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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtatiet.
Nummer 203
Samstag, den 24. Juli 1926.
189. Jahrgang
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Poincares Kabinett der nationglen Einigung
Nach Herriot — Poincaré.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 23. Juli.
Die Ereigniſſe nehmen einen immer ſtürmiſcheren Lauf.
Herriot wurde von der Kammer ruhmlos niedergeſtimmt. Es
war der rechte Flügel des Kartells, der ihn unter der Führung
Franklin Bouillons ſtürzte. Nicht der Einfluß der Großfinanz
und auch nicht die unangenehme Ueberraſchung des
angelſächſi=
ſchen Auslandes, ſondern nur die Kammer war es, welche die
neue Kartellregierung ſo prompt weggefegt hat. Die
Partei=
rahmen ſcheinen ſich aufzulöſen. Die Kammer iſt nur noch
Stim=
mungen und den Eingebungen des Augenblicks unterworfen.
Es bleibt nichts anderes übrig, als angeſichts, der Gefahr alle
möglichen Kombinationen und alle zur Verfügung ſtehenden
Männer durchzuproben. Wo ſoll aber dieſe Haſt, dieſes kopfloſe
Suchen nach einer Regierung enden? Das hängt, ſo ſonderbar es
auch ſcheint, nicht von den regierungsbildenden Politikern, nicht
von ihrer Richtung, ſondern nur von der Kammer ſelbſt ab.
Seit zwei Jahren jagt in Frankreich eine Regierung die
andere. Sie wurden nach mühevollen Verhandlungen gebildet
und geſtürzt, ehe ſie ſich bewähren oder verſagen konnten.
Zu=
letzt artete dieſes Spiel ins Abſurde aus. Die Verſuche Briands,
Caillaux' und Herriots ſcheiterten, bevor ſie das geringſte
unter=
nehmen, ja, bevor ſie ihre wahren Abſichten verraten konnten, an
dem konfuſen Verhalten der Kammer. Es war ein Fehler von
Caillaux, die Vertrauensfrage bei Schritt und Tritt aufwerfen
zu wollen; Herriot wollte dieſen Fehler vermeiden und ſich mit
einem einmaligen Vertrauensvotum — das nächſte wird das
Schickſal der franzöſiſchen Politik entſcheiden — begnügen und
dann die Kammer in die Ferien ſchicken. Ihm wurde nicht
ein=
mal das vergönnt. Wahrlich, es ſcheint, daß alle Regierungen,
die ſamt und ſonders in der letzten Zeit geſtürzt wurden,
wert=
voller waren als die Kammer, welche über ſie urteilte!
Bei einer ſolchen Situation — die nicht in der eigentlichen
Finanzlage des Landes, ſondern in der unglücklichen
Zuſammen=
ſetzung der Kammer begründet liegt — muß die politiſche
Ent=
wicklung durch Zufall bedingt ſein.
Poincaré kann die Löſung des Finanzproblems gelingen,
wenn er das politiſche Problem löſen kann. Die Hauſſe des
Franken, als er ſeinen Veſuch, ein Kabinett zu bilden,
unter=
nahm, zeigte, daß ein gewiſſes Vertrauen zu ihm vorhanden iſt.
Eine eigentliche Volkstümlichkeit bei den breiten Kreiſen der
Bevölkerung genoß er ja nie. Desgleichen iſt ſeine Situation in
der Kammer — ſelbſtverſtändlich — ſchwach. Dieſe Tatſachen
erklären es zur Genüge, daß er die Außenpolitik auch nicht dort
anfangen würde, wo er ſie abbrach. Doch ſoll vor einem
über=
eilten Optimismus in dieſem Punkte gewarnt werden.
Schließlich muß ſich die franzöſiſche Kammer entſcheiden. Bei
dieſer Entſcheidung kommt es einzig und allein auf die
Finanz=
frage und nicht auf Parteieinſtellungen an, die ja revidiert
wer=
den können. Denn die wahre Gefahr liegt nicht darin, daß dieſe
oder jene Regierung eine falſche Finanzpolitik einſchlägt, ſondern
darin, daß der Parlamentarismus vollkommen verſagt und die
Parteien ſich überhaupt nicht einigen können. Die Situation wird
im Auslande meiſt viel verzweifelter beurteilt, als ſie in der
Wirklichkeit iſt. Sollte aber die Kammer ſich wirklich unfähig
zei=
gen, einen feſten Weg einzuſchlagen, ſo läge der Schlüſſel der
Situation in der franzöſiſchen Geſchichte ...
Poincarés Miniſierliſte.
Nachdem ſich die Ausſichten auf das Zuſtandekommen eines
Kabinettes Poincars ſchon in den ſpäten Abendſtunden des
geſt=
rigen Tages trotz des Widerſtandes der Linken entſchieden
gebeſ=
ſert hatten, hat Poincaré heute um 1½ Uhr mittags dem
Präſi=
denten der Republik im Elyſée die folgende Miniſterliſte vorgelegt:
Miniſterpräſident und Finanzen: Poincaré.
Juſtiz und Vizepräſident: Barthou.
Auswärtiges: Briand.
Inneres: Albert Sarraut.
Krieg: Painlevé.
Oeffentlicher Unterricht: Herriot.
Marine: Leygues.
Handel: Bokanowski.
Ackerbau: Queuilles.
Kolonien: Leon Perrier.
Eiſenbahn: Tardieu.
Penſionen: Marin.
Für das Einlenken der linken Gruppen war von
entſcheiden=
der Bedeutung, daß verlautete, daß Doumergue die
Kam=
mer auflöſen werde, falls ſich eine Mehrheit
für das Kabinett Poincarénicht ergeben ſollte.
Von dieſer Abſicht des Präſidenten wurde Poincaré ſchon geſtern.
abend unterrichtet, der auch gegebenenfalls mit der Auflöſung der
Kammer beauftragt werden ſollte und unter deſſen Kontrolle ſich
dann die Neuwahlen vollzogen hätten. Dieſe Abſichten haben die
Linksgruppen nachdenklich geſtimmt und ſind ein nicht
unweſent=
licher Grund dafür, daß ſie mit ihrer Oppoſition nunmehr
ein=
lenkten.
Das neue Kabinett.
Nach einer Erklärung Poincarés wird vorausſichtlich die
Regierung am kommenden Dienstag vor die
Fammer treten und die ſofortige Beratung der von ihr
vor=
gelegten Finanzprojekte fordern. Das neue Kabinett beſteht aus
* Senatoren und 9 Abgeordneten. Unter den Senatoren
be=
finden ſich zwei Mitglieder der Republikaniſchen Union und zwei
der Republikaniſch=demokratiſchen Linken, da ſich der neugewählte
Senator Albert Sarraut bei dieſer, der Radikalen Kammergruppe
entſprechenden Partei, einſchreiben laſſen dürfte. — Von den
Kammergruppen ſind vertreten: Die Sozialiſtiſchen Republikaner
und die Radikalen mit je zwei Mitgliedern, die Republikaniſch=
demokratiſche Linke, die Linksrepublikaner, die Radikale Linke
und die Republikaniſch=demokratiſche Union durch je ein Mitglied.
Der Miniſter für öffentliche Arbeiten, Tardieu, gehört keiner
Gruppe an. Schließlich iſt bemerkenswert, daß das neue
Miniſte=
rium nicht weniger als ſechs ehemalige Miniſterpräſidenten
umfaßt.
Poincaré über die Zaſamnenſetzung ſeines Kabinetts.
Beim Verlaſſen des Elyſees erklärte Poincaré den
Preſſe=
vertretern: Wir haben ein Kabinett der ſehr weitgehenden
na=
tionalen Einigung bilden können, in dem ſämtliche Parteien
ver=
treten ſind, ohne ſozuſagen dem Stärkeverhältnis der Fraktionen
Rechnung zu tragen. Wir haben verſucht, unſere Aufgabe mit
möglichſter Eile durchzuführen. Ich muß ſagen, daß ich keinen
Schwierigkeiten begegnet bin, weil ich es mir habe angelegen ſein
laſſen, das Miniſterium zu bilden, ohne die einen oder andern zu
bevorzugen. Wenn wir auf alle Anregungen eingegangen wären,
die ſich kundgetan haben, dann würden wir bis in alle Ewigkeit
nach einer idealen Löſung ſuchen und im Augenblick gilt es
wirk=
lich, keine Zeit zu verlieren.
Die Politik der neuen Regierung.
Die neue Regierung hat ſich heute abend 7 Uhr ins Elyſee
begeben, wo Poincaré ſeine Mitarbeiter dem Präſidenten der
Republik vorſtellte. Mit Bezug auf die Politik der neuen
Regierung erfahren wir, daß Poincaré in der nächſten Woche
eine Unterredung mit Mellon haben wird, die keinem offiziellen
Charakter haben, wohl aber geheimgehalten werden dürfte. Die
Regierung werde ſich hauptſächlich auf direkte Steuern legen und
ganz beſonders darauf hinzielen, alle Kreiſe der Bevölkerung zur
Bezahlung der Einkommenſteuer heranzuziehen. Was die
Staatskaſſe betrifft, ſo wird erklärt, daß dieſes Problem
vor=
läufig nicht wehr beſteht. Die Rückzahlungen von
Schatzan=
weiſungen und Verteidigungsſcheinen hätten heute bereits
auf=
gehört, weil das Publikum offenbar Vertrauen in die
Re=
gierung beſitze. Die Regierungwerde ausgedehnte
Vollmachten für die Löſung des
Finanzpro=
blems fordern, ohne daß dieſe ſo weitgehend ſeien, wie ſie
im Projekt Caillaux” vorgeſehen waren. Man hofft, daß die
Kam=
mer die Debatte über das Finanzprojekt in der nächſten Woche zu
Ende führen werde, ſo daß ſie am Samstag in die Ferien gehen
könnte. In Kammerkreiſen rechnet man damit, daß die Regierung
350—420 Stimmen auf ſich vereinigen wird, hegt aber dagegen
Befürchtungen, ob der Zuſammenhang zwiſchen
ſoverſchieden eingeſtellten Miniſtern des
Kabi=
netts auf die Dauer gewahrt werden könnte.
Außerdem wird verſichert, daß Poincars gegen die Locarnopolitik
nichts unternehmen werde, und daß Briand das
Außenminiſte=
rium erſt auf dieſe formelle Zuſicherung hin übernommen habe.
Der Widerſtand der Radikalen gegen die
Miniſierpräſidentſchaft Poincarés.
Ob die Hauptſchwierigkeit bei der Kabinettsbildung, der
Widerſtand der Radikalen gegen die
Miniſter=
präſidentſchaft Poincarés, durch den Eintritt
Her=
riots und ſeiner beiden Getreuen Queuille und Perrier
über=
wunden iſt, bleibt abzuwarten. Bisher ſind die Radikalen
zu einer Einigung in dieſer Beziehung nicht
ge=
kommen.
In einer Entſchließung nimmt die Radikale
Kammer=
gruppe von der politiſchen Lage Kenntnis, ohge ſich für
oder gegen die Regierung auszuſprechen. Man
rechnet in parlamentariſchen Kreiſen damit, daß etwa die Hälfte
der Radikalen für die Regierung ſtimmen wird, ſo daß dieſe etwa
350 Stimmen erhalten dürfte. Der Vorſitzende der Radikalen
Gruppe, Cazals, unternahm während der offiziöſen
Kammer=
ſitzung bei Poincaré eine Demarche. Er teilte dem
Miniſterpräſidenten mit, daß die Radikale Gruppe ſich
mit den ihr zugeſtandenen vier Portefeuilles
nicht zufrieden geben könne, ſondern die Beſetzung des
Arbeitsminiſteriums mit einem weiteren Radikalen wünſche.
(Das betreffende Miniſterium iſt inzwiſchen dem Abg. André
Fallieres von der Radikalen Linken übertragen worden. D. Red.)
Herriot hat an Cazals ein Schreiben gerichtet, in dem er ihn
er=
ſucht, die Radikale Gruppe von ſeinem Entſchluſſe zu
unterrich=
ten, Poincares Vorſchlag zum Eintritt in das Kabinett
anzu=
nehmen.
Ueber die Demarche des Führers der Radikalen Gruppe
Cazals und der Abgg. Malvy und Delthil bei Poincaré
verlautet, daß ſie die Zuſtimmung zur Beteiligung an einer
Kom=
bination der nationalen Einheit oder einer ſehr weit nach rechts
gehenden republikaniſchen Konzentration gegeben hätten, daß ſie
jedoch Poincaré erklärt hätten, es könne paradox erſcheinen
an=
geſichts der von der Kammer gegenüber dem vorausgegangenen
Miniſterium bekundeten Feindſeligkeit, daß das neue Kabinett
jetzt von einer Perſönlichkeit geleitet werde, die in den Augen der
öffentlichen Meinung eine Politik vertreten habe, die der
Her=
riots, des Führers der Radikalen, diametral entgegengeſetzt ſei.
Sie haben hinzugefügt, daß ſie ihre Abſicht deutlich zum Ausdruck
gebracht hätten, ihre Mithilfe zu gewähren und ihre Unterſtützung
einem Miniſterium der nationalen Einigung zu geben unter der
Bedingung jedoch, daß das Miniſterpräſidium einer der radikalen
Partei angehörenden politiſchen Perſönlichkeit anvertraut werde,
da die Radikale Partei die ſtärkſte im Parlament ſei.
Dieſe Erklärung, ſo heißt es weiter, habe anſcheinend die
Zuſtimmung der Mehrheit der Teilnehmer gefunden, die ſich nach
einer Ausſprache jedoch nicht für genügend zahlreich erachtet
hät=
ten, um in einer ſehr bedeutſamen Frage einen die Geſamtpartei
feftlegenden Beſchluß zu faſſen. Sie haben daher für heute abend
eine gemeinſame Sitzung ihrer Senatoren und Abgeordneten
ein=
berufen, um ſich über die Teilnahme der Parteimitglieder an der 1
Regierung auszuſprechen. Vorausſichtlich wird Herriot an dieſer
Sitzung teilnehmen.
Herr v. Hamelund das Gerücht einer
franzöſiſchen Flottenbaſis in Danzig.
Von
Dr. Otto Lvenning,
früherer Vizepräſident des Danziger Parlaments.
An die kürzliche Reiſe Paul=Boncours nach Warſchau und
Danzig knüpfen ſich allerlei Gerüchte an, die theoretiſch und
prak=
tiſch genommen von verſchiedener Bedeutung ſind. Einige ſolcher
Gerüchte tragen zu offen den Stempel der Unwahrſcheinlichkeit an
der Stirn, ſo daß ſie politiſch ganz unbeachtet, bleiben können.
Andere ſind mit Abſicht in die Preſſe lanciert, ſie ſind ausgeſtreckte
Fühler. Zu dieſen gehört ein Artikel, den vor kurzem die „
Ba=
diſche Volkszeitung” von einem angeblich „gut unterrichteten
weſteuropäiſchen neutralen Gewährsmann” gebracht hat. Nach
dieſem Artikel ſoll die Reiſe des franzöſiſchen Saatsmannes nach
dem Oſten mit den Zweck gehabt haben, Polen zu veranlaſſen,
dem franzöſiſchen Geſchwader in Danzig einen brauchbaren
Stützpunkt zu verſchaffen. Wahrſcheinlich wäre jener Artikel in
der „Badiſchen Volkszeitung” nur wenig beachtet worden, wenn
nicht der Völkerbundskommiſſar in Danzig, v. Hamel, Anlaß
genommen hätte, des Längeren und Breiteren ſich dazu zu
äußern. Angeblich natürlich nur auf eine Anfrage hin. Man
weiß ja, wie ſolche Anfragen zuſtande kommen. Es iſt nur
auf=
fallend, daß Seine „Exzellenz” der Herr v. Hamel ſich zu ſolchen
Gerüchten überhaupt äußert und ihnen daher eine Bedeutung
beimißt, die erſt die breitere Oeffentlichkeit aufhorchen läßt.
Da=
durch wird in gewiſſer Hinſicht die Vermutung beſtätigt, daß der
„gut unterrichtete weſteuropäiſche neutrale Gewährsmann”
viel=
leicht beſtellte Arbeit geleiſtet hat, ſei es ad majorem dei gloriam
Seiner „Exzellenz”, ſei es aus anderen Gründen, die auf der
Hand liegen.
So merkwürdig die Tatſache der Aeußerung Seiner „
Exzel=
lenz” überhaupt iſt, ſo merkwürdig iſt auch der Inhalt der
Aeuße=
rung. Seine „Exzellenz” weiſt darauf hin, daß nach der Danziger
Verfaſſung die Freie Stadt nicht als Militär= und Marinebaſis
dienen darf, wenn der Völkerbund ſeine Zuſtimmung nicht gibt.
Er ſelber werde ſich ſtrikt an die Danziger Verfaſſung halten, er
habe auch mit Paul=Boncour über den franzöſiſchen
Flotten=
ſtützpunkt nicht geſprochen. Es iſt doch überaus merkwürdig, daß
Seine „Exzellenz” mit keinem Wort davon geſprochen hat, daß
doch wohl in erſter Linie die Freie Stadt Danzig ſelbſt ein Wort
mitzureden hätte, wenn ſie zu einem franzöſiſchen
Flottenſtütz=
punkt gemacht werden ſollte. Es iſt ſehr bezeichnend, daß die ganz
im franzöſiſchen und polniſchen Fahrwaſſer ſegelnde „Exzellenz”
v. Hamel, die doch mit in erſter Linie als Völkerbundskommiſſar
auch die Freiheit Danzigs ſchützen ſoll, das Recht Danzigs
über=
gangen hat und beſonders hervorhebt, er werde ſich ſtrikt an die
Danziger Verfaſſung halten. Letzteres iſt doch eigentlich ewwas
Selbſtverſtändliches. Es wäre ja noch ſchöner, wenn ſich der
Völkerbundskommiſſar in Danzig nicht an die Verfaſſung von
Danzig halten würde.
Aber gerade die Betonung des Artikels 5 der Danziger
Ver=
faſſung, der jene Zuſtimmung des Völkerbundes für den Fall
vorſieht, daß Danzig zu einer Militär= und Marinebaſis gemacht
werden ſollte, gibt zu denken. Dieſer Artikel 5 iſt noch auf
Ver=
anlaſſung des Völkerbundes in die Danziger Verfaſſung
auf=
genommen. Da er in der Danziger Verfaſſung enthalten iſt, iſt
er ein Satz des Danziger Verfaſſungsrechtes. An ſich ſteht es
jedem Staate frei, auf ſeinem Gebiet eine Marinebaſis zu
grün=
den oder einem anderen Staate zu geſtatten, auf ſeinem Gebiet
einen Marineſtützpunkt anzulegen. Dieſes Recht Danzigs als
ſelbſtändiger Staat iſt durch die Danziger Verfaſſung an die
Zu=
ſtimmung des Völkerbundes geknüpft. Keineswegs iſt damit
be=
abſichtigt, das Recht Danzigs zu beſeitigen und an ſeine Stelle
ein Recht des Völkerbundes zu ſetzen. Der Völkerbund kann ohne
den Willen Danzigs nicht geſtatten, daß eine fremde Macht den
Hafen von Danzig als Marinebaſis benutzt. Es iſt ſehr
auf=
fallend, daß Seine „Exzellenz” der unparteiiſche
Völkerbunds=
kommiſſar in Danzig hiervon kein Wort geſprochen hat. Es hätte
dies zweifellos eine völlige Beruhigung in Danzig geſchaffen!
Ob etwa hier eine beſtimmte Abſicht bei Seiner „Exzellenz”
mit=
geſpielt hat? Man möchte es vielleicht annehmen. Denn es muß
doch darauf hingewieſen werden, daß der Artikel 5 der Danziger
Verfaſſung ſchon einmal eine gewiſſe Rolle geſpielt hat und daß
er damals vom Völkerbund nicht beachtet worden iſt. Das war
bei der Frage, ob Polen berechtigt ſei, auf ſeinem
Munitions=
lagerplatz auf der durch Machtſpruch des Völkerbundes
vernichte=
ten Weſterplatte polniſches Militär zu halten. Der Völkerbund
geſtattete trotz Widerſpruchs Danzigs die Anweſenheit von 88
polniſchen Wachtmannſchaſten, während Danzig darauf hinwies,
daß ſelbſt 88 Mann den Grundſtock zu einer Militärbaſis bilden
können, daher ohne ſeinen Willen dieſe Wachtmannſchaften in
Danzig ſich nicht aufhalten dürften. Der Völkerbund hat ſich über
das Danzig verbriefte Recht hinweggeſetzt zu einer Zeit, als Herr
v. Hamel noch nicht Exzellenz” war, ſondern „nur‟ Direktor der
Rechtsabteilung im Völkerbundsſekretariat. Vielleicht beabſichtigt
man jetzt dasſelbe Spiel. Ein Schiff iſt für manche Leute kein
Schiff, wie 88 polniſche Militärſoldaten auch keine Soldaten
waren. Allmählich kann ſich ja dann aus dem Schiff allerlei
ent=
wickeln. Es iſt daher begreiflich, wenn in Danzig die
Bevölke=
rung jenen Gerüchten gegenüber etwas hellhörig geworden iſt
und hier vielleicht mehr ſieht, als einen bloßen Fühler, zumal
Seine „Exzellenz” ſich hat interviewen laſſen. Es wäre beſſer
ge=
weſen, Seine Exzellenz hätte das doch wohl in erſter Linie in
Betrach: kommende Recht Danzigs betont, zu entſcheiden, ob ſein
Gebiet Marinebaſis für ein fremdes Land werden kann, als von
der notwendigen Zuſtimmung des Völkerbundes zu ſprechen. Erſt
dadurch hat jenes Gerücht eine gewiſſe Bedeutung bekommen.
Auch Seine „Exzellenz” v. Hamel ſtammt aus einem
weſteuropä=
iſchen neutralen Land, genau ſo wie jener Gewährsmann der
„Badiſchen Volkszeitung”. Als Völkerbundskommiſſar hat er
die Verpflichtung, ganz beſonders neutral zu ſein, und zwar Herr
v. Hamel noch beſonders. Seine Ernennung zum Danziger
Völkerbundskommiſſar hat nicht nur in Danzig, nicht nur im
Deutſchen Reich, ſondern auch in anderen Ländern, namentlich in
Seite 2
Samstag, den 24. Juli 1926
Nummer 203
England und der Schweiz wegen ſeiner bekannten
Polenfreund=
lichkeit ſchwere Bedenken ausgelöſt. Seine Rührigkeit und
Ge=
ſchäftigkeit in Danzig haben bisher die Bedenken nicht zerſtreut,
wenn ſie auch nicht vermehrt worden ſind. Seine jetzige
Aeuße=
rung über die angeblichen franzöſiſchen Pläne auf einen
Flotten=
ſtützpunkt in Danzig hat erſt die Oeffentlichkeit auf dieſe Gerüchte
hingelenkt. England und die Oſtſeeländer werden von ſolchen
Gerüchten ebenſowenig erbaut ſein wie Danzig. Schon einmal
täuchten ſolche Gerüchte über einen angeblichen franzöſiſchen
Flottenſtützpunkt in der Oſtſee auf. Damals ſind ſie ſofort zum
Schweigen gebracht worden, ohne daß ein Völkerbundskommiſſar
in Danzig ſich eingemiſcht hätte. Sie waren damals vielleicht
ernſter gemeint als heute. Wirklich ernſthafte Politiker, auch
wenn ſie nicht Exzellenz ſind, werden die jetzigen Gerüchte dahin
verweiſen, wohin ſie gehören, nämlich in die politiſche
Fabel=
welt. Ihnen mit formalrechtlichen Gründen zu Leibe zu gehen,
heißt ihnen eine Beachtung ſchenken, die ſie ſicher nicht verdienen.
Auch wenn man Völkerbundskommiſſar in Danzig iſt, ſoll man
nicht zu jedem Gerücht das Wort ergreifen. Die Situation kann
dadurch nur verſchlimmert werden.
Poincarés Beauftragung.
Der Eindruck in Genf.
* Genf, 23. Juli. (Priv.=Tel.)
Die Pariſer Ereigniſſe der letzten Woche haben
ſelbſtverſtänd=
lich auch in Völkerbundskreiſen lebhaften Widerhall gefunden.
Schon bei der Ernennung Herriots zum Miniſterpräſidenten war
man hier der Anſicht, daß ſich der frühere Kammerpräſident nicht
würde halten können. Man erwartete allgemein eine Wiederkehr
Briands in dieſer oder jener Form, unter Umſtänden auch nur
als ſtändigen Völkerbundsdelegierten Frankreichs, welches Amt
Briand bekanntlich als Nachfolger Bourgevis” bekleidete. Heute,
nach der Beauftragung Poincarés, glaubt man in Genf, daß
die=
ſer Briand das Außenminiſterium übertragen werde. (Was
in=
zwiſchen geſchehen iſt. D. Red.) Man verweiſt darauf, daß
Poincaré Locarno formal anerkannt und im Senat ſelbſt dafür
geſtimmt habe. Auf der anderen Seite hätten ſich auch die
Kam=
mer und der Senat wiederholt mit großen Mehrheiten für
Lo=
carno ausgeſprochen, ſo daß die Locarnopolitik in Frankreich als
geſichert angeſehen werden könnte. Man vermutet alſo hier, daß
Briand als erſter Delegierter Frankreichs auf
der Herbſttagung des Völkerbundes erſcheinen
werde. Mit einer Anweſenheit Poincarés in Genf wird nicht
ge=
rechnet. Man erklärt, daß es nicht Brauch ſei, daß ein
Miniſter=
präſident, der nicht gleichzeitig auch Außenminiſter iſt, an den
Verhandlungen des Völkerbundes teilnimmt. Als im Vorjahre
Baldwin die Genfer Beratungen überwachte, ſo lange der
Lo=
carnopakt zur Debatte ſtand, weilte er perſönlich nicht in Genf,
ſondern in Aix=les=Bains. Wenn gleichzeitig der damalige
fran=
zöſiſche Miniſterpräſident Painleve einige Tage in Genf
ver=
brachte, ſo geſchah es, weil Frankreich zu dieſer Zeit gerade das
Ratspräſidium innehatte und ihm die Eröffnung der
Bundesver=
ſammlung zufiel, wobei Painleve die Feſtrede halten mußte. (Im
kommenden September geht das Ratspräſidium an die
Tſchecho=
ſlowakei über, und demgemäß wird Beneſch die Eröffnungsrede
halten. Zum Präſidenten der Verſammlung ſoll angeblich der
jugoſlawiſche Außenminiſter Nintſchitſch gewählt werden.)
Ob die vorſtehende optimiſtiſche Auffaſſung der
Völkerbunds=
kreiſe, daß Poincaré ſich an Locarno halten und Briand in Genf
ungeſtört arbeiten laſſen werde, richtig iſt, dürfte ſchon die nächſte
Zukunft lehren. Vom deutſchen Standpunkt kann nur geſagt
wer=
den, daß Locarno bisher nur magere Ergebniſſe
gezeitigt hat. Ob unter Poincars eine Beſſerung
der Verhältniſſe möglich iſt, erſcheint ſehr fragwürdig.
Allerdings muß auch bezweifelt werden, daß Poincaré unter den
gegenwärtigen Verhältniſſen den Verſuch unternehmen könnte,
ſeine Kriegspolitik von 1913 oder ſeine Ruhrpolitik von 1923 neu
aufleben zu laſſen. So iſt es denn tatſächlich nicht unmöglich,
daß Poincaré ſich zu Locarno bekennt.
Was die ſonſtigen Unklarheiten und Unſicherheiten der
Völker=
bundspolitik anbelangt, muß geſagt werden, daß die Lage noch
genau ſo verworren iſt wie im Frühjahr. Auch heute noch weiß
niemand, wie ſich die nun endlich ratifizierte Abänderung des
Artikels vier auswirken wird, und was von dem mißglückten
Werke der Studienkommiſſion für die Ratsreform, beſonders in
der Frage des Uebergangsſyſtems für die kommende Ratswahl,
übrig geblieben iſt. Die zweite Leſung der Ergebniſſe der
Stu=
dienkommiſſion iſt endgültig ins Waſſer gefallen, und von der
anfänglich geplanten außerordentlichen Ratstagung Ende Juli
oder Anfangs Auguſt hört man überhaupt nichts mehr. Wenn die
ſechs Wochen bis zum Beginn der 41. Ratstagung nicht allſeitig
gut ausgenützt werden, um die Verhandlungen beſſer
vorzube=
reitem als im März, dürfte die geheime Völkerbundsdiplomatie
im September kaum beſſere Ergebniſſe zeitigen als im Frühjahr.
Vom Tage.
Der Reichspräſident empfing den
Miniſterpräſiden=
ten von Mecklenburg=Schwerin Schröder, den
Reichs=
miniſter der Juſtiz und für die beſetzten Gebiete Dr. Bell und den
Staatsſekretär in der Reichskanzlei Dr. Pünder,
Reichskanzler a. D. Luther tritt am 24. Juli mit dem
Dampfer „Rugia” der Hamburg=Amerika=Linie eine Reiſenach
Süd=
amerika an, die ihn zunächſt nach Trinidad und Venezuela führt.
Der polniſche Seim hat das Geſetz über die Reviſion der
Verfaſſung und das Ermächtigungsgeſetz in 3. Leſung
angenommen.
Zum Nachfolger Dſerſchinskis auf den Poſten des
Vor=
ſitzenden der Tſcheka ſoll Unſchlicht ernannt werden.
Einer Meldung aus Moskau zufolge iſt der Generalfekretär der
eng=
liſchen Bergarbeitergewerkſchaft Cook zum Mitglied des
Prä=
ſidiums der ruſſiſchen Bergarbeitergewerkſchaft
gewählt worden.
Das türkiſch=amerikaniſche Handelsproviſorium
das am 20. Auguſt abläuft, iſt auf weitere ſechs Monate verlängert
worden, in der Erwartung, daß der Senat bis dahin den Lauſanner
Vertrag ratifiziert haben wird.
In Angora ſind die Ratifikationgurkunden
zumtür=
kiſch=ruſſiſchen Sicherheitsvertrag ausgetauſcht
worden.
Von zuſtändiger Stelle wird die Meldung, daß Griechenland
Numänien den Abſchluß eines Freundſchaftsvertrags, eine
Schieds=
gerichtsvereinbarung und eine Militärkonvention
vorgeſchlagen habe, ſür durchaus unrichtig erklärt.
Mellon und Morgan ſind in Paris angekommen.
Das Budget der Stadt Paris weiſt gegenwärtig ein
De=
fizit von 444 Millionen Fr. auf.
Durch Königlichen Erlaß wurde die Herſtellung und der
Verkauf von Weißbrot in Belgien unterſagt.
Durch geſtern veröffentlichten, aber noch vom Miniſterium Briand
gefaßten Erlaß wurden die Bürgermeiſter von Baſſe=Yutz,
Anne=
ville, Erching und Romelfing wegen Unterzeichnung des
elſäſſiſchenautonomiſtiſchen Manifeſtesihres Amts
enthoben.
Das engliſche Parlament wird ſich am 6. Auguſt in die
Ferien begeben.
Im Schatten Poincarés.
Schikanen für das beſetzte Gebiet.
Mainz, 23. Juli.
Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion hat beſchloſſen, im
beſetzten Gebiet Aufzüge oder Vorbeimärſche, die durch ihre
Auf=
machung einen militäriſchen Anſtrich tragen, grundſätzlich zu
ver=
bieten. Es werden folgende Angaben gemacht, aus denen der
militäriſche Charakter zu erſehen ſei:
1. Trommler= und Pfeiferkorps, auch die der Feuerwehren,
ſind ausdrücklich verboten, ebenſo Aufzüge unter Vorantritt von
Muſikkapellen, die militäriſchen Charakter haben oder
Militär=
märſche ſpielen.
2. Das „militäriſche Gepräge” eines Aufzuges könne weiter
hergeleitet werden aus einer militäriſchen Formation (Einteilung
in gleichförmige Unterabteilungen), aus der Anweſenheit von
außerhalb der Kolonne gehenden Vorgeſetzten, aus Befehlen, die
in dem beim Militär üblichen Kommandoton erteilt werden, aus
dem Tragen einer Uniform militäriſcher Art (Windjacke, Koppel
mit Degengehänge uſw.) Zur deutlichen Charakteriſierung des
militäriſchen Gepräges eines Aufzuges müßten im allgemeinen
mehrere der vorgenannten Kennzeichen zuſammentreffen. — Die
Rheinlandkommiſſion weiſt beſonders darauf hin, daß das Verbot
auch für Aufzüge uſw., die aus dem unbeſetzten Gebiet
kom=
men, gilt.
Die franzöſiſchen Militärbehörden bemerken dazu, daß
Ver=
ſtöße gegen die Anordnungen der Rheinlandkommiſſion zur
Strafverfolgung der Verantwortlichen führen können.
Die Militärbehörden können in beſonderen
Fällen Abweichungen von dem grundſätzlichen
Verbot zulaſſen. Wegen Bewilligung ſolcher Ausnahmen
für das heſſiſche beſetzte Gebiet wenden ſich die Vereine uſw. am
beſten an den Heſſiſchen Landeskommiſſar in Mainz, Schillerſtr. 44.
Aufzüge der Feuerwehren ohne Trommler= und Pfeiferkorps
ſind ohne beſondere Genehmigung zugelaſſen.
Vorſtellungen gegen die neuen Anordnungen der
Rheinland=
kommiſſion, die in den Ordonnanzen kaum eine Stütze finden,
ſind, wie wir hören, im Gange.
Fremdenfeindliche
Ausſchreitungen in Paris.
Ueberfälle auf Geſellſchaftsautomobile. /
Miß=
handlungen von Ausländern.
Paris, 23. Juli.
Der Frankenſturz iſt ſeit einiger Zeit mit einer ausgeſprochen
fremdenfeindlichen Bewegung verbunden, die beſonders in Paris
ihre Blüten treibt. So iſt geſtern vor einer Reiſeagentur ein
Ge=
ſellſchaftsautomobil, in dem Ausländer Platz genommen hatten,
vom Pöbel überfallen worden. Die Touriſten wurden unter den
ärgſten Schimpfworten aus dem Wagen geriſſen und mißhandelt.
Die Agentur rief ſofort polizeiliche Hilfe herbei, der es gelang,
die Manifeſtanten zurückzudrängen, ohne daß aber
bezeichnender=
weiſe Verhaftungen vorgenommen wurden. Drei amerikaniſche
Studenten, die in etwas angeheitertem Zuſtande demonſtrati
engliſch ſprachen und ſangen, ſind von franzöſiſchen Paſſanten
halb totgeprügelt worden. Täglich kommt es vor, daß
Aus=
länder auf der Straße beſchimpft werden. In verſchiedenen
Reſtaurants weigert man ſich, Ausländer zu bedienen. In vielen
Läden werden die Preiſe für Ausländer ohne weiteres erhöht
und zwar meiſt in einem Ausmaße, das in keinem Verhältnis
zu dem Preiſe ſteht, der in hochvalutariſchen Ländern gezahlt
wird. Die meiſten Zeitungen unterſtützen dieſe Maßnahme. Die
Ausländer werden als Blutſauger und Paraſiten bezeichnet und
eingeladen, in ihren Herkunfsländern zu bleiben, anſtatt die Not
des Landes auszubeuten. Nur wenige Zeitungen wenden ſich
gegen dieſe Strömung.
Geſtern abend iſt es auf den Boulevards wieder zu
fremden=
feindlichen Kundgebungen gekommen. Mehrere Autocars, die den
Ausländern „Paris bei Nacht” zeigten, wurden von Paſſanten
umringt und mit Schmährufen überſchüttet. Im Nu hatten ſich
mehrere tauſend Manifeſtanten angeſammelt, die gegen die in den
Autocars befindlichen Fremden mit wüſtem Gejohle und Pfeifen
vorgingen. Polizei und eilig herbeigerufene republikaniſche Garde
zerſtreuten mit Mühe gegen Mitternacht die Manifeſtanten. Es
kam zwar nicht zu tätlichen Angriffen, aber der Straßenverkehr
war ſtundenlang unterbunden.
Außer auf den Boulevards ereignete ſich geſtern noch eine
fremdenfeindliche Kundgebung in Montmartre. Ein
Geſellſchafts=
automobil mit ausländiſchen Touriſten fuhr in eine
Taxameter=
droſchke, die leicht beſchädigt wurde. Die Paſſanten wandten ſich
darauf wütend gegen die Inſaſſen des Geſellſchaftsautos, wobei
zwei derſelben ſo ſchwer mißhandelt wurden, daß ſie in einer
benachbarten Apotheke Beiſtand erhalten mußten.
Polen und ſeine Nachbarn.
Der polniſche Außenminiſter hat geſtern vor der Senatskommiſſion
für auswärtige Angelegenheiten von neuem das Wort zur Ergänzung
ſeiner Programmrede, die er in der Seimkommiſſion gehalten hat,
er=
griffen. In der Zwiſchenzeit war ihm von der Rechten der Vorwurf
gemacht worden, daß er ſich nicht deutlich genug über die
Stellung=
nahme Polens zum Völkerbund geäußert habe. Zalewſki
er=
klärte darauf, man dürfe ſich nicht optimiſtiſchen Hoffnungen in bezug
auf die Zukunft Europas hingeben, wenn die berechtigte Forderung
Polens, einen ſtändigen Sitzim Völkerbundsrat zu
er=
halten, nicht erfüllt werde. Eine derartige Nichterfüllung würde für die
Zukunft des Völkerbundes von ſehr unerwünſchten Folgen ſein. Polen
habe in Locarno im Intereſſe des Friedens ſo große Opfer gebracht, daß
es auf der Erfüllung ſeiner Forderungen beſtehen dürfe. Die
Regie=
rung werde in dieſer Angelegenheit die gröfte Wachſamkeit und
Beharr=
lichkeit an den Tag legen.
Auch auf die deutſch=polniſchen Beziehungen kam
Zalewſki wieder zu ſprechen. Er erklärte, daß die wirtſchaftliche
Zu=
ſammenarbeit am zweckmäßigſten durch die Regelung der wirtſchaftlichen
Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Polen verwirklicht werden könne.
Auf polniſcher Seite herrſche der beſte Wille zum Abſchluß des
Zollkrieges und zur Herbeiführung des wirtſchaftlichen Friedens
zu kommen. Von polniſcher Seite werde der größte Wert auf die
wirt=
ſchaftlichen Beziehungen gelegt. Deshalb, wolle man auch alle
Neben=
fragen vermeiden, um die Hauptſache nicht zu ſtören. Im Laufe dieſer
Woche werde die Zollkommiſſion ihre Arbeiten wieder aufnehmen und
auch die Kommiſſion für phyſiſche Perſonen und für Rechtsperſonen
werde ihre Verhandlungen beginnen.
Sehr eingehend ſprach Zalewſki über die Beziehungen zu
Rußland. Seit einigen Tagen träten in der Preſſe Nachrichten über
Verhandlungen der Sowjetregierung mit anderen Staaten auf, vor allen
Dingen mit den Nord= und öſtlihen Randſtaaten, die den Abſchluß
Politiſcher Non-aggressions=Verträge zum Gegenſtand hätten. Sobald es
ſich um komplette Verträge, d. h. um den Abſchluß von Verträgen
zwi=
ſchen mehreren Staaten handele, entſtehe häufig ein unberechtigter
Ver=
dacht und Beunruhigungen. Die polniſche Regierung bringe dieſen
Dingen das größte Intereſſe und den beſten Willen entgegen.
Ueber=
flüſſig ſei aber der Abſchluß eines polniſch=ruſſiſchen Non-aggressions=
Vertrages, da der Vertrag von Riga die Beziehungen zwiſchen beiden
Staaten bereits regele. Der Abſchluß neuer politiſcher Verträge bei
be=
reits beſtehenden Verträgen könne leicht negative Reſultate zeitigen, da
der neue Vertrag die vorher abgeſchloſſenen Verträge in Frage ſtellen
könne.
* Die gegenwärtige Lage des deutſchen
Volkstums vom Standpunkt der
Raſſen=
kunde aus betrachtet und ſeine Aufgabe.
Ein Buch von hervorragender wiſſenſchaftlicher, ſtatiſtiſcher
und völkerpſychologiſcher Bedeutng, das die Beachtung weiter
Volkskreiſe gerade in der jetzigen Zeit verdient, iſt die jetzt
inner=
halb 4 Jahren in 10. Auflage erſchienene „Raſſenkunde des
deut=
ſchen Volkes” von Dr. Hans F. R. Günther (Verlag J. F.
Leh=
mann, München). Mit ſtaunenswertem Fleiße, Reichtun an
Henntniſſen und einer nicht mehr zu übertreffenden Gründlichkeit
meiſtert der Verfaſſer den umfangreichen Stoff. Zum
Verſtänd=
wis der nachfolgenden Darlegungen ſei kurz bemerkt, daß er fünf
in Europa und Deutſchland vorkommende Raſſen unverſcheidet:
die nordiſche, die weſtliche, die dinariſche, die oſtiſche und die
oſt=
baltiſche, deren körperlichen Merhmale und ſeeliſchen Eigenſchaften
er an der Hand vieler hochintereſſanter bildlicher Belege (im
gan=
zen 541), unter denen ſich Bilder zahlreicher verſtorbener und
noch lebender Berühmheiten befinden, im einzelnen analyſiert.
Was uns hier aber beſonders intereſſiert und beſchäftigen ſoll,
ſind die beiden Kapitel über die gegenwärtige Lage des deutſchen
Volkstums, vom Standpunkt der Raſſenkunde aus betrachtet, und
ſeine Aufgabe, die allerdings mehr erſchütternd als tröſtlich ſind.
Die Gefahr für das deutſche Volk erblickt der Verfaſſer in
dem „Entnordungsvorgang”. Nordiſche und germaniſche Raſſe
betrachtet er aber nicht als gleichbedeutend, da ſich in dem
Ge=
biete ſtärkſten Vorwiegens der nordiſchen Raſſe nicht nur
Völ=
ker germaniſcher Sprache finden, ſondern auch Völker des
baltiſch=
ſlawiſchen Zweiges des indogermaniſchen Sprachſtammes und der
oſtbaltiſchen Raſſe. Das Ende Griechenlands und Roms iſt
ge=
kennzeichnet durch den Mangel überragender Menſchen: das
Nordblut iſt zum größten Teil verſiegt. Wenn man die
Unter=
gänge der großen Reiche und der ſchöpferiſchen Geſittungen von
Indien bis zum Abendlande hin verfolgt, ſo erſcheint es inmer
klar erſichtlich, daß jeder „Untergang” eines Volkes
indogermani=
ſcher Sprache bedingt iſt durch das Verſiegen der ſchöpferiſchen
Raſſe, der Nordraſſe.
Die Entnordung Deutſchlands iſt in erſter Linfe
zurückzu=
führen auf den Geburtenrückgang. Es iſt feſtgeſtellt, daß die
höheren Stände in Deutſchland verhältnismäßig mehr nordiſches
Blut haben als die unteren, feſtgeſtellt iſt aber auch, daß gerade
die höheren Stände, und unter ihnen gerade die begabteſten
Schichten, die geringſte Vermehrung aufweiſen. Alle Anzeichen
weiſen darauf hin, daß in den abendländiſchen Völkern gerade
die tüchtigſten Familien, die Familien mit der beſten Erbanlage
ſchnell ausſterben: Je höher die Bildung und geſellſchaftliche
Stel=
lung, deſto geringer iſt durchſchnitilich die Zahl der Nachkommen,
ſo daß bei weiterem Verfolgen dieſes verhängnisvollen
Fort=
pflanzungsſyſtems ein ziemlich raſcher Rückgang der Begabung
unſeres Volkes die unausbleibliche Folge iſt, und das Volk hat
damit den Weg zu ſeinem Niedergang eingeſchlagen. In
zwei=
ter Linie hat das ſogenannte Induſtriezeitalter zur Entwordung
Deutſchlands beigetrogen. Man kann wohl ſagen, daß das
Zeit=
alter der Großinduſtrie den Maſſemmenſchen geradezu züchten
mußte, und es begann „die Verſündigung der Induſtrie gegen
Raſſe und Volksgeſundheit” (Lundborg). So hat das
großgewerb=
liche Zeitalter eben die nordiſchen Volksbeſtandteile geſchädigt.
Der oſtiſche Menſch ſcheint für das Leben in Städden und im
Großgewerbe geeigneter. Die nordiſche Raſſe kann ſich nicht
eigentlich anpaſſen an die Anforderungen, die der
Induſtrialis=
mus an ſie ſtellt. Sie braucht ein freies, minder eingeſchränktes
Leben, ſie hat nicht die Ausdauer für eine einförmige
Arbeits=
weiſe, nicht die Geduld, Tag für Tag an die Maſchine gekettet
zu ſein, jahraus, jahrein, und ſelbſt wie eine Maſchine zu
ar=
beiten. So hat ſich im 19. Jahrhundert ſchnell der Raſſenwandel
vollzogen, und ſchnell mnuß die Entwordung Deutſchlands weiter
ſteigen, falls keine erwachende Einſicht zu entgegenwirkenden
Maßregeln führt.
Für den Raſſenwandel und den damit verbundenen Wandel
des Geſchmacks und des Schönheitsbildes unter dem Einfluß
des Impreſſionismus und Naturalisms iſt auch die Wahl der
Gattenausleſe bedeutungsvoll geweſen. Viele nordiſche Männer
und vorwiegend nordiſche Frauen bleiben heute unverheiratet,
während Mädchen oſtiſcher und oſtbaltiſcher Art meiſt ſehr früh
heiraten; dies mag auch darin begründet ſein, daß gerade das
Weib oſtiſcher Raſſe oft einen gewiſſen Jugendreiz beſitzt, einen
wohl häufig ſtark ſinnlichen Reiz, der ihm etwa zwiſchen dem
17. und 25. Lebensjahre anhaftet. Auch ſcheint das oſtiſche und
oſtbaltiſche Weib vielfach gerade zu nordiſchen Männern heftig
hingezogen zu ſein. Ein Zuſammenhang beſteht auch zwiſchen
dem Raſſenwandel und dem Zeitgeiſt des 19. Jahrhunderts: die
für dieſes ſo bezeichnende oberflächliche Verbreitung
naturwiſſen=
ſchaftlichen Wiſſens hat viel dazu beigetragen, die überlieferten
nordiſch bedingten Anſchauungen zu beſeitigen. So wurde der
nordiſche Menſch unzeitgemäß; es kam ein Menſchenbild auf,
welches anzeigt, daß ein Miſchlingszeitalter hereingebrochen war;
dieſes Menſchenbild war der Doſtojewskiſche Menſch” der „
inter=
eſſante Haltloſe‟. Wir müſſen es uns leider verſagen, hier
näher darauf einzugehen. Die Unaufmerkſamkeit einer
Menſchen=
gruppe auf die Fragen des Blutes bewirkt deren allmähliches
Unterliegen. Im Judentum — das gibt dieſem ſeine Erfolge
und ſeine Erfolgsgewißheit — iſt ein ſtrenges Blutbeſvußtſein
entſtanden, wie es kein anderes Volkstum aufzuweiſen hat. Am
wenigſten Blutbewußtſein findet ſich aber in Europa wohl
inner=
halb der deutſchen Bevölkerung. Der Jude achtet auf die Dinge
des Blutes, der Deutſche faſt nie und nirgends. Im Weltkrieg,
wie in jedem bisherigen Krieg, hat die nordiſche Raſſe auf ſeiten
beider jeweiliger Gegner am meiſten gelitten. Der wordiſche
Menſch iſt am meiſten kriegeriſch veranlagt. Von vornherein
be=
fand er ſich ſchon im Heere infolge ſeiner größeren Körperlänge
in einem größeren Bruchteil, als in der Bevölkerung. Die häufigen
Kriege haben daher die Individuenzahl des nordiſchen Typs
vermindert. Den Weltkrieg aber muß man als eine beſonders
heftige Beſchleunigung des Entwordungsvorganges Deutſchlands
und Europas betrachten.
Aufgabe des deutſchen Volkes, deſſen Volkstum im
Gegen=
ſatz zu Frankreich noch ſo viel nordiſches Bluſt beſitzt, daß eine
Wiedervernordung zu verwirklichen wäre, muß eben dieſe
Wieder=
vernordung ſein. Wie aber iſt dieſe zu ermöglichen? Vom Staat
iſt keine Hilfe zu erwarten, ſondern nur von einer Selbſthilfe
nordiſcher und nordiſch gerichteter Kreiſe. Die Vereinigten
Staa=
ten ſind damit vorangegangen (Grant und das
Einwanderungs=
geſetz, das einen Unterſchied macht zwiſchen erwünſchter
nord=
weſteuropäiſcher und unerwünſchter ſüdoſteuropäiſcher
Einwan=
derung). Der nordiſch gerichtete Deutſche wird ſich daher denen
anſchließen müſſen, die für das innerpolitiſche Leben des Staates
eine berufsſtändiſche Volksvertretung anſtelle des nahezu ſinnlos
gewordenen Parteitreibens wünſchen. Es iſt faſt ausgeſchloſſen,
daß die Volksvertretungen, wie ſie das 19. Jahrhundert gebracht
hat, je zu einer ernſten, ſachlichen Arbeit kommen, und je dazit
kommen; etwa einmal Geſetzvorſchläge, wie ſie die biologiſche,
erbgeſundheitliche und raſſenkundliche Forſchung unterbreiten
kön=
nen, vorurteilslos und ſchlagwvortlos zu behandeln. Das
Volks=
vertretungsweſen, wie es das 19. Jahrhundert geſchaffen hat,
hat in all den betreffenden Staaten „die Anbetung der
Urteils=
loſigkeit” mit ſich gebracht. Eine berufsſtändiſche Vertretung
wäre einerſeits ein ehrlicherer Ausdruck innerpolitiſchen Lebens,
als die heutigen Parteien mit ihren vorgeblichen „politiſchen
Idealen” und ihren „Programmen”, die doch meiſt nur eine
jeweils andersgerichtete Selbſtſucht dürftig verhüllen; eine
berufs=
ſtändiſche Vertretung müßte andererſeits den Gedanken der
gegenſeitigen Verbundenheit aller Stände eines Volkes zu einer
werterzeugenden Volksgeweinſchaft ausdrücken und in das
Bewußtſein des ganzen Volkes einpſlanzen. Es käme nicht mehr
zur Bildung von „Wählermaſſen”, dieſer bedauerlichen
Erſchei=
nung politiſchen Treibens, und nicht mehr zum Aufkommen von
beruflichen „Agitatoren” dieſer anderen bedenklichen Erſcheinung.
Alles iſt zu tun, damit die Geburtenzahl der nordiſchen und
nor=
diſcheren Menſchen ſich hebe: der nordiſche Menſch muß auf alle
Nummer 203
Seite 3
*Deutſchtum im Teſſin.
In Italien eifert die Preſſe über die Durchdringung des
Schweizer Teſſins mit dem deutſchen Element. Dabei wird im
Gegenſatz zur Wahrheit behauptet, daß an der ſogenannten
deut=
ſchen Einwanderung in den Teſſin nicht nur die Deutſchſchweizer,
ſondern beſonders die Reichsdeutſchen beteiligt ſeien. Gegen dieſe
italieniſchen Ausſtreuungen, die unter anderem als Schrittmacher
für eine erhöhtere fasciſtiſch=italieniſche Betätigung im
italie=
niſchen Sprachteil der Schweiz dienen ſollen, ſind von den
ver=
ſchiedenſten Stellen in der Schweiz, beſonders von der „Neuen
Zürcher Zeitung”, die klaren, unwiderleglichen Zahlen der
Ein=
wohnerſtatiſtik und der Verſchiebungen auf dem Grundſtücksmarkt
angeführt worden, die klipp und klar ergeben, daß die geſamten
italieniſchen Behauptungen über ein Vordringen oder
Ueber=
wiegen des deutſchſchweizeriſchen oder reichsdeutſchen Elements
einfach aus der Luft gegriffen worden ſind. Aber mit Zahlen
kann man keine Volksmeinung überzeugen. Bei den Italienern
wird trotzdem der Samen der Verhetzung im gewünſchten
fas=
ciſtiſchem Sinne aufgehen.
Wer, wie der Chroniſt, nicht nur während des Krieges,
nach=
dem er im Mai 1915 aus Rom vertrieben war, in der Schweiz
gelebt hat, um dort als Journaliſt ſeine alten römiſchen
Pflich=
ten weiter zu erfüllen, und wer dann die Entwicklung des
Teſ=
ſins unmittelbar nach dem Friedensſchluß bis zum heutigen Tage
durch vielmonatigen Aufenthalt in jedem Jahre in Lugano genau
verfolgen konnte, darf die ſtatiſtiſchen Beweiſe in vollſtem Maße
beglaubigen. Während des Krieges ſiedelten ſich eine Reihe
Deut=
ſcher, die aus Italien oder ſonſt aus dem Süden vertrieben
wor=
den waren, im Teſſin an, darunter eine Anzahl deutſcher
Jour=
naliſten, die von Lugano bzw. von Ponte Chiaſſo aus ihre
Be=
richterſtattung über italieniſche Verhältniſſe ausübten. Damals
waren zahlreiche Villen und Häuſer im Teſſin in deutſchem Beſitz,
genau ſo wie am Gardaſee oder Comerſee ſich Deutſche vor dem
Kriege ihr Frühjahrsheim oder ihre Altersſtätte errichtet hatten.
In der Inflationszeit ging ein bedeutender Teil dieſer
Nieder=
laſſungen in andere, beſonders Schweizer Hände über, wie
über=
haupt Lugano und Locarno im Teſſin dafür bekannt ſind, daß
dort die Beſitzverhältniſſe ſtets mehr fluktuierten wie in anderen
Schweizer Kantonen. Nach Schluß der Inflationszeit haben
dann wieder einige Reichsdeutſche von neuem ihren Aufenthalt
in den Teſſiner Orten genommen, doch iſt ihre Zahl gegenüber
der Vorkriegszeit verſchwindend gering. Durch den Krieg und
ſeine Folgen aber wurden nicht nur Deutſche aus dem Teſſin
infolge der Valutaſchwierigkeiten verdrängt, ſondern in noch
ſtärkerem Maße Italiener. Während aber Deutſche teilweiſe
zu=
rückkehrten, ſind die Italiener nicht wiedergekommen, da ſie am
Gardaſee billiger unter der eigenen Valuta ſich feſtſetzen konnten,
und außerdem Südtirol, die neue Provinz Alto Adige, zahlreiche
Italiener, die früher nach Lugano kamen, angezogen hat. Im
Teſſin geblieben ſind vorwiegend, nur die italieniſchen
Klein=
bürger und Arbeiter, die ihre dauernde Beſchäftigung im Teſſin
hatten und ihre Familien meiſt im Teſſin gelaſſen haben,
wäh=
rend ſie zum Kriegsdienſt nach Italien eingezogen waren. Dieſe
Italiener ſind das Hauptkontingent der „Fremden” im Teſſin.
Wenn die Italiener von einer deutſchen Invaſion ſprechen
wollen, ſo könnten ſie nur die Saiſon unmittelbar nach der
Schaf=
fung der deutſchen Rentenmark als Beiſpiel anführen, jene
kur=
zen Herbſt= und Frühjahrstpochen von 1923 zu 1924, in denen
Lugano und Locarno von Deutſchen überflutet wurden. Aber
dieſe Zeit iſt längſt wieder vorbei, wenn auch in dieſem Jahre
wieder eine ganze Zahl von Deutſchen nach dem Teſſin gegangen
iſt, um die Sonne des Südens zu genießen, weil ſie nicht nach
Italien ſelbſt reiſen wollten. Aber dieſe deutſchen Kurgäſte, die
nur Tage oder Wochen bleiben, würden überhaupt nicht auffallen,
wenn die Italiener noch wie früher vor dem Kriege in Scharen
aus Mailand zur Sommerfriſche nach den Teſſiner Orten kämen.
Der Tiefſtand der Lira hält jedoch dieſe Mailänder und römiſchen
Gäſte fern. Sie wandern jetzt nach den oberitalieniſchen Seen,
wo ihre Lira als Zahlungsmittel gilt. Durch dieſe
Verſchiebun=
gen wird manmal in der Teſſiner Saiſon der Eindruck einer
ſtär=
keren Beteiligung der Deutſchen erweckt, der aber, am Maßſtab
der Vorkriegszeit gemeſſen, nicht gewachſen iſt, nur gegenüber der
Kriegszeit und Inflationszeit wieder eine Vermehrung darſtellt.
Die Tatſache aber, daß in dieſem Jahre die Reichsdeutſchen,
die nach Süden wanderten, es vorzogen, auf Schweizer Gebiet zu
bleiben und nicht wie während des Heiligen Jahres Italien,
be=
ſonders Rom und die Riviera zu überfluten, ferner die Tatſache,
daß infolge der Geldknappheit in Deutſchland in dieſem Jahre
überhaupt weniger nach dem Süden gereiſt wurde, gibt den
Schlüſſel, der außer politiſchen fasciſtiſchen Gründen, zu dem
Feldzug gegen die „deutſche Gefahr” im Teſſin in der italieniſchen
Preſſe geführt hat. Die italieniſchen Hotelbeſitzer, wie überhaupt
alle Italiener, die von der Fremdeninduſtrie leben, ſind
unzu=
frieden, daß der zahlende Deutſchenſtrom in Italien in dieſem
Jahr ausgeblieben iſt. Der Deutſche iſt zwar ein Barbar, aber
ein ſehr gern geſehener Hotel= und Penſionsgaſt. Denn er zahlt
erbgeſundheitlichen Beſtrebungen beſonders aufmerkſam ſein.
Eine vertiefte Auffaſſung des Weſens der Ehe tut vor allem not.
Die Ehe wird als eine bloße Privatangelegenheit des Einzelnen
dargeſtellt, während ihr doch eine grundlegende ſozialhygieniſche
Bedeutung für Volk und Staat zukomme, wie ſchon Plato erkannt
hat. Ein Leben der Selbſtzucht vor allem gegenüber dem
Alko=
hol und den Geſchlechtskrankheiten müßte zum Kennzeichen der
nordiſchen Menſchen werden. Eine Geſundung der
Siedlungs=
verhältniſſe insbeſondere in den vorwiegend nordiſchen Teilen
Deutſchlands erſtrebt werden. In der Frage der Einwanderung
müßte der Staat, ebenſo wie die Vereinigten Staaten, zwiſchen
erwünſchter und unerwünſchter Einwanderung unterſcheiden. Die
Bildung eines ſtarken Kerns rein nordiſcher Menſchen muß
an=
geſtrebt werden. Heute iſt der innerſte Kern der Raſſe in ſeinem
Beſtand gefährdet. Eine Weltanſchauung tut not, die ſich vor
allem auch darin ausdrückt, daß ſie den Geiſt der Verantwortung
weckt in allen Fragen des Blutes.
Iſt einmal die heutige Lage des deutſchen Volkes dieſem
ſelbſt bewußt geworden und ergibt ſich aus ſolcher Erkenntnis
ein neuer Artwille der Deutſchen, das Streben zur nordiſchen
Art, dann iſt eine ſtarke Hoffnung auf die Wiedergeburt
Deutſch=
lands möglich, dann wird der neue Anfang kommen. Die
Eut=
nordung war eine Erſcheinung der Jahrhunderte; auf
Jahrhun=
derte in die Zukunft hinaus muß ſich in unſerer Zeit der Wille
des nordiſch gerichteten Deutſchen ſpannen. Das möge gleichſam
die fauſtiſche Sendung des deutſchen Volkes ſein: ſich aus dem
W.
Willen zu reiner nordiſcher Raſſe neu zu ſchaffen!
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Von der Leitung des Germaniſchen
National=
muſeums in Nürnberg wird mitgeteilt, daß die Friſt für
die Anmeldung zu den Lehrgängen zur deutſchen
Kunſt= und Kulturgeſchichte (Lichtbildervorträge,
Füh=
lungen durch die Stadt und durch einzelne Abteilungen des
Muſeums), die für die Zeit vom 31. Auguſt bis 4.
Sep=
kember (mittags) in Ausſicht genommen ſind, bis zum 10. Aug
verlängert worden iſt.
— Im „Weg zur Freiheit” der Halbmonatsſchrift des
Arbeitsausſchuſſes Deutſcher Verbände, Berlin NW. 7,
Schadow=
ſtraße 2, behandelt Privatdozent Dr. Friedrich Raab. Gießen
die „Probleme der Reparationspolitik‟ Er ſtellt
zunachſt feſt, daß ſich die deutſche Oeffentlichkeit, wenigſtens im
Verhältnis zur öffentlichen Meinung der wichtigſten Reparations=
Baubiger nicht im entfernteſten ſo eindringlich mit dem Repara=
Vonsproblem befaſſe, wie es deſſen Bedeutung für die zentral=
Samstag, den 24. Juli 1926
nicht nur ſein Zimmer, ſondern trinkt auch gern einen guten
Tropfen. Das aber verabſäumen ſowohl die Engländer wie die
Amerikaner, vor allem wenn ſie mit Cook=Kupons reiſen und
jeden Pfennig zweimal umdrehen, von den Franzoſen ganz zu
ſchweigen, die überhaupt nach Möglichkeit Italien meiden. De
liegt der Has im Pfeffer. Die deutſche „Invaſion” iſt nur vom
Uebel, wenn andere davon Nutzen haben. Mögen die Deutſchen
nach Italien kommen! Ekelhafte Kerle, aber gute Gäſte. Es lebe
der Profit!
Preußiſches.
Verbot der „Roten Fahne.”
Von unſerer Berliner Redaktion.
Seit ungefähr einer Woche iſt der preußiſche Miniſter des
Innern Severing wieder im Dienſt und trägt daher auch die
Ver=
antwortung für das, was in ſeinem Miniſterium geſchieht.
Wäh=
rend ſeiner Abweſenheit hat der preußiſche Miniſterpräſident
Braun ſich die Entſcheidung über wichtige politiſche Fragen
vor=
behalten und die beiden teilen ſich nun in die Verantwortung für
das, was in den letzten Monaten vorgefallen iſt. Die völlig im
Sande verlaufene große Aktion gegen die angeblichen Putſchiſten
von rechts mit Hausſuchungen bei gänzlich unbeſcholtenen
Per=
ſönlichkeiten kommt, ſoweit wir unterrichtet ſind, auf das Konto
des Herrn Braun, obwohl er es vorgezogen hat, bei der
Be=
ſprechung im Landtage in der Hauptſache das Feld dem Mini
ſterialdirektor Abegg zu überlaſſen, dem das Polizeiweſen in
Preußen unterſtellt iſt. In einem Nachſpiel jedoch iſt Herr Braun
höchſtperſönlich in Aktion getreten. Bekanntlich war auch bei dem
Präſidenten der Rheiniſchen Landwirtſchaftskammer, Freiherrn
von Lüning, Hausſuchung abgehalten worden. Selbſtverſtändlich
ohne irgendwelches belaſtendes Material zu finden. Es iſt wohl
begreiflich, daß ein Mann in ſolcher Stellung, der eine Laufbahn
im öffentlichen Leben hinter ſich hat, ob dieſer Behandlung aufs
höchſte empört iſt und Genugtuung verlangt. Als ihm dieſe ver
weigert wurde, hat er öffentlich den Miniſterpräſidenten Braun
angegriffen in der Abſicht, ihn zu zwingen, Farbe zu bekennen
Der preußiſche Miniſterpräſident fühlte ſich dadurch gekränkt und
iſt nun ſoweit gegangen, den Beamten im Rheinland ganz
allge=
mein die Beteiligung an Veranſtaltungen zu verbieten, die von
Herrn von Lüning oder von der Rheiniſchen
Landwirtſchafts=
kammer ausgehen. Das iſt eine ſchwere Beeinträchtigung der
per=
ſönlichen Freiheit der Beamten im Weſten, zugleich eine ſchwere
Beleidigung des Herrn von Lüning. Wenn auf ſolche Weiſe ein
Riß in die Bevölkerung und in die Beamtenſchaft des ohnehin
ſchwer geprüften Rheinlandes getragen wird, ſo trägt der
preu=
ßiſche Regierungschef die Schuld daran. Der volksparteiliche
Ab=
geordnete von Einern hat die ganze Angelegenheit aufgegriffen
und vermittels einer Anfrage an die Staatsregierung dieſe
ge=
zwungen, die Angelegenheit vor das Forum der Oeffentlichkeit zu
bringen, die ſich alſo noch eingehend damit zu beſchäftigen
haben wird.
Zeigt ſomit Herr Braun ungewöhnliche Empfindlichkeit,
ſo=
weit ſeine eigene Perſon in Frage kommt, und ungewöhnliche
Schroffheit im Verkehr gegen Perſönlichkeiten, die ſich gegen
Ver=
unglimpfungen wehren, ebenſo wie gegen die ihm unterſtellten
Beamten, ſo zeigt er auf der anderen Seite eine ebenſo
unge=
wöhnliche Gleichgültigkeit, wenn es ſich darum handelt, die
Per=
ſon des Reichspräſidenten vor den infamſten Beleidigungen zu
ſchützen, die man ſich überhaupt denken kann. Es hat in den
letz=
ten Tagen eine Meinungsverſchiedenheit zwiſchen
dem Reichsminiſterium des Innern und dem
preußiſchen Innenminiſterium gegeben, die
ſchließ=
lich vor den Staatsgerichtshof gebracht worden iſt und dort mit
einer Niederlage der preußiſchen Regierung geendet hat. Es
ent=
zieht ſich unſerer Kenntnis, ob der Anfang dieſer Angelegenheit
bis in die Zeit zurückreicht, in der Herr Severing noch auf Urlaub
war und Herr Braun zu entſcheiden hatte. Immerhin iſt es
mög=
lich, daß ſich der Vorfall noch vor der Rückkehr des Innenminiſters
abgeſhielt hat, was dieſen jedoch nicht davon entlaſtete, daß er
ſofort bei ſeiner Rückkehr eine ſachgemäße Entſcheidung hätte
tref=
fen müſſe. Ein kommuniſtiſches Hetzblatt hatte eine Karikatur
Hindenburgs mit entſprechenden Verſen gebracht, die beide
der=
artig ſchmutzig waren, daß ſich der Reichsminiſter des Innern,
der Demokrat Külz, veranlaßt ſah, an das preußiſche Miniſterium
des Innern das Erſuchen zu richten, das kommuniſtiſche Hetzblatt
auf drei Monate und die „Rote Fahne”, die den Schmutz
nach=
gedruckt hatte, auf zwei Wochen zu verbieten. Dieſes Erſuchen
wurde von der preußiſchen Regierung abgelehnt mit dem
Hin=
weis darauf, daß der Reichspräſident ſelbſt Klageantrag ſtellen
könne. Man ſollte eigentlich meinen, daß eine Landesregierung
ein Erſuchen der Reichsregierung nicht in ſo wegwerfender Weiſe
abfertigen dürfe. Miniſter Dr. Külz fand die richtige Antwort,
indem er den Staatsgerichtshof anrief. Dieſer hat im Sinne des
Reichsminiſteriums entſchieden, ſo daß nunmehr die preußiſche
Regierung gezwungen war, die beiden Blätter für die gewünſchte
Friſt zu verbieten.
Das Arbeitsloſenproblem.
Die Konferenzim Reichsarbeitsminiſierium zur
Schaffung von Notſiandsarbeiten.
* Berlin, 23. Juli. (Priv.=Tel.)
Eine halbe Woche tagt jetzt im Reichsarbeitsminiſterium eine
Konferenz, an der Vertreter des Arbeits=, Finanz= und
Wirt=
ſchaſtsminiſteriums, Vertreter der Länder und der Städte
teil=
nehmen und in der ein umfangreiches Programm ausgearbeitet
werden ſoll, das ſich zum Ziel ſetzt, von ökonomiſchen
Geſichts=
punkten aus das Arbeitsloſenproblem zu löſen. Die
Be=
ſprechungen ſind über Rahmenpunkte und Organiſationsfragen
noch nicht hinausgekommen. Der Grund liegt darin, daß es ſich
um ein äußerſt ſchwieriges Problem handelt, das dadurch nicht
erleichtert wird, daß die verſchiedenen Intereſſen des Reichs, der
Länder und Gemeinden, beſtimmter Induſtrien und
Gewerkſchaf=
ten unter einen Hut gebracht werden müſſen. Als
Verhandlungs=
grundlage der Konferenz gilt einmal das Programm des
Reichs=
tages zur Arbeitsbeſchaffung, das vorſieht, daß mehr als 20
Pro=
zent der auf zweieinhalb Millionen geſchätzten
Hauptunter=
ſtützungsempfänger den Winter über und auch weiter im nächſten
Jahr mit Notſtandsarbeiten beſchäftigt werden und der auf
Grund dieſer Reichstagsbeſchlüſſe ausgearbeiteten Pläne der
Re=
gierung, die allerdings an dem Programm des Reichstages,
hauptſächlich aus ſinanziellen Gründen, weſentliche Abſtriche
ge=
macht hat.
Bei der Löſung dieſes ungeheueren, ſchwierigen
Arbeitsbe=
ſchaffungsproblems ſind folgende Geſichtspunkte zu
berückſich=
tigen: die bisherige Form der Erwerbsloſenfürſorge kann zu
einer produltiven Fürſorge d. h. einer Unterhaltung der
Beſchäftigungsloſen gegen Leiſtungen ökonomiſch
nur dann umgewandelt werden, wenn dieſe Leiſtungen tatſächlich
auch der deutſchen Wirtſchaft und zwar möglichſt bald, und nicht
auf zu lange Sicht, zugute kommen. Es iſt bekannt, daß die
Reichsregierung zur Finanzierung der Arbeiten den Anleiheweg
beſchreiten will. Es handelt ſich darum, die Höhe der Anleihe,
die die Reichsregierung mit über 200 Millionen anſetzt, durch
entſprechende Gegenleiſtungen in Geſtalt von Arbeit praktiſch zu
vermindern, daß die Arbeitsbezahlung auch voll in den
Produk=
tionsprozeß eingerechnet, von den für die Erwerbsloſenfürſorge
ausgeworfenen Summen geſo abgerechnet werden kann. Nach der
Denkſchrift des Reichstages iſt die unterſtützende
Er=
werbsloſenfürſorge, für das laufende Jahr
mit, mehr als 1½ Milliarden Reichsmark
anzu=
ſetzen. Die Erſparniſſe, die durch das
Arbeitsbeſchaffungspro=
gramm erzielt werden könnten, ſind alſo ſelbſt nach dieſer
theore=
liſchen Berechnung nicht allzu hoch zu nennen.
Bei der Verwirklichung des Programms iſt einmal die Art
der Arbeit, dann aber auch Auswahl der Beſchäftigungsloſen
maßgebend, die zu dieſen Arbeiten herangezogen werden ſollen.
Bekanntlich hat das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Regierung
neben der Erteilung von Aufträgen an die Induſtrie und
För=
derung der Ausfuhr und des Wohnungsbaues die Beſchäftigung
von ungelernten Arbeitern für Notſtandsarbeiten für Straßen=
und Hafenbauten, Meliorationen uſw. in Ausſicht genommen.
Dies dürfte hauptſächlich aus ſozialen Gründen geſchehen ſein,
denn dieſe im allgemeinen von ungelernten Arbeitern zu
leiſten=
den Arbeiten werden erſt in ſpäterer Zeit und nur mittelbar als
produktiv ſich erweiſen können. Auf der anderen Seite aber iſt
nicht zu verkennen, daß gerade die ungelernten Arbeiter einen
er=
heblichen Teil der Ausgeſteuerten ausmachen, deren
Unter=
ſtützungsdauer mit 39 Wochen abgelaufen iſt und die dann der
gemeindlichen Armenfürſorge zur Laſt fallen. Dies ſind einige
Geſichtspunkte, die bei der Konferenz im
Reichsarbeitsminiſte=
rium zur Beratung ſtehen.
Die Gehälter der Kontroll=Kommiſſion.
Berlin, 23. Juli.
Wie gemeldet wird, ſind die Gehälter der Interalliierten,
Kontrollkommiſſion neu feſtgeſetzt worden. Danach beträgt
das monatliche Gehalt eines Generals rund 2780 Mark, eines
Oberſten 2000 Mark, eines Oberſtleutnants oder Majors 1680
Mark, eines Hauptmanns 1380 Mark, eines Leutnants 1000 Mark,
eines Unteroffiziers 460 Mark und eines Gefreiten oder
gemei=
nen Soldaten 360 Mark.
Ein bedeutſamer
kunſthiſtoriſcher Fund.
In dem neu ausgegrabenen Viertel der
im Jahre 79 n. Chr. verſchütteten Stadt
Pompeji, und zwar in der Villa
Abbon=
danza, iſt vor wenigen Wochen ein
bedeu=
tender künſthiſtoriſcher Fund gemacht
wor=
den. Man entdeckte in dem
Aſchengemeng=
ſel, das die Häuſer der Stadt bedeckte, die
vollkommen erhaltene Bronzeſtatue eines
Jünglings, die neben dem rechten Pfeiler
der Eingangstür des Hauſes auf dem Hof
ſtand. Die Jünglingsſtatue geht nach der
Anſicht der Sachverſtändigen auf eine attiſche
Arbeit des Kreiſes um den Bildhauer
Phi=
dias zurück. Die gefundene Statue iſt zwar
ein Originalwerk des 5. Jahrhunderts
v. Chr., ſondern ein in ſpäterer Zeit von
griechiſchen Händen gefertigter Nachguß. Das
ſelten gut erhaltene Werk hat dennoch eine
hohe kunſthiſtoriſche Bedeutung.
europäiſche Geſundung im allgemeinen und Deutſchlands
Zu=
kunft im beſonderen erfordere. Der Sinn des
Sachverſtändigen=
planes beſteht nach ihm in der Feſtſtellung, welche Jahresſummen
Deutſchland aufgebracht und welche Jahresſummen auf die
Gläubiger übertragen werden können, ohne daß die
Lebenshal=
tung der deutſchen Bevölkerung unter einen beſtimmten Stand
ſinkt oder die deutſche Währung gefährdet wird. — In einem
weiteren Artikel behandelt Regierungspräſident a. D. Dr. Jung
hann Geſchäftsführender Vorſitzender der Deutſchen Liga für
Völkerbund, die „Bedeutung und Aufgaben des
Weltverbandes der Völkerbundgeſellſchaften”,
— Eine ſcharfe Abfuhr an die vor kurzem von dem engliſchen
Kolonialſtaatsſekretär Ameny geäußerten Abſichten der britiſchen
Kolonialverwaltung auf die Einverleibung der unter ihrer
Man=
datsherrſchaft ſtehenden deutſchen Kolonien, eine heftige Anklage
gegen den Raub der deutſchen Kolonien und gleichzeitig
glän=
zende Plaidoyers für deren Rückgabe an Deutſchland bringen
zwei Artikel von Philip Snowden, den ehemaligen britiſchen
Schatzkanzler, und William Harbutt Dawſon Profeſſor an
der Univerſität Oxford. — Den Schluß des Heftes bildet die
Fortſetzung des Romans „Dämonen”, der die Kriegsſchuldfrage
zum Gegenſtand ſeiner Handlung gemacht hat,
Seite 4
Samstag, den 24. Juli 1926
Nummer 203
Zwei mit gutem Recht als myſteriös anzuſprechende
Ereig=
niſſe charakteriſieren die letzten Wochen der Balkanpolitik. Die in
geheimnisvolles Dunkel gehüllte Reiſe des bulgariſchen Königs,
die man bald als eine Flucht, bald als eine Erholungsreiſe
dar=
zuſtellen verſüchte, iſt weder die eine noch die andere. Aber die
Geheimniskrämerei, mit der man dieſe Reiſe umgab, erklärt
vollends die Beunruhigung, welche ſie auslöſte, hat doch der
„Daily Mail” noch am 19. Juli zu melden gewußt, daß der
Aufenthalt des Königs, der aus Italien nach der Schwveiz ging,
unbekannt ſei. Ebenſo widerſprechende Darſtellungen wurden
über den Zwiſchenfall zwiſchen Rumänien und Bulgarien
ver=
breitet. Daß es ſich hier um einen bewaffneten Zwiſchenfall
han=
delt, der die gewöhnlichen Ausmaße der ſo häufigen
Grenz=
inzidenten in der Dobrudſcha weitaus übertrifft, war bekannt,
aber alle Nachrichten, je nachdem ſie aus rumäniſcher oder
bul=
gariſcher Quelle ſtammten, widerſprachen einander vollkommen.
So wurde zum Beiſpiel, je nach der Quelle der Berichterſtattung,
der Ort der Kämpfe nach Bulgarien oder nach Rumänien verlegt.
Es gelang zwar, den Regierungen in Sofia und Bukareſt dieſen
Inzident ohne Mithilfe des Völkerbundes beizulegen, aber die
Lage bleibt weiter gefährlich, da die Grenzbevölkerung Neigung
dazu zeigt, den Frieden weiter zu ſtören. Die Dementis, die von
rumäniſcher wie von bulgariſcher Seite kamen, verſuchen die
Schwierigkeit der Situation zu verbergen. In der Tat war der
Juzident, wie auch ſeine politiſche Wirkung, viel bedeutender
als man annahm. Eine Zeitlang befürchtete man ſogar den
Aus=
bruch eines bewaffneten Konfliktes zwiſchen Rumänien und
Bul=
garien, wozu Rumänien um ſo leichter zu haben geweſen wäre,
als der Ausgang des Krieges bei der völligen Entwaffnung und
inneren Zerriſſenheit Bulgariens keinen Augenblick lang
zweifel=
haft geweſen wäre. Die Lage bleibt auch weiterhin ſehr geſpannt.
Man glaubt aber, daß ein etwaiges Eingreifen des Völkerbundes
den Frieden jedenfalls ſichern würde, gelang es doch auch dem
Völkerbunde, zwiſchen Griechenland und Bulgarien Frieden zu
ſtiften, der, nachdem eine internationale Militärkommiſſion mit
der Kontrollierung der Grenze betraut iſt, auch dauerhaft zu ſein
ſcheint. Eine ähnliche Löſung könnte vielleicht auch den
Wetter=
winkel in der Dobrudſcha entgiften.
Während man inzwiſchen höchſtwahrſcheinlich unbegründete
Nachrichten über Rücktrittsabſichten des Königs von Bulgarien
und bevorſtehende innere Unruhen in Bulgarien kolportiert hat,
macht die Neuigkeit die Runde, daß der rumäniſche Thronfolger,
Prinz Carol, ſich mit ſeinen Eltern wieder verſöhnte und bereit
ſei, die Thronfolgerſchaft wieder anzutreten. Im übrigen wird
die rumäniſche Politik jetzt keineswegs von dynaſtiſchen Fragen
beherrſcht, ſie dreht ſich vielmehr um das Grundproblem des
rumäniſchen Reiches, um die Sicherung Beßarabiens. Es ſind
einige Erfolge in dieſem Punkte zu verzeichnen, unter denen noch
immer und trotz allem die wenig erwähnten engliſchen
Zuſiche=
rungen über eine finanzielle Unterſtützung die wichtigſten ſind.
Daß dieſe finanzielle Hilfe in erſter Linie die militäriſche
Stär=
kung Rumäniens gegenüber einem ruſſiſchen Angriff bezweckt,
iſt ein offenes Geheimnis. Es gelang auch, in Italien Anleihen
aufzunehmen, noch dazu in der Zeit, wo der engliſche
Finanz=
markt ſich noch vor Rumänien gänzlich zu verſchließen ſchien.
Rumänien bedeutet jetzt ein wichtiges Glied in Muſſolinis
Bal=
kanpolitik. Die Freundſchaft zwiſchen Bukareſt und Rom iſt
groß. Trotz allem vermochte es aber die rumäniſche Diplomatie
noch immer nicht, die Anerkennung der Rechte Rumäniens auf
Beßarabien durch Italien — der dritten Großmacht! —
durchzu=
ſetzen. Man verſpricht zwar allerhand in Rom, zieht aber die
Sache nach Möglichkeit in die Länge. Wie überall, muß auch in
dieſem Punkte die Politik Muſſolinis wenigſtens einen
Wider=
ſpruch in ſich haben. Die Annäherung an Rumänien war geſchickt
durchgeführt, er vermochte es aber nicht übers Herz zu bringen,
ſich entſcheidend gegen Moskau zu wenden. Der Ausgang aus
dieſem Dilemma iſt ſchwer; es tauchen zwar jeden Tag neue
Nach=
richten über eine italieniſche Vermittlung in der beßarabiſchen
Frage auf, aber jeder, der die Situation kennt, weiß, daß die
beßarabiſche Frage letzten Endes durch Waffengewalt oder
durch ein Nachgeben Rumäniens erledigt werden muß. Bis
da=
hin kann aber noch viel Zeit vergehen und Muſſolini kann ſeine
Pläne ſchmieden. Der „Daily Telegraph” wußte neueſtens ſogar
über den italieniſchen Plan einer Transbalkanbahn zwiſchen
Valona und Odeſſa zu berichten, welche für Italien durch die
Verbindung mit Rußland die erwünſchte wirtſchaftliche
Unab=
hängigkeit bedeuten ſollte. Albanien hat Italien ſich ſchon
ge=
ſichert, in Rumänien hat ſich der italieniſche Einfluß feſtgeſetzt,
immerhin ſcheint aber das Projekt noch phantaſtiſch genug. Man
brauchte dazu — ein italieniſcher Traum — ein ſelbſtändiges
Mazedonien. Die griechiſche Politik ſteht allerdings ſchon unter
italieniſchem Einfluß.
Die Balkanpolitik Muſſolinis wird ſich aber aller
Wahr=
ſcheinlichkeit, nach auf viel näherliegende Dinge konzentrieren,
insbeſondere auf eine wirtſchaftliche Vorherrſchaft in den meiſten
Balkanländern. Die albaniſch=griechiſch=rumäniſche Kombination
kann dabei auch ſehr nützliche Dienſte leiſten. Ob aber Muſſolini
ſpeziell mit der Unterſtützung des griechiſchen Diktators
Pan=
galos einen beſonders glücklichen Wurf getan hat, wird ſich
ſpä=
ter entſcheiden. Es ſcheint, daß in Portugal und in Griechenland
ſelbſt das Allheilmittel der Diktatur verſagt. Die neueſten Nach=
richten wiſſen ſchon über einen langſamen Rückzug des Diktators
Pangalos zu berichten; nachdem alle ſeine Anſtrengungen, ein
Kabinett zu bilden, ſcheiterten, ſoll er jetzt Verſtändigung mit
den großen Parteien ſuchen, was ihn aber vorläufig noch nicht
davon zurückhält, die ihm mißliebigen Parteiführer aus dem
Lande zu jagen.
Die Gedanken an eine Balkankonföderation oder einen
Balkanpakt ſind endgültig begraben. Und mehr als je ſcheinen
jetzt die Balkanſtaaten Schachfiguren der Großmächte zu werden.
Die Situation iſt jetzt nicht beſſer als vor dem Kriege, nur ſind
die Drahtzieher andere geworden.:
Ein kritiſcher Augenblick für das engliſche
Bergwerksgeſetz.
London, 23. Juli.
Bei der Beratung des Geſetzentwurfes über die
Nuorgani=
ſation der Bergwerksinduſtrie im Unterhauſe iſt die Regierung
mit knapper Not einer Niederlage entgangen. Die Oppoſition
hatte einen Antrag eingebracht, den Geſetzentwurf an die
Kom=
miſſion zurückzuverweiſen und hätte, da das Haus
außerordent=
lich ſchwach beſetzt war, eine Abſtimmung zugunſten ihres Antrags
herbeiführen können, da die Vertreter der Regierung in der
Minderheit waren. Der Staatsſekretär für den Krieg erkannte
die Gefahr des Augenblicks und improviſierte eine Rede, ſo daß
die Anhänger der Regierung Zeit gewannen, im
Parlaments=
gebäude die anweſenden Parteimitglieder zuſammenzurufen und
ſo eine zur Zurückweiſung des Oppoſitionsantrags ausreichende
Mehrheit aufzubringen.
Oſerſchinſki vergiftet?
Warſchau, 23. Juli.
Polniſche Zeitungen berichten aus Minsk, daß der vor
eini=
gen Tagen verſtorbene ſowjetruſſiſche Volkskommiſſar
Dſer=
ſchinski vergiftet worden ſei. Die Sowjetregierung habe in
Ver=
bindung damit eine Anzahl Perſonen verhaften laſſen, darunter
den früheren Finanzkommiſſar Sokolnikoff ſowie ein Mitglied
des revolutionären Kriegsrates, den Kommiſſar Lasckiwiez und
andere Offiziere der Roten Armee. — Nach dem amtlichen
Mos=
kauer Unterſuchungsergebnis iſt Dſerſchinski infolge
Arterienver=
kalkung geſtorben.
AaOTEI Rädt
Durch unsere zeitgemäß sehr weit herabgesetzten
Preise kleiden sich Herren u. Knaben, sehr elegant
und ebenso gut für Wenig Geld.
MLiUeMOTA
[ ← ][ ][ → ]Nummer 203
Git.4
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 24. Juli
— „Darmſtädter Gruppe”, Ausſtellung Kunſthalle am Rheintur. Nach
Ablauf der erſten Serie der Eintrittskarten hat die Ausloſung ergeben,
daß das erſte „Freiporträt” anläßlich unſerer Ausſtellung auf die
Nummer 67 der Eintrittskarte fällt. Wir bitten den Inhaber oder
die Inhaberin dieſer Nummer, ſich nach Vorzeigen derſelben an der Kaſſe
der Kunſthalle unſere Ausſtellung nochmals koſtenlos zu beſichtigen und
nach erfolgter Wahl zu einer Porträtſitzung bei unſeren Kollegen Willi
Hofferbert, Heinrichſtraße 5 Atelier) oder Alexander Poſch,
Hein=
richſtraße 1 vorſtellig zu werden. Das Porträt wird nach Fertigſtellung
auf acht Tage in der Kunſthalle während der Dauer unſerer Ausſtellung
ausgeſtellt.
— Operettenſpielzeit Sommer, 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters; Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Auf die heute
Samstag, abends 7.30 Uhr, ſtattfindende Erſtaufführung der größten
Schlager=Operette der Spielzeit: „Der Orlow” (Der ruſſiſche
Kron=
diamant) von Bruno Granichſtaedten ſei hiermit nochmals hingewieſen.
Leiter der Aufführung iſt Direktor Adalbert Steffter; die muſikaliſche
Leitung hat Kapellmeiſter Fenslein. Die im zweiten Akt getragenen
Koſtüme der Sängerin und der Chordamen hat die Direktion aus den
kunſtgewerblichen Werkſtätten der Firma Baruch in Berlin bezogen. —
Abends 11 Uhr findet als Nachtvorſtellung eine Wiederholung der
Ope=
rette „Die Frauohne Kuß” ſtatt. — Sonntag, nachmittags 3 Uhr.
gelangt als Kindervorſtellung zu kleinen Preiſen von 50 Pfg. bis 2,50 Mk.
das beliebte Kindermärchen „Schneewittchen und die reben
Zwerge” zur Wiedergabe; abends 7 Uhr iſt eine Wiederholung der
Operette „Der Orlow”, und als Nachtvorſtellung wird um halb 11 Uhr
der äußerſt komiſche Schwank „Der wahre Jakob” wiederholt, in
der Titelrolle mit Max Patſchky vom Zentraltheater Dresden als Gaſt.
— Montag (5. Abonnementsvorſtellung für Montagsmieter) und täglich,
abends 8 Uhr, finden Wiederholungen der Operette „Der Orlow” ſtatt.
— Die Abonnementskarten für die zweite Nate können bereits eingelöſt
werden.
— Der „Verein der Innenſtadt”, der im Oktober 25 Jahre beſteht,
hielt ſeine Hauptverſammlung ab. Herr Sanitätsrat Dr. Kolb,
der zugleich der Vorſitzende der „Veveinigten Bezirksvereine” iſt, erſtattete
ſeinen Bericht, an den ſich eine eingehende Beſprechung über Zweck und
Tätigkeit der Bezirksvereine knüpfte. Eine Haupttätigkeit derſelven
bil=
deten in früheren Jahren die Wahlen zur Stadtverordnetenverſammlung,
die jetzt auf die politiſchen Parteien übergegangen ſind. Ihren
Grund=
ſätzen entſprechend, die Hebung und Förderung allgemeiner ſtädtiſcher
Intereſſen, ohne Rückſicht auf politiſche und religiöſe Beſtrebungen, haben
die Bezirksvereine auch ihre Stadtverordneten=Kandidaten aufgeſtellt, und
neben perſönlicher Fähigkeit auch beſonderen Wert darauf gelegt.
Per=
ſonen zu finden, die durch längere Anwveſenheit eingehende Kenntnis der
hieſigen Verhältniſſe hatten, und damit auch Anerkennung in der
Bürger=
ſchaft gefunden. Jetzt haben ſich die Bezirksvereine darauf beſchränkt,
den Parteien ſolche Perſonen vorzuſchlagen, auf deren Wahl. oder
Wie=
derwahl ſie Wert legen. Nunmehr können die Vereine ſich der Förderung
und Beſprechung ſchwebender ſtädtiſcher Fragen widmen, und bieten
be=
ſonders die Verkehrsfragen, der Ausbau der elektriſchen Bahn,
beabſich=
tigte Neubauten uſw., einen Stoff zu Beſprechungen für den Vorſtand
und die Verſammlungen. So hat der Vorſtand den Durchgang durch den
Palaisgarten nach der Schuchardſtraße fördern helſen und die Herrichtung
des Palaisgartens. Neubau und Ausbau des Stadthauſes mit Räumen
für die Stadtverordnetenverſammlung, praktiſche Verlegung der
ſtädti=
ſchen Buveaus uſw. werden Veranlaſſung zu zukünftigen Beſprechungen
bilden. Jedes Stadtviertel hat außerdem ſeine beſonderen Inrereſſen
und Wünſche, zu deren Ausſprache ſich gerade die Bezirksvereine, in
denen ſich die Nachbarn gern zuſammenfinden, beſonders eignen. — Die
Vorſtandswahl ergab die Wiederwahl des langjährigen Vorſitzenden und
der übrigen Vorſtandsmitglieder.
— Die Deutſchmeiſter. Heute Samstag, abends 8 Uhr, findet im
Orangeriegarten, das angezeigte und von vielen Tauſenden
er=
wartete Konzert der Hoch= und Deutſchmeiſter ſtatt. Ueberall, wo dieſe
beliebten Wiener Deutſchmeiſter hinkommen, bringen ſie Freude,
Stim=
mung und Fröhlichkeit mit. In jeder Stadt ſind die Konzertlokale
über=
füllt, ein Beweis für die Beliebtheit der Deutſchmeiſter. Der Karten=
Vor=
verkauf wird in den bekannt gegebenen Vorverkaufsſtellen um 6 Uhr
geſchloſſen, und empfiehlt es ſich, umgehend für Karten zu dem heutigen
Konzert zu ſorgen. (S. Anzeige.)
Samstag, den 24. Juli 1926
Rundfunkvortrag. Auf Veranlaſſung des hieſigen Vereins der
Funffreunde wird am Dienstag, den 27. Juli, abends 8 Uhr, im oberen
Saale des Bürgerhofes Herr Ingenieur Hollmann einen öffentlichen
Vortrag über Rückkopplungsſtörungen halten. Die Veranſtaltung
ver=
folgt den Zweck, ſachverſtändige Aufklärung über Urſache und Verhütung
der Rückopplungsſtörungen zu geben und ſo zur Bekämpfung dieſer
läſtigen Störungen beizutragen. Damit dieſer Zweck erreicht wird, iſt zu
wünſchen, daß alle, die am Rundfunk und ſeiner Verbeſſerung Intereſſe
haben, den Vortrag beſuchen.
ein
SAISOMAUSNERRAUF
beginnt
Samstag, den 24. Jull
Kath. Raab
vorm.
ALICE-BAZAR
Darmstadt
Spezialgeschäft für Braut- u. Baby-Ausstattungen
106111
* Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vormittags
11 und 11.30 Uhr nachmittags 3.30 und 4 Uhr, Sonntags nur 11 und
11.30 Uhr ſtatt. Samstag geſchloſſen.
* Ferien=Bezirksſchöffengericht. Der Arbeiter Wilh. Kalbfleiſch
aus Mosbach bei Dieburg, wohnhaft in Offenbach a. M., war auf der
Kirchweihe in Kleeſtadt und hatte einen über den Durſt getrunken. Es
war dadon die Folge, daß er ſich mit verſchiedenen Perſonen anband,
beſonders mit einem Arbeiter, der ihm jedoch aus dem Wege ging. Im
Hofe einer Wirtſchaft traf er dann ſeinen Gegner wieder und es kam zu
einer regelrechten Rauferei, in deren Verlauf K. einen Dolch zog und
dem Arbeiter Stiche in Arm und Schulter verſetzte, ſodaß dieſer vier
Wochen ſchwer daniederlag. K. ſrill in Notwehr gehandelt haben. Das
Gericht erkannte wegen gefährlicher Körperverletzung auf 1 Jahr und
6 Monate Gefängnis. K. wurde in Haft genommen. — Der
Weinreiſende U. war für eine Viernheimer Firma gegen Proviſion tätig,
die ihn auch nach Erſatz des Schadens weiter beſchäftigt. Obwohl er nicht
berechtigt war. Gelder zu vereinnahmen, tat er dies doch und vermehrte
ſeine Einnahmen um 280 Mark. Auch verſuchte er durch die Fälſchung
zweier Beſtellſcheine, eine höhere Proviſion zu ergattern. Dies gelang
ihm indeſſen nicht. Die Firma wollte zwar die bereits erſtattete Anzeige
wieder rückgängig machen, doch iſt dies nicht möglich und das Gericht
er=
kannte unter Zubilligung mildernder Umſtände auf 4 Monate
Ge=
fängnis, empfahl aber, daß er wegen Strafaufſchub nachſuchen ſolle.
TAPEIENIRESIA
in jeder Rollenzahl geben wir zu fabelhaft billigen Preisen
Ständig ab.
Yung, Zorn & Co.
(6263a
vorm. Frankkurter Tapetenfabrik
Bernruk 1513.
Schleiermacherstr. 23, binter dem Gerichtsgebäude.
Verwaltungs=Sonderzug nach Kochendorf und
Wimpſen gm Nechae.
Eine der volkstümlichſten Geſtalten des verklingenden deutſchen
Mittel=
alters iſt der Ritter mit der eiſernen Hand, Götz von
Berlichin=
gen, den der junge Goethe als Kämpfer für deutſches Recht und deutſche
Freiheit dramatiſch geſtaltet hat. Mit dem vor den Toven des Mainzer.
Kurſtaats lebenden Franz von Sickingen läßt der Dichter den Schwaben
durch engſte Freundſchaft verbunden ſein. Iſt Sickingens Wirkungsfeld
das Nahe=, Glan= und Rheintal, ſo kämpft der „getreuherzige Götz” im
Main=, Tauber= und Neckartal.
Hin zu Götzens Heimat, hin zum Neckartal, vorbei am trotzig
ragen=
den Hornberg bei Neckarelz, wo der müde Kämpe ſeinen Lebensabend
verbracht, ſeine ſo köſtliche Selbſtbiographie geſchrieben hat, führt der
nächſte Sonderzug der Reichsbahndirektion Mainz am Sonntag, den 1.
Auguſt. Vom Rhein über Darmſtadt die Bergſtraße entlang gehts zur
Neckarverle Heidelberg. Neckaraufwärts über Neckargemünd.
Neckar=
ſteinach, Hirſchhorn das gewundene abwechslungsreiche Tal über
Neckar=
elz nach dem alten Reichsſtädtchen Wimpfen. Nomantik, die aber erſt am.
Nachmittag gewürdigt und genoſſen werden ſoll. Denn zunächſt gehts
auf flinkem Neckardampfer — oder auch mit der Bahn — nach
Kochen=
dorf, dem vier Kilometer ſüdöſtlich von Wimpfen liegenden größten
deut=
ſchen Steinſalzlager. Ueber 500 Quadratkilometer umfaſſen die einzelnen
Stochwerke des Untertagebaues, der faſt 200 Meter in die Erdrinde
hin=
einſteigt. Gegenwärtig iſt etwa ein Qugdratkilometer in Betrieb, der
täglich etwa 15 000 Zentner abgibt bei einer Belegſchaft von 140 Mann
pro Schicht. Wir Mittelrheiner haben wahrhaftig nicht notwendig, ins
Salzkammergut, nach Berchtesgaden, zu fahren, um mächtige
Salzkuppel=
bauten, feenhafte Bergwerksbeleuchtung, glitzernde Bergwände, endloſe
Stollen und tiefe Schächte, wie ſie Ganghofer in ſeiner Volkserzählung
„Der Mann im Salz” ſchildert, ſelbſt zu ſehen; Kochendorf bietet ein
gleiches bequemer und billiger. Nach der Mittagsſtärkung fährt der
Son=
derzug um 3 Uhr nach Wimpſen zurück, und dort werden die Teilnehmer
gerne noch einige Stunden weilen. Die gotiſche Stadtkirche,
Domini=
kanerkirche, die Arkaden der Kaiſerpfalz, die Kreuzgänge, mit der
Katha=
rinenkirche rivaliſierend im Talz die feine Ritterſtiftskirche, reizende
Häuſerwinkel und Plätze in ſtetem Wechſel und von der Höhe ein
unver=
geßlicher Blick ins Neckartal, nach Heilbronn, nach dem Hornberg. Drei
Städte Deutſchlands wetteifern um den Ehrentitel der ſchönſten Lage:
Heidelberg, Wertheim am Main und Wimpſen am Neckar. Wem ſoll die
Palme werden?. Die Sonderzugteilnehmer werden ſich darüber ihre
Ge=
danken machen, aber nicht vorſchnell urteilen. Es wurde in dieſem Jahre
von ihnen ſchon manch Schönes geſehen: Das majeſtätiſche Würzburg,
Baden=Baden, die mondäne Kurſtadt, das Main=Odenwaldibyll
Milten=
berg und Amorbach, Eiſenachs Vergangenheit mit der ehrwürdigen
Wart=
burg, das ſtille, Sonntags ach ſo laute, Maria Laach. Aber Kochendorf=
Wimpfen werden in dieſem Kranz der Erinnerungen einen Ehrenplatz
einnehmen! Drum! Auf ins Neckartall Ueber alle Einzelheiten, auch
über die Fahrpreiſe und Fahrzeiten, geben die Plakate an Bahnhöfen und
Verkehrshüros Auskunſt. Die Rückfahrt erfolgt derart, daß nach allen
Richtungen die Anſchlußzüge bequem erreicht werden können. (S. Anz.)
— Ankunft der Hoch= und Deutſchmeiſter=Kapelle aus Wien. Heute
nachmittag treffen die Hoch= und Deutſchmeiſter mit dem fahrplanmäßigen
Zuge 2.11 Uhram Hauptbahnhof ein. Mit klingendem Spiel,
in ihren traditionellen ſchmucken Uniformen durchziehen dieſelben die
Stadt mit hem Ziele Drangeriegarten. Um 4 Uhr beginnt das erſte
Konzert, und wird höfl. gebeten, um eine Ueberfillung des Abendkonzerts
zu vermeiden, tunlichſt auch das Nachmittagskonzent, in welchem das
Abendprogramm unverkürzt zum Vortrag gelangt, zu beſuchen. In
bei=
den Konzerten haben Kriegsbeſchädigte gegen Vorzeigung des
Ausweiſes Vorzugs=Eintrittspreiſe. An die Bevölkerung der Stadt
Darmſtadt, an die Vereine, richten wir die Bitte: Bereitet den
Deutſch=
meiſtern, unſeren Stammesbrüdern, einen würdigen Empfang! Ueberall,
wo die Deutſchmeiſter gaſtierten, wurde ihnen ein herzlicher Empfang.
Darmſtadt, als Muſik= und Kunſtſtadt, darf in dieſer Beziehung nicht
zurückſtehen.
— Die Darmſtädter Herbſtmeſſe, fällt in dieſem Jahre in die Zeit
vom 26. September bis einſchl. 5. Oktober. Die Ausſchreibung zur
Ver=
gebung der Plätze iſt im amtlichen Teil dieſes Blattes veröffentlicht.
AOLTAIII Ae LIOEAAMTIIAeAA
im Saison=
10604
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Samstag, den 24. Juli 1926
Nummer 203
Sn e ele e eehe eree
gepflegte Kakteenzüchtung. Während ſich Optuntia Tung, der ſogenannte
Feigenkaktus und Phylloeactus Ackermannii und andere bekannte Arten
ſchon ſeit Jahrzehnten allgemein wegen ihres dankbaren Blühens bei
uns eingeburgert haben, ſind ſie jetzt in mindeſtens 100 Arten vertreten
und der Stolz des Aichters geht dahin, durch beſonders forgfältige
Be=
handlung auch die ſelteneren Arten in ſeiner Sammlung zu beſitzen.
Den Anfang einer Kakteenſammlung macht man am beſten, wenn man
ſich einige ſchöne Exemplare in Pflanzenhandlungen kauft — ſie ſind jetzt
faſt überall zu haben — und dann ſeinen Beſtand durch Austauſch unter
Freunden und Bekannten vermehrt. Die Kakteen laſſen ſich leicht durch
Stecklinge vermehren, die beſte Zeit dazu iſt die Jahreszeit, wo ſie
treiben, alſo Frühjahr und Sommer. Man bricht entweder einen Trieb.
ab oder ſchneidet ein oberes Glied in der Hälfte durch, wobei es
bor=
teilhaft iſt, die Schmittfläche einige Tage in einem Holzkohlenpulver
trocknen zu laſſen. Den Steckling pflanzt man am beſten in einen Topf
vder Schale mit ſandiger Erde, wie man ſie unter einem hooſigehobenen
Naſenſtück findet. Die Erde ſoll mäßig feucht fein, doch nicht trocken.
Kakteen brauchen, wenn ſie gedeihen follen, viel Licht und Luft, wie 23
ja auch ihr urſprünglicher Standort lehrt. Vor Kälte ſind ſie beſonders
zu ſchützen. Uebermäßige Feuchtigkeit derurſacht Würzelfäule. Man
kann die Kakteen auch durch Samen ziehen, den man ſich von einer
zu=
verläſſigen Samenfirma friſch beſorgt. Der Samen, iſt ebenfalls in
ſandiger Heideerde auszuſtrenen: Man deckt eine Glasſcheihe darüber
und hält ihn gleichnäßig feucht und warm. Sind die Pflänzchen
auf=
gegangen und ungefähr haſelnußgroß, ſo verpflanzt man ſie einzeln in
Töpfe. Es gilt, aber Geduld zu haben, denn bei aller Anſpruchsloſigkeit
der Pflanze erfordert ſie dauernde Aufmerkſamkeit und wächſt vorläufig
nur ſehr langſam.
— Brütende Steppenſtrauße und Zwergngshornvögel im Zoo
Frank=
furt a. M. Das Zuchtpaar der ſüdafrikaniſchen
Steppen=
ſtrauße oder Nandus im Zoologiſchen Garten iſt zur Brut
ge=
ſchritten. Das grau gefärbte weibliche Stück, das der ſeltenen Art
Roth=
ſchilds Nandu angehört, hat zwei Eier abgelegt, die der weiße
Nandu=
hahn eifrig bebrütet — hoffentlich mit Erfolg. Im Vogelhaus hat der
Zwergnashornvogel oder Rothſchnabeltoko ſein Weibchen zur
ungeſtörten Verrichtung des Brutgeſchäfts im Niſtkaſten unter
Verwend=
ung von einer lehmigen Maſſe eingemauert. Der beſorgte Gatte iſt nun
eifrig bemüht, dem Weibchen durch einen kleinen, in der Zumauerung
des Schlubfloches gelaſſenen Spalt Futter zuzutragen. — Im Aquarium
ſind diverſe neue Reptilten angekommen,
Aus den Parteien.
* Deutſchnationaler Arbeiterbund Ortsgruppe
Darmſtadt. Bundesgeſchäftsführer Kollege Lindner=Berlin,
Mit=
glied des Preußiſchen Landtags, iſt Dienstag, den 27. Juli, in Darmſtadt
zu Beſuch und ſpricht abends 8 Uhr im Fürſtenſaal (Grafenſtraße),
Voll=
zähliges und püinktliches Erſcheinen wird den Mitgliedern zur Pflicht
gemacht. Nach Schluß des Vortrags Beſprechung. Anweſenheit
ſämt=
licher Mitglieder, auch der Erwerbsloſen, unbedingt erforderlich Zu dieſem
Abend ſind alle national und vaterländiſch geſinnten Volksgenoſſen
herz=
lich eingeladen.
Deutſchnationale Volkspartei Ortsgruppe
Darmſtadt. Die Orutsgruppe Darmſtadt des Deutſchnationalen
Arbeiterbundes veranſtaltet am Dienstag, den 27. Juli abends 8 Uhr,
im Fürſtenſaal (Grafenſtraße) einen Vortragsabend mit Herrn
Landtags=
abgeordneten Lindner=Berlin als Redner. Wir bitten unſere
Pärteimit=
glieder, zu dieſem Vortrag zu erſcheinen.
Frauen=Ausfchuß der Deutſchnationalen
Volks=
partet. Am Dienstag, den 27. Juli, abends 8 Uhr, findet im
Fürſten=
ſaal (Grafenſtraße) eim vom hieſigen Deutſchnationalen Arbeiterbund
veranſtalteter Vortragsabend ſtatt, bei dem Herr Landtagsabgeordneter
Lindner=Berlin ſprechen wird. Wir machen unſeren Frauen zur Pflicht,
hierzu zu erſcheinen.
Togekalenger ie Sonslan den 24. Buf 19c.
Kandestheter Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus, abends 7½ Uhr: „Der Orlow”; abends 11 Uhr: „Die Frau
ohne Kuß‟— Orpheum: Geſchloſſen. — Schloß=Café:
Kon=
zert. — Café Rheingold: Konzert und Tanz. —
Ludwigs=
höhe: Konzert. — Orangeriegarten, abends 8 Uhr:
Kon=
zert, ausgeführt von der Hoch= und Deutſchmeiſter=Kaplle aus Wien.
—Rinovorſtellungen: Union, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Lichtſpiele.
—Der Jungbentſche Treubunb in Kaffel hat — ebenſo wite der
Deutſchorden in Darmſtadt — zu jeder Zeit betont, daß es ihm nicht
darauf ankommt, die vaterländiſche Bewegung um einen neuen Verband
zu bereichern, ſondern daß es ſeine Hauptaufgabe mit ſein ſoll, die
Ein=
heitlichkeit der jungdeutſchen Bewegung wieder herzuſtellen. Beide
Ver=
bände haben wiederholt erklärt, daß ſie bereit ſind, in dem Jungdeutſchen
Orden wieder aufzugehen, ſobald dieſer eine gründliche Reformation an
Haupt und Gliedern vorgenommen hat und die Mißſtände in der
der=
zeitigen Ordensleitung beſeitigt ſind. Von dieſem Gedanken ausgehend,
tpurden ſeit Wochen mit den führenden Meiſtern des Deutſchordens
Ver=
handlungen gepflogen, mit dem Ziel, zunächſt dieſe beiden Organiſationen
zu vereinigen. Dieſe Verhandlungen kamen am Sonntag, den 18. Juli,
auf einer geneinſamen Führerzufammenkunft in Marburg a. d. Lahn
zum Abſchluß. Unter dem jubelnden Beifall aller anweſenden Meiſter
wurde einſtimmig die Verſchmelzung des Jungbeutſchen Treubundes
Kaſſel und des Deutſchordens Darmſtadt unter dem Namen „Treubund
Heute Samstag, den 24, Jull, heginnt mei
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Deutſchorden” beſchloſſen, um ſo den gemeinſamen vaterländiſchen
Auf=
gaben noch beſſer als ſeither dienen zu können. Zum vorläufigen
Ordens=
meiſter wurde einſtimmig der bishevige Leiter des Jungdeutſchen
Tveu=
bundes, Freiherr von der Recke=Kaſſel, und zu ſeinem Stellvertreter der
bisherige FRihrer des Deutſchordens, Großkomtur Appuhn=Darmſtadt,
gewählt. Dieſe Vereinigung iſt der beſte Beweis, daß bei allſeitigem
guten Willen, ſich einem großen Ziele unterzuordnen — unter
Hintan=
ſetzung perſönlicher Sonderintereſſen — ſich ſehr wohl gleich eingeſtellte
Gruppen vereinigen können.
— Schwerer Automobilunfall. Geſtern abend gegen 8 Uhr ereignete
ſich Ecke Nieder=Ramſtädter und Schießhausſtraße ein
ſchwerer Automobilunfall. Ein Motorradfahrer mit Beiſitzer, der in der
Richtung Böllenfalltor fuhr, rannte in ein nach der Schießhausſtraße
einbiegendes Autv. Die beiden Motorrabfahrer wurden
ſchwer verletzt. Einer erlitt einen komplizierten
Unterſchenkel=
bruch und Kopfverletzungen, der andere ſchwere Oberſchenkel= und
Kopf=
verletzungen. Die Verunglückten mußten durch die Städtiſche
Rettungs=
wache nach dem Stadtkrankenhaus verbracht werden.
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Ueber Werte, Künflier und fünſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nuchſtehenden Erwähnung
gefchleht, behält ſich die Redattion ibr Urtel vor.
—Palaſt=Lichtſpiele: „Liebe macht blind‟. Deutſche
Film=Luſtſpiele. Mit Recht hat man ſchon oft den Vorwurf erhoben
daß die Filminduſtrie dieſes Genre zu wenig pflegt. Das Publikum will
ſich im Kino erheitern, es will die Sorgen des Alltags vergeſſen, man
will ein wenig „ausſpannen” nach der Laſt des Tages. Die Groteske iſt
dabei nicht jedermanns Geſchmack. Der Deutſche ſchwärmt für Humor,
aber er zieht den ſonnigen und dabei ſinnigen Humor, der in ihm ſelbſt
wohnt, der kraſſen Situationskomik der angelſächſiſchen, der eindeutig
erotiſchen Einſtellung der romaniſchen Raſſe vor. Auch der oft gehörte
Einwand, daß es uns in Deutſchland an geeigneten Darſtellern für dieſes
Genre fehlt, kann widerlegt werden. Im neuen Ufafilm „Liebe macht
blind”, der in den Palaſt=Lichtſpielen läuft, wird der Beweis geltefert,
daß auch in den Reihen der deutſchen Filmdarſteller erſtklaſſige Kräfte
vorhanden ſind, die einem Luſtſpiel zum Erfolg verhelfen. Lil
Dagove=
als die ſchöne Frau, die um das Herz ihres flatterhaften Gatten kämpft,
Georg Alexander, der dieſen Gatten verkörpern ſoll, und der neue Ufa=
Star Lilian Hall=Davis als temperamertvolle Rivalin — ſie ſind gewiß
die geeignetſten Kräfte für ein deutſches Luſtſpiel. — Im Sanbe der
Arena. (Im ſauſenden Galopp.) Die abenteuerliche Handlung, von
Al Rogell inſzeniert, ſpielt in den weiten Steppen von Arizona, wo noch
nach Tauſenden zählende Ninder= und Pferdeherden graſen, aber auch
vogelfreie Banditen ihr blutiges Handwerk treiben. In den Hauptrollen
ſind Ann Mah, Fred Thomſon und Bill Lowery beſchäftigt. Der
eigent=
liche Held des Dramas aber iſt „Silberfalke”, der König der
Prärie=
hengſte. Er rettet ſeinen Herrn vor dem Tode, und dieſer rettet ihn bei
einem Stierkampf vor den Hörnern des wütenden Bullen.
Lokale Veranfialtungen.
Die Wuormitert erichemenden Nottyen Pad auschleblich ad Blnwelſe auf Anzeigen 1 Betrechtn
E keinem Falle fraanbwſe als Beſprechung ader Krlukl.
— Militär=Nachmittags=Konzert im
Orangerie=
garten am Sonntag, den 25. Juli. Nachmittags 4 Uhr findet ein
Militärkonzert, ausgeführt von ehemaligen Militärmuſikern, ſtatt. Auf
viele Anregungen hin iſt mit dieſem Konzert ein Kinderfeſt verbunden.
Neben den üblichen Volksbeluſtigungen und dem Wettrennen auf
Hollän=
dern und Straßenrollern iſt ein großer Kinderfeſtzug vorgeſehen, welcher
ſicher bei Alt und Jung großen Beifall finden wird. Eine große Kinder=
Fahnenpolonäſe wird der Abſchluß des Feſtes ſein. Diejeniger Kinder,
die das Wettrennen auf Holländern und Straßenrollern mitmachen,
wer=
den gebeten, Holländer oder Roller mitzubringen. (Siehe heutige Anz.)
Vogelsberger Höhenklub, Darmſtadt. Wie
be=
reits bekannt, findet heute Samstag abend ein Familienſpaziergang nach
dem Jagdſchloß Kranichſtein ſtatt. Der Abmarfch erfolgt um 7 Uhr ab
Orpheum. Alle V.H,Cer, die ſich frei machen können, wollen ſich einſtellen.
Diejenigen, die nicht am Abmarſchpunkt ſein können, wollen die
Elek=
triſche bis zum Oberwaldhaus benutzen.
—Schuls Felfenkeller. Dds Städtiſche Orcheſten gibt heute
abend unter Leitung des Herrn Hauske ein Gartenkonzert in Schuls
Felſenkeller. Das Programm iſt, reichhaltig und der Eintrittspreis
mäßig. (Siehe Anzeige.)
Gartenkonzert. Im ſchönen Prinz Geinrich=Garten (
Bleich=
ſtraße) findet Sonntag abend Gartenkonzert ſtatt. Der Beſuch iſt ganz
beſonders zu empfehlen. (Siehe Anzeige.)
Rundfunk. Man ſchreibt uns: Bei den heutigen
wirtſchaft=
lichen Verhältniſſen iſt es nicht mehr wie früher jedem gegeben, ſich den
Beſuch von Theater, Konzert uſw. zu leiſten. In Berlin, London, Paris
und anderen großen Städten hat man erreicht durch zentraliſierte
Radio=
vermittelung, daß den Teilnehmern für geringe Miete, die ſich jedermann
leiſten kann, der Genuß des Radios geboten wird. Wie wir erfahren,
wird dieſe allgemeine Radioeinrichtung in Darmſtadt ebenfalls in Betrieb
geſetzt. Zu begrüßen iſt es, daß bei der hieſigen Einrichtung für die
kleine Miete von 6,6 Pfg. täglich der ſtändige Genuß von Konzerten,
Opern, Vorträgen, Plaudereien für Jung und Alt, die neueſten
Nach=
richten allgemeiner und lokaler Natur geboten wird, durch den Empfang
von Sendern der ganzen Welt. Durch dieſe Groß=Radiv=Empfangsanlage
iſt es möglich, ſich im Kreiſe des Heimes und der Familien den reichen
und hohen Genuß des Radiohörens unter Garantie ſtörungsſrei und
billig zu verſchaffen.
Im Kaffee=Reſtaurant Bender Griesheimb. D.,
findet am Sonntag, den 25. Jult, Konzert und Tanz ſtatt, abends
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lantfeuerwerk.
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Seite 10
Nummer 203
Samstag, den 24. Zuli 1926
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arheilgen, 22. Juli. Die hieſige Station der Main=Neckar=Bahn
wurde unter Nummer 2584 an das Fernſprechnetz angeſchloſſen. — In
der letzten Verſammlung des Ortsgewerbevereins wurde zur Sprache
gebracht, daß von Fachleuten, die hierzu kein Patent angemeldet haben,
Arbeiten ausgeführt werden. Da hierdurch die Umſatz= und
Einkommen=
ſteuer umgangen wird, ſoll ſür die Folge Stellung hierzu genommen
werden. — Die hieſige Dreſchgenoſſenſchaft hat an Stelle der Lokomobile
einen fahrbaren elektriſchen Motorwagen in Betrieb genommen.
Ausgehend vom hieſigen Ortsgewerbeverein, dem Hausbeſitzerverein und
den landwirtſchaftlichen Organiſationen iſt für Sonntag, den 1. Auguſt,
im Gaſthauſe „Zum weißen Schwanen” eine Steuerproteſtverſammlung
geplant. — An dem für Sonntag, den 1. Auguſt, in Langen von dem
dortigen Geſangverein „Liederkranz” in Ausſicht genommenen „
Kritik=
ſingen” wird ſich auch der hieſige Geſangverein „Frohſinn” beteiligen.
Dem Vernehmen nach werden hierzu 25 Geſangvereine mit über 1300
Sänger antreten. — Die am letzten Sonntag vom hieſigen Motorradklub
veranſtaltete Wertungsfahrt ſah 15 Fahrer am Start, und haben
ſämt=
liche Teilnehmer die Fahrſtrecke in der vorgeſchriebenen Zeit durchfahren.
Keinem der Fahrer paſſierte ein Unfall und wurde zur Erinnerung an
das Fahren eine Plakette ausgegeben.
* Wixhauſen, 22. Juli. Die Feldſchützenfrage ſcheint jetzt
nach großen Schwierigkeiten ihrer Klärung näher zu kommen. Hatten
ſich da auf Grund der durch Verordnungen verfügten Ausſchreibung
im „Reichsanzeiger” unter underem auch Bewerber aus Pommern und
Schleſien gemeldet. Einem Einkommen der Gemeinde iſt es zu verdanken,
daß nunmehr der vielumſtrittene Feldſchützenpoſten als
Gemeinde=
angelegenheit auch innerhalb unſeres Dorfes zur Vergebung kommt.
Innerhalb der durch ortsübliche Bekanntmachung erneut feſtgeſetzten Friſt
haben ſich 50 ortsanſäſſige Bewerber gemeldet, die ihr Angebot
meiſten=
teils noch unter dem vom hieſigen Gemeinderat feſtgeſetzten Gehalt
ein=
reichten. Vor eine nicht leichte Aufgabe wird nun die hieſige
Gemeinde=
vertretung geſtellt ſein, dieſen Poſten auch an den richtigen Mann zu
bringen. — Vereinsausflug. Der Geſangverein „Liederkranz”
machte einen Vereinsausflug nach der Burgruine Dreieichenhain. In
Begleitung des hieſigen Muſikorcheſters war es dem Verein vergönnt,
einige frohe und vergnügte Stunden zu verbringen.
nk. Büttelborn, 22. Juli. Aus der Gemeinderatsſitzung läßt ſich
fol=
gendes berichten: 1. Der Waldwirtſchaftsplan pro 1927 wurde einſtimmig,
wie vom Forſtamt aufgeſtellt, genehmigt. — 2. Dem Jakob Seel wird
das von der Gemeinde übernommene Haus Führer mit Nebengebäuden
überwieſen. — 3. Der Beitritt der Gemeinde zum Tierſchutzverein wird
einſtimmig beſchloſſen. — 4. Der Pachtvertrag mit der
Landſiedlungs=
genoſſenſchaft wird, wie es die Vorſchriften vorſehen einſtimmig
geneh=
migt. — 5. Die Schätzung der zu verpachtenden Grundſtücke ſoll durch die
Finanzkommiſſion vor der Verpachtung erfolgen. — 6. Anträge
vegen Inſtandſetzung der Schulſäle werden der Baukommiſſion zur
Eu=
ledigung übertragen. Die Ernennung eines Schulvorſtandsmitgliedes
und 2 Feldgeſchworenen wird vertagt. Die dekretmäßige Anſtellung der
Handarbeitslehrerin Minna Martin wird einſtimmig beſchloſſen.
Ent=
ſpreihende Nachricht wird dem Kreisſchulamt zugeſtellt. Von dem Gefuch
der Baugenoſſenſchaft betr. Zuteilung von Bauplätzen wird Keuntnis
ge=
nommen. Der Baugenoſſenſchaft wird anheimgegeben, mit den
Grund=
ſtücksbeſitzern ſelbſt zu verhandeln. Der Ankauf von Ziegenböcken wird
wegen Auftreten der Maul= und Klauenſeuche vorerſt ausgeſetzt. Einige
Geſuche wegen Uebernahme von Bürgſchaft, vorlagsweiſe
Krankenhaus=
koſten und Stundung von Steuern wurden genehmigt.
* Griesheim, 22. Juli. Am Sonntag feiert die hieſige Turngemeinde
ihr diesjähriges Sommerfeſt auf ihrem Turnplatz in der Hahlgaſſe. Auf
allen Gebieten der Turnkunſt werden die einzelnen Abteilungen ihr
Beſtes zeigen. Um den Beſuchern den Aufenthalt gemütlich zu geſtalten,
wird für reichliche Sitzgelegenheit unter einer gedeckten Halle bei guter
Reſtauration Sorge getragen. Außer den turneriſchen und muſikaliſchen
Darbietungen findet abends Tanz ſtatt, wozu ein großes Podium zur
Aufſtellung gelangt. Die Eintrittspreiſe ſind äußerſt gering, ſo daß
jedem Gelegenheit geboten iſt, die Veranſtaltung zu beſuchen.
H. Eberſtadt, 23. Juli. Gemeinderatsſitzung. Die
geſt=
rige Gemeinderatsſitzung, geleitet von Bürgermeiſter „Schäfer, befaßte
ſich zunächſt mit der Beratung der Ausſchußbeſchlüſſe. Die Baugeſuche
des Georg Schwinn (Errichtung einer Autogarage in der Villenkolonie),
des Chriſtian Wilch und Heinrich Kaiſer finden Genehmigung. Die
Weißbinderarbeiten bei Herſtellung der Kleinwohnungen im Strohweg
werden an Georg Knieß 4., die Elektro=Inſtallationsarbeiten für die
neuen Gemeindewohnhäuſer am Lämmchesberg an Heinrich Baldus zu
den Angebotspreiſen übertragen. Wegen der Erlangung eines höheren
ſtaatlichen Zuſchuſſes für die Koſten der Herſtellung der
Frankenſteiner=
ſtraße, woran der Fiskus das größte Intereſſe hat, ſoll nochmals mit
dem zuſtändigen Miniſterium verhandelt werden. Zu dieſem Zwecke
beſtimmt der Gemeinderat eine dreigliedrige Kommiſſion. Dem Geſuch
des Direktors Süreth um Erwerb eines weiteren Bauplatzes in der
Villenkolonie wird unter der Bedingung ſtattgegeben, daß ſich
Geſuch=
ſteller bereit erklärt, alsbald mit dem Bau einer Villa zu beginnen. Die
Lieferung eines Rohrſchraubſtockes erhält Wilhelm Bauer. Die Lief= und Anbringung von Drahtgeflecht im Schulgarten Fritz
Hof=
mann, die Fuhrleiſtungen anläßlich der Bachreinigung Georg
Darm=
ſtädter 5., ſämtlich gemäß ihren Angeboten. Nachdem die Gemeinde ſeit
Jahr und Tag darum kämpfte, daß die Heag die ihr vertraglich
zufal=
lenden Ausbeſſerungsarbeiten des Straßenpflaſters der toten Gleisſtrecke
von der derzeitigen Halteſtelle bis zum Friedhof vornimmt, fand in den
letzten Tagen eine eingehende Beſichtigung der Strecke durch Vertreter
der Gemeinde, eines Vertreters der Heag und des Miniſterialrats Knapp
vom Arbeits= und Wirtſchaftsminiſterium ſtatt. Das Ergebnis der
Be=
ſichtigung war die Feſtſtellung, daß die genannte Strecke ſich in einem
Zuſtande befindet, der die völlige Erneuerung der Befeſtigung dringend
erforderlich macht. Miniſterialrat Knapp ſchlug der Gemeinde eine
Aſphaltmacadam=Ueberdeckung vor. Der Koſtenpunkt beläuft ſich bei
einer durchſchnittlichen Straßenbreite von 6 Metern und einer Länge
von 800 Metern auf etwa 50—60 000 Mark, wovon die Heag etwa zwei
Drittel beizutragen hätte. Der Gemeinderat beſchließt, dem Vorſchlage
zu folgen; da indeſſen an die Ausführung wegen Neuverlegung der
Waſſerleitung und des Kanals auf dieſer Strecke zurzeit noch nicht
heran=
getreten werden kann, ſollen zunächſt die gröbſten Senkungen einer
Aus=
beſſerung unterzogen werden. Im Zuſammenhang mit dieſer Frage
wurde auch die Erbauung einer Entlaſtungsſtraße erneut
erörtert. Man entſchied ſich für das größere Projekt, das die Straße
längs der Mühlſchneiſe vorſieht, einmündend hinter der Provinzial=
Pflegeanſtalt in die Bickenbacher Kreisſtraße. Es iſt hierbei beabſichtigt,
die Straße in einer Breite von 11—15 Metern anzulegen und gut zu
befeſtigen. Die 5 Kilometer lange Straße erfordert ſchätzungsweiſe
einen Koſtenpunkt von 1 000 000 Mark. Nach dem neuen
Kunſtſtraßen=
geſetz entfielen die Koſten zu drei Achteln auf den Staat, zu vier Achteln
auf die Provinz und zu einem Achtel nebſt der umfangreichen
Gelände=
ſtellung auf die Gemeinde. Obwohl bei dieſem enormen Koſtenpunkt an
die Erbauung dieſer Straße von heute auf morgen nicht zu denken ſein
wird, beſchließt der Gemeinderat die Ausarbeitung des Projekts, weil
er der Anſicht iſt, daß dieſe Straße ein dringendes Gebot der Stunde iſt
und der rieſig angewachſene Verkehr, beſonders von Kraftfahrzeugen, auf
der außerordentlich unüberſichtlichen Ortsdurchfahrt eine Entlaſtung
er=
fahren muß. Das Geſuch des Philipp Eyſenbach, die Errichtung einer
Benzintankſtelle in der Büſchlerſtraße betreffend, wird genehmigt. Wegen
Ankaufs einer Holzbaracke von dem früheren Gefangenenlager in
Gries=
heim ſollen weitere Verhandlungen mit der Reichsvermögensverwaltung
gepflogen werden. Der Antrag des Kreisſchulamts auf Anſtellung der
Handarbeitslehrerin Anna Mahr wird zurückgeſtellt, um zunächſt den
Schulvorſtand hören zu können. Bei Punkt 3 der Tagesordnung mußte
die Sitzung aufgehoben werden, da die Fraktion der Freien
Wählerver=
einigung geſchloſſen das Haus verließ, wodurch die Sitzung
beſchluß=
unfähig wurde. Es handelte ſich bei dieſem Punkt um die Feſtſetzung
des Termins für die Bürgermeiſterwahl. Gemeinderat
Gärtner ſtellte hierzu den Antrag auf Vertagung bis zu der
Ein=
führung des an die Stelle des ausgeſchiedenen Gemeinderatsmitglieds
Lieſenfeld einrückenden nächſten Kandidaten des vorjährigen
Wahlvor=
ſchlags der Demokraten und des Zentrums, Lehrers Becker.
Beabſich=
tigt damit iſt, die Berufsbürgermeiſterfrage, die nun ſchon
über ein Jahr ſthwebt und zu erbitterten Kämpfen geführt hat erneut
aufzurollen und bei der dritten Auflage zu einer endgültigen Entſcheidung
zu bringen. Gemeinderat Gärtner und Heißt begründen ihre
Stellung=
nahme und grundſätzliche Einſtellung zu dieſer Frage, was zur Folge
hatte, daß der Kampf von neuem entfacht wurde. Als der Bürgermeiſter
den Antrag des Gemeinderats Gärtner zur Abſtimmung ſtellte, verließen
die Gegner den Sitzungsraum, ſo daß die Sitzung aufgehoben werden
mußte. Man darf geſpannt ſein, in welcher Weiſe die heißumſtrittene
Frage demnächſt einer Löſung entgegengeführt wird. Der
unbefriedi=
gende Schwebezuſtand kann nun nicht mehr länger aufrecht gehalten
werden.
* Eberſtadt, 23. Juli. Hausbeſitzerverſammlung. Der
hieſige Hausbeſitzerverein hält am Samstag abend eine öffentliche
Ver=
ſammlung im Gaſthaus „Zur Traube” ab. Tagesordnung:
Hypotheken=
ſchutz und Sonderſteuer. — Der Turnverein 1876 unternimmt am
kom=
menden Sonntag ſeine 7. Wanderung nach der Juhöhe.
* Eberſtadt, 23. Juli. Feuerwehr. Die Schlußſitzung des
Feſt=
ausſchuſſes der Freiw. Feuerwehr Eberſtadt findet am Samstag abend
im Gaſthaus „Zur Eiſenbahn” ſtatt. — Die Ernte iſt im Gange. Zwei
Dreſchmaſchinen haben bereits hier Aufſtellung genommen.
* Pfungſtadt, 23. Juli. Sportfeſt. Am kommenden Samstag
Sonntag und Montag findet hier das 7. Gaufeſt des Odenwaldgaues
(2. Kreis, Mittelrhein) im Deutſchen Athletik=Sportverband ſtatt.
Feſt=
gebender Verein iſt der Sportverein „Siegfried” Pfungſtadt. Das
Feſt=
programm weiſt an erſter Stelle am Samstag abend einen Fackelzug und
einen Kommers auf. Die Wettkämpfe (Ringen, Gewichtheben, Boxen
und Leichtathletik) beginnen am Sonntag vormittag und finden
nachmit=
tags nach dem Feſtzug ihre Fortſetzung. Ein Volksfeſt am Montag
be=
ſchließt die Veranſtaltungen. — Die Brückenwage iſt wegen Eichung
bis auf weiteres geſperrt. Während dieſer Sperrzeit müſſen alle
Wieg=
geſchäfte in der Brauerei Hildebrand vorgenommen werden.
* Ober=Ramſtadt, 22. Juli. Die Pflaſtererarbeiten in der
Grafen=
gaſſe ſind nahezu fertig. Mit der teilweiſen Herſtellung der
Schafgraben=
gaſſe wird demnächſt begonnen werden. Zurzeit läßt das
Telegraphen=
bauamt Darmſtadt innerhalb Ober=Ramſtadts Fernſprechkabel nach
ver=
ſchiedenen Richtungen verlegen. Neben einer Darmſtädter Firma iſt auch
ein hieſiger Unternehmer dabei tätig. Auf der Strecke Ober=Ramſtadt—
Zeilhard ſind die vorgenommenen Geleiſearbeiten vollenvet.
* Ober=Ramſtadt, 23. Juli. Mit dem Heutigen begannen hier die
Sommer=Schulferien, die drei Wochen dauern. — Die Getreideernte
dürfte ihrem derzeitigen Stand nach, in den erſten 8 Tagen wohl noch
nicht beginnen. — Da bei den gegenwärtig hier ſtattfindenden
Kabelver=
legungsarbeiten eine Anzahl Erwerbsloſer vorübergehend Beſchäftigung
gefunden, iſt die Zahl der Unterſtützten auf rund 220 zurückgegangen.
In der Kamminduſtrie wird immer noch ſtark verkürzt gearbeitet.
* Roßdorf, 23. Juli. Man ſchreibt uns: Aus dem letzten
Ge=
meinderatsbericht erſieht man mit Erſtaunen, daß der
Gemeinde=
rat die Anſchaffung eines Gießwagens, die von den Bewohnern der
Darmſtäder Straße beantragt war, zurückſtellte, da es an dem
erforder=
lichen Geld mangele. Hiermit können ſich die Antragſteller nicht
be=
friedigen. Wer die Staubplage in der Darmſtädter Straße mitmachen
muß — man kann tagelang kein Fenſter öffnen — hält einen Gießwagen
notwendiger wie irgend etwas. Die Gemeindevertretung hat ſich die
Sache leicht gemacht und antwortet: „Es iſt kein Geld da.” Im Vergleiche
hierzu muß man nur an die Vergrößerung des Sportplatzes denken,
die ganz momentan beſchloſſen und beſchleunigt ausgeführt wurde. Einige
tauſend Mark Koſtenpunkt war hierbei unbedenklich; ein dringendes
Be=
dürfnis lag nicht vor. Wäre der Beſchluß des vorjährigen Gemeinderats
von dem jetzigen Gemeinderat nicht geändert worden, ſo hätten wir jetzt
bald Kleinpflaſter und brauchten keinen Gießwagen. Die Zuſtände unſerer
Ortsſtraßen laſſen überhaupt manches zu wünſchen übrig.
Gemeinde=
rat Emig hat in anerkennenswerter Weiſe auf ſeinen wiederholten
An=
trag Anfang dieſes Jahres erreicht, daß die ſchadhaften Stellen der
Orts=
ſtraßen ausgebeſſert bzw. umgepflaſtert werden ſollen. Die Arbeit wurde
auch bereits im März ds. Js. vergeben und der Zuſchlag dem
Wenigſt=
fovdernden erteilt. Bis heute iſt noch kein Anfang gemacht und die
Ge=
meindevertretung gibt ſich zufrieden; auch die Bauleitung verhält ſich
ſtillſchweigend. Man will jedenfalls die Arbeiten erſt dann ausführen,
wenn mit den Erntewagen demnächſt die Straßen befahren werden
müſſen. Mit ſolchen Vertröſtungen kann man wahrhaftig wenig
an=
fangen und es wäre am Platze, wenn ſich die Gemeindevertretung
noch=
mals über die beiden angeführten Punkte unterhalten würde, damit den
dringendſten Wünſchen der Allgemeinheit Rechnung getragen wäre.
r. Babenhauſen, 23. Juli. Die Sommerferien an der hieſigen
Volksſchule haben heute begonnen. Sie dauern 14 Tage; die der höheren
Bürgerſchule, die ſchon vor 8 Tagen ihre Pforten ſchloß, währen vier
Wochen. — Die Schwimmanſtalt an der Konfurter Mühle, die von
der hieſigen Schutzpolizei verwaltet wird, iſt jeden Tag, auch Sonntags,
geöffnet. Für Damen nur Freitags von 4—6 Uhr. Schwimmunterricht
wird erteilt von einem erfahrenen, ſchwimmkundigen Beamten der
Poli=
zei=Wachtabteilung. — Das Guſtav=Adolf=Feſt wird am Sonntag,
den 22. Auguſt d. J., hier gefeiert. Mit dem Kornſchnitt wird
zurzeit begonnen. Die Ernte verſpricht recht gut zu werden.
* Michelſtadt, 23. Juli. Neue Kabellinie. Zwiſchen König
und Zell i. O. ſoll eine neue unterirdiſche Fernſprechleitung gelegt
werden. Wie die Reichspoſtdirektion Darmſtadt mitteilt, liegt der Plan
dieſer Linie für vier Wochen zu jedermanns Einſicht offen.
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dungen müſſen während dieſer Friſt erfolgen.
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[ ← ][ ][ → ] Nummer 203
Erbach, 22. Juli. In Ergänzung unſeres geſtrigen Berichtes über
dag Erbacher Turnier am Sonntag, den 25. d. Mts., teilen wir noch mit,
daß bis zum Nennungsſchluß bereits 106 Nennungen vorlagen. Dieſe
Zahl wird ſich noch erhöhen, da bekanntlichermaßen immer noch
Nach=
nennungen vorgenommen werden. Ein Teil der Pferde, darunter die der
Heſſ. Schutzpolizei, ſind bereits in Erbach eingetroffen. Die Bahn, die
durch das ſtarke Regenwetter etwas gelitten hatte, wird zurzeit wieder in
Stand geſetzt. Das Turnier verſpricht beſonders intereſſant zu werden
und kann der Beſuch nur empfohlen werden.
* Würzberg i. L., B.Fuli, Voranſchlag für 1926. In der
Zeit vom 22. Juli bis 29. Juli liegt der Voranſchlag der Gemeinde
Würzberg für das Rechnungsjahr 1926 auf dem Amtszimmer des
Bürger=
meiſters offen. Während dieſer Friſt können Einwendungen ſchriftlich
oder mündlich erhohen werden. Zu bemerken wäre noch, daß
auch hier eine Umlage beſchloſſen wurde, zu der auch Ausmärker
heran=
gezogen werden.
— Lindenfels (Odenwald), 23. Juli. Wer ſich die Mühe macht, den
Sitten und Gebräuchen der Alt=Odenwälder nachzuſpürem, der wird die
ſchmerzliche Erfahrung machen, daß nur ganz wenige Ueberreſte
er=
halten ſind. Die Erinnerungen an dieſe „gute alte Zeit” verblaſſen von
Jahr zu Jahr immer mehr und dürften bald völlig der Vergeſſenheit
angehören. Seit Jahren verſucht die Leitung des Lindenfelſer
Burg=
feſtes, den Sinn und die Freude an den ſchönen Odenwälder Trachten
und Gebräuchen neu zu beleben. Auch in dieſem Jahre ſteht wiederum
der große Trachtenzug am Sonntag, den 25. Juli, im Mittelpunkt des
Feſtes. Ein Hochzeitszug ſoll es ſein, wie er etwa vor 100 Jahren noch
Brauch war. In bunter Folge ziehen die markanteſten Gruppen am
Beſucher vorüber: die Spinnſtube, wo die Geſchichte anfing und die
Fäden fürs Leben geſponnen wurden, die Hochzeitsbitter mit dem Kranz,
die mit luſtigen Verſen zur Feier laden, der feierliche Kirchgang mit der
aufgeſchnätzten” Braut und der Verwandtſchaft im feinſten
Feſtgewand=
auf Leſterwagen der weitere Anhang von auswärts, die Jagdfreunde
mit ihrem Förſter, die Ausreißer, die mit Strohſeilen gebunden zum
Tanz zurückgeholt werden, die Gote, die ihr Kiſſen zum Geſchent bringt,
die Köchin, die ihr Schmerzensgeld ſammelt, der Hochzeitsnarr, der alle
erheitert, die übrigen Gäſte aus dem Städtel und Tal auf Korbwagen,
und ſchließlich der Kammerwagen, der die „Hausſteuer” (den Auszug
der Braut) nachfährt. Eine kleine, trefflich verfaßte Feſtſchrift wird für
15Pf angeboten. Sie gibt klar und deutlich Auskunft über jede Gruppe
des Zuges. Jeder Burgfeſtbeſucher ſoll ja nicht nur einen Zug ſehen,
ſondern ſelbſt eine Bauernhochzeit erleben und mitfeiern. Drum gehen
ſchon am Morgen die Hochzeitsbitter durch die Straßen und Gaſthöfe
und laden ein, und nach dem Zug wird die Hochzeit auf der Burg bei
Tanz und frohem Sang gefeiert. Wer Freude an den Bräuchen der
Väter und Liebe zum Odenwald hat, wird das Burgfeſt beſuchen und
befriedigt heimtehren. Der Feſtzug marſchiert um 2 Uhr ab. In
Bens=
heim ſowie in Fürth ſtehen Kraftwagen bereit, die Gäſte noch rechtzeitig
zum Feſtzug nach Lindenfels, der „Perle des Odenwaldes”, zu bringen.
Lindenfels i. D., 23. Juli. Am 24. und 25. Juli GBurgfeſt in
Kindenfeks) verkehren auf den Kurſen Bensheim-Lindenfels und
Limdenfels—Firth außer den fahrplänmäßigen Omnibuſſen die durch
Be=
darfswagen (Dobbelfahrten) ergänzt werden, folgende Omnibuſſe: Am
94. Juli zur Burabeleuchtung: ab Bensheim 7.30 nachm. an Lindenfels
94 nachm. Der Omnibus trifft noch rechtzeitig vor Beginn der
Beleuch=
tung ein. Ab Lindenfels 10,45 nachm. (nach Schluß der Beleuchtung)
an Bensheim 11,55 nachm. (Anſchluß nach Darmſtabt 12,04) ab
Bens=
beim 12,05 vorm. an Lindenfels 1,05 vorm. Am 25. Juli (Sonntag); ab
Bensheim 9,00 vorm. an Lindenfels 10,15 vorm.; ab Lindenfels 11,00
vorm, an Bensheim 12,10 nachm.; ab Bensheim 12.40 nachm. an
Limden=
fels 1,50 Eintreffen vor dem Feſtzugsbeginn); ab Lindenfels 7.50 nachm.
an Bensheim 9,00 nachm. (Anſchluß Darmſtadt 913 n. D. 9.53 nachm.,
beidelberg 908); ab Bensheim 920 nachm. an Lindenfels 10.30 nachm.;
ab Lindenfels 743 nachm. an Fürth 8,10 nachm. (Anſchluß nach
Wein=
heim 8,20 nachm.); ab Fürth 8.20 nachm. an Lindenfels 8,43 nachm. Den
Reiſenden wird im eigenen Intereſſe dringend empfohlen, Fahrkarten
m Vorverkauf am Poſtſchalter Lindenfels und Bensheim zu löſen.
* Fürth i, O., 21. Juli. An Gemeindeumlagen kommen für
das Jahr 1926 18000 Mk. zum Ausſchlag. Der Voranſchlag für 1926
ſchließt mit einem Geſamtbetrag von 14 332 Mk. ab.
Hirſchhorn, 23. Juli. Waſſerſtand des Neckars. Am 22.
Zult: 1.90 Metor: am 23. Juli: 1.59 Meter.
Samstag, den 24. Juli 1926
Seite 11
Dergeſſen
Sie nicht für die Reiſe mitinnehmen:
Robert Schneider: Gedichte in Heſſen=
Darm=
ſtädter Mundart. Mit ſieben Original=Holzſchnitten
von Hartmuth Pfel .... .... Preis 2.,80 Mk.
Robert Schneider: Die Wildſau un annern
luſige Sache. Mit acht Original=Holzſchnitten von
Hartmuth Pfeil ....
.. . . Preis 2.80 Mk.
Wilhelm Diehl: Der gefangene Pfarrer. Eine
ge=
ſchichtliche Erzählung aus der Zeit des sojähr. Krieges.
In Ganzleinen=Geſchenkband . . . . Preis 4.50 Mk.
AUS KRITIKEN:
„Wer Sinn hat für Alt=Darmſädter Humor, für
unver=
bildetes heſſiſches Volkstum, wer herzlich lachen will, der
greife zu Schneiders Büchern. Die Geſchichte vom Rendner
Briehinkel, die Parotie vom Erlkeenich” wird man
ſo bald nicht vergeſſen.”
Neue Badiſche Landeszeitung.
„Wer nach den ernſien Stunden des Lebens das Bedärfnis
fühlt, ſein Gemür zu befreien und zu erheitern und einmal
recht von Herzen zu lachen, der greife nach dieſen Blüteneines
geſunden Humors.” Prof. Henkelmannim Bergſtr= Anzeigeblatt.
„Der „Gefangene Pfarrer” iſt ein Meiſierſtück geſchichtlicher
und poetiſcher Darſtellung”.
Mainzer Foumal.
Zu haben in jeder Buchhandlung und in der Geſchäftsſtelle
L. C. Wittich’ ſche Hofbuchdruckerei
AbteilungBuchverlag/Darmſtadt
* Auerbach, 21. Jult. Wohnungswechſel. Exzellenz
Admi=
ral Schmidt, der ſeit Schluß des Krieges hier wohnt und ſich allgemeimer
Beliebtheit erfreut, verlegt demnächſt ſeinen Wohnſitz nach München. —
Hübſche Spende. Der Betrag, der für die Zeppelin=Eckener=Spende
hier aufgebracht wurde, dürfte 600 Mk. üuberſchreiten,
Heppenheim (Bergſtraße), 22. Juli.
Stadtverordneten=
fitzung. Herr Bürgermeiſter Schiffer eröffnete die öffentliche Sitzung
der Stadtverordneten mit der Ehrung des am 9. d. M. verſtorbenen
Mit=
gliedes Herrn Oberpoſtmeiſter i. R. Karl Freiſens. Er gedachte des Toten
in warmen, anerkennenden Worten, und die Verſammlung ehrte ſein
Andenken, indem ſie ſich für einige ſtille Augenblicke von den Sitzen
er=
hob. Hiernach ging man zur Tagesordnung über. Es wurde verhandelt:
An Stelle des verſtörbenen Stadty. Freiſens trat im Zentrum Herr
Spenglermeiſter Valentin Koob in die Reihe ein. Der Bürgermeiſter
verpflichtete ihn durch Handſchlag. Der neue Stadtverordnete nahm ſein
Amt an mit dem Verſprechen, mit allen Kräften der Stadt zu dienen.
Dem Voranſchlag der Oberrealſchule für das Rechnungsjahr 1927 wird
beigeſtimmt. — In der Losholzfrage wird gegen ein Urteil des
Provin=
zialausſchuſſes Verufung eingelegt, und es wird beſchloſſen, die
Ange=
legenheit vor dem Verwaltungsgerichtshof weiter zu verfolgen. —
An=
ſtelle der ſchadhaften Heizungsanlage im Meßhäuschen für Gas und
Elek=
trizität zwiſchen Heppenheim und Bensheim wird beantragt, nach dem
Vorſchlag des Gruppengaswerks Bensheim eine Trockenheizung
anzu=
ſchaffen. Dem Antrag wird beigeſtimmt, und die Koſten werden je zur
Hälfte von der Stadt Heppenheim und vom Gruppengaswerk Bensheim
getragen — Die nichtöffentliche Sitzung ſchloß ſich hieran an. — Seit
dieſem Sommer iſt die Starkenburg ein beſonders beliebter
Feſt=
platz für unſere einheimiſchen Vereine, und verſchiedentlich belebten den
ſommerlichen Abendhimmel kleine hübſche Burgbeleuchtungen. Dieſe
über das Vereinsleben hinausgehenden Voltsfeſte erfreuen ſich eines
leb=
haften Zuſpruchs.
* Groß=Rohrheim, 2. Juli. Straßenſperre. Die Landſtraße
zwiſchen Groß= und Klein=Rohrheim iſt vorläufig wegen Walzarbeiten
bis zum 4. Auguſt für durchgehende Fuhrwerke ſowie ähnliche
Verkehrs=
mittel geſperrt. Es wird allſeits ſehr begrüßt, daß die Landſtraße,
die eine Hauptverkehrsſtraße iſt, endlich neu inſtand geſetzt wird.
* Aus dem Nieb. 21. Juli. Am vorgeſtrigen Abend brachte ein
Gewitter mit wenig Regen für Menſch und Vieh eine angenehme
Ab=
kühlung. — Dieſes Jahr verſpricht wieder ein gutes Bucheljahr zu
werden, wie wir ſie ſchon während der Kriegsjahre zu verzeichnen hatten.
Gerade jetzt wieder, in der Zeit der großen Arbeitsloſigkeit, follte der
reiche Segen in den Wäldern nicht verkommen. Die Bucheckern ergeben
ein vorzügliches Oel, das dem Nußöl die Wage hält. — Neue
Kar=
toffeln werden jetzt ſchon angeboten. Das Pfund koſtet 6—8 Pfg. Der
Ertrag der Frühkartoffeln läßt viel zu wünſchen übrig, da die Stauden
ſchon vorzeitig abgeſtorben ſind und die Knollen nicht die gewöhnliche
Dicke erreichen. Die Spätkartoffeln ſcheinen beſſer auszufallen. Sie
haben faſt alle reichlich angeſetzt und ſtehen ſehr gut in den Reihen.
* Biblis, 23. Juli. Ernte. Die Ernteferien für die Schulen
wer=
den am nächſten Montag beginnen, da die Erntearbeiten bereits kräſtig
eingeſetzt haben. Die Fruchternte iſt durch die günſtige Witterung,
hauptſächlich durch die tropiſche Hitze in den letzten Tagen, ziemlich weit
vorgeſchritten und der Ertrag im allgemeinen ein recht befriedigender.
Gut in den Reihen ſtehen auch die Spätkartoffeln, obſchon die
Frühkar=
toffeln im Verhältnis kleinen Fruchtanſatz und dementſprechend dünne
Knollen aufzuweiſen haben. Der Preis der neuen Kartoffeln beträgt
durchſchnittlich 6 Mark pro Zentner, während für die alten vom vorigen
Jahre 2—3 Mark bezahlt werden. Auch die Hülfenfrüchte haben ſich ſehr
gut entwickelt und kann der Landwirt mit dem Erlös obengenannter
Artikel wohl zufrieden ſein. Anders verhält es ſich mit der
Gurken=
ernte, die ſich doch in den letzten Jahren als Gaupteinnahme des
Ried=
bauern entpuppt hat. Trotz des ſchlechten Standes der Gurken haben ſich
dieſe in den letzten Tagen derart entwickelt, daß man auch dieſes Jahr
wenn auch nicht auf eine reiche, ſo doch auf eine Durchſchnittsernte
rech=
nen kann. Nachdem die erſten Gurken zur Ablieferung gelangt wanen,
war man allgemein geſpannt, was die Herren Gurkenhändler wohl
zah=
len würden. Hier erlebte nun der Produzievende eine bittere
Enttäu=
ſchung, die um ſo härter wirkt, wenn man die Mühe und Arbeit in
Be=
tracht zieht, die bis zur Einernte für dieſen Artikel erforderlich iſt.
Be=
zahlt wurde nämlich pro 100 Stück für die zuerſt geernteten, die doch
naturgemäß immer teurer ſind, ſage und ſchreibe 2,50 Mk., ein Preis, der
durchaus nicht im Verhältnis zur Ware ſteht.
Gernsheim, B. Juli. Wafſerſtand des Rheins. Am 23.
Juli, vormittags 6 Uhr: 2,63 Meter.
* Erzhaufen, 21. Juli. Das Feſt der Einweihung der
Turn=
halle von der Turn= und Sportgemeinde nahm einen ſchönen Verlauf.
Der um 2 Uhr aufgeſtellte Feſtzug bewegte ſich durch die Ortsſtraßen
nach dem Feſtplatz an der Turnballe. Nach dem programmäßigen
Feſt=
akt ſchloſſen ſich die turneriſchen Veranſtaltungen an, die Pauſen wurden
durch die Muſik ausgefüllt und drei Geſangvereine trugen je 2 Lieder
vor. Gegen ½88 Uhr verließen die Vereine und Gäſte den Feſtplatz.
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M. Worms, 23. Juli. Zweifurchtbare Bluttaten. Während
der geſtrigen Nacht gegen 4 Uhr morgens tötete der etwa 35 Jahre alte,
in Monsheim wohnende Monteur Alfred Apfel ſeine 28jährige
Haus=
hälterin Katharina Sauerwein durch einen Schuß in den Kopf. Der Tod
trat ſofort ein. Dann ſuchte ſich der Mörder ſelbſt zu entleiben und
brachte ſich ebenfalls einen Schuß in den Kopf bei. Dieſer wirkte jedoch
nicht tödlich. Apfel wurde in ſchwerverletztem Zuſtand in der verſchloſſenen
Wohnung, die von der Polizei gewaltſam geöffnet wurde, aufgefunden
und in das hieſige Krankenhaus überführt, wo er hoffnungslos
darnieder=
liegt. Die Gründe zu der Tat dürften in der Stellenloſigkeit des Mannes
zu ſuchen ſein, auch lebte Apfel ſchon ſeit längerer Zeit von ſeiner Frau
getrennt, in den nächſten Tagen ſollte ein Termin in der Scheidungsklage
ſtattfinden. Nach einer Zeitungsmeldung haben beide, Apfel und die
Sauerwein, früher ſchon einmal geäußert, daß ſie ihrem Daſein ein Ende
bereiten würden, und am Vorabend der Tat verteilten ſie an verſchiedene
Ortseinwohner ihre Wohnungseinrichtungen mit der Angabe, daß ſie
eine weite Reiſe vor ſich hätten. — In Pfeddersheim beging die
Ehefrau Marie Bermes während der Nacht Selbſtmord. Zunächſt ſchnitt
ſie ſich mit einem Raſiermeſſer die Pulsader und dann mit einem anderen
Meſſer den Hals durch. Ueber die Gründe zu dieſer unſeligen Tat iſt
nichts bekannt.
M. Guntersblum, 2. Juli. Die verunglückte
Paddel=
partie. In der Nähe der hieſigen Rheinfähre kenterte ein
Paddel=
boot und die beiden Inſaſſen fielen in die Fluten. Des Schwimmens
unkundig, wären ſie ſicher ertrunken, wenn nicht noch im letzten
Augen=
blick ihnen der Fährmann zu Hilfe gekommen wäre und ſie, die ſchon
mit dem Tode rangen, gerettet hätte.
U. Nackenheim a. Rh., 22. Juli. Der Spiritusapparat
explodiert. Als eine hieſige Witwe mit dem Feueranſtecken
be=
ſchäftigt war, fing ein in der Nähe befindlicher Spiritusapparat Feuer
und explodierte. Die Kleider der Frau fingen Feuer und die
Be=
dauernswerte trug ſchwere Brandwunden davon. Sie mußte ſofort
ärzt=
liche Hilfe in Anſpruch nehmen.
I. Wald=Uelversheim (Rheinh.), 22. Juli. Große
unwetter=
ſchäden. Wie ſich nach und nach herausſtellt, hat das furchtbare
Un=
wetter, das vor acht Tagen über die hieſige Gemarkung niederging, doch
einen ganz bedeutenden Schaden angerichtet, der auf etwa eine Million
Mark geſchätzt wird. Die Hoffnungen der Landwirte wurden jäh
zu=
nichte gemacht. Die Ernte wie überhaupt die ganze Feldbeſtellung iſt
vernichtet. Es war ein Unwetter von vierſtündiger Dauer, wie es ſelbſt
den älteſten Leuten nicht gedenkt. 23 Minuten hagelte es, mitunter
lagen die Hagelkörner bis zu 10 Zentimeter hoch, weite Flächen der
Ge=
markung waren in Seen verwandelt, von den Abhängen herunter kamen
die Fluten, alles mit ſich fortreißend. In dem Dorfe ſelbſt waren die
Straßen in ganz kurzer Zeit meterhoch überſchwommt, in den Kellern
ſtand das Waſſer, eine Anzahl Keller ſtürzte ein und viele Fenſter
wur=
den durch die Hagelkörner zertrümmert. Vögel und Feldhühner ſah
man nach dem grauſigen Naturſchauſpiel in großer Menge verendet in
Feld und Gärten liegen. — Auch in den benachbarten Orten
Gunters=
blum, Weinolsheim, Eimsheim, Wintersheim und Dolgesheim hauſte
das Unwetter ſchwer.
N. Bingen a. Rh., 22. Juli. Das Ende . . . Der Weinhändler
Anton Rauſch und ſeine Ehefrau, die aus dem benachbarten Gaulsheim
ſtammen, zuletzt aber in Dresden wohnhaft waren, nahmen ſich in Zürich
das Leben. Beide hatten ſich in Zürich als Ehepaar Henkel aus Dresden
ausgegeben; wie aber die Ermittelungen der dortigen Kriminalpolizei
ergaben, handelte es ſich bei den aus dem Leben Geſchiedenen um den
Weinhändler Anton Rauſch und ſeine Ehefrau. Bekanntlich ſtand Rauſch
im März 1925 vor dem Gericht wegen Betrugs — er hatte deutſchen
Weinbrand und Weinbrandverſchnitt als franzöſiſchen Markenkognak
etikettiert und abgeſetzt, ferner bei der Benennung von Weinen
geo=
graphiſche Bezeichnungen verwendet, die der Herkunft der Weine nicht
entſprachen. Er erhielt eine Gefängnis= und Geldſtrafe, ſeine Ghefrau
wurde wegen Beihilfe ebenfalls mit Gefängnis= und Geldſtrafe belegt.
Zur Abbüßung der Gefängnisſtrafe wurden die beiden von der
Staats=
anwaltſchaft Dresden ſeit einiger Zeit geſucht.
M. Bingen a. Rh., 22. Juli. Eine Todesfahrt. Der 20 Jahre
alte Sohn des Zigarrenmachers W. König aus Kreuznach befand ſich mit
einem kleinen Leiterwagen auf der Heimfahrt. Auf der abſchüfſigen
Straße von Burg=Layen zur Trollmühle (bei Sarmsheim) ſetzte er ſich
in den Wagen und lenkte dieſen mit den Füßen. Als er nun in volle=
Fahrt einem in entgegengeſetzter Richtung kommenden Auto auszuweichen
verſuchte, rannte er gegen einen Chauſſeeſtein. Der junge Mann zog
ſich dabei ſolch ſchwere innere Verletzungen zu, daß er bereits nach
kur=
ger Zeit ſtarb.
Oberheſſen.
b. Friedberg, 22. Juli. Der vom 28. Juli bis 4. Auguſt in
Fried=
bera ſtattfindende Bundestag der „Adler und Falken” wird, während
dieſer Zeit hier ein recht bewegtes Leben bringen, denn es werden zu
dieſer Tagung nicht weniger als zweitauſend Mitglieder erwartet, die
zum größten Teil in Maſſenquartieren untergebracht werden. Der Bund,
der eine großdeutſche Jugendwanderbewegung darſtellt, iſt nicht nur über
das ganze Deutſche Reich, ſondern auch über die deutſchen Grenzlande
verbreitet, Bundesleiter iſt der bekannte Schriftſteller Wilhelm Kotzda,
der auch die Verſammlungen leiten wird. Durch Pflege des deutſchen
Volksliedes und Volkstanzes, deutſcher Kunſt und Art ſucht der Bund
ſeinem Zwecke der körperlichen Ertüchtigung und ſittlichen Erneuerung
der Jugend näher zu kommen. Politik iſt grundſätzlich ausgeſchloſſen.
So weiſt auch die jetzt veröffentlichte Feſtordnung, außer den Vorträgen
und Sitzungen der einzelnen Ausſchüſſe eine Reihe von turneriſchen,
ge=
ſanglichen und theatraliſchen Aufführungen auf, das Abbrennen eines
großen Feuers mit den entſprechenden Anſprachen, Fackeltänzen und
Geſängen wird den Schluß machen.
* Gießen, 22. Juli. Das 100jährige Stiftungsfeſt des
Korps „Starkenburgia” nimmt morgen ſeinen Anfang durch
einen Begrüßungsabend im Café Aſtoria. Für Samstag und Sonntag
ſind eine Anzahl feſtlicher Veranſtaltungen vorgeſehen:
Totengedenk=
feier, feierlicher Korpskonvent, Feſtkommers im Saale des
Geſellſchafts=
vereins, Feſtakt in der Univerſitätsaula, Feſteſſen im Klub und Feſtball.
Samstag, den 24. Juli 1926
Das Korps „Starkenburgia” wurde 1826 unter den Farben grün=
weiß=
rot gegründet, doch es hatte in ſeinen erſten Jahren infolge der
ſchwe=
ren politiſchen Kämpfe ſchlimme Zeiten zu überſtehen, ja es war
län=
gere Zeit ſuspendiert und durſte ſeine Farben nicht offen tragen. Nach
1840 erſchien die „Starkenburgia” wieder neu unter den Farben
rot=
weiß und gold. Nachdem der Druck ſeitens der Reaktion wegfiel, konnte
ſich das Korps ruhig entwickeln. Daß das Korps ſchon 1826 gegründet
worden war, hat der Alte Herr Prof. Fabricius=Marburg in den
Nach=
kriegsjahren aus alten Protokollen und Akten feſtgeſtellt. Der Name
des Korps iſt von der Starkenburg bei Heppenheim abgeleitet. Dort
beſitzt das Korps auch einen Gedenkſtein, und die großen Stiftungsfeſte
wurden meiſt auf der Burg gefeiert. Die Burg wird wieder aufgebaut,
und auch das Korps „Starkenburgia” hat dazu Mittel zur Verfügung
ge=
ſtellt. Nach ſeiner Ueberlieferung iſt die „Starkenburgia” ein heſſiſches
Korps, das beſagt auch der Anklang an die heſſiſchen Farben rot=weiß
mit dem goldenen Löwen. Das Korps hatte in früheren Jahren
ver=
ſchiedene Lokale: das alte Ballhaus, Steins Garten und dann lange
Jahre die Pulvermühle an der Lahn. 1894 wurde das eigene
Korps=
haus in der Wilhelmſtraße feierlich eingeweiht und bezogen. Das
Ge=
bäude iſt im Charakter einer Burg errichtet, als Vorbild diente die
Starkenburg bei Heppenheim. — Für das
Kunſtwiſſenſchaft=
liche Inſtitut an der Landesuniverſität läßt der heſſiſche Staat
gegenwärtig in der Goetheſtraße einen Neubau herſtellen. Die Koſten
des Gebäudes werden mit etwa 40—50 000 Mark berechnet. — Auf
Ueberreſte der alten Feſtungsmauer ſtieß man beim
Um=
bau der Bezirksſchule und beim Ausſchachten einer unterirdiſchen
Be=
dürfnisanſtalt in dem Torhäuschen am Seltersweg.
* Gießen, 22 Juli. Einbrecher vor dem Schöffengericht.
Eine Zuchthausſtrafe von 3 Jahren und 6 Monaten erhielt die
Dienſt=
magd Anna Seibert. Sie wohnte bei einer Frau Dürr in Gießen.
Eines Tages erbrach ſie den Küchenſchrank und ſtahl 55 Mk., eine
Tiſch=
decke und andere Gegenſtände. Einem anderen Dienſtmädchen entwendete
ſie im gleichen Hauſe ihre ſämtlichen Kleider und machte ſie zu Geld.
Die Strafe wurde deshalb ſehr hoch, weil die Angeklagte wegen
wieder=
holter Diebſtähle vorbeſtraft iſt. — In die Mühle bei Gambach
ſchlich ſich Wilhelm Haſſelbächer aus Dietz. Im Schlafzimmer öffnete er
gewaltſam einen Schrank und entnahm 350 Mark und eine wertvolle
Taſchenuhr. Der Einbrecher hatte früher bei dem Müller in Arbeit
ge=
ſtanden. Das Urteil lautete auf ein Jahr und drei Monate Gefängnis.
* Gießen, 22. Juli. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich auf
dem hieſigen Perſonenbahnhof. Eine Frau aus Birklar bei Lich war
in einen verkehrten Zug in Richtung Limburg eingeſtiegen. Als der
Zug bereits im Abfahren begriffen war, merkte ſie den Jrrtum, ſprang
aus dem fahrenden Zug und fiel gegen einen Lichtmaſt auf dem
Bahn=
ſteig. Mit ſchweren Verletzungen am Hinterkopf und Ellenbogen, ſowie
inneren Verletzungen mußte ſie in die hieſige Klinik überführt werden.
* Lich, 21. Juli. Die Lungenſeuche ſcheint erloſchen zu ſein,
denn trotz mehrfacher weiterer Blutproben wurde kein ſeuchenkrankes
Tier mehr feſtgeſtellt und die Landwirte ſind nach gründlicher
Desin=
fektion ihrer Ställe dabei, ihre Viehbeſtände durch Neuanſchaffung zu
ergänzen. Die Krankheit wurde zum erſten Male im Dezember 1925
gelegentlich einer Sektion dreier verendeter Kühe des fürſtlichen
Hof=
gutes feſtgeſtellt. Man nimmt an, daß die Lungenſeuche durch vier
ſchwarzbunte Kühe eingeſchleppt wurde, welche nach der Revolution
ſeitens der fürſtlichen Gutsverwaltung von durchziehenden Truppen
ge=
kauft worden waren. Der heimtückiſchen und gefährlichen Seuche iſt nur
mit dem Radikalmittel der Abſchlachtung beizukommen. Die Seuche wurde
in 25 Beſtänden mit zuſammen 186 Tieren feſtgeſtellt, insgeſamt wurden
192 Tiere abgeſchlachtet. Dazu kommt das fürſtliche Hofgut mit einem
Verluſt von 91 Kühen. Im übrigen handelt es ſich hauptſächlich um
kleinbäuerliche Betriebe. Nach der Raſſe wurden abgeſchlachtet, etwa
85 Niederungsvieh, 15 rotbuntes Vieh, 9 Vogelsberger und etwa 85
oberheſſiſches Fleckvieh.
* Lich, 22. Juli. Der große Landvolktag der Provinz
Oberheſſen findet nächſten Samstag und Sonntag hier ſtatt.
Da=
mit verbunden iſt ein hiſtoriſcher Feſtzug durch die Stadt, die
Banner=
weihe der Jugendgruppe Lich, Kleinkaliberſchießen, Vorführung eines
Feſtfilmes und dergleichen mehr. Feſtanſprachen halten:
Landesvorſitzen=
der Dr. v. Heltmolt=Friedberg und Direktor Dümas vom Badiſchen
Landbund.
* Grünberg, 22. Juli. Die erſt ſeit 1925 zur Oberrealſchule
erhobene höhere Lehranſtalt erfreut ſich eines ſo ſtarken Beſuches, daß
ſämtliche Schulſäle beſetzt und überfüllt ſind. Der Gemeinderat hat
des=
halb beſchloſſen, das Anſtaltsgebäude durch einen Anbau zu erweitern.
Außerdem bewilligte der Gemeindergt die Baukoſten in Höhe von etwa
50 000 Mk. Der Anbau ſoll noch in dieſem Jahre im Rohbau fertig,
und wenn möglich, mit Beginn des nächſten Schuljahres an Oſtern 1927
bezogen werden.
* Grünberg, 23. Juli. Auf dem hieſigen Warthof, den die
Land=
wirtſchaftskammer erworben hat, iſt die Heuernte ſo vorzüglich
ausge=
fallen, daß die Wirtſchaftsräume die Menge nicht faſſen konnten. Die
Weiden, auf denen das Jungvieh weidet, hatten einen ſo guten
Gras=
ſtand, daß das Vieh das Gras nicht alle freſſen konnte und ein großer
Teil zu Heu gemacht werden mußte. Auch die Getreide= und
Kartoffel=
ernte verſpricht recht gut zu werden. Die Urſache des vorzüglichen
Stan=
des aller Getreidearten und Hackfrüchten läßt ſich nur auf die ſachgemäße
und intenſive Düngung zurückführen und daß der Boden vor der
Be=
ſtellung unterſucht und dementſprechend bearbeitet und gedüngt wurde.
— Um der hieſigen Jugend Gelegenheit zu geben, ſich im Reiten, Fahren
und in der Pflege des Pferdes auszubilden, hat ſich hier ein ländlicher
Reit= und Fahrverein gebildet. Bis jetzt zählt der Verein 30
Mitglieder, man hofft, daß die jungen Leute aus der Umgegend beitreten
und auch Laubach ſich dieſer Vereinigung anſchließt. Am 8. Auguſt findet
eine Vollverſammlung ſtatt, worin der Vorſtand gewählt wird und die
Satzungen feſtgelegt werden ſollen.
* Hombera a. d. Ohm, 22. Juli. Der Kreisfeuerwehrtag
des Kreiſes Alsfeld fand unter ſehr ſtarker Beteiligung der
Freiwilligen Feuerwehren des Kreiſes ſtatt. Auch die Wehren aus
Gießen, Kirchhain, Lauterbach und Lollar haten ſich eingefunden. Von
größter Bedeutung war die Vorführung einer Motorfeuerſpritze, die ſich
bei dem Hauptbrandangriff glänzend bewährte, und allgemeinen Beifall
fand.
Nummer 203
Unſere Flotte im dritten Kriegsjahr.
Ereigniſſe im Fuli.
Von Vizeadmiral z. D. Hermann Kirchhoff.
Unentwegt waren unſere U=Boote tätig, obwohl ſich durch die
Halbheit der Befehle ſeitens unſerer politiſchen Leitung immer
Hemmungen fühlbar machten und ſich dadurch ihrem Vorgehen
ſchwere Gefahren entgegenſtellten, daß inzwiſchen die Abwehr=
und Angriffsmaßregeln der Engländer in gefährlicher Weiſe
ge=
ſteigert worden waren. Minen= und Netzſperren überall, beſſer
zum Angriff geeignete Fahrzeuge und deren Zahlerhöhung,
Ausbildung des Meldungsdienſtes, unmittelbare
Vernichtungs=
einrichtungen durch Seebeben, bewaffnete Kauffarteidampfer und
„harmloſe” Fiſchdampfer und dergleichen erſchwerten unſeren
U=Booten das Vorgehen in außerordentlicher Weiſe. So kom es,
daß im Juli nur 75 Schiffe mit rund 100 000 Tonnen Gehalt
vernichtet wurden. Dagegen fingen die Briten i Juli bereits
über 100 neutrale Schiffe ab, von denen die kleinere Hälfte zur
bequemen und ſicheren näheren Unverſuchung nach Kirkewalk in
der Nähe von Scapa Flow geſchickt wurden. Ruhig ließen ſich
die Neutralen ſolch rechtloſes Vorgehen gefallen. Eines unſerer
U=Boote havarierte am 20. Juli vor Scapa Flow ein
Großkamof=
ſchiff ſchwer; mehrere kleinere Fahrzeuge wurden vernichtet. Vor
den Hoofden wurden durch unſere Torpedoboote zu Ende des
Monats engliſche Schiffe zurückgetrieben.
Unſere Luftſchiffe waren wieder über der Oſtküſte und
Lon=
don tätig, die Flugzeuge an der flandriſchen Küſte und über
Dover.
Die beiderſeitige Tätigkeit der Minen=Such= und Räume=
Fahrzeuge geſtaltete ſich immer umfangreicher und gefährlicher.
Die Engländer mußten — abgeſehen von den an der Küſte
arbei=
tenden Fahrzeugen — allein 60 ſolcher Sucher für das
Nordſee=
gebiet einſtellen; und trotzdem wurde die Große Flotte weiterhin
zurückgehalten — der Skagerral=Denkzettel wirkte ſich noch aus.
In der Oſtſee brachte ein U=Boot ein wahres Huſarenſtücl
fertig, indem es in den inneren Hafen von Helſingfors eindrang,
durch die Wacht= und Sperrzonen des Kriegshafens Overborg
hindurch. Das im Süden des Sundes hergeſtellte deutſche
Minen=
feld brachte guten Nutzen und hinderte die in den ruſſiſchen Häfen
liegenden engliſchen Dampfer an der Ausfahrt. Die Schweden
bewachten die an ihrer Südküſte freibleibende Rinne fortan
be=
ſonders ſcharf. Die bei den Aalandsinſeln wirkenden feindlichen
Streitkräfte wurden öfters von Luftſchiffen, Waſſerflugzeugen
und auch von Torpedobooten angegriffen, ebenſo der Hafen von
Neval in Eſtland. Auch in der Oſtſee wurde beiderſeits der
Minenkrieg in Verteidigung und Angriff weiter ausgebildet, ein
dauernd beſchwerliches und gefährliches Vorgehen.
Im Mittelmeer erregte der Erfolg von „U. 35” ſchweren
Aerger bei der Entente, das, nach Ueberbringen von Arzneien an
die in Cartagena in Südſpanien feſtgehaltenen Kamerun=
Deut=
ſchen auf See weiter wirkte. Hochöfenanlagen auf Elba waren
ſchon früher beſchoſſen worden; feindliche Zerſtörer verſanken an
der afrikaniſchen Nordküſte auf Minen, die von den U=Booten
ausgelegt waren.
Im Schwarzen Meer machten „Goeben” und „Breslau”,
unter türkiſcher Flagge — wieder einen glänzenden Vorſtoß an
die Küſte des ſüdlichen Kaukaſus=Gebietes; und Breslau”
(„Midilli”) zeigte ſich auch zu Ende des Monats vor Sebaſtopol
Unſer Frak=Detachement richtete unter den allergrößten
Schwie=
rigkeiten den Euphrat=Transportdienſt ein, eine Leiſtung
mili=
täriſch=techniſcher und perſönlicher Art ſondergleichen.
In Ueberſee ereignete ſich etwas gänzlich Neues. Am 10. Jul”
traf das erſte der neu gebauten Handels=U=Boote — die
„Deutſchland” unter Führung des Kapitäns König —
unvermerk=
vor Baltimore ein. Das Erſtaunen Amerikas, ja der Welt, war
groß. Nach Löſchung und neuer Ladung wichtiger Materialien
kehrte „Deutſchland” unverſehrt wieder heim. Die Engländer
waren dieſem Vorgehen gegenüber ratlos und konnten dagegen
politiſch und militäriſch nichts ausrichten.
Aber was nützte all dieſes. Die tragiſchen Verſäumniſſe, die
begangen worden waren und ohne die wir mit Sicherheit nock
im Frühjahr das dreifache Ergebnis an Vernichtung feindlicher
Handelsſchiffe erreicht hätten — dies beſtätigen ſtets von neuen
die Ausſagen feindlicher Miniſter und militäriſcher Führer —
haben den Krieg um Jahre verlängert und ihn uns endlich,
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Damen=Hemden mit Stiekerei, 1.30
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Dam.-Hemdhose mit Hohlsaum 1.35
geschloss. Form
Dam.=Bein=Kleid mit Hohlsanm 1.10
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Dam.-Strümpfe Harben.
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Bettkattune Ianaschechte Oualtzt 0.85
Sportflanelle reiche Ansnahl 0.,75, 0.48
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Schürzenstoffe ti5en br. 120, 0.98
Herren-Jacke maccofarbis . ... 0.95
Herren=Hose maccokarbig
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Herren-Einsatzhemd . . . 1.35
Schlupfhosen knnstseiden-Trikot 1.35
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Jumper=Schürzen
Creton 0.58
a. gut. Bwoll-
Jumper=Schürzen stot
0.68
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Jumper=Schürzen zeng
0.95
Servier=Kleider aus gutem Zephir 1.95
Kissenbezüge mit ausg. Bogen
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Kissenbezüge mit feston. Bogen. 1.35
Kissenbezüge mit Stickereieingats 1.65
Koltertuch mit kest. Bogen, 150/250 4.50
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Gläsertücher kariert
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Stick 0.10
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Elisabethenstraße 1—3
Elisabethenstraße 1—3
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 203
Sanstag, den 24. Zu 1926
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Nummer 203
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 203
Samstag, den 24. Juli 1926
Seite 12
Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
Eine italieniſche Ausſtellung. Wir hören aus Rom,
daß die Zahl der Teilnehmer an der von der italieniſchen Regierung
geförderten und von den vereinigten Handelskammern und
wirtſchaft=
lichen Verbänden Italiens durchgeführten Ausſtellung im Rahmen der
bevorſtehenden Frankfurter Herbſtmeſſe vom 26. bis 29. September
ſtändig wächſt. Italien wird bei dieſer Gelegenheit ſeine wichtigſten
Ausfuhrgüter, für die Deutſchland von jeher der Hauptabnehmer
ge=
weſen iſt, ziemlich lückenlos vorführen. Es ſind vor allem wichtige
Roh=
ſtoffe, wie Schwefel, Erdfarben, Ocker, Mineralien, Gerbmaterialien und
Marmor, die gezeigt werden, aber auch Fertigfabrikate, wie
beiſpiels=
weiſe venezianiſcher Jett, Gemmen, Artikel aus Schildpatt,
Holzſchnitze=
reien uſw. die als italieniſche Spezialitäten gelten können. Ganz
be=
ſonders umfangreich wird naturgemäß die Ausſtellung von Lebens= und
Genußmitteln ſein. Italien möchte beſonders auf dieſem Gebiet den
Beweis erbringen, daß es Deutſchland am beſten und billigſten zu
be=
liefern vermag. — Durch ein Frankf. Ausflugsauto
ver=
unglückt. Ein Auto mit einer Frankfurter Ausflugsgeſellſchaft, das
auf einer Fahrt nach dem Rheingau die Lahnſtraße paſſierte, geriet, als
es einem unvorſchriftsmäßig vor ihm herfahrenden Wagen ausweichen
wollte, auf den Bürgerſteig und fuhr in einen Garten, wo eine Familie
beim Kaffee ſaß. Während die Kinder ſich noch retten konnten, wurde
die Frau von dem Wagen erfaßt und erlitt erhebliche, jedoch nicht
lebens=
gefährliche Verletzungen. Sie wurde im Krankenhaus eingeliefert —
Ein Frankfurter Gelehrter in Argentinien. Fritz
Vierheller wurde zum außerordentlichen Profeſſor am Phyſikaliſchen
Inſtitut der Univerſität La Plata ernannt. Vierheller war mehrere
Jahre an der Frankfurter Univerſität tätig und hat ſich durch ſeine
Arbeiten über Krebsforſchung und Röntgenſtrahlen einen Namen
er=
worben. Die in Buenos=Aires erſcheinende „Deutſche La Plata=Ztg.”
begrüßt es, daß an dem Inſtitut wieder ein deutſcher Wiſſenſchaftler
tätig ſein wird. — Gefängnis für Ueberſchreitung der
Polizeiſtunde. — Der Inhaber eines hieſigen Vergnügungslokals
hat wegen Ueberſchreitung der Polizeiſtunde einen Strafbefehl über
eine Woche Gefängnis und 300 Mark Geldſtrafe zugeſtellt erhalten.
Augenſcheinlich nimmt man es mit der Innehaltung der Polizeiſtunde
nicht mehr genau und es mehren ſich die Anzeigen, ſo daß mit ſtrengeren
Strafen eingeſchritten wird. — Der Mordverſuch an dem
Journaliſten Haſelmeyer. Nach den polizeilichen
Feſtſtel=
lungen war der nationalſozialiſtiſche Redakteur Haſelmeher in der Nacht
zum Mittwoch im Hauptbahnhof und ſpäter im Schumannkeller. Als
er ſich nach Eintritt der Polizeiſtunde in ſeine Wohnung in der
Kant=
ſtraße begeben und gerade das Tor verſchließen wollte, kam plötzlich ein
von ihm nicht beachteter etwa 1,75 Meter großer Mann von hinten auf
ihn zu und ſtieß ihm einen ſcharfen Gegenſtand, wahrſcheinlich ein
Dolchmeſſer, in den Rücken, gab ihm dann noch einen Stoß, ſodaß er
zur Seite fiel und verſchwand in der Dunkelheit. Als Haſelmeyer
fühlte, daß er verletzt ſei, begab er ſich zum nächſten Polizeirevier und
wurde dann im Krankenhaus eingeliefert. Die Verwundung iſt ſchwer.
Bei ſeiner Vernehmung gab der Ueberfallene an, daß er in der letzten
Zeit zwei Drohbriefe bekommen habe und daß er deshalb annehme,
daß die Tat von einem politiſchen Gegner begangen worden ſei.
Schwere Einbrüche. In der Nacht zum Dienstag wurde in
einem Hauſe in der Eſchersheimerlandſtraße eingebrochen und Silber=
und Schmuckſachen ſowie Geld im Geſamtwerte von rund 5000 Mark
geſtohlen. — Am gleichen Abend wurde auch in der Eſchenheimer
An=
lage ein Einbruchsdiebſtahl in eine im erſten Stock gelegene Wohnung
verübt, wobei den Dieben zahlreiche Gold= und Silberſachen ſowie eine
wertvolle Halskette mit 170 Perlen in die Hände fielen. Die Täter
dürften dieſelben wie bei dem erſten Einbruche ſein. — Auf friſcher Tat
erwiſcht wurden zwei Männer und eine Frau, die ein
Trinkwaſſer=
häuschen am Heſſendenkmal erbrochen hatten. Als ſie auf Fahrrädern
das Weite ſuchen wollten, wurden ſie von einem Polizeibeamten unter
Bedrohung mit einer Waffe feſtgenommen. — Vom Motorrad
überfahren. In der Niddaſtraße wurde ein gewiſſer Ferdinand
Hildmann von einem Motorradfahrer überfahren und ſchwer verletzt,
daß er im Krankenhaus eingeliefert werden mußte.
Gefecht zwiſchen Zigeunern und Gendarmen.
WSN. Hanau. Mittwoch kam es in der Nähe von Rothenbergen
(Kreis Gelnhauſen) zu einem heftigen Zuſammenſtoß zwiſchen
Gen=
darmen und einer Zigeunerbande, die in den Vormittagsſtunden das
Dorf unſicher machte, weshalb der Bürgermeiſter telephoniſch die
Gen=
damerie zur Hilfe herbeirief. Zwei Landjäger aus Gelnhauſen trafen
die braunen Geſellen, insgeſamt etwa 35 Perſonen, auf dem Wege nach
Langenſelbold und verlangten ihre Perſonalausweiſe. Dabei beſchimpften
die Puſtaſöhne die beiden Beamten und bedrohten ſie mit geladenen
Armeerevolvern. Da die beiden Landjäger gegen die ganze Bande nichts
ausrichten konnten, wurde Hilfe herbeigeholt. Bald traf die
Feuer=
wehr aus Rothenbergen per Auto und mehrere Gendarmen aus Hanau
ein, ſodaß es gelang, die Geſellſchaft zu überwältigen. Die beiden
Piſtolen wurden beſchlagnahmt und die Nädelsführer feſtgenommen.
Der Kugelblitz beim Schützenfeſt.
WSN. Münchberg. Während eines Schützenfeſtes ſchlug ein
Kugelblitz zwiſchen dem Schützenhaus und einer Schießbude in einen
Baum, der den Stamm in einer Länge von zwei Metern aufriß und
von hier verteilt wurde. Ein Teil wurde auf den Blitzableiter des
Schützenhauſes übergeleitet, der andere auf die Schalttafel des
Schieß=
ſalons Wunderlich, an der das 12jährige Töchterchen des Beſitzers ſtand.
Es wurde durch den Luftdruck zu Boden geworfen, erlitt Brandwunden
an den Armen und blutete heftig aus Naſe und Ohren. Der Blitz
ſprang dann in die Bude eines Hundeſchaubeſitzers, verließ an der
Rück=
ſeite das Zelt und ging in die Erde. Die Freilichtleitung wurde
vier=
mal durchſchlagen. Das Schießhaus war teilweiſe ohne Licht.
Die Sowjetflieger geben’s auf.
TC. Berlin. Wie die Morgenblätter aus Köln melden, wird das
Flugzeug des ruſſiſchen Fliegers Schebanow, das bei Dortmund zu
einer Notlandung gezwungen und dabei erheblich beſchädigt wurde,
nun=
mehr abmontiert und mit der Bahn nach Moskau zurückgeſchafft.
Kampfflieger Wüſthoff geſtorben.
TU. Dresden. Der aus dem Weltkrieg bekannte Kampfflieger
Wüſthoff. Inkaber des Ordens „Pour le Mexite”, der vor einigen
Tagen bei Kunſtflügen auf dem Dresdener Flugplatz abſtürzte, iſt
Frei=
tag früh ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen.
Einſtellung des Betriebs in der Magdeburger Fliegerſchule.
Magdeburg. Die hieſige Fliegerſchule, die zur Zeit 40 Schüler
hat, wird geſchloſſen. Die Weiterführung des Betriebes in Magdeburg
iſt nicht möglich, ja nach den Pariſer Beſtimmungen ſolche Schulen nicht
mehr vom Staate unterſtützt werden dürfen. Am nächſten Sonntag
werden ſich Schüler und Lehrer mit einem Schaufliegen von Magdeburg
verabſchieden und zum Teil nach Staaken bei Berlin überſiedeln.
Beginn des
Rhön=Segelflugwettbewerbs.
WSN. Gersfeld. Der Rhön=
Segel=
flug=Wettbewerb ſteht vor der Tür. Noch in
den letzten Tagen vor Nachmeldeſchluß ſind
zahlreiche Nennungen eingegangen, ſodaß
die Zahl auf 53 Flugzeuge, einſchließlich
der an der techniſchen Prüfung
teilnehmen=
den Flugzeuge und Flugzeugmodelle auf 64
geſtiegen iſt. Neben den „Kanonen” der
früheren Jahre Martens. Schulz, Nehring,
Heſſelbach. Eſpenlaub wird ſich eine große
Zahl Jungflieger beteiligen, darunter
manche, die erſt in dieſem Sommer in der
Segelfliegerſchule Roſſitten oder auf der
Rhön ihre Prüfung beſtanden haben. Die
Akademiſche Fliegergruppe Darmſtadt wird
hinſichtlich der Zahl der ausgebildeten
Segelflieger an der Spitze ſtehen. Auch von
techniſchen Lehranſtalten in Cöthen und
Ilmenau kommen Gruppen mit eigenen
Maſchinen. Die in der Ausſchreibung des
Wettbewerbs enthaltene Inausſichtſtellung
von Ermunterungsprämien hat ihre
Wir=
kung nicht verfehlt; die bewährten
Schul=
maſchinen des Typs Pegaſus und Zögling
werden in größerer Anzahl vertreten ſein,
ſo daß eine gute Vergleichsmöglichkeit der
ſportlichen Leiſtungen der Jungflieger
ge=
geben ſein wird. Seit vergangenem
Sonn=
tag iſt die Akademiſche Fliegergruppe
Marche=Sileſia mit 3. die Akademiſche
Flie=
gergruppe der Techniſchen Hochſchule
Mün=
chen mit 2 Flugzeugen auf der Waſſerkuppe.
Andere Gruppen ſind bereits im Anrollen;
das Lager wird voll belegt werden. Manche
Verbeſſerungen ſind im Lagerbetrieb
gegen=
über dem Vorjahr getroffen worden.
Vor dem Start zum
deutſchen Seeflug=Wettbewerb.
TU. Warnemünde. In den letzten
Tagen herrſcht auf dem Flugplatz
Warne=
münde reger Flugbetrieb. Die techniſchen
Leiſtungsprüfungen erſtrecken ſich auf
Meſ=
ſung der Steigzeit, der
Höchſtgeſchwindig=
keit, Startgeſchwindigkeit und der größten
Flugſtrecke, verbunden mit Betriebsſtoff=
Verbrauchsprüfungen. Von den 13 im
Wettbewerb befindlichen Maſchinen haben
zehn alle Prüfungen erledigt. Inzwiſchen
ſind von dieſen auch die Wertungszahlen
bekannt geworden. An der Spitze liegt
D 922 Junkers Flugzeugwerke. Deſſau
(Flugzeugführer, Zimmermann) 0,657 vor
D 938 Heinkel Flugzeugwerke Warnemünde
(v. Dewitz) 0,629, D 826 Severa G. m. b. H.
Berlin, Junkers 4 20 (Friedensburg) 0,622,
anke) 0,619 und D 937 Heinkel
Flugzeug=
endet haben, in die Spitzengruppe einrücken. heilige Pflicht jedes Einzelnen, dazu beizutragen, daß es an dieſen Mitteln nicht fehle.
Am Samstag beginnen die Streckenflüge.
Die erſte Strecke führt über 946,3 Kilometer
(Warnemünde, Heiligenhafen, Kiel, Eendsburg, Brunsbüttelkoog,
Ham=
burg, Harburg, Cuxhaven, Bremerhaven, Bremen, Bremerhaven,
Wan=
geroog, Wilhelmshaven, Borkum, Emden, Borkum, Norderneh).
Rettet den Kölner Dom!
D 921 Junkersflugzeugwerk Deſſau (Lang= Der Kölner Dom, das große heilige Wahrzeichen und der Mittelpunkt des
Rhein=
werke Warnemünde (v. Gronau) mit 0,584. landes, ein Denkmal der größten Epoche deutſcher Kunſt, iſt in ſeinem Beſtand be=
Es iſt nicht zu erwarten, daß die Maſchinen, droht. Es bedarf großer Mittel, wenn die Bauhütte in den Stand geſetzt werden
die die techniſchen Prüfungen noch nicht be= ſoll, das große Bauwerk richtig zu pflegen und ſeine Erhaltung zu ſichern. Es iſt eine
Knud Rasmuſſens neue Grönlandexpedition.
Knud Rasmuſſen, der bekannte däniſche Grönlandforſcher, der
dieſes nördliche Land ſchon wiederholt bereiſt hat, beteiligt ſich
jetzt an einer amerikaniſchen Grönlandexpedition, deren Aufgabe
hauptſächlich in der Bereicherung der Ozeanabteilungen der
ame=
rikaniſchen Muſeen und wiſſenſchaftlichen Inſtitute mit nördlichen
Seetiex= und Fiſcharten beſteht. Das Ziel der Expedition iſt
Etha in Nordgrönland.
Schiffsuntergang auf dem Rhein.
DD. Xanten. Infolge des Sturmes iſt ein ſchwer beladenes
Motorſchiff auf dem Rhein geſunken. Das Schiff hatte bei der ſtarken
Belaſtung einen beträchtlichen Tiefgang, ſodaß die hochgehenden Wellen
das Deck überſpülten und ungehindert in den Laderaum eindringen
konnten. Während ſich der Schiffseigentümer durch Schwimmen retten
konnte, ertrank ein des Schwimmens unkundiger Matroſe, bevor ihm
Hilfe gebracht werden konnte.
Ausbruch von Schwerverbrechern.
DD. Bochum. In der vergangenen Nacht unternahmen ſechs
Schwerverbrecher einen Ausbruchsverſuch aus dem Zentralgefängnis in
Bochum. Fünf von ihnen gelang es, die Freiheit zu gewinnen; der
ſechſte ſtellte ſich ſelbſt der Polizei. Von den fünf Entflohenen konnte
die Polizei inzwiſchen zwei wieder feſtnehmen. Von den anderen drei
fehlt bisher jede Spur. Bei ihrem Ausbruch waren die Gefangenen
nur mit Hemd und Unterhoſe bekleidet.
Großfeuer in Wandsbek.
Hamburg. In der vergangenen Nacht geriet in Wandsbek auf
dem Gelände der Reichardt=Werke der rechte Flügel eines großen
vier=
ſtöckigen Gebäudes in Brand. In dieſem Gebäude befindet ſich eine
Nährmittelfabrik, welche zurzeit jedoch ſtill lag. Die Bekämpfung des
Feuers wurde außerordentlich durch Waſſermangel erſchwert. Die Bade=
Baſſins der Kataowerke Reichardt wurden leer gepumpt. Zu dieſem
Zwecke mußten über die Bahngleiſe bis zur Unglücksſtelle weit über
100 Meter Schläuche gelegt werden. Der Wind jagte einen ungeheuren
Funkenflug über das Gebäude und bedrohte ſtark die übrigen Gebäude,
insbeſondere die Stallungen. Es gelang ſchließlich, den Brand in der
Hauptſache auf den rechten Flügel des Gebäudes zu beſchränken. Bis
in die frühen Morgenſtunden waren die Feuerwehren tätig. Das Feuer
ſelbſt war eines der größten der letzten Jahre in Hamburg und
Um=
gebung.
Das vergrabene Reſervekapital.
Stolberg (Bezirk Aachen). Uegeheures Aufſehen hat hier ein
Diebſtahl hervorgerufen, der bei der bekannten Meſſingwarenfirma
Wil=
liam Prym G.m.b.H. entdeckt wurde. Die Firma hat vor einigm
Jahren ihr anſehnliches Reſervekapital von etwa dreiviertel Millionen
Mark, das aus Gold und Golddeviſen beſtand, innerhalb des
Faprikge=
ländes vergraben. Später wurde der Schatz heimlich wieder ausgegraben
und von der Geſchäftsleitung in duntler Nacht auf einem Waldſtück in
der Nähe von Laufenburg verſteckt. Nunmehr hat ſich bei der
Nachprü=
fung herausgeſtellt, daß von dem Gold= und Deviſenſchatz etwa der vierte
Teil fehlte
Damenstoffe
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Kinderkonfektion
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Beginn Samstag, den 24. Hufi
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Marktplatz-Ecke
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Samstag, den 24. Juli 1926
Nummer 203
Was das Schloß
Charlotten=
burg erzählen kann.
Eine Reminiſzens.
Das Schloß Charlottenburg wurde auf Anregung Sophie
Charlottes, der zweiten Gemahlin des Kurfürſten, nachmaligen
Königs Friedrich I., 1696 von Schlüter, weſtlich Berlin in der
Nähe des Dorfes Lietzen (Lützow) erbaut und hieß zuerſt
Lietzen=
burg. In dieſem Schloß Lietzenburg gab ſich die Königin Sophie
Charlotte meit kunſtſinnigen und gelehrten Männern und Frauen
dem Genuß philoſophiſcher Fragen hin. Nach dem frühen Tode
der Königin verblich der Glanz des Schloſſes, welchem
Fried=
rich I. zum Andenken an ſeine Gemahlin den Namen
Charlotten=
burg gab; dieſen Namen erhielt auch die nun um das Schloß
entſtehende Stadt.
Schloß Charlottenburg wurde dann erſt wieder unter
Fried=
rich dem Großen, hauptſächlich in ſeinen erſten Regierungsjahren,
viel benutzt. Hier war es auch, wo der große König nach
Be=
endigung des Siebenjährigen Krieges dem bekannten
Orgel=
konzert lauſchte — ohne Hofſtaat, aber tief ergriffen erſchien der
König allein, um Gott zu danken.
Einige Jahrzehnte ſpäter ſchallte frohes Kinderlachen durch
das Schloß und durch den Park, der ſich bis zur Spree ausdehnte:
die in Darmſtadt aufgewachſene Königin Luiſe weilte hier oft
mit ihrem Gemahl und mit ihren Kindern. Im Orangerieſaale
des Schloſſes ſpeiſte die Königin Luiſe einſtmals ſämtliche
Ber=
liner Waiſenkinder.
Aber auch ſchwere Tage hat Schloß Charlottenburg durchlebt:
Notzeit — Beſatzungszeit!
Es kam das Jahr 1806. Der große Korſe ließ Europa in
allen Fugen krachen. Napoleon zog in Berlin ein, beſetzte auch
das Schloß Charlottenburg, indem er für ſich die Zimmer als
Quartier beſtimmte, welche die „ſchöne Königin Luiſe” ſtets als
Wohnung zu benutzen pflegte.
Aber Schloß Charlottenburg ließ Napoleon nicht recht zur
Siegesſtimmung kommen. Es war ein kalter, nebliger
Oktober=
tag, die Bevölkerung leiſtete paſſiven Widerſtand. Den Kaiſer
quälte ſein Magenleiden, ſo daß er ſich gleich nach der
Abend=
tafel zurückzog. Durch zwei ihm voranleuchtende Lakaien ließ er
ſich durch die dem Barockbau angegliederten Empirezimmer in
das Schlafzimmer der abweſenden Königin Luiſe führen, wie
immer bewußt jede zarte Rückſichtnahme mißachtend. Im
Vor=
raum des Schlafzimmers fällt des Kaiſers Blick auf eine große
Uhr mit ſchrankartigem Umbau. Dann betritt er das
Schlaf=
zimmer, leert beim Auskleiden noch eine ihm als Medizin
ver=
ordnete Karaffe alten Bordeaux und legt ſich auf das in einer
Niſche ſtehende Bett der Königin Luiſe.
Plötzlich fährt Napoleon aus dem Schlaf, es ſchlägt 3 Uhr:
da tönt ein preußiſcher Armeemarſch mit Trommelſchlag und
Trompetenklang durch die ſtille Nacht. Die Wände erzittern und
dröhnen wie von Pferdegetrappel. Naxoleon liegt wie gelähmt
und ſieht wild um ſich: Iſt es möglich, daß preußiſche Kavallerie
im Anmarſch iſt und das Schloß Charlottenburg ſchon erreicht
hat? Da öffnet ſich leiſe die Tür, und des Kaiſers Kammerdiener
ſteckt vorſichtig den Kopf ins Zimmer, einen brennenden
Arm=
leuchter haltend. Er erblickt Napoleon im Nachthemd am Bett
ſtehend, den gezogenen Degen in der Hand. Der Kammerdiener
bittet um Entſchuldigung für dieſe nächtliche Störung, er hätte
aber nicht wiſſen können, daß die große Uhr im Vorzimmer ein
ſolches teufliſches Muſikwerk antreibt. Napoleons Züge
verwan=
deln ſich aus der Verſteinerung zu einem Lächeln der
Entſpan=
nung, er ſchleudert den Degen von ſich und wirft, ſich wieder
aufs Bett.
Aber der große Korſe ſchlief keine zweite Nacht im Schloß
Charlottenburg!
Am 10. Januar 1810 ſahen Friedrich Wilhelm III. und die
Königin Luiſe zum erſten Male ihr trautes Charlottenburg
wie=
der; ſchon nach fünf Monaten ſtieg die Königin Luiſe in
Char=
lottenburg in den Reiſewagen zu jener Fahrt nach Hohenzieritz,
von der ſie im Sarge zurückkommen ſollte.
Am 19. Juli 1810 hörte Luiſens Herz zu ſchlagen auf.
Die verewigte Königin Luiſe zog am 23. Dezember 1810 in
Charlottenburg zur letzten Ruhe in das Mauſoleum im
Schloß=
park ein. Still und erhebend war die Trauerfeier; die
Bevölke=
rung nahm innigſten Anteil und füllte bis zum Abend die Halle
über der Gruft.
Friedrich Wilhelm III. weilte nun noch viel mehr als ſeither
im Schloſſe Charlottenburg, in welchem er dem großen Bildhauer
Nauch Wohnung und Werkſtatt zur Herſtellung des Modells für
das Grabmal Luiſens einräumte. Es war des Königs Wunſch,
ſeine verklärte Gemahlin weder als im irdiſchen, körperlichen
Schlaf, noch als erſtarrte Tote dargeſtellt zu wiſſen. In engſter
Arbeit zwiſchen König und Künſtler gelang es Rauchs
Meiſter=
hand, den Gedanken zu verwirklichen, einen Zuſtand zur
Dar=
ſtellung zu bringen, der zwiſchen Seelenſchlaf und Tod die Mitte
Berliner Rundſuffender Well 5k4 eingeſüifzt.
Vom Dach auf die Straße gefallen.
Der auf die Erde geſtürzte Maſt, ſchräg an die Hausfaſſade gelehnt, in der Lützowſtraße=
Am Mittwoch nachmittag iſt, wie gemeldet, einer der beiden Antennentürme der Sendeſtation am Magdeburger Platz in
Berlin, die auf Welle 571 die Darbietungen der Rundfunk=A.G, übermittelt, eingeſtürzt und auf die Lützowſtraße gefallen. Es
handelt ſich um einen 25 Meter hohen, etwa 10 Zentner ſchweren Holzmaſt, der plötzlich langſam ſich zu neigen anfing und in
im=
mer ſchnellerem Fall, ſich überſchlagend, auf die Erde ſtürzte. Durch den Fall entſtanden große Löcher im Dach und an den
Hausmauern, und große Ziegel= und Steinſtücke fielen auf die Straße. Obwohl am Magdeburger Platz zu der Mittagſtunde
ein ſtarker Wagen= und Fußgängerverkehr herrſcht, iſt wie durch ein Wunder niemand verletzt worden.
hält. Der Sarkophag erhielt den Charakter eines hohen
Ruhe=
bettes, auf dem die Königin Luiſe ſanft ſchlummernd, mit einem
einfachen, lang wallenden Gewande bekleidet, liegt. Danach wurde
das Bild der Königin und der Unterbau des Sarkophags in
Car=
rara in beſtem weißen Marmor ausgeführt.
Genau vier Jahre nach ihrem Tode, am 19. Juli 1814, wurde
das Marmorbild der Königin Luiſe in Rom zur Verſendung an
ſeinen Beſtimmungsort eingepackt. König und Künſtler waren
gleich überwältigt von der lebenswahren Darſtellung der
ſchlafen=
den Verblichenen und der überirdiſchen Schönheit des
Geſamt=
eindrucks des Denkmals im Charlottenburger Mauſoleum. Als
Seitenſtück zu dem Grabdenkmal der Königin Luiſe führte Rauch
ſpäter auch den Marmorſarkophag ihres Gemahls aus.
Friedrich Wilhelm IV., Luiſens älteſter Sohn, bevorzugte
be=
ſonders in den Sommermonaten das Schloß Charlottenburg und
ſammelte hier — wie ſeinerzeit die Begründerin des Schloſſes —
einen Kreis geiſtvoller Männer um ſich.
Es war am 19. Juli 1870, da zogen mächtige Trakehner
Rap=
pen den hiſtoriſchen ſchlichten Wagen des ehrwürdigen Königs
Wilhelm nach dem Charlottenburger Schloß. Der letzte Gang
Wilhelms I., bevor er in den Krieg zog, galt der Gruft ſeiner
Eltern am Todestage ſeiner Mutter. Was hierbei ſein Herz
be=
wegt haben mag, hat der Dichter ſo herrlich in dem Liede
beſun=
gen, deſſen erſte Strophe lautet:
„Zu Charlottenburg im Garten,
IIn den dunkeln Fichtenhain,
Tritt, geſenkt das Haupt, das greiſe,
Unſer alter König ein.”
Schloß Charlottenburg erlebte im Frühjahr 1888 als
Reſi=
denz des totkranken Kaiſers Friedrich traurig bewegte Wochen;
im Park, unmittelbar am Schloß, erinnert ein Gedenkſtein daran,
daß hier der kranke Kaiſer die einzige Truppenbeſichtigung
wäh=
rend ſeiner kurzen Regierungszeit abhielt.
Heute ſind die Fenſter des Schloſſes Charlottenburg
ver=
hängt, ſeine Räume ſind öbe und leer. Das Schloß ſchläft ſeinen
Dornröschenſchlaf und wartet, was die Zukunft ihm bringen wird.
Im Mauſoleum zu Charlottenburg iſt in einer Urne auch
das Herz Friedrich Wilhelms IV. zu den Füßen ſeiner Eltern
eingeſenkt, auch ſchmücken die erweiterte Halle die Sarkophage
Kaiſer Wilhelms I. und der Kaiſerin Auguſta, deren Särge
da=
ſelbſt in der Gruft ſtehen.
Wer je in ſeinem Leben das berühmte Mauſoleum im Park
des Schloſſes Charlottenburg, jenen im griechiſchen Stile aus
Sandſtein errichteten doriſchen Tempel mit einer von vier
Säu=
len getragenen Vorhalle, zu der man im Tannendunkel auf
Stufen hinanſteigt, betreten hat, wird ſich ſtets des ganz
eigen=
artigen Zaubers erinnern, der ihn dort umfing. Der ganze
feierlich=ernſte, nicht zu große Raum mit ſeiner ſelten ſchönen
Beleuchtung, die ſrumme und doch ſo beredte Sprache der hier
Ruhenden, inſonderheit der Königin Luiſe und ihres großen
Sohnes, des alten Heldenkaiſers Wilhelm, löſen eine eigenartig
wunderbare Stimmung aus, der ſich niemand entziehen kann, in
deſſen Bruſt ein deutſches Herz ſchlägt.
Ei.
Staatl. Stahl= und Moorbad Bad Steben.
Seit 1. Juli iſt die Kraftwagenlinie von Bab Steben nach
Nordhalben und nach Lichtenberg eröffnet. Ein ſeit Jahren
beſtehender Wunſch iſt damit erfüllt. Der Frankenwald mit ſeinen
ernſten, einſamen Gebirgstälern und ſeinen waldbeſtandenen,
ab=
wechſlungsreichen Höhen iſt dem Verkehr erſchloſſen. Das an
Natur=
ſchönheiten ſo reiche Dürrenwaider Tal, die ſtille Langenau mit der
ſtaatseigenen, kohlenſäurereichen, lithion= und eiſenhaltigen Max=
Marien=
melle, die forellenreichen Waldtäler der Delsnitz, Muſchwitz und der
Rodach ſind nun auch für Kurgäſte, die körperlichen Anſtrengungen und
den Fußwanderungen nicht ſo ſehr gewachſen ſind, bequem zu erreichen.
Den aus der Gegend von Bamberg oder Coburg kommenden
Kur=
gäſten iſt ſtatt des bisherigen immerhin beträchtlichen Umweges über
Lichtenfels=Hof nun Gelegenheit gegeben, von der Nebenbahn Kronach—
Dürrenwaid-Nordhalben auf die durch eine landſchaftlich reizvolle
Gegend führende Kraftwagenlinie überzugehen und dabei noch Zeit
und Geld zu ſparen. Die Anſchlüſſe der Kraftwagen, ſehr bequemer
neuer A4ſitziger M.A.G.=Wagen mit Lederpolſterung, ſind ab
Nord=
halben auf 9,15 Uhr vormittag und 4,10 Uhr nachmittag feſtgelegt.
Bad Steben wird nach einer Fahrt von nur 50 Minuten um 1005 Uhr
vormittags und 5 Uhr nachmittags erreicht. In den Frankenwald hinein
fahren die Wagen um 8,10 Uhr vormittags und 3,20 Uhr nachmittags ab
Poſtamt Bad Steben.
Mihe
Wettervorausſage für Sonntag, den 25. Juli 1926,
nach der Wetterlage vom 23. Juli 1926.
Wenig Aenderung der vorwiegend wolkigen Wetters mit Neigung
zu einzelnen, jedoch leichten Niederſchlägen bei verhältnismäßig
nie=
drigen Temperaturen.
Die Heſſ. Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft : Rudolf Maup=
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeis
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann.
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druch und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
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Nummer 203
Samstag, den 24. Juli 1926
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Steben.
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Deutſch=nordiſches Jahrbuch 1926.
Herausgegeben von Walter Georgi.
Der deutſch=nordiſche Kulturaustauſch wird in den neueſten
Zeiten von Tag zu Tag reger und inhaltsvoller. Literatur und
Wiſſenſchaft geſtalten ihn mit ebenſolcher Kraft wie Wirtſchaft
und Handel. Er iſt etwas Naturbedingtes, wurzelt aber auch
tief in der Geſchichte, in der Volksſeele und Denkungsart des
Deutſchtums. Die ganze moderne Geiſteswelt iſt voll
deutſch=
nordiſcher Wechſelwirkungen, die einen organiſchen Teil aller
neueren literariſchen und philoſophiſch=religiöſen Strömungen und
Beſtrebungen bilden. Der Süden übte von jeher eine ſtarke
An=
ziehungskraft auf den Deutſchen aus, eben durch ſeine
Verſchieden=
heit, Auders= und Neuartigkeit, man könnte ſagen
Gegenſätzlich=
keit. Dagegen erwuchs die Sehnſucht nach dem Norden aus einem
Gefühl der Verwandtſchaft. Zahlreiche Züge nordiſchen Lebens
und Denkens geben ein Spiegelbild deſſen wieder, was man auch
hier verwirklichte oder zu verwirklichen derſuchte. In Zeiten
ſorgloſer Verträumtheit und idealer Nuhe ſucht man immer nach
neuartigen und fremden Formen; in den Zeitaltern des Kampfes
und der Sorge tritt mehr das Eigene, Beſtehende und geiſtig
Nahverwandte vor.
Der deutſch=nordiſche Kulturaustauſch wird in der Zukunft
nur noch reger werden. Dieſer Gedanke kommt unwillkürlich
beim Leſen des deutſch=nordiſchen Jahrbuches. Dieſes Jahrbuch,
welches nun in ſeinem ſiebenten Band vorliegt, bringt eine Fülle
von wert= und inhaltsvollen Aufſätzen, die von jeder Seite hin
die Beziehungen Deutſchlands mit dem Norden darſtellen und
beleuchten. Und dieſe Beziehungen ſind zahlreich, vielſeitig; über
jede von ihnen kann man originale Gedanken und Urteile hören.
Guſtav Neckel gibt ein kleines, aber ſehr anſchauliches Bild über
die ausländiſchen Kulturfaktoren Deutſchlands und weiſt treffend
auf die Bedeutung, die dem nordiſchen Kulturfaktor zukommt,
deſſen Entwicklung und Aufſtieg mit der Deutſchkunde Hand in
Hand ging, hin. Denn jene begeiſterte Vertiefung, jene ernſte
Aufmerkſamkeit, die bisher dem klaſſiſchen Süden zugewendet
waren, kommt immer mehr dem germaniſchen Altertum und dem
geſchichtsphiloſophiſchen Geiſte des Deutſchtums zugute. Die
alt=
nordiſche Literatur, die neben Tacitus: Germania die
Haupt=
quellen für das germaniſche Altertum bildet, nimmt einen immer
größeren Raum in der deutſchen Bildung ein. Der nordiſche
Bildungsfaktor wird immer ſtärker, doch findet dieſes rege
Inter=
eſſe für die Völker und Kulturen des Nordens, bei der
Ausbil=
dung, bei den Studien der deutſchen Jugend nur eine geringe
Beachtung. Albert Dresdner, der die hiſtoriſchen und kulturellen
Beziehungen Deutſchlands und Skandinaviens in einem
inhalts=
vollen Aufſatze ausführlich erörtert, zeigt, daß die Pflege der
nordiſchen Kultur an den deutſchen Hochſchulen mangelhaft und
gering iſt, und daß ſie nur auf die Behandlung beſonderer
Einzel=
heiten ſich beſchränkt.
Bruno Döhring gibt einen intereſſanten Rückblick auf den
Stockholmer evangeliſchen Weltkongreß. Es gelang dieſer
Ver=
ſammlung das, was vielen politiſchen Konferenzen nicht gelingen
konnte, nämlich Angehörige der ehemals kriegführenden Nationen
einander innerlich näher zu bringen. Dies könnte in den
inter=
nationalen Beziehungen der Völker wohl keine Beſſerung
zu=
ſtande bringen, aber es erklang doch eine neue Note im Konzert
der Nationen.
Ein jeder Band des deutſch=nordiſchen Jahrbuches brachte
noch beſonders intereſſante und originelle Aufſchlüſſe über die
großen ſkandinaviſchen Dichter. Eine eigene perſönliche Note
von dem Dichter wie auch vom Verfaſſer haftet dieſen Aufſätzen
*) Eugen Diederichs, Jena.
an und gſtaltet ſie beſonders beachtenswert. In dieſem Band
befaßt ſich Karl Larſen mit der Perſönlichkeit und
Lebensge=
ſchichte Anderſens. Der große Märchendichter wird mit wenigen,
lebhaften, geiſtreichen Zügen vor uns verkörpert. Und aus dieſem
wahren Bilde ſeiner geheimnisvollen Dichterſeele lernen wir
vieles von ſeinen Werken verſtehen, das bisher uns nicht genug
naheliegend geweſen war. Ein Bericht über die Anderſen=
Aus=
ſtellung in Berlin geht dem gedankenvollen Aufſatz voran.
Die politiſchen und wirtſchaftlichen Betrachtungen, welche auf
gemeinſame oder zuſammenhängende Probleme Deutſchlands und
Skandinaviens ſich beziehen, nehmen auch in dem Jahrbuch ihren
gehörigen Platz ein. Vor allem möchten wir hier auf die
außer=
ordentlich intereſſanten Ausführungen Erich Lilienthals „
Skan=
dinaviens weltpolitiſche Ruheſtellung” aufmerkſom machen.
Lilien=
thal beleuchtet die weltpolitiſche Lage Skandinaviens vor und
nach dem Weltkriege. Er zeigt die günſtige außenpolitiſche Lage
dieſer Länder, die ihnen auch im großen Weltſturme vergönnt
blieb und jetzt auch weiter Ausſicht auf Frieden und Ruhe zu
bieten ſcheint; zu gleicher Zeit weiſt er aber auch auf die lauernde
ruſſiſche Gefahr hin. Der Drang zum Meere war von jeher die
bewegende Idee der ruſſiſchen Außenxolitik. Und das Fehlen
eines Zuganges zum Meer iſt die Achillesferſe des Rieſenreichs.
Der einzige freie Weg zum Meer führt über Skandinavien. Wenn
dieſe Beſtrebung Rußlands eine ernſte Tatſache wird, ſo wird
die jetzt ſo günſtige Ruheſtelluing Skandinaviens und der Friede
im Norden vorbei ſein.
Weltpolitiſche Ausführungen, wenn auch mehr auf
wirtſchaft=
lichem Gebiete, enthält der Artikel Caſſels, des bekannten
Nationalökonomen: „Das erſte Jahr des Dawesplanes‟ Guſtav
Caſſel erwägt die finanzielle Möglichkeit der weiteren Zahlungen
für Deutſchland und beweiſt mit logiſcher Folgerichtigkeit, daß
die Fortſetzung der Daweszahlungen nur in dem Falle möglich
ſein wird, wenin es weiterhin in der Zukunft gelingen wird, die
deutſche Ausfuhr beinahe auf das Doppelte ihres Betrages wie
während des erſten Reparationsjahres heraufzuſchrauben. Aus
dem Standpunkte der Dawesplan=Empfänger iſt die Steigerung
des deutſchen Exportes auch in höchſtem Maße wünſchenswert.
K. A. Damgren und Ernſt Timm erörtern die Frage der
deutſch=
amerikaniſchen Exportmöglichkeiten. Der politiſch=wirtſchaftliche
Teil des Jahrbuches iſt alſo ſehr reichhaltig. — Bemerkenswert
ſind auch ſeine mit praktiſchen Winken und Ratſchlägen reich
verſehenen, lebhaften und ſtimmungsvollen Reiſebeſchreibungen.
Mit einem Worte; für jeden, der für den Norden in irgendwelcher
Hinſicht ſich intereſſiert, bringt das Jahrbuch etwas Originelles
und Nützliches. Dem Verdienſt des Herausgebers Walter Georgi,
der mit dieſem Jahrbuch wieder einen mächtigen Schritt auf dem
Wege der Verſtändigung und Annäherung zwiſchen Deutſchland
und dem Norden getan hat, gebührt Lob und Anerkennung. Das
ſeltene Ve ſtändnis, mit dem er das Geiſtesleben der
ſtammper=
wandten Völker immer mehr einander näher zu bringen ſucht,
ſichert den Jahrbüchern einen Dauerwert.
Kirchliſche Nachrichten.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr 17:
Sonntag, den 25. Juli, vorm, 10 Uhr: „Das erſte Opfer auf Erden.”
Abendmnahlsfeier). — Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 814
Uhr: Im Pglaſte des Kaiſers Nero. — Donnerstag, den 29. Juli 1926,
abends 8½ Uhr: Gebetsverſammlung. — Vom 1. bis einſtkl. 22. Auguſt
1926: Beteiligung an der Deutſchen Zeltmiſſion. Jedermann iſt bei
freiem Eintritt willkommen.
Methodiſtengemeinde: Sonntag, den 25. Juli, nachmittags 4 Uhr:
Gottesdienſt. (Eliſabethenſtraße 25½)
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungsſtunde. — Um 11½ und 3 Uhr: Kindergott sdienſt. — Abends
7½ Uhr: Freiverſammlung auf dem Marktplatz — Um 8½4 Uhr:
Oeffent=
liche Heilsverſammlung. — Mittwoch und Freitag, abends 8½4 Uhr:
Oeffentliche Verſammlung. Es ladet, ein Kapitän M Engel
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8½4 Uhr: Oeffentl.
Heilsver=
ſammlung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung
— Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjutantin Land.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 24. Juli. 3.30: Stunde der Jugend. Fräulein
L. Kleinſchmidt trägt Lieder vor, die Erich Kohlhöfer begleitet:
Kar. Reinecke: Zwiegeſang. — Jul. Sachs: Geburtstagslied. —
Taubert: Wie das Finklein das Bäuerlein im Scheuerlein beſucht.
Trommellied. — Der tanſere Reiter. Taubert: Wiegenlied.
Draußen im Garten. Wort= und Weiſe von Hans Schmidt.
O 4.30: Hausorch.: Forkſ. d. Wunſchnachmittags vom 17. Juli
Verdi=
(Opernmuſik). Wagner: Pilge chor a. „Tannhäuſer”
Fant. „Troubadour”. — Weber: Fant. „Freiſchütz”. — Saint=
Saens: Zwei Arien aus „Samſon und Dalila”, a). Die Sonne
ſie lachte” „Sieh, mein Herz erſchließet ſich” — Verdi: JFant.
„Traviata‟ — Verdi: Fant. „Rigoletto”. Mitw.: Frau Lieſel
Richartz=Scholl (Alt), O 5.45: Leſeſtunde für die reifere Jugend):
Aus der Chronit eines jahrenden Schülers”, von Clemens Brentano.
O 7: Stunde der Frankfurter Vereinigung für Heimatkunde. O 7.45:
Briefkaſten. O. 7.45: Gartendirektor Kraus: „Der Palmengarten
im Sommer”, O 8.15: Koſchat=Quartett. Koſchat: „Die
Lebens=
klag‟. — Koſchat: 7s Schnaberl”. — Kremſer: Volkslied aus
Oberöſterreich. — Brücker: „In die Ferne‟. — Koſchat: Die
Prödig” — Verſia): „Rhinozeros=Ballade‟. — Sompek: „
Moſt=
ſchädln”; „n Everl ſei Kummer”, n Hansl ſei. Intahaltung”
„Dö letzte Beicht‟. — Erban: „Die Leni” — Koſchat: s Röſerl
vom Wörther See‟. — Ausf. Osf. Juraf L. Mänling, R.
Wagner und G. Kaan, Mitgl, der Wiener Staatsoper.
Stuttgart.
Samstag, 24. Juli. 2: Schallplattenkonzert. O 3: sGretle
von Strümpfelbach erzählt. O 4: Konzert. Mitw.: Gerda Hanſi,
Hilde Binder. H. Hanus, E. Baudiſtel. G. Ott, Funkorch.
Blanken=
burg: Auf Adlerſchwingen, Marſch. — Becucci: Teſore uno, Walzer.
— Adam: Oup. „Giralda”. — Vier Geſangseinlagen. — dAlbert:
Fant. Tiefland” — Drei Geſangseinlagen. — Sofie v. Adelung:
DLegbir”. — Geiſter: Alle neune, Potp. — Fahrbach: Aus der
Stadt der Lieder. — Blankenburg: Unter dem Friedensbanner,
Marſch. O. 6.15: Jean Benit: Die Methode Coue. G. 6.45:
Morſekurs. O 715: Heinz Neuberger: Kaſpar Hauſer in der
Belletriſtik der Gegenwart, 2. O. 8: Kammermuſik=Abend d.
Kammermuſikvereinig, d. Philh. Orch. Mitw.: A. Indig (Violine),
H. Weil Cello). Reger: Cello=Solo=Sonate op 113, D=moll.
Korngold: Klaviertrio op. 1. Am Flügel: A. Haagen. 6. 9:
Funkbrettl. Mitw.: Gerda Hanſi, Käte Mann, Kitty Rolfen,
Kammerſänger Wilhelm Fricke, Hans Hanus, Funkorch. Blon:
Viktoria=Marſch. — 6 Heitere Lieder. — Fetras: Goldſchmieds
Töchterleinn. — Zwei Duette. — Balfee: Ouv. „Zigeunerin”. —
Sechs Heitere Lieder und Schlager. — Arnold: Cendre des Roſes. —
Chanſon. — Humor. — Fatme, Intermezo.
Berlin.
Sonnabend, 24. Juli. 6: Gymnaſtik. O 12: Vierlelſtunde für
den Landwirt. O 420: Dr. jur. Schneikert: Verbrecherhumor.
O 5: Funkkapelle, „Moret: Amors Palrouille. — Boieldieu: Oup.
JJohann von Paris”. — Debuſſy: Petite Suite. — Braſe:
Menuett. — Steincke: Schmetterling, Intermezo. — „Catalani:
Fant. „La Wally”. — Rouſſeau: Incanto, Valſe boſton. —
Leo=
poldi: Mannalona, ſpan. Oneſtep. 6. 7: Artur Zickler: Der
Hand=
werksburſche der Biedermeierzeit. O. 725: Prof. Dr. Kaßner:
Künſtlicher Regen als Schutzmittel gegen Dürre., 6 7.55: Guſtav
Hochſtetter: Hundstagsgeſchichten mit und ohne Hund. O 8.30: Im
Zoologiſchen Garten. Regie: Alfred Braun. O 10.30: Tanz=Muſik.
Königswuſterhauſen. Sonnabend 24. Juli. 1.10. Volkslieder
zur Laute Dr. Mar Burkhardt: Muſilaliſche Darbielungen für
Schüler. O 3: Prof. Dr. Amſel u. Weſtermaun: Einheitskurzſchrift.
O 3.30: Prof. Dürigen: Stand u. Bedeutung der deutſchen
Ge=
flügelzucht. O. 4: Derſeibe: Gefilgelziſcht u. Geflügeihalltung. O 4.30
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[ ← ][ ][ → ]Seite 20
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024
[ ← ][ ][ → ]Geite 22
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
8. Sonntag nach Trinitatis, den 25. Juli 1926.
Stadtkirche: Samstag, den 24. Juli, abends 8½ Uhr: Andacht. —
Sonntag, den 25. Juli, vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die
Markus=
gemeinde (Mädchen). PfarrerVogel. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Lauten=ſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 8 Uhr; Predigtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Schäfer.
Schloßkirche: Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte:
Vorm. 9½ Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei; vorm. 10
Uhr: Hauvtgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Oberhof=
prediger a. D. Ehrhardt, Pfarrer zu Hirzenhain. — Abends 6 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarrer Beringer.
Amtshandlungen an Auswärtigen bis 81. Juli: Pfarrer
Lautenſchläger; vom 1. Auguſt ab: Pfarrer D. Waitz.
Walderholungsſtätte beim Beſſunger Forſthaus: Vorm. 11½ Uhr;
Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Kinder=
ſchule der Martinsgemeinde).
Martinskirche: Vormittags 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den
Oſt=
bezirk in der Kirche. Pfarrer Beringer; für den Weſt= (Aſiſtenten)=
Bezirk im Gemeindehaus: Pfarraſiſtent Lein. — Vorm 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Beringer. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt
für den Weſtbezirk. Pfarrer D. Waitz,
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Georgi.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie): Vorm,
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Weiß.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Schäfer. — Vorm. 111 Uhr: Chriſtenlehre
für die Knaben. Pfarraſſiſtent Schäfer. — Abends Jugendvereinigung:
Aufnahme der nenen Mitglieder. — Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend
der Mädchenvereinigung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Kleiner Kreis der
Mädchenvereinigung.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
— Sonntag, abends 8 Uhr: Vereinsabend der Jugendvereinigung. —
Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend des Jugendbundes; abends
8 Uhr; Flickabend für Frauen und Mädchen. — Samstag, abends 8 Uhr;
Turnen der Jugendvereinigung.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
— Der Kindergottesdienſt fällt aus. — Donnerstag, den 29. Juli, abends
8 Uhr: Betſtunde. — Evang. Sonntagsverein: Sonntag, den
25. Juli, nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden (die verſchobene
Geburts=
tagsfeier).
Samstag, den 24. Juli 1926
Ebangel. Kirche zu Eberſtadt: Sonntag, den 3. Juli, Vorm.
8¾ Uhr: Chriſtenlehre der Mädchen. — Um 9½ Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Paul. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag abends
8 Uhr: Kirchengeſangverein. — Mittwoch abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Wartburgverein.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt: Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt,
Pafrrer Paul.
Evang. Gemeinde Traiſa: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
— Chriſtenlehre und Kindergottesdienſt fällt aus. — Mittwoch;
Frauenabend.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Vom, ½11 Uhr: Chriſtenlehre. — Dienstag: Kirchenchor und
Jugend=
vereinigung. — Jungmädchenverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Sonntag. Vorm. 9½ Uhr:
Hauptgottesdienſt. Kollekte für den Verband evang, kirchl.
Frauen=
vereine — Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3Uhr:
Wald=
feſt an der Ludwigseiche.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Wald=
gottesdienſt am Bot, Garten (Prediger Semmel). — 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde (Prediger Semmel). Thema:
„Die Herr=Herrſager im Reiche Gottes.” (Math. 7, 15—23). — Abends
8½ Uhr: Mitgliederverſammlung ſämtlicher Zweigarbeiten der
Stadt=
miſſion. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde (Kriegerdankbund),
— Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde (Pfarrer Kühn=Liebenzell).
— Freitag, abends 8½ Uhr: Blaukreuzbibelſtunde und Bibelſtunde in
der Stadtmädchenſchule Beſſungen. — Samstag, abends 8 Uhr:
Po=
ſaunenchor. — Sonntag, 1. Auguſt, nachm. 4 Uhr: Eröffnung der
Zelt=
verſammlungen.
Fugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24), Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Nachm. 4¾ Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für Jungfrauen. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Miſſionsſtunde
(Miſſionar Rottmann). — Mittwoch, abends 8 Uhr: Freundeskreis
für Jünglinge. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für
Jüng=
linge. — Freitag, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen.
Chriſtlicher Verein Funger Männer Darmſtadt, e. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links); Sonntag, den 25. Juli, vorm.
9. Uhr: Morgenwache. Abends 8 Uhr: Abendſpaziergang mit
Beſprech=
ung über Weltbundfragen. (Einleituug: H. Gengenbach). Bei
un=
günſtiger Witterung Treffen um 8½ Uhr im Heim. — Montag, den
26. Juli, und Freitag, den 30 Juli, abends 8 Uhr: Turnen in der
Turn=
halle iu der Soderſtraße, bezw, der Ludwigs=Oberrealſchule. —
Diens=
tag, den 27. Juli, abends 8½ Uhr: Männerbibelſtunde (Herr Dr.
Ave=
marie). — Mittwoch, 28. Juli, abends 8½ Uhr: Heimabend der
Jugend=
abteilung. — Donnerstag, 29. Juli, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im
Familienkreis (Miſſ. Jürgens). — Samstag, 31, Juli, nachm. 3 Uhr:
Jungſcharſtunden.
Möttlinger Freunde=Kreis: Montag, abends 8½ Uhr im
Feierabend=
ſaal, Stiftſtraße 50, Bibelſtunde. Pfarrer Sehrt, Oberklingen.
Nummer 203
Ehriſtlicher Fugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 28, I.):
Sonntag, den 25. Juli, vorm. 9 Uhr: Morgenwache. — Abends 8 Uhr:
Erfahrungsſtunde. — Montag, den 26. Juli, abends 8 Uhr: Turnen
in der Turnhalle (Soderſtraße) Mütterabend. — Dienstag, den 27. Juli,
abends 6 Uhr: Arbeiten im Zelt. — Mittwoch, den 28. Juli, abends
8½ Uhr: Familien=Bibelſtunde. — Donnerstag, den 29. Juli, abends
8½ Uhr: Jugendbibelſtunde, — Freitag, den 30. Juli, abends 8½ Uhr:
Turnſtunde. — Samstag, den 31. Juli, abends 8 Uhr: Poſaunenchor,
— Jeden Mittwoch von 5—7 Uhr: Jungſcharſtunden. Singen, Spielen=
Vorleſen, Andacht.
Die Ehriſtengemeinſchaft. Sonntag, den 25. Juli, abends 8 ½ Uhr,
im Haus Heidelbergerſtr. 9½, III.: Offener Gemeinde=Abend mit Gäſten:
„Von Wärme und Feuer”. (Martha Heimeren=Frankfurt a. M.),
Katholiſche Gottesdienſtordnung in der St. Martinskapelle (
Herd=
weg) und in Liebfrauen (Klappacherſtraße).
Sonntag, den 25. Juli 1926.
Beichtgelegenheit in der Martinskapelle: Samstag; nachm:
von 5—7 Uhr und abends 8—8½ Uhr und Sonn= und Feiertags
mor=
gens von ½7 Uhr an.
Heil. Meſſen: Sonn= und Feiertags in der Martinskapelle:
Mor=
gens 2 und 8 Uhr (mit Predigt).
Hochamt und Predigt in der Liebfrauenkirche: Sonn= u.
Feier=
tags, morgens 110 Uhr.
Nachmittagsgottesdienſtan Sonntagen: Um 2 Uhr
Chriſten=
lehre. — Um ½3 Uhr: Andacht.
An Feſten um ½3 Uhr: Feierliche Veſper in Liebfrauen.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 25, Juli;
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule, — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 28. Juli, abends 8½ Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Freitag, den 30. Juli, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde;
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Ehriſtl. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag;
vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Nachm. ½4 Uhr: Jugendbund.
— Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends ½9 Uhr;
Bibelſtünde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
25, Juli, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. — Um 11 Uhr:
Sonntags=
ſchule, — Abends 8 Uhr: Gottesdienſt. — Montag, den 26. Juli, abends
8½ Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 29. Juli, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Sauer.
Kirche Feſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 25. Juli, vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule, — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
28, Juli, abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann
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Samstag, der 24. Juli 1926
Seite 23
Die Verlobung unſerer Tochter
Martha mit Herrn Oskar,
Mencke zeigen hiermit an
Heinrich Weher u. Frau
Maria, geb. Poenen.
Rhehdt, den 25. Juli 1926
Irmgard Pietſcher
Martha Weger
Oskar Mencke
Apotheker
Verlobte
Rhegdt, Rhld.
Goebenſtr. 57
Darmſiadt
Grafenſtr. 3.
(10645)
Hans Wolff
Verlobte ( 19243
Berlin
z. Zt. Darmſtadt, Landgraf=Philippanlage 4
Juli 1926
Grete Selzer
Hermann Horſt
Verlobte (19220
Darmſtadt
Heidelbergerſir. 42 Beſſungerſir. 18
Statt Karten.
Ihre am Sonntag, den 25. Juli,
nach=
mittags 21 Uhr, in der Stadtkapelle
ſtattfindende Trauung beehren ſich
hier=
mit anzuzeigen
Marie Heckmann
Ph. Hagenlocher
Darmſtadt, Soderſtraße 44.
(*19194)
Ihre am Sonntag, den 25. Juli
1926, nachm 3 Uhr, in der
Stadt=
kapelle ſtattfindende Trauung
zeigen an
Hermann Zimmermann
Friedericke Zimmermann
geb. Dingeldein
Mollerſtraße Darmſiadt Mühlſtraße
(*19171)
Ihre Verlobung geben bekannt
Oretel Einger
Kurt Benkert
Liebfrauenstr. 74 Nd.-Ramstädter Str. 35
Darmstadt, 25. Juli 1926.
(r18960)
Todes=Anzeige.
Nach einem arbeitsreichen Leben wurde meine
herzensgute Mutter, unſere liebe Schwiegermutter,
Großmutter, Schweſter, Schwägerin, Tante und
Großtante
Frau
Eliſabethe Landzettel
geb. Rückert
heute morgen von ihrem ſchweren Leiden, das ſie
noch am Lebensabend befallen hatte, im Alter von
74 Jahren erlöſt.
(*19157
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Jakob Lied.
Roßdorf. Darmſtadt, Arheilgerſtr. 35 (Schuknechtſtr. 48).
Die Beerdigung findet Montag, den 26. Juli, nachm.
3 Uhr, vom Portale des alten Friedhofes aus ſtatt
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme und die zahlreichen
Blu=
menſpenden beim Heimgang unſerer
lieben Mutter ſprechen wir Allen,
ganz beſonders Herrn Pfarrer Pabſt
für die troſtreichen Worte am Grabe
und den Schulkameradinnen und
=Kameraden von Pfungſtadt unſeren
innigſten Dank aus.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Geſchwiſter Häusler
*19168) Heidelbergerſtr. 72.
Innigen Dank
an Alle, die durch Blumenſpenden und
ihre Teilnahme bei dem Heimgange
unſerer lieben Entſchlafenen uns ihre
aufrichtige Anteilnahme bekundeten,
beſonders Herrn Pfarrer Pabſt für
ſeine tröſtenden Worte am Grabe und
den Gemeindeſchweſtern der
Petrus=
gemeinde für ihre liebevolle Pflege.
19195)
Gg. Eckel.
Statt Karten.
Für die mir anläßlich meines Dienſt=
Jubiläums ſo zahlreich erwieſenen
Auf=
merkſamkeiten und Geſchenke dankt
herz=
ſichſt
Alfred Medicke.
Am 22. Juli, abends um 9 Uhr,
entſchlief ſanft unſere
herzens=
gute, liebe Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter und Tante
geb. Frank
im Alter von 78 Jahren. 10665
Dietrauernden Hinterbliebenen.
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Die Beerdigung findet Montag
morgen um 11 Uhr auf dem
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wird immer größer, wenn Sie ein ſchlechtſitzendes und läſtiges
Federbruchband oder Gummiband tragen. Durch ſolche Bänder
verſchlimmert ſich das Leiden und kann zur Todesurſache werden.
(Es entſteht Brucheinklemmung, die operiert werden muß und den
Tod zur Folge haben kann.) Deshalb liegt es in Ihrem Intereſſe
ſich meine äußerſt bequeme, unverwüſtliche Spezial=Bandage
anfertigen zu laſſen. Durch Tag und Nacht Tragen meiner
Ban=
dagen haben ſich nachweislich Bruchleidende ſelbſt geheilt.
Werkmſtr. A, B. ſchreibt u. a. „mein ſchwerer Leiſtenbruch iſt
geheilt. Ich bin wieder in meinem 66ten Lebensjahre ein ganzer
und glücklicher Menſch”! Landwirt Fr. St ſchreibt u. a.: „Ich
ſehe mich genötigt, Ihnen nach 2 Jahren meinen innigen Dank
auszuſprechen, wurde ich ganz befreit von meinem Leiden,”
Bandagen von Mk. 15,— an. Für Bruch= und Vorfalleidende
koſtenlos zu ſprechen in:
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[ ← ][ ][ → ]Seite 24
Samstag, den 24. Juli 1926
Nummer 203
Sport, Spiel und Turnen.
Der Sport des Sonntags.
Fußball.
Auch der 25. Juli fällt noch in die Sperrfriſt, er iſt der letzte
Ruhe=
ſonntag. Während der grüne Raſen noch verwaiſt liegt, gibt es am
grünen Tiſch ein Ereignis: In Würzburg findet der Verbandstag
1926 des Süddeutſchen Fußball=Verbandes ſtatt. Der
Verbandstag begegnet in dieſem Jahre einem beſonders ſtarken Intereſſe,
da man nicht nur bedeutſame Satzungsänderungen, ſondern auch — und
das vor allem — die Entſcheidung in der Frage nach der Neuaufteilung
der Bezirksliga erwartet.
Leichtathletik.
Mit einem außerorbentlich reichhaltigen Programm marſchiert
dies=
mal der „olympiſche Sport” auf. Allein im Reich finden zwei „
Inter=
nationale” und 13 (dreizehn) „Nationale” der Deutſchen Sportbehörde
ſtatt. Internationale Wettkämpfe veranſtalten die S.=Vg. Baden=
Baden und die Krefelder Preußen; beide ſind recht gut
be=
ſetzt. Während von Baden=Baden kaum etwas näheres über die Beſetzung
zu erfahren war, entfalteten die Krefelder Preußen ſchon ſeit Wochen
eine lebhafte und zugkräftige Propaganda. Leider müſſen die Preußen
aber auch die betrübliche Erfahrung machen, daß nicht immer alles am
Start erſcheint, was meldete. So ſagten wenige Tage vor dem Feſt noch
die gemeldeten franzöſiſchen Meiſter ab, da dieſe wegen eines gleichzeitig
in Paris ſtattfindenden Länderkampfes Frankreich —England
unabkömm=
lich geworden ſind. Immerhin kommen aber noch einige namhafte
unga=
riſche und nordiſche Sportsleute nach Krefeld, um ſich dort mit der Elite
des deutſchen Sports zu meſſen. Beſonders intereſſant dürfte der Kampf
über die kurzen Strecken werden, wo u. a. Houben, Schüller, Körnig und
Büchner an den Start gehen. — Unter den 13 „Nationalen” des
Sonn=
tages findet ſich gewiß manches Feſt, das kaum von allgemeiner
Be=
deutung ſein bürfte, aber ſelbſt der kleinſte veranſtaltende Verein hat
es durch die Verpflichtung von ein oder zwei „Kracks” verſtanden, ſich
und ſeinem Feſt eine gewiſſe Beachtung zu verſchaffen. Auf alle 13
Ver=
anſtaltungen näher einzugehen, wurde zu weit führen, wir begnügen uns
daher mit einer kurzen Aufzählung der Feſte. „Nationale” finden alſo
ſtatt in Hannover, beim V.f.B. Luckenwalde, beim Gau Mittelſachſen,
bei der Sp.=Vg. Deſſau, Eintracht Braunſchweig. Holſtein Kiel, TSV.
Schönau, F. C. Zimdorf, V.f. B. Eſſen 08, SC. Gießen, SC. 05 Gottingen,
V.f.B. Remſcheid 06. — In Süddeutſchland intereſſieren ſchließlich noch
die „Südweſtdeutſchen Kampfſpiele” in Kaiſerslautern. — Im
Aus=
land gibt es einige hochbedeutſame Veranſtaltungen. Im
Vorder=
grund des Intereſſes ſteht der Länderkampf England—
Frankreich in Paris. An dieſem Kampfe iſt auch der deutſche Sport
in hohem Maße intereſſiert, findet doch im Auguſt auf ſchweizeriſchem
Boden der Länderkampf Schweiz-Deutſchland—Frankreich ſtatt. Es iſt
für uns ſehr wertvoll, zunächſt einmal in einem Kampfe mit einem
ſtarken Gegner (und das iſt England doch immerhin) die Stärke der
franzöſiſchen Ländermannſchaften kennen zu lernen.
Tennis.
Das Allgemeine Tennisturnier in Pforzheim mit
dem Kampf um den Hindenburg=Pokal hat ein gutes Meldeergebnis
ge=
funden. — Legion iſt diesmal die Zahl der „Bäderturniere‟. Wir nennen
die wichtigſten mit Cranz, Norderney und Kolberg. — Am Montag
nimmt in Marienbad der Länderkampf Deutſchland—
Tſche=
choſlowakei ſeinen Beginn. — Im franzöſiſchen Badeort Cabourg
wird Ende der Woche das Endſpiel um den Davis=Pokal
der europäiſchen Zone zwiſchen England und Frankreich ausgetragen.
Schwimmen.
„Duer durch Berlin”, das bekannte 5 Kilometer Einzel= und
Staffelſchwimmen durch die Spree findet auch in dieſem Jahre wieder
bereits an einem Samstag ſtatt und hat, wie immer eine achtbare
Be=
ſetzung gefunden. — In Danzig wird unter ſtarker Anteilnahme auch der
reichsdeutſchen Schwimmer die Deutſche Meeresmeiſterſchaft
über 2000 Meter ausgetragen. — Der deutſche Meiſter Luber ſtartet bei
einem internationalen Schwimmfeſt in Kopenhagen, wo er einen bereits
zweimal gewonnenen Wanderpreis im Turmſpringen zu verteidigen hat.
Rudern.
Die Internationale Ruderregatta auf dem
Starn=
berger See weiſt neben Booten aus faſt allen
n Süddeutſchlands
auch Vertreter Mitt
itſchle
reich als Teil=
nehmer auf. — Auf den Regatten in Offenbach und Bad Ems ſind
die beſten Vereine Süd= und Weſtdeutſchlands vertreten. Beſonders
intereſſant dürften in Offenbach die Einer= und 1. Viererrennen werden.
FaltbootundKanu.
Auf dem Staffelſee bei Murnau nehmen am Sonntag die bis zum
1. Auguſt andauernden deutſchen Kanu= und
Faltboot=
meiſterſchaften mit den Titelkämpfen über die kurzen Strecken
ihren Beginn. Die Meiſterſchaften ſind trotz der wirtſchaftlich ſchlechten
Zeit recht gut beſucht.
Motorſport.
Die 4. Dauerprüfungsfahrt Breslau=Stettin des DMV.
für Motorräder aller Stärken ſind die beſten oſtdeutſchen und einige
be=
kannte Berliner Fahrer am Start. — Nennenswerte Veranſtaltungen
ſind die Zoppoter Automobilwoche, die am Sonntag ihren
Beginn nimmt, und die Motorrad=Bahnrennen in
Nürn=
berg.
Radſport.
Bei den Radlern aller Ländler ſtehen in dieſen Tagen die auf
italieniſchem Boden (Mailand und Turin) ſtattfindenden
Welt=
meiſterſchaften im Brennpunkt des Intereſſes. Nach einem
Kon=
greß der UCJ. nehmen die Kämpfe am Samstag mit den Vorläufen
zu den Weltmeiſterſchaften auf der Bahn für Flieger (Amateure und
Berufsfahrer) ihren Anfang. Am Sonntag ſteigen dann die Endkämpfe,
Donnerstag wird die Weltmeiſterſchaft auf der Straße und am Sonntag
die Weltmeiſterſchaft der Steher ausgefochten. Deutſchland iſt mit
Aus=
nahme der Fliegermeiſterſchaften für Berufsfahrer, die wohl in einem
harten Kampfe zwiſchen Kaufmann=Schweiz, Mirchard und Schilles=
Frankreich münden werden, an allen Wettbewerben vertreten. Was
zu=
nächſt intereſſiert: bei den Amateuren vertreten am Samstag und
Sonn=
tag Steffes, Oſzmella und Oskar Rütt die deutſchen Farben. Unſere
Fahrer benötigen nur ein wenig Glück (was ſie bei ähnlichen Anläſſen
in der Vergangenheit ſelten hatten), um entſcheidend in den Gang der
Dinge eingreifen zu können.” Beſonders Engel iſt augenblicklich in einer
beſtechenden Form, was ja auch ſein Sieg gegen ſtärkſte ausländiſche
Klaſſe im „Grand Prix de Paris” bewies,
Bahnrennen: Um das „Goldene Rad von Frankfurt”
be=
werben ſich Maronnier, Sawall, Weiß und Wittig. Mainz und Erfurt
weiſen ebenfalls echt gut beſetzte Bahnrennen auf.
Amateurrennen gibt es auf der Frankfurter Bahn und in der
Berliner Rütt=Arena.
Straßenrennen: Der BDR. veranſtaltet am Sonntag folgende
Straßenrennen: Breslau—Stettin über 385 Kilometer, Berlin=
Witten=
berge 185 Kilometer. Der Große Handels= und Induſtriepreis vom
Saargebiet über 120 Kilometer ſieht die Fahrer der VDRV. im
Wett=
bewerb. — Die Unionsamateure erhalten bei den Rennen „Großer
Mifa=
preis von Köln” über 232 Kilometer und „Berlin=Angermünde=Berlin”
über 144,4 Kilometer Beſchäftigung.
Deutſche Fahrer im Ausland: Der Berliner Dauerfahrer
Emil Lewanow gibt in Paris gegen die franzöſiſche Extraklaſſe ſein
Debut. Dobe ſtartet in Budapeſt, wo er u. a. den Franzoſen Brunier als
Konkurrenz hat.
Boxen.
In Notterdam kommt die Europameiſterſchaft im
Halb=
ſchwergewicht zwiſchen dem Titelverteidiger van tHof und dem
Heraus=
forderer Delarge=Belgien zur Durchführung.
Pferdeſport.
Galopprennen gibt es am Sonntag auf den Bahnen in Karlshorſt,
Düſſeldorf und Doberan. Die Rennen in Magdeburg mußten abgeſagt
werden, da ſich das Hochwaſſer zwar inzwiſchen verlaufen hat, aber ſeine
Auswirkungen roch nicht beſeitigt ſind.
Schwimmen.
Der Rekord von Berges anerkannt.
Der Verbands=Ausſchuß des Deutſchen Schwimmverbandes hat jetzt
die neuen deutſchen Rekorde von Friedel Berges=Darmſtadt von 6:58,4
Min. für 500 Meter Freiſtil und von Frl. Lotte Lehmann=Dresden von
3:03,8 Min. für 200 Meter Freiſtil als neue Höchſtleiſtungen beſtätigt.
Ein neuer deutſcher Schwimmrekord.
Der Ruhrorter Schwimmer Dahlem ſtellte bei einem
Wettſchwim=
men im 100 Meter=Seitenſchwimmen mit 1:09 Min, einen neuen
deut=
ſchen Rekord auf. Der bisherige Rekord, der von ihm ſelbſt gehalten
wurde, betrug 1:11,2 Min., wurde alſo um über 2 Sek. verbeſſert.
Schießſport.
Hefſiſcher Schießſport=Verband.
Nachdem die deutſchen Kampfſpiele in Köln vorüber ſind, hat die
Deutſche Sportbehörde für Kleinkaliberſchießen die Meiſterſchaft von
Deutſchland zur Ausſchreibung gebracht und zwar gelangt dieſe am 5.
September zum Austrag. In der Auffaſſung, daß eine Deutſche
Meiſter=
ſchaft nur dann Gültigkeit und Wert haben kann, wenn jeder Deutſche
dieſe Meiſterſchaft beſtreiten kann, iſt wie im Vorjahr, die Meiſterſchaft
von Deutſchland frei für jeden deutſchen Schützen. In Anbetracht der
wirtſchaftlichen Lage hat ſich das Kartell entſchloſſen, dieſe Meiſterſchaft
in verſchiedenen Bezirken austragen zu laſſen und zwar zur ſelben Zeit
und Stunde: 1. in Königsberg für Oſtpreußen; 2. Breslau für Schleſien;
3. Darmſtadt für Heſſen und ſüdliche Rheinprovinz; 4. Grötzingen für
Baden; 5. Hannover für Prov, Hannover, Hamburg, Bremen, Weſtfalen,
Rheinprovinz bis Koblenz; 6. Berlin für Pommern, Mecklenburg,
Bran=
denburg, Nieder= und Oberlauſitz, Provinz Sachſen und Freiſtaat Sachſen.
Bei allen dieſen Schießen wird von der Sportbehörde beſtimmten
Per=
ſonen die Aufſicht und die Leitung übertragen. Geſchoſſen wird nach den
Regeln des Deutſchen Kartells, für Jagd= und Sportſchießen. Nähere
Bedingungen über dieſe Konkurrenz werden in den nächſten Tagen an
dieſer Stelle bekanntgegeben. Ende Auguſt werden in Darmſtadt noch
folgende großen Konkurrenzen ausgetragen und zwar die von der
Deut=
ſchen Sportbehörde für Kleinkaliberſchießen genehmigte Meiſterſchaft von
Heſſen und von Darmſtadt. Im Hinblick auf die Bedeutung dieſer
Meiſterſchaften ſind dieſe frei: zu 1. für alle Heſſen; zu 2. für alle
Darmſtädter Schützen. Nur dadurch, daß jeder berechtigt iſt, um den
Sieg zu kämpfen, gewinnen dieſe Meiſterſchaften an Wert, weil ſie ſonſt
zu einer Verbands= oder Bundesmeiſterſchaft herabgedrückt würden. Der
Wanderpreis der Stadt Darmſtadt (1 Silberner Pokal im Werte von
500 Mark) gelangt ebenfalls in dieſer Zeit zum Austrag. Um dieſen
Preis, der zuletzt in Freiburg die Räume des dortigen Kleinkaliber=
Schützenvereins zierte, wird ſich ein ſehr heißer Kampf entſpinnen, und
wird nur in Gruppen zu 4 Mann geſchoſſen, nach den Kartellregeln.
Dieſer Pokal wird alljährlich in Darmſtadt zum Austrag gebracht, bis er
in endgültigem Beſitz übergeht. Alle Konkurrenzen werden auf 50 Meter
geſchoſſen. Vereine und Schützen, die ſich an dieſem Schießen beteiligen
wollen, und keine Gelegenheit haben, zu trainieren, ſtehen die
Schieß=
ſtände hinter dem Karlshof zur Verfügung gegen mäßiges Standgeld.
Auch die Einſätze zu den Konkurrenzen ſind ſo gehalten, daß es ſelbſt dem
ärmſten Schützen ermöglicht iſt, ſich zu beteiligen. Anfragen über dieſe
Schießen werden bereitwilligſt beantwortet, wenn Rückporto beigefügt iſt,
von Kurt Rohde, Darmſtadt, Kiesſtraße 124.
Schützenklub „Glück auf”.
Bei dem am Sonntag, den 18. Juli I. J., in Roßdorf ſtattgehabten
Bundesſchießen des Heſſiſchen Schützenbundes war es auch dem
Schützen=
klub „Glück auf‟ Darmſtadt vergönnt, als Sieger heimzukehren. Bei ſehr
ſtarker Konkurrenz gelang es demſelben, den Wanderpreis (ſilb. Pokal,
der von Herrn Bürgermeiſter Köhl in Ober=Roden geſtiftet wurde), zu
erringen. Geſchoſſen wurde derſelbe von den Schützen: K. Darmſtädter,
H. Weimar, Ph. Schmidt, H. Daniel und K. Fiſcher. Ferner errangen
im Klaſſenſchießen, 3. Klaſſe, den 1. Preis und Ehrenpreis: Herr Kar)
Darmſtädter; den 4. Preis Herr Hermann Weimar und den 11. Preis
Herr A. Walter. — Auf dieſe Reſultate kann unſer junger Verein nur
ſtolz ſein und geben Anregung, auch für die Zukunft ſiegreich beſtehen zu
können. „Gut Ziel”.
Handball.
1b Mannſchaft des Sportvereins 98—V.f.L. 1. Maunſchaft.
Am Sonntag nachmittag 4 Uhr treffen, ſich auf dem Stadion beide
Mannſchaften zum entſcheidenden Verbandsſpiele. — Die im Vorſpiel
unterlegene Mannſchaft des Sportvereins wird, alles aufbieten, um die
Scharte auszuwetzen. — Allerdings wird die Mannſchaft des V.f.L. ein
nicht leicht zu nehmendes Hindernis ſein, da ihr ein Sieg die
Meiſter=
ſchaft bringt, während ſie durch eine Niederlage der Meiſterehre verluſtig
geht, vorausgeſetzt, daß Sportverein 98 ſeine beiden letzten Spiele für
ſich entſcheidet. Dieſes Treffen bietet einen vollwertigen Erſatz für ein
Spiel der ausſetzenden Ligamannſchaft, weshalb ein Beſuch nur
empfoh=
len werden kann. — Die Mannſchaft des Sportvereins ſteht wie folgt:
Heuſer; Tünper, Meier; Willmann, Papſt, Prack: Daniel, Böſch,
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Nummer 203
Samstag, den 24. Juli 1926
Seite 25
Waſſerball.
Jung=Deutſchland Darmſtadt gegen Bayern 07 Nürnberg. — Enbſpiel um
die Süddeutſche Waſſerballmeiſterſchaft am Sonntag, den 25. Juli 1926,
im Frankfurter Stadion.
Am Sonntag, den 25. Juli, ſtehen ſich die beiden Ligamaunſchaften
von Jung=Deutſchland und Bayern 07 Nürnberg im Endſpiel um die
ſüddeutſche Waſſerballmeiſterſchaft im Frankfurter Stadion gegenüber.
Das Spiel wird im Rahmen eines Klubwettkampfes zwiſchen dem Erſten
Frankfurter Schwimmklub und dem Erſten Fußballklub Nürnberg
ausge=
tragen. Anſchließend an das Spiel finden auf der Radrennbahn große
Rennen hinter Motoren ſtatt. Den Sieger in dem Entſcheidungsſpiele
vorauszuſagen, dürfte ſehr ſchwer ſein. Jung=Deutſchland iſt die
ſchnel=
lere Mannſchaft, während die Bayernmannſchaft die beſſere
Ballbehand=
lung beſitzt. Beide Mannſchaften konnten ihre Bezirksmeiſterſchaft glatt
gewinnen. Bayern Nürnberg, das ſchon mehrere Male im
Entſcheidungs=
ſpiele war, konnte erſt kürzlich die ſtarke Mannſchaft der Waſſerfreunde
Hannover 3:2 ſchlagen. Aber auch Jung=Deutſchland erzielte in letzter
Zeit gute Ergebniſſe, z. B. gegen SV. Karlsruhe 5:0, Sparta Köln 3:2,
Weſtfalen Dortmund 6:3 u. a. Spielbeginn und Mannſchaftsaufſtellung
werden noch bekannt gegeben werden. Der Schiedsrichter des Spieles
wird Dr. Nußbaum, München, ſein, der als Waſſerballſchiedsrichter für
die Europameiſterſchaften in Budapeſt vorgeſehen iſt. Das Publikum
Darmſtadts wird gebeten, recht zahlreich nach Frankfurt zu fahren, um
der Mannſchaft den nötigen Rückhalt zu geben. Durch die bereits
er=
wähnten anderen ſportlichen Veranſtaltungen wird ſich ein Beſuch
be=
ſtimmt lohnen.
Vorrunde um die Deutſche Waſſerballmeiſterſchaft in Düfſeldorf.
Am zweiten Tage der Deutſchen Schwimmermeiſterſchaften, alſo am
1. Auguſt 1926, ſoll im Rheinſtadion auch ein Vorrundenſpiel um die
Deutſche Waſſerball=Meiſterſchaft ſtattfinden. Vorausſichtlich werden ſich
als Gegner der Deutſche Meiſter 1924=25 Hellas=Magdeburg und der
weſt=
deutſche Meiſter SV. Krefeld 1893 gegenüberſtehen. Das Endſpiel, das
urſprünglich den Waſſerfreunden des BV. 04 Düſſeldorf übertragen war,
iſt dieſem wegen Terminnot wieder entzogen worden, und findet nunmehr
am 29. Auguſt an einem noch zu beſtimmenden Orte ſtatt.
Atbletik.
Athletik.=Spotverein 95.
Mit Stolz kann der Verein auf ſeine Entwicklung im letzten
Halb=
jahre zurückblichen. Es iſt ihm gelungen, ſich zu dem größten
kraftſport=
treibenden Verein Darmſtadts empor zu arbeiten. Mit der ſtattlichen
Zahl von ungefähr 50 aktiven Mitgliedern, betreibt der Verein zurzeit
den Kraftſport in 5 Abteilungen, und zwar einer Box=, Stemm=, Ring=,
Muſterriegen= und Artiſtenabteilung, welche ſämtlich von nur guten
Fach=
leuten und einer ſehr guten Oberleitung geführt werden. Alle
vorge=
nannten Abteilungen werden bei dem am kommenden Sonntag, den 25.
Fuli, in Pfungſtadt ſtattfindenden 7. Gaufeſt des Odenwaldgaues in
Tätigkeit treten. Wir wollen hoffen und wünſchen, daß ſie trotz der guten
diesjährigen Konkurrenz in Ehren beſtehen. Ferner werden am 31. Juli
brei Abteilungen in Tätigkeit treten. An dieſem Tage wird in erſter
Linie durch unſere Boxabteilung der mit großer Spannung erwartete
Rückkampf im Boxen gegen Sportverein 98 vom Stapel laufen. Weiter
werden noch an dieſem Tage beim Kommers des heſſiſchen
Landespolizei=
feſtes die Ringer= und Artiſtenabteilung mitwirken, und zwar die Ringer
in einem Freundſchaftskampf in 7 Klaſſen gegen die ſehr gute
Kraftſport=
abteilung der Polizei. Die Artiſten beabſichtigen, zur Verſchönerung des
Kommerſes beizutragen. Wir werden darauf noch näher zurückkommen.
An dieſer Stelle kann noch verraten werden, daß ſich unſere beiden alten
bekannten Matadoren, Weltmeiſter Joſef Otto ſen und Europameiſter
Georg Schleidt in letzter Zeit wieder eifrig dem Training unterzogen
haben. Wir werden hoffentlich recht bald über ihre jetzigen Leiſtungen
berichten können. Der Verein hofft und wünſcht, daß er angeſichts ſeines
fetzigen Schaffens und Wirkens von allen Freunden und Gönnern ſo
unterſtützt wird, daß es ihm gelingt, dem ſchönen Kraftſport die Achtung
zu verſchaffen, die ihm gebührt. „Kraft=Heil”.
Kegeln.
Motorſport.
Leichtathletik.
Mitteldeutſchland bei den Deutſchen Leichtathletik=Meiſterſchaften.
Der Verband Mitteldeutſcher Ballſpielvereine hat bereits jetzt ſeine
Vertreter für die Deutſchen Leichtathletik=Meiſterſchaften am 7. und 8.
Auguſt in Leipzig nominiert. Es ſind dies: 100 Meter: Wege, Büchner.
200 Meter: Wege, Büchner. 400 Meter: Storz. 800 Meter: Jacobs,
Starke. 1500 Meter Dr. Dähnert. 5000 Meter: Kirchner. Weitſprung:
Hofmann. Hochſprung: Huhn. Kugelſtoßen: Seraidaris, Dr. Luther.
Distus: Seraidaris, Dr. Luther. Speerwerfen: Koitzſch, Horlich. 110
Meter Hürden: Pflugbeil. 400 Meter Hürden: Allwardt.
Stabhoch=
ſprung: Möbius. 3mal 1000 Meter=Staffel: Guts Muts Dresden.
16. Deutſches Bundeskegeln.
Am Donnerstag wurden die Kämpfe um die Einzel= und Verbands=
Meiſterſchaften zu Ende geführt. Zum Schluß gab es noch eine große
Ueberraſchung. Hahn=Thalheim, der bisher auf Aſphalt die Führung
hatte, wurde in letzter Stunde von Zorn=Halle mit 565 um zwei Holz
von der Spitze verdrängt, eine harte Nervenprobe für beide, für Zorn
beſonders, der bis zur letzten Kugel ſein ganzes Können einzuſetzen hatte,
um die glänzende Vorlage von Hahn zu überbieten. Der Beſuch war
wiederum recht gut. — Ergebniſſe: Einzel=Bundesmeiſterſchaft
(100 Kugeln): Bohle: 1. Roſchild=Berlin 75! Holz; 2. Galke=Striegau
749; 3. Meyerholz=Delmenhorſt 748 Holz. — Schere: 1. Grünefeld=Uelzen
698 Holz; 2. Geiberger=Unterweſer 696; 3. Schaf=Halberſtadt 692 Holz.
— Aſphalt: 1. Zorn=Halle 565 Holz; 2. Hahn=Thalheim 563; 3. Lierſch=
Berlin 559 Holz. Es ſtarteten auf Bohle 153, auf Schere 64 und auf
Aſphalt 180 Verbandsmeiſter. — Verbands=Bundesmeiſterſchaft (1000
Kugeln) Bohle: 1. Kiel 7359 Holz; 2. Breslau 7322; 3. Halberſtadt 7319.
— Schere: 1. Halberſtadt 6668 Holz; 2. Aachen 6606; 3. Kiel 6542 Holz.
— Aſphalt: 1. Planitz 5293 Holz; 2. Frankfurt a. M. 5219; 3. Oelnitz
5202 Holz. — Es ſtarteten auf Bohle 10, auf Schere 7, auf Aſphalt 13
Gaumeiſtermannſchaften. — Wettkampf kombinierter Gaumannſchaften
(ie Mannſchaft 2000 Kugeln) Bohle: 1. Norddeutſcher Gau 14 584 Holz.
— Schere: 1. Mitteldeutſcher Gau 13 367 Holz. — Afphalt: 1. Gau
Mitteldeutſchland führt mit 7762 Holz vor Gan Sachſen (Gau 1) mit 7738
Holz. — Figuren=Meiſterſchaft (15 Kugeln): Bohle: Binder=Berlin mit
10 Kugeln erfüllt. — Schere: Wolff fun.=Dortmund 8 Kugeln. — Aſphalt:
Nat=Fürth und Bittner=Halberſtadt je 15 Kugeln. — Senioren=
Bundes=
meiſterſchaft (50 Kugeln) Bohle: 1. Wichich=Altona und Greve=Hamburg
je 367 Holz. — Schere: 1. Hollerbach=Berlin 321 Holz. — Aſphalt: 1
Lantſch=Dresden 266 Holz. — Ehrenbahn (10 Kugeln): Bohle: 1. Hellge=
Altona 82 Holz. — Schere: 1. Ritges=Düſſeldorf 72 Holz. — Aſphalt:
Böhm=Braunſchweig 65 Holz.
Fußball.
Süddeutſche Fußballvereine in Norddeutſchland.
Die kommende Fußballſaiſon beginnt in Hamburg gleich in den erſten
Auguſttagen mit einigen großen Fußballereigniſſen. Der Hamburger SV.
kündigt zunächſt für den 1. Auguſt ein Spiel gegen den deutſchen
Alt=
meiſter 1. FC. Nürnberg an. Außerdem verhandeln die Hamburger auch
noch mit dem bekannten franzöſiſchen Verein Red Star=Olympique Paris.
Am 15. Auguſt erwartet der Hamburger SV. dann wieder Beſuch aus
Süddeutſchland, und zwar den ſüddeutſchen Meiſter Bayern=München. Da
nun die Jägermannſchaft Altona 93 nicht hinter ihrem großen Rivalen
zurückſtehen will, verſucht ſie jetzt noch ſtärkeres Geſchütz aufzufahren und
verhandelt mit dem deutſchen Meiſter SpVg. Fürth, deſſen Erſcheinen,
ſofern es tatſächlich beſtimmt iſt, für die Norddeutſchen einen beſonderen
Genuß bedeuten würde.
Turnen.
Beſtandserhebung der D. T.
Die Deutſche Turnerſchaft, die im Rahmen der großen
Düſſeldorfer Ausſtellung „Geſolei” ihre Meiſterſchaften im volkstümlichen
(leichtathletiſchen) Turnen und Schwimmen am 14. und 15. Auguſt
durch=
führt, hat nunmehr ihre Beſtandserhebung vom 1. Januar 1926 zum
Abſchluß gebracht. Mit einer Geſamtzahl von 1 600 023 Mitgliedern ſteht
ſie nach wie vor an der Spitze aller nationalen Verbände, für
Leibes=
übungen. In 10 777 Städten und Gemeinden beſtehen 12 400 Turnvereine,
die der D.T. angeſchloſſen ſind. In dieſen Vereinen betätigen ſich 219 343
Knaben, 137 612 Mädchen, 1 069 741 Turner und 173 327 Turnerinnen.
18 Turnkreiſe zählt die D. T. Zu den größten Turnkreiſen gehört
Sachſen mit 257 637 Mittelrhein mit 182 527, Bahern mit 153 167,
Thüringen mit 112986 und Brandenburg mit 107 228 Mitgliedern. Die
Turnkreiſe Rheinland und Weſtfalen zählen 67 608, bzw. 78 979
Mit=
glieder.
Die Amerikariege der D.T. beim Reichspräfidenten.
Die Amerikafahrer der Deutſchen Turnerſchaft wurden am
Donners=
tag unter Führung des Vorſitzenden der D.T., Dr. Berger, vom
Reichs=
präſidenten von Hindenburg empfangen. Der Reichspräſident
beglück=
wüinſchte die Turner zu ihrem Erfolge und ſprach ihnen ſeinen Dank aus
für ihre würdige Vertretung des beutſchen Sports und damit des
deut=
ſchen Anſehens im Auslande.
Sommerſpiel=Meiſterſchaften im Mittelrheinkreis (D. T.)
Der 3. Gau=Verband Rhein=Nahe hat folgende Verbandsmeiſter für
1926 ermittelt: im Fauſtball der Turner: Tv. Bingen 1846; Fauſtball der
Aelteren Turner: Tade, 1846 Worms; Fauſtball der Turnerinnen: Tbd.
Wiesbaden. Noch nicht feſtgeſtellt iſt der Meiſter im Schlagball.
Der „Große Preis von Europa” für Tourenwagen. — Ein großer Erfolg
der Mercedes=Wagen.
Das am Donnerstag auf der La Sarte Rennſtrecke bei San Sebaſtian
ausgefahrene Nennen der Tourenwagen um dem „Großen Preis von
Europa” hatte eine wenig glückliche Einteilung gefunden. Die Fahrt ging
über 12 Stunden, als Mindeſtleiſtung wurden 1000 Km. verlangt. Dabei
hatten aber die Wagen der 1,1 Liter=Klaſſe gegenüber den 5 Liter=Wagen
eine Vorgabe von eineinhalb Stunden bekommen und außerdem war für
die 5 Liter=Wagen eine Belaſtung vorgeſehen, die einem Gewicht von
7 Perſonen zu je 60 Kg. entſprechen mußte. Die kleinen Wagen dagegen
trugen nur ein Gewicht von 2 Perſonen, die zudem viel leichter waren.
Dieſe Art des Handicaps, mit der das Rennen der Tourenwagen vor ſich
ging, bewähtte ſich ſehr wenig. In der 3 Liter=Klaſſe gab es einen
ſtar=
ken Ausfall und vor allen Dingen — und das iſt das weſentliche Moment
— waren die ſchweren Wagen nicht in der Lage, unter derart
ungünſti=
gen Bedingungen die Vorgabe aufzuholen. Hervorzuheben iſt ſodann
noch die Tatſache, daß die drei Mercedeswagen die einzigen waren, die
wirklich die Bezeichnung „Tourenwagen” verdienten. Bei den anderem
handelte es ſich ausſchließlich um regelrechte Renn= bzw. Sportwagen, die
in Tourenwagen umgebaut und entſprechend mit hochtourigen Motoren
verſehen waren. Inbezug auf Regelmäßigkeit dominierten die
Mercedes=
wagen. Zurückgelegt wurden in zehneinhalb Stunden 1070 Km., der
er=
zielte Durchſchnitt betrug 100 Km. für die Stunde. Die Fahrer erlitten
infolge der Hitze häufig Pneudefekte. Als Erſter paſſierte Leonard mit
M. de Zunaga als Beifahrer auf ſeinem 1.1 Liter Chenard=Walker das
Ziel. In der Klaſſe über 5 Liter erwies ſich Mercedes als die überlegene
Marke. Klaſſenſieger war hier Merz mit ſeinem Beifahrer Gärtner,
wenige Sekunden ſpäter folgte der zweite Mercedeswagen, den Carraciola
mit Kühnel ſteuerte. Der dritte Mercedeswagen mit Werner und Walb
folgte ebenfalls dicht dahinter. In der Klaſſe über 2 Liter ſiegten
Minoia=Morandi auf O.M. und in der Klaſſe über 3 Liter Boillot=Seere
auf Peugevt. Jedenfalls bedeutet das Ergebnis einen großen Erfolg für
die Deutſchen, die neben ihrem Klaſſenſieg auch Geſamtſieger geworden
wären, hätte nicht das unglückliche Handicap dieſe Möglichkeit zunichte
gemacht.
Pferdeſport.
Die Auguſt=Rennen in Niederrad haben von jeher beſondere
Bedeu=
tung gehabt, da ſich hier auf dem Wege nach Baden=Baden zum
letzten=
mal die beſten deutſchen Pferde zu treffen pflegen und die klaſſiſchen
Er=
eigniſſe dieſer Tage, wie das Landgrafen= und das Alexander=Rennen,
ſind ſtets begehrte Trophäen des deutſchen Turfs geweſen. In dieſem
Jahre erhalten die beiden Tage noch eine beſondere Bedeutung, da
an=
läßlich des 30jährigen Beſtehens des Renn=Klubs der 15. Auguſt als
Jubiläumstag gelten kann und durch die Einweihungsfeierlichkeiten der
alten Brücke und die Einbeziehung der Rennen in das Feſtprogramm
dieſen auch eine erhöhte lokale Bedeutung zugeſprochen werden muß.
Dieſer 15. Auguſt iſt auch deshalb nach den jetzt vorliegenden
Ausſchrei=
bungen ganz beſonders reich ausgeſtattet. Das Jubiläums=Landgrafen=
Rennen, für Zweijährige beſtimmt, iſt dotiert mit einem Ehrenpreis der
Stadt Frankfurt am Main (15 500 Mark), und einer Ehrengabe für
den Trainer des Siegers. Dem Tage Rechnung trägt der „Preis der
Alten Brücke”, ein Rennen über 2500 Meter für die beſte Klaſſe der
Dreijährigen und älteren Inländer. Die Dotierung beträgt hier
eben=
falls 15 500 Mark, und auch hier iſt ein beſonders wertvoller Ehrenpreis
ausgeſetzt. Als drittes Hauptereignis dieſes großen Tages ſtellt ſich das
„Hindenburg=Jagdrennen” dar, ein Herren=Reiten über 4600 Meter für
fünfjährige und ältere Pferde aller Länder. Dieſes wendet ſich als
Aus=
gleich I diesmal an die beſte Klaſſe unſerer Hindernisreiter und =Pferde,
nachdem im Juni bewußt den Anfängern im Herrenſport eine
Gelegen=
heit gegeben war. Ausgeſtattet iſt das Rennen mit 10 000 Mark, einem
Ehrenpreis für den Sieger und Erinnerungsgaben für alle Mitreitenden,
ferner einer Ehrengabe für den Trainer des Siegers. Beſonderen Wert
erhalten dieſe Preiſe dadurch, daß der Reichspräſident v. Hindenburg
gebeten werden ſoll, perſönlich den Gewinnern die Ehrenpreiſe
über=
reichen zu wollen. Als weiteres Herren=Reiten kommt an dem gleichen
Tag das „Freiherr Auguſt v. Biſſing=Erinnerungs=Jagdrennen” zum
Austrag. Dem Gedächtnis eines für den Rennklub gleichfalls
hochver=
dienten Mannes iſt das „Albert von Metzler=Erinnerungs=Rennen”
gewidmet. Weiter ſtehen noch auf dem Programm die ſchon traditionell
gewordenen Rennen der „Preis von Schwanheim” für Zweijährige nd
das „Junghof=Rennen” als Verkaufsrennen.
Am Dienstag, den 17. Aug=iſt, ſteht im Mittelpunkt das ſchon
er=
wähnte „Alexander=Rennen” in dem ſich gewöhnlich die nächſt dem
Derbyſieger beſten deutſchen Dreijährigen treffen. Der Erinnerung an
verdiente Männer ſind gewidmet das „Ferdinand v. Willich=
Erinnerungs=
rennen” und das „Eduard v. Grunelius=Erinnerungsrennen‟ Auch die
anderen Rennen dieſes Tages wenden ſich an die beſſere Klaſſe, und
gerade an dieſem Wochentage iſt zu hoffen, daß wir ganz vorzügliche
Konkurrenzen, zu ſehen bekommen werden. Insgeſamt ſind für dieſe
beiden Tage nicht weniger als 90 500 Mark an Geldpreiſen und 15
Ehrenpreiſe reſp. Ehrengaben ausgeſetzt.
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Die Angebote haben auf einen beſtimmten, i Reichsmark
ausgedrückten Betrag zu lauten. Sofern auf ein Unternehmen
die Vergnügungsſteuerordnung der Stadt Darmſtadt Anwendung
findet, iſt das Angebot einſchließlich Vergnügungsſteuer abzugeben.
Von der Zulaſſung ſind ausgeſchloſſen: Wahrſagerei und
Vor=
führungen, die den guten Sitten zuwiderlaufen, oder auf
Hyp=
noſe. Telepathie oder Suggeſtion beruhen, ferner Glücksſpiele,
Verloſungsbuden, ſowie Schlaghämmer mit Schußvorrichtungen
und Drehorgelſpieler.
Die Plätze für die Verkaufzbuben, ſowie für Geſchirr, Glas den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
und Porzellan werden am Montag, ben 30. Auguſt d8. J8, vor= den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
mittags 10 Uhr, in der Turnhalle am Woogsplatz öffentlich
meiſt=
bietend verſteigert.
Bedingungen und Meßplan liegen bei dem Marktmeiſter im
Stadthaus, Rheinſtraße 16—18 (Zimmer 26), zur Einſicht offen.
Zahlung des Platzgeldes hat im Voraus in voller Höhe zu
er=
folgen.
(St. 10617
Darmſtadt, den 8. Juli 1986.
Der Oberbürgermeiſter.
Ausden Amtoverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 br. Spazierſtock mit
Horn=
eckigem, weißem gnopf. 1 kl. br.
Wild=
lederhandtäſchchen. 1 kl. Schippe, Rechen
und Hacke. 1 ſchw. Stoffbeuteltaſche mit
Ringen. 11 Tortelöffelchen. 1 Päckchen
½ Mtr. dunkelgelb, Rohſeide. 1 dunkles
Portemonnaie mit 1 Fahrkarte nach
As=
bach. 1 Mandolinenſack. 1 gold, Ohrring
mit hellrotem Stein. 1 Doppelſtehleiter.
1 graugeblümte Handtaſche. 1 Paar br.
Glacéhandſchuhe. 1 Anzahl Schlüſſelbund.
1 br. Handtaſche, 1 gelber Stoffkinderhut.
1 Sturmlaterne.
Zugelaufen: 1 ſchw. Schäferhund mit
gelb. Abzeichen. 1 gelber kleiner Pinſcher.
1 grauer Baſtard. 1 ſchw.=weißer
Seiden=
pinſcher.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
25. Juli bis einſchließlich 1. Auguſt den
Nachtdienſt die Apotheke am Inſtizpalaſt,
Bismarckſtraße 9, die Einhorn=Apotheke,
Kirchſtraße 10½=
Der praktiſche Ratgeber
im Obſt= und Gartenbau
Relteſte
Sartenbau=Zeitſchrift deutſchlands
Mit Beilage Seflügel= u. Kleinvieh=
Wirtſchaft
Unentbehrlich für Gartenbeſitzer
Probenummern und berzeichnis von
Gartenbau=Literatur vom derlag
Trowitzſch & Sohn, Frankfurt=Oder.
Ein im Hofe des Grundſtücks
Rhein=
ſtraße 49 befindliches Hintergebäude ſolk
auf ſofortigen Abbruch verkauft werden.
Angebote ſind bis ſpäteſtens zum
2. Auguſt 1926 an das unterzeichnete
Betriebsamt einzureichen. (WV.10648
Nähere Auskunft wird auf Zimmer
Nr. 12 des Betriebs=Amts 1 Darmſtadt
während der Dienſtſtunden erteilt.
Darmſtadt, den 22. Juli 1926.
Deutſche Reichsbahn=Geſellſchaft.
Vorſtand desEiſenbahn=Betriebsamts1.
Bekanntmachung.
Die Gemeinde Eberſtadt hat ein
guterhaltenes, eiſernes Turngerüſt
mit Zubehör abzugeben. Das Gerüſt
ſteht im Schulhof der Eleonorenſchnle
und kann dort beſichtigt werden, Verkauft
wird das Gerüſt nach den
Verkaufs=
bedingungen der Gemeinde Eberſtadt,
ſo wie es an Ort vorhanden iſt. Angebote
ſind bis ſpäteſtens zum Freitag, den
30. Juli 1926, nachmittags 3 Uhr, bei
der Bürgermeiſterei Eberſtadt abzugeben.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt,
Schäfer. (10642
Motarrad
D.=Rad, Mod. 24, m.
Zündlicht, Ia Läufer,
bill, z. verkauf., evtl.
Teilzahlung. (219250
Rheinſtr. 43, Remiſe.
De-Motorrad
Modell 24
mit all. Schikanen u.
neueBereifg, fahrber
mit kompl. Papieren
bill. abzugeb.
Kies=
ſtr. 1 H. b. Fiags
Nummer 203
Samstag, 24. Juli
Mit der Banken=Hauſſe in der vorigen Woche dürfte zunächſt die
Hauſſeſtimmung an der Börſe ihren Abſchluß gefunden haben. Von den
Bankaktien waren ſchließlich beſonders diejenigen bevorzugt, die bei der
vorhergegangenen Hauſſe zurückgeblieben waren, ſodaß hierdurch ein
gewiſſer Ausgleich ſtattgefunden hat. Sicherlich dürften die Banken mit
ihrem Gewinn auch im Effektengeſchäft im erſten Halbjahr recht zufrieden
ſein, und die Höherbewertung der Bankaktien iſt daher wohl verſtändlich,
wenn auch nicht vergeſſen werden darf, daß auf der anderen Seite infolge
der Ermäßigung des Zinsfußes die Gewinne im Kontokorrentgeſchäft
ſicherlich ſtark zurückgegangen ſind. Die Tatſache aber, daß die Banken
der allgemeinen Stimmung Rechnung getragen und die Spanne zwiſchen
Soll= und Habenzinſen verringert haben, läßt darauf ſchließen, daß ſie in
der erhöhten Tätigkeit auf dem Effektengebiete ein volles Aequivalent
gefunden haben. Es herrſcht zurzeit Ferienſtimmung an der Börſe, und
die drückende Hitze in den Börſenſälen hat viele Beſucher verjagt. Die
Glattſtellungen, die hiermit naturgemäß verbunden waren, haben eine
gewiſſe Reinigung des Marktes gebracht, ſodaß die ſchwebenden
Engage=
ments außerordentlich eingeſchrumpft ſind. Hierzu mag auch ein
erneu=
ter Warnungsruf der Deutſchen Bank beigetragen haben, die insbeſondere
auf die übermäßige Ausdehnung des Termingeſchäftes hinweiſt und der
Auffaſſung Ausdruck gibt, daß die Zukunftschancen der Ergebniſſe bei
vielen Werten in den geſteigerten Kurſen bereits reichlich zum Ausdruck
kommen. Eigentliche Faktoren, die geeignet wären, eine Depreſſion an
der Börſe auszuüben, ſind nicht eingetreten, wenn man von dem
neuer=
lichen Sturz der lateiniſchen Valuten abſieht. Daß die deutſche Induſtrie
bei fallendem Frankenkurs ſteigend unter dem Dumping unſerer weſtlichen
Nachbarn leidet, liegt auf der Hand. Auf der anderen Seite wirkt aber
wahrſcheinlich der ſtarke Kursſturz auf die maßgebenden Inſtanzen im
Sinne einer Beſchleunigung der Stabiliſierungsmaßnahmen, ſodaß alſo
heute beſſere Ausſicht dafür iſt, daß unſere Exportinduſtrie in abſehbarer
Zeit von dem Druck aus dem Weſten befreit wird. Im einzelnen hielten
Gerſüchte über weitere bevorſtehende Finanzmaßnahmen der J. G.
Far=
beninduſtrie die Spekulation in Atem, ſodaß ſich dieſes Papier
vorüber=
gehend recht kräftig erholen konnte. Die Mitteilungen der Verwaltung
über die A. R.=Sitzung haben aber einſtweilen dieſen Gerüchten ein Ende
gemacht, denn weder die erwartete Kombination mit der Deutſchen Erdöl=
Geſellſchaft noch die große Kapitalerhöhung, die wochenlang Geſprächsſtoff
an der Börſe bildete, ſind zur Tatſache geworden. Immerhin läßt das
Kommuniqué darauf ſchließen, daß die Expanſionsbeſtrebungen dieſer
Geſellſchaft ihr Ende noch nicht erreicht haben, und ſomit wird auch die
Farbeninduſtrie noch für geraume Zeit Objekt der Börſenphantaſie
blei=
ben. Die nunmehr dicht bevorſtehende Einführung der Aktien der
Ver=
einigten Stahlwerke hält den Kurs der Muttergeſellſchaften
verhältnis=
mäßig hoch. Auch hier zeigt die Uebernahme der Aktien der
Bismarck=
hütte, daß noch alles in Fluß iſt. Augenſcheinlich beurteilt die
Verwal=
tung der Vereinigten Stahlwerke den Stand der
Handelsvertragsverhand=
lungen zwiſchen Polen und Deutſchland recht günſtig. Auch die
Ver=
handlungen nach der anderen Seite, die nach einer Verſtändigung im
internationalen Eiſengeſchäft ſtreben, ſcheinen neuerdings an Ausſicht
gewonnen zu haben, wobei vielleicht die Einſicht der franzöſiſchen und
bel=
giſchen Werke, daß ſie nur noch in hochwertiger Valuta verkaufen dürfen.
vvollen ſie ſich nicht einem empfindlichen Subſtanzverluſt ausſetzen, das
ihrige beiträgt. Alles in allem genommen, ſcheinen daher die
Börſen=
ausſichten auf lange Sicht nicht ungünſtig zu liegen, ſofern nicht die
Verhältniſſe am Geldmarkt einen Strich durch die Rechnung machen.
Es liegen jetzt ſchon Anzeichen vor, daß man für den kommenden
Herbſt mit einer ſtärkeren Einengung des Geldmarktes rechnen muß.
Man beginnt ſich bereits auf die Finanzierung der Ernte vorzubereiten.
Außerdem werden die Anſprüche des Reiches und der Länder ganz
er=
hebliche Summen abſorbieren. Auf der anderen Seite wird aber
aller=
dings zunächſt der Geldmarkt durch die jetzt erneut einſetzende
Kapitalein=
fuhr aus dem Ausland befruchtet. Es ſind bekanntlich ſowohl in Amerika
tvie, auch im europäiſchen Ausland in der letzten Zeit mit großem
Er=
folge eine Reihe von deutſchen Anleihen aufgelegt worden, deren
Gegenwert nunmehr nach Deutſchland zu fließen beginnt. Einſtweilen
bleibt der Satz für tägliches Geld mit 3—5 Prozent außerordentlich
niedrig. Auch am Wechſelmarkt zeigt ſich noch keinerlei Belebung. Die
letzte Ermäßigung des Reichsbankdiskonts hat bisher den augenſcheinlich
von der Reichsbank gewünſchten Effekt, daß ihr in größerem Maße
Wech=
ſel zugehen, nicht erreicht. Der Wechſelbeſtand der Reichsbank bleibt
immer noch ungewöhnlich niedrig.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 23. Juli.
Tendenz: unſicher. Die ungeklärte Lage in Frankreich und die durch
den morgigen Börſenausfall hervorgerufene längere Unterbrechung des
Börſengeſchäftes haben heute ſtarke Zurückhaltung verurſacht. Die
Mehr=
zahl der Kurſe erfuhr daher eine Abſchwächung, die aber mit Rückſicht
auf die geringe Geſchäftstätigkeit kaum über 1 Prozent hinausging. Die
J. G. Werte eröffneten mit 247¾ zu dem geſtrigen Abendkurs, nachdem
man vorbörslich, ſchon bei 216 ankommen konnte. Später beſſerte ſich der
Kurs weiter auf 248,5 bis 249. Unter Berückſichtigung der ſprichwörtlichen
Zurückhaltung der Verwaltung der J.G. bei der Veröffentlichung von
Bekanntmachungen, die beſonders die Zukunftspläne des Unternehmens
betreffen, neigt man fetzt dazu, das geſtrige Communiqué weniger
peſſi=
mſtiſch aufzufaſſen. Irgend welche Kursbewegungen beſonderer Art ſind
nicht feſtzuſtellen geweſen. Deutſche Kriegsanleihen waren etwas feſter.
während die Mehrzahl der ausländiſchen Renten etwas nachgeben mußte.
Im Freiverkehr zog ſich das Geſchäft ebenfalls ſehr ſchleppend dahin:
Benz 80, Beckerſtahl 20¾, Growag 60, Frankfurter Handelsbank 85,
Chem. Andree 67, Brown Boveri 114, Ufa 47, Unterfranken 84,
Entre=
priſe 6½. Im weiteren Verlauf blieb die Tendenz recht ſtill und
ab=
wartend, doch war ein feſter Grundton der Börſe durchaus nicht zu
ver=
kennen. Daß nach den neueren Nachrichten aus Frankreich Poincaré,
wohl kaum als Miniſterpräſident wiederkommen werde, wurde mit
Genug=
tuung vermerkt. Die Börſe ſchloß ſehr ſtill. Der Geldmarkt bleibt ſehr
leicht. Tägliches Geld 4 Prozent.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 23. Juli.
Die heutige Börſe ſtellt den Wochenſchluß dar, da der Effektenverkehr
morgen bekanntlich ausfällt. Eine Belebung des Geſchäfts war nicht
mehr zu verzeichnen. Die Stille hielt im Gegenteil an allen
Aktienmärk=
ten an. Die Kurſe tendierten leicht hin und her, ohne daß ſich eine
ein=
heitliche Richtung ausprägte. Die innere Widerſtandsfähigkeit kam auch
heute wieder zur Geltung. Einige Werte, wie Farben J.G., Deutſche
Erdöl, Schiffahrtsaktien und Montanaktien eröffneten zwar um 1—4
Pro=
zent gegen die amtlichen Schlußkurſe des Vortags gedrückt, andererſeits
konnten Bankaktien teilweiſe anziehen, beſonders Darmſtädter Bank und
die Kriegsanleihe bei anhaltendem ſpekulativem Intereſſe von 0,4933 bis
0,490, an der Vorbörſe ſchon 0,500. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe
beſtand eine uneinheitliche Tendenz fort. Am Deviſenmarkt beſſerte ſich
der franzöſiſche Franken von 214 gegen London in den
Vormittagsſtun=
den auf 209—210. Eine nachhaltige Steigerung der Frankennotiz ſetzte
ſich jedoch noch nicht durch, da man in internationalen Finanzkreiſen die
Schritte des neuen Kabinetts und das Ergebnis der Pariſer
Verhandlun=
gen des heute morgen in Frankreich eingetroffenen amerikaniſchen
Finanz=
mannes Morgan abwartet. London-Brüſſel mit 205—206 leicht erholt,
Geld unverändert flüſſig. Tagesgeld 4—5½ Prozent und darunter.
Mo=
natsgeld 5—0 Proz. Der Montanaktienmarkt beachtete ſtark die Nachricht
von der unmittelbar bevorſtehenden Unterzeichnung des Internationalen
Eiſenkartellvertrags. Die Terminkurſe gaben nur um Bruchteile eines
Prozents nach und erreichten bereits in der erſten Stunde wieder den
geſtrigen Abſchlußſtand. Nur Riebeck=Montan im Zuſammenhang mit
der Farbenaktienverſchlechterung —4 und rheiniſche Braunkohle —3.
Farbeninduſtrie 2477/, ſpäter 249. Die Lebhaftigkeit des Geſchäfts in
Farbenaktien hat nachgelaſſen, nachdem ſich die Hoffnungen auf ein
vor=
teilhaftes Bezugsrecht bei der geplanten Kapitalserhöhung als übertrieben
erwieſen. Auch Erdöl in Verbindung hiermit 2,2 Prozent ſchwächer.
Chemiſche Werte gehalten. Niedriger notierten Elektrowerte.
Schiff=
fahrtsaktien bröckelten 1—2 Prozent ab. Im übrigen wurde der weitere
Rückgang um 4 Prozent bei Ludwig Löwe viel beachtet. Sonſt waren
die Kursſchwankungen minimal.
Auch im weiteren Verlauf blieb der Anſtoß zu einer Belebung aus.
Die Kurſe unterlagen kleinen Schwankungen, per Saldo aber kaum
nennenswert verändert. Etwas reger ging es nur am Bankenmarkt und
n der 5proz. Kriegsanleihe zu. Privatdiskont beide Sichten 4½ Proz.
Die Börſenwoche endete in luſtloſer und zuräckhaltender, trotzdem aber
in zuverſichtlicher Haltung.
Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin
Berl. E. W. Vorzug.
Berlin. KarlsruheInd.
Braunkohlen=Brikett.
Bremer Vulkan. .
Bremer Wolle
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen".
Deutſch.=Nied. Tel. .
Deutſche Erdöl ....
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung. .
J. G. Farben ..."
R. Friſter ....."
Gaggenau Vorz..
Gelſenk. Gußſtahl ..
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen ..
Han. Maſch. Egeſt. .
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Rombacher 53.— 52.— 76.- 7. 15.375 15.5 121.5 120.— Roſitzer Zucker 61.— 63.25 131.— 123.— Rütgerswe 105.— 98.5 249.75 248.— Sachſenw 80.5 80.25 52.— 52.25 Sächſ. Guſ 92.— 92.— 45.5 46.5 Siemens G 123.— 122.— 277.— 26.87 Ver. Lau 1105.5 105.25 152,25 152.75 Volkſtedt 39.5 39.5 134.— 134.— Weſtf. E. 2
dr 60.— 61.75 70.25 70.— Wittener Gußſtahl" , 61.— 60.25 151.— 1155.— Wanderer=Werke. .. . 145.— 1. A5.—
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw.
Oslo ......"
Kopenhagen".
Stockholm. . . / 112.26 112.53
Helſingfors ..
Italien .....
London. . . . .
New=York. ..
Paris.. . . . . .
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Spanien ...
Prag .........
Budapeſt. . . .
Fapan . . . . . .
Rio de Janeir
Bulgarien. . .."
Belgrad .....
Konſtantinopel
Liſſabon ...."
Danzig ....."
Athen ....."
Kanada
Uruguay .."
23. 7.
Geld. Brief
59.38/ 59 54
12,42 2.75
5.27 5.39
1.975/ 1.373
0.615/ 0.647
3.04 3.05
7.712 7.432
2.342 2.352
2i.42521.475
81.60/ 81.80
5.01 508
4.185 8.205
4.195/ 4.205
Zinsermäßigung für die Perſonalkredite der Deutſchen Rentenbank
und der Deutſchen Rentenbankkreditanſtalt (Landwirtſchaftliche
Zentral=
bank). Im Anſchluß an die Herabſetzung des Reichsbankſatzes haben die
Deutſche Rentenbank und die Deutſche Rentenbankkreditanſtalt beſchloſſen,
die Zinſen für die von ihr ausgegebenen Perſonalkredite gleichfalls auf
6 Prozent, für die Inſtitute, die mehrere Zwiſchenſtellen haben, auf 5½
Prozent bzw. 5 Prozent (Preußiſche Zentralgenoſſenſchaftskaſſe)
herab=
zuſetzen. Die Zinsermäßigung tritt den Zinsgenoſſenſchaften gegenüber
mit Wirkung vom 6. Juli d. J. ab in Kraft. Gegenüber dem Landwirt
hat die Ermäßigung, ſoweit es ſich um einen laufenden oder
Lombard=
kredit handelt, gleichfalls mit Wirkung vom 6. Juli 1926 ab zu erfolgen.
Soweit es ſich um Wechſeldiskontkredite handelt, muß die Ermäßigung
gegenüber dem Landwirt von der nächſten Prolongation ab eintreten mit
der Maßgabe, daß, ſoweit der Wechſel über drei Monate vom 6. Juli
d. Js. ab gerechnet läuft, von dieſem Tage ab eine Rückvergütung in
vol=
lem Umfange zu erfolgen hat. Der Höchſtzinsſatz, den der Landwirt den
Kreditinſtituten (Banken, Sparkaſſen, Genoſſenſchaften) zu zahlen hat,
beträgt 8½ Prozent einſchließlich aller Proviſionen, mit alleiniger
Aus=
nahme des Wechſelſtempels.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Darmſtadt: Firma Joſeph Stade u. Co., Nachf., G. m. b. H.,
An=
meldefriſt 9. 8., Gläubigerverſammlung 9. 8., Prüfungstermin 6. 9.
Offenbach a. M.: Karl Neumann, Baugeſchäft in Heuſenſtamm,
Geſchäftsaufſicht aufgehoben; Peter Schilz, Möbelhandlung,
Geſchäftsauf=
ſicht aufgehoben; Firma Martignoni u. Co., Werkzeugfabrik,
Geſchäfts=
aufſicht aufgehoben. — Worms: Wilhelm Föll, Kaufmann,
Geſchäfts=
aufſicht beendet; Philipp Kaltenthaler Wwe., Geſchäftsaufſicht
aufge=
hoben; Firma Heinrich Stauffer, Baumaterialiengroßhandlung,
Ge=
ſchäftsaufſicht aufgehoben. — Ober=Ingelheim: Firma Otto und
Hennig, Geſchäftsaufſicht angeordnet. — Bensberg:
Korbwarenhand=
lung Edmund Moll in Bergiſch=Gladbach, Geſchäftsaufſicht angeordnet.
Neue Fuſion. — Ufa und J. G. Farben? Das von dem
Verwal=
tungsrat der J. G. Farbeninduſtrie herausgegebene Kommuniqué hat
zu allerlei Kombinationen an der heutigen Börſe Veranlaſſung gegeben.
Man ſpricht davon, daß, nachdem die Erdöl=Verwaltung alle Gerüchte
über eine Kombination mit dem Farbentruſt kategoriſch dementiert hat,
die Ufa ſich mit Zuſammenſchlußplänen mit der Farbeninduſtrie trage.
Man weiſt dabei darauf hin, daß die Ufa der größte Verbraucher an
Film= und photographiſchen Produkten, die von der Aktiengeſellſchaf
für Anilinfabriken hergeſtellt werden, iſt und gründet darauf ſeine
Er=
wartungen.
Maſchinenfabrik Moenus, Akt.=Geſ., in Frankfurt a. M. Während das
Geſchäftsjahr 1924 bei einem Reingewinn von 346 549 RM. die
Vertei=
lung einer Dividende von 6 Prozent ermöglichte, ſchließt die Geſellſchaft
das Jahr 1925 mit einem Verluſt ab, der unter Heranziehung eines Teils
der ſtillen Reſevven bis auf 26 516 RM. gedeckt wird, die nach Antrag der
Verwaltung auf 1926 vorgetragen werden ſollen. In der Verluſt= und
Gewinnrechnung ſtehen Betriebsüberſchüſſe von 1 888 938 (i. V. 2 319 987)
RM. Handlungsunkoſten mit 1 774 384 (1 745 642) RM. und
Abſchreibun=
gen mit 148 284 (128 540) RM. gegenüber. Der Rückgang des
Auftrags=
einganges im Berichtsjahre nötigte zu Betriebseinſchränkungen. Neben
den hohen Steuern, die faſt 5 Prozent des A.=K. betrugen, ſozialen Laſten
uſw. fielen die mehrmals erhöhten Löhne und Gehälter ſehr ins Gewicht.
Durch die erhebliche Verſchlechterung der Zahlungsbedingungen nicht nur
in Deutſchland, ſondern auch in einem großen Teile des Auslandes, iſt
eine Verminderung der Liquidität des Unternehmens entſtanden. Im
laufenden Jahre hat ſich der Auftragseingang etwas gebeſſert, doch laſfen
ſich die Ausſichten für die Zukunft infolge der ungeklärten
Wirtſchafts=
lage mit Sicherheit nicht beurteilen. In der Bilanz ſtehen neben den
kaum veränderten Anlagewerten unter den Aktiven zu Buche:
Waren=
vorräte 2 652 793 (2 206 353) RM., Wechſel 153 640 (224 419) RM.,
Außen=
ſtände 1 601 446 (1 184 052) RM., Moenus Maſchinen=Verkaufs G. m. b.
H., Wien, 44 450 (5) RM. Demgegenüber ſind auf der Paſſivſeite die
Schulden von 614 053 auf 1 528 037 RM: gewachſen.
Badiſche Landes=Elektrizitätsverſorgung (Baden=Werke, Karlsruhe).
Der Geſchäftsbericht bis zum 31. März 1926 ſpricht ſich befriedigend über
den Ausbau der Werke aus, die jetzt ſchon eine Produktion von
101 379 080 K.B.H. ermöglichten. Der Anſchlußwert iſt um 11322 Kw.
auf 108 328 Kw. geſtiegen. Die Zahl der angeſchloſſenen Gemeinden ſtieg
um fünf auf 533. Nutzbar abgegeben wurden 127 885 934 Kw. (Im
Vor=
jahre 104 631 678 Kw.) Die Gewinn= und Verluſtrechnung weiſt nach
Ab=
ſchreibungen von 157 844 Rmk. und Ueberweiſung von 1,3 Millionen an
das Erneuerungskonto und nach Ueberweiſung von 200 000 Rmk. an die
Reſerve einen Reingewinn von 1 883 523 Rmk. auf, wovon 34 176 Rmt.
der Reſerve und 100 000 Rmk. dem Wohlfahrtsfonds zugeführt werden.
Auf 18 Millionen Rmk. Aktienkapital wird eine Dividende von 9 Proz.
verteilt, während 69 346 Rmk. vorgetragen werden. Aus der Bilanz ſei
erwähnt, daß die Murganleihe mit 3,46 Millionen Rmk., die
Schluchſee=
anleihe mit 1,56 Millionen Rmk., die Kohlenwertanleihen mit 7,73 Mill.
Rmk., während andererſeits die Betriebsanlagen mit 28,65 Mill. Rmk.
die im Bau befindlichen Anlagen mit 21,27 Mill. Rmk. bewertet ſind
Die Oeſterreichiſchen Metallhüttenwerke in deutſchem Beſitz. Die
Metallhüttenwerke Schäfer A.=G. in Breslau teilen mit, daß ſie di
Aktienmaforität der Oeſterreichiſchen Metallhüttenwerke A.=G. in
Schwe=
chat bei Wien erworben hat. Zurzeit ſchweben noch Verhandlungen
da=
hingehend, eine andere angeſehene Metallfirma an der Aktienmajorität
zu beteiligen. Die Oeſterreichiſchen Metallhüttenwerke ſollen dazu aus
erſehen ſein, die Verbindung zwiſchen der genannten Breslauer
Metall=
hüttenfirma und dem Balkan in ſachgemäßer Weiſe auszubauen.
Starke Beſſerung des Franken. Nachdem bereits in den
Vormittags=
ſtunden der franzöſiſche und der belgiſche Franken Anſätze zu einer
feſteren Haltung gezeigt hatten, trat gegen 1 Uhr nach Meldungen aus
London dort eine erhebliche Beſſerung ein, Für 1 Pfund Sterlin
wurden 208,50 franzöſiſche und 205,30 belgiſche Franken bezahlt.
entſprechenden Nachbörſennotierungen vom geſtrigen Tage waren 217,50
bzw. 212,50.
Wiederaufnahme der Arbeit in einigen engliſchen Grubenbezirken.
Wie die Blätter berichten, ſind im Grubenbezirk von Warwickſhire
nun=
mehr mehr als 5000 Bergarbeiter wieder an der Arbeit. Die geſamte
Belegſchaft zählt rund 20 000 Mann. Ein ähnlicher Bericht liegt aus
Staffordſhire vor, wo insgeſamt 4500 Mann die Arbeit wieder
aufge=
nommen haben. Beide Bezirke liegen abſeits von den großen
Gruben=
revieren und haben dank günſtiger geographiſcher und geologiſcher
Be=
dingungen von jeher eine Sonderſtellung im engliſchen Bergbau
einge=
nommen. Die geſamte Förderung in dieſen beiden Bezirken ſoll ſich
gurzeit auf 30 000 Tonnen wöchentlich belaufen. Indeſſen wäre es falich,
aus dieſen, Tatſachen irgend welche Rückſchlüſſe auf die Geſamtlage
die im allgemeinen unverändert iſt, zu ziehen.
Um den griechiſchen Deviſen=Freimarkt. Vor einiger Zeit hat der
griechiſche Finanzminiſter eine Kommiſſion beauftragt, die Frage des
Deviſen=Freimarktes zu unterſuchen. Die Kommiſſion, hat nunmehr ihre
Arbeiten abgeſchloſſen und dem Finanzminiſter einen Bericht zugehen
laſſen, in dem vorgeſchlagen wird, daß die Deviſenmakler künftighin von
der Regierung ernannt werden ſollen. Die Deviſenmakler werden eine
höhere Summe als Kaution hinterlegen müſſen. Es wird außerdem
vor=
geſchlagen, daß von Staatswegen ein Kommiſſar oder eventuell mehrere
Beamte ernannt werden, die die Arbeit des Deviſen=Freimarktes
kon=
trollieren ſollen.
Staatspapiere
)Deutſche
5% Reichsanleihe
4% Reichsanleihe
½%0 „
vollar=Schatzanw.
L.=Schatzanw. 23
K.=Schatzanw. 24
½%IPundV R.
Schatz.
½%VI.-IK. „
% D. Schutzgb.. .
Sparprämienanl.
% Preuß. Konſ.
3½%
9 Baden, alt ..
3½%
30 1896
%Baher ......
33% ....,
...."
16% Heſſ. unt. 28
10
½2% „..
4% Württ, alte
b) Sonſtige,
europäiſche
5% Bos. E.B 1914
4½L.Inv. 1914
Tabak
41.% Oſt. Staatsr.
v. 1913
41.%Oſt. Schatz.1
0.503
4% Oſt. Goldr.
41/% „ Silberr.
4½ „einh. R.(kon.
3%Port, (Spz.) III
5% Rum. am. R.03
4½% Gold. 13.
4%9 „ am.konv.
4% „ am.05
5.9
U.27
0.45
9.4675
d.42
G.468
642
0.44
4.8
4%0 Türk. (Adm.)03
4½ „ (Bagd.) II
4½ „ Bagd.)III
4% „ 1911 Zoll.
4½% Ung. St. 1913
4½½
A
30
St. 1914
Goldr.
St. 10.
Kronr.
Eiſ. Tor.
Außereuro=
päiſche
5% Mex.am. inn.
5% äuß. 99
48 Gold. 04
30 „ konſ inn.
4½0 Irrigat..
5% Tamaulipas ..
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
6% Doll. Gold. 1932
Gold. 1933
8% Frk.=Hyp.=B.,
Goldpfdbr. R. 1.
8% Frkf. Hyp.=Bk.=
Reihe 2
5 %0 Frſ. Pfandbr. B.
Id Reihe 2
Em.
1.6
8.25
8.25
16.30
4.95
25.5
13
19.10
18
Rrt
23
25
96.25
98
98.5
82
99
Mitte
8% Pfälz.=Hyp.=Bk.
A
8% Rh.=Hyp. 6d.24
0 Rhein=Main=
Donau. Gold 23
Ohne
Zins=
berechnung
6‟ Bd.=Bd.=Hz. 23
5% Bdw. Kohl. 23
50 Fr. Pf. Bk. G. I
6% Großkr. Mannh.
Kohls23
6% Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
Roggen 23
82 Mannh. Stadt=
Kohl ...... . . 2:
0 Offenb. Holz
5% Pfälziſche=Hpp.
Bk. Gld.. . . . 24
50 Pr. Kaliw..
5% Pr. Roggenw
50 Rh. H. B. G0. 24
5% Sächſ. Brk. 23
Roggenw.23
5 % Südd. Feſt=B.6
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp.u. Wech
Frkf. Hyp.=Bk.
Frrf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk. .
Meining. Hyp.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk....
Preuß. Pf.br.=Bk.
Rhein. Hup.=B
Südd. Bodenkr.
Württ, Hyp.=B....
79.25
98
98.25.
12.50
2.30
14.5
18.25
2.30
6.40
2.83
2.61
14.6
11.20
12.8
10.05
9.5
12
9.35
10.82
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel".
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40 Eliſ.=Bahn
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
5% Oſt. Südb. (9
2,60 Alte „.
2,60 Neue
25 Oſt. Staatsb. 83
3% Oſt. „ 1.b.8.E.
3%Oſt. 9. E.
3%Oſt. 1885...
3%Oſt. Erg. Netz
4% Rud. Silber..
4% Rud. Salzkg.)
4½% Anat., S.1
4½% Anat., S. II
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3% Salon. Monaſt.
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177
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17
15.5
111.7:
35.21
127
178
163
101.5
99
143.7
132.7.
11.
115.5
Mig
Frkf. Pfdbr.=Bk. . 115
Gotha Grundkr. Bk.
Metallbank. .
114.5
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129
Wiener Bankvere
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Bergwer ks=Akt.
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85.25
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Dt. Luxemburg . . . 136
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432,
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73
Otavi=Ant.
30.5
Phönix=Bergb.
1107.7‟
Rhein. Braunk. 153
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Erzinger Werke.
128
751.
135½,
3
103.5
10
101
25
42
a6
46.25
64.1
56.5
107.35
15.5
120
52.5
71
84
39.75
1347.
103
62
au
43-1
25.1
133
0.21
35.75
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89
*
91.25
7)
33
89
23.5
31
25
„K
78.25
51.5
0.77
877
33.5
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11.
33.5
418.25
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0.5
83
82
4
30
52
85
116.3
99
14.25
50
61.5
73
77.5
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25
55.5
90.75
42
102
98
152
73
63
23.75
94
9.5
120
14
141.5
A
60.25
22.n5
32.5
38
Nummer 203
Samstag, den 24. Juli 1926
Seite 29
Aus der amerikaniſchen Textilinduſtrie. Aus verſchiedenen Zweigen
der Textilinduſtrie wird in den letzten Tagen von einer etwas beſſeren
Grundſtimmung berichtet. Beſonders zeigt der Abſatz von
halbferti=
gen Baumwollzeugen eine Zunahme. Auch der Zwiſchenhandel bekundet
neuerdings etwas mehr Kaufluſt als bisher, hauptſächlich für
Herbſt=
bedarf. Die Spinnereien gehen aus ihrer vorſichtigen Zurückhaltung
in=
deſſen noch nicht heraus und fahren fort, ihre Erzeugniſſe den
tatſäch=
lichen Beſtellungen anzupaſſen, um größere Lageranſammlungen zu
ver=
hüten. Der Wollwarenmarkt ſteht noch unter dem Eindruck des Streiks
der New Yorker Damenkonfektionäre, und es werden hier nue kleine
Beſtellungen erteilt bei nachgebenden Preiſen. Für Leinenwaren zeigt
ſich eine leichte Belebung dank der Stimulierung neuartiger ſchottiſcher
und iriſcher Kollektionen. Bei Kleiderleinen iſt der Unterton
ausge=
ſprochen beſſer geworden, da die Lagerbeſtände aufgebraucht ſind.
Produktenberichte.
Mainzer Produktenmarkt vom 23. Juli. Weizen und Roggen nicht
notiert, Hafer 22,50—24, Braugerſte nicht notiert, Futtergerſte 21—22,
Weizenmehl 44,25, Roggenmehl 32, Weizenkleie fein 10, Weizenkleie grob
11,00, Roggenkleie 10,50, Malzkeime 13—14,50, Biertreber 14,75, Kleeheu
neu 6,80—7, Wieſenheu neu 7,00, Maſchinenſtroh alt 4—4,50,
Drahtpreß=
ſtroh alt 6—6,50, Weiße Bohnen 25, Haferflocken 40,50, Graupen 31,50;
Tendenz unentſchieden.
Frankfurter Produktenmarkt vom 23. Juli. Zum Wochenſchluß gaben
die Preiſe am hieſigen Markt wieder etwas nach. Das Geſchäft war klein;
es fanden faſt nur Umſätze in prompter Ware ſtatt. Es wurde notiert:
Weizen 32 nom., Roggen 22,25—22,50, Hafer ausländ. 21,25—23, Mais
gelb 18,25, Weizenmehl 43—43,50, Roggenmehl 31,25—31,75, Weizenkleie
9,25, Roggenkleie 11,00 Mk.
Berliner Produktenbericht vom 23. Juli. Der mit kurzen
Unterbre=
chungen anhaltende Regen ließ die Tendenz im Berliner Produktenhandel
ſich ſtetig geſtalten. Im Zeitgeſchäft beſtand ſogar für Juli einiges
Dek=
kungsbedrirfnis, ſodaß ſich die Steigerungen von etwa 1 Mk. in beiden
Artikeln durchſetzen konnten. Herbſtmonate wurden für Weizen bis 1 Mk.
niedriger. Gerſte geht in Winterſorten zu faſt unveränderten
Oortags=
kurſen um. Hafer hat in beſten Sorten bei leicht anziehenden Preiſen
etwas mehr Frage, ſonſt ruhig. Der Mehlabſatz bleibt durchaus
ſchlep=
pend. Futterſtoffe wie auch Oelſaaten finden wenig Beachtung.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 23. Juli. (Priv.=Tel.)
Weizen: Im Anfangsverkehr zeigte der Markt ein feſteres
Aus=
ſehen auf erhöhte Liverpooler Kabel und ungünſtige Witterungsberichte
aus dem Frühjahrsweizengebiet. Dann ſchlug die Tendenz aber um, da
die Ankünfte größer waren als man erwartet hatte und nun günſtige
Temperaturberichte eintrafen. Die Termine verloren 1 C.
Mais: Nach feſterem Beginn trat eine Abſchwächung ein, da ſich nur
eine kleine heimiſche Lokonachfrage zeigte. Die Termine zeigen keine
weſentlichen Veränderungen.
Hafer: Der Markt verlief in ruhiger Haltung ohne beſondere
Kurs=
veränderungen.
Baumwolle: Der Markt verlief in ſchwankender Haltung auf
wech=
ſelnde Witterungsberichte. Der Schluß war erholt, ſodaß die Termine
etwa 10 Pkt. gewannen.
Kaffee: Der Markt begann in feſter Haltung auf Deckungskäufe der
Spekulation. Dann trat eine Abſchwächung ein, da die braſil. Eigner
Verkaufsluſt zeigten bei kleiner heimiſcher Nachfrage.
Zucker: Der Markt verlief in feſter Haltung da die Baiſſe
Deckungskäufe vornahm und die Raffinerien größere Kaufluſt zeigten.
Kakao: Anfangs war die Haltung ſehr ſchwach, da der Handel und
das Ausland Verkäufe vornahmen. Dann aber trat eine Erholung ein,
auf Deckungskäufe der Baiſſe. Die Termine gaben 20 Pkt. nach.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Wie wir von unterrichteter Seite hören, werden in den nächſten
Tagen in Köln die Verhandlungen zwiſchen dem Stahlwerksverband zu
Düſſeldorf und den franzöſiſchen Werken wieder aufgenommen. Es kann,
vorausgeſetzt, daß in Frankreich keine Komplikationen eintreten, damit
gerechnet werden, daß das internationale Eiſenkartell nunmehr zuſtande
kommt.
Der Induſtrie= und Handelskammer in Halle ging heute eine
Mit=
teilung des Miniſters für Handel und Gewerbe zu, wonach gegen die
Errichtung einer amtlichen Produktenbörſe in Halle keine Bedenken mehr
beſtehen.
Der Vorſitzende des Roheiſenverbandes Direktor Klotzbach, Mitglied
des Direktoriums der Friedrich Krupp A.G., iſt von der Univerſität zu
Gießen zum Ehrendoktor ernannt worden.
Zwiſchen der belgiſch=luxemburgiſchen Zollunion und Siam wurde
ein neuer Handelsvertrag abgeſchloſſen, welcher ſich auf das Prinzip der
Gegenſeitigkeit und der meiſtbegünſtigten Nation ſtützt.
Die Geſamthöhe der bis Ende Juni vom engliſchen Schatzamt zur
Unterſtützung von Handel und Gewerbe gegebenen Kredite beträgt nach
einem vorliegenden Bericht ungefähr 65 Millionen Pfund Sterling.
Die bulgariſche Eiſenbahndirektion hat die Eiſenbahntarife für die
Durchfuhr fremder Waren durch Bulgarien ermäßigt und beſtimmt, daß
für ſie der alte Tarif gelten ſoll.
Der rumäniſche Miniſterrat hat mit ſofortiger Wirkung beſchloſſen,
die Ausfuhrverbote für Grubenholz und für Holzfäſſer aufzuheben.
Die Banca Populare in Monte St. Angelo (Prov. Foggia) iſt mit
vier Millionen Lire Paſſiven fallit.
Die Bank von Java hat den offiziellen Diskontſatz um ½ Prozent
auf 4 Prozent ermäßigt.
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/ / „Handel und Gewerbe‟
Seite 30
Samstag, den 24. Juli 1926
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Nummer 203
Gamstag, den 24. Juli 1926
Aidgiaf Haver fus.
Roman von Peter Fides.
2)
(Nachdruck verboten)
Die knirſchenden Tritte das Knacken und Brechen der Zweige
waren verſtummt. — Tiefe, traumhafte Stille ringsum, kein
Laut, — Schweigen im Winterwald. Nur das kleine Rinnſal,
drunten im Grunde, plätſcherte leiſe, hurtig ſchoß das
kriſtall=
klare Waſſer über moosbewachſene Blöcke, mit feinem Klingen
klirrten die dünnen Schollen des Randeiſes aneinander.
Hubertus ſchob die Meſſingpatronen mit den
Hohlſpitz=
gechoſſen in die Läufe ſeiner 9 mm=Doppelbüchſe, dann ſtand er
regungslos, drückte ſich enger an den knorrigen Stamm der alten
Steineiche.
Das Licht erloſch. Leiſe, loſe breitete die beginnende
Däm=
merung ihre traumesſchweren Schwingen über Forſt und Flur,
ſpann unſichtbare Schleier um Buſch und Baum.
„Pang!” — „Peng!” — — Pang!”
Das mußte drüben geweſen ſein, wo der Amtsrat und Herr
von der Oſten ſtanden, denn nun klang auch der helle Hals eines
Hundes herüber; eine zweite Bracke fiel mit glockenklarem
Ge=
läut ein: „Jiff — Jiff — Jiff — Jaff! — Jiff! — Jiff!”
„Jau — au au!”
Donnerwetter, da ſchien ein alter Einzelgänger bei der Rotte
zu ſein, na — ob der wohl herauszubringen war?
Wieder zwei ſchneedumpfe Schüſſe — — noch einer, und jetzt
der tiefe Hals des Packers, drohend, zornwütig — — alſo hatte
Mertens den „Wotan” doch geſchnallt, na, dann würde wohl
bald Leben in die Bude kommen, denn der Rüde brachte auch das
ſtärkſte Hauptſchwein auf den Trab! —
Ein ſchmaler, roter Strich huſchte über die Schneiſe im Nu
hatte Hubertus die Büchſe am Kopfe, — nein, mochte der
Erz=
ſchelm ſeinen Balg diesmal in Sicherheit bringen, wo der Fuchs
wechſelt, kommt auch der Keiler.
Drinnen, im Beſtand, ein Knacken, Brechen und Anſtreichen;
Sekunden, die ſich zu Ewigkeiten dehnten! Und nun ſchob es
ſich heraus: grau, maſſig, mit hochaufgerichteten Federn im
Kamm, kleinen, boshaft funkelnden Lichtern, elfenbeinweiß
ſchim=
mernden Gewehren und gekrümmten Haderern — — — „Pang!“
Der harte, peitſchenhiebartge Knall zerriß jäh die Stille,
lang nachhallend brach ſich das Echo an der geſchloſſenen Mauer
des Hochholzes. — Für den Bruchteil einer Sekunde knickte der
Baſſe zuſammen, ſchlug um und wollte die Dickung wieder
aufnehmen. Da blitzte das Mündungsfeuer des zweiten
Schuſſes auf, mit dem Gebrech pflügte das Hauptſchwein, den
Schnee, giſchtender Schaum, vermiſcht mit hellem, blaſigem
Lungenſchweiß, flockte herab, klatſchend, in ohnmächſtiger Wut
wetzte der Keiler die breiten, gelblichen Gewehre, blieb auf der
Hinterhand ſitzen. —
Ein Schatten flog heran, im nächſten Augenblick hatte „
Wo=
tan” den totwunden Baſſen am Teller gepackt, verſuchte ihn zu
Boden zu reißen. —
Oberförſter Stephan hob die Mehrladebüchſe.
„Laſſen Sie!” Graf zur Egede ſprang zwei Schritte vor, ein
mattes Aufblitzen, dann fuhr die blanke Klinge des Hirſchfängers
hinter den verharzten Schild des Hauptſchweines, — — lautlos
brach der Keiler zuſammen, noch einmal ſchne ten die ſehnigen,
muskulöſen Läufe durch die Luft, ein ſwaragdgrüner Hauch
breitete ſich über die Lichter, ſtumm und ritterlich, wie es
ge=
kämpft hatte, war das wehrhafte Wild verendet.
„Weidmannsheil!” Auf dem abgezogenen Hut überreichte
der Oberförſter ſeinem Jagdherrn den Bruch: „Vier Zentner
hat der Kerl gut und gern!“
Hubertus ſtrahlte.
„Ja, es iſt mein Stärrſter, weiß Gott, wo der hengekommen
ſein mag, na, bis wir den auf bem Wildwagen haben!“
Irgendwo, aus weiter Ferne, klang der dumpfe Ton einer
Hupe herüber, die Treiberwehr nahm das Jagen noch einmal
zurück, aber kein Schuß fiel mehr, nichts war zu hören, als das
leiſe Raunen und Rauſchen des Windes in den Kronen der
Kiefern.
Pang! Der harte beitschenhiebartige Knall ..."
Eine Eule ſtrich den Grenzweg enulang. Graf zur Egede
ent=
lud und hängte die Doppelbüchſe um.
„Für einen ſicheren Schuß iſt es ſchon zu ſchummerig, wir
können auch ſo zufrieden ſein.”
Schwere, knirſchende Tritte drinnen im Beftande, Voigt kroch
heraus, ſchüttelte die Schneelaſt von Schultern und Krogem und
leinte „Wotan” an.
Hubertus blies das Treiben ab. Lachend und ſchwatzend
ſtanden die Treiber neben dem Keiler, aber Mertens trieb
zur Eile:
„Rietſchel, geben Sie mal die Seile her, ſo, und nun an jeder
Seite ſechs Mann vorgeſpannt; ſeht ihr wohl, das geht ja wie
wit Butter geſchmiert; die anderen nach dem Kahlſchlag!”
Zwanzig Minuten ſpäter waren die Schlitten erreicht.
Graf Plaun meldete einen Ueberläufer, der Amtsrat hatte.
eine Bache und Herr von der Oſten gleichfalls einen Ueberläufer
zur Strecke.
„Bravo, meine Herren, das hat ja ganz programmäßig
ge=
klappt”, Hubertus war in glänzender Laune, „ſind alle Büchſen
entladen? Ja? Dann bitte ich einzuſteigen!“
Die Trakehner tänzelten unruhig hin und her, weißlicher
Brodem ſtieg aus den Nüſtern.
„Los!”
Mit leiſem Knirſchen glitten die Schlittenkufen über den
hart=
gefvorenen Schnee, in hellem Dreiklang bimmelten die Glöckchen
an dem roten Lederzeug.
Seite 31
Graf Plaun lehnte ſich zurück und brannte an dem Stummel
ſeiner Zigarre eine neue Importe an.
„Nun freu’ ich mich ſchon aufs Schüſſeltreiben und auf ein
kleines Spielchen!“
Ein ſcharfer, eiſigkalter Oſtwind fegte über die Ebene, in
langem Zuge ſtrichen Hunderte von Krähen ihren Schlafbäumen
im Seeholz zu. Jetzt bogen die Schlitten in ſcharfer Kurve nach
rechts ab, aus Dunkel und Dämmerung wuchſen die maſſigen
Konturen eines von vier runden Türmen flankierten Gebäudes
empor, Lichter blitzten auf, und Sekunden ſpäter ſtanden die
Pferde, ſchnaubend, in Dampfwolken gehüllt.
Würdevoll, in Frack und weißer Binde, hatte ſich der alte
Haushofmeiſter Rehn auf der oberſten Stufe der Freitreppe
poſtiert, dirigierte, nur mit den Blicken, die drei Diener, welche
den Herren die ſchweren Fahrpelze abnahmen, und ſchaltete dann
den Hebel der elektriſchen Lichtleitung ein.
Blendende, ſtrahkende Helle füllte die weite Halle, in der
Ge=
weih neben Geweih, Rehkrone neben Rehkrone hing, dazwiſchen
Damſchaufeln, Gamskrucken, Keilerwaffen allerhand
ausgeſtopf=
tes Wild vom Hermelin bis zum Karpathenbären, vom
Zwerg=
falken bis zum Steingdler, Urhahn und Wildſchwan.
Exzellenz von Dietfurth blieb ſtehen.
„Donnerwetter!” Aber Graf Plaun hakte den alten Herrn
unter:
„Das iſt noch gar nichts, die kapitalſten Stücke hängen im
Arbeitszimmer meines Neffen, kaum ein Geweih und Gehörn,
das nicht wenigſtens eine Mebaille hat. Aber nun kommen Sie
mal, unſere Zimmer liegen nebeneinander, in einer Stunde wird
gegeſſen!“
Hubertus ſchritt als Letzter die breite, läuferbelegte Treppe
empor. Auf dem Flur zögerte er einen Augenblick, dann öffnete
er die Tür zu einem hohen, ganz in Moosgrün und Eiche
gehalte=
nen Raum und trat raſch an den Schreibtiſch, auf dem die
tags=
über eingegangene Poſt in einer ſchwarzledernen, verſchloſſenen
Mappe lag. Graf zur Egede knipſte die kleine Stehlampe an,
ſteckte den flachen Sicherheitsſchlüſſel in das Schloß, — ein halbes
Dutzend Briefe: „Allgemeine Deutſche Krebitanſtalt” die
Wochen=
abrechnungen vom Elektrizitätswerk, der Zuckerrübenfabrik, der
Herzogswalder Molkereigenoſſenſchaft, eine Anpreiſung von
Forſtpflanzen, und ganz zuletzt noch ein Schreiben mit dem
Auf=
druck: „Fuſtizrat Dr. Martin Lüchow, Rechtsanwalt und Notar,
Berlin NW. 8, Schiffbauerdamm 54.”
Ein beklommenes Aufatmen, kurz und ſcharf fuhr die ſchmale
Klinge des venetianiſchen Stiletts durch den oberen Rand des
Umſchlages, ein gekniffter Bogen in Maſchinenſchrift fiel heraus.
„Ew. Hochgeboren
geſtätte ich mir mitzuteilen, daß von der 2. Zibilkammer des
Landgerichts Berlin=Mitte der 28. Dezember a. h. als
Schluß=
termin der zur Verhandlung ſtehenden Eheſcheidungsklage Akt.=
Z. 1719/C. 22 feſtgeſetzt worden iſt. Ich werde mir erlauben,
das Ergebnis telegraphiſch zu übermitteln und bin in
vorzüg=
licher Hochachtung
Ew. Hochgeboren ſehr ergebener
Juſtizrat Dr. M. Lüchow.”
Der Drehnger Schloßherr zerriß das Schreiben in winzige
Schnitzel, dann ſchob er mit hartem Ruck den Drehſtuhl zurück
und warf die Papierfetzen auf die im Kamin gloſtenden
Buchen=
ſcheite. Eine rotgelbe Flamme züngelte empor, ergriff das Kuvert,
und nun war nichts mehr übrig als ein paar gekrümmte,
grau=
chwarze Aſcheflocken. — Nachdenklich ſtarrte Hubertus in die
glimmende Glut, — ſo war es auch in ſeinem Leben geweſen,
— erſt eine wilde, jähe Leidenſchaft, dann der ſchale Reſt —
— Schlacken — — Aſche
(Fortſetzung folgt.)
Geschäfts-Eröffnung.
Dem verehrlichen Publikum und Bekannten dle
gefl. Mitteilung, daß ich in dem Hause
Mieder-Ramstädter-Str. 14, Teleph. 2177
am 24. Juli 1926 eine
Konditorel — Café — Weinstube
eröffne. Angenehmes Familien-Café bis 12 Uhr abends
geöffnet. Empfehle bei allen vorkommenden
Festlich-
keiten Fantasie-Torten, Desserts, Eis-Créme,
Charlotte-Russe, sowie Pralinen, eigenes Fabrikat.
Spezialität: Wiener Kaffee, Wein- und Teegebäck, Pasteten.
Mein Bestreben ist, durch reelle und fachmännische
Bedienung mir einen dauernden Kundenkreis zu
er-
werben. lch bitte, mein junges Unternehmen unter-
(*18990
stützen zu wollen,
Josef Egenrieder, Konditormeister.
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Seite 32
Samstag, den 24. Juli 1926
Nummer 203
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uni und gestreifte Zephir-Stoffe,
waschecht, Mark 2.95, 1.95, 1.45,
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160 cm breit Meter 3.95
130 cm breit Meter 2.95
85 cm breit, Meter
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Ein großer Posten
Damen-Schlupfhosen
in allen Farben u. Größen
Paar 1.95, 1.25,
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Herren-Tücher
weiß und mit bunten Kanten, gute
Qualität, Stück 0.45, 0.40, 0.35, 0.30,
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Wasch-Seide
Kunstseide, prachtvolle Muster
Meter 1.75, 1.65, 1.45,
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Bett-Damaste
Blumen- nnd Streifen-Muster
130 cm br., Meter 2.45, 1.95,
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Kinder-Schlupfhosen
unsere bekannt gute Oualität in allen
Farben, Paar 0.88, 0.78, 0.68, 0.58,
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Wasch-Decken
in allen Größen, mit u. ohne Fransen
Stück 3.95, 2.95, 2.25, 1.65,
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verschiedene Größen
Stück 65.00, 58.00, 27.00, 16.75,
1a.60
Ein großer Posten
Kostüme
aug guten Stoffen, zum Teil auf
Seide gefüttert
Mark 39.00, 29.00, 19.50, 14.50,
6.50
Ein großer Posten
Kostüm-Röcke
aus guten haltbaren Stoffen
Mark 6.75, 4.75, 2.75, 1.45,
O.95
Ein großer Posten
Mousseline
mehrfarbiger Druck, in großer
Aus=
wahl, Meter 0.85, 0.58,
0.38
Ein großer Posten
Woll-Mousseline
nur beste Fabrikate, moderne
Aus-
musterung, Mtr. 2,65, 2.25, 1.95, 1.65,
1.25
Ein großer Posten
Bolienne-Stoffe
in allen modernen Farben, doppelbr.
Meter 5.75, 4.75,
3.75
Ein großer Posten
Nessel
140 cm br., für Bettücher. Mtr. 0.88
80 cm breit, für alle Zwecke geeignet
Meter 0.65, 0.48,
O.25
Ein großer Posten
Kopfkissen
volle Größe, glatt, gebogt u. bestickt
Stück 2.95, 2.45, 2.25, 1.75, 1.25,
O.O5
Ein großer Posten
Damen-Hemden
Träger- und Passenformen, mit
Hohl-
saum oder Stickereien
Stück 2.75, 2.45, 2.25, 1.85, 1.25,
O.85
Ein großer Posten
Damen-Blusen
aus Voll-Voile, Mousseline, Zephir
und Biber, Mk. 3,75, 2,75, 1.45, 0.95,
O48
Ein großer Posten
Kinder-Kleidchen
nur gute, waschechte Stoffe, beste
Verarbeitung
Mark 6.75, 4.75, 3.75, 2.75,
1.75
Ein großer Posten
Zepbir-Stoffe
für Blusen u. Herren-Hemden
Meter 1.30, 0.85. 0.68,
.48
Ein großer Posten
Bett-Kattune
130 cm breit . . . Meter 1.45, 1.25
80 cm breit, in allen Farben und
Dessins, Meter 0.95, 0.85, 0.65,
O.5B
Ein großer Posten
Herr.-Einsatzhemden
gute Oualitäten, in allen Größen
Stück 3.25, 2.95, 2.65, 1.85,
1.65
Ein großer Posten
Damen-Fücher
bestickt und mit bunten Kanten
Stück 0.30, 0.24, 0.15, 0.08,
O.0ß
Ein großer Posten
Damen-Kleider
aus Monsseline, Voll-Voile, Wasch-
Seide, Crépe usw.
Mark 14.75, 9.75, 6.75, 4.75, 2.75,
1.65
10624
Ein großer Posten
Herren-Sporthemden
aus Flanellstoffen, mit 1- od. 2Kragen
Stück 4.50, 3.95,
1.95
Ein großer Posten
Herren-Ledergürtel
hell und dunkel, mit Metallschließen
Stück 1.95, 1.45, 1.25
O.85
Ein großer Posten
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Nummer 203
Samstag, den 24. Juli 1926
Seite 33
Dilsberg.
Von Dr. Ernſt=Gießen.
Ueberſehen kann ihn niemand. So anſpruchsvoll, ſo
heraus=
fordernd ſtellt er ſich hin, ſeiner Kraft, ſeiner Unbezwinglichkeit
bewußt. Den Dilsberg ſcheuen ſie alle, die Paddler, die
Ruderer, die Badenden, die Wanderer, die Radler, die
Auto=
fahrer, die ſich, jeder in ſeiner Art, die Lebensfreude erhöhen in
dem landſchaftlich ſo reizvollen Winkel Heidelberg=Neckarſteinach.
Alle bewundern auch das Bild der Kraft, das der burggekrönte
Bergkegel bietet, und doch gehört der Dilsberg noch zu den
Stief=
kindern des Wanderess. Ich rede nicht von den bequemen
Tal=
ſchleichern, die ſich damit begnügen, in wahren Sonnenſommern
dem Neckar folgend das in den Fluten badende Mannheim zu
ſehen und teilzunehmen an der ungebundenen Fröhlichkeit, die
die Heidelberger Burſchen auch heute noch in Neckargemünd und
Neckarſteinach verſchwenderiſch ausgießen. Sogar die Schar der
zünftigen Wanderer, die die unvergleichliche Schönheit des
Neckar=
tals anlockt, läßt gewöhnlich den Dilsberg liegen. Man zupft
aus dem Kranz, der um Neckarſteinach gelegt iſt, die bekannteſten
Blumen. Man ſteigt empor zur Vorder=, Mittel=, Hinterburg
und zur Burg Schadeck, die der Volksmund bezeichnend und
treff=
ſicher „Schwalbenneſt” genannt hat. Der Kranz wird in
Wirk=
lichkeit erſt jenſeits des Neckar geſchloſſen durch den Dilsberg, und
es lohnt ſich, bei einem Gang ins Neckartal einmal von
tauſend=
fach begangenen Pfaden abzubiegen und einen Beſuch der alten
Bergfeſte in die Wanderung einzuſchließen.
Der Dilsberg iſt eingelagert in die Hauptlinie 21 der
Oden=
waldklubwegbezeichnung. Die rote Scheibe, die von
Neckarge=
münd über Mückenbach, Haag, Schwanheim und Minneburg nach
Neckargerach führt, Tannen= und Buchenwald durchquerend die
Hirſchhorner und Eberbacher Neckarſchleife abſchneidet, lenkt über
Rainbach in ſteilem Anſtieg den Wanderer auf den Dilsberg. Am
wirkungsvollſten vermag das alte, wehrhafte Neſt aus dem Los
der kleingedruckten Anmerkungen der Reiſeführer herauszureißen
die Tatſache, daß der neugeſchaffene, vielbeſuchte Neckarrandweg
(Weißes R.) den Dilsberg in ſeiner Perlenkette aufgenommen
hat. Eilige können ſich in Neckarſteinach über den Neckar ſetzen
laſſen und ſich auf ſchattigem Wege zur Höhe hinaufſchlängeln.
Am eindmuchvollſten bleibt der Anmarſch von Neckargemünd. Hat
ſich bis dahin das Auge erfreut an dem friedlichen Spiel der
Neckarwellen, an den hochſtrebenden Waldungen, die abſeits der
grellen Striche der gutodurchtummelten Landſtraße die Berghänge
ſchmücken, reißt plötzlich der dreiſte Talſperrer alle
Aufmerkſam=
keit an ſich. Der Dilsberg iſt gar nicht einmal der höchſte der
Berge, die unſer Blick faſſen kann, aber er hat ſo etwas Wuchtiges,
Zähes, Derbes, daß der kleinere Herr ſeine längeren Nachbarn
gar nicht zur Geltung kommen läßt. Es iſt mit den Bergen
wie im Menſchenleben. Der Kleine läßt durch die Beſtimmtheit
und Sicherheit ſeines Auftretens die Großen, die natürlich auf
ihn hinabſehen, in Wahrheit zu ſich emporſchauen. Vergleiche
haben immer etwas Mißliches. Die meiſten hinken. So darf ich
wohl guch Widerſpruch erwarten, wenn ich beim Blick auf die
hochthronende Feſte Dilsberg erinnere an das über dem
Tauber=
grund aufſteigende Nothenburg. Natürlich habe ich, wenn ich
von Creglingen kommend auf dem Berge das lebendige
Mittel=
alter vor mir ſehe, einen gewaltigen Eindruck, als wenn ſich dem
Wanderer hinter dem Kümmelbacher Hof der Trotz des Dilsbergs
vor das Auge ſtellt. Die Maßſtäbe ſind verſchieden, und man
darf den Vergleich nicht bis in die letzte Ecke durchſchnuppern.
Gemeinſam bleibt der Eindruck des Wehrhaften, Trutzigen,
Selbſt=
bewußten, Unbezwinglichen. Die Stadt auf dem Berge im
Neckartal lacht über mittelalterliche Methoden der Kriegführung,
und die Sage hat ſicher unrecht, wenn ſie erzählt, die Bauern
hätten ſich einmal da droben nur dadurch der Angreifer erwehrt,
daß ſie über den ſiegesſicheren Feinden Bienenkörbe ausgeſchüttet
hätten, um durch peinliche Stiche die Flucht der Gegner zu
ver=
anlaſſen. Eine Siedlung, die ſo durch Natur und
Menſchen=
hand befeſtigt iſt, wie der Dilsberg, hat den Stachel ſo gut
dreſ=
ſierter Bienen nicht nötig.
Der Felskegel, von drei Seiten vom Fluſſe umgürtet, war
ſchon in den älteſten Zeiten eine Zuflucht von Wagen und
Menſchen. Reſte von Ringwallanlagen aus altgermaniſcher Zeit
beweiſen, daß die Berghöhe, durch Menſchenfleiß gefeſtigt, den
bedräuten Umwohnern Schutz bot in Drangſalen des Kampfes.
Kein Wunder, daß die Römer mit ihrem ſtrategiſchen Geſchick den
Dilsberg in ihr großartiges Verteidigungsſyſtem eingliederten.
Heiß tobte der Kampf um den mächtigen Neckarſperrer, als in den
Wirrſalen der großen Völkerbewegung die Eroberer nach feſten
Stützpunkten für ihre bedrohte Macht ſuchten. Später hat der
Dilsberg, den früh eine ſtattliche Burg krönte, ſeine Beſitzer
mehrfach gewechſelt. Von den Grafen von Lauffen erheirateten
die Herren von Düren den wehrhaften Platz. Sie, die ſich nach
ihrem Sitz Grafen von Dilsberg nannten, ſich in ihrem Adelsſtolz
nicht hinter den Pfalzgrafen bei Rhein ſtellten, ſanken zu armen
Schluckern herab, ſo daß Poppo II. ſich in die Dienſte des
pfäl=
ziſchen Kurfürſten begeben mußte. Die Burg rutſchte in den
pfälziſchen Beſitz. Die Siedlung, die ſich an die Burg
ange=
klammert hatte, wurde zur Stadt erhoben. Der Köder des
Steuernachlaſſes mehrte die Einwohnerzahl durch Zuzug aus der
Nachbarſchaft. Das Abenteuer Friedrichs V. von der Pfalz, der
ſich auf den böhmiſchen Königsthron locken ließ und wegen dieſer
königlichen Saiſonarbeit „Winterkönig” genannt wird, brachte
über ſein Stammland am Neckar die furchtbarſten Drangſale.
Tilly, der kampferprobte Feldherr Maximilians, brach in die
Pfalz ein, aber der ſieggewohnte Bayernführer ſcheiterte mit ſeiner
Kriegskunſt am Dilsberg. Ein von Neckarſteinach aus
unter=
nommener Angriff ſchlug gänzlich fehl. Nach einer Atempauſe,
die den Beſiegten gegönnt werden mußte, und nach gründlichen
Vorbereitungen wiederholte der gekränkte Tilly den Sturm von
Neckargemünd aus. Das Unternehmen aber prallte ab an der
todverachtenden Tapferkeit der Burgbeſatzung. Die meiſten
meinen, daß erſt „der Löwe aus Mitternacht”, Guſtav Adolf, den
Kriegsruhm Tillys gebrochen habe. Es war der brave
Bar=
tholomgeus Schmid, des Dilbergs Kommandant, der bei
der Aufforderung zur Uebergabe dem Sinne nach ſprach: „
Ein=
ſtehen für Pflichterfüllung bis zum Aeußerſten‟. Ein Schmid
machte Tillys Kriegskunſt zu Schanden, obgleich der bayeriſche
Feldherr ſeine beſten Truppen verwandte und dem Angriff eme
für, damalige Zeiten unheimliche Beſchießung hatte
voraus=
gehen laſſen. Der Tillyſtein, ein Felsblock mit der Inſchrift:
„Tilly am 5. April 1622”, bezeichnet die Stelle, von der aus der
Angreifer den Kampf leitete. Nach der Einnahme von
Heidel=
berg durch die Truppen der Liga ergab ſich auch die Feſte
Dils=
berg. In den folgenden Jahren rauften ſich die Schweden und
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[ ← ][ ][ → ]Seite 34
Samstag, den 24. Juli 1926
Nummer 203
die Kaiſerlichen um den Beſitz der trutzigen Burg, Hunger und
Peſt ſtiegen zuſammen empor zu der Stätte unnachahmlicher
Tapferkeit und brachen die Kraft der Burgbeſatzung. Der
Weſt=
fäliſche Friede gab Dilsberg an die Pfalz und band damit die
Burg an die wechſelvollen Schickſale des pfälziſchen
Fürſten=
hauſes. Als das verbrecheriſche Wort Wahrheit werden ſollte:
„Bräles le Palatinat! (Verbrennt die Pfalz!) und die Scharen
Ludwigs XIV., des „Sonnenkönigs”, einen ſegenſtrotzenden Gau
deutſchen Landes in Schutt und Aſche legten, blieb wie durch
ein Wunder der Dilsberg eine Oaſe in der unſeligen Wüſte.
Melac, der ſich ein trauriges Denkmal geſetzt hat durch die Ruine
des Heidelberger Schloſſes, konnte die Fackel des Verderbens
nicht in die unbezwingliche Feſtung auf dem Dilsberg tragen.
Die Burg, die in vielen Jahrhunderten durch Krieges Not und
Pein grauſam gerüttelt wurde und die Zeichen kugelfreudiger
Zeiten in ihrem Gewand trägt, hat einen friedlichen Lebensabend
gehabt. Der badiſche Staat, durch den
Reichsdeputationshaupt=
ſchluß mit dieſem Geſchenk beglückt, ſchuf hier oben einen luftigen,
luſtigen Karzer für die Heidelberger Studenten. Einen Einblick
in dieſes fidele Gefängnis läßt uns J. Bernhard tun, der ſeinem
Heimatort ein gelehrtes, leſeuswertes Büchlein gewidmet hat.
Außerhalb der Blickweite der Heidelberger Obrigkeit verſtanden
es die Muſenſöhne, bei ſchönen Mädchen zu buhlen um Kuß und
Torſchlüſſel. Franz Langheinrich hat eine Viſitation dieſes
Karzers beſungen. Der Heidelberger Kadett hat ſich aufgemacht,
um das „Garoonlogis in Dilsbergs alter Veſte” zu inſpizieren.
Aus tiefem Schlaf rüttelt er den einbeinigen Aufſeher.
Jäh iſt dem Aten, der das Neſt
Getreulich ſoll verwahren,
Bis in das hölzerne Gebreſt
Der kalte Schreck gefahren.
Wohl ſucht er mit ſubmiſſem Gruß
Sich aus der Not zu ſchlagen,
Doch ſchließlich muß der Cerberus
Sein hartes Sprüchlein ſagen:
Die Herrn ſind ſchon in aller Früh
In Odenwald gefahren,
Auf und davon, er weiß nicht wie,
Bei ſeinen grauen Haaren.
Und da er’s Türmche öffnen ſoll,
Vermeldet er beklommen,
Sie hätten Ränke toll und voll
Die Schlüſſel mitgenommen.
Verſtändnisloſigkeit gegenüber den Denkmälern der
Vergan=
genheit und mangelnde Ehrfurcht vor Leiſtungen der Ahnen
haben der Veſte den Tod gebracht. 1827 wurde die Burg zum
Abbruch verſteigert. Man darf eine ſolche Tat nicht immer mit
der Leere der Staatskaſſe entſchuldigen. Größer als heute kann
die Ebbe nicht geweſen ſein.
Auch der Dilsberg hat ſeinen Feſtſpieldichter gefunden.
Her=
mann Hottenroth hat die traurige Mär von der unglücklichen
Liebe der ſchönen Tochter des Grafen Heinrich von Düren, der
„Roſe vom Dilsberg” beſungen. Daß im Zeitalter der Licht=
effekte und rühriger Verkehrsvereine der Dilsberg auch ſeinen
Pyrotechniker” gefunden hat, der die Beſchießung der Burg durch
Tilly nachahmt, will mir weniger gefallen.
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der Zeit entsprechend zu nicht unterbietbar billigen Preisen verkaufen.
Es gelangen zum Verkauf:
Jackenkleider — Nachmittagskleider — Abendkleider — Mäntel — Complets — Blusen — Pullovers
Wollwesten — Strickkleider — Kostümröcke — Unterkleider — Strümpfe — Handschuhe — Hüte
ſetst 350, 250 150 0g5. 0.50 WoLI-W e sten
ſetzt a75. 850, 4.50 Mänte!
in allen Stoffarten
an ua a 6.50
Ein großer Posten KIOIdOT in Wolrips, Gabardine, Velour (darunter Modelle früherer Preis bis 225.—)
ſetzt Serie 9.7B Serie / 15.50 sere u119.75 serie N25.50 Serie /BB.w Sere UAB.w
Me de decche
Modell-Kleider
asberer rael, 5. 70, u, 5.- 49.
Mete dch
Trikot-Unterkleider
Af. 36e
2.85
Mete Hn Morgenröcke T 3.90 Ein großer Posten Machmittags- und AbendKleiderin alen Stoften (arunter Stücke füherer Preis bis 350—
ſetzt Serie O.7B Serie 1115.50 Serie l1 19.50 Sere V29.50 Seiie /BB.n Serie WAb.n
Mſe
Me
Mteh
Morgenröcke
seid. Trikot-Schlupfhosen
Trikot-Schlupfhosen
at ausr z0 2.95
Ma ae 1.45
v Wobrng. .. 2.c2
Ein großer Posten WaSch-Klelder in Volle und Wasch-Crepe darunter Stieße füherer Preis bis 75—)
Serie W 15.50
Serie I1 12,50
Serie V 25.50
Serie 1B.50
ſetzt Serle / B.25
Mtch
Kunst-Waschseiden-Kleider
Ma af 3 5.75
Mkch
Strick-Kleider
Js ab 2 15.50
Mrch
seidene Handschuhe
in weiß wnc Schma. .
0.45
Ein großer Bosten Weiße Waschvolle- und Opal-Blusen
Serie I1 6.25
Serie W B.25
Serie 1 A.25
jetzt Serie 2.35
iat a w. 0.25 Zwirn
I. Gpolitzten Handschuhe
itam a0 0.60 Iange Kinderstrümpfe
I9 Banß, 3dmar nd 10ß , Iea, anß ug, V.40
Ein Posten englisch gemusterte und einfarbige ROSTUIO teils auf reiner Seide (früherer Preis bis 215—)
Serie 11 39,50
jetzt Serie 22.50
Mrch
Strümpfe
neis, Sehnar, ſarbs .
2
0.75
Mte
Seidenflor-Strümpfe
ſet 1.45
m „ebwen, helen Larben. .
Ein Poten
Kunstseiden-Strümpfe
1.95
w „en orben ..
Wir bitten um Beachtung unserer Schaufensten
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Samstag, den 24. Juli 1926
Nummer 203
Kindbox-Herren
Schnurschuh
Echt gedoppelt
Sleganter
Leinen-Sct
Raet
g08.
* Eit
D
Der Ta
Braunoklerr. Halbsch.
echt Goodyear, gedoppelt
8.50 11.90 13.50
BrauneHerr. -Halbsch.
mit und ohne Nubnk-Einsätzen,
teinste Rahmenware
12.8015.5017.50
Herren-Halbschuhe
nur mod. Formen, echt Goodyear,
gedoppelt
6.50 8.50 11.80
Herren-Schnürstiefel
echt Goodyear, gedoppelt
6.95 8.95 11.90
Herr-Halbschuhe
erste Onalit.-Fabrikate
12.90 14.50 16.50
Dam.-Spangenschuhe
nur gute Onalitäten, in vielen Mod.
4.90 5.90 6.90
Dam.-Spangenschuhe
teils echt gedoppelt, auch moderne
Zugschnh-Modelle
6.90 8.90 10.90
Damen-Lack-Spangen
mit L. XV.-Absätzen, in vielen Arten
und Modellen
8.90 10.90 12.90
Damen-Schnürschuhe
braun u. schwarz, echt Boxcalf und
Cherreaux, feine Erfurter Goodyear-
Welt-Ware
6.90 9.80 11.80
Dam.-Spangenschuhe
aus grau, braun u. schwarzem
Wild-
leder u. Nubuk, mit u. ohne
Lack-
garnitur, echter L. XV.-Absatz
13.9014.8015.50
Dam.-Leinen-Schuhe
Opanken, der Hodeschuh
mit amerik. u. franz. Absätzen
11.90 13.80 14.90
Blonde u graue Modeschuhg
feinste Onalitäten und Modelle, mit
L. XVl- und amerik. Absätzen
10.9512.5014,50
BlondeSpang.-Schuhe
Original Pariser Fabrik. u. Modelle
8.90 10.80 12.90
Braun. Spang.-Schuhe
teils echt Cherreaux und Boxcalf
6.50 7.80 9.80
Herren=Sportstiefel
besonders gute, wasserdichte Oual.
16.50 14.5012.50
braun, weiß, grau, amerik. u. franz.
Absätze
4.95 3.90 1.90
Kinder-Stiefel
Eindbox, gute, kräftige Qualität
31/35
N/30
23/26
5.75 5.25 3.95
Braune Kinderstiefel
Rindbox u. Boxcalf, besonders billig
31/35
2f4
6.50 4.60
Braune Kind.-Spang.-Sohuhe
Rindbox u. Boxcalf, besonders billig
31/35
130
22124
5.00 4.50 4.25
Haus-Schuhe
aus Staff und Leder, in vielen
Ausführunger
4.50 3.50 0.95
Herren
K.Bex Stiefel
goodteor gedoppelt.
Aurchgehend geöffnet.
Ludwigsplatz 2.
(108es