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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 181
189. Jahrgang
Freitag, den 2. Juli 1926.
27mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtiadt 25 Reichspig.
FnanzAlnzeſgen 40 Reſchepſg, Rellamezeſſe 92 mm
breſt) 2 Reichsmark. Anzelgen von auswärts 40 Reſchpfg.
FinanzAnzeigen 60 Reichspfg, 92mm brelie
Rellame=
zeſſe 300 Reſchsmark. Alle Preſe in Reichsmalk
ſt Dolar — 420 Machl. — im Falle böherer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr Sireiſt yſw erſiſcht
iede Verpſlichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Teſtung von Schadenerſatz. Bei
Konhurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung ” ſällt ſeder
Nabat, weg. Banklonto: Deutſche Bank und Dame
ſädtei und Patorabanl.
Das Sperngeſetz vor dem Reichstag.
Aa
Ber letzte Kampf.
Von unſerer Berliner Redaktion.
über die Verlängerung des Sperrgeſetzes erklärt, daß im Falle getroffeg. Die Geltungsdauer dieſer beiden Geſetze iſt heute abgelaufen.
kein Intereſſe mehr an der dritten Leſung habe und auf das Jahres vorſchlägt, ſo dürſen aus der Einbringung des Entwurfs
un=
treten und daß dann Entſcheidungen kommen können, die den Reichsregierung über die alsbaldige Erledigung dieſer Frage eine
halten. Dieſe Drohung ſchien aber zunächſt auf die Sozialdemo= vor entſchloſſen, noch vor den Ferien die Vorlage
dann zu einer angeblich entſcheidenden Fraktionsſitzung zuſam= dung zu bringen. Ich möchte nochmals der zuverſichtlichen
Er=
den ſoll.
der Standpunkt der Koalition klar zutage lag. Für ſie beſtand
auch kein Anlaß, mit irgendwelchen Konzeſſionen herauszurücken Hört!
Sie war der Auffaſſung, daß die Sozialdemokraten erſt einmal in
ihren eigenen Reihen ins Reine kommen ſollten.
darauf beharrt, den Regierungsentwurf abzulehnen, wogegen Einſpruch.
der rechte Flügel anſcheinend mit ſich ſelbſt noch kämpft, ob er die
geringe Mehrheit, die er hat, benutzen ſoll, ebentuell einen Frak= namens des Ausſchuſſes für
tionszwang auszuüben. Die Fraktion wird aber geſchloſſen
er=
ſcheinen und ebenſo geſchloſſen bei der Abſtimmung marſchieren
müſſen, da es bei der Abſtimmung auf ihre Geſamtheit ankommt, eine Entſchließung, wonach die Reichsrenierung Mittel bereitſtellen ſoll,
Die Deutſchnationglen wiederum betonen ununterbrochen, daß ſie
den Haltung abzugehen, daß ſie bei der Abſtimmung einige Ab= haben und entwurzelt ſind, über den Rahmen der Richtlinien für
Wieder=
geordnete zum Saal hinausſchicken. Von ihrer Seite dürfte alſo
nichts mehr zu erwarten ſein.
Eine Hoffnung der Sozialdemokraten iſt allerdings noch die leſonderes vollswirtſchaftliches Intereſſe an ihm beſteht.
Getreidezollvorlage. Am Freitag vormittag entſcheidet es ſich, ob
ſie Ausſicht haben, daß ihr Antrag, die zurzeit beſtehenden Zölle Partei, wonach in der Ausſchußentſchließung die Beſchtänkung auf
bis zum 1. Dezember zu verlängern, angenommen wird. Bietet Liquidationsſchäden berückſichtigt werden
ſich hierfür irgendein poſitiver Anhalt, dann würde die
ſozial=
dimokratiſche Fraktion ſehr raſch dahin kommen, dem
Geſetz=
entwurf zuſtimmen, ſei es auch nur deswegen, um die
Konſequen=
zen zu vermeiden, die ſich aus dem Verzicht der Regierung auf
das Sperrgeſetz ergeben könnten.
Nun hat man ſich aber auch im Reichsinnenminiſterium ſehr
eingehend mit den Folgen befaßt, die ſich aus der heillos ver= Wiederaufbaudarlehensberechtigten, deren Unternehmungen nicht der
zwickten Situation ergeben köngten. Reichstagsauflöſung,
Neu=
wahlen oder Vertagung bis zum Herbſt hat man als unmöglich
aus dem Spiel gelaſſen, ſchon deswegen, weil ſich das Zen= lichen Jutereſſe liegt.
trum ganz entſchieden gegen jede Vertagung
ausge=
ſprochen hat und eine Reichstagsauflöſung
außen=
politiſch zurzeit denkbar ungünſtig wäre. Wie es
ausſieht, iſt man im Innenminiſterium darauf abgekommen, der
Regierung zu empfehlen, ſich vom Reichspräſidenten eine
Ermäch=
tigung geben zu laſſen, den Ländern eine Ermächtigung zu geben, In einer Entſchließung werden geeignente Maßnahmen gefordert und
ſich mit den Fürſten auseinanderzuſetzen. In Frage hierfür kommt
Preußen und Koburg=Gotha, die wahrſcheinlich mit Hilfe eines nen bereitgeſtellt werden. Allgemeine Siedlungsrichtlinien ſollen in
von der Reichsregierung ihnen in die Hand gedrückten
Hilfs=
mittels raſcher als bisher zum Ziele kommen werden. Ob aber
die Regierung an eine Art Ermächtigung durch den Reichspräſi=
Die Sozialdemokratie lehnt den
Regierungs=
entwurf ab.
In den ſpäten Abendſtunden beſchloß die ſozial= ſiedlung angenommen. Angenommen wird das Süßſtoffgeſetz.
demokratiſche Fraktion mit 73 gegen 38
Stim=
men, den Geſetzentwurf der Regierung abzu= auffordert, den Ländern zu unterſagen, die Höchſtſätze in der
lehnen. Damit iſt alſo die Regierungsvorlage
gefallen. Es fragt ſich nun, was das Kabinett tun wird. Im
Reichstag rechnet man nicht damit, daß eine Auflöſung erfolgt,
denten eine Ermächtigung geben läßt, um die Länder in die Lage bisherigen Sätze verlängert werden ſollen. Um alle Mißverſtändniſſe
zu verſetzen, unter Ausſchluß des Rechtsweges ſich mit den Für= zu vermeiden, werde die Regierung die Länder darauf hinweiſen, daß
ſten auseinanderzuſetzen. Es wird noch an eine zweite
Möglich=
keit gedacht, daß das Reichskabinett von ſich aus ein Sondergericht
einſetzt und für dieſes beſtimmte Richtlinien herausgibt. Aber
die Sozialdemokraten
fordern die Auflöſung des Reichstages.
Der Beſchluß der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion auf
Ablehnung der Fürſtenabfindungsvorlage wurde mit 73 gegen
38 Stimmen angenommen. Der Fraktionsvorſitzende Wels wird Blinden empfohlen.
am Freitag bei der dritten Leſung des Geſetzes den ablehnenden
Standpunkt der ſozialdemokratiſchen Fraktion begründen und die
Auflöſung des Reichstages fordern.
Kanzler=Appell an den Reichstag.
* Berlin, 1. Juli. (Eig. Bericht.)
Präſident Loebe eröffnet die Sitzung um 2.20 Uhr und teilt mit, laſſen werden, den das Reich gezahlt hat.
daß entweder am Freitag zwei Sitzungen ſtattfinden werden oder eine
Schlußſitzung vor den Ferien noch am Samstag.
fahren (Sperrgeſetz zur Fürſtenabfindung).
Reichskanzler Dr. Marx nimmt ſofort das Wort. „Nach
dem Geſetz vom 13. Februar dieſes Jahres ſind Nechtsſtreitigkeiten
zwi=
ſchen den Ländern und Mitgliedern der vormals regierenden
Fürſten=
häuſern über die vermögensrechtliche Auseinanderſetzung und damit
zu=
ſammenhänge Fragen auf Antrag einer Partei bis zum Inkraftreten
Der Reichskanzler Dr. Marx hat in der Plenarſitzung am einer reichsgeſetzlichen Regelung auszuſetzen. In dem Geſetz vom 3.
Donnerstag noch einmal den Verſuch gemacht, auf die Sozial= April dieſes Jahres iſt eine entſprechende Regelung für Verfahren
demokraten zu drücken und bei der Begründung der Vorlage wegen Auflöſung von Familiengütern der ehemaligen Fürſtenhäuſern
der Ablehnung der Fürſtenabfindungsvorlage die Reichsregierung Wenn die Reichsregierung mit dem vorliegenden Geſetzentwurf eine
Verlängerung der Sperfriſt bis zum 31. Dezember dieſes
Sperrgeſetz verzichten werde. Das bedeutet alſo, daß bei Ableh= mittelbar vor der Entſcheidung in der Fürſtenfrage keineswegs
irgend=
nung des Fürſtenkompromiſſes wieder die Gerichte in Tätigkeit welche Schlüſſe dahin gezogen warden, als ſei in der Auffaſſung der
Fürſten mehr zuſprechen, als ſie nach der Negierungsvorlage er= Wandlung eingetreten. Die Reichsregierung iſt nach wie ſtark bemerkbar, und die ſich anſammelnden Gärſtoffe machen
über die veumögensrechtliche Auseinanderſetzung
kraten keinen Eindruck zu machen. Abends um 9 Uhr traten ſie mit den ehemaligen Fürſtenhäufern zur
Entſchei=
men, um ſich noch einmal die Frage vorzulegen, was nun wer= wartung Ausbruck geken, daß ſich der Reichstag mit der erforderlichen
Mehrheit zu der von der Reichsregierung vorgeſchlagenen Löſung des
„Irgendwelche Verhandlungen zwiſchen den Regierungspar= Problems bekennen wird. Auch wenn dieſer Erwartung entſprochen
teien und den Sozialdemokraten haben am Donnerstag nicht wird, iſt die Verabſchiedung des gegenwärtig zur Beratung ſtehenden
Ge=
mehr ſtattgefunden, wären auch zwecklos geweſen, da mindeſtens ſetzentwurfes aus zuozeſſualen Gründen notwendig. Sollt: die
Etwar=
tung der Reichsregierung ſich nicht erfüllen, ſo legt die Regierung auf
bie Vrrlängerung der Sberrfriſt keinen Wert mehr.” (Lebhaftes: „Hört!
Das Sperrgeſetz wird in erſter und zweiter Leſung angenommen.
Gegen die ſofortige Vornahme der dritten Leſung erhebt Reichskanzler
Dort allerdings liegen die Dinge ſo, daß der linke Flügel Dr. Marx in ſeiner Eigenſchaft als Reichstagsabgcordneter ſelbſt
Abg. Dr. Schneider=Thüringen (Dntl) befürwortet dann
die Entſchädigungsgeſetze
um den Geſchädigten, die einen entſchädigungsfähigen
Liquidations=
gar nicht daran denken, auch nur ſoweit von ihrer ſchroff ablehnen= ſchaden mit einem Grundbetrag von mehr als 200 000 Mak erlitten
aufbandarlehen hinaus Darlehen zum Zwecke des Wiederaufbaues zu
gewähren, ſofern dieſer der deutſchen Aufbauwirtſchaft dient und ein
Abg. Stirmer=Dresden (Soz.) befürwortet die Anträge ſeiner
große Schäden geſtrichen werden ſoll. Es müßten auch die kleineren
Abg. D auch=Hamburg (D. Bp.) ſtellt feſt, daß das Deutſche Reich
in dieſen Fragen nichts anderes iſt als ein Treuhänder. Dieſe
Rechts=
grundlage dürfe nicht verſchoben werden.
Abg. Dr. Heuß (Dem.) lehnt den ſozialdemokratiſchen Antrag ab.
Abg. Wegmann (Ztr.) erſucht in einer Entſchließung die
Reichs=
regierung, baldigſt Mittel bereitzuſtellen, aus denen auch dieenigen
Außenwirtſchaft dienen, ein erhöhtes Wiederaufbaudarlehen gewährt
werden, kann, ſoweit der Wiederaufbau im allgemeinen volkswirtſchaft=
Die Vorſchläge des Ausſchuſſes werden gebilligt, die
Zentrums=
entſchließung wird angenommen, die ſozialdemokratiſche abgelehnt.
Abg. Renneburg (Dem.) berichtet dann über die Anträge zur
Förderung des ländlichen Siedelungsweſens.
Verbindung mit den Landesbehörden aufgeſtellt werden. Ein
demokra=
tiſcher Antrag forderr ſofortige Fürſorgemaßnahmen bezüglich der
Flüchtlingsſiedelung.
Abg. Beck=Oppeln (Ztr.) nennt die bäuerliche Siedlung eines der
denten denkt, wird ſich erſt am Freitag zeigen. Vorerſt bleibt ab= Grundprohleme des Staates. Wenn hier nichts geſchieht, iſt der Ab= der Verhältniſſe geboren und wird nach Erfüllung drängen,
ſo=
zuwarten, wie ſich die Sozialdemokraten entſcheiden werden. wanderung in die Großſtädte kein Einhalt zu tun Die Beſchwerden der von
den Polen vertriebenen Siedler gehen vor allem dahin, daß ihre neue
Exiſtenz nur auf Schulden gegründet ſei. Daher muß ihnen beſſer als
bisher geholfen werden.
Abg. Dr. David (Soz.) ſieht in der kleinbäuerlichen Beſiedlung
* Berlin, 1. Juli. (Priv.=Tel.) des volksarmen Oſtens eine der wichtigſten Aufgaben des Reiches.
Der Ausſchußantrag wird mit dem Antrage über die Flüchtlings=
Abg. Rädel (Kom.,) begründet einen Antrag, der die Regierung
Erwerbsloſenfürſorge
herabzuſetzen.
Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns erwidert, daß die
glaubt vielmehr, daß das Reichskabinett ſich von dem Reichspräſi= Negierung in dieſem Augenblick eine Kürzung der ſozialen Leiſtungen renzen geſpielt. Trotzdem aber oder vielleicht gerade deswegen
nicht verantworten könne und durchaus zu ihrem Worte ſtehe, daß die
eine Herabſetzung der Höchſtſätze nicht erfolgen darf.
Abg. Dißmann (Soz) beantragt eine Entſchließung, wonach
eine Herabſetzung der Sätze auf 75 Prozent des Lohnes dem Willen des
Reichstages widerſprechen würde.
Der kommuniſtiſche Antrag wird abgelehnt, die ſozialdemokratiſche
Entſchließung angenommen.
Es folgt die Beratung einer Novelle zum Reichsverſorgungsgeſetz.
Darnach wird das Reich wegen der gegenwärtigen Notlage der Kranken=
Fällen Erſatz leiſten. Ferner werden weitere Mittel für die Verſorgung
der Kriegsbeſchädigten verlangt und eine erhöhie Pflegezulage für die
Die Vorlagen werden dann in zweiter und dritter Leſung
angenom=
men. Das Geſetz über Rückgabe der für Beſatzungszwecke
in Anſpruch genommenen Grundſtücke wird ohne
Aus=
nach dem Geſetz zufließenden Beträge zu Hilfsmaßnahmen im Saar=
Gebieten verwandt werden ſollen. Ferner ſollen die freigewordenen
Exerzier= und Sportplätze den früiheren Beſitzern zu dem Preiſe über=
Dann werden die Beratungen abgebrochen Freitag 1 Uhr,
dritte Beratung der Fürſtenabfindungsvorlage,
Zur erſten Leſung ſteht das Geſetz über die Ausſetzung von Ver= dritte Beratung des Sperrgeſetzes, ſozialdemokratiſcher Zollantrag, Litauen mußte dadurch in die Oppoſition gedrängt werden, und
däniſcher und ſchwediſcher Handelsvertrag. Schluß gegen 8½ Uhr.
* Das Problem des Baltiſchen Bundes.
Von
Rolf Wingendorf, Danzig.
Den ruſſiſchen Nachfolgeſtaaten an der Oſtſeeküſte hat der
Krieg unverhofft die Selbſtändigkeit geſchenkt, ohne daß den
neu=
geborenen Ländern auch die zur ſtaatlichen Exiſtenz notwendige
wirtſchaftliche Exiſtenzmöglichkeit mit in die Wiege gelegt wurde.
Alle dieſe Staaten ſind kein geſchloſſenes Wirtſchaftsgebiet,
ſon=
dern Küſtenländer für dasſelbe große Hinterland Rußland. Eine
einzige Ausnahme bildet vielleicht Finnland, das ja auch ſchon zu
ruſſiſchen Zeiten eine gewiſſe Autonomie und
Verwaltungs=
ſelbſtändigkeit beſaß.
Ebenſowenig aber wie dieſe Staaten ein geſchloſſenes
Wirt=
ſchaftsgebiet ſind, ebenſowenig iſt es ihnen möglich geweſen, in
der kurzen Zeit ihrer Exiſtenz zu einer politiſch einheitlichen
Stel=
lung zu gelangen. Der Einfluß des nahen Rußland macht ſich zu
ſich von Zeit zu Zeit in kommuniſtiſchen Putſchen wie in Eſtland
oder in Putſchverſuchen wie in Lettland und Litauen Luft.
Dazu kommt, daß in faſt allen dieſen Staaten die Führung
früher in den Händen einer kleinen Oberſchicht, des baltiſchen
Deutſchtums, lag, während die Bevölkerung, die jetzt dieſe
Staa=
ten bildet, erſt mühſam ſich eine „Intelligenzſchicht”, die ſchließlich
für die ſtaatliche Exiſtenz notwendig iſt, heranbilden muß.
In der Erkenntnis, daß es dieſelben Nöte ſind, an denen ſie
alle kranken, haben dieſe Staaten bereits im Jahre 1920
ange=
fangen die Gemeinſamkeit der Entſchlüſſe zu fördern durch
poli=
tiſche Ausſprachen, die ſogenannten baltiſchen
Außenminiſter=
konferenzen. Dabei wurde ein grundlegender Fehler begangen.
Man zog einen Staat hinein, der organiſch mit den übrigen in
keiner Weiſe verbunden iſt und deſſen Beteiligung den Ausſchluß
eines anderen Staates, bei dem gerade dieſe organiſche
Verbin=
dung gegeben war, nach ſich zog: Man wählte Polen und ließ
Litquen fallen.
Die Folgen zeigten ſich dann auch ſehr bald. Das politiſch
ſo viel ſtärkere Polen verſuchte ſchon nach den erſten Konferenzen
die Führung an ſich zu reißen und beſonders in der Politik
gegen=
über dem Völkerbunde den kleineren Staaten ſeine Anſicht
auf=
zuzwingen. Polen verfolgte dabei ganz einſeitige Intereſſen. Es
wollte nämlich ſeine Stellung im Völkerbunde, beſonders auch in
der Danziger Frage, ſtärken und vor allen Dingen als „Vertreter
der Oſtſeeſtaaten”, d. h. als Machtfaktor in der Seepolitik,
auf=
treten. Gleichzeitig aber ſollte damit ein anderes Problem
end=
gültig begraben werden, nämlich die alte Streitfrage mit Litauen,
das Wilng=Problem.
Daß Polen ſeine Ziele nicht erreicht hat und daß die
Grün=
dung eines baltiſchen Staatenbundes unter der Führung des
eigentlich nicht dazugehörenden Polens vereitelt wurde, iſt in
erſter Linie ein Verdienſt Finnlands, das politiſch in der
glück=
lichen Lage iſt, von Polen gänzlich unabhängig zu ſein und die
baltiſchen Nöte in viel geringerem Maße zu empfinden, als die
übrigen Staaten. Auf dieſe Weiſe hatte es den Vorteil,
uneigen=
nützig handeln zu können, und außerdem war es geſchickt genug,
nicht an die Stelle einer Führung Polens eine Führung
Finn=
lands zu ſetzen.
Trotz alledem haben die haltiſchen Außenminiſterkonferenzen
mit einigen Unterbrechungen vier Jahre lang ſtattfinden können,
vier Jahre lang ſind die Proteſte Litauens gegen die
Zurück=
ſetzung ungehört verhallt, und erſt vor einem Jahre, als die
Ab=
ſichten Polens zu unverhüllt zutage traten, hat ſich die
Verbin=
dung gelöſt. Offiziell wurden die Außenminiſterkonferenzen erſt
zwar ſollen in den nächſten fünf Jahren für Kredite je fünfzig Millio= auf kürzere, dann auf längere Friſten und ſchließlich auf
un=
beſtimnte Zeit vertagt. Praktiſch werden ſie nicht mehr
zu=
ſommentreten.
Der Gedanke des baltiſchen Staatenbundes iſt jedoch nicht
gleichzeitig aufgegeben worden. Dieſer Gedanke iſt aus der Macht
lange ſich nicht die politiſchen Verhältniſſe Oſteuropas
grund=
legend geändert haben. Zwei bedeutſame Konferenzen, die in der
Oeffentlichkeit weniger Beachtung gefunden haben als ihnen
ge=
bührt, haben ſich in letzter Zeit erneut mit dem Problem
beſchäf=
tigt: die lettiſch=litauiſche Einigungskonferenz und die baltiſche
Sozialiſtenkonferenz in Riga. Auf dieſen Konferenzen hat man
ſich eingehend mit den beiden Problemen beſchäftigt, die die
bal=
tiſchen Staaten gemeinſam löſen müſſen: die wirtſchaftliche
Eini=
gung, die zu einer Zollunion der baltiſchen Staaten führen muß,
wenn nicht das Wirtſchaftsleben immer mehr abſterben ſoll, und
das große politiſche Problem, die Stellung gegenüber
Sowjet=
rußland.
Dieſes Mal iſt Litauen nicht der unbeteiligte Zuſchauer
ge=
weſen, ſondern hat eine recht bedeutende Rolle auf den
Konfe=
wäre eine litauiſche Frage faſt wieder die Urſache einer
Ergebnis=
loſigkeit der Beratungen geweſen. In den beiden Konferenzen
wurde eine Entſchließung abgefaßt betreffs der Wilnafrage.
Litauen verlangte eine bedingungsloſe Stellungnahme Lettlands
für die Rückgabe Wilngs an Litauen, ohne Rückſicht darauf zu
nehmen, daß gerade Lettland wegen ſeiner Beziehungen zu
Polen zu einer ſolchen Stellungnahme gar nicht in der Lage iſt.
Schließlich konnte man ſich aber auf einen Kompromißvorſchlag
einigen, und von beiden zwar nicht amtlichen, doch immerhin
halb=
amtlichen Konferenzen wurde eine Entſchließung angenommen,
kaſſe auch weiterhin noch in den Krankenkaſſen beſonders belaſtenden die in dem einen Fall von ſeiten der Sozialiſtenkonferenz eine
Volksabſtimmung, in dem anderen Fall von ſeiten der
Einigungs=
konferenz die Autonomie für das Wilnggebiet fordern.
Verhältnismäßig leicht war die Einigung auf wirtſchaftlichem
Gebiet. Die Forderungen des wirtſchaftlichen Lebens ſind ſo
zwingender Natur, daß ſich in den baltiſchen Staaten gegen den
ſprache angenommen mit einer Entſchließung, wonach die dem Reiche Plan einer Zollunion wohl niemand mehr ernſtlich wehrt. Es iſt
letzten Endes nur noch die Frage der Ausführung des Planes,
grenzgebiet und zur Behebung ſonſtiger Wirtſchaftsnöte in den beſetzten, die zur Erörterung Anlaß gibt. Doch auch da wird ſich ein Weg
finden laſſen.
Bedeutend ſchwieriger iſt ſchon die Löſung des ruſſiſchen
Problems. Hier rächt ſich ganz beſonders die jahrelange
Aus=
ſchließung Litauens von den Beratungen der baltiſchen Staaten.
Sowjetrußland hat es recht gut verſtanden, dieſe Lage auszu=
Seite 2
Freitag, den 2. Zuli 1926
Nummer 181
nutzen und immer wieder Litauen gegen die baltiſchen Staaten
und Polen auszuſpielen. Litauen iſt der einzige der baltiſchen
Staaten, der ausgeſprochen gute Beziehungen zu Sowjetrußland
hat. Am ſchwierigſten iſt wohl die Lage Eſtlands, das die Folgen
des Komnuniſtenputſches noch immer nicht ganz überwunden nachten wird er eine zweite Reiſe nach Oſtaſien unterneh.mnen.
hat. Die litauiſch=lettiſche Einigungskonferenz iſt daher auch in
dieſer Frage zu einer klaren Stellungnahme nicht gekommen.
Wenn auch eine Annäherung des Standpunktes beider Staaten
unverkennbar iſt, die Sozialiſtenkonferenz dagegen hat die poſitive
Forderung aufgeſtellt, einen gemeinſamen Garantievertrag aller
baltiſchen Staaten mit Rußland abzuſchließen, eine Art öſtliches
Locarno. Rußland ſelbſt hat natürlich gar kein Intereſſe an einer
Einigung der Baltenſtaaten und wird alles verſuchen, um die
be=
gonnenen Verbindungen wieder zu zerreißen. Trotzdem aber
wer=
den die Verhältniſſe die baltiſchen Staaten immer in eine
gemein=
ſame Front zwingen.
Der erſte Schritt auf dem Wege zum baltiſchen Staatenbunde
iſt getan, der Weg dahin mag länger oder kürzer ſein, er wird
ſchließlich zum Ziele führen müſſen, denn die wirtſchaftlichen
Verhältniſſe drängen zu einer Einigung, und die politiſche
Eini=
gung läßt ſich dann auch nicht länger hinausſchieben. Der Bund
der baltiſchen Staaten iſt heute der einzige Weg zur Exiſtenz der
baltiſchen Staaten.
Die wirtſchaftliche Lage Polens.
Das Programm des Finanzminiſters Klarner.
w. Warſchau, 1. Juli.
Finanzminiſter Klarner hielt im Senat bei Gelegenheit
der Beratung des Budgets für das dritte Quartal eine
Pro=
grammrede und legte dar, daß 60 Prozent der Bevölkerung
von Landwirtſchaft leben und 15 Prozent in der Induſtrie
be=
ſchäftigt ſeien, daß alſo vor allen Dingen der Entwicklung der
Landwirtſchaft die größte Aufmerkſamkeit zugewandt werden
müſſe. Um eine Melioration des Bodens durchführen zu können,
arbeitet die Stickſtoff=Fabrik von Charzow Pläne für den Bau
einer neuen Stickſtoff=Fabrik aus, da die jetzige Stickſtoff=
Fabri=
kation für die Bedürfniſſe des Landes nicht ausreiche. Hierzu ſei
zu bemerken, daß Charzow etwa 10 Prozent des Stickſtoff=
Bedar=
fes herſtelle, daß aber die Verteilung von Kunſtdünger durch
Mangel an Eiſenbahnverbindungen außerordentlich erſchwert
wird. Der Miniſter will vor allem die Induſtrie unterſtützen,
die ſich mit der Herſtellung von Maſchinen und Geräten für die
Landwirtſchaft befaßt, dann die Ausfuhrinduſtrie, vor allem
Berg=
bau und Hütteninduſtrie. Da der Geldumlauf auf den Kopf der
Bevölkerung ſeit Anfang 1925 infolge der Entwertung des Zloty
von 5 auf 3 Dollar herabgegangen ſei, ſo hält der Miniſter
die Erhöhung des Geldumlaufs für durchaus
nötig. Er will dies erreichen, indem er das Einlagekapital der
Bank Polfki erhöht. Ferner ſollen für öffentliche Arbeiten im
laufenden Jahre 165 Millionen, im Jahre 1927 250 Millionen,
1928 300 Millionen und 1929 350 Millionen ausgegeben werden.
Mit dieſer Steigerung der öffentlichen Arbeiten ſoll gleichzeitig
die Arbeitsloſigkeit bekämpft werden. An erſter Stelle ſoll der
Hafen von Gdinge ausgebaut werden, auch die
Eiſenbahnverbin=
dungen von den Induſtriezentren nach dem Meere ſollen
fertig=
geſtellt werden.
Vereinfachung der baheriſchen Staatsverwaltung.
München, 1. Juli.
In der Beratung des Verfaſſungsausſchuſſes über den
Ge=
ſetzenwurf zur Vereinfachung der Staatsverwaltung und
Aende=
die Notwendigkeir der geplanten Erſparungsmaßnahmen. Dabei
führte er u. a. aus, daß das gegenwärtige Defizit von 50
Mil=
lionen Mark im Haushalt vor allem durch Ausgaben verurſacht
worden ſei, die durch Reichsgeſetze den Staaten von neuem
er=
wachſen ſeien. Der untragbare Finanzausgleich mit dem Reich
ſei aber nicht die einzige Quelle der troſtloſen Lage. Wenn man
die ſtaatliche Exiſtenz nicht gefährden wolle, werde man
gezwun=
gen ſein, den Staatsapparat zu vereinfachen. Auch das Reich
werde denſelben Weg der Vereinfachung gehen müſſen. Die von
der Regierung erwähnte Ermächtigung ſoll für die Dauer des
gegenwärtigen Landtages begrenzt werden.
Miniſterpräſident Held bemerkte weiter, die in der
Oeffent=
lichkeit verbreitete Darſtellung, als ob die Regierung mit dem
Ermächtigungsgeſetz die Abſicht verfolge, einen Staatspräſidenten
und eine Zweite Kammer zu beſtellen, ſei Phantaſie, zu deren
Zurückweiſung er kein Wort zu ſagen brauche. Es handele ſich
nur um die Vereinfachung der inneren Verwaltung und im
ganzen Betriebe des Staatsapparates.
* „Moderne ſchwediſche Architektur.”
Unter dieſem Titel hat H. Ahlberg, der Herausgeber der
ſchwediſchen Architekturzeitſchrift „Byggmäſtaren” ein mit 152
Lichtdrucktafeln glänzend ausgeſtattetes Werk im Verlag „Ernſt
Wasmuth=Berlin” herausgegeben. Von moderner ſchwediſcher
Baukunſt iſt in unſerer deutſchen Literatur, abgeſehen von den
Veröffentlichungen über das allgemein bekannte Stockholmer
Rathaus, nur ſelten die Rede. Wenn nun das große Werk von
Ahlberg, das auch in einer engliſchen Ausgabe erſchien, einmal
im Umlauf iſt, wird man wohl öfter Hinweiſe hören auf die in
die Augen ſpringenden, von Ahlberg zwar nicht ſo ſcharf wie
hier ausgeſprochenen Ergebniſſe dieſer Zuſammenfaſſung. Denn
eines lehrt dieſes Buch handgreiflich, daß eine geſunde Architektur
nur auf bodenſtändiger nationaler Grundlage gedeihen kann.
Allerdings nur auf jener im beſten Sinne nationalen Grundlage,
deren Ueberbau nicht ein parteipolitiſcher, ſondern ein kultureller
iſt! Nationale Bauweiſe iſt keineswegs gegen die Außenwelt
ab=
geſchloſſene Bauweiſe. Doch ihre eigene Lebenskraft nationaliſiert
das Weſensverwandte am Fremden. Nationale Bauweiſe beſtiehlt
auch nicht blind die eigene baukünſtleriſche Ueberlieferung, ſondern
durchdringt und erkennt ſie, „um alles das von vornherein
aus=
ſchalten zu können, was zu einer Tektonik von heute keine
Be=
ziehung hat”. (Poelzig.) Nationale Bauweiſe baut im Geiſte,
nicht in einer kliſchierten Formenſprache der Ueberlieferung.
Die großartige herbe Gotenburger Maſthuggskirche von
S. Ericſon iſt gleichſam ein Weiterwachſen des kargen Felſens,
auf dem ſie ſteht, zur kriſtalliniſchen Form. Im Innern ein
Bal=
kengewölbe von hinreißender volkstümlicher Kraft und
Lebendig=
keit! Und doch iſt dieſe Kirche keineswegs unmodern. Den Bau
des Stodkholmer Rathauſes von Ragnar Oeſtberg hätte der
ſchwe=
diſche Reichsantiquar Sig. Curmann nicht treffender
charakteri=
ſieren können als mit den Worten: „Der Klang eines
Hand=
ſchlags zwiſchen einem Schweden aus der großen Zeit und einem
ſpaniſchen Granden”. C. Weſtmaus' Stockholmer Gerichtsgebäude
zeugt in der baukünſtleriſch gebändigten Maſſe des von einem
bergfriedartigen Turm beherrſchten Baublocks, in dem der ſtreng
ritterliche Geiſt der unerſchütterlichen Schlöſſer der Waſazeit
wie=
der auflebt, von dem reformatoriſchen Trotz ſeines Erbauers, einer
echten Waſanatur. Im beſten Sinne nationale, d. h.
naturge=
wachſene Bauweiſe iſt ſtets auch ſparſamſte Bauweiſe. Das hat
C. Weſtmann mit dieſem Bau ſchlagend bewieſen. Als der Bau
fix und fertig daſtand, waren von der angewieſenen Bauſumme
noch eine halbe Million Kronen übrig. Die ſchwediſchen
Herren=
ſitze, Land= und Stodthäuſer, erbaut von G. Claſen, R. Oeſtberg,
C. Weſtmann, C. Torulf, A. Bjierke, C. Bergſten, der Gaſthof in
Forsbaka von C. Johanſſen, das elektriſche Kraftwerk bei den
„Forshuvud=Waſſerſällen” von O. Almquiſt und, um noch einen
Vom Tage.
Reichskanzler a. D. Dr. Luther tritt Ende des Monats
Juli eine mehrmonatige Reiſenach Südamerika an. Nach Weih=
Die Internationale
AusſtellungfürBinnenſchiff=
fahrt und Waſſerkraftnutzung iſt geſtern in Baſel eröffnet
wvorden.
Franzöſiſcher Senat und Kammer haben ſich über die
zuſatzkredite für das Budgetjahr 1926 geeinigt und dieſe
nach dem Regierungsentwurf mit unweſentlichen Aenderungen an= Curtius mit einer Rede eröffnete, in der er u. a. ausführte: In ſeiner
genommen.
Nach Informationen aus Angora hat die türkiſche Regierung
zu verſtehen gegeben, ſie beabſichtige nicht, um ihre
Zulaſ=
ſung zum Völkerbunde nachzuſuchen.
Die jugoſlawiſcheKammer nahm mit 122 gegen 28
Stim=
men die Konſularverträge mit Italien an.
Es beſtätigt ſich, daß Lloyd George von ruſſiſchen
In=
duſtriekreiſen eingeladen worden iſt, während der
Parla=
mentsferien Moskau und Leningrad zu beſuchen. Eine Ent= ten Jahren habe die Technikt auf dem Gebiete der Stromperſorgung
be=
ſcheidung iſt noch nicht bekannt geworden.
und zwei Aeroplanen zu einem Europabeſuch aus Bagdad abgereiſt.
Er wird Südfrankreich und London beſuchen.
Die Nachricht amerikaniſcher Blätter, daß Italien die Aufnahme
einer neuen Anleihe von 200 Millionen Dollar in den
Vereinig=
ten Staaten beabſichtige, wird in Nom dementiert.
In London trat eine Konferenz zuſammen, die ſich über die
Schaf=
fung eines Internationalen Vüros für afrikaniſche
Sprachen und Kultur ſchlüſſig werden ſoll. Vertreter
Deutſch=
lands und Oeſterreichs nehmen daran teil.
Diplomatiſche Breunpunkte.
Die Italiener in Abeſſinien. — Der
franzöſiſch=
ſpaniſche Rifſieg.
Von unſerem Korreſpondenten.
C.M. P. London, 1. Juli.
Von diplomatiſcher Seite werden unſerem Ktorreſpondenten
folgende intereſſante Bemertungen zur internationalen Lage
veröffentlicht: „Da das anglo=turkiſche Moſſul=Abkowmen den
unmittelbaren Vorwand für ein italieniſches
Aben=
lini größtmöglichen Vorteil aus dem Abkommen mit Groß= durchaus normale Entwickelung der geſetzlichen Regelung zu
unter=
britannien zu ziehen, durch das wir und die Italiener uns
in Abeſſinien gegenſeitig Einflußſphären zuerkennen.”
Kurz zuſammengefaßt, erkennt dies Abtommen einen
ausſchließ=
lich italieniſchen wirtſchaftlichen Einfluß im Weſten von
Abeſſi=
nien an, und Groß=Britannien verpflichtet ſich, die italieniſchen
Pläne in dieſer Zone zu ſtützen, wenn ſich Italien dagegen
ver=
pflichtet, ſich auf keinerlei Unternehmung einzulaſſen, welche die
britiſche Konrolle über die aus dem Tſana=See nach dem Sudan
fließenden Waſſer beeinträchtigen könnte. — Signore Muſſolini
bemüht ſich nach Kräften: 1. ſich in Abeſſinien zu etablieren, 2.
eine freie Hand in Kleinaſien zu erlangen, wenn je eine dem
kürzlichen Moſſul=Streit ähnliche Lage ihm eine Chance gewäh= her geltenden Zölle wiederhergeſtellt wiſſen wollen. Die
Mittel=
ken ſollte. — Ebenſo iſt ein guter Grund zum Glauben vorhan= parteien ſind ſich am Montag abend darüber klar geworden, daß
den, daß Signore Muſſolini genau ſo, wie er zur Förderung
ſei=
ner expanſioniſtiſchen Pläne auf den Streit Großbritanniens mit
der Türkei gerechnet hat, jetz in derſelben Weiſe auf gemein= nationalen allzu ſtark zu verärgern. Am Donnerstag wurden
ſame britiſche und italieniſche Beſorgniſſe vor die Beſprechungen mit den Sozialdemokraten fortgeſetzt und ihnen
einer franzöſiſchen Hegemonie in Marokko der Beſchluß der Mittelparteien unterbreitet. Am Nachmittag
rechnet.
rung des Finanzausgleichs begründete Miuiſterpraſident Held Derffranzöſiſch=ſpaniſche Sieg im Rifgebiet
bietet die Möglichkeit für die Errichtung einer franzöſiſch=
ſpani=
ſchen Einfluß=Zone mit einer langen Mittelmeerküſte. — Man
glaubt, daß die britiſchen Flotten= und Luft=Streitkraftbehörden
Wert von Gibraltar als einem britiſchen Schlüſſelpuntt am
Mit=
telmeer herabſetzen werde. — Wenn dem ſo iſt, ſo würde
an=
ſcheinend ein gewiſſer Grund für die Haltung der inſpirierten
Fasciſten=Preſſe beſtehen, wenn ſie erklärt, daß weder Italien
noch Großbritannien gleichzeiig dagegen bleiben könnten, daß
„das Mittelmeer” in einen ſranzöſiſchen See umgewandelt w.ro.
— Alle dieſe ſcheinbar weit voneinander liegenden verſchiedenen
Fragen weiſen doch in dieſelbe Richtung und deuten darauf hin,
daß einmal wieder britiſche diplomatiſche Erwägungen der
Rat=
ſamkeit und italieniſche politiſche Beſtrebungen des Ehrgeizes
eine gemeinſame Baſis für eine Zuſammenarbeit finden.” — Es
iſt keine Frage, daß Gibraltar für Großbritannien wie das
bri=
tiſche Weltreich ein ebenſolches „Noli me tangere” bildet wie der
Suez=Kanal.
Monumentalbau zu nennen, E. Lallerſtedts „Techniſche
Hoch=
ſchule” in Stockholm mit ihrem von echtem „Wikingergeiſt ge= ger hinaus, und die ſtändige Sehnſucht nach der kargen und
wölbten Haupteingang ſind national ſchwediſch und doch durchaus rauhen Heimat trieb ſie wieder heim. „Eben als Kinder dieſes
modern. Zur Aufführung dieſer Bauten griff man wieder zurück. Geiſtes erſcheinen dieſe Bauwerke: abenteuerlich, gigantiſch und
auf bodenſtändiges Material, haudgeſtrichene Ziegel im guten kriegeriſch ſtreng in ihrer Anlage. Dennoch in unbeholfener
alten Format, die zu geſchloſſenen Mauerflächen geſchichtet alle Weiſe geſchmückt mit Zieraten aus reicheren Ländern, ſtolz und
axplikationsartig aufgeklebte Ornamentik ausſchließen und die
durch keine Stilnachäfferei jemals erſetzbare Geſetzlichceit der loka= genſatz zwiſchen dem ſtrengen Baukörper und dem fremden
len Ueberlieferung dartun. Man denke auch an die in Hamburg Schmuck verleiht ihnen einen eigenen Reiz.‟ Das 17.
Jahr=
wieder auflebende bodenſtändige Backſteinarchitektur! Das Ham= hundert iſt das blühende Zeitalter des Adels, der unter Guſtav
burger Chilehaus hat hanſeatiſchen, hamburgiſchen Geiſt und iſt Adolf reich gewordenen Feldherren. Das deutſcheholländiſche
ihren Bedürfniſſen heraus geſtaltet. Sollte es ein Zufall ſein, daß
ſein genialer Erbauer, Fritz Höger, aus einem niederſächſiſchen
Bauernhaus ſtammt?! Nationale Bauweiſe iſt auch im beſten
Sinne internationale Bauweiſe, d. h. allgemein gültige
Bau=
weiſe. Doch internationale Bauweiſe ohne nationale Grundlage vereinigt. Franzoſen arbeiteten an der Innenausſtattung, wie
bleibt für immer entſeelte Bauweiſe, ausgelauchte
Kuliſſenarchi=
tektur. „Individuum — Volk — Menſchheit” Nur auf dieſer
niemals umkehrbaren, weil naturhaft dem Menſchen geſetzten Einſchränkung: „Die Innenräune der ſchwediſchen Herrenhäuſer
Enwwicklungslinie kann echte Kunſt und Kultur ſich enwwickeln.
Schweden hatte es wahrlich nicht leicht, ſich zu einer natio= keit als ihre franzöſiſchen Vorbilder.”
nalen Baukunſt durchzuringen. Erſt ſeit Guſtav Waſa wurden
die Grundlagen für eine nationale Baukunſt geſchaffen. In der
romaniſchen und gotiſchen Zeit beſtimmen deutſche und
franzö=
ſiſche Baumeiſter die mittelalterliche Baukunſt Schwedens.
Dar=
über braucht man ſich nicht ſo ſehr zu wundern, da der herrſchende
nationale Holzbau die gleichzeitige Entfaltung einer nationalen
monumentalen Steinarchitektur ausſchloß. Der Dom zu Lund iſt Jugendſtils und ſeiner kitſchigen Ornamentierwut hineinreißen
wohl von einem rheiniſchen Meiſter erbaut. Im Jahre 1287 wird
eine franzöſiſche Steinmetzenkolonne unter Führung des Etienne
de Bonneuil nach Upſala berufen. In der zweiten Hälfte der
gotiſchen Zeit überragt der Einfluß der hanſeatiſchen
Backſtein=
gotik. In der Ausſtattung der Kirchenräume herrſcht bis zum
Beginn des 16. Jahrhunderts ausſchließlich hanſeatiſche,
beſon=
ders Lübecker Altarkunſt. Ja, wer ſpätmittelalterliche
nord=
deutſche Altarkunſt in ihren bedeutendſten Schöpfungen kennen nationalen Form. Ihm ebenbürtig als Führer der ſchon
ge=
lernen will, muß nach Schweden und Dänemark gehen: in der
Nikolaikirche in Stockholm ſteht L. Notkes überwältigender St.
Georg, in Odenſe der größte deutſche Schnitzaltar von Cl. Berg. noch T. Grot angeführt. Dagegen ſprechen die übertrieben
Mit der Reformation verarmt die Kirche; der König wird
jetzt der entſcheidende Bauherr Schwedens! Die Schlöſſer von ſtark durchbrechenden Individualismus, der ſchwächere Architek=
Gripsholm, Wadſtena, Upſala, Kalmar werden gebaut.
Nieder=
länder (W. Boyens, Arendt de Roy) und Deutſche (P. Schütz
F 1570, Jak. Richter aus Freiburg 1571, die 3 Brüder Pahr)
haben an dieſen Schlöſſern mitgebaut. Trefflich kennzeichnet
H. Ahlberg in ſeinem Buche das an dieſen Schloß=Bauten ſich
durchringende Schwediſchnationale. Wikingergeiſt ſteckt in ihnen.
Die Elektrizitätswirtſchaft.
Geſetzgeberiſche Schritte des Reiches zur
Verbeſſerung der Elektrizitätswirtſchaft?
Berlin, 1. Juli.
Auf Einladung des Reichswirtſchaftsminiſters trat der
Elektrizitäts=
beirat nach 3½jähriger Pauſe zuſammen, den Neichswirtſchaftsminiſter
letzten Sitzung Anfang Januar 1923 hatte der Beirat dem Entwurf eines
Elektrowirtſchaftsgeſetzes ſeine Zuſtimmung verſagt, wveil ihm die
vor=
geſehene Organiſation zu kompliziert erſchien. Ueberblickt man die
bis=
herige Entwickelung der Elektrizitätswirtſchaft, ſo ſehe man zunähſt,
daß es gelungen ſei, die Verſorgung der deutſchen Wirtſchaft mit
elet=
triſchem Strom in zweckmäßiger Weiſe zu ſichern. Darum können auch
heute die früher vielfach erwogenen Maßnahmen der Uebernahme
die=
ſer Wirtſchaft in die öffentliche Hand als erledigt gelten. In den
letz=
merkenswerte Fortſchritte gemacht. Auch in wirtſchaftlicher Beziehung
habe ſich die Entwickelung der Stromverſorgung der letzten Jahre in
König Feiſal von Trak iſt, begleitet von vier Panzerautos erfreulichem Maße vollzogen. Die Zuſammenſchlußbewegung, die durch
die geplante geſetzliche Regelung gefördert werden ſollte, habe ſich
wei=
ter durchgeſetzt. Die Konzentration der Stromerzeugung an
Kraft=
quellen habe gute Fortſchritte gemacht. Es mehren ſich jedoch in letzter
Zeit Klagen darüber, daß Einflüſſe nicht rein wirtſchaftlicher Art
hem=
mend und ſtörend auf den geſunden Gang der Entwickelung einzuwirken
beginnen. Aber es gehe nicht an, dieſe Dinge weiterhin ſich ſelbſt zu
überlaſſen, vielmehr müſſe das Reich hier regelnd eingreifen. Auch nach
der Auffaſſung der Reichsregierung könne die geſetzliche Negelung der
Elektrizitätswirtſchaft, ſoweit ſolche erforderlich iſt, nur durch das Reich
vorgenommen werden. Es ſei die Frage aufzuwerfen ob auch in
!Deutſchland geſetzgeberiſche Schritte des Reiches zur Verbeſſerung der
Elektrizitätswirtſchaft notwendig ſind.
Nach dem Reichswirtſchaftsminiſter ſprach Miniſterialdirektor Dr.
Jacques vom preußiſchen Miniſterium für Handel und Gewerbe. Er
erklärte, daß wirtſchaftlich wichtig ſei, daß die Länder ſich als
Unter=
nehmer auf dem Gebiete der Elektrizitätswirtſchaft betätigten, da ſich
kaum ein anderes Wirtſchaftsgebiet für die Zuſammenfaſſung in die
ſtaatliche Hand ſo eigne, wie die öffentliche Kraſtverſorgung.
Hierauf ſprach Direktor Dr. Oliven, der die Schaffung eines
über=
ſtaatlichen Organs fordert, das den Generalplan für ein deutſches
Hoch=
verteilungsnatz für alle Leitungen über 60 000 Volt auszuarbeiten hat.
Zur Regelung der Stromerzeugung ſoll bei Erweiterung beſtehender
Kraftwerke oder bei Erbauung neuer Kraſtwerke, das Einſpruchsrecht
von benachbarten oder ſonſt günſtig gelegenen größeren Unternehmungen
geſchaffen werden. Als dritter Redner führte Dr. Bannwarth aus, daß
die techniſche Entwickelung der deutſchen Elektrizitätswerke ohne jede
be=
teuer in Kleinaſien veſeitigt hat, ſucht Signore Muſſo= hördliche Einwirkung ſich im allerſeits erſtrebten Sinne vollzog. Die
werfe, könne nur ſchädliches Eingreifen in die kommende Entwickelung
zur Folge haben.
4 Der Streit um die Getreidezölle.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Hinter den Kuliſſen wird im Reichstag heftig um die
Er=
höhung der in dem deutſch=ſchwediſchen Handelsvertrag
eingeſetz=
ten landwirtſchaftlichen Zölle gerungen. Die Deutſchnationalen
beharren darauf, daß die Zollſätze, wie ſie im Vertrag eingeſetzt
ſind, beibehalten werden, während die Sozialdemokraten die
bis=
ſie den ſozialdemokratiſchen Wünſchen auf Ermäßigung der
Ge=
treidezölle um 1 Mark entgegenkommen können, ohne die
Deutſch=
wpar man faſt ſoweit, daß man ſich auf ein Mantelgeſetz geeinigt
hatte, das zwei Paragraphen umfaſſen ſollte. Paragraph 1 ſollte
lauten: „Der ſchwediſche Handelsvertrag wird angenommen.”
Paragraph 2, der lediglich innerdeutſche Bedeutung hat, ſollte die:
Zollſätze für die einzelnen Getreidearten feſtſetzen. In den
Abend=
ſtunden war man noch bemüht, ſich über dieſe Zollſätze zu einigen
die Anſicht hegen, daß eine ſolche Entwicklung wahrſcheinlich den und aus den Forderungen der Sozialdemokraten und
Zugeſtänd=
niſſen der Mittelparteien eine beide Teile zufriedenſtellende
For=
mel zu ſchmieden. Infolge dieſer interfraktionellen
Beſprechun=
gen iſt auch die auf den Donnerstag abend verlegte Sitzung des
handelspolitiſchen Ausſchuſſes auf Freitag vormittag verſchoben
worden. Um 8 Uhr abends gingen die Unterhändler der
Sozial=
demokraten und der Mitelparteien auseinander. Das Ergebnis
ihrer vielſtündigen Unterredungen war negativ. Nun ſoll am
Freitag morgen erſt der handelspolitiſche Ausſchuß tagen, dann
ſollen ſich die Fraktionen noch einmal wegen der ſtrittigen
Zoll=
ſätze zuſammenſetzen. Auf der Tagesordnung der morgigen
Reichstagsſitzung ſteht der deutſch =ſchwediſche Handelsvertrag.
Man wird ſich alſo jetzt beeilen müſſen, um eine Einigung
herbei=
zuführen, wenn nicht der Handelsvertrag in ſeiner jetzigen
Form gegen die Sozialdemokraten angenommen werden ſoll.
Verlangen, die Schätze fremder Länder zu koſten, trieb die
Wikin=
verlegen zugleich über dieſen Schmuck. Aber gerade dieſer
Ge=
doch ganz und gar ein Bau unſerer Zeit, einzig und allein aus Barock herrſcht. Doch erſt nach dieſer Periode wird Schwedens
größtes und edelſtes profanes Bauwerk fertig: das Stockholmer
Schloß, ein Bau von dem hochbegabten Nikodemus Teſſin d. J.
(F 1728), der nordiſche Herbheit und Einfachheit mit der
glän=
zend gemeiſterten Formenſprache der römiſchen Hochrenaiſſance
auch im ganzen 18. Jahrhundert die franzöſiſche höfiſche Kunſt in
Schweden herrſcht doch mit der von Ahlberg gekennzeichneten
haben ſo viel weniger Eleganz, ſo viel mehr Wärme und Innig=
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts venlor die
ſchwe=
diſche Baukunſt völlig ihre nationale Sonderart. Der gekünſtelte
„Jugendſtil”, dem es ja nur auf Dekoration ankam, zerſetzte die
Ueberlieferung. Die Erneuerung ging in Schweden von
Däne=
mark aus, das ſich bei ſeiner ſtarken Vorliebe für den
Klaſſi=
zismus nicht in die Anarchie der verwilderten Bauweiſe des
ließ. Bahnbrechend für die moderne Architektur in Schweden iſt
G. Claſen, in der Formenſprache ſeiner früheren Bauten wohl
noch Eklekdiker, aber als glänzender Lehrer ein Vorkämpfer für
eine ehnliche Bauweiſe, die unter den Händen eines gewiſſenloſen
und pfuſchenden Unternehmertums ſo ſehr gelitten hatte. Claſens
bekannteſte Schöpfung iſt das etwas nüchterne Nordiſche Muſeum
in Stockholm; ſeine letzten Bauten ſtreben erſichtlich nach einer
nannte R. Oeſtberg, der Erbauer des Stockholmer Rathauſes, und
der kraftvolle Weſtmann. Als Meiſter moderner Sportbauten ſei
romantiſierenden Bauten Bobergs nicht ſo ſehr an. Einem allzu
ten ſo leicht zur Entgleiſung bringt, ſteht heute in Schweden ein
Neuklaſſizismus gegenüber, der ſeinen bedeutendſten Vertreter in
J. Tengbom hat. Seine klaſſiziſtiſche Enskilda=Bank in
Stock=
holm iſt in der Tat eine reife baukünſtleriſche Leiſtung. „Als
Bankgebäude zugleich modern und praktiſch angelegt, aber doch
altväteriſch vornehm, dürfte es muſtergültig ſein.” C. Bergſten
Eine männliche Luſt zu verwegenen Abenteuern, ein neugieriges und beſonders Gunnar Asplund, der Vertreter der jüngeren
Nummer 181
Geite 3
Potſchafterkonferenz.
Marſchall Foch gegen den Etat./Die Kontrollkommifſion
ſel Mc zurſchegen werden.
Aus Paris wird dem „Lokalanzeiger” von beſonderer Seite Punkten durchgeſetzt haben.
geſchrieben: Die Botſchafterkonferenz hat ſich, wie jetzt bekannt
wird, auf ihrer letzten Sitzung beſonders auch mit der
Militär=
kontroll= und Beſatzungsfrage beſchäftigt. Den Beſprechungen
über die Militärkontrollfrage lag ein Gutachten des Marſchalls
Foch als Vorſitzenden des Verſailler Kriegskomitees zugrunde.
Der Stand der Durchführung der in der Entwaffnungsnote vom
4. Juni 1925 geforderten Entwaffnungsmaßnahmen wurde, wenn
ſich auch erneut Rückfragen und Vorſtellungen bei der deutſchen Material zu einer Proteſtnote nach Berlin gegeben habe. Es kann
Regierung als notwendig erwieſen hätten, im allgemeinen als verſichert werden, daß man in Deutſchland jeder Proteſtnote mit
zufriedenſtellend bezeichnet. Dieſe Rückfragen und Vorſtellungen
hätten ſich im weſentlichen um Polizeifragen, um die Frage der deutſchen Heeresverhältniſſe orientiert iſt, als gerade Frankreich,
Stärken der Reichswehr ſowie um die geſetzliche Regelung der worauf man zur Charakteriſierung der ganzen Proteſtaktion von
Ein= und Ausfuhr von Kriegsmaterial gedreht. Deutſchland
habe zwar im Jahre 1921 durch Reichsgeſetz die Ein= und
Aus=
fuhr von Kriegsmaterial verboten, die Frage aber, was unter
Kriegsgerät zu verſtehen ſei, noch nicht in Einklang gebracht mit
den entſprechenden Forderungen der Interallierten
Militär=
kontrollkommiſſion.
dieſer in dem Gutachten des Marſchalls Foch als ein Verſtoß
bezeichnet und die Abſendung einer Note an die deutſche
Regie=
rung vorgeſchlagen, in der die Botſchaſterkonferenz, bezugnehmend
auf die Aeußerung des Reichswehrminiſters Geßler gelegentlich
der Verhandlungen über den Reichswehretat im Reichstag, daß die deutſchen Wünſche auf einen Abbau der Beſatzung in ſehr
die Kontrollkommiſſion keinerlei Einwendungen gegen den Etat entſchiedener Weiſe zum Ausdruck gebracht hat.
erhoben habe, Verwahrung dogegen eingelegt, daß dieſe Tatſache
als eine Zuſtimmung der Allierten zu dem Etat ausgelegt wird,
und es ſich vorbehält, hierauf noch zurückzukommen. Abſchließend
kam das Gutachten des Marſchalls Foch zu dem Ergebnis, daß die der Geiſt ſeiner Politik von dem Gedanken getragen ſei, als ob
Durchführung der deutſchen Entwaffnung noch nicht als beendet, die Loearno=Verträge bereits endgültig in Kraft getreten wären,
anzuſehen ſei und damit an eine Zurückziehung der Militär= d. h. die Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund bereits
voll=
kontrollkommiſſion aus Deutſchland vorerſt noch nicht gedacht
werden könne. Das Gutachten des Marſchalls Foch verriet ganz
deutlich das Beſtreben der Franzoſen, Deutſchland in der
Erledi=
gung der in der Entwaffnungsnote vom 4. Juni 1925 geforderten
Entwaffnungsmaßnahmen neue Schwierigkeiten zu bereiten, nach
Möglichkeit neue Verfehlungen Deutſchlands in dieſer Beziehung
feſtzuſtellen und damit die Zurückziehung der Kontrollkommiſſion
aus Deutſchland immer wieder zu berſchleppen.
franzöſiſchen Vertreters auch die Zuſtimmung Belgiens. Es ſtieß
andererſeits aber auf den heftigſten Widerſtand Englands, das
hierin wirkſam durch Italien unterſtützt wurde. England ſowohl
wie Italien forderten eine beſchleunigte Erledigung der durch
Schuld der franzöſiſchen Oberleitung noch nicht endgültig
geregel=
ten Punkte aus der Entwaffnungsnote vom 4. Juni 1925 und
eine Veendigung der Militärkontrolle in Deutſchland vor deſſen
Aufnahme in den Völkerbund, ſtimmten im übrigen aber in bezug
ſchalls Foch zu, ſo daß wir, falls dies noch nicht inzwiſchen
ge=
ſchehen ſein ſollte, in allernächſter Zeit ſchon mit einem
Entente=
vorſtoß gegen unſeren Reichswehretat zu rechnen haben.
In der Beſatzungsfrage handelte es ſich im weſentlichen um
die Frage der Herabſetzung der Beſatzungsſtärken. Dieſe betragen
zurzeit noch etwa 60 000 Franzoſen, 2000 Engländer und 7000
Belgier, d. h. zuſammen rund 75 000 Mann. Sie ſind damit noch
weit entfernt von der Stärke des Truppenkontingents, das
Deutſchland vor dem Kriege in der zweiten und dritten
Be=
ſatzungszone unterhalten hat. Frankreich hat im Rheinland außer
der Beſatzung des Saargebiets und des Kehler Brückenkopfes
noch immer drei Armeekorps mit fünf Infanterie=Diviſionen und
einer Kavallerie=Diviſion ſtehen, die bis auf die engliſche Be= Erforderniſſen, wie ſie im Jahre 1922 vorlagen. Inzwiſchen haben
ſatzungszone bei Wiesbaden und die belgiſche Beſatzungszone
bei Aachen das ganze zurzeit noch beſetzte Rheinland belegt haben.
Engländer und Belgier fordern nun eine Herabſetzung der
fran=
zöſiſchen Beſatzungsſtärken und außerdem die Engländer eine Er= ten Erfahrungen eine Aenderung der für die Belange der
Schutz=
weiterung ihres ihnen zu kleinen Beſatzungsgebietes bis in die polizei auf Grund des bezeichneten Reichsgeſetzes von den Län=
Gegend von Kreuznach und Coblenz, die Belgier eine Zuteilung
der Städte Düren und Euskirchen, die heute von franzöſiſchen
Truppen beſetzt ſind. Frankreich hat einer Ausdehnung der
bel=
die engliſche Forderung auf Kreuznach und Coblenz aber ebenſo finden.
Generation, gehen ſchon über den Neuklaſſizismus hinaus.
As=
plunds Lichtſpielhaus Skandinavia in Stodholm iſt eine ganz
und gar moderne Schöpfung. Lichtbühne, Zuſchauerraum und
Beleuchtung ſind in höchſt phantaſievoller Weiſe aufeinander
ge=
ſtimmt; die klaſſiziſtiſche Ornamentik könnte ebenſogut fehlen
und würde beſſer fehlen. Daß dagegen rodikaler Klaſſizismus
letzten Endes zu ganz unperſönlichen, nichtsſagenden Bauten
führt, die Baukunſt entnationaliſiert, lehrt uns in Ahlbergs Buch
die Enskeder Friedhofskapelle von S. Lewerentz. Erechtheion
urd chriſtlicher Grabkult ſind doch wahrlich zu weſensverſchieden,
um auf einen baukünſtleriſchen Generalnenner gebracht werden
zu können. Dagegen hatte ſich Ahlberg, der Herausgeber unſeres
Buches, in dem Kunſtgewerbepavillon der Jubiläumsausſtellung
in Gotenburg 1923 der klaſſiziſtiſchen Formen in einer höchſt
freien, geiſtreichen Weiſe und „herzgewinnenden Würde” bedient,
wie es nur ein Meiſter vermag, der über der hiſtoriſchen
Form ſteht.
Wie dem Expreſſionismus der ſchwediſchen Malerei die
revo=
lutionäre Note fehlt, ſo iſt auch die moderne ſchwediſche Baukunſt
verſchont geblieben von den Auswüchſen amerikaniſcher Bauwut.
Das Stockholmer Hochhaus, der „Nördliche Königsturm” in der
Kungsgatan, wächſt nicht über eine Höhe von 15 Stockwerken
hin=
aus. Möge die ſchwediſche Baukunſt auch fernerhin bewahrt
blei=
ben von jenem von Mumford in ſeinem Buch „Vom Blockhaus
zum Volkenkratzer” gegeißelten amerikaniſchen „Pioniergeiſt”,
deſſen Schattenſeiten im wörtlichen und bildlichen Sinne
genom=
men, auch ſchon einſichtige Amerikaner erkennen. Das Buch von
Ahlberg gehört in die Bibliotheken unſerer Hochſchulen und
Architekten. Erhöhten Wert gewinnt es durch die Abbildungen
der Grundriſſe, Aufriſſe und Lagepläne der einzelnen Bauwerke.
Seiner ganzen Anlage nach keines der üblichen Bilderbücher,
ob=
wohl ſo reich an Abbildungen, ſondern ein Bildungsbuch für
Architekten und Freunde moderner Baukunſt.
* Die zwei Zigarren von Königgrätz.
Zum 3. Juli.
Von F. A. Fahlen.
Der Morgen des 3. Juli hatte mit ſtillem, kühlen Regen
an=
gefangen, dazwiſchen hörte mit Zeiten das Tröpfeln auf, aber
die Felder, die faſt reife Saat, die Rübenäcker, die Kartoffelſtücke,
darüber die breitkronigen Obſtbäume, die Waldſtreifen, alles
triefte vor Näſſe und ſtand beinahe regungslos in der trotz des
trüben Wetters ziemlich durchſichtigen Luft. Die Wege waren
auf=
geweicht wie die Aecker, auf denen heute faſt eine halbe Million
Streiter hüben und drüben um die Vorherrſchaft in Deutſchland,
im werdenden Deutſchland, ringen ſollten.
Allmählich hellte ſich der Himmel auf, der Regen verzog ſich
Freitag, den 2. Juli 1926
abgelehnt wie eine Herabſetzung ſeiner Beſatzungsſtärke mit der
Begründung, daß eine Beſatzungsſtärke von fünf Infanterie=
Her Eia der Heichsweht oo ve. Diviſionen mit entſprechender Kavallerie das Mindeſte darſtelle,
was Frankreich gerade im Hinblick auf die Räumung von Köln
im Rheinland unterhalten müßte. Die Sitzung der
Botſchafter=
konferenz zeigt ſomit in der Militärkontrollfrage ein
Zuſammen=
gehen Frankreichs und Belgiens gegenüber England und
Ita=
lien, während in der Beſatzungsfrage die Franzoſen allein den
Engländern und Belgiern gegenüberſtehen, trotzdem aber
an=
geſichts ihrer überlegenen militäriſchen Stärke im Rheinland
* Berlin, 1. Juli. (Priv=Tel.) anſcheinend auch in der Beſatzungsfrage ſich in den weſentlichſten
aber hauptſächlich darauf an, die franzöſiſche Oeffentlichkeit von
der Unfähigkeit der eigenen Regierung, der Frankenkriſe uſw.
ab=
zulenken und die Volksſtimmung gegen Deutſchland mobil zu
machen. Es iſt gleichzeitig behauptet worden, daß der Vortrag
des Marſchalls Foch in der Botſchafterkonferenz ausreichendes
größter Ruhe entgegenſieht, da wohl niemand beſſer über die
vornherein aufmerkſam machen muß.
Eine neue Oemarche um den Abbau der Beſatzung.
Wie wir auf Grund zuverläſſiger Informationen erfahren,
hat geſtern der deutſche Botſchafter in Paris gelegentlich ſeines
Was den deutſchen Reichswehretat 1926 anbelangt, ſo wurde offiziellen Antrittsbeſuches bei dem neuen Miniſterium Briand
gegen die Entwaffnungsbeſtimmungen des Verſailler Vertrages, ſatzungsſtärke in der zweiten und dritten Zone hingewieſen. Der= Königspaares einen Anſchlag verüben würden. Die Polizei
ver=
artige Vorſtellungen ſind in der letzten Monaten wiederholt
er=
folgt, doch iſt die geſtrige Demarche am Quai dOrſay um des= geſtellt hatte, daß die Päſſe nicht in Ordnung waren, zwei von
willen beſonders bemerkenswert, weil Herr von Hoeſch nunmehr
In dieſem Zuſammenhang iſt darauf hinzuweiſen, daß auch
zogen ſei. Es kann gar keinem Zweifel unterliegen, daß die bei
Räumung der Kölner Zone von den Beſatzungsmächten gemachte
Belgier und Engländer eine Vermehrung der Beſatzungsſtärke
in der zweiten und dritten Zone eintreten ſollte, bisher nicht
er=
füllt worden iſt. Erſt recht kann nicht davon geſprochen werden,
Das Gutachten fand naturgemäß neben der Zuſtimmung des ringerung” bzw. den Abbau auf die „normalen Ziffern” der deut= Man habe General Aquilera in das Madrider Gefängnis
einge=
ſchen Friedensbeſatzung durchzuführen.
Unter dieſen Umſtänden erſcheint die dringende Demarche, die
nunmehr von der deutſchen Regierung erneut in Paris
eingelei=
tet wurde, nicht nur ohne weiteres erklärlich, ſondern vielmehr Primo de Riveras als unmoraliſch an. Der ehemalige
Präſi=
als überaus notwendig. Man kann bei der Einſtellung des Herrn dent des Kongreſſes Melquig des Alvarez ſei geſtern feſt=
Briand vorausſetzen, daß er für die ernſtlichen Vorſtellungen des genommen worden. Außerdem ſei Weiſung erteilt worden,
deutſchen Botſchafters durchaus Verſtändnis hat. Die Schwierig= Graf Romanones zu verhaften. Dieſer habe ſich jedoch
keiten, die einem wirklich nennenswerten Abbau der Beſatzung
auf den deutſchen Reichswehretat 1926 dem Vorſchlage des Mar= im Wege ſtehen, ſind jedoch in den Kreiſen ſehr einflußreicher Mit= befinde ſich nunmehr in einem Hotel in Hendaye. Nachdem die
glieder des franzöſiſchen Generalſtabs zu ſuchen.
Die Neuregelung der Schutzzolizei.
nächſt oberſchleſiſche Fragen. — Es folgte dann die Beratung des Ereigniſſe riefen in Spanien eine große Erregung her=
Schutzpolizei der Länder. Regierungsſeitig wurde dazu
ausge=
führt, daß das Reichsgeſetz über die Schutzpolizei der Länder vom
17. 7. 1922 davon ausgehe, daß die Angehörigen der Schutzpolizei
auf zwölf Jahre verpflichtet werden und in der Regel nach
Ab=
lauf dieſer Zeit ausſcheiden. Dieſe Organiſation entſprach den
die allierten Mächte die der Wehrmacht entſprechende
Einſtel=
die ſeit der Verabſchiedung des bezeichneten Reichsgeſetzes
gemach=
dern geſchaffenen Rechtsgrundlagen zweckmäßig und
wünſchens=
wert erſcheinen laſſen. In Zukunft ſollen die Polizeiwachtmeiſter
giſchen Beſatzungszone auf Düren und Euskirchen zugeſtimmt, bewährt haben, die lebenslängliche Anſtellung im Polizeidienſt Stellung zum Kabinett Bartel und zu Pilſudſki. Zum linken Flüigel ge=
H m nn m mmn mn n ngnnngnnn ngn ng nnnn nn nmnmnnnn
wurde durch einen milden, milchigen Sonnenſchein begünſtigt, der
die Kämpfenden aber mehr behinderte als erfreute. Die
Uni=
formen, durch das üppige, mannshohe Getreide ganz durchnäßt,
dampften und klebten am Körper, und die Treibhausluft ließ den
Schweiß in Strömen fließen.
Im preußiſchen Hauptquartier, wo ſeit geſtern, der greiſe
König den Oberbefehl führte, hatte man eine Aufſtellung der
Oeſterreicher unter Benedeck erſt hinter der Elbe erwartet und
den 3. Juli als Ruhetag beſtimmt. Da meldeten die Vorpoſten,
daß diesſeits der Elbe auf dem Bergland von Prim bis
Meſlo=
wed in einer Linie von anderthalb Meilen Länge ein
öſterreichi=
ſches Heer, vielleicht Benedecks Hauptarmee, den Angriff erwarte.
IJu drei Heeresſäulen ſollten die Preußen vorgehen, gegen die
Mitte von Horſitz her die erſte Armee unter Friedrich Karl, gegen
den linken Flügel die Elbarmee und, was nicht für nötig gehalten
wurde, den rechten Flügel von Norden her umfaſſend die Armee
des Kronprinzen von Königinhof aus.
Bei der erſten Armee war das Hauptquartier; in den
Morgen=
ſtunden, als nach 8 Uhr der Angriff des Prinzen Friedrich Karl
in Gang gekommen war, der Sadowa und Liga erſtürmen, Chlum
nehmen und ſo das Zentrum des Gegners zertrümmern wollte,
hielt der oberſte Kriegsherr mit ſeinem Gefolge auf der linken
Seite der Heeresſtraße nach Sadowa auf einem ſanften Hügel.
Neben dem König Moltke, Roon und Alvensleben. In der Nähe,
aber ſo, daß er mit ſeinen Gedanken, Unruhen und Plänen allein
ſein konnte, auf einem gewaltigen Fuchs der Miniſterpräſident
Graf Bismarck. Unter dem Stahlſchirm des Helmes her leuchteten
die großen durchdringenden Augen über dieſe immer mehr vom
Schlachtgetöſe erfüllte Sommerlandſchaft hin, über dieſe weichen
Mulden da vorn, in denen der Tod jetzt wie raſend ſeine Senſe
ſchwang ſtatt der Schnitter, die ſonſt ein paar Tage ſpäter
ge=
kommen wären, über die gefälligen Hügel, die immer mehr im
Kranze weißer Wölkchen vom Granatfeuer erdröhnten.
Manch=
mal ließ Bismarck den Fuchs einen knappen Rundgang faſt auf
dem Platz machen, manchmal ritte er die Schritte zum König
hin=
über und vernahm die neueſten Meldungen, manchmal wechſelte
er auch mit den Freunden Noon und Moltke ein paar Worte. Er
vernahm, der Angriff ſtockte, vor Liepa und Problus ſtand er, die
gezogenen Geſchütze der Oeſterreicher die genau eingeſchoſſen
waren, mähten in den Reihen der Preußen. Franſecki im
Schwieb=
wald war gleichfalls ſehr gefährdet.
Dunkel begann in Bismarck eine Vorſtellung Geſtalt
anzu=
niehmen, die Vorſtellung einer verlorenen oder unentſchiedenen
Schlacht.
Bismarck ritt, während ſeine Fauſt erregt in den Taſchen des
grauen Mantels wühlte und ein Amtstelegramm zu einem Fetzen
zerknüllte, zu Moltke und fragte ſcheinbar gleichgültig: „Wiſſen Sie,
wie lang das Handtuch iſt, deſſen Zipfel wir hier gefaßt haben?”
Der Attentatsplan
auf das ſpaniſche Königspaar.
Einzelheiten des aufgedeckten Komplotts.
EP. Paris, 1. Juli.
Die Zeitungen veröffentlichen erſt jetzt nach der Abreiſe des
ſpaniſchen Königspaares genauere Einzelheiten über das
Atten=
tat, das gegen Alfons XIII. geplant war. Letzten Freitag ſind
bekanntlich zwei Verhaftungen vorgenommen worden. Drei
Marſchall Foch und den ihm naheſtehenden Kreiſen kommt es weiter Komplizen werden von der Polizei noch geſucht. Die
Ver=
ſchwörer waren Anfang Mai aus Argentinien in Cherbourg
an=
gekommen und hatten ſich unter falſchem Namen nach Paris
be=
geben. Sie kauften dort ein Automobil und lebten auch ſonſt auf
großem Fuß. Beide Verhafteten haben geſtanden, daß ihre
Ab=
ſicht war, den König an der vorletzten Station von Paris
abzu=
warten und ein regelrechtes Gewehrfeuer auf ſeinen Wagen zu
eröffnen. Wenn es ihnen auf dieſe Art nicht gelungen wäre, den
König zu töten, ſo hätten ſie verſucht, ihm auf ſeinen Fahrten in
Paris beizukommen.
Der „Matin” gibt Enthüllungen über die Aufdeckung eines
Komplotts gegen das ſpaniſche Königspaar, das die Pariſer
Polizei am vorigen Freitag, alſo einen Tag vor der Ankunft des
Königspaares, habe aufdecken können. Aus der eingehenden
Schilderung des Blattes ergibt ſich, daß fünf Perſonen Anfang
Mai in Cherbourg mit einem aus Argentinien kommenden
Damp=
fer eingetroffen ſeien. Dieſe fünf Perſonen ſeien im Beſitz von in
Buenos Aires ausgeſtellten Päſſen geweſen. Der Polizei war
erneut auf die Notwendigkeit eines erheblichen Abbaues der Be= bekannt geworden, daß ſie gelegentlich der Reiſe des ſpaniſchen
haftete daher am vergangenen Freitag in der Nacht, als ſie
feſt=
ihen, wobei es ſich herausſtellte, daß es ſich um zwei bekannte
Anarchiſten namens Alscaſo und Duretti handelte. Die
beiden ſollen Waffen bei ſich getragen haben. Bei dem
polizei=
lichen Verhör hätten ſie eingeſtanden, ſie ſeien nach Paris gekom=
Herr Briand, deſſen perſönlicher guter Wille keineswegs be= men, um König Alfons von Spanien zu töten. Den übrigen
ſtritten werden ſoll, ſich bekanntlich dahin ausgeſprochen hat, daß Verdächtigten ſei es gelungen, zu fliehen. Dem König von
Spa=
nien ſei bis zu ſeiner Abreiſe die Angelegenheit verheimlicht
worden.
Hausſuchungen und Verhaftungen in Spanien
Das „Oeuvre” veröffentlicht eine Depeſche ſeines Privat=
Zuſage, daß nämlich auf keinen Fall durch die einſtrömenden kerreſpondenten aus Hendaye über die Ereigniſſe in
Spa=
nien. Die Diktatur laſſe weiter Hausſuchungen und
Verhaftun=
gen vornehmen. Mehr als 400 Militärperſonen befänden ſich in
Haft. Die Gefängniſſe ſeien überfüllt. Man habe General
Agui=
daß bislang irgend etwas geſchehen iſt, um die in der bekannten, lera, der auf der Durchreiſe nach Valenzia begriffen geweſen ſei,
Botſchafternote om November 1925 zugeſagte „fühlbare Ver= zuſammen mit General Batet in Taragona feſtgenommen.
lie fert und ihn dazu veranlaſſen wollen, das zurückzunehmen, was
er in dem Manifeſt erklärt habe, aber der General habe ſeine
Be=
hauptungen bekräftigt und dazugefügt, er ſehe die Regierung
rechtzeitig im Auto aus ſeinem Landſitz bei Madrid geflüchtet und
Diktatur von der Armee im Stich gelaſſen worden ſei, ſtütze ſie
ſich nunmehr auf die Polizeiorganiſation. Sie ſtelle ein wenig
auf gut Glück Hausſuchungen an, da ſie nicht wiſſe, wer an der
Spitze der Verſchwörung ſtehe. So ſei zum Beiſpiel die Tochter
Der Haushaltsausſchuß des Reichstags behandelte heute zu= des Generals Luque in Madrid feſtgenommen worden. Alle dieſe
Geſetzentwurfs zur Aufhebung des Reichsgeſetzes über die vor, und aus Spanien kommende Reiſende erſichern, daß das;
Land am Vorabend einſchneidender Veränderungen ſtehe. Die
Zenſur dulde keine unparteiiſchen Berichte über die Ereigniſſe.
Konflikte innerhalb der ſozialiſtiſchen
Portei polene.
Bereits bei der Gründung der Negierung Bartel kam es
bekannt=
lungsart der Schutzpolizei beanſtandet. In Zukunft werden auch lich zu Konflikten innerhalb der Sozialiſtiſchen Partei, wobei die
radi=
kalen Elemente den Ausſchluß der Abgeordneten verlangten, die an der
Vereidigung des Staatspräſidenten teilgenommen hatten. Die
Demon=
ſtration der Sozialiſten gegen die Verfaſſungsänderung hat nun erneut
zu Meinungsverſchiedenheiten innerhalb der Partei geführt. In einem
Rundſchreiben der linken Gruppe der Partei wird zur Loslöſung von der
PPS. und Bildung einer Ungbhängigen Sozialiſtiſchen Partei in Polen
grundſätzlich nach Maßgabe freier Stellen und nachdem ſie ſich aufgefordert. Der Streipunkt zwiſchen beiden Gruppen iſt vor allem die
hören vor allen Dingen die Abgeordneten aus Schleſien und Galizien.
„Nein,” entgegnete Moltke ebenſo ruhig und ſachlich, „genau
wiſſen wir es nicht; nur, daß es wenigſtens drei Korps ſind,
viel=
leicht iſt es aber die ganze öſterreichiſche Armee!”
Bismarck warf noch einen prüfenden Blick auf den Sprecher,
der ſich ſchon wieder der Beobachtung des Schlachtfeldes
hin=
gegeben hatte, dann ritt er wieder auf ſeine Stelle zurück.
Die Verpflegungskolonnen waren zurückgeblieben, der
wech=
ſelnde Entſchluß der letzten Stunden hatte die letzte Ordnung in
der Verſorgung geſtört, der König und ſein Gefolge bekamen
keine Verpflegung. Der Hunger meldete ſich.
Bismarck aber beſaß in ſeiner Taſche zwei ſchöne große
Zigar=
ren, die hatte er ſich für die Not dieſes Tages aufgeſpart, auf die
freute er ſich wie ein Kind, wie auf eine Pürſchjagd im heimiſchen
Knierwald. In blühenden Farben malte er ſich die wonnige
Stunde aus, wenn er ſie nach der Schlacht als Sieger rauchen
könnte.
Da kamen allerhand graue Nachrichten, Vorſtöße der
Oeſter=
reicher, Stocken des Angriffs auch auf dem rechten Flügel, noch
kein Eintreffen des Kronprinzen auf der linken Seite. Ernſte
Mienen der Schlachtgewaltigen, noch verſchloſſener als ſonſt der
Ausdruck Moltkes. Bismarck ſah herrliche Möglichkeiten
zertrüm=
mert. Wieder reitet er zu Moltke, der ſchweigt. Da bietet der
Miniſterpräſident dem Schlachtendenker, der, wie er weiß, unter
Tabakmangel ſehr leidet, die Tuſche mit den beiden Zigarren an.
Mit ſchnellem Blick bemerkt er dabei, daß eine etwas gequetſcht
iſt. Dieſe liegt dem General zunächſt. Der aber beſieht ſich
ſorg=
fältig die beiden braunen Rollen und wählt die geſunde.
Da reitet Bismarck fröhlicher wieder zurück; er ſagt ſich,
wenn der Verantwortliche in dieſer Lage ſo ſorgſam eine Zigarre
auswählen kann, dann wird die Schlacht beſſer ſtehen, als man
denkt. Und bald beginnt auch das Rollen der Geſchütze von
Maſlowed her, Chlum wird geſtürmt, das Zentrum des Gegners
von der Seite eingedrückt und die große Schlacht gewonnen.
Und Bismarck freut ſich nun auf die zweite, die letzte, leidlich
zurechtgemachte Zigarre, er reitet, während die Maſſen der
Geg=
ner auf Königgrätz zufluten, nach Sadowa hinüber, allein. Sieg
im Gefühl, Deutſchlands Aufbau in Gedanken, daneben aber auch
die köſtliche Zigarre. An einem mit grünen Aepfeln überladenen
Baum angelehnt, lag ein Dragoner. Hilflos lag er da, beide
Arme waren ihm zerſchmettert und er wimmerte nach einer
Er=
quickung. Bismarck ſpringt ab, durchſucht alle Taſchen, findet kein
Brot, keinen Trunk, nur Gold, und das konnte dem Sterbenden
nichts helfen. Aber die letzte Zigarre!. Im Augenblick hatte er
ſie angeraucht und dem Leidenden in den Mund geſteckt.
So ritt er nach Sadowa und weiter nach Brünn, wo er
ſeine große Schlacht zu ſchlagen begann und den Sieg erfocht,
den Frieden von Nikolsburg, der den ritterlichen Gegner und
ſtäteren Freund ſchonte und in die Zukunft ſah.
Seite 4
Die Frankenſtabiliſierung.
Beteiligung der Reichsbank?
* Paris, 1. Juli. (Priv.=Tel.)
Die Beſprechungen zwiſchen der Bank von Frankreich und
dem Direktor der Bank von England, Montague Norman, und
dem Präſidenten der Bundesreſervebank in New York, Strong,
werden in den nächſten Tagen beginnen. Der Bericht der
Finanzſachverſtändigenkommiſſion iſt fertiggeſtellt. Man zieht
eine Stabiliſierung des Franken auf Grund des
heutigen Kurſes vor, das heißt, ungefähr zwiſchen 175 und
200 Franken für das Pfund. Für die Stabiliſierung
werden ungefähr 300 Millionen Dollar erforderlich ſein.
Ein in Paris erſcheinendes amerikaniſches Blatt wußte
be=
reits zu berichten, daß die Deutſche Reichsbank bei dem
Stabili=
ſierungswerk Hilfe leiſten werde. Die Reichsbank, ſo behauptet
das Blatt, ſolle ſich bereit erklärt haben, nicht nur an den
deut=
ſchen Börſen, ſondern auch an den iternationalen Geldmärkten
jede gegen den Franken gerichtete Spekulation aufs energiſchſte
zu bekämpfen und auch ſonſt alles zu tun, um der einzuleitenden
Stützungsaktion der franzöſiſchen Währung einen vollen Erfolg
zu ſichern.
Die Senſationsmeldung des amerikaniſchen
Blattes hat ſich als falſch herausgeſtellt, denn die Deutſche
Reichsbank hat keineswegs irgendwelche bindenden Vorſchläge
gemacht und iſt bisher auch keine Verpflichtungen irgendwelcher
Art eingegangen. Es trifft allerdings zu, daß die Reichsbank
grundſätzlich ihre Bereitſchaft zu erkennen
ge=
geben hat, die Stabiliſierungsbeſtrebungen des
Finanzminiſters zuunterſtützen, ſoweit ſie dazu
auf Grund ihrer Statuten und der allgemeinen
finanzpolitiſchen Lage imſtande iſt.
Ob Caillaux die Pläne ſeier Vorgänger aufgreifen wird, zur
Frankenſtabiliſierung bzw. zu der großen internationalen
An=
leihe die deutſchen Reichsbahn= oder Induſtrie=Obligationen
zu Hilfe zu ziehen, iſt noch nicht zu überſehen. Feſt ſteht
jeden=
falls, daß man im Zuſammenhang mit den beginnenden
inter=
nationalen Finanzverhandlungen über die Frankenſtabiliſierung
die Frage der Heranziehung deutſcher Reparationsobligationen
bereits wieder erörtert hat. Irgendwelche feſten Pläne liegen
noch nicht vor. In internationalen Finanzkreiſen iſt man nach
Freitag, den 2. Zuli 1926
wie vor der Anſicht, daß vorläufig der Weltfinanzmarkt für dieſe
deutſchen Papiere nicht aufnahmefähig iſt, und daß es daher auch
nicht möglich iſt, durch Verkauf der Obligationen die Mittel zur
Frankenſtabiliſierung herbeizuſchaffen. Wenn die alten Pläne
von franzöſiſchen Politikern wieder hervorgeholt wurden, ſo iſt
hier der Wunſch der Vater des Gedankens geweſen.
Der Sturz des franzöſiſchen Franken.
Nachdem der Franken auf den internationalen
Deviſen=
plätzen einige Zeit zum Stillſtand gekommen war, macht ſich nach
der Pariſer Regierungserklärung wieder eine ſenſationelle
Rück=
wärtsbewegung des Franken bemerkbar. Wie bereits berichtet,
wurde vorgeſtern abend das engliſche Pfund ſchon mit 175 Franken
bezahlt. Am Donnerstag macht ſich auf den internationalen
Deviſenplätzen durchweg ein weiterer Rückgang des Franken
bemerkbar. Am Nachmittag wurde das Pfund ſchon mit
180 Franken bezahlt, der tiefſte Stand, der bisher erreicht wurde.
Der Kampf gegen die elſaß=lothringiſche
Heimatbewegung.
Straßburg, 1. Juli.
Unter dem Vorſitz des franzöſiſchen Leiters des Schulweſens in
Elſaß=Lothringen hat der akademiſche Nat, ein Diſziplinargericht der
elſaß=lothringiſchen Gymnaſialprofeſſoren, über den Fall des Straßburger=
Profeſſors Kopp abgeurteilt, der wegen der Unterzeichmung des
Auf=
rufes des Heimatbundes angeklagt war. Das faſt reſtlos von Franzoſen
beſetzte Gericht verurteilte Kopp zur Dienſtentlaſſung mit
Penſions=
berechtigung. Ueber die rechtswidrige Behinderung der beiden
Ver=
teidiger des „Hochverräters” wird in der Preſſe lebhafte Klage geführt.
Ueber die Entſcheidung urteilt die hieſige katholiſche Zeitung „Der
Elſäſſer” mit äußerſt.r Schärfe. Sie ſpricht von der „Torheit der
Sanktionspolitik” und ſtellt feſt, daß das Urteil dem Rechtsgefühl der
Beamtenſchaft und dem elſäſſiſchen Volke ſchurſtracks entgegenlaufe,
und daß man durch ſolche Herausforderungen, wie dieſes neueſte Urteil,
einer Kataſtrophe zuſteuere.
„Denn was iſt dadurch erreicht? Es werden Männer gemaßvegelt,
die ſich weiteſtgehender Sympathie erfreuen.” Gerade Prof. Kopp gehört
zu den beliebteſten Führern, dem Tauſende und Abertauſende zugejubelt
Haben, dem „beliebteſten und begehrteſten Streiter für die Intereſſen
unſeres Volkes” ſpricht das Blatt im Namen aller die volle unein=
geſchränkte Sympathie aus.
Nummer 181
Die ruſſiſchen Konzeſſionen.
Von unſerem Korreſpondenten.
O.M. P. London, 1. Juli.
Nach einem Bericht des „Daily Chronicle” hat die von der
Sowjet=Regierung eingeſetzte Sonderkommiſſion für Konzeſſionen
bis zum 1. Januar nicht weniger als 1509 Bewerbungen
begut=
achtet. Darunter befanden ſich 498 deutſche, 170 britiſche,
138 amerikaniſche, 128 franzöſiſche, 48 italieniſche und 42
öſter=
reichiſche. Die Kommiſſion ſcheint wirklich jede Anmeldung
un=
terſucht zu haben, die auch nur im geringſten Ausſicht für
prak=
tiſchen Betrieb bot, aber es iſt doch im Verhältnis eine große
Zahl wegen nicht genügender finanzieller Unterlage
zurückge=
wieſen worden. Es handelte ſich hauptſächlich um Gold, Mangan,
Kupfer und Oel. Die meiſten Konzeſſionsgeſuche betrafen
Oel=
vorkommen. Die Oelfelder im Baku=Diſtrikt hat die
Regie=
rung natürlich ſelber in Händen behalten. Ein norwegiſches
Syndikat erhielt eine recht wertvolle Konzeſſion im Gebiet des
Kaſpiſchen Meeres, britiſche Untertanen ſicherten ſich ſolche im
Amur=Diſtrikt. An den Oelſchätzen auf Sachalin ſind bekanntlich
Japaner ſtark beteiligt. Von den Goldfeldern, deren
Aus=
beutung mit fremdem Kapital von den Sowjets ſehr ermutigt
wird, iſt das Lena=Goldfeld zurzeit das bedeutendſte im Betrieb.
Die Geſellſchaft beſchäftigt rund 3000 Arbeiter und erklärt in
ihrem erſten Jahresbericht, daß die Regierung ihr keinerlei
Schwierigkeit gemacht habe. Das nächſte Metall iſt Mangan.
Mit Kupfer wird es von der amerikaniſchen Harriman=Geſellſchaft
gewonnen, die ein Kapital von 84 Millionen Dollar beſitzt. Von
den Aktien befinden ſich 51 Prozent im perſönlichen Beſitz von
Harriman, 25 Prozent in Händen von deutſchen,
15 Prozent in denen von britiſchen Intereſſenten. Die reſtlichen
9 Prozent beſitzen Angehörige verſchiedener Nationen. Seit
Be=
ginn des Betriebs im vorigen Auguſt ſind bis Ende des Jahres
120 000 Tonnen Manganerz, zum größeren Teil nach den
Ver=
einigten Staaten, ausgeführt worden. Unter anderen
Konzeſ=
ſionen wäre noch beſonders die erſt kürzlich an eine deutſche
Firma für die Ausbeutung ausgedehnter
Waldbe=
ſtände erteilte hervorzuheben. In allen Fällen iſt den
Konzeſ=
ſionen die Form kurzfriſtiger Pachtungen gegeben worden, welche
zumeiſt die Beſtimmung enthalten, daß die Regierung berechtigt
iſt, einen kleinen Teil der Produktion zu den laufenden
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Nummer 181
Freitag, den 2. Zuli 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 2. Juli.
Das Heſſiſche Roie Kreuz
(Hefſiſcher Landesverein vom Roten Kreuz ud Aliee=Frauenverein)
veranſtaltete zur Durchführung des Rotkreuztages 1926 in Darmſtadt am
Sonntag, den 13. Juni, einen Straßenverkauf von Knopfloch=Blumen,
Jupiterſtreichhölzern, Rotkreuzfähnchen, Anſteckbroſchen und Poſtkarten,
dem ſchon die Woche zuvor eine Hausſammlung, die in dankenswerter
Weiſe von Studierenden der hieſigen Techniſchen Hochſchule durchgeführt
wurde, vorausging. Das Ergebnis der Hausſammlung betrug rund 3000
gegen 4300 Mark im Vorjahr. Der Straßenverkauf brachte, das muß
zum Lobe unſerer Darmſtädter Bevölkerung aller Schichten geſagt
wer=
den, trotz des ungünſtigen Wetters, nahezu den gleichen Erlös (3000
Mark) wie im Vorjahr (3300 Mark). Die jungen Verkäuferinnen und
Verkäufer haben mit großem Eifer ihre Aufgabe erfüllt. Die Freiw.
Sanitäts=Hauptkolonne vom Noten Kreuz Darmſtadt leitete den Tag
mit einer Schmückung der Gräber ihrer im aktiven Dienſt verſtorbenen
und auf den Friedhöfen Darmſtadts beigeſetzten Kameraden ein. Auf
feder Ruheſtätte wurde ein blühender Geraniumſtock gepflanzt und des
dort ruhenden Kameraden mit einer Anſprache an die erſchienenen
Hin=
terbliebenen im einzelnen gedacht. Bereits vorher hatte das Trommler=
und Pfeiferkorps der Kolonne unter Mitführung von großen
Werbe=
ſchildern „Helft uns helfen” die Hauptſtraßen der Stadt durchzogen und
die Aufmerkſamkeit der Bewohner und Straßengänger auf ſich gelenkt.
Anſchließend, gegen 11 Uhr vormittags, veranſtaltete dann die
Haupt=
kolonne zuſammen mit ihrer Zweigkolonne der Chem. Fabrik E. Merck
eine Schauübung am und im Schloß, die von einem zahlreichen
Publi=
kum und Vertretern des Landesvereins und der Behörden mit Intereſſe
verfolgt wurde. Dieſe Uebung war, wie auch die nachfolgende Kritik
der Herren Dr. med. Hein und Dr. med. Draudt anerkannte, eine in
jeder Beziehung wohlgelungene und legte Zeugnis ab für die
muſter=
gültige Einrichtung und Ausbildung der beiden Kolonnen, die zum
Nutzen und Segen der Allgemeinheit, ohne Anſehen des Standes, des
Glaubens und der politiſchen Geſinnung wirken. Die im 2.
Sammel=
bezirk dank der ſelbſtloſen Bereitwilligkeit des Herrn K. W. Neumann
(Alexandraweg, Villa Olbrich) veranſtalteten Radiokonzerte, wobei
lebende Blumen aus den Nachbargärten in liebenswürdiger Weiſe gratis
zum Verkauf geſpendet wurden, lockten zahlreiche Beſucher in die Gärten,
ſo daß hier erklekliche Spenden eingingen. Bereits am Vortag,
Sams=
tag, den 12. Juni, hatte das Städt. Orcheſter unter der flotten Leitung
des Herrn Obermuſikmeiſters Weber eine koſtenloſe Platzmuſik
veranſtal=
tet, die in vollendeter Weiſe zu Gehör gebracht wurde.
Allen denen, insbeſondere auch der Preſſe und der Darmſtädter
Ge=
ſchäftswelt, den Damenkomitees der einzelnen Stadtbezirke, die ſich in
ſo hochherziger Weiſe in den Dienſt der guten Sache des Roten Kreuzes
geſtellt haben, ſei der herzliche Dank des Heſſiſchen Roten Kreuzes auch
an dieſer Stelle ausgeſprochen.
anſtaltungen in der Werbe= und Sammeltätigkeit
nunmehr abgeſchloſſen ſind, fließen reſtlos den
Wohlfahrts=
zwecken des Roten Kreuzes zu.
— In den Ruheſtand tritt vom 1. Juni 1926 ab der Forſtwart der
Kommunalforſtwartei Gräfenhauſen Jakob Büchſel 2. zu Gräfenhaufen
auf Grund des 8 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der
Staatsbeam=
ten vom 2. Juli bzw. 19. Dezember 1923 in Verbidung mit Art. 2 des
Geſetzes über die Einſtellung des Perſonalabbaues in Heſſen und zur
Aenderung des Heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925.
Auf Grund des 8 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der
Staats=
beamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezember 1923 iſt der leitende Arzt der Fahrſtuhlausfahrten erkrankter Perſonen kamen in 60 Fällen in Frage.
Heilſtätte für Nervenkranke in Gießen, Medizinalrat Dr. Albert Wag= Die Verleihanſtalt von Krankenbedarfsartikeln wurde in 26 Fällen in
ner, am 1. Juli 1986 in den Ruheſtand getreten.
* Das 6. Polizeirevier, ſeither Nieder=Ramſtädter Straße 57, hat
den für das Revier errichteten Neubau in der Heinrichſtraße geſtern gelangen zu laſſen, um ſie Unbemittelten gegen geringe Leihgebühr wieder
(1. Juli) bezogen.
— Die Stadtbücherei kann der alljährlich ſtattfindenden großen
Revi=
ſion wegen im Monat Juli keine Bücher ausgeben, um dem Rheinland mitgeteilt wird, treffen in letzter Zeit,
ins=
baldmöglichſte Rückgabe aller noch ausſtehenden Bücher wird dringend
gebeten.
— Dienſtjubiläum. Am 1. Juli jährte ſich zum 25. Male der Tag,
an dem Herr Heinrich Nicolai in die Firma A. Le Cog u. Co.
ein=
trat. Am Morgen dieſes Tages verſammelte ſich der Vorſtand, die ſämt= magen, alſo bis zur Grenze der zweiten Zone fahren können. Wenn
lichen Angeſtellten und Arbeiter der A. Le Cog u. Co. A.G. zu einer ein.
fachen, kleinen Feier zur Ehre des Jubilars. Der Vorſtand ſprach Herrn
Nicolai, zugleich im Namen des Aufſichtsrats, ſeine herzlichſten Glück= mehr im Wege ſtehen, ſo iſt es doch dringend zu empſehlen, einen von
wünſche aus und hob anerkennend die Treue und den Fleiß des Jubilars
hervor, dem ein Geldgeſchenk und eine Ehrenurkunde der Induſtrie= des noch beſetzten Rheinlandes mitzunehmen. Derartige mit Lichthild
und Handelskammer Darmſtadt für 25jährige treue Dienſte überreicht verſehene Ausweiſe werden deutſchen Staatsangehörigen von den
Polizei=
wurde.
— Hohes Alter. Frau Johanna Raſchert, Gervinusſtraße 34, feiert
heute im Kreiſe ihrer Kinder, ihrer Enkel, Urenkel ſowie Ururenkel, alſo des Kreiſes Darmſtadt am Montag, den 5. Juli 1926, nachmittags
fünf Genergtionen, in voller Rüſtigkeit ihren 91. Geburtstag.
Landestheaters. Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Heute Freitag Kleinrentnerfürſorge für Eliſabeth Schumacher zu Darmſtadt.
iſt die letzte Aufführ ung der Operette „Die Tanzgräfin” (1. Vorſtellung
für die Freitagsmieter). Morgen Samstag, abends 7½ Uhr, gelangt
zum erſten Male die Operette „Die luſtige Witwe” von Franz Lehar, bypotheken. In Nr. 163 hat berr Rechtsanpalt E. E.
Hoff=
zur Wiedergabe: Regie hat Direktor Steffter, die muſikaliſche Leitung
Kapellmeiſter Fenslein. Abends 11 Uhr findet als erſte
Nachtvorſtel=
lung ein Großer Bunter Abend unter Mitwirkung des geſamten
Solo=
perſonals ſtatt. Sonntag nachmittag 3 Uhr wird als erſte Kindervor= auf hingewieſen werden daß das bayeriſche Oberſte
ſtellung, das beliebte Kindermärchen „Hänſel und Gretel”, gegeben; Landesgericht in München am 11. d8. Mts. ſich der
Karls=
abends 7 Uhr iſt eine Wiederholung der Operette „Die luſtige Witwe”, ruher und Darmſtädter Auffaſſung nicht angeſchloſſen und ausgeſprochen
und als Nachtvorſtellung geht um 10½ Uhr die Operette „Die Frau
ohne Kuß” von Walter Kollo in Szene; die Vorſtellung iſt mit vollem die Wiedereintragung der Hypothek laufenden Vierteljahres zu verzinſen
Orcheſter. Die Preiſe für die Kindervorſtellung bewegen ſich zwiſchen
50 Pf. und 2,50 Mk., die Preiſe für die Nachtvorſtellungen zwiſchen ſcheint nur allzu berechtigt.
1 und 3 Mk.
— Kinderfeſt im Beſſungen Herrngarten am 4. Juli, 4 Uhr nach= von Groß=Umſtadt, ab 5.43 Uhr, bis Wiebelsbach=Heubach, an 5.50 Uhr,
mittags. Das am 27. Juni ſtattgefundene Kinderfeſt hat einen
derarti=
gen Anklang gefunden, daß ſich die Inhaber des Wirtſchaftsbetriebes, Darmſtadt. Gleichzeitig wird Zug 3631, Reinheim ab 8,55 Uhr nachm.,
die Herren Becker u. Canz, entſchloſſen haben, für 4. Juli, nachmittags Ober=Roden an 9.39 Uhr nachm. an Sonn= und Feiertagen bis
4 Uhr ein weiteres Kinderfeſt zu arrangieren. Es wurden keine Koſten Offenbach a. M. drchgeführt; Ober=Roden ab 9.42, Offenbach Nbf. an
und Mühe geſcheut, um das am 27. Juni ſtattgefundene Kinderfeſt zu 10.27 Uhr nachm., mit Halt auf allen Zwiſchenſtationen. Außerdem
übertreffen; in jeder Beziehung wird jeder Beſucher des Kinderfeſtes neuer Sonntagszug Offenbach Nbf. gb 11.00 Uhr, Ober=Roden an 11.44
befriedigt nach Hauſe kehren. Es wird darauf hingewieſen, daß zu dem Uhr abends,
Holländer= und Straßenroller=Rennen die Teilnehmer evtl. Holländer=
und Straßenroller mitbringen müſſen. Wie üblich, findet während des
Kinderfeſtes von 4—7 Uhr Konzert ſtatt. Die Preiſe ſind volkstüm= Die Hierunter erſcheinenden Nollzen ſind ausſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeilgen iu betradtme
lich. (Auf die Anzeige in der heutigen Nummer wird hingewieſen.)
abend große Gartenkonzerte ſtatt. (S. Anz.)
— Auf das im Schloß=Café ſtattfindende Extrakonzert ſei hierdurch ſteht, dem ſich ab 8 Uhr abends ein Tanz im großen Saale anſchließt
noch beſonders hingewieſen. Das reichhaltige Programm ſucht jedem
Geſchmack Rechnung zu tragen. Ebenſo finden jeden Mittwoch=Nach= ſtatt. Freunde und Gönner des Vereins ſind herzlichſt eingeladen.
mittag 4 Uhr Sonderkonzerte ſtatt. (S. Anz.)
im Saalbaugarten ſtattfindende große Sonderkonzert des etwa Ecke Landskron= und Ludwigshöhſtraße, aufmerkſam.
70 Mann ſtarken Orcheſters des Beamtenvereins ehemaliger
Militär=
miſiker begegnet heute ſchon weitgehendem Intereſſe. Der
Kartenver=
kauf hat ſehr lebhaft eingeſetzt. Dr bekannte Leiter des Konzertes der
im IIn= und Ausland geſchätzte 1. Armcemuſikinſpizient a. D. Prof. Landestheater, Kleines Haus, abends 8 Uhr: „Die Tanzgräfin.”
Th. Grawert=Berlin hat eine ſehr abwechskungsreiche Auswahl
vornehmer Konzertſtücke getroffen, die auch verwöhnten Anſprüchen
ge=
nügen dürften. Es ſoll dabei nur auf die Eurhanthe=Quvertüre, Fſoldes
Liebeslied, Aufzug der Meiſterſinger. Ungariſche Rapſodie, Grieg’s
Hoch=
zeitstag auf Trollhangen, Tonbilder aus Aida, feierl. Einzug von Strauß
uſw. hingewieſen werden; daß auch unſere ſchneidigen Armeemärſche
nicht zu kurz kommen, bedarf wvohl kaum beſonderer Erwähnung.
Muſik=
freunde werden ſich wohl den Genuß, einen Klangkörper in ſolcher
Be=
ſetzung und ſo anerkannter Leitung zu hören, nicht entgehen laſſen.
(Siehe auch Anzeige.)
Landestibliothek.
NeueErwerbungen, vom 5. Juli 1926 an auf 14 Tage
im Leſeſaale zur Anſicht aufgeſtellt: Abhandlungen z.
deutſchen Religionsphiloſophie. 8/9: Stamer, Das Uebernatür=
Verwaltungsrechtliche Feſtgabe z. Feier d. 50jähr. Beſtehens d. ſchädigung für af deſſen Grundſtück aufgeſtellte Elcktrizitätsmaſten zu=
Förderung chriſtl. Theologie 2. Reihe 9: Bonwetſch, Die Theo= und die vom Direktor der Heag, Brandis, als Erſatz hierfür empfangenen
logie des Irenäus. 10: Lütgert, Die Religion des deutſchen 100 Mk. ſür ſich behalten haben. 3. ſoll er die im Auftrage des Wol,
Idealismus und ihr Ende. Gütersloh 1925: Staatl. Muſeen
u. Berlin. Millet hs. v. Wiegand I. 8: Armin v. Gerkan, Kala=
Harttung, Weltgeſchichte 7. Neueſte Zeit 1890—1925, 1. 2.
Berlin 1926: Die Religionswiſſenſchaft d. Gegenwart
in Selbſtdarſtellungen II. Leipzig 1926; Sammlung
roma=
niſcher Elementar= u. Handbücher V, 6. Heidelberg 1926;
Sammlung ſlawiſcher Lehr= und Handbücher I.
Gramma=
tiken 5. Mikloſich, Vergleich. Grammatik d. ſlawiſchen Sprachen.
Heidelberg 1926; Sammlung Köſel 102/103: Kiſtner, Deutſche
Meiſter d. Naturwiſſenſchaft u. Technik 1. 2. München 1925;
Stegemann, Das Trugbild von Verſailles. Stuttgart Berl. Die Anklage legt ihm weiter eine betrügeriſche Vermögensbeſchädi=
Leipzig 1926: Studien z. rhein. Geſchichte 12: Juſt, Franz
v. Laſſaulx, Bonn 1926; Warda, Briefwechſel zwiſchen Karl
Roſenkranz u. Varnhagen von Enſe. Königsberg 1926;
Wink=
ler, Georg Büchners Woyzeck. Greifswald 1926;
Wiſſen=
ſchaft u. Bildung 224: Hilzheimer, Die Stammesgeſchichte des
Menſchen; 225: Albrecht, Die ſozialen Klaſſen; 226:
Schmalen=
bach, Das Mittelalter. Leipzig 1926.
Zeitſchriften. Archiv für Kinderheilkunde 76. 77.
Stuttgart 1925/26: Archiv f. wiſſenſchaftl. u. prakt.
Tierheil=
kunde 53. Berlin 1926; Archivf. Urkundenforſchung 8. 9. Berl.
Leipzig 1923—26; Berichte Phyſikaliſche 6, 1925, II.
Braun=
ſchweig 1925: Das Deutſche Buch 5, 1925 Leipzig: Deutſches
Dante=Jahrbuch 7. 8. Berlin 1923/24; The American
Ephemeris and Nautical Almange for the Year 1928.
Wa=
ſhington 1926; Hefte, Gelbe 2, 1. München 1925/26:
Jahr=
bücher, Zoologiſche Abt. f. Anatomie 47. Abt. f. Syſtematik
51. Jena 1926; Kunſtchronik u. Kunſtmarkt 59. N. F. 35
1925/26 Leipzig: Revue des deux mondes VII, 32 Paris 1926;
Leitſchrift f. Deutſchkunde 1925 Leipzig; Zeitſchrift f.
Kinderforſchung 31 Berl. 1926: Zeitſchrift f. mathemat. u.
Seylers Zeitſchrift f. phyſiolog. Chemie 151. 152. Berlin
Leipzig 1926; Niemeyers Zeitſchrift f. Internationales
Recht 34. 35. Kiel 1925—2. Vom 19. Juli an verleihbar.
Vor=
merkungen werden im Leſeſaale entgegengenommen.
— Die Neue Heſſiſche Beamten=Sterbekaſſe zu Darmſtadt hielt am
26. Juni ihre zweite Mitgliederverſammlung im Reſtaurant
Kaiſerſaal zu Darmſtadt ab. Der Zweck der Verſammlung galt der
Rechenſchaftsablage für die abgelaufene Geſchäftsperiode vom 1. Juli
1924 bis 31. Dezember 1925. Durch die Neue Heſſiſche Beamten=
Sterbe=
kaſſe wurden die Mitglieder der Allgem. Heſſiſchen Beamten=Sterbekaſſe,
die der Inflation zum Opfer gefallen iſt, ihre bei der alten Kaſſe
beſtan=
denen Rechte in vollem Umfange geſichert. Die neue Kaſſe hatte ſchon
Die Ergebniſſe des Rotkreuztages, deſſen Ver= reichlich Gelegenheit, ihre wohltätige ſoziale Aufgabe zu erfüllen. Bis
31. Dezember 1925 ſind für 29 verſtorbene Mitglieder zufammen 33 760
Mark bezahlt worden. Die neue Kaſſe, auf wertbeſtändiger Grundlage
mit feſten Beiträgen errichtet, iſt in ſtarker Aufwertungsbewegung
be=
griffen und verſpricht für die heſſiſche Beamtenſchaft dasſelbe gute
Unter=
nehmen zu werden, wie die alte Kaſſe vor dem Kriege. Alle heſſiſchen
Staats= und Gemeindebeamten bis zum 50. Lebensjahre ſind beitritts=
Verechtigt.
— Tätigkeitsbericht der Sanitäts=Wache vom Roten Kreuz,
Saalbau=
ſträße 4—6, Tel. 400. Im Monat Juli wurde die Wache bei 157 Kranken=
und Unfalltransporten in Anſpruch genommen, darunter 30 Transporte
von und nach auswärts. Hilfeleiſtungen wurden in 37 Fällen gewährt.
Anſpruch genommen, Vermittlung von Krankenpflege=Perſonal in acht
Fällen. — Wer Bedarfsartikel zur Krankenpflege nicht mehr benötigt,
wird gebeten, ſie gegen Entgelt oder als Stiftung an die Sanitätswache
zuführen zu können.
R. D. V. Ins Rheinland Ausweis mitnehmen! Wie us aus
beſondere aus dem Berliner wie auch dem Hamburger
Be=
zirk, des öfteren Reiſende ein, denen unterwegs geſagt worden iſt, zum
Beſuch des geſamten Rheinlandes ſei heute ein Ausweis nicht, mehr
erforderlich. Zu ihrem Leidweiſen miſſen dieſe Reiſenden dann im
Rheinland erfahren, daß ſie ohne Paß oder Ausweis nur bis
Re=
auch dem Beſuch unſeres ſchönen Rheinlandes keinerlei Schwierigkeiten
der zuſtändigen Ortsbehörde ausgeſtellten Perſonalausweis zum Beſuch
büros koſtenlos ſofort ausgeſtellt.
Tagesorbnung zu der öffentlichen Sitzung des Kreisausſchuffes
3½ Uhr: 1. Klage des Gaſtwirts Philipp Müller zu Darmſtadt gegen
den Bezirksfürſorgeverband Frankfurt a. M. wegen Heranziohung zu
—Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen den Koſten des Unterhalts ſeiner Eltern, 2. Anfechtungsklage in der
— Praktiſche Aufwertungsfragen. Die Zinſen für gelöſchte
mann 2. hier dieſe in der Rechtſprechung ſehr beſtrittene Frage an
Hand der in Gleiwitz, Karlsruhe und zuletzt in
Darm=
ſtadt erlaſſenen Urteile erörtert. Im Anſchluſſe daran darf
dar=
hat, daß auch die perſönliche Forderung erſt mit dem Beginn des auf
iſt. Das Verlangen nach einer geſetzlichen Regelung der Frage er=
C Fahrplanverbeſſerungen. Ab 4. Juli d. Js. wird Zug 473
auch Sonn= und Feiertags befördert. Anſchluß in Wiebelsbach nach
Lokale Veranſialtungen.
in keſnem Falle irgendmie als Bsſprechung oder Krltlt.
— Liederzweig. Es ſei an dieſer Stelle auf das am 11. Juli
— Gartenkonzert. Im Hotel Prinz Heinrich finden heute Freitag im Rummelbräu ſtattfindende Sommerfeſt aufmerkſam gemacht, das in
der Zeit von nachmittags 4—7 Uhr in Konzert, Geſangsvorträgen be=
Die Nachmittagsveranſtaltungen finden bei ſchönem Wetter im Garten
— Der Reichsbund der Zivildienſtberechtigten
(Zweigverein Darmſtadt) macht auf den am 4. Juli d. J. ſtattfindenden
— Saalbaugartenkonzert. Das am nächſt n D 4r Juli Spaziergang mit Muſit „Zum Café Henn”. Abmarſch nachmittags 2 Uhr
Tageskalender für Freitag, den 2. Juli 1926.
— Schloß=Café: Konzert. — Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
käglich Frisch gebrannt
n anerkannt vorzüglicher Oualität
M. W. Prassel
Schulstr. 10 (9058a) Telephon 71
Bezirksſchöffengericht.
Dem friheren Bürgermeiſter Jakob Simon in
Zwingen=
berg werden eine Reihe von Unterſchlagungen im Amt und Betrug
Philoſophie u. Piychologie der Religion 6/7: Fröhlich, Studien zur Laſt gelegt, 1. ſoll er zur Begleichung einer Forderung des
Elef=
trizitätswerk Bensheim bei der Kommunalen Landesbank in Darmſtadt
zur Frage nach der Realität des Göttlichen in der neueſten für die Gemeinde Zwingenberg 8000 Mk. abgehoben, an das Werk aber
nur 6000 Mk. abgeführt und die reſtlichen 2000 Mark für ſich behalten
liche bei Schleiermacher Würzburg 1925: Abhandlungen, haben, 2. ſoll er die dem Bahnarbeiter Heil in Zwingenberg als Ent=
Preuß. Oberverwaltungsgerichts. Berlin 1925; Beiträge z. ſtehende Summe von 100 Mk. aus der Gemeindekaſſe ausgezahlt erhalten
fahrtsamtes der Stadt Darmſtadt von Weißbinder Rindfleiſch in
Zwingen=
berg eingezogenen Verpflegungskoſten für deſſen Tochter in Höhe von
44,60 Mk. nicht abgeliefert haben. 4. foll er von der Kommunalen
Landes=
baktepe, Athenatempel u. Umgebung. Berlim 1925; Pflugk= bank in Darmſtadt einen Baugelderzuſchuß von 6670 Mk. empfangen,
von dieſem Betrag an den Rechner Weber der
Baugenoſſeu=
ſchaft 5130 Mk. und an den Zimmermann Hechler 540 Mk.
ab=
geliefert und den Reſt von 1000 Mk. für ſich behalten haben, 5. ſoll er
von dem Kreisarbeitsamt in Bensheim insgeſamt 69/4,38 Mk.
Erwerbs=
lofengelder erhoben, an den Gemeinderechner Oſt aber nur 5704,70 Mk.
abgeliefert haben. 6. ſoll er vom Kreisarbeitsamt Bensheim 974,60 Mk.
als Erwerbsloſenunterſtützung in Empfang genommen, aber nur 500
Mk. an die Gemeindekaſſe abgeführt und den Reſtbetrag von 474,60 Mk.
ſüir ſich behalten haben.
gung zum Nachteil des Kreisarbeitsamtes Beusheim in Höhe von 1000
Mk. zur Laſt: er ſoll dem ſtellv. Vorſitzenden dieſes Amtes gegenüber
angegeben haben, die Gemeinde Zwingenberg ſei nicht mehr in der Lage,
die Erwerbsloſenunterſtützung vorzulegen und dieſen zur
Aus=
zahlung von 1000 Mk. veranlaßt haben. Eine weitere Betrugshandlung
wird darin gefunden, daß Simon dem Holzhändler Emil Bracher in
Darmſtadt gegenüber geäußert habe, er habe dem Fabrikanten Göbel
in Zwingenberg einen Bauzuſchuß von 1500 Mk. aus Freundſchaft im
Voraus gegeben und dieſer habe den Betrag, den er von der Gemeinde
Zwingenberg zu erwarten habe, an eine Bank für ſeine laufenden
Schul=
den abgetreten und dieſen ſo zu einem Darlehen von 500 Mk. bewogen
habe. — Simon wurde am 11. April 1920 zum Bürgermeiſter von
Zwingenberg gewählt, hat aber infolge der gegen ihn erhobenen
An=
ſchuldigungen das Amt niedergelegt; er iſt verheiratet und hat 2 Kinder
im Alter von 5 und 6 Jahren. Den Gehalt bezog er nach Gruppe 8,
ſpäter nach Gruppe 9. Auf Befragen gibt Simon im Allgemeinen zu,
amtliche Gelder für ſich behalten und zur Deckung von Privatſchulden
verwendet zu haben, die entſtandenen Ausfälle habe er nachträglich
wieder gedeckt.
Es ſind nahe an 30 Zeugen geladen, darunder der Kreisdirektor von
Bensheim. Kreisdirektor Reinhart in Bensheim kennt den Angeklagten
ſeit Antritt ſeines Amtes in Bensheim (1. Oktober 1924) und gibt ihm
im Allgemeinen ein recht gutes Zeugnis. Dieſe Anſicht änderte ſich, als
naturwiſſ. Unterricht 55. 56. Leipzig Berlin 1924—25; Hoppe= der Zeuge von den Verfehlungen des Angeklagten Kenntnis erhielt.
Zeuge hat ihm die Niederlegung des Amtes nahegelegt. Zeuge kannte
den Angeklagten ſchon vom Felde her, wo er ſich auch durchaus gut führte.
Im gleichen Sinne äußerte ſich der Zeuge, Rechnungsrat Zeunges.
Simon war als Bürgermeiſter in der Gemeinde beliebt. Die
Verfeh=
lungen fallen in die Zeit von März 1925 bis Februar 1926. Punkt 1 der
Anklage wurde gelegentlich einer Reviſion ſeitens des Kreisamtes
ent=
deckt, nachdem der Gemeinderechner bereits vorher das Fehlen einer
Quittung über die reſtlichen 2000 Mk. beanſtandet hatte. Auf eine große
Reihe von Zeugen konnte verzichtet werden, da der Sachverhalt genügend
aufgeklärt erſchien.
Der Staatsanwalt hält 5 Unterſchlagungen im Amt (8 350 St. G.B.)
und eine Betrugshandlung zum Nachteil des Emil Bracher für
er=
wieſen, ſtraferſchwerend kämen die Höhe der unterſchlagenen Summen
und der ſchwere Amtsmißbrauch, ſtrafmildernd die gute Dienſtführung
und der Umſtand, daß die Verluſte nach und nach gedeckt worden ſind,
in Betracht. Von einem Antrag auf Aberkennung der bürgerlichen
Ehren=
rechte ſieht der Staatsanwalt ab. Die Verteidigung möchte auf eine
ein=
heitliche Tat bei Beurteilung der einzelnen Straftaten abſtellen, Simon
ſei in Schulden hineingekommen und danach völlig entgleiſt der Gehalt
habe wohl nicht zum Lebensunterhalt ausgereicht. Bei Punkt 3 der
Anklage liege wohl nur eine Vergeßlichkeit ſeitens des Angeklagten vor.
Auch bei den Punkten 4,5 und 6 könne eine große Schlamperei des
An=
geklagten angenommen nerden, Simon habe nur ſo in den Tag
hinein=
gelebt, habe ſich in einen großen Leichtſinn hineingearbeitet, aber aus
der Meinung heraus gehandelt, die Gemeinde werde letzten Endes vor
finanziellem Schaden bewahrt bleiben. Letzteres ſei ja auch der Fall
ge=
weſen. Es müſſe berückſichtigt werden, daß die Gemeinde vor großen
und ſchweren Aufgaben geſtanden habe. Die zu erkennende Strafe möge
weit unter dem Strafantrag des Staatsanwalts (1 Jahr 6 Monate
Ge=
fängnis) bleiben.
Das Urteil erkennt wegen Amtsunterſchlagung
in fünf Fällen und wegen Betrugs in einem Falle
unter Freiſprechung im Uebrigen auf eine
Gefäng=
nisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten. Die bürgerlichen
Ehren=
rechte werden auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt. Die Nebenſtrafe
wurde ausgeſprochen, weil ein Beamter, der öffentliche Gelder
unter=
ſchlägt, ehrlos handelt.
* Bezirksſchöffengericht. 1. Der Schmied Joh. H. in M. iſt beſchuldigt,
ſeinen Lehrling in den Jahren 1924/25 mißhandelt zu haben. Der
Lehr=
ling war früher in Fürſorgeerziehung und auch in einer
Erziehungs=
anſtalt geweſen. Im Schmiedehandwerk war er nicht recht tauglich, da
er von Natur klein und körperlich zu ſchwach war. Der Meiſter gibt zu,
ihn einigemale geſchlagen zu haben. Der Staatsanwalt erachtet, daß das
nach der Gewerbeordnung zuſtehende Züchtigungsrecht überſchritten
worden ſei und beantragt eine Geldſtrafe von 100 Mk. Die
Verteidi=
gung betont mit dem Staatsanwalt, daß der Lehrling für den
Schmiede=
beruf ungeeignet geweſen und bittet um eine geringere Geldſtrafe. Das
Urteil erkennt auf 100 Mark Geldſtrafe. 2. Die weiter zur
Verhandlung ſtehende Strafſache wegen Urkundenfälſchung kann nicht
erledigt werden, weil der Mitangeklagte L. Rohrbach, Hilfsanwärter
im Finanzminiſterium, hier nicht erſchienen iſt. Neuer Termin wird auf
7. Juli anberaumt und gegen den Ausgebliebenen Haftbefehl
er=
laſſen.
Verwaltungs=Sonderzug nach Eifenach. Die Bahnfahrt nach
Eiſenach mag für den erſten Blick den Unternehmungsluſtigen etwas
ſchrecken, wenn er daran denkt, einen „Bummelzug”, wie das ſchöne
Wort heißt, benutzen zu müſſen. Doch es iſt kein Grund zu dieſer
Be=
fürchtung, da der am 4. Juli nach Eiſenach laufende Sonderzug der
Mainzer Reichsbahndirektion mit Schnellzugsgeſchwindigkeit durchgeführt
wird, ſo daß der Thüringer Wald von den einzelnen Einſteigeſtationen
aus in verhältnismäßig kurzer Zeit erreicht werden wird. Eiſenach rüſtet
ſich, die Gäſte aus dem Rheingau, Rheinheſſen und Starkenburg würdig
zu empfangen; es beſteht keinerlei Befürchtung, daß
Verpflegungs=
ſchwierigkeiten entſtehen können, wie die für die Verpflegung in Betracht
kommenden Ausgaben dank den Vereinbarungen der Reichsbahndirektion
Mainz mit den zuſtändigen Stellen ſich in ſehr erträglichen Grenzen
halten. Bei den Fahrkartenausgaben hat bereits ein ſehr reger
Karten=
verkauf eingeſetzt. Hier ſind auch die Karten zu weſentlich ermäßigten
Preiſen zu löſen, die ſowohl zur Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten
der Stadt als auch zur Beſichtigung der Wartburg unter ſachkundiger
Führung berechtigen. Führer über Eiſenach und die Wartburg werden
koſtenlos bei den Fahrkartenausgaben, Reiſe= und Verkehrsbüros
ab=
gegeben,
Kunſtnotizen.
Ueber Werke. Künſiler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtebenden Erwäbnung
geſchſeht, bebält ſich die Redakion ibr Arteil vor
— Palaſt=Lichtſpiele. Seit geſtern läuft in den „Palaſt=
Lichtſpielen” der neu= große Eichberg=Film „Die Kleine vom Bummel”
Unſeve „Kleine vom Bummel” iſt die ehrbare Tochter eines
Gerichts=
vollziehers. Sie macht die Bekanntſchaft eines Herrenreiters. Im
Kaffe=
mit ihm trifft ſie ihre Flurnachbarin, ein junges durchtriebenes Mädel,
welchzes unter dem Dickmantel einer Nachttelephoniſtin die Freuden des
Lebens in vollen Zügen als ,Bardame” auskoſtet. Dieſem Barmädel
klagt „unſere Kleine” ihr Leid, daß ſie vom Leben gar nichts habe
da alles Geld für ihren Bruder, den jungen Studenten draufgehe. Da
überredet ſi, das Barmädel, ihrem Vater vorzutäuſchen, daß auch ſie
Nachttelephoniſtin werden will; in Wirklichkeit aber ſolle ſie ſich mit ihr
gemeinſam als Barmädel betätigen. Sie wird alſo Barmädel und erlebt
hier ihre erſten großen Enttäuſchungen. Wie ſich der verwickelt: Faden
wieder entwirrt, zeigt uns d.r Film in großartiger Weiſe. Zumal Lilian
Harveh als Großſtadtmädel eine „allerliebſt, ſüße kleine Krabbe” iſt und
von ihren vielen guten Mitſpielern Hans Junkermann, Hans
Brauſe=
wetter, Hans Sturm, Dina Gralla uſw. ausgezeichnet unterſtitzt wird.
Es iſt ein Stück aus dem wahren Leben, das uns hier vorgeſetzt wird,
es verſteht ſich geſchickt ins Zeit= und Lokalmilieu zu ſtellen, wird oft
ge=
nug biſſig, wechſelt blitzſchnell zwiſchen ſentimentalem Ernſt und
über=
ſchäumender Luſtigkeit; bringt verzwickte Situationskomik iſt alſo die
richtige Miſchung für das große Publikum. Als weiteren Film ſehen
wir „Die Maske des Lovez”, einen Senſationsfilm, in welchem wir
ſtaunend den Leiſtungen Fred Thomſons und ſeines Wunderpferdes
„Silberkönig” folgen.
Seite 6
Freitag, den 2. Juſi 1926
Nummer 181
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Afſelbrunn, 30. Juni. Der Voranſchlag der Gemeinde Aſſelbrunn
liegt von Mittwoch, den 30. Juni, bis Mittwoch, den 7. Fuli, auf dem
Amtszimmer der Bürgermeiſterei Steinbach i. O. auf. Einwendungen
Arheilgen, 28. Juni. Heuernte. Eine ganze Woche ohne
Re=
ſein, und nach dem Stande dieſer Frucht, verſpricht ſie eine günſtige konnte der erſte Vorſitzende die Verſammlung ſchließen.
Ernte. In etwa drei Wochen wird man mit dem Einheimſen beginnen.
ſangvereins „Frohſinn”, hier ſtattfindet, wurden von Freunden des
vollem Gange. Günſtiges Wetter, wie wir 88 nun ſeit vierzehn Tagen Nichtung nach OberRoden fährt und auf allen Stationen hält,
neu=
beſten Hoffnungen für einen günſtigen Verlauf.
Die fyüihere Mahrs=Mühle im Mordachntal, die bekanntlich einer Frank= zu beſuchen.
furter Krankenkaſſe als Erholungsheim dient, iſt in der letzten Zeit
um=
kenhaus überführt werden mußte. — Im Paddelboot auf der zum Teil ſukhaſt hinter den dunklen Kronen, der es noch umgebenden
chöre bei einer Sängerzahl von 300 verſchönern. Die Chorproben dazu mit Recht genannt, ſein Kleinod, die Burg, öfters in einer ſolchen
ſind bereits im Gange.
* Pfungſtadt, 28. Juni. Die Heuernte iſt hier in vollem Gange.
Hoffentlich iſt das Wetter auch in den nächſten Tagen noch günſtig. Das
darauf hin, daß die Schornſteinfeger gegenwärtig hier mit dem Reinigen ſie dieſelbe als Vollmilch verkaufte, Waſſer zugeſetzt. Das hieſige
Schöf=
der Kamine beſchäftigt ſind.
Folgen hätte haben können, ereignete ſich geſtern abend auf der Darm= und für Veröffentlichung des Urteils im Kreisblatt auferlegt.
ſtädter Straße. Dort wollte ein tjähriges Kind hinter einem Wagen
ſoll an dem Unfall keine Schuld treffen.
* Groß=Zimmern, 29. Juni. Das diesjährige Gauturnfeſt des
Odenwaldgaues D. T. wurde dem hieſigen Turnverein „1863” übertragen.
unſer herrlich gelegener Turnplatz an der Darmſtädter Landſtraße,
be=
ſchattet von eine Reihe mächtiger Pappeln, im Hintergrunde unſere
vorſtandes konnte der Platz in einer Breite von 15 Meter erweitert
wer=
den, was durch die Turner ſelbſt geſchah. Jeden Abend nach vollbrachter Beſuch der Veranſtaltung nur wärmſtens empfohlen werden kann.
Tagesarbeit ſieht man eine ſtattliche Zahl Turner mit Hacke und Schippe
darauf arbeiten, und ſo iſt es ihnen durch Fleß und Ausdauer gelungen,
einen geradezu idealen Platz zu ſchaffen, wie er wohl im ganzen Gau
nicht mehr zu finden iſt. Der erſte Gauvertreter Dr. Spalt und
Gau=
turnwart Leinert haben denſelben bereits beſichtigt und ihre volle
Zu=
friedenheit ausgeſprochen. — Die Meldungen zum Wetturnen ſind ſehr
zahlreich eingelaufen (420), und iſt der Wohnungsausſchuß eben damit
niſſen iſt ſicher, daß für alle Turnerinnen und Turner Freiquartiere zur
Verſügung ſtehen, weil die ganze Gemeinde reges Intereſſe an dem Feſt
zeigt. Für den Feſtzug ſind fünf wertvolle Pokale vorgeſehen und bereits
von Gönnern des Vereins geſtiftet. Als Preisrichter betätigen ſich drei
Damen und drei Herren, die einzeln und in verſchiedenen Straßen ihres
bauung eines Schwimmbades an der Straße nach Klein=Zimmern, das Wendung bekommen.
in ſeiner Anlage und Ausführung als muſterhaft bezeichnet werden muß.
Als Bademeiſter wurde unſer Gauſchwimmwart Hillers von der
Ge=
gebührt daſſir unſerer Verwaltug der heiße Dank der ganzen Gemeinde, den, ſehr rüſtigen Beamten ein Ende geſetzt.
zu einer Theateraufführung im „Grünen Baum” eingeladen. Geſbielt
Aufführung, zum Teil recht draſtiſch und derb in Koſtüm und
Ge=
ſcheinen mußten. Ein kleines Schülerorcheſter, beſtehend aus Klavier,
über die Pauſen hinweg.
* Gr.=Umſtadt, B. Juni. Züchtertag. Am N. v. M. hielt
und Herr Haug. Direktor des Landwirtſchaftsamtes zu Gr.=Umſtadt,
in=
tereſſante und äußerſt lehrreiche Fachvorträge hielten. Hieran ſchloß Studien zu betreiben. Für die Dauer der Reiſe iſt eine Zeit von 8
ſich die Beſichtigung mehrerer muſtergültiger Zuchten. Auch dem bis 10 Jahren vorgeſehen. Ihr Fahrzeug, das überaus ſinnvoll und
tageſſens in den verſchiedenen Gaſthäuſern konzertierte eine Muſikkabelle gebaut wurde, erregte großes Aufſehen.
auf der Kaiſerſtraße. Um 1=3 Uhr ſetzte ſich unter Vorantritt der
Muſik und Tanz einige gemütliche Stunden verlebte.
ſolch ſtarke Probe geſtellt worden als gerade in dem verregneten Früh= Rheinſtraße 77. Wiederverkäufer erhalten auf 10 Loſe 1 Freilos.
jahr. Wie oft ſchon lag in den letzten Jahren im Juni das Heu auf
kann deshalb als ein wahrer Segen für die Landwirtſchaft betrachtet betrachten.
werden, die ſich ſeit geraumer Zeit ohnehin in einer geradezu
verzwei=
eine reiche Kornernte wird des Landwirts Mühen und harte Arbeit 9000— Mk. aufzunehmen.
belohnen.
über „Das Volksbegehren für eine gerechte Aufwertung”.
tung”.
dem Vorſitzenden die Glückwünſche der Wehr.
können nur während dieſer Friſt, mündlich oder ſchriftlich, erhoben
wer=
den. Zu bemerken wäre noch, daß eine Umlage beſchloſſen wurde, zu der
auch Ausmärker herangezogen werden können.
Erbach, 30. Juni. In der letzten Generalverſammlung des
Ver=
gen, das war für die jetzige Zeit eine wahre Freude, und was haben kehrsvereins Erbach i. O. wurde der ſeitherige Vorſtand
ein=
in dieſer Zeit unſere Landwirte geleiſtet? Der Wieſengrund von der ſtimmig wiedergewählt. Neu in den Vorſtand wurden die jeweiligen
Aumühle bis zur Leibchesmühle und hinauf zum Park iſt gemäht und erſten Vorſitzenden des Gewerbevereins, des Kleinhandels und des
das gewonnene Heu bis auf geringe Ausnahmen in die Scheuern ge= Odenwaldklubs gewählt. Die Verſammlung billigte nach Vortrag
bracht. Dieſe Arbeit iſt trotz der anfänglich ungünſtigen Ausſichten wohl eine Neferenten das Vorgehen der Stadwverwaltung betr., die Kündigung
verrichtet. Die hieſigen Landwirte haben eine gute Heuernte eingebracht des Vertrages mit der O.P.D. Würzburg im Hinblick auf die geforderten
und ſehen mit den beſten Hoffnungen in die Zukunft; deun für das Vieh Zuſchüſſe. Cs wurde ſehr bedauert, daß die Vorſchläge des Erbacher
iſt gut Vorſorge getan. Hoffentlich fällt auch der zweite Schnitt gut aus Vertreters in Miltenberg auf Abänderung des Fahrplans ſo wenig be=
und liefert auch die Grummeternte guten Ertrag. Nun iſt man am Kar= achtet wurden, da dadurch vorausſichtlich das Defizit der Linie
weſent=
toffelhäufeln und Dickwurz= und Kohlrabenhachen: denn bei den Land= lich gemindert worden wäre. Nachdem noch eine Reihe von Anträgen
wirten bricht die Arbeit nicht ab. Wie bald wird die Noagenernte da und Wünſchen aus den Neihen der Mitglieder beſprochen waren,
9 Reichelshei i. O., 1. Juli. Durchführung des Sonn=
Arheilgen 1. Juli. Aus Anlaß des Wettſingens, das nächſten tag=Abend=Perſonenzuges von Neinheim bis Offenbach.
Sonntag in Verbindung mit dem 50jährigen Vereinsiubiläum des Ge= Als einen Erfolg darf die hieſige Bürgermeiſteret ihre auf
Verkehrz=
erleichterungen gerichtete Bemühungen buchen: Auf ihren Antrag hat
Vereins und Norvorationen eine größere Anzahl recht hübſcher Wert= die Reichseiſenbahn=Direktion Frankfurt a. M. genehmigt, daß der Zug,
preiſe geſtiftet. Dieſelben ſind hier im Schaufenſter des Möbelhauſes der Sonntags in Reichelsheim 7,40 Uhr abends abgelaſſen wird und
bisher von Reinheim in der Richtung Offenbach verkehrte, vom 4. Juli
Kunz ausgeſtellt. Die Vorbereitungen zum Feſte ſelbſt, beſonders auf ab bis Offenbach durchgeführt wird. Auch wird vom gleichen Datum an
dem Feſtblatze, und das Ausſchmücken der Straßen und Häuſer ſind in ein Lug, der in Offenbach abends 11 Uhr abgelaſſen wird, und in der
haben, vorausgeſetzt, berechtigen die getrofſenen Maßnahmen zu den eingeführt. Touriſten von Offenbach und Hanau und umgebung iſt
ſomit jetzt die Möglichleit geboten, an einem Sonntag bis in das
Eberſtadt, 30. Juni. Erholungsheimin der Mordach. Gerſprenztal und zurück zu fahren, u. a. ſchöne Punkte des Odenwaldes
— Lindenfels, 30. Juni. Der Verſchönerungs= und Verkehrsverein
gebaut und vergrößert worden. In dem Erholungsheim werden in Zus veranſtaltete eine Beleuchtung der Burgruine mit Brillant= und
Kunſt=
kunſt auch Kurgäſte aufgenommen. — Die Heugrasernte hat auch feuerwerk. Die Veranſtaltung war durch das ſchöne Wetter
außer=
in der hieſigen Gemarkung begonnen und ſchreitet infolge des günſtigen ordentlich begünſtiat und war es eine Darbietung von ſeltener Schön=
Weters gut fort. — Verbrüht. Ein hieſiges junges Mädchen heit. Wie in ein Feuermeer getaucht erſchienen die Silhouetten der
derbrühte ſich derartig ſchwer an heißer Fleiſchbrühe, daß ſie ins Kran= Burg, das freiliegende Mauerwerk zeigte ſich in einem glühenden Not,
Modau. Dieſer Tage wurde die Modau zum erſten Male von einem Räume. Das gleichzeitig abgebpannte Feuerwerk erhöhte die feenhafte
jungen Waſſerſportler mit ſeiner Gefährtin im Paddelboot befahren, Beleuchtung noch ganz bedeutend und allgemeine Bewunderung rief der
Die unternehmungsluſtigen Sportler durchuhren mit Beſchick dic zum Schluß über die Nuinen rauſchende Waſſerfall hervor. Das Ge=
Brücken des Mühltals und die Brücken in der Kirchſtraße und Geidel= botene war eine Glanzleiſtung und in allen Teilen fachmänniſch
durch=
bergerſtraße. — Im Liede vereint. Die hieſigen Geſangvereine, geführt. Daher auch die Exaktheit in der ganzen Ausführung. Es
ſechs an der Zahl, werden die beiden bevorſtehenden Feſte durch Maſſen= wird freudig begrüßt, daß Lindenfels die „Perle des Odemwaldes”
märchenhaften Beleuchtung darſtellt; und ſoll die nächſte am Vorabend
des am 25. und 26. Juli ſtattfindenden Burgfeſtes erfolgen.
* Fürth, 1 Iuli. Schon wieder ein Milchpantſcher. Die
Getreide und die Kartoffeln ſtehen gut. — Die Bürgermeiſterei weiſt Witwe Michael Mader II von Bonsweiher hatte ihrer Milch, obſchon
fengericht verurteilte ſie deswegen zu einer Gefängnisſtrafe von einer
OberNamſtadt, 1. Juli. Ein unglücksfall, der leicht ſchwere Woche. Zugleich wurden der Verurteilten die Koſten des Verfahrens
* Birkenau, 1. Juli. Gauverbandsſchwimmen. Der 3.
mit Stroh die Straße überqueren, als im gleichen Augenblick das Poſt= Gauverband des Mittelrheinkreiſes der D. T., beſtehend aus den Gauen:
auto in entgegengeſetzter Richtung gefahren kam. Das gind wurde vom Main=Rhein, Main=Speſſart, Odenwald und Odenwald=Jahn, verbunden
Auto geſtreift und glücklicherweiſe nur leicht verletzt. Den Wagenführer mit Gauſchwimmen des Odenwald=Jahngaues, hält am 3. und 4. Juli
d. J. im Schwimmbad des Turnvereins 1886 e. V. Birkenau ſein
Gau=
verbandsſchwimmen ab. Am Sonntag, den 4. Juli, abends 8 Uhr, Bellersheim geeilt, um hier ſein Bundesfeſt in Verbindung
Dasſelbe findet ſtatt am 10, 11. und 12. Juli, und ſind die Vorberei= Schwimmbad unter Mitwirkung des Geſangvereims „Eintracht” und unter
tungen dazu in vollem Gange. Die einzelnen Lommiſſionen haben mit Vorführungen des Turnvereins. Am Sonntag früh um 9 Uhr beginnen Gaſtbereine eingefunden, ſodaß faſt die geſamten Männerchöre der
Fleiß und Hingebung ihre Arbeiten nahezu vollendet. Als Feſtplatz dient die Wettkämpfe, Mehrkampf im Tauchen und Springen; nachmitags mittleren Wetterau anweſend waren. Als Vertreter des Heſſiſchen
11. Uhr Feſtzug vom Vereinslokal zum Schwimmbad, dortſelbſt Feſt= Sängerbundes überreichte Lehrer Schenk von Melbach Urkunden an
rede des Schwimmwarts Rob. Braun=Frankfurt a. M. Um 3 Uhr
Turnhalle. Durch das freundliche Entgegenkommen des hieſigen Orts= Fortſetzung der Wettkämpfe. Einzelwettkämpfe, Staffeln, Waſſerball=
— Hirſchhorn, 1. Juli. Wafſerſtand des Neckars am
30. Juni 120 Meter, am 1. Juli 1.17 Meter.
freuen ſich die Wochenmärkte einer guten Beſchickung. Stachel= und
Jo=
beſchäftigt. Quartiere zu beſorgen. Nach bis jetzt feſtſtehenden Ergeb= 2—25 Pfg. und Ananas 50—60 Pfg. — Betrug. Dieſer Tage er= Gräflich Erbachſche Geſtüt m Eulbach. Belanntlich dient die Veran=
Kleinigkeit. Als Zahlung gab er einen 50 Markſchein, auf den der
Ge=
ſchäftsmann anſtandslos herausgab. Als der Verkäufer merkte, daß der
Schein falſch war, war der Käufer bereits über alle Berge. — Saal= Praxis auf ihre Rechnung kommen werden.
frage. Die Stadt Weinheim kauſte von der Süddeutſchen Diskonto=
Amtes walten. — Erwähnt ſoll noch werden, daß hier eine für uns A=G. das frühere weithin bekannte „PrinzWilhelm=botel”. Hiermit zielte geſtern der hieſige Turnverein 1848. Zögling Dilges errang bei
Turner wertvolle Neueinrichtung geſchaffen wurde. Es iſt dies die Er= hat die ſeither viel beſprochene Weinheimer Saalfrage eine entſcheidende den Gauverbands=Jugendwettkämpfen zu Frankfurt a. M. im
Kugel=
meinde beſtellt. Die feierliche Eröffnung findet Sonntag, den 4. Juli. Bureau während einer Unterhaltung mit Leuten zu Boden und war
ſtatt. Es iſt damit einem dringenden Bedürfniſſe abgeholfen, und ſofort tot. Ein Herzſchlag hat dem Leben des in den 5oer Jahnen ſtehen= Turnvereins 1846 in den verſchiedenſten Schwimmarten 17 erſte Preife.
B. Dieburg, 29. Juni. Die Oberrealſchule und Gymnaſium hatte ſchneiderin hierſelbſt, ihr 40jähriges Berufsjubiläum. Als mann vom Männerturnverein und Turner Reuter vom Turnverein 1846.
wurde Grillparzers Luſtſpiel „Weh dem, der lügt” von den beiden eine Meiſterin im beſten Sinne des Wortes wirkt ſie nicht nur handwer=
Ober=Primen der Anſtalt unter der Spielleitung des Studienrates Dr. lich, ſondern erfüllt auch mit feingeiſtiger, künſtleriſcher Veranlagung die
Herwegh. Unſere jugendlichen Schauſpieler gaben ihr Beſtes. Die hohen Anforderungen der launiſchen Mode. Als Erzicherin junger be= die Gedächtnisfeierdes 1100jährigen Beſtehens feiern.
berden fand großen Beifall bei den zahlreichen Zuhörern, ſodaß Spieler Lebensgefährten ſteht ſie auf hoher Stufe. — Zu der geſellſchaftlichen der Glockengießerei Schilling aus Abolda eingetroffen ſind. Zu der
und Spielleiter zum Schluß noch viele Male vor dem Vorhang er= Veranſtaltung des Geſangs=Solo=Quartatts Auerbach Feier hat die oberſte Kirchenbehörde ihre Beteiligung zugeſagt.
auf dem Auerbacher Schloß hatten ſich zahlreiche Freunde und Gönner
Violine und Cello, half mit ſeinen guten künſtleriſchen Darbietungen des Quartetts eingefunden. Die Leiſtungen wurden ſchon des öfteren
gebührend hervorgehoben und verdienen auch diesmal alles Lob.
der Kaninchen= und Geflügelzuchwverein Gr=Umſtadt im Einvernehmen einem flugzeugähnlichen Fahrzeug, das ſich zunächſt als Auto fort= Eine beſonders wohltätige Bauersfrau ſchenkte dem „Aermſten” ein
mit dem Landes= und Kreisverband eine gemeinſame Tagung ab, woran bewegt, berührten auf ihrer Fahrt von Berlin unſeren Ort, woſelbſt ſchönes Geldſtück, überraſcht ob ſolcher Herzensgüte verlor unſer „
Taub=
ſich Züchter aus nah und fern in recht zahlreicher Weiſe beteiligten, dieſelben bis heute Mittag verblieben. Die jungen Studenten haben ſtummer” dei Selbſtbeherrſchung und brach in die Worte aus: „Danke
Nach der Begrüßung der Gäſte wurde im Gaſthaus zum „Weißen Roß” die Abſicht, auf ihrer weiten Neiſe durch die Schweiz, Italien, Mittel= ſchön”! Bis die Frau die Sache ihrem Mann und den Nachbarn
er=
die Hauptverſammlung eröffnet, wobei Herr Steinbrecher=Darmſtadt meergebiete. Indien. China, Japan, Auſtralien, Amerika Skandinavien zählt hatte, war der „Taubſtumme” bereits klugerweiſe aus dem Dorfe
und zurück nach Deutſchland wiſſenſchaftliche und vollswirtſchaftliche verſchwunden, ſo daß ihn die „Wohltäter” vergeblich ſuchten.
ſtädtiſchen Faſelſtalle wurde ein Beſuch abgeſtattet. Während des Mit= in jeder Beziehung zweckentſprechend von ihnen ſelbſt konſtruiert und ſich in allen Richtungen und Parteien darüber einig, daß die Heimat
Muſk ein ſtattlicher Feſtzug in Bewegung. Sein Weg führte durch und Klauenſeuche war der auf den 2. März 1996 feſtgeſetzte Faſel= Zucht= auf den verſchiedenſten Gebieten die Heimat zu erſchließen d. h. die
vor=
das wegen ſeiner herrlichen Lage vielbeſuchte Raibacher Tal nach dem dieh= und Schwememarkt bis auf weiteres zurückgeſtellt worden. Da handenen Stoffe zu ſichten und zu ordnen, ferner nach Neuem zu
Kaffee Ackermann woſelbſt man bis zum Anbruch der Nacht unter mit Rückſicht hierauf die Abhaltung des Marktez auch fernerhin nicht ſuchen und es dem Alten anzugliedern, und aus dieſer Tätigkeit ſoll
möglich iſt, ſo findet nunmehr beſtimmt am 10. Juli ds. J8, nachmittags für jede Gemeinde ein Heimatbuch erſtehen. Um dieſes
r. Babenhaufen, 30. Juni. Die Heuernte iſt diesmal bei pracht= 2 Uhr, die Verloſung von etwa 70 Gewinnen, beſtehend aus Rindern. Ziel zu erreichen, fanden in letzter Zeit in den drei Probinzen des
vollem Wetter von den Landwirten gut eingebracht worden. Die letzten Zuchtſchweinen und Zuchtziegen, öffentlich unter polizeilicher Aufſicht Landes Vorbeſprechungen ſtatt. Im Anſchluß an dieſe werden nun
ſonnig=heiteren Tage waren für den Bauer im vollen Sinne des Wortes auf dem hieſigen Rathaus ſtatt. Loſe ſind noch erhältlich in den Loſe= in allen Teilen des Landes, auch die kleinſten Gemeinden umfaſſend und
Gold wert. Selten war ſeine Geduld und ſeine Zuverſicht auf eine verkaufsſtellen und bei dem Loſevertreiber J. Haſenzahl Biebesheim einſchließend, heimatkundliche Arbeitsgemeinſchaften
unſeren naſſen Wieſen und war vom Verderben bedroht. Knatp ge= Beſprechung über das Wiederaufſeben des Kreisobſtbaubereins, die unter für dieſes Gebiet Intereſſe haben und der Sache nützlich ſein können,
wendet beim bißchen Sonnenſchein, verregnete 28 wieder völlig und kam dem Vorſitz des Kreisdirektors Dr. Merck ſtand, wurde beſchloſſen, ab insbeſondere wird auch gehofft, daß ſich auch die Fachlbezialiſten in den
ſchließlich im üblen Zuſtand in die Scheune. Die diesjährige Heuernte 1. Juli alle Ortsvereine im Kreiſe wieder als zuſammengehörig zu Dienſt dieſer Beſtrebungen ſtellen. Jede Schule muß mit mindeſtens
felten Lage befindet. Noch einige Wochen ſolch günſtiges Wetter, und Deckung des Fehlbetrages von 1925 eine Anlahe bis zur Höhe von Fragebogen überarbeitet verden. Zunächſt ſind Fragebogen ausgegeben
* König i. O., 1. Juli. Im Saale des Hotels Büchner hier, ſpricht (Schützengeſellſchaft „Diana” Ober=Roden). Für Sonntag rief der Volkskunde, weiter ein Vorſchlag zu einem Fragebogen zur Schaffung.
Samstag, den 3. Juli, abends 9 Uhr, Herr Geheimrat Beſt=Darmſtadt Bundesvorſitzende, Herr Kipferl „Diana” Ober=Roden alle dem Bund der Unterlagen für eine Zuſammenſtellung der Techniſchen und
In=
unterſtellten 10 Vereine zur Fahnenübergabe und zum Preisſchießen duſtriellen Arbeit in Heſſen. — Die Fragebogen müſſen in jeder Schule
* Kirch=Brombach i. O., 1. Juli. Herr Geheimrat Beſt=Darmſtadt nach Ober=Noden zuſammen. Pohl etwa 300 an der Zahl mögen es ge= in doppelter Ausführung vorhanden ſein, ſodaß jederzeit ein Egemplar
ſpricht Sonntag, den 4. Juli, nachmittags 4 Uhr, im Saale des Herr weſen ſein, die dieſem weihevollen Akt beiwohnten und bald waren die für wiſſenſchaftliche Arbeiten eingefordert werden kann. Für jede
Willy Eidenmüller über „Das Vollsbegehren für eine gerechte Aufwer= Mäume des Gaſthauſes zum Schüitzenhof zu llein, um Jung und Alt Provinz iſt ein Ausſchuß gewählt, der bei Bearbeitung der Fragebogen
aufzunehmen. Den Vormittag füllte eine kleine Bundesſitzung aus. Die fachliche Auskunft gibt. Im Ausſchuß der „heimatkundlichen Ver=
* Michelfadt, 30. Juni. Schloßkonzert. Zum zweiten Mal zur Tagesordnung ſtehenden Punkte wurden bald ohne beſondere Debatte einigung” für Starkenburg ſind. B. folgende Herren: Prof. Dr. Bohn
in dieſem Jahre veranſtaltet der Geſangverein „Liederkranz” ein Konzert erledigt. Das Hauptmerk galt dem Bundesfeſt in Roßdorf, das vom 17. (Denkmalspflege); Prof. Dr. Becker, Archiprat Dr. Dietrich, Eidmann,
im Hofe des Schloſſes Fürſtenau. Das Konzert findet am Sonntag, den bis 19. Juli 1926 ſtattfindet und ſei auf das Einzelne auf die weiteren Lehrer Darmſtadt Studienrat Prof. Henkelmann, Bensheim Lehrer
11. Juli, nachmittags 4 Uhr ſtatt. Außer dem Chor des genannten Ver= Bekanntmachungen verwieſen, die in aller Kürze erfolgen. Rir den Bund Kallenbach, Darmſtadt, Prof, Dr. Münch (Verband Heſſ.
Schulgeo=
eins wirkt noch das B Mann ſtarke Orcheſter ehemaliger Militärmuſiker ſelbſt liegen 7 Neuanmeldungen vor — Nachmittags um 3 Uhr bewegte graphen) Lehrer Neitz, Offenbach (Vertreter des deutſchen
Lehrer=
unter Leitung des Herrn Greilich=Darmſtadt mit. — Unter großer Be= ſich ein ſtattlicher Feſtzug durch die Ortsſtraßen von Ober=Roden und vereins für Naturkunde), Schulverwalter Roos, Viernheim, Sturmfels,
teiligung wurde der langjährige Vorſitzende der Ortskrankenkaſſe, Herr, feierlichſt wurde die Bundesfahne eingeholt, die nach Zweck und Statuten Lehrer, Rüſſelsheim. Studienrat Prof. Völſing (Naturwiſſenſchaftlicher
Johann Dingeldein II, der auch lange Jahre dem Gemeinderat ange= jeweils von dem Bundesvorſitzenden, der dieſes Jahr nach Ober=Roden Tierſchutz). — In jedem Kreiſe ſollen Zeitungen gewonnen werden,
hörte, zur letzten Ruhe gebracht. Die große Fülle der Kranzſpenden fiel, aufbewahrt werden muß. Ehrenmitglied Jakob Fuchs übergab dieſe die einen Teil ihres Naumes den Veröffentlichungen auf dieſem Gebiet
und die vielen Anſprachen am Grab zeugten von der allſeitigen Achtung. Fahne dem Bundesvorſitzenden, Herrn Kipferl, und wies auf weiteren zur Verfügung ſtellen, vor allem wird an Unterhaltungsblätter oder
die ſich der Verſtorbene während ſeines arbeitsreichen Lebens bei ſeinen Zuſammenhalt hin. Herr Kipferl nahm die Fahne daraufhin in Gewahr= Heimatblätter gedacht, die ja faſt durchweg als wöchentliche oder monat=
Mitbürgern erworben hatte. — Der 1. Vorſitzende der freiwilligen Feuer= ſam und gelobte, das zu erhalten und erfüllen, was ſeine Aufgabe iſt, liche Beilagen den Zeitungen zugefügt ſind, dieſe ſollen zunächſt die
wehr. Herr Jakob Künzel II. konnte am vergangenen Sonntag ſeinen. Die Schüizen brachten ihr Gelöbnis durch ein dreifaches „Gut Ziel” zum Ergebniſſe der ſeitherigen Forſchung der Ortsgeſchichte veriffentlichen,
60. Geburtstag feiern. Die Kabelle der Feuerwehr brachte dem Jubilar, Ausdruck. Den ganzen Tag über fand Preisſchießen ſtatt. Es war eine um Dopvelarbeit zu vermeiden. Da die Bildung der Ausſchüſſe vielfach
ein Ständchen, und der Kommandaat übermittelte in einer Anſprache, wahre Freude Jung und Alt hier im friedlichen Kampfe zu ſehen und ſchon erfolgt iſt, kann mit alsbaldiger Inangriffnahme der Arbeit
oft waren es Vater und Sohn, die ſich in den Leiſtungen überboten.
Aus dem Kreiſe ONfenbach, 1. Fult, wird uns geſchrieben: Die
Gr=
gebniſſe der Wahlen ſind ſeit Einführung der Verhältniswahl immer
ſofort nach amtlicher Feſtſtellung nach Darmſtadt zu melden. Es iſt nun
eine auffällige Erſcheinung, daß das amtliche Ergebnis unſeres Kreiſes
immer ſehr lange auf ſich warten läßt, obwohl doch nur größere Orte,
im ganzen 34 Gemeinden, in Frage kommen. Es hat ſich mun ergeben,
daß die ſpäte Feſtſtellung des Geſamtwahlergebniſſes vornehmlich auf
faſt durchweg zu große Abſtimmungsbezirke zurückzuführen iſt. Es
ent=
fallen wohl in Offenbach (Stadt) auf einen Abſtimmungsraum nur 760
Wahlberechtigte. In den Landorten aber vereinigt man das Doppelte
und mehr in einem Stimmbezirk. So hat das große Neu=Iſenburg mit
ſeinen 8000 Wählern und Wählerinnen nur 6 Abſtimmungsbezirke
ein=
gerichtet. Daß es am Tage des Vollsentſcheids (20. Juni) ſein
Ab=
ſtimmungsergebnis dem Kreisamt erſt an 32. Stelle melden konnte, iſt
damit ſchon hinreichend erklärt. Dietesheim ließ bei letzten
Reichstags=
wahl gar 1688 Stimmberechtigte in einem Bezirk wählen. Mehr als
1000 Wähler kamen damals in 17 von 34 Gemeinden auf einen
Wahl=
vorſtand. Nach der Reichsſtimmordnung iſt es allerdings zuläſſig, für
2500 Einwohner nur einen Stimmbezirk einzurichten. Man wird aber
leichter Leute zur Bildung des Wahlvorſtandes finden, die Arbeit
ver=
einfachen und die Ermittlung der Ergebniſſes beſchleunigen, wenn man
nach dem Vorbilde der Stadt Offenbach höchſtens 80 Stimmberechtigte
in einen Abſtimmungsbezirk zuſammenfaßt. Da ſchon in einigen Wochen
der Vollsentſcheid über das Fortbeſtehen des gegenwärtigen heſſiſchen
Landtages ausgetragen wird, müſſen die Vorarbeiten für eine raſchere
Abwicklung der Geſchäfte bei der Zuſammenſtellung des
Abſtimmungser=
gebniſſes ſofort in Angriff genommen werden.
Rheinheſſen.
M. Schimbsheim (Rheinheſſen), 1. Juli Friedhofsſchänder.
Nuchloſe Bubenhände haben während der Nacht auf dem hieſigen
Fried=
hofe von verſchiedenen Grabſteinen die Chriſtuskörper mit Gewalt
abge=
riſſen. Hoffentlich gelingt es, die Uebeltäter zu ermitteln, und ihrer
gerechten Strafe zuzuführen.
M. Bingen, 1. Juli. Verkehrseinſchränkung. Wie die
A.=G. Binger Nebenbahnen bekannt gibt, wird bis auf weiteres der
AutobusVerkehr auf der Linie Bingen—Aspisheim-Ober=Hilbersbeim
nur noch Mittwochs aufrecht erhalten. Die Fahrten an dieſem Tage
werden gemäß dem beſtehenden Fahrplan ausgeführt. — Binger
Nindvtehmärkte. Wegen der heute im benachbarten
Dromers=
heim ausgebrochenen Maul= und Klauenſeuche iſt die Wiedereinführung
der Binger Rindviehmärkte aus beterinärpolizeilichen Gründen zurzeit
noch nicht möglich. — Verſchiedenes. Nach mehr als ſachsjähriger
ſegensreicher Tätigkeit im Dienſte der Krankenpflege verläßt heute der
langjährige Leiter und Vorſteher des hieſigen Brüderhauſes, Bruder
Al=
phons Bingen. Seine Ordensobern haben ihm die Leitung des großen
Kloſters Ebernich an der Moſel übertragen. Als Nachfolger und
Vor=
ſteher wurde Bruder Cherubin nach Bingen verſetzt. Die
Kamerad=
ſchaft Bingen blickt in dieſem Jahre auf ihr 50jähriges Beſtehen zurück.
Aus dieſem Anlaß wird am 17. Juli eme kleine Feſtfeier abgehalten.
Es iſt ein Kommers im Bahnhofsſaale vorgeſehen, bei dem die hieſigen
Geſangvereine mitwirken werden. Zwei Mitbegründer werden in
beſon=
derer Weiſe geehrt werden.
Oberbeſſen.
* Aus der Wetterau, 1 Juli. Der Wetterauer
Sänger=
bund war mit der ſtattlichen Zahl von 32 Geſangvereinen nach
Empfang der Schwimmer und Schwimmerinnen, darauf Begrüßung am mit dem 50jährigen Jubiläum des Geſangvereins „Germania”
zu Bellersheim zu feiern. Außer den Bundesvereinen hatten ſich 16
verdiente Sänger, die über 40 Jahre aktiv mitwirkten. Die Feſtrede
hielt Pfarrer Göhring, Fräulein Scheld überreichte ein Fahnenſchleife,
ſpiele, Schauſpringen uſw. Es ſind hochintereſſante Wettkän=ſe in den geſtiftet von den Jungfrauen. Bei dem Wertungsſingen des Bundes
verſchiedenen Schwimm= und Springarten zu erwarten, weshalb der waren Muſiklehrer Samper von Darmſtadt und Daab=Offenbach als
Sachverſtändige tätig.
* Friebberg, 30. Juni. Am 11. Juli wird hier das „10. Reit= und
Fahrturnier des Wetterauer Reitervereins” auf der Seewieſe ſtattfinden.
* Von der Bergſtraße, 1. Juli. Wochenmärkte. Nachdem die Das Programm weiſt nicht weniger wie 13 Nummern auf, die Anmel=
Johmnnisbeeren= Stachelbeeren= und Heidelbeerenernte eingeſetzt hat, er= dungen zu der Veranſtaltung ſind zahlreicher wie je, u. a. haben ſich
ſchon angemeldet: Das Frankfurter Sportkartell, die Schutzpolizei
hannisbeeren koſten pro Pfund 15 Pfg., Heidelbeeren 35 Pfg., Lirſchen Darmſtadt und Friedberg, der Gießener Reit= und Fahrklub, das
ſchien ein Mann in einem Kaufladen zu Weinheim und kaufte eine ſtaltung nicht nur ſportlichen, ſondern auch praktiſchen Zwecken zur
Hebung der Pferdezucht und der Gebrauchsfähigkeit der Pferde im
Dienſte der Landwirtſchaft, ſo daß ſowohl Freunde des Sports als der
* Gießen, 29. Juni. Bedeutende turneriſche Erfolge
er=
ſtoßen den 1. Sieg mit 12,68 Meter, zweiter Sieger 11,18 Meter.
* Zwingenberg, 1. Juli. Schneller Tod. Herr Oberregierungs= Dilges erhält damit den Titel Jugendverbandsmeiſter im 1.
Gauver=
rat Knab, Vorſteher des hieſigen Finanzamtes, fiel geſtern in ſeinem band des Mittelrheinkreiſes. Bei dem geſtrigen Gauſchwimmen des
Turngaues Heſſen in Marburg errangen Turner und Turnerinnen des
— Die einzigen Turner aus dem Gau Heſſen, die nächſten Sonntag an
B. Auerbach, 1. Juli. Am 1. Juli feiert Frau Käthe Löther, Damen= den Wettſpielen m Köln teilnehmen ſind aus Gießen: Paula Hof=
* Romrob, 30. Juni. Eine der älteſten Kirchen des
Heſ=
ſenlandes beſitzt unſere Nachbargemeinde Zell, ſie kann demnächſt
ruflicher Kräfte und als die Verſchönerin unſerer edlen weiblichen Aus dieſem Anlaß werden auch die 3 neuen Glocken eingeweiht, die vom
* Grünberg, 30. Juni. Der „ſprechende Taubſtumme‟
In einem Dorfe der Nachbarſchaft bettelte ein junger Mann, der ſich
durch Ausweis und die entſprechenden Handbewegungen als Taubſtummer
E. Auerbach, 30. Juni. Zwei lunge Weltreiſande mit vorſtellte und gute Geſchäfte bei den mitleidigen Dorſbewohnern machte.
m. Aus dem Lande, 29. Juni. Auf erzieheriſchem Gebiet iſt man
Ausgangspunkt der erzieheriſchen Tätigkeit ſein muß, und daß ſich um
— Biebesheim 1. Juli. Wegen Ginſchleppungsgefahr der Maul= dieſelbe ein großer Teil des Unterrichts gruppieren muß. Es gilt nun,
gebildet. Die Leiter dieſer Arbeitsgemeinſchaften ſind die Leiter der
höheren Schulen oder die Stadt= oder Kreisſchulräte. Den Arbeitz=
* Groß=Gerau, 1. Juli, Kreisobſtbauverein. In einer gemeinſchaften ſollen angehören Vertreter aller Berufe und Stände, die
einer Lehrkraft in den Arbeitsausſchüſſen vertreten ſein. Die Tätigkeit
* Mörfelden, 1. Juli. Der Gemeinderat hat beſchloſſen, zur der Arbeitsgemeinſchaften beſteht zunächſt darin, daß die ausgegebenen
über Heimatkunde umfaſſend Ortsgeſchichte, Geographie. Geo=
— Oberroden. 30. Juni. Heſſiſcher Schützenbund Darmſtadt, logie und Bodenkunde, ferner über Altertumskunde, über Flurnamen,
gerechnet werden.
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[ ← ][ ][ → ]Geite 8
Freſtag, den 2. Zuſi 1920
Nummer 181
Reich und Ausianu.
Tagung der akademiſchen Finanzbeamten.
Zu Dresden tagte der Reichsverband der akademiſchen
Finanzbeam=
ten, dem faſt ausnahmslos alle volljuriſtiſchen höheren Finanzbeamten
angehören. Der bertraulichen Beratung der Gruppenvorſtände am
19. Juni folgte am 20. Juni die Feſtſitzung im Belvedere. Sie wurde
eingerahmt durch meiſterhafte muſikaliſche Vorträge eines Mitgliedes
und ſeiner Gattin, die der Sitzung den Stempel feinſinnigen
Kultur=
empfindens aufdrückten. Der Vorſitzende begrüßte die ſehr zahlreich
er=
ſchienenen Gäſte, den Vertreter des Herrn Reichsfinanzminiſters, der
durch Krankheit am Erſcheinen verhindert war, den Vertreter des
Reichs=
finanzhofes und die Vertreter faſt aller großen Behörden und
wirtſchaft=
lichen Verbände Sachſens, der Stadt Dresden, des Parlaments und der
Preſſe. Er legte die Ziele und Aufgaben des Reichsverbands klar,
brachte mancherlei Wünſche der höheren Finanzbeamten zum Ausdruck,
denen die Inflation das Vermögen und die Möglichkeit des
wirtſchaft=
lichen Aufſtiegs geraubt habe, deren Gehälter nicht reichten, um
not=
wendige Kulturbedürfniſſe zu befriedigen, deren dienſtliche Ausſichten
immer mehr ſich verſchlechterten, deren Aufgaben ſtets wüchſen, daß aber
über allem das Bewußtſein ſtände, dienen zu müſſen dem Wohl des
Ganzen, dem Aufbau des Vaterlandes. — Der ſächſiſche Finanzminiſter
bekannte ſich in einer von feinem Humor durchſetzten Nede als ein mit
der Reichsfinanzverwaltung verbundener gemeinſamer Kreuzträger. —
Der Präſident des Landesfinanzamts Dresden, Herr Dr. Böhme, ſprach
u. a. von dem unerhörten Maß der Arbeit, das die
Reichsfinanzverwal=
tung in ſchwierigſter Zeit geleiſtet habe, die aber erleichtert geweſen
ſei durch die Fernhaltung jeder politiſchen Beeinfluſſung. Die Unkoſten
der Reichsfinanzverwaltung ſeien nicht höher als früher, da die Länder
die Finanzverwaltung ausgeübt hätten, obgleich ſich die
Steuergeſetz=
gebung um ein Vielfaches vergrößert habe. — Der deutſchnationale
Ab=
geordnete Dr. Philipp dankte zugleich für die übrigen erſchienenen
Wertreter der parlamentariſchen Parteien für die Einladung. Er
erini=
nerte an das alte Wort eines preußiſchen Miniſters: Der Finanzbeamte
wuß unpopulär ſein.” — Der Vertreter der Handelskammer ſprach von
der aufſteigenden Kurve des Vertrauens. Er verlangte von dem höheven
Finanzbeamten eine Tätigkeit von hoher geiſtiger Warte aus, der nicht
fklaviſch als Fachbeamter wirken ſoll. — Nach weiteren
Begrüßungsan=
ſprachen folgte der Vortrag des Herrn Miniſterialdirektors im
Reichs=
finanzminiſterium Dr. Zarden über „Die Finanzreform und ihre
Ein=
wirkung auf den Etat und Finanzausgleich.” Mit großen Strichen
zeich=
mete Dr. Zarden die Gründe für die Notwendigkeit der harten, raſch
ßugreifenden Stenergeſetzgebung nach der Stabiliſierung der Mark zur
Stützung der Rentenmark. Die tatſächlich erfolgte Theſaurierung
be=
gründete er durch die völlige Unüberſichtlichkeit der Einnahwen und
Ausgaben in Ländern und Reich. Die Steuergeſetzgebung träte nunmehr
in geſunde Bahnen, unbeirrbar auf dem Fundament der Gerechtigkeit.
Wenn Kapital= und Produktionsbildung nicht gehindert werden ſolle,
müſſe die Wirtſchaft allerdings bedenken, daß hinter ihr ein ſtarker
Staat ſtehen müſſe, der der ſteuerlichen Eimnahmen nicht entſagen könne.
Die ſozialen Rückſichten träten im neuen Einkommenſteuergeſetz u. a. in
der ſtärkeren Betonung des ſteuerfreien Exiſtenzminimums hervor. Die
Grundſätze der jetzigen Steuergeſetzgebung vom Auguſt 1925 würden und
müßten erhalten bleiben. Wirtſchaft und Fianzverwaltung verlangten
Stabilität der Geſetzgebung. Solange das Reich ſo hohe
außenpoli=
tiſche und wirtſchaftliche Laſten zu tragen habe, könne es auf einen
Anteil der Einkommenſteuer nicht verzichten. — Dieſen für die
Finanz=
verwaltung und Wirtſchaft gleich bedeutungsvollen, ſcharf umriſſenen
Ausführungen folgte der Vortrag des Senatspräſidenten im
Reichs=
finanzhof Herrn Dr. Enno Becker über „Rechtsſchutz und Rechtsverwirk=
lichung”, deſſen von hohem Idealismus getragene Werte praktiſch
wert=
volle Anregungen enthielten. Er, der die Reichsabgabenordnung als
Gauptbearbeiter geſchaffen und die Anforderungen, die ſie an die aus=
das weſentliche gezeigt; die ausführenden Beamten hätten mit
Lauter=
keit und Aufopferung die ſchwerſten Aufgaben bewältigt. Die Richtigkeit
der Uebernahme der Finanzverwaltung auf das Reich habe ſich
beſon=
ders beim Sturz der Währung gezeigt. Es ſei nötig geweſen, die
Finanzverwaltung freizumachen von den perſönlichen und ſachlichen
Be=
ßiehungen zu den zahlreichen Landesparlamenten und von der
Beein=
fluſſung der Steuerberwaltung durch politiſche Rückſichten auf die
Be=
lange der Einzelſtaaten=Verwaltung, wie dies z. B. früher in Preußen
hervorgetreten war. Den Beamten der Reichsfinanzverwaltung, auch
der Hingabe und den Leiſtungen der mittleren Beamten, müßte größte
Anerkennung bezeugt werden. Vereinzelten beſonders tüchtigen
mitt=
leren Beamten müſſe freie Bahn gegeben ſein; aber beſtimmte Grenzen
ſeien geſetzt. Grundſätzlich ſei für einen höheren Reichsfinanzbeamten
die weitere wiſſenſchaftliche akademiſche Schlung unerläßlich, die in
erſter Linie befähige, den ſpringenden Punkt zu erkennen — im Gegenſatz
zu einer ſchablonenhaften Arbeit. — Jus est ars boni et aegui. Die
wiſſenſchaftliche akademiſche Bildung gäbe den nötigen Wirklichkeitsſinn,
den freien Blick die Schöpferkraft. Ihr Sinn und Weſen ſei ſchwer
greifbar. Sie gäbe die geiſtige Freiheit und Ueberlegenheit. Ausgeſtattet
mit dieſem Rüſtzeug müſſe der Reichsfinanzbeamte das Recht
verwirk=
lichen. — Er müſſe ſich hierbei immer bewußt ſein, eine Angelegenheit
des Reiches zu verwalten, nicht einſeitig, ſondern in Wahrnehmung der
geſamten Volkswohlfahrtsintereſſen. Die Reichsabgabenordnung gäbe
Waffen gegen Steuerunrecht, Steuerſchieber, aber ebenſo Schutz des
Steuerpflichtigen unter Berückſichtigung von Recht und Billigkeit. In
der Verwirklichung des Rechts ſei das Wohl des Reiches begründet. Die
Finanzverwaltung müſſe ſich das Vertrauen der Bevölkerung erringen,
Umſicht und Entſchloſſenheit müſſe ſich paaren mit einem mitfühlenden
und verſtehenden Herzen. — Dieſen tief empfundenen Worten folgte als
Schluß eine eindrucksvolle Wiedergabe des Rondo der Beethovenſchen
Sonate F=Dur (Frühlingsſonate), deſſen frohe Weiſen herüberführten
zu einer anregenden geſelligen Veranſtaltung. — Der 21. Juni
verſam=
melte die höheren Finanzbeamten zu der Hauptſitzung des
Reichsver=
bands. Sie war ernſten und nicht beſorgnisfreien Betrachtungen
orga=
niſatoriſcher Fragen und der Perſonalpolitik gewidmet.
Frankfurter Chronik.
WSN. Von der Frankfurter Einbrecherzunft. Das
Einbruchskommiſſariat verhaftete den Portefeuiller Friedrich Buſch aus
Offenbach und den Schuhmacher Karl Lotz aus Hanau, beide in
Frank=
furt a. M. wohnhaft, die Ende voriger Woche in einem Geſchäft auf dem
Kleinen Kornmarkt einen Einbruch verübt haben, wobei ihnen mehrere
Zentner Kaffee und größere Poſten von Kakao und Schokolade in die
Hände fielen. Ein großer Teil der Waren, die bereits an einen
HHehler verkauft waren, konnte wieder herbeigeſchafft werden. Buſch iſt
außerdem noch verſchiedener anderer Einbrüche überführt. Außerhalb
Frankfurts wurde ein Dieb feſtgenommen, der bei ſeiner Vernehmung
zugegeben hat, nicht wenige als 17 Diebſtähle allein in Frankfurt a, M.
werübt zu haben. — Wegen Mordverſuchs verhaftet. Der
Arbeiter Franz Jurek, welcher vor einigen Tagen in der
Fried=
berger Landſtraße auf ſeine Braut einen Mordverſuch ausführte, wurde
in der Nacht zum Mittwoch von der Polizei feſtgenommen. Einer
hie=
ſigen Tageszeitung hatte Jurek mitgeteilt, daß er Selbſtmord begehen
wurde.
Die Seife der Zukunft.
Eine epochemachende Erfindung.
WSN. Wie uns von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, hat ein
Berliner Mechaniker vor kurzem eine Erfindung von großer
volkswirt=
ſchaftlicher Tragweite gemacht, indem es ihm gelungen iſt, einen neuen
Kohlenwaſſerſtoff, der wegen ſeiner fabelhaften Reinigungskraft
Benzinit” genannt wird, in waſſerlösliche Form zu bringen und
homogen in Seifen einzuſchließen. Das auf dieſe Weiſe entſtandene
Endprodukt vereinig: die guten Eigenſchaften der Seife mit dem
Löſungs=
vermögen der Kohlenwaſſerſtoffe, mit anderen Worten, es iſt eine
Doppel=
ſeife entſtanden, die einerſeits das Schaumvermögen und die Waſſerkraft
der gewöhnlichen Haushaltungsſeife, andererſeits aber auch die
Schmutz=
löfungskraft des Benzins beſitzt. Ein Dutzend großer deutſcher Fabriken
hat ſich bereits der Erfindung, die unter Umſtänden eine vollſtändige
Umwälzung für die Seifenherſtellung bedeutet, bemächtigt, und die
er=
zielten Erfolge ſollen zu den beſten Hoffnungen berechtigen.
*Haftung der Reichspoſt für falſche Auskunft?
Die Inhaberin des Leinen= und
Wäſcheverſandge=
ſchäfts M. u. Co. in Landeshut i. Schl. wollte im Frühjahr
1921 einen größeren Geldbetrag aus der Schweiz auf poſtaliſchem Wege
an ſich überweiſen laſſen. Sie erkundigte ſich perſönlich auf dem
Poſt=
amt in Landeshut über den Kurs der Umrechnung und erhielt dort die
Auskunft, daß die Umrechung bei der Poſt zu dem täglich von der Poſt
bebanntgegebenen Kurſe erfolge. Nach der Behauptung der Klägerin
ſoll Oberpoſtinſpektor K. auch geſagt haben, daß der Umrechnungskurs
in der Schweiz der gleiche ſei. Darauf veranlaßte die Klägerin
die Bank fütr Handel und Induſtrie in Zürich, auf ihr Poſtſcheckkonto in
Landeshut 2218 Frankem zu überweiſen. Dieſer Betrag wurde von der
Schweizer Poſtbehörde auf 23225 Mark umgerechnet. Nach dem von
der Deutſchen Reichspoſt bekanntgegebenen Umrechnungskurſe hätte die
Klägerin aber 28 767 Mark erhalten mütſſen. Das Defizit iſt darauf
zu=
rückzuführen, daß die Schweizer Poſtbehörde für die
Umrech=
nung einen dem deutſchen Geldempfänger ungünſtigeren
Umrech=
nungskurs zugrunde legte. Die Klägerin behauptet, daß ſie infolge der
unvollkommenen Auskunft des Oberpoſtinſpektors K. davon nicht
unter=
richtet worden ſei, und verlangt deshalb von der Deutſchen
Neichs=
poſt Schadenserſatz. Denm wenn ihr geſagt worden ſei, daß bei
Poſtütberweiſungen von Deutſchland nach der Schweiz ein anderer Kurs
gelte, als bei Ueberweiſungen von der Schweiz nach Deutſchland, ſo
hätte ſie den Betrag in Schweizer Franken auf ihr Bankkonto
überweiſen laſſen. — Landgericht Liegnitz und Oberlandesgericht
Breslau haben die beklagte Reichspoſt zur Zahlung verurteilt. Beide
Vorderrichter ſehen als erwieſen an, daß der K. der Klägerin ohne
Ein=
ſchränkung erklärt hat, der Umrechnungskurs, in der Schweiz ſei der
gleiche wie in Deutſchland. In dieſer obiektiv unrichtig erteilten
Auskunft iſt eine fahrläſſige Amtspflichtverletzung zu finden. Zwar iſt
von einem Beamten nicht zu verlangen, daß er über jede in ſein Fach
ſchlagende Angelegenheit eine beſtimmte Auskunft geben kann, er darf
aber keine unrichtige Auskunft geben, ſondern muß in
zwei=
felhaften Fällen die Auskunft ablehnen. Das
Reichsgericht hat dieſes Urteil des Oberlandesgerichts
aufge=
hoben und die Sache zur anderweiten Verhandlung und
Entſchei=
dung an das Oberlandesgericht zurückverwieſen.
Die Amerſkafahrt der Deutſchen Turnerſchaft.
Die deutſchen Turner beim Präfidenten Coolidge.
Bei ihrer Rundreiſe durch die Vereinigten Staaten folgte die
deutſche Turnerriege einer Einladung des Präſidenten Coolidge nach
Waſhington. Die Riege wurde von dem Präſidenten auf das freundlichſte
empfangen. Er bemerkte daß er ſich freue, die deutſchen Turner
be=
grüßen zu können. Er ſelbſt wäre gern zum Amerikaniſchen Bundesfeſt
nach Lonisville gekommen, wenn ihn nicht die Tagung des Kongreſſes
abgehalten hätte. Beſonders erfreut zeigte ſich der Präſident über den
großen Erfolg des Auftretens der deutſchen Riege. Er befragte die
Turner, wie es ihnen in Amerika gefallen hat, und über die Eindrücke,
die ſie vom Lande, von den Einwohnern und ihrer Aufnahme gehabt
hätten. Einzelne Riegenmitglieder wurden wiederholt ins Geſpräch
ge=
zogen. Der Vorſitzende der D. T. Dr. Berger, dankte und gab ſeiner
Freude über die freundliche Aufnahme Ausdruck. Bemerkt ſei, daß auch
der deutſche Botſchafter dem Empfang der Riege beiwohnte. Der
Empfang durch den Präſidenten iſt kennzeichnend für die allgemeine
Auf=
merkſamkeit, die man der deutſchen Riege überall entgegenbringt. Auch
die Preſſe iſt voll von ihren Leiſtungen.
Die erſte Deutſche Photographiſche Ausſtellung
größeren Stils nach Kriegsende findet vom 14. Auguſt bis 1. September
1926 in Frankfurt a. M. ſtatt. Die zahlreichen Anmeldungen geſtatten
der Ausſtellungsleitung die Verlegung der Schau vom urſprünglich
vor=
geſehenen „Haus Werkbund” nach den größeren und repräſentativeren
Räumen des „Hauſes der Moden‟. Die Ausſtellung wird ein
lücken=
loſes Bild über den heutigen Stand der photographiſchen Kunſt, des
Gewerbes und der Wiſſenſchaft abgeben. Die wiſſenſchaftliche und
hiſtoriſche Abteilung, unter Mitwirkung hervorragender deutſcher
Wiſ=
ſenſchafter zeigt die Entwicklung der Photographie bis zu den neueſten
Errungenſchaften der Fernbildübertragung. Die ſtaatlichen
Fach=
ſchulen werden das erſtemal ihre Bekriebe praktiſch vorführen, und die
Induſtrie wird mit ihren Spitzenleiſtungen in großzügigſter Weiſe
ver=
treten ſein. Auch die Reproduktionstechnik wird repräſentativ durch
erſte Firmen am Platze ſein. Eine neue Gruppe, die die Beziehungen
der Berufs= und Amateur=Photographie zum Film zeigen wird, wird
erſtehen. Ergänzt wird dieſe Gruppe durch Lehr= und Kulturfilme.
Den Rahmen zu dieſer Ausſtellung werden Meiſterleiſtungen der
Be=
rufs= und Amateur=Photographie geben. Während der Ausſtellung
finden Tagungen der Zentralverbände Deutſcher Photographen=Vereine
und =Innungen und des Deutſchen Amateurverbandes ſtatt ſowie ein
Internationaler Photographentag, der gut beſucht werden dürfte. Dieſe
Ausſtellung dürfte für die weitere Entwicklung der Photographie von
großer Bedeutung ſein.
Die Penſion der „z.=D.‟=Offiziere.
* Berlin. Vor dem Reichsverſorgungsgericht fand am Montag
eine Verhandlung von allgemeiner Bedeutung ſtatt. Zur Entſcheidung
ſtanden die Verſorgungsgebührenanſprüche des Generalleutnants von
Arnim, der als Brigadekommandeur und Generalmajor vor dem
Kriege zur Dispoſition geſtellt, zu Anfang des Krieges wieder
einbe=
rufen wurde und im Laufe des Feldzuges das Patent als
General=
leutnant erhielt und Kommandeur einer Diviſion wurde. Wie alle zur
Dispoſition geſtellten und im Kriege wieder einberufenen Offiziere
beanſpruchte Generalleutnant v. Arnim die ſeinem Rang und ſeiner
letzten Dienſtverwendung entſprechende Penſion, anſtatt der ihm bisher
zugebilligten, die ſich auf ſeinen letzten Dienſtgrad bezog. Alſo ein
Schul=
fall für die vielen Penſionsprozeſſe der „z.=D.”=Offiziere, bei deren
Ruhe=
gehalt ihre Kriegsverwendung in höheren Stellen nicht berückſichtigt
worden iſt. (Die entſprechenden Forderungen der aktiven Offiziere
ſind inzwiſchen anerkannt worden.) Den verhandelten Fall hatten
be=
reits zwei Inſtanzen abſchlägig entſchieden. Auch das
Reichsverſorgungs=
gericht ſtellte ſich als letzte Inſtanz auf den Standpunkt, daß nach dem
Wortlaut des Geſetzes der Anſpruch abzuweiſen ſei. Allerdings wurde
in der Begründung eingeſtanden, daß die Faſſung des treffenden
Para=
graphen unter den heutigen Verhältniſſen für viele verdiente Offiziere
eine unbillige Härte darſtelle. Das Material ſoll nunmehr dem
Reichs=
tag unterbreitet werden, damit evtl. eine Novelle zum Offizier=
Verſor=
gungsgeſetz geſchaffen werden kann.
Zwei Opfer einer Faltbootfahrt.
* Paſſau. Auf dem Inn kippte ein mit zwei Perſonen beſetztes
Faltboot um. Die Inſaſſen, ein 22 Jahre alter Bankbeamter und eine
19jährige Kontoriſtin, ertranken.
Madrider Delikateſſen.
(u.) Madrid. In einem Madrider Polizei=Bezirksbureau ſaß
jüngſt eines Vormittags der Herr Kommiſſar am Schreibtiſch vor dem
Fenſter und war, da ſonſt nichts zu tun war, mit der angnehmen Arbeit
des Frühſtücks beſchäftigt. Sein Brot war von der Gattin, der teuren,
die ſeinen Geſchmack im Laufe einer dauerhaften Ehe kennen gelernt
hatte, mit Schinken belegt, einem zarten Schinken, einem äußerſt
delika=
ten Schinken, ja, man kann ruhig behaupten, mit dem herrlichſten
Schin=
ken aller Schinken. Er zerſchmolz auf der Zunge, er zerging wie feinſte
Butter. Dieſe angenehme Beſchäftigung aber ſollte in der raſcheſten
Weiſe geſtört werden, denn plötzlich wurde die Tür aufgeriſſen und drei
Jünger der in Spanien ja beheimateten heiligen Hermandad ſchoben drei
Männer und eine Frau vor ſich her in das Zimmer ihres Vorgeſetzten,
der in einem von ihnen mit einem leifen, unerklärlichen Gruſelgefühl
den — Schinkenlieferanten ſeines Haushaltes erkannte. Und was er
nun hörte, ließ ſein Herz vollends zu Eis erſtarren: Man hatte die
Ge=
ſellſchaft dabei ertappt, wie ſie gerade einen einem angeſehenen
Ein=
wohner des Bezirks gehörenden Neufundländer weidgerecht abſchlachtete,
ohne ihn überhaupt gekauft zu haben — und, in die Enge getrieben,
habe die Dame eingeſtanden, ſchon ſeit einem Vierteljahr Madrid mit
zartem, delikaten — Hundeſchinken verſorgt zu haben. Die „Strecke‟
eines Monats betrug nach ihrer Ausſage durchſchnittlich 80—100
geſtoh=
lene Hunde. Der Herr Kommiſſar ſoll ſich auf der Stelle krank gemeldet
und die Unterſuchung der Angelegenheit einem Kollegen übergeben haben.
Wirtſchaftslage und =Ausſichten in Auſtralien.
D.A.I. Aus Melbourne wird dem Deutſchen Ausland=Inſtitut
geſchrieben: Auſtralien fühlt immer noch, wie die meiſten Staaten der
ganzen Welt, die Nachwehen und Folgen des Krieges. Wenn es auch
gegenüber anderen Ländern beſſere Fortkommensmöglichkeiten bieten
mag, ſo darf man ſich das heutige Auſtralien doch nicht als eine
Gold=
grube oder ein Paradies vorſtellen. Es gibt hier gegenwärtig etwa
60 000 Arbeitsloſe, und das will viel bedeuten für ein Land mit
rund 6 Millionen Einwohnern. Natürlich hat der ſehr trockene Sommer
viel dazu beigetragen, insbeſondere eine empfindliche Dürre, durch
die eine große Menge Vieh und Schafe einging. Wenn der Landmann
ſchlechte Zeiten durchmachen muß, ſo haben auch die Städte das
nach=
träglich ſchwer zu fühlen. So beſteht gegenwärtig in Neu=Süd=Wales ein
äußerſt erbitterter Kampf um die Einführung der 44=Stunden=Woche.
Die Fabrikherren und Geſchäftsbeſitzer haben einfach die Arbeiter, welche
dieſe Einführung wünſchten, entlaſſen; ſo wurden Anfang Mai allein in
Sydney 25 000 Mann entlaſſen. Auch die Kohlenarbeiter ſind ſehr
un=
ruhig und unzufrieden. — Das Geſchäftsleben iſt flau. Auch in
Auſtra=
lien iſt es wie in der übrigen Welt, daß alles mit Hochdruck produziert,
ohne genügend Abſatzgebiete zu haben. Das gilt insbeſondere in
Vik=
toria, Süd=Auſtralien Neu=Süd=Wales und Tasmanien, wo eine
un=
geheure Maſſe von Obſt der feinſten Forten gezogen wird und nicht
abgeſetzt werden kann. Daher geht der Obſtbau zurück. Nur
Wei=
zen und Zucker machen ſich gut bezahlt, aber die Weizenernte war
infolge der Trockenheit nicht groß, in einigen Strichen ſogar ſehr gering,
Seit Dezember vorigen Jahres iſt nun die Einreiſeſperre für
Deutſche wieder aufgehoben. Jeder Einwanderer, falls ihm
nicht vorher durch Verwandte oder Bekannte die Einreiſeerlaubnis von
hier aus übermittelt iſt, muß einen Betrag von 40 Pfund nachweiſen
können. Perſonen, die in auſtraliſcher Gefangenſchaft waren und
repatriiert wurden, müſſen eine beſondere Einreiſeerlaubnis von hier
einholen. Aerzte, Apotheber, Bankbeamte und Kaufleute haben hier
keine Ausſichten. Eher haben vielleicht gründlich ausgebildete
Hand=
werker Metzger Bäcker oder gute Ingenieure, wenn ſie die engliſche
gering und beträgt nur etwa 25 Mark in der Woche neben freier
Station. Landwirte ſollten am eheſten nach Queensland gehen —
mehrere tauſend Italiener ſind in letzter Zeit dort eingewandert —,
wo ſie Gelegenheit haben, Land entweder von der Regierung oder
privatim zu kaufen und gemiſchte Landwirtſchaft oder Zuckerbau zu
treiben. Das erfordert zwar harte Arbeit, verſpricht aber ein gutes
Auskommen. Die Verhältniſſe ſind heute anders, wie vor dem Kriege,
als die Lebensmittel noch billiger waren, als auch das Land billiger
und leicht erhältlich war und ein Einwanderer ſich mit harter Arbeit
und deutſchem Fleiß in einigen Jahren ſein eigenes kleines Heim
er=
ringen konnte. Heute ſind die Lebensmittel ſehr teuer, das Land iſt
ungeheuer im Preiſe geſtiegen, und ohne Kapital iſt es ſchwierig, ſich
emporzuarbeiten. Ein Mann, der fünf Pfund (100 Mark) in der Woche
verdient, kann wenig erübrigen, wenn er eine kleine Familie von zwei
oder drei Köpfen zu verſorgen hat; das kleinſte Haus koſtet etwa
30 Mark Rente in der Woche. Gewiß gibt es hier
Fortkommens=
möglichkeiten, aber Auſtralien iſt keine Goldgrube; das muß jeder
nüch=
tern überdenken der nach hier einwandern will.
Die Erdbebenverwüſtungen auf Sumatra.
DD. Amſterdam. Nach den letzten über das Erdbeben auf
Sumatra hier eingegangenen Meldungen läßt ſich die genaue Zahl der
in PadangPandjong ums Leben gekommenen Perſonen ſehr ſchwer
feſtſtellen, da an dem Unglückstage Markt gehalten wurde, zu dem
viele Leute von auswärts herbeigeeilt waren. Zahlreiche Leichen liegen
noch unter den Trümmern begraben. Alle maſſiven Gebäude ſind
ein=
geſtürzt. Die ganze Bevölkerung der Stadt hat ihre Wohnung in
Zelten aufgeſchlagen. Aus dem Krater des Vulkans Palang ſtieg am
Dienstag mittag eine Feuerſäule, die auch an anderen Orten bemerkt
wurde. Zwiſchen Padang=Pandfong und Fort de Kock ſind zahlreiche
Verwundete und Tote aufgefunden worden. Die Strecke bietet einen
troſtloſen Anblick. Ueberall begegnet man Eingeborenen mit
Trag=
bahren, auf denen Tode und Verwundete transportiert werden. Am
Mittwoch nachmittag um 3 Uhr wurde ein neuer ſchwerer
Erdſtoß verſpürt, der unter der Bevölkerung eine große Panik
her=
vorrief. Das holländiſche Oranien=Kreuz hat nach Padang telegraphiert,
ob Hilfe von Europa gewünſcht wird.
Der Univerſitätsprofeſſor als Blaubart.
Inf. In Shelbyville in den Vereinigten Staaten von Amerika erregt
die Verhaftung eines Univerſitätsprofeſſors größtes Aufſehen, da der
Gelehrte ein faſt unglaubliches Doppelleben geführt hat. Er war
näm=
lich nach amerikaniſchen Zeitungsnachrichten ein ausgezeichneter Forſcher,
der nicht nur bei den Bürgern, ſondern auch in Gelehrtenkreiſen großes
Anſehen genoß, und niemand hätte geglaubt, daß er ein zyniſcher
Frauenmörder ſei, dem bereits eine große Anzahl verſchwundener
Frauen zum Opfer gefallen ſind. Profeſſor Dr. William K. Dobrotzky —
ſo heißt der Verbreher — hat nach den bisherigen Feſtſtellungen des
Diſtriktanwalts Perſhepp ſchon ſo viel Verbrechen begangen, daß man
in ihm einen der ſchlimmſten Maſſenmörder entlarvt hat, auf den die
Anwendung der Bezeichnung „Blaubart” vollauf gerechtfertigt erſcheint.
Der Beſchuldigte hatte geradezu ein teufliſches Syſtem, junge Mädchen
an ſich zu locken, um ſie zu ſeinen ſchändlichen Zwecken zu mißbrauchen.
Er hat ſeine Opfer, die meiſt junge Studentinnen waren, durch ſein
wür=
diges Verhalten zutraulich gemacht, indem er nur von wiſſenſchaftlichen
Problemen und Fragen der Philoſophie mit ihnen ſprach. Keine von
ihnen ahnte Böſes, im Gegenteil, es erſchien ihnen reizvoll, mit dem
ſtattlichen und geiſtreichen Mann auch im Privatleben zu verkehren und
ſeine bedeutende Unterhaltung zu genießen. So kam es ſtets zu
freund=
ſchaftlichem Zuſammenſein, das ſchließlich in der Wohnung des
Pro=
feſſors fortgeſetzt wurde. Hier ereilte dann die Opfer das Schickſal, denn
ſie verließen die Wohnung nicht mehr lebendig. Der Verbrecher gibt zu
anormale Neigungen zu haben, die aber nicht zu Verbrechen ausgearted
ſeien. Sehr ſeltſam iſt auch die Art, wie ſeine Verbrechen entdeckt
wur=
den, denn er hat ſich ſelbſt verraten. Als eine junge Doktorin — ſeine
Braut — eines Tages verſchwand, wies der Profeſſor ſeine Schüler ſchon
am Tage darauf hin, als die junge Aerztin noch lebte und geſehen
wor=
den war. Den Studenten fiel dieſe Bemerkung nicht auf. Erſt als die
junge Doktorin einige Tage nicht mehr zu ſehen war und vermißt wurde,
ſprach ein Student von dem Vorfall und berichtete ihn auch dem
unter=
ſuchenden Diſtriktsanwalt, der daraufhin den Profeſſor verhörte und
vorläufig feſtnahm, um eine Hausſuchung zu veranſtalten. Hierbei fand
man alle Beweiſe für das Verbrecherleben des Blaubarts. Er hatte ſchon
vor der Ermordung der jungen Aerztin aus Vorſicht von ihrem
Ver=
ſchwinden geſprochen, um ſeine Harmloſigkeit darzutun. Dieſe Vorſicht
wurde aber zu ſeinem Verhängnis. Seine Verhaftung rettete übrigens
einem neuen Opfer, das er bereits auserſehen und zu ſich in die
Woh=
nung beſtellt hatte, das Leben, denn als die Unterſuchungskommiſſion
gerade bei dem Profeſſor Hausſuchung abhielt, kam eine Freundin der
eben Ermordeten mit wiſſenſchaftlichen Büchern unter dem Arm zu dem
Profeſſor, um mit ihm zu arbeſten. Zu ihrem Glück erfuhr ſie, welches
Schickſal ihr zugedacht war.
Geſchäftliches.
Beſuch beim Waſchteufel. Vorgeſtern habe ich den
Waſchteufel” im Kaiſerſaal beſucht. Der Andrang war groß.
Zunächſt konnte man Waſſer und Seife anſehen, riechen und auf Wunſch
auch koſten. Dann ſah man ſchmutzige Wäſche, und wie ſchmutzig war
dieſe Wäſche, beſonders eine Serie Küchenhandtücher. Darauf ſah man
den Waſchteufel ſelbſt. Als Konſtruktion und Wirkung erklärt war, hatte
wohl ſchon jeder die Ueberzeugung, daß man diesmal einen Apparat ſah,
dem die Zukunft gehört. Fünf Minuten ſpäter wurde die blitzſauber
gewaſchene Wäſche vorgezeigt. Die Begeiſterung der Hausfrauen war
groß. Diefenigen, die 12 Mark ihr Eigen nannten, nahmen ſich gleich
einen Waſchteufel als Hausfreund mit. Die nicht darauf eingerichtet
waren, beſtellten ſich ſofort einen Waſchteufel zur ſpäteren Lieferung
und kamen dadurch auch in den Genuß des ermäßigten Preiſes.
Auf vielſeitigen Wunſch ſollen nun nochmals Probewaſchen heute Freitag,
den 2. Juli, nachmittags ½4 Uhr und abends ½6 Uhr, ſtattfinden.
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Nummer 181
Freitag, den 2. Juli 1926
Seite 9
Nizza.
Von Kaſimir Edſchmid.
Die Leute von Nizza, welche urſprünglich Phönizier ſind,
betonen mit Vorliebe ihr Franzoſentum, obwohl ſie wiſſen, daß
ſie der friedfertigſten Regierung der Welt unterſtehen, nämlich
Cook. Wenn dieſer Unternehmer die franzöſiſche und die
italie=
niſche Riviera gepachtet hätte, würde er nicht unumſchränkter und
liebenswürdiger regieren. Er ſchleift zweihunderttauſend
Men=
ſchen im Frühjahr nach Nizza, und die Bewohner lieben ihn mehr
als den Präſidenten der Republik und die franzöſiſchen „Soldaten
Gottes”, zu denen ſie ſich zählen, wenn ſie flaggen. Das hindert
nicht, daß ſie Garibaldi geboren haben und daß der Traum
Muſ=
ſolinis bis Nizza geht. Cook hat aber die Riviera mit einem
Netz von Autolinien überſpannt und ſeine Schalter überall
auf=
gemacht, womit er der Welt die letzte Bequemlichkeit verſpricht.
Während der großen Saiſons ſcheinen die Schweiz und die
Riviera engliſche Kolonien, und in Kloſters wie in Nizza gibt es
nur die eine Sprache, die man auch in Indien und Aegypten
ſpricht. Hinter den Engländern aber ziehen die friſchen,
elegan=
teren und ſchöneren Amerikanerinnen her, die auf dem Sprung
ſtehen, das erſte Reiſevolk der Welt zu werden, ohne Baedecker
und ohne die Anſicht, daß außer ihnen alle Welt lächerlich ſei.
Von Januar bis April ſind die Feſte in Nizza beiſpiellos.
Der Adel und der Reichtum des Kontinents haen bereits
immer an der Cote dAzur einige Monate reſidiert. Die Stadt,
welche einen Maſſena hervorgebracht hat und ein Paris ſcheint,
das nicht mehr franzöſiſch iſt, beſaß als Gäſte ſtets die ſchönſten
Kerle der Welt, ob die Reſtaqugere oder Prinzen waren.
Bom=
bay war für Nizza nicht weiter als Madrid, und der ſtarre Glanz
des Schmucks, der bis zur Unvorſtellbarkeit hier getragen wurde.
zog die Frauen an, die wie die römiſchen Kaiſerinnen wußten,
daß ſie ihr Gewicht in Gold wert waren. Die Helden, die
Kurti=
ſanen und die Halunken haben nunmehr einer anderen
Genera=
tion Platz gemacht, in der man die Geſchäftsleute von den Prinzen
nicht mehr unterſcheidet und wo, was ungeheuer an Neuheit in
der Welt iſt, die Sitten und das Ausſehen der Frauen ſich
der=
maßen gleich wurden, daß die Damen und die Kokotten nicht
mehr zu unterſcheiden ſind.
Unvergeßlich ſind hier an der Küſte die Akzente der
Leiden=
ſchaft, jene breiten flachen Pinien, die vor den Inſeln ſtehen, die
großen Roſenwälder von Graſſe, die Bläue des Himmels um
St. Paul, das Rot der Klippen vor St. Tropez. Unvergeßlich
ſind die Palmenwälder von Theoule, in denen die Angler
tan=
zen, der Boulevard de la Croiſette in Cannes, wo das Meer eine
Farbe hat, die den Zenit des Faßbaren darſtellt, und die
See=
alpen über Antibes, die auf ihren Gletſchern den Hauch des Roſa
tragen, der die Lieblingsfarbe der Frauenwangen iſt. Welches
Hinterland von Villen und Palmen, von Seidelbaſtbäumen, von
Jasmin, Jonquillen, Agaven und Mimoſen! Welch ein Geruch!
Welche Gärten voll Lorbeer, Veilchen und Oliven! Die Sonne
hat ihre Farbe an die Millionen von Blumen abgetreten. Und
dieſe Blumen, die über alle Mauern und Terraſſen
herunter=
hängen, ſtellen die grellſten Farben der Phantaſie vor ein Meer,
das an Bläue nicht übertreffbar iſt, und mitten in einen
Kate=
rakt von Sonne, die in ihrer weißen Flutung nur ummalt und
daher alles erlaubt, was an Buntheit ſonſt nur zu träumen iſt.
Das gibt den Abenden in Nizza ihre ungeheuere Magie. Die
Sonne iſt zwar weggegangen, aber die Wärme und der Glanz ſind
geblieben. Es gibt keine Nacht. Die Place Maſſena nur mit ihren
dämmerigen Palmen ſtreckt ſich rieſenhaft gegen das Meer, und
von der Feerie des Caſino Munieipal geht ein Lichtſtrom wie
Seide durch die Atmoſphäre, eine geheimnisvolle Bewegung, ſanft
wie das Fell eines Tieres.
Die ganze Nacht kommen die Angler über den Rieſenplatz,
deſſen Palmen mit ungeheuerer Weichheit unter dem Mond ſtehen,
zurück, müde und glücklich, voll rotem Staub. Die Frauen, die
durch die Feſte von fünfzig erleuchteten Hotels durchfahren, haben
die Angelruten, als ruhten ſie daran aus, wie die lanzentragenden
Begleiterinnen der Diana ſenkrecht in ihre Hände geſtellt.
Die Fiſcher beſitzen eine gewiſſe eigene Grandezza. Mittags
verlor eine Frau, die in ihrem Auto den Kai hinaufſauſte, ihren
Hut. Ein Mann ergriff ihn und lief mit dem Wagen um die
Wette, um ihn ihr zu bringen. Es war ein Akt der
Liebens=
würdigkeit, den nur der Luxus kennt. Nun begannen ein paar
Mädchen auf der Promenade zu klatſchen. Eine Minute ſpäter
klatſchte die ganze Promenade des Anglais. Aber die Fiſcher
mit ihren Weibern, die man oben nicht ſehen konnte die von dem
Waſſer aus den Vorgang aber ſehen mußten, ſchrien mit ihren
Weibern aus den Booten wie die Narren ein Bravo, eine
Ver=
brüderung von dem Elend und dem Luxus, den nur eine von
Glück geſegnete Natur hervorbringt.
In der Tat, von Schloß Mont Boron, hinter Villefranche
ge=
ſehen, ſcheint die Promenade des Anglais himmliſch. Sie ſchmiegt
ſich um die Baie des Anges, den ſchönſten Bogen der Riviera,
deſſen Linie, von hohen Palmen begleitet, himmliſch iſt. Hinter
dieſem Fjord treten, wie mit Tuſche bemalt, hauchdünn die Golfe
von Cannes und noch weiter, rührend in ſeiner Feinheit, die von
St. Raphael hervor, wo unter Blumenkaskaden die Villa des
franzöſiſchen Cäſars George Clemenceau liegt. Die Berge von
Cannes, die einer Gewitterwolke gleichen, ſind vollkommen rot.
Die Promenade des Anglais, welche die Arena der von Schmuck
und Raſſe glänzenden Frauen der Welt iſt, hat ſich die tollſte
Um=
rahmung geſchaffen, welche die Leidenſchaft kennt. Die Seealpen
ſchmettern ihr Weiß über die Blumenkorſos. Die Gebirge von
Nizza heben ein unglaubhaftes Violett über das Brandrot der
Dämmerung.
Immerhin, hier haben auch Männer gelebt. Im Amphitheater
von Frejue haben die Gladiatoren vor zehntauſend Zuſchauern
gekämpft. Auf der ſchönſten der Lerniniſchen Inſeln wohnte der
„Mann mit der eiſernen Maske” und ſpäter der Spitzbart
Ba=
zaine, den Frankreich opferte, um nach 1870 vor ſich ſelbſt unbeſiegt
zu ſein. Gegen die Pinienhaine und die Wälder von kaliforniſchen
Zypreſſen kommen, von Palmengärten aufgehalten, die endlos
flutenden Nelkenfelder gegen den Golf von Juan les Pins
her=
unter, wo Bonaparte zweimal landete. Einmal betrat der Genius
dieſe von Blumengerüchen faſt unerträglich ſüße Luft, als er von
Aegypten zurückkam, ein Triumphator. Das zweite Mal kam er
von Elba mit dem Schickſalswürfel in der Hand.
Wer die Totenmaske Napoleons kennt, der ſein korſiſcher Arzt
Antommarchi den Siegelring aufgedrückt hat, wird in dem Gips
noch das Genie erkennen, das die Wildheit und den Geiſt
um=
faßte. Garibaldis Löwenkopf hat das Breite davon, die
Willens=
ſtärke eines Phantaſten, der Glück und Talent hat, aber nicht viel
mehr. Maſſena, Bonapartes Lieblingsgeneral, deſſen Villa neben
dem Bureau von Cook ſteht, hat das Spitze davon, die Diplomatie
ohne Größe, die bis ans Unglaubliche ſtreifende Geſchicklichkeit.
das Fuchsgeſicht eines Mannes zweiter Klaſſe, deſſen kleinen Geiſt
ſelbſt Canova durch den Ausdruck der Kühnheit nicht verändern „Schillers Weltanſchauungsgedichte 2. (Die Götter Griechenlands;
konnte. Wenn Garibaldi auch ein Schwärmer war und ein rotes
Hemd trug, das oben blaue und unten grüne Streifen hatte, und
als Zeichen ſeines Ranges ein Purpur=Käppi dazu, ſo hatte er
etwvas, was ihn für Nizza unvergeßlich machte: er hatte Erfolg.
Die Stadt betet ihn an, obwohl ſie ihn komiſch findet. Dagegen
hat Maſſena von der Natur alles mitbekommen, was ihn ſeiner
Heimat wert machte, den Glanz, die Geſchwindigkeit und die
Ge=
bärde der Größe, welche das Talent immer hat und welche das
Genie verachtet.
Neben dem Palais des Generals Maſſena ſteht der
Bureau=
tempel des Hauſes Thomas Cook & Son, an deſſen Schaltern
die Generalſtabskarte der Riviera liegt. In den Salons des
Generals Maſſena feiert der Prunk des Kaiſerreichs einen ſpäten
Triumph. An den Schaltern Cooks werden die Tickets für die
ganze Welt genommen, deren Eiſenbahnen und Auto=
Arrange=
ments das Imperium des genialen Engländers ſind. Es beſteht
kein Zweifel, daß beide Männer die Souveräne verſchiedener
Strategien ſind, von denen jede wundervoll zu ihrem
Jahr=
hundert paßt.
Erkennt man nicht überall dieſelbe Geſte des Sieges und des
Schickſals? Weſtlich von Nizza, wo die Oeſterreicher Antibes
bom=
bardierten, liegt Cannes, das für die Engländer das Cowes”
des Mittelmeers iſt und wo ſie die internationalen Regatten
ausführen, was für die Yachtmen der ganzen Welt die halbe
Wolluſt iſt. An dieſer Stelle landete die legendäre Fregatte
Bonapartes, als er von Elba kam und das Schickſal Europas
auf den Segeln dieſes Schiffes ſtand. An der gleichen Stelle
liegen die ſilberweißen Luxus=Jachten der Amerikaner. Aber auch
dieſe friedlichen Schiffe tragen das Schickſal ihrer Epoche. Auch
ſie werden von ihren Beſitzern ohne Wimpernzucken, wenn auch
nicht auf dem Boden der Geſchichte, ſo doch immerhin an den
Baccarattiſchen der Hotels und mit derſelben Leidenſchaft verſpielt.
Jagd und Fiſcherei im Juli.
Rot= und Damhirſche fegen zurzeit das fertige Geweih.
Wo, wie in Heſſen, der Abſchuß in ſeinem Verlauf bereits geſtattet iſt,
ſollte es trotzdem als höchſt unweidmänniſche Aasjägerei vermieden
werden, Baſthirſche zu erlegen. Der Rehbock wird zuſehends
heim=
licher und nimmt, der läſtigen Mückenplage wegen, wie die Rehe
über=
haupt, gerne ſeinen Stand in den ausgedehnten Getreidefeldern, aus
denen er oft zu ganz unberechenbaren Zeiten austritt, ſo daß Birſch und
Anſitz nur geringe Ausſichten bieten. In der letzten Woche beginnt, wie
„Der Deutſche Jäger, München” mitteilt, die Brunſt, für den Weidmamn
die anregende Blattzeit; doch iſt zu frühes als auch zu vieles Blatten,
ferner ein zu zeitiger Abſchuß im Intereſſe des
Fortpflanzungsgeſchäf=
tes zu vermeiden und ſorgfältige Auswahl vorzunehmen.
Die den Entwicklungsverhältniſſen der Enten jetzt eher
rechnung=
tragende Eröffnung der Schußzeit gibt ſie in Heſſen vom 16. ab frei.
Es empfiehlt ſich aber, in Anbetracht des fühlbaren Rückganges dieſer
Wildart, nur flügge Jungenten und allenfalls Mauſererpel zu
beſchie=
ßen, noch unbeflogene aber und Mutterenten unbedingt zu ſchonen.
Aehn=
lich liegen die Verhältniſſe bei den Wildtauben,
Wald=
ſchnepfen und dem auf Mörſern brütendem Federwild, die ſämtlich
in dieſem Monat noch zweite Bruten haben, ſo daß es geboten erſcheint,
unter Wahrung größter Vorſicht nur flügge Jungen der erſten Brut
zu erlegen.
Alle Wald= und Feldhühner ſowie die Faſanen führen
junge Geſperre und Ketten odere beginnen, wo die erſten Gelege zu
Ver=
luſt gegangen ſind, mit zweiten Bruten. Das Raubwild jeglicher Art
verlangt ſchärfſte Ueberwachung durch den Weidmann, desgleichen auch
das Wilderertum, das gerade zur Zeit der Rehbrunft ſein berüchtigtes
Ge=
werbe beſonders ſchädigend ausübt und in den verſchiedenſten
Verklei=
dungen ſich im Wald herumtreibt.
ling ſind gut bei Fleiſch. Seeforelle und Seeſaibling ſtehen tief und
gehen nur, wie auch der Waller, nach Gewittern an die Schleppangel.
Beſſer beißt der Hecht, gut: Karpfen, Barſch, Barbe, Blei, Zander,
Schied, Aitel und Aal. Die Krebſe mieten, daher beim Fang Schonung
der Weibchen.
MMiche
Wettervorherſage für Samstag, den 3. Juli 1926.
(Nach der Wetterlage vom 1. Juli 1926.)
Das Hochdruckgebiet, das das verhältnismäßig warme und vielfach
heitere Wetter der letzten Tage verurſacht hat, zerfällt langſam,
be=
ſonders an ſeiner Südſeite wird es ſtark zurückgedrängt. Jedoch dürfte
ſich damit noch keine ſtärkere Aenderung der Wetterlage ergeben. Wenn
auch die Bewölkung zeitweiſe zunimmt und die Luftbewegung ſtärker
wird, iſt Uebergang zu regneriſchem Wetter noch nicht zu erwarten.
Heſſiſche Oeffentl. Wetterdienſtſtelle.
Briefkaſten.
St. hier. Ueber die Aufwertung von Anſprüchen aus
Lebensverſiche=
rugen ſchweben noch die Verhandlungen zwiſchen den Geſellſchaften und
dem Aufſichtsamt.
Stadion. Sie werden ſich doch zunächſt einmal an den Vorſtand des
Vereins in dieſer Frage wenden. Vielleicht iſt es auch rätlich, die
ſtraf=
gerichtliche Verhandlung abzuwarten. Durch die Genehmigung des
Unter=
nehmens, iſt lediglich der Vertrieb der Loſe geſtattet worden.
B. Die Landwirtſchaftskammer wird auf Befragen Aufſchluß erteilen.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 2. Juli. 3.30: Stunde der Jugend. Lehrer Metzker:
Heldentum. Des Vaters Hunde. Zwei Erzählungen von Peter
Dörfler für Kinder vom 10. Jahre ab). 8 4.30:
Hausfrauen=
nachmittag. Programm u. a.: „Von der Kindesſeele: Erſte
Ein=
drücke. Entdeckungen und Erfahrungen”, Vortrag Lehrer: Stricker,
O 5.45: Leſeſtunde: Aus den Briefen der Günderode. O 6.15:
die Künſtler)” Vortrag Pfarrer Taesler. O 6.45: „Neue Wege
der gegenwärtigen Philoſophie: Ludwig Klage und das Problem
einer Charakterkunde‟. Vortrag Privatdozent Dr. Heinemann.
O 715: Beamtenfortbildungskurſus (neunte Stunde): „Grundfrager.
der Agrarpolitik”, Vortrag Dr. Neumark. O. 7.45: Zwanzig
Mi=
nuten Umſchau über die Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik.
Vortr. Ing. Randewig. O 8.05: Film=Wochenſchau. O 8.15: „Der
Liebestrank”. Schwank von Frank Wedekind. Stück ſpielt auf dem
Gute des Fürſten Rogoſchin in der Nähe von Petersburg. — Anſchl.:
Neue Schallplatten.
Stuttgart.
Freitag, 2. Juli. 4.15: Nachmittagskonzert. Gluck (geb. 1714).
Quv. „Jphigenie in Aulis”. Reigen ſeliger Geiſter aus „Orpheus”.
Gavotte aus „Paris und Helena‟, Ouv. „Armida‟. — Ralf:
Rokoko=Ballett. — Schulze: Paraphraſe über „Wie ſchön biſt Du!”
— Heykens: Ständchen. — Fall: Melodien aus „Dollarprinzeſſin”.
6 6.15: Hauswirtſch. Frauenſtunde von Hilde Zimmermann. S 6.45=
Bücherbeſprechungsſtunde. O 715: Ph. L. Mayring: Rheinromantik
und Rheinpoeſie. O 8: Sinfonie=Konzert. Tſchaikowsky: Nußknacker=
Suite. — Liadow; Ruſiſche Volkslieder. S 9: Altes und Neues
aus der Süddeutſchen Heimat. Mitw.: Alice Nick, Dr. Elwenſpoek,
G. Ott, Rundfunkorch. „Hansjakob=Abend”. Gillet: Dorfhechzeit.
— Einleitende Worte. — Aus dem Leben eines Unglücklichen. —
Lieder von Weismann. Alice Nick). — Heinecke: Waldſtandchen.
— Aus dem Leben eines Glücklichen. — Lieder von Weismann.
(Alice Nick). — Zwei ſchwäbiſche Tänze. — Sommerfahrten. —
Die Mühle im Schwarzwald. O. Ab 10: Funkſtille für Fernempfang.
Berlin.
Freitag, 2. Juli. Dorothee Goebeler: Goldene
Rückſichtsloſig=
keiten. O 4.30: Georg Bamberger: Schnurren aus dem Volksleben
(in Berliner Mundart). O 5: Funk=Kapelle. Friml: Allah’s
Holi=
day, Foxtrot. — Ganne: Blondinen,Walzer. — Gomes: Ouv. „Il
Guarani”. — Brog: Arie im alten Stil. — Bortkiewicz: Gavotte
Caprice — Catglani: Fant. „Lorelen”. — Humpries: In Hongkong.
O 6: Tee=Muſik aus dem Hotel Adlon. O 6.50: Oberinſp. Krug:
„Sommerarbeiten im Gemüſegarten.” O 7.20: Prof. Weil:
Orien=
taliſches Gut in unſerer Mutterſprache. O 7.50: Dr. Brackmann,
Mitgl, d. Preuß. Akademie d. Wiſſenſchaft: Grundzüge d. europ.
Geſchichte Entſtehung der Nationalſtaaten). O 8.30: Lyrik der
Großſtadt. Mitw.: Fränze Roloff, Alfred Braun Rez.). O 9:
Kammer=Konzert. York Bowen: Sonate c=moll für Bratſche und
Klavier. (Hans Mahlke, Bratſche: Paul Schramm, Klavier.) —
Beethoven: Sonate op. 27 eis=moll (Schramm). — Schumann:
Märchenbilder op. 113 (Mahlke, Schramm).
Stettin, 8.30: Konzert. Schumann: Widmung.
Waldes=
geſpräch. — Schubert: Der Jüngling an der Quelle. (Suſanne Toop,
Sopran. — Beethoven: Quintett op. 71. GBläſervereinigung des
Städt Orcheſters.) — Löwe: Archibald Douglas. — Schumann:
Die beiden Grenadiere. A. Handzell vom Stadttheater (Baßl.
Böhlke: Sängerſpruch. — Mecke: Berggipfel erglühen. (
Männer=
geſangverein „Melodia”) — Chopin: Etüde. (A. Stübgen, Cello.)
— Weinzierl: Heldenheimat. — Wohlgemuth: Wies daheim war.
— Danwitz: Friſch auf zum Rhein. (Männergeſangverein „Melodia”).
— Schumann: Träumerei. — Davidoff: Am Springbrunnen. (A.
Stübgen.) — Silcher: Nun leb' wohl. — Mecke: Schlafe, Liebchen.
(Männergeſangverein „Melodia‟. — Gabriel=Marie: Lamento. (A.
Stübgen.) — Nagler: Mädel flink auf den Kranz. — Schröter:
Champagnerlied. (Männergeſangverein „Melodia”.
Mißſtände in der Stadterziehung.
Königswuſterhauſen. Freitag, 2. Juli. 1.10: Karl Graef: Die
Kunſt des Sprechens für Schüler. O 3: C. M. Alfieri u. Frl. v.
Eyſeren: Spaniſch für Anfänger. O 3.30: Landesſchulrat Dr.
Schwarz, Lübeck: Die Bedeutung der Erdkunde für unſere Zeit.
O 4: Derſelbe: Der Gegenſtand des Erdkunde=Unterrichtes. O 4.30:
Mitteilungen des Zentralinſtitutes. O. 5: Franziska Bruck: Die
Blume als Bildungsfaktor, O 7.30: Dr. Schenk: Die Angſt vor
dem Zahnarzt. O 7.55: Prof. Dr. Guggenheimer: Magen= und
Darmſtörungen im Sommer.
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Freitag, den 2. Juli. Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 3. Juli. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. — JZu=
Die Schleie laicht, Aeſche, Forelle, Regenbogenforelle und Bachſaib= gendgottesdienſt und Predigt 3 Uhr 30 Min. — Sabbatausgang 9 Uhr
40 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min.
Abends 7 Uhr 30 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrgel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 3. Juli. Vorabend 7 Uhr 50 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 5 Uhr. — Sabbatausgang 9 Uhr 40 Min.
Wochengottesdienſt: „Morgens 6 Uhr 00 Min. — Abends 8 Uhr.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann.
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druch und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
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Freitag, den 2. Juſi 1926
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Familiennachrichten
Die glückliche Geburt unſerer Tochter
Urſula
zeigen hocherfreut an
Studienrat Willy Weiß
und Frau Marie.
Darmſtadt, 30. Juni 1926.
Babenhauſen
Geſſen)
17277)
3. Zi. Privattlinſk
Dr. Hoffmann u. dr Wolſf
Riedeſelſte. 32.
Ihre Verlobung geben bekannt
Margit Ungibauer
Dr. Paul Kester
Studienassessor
Kranichsteinerstr. 51
Darmstadt,
Klesbergstr. 57
den 2. Juli 1926.
(*17265
Stat Karten.
Adolf Braun
Gretel Braun, geb. Jäger
Vermählte (uzot
Darmſtadi, Alexanderſtr. 18.
Kirchliche Trauung: Samstag
miſtags 3 Uhr, im der
g, den 3. Juli,
nach=
ſohanneslirche.
Ihre Vermählung geben bekannt
Hans Greif und Frau
Marie, geb. Joſt
2. Juli 1926. (9625
Siegen
Gräfenhauſen
b. Darmſtadt.
Die Trauung findet nachmittags 3 Uhr
in der Kirche zu Gräfenhauſen ſiait.
Todes=Anzeige.
Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß
ging heute ganz plötzlich von uns mein lieber
Mann, unſer guter Vater, Bruder und
Schwiegervater
Herr Oberregierungsrat
Georg Knab.
Im Namen der trauernden Sinterbliebenen:
Frau Maria Knab, geb. Karl
Hertha und Giſelg Knab
Dipl.=Ing. Willi Glaſer.
Zwingenberg, den 30. Juni 1926. (gsi6
Die Beerdigung findet Samstag, den 3. Juli, nachm.
4 Uhr in Bensheim vom Portal des Friedhofs aus ſtatt.
Jubiläum. Heute am2. Juli4926 kann Herr
Friedrich Pabſi, hier, Roßdörferſtr. 67,
auf eine 25 jährige Dienftzeit bei der Heſſ.
Eiſenbahn=A.=G. zurückblicken. (*17334
Todeg=Anzeige.
Heute nacht entſchlief nach
kur=
zem, ſchweren, in großer Geduld
getragener Leiden unſere liebe
Mutter, Schwiegermutter,
Groß=
mutter, Schwägerin und Tante
Frau
Ratohiie Tuu
geb. Katz
im 69. Lebensjahr.
(17270
5 Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Guſtav Löb und Familie
2 Hatty David, geb. Löb, u. Familie
Griesheim b. Darmſtadt, den 1. Juli
1926.
Die Beerdigung findet Freitag, den
2. Juli, mittags 1 Uyr ſtatt.
Geſtern morgen entſchlief nach
langemſchweren Leiden meine liebe
Frau, unſere gute Mutter,
Schwie=
germutter und Großmutter
Frau Margarethe Balzer
geb. Herdt
(*17327
im 67. Lebensjahre.
Im Namen dertrauernd. Hinterbliebenen:
Ludwig Balzer
Jakob Balzer nebſt Frau
Ludwig Balzer nebſt Frau.
Darmſtadt, den 2. Juli 1926.
Langgaſſe 49.
Die Beerdigung findet Samstag,
den 3. Juli, vorm. 111 Uhr, vom
Portale des Waldfriedhofes aus ſtatt.
Heute verſchied ſanft unſere
liebe Schweſter und Tante
Frau
geb. Neu
im faſt vollendeten 90.
Lebens=
jahre.
(17314
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 30. Juni 1926.
Die Beerdigung findet Freitag, den
2. Juli 1926, vormittags 11 Uhr,
von der Leichenhalle des iſrael.
Friedhofes aus ſtatt
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden
und Bekannten die ſchmerzliche
Mitteilung, daß Mittwoch nacht
Herr
Wilhelm Schiefer
Telegraphenbeamter i. X.
plötzlich verſchieden iſt. (9656
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 1. Juli 1926.
Die Beerdigung findet Freitag,
den 2. Juli, nachmittags 4 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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Nummer 181
Freitag, den 2. Inli 1926
Seite 13
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Tennis.
II. Oeutſche Kampfſpiele 1926.
Spezial=Vorſchau.
In der Zeit vom 4. bis 11. Juli finden in der alten Domſtadt Köln
unter der Leitung des Deutſchen Reichsausſchuſſes die 2. Deutſchen
Kampffpiele ſtatt. Ohne Unterſchied der Partei, Konfeſſion und
Staats=
zugehörigkeit verſammelt ſich die deutſche Jugend am Rhein, um auf
allen Gebieten der Leibesübungen um den Sieg zu kämpfen.
Das gewaltige Intereſſe, das man überall da, wo Deutſche wohnen,
für die Kampfſpiele bekundet, läßt erwarten, daß ſich die Spiele am
Rhein zu einem großen Volksfeſt geſtalten werden.
Eine rieſige Organiſationsarbeit iſt geleiſtet worden, um die
erfor=
derliche glate Abwickelung des Feſtes die Unterbringung der Maſſen
und einwandfreie Regelung des Verkehrs zu gewährleiſten. Auf der
an=
deren Seite kämpft auf allen Gebieten des Sports ſchon ſeit Monaten
die Jugend um die Teilnahmeberechtigung an den Kampfſpielen, denn
nur die Ausleſe ſoll in Köln um die Siegespalme ringen dürfen.
Einen beſonderen Sinn erhalten die 2. Deutſchen Kampfſpiele
da=
durch, daß ſie gerade im Köln, der endlich befreiten „heiligen Stadt”.
abgehalten werden. Schon als 1922 die 1. Kampfſpiele in der
Reichs=
hauptſtadt glanzvoll abgeſchloſſen worden waren, dachte man daran, die
nächſten Deutſchen Spiele im befreiten Rheinland abzuwickeln und
da=
mit den Dank aller Deutſchen für die Rheinlande zu bekunden. Köln,
als Metropole des deutſchen Weſtens, empfahl ſich aber auch rein
prak=
tiſch zur Abhaltung der Kampfſpiele, denn es liegt einmal in einem
äußerſt volksreichen und jedem Deutſchen beſonders ans Herz
gewach=
ſenen Gebiet, zum anderen weiſt es auch große und glänzende Sport=
Hampfanlagen auf. Sein Stadion iſt in bezug auf Flächenausmaße und
Geſtaltung eine der größten beſtehenden Stadionanlagen der Welt.
Der Zeitplan für die Deutſchen Kampfſptele 1926.
Sastag, 3. Juli:
Jugendwanderung. — Großer Fackelzug vom Neumarkt zum
Meſſe=
belände. — Zwiſchenrunde um den Kampffpielpokal. (In Eſſen:
Süd=
gegen Norddeutſchland; in Rheydt: Weſt= gegen Südoſtdeutſchland.)
Sonntag, 4. Juli:
Feierliche Eröffnung der Kampfſpiele im Stadion. — Endſpiel um
den Kampfſpielpokal im Fußball. — Begrüßungsfeiern der Verbände in
verſchiedenen Sälen. — Kampfſpielregatta auf dem Rhein. — Ferner
Kämpfe im Segeln, Kanufahren, Golf, Reiten, Auffahrt des Motorjacht=
Clubs, Ballin=Flüge mit Automobilverfolgung.
Montag, 5. Juli:
Geräteturnen, Gewichtheben, Boxen, Fechten, Schießen, Rugby,
Schlagball, Fauſtball, Handhall (Frauen), Hockey, Golf.
Dienstag, 6. Juli:
Geräteturnen, Ringen, Schießen, Tauziehen, Boxen, Fechten, Rugby,
Schlagball, Fauſtball, Handball (Frauen), Hockey, Golf. — Deutſcher
Feſt=
abend in der Großen Halle im Rheipark Köln=Deutz.
Mittwoch, 7. Juli:
Vorführungen der Kölner Schuljugend.
Donnerstag, 8. Juli:
Handball, Tennis, Hockey (Endrunde), Rugby (Endrunde).
Freitag, 9. Juli:
Tennis. — Feſtſpiel im Stadion.
Samstag, 10. Juli:
Beginn der leichtathletiſchen Wettkämpfe. — Schwimmen. —
Rad=
fahren. — Tennis. — Rheiniſcher Abend.
Sonntag, 11. Juli:
Leichtathletik. — Schwimmen. — Radfahren. — Tennis. —
Preis=
berteilung und Siegerehrung. — Schlußfeier im Gürzenich.
Turngemeinde Woogsplatz.
Die Turngemeinde bei den Kampfſpielen in Köln.
Getreu dem Grundgeſetz der D.T., allſeitige Körperbildung zu
er=
ſtreben, ſind die vielſeitigen Turner neben den ihnen allein eigenen Ge=
bieten: Geräteturnen aller Art und Maſſenfreiübungen, an den
volks=
tümlichen (leichtathletiſchen) Kämpfen, den Spielen, wie auch beim
Schwimmen und Fehten an den Kampfſpielen ſtark beanteilt.
Gleich nach dem Einmarſch der Sechstauſend und der Begrüßung
am 4. Juli wird in der großen Kampfbahn die ſchönſte und packendſte
Schau der Kampfſpiele gezeigt. 200 Turner werden, die Fahnen in
breiter Front vorauf, zu den Frejübungen antreten, der wogenden See
gleichend, im Wechſel der Ruck= und Gleitbewegungen einzigartige
Bil=
der bieten.
Dann folgen Freiübungen von 500 Turnerinnen. Mähen,
Glocken=
ziehen, Wagenſchieben, Waſſerſchöpfen ſind die Vorwürfe, die, begleitet
von eigens dazu verfaßter Muſik, zum Ausdruck gebracht werden.
Im Anſchluſſe treten 50 Riegen auf, die gleichzeitig Schulübungen
am Barren vorführen, womit die Ausbildung der Maſſen am Gerät
gezeigt wird.
Als Gegenſatz zum Schulturnen erfolgt zum Schluſſe das Kunſtturnen
der Beſten aus dem ganzen Reiche am Reck. Hier werden
Höchſtleiſtun=
gen gezeigt, die nur allſeitig durchgebildete, von höchſtem Wagemut
be=
ſeelte Turner ausführen können.
Der 5. Juli (Montag) gilt der Krone aller Wettkämpfe, dem
Zwölf=
kampfe, bei dem die Turner nicht allein an jedem Gerät, ſondem auch
in jeder Art des Volksturnens ganz Hervorragendes leiſten müſſen, um
den Kranz zu erringen. Auch hierzu werden in mehrfachen
Ausſchei=
dungen aller deutſchen Turnkreiſe die Beſten ermittelt und zugelaſſen.
Am 6. Juli wickeln ſich die Kämpfe der Turnerinnen ab. Sie
be=
ſtehen aus einem Neunkampfe, der zwar der Eigenart der Frauen
Rech=
nung trägt, ſonſt aber gleiche Fähigkeiten wie der Zwölfkampf
voraus=
ſetzt, und einem Dreikampf mit Handgeräten. Auch bei dieſen Kämpfen
treten nur die als Beſte Erkorenen an.
Die auf Samstag und Sonntag, 10. und 11. Juli, angeſetzten
volks=
tümlichen (leichtathletiſchen) Wettkämpfe werden auch die Turner auf dem
Plan finden, und ſie dürften beſonders bei den Wurf=, Stoß= und
Sprungbewerbungen die beſten Ausſichten haben.
Der zurzeit beſte Mittelrheinkreis=Turner Hch. Fiedler
beſtrei=
tet den Zwölfkampf, der aus 6 Pflicht=, 3 Kür= und 3 volkstümlichen
Uebungen beſteht. Bei den Pflichtübungen an den Geräten ſind zu
tur=
nen: Reck=Schwung und =Kraft, Barren, Pferd quer und ein Sprung
über das längsgeſtellte Pferd und eine Pflicht=Freüübung; hierzu
kommen noch je eine Kürübung am Reck, Barren und Pferd. Als
volkstümliche Uebungen ſind auszuführen 100=Meter=Lauf,
Stabhoch=
ſprung und Steinſtoßen (15 Kg.). Wir wünſchen unſerem Fiedler beſte
Erfolge; er vertritt nicht allein unſere Turngemeinde, ſondern auch
un=
ſere Landeshauptſtadt. Nicht minder ſei unſeren Turnerinnen Lolo
Schieferdecker und Paula Medicke herzlichſt die beſten Erfolge zu
wün=
ſchen. Erſtere beſtreitet den Neun= und Dreikampf, während letztere nur
den Dreikampf beſtreitet. Kraft, Mut, Entſchloſſenheit und
Gewandt=
heit beſelen auch ſie zur Erringung emes Sieges. Unſere beſten Wünſche
begleiten ſie.
Morgen Samstag findet Monatsverſammlung ſtatt. Außer
turneriſchem Stof ſteht uns noch humoriſtiſcher, unterhaltender zur
Ver=
fügung. Wir bitten um recht zahlreiches Erſcheinen.
Die Schwimmabteilung begibt ſich am Sonntag, den 4. Juli, in
grö=
ßere Zahl nach Birkenau i. O. zum dort ſtattfindenden
Gauver=
bandsſchwimmen des 2. Gauverbandes im 9. Kreis der D. T. Das
Birkenauer Bad iſt im vorigen Jahre eingeweiht worden und es findet
nun die erſte größere Veranſtaltung dort ſtatt. Alle Kämpfe, ſowohl für
Turner, Turnerinnen, Jugendliche und Altersturner ſind gut beſetzt
und es dürften ſich ſcharfe Kämpfe enwickeln. Hoffen wir, daß unſeren
Teilnehmern bei der großen Teilnehmerzahl einige Erfolge beſchieden
ſind. Abfahrt der Teilnehmer am Sonntag, vorm. 7,01 Uhr, ab
Haupt=
bahnhof.
Die Volksturnabteilung beteiligt ſich am Sonntag bei dem auf dem
hieſigen Hochſchulſportplatz ſtattfindenden Gau=
Verbandsſport=
feſt, wie wir bereits ſchon meldeten. Auch hierbei begleiten unſere
Teilnehmer unſere herzlichſten Wünſche auf Erfolg. Der Darmſtädter
Bevölkerung ſeien die Wettkämpfe angelegentlichſt empfohlen.
Die Singmannſchaft beteiligt ſich am Sonntag an dem
Wertungs=
ſingen des Heſiſchen Sängerbundes in Ober=Ramſtadt.
Unſere Turngemeinde hat am Sonntag einen großen Tag, faſt alle
Abteilungen ſtehen im Kampf. Ein herzliches „Gut Heil” zu ihren
Er=
folgen.
Die Olympiſchen Winterſpiele 1928.
Am Samstag tritt in Zürich der Exekutivausſchuß für die
Olympi=
ſchen Winterſpiele 1928 zuſammen, um die erſten Berichte anzuhören
und weitere Maßnahmen für die Organiſation der Spiele zu beſchließen.
Der ſchweizeriſche Bundesrat hat beſchloſſen, das Patronat über die
Olympiſchen Winterſpiele zu übernehmen. Dieſe Teilnahme ſeitens der
Negierung bedeutet natürlich eine wertvolle Unterſtützung.
Die Tennis=Meiſterſchaften in Wimbledon.
Trotz der außerordentlich hohen Eintrittsppeiſe ſieht man auf den
Grasplätzen in Wämbledon täglich das gleiche Bild einer ſehr großen
Zuſchauermenge, die den Spielen mit ſtarkem Intereſſe folgt. Bedauerlich die geſunde Generalidee, d. i. die Sportausübung, konnte auf die Dauer
iſt, daß durch das freiwillige Ausſcheiden der Suzanne Lenglen auch in
den Doppelſpielen die ſo ausſichtsreiche Kombination Suzanne-Borotra
geſprengt iſt. Dadurch kamen auch Miß Brown—Kinſey kampflos in die
nächſte Runde, wo ſie die Engländer Miß Beamiſh—C. G. Eames 8:6,
7:5 abfertigten. Senorita dAlvarez — nach dem Ausſcheiden der Lenglen
die Favoritin — ſchlug mit ihrem Partner von Kehrling die engliſche
Kombination Miß Colyer—Spence nach ſchönem Spiel 3:6, 6:4, 6:4 und
Miß Ryan-Vincent Richards fertigten erwartungsgemäß Mrs.
Shep=
pard=Barron-Meyer 6:4, 6:3 ab. Die Holländer Frl. Boumamn—
Tim=
mer konnten ſich gegen die ſtarke franzöſiſche Kombination Mlle. Vlaſto—
Cochet nicht behaupten und verloren 3:6, 3:6. Im Damendoppel ſiegten
Miß Rhan-Miß Brown 3:6, 6:2, 7:5 über Mrs Lambert=Chamberg—
Harveh. Sehr guten Sport gab es im Herrendoppel. Die Amerikaner
Richards—Kinſeh hatten einen harten Kampf mit den überraſchend gut
ſpielenden Engländern Crole=Rees—Kingsley zu beſtehen und erſt nach
mehrſtündigem Ringen blieben die Amerikaner in 4 Sätzen 7:5, 3:6,
13:11, 7:5 ſiegreich. Auch Cochet—Brugnon und Kozeluh—Zemla
liefer=
ten ſich einen erbitterten Kampf, den die Franzoſen ſchließlich mit 6:3,
6:3, 2:6, 8:6 für ſich entſchieden. Borotra—Aslangul fertigten Robſon—
Bohd 11:9 6:3, 6:2 ab und van Lennep mit van Hehrling als Partner
warf die Franzoſen Decugis—Gobert 4:6, 1:6, 8:6, 6:2, 6:2 aus dem
Rennen. Im Dameneinzel ſchied Frl. Boumann=Holland aus, die ſich
erwartungsgemäß gegen die rontinierte Amerikanerin Mrs. Mallory
nicht halten konnte. Die Holländerin unterlag 6:3, 5:7, 3:6.
Leichtathletik.
Eine neue Wimbledoner Tenniskönigin.
Senorita Lilli de Alvarez, die ſpaniſche Tennismeiſterin,
hat ſich bei ihrem erſten Erſcheinen in Wimbledon ausgezeichnet.
Ihr hervorragendes Spiel erweckte allgemein große Bewunderung.
Radfahren.
Peloeiped=Klub 1899 e. V.. Darmſtadt.
Der Velocipedklub Darmſtadt, deſſen Mannſchaften nach wie vor im
Saalſport eine Poſition einmehmen, die führend im Bunde Deutſcher
Radfahrer iſt, hat vor längerer Zeit beſchloſſen, nur noch große
Sport=
feſte zu beſchicken. Es iſt ihm einfach unmöglich, den vielen Anforderungen
ländlicher Vereine dauernd ſtattzugeben. So ſtartet ſeine 1.
Jugend=
mannſchaft als einzige deutſche Mannſchaft am kommenven Samstag,
den 3. und Sonntag, den 4. Juli, bei den internationalen Radſporttagen
in Stuttgart, an welchem nur die beſten Schweizer, franzöſiſchen und
deutſchen Mannſchaften teilnehmen. Daß die Jugendmannſchaft des
V. C. D. zu ſolchen internationalen Veranſtaltungen herangezogen wird,
beweiſt wohl am beſten, daß es keine beſſere Mannſchaft gibt.
Athletikabteflung des Sp.V. 98.
1. Berbetätigkeit:
Wenn wir heute bei der Entwickelung der Abteilung Halk machen,
ſo geſchieht das aus verſchiedenen Gründen. Der Zuſammenſchluß der
Abteilung erfolgte vor längerer Zeit unter Umſtänden, die für die
Auf=
bauarbeit nicht gerade förderlich waren. Ferner wird man bei einem
zu raſchen Aufwärtsentwickeln oft beobachtet haben, daß dann bald eine
Erſchlaffung eintrat, wenn der Impuls zur Entfaltung verebbte. Nur
Bleibendes ſchaffen. Wenn wir von dieſem Geſichtspukte aus den
Werbetag des vergangenen Somntags bewerten, ſo kann für die
Wbtei=
lug feſtgeſtellt werden, daß die erſte Stufe der Entfaltung betreten iſt.
Das erſte öffeutliche Auftreten am vergangenen Sonntag bei den
Staf=
feln und beim Werbelauf hat dem Laien noch mehr wie dem
Ein=
geweihten gezeigt, daß eine begeiſterungsfähige Zahl von 200 Leuten ſich
zu einer Gemeinſchaftsidee bekennen, die auch ſchon rein äußerlich im
Auftreten deutlich unterſtrichen wurde. Dieſer äußerliche Erfolg — nebem
den ſportlichen Erfolgen in den ſämtlichen Staffeln — wird wohl die
Abteilung als wertvollſten Gewinn in die Zukunft mitnehmen, der auch
der reichſte Lohn für die Teilnehmer und Mannſchaftsleiter iſt für die
neue, bisher unbekannte Arbeit. Bei allen künftigen Gelegenheiten wird
man uns gerüſtet fimden!
2. Wettkampftätigkeit:
Erfreuliches iſt auch auf dieſem Gebiete zu berichten. Demn dis
imere ſportliche Kraft der Abteilung ſtützt ſich im letzter Limie doch auf
die Leiſtungsfähigkeit im ſportlichen Kampf, denn ſonſt wäre ja der
Auf=
marſch rieſiger Abteilungen nur Atrappe. Ueber den
Fünfver=
bandskampf in Dresden iſt noch ergänzend zu berichten:
Engel=
hard 1. konnte in ſeinem erſten Start in dieſem Jahre — er war im
weiſer Vorausſicht abſichtlich ſpät gelegt — voll überzeugen. Sein
leich=
ter Sieg im 800Meter=Lauf in einer Zeit von 1 Min. 57,1 Sek. ſteült
ihn in der Leiſtungstabelle hinter Dr. Peltzer. — In der olhmpiſchen
Staffel konnte er als 400Meter=Schlußläufer gegen Weſtdeutſchland fün
ſeinen Landesverband den Sieg ſicherſtellen. Mit dieſem Auftakt folgen
nun an den nächſten Sonntagen weitere wichtige Kämpfe. Am nächſten
Sonntag geht die geſamte Mannſchaft bei den Frankfurter
Ver=
bandsmeiſterſchaften im Stadion an den Start; beſtritten
wer=
den die 100, 200, 400, 800, 1500, 5000 Meter, die 4 mal 100 Meter=Staffel,
Speerwerfen und Hochſprung. Wenn mancher Sieg ſchon im voraus
feſt=
ſteht, ſo gilt es doch für alle Teilnehmer, auf der beſten deutſchen Bahn
alle Kräfte zu entfalten, um die Leiſtung im höchſten Maße zur Geltung
zu bringen. Der nächſte Sonntag ſoll Aufſchluß geben über die
Lei=
ſtungshöhe aller Mannſchaftsglieder, um die Leiſtung der
Staffelmamn=
ſchaft zu meſſen, von der in der zweiten Hälfte des Sommers moch
grö=
ßere Aufgaben zu löſen ſind.
Zu den Kampfſpielen in Köln entſendet die Abteilung drei
ihrer Leute.
Am gleichen Tage geht die Jugendabteilung mit zwei Jugend= ud
drei Knabenmannſchaften (50 Teilnehmer) zum Staffellauf nach
Mainz.
Am 18. Juli veranſtaltet die Abteilung reichsoffeng
Jugendkämpfe, für die heute ſchon Zuſagen von V.f.R.
Manm=
heim, Eintracht und Sportklub 80 Frankfurt vorliegen. Emer Anfrags
aus Dresden kann leider nicht entſprochen werden.
Die Alte Herrenſchaft der Abteilung hat im Auguſt eins
Mannſchaft der Eintracht Frankfurt zum Klubkampf zu Gaſt. ein
dritter Verein iſt noch zu beſtimmen.
Ueber die geplante Ferientätigkeit ſind die Arbeiten noch nicht
ab=
geſchloſſen.
Fußball.
Eintracht I — Polizeiſportverein T 1:0 (0:0).
Trotzdem Eintracht Erſatz für den Mittelläufer und Linksaußen
ein=
ſtellen mußte, gelang es ihr am Mittwoch, den Bezwinger des 4=Meiſters
in einem raſſigen Kampf mit 1:0 aus dem Felde zu ſchlagen. Dieſe gute
Leiſtung verdient volle Anerkennung, zumal ſie gegen einen Gegner, der
unbedingt zu ſiegen gewohnt iſt vollbracht wurde. Die Mannſchaft
be=
ſitzt Einzelſpieler mit großem Können und dürſte in ihrer Geſamtheit
bei taktiſch richtigem Spiel für manchen Ligaverein ein nur ſehr ſchwer
zu überwindender Gegner ſein. Der Halbrechte, auf den das Spiel
ſichtlich zugeſchnitten iſt, ſah ſich einer äußerſt aufmerkſamen Bewachung
gegenüber und kam nur ſelten zum Schuß. Auch fonſt ſpielte die
Mann=
ſchaft nicht wie man es von ihr gewohnt iſt. Eintracht dagegen kämpfte
mit Aufopferung und Energie und ließ den Gegner zu keinem Erfolg
kommen. In richtiger Erkenntnis der Lage deckte die Läuferreihe dem
Sturm gut ab und zeigte ein vorbildliches Zerſtörungsſpiel, ohne dabei
den eigenen Sturm zu vergeſſen. Im Sturm ſelbſt ragten der
Mittel=
ſtürmer und Halblinke hervor, während der Reſt tat, was er konnte.
Verteidigung und insbeſondere Torwart ſehr gut. Letzterer machte im
prächtiger Manier die gefährlichſten Sachen zunichte und iſt dadurch an
dem Siege in hohem Maße beteiligt. Die erſte Halbzeit ſah die Poliziſten
größtenteils im Angriff, aber alle Schüſſe verfehlten knapp ihr Ziel
oder der Torwart bereitete ihnen ein Ende. Die Gefahr verſchiedener
Ecken wird mit mehr oder wewiger Mühe beſeitigt. Einen Saftſchuß des
Mittelſtürmers fängt der Torwart glänzend, einen weiteren wehrt er im
Fallen, einen ebenſolchen des Linksaußen hebt er über die Latte. Auch
Eintrachts Sturm kommt öfters gut durch, vergißt aber das Schießen
oder ſchießt zu ſchwach. Aus unverſtändlichen Gründen verhängt der
Schiedsrichter einen Elfmeter gegen Polizeiſportverein, der gut placiert.
von dem Torwächter ebenſo gut abgewehrt wird. In der zweiten
Halb=
zeit kommt Eintracht bei verteiltem Spiel gut auf und wird des Oefteren
vor dem Tore ſehr gefährlich. Bei einer brenzlichen Situation ſchießt
der Mittelſtürmer Eintrachts raffiniert mit Abſatzkick zum einzigen Tore
ein. Polizeiſportverein ſucht den Ausgleich zu erzielen, aber heute ſteht
ein Mann im Tor, der nichts durchläßt. Kurz vor Schluß müſſen zwei
Poliziſten den Platz verlaſſen, die ſo geſchwächte Mannſchaft ändert an
dem Reſultat nichts mehr und Eintracht kann als knapper, aber
verdien=
ter Sieger den Platz verlaſſen. Der Schiedsrichter konnte nicht
über=
zeugen.
„Großer Opel=Preis von Mitteldeutſchland.”
Deutſche Straßenmeiſterſchaft der V. D. R. V.
Krosser Obel-Preis von Deutschland
Deuksche Meiskerschaft d. UDR0
Lelpeig-Mein ingen.
Nurd fühmnder Vertend: Deutsche Nadfedner-ürhn cb
Im Rahmen des in den Tagen vom 1 bis 6. Juli 1926 in der alten
Reſidenz Thüringens, Meiningen, ſtattfindenden 2. Deutſchen
Radfport=
tages der V.D. R.V., verbunden mit dem 7. Kongreß der D. R.U., rollt
am Sonntag, den 4. Juli, über die Strecke Leipzig-Meiningen der
„Große Opel=Preis von Mitteldeutſchland”, als Deutſche
Straßenmeiſter=
ſchaft der V. D. R.V. Dieſer ſechſte der Opel=Preiſe dürfte den gigantiſchſten
Kampf des Jahres bringen, gilt es doch, die Meiſterwürde, die im
Vor=
jahre der flinke Berlier Seidel an ſich bringen konnte, zu erringen.
Ueber 60 Fahrer, und zwar die beſten, haben ſich in die Startliſte
einſchreiben laſſen, unter ihnen die Gewinner der bisherigen 5 Opel=
Preiſe, Büttner=Berlin und die Gebr. Wolke=Berlin. Unter den anderen
Teilnehmern ragen hervor die Hannoveraner Neumann und Berger, die
Berliner Kedzierski, Werner, Lipke, Buſe, Arndt, Brauer, Baron,
Hill=
mann, Mroczoſzek und Nickel, der Dresdener Görne und die
Mannhei=
mer Gebr. Schuler, zu denen noch die beiden ehemaligen Bundes=
Ama=
teure Dumm= und Damm=Fränkfurt kommen.
Die 234,6 Kilometer lange Strecke ſtellt mit ihren Bodenerhebungen
im Thüringer Lande eine ſchwere Prüfung für die Fahrer dar, und es
dürfte nur eine kleine Spitzengruppe am Ziel eintreffen, wenn nicht gar
ein einzelner Jahrer das Zielband als Sieger paſſiert. Die größten
Chancen möchten wir nach den bisherigen Ausſichten Büttner und den
Gebr. Wolke geben, zu denen ſich allenfalls noch Dumm und Damm
ge=
ſellen ſollten.
Bruno Wolke iſt unſer Tipp.
Die große Wanderfahrt zum Deutſchen Radſporttag hat bei den
Wanderfahrern lebhaftes Intereſſe gefunden und iſt mit einer ſtarken
Beteiligung zu rechnen, um ſo mehr, als die Opel=Fahrradwerke in
Rüſ=
ſelsheim, die auch für den „Großen Opel=Preis von Mitteldeutſchland”
die Preiſe zur Verfügung ſtellten, in dankenswerter Weiſe auch die
Weit=
preisfahrer mit einer Medaille in Gold auszeichnen.
In den Tagen gelangen ſelbſtverſtändlich auch die Deutſchen
Meiſter=
ſchaften der V. D.R.V. im Saal und auf dem Raſen, wie diefenigen der
Union, zum Austvag und ſind überhaupt die ganzen Tage klaſſiſch und
gutbeſetzte ſportliche wie geſellſchaftliche Darbietungen.
Stand in den „Großen Opel=Preiſen”.
Nachdem am letzten Sonntag der „Große Opel=Preis von Bayern
als 5. Glied der „Großen Opel=Preiſe” zur Durchführung gelangte, iſt
der Stand nach Punktwertung wie folgt:
1. Bruno Wolke (Alberto=Berlin) 54 P.; 2. Otto Büttner (Alberto=
Berlin) 52 P.; 3. Rudolf Wolke (Alberto=Berlin) 36 P.; 4. Otto Nickel
(Opel=Berlin) 29 P.; 5. Kedzierski (Opel=Berlin) 27. P.; 6./7. Buſe—
Mroczoſzeck (Opel=Berlin) je 23 P.; 8./9. Lipke (Aſtoria=Berlin), K.
Schu=
ler (Opel=Mannheim) je 12 P.; 10. Neumann (Komet=Hannover) 10P.
Zeitmedaillen für den „Großen Opel=Preis von
Mitteldeutſchland”. Neben einer echt goldenen Medaille für
den Sieger dieſes als „Deutſche Straßenmeiſterſchaft der V. D.R.V.” am
4. Juli über die Strecke Leipzig—Meiningen rollenden Veranſtaltung
haben nun die Opel=Fahrradwerke in Rüſſelsheim auch noch 40
An=
erkennungs=Medaillen für die Fahrer, die in der Maximalzeit das Ziel
in Meiningen erreichen, geſtiftet.
Nummer 181
Freitag, 2. Juli
* Die Effektenbörſe im Juni.
Die Effektenbörſe ſtand während des ganzen Monats im
Zeichen einer ſtarken Aufwärtsbewegung der einzelnen Werte.
Dieſe Aufwärtsbewegung konnte auch durch keinerlei innen= oder
außenpolitiſche Ereigniſſe beeinflußt werden. Dieſe, zum Beiſpiel
die Volksabſtimmung am 20. Juni, hatten höchſtens eine kurze
Nuhe zur Folge, dafür ſetzte aber namentlich nach dem 20. Juni
tagweiſe geradezu eine Hauſſebewegung ein, die nur dadurch zu
erklären iſt, daß zahlreiche In= und Auslandskäufer erhebliche
Kaufauftäge gaben. Intereſſant iſt dabei, daß die
Auslands=
käufer an Tagen, an denen ein gewiſſes Realiſationsbedürfnis
vorlag, die ſtärkeren Nerven zeigten und ihre Werte als gutes
Anlagekadital feſt in Händen hielten, während die
Inlands=
käufer vorſichtig jede ſchwankende Tendenz auf dem Börſenmarkt
verfolgten. Unſeres Erachtens beſteht bei der heutigen
Wirt=
ſchaftslage kein unmittelbarer Grund zur Beängſtigung, wenn
auch als ſichere Folgen der Aufwärtsbewegung der letzten Wochen
vielleicht in dieſem Monat eine vorübergehende allgemeine
Ab=
ſchwächung auf allen Gebieten der Effektenbörſe eintreten dürfte.
Schon der geſtrige erſte Börſentag zeigte dieſe Neigung zur
Glatt=
ſtellung und Realiſation, die bei den inländiſchen Privatkäufern
noch weiter gehen kann, dann aber in nicht allzulanger Zeit mit
der gleichen Sicherheit wieder zu einem Kaufbedürfnis führen
wird. Die heutige Höhe der Wertpapiere, die zum Teil über
der des Vormonats 40 Prozent und mehr liegt, iſt noch
keineswegs anormal und entſpricht noch unbedingt dem
wirt=
ſchaftlichen Stand der einzelnen Unternehmen. — Das am
mei=
ſten begünſtigte Papier war nach wie vor das der J.G.=
Farben=
induſtrie und dürfte es wohl auch in dieſem Monat bleiben.
Da=
neben wendet man zurzeit den Montanwerten, Bochumer,
Gelſen=
kirchen und Phönix beſonderes Intereſſe zu. Der außerordentlich
günſtige Abſchluß der Stahlwerksanleihe führen gerade dem
Markte dieſer Werte eine große Käufermenge zu. Auch die
übri=
gen Werte, ſo beſonders die Elektrizitäts= und Bankwerte, finden
ſehr günſtige Beurteilung und Aufnahme auf dem Markte.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Ruſſiſche Textil= und Textilmaſchinenkäufe in Deutſchland. Die
Ver=
handlungen zwiſchen dem ruſſiſchen Textilſyndikat und den ſächſiſchen
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 1. Juli.
zeitig mit weiteren Nealiſationen verbunden war. Beſonders betroffen
wurden davon merkwürdigerweiſe die Kohlenwerte, wie Gelſenkirchen laufen. Dieſe Beſprechungen, die noch nicht abgeſchloſſen ſind, ergeben
und Deutſch=Luxemburger, mit einem Kursverluſt von 4 bzw. 6 Proz.
den Maſchinenfabrikaktien hielt im Gegenſatz zur allgemeinen Tendenz
weiter an. Auch die Motorenaktien waren auf die Fuſion
Daimler=
in Frage kommenden Geſellſchaften. Auch verſchiedene Bauunterneh= Induſtrie, falls ſie zuſtande kommt, ſoll in keiner Weiſe auf die
Zoll=
mungen konnten ſich im Kurſe weſentlich verbeſſern. Zellſtoff Aſchaffen= frage einen Einfluß ausüben, ſo daß die metallurgiſchen Produkte des
burg dagegen verloren bereits zum erſten Kurs 5 Prozent, auch
Scheide=
anſtalt waren 5 Prozent niedriger, während Th. Goldſchmidt ſich wieder
durch eine Kursſteigerung von 5½ Prozent auszeichneten. Ein großer
Teil der beſchränkten Umſatztätigkeit wurde außerdem noch durch eine
ſtärkere Nachfrage nach Kriegsanleihen durch dieſen Markt abſorbiert.
Kriegsanleihen ſtiegen in raſcher Folge von 0.440 auf 0.465.
Gerücht=
weiſe verlautete wieder einmal, daß die Kriegsanleihen gegen eine neue
kommende Reichsanleihe — man denkt dabei an die Anleihe für
Woh=
nungsbauzwecke — umgetauſcht werden ſollen, und zwar zu einem Kurs,
der höher als der gegenwärtige Börſenkurs ſei. Ausländiſche Nenten
blieben dagegen ſtill. Im Freiverkehr war das Geſchäft luſtlos. Becker=
Stahl 21.—, Benz 80.— Geld, Brown Boveri 130.—, Entrepriſe 8.—
Growag 60.—, Ufa 38.50, Unterfranken 85.50. Im weiteren Verlauf
er=
fuhren die meiſten führenden variablen Werte weitere Kursverluſte,
während die kleineren Papiere zum mindeſten gut behauptet blieben.
Auch die J.=G.=Werte mußten ſich ſchließlich einen Kursabſtrich von
5 Prozent gefallen laſſen. Die Börſe ſchloß darauf in recht luſtloſer
und zurückhaltender Stimmung. Tägliches Geld wie geſtern 6½ Proz.
An der Abendbörſe wurden bei luſtloſer Haltung die
Realiſa=
tionen fortgeſetzt. Das frei werdende Material konnte aber ohne große
Schwierigkeiten untergebracht werden, ſo daß die Kursverluſte gegen franzöſiſchen Fabriken, die während des Krieges vernichtet wurden und
die niedrigſten Mittagskurſe kaum 1 Prozent überſchritten.
die Verhandlungen in ſchnell Wege zu leiten. Die Ruſſen beagbſchtigen.
ihre Einkäufe in Textilwaren zu vergrößern. An den Verhandlungen
wird ſich auch die Sächſiſche Staatsbank beteiligen, die die beſtimmten
Garantien für die ſächſiſche Induſtrie erteilen wird. Das ruſſiſche
ruſiſchen Maſchinenankäufe werden ſich auf 10 Millionen Reichsmark
begrenzen.
Rhein=Main=Donau=A. G. In der ordentlichen Generalverſammlung Qualität des Nehmers, gefordert wurden. Bis zu einem gewiſſen Grade
der Rhein=Main=Donau=A. G., die unter Vorſitz des
Reichsverkehrsmini=
ſters Dr. Krohne abgehalten wurde, wurden die Regularien erledigt.
In den Aufſichtsrat wurden neu gewählt: Prof. Dr. Peterſen von der
A.E.G. Berlin, Oberregierungsrat Neufeld vom
Reichsfinanzminiſte=
rium in Berlin und Direktor Weidenhammer von der Deutſchen Bank.
in München. Für den ausgeſchiedenen Vertreter Preußens konnte die
Neuwahl noch nicht vorgenommen werden, da Preußen noch keinen
Nachfolger beſtimmt hatte. Der Reichsverkehrsminiſter Krohne teilte
u. a. mit, daß der Weiterbau des Rhein=Main=Donau=Kanals auf den
Main die allergrößte Ausſicht habe, durchgeführt zu werden. Die
Ver=
waltung hoffe, hinſichtlich der Koſten Möglichkeiten geſchaffen zu haben,
die den Weiterbau vertretbar erſcheinen laſſen.
Koſtheimer Zelluloſe= und Papierfabrik, A.=G., in Mainz=Koſtheim.
Die o. H.=V. genehmigte einſtimmig den Abſchluß für 1925, der infolge
der umfaſſenden Neuinveſtionen und Reparaturen, die im Berichtsjahre
durchgeführt wurden, einen Verluſt von 156 482 Rm. ausweiſt.
Einſchließ=
lich des Verluſtvortrages aus 1924 werden B5 156 Rm. vorgetragen. Die
Gelellſchaft hat im Berichtsjahre die probeweiſe Inbetriebſetzung der
Werke erfolgen laſſen, doch wurde der Betrieb infolge einer fehlenden
Trockenanlage wieder abgeſtellt. In der Bilanz per 31. Dezember 1925
erſcheinen bei einem A.=K. von 1000 Rm. (dieſes iſt durch ao. H.=V.=
Be=
ſchluß vom 1. 4. 1926 inzwiſchen auf 1,5 Millionen erhöht worden) auf
der Paſſivſeite Kreditoren mit 1 201 326 (132 647) und die
Obligationen=
ſchuld mit 245 301 (258 746). Im laufenden Jahre ſeien bei
befriedrigen=
dem Auftragsbeſtand die notwendigen Ergänzungen der vorgenommenen
Inveſtitionen zum Abſchluß gebracht und die Werke ſei Mai voll im
Betriebe.
Badiſche A.=G. für Rheinſchiffahrt und Seetransport, Mannheim. Augsb.=Nürnb. Ma
Die o. H.=V. genehmigte die vorgelegte Bilanz und Gewinn= und
Ver=
luſtrechnung für das Geſchäftsjahr 1925. Die Geſellſchaft erzielte einen Berl. E. W. Vorzug.
Bruttoüberſchuß von 649 480 Rm., dem 394 770 Rm. Unkoſten gegen= Berlin. Karlsruhesnd / 92.5
überſtehen, ſo daß ein Reingewinn von 254 710 Rm. zur Verfügung Braunkohlen=Briketts
ſteht. Nach Abſchreibungen von 247 931 Rm. werden 6 778 Rm. vorge= Bremer Wolle
tragen, ſo daß eine Dividende nicht zur Verteilung kommt. Das aus= Deutſch.=Atlant.Tel.
ſcheidende Aufſichtsratsmitglied Otto Wolff=Köln wurde wiedergewählt. Deutſche Maſchinen
Die Lage hat ſich auch im neuen Jahre nicht gebeſſert, im Gegenteil, die Deutſch.=Nied Tel.
Verhältniſſe haben ſich noch mehr zugeſpitzt, ſo daß von einem Gewinn / Deutſche Erdöl ..
in den erſten Monaten keine Nede ſein kann.
Rheinſchiffahrt=A.=G., vorm. Fendel, Mannheim. Die o. H.=V. ge= Donnersmarckhütte.
nehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1925. Bei einem Brutto= Dynamit Nobel.
überſchuß von 853 200 Nm erforderten Unkoſten 598 489 Rm. ſo daß der F. 6. Farben
verfügbare Reingewinn 254 710 Rm. beträgt, aus welchem 250 102 Rm. R. Friſter
zu diverſen Abſchreibungen verwendet und 4 608 Rm. vorgetragen wer= Gaggenau Vorz.
den. Die bereits vorgenommene Hinzuwahl des Großkaufmanns Max Gelſenk. Gußſtahl,
Wolf=Mannheim in den Aufſichtsrat wurde beſtätigt. Neu wurde ge= G.f. eleltr. Untern.
wählt Oberbergrat a. D. Dr. V. Velſen=Herne.
Reis u. Co. A.=G., Friebrichsfeld (Baden). Die o. H.=V. geneh= Hanſa Dampſchſ.
migte einſtimmig Bilanz nebſt Gewinn= und Verluſtrechnung für 1925.
Aus einem Bruttogewinn von 49 031 Rm. werden 20 703 Rm. auf neue
Rechnung vergetragen und der Reſt zu Rückſtellungen und
Abſchrei=
bungen verwendet. Das langjährige Vorſtandsmitglied Alex Leider=
Heidelberg wurde nach ſeinem Austritt aus der Direktion in den Auf= Buenos=Aires,
ſichtsrat der Geſellſchaft gewählt.
J.=G. Farbeninduſtrie, A.=G., Frankfurt a. M. Der Aufſichtsrat Kovenhagen
der J.=G. Farbeninduſtrie teilt mit, daß das ordentliche Vorſtandsmit= Stockholm..
glied Geh. Kommerzienrat Dr. Paul Julius ſich genötigt geſehen hat, Helſingfors..
mit dem 30. Juni d. J. aus dem Vorſtand der Geſellſchaft auszuſcheiden. Ftalien
Der Aufſichtsrat bedauert auf das lebhafteſte, daß Dr. Julius ſeine London..
Geſundheitsverhältniſſe zu dieſem Schritt veranlaßt haben, ſo daß des= Roris.
halb auf ſeine Mitarbeit im Vorſtande künftig verzichtet werden müſſe. Schweiz
Der Aufſichtsrat fühlt ſich gedrungen, ihm den aufrichtigſten Dank für Spanien
ſeine unermüdliche erfolgreiche Tätigkeit auszuſprechen.
Kleinbahn=A.=G. Höchſt—Königſtein in Frankfurt a. M. Die o. H.=V.
genehmigte einſtimmig den Abſchluß per 31. Dezember 1925 und beſchloß,
aus dem Reingewinn von 71 943 Rm. (i. V. 71 331 Rm.) die Verteilung Geſtaltung der Zollverhältniſſe, und namentlich darüber, in welchem
von wieder 534 Prozent Dividende auf die Aktien Lit. A. und von 2½ Verhältnis die Bewertung der Einfuhrſcheine zu der Höhe der Zölle
Proz. auf die Aktien Lit. B. Im Berichtsjahre wurden insgeſamt ſtehen wird, haben in den Getreideverkehr eine große Unſicherheit ge=
1148 312 (1 002 859) Perſonen und 40 668 (37 840) Tonnen Güter be= tragen. Man verhält ſich nach jeder Richtung hin ſehr vorſichtig. Die
fördert. Im Güterverkehr hat die Zunahme nur bis Mitte des Jahres Weizenpreiſe konnten ſich merklich erhöhen, da vom Inlande
Roh=
angehalten und dann einem beträchtlichen Rückgang Platz gemacht, ſo material nicht angeboten wird, die Binnenſchiffahrt vielfach noch verſagt,
daß der Jahresverkehr nur wenig über den des Jahres 1924 hinausgeht, wenn auch in Schleſien der Verkehr ſchon wieder aufgenommen werden
Verſchuldet ſei der Rückgang neben dem allgemeinen Niedergang der ſoll. Bei Roggen bleibt der Bedarf für greifbare Ware weiter lebhaft,
Wirtſchaft durch den Wettbewerb der Kraftfahrzeuge.
und Vorſtand wurde Entlaſtung erteilt. Es wurde die Auszahlung Haltung. Hafer war bei höheren Forderungen nur wenig angeboten
einer Dividende von 6 Prozent auf die Vorzugsaktien und 6 Prozent und für Mehl behauptete ſich feſte Tendenz.
auf die Stammaktien beſchloſſen. Der ſeitherige A.=R, wurde
wieder=
gewählt. Der Vorſitzende gab noch folgendes bekannt: Der bisherige kehrte der hieſige Produktenmarkt in unveränderter Haltung. Preiſe:
Verlauf des neuen Geſchäftsjahres habe den Wünſchen und Erwartungen Weizen 31.25—31.50, Noggen 22.00—22.25 Sommergerſte 22.00—24.00,
nicht entſprochen, zumal die Kaufkraft des Inlandsmarktes erheblich ge= Hafer, inl. 21 00—23.00 Mais, gelb 17.50, Weizenmehl 42.25—42,75,
ſunken ſei. Es ſei infolgedeſſen außerordentlich ſchwer, für die Zukunft Noggenmehl 30.50—31.00, Weizenkleie 8.50—8,75, Roggenkleie 10.50
auch nur mit annähernder Sicherheit etwas voraus zu ſagen.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 1. Juli.
Die nach den ſtarken Kursſteigerungen der letzten Zeit erklärliche
und ſich bereits geſtern ankündigende Abſchwächung trat im heutigen
Börſenverlauf deutlicher in Erſcheinung. Durch die Hauſſebewegung
haben die Engagements vielfach doch wohl einen Umfang angenommen,
der der Spekulation eine Verminderung bei gleichzeitiger Sicherung der
erzielten Gewinne geraten erſcheinen läßt. Hinzu kam noch die
Unſicher=
heit der innerpolitiſchen Lage im Zuſammenhang mit der Ungewißheit
über den Ausgang der Reichstagsverhandlungen in der Angelegenheit
des Fürſtenabfindungsgeſetzes. Auch am Geldmarkt können die Nückflüſſe
anläßlich des Semeſterwechſels nicht ſo raſch erfolgen, als wie vielfach
angenommen worden war. Jedenfalls zeigte ſich heute noch eine
ziem=
liche Nachfrage nach Tagesgeld, wofür 6½ bis 7½ Prozent, je nach
trug auch der erneute Frankenſturz bis 180 für Paris und 178 für
Brüſſel im internationalen Verkehr zur Zurückhaltung bei. Gleichzeitig
iſt das Geſchäft im Terminverkehr weitaus ruhiger als an den Vortagen
geworden, doch iſt bei den Banken noch keine weſentliche Abnahme der
Publikumsbeteiligung bemerkbar geweſen. Während anfangs die in der
letzten Zeit am meiſten geſtiegenen Papiere am Montanmarkt mit
drei=
bis fünfprozentigen Rückgängen am härteſten getroffen wurden,
Elektri=
zitäts=, Maſchinen=, Motoren=, Metall und Nebenwerte gut behauptet
blieben, bezw. verſchiedenlich 2 bis 3 Prozent höher einſetzen konnten,
wurde ſpäter die rückläufige Kursbewegung etwas allgemeiner, ſo daß
auch die anfänglichen Gewinne nicht voll behauptet werden konnten.
Schiffahrtswerte erwieſen ſich als gut gehalten und nur Hamburg=
Südamerikaner und Deutſch=Auſtralier waren 2 bis 3 Prozent ſchwächer.
Bei Bankaktien hielten ſich die Einbußen anfangs in Grenzen bis zu
1 Prozent, und erreichten erſt ſpäter 2 Prozent und vereinzelt auch
mehr, wie bei den ſtark geſtiegenen Darmſtädter Bank=Aktien und
Elektrobank=Aktien 4 Prozent. Mit ſtärkeren Rückgängen ſind zu
er=
wähnen: die Werte des Rhein=Elbe=Union=Konzerns, Harpener, Köln=
Neueſſen, Rheinſtahl — 7, Farbeninduſtrie, AEG., Siemens u. Halske,
Deutſche Maſchinen, Schultheiß=Patzenhofer minus 4 bis 6 Prozent.
Feſt lagen Th. Goldſchmidt um 5. Görlitzer Waggon um 6, Jul. Berger,
Thörls Oelfabriken um 4 bis 5 Prozent. Am Rentenmarkt vermochten
Kriegsanleihe ihren anfänglichen Kursgewinn nicht zu behaupten.
Wert=
beſtändige und Vorkriegspfandbriefe waren wenig verändert. Von
Aus=
landsrenten waren Mazedonier und Anatolier gefragt und höher. Am
Deviſenmarkt verloren Paris und Brüſſel 36 bzw. 19 Pfg. Spanien mäßig geräumt.
gewannen 23 Pfg.
Aſchaffb. Zellſtoff
Bamag=Meguin
Bremer Vulkan.
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
Elektr. Lieferung.
Halle Maſchinen
Han.Maſch. Egeſt.
130.—
111.—
1265
18.375
89.75
149.—
43.—
40.5
173.—
114.—
139.75
100.—
54.—
28.5
64.75
109.—
87.—
85.—
120.57
108.85
43.—
70.—
68.—
150.5
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Brüſſel=Antw.
Oslo ......
New=York. .
30. 6.
159.53159 9
1.633 1.63
11.71 11.75
111.23111.53
112 45112.531
10.552 15.594
15.19 15.13
4.195 1.203
1173 71.53.
Bi.23 81.43
1. 7.
Geld Brief
1839 1.63
3258 92.32 12 17 92 41lJapan.
12.04 112,52 Bulgarien.
29 415 23. 46720 413 20.16 /Liſſabon
195 1.2053 Danzig
31.16 31.38 Kauada ....
67.62 61.731 67.85 89 01Uruguah .
166,5 163 97 BienD.=Oſt. abg
Prag
71.52 11 56 Budapeſt.
11.23 111.50 Rio de Janeiro
10.55 10. 59 Belgrad .
15.31 151 Konſtantinopel.
11 13 11 UNAthen .....
3). 6.
Geld / Brie
59 33659 79
124373248g
5.57 5.59
1.970 1.970 1.573
d.633 3 601
3035 3.045
7.777 7a7n
263) 2.143
2i. 41721. 181
B1.08 81.23 81 94
5.29 5.7
1.30 121 719
4.1551 4.1951 4 173 7 135
1. 7.
Geld
12.421
8.51
1650
3.035
743
2.279
ei. 7052
5.19
Brief
59.30/ 59.44
12.461
5.5
1.574
E.668
3045
7.35
2.255
27. 455
81.38
5.21
(.203
Berliner Produktenbericht vom 1. Juli. Die Unklarheiten über die
Das Angebot iſt hier knapp. Die heutigen nicht unerheblichen
Juli=
andienungen waren kontraktlich und fanden glatte Aufnahme. Die
Bleiſtiftfabrik vorm. Johann Faber, A.=G., Nürnberg. In der o. Preiſe konnten ſich infolge Julideckungen und etwas Nachfrage in ſpä=
H.=V. wurden ſämtlihe Vorſchläge der Verwaltung genehmigt. A.=R. teren Terminen durchweg befeſtigen. Gerſte war in Futterware feſter
Frankfurter Produktenbericht vom 1. Juli. Bei kleinem Geſchäft
ver=
bis 10,75 Mark.
4 Das internationale metallurgiſche Kartell.
r. Prag. Wie die offiziöſe „Prager Preſſe” von beſonderer Seite
Die ruhigere Haltung der geſtrigen Abendbörſe hat ſich auch auf erfährt, verlaufen parallel mit den Handelsvertragsverhandlungen
den heutigen Verkehr übertragen und das lebhafte Treiben der letzten zwiſchen der franzöſiſchen und deutſchen Negierung Beſprechungen der
Börſentage machte heute einer ziemlichen Geſchäftsſtille Platz, die gleich= Schwerinduſtrie der beiden Länder, welche auf eine Verſtändigung
zwiſchen der franzöſiſchen und deutſchen metallurgiſchen Induſtrie
hinaus=
ſolgende Situation: die metallurgiſchen Produkte des Saargebietes das
Auch Buderus mußten von ihrem geſtrigen außerordentlichen Gewinn ſowohl dem deutſchen Nohſtahlverbande als auch dem ſranzöſiſchen
weitere 6 Prozent einbüßen. Gut hielt ſich die J.=G.=Werte, die ſogar Comitee de forges angegliedert iſt, iſt in drei gleiche Teile geteilt. Ein
gegen den geſtrigen Abendkurs faſt 2 Prozent anzogen. Die Elektro= Drittel ſoll in Deutſchland, ein Drittel in Frankreich abgeſetzt werden.
werte ſchloſſen ſich der allgemeinen Abwärtsbewegung in geringem Das reſtliche Drittel ſoll ins Ausland durch Vermittlung des einen oder,
Maße an. Auch die Schiffahrtswerte hatten kleine Kursabſchwächungen anderen Landes ausgeführt werden. Was die metallurgiſchen Produkte
zu verzeichnen. Die ſich ſchon geſtern bemerkbar gemachte Nachfrage nach aus Lothringen anbelangt, ſo ſoll die Ausfuhr von Guß= und
Halb=
ſabrikaten nach Deutſchland auf ein gewiſſes Quantum beſchränkt werden,
dagegen verpflichtet ſich der deutſche Stahlwerkverein, dieſe beſchränkte
Benz allgemein weiter befeſtigt, in erſter Linie die Aktien der beiden Menge in Deutſchland tatſächlich abzuſetzen. Dieſe Vereinbarung der
Saargebiets weiterhin zollfrei bleiben, die übrigen metallurgiſchen
Pro=
dukte dagegen die autonomen, bzw. vertragsmäßig vereinbarten Zollſätze
zu tragen haben. Durch dieſe Negelung würde Deutſchland folgendes
gewnnen: einerſeits wird die Einfuhr von metallurgiſchen Produkten
aus den angrenzenden Gebieten nach Deutſchland auf beſtimmte Mengen
lontingentiert, ſo daß Deutſchland vor einer ungeregelten Konkurrenz
geſcknitzt iſt; dagegen bekommen wieder die angrenzenden Gebiete eine
Gewähr dafür, daß ſie eine beſtimmte Menge ihrer Produktion nach
Deutſchland abſetzen können.
Dieſe Regelung, die ſich auf die Beziehungen zwiſchen Frankreich
und Deutſchland beſchränkt, ſoll eine weitgehende internationale
Produk=
tions= und Abſatzverſtändigung auf dem Gebiete der Schwerinduſtrie
vor=
bereiten und ermöglichen. Dafür ſind zweierlei Abmachungen vorgeſehen:
die erſte ſoll eine Beſchränkung der Produktion von Guß= und von
Halb=
fabrikaten bezwecken. Bei dieſer Beſchränkung ſoll als Grundlage der
günſtigſte Monat des Jahres 1925 genommen werden, und die in dieſem
Monat erzeugte Menge, multipliziert mit zwölf, würde dann die
jähr=
lich geſtattete Produktionsmenge ergeben. Dieſe Grenzen dürfen nicht
überſchritten werden, eine gewiſſe Rektifikation wäre vorgeſehen für die
jetzt neu aufgebaut ſind, ferner ſür Betriebe, die auf beiden Seiten der
franzöſiſch=deutſchen Grenze liegen. Der Zweck dieſer
Produktions=
beſchränkung iſt eine Verringerung des gegenſeitigen Wettbewerbes.
Eine zweite Abmachung ſoll dann die Aufteilung der Ausfuhr zum
Gegenſtand haben. Dieſe Abmachung ſoll beſonders weitgehend ſein und
ſich über die ganze Welt erſtrecken. Zwar verbietet die amerikaniſche
Ge=
ſetzgebung der metallurgiſchen Induſtrie der Vereinigten Staaten, an
einem ſolchen Kartell teilzunehmen, es iſt jedoch möglich, daß ſich die
amerikaniſche metallurgiſche Induſtrie unter dem Deckmantel der
eng=
liſchen metallurgiſchen Induſtrie beteiligt. Die Aufteilung der Ausfuhr
ſoll nicht geographiſch nach gewiſſen Abſatzgebieten erfolgen, ſondern im
Wege einer prozentuellen Repartiierung. Nach dem bisherigen Verlaufe
der in dieſer Angelegenheit erfolgten Fühlungnahme dürften ſich folgende
Ziffern ergeben: für England und Amerika zuſammen 36 Prozent, für
Frankreich und Deutſchland zuſammen 43 Prozent, für Belgien 13 Proz.,
für Luxemburg 8 Prozent. Für die Tſchechoſlowakei und Polen, mit
deren Beteiligung gleichfalls gerechnet wird, ſind noch keme Ziffern
be=
ſtimmt, da eine Ausſprache mit den Induſtrien dieſer Länder noch nicht
erfolgt iſt.
Viehmärkte.
Frankfurter Viehmarkt vom 1. Juli. Der Antvieb beſtand aus
2 Freſſern, 152 Schafen, 855 Kälbern und 473 Schweinen. Verglichen
mit dem Auftrieb des Nebenmarktes der vergangenen Woche ſtanden
zirka 150 Kälber weniger zum Verkauf, Schafe waren unverändert ſtark
angetrieben, während 230 Schweine mehr zur Verfügung ſtanden. Die
Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Kälber Klaſſe b) 66—72, c) 57—63,
d)48—56, e) 40—46; Schafe, Klaſſe a) 44—50, b) 38—43 und Merzſchafe
29—34: Schweine im Gewicht von 160—200 Pfund 80—82, unter
160 Pfund 74—79, von 200—240 Pfund und von 240—300 Pfund
79—82, Fettſchweine über 3 Zentner 79—80. Verglichen mit den Preiſen
des Nebenmarktes vom B. Juni waren Kälber 1. Sorte 3 Mark teurer.
Schafe und Schweine waren unverändert. Die Fleiſchgroßhandelspreiſe
ſtellten ſich wie folgt: Ochſenfleiſch 1 95—100, II 85—94, Bullenfleiſch
990.—, Kuhfleiſch T 75—85, II 65—75 Kalbfleiſch I 90—98,
Schweine=
fleiſch 90—95; „Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel 59 und
Hinter=
viertel 62.
Mannheimer Viehmarkt vom 1. Juli. Zum heutigen Kleinviehmarkt
waren angetrieben 87 Kälber, 139 Schweine, 382 Ferkel und Läufer.
Be=
zahlt wurde für Kälber 48—63, Schweine 89—84, Ferkel und Läufer
26—65. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, mit
Schweinen mittelmäßig, ausverkauft, mit Ferkeln und Läufern mittel=
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 1. Juli. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der heutige Markt verlief in ſehr feſter Haltung, da das
Ausland in größerem Maße als Käufer für Lokoware auftrat. Auf
ungünſtige heimiſche Witterungsberichte nahmen die Baiſſiers
Deckungs=
käufe vor. Die Termine gewannen 1—17g C.
Mais: Baiſſedeckungen angeſichts der Weizenhauſſe und eine etwas
lebhaftere Lokonachfrage ſeitens des Inlandes führten zu einer
Auf=
wärisbewegung. Die Termine konnten bis zu 1 C. gewinnen.
Hafer: Angeſichts des feſten Verlaufes von Weizen und Mais
ver=
kehrte auch dieſes Marktgebiet in ſtetiger Haltung.
Baummolle: Die Abſchwächung machte heute im Anfangsverkehr
wei=
tere Fortſchritte auf ungünſtige Wettervorherſagen aus den atlantiſchen
Staaten. Aus dem Weſten trafen ſpäter baiſſegünſtige Wetterberichte
ein. Im Schlußverkehr trat eine Erholung ein, wodurch Kurseinbußen
wieder eingeholt wurden.
Kaffee: Niedrigere braſilianiſche Forderungen und eine nur mäßige
Nachfrage des amerikaniſchen Konſums führten eine Abſchwächung
her=
bei. Weiterhin wurden Glattſtellungen vorgenommen in Anbetracht
der Feiertage.
Zucker: Der Markt verlief in ſchwacher Haltung auf heimiſche
Ver=
käufe und günſtiges europäiſches Erntewetter.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der frühere Reichskanzler Cuno, Präſident der Hamburg=Amerika=
Linie, hat erklärt, daß kein Grund für die Gerüchte vorhanden ſei,
wonach die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen der Hamburg=
Amerika=Linie und der Harriman=Linie abgebrochen worden ſeien.
Die Preußiſche Hypotheken=Aktienbank hat einen größeren Betrag
ihrer 7prozentigen Goldpfandbriefe zum Tageskurſe an eine ausländiſche
Gruppe zur Emiſſion im Auslande feſt verkauft. Es werden
Verhand=
lungen wegen Uebernahme einer weiteren Serie geführt.
Der Reichstagsausſchuß für Steuerfragen beſchloß, bei
Auslands=
anleihen eine Befreiung der Zinſen von der beſchränkten Steuerpflicht
gemäß 8 115 Einkommensſteuergeſetz vorzunehmen.
Die oberſchleſiſchen Kohleninduſtriellen haben das polniſche
Miniſte=
rium für Handel und Induſtrie verſtändigt, daß ſie ihren Beſchluß, die
oberſchleſiſchen Kohlenpreiſe um 17,8 Prozent zu erhöhen, aufrecht
er=
halten.
Die a.o. H.V. der Aktiengeſellſchaft Sächſiſche Werke beſchloß die
Er=
höhung des A.K. von 40 um 60 auf 100 Millionen Rm. Die Geſellſchaft
hat bekanntlich mit der National City Bank in New York eine 6½proz.
Anleihe im Betrage von 15 Millionen Dollar bei 25jähriger Laufzeit
ab=
geſchloſſen. Wie wir hören, wird die Anleihe heute in New York
auf=
gelegt.
In der Generalverſammlung der Oeſterreichiſchen Kreditanſtalt
wur=
den die vorgelegten Anträge und die Einlöſung der Dividendenſcheine
mit 80 Groſchen ab 14. Juli genehmigt.
In der erſten Hälfte des Monats Juni weiſt der polniſche
Kohlen=
export eine weitere Zunahme auf.
Zwiſchen der Sowjetregierung und Harriman ſchweben zurzeit
Ver=
handlungen über Zinkkonzeſſionen in der Sowjetunion. Harriman
ſollte eine neue große Konzeſſion in Sibirien und im Ural bekommen.
Die Verhandlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen.
Am 1. Auguſt tritt die Befreiung der Exportkohle von der
Kohlen=
ſteuer und die Herabſetzung der Steuer für den zur Erzeugung von
Roheiſen beſtimmten Koks in der Tſchechoflowakei in Kraft.
Nummer 181
Freitag, den 2. Juli 1926
Seite 13
Hramfdrter Kursbericht von 1.0ull Louu.
biete eine
rankreich
Produk=
duſtrie
vor=
vorgeſehen:
d von
Halb=
rundlage der
die in dieſem
n die
jähr=
dürfen nicht
hen für die
wurden und
Seiten der
Froduktions=
verbes.
Ausfuhr zum
eund ſein und
kaniſche Ge=
Staaten, an
daß ſich die
fel der
eng=
der Ausfuhr
ſondern im
en Verlaufe
ſich folgende
Prozent, für
n 13 Proz.,
Polen, mit
beſtand aus
Verglichen
ſtanden
idert ſtal
mden. Di
()57—6
Merzſchafe
2, unter
300 Pfund
den Preiſen
ſark teurer.
elspreiſe
Hinter=
Europäiſche Staatspapiere
a) Deutſche
6% Reichsanleihe .. .. ...."
5½%
Dollar=Gld=Anleihe 1. 1935
große Stücke
Dollar=Gld=Anl. per 1932
große Stücke
Dollar=Schatzanweiſungen
Dtſch. Schtzanw. KIu. IIv. 23
Klu. IIv. 24
4½% IV. u. V. Schatzanw.
4½%HI.—IX.
4½ D. Schutzgb. v. 08-11 u. 13
v. 14
Sparprämienanleihe ....."
Zwangsanleihe .. . . . . . . ."
4½ Preuß. Konſols ...."
8½%
3
.-
4 % Bad. Anl. alte ......
3½%
v. 1896 ...
4% Bahern=Anleihe .....
3½%
39
8 16% Heſſen R. XXXyI
untilg. b. 28 ........."
4% Heſſen unk. 1924.. . . .
„ alte ..
4
3½%
...
4
4% Württemberger alte
b)Ausländiſche
5% BosnienL.=E.=B.v. 1914
5% „L.=Inveſt.=Anl. 1914
4½% v: 1898 ......"
4½% „v. 1902 ........"
...
45
6% Bulgar. Taba 1902
4½% Oſt. Staatsrente 1919
ab 1918
4½% Oſt. Schatzanweiſ.ſtfr.
v. 1914
4¾ Oſt. Goldrente ...."
4½s% „ Silberrente . . .
4% einh. Rente (konv.
3% Portugieſ. (Spez.)6.III
5% Rum. am Rente v. 03
4½% Goldr v. 13 ...
„ am. , konp.. . .
46
am. v 05
4%
47 Tür. (Abmin.) v. 1903
(Bagdad) Ser. I
4% (Bagdad) Ser. II.
v 1911 Bollan!
4¾
4%
4½% Ung. Staatsr. v. 191‟
Staatsr. v. 14
4½%
Goldrente
LSio
Staatsr. v. 10
49
Kronenrente
4%0
Eiſern Tor)Gl.
8%
Außereuropäiſche.
59 Mexik amor, innere
konſ äuß. v. 99
56
Gold v. 04 ſtfr.
4¾
konſ inner.
39
4½
Frrigation8anl
6% Tamaulipas Serie I.
Nach Sachwert verzinsliche
Schuldverſchreibungen
Mit Zinsberechnung
6% Dollar Goldanl. v. 1932
große Stücke
6% Doltar Goldanl v. 1935
große Stücke
8% Frkitr. Hyp.=Bi.
Gold=
pfandbrie R 1.
8% Frkrft. Hyp.=Bk.
Gold=
pfandbrief Em 3
5% Frkitr Hyp.=B1.
Gold=
pfandbrie/ Em 2
5½ Neckar A.=G. Stuttgart
Goldanleihe von 1923
8% Pfälzer Hyp.=Bk.=
Gold=
pfandbrief von 24
8% Rhein Hyp. Bf. Gold
pfandbrief von 24
5% Rhein=Ma’n=Donau=
Gold=Anleihe von 23
Ohne Zinsberechnung
8%Baden=Baden=Holzwert
Anleihe von 23
6 %Badenw. Kohlnwranl. 23
5% Frkftr. Pfandbrief=Bk..
Goldoh Em.
1. 6.
0.382‟
0.35
5.4
0.34
0.37
20
0.32
0.32
Re
34.25
3.30
3.01
2.25
1.25
7.:0
3.85
7.5
2.2
3.50
14.75
127,
12.50
15
17.525
17.75
16.5
1.30
26.75
52
36.75
42
Rak
94.5
97.5
39
78.5
97.5
97.25
12.35
2.04
1. 7.
0.45
0.57
0.37
5.11
0.41
0.45
0.39
0.43
0.4
0.36
43. 25
3.3
4.2
325
1.35
3.25
10.75
15.25
13
18.3
17.85
17.5
20
29.25
5% Großkraftwerk Manuheim
Kohlenwertanl. v. 23
6% Heidelberger Holzwertanl.
von 23
6 %H. Braunk.=Rog.=Anl. b. 23
3% H. Roggenanleihe v 1923
6% Mannh. Stadt=
Kohlen=
wertanl v. 1923
% Offenbach (M.)
Holzwert=
anl. v. 1923
5% Pfälzer Hyp. Bank Gold=
Pfdbr v. 24..
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe
59 Preuß. Roggenwert=Anl.
5% Rhein. Hypoth. Bk. Gold=
Pfdbr. v. 24.
5 % Sächſ Braunk.=Anl.v. 23,
Ser. 1u. II
5% Sächſiſche
Roggenwertan=
leihe von 23
26 Südd. Feſtwertbk. Goldobl
Bay. Handelsbant München. / 16.3 16.8
Bay. Hyp. u. Wechſelbant. ./ 12.4 14.825 15.2 42 5.I
5 Frankfu rter Hypothef.=Bk...
11.27 Frankfurter Pfandbrief=Bk... 12.95 13.375 288 Neue Oſt Südd, Lomb. 13.3 Hamb. Hypothek.=Ban . . 9.35 10.30 40 Oſt Staatsb. v. 1883 Meininger Hyp.=Bank ... 8.925 9.625 3% Oſt Staatsb 1.b.8.Em. 18 Pfälziſche Hyp.=Ban . ..." 12.1 3% Oſt. Staatsb. 9 Em Preuß Pfandbrief=Bk. .. ..
Rhein Hypothk.=Bank ...... 9.5 3% Oſt Staatsb v. 1885 ...! 2.25 NJ 1C.225 10.52 13% Oſt Staatsb. Erg Netz 5.55 5.65 Südd. Bodenkredit=Anſtalt 10.70 108 4½% Rudolfb. / Silber ſtfr. Württemberg. Hypoth.=Bank 11.25 11.5 4% Rudolfbr Salzkammerg.) 4½% Anatolier Serie I.
4½% Anatolier Serie II 2.5 2.70 Staatl. vder provinzial
garantiert 4½% Anatolier Serie III...
39 Salonique Monaſtir. . . Heſſiſche Landes=Hyp.=Bank 7.7 7.5 59 Tehuantepec .........." Landeskreditanſtalt Caſſel. 4½% Tehuantepee .... ..." Naſſauiſche Landesbank 6.37 6.6*
1. 6.
2.9
2.25
13.25
13.25
66
17.3
17.25
17.25
4.35
18.5
1r.6
122/g
29.75
1. 7.
4.5
3.25
18
3.9
181,
16.3
26.5
97.5
96.5
98
100
98.5
97.5
97.75
78
16.5
12.35
2.10
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſt. S
Badiſche Bank
Bank fü. Brauinduſtrie. .0
Barmer Banlerein
Bay. Hyp.= u. Wechſelb.
Berl Handelsgeſellſchaft O
Kommerz= u Privatban: O
Darmſtädter u. Nationa lbk.0
Deutſche Ban!
O
Deutſche Efi. u. Wechſelbk. 0
Deutſche Hyp.=Bk. Mein.
Deutſche Vereinsban ..
Disconto=Geſellſchaft . . . . .O
Dresdener Bank .. . . . . . . .O
Frankfurter Bank .. . . . . . .O
Frlf. Hyv.=Bank .... ..
Frankf Pfandbrief=Bk.
Gotha Grund fredit=Ban!
Metallban!
*
Mitteldeutſch. Creditbank ..0
Oſterr Creditanſtalt".
Pfälz. Hypoth.=Bank
Reichsbank=Ant
Rhein Creditbant .. . . .
Rhein Hypothekenbank . . . O
Südd. Disconto=Geſellſch. O
Wiener Bankverein
Bergwerks=Aktien.
Berzelius
Bochumer Bergbau. . . . . . 6
Buderus
... . . . . .O
Dt. Luremburger . . . . . . . . O
Eſchweiler Bergwerks=Akt..
Gelſenkirchen Bergw.
Harpener Berahau ... . . . . O
Fſe Bergbau Stamm. . . . . O
Ne Bergbau Genußſcheine O
Kaliwerke Aſchersleben . . . O
Kailiwerke Salzdetfurt
Kaliwerke Weſteregeln .. . .O
Klöcknerw ab. Lthr.=Hüttele
Mannesmanv Röhren .. . .O
Man2fe der
Oberbedarf
Oberſchle Eiſen(Caro).. .
Otavt Minen u. Eb.=Ant..
Phöntx Bergbau
Rhein Braunk u. Brikett
Rhein Stahlwerke".
kombacher Hütte
Stinnes Riebeck Montan ..O
Tellus Bgb.= u. Hütten=Akt.6
Ver Laurahütte
.C
Aktien induſtrieller.
Nnternehmungen.
Brauereien.
Eichbaum (Mannh.
Henninger Kemp=Stern. . O
Löwenbräu München .. . . .O
Mainzer Aktienbraueret . . .O
Schöfferhof (Binding) .. . .0
Schwarz=Storchen
..O
Werger
Arkumulat. Berlin.
Adler & Oppenheimer.
Ab erwerke (v. Kleyerl
6
A. E. G. Stamm
O
6% A.E. G Vorzug Lit. 4 O
5% A.E. G. Vorzug Lit. B o
Amme Gieſecke & Konegen O
Anglo=Continental=Guano
Aſchaffenburger Zellſtoft
Badenia (Weinheim).
Bad. Maſchf Durlach
Bad. Uhrenfabr. Furtwang.O
Bamag=Meguin Berlin . O
Baſt Nürnberg ............."
Jahr
1. 1
1. 1
1. 1
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 1
1 1.
1 1
1. 1
1. 1
1. 1.
1. 1.
1 1.
1. 1
1 1.
1. 1.
1. 10.
1. 10
1 7
1. 10./ 700
1. 1
1. 1./ 200
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 7.
1. 7
1. 1./ 50
1. 10
1. 10
1. 4.
1 7
1. 4.
1 7.
1. 4
1.
1
1. 10
1. 9.
1. 10.
1 1
1 10.
1 10
1. 10.
1.3
11
1 10
1 17.
1. 10.
1.
1.
1. 10.
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1. 6.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 181
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69)
Als ſie wieder allein waren, fragte Werner: „Bleibt’s dabei,
Kerpen?”
„Es bleibt dabei. Wiſſen Sie auch, daß unſer Gehermeiſter
Hempel und unſer beſter Hürdler von Schulenburg unſerm
Bei=
ſpiel folgen?“
„Das freut mich, Kerpen, das freut mich wirklich. Das tut
gut.”
Ich bin überzeugt, daß unſer Zuſammenſtehen nicht umſonſt
ſein wird.”
Am Abend ließ ſich ein Berichterſtatter melden, dem Werner
noch einmal die Tatſachen mitteilte. Am anderen Morgen lief
die Nachricht durch die Preſſe.
Die Vollſtreckung des Urteils verſchob der Reichspräſident
um neun Monate.
Werner atmete tief auf, als er das hörte.
Neun Monate ſind eine lange Zeit!
„Neun Monate! Wir wollen ſie nützen, Bruder!”
21.
„Im April 19 .. in New York!
„IIch muß bedauern, Miß,” ſagte der Diener des Lord
Pur=
linbroke. So wurde New Yorks reichſter Petroleummagnat
ge=
nannt. Der Lord war ein Sportsfreund von reinſtem Waſſer.
Miſter Purlinbroke ſind nicht zu ſprechen.”
Frau Maya lächelte verbindlich und gab dem Diener eine
Zehnpfundnote.
Das machte ſofort diefen Eindruck auf den glatten Herrn.
„Ich muß Miſter Purlinbxoke binnen einer Stunde ſprechen,
mein Beſter,” ſagte Frau Maya ſcharf und beſtimmt.
„Das iſt unmöglich, Miſter Purlinbroke iſt ſtark beſchäftigt.”
„Stark beſchäftigt? Mit ſeiner Angelei in dem künſtlichen
Baſſin. Trauriger Sport. Sagen Sie ihm das!"
Miß,” ſtamnelte der Diener beſtürzt.
Frau Maya war innerlich beluſtigt. Aha, dachte ſie, da hat
mich der Chefferſon recht berichtet, das iſt der richtige Ton
für hier.
Freitag, den 2. Juli 1926
„Melden Sie ſofort Ihrem Herrn, Miß Maha von
Shrting=
hall wünſche augenblicklich den ehrenwerten Lord Purlinbroke zu
ſprechen. Es handele ſich um das Leben des bedeutendſten
Läu=
fers der Welt, der den Sulliven biſtanziert.”
„Ich werde Sie melden,” ſagte der Diener feſt.
Als er aber ins Prachtzimmer ſchritt, in dem der Magnat —
ein unendlich langer, dürrer Herr von unbeſtimmbarem Alter in
eimem türbiſchen Schlafrock — ſaß und tatſächlich im
Zimmer=
baſſin angelte, da wurde er ängſtlich.
„Miſter Purlinbroke!”
Vor Staunen ſank dem die Angel herunter.
„Sie ſind entlaſſen, John. Ich habe Ihnen ein für allemal
verboten, mich beim Angeln zu ſtören. Heute verſchwindeſt du,
mein Burſche.”
Er war ehrlich wütend. Seine hohe Fiſtelſtimme überſchlug
ſich.
„Es handelt ſich um das Leben des größten Läufers der
Welt, der Sulliven diſtanziert.”
„Was ſagſt du da!” Mit einem Ruck war er aufgeſtanden
und ſtand nun in ſeiner ganzen Größe vor dem Diener.
Der Diener wiederholte es.
„Wer ſagt das? Wer ſagt das?"
Seite 15
„Miß Maya von Syrtinghall, die Sie ſprechen will.”
Einen Moment ſtand der Millionär ganz ſtill, tippte ſich an
die Stirn und ſagte dann mit einer Stimme, als begreife er ſich
ſelber nicht:
„Ich will ſie ſprechen.”
Nach wenigen Augenblicken ſtand Maya vor dem
Truſt=
magnaten.
Jetzt heißt’s Kopf hoch.
Die Schönheit der Frau verfehlte auch auf den alten Herrn
ihre Wirkung nicht.
„Bitte, bedienen Sie ſich, Miß. Nehmen Sie Platz.”
„Ich will mich nicht eher in Ihrem Hauſe ſetzen, bis Sie
verſprochen haben, mir zu helfen.”
Verwundert blickte der Millionär in die ſchönen,
charakter=
vollen Züge der jungen Frau, dann ſtieß er einen Laut aus,
der ein überraſchtes Lachen ſein ſollte.
„Ich helfe Ihnen, Miß. Bitte nehmen Sie Platz.
Sie kam der Aufforderung wach.
Dann erzählte ſie, die die engliſche Sprache wie ihre
Mutter=
ſprache beherrſchte, von den Brüdern Michael. Die Liebe zu
Werner durchdrang ihre Rede, und in den Worten klang der
Herzſchlag eines reichen Frauenherzens mit.
Der alte Sportsfreund hörte ſtumm zu. Immer größere
Verwunderung kam in ſeinen ſtupiden Augen auf.
„Iſt es möglich, Miß! O, Sie haben ein intereſſandes Land.
Germany! Er ſoll laufen. O, das iſt gut, wundervoll, das war
noch nicht da."
Er ging aufgeregt im Zimmer auf und ab.
„Er iſt tatſächlich zum Tode verurteilt?”
„Ja. Es iſt baum Hoffnung, daß wan ihn begnadigt.”
„Einen ſo großen Sportsmann! Haben Sie Bilder von den
Brüdern Michael?”
Sie griff in ihre Handtaſche und reichte, ihm eine
Gruppen=
aufnahme.
Lange betrachtete er das Bild. Als er es zwrückgab, ſagte
er: „Wenn die Boys ſo gut laufen wie ſie gut ausſehen!“
„Sie diſtanzieren Sulliven!“
„Sie werden laufen. Das macht Purlinbrobe.‟ Nicht
wiederzuerkennen war er, alles Stupide ſeines Weſens war wie
abgefallen.
„Wann ſind Sie gekomen?”
„Vor zwei Stunden mit dem Junker=Albatros.”
(Fortſetzung folgt.)
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[ ← ][ ]Seite 16
Freitag, den 2. Zuſi 1926
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