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Juſ=
bis 34. Juli 2,18 Reſchsmark und 22 Pfennig
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Franfurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſirierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 184
Montag, den 5. Juli 1926.
189. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
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ſ4 Dollar — 420 Marl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streit uſw., erliſcht
ſede Verpſichiung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beltreibung fällt jeder
Rabatt weg. Banklonio: Deutſche Bank und
Darm=
ſädter und Nationalbank.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 4. Juli.
Der Bericht des Expertenkomitees hat in der Preſſe wie auch
bei dem Publikum eine günſtige Aufnahme gefunden. Er enthält
nichts Ueberraſchendes und ſtimmt in großen Zügen mit der
Regierungserklärung überein. Allein der Tatſache, daß das
Komi=
tee, welches alle Intereſſengruppen in ſich vereinigt, ſo leicht einig
werden konnte, mißt man ſchon eine große moraliſche Bedeutung
bei. Der Expertenbericht wie auch die Regierungserklärung
ent=
halten Hinweiſe darauf, daß die läſtigſten von den Sozialiſten
durchgepeitſchten Maßnahmen — Aktienbeſteuerung, Maßnahmen
gegen die Kapitalflucht uſw. — verſchwinden ſollen.
Wahrſchein=
lich, um einer unangenehmen Enttäuſchung bei den Sozialiſten
vorzubeugen und gleichzeitig vor ihrer Kapitalsabgabeforderung
eine Verbeugung zu machen, beſchloß das Expertenkomitee, ſchnell
wirkende Steuerarten vorzuſchlagen. Das Wichtigſte an dem
Be=
richt iſt jedoch unbedingt, daß es das Mellon=Bérenger=Abkommen
zur Ratifizierung empfiehlt. Damit iſt der Regierung ein
Liebes=
dienſt erwieſen worden.
Die Kammerſitzung am Dienstag „ſoll die ſchickſalsſchwerſte
und wichtigſte ſeit zehn Jahren ſein”, erklärte Tardieu in einer
Verſammlung. Die Preſſe ſieht wirklich mit einer gewiſſen
Un=
ruhe dieſer Sitzung entgegen. Es ſoll über die drei möglichen
Methoden der Sanierung: Kapitalsabgabe, gänzliche Entwertung
des Geldes nach deutſchem Muſter oder Stabiliſierung mit
aus=
ländiſcher Hilfe entſchieden werden. Schon die Frageſtellung
ſcheint etwas dialektiſch; Caillaux iſt nämlich entſchloſſen, die
un=
bedingte Notwendigkeit einer ausländiſchen Hilfe, der Kammer
darzulegen. Gleichzeitig ſoll aber auch das Berenger=Mellon=
Abkommen zur Sprache kommen, und dieſer Punkt iſt wirklich
hei=
kel. Infolge der lebhaften Propaganda gegen das
Schulden=
abkommen iſt es den meiſten Deputierten moraliſch faſt unmöglich,
Ja zu ſagen. Aber die Ratifizierung des Schuldenabkommens iſt
die erſte Bedingung der ausländiſchen Hilfe. Der beſte Ausweg
aus dieſem Dilemma iſt, der Regierung eine unbedingte
Voll=
macht in der Schuldenfrage zu geben. Jedenfalls ſoll dieſe dann
das Waſhingtoner Schuldenabkommen — wenn möglich noch mit
einigen nachträglichen Abänderungen und Zuſicherungen —
an=
nehmen. Es ſind alſo wirklich die heikelſten Probleme
franzöſi=
ſcher Politik, die in der Dienstagsſitzung zur Frage kommen
ſol=
len. In den politiſchen Kreiſen hält man aber die Befürchtungen,
die in der Preſſe und bei dem Publikum herrſchen, doch für
maß=
los übertrieben.
Sie wird alfo ihre Gefühle zu beherrſchen wiſſen und von dieſer
Verantwortung dem Finanzminiſter Caillaux — von dem jetzt
faſt jedermann die Rettung erhofft — ſoviel als möglich
auf=
bürden.
Der Bericht der franzöſiſchen Finanz=
Sachverſtändigen.
Das Finanzminiſterium veröffentlicht einen Auszug aus dem
Sach=
verſtändigenbericht über die Reſtaurierung der franzöſiſchen Finanzen.
In der Einleitung wird erklärt, daß die Zeit der tropfenweiſe
filtrierten Wahrheit vorüber ſei und daß man der Lage kaltblütig in
ihr wahres Geſicht ſehen müſſe. Zunächſt müſſe mit der Anſicht
auf=
geräumt werden, als ob der Franken wieder auf ſeinen Vorkriegswert
aufgewertet werden könnte. Es könne ſich nur um eine Stabiliſierung Ordnung der Wohlſtand auf geſunder Goldbaſis nach und nach wieder
auf einer neuen noch zu beſtimmenden Grundlage handeln. Der
Be=
richt zerfällt in der Folge in 5 Abſchnitte:
Budget.
In dieſem Abſchnitt werden zunächſt fünf grundlegende Forderungen
aufgeſtellt:
1. Verleihung von vorherrſchenden Gewalten an den Finanzminiſter
für die Löſung aller Finanzfragen, wie dies bekanntlich auch Caillaux
fordert. 2. Annahme des Budgets vor dem Ablauf des voraugehenden
Fiskaljahres, deſſen Beginn in Zukunft auf den 1. April vorgeſchlagen
wwird. 3. Schaffung neuer Einnahmequellen. 4. Das Parlament foll ſeinen Ausſührungen die Idee der Konſolidierung der deutſchen
vorläufig auf ſein Necht verzichten, Ausgaben vorſchlagen zu dürfen. Verhältniſſe ſeit dem Umſturz der Staatsſorm zugrunde legte
5. Die Budget=Operationen ſollen mehr als bisher der Offentlichkeit
bekanntgegeben werden. — Ferner werden in dieſem Abſchnitt folgende
Vorſchläge gemacht: Es ſollen Maßnahmen ergriffen werden, damit
durch die Preiserhöhung das Budgetgleichgewicht nicht gefährdet wird.
Die Gehälter der Staatsbeamten ſollen erhöht werden. Für 1926 ſollen grundlegend gebeſſert. Der geſunde Sinn des deutſchen Volkes
für 2½ Milliarden und 1927 für 5 Milliarden neue Einnahmen
ge=
ſchaffen werden, ferner Einſparungen durch eine Reorganiſation des
Verwaltungsbetriebes. Solange die Inflation anhält, ſollen vor allem
Konſumſteuern Geltung haben, deren Ertrag mit der Preisſteigerung
Schritt hält. Die endgültige Aufhebung des Zinsſcheinheftes wird ge= Ausübung ſeiner verfaſſungsmäßigen Reſhte ſich einzig den
fordert, außerdem eine beſondere Steuerkontrolle die Herabſetzung der
dikekten Steuern im allgemeinen und der Erbſchafts= und Handände= treten. Wer die heutige Zeit mit dem Werden das neuen
Staa=
rungsſteuer im beſonderen. Was die indirekten Steuern anbetrifft
wird die Rebiſion der Zölle und die Einführung von Wertzöllen auf tes im Jahre 1919 vergleiche, der könne die Stärke dieſes Um=
Goldbaſis gefordert ſowie die Erhöhung der Eiſenbahnfrachten und
Tarife und der Abgaben auf Zucker und alkoholiſche Getränke.
Treſor.
Schuld und der Bank von Frankreich. Die Sachverſtändigen lehnen die
Zwangskonſolidierung der ſchwebenden Schuld die Vermögensſteuer und lichſte Auswirkung der Inflation geweſen ſei.
die Zwangsanleihe ab, weil dadurch das Vertrauen in den Staat noch
mehr erſchüttert würde. Die Amortiſierung der ſchwebenden Schuld ſoll vor ſich. Früher habe man ſich Deutſchland gegenüber ſtets nur
einer Verwaltungskaſſe übertragen werden und dieſe ſoll ſowohl für die
Regelung der Verteidigungsſcheine als auch der Schatzſcheine aufkommen, nationalen Verhandlungen habe faſt nie unter dem Zeichen der
Die Vorſchüſſe der Bank von Frankreich an den Staat könnten zum
größten Teil getilgt werden, indem der Metallbeſtand der Bank auf den den, Deutſchlands Gleichberechtigung, mitzuarbeiten an der
Lö=
reuen Kurswert aufgewertet würden. Die Bank von Frankreich wäre
zu ermächtigen, für 5 Milliarden neue Banknoten auszugeben, die aber
richt in den Handel gelangen dürfen, ſondern ausſchließlich für die
Be=
gleichung vorübergehender Fehlbeträge der Staatskaſſe zu reſervieren
wären.
Stabiliſierung.
Der Bericht ſtellt feſt, daß man ſofort mit Mut an das
Stabili=
erungswerk herangehen müſſe, daß aber der Stabiliſierungskurs augen= Aeußerungen zu wenden, die über das Dawesabkommen
ent=
licklich noch nicht feſtgeſetzt werden könne. Der Bank von Frankreich
nüſſe bei der Stabiliſierung eine große Rolle zufallen. Dazu ſeien Reviſion des Dawesgutachtens, daß ein Volk, das durch den
ver=
ang= oder kurzfriſtige Kredite in Höhe von mindeſtens 200 Millionen
Dollar erforderlich. Da 1929 die Bezahlung der Kriegsvorräte an
Imerika in Höhe von 400 Millionen Dollar fällig werde und da dieſer ſchen Eindruck erwecken dürfe, wie das heute durch jene Maß=
Zetrag bis dahin niemals verfügbar ſein könne, ſo ſei die Ratifizie= nahmen der Großſtädte geſchehe, die ſich bei der Schaffung
öffent=
ung des Waſhingtoner Abkommens eine gebieteriſche Notwendigkeit.
luch die Schuld an England müſſe ohne Verzug geregelt werden, wohl unſere tatſächlichen Verhältniſſe Zurückhaltung erforderten
ear naher Zukunft könnte auch das Geſetz über die Kaditalausfuhr ohne und die Steuerbelaſtung weit überſpannt ſei.
Vom Tage.
Reichswehrminiſter Dr. Geßler iſt von ſeinem Urlaub
wieder in Berlin eingetroffen und hat die Leitung des
Miniſte=
riums wieder übernemmen.
Der Stand der Arbeitsloſigkeit in Berlin erhöhte
ſich gegen die Vorwoche um rund 4000 Perſonen, ſodaß er gegenwärtig
20 731 beträgt. Die Zahl der Unterſtützungsempfänger beläuft ſich
ins=
geſamt auf 203 862 Perſonen.
Amundſen hat ſich nach Norwegen eingeſchifft. Vor ſeiner
Ab=
reiſe in New York erklärte er, daß er ſein Lebenswerk als
vollendet anſehe und nicht mehr in der Oeffentlichkeit auftreten
werde.
In Homdon fand geſtern die große Flugdemonſtration
ſtatt, an der 188 engliſche Militärflugzeuge teilnahmen. Die
Ver=
anſtaltung war durch prächtiges Wetter begünſtigt, ſo daß mehr als
100 020 Zuſchauer ihr beiwohnten, darunter das engliſche und ſpaniſche
Königspaar, der Exkönig von Griechenland und der Sohn des
japani=
ſchen Kaiſers.
Die Feier des amerikaniſchen
Unahhängigkeits=
tages verlief in Paris ohne Zwiſchenfälle.
Die portugieſiſche Regierung hat die kürzlich
feſtgenom=
menen politiſchen Führer wieder in Freiheit geſetzt.
Die Britiſh United Preß meldet aus Jeruſalem, daß zwiſchen
Tri=
polis und Baalbeck ein neuer großer Aufſtandsherd
gegen die Franzoſen entſtanden ſei.
In politiſchen Kreiſen Amerikas rechnet man damit, daß der
Pro=
hibitionschef Andrews demnächſt zurücktreten werde,
weil der Kongveß die von ihm vorgeſchlagenen Kredite für die
Verſtär=
kung der Alkoholbekämpfung verweigert hat.
Schaden rückgängig gemacht werden. Bei der Stabiliſierung ſeien drei
Etappen zu unterſcheiden: 4) In der Periode der Vorſtabiliſierung
wäre der Betrag der Vorſchüſſe der Bank von Frankeich endgültig auf
das gegenwätige Niveau feſtzuſetzen. Unter dieſen Umſtänden werde es
dann nicht mehr notwendig ſein, den Banknotenumlauf auf einen
Maximalbetrag zu fixieren. Dieſe Fixierung wäre im Gegenteil für
den Handel ſchädlich. Die Bank von Frankreich könnte außerdem den
Tageskurs des vom Publikum theſaurierten Gold= und Silbergeldes
zu=
rückkaufen. B) In der Periode der tatſächlichen Stabiliſierung könnte
die Bank von Frankreich wieder ermächtigt werden, zu einem beſtimmten
Kurs Gold und Deviſen zu verkaufen. Gleichzeitig wären die
Beſtim=
mungen über die Goldausfuhr aufzyheben. C) In der Periode der
endgültigen Stabiliſierung wäre eine neue Frankenwährung zu ſchaffen
und die Bank von Frankreich könnte letzten Endes wieder ermächtigt
werden, die neuen Banknoten gegen Gold einzulöſen.
Wirtſchaftliche Folgen der Stabiliſierung.
Die Sachverſtändigen legen ſich Nechenſchaft davon ab, daß die
Stabiliſierung nicht ohne eine ſchwere wirtſchaftliche Kriſis vollzogen
Eine rieſige moraliſche Verantwortung ruht auf der Kammer, werden kann. Es müſſe mit Preisſteigerungen, Arbeitsloſigkeit, Falliten
und für den Staat mit Steuerrückgängen gerechnet werden. Gleichwohl
dürfe es nicht hindern, das Stabiliſierungswerk ſofort zu unternehmen.
Die Privatwirtſchaft könnte den Folgen der Stabiliſierung durch
Ver=
beſſerung der Betriebsmethoden und der damit im Gefolge ſtehenden
Herabſetzung der Geſtehungspreiſe begegnen. Die Privatwirtſchaft und
der Staat hätten engere Fühlung mit einander zu nehmen als bisher.
Die ausländiſchen Arbeitskräfte wären zu vermindern. Der Verbrauch
einzuſchränken und die Wirtſchaftsmöglichkeiten des Landes und der
Kolonien beſſer zu erſchließen als bisher. Auch der Sparwille des
Publikums ſollte wieder gehoben werden.
Schluffolgerungen.
Der Bericht bemerkt zum Schluß, daß ſeine Vorſchläge ein
unteil=
bares Ganzes darſtellen. Die Sachverſtändigen ſind überzeugt, daß die
Durchführung ihres Planes tatſächlich die Stabiliſierung verbürgen
könne und daß bei genügender Diſziplin ohne Störung der inneren
hergeſtellt werden kann.
Eine Rede Streſemanns.
Hannover, 4. Juli.
Auf einer Kundgebung der Deutſchen Volkspartei
Hanno=
ver=Oſt ſprach Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, der
und die Notwendigkeit der Mitarbeit am heutigen Staate, als
Pflicht für alle und als Ausdruck wahrer nationaler Geſinnung
hervorhob. Sowohl außen= wie inmenpolitiſch hätten ſich die
Verhältniſſe in Deutſchland ſeit den Tagen des Jahres 1918
habe ſich von der faſt unbegrenzten Macht der Volksbeauftragten
wieder zu der verfaſſungsmäßigen Geſtaltung der Dinge
zurück=
gefunden. Trotz mancher Rückſchläge werde das Volk in der
Parteien zuwenden, die für eine Feſtigung des Staates
ein=
ſchwungs nicht leugnen. Nichts ſei erfreulicher für die Geſtaltung
der Umwandlung der Dinge, als der Beginn des Steigens der
Sparkaſſeneinlagen, die davon zeugen, daß das Volk mit Recht
Vertrauen zu der deutſchen Währung habe und ſich von jenem
Dieſer Abſchnitt beſchäftigt ſich im beſonderen mit der ſchwebenden jedem Sparſinn abgewandten Taumel entferne, der die bedauer=
Dieſelbe Konſolidierung gehe auf außenpolitiſchem Gebiete
ultimativer Drohungen bedient. Seine Teilnahme an den inter=
Gleichberechtigung geſtanden. Heute ſei dieſe Periode
überwun=
ſung der großen internationalen Fragen, werde als
ſelbſtver=
ſtändlich angenommen, und derſelbe Völkerbund, der im Jahre
1919 Deutchlands Eintritt abgelehnt habe, habe ſelbſt gewiſſe
Schwierigkeiten mit großen ihm angehörenden Nationen nich:
geſcheut, um ſich die Mitarbeit Deutſchlands zu ſichern.
Der Außenminiſter nahm dann Veranlaſfung, ſich gegen die
ſtanden, und betonte im Zuſamnienhang mit der Forderung nach
lorenen Krieg tatſächlich arm geworden ſei, auch nicht einen
fal=
licher Einrichtungen keinerlei Einſchränkungen auferlegten, ob=
Selbſtbeſtimmungsrecht und
Imperialismus.
Von
Prof. W. Schüßler.
Als die angeblich demokratiſchen Nationen von Weſteuropa
und Amerika die Waffen erhoben, um das „geknechtete” deutſche
Volk von ſeinen Fürſten zu befreien und um ein für allemal das
Selbſtbeſtimmungsrecht der freien Völker zur Grundlage des
neuen Staatsbaues von Europa zu machen, da glaubte mancher
brave Spießer in Deutſchland, daß nunmehr eine neue Epoche der
Menſchheit angebrochen ſei. Klangen die Verſprechungen
Wil=
ſons doch ſehr angenehm im Ohr; und als man die Waffen im
Vertrauen auf das neue Evangelium niederlegte, glaubte vielleicht
mancher, auf Grund der 14 Punkte könne nichts mehr paſſieren.
Das Diktat von Verſailles war eine furchtbare Enttäuſchung.
Denn ſtatt des Selbſtbeſtimmungsrechts, für das die Entente
angeblich gekämpft hatte, erlebte das deutſche Volk ſeine nationale
Zerreißung, ſo daß mit Recht von einer Teilung Deutſchlands
geſprochen werden kann. Ganz abgeſehen von der Wegnahme
Elſaß=Lothringens und der zu Belgien geſchlagenen Gebiete,
ſo=
wie der kurzerhand an Polen überantworteten Teile wurde
Deutſch=Oeſterreich trotz ſeines feierlich ausgeſprochenen Willens
nücht mit Deutſchland vereinigt. Und von den Deutſchen, die den
italieniſchen Fasciſten in Südtirol zur Entdeutſchung anvertraut
wurden, wiſſen wir ja alle.
So alſo ſah das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker, jener
geheiligte Grundſatz der Demokratie aus. Statt der Vernunft,
mit der eine europäiſche Ordnung hätte hergeſtellt werden müſſen,
ſiegte die kraſſe Unvernunft, es triumphierten die Raubtier=
Inſtinkte der großen Maſſen in den feindlichen Ländern. Das
Diktat von Verſailles mit ſeinen aberwitzigen Beſtimmungen iſt
das Ergebnis einer unerhörten Maſſenaufreizung; und die
Staatsmänner von England und Frankreich, die aus lediglich
egoiſtiſchen Gründen, nämlich um ſich an der Regierung zu
hal=
ten, die Maſſen der Wähler zu den wahnſinnigſten
Friedens=
forderungen aufgepeitſcht hatten (Lloyd Georges Wahlparole:
Hängt den Kaiſen!) wurden die Geiſter nicht mehr los, die ſie
gerufen hatten. So wurde jede vernünftige Regelung von
vorn=
herein unmöglich. Denn kraft des parlamentariſchen Syſtems
konnte kein leitender Staatsmann vor ſeiner Kammer mit leeren
Händen erſcheinen; jeder mußte, um den entfachten
Maſſenleiden=
ſchaften zu ſchmeicheln, mit den erreichten Maximalforderungen
nach Hauſe kommen!
Dieſer ſogenannte Friede von Verſailles iſt, ſo geſehen,
zu=
gleich die furchtbarſte Anklage gegen demokratiſche Außenpolitik.
Vor allem ſollten die Anhänger der ſogenannten neuen Zeit uns
nicht mehr weismachen, daß das Zeitalter der Demokratie das
der Völkerverſöhnung ſei. Im Gegenteil: je demokratiſcher die
Welt wurde, deſto furchtbarer wurden die Kriege, deſto
entſetz=
licher die Friedensſchlüſſe. Nie iſt die Welt imperialiſtiſcher
ge=
weſen als jetzt. Das hat einen ſehr einfachen Grund, der von
ſämtlichen Demokraten der Welt auch begeiſtert zugegeben wird
— mit Ausnahme allein der deutſchen. Nämlich den, daß die
großen Maſſen der Völker die Nachbarn in Wirklichkeit gar nicht
ſchätzen, achten und lieben, ſondern ſie im Gegenteil, wenn nicht
vernichten, ſo doch mindeſtens beherrſchen wollen! Denn in
jedem Volke (wie in jedem Einzelmenſchen) iſt der Wille zur
Macht vorhanden und verlangt Berückſichtigung. Der Gedanke,
über ein anderes Volk oder Völker zu herrſchen (und führe ſelbſt
der Weg dahin über Berge von Leichen) iſt für jede Nation
be=
rauſchend. Wie hat das ruſſiſche Volk vor 1914 ſich in den
Ge=
danken vernarrt, über Oeſterreicher, Ungarn und Deutſche
herr=
ſchen zu können, mit welcher Wonne betrachtet ſich nicht jeder
franzöſiſche Bürger heimlich als Herr in Elſaß=Lothringen —
ge=
rade weil er genau weiß, daß es keineswegs franzöſiſch iſt! Die
hauptſächlichſten Träger des imperialiſtiſchen Gedankens in
Ame=
rika ſind die großen Volksmaſſen, die bekanntlich auch begeiſtert
gegen Deutſchland loszogen. Ja, man kann ruhig behaupten,
daß Demokratie und Imperialismus ſich nicht etwa ausſchließen,
ſondern geradezu Korrelate ſind — mit Ausnahme Deutſchlands.
Nur hier ſind die echten Demokraten ehrliche Pazifiſten und
Völkerverſöhnler, und ſie merken bei gelegentlichem
Zuſammen=
treffen mit Ausländern gar nicht, daß ſie allein auf
weiter Flur ſtehen und eine ſehr merkwürdige Figur
machen. Und doch gilt das Wort, daß Demokratie und
Herrſcherwille und Macht= und Kampftrieb der Maſſen
zuſammengehören, in gewiſſem Sinne auch für Deutſchland. Nur
daß ſich der Kampftrieb unſerer radikalen Demokratie nicht, wie
in anderen Ländern, gegen den auswärtigen Feind richteſt (den
man vielmehr, angetan mit einem Schafspelz, in roſigſtem Lichte
ſieht), ſondern gegen die eigenen Volksgenoſſen in Geſtalt des
ſog. Klaſſenkampfes. Der ganze Kampf= und Machtwille der
Maſſen der ausſchließlich in Deutſchland gegen das Ausland nie
aufgerufen wird, wendet ſich um ſo ſtärker gegen die ſog,
Kapi=
taliſten, Reichen und Ausbeuter. Dieſelben Leute, die nach
außen Völlerverſöhnung und Frieden predigen, ſchlagen im
Innern buchſtäblich mit Knütteln und fordern zu Raub und
Gewalttat auf, wie bei der Frage der Fürſtenenteignung. Von
Recht und Gerechtigkeit iſt in ſolchen Zeiten keine Reße, und das
Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker gilt im Großen ſo wenig wie
im Kleinen. Dahin iſt es mit dem optimiſtiſchen Glauben an
den guten” Menſchen der Aufklärung gekommen, von der
un=
ſere Demokraten ihn übernommen haben. Die Kirche denkt
be=
kanntlich anders über dieſen Punkt, und Friedrich der Große,
der alt genug wurde, um die Menſchen zu kennen, ſchämte ſich
oft, dieſer verfluchten Raſſe” anzugehören. Eine Aenderung
des Syſtems unſerer Formaldemokratie iſt gar nicht zu erwarten.
Das würde die Kräfte des geſchwächten Staates überſteigen.
und ſo wird denn unſer Schifflein auf dem tobenden Meer der
Maſſenleidenſchaften ſolange hin= und hergeworſen werden, bis
es ſcheitert. Und dann wird man noch befriedigt konſtatieren,
daß das Prinzip ſehr gut und richtig geſpeſen ſei, wenn auch
die Durchführung zu wünſchen übrig ließ. ..
Seſte 2
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 5. Juli.
Ein Rieſenfeuerwerk
fand geſtern abend im Orangeriegarten ſtatt. Hunderte und Hunderte
froher, ſonntäglich gekleideter Menſchen ſahen im Laufe des Sonntags
bedenklich nach dem Himmel. Der geheime Wunſch Aller erfüllte ſich,
der Wettergott hatte ein Einſehen, und ſo waren die großen
Vorberei=
tungen im Beſſunger Herrngarten nicht erfolglos. Nach Einbruch der
Dunkelheit gegen halb 11 Uhr ſtieg die erſte Rakete in die Luft, und
nun folgten Feuerwunder auf Feuerwunder: Blumen=, Knall= und viele
andere Flammenraketen. Den Höhepunkt der Veranſtaltung boten die
verſchiedenſten neueſten Erfindungen auf dem Gebiete der
Feuerwerks=
kunſt. Da wurde zum Beiſpiel ein Rieſenwaſſerfall gezeigt, der in
leuch=
tenden Flammen aus einer Höhe von 8 Metern in 2) Meter Länge vor
den ſtaunenden Zuſchauern ſich ergoß. Aus dem Rieſenprogramm ſeien
weiter nur einzelne Beſonderheiten in Erinnerung gebracht, da es
un=
möglich iſt, jede Schönheit für ſich beſonders hervorzuheben. Da gab es
unter anderem achtteilige Windmühlenflügel mit 64 Brändern, die den
Zuſchauern begeiſterte Bewunderungsrufe entlockten. Ferner wurden
Horizontalſonnen mit 5 Brändern, Pyramiden, ſich drehend,
Brillant=
fontainen mit farbigen Lichterdekorationen, 16teilige Brillantſterne, die
mit viermaligem Feuerwechſel und 132 Freibrändern dekoriert waren,
abgebrannt. Ein Bewundern ging durch die Menſchenmaſſe; ein
der=
artiges Feuerlerk war wohl in Darmſtadt noch nicht geſehen worden.
Und immer nahm die Farbenpracht noch kein Ende. Dem Darmſtädter
Publikum verſchlug es den Atem, alle ſtaunten das grandioſe
Feuer=
werk an; mehrfach hörte man Händeklatſchen und Rufe des Entzückens.
Minutenlang leuchtete der obere Teil des Herrngartens in einem roten
Flammenmeer auf. Brillantſonnen und =Medaillons, Prachtkaskaden,
Palmbäume aus rauſchenden goldgelben Feuerbränden, Glorien mit
rotierendem Sonnerad, ſowie Brillant=Doppel=Kaskaden und eine
Mo=
ſaik=Front vervollſtändigten das Programm, das nach einſtündiger
Brenndauer mit einem Rieſenblumenſtrauß, Raketen und Bomben ſeinen
Abſchiuß fand. Dieſes Rieſenfeuerwerk., das all denen, die es ſehen
konnten, in ſteter Erinnerung bleiben wird, wurde von der Zirma
Wal=
lenſtein ausgeführt. Unermüdlich konzertierte das Städtiſche Orcheſter
und trug durch ſeine ausgewählten Muſikſticke erheblich zur allgemeinen
Unterhaltung bei. Nach Beendigung des Feuerwerks ſtrömte ein großer
Teil der Zuſchauer in das Orangeriehaus, wo man bei einer erſtklaſſigen
Streichmuſik und bei Geſellſchaftsball noch einige Stunden Gemütlichkeit
fand und ſo die Sorgen des Alltags reſtlos vergaß.
Montag, den 5. Zuli 1926
* Der Deutſche Ning, in dem eine Reihe von Darmſtädter
Jugend=
verbänden zuſammengeſchloſſen iſt, veranſtaltete geſtern vormittag, vom
Wetter begünſtigt, auf der Kraftsruhe eine Lienhard=
Morgen=
feier. Dieſe war ſehr zahlreich beſucht; es mochten etwa 200 Perſonen
— in der überwiegenden Mehrzahl Jugendliche — zugegen geweſen ſein.
Bibliothekar Dr. Liſt hielt einen Vortrag über den Dichter Friedrich
Lienhard, den er als Elſäſſer, Dichter und Menſchen charakteriſierte, ihm
ſeine gebührende Stellung in der deutſchen Heimatliteratur zuwies, aber
auch die Gründe erörterte, warum Lienhard heute noch ſozuſagen
un=
bekannt oder verkannt iſt. Der einzige Weg, um den Dichter dem
deut=
ſchen Volk nahezubringen, führe über die deutſche Jugend. Lienhard,
ſo erklärte der Redner weiter, vermag ſich ſchwer weite Kreiſe als
Dra=
matiker zu gewinnen, weil er zu populär, zu lehrhaft iſt; auf der
ande=
ren Seite ſteht dem Erfaſſen ſeiner Eigenart entgegen, daß ſeine
Ge=
danken allzu ſehr durch Symbole ausgedrückt werden, die oft nicht leicht
zu verſtehen ſind. Gerade für den zuletzt genannten Zug in ſeinem
Schaffen bietet die dramatiſche Dichtung Lienhards „Till Eulenſpiegel”
ein Beiſpiel, auf das Dr. Liſt beſonders hinwies, weil das Mittelſtück
aus dieſer Trilogie, betitelt „Der Fremde”, ſpäter aufgeführt wurde.
Der Redner legte im einzelnen dar, wie die Eulenſpiegeldichtung durch
Goethes Fauſt beeinflußt iſt, wie nicht die alte Volksüberlieferung im
Mittelpunkt der dramatiſchen Geſtaltung ſteht, ſondern wie die Sage
durchgeiſtigt und mit Goetheſchen Gedankenketten durchſetzt iſt. Die Wette
findet ſich wieder, wie im „Fauſt”, und der Gedanke, daß der Augenblick,
wenn er ſchön ſei, verweilen ſolle. Auch der fauſtiſche Gedanke iſt in der
Dichtung ausgeſprochen, daß der höchſte Augenblick ein Tod nach einem
arbeitsreichen Leben ſei. Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen griff der
Redner nochmals auf die Erklärung zurück, daß die Jugend in erſter
Linie berufen ſei, für das literariſche Wirken Lienhards eine breiterer
Grundlage und ein tieferes Verſtändnis in unſerem Volke zu ſchaffen.
Die Anſprache wurde mit lebhaftem Beifall von der Zuhörerſchaft
auf=
genommen. Unter der Leitung von Franz Harres wurde ſodann das
Laienſpiel „Der Fremde” aufgeführt. Die Bühne bildete die Schutzhütte
der Kraftsruhe. Die äußeren Formen des Spiels ſind etwa die eines
Hans Sachs=Stückes; ein Ehrenhold (Herold) ſpricht einen Prolog, der
die Fabel des Shickes umſchreibt und die Mitwirkenden den Zuſchauern
vorſtellt. Im Mittelpunkte der ziemlich einfach verlaufenen dramatiſchen
Handlung ſteht Till Eulenſpiegel, den Herr Harres ausgezeichnet
ver=
körperte; aber Lienhard hat dieſe Geſtalt geradezu als einen ernſten, faſt
peſſimiſtiſchen Philoſophen gezeichnet, der ſeine eigene Welt= und
Lebens=
anſchauung verkündet, Rätſel über ſeine Perſon aufgibt und am Schluß
des eindruckstiefen Spiels bekennt, daß er Eulenſpiegel, der Hofnarr des
Herzogs von Braunſchweig, iſt. Die Aufführung ging glatt von ſtatten;
alle Mitwirkenden gaben ihr Beſtes und ernteten ſtarken Beifall als
Dank. Die Veranſtaltung war von gemeinſamen Geſängen und
Tanz=
vorführungen umrahmt.
* Eine Sonntagsfahrt nach Eiſenach.
Viele Hundert frohgeſtimmte und erwartungsfreudige Menſchen
führte am Sonntag ein Sonderzug der Reichsbahn aus dem Rheingau,
aus Rheinheſſen und Darmſtadt in raſcher, bequemer Fahrt über
Frank=
furt—Fulda nach Eiſenach und ſeine Stätten voll geſchichtlicher
Erinne=
rungen. Der Vormittag war der Beſichtigung der Stadt ſelbſt und ihrer
Sehenswürdigkeiten gewidmet. Ueberall waren Fremde, in Gruppen wieder ein größeres Unglück zu verzeichnen. Der Schnellzug Le Havre—
und einzeln; die Häuſer und Gitter ſind friſch angeſtrichen, und um die
Lampen und Straßenbahnmaſten prangen in halber Höhe freundliche
Blumenkäſten. Eiſenach iſt die Stadt der Denkmäler, auf jedem Platze
ein anderes. Das neueſte, zur Erinnerung an die im Weltkrieg gefallenen
Aerzte errichtet, erſt vor wenigen Tagen eingeweiht, iſt einfach und
wür=
dig. Neben modernen, mehr oder weniger ſchönen Bankpaläſten und
Geſchäftshäuſern weiſt Eiſenach, ohne üüber ein charakteriſches,
geſchloſ=
ſenes Straßenbild zu verfügen, eine Fülle wunderſchöner alter Bauten,
meiſt Fachwerkhäuſer, auf, deren eindringliche Wirhung durch eine
har=
moniſche Bemalung oft unterſtützt wird. Die Front des alten Nathauſes
zieren paſſende Sprüche. Auf Schritt und Tritt ſtreift man hiſtoriſche
Namen und Geſchehniſſe: Bach, Luther, Napoleons Durchzug und ein
Lutherhaus, beſſer Cotta=Haus genannt, ſieht man ſtaunend bielleicht
welch’ beengenden Raumverhältniſſen das Lutherſtübchen und Luthers
Schlafkammer gehalten ſind.
Ueber Mittag fanden ſich die Teilnehmer an den vier Führungen in
verſchiedenen Gaſthäuſern der Stadt zu einem gediegenen Mittgeſſen
zu=
ſammen. Nachmittags ging es dann auf einem ſchönen,
abwechſlungs=
reichen Wege mit herrlicher Fernſicht dem langerſehnten, ſchon vom Zuge
aus begeiſtert begrüßten Ziele, der Wartburg, entgegen, am Reuterhauſe
vorbei perAuto oder zu Fuß, auf ſteilſter, ſchlüpfrig=gefährlicher Fahrſtraße.
Der Wettergott hatte übrigens ein Einſehen; von einigen Spritzern
abgeſehen blieb es zwar bedeckt, aber kühl und trocken.
Endlich kam man auf die Wartburg ſelbſt. Wenn man die Form
und Art der Reſtaurierung als einmal gegeben hinnimmt, hat man doch
eine rechte Freude an den ſchönen Näumen, der Kemenate mit dem
viel=
farbigen Moſaik, dem prächtig=prunkvollen Feſtſaal, der waffenſtrotzenden
Nüſtkammer und dem farbenfrohen Sängerſaal. Das Lutherzimmer
konnte mit am treueſten erhalten werden. Die Wand iſt an der Stelle
mit dem Tintenfleck vollkommen abgekratzt; zu Viele haben ein
Slück=
chen zum „Andenken” mitgenommen. Noch einen Blick in die
geheimnis=
voll verſchleierten Thüringer Berge, dann geht es wieder hinunter in
die Stadt und nach einem zwangloſen Bummel froh und zufrieden im
gleichen Sonderzuge nach Hauſe.
Geschäfts-Verlegung
Friseur Ludwig Welter
nach Elisabethenstraße 53, nächst der Neckaretr. (9722
— Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheater. Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Heute Montag
und täglich abends 8 Uhr wird die Operette „Die luſtige Witwe”
ge=
geben (Montag 2. Abonnementsvorſtellung für die Montagsmieter). In
Vorbereitung befindet ſich die Operette „Filmzauber”, und iſt es der
Direktion gelungen, für die Rolle des „Muſenfett” das beliebte
ehe=
malige Mitglied des Landestheaters, Bruno Harprecht, als Gaſt zu
gewinnen. Außerdem bereitet die Direktion eine Uraufführung „Das
Abenteuer der Marcheſa” von Eünther Bibo, Muſik von Max Bertuch
vor.
— Dem Andenken Richard Sternfelds. Der Vorſtand der
Orts=
gruppe Darmſtadt des Richard Wagner=Verbandes deutſcher Frauen
ſchreibt uns: Nach kurzer Krankheit iſt am 21. Juni in ſeinem Heim zu
Zehlendorf unſer treuer Freund und der begeiſternde Förderer unſerer
Sache, der Profeſſor Dr. Richard Sternfeld, geſtorben. Mit der Kunſt
Nichard Wagners war er vertraut wie wohl kein Zweiter in unſerer
Zeit. In wunderbarer Kongenialität hatte er ſich eingefühlt und
ein=
gearbeitet in das tiefſte Weſen des unerſchöpflichen Lebenswerkes des
Bahreuther Meiſters. Er hatte Wagners Forderung richtig erfaßt: „Wir
müſſen für eine ethiſche Seele der Zukunft ſorgen‟. Dieſer Aufgabe hat
Richard Sternfeld mit voller Hingabe und reichem Verſtändnis gedient
als ein echter Jünger ſeines Meiſters. Er erkannte die Aufgabe der
Kunſt darin, daß ſie einzig imſtande ſei, die großen, geheimnisvollen
Geſetze, nach denen wir alle unſeres Daſeins Kreiſe vollenden,
eindrucks=
voll, allverſtändlich und ſo überzeugend darzulegen, daß ſie uns zu
per=
ſönlichem Beſitz werden. Wer das erkannt, muß in dem Schöpfer des
Muſikdramas einen der entſcheidendſten Hüter und Pfleger der
Volks=
ſeele ſehen. Und den Beweis dafür hat Nichard Sternfeld in ſeiner
wundervollen Ausdeutung der Werke Wagners in überzeugender Weiſe
geführt. Das war kein „Populariſieren” im gewöhnlichen Sinne des
Wortes, nein, das war ein heiliger Dienſt nach Goethes Weiſung: „
Wa=
rum ſucht ich den Weg ſo ſehnſuchtsvoll, wenn ich ihn nicht den Brüdern
zeigen ſoll”. Und ſo hat er uns denn in zahlreichen weihevollen
Ver=
anſtaltungen den Weg gezeigt in das Wunderland der Wagnerſchen
Kunſt und Weltanſchauung mit Worten und Erläuterungen, die aus
klar=
ſtem Verſtehen und wärmſtem Empfinden kommen. Dazu kam eine
er=
ſtaunliche Begabung, die Tonwelt Richard Wagners am Flügel lebendig
werden zu laſſen. — Für ſolchen hehren Dienſt ſei dem Heimgegangenen
aufrichtiger, unauslöſchlicher Dank geſagt. Wir wollen uns in treuer
Arbeit für unſere Sache des verklärten Mitarbeiters mit dem gütigen
Herzen würdig zeigen. Und der Schluß des Tannhäuſers, den der
Ver=
ſtorbene uns in einer unſerer letzten Veranſtaltungen ſo weihevoll
ge=
deutet hat, gelte auch ihm: „Nun geht er ein in der Seligen
Frieden.”
urte sek-ReChfsSchUTE LuRcN VERLAS GSKAR HEISTER wERDAu
(Nachdruck verboten)
72)
Frau Maha von Syrtinghall war in Begleitung Miſter
Pur=
linbrokes und einigen hervorragenden amerikaniſchen
Sports=
leuten in Berlin eingetroffen.
Ihr erſter Gang war, Werner aufzuſuchen, den ſie mit
Kerpen zuſammen in der gemeinſamen Wohnung in
Charlotten=
burg antraf.
Sie fand ihn ſehr bedrückt. Alle Herzlichkeit in ſeinem Ton
bermochte den Eindruck nicht zu zerſtreuen.”
„Du biſt voll Sorgen, Werner?”
„Er nickte ſchwer.”
„Es iſt um Klaus.”
„Was iſt mit ihm?”
„Er ſchafft’s nicht. Er quält ſich ab, und doch geht es nicht
mehr. Seit vier Tagen treiben wir kein anderes Training als
halbſchnelles Laufen, und es ſtrengt Klaus ſchwer an. Er läuft
ganz ſtumpf."
Sie ſah die namenloſe Qual, die in ſeinen jungen, ſchönen
Zügen arbeitete.
„Es ſind noch über zwei Wochen Zeit.”
„Was ſind zwei Wochen. Wir haben fünfzehn Jahre
ge=
braucht, um ſoweit zu kommen. Von Kind an Tag um Tag ſind
wir gelaufen, haben kaum einen Tag verſäumt.”
Frau Maya nahm ſeine Hand.
„Liebſter, ich verſtehe von alledem nichts, aber ich ſage mir
immer, daß Klaus wohl erſt ein paar Wochen laufen muß, ehe
er das lange Ausſetzen wieder wettgemacht hat. Haſt du nicht
mit Klaus über alles geſprochen?"
„Ja. Er ſpricht wenig. Oft bleibt er Antworten ſchuldig.
Er leidet unter einer Zwangsidee. Er ſagt ſich ſtändig, daß
Hanna die Wahrheit über ſein Schickſal erfahren könnte. Der
Gedanke quält ihn unaufhörlich.”
Hilflos hörte es die ſchöne Frau und verbiß die
auffteigen=
den Tränen.
Sie fühlte ſich weiter denn je von dem erſehnten Glück
entfernt.
Herr Purlinbroke aus New York war aufs tiefſte betroffen,
als er durch Maya die von Werner ausgeſprochene Befürchtung
erfuhr.
„Läßt ſich da gar nichts tun?. Wenn ich zu der jungen Dame
hinfahre und ſie aufkläre?”
„Um Gotteswillen; das wäre ihr Tod.”
„Kann man die Brüder nicht trainieren ſehen?”
Morgen früh fahren wir nach Charlottenburg.”
Als ſie am nächſten Tage zuſammen auf dem Sportplatze
ſtanden, ließ der Amerikaner kein Auge von den prächtigen
Ge=
ſtalten der beiden Brüder.
„Famoſe Burſchen!“
Seine Augen glitten taxierend an ihnen herunter.
„Eigentlich etwas zu groß als Läufer. Seit wann laufen ſie?‟
Seit dem ſiebenten Lebensjahre, glaube ich.”
Geſpannt verfolgte er den halbſchnellen Lauf.
„Ich glaube, der Werner ſieht etwas ſchwarz. Heute war
das Laufen beſtimmt ohne Tadel. Und die Luft iſt ihm nicht
knapp geworden. Er ſcheint ſich nicht ausgeben zu wollen.”
Werner hatte dasſelbe Gefühl wie der Amerikaner, und es
ſxornte ihn zu ſtärkſter Leiſtung an.
„Was nun?” fragte er Klaus.
„Eine Stunde Turnen.”
„Kein Hürdenlauf? Es wäre ſicher recht gut.”
„Heute nicht, Werner.”
„Wollen wir nicht einmal hundert Meter ſpringen?”
„Nein, Bruder, am Tage vor der Olympiade, nicht eher.”
„Aber warum nicht, Bruder?”
„Es tut mir leid, wenn ich unſeren geſpannten Zuſchauern
nichts für’s Auge biete; aber ich muß an mich denken, nicht an
die anderen. Ich will Sieger ſein, Werner.”
Wie aus Bronze gegoſſen, waren ſeine Züge. Nur Wille
lebte in ihnen.
Beim Turnen überraſchte Klaus alle durch ſein
ausgezeich=
neten Können am Reck. Der junge Körper bewies, daß er von
ſeiner Geſchmeidigkeit nichts eingebüßt hatte.
Alle wurden hoffnungsvoller, als ſie ihm zuſchauten.
Beſon=
ders Miſter Purlinbroke ſah vergnügt auf die drei.
„Ich glaube, Miß Shyrtinghall, wir werden mit Klaus eine
famoſe Ueberraſchung erleben.
Als Hanna über die Schwelle des Audienzzimmers trat, war
kein Tropfen Blut in ihrem durchſichtigen Antlitz. Ihre Knie
zitterten, aber ſie ging gerade. Sie zwang ſich, und mit der
Sicherheit und Starre eines Automaten ging ſie auf den
Präſi=
denten zu.
Der ſtand, peinlich berührt, in ſeinen hageren Zügen zuckte
Unruhe. Er, der ſonſt ſo weltgewandte Mann, wußte nicht, was
er ſagen ſollte. Stumm wies er auf einen Seſſel, und Hanna
nahm Platz.
Nummer 184
18 Tote — 92 Verletzte.
EP. Paris, 4. Juli.
Nach mehreren Monaten haben die franzöſiſchen Eiſenbahnannalen
Paris, der geſtern nachmittag 5. Uhr von Le Havre abfuhr und um
8 Uhr im Bahnhof St. Lazare in Paris ankommen ſollte, iſt um 7½
Uhr in der Nähe von Achäres entgleiſt. 17 Reiſende wurden getötet
und 97 verletzt. Der Zug fuhr mit 90 Kilometer
Stundengeſchwindig=
keit inmitten eines heftigen Gewitters, das geſtern abend über einen
großen Teil Frankreichs niederging. Der Zug, der nur erſte und zweite
Klaſſewagen umfaßte, fuhr auf einem Nebengleiſe, da auf dem
Haupt=
gleis Reparaturen vorgenommen wurden. Bei einer Kuppe wurde die
ſchwere Lokomotive aus dem Gleis geworfen. Die zwei nächſten Wagen
folgten ihr, während bei den zwei nachfolgenden Wagen durch den Ruck
die Kuppelung zerriſſen wurde, ſo daß ſie ſeitwärts gegen Bäume
ge=
ſchleudert wurden. In dem dadurch freigewordenen Raum fuhren die
letzten Wagen vorwärts und wurden bei der Lokomotive und ihren
bei=
von der drückenden Schwüle bei der heutigen Beſichtigung beeinflußt in den hinteren Wagen zertrümmert. In dem Zug befand ſich auch der
Direktor der Geſellſchaft (Compagnie de lEtat) Noux, der unverletzt
blieb und ſofort von dem nächſten Weichenwärterpoſten aus verſuchte,
telephoniſch um Hilfe zu rufen. Infolge des Gewitters war aber eine
Verbindung unmöglich; ſodaß die Rettungsarbeiten lange verzögert
wurden.
Das Unglück gewann durch die entfeſſelten Naturkräfte, durch den
dröhnenden Donner und die grellen Blitze noch beſonders an Entſetzen.
Hilfe konnte erſt gebracht werden, als einige unverletzte Reiſende ſich
nach dem 800 Meter entfernten Bahnhof von Acheres begeben hatten.
Von dort wurde dann der erſte Hilfszug, beſtehend aus 20 Wagen,
ab=
geſandt, in dem die erſten Verletzten nach Paris geführt wurden.
Gleich=
zeitig war auch die Feuerwehr der umliegenden Orte und die in Acheres
und Saint Germain ſtationierten Truppen glarmiert worden. Die
Rettungsarbeiten waren außerordentlich ſchwierig, da die Wagen feſt
ineinander verkeilt waren. Der Lokomotivführer wurde als vollſtändig
zerquetſchte Leiche aufgefunden. Auch der Zugführer befindet ſich unter
den Toten. Der Heizer und ein Lokomotivführer=Lehrling wurden
leicht verletzt; ebenſo der zweite Führer Somtae, der gewöhnlich die
Sonderzüge des Präſidenten der Republik führt. Unter den Toten
be=
finden ſich zwei Säuglinge. Ein Mann und zwei Frauen unter den
Toten konnten noch nicht identifiziert werden. Ein zweiter Hilfszug
wurde etwas ſpäter von Paris abgeſandt. Der Zug mit den erſten
Ver=
letzten kam 11½ Uhr in Paris an. Von den Verletzten befinden ſich vier
im Sterben. Die übrigen ſind meiſt nicht lebensgefährlich verletzt worden.
Die genaue Urſache der Kataſtrophe konnte noch nicht ermittelt
werden. Es verlautet, daß der Lokomotivführer infolge der
fort=
währenden Blitzſchläge ein Signal überſehen hat, das Verlangſamung
der Fahrt bei der genannten ſcharfen Kurve gebot. Eine andere Verſion
lautet dahin, daß infolge des ſtarken Regens eine Schiene ſich ſtark
ge=
ſenkt hatte. Infolge des Unglücks haben alle weiteren Züge auf der
Strecke zwiſchen Paris und Le Hapre Verſpätung erlitten.
Nach einer ſpäteren Meldung ſteht ſchon ſoviel feſt, daß der Zug
mit 90 Kilometer Geſchwindigkeit fuhr, während er 30 Kilometer an der
Unglücksſtelle nicht hätte überſchreiten dürfen. Ob die Signale falſch
geſtellt waren, wird ſchwer zu ermitteln ſein, da die Drähte durch die
umgeſtürzten Eiſenbahnwagen zerriſſen wurden. Der Weichenwärter
behauptet, ſeinen Dienſt vorſchriftsmäßig verſehen zu haben. — Die
Zahl der Toten hat ſich mittlerweile auf 18 erhöht. — Der Sitz der
Ge=
ſellſchaft iſt heute von zahlreichen Menſchen umlagert, die Auskunft über
ihre Angehörigen oder Bekannten fordern.
Unwetterkataſtrophe bei Berlin. — 12 Tote
50 Verletzte.
Berlin, 4. Juli.
In Woltersdopfer Schleuſe, einem Ausflugsort bei Berlin, wurde
heute nachmittag durch die infolge ſtarken Regens hernierderſtürzenden
Waſſermaſſen das Mauerwerk der Kegelbahn des Reſtaurants „
Kra=
nichsberg” unterſpült. Das einſtürzende Mauerwerk begrub die dort
vor dem Unwetter Schutz ſuchenden Ausflügler. Bis gegen 9 Uhr abends
wurden 12 Tote und ungefähr 50 Leicht= und Schwerverletzte geborgen.
Schweres Bootsunglück. — 6 Perſonen ertrunken.
EP. Baſel, 4. Juli.
Sonntag mittag ereignete ſich bei Mannenbach am Bodenſee ein
ſchweres Bootsunglück, dem ſechs Perſonen zum Opfer fielen. Vier
Herren und vier Damen aus Tuttlingen, die am Tage zuvor zu einem
Ferienaufenthalt auf der Inſel Reichenau eintvafen, wollten mit einem
Motorboot nach Mannenbach fahren. Der Führer des Motorbootes,
der ſchweizeriſcherſeits Landesverweiſung hat, maßte ſich unerlaubter
Weiſe die Führung des Bootes an. Unmittelbar vor der Abfahrt fuhr
er auf einen Pfahl auf, bei welcher Gelegenheit wahrſcheinlich im Boot
ein Leck entſtand. Trotzdem ſetzte er die Fahrt fort. Auf der Mitte
des Sees begann ſich das Schiff raſch mit Waſſer zu füllen und zu
ſin=
ken. Auf die Hilferufe hin eilten der Grenzwächter und ein Fiſcher den
Verunglückten zu Hilfe, doch konnten ſie nur drei Damen und einen
Herrn bergen, während die übrigen Paſſagiere mit dem Motorboot
in den Fluten verſchwanden. Von den Geretteten konnten nur zwei
Damen ins Leben zurückgerufen werden. Am Leben blieb auch der
Führer des Bootes, der ſofort verhaftet wurde.
„Sie wollten mich ſprechen, Fräulein Eſchler?”
„a,” ſagte Hanna und atmete tief auf, als wollte ſie den
Stein, der auf ihrem Herzen lag, fortwälzen.
„Ja, ich wollte Sie ſehen, Herr Präſident.” Sie ſuchte
krampfhaft nach Worten. „Ich — bin die Braut Klaus Michaels,
Herr Präſident. Ich bin lange krank geweſen. Und geſtern habe
ich erfahren — daß Klaus zum Tode verurteilt iſt. Iſt es ſo,
Herr Präſident?”
Der Präſident nickte. Die ſtarren Mädchenaugen ließen ihn
nicht los und drängten ihn.
„Und Sie haben das Urteil unterſchrieben, Herr Präſident?”
Er nickte und biß ſich ärgerlich auf die Lippen. Aergerlich
war er darüber, daß er dem jungen Mädchen gegenüber nicht die
richtige Entgegnung fand.
„Und was iſt der Zweck Ihres Beſuches, Fräulein Eſchler?”
Sein Ton klang trocken und unruhig.
Die Mädchenaugen trafen ihn, als wollten ſie in ſein
Inne=
res, in jeden Winkel ſeiner Seele leuchten.
Langſam ſprach ſie: „Ich wollte Sie einmal ſehen, Herr
Präſident.”
„Der Wunſch iſt Ihnen erfüllt, Fräulein Eſchler — und —?"
„Haben Sie ein wenig Geduld mit mir. Geſtern vormittag
habe ich durch einen Zufall erfahren, wie ſehr Klaus” Leben
bedroht iſt. Ich habe nicht gezittert, denn ich wußte, ich fühlte es
in meinem Innern ſchon. Und dann, Herr Präſident, bin ich
zum „Berliner Tageblatt” gegangen, zu der Zeitung, die über
das Gerichtsverfahren ſo ausführlich berichtete, und habe noch
einmal alles geleſen. Den ganzen Prozeß habe ich verfolgt. Und
dann habe ich mich tief geſchämt.”
Der Präſident wurde rot und eine tiefe Erregung klang in
ſeinen Worten:
Geſchämt? — Und weſſen?”
Da ſtand das junge Mädchen auf, ihre Fäuſte ballten ſich
und ihre Augen glänzten leidenſchaftlich:
„Der Menſchen habe ich mich geſchämt, die Klaus Michael
richteten, und für Sie habe ich mich geſchämt, der das
Todes=
urteil unterſchrieb.”
Er zuckte zuſammen, dann ſagte er eiſig: „Wir haben uns
wohl nichts mehr zu ſagen, Fräulein Eſchler.”
„Doch, Herr Präſident. Hören Sie mich zu Ende. Hören
Sie auch das an, was Ihnen unangenehm iſt, ſonſt haben Sie
das Recht verwirkt, der höchſte Beamte meines Vaterliandes zu
ſein, und ich will es hinausſchreien in alle Welt.”
„Was wollen Sie hinausſchreien?”
„Ihre himmelſchreiende Ungerechtigkeit.”
(Fortſetzung folgt.)
Rummer 184
Monkag, den 5. Juli 1926
(Seite 3
Demſcer Hmpsftieie i Mont.
Der Auftakt.
Die Stadt Köln, in derem Bannbereich ſich in dieſen Tagem
bas große Ereignis der Zweiten deutſchen Kampfſpiele abrollt,
hat Feſtſchmuck angelegt. Ueberall wehen die Reichsfarben und
die Flaggen der Stadt Köln. Grünſchmuck tut ein weiteres, um
der alten heiligen Stadt ein feſtliches Gepräge zu geben. Die
ſeit Samstag in hellen Scharen eintreffenden Teilnehmer und
Sportfreunde aus allen Gauen des Reiches ſpüren ſchon gleich
am Bahnhof, daß auch die Organiſation des Feſtes großzügig
iſt. Ein Empfangsbüro iſt eingerichtet, in dem für eine jede
Sportart eine beſondere Abteilung vorgeſehen iſt, in der ſich
dann die Teilnehmer alle notwendigen und überflüſſigen Fragen
vom Herzen reden können.
Die Kampfſtätte.
Der Samstag war, abgeſehen von den Vorkämpfen im
Rudern und Kanu, der Preſſe vorbehalten, deren Vertreter im
Rathauſe von Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer und dem
Präſi=
denten des Reichsausſchuſſes, Exzellenz Lewald, begrüßt und
be=
willkommnet wurden. Dann ging es ins Stadion, wo die
wun=
dervolle Anlage beſichtigt wurde. Für alles das, was Köln hier
geſchaffen, iſt jedes Wort der Anerkennuig zu ſchwach und wenn
man ſagt, daß es eine ähnliche Anlage in Europa nicht gibt,
ſo iſt dies nicht übertrieben. Auf einem Flächenraum von 65
Hektar, mehr als 250 Morgen, iſt eine Sportanlage geſchaffen
worden, für die die Bezeichnung „Stadion” nicht ausreicht. Das
Hauptkampffeld iſt umſäumt von einer Raſenterraſſe, deren
Faſ=
ſungsraum man auf 100000 ſchätzt und die an der Zielſeite eine
gedeckte Tribüne für 3200 Zuſchauer enthält. Die Laafbahn iſt
500 Meter lang, im Innenrqum befinden ſich eine 100 Meter=
Bahn und Dreiſprungbahn, ſowie das Fußballfeld. Innerhalb
der Hauptkampfſtätte ſind zwei weitere Athletikplätze mit je einer
450 Meter Laufbahn, verſchiedenen Sprungbahnen und je einem
Fußballplatz, ſowie Raum für 20000 Zuſchauer für kleinere
Veranſtaltungen angelegt worden. Auf dem einen Flügel der
Anlage liegt, durch einen Platz für Schwerathletik getrennt, die
Radrennbahn, 400 Meter lang, mit Tribünen und Raſenterraſſen
für 15000 Zuſchauer. Die Bahn iſt nur für Fliegerrennen
be=
rechnet, nicht aber für Motorradrennen, und hat im Innenraum
einen eigenen Platz für Reigenfahren. Am anderen Flügel der
Anlagen liegen die Schlimmbahnen, drei an der Zahl; die erſte
30 Meter lang mit einem 10 Meter Sprungturm, die zweite 100
Meter lang für die Schwimmprüfungen beſtimmt, die dritte —
leinere — für Nichtſchwimmer. Anderthalbdutzend Tennisplätze
und ein in den Nadrpark eingefügtes Luftbad vervollſtändigen
die großartigen Anlagen für Körperſport, denen ſich dann noch
in Turnierplatz mit Sprungbahnen für Coneurs=Hippique,
ſo=
vie 12 Tennisplätze und drei Hockeyplätze anſchließen. Alles das
ſt eingebettet in den grünen Gürtel, den die Stadt Köln an
Stelle der abgetragenen Feſtungswälle errichtet hat, ſo daß in
vewigen Jahren der ganze Sportpark mitten im Walde liegen
vird. Was Köln da geſchaffen hat, iſt eine Großtat, nicht bloß
ür den deutſchen Sport, ſondern mehr noch für das ganze
rhei=
tiſche, für das gaze deutſche Volk.
Die „Rheinfeier” am Vorabend.
Am Abend des Vortages bot die Stadt Köln ein
Schau=
piel, das alle Zeugen nie vergeſſen werden. Ein Fackelzug von
000 Turnern und Sportlern bewegte ſich über die Rheinbrücken
um Dom und verſammelte ſich ſchließlich an den Ufern. Auf
eem Strom ſelbſt bewegten ſich hunderte von
lampiongeſchmück=
en Motorbooten und Kähnen. Als der Fackelzug gerade
wie=
er die Brücken beſetzt hielt, wurde auf der Großen Brücke ein
Tieſenfeuerwerk abgebrannt. Von der ganzen Brückenbreite
erab ergoß ſich ein rieſiger „Waſſerfall‟. Dieſes Schauſpiel war
o überwältigend, daß die Menge ſpontan das „Deutſchlandlied‟
nſtimmte, deſſen Klänge wuchtig durch die Nacht ſchollen.
Die feierliche Eröffnung.
Vormittags ſchlechtes Wetter, am Mittag ein kleiner
Wolken=
ruch, das war die Ouvertüre zu den „Kampfſpielen” Später
atte der Himmel dann ein Einſehen, der Himmel hing zwar
im=
ter noch voller regendrohender Wolken, aber es blieb zum Glück
ei der Drohung. Während des Beginns der
Eröffnungsfeier=
ichheiten grollte der Donner noch einmal auf und es fielen auch
inige ſchwere Tropfen. So konnte ſich die erhebende
Eröfſ=
ungsfeier ungeſtört entfalten. Der Beſuch litt allerdings unter
em unbeſtändigen Wetter; immerhin füllten doch einige
Zehn=
auſende das weite Oval des Stadions. Unter den Beſuchern
ah man in der Ehrenloge den Vorſtand des Holländiſchen
lympia=Komitees wit Baron Schimmelpennik, den Kapitänen
Schaaroo und van Roſſem, den Reichsinnenminiſter Dr. Külz,
te Oberbürgermeiſter von Köln und Düſſeldorf, Dr. Adenauer
Zw. Dr. Lehr, Staatsſekretär a. D. Lewald, die Staatsminiſter
D. Dominieus und Jarres. Kurz nach vier Uhr ſetzte der
Einmarſch der Kampfſpielteilnehmer ein. Die Spitze bildeten
te Hochſchulen, es folgten die Auslandsdeutſchen mit den
Ver=
retern Danzigs an der Spitze, weiter Saarland, Oberſchleſien,
deutſchböhmen, Siebenbürgen, Deutſchöſterreich, die Deutſchen
hiles und Nordamerikas. Weiter marſchierten die deutſchen
2port= und Turnverbände ein, an der Spitze die Fußbäller mit
inem Rieſenaufgebot; die Leichtathleten folgten in flüſſigem
Rtillauf, es marſchierten die großen Maſſen der Turner in
rüſtergültiger Diſziplin, die Schwimmer, Hockeyſpieler,
Schwer=
tleten, Schützen, Kegler, Fechter, kurz die Vertreter aller
Sport=
rten. Nur die Ruderer fehlten, da ſie zu gleicher Zeit auf dem
hein ihre Kampfſpielregatta austrugen. Als alle Verbände
nmarſchiert waren, und der Wald der Fahnen ſich gruppiert
arte, ſang ein großer Knabenchor der Kölner Volksſchulen zwei
ieder. Dr. Adenauer begrüßte dann die Teilnehmer im Namen
er Stadt Köln, Dr. Külz entbot die Grüße und Wünſche der
eichsregierung. Stürmiſcher Beifall erhob ſich, als Exzellenz
Dr. Lewald folgendes Telegramm des Reichspräſidenten zur
Ver=
leſung brachte:
„Zum Beginn der Zweiten deutſchen Kampfſpiele ſende
ich meine herzlichen Wünſche für einen ſchönen Verlauf und
beſten Erfolg. Möge die Kampfſpielwoche, die heute nach vier
Jahren zum zweitenmale die turn= und ſportfreudige Jugend
des Reiches und der Deutſchen jenſeits der Grenzen zum
Wett=
kampf an den Ufern des Rheins verſammelt, dazu beitragen,
ein tüchtiges Geſchlecht heranzubilden. gez. v. Hindenburg.
Darauf dankte Exzellenz Dr. Lewald im Namen des
Reichs=
ausſchuſſes und der Verbände für die Glückwünſche und die
glänzende Unterſtützung der Stadt Köln un derklärte dann die
Zweiten deutſchen Kampfſpiele für eröffnet. — Frei= und
Ge=
räteübungen der Turner, oft von ſtürmiſchem Jubel begleitet,
ſetzten ein und wurden ſpäter vom Endſpiel um den
Kampf=
ſpielpokal zwiſchen den Mannſchaften von Süd= und
Weſtdeutſch=
land abgelöſt.
Leichtathletik.
Die Darmſtädter dominieren im Frankfurter Stadion.
Bei den geſtrigen Meiſterſchaften waren in den Hauptrennen
die Darmſtädter Lilien in Front. Auf den kurzen, Mittel= und
Langſtrecken wurden eindrucksvolle Siege errungen, die für die
Frankfurter nicht ganz unerwartet kamen. In den 100=Meter=
Vorläufen zeigte ſich Pabſt als die ſtärkſte Waffe. Er unterlag
mit 1 Meter gegen Klähn (1880) in 11,1 Sek. Der Endlauf ergab
eine andere Placierung mit ſchlechterer Zeit. Pabſt führte bis
60 Meter mit klarem Vorſprung, konnte aber nicht verhindern,
daß Klähn und Frantz (Sportklub 1880) ſich nach ſcharfem Antritt
auf die beiden erſten Plätze ſchoben. Die 200 Meter ſahen drei
Sportvereinler im Endlauf. Auch hier konnten noch die beiden
Frankfurter ihre Siege wiederholen gegen Pabſt und Jans. In
der mit großem Intereſſe erwarteten 4 mal 100 Meter=Staffel
konnte die Darmſtädter Staffel ihre Leiſtungsfähigkeit auf der
kurzen Strecke unter Beweis ſtellen. Frankfurt hat ſchon von jeher
die Führung auf den kurzen Strecken. Der Erfolg der
Darm=
ſtädter iſt aus dieſem Grund um ſo höher zu bewerten. Boruſſia
Frankfurt ſtellte mit 42,8 den Sieger, Darmſtadt folgt mit 3
Ver=
luſtmeter in 43,2 Sek., den zweiten Sieger in der vorjährigen
deutſchen Meiſterſchaft, Sportklub 1880 Frankfurt um Bruſtbreite
hinter ſich laſſend. Offenbach und Eintracht im geſchlagenen Feld!
Die Darmſtädter Mannſchaft: Pabſt, Jans, Schnelle, Engelhard I.
Bei den 400 Metern war nur ein Darmſtädter (Schnelle) am
Ablauf. Auf der Außenbahn ſtehend, löſte er ſeine Aufgabe glatt
und gewann in 52,9 Sek. vor dem Offenbacher, der es auf den
letzten 100 Metern leichter hatte, ſich an den Führenden
heran=
zuarbeiten.
Die 800 Meter lief Engelhard I. in 1:58,5 unangefochten nach
Hauſe. — Bei den 5000 Metern folgte Engelhard II. dem
Vor=
bild ſeines Bruders, machte ſich ſein Rennen ſelbſt in 16:29 Min.
und gewann 100 Meter vor dem Zweiten.
Bei dieſer Siegerliſte wollte Krichel keine Ausnahme machen.
Sie waren alle verſammelt: Salomon, Eckhard, Goll=Frankfurt,
und Krichel überbot ſie alle mit 49,80 Meter, vor Ullrich vom
A. S. C. Darmſtadt.
Im Weitſprung belegte Pabſt mit 6,32 Meter hinter dem
ſüddeutſchen Meiſter Schneider=Offenbach den 2. Platz. Allwohn
ſah lange Zeit als Sieger aus, bis Koß (1880) ihn mit 1,70 Meter
überſprang. Mit 1,65 Meter blieb er Zweiter.
Mit dieſen Leiſtungen konnte ſich die Athletikabteilung des
Sportvereins 98 von allen Verbandsvereinen an die Spitze ſetzen:
4 Meiſterſchaften, 3 Zweite, 3 Dritte.
Neue Deutſche Rekorde.
Die Leichtathletik=Meiſterſchaften des Frankfurter
Landes=
verbandes.
Das für die Austragung leichtathletiſcher Kämpfe ſo
vor=
teilhafte Wetter des Vormittags hielt leider bei den
Entſchei=
dungskämpfen des Nachmittags nicht an. Dennoch konnten die
Kämpfe ohne Störng durchgeführt werden und brachten auf
der in gutem Zuſtand befindlichen Bahn des herrlichen
Frank=
ſurter Waldſtadions durchwveg recht gute Reſultate.
Ausgezeich=
net in Form befindet ſich zurzeit der Frankfurter Brechenmacher,
dem es gelang, ſowohl im einarmigen als auch im zweiarmigen
Kugelſtoßen neue deutſche Rekorde aufzuſtellen. Die Ergebniſſe:
800 Meter: 1. Engelhardt, SV. Darmſtadt 98 1:58,5 Min.,
2. Stegen, Frankfurt 80 2:00,4 Min.; 3. Griſard, Eintracht
Frank=
furt 2:01 Min.
100 Meter Frauen: 1. Frl. Hqux, Frankfurt 80 13
Sek.; 2. Frl. Bühlmeyer, Boruſſia Frankfurt 13,1 Sek.; 3. Frl.
Gans, Bar Kochba=Frankfurt 13,2 Sek.
100 Merer: 1. Klähn, Frankfurt 80 in 11,4 Sek.; 2. Frantz,
Frankfurt 80 in 11,6 Sek.; 3. Pabſt, SV. Darmſtadt, 98 11,7 Sek.
5000 Meter: 1. Engelhardt 2, Darmſtadt 98, 16:29,3 Min.;
2. Siegel, Mörfelden, 16:57,1 Min.; 3. Hetterich, Frankfurt,
17,13 Min.
Diskuswerfen: 1. Steinbrenner, Boruſſia Frankfurt,
39,98 Meter; 2. Holler DJK., 34,18 Meter; 3. Goll, Frankfurt 80,
33,57 Meter.
10000 Meter: 1. Pons, Waldorf, 35:09,/4 Min.; 2.
Hette=
rich, VfL. Frankfurt, 35,59 Min.; 3. Wied, Eintracht Frankfurt,
36,39 Min.
Hochſprung: 1. Kohs, Frankfurt 80, 1:70,5 Meter; 2.
All=
won, Frankfurt, 1;65,5 Meter; 3. Rummel, Eintracht Frankfurt,
1:60,5 Meter.
Diskuswerfen beidarmig: 1. Steinbrenner,
Boruſ=
ſia, Frankfurt, 67,43 Meter; 2. Enders, Eintracht Frankfurt,
59,01 Meter,
Weitſprung für Frauen: 1. Frl. Bühlmeher,
Bo=
ruſſia Frankfurt, 4,87 Meter; 2. Frl. Schmidt, Frankfurt, 4,66
Meter; 3. Frl. Gans, Bar Kochba Frankfurt, 4,32 Meter.
400 Meter Hürdenlaufen: 1. Devries, Eintracht
Frankfurt, 58,5 Sek.; 2. Wagner, Boruſſia Frankfurt, 58,7 Sek.
Kugelſtoßen=Beſtarmig: 1. Brechenmacher,
Ein=
tracht, Frankfurt a. M., 14,455 Meter (Neuer deutſcher Rekord),
2. Söllinger, Darmſtadt, 13,95 Meter.
Kugelſtoßen=Beidarmig: 1. Brechenmacher,
Frank=
furt 25:545 Meter (Neuer deutſcher Relord); 2. Söllinger,
Darm=
ſtadt, 23,69 Meter.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875.
Am geſtrigen Tage verſammelte der zweite Gauverband des
Mittelrhein. Turnkreiſes ſich auf dem Hochſchulſportplatze zum
Verbandsſportfeſt und Ausſcheidungskämpfen zu den
Kreis=
meiſterſchaften. Die Turngeſellſchaft 1875 beteiligte ſich mit einer
ganzen Anzahl Riegenmitglieder ihrer Sportabteilung, denen es
gelang, nachſtehende Erfolge zu erzielen:
1. Meiſterklaſſe: 10 000 Meter Lauf: Leonh. Mohr, 2. Sieg.
— Hürdenlauf: Alfred Deckardt, 2. Sieg.
2. Underſtufe: 100 Meter Lauf: Peter Dorn, 2. Sieg;
Weit=
ſprung: Alfred Deckardt, 2. Sieg; Diskuswurf: Alfred Deckardt,
3. Sieg.
3. Jugend=Vierkampf: Heinrich Gunſt 3. Sieg.
4. Jugend=Einzelkämpfe: 100 Meter Lauf: Wilhelm
Vier=
heller, 4. Sieg. — Schwedenſtaffel=Meiſterklaſſe: 3. Sieg.
5. Turnerinnen=Meiſterklaſſe: Weitſprung: Lina Treuſch, 1.
Sieg. — 100 Meter Lauf: Lina Treuſch, 1. Sieg. — Kugelſtoßen:
Lina Treuſch, 1. Sieg. — 4mal 109 Meter Staffel: 2. Sieg.
Heſſen=Kampfſpiele in Kaſſel.
Gute Leiſtungen.
Der S. V. Kurheſſen Kaſſel brachte am Sonntag ſeine
„Heſſenkampfſpiele” zur Durchführung, die ſich einer recht guten
Beſetzung erfreuten und auch bei ſpannenden Kämpfen
erfreu=
liche Leiſtungen boten. Die wichtigſten Ergebniſſe waren:
100 Meter: 1. Dreibholz=Eſſen 11,1 Sek. 400 Meter:
1. Negendank=Marburg 52 Sek. 800 Meter: 1. Lück=
Schneide=
mühl 2,06 Min. 3000 Meter: 1. Walpert=Kaſſel 9.15,4 Min.
1500 Meter: 1. Wollmer=Kaſſel 4.23 Min. 4 mal 100
Meter: 1. Heſſen/Preußen Kaſſel 44,8 Sek. Olympiſche
Staffel: 1. Preußen Duisburg 53,9 Sek. 3 mal 100
Meter Staffel: 1. Preußen=Duisburg 53,9 Sek. 3 mal
100 Meter Staffel: 1. D. H. C. Hannover 8,18 Min.
Weitſprung: 1. Schaurich=Kaſſel 6,27 Meter.
Hoch=
ſprung: 1. Paulus=Wetzlar 1,68 Meter. Diskuswerfen:
1. Paulus=Wetzlar 39,21 Meter. Speerwerfen: 1. Paulus=
Wetzlar 44,80 Meter. Kugelſtoßen: 1. Schenk=Kaſſel 12,31
Meter Kugelſtoßen (beidarmig): 1. Schenk=Kaſſel 21,98 Mtr.
Die Badiſchen Leichtathletik=Meiſterſchaften.
Bei herrlichem Wetter hatten ſich zahlreiche Zuſchauer auf
dem Phönix=Platz in Karlsruhe eingefunden, um Zeuge ganz
ausgezeichneter Leiſtungen bei der Austragung der Badiſchen
Leichtathletik=Meiſterſchaften zu werden. Die erzielten Ergebniſſe
ſind ſicherlich mit die beſten, die in Süddeutſchland bei den
Lan=
desverbands=Meiſterſchaften erzielt wurden und legen Zeugnis
ab von dem hohen Stand dieſer ſportlichen Diſziplin im
Badi=
ſchen Lande.
Die Ergebniſſe: 10 0Meter: Faiſt=Karlsruhe 11
Sek. 200 Meter: Faiſt=Karlsruhe 22,5 Sek. 400 Meter:
Faiſt=Karlsruhe 50 Sek. 800 Meter: Zimmermann K. F. V.
1,59 Sek. 1500 Meter: 1. Dammer=K. F. V. 4,13 Min.
5000 Meter: 1. Klar=P. S. V. 16.28,8 Min. 110 Meter
Hürden: Steinhardt=Phönix Karlsruhe 16 Sek. 400 Meter
Hürden: Grundhofer=Mannheim 60,2 Sek. 3 mal 1000
Meter Staffel: K. F. V. 8.16,9 Min. Olympiſche
Staffel: Phönix=Karlsruhe 3.46,1. 5000 Meter Gehen:
Bindhardt=Freiburg 26.40,6 Min. Hochſprung: Rubi=
Offen=
burg 1,80. Weitſprung: Schmidt=Karlsruhe 6,47 Meter.
Stabhoch: Speck=Pforzheim 3,40 Meter. Kugel: Oggröff=
Karlsruhe 12,09. Diskus: Oggröff 35,35 Meter. 4mal 100
Meter Staffel: Phönix=Karlsruhe 44,1 Sek. Speer:
Daub=Bühl 44,23 Meter. Zehnkampf Batſchaur=KFV. 460
P. Damen: 100 Meter: Weber=KFV. 12,7 Sek. Hoch:
Kreiner=KFV. 1/40 Meter. Weitſprung: Itſch=Phönix
Karlsruhe 5,05 Meter. Kugel: Itſch 9,66 Meter. Diskus:
Eger=Mannheim 21,27 Meter. Speer: Wagner=KFV. 22,14
Meter. Dreikampf: Barſchaur=Baden 144 Punkte. 4 mal
100 Meter Staffel: K. F. V. 53,1 Sek.
Bezirksmeiſterſchaften des Rhein=Main=
Saarbezirks.
Das neue Frankenthaler Stabion war der Schauplatz
inter=
eſſanter leichtathletiſcher Wettbewerbe, bei denen zum Teil recht
gute Leiſtungen erzielt wurden. Von idealem Sporwetter
be=
günſtigt, konnten die einzelnen Wettkämpfe an beiden Tagen
ohne jegliche Störung durchgeführt werden. Die Ergebniſſe
lau=
ten folgendermaßen:
Herrenmeiſterſchaften.
100=Meter=Lauf: 1. Butzbach=Saar 05 Saarbrücken
200=Meter=Lauf: 1. Kehr=S. V. 05 Trier 23 Sek.
400=Meter=Lauf: 1. Kroll=Saar 05 53,6 Sek.
800=Meter=Lauf: 1. Leonhard=S. V. 05 Trier 2:02,3
11,1 Sek.
Minuten.
1500=Meter=Lauf: 1. Dauenhauer=F.K. Pirmaſens
4:15,6 Min.
110 Meter Hürden: 1. Borné=V.f. R. Landau 17,1 Sek.
400 Meter Hürden: 1. Seiler 05=Trier 1:00,4 Min.
5000=Meter=Lauf: 1. Wachter=F. V. Kaiſerslautern
16,37 Min.
10 000=Meter=Lauf: 1. Opp=V.f.R. Landau 35:29,3
Minuten,
Seife 4
Montag, den 5. Zuli 1926
Nummer 194
4X100=Meter Staffel: 1. S. V. 05 Trier 45,6 Sek.
Olympiſche Staffel: 1. S.V. 05 Trier 3:44,6 Min.
3X10000=Meter=Staffel: 1. Saar=Saarbrücken
8:24,4 Min.
Hochſprung: 1. Borné=V.f.R. Landau 1,66 Mtr.
Weitſprung: 1. Wagver=V.f.R. Laubai 6,38 Mtr.
Stabhochſprung: 1. Borné=V.f.R. Landau 3,20 Mtr.
Kugelſtoßen: 1. Lang 05 Trier 12.05 Mtr.
Diskuswerfen: 1. Borné=V.f.R. Landau 36,12 Mtr.
Speerwerfen: 1. Junium=Pfalz Ludwigshafen 51,27
Meter.
Dreikampf: 1. Borné=V.f.R. Landau 166 Punkte.
Damenmeiſterſchaften.
100=Meter=Lauf: 1. Frl. Vogel=Saar 05 13,6 Sek.
Hochſprung: 1. Kimmel=S. V. 05 Trier 1,36 Mtr.
Weitſprung: 1. Scheſſel=V.f. R. Kaiſerslautern 4,63 Mtr.
Diokuswerfen: 1. Wittrin=Saar 05 21,50 Mtr.
Speerwerfen: 1. Kimmel=S. V. Trier 24,76 Mtr.
Kugelſtoßen: 1. Frl. Theyſon=F.9. Pirmaſens 9,20 Mtr.
Die Nordbahriſchen Leichtathletik=Meiſierſchaften.
Geſtern wurden in Fürth die nordbayeriſchen Leichtathletik=
Meiſterſchaften ausgetragen, die vor etwa 10 000 Zuſchauern
recht intereſſante Kämpfe brachten. Die Organiſation bewährte
ſich beſtens, ſodaß die einzelnen Konkurrenzen flott abgewickelt
werden konnten. Am beſten ſchnitt von den beteiligten Vereinen
der A. S. Nürnberg ab, der ſich geſtern an die Spitze der
nord=
bayeriſchen Vereine in der Leichtathletik ſetzte. Ihm folgt die
Spiel=Vereinigung Fürth vor dem 1. F. C. Nürnberg, der bisher
dominierte.
Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Egner=
Schwein=
furt 11,1 Sek. 2. K. Meiſel=Fürth 11,2 Sek. 200 Meter
1. K. Meiſel=Fürth 22,8 Sek. 400 Meter: 1. M. Meiſel=
Fürth 51,7 Sek. 800 Meter: 1. M. Meiſel=Fürth 2.01,1 Min.
1500 Meter: 1. Teufer=Nürnberg 4.20 Min. 5000 Meter:
1. Lukus=Nürnberg 15.35,9 Min. 5000 Meter Gehen: 1.
Luber=Mühldorf 26.14,7 Min. 110 Meter Hürden: 1.
Krauß=Nürnberg 17,5 Sek. Weitſprung: 1. Egner=
Schweinfurt 6,53 Meter. Hochſprung: 1. Beil=Nürnberg
1,17 und Krauß=Nürnberg mit gleicher Höhe.
Stabhoch=
ſprung: 1. Beil=Nürnberg 2,70 Meter. Diskuswerfen:
1. Gebhard 35,75 Meter. Speerwerfen: 1. Riſt=Nürnberg
1. A. S.=N. 118,85 Meter. Fünfkampf (100 Meter, 110 Meter
Hürden, 1500 Meter, Weitſprung und Diskuswerfen): 1.
Sey=
bold=Nürnberg 225 Punkte. Kugelſtoßen: 1. Kopp=
Nürn=
berg 12,26 Meter. 4 mal 100 Meter Staffel: 1. Sp. Vg.
Fürth in 45 Sek. 2. A. S. V. 45,2 Sek. 3 mal 1000 Meter
Staffel: 1. 1. F. C. Nürnberg in 8.43,1 Min. Olympiſche
„Staffel: 1. Sp. Vg. Fürth 3.42,3 Min. Damen: 100
Meter: 1. Amtor=Schweinfurt 13.3 Sek. Weitſprung;
1. Amtor=Scheinfurt 4,95 Meter. Kugelſtoßen: 1.
Schil=
ling=Nür: 1 9,89 Meter. Speerwerfen: 1. Schilling=
Nürnber: „25 Meter. 4 mal 100 Meter Staffel: 1. A.
S. N. 57,2 Sek.
Die Bezirksmeiſierſchaften des ſädbahriſchen
Leichtathletik=Verbandes.
Die Veranſtaltung war an beiden Tagen von beſtem Wetter
begünſtigt, ſo daß ſich ſchon aus dieſem Grunde zahlreiche
Zu=
ſchauer eingefunden hatten. Am Start waren 115 Teilnehiner
erſchienen.
Herrenmeiſterſchaften.
100=Meter=Lauf: 1. Krämer=1860 München 11,0 Sek.
200=Meter=Lauf: 1. Krämer-1860 München 23,1 Sek.
400=Meter=Lauf: 1. Reitz=1860 München 51,9 Sek.
800=Meter=Lauf: 1. Jenuwein=1860 München 1:59,7
Minuten.
1500=Meter=Lauf: 1. König=1860 München 4:21,6
Minuten.
5000=Meter=Lauf: 1. Gilch=1860 München 16:28,5
Minuten.
10 000=Meter=Lauf: 1. Haag=Schwaben Augsburg
35:03,8 Min.
110 Meter Hürden: 1. Morgenroth=D.S.V. München
17,1 Sek.
400 Meter Hürden: 1. Jenuwein=1860 München 59,3
Sekunden.
Hochſprung: 1. Schwarz=D. S. V. München 1,77 Mtr.
Weitſprung: 1. Wagner=Augsburg 6,54 Mtr.
Stabhochſprung: 1. Spiegel=D.S. V. München 3,20 Mtr.
Kugelſtoßen beſtarmig: 1. Zeder=Jahn München
13,57 Mtr.
Kugelſtoßen beidarmig: 1. Zeder=Jahn München
23,89 Mtr.
Speerwerfen beidarmig: 1. Schäffler=Dachau 80,80
Meter.
Speerwerfen beſtarmig: 1. Schäffler=Dachau 49,57
Meter.
Diskus beſtarmig: 1. Graffwallner=D.S. V. Dachau
38,10 Mtr.
Diskuswerfen beidarmig: 1. Zeder=Jahn Dachau
55,60 Meter.
4X100=Meter=Staffel: 1. S. V. 1860 München
44,5 Sek.
3 X1000=Meter=Staffel: 1. S.V. 1860 München
8:14,8 Min.
Damenmeiſterſchaften.
100=Meter=Lauf: 1. Karrer=1860 München 13,2 Sek.
Hochſprung: 1. Bonnetmüller=1860 München 1,40 Mir.
Weitſprung: 1. Kellauer=1860 München 5,06 Mtr.
Kugelſtoßen: 1. Frau Alt=1860 München 10,20 Mtr.
Diskuswerfen: 1. Frl. Elſer=Jahn München 20,31 Mtr.
Speerwerfem: 1. Frl. Elſer=Jahn München 19,33 Mtr.
4X100 Meter=Staffel: 1. S. V. 1860 München 52,6
Sekunden.
Württembergiſche Leichtathletik=Meiſterſchaften
Bei ſchönſtem Wetter wurden am Samstag nachmittag und
Sonntag die Meiſterſchaften des Bezirks Württemberg auf dem
Stuttgarter V.f.B.=Platz ausgetragen. Die Ergebniſſe ſind
fol=
gende: Herrenmeiſterſchaften: 100=Meter=Lauf:
1. Möbus=Kickers Stuttgart 11,1 Sek. — 200=Meter=Lauf:
1. Wondratſchek=Kickers 22,3 Sek. — 400=Meter=Lauf:
1. Jauch=V.f. B. Stuttgart 50,4 Sek. — 800 Meter=Lauf:
1. Stein=F.V. Nürtingen 2:00,2 Min. — 1500 =Meter=
Lauf: 1. Kettner=Kickers 4:13,9 Min. — 5000=Meter=
Lauf: 1. Meiſter von 1925. — 10 000 Meter=Lauf:
1. Paul=S.C. Stuttgart 35:59,2 Min. — 110 Meter
Hür=
den: 1. Behr=V.f.B. Stuttgart 16,2 Sek. — 400 Meter
Hür=
den: 1. Merkerl=V.f.B. 61,4 Sek. — Hochſprung: 1. Meier=
Kickers 1,69 Mtr. — Weitſprung: 1. Bart=Nürtingen 6,44
Meter. — Speerwerfen beidarmig: 1. Günther=Kickers
89,26 Mtr. — Stabhochſprung: 1. 2,50 Mtr. —
Kugel=
ſtoßen beſtarmig: 1. Schauffele=V.f.B. Stuttgart 12.99
Meter. — Kugelſtoßen beidarmig: 1. Schauffele=V.f.B.
22,76 Mtr. — Diskuswerfen beidarmig: 1. Schauffele
66,44 Mtr. — Damenmeiſterſchaften: 100=Meter=
Lauf: 1. Berth=T. V. Gablenberg 13,3 Sek. — Hochſprung:
1. Sommer=Schorndorf 1,36 Mtr. — Weitſprung: 1.
Spei=
del=T.B. Tübingen 4,87 Mtr. — Kugelſtoßen: 1. Rot=Kraft=
Sportverein Stuttgart 901 Mtr. — Diskuswerfen: 1.
Meier=S. C. Stuttgart 29,56 Mtr. — Speerwerfen: 1.
Mai=
länder=Uhmer F. V 94 22,10 Mtr.
Deutſcher Rekord in England.
Der Erfolg der Deutſchen über 110 Hards.
Die Tatſache, daß am Samslag in Stamford Bridge 4 Deutſche
im Endlauf waren, könnte die Vermutung aufkommen laſſen, daß
die Deutſchen in den Vorläufen keine Konkurrenz gehabt hätten.
Tatſächlich aber befanden ſich eine Reihe von Leuten in den
Vor=
läufen, die als erſtklaſſig bekannt ſind. Der auch in Deutſchland
bekannte franzöſiſche Neger Théard, der als der gegenwärtig
beſte franzöſiſche Sprinter bezeichnet wird und der in Deutſchland
kürzlich noch gegen einige deutſche Sprinter ſiegreich blieb, mußte
doch erkennen, daß die deutſche Sprinterelite beſſer iſt. Er
unter=
lag im Vorlauf bereits gegen Büchner und ſchied damit aus.
Der norwegiſche Meiſter Anderſſon ſchied im Vorlauf gegen
Körnig aus und der bekannte Neuſeeländer Porrit, Dritter auf
der Pariſer Olympiade, wurde im Vorlauf von Wege glatt
ab=
gefertigt. Porrits Zeit ſcheint überhaupt vorbei zu ſein. Schüller
war in ſeinem Vorlauf über den ſehr guten Engländer Gill
ſieg=
reich. Dieſe Vorläufe beweiſen am beſten die Ueberlegenheit der
deutſchen Sprinterklaſſe, die doch mit Anderſſon, Théard, Porrit,
Gill gleich die größten Favoriten des Auslandes aus dem
Rennen warf und ſchließlich nur noch den engliſchen Neger
Lon=
don im Endlauf gegen ſich hatte, der ſich allerdings dann hinter
Corts ſehr gut hielt. Nach den Londoner Ergebniſſen ſcheint
London noch der einzige europäiſche Sprinter zu ſein, der es mit
den Deutſchen noch aufnehmen kann. Der Olympiaſieger
Abra=
hams iſt übrigens nicht geſtartet, ſeit ſeiner Verletzung am
Knöchel, die er ſich beim Weitſprung zuzog, läuft er nicht mehr.
In den weiteren Kämpfen konnten die Deutſchen zwar keine
Siege mehr erringen; belegten dafür aber in 4 Konkurrenzen
jeweils den zweiten Platz. Zuerſt Büchner im 220 Yardslauf,
der 1 Meter hinter dem Sieger Butler England zurücklag. Die
Zeit des Siegers war 21,9 Sek. Büchner ſchlug aber ſogar den
Auſtralier Porrit, der Dritter wurde. Den 440 Yardslauf
ge=
wann Rinkel=England in 49,8 Sek. vor Dr. Peltzer, der
eben=
falls 1 Meter zurücklag. Dritter wurde der Holländer Paulen,
der immerhin die Ueberlegenheit Dr. Peltzers auf dieſer, dem
Deutſchen weniger liegenden Strecke, anerkennen mußte. Sehr
gut war die Leiſtung von Böcher=Berlin, der im Lauf über
1 Meile nur knapp dem Franzoſen Baraton Zweiter wurde. Die
Zeit des Franzoſen mit 4:17,4 Minuten bedeutet einen neuen
franzöſiſchen Rekord. Hier wurde Priydel=England Dritter.
Den letzten guten zweiten Platz holt ſich Hoffmeiſter im
Diskus=
wurf mit 41,32 Meter. Der Sieger Askieldt=Norwegen warf
42,44 Meter. Die Deutſchen haben alſo mit Ausnahme von
Troßbach und Rätze, in allen Konkurrenzen, die ſie beſtritten,
ent=
weder die Meiſterſchaft oder den 2. Platz geholt, eine Leiſtung,
die vorher kaum jemand erwartet hatte. — Die übrigen
Konkur=
renzen nahmen folgenden Verlauf. Lord Burghley ſiegte über
440 Yards Hürden in 55 Sek., einer neuen engliſchen Rekordzeit,
vor ſeinem Landsmann Livingſton. Im Weitſprung ſiegte
Honner=Auſtralien mit 7,22 Meter vor Püſpöki=Ungarn 6,90 Meter
und Tomaſi Italien 6,88 Meter. Im Stabhochſprung ſiegte
Kelly=England mit 3,66 Meter vor dem Ungarn Carlowitz mit
3,50 Meter. Sunde=Norwegen warf den Speer 61,34 Meter und
plazierte ſich damit als Erſter vor dem Ungarn Szepes, der es
nur auf 56,89 Meter brachte. Die nächſten Wettbewerbe holten
ſich wieder die Engländer. Nokes ſiegte im Hammerwerfen mit
48,6 4Meter gegen Mehelm=Auſtralien 39,3 0Meter und Poggioli=
Italien 38,90 Meter, Woods gewann das Kugelſtoßen mit 13,69
Meter vor Daranij=Ungarn 13,49 und Johnſton=Norwegen 13,30,
das Zweimeilengehen holt ſich Cowley in 14:32,6 Min. gegen
ſeine Landsleute Cater und Johnſon, nachdem der als Erſter
eingekommene Italiener Valente wegen ſchlechter Gangart
disqualifiziert worden war und zum Schluß gewann Webſter
noch das Zweimeilen=Hürdenlaufen.
Nach dieſen Ergebniſſen muß es klar ſein, daß Deutſchland
tatſächlich in ſportlicher Hinſicht mehr und mehr die Stelle
ein=
nimmt, die es verdient. In den Spring= und Wurfübungen
hapert es zwar immer noch, darüber täuſcht auch der Erfolg
Hoffmeiſters nicht hinweg. Auch auf den langen Strecken fehlt
uns noch das Material, während wir eine Sprinterelite haben,
die allerhöchſtens noch von Amerika erreicht wird. Dr. Peltzer
auf den Mitteldiſtanzen und vielleicht auch Böcher ſind unſere
größten Hoffnungen für die Amſterdamer Olympiade. Vielleicht
wäre es ratſam geweſen, den ſo vielſeitigen Köppke=Stettin auch
nach London zu ſchicken, den Köppke iſt über 110 Yards Hürden
mindeſtens für 15,5 Sekunden gut und vor allem verſteht, ſich
durchzuſetzen. Troßbach iſt abſolut keine Kämpfernatur, ſein
Verſagen iſt kein Zufall.
Radfahren.
Die Radrennen in Mainz ausgefallen.
Der in den Nachmittagsſtunden über Mainz niedergehende
Gewitterregen hat die Anſtrengung der Mainzer Radrennen
un=
möglich gemacht. Die Rennen ſind auf Montag, den 5. Juli,
abends verſchoben worden.
Großer Adam Opel=Preis von Leipzig.
Sieger: Mattern=Berlin.
Die 240 Kilometer lange Radfernfahrt um den „Großen
Adam Opel=Preis von Mitteldeutſchland” führte über eine
Rundſtrecke Leipzig—Torgau—Altenburg—Zeitz-Leipzig und
wurde vom Völkerſchlachts=Gau des BDR. ausgerichtet. Obwohl
die Witterung nicht gerade günſtig zu nennen war, geſtaltete ſich
die Fahrt dennoch zu einem ſchönen Erfolg. Da es zeitweiſe
wolkenbruchartig regnete und dadurch die Straßen ſtark
auf=
weichten, wurden an die Fahrer große Anforderungen geſtellt.
Ausſichtsreiche Fahrer wie Hundertmark=Frankfurt a. M., Feder,
Papenfuß, W. Meher, A. Schmidt und Beyer gerieten durch
Defekte ins Hintertreffen. W. Günther=Berlin war nicht recht
auf dem Poſten. 25 Kilometer vor dem Ziel beſtand nach
ſeſſeln=
dem Fahrtverlauf die Kopfgruppe noch aus ſieben Mann. Im
Endſpurt ſiegte der Berliner Mattern.
Das Ergebnis:
Klaſſe A: 1. Fr. Mattern=Berlin 8:20.25,8 Stunden. 2.
Quandt=Leipzig. 3. H. Lehmann=Leipzig. 4. W. Günther=Berlin.
5. E. Schmidt=Berlin. 6. Weygand=Leipzig. 7. Fr. Günther=
Köln, alle dichtauf.
Ehrenpreisfahrer (115 Kilometer): 1. Holzhauſen=
Kemberg 3:58.25 Stunden.
Straßenrennen Leipzig—Meiningen.
Im Rahmen des 2. Deutſchen Radſporttages in Meiningen
und zugleich verbunden mit dem 7. Kongreß der D. R. 1. kam
am Sonntag das 234,6 Kilometer lange Straßenrennen Leipzig—
Meiningen zur Durchführung. Das Rennen galt zugleich als
Straßenmciſterſchaft der V. D. R. V. Der Titel war heiß um=
ſtritten, nahmen doch die beſten Fahrer der Anſchlußverbände,
darunter die aus dem Bund ausgeſchiedenen Frankfurter Damm
und Dumm teil. Insgeſamt begaben ſich 51 Fahrer auf die
Reiſe; ſie blieben geſchloſſen beiſammen, bis baß der Regen
ein=
ſetzte. Das ſchlechte Wetter begleitete die Fahrer dann auf der
ganzen weiteren Fahrt und brachte manchen Fahrer in
Schwierig=
keiten. Immerhin kam in der Kontrolle Weimar noch eine
16köpſige Spitzengruppe an; in Eiſenach waren es auch noch 14,
bald brachte dann aber die „Hohe Sonne” die erwartete
Spren=
gung der Spitzengruppe. Auf der Kuppe der „Hohen Sonne‟
waren nur noch Uruno Wolke, Büttner und Dumm zuſammen.
Dumm wurd hier von ſeinem dritten Reifendefekt überraſcht und
da auch Bruno Wolke wenig ſpäter einen Defekt hatte, konnte
der DR1.=Straßenmeiſter Büttner unangefochten als Sieger die
Fahrt beenden.
Das Ergebnis: 1. L. Büttner=Neu=Kölln 7:57,40 Std.
2. Mroczozek=Berlin 8:00,10 Std. 3. Dumm=Frankfurt a. M., 1
Länge zurück. 4. Lipke=Berlin. 5. Rudolf Wolle=Berlin 8:02,32
Std. 6. Bruno Wolke=Berlin 8:03,04 Std. 7. Bentler=Bamberg.
8. K. Schuler=Mannheim. 9. Fr. Schuler=Mannheim. 10. Müller=
Hannover.
Pferdeſport.
Rennen zu Hoppegarten.
Die Rennen in Hoppegarten fielen buchſtäblich ins Waſſer.
Schon die erſten beiden Rennen wurden unter Blitz und Donner
gelaufen, als dann aber durch einen Blitz der Heuboden des
Union=Geſtüts in Flammen ſtand, beſchloß die Rennleitung,
zu=
mal auch ſchon die ganze Bahn infolge des ſtrömenden Regens
under Waſſer ſtand, die Rennon abzubrechen. Das eigentlich
wichtigſte Rennen, die erſte klaſſiſche Zweijährigen=Prüfung, das
Sierſtorpf=Rennen, ſoll am Mittwoch, den 7. Juli, das
Habe=
nichtsrennen, ebenfalls eine Prüfung für Zweijährige, am
Sonn=
tag, den 10. Juli, nachgeholt werden. Die übrigem Rennen, alle
für ältere Jahrgänge, wurden auſgehoben. Die Ergebniſſe der
beiden gelaufenen Rennen:
1. Geier=Rennen. Für Dreijährige. 3800 Mark, 1400
Meter: 1. Frhrn. S. A. von Oppenheims. Miſtral (Varga),
2. Nettelbeck, 3. Fehrbellin. Ferner: Konradin, Nutria,
Enga=
din, Podargos, Salluſt. Tot.: 22, Pl. 12, 13, 13:10. Kopf-Kopf.
2. Arnfried=Rennen. 3900 Mart, 1300 Meter: 1. W.
v. Alvenslsbens Narſes (Haynes), 2. Opüimat, 3. Hochſtapler.
Ferner: Eigilbert, Graburg, Parnaß, Galantuomo, Primas,
Lump, Regina 2. Tot.: 36, Pl. 15, 17, 14:10. 1—2 Lg.
Rennen zu München=Riem.
1. Preis von Nonnenhof. 1500 Mark, 1400 Meter:
1. M. Friedigers Terrakotta (Parola), 2. Roſario, 3. Libuſſa.
Ferner: Raſtelbinder, Eskiſchehir. Tot.: 14, Pl. 12, 17:10. 1 bis
½ Länge.
2. Preis von Hübſchenried. 2000 Mark, 1200 Meter:
1. W. Blatts Sigurd (Hecker), 2. Dojan, 3. Perfekt. Ferner:
Di=
berte, Eiger. Tot.: 18, Pl. 11, 11:10. 2—1—34 Lg.
3. Preis von Bernried. Herrenreiten. Ehrenpreis
und 2600 Mark, 3600 Meter: 1. Frhrn. G. v. Schrenck=Notzings
Boros (Sr. Schnitzer), 2. Solrates, 3. Liebe Martha. Ferner:
Silver Brendan, Vokur, Seydtlitz, Marathon,
Seidenſchwänz=
chen. Tot.: 15, Pl. 13, 25, 50:10. 2—½ Lg.
4. Preis von Leutſtetten. 2600 Mark, 1600 Meter:
1. A. Volz” Mon Beguin 2. (Sauer), 2. Mardonius, 3. Jſonzo.
Ferner: Rochebelle, Giſelher, Energie, Furchtlos 2., Le Parodien,
Nain=Nain, Malvoiſe, Naive. Tot.: 38, Pl. 19, 36, 46:10. 2 bis
1—¼ Lg.
5. Opanka=Rennen (nichtöffentlich). 1800 Meter:
1. Hechingers u. Kollers Kätherl (Frhr. v. Egloffſtein), 2.
Pau=
lus 2., 3. Glückauf. Ferner: Tango, Esküszegö, Surrey. Tot.:
14, Pl. 13, 17:10. 2—1½—½ Lg.
6. Preis vom Röſſelsberg. 1500 Mark, 3400 Meter:
1. H. Nieſes Troja (Wehe), 2. Jahn, 3. Dulcinea. Ferner:
China, Parma 2., Modedame, Capland, Amneris, „Meiſterin.
Tot.: 41, Pl. 22, 20, 43:10. 2—3 Lg.
7. Preis von Sonnenhauſen: 1500 Mark, 200)
Meter: 1. O. Silbernagels Goldlack, 2. Miramar, 3. Hornsriff.
Ferner: Beata. Tot.: 30, Pl. 10, 10:10. ½—Weile.
Rennen zu Dortmund.
1. Fredenbaum=Rennen. 3000 Mark, 1400 Meter:
1. Abteilung: 1. K. Löwenſteins Hermoder (Zimmermann),
2. Sonnenvogel, 3. Steinadler. Ferner: Quarta, Gelbſtern,
Hexe, Viſion, Minerva. Tot.: 17, Pl. 15, 27, 19:10. Hals—3—2
Längen. — 2. Abteilung: 1. Dr. K. Herzfelds Mixtur (
Staudin=
ger), 2. Pannhütte. 3. Königsborn. Ferner: Arche, Orma,
Trut=
hahn, Butineuſe, Ohneſorge. Tot.: 101, Pl. 23, 14, 16:10. 2 bis
2—½ Lg.
2. Blankenſtein=Jagdrennen. 1000 Mark. 3000
Meter: 1. H. Webers Anitra 2. (Mate), 2. Maiprinz, 3.
Prima=
donna. Ferner: Pfalzmädel, Goldat, Vögelchen, Hilde,
Pe=
ruanerin, Gräſin Marie, Turſball, Harriet, Dande. Tot.: 20, Pl.
15, 21, 39:10. 3—3—5 Lg.
3. Kappenberg=Rennen. 3500 Mark, 1800 Meter:
1. Frl. L. Schimidts Szekely (Nagy), 2. Voltaive, 3. Boppard.
Ferner: Tingl=Tangl, Caſſoulet, Leichtſinn, Serenade, Lola,
Hora, Cannebiere. Tot.: 21, Pl. 13, 13, 56:10. ½—1½—½ Lg.
4. Preis von Weſtfalen. 16000 Mark, 1800 Meter:
1. D. Ehrenfrieds Abenteurer (Wolff), 2. Manuesmut, 3.
Lauf=
feuer. Tot.: 17:10. ½—10 La.
5. Hohenſyberg=Jagdrennen. 3000 Mk., 3000 Mtr.:
1. O. Schuberts Balko (Gerber), 2. Anika, 3. Maas. Ferner:
Tartarie, Cacao, Heidi, Tannenberg, Erlkönig. Tänzer, Czepel,
Chamberlain, Magnus. Tot.: 295, Pl. 62, 44, 112:10. 4—5—4 Lg.
6. Germania. Ehrenpreis und 6000 Mark, 1400 Meter:
1. A. Morawez; Imperialiſt, 3. Freiſchütz, 3. Finſternis. Ferner:
Cyrano, Sonderbündler. Tot.: 79. Pl. 25, 25:10. 3—1—½ La=
7. Freiſchütz=Rennen. 5000 Mark, 2000 Meter: 1. G.
Ehrenfrieds Radio (Wolff), 2. Sternberg, 3. Salvator. Ferner:
Tranus, Roberta, Schwalbe, Liebhaber, Gerwin. Tot.: 34, Pl.
6, 16, 25:10. 3—½—Hals.
Renuen zu Breslau.
1. Preis von Brieg. 2000 Mark, 1800 Meter: 1. Frhrn.
v. Buddenbrock=Pläßwitz: Balios (Zachwann), 2. Rinaldo,
Baſſano. Ferner: Seeadler. Tot.: 15, Pl. 10, 10:10. 3—6—10
ängen.
2. Preis von Glatz. 2000 Mark, 3000 Meter: 1. A.
Hin=
lmanns Danabourgh (Laſſe), 2. Velljus, 3. Hoboe.” Ferner:
halzit, Genügſame. Tot.: 24, Pl. 13, 14:10. 4—2—15 Lg.
3. Preis von Strehlen. Für Zweijährige.
Ehren=
reis und 2600 Mark, 1000 Meter: 1. Frhrn. E. v.
Buddenbrock=
läßwitz Felſenſeſt (O. Müller), 2. Amorette, 3. Arndt. Ferner:
rator, Camarilla, Salvia. Tot.: 25, Pl. 13, 14:10. ½—2—1 Lg.
4. Preis von Fürſtenſtein: Ehrenpreis und 3200
ark, 2000 Meter: 1. J. Friedländers Palamon (Torke),
Alexander der Große, 3. Darlyfigs. Ferner: Storm Cloud,
Tazeppa 2., Miterbe, Saloppe. Tot.: 32, Pl. 16, 18, 20:10. 74 bis
—3 Lg.
5. Juli=Verloſungs=Rennen. 3500 Mark, 1500
eter: 1. O. Mareus: Spicey (Torke), 2. Darling, 3.
Pandora=
rner: Humboldt, Volmar, Juanita 3., Leidenſchaft, Selene,
ryſopras. Tot.: 27, Pl. 14, 16, 16:10.
6. Labrador=Jagdrennen. Ehrenpreis und 26/0
ark, 3000 Meter: 1. H. Dorndorfs Hagen (Heuer), 2.
Sturm=
ſcht, 3. Santa Barbara. Ferner: Rabenſteinerin, Campanula,
ierfrau. Tot.: 13, Pl. 11. 12:10. 1—1½—6 Lg.
7. Preis von Reichenbach. 2000 Mark, 1400 Meter:
P. Vidas Suſa (Baſch), 2. Galeote, 3. Caunter tierce. Fernel:
ie, Gauriſankar, Pomona. Tot.: 63, Pl. 21, 23:10. K.—=H. bi2
Länge.
Nummer 184
Montag, den 5. Juli 1926
Seite 5
Tennis.
Schwimmen.
Aligemeines Frankfurter Tennis=Turnier.
Darmſtadts Schwimmer im Frankfurter Stadion.
Nachdem am Samstag weitere auswärtige Spieler
eingetrof=
fen waren und das Wetter weiterhim die Spuele ſehr begünſtigte,
konnte das Turnier bis am Abend ſchon ſehr weit gefördert
ſver=
den. Am Sonndag werden die Entſcheidungen wohl reſtlos
aus=
getragen werden können. Die Ergebniſſe de’s Samstag:
Herreneinzel: Wetzel=Pforzheim-Haſſenpfug=Marburg
6:1, 8:6: Hildebrand=Mannheim—Dr. Buß=Mannheim, kampflos
für Hildebrand, da Dr. Buß geſtrichen; Fritz=Frankfurt—Fuchs=
Karlsruhe 6:2, 7:5; O. Kreutzer=Frankfurt—Ofan=Mannheim
1:6, 6:2, 8:6.
Dameneinzel, Fraut Hoek=Frankfurt—Frl. Konert=
Ber=
lin 7:5, 6:2: Frl. Weihermann=Frankfurt—Frau Hoek 6:4, 6:2;
Frau Dr. Friedleben=Frankfunt—Frau Anna=Frankfurt 6:3, 6:1.
Herrendoppel (um die ſüddeutſche Meiſterſchaft): O.
Kreutzer=Frankfurt/Lüdke=Köln — Lichtſchein=Wien/Beermann=
Frankfurt 6:4, 10:8: Fuchs=Karlsruhe/Weitzel=Pforzheim—
Schmidt=Knatz=Franckfurt/Hildebrand=Mannheim 6:3, 6:2.
Gemiſchtes Doppel: Frau Jakobimi/Klopfer—Frl.
Wagner/Waldeck 6:2, 6:2; Fr. Rotſchild/Schmidt=Knatz—Fr.
v. Borke/Heinz 7:5, 6:1.
Damendoppel: Fr. Jakobini/Fr. Hoek—Fr.
Gold=
ſchmidt/Frl. Weckeſſer 6:0, 6:1: Frl. Konert/Fr. Hemp—Fr. von
Borke/Fr. Brunner 6:1, 7:5.
Das Allgemeine Frankfurter Tennis=Turnier wurde am
Sonntag bei anfaugs ſehr ſchönem Wetter fortgeſetzt. Die
Be=
teiligung war ſehr zahlreich, nachmittags allerdings ſetzte Regen
ein, der eine Unterbrechung der Spiele notwendig machte. Daher
war es auch nicht möglich, die Spiele bis zur Entſcheidung
durchzuführen. Das Herreneinzel, Dameneinzel, Damendoppel
und Gemiſchte Doppel der Klaſſe A, ſowie ſämtliche
Konkurren=
zen, außer dem Herreneinzel der Klaſſe B, können erſt am
Mon=
tag zu Ende gebrachſt werden. Entſchieden wurde das
Herren=
doppel der Klaſſe A, wo Oſan—Dr. Buß über Kreutzer-Lüdke
nach hartem Fünfkampfſatz 7:5. 0:6, 6:0, 5:7 6:2 gewannen. Um
dem 2. Preis ſchlugen Kreutzer—Lüdle die Kombimation Fritz—
Klopper 3:6, 6:1, 3:0 zurückgezogen. Im Dameneinzel ſiegten:
Frau Hemp—Frl. Morgenſtern 6:4, 6:4, Frau Friebleben—Fr.
Brunner 60, 6:0, Frau Hoek—Frl. Kohnert 7:5, 6:2 (1), Frl.
Weihermann—Fr. Wagner 6:1, 6:2. In der Vorſchlußrunde
ſiegte Frau Friedleben gegen Fr. Hemp 6:3, 6:1 und Frl.
Weiher=
mann gegen Fr. Hoek 6:4, 6:2, ſo daß Frau Dr. Friedleben und
Frl. Weihermann am Montag das Endſpiel beſtreiten. — Die
Ergebniſſe im Herreneinzel waren: Wetzel—Hildebrand ohne
Spiel für Wetzel geſvonnen, Waldeck-Lüdke 6:2, 3:0
zurückge=
zogen, Klopper—Schmidt=Knatz 2:6, 6:4, 6:4, Wetzel—Waldeck
8:6, 6:1. Die Entſcheidung fällt auch hier am Montag. — Die
Entſcheidung im Herreneinzel der Klaſſe B ergab einen Sieg
von Daub über Rademeyer 6:4, 6:1.
Kraftſport.
Kraftſportverein Darmſtadt 1910.
Heute begeben ſich die Ringer unſeres Vereins nach Köln,
um dort, bei den am Dienstag beginnenden Kämpfen im Ringen
teilzunehmen Sie haben ſich in der letzten Zeit einem ſehr
eifrigen, intenſiven Training unterzogen und ſind in beſter
Ver=
faſſung. Ueber die Siegesausſichten bei den Kampfſpielen iſt
allerdings im voraus ſehr ſchlecht etwas zu ſogen, wenn man
bedenkt, daß in jeder Klaſſe ungefähr 40—50 Teilnehmer ſtehen,
wovon eventuell ein jeder infolge ſeiner Qualität als Erſter
hervorgehen kann. Da die Grenzen für die Berechtigung zur
Teilnahme bei den Kampfſpielen, vom Deutſchen Athletik=
Sport=
verband v. 1891 ſehr eng gezogen ſind, ſo kann der
Kraftſport=
verein 1910 beſonders ſtolz darauf ſein, daß er mehrere Kämpfer
entſenden kann. Wir ſetzen unſer ganzes Vertrauen auf unſere
Ringer und haben die feſte Ueberzeugung, daß ſie alles aus ſich
herausgeben, um unſere Vaterſtadt, ſowie unſeren Verein in
Köln würdig zu vertreten. Unſere beſten Wünſche begleiten ſie.
Rudern.
43. Oberrheiniſche Ruder=Regatta in Mannheim.
Die Ergebniſſe vom Samstag.
Der erſte Tag der Mannheimer Regatta brachte bei ſchönem
Wetter und günſtigen Waſſerverhältniſſen ſchon einige wichtige
Entſcheidungen. So kam der Büxenſtein=Vierer, der Kaiſer=Achter,
der Doppelzweier ohne Steuermann, der Erſte Einer und der
Gaſt=Vierer zum Austrag. Im Büxenſtein=Vierer machten
Ami=
citia Mannheim und Ludwigshafener R.V. das Rennen unter
ſich aus, die Mannheimer gaben aber ſchon bald das Rennen
auf, ſo daß die Ludwigshafener das Rennen allein beendeten.
Die Mannheimer revanchierten ſich dafür im Kaiſer=Achter,
Die Ergebniſſe:
Mühlau=Preis. Anfänger=Vierer: 1.
R. G.
Rheinau 6:41,6 Min. 2. Mannheimer R.C. 6:52,6 Min. 3.
Ami=
citia Mannheim 7:01,6 Min. 4. Ludwigshafener R.V.
Junioren=Einer: 1. Frankfurter R.G. Oberrad
(Buhl) 7:20,8 Min. 2. Karlsruher R.V. (Moder) 7:25 Min.
3. R.V. Rüſſelsheim (Zogbaum) 7:33,4 Min. 4. Frankfurter
R. V. 1865 (Roller) 7:38,2 Min.
Gaſt=Vierer (Wanderpreis): 1. Kaſteler R.G. (Brahm,
Schandua, Bath, Joſt, Steuer Genß) 6:36,8 Min. 2. Offenbacher
R. V. 1874 6:38 Min. 3. Frankf. R. G. Sachſenhauſen 6:44,4 Min.
Straßburg=Gedächtnis=Preis. Erſter Einer
(Wanderpreis): 1. Limburger R.V. 1895 (Brühl) 7:31,2 Min.
Alleingang.
Rheinpreis. Junioren=Achter: 1.
Ludwigshafe=
ner R.V. (ohne Zeit). 2. Mannheimer R.C. 0,2 Sek. zurück.
Frankfurter R. G. Sachſenhauſen aufgegeben; Germania
Frank=
furt disqualifiziert.
Jungmann=Vierer: 1. Amicitia Mannheim 6:30,6
Min. 2. R.G. Trier 6:39 Min. 3. Mainzer R. V. 6:39,2 Min.
4. Germania Frankfurt 6:43,2 Min.
Büxenſtein=Gedächtnis=Preis. Erſter
Vie=
rer (Herausforderungspreis): 1. Ludwigshafener R. V. (
Lauf=
fer, Grünebaum, Frey, Göbel, Steuer Weimer) 6:38 Min.
2. Amicitia Mannheim aufgegeben. Mainzer R.V., Germania
Frankfurt und Kaſteler R.G. zurückgezogen.
Jungmann=Einer: 1. Frankfurter R.G. Oberrad
(Buhl) 7:31,6 Min. 2. Frankf. R. V. 1865 (Roller) 7:35,2 Min.
3. R.V. Rüſſelsheim (Horle) 7:38 Min. Alemannia Karlsruhe,
Undine Offenbach, Mainzer R.G. und Stuttgarter R. C.
zurück=
gezögen. *
Hochſchul=Vierer (Wanderpreis): 1. Mannheimer R. C.
7:07,4 Min. 2. Akad. R. V. Heidelbeng 7:27,2 Min. Heidelberger
R. C. und Karlsruher R.V. zurückgezogen.
Pfalz=Preis. Zweiter Achter: 1. Offenbacher R. V.
1874 6:01,6 Min. 2. Baden Mannheim 6:09 Min. 3.
Mann=
heimer R. G. 6:13,2 Min. 4. Wormſer R.V. 6:13,8 Min. 5. R. G.
Trier bei 1400 Meter aufgegeben.
Doppelzweier ohne Steuermann (
Herausforde=
rungspreis): 1. Mainzer R.V. (Magel, de Beiſac) 6:59,2 Min.
Alleingang.
Kaiſer=Preis. Erſter Achter (Wanderpreis): 1.
Ami=
eitia Mannheim (Leicher, Peters, Gropp, Huber, Hoffſtädter,
Reicherd, Maier, Guldmann, Steuer Brummer) 5:56 Min.
2. Kaſteler R. G. 6:00,4 Min. 3. Ludwigshafener R. V. 6:06 Min.
Germania Frankfurt und Mainzer R. V. zurückgezogen.
Das vom 1. Frankfurter S. C. durchgeführte diesjährige
Schwimmfeſt des Gau I, Kreis V (Süddeutſchland) des D. S. V.
brachte den 4 Darmſtädter Verbandsvereinen manch ſchönen
Er=
folg. So konnte Friedel Berges, trotz eines Waſſerballſpieles
um die ſüddeutſche Meiſterſchaft am Vormittag im Woog,
nach=
mittags die 100 Meter Seniorfreiſtil in 1.07,2 Sek. vor Seib,
Frankfurter S. V. und Grützner, Offenbach 96 gewinnen, um
einige Rennen ſpäter, nachdem er die 3 mal 200 Meter
Freiſtil=
ſtaffel Jungdeutſchlands zum Siege führte, die 400 Meter
Senior=
freiſtil im Alleingang in der annehmbaren Zeit von 5.40,4 Sek.
zu ſchwimmen. Die Seniorbruſtſtaffel 3 mal 100 Meter wurde
nach ſcharfem Endkampf 2. hinter dem 1. F. S. C.
Franz Hedtler, S. S. V. „Möwe” gewann das Alte Herren=
Bruſt 100 Meter kampflos, während ihm das Alte Herren=Rücken
100 Meter zugeſprochen wurde. Herzig=Möwe wurde im
Junior=
ſeite 100 Meter Dritter hinter Seib, F. S. C. und Brehm,
1. F. S. C.
Die Darmſtädter Damen waren durch Frl. Uhde, Heſſen=V.
f. L. gut vertreten, die im Damen=Seniorfreiſtil nur Zweite hinter
Frl. Backof=Moenus=Offenbach werden konnte, dafür aber die
200 Meter Freiſtil, vom Start weg führend, an ſich bringen
konnte.
Der Heſſiſche Polizei=Sportverein geſtaltete ſeinen erſten
Start im Gau zum Erfolg und gewann die Juniorlagenſtaffel
3 mal 100 Meter.
Nachſtehend die Darmſtadt intereſſierenden Wettkampf=
Ergeb=
niſſe (100 Meter Bahn, Sprungſtart):
Vormittags. 4. Damen=Seniorfreiſtil 100
Meter: 1. Erna Backof, Moenus=Offenbach 1.29,8. 2. Elſe
Uhde, Heſſen=V. f. L., 1.36. 8. Alte Herren=Bruſt 100
Meter: 1. Franz Hedler, Möwe, 1,44 (im Alleingang). 9.
Juniorſeite 100 Meter: 1. Walter Seib, Frankfurter
S. V., 1,191 2. Walter Brehm, E. f. S. C., 1.20,6. 3. Herzig=
Möwe, 1.26,2. 13. Seniorfreiſtil 400 Meter: 1. Friedel
Berges, Jungdeutſchland, 5.40,4. 2. Herm. Grützner, Offenbach
96, 6.00,2. — Nachmittags. 3. Juniorlagenſtaffel
3 mal 100 Meter: 1. Heſſiſcher Polizei=Sportverein, 5.15,4.
(E. F. S. C. diſtanziert.) 4. Seniorfreiſtil 100 Meter:
1. Friedel Berges, Jungdeutſchland, 1.07,2. 2. Walter Seib,
Frankfurter S. V., 1.10,8. 3. Grützner, Offenbach 96 (Handſchlag
zurück). 8. Alte Herren=Rücken 100 Meter: 1. Franz
Hedtler, Möwe (zugeſprochen). 9. Seniorfreiſtilſtaffel
3 mal 200 Meter: 1. Jungdeutſchland (Ohrig, Gils, Berges)
8.18,8. Offenbach 96, 8.51,4. 10. Seniorbruſtſtaffel 3
mal 100 Meter: 1. E. F. S. C., 4.33. 2. Jungdeutſchland,
4.38. 14. Damen=Freiſtil 200 Meter: 1. Elſe Uhde,
Heſſen=V. f. L., 3.42. 2. Marie Kruck, E. F. S. C.
Meiſterſchaften im Schwimmen des Gaues I.
des D. S. V.
Am Sonntag wurden die Gaumeiſterſchaften des Gaues 1
Kreis 5 des Deutſchen Schwimmverbandes ausgetragen. Die
Organiſation und Durchführung der Veranſtaltung lag in
Hän=
den des 1. Frankfurter SC. Wie zu erwarten war, haben die
Favoriten im 100=Meter=Freiſtil=Schwimmen Frl. Backof=
Offen=
bach und Berges=Darmſtadt die Meiſterſchaften in dieſer
Diſzi=
plin geholt. Ebenſo ſicherte ſich Frl. Backof auch die Meiſterſchaft
im Damen=Rückenſchwimmen. Die wichtigſten Engebniſſe lauten
im Einzelnen:
Damen=Senior=Freiſtil: 1. Frl. Backof=Offenbach, 1:29,8
Min.; 2. E. Uhde (Heſſen=Darmſtadt) 1:36 Min.
Senior=Freiſtil, 100 Meter: 1. Berges=Darmſtadt 1:07,2 Min.;
2. Seib=Frankfurter SV. 1:10,8 Min.
Damen=Senior=Rücken 100 Meter: 1. Frl. Backof=Offenbach
1:36,8 Min.; 2. E. Lindemann=Offenbach 1:40,4 Min.
Damen=Senior=Bruſt=Schwimmen 100 Meter: 1. Frl. Backof=
Offenbach 1:39,8 Meter; 2. S. Müller, 1. Frankfurter SC., 1:43,2
Minuten.
Damen=Senior=Freiſtil 200 Meter: 1. E. Uhde (Heſſen=
Darmſtadt) 3:42 Min.
Senior=Freiſtil 400 Meter: 1. Berges=Darmſtadt 5:40,4
Min.; 2. Grützner=Offenbach 6:00,2 Min.
Senior=Freiſtilſtaffel 3mal 200 Meter: 1. Jung=Deutſchland
Darmſtadt 8:19 Min.
Senior=Bruſtſtaffel 3mal 100 Meter: 1. Frankfurter SC.
4:33 Min.; 2. Jung=Deutſchland Darmſtadt 4:38 Min.
Schlwimmen, Bruſt für Herren über 35 Jahre, 100 Meter:
1. Hedler=Möwe=Darmſtadt (Alleingang). Derſelbe holte ſich auch
die Meiſterſchaft im Rückenſchwimmen im Alleingang.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875.
Bei dem geſtern in Birkenau i. O. ſtattgefundenen
Ver=
bandsſchwimmen des zweiten Gauverbandes (Mittelrhein.
Turn=
kreis der D.T.) konnte die Schwimmabteilung der
Turngeſell=
ſchaft Darmſtadt wiederum ehrenvoll beſtehen.
1. Turner:
Springen: Fritz Weiß, 2. Sieg.
Mehrkampf (Unterſtufe): Fritz Weiß, 1. Sieg; Willy
Dör=
ner, 2. Sieg.
Streckentauchen (Unterſtufe): Willy Späth, 1. Sieg;
Ernft Hüther, 3. Sieg.
Lagenſchwimmen (200 Meter Mittelſtuſe): Jakob
Lohrer, 1. Sieg: Ernſt Hüther, 2. Sieg. — Lagenſchwimmen (200
Meter Unterſtufe): Heinrich Habich, 1. Sieg; Willy Dörner,
2. Sieg.
Bruſtſchwimmen (Mittelſtufe): Heinrich Habich, 1.
Sieg; Ernſt Hüther, 1. Sieg. — Bruſtſchwimmen (Unterſtufe):
Karl Stroh, 1. Sieg.
Seiteſchwimmen (Mittelſtufe): Heinrich Habich, 1.
Sieg. — Seiteſchwimmen (Unterſtufe): Fritz Weiß, 1. Sieg: Willy
Dörner, 2. Sieg.
Rückenſchwimmen (Mittelftufe): Fritz Weiß, 1. Sieg.
— Rückenſchwimmen (Unterſtufe): Heinrich Habich, 1. Sieg; Willy
Dörner, 2. Sieg; Willy Späth, 3. Sieg.
Bel. Schwimmen, 100 Meter (Mittelſtufe): Willy
Dör=
ner, 1. Sieg. — Bel. Schwimmen (Unterſtufe): Jakob Lohrer,
1. Sieg.
Bel. Schwimmen, 400 Meter (Mittelſtufe): Fritz Weiß,
1. Sisg. — Vel. Schtimmen, 400 Meter (Unterſtufe): Jakob
Lohrer, 1. Sieg; Willy Dörner, 2. Sieg.
4mal 100 Meter Bruſtſtaffel (Mitvelſtufe): 1. Sieg.
— 4mal 100 Meter Bruſtſtaffel (Unterſtufe): 1. Sieg. — 4mal
170 Meter Lagenſtaffe! (Mittelſtufe): 1. Sieg. — 4mal 100 Meter
Lagenſtaffel (Unterſtufe): 1. Sieg: 2. Sieg. — 4mal 100 Meter
Freiſtilſtaffel (Unterſtufe): 1. Sieg.
2. Jugendturner.
Bruſtſchwimmen, 50 Meter: Ernſt Schäfer, 3. Sieg;
Friedrich Rettig, 6. Sieg; Karl Neutzſch, 7. Sieg.
Seiteſchwimmen, 50 Meter: Georg Lautenſchläger,
1. Sieg.
Rückenſchwimmen, 50 Meter: Ernſt Jöſt, 2. Sieg.
Bel Schwimmen, 50 Meter: Heinrich Mitſchdörfer, 2.
Sieg. — Bel. Schwimmen, 100 Meter: Ernſt Jöſt, 2. Sieg.
Lagenſtaffel, 4mal 50 Meter: 1. Sieg.
Bruſtſtaffel, 3mal 50 Meter: 2. Sieg.
Jugendturnerinnen:
Seiteſchwimmen, 50 Meter: Sophie Frank, 2. Sieg.
Rückenſchwimmen, 50 Meter: Sophie Frank, 1. Sieg.
Kunſknotizen.
Ueber Werte, Künſtier und künſſlieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchiebt, behält ſich die Redaktion (br Orteil vor.
— Palaſt=Lichtſpiele. Auch heute noch läuft der mit großem
Beifall aufgenommene Großfilm „Die Kleine vom Bummel”, Lilian
Harvey als reizendes Großſtadtmädel, Dina Gralla als temperamentvolle
Bardame, Ellen Heel als Dame von Welt, Ernſt Winor, der elegante,
raſſige Herrenreiter, Hans Sturm als gemütlicher Gerichtsvollzieher
und laſt not leaſt Hans Junkermann, der gute, alte Onkel, begeiſterm
uns für einige Zeit. Der bekannte Regiſſeur Richard Eichberg hat hier
in Gemeinſchaft mit dieſen erſtklaſſigen Darſtellern ein Werk hoher Güte,
voll Spannung, Humor, köſtlicher Einfälle und Anmur geſchaffen, den
zu ſehen lohnenswert iſt. — Als Beifilm läuft „Die Maske des Lopez”
ein intereſſanter Film aus dem wilden Weſten mit Fred Thomſon und
ſeinem Wunderpferd „Silberkönig” in den Hauptrollen.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 5. Juli. 4.30: Hausorch. „Quer durch Europa‟,
Pagel: Schweden in Lied und Tanz, Potp. — Leopold: Ruſſiſches
Echo, Potp. — Böhmiſche Nationallieder, Potp. — Morena:
Eichen=
blätter, Potp. — de Micheli: Le canzoni d’Italia, Potp. über
ital. Volkslieder. O 5.45: Leſeſtunde „Mozart auf der Reiſe nach
Prag” von E. Mörike. O 6.45: Der Beruf des Geſchäftsreiſenden
und Vertreters”, Vortrag Karl Albert. O 7.15: Engliſche
Literatur=
proben, vorgetr. von Studienrat Olbrich. O 7.30: Engliſch. O 8:
Uebertr „aus dem Zoologiſchen Garten, Konzert des Reichsbundes
der Beamtenvereine ehemaliger Militärmuſiker Deutſchlands.
Gra=
wert: Wilhelmus von Naſſauen, Marſch über altniederländiſche
Lieder. — Wagner: Aufzug der Meiſterſinger und Chor. Wacht
auf”. — Weber: Ouv. „Freiſchütz”. — Grawert: Alter Berner
Landsknechtsmarſch. — R. Wagner: Tonbilder a. Walküre‟. —
R. Strauß: Königsmarſch. — Kayſer: Hiſtoriſche Märſche a. d.
16. Jahrh. bis Neuzeit. — Saro: Großer Zapfenſtreich. — Grieg:
Hochzeitstag auf Troldhaugen. — Simon: Küraſſiermarſch.
Stuttgart.
Montag, 5. Juli. 4.15: Nachmittagskonzert. Schlenk: Ratibona=
Marſch. — Strauß: Lagunen=Walzer. — Rubinſtein: Ouv. „Dimitri
Donskoi”. Schebeck: Canzona del Violino. — Einlagen: Bert
Fiſcher. — Siede: Chin. Straßenſerenade. — Tſchaikowsky: Fant,
„Pique Dame‟. — Schebeck: Ital. Serenade. — Fall: Potp.
Der fidele Bauer”. O 6.15: Vortrag Prof. Dr. Verweyen=Bonn:
Selbſterkenntnis. O 6.45: Vortrag Fritz Peter: Die deutſche
Lebens=
rettungsgeſellſchaft. O 7.30: Uebertr. aus München: „Pfälzer
Heimat=
kunde." Zum 650jährigen Stadtjubiläum von Kaiſerslautern.
Otto Wenz: Ausſchnitte aus der Stadtgeſchichte von Kaiferslautern.
— Ludwig Hartmann lieſt aus ſeinen Dichtungen in Pfälzer
Mundart. O 8.30: Berber=Streichquartert. Streichquartett in F=dur
von P. Tſchaikowsky. — Anſchl.: Grotesken=Abend. Mitw.: Elſa
Bauer (Baden=Baden); F. Schätzler (v. W. Landesth.); Fred Höger;
K. Köſtlin; Rundfunkorch.
Berlin.
Montag, 5. Juli. 6: „Gymnaſtik durch Rundfunk” O 4.10:
Frau Dr. Drewitz: „Kochrezepte für den Sommer” O 4.30:
A. v. Koblinski: Die Bedeutung der Standesämter‟ O. 5:
Novellen. Fred Hildenbrandt lieſt aus eig. Werken. O 5.30: Die
Violin=Sonate. Buſoni: Sonate für Violine und Klavier, Nr. 2,
op. 36a, Emoll. (Variationen über einen Bach’ſchen Choral). Max
Rostal (Violine) Georg Szell (Klavier). O. 6: Funk=Kapelle.
(Konzertm. F. Kauffmann). O 7: Dr. Everling: „Der Wille
zur Selbſtbehauptung bei dem geiſtig Schaffenden” O 7.30:
Dr. Kuhn: „Neuzeitl. Malerei und Plaſtik in der Nationalgalerie
zu Berlin”. O 8.05: Der Sternenhimmel im Monat Juli (Prof.
Marcuſe). O 8.30: „Enttäuſchung” Novelle von Thomas Mann
(gel. von Th. Loos). O 9: Muſik für’s Haus: Mendelsſohn: Drei
kleine Klavierſtücke ((Giſela Springer). — Mendelsſohn: Lieder.
Auf Flügeln des Geſanges (Heine). Das Schifflein (Uhland),
Sonntagslied (Klingemann). Gruß (Heine). (Charlotte Börner,
Sopran). — Weber: Aufforderung zum Tanz (Springer). — Weber:
Lieder im Volkston, Schlaf Herzensſöhnchen (Viemer). Ueber die
Berge mit Ungeſtüm (Kotzebue) (Börner). — Chopin: Drei kleine
Klavierſtücke (Springer). — Chopin: Schön war der Morgen
(litauiſch. Volkslied). — Franz: Zwei welke Roſen (Waldau). Im
Mai (Oſterwald), (Börner). — Liſzt; Waldesrauſchen. Roſſignol,
Etüde F=moll (Springer).
Königswuſterhauſen. Montag, 5. Juli. 1.10: Studienrat Friebel
und Lektor Mann: Engliſch für Schüler. O 1.45: Mitt. des
Reichs=
ſtädtebundes. O 3: Stzdienrat Friebel und Lektor Mann: Engliſch
für Anfänger. O 3.30: Dieſelben: Engliſch für Fortgeſchrittene,
O 4: Prof. Dunkmann: Die dynamiſchen Grundkräfte der
Geſell=
ſchaft. O 4.30: Mitt, des Zentralinſtitutes. O 5: Helene Braun:
Die Mutter und das aufwachende Kind.
Stettin. 8.30: Konzert. Tedeſchi: Improviſo. Walzer=
Serenata (Harfen=Trio des Städt. Orch.). — Flotow: Ach, ſo
fromm, a. „Martha‟. — Verdi: Arie aus „Othello”. (George
Straßburg, Barit.). — Trnecek: Notturno (Harfen=Trio). — Zwei
Span. Lieder (Straßburg). — Pillney: Serenade (Trio). — Löwe:
Goldſchmieds Töchterlein (Straßburg). — Ernſt Licht: Löns=Lieder
zur Laute: Herzblatt am Lindenbaum. Verloren — verſungen. Roſe
weiß — Roſe rot (Hermann Bruſt, Ten.). — Vineta, alte pomm.
Sage (Felix Friedrichs, Rez.). — Ernſt Licht: Löns=Lieder zur
Laute: Ein leiſes Lied — ein ſtilles Lied. Warnung. Frei bin
ich (Bruſt).
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Der „Waſchteufel” in Darmſtadt. Am Mittwoch und Donnerstag
wurde im Fürſtenſaal, Grafenſtraße, ein Waſchapparat vorgeführt, deſſen
enorme Leiſtungsfähigkeit täglich viele Hausfrauen in Erſkaunen verſetzt.
Von Tag zu Tag wird die Beſucherzahl größer und faſt alle Beſucher
machen von den beſonders für Beſucher günſtigen Einkaufspreiſen
Ge=
brauch und ſchaffen ſich einen ſolchen „Waſchteufel” an. Es muß ſchon
etwas beſonders Gutes ſein, wenn das Intereſſe für einen
Wirtſchafts=
artikel heute ſo groß iſt, wie hier, ſo daß die Vorführungen immer wieder
wiederholt werden miſſen. Es iſt keine teuere Waſchmaſchine, kein
Waſch=
trichter, kein Ueberlochrohr, ſondern es iſt ein — „Waſchteufel”, der auch
den letzten Schmttzfleck aus der Wäſche holt; der ohne jede Reibung,
alſo vollkommen ſchonend wäſcht und zuverläſſiger und ſchmeller wäſcht
wie alle anderen Waſchgeräte. — Die endgültig letzten Probewaſchen im
Fürſtenſaal finden nochmals am Dienstag, den 6. und Mittwoch, den
7. Juli, ſtatt, und ſollte keine Hausfrau ſie verſäumen. Beginn der
Vor=
führungen nachmittags ½4 Uhr und abends ½6 Uhr. Jede Vorführung
dauert nur eine halbe Stunde. (Näheres ſiehe Inſerat.)
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Dienstag, den 6. Juli
(nach der Wetterlage vom 4. Juli):
Wieder ſtärkere Aufheiterung und verübergehend Nachlaſſen der
Niederſchlagsneigung, warm.
Die Heſſiſche öffentliche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Tageskalender für Montag, den 5. Juli 1926.
Landestheater Kleines Haus, abends 8 Uhr: „Die luſtige
Witwe.” — Schloß=Café: Konzert. — Verband ebang.
Männer=Vereinigungen Darmſtadt=Beſſungen, abends
8 Uhr, im Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Außerordentliche Mitglieder=
Verſammlung. — Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=
Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 6 Seiten.
[ ← ][ ]Montag, den 5. Juli 1926
Nummer 184
Seite 6
Operettenſpielzeit Sommer 192/
im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters
Leitung: Direktor Adalbert Sieffter
Heute, Montag, und täglich abends 8 Ihr
Die luſtige Witwe
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Mittwoch, den 2. Juli, nachmittags 3 Uhr
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Auf Bahnhof Babenhauſen ſollen, die
vorhandenen Gleiſe, Weichen, Prellböcke
uſw. aufgenommen und verladen oder
geſtapelt werden. Ferner werden die
alten Bahnſteige, Laderampen uſw.
ab=
gebrochen, und die Bauſtoffe bezw.
Schutt=
maſſen auf Bahnwagen verladen. Die
Arbeiten werden öffentlich vergeben.
Be=
dingungen liegen beim unterzeichneten
Betriebsamte und der Bahnmeiſterei 60
in Babenhauſen zur Einſicht offen.
An=
gebotsvordrucke ſind beim unterzeichneten
Betriebsamte (Zimmer 16) gegen
poſt=
freie Einſendung von 1.50 RM. in bar,
ſoweit Vorrat reicht, erhältlich. Die
An=
gebote ſind verſchloſſen, poſtfrei mit
Auf=
ſchrift „Oberbauarbeiten Bahnhof
Baben=
hauſen” bis zum Eröffnungstermin, 15.
Juli 1926, vormittags 10 Uhr, an das
unterzeichnete Betriebsamt einzureichen.
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Zuſchlagsfriſt 2 Wochen.
Darmſtadt, den 2. Juli 1926.
Eiſenbahnbetriebsamt 2.