Wagner im Tor hatte daher faſt nichts zu tun. Techniſch
ſah man oft ſehr ſchöne Sachen, dagegen wurde taktiſch noch ſehr
falſch geſpielt. Es hat ſich gezeigt, daß in 14 Tagen in Göppin=
gen
, bei den Spielen um die ſüddeutſche Jugendmeiſterſchaft,
noch viel beſſer geſpielt werden muß. Als Schiedsrichter fun=
gierte
zur allgemeinen Zufriedenheit. Herr Roßl, Frankfurter
Schwimmverein. Die Jung=Deutſchland=Jugend hat gegenüber
den anderen Mannſchaften den großen Vorzug, daß die Mann=
ſchaft
ſchon im vorigen Jahre dauernd zuſammen geſpielt hat.
Das nächſte Spiel wird am Dienstag, 3. Auguſt
um halb 8 Uhr, gegen die Heſſenjugend ſtattfinden,
die ſicher einen ſtärkeren Gegner abgeben wird. Dieſes Lokal=
derby
wird ſeine Anziehungskraft auf das Publikum nicht ver=
fehlen
.
Heſſen, V.f.L., DarmſtadtFrankfurter Schwimmverein.
2:1 (1:1).
Vor ungefähr 1200 Zuſchauern fand geſtern im Frankfurter
Stadion das erſte Verbandsſpiel um die Gaujugendmeiſterſchaft
ſtatt. Als Gegner hatten die Heſſen den Frankfurter Schwimme
verein gegen ſich. Nach anfangs verteiltem Spiel gelang es der
Frankfurter Mannſchaft, den erſten Treffer anzubringen, da
dem Torwächter der Heſſen der allzu glatte Ball aus den
Händen rutſchte. Bald zeigte ſich jedoch die techniſche Ueberlegen
heit der Darmſtädter Mannſchaft, aus der Otto Mayer durg
ſein überdachtes Spiel ganz beſonders hervorſtach. Auf eine gut
gegebene Vorlage von Mayer kann dann W. Hanſt den Ausgleich
herſtellen. Mit 1:1 ging es in die Pauſe. Nach Wiederbeginn
ſpielt der Frankfurter Schwimmverein etwas reichlich maſſih=
Trotzdem ſchwimmen ſich die Darmſtädter gut frei und es gee
lingt E. Hanſt das ſiegbringende Tor zu ſchießen. Otto Mayei
verſucht noch einige Durchbrüche, iſt aber zu gut abgedeckt, um
erfolgreich zu ſein. Man darf mit Recht auf den weiteren Aus
gang der Verbandsſpiele geſpannt ſein.

[ ][  ][ ]

Nummer 212

Montag, den 2. Auguſk 1926

Seite 5

4Heſſ Polizei=Sportfeſt 41926.
Polizeien der deutſchen Länder und an alle beſtehenden deutſchen
Polizeiſportvereine zu unſerem diesjährigen Heſſiſchen Polizei=
ſtehenden
Tatſache aus, daß die gewaltige Ausbreitung des Poli=
dieſer
Stellung auf die dringend notwendige gegenſeitige Unter=
eine
für Leibesübungen. Daß unſere Einladung ſo von unſeren
Kameraden im Reiche auch Aufnahme fand, das zeigt uns die
Teilnehmerzahl zu unſerer heute begonnenen Veranſtaltung.
Drum iſt es uns heſſiſchen Polizeiſportlern eine ehrenvolle Auf=
gabe
, Ihnen, liebe Kameraden, in unſerem Heſſenlande ein herz=
liches
Willkommen zuzurufen. Möge Ihnen Darmſtadt und ſeine
Polizei immer in angenehmer Erinnerung bleiben, mögen neue
Bande geknütft und alte wieder neu aufgefriſcht werden, dienen
ſie doch alle dem gleichen Zweck der Erſtarkung und dem Wohle
unſeres geliebten Vaterlandes. Mögen Ihre in die heute be=
gonnenen
Kämpfe geſetzten Hoffnungen in Erfüllung gehen. Wir
gönnen es einem jeden Kämpfer. Dieſe meine Wünſche mögen
ten. Sie, meine lieben Vereinskameraden, bitte ich mit mir ein=
zuſtimmen
in unſeren Sportruf: Unſeren lieben Gäſten in Darm=
ſtadts
Mauern ein dreifach kräftiges Hipp=Hura!
Nach dieſer Anſprache folgten ſportliche Vorführungen. Die
gymnaſtiſchen Uebungen des Heſſiſchen Polizeiſportvereins ſtan= edlen Sport zuzuwenden.
den unter der Leitung des Pol.=Oberleutnants Adamheit. Die
erakten und mit Sicherheit ausgeführten Uebungen fanden al=
ſeitige
Anerkennung. Großartige Leiſtungen, die berechtigten
Beifall fanden, führte die Muſterriege des Athletik=Sportvereins
1885 Darmſtadt aus, die die ſchwierigſten Akte mit ſchweren Ge=
wichten
ſpielend ausführte. Sie leiſtete in jeder Beziehung Glän=
ſendes
, ſo daß ſpontane Beifallskundgebungen ausbrachen. Ge=
tadezu
ſrenetiſchen Beifall fanden die Jonglierakte dreier Artiſten,
von denen der eine, als Clown verkleidet, zur Beluſtigung der
Agemeinheit beitrug. Größtes Intereſſe fanden die Ringkämpfe
der Mitglieder des Polizeiſportvereins mit denen des Athletik=
Sportvereins, in denen erſterer mit 7:5 Punkten ſiegte. Bei den
inzelnen Gängen (Bantamgewicht) gelang es P. Schwarz, in 10
Fliegengewicht) ſiegte H. Marloff 0:2. In den folgenden Kämp=
m
Federgewicht mit 42, Leichtgewicht 4:4, Leichtmittelgewicht
:5, Schwergewicht in 4 Minuten 7:5. Am kommenden Samstag
oll im Mathildenhöhſaale ein Ringkampf ſtattfinden. Bei Kon=
ert
und Tanz vergingen die Stunden ſchnell in angenehmer
Interhaltung. Nur einen Nachteil hatte die Abendveranſtaltung.
ämlich die, daß das Podium, auf dem dieſe intereſſanten Vor= zweitem, in 2 Minuten in vorſchriftsmäßiger Kleidung ſein
ührungen ſtattfanden, nur von zwei Seiten vom Publikum ge=
ehen
werden konnte, da die eine Längsſeite durch den Er=
eiſchungsraum
eingenommen war. Es iſt bei derartigen Veran=
altungen
vorteilhaft, ein Podium etwas erhöht in der Mitte In ungezwungener Fröhlichkeit blieb man abends noch einige
ines größeren Platzes aufzuſtellen. Daß die Beleuchtung nach
ſtöglichkeit funktioniert, iſt im Intereſſe beider Teile der Zu=
hauer
und Veranſtalter zu wünſchen.
Die leichtathletiſchen Wettkämpfe des Sonntag ſtanden im
Ugemeinen auf der gleichen Höhe wie die des Vortages. Man
ik und Taktik um ſo mehr auffielen, dagegen recht gute Durch=
nſtes
Wollen waren ſtets zu erkennen und müſſen anerkannt
erden.
rtsgruppe Darmſtadt, und dem Sportverein 1919 Münſter fiel Pl. 16, 55, 2:10. 1½½1 Lg.
olizeiſportverein gewann das Spiel mit 2:0 Toren.
teinſtoßen: 1. Aſal=Mannheim 823 Meter. 2. Baß=Frankfurt 17, 13. 13:10. 1½½2 Lg.
7,70 Meter. 3. Möhle=Hannover 7,44 Meter.
Sek. 3. Schäfer=Frankfurt 58 Sek.
iskuswerfen: 1. Baß=Frankfurt 37,60 Meter 2. Adamheit=Heſſen
30,79 Meter, 3. Ludwig=Baden 30 38 Meter.
Punkte, 2. Schrille=Stuttgart 106 Punkte.
eitſprung: 1. Klar=Baden 5,94 Meter, 2. Maurer=Stuttgart
5,70 Meter.
000 Meter Einzellauf: 1. Unterwachtmſtr. Wolff=Heſſen 36:4,4 15. Pl. 6i. B. 45ill, 2rle 74 2a.
Min. 2. Unterwachtmeiſter Lauber=Heſſen 37:17,3 Min. 3. Un=
meiſter
Mutſchler=Baden.
annſchaftslauf: 1. Heſſen 9 Punkte. 2. Baden 21 Punkte.
dargenſtaffel: 1. Baden 4=Mannſchaft 595 Sek. 2. Hannover
512 Sek. 3. Baden B=Mannſchaft 62,2 Sek.
20 Meter Lauf: 1. Klar=Baden 4:36,4 Min. 2. Wüſtner= Frank=
ſurt
4:39 4 Min. 3. Laumann=Heſſen 4:473 Min.
indgranatenweitwurf: 1. Ludwig=Baden 59,52 Meter. 2. Baß= ſchulrekorde. Bauer=Halle lief die 5000 Meter in 16:15,6 Min, über=
Frankfurt 56,85 Meter. 3. Möhle=Hannover 55,90 Meter.
Meter Lauf: 1. Tröller Baden 116 Sek. 2. Krone=Hannover Molls, indem er außer Konkurrenz den Sper 5540 Meter weit warf.
417 Sek. 3. Gern=Stuttgart 11,8 Sek. 4. Gundacher=Baden und Die Entſcheidungen des erſten Tages:
Weißert=Stuttgart je 12 Sek.
Ral 1000 Meter Staffel: 1. Baden 8:45,8 Min. 2. Heſſen 8:49
Min. Frankfurt aufgegeben.
nal 100 Meter Staffel: 1. Baden 473 Sek. 2. Hannover 47,8
Sek. 3. Heſſen 48,4 Sek.
hmpiſche Staffel: 1. Baden 3:58,3 Min. 2. Hannover 4:30,4
Min, 3. Heſſen 4:36,4 Min.
nal 1 Bahnrunde: 1. Erſte Bereitſchaft A=Mannſchaft 4:20,/4
Min. 2. Dritte Ausbildungsgruppe 4:24,9 Min. 3. Erſte Be=
eitſchaft
B=Mannſchaft 4:30 Min.
eerwerfen: 1. Rahn=Heſſen 46,45 Meter. 2. Ludwig=Baden
5,18 Meter, 3. Aſal=Mannheim 41,07 Meter.
lbhochſprung: 1. Mäule=Baden 2,85 Meter. 2. Bißmann=
leſſen
2,75 Meter. 3. Hainbach=Heſſen 2,60 Meter.
hſprung: 1. Klar=Baden 1,65 Meter. 2. Weißert=Stuttgart
55 Meter. 3. Schmidt=Heſſen 1,55 Meter.
Iu den nachfolgenden reitſportlichen Veranſtaltungen ſäumte
dichte Menſchenmenge den Reitplatz. Mit größtem Intereſſe. Münſter 51,76 Meter.
olgte man die Vorführungen, zunächſt das Jagdſpringen. Es
en ſich zum Start 15 Teilnehmer gemeldet, die techniſche Lei=
3 hatten Pol=Oberleutnant Spatz und Pol=Oberleutnant 2. Handelshockſchrle Nürnberg 452 Sek.
ttig. Richter waren Pol.=Hauptmann Kolb und Leutnant verſtät Bonn 1:096 Min
Andrä. Es ſchienen die ausgebildetſten Reiter der Schutz=
Zei teilgenommen zu haben, denn die Reittechnik ließ an ſich 8:022 Min, 2. Univerſität Leipzig 8:11 Min.
S zu wünſchen übrig. Daß einzelne Fehler beim Abſprung
einzelne Hinderniſſe vorkamen, die dann letzten Endes eine
lerpunktzahl für den betreffenden Reiter zur Folge hatten, iſt 25 Punkte.
rals nicht zu vermeiden, im allgemeinen kamen die Tiere gut mit 248 Punkten. 1 Dr. Staſſe in Klaſſe B mit 211 Punkten.
Sprung, auch kamen Ausbrüche ſelten vor. Es war ein
res Jagdreiten, das dank der hervorragenden Ausbildung ein Hamburg 46,4 P.

wahrer Genuß zu ſehen war. Die Polizeioffiziere nahmen an
dieſem Springen außer Konkurrenz teil. Pol=Oberleutnant Spatz
konnte in wunderbarem Ritt die Strecke fehlerfrei in 144 Mizu=
Der erſte Tag des Heſſiſchen Polizeiſportfeſtes fand mit einem ten zurücklegen. Sieger bei dem Jagdſpringen waren 1. Unter= Die Freiburger A. D. A. C.=Tage. 200 Kilometer Tempp!
Fackelzug der auswärtigen Gäſte und der Mitglieder des Heſſi= wachtmeiſter Maurer auf Leda, der die Strecke im 137 Minuten
ſchen Polizeiſportvereins durch die Straßen der Stadt und einer zurücklegte. Es folgten dann 2. Unterw. Bunz auf. Sporn in
anſchließenden ſportlichen Veranſtaltung auf dem Schupo=Sport= 1,36 Min. (Fehlerzahl 5 Punkte), 3. Wachtm. Edelmann auf
platz ſeinen Abſchluß. Unter Vorantritt einer Muſikkapelle, be= Narda in 1,54 Min (5), 4. Oberwachtm. Wallhäuſer auf The= nannt . . ., ein glänzendes Ergebnis!. Zur Elite der deutſchen
gleitet von einer großen Menſchenmenge, traf der Zug gegen reſe in 142 Min. (8), 5. Oberwachtm. Uhl in 147 Min. (8), Fahrer, dem Sieger im Großen Preis von Deutſchland, Rudolf
10 Uhr auf dem Platz ein. Hier hielt Polizeioberleutnant Herr= 6. Wachtm. Korb auf Suſe in 1,49 Min. (9). Die Zuſchauer Carracciolg auf Mercedes, Chriſtian Werner auf Mercedes,
mann eine Begrüßungsanſprache, in der er u. a. folgendes aus= ſpendeten begeiſterten Beifall, beſondere Anerkennung wurde den Huldreich Heußer auf Steyr, Willi Walb auf Benz, dem von
führte: Als wir im Juni d. J. unſere Einladungen an alle Reitern von vorgeſetzter Stelle zuteil. Die Verbrecherjagd, die ſeinem Münchener Unfall wiederhergeſtellten. Otto Kleyer auf
im Anſchluß an das Jagdſpringen ſtattfand, diente den Zuſchau= Adler, Karl Jörns und Hans von Opel, beiden auf Opel, Volk=
ſtortfeſt
ergehen ließen, gingen wir von der nun einmal feſt= folgenden Polizeibeamten in ihrer im Verhältnis zu dem leichten Alfa Romeo, Deilmann auf Auſtro=Daimler, Butenuth auf Ha=
Sportdreß der Verbrecher immerhin ſchweren Kleidung zeigten nomag und von den Motorradfahrern Vielhauer auf OKW.,
zeiſportes in den letzten Jahren die Polizeien aller Länder unſe= trotz mancher Mißgeſchicke insbeſondere bei dem Hindernisſprin= Thewis auf Patria, Stelzer auf BMW., Zick auf Puch, Herbert
res Reiches zu einem ausſchlaggebenden Faktor in der deutſchen gen doch eine erſtaunliche Behendigkeit und inſofern guten Er= Ernſt auf A. J. S., Brudes auf Victoria, Geißler auf Moto
Sportbewegung hat werden laſſen. Wir verwieſen auf Grund folg, daß ſie den Abſtand im allgemeinen halten konnten, den die
ſtützung der deutſchen Länder, insbeſondere der Polizeiſportver= Falle war es ſogar gelungen, auf der nicht allzulangen Strecke den Brough=Superior geſellen ſich noch erſtmalig in einem deutſchen
mal auch die Verbrecher geübte Läufer waren.
kel. Dieſes Inſtitut hatte ſich mit ſeinem guten Pferdematerial
und einigen Damen und Herren der Geſellſchaft liebenswürdiger=
hatte
es zuwege gebracht, daß die Uebungen für Laienreiter voll=
endet
, faſt fehlerlos ausgeführt werden konnten, in ihrem ſchwarz=
weißen
Dreß machten Reiterinnen und Reiter einen vornehmen
Sie auch für den ganzen Verlauf unſerer Veranſtaltung beglei= Eindruck. Man kann dem Reitinſtitut Runkel die Anerkennung taß, wie er ſein ſoll!
nicht verſagen, daß es in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens ſo
viel auf dem Gebiete des Reitſports geleiſtet hat. Es ſei ver=
raten
, daß ſich durch dieſe Reitvorführungen eine große Anzahl
Zuſchauer entſchloſſen, ſich neuerdings oder auch wieder dieſem
Das Voltigieren am lebenden Pferd zeigte die Gewandtheit
der daran beteiligten Beamten. Es waren auf dem galoppie=
ren
Pferde Uebungen, die nur ſchwer zu übertreffen waren. Es
iſt äußerſt ſchwierig, an einem nicht immer in gleicher Gangart
befindlichen Pferde dieſe vollendet auszuführen und derartige
Uebungen an ſich ein ſtarkes, wenn möglich, tägliches Training
erfordern. Von dieſem Geſichtspunkte aus können die Leiſtun=
gen
als reſtlos gelungen bezeichnet werden, ebenſo wie das Vol=
tigieren
an dem ſtehenden lebenden Pferd. Ein beſonderes
Glück für die Zukunft dem jüngſten Reiter der Schutzpolizei der
fanden allgemeine Bewunderung.
Die Reitergugdrille der Schutzpolizei wurde von den jüng=
Min. Ringzeit mit 0:4 Punkten zu ſiegen. Im nächſten Gang ſten Neitern der Schutzpolizei geritten. Selbſtverſtändlich iſt
die hier gezeigte Qugdrille mit der Privatguadrille nicht zu
en lagen die Entſcheidungen zugunſten des Polizeiſportvereins vergleichen. Die Reiter haben ihre Pferde durchaus in der
Gewalt. Gut diſzipliniert und durchgebildet war das Schritt=,
Trab= und Galoppreiten in jeder Weiſe durchaus einwandfrei
und wurde auch dementſprechend gewürdigt.
Intereſſant war das Wettſatteln. Es gelang dem Wacht=
Ziel zu gehen. Mit dieſem Wettſatteln fand die ſportliche Ver=
anſtaltung
des Heſſiſchen Polizeiſportfeſtes ſeinen Abſchluß.
Stunden beiſammen.
Pferdeſport.
ih wenig Kanonen, die dann aber auch durch ihre beſſere Tech= Großes Nationales Jagdrennen in Hannover. Im 171 Kilometer=Tempo legte er den Kilometer zurück. Taris
hnittsleiſtungen. Man kann nicht ſagen, daß für die Zuſchauer 1000 Meter: 1. Frau M. von Graebenitz Arndt (Varga), 2. Godwina, alte 200 PS Opel von Jörns kam mit dieſen neueſten Schöp=
ie
Kämpfe dadurch an Wert verloren hätten. Man freute ſich 3. Linz; ferner: Cuſcha, Helios, Falkenauge Mohrenpeter, Urſel, Kale= fungen internationalen Autobaus nicht mehr mit.
ber die jeweilige Beſtleiſtung. Gute ſportliche Diſziplin und braſſe, Karola, Marinta. Tot, 144, Pl. 31, B, 14:10. 1 Lg.K.½ Lg.
Albana (Williams), 2. Countryſide, 3. Hardinge; ferner; Kudlg, Ver= fahrer unbedingt höher einzuſchätzen, als die der Wagenfahrer.
Das Fußballſpiel zwiſchen dem Heſſiſchen Polizeiſportverein, liebt, Zingeltangel. Miltiades. Hafis, Gänſeblume, Silhouette. Tot. 36. Wer jemals Motorrad gefahren hat, weiß, daß ein 70.80 Kilg=
III. Mndlinghoven=Rennen; Ehrenpreis und 2600 Mk. 2400 Meter:
itlich mit einer Reihe leichtathletiſcher Wettkämpfe zuſammen. 1 A. von Negeleins Ravier (Bleuler), 2. Weſel, 3. Toledo; ferner: Der Motorrad=Tagesrekord aber wurde von Alfter (Lauſanne)
0 Meter Lauf: 1. Eter=Bcden 562 Sek. 2. Hang=Baden 57,4 5000 Meter: 1. F. Herchners Propulſor (Kuhnke), 2. NainNain. Die deutſchen Fabrikate haben ſich im Motorradwettbewerb nicht
reikampf für Beamte, über 32 Jahre: 1. Mäule=Baden 114 ferner: Curgeao, Pikſieben, Geiſenheim, Lefels, Gegenwart, Chanterella, mit Kompreſſor ein Durchſchnittstempo von 164009 Kilometer
Thalia. Tot, 33, Pl. 13, 14, 73:10. 14½ Lg.
5,92 Meter, 3, Behrens=Hannover 5,72 Meter, 4. Heller=Baden Heros de Legende (Wolff), 2. Fridolin, 3. Jojo; ferner Odaig, Varus, 1000 gem Zenith=Maſchine mindeſtens die Wage hält. Victoria
Gourmet, Schneeeberg, Amandus, Karo=Bube, Mareius, Fanal. Tot, und Brudes ..., beide dürfen mit Fug und Recht ſtolz ſein
b. Dietzes Mildred (Ulbrich), 2. Sambur, 3. Minenhofz ferner: Ama, Ausländer holten ſich in den einzelnen Klaſſen manch wohlver=
terwachtmeiſter
Stölting=Frankfuart 37:47,0 Min. 4. Unterwacht= Idealiſt, Maunta, Turfball, Urplötzlich, Magnus, Lichtfee. Tot, 54, dienten Preis. Von deutſchen Maſchinen war nur noch BMW.
Pl. 19, 16, 33:10, Kopf114 Lg.W.

Die Deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften.
Die Deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften in Jeng brachten bereits
am Samstag einige Entſcheidungen und darunter gleich zwei neue Hoch=
legen
nach Hauſe, und den zweiten Rekord erzielte der Königsberger
800 Meter: 1. Mahr=Wien 2:01,8 Min., 2. WeidmannMannheim,
3. Richter=Berlin.
Weitſprung: 1. Ladewig=Berlin 6.78 Meter, 2. Kugel=Berlin 6,59
Meter, 3. Regensburger=Jena 6,57 Meter.
5000 Meter: 1. Bauer=Halle 16:15,6 Min. (Hochſchulrekord),
2. Fäſſel=Dresden 16:26,4, 3. Rittenbruch=Berlin 16:34,1 Min.
Speerwerfen: außer Konkurrenz Molles=Königsberg 55,40 Meter
(Hochſchulrekord).
100 Meter: 1. Körnig=Breslau 107 Sek., 2. Aſſeher=Berlin 11 Ser
400 Meter: 1. Stortz=Halle 50 Sek. 2. Faiſt=Karlsruhe 50,9 Sek.
1500 Meter: 1. Krauſe=Breslau 4:14,4 Min., 2. Schilgen Darm=
ſtadt
4:16,8 Min.
110 Meter Hürden: 1. Anton=Berlin 16/4 Sek., 2. Rückert=Wien
173 Sekunden.
Hochſprung: 1. Beetz=Berlin 1,80 Meter berührt, 2. Ladewig=Berlin
1ns Meter, 3. Huhnsena.
Stabhochſprung: 1. Spieler=München 3,20) Meter 2. Schaum=Berlin.
Kugelſtoßen: 1. Knoop=Hamburg 12,63 Meter, 2. Voigt= Charlotten=
burg
12,53 Meter.
Speerwerfen: 1. Molles=Königsberg 54,40 Meter, 2. Deppenbrock=
Diskuswerfen: 1. Knoop 37,96 Meter, 2. SchinkelBerlin 37,29 Meter,
4100 Meter=Staffel: 1. Handelshochſchule Mannheim 45,1 Sek.,
6X100 Meter=Staffel: 1. Univerſität Berlin 1:07,6 Min., 2. Uni=
3X1000 Meter=Staffel: 1. Techniſche Hochſchule Charlottenburg
Olymp. Staffel: Univerſität Breslau 3:40,9 Min.
Olymp. Fünfkampf: 1. Ladewitz=Berlin V7 P., 2. Voß=München
Olymp. Fünfkampf für Alt=Akademiker: 1. Ehgartner in Klaſſe 4
Mehrkampf im Schwimmen: 1. Albert=Breslau 56,4 P., 2. Michel=

Kilometerrekord.
S. D. Freiburg i. Br., 1. Auguſt.
325 Fahrzeuge ſind zu dieſen ADAC.=Veranſtaltungen ge=
ern
zur Beluſtigung, obwohl dieſe Uebung tiefernſt iſt. Die ver= hardt auf Rabag=Bugatti, Karl Kappler auf Bugatti, Taxis auf
Guzzi, Buſſinger auf A. J. S., Bauhofer auf B. M. W., Klein
Verbrecher beim Start vor ihnen voraus waren. In einem auf Güldner, Köppen auf Harley=Davidſon, Malenbrei auf
Abſtand zu verringern, zuſammengenommen war alſo die Uebung Wettbewerb ſtartende Ausländer, ſo der beruhmte Italiener
für die teilnehmenden Schutzpolizeibeamten ein voller Erfolg, zu= Campari auf Alfa=Romeo=Rennwagen, der Schweizer Motorrad=
meiſter
Franconi auf Motoſacoche, die Franzoſen Surdot auf
Sehr feſch war die Reiterquadrille des Reitinſtituts Run= Monet u. Goyon, Gaußerques auf Minet u. Goyon, Alfter auf
Chater=Léa und auf Zenith und mehrere Schweizer Fahrer.
Am Samstag vormittag rief der ADAC. zum Kilometer=
weiſe
zu Vorführungen anläßlich des Polizeiſportfeſtes zur Ver= rekord. Freiburg prangt im Flaggenſchmuck, allein die Sternfahrt
fügung geſtellt und mit ſeinen vortrefflichen Leiſtungen in der des Freiburger Autoklubs hat rund 400 Kraftfahrer nach Frei=
Oeffentlichkeit viele Anerkennung gefunden. Gute Reitausbildung burg gebracht . .., was Wunder, daß die Kilometer=Rekord=
Strecke in der Rheinebene bei Breiſach dicht von Menſchen be=
lagert
war. Der Morgen war kühl, die Sonne lag hinter fliehen=
den
Wolken . . ., die Straße war ſtaubfrei, es war ein Sport=
Die Cyclecars und die Kleinwagen begannen das Rennen.
Im 7590 Kilometer=Tempo zogen die drei Diabolo über die
Bahn wendeten nach dem 1 Kilometer=Auslauf, nahmen wie=
der
1 Kilometer Anlauf und jagten die Rennſtrecke zurück. Alle
Fahrzeuge mußten die 1 Kilometer=Strecke zweimal paſſieren;
die mittlere Fahrzeit wurde gewertet. Dann kamen die kleinen
Hanomag, die hier mit roter Korbgeflecht=Karoſſerie präſen=
tierten
. In der 1100 gam=Klaſſe war der Salmſon von Eiſen=
hauer
(Stuttgart) der ſchnellſte. Er brachte es ſchon auf ein
112 Kilometer=Tempo; Hans von Opel auf Opel als Zweiter
dieſer Klaſſe erreichte nur 101 Kilometer. Im Wettbewerb der
1½ Liter=Wagen jagte Otto Kleyer ſeinen Adler in 31:85 Sek.
über die 1 Kilometer=Strecke, mithin in einem Durchſchnitt von
116 Kilometer. Der Bugatti von Beck (Augsburg) erreichte in
der nächſtfolgenden Klaſſe ſchon einen Durchſchnitt von 126 Kilo=
meter
, und der Auſtro Daimler von Eubiſch=Glogſen in der
ſchon ſchöne Reitanlagen hat. Auch die Pyramiden am Pſerd 3 Liter=Klaſſe ein 140 Kilometer=Tempo. Dann kamen die gro=
ßen
Wagen! Huldreich holte aus ſeinem Stehr ein 152 Kilometer=
Tempo heraus und war damit Klaſſenſieger vor Willi Walb auf
Benz, und Carracciola ſchuf auf ſeinem 24/100 140 PS Mercedes
den Kilometer=Rekord der Sportwagen. Im 153 Kilometer=
Durchſchnittstempo gin der Mercedes beide Male über die
1 Kikometer=Strecke.
Danach kamen die Rennwagen. Jörns war in der 1100 gcm
Klaſſe auf ſeinem einſitzigen Opel=Laubfroſch der Schnellſte,
Kimpel auf Bugatti ſiegte in der 1½ Liter=Klaſſe, und dann kam
meiſter Edelmann als erſtem und Unterwachtmeiſter Bunz als der Tagesrekord, kam die ſchnellſte Sportfahrt, die je in Deutſch=
land
gefahren worden iſt: Campari brachte ſeinen Alfa=Romeo=
Pferd vorſchriftsmäßig zu fatteln und nach kurzem Ritt durchs Rennwagen in 18.15 Sek, über die Kilometerſtrecke. Das ent=
ſpricht
einem Durchſchnitt von 198,350 Kilometer . . ., über 200
Kilometer betrug ſein Tempo am Ziel! Chriſtian Werners Mer=
eedes
mag am Ziel gleichſchnell geweſen ſein. ., einmal, zwei
Sekunden lang, begann er zu ſchleudern, muße Werner gegen=
ſteuern
, die Fahrt hemmen. Das war entſcheidend. Der Durch=
ſchnitt
des Mercedes 173,350 Kilometer iſt gleichfalls glänzend...
zum Siege langte er nicht. In der 3 Liter=Klaſſe fuhr Karl
Kappler auf einem Bugatti die drittſchnellſte Zeit aller Wagen.
I. Harzburgcennen; für Zwejährige. Ehrenpreis und 28o Mk., brachte ſeinen Alfg=Romeo nur auf 160 Kilometer, und der
Auch bei den Kraftradfahrern gab es Spitzenleiſtungen, die
II. Breis von Iſernhagen; 200 Mk., 1200 Meter: 1. N. Haniels verblüffend waren. Sportlich ſind die Erfolge der Motorrad=
meter
=Tempo ſchon allerhand Können und Fahrtechnik erfordert.
Baroneſſe, Winnetou. Hünenberg, Höhenrauch, Endegut. Tot, 95, Pl. auf Zenith in einem Durchſchnittstempo von 179,284 Kilometer
geſchaffen. Hoch klingt das Lied vom kühnen Fahrer! Nur die
IF. Großes Nationales Jagdrennen; Ehrenpreis und 15000 Mk., Zeit Camparis auf dem Alfa=Romeo=Rennwagen war beſſer.
3. Märchenprinz; ferner: Contempt of Court, Le Defroque, Nößling, übermäßig mit Ruhm bekleckert. Umſo freudiger aber mögen die
Centrifugal, Marotte, Raufbold. Tot. 90, Pl. 26, 54, 28:10. 32W. ſchönen DKW.= und Victoria=Erfolge anerkannt ſein, die ihren
V. Preis der Stabt Hannover; Ehrenpreis und 6200 Mk., 1300 Fahrern erſte Klaſſenpreiſe einbrachten. Brudes, der nach Nürn=
Mark: 1. W. Lindenſtädts Maifahrt GBleuler), 2. Sinir, 3. Jodaz berg ausgewanderte Oberſchleſier, holte aus ſeiner Victoria
VI. Kleefelder Ausgleich; 2600 Mk., 1600 Meter: 1. D. Ehrenfriebs heraus ..., das iſt eine Leiſtung, die techniſch der Leiſtung der
auf ihre Leiſtung! Aber auch DKW. endete wieder einmal in
FII. Graf Holck=Grinnerungsrennen; 2600 Mk., 3200 Meter: 1. A. Front und erwies ſich als beſtes Kleinkraftrad, das es gibt. Die
mit unter den Beſten ſeiner Klaſſe.
Organiſatoriſch war der Kilometer=Rekord makellos. Die
Zeitnahme funktionierte auf einhundertſtel Sekunden genau und
der Wettbewerb ging flott vonſtatten. Die O. N. S. die DMS.
der ADAC. und der DMV. waren durch Vorſtandsmitglieder
vertreten.

Radſport.

Sieger: Brunv Wolke=Berlin.
Das Straßenrennen um den Großen Opelpreis von Süddeutſchland
führte von Schweinfurt über Bad Kiſſingen, Bamberg, Kitzingen nach
Schweinfurt zurück. Kurz vor dem Ziel lag eine Spitzengruppe dicht
zuſammen, aus der ſich dann im Endſpurt Bruno Wolke vor Alberto=
Berlin knapp den Sieg ſicherte. Wolke benötigte insgeſamt 9:22:30 Std.,
dicht hinter ihm folgte mit 9:22:302 Std, der Frankfurter Dumm. Drit=
ter
wurde Buſſe=Berlin in 9:22:33 vor Bickner=Berlin 9:22:34 und Buck=
Berlin 9:23:09 Std.

Maigendi, Ludaings

Flammeris,
das Krafemehl und Gebäck 8

Betterbericht.
Wettervorherſage für Dienstag, 3. Auguſt
(nach der Wetterlage vom 1. Auguſt):
Wegen ungenügenden Eingehens von Nachrichten muß die Prognoſe
für den 3. Auguſt ausnahmsweiſe ausfallen.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann.
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Truch und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer hat 6 Seiten.

[ ][  ]

Seite 6

Montag, den 2. Auguſt 1926

Nummer 212

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