Darmstädter Tagblatt 1926


03. Juli 1926

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 182
Samstag, den 3. Juli 1926.
189. Jahrgang

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Der Standpunkt der Reichsregierung: Eine Auflöſung des Reichstages kann keine Klärung
mehr bringen. Das Kabinett bleibt auf Wunſch des Reichspräſidenten im Amt.

Degtſcher Reichstag.
* Berlin, 2. Juli (Eigener Bericht.)
Der Beginn der geſtern für 1 Uhr angeſetzten dann auf heute
nachmittag 3 Uhr verſchobenen Plenarſitzung des Reichstags zog ſich in=
folge
nochmaliger Ausdehnung der Kabinettsberatungen wiederum um
½ Stunden hinaus, ſo daß erſt gegen 94 Uhr Präſident Loebe die
Sitzung eröffnen konnte. Kurz vor Beginn der Sitzung wurde bekannt,
daß das Reichskabinett beſchloſſen hat, die erſten Abſtimmungen über
das Fürſtenabfindungsgeſetz in dritter Leſung abzuwarten und dann,
ſobald es ſich ergibt, daß keine Mehrheit dafür vorhanden iſt, das
Geſetz zurückzuziehen. Haus und Tribünen waren außerordentlich gut
beſucht und boten ſomit das Bild eines großen Tages. Das Neichs=
kabinett
erſchien kurz vor Eröffnung der Sitzung vollzählig, mit Aus=
nahme
des beurlaubten Reichswehrminiſters Dr. Geßler auf den ge=
wohnten
Plätzen.
Die Sozialdemokraten fordern Reichstagsauflöſung.
Nach einigen geſchäftlichen Mitteilungen eröffnete Präſident Loebe
die dritte Leſung des Geſetzentwurfs über die Auseinanderſetzung mit
den Fürſtenhäuſern und erteilte ſofort das Wort dem Sozial=
demokraten
Wels, der die geſtern angekündigte formulierte Er=
klärung
der ſozialdemokratiſchen Fraktion abgab. In der Erklärung
wird zunächſt darauf verwieſen, daß die Sozialdemokraten ſchon 1923
eine landesgeſetzliche Regelung der Abfindungsfrage beantragt hätten,
und daß der Antrag ebenſo wie der ſpätere Antrag der Demokraten
keine Annahme gefunden habe. Redner erinnerte an die Stimmung.
unter der der Geſetzentwurf geboren worden ſei, der dem Volksentſcheid
zugrunde lag. Weiter erinnerte er an eine Erklärung der Regie
rungsparteien, in der 10 Tage vor dem Volksentſcheid eine geſetzliche
Regelung der Abfindungsfrage zugeſagt worden ſei, die dem Volke=
empfinden
und der Gerechtigkeit entſprechen würde. Dieſes Verſprechen
ſei von den Regierungsparteien nicht eingelöſt worden. Die Regie
rungsparteien hätten es insbeſondere abgelehnt, die Auseinander
ſetzungsfrage unmittelbar durch Geſetz zu regeln, ſondern vielmehr die
Entſcheidung einem Gericht übertragen. Sie hätten es ferner abge=
lehnt
, die Richter des Sondergerichts durch den Reichstag wählen zu
laſſen, dem Geſetz rückwirkende Kraft zu geben und bei der Trennung
von Fürſten= und Staatseigentum dem Volk günſtige Grenzen. feſtzu=
legen
. Aus allen dieſen Gründen lehne die ſozialdemokratiſche Frat=
tion
das Geſetz ab. Das Scheitern der Vorlage entbinde die Regie=
rung
aber nicht von ihren feierlichen Zuſagen. Eine neue Löſung ſei
notwendig und könne nur gefunden werden in der Auflöſung des Reichs=
tags
, die hiermit die ſozialdemokratiſche Fraktion fordere, damit das
Volk durch eine neue, ſeinem Willen entſprechende Vertretung die An=
gelegenheit
zu einem das Volk befriedigenden Ende geführt ſehe.

Die Novelle zum Reichsmietengeſetz wird in zweiter
und dritter Leſung angenommen. Sie enthält u. a. die Beſtim=
mung
, daß für bauliche Veränderungen, die nach dem 1. Juli 1926 mit
und die den Gebrauchswert erhöhen, aber nicht Inſtandſetzungsarbeiten
ſind, vom Vermieter die zur Verzinſung und Tilgung des dazu erfor=
derlichen
Kapitals nötigen Beträge auf die Mieter umgelegt werden
können.
Abg. Schreiber (Ztr.) begründet dann einen von allen Parteien,
mit Ausnahme der Kommuniſten und Völkiſchen, eingebrachten An=
trag
, der die Auswerfung eines angemeſſenen Betrages zur Förderung
der beabſichtigten Reichskunſtwoche fordert. Der Antrag wird ein=
ſtimmig
angenommen.
Abg. Aufhäufer (Soz.) berichtet dann über Anträge zu=
gunſten
der Erwerbsloſen, vor allem der älteren Angeſtell= auf ½4 Uhr verſchoben worden war.
ten. In Entſchließungen wird die Regierung erſucht, Höchſtzahlen für
die Lehrlingshaltung im Handelsgewerbe feſtzuſetzen, die erwerbsloſen
Angeſtellten vor dem Verluſt der Verſicherungsanwartſchaft zu ſchützen,
das Kündigungsrecht der älteren Angeſtellten zu verbeſſern und die
Mißſtände auf dem Gebiete der Chiffre=Anzeigen zu beſeitigen. Wei=
ter
ſoll geprüft werden, ob eine Anmeldepflicht für freiwerdende Stellen
den Arbeitgebern auferlegt werden kann und ob die Betriebe zur Ein=
ſtellung
einer gewiſſen Zahl älterer Angeſtellter verpflichtet werden
können.
Die Anträge des Ausſchuſſes werden angenommen. Ebenſo der Geſetz=
entwurf
über die Erhöhung der Kündigungsfriſt für ältere Angeſtellte.
Abg Dr. Beſt (Völkiſch) begründet dann einen Antrag, wonach über
die Zurückweiſung eines Volksentſcheides nicht die Regierung, ſondern
nur der Staatsgerichtshof entſcheiden ſoll. Das ſei notwendig ange=
ſichts
des Verſuches der Regierung, das Volksbegehren über die Auf=
vertung
zu verhindern. Der Antrag wird dem Rechtsausſchuß über=
vieſen
.
Nach Erledigung einiger kleinerer Anträge wie des Geſetzentwurfs
ber die vorläufige Anwendung von Wirtſchaftsabkommen und des Ge=
bentwurfes
über die Aufhebung des Schutzpolizeigeſetzes ſowie einer
ntſchlteßung des Verkehrsausſchufſes, die eine Nachprüfung der Tarif=
ylitik
der Reichsbahn fordert und ferner verlangt, daß anläßlich der
unennung des Geſellſchaftsdirektors und der Beſtätigung durch den
Neichspräſidenten das Verhältnis der Reichsbahn zu Reichsregierung
und Parlament grundſätzlich geklärt wird, vertagte ſich das Haus dann
auf acht Uhr mit der Tagesordnung: Anträge über Zolländerungen,
Zallabkommen mit Dänemark, deutſch=ſchwediſcher Handelsvertrag; kleine
Vorlagen. Schluß ½8 Uhr.
Die Oebatte über die Zolländerungen und die
Handelsverträge mit Dänemarkund Schweden

Die Abſage der Deutſchnationalen.
Es folgte der Deutſchnationale Graf Weſtarp, der
von den Kommuniſten mit großem Lärm, u. a. mit dem Zuruf: Der
beſte Ochſe im Fürſtenſtall, empfangen wurde. Der Präſident rief
zunächſt einen kommuniſtiſchen Abgeordneten zur Ordnung. Auch der
Abg. Sollmann (Soz.), der den Grafen Weſtarp einen frechen Junker
genannt hatte, wurde zur Ordnung gerufen. Der deutſchnationale
Redner entwickelte nochmals den Standpunkt ſeiney Fraktion, die unter
Zurückſtellung grundſätzlicher Bedenken an dem vorliegenden Abfin=
dungsgeſetz
poſitiv mitgearbeitet habe, ſolange es ging. Jedoch ſeien
alle ihre Aenderungsanträge abgelehnt worden. Die Deutſchnationalen
ſeien auch jetzt bereit, zuſammen mit den Regierungsparteien eine
Löſung zu ſchaffen in der Weiſe, daß die noch unerledigten Ausein=
anderſetzungsfragen
von einem Sondergericht in freier, nicht durch Geſetz
beſtimmter Rechtsbindung entſchieden werden. So könnte mit einfacher
Mehrheit ein Geſetz angenommen werden, aus dem jede Beſtimmung
entfernt iſt, die den Verfaſſungsgrundſätzen von Eigentum und Rechts=
kraft
widerſpreche. Nachdem die Regierungsparteien aber auch dieſen
Vorſchlag abgelehnt hätten, bleibe der deutſchnationalen Reichstags=
fraktion
nur die Ablehnung der Vorlage übrig
Der Rückzug der Reichsregierung. Eine
Erklärung des Reichskanzlers.
Nun erhob ſich Reichskanzler Dr. Marx, um folgende Er=
klärung
abzugeben:
Da nach den Darlegungen der beiden Vorredner namens der Flügel=
parteien
feſtſteht, daß die beiden genannten Parteien das Geſetz in der
Schlußabſtimmung ablehnen werden, habe ich namens der Reichsvegie=
rung
folgende Erklärung abzugeben: Die Reichsregierung legt
auf die Veiterberatung des Geſetzentwurfs keinen
Vert mehr und zieht den Geſetzentwurf zurück. Die
Negierung ſieht ſich zu ihrem lebhafteſten Bedauern der Tatſache gegen=
über
, daß der Reichstag bisher nicht imſtande geweſen iſt,
die außerordentlich wichtige und das Volk in allen ſeinen
Teilen aufregende Frage der Auseinanderſetzung zwiſchen den Ländern
und den ehemals regierenden Fürſtengeſchlechtern geſetzgeberiſch zu
löſen. Sie erwartet auf das beſtimmteſte, daß der vorliegende Ent=
wurf
aus den in ihm liegenden gewichtigen ſachlichen Gründen doch
ſchließlich mit Zweid=ittelmehrheit Geſetz werden würde. Falls dieſe
Erwartung infolge des Verhaltens nur einer der Flügelparteien ſich nicht
erfüllt hätte, hätte das Kabinett einſtimmig beſchloſſen, vom Herrn
Reichspräſidenten die Auflöſung des Reichstages zu erbitten. Nach=
dem
aber beide Flügelparteien gegen die Annahme
des Geſetzentwurfs geſtimmt haben, kann eine Auf=
löſung
des Reichstags keine Klärung mehr bringen.
Das Kabinett hat ferner die Frage der Demiſſion eingehend erörtert
und war zu dem Entſchluß gekommen, dem Herrn Reichspräſidenten die
Aenter zur Verfügung zu ſtellen. Von dieſem Entſchluß hat die Reichs=
regierung
mit Nückſicht auf den ihr zugegangenen dringenden Wutſch
des Herrn Neichspräſidentem Abſtand genommen, der aus innen= und
außenpplitiſchen Gründen einen Rücktritt der Reichsregierung für un=
tunlich
erachtet. Die Reichsregierung kann ihrerſeits die Initiative
zur Regelung der Frage im Wege der ordentlichen Geſetzgebung nur dann
wieder ergreifen, wenn die politiſche Lage die parlamentariſchen Voraus=
ſetzungen
dafür ſchafft.
Präſident Loebe ſtellt feſt, daß durch die Zurückziehung der Vor=
lage
die Weiterberatung erledigt ſei.
Annahme des Sperrgeſetzes zur Fürſtenabfindung.
Ohne Ausſprache wird hierauf die Vorlage auf Verlän=
gerung
des Sperrgeſetzes zur Fürſtenabfindung bis
31. Dezember 1926 in dritter Beratung mit 333:17 Stimmen bei 97
Enthaltungen der Deutſchnationalen angenommen. Dagegen ſtimm=
ten
nur die Völkiſchen.

Präſident Loebe eröffnet die neue Sitzung um 8½ Uhr mit der
Mitteilung, daß der demokratiſche Reichstagsabg. Schu=
ri
am Nachmittag durch einen Straßenbahnunfall lebensgefähr=
lich
verletzt worden iſt.
Die Kommuniſten beantragen, ihr Mißtrauensvotum
gegen die Regierung auf die Tagesordnung zu ſetzen, was an
dem Widerſpruch des Abg. Schulz=Bromberg ſcheitert.
Zur gemeinſamen Beratung geſtellt werden der ſozialdemokratiſche
Antrag über die Zolländerungen und die Handelsver=
träge
mit Dänemark und Schweden. Der ſozialdemokra=
tiſche
Antrag fordert Verlängerung der gegenwärtig geltenden Zölle
bis zum 1. Dezember. Nach dem Vorſchlag des Ausſchuſſes ſollen fol=
gende
Höchſtzollſätze bis zum 31. Dezember erhoben werden: für Roggen,
Weizen und Hafer 5 Mark, für Futtergerſte 2 Mark, für Fleiſch 21
Mark, für Schweineſpeck 14 Mark, für Schmalz und Fette 6 Mark uſw.
Abg. Henke (Soz.) proteſtiert gegen dieſe Sätze und die Zoll=
erhöhung
, die eine Verteuerung des Fleiſches und Brotes zur Folge
haben müßten.
Abg. Koenen (Kom.) fordert Rücktritt der Regierung, die ſich
unmöglich gemacht habe.
Abg. Schlack (Ztr.) bezeichnet einen Zollabbau Deutſchlands als
ausgeſchloſſen, weil das Ausland hohe Zollmauern aufgebaut habe. Tat=
ſächlich
ſei ſeit der Zollgeſetzgebung des vergangenen Jahres nicht eine
Preiserhöhung, ſondern ein Herabgehen der Preiſe zu verzeichnen.
Abg. Frhr. v. Richthofen (Dem.) erklärt, ſeine Fraktion habe
ihre Aufgabe darin erblickt, den Schaden, der ſich infolge des ſchwedi=
ſchen
Vertrages zeigen konnte, zu beſchränken. Es handele ſich bei dem
Geſetz nicht um eine Erhöhung der Zölle, ſondern um eine Herabſetzung
der Sätze, die ſonſt am 1. Auguſt in Kraft getreten wären.
Darauf wird das Zollabkommen mit Dänemark gegen
Kommuniſten und Völkiſche angenommen. Auch der deutſch=
ſchwediſche
Handels= und Schiffahrtsvertrag wird
angenommen, und zwar gegen Kommuniſten, Sozialdemokraten
und Völkiſche. Der Abg. Wiſſel (Soz.) empfiehlt nochmals den ſozial=
demokratiſchen
Antrag, die bisher geltenden Zölle zu verlängern, der
Annahme. Der Antrag wird mit 217:135 Stimmen abgelehnt. Die
neuen Zollſätze werden nach der Ausſchußfaſſung gegen Sozialdemokra=
ten
, Kommuniſten und Völkiſche bewilligt. Ein Einſpruch des Reichs=
rats
gegen die Zurverfügungſtellung vom 1 Million Mark für kulturelle
Zwecke wird zurückgewieſen. Als der Abg. Flondin (Komm.) bei dieſer
Gelegenheit eine Rede zur Fürſtenabfindung hält, beantragt Abg. Kahl
(Dtſch. Vp., dieſe Rede nicht in das amtliche Stenogramm aufzunehmen.
Ueber dieſen Antrag wird ſpäter abgeſtimmt. Angenommen wird eine
Entſchließung, über die im Etat vorgeſehenen hinaus weitere Mittel für
die produktive Erwerbsloſenfürſorge zur Verfügung zu ſtellen. Darauf
vertagt ſich der Reichstag bis zum 3. November. Schluß 12 Uhr nachts.
Hindenburgs Schreiben an Marx.
Berlin, 2. Juli.
Der Reichspräſident hat heute an den Reichskanzler folgen=
des
Schreiben gerichtet: Sehr geehrter Herr Reichskanzler!
Ich höre, daß das Kabinett angeſichts des zu erwartenden
Scheiterns der Geſetzesvorlage über die vermögensrechtliche
Auseinanderſetzung mit den Fürſtenhäuſern über die Frage der
Auflöſung des Reichstags und die des Rücktritts der Reichs=
regierung
berät. Ich möchte Ihnen hierzu meine Auffaſſung
dahin kundtun, daß ich mich zu einer Auflöſung des Reichstags
aus innen= und außenpolitiſchen Gründen zurzeit nicht ent=
ſchließen
könnte, und daß ich aus denſelben Gründen auch einen
Rücktritt der Reichsregierung für untunlich erachte. Ich bitte
Sie, Herr Reichskanzler, wie die anderen Herren der Regierung,
daher, von dem Gedanken einer Demiſſion Abſtand zu nehmen.
Mit der Verſicherung meiner vorzüglichen Hochachtung bin ich
Ihr ſehr ergebener von Hindenburg.

* Die vermiedene Auflöſung.
Der Reichstag vertagt.
Am Freitag herrſchte im Reichstag noch einmal vom frü=
hen
Vormittag bis tief in den Nachmittag hinein ein wirres
Durcheinander. Fraktionsſitzungen fanden ſtatt, Unterhändler
liefen hin und her, das Kabinett tagte, brach dann plötzlich die
Beratungen wieder ab, der Kanzler ſprach mit den Fraktions=
führern
, die zu einer gemeinſamen Sitzung mit dem Kabinett
herangezogen wurden, zu allem noch zahlreiche Gerüchte über dies
Zuſtimmung der Mehrheit der beteiligten Mieter vorgenommen ſind und das, kurz, kein Menſch wußte, was werden ſoll
und wie ſich die Regierung nach der Abſage der
Sozialdemokraten verhalten werde. Sie ſcheint
auch an Vormittag noch keineswegs klar darüber geweſen zu
ſein, welchen Weg ſie einſchlagen ſoll. Infolgedeſſen hörte ſie bei
den Fraktionen herum, ſchickte den Kanzler zum Reichspräſiden=
ten
und war ſchließlich in den Nachmittagsſtunden ſoweit, vor
den Reichstag zu treten, deſſen Plenarſitzung mit Rückſicht auf die
Fülle der Beſprechungen und Verhandlungen hinter den Kuliſſen
Inzwiſchen war allmählich durchgeſickert, daß das Kabinett
wohl von keiner der Möglichkeiten Gebrauch machen, ſondern
ſchließlich alles beim Alten belaſſen werde. Das Plenum war
denn auch ſehr bald über die Abſicht der Regierung im Bild, da
lediglich die Sprecher der beiden Flügelparteien, der Sozial=
demokrat
Wels und der Deutſchnationale Graf
Weſtarp die ablehnende Haltung ihrer Partei
zum Ausdruckbringen konnten und ſich hier ſofort der
Reichskanzler mit einer Erklärung einſchaltete, die
unter lautloſer Stille des Hauſes entgegengenommen wurde. Sie
ging davon aus, daß die Regierung die Geſamtſituation reif=
lich
geprüft habe und den Gedanken, die dritte Leſung
ihrer Vorlage bis nach den Ferien zu verſchieben, ab=
gelehnt
habe; ſie müſſe aber auch die Reichstags=
auflöſung
ablehnen, da beide Flügelparteien ſich gegen
die Vorlage ausſprächen. Wäre das Geſetz an der Haltung nur
einer Partei geſcheitert, dann hätte ſie nicht gezögert, den Reichs=
tag
aufzulöſen. So ziehe ſie die Vorlage zurück. Das
Reichskabinett habe auch reiflich geprüft, ob es ſeine Aemter dem
Reichspräſidenten zur Verfügung ſtellen ſolle, jedoch habe der
Neichspräſident den dringenden Wunſch erkennen laſſen, aus
außen= und innerpolitiſchen Gründen von dem Rücktritt ab=
zuſehen
. Dieſem Wunſche habe das Kabinett entſprochen.
Die Bilanz des heutigen Tages, wie überhaupt der gan=
zen
letzten Wochen, iſt alſo, daß weder von der Verſchie=
bung
der dritten Leſung, noch von der Möglichkeit des Rücktritts,
noch der der Auflöſung des Reichstags Gebrauch gemacht worden
iſt. In Wirklichkeit iſt nun alles wie früher, nur mit dem Unter=
ſchied
, daß ſich der Reichstag im Anſchluß an die Kanzler=
erklärung
mit der Verlängerung des Sperrgeſetzeé
einverſtanden erklärte, gegen das ſich auch die Deutſch=
nationalen
nicht ausſprachen, die ſich lediglich der Stimme ent=
hielten
, aber ihre Karten abgaben.
Mag man über die Entwicklung der Dinge denken wie man
will, die Regierung wird in den kommenden Wochen noch manche
Kritik über ſich ergehen laſſen müſſen. Sie hat gewiß keine glück=
liche
Hand in den Beſprechungen der letzten Zeit gehabt, hat
ſicherlich durch ihre vielfach widerſprechenden Erklärungen das
Durcheinander noch vergrößert. Immerhin darf man noch hoffen,
daß es ihr gelingen werde, die vor uns liegenden Monate zu be=
nutzen
, vor allen Dingen eine Einigung zwiſchen Preußen und
den Hohenzollern herbeizuführen. Dieſe Löſung muß gefunden
werden, da dieſer Reichstag ſchwerlich eine zweite Auseinander=
ſetzung
, wie wir ſie eben durchlebt haben, überſtehen dürfte.
Bleiben ſchließlich noch die Sozialdemokraten. Sie ſcheinen
ſich über ihren Schritt am Donnerstag abend nicht ganz im
Klaren geweſen zu ſein, mindeſtens überraſchte der unter dem
Einfluß der Abgeordneten Roſenfeld und Levi ſtehende linke
Flügel, der in den rechten Flügel einbrach und den ganzen
Fraktionsvorſtand, wie auch die aus der preußiſchen Koalition
herbeigeeilten maßgebenden Mitglieder mit dem preußiſchen
Miniſterpräſidenten Braun überſtimmte. Die vernünftigen Ele=
mente
blieben in der Minderheit. Der Fraktionsbeſchluß, die
Vorlage abzulehnen, war alſo nicht mehr aufzuhalten. Selten hat
es wohl im Reichstag nach dieſer Tat eine ſo große Verſtimmung
faſt aller Parteien über die Sozialdemokratie gegeben, wie am
Freitag. Beſonders das Zentrum war aus naheliegenden Grün=
den
gegen die Sozialdemokraten aufs äußerſte aufgebracht und
zögerte auch nicht, ſofort in ſeinem Berliner Organ, der Ger=
mania
, den Beſchluß als das zu charakteriſieren, was er iſt, als
den Sieg der Unvernunft.
Die Deutſchnationalen benutzen nun dieſe Selbſtiſolierung
der Sozialdemokraten, die Geſamtſituation für ſich auszuwerten.
Bei einer klugen und geſchickten Taktik dürfte ihnen, das nicht
allzu ſchwer fallen.
Der Reichstag ging im Anſchluß an die Erledigung der
Fürſtenvorlage an die Aufarbeitung der noch vorliegenden um=
fangreichen
Arbeiten heran und verabſchiedete eine ganze Reihe
von ſozialpolitiſchen Vorlagen, bzw. nahm die entſprechenden
Anträge an. Die Sitzung zog ſich bis gegen ½8 Uhr hin, war
aber noch nicht die letzte vor den Ferien, da verſchiedene Vor=
lagen
, die im Laufe des Tages von den Ausſchüſſen erledigt
worden waren der deutſch=ſchwediſche Handelsvertrag!
noch unbedingt verabſchiedet werden mußten. Infolgedeſſen
hatte der Aelteſtenrat beſchloſſen, um 8 Uhr eine neue Sitzung
einzuberufen. Gleichzeitig hatte er auch Beſchlüſſe über die wei=
teren
Dispoſitionen gefaßt. Darnach wird das Haus bis zum
3. November in die Ferien gehen, während die Ausſchußbera=
tungen
bereits am 18. Oktober wieder aufgenommen werden
ſollen. Um 8 Uhr ging das Haus an die Beratung des deutſch=
däniſchen
und deutſch=ſchwediſchen Handelsvertrags. Hier ergab
ſich zunächſt eine endloſe Debatte über die Getreidezölle, und
ſo verrann eine Stunde nach der anderen, ohne daß man zur
Abſtimmung kam. Erſt unmittelbar vor Mitternacht war das
Haus ſo weit, über das Schickſal der beiden Handelsverträge zu
beſtimmen und dann in die Ferien zu gehen.

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Geite 2

Samstag, den 3. Juli 1926

Nummer 182

Um die Beſatzungsberminderung.
Botſchafter v. Hoeſch bei Streſemann.
Berlin, 2. Juli.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann empfing heute mit=
tag
im Reichstag den deutſchen Botſchafter in Paris Dr. von
Hoeſch, der über ſeine letzten Unterredungen mit dem Miniſter=
präſidenten
Briand Bericht erſtattete. Der wichtigſte Punkt in
den Verhandlungen zwiſchen dem franzöſiſchen Premierminiſter
und dem deutſchen Botſchafter war die Frage der Verminde=
rung
der Beſatzungstruppen. Es hat den Anſchein,
daß Briand dem deutſchen Botſchafter entgegenkommendere Er=
klärungen
als bisher abgegeben hat, ſo daß man auf einen gün=
ſtigen
Ausgang der ſeit Monaten ſchwebenden Verhandlungen
über die Herabſetzun der Beſatzung in der zweiten und dritten
Zone rechnen darf.
Die Hilfsaktion für die beſetzten Gebiete.
Berlin, 2. Juli.
Der Reichstagsausſchuß für die beſetzten Gebiete behandelte
heute in Fortſetzung ſeiner am Mittwoch abgebrochenen Verhand=
lungen
die Vorlage der Reichsregierung über die Hilfs=
aktion
für die beſetzten Gebiete. Die Regierung er=
klärte
, daß 3 Millionen Mark als Bandarlehen langfriſtig zu
3½ Prozent verzinslich für das Saargebiet zur Verfügung ge=
ſtellt
würden. Der Ausſchuß beſchloß, den Saargängern 5 Mil=
lionen
Mark zur Verfügung zu ſtellen, ein Beſchluß, der mit dem
Programm der Reichsregierung in ſeiner zahlenmäßigen Wir=
kung
nicht übereinſtimmt. Gleichwohl ſagte Staatsſektreär Schmid
vom Reichsminiſterium endgegenkommende Durchführung des
Regierungsprogramms zu. Ferner teilte er mit, daß der Reichs=
finanzminiſter
ſofort als Vorſchuß für die Hilfeleiſtungen an
Gewerbe, Landwirtſchaft uſw. 3 Millionen Mark zur Verfügung
ſtelle. Annahme fand ein von allen bürgerlichen Parteien ge=
ſtellter
Antrag, der 12 Millionen fordert an Krediten und Mitteln
für das Saargrenzgebiet. In vielen weſentlichen Teilen nahm
der Ausſchuß das Regierungsprogramm zur Kenntnis.
Es fand eine Ausſprache ſtatt über die Geſtaltung des Härte=
fonds
. In einer Entſchließung wurde die Bereitſtellung der Mit=
tel
gefordert, die notwendig ſind, um die vorliegenden Anträge
nach Möglichkeit zu erledigen. Der Ausſchuß billigte auch das
Regierungsprogramm, ſoweit es das kulturelle Leben in
den beſetzten Gebieten behandelt.
Außerhalb der Tagesordnung regte Abg. Hofmann= Ludwigs=
hafen
(Zentr.) an, daß das Reichsehrenmal für die im
Weltkrieg Gefallenen im Rhein errichtet werde. Die An=
regung
fand die Zuſtimmung aller Parteien mit Ausnahme der
Kommuniſten. Eine entſprechende Entſchließung wird der Reichs=
regierung
zugeleitet werden. Der Ausſchuß behandelte ſodann
eine Reihe von Petitionen.
Annahme des bageriſchen Ermächtigungsgeſetzes..
München, 2. Julj.
Im Verfaſſungsausſchuß des Landtags wurde das Er=
mächtigungsgeſetz
(Geſetzentwurf über die Vereinfachung
der Staatsverwaltung und Aenderung des Finanzausgleichs zwi=
ſchen
Land und Gemeinden) zu Ende beraten. Die noch aus=
ſtehenden
Artikel, welche die Kürzung des Anteils der Gemein=
den
an der Umſatzſteuer und die Aufhebung der Wohnungsbau=
abgabe
für landwirtſchaftliche Gebäude betreffen, wurden mit den
Stimmen der Koalitionsparteien und des Völkiſchen Blocks an=
genommen
. Bei der Geſamtabſtimmung über das ganze Ermäch=
tigungsgeſetz
enthielten ſich die Völkiſchen der Abftimmung, da ſie
die Frage des verfaſſungsändernden Charakters des Geſetzes aus=
reichend
geklärt wiſſen wollen. In der Geſamtabſtimmung wurde
das Geſetz mit den Stimmen der Koalition gegen jene der an=
deren
Parteien angenommen. Am Schluß der Beratung er=
klärte
der Finanzminiſter, die bayeriſche Regierung werde mit
aller Kraft darauf hinwirken, daß vom Reich den Ländern keine
neuen Ausgaben mehr überbürdet werden, ohne daß gleichzeitig
die entſprechenden Mittel zur Verfügung geſtellt würden.

*Fürſt Leopold von Anhalt=Oeſſau.
Zum 250. Geburtstag des alten Deſſauer (3. Juli).
Der alte Fritz und der alte Deſſauer. Welche Perſönlich=
keiten
der älteren Geſchichte ſtehen ſo feſt und unverrückbar in
der Erinnerung des Volkes wie dieſe beiden ſeltenen Menſchen,
die wohl berufen waren, gemeinſam an Preußens Größe zu arbei=
ten
und damit den Grundſtein zur Größe Deutſchlands zu legen,
und die ſich doch nicht geliebt haben. Wohl war der alte Deſſauer
geneigt, dem jungen Friedrich mit der gleichen Liebe und Ver=
ehrung
entgegenzukommen, wie er ſie trotz aller Intrigen Fried=
rich
Wilhelm I. entgegengebracht, als der junge Friedrich den
Thron beſtieg. Friedrich aber liebte den alten Draufgänger nicht,
wiewohl er ihn nicht entbehren konnte. Ihm, der ſeines Lebens
Aufgabe von vornherein allen, die ihn zu kennen glaubten, un=
bewußt
darauf einſtellte, Mehrer des Reiches zu werden, war
der alte Feldmarſchall vielleicht zu bedächtig geworden. Er ahnte
nicht, daß er, der Deſſauer, ihm noch als Siebziger eine der
bedeutendſten Schlachten ſeiner Kriege gewinnen würde.
Das aber wußte auch wohl Friedrich, daß er ohne den alten
Deſſauer niemals ſeine Kriege hätte führen können, noch viel
weniger hätte gewinnen können, die damals wie heute die Welt
in Staunen ſetzten. Was hätte Friedrich tun können, wie hätte er
ſeinem Wollen das Vollbringen ſchaffen können, hätte er nicht die
vom alten Fürſten Leopold ſeinem Vater geſchaffene Kriegs=
maſchine
, jenes einzigartige Heer, übernommen, das dank der
Erziehung des Feldmarſchalls in die ſchwerſten und blutigſten
Campagnen ging, als ſpielten ſich dieſe auf dem Exerzierplatz ab.
Ueber dem ungeheueren Geſchehen des Weltkrieges haben wir
Jungen, die es miterlebten, oft vergeſſen, was das preußiſch=
deutſche
Heer ſchon vor Jahrhunderten geleiſtet. Es wird außer
Acht gelaſſen, daß kriegeriſche Leiſtungen genau wie andere nur
gemeſſen werden dürfen an den Umſtänden und Zeitverhältniſſen,
in denen ſie ſich abſpielten. Wo in der Welt war eine Infanterie=
maſchine
, ein Kriegsheer von 60 000 Mann in einem Staate ſo
klein wie Preußen, das wie am Schnürchen zu exerzieren ver=
mochte
, in dem alles blitzte und blinkte von peinlichſter Sauber=
keit
, dem in der Mehrzahl ſo auserleſene Männer eingereiht
waren und das mit dem ihm auf dem Exerzierplatz Eingedrillten
in die Schlacht zu ziehen gewohnt war.
Sicher, der alte Fritz, eine Perſönlichkeit der Geſchichte, die
ſagenumwoben iſt wie kaum eine andere, wird nie einem Deut=
ſchen
aus dem Gedächtnis ſchwinden, weniger aber noch der
rieſenhafte Fürſt von Anhalt, der alte Deſſauer, dem nichts von
der geiſtig eingeſtellten Verſchlagenheit des großen Friedrich eigen

Vom Tage.
Die Reichsregierung hat an eine Reihe von Ländern die For=
derung
gerichtet, in Verhandlungen über die Aufhebung der Paß=
kontrolle
einzutreten.
In der Angelegenheit der Hinausſchiebung der Bierſteuererhöhung
hat der Kommiſſar für die verpfändeten Einnahmen, Sir Andrew Mac
Fadyean ſeine Einwilligung gegeben, daß die Erhöhung der
Bierſteuer auch weiterhin zunachſt hinausgeſchoben
wird.
Geſtern iſt in Parisdie deutſche Antworrnote wegen
des Handelsproviſoriums eingelaufen, die angeblich
dilatoriſchen Charakter haben ſoll.
Das franzöſiſche Paſſagierflugzeug Paris-
Prag ſtürzte geſtern bei Roßhaupt an der bayeriſch=tſchechiſchen Grenze
ab. Der Pilot und 4 Inſaſſen wurden tot unter den Trümmern ge=
borgen
, ein vierter Inſaſſe war ſchwer verletzt. Ein auf der Hochzeits=
reiſe
befindliches amerikaniſches Ehepaar iſt tot.
Die ſpaniſchen Delegierten für die franzöſiſch=ſpaniſchen
Handelsvertragsverhandlungen werden am Sonntag von
Madrid abreiſen und am Montag in Paris eintreffen.
Die Streikbewegung der franzöſiſchen Beamten
nimmt trotz aller Veruhigungsverſuche der Regigrung z u. In einem
Kommuniqué ſind bereits Hinweiſe auf die Gefahren eines Streikaus=
bruches
enthalten.
Caillaux teilte dem britiſchen Schatzamt mit, er werde verſuchen,
ſeine Reiſenach London am Sonntag oder Montag möglich zu
machen, um vor ſeinen Erklärungen in der Kammer die endgültigen
Grundzüge des franzöſiſch=engliſchen Abkommens zu erörtern.
Caillaux bereitet ein Kommuniqué vor, wonach der Gold=
beſtand
der Bank von Frankreich als Deckung für die
amerikaniſche Anleihe benutzt werden ſoll.
Wie gemeldet wird, hat der Schweizer Bundesrat die von
der ungariſchen Regierung verlangte Auslieferung Iwan
Juſths, der Graf Bethlen tätlich beleidigt hatte, abgelehnt.
Die Militärdienſtzeit in der Roten Armee wird
aus Gründen der Sparſamkeit um ſechs Monate herabgeſetzt.
Das konſervative kanadiſche Kabinett Meighen
das erſt drei Tage im Amte war, iſt zurückgetreten, nachdem ein
Mißtrauensvotum durch die Liberalen und Progreſiſten mit 96 gegen
95 Stimmen angenommen worden war.
Eine Wendung im engliſchen

Grubenkonflikt.
Um die achtſtündige Arbeitszeit.
EP. London, 2. Juli.
In den Verhandlungen zwiſchen der Regierung und den
Grubenbeſitzern iſt es gelungen, die letzteren dazu zu bewegen,
ſofort Anſchläge mit der Aufforderung zur Wieder=
aufnahme
der Arbeit auszuhängen. Obwohl das Geſetz,
das die achtſtündige Arbeitszeit ermöglicht, noch nicht alle Phaſen
durchlaufen hat, werden ſich die Vorſchläge der Grubenarbeiter
auf einem Achtſtundentag unter Beibehaltung der früheren Löhne
in den meiſten Fällen aufbauen. Die Annahme der Vorſchläge
würde die Wiedereinſtellung von rund 850 000 Bergarbeitern zu
den alten Lohnſätzen möglich machen. Die Hoffnungen gehen
dahin, daß dieſe Tatſachen die Arbeiter zur Annahme der neuen
Bedingungen beſtimmen. Mehrere hundert Arbeiter in Yorkſhire
nahmen tatſächlich die Arbeit auf dieſer Baſis auf. Für den
Fall, daß dieſe Hoffnungen nicht in Erfüllung gehen und daß die
Arbeiter nach den Erklärungen ihres Führers Varley die Ein=
führung
des Achtſtundentages verweigern, hat Baldwin ſich im
Unterhaus die Türe offen gehalten, indem er ſagte, daß die Bei=
legung
des Konfliktes auch jetzt noch ſofort möglich wäre, wenn
die Arbeiter den Bericht der Königlichen Kommiſſion als Ganzes
annehmen würden. Seine Erklärungen führten noch in ſpäter
Nachtſtunde zu Beſprechungen zwiſchen dem Premierminiſter und
der Exekutive der parlamentariſchen Arbeiterpartei, über deren
Ergebnis noch nichts Endgültiges bekannt iſt. Es iſt bezeichnend,
daß Cook in einer Rede auf einer Bergarbeiterverfammlung in
Dover ausführte, daß nicht nur das Land, ſondern auch die Berg=
arbeiter
den Frieden wünſchten.
Annahme des Geſetzes über den Achtſtundentag.
Im Unterhaus wurde am Donnerstag abend um 11.20 Uhr
die Regierungsvorlage über die Einführung
des Achtſtundentages in den Bergwerken mit
332 gegen 147 Stimmen angenommen.
Vorher hatte der Arbeiterführer Hartshorne die Regierung
beſonders heftig angegriffen und Baldwin als den größten
Feind der Arbeiterklaſſe der gegenwärtigen Generation bezeichnet.
Baldwin ließ ſich jedoch durch dieſe Angriffe nicht aus ſeiner
Ruhe bringen und erklärte, daß die Regierung lediglich ihre
Pflicht gegenüber dem Lande erfüllen wolle.

war, dem nichts anhaftete, was ſeine Soldaten ins Ueberirdiſche
hineinſpielten, wenngleich auch er für kugelfeſt gehalten wurde.
Das macht, er war eine Perſönlichkeit von ſtärkſter Popularität
vornehmlich in den unterſten Schichten des Volkes. Er war ein
Menſch wenn auch berufen zum Herrſchen und eine Krone zu
tragen, wenn auch nur die eines kleinen Staates , der Menſch
blieb mit allen Fehlern und allen Schwächen, aber auch mit allen
beſten menſchlichen und vornehmlich männlichen Eigenſchaften.
Von rieſenhaftem Wuchs und dementſprechender Körperkraft, von
rauher Schale, unter der ein warm fürſorgendes Herz ſchlug, aus=
gezeichnet
mit der höchſten und köſtlichſten Eigenſchaft eines deut=
ſchen
Mannes und Soldaten: der Treue; von derbem, oft dra=
ſtiſchem
Humor, immer aber erfüllt von beſtem Verſtändnis für
die Leiden und Freuden des kleinen Mannes, war dieſer Fürſt
von Anhalt volkstümlich von Jugend auf und iſt es bis heute
geblieben.
Die Treue! Wo finden wir heute ein gleiches Beiſpiel ſchlich=
ter
Mannestreue, wie der alte Deſſauer ſie ſeiner Annelieſe be=
wahrte
. Er liebte dieſe junge Apothekerstochter und für ihn ſtand
feſt, daß ſie ſein Eheweib würde. Kein Verſuch der Mutter, die
den Jüngling auf Reiſen ins Ausland ſchickte, keine mehr oder
weniger gewichtige Vorſtellungen von Fürſten und Kaiſer ver=
mochten
ihn zu veranlaſſen, ſeine Annelieſe, die ihm ihre Jugend
und ihr Herz geſchenkt, zu verlaſſen. Kaum zur Regierung gelangt,
machte er ſie zu ſeiner Gemahlin und ſetzte ſpäter auch beim Kai=
ſer
ihre Erhebung zur Ebenbürtigkeit durch. Kein Schmerz hat je
den alten Handegen ſo tief gefaßt, als die Nachricht vom Tode
ſeiner Annelieſe, die ihm 10 Kinder geboren, welche Nachricht ihn
im 2. Schleſiſchen Krieg erreichte. Nur zwei Jahre hat er in
Treuen ihr nachgetrquert. Dann ging auch er ein zur großen
Armee, wohin ſo viele in ſeinem ganzen langen Kriegsleben ihm
vorangegangen.
Der Soldat! Schon in früheſter Jugend als Siebzehn= oder
Neunzehnjähriger focht er an der Spitze eines Regiments gegen
Frankreich, und dann führten ihn ſeine Kriegsfahrten über viele
Blachfelder der Erde. Nie hat er von ſeinem Vorrecht als Fürſt
und Heirſcher für ſich ſchonenden Gebrauch gemacht. Ihm galt es
als höchſte Soldatenpflicht, die Strapazen zu teilen mit dem ge=
meinen
Mann. Er ſchulterte wie dieſer das Gewehr, lebte wie
dieſer, einfach und ſchlicht, und wahrte ſich dadurch bis an ſein
Lebensende die robuſte Geſundheit, die Furchtloſigkeit vor dem
Tode, der ihm ſo vielfach nahe trat und doch immer aus dem
Wege ging. Soldat war er ſein ganzes Leben. Scheinbar eine
Spielerei, war ihm ſeine Soldatenerziehung heiligſter Ernſt. Faſt
aus einem Nichts ſchuf er Preußens Soldatenkönig die Armee.
Er hatte kein Vorbild für den Drill, unter dem er nur das

Das Herz Europas.
Gedanken zum deutſch=ruſſiſchen Vertrage.
Von
Bernhard Dernburg, M. d R.
Das alte Syſtem der Koalition, das Europa vor dem Welt=
kriege
in zwei bewaffnete Lager teilte und einen ſtändig wachſen=
den
Rüſtungstahnſinn auslöſte, ſoll durch die Schaffung des Völ=
kerbundes
endgültig beſeitigt werden. Friedliches Zuſammen=
arbeiten
der Völker ſoll an Stelle ſich feindlich betrachtenden Ko=
alitionen
, gemeinſame Hilfe und gegenſeitige Friedensgarantie
an die Stelle rieſiger Armeen tieten. Als vorbereitender Schritt
einer allmählich immer mehr durchzuführenden Abrüſtung wurde
Deutſchland vollkommen entwaffnet, und zwar ohne Rückſicht dar=
auf
, ob und wann die allgemeine Abrüſtung durchgeführt werden
kann, und ohne Rüclſicht darauf, daß der Völkerbund noch lange
kein wirklicher Bund aller Kuliurſtaaten iſt und daß Rußland,
mtit dem wir ſeit 1917 in Frieden leben, es ablehnt, der Friedens=
garantie
des Völkerbundes beizutreten.
Als Leitprinzip hat der Völkerbund als Garant des europä=
iſchen
, ja des Weltfriedens, durch die Herbeiführung gemeinſamen
Zuſammenarbeitens den Satz aufgeſtellt, daß die Mitglieder des
Völkerbundes unter ſich keine beſonderen Allianzen, militäriſche
Konventionen, offene oder geheime oder ſonſtige interne Ab=
machungen
untereinander abſchließen dürfen, da ſolche Verträge
das Recht des freien Handelns nach den Beſtimmungen des Völ=
kerbundes
ausſchließen würden. Trotzdem hat die Furcht, die als
pſychologiſche Nachwirkung der großen Kataſtrophe zurückblieb,
eine Anzahl von Mächten veranlaßt, gegen dieſe Beſtimmungen zu
verſtoßen, und der Völkerbund mußte derartige Verſtöße hin=
nehmen
, um nicht ganz ſeinen Zweck zu verfehlen. Frankreich
ſchloß Bündniſſe mit Polen, der Tſchechoſlowakei und Belgien,
alle drei begleitet von unverhüllten militäriſchen Abmachungen.
Polen ſchloß einen Vertrag mit Rumänien, und auch andere
Staaten könnten aufgeführt werden. Die franzöſiſchen Verträge
ſind die Folge der Furcht Frankreichs vor einem kriegeriſchen
Deutſchland. Dieſe Gefühle ſind alſo ſelbſt nicht durch die Mit=
gliedſchaft
Frankreichs im Völkerbunde ausgelöſcht oder gemil=
dert
worden. Deutſchland ſah ſich daher gezwungen, einen ähn=
lichen
Weg zu gehen wie die anderen Mitglieder, und bot Frank=
reich
als Zeichen ſeines guten Willens jene Sicherheiten an, die
in dem Locarno=Vertrage feſtgelegt ſind. Deutſchland tat dies aus
freien Stücken, ohne durch eine Mitgliedſchaft im Völkerbunde
gebunden zu ſein, obwohl es durchaus gewillt war, dem Völker=
bund
beizutreten und ſich an ſeine Beſtimmungen zu halten. Er=
fahrungen
aus der hiſtoriſchen Entwicklung als Herz Euro=
pas
und der Wunſch, in einer für uns und die Mitwelt befrie=
deten
Welt zu leben, gaben den Ausſchlag.
Nationen, die glauben, daß die Organiſation des Völker=
bundes
nicht ſtark genug iſt, ſie zu beſchützen, und die aus dieſem
Grunde nicht nur ungeheuere militäriſche Rüſtungen aufrecht er=
halten
, ſondern die auch beſondere Verträge und Abkommen
militäriſchen Charakters abſchließen, dürfen ſich nicht wundern,
wenn eine Nation wie die deutſche trotz ihrer Anwartſchaft auf
einen Sitz im Völkerbundsrat es für notwendig erachten ſollte,
unbewaffnet wie ſie iſt, ihre offene Flanke durch einen Vertrag
durchaus friedlichen Charakters und mit friedlichen Abſichten zu
ſichern. Wenn man es erlauben muß, daß trotz des allgemeinen
Charakters des Völkerbundes beſondere Abmachungen unter
Völkerbundsmitgliedern geſchloſſen werden, ſo darf man auch
nicht eine zu ſcharfe Kritik üben, wenn ein künftiges Mitglied des
Völkerbundes, deſſen geographiſche Lage im Herzen Europas be=
ſonders
gefährdet iſt, einen Freundſchafts= Schiedsgerichts= und
Neutralitätsvertrag mit Rußland abſchließt.
Frankreich und England verwahren ſich dagegen, daß die
Locarno=Abmachungen und der Völkerbund irgendwelche anti=
ruſſiſche
Tendenz zeigen. Man kann jedoch auf der anderen Seite
nicht leugnen, daß keine von dieſen beiden Großmächten, ſo ſehr
ſie es auch gewünſcht haben mag, mit dem großen öſtlichen Nach=
barn
zu einer Verſtändigung gekommen iſt. Ich bin durchaus
der Anſicht, daß ſie beſtrebt ſind, dieſe ungeſunde Lage zu ver=
beſſern
; das kann aber nur auf dem Wege geſchehen, daß ſie einen
Anerkennungs=, Freundſchafts= und Schiedsgerichtsvertrag, ähn=
lich
dem deutſch=ruſſiſchen Vertrage, ſchließen. Neben anderen
Schwierigkeiten bietet die noch bisher ungeklärte Frage der Zin=
ſen
und Kredite der Weſtmächte ſowohl aus der Zeit vor dem
Kriege als auch während des Krieges ein großes Hindernis für
einen ſolchen Vertrag. Der Rapallo=Vertrag hatte dieſe Frage
für Deutſchland vollkommen geregelt. Dieſe Regelung bildet den
Hauptinhalt des Vertrages und iſt in dem neuen Vertrage als in
voller Kraft und Wirkung befindlich angeführt. Außer Handels=
fragen
enthält der Rapallo=Vertrag fernerhin jene Klauſel, die
in etwas abgeſchwächter Diktion auch im Artikel 1 des neuen Ver=
trages
wiederholt iſt. Ich behaupte deshalb, daß, ſobald eine
engliſch=ruſſiſche und eine franzöſiſch=ruſſiſche Annäherung ein=

exakte Zuſammenſchweißen einer großen Menge von Einheiten
zu einem einzigen Kriegsinſtrument verſtand. Ihm war es nicht
um eine ſchöne Parade zu tun, als er den preußiſchen Gleich=
ſchritt
einführte, der eine marſchierende Infanteriekolonne auch
ohne Waffen wie in die Morgenröte einer neuen Zeit hinein=
dröhnend
zu führen vermochte. Gewiß ſind uns heute die Mittel
ſeiner Diſziplin nicht immer ſympathiſch. Stockſchläge und harte
Strafen waren ſeine Erziehungsmethode. Aber er kannte ſeinen
Menſchenſchlag, und ſeine Soldaten liebten ihn, weil ſie ſahen,
daß er ſich nicht über ſie erhob. Weil ſie wußten, daß er ſie nicht
ſich ſelbſt deckend in die Schlacht ſchickte, ſondern ihnen aufrecht
voranmarſchierte. Er ſchuf Friedrich dem Großen das Heer, mit
dem er ſeine Welt von Feinden ſchlug.
Der Fürſt! Ein kleines Land nur war es, das ihm zu eigen
gegeben. In dieſem aber regierte er als abſoluter Herrſcher. Auch
hier war ſein Eingreifen oft draſtiſch und körperlich fühlbar, aber
auch ſeine Untertanen liebten dieſen Herrſcher, weil ſie wußten,
daß das rauhe Aeußere des Rieſen ein warmes Herz umhüllte,
das bei jeder ſich ihm bietenden Gelegenheit ſeine Wärme helfend
ausſtrahlen ließ.
Das Leben eines Kriegsmannes, das ſich Jahrzehnte hin=
durch
auf den Schlachtfeldern abſpielte, zeitigt Derbheit und
draſtiſchen Humor. Ungezählt ſind die Anekdoten vom alten Deſ=
ſauer
, der immer einen derben Scherz liebte, immer zu Schelmen=
ſtreichen
aufgelegt war und für dieſe auch Verſtändnis hatte,
wenn der, der ſie ausführte, nur ein tüchtiger Kerl war. Seine
Nichtachtung der Wiſſenſchaft, die ſich eines Tages am draſtiſch=
ſten
dadurch ausprägte, daß er einem Studenten, der ihm ſonſt
gefiel, der aber wegen loſer Streiche relegiert werden ſollte, ein=
fach
den Rat gab, dem hohen Senat die Einladung des Götz von
Berlichingen entgegen zu werfen, was dieſer auch tat, und dann
in der Armee des Deſſauer ein tüchtiger Soldat wurde, iſt dem
alten Feldſoldaten nicht zu verübeln, zumal er ſonſt auch nach
Kräften die Wiſſenſchaft förderte. Ebenſowenig ſein Mangel an
Kunſtverſtändnis. Die edle Kunſt der Muſika erſchöpfte ſich für
ihn in dem Deſſauer Marſch, der ſeine Truppen in die Schlacht
führte und nach dem er in der Kirche ſeine Choräle ſang. Er war
nie bigott, aber fromm und gottesfürchtig. Seine Draſtik freilich
ſpielte auch in die Religion hinüber. Sein Gebet vor der Schlacht
bei Keſſelsdorf laut vor ſeinen Truppen: Lieber Gott, ſtehe mir
heute gnädig bei; oder willſt du mir diesmal nicht beiſtehen, ſo
hilf auch wenigſtens dem Schurken von Feind nicht, ſondern ſieh,
wie es kommt, iſt weltbekannt. Das und unzählige andere
Eigenſchaften des Deſſauer ſchufen ihm ſeine Popularität. In
den Annalen der preußiſchen Geſchichte aber ſtehen ſeine Verdienſte
unverrückbar feſt für alle Zeiten.
Kpsch.

[ ][  ][ ]

Seite 3

Nummer 182

ſetzt, die Weſtmächte dieſelben Verpflichtungen auf ſich nehmen
müſſen: nämlich in Wort und Geiſt ihr Einverſtändnis mit Ruß=
land
auszudrücken; es ſei denn natürlich, daß Rußland nicht
etwa in der Zwiſchenzeit ſelbſt ein Mitglied des Völkerbunds=
rates
geworden iſt. Beſondere Verträge zwiſchen Völkerbunds=
mitgliedern
ſollten ſo weit wie möglich vermieden werden. Be=
ſondere
Verträge zwiſchen Völkerbundsmitgliedern und Outſidern
laſſen ſich nicht vermeiden. Mit einem Abkommen zwiſchen Ruß=
land
und den Weſtmächten, das doch eines Tages kommen muß,
und mit einem Abkommen zwiſchen Polen und Rußland, das
bereits kurz vor dem Abſchluß ſteht, werden all dieſe Nationen
in derſelben ſchwierigen Lage ſein, falls man von einer ſolchen
überhaupt ſprechen kann.
Die Regierungen der Weſtmächte ſind aus erklärlichen Grün=
den
ſehr vorſichtig geweſen, den neuen Vertrag offen zu kriti=
ſieren
. Die Preſſe hat indeſſen weniger Zurückhaltung geübt.
Sie hat Kritik geübt. Das iſt ihr gutes Recht. Aber dieſe Kritik
darf nicht im Ton einer väterlichen Ermahnung geſchehen, wie
ihn etwa eine ſelbſtgefällige Lehrerin unartigen Kindern gegen=
über
gebraucht. Ein derartiger Ton iſt ein heute wenig ange=
brachtes
Ueberbleibſel der Kriegspſychoſe und zeugt von einem
mangelnden Anpaſſungsvermögen an neue Ideen und Verhält=
niſſe
. Die augenblickliche europäiſche Lage iſt noch ein Gemiſch
der alten Gleichgewichtstheorie und der neuen Völkerbundstheorie
zwiſchen dem bewaffneten Frieden und der Sicherheit durch fried=
liche
Zuſammenarbeit. Wir haben keine Verwendung mehr für
die Theorie des bewaffneten Friedens, denn ſelbſt wenn wir ſie
aufrecht erhalten wollten, ſo könnten wir dies nicht. Wir ſind
alſo die einzige Nation in Europa, die nach
Willen und Ueberzeugung, aber auch durch die
Macht der Umſtände gezwungen, endgültig die
Theorie des Völkerbundes angenommen hat,
die uns vorſchreibt, auf der Grundlage von
Recht und Gerechtigkeit mit unſeren Nachbar=
ſtaaten
zu leben.
Dieſe Theorie ſuchen wir in die Wirklichkeit umzuſetzen. Wir
haben teilweiſe aus Gründen der internationalen Höflichkeit,
teilweiſe auch, um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, von dem Ab=
ſchluß
des Vertrages den Locarno=Mächten Mitteilung gemacht.
Aber während der Text des neuen Vertrages keinerlei Grund
für Kritik und für Erklärungen bietet, vermutet man doch hinter
ihm irgendwelche finſteren Pläne und ſelbſt geheime Abmachun=
gen
. Nichts dergleichen iſt aber der Fall. Rußland iſt kein Mit=
glied
des Völkerbundes, es hegt ſogar äußerſtes Mißtrauen den
Großmächten gegenüber, daß dieſe von dem Völkerbund einen
ihm ſchädlichen Gebrauch machen könnten. Rußland hat ſich aus
eigenem Willen in eine große Iſolierung hineinmanövriert. Es
hat bisher erklärt, daß es niemals einen Schiedsvertrag mit
irgend einer kapitaliſtiſchen Macht ſchließen würde, da ein der=
artiger
Vertrag gegen ſeine Würde und gegen ſeine Prinzipien
ſein würde. Dieſe Mentalität war auch ein ernſtes Hindernis
für den Abſchluß des Vertrages, wie ihn Deutſchland als das
Herz Europas bedarf.
Die Note, die Staatsminiſter Streſemann dem Vertrage bei=
fügte
, erklärt daher, daß der Völkerbund ein Friedensinſtrument
iſt, daß die Mitgliedſchaft und die Verpflichtungen, die mit dem
Beitritt verbunden ſind, mit guten Beziehungen zu Outſidern
vereinbar iſt, ſolange das Verhalten eines ſolchen Outſiders
friedlich iſt. Sie weiſt nach, daß, falls die ruſſiſchen Befürchtun=
gen
irgendwelche Begründung haben was wir verneinen
Deutſchlands Verpflichtungen dem Völkerbunde gegenüber nicht
ſo weit gehen, eine handgreifliche Ungerechtigkeit gegen ein fried=
fertiges
Rußland zu erlauben oder zu dulden. Im übrigen wie=
derholen
wir nur wörtlich, was zu uns in Locarno bezüglich der
Artikel 16 und 17 des Völkerbundsvertrages geſagt wurde, und
wir verpflichteten uns außerdem, nicht an irgend einem Verſuch,
Rußland in Zeiten, in denen es nicht als Friedensbrecher durch
den Völkerbund bezeichnet wird, teilzunehmen, zu boykottieren,
ja, einem derartigen Boykottverſuch ſogar Widerſtand entgegen=
zuſetzen
. Man mag fragen, ob dieſe Verſicherung notwendig war?
Ich berſönlich glaube, daß dies nicht der Fall war. Aber da die
Furcht vor einem derartigen Boykott in Friedenszeiten ſtets in
den Unterhandlungen mit den ruſſiſchen Delegierten wiederkehrte,
ſo konnten wir keinen Grund ſehen, weshalb wir nicht ausdrück=
lich
erklären ſollten, was wir wie jede gerecht denkende Perſon
als eine Selbſtverſtändlichkeit anſehen würden. Wir taten
es, um ein Inſtrument zu ſchaffen, das in ſei=
nem
Geiſte und ſeinen Wirkungen den Frieden
ſichert.
Denn der Vertrag iſt ein derartiges Inſtrument. Er iſt die
logiſche Folge des Rapallo=Vertrages, des Handelsabkommens
vom Oktober 1925, der Kreditgewährung an die ruſſiſche Regie=
rung
im Dezember letzten Jahres. Schritt für Schritt wurde Ruß=
land
durch dieſe Maßnahmen näher an die Methoden der Weſt=
mächte
gebracht, wurde es an kapitaliſtiſche Geſchäftsmethoden
gewöhnt, ſeine Befürchtungen über Gefahren von ſeiten des
Völkerbundes beſchwichtigt und ſeine Abneigung gegen Schieds=
verträge
überwunden. Die deutſche Erklärung über den eigent=

*Die Kultur des Tabaks.
Von Graf Kunv von Hardenberg.
Wie der Wein, ſo hat der Tabak ſeine Kultur gezeigt, von
den Dingen verlangt, daß ſie ihm Ehre bezeugen, er hat die
Kunſt gefördert und Kultur geſchaffen! Er hat auf die Keramik
in Holland eingewirkt als Kautabak! Als Schnupftabak hat er
Doſenkunſtwerke gezeitigt, die ſo ſchön und koſtbar ſind, daß
Dollarkönige Vermögen dafür ausgeben! Email, Miniatur=
malerei
, Steinſchleiferei und Juwelierkunſt mußten wetteifern,
um würdige Behälter zu ſchaffen.
Der Pfeifentabak hat dann den Schnupftabak abgelöſt und
die Meerſchaum= und Porzellanpfeifeninduſtrie erweckt, die auch
ihre Wunderwerke gezeitigt haben. Man betrachte zu dieſem
Kapitel die Pfeifenſammlung im Darmſtädter Schloß, von drei
Großherzögen zuaſmmengeſtellt, und erfreue ſich an dem Auf=
wand
von künſtleriſcher Phantaſie, die nötig war, ſie herzuſtellen,
von all dem luſtigen Beiwerk an Pfeifenſtopfern, pikanten und
banalen, von Zigarrenſpitzen und Zigarrenbehältern nicht erſt
zu reden. Und die allmächtige Freundin der modernen Welt,
der Herren und Damen dieſer Zeit die Zigarette, welche
graziöſe Welt von eleganten Kunſtwerken hat ſie gezeitigt. Iſt
ein Salon, ein Boudoir noch denkbar, ohne all die reizenden,
ſchillernden, ſilbernen und goldenen Dinge, die ihre königliche
Herrſchaft gezeitigt hat?!
Wir ſind ohne Rauch nicht mehr denkbar, ohne den holden
Selbſtbetrug des Feenkönigs Tabak.
Ja, das Rauchen es hat auch ſeine Kultur, jedenfalls
ſollte es eine haben.
Wie Muſiker leicht vergeſſen, daß ihre Kunſt mit Geräuſch
verbunden iſt, ſo vergeſſen Raucher immer, daß es auch Nicht=
raucher
gibt! Da die Raucherwelt eine ſehr kompakte Majorität
bedeutet, ſo werden die Empfindungen der Nichtraucher nicht
beachtet, es bleibt den armen Aſketen nichts anderes übrig, als
ſtill zu dulden oder in Blättern, die von der Oeffentlichkeit ängſt=
lich
gemieden werden, ihren gerechten Zorn gegen den Nikoti=
nismus
fortzublaſen. Man ſollte gerechter gegen ſie ſein. Es
gibt in der Tat unausſtehliche Raucher, Raucher, die rückſichtslos
ihre Tabakwolken wie Schlammpeizger ihre undurchdringlichen
Schlammwolken um ſich verbreiten, einerlei, ob der Ort paſſend
oder die Geſellſchaft für ſolche Wolkentätigkeit empfänglich iſt.
Angeſichts dieſer, ich möchte ſagen unſozial eingeſtellten, rein
egozentriſchei Naturen, ſind wohl einige Worte über die Kultur
des Rauchens nicht unangebracht. In unſeren Tagen der all=
gemeinen
Zigarettenverfallenheit ſcheint es zwar wenig aus=

Samstag, den 3. Juli 1926

lichen Zweck des Völkerbundes iſt in Rußland ohne das Gefühl
einer Herausforderung aufgenommen worden. Rußland hat for=
mell
Notiz davon genommen. Der Völkerbund kann tatſächlich
niemals wirklich wirkungsvoll werden, ohne daß er weiter aus=
gebaut
wird. Das bedeutet letzten Endes, daß er der Zuſammen= 7. in kurzer Friſt mit Hilfe der Bank von Frankreich die Wäh=
arbeit
Rußlands bedarf. Falls Deutſchland bereit iſt, als ehr=
licher
Makler zu handeln ich bediene mich eines Ausdrucks
des Altreichskanzlers Bismarck , ſo ſollte man ihm da=
zu
gratulieren, es aber nicht in unfreundlicher
Weiſe kritiſieren.
Spannung in Frankreich.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 2. Juli.
Entgegen allen Erwartungen wurde die Erklärung der Regie=
rung
Briand kühler von der Kammer aufgenommen, als man
nach der Stimmung des Landes und der politiſchen Kreiſe hätte
erwarten können. Der ſcharfe Angriff Tardieus, gegen den
Briand ſeine ganze taktiſche Geſchicklichkeit ins Feld führen
mußte, ſowie die offen zum Ausdruck gebrachte Ungeduld der
Kammer wegen der verzögerten Veröffentlichung der Finanz=
pläne
haben die Regierung gleich von vornherein an ihre alte
Sorge erinnert, daß ſie nämlich dringend für eine Mehrheit ſor=
gen
muß. Und als Nachwirkung der infolge der aggreſſiven
Interpellationen ſich einſtellenden Spannung wurde eine neue
Frankenbaiſſe bemerkbar.
Auf der anderen Seite läßt ſich unſchwer erkennen, daß ein
großer Teil der öffentlichen Meinung hinter der Regierung ſteht.
Man fordert aber von ihr neue Beweiſe ihrer Energie und Tat=
kraft
und, was noch viel ſchwieriger zu manifeſtieren iſt, Schnel=
ligkeit
in der Ausführung ihrer Pläne. Man will eben nicht ein=
ſehen
, daß ſo ſchwierige und komplizierte Probleme nicht mit
einem Schlage zu löſen ſind.
Die Verhandlungen und Vorbereitungen für die Stabiliſie=
rung
ſind im Gange. Auch über ihre Einzelheiten verlautet ſchon
mancherlei. Das Sachverſtändigenkomitee hat darüber ſeine Mei=
nung
geäußert und es ſollen bereits Verhandlungen zwiſchen
dem neuen Gouverneur der Bange de France, Moreau, und den
Gouvermeuren der beiden angelſächſiſchen Staatsbanken ange=
knüpft
werden. Demgemäß iſt eine ſehr lebhafte Agitation, die
gegen jede fremde Einmiſchung in die Finanzangelegenheiten
energiſch proteſtiert, zu bemerken. Auch begegnet jener Plan, nach Kurs durch An= und Verkauf von Deviſen auf einem feſten
dem Stabiliſierung und Schuldenprobleme gemeinſam zu löſen
ſind, beſonders in manchen Kartellkreiſen einer heftigen Oppo=
ſition
. Das Mißtrauen Amerika gegenüber wächſt täglich, ſo daß
man ſchon fürchtet, es könnte in einen Fremdenhaß ausarten.
Hier und da erwägt man die Möglichkeiten einer Kabinetts= zu ſchaffen, die Vorſchüſſe der Bank von Frankreich an den Staat
kriſe. In allen gemäßigten Kreiſen hält man ſie aber für höchſt
gefährlich und unheilbringend. Ein Teil der Rechten ſpielt aber
insgeheim ſehr lebhaft mit dieſem Gedanken. Dagegen bieten die
Sozialiſten wohl eine beſtändige, aber etwas ſtillere Oppoſition.
Wenn nicht alle Zeichen trügen, ſo kann man vielleicht bald ſchon
von einer leiſen Entſpannung, wenigſtens in der Innenpolitik,
berichten.
Der Finanzſachverſtändigen=Bericht.
Die Fachzeitſchrift Le Journal des Finances will in der
Lage ſein, über den Inhalt des Berichts des Finanzſachver=
ſtändigenausſchuſſes
, der heute dem Finanzminiſter überreicht
wurde, präziſe Angaben zu machen.
Hiernach zerfällt das Dokument in einen eigentlichen Be=
richt
über die Schlußfolgerungen des Sachverſtändigenaus=
ſchuſſes
und in einen umfangreichen Anhang mit ſtatiſtiſchen
Angaben, der erſt ſpäter veröffentlicht werden ſoll. Der eigent=
liche
Bericht kommt nach einer Prüfung der Bedingungen für
die Finanz= und Währungsſanierung zu der Schlußfolgerung,
daß es ein dreifaches Ziel zu verwirklichen gebe, nämlich:
1. Gewährleiſtung eines rigoroſen Budgetausgleichs, 2. Ent=
laſtung
des Schatzamts und 3. Währungsſtabiliſierung. Um gehe.
dieſes Ziel zu erreichen, ſchlägt der Ausſchuß vor:
1. Einnahmequellen zu ſchaffen und auszubeuten, die geeignet
ſind, weiter ausgebaut zu werden und ſofortige Erträgniſſe
abwerfen:
2. energiſch die ſtaatlichen Ausgaben einzuſchränken;
Vorſchüſſe der Bank von Frankreich zur Deckung neuer
ſtaatlicher Ausgaben abzuſehen, d. h. alſo, die Inflation
auszuſchließen;
4. nach und nach die Vorſchüſſe der Bank von Frankreich an
intenſiver zu geſtalten;
5. um für ein gutes Funktionieren des Schatzamtes zu ſorgen,
dieſe ſeiner normalen Beſtimmung wieder zu übergeben
ſchwebenden Schuld entlaſte:

ſichtsvoll, daß ſich ihre Grundſätze in der Form wieder durch=
ſetzen
, wie ſie in den Zeiten waren, als man noch weniger
rauchte, in allem Maß hielt und auf verfeinerte geſellſchaftliche
Sitten hielt! Immerhin ſei der Verſuch gemacht vielleicht ſind
trotz aller Ungunſt einige praktiſche Vorſchläge den Leſern will=
kommen
, denen es Ernſt um eine wirkliche Kultur ihres Hauſes
iſt, zu der ja auch in irgend einer Linie die Kultur des Rauchens
gehört. Der Hauptmißſtand des Rauchens iſt der, daß ſich der
Tabakodem in den Möbelſtoffen und Vorhängen der Zimmer
verfängt und dort haften bleibt, wenn nicht ſorgliche Gegenmittel
ergriffen werden. In engliſchen Klubs hat man noch heute
eigene abgeſonderte Rauchzimmer, die man nur mit einer eigenen
Rauchjacke betritt dem Smooking jacket. Das iſt eine feine,
rückſichtsvolle Sitte, denn für empfindliche Naſen iſt ein ver=
qualmter
Rock kein Genuß.
In alten Zeiten hatte man auch in Deutſchland in großen
Häuſern eigene Rauchzimmer, die übrigen Räume waren Tabu
für die Zigarre oder Pfeife. Das war keine ſchlechte Sitte!
Da heutzutage auch die Damen rauchen iſt das Rauchen über=
all
geſtattet da heißt das erſte Gebot aller Rauchkultur: raucht
aber lüften, lüften und noch einmal lüften, morgens, mittags
und abends, wenn dein Heim eine ſaubere Atmopſhäre behalten
und ausſtrahlen ſoll. Bei großen Geſellſchaften empfiehlt es ſich,
einen der ſehr reizvollen elektriſchen Ozonlampen als Rauchber=
ſchlinger
in Tätigkeit zu ſetzen, damit nicht ein allzu ätzender und
dazu undurchdringlicher Qualm in den Zimmern entſtehe und
auf die Feſtſtimmung peinlich wirke.
Eine verfeinerte Rauchkultur hält auch auf gute Aſchenbecher
in Geſtalt von liſtigen Lutherfallen, die brennende Reſte und
Stummel in feuchter Tiefe unſchädlich machen! Aber noch andere
Syſteme wären denkbar und unſer Kunſtgewerbe hat in der
weiteren Ausarbeitung ſolcher Geräte noch Aufgaben.
Architekten und Techniker ſollten es ſich angelegen ſein laſſen,
das Entlüftungsverfahren, der Zimmer immer beſſer, immer
raffinierter auszugeſtalten, zum Mindeſten ſollen ſie keine Reſtau=
rationsräume
, keine Herren= und Speiſezimmer ohne Ventila=
toren
neueſter Konſtruktion bauen oder einrichten. Das Beſte
zur Kultur des Rauchens wird freilich die häusliche Pädagogik
beitragen müſſen, indem ſie den einzelnen Hausgenoſſen Rück=
ſicht
und Selbſtbeherrſchung lehrt, die einen unäſthetiſchen und
unhygieniſchen Tabakkonſum nicht geſtattet, weder zu Hauſe, noch
auf Reiſen, noch am dritten Orte.
Rauchen kann durch Kultur und Anmut geadelt werden.
Ein beherrſchtes Rauchen wird keine Seele genieren, es wird
im Hauſe ſogar Behaglichkeit und Stimmung bedeuten können,
es wird die Einrichtung der Zimmer mit reizvollen und perſön=

6. durch freiwillige Konſolidierung für die Umwandlung der
Bonds der nationalen Verteidigung und der kurzfriſtigen
Schatzbonds in zu amortiſierende Wertepapiere Sorge zu
tragen;
rungsſtabiliſierung durchzuführen, die Kapitalien im Lande
zu halten, heranzuziehen und wieder zurückfließen zu laſſen;
8. die demnächſtige Wiedereinführung des freiwilligen Ver=
kehrs
der Kapitalien vorzubereiten und zu dieſem Zwecke
in ausländiſchen Währungen möglichſt langfriſtige Anleihen
aufzulegen und Auslandskredite zu erhalten;
9. eine Wirtſchaftspolitik zu betreiben, die es geſtatte, die un=
vermeidliche
Kriſe abzuſchwächen, die nach Einführung einer
geſunden Währung eintreten werde.
Der Bericht behandelt alsdann das Problem des Schatz=
amts
, vor allen Dingen die Amortiſierung der ſchwebenden
Schuld, d. h. vor allem die Amortiſierung der kurzfriſtigen
Bonds.
Der Bericht lehnt ab: Zwangsweiſe Konſolidierung, die Ab=
gaben
vom Kapital und die Zwangsanleihe und ſchlägt eine frei=
willige
progreſſive Konſolidierung der Bonds der nationalen
Verteidigung vor und zwar durch die Schaffung einer beſonderen
Verwaltungskaſſe hierfür. Dieſe Kaſſe werde, ihre Betriebs=
mittel
durch regelmäßige budgetäre Zuſchüſſe erhalten, durch Zu=
weiſung
eines Grundkapitals von vier Milliarden Franken, die
von der abzuſchließenden ausländiſchen Anleihe abgetrennt wer=
den
ſoll und ſchließlich durch eine Zuweiſung der Erträgniſſe vom
Tababverbrauch ſowie endlich durch die Schaffung inländiſcher
Kredite, die die Bankinſtitute und auch die Bank von Frankreich
gewähren können. Die neugeſchaffene Amortiſierungskaſſe ſoll
die Verpflichtung haben, zweimal monatlich eine Bilanz zu ver=
öffentlichen
.
Was die Währungsſtabiliſierung anbetrifft, ſo ſchlägt der
Sachverſtändigenausſchuß eine etappenweiſe Stabiliſierung vor
und zwar durch Vermittlung der Bank von Frankreich. Er hält
zunächſt die Anlegung eines beträchtlichen Deviſen= und Franken=
vorrates
für notwendig, dem der Metallbeſtand der Bank von
Frankreich ſowie auch die langfriſtigen Kredite (Morgan=Anleihe,
Kredite bei ausländiſchen Notenbanken und Handelskredite) an=
gehören
würden. Hierauf würde eine ſehr kurze Periode der
Vorſtabiliſierung eintreten, in deren Verlauf gewiſſe vom Aus=
ſchuß
auszuarbeitende Maßnahmen zur Vorbereitung und tat=
ſächlichen
Stabiliſierung zu treffen wären. In der Periode der
tatſächlichen Stabiliſierung ſoll die Bank von Frankreich den
Niveau regulieren.
Nach Herſtellung dieſer tatſächlichen Stabiliſierung wäre auf
geſetzlichem Wege geſetzliche Stabiliſierung feſtzuſetzen. Es wäre
eine neue Münzeinheit im Wege der Devalvation des Franken
neu zu regeln und die von der Bank von Frankreich übernom=
wene
Ausgabe der Aufrechterhaltung eines feſten Kurſes in eine
geſetzliche Verpflichtung umzuwandeln.
Der Kampf um den Franken.
Miniſterpräſident Briand erklärte Donnerstag abend in den
Wandelgängen der Kammer, daß der neue Sturz des franzöſi=
ſchen
Franken auf eine Kampagne gegen die Ratifizierung des
franzöſiſch=amerikaniſchen Schuldenabkommens zurückgeführt wer=
den
könne und auch auf die nicht mehr ſehr feſte Stellung des
Kabinetts, die ſich aus der Dienstagsſitzung der franzöſiſchen
Kammer ergeben habe. Andere Kreiſe ſehen als Grund den
Wochenausweis der Bank von Frankreich an.
Die Ere Nouvelle ſchreibt, daß der wahre Kampf
um den Franken erſt kommenden Dienstag beginnen
werde.
Das Oeuvre fragt, ob man denn tatſächlich
ſchon dem elften Kabinett Briand entgegen=
Die elſäſſiſch=lothringiſche Autonomiebewegung.
EP. Paris, 2. Juli.
Aus Straßburg wird gemeldet, daß der Heimatbund in der
3. von jedem direkten und indirekten Zurückgreifen auf die elſäſſiſchen katholiſchen Preſſe franzöſiſcher Sprache eine von Dr.
Richling unterzeichnete Erklärung veröffentlicht, in der die Be=
hauptung
, daß der Heimatbund mit ausländiſchem Geld unter=
ſtützt
werde und unter ausländiſchem Einfluß ſtehe, zurückgewie=
ſen
und betont wird, daß die Forderung nach der Autonomie
den Staat zu verringern, um die Deckung der Banknoten Elſaß=Lothringens im Rahmen Frankreichs ohne Hintergedanken
erhoben worden ſei. Das Verlangen einer nationalen Minder=
heit
auf Achtung ihrer Sprache, ihrer Traditionen und Gebräuche
könne nicht als antinationaler bezeichnet werden, ſelbſt wenn zur
dadurch, daß man es von einem weſentlichen Teil der Erlangung einer bis zum Föderalismus gehenden Dezentrali=
ſation
eine teilweiſe Verfaſſungsänderung notwendig ſei.

lichen Gebrauchsgegenſtänden in manngifaltiger Form bereichern.
Ein unkultiviertes, d. h. unbeherrſchtes, wirkt abſcheulich
und ſteht um kein Haar höher wie jedes andere Laſter.

Bühnenchronik.
Heinrich George und Gerda Müller als
Oberon und Puck. In der Eröffnungsvorſtellung der Heidel=
berger
Feſtſpiele am 31. Juli, die in der Inſzenierung von Guſtav
Hartung den Sommernachtstraum im Schloßhof bringen wird,
ſpielt Gerda Müller den Puck und Heinrich George den Oberon.

Buchanzeigen.
Adolf Mah: Das Hexlein des Herrn von Bredow. J. Wieſike, Branden=
burg
. 350 Mark.
Leopold von Ranke. Verlag R. Oldenburg, München. 2,80 Mk.
Geſchichte des Mittelalters. Verlag R. Oldenburg, Minchen. 1,60 Mk.
Joh. Gottlieb Fichte. R. Oldenburg, München. 1,60 Mk.
Fritz Breucker: Ludwig Richter und Goethe. B. G. Teubner, Vlg, Ver=
lag
, Berlin.
Wilh. Mathießen: Regilindenbrunn. Eugen Kuner, Verlag, Vl g, Leip=
zig
. 4 Mk.
Kurt Heynicke: Sturm im Blut. Eugen Kuner, Verlag, Leipzig. 3 Mk.
Erich Kramer: Armer Jonas. Eugen Kuner, Verlag, Leipzig. 4 Mk.
Ugo Ojetti: Mein Sohn, der Herr Parteiſekretär. Kurt Wolff Verlag,
München. 5.50, 8. Mk.
Nachträge zur Taſchenausgabe des deutſchen Zolltarifs. Richard Her=
mes
Verlag, Hamburg 37. 0.75 Mk.
Gewerbeordnung für das Deutſche Reiche. C. H. Beck’ſche Verlagsbuch=
handlung
, München. 3. Mk.
Schlachten des Weltkrieges, Nowo Georgiewsky, Band 8. Gerhard
Stalling Verlag, Oldenburg.
Verſteigerungskatalog von Münzen und Mrdaillen. Robert Ball Nachf.,
Berlin W 66, Wilhelmſtraße 46/47.
Max von Boehn: Der Tanz. Volksverband der Bücherfreunde, Weg=
weiſer
Verlag, Berlin.
Dr. Emil Major: Ergsmus von Rotterdam. Verlag von Frobenius,
A.=G., Baſel.
Hermann Keſſer: Lukas Langkofler. Rütten und Loening, Verlag, Frank=
furt
. 4 Mark.
Dr. Gerhard Anſchütz: Die Verfaſſung des Deutſchen Reiches. Gg. Stilke,
Verlag, Berlin. 10 Mark.
Otto Tſchirſch: Im Schutze des Rolands. J. Wieſike, Brandenburg.
Band 1 und 2.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Samstag, den 3. Zuli 1926

Nummer 182

Familiennachrichten

Statt Karten.

Oipl.=Ing. Wilhelm Högy
Dr. ver. pol., Dr. jur.
Marie Högy, geb. Ehrhard
Vermählte (9657
Berlin=Steglitz, 3. Juli 1926.
Albrechtſtr. 14, I.

Am 30. Juni entſchlief ſanft nach
kurzem ſchweren Leiden mein lie=
ber
, guter Mann, unſer lieber Vater,
Bruder, Schwiegerſohn, Großvater
und Schwiegervater
Otto Dexheimer
im 65. Lebensjahr. (17426
Auf Wunſch des Entſchlafenen
fand die Beerdigung in aller Stille
ſtatt.
Von Beileidsbezeugungen bitten
wir abzuſehen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Müllerſtr. 33.
Frankfurt a. M., Gutleutſtr. 80.

Statt Karten.

Ihre am 29. Juni stattgefundene Vermählung
geben bekannt
Karl Pickert
Elsbeth Pickert
geb. Bender
Darmstadt z. Zt. Berlin-Steglitz Berlin
Thorwaldsenstr. 18,I.
(9659

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Am Freitag verſchied ſanft unſer
lieber Schwiegervater und Groß=
vater

Adam Scheid
Schneidermeiſter
im 81. Lebensjahr, verſehen mit
den hl. Sterbeſakramenten.
Die trauernden Hinterbliebenen:
P. Scheid Bitwe nebſt Kindern
Giſela Röfel.
Darmſtadt, den 2. Juli 1926.
(9695
Darmſtr. 21.
Die Beerdigung findet Montag,
den 5. Juli, nachmittags 4 Uhr,
vom Portal des alten Friedhofs an
der Nieder Ramſtädterſtraße aus
ſtatt.

Statt befonderer Anzeige.
Nach kurzem ſchweren Teiden entſchlief heute
ſanfi meine unvergeßliche, liebe, gute Frau, unſere
heißgeliebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter
und Urgroßmutter
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geb. Horſt.
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Todes=Anzeige.
Heute verſchied ganz plötzlich
und unerwartet mein lieber Mann,
unſer guter Vater, Bruder, Schwa=
ger
, Onkel, Schwiegervater und
Großvater
Ludwig Rohrbach
im Alter von 53 Jahren,
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Chriſtine Rohrbach, geb. Held
und Kinder.
Darmſtadt, den 2. Juli 1926.
(17475
Beſſungerſtr. 88½.
Die Beerdigung finder Montag,
den 5. Juli, vormittags 11 Uhr, auf
dem alten Beſſunger Friedhof ſtatt.

Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute morgen verſchied ſanft
nach langem, ſchwerem, mit Ge=
duld
ertragenem Leiden unſer gu=
ter
, treubeſorgter Vater, Schwieger=
vater
, Großvater und Bruder
Herr
Anton Weinreich
im Alter von 79 Jahren. (9719
Im Namen der Hinterbliebenen:
Philipp Weinreich.
Darmſtadt und Deſſau, den 2. Juli
Nec
Die Beerdigung findet Montag,
den 5. Juli, vormittags 11 Uhr,
vom Trauerhauſe, Beckſtraße 64,
nach dem Friedhofe an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.

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Die Milch hat allen Anforderungen entſprochen,
die an eine gute und einwandfreie Kindermilch
zu ſtellen ſind. Die Milch zeichnet ſich durch be=
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aus. Tuberkelbazillen konnten auch durch Tier=
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[ ][  ][ ]

Nummer 182

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 3. Juli.
Ernannt wurde: Am 1. Juli der planmäßige außerordentliche
Profeſſor bei der philoſophiſchen Fakultät der Landesuniverſität Gießen,
Dr. Heinrich Wilhelm Weber in Gießen zum ordentlichen Profeſſor
in dieſer Fakultät.
Ruheſtandsverſetzungen: Auf Grund des 8 1 des Geſetzes über die
Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli / 19. Dezember 1923 in der
Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) iſt am
1. März 1926 in den dauernden Ruheſtand getreten: Der Rektor im einſt=
weiligen
Ruheſtand Heinrich Schäfer zu Michelſtadt, Kreis Erbach.
Auf Gund des 8 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten
vom 2. Juli / 19. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Okt.
1925 (Reg.=Bl. S. 249) ſind am 1. April 1926 in den dauernden Ruhe=
ſtand
getreten: die Lehrer im einſtweiligen Ruheſtand: Ernſt Lehr zu
Rülfenrod, Kreis Alsfeld, Karl Sang zu Friedberg. Auf Grund des
8 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli
bzw. 19. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober
1925 (Reg.=Bl. S. 249) ſind am 1. Juni 1926 in den dauernden Nuhe=
ſtand
getreten: die Lehrer im einſtweiligen Ruheſtand: Joſef Gremm
zu Mühlheim, Kreis Offenbach a. M., Wilhelm Kaffenberger zu
Grube Meſſel, Kreis Dieburg. Auf Grund des 8 1 des Geſetzes über die findende Monatsverſammlung ſei ganz beſonders aufmerkſam
Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli/19. Dezember 1923 in der
Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) tritt am
1. Juli 1926 in den Ruheſtand: Der Miniſterialrat im Landesamt für
das Bildungsweſen, Dr. Karl Dorfeld in Darmſtadt. Auf Grund des
8 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli
bzw. 19. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober
1925 (Reg.=Bl. S. 249) treten am 1. Juli 1926 in den dauernden Ruhe=
ſtand
: der Rektor im einſtweiligen Ruheſtand Albert Boßler zu Klein=
Linden, Kreis Gießen; die Lehrer im einſtweiligen Ruheſtand: Georg
Lortz zu Nieder=Ramſtadt, Kreis Darmſtadt, Philipp Weil zu Laubach,
Kreis Schotten, Jakob Willems zu Darmſtadt. Auf Grund des 8 1
des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw.
19. Dezember 1923 tritt der Polizeiverwaltungsoberaſſiſten: Karl Som=
merkorn
zu Gießen am 1. September 1926 in den Ruheſtand.
Erledigt iſt: Eine Lehrerſtelle für einen evang. Lehrer an der
Volksſchule in Wolfskehlen Kreis (Groß=Gerau). Dienſtwohnung iſt vor=
handen
und wird noch im Laufe des Jahres frei.
Erwerbsloſenfürſorge. Der Reichsarbeitsminiſter macht bekannt,
daß die Geltungsdauer der Anordnung über eine vorübergehende Er=
höhung
der Höchſtſätze in der Erwerbsloſenfürſorge bis zum 27. No=
vember
1926 verlängert iſt.
Lehrer Jehann Raiß von der Ohlyfchule iſt am 1. Juli ds Js.
wegen geſchwächter Geſundheit aus dem Schuldienſt geſchieden, worin er
faſt 40 Jahre lang gewirkt hat. Nachdem er an einigen Schulen Heſſens
und auch 9 Jahre lang an der deutſchen Schule in Mailand mit beſtem
Erfolg tätig geweſen war, wurde er an der früheren Knaben= Mittel=
ſchule
I (Ohlyſchule) verwendet, der er faſt 20 Jahre lang ſeine Kräfte
als Lehrer und Erzieher der Jugend mit Eifer und Geſchick widmete.
Möge dem verdienten Manne, den die Nückſicht auf ſeine Geſundheit
leider zum Verlaſſen des Schuldienſtes zwingt, eine recht lange und
glückliche Ruhezeit beſchieden ſein!
Operettenſpielzeit Sommer 1925 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters. Leitung Direktor Adalbert Steffter. Heute Samstag,
abends 7½ Uhr, findet die Erſtaufführung der Operette Die Luſtige
Witwe von Franz Lehar ſtatt; in Szene geſetzt von Direktor Adalbert
Steffter, die muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Fenslein. Abends
11 Uhr wird als erſte Nachtvorſtellung ein großer Bunter Abend unter
Mitwirkung des geſamten Perſonals gegeben und wird u. a. der Sketſch
Der keuſche Joſef aufgeführt. Morgen Sonntag, nachmittags 3 Uhr,
iſt als Kindervorſtellung eine Aufführung des Märchens Hänſel und
Gretel zu kleinen Preiſen von 50 Pf. bis 2,50 Mk. Abends 7 Uhr
iſt eine Wiederholung der Operette Die luſtige Witwe und als Nacht=
vorſtellung
wird zum erſten Male die Operette Die Frau ohne Kuß
gegeben, in den Hauptrollen beſetzt mit Herma Gruſel, ſowie den Herren
Bruls, Ney, Reichart, Schüßler und Straſſer. Leiter der Aufführung iſt
Direktor Steffter; die muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Fenslein.
Die Vorſtellung findet mit vollbeſetztem Orcheſter ſtatt. Die Preiſe für 20 bis 30 Pfennige.
die Nachtvorſtellungen betragen 1., 2 und 3. Mk. Montag und
täglich abends 8 Uhr finden Wiederholungen der Operette Die luſtige
Witwe ſtatt, (Montag, 5. Juli, 2. Abonnementsvorſtellung für Montag=
mieter
.)
* Karl Jörn im Rundfunk. Unſer beliebter Tenor Kammerſänger
Karl Jörn ſingt am Sonntag abend 9½ Uhr im Rundfunk
Frankfurt. Der Künſtler wird u. a. ſingen Arien aus Afrikanerin,
Aida, Manon uſw.
Das Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht in Berlin und
das Heſſiſche Landesamt für das Bildungsweſen veranſtalten in der Zeit
muſikwoche. Neben Referaten bedeutender Schulmänner und Muſik=
pädagogen
über den Muſikuntervicht in der Volksſchule wird auch das
Verhältnis des Muſiklehrers zum Chorgeſangsweſen und zur Kirchen=
muſik
behandelt.
11 und halb 12 Uhr, nachmittag halb 4 und 4 Uhr, Sonntags nur um
11 und halb 12 Uhr ſtatt. Samstag geſchloſſen.
Die Mitgliederverſammlung der Vereinigten Renrenempfänger
Ludwigshalle ſtatt. Die Mitglieder werden gebeten, eines lehrreichen
Vortrages halber, zahlreich zu erſcheinen.
Deutſcher Ring. Die ſür Sonntag morgen auf der Kraftsruhe
Saale des Feierabends ſtatt.
Ausſtellung Darmſtädter Gruppe Kunſthalle am Rheintor. Die
Ausſtellung der Darmſtädter Gruppe, deren Vorarbeiten nunmehr
ihrem Ende entgegen gehen, wird am 11. Juli, vormittags ½12 Uhr
architektur: Friedr. Kalbfuß, Osnabrück, ſowie die Künſtlergruppe Bahnhöfen. Die Wiedereinführung der beiden Züge im Sommerfahrplan
Niederrhein Düſſeldorf. Leider iſt es nicht möglich, wegen zu
hoher Transportſpeſen und Transportunſicherheit, die von Prof. Düil=
berg
angekündigten drei große Putzmoſaiken zur Ausſtellung zu bringen.
Der gut ausgeſtattete und reich mit graphiſchen Abbildungen verſehene
Katalog ſteht zu dem geringen Preiſe von 50 Pfg. zur Verfügung. Wir
dürfen ſchon jetzt darauf hinweiſen, daß eine Einrichtung getroffen iſt, neue, neuzeitlich eingerichtete Perſonenwagen laufen.
worauf der je zweihundertſte Beſucher unſerer Ausſtellung ein Anrecht hat
auf ein eigenes Porträt (Kreidezeichnung) ſiehe Abb. im Katalog, das
jeweils, von Maler Alexander Poſch oder Willi Hofferberth, Darmſtadt
angefertigt wird. Die Form der Ausloſung der einzelnen Nummer wird dampfer (ohne Fahrpreiszuſchlag) in der Richtung nach Köln verkehrt.
an dieſer Stelle, am Eingang der Kunſthalle ſowie durch Aufdruck der
Eintrittskarte näher bekannt gegeben.
Beſchränkung der Zahl der kaufmänniſchen Lehrlinge. Im Inter=
nicht
überſchreiten: a) in Betrioben ohne Angeſtellte darf nur 1 Lehr= Dampfer, der bis Rotterdam durchfährt, 10 Uhr vormittags von Mainz.
ling gehalten werden: b) in Betrieben mit 110 Angeſtellten darf in
jedem Jahre nur 1 Lehrling bis zur Höchſtzahl von 3 Lehrlingen, darüber
hinaus für je 5 Angeſtellte ein weiterer Lehrling eingeſtellt werden, ſind die erſten diesjährigen Nachzuchten zu verzeichnen. Die beiden Dam=
Als ſolche Angeſtellte zählen nur ſolche Perſonen, die eine ordnungs= hirſch= und die beiden Pferdehirſch=Kälber gedeihen unter
4 Jahre kaufmänniſch tätig geweſen ſind. Solche Angeſtellte, die in der am Brückenweg iſt die diesjährige Nachzucht des Wolfpaares
wpeſend ſind, dürfen nicht hinzugerechnet werden (Art. 1). Kaufmän=
niſche
Betriebe, die ihre Geſchäfte nur als Minderkaufleute führen, ſind
nicht berechtigt, kaufmänniſche Lehrlinge auszubilden. Betriebe, die bei
Inkrafttreten dieſer Verordnung mehr Lehrlinge halten, als in Art. 1
geſtattet iſt, ſind berechtigt, dieſe bis zum Ablauf der Lehrzeit weiter in
der Lehre zu behalten.
Die Perſonen=Reederei Ph. Kuus in Mainz führt wie in den Vor=
jahren
ſo auch in dieſem Jahre wieder Schüler= und Geſellſchaftsfahrten
auf dem Rhein mit ihren ſchmucken und ſchnellen Salondampfern zu In der Seetier=Abteilung ſind Wachsroſen Seemaß=
mäßigen
Preiſen aus. (Siehe Anzeige.)

Samstag, den 3. Juli 1926

Ortsgewerbeverein und Handwerkerbereinigung.
Von ſeiten des Ortsgewerbevereins und der Handwerker=
vereinigung
wird uns geſchrieben: Der große Ausſchuß des Ver=
eins
befaßte ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung wit den neu auf=
gelegten
Bedingungen des Städtiſchen Hochbauamtes über lau=
fende
Unterhaltungsarbeiten der Stadt. Die Einſichtnahme in
dieſe Bedingungen ergab, daß ſcheinbar die Notlage des Bau=
handwerks
und der daraus ſich ergebende Hunger nach Aufträgen
von der Stadt Darmſtadt ausgenützt werden ſoll und durch
Preisdruck der Unlauterkeit bei der Bauausführung Vorſchub ge=
leiſtet
wird, was zweifellos nicht dem Sinn und den Aufgaben
eines öffentlichen Gemeinweſens entſpricht. Soweit bis jetzt zu
beurteilen iſt, laſſen die Bedingungen jedenfalls ein Verſtändnis
für die reelle privatwirtſchaftliche Preisbildung vermiſſen, wes=
halb
den Bauhandwerkern bis zur endgültigen Stellungnahme
des Bauausſchuſſes am kommenden Montag dringend empfohlen
wird, ſich dieſen Bedingungen nicht durch Unterſchrift zu unter=
werfen
bzw. die etwa vorſchnell erteilte Unterſchrift zurückzu=
ziehen
.

Turngemeinde Darmſtadt 1846. Auf die heute abend ſtatt=
gemacht
. Um eine angenehme Abwechslung zu den Ausſprachen her=
beizuführen
, werden von einer geeigneten Kraft Rezitationen in Darm=
ſtädter
Mundart eingeflochten werden. (Siehe Anzeige.)
Der Odenwaldklub Frankonia veranſtaltet am Sonntag, 4. Juli,
im Rummelbräu ſein diesjähriges Sommerfeſt. Wir verweiſen auf
die heutige Anzeige.
Befſunger Herrngarten. Wie in den Anzeigen unſerer Zeitung
mitgeteilt, findet am Sonntag, den 4. Juli, ein Rieſenfeuerwerk, aus=
geführt
von der Firma Wallenſtein ſtatt. Die neueſten Erfindungen auf
dem Gebiete der Feuerwerkskunſt werden hier vorgeſüihrt. Ein hier noch
nicht geſehener Rieſenwaſſerfall aus acht Meter Höhe und 20 Meter
lang, achtteilige Windmühlflügel, mit 64 Brändern, Horizontal=Sonne
mit 5 Brändern, Pyramiden, ſich drehend, Brillantfontainen mit farbigen
Lichterdekorationen, Brillantſternen, 16teilig, dekoriert mit viermaligem
Feuerwechſel und 132 Treibbrändern, Brillantſonnen, Brillant= Medail=
lomen
, Brillant=Prachtkaskade, Palmbäume, insbeſondere ein Palmbaum
mit 24 Brändern, ſowie Glorien mit rotierendem Sonnenrad bis zu 16
Brändern, ſowie eine Brillant=Doppel=Kaskade, und eine Moſaik=Front
ſind die Schlager des Feuerwerks. Ein Rieſenblumenſtrauß ſowie un=
gezählte
Naketen und Bomben vervollſtändigen das Programm des
Feuerwerks. Eine gut beſetzte Kapelle trägt während und nach dem
Feuerwerk gute Muſikſtücke vor. Ab 11 Uhr findet im Orangeriehaus
ein Geſellſchaftsball ſtatt, mit einer erſtklaſſig beſetzten Streichmuſik.
(Siehe heutige Anzeige.)
Der Promenademuſik im Befſunger Orangeriegarten am Sonn=
tag
, 4. Juli, vormittags 11 Uhr, ausgeführt vom Städtiſchen Orcheſter,
iſt in gewohnter Weiſe eine Vortragsordnung zugrunde gelegt, die guter
muſikaliſcher Geſchmacksrichtung entgegenkommt. Es ſind u. u. vertreten:
Werke von Beethoven, Wagner, Puceini, Strauß. Die Leitung hat Herr
H. Hauske. (Siehe Anzeige.)
Der Odenwald=Verkehrskund teilt uns mit: Mit Rückſicht auf die
Kündigung des Garantievertrags durch die Gemeinde Erbach wird die
Kraftpoſtverbindung MainMüimling, ſoweit die bisher nach Grbach
Michelſtadt geführte Linie in Frage kommt mit ſofortiger Wirkung
an von Eulbach unmittelbar nach Michelſtadt geführt. Gleichzeitig
wird die Halteſtelle für Stockheim an den Kreuzungspunkt der Eulbacher
Straße verlegt. Die Ankunft in Michelſtadt=Poſtamt erfolgt bei der
Morgenfahrt aus MiltenbergVielbrunn nunmehr 11,05 ſtatt 11,19 bei
der Nachmittagsfahrt 3,34 ſtatt 3,47. Die Abfahrt von Michelſtadt=
Poſtamt iſt entſprechend ½ Stunde ſpäter gelegt: ab 11,35 vormittags
und 4,15 nachmittags. Auch die bis zum 5. September ds Js. vorge=
ſehenen
direkten Fahrten MümlingtalAmorbach ſind entfprechend ver=
legt
, an Samstagen und Sonn= und Feiertagen ab Michelſtadt=Poſtamt
11,35, an Michelſtadt=Poſtamt 3,34. Die Verkehrstage ſowke alle übrigen
Einzelheiten ergeben ſich aus dem Fahrplan. Entſprechend der Ver=
kürzung
der Strecke ernäßigen ſich die Fahrpreiſe nach Michelſtadt um
TAREIENERESTE
in jeder Rollenzahl geben wir zu fabelhaft billigen Preisen
ständig ab.
Jang. Zorn & Co.
vorm. Frankfurter Tapetenfabrik
(6263a
vom 11.16 Oktober d. Js. in Darmſtadt die 5. Reichsſchul= Schleiermacherstr. 23, hinter dem Gerichtegebäude. Fernruf 1513

Für Touriſten und Sonntags=Ausflügler! Ab 4. Juli können
die Offenbacher Touriſten an einem Sonntag hin= und zurück in den
Odenwald (Reichelsheimer, Lindenfelſer, Neunkirchener Gegend uſw.).
Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vormittags um Durch die unten erwähnte Aenderung iſt es jetzt möglich, daß die Oden=
wald
=Touriſten Sonntags morgens früh in die Zentrale des Odenwaldes
gelangen und abends 7.55 ab Reichelsheim wieder abfahren können. An=
kunft
in Offenbach Nbf. erfolgt abends um 10.27 Uhr. An den Offenbacher
findet am Sonntag, den 4. Juli, nachmittags 2½ Uhr, im Reſt. Zur / Touriſten (Verkehrsverein Offenbach, Odenwald=Klub Offenbach, und den
Offenbacher Wander=Vereinigungen) wird es nun liegen, für weit=
gehendſte
Bekanntgabe dieſer Neuerung Sorge zu tragen, um durch eine
gute Benutzung dieſer Züge in aller Kürze auch die Einführung von
angekündigte Lienhard=Feier findet bei Regen zu derſelben Zeit im Sonntagsfahrkarten auf dieſer Strecke zu ermöglichen. Zu obiger Neue=
rung
ſchreibt auf unſeren Antrag die Reichsbahndirektion Frankfurt (M.):
Vom 4. Juli 1926 an wird der Pz. 3631 (S.), Reinheim (Odenwald)
ab 8.55, Ober=Roden an 9.39 nachm. bis Offenbach a. M. Nbf. an Sonn=
tagen
bis 2. Oktober 1926 verſuchsweiſe durchgeführt, Ober=Roden ab
eröffnet. Als auswärtige Gäſte ſind an der Ausſtellung beteiligt: Prof. 9.42, Offenbach (M.) Nbf. an 10.27 Uhr nachm. Ferner wird ein Zug
Ewald Dülberg, Caſſel. Die Werkſtätten an der ſtaarlichen Kunſt= von Offenbach (M.) Nbf. bis Ober=Roden vom gleichen Zeitpunkt ab
gkademie Caſſel (ab 1. Mai 1926: Staatl. Fachſchhle für Handwerk und bis 2. Oktober 1926 an Sonntagen neu eingelegt, Offenbach (M.) Nbf.
Baukunſt, Weimar) Leitung: Prof. E. Dülberg D.W.B. Bühnen= ab 11.00, Ober=Roden an 11 44 Uhr nachm. Beide Züge halten auf allen
1927 wird davon abhängig ſein, daß die Züge in dieſem Jahre ſich als
wirtſchaftlich erweiſen. Es wird bemerkt, daß ſeit einigen Wochen auf
der Nebenbahnſtrecke ReinheimReichelsheim i. O. Güter=
züge
verkehren, ſo daß der Perſonenverkehr jetzt bedeutend ſchneller vor
ſich geht und daß ab 1. Auguſt ds. Js. auf derſelben Strecke vollſtändig
Die Niederländiſche Dampfſchiff=Reederei läßt ab kommenden
Sonntag eine Erweiterung ihres diesjährigen Sommer=Fahrplans ein=
tveten
, wonach täglich vormittags 11 Uhr ab Mainz noch ein Schnell=
Ebenſo fährt vormittags 8.30 Uhr ein Schnelldampfer von Köln bis
Rüdesheim und vormittags 8 Uhr ein ſolcher von Rüdesheim nach Mainz.
Es finden nunmehr täglich 3 Schnellfahrten der Geſellſchaft von Mainz
eſſe einer ordnungsgemäßen Ausbildung der kaufmänniſchen Lehrlinge aus ſtatt, und zwar vormittags 7 Uhr, 9.30 Uhr und 11 Uhr; außerdem
darf deren Zahl in den einzelnen Betrieben die nachſtehenden Grenzen verkehrt noch täglich (außer Montags, Freitags und Samstags) ein
Zuchtſegen im Zoologiſchen Garten zu Frankfurt a. M. In den
Gehegen der ſumatriſchen Pferdehirſche und der europäiſchen Damhirſche
mäßige kaufmänniſche Lehrzeit durchgemacht haben oder mindeſtens der ſorgſamen Pflege ihrer Mütter aufs beſte. In einem der Gehege
Regel mehr als den vierten Teil ihre Tätigkeit von dem Betriebe ab= ausgeſtellt. Die jungen Wölfe ſind bereits von ihrer Mutter getrennt
und bewegen ſich ſchon fehr ſelbſtändig und ſehr ſelbſtbewußt. Sehr viel
Freude machen den Beſuchern die jungen Weißnaſen= Rüſſel=
bären
im Haus für kleine Säugetiere. Rüſſelbären=Nachzucht iſt in
Frankfurt a. M. ſeit vielen Jahren nicht mehr verzeichnet geweſen. Viel
Neues bietet das Aquarium. Genannt ſei nur eine der außerordentlich
giftigen braſilianiſchen Lanzenſchlangen, eine weitere
junge Elefantenſchildkröte von den Galapagos=Inſeln und
eine Kollektion verſchiedener anderer großen Landſchildkröten.
liebchen und andere neue Tiere aus der Adria angekommen.

Zweiwochenmarken der Indalidenverſicherung. Die Verwendung
von Zweiwochenmarken bietet den Arbeitgebern inſofern erhebliche Vor=
teile
, als das Klebegeſchäft weſentlich eingeſchränkt wird und die Ge=
brauchszeit
der Quittungskarten ſich verdoppelt. Dies gilt namentlich
auch ſür die Verſicherung von Hausangeſtellten, Dienſtboten uſw., die
ihren Lohn monatlich beziehen. Das Poſtamt Darmſtadt führt z. Zt.
keine Zweiwochenmarken, deren Einführung wird aber ſofort erfolgen,
ſobald ſich ein Bedürfnis hierfür ergibt. Bis zu dieſem Zeitpunkt können
Zweiwochenmarken bei der Kaſſe der Landesverſicherungsanſtalt, Wil=
helminenſtraße
34, bezogen werden.
* Kleine Strafkammer. Der Apotheker Hans Metzler hier,
Heinrichſtraße, hat auf Veranlaſſung der Polizei, weil er ſich der Bezeich=
nung
mit einem ärztlichen Titel trotz Verwarnung des Polizeiamts wei=
ter
bediene, am 25. Oktober 1925 einen Strafbefehl über 50 Mark er=
halten
, gegen den er Einſpruch eingelegt hat. Das Amtsgericht I hat
den Angeklagten am 8. März 1926 von einer Verfehlung gegen § 147
3. 3 R.Gewerbeordnung freigeſprochen. Metzler iſt approbierter Apo=
theker
, hat, wie er angibt, Arzneimittelkunde ſtudiert und bezeichnet ſich
in dem am Hauſe früher angebracht geweſenen und heute zur Gerichts=
ſtelle
gebrachten Schild als Wiſſenſchaftlicher Vertreter der Homöopathie
und Augendiagnoſe‟. Das Gericht 1. Inſtanz hat verneint, daß eine
Irreführung des Publikums gegeben ſei, beim Publikum ſei nicht der
Glaube erwveckt worden, er ſei Medizinalperſon; Metzler ſei ſich auch
deſſen nicht bewußt geweſen. Der Staatsanwalt führt aus, die Bezeich=
nung
Homöopath ſtelle einen ärztlichen Titel dar und erwecke beim
Publikum den Gedanken, es handele ſich um eine Medizinalperſon. Metz=
ler
nenne ſich wiſſenſchaftlicher Vertreter der Homöopathie, was doch
nichts anderes ſei, als wenn ſich jemand Homöopath nenne. Auch ſei
die im Schild gebrauchte Bezeichnung geeignet, im Publikum oder
in Teilen desſelben einen Irrtum hervorzurufen, als ob es ſich um eine
Medizinalperſon handele. Das Geſetz erfordere im Tatbeſtand nicht die
Abſich=, eine ſolche Täuſchung im Publikum hervorzurufen, es genüge,
daß die Bezeichnung, ſolchen Irrtum hervorzurufen, geeignet ſei; gege=
benenfalls
komme auch fahrläſſiges Handeln des Angeklagten in Frage.
Der Angeklagte beruft ſich darauf, daß anderwärts die von ihm ge=
brauchte
Bezeichnung nicht beanſtandet werde. Das frühere Schild ſei,
nachdem das Polizeiamt ihn zu deſſen Entfernung aufgefordert, nach
Herſtellung eines neuen und bisher nicht beanſtandeten Schildes nicht
mehr am Hauſe angebracht worden. Das Urteil hebt auf ſtaats=
anwaltliche
Berufung das freiſprechende Urteil des
Amtsgerichts auf und erkennt auf 10 Mark Geld=
ſtrafe
. Das Gericht hat ſich den Ausführungen des Staatsanwalts
angeſchloſſen. Objektiv ſei der Tatbeſtand von 8 147 Z. 3 der Gewerbe=
ordnung
erfüllt, die Bezeichnung wiſſenſchaftlicher Vertreter der Homöo=
pathie
bedeute eher noch mehr als die bloße Homöopath. Auch in ſubjek=
tiver
Beziehung ſei ein Verſchulden des Angeklagten feſtgeſtellt, immer=
hin
erſcheine es leichter Art, ſo daß die ausgeſprochene Ordnungsſtrafe
genüge.
* Bezirksſchöffengericht. In der Nacht vom 22. auf 23. Mai 1923
wurde in Werſau der Frau Kohlbacher ein Fahrrad entwendet. Man
fand anderen Tages eine Fußſpur im Garten, und auf einem Baume
des Gartens des Nachbars fand man einige Tage darauf ein Paar Pan=
toffeln
, die mit dem Diebſtahl in Verbindung gebracht wurden. Eine
Hausſuchung bei Ph. Eidenmüller blieb erfolglos. Letzterer beſtritt, den
Diebſtahl ausgeführt zu haben. Nun hat am 3. Januar 1926 Karl
Degler von Werſau bei dem Gendarmeriewachtmeiſter Lang in
Prensbach die Anzeige erſtattet, der Kirchendiener und Glöckner Ph.
Eidenmüller und er (Degler) hätten den Diebſtahl im Jahre 1933
ausgeführt. Degler und Eidenmüller ſind verfeindet. Der Pfarrer von
Werſau bekundet, Eidenmüller verſehe das Amt ſeit 3 Jahren, und ſtellt
ihm das beſte Zeugnis aus. Der Bürgermeiſter von Werſau erklärt,
die öffentliche Meinung ſei dem Eidenmüller nicht ſehr gewogen, der
Degler ſei kein wohlerzogener Sohn. Der Staatsanwalt führt aus,
Degler ſei geſtändig des ſchweren Diebſtahls aber auch Eidenmüller
müſſe als überführt gelten; die detaillierten Angaben Deglers über die
Ausführung des Diebſtahls hätte die Beweisaufnahme nicht widerlegt.
Habe Degler gelogen? Degler habe ſeie Ausſagen ruhig und leiden=
ſchaftslos
gemacht, ein plauſibles Motib für eine Anzeige aus Rache liege
nicht vor. Beide Angeklagten ſeien hinſichtlich des Strafmaßes gleich zu
bewerten. Degler ſei damals noch jugendlich geweſen und deshalb milder
zu beſtrafen. Die Verteidigung des Eidenmüller findet, dieſer könne
nicht auf die Ausſage des mitangeklagten Degler hin verurteilt werden.
Degler habe früher den anderen niemals bezichtigt. Das Urteil
ſpricht Eidenmüller frei und verurteilt Degler zu
2 Monaten Gefängnis unter Gewährung einer
Probezeit.
Aufwertung von Sparkafſenguthaben. Der Gemeinderat der
Stadt Stuttgart hat beſchloſſen, die Spareinlagen bei der ſtädtiſchen
Sparkaſſe mit 20 Prozent aufzuwerten. Außerdem ſoll eine Verzinſung
und weitgehende Rückzahlungsmöglichkeit in Fällen der Bedürftigkeit
gewährleiſtet werden.
Maul= und Klauenſeuche. Die durch Bekanntmachung vom 7. Juni
d. Js. angeordneten Maßnahmen werden dahingehend gemildert, daß
nur noch das Gehöft des Nikolaus Strohmenger, Reſtaurant auf
dem Heiligen Kreuz hier, zum Sperrgehöft und die Dieburger Straße
von den Hirſchköpfen bis zur Odenwaldbahnbrücke als Beobachtungs=
gebiet
erklärt worden.
Süddeutſche Verkehrskonferenz für den Sommerfahrplan 1927.
Auf einer in Gmünd ſtattgefundenen Verkehrskonferenz wurde die Füh=
rung
neuer BP.=Züge zwiſchen Frankfurt und Heilbronn
Stuttgart durch den Odenwald angeregt. Frankfurt ab 6.30
Uhr früh, Heilbronn etwa 11.00 Uhr, Stuttgart an 11.30 Uhr, Stutt=
gart
ab 6.00 Uhr abends, Heilbronn etwa 7.00 Uhr abends, Frankfurt
an 10.48 Uhr nachts.
* Die Seife der Zukunft. Wir werden von der Firma Pfeildreieck=
ſeifenfabrik
hierſelbſt, gebeten, darauf hinzuweiſen, daß in der Mit=
teilung
in der geſtrigen Nummer Die Seife der Zukunft ein Druckfehler
unterlaufen iſt. Die neue Seife heißt Benzit, nicht Benzinit.
Allein drei Deutſche Reichspatente wurden dieſem Waſchmittel ſelbſt
zuteil, nicht etwa irgendwelchen Maſchinen zur Herſtellung. Daraus
dürfte zur Genüge hervorgehen, daß es ſich tatſächlich um etwas Neues
nämlich um die Waſſerlöslichmachung eines ſchmutzlöſenden Kohlenwaſſe
ſtoffes Benzit genannt handelt, das einer erſtklaſſigen Kernſeife 4
gemengt wird; das Fertigprodukt iſt Benzitſeife‟.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künftleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwäbnung
geſchlebt, behält ſich die Redaltion ibr Urtell vor.
Palaſt=Lichtſpiele. Die Auswahl der hervorragenden Darſtelleb
in dem neuen Richard Eichberg=Groß=Film Die Kleine voch
Bummel iſt eine erleſene und vor allem eine große Gewähr für dP
ausgezeichnete Güte des Films. Was hier an Kaprizioſität, Spannung
Tempo, Humor und köſtlichen Einfällen geboten wird, dürfte ſchwerlich
zu übertreffen ſein. Wir ſind darüber einig, daß der Film eine gelungene
Leiſtung und ein Werk darſtellt, das ſeinen Beifall bei den Beſuchern
trotz des ſommerlichen Wetters nicht verfehlen wird. Vor allen anderen,
erfreuen wia uns an Lilian Harvay, der Kleinen vom Bummel, die
als ſüße kleine Krabbe zu feſſeln verſteht, wir laben uns an dem feſchen
Spiel von Dina Gralla, der temperamentvollen Dame, wir folgen ent=
zickt
dem Spiel Hans Junkermanns, dem fidelen alten Onkel, wir be=
trachten
mit einem feuchten und einem naſſen Auge, das Schickſal von
Hans Brauſewetter, dem Talmikavalier die Eleganz des bekannten
ſchlanken und raſſigen Hervenreiters Ernſt Winor ergötzt uns in hohem
Maße und erſtehend lächeln wir über Hans Sturm, dem ſympathiſchſten
aller Gerichtsvollzieher Die Kleine vom Bummel iſt ein ſehenswerter
Film, der durch ſeine Schlag= und Anziehungskraft ganz ſelbſtverſtändlich
ſeinen Weg macht. Der große, allſeitig beliebte Richard Eichberg, einer
von Deutſchlands beſten und erfolgreichſten Regiſſeuren, hat mit dieſem
Film für ſich und unſere Produktion einen weiteren Markſtein in der
Geſchichte des Filmes geſchaffen. Wir können ihm hierfür dankbar ſein.
Zur Vervollſtändigung des Programms läuft die Maske des Topez,
ein Film aus dem fernen Weſten mit Fred Thomſon und ſeinem Wunder=
pferd
Silberkönig in den Hauptrollen.

Tageskalender für Samstag, den 3. Juli 1926.
Landestheater, Kleines Haus, abends 7½ Uhr: Die luſtige
Witwe, abends 11 Uhr, Nachtvorſtellung: Großer Bunter Abend.
Odenwaldklub, Ortsgr. Darmſtadt: Zweitages=Wanderung
nach der Pfalz. Städt. Saalbau, abends 8 Uhr: Sommer=
Ball. Brauerei=Ausſchank Zur Krone; Konzert.
Schloß=Kaffe: Konzert. Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

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Seite 6

Samstag, den 3. Zuli 1926

Nummer 182

Aus Heſſen.
Starkenburg.
Arheilgen, 2. Juli. Geſangswettſtreit. Der Geſang=
rein
Frohſinn begeht am 3., 4. und 5. Juli d8. Js. ſein 50jähriges
Jubiläum, verbunden mit nationalem Geſangswettſtreit. Der Verein
wird es ſich auf Grund reicher Erfahrungen angelegen ſein laſſen, den
Wettſtreit in jeder Nichtung einwandfvei und ehrlich durchzuführen.
Erhebliche Geldpreiſe und zahlreiche Kumſtgegenſtände ſind den Siegern
im friedlichen Wettbewerbe zugedacht. Es ſingen in Klaſſe 4: 1. M.=
Geſ.=Verein Sängerroſe, Lampertheim; 2. Sängerluſt, Hauſen; 3.
Sängerveveinigung Dietzenbach; 4. Cäcilia, Lampertheim. In
Klaſſe B: 1. Liedertafel, Lampertheim: 2. Liederkranz, Hergershau=
ſen
; 3. Germania, Preungesheim; 4. Frohſinn Stockſtadt; 5. Klub Fröh=
lichkeit
, Darmſtadt; 6. Adrianſches Quartett. Mühlheim a. M.; 7. Har=
monie
, Bürſtadt. In Klaſſe C: 1. Polyhymmia, Nieder=Roden;
2. Frohſinn, Griesheim; 3. Frohſinn, Altheim. Nichtpreisge=
krönte
Klaſſe: 1. Männergeſangverein, Biſchoffen; 2. Sängerluſt,
Ober=Ramſtadt.
* Wishauſen, 2. Juli. Eine Rheinfahrt unternahmen am letzten
Dienstag die Lehrer der hieſigen Volksſchule mit ihren älteren
Schülern. Auch nahmen viele Einwohner daran teil. Die Fahrt ging
von hier aus ver Bahn über Darmſtadt nach Mainz. Von dort aus
mit dem Perſonendampfer Rheinluſt nach St. Goarshauſen und
wieder zurück. Auf der Rückfahrt hielt der Dampfer bei Aßmanns=
hauſen
. Von dort machten die Teilnehmer eine Fußwanderung nach
dem Niederwalddenkmal und ſtiegen dann wieder in Rüdesheim, wo
der Dampfer inzwiſchen angelegt hatte, ein. Die ſchönen maleriſchen
Landſchaften werden wohl den Teilnehmern uwvergeßlich bleiben.
* Griesheim, 1. Juli. In der Woche vom 5. bis 10. Juli finden
auf dem hieſigen Truppenübungsplatz täglich vorm. von 511 Uhr und
nachmittags von 36 Uhr Scharfſchießübungen ſtatt.
H. Eberſtadt, 2. Juli. Anläßlich des Jubiläums des 50jährigen
Beſtehens des Turnvereins 1876 (e. V.) und des am 10., 11. und 12.
Juli hierorts ſtattfindenden 45. Gauturnfeſtes des Main=Rhein=Gaues
hat der Preſſeausſchuß eine 116 Seiten umfaſſende Feſtſchrift her=
ausgegeben
, die durch die Buchdruckerei der Eberſtädter Zeitung, die
Otto Borrmannſche Buchhandlung und die Buchhandlung von Friedrich
Weidinger II bezogen werden kann. Das Feſtbuch erſcheint in einem
grauen Umſchlag mit Dreifarbendruck und beſitzt ein ſehr gefälliges
Ausſehen. Sein reich illuſtrierter Inhalt umfaßt eine von dem Schrift=
führer
des Vereins, Salomon Stock verfaßte ausführliche Vereins=
chronik
, eine Abhandlung des Gemeinderats Peter Heißt über den
Feſtort Eberſtadt und den Turnvater Goetz, einen Abriß aus der Ge=
ſchichte
des 14. (Mittelrhein=) Kreiſes von dem 1. Kreisvertreter, Schul=
rat
Schmuck, das Verzeichnis der Feſtausſchüſſe und Wetturner, die
Einteilung des Kampfgerichts, die Feſtzugordnung, die Feſtprogramme
u. a. m. Die Anſchaffung des Buches kann wegen ſeines allgemeinen
und hiſtoriſchen Wertes nur empfohlen werden. Der Preis beträgt
50 Pfg. per Stück. Die Ortsgruppe des Odenwaldklubs unternimmt
am kommenden Sonntag ihre vierte Wanderung, die über
Rüdesheim nach Bingen führt. Ab Rüdesheim beginnt die Wanderung
über das Niederwalddenkmal nach Aßmannshaufen. Abfahrt mit d*
Elektriſchen 5,30 Uhr, ab Darmſtadt=Hbf. 6,20 Uhr mit Sonntagskarte.
Perſonalausweiſee ſind mitzunehmen. Die Mahrs=Mühle in der
Mordach, die ſeit Jahren als Erholungsheim dient iſt in der letzten
Zeit zweckentſprechend umgebaut und vergrößert worden. Die Miete
für den Monat Juli beträgt nach miniſterieller Bekanntmachung 100
Prozent der Friedensmiete. Hierin befindet ſich ein Zuſchlag für
lanfende Inſtandſetzungskoſten von 15 Prozent der Friedensmiete.
Gleichzeitig ſind die durch Bekanntmachung des Geſamtminiſteriums
vom 24. März 1925 feſtgeſetzten gewerblichen Zuſchläge für Näume mit
einer Friedensmiete von 6011800 Mark einſchließlich von 10 v. H. auf
5 v. H. und für Räume mit einer Friedensmiete von über 1800 Mark
von 15 v. H. herabgeſetzt worden.
* Pfungſtadt, 2. Juli. Gemeindevoranſchlag. Der Ge=
meinderat
konnte in ſeiner letzten Sitzung nur einen Teil des Ge=
meindevoranſchlags
für das Rechnungsjahr 1926 beraten. Der
Evangeliſche Männerverein unternimmt am kommenden Sonntag einen
Ausflug ins Mühltal, mit dem eine Beſichtigung der Epileptiſchen
Anſtalt in Nieder=Namſtadt verbunden ſein ſoll. Heugrasver=
ſteigerung
. Die letzte Verſteigerung von Heugras erbrachte einen
Geſamterlös von 2711 Mk. Es handelt ſich um die Ernte von 80
Morgen Gemeindewieſen.
* Nieder=Ramſtadt, 1. Juli. Heute nachmittag wurde aus dem
Waltersteich abermals eine Leiche geländet. Nach den bei dem Leich=
nam
vorgefundenen Papieren ſcheint es der Hilfswärter beim Miniſte=
rium
der Finanzen, Ludwig Rohrbach aus Darmſtadt, Beſſungerſtr. 88½
zu ſein. Zweifellos liegt Selbſtmord vor. Das Motiv zu der unglück=
ſeligen
Tat dürſte darin zu ſuchen ſein, daß ſich Rohrbach wegen einer
ſtrafbaren Handlungsweiſe dieſer Tage vor der Staatsanwaltſchaft ver=
antworten
ſollte. Furcht vor Strafe ſcheint den Mann in den Tod
getrieben zu haben. Von ſchönem Wetter begünſtigt, feierte heute
die hieſige Schuljugend das alljährlich ſtattfindende Jugendfeſt. Unter
Vorantritt einer Muſikkapelle unternahmen die Kinder, ſämtlich mit
Blumen reichlich geſchmückt, unter Mittragen von Fähnchen einen Um=
zug
durch den Ort, um von hier aus nach dem herrlich gelegenen
Spielplatz am Lindentempel zu ziehen. Dort ſetzte bald ein fröh=
liches
Treiben ein. Herr Rektor Thöt begrüßte die zahlreich erſchienenen
Angehörigen der Kinder und wies in einer längeren Anſprache auf die
Bedeutung des Tages hin. Geſänge ung Spiele der Schulklaſſen wech=
ſelten
miteinander ab. Dazwiſchen konzertierte die Kapelle Gruß, ſo
daß nur allzuſchnell die Zeit verran und zum Rückmarſch drängte.
* Roßdorf, 2. Juli. Die Zahl der Erwerbsloſen iſt weiter
zurückgegangen; z. Zt. melden ſich 45 Perſonen zur Kontrolle.
* Werſau, 2. Juli. Wie alljährlich, hält der Sportverein Werſau
nächſten Sonntag, den 4. d8. Mts., wieder ein Waldfeſt ab, und wer=
den
alle Freunde und Gönner des Sportes herzlich eingeladen. Außer
den Ringkämpfen der Ringermannſchaft des Athletenvereins 1895 Darm=
ſtadt
und des Sportvereins Werſau findet ein Waldlauf (2000 Meter)
und noch andere leicht= und ſchwerathletiſche Uebungen ſtatt.
Klein=Zimmern, 1. Juli. Vor einigen Tagen fand in der
hieſigen Knaben=Erziehungsanſtalt eine einfache aber bedeutungsvolle
Feier ſtatt. Es galt am Namenstag des tatkräftigen Herrn Rektor Jung
einen Neubau ſeiner Beſtimmung zu übergeben. Der Bau ſoll den
ſchulpflichtigen Zöglingen zu Wohn= und Lehrzwecken dienen. Er enthält
im erſten,Geſchoß einen großen Spielſaal mit Nebenräumen, im zweiten
Stock zwei Schulſäle und die Lehrerwohnungen und im dritten Stock die
Schlafräume. Da der Neubau ſich den anderen Bauten harmoniſch und
doch ſelbſtändig einfügen ſollte, waren im Grundriß ſchon einige Probleme
zu löſen, von denen eines die Treppenanlage war; ſie wurde eigenartig
in Dreieckform gelöſt. In ſeiner Einfachheit wirkt der Bau wuchtig ohne

zu erdrücken. Sein äußerer Schmuck ſind außer ſeiner Gliederung dia
Fenſter=, Tür= und Erkeranlagen, die in eigenartiger Harmonie gotiſche
und moderne Zweckformen miteinander verbinden. Die Innenräume
ſind luftig, licht uund hell und erhalten ihren Schmuck durch den in
Kaſeinfarben ausgeführten Anſtrich, der in gleichem Tone auch die Ge=
brauchsmöbel
ergreift und beſonders ruhig und warm wirkt. Beſon=
derer
Wert iſt bei der Einnichtung auf Sicherheit und Hygiene gelegt.
Wer bei der Einweihungsfeier zugegen war, dem wird die Farben=
und Naumwirkung im leeren Schlafſaal, der zum Feſtſaal eingerichtet
war unvergeßlich bleiben. Der langausladende Saal mit ſeiner gewölbten
Decke aus kaſſettierten Betonplatten im warmen roſagetönten Anſtrich,
in den aus 25 Fenſtern das Licht z. T. voll, z. T. durch das Laub der
Bäume gebrochen hereinſtrömte, wirkte ſtimmungsvoll und feierlich wie
eine Kirche. Wir wollen hoffen, daß all die guten Worte, die bei der
Einweihungsfeier von der Anſtaltsleitung, von Architekt, den Handwerks=
meiſtern
, Hausarzt, Schule und Zöglingen geſprochen und durch Lieder,
Spiel, Deklamationen und die Klänge der Hauskapelle umrahmt wurden,
in Erſüllung gehen. Der leitende Architekt, der ſeine Aufgabe ſo glänzend
gelöſt und dabei immer in Kontakt mit den verfügbaren Mitteln blieb,
iſt Herr Hans Becker von Darmſtadt, Bauunternehmer war Herr Anton
Angermeier von Groß=Zimmern, der ſeit langen Jahren das Bauweſen
der Anſtalt betreut, Schloſſer=, Schreiner= und Glaſerarbeiten, die eine
ſehenswerte Ausſtellung für ſich bilden, wurden von den Meiſtern mit
ihren Lehrlingen aus den Werkſtätten der Anſtalt ausgeführt, die
Spenglerarbeiten, von Herrn Mitrenga=Klein=Zimmern, und die In=
ſtallationsarbeiten
von Herrn Göbel aus Groß=Zimmem. Die Ver=
putz
= und Weißbinderarbeiten ſtellten an das Können und Einfühlen
beſondere Anforderungen, da bei denſelben in vielem von herkömmlicher
Schablone abzuweichen war; Herr Hermann Göbel=Groß=Zimmern löſte
auch dieſe Aufgabe zur vollſten Zufriedenheit von Bauherr und Architekt,
Der Bauunternehmer hatte aus wirtſchaftlichen Gründen die Arbeiter
nach Möglichkeit von Klein=Zimmern zu nehmen, das eine Neihe tüchtiger
Maurer und Weißbinder hat. Um einen bedeutenden Schritt iſt mun die
Erziehungsanſtalt unter der zielbewußten Leitung ihres Nektors Jung
und des für dieſelbe an Intereſſe nie ermangelnden Domkapitulares
Kemmerer in der Entwicklung weiter. Um den hochragenden Ver=
waltungsbau
reihen ſich nun in einem Kranz Byüder= und Aufſeher=
wohnungen
, Schulneubau, Werkſtätten und Wohnungen der Lehrlinge,
Oekonomiegebäude und Kapelle; das Ganze iſt mit großem Garten und
Spielplätzen umgeben. Mit Genugtuung werden dieſe Entwicklung die
Wohltäter der Anſtalt begrüßen und auch ferwer ihrer gedenken, da die
Inneneinrichtung des Neubaues unter dem Druck der gegenwärtigen
allgemeinen Wirtſchaftslage noch nicht fertig iſt. Die Anſtalt wurde
in den 6der Jahre von Biſchof Ketteler gegründet; ſeitdem haben alle
Biſchöfe ihr Wohlwollen und Förderung entgegengebracht. Möge ſie
ſie zum Wohl der ihr anvertrauten Jugend auch ferner von Erfolgen
Dr. B.
geſegnet ſein.
* Groß=Umſtadt, 1. Juli. In dem Bezirk des Landwirtſchaftsamtes
Groß=Umſtadt namentlich in den Orten Altheim, Richen, Hergershauſen,
Harpertshauſen, Sickenhofen und Umgegend hat ſich an dem Roggen
eine ſtarke Schädigung durch den Getreideblaſenfuß feſtſtellen laſſen. Die
Aehre iſt bis auf die Spindel von dem Schädling abgefreſſen. Die Be=
kämpfung
der Getreideblaſenfüße iſt noch nicht hinreichend geklärt.
Empfohlen wird zeitiges Untertflügen der Stoppeln, die ſie zur Ueber=
winterung
aufſuchen, tiefe Saatfurche, vegelmäßiger Wechſel von Halm=
und Hackfrucht, Förderung aller, eine frühzeitige, kräftige Halment=
wicklung
begüinſtigender Faktore, wie gute Düngung, insbeſondere mit
Kali= und Phosphorſäure, ſorgfältige Bereitung des Saatbeetes, früh=
zeitige
Beſtellung und Wahl zeitig ſchoſſender Sorten.
WSN. Neuſtadt i. O., 1. Juli. Im nahen Sandbach verſtopfte ein
Bienenzütchter fürſorglich ſämtliche Fluglöcher von etwa 20 Bienenvölker,
um verſchiedene Landleute, die in der Nachbarſchaft mit Rübenpflanzen
beſchäftigt waren, vor Bienenſtichen zu ſchützen. Als er nachmittags
die Fluglöcher wieder öffnete, ſtellte ſich zu ſeinem Schrecken heraus, daß
inzwiſchen 11 Bienenvölker wegen Luftmangels erſtickt waren.
* Michelſtadt, 2. Juli. Sommernachtfeſt. Das erſte Sommer=
nachtfeſt
wird am Samstag, den 3. Juli, auf dem Waldhorn veranſtaltet
werden, und verſpricht das großzügig angelegte Programm des Veran=
ſtalters
den Abend zu einem beſonderen Ereignis zu geſtalten. Für ein
den heutigen Verhältniſſen entſprechendes Eintrittsgeld von 50 Pfennig
iſt jedermann Gelegenheit gegeben, einige amüſante Stunden zu ver=
leben
und einem großen Brillantfeuerwerk aus unmittelbarer Nähe bei=
wohnen
zu können. Das tanzluſtige Publikum findet in dem geräu=
migen
Saale genügend Platz bei den Klängen eines 16 Mann ſtarken
Orcheſters dieſem Vergnügen nachzugehen.
Hirſchhorn, 2. Juli. Wäſſerſtand des Neckars am
1. Juli 1,17 Meter, am 2. Juli 1,13 Meter.
* Hirſchhorn, 2. Juli. Wohnungsnot. Wie überall, ſo iſt
auch hier ein koloſſaler Mangel an Wohnungen. Im Gemeindehaus
an der Hainbrunnerſtr, wohnen insgeſamt in 24 Zimmern 15 Familien
mit rund 62 Perſonen. Außerdem ſind noch ein Teil der Familien=
angehörigen
, und zwar 10 Perſonen, außerhalb Hirſchhorns, ſodaß ſich
die Zahl auf 72 erhöht. Der hieſige Turnverein weilt am näch=
ſten
Sonntag bei dem Turnfeſt in Neckargemünd und wird dort an den
turneriſchen Uebungen teilnehmen. Der Verein verfügt zurzeit über
gute Kräfte. Die Heuernte iſt jetzt ſoweit beendet, ebenſo die
der Heidelbeeren. Die Kartoffeln ſtehen in voller Blüte, ſodaß, wenn
das Wetter ſo anhält, mit einer guten Ernte zu rechnen iſt.
* Von der Bergſtraße, 2. Juli. Geringe Nußernte. Schon
ſind die Händler an der Arbeit, die noch unreifen Nüſſe aufzukaufen;
für das Pfund werden allgemein 2 Pfg. bezahlt. Die unreifen
Früchte kommen meiſtens in die Konſervenfabriken, wo ſie auf ver=
ſchiedene
Art Verwendung finden. Da die Nußbäume in tiefen Lagen
erfroren ſind, auch viele Nußbäume in den letzten Tagen gefällt wur=
den
, gibt es nur eine geringe Ernte.
E. Auerbach, 1. Juli. Zur Reichsſammelwoche der Zeppelin=Eckener=
Spende vom 11. bis 18. Juli d. J. hat ſich hierſelbſt, wie bereits ſchon
von uns berichtet wurde, unter dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters
Blickensdörfer ein Ortsausſchuß gebildet, der wiederum aus ſeiner
Mitte einen Arbeitsausſchuß gewählt hat. In dieſem Arbeits=
ausſchuß
ſind einſchließlich der Lehrerſchaft, ſämtliche Ortsvereine, 14 an
der Zahl, vertreten.
* Birkenau, 2. Juli. Eine etwa 60 Jahre alte Frau, die erblich
belaſtet, dem Alkohol ergeben war, ſtürzte ſich dieſer Tage, wahrſchein=
lich
in geiſtiger Umnachtung, die Scheuer herab und blieb, ſchwer
am Kopfe verletzt, bewußtlos liegen. In dieſem Zuſtande wurde
die Bedauernswerte per Auto ins Krankenhaus nach Weinheim ver=
bracht
, wo ſie heute, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben,
ihren ſchweren Verletzungen erlag.
* Groß=Gerau, 2. Juli. Ein Verbot der Beſatzungs=
behörde
. Wie bekannt gegeben wird iſt das Durchſchreiten mar=
ſchierender
Truppen ſeitens Zivilperſonen verboten, da es für die
militäriſche Diſziplin und die Aufrechterhaltung der Marſchordnung
ſchädlich ſei. Zuwiderhandelnde ſetzen ſich der Gefahr militärgericht=
licher
Beſtrafung aus.

Dui 8 Eral Di dif fafin Seacd dun S urcrief u 5
Grenze von 100 erreicht.
* Dornheim, 2. Juli. Verbot von Spielleuten. Bei dem
im Juni ſtattgefundenen 40jährigen Jubiläumsfeſt des hieſigen Turn=
vereins
hatte die Spielmannſchaft (Trommeln und Pfeifen) der Frei=
willigen
Feuerwehr mitgewirkt. Obwohl bisher das Spielen von
Feuerwehr=Spielleuten im beſetzten Gebiet nicht verboten war, wurden
unmittelbar nach dem Feſt der Vorſitzende des Turnvereins und der
Bürgermeiſter von Dornheim, der gleichzeitig Kommandant der Feuer=
wehr
iſt, von den Beſatzungsbehörden einem eingehenden Verhör unter=
zogen
. Welches militärgerichtliche Nachſpiel dieſe Angelegenheit für die
Betreffenden haben wird, muß abgewartet werden.
* Offenbach, 2. Juli. Der Branddirektor unſerer Freiwilligen
Feuerwehr, Zimmermeiſter Albert Thomſon, konnte geſtern einen
ſeltenen Jubeltag begehen. Er gehört nun 60 Jahre der Wehr an. Am
9. Mai 1850 geboren, trat er ſchon mit 16 Jahren der Feuerwehr bei
und wurde am 14. Juli 1924 Branddirektor. Seine Verdienſte um die
Wehr wurden auch ſchon früher erkannt. Er beſitzt das Ehrenzeichen
für 15jährige, 25jährige und 40jährige Mitgliedſchaft und von unſerem
ehemaligen Großherzog wurde ihm einſt das Silberne Kreuz mit der
Krone und ſpäter das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Verdienſtordens Phi=
lipps
des Großmütigen verliehen. Möge er in der bisherigen Rüſtig=
keit
noch lange Jahre an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr ſtehen!
Die Arbeitsloſigkeit in unſerer Stadt wird im ganzen Reiche kaum
übertroffen. Die ungelernten Arbeiter ſind am ſchlimmſten daran. Von
ihnen ſind 5685 arbeitslos. Es folgen die Metallarbeiter mit 3799, die
Portefeuiller mit 2961, die Kaufleute mit 1238, die Sattler mit 827, die
Bauhandwerker mit 736 und die Hausbedienſteten mit 91 Arbeitsloſen.
Sämtliche Berufsgruppen umfaſſen zuſammen 19 943 Erwerbsloſe, wo=
von
6731 dem weiblichen Geſchlechte angehören. Offene Stellen zählt
man demgegenüber nur 18, davon 17 für das weibliche Geſchlecht. Er=
werbsloſenunterſtützungsempfänger
zählt man in der Stadt 5402 männ=
liche
und 2188 weibliche, im Landkreiſe 6675 männliche und 3143 weib=
liche
, die übrigen ſind Ausgeſteuerte.
Oberheſſen.
* Heldenbergen (Wetterau), 1. Juli. Hier fand durch Studienrat
Werlé, Leiter an der Muſikhochſchule Mainz des Seminars für Schul=
muſik
, ein Lehrer=Dirigenten=Kurſus ſtatt. Werlé hielt
mehrere Vorträge und gab praktiſche Beiſpiele. Er zeigt die Mängel
und Entwicklungsmöglichkeit des heutigen Schulgeſanges. Die Geſangs=
ſtunde
muß eine wahre Unterrichtsſtunde werden und die Schüler ein=
führen
in die Kunſt des Geſanges. Nur dadurch kann ein Aufblühen
des Männergeſangs und der Volksmuſik herbeigeführt werden. Der
Schulgeſang iſt von fundamentaler Bedeutung. Der deutſche Männer=
geſang
iſt heute noch zu ſehr von Schundliteratur durchſeucht. Die
Hebung des deutſchen Volksgeſanges iſt eine Frage der Lehrerbildung.
Der muſikaliſchen Ausbildung der Lehrer iſt deshalb die größte Be=
achtung
zu ſchenken. Der Lehrer muß Volkslehrer ſein. In dieſem
Sinne ſind auch die Dirigentenkurſe zu begrüßen, beſonders aber im
Intereſſe der Hebung des Volksgeſanges.
* Gießen, 1. Juli. Das Univerſitäts=Stiftungsfeſt
wurde heute vormittag in der üblichen Form in der Neuen Aula ab=
gehalten
. Die geſamte Studentenſchaft in Wichs und mit Fahnen, die
Profeſſoren, die Vertreter der Stadt und der Behörden, darunter Pro=
vinzialdirektor
Gräf, nahmen daran teil. Univerſitätsrektor Profeſſor
Dr. Bürker hielt die Feſtrede und hielt anſchließend einen Vortrag aus
dem Gebiet der Phyſiologie. Abends verſammelten ſich Studentenſchaft,
Profeſſoren und zahlreiche Gäſte auf der Liebigshöhe zu einer Nachfeier.
* Bad=Nauheim 1. Juli. Unter den zahlreichen zurzeit hier weilen=
den
ausländiſchen Kurgäſten befindet ſich Juſtice George Suther=
land
, der als Richter am oberſten Gerichtshof der Vereinigten
Staaten eine der hervorragendſten Perſönlichkeiten Amerikas iſt.
* Klein=Linden, 1. Juli. Unſere 2000 Einwohner zählende Ge=
meinde
beſitzt keinerlei Waldgelände, die Bevölkerung gehört größten=
teils
der Arbeiterklaſſe an. Die Gemeinde hat daher ſchwer zu kämpfen,
um ihren Haushalt in Ordnung zu bringen, da faſt die geſamten
Ausgaben durch Steuer aufzubringen ſind. Der Voranſchlag für 1926/27
ſchließt mit einer Einnahme und Ausgabe von 80 842 Mark, die Ge=
meindeumlagen
betragen 30 000 Mark, der Reichseinkommenſteueranteil
10820 Mark. Der Antrag auf Abbau der Gehälter für die
Gemeindebeamten iſt bereſits geſtellt und wird ſicher An=
nahme
finden.
* Gedern, 2. Juli. Die Elternverſammlung der Hofkaplaneiſchule
hat am 27. Juni beſchloſſen, dieſes Jahr zum erſten Male den
Schülern 4 Wochen Sommerferien zu gewähren. Die Ferien
dauern vom 3. Juli bis zum 31. Juli. Es iſt dabei beſondere Rück=
ſicht
auf die auswärtigen Schüler genommen worden, denen dadurch
die Koſten einer neuen Monatskarte für die Bahn erſpart bleiben.
* Schlitz, 2. Juli. Die Vorarbeiten zu dem mit der Feier des
70jährigen Beſtehens des Geſangvereins Harmoniſches Kränzchen ver=
bundenen
Geſangsſtreit am nächſten Sonntag ſind beendet; ſie ver=
ſprechen
einen genußreichen Feſtverlauf. Erwartet werden in unſerem
burgengekrönten oberheſſiſchen Städtchen 2000 Sänger. Ein ſchön aus=
geſtattetes
Feſtbuch bringt u. a. eine Geſchichte der Stadt und des
feſtgebenden Vereins und außerdem einen intereſſanten Aufſatz
Männergeſangswert aus der Feder von H. Werlé=Mainz. Ins=
geſamt
ſind A wertvolle Preiſe geſtiftet worden, u. a. vom Grafen
von Schlitz, vom Reichsminiſter a. D. Dr. Becker, von der Stadt
Schlitz.
* Lich, 1. Juli. Zahlreiche Feuerwehren aus allen Teilen Ober=
heſſens
hatten ſich zum goldenen Jubelfeſte der hieſigen
Freiwilligen Feuerwehr eingefunden. Regierungsrat Wolf
nahm als Regierungsvertreter teil und überbrachte die Glückwumſche
der Behörde. Für den Kreisfeuerwehrverband des Kreiſes Gießen
ſprach deſſen Vorſitzender Wenzel=Gießen, die Gießener Feuerwehr und
mehrere Vereine unſerer Stadt überreichten Fahnennägel und andere
Andenken. Die drei noch lebenden Gründer der hieſigen Wehr, Ludwig
Scherff, P. Küchler und Chriſtian Vater erhielten Ehrenurkunden. Am
Kriegerdenkmal fand zu Ehren der gefallenen Mitglieder eine Gedächt=
feier
ſtatt, Kommandant Ph. Hch. Findt legte einen Kranz nieder. Bei
der großen Brandübung waren die Vertreter des Landesfeuerwehrver=
bandes
Ferd. Damm=Friedberg und des Provinzialverbandes Salzmann=
BadNauheim zugegen. Bei dem Feſtakte hielt Bürgermeiſter Völker
die Begrüßungs= und Feſtrede.
* Wetzlar, 1. Juli. Aus Sibirien zurückgekehrt iſt heute
der 33 Jahre alte Kaufmann Hedderich von hier. Er war 1914 ins Feld
gerückt und geriet noch im ſelben Jahre in ruſſiſche Kriegsgefangen=
ſchaft
. Die Angehörigen hielten ihn längſt für tot, bis am Karfreitag
die erſte Nachricht von ihm aus Sibirien eintraf. Sofort unternom=
mene
Schritte führten zu ſeiner Heimkehr.

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Seite 8

Samstag, den 3. Juli 1926

Nummer 182

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 17. Juni: Schröbel, Johann Georg Louis, Juſtiz=
ſekretär
i. R., 42 J., Mollerſtr. 21. Am 16. Juni: Kern, Margarete
Eva, ohne Beruf, ledig, Wienersſtr. 77. Am 17. Juni: Eidenmüller,
Martin Johann Erik, Schüler, 11 J., Friedrichſtr. 11. Am 18. Juni:
Flimm, Karl Herbert Wilhelm, Chemiker, Dr., 64 J., Schießhausſtr. 122.
Am 19. Juni: Hebermehl, Katharina, geb. Rauſch, 66 J., Witwe des
Gemeinderechners, Neuſtadt, Eliſabethenſtift. Am 18. Juni: Müller,
Margarete, Diakoniſſe, 66 J., ledig, Erbacherſtr. 25. Am 20. Juni;
Haußner, Sebaſtian Johann, Gaſtwirt, 53 J., Bachgang 1. Am 19. Juni:
Seeger, Lina, 5 Mon., Brandau, hier Heinheimerſtr. 21. Am 20. Juni;
Kinzler, Auguſt, Deſtillateur, 65 J., in Babenhauſen, hier Eliſabethen=
ſtift
; Rügner, Philipp, 7 Mon., Pfungſtadt, hier Heinheimerſtr. 21.
Am 23. Juni: Weber, Heinrich, Hofweißbindermeiſter, 72 J., Hölgesſtr. 4.
Am 24. Juni: Wolf, Johann Auguſt, Weißbinder, 61 J., Stiftsſtr. 9.
Am 25. Juni: Meher, Jettchen, geb. Fuchs, 76 J., Witwe des Kauf=
manns
, Bleichſtr. 26. Am 24. Juni: Kauf, Ludwig, Steueroberaufſeher
i. R., 78 J., Heinrichſtr. 131; Weber, Adam, 78 J., Emilsſtr. 1. Am
B. Juni: Brauer, Maria, geb. Scharmann, 75 J., Witwe des Privatiers,
Dornheimer Weg 24: Schreiber, Fritz, Gewerbelehrer, 37 J., Ploenies=
ſtraße
10; Maffee, Anna, geb. Schilling, 63 J., Witwe des Schneiders,
Mühlſtr. 10; Metzle, Peter, Schreiner, 46 J., Kleeſtadt, Eliſabethenſtift.
Am 26. Juni: Keller, Jean, Dachdeckermeiſter, 57 J., Karlsſtr. 19. Am
2½s Juni: Müller, Karoline, geb. Auracher, 43 J., Ehefrau des Schrift=
ſetzers
, Heinheimerſtr. 75; Buß, Eva geb. Schroth, 55 J., Ehefrau des
Hilfsarbeiters, Niedernhauſen, hier Stadtkrankenhaus; Mahren, Alwin
Günther, 2 Tage, Eberſtadt, Kr. Darmſtadt, hier Lagerhausſtr. 24.
Am 22. Juni: Zimmerſchitt, Margarete, geb. Krumb, 55 D. Ehefrau
des Gepäckträgers, Riedeſelſtr. 72; Rühl, Wilhelmine, geb. Dahmer,
75 J., Witwe des Schloſſermeiſters, Ludwigshöhſtr. 371 Am 23. Juni:
Dietz, Helene, geb. Scheuermann, 63 J., Witwe d. Schneiders, Sand=
ſtr
. 28. Am 22. Juni: Stroh, Jakob, Schreiner i. R., 73 J., Sprend=
lingen
, Kreis Offenbach, hier Stadtkrankenhaus; Nags, Katharina, geb.
Schwarz, 74 J., Witwe des Schneidermeiſters, Waldſtr. 30.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
5. Sonntag nach Trinitatis, den 4. Juli 1926.
Stadtkirche: Samstag, den 3. Juli, abends 8½ Uhr: Andacht.
Sonntag, den 4. Juli, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kle=
berger
. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer Wag=
ner
. Um 9 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Heß. Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel
Schloßkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Zimmer=
mann
. Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil. Abend=
mahls
. Pfarrer Zimmermann. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Zimmermann. Nachm. 2½ Uhr: Gemeinſamer Gang
von Männer= und Frauenverein durch den Park nach Kranichſtein,
Treffpunkt: Hirſchköpfe. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Dr.
Avemarie.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Lauten=
ſchläger
, Hügelſtraße 28, Telephon 2033.
Walderholungsſtätte beim Beſſunger Forſthaus: Vorm. 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Goethe
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der Kinder=
ſchule
der Martinsgemeinde).
Martinskirche: Vormittags 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Oſt=
bezirk
in der Kirche. Pfarraſſiſtent Weinberger; für den Weſtbezirk
im Gemeindehaus. Pfarrer D. Waitz. Um 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Pfarraſſiſtent Lein. Feier des heiligen Abendmahls mit Vor=
bereitung
. Anmeldung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei. Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarraſſiſtent Weinberger.
Altersheim: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Pabſt.
Johanneskirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre des Nordbezirks,
Pfarrer Marx. Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marg
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt

Paul=Gerhardt=Hau8 (Gemeindehaus der Waldkolonie): Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr: Chriſten=
lehre
für die Knaben. Pfarraſſiſtent Schäfer Um 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarraſſiſtent Schäfer; anſchließend Beichte und Feier
des heiligen Abendmahls. Anmeldung von ½10 Uhr an in der Sa=
kriſtei
. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Schäfer.
Abends 8 Uhr: Vereinsabend der Jugendvereinigung. Montag,
nachm. 3 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauenvereins, Abends 8 Uhr:
Monatshauptverſammlung der Mädchenvereinigung. Dienstag, nach=
mittags
3½ Uhr: Sitzung der Frauenhilfe. Abends 8½ Uhr: Kleiner
Kreis der Jugendvereinigung: Bergpredigt. Mittwoch, abends 8 Uhr:
Kleiner Kreis der Mädchenvereinigung. Abends 8½ Uhr: Monats=
verſammlung
der Männervereinigung: Vortrag über Hexen und Hexen=
prozeſſe
. Donnerstag, abends 8 Uhr: Frauenabend: Vortrag über
Paul Gerhardt Freitag, abends 8 Uhr: Turnen der Jugendvereini=
gung
. Samstag, nachm. 2½ Uhr: Sport der Jugendvereinigung
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Dr. Wendel. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Dr. Wendel, Sonntag, abends 8 Uhr: Vereinsabend der Jugend=
vereinigung
. Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend des Jugend=
bundes
. Abends 8 Uhr: Flickabend für Frauen und Mädchen.
Mittwoch, abends 8 Uhr: Aelteren=Beſprechabend für Jungen und
Mädchen. Samstag, abends 8 Uhr: Turnen der Jugendvereinigung
und Bücherauslage.
Stiftskirche: Samstag, den 3. Juli, abends 8 Uhr: Beichte.
Sonntag, den 4. Jult, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem
Abendmahl. Pfarrer Hickel. Um 11¾ Uhr: Kindergottesdienſt.
Abends 7¾ Uhr: Paul=Gerhardt=Feier des Diakoniſſenhauſes, des
Marthahauſes und der Eliſabethenſchule. Donnerstag, den 8. Juli,
abends 8 Uhr: Betſtunde. Evang. Sonntagsverein: Sonn=
tag
, den 4. Juli, nachm. 47 Uhr: Vereinsſtunden (Paul Gerhardt).
Evangel, Kirche zu Eberſtadt: Vorm. 8¾ Uhr: Chriſtenlehre
der Knaben. Um 9½ Uhr: Feſtgottesdienſt anläßlich des Jubiläums
des 50jähr. Beſtehens des Turnvereins 1876. Pfarrer Baul. Um
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Mittwoch, abends 8½ Uhr: Frauenver=
ein
mit Andacht bei den evang, Schweſtern. Dienstag, abend8 8 Uhr:
Mädchenvereinigung. Donnerstag, abends 8 Uhr: Wartburgverein,
In der Provinzial=Pflegeanſtalt: Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt,
Pfarraſſiſtent Wolf,
Evang. Gemeinde Traiſa: Vorm. ½10 Uhr: Waldgottesdienſt.
Nachm. ½1 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. Um ½2 Uhr:
Spaziergang der Großen. Treffpunkt: Schule. Montag: E. J. G.
Mädchenabend. Mittwoch: Frauenabend. Donnerstag: E. F. G.
Jungenabend.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Um ½11 Uhr: Chriſtenlehre. Dienstag: Kirchenchor und Jugend=
vereinigung
. Mittwoch: Jungmädchenverein. Donnerstag;
Frauenverein.
Evangeliſche Gemeinde Noßdorf: Vorm. 9½ Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Um 10½ Uhr: Chriſtenlehre und Kindergottesdienſt. Mon=
tag
, abends ½9 Uhr: Frauenverein. Dienstag, abends ½9 Uhr:
Evang. Arbeiter= und Handwerkerverein, Donnerstag, abends 9 Uhr:
Jungmädchenverein.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde,
Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde (Kriegerdankbund),
Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen.
Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde Freitag, abends
8½ Uhr: Blaukreuzbibelſtunde und Bibelſtunde in der Stadtmädchen=
ſchule
Beſſungen. Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. Um 4¾ Uhr: Bibelbeſprech=
ſtunde
für Jungfrauen. Dienstag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde
für Jungfrauen. Mittwoch, abends 8 Uhr: Freundeskreis für Jüng=
linge
. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge.
Freitag, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen.
Chriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt, e. V., Alexander=
ſtraße
22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, den 4. Juli: Tages=
fahrt
nach der Elſenburg bei Caub, Abfahrt 518 vorm. ab Hauptbahn=
hof
. Montag, den 5. Juli, und Freitag, den 9. Juli: Turnen in den

Turnhallen in der Soderſtr., bezw. der Ludwigs=Oberrealſchule.
Dienstag, den 6. Juli, abends 8½ Uhr: Männer=Bibelbeſprechſtunde
(Herr Dr. Avemarie). Mittwoch, den 7. Juli, abends 8½ Uhr:
Heimabend der Jugendabteilung. Donnerstag, den 8. Juli, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde im Familienkreis (Herr Lehrer Spamer).
Samstag, den 10. Juli, nachm. 3 Uhr: Jungſcharſtunden.
Möttlinger Freunde=Kreis: Montag, abends 8½ Uhr, im Feier=
abendſaal
, Stiftſtr. 51: Bibelſtunde. Prediger Loos=Frankfurt,
Chriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.):
Sonntag, den 4. Juli, vorm. 9 Uhr: Morgenwache. Nachm. 8 Uhr:
Unterhaltung. Abends 8 Uhr: Mitgliederververſammlung. Mon=
tag
, den 5. Juli, abends 8 Uhr: Turnen in der Turnhalle ( Soder=
ſtraße
); Mütterabend. Dienstag, den 6. Juli, abends 8½ Uhr: Ge=
betsſtunde
. Mittwoch, den 7. Juli, abends 8½ Uhr: Familien= Bibel=
ſtunde
. Donnerstag, den 8. Juli, abends 8½ Uhr: Jugendbibel=
ſtunde
. Freitag, den 9. Juli, abends 8½ Uhr: Turnſtunde. Sams=
tag
, den 10. Juli, abends 8 Uhr: Poſaunenchor, Jeden Mittwoch
von 57 Uhr: Jungſcharſtunden. Singen, Spielen, Vorleſen, Andacht.

Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, den 4. Juli: Die Menſchen=
Weihe=Handlung fällt aus. Freitag, den 9. Juli, abends 8½ Uhr:
Offener Gemeindeabend mit Gäſten, Heidelbergerſtr. 9½, III.; Pfarrer
Gradenwitz=Pforzheim lieſt aus eigenen Legenden und Gedichten.
Katholiſche Gottesdienſtordnung in der St. Martinskapelle ( Herd=
weg
) und in Liebfrauen (Klappacherſtraße),
Sonntag, den 4. Juli 1926.
Beichtgelegenheit in der Martinskapelle: Samstag, nachm.
von 57 Uhr und abends 88½ Uhr und Sonn= und Feiertags mor=
gens
von ½7 Uhr an.
Heil. Meſſen: Sonn= und Feiertags in der Martinskapelle: Mor=
gens
7 und 8 Uhr (mit Predigt).
Hochamt und Predigt in der Liebfrauenkirche: Sonn= u Feier=
tags
, morgens ½10 Uhr.
Nachmittagsgottesdienſtan Sonntagen: Um 2 Uhr Chriſten=
lehre
. Um ½3 Uhr: Andacht.
An Feſten um ½) Uhr: Feierliche Veſper in Liebfrauen.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 4. Jult,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. Mittwoch, den 7. Juli, abends 8½ Uhr: Ge=
betsſtunde
. Freitag, den 9. Juli, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Chriſtl. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag;
vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. Nachm. ½4 Uhr: Jugendbund.
Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. Dienstag, abends ½9 Uhr:
Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
4. Jult, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt Um 11 Uhr: Sonntags=
ſchule
. Abends 8 Uhr: Gottesdienſt. Um 8½ Uhr: Jugendbund.
Donnerstag, den 8. Juli, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde, Prediger
Sauer.
Kirche Feſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 4. Juli, vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule, Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. Mittwoch, den
7. Juli, abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann will=
kommen
.
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 4. Juli, vorm. 10 Uhr: Prediger Conrad. Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8½ Uhr: Herr van der Smiſſen.
Donnerstag, den 8. Juli, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Jeder=
mann
iſt willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heili=
gungsſtunde
. Um 11½ und 3 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends
7½ Uhr: Freigottesdieſt auf dem Marktplatz. Um 8½ Uhr: Oeffent=
liche
Heilsverſammlung. Mittwoch und Freitag, abends 8½ Uhr:
Oeffentliche Verſammlungen. Es ladet freundlich ein Kapitän Engel.
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. Abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsver=
ſammlung
. Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung
Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjutantin Land.

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[ ][  ][ ]

Nummer 182

Samstag, den 3. Juſi 1926

Seite 9

AM.
den
1g8=

Reich und Ausland.
Der Bundestag deutſcher Architekten zum Reichsehrenmal.
Hannover. Der Bundestag deutſcher Architekten in Düſſeldorf,
der von 400 Architekten aus allen Teilen des Reiches beſucht war,
nahm in der Frage der Errichtung eines Reichsehrenmals folgende
Entſchließung einſtimmig an: Der Bundestag Deutſcher Architekten in
Düſſeldorf beſchäftigte ſich mit der Frage des Reichsehrenmals. Er iſt
der Meinung, daß für die Platzfrage in erſter Linie künſtleriſche Mo=
mente
maßgebend ſein müſſen, für deren Beurteilung Maler, Bild=
hauer
und Architekten als die hierzu Berufenen in Frage kommen.
Der Bund Deutſcher Architekten ſpricht die beſtimmte Erwartung aus,
daß neben Vertretern der Malerei und Plaſtik auch der Bund Deutſcher
Architektn als eine berufene Organiſation deutſcher Baukünſtler einen
entſcheidenden Einfluß auf die Platz= und Geſtaltungsfrage des Ehren=
mals
erhalte.
Reichstagung der Deutſchen Uhrmacher in Köln a. Rh.
Der über 12000 Mitglieder zählende Zentralverband der Deutſchen
Uhrmacher, Sitz Halle (Saale), veranſtaltet vom 31. Juli bis 4. Auguſt
b. J, ſeine diesjährige große Reichstagung in Köln a. Rh. in den Ge=
bäuden
der Meſſeverwaltung. Mit der Tagung iſt, wie alljährlich,
eine große Ausſtellung von Uhren und Schmuckwaren verbunden. Zu
der Veranſtaltung werden etwa 3000 Uhrmacher aus allen Teilen des
Deutſchen Reiches erwartet.
Einſturz eines Tunnelgewölbes.
Backnang (Neckarkreis). Bei den ſchon ein Jahr dauernden
Umbauarbeiten am Tunnel vor der Station Gaildorf iſt morgens
gegen drei Uhr ein Einbruch des Gewölbes erfolgt. Zwei Arbeiter
werden vermißt. Sie ſind vermutlich tödlich verunglückt. Der Ver=
Eehr muß durch Automobile aufrecht erhalten werden.
Vollſtrecktes Todesurteil.
Erfurt. Am Freitag früh wurde der Schloſſer Rudolph,
genannt Trödelsberger, der im November vorigen Jahres am Heide=
Haus bei Sondershauſen zwei Automobiliſten erſchoſſen hatte, hin=
gerichtet
.
Der Chef der Berliner Kriminalpolizei in Breslau.
TU. Berlin. Regierungsdirektor Dr. Weiß, der Chef der
Berliner Kriminalpolizei, iſt vorgeſtern nach Breslau gereiſt, um ſich
dort gemeinſam mit den Breslauer Behörden und ſeinen drüben tätigen
Beamten mit der Aufklärung des Kindermords zu beſchäftigen.
Alle bisherigen Spuren haben ſich als falſch erwieſen. Nun beabſichtigt
man, noch einmal alle Zeugen zu vernehmen und die Unterſuchung von
neuem zu beginnen.(!)
Zum Raubüberfall auf einen Kaſſenboten.
Berlin. Der Kaufmann Otto Ulrich, der unter dem Verdacht,
ben Kaſſenboten Pechel überfallen zu haben, feſtgenommen worden war
und von verſchiedenen Zeugen wiedererkannt wurde, wurde von dem an=
geſchoſſenen
Pechel mit Beſtimmtheit als der Täter wiedererkannt.
Ulrich war ihm vorher ſchon aufgefallen. Trotz der belaſtenden Aus=
ſagen
bleibt Ulrich dabei, daß er das Opfer einer Perſonenverwechſelung
ſei. Das Befinden Pechels hat ſich ſoweit gebeſſert, daß er mit dem
Leben davonkommen wird.
Die Frau des Straßenräubers Urich, der am Mittwoch einen
Kaſſenbeamten der Landesbank überfallen und ihn angeſchoſſen hatte,
erlitt, als ſie von einem Kriminalbeamten von der Tat ihres Mannes
hörte, einen Nervenchok, der ihre ſofortige Erblindung zur
Folge hatte.
Drei Geldſchrankeinbrecher verhaftet.
Berlin. Nach faſt vier Monate langen Beobachtungen und Er=
mittlungen
iſt es der Berliner Kriminalpolizei gelungen, drei Geld=
ſchrankeinbrecher
, die durch ihre techniſchen Kenntniſſe beſonders ge=
fährlich
waren, zu verhaften. Die Täter, die mit den modernſten Ein=
bruchswerkzeugen
ausgerüſtet waren und ein eigenes Automobil be=
ſaßen
, ſind geſtändig u. a. am 28. Februar d. J. in das Poſtamt Let=
ſchin
im Kreiſe Lebus eine Geldſchrankeinbruch verübt zu haben, bei
dem ſie 7000 Mark bares Geld und für 14000 Mark Poſtwertzeichen
erbeuteten. Der größte Teil der Beute konnte beſchlagnahmt werden.
Kutiſker.
Berlin. Kutiſker iſt ſofort nach der Einlieferung in die Charite
ünterſucht worden. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß die Lungenentzündung
vollſtändig ausgeheilt iſt. Als Beweis für die Beſſerung ſeines Be=
findens
wird auch die Tatſache angeſehen, daß Kutiſker durch die Auf=
vegungen
, die die Verhaftung und der Transport mit ſich brachten,
keinen ſeiner hyſteriſchen Krampfanfälle erlitten hat. Die zuſtändige
Staatsanwaltſchaft wird alſo ihre guten Gründe gehabt haben, wenn
ſie trotz der immer wieder von Kutiſkers Hausärzten vorgebrachten
Proteſte gegen ſeine Inhaftierung und jetzt gegen ſeine Verbringung
in die Charité als Strafgefangener nicht mehr gehalten hat, als ihnen
an Bedeutung zukommt. Die Aerzte ſind der Anſicht, daß Kutiſkers
Aufenthalt in der Charité nur von kurzer Dauer ſein wird, und daß
dann ſeiner Einlieferung ins Unterſuchungsgefängnis ärztlicherſeits
nichts mehr im Wege ſteht. Kutiſker hat gegen das Urteil wie be=
reits
gemeldet Reviſion eingelegt, infolgedeſſen iſt der Richterſpruch
noch nicht rechtskräftig, wenigſtens ſolange nicht, bis die Frage ent=
ſchieden
iſt, ob aus formalen Gründen der ganze Prozeß noch einmal
in erſter Inſtanz aufgerollt werden muß, oder ab die folgende Spruch=
kammer
erneut das Verfahren bearbeiten muß. Eine Entſcheidung
darüber dürfte in der nächſtne Zeit natürlich kaum fallen.
Die Exploſionskataſtrophe in Polen.
Berlin. Wie aus Warſchau gemeldet wird, geben die militä=
riſchen
Kreiſe über das Koweler Exploſionsunglück folgende
Darſtellung: Ein Soldat fand ein Artilleriegeſchoß ruſſiſcher Herkunft
und brachte es zur Kompanie, die ſich rings um ihn verſammelte.
Plötzlich ließ er das Geſchoß fallen, das mit furchtbarer Wirkung
explodierte. Die Zahl der Todesopfer ſtellt ſich bereits auf 46, dar=
unter
3 Offiziere, die Zahl der Verwundeten auf 55.
Litauen verbietet den Ferienaufenthalt deutſcher Kinder
in Memel.
IU. Berlin. Die Reichszentrale für die Entſendung von Kin=
Hern zum Erholungsaufenthalt hatte die Abſicht am 29. Juni einen
Transport von 54 Kindern, die zum Teil vom Memellandbund nam=
haft
gemacht worden waren, in das Memelgebiet zu ihren Eltern, Ver=
wandten
oder in vorbereitete Ferienquartiere zu entſenden. Ein Teil
der Kinder aus Weſtfalen, Hamburg uſw. war bereits bei der Sammel=
ſtelle
in Berlin eingetroffen, als der litauiſche Geſandte in Berlin,
Sidzikauſkas, die Erklärung abgab, daß er die Einreiſeerlaubnis für das
Memelgebiet verweigere, daß er nicht wiſſe, welche Tendenzen der
Memellandbund verfolge. Die Kinder mußten wieder nach Hauſe ge=
fchickt
werden. Dieſs geſchah in demſelben Augenblick, als ein Trans=
port
von Kindern aus dem Memelgebiet, unter denen ſich auch die
Tochter des bekannten großlitauiſchen Agitators und Landespräſidenten
Simonaitis befand, die deutſche Reichshauptſtadt zum Ferienaufenthalt
im Harz paſſierte. In den beteiligten Kreiſen herrſcht über das Ver=
halten
des litauiſchen Geſandten große Entrüſtung. Man erwartet, daß
die Reichsregierung dieſe Handlungsweiſe Litauens nicht unbeanſtandet
laſſen wird.
Das Hochwaſſer der Oder.
Stettin. Das Hochwaſſer im Tale der unteren Oder, das am
Mittwoch zum Stehen gekommen war, iſt am Donnerstag leicht zurück=
gegangen
. Das Wetter ſcheint auch das Abfluten zu begünſtigen.
Im Ueberſchwemmungsgebiet von Greifenhagen und Gartz ſind noch
heute Reichswehrkommandos aus Stettin mit Deichſchutzarbeiten be=
ſchäftigt
. Die Gefahr iſt jetzt aber überall als beſeitigt anzuſehen.
Außer den Vertretern der örtlichen Regierungsſtellen hat auch eine
Abordnung aus dem Reichsverkehrsminiſterium eine Beſichtigungsfahrt
in das Ueberſchwemmungsgelände gemacht. Von den Kreisverwal=
tungen
ſind bereits Vorſchüſſe zum Ankauf von Futtermitteln für die
Geſchädigten an die Gemeinden gegeben worden. Der Schaden, der in
dem Gebiet von Schwedt bis Stettin entſtanden iſt, wird auf mehrere
MMillionen geſchätzt. Mehr als 50 000 Morgen wurden hier über=
ſchwemmt
. Es muß damit gerechnet werden, daß die Heuernte auch
um zweiten Schnitt verloren iſt. Daneben iſt auch viel Schaden an
Getreide und Kartoffeln zu verzeichnen. Ein Gutsarbeiter der ſtaat=
lichen
Domäne Muſchen (Kr. Königsberg, Neumark) ertrank bei dem
Werſuch, ein überflutetes Geländeſtück auf einem ſchwimmenden Pferde
zu durchqueren.
Großfeuer.
Altona. Geſtern abend kurz nach 7 Uhr entſtand in dem großen
Sägewerk und der Möbelfabvik Holſatia, Neumann u. Co., in
Oittenſen ein Großfeuer, welches ſich in kurzer Zeit ſtark ausdehnte.
Mehrere Züge der Ottenſer und Altonaer Feuerwehr bekämpfen das
Feuer und verſuchen den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. Die
umliegenden Fabriken ſind ſtark gefährdet. Der Schaden ſoll ſehr be=
deutend
ſein. Die Urſache des Brandes iſt noch unbekannt.

Die deutſche Luftfahrt iſt frei.
Die Bedeutung der Unterzeichnung des Pariſer Luftfahrtabkommens,
die von den Vertretern Deutſchlands und der Ententeſtaaten Anfang Mai
d. J. vollzogen wurde, ſcheint von der Oeffentlichkeit noch nicht im vollen
Umfang erkannt worden zu ſin. Im beſonderen beſtehen nunmehr für
den Bau von Luftſchiffen keinerlei Beſchränkungen mehr, eine
Tatſache die gerade für den Zeppelin=Bau von höchſter Bedeutung iſt.
Nach den Begriffsbeſtimmungen des Londoner Ultimatums das
die Vorſchriften für den deutſchen Luftverkehr in unerträglicher Weiſe
verſchärft hatte, durften in Deutſchland bisher keine Luftſchiffe gebaut
werden, die mehr als 30000 Kubikmeter Inhalt hatten. Durch dieſe
Beſtimmungen war der deutſche Luftſchiffbau ſo gut wie lahmgelegt,
da mit dieſen kleinen Zeppelinen nur verhältnismäßig kurze Strecken
befahren werden konnten, die ebenſo gut mit einem Flugzeug zu be=
wältigen
waren. Das Pariſer Abkommen hat dieſe Feſſeln völlig be=
ſeitigt
. Dem Zeppelinbau iſt jetzt die Möglichkeit gegeben, Luftſchiffe
von jeder Größe herzuſtellen, die in der Lage ſind, den Weltverkehr mit
Luftſchiffen, die jede Gewähr für Schnelligkeit, Sicherheit und Bequem=
lichkeit
bieten, zu organiſieren. Auch die Zeppelin=Werft in Friedrichs=
hafen
ſelbſt, die nach den früheren Beſtimmungen zerſtört werden ſollte,
bleibt auf Grund des Pariſer Abkommens erhalten, ebenſo werden die
noch nicht zerſtörten deutſchen Luftſchiffhallen, welche die Entente
ſeinerzeit für die Zwecke eines internationalen Luftverkehrs vorgeſehen
und deshalb von der Zerſtörung ausgenommen hatte, an Deutſchland
zurückgegeben und brauchen gleichfalls nicht vernichtet zu werden.
Schließlich iſt auch noch die Kontrollkommiſſion, die bisher die Aufſicht
über den Bau deutſcher Luftfahrzeuge ausübte, aufgelöſt worden.
Man kann alſo ſagen, daß ſich der deutſche Verkehrsluftſchiffbau,
ungehemmt von allen einſchränkenden Beſtimmungen, nunmehr völlig
frei entwickeln und ſich ſeinen Aufgaben und Zielen, den Weltverkehr
mit Luftſchiffen auszugeſtalten, mit aller Kraft widmen kann. Wird
nun nächſtens durch eine Volksſpende dem Zeppelin=Bau neben der
idealen auch die materielle Möglichkeit gegeben weiterzuarbeiten, ſo
wird der Weltluftverkehr, zu dem der große Flug Dr. Eckeners über
den Ozean der Auftakt war, bald zur Tatſache werden.
Die Hus=Feier in der Tſchechoſlowakei.
EP. Prag. Die Hus=Feier die den Anlaß zu der plötzlichen
Abreiſe des päpſtlichen Nuntius Marmagi im vorigen Jahre gegeben
hat, findet dieſes Jahr am 6. Juli wieder unter Teilnahme des Präſi=
denten
der Republik und der Regierung ſtatt, doch ſcheint ein Kom=
promiß
in dem Sinne vereinbart worden zu ſein, daß Hus nach
dem offiziellen Programm als Nationalheld, nicht aber als
religiöſer Märtyrer gefeiert werden ſoll.
Die Ueberſchwemmungs=Kataſtrophe in den Donauländern.
EP. Belgrad. Die Ueberſchwemmungen im ganzen Lande
nehmen einen kataſtrophalen Charakter an. Faſt alle
Flüſſe, mit Ausnahme der Save und der Theiß, ſind über die Ufer
getreten und haben unermeßlichen Schaden an Sachgütern und den
Saaten verurſacht. Die Städte Niſch und Pirot ſtehen unter Waſſer.
Aus Südſerbien werden Menſchenopfer der Ueberſchwemmungskata=
ſtrophe
gemeldet. Im Banat und in der Batſchka regnet es ſeit
48 Stunden unabläſſig. Bei Apatin und Neuſatz ſind die Dämme
der Donau geborſten, wodurch 5000 Hektar Land unter
Waſſer geſetzt wurden. Die geſamte Ernte iſt vernichtet.
Die Stadt Neuſatz ſteht teilweiſe unter Waſſer.
Rieſenbrand in einem Dorfe.
Pettau (Donau). In dem Dorfe Amtmannsdorf bei Maria=
Neuſtift brach ein Brand aus, der ſich infolge des herrſchenden Windes
raſch ausbreitete und in wenigen Stunden ungefähr 70 mit Stroh
gedeckte Wohnhäuſer und Wirtſchaftsgebäude einäſcherte.
Die Wirkungen des letzten Erdbebens.
EP. London. Nach den neueſten Meldungen aus Kairo hat das
letzte Erdbeben ſtärkere Wirkung ausgeübt, als es zunächſt den An=
ſchein
hatte. 4238 Häuſer wurden zerſtört oder beſchädigt,
110 Einwohner getötet und 65 verletzt.
Schwere Strafen für Sittlichkeitsverbrecher in der Kolonie Kenya
Nairobi. Die geſetzgebenden Körperſchaften der Kenya=Kolonie
nahmen in einer Sonderſitzung eine Ergänzungsvorlage zur Krimi=
nalverordnung
an, die als Höchſtſtrafe den Tod und als Mindeſtſtrafe
drei Jahre Gefängnis für Sittlichkeitsverbrechen vorſieht. Ferner er=
halten
die Gerichte die Befugnis, als Zuſatzſtrafen Prügel zu ver=
hängen
. Das neue Geſetz iſt durch eine Anzahl in jüngſter Zeit vor=
gekommener
Verbrechen veranlaßt worden, hat aber keine rückwirkende
Kraft.
Morgenſpazierung der Zirkuslöwen.
EP. Fünf ausgebrochene Zirkuslöwen richteten auf dem dichtbeleb=
ten
Marktplatz von Genua kürzlich große Verwirrung an. Die Vieh=
händler
und Bauern flüchteten in die umliegenden Häuſer, während die
wilden Tiere gemütlich ihren Spaziergang fortſetzten. Ein Pferd
wurde von einem der Löwen angegriffen, verteidigte ſich aber ſo wacker
mit ſeinen Hufen, daß der König der Tiere demütig abzog. Zwei
Löwen hatten ſich einige Ochſen zum Morgenfraß auserkoren, ſtreckten
ſich aber gemächlich an der Sonne aus, als das Vieh die Flucht er=
griff
. Der Bändiger konnte dann die Tiere bewältigen, nachdem die
Polizei den Platz abgeſperrt hatte. Ein Löwe ſtüirzte ſich im Zirkus
ſelbſt auf ein Pferd, konnte aber von den Wärtern in den Käfig zu=
rückgebracht
werden, wohin einer der Löwen bereits freiwillig zurück=
gekehrt
war. Ein anderer Löwe begnügte ſich damit, unterwegs eine
Katze und einige Hühner zu verzehren und beſtieg dann den Balkon
eines Neubaues.
Die Opfer des Erdbebens auf Sumatra.
Padang. Die Zahl der Opfer des Erdbebens hat ſich auf 200.
erhöht. In die Ruinen von Padang=Pandjong wurde Militär zur
Errichtung von Notbaracken geſandt.
Raubüberfall in einem New Yorker Hoſpital.
New York. Im Rooſevelt=Hoſpital das eines der größten der
Stadt iſt und im dichteſten Verkehr des Weſtviertels liegt, gelang es
ſieben bewaffneten Räubern, ohne daß die auf den Gängen befindlichen
Aerzte und Beſucher aufmerkſam wurden, in den Kaſſenraum einzu=
dringen
. Sie hielten die zwölf dort befindlichen Angeſtellten mit dem
Revolver in Schach und raubten 10000 Dollar, die zu Gehaltszahlungen
beſtimmt waren, worauf ſie im Automobil flüchteten. Der ganze Vor=
gang
ſpielte ſich ſo raſch und geräuſchlos ab, daß keiner der Patienten
in den benachbarten Räumen irgend etwas davon bemerkte.
Vereitelter Raub eines Kunſtwerkes in Detroit.
Detroit. Durch die Wachſamkeit der Polizei wurde der Raub
einer florentiniſchen Büſte aus dem hieſigen Muſeum im Werte von
einer halben Million Dollar vereitelt. Die Büſte hing an einem Seil
an einem Fenſter heraus, während ein Automobil mit den Dieben die
Flucht errgiff. Ein bereits geſtohlener Perſerteppich im Werte von
7500 Dollar, ein Geſchenk Henry Fords, wurde ſpäter unter dem Gepäck
auf dem Zentralbahnhof gefunden.

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Die Bergwerks=Kataſtrophe in Chile.
Antofagaſta. Nach näheren Nachrichten über die bereits ge=
meldete
Bergwerkskataſtrophe iſt das Unglück in dem Bergwerk
Chuquimata eingetveten. Wahrſcheinlich iſt die Exploſion auf die Ent=
zündung
von Grubengaſen infolge Kurzſchluß zurückzuführen. Zahl=
reiche
Bergleute ſind getötet oder verletzt worden. Bis jetzt ſind
elf Tote aufgefunden.
Säuberung der Theater in New York.
EP. In Newyork haben die Puritaner, die einen ſtändigen
Feldzug gegen die Unſittlichkeit der Theater führen und tagtäglich
über Newyork als das moderne Babylon klagen, einen Sieg er=
rungen
: Das Syſtem der Jury zur Ueberwachung der Theater iſt
wieder eingeführt worden. Dieſe Jury beſteht aus zwölf ehrbaren
Bürgern und Bürgerinnen, die von den Gerichtsbehörden jedes Diſtrikts
beſtimmt werden und ſich gegenſeitig nicht kennen. Dieſe Jurymit=
glieder
beſuchen die Theater und erſtatten ihren Bericht über die
moraliſche Stubenreinheit jedes neuen Stückes. Wenn von den zwölf
Mitgliedern neun ſich gegen irgend eine Stelle eines Stückes aus=
ſprechen
, wird die Theaterdirektion benachrichtigt und ihr eine Friſt
von acht Tagen eingeräumt, um die erforderlichen Striche oder
Aenderungen vorzunehmen. Iſt nach Ablauf dieſer Friſt dem Erſuchen
nicht ſtattgegeben worden, wird das Stück ſelbſt verboten. Bei Ver=
urteilungen
des geſamten Stückes durch die Jury müſſen die Vor=
ſtellungen
ſofort eingeſtellt werden. Bisher ſind von der Jury vier
Stücke als unmoraliſch verworfen worden; eins davon mußte vom
Spielplan verſchwinden, während die anderen drei yar einer
Säuberungsaktion unterzogen wurden.
Der Altar der Preſſe.
EP. Wie alle anderen Korporationen wird auch die Preſſe ihren
beſonderen Altar in einer Newyorker Kirche erhalten. Die Koſten
werden. Die Kirchenfenſter ſollen einige Szenen aus dem Leben des
werden durch eine Subſbription unter den Journaliſten aufgebracht
Journaliſten darſtellen und die Säulen tragen als Inſchriften die
Titel aller Tages= und Wochenzeitungen von Bedeutung.
Die Chippewa auf dem Kriegspfade.
EP. Wie aus Detroit gemeldet wird, hat der Kriegsrat der
Chippewa beſchloſſen, von der amerikaniſchen Bundesregierung unter
Berufung auf jahrhundertalte Verträge zwiſchen ihren Vorfahren und
den Blaßgeſichtern rieſige Ländereien im Staate Michigan zurück=
zufordern
, durch die ſie reich wie Rockefeller zu werden hoffen.
Darunter fallen in erſter Linie ſämtliche Inſeln in Michigan. Oberen
Ontario und St. Clair=See, ſowie die Ufergelände ſämtlicher Flüſſe
und Seen; der Geſamtwert dieſer Ländereien beträgt Hunderte von
Millionen Dollar.

Geſchäftliches.
Das Photo= und Kinoſpezialhaus Cartharius, Ludwigsplatz 6, hat
neuerdings die Moderniſierung ſeines umfangreichen Betriebes weiter
durchgeführt. Die moderne techniſche Einrichtung der Photo= und Kino=
abteilung
, reichhaltiges Lager in Apparaten und Materialien, Verwen=
dung
nur erſtklaſſigen Materials und Bearbeitung durch geſchultes Fach=
perſonal
bieten Gewähr für ſachgemäße Erledigung aller Aufträge. Be=
ſonders
bedeutſam iſt die Leitung des ganzen Betriebes durch
einen Fachphotographen, der auf Grund ſeiner langjährigen
Praxis ſeine Kundſchaft beſſer beraten kann wie jeder Händler. Aus=
künfte
in allen Fragen der Photo= und Kinomatographie werden jeder=
zeit
koſtenlos erteilt. (Siehe heutige Anzeige.)
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 3. Juli. 3.30: Stunde der Jugend. Frl. Berta
Böhlig trägt Lieder vor: Schumann: An den Sonnenſchein. Marien=
würmchen
aus. Des Knaben Wunderhorn Brahms: Wiegenlied.
Schubert: Wanderers Nachtlied. Humperdinck: Aus Hänſel
und Gretel‟: Ein Männlein ſteht im Walde. Lied des Sand=
männchens
. Lied des Taumännchens. O 4.30: Konzert des Hausorch,
(Fortſ. des Wunſchnachmittags vom 26. Juni): Walzer. O. Strauß:
Leiſe ganz leiſe a. Walzertxaum. Joh. Strauß: Wiener Blut.
Fetras: Mondnacht auf der Alſter. Joh. Strauß: Roſen=
aus
dem Süden. Waldteufel: Sirenenzauber. Joh. Strauß:
An der ſchönen blauen Donau. Nedbal: Kavalierwalzer. O 5.45:
Leſeſtunde (für die reifere Jugend): Aus der Chronika eines fahren=
den
Schülers von Clemens Brentano. O 6.15: Die Organiſation
der deutſchen Verkehrsluftfahrt, Vortrag Scharlach. O 6.45: Brief=
kaſten
. O 7.15: Schach. O 7.45: Die Märchen der Naturvölker,
Vortrag Privatdozent Dr. Vatter. O 8.15: Wiener Operettenabend.
Suppe: Ouv. Das Modell. Eysler: Mutterl=Lied a. Die
Schützenlieſel Küſſen iſt keine Sünd a. Bruder Straubinger.
Lehar: Potp. Der Raſtelbinder. Zeller: Zwei Lieder a.
Der Kellermeiſter. O. Strauß: Potp. Eine Ballnacht.
Fall: Brüderlein fein, Walzer. Ausf.: Hausorch. Mitw.: Alois
Resni (Tenor). O 9.15: Schweizer Lieder. Für Orch.: Rütlilied;
Im Aargäu ſind zwei Liebi; Z Züri und am See. Huber:
Abendlied. Maſini: Des Sennen Abſchied. Für Orch.: O.
Thurgau du Heimat; s Hallauerlied; Hoch vom Säntis an.
Leu: Bernertracht (Jodellied). Attenhofer: Mein Schweizerland
wach auf. Für Orch.: Min Vater iſch en Appezeller: Näfelſer
Feſtmarſch; La ligia griſcha. Comme volent les annees (Volkslied),
Gaugler: Evviva (rhätoromaniſches Lied). Für Orch.: Der
Dudelſackpfeifer auf der Landſtraße; Che penſi mai; Le berger du
Valais. Niggli: Edelweiß (Jodellied). Cucu (Teſſiner Volks=
lied
). Für Orch.: Le canton de Vaud si beau; Ce qule Laino;
LEscalade en 1602. Krenger: Chüejerbuebelied (Jodellied),
Ausf.: Hermann Ernſt (Bariton), Zürich. Mitw.: Hausorch.
Stuttgart.
Samstag, 3. Juli. 2: Schallplattenkonzert. O 3: sGretle
von Strümpfelbach erzählt. Kinderlieder. O 4: Unterhaltungskonzert.
Mitw.: Hilde Binder, Gerda Hanſi, H. Hanus, Rundfunkorch.
Blankenburg: Waffengefährten, Marſch. Aſcher: Lockwalzer.
Auber: Ouv. Fra Diavolo. Geſangseinlagen: Hilde Binder,
H. Hanus, Gerda Hanſi. Urbach: In Adams Paradies, Fant.
Geſangseinlagen: Hilde Binder, H. Hanus, Gerda Hanſi.
Dreſcher: Wiener Volksmelodien. Benatzky: Einmal kommt der
Tag, Boſton. Blankenburg: Der Adler von Lille, Marſch,
O 6.15: Dram. Funkſtunde (Oper): Die Bilanz des Opernjahres
(Dr. O. Erhardt). O 6.45: Morſekurs. O 7.15: Vortrag Frau
Stach von Goltzheim: Fernande kauft Kleinigkeiten. O 8: Kammer=
muſikvereinigung
des Philharm. Orch. Mitw.: A. Indig (Violine),
H. Weil (Cello). Reger: Cello=Solo=Sonate op. 113. Korngold:
Klaviertrio op. 1. O. 9: Funkbrettl. Mitw.: Gerda Hanſi, Käte
Mann, Kitty Rolfen, H. Hanus, C. Struve, Rundfunkorch. Fucik:
Uncle Teddy, Marſch. Heitere Lieder und Operettenſchlager:
Gerda Hanſi, C. Struve, Käte Mann, H. Hanus, Kitty Rolfen.
Fall: Walzer aus Brüderlein fein. Duette: Käte Mann, H.
Hanus. Heitere Lieder: Gerda Hanſi, C. Struve, Kitty Rolfen.
Strauß: Ouv. Zigeunerbaron. Heitere Lieder und Schlager:
Käte Mann, H. Hanus, Gerda Hanſi, C. Struve, Kitty Rolfen.
American Petrol Meſcham.
Berlin.
Sonnabend, 3. Juli. 12: Die Viertelſtunde für den Landwirt.
O 4.30: Eſperanto (Dir. Glück). O 5: Funk=Kapelle. Ackermans:
Arabiſcher Hochzeitszug. Adam: Ouv. Der König von Ivetot
Waldteufel: Himmelsaugn Walzer. Cornelius: Komm, wir
wandeln zuſammen im Mondſchein. Berkowitz: Mioritza, rumän.
Tanz. Lindemann: Pretioſen, Potp. Kral: Brucker Lager,
Marſch. O 6: Tee=Muſik aus dem Hotel Adlon. O 7: Dr. Boll=
mann
: Die deutſchen Kampfſpiele in Köln. O 7.25: Mediz.=hygien.
Plauderei (San.=Rat Dr. Frank). O 7.50: Dr. Deſſoir: Das
Schaffen des Künſtlers. O 8.30: Was ein Berliner Hof erzählt ...
Ein Hörbild. Regie: Alfred Braun. O 10,30: Tanz=Muſik.
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 3. Juli. 1.10: Madrigal=
Chor unter Prof Thiel: Muſikaliſche Darbietungen für Schüler,
O 3: Prof. Dr. Amſel und Weſtermann: Einheitskurzſchrift. O 3.30:
Dr. W. Grabert: Die Forderung eines kulturkundlichen Unter=
richtes
und die gegenwärtige Unterrichtslage. O 4: Derſelbe: Die
treibenden Kräfte des franzöſiſchen Volkscharakters. O 4.30: Mitt.
des Zentralinſtitutes. O,5: Elſe Steup: Bücher von Naturfreunden
und Forſchern.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer hat 14 Geiten.

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Seite 10

Samstag, den 3. Zuli 1926

Nummer 182

Sporg Spiet und Tarnen.

Der Sport des Sonntags.
Der Sport des Sonntags ſteht bereits im Zeichen der Deutſchen
Kampfſpiele 1926, die am Sonntag nachmittag in Köln feierlich eröffnet
werden. Rein ſportlich bringen die Kampfſpiele an dieſem Tage zwar
nur das Endſpiel um den Kampfſpielpokal und die große Kampfſpiel=
regatta
, jedoch werden auch andere Sportarten und die Turner bereits
bewihrt, da man meiſt die Mannſchaften ſchon in Kampfbereitſchaft hält
und ſchont
Das größte Intereſſe finden naturgemäß zunächſt elnmal die am
Beginn der Kampfſpiele ſtehenden Entſcheidungen im
Fußball.
Um den Kampfſpielpokal haben ſich bekanntlich die Repräſentativ=
mannſchaften
aller ſieben Landesverbände des Deutſchen Fußballbundes
beworben. In der bereits vor längerer Zeit ausgetragenen Vorrunde
ſiegten Süd= über Mitteldeutſchland, Norddeutſchland über den Balten=
verband
und Südoſtdeutſchland überraſchend gegen Brandenburg. Süid=
Nord= und Sſidoſtdeutſchland qualifizierten ſich alſo für die Zwiſchen=
runde
um den Kampfſpielpokal, die am Samstag, den 3. Juli, in Rheydt
und Eſſen zum Austrag kommt. Zu den genannten Mannſchaften kommt
noch das in der Vorrunde ſpielfrei gebliebene Weſtdeutſchland. Die Aus=
lofung
der Gegner ergab folgendes Bild: Es ſpielen
in Eſſen: Süd= gegen Mitteldeutſchland,
in Rheydt: Weſt= gegen Südoſtdeutſchland.
Das wichſtigere der beiden Spiele iſt zweifelsohne das in Eſſen, da
man allgemein im Sieger dieſes Treffens auch den ausſichtsreichſten Be=
werber
um den Pokal ſieht. Der Bedeutung des Spieles entſpricht die
Sorgfalt, die man in beiden Landesverbänden auf die Auswahl der
Mannſchaften gelegt hat. Die Mannſchaften ſtehen wie folgt:
Süddeutſchland:
Stuhlfaut
(1. F. C. Nürnberg)
Kutterer
Müller
(Bayern=München) (Sp.Vg. Fürth
Schmidt Kalb oder Leinberger
Kraus oder Hagen
(1. FC. Nürnb.) (1. FC. N.) (Sp.Vg. Fürth) (Sp.Vg. Fürth) (1.FC.N.
Franz Seiderer Pöttinger Hofmann
Scherm
(Sp. Vg. Fürth)
(Bayern=München).
(ASV. Nürnberg)
Wolpers Harder Nommenſen Lange
Eſſer
(Holſtein, Kiel) (beide Hamburger S.=V.) (Altona 93) (Arminia Hann.)
Mahnke
Skuſſa
Lang
(Arm. Hannover) (Union Altona) (Hamburger S.=V.)
Riſſo
Müller
(Hamburger S.=V.) (Viktoria Hamburg)
Wentorf
Norddeutſchland: (FC. Altona 93)
Man ſieht, beide Landesverbände haben ihr ſtärkſtes Geſchütz auf=
gefahren
. Wenngleich wir auch die Elf des Nordens nicht unterſchätzen
wollen, ſo erſcheint uns doch die ſüddeutſche Mannſchaft nicht nur ein=
heitlicher
, ſondern auch mit den beſſeren Einzelkräften beſetzt.
Im zweiten Spiele zu Rheydt zwiſchen Weſt= und Südoſt=
deutſchland
muß der Weſten, der in der gleichen Aufſtellung antritt,
mit der er am Himmelfahrtstage den Siden im Freundſchaftsſpiel ſchlug,
als Favorit gelten. Allerdings wird auch der Weſten nicht ohne harten
Kampf zum Erfolg kommen, denn Südoſt iſt immerhin ein Gegner, der
nicht unterſchätzt werden darf. Dieſe Tatſache hat ja noch Berlin im
Vorrundenſpiel ,das es 1:4 verlor, erfahren müſſen.
Wenn die Dinge den von uns für wahrſcheinlich gehallenen Verlauf
nehmen, dann müßten alſo Süd= und Weſtdeutſchland am Sonntag im
Kölner Stadion das Endſpiel beſtreiten. Für dieſes große Treffen
iſt Süid unſer Tip.
Im übrigen gibt es im deutſchen Fußball=Lager am Sonntag weiter
nichts von Belang. Die Mehrzahl der Landesverbände ſchreibt ja auch
für den Monat Juli eine Ruhepauſe vor.
Leichtathletik
Mit größter Aufmerkſamkeit verfolgt die geſamte deutſche Sportwelt
den Verlauf der engliſchen Leichtathletik= Meiſterſchaf=
ten
, die am 2. und 3. Juli in Stamford Bridge bei London ſtattfinden,
da hier auch 11 deutſche Leichtathleten im Kampf mit den Beſten Europas
ſtehen. Die Deutſche Sportbehörde entſendet u. a. die Kurzſtreckenläufer
Corts=Stuttgart, Körnig=Breslau (2), Wege=Leipzig, Büchner=Magdeburg
und Schüller=Krefeld, die Mittelſtreckler Dr. Peltzer=Stettin, Stortz=Halle,
Krauſe=Stettin und Böcher=Köln, den Langſtreckenläufer Rätze= Lucken=
walde
, den Hrirdenmeiſter Troßbach und den Werfer Hoffmeiſter= Han=
nover
. Ein Erfolg deutſcher Leichtathleten in England würde für den
geſamten deutſchen Sport von außerordentlich großem Wert ſein, aber
ein Sieg wird in Stamford Bridge auch ſehr, ſehr ſchwer zu erringen
ſein. Vielleicht gelingt es doch wenigſtens, eine oder zwei engliſche
Meiſterſchaften nach Deutſchland zu bringen. Als ausſichtsreichſte Leute
können Corts, Körnig, Dr. Peltzer und Troßbach gelten; gute Platz=
chancen
hat u. a. Hoffmeiſter. Im Reich iſt der Betrieb am Sonntag
verhältnismäßig beſchränkt, da ja die großen leichtathletiſchen Kraft=
proben
der Kampfſpiele bevorſtehen,
Tennis.
Drei große Turniere ſtehen auf der Tagesordnung: Die All=
gemeinen
Turniere in Frankfurt a. M., Hamburg=
Uhlenhorſt und Magdeburg (Grün=Rot). Die ſtärkſte Beſetzung
weiſen die Turniere in Frankfurt und Uhlenhorſt auf, jedoch werden auch
die Ergebniſſe von Magdeburg erwähnenswert ſein. In Frankfurt
kommt u. a. auch die ſüddeutſche Meiſterſchaft im Herrendoppel zur
Durchführung.
Rudern.
Der Sonntag ſieht Regatten in Mannheim, Leipzig und
Stettin, das bedeutendſte ruderſportliche Ereignis iſt jedoch die
Kampfſpiel=Regatta auf dem Rhein bei Köln, an der 30 Ver=
eine
mit 56 Booten und 247 Ruderern teilnehmen. Dieſe Ziffern werden
zwar von manchen anderen Regatten des Sommers glatt in den Schatten
geſtellt, jedoch beſteht der Wert der Kampfſpiel=Regatta nicht in der
Ouantität, ſondern der Qualität der Teilnehmer. Die beſten Mannſchaf=
ten
des Reiches und des deutſchſprachigen Auslandes ſind am Start.
Süddeutſchland iſt u. a. durch Mainzer R.=V., Undine Offenbach, Ulmer
R.=C. Donau, Frankfurter R.=V. 65 und Binger R.=G. vertreten. Die
beſten Chancen, Kampfſpiel=Sieger zu werden, haben Mainzer R.=V.
Vierer ohne St. und evtl. auch Achter) und Altmeiſter Flinſch im Einer.
Motorſport.
Bei den Internationalen Motor=Räder=Rennen
in Kolberg ſtarten neben den beſten deutſchen Fahrern auch einige
erſtklaſſige Engländer. Es ſind auch einige Fabrikteams, ſo von
Mabeco, D.K.W., N.S.U., B.M.W., Ardie, Triumpf und Viktoria

gemeldet. Die Vereinigung Weſtdeutſcher A. C’8 beranſtaltet in der
Zeit vom 4. bis 7. Juli die Deutſche Dauerprüfungsfahrt
1926. Die Fahrt beſteht aus zwei Etappen, einer rechtsrheiniſchen
(557 Km.) mit einem Bergrennen Winterberg=Kahlenaſten (5.7.) und
einer linksrheiniſchen (580 Km.). In der Hauptſache ſtarten zwar durch=
weg
weſtdeutſche Fahrer, jedoch kommen auch aus den übrigen Landes=
verbänden
bekannte Sportsleute. So eine Fabrikmannſchaft von
Adler=Frankfurt und eine von Hanomag=Hannover mit Butenuth und
Martens.
adſport.
Bei den Bahurennen in Elberfeld gehen nicht weniger als
10 Dauerfahrer (u. a. Bauer, Krewer, Lewanow, Nefatti, Sawall,
Kuſchkow, Dederichs, Vermeer) an den Start. In Breslau be=
werben
ſich Möller, Wittig, Feja, Maronier, Bréau, und Paillard um
den Großen Preis von Europa (100 Km.). Saldow, Weiß,
Krupkat ſtarten in Plauen. Bahnrennen finden ferner noch in
Chemnitz und Mainz ſtatt. In Stettin kommen große
internationale Amateur=Rennen zur Durchführung. Am Grand
Prix de Paris nehmen auch eine Reihe deutſcher Amateure wie
Oßmella, Engels, Steffes, alle Köln und der Berliner O. Rütt teil.
Das größter Ereignis auf der Straße iſt der Große Opel=Preis
von Mitteldeutſchland der Vereinigung deutſcher Radſport=
verbände
. Das vorzüglich beſetzte Nennen gilt als Straßenmeiſterſchaft
der V.D.R. V. und führt über 234,6 Km. von Leipzig nach Meiningen,
wo der deutſche Radſport=Tag ſtattfindet. B.D.R.=Rennen ſind
Rund durch Württemberg (6185 Km.) und der Große
Adam=Opelpreis in Leipzig (240 Km.).
Die Tennisweltmeiſterſchaften in Wimbledon.
Kinſey und Borotra Endſpielkandidaten.
London, 1. Juli. Am Mittwoch erreichte der Beſuch in Wimble=
don
ſeinen Höhepunkt. Der Maſſenandrang war derart, daß die Polizei
eingreifen mußte, um ihn abzuwehren. Die geradezu beänſtigende Fülle
iſt mit 20= bis 25 000 Menſchen nicht zu hoch eingeſchätzt. Das Herren=
einzel
nähert ſich dem Ende. Die Vorſchlußrunde brachte die Treffen
Kinſeh-Brugnon und Borotra-Cochet. Kinſey hatte mit Brignon,
der eigentlich nur ein Doppelſpieler iſt, ungeheure Mühe. Drei Stun=
den
tobte in glühender Hitze der Kampf. Kinſey führte ſchon 6:4, 4:6,
6:3, als Brugnon den nächſten Satz 3:6 an ſich brachte. Im entſcheiden=
den
Satz hatte der Franzoſe bereits die Führung mit 7:5, wurde dann
durch eine Entſcheidung des Schiedsrichters nervös und verlor den Auf=
ſchlag
und das weitere Spiel, womit der Satz 7:9 und mit ihm das
Spiel verloren ging. Der Amerikaner ſtößt im Schlußſpiel auf Borotra,
der ſeinen Landsmann Cochet 2:6, 7:5, 2:6, 6:3, 7:5 ſchlug. Cochet
machte einen etwas ermüdeten Eindruck, während Borotra ſeine Hoch=
form
erreichte. Kinſey buchte einen zweiten Erfolg im Gemiſchten Dop=
pel
, wo er mit Miß Brown die Kombimation Senorita d’Alvarezvon
Kehrling 6:8, 6:4, 6:2 abfertigte. Die Schuld an der Niederlage trägt
von Kehrling, denn die Spanierin war übervagend.

Handball.

Sportverein 1898, e. V.
Nachdem nun die Fußballer in ihre alljährliche vierwöchige Ruhe=
pauſe
eingetreten ſind, iſt der Spielbetrieb der Sp.=Handballer am
Sonntag abenfalls nicht zu rege, zumal ein großer Teil der Spieler der
Süddeutſchen Meiſtermannſchaft ſich an den leichtathletiſchen Wettkämp=
fen
um die Bezirksmeiſterſchaft im Fyankfurter Stadion am Sonntag,
den 4. Juli, beteiligt. Da nun die Verbandsſpiele der Handballer am
Sonntag ebenfalls unterbrochen werden, dürfte das auf dem Stadion
hier vormittags 10 Uhr ſteigende Spiel der 1b=Jugend gegen die 1.
Schüler des S.V. 98 eine genußreiche Abwechſlung bieten. Gevade dieſer
Kampf dürfte äußerſt intereſſant verlaufen, da beide Mannnſchaften
ſchon wiederholt mit wechſelndem Erfolg gekämpft haben. Hieran an=
ſchließend
folgt ein nicht weniger intereſſantes Treffen der 2. Schüler
gegen 3. Schüler. Ein Frühſpaziergang auf das Stadion dürfte ſich
alſo lohnen. Zu bemerken iſt noch, daß im Verbandsſpiel am ver=
floſſenen
Samstag die 1. Mannnſchaft (2a) des Sp.V. der 1. Mann=
ſchaft
von Weiterſtadt 14:0! das Nachſehen gab.

Kraftſport.

Am kommenden Sonntag, den 4. Juli, tritt die Ringermannſchaft
des Athletik=Sportvereins Darmſtadt in Werſau dem Tabellenzweiten
der letzten Gaumannſchaftskämpfe zu einem Freundſchaftskampfe in
7 Klaſſen an. Dieſer Kampf iſt inſofern von Bedeutung, als er als
Gradmeſſer dienen kann für die im Herbſt beginnenden Gaukämpfe, bei
welchen ſich auch der Athletenklub Werſau beteiligt. Unſere Mann=
ſchaft
ſteht in folgender Beſetzung: Fliegengew. H. Marloff, Bantamgew.
Schnellbächer, Federgew. Röder, Leichtgew. J. Marloff, Leicht=Mittelgew.
Feldmann, Schwer=Mittelgew, Schwarz, Schwergewicht H. Weckbach.
Wer iſt Spitzenverband.
Der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen ſtellt in dieſer
Frage auf eine Beſchwerde in der Deutſchen Turnzeitung Nr. 48 feſt,
daß die Deutſche Turnerſchaft bei der Verteilung der Reichsmittel nicht
unter den Spitzenverbänden aufgeführt ſei, daß als Spitzenverband bzw.
als Dachverband nicht angeſehen werden kann, ein Verband, der ſelbſt
Leibesübungen treibt. Als Spitzenverband gelten nur ſolche Vereinigun=
gen
, die ihrerſeits deutſche Verbände zuſammenfaſſen und deren gemein=
ſame
Belange vertreten. Die Spitzen= bzw. Dachverbände betreiben nicht
Leibesübungen, ſondern fördern ſie nach allgeneinen Grundſätzen, die
ſich aus den Bedürfniſſen aller Verbände ergeben. Solcher Spitzen=
verbände
gibt es auf unſerem Gebiet nur zwei; den deutſchen Reichs=
ausſchuß
füir Leibesübungen und die Zentralkommiſſion für Arbeiterſport
und Körperpflege. Sie ſind bisher aus Reichsmitteln für die Erfüllung
ihrer Aufgaben unterſtützt worden, weil ihre Arbeitsleiſtung im öffent=
lichen
Intereſſe geſchieht. Man machte dadurch eine Unterſtützung durch
die ihnen angeſchloſſenen Verbände entbehrlich. Die ausübenden Ver=
bände
ſelbſt bilden eine Gruppe für ſich. Auch für ſie werden Reichsmittel
ausgegeben, und zwar werden ſie von Fall zu Fall für beſondere Auf=
gaben
unterſtützt. Dabei wird die Deutſche Turnerſchaft ihrer Bedeutung
gemäß berückſichtigt. Unerheblich für die Reichsunterſtützung iſt die Frage,
ob ein Verband einem Spitzenverbande angehört oder nicht, keineswegs
wird er allein deswegen bevorzugt, weil er aus einem Spitzenverband
ausgetreten iſt. Entſcheidend iſt vielmehr in jedem Falle die Bedeutung
des Verbandes und die Reichswichtigkeit des betreffenden Anlaſſes. Die
Deutſche Turnerſchaft als Spitzenverband anzuerkennen, wurde den Be=
griff
einfach aufheben. Sie iſt der größte, älteſte ausübende Verband
für Leibestibungen, ſteht aber in ihrem Verbandscharakter auf der gleichen
Grundlage wie der Deutſche Fußballbund, der Deutſche Schwimmverband
und ähnliche Leibesübungen treibende Verbände.

Schwimmen.

Schwimmwettkämpfe bes 2. Gauverbands im 9. Kreis D. T.
Am Sonntag, den 4. Juli, finden in Birkenau i. O. die Schwimm=
wettkämpfe
des 2. Gauverbandes im 9. Kreis D. T. ſtatt. Der 2. Gau=
verband
, der die Gaue Main=Rhein, Main=Speſſart, Odenwald und
Odenwald=Jahn umfaßt, birgt in ſich eine recht große Zahl Turner=
Schwimmabteilungen, insbeſondere aus Darmſtadt, Aſchaffenburg uſw.
Der größte Teil davon hat zahlreiche Meldungen zu den Schwimmwett=
kämpfen
abgegeben, die ſicherlich recht ſpannende Kämpfe ergeben wer=
den
. Die Wettkämpfe ſind ausgeſchrieben für Turner, Altersturner,
Turnerinnen und Jugendliche, und ſind alle vecht gut beſetzt. Insbeſon=
dere
iſt die Jugend ſtark beteiligt. Insgeſamt werden über 200 Teil=
nehmer
ſich in den Einzel= und Staffelſchwimmen gegenüberſtehen. In
Verbindung mit dem Gauverbandsſchwimmen führt der Odenwald=Jahn
ſein Gauſchwimmfeſt durch, und es dürften beide Veranſtaltungen ein
beſonderer Anziehungspunkt für die Vereine der Bergſtraße und des
Odenwaldes werden. Es iſt die erſte größere Veranſtaltung, die im
Birkenauer Bad ſtattfindet, und es wird ſich zeigen, inwieweit das Bad
allen Anforderungen entſpricht. Der Turnverein Birkenau hat ſich mit
der Herſtellung des Bades große Verdienſte erworben, die ſicherlich
auch weiter für ihn von großem Einfluß ſein werden. Die Wettkämpfe
beginnen vormittags 9 Uhr. Die Veranſtaltung wird umrahmt von
verſchiedenen Sondervorführungen ſeitens des Turnvereins Birkenau.
Weiter wird ein beſonderer Feſtzug und Empfang der auswärtigen
Gäſte die Wettkämpfe in jeder Beziehung verſchönern. Auch Waſſerball=
ſpiele
werden ſtattfinden. Alles in allem verſpricht dieſe turneriſche
Veranſtaltung einen ſchönen Verlauf zu nehmen.
B.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875.
Der 2. Gauverband des 9. Kreiſes der D. T., welcher die Gaue
Main=Rhein, Main=Speſſart, Odenwald und Odenwald=Jahngau um=
faßt
, ruft ſeine Turnerſchwimmer zum Verbandsſchwimmfeſt, das am
Sonnntag, den 4. Juli, in dem idylliſch gelegenen Birkenau mit ſeinem
herrlichen Schwimmbad abgehalten wird, auf den Plan. Es iſt ſehr er=
freulich
feſtſtellen zu könnnen, daß die Turnerſchwimmbewegung ſich
immer noch auf dem aufſteigenden Aſt befindet und immer weitere Kreiſe
zieht, nunmehr auch in Birkenau feſten Fuß gefaßt hat. Dank dem
dortigen rührigen Turnverein, deſſen Beſtrebungen es Birkenau zu ver=
danken
hat, ein muſtergültiges Schwimmbad für die dortigen Verhält=
niſſe
zu beſitzen. Die Meldungen zum diesjährigen Verbandsſchwimmem
ſind gegen alles Erwarten ſehr zahlreich eingegangen, und dürfte dig
Turngeſellſchaft Darmſtadt mit 30 Teilnehmern und Teilnehmerinnen in
der Spitzengruppe beteiligt ſein. Für die Teilnehmenden ſind nicht
weniger wie 67 Meldungen abgegeben worden, mithin werden in faſt
allen Wettkämpfen Vertreter, der Turngeſellſchaft am Start erſcheinen.
Die ſich in die Sonderklaſſe hinaufgearbeiteten Schwimmer können am
Verbandsſchwimmen nicht teilnehmen, was für die Turngeſellſchaft ein
Ausfall bedeutet. Hierfür ſind die Meldungen in den andren Stufen
der Turner ſowie Turnerinnnen und Jugendklaſſe zahlreicher erfolgt,
ein Beweis, daß es der rührigen Vorſchwimmerſchaft gelungen iſt, einem
Nachwuchs, dem nunmehr der Weg zu den höheren und oberen Klaſſen
ermöglicht iſt, heranzubilden. Wünſchen wir den Jüngeren die Erfolge,
welche bereits viele ihrer Verbandskollegen zu verzeichnen haben. Die
Abfahrt der Wettkämpfer, die bereits am Vormittag ſtarten, erfolgt mit
einem der Frühzüge. Diefenigen, welche an den Nachmittagskämpfen
teilnehmen ſowie Schlachtenbummler benutzen den Zug 11.48 Uhr ab
Hauptbahnhof. Sonntagskarte Weinheim.
In dem am Mittwoch im Darmſtädter Tagblatt veröffentlichten Ge=
meinderatsbericht
von Groß=Zimmern muß es entgegen anderer Mel=
dung
heißen: Bei der Eröffnung des Schwimmbades wirkte die
Schwimmabteilung der Turngeſellſchaft Darmſtadt mit.
M.
Waſſerball.
Zwiſchenrunde um die ſüddeutſche Meiſterſchaft.
Nachdem Jung=Deutſchland am vorigen Mittwoch durch ſeinen 5:1
Sieg gegen den Erſten Frankfurter Schwimmklub die Bezirksmeiſterſchaft
errungen hat, und zwar ohne Spielverluſt mit einem Geſamttorverhältnis
von 38:2, muß ſeine Ligamannſchaft ſchon am nächſten Sonntag hier
gegen den Karlsruher Schwimmverein in der Zwiſchenrunde um die
ſüddeutſche Waſſerballmeiſterſchaft antreten. Karlsruhe wurde ebenſo
wie Darmſtadt ſicherer Meiſter ſeines Bezirks, in dem außerdem noch
Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg ſpielen. Die Verbandsſpiele
der beiden Gegner im letzten Jahre endeten 0:0 unentſchieden in Karls=
ruhe
und mit einem knappen 3:2=Sieg in Darmſtadt. Gegenüber dem
Vorjahre haben beide Mannſchaften noch an Spielſtärke gewonnen, ſo daß
ein großer Kampf dieſer beiden gleichartigen Gegner zu erwarten iſt.
Jung=Deutſchland hat ſich techniſch weſentlich verbeſſert, ſo daß jetzt nicht
mehr nur die Schnelligkeit den Ausſchlag gibt, während Karlsruhe durch
den bekannten Mittelſtürmer Bierhalter, der in der ſpaniſchen Meiſter=
mannſchaft
Barcelona ſpielte, verſtärkt iſt. Leider wird Darmſtadt nicht
komplett antreten können, denn der rechte Verteidiger wird in den näch=
ſten
Tagen Deutſchland verlaſſen. Eine Vorausſage für den Ausgang
des Spieles iſt ſehr ſchwer, doch gebem wir Darmſtadt ein kleines Plus
wegen des eigenen Platzes, auf dem ebenſo wie am Mittwoch ein zahl=
reiches
Publikum die einheimiſche Mannſchaft zu einem Siege anfeuern
wird. Das Spiel findet Sonntag, vormittags 11 Uhr, auf der Kampf=
bahn
am Woog ſtatt. Die Eintrittspreiſe ſind wieder volkstümlich ( Er=
wachſene
30 Pf., Schüler und Erwerbsloſe die Hälfte.)
Verbandsſportfeſi des 2. Gauverbandes 9. Kreis der O.T.
Reges ſportliches Leben, herrſcht am Sonntag, den 4. Juli, inner=
halb
des 2. Gauverbandes. Die Schwimmer des Verbandes geben ſich
in Birkenau ein Stelldichein und die Volksturner (Leichtathleten) treten
zum Verbandsſportfeſt auf dem Sportplatz der Techn. Hochſchule zum
Wettkampf an. Den Meldungen nach zu urteilen ſind ſpannende Kämpfe
zu erwarten. Eine Vorausſage zu üben, dürfte nicht am Platze ſein, da
teils, neue Kräfte auf dem Plan erſcheinen, die den bisherigen Leiſtun=
gen
nach zu urteilen, Ueberraſchungen im Turnerlager bringen können.
Kein Sportsfreund dürfte es verſäumen, die Turnerſportler in ihrer
vielſeitigen Ausbildung zu ſchauen, und dürften die Beſucher der Ver=
anſtaltung
, die vormittags ½9 Uhr, nachmittags ½3 Uhr beginnt, voll
und ganz auf ihre Rechnung kommen. Ein Beſuch iſt dringend
empfohlen.
I.
Fußball.
Frankfurt=Oberrad Spielvereinigung 1921 Darmſtadt.
Die Spielvereinigung hat ſich für morgen nachmittag ½4 Uhr zu
einem Freundſchaftsſviele Gäſte aus der Mainmetropole Frankfurt ver=
ſchrieben
. Die Gäſte ſind bekannt als eine äußerſt ſpielſtarke Mannſchaft,
die bei den diesjährigen Frühjahrsſpielen ſich einen Spitzenplatz in der
Tabelle ſichern konnten. Darmſtadt tritt zu dieſem Spiel ohne des öfteren
bewährte Kräfte an, doch dürften durch verſchiedene Neuaufnahmen die
entſtandenen Lücken vollwertig ausgeftillt ſein. Ein ſpannendes Treffen
ſteht zu erwarten. Vor dieſem Spiel ſtehen ſich die 2. Mannſchaften
beider Vereine gegenüber. Am Vormittag wird die neu zuſammengeſtellte
1. Jugendmannſchaft ihre Kräfte mit der Jugendmannſchaft von
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Börſe und Geidmarft.

Wenn man die Kursbewegung an der Börſe beobachtet, er=
hält
man den Eindruck, als wenn Deutſchland bereits wieder
mitten in einer Aufſchwungperiode ſich befände, während man
doch höchſtens von Anzeichen einer ſehr langſam fortſchreitenden
Beſſerung ſprechen kann. Allerdings lehrt die Erfahrung aus
früheren Jahrzehnten, daß die Börſe dem Wirtſchaftsleben ſtets
voranging, und ſo darf man vielleicht auch in der jetzigen Bewe=
gung
den Anfang eines wirklichen Aufſchwunges ſehen. Ob nicht
allerdings doch im Verhältnis der zu erwartenden Rendite heute
ſchon manche Papiere überwertet werden, ſcheint nicht ganz von
der Hand zu weiſen zu ſein. Das Ungeſunde an der jetzigen Be=
wegung
liegt doch wohl in der Konzentration des Intereſſes auf
die Terminmärkte. Zwar ſind in der letzten Zeit auch die variab=
len
Märkte etwas gefolgt, am Kaſſamarkt war bisher jedoch die
Belebung nur ſehr ſporadiſch, und es bedarf keines Zweifels, daß
am Ertrage gemeſſen viele guten Kaſſapapiere ebenſo ſehr ver=
nachläſſigt
ſind, wie Terminpapiere allzuſehr in den Vordergrund
gerückt ſind. Wenn man zum Beiſpiel die Bewegung der letzten
Tage in einzelnen oberſchleſiſchen Werten betrachtet, an Werten,
die auf Jahre hinaus zur Dividendenloſigkeit verurteilt ſind, ſo
erſcheint ein tüchtig Teil Skepſis doch am Platze. Man führt dieſe
Bewegung allerdings zurück auf Verhandlungen, die mit den
Vereinigten Stahlwerken zwecks Angliederung geführt werden
ſollen. Dieſe Gerüchte haben aber von autoritativer Seite aus
noch keinerlei Beſtätigung gefunden, ſie ſind im Gegenteil bereits
verſchiedentlich dementiert worden, und ein plauſibler Grund für
die Vereinigten Stahlwerke, ſich mit den oberſchleſiſchen Montan=
werken
zu belaſten, iſt einſtweilen noch nicht erſichtlich. Beſten=
falls
wird es ſich nur darum handeln, das eine oder andere Werk
der Eiſenerzeugung, das zu dem oberſchleſiſchen Konzern gehört,
aus dieſem herauszunehmen und den Vereinigten Stahlwerken
anzugliedern. Vom techniſchen Geſichtspunkte aus geſehen birgt
die derzeitige Bewegung ſicherlich leicht große Gefahren eines
Rückſchlages. Bekanntlich hat ſich in der letzten Zeit die Depo=
ſiten
= und Provinzkundſchaft erheblich an der Börſenſpekulation
beteiligt, und dadurch iſt das Material vielfach in ſchwächere
Hände gelangt, die einen Rückſchlag nicht durchzuhalten vermögen.
Es fehlt auch zurzeit völlig an der Kontremine, da naturgemäß
die Baiſſe=Spekulation zurzeit ausgeſchaltet iſt. Deckungskäufe,
die an den Terminmärkten geeignet ſind, Rückſchläge zu mildern,
würden alſo kaum in Betracht kommen. Bekannt iſt auch, daß von
gewiſſer Großbankſeite die derzeitige Bewegung ſtark unterſtützt
worden iſt, um der in der nächſten Woche aufzulegenden Anleihe
des Montan=Truſtes wie auch der beabſichtigten Einführung eines
Poſtens Aktien der Vereinigten Stahlwerke die Wege zu ebnen.
Wenn dieſe beiden Ziele erreicht ſind, könnte von dieſer Seite aus
ſehr leicht der Markt ſich ſelbſt überlaſſen werden. Wenn alſo
einmal Momente eintreten, die eine Baiſſe veranlaſſen könnten,
ſo beſteht die Gefahr, daß dieſe ſehr ſtarke Ausmaße annimmt.
Alles in allem iſt daher außerordentliche Vorſicht am Platze. Die
Gefahr, daß von ſeiten des Auslandes in ſtärkerem Maße Mate=
rial
an den Markt kommt, ſcheint allerdings nach der neuerlichen
Rückwärtsbewegung des franzöſiſchen Franken zunächſt nicht ſehr
groß, eher dürften die Kapitalfluchtkäufe erneut einſetzen.
Wider Erwarten hat der Geldmarkt am Ultimo doch größere
Anſpannnug erfahren. Dies dürfte allerdings in erſter Linie
darauf zurückzuführen ſein, daß die Großbanken einige Tage als
Geldgeber überhaupt nicht am Markte waren, daß ſie im Gegen=
teil
Privatdiskonten anboten, augenſcheinlich, um am Stichtage
der Zweimonatsbilanzen große Flüſſigkeit zu zeigen. Wenn auch
bisher die Geldmarktſätze noch nicht nachgelaſſen haben, ſo liegen
doch Anzeichen dafür vor, daß bereits in der allernächſten Zeit
die alte Flüſſigkeit wieder eintritt. Auch die bevorſtehende Auf=
lage
der Stahltruſtanleihe wird hierin nichts ändern, denn ver=
mutlich
dient ihr Gegenwert in der Hauptſache zur Ablöſung
bereits gegebenen Bankkredits.

gewinnen. Nach anfänglich ſehr ſtarken Umſätzen wurden J.=G. zum
erſten Kurs 4½ Prozent über der geſtrigen Abendbörſe feſtgeſetzt, nach=
dem
ſie inzwiſchen wieder 2 Prozent ihres Anfangsgewinnes verloren
hatten. Von Elektrowerten waren A. E.G. 4 Proz., Schuckert 3 Proz.
und Licht und Kraft 2½ Proz, gebeſſert. Die vom heimiſchen Publi=
kum
bevorzugten lokalen Maſchinenfabriks= und Motorenaktien lagen
dagegen durchweg 1 bis 2 Prozent ſchwächer. Im Freiverkehr war die
Tendenz unverändert: Becker=Stahl 21., Benz 85., Brown=Boveri
130., Entrepriſe 7., Growag 60. Ufa 38,50 und Unterfranken
85.50. Auch auf dem Rentenmarkt war das Geſchäft wieder lebhafter
und feſter. Kriegsanleihen ſtiegen wieder auf 0.467½, während tür=
kiſche
Renten aus den bekannten Gründen weiter anzogen. Im wei=
teren
Verlauf blieb die Tendenz ſchwankend, die erſten Kurſe konnten
aber durchweg behauptet bleiben. Auf dem Nentenmarkt ſtellte ſich
ſpäter auch große Nachfrage nach rumäniſchen Anleihen ein. Beſonders
Goldrumänen von 1923 waren ſtark verlangt und faſt 2 Prozent höher.
Die Börſe, ſchloß in recht zuverſichtlicher Haltung. Unter anderem
tauchte ſchließlich auch noch die Verſion auf, daß der Stahlverein für
die bevorſtehende Emmiſſion der ſiebenprozentigen Anleihe gutes Bör=
ſenwetter
zu machen verſuche. Geld iſt feſter. Tägliches Geld 7 Proz.

Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 2. Juli.
Durch die hoffnungsvollere Beurteilung der innerpolitiſchen Lage und
die Erwartung, daß die befürchtete Reichstagsauflöſung vermieden
werden kann, war ein weſentlicher Grund beſeitigt, der zu dem geſt=
rigen
empfindlichen Rückſchlag Veranlaſſung gegeben hat. Da außer=
dem
, wie mit Beſtimmtheit behauptet wurde, wofür aber eine Beſtä=
tigung
nicht zu erlangen war, ſtarke Auslandskäufe vorhanden waren,
und auch die Erwerbungen der Induſtrie=Intereſſenten neu einſetzten,
verſuchte die Spekulation die geſtern verkaufte Ware zurückzuerwerben
und, ſoweit ſie Leerverkäufe vorgenommen hatte, dieſe zu decken. Die
Folge davon war eine bemerkenswert feſte Haltung der Börſe, wobei bei
einzelnen Papieren der ganze, bei andern ein Teil des geſtrigen Ver=
luſtes
, wieder hereingebracht wurde. Namentlich am Montanmarkt
machten, ſich die Erholungen, die im Durchſchnitt 1 bis 3 Prozent,
mehrfach auch 4 und 5 Prozent und vereinzelt darüber betrugen, ſpäter
bei den Werten der Rhein=Elbe=Union=Grupße bemerkbar, ſo daß
Bochumer Gußſtahl und Gelſenkirchener 8 bis 10, ferner Riebeck Mon=
tan
8 Prozent gewinnen konnten. Schultheiß=Patzenhofer mit 7 Proz.
Erhöhung. Riedel infolge einer Spezialhauſſe, ohne beſonders
erkennbare Gründe, 14 Prozent höher zu nennen. Auch Kaliwerte,
Waggon=Aktien, chem. und Elektrizitätswerte, ſowie Maſchinenfabriken
und Metallwerte erfuhren die vorſtehend genannten Beſſerungen. Von
Bankaktien waren die meiſten 1 bis 2 Prozent, Darmſtädter u. Natio=
nalbank
über 4 Prozent erholt. Schiffahrtsaktien beſſerten ſich eben=
falls
1 bis 2 Prozent, Hanſa aber um 4 Prozent. Das Geſchäft war
namentlich zu Beginn recht lebhaft, dann wurde es ruhiger. Jeden=
falls
haben die unvermittelten, ſtarken Schwankungen in Börſenkreiſen
ein gewiſſes Gefühl der Unſicherheit hervorgerufen. Am Rentenmarkt
erhielt ſich das Kaufintereſſe für Kriegsanleihe. Von ausländiſchen
Nenten lagen alle türkiſchen und zumeiſt auch mexikaniſchen Renten recht
feſt. In deutſchen Anleihen hat ſich, wie bisher, wenig verändert.
Vorkriegspfandbriefe waren teilweiſe etwas ſchwächer. Am Geldmarkte
hat die Nachfrage etwas nachgelaſſen und die Zurückflüſſe beginnen
allmählich einzuſetzen. Tagesgeld bedang 6 bis 7½ Prozent. Am
Deviſenmarkt machte im Einklang mit der abermaligen internationalen
Verſchlechterung der Frankenwährungen die Abſchwächung für Brüſſel
uind Paris um 28, bzw. 11 Pfg. Fortſchritte. Auch Italien war 21 Pfg.
niedriger. Im weiteren Verlauf wurde die Tendenz unſicher. Die
Spekulation ſchritt zu Gewinnrealifationen, in deren Folge faſt alle
Kurſe zurückgingen. Privatdiskont, kurze Sicht 42/s Proz., lange 4½
Prozent. Zum Schluß geſtaltete ſich die Tendenz unter Führung einiger
Spezialwerte freundlicher. Lebhaft waren Bankaktien geſucht.
2. 7.
1. 7. 2. 7.
Aſchaffb. Zellſtoff
109. 110. bemoor Zement
1170. 1171.
Augsb.=Nürnb. Maſch./ 97. 1 94.875/Hirſch Kupfer
111.- 1111.-
Jamag=Meguin ..
48.5 44,75 böſch Eiſen
H26.5 125.75
Hohenlohe Werke
Verl. E. W. Vorzug.
18.375/ 18.
Verlin. KarlsruheInd./ 86.25 88.25 Kahla Porzellan
89.75 88.
Braunkohlen=Brikettsſ 131. 130. Lindes Eismaſch.
149. 1145.
55.5 55.75 Lingel Schuh
Bremer Vulkan. . .
43. 43.
Bremer Wolle.
115. 1115. Linke u. Hofmann
80.5 76.
Deutſch.=Atlant. Tel.
65-5 12. Loewe u. C.
173. 1175.
Deutſche Maſchinen / 103. 103. NC. Lorenz
H114. 1107.
13.5 12.87-/Ndl. Kohle.
Deutſch.=Nied. Tel.
139.75 135. 5

Die deutſche Abteilung der
Baſſer Ausſtellung.

Baſel. Wohl zum erſten Male ſeit Kriegsende iſt Deutſchland
auf einer internationalen Ausſtellung in ganz offizieller Form vertre=
ten
, und dieſer Auftakt zu Deutſchlands Mitwirkung bei internationalen
Wettbewerben iſt gleich in einer ungemein würdigen und durch den Wert
der Darbietungen auffallenden Weiſe geſchehen.
Die Internationale Ausſtellung für Binnenſchiffahrt und Waſſer=
kraftnutzung
, die geſtern eröffnet wurde, trägt ein ernſtes, fachwiſſen=
ſchaftliches
Geſicht. Sie iſt in den Räumen der Baſler Muſtermeſſe
untergebracht, und außerdem in einer anſchließenden großen techniſchen
Halle. Räumlich hat Deutſchland bei weitem am umfangreichſten aus=
geſtellt
, es dürfte darin ſogar das Heimatland der Ausſtellung, die
Schweiz, übertreffen. Darüber hinaus wirkt auch die Deutſche Abtei=
lung
durch ihre Form und ihren Inhalt. Der Reichskommiſſar, Ober=
bürgermeiſter
Dr. Landmann, hat mit ſeinen beiden Hauptmitarbeitern,
dem Direktor der Frankfurter Meſſe Dipl.=Ing. Otto Ernſt Sutter und
dem Regierungsrat Schütz, keine Mühe geſcheut, alle in Frage kommen=
den
Reichs= und einzelſtaatlichen Behörden, ſowie alle entſprechenden
Firmen ſür den Ausſtellungsgedanken zu intereſſieren.
Betritt man die Halle I der Ausſtellung, ſo findet man die rechte
Hälfte völlig mit der offiziellen deutſchen Ausſtellung angefüllt, und
ebenſo ein Drittel der Halle II, während nahezu die Hälfte der Halle III
von den Ständen deutſcher Einzelausſteller (Städte, Behörden, Inſtitute
und Firmen) angefüllt iſt. Endlich wird in der großen Maſchinen=
halle
IV ein Viertel des Raumes von deutſchen Erzeugniſſen bedeckt.
Darunter findet man die größten Waſſerkraftanlagen, die überhaupt zu
ſehen ſind, nämlich die Turbinen der Firma J. M. Voith in Heiden=
heim
. Neben ihnen ſind die Induſtriefirmen Krupp, Thyſſen, Maſchinen=
fabrik
Augsburg=Nürnberg, Motorenfabrik Deutz, Auguſt Klönne,
Schmidtſche Heißdampf G. m. b. H., Mannesmannröhren=Werke, Deutſch=
Luxemburgiſche Bergwerks= und Hütten A. G., Elektrizitäts=Geſellſchaft
vörm. Lahmeyer, Bopp u. Reuther, Wuppermann, Menck u. Hambrock,
Preß= und Walzwerk Reißholz, Stock u. Co., Pahlſche Gummi= und
Aſbeſt G. m. b. H. und Zak in Hanau, ſowie die Hausleben Verſiche=
rungs
A.G. Berlin vertreten. In der Halle III ſind in Einzelkofen
intereſſante Darſtellungen aller wichtigen Hafenplätze mit ihren Waſſer=
bauanlagen
; daneben Ausſtellungsſtände der Firmen Franz Haniel
u. Co., Harpener Bergbau, Hapag, Siemens Bau=Union, Ruthof Mainz,
Dr.=Ing. Ludin=Charlottenburg und Rheiniſch=Weſtf. Kohlenſyndikat
untergebracht.
Iſt für dieſe Einzel=Ausſtellung deutſcher Unternehmungen und
öfentlicher Körperſchaften das deutſche Kommiſſariat nur unmittelbar
verantwortlich, ſo gibt dieſes in Halle I und III einen vortrefflichen
Geſamtüberblick des deutſchen Binnenſchiffahrtsweſens auf der einen und
der Waſſerkraftnutzung auf der anderen Seite, wie ſie in dieſer Voll=
ſtändigkeit
und intereſſanten Anſchaulichkeit wohl noch nirgendwo zu
ſehen war. Es ſind Maſchinen, Modelle, große plaſtiſche Darſtellungen
von Schleuſen= und Hafenanlagen, Karten und Statiſtiken zu ſehen, die
die Ausnutzung des Waſſers ſowohl nach der verkehrstechniſchen als auch
nach der krafterhniſchen Seite hin illuſtrieren. Dazu haben die wiſſen=
ſchaftlichen
und Verſuchsanſtalten Modelle, Pläne und Lichtbilder der
verſchiedenſten Art gezeigt, um auch weitere Kreiſe mit ihrer Arbeits=
weiſe
vertraut zu machen. Zu all dieſen, techniſch und wiſſenſchaftlich
ungemein wertvollen Darbietungen kommt noch, wie ſchon erwähnt, die
äußerſt geſchickte Raumgeſtaltung der ganzen Gruppen, für die wohl
neben dem auf dem Ausſtellungsgebiet bekannten Direktor Sutter auch
noch der Frankfurter Stadtbaudirektor Prof. Elſäſſer verantwortlich iſt.

Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 2. Juli.

Die mit Beginn dieſer Woche an der Börſe ſich eingeſtellten
großen Schwankungen hielten an. Nachdem geſtern auf Realiſationen

Kurseinbußen bis zu 10 Prozent und noch darüber hinaus eingetreten
waren konnten heute umgekehrt Kursbeſſerungen bis zu 10 Prozent
erreicht werden. Die in der innerpolitiſchen Lage eingetretene Ver=
ſchlechterung
und die drohende Reichstagsauflöſung ſind Dinge, die von
der Börſe gegenwärtig nicht im mindeſten beachtet werden. Die
ſchwache Haltung des franzöſiſchen Franken hatte heute aber wieder
neue Kapitalfluchtskäufe beſonders für lothringiſche Rechnung zur
Folge. Das anfänglich langſame Anziehen der Kurſe veranlaßte auch
ſchnell zu Deckungen ſeitens der Spekulation, ſo daß im weiteren Ver=
lauf
die Kurſe ſprunghaft anzogen. Am lebhafteſten war die Umſatz=
tätigkeit
wieder auf dem Montanmarkt. Beſonders Deutſch= Luxem=
burger
und Gelſenbirchen mit einer Kursſteigerung von 10 bzw. 11 Proz.
und ſpäter auch Rheinſtahl und Phönix mit Kursbeſſerungen von 4 bzw.
3 Prozent wurden von der Arbitrage in großen Poſten aus dem Markt
genommen. Banken waren weniger lebhaft im Handel, ebenſo die
Schiffahrtswerte, doch konnten auch dieſe beiden Gruppen 1 bis 2 Proz.

Deutſche Erdöl ...."
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel. . .
Elektr. Lieferung. . .
J. G. Farben .....
R. Friſter .......
Gaggenau Vorz.. .
Gelſenk. Gußſtahl ..
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen ..
Han. Maſch. Egeſt. . .
Hanſa Dampſchf. . .

136. 1140. MNordd. Gummi 99. Orenſtein. 100. 122. 122.5 Rathgeber W 54. 81.75 79.5 Rombacher Hütten 28.5 123.5 123. Roſitzer Zucker 64.75 136. 136. Rütgerswerke 109. 249. 249.25 Sachſenwer 87. 47.5 51. Sächſ. Gußſtahl 87. 53.5 52. Siemens Glas 120.57 26.5 25. Ver. Lauſitzer Glas.. 106.85 164. 160.75 Volkſtedter Porzell. 43. 143. 141.25 Weſtf. E. Langendreer 70. 72. 71.5 70. Wittener Gußſtahl". 68. 141. 145. Wanderer=Werke. .. . 150.5

100.
56.875
28.125
65.
107.75
85.
90.
118.
106.
41.
63.
146.

Deviſenmarkt.

Amſterdam=R
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Oslo ......."
Kopenhagen.
Stockholm . .
Helſingfors ..
Italien ....."
London. . . . .
New=York. .
Paris. . . . .
Schweiz.
Spanien .....!

Geld
168.5-
1.681
1.52
9217
111.23

Brie
6894
1.83
111
92. 41
11.50

112.54112.8.
10.55/ 10.5
15.11 15.11
20. 4i320.487
4.195/ 4.20

11.43
31.16
H.85

11 41
B1.36
68 äu

2. 7.
Geld

19
11.335
111.21

Brie‟
168.9
92.u3/ 92.27Japan . . . . . ."

112.46/112.74 Bulgarien..
10.545/10.58

14.90
20.410

67.27

1.63 /Prag ........
11.375/Budapeſt. . . ..
11.79 Rio de Janeiro
Belgrad.
14.94/Konſtantinopel.
29.462 Liſſabon ......"
4.195/ 4.205/Danzig ..
11.32/ 11.36Athen ..."
21.18/ 81.331Kanada .
67.43Uruguan.

1. 7. * Geld Brief Geld 59.30 59.74 59.33 12.421 12.461 12.171 5.5 5.39 5.875 1.970 1.374 1.572 3.660 2.66 0.681 3.035 3 045 3.035 743 7.451 7.732 2.245 2. 25: 2.26 21.405 21.4551 21.375 81.03 81.281 81.10 5.79 5.21 5.19 4139 1.209 1.199 1175 4 185 4.175

7.
Brie
59.77
12.461
5.895
1.976
0.662
3.075
7.452
2.77
21.725
81.30
52
1263
4.185

Bevorſtehende Gründung der Finanzierungsgeſellſchaft für Liefe=
rungen
nach Rußland. Vom Reichsverband der Deutſchen Induſtrie
wird mitgeteilt: Nachdem der zuſrändige Präſidial= und Vorſtandsbeirat
des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie ſich für die Gründung
einer beſonderen Geſellſchaft zur Durchführung der Finanzierung der
unter die Ausfallbürgſchaft des Reiches und der Länder fallenden Lie=
ferungen
nach Rußland ausgeſprochen hatte, fand im Reichsverband der
Deutſchen Induſtrie eine Beſprechung mit den leitenden Perſönlichkeiten
einer Anzahl am ruſſiſchen Geſchäft beſonders intereſſierter Induſtrie=
firmen
ſtatt. Dabei waren große, mittlere und kleine Werke der haupt=
ſächlichſt
beteiligten Induſtriezweige und Induſtriegebiete vertreten. In
der Sitzung wurde die Gründung einer Geſellſchaft, an der ſich möglichſt
viele der in Frage kommenden Lieferanten beteiligen ſollen, als not=
wondig
anerkannt. Die Geſellſchaft ſoll das ausführende Organ für die
Finanztransaktionen ſein, die mit den unter die öffentliche Ausfallbürg=
ſchaft
fallenden Ruſſengeſchäfte verbunden ſind, ſowie der Mittler zwi=
ſchen
der Induſtrie und dem Bankenkonſortium, das gleichfalls in der
Sitzung vertreten war. Die Gründung der Geſellſchaft wird in kür=
zeſter
Zeit erfolgen. Es iſt Vorſorge getroffen, daß die Aktien in mög=
lichſt
weite Kreiſe der Lieferfirmen gelangen.
Zum Krach der Zentralbank deutſcher Sparkaſſen in Wien. Die
öſterreichiſche Regierung hat ſich entſchloſſen, die Sanierung der Zen=
tralbank
deutſcher Sparkaſſen in die Hand zu nehmen und für dia
Sicherheit der Einleger offiziell zu garantieren, um dem befürchteten
Ruin der Einleger zu begegnen. Der Neuen Freien Preſſe zu=
folge
, nehmen die Verhandlungen der Zentralbank mit der Berliner
Girozentrale, unter Patronanz der öſterreichiſchen Regierung, ihren
Fortgang. Die Verhandlungen bezwecken nicht eine Krediterteilung an
die Zentralbank der deutſchen Sparkaſſen, ſondern es ſteht im weſent=
lichen
eine Uebernahme von Aktien der Zentralbank durch die Deutſche
Girozentrale in Kombination.

Unzuverläfſige Firmen im Auslande. Ueber Firmen in Caleutta,
Bucaramanga, Habana, London, Caſtania, Zagreb, Kowno, Nijmwegen,
Ymuiden, Venlo, Bialyſtok, Baſel, Oderberg, Stambul, Budapeſt ſind
der Induſtrie= und Handelskammer vertrauliche Nachrichten zugegangen.
Handelsgerichtlich eingetragene Firmen erhalten auf ſchriftliche Anfrage
ſchriftliche Auskunft.

Staatspapiere
)Deutſche

5% Reichsanleihe
4% Reichsanleihe
3½½
8%
Dollar=Schatzanw.
K.=Schatzanw. 23
K.=Schatzanw. 24
4½½ TVundV R.
Schatz.
4½%VI.-HX.
4% D. Schutzgb. .
Sparprämienanl.
4¾ Preuß. Konſ...
8½%
3%
4%Baden alt ...
3½%
82
1896
42 Bahern ....."
8½½=
.
3%
.
8-16% Heſſ. unt. 28
40
3½% .."
49 Württ, alte .

b) Sonſtige,
europäiſche

2 Bo8. E.B 1914
4%L.Inv. 1914
1898
4½
½% 1902 .

4%

5 % Bulg. Tabak

4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913
* X4Oſ. Schat 14

0.457

0.405
0.53

4% Oſt. Goldr.
41/6% Silberr.
4% einh. R.(kon.)

3% Port. (Spz.) III

5% Rum. am. R.03
4½½ Gold. 13
am. konv
48 am.05

5.11
0.25

42 Türk. (Adm./0*
(Bagd.) I
(Bagd.)II
4% 1911 Zoll.

0.422

0.38

0.39
0.38
0.38

3.4
3.25

4½% Ung. St. 1913

4½% St. 1914
Goldr.
4
St. 10
Kronr.
Eiſ. Tor.
Außereuro-
päiſche

5% Mex am. inn.
5% äuß. 99
4½ Gold. 04
3% konſ inn.
4½% Irrigat.
5% Tamaulipas ..

Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

6% Doll. Gold. 1932
6% 30.0.1933
% Frt.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr. R.1.
8% Frkf. Hyp.=Bk.=
Reihe 2
3%Fkf. Pfandbr. B.
Gold Reihe 2
Em 8

3.10

5.55
14.25
3.3

2
15.95
137o

15.9

7.95
17.5
1.6

5% Neck.AG. Gld2:
8% Pfälz.=Hyp.=Bk.
24
8% Rh.=Hyp. Gb.24
5% Rhein=Main=
Donau.. Gold 23

97
96.5

76
38.5

Ohne Zins=
berechnung

6% Bd.=Bd.=Hz. 23
5% Bdw. Kohl. 2:
5% Fr. Pf. Bk. G. I
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
2:
5% Roggen 23
6% Mannh. Stadt=
Kohl ... . . . . . 23
6½ Offenb. Holz..
5%0 Pfälziſche=Hpp.
Br. Gld 24
5% Pr. Kaliw..
50 Pr. Roggenw.
50 Rh. H. B. 6d. 24
5% Sächſ. Brk. 23.
50 Roggenw.23
5% Südd. Feſt=B. G

Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb.
Bayr Handelsb.
Bayr. Hyp. u. Wech
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Meining. Hyp.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Pf.br.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Südd. Bodenkr. .
Württ. Hyp.=B...

97.5
97.25

Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel".
Naſſau. Ldsb. . .

16.50
13
2.10

3.25
5.8

Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ..
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
5% Oſt. Südb. (L.)
2,6%0 Alte
2,6% Neue
4% Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. 9. E..
3%Oſt. 1885
3%Oſt. Erg. Net
4% Rud. Silber..
4% Rud. Salzkg.)
4½% Anat., S.1
4½¾Anat., S. II
4½% Anat., S.III
% Salon. Monaſt.
9 Tehuantepee.
4½½

16.8

11.67
13.5
10.53
9.5.
2.2

Bank=Aktien

10.45
11.70
11.5

Allg. D.=Credit. ..
Bad. Bk. .... . . . .
Bk f. Brauind. . . . .
Barmer Bankv. ..
Bay. Hyp.=.Wch
Berl. Handelsgeſ...
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Meir
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch. . . .
Dresdener Bk... . .
Frankf. Br. ...."

7.2
8.25
6.65

8.85

17.75

18.5
16.3

26.6

107.75
143
158
106

172.7:
122½,
171
152.5
99
13
84.25
44
128.5
150

Frkf. Hyp.=Bk. . ..
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Gotha Grundkr. Bk.
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Oſterr. Creditanſt.
Pfälz. Hyp.=Bk...
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbr.
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. Disc.=Geſ.
Wiener Bankvere

Bergwerks=Akt
Berzelius
Bochum. Ber
Buderus.
Dt. Luxembu
Eſchw. Ber
Gelſenkirch. Bgw...
Harp Bergb..
Ilſe Bergb.
Genußſchein.
Kali=Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln
Klöcknerwerke.
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder
Oberbedarf".
Obſchleſ. Eiſ. (Caro)
Otavi=Ant
Phönix=Bergb. ...
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw.. . .
Rombach. Hütte.
A. Riebeck Montan
Tellus Bgb.
Ver Laurahütte. .

Induſtrie=Akt.

Eichbaum(Mannh.)
Henninger
Löwenbr.=Mänchen

103

116.74
118
7.5
103

114
113
118
5.25

45.
143.
93
143

165
145.5
137.5
100
141
170
155
11=
125
110.75
74.1
8o4.
33.5
116.5
174
147.5
28.8
150
73
56.2

63

Mainz, Aktienbr.
Schöfferhof (Bind.)/218
Schwarz=Storchen 1116
Werger .
.... 128

Akkum. Berlin.. .
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleyer
A. E. G. Stamm
6%A. E. G. Vzg.4
5% A. E. G. Vzg. B.
Amme Gieſecke
Aſchaff. Zellſtoff
Badenia (Weinh.)
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw
Bamag=Meguin
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El.
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol
Cement Heidelb. ..!
Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr.
Ehem Abert. . ...
Chem. Brockh.. ...
Chem. Milch ..."
Daimler Motoren.
Dr. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl
D. G. u. Silb. Scheid.
Dingler Maſch.
Dresd. Schnellpr.
Dürrkopp.
Dürr. Natingen
Dyckerhoff & B.
Eiſenw Kaiſersl..
Eiſenw L. Meyer.
El. Lieferung.
El. Licht= u. Kraft
Elſ. Bad Wolle.
Emag.

Email. Ulrich ..
Enzinger Werke. .

35

80
144
79.25
95.5
113.5

105
30
46.75
46
45

Ri
53.5
107.7
114

83

37.75
78

Eßlinger Maſch:.
Ettlinger Spinn.. .
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. F. G.
Felten & Guilleau
Feinmech. (Jetter
Feiſt, Sekt.
Frankfurter Gas,
Frankfurter Hof.
Frkf.=M. Pok u. W.
Fuchs Waggon.
Geiling & Cie.
Germania Linol..
Gelſenk. Gußſt. .
Goldſchmidt, Th..
Gotha Waggon ..
Greffenius
Gritzner. Maſch..
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkf.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen".
Hartm & Braun.
Heyligenſtaedt. . . .
dilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ...."
Hoch=Tiefbau
Holzmann".
Holzverk. Ind.
Hydrom. B.
Fnag
Funghans
Kamiag. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch.
Larſtadt R.
1
Klein. Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun
rauß Lokom.
Lahmeher ..... . . /123
Lech, Augsburg ...

189
16
65.5
42.25
249
133
28
42
98
67.75
o9.5
C.80
50
164.75

103.

Lederw Rothe .
Spicharz.
Lingel Schuhw..
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metal
Luther, Mühlenb.
Lux Induſtrie ...
Mainkraft Höchſt
Metallgeſ. Frkf. ..
Meher. Dr. Paul.,
Miag. Mühlenb.. . .
Moenus Stamm.
Motorenf. Deutz.
Motorenf. Oberurſ
Neckarſ. Fahrz.
Neckarw. Eßlingen.
Beters Union
Pfälz. Näh. Kayſe
Philipps.
Vorzellan Weſſel
Prometh. Frkſ
Rein Gebb. & Schalll
Rhein. Elektr.
I.
Rhein. Metall=Vf.=
Rüickforth
Rütgerswerke ....
S hleußner .. . .. .
Shneid. & Hanau.
Shnellpr Frank.
Shramm Lackf..
Schrift. Stempel
Shucker Elektr. . .
S huhf Beſſel..
Shuhf. Herz
Schulß Grünlack.
Seilid. Wolff
Sichel & Co..
Siemens Glas
Siemens & Halske.
Siidd Immob.
Zhür elektr. Lief.
Uhreir Furtwängi.
Beithwverke
Ver.f.Chem. Ind...

22.10
96
123

112.5
4s

108

Ver. d. Olfbr. Mann.
Ver. Faßf. Caſſel
Gummi. Bin.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg ..
Ultramarin .. . . . .
Zellſtoff Berl.
Vogtl. Maſch.
Voigt e Haeffner.
Volthom. Seil
Wahß & Freytag
Wegelin Rußfbr.
Fellſt. Waldhof
Zuckerſ. Waghäuſel
Zuckerf. Frankenth.
Zuckerf. Heilbronn.
Zuckerf. Offſtein".
Zuckerf. Rheingau
Zuckerf. Stuttg ar.

Transport= und
Verſicherungs=Akt.
A. Dt. Ei enbahn ..
Dt. Eiſenb.=Geſ.
El. Hochbahn=Berl.
S hantung E. B. .
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag
Nordd, Blohzd.

Frkf. Allg. Verſ
Frankona Rücky.

Darmſt. Werte

Bahnbedarf
Dampft Rodbers
Helvetia Konſ..
GGebr. Luk
Motorf. Darmſt
Gebr. Roeder
Venuleth & Ellenb.

51
9
68
137.75
72.75
50
96
37
105

160
72.5
63¾
90.5

75

39.25
79.5

15
145¾/

103.75
61.5

[ ][  ][ ]

Geite 12

Samstag, den 3. Zuli 1926

Nummer 182

Das weitere Sinken des Franken.
Paris. Das weitere Sinken des Franken, namentlich an der New
Yorker Börſe, das geſtern abend feſtgeſtellt wurde, wurde zum Teil auf
die Wochenbilanz der Bank von Frankreich zurückgeführt, im allgemeinen
aber, wie Briand ſelbſt geſtern abend in den Wandelgängen der Kammer
erklärte, darauf, daß eine Kampagne gegen die Ratifizierung des fran=
zöſiſch
=amerikaniſchen Schuldenabkommens geſührt werde, und wegen
der nicht ſehr feſten Stellung des Kabinetts, was ſich aus der Dienstags=
ſitzung
der franzöſiſchen Kammer ergeben habe..
Das Uebel, ſo erklärt die Ere Nouvelle, kann am kommenden
Dienstag beſeitigt werden, wenn die wahre Schlacht um den Franben an=
hebt
. Die Auserwählten des franzöſiſchen Volkes müſſen ſich in achſt
nehmen. An dieſem Tage ſpielen ſie um das Schickſal der Nation.
Auch das Oeuvre erläßt eine Warnung und fragt: Gehen wir ſchon
dem 11. Kabinett Briand entgegen? Das wäre ein wenig zu fnüh,
denn kaum haben wir die Zeit gehabt, das 10. Kabinett Briand zu er=
kennen
. In Wirklichkeit iſt es ein ſehr brauchbares, denn wir müſſen
auch mit den Miniſtern ſparſam umgehen. Wir verfügen nicht über allzu=
viel
Staatsmänner.
Aus Paris wird gemeldet: nach den letzten einwandfreien Erhundi=
gungen
trifft es beſtimmt zu, daß Moreau, der Generalgouverneur der
Bank von Frankreich, mit der Bank von England und der Federal
Neſerve=Bank Verhandlungen wegen Eröffnung eines Kredites in Höhe
von 500 Mill. Dollar zur Stabiliſierung des Franken eingeleitet hat.
Man ſpricht davon, daß die Stabiliſierung auf der Baſis einer Sterling=
parität
von 150 erfolgen ſoll. Die Regierung konnte die Nachricht demen=
tieren
, weil die Verhandlungenen nicht direkt vom Finanzminiſterium ge=
führt
wurden. Der Gedanke eines auswärtigen Kredites ſtößt in Par=
lamentskreiſen
auf erregten Widerſpruch. Es heißt, daß die genannten
ausländiſchen Banken die Gewährung der Anleihe von der Garantie des
Goldbeſtandes der Bank von Frankreich abhängig machten.

Produktenberichte.

Mainzer Produktenmarkt vom 2. Juli. Weizen ohne Angebot,
Roggen 32.50, Hafer 22.5024.00, Braugerſte ohne Angebot, Futter=
gerſte
17.0020.00, Weizenmehl 43.75, Noggenmehl 31.75, Weizenkleie,
fein 9.35, Weizen, grob 10.50, Roggenkleie 11.50, Weizenfuttermehl
12.0012.50, Malzkeime 13.0014.50, Biertreber 14.0015.00, Kleeheu,
alte Ernte 9.50, Kleeheu, neue Ernte 6.807.00, Heu, loſe, neu 6.20
bis 6.30, Heu loſe, alt 9.00, Wieſenheu, gepreßt 10.0010.25, Maſchinen=
ſtroh
4.50, Drahtpreßſtroh 6.006.50, Weiße Bohnen 24.00, Hafer=
flocken
41.00, Graupen 31.50. Tendenz: feſter.
Frankfurter Produktenmarkt vom 2. Jumi. Angeregt durch die
etwas höheren ausländiſchen Notierungen verkehrte der hieſige Pro=
duktenmarkt
in befeſtigter Haltung. Trotzdem war das Geſchäft ſtets
klein; nur für die beiden Mehle beſtand größeres Intereſſe. Preiſe:
Weizen 31.5031.75, Roggen 22.2522.50, Sommergerſte 22.0024.00,

Hafer, inl. 21.0033.00, Mais 17.50, Weizenmehl 42.5042.75, Rog=
genmehl
31.0031.50, Weizenkleie 8.508.75, Roggenkleie 10.50 bis
10.75 Mark.
Berliner Produktenbericht vom 2. Junf. Durch die höheren aus=
ländiſchen
Preismeldungen wurde dem Einfluß des endlich eingetretenen
warmen und ſonnigen Wetters ein gewiſſes Gegengewicht geboten. Die
Cifforderungen für Auslandsweizen ſind ſtark erhöht. Infolgedeſſen
waren die Preiſe dafür wieder etwas feſter. Roggen lag für prompte
und Lokoware ſehr feſt, weil Inlandsofferten nach wie vor fehlen und
das zur Verfügung ſtehende hieſige Material durch die dringlich Ware
ſuchenden Provinzmühlen übernommen wird. Daher waren auch die
Julipreiſe höher. Die ſpäteren Termine waren eher etwas ſchwächer.
Im allgemeinen leidet natürlich das Geſchäft noch immer unter der
Unſicherheit wegen der Zölle. Für Hafer waren die Forderungen er=
höht
. Es waren dafür, wie auch für Gerſte, etwas beſſere Preiſe zu er=
zielen
. Für Mehl hält die Kaufluſt nach Roggenmehl an; Mehl von
außerhalb iſt zurzeit nur ſchwer erhältlich.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 2. Juli. (Priv.=Tel.)
Weizen: Nach der geſtrigen Befeſtigung trat heute eine Reaktion
ein auf ermäßigte Liverpooler Notierungen und mäßige Nachfrage des
Auslandes für Lokoware. Die Termine gaben etwa 1 C. nach.
Mais: Der Markt verkehrte in abgeſchwächter Haltung in Sym=
pathie
mit Weizen auf günſtige Witterungsberichte aus den Maisvier=
teln
und kleinere heimiſche Lokonachfrage. Gegen Schluß konnte ſich der
Markt etwas erholen. Die Termine ſchließen nahezu unverändert.
Hafer: Der Markt zeigte ein ziemlich ſtetiges Ausſehen bei ruhigem
Geſchäft.
Baumwolle: Im Anfangsverkehr zeigte der Markt ein ſtetiges Aus=
ſehen
, da die Wallſtreetkreiſe mit Deckungskäufen fortfuhren. Als jedoch
der wöchentliche Regierungsbericht herauskam, trat eine Abſchwächung
ein. Es erfolgten nunmehr Liquidationen der Wallſtreet, auch nahmen
die Pflanzer Verkäufe vor.
Kaffee: Der Markt verkehrte in feſter Haltung auf größere heimiſche
Nachfrage. Die Termine gewannen einige Pkt.
Zucker: Der Markt zeigte vorwiegend ein ſchwächeres Ausſehen auf
ſpekulative Verkäufe und weitere Hedgesverkäufe.
Kakao: Baiſſedeckungen und Kaufluſt des Auslandes führten eine
weitere Steigerung der Preiſe herbei.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Leipziger Herbſtmeſſe 1926 findet vom 29. Auguſt bis 4. Septem=
ber
ſtatt. Die Techniſche Meſſe mit Baumeſſe fällt diesmal mit der
Mußermeſſe zuſammen. Die Schuh= und Ledermeſſe halten ihre Aus=
ſtellungen
vom 29. Auguſt bis 1. September geöffnet.

Die Miniſterien des Innern und der Finanzen haben genehmigt,
daß die Stadtgemeinde Dresden für eine Auslandsanleihe im Betrage
von 5 Mill. Dollars auf den Inhaber lautende Schuldverſchreibungen
in Stücken von 500 und 1000 Dollars ausgibt.
Die 6½prozentige 15 Mill. Dollar=Anleihe der A.=G. Sächſiſche Werke
iſt am Mittwoch, mittags 12 Uhr, zum Kurſe von 91,50 Prozent in New
York zur Zeichnung aufgelegt worden. Sie mußte wegen erheblicher
Ueberzeichnung ſofort wieder geſchloſſen werden. Der Uebernahmekurs
beträgt 88 Prozent.
Die Hauptſchwierigkeiten bei den Verhandlungen des internationalen
Stahlkartells liegen nach wie vor in der Quotenfrage. Die Verhand=
lungen
, die offiziell abgebrochen wurden, werden unter der Hand weiter=
geführt
.
Die H.=V. der Elektron=Ueberſee=Export=A.=G., Hamburg, die am
24. Juli in Hannover ſtattfindet, ſoll u. a. die Verlegung des Sitzes der
Geſellſchaft beſchließen.
Wie aus Brüſſel gemeldet wird, haben ſich die Vertreter belgiſcher
Petroleumgeſellſchaften über ein Programm geeignigt, nach dem man
ſich mit Unterſtützung der Regierung an einey Aufteilung des Petroleum=
gebietes
um Moſſul beteiligen will.
Die belgiſche Regierung hat den Zollkoeffizienten in manchen Fällen
bis 10 Prozent neuerlich erhöht. Dieſe Erhöhung wird für Deutſchland
in der Hauptſache Chemikalien, Kautſchuk, Porzellan, ſowie Wolle, Garne,
Gewebe und Leinen betreffen.
Die Kohlengruben von Fontaine EEréque in Belgien ſollen mit den
Eiſenwerken von Bonetville zu einem gemiſchten Betrieb vereinigt
werden.
Der noch immer anhaltende engliſche Streik hat verurſacht, daß hol=
ländiſche
, ſpaniſche, ägyptiſche und ſelbſt engliſche Aufträge zur Lieferung
von Weißblechen hieſigen Fabriken übertragen werden.
Die Meldung, daß die ruſſiſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen
geſcheitert ſeien, entſpricht zum größten Teil den Tatſachen. Obwohl auf
beiden Seiten verſucht wird, den Mißerfolg zu verſchleiern, ſo wird
doch zugegeben, daß eine Vertagung der Beſprechung ſich als wünſchens=
wert
herausſtellte.
Der Leningrader Maſchinentruſt hat, wie die Sowjetpreſſe berichtet,
ſeine Aufträge in Deutſchland untergebracht. Es handelt ſich um Aus=
rüſtungsmaterial
im Werte von 1 700 000 Rubel, das hauptſächlich für
die Fabriken Kraſſnif Putilowiz, die Metallfabrik und Karl Marx
beſtimmt ſind. Dem Truſt iſt ein vierjähriger Kredit eingeräumt.
Der Vorſitzende der Sewtorgflot, Boguſch, wird ſich demnächſt nach
Deutſchland und Italien begeben, um neue Beſtellung für die ruſſiſche
Schiffahrt zu machen.
Die Verhandlungen zwiſchen Sowjetrußland und Litauen zwecks Er=
richtung
einer ruſſiſchen Handelsvertretung in Memel ſind noch nicht
zum Abſchluß gekommen. Die litauiſche Regierung weigert ſich, die Er=
laubnis
zur Errichtung einer Handelsvertretung in Memel zu geben.

Ausden Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 großer Schlüſſel. 1 ſchw.
Vortemonnaie mit 2 Schlüſſeln. 1 großer
Schlüſſel. 1 Anhänger (Edelweiß), 2 kleine
Schlüſſel. 2 mittelgroße Schlüſſel. 1 blaue
Tuchhoſe. 1 Spazierſtock. 1 blaue Brille.
1 Broſche (Porzellan). 1 braunled. Etui
mit Schreibzeug. 1 ſilberne Broſche. Vier
mittelgroße Schlüſſel am Ring. 1 Sekt=
zipfel
. 1 Brille. 3 Fahrradſchlüſſel. Ein
Taſchenmeſſer und 1 kleines Bürſtchen ( zu=
ſammengebunden
). 1 gelber Täddybär.
1 Hundeleine 1 Broſche (Rotes Kreuz).
1 Damenregenſchirm. Zugelaufen: Ein
gelber Spitz mit weißer Bruſt und Stirn.
1 grauer deutſcher Schäferhund.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
3. Juli bis einſchließlich 10. Juli den
Nachtdienſt die Apotheke am Juſtizpalaſt,
Bismarckſtraße 9, die Einhorn=Apotheke,
Kirchſtraße 10½.

Bekanntmachung.
Ueber das Vermögen der offenen Han=
delsgeſellſchaft
Paul Kaiſer & Co. in
Darmſtadt, Magdalenenſtraße 17, und
deren perſönlich haftende Geſellſchafter
Georg Haller, hier, Mühlſtraße 74,
Georg Kramer, hier, Liebigſtraße 45,
iſt heute am 21. Juni 1926, vormittags
11 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet
worden. Der Rechtsanwalt Dr. Hans
HofmannIII. in Darmſtadt iſt zum Kon=
kursverwalter
ernannt. Offener Arreſt
mit Anzeigefriſt und Forderungsanmelde=
friſt
ſind bis zum 19. Juli 1926 beſtimmt.
Erſte Gläubigerverſammlung auf den
gleichen Tag vormittags 9 Uhr vor dem
unterzeichneten Gerichte, Zimmer 202,
und allgemeiner Prüfungstermin auf
Montag, den 9. Auguſt 1926, vor=
mittags
9 Uhr, daſelbſt.
Darmſtadt, den 21, Juni 1926.
Heſſiſches Amtsgericht I. (9664

Bekanntmachung.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns
Wilhelm Hartmann und deſſen Firma
gleichen Namens, Textilwarenhandlung,
in Darmſtadt, Roßdörferſtraße 28, iſt
heute, am 21. Juni 1926, mittags 12 Uhr,
das Konkursverfahren eröffnet worden.
Der Rechtsanwalt und Notar Carnier
in Darmſtadt iſt zum Konkursverwalter
ernannt. Offener Arreſt mit Anzeigefriſt
und Forderungsanmeldefriſt ſind bis zum
14. Auguſt 1926 beſtimmt. Es wird zur
Beſchlußfaſſung über die Beibehaltung
des ernannten oder die Wahl eines an=
deren
Verwalters ſowie über die Be=
ſtellung
eines Gläubigerausſchuſſes und
eintretendenfalls über die in § 132 der
Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände
auf Dienstag, den 20. Juli 1926, vor=
mittags
9 Uhr, und zur Prüfung der
angemeldeten Forderungen auf Diens=
tag
, den 7. September 1926, vor=
mittags
9 Uhr, vor dem unterzeich=
neten
Gerichte, Zimmer 228, Termin
(9663
anberaumt.
Darmſtadt, den 21. Juni 1926.
Heſſiſches Amtsgericht I.

Die Kupferarbeiten bei der Wieder=
eindeckung
des Turmdaches im Hallen=
ſchwimmbad
ſollen vergeben werden.
Die Vergebungsunterlagen liegen in den
üblichen Dienſtſtunden auf Zimmer 22
unſeres Dienſtgebäudes, Frankfurterſtr. 69,
auf. Die Angebote ſind bis Montag,
den 12. Juli, vormittags 10 Uhr,
hierher einzureichen.
(st9703
Darmſtadt, den 2. Juli 1926.
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe.

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Nummer 182

Samstag, den 3. Juli 1926

T
URLEBER-REchISschuft buKch VeRLAS OSKAR HEISTER VERAN

LIf

70)

(Nachdruck verboten)

Sie ſind vierzig Stunden unterwegs, Miß! Wünſchen Sie
zu ſpeiſen und zu ruhen? Sie ſind mein Gaſt. Wann wünſchen
Sie mit den Reportern zu ſprechen?
Ich danke, Miſter Purlinbroke. Darf ich um ein leichtes
Menüt bitten. Laſſen Sie mich dann drei Stunden ausruhen.
Ich beſtelle die Reporter für abends neun Uhr.
Er geleitete Frau Maya mit dem Zeichen der größten
Hochacktung in den großen Eßſalon.
Die Diener ſtürzten herbei.
Binnen fünf Minuten ſtand ein erſtklaſſiges Menü auf dem
Tiſche.
(Eine Viertelſtunde ſpäter, ſchlief die tapfere, ſchöne Frau
ein.

Als Frau Maha neun Uhr abends von Miſter Purlinbroke
in den kleinen Saal geleitet wurde, fand ſie eine Geſellſchaſt von
einhundertzwanzig Perſonen vor, die ſich aus Reportern, füh=
renden
Sportsleuten und anderen einflußreichen Perſönlich=
keiten
New Yorks zuſammenſetzte.
So war der vielerwähnte Hürdler John Thomſon, der Welt=
meiſter
im Steinſtoßen Wills und das amerikaniſche Schwimm=
wunder
Weißmüller unter ihnen vertreten.
Ferner ſah man den Gouverneur von New York, den be=
kanuten
Miller und viele andere Perſönlichkeiten under ihnen
Miſter Purlinbroke ſtellte Frau Maya jedem einzelnen vor.
Erzählen Sie den Herren noch einmal alles bat der Mil=
lionär
, und Maha ließ die Geſchichte der Brüder Michgel vor den
Anweſenden abrollen.
Als ſie erzählte, daß es der letzte Wille Klaus ſei, zur deut=
ſchen
Olympiade zu laufen, ſprang der Reporter des Harald
auf.
Das kann kein Menſch, Miß! Verzeihen Sie, das halten
niemals Nerven aus.
Klaus Michael kann’s, und er ſchlägt alles, wenn er läuft,
höchſtens ſein Bruder Werner kann ihn zwingen.
Atemloſe Spannung war unter den Zuhörern, als ſie fort=
fuhr
:
Sie müiſſen uns helfen, meine Herren. Es handelt ſich
nicht darum, den letzten Willen eines Mörders durchzuſetzen,
ſondern darum, dem unſchuldig verurteilten Klaus Michael,
den großen Sportsmann, der Welt zu erhalten. Er muß zur
Olympiade laufen, er läuft um ſein Leben.

Ein zum Tode Verurteilter will kurz vor ſeinem Tode noch
laufen. Unerhört iſt das. Wiſſen Sie, was das bedeutet, Miß?

Die größte Senſation, die die Welt je erlebt hat, ſagte der
Gouverneur.

Es iſt um den Menſchen zu tun, nicht um die Senſation.
ſagte die ſchöne Frau bitter.

Miſter Purlinbroke entgegnete: Wir verſtehen das. Be=
greifen
Sie uns aber: Wenn wir Ihnen helfen wollen, daß
Klaus Michael ſtartet, dann müſſen wir mit unſeren Lands=
leuten
rechnen, wie ſie nun einmal ſind. Wir bringen Ihnen eine
ungeheure Semſation. Das Mitgefühl kommt noch.
Ich danke Ihnen, Miſter Purlinbroke.
Der nickte freundlich und wandte ſich dann zu den Repor=
tern
: Boys, ich habe euch eine Senſation gebracht. Wertet
ſie richtig aus. Titelſeite, doppelfett, bitte ich mir aus. Good
evening, good evening.
Seien Sie einige Tage mein Gaſt.
Ich kann nicht, Miſter, ich muß weiter.
Oh nol iſt alles ſchon beſorgt. Unſere Agenten in zweiund=
dreißig
Hauptſtädten der Welt arbeiten ſchon. Alle Zeitungen
der Welt, befaſſen ſich in den nächſten Tagen mit dem Fall
Michael in der von Ihnen gewünſchten Weiſe. Wir machen das
raſcher als Sie. Ich habe gute Verbindungen, Miß.
Wie ſoll ich Ihnen danken, Miſter Purlinbroke?
O. nichts zu danken. Seien Sie zwei Tage mein Gaſt.
Maha ſagte zu. Der Millionär war hocherfreut.

Die Olympiade rückte näher.
Das Unerhörte wurde zur Tatſache.

Der Reichspräſident wies das Anſinnen des Komitees, Klaus
Michgel zur Olympiade zu beurlauben, zurück.
Selbſt als man ihm unverblümt ſagte, daß die hervorragend=
ſten
Sportsleute ohne Klaus Michael nicht antreſten würden,
blieb er auf ſeinem ablehnenden Standpunlt beharren.
Dann werde ich den Antrag ſtellen, daß das mir unterſtellte
olympiſche Komitee ſeine Arbeit niederlegt und die deutſche
Olympiade fortfällt.
Tun Sie Ihre Pflicht. Ich tue die meine, entgegnete der
Präſident ſcharf.
Darauſhin zog ſich die Delegation ſofort zurück.
Die Artikel, die in den nächſten Tagen in den Zeitungen er=
ſchienen
, waren alles andere denn ſchmeichelnd für den Präſi=
denten
.
Aber er wich nicht von ſeinem Standpunkte ab, ſelbſt nicht,
als ſein perſönlicher Freund Herr von Sangers ihn auf das Ver=
fehlte
ſeiner ſtarren Anſchauung aufmerkſam machte.
Von den deutſchen Sportsleuten ſagte einer nach dem
anderen ab. Die geleiſtete Arbeit der Freunke Klaus Michaels
zeigte ſich immer ſtärker.
Man ſah, daß Solidarität in den deutſchen Sportsleuten
ſteckte.
Auch Herr Eſchler=Hochheim war nicht müßig, ſondern bear=
beitste
ſeine politiſchen Freunde mit aller Enengie, die ihm zu
Gebote ſtand.
Er fand offene Ohren, und der Erfolg ſeiner Tätigkeit war,
daß in einer Reichstagsſitzung der deutſchedemokratiſche Abgeord=
nete
Ernſt Deutſchbein das Wort zu der Sache ergriff und ſcharf
interpellierte. Seinen Erklärungen ſchloſſen ſich die Abgeord=
neten
der linken Seite, der Mitte und der gemäßigten Nechten
an. Lediglich die äußerſte Rechte hielt ſich reſerviert.
Da ſich der Reichstag mit dem Fall Michgel beſchäftigte,
wuchs dieſer ſich aus zu einer Sache des geſamten deutſchen
Volkes.
Man ſprach bereits davon, einen Volksentſcheid zu bean=
tragen
.
Es kam aber nicht dazu.
Ein Helfer erſtand Klaus Michael in dem ſportsbegeiſterten
engliſchen Geſandten Lord Clove, der mit dem Präſidenten über
den Fall ſprach.
Sie werden Ihren Standpunkt nicht länger hochhalten
können, Herr Präſident.
Warum, Herr Geſandter? Ich glaube es der Hochachtung
unſerer Staatsautorität ſchuldig zu ſein.
An ſich verſtehe ich Ihren Standpunkt, Herr Präſident. Ich
vermag Ihnen zu folgen. Aber meines Erachtens iſt hier ein
Abwveichen eine Sache der Klugheit. Verzeihen Sie meine
Offenheit, Herr Präſident.
Ich wäre Ihnen für weitere Erhlärungen wirklich ver=
bunden
.
(Fortſetzung folgt.)

Sie dürfen es

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Seite 14

Samstag, den 3. Juli 1926

Nummer 182

Operettenſpielzeit• Sommer 1926
im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
Leitung: Direktor Adalbert Steffter

Heute Samstag, abends 7½ Uhr:
Die luſtige Witwe
Operette in 3 Akten von Franz Lehar
In Szene geſetzt von Direktor Al. Steffter

Morgen Honntag, abends 7 Uhr;
Die luſtige Witwe

Montag, den 5. Juli, und täglich
abends 8 Uhr: (9688
Die luſtige Witwe

Palast-Lichtspiele

Eichberg’s Großfllm:
Die Kleine
vom Bummel
mnaſnſaunſunanf
6 Akte aus dem Großstadtleben mit
Bilian Harveg
Ein Film voller Spannung, Tempo und Humor.
Maske des Lopez
(Sträflingsfarm)
Sensationsfilm in 5 Akten mit Fred Thomson und
sein Wunderpferd Silberkönig‟
Neueste Wochenschau (9692
Anf. 31/, Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr

Bessunger Herrngarten
(Orangerle)
Sonn ag, den 4. Juli, vormittags 11 Uhr
Promenade-Konzer
des Städtiſchen Orcheſiers
Leitung: H. Hauske.
(St 9710

Residen2-1neater

Das Publikum ist begeistert über
Charlie Chaplin

in seinem neuesten Film:
Ein Hundeleben
Der Film gehört nach dem einmütigen
Zeugnis der Presse zum Allerbesten
was Chaplin bis heute überhaupt
gemacht hat.
(*17473

Arme kleine Peggy
Ein Drama in 6 Akten mit dem
amerik. Wunderkind Baby Peagy
Die neueste Wochen- u. Modenschau
Jugendliche haben Zutritt!
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des neuen Eichberg-Films:

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Er weiß sich zu helfen
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unter Mitwirkung des allgemein bekannten
Grieshelmer Sängerbundes
Leitung: Herr Chormeister Etzold
Solovorträge
Terrassenbeleuchtung
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Autoverbindung vom Kaffee nach Darmstadt
pro Person 50 Pfg.

Café Hassia
Tel. 1510 Bleichstraße 43 Tel. 1510
Heute Samstag Heute
Sommerniichtfest
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und Speise-Eis zu mäßigen Preisen

Frankfurter Hof
Samstag und Sonntag
großes Konzert
ausgeführt von der Jazzbandkapelle
Fliegender Teufel
Mittageſſen von 79H an, Abendeſſen 65.J

Operettenſpielzeit• Sommer 1926
im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
Leitung: Direktor Adalbert Steffter

Sonntag, den 4. Juli, nachmittags 3 Uhr

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Letzter Zug am 10 u. 11. Juli 11
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Letzter Zug am 10. u. 11. Juli
Biebelsbach
ab Oſtbahnhof 11
dieſer Zug wird am 11. Juli bis Erbach i. O. durchgeführt
etzter P.=Zug am 10.u 11. Juli 114
Weinheim
ab Hauptbahnhof 11
nit Anſchluß am 11. Juli nach Pfungſtadt
Letzter Zug am 10. und 11. Juli 4430
Worms
ab Hauptbahnhof 11

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Beamtenvereine ehemal. Militärmuſiker.
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von 70 Mitgliedern der Vereinigung. Leitung:
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Anfang 8 Uhr Kaſſenöffnung 7 Uhr Ende 1 Uhr

Konzerk (Orcheſter=Muſik)
Ab 11 Uhr: Ball
(9581ds
Eintritt 70 Pfg. inkl. Steuer
Kinder 30 Pfg.
Vorverkaufsſtellen:
Hch. Arnold, Wilhelminenſtr. 9; Chriſtian Arnold, Weißer
Turm=Verlag, (Ernſt=Ludwigſtr.; Zigarrenhaus Mylius,
Heerdweg 1: Zigarrenhaus Koch, Markt; Zigarrenhaus
Axthelm, Schuſtergaſſe 15; Tabakhaus Hanſa: Ecke
Magdalenen= u. Lauteſchlägerſtr. Die Herren Studierenden
erhalten Karten b. Vergünſtigungsamt der Techn. Hochſchule.

Heute und morgen ab 6 Uhr
Großes
Eröffnungs-Konzert
Ausgeführt vom
Städtischen Orchester
in den Restaurationsräumen der
Woogs-Turnhalle
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im Rummelbräu (Allee)
Konzert, Tombola, Kinderbeluſtigung
und Tanz
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Es ladet ein
Der Vorſtand.

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Mühlſtraße 5
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Zur Eröffnung d. Gartenwirtſchaft
Samstag und Sonntag ab 4 Uhr

Konzert

Es ladet ein

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U. a. Rezitatione‟
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Mundart.
Turner und Tur
nerinnen, komm
zur Monats=
verſammlung
.
Der Redewart.

Operettenſpielzeit• Sommer 1926
im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
Leitung: Direktor Adalbert Steffter

Samstag, den 3. Juli, abends 11 Uhr
jachtvorſteuung: Broßer Banter Abend
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U. a. der Sketſch Der keuſche Joſef

Sonntag, den 4. Juli, abends 10½ Uhr
Die Frau ohne Kuß
Nachtvorſtellung
Operette in 3 Akten von Walter Kollo,
mit vollem Orcheſter
Preiſe: Mk. 1. , 2. und 3.