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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
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Nummer 177 
Montag, den 28. Juni 1926. 
189. Jahrgang
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Finanz=Alnzeigen 40 Reichspfg, Rellamezelle (92 mm 
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Sireit uſw. erliſcht 
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der 
            Anzeſgen=
aufträge und Teſtung von Schadenerfatz. Bei 
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fällt jeder 
Nabat weg. Bankionto: Deuiſche Bank und Darme 
ſädter 8 Nationabanſ.
 Caillaux Pläne. 
Warum Robineau geopfert wurde. 
HI 
Ue Jarfe. in Sault. 
Das „Journal” teilt zu den Beſprechungen des geſtrigen 
            Mit=
niſterrats mit, Finanzminiſter Caillaux habe nach einem Hinweis 
auf die Nowendigkeit von Einſchräntungen erklärt, das 
            Parla=
ment müſſe ihm, um lange Debatten vor den beiden Häuſern zu 
vermeiden, gewiſſe Vollmachten auf finanziellem Gebiete erteilen, 
damit er dringliche Maßnahmen unter nachträglicher Billigung 
durch das Parlament ergreifen könne. Die Regierungserklärung 
werde eine auf dieſe Frage bezügliche Stelle enthalten. 
            Innen=
miniſter Durand habe in dieſe Regierungserklärung 
            Ausführun=
gen über die Rückkehr zum Arrondiſſements=Wahlſyſtem und die 
Verwaltungsreformen aufnehmen laſſen. Miniſterpräſident 
            Bri=
and werde darauf hinweiſen, daß die Regierung ihre 
            Entſpan=
nungs= und Friedenspolitik gegenüber den anderen Nationen 
fortſetzen werde. 
Im Echo de Paris” beanwortet Marcel Hutin die Frage, 
warum Robineau geopfert worden ſei, dahin, daß ſeine Politik 
vor allem auf die Erhaltung des Goldbeſtandes der Bank von 
Frankreich gerichtet geweſen ſei, den er als Banknotendeckung 
            be=
trachtet und für eine ſpätere Währungsdeckung aufgeſpart wiſſen 
wollte. Caillaux faſſe dagegen die Rolle der Bank von Frankreich 
ganz anders auf. Er wolle ihr den Charakter einer Staatsbank 
verleihen und ſie nach dem Vorbilde der Bank von England an 
die Spitze der franzöſiſchen Finanzwelt ſtellen. Ferner halte er 
es für notwendig, daß die Bank bei den künftigen 
            Stabiliſie=
rungsmaßnahmen mit ihrem Goldbeſtande operiere. Hutin 
            er=
klärt noch, wenn die ihm über die Arbeiten des 
            Finanzſachver=
ſtändigen=Ausſchuſſes zugegangenen Nachrichten zuträfen, müſſe 
er feſtſtellen, daß die Ereigniſſe dieſer Arbeiten der Originalität 
entbehrten. — Zu der Frage des Waſhingtoner Abkommens teilt 
er mit, daß weder die Radikalen, noch die Sozialiſten, nioch eine 
der großen Oppoſitionsparteien das Abkommen zu ratifizieren 
gedächten. Cailaux beabſichtige zwar, eine neue 
            Unterhandlungs=
delegation nach Waſhington zu entſenden und in dieſem Zuſam= 20 Shre Auslandspreſte in Berlin. 
menhange ſei bereits der Name Bokanowſki genannt worden. 
Der neue Mann der Bank von Frankreich. 
zum Generalgourverneur der Bank von Frankreich ernannte Mo= an dem zahlreiche Mitglieder der Reichsregierung, darunter Dr. 
reau im Präſidium der Bank von Algerien durch den bisherigen 
Untergouverneur der Bank von Frankreich Picard, erſetzt worden. 
Der bisherige zweite Untergouverneur, Leclere, rückt an Picards Preſſe teilnahmen. Der Präſident des Vereins, Georges Blum, 
werden im heutigen Amtsblatt veröffentlicht. 
Erklärungen Herriots über ſeine Rolle in der 
letzten Kabinettskriſe. 
In Villefranche ſur Saone gab Herriot auf dem Radikalen, der heiße Wunſch, eine Wiederkehr deſſen zu verhindern, was 
Sozialiſtenkongreß Aufklärungen über die Rolle, die er in der die Menſchheit in den grauenvollen Jahren des Weltkrieges 
            er=
letzten Kabinettskriſe geſpielt habe und über die aus dieſer Kriſe dulden mußte. Aus dieſer Sehnſucht des Friedens müſſe ein 
geſetzten finanziellen Auffaſſungen zu vereinen, ſei ihm als Un= müſſe ſich ein anderes herausbilden: Tat und Opfer für den 
möglich erſchienen, denn das hieße die in der öffentlichen Mei= Frieden! Dieſen Willen in den Herzen der Völker zu fördern 
nung beſtehende Verwirrung in das Kabinett hineintragen. Das und zu feſtigen, das ſei eine erzieheriſche Aufgabe gewaltigen 
neue Kabinett habe eine ſchwere Aufgabe zu bewältigen, doch Ausmaßes, die ohne die aufrichtige und entſagungsfreudige 
            Mit=
werde es bei der Demokratie auf die Unterſtützung aller Republi= arbeit der „Großmacht Preſſe” unlösbar bleiben würde. 
kaner zählen können. Herriot verteidigte weiter das 
            Kontroll=
recht des Parlamentarismus, das in den früheren 
Kriſen den Regierungen ſtets eine ſichere Unterſtützung bedeutet 
habe. Das Parlament müſſe, wie im Kriege, ſo auch jetzt mit= innen wie nach außen unmöglich ſei, wenn ſie ſich nicht ſtützen 
arbeiten an der Hauptaufgabe des Friedens, d. h. an der Wieder= könne auf die öffentliche Meinung der Welt oder die des eigenen 
herſtellung der Finanzen. Wie die Nation zu allen Opfern bereit 
ſei, wenn ſie der gerechten Verteilung dieſer Opfer gewiß ſei, ſo 
werde auch die Radikale Partei alle Kräfte zur finanziellen 
            Ge=
ſundung Frankreichs einſetzen, fordere gber eine erträgliche und welches ſo unendlich viel in ſich geiſtig verarbeiten mußte, den 
gerechte Verteilung der Laſten. 
Die deutſchen Sachlieferungen. 
Die Uſine” glaubt zu wiſſen, daß die franzöſiſche Regierung 
eine Aenderung des Verfahrens bei der Lieferuug von deutſchem dem Namen Locarno verbunden ſind, ſich ſchließlich durchſetzen, 
Neparationskols in Ausſicht genommen habe. Für Koks und allen Widerſtänden zum Trotz. Er habe auch die Ueberzeugung, 
Feinkoks ſoll die Freiheit vollſtändig wiederhergeſtellt werden, daß die Männer, die damals an der Spitze ihrer Völker die 
            Po=
jedoch unter der Bebingung, daß ſich Deutſchland zur Lieferung litik von Locarno gut hießen, es auch heute noch tun, und daß 
eines beſtimmten Teiles auf das Sachlieferungslonto verpflichtet. 
Die franzöſiſchen Metallinduſtriellen, die von dem 
            Sachlieferungs=
komitee um ihre Meinung über dieſen Plan befragt wurden, politik und alle kommenden Verträge. Die Idee, die ſich heute 
halten. Die Uſine” ſtellt feſt, daß dieſe Regierungsvorſchläge Welkrieg teilgenommen haben. „Ich ſehe nicht mehr 
für die franzöſiſche Metallinduſtrie, ſelbſt wenn Deutſchland den 
Koks zum Preiſe von 17 Goldmark ſtatt bisher 20 Goldmnark lie= Sieger und Beſiegte”, ſo erklärte Dr. Streſemann, „
            ſon=
fere, beine Erleichterung bedeuten. Wegen des Frankenſturzes dern nur nochringende Völker, die ſich bemühen, aus 
werde der neue Preis von 224 bis 228 um rund 40 Franken über dem Chaos, das ſich vor ihnen allen aufgetan hat, wieder in die 
Erſparniſſe, denn bei dem jetzigen Preis von 183 Franken ſetze 
ſie etwa 75 Franken pro Tonne zu. Ferner drückt das Blatt die 
Befürchtung aus, daß die Regierung bei dieſer Gelegenheit Zu= können aus der Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft 
geſtändniſſe hinſichtlich der Lieferung deutſcher Fertigjabrikate lernen. Die Zukunft kann nur gegründet werden auf dem alten, 
machen könnte. Im vergangenen Mai ſeien neben den Kohlen= kultunell hochſtehenden Europa, das der Welt unendlich viel ge= 
und Farbſtofflieferungen 169 Aufträge abgeſchloſſen worden. 
Außerdem ſoll die Ausrüſtung eines großen Dampfers 
            einſchließ=
lich der Keſſel und Motoren in Deutſchland auf Sachlieferungs= der Zuſammenarbeit der Völker.” 
konto beſtellt werden. Die „Uſine” teilt mit, daß die Vertreter 
des deutſchen Kohlenſyndikats Anfang Juli in Paris eintreffen Deutſchen Preſſe Chefredakteur Georg Bernhard, der dem 
            Ver=
werden. Fraglich ſei, ob ſie mit der Negierung oder direkt mit ein die beſten Wünſche der deutſchen Preſſe in herzlichen Worten 
der Metallinduſtrie verhandeln würden.
 Vom Tage. 
Zur Linderung der Not der durch das Hochwaſſer 
Geſchädigten hat der Reichspräſident den Betrag von 
200 000 Mark aus ſeinem Dispoſitionsfonds zur Verfügung Mittelmeeres mit keinen Komplikationen behaftet. Es war 
            ein=
geſtellt. 
chener Eiſenbahnunglück ein Antrag angenommen, nach dem das Reich 
veranlaßt werden ſoll, ſofort Verhandlungen, mit der Reichsbahn zu herrſchten Weſteingang bis zu dem für jede praktiſche Bedeutung 
pflegen, damit die Dienſt= und Arbeitszeit im Reichsbahnbetrieb ſo von Britannien beherrſchten Suezkanal und dem Roten Meer. 
beitszeit beſeitigt werde. 
Im Volkswirtſchaftlichen Ausſchuß des Reichstages wurden Vor= ſiſche Handelsſchiffahrt unterhielt einen Tranſitverkehr zwiſchen 
der produktiven Erwerbsloſenfürſorge behandelt. 
läufiges Handelsabkommen ſind zum Abſchluß gelangt und meerflotte, 
unterzeichnet worden. 
Das ſpaniſche Königspaar iſt in Paris eingetroffen. 
König Alphons beſuchte den Präſidenten der Republik. 
einersſeits und Sozialiſten und Kommuniſten andererſeits zu einer 
Schlägerei, in deren Verlauf drei Faſchiſten verletzt wurden. 
Der Sekretär des, engliſchen 
            Bergarbeiterver=
bandes Cook ſagte, in einer Rede, man ſei im Begriff, 
dern. Es dürfe auch keine Kohle gefördert werden. 
Dem diplomatiſchen Korreſpondenten des „Daily Telegraph” zufolge über die Waſſer, wo es wirtſchaftliche und politiſche Chancen 
wird am Montag in London ein neuer engliſch=griechiſcher 
Handelsvertrag uuterzeichnet. 
dem Prozeß gegen die Teilnehmer an der 
            Verſchwö=
rung gegen Muſtafa Kemal Paſcha für neun Angeklagte, ſchaltung Abd el Krims unmöglich ſo bleiben können, wie ſie 
darunter drei Abgeordnete, die Todesſtrafe. 
General Tſchang Tſo=lin iſt in Peking eingetroffen, wo 
haben wird.
 Streſemann über Locarno und das Völkerringen. 
Berlin, 27. Juni. 
Im Hotel Adlon beging geſtern der Verein der ausländiſchen 
Wie wir bereits geſtern mitteilten, iſt der anſtelle Robineaus Preſſe zu Berlin ſein 20jähriges Beſtehen durch ein Feſteſſen, 
Streſemann, ſowie der preußiſchen Regierung, des diplomatiſchen 
Korps, führende Abgeordnete der politiſchen Parteien, namhafte 
Perſönlichkeiten aus der Kunſt= und Theaterwelt, ſowie der 
Stelle auf, während das Mitglied, des Sachverſtändigenaus= begrüßte die Gäſte mit herzlichen Worten. Er beglüchwünſchte 
ſchuſſes, Profeſſor Riſt, als zweiter Untergouverneur in die Lei= im Verlaufe ſeiner Anſprache Reichsminiſter Dr. Streſemann Aber man glaubt hier nicht, daß es zu einer internationalen 
tung der Bank von Frankreich eintritt. — Dieſe Ernennungen zu dem glücklichen Abſchluß der Verträge von Loearno und ſprach 
den Wunſch aus, daß die ferneren Bemühungen des Miniſters 
zugunſten der Befriedung Europas auch weiterhin von Erfolg 
gekrönt ſein möchten. 
Darauf ergriff der Doyen des diplomatiſchen Korps, Mſgr. 
Pacelli, das Wort zu einer Rede, in der er u. a. ausführte, 
daß aus dem furchtbaren Erlebnis des Weltkrieges eine ſtarke, 
alle Völker erfaſſende Friedensſehnſucht hervorgewachſen ſei. 
zu ziehenden Lehren. In einem Kabinett Männer mit entgegen= Wille zum Frieden werden, und aus dieſem Willen zum Frieden 
mann. Er ſagte u. a., daß in der Gegenwart eine Politik nach 
Landes. Jeder, der die Nachwirkungen des großen Krieges in 
Deutſchland kennen gelernt habe, werde verſtehen, daß ein Volk, 
Weg internationaler Annäherung unter viel größeren 
            Schwierig=
keiten zu gehen vemochte, als andere Nationen. Der Weg der 
deutſchen Außenpolitik ſei unendlich ſchwer und dornenvoll, und 
BP. Paris, 26. Juni, werde es weiter bleiben. Er jedoch werde nicht die Hoffmung ſchen wirklich der Fall2. Nein! Frankreichs Flotte iſt gegenüber 
darauf verlieren, daß die großen bewegenden Gedanken, die mit 
das Werk von Locarno die Baſis ſein muß für weitere 
            Außen=
hätten ſich bisher noch nicht dazu geäußert, würden aber anfangs der Menſchheit empſehle, ſei, daß das Geſamtreſumee des 
            Welt=
nächſter Woche eine Sitzung zur Prüfung dieſer neuen Lage ab= krieges ein Elend und ein Unglück für alle geweſen iſt, die am des greiſen Feldmarſchalls Moltke erinnert, er kenne mehrere 
dem bisherigen liegen. Dagegen mache die Regierung bedeutende Vernunft zurückzukommen. Wenn die Vergangenheit als Tat= Seite treten, und damit wäre das Schickſal des franzöſiſchen 
geben hat, auf dem Gedanken des Friedens, der Solidarität und 7 
zum Ausdruck brachte.
 An den Geſiaden des Mittelmeeres. 
Früher war die politiſche wie wirtſchaftliche Bedeutung des 
fach beinahe ein britiſches Binnen=Meer. Man konnte eine lange, 
Im bayeriſchen Landtag wurde im Zuſammenhang mit dem Mün= dicke, rote Linie hindurchziehen von dem durch Gibraltar 
            be=
geregelt werde, daß ſie Sicherheit des Eiſenbahnvarkehrs Gibraltar und Aden bildeten die Grenzpfeiler. Von anderen 
gewährleiſtet und Ueberſchreitung der Dienſt= und Ar= Mächten kam niemand mehr ernſthaft in betracht. Die 
            franzö=
ſiſche Flotte war eine „quantité negligeable‟. Nur die 
            franzö=
ſchläge und Maßnahmen zur beſſeren Organiſation Marſeille und der nordafrikaniſchen Küſte. Die Gewäſſer um 
Italien und Griechenland wie das ganze Oſtbecken ſtanden unter 
Die deutſch=finniſchen Verhandlungen über ein vor= der väterlichen Aufſicht und Fürſorge der britiſchen Mittel= 
Heutzutage ſieht die Sachlage weſentlich bunter und 
            ver=
wickelter aus. Im Weſten wie im Oſten einſchließlich des zu 
Wie Havas aus Reims meldet, kam es dort zwiſchen Faſchiſten einem integrierenden Teile des Mittelmeeers gewordenen Roten 
Meeres ſind die Jutereſſen verſchiedener europaiſcher Mächte faſt 
zu reichlich aktuell geworden, ſo daß ſich ein kurzer Ueberblick lohnt, 
um manches zu verſtehen. Die Rif=Kampagne hat für Spanien 
die große Bedeutung gehabt, daß es aus ſeinem Schlaf etwas 
            un=
die Beförderung, von Kohle, im Lande zu verhin= ſanft aufgerüttelt wurde und ſich auf ſich ſelber und ſeine einſtige 
Großmachtſtellung beſann. Auch dort richten ſich die Augen jetzt 
geben könnte. Spanien brauchte nur einen Muſſolini zu beſitzen, 
und man könnte dort gegenüber den Säulen des Herkules recht 
Der Generalſtaatsanwalt des Unabhängigkeitsgerichts beantragte in merkwürdige Dinge erleben. Aber auch ohne gewaltſame 
            Anſchü=
rungen nationalen Empfindens wird die Lage jetzt nach der 
            Aus=
war. Man denkt an keine Conquiſtadoren=Züge. Was aber 
            küh=
er mit Wu Pei=fu eine Beſprechung über die künftige Politik ler, entſchloſſener Kaufmannsſinn will, iſt ganz einfach der 
            Aus=
bau einer kommerziellen Baſis an der jenſeitigen Küſte. Man 
braucht einen großen, durch keine internationalen Ausklügelungen 
in ſeiner Abhängigkeit beſchränkten Hafen, und für den Ausbau 
eines ſolchen haben Spaniens Sachverſtändige die Bucht von 
Alhucemas ins Auge gefaßt. 
Dieſe Pläne konnten natürlich weder in Paris noch in Rom 
unbekannt bleiben, und es wäre wahrhaftig nicht nötig geweſen, 
daß Briand, wie man wiſſen will, Sir Auſten bei deſſen Beſuch 
in Paris noch beſonders aufmerkſam machte, denn es kann keine 
irgendwelche Bewegung irgendeiner Macht zum Erwerb oder 
zum Ausbau überſeeiſchen Beſitzes geben, die nicht ſofort ſchon 
in ihrer Planung oder durch vertrauliche Beſprechungen von dem 
wunderbaren britiſchen geheimen Nachrichtendienſt in der 
            klein=
ſten Einzelheit genau erfaßt würde. Natürlich haben beide 
Staatsmänner die Sache privatim durchgeſprochen und es wird 
wohl auch von der Idee Italiens die Rede geweſen ſein, eine 
Reviſion des internationalen Tangerabkommens vorzunehmen. 
Konferenz zwiſchen Britannien, Frankreich, Spanien und Italien 
kommen wird, wenn ſchon man ſich zu Aenderungen der 
            Vertre=
tungen in Tanger ſelber durch Vereinbarungen auf 
            diplomati=
ſchem Wege entſchließen könnte. Das hat jedoch mit 
            Gebiets=
veränderungen nichts zu tun. Man ſtellt ſich hier in dieſer 
Beziehung auf den Standpunkt, daß Britannien außer 
an dem Gegenüber von Gibraltar kein Intereſſe hat, daß es 
lediglich Sache der franzöſiſchen und ſpaniſchen Regierungen iſt, 
ſich über die Abgrenzung von Zonen und Sphären zu einigen. 
Das konnte ja mit Hilfe des ehrlichen Maklers Britannien 
            er=
reicht werden, wenn auch vielleicht nicht ſo ganz glatt. Aber wo 
bleibt Italien? Die italieniſche Regierung hat allerdings bei 
den letzten Vereinbarungen ſich formell bereit erklärt, daß ſie 
gegen eine freie Hand in Tripolis Frankreich eine freie Hand in 
Marokko laſſen wolle. Aber wenn auch Italien in Tripolis ein 
Juwel erhalten hat, an die Aufgabe jeden Intereſſes in Marokko 
denkt man ſicher in Nom mit ſchmerzlicher Neue. Hier iſt man 
Dann ſprach Reichsaußenminiſter, Dr. Streſe= in Betreff Italiens ſehr freundſchaftlich geſtimmt — in manchen 
politiſchen Kreiſen im Gegenſatz zu Sir Auſten freundlicher wie 
gegen Frankreich —, zumal, wenn keine britiſchen Intereſſeu dabei 
berührt werden, aber etwaigen Wünſchen Roms könnte man 
beim beſten Willen nur innerhalb der internationalen Enklave 
Tanger entſprechen. 
Die tatſächliche Beherrſchung des Weſteinganges des 
            Mittel=
meers durch die britiſche Flotte wird alſo durch die Entwicklung 
der Dinge in Marokko in keiner Weiſe berührt, auch nicht durch 
die geplante Entwicklung eines Hafens in der Bay von 
            Alhu=
cemas. Nun kämen weiter nach Oſten erſt die franzöſiſche, dann 
die italieniſche Flotte in Betracht. Iſt das bezüglich der 
            franzöſi=
der britiſchen, abgeſehen von ſeinen Unterſeebooten in 
            Verbin=
dung mit ſeinen Luftſtreitkräften, im Kanal und an ſeiner 
            Weſt=
küſte eine „quantité negligeable‟. Hier liegen die tiefen Gründe 
für Frankreich, die Spezial=Entente unter allen Umſtänden 
            auf=
recht zu erhalten. In einem Kriegsfall mit England würde die 
britiſche Flotte die franzöſiſchen Häfen am Mittelmeer, auch 
            ſüd=
lich desſelben, zuſiegeln. Kein Zuſchub durch ſchwarze Truppen 
aus Nordafrika für einen europäiſchen Kriegsſchauplatz. 
            Kata=
ſtrophe! Gewiß könnte es einen Angriff über den Kanal 
            ver=
ſuchen. Man wird in dieſer Beziehung aber an den Ausſpruch 
Wege, nach England hineinzukommen, aber keinen einzigen, 
            wie=
der herauszukommen. Alle Rüſtungen am Kanal können daran 
nichts ändern. Italien würde ſicher nach ſeinem muſterhaften 
Verhalten im Weltkriege, wenn auch nicht zu Anfang, doch 
            recht=
zeitig für ſeinen Lohn an der Beteiligung auf Großbritanniens 
ſache für ſich ſteht, können wir mindeſtens das eine tun: Wir Nordafrika, wenn nicht der afrikaniſchen Kolonien Frankreichs, 
beſiegelt. Eine ſehr große Chance für Italiens Zukunftspläne! 
Solange jedoch die Entente geſchloſſen bleibt, wird ſie immer 
letzten Endes das Fatum für Italien ſein, moraliſch oder durch 
entſchiedenere Mittel, und ſeine Flotte im Mittelmeer einen 
Faktor zweiten Ranges darſtellen. 
Für den dritten Fall: eine Trennung der Entente und eine 
Zum Schluß ſprach im Namen des Reichsverbandes der Gruppierung Italien—Frankreich, beſteht jedoch keine 
            Möglich=
keit. Zwiſchen der italieniſchen Bevölkerung und der franzöſiſchen 
iſt keine Liebe verſchüttet. Der Urſprung der feindſeligen 
            Geſin=
nung der Italiener gegen die Franzoſen iſt ſchon in der Kriegs=
Montag, den 28. Juni 1926
Nummer 177
 Jugoſawiſche Hege gegen stanen. 
Die Oppoſition gegen die Konvention. 
EP. Belgrad, 27. Juni. 
Die Agitation gegen die mit Italien abgeſchloſſene 
            Konven=
tion dauert unvermindert fort und beginnt ſogar zu einer Hetze 
gegen Italien ſelbſt zu werden. So ſagte der kroatiſche 
            Republi=
kaner Abg. Buc in der vorgeſtrigen Sitzung der Skupſchtina 
            wäh=
rend der Beratungen dieſer Konvention, das kroatiſche Volk, das 
ſeit Jahrhunderten einen erbitterten Kampf gegen Italien führe, 
werde das „Volk der Muſikanten und Komödianten” aus Fiume, 
Görz und Trieſt verdrängen. In der gleichen Sitzung der 
            Skupſch=
tina hielten die kroatiſchen Abgeordneten Dr. Trumbitſch, erſter 
Außenminiſter in Südſlawien nach Begründung des Staates, 
und Dr. Griſogno, ein ehemaliger Handelsminiſter, heftige Reden 
gegen die italieniſch=ſüdſlawiſche Konvention und ſagten, dieſe 
ereinbarungen ſeien geeignet, Südſlawien in italieniſche 
            Sklave=
rei zu bringen und eine Ueberflutung der Küſten durch Italiener 
herbeizuführen. 
Außenminiſter Dr. Nintſchitſch trat dieſen Ausführungen 
entgegen und betonte das freundſchaftliche Verhältnis zwiſchen 
den beiden Ländern. Bei der Abſtimmung wurde die Konvention 
mit 122 gegen 29 Stimmen angenommen. Von den 315 
            Abge=
ordneten hatten alſo nur 151 an der Abſtimmung teilgenommen. 
Nach der Abſtimmung nahm der Bizepräſident Dr. Subotitſch das 
Wort, um die italienfeindlichen Axgsiffe des Abgeordneten Buc 
zurückzuweiſen und erklärte, er werde von ſeinem Recht als 
            Vor=
ſitzender, die beleidigenden Worte des Abgeordneten Buc aus dem 
Protokoll ſtreichen zu laſſen, Gebrauch machen. 
Auch in Spalato fand gegen die Konvention geſtern abend 
eine große Kundgebung ſtatt, wobei auch gegen den 
            Außen=
miniſter Nintſchitſch als dem Urheber der italienfreundlichen 
Orientierung in Südſlawien heftige Reden gehalten wurden. Es 
gelang ſchließlich der Gendarmerie und der Polizei, die aufgeregte 
Menge zu zerſtreuen. 
Abeſſinien=Italien=England=Frankreich. 
EP. Paris, 27. Juni. 
Das „Journal des Debats” erklärt zu den engliſch=
            ita=
lieniſchen Verhandlungen über Abeſſinien, daß 
Frankreich dort Intereſſen erſten Grades beſitze, nämlich die 
Eiſenbahn und den Hafen von Dfrbuti. Aus dieſem Grunde dürfe 
der engliſch=franzöſiſch=italieniſche Vertrag vom Jahre 1906 nicht 
ohne die franzöſiſche Zuſtimmung abgeändert werden. Die von 
Italien befolgte Politik der Intereſſenzone in Abeſſinien 
            wider=
ſpreche dieſem Vertrage und dem Völkerbundspakt, deſſen Schutz 
Abeſſinien um ſo eher verlangen könne, als es ſeit 1923 dem 
            Völ=
kerbund als Mitglied angehöre. 
Unerhörte Zuſtände in Polniſch=Oberſchleſien. 
Eine Intervention Calonders. 
* Beuthen, 27. Juni. (Priv.Tel.) 
Obwohl den polniſchen Behörden die Perſonen bekannt ſind. 
die kürzlich den Ueberfall auf eines deutſche 
            Abgeordnetenver=
ſammlung in Königshütte verübt haben, iſt es geradezu 
            unglaub=
lich, daß die Polizei bisher nichts unternommen hat, um die 
Schuldigen zur Rechenſchaft zu ziehen. Die Zuſtände in Polniſch= 
Oberſchleſien ſind ſo unerhört, daß ſich ſogar der Vorſitzende der 
gemiſchten deutſch=polniſchen Kommiſſion für Oberſchleſien, 
            Ca=
londer, veranlaßt geſehen hat, bei der polniſchen Regierung zu 
intervenieren. Calonder wird ſich am Sonntag abend nach 
            War=
ſchau begeben. Der eigentliche Zweck ſeiner Reiſe iſt, zu 
            veran=
laſſen, daß die ſchweren Mängel abgeſtellt werden, die die 
            Durch=
führung des Genfer Abkommens unmöglich machen. Vor allem 
handelt es ſich hierbei um die vom ſogenannten Weſtmarkenverein 
betriebene antideutſche Hetze, um das Vorgehen der Behörden 
gegen die deutſche Minderheit in Polen und die damit 
            zuſammen=
hängenden Mißſtände. Die Bevölkerung Polniſch=Oberſchleſiens, 
die unſäglich unter der polniſchen Herrſchaft zu leiden hat, knüpft 
an die Reiſe Calonders die Hoffnung auf eine Beſſerung der 
            dor=
tigen Verhältniſſe. 
 Die engliſch=ruſſiſche Verſtimmung. 
Rußlands Antwort auf das britiſche Weißbuch. 
Moskau, 27. Juni. 
Aus Anlaß der kürzlich im engliſchen Unterhaus gehaltenen 
Reden britiſcher Miniſter und Debatten, ſowie der Herausgabe 
des Weißbuches durch die britiſche Regierung hat das 
            Außen=
kommiſfariat ein Communigus veröffentlicht, in dem es u. a. 
heißt, daß bezüglich des letzteren die Sowjetregierung ſich erſt 
nach Kenntnisnahme ſeines Inhalts äußern werde. Es wird 
jedoch nachdrücklichſt erklärt, daß die Handelsdelegation der 
Sowjetunion in England ſowie die anderen 
            Handelsorganifa=
tionen im Ausland und ausländiſchen diplomatiſchen 
            Vertre=
tungen der Sowjetunion ſich unbedingt jeder 
            Beziehung=
zu ausländiſchen kommuniſtiſchen Parteien, wie 
überhaupt der Einmiſchung in das innere politiſche Leben der 
Länder enthalten. Die Sowjetregierung hält es für unter 
ihrer Würde, auf die Angriffe einiger britiſcher Miniſter gegen 
die Sowjetunion und ihre Gewerkſchaften anläßlich der von 
ihnen geleiſteten Streikhilfe einzugehen. Die Selbſtändigkeit der 
Gewerkſchaften der Sowjetunion auf allen Gebieten des Schutzes 
der Arbeiterintereſſen und in ihren Beziehungen zu den 
            Bruder=
organiſationen anderer Länder und gegenſeitige Hilfeleiſtung 
werden durch die Staatsordnung der Sowjetunion ſelbſt 
            gewähr=
leiſtet. 
Die Sowjetregierung nimmt mit Genugtuung Kenntnis von 
der Erklärung Chamberlains, daß der Abbruch der 
            diplo=
matiſchen Beziehungen unerwünſcht ſei und für die 
Entwicklung friedlicher Beziehungen verhängnisvolle 
Folgen haben würde. Die Sowjetregierung erhebt jedoch 
entſchiedenſten Widerſpruch gegen die unbegründeten 
            Behaup=
tungen des britiſchen Miniſters des Aeußern, daß die 
            Sowjet=
union den mit England geſchloſſenen Vertrag nicht einhalte und 
erklärt, daß von ihrer Seite während der geſamten 
            Wirkungs=
dauer des Vertrags in SVirklichkeit nichts vertragswidriges 
geſchehen iſt. Die Sowjetregierung iſt der Anſicht, daß eine 
Beſſerung der Beziehungen zwiſchen Großbritannien 
und der Sowjetunion größte Errrungenſchaft im Intereſſe 
einer friedlichen Geſtaltung der internationalen Beziehungen 
darſtellen würde. Die Rede Churchills hat offenſichtlich auf die 
Sprengung der Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen beiden 
            Län=
dern und die Vorbereitung der Wiederaufnahme der 
            Wirtſchafts=
blockade gegen die Sowjetunion abgezielt. 
Die Sowjetregierung proteſtiert ausdrücklich gegen Churchills 
Behauptung, die Sowjetunion halte nicht immer ihre 
            kommer=
ziellen Verpflichtungen ein. Jedermann, der wit den 
            Handels=
organiſationen der Sowjetunion zu tun hatte, kann beſtätigen, 
daß keine ihrer Verpflichtungen jemals gebrochen worden iſt. 
Entgegen den Behauptungen einiger britiſcher Miniſter, die 
            Sow=
jetunion habe normale Beziehungen mit England dringender 
nötig, als umgekehrt, hegt die Sowjetregierung die Ueberzeugung, 
daß beide Länder normale Beziehungen zu einander benötigen. 
Die britiſchen Regierungsmitglieder, die glauben, durch ſolche 
Redensarten, die Sowjetregierung zu irgendwelchen 
            Zugeſtänd=
niſſen bewegen zu können, befinden ſich im allergrößten 
            Irr=
tum. Die Sowjetregierung, die in jeder Weiſe eine 
            Aufrecht=
erhaltung der Beziehungen von England anſtrebt, iſt ſich der 
            welt=
politiſchen Bedeutung der Sowjetunion genügend bewußt, um 
ſich nicht von Eindrücken leiten zu laſſen, die das grobe 
            Vor=
gehen von Mitgliedern irgend einer fremden Regierung 
            hervor=
ruft. Die Sowjetregierung nimmt mit Genugtuung von der 
amtlichen Erklärung Chamberlains über die Unerwünſchtheit des 
Abbruchs der Beziehungen zwiſchen beiden Ländern Kenntnis, 
hält aber ſeine Anſicht von der Unmöglichkeit der politiſchen und 
wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Großbritannien und der 
Sowjetunion für unrichtig. 
Coolidge gegen die Anerkennung der Sowjets. 
EP. Wafhington, 27. Juni. 
Aus dem Weißen Haufe verlautet, daß Präſident Coolioge 
nicht geneigt ſei, dem neuerdings zutage getretenen Wunſche 
            Ruß=
lands um die Anerkennung der Sowjets näherzutreten. Dieſe 
ablehnende Haltung wird damit begründet, daß ſich für die 
            Ver=
einigten Staaten aus der Nichtanerkennung der ruſſiſchen 
            Regie=
rung bisher keinerlei Nachteile in den Handelsbeziehungen mit 
Rußland ergeben hätten. Obwohl England die Anerkennung der 
Sowjets durch wwirtſchaftliche Notwendigkeiten zu rechtfertigen 
geſucht habe, habe ſich der amerikaniſche Anteil an der ruſſiſchen 
Ausfuhr während des mit dem 30. September 1925 zu Ende 
            ge=
gangenen Jahres auf 26,8 Prozent, der engliſche nur auf 15,6 
Prozent und der deutſche auf 14,5 Prozent belaufen. Dagegem 
habe Amerika die Gefahr der ruſſiſchen Propaganda durch 
            diplo=
matiſche Agenten vermieden.
 Seite 2 
zeit zu ſuchen, als italieniſche Truppen neben den franzöſiſchen 
ſtanden. Und in den Muſſolini=Kreiſen iſt innerlich dieſelbe 
Gegnerſchaft vorhanden, denn überall findet man Frankreich als 
ein Hindernis mitten in dem Wege nach einem großen 
            Imperium=
ſtehen: in Marokko, in Syrien, wo man gern Mandatsinhaber 
werden möchte, neuerdings am Roten Meer, in Abeſſinien. Schon 
1906 hatten die drei Mächte mit dem Kaiſer von Abeſſinien ein 
Abkommen bezüglich Anerkennung ihrer wirtſchaftlichen 
            Inter=
eſſen geſchloſſen. Da die Verhältniſſe ſich aber geändert haben, 
wollen Britannien und Italien rein wirtſchaftliche Wünſche zur 
Erfüllung bringen. Man hielt es in Rom und London für 
            prak=
tiſch, nicht das Riſiko zu laufen, daß in Addis Abbeba nach echt 
orientaliſchem Muſter ein Staat gegen den anderen ausgeſpielt 
werden konnte, ſondern ſich vorher über die gemeinſchaftliche 
            An=
näherung an den Kaiſer zur Erreichung der verſchiedenen Ziele 
zu einigen. Dem Vernehmen nach wünſcht Britannien, das Waſſer 
des Tſana=Sees in Nordabeſſinien für die Bewäſſerung des 
            Su=
dan auszunutzen. Hieran hat Frankreich nicht das geringſte 
            Inter=
eſſe. Anders ſteht es aber mit den Wünſchen Italiens, Frankreich 
hat von Jibuti gegenüber der Aden=Enge eine Bahn nach der 
Hauptſtadt geführt, deren Transportfähigkeit es natürlich 
            mono=
poliſiert. Italien wünſcht nun ſeinerſeits, ſeine beiden Kolonien 
Somaliland und Eritrea, die durch Abeſſinien getrennt ſind, 
            mit=
tels einer an der Hauptſtadt vorüberlaufenden Bahnlinie zu 
            ver=
binden, die wahrſcheinlich in Maſſaua ihren Terminus erhalten 
ſoll, das ein gutes Stück näher nach Suez liegt wie Jibuti. Es 
wird nicht zu vermeiden ſein, daß dieſe Linie ſich mlt der 
            fran=
zöſiſchen berührt oder kreuzt. Das Monopol Frankreichs einer 
Transportverbindung von Addis Abbeba mit dem Roten Meer 
würde ein Ende finden. 
Da iſt aber noch eines. Die italieniſche Bahnlinie würde eine 
treffliche Verbindung mit den Gebirgszügen in Nord=Abeſſinien 
ſchaffen, in denen man ſehr beträchtliche ausbeutungsfähige 
mineraliſche Schätze vermutet. Hier würde man auf gleichartige 
Unternehmungen im Gebiet der itglieniſchen Bahn verzichten. 
Schließlich iſt von Maſſaua eine beſſere Verbindung mit dem ſich 
zweifelsohne unter Ibn Saud mit großen Schritten entwickelnden 
Arabien möglich als von Tibuti aus. Alles recht empfindlich für 
franzöſiſche Unternehmer. Man will ſich freilich nicht ohne 
            Mit=
teilung an Frankreich an den Kaiſer wenden. Die ganze Sache 
bietet jedoch ein lehrreiches Beiſpiel. 
Bei der Betrachtung der Machtverhältniſſe am Mittelmeer 
zeigt ſich alſo, wie ſich immer mehr gewiſſe Gegenſätze 
zwiſchen Italien und Frankreich bei Verfolgung ihrer 
politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe herausbilden. Und es 
iſt bemerswert, wie dieſe Gegenſätze gerade in äußerſten Diſtrikten 
von Nordafrika, in Marokko im Nordweſten, in Abeſſinien im 
Nordoſten, hervortreten. Man kann jedoch durchaus nicht 
            be=
haupten, daß das Italien Muſſolinis ,das man ſonſt nicht ſelten 
und nicht ſo ganz mit Unrecht als den durch ſeinen angefachten 
imperialiſtiſchen Ehrgeiz gefährlichſten Unruhefaktor Europas zu 
trachten gewohnt iſt — män denke z. B. nur an die berühmte 
Brenner=Rede des italieniſchen Diktators —, diesmal an der 
            Zu=
ſpitzung der Verhältniſſe die größere Schuld oder überhaupt eine 
Schuld trägt, wenigſtens ſoweit Abeſſinien in Frage kommt. 
Frankreich iſt hier der Störenfried, und die Haltung des Entente= 
Freundes wird hier mit nicht geringem Befremden 
            aufgenom=
men. England ſteht auf dieſem Schauplatz unbedingt auf der 
Seite Italiens. 
Wennſchon man in der Regierung naheſtehenden Kreiſen 
nachdrücklich betont, daß es ſich nur um wirtſchaftliche Intereſſen 
handelt, man hört doch in anderen, namentlich in ſolchen, in denen 
man der ſteten Rückſichtnahme auf franzöſiſche Wünſche und 
            In=
tereſſen reichlich müde iſt, ziemlich ſtärkere Ausdrücke des 
            Be=
fremdens. Wie? Frankreich hat ſich ſeine Eiſenbahn von Jibuti 
nach Addis Abbeba gebaut, ſollen die beiden anderen Mächte 
des Abkommens von 1906 nicht dasſelbe tun dürfen? Oder hat 
ſich Frankreich ſogar Konzeſſionsverſprechungen in ben von der 
projektierten italieniſchen Linie durchſchnittenen oder berührten 
mineralhaltigen Diſtrikten geſichert? Iſt das die Freundſchaft 
Briands? Oder iſt ihm das franzöſiſche Außenminiſterium am 
Quai d’Orſay einfach durchgegangen, während er im inneren 
Kampf ſtand? Auf alle Fälle erwartet man zuverſichtlich, daß ſich 
das neue Kabinett und der neue Außenminiſter Frankreichs 
            bal=
digſt mit der Sache befaſſen und für Aufklärung ſorgen werden. 
Man nimmt die ganze Sache in zuſtändigen Kreiſen durchaus 
nicht tragiſch, aber unangenehm und enttäuſchend ſind ſolche 
Dinge doch. In Rom wäre über der Entwickelung der reichlick 
vorhandene Zündſtoff ohne weiteres zur Flamme anzublaſen, 
wenn Muſſolini wollte. Aber er hält ſich in Sachen ſeiner 
            Oſt=
politik zurzeit ſehr ruhig. 
In Tanger ſoll eine Abteilung von 300 italieniſchen 
            Emi=
granten eingetroffen ſein, die ſämtlich zu Kolonial= und Flotten= 
Vereinen gehören. Der italieniſche Geſandte in Tanger, Graf 
Vanutelli, iſt auf Weiſung ſeiner Regierung nach der Reſidenz 
Rabat abgereiſt. Man ſpricht hier von Rom’s Wunſch nach einer 
Aenderung des Tanger=Regimes und nach angemeſſener 
            Aner=
kennung von Italiens Recht zu wirtſchaftlichen Unternehmen in 
C.M.P. 
Marokko.
 *Heſſiſches Landestheater. 
Großes Haus. — Sonntag, den 27. Juni. 
Oberon. 
Romantiſche Oper nach dem Engliſchen. 
Muſik von C. M. v. Weber. 
Die heutige letzte glänzend gegebene Vorſtellung ſchloß eine 
Spielzeit ab, die reich an hingebender Arbeit jenſeits, an 
            wert=
vollen Genüſſen diesſeits der Rampe, eine Fülle von Eindrücken 
kümſtleriſch hochſtehender Art vermittelte, wofür ein immer 
            zahl=
reiches, ſtark gefeſſeltes Publikum der Opernleitung aufrichtig 
dantbar ſein muß. 
Die Aufführung war bedeutend ausgeglichener als die erſte. 
Sie zeigte aufs neue die unvergänglichen Schönheiten der 
            Weber=
ſchen Partitur und beſtätigte die gute Wirkung einer ſiarken 
            Re=
gie und einer meiſt zweckvollen, wenn auch nicht durchweg 
            ge=
glückten Inſzenierung. Um den ſchönen Ausklang des heutigen 
Abends nicht zu ſtören, ſei hierüber nur bemerkt, daß die ganze 
Ausſtattung der Szene und der Koſtüme durch kräftige 
            Verein=
fachungen und Verkürzung der Verwandlungspauſen weſentlich 
gewinnen könnte; gutes Beiſpiel die Ozeanfzene. Ferner, daß 
die leicht entbehrliche letzte Szene ſamt ihrer unmöglichen 
            Auf=
wachung gänzlich geſtrichen werden möchte. Es gab zwei 
            Neu=
beſetzungen. Die Rezia Gertrud Gerckes iſt eine von ſchöner 
            Er=
ſcheinung wirkſam unterſtützte, bemerkenswerte Leiſtung, die bei 
weiterem Ausbau noch gewinnen wird. Die mehr lyriſche 
            Auf=
faſſung, die ihrem Stimmcharakter entſpricht, ſteigerte ſich in der 
Ozeanarie zu einer großzügig angelegten Linie. In ſieghafter 
Ueberwindung der gehäuften Schwierigkeiten der Weberſchen 
Schreibweiſe beherrſchte ſie die Höhepunkte mit Sicherheit und 
brachte in vielen Einzelheiten die Romantik der Rolle mit ſchöner 
Wärme zur Geltung. 
Den Scherasmin ſang Leo Barczinski in ſeiner vortrefflichen 
muſikaliſchen, bühnengewandten Art. Die ſtark 
            zuſammengeſtri=
chene Figur, ſoll nebſt der Fatime ein naturwüchſiges, komiſches 
Element dem Romantiſch=ſentimentalen gegenüberſtellen, Für 
dieſen materiellen Geſellen, ſcheint mir Barezinskis eleganter 
Humor zu fein und intellektuell. 
Die Vorſtellung war gleichzeitig ein Abſchiedsabend. Eugenie 
Stefanowa, die mit Ablauf der Spielzeit ausſcheidet, ſang zum 
letzten Male den Puck. Iſt dieſer gerade auch für ſie keine ſehr 
günſtige Rolle, ſo hat die junge ſtrebſame Künſtlerin bei anderen 
Gelegenheiten hervorragende Eigenſchaften gezeigt. Aeuzena und 
Carmen waren ihre beſten Leiſtungen. Sie zeichneten ſich aus
 durch intelligente Auffaſſung, Temperament und ſtarke perſönliche 
Prägung. Sie wurden getragen von ihrer paſtoſen, dennoch 
            be=
weglichen, ſehr weichen Stimme dunkelſter Färbung. Ihre ſchönen 
Erfolge werden unvergeſſen bleiben. 
Außerdem verabſchiedete ſich Werner Schumacher, der im 
nächſten Winter im Wiesbadener Staatstheater angeſtellt iſt, 
heute als Oberon. Der junge Künſtler, der im vorigen Herbſt 
zum erſten Male die Bühne betrat, hat ſich hier die Sporen 
            ver=
dient. Es iſt bewundernswert, wie der ſchnell beliebt gewordene 
Sänger, von Rolle zu Rolle wachſend, in kurzer Aufeinanderfolge 
8 bis 9 für ihn ganz neue und meiſt nicht leichte Partien 
            klang=
ſchön und ſicher herausbrachte. Auch ihn, den wie Frau 
            Stefa=
nowa Beifall und Blumen ehrten, begleiten die beſten Wünſche 
in ſeine neue Stellung. 
v.HI.
 Immer noch Kriegsſchuldfrage? 
„Für die Alliierten iſt die deutſche Verantwortung für den 
Krieg grundlegend. Es iſt die Baſis, auf der der Bau des 
            Ver=
trages von Verſailles errichtet worden iſt, und wenn dieſes 
            Ein=
geſtändnis abgelehnt oder aufgegeben wird, iſt der Vertrag 
            zer=
ſtört . . . Wir wünſchen es daher, ein für allemal ganz klar zu 
machen, daß die deutſche Verantwortung für den Krieg von den 
Alliierten als eine chose jugée behandelt werden muß.‟ Dieſe 
Erklärung gab Lloyd George als Wortführer der Entente am 
3. März 1921 ab. Sie bleibt die offizielle, von keinem 
            innerpoli=
tiſchen Geſichtspunkte beeinflußte Grundbehauptung der Entente. 
Sie widerlegt ſchlagend die immer wieder im In= und Ausland 
auftauchenden Verſuche, jene Anklage ſpitzfindig aus dem § 231 
des „Vertrages” wegzuinterpretieren oder als belanglos 
            hinzu=
ſtellen. Die Schuldanklage bleibt die Grundlage des „Vertrages”, 
und da dieſer mehr als irgend eine Verfaſſung, die wir uns geben 
können, vorläufig das deutſche Staatsgrundgeſetz darſtellt, gibt 
es gar keine Frage von überragenderer Bedeutung für das 
            deut=
ſche Volk. Sich mit ihr vertraut zu machen, ſollte jedem Deutſchen 
in der Welt, wie er auch ſonſt geſinnt ſein möge, ſelbſtverſtändliche 
Pflicht ſein. Die vielleicht kleinſte und doch inhaltreichſte Schrift 
darüber erſcheint ſoeben unter dem Titel „Grundzüge der 
Kriegsſchuldfrage” im Buchverlag der „Süddeutſchen 
Monatshefte”, München (1,50 Mark). Der Verfaſſer Georg 
Karo, Profeſſor an der Univerſität Halle, zählt zu den erſten 
Forſchern des Problems. Was dieſe Schrift vor allen anderen 
unterſcheidet, iſt die umfaſſende, ſchlagwortartige Entrollung eines 
Geſamtbildes der europäiſchen, ja, wenn man ſo ſagen darf. der 
Weltpolitik, von 1871 bis 1914.
 Sie gliedert ſich in folgende Kapitel: I. Die Problemſtellung. 
II. Bismarcks Kanzlerſchaft (1871—1890), III. Der neue Kurs 
(1890—1900). TV. Deutſchlands Aufſtieg (1900—1905). V. Die 
Iſolierung Deutſchlands (1906—1910). VI. Ständige 
            Kriegs=
gefahr (1911—1914). VII. Die Kriſis vom Juli 1914. Regiſter. 
Anhang: Die Vorkriegsverträge, zweiſprachig. Die Wiedergabe 
dieſer Verträge iſt beſonders wertvoll, da ſie ſonſt nicht leicht wo 
zu finden iſt. Am Ende der einzelnen Kapitel iſt die wichtige in= 
und ausländiſche Literatur nach dem neueſten Stande angeführt. 
Dieſes 64 Seiten ſtarke Büchlein lieſt ſich bei aller Sachlichkeit, 
Ruhe und Klarheit geradezu ſpannend. Jeder parteipolitiſche 
Einſchlag bleibt aus dem Spiele. Der Verfaſſer betont 
            ausdrück=
lich: „Nichts könnte hier verfehlter ſein als eine durch 
            Partei=
politik hervorgerufene Entſtellung des Wahren und Weſentlichen. 
Wer den Tatſachen Gewalt antun wollte, um Fehler unſerer 
            ehe=
maligen Regierungen zu vertuſchen, würde ſchließlich juſt das 
Gegenteil des Erſtrebten bewirken. Wer aber aus Unkenntnis 
oder wider beſſeres Wiſſen jenen Regierungen zu Unrecht 
            Kriegs=
willen oder Eroberungspläne zuſchreibt, verſündigt ſich am 
            deut=
ſchen Volke. Denn auf deſſen Zukunft, nicht auf Männer oder 
Parteien der Vergangenheit, kommt es an. Es gilt, nach der alten 
Wahrheit zu ſtreben.‟ Die „Grundzüge” gehören in der ganzen 
Welt verbreitet. 
C.K. Eine nachdenkliche Geſchichte. Eine Geſchichte, die, wenn 
ſie nicht wahr, doch gut erfunden iſt, wird in der Pariſer Zeitung 
„Comoedia” erzählt. Ein ehrſamer Handwerker war 
            wohl=
habend geworden und wollte ſich modern einrichten. Da man 
ihm ſagte, daß ein reicher Mann heutzutage auch eine 
            Gemälde=
galerie beſitzen müſſe, ſo tat er ſich bei den modernſten 
            Kunſt=
händlern um, beſichtigte eingehend die Bilder, bedankte ſich und 
ging fort, ohne zu kaufen. Er erwarb vielmehr Leinwand und 
Farben und wandte ſich dann an ſeinen achtjährigen Enhel, 
indem er ihn ermunderte, mit den Farben auf der Leinwand 
            hin=
zumalen, was er ſehe und was ihm einfiele. Er gab ihm auch 
einige bunte Bilder zum Kopieren. Das Kind beſchmierte ſich 
erſt tüchtig mit den Oelfarben, beſchmutzte Tiſche und Möbel, 
machte ſich dann aber an die Arbeit und brachte ein Dutzend 
ſchrecklicher Pinſeleien zuſtande. Der Großvater war durchaus 
nücht enttäuſcht. Auf die entrüſteten Rufe der Seinen erwiderte 
er: „Ich habe ſchon Schlimmeres geſehen!‟ Er ließ die 
            Kleck=
ſereien prachtvoll rahmen, hielt, den Kleinen, dazu an, wacker 
weiter zu malen, und ſchuf ſich ſo auf billige Weiſe eine Gaſenie 
moderner Kunſt. Ein Amerikaner ſoll ihm ſchon 100 000 Fkcs. 
geboden haben!
Pupeeriart Serſtcherangen
Nummer 177
Montag, den 28. Juni 1926
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 28. Juni. 
* Die Plakeitenfahrt
Seite 3
 die der Heſſiſche Motorradklub e. V., Ortsgruppe des A. D. C., Sitz 
Darmſtadt, anläßlich des Kampfſpielwerbetages veranſtaltete, iſt zur 
vollen Zufriedenheit aller Teilnehmer verlaufen. Die Plakettenfahrt 
ſollte an ſich keine ſportliche Veranſtaltung ſein, ſondern war lediglich 
als Geſellſchaftsfahrt mit Auszeichnung und anſchließendem Sommerfeſt 
gedacht. Die Fahrtteilnehmer ſowie die Beifahrer, die mindeſtens eine 
Fahrſtrecke von 50 Kilometer zumickgelegt hatten, erhielten als 
            Anerken=
nung und zur Erinnerung eine künſtleriſch ausgeführte „
            Oberwaldhaus=
plakette‟. Der Heſſiſche Motorradklub hatte mit einer Teilnehmerzahl 
von etwa 100 Perſonen gerechnet, zu ihrer größten Freude waren aber 
217 Meldungen erfolgt, ein Zeichen, welchen Anklang dieſe 
            Veranſtal=
tung bei allen Sportsfreunden gefunden hat. Bis 4½ Uhr trafen die 
Motorräder und Wagen auf dem Endziel Oberwaldhaus ein, außerdem 
hatten ſich eine große Menge von Freunden und Gäſten dort 
            ein=
gefunden. Man ergötzte ſich in friſcher Luft bei Tanz und Konzert, das 
von der unermüdlichen Kapelle der Beamtenmuſiker unter Herrn Buslaus 
vorzüglicher Leitung ausgeführt wurde. Die Veranſtaltung ging dank 
der guten Organiſation glatt von ſtatten und hat ihren Zweck, die 
            Sport=
kameraden auswärtiger Klubs mit den hieſigen menſchlich und 
            freund=
ſchaftlich näher zu bringen, voll erreicht. Der erſte Vorſitzende, Herr 
Georg Heinrich Hartmann hielt eine kurze, herzliche Anſprache und 
überreichte den drei befreundeten Klubs Mainz, Frankfurt und 
            Wies=
baden, die mit den meiſten Mitgliedern (34. 28 und 25) erſchienen waren, 
drei wertvolle Ehrenpreiſe, die von Herr W. Dörina geſtiftet waren. 
Außerdem hatten liebenswürdigerweiſe u. a. die Herren Horich und 
Trapp uſw. wertvolle Preiſe zur Verſüigung geſtellt. Die „
            Plaketten=
fahrt” des Heſſ. Motorradklubs, ſowie die anſchließende geſellige 
            Ver=
anſtaltung wird allen Teilnehmern in angenehmer Erinnerung bleiben 
und wird darüber hinaus ſicher dem gaſtgebenden Klub viele neue 
Freunde und Mitglieder erworben haben.
 — Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Im Rahmen der zehn 
            Aka=
demie=Konzerte findet auch im kommenden Winter wieder ein Quartett= 
Abend des Buſch=Quartetts ſowie ein Sonaten=Abend „Buſch—Serkin” 
ſtatt.
 — Der Obſt= und Gartenbauverband für den Kreis Darmſtadt, dem 
die einzelnen örtlichen Obſt= und Gartenbauvereine des Kreiſes 
            ange=
hören, veranſtaltet für die Mitglieder dieſer Ortsvereine und ihre 
            An=
gehörigen am Sonntag, den 4. Juli 1926 einen Ausflug nach 
            Geiſen=
heim a. Rh. zur Beſichtigung der Anlagen der höheren ſtaatlichen 
            Lehr=
anſtalt für Wein=, Obſt= und Gartenbau. Die Abfahrt erfolgt 
            vormit=
tags 8.08 Uhr vom Hauptbahnhof Darmſtadt aus mit Sonntagskarten 
4. Klaſſe Rüdesheim zum Preiſe von 3.30 Mark. Nach Ankunft in 
Geiſenheim 10.15 Uhr findet zunächſt die Beſichtigung ſtatt, die bis 
etwa 1 Uhr dauert und der zwangloſes Mittageſſen folgt. Am 
            Nachmit=
tag können noch Ausflüge auf den Niederwald, den Rheinſtein oder 
dergleichen unternommen werden. Rege Beteiligung der Mitglieder 
und ihrer Angehörigen iſt erwünſcht. Anmeldungen müſſen durch die 
Ortsvereine bis ſpäteſtens zum Mittwoch, den 30. Juni 1926, an den 
Verband erfolgen. Da die Fahrt ins beſetzte Gebiet geht, dürfen die 
Perſonalausweiſe nicht vergeſſen werden. 
— Der Reichsverband Deutſcher Dentiſten, e. V., macht 
            nachdrück=
lichſt darauf aufmerkſam, daß ſeinen Mitgliedern jede unlautere 
            Re=
klame unterſagt iſt. Als ſolche ſieht der Reichsverband alle 
            Veröffent=
lichungen an, welche tägliche Verrichtungen in der Praxis als etwas 
beſonderes hervorheben. Der Reichsverband Deutſcher Dentiſten nimmt 
nur Mitglieder auf, welche den geſetzlichen Vorſchriften der RVO. 
            ent=
ſprechen und ſich durch einen Revers verpflichten, ſtets allen legalen 
Standesforderungen zu genügen. Der R.D.D. fördert durch eigene Aus= 
und Fortbildungsinſtitute die Weiterbildung ſeiner Mitglieder. Wer 
ſich dem Berufe widmen will, erhält koſtenloſe Auskunft. Man wende 
ſich nach Bensheim, Heſſen, Poſtfach 75.
 —Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen 
Landestheaters, Leitung Direktor Adalbert Steffter. Heute Montag 
1. Vorſtellung für Montagsmieter) und täglich abends 8 Uhr wird die 
Operette „Die Tanzgräfin” von Robert Stolz gegeben. Donnerstag, den 
1., bzw. Freitag, den 2. Juli, ſind die erſten Vorſtellungen für die 
Donnerstag= bzw. Freitag=Mieter. Abonnements für Donnerstag werden 
noch ausgegeben bis einſchließlich Mittwoch, 3), Juni, für Freitags bis 
einſchließl. Donnerstag, den 1. Juli.
 —Die Auszahlung der Penſionen. Beim Verſorgungsamt 
— Eſchollbrücker, Straße 27 — findet die Auszahlung der 
            Pen=
ſionen (nicht Kriegsbeſchädigtenrenten) am Mittoch, 30. Juni 
d. J., von 10½ bis 12 Uhr vormittags und von 3 bis 5 Uhr 
            nach=
mittags ſtatt. Die am Donnerstag, den 1. Juli, nicht abgeholten 
Penſionen werden am Freitag, den 2. Juli d. J., koſtenpflichtig 
zugeſandt.
 * Provinzialausſchuß. Antrag des Kreisamts Dieburg auf. Entziehung 
der der Georg Pfeil Ehefrau zu Altheim erteilten 
            Erlaub=
nis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank für 
das Haus Aſchaffenburger Straße 1. Die Oeffentlichkeit wird durch 
            Ge=
richtsbeſchluß ausgeſchloſſen, jedoch die Preſſe zugelaſſen. Weibliche 
            Hulfs=
kräfte waren angeſtellt, im oberen Teile der Lokalitäten ſollte ein Kaffee 
eingerichtet werden. Die Wirtſchaft iſt erſt 1925 oder 1926 konzeſſioniert 
worden und wird als gut gehende, ordentlich betriebene Wirtſchaft 
            ge=
ſchildert. Der Bürgermeiſter, der verſchiedentlich in die Wirtſchaft kam, 
hat nichts Unrechtes dort geſehen. Auch von auswärtigen 
            Geſchäfts=
leuten wurde die Wirtſchaft viel beſucht. Erſt, nachdem die Wirtſchaft 
geſchloſſen worden war, ging das Gerede über den Betrieb. Der 
            Um=
ſatz an Bier wird auf 16—17 Hektoliter pro Monat angegeben, der 
            Um=
ſatz an Wein auf 3—4 Hektoliter monatlich. Die Entſcheidung über 
den Antrag auf Entziehung der Konzeſſion wird bis zur 
            Erledi=
gung des Strafverfahrens wegen Kuppelei 
            ausge=
ſetzt. Der Beſchluß des Kreisamts Dieburg vom 4. Juni 1926 wegen 
Schließung der Wirtſchaft wird aufgehoben und der Gg. Pfeil 
            Ehe=
frau die Fortführung der Wirtſchaft unter der Bedingung geſtattet, daß 
keine weiblichen Perſonen in der Wirtſchaft tätig ſind und die 
            Polizei=
ſtunde nach Maßgabe des Notgeſetzes gehandhabt wird.
 * Kleine Strafkammer. Ein im Sommer 1925 getätigter Kuhhandel 
hat einen Handelsmann in O. vor Gericht gebracht unter der Anklage 
des Betrugs. Die Kuh war im Odenwald zu Anfang Juli gekauft und 
wurde Anfang Auguſt an einen Landwirt gegen Tauſch einer anderen 
und Leiſtung einer Herauszahlung weiterverhandelt. Das Urteil erſter 
Inſtanz, das wegen Betrugs auf eine Geldſtrafe von 150 Mark erkannt 
hat, hat für feſtgeſtellt erachtet, daß der Angeklagte falſche Angaben über 
das Alter des Tieres und deſſen Milchergiebigkeit gemacht habe. Neben 
den vor dem Amtsgericht vernommenen Zeugen ſind drei Sachverſtändige 
zur Stelle. Der eine Sachverſtändige bekundet, daß des Landwirts 
            Toch=
ter bei Beſichtigung der Kuh jüngſt deren Melken unterſagte, weil bei 
Zutritt fremder Perſonen die Gefahr der Uebertragung von Maul= und 
Klauenſeuche beſürchtet wurde. Der landwirtſchaftliche Sachverſtändige 
verneint, daß aus den Vertragsverhandlungen auf eine betrügeriſche 
Manipulation zu ſchließen ſei; jeder Verkäufer pflege eben ſeine Ware 
anzupreiſen. Feſtſteht, daß die vom Handelsmann eingetauſchte Kuh mit 
einem Bruch behaftet war zur Zeit der Uebergabe. Die Verteidigung 
begründet die erhobene Berufung und führt aus, daß in der 
            Verhand=
lung dieſer Inſtanz die Sache ausgiebig erörtert worden ſei; die 
            Zu=
ziehung eines landwirtſchaftlichen Sachverſtändigen habe ſich als 
            unum=
gänglich erwieſen. Der angeblich Geſchädigte wolle hier ſeinen 
            Zivil=
prozeß führen. Der Staatsauwalt ſchließt ſich dem Antrage auf 
            Frei=
ſprechung an, die das Gericht nach ganz kurzer Beratung auch 
            aus=
ſpricht.
Tageskalender für Montag, den 28. Juni 1926.
 Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines 
Haus abends 8 Uhr: „Die Tanzgräfin”, — Orpheum: Keine 
Vorſtellung. — Geſellſchaft Eintracht, abends 8½ Uhr: 
Generalverſammlung. — Kinovorſtellungen: Union=, 
            Re=
ſidenz=Theater, PalaſtLichtſpiele.
=Verwaltungsgerichtshof.
 1. Geſuch der EhefrauKappesin Darmſtadt um 
            Erlaub=
nis zum Alkoholausſchank in ihrem Kaffee, Holzſtraße 22. 
Erſchienen: die Geſuchſtellerin, verbeiſtandet durch Rechtsanwalt Dr. 
Oppenheimer. 
Am 17. November 1923 hat die Geſuchſtellerin vom 
            Verwaltungs=
gerichtshof die Konzeſſion zum Betrieb eines Kaffees erhalten. Im Juni 
1925 hat ſie weiter um Erlaubnis zum Alkoholausſchank nachgeſucht. Der 
Provinzialausſchuß hat am 26. Januar 1926 das Geſuch abgelehnt. Es 
wurde von der Geſuchſtellerin damals betont, daß Wirt Ewald im Lokal 
ſchon vor langer Zeit Wirtſchaft betrieben hat. Wirteinnung und 
            Wirt=
ſchaftsdeputation der Stadtverordneten verneinten das Bedürfnis, ebenſo 
Polizei= und Kreisamt; letzteres wies auch auf die Vorſtrafen des 
            Ehe=
manns hin; die Ehefrau ſei nur vorgeſchoben. Ehefran Kappes hat 
            Be=
rufung verfolgt. Sie hat eine Reihe von Zeugen zum 
            Verhandlungs=
termin unmittelbar geladen, mit denen der Beweis des Bedürfniſſes 
geführt werden ſoll. Der Gerichtshof lehnt es ab, dieſe Zeugen zu hören, 
er unterſtellt, daß die Zeugen bekunden werden, daß ein Bedürfnis in 
ſubjektiver und objektiver Richtung von ihnen angenommen werde. Der 
Vertreter der Berufungsklägerin führt aus, daß ein Kaffee wie das in 
Rede ſtehende der Vergünſtigung teilhaftig werden müſſe. Alkohol 
            aus=
zuſchenken. Seit 36 Jahren werde in dem Hauſe Wirtſchaft betrieben. 
Das Haus ſei den Verhältniſſen entſprechend renoviert und umgebaut 
worden. Es würde ein Härte darſtellen, wenn man den Alkoholausſchank 
in dieſem Kaffee nicht geſtatten wollte. Der nicht erſchienene Vertreter 
des Staatsintereſſes hat ſich ſchriftlich im Anſchluß an die Ausſührungen 
des Kreisamtes gegen das Geſuch ausgeſprochen und Verwerfung 
der Berufung beantragt, auf die das Urteil auch erkennt. 
2. Antrag des Wilhelm Reibold in Eberſtadt auf 
            Er=
teilung des Führerſcheins für Kraftfahrzeuge. 
Erſchienen iſt der Geſuchſteller. 
Der Kreisausſchuß hat den Antrag abgelehnt, der Provinzialausſchuß 
hat die Berufung Reibolds verworfen; Reibold ſei infolge ſeines 
            Zuſtan=
des außerſtande, ein Kraftfahrzeug zu leiten. § 51 St. G.B. finde auf 
ihn Anwendung, nach ärztlichen Gutachten iſt er Pſychopath 
            hyſteri=
ſchen Charakters. Auch ein Gutachten der pſychiatriſchen Klinik in 
            Hei=
delberg teilt dieſe Anſchauung. Die Sicherheit des Verkehrs, ſo folgert 
das angefochtene Urteil, verbiete, einem derartig kranken Menſchen den 
Füührerſchein zu erteilen. In Frage ſteht, ob die von Reibold erhobene 
Reviſion zuläſſig iſt; ſie kann nur auf Verletzung des materiellen Rechts 
und auf Mängel des Verfahrens geſtützt werden. Reibold betont, die 
Gutachten, mit Ausnahme desjenigen von Obermedizinalrat Dr. 
            Langer=
mann, ſeien leichtfertig abgegeben worden. Reibold polemiſiert weiter 
gegen ein Gutachten, das ihn als Epileptiker hinſtelle. Der Vertreter des 
Staatsintereſſes hat ſchriftlich die Verwerfung der Reviſion 
beantragt, auf die der Gerichtshof, weil die Reviſion unzuläſſig, 
auch erkennt 
3. Einwendung gegen die Bürgermeiſterwahl in Darsberg, 
Kreis Hebpenheim. 
Erſchienen iſt der neugewählte Bürgermeiſter Jakob Dörſam. 
Der Reviſionskläger Hauck hat Vertagung des Termins beantragt. Eine 
Verlegung des Termins ſcheint aber nicht tunlich, da das Kreisamt 
            Hep=
penheim der Anſicht iſt, daß die Frage der Wiederbeſetzung der 
            Bürger=
meiſterſtelle nicht mehr länger aufgeſchoben werden darf. Am 28. Juli 
1925 war die Wahlzeit des früheren Bürgermeiſters abgelaufen, am 16. 
Auguſt 1925 iſt Dörſam gewählt worden. Reklamant Hauck behauptet, 
durch ein Flugblatt und durch Verſprechungen Dörſams oder ſeiner 
            Agen=
ten ſei unzuläſſige Wahlbeeinfluſſung geübt worden. Der Kreisausſchuß 
hat die Einwendungen des Reklamanten Hauck verworfen, auch bei dem 
Provinzialausſchuſſe hat Reklamant keinen Erfolg gehabt. Der 
            Revi=
ſionskläger hält die geſchehene Wahlbeeinfluſſung aufrecht, die Zeugen 
hätten vereidigt werden müſſen. Feſtgeſtellt wird, daß Hauck in der Liſte 
der Stimmberechtigten ſteht. Dörſam erklärt, er habe ſich, 58 Jahre alt, 
gar nicht zur Wahl gedrängt, aus der Wählerſchaft ſei die Kandidatur 
an ihn gebracht worden, er habe für die Wahl nichts bezahlt, auch nicht 
Bier oder Wurſt für die Wahl geſpendet. Von anderer Seite habe man 
ſeine Wahl unmöglich machen wollen. Der Vertreter des 
            Staatsinter=
eſſes hat ſchriftlich die Verwerfung der Reviſion beantragt. Das 
            Ur=
teil verwirft die Reviſion als unbegründet.
 Am 29. Juni begehen die Eheleute 
Otto Steinacher und Frau das 
Feſt der 
(*16824 
Silbernen Hochzeit.
 Unterfertigte erfüllt hiermit die 
traurige Pflicht, ihre Alten Herren 
und Bundesbrüder von dem 
            plötz=
lichen Ableben ihres 
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bruders 
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II. Mch. 9286
Seite 4
Nummer 177
Montag, den 28. Juni 1926
 Aus Heſſen. 
* Pfungſtadt, 26. Juni. Zeichen der Zeit. Bei einer in dieſen 
Tagen abgehaltenen Verſteigerung ergab ſich, daß für Baugelände und 
Hofreite keine dem Werte der Objekte entſprechende Angebote abgegeben 
wurden. — Die diesjährige Generalperſammlung der hieſigen 
Landwirtſchaftlichen Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft erfreute ſich eines 
guten Verlaufs. Wie aus dem Jahresbericht hervorging, betrug der 
Umſatz 210 000 Mk., aus deſſen Reingewinn eine Warendividende von 
2 Prozent ausbezahlt wurde. L. Gerhardt wurde wieder in den 
            Vor=
ſtand gewählt; in den Aufſichtsrat wurden L. Wenz V. und Karl Engel 
einſtimmig wiedergewählt. — Holzabfuhr. Alles noch im 
            Gemeinde=
wald lagernde Nutz= und Brennholz muß innerhalb 14 Tagen abgefahren 
werden. 
* Pfungſtadt, 26. Juni. Der neue Friedhof iſt am 25. Juni 
1876 eröffnet worden. Er wird alſo jetzt 50 Jahre lang benutzt. Im 
Jahre 1904 mußte er erweitert werden. Auf dem urſprünglichen 
            Fried=
hof ſind bis jetzt über 4000 Perſonen, darunter die Hälfte Kinder, 
            bei=
geſetzt worden. Auf dem erweiterten Friedhofsgelände, das am 28. 
            Fe=
bruar 1904 zum erſten Male benutzt wurde, liegen 893 Kinder und rund 
1200 Erwachſene. 
* Ober=Ramſtadt, 26. Juni. Am 3., 4. und 5. Juli I. J. feiert der 
Geſangverein „Eintracht” das ſeltene Feſt ſeines 70jährigen 
Beſtehens. Mit dieſem Feſt iſt das erſte Wertungsſingen des 
Kreiſes Darmſtadt im Heſſiſchen Sängerbund verbunden. Die Vereine 
des 3. Bezirks (Ober=Ramſtadt und Umgegend) beteiligen ſich an dieſem 
vollzählig, während aus den übrigen Bezirken nur einzelne Vereine 
            teil=
nehmen, weil die ausſtehenden Vereine durch anderweitige 
            Verpflich=
tungen im Intereſſe des Heſſ. Sängerbundes (Bundesfeſt in Mainz) 
            ver=
hindert ſind. Immerhin iſt die Zahl der ſich an dem Wertungsſingen 
beteiligenden Vereine eine ganz anſehnliche. Die Namen der Vereine, 
gemeſſen an den bisherigen Leiſtungen, bürgen dafür, daß bei dem 
Wertungsſingen eine ſcharfe Konkurrenz zu Tage treten wird und daß auf 
geſanglichem Gebiete viel ſchönes und gutes zu hören ſein dürfte. 
            Da=
rum auf nach Ober=Ramſtadt zum erſten Wertungsſingen der Kreisgruppe 
Darmſtadt. Das Singen beginnt um 9 Uhr vormittags im großen 
Saale des Gaſtwirts Suppes. 
* Nieder=Ramſtadt, 26. Juni. Gemeinderatsbericht vom 
24. Juni I. J. Der Schulvorſtand plante, anſtelle des bisher üblichen 
Jugendfeſtes mit den Schulklaſſen einen Ausflug an den Rhein zu 
machen und ſuchte um Bewilligung von Mitteln nach, um auch den 
            Min=
derbemittelten zu ermöglichen, an dem Ausflug teilzunehmen. Der 
            Ge=
meinderat konnte ſich jedoch für die Sache nicht erwärmen. Es wurde 
vielmehr gewünſcht, daß das Jugendfeſt in dem bisherigen Rahmen 
abgehalten würde und wurde zu dieſem Zwecke die notwendigen Mittel 
im Rahmen des Voranſchlags bereitgeſtellt. — Nach einer vorgenommenen 
Reviſion der Akkumulatoren=Batterie wurde feſtgeſtellt, daß dieſe 
reparaturbedürftig iſt. Die Koſten belaufen ſich auf etwa 1200 Mk. Die 
Sache wird zunächſt an die Elektr. Kommiſſion verwieſen. — 
            Gemeinde=
rat Vernhardt erſtattete Bericht für die Baukommiſſion. Im Anſchluß 
hieuan wunde beſchloſſen, verſchiedene Ausbeſſerungsarbeiten in den 
            ge=
meindlichen Gebäuden im Laufe des Jahres vornehmen zu laſſen. Auch 
hat ſich die Notwendigkeit herausgeſtellt, die Friedensmieten in den 
            ge=
meindlichen Gebäuden einer Nachprüfung zu unterziehen. — Als Vertreter 
der Gemeinde für die Bezirksſparkaſſe Reinheim in den nächſten 4 Jahren 
werden beſtimmt: 1. Bürgermeiſter Jährling, 2. Landwirt Auguſt 
Ritſert, 3. Gemeinderat Keil, 4. Gemeinderat Bertſch. — H. 
            Stein=
macher beabſichtigt, den früher der Gemeinde, jetzt dem W. Steinmann 
gehörigen Bauplatz in Schneiders Garten käuflich zu erwerben. Dem 
Anſinnen ſteht von ſeiten der Gemeinde kein Hindernis entgegen, wenn 
Geſuchſteller in die beſtehenden Bedingungen eintritt und die Frage ſeiner 
Kapitalabfindung geregelt iſt. — Da ſich Hinderniſſe zu der Aufſtellung 
des zu erwerbenden Wohnwagens für die Familie K. Fiſcher an der 
Gemeindeſandkaute ergeben haben, ſoll verſucht werden, einen anderen 
Platz ausfindig zu machen. In Ausſicht iſt genommen der Bayer’ſche 
Platz in der Stiftſtraße, der pachtweiſe erworben werden foll gegen 
Zahlung einer Entſchädigung ſür entgangenen Ernteverluſt. — Der erſt 
kürzlich angeſchaffte jüngere Faſelbulle iſt zuchtuntauglich. Es wird daher 
beſchloſſen, denſelben wieder abzuſchaffen und durch einen anderen zu 
            er=
ſetzen. — In der letzten Sitzung wurde das Schießen im Betrieb der 
Odenwälder Hartſteininduſtrie von ſeiten einiger Gemeinderatsmitglieder 
beanſtandet. Gemeinderat Bender, der zugleich Betriebsleiter des 
hieſigen Werks iſt, nahm Veranlaſſung in der heutigen Sitzung auf die 
Angelegenheit zurückzukommen und die Sache richtig zu ſtellen. Er ſicherte 
gleichzeitig zu, daß das Schießen im Intereſſe der Erhaltung der 
            an=
grenzenden Gebäude möglichſt abgeſchwächt werden ſoll, daß aber auf der 
anderen Seite der Betrieb ſelbſt und die in ihm beſchäftigten Arbeiter 
dadurch keinen Schaden erleiden dürften. — Gg. Heß ſucht um die 
            Be=
willigung eines weiteren Baudarlehens nach, da es ihm unmöglich iſt, 
von anderer Seite Geld zu beſchaffen, weil Staat und Gemeinde mit den 
bereits gewährten Baudarlehen im Range an erſter Stelle ſtehen. Der 
Gemeinderat bewilligt die Gewährung eines weiteren Darlehens unter 
den üblichen Bedingungen. — Gemeinderat Keil gab die Erklärung ab, 
daß die Arbeitsmethode des Gemeinderats unhaltbar wäre und 
            ſchnell=
ſtens einer Aenderung bedürfe, ſoll die Gemeinde nicht noch weiter 
Schaden leiden. Von dem Standpunkt ausgehend, daß ſeine Fraktion 
das Gemeindewohl über alles ſtelle, gab er ſeine Bereitwilligkeit in den 
Kommiſſionen wieder mitzuarbeiten, wenn der ſozialdemkr. 
            Gemeinde=
ratsfraktion 2 Sitze im Schulvorſtande zugeſtanden würden. Dieſer 
Vorſchlag wurde von ſeiten der bürgerlichen Gemeinderatsfraktion freudig 
aufgenommen und die gewünſchte Zuſage gemacht. Demgemäß zieht die 
bürgerliche Fraktion zwei Mitglieder aus dem Schulvorſtand zurück, 
während die ſozialdemokratiſche Fraktion zwei neue Mitglieder benennt. 
— Zum Schluß noch geheime Sitzung. 
r. Babenhauſen, 26. Juni. Die beiden höheren Schulen von hier 
und die von Dieburg machten gemeinſam am 24. d. M., dem 
            Jugend=
feſttage, einen Rheinausflug. Von Mainz aus fuhren die 
            zahl=
geichen jugendlichen Teilnehmer — es mochten einſchließlich der 
            Lehrer=
ſchaft und einem kleinen Teil der Eltern etwa 400 ſein — mit dem der 
Reichsbahn gehörigen Dampfer „Nahe” bis nach St. Goar. Gar viele 
Kinder ſahen den Rhein wohl zum erſtenmal in ihrem Leben. Groß 
war naturgemäß die Begeiſterung über die vielen reizvollen Bilder, die 
das Auge freudetvunken aufnahm. Gar manches Vaterlandslied wurde 
angeſtimmt, und die mitgeführte Dieburger Muſikkapelle trug weſentlich 
zur Erhöhung der Stimmung bei. Von St. Goar aus wurde nach 
kurzer Mittagsraſt die Heimfahrt wieder mit dem Dampfer angetreten, 
der die Teilnehmerſchar, ohne zu landen, nach Mainz zurückführte. Von 
da gings mit dem Extrazug zur Heimat. Der Rheinausflug wird vielen 
durch die Fülle ſeiner Eindrücke unvergeßlich bleiben. 
* Groß=Umſtadt, 26. Juni. Jugendfeſt. Ein ſtattlicher Zug von 
etwa 800 Schultindern, welche teils der Volksſchule, teils der 
            Ober=
realſchule und Höheren Landwirtſchaftsſchule angehörten, bewegte, ſich 
unter den Klängen einer zehnköpfigen Muſikkapelle um 2½ Uhr durch 
die Straßen unſerer Stadt nach dem herrlich gelegenen Hainrichsberg. 
Die Mädchen, blumengeſchmückt, mit Kornblumenkränzchen im Haar, und 
die Knaben Fähnchen tragend, boten einen lieblichen Anblick. Unter 
allerlei Spielen, turneviſchen und ſchaufpieleriſchen Vorführungen 
            ver=
rannen die Stunden nur zu vaſch. Als erfreuliche Tatſache iſt es zu 
            be=
zeichnen, daß die Beteilgung der Eltern eine äußerſt zahlreiche war und 
daß dieſe Veranſtaltung allmählich zu einem Volksfeſt auswächſt. 
            Dies=
mal ſtellte die Volksſchule den Feſtredner in der Perſon des Herrn 
Lehrer Lindner. Derſelbe ermahnte die Jugend zur Pflichterfüllung 
und Treue. Er zeigte an Beiſpielen, wie die Arbeit eine ſittliche Pflicht 
iſt, welcher ſich keiner, der es ernſt mit Volk und Vaterland gimmt, 
            ent=
ziehen darf. Sein Hoch galt dem deutſchen Vaterlande. Mit 
            freude=
ſtrahlenden Geſichtern kehrte die Jugend von einer Feier zurück, auf 
welche ſie ſich ſchon wochenlang vorher gefreut hatte. 
Erbach, 25. Juni. Gemeinderatsſitzung. Auf Anſuchen 
der Stadtſchule beſchließt der Gemeinderat zwecks. Abſchluß einer 
            Haft=
pflichtverſicherung ſür die die Stadtſchule beſuchenden Schüler bei 
            ver=
ſchiedenen Verſicherungsgeſellſchaften Offerten über den Abſchluß von 
Hapftpflicht= und Unfallverſicherung einzuholen. — Mit einer Erhaltung 
des gegenwärtigen Bleichplatzes im Brühl iſt der Gemeinderat 
            einver=
ſtanden. — Die Voranſchläge des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes für das 
Rf. 1924/25, 1925/26 und 1926/27 werden durch den Gemeinderat, nachdem 
der Berichterſtatter der Deputation ſich zufriedenſtellend über die Lage 
des Werkes geäußert und der Gemeinderat eingehend beraten hatte, 
            ge=
nehmigt. — Der Bürgermeiſter berichtet über die auf die Kündigung 
des Garantievertrags auf der Kraftpoſtlinie Main=Mümling erfolgten
 Veröffentlichungen und Mitteilungen. Der Gemeinderat erklärt: Die 
Ausführungen des Herrn Dr. Roeſener, wonach die Stadt Erbach der 
Linie Main=Mümling den Todesſtoß gegeben habe, ſind völlig 
            unzu=
treffend. Abgeſehen davon, daß Herr Dr. Roeſener als Vorſitzender des 
Odenwald=Verkehrsbundes mit der Veröffentlichung ſeines Artikels einen 
ungeeigneten Weg gewählt hat, um der Stadt Erbach als Mitglied des 
Bundes die Schuld für den Zuſammenbruch der Linie in die Schuhe 
zu ſchieben, ſind die Ausführungen ſelbſt, wenn auch von einem großen 
Idealismus getragen, doch weit entfernt, die Tatſachen klar umſchreiben 
zu können. Die Stadt Erbach mußte gleich den anderen 
            Garantiege=
meinden fortdauernd die Garantiebeträge vorauszahlen. Die Garanten 
unter den Geſchäftsleuten weigerten ſich ihrerſeits, weitere Garantien 
zu übernehmen. Den Wünſchen der Stadt Erbach auf Aenderung des 
Fahrplans gab man keine Folge. Bei der Beſprechung in Miltenberg 
wurde ſeitens des Vertreters der Stadt Erbach Vorſchläge gemacht, die 
geeignet waren, die fortdauernde Unterbilanz zu unterbinden. Dieſe 
Vorſchläge glaubte man nicht annehmen zu können. Die Poſt drängte 
auf die Durchführung des gegenwärtig gültigen Fahrplans. Dieſer 
            Fahr=
plan bringt keinen Erfolg. Um dieſen Zuſtand zu beſeitigen, blieb nichts 
anderes übuig, als den Vertrag zu kündigen. Was die Stadtverwaltung 
Erbach hier getan hat, deckt ſich ganz und gar mit den Abſichten der 
meiſten übrigen Garantiegemeinden. So wenig wie dieſe Gemeinden der 
Verbindung zwiſchen Main und Mümling den Todesſtoß geben wollen, 
ſo wenig iſt dies von der Stadt Erbach beabſichtigt. Die Stadt Erbach 
ſucht eine Aenderung des gegenwärtigen Vertrages zu erreichen, 
            ins=
beſondere aber den. gegenwärtig verluſtbringenden Fahrplan zu 
            be=
ſeitigen. Die Stadt Erbach glaubt nicht verantworten zu können, 
            ge=
meinheitliche Mittel hingeben zu können, ohne einen Erfolg zu ſehen. 
Geradezu unverantwortlich würde die Stadtverwaltung handeln, wenn 
ſie Monat für Monat das Defizit deckte, obwohl ſie unter den 
            gegen=
wärtigen Verhältniſſen ein Ende dieſer Unterbilanz nicht abſehen kann. 
Sobald der Fahrplan vorteilhafterweiſe geändert werden kann, wird die 
Kündigung des Vertrages ohne weiteres zurückgenommen werden können. 
— Der Gemeinderat nimmt Kenntnis von dem Verſteigerungsergebnis 
der Bierſtände für den am 18., 19, und 25. Juli ſtattfindenden Eulbacher 
Markt und genehmigte dieſe Verſteigerung. — Für die in dieſm Jahre 
anſtelle des Kinderfeſtes ſtattfindenden Schülerfahrten an den Rhein 
            be=
willigte der Gemeinderat für die Kinder der wirtſchaftlich ſchlecht 
            geſtell=
ter Eltern einen Zuſchuß von 300 Mk. — Auf Beſchluß des Kreistags 
vom 13. April 1926 ſollen 15 Prozent der im Rj. 1926 entſtehenden Koſten 
der Oberrealſchule durch die Gemeinden Erbach, Steinbach und Stockheim 
aufgebracht werden. Die von dem Kreisamt vorgeſchlagene Verteilung 
wird vom Gemeinderat als eine ungerechte angeſehen. Andererſeits 
            veu=
tritt der Gemeinderat aber auch die Auffaſſung, daß die Gemeinde 
Michelſtadt in Anbetracht der Vorteile, die ihr durch die Oberrealfchule 
entſtehen, größere Opfer bringen müßte. Die Zahlung des 
            angeforder=
ten Betrags von 1786 Mk. wird daher abgelehnt. — Für die 
            Ausarbei=
tung des Kartenwerkes hat das Vermeſſungsamt Michelſtadt die 
            voraus=
ſichtlich entſtehenden Koſten mitgeteilt. Der Gemeinderat hält den 
            mit=
geteilten Betrag für zu hoch und beſchließt, hierüber mit dem 
            Landes=
vermeſſungsamt zu verhandeln. — Seitens des Bürgermeiſters wird 
            mit=
geteilt, daß die Gräfliche Rentkammer bereit ſei, den Spielplatz des 
            Ver=
eins für Naſenſport gegen einen jährlichen Pacht von 111 Mk. zu 
            ver=
pachten. Der Gemeinderat beauftragt den Bürgermeiſter, eine geeignete 
Löſung dieſer Frage durchzuführen. — Von der Aufſtellung einer 
            Orts=
ſatzung über die Lagerung von Materialien auf öffentlichen Straßen und 
Plätzen nimmt der Gemeinderat vorläufig Abſtand, 
b. Beerfelden, 26. Juni. Der hieſige Schützenverein hielt an 
den letzten Sonntagen ſein diesjähriges großes Preisſchießen ab, 
an dem ſich Sportkollegen aus naher und weiterer Umgebung in großer 
Zahl beteilgten. Der Schießſtand, nach dem Krähberg zu gelegen, iſt in 
gutem Zuſtand; an einigen Tagen war das Schießen durch Regen etwas 
beeinträchtigt. Es wurden 8 Preiſe für 175 Meter freihändig ausgegeben, 
die 3 erſten Preiſe fielen: 1. Preis auf M. Bauer Michelſtadt, mit 56 
Ringen, 2. Preis auf H. Reubold, Haiſterbach, 51 Ringe, 3. Preis Ch. 
Held, Eberbach, 49 Ringe, der 8. Preis ging mit 39 Ringen ab. Den 
Preis für die beſte Tabelle mit 200 Ringen erhielt H. Reubold, 
            Haiſter=
bach. Den von den Jagdherven für die beſten Beerfelder Schützen 
            ge=
ſtifteten Ehrenpreis erhielt H. Gärtner=Beerfelden. Auf 175 Meter 
            auf=
gelegt wurden 12 Preiſe ausgegeben: 1. Preis H. Gärtner, Beerfelden, 
56 Ringe, 2. Preis H. Reuboldt, Haiſterbach, 56 Ringe, 3. Preis W. 
Schmucker, Beerfelden, der letzte Preis ging mit 52 Ringen ab. Den 
Preis für die beſtgeſchoſſene Tabelle mit 248 Ringen erhielt Gottlieb 
Schmucker, Moſſau. Den von Mitglied L. Grab geſtifteten Ehrenpreis 
für die beſte ſeitens eines Vereinsmitgliedes erſchoſſene Tabelle erhieltz 
H. Seip, Baumaterialienhändler, hier. Die DurchſchnittAleiſtungen 
            er=
wieſen, daß der hieſige Schützenverein dieſen Sport mit Liebe und mit 
großem Erfolg betreibt. 
s. Aus dem Kreife Erbach, 26. Juni. Die 
            Bezirksfürſorge=
ſtelle Erbach läßt auch dieſes Jahr wieder eine größere Anzahl 
Kinder an einer Erholungskur im Oſteſeebad Rügen teilnehmen. Mit dem 
Erfolg der letztjährigen Seekuren war man ſo zufrieden, daß alsbald 
Wiederholung folgt. Beſonders zu begrüßen iſt es daß die diesjährige 
Kur in den Hochſommer fällt, nächſte Woche ſoll die Abreiſe ſein. Die 
Zuſchliſſe der Eltern zur Kur der Kinder iſt nicht bedeutend; den 
            Selbſt=
zahlern wird in der Weiſe entgegengekommen, daß die zu leiſtenden 
            Be=
träge in kleineren Raten bezahlt werden können. Wie ſchon erwähnt, 
erfolgt die Abreiſe bald, nämlich am 29. und 30. ds. Mts. Hoffentlich 
iſt die Beteiligung eine ſehr rege, denn die 4—5=wöchige Seekur wird 
den bedürftigen Kleinen ſehr zuſtatten kommen. 
* Von der Bergſtraße, 26. Juni. Rebenblüte und 
            Wein=
ausſichten. Die Reben ſtehen in voller Blüte durch die Wärme, 
die wir ſeit einigen Tagen haben, doch ſind die Ausſichten für einen 
guten Weinherbſt nicht allzu ſehr hoffnungsvoll. Die Kälte im Mai 
und in der erſten Hälfte im Juni hat ſehr ungünſtig auf die Reben 
            ein=
gewirkt, indem ſie in ihrer Entwickelung geſtört wurden, ja mitunter 
erfroren ſind. Jetzt machr man die Wahrnehmung, daß das Laub 
            viel=
fach abfällt. Der ſo ſehr gefürchtete Heuwurm hat ſich eingeſtellt und 
vernichtete die Blütenanſätze. Die Neben kamen durch die 
            Witterungs=
ungunſt viel zu ſpät in die Blüte und kann das beſte Wetter all die 
Nachteile, die der Weinſtock erlitt, nicht erſetzen. Der Winzer ſieht der 
diesjährigen Weinernte mit wenig Hoffnung entgegen. 
* Offenbach, 26. Juni. Stadtverordnetenſitzung. In 
der letzten Stadtverordnetenſitzung wurde ſehr beklagt, daß der 
            Stadt=
wald (50 Hektar) nur einen Reinertrag von 5630 Mk. abwerfe. Die 
            Ver=
waltung erwiderte, die Forſtverwaltung zwinge nach dem Raubbau in 
der Inflationszeit zur größten Schonung des Waldbeſtandes. — Das im 
Jahre 1901 errichtete Waſſerwerk in der Hintermark iſt an der Grenze 
ſeiner Leiſtungsfähigkeit angekommen. Damit das alte Waſſerwerk in der 
Vordermark zur Ergänzung herangezogen werden kann, werden für ſeinen 
Ausbau 55 000 Mark genehmigt. An die Stelle einer Kraftpoſtverbindung 
nach Ifenburg und Langen ſoll eine Eiſenbahnkraftwagenlinie treten, 
für deren probeweiſen Betrieb der Reichsbahn die nötigen Mittel für 
ein Vierteljahr bewilligt werden. Das Stadtkrankenhaus wird mit einem 
Koſtenaufwand von 380 000 Mark erweitert. Jedes Krankenzimmer 
kommt dabei auf 10 000 Mark zu ſtehen. Ausgedehnte Redekämpfe 
            ent=
feſſeln Anträge, für Ausgeſteuerte Arbeit zu beſchaffen und die 
            Unter=
ſtützungszuſchüſſe für Erwerbsloſe auch auf die Ausgeſteuerte 
            auszu=
dehnen. Es wurde u. a. beſchloſſen, zunächſt für 70 Ausgeſteuerte Arbeit 
beim Tiefbauamt und Friedhofsamt verrichten zu laſſen, damit ihnen 
nach einem Vierteljahr wieder Arbeitsloſenunterſtützung zuſteht. Die 
Mietbeihilfe ſoll künftig nur nach eingehender Prüfung des Einzelfalles 
gewährt werden, da es vorkam, daß mehrere Arbeitsloſe Glieder eines 
Haushalts zuſammen bträchtlich mehr Mietunterſtützung bezogen, als 
ſie überhaupt Miete zahlten. Erwähnenswert iſt noch, daß im 
Juni 1925 zwei Drittel der Offenbacher Arbeiter einen wöchentlichen 
Verdienſt bis zu 24,50 hatten, während das übrige Drittel darüber 
            ver=
diente. Dieſe Feſtſtellungen beruhen auf Angaben der Ortskrankenkaſſe 
und ſollen die Behauptung widerlegen, ein ungelernter ſtädtiſcher 
            Ar=
beiter verdiene nicht mehr als ein Erwerbsloſer erhält. 
r. Rüffelshei, 26. Juni. In feiner nichtöffentlichen Sitzung hat 
der Gemeinderat die Arbeiten für den Bau eines Ortsrohrnetzes der 
Rüſſelsheimer Gas= und Waſſerleitung zwei Unternehmerfirwen von 
Frankfurt und Idſtein zum Preiſe von 257 000 Mk. übertragen. Die 
Voranſchlagsſumme betrug etwa 320 000 Mk. Der von der Gemeinde mit 
den Unternehmerfirmen abgeſchloſſene Vertrag legt feſt, daß bei den 
Arbeiten nur Rüſſelsheimer Erwerbsloſe beſchäftigt, werden dürfen, 
denen der für Tiefbauarbeiten uſw. feſtgeſetzte Tariflohn zu zahlen iſt. 
Mit den Arbeiten wird ſofort begonnen. 
Bad=Nauheim, 26. Juni. Bis zum 24, Juni betrug der 
            Geſamt=
beſuch 14 595 Perſonen.
 Aufruf! 
An unſere deutſchen Landsleute! 
Auf dem hieſigen, außerhalb der Stadt gelegenen engliſchen 
            Krieger=
friedhof iſt im Jahre 1924 ein Gedenkſtein für die Gefallenen errichtet 
worden. Auf dem deutſchen Friedhof fehlt noch ein Ehrendenkmal für 
die im Kampfe um Tſingtau Gefallenen. 
Dank einer früheren Sammlung unter den Deutſchen in Oſtaſien 
war es möglich, die Gräber mit Steinfaſſungen zu verſehen und die 
ganze Anlage würdig zu bepflanzen. Die inzwiſchen zerfallenen 
            Holz=
kreuze wurden durch liegende Tafeln aus dunklem Granit erſetzt, in die 
die Namen der Gefallenen eingegraben ſind. Der Reſt der Sammlung 
diente dazu, für die laufende Unterhaltung einen Zuſchuß zu liefern. 
Außer den 196 Kviegergräbern, die auf dem Friedhof in einer 
geſchloſſenen Anlage vereinigt ſind, hat die hieſige deutſche Gemeinde 
noch weitere 460 deutſche Gräber, die aus der Vorkriegszeit ſtammen, zu 
unterhalten. Die deutſche Gemeinde hält ſtändig einen Gärtner in ihren 
Dienſten, um den Friedhof würdig zu pflegen, der ohne dieſe freiwillige 
Leiſtung bald einer Wüſte gliche. Die Gemeinde ſieht es als ihre 
Ehrenpflicht an, gerade an dieſer Stelle ihre Treue gegen die 
            Vergangen=
heit Tſingtaus zu beweiſen. Aber ihre Mittel reichen nicht aus, um die 
Kriegergräberanlage zu einem würdigen Abſchluß zu bringen und eine 
notwendig gewordene Neubepflanzung des ganzen Friedhofes 
            durchzu=
führen. Die pietätvolle Pflege der deutſchen Vergangenheit ſtellt an 
unſere kleine Gemeinde nicht nur an dieſer Stelle bedeutende 
            Anfor=
derungen, über denen die Gegenwartsaufgaben nicht zu kurz kommen 
dürfen. 
Wir haben daher die Abſicht, einen Kriegergräberfonds zu ſammeln, 
der die dauernde würdige Unterhaltung der Anlage ſicherſtellen und die 
Mittel zur Errichtung eines einfachen, aber ſchönen Denkmals für die 
Gefallenen von 1914 liefern ſoll. Am öſtlichen Ende des 
            Kriegerfried=
hofes ſoll der Gedenkſtein errichtet werden. Die Vorbereitungen ſind 
getroffen, auf Grund deren wir uns künſtleriſche Beratung einholen 
können. Wir wollen keinen Prachtbau, aber eine würdige Ehrung 
            un=
ſerer Toten. Wir wollen in den Toten die deutſche 
            Ver=
gangenheit Tſingtaus ehren, deren wir uns 
            wahr=
lich nicht zu ſchämen brauchen. 
Darum ſind wir überzeugt, daß weitere Kreiſe als unſere hieſige 
deutſche Gemeinde an dieſem Vorhaben Anteil nehmen. So richteten 
wir an alle, die Tſingtau eine treue Erinnerung bewahrt haben, und 
insbeſondere an die, die im Kampf Seite an Seite mit den Gefallenen 
geſtanden haben, die Bitte, unſeren Kriegergräberfonds durch Beiträge 
zu unterſtützen. Von der Höhe dieſer Beiträge wird es im weſentlichen 
abhängen, wie weit unſere Pläne zur Ausführung kommen können. 
Geldſendungen bitten wir zu richten an die Deutſche Vereinigung 
Tſingtau, die durch einen Friedhofsausſchuß aus ihrer Mitte den 
            Fried=
hof verwalten läßt. Bankeinzahlungen erbitten wir durch die Deutſch= 
Aſiatiſche Bank Tſingtau für das Konto „Kriegergräberfonds der 
            Deut=
ſchen Vereinigung Tſingtau”. 
Mit deutſchem Gruß 
Deutſche Pereinigung Tſingtau. 
gez. A. Seidel, 
gez. Ferd. Pupogel, 
Vorſitzender, 
Schriftführer.
 Den vorſtehenden Aufruf der Deutſchen Vereinigung in Tſingtau, 
die auf dieſem Wege Mittel ſammeln will, um den in Tſingtau 
            Gefal=
lenen ein einfaches, würdiges Ehrenmal zu ſetzen und den Friedhof 
daſelbſt dauernd in Ordnung zu halten, unterſtützen wir auf das 
wärmſte, indem auch wir an die ehemaligen Tſingtauer und die 
            Oſt=
aſiaten in Deutſchland die herzliche Bitte richten, die Beſtrebungen der 
Deutſchen Vereinigung in Tſingtau durch freiwillige Spenden zu 
            unter=
ſtützen. Beiträge erbitten wir zwecks ſpäterer gemeinſamer Abführung 
nach Tſingtau auf die Konten „Tſingtau=Ehrenmal” bei der Deutſch= 
Aſiatiſchen Bank, Perlin NW 7, Mittelſtraße 2—4, und bei der Deutſch= 
Aſiatiſchen Bank, Hamburg, Alſterdamm 41. Spenden nimmt auch 
            ent=
gegen der Verband für den Fernen Oſten, Berlin W 35, Potsdamer 
Straße 28, II., Poſtſcheckkonto: Berlin Nr. 15 912, und den Oſtaſiatiſche 
Verein Hamburg—Bremen, Hamburg 1, Ferdinandſtraße 56., Part. r. 
Meyer=Waldeck, Gouverneur a. D. 
Verband für den Fernen Oſten, e. V. 
Wirkl. Geheimer Rat Dr. v. Koerner, 
Dr. Max Linde, 
Vorſitzender. 
Generalſekretär. 
Oſtaſiatiſcher Verein Hamburg-Bremen, e. V. 
M. W. Kochen, 
Dr. F. W. Mohr, 
ſtellv, Vorſitzender. 
Geſchäftsführer,
 Briefkaſten. 
Mi. Wenn ein Unterhaltspflichtiger, z. B. der Erzeuger eines 
            un=
ehelichen Kindes, einen Abfindungsvertrag oder =vergleich mit 
dem Unterhaltsberechtigten geſchloſſen, wonach er zur Abgeltung allen 
Unterhaltsanſprüche eine einmalige feſte Summe gezahlt hat, kann dieſer 
Vertrag nicht ſpäter unter Bezugnahme auf die eingetretene 
            Geldentwer=
tung angefochten, und es kann nicht Aufwertung jener bereits gezahlten 
Summe verlangt werden. (Reichsgerichtsentſcheidung in Zivilſachen 
Band 106, S. 396.) 
z. k. Gegenüber der Gläubigerin werden Sie ſohl kaum 
            durchdrin=
gen. Eine andere Frage iſt es, ob die Bank für den Schaden haftbar 
gemacht werden kann. Denn die naheliegendſte Ueberweiſung auf 
            Poſt=
ſcheckkonto der Gläubigerin hätte die Gutfchrift zum folgenden Tage 
            be=
wirkt. Es wird deshalb weſentlich darauf ankommen, in welcher Weiſe 
ſich die Auftragserteilung vollzog. Vielleicht gehen Sie zunächſt den 
Aufſichtsrat an. Der Fall zeigt aber, daß gerade in Förderung des 
            bar=
geldloſen Verkehrs jeder Gewverbetreibende ein Poſtſcheckkonto 
            unterhal=
ten ſollte. 
K. 17. 1. Haben Sie eine Entſcheidung der Aufvertungsſtelle 
            er=
halten, die den Aufwertungsbetrag feſtſetzt, ſo müſſen Sie innerhalb 
zwei Wochen von Zuſtellung dieſer Entſcheidung an gerechnet, ſofortige 
Beſchwerde an das Landgericht Darmſtadt verfolgen. Dieſe Beſchwerde 
kann ſchriftlich oder zu Protokoll des Gerichtsſchreibers des Landgerichts 
oder eines anderen Gerichts eingelegt werden. Da die Zahlung im 
Jahre 1923 prfolgt iſt und Löſchung der Hypothek erfolgte, ſo müßten 
Sie gegen die Aufwertung geltend machen und begyünden, daß dieſe für 
Sie mit Rückſicht auf Ihre wirtſchaftliche Lage eine unbillige Härte 
            be=
deuten würde. 2. Ja natürlich. 3. Das Gericht hätte unter Abwägung 
der beſonderen Verhältniſſe zu entſcheiden; es kann die Aufwertung nur 
zum Teil zulaſſen oder ſie ganz ablehnen. Es empfiehlt ſich nicht, die 
Herabſetzung auf einen beſtimmten Satz zu begntragen. 4. Wenn dieſe 
Umſtände der Aufwertungsſtelle nicht bekannt waren und deshalb deren 
Würdigung unterblieben iſt, ja. 5. Es empfiehlt ſich, zunächſt bei der 
Aufwertungsſtelle perſönlich vorzuſprechen.
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 Wettervorherſage für Dienstag, den 29. Juni 
(nach der Wetterlage vom 27. Juni). 
Vielfach heiter, tagsüber warm, durchweg trocken. 
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 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer 
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Nummer 177
Montag, den 28. Juni 1926
Seite 5
 Der Kampfſpielwerbetag. 
Wieder einmal haben die Darmſtädter Leibesübungen 
            trei=
benden Vereine und Verbände der Darmſtädter Bevölterung 
einen impoſanten Werbetag gezeigt. Es war ein Feſtttag für 
Darmſtadt, der dank der harmoniſchen Zuſammenarbeit der 
meiſten Körperſchaften, die ſich die Pflege der Leibesübungen 
zum Ziel geſteckt haben, ſeine Werbekraft nicht verfehlt haben 
dürſte. Selbſt der in dieſem Jahre ſo launiſche Wettergott gab 
ſeiner Freude durch lachenden Sonnenſchein Ausdruck und half 
ſomit weſenzlich zum Erfolg. Die Veranſtaltung wurde 
            er=
öffnet durch ein 
Platzkonzert auf dem Luiſenplatz, 
das von dem Beamtenverein früherer Militärmuſiker abgehalten 
wurde. Inzwiſchen ſtellten ſich die Mannſchaften zu den 
            Staf=
felläufen in der Rheinſtraße auf. Beſtand ſeitens der 
            Behör=
den aus verkehrstechniſchen Gründen einiger Widerſtand gegen die 
Veranſtaltung, ſo wird man nun doch zu der Einſicht gekommen 
ſein, daß die Hemmniſſe weniger groß waren, wie man ſich dachte, 
und daß es eben in Darmſtadt durch die Geländeſchwierigkeiten 
kaum möglich iſt — ſoll der Zweck erreicht werden — eine beſſere 
Strecke zu finden. Ja, man kann ſagen, um eine ſolche 
            Lauf=
ſtrecke würde uns manche Stadt beneiden. 
Die Staffelläufe 
fanden in vier Gruppen ſtatt. Zuerſt kamen die Schüler, 
            Staffel=
mannſchaften aus Vereinen und Schulen kämpften um den 
Sieg. Es war erfreulich, daß die Schulen eine recht gute 
            Be=
ſetzung zuwege brachten. Teilnehmer: 
Schüler: 1. Sportv., 1. 3 Min. 34 Sek., 2. Gymnaſium, 
8 Min. 37 Sek., 3. Realgymnaſium, 4. Liebigs=Oberrealſchule, 
5. Gartenbauſchule. 
Als zweite Gruppe lief die Jugend von 14 bis 
18 Jahren. Teilnehmer: 
Jugend: 1. Sportv., 1. 3 Min. 7 Sek., 2. Gymnaſium, 
3 Min. 8 Sek., 3. Realgymnaſium, 8 Meter zurück, 4. V. f. L. 
„Heſſen”, 40 Meter zurück, 5. Sportv, 2., 6. Turngeſellſchaft, 
7. Sportv. 3., 8. Schwimmklub „Jung Deutſchland.” 
Recht gute Leiſtungen boten auch die Vereine und 
            Abtei=
lungen, die den Laufſport nicht als Spezialſport betreiben. Die 
Teilnehmer in dieſer Klaſſe waren; 
Spezialvereine: 1. Sportv., 1. 2 Min. 58,3 Sek., 
2. Sportv., 2. 3 Min. 15 Sek., 3. V. f. R., 3 Min. 19 Sek., 
4. D. J. K, 5. Eintracht, 6. P. f. L. „Heſſen”, 7. 
            Kraftſport=
verein 1895. 
Die Hauptanteilnahme fand natürlich die Große Staffel 
20 X 200 Meter für Turn= und Sportvereine. Dieſe Staffeln 
zeigten, daß wir in Darmſtadt über ein recht gutes Läufermaterial 
verfügen, und es war ein ſcharfer Kampf um den Sieg. Die 
Teilnehmer waren: 
20 X 200 Staffel: 1. Sportv., 1. 8 Min. 2,1 Sek., 
2. A. S. C., 8 Min. 10,6 Sek. 3. Pol.=Sp.=V., 150 Meter zurück, 
847 Min., 4. V. f. L. „Heſſen”, 3 Meter zurück, 5. Gibellinia, damit zu einem neuen deutſchen Rekord brachte. 
6. Sportv, 2., 7. Sportv, 3., 8. Turngeſellſchaft, 9. Tgde, 46, 
Der Werbezug, 
geteilt in Werbelauf und Werbemarſch bot mit ſeinen 1500 
            Teil=
nehmern ein wunderbares Bild, das auf dem ſchönen Luiſen= 22,2 Sek., 3. Hubbrich=Süd, 4. Moſt=Weſt. 
platz zur vollen Wirkung kam. In bunter Kleidung zogen die 
einzelnen Vereine, teils mit Werbeſchildern, die auf den Wert Sekunden, 3. Zimmermann=Süd, 4. Bredel=Mittel. 
ihrer Beſtrebungen hinwieſen, in elegantem Stillauf vorbei, 
            ge=
folgt von den Radfahrern, welche die Verbindung zwiſchen dieſen 
und den in ſtrammer Marſchordnung gemeinſam als „
            Darm=
ſtädter Turnerſchaft” auftretenden Turnvereinen bildeten. Es 
war eine Luſt zu ſehen, wie von den kleinſten Knirpſen bis zu den 
graubärtigen Alten alles in gemeinſamer Begeiſterung ſich zu= Süd 15:51,8 Min., 3. Bräutigam==Mittel. 
fammenfand, zu werben für eine Sache, die heute ein ſo 
            weſent=
licher Faktor die Ertüchtigung unſeres Volkes geworden iſt, die 
Pflege der Leibesübungen. 
Den Abſchluß des Vormittags bildete ein Aufmarſch aller 
Teilnehmer vor dem Schwimmhad, wo der Vorſitzende des 
            Stadt=
ausſchuſſes für Leibesübungen, Herr Dr. Friedrich, in einer 
geiſtvollen Anſprache auf die Bedeutung der Veranſtaltung 
            hin=
wies. Ein Sternlauf brachte hierauf die einzelnen Vereine in 
ihre Vereinsheime. 
Die Nachmittagsveranſtaltung 
wurde in der Hauptſache durch Vorführungen der Darmſtädter 
Turnerſchaft ausgefüllt. Die Teilnahme der Sportvereine 
            be=
ſchränkte ſich auf Velozipedklub, „Heſſen” Verein für 
            Leibes=
übungen, Kraftſportverein, und hätte weitaus beſſer ſein dürfen, 
Dafür zeigte ſich die Turnerſchaft ſehr vielſeitig und ließ beim 
Publikum keine Langeweile aufkommen. Nach einer begeiſterten 
Anſprache des Vorſitzenden der Darmſtädter Turnerſchaft, Herrn 
Rechtsanwalt Kalbhenn, traten die Turner zu Maſſenfreiübungen Mittel 53,37 Mtr., 3., Schnurr=Berlin 53,15 Mtr, 4. Zeller=Süd 
an, die, trotzdem die Vereine keine Gelegenheit zum gemeinſamen 
Einüben hatten, recht gut klappten. Noch beſſeres zeigten hierauf 
die Turnerinnen, die mit ihren exakt ausgeführten 
            Bewegungs=
übungen ſtürmiſchen Beifall ernteten. Die recht ſchwierigen 
Uebungen wurden wirklich hervorragend ausgeführt, Anſcheinend 
eignet ſich das weibliche Geſchlecht zu Freiübungen beſſer, als 
die mehr auf das Kampfmoment abgeſtimmten Männer. Dann 
traten die Kleinſten im Spiel an, ſo veranſchaulichend, wie ſich 
aus dem Spiel heraus die Kräfte zu ernſtem Kampf und Arbeit 
entwickeln. In die Spiele griffen Einzelvorführungen im 
Geräteturnen, Radreigen, Radballſpiele, Gruppengymnaſtik, 
Uebungen mit dem Medizinball, Tauziehen, Boxen, Kugelſtoßen, 
Ringen und Gruppen von Keulenſchwingern und 
            Freiübungs=
turnern und =Turnerinnen ein. Von den Gruppenübungen ern= 
Könnten nicht die Radfahrer auch einmal in Maſſenvorführungen 
auftreten? Es war ein buntes, ungezwungenes, friſch=fröhliches 
Treiben, 
Inzwiſchen wurden auf dem Sportplatz auf dem 
            Finanz=
gmt von Schulen, Turnern und Sportlern
 Wettſpiele in Schlag=, Hand=, Fuß= und Fauſtball 
als Werbeſpiele gezeigt. 
Es kam dabei weniger auf die Erzielung eines in Zahlen 
ausdrückbaren Reſultates an, wie auf die Vorführung techniſch 
ſchöner Spiele. Man kann ſagen, daß auch dieſe Werbeſpiele 
einen recht guten Eindruck machten. 
Zweifellos läßt ſich dieſe geſamte Veranſtaltung noch weiter 
ausbauen, und es iſt zu hoffen, daß ſie im nächſten Jahre ſich 
wiederholt. Aber man kann mit dieſer erſtmaligen Veranſtaltung 
in dieſem Rahmen voll und ganz zufrieden ſein. 
Der Verkauf von beſonderen Abzeichen, der zur Finanzierung 
dienen ſollte, klappte dadurch, daß ſich verhältnismäßig wenig 
Damen zur Verfügung ſtellten, ſchlecht. Dies iſt in Hinſicht auf 
die finanziellen Schwierigkeiten der Vereine bedauerlich, aber auch 
mit ihre Schuld. Trotzdem ſoll ſich das Publikum, ungefähr 
insgeſamt 15 000, eigenartig zurückhaltend gezeigt haben, und 
ſelbſt die wenigen Damen, die ſammelten, brachten eine Menge 
Abzeichen — das Stück für ſage und ſchreibe 20 Pfennige — 
wieder zurück. 20 Pfennige müßte doch jeder Zuſchauer für Die Mannſchaften ſtellten ſich dem famos leitenden 
            Schieds=
eine derartige Veranſtaltung, ſelbſt in dieſer ſchlechten Zeit 
übrig haben. 
Trotzdem, alles in allem, es war ſchön, und wir wünſchen 
ſchon jetzt für das kommende Jahr einen gleichen oder gar 
noch größeren Erfolg. 
Deutſches Turn= und Sportabzeichen. 
Eine Abnahmeprüfung im Radfahren ſindet am 
            Don=
nerstag, den 1. Juli d. J., ſtatt. Zuſammenkunft der Bewerber 
abends 6 Uhr am Kilometerſtein 7/4, Ortsausgang von 
            Eber=
ſtadt, Straße nach Bickenbach. Die Bewerber haben das 
            Beſchei=
nigungsheft mitzubringen. Meldungen an L. Raab, Darmſtadt, 
Schwanenſtraße 77, 2. Stock. 
Leichtathletik. 
Süddeutſchland gewinnt den Vier=
            Verbands=
kampf in Dresden. 
1. Süd=, 2. Weſt= 3. Mitteldeutſchland, 4. Brandenburg. — 
Rekord auf. 
Anläßlich des 25jährigen Beſtehens des Verbandes 
            Mittel=
deutſcher Ballſpielvereine wurde am Sonntag in Dresden bei 
prächtigem Wetter und ſehr gutem Beſuch ein leichtathletiſcher 
Vierverbandskampf zwiſchen Süd=, Weſt=, Mitteldeutſchland und 
Brandenburg ausgetragen. Süddeutſchland errang mit 43 Punk= gers von der Latte abgeprallt war, Jetzt raffte ſich 
            Mitteldeutſch=
ten vor Weſtdeutſchland 40 Punkten, Mitteldeutſchland 36½ 
            Punk=
ten und Berlin 29½ Punkten einen einwandfreien Sieg. Sehr 
ſpannend war der Kampf im 100=Meter=Laufen. Corts=
            Stutt=
gart und Wege=Leipzig liefen ſich in 10,7 Sekunden ein totes 
Rennen. Im beidarmigen Kugelſtoßen unternahm 
            Brechen=
macher=Frankfurt einen Angriff auf den deutſchen Rekord, der 
auch von Erfolg gekrönt war, da Br. es auf 25,125 Meter und 
Die Ergebniſſe: 
100 Meter: 1. Corts=Stuttgart und Wege=Leipzig totes 
Rennen in 10,7 Sek., 3. Dreibholz=Weſt, 4. Aſſeher=Berlin. 
200 Meder: 1. Büchner=Mittel 22 Sek., 2. Hühner=Berlin 
400 Meter: 1. Gertz=Weſt 50,2 Sek, 2. Stotz=Mittel 51 
800 Meter: 1. Engelhardt=Süd 1:57,1 Min., 2. Willmer= 
Weſt 1:58,1 Min., 3. Jakob=Mittel, 4. Richter=Berlin. 
1500 Meter: 1. Walpert=Weſt 4:07,1 Min., 2. Jenuwein= 
Süd 4:08,2 Min., 3. Otto=Mittel, 4. Bredel=Berlin, 
5000 Meter: 1. Tomberg=Weſt 15:40,1 Min., 2. Kettner= 
4mal 100 Meter: 1. Süddeutſchland 46,2 Sek., 2. 
            Mittel=
deutſchland 42,7 Sek., 3. Berlin 42,9 Sek., 4. Weſtdeutſchland. 
1500=Meter=Staffel: 1. Süddeutſchland 3:20,9 
Minuten, 2. Weſtdeutſchland 3:21,3 Min., 3. Berlin, 4. 
            Mittel=
deutſchland. 
110 Meter Hürden: 1. Kaſten=Berlin 16,5 Sek., 2. 
            Mor=
gewrotzh=Süd 16,6 Sek., 3. Paulus=Weſt, 4. Flugbeil=Mittel. 
Hochſprung: 1. Huhn=Mittel 1,80 Mtr., 2. Hacker=Süd 
1,75 Mtr., 3. Schnurn=Berlin, 4. Dobermann=Weſt. 
Weitſprung: 1. Hofmann=Mittel 6,70 Mtr., 2. 
            Dober=
mann=Weſt 6,60 Wtr., 3. Ebner=Süd, 4. Schnurr=Berlin. 
Stabhochſprung: 1. Lehninger=Berlin 3,30 Mtr., 
2. Adams=Weſt 3,30 Mtr., 3. Fougner=Mittel, 4. Speck=Süd. 
Kugelſtoßen: 1. Brechenmacher=Süd 14:046 Mtr., 
2. Schröder=Weſt 13,81 Mtr., 3. Hähnchen=Berlin 13,235 Mtr., 
4. Seraidas=Mittel. 
Diskuswerfen: 1. Hähnchen=Berlin 40,51 Mtr., 2. 
            Stein=
brenner=Süd 38,92 Mtr., 3. Nigemeher=Mittel, 4. Paulus=Weſt. 
Speerwerfen: 1. Hauer=Weſt 54,58 Mtr., 2. Koitſch= 
52,46 Mtr. 
Radfahren. 
Neuer Deutſcher Rekord im Vierer=
            Mann=
ſchaftsfahren. 
Das Rennen im Gau Berlin des B. D.R. 
 
Der Gau Berlin des B.D.R. brachte am Sonntag auf der nuten durch Hörnle in Führung. Der Ausgleich ließ jedoch nicht 
100 Kilometer langen Strecke Neuen=Kyritz und zurück ſeine 
            Mei=
ſterſchaft im Vierer=Mannſchaftsfahren zum Austrag. Die 
            ſieg=
reiche Mannſchaft des Berliner R.C. Diamant (Feder, Jenke, 
A. Schulz, Uſſat, Steinbach, W. Horn) legte die Strecke in der 
teten beſonders die gut ausgeführten Nadreigen ſtarken Beifall. neuen deutſchen Rekordzeit von 2:46,28 Stunden zurück, 
            verbeſ=
ſerte damit alſo den alten Rekord um volle 6 Minuten. Zweiter 
wurde der Berliner R.C. Germania in 2:53,14 Min. — Die 
Mannſchaft des vorjährigen Siegers, „Krampe”=Berlin, die 
            dies=
mal allerdings für einen Sieg nicht in Frage gekommen wäre, 
wurde von einem Motorradfahrer angefahren und geſprengt.
 Fußball. 
SüddeutſchlandbezwingtMitteldeutſchland 4:3 
Süddeutſchland liefert trotz Erſatzeinſtellung ein gutes Spiel und 
ſiegt verdient. — Sämtliche Tore fallen bereits in der erſten 
halben Stunde. 
Wiederum hatte man in Mitteldeutſchland gehofft, endlich 
einmal den alten Rivalen Süddeutſchland bezwingen zu können, 
aber die Hoffnung erfüllte ſich nicht, was um ſo bitterer war, als 
der Verband Mitteldeutſcher Ballſpielvereine doch an dieſem 
Tage ſein 25jähriges Beſtehen feierte. Die Süddeutſchen 
            behiel=
ten nach einem ſchönen Kampfe, der vor 12 000 Zuſchauern im 
V. f. B.=Stadion zu Leipzig abgewickelt wurde, verdient 
mit 4:3 Toren Oberhand. Dabei konnte doch die Vertretung der 
Gäſte keineswegs als erſte Garnitur angeſehen werden. 
richter Guynez=Eſſen wie folgt: 
Süddeutſchland: 
Ertl 
Wachtler Klingseiß 
Frey Hergert=Pirmaſens Au 
Scherm Sorg Brettville Herberger Grünauer, 
Salomon Hermsdorf. Lohſe Reißmann Leip 
Kretzſchmar Edy Lederer 
Kühnel Geißler 
Mitteldeutſchland: Baum. 
Der Süden hatte alſo noch Dietrich durch Hergert und 
            Meiß=
ner durch deſſen Klubkameraden Grünauer erſetzt. 
            Mitteldeutſch=
land hatte nach dem Spiel in Nürnberg auf die Aufſtellung 
            Köh=
lers verzichtet. Edy war ein mehr als genügender Erſatz. 
Das Spiel. 
Süddeutſchland fand ſich überraſchend ſchnell und ging ſofort 
zu energiſchen Angriffen über. Mitteldeutſchland kam während 
der erſten fünf Minuten nicht aus ſeiner Hälfte heraus. 
            Allmäh=
lich beſannen ſich aber auch die Gaſtgeber und machten ſich frei. 
Es entwickelte ſich ein äußerſt lebhafter, auf= und abwogender 
Kampf. Einen überraſchenden Durchbruch Lohſes konnte Ertl 
Brechenmacher ſtellt im beidarmigen Kugelſtoßen einen neuen im letzten Moment noch ſtoppen. In der 10. Minute ſchoß 
            Her=
berger wuchtig gegen die Latte, von der das Leder ins Tor 
            ab=
prallte. Süd lag 1:0 in Führung. Schon zwei Minuten ſpäter 
erhöhte Brettville nach einer ſchönen Arbeit des ganzen Sturmes 
auf 3:0. Den vierten und letzten Treffer für Süd erzielte 
            wieder=
um Brettville in der 18. Minuje, nachdem ein Vollſchutz 
            Herber=
land energiſch zuſammen. Edy brachte ſeine Sturmreihe mit aller 
Kraft nach vorn, und tatſächlich ſtellten ſich auch Erfolge ein. In 
der 22. Minute erzielte Reißmann mit einem Kopfball das erſte 
Gegentor. Zwei Minuten darauf war Lohſe erfolgreich. In der 
30. Minute ging Wachtler den Mitteldeutſchen Hermsdorf im 
Strafraum unfair an, der naturgemäß folgende Elfmeter wurde 
glatt verwandelt. Die Partei ſtand 4:3, aber niemand hätte daran 
gedacht, daß mit dieſem Ergebnis auch das ganze Spiel enden 
würde. Die letzte Viertelſtunde des Kampfes gehörte Mitte 
            deutſch=
land, aber ſein Sturm ſchoß zu ſchlecht, um einen Mann von der 
Klaſſe Ertls ſchlagen zu können. Zudem beging Edy den Fehler, 
alles nach links abzuſpielen, ſo daß die beſte Sturmſeite, 
            Reig=
mann—Leip, ohne Arbeit blieb. — In der zweiten Halbzeit 
            beſ=
ſerte ſich Mitteldeutſchland weiter, aber auch Süddeutſchland 
zeigte gute Leiſtungen. Der Kampf war in dieſer Phaſe meiſt 
verteilt, und wenn keine Tore mehr fielen, dann iſt das in erſter 
Linie ein Verdienſt der beiden glänzend arbeitenden Hüter Ertl 
und Baum. 
Die Kritik. 
Die ſiegreiche ſüddeutſche Elf befriedigte durchaus. Der 
Sturm war recht gut. Brettville führte ihn ſehr ſchön an. In 
der Läuferreihe war Hergert eine angenehme Ueberraſchung. Die 
Verteidigung ſpielte ſehr ſicher, war aber zeitweiſe zu hart. Ertl 
im Tor bewies nur ſeine internationale Klaſſe. 
            Mitteldeutſch=
lands Elf erfüllte die in ſie geſetzten Erwartungen nicht. Die 
Hintermannſchaft ſtand ſtets ſchlecht. Nur Baum gefiel. Ein 
großes Spiel lieferte der alte Edy, jedoch war er allein machtlos. 
Im Sturm zeigte Reißmann das beſte Spiel. Zu bemerken iſt 
noch, daß in der 30, Minute der Verteidiger Kühnel ausſcheiden 
mußte und durch Feuſeld erſetzt wurde. 
Sp. Pg. Fürtb ſchlägt Phönix Ludwigshafen 
mit 7:1 Toren. 
Das Vorſchlußſpiel um den ſüddeutſchen Pokal. 
Der Deutſche Meiſter in Hochform. 
Das Vorſchlußſpiel um den ſüddeutſchen Verbandspokal in 
Stuttgart hat mit dem Siege des Deutſchen Meiſters, Sp.Vg. 
Fürth, den erwarteten Ausgang genommen. Allerdings 
            über=
raſcht die Höhe des Ergebniſſes, denn für ſo groß hätte man denn 
doch den Unterſchied in der Spielſtärke der beiden Mannſchaften 
nicht gehalten. Aber Fürth war in Hochform; es ſpielte 
            zumin=
deſt ebenſo gut wie im Endſpiel um die deutſche Meiſterſchaft zu 
Frankfurt. Ludwigshafen war allerdings nicht ein Gegner von 
der Qualität der Hertha=BSC. 
Der Kampf fand bei prächtigem Wetter vor etwa 8000 
            Zu=
ſchauern auf dem V. f. B.=Platz zu Stutygart ſtatt. Zur 
            allge=
meinen Ueberraſchung ging Ludwigshafen bereits nach vier 
            Mi=
lange auf ſich warten, ſchon drei Minuten ſpäter ſandte Seiderer 
unhaltbar ein. Fürt wurde dann gänzlich überlegen; gegen ſeine 
prachtvolle Kombination war der Gegner machtlos. Bereits in 
der 17. Minute brachte Franz die Fürther in Führung. In der 
35. Minute erzielte Weiß ein ſehr ſchönes drittes Tor und fünf 
Minuten ſpäter war durch Seiderer, der hier eine glänzende 
            Ein=
zelleiſtung bot, der vierte Treffer fällig. — Die Ueberlegenheit 
des Meiſters hielt auch nach dem Wechſel unvermindert an. 
            So=
fort nach Wiederbeginn fiel durch Franz das fümfte Tor. Weiß 
reihte auf Vorlage von Franz nach einer Viertelſtunde Nr. 6 an
Seite 6
Montag, den 28. Juni 1926
Nummer 177
 und Franz beſchloß in der 20. Minute den Torreigen, indem er 
eine Flanke von Weiß glatt verwandelte. 
Fürth ſiegte natürlich vollkommen verdient. Die Mannſchaft 
war in allen Linien ohne Tadel. Gegenüber den guten 
            Leiſtun=
gen der übrigen Spieler erſchienen nur der Tormann Hörgreen, 
der Mittelläufer Leinberger, und der Rechtsaußen Auer etwas 
ſchwächer. Die beſten Leute waren Seiderer, der ſeinen Sturm 
glänzend anführte, der blendende linke Läufer Kraus und die 
jederzeit ſichere Verteidigung. 
Bei Ludwigshafen war der Tormann Bauer der beſte Mann, 
woran auch die ſieben Tore nichts ändern. Die Verteidigung 
kam über einen mäßigen Durchſchnitt nie hinaus. Die 
            Läufer=
reihe vermochte gegen den ſo glänzenden Fürther Angriff 
nicht anzukommen. Sie verſagte aber auch in der Unterſtützung 
des eigenen Angriffs. Der Sturm konnte allerdings auch nicht 
befriedigen. Einigermaßen gute Leiſtungen boten lediglich die 
Außenſtürmer. 
Liſt=Stuttgart hätte als Schiedsrichter etwas beſſer ſein 
            kön=
nen. Das Endſpiel um den Verbandspokal ſieht nun die Sp.Vg. 
Fürth und V. f. B. Stuttgart als Partner. Der Kampf kommt 
höchſtwahrſcheinlich ſchon am kommenden Sonntag im 
            Frankfur=
ter Stadion zum Austrag. Fürth gilt natürlich als heißer 
Favorit. 
Eintracht 1.—V.f. R. Darmſtadt 1. 2:3 (1:0). 
Am Samstag trafen, ſich auf dem Platze am Finanzamt 
obige Gegner und lieferten ſich einen an ſpannenden Momenten 
reichen Kampf. Eintracht fand ſich ſofort zuſammen, während 
man dies von V.f.R. erſt in der zweiten Hälfte ſagen konnte. 
Sämtliche vom V.f.R. eingeleiteten Aktionen ſcheiterten an der 
ſich in beſter Form beſindlichen Läuferreihe und Verteidigung 
Eintrachts. In der zweiten Halbzeit zog V.f. R. mächtig auf und 
konnte das Spiel mit 3:2, darunter ein Handelfmeter, für ſich 
entſcheiden. Das Reſultat entſpricht nicht ganz dem 
            Spielver=
lauf; ein Unentſchieden oder das umgekehrte Ergebnis wäre 
            ge=
rechter. Es ſcheint zur Tradition werden zu ſollen, daß 
            Ein=
tracht nie ein Spiel gegen V.f.R. gewinnen kann. 
Am Sonntag beteiligte ſich Eintracht mit drei Mannſchaften 
an dem Staffel= und Werbelauf. Die Aktiven lagen bis zum 
letzten Wechſel hinder Sporwerein an zweiter Stelle. Durch 
einen Fehler des Schlußmannes wurde der herausgeholte 
            Vor=
ſprung wieder eingebüßt. 
Am Nachmittag trat die 1. Mannſchaft der gleichen des F. C. 
Union zu einem Werbeſpiel gegenüber, das mit 2:0 verloren 
ging. Beide Mannſchaften befleißigten ſich eines durchaus fairen 
Spiels, das ſeinen Zweck vollkommen erreicht haben dürfte.
 Fußball=Verbandstagungen. 
Wichtige Beſchlüſſe des Mainbezirks in der 
Spielſyſiem=Frage, Satzungsänderungen. 
Bieber, 27. Juni. 
Zu dem heutigen Bezirkstag in Bieber bei Offenbach hatten 
25 Vereine des Mainbezirks, mit insgeſamt 798 Stimmen, 
            Ver=
treter entſandt. Die Tagung nahm trotz lebhafter und 
            anregen=
der Debatten über die verſchiedenſten Punkte einen durchaus 
            har=
moniſchen Verlauf. Selbſtverſtändlich ſpielte die in 
            Süddeutſch=
land ſeit langem akute Frage des Spielſyſtems eine gewichtige 
Rolle. In dieſer Angelegenheit entſchied man ſich nach 
            ein=
gehender längerer Debatte für den Antrag der von der 
            Unter=
kommiſſion eingebracht wurde. Dieſer Antrag geht bekanntlich 
dahin, die Bezirksligaklaſſe auf 12 Vereine zu erhöhen, 
            aller=
dings aber mit dem Zuſatzantrag, daß die beiden Tabellenletzten 
der letzten Saiſon abſteigen ſollen. Der Antrag iſt bekanntlich 
ſchon längere Zeit von den Vertretern der Kreisliga, A=, B= und 
C=Klaſſe formuliert worden. Ein Antrag des Speſſartgaues, die 
C=Klaſſe nicht, wie urſprünglich geplant war, auf Wunſch 
            fort=
fallen zu laſſen, wurde angenommen. Ferner fand ein 
            Dring=
lichkeitsantrag der Frankfurter Eintracht, die Repräſentativſpiele 
auf höchſtens drei zu beſchränken, einſtimmige Annahme. Die 
verſchiedenen vorgeſchlagenen Satzungsänderungen wurden der 
Satzungskommiſſion zur näheren Prüfung überwieſen, ſo daß 
man von einer endgültigen Beſchlußnahme vorerſt abſah. Dem 
Vorſtand wurde für ſeine Geſchäftsführung Entlaſtung erteilt 
und ſeine Wiederwahl erfolgte einſtimmig.
 Die Tagung des Rhein=Bezirks. 
Bensheim, 27. Juni. 
Die Rheinbezirksbehörde hatte auf den heutigen Tag die 
Mitglieder des Bezirks nach Bensheim zuſammengerufen. Von 
541 Vereinen des Bezirksgebietes hatten 96 Vereine Vertreter 
mit insgeſamt 1100 Stimmen entſandt. Die Tagung nahm einen 
durchaus harmoniſchen Verlauf, und wenn es auch bei den 
            ver=
ſchiedenen Debatten manchmal etwas hoch herging, ſo war doch 
der Gefamtton auf ruhige Sachlichkeit abgeſtimmt. 
            Selbſtver=
ſtändlich ſtanden die Anträge zur Spielſyſtemfrage im 
            Vorder=
grund des Intereſſes. Ueber dieſe Frage entſpann ſich eine über 
zwei Stunden andauernde lebhafte Debatte, bei der der 
            vorjäh=
rige Antrag bei der Stuttgarter Tagung zur Verhandlung ſtand. 
Nach einer längeren Ausſprache wurde eine Abſtimmung 
            vor=
genommen, bei der 668 Stimmen dafür und 458 dagegen 
            abge=
geben wurden. Da aber nach dieſem Ergebnis noch über 100 
Stimmen zur ſtatutenmäßigen Zweidrittelmehrheit fehlten, 
            ver=
fiel der Antrag der Ablehnung. Ein Antrag, demzufolge der 
Beitrag zur Unfallkaſſe auf 50 Pfennnige erhöht werden ſoll, 
wurde einſtimmig angenommen. Weiterhin wurde in Bezug 
auf die Jugend inſofern eine Aenderung getroffen, als dieſe in 
Zukunft überhaupt keine Verbandsſpiele, weder 
            Meiſterſchafts=
ſpiele noch Pokalſpiele austragen ſoll. Dem Geſamtvorſtand 
wurde Entlaſtung erteilt, und der Dank des geſamten Bezirks 
für die aufopfernde Tätigkeit ausgeſprochen. Die meiſten 
            Behör=
denmitglieder wurden durch Akklamation wiedergewählt. 
            Ledig=
lich im Hinterpfalzkreis mußte der Kreisvorſitzende durch einfache 
Wahl im ſeitherigen Vorſitzenden ermittelt werden. Der 
            Vor=
derpfalzkreis=Vorſitzende Huttoff wurde ebenfalls durch 
            Akklama=
tion wiedergewählt, doch lehnte er die Annahme ab, ſo daß 
Borlinghof=Ludwigshafen gewählt wurde. Der nächſte 
            Bezirks=
tag wird in Frankenthal ſtattfinden. Die Tagung faßte den 
            ein=
ſtimmigen Beſchluß, den ſeitherigen verdienten Vorderpfalzkreis= 
Vorſitzenden Huttoff zur Verleihung der Ehrennadel des 
            Ver=
bandes vorzuſchlagen.
 Der Bezixkstag von Rheinheſſen/Gaar. 
Worms, 27. Juni. 
Der diesjährige Bezirkstag des Bezirks Rheinheſſen—Saar 
verſammelte deſſen Mitglieder heute in Worms. Die Tagung 
war nicht gerade ſehr gut beſucht. Die einzelnen Verhandlungen 
verlieſen aber durchaus in ſachlicher Nuhe. Was die 
            Inter=
eſſen des Saargebiets im beſonderen anbelangt, ſo wurde durch 
einen genehmigten Antrag beſchloſſen, dieſe zum Gegenſtand 
einer beſonderen Tagung, die für den 17. Juli nach 
            Saar=
brücken einberufen wird, zu machen. Der erſte Bezirksvorſitzende, 
Külz=Biebrich, wurde durch Akklamation wiedergewählt. Die 
Wahl des zweiten Bezirksvorſitzenden, deſſen Stelle ja 
            Satzungs=
gemäß ſters dem engeren Saargebiet vorbehalten iſt, wurde bis 
zum Bezirkstag am 17. Juli in Saarbrücken vertagt. Im 
übrigen nahm der Bezirkstag einen anregenden ud 
            harmo=
niſchen Veilauf.
 Tagung des Bezirks Württemberg/Baden. 
Stuttgart, 27. Juni. 
Auf dem heute in Stuttgart abgehaltenen Bezirkstag von 
Württemberg-Baden waren von 500 Vereinen des 
            Bezirks=
gebietes 175 Vereine mit 1472 Stimmen vertreten. Der 
            Ge=
ſchäftsbericht wurde ohne Debatte genehmigt. Die meiſten 
            An=
träge bezogen ſich auf die Frage der Neuregelung des 
            Spiel=
ſyſtems, die aber in Bauſch und Bogen durch einen Antrag der 
Bezirksbehörde die Spielſyſtemfrage erſt auf dem Verbandstag 
aufzurollen, erledigt wurden. So blieben von den vielen 
            An=
trägen nur einige unbedeutendere übrig, die glatt ihre Erledigung 
fanden. Bei den Newwahlen der Bezinksbehörde wurden, mit 
Ausnahme der Kreiſe Mittelbaden und Schwarzwald, ſämtliche 
Funktionäre wiedergewählt. Der Bezirkstag nahm einen in jeder 
Beziehung ruhigen und harmoniſchen Verlauf. Der nächſte 
Bezirkstag findet in Karlsruhe ſtatt. Die Tagung konnte ſchon 
am frühen Nachmittag beendet werden. 
Handball. 
Handballſpiel Mitteldeutſchland=Oefferreich 1:1 (1:1) 
Techniſch ausgezeichnete Leiſtungen der Wiener. 
Anläßlich des Jubiläums des Mitteldeutſchen Verbandes 
kam in Halle, der Hochburg des Handballs, ein 
            Repräſentativ=
kampf zwiſchen einer öſterreichiſchen und einer mitteldeutſchen 
Mannſchaft zum Austrag. Den etwa 5000 Zuſchauern wurde ein 
jederzeit flottes und intereſſantes Spiel vorgeführt. Die 
            Mittel=
deutſchen fanden ſich anfangs ſchlecht zuſammen, ſo daß die Gäſte 
eine merkliche Ueberlegenheit herausſchälen konnten. Trotzdem 
konnten die Einheimiſchen in der 12. Minute durch Sindram nach 
einem Alleingang in Führung gehen. Die ſtürmiſchen Angriffe 
der Gäſte ergaben ſchon in der 26. Minute durch den 
            Mittel=
ſtürmer Skofler den Ausgleich. Bald darauf war Halbzeit. War 
in der erſten Hälfte eine Ueberlegenheit der Oeſterreicher nicht zu 
verkennen geweſen, ſo geſtalteten die Mitteldeutſchen das Spiel 
jetzt offen. Bei gleichmäßigen Leiſtungen konnte aber kein Tor 
mehr erzielt werden. Die Oeſterreicher waren im Geſamtbild 
            tech=
niſch beſſer, was die Einheimiſchen durch größere Schnelligkeit 
ausglichen. Bei ihnen machte ſich oft ein Mangel an 
            Zuſammen=
hang bemerkbar, der erſt in der zweiten Halbzeit allmählich 
verſchwand. 
Schlagball. 
Schlagballwettſpiel höherer Schulen Darmſtadts. 
Am Freitag den 25. Juni, nachmittags 3.30 Uhr, fand auf 
dem Sportplatz der Techniſchen Hochſchule ein Schlagballwettſpiel 
ſtatt, zu dem jede höhere Knabenſchule Darmſtadts eine 
            Mann=
ſchaft geſtellt hatte. Der erſte Kampf fand zwiſchen Ludwigs= 
Oberrealſchule und Gymnaſium ſtatt. Die Mannſchaft des 
            Gym=
naſiums zeichnete ſich durch ihre hervorragende Technik aus und 
konnte deshalb auch das Spiel gewinnen mit 101:42 Punkten. 
Dann traten ſich gegenüber die Mannſchaften des 
            Realgym=
naſiums und der Liebigs=Oberrealſchule. Es zeigte ſich bald, daß 
die Mannſchaft der Liebigs=Oberrealſchule, in jeder Beziehung 
ihrem Gegner weit überlegen war, ſo daß das Spiel endete für 
Liebigs=Oberrealſchule mit 166 Punkten, denen beim 
            Realgym=
naſium nur 13 Punkte gegewüberſtehen. Um die Entſcheidung 
haben alſo zu kämpfen Ludwig=Georgs=Gymnaſium und Liebigs= 
Oberrealſchule. Dieſer mit großer Spannung erwartete Kampf 
findet ſtatt am Mittwoch, den 30. Juni, nachmittags 3.30 Uhr, 
ebenfalls auf dem Hochſchulſportplatz. Zutritt für jedermann. 
In dieſem Kampf wird der Darmſtädter Schlagballmeiſter 
            höhe=
rer Schulen ausgeſpielt, der dann gegen den Süd= und 
            Nord=
meiſter Starkenburgs zu kämpfen haben wird, bis ſchließlich der 
Landesſieger feſtgeſtellt iſt. Dieſer erhält das vom 
            Philologen=
verein geſtiftete Banner, das zurzeit im Schaufenſter des 
            Sport=
hauſes Adelmann ausgeſtellt iſt. 
Schwimmen. 
Hellas Magdeburg. 
Die Ergebniſſe des erſten Tages. 
Am Samstag begann in Magdeburg das Internationale 
Schwimmfeſt der Magdeburger „Hellas” bei ſchlechtem, 
            regne=
riſchem Wetter, das ſich ſehr ungünſtig auf den Beſuch 
            aus=
wirkte. Der Amerikaner Walter Lauffer erreichte in Magdeburg 
nicht die Form, mit der er ſeine Gaſtſpielreiſe in Deutſchland 
            be=
gonnen hatte. Dem 800=Meter=Schwimmen blieb er fern, die 
100 Meter Freiſtil gewann er nur knapp in 1:05 Min. Dann 
zeigte er allerdings im 200=Meter=Rückenſchwimmen ſein Können, 
konnte aber mit 2:47,6 Min. den Weltrekord nicht berühren. 
Der Leipziger Heinrich blieb wegen Krankheit dem Start fern. 
In der 1. Senioren=Freiſtilſtaffel 3 X 100 Meter überraſcht die 
glatte Niederlage der Magdeburger „Hellas” gegen Nemzeti= 
Budapeſt. Im Waſſerballſpiel hatte Leipzig eine ſehr ſchwache 
Mannſchaft zuſammengeſtellt, die nie Chancen hatte. 
100 Meter Freiſtil: 1. Walter Lauffer=Amerika, 
1:05 Min.; 2. Gaborffy=Budapeſt, 1:05,4 Min.; 3. Ruſſel Webb= 
Amerika, 1:05,6 Min. 
200 Meter Rücken: 1. Lauffer=Amerika, 2:47,6 Min.; 
2. Trentſchel=Leipzig, 2:54,7 Min. 
3 X 100 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Nemzeti=
            Buda=
peſt, 3:21,5 Min.; 2. Hellas=Magdeburg. 
800=Meter=Schwimmen: 1. Berges=Darmſtadt, 
11:38,6 Min., 2. Eckſtein=Leipzig, 12:02 Min. 
Waſſerballſpiel: Hellas=Magdeburg gegen 
            Stadt=
mannſchaft Leipzig, 12:0. 
Berges=Darmſtadt ſchlägt den 
            Weltrekord=
mann Lauffer=USA. 
Die internationalen Schwimmwettkämpfe von Hellas Magdeburg. 
Die internationalen Einladungswettkämpfe der Hellas 
            Mag=
deburg wurden am zweiten Tage vom beſten Wetter begünſtigt. 
Diesmal fanden ſich auch 4000 Zuſchauer ein, die Zeuge 
            ſpan=
nender Kämpfe wurden. Die Senſation des Tages war die 
            Nie=
derlage des Weltrekordmannes Lauffer=Amerika durch den 
glänzend ſchwimmenden Darmſtädter Berges 
im 400 Meter Freiſtilſchwimmen. Für dieſe Niederlage hielt ſich 
Lauffer in etwas ſchadlos, indem er Fröhlich über 100 Meter 
Rücken abfertigte. 
Die Ergebniſſe. 
100 Meter Rückenſchwimmen: 1. Lauffer=U. S.A. 1:12,8 Min. 
2. Fröhlich=Magdeburg 1:14,7 Min. 3. Bartha=Budapeſt 1:15,8 
Minuten. 
200 Meter Bruſtſchwimmen: 1. Erich Rademacher=Magdeburg 
2:59,8 Min. 2. Haferkorn=Hamburg 3:04,6 Min. 3. Jung=
            Buda=
peſt 3:05,1 Min. 
400 Meter Freiſtilſchwimmen: 1. Berges=Darmſtadt 5:24 Min. 
2. Lauffer=1I. S. A. 5:31,2 Min. 3. Rademacher II.=Magdeburg. 
2. 400 Meter Freiſtilſchwimmen: 1. Handſchuhmacher=
            Dort=
mund 5:47,2 Min. 2. Jung=Berlin 5:54 Min. 
2. 100 Meter Rückenſchwimmen: 1. Schlüter=Dortmund 1:19,4 
Min. 2. Röhr=Magdeburg 1:23 Min. 
2. Senioren=Lagenſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. Hellas=
            Magde=
burg 5:03 Min. 2. Stern Leipzig 5:07,6 Min. 3. Poſeidon Berlin. 
2. Senioren=Freiſtilſtaffel 3 mal 200 Meter: 1. Poſeidon 
Gelſenkirchen 8:21,1 Min.
 Pferdeſport. 
Ferro gewinnt das Deutſche Derby. 
Verdienter Sieg des Favoriten. — Rheinwein enttäuſcht. 
Es kam, wie erwartet: Der Favorit aus dem Stall Haniel 
gewann nach hartem Kampf das 58. Deutſche Derby in 
            Ham=
burg=Horn und führte damit die Farben ſeines Stalles zum 
vierten Male zum Derbyſieg. Mit ihm gewann auch der 
            wirk=
lich beſte Dreijährige des Feldes, obwohl Aurelius ihm kaum 
wachſtand. Der Weinberger lief unter Otto Schmidt zu ſeiner 
Höchſtform auf und gab ſeinem Bezwinger eine ſehr harte Nuß 
zu knacken auf. Nach den voraufgegangenen vielen Regentagen 
war heute der wichtigen Veranſtaltung doch endlich ein 
            einiger=
maßen eträgliches Weder beſchieden. Es ſah zwar trübe aus, 
aber wenigſtens blieb der Regen aus, und damit war ſchon 
            aller=
lei gewonnen. Ueber 50 000 Perſonen hatten ſich eingefunden, 
um dem großen Schauſpiel, dem Höhepunkt der diesjährigen 
Rennſaiſon, beizuwohnen. Und ſie wurden in ſportlicher Hinſicht 
auch nicht enttäuſcht — es gab einen wunderſchönen Endkampf. 
Von den 9 geſattelten Hengſten — auf Roſa hatte man verzichtet, 
da ſie keine Chancen hatte — galten Ferro und Aurelius von 
vornherein als Sieger, denen Rheinwein und Wachholder als 
nächſte kaum gefährlich werden konnten. Die übrigen hatten keine 
Chancen, aber unter ihnen brachte Hödur die angenehmſte 
            Ueber=
raſchung. Der Altefelder führte das Feld von Anfang an und 
konnte dennoch den dritten Platz halten. Als das neunköpfige 
Feld nach zwei Fehlſtarts, verurſacht durch Nervoſität von Ferro 
und Aurelius, vom 2400=Meter=Pfoſten akzog, kam Hödur mit 
5 Längen vor den beiden Favoriten am beſten weg und führte 
in flotdem Tempo. Die für den dritten Platz favoriſierten 
            Rhein=
wein und Wachholder gewannen allmählich an Boden, konnten 
aber doch nicht verhindern, daß ſich Ferro und Aurclius an die 
Spitze ſetzten und ein ſchnelleres Tempo vorlegten. Sie hatten 
ſich bald vom übrigen Feld losgelöſt und machten das weitere 
unter ſich aus. Der Kampf um die Führung begann in der 
            Ge=
raden, brachte aber keinem einen Erfolg. Aurelius ließ nicht 
locher und auch Williams auf Ferro wollte keinen Zoll Boden 
verlieren. Es entwickelte ſich ein großartiger Endſpurt zwiſchen 
den beiden, den ſchließlich Williams auf Ferro mit einer halben 
Länge für ſich entſchied. Zwei Längen hinter Aurelius bam 
Hödur ein, der, von Coriolan und Rheinwein gefolgt, den 
            drit=
ten Platz mit F/ Längen behauptete. Rheinwein mußte ſich ſogar 
noch von Coriolan, der ſich überraſchend gut hielt, auf den 
            fünf=
ten Platz drängen laſſen. Wachholder war noch weiter hinten, 
er lief wenig vertrauenerweckend. Williams hatte einen 
            erfolg=
reichen Tag, denn er gewann vor dem Derby noch zwei weitere 
Rennen, darunter das mit 15 000 Mark dotierte Reuard=Rennen. 
Hier gewann er wit dem Altefelder Marduck knapp vor 
            Sonnen=
blümchen, ein Ergebnis, das man eher ugekehrt erwartet hatte. 
Dann ſiegte der Amerikaner auch noch im dritten Rennen mit 
Lebenslauf. Der Tag hatte alſo einen recht vielverſprechenden 
Anfang für ihn genommen und bewies gleichzeitig wieder die 
ausgezeichnete Form des Amerikaners. 
Ergebniſſe: 
1. Hammer Rennen. 1400 Meter, 4500 Mark: 1. 
            Haupt=
geſtüt Altefelds Fehrbellin (E. Haynes) und Frhrn. S. A. 
            Oppen=
heimers Ich dien, totes Rennen, 3. Prinz Kuckuck. Ferner: Lefels, 
Tore, Marizza, Bellona, Rafſke. Tot.: Fehrbellin 13:10, Pl. 
14:10, Ich dien, Tot. 38:10, Pl. 16:10, Prinz Kuckuck Pl. 43:10. 
2. Renard=Rennen . 2800 Meter, 15 000 Mark: 1. 
            Alte=
felds Marduck (F. Williams), 2. Sonnenblümchen, 3. Groß=
            In=
quiſitor. Ferner: Lindwurm, Olympier. Tot.: 18:10, Pl. 14, 
14:10. K.—3—3 Lg. 
3. Jenfelder Ausgleich. 1600 Meter, 6000 Mark: 
1. Graf Arnims Lebenslauf (F. Williams), 2. Amenophis, 
3. Gourmet. Ferner: Schaumſchläger, Heckenſtrauch, Schneeberg, 
Großes internationales Schwimmfeſt der Radio, Rapier, Jojo, Somita, Le Parodien, Amaryllis, Aiſcha, 
Ratibor, Adok, Karneval 2., Oſiris. Tot.: 48:10, Pl. 20, 55, 
95:10. 1—34—½ Lg. 
4. Deutſches Derby. 2400 Meter, 100 000 Mark: 1. R. 
Haniels Ferro (F. Williams), 2. Aurelius (O. Schmidt), 3. 
            Hö=
dur, 4. Coriolan. Ferner: Diktator, Wacholder, Senow, 
            Löwen=
herz 2., Rheinwein. Tot.: 18:10, Pl. 13, 13, 39:10. 3—2—5 Lg. 
Zeit 2,35. 
5. Borgfelder Rennen. 1000 Meter, 4500 Mark: 1. A. 
Schumanns Iflam (E. Huquenin), 2. Kapuziner, 3. Lotte. 
            Fer=
ner: Scheinwerfer. Tot.: 110:10, Pl. 21, 12:10. 2—8.—1½ Lg. 
6, Horner Ausgleich. 2100 Meter 11 300 Mark: 1. 
            Gra=
bigs General Höfer (E. Huquenin), 2. Stolzenſels, 3. Coſimo. 
Feiner: Palamedes, Patrizier, Goncza Gora, Moloch. 
            Tauge=
nichts, Hermes, Sonnengott, Wolfram 3., Great Gala, Groſa. 
Tot.: 36:10, Pl. 18, 39, 80:10. 
7. Marienthaler Rennen. 1800 Meter, 6000 Mark: 
1. Halmas Siſyphus (C. Ponce), 2. Miſtkal, 3. Carabach. 
            Fer=
ner: Pikſieben, Cleopatra, Nobelmann, Traunegg. Tot.: 23:10, 
Pl. 10. 10:10. 
Das Deutſche Spring=Derby. — Sieger: Apoll unter Graf 
W. Hohenau. 
Auf der Bahn von Klein=Flottbeck lam am Samstag zum 
ſiebenten Male das Deutſche Spring=Derby zum Austrag. Das 
vorzügliche Wetter garantierte der Veranſtaltung einen 
            Maſſen=
beſuch, bei dem ſich, wie ſtets bei den Turvierveranſtaltungen in 
Hamburg, ein prächtiges geſellſchaftliches Leben enwickeln 
konnte. Der Kurs des Derbys war wie gewöhnlich. Auf der 
1800 Meter langen Strecke gab es 18 enorm ſchvere Hinderniſſe, 
darunter ein eigenartiges Tiefſprung=Hindernis, nach dem 
            Er=
bauer des Kurſes „Pulvermannsgrab” benannt. Geſprungen 
wurde an dieſem Tage recht mäßig. Die Pferde ſchienen 
            abge=
jagr, die Reiter nervös. Sieger im Derby blieb Herrn A. Goebels 
Apoll unter Graf Hohenau. Dieſer hervorragende Turnierreiter 
gewann damit das Deutſche Springer=Derby zum erſten Male. 
Apoll machte 11 Fehler, ſeine Zeit war 2:50 Min. Zweiter 
wurde Centaur (H. Holſt) 12 Fehler, 3:10 Min., Dritter Semper 
Avanti (Graf W. Hohenau), 19 Fehler. 
Waſſerball. 
Auch das Rückſpiel gegen die Ligamannſchaft des 
            Frankfur=
ter Schwimmvereins vermochte Jung=Deutſchland mit 6:1 (
            Halb=
zeit 4:0) Toren glatt zu gewinnen, ſo daß jetzt Darmſtadt als 
            ein=
zigem Verein ohne Verluſtpunkte die Bezirksmeiſterſchaft nicht 
mehr zu nehmen iſt. Leider mußte die Mannſchaft, die ohne 
Berges antrat, ihr erſtes Tor in den Verbandsſpielen infolge 
eines Strafſtoßes hinnehmen. Das Geſamttorverhältnis der 
Ligaſpiele iſt 33:1, in 5 Spielen fürwahr ein gutes Zeugnis für 
Sturm und Verteidigung. Ihrig fügte ſich als Erſatzmann ſchön 
in das Mannſchaftsganze ein, während Federlin wieder 
            bedenk=
liche Schwächen zeigte. Jung=Deutſchland ſpielte mit Fink Tor, 
Kenner und Heberer Verteidigung, Gils Verbindung, Ihrig, 
Orlemann und Federlin im Sturm. — Am nächſten Mittwoch, 
abends 8 Uhr, findet im Woog das letzte Verbandsſpiel in 
            Darm=
ſtadt ſtatt, auf das wir heute ſchon hinweiſen möchten. Gegner 
iſt die Mannſchaft des 1. Frankfurter Schwimmklubs, der 
            be=
kanntlich im Jahre 1919 die Deutſche Meiſterſchaft erringen 
konnte und bis 1922 langjähriger Süddeutſcher Meiſter war. Auf 
die Mannſchaftsaufſtellung und andere Einzelheiten werden wir 
an dieſer Stelle noch zurückkommen.
Nummer 172
Montag, den 28. Juni 1926
Seite 7
 Motorſport. 
Süddeutſche Tourenfahrt 1926. 
Die techniſche Leiſtungsprüfung. 
Die techniſche Leiſtungsprüfung, die an dem ſogenannten 
Ruhetage auf der Solitudeſtrecke bei Stuttgart abgehalten wurde, 
ſtellte eine intereſſante Bereicherung und Abwechſlung des 
            Fahrt=
programms dar. Sie wurde nur für Wagen veranſtaltet, ſo daß 
die erheblich ſtärker angeſchlagenen Kraſträder tatſächlich an 
            die=
ſem Tage ruhen konnten. Die 2650 Meter lange Strecke der 
            Prü=
fung war von vorzüglicher Beſchaffenheit, feſt und trocken und 
wies nur eine Kurve auf. Die erſten 50 Meter dienten dazu, um 
vom Anfahren auf den direkten Gang zu ſchalten. Dann mußte 
über 200 Meter mit dem direrten Gang ſo langſam wie möglich 
gefahren werden, ohne daß man aber im Zickzack fahren oder die 
Kuppelung ſchleifen laſſen durfte. Die nächſten 400 Meter dienten 
dazu, den Wagen ohne Gangwechſel von der niedrigſten auf die 
Höchſtgeſchwindigkeit zu bringen. Soweit dieſe nicht erreicht war, 
ſtanden zu ihrer Erzielung noch die nächſten 100 Meter zur 
            Ver=
fügung. Schließlich mußten die letzten 100 Meter mit der 
            Höchſt=
geſchtwindigkeit zurückgelegt und genau an ihrem Ende die 
Bremſen ſo ſtark betätigt werden, daß der Wagen auf möglichſt 
kurze Entfernung zum Stehen kam, ohne ſich aber um mehr als 
eine Spurweite aus der Fahrtrichtung zu entfernen. Die einzige 
Kurve der ganzen Strecke lag kurz vor dem Rennkilometer und 
erforderte, da hier die Höchſtgeſchwindigkeit ſchon erreicht war, 
ein Herabgehen des Tempos und gewiſſe Vorſicht. Die 
            inter=
eſſanteſte Stelle lag wohl am Ende des Rennabſchnittes, wo der 
kürzeſte Bremsweg angeſtrebt werden mußte. Hier hatte ſich das 
recht ſchwach vertretene Publikum angeſammelt. Die Ergebniſſe 
der Prüfung liegen noch nicht vor, ſie müſſen erſt nach einem 
beſtimmten Verfahren errechnet werden. Die Abſperrung der 
Strecke war gut. 
Die vierte Tagesetappe Stuttgart—München. — 17 Wagenfahrer 
und 2 Motorradfahrer erhalten die Goldene Medaille. 
Die vierte und letzte Tagesetappe der Süddeutſchen 
            Touren=
fahrt 1926 führte von Stuttgart aus in einem nordöſtlichen Bogen 
über Nürnberg nach München. Da Donderer (Aga) und 
            Kolm=
ſperger (Zündapp) durch zu große Zeitverluſte zur Aufgabe 
            ge=
zwungen wurden, konnten zu dieſer Etappe nur noch 30 Wagen 
und drei Krafträder ſtarten. — Die Strecke diefer Tagesetappe 
bereitete keine ſonderlichen Schwierigkeiten. Anfangs war der 
Staub läſtig, jedoch wurde er bald durch ein Gewitter gebannt. 
In Bayern, wo es während der letzten Tage geregnet hatte, 
konnte ohnehin von einer Staubplage nicht die Rede ſein. Wenn 
auch insgeſamt 440 Meter Steigung zuſammen kamen, ſo waren 
dieſe doch gegenüber den Steigungen, die an den 
            voraufgegan=
genen Tagen übepwunden werden mußten, kaum der Rede wert. 
Die geſtarteten Wagen und Räder kamen diesmal ſämtlich 
ins Ziel. Allerdings verminderte ſich bei den Wagen die Zahl 
der ſtraſpunktfreien von 19 auf 17. Carraciola hatte beim Start 
das Pech, daß ſein Motor nicht anſprang und ſo mußte er einen 
Strafpunkt hinnehmen. Durch einen ähnlichen Vorfall kam 
            Kim=
pel auf Mercedes zu 25 Strafpunkten. Die 17 ſtrafpunktfreien 
Wagenfahrer haben nun Anſpruch auf die Goldene 
            Me=
daille; es ſind dies: Butenuth auf Hanomag, Görtz auf Opel, 
Löhr auf Adler, Wruck auf Adler, Irma von Opel auf Opel, 
Bergmann auf Opel, Jörns auf Opel, Volz auf Adler, 
            Crails=
heimer auf Mercedes, Zwick auf Maybach, Schobinger auf 
            May=
bach, Eiſenlohr auf Maybach, Nallinger auf Mercedes und Merz 
auf Mercedes, Wald auf Benz, Dr. Tigler auf Benz und Frau 
Merck auf Benz. 
Zehn Fahrer blieben unter 50 Strafpunkten und erhalten ſo 
die Silberne Medaille: Frl. Stinnes auf Adler, Seybold 
auf Mauſer, von Gerſſon auf Selve, Kalinowski auf Opel, Otto 
Kleher auf Adler, Kimpel auf Mercedes, Carraciola auf 
            Mer=
cedes, Freiherr von Bergheim auf Mercedes Hartmann auf 
            Lan=
cia und Scholl auf Horch. — Die drei reſtlichen durchs Ziel 
            ge=
kommenen Fahrer erhalten die Kleine Silberne 
            Me=
daille (über 50 Strafpunkte): Rabe auf Mercedes. Schmitt 
auf Adler, Dörper auf Opel. 
Bei den Krafträdern hielten alle drei geſtarteten 
Fahrer die letzte Etappe durch. Die beiden DKW.=Fahrer 
            Viel=
hauer und Linner blieben auch heute ohne Strafpunkte und 
            er=
halten ſomit die Goldene Medaille. — Von Egloffſtein 
auf Ernſt Mag bekam bei ſeinen 5 Strafpunkten nur die Große 
Silberne Medaille. — Es iſt beabſichtigt, einige 
            an=
dere Kraſtradfahrern für ihre tapfere Fahrweiſe noch mit einer 
beſonderem Auszeichnung zu belohnen. 
Bei den Wagen iſt von den Vertriebs=Teams als 
            einzig=
ſtes das Benz=Team ſtraſpunktfrei geblieben. Das Mercedes= 
Team wurde durch den einen Strafpunkt Carraciolas geſprengt. 
Von den Klub=Teams blieben je ein Team des 
            Württem=
bergiſchen und des Bayeriſchen A.C. ſtrafpunktfrei. 
Das Bleichröderrennen 1926. 
Taxis=Stuttgart fährt die beſte Zeit, 
Jur Anſchluß an die Süddeutſche Tourenfahrt wurde am 
Sonntag unter rieſiger Beteiligung das Bleichröderrennen 
            aus=
gefahren. Im Forſtenrieder Paxk in München war eine 
            unge=
heure Menſchenmenge, die ſich auf mehrere 10 000 belief und 
die der Veranſtaltung das lebhafteſte Intereſſe entgegenbrachte, 
Vom Start bis zum Ziel war die Rennſtrecke von Menſchen 
            um=
lagert. Die Strecke ſelbſt befand ſich in ausgezeichneter 
            Verfaſ=
ſung, die Orgauiſation war ſehr gut, allendings hätte man bei 
etwas beſſerer Einteilung die oft allzu großen Pauſen vermeiden 
und die Veranſtaltung in der halben Zeit abwickeln können. Das 
Wetter war prächtig und drug diel zu dem Gelingen bei. In der 
ſchwerſten Klaſſe über 2000 Kubikzentimeter fuhr Helmuth Taxis= 
Stuttgart auf Alfa Romeo ganz allein und erzielte trotzdem die 
beſte Zeit des Tages mit 4:33,2 Minuten, eine Leiſtung, die 
            des=
halb um ſo beachtlicher iſt. Der erzielte Stundendurchſchnitt 
            be=
trug 131,568 Kilometer. Den Motorrad=Herausforderungskampf 
gewann Stelzer auf BMW. ſicher mit faſt einer Minute 
            Vor=
ſprung. Die Rennſtrecke war 10 Kilometer lang. Es wurde noch 
ein Vergleichsrennen gefahren zwiſchen einem alten Benzwagen 
einem alten Adlerwodell und einem Landskiff. Das Rennen 
hatte mehr einen humoriſtiſchen Anſtrich. Der Adlerwagen 
            ge=
wann in 4:56,4 vor dem Landskiff 6:45. Die Ergebniſſe: 
Landskiff=Rennen; 1. Führholzer (Jahn München) 
5:50,8 Min., 2. Silleder (Berg= u. Skiſport) 5:53,4, 3. Boch 
(1860 München) 6:29,6. 
Motorrad=Herausforderungskampf: 1. 
            Stel=
zer (BMW) 14:31 Min., 2. Puppenberger (Sunbeam) 15:27, 
3. Giggenbach (Bayerland) 16:29,4. 
Bleichröder=Rennen 1926. Klaſſe bis 110( 
Kubikzentimeter: 1. Cockerell=München (Cockerell) 
            Allein=
gang 6:47. — Bis 1500 Kubikzentimeter: 1. 
            Momber=
ger=Frankfurt (NS.1.) 5 Min., 2. Kleyer=Frankfurt (Adler) 5:01, 
3. von Gans=München (Chiribi) 5:12. — Bis 2000 
            Kubik=
zentimeter: 1. Werner=Endersbach (Meroedes) 4:33,8, 
2. Kolb=München (Bugatti) 4:38. 3. Carſtens=Elmshorn (
            Bu=
gatti) 4:47. — Bis 2000 Kubikzentimeter: 1. Helmutth 
Taxis=Stuttgart (Alfa Romeo) 4:33,2 Min., Alleingang (beſte 
Zeit des Tages). 
3. Maxburger Bergrennen. 
Der Gau 3b des A. D.A.C. veranſtaltete am Sonntag auf 
einer 4,3 Kilometer langen Strecke bei Marburg ſein 3. 
            Berg=
rennen. Die Veranſtaltung war recht gut beſetzt, jedoch wurden 
im Durchſchnitt die Zeiten des Vorjahres nicht erreicht. Voll 
            be=
friedigen konten eigentlich nur die Leiſtungen der kleinen Wagen, 
Die beſte Zeit des Tages für Wagen fuhr Kappler=Gernsbach auf
 Simſon=Supra, für Räder Schmitt=Offenbach auf Güldner. Die 
Organiſation ließ zuweilen etwas zu wünſchen übrig. 
Die Ergebniſſe. 
Sport= und Tourenwagen: 
bis 750 ccm: 1. Goldhagen=Kaſſel auf Hanomag 5:40,5 
Min. 2. Becht=Marburg auf Hanomag 6:06. 3. Fuchs=Marburg 
auf Hanomag; 
bis 1000ccm: 1. Heymer=Kaſſel auf Opel 3:58 Min.; 
bis 1500 com: Induſtriefahrer: 1. Heiliger=Lauterbach 
auf Wanderer 3.58,4 Min. Privatfahrer: 1. Seibel=Dietz auf 
Bugatti 4:16 Min.; 
bis 2000 ccm: Induſtriefahrer: 1. Hermann=Marburg 
auf Selve 4:07,4 Min. Privatfahrer: 1. Baron von Eſchwege auf 
Selve 3:46,9 Min.; 
bis 3000 ccm: Privatfahrer; 1. Heidelberg=Göttingen 
auf Auſtro=Daimler 3:47,3 Min.; 
bis 4000 ccm: Induſtriefahrer: 1. Nehler=Marburg auf 
Adler 3:44,6 Min. Privatfahrer: 1. von Guillqume=Berlin auf 
Steyr 3:27 Min. 
Nennwagen; 
bis 1500 ccm: Induſtriefahrer: 1. Heymer=Kaſſel auf 
Opel 4:02 Min. 2. Heiliger=Lauterbach auf Wanderer 4:20 Min. 
3. Lind=Frankfurt a. M. auf Amilcar 4:34 Min.; 
bis 3000 ccm: Induſtriefahrer: 1. Kappler=Gernsbach 
auf Simſon=Supra 3:16,9 Min. (beſte Zeit des Tages). 
            Privat=
fahrer: 1. Könning=Kaſſel auf Mercedes 4:24 Min. 
Motorräder (nur Senioren): 
bis 175ccm: 1. Grohe=Frankfurt auf D.K.W. 4:42 Min.; 
bis 250 gem: 1. Grödel=Frankfurt auf New Gerrard 
3:46,7 Min.; 
bis 350 ccm: 1. Bormann=Frankfurt auf New Gerrard 
3:28,6 Min.; 
bis 500 ccm: 1. Schmitt=Offenbach auf Güldner 3:21 
Min. (beſte Zeit); 
bis750cam: 1. Kremer=Friedberg auf Horex 3:22,2 Min.; 
bis 1000 gcm: 1. Karrer=Frankf. auf Matchleß 3:28 Min. 
Räder mit Seitenwagen: 
bis 1000cam: 1. Karrer=Frankf. auf Matchleß 3:38 Min.; 
bis 600 ccm: 1. Klein=Frankfurt auf Güldner 4:05 Min. 
Opel=Medaillen für den Deutſchen Radſport=Tag. 
Der hervorragenden Unterſtützung des Straßenrennſports 
durch die Schaffung der Opelpreiſe ſchließt ſich eine weitere 
            groß=
zügige Stiftung der Opel=Fahrradwerke an.: Die Rüſſelsheimer 
Firma hat auf Veranlaſſung des Juniorchefs Fritz v. Opel 
            Me=
daillen für die Wanderfahrer geſtiftet, die mit dem Rade den in 
der Zeit vom 1. bis 6. Juli ſtattfindenden 2. Deutſchen Radſport= 
Tag der V.D,R.V., verbunden mit dem 7. Unionskongreß, in 
Meiningen beſuchen.
 Die Tennisweltmeiſterſchaften in Wimbledon. 
„Suzanne” erholt ſich. — Beginn der Doppelſpiele. 
Der Ohnmachtsanfall und Nervenſchock der Suzanne Lenglen 
nach ihrer Niederlage im Damendoppel ſcheint doch nicht allzu 
            ge=
fährlich geweſen zu ſein, denn am Freitag konnte die Franzöſin 
wieder ſpielen und gewann leicht gegen die Engländerin Mrs. 
Downhurſt 6:2, 6:2. Dafür aber iſt die Amerikanerin Miß Ryan 
von einer leichten Indispoſition befallen, die ſie zwingt, bis 
Montag auszuſetzen. Am Freitag beteiligte ſich erſtmalig ein 
Mitglied der engliſchen Königsfamilie an dem Turnier, ſchied 
aber gleich wieder aus. Der zweite Sohn des Königs, der Herzog 
von York, beſtritt mit ſeinem Adjutanten L. Groig ein 
            Herren=
doppelſpiel gegen die Engländer A. W. Goro/ R. Barrot und 
verlor in drei Sätzen 1:6, 3:6, 2:6. Die Herrendoppelſpiele 
            wur=
den weiter fortgeſetzt. Der durch ſeine Niederlage gegen Turnbull 
ſo früh im Herreneinzel ausgeſchiedene Ungar von Kehrling 
ſiegte mit dem Holländer van Lennep als Partner gegen die 
Engländer Olmſtead / de Ricon 6:1, 5:7, 7:5, 6:0. Gebr. Collins= 
England ſchlugen die Oeſterreicher Brick / Glanz 6:1, 6:3, 8:6, 
unterlagen dann aber den Tſchechen Kozeluh / Zemla 1:6, 4:6, 
3:6. Die Engländer Morrice / Fiſher warfen Ruppel / Duminy 
6:1, 6:3, 6:3 aus dem Wettbewerb, und das ſpaniſch=engliſche 
Paar Flaquer / D. M. Greig blieb mit 12:10, 8:6, 7:5 über die 
Südafrikaner Lizard / Demſey erfolgreich. Feret=Frankreich mit 
Aslangul ſchlug Col. Mayes / Hillyard=England 6:4, 8:6, 4:6, 6:1, 
und der junge engliſche Student Auſtin fertigte mit ſeinem 
Landsmann Lycett als Partner die Kombination Jarvis / Leſter= 
England 8:6, 6:4, 6:4 ab. Im Dameneinzel gewann Senorita 
d’Alvarez leicht 6:2, 6:0 gegen Miß Honghton und blieb weiter 
mit 6:4, 3:6, 6:2 über Miß Holmann erfolgreich. Die junge 
            Eng=
länderin Miß Joan Fry mußte ausſcheiden, ſie unterlag der 
            rou=
tinierteren Mrs. Mallory=Amerika, die als einzige bisher die 
Lenglen einmal geſchlagen hat, 6:4, 4:6, 5:7. Das Herreneinzel 
des Dänen Ulrich gegen Cataruzza=Argentinien endete mit einem 
7:5, 6:1, 8:6 Siege des Dänen, der aber dafür gleich darauf dem 
Franzoſen Borotra 1:6, 6:2, 4:6, 5:7 den Sieg überlaſſen mußte 
und ſomit ebenfalls aus dem Rennen geworfen wurde. Die Spiele 
im Gemiſchten Doppel endeten wieder einmal recht ungünſtig für 
die Engländer. Erſt verlor Miß Doumont / Kingsley gegen 
Senorita d’Alvarez / von Kehrling 3:6, 3:6, dann unterlagen 
Mrs. Clarke / E. C. Lamb der amerikaniſchen Kombination Miß 
Ryan / Richards 2:6, 4:6, und zum Schluß mußten ſich Mrs. 
Haylock / Lawrence 7:9, 7:9 gegen Mrs. Jackſon / Zemla 
            geſchla=
gen geben. 
Neue Schlappen der Engländer. 
Nach der Suzanne Lenglen und der Amerikanerin Miß 
            Ryan=
iſt jetzt auch die Franzöſin Mlle. Vlaſtho erkrankt. Sie gewann 
zwar nach hartem Kampf gegen die Engländerin Mrs. Colyer, 
erklärte aber dann, aus geſundheitlichen Gründen in der warmen 
Mittagsſonne nicht mehr ſpielen zu können. Im übrigen ging 
der Tag wieder einmal ſehr ungünſtig für die Engländer aus. 
Zuerſt unterlag im Gemiſchten Doppel Aitken mit Miß Brown= 
Amerika als Partnerin 3:6, 0:6 gegen Suzanne Lenglen / 
            Boro=
tra, während Mrs. Hitchell / Aeſchlimann 6:4, 2:6, 8:6 über Frau 
van Eliſſen / Kozeluh ſiegreich blieben. Dann unterlagen im 
Herrendoppel die Einheimiſchen Carr / Jones 1:6, 2:6, 2:6 gegen 
die Amerikaner Richards / Kinſey und Horn / Hephburn 2:6, 1:6, 
3:6 gegen von Kehrling / van Lennep. Der junge engliſche 
            Stu=
dent Auſtin mußte ſich im Herreneinzel dem Tſchechen Kozeluh 
nach zähem Widerſtand 6:2, 0:6, 3:6 ergeben und ſchied damit aus 
dem Wettbewerb. Lycett=England verlor gegen Borotra 4:6, 1:6, 
3:6. Bei den Damenſpielen zeigten weiterhin Senorita d’Alvarez= 
Spanien und Frl. Boumann=Holland gute Leiſtungen. Die 
            Spa=
nierin ſchlug die ſpielſtarke Engländerin Miß Watſon 6:1, 6:3, 
und Frl. Boumann fertigte Miß Hill=England 6:3, 6:2 ab. 
Die Süddeutſchen Tennismeiſterſchaften 
in Karisruße. 
Im Rahmen des Karlsruher Tennisturniers wurden am 
Sonntag die Süddeutſchen Tennismeiſterſchaften zum Austrag 
gebracht. Die Herrenmeiſterſchaft gewann Klöpfer ohne Spiel, 
da Dr. Buß wegen Uebermüdung verzichtet hatte. Klöpfer hatte 
vorher in drei Sätzen 6:1, 1:6, 7:5 Wetzel und dann Oppenheimer 
ebenfalls in drei Sätzen geſchlagen. Die Damenmeiſterſchaft war 
erwartungsgemäß Frau Dr. Friedleben=Frankfurt nicht zu 
            neh=
men. Sie ſchlug Frl. Ueckermann leicht 6:0, 6:1. Den Titel im 
Herrendoppel brachten Dr. Buß—Oppenheimer an ſich, indem ſie 
Dr. Fuchs—Wetzel 8:6, 6:8, 10:8, 6:4 ſchlugen.
 Große Frankfurter Ruder=Regatta. 
Der zweite Tag. 
Mainzer R.V. gewinnt den Kaiſer=Vierer und den Großen. 
Achter. — Flinſch ſchlägt Leux im Großen Einer. 
Auch am zweiten Tage der Frankfurter Regatta war, die 
Witterung günſtig. So ſtellte ſich denn auch der für den 
            Haupt=
tag gewohnte Maſſenbeſuch ein. Der Sport war ganz 
            hervor=
nagend, und das auch in den unteren Klaſſen. Den Haupterfolg 
erzielte wieder der Mainzer R. V., deſſen Leute einen 
            glänzen=
den Eindruck machten. Den Kaiſer=Vierer geſannen die 
            Main=
zer ganz überlegen, dagegen mußten ſie im Großen Achter mit 
Undine Offenbach hart um den Sieg kämpfen. Im Großen 
Einer ſah man den ehemaligen deutſchen Meiſter Flinſch nach 
ſeiner Rückkehr aus Amerika zum erſten Male wieder am Start. 
Daß Flinſch nichts verlernt hat, beweiſt ſein leichter Sieg über 
Leux, der ja auch einmal deutſcher Meiſter geweſen iſt. Ohne 
ſich auszugeben, hielt Flinſch ſeinen Konkurrenten glatt. — 
Wolfſ=Worms kam beim Kampf der beiden Meiſter nie in Frage. 
Die Organiſation der ganzen Veranſtaltung ließ nichts zu 
wünſchen übrig. 
Die Ergebniſſe: 
Zweiter Achter: 1. Offenbacher R. V. 74, 2. 
            Frankfur=
ter R. C. 84, 3. Würzburger R.V. 1875, beim zweiten Start bei 
1000 Meter aufgegeben. Beim erſten Start gab es bei 1600 
Meter Kolliſion. Das Rennen wurde wiederholt; Offenbach 
            ge=
wann dann mit ½ Länge, jedoch legte Franckfurt wegen „
            unfai=
ren Steuerns der Offenbacher Proteſt ein. 
Jungmannen=Vierer: 1. Mannheimer R. V. 
            Ami=
citia 6:33,6 Min., 2. Frankfurter R.G. Germania 6:34 Min., 
3. Rheno=Frankonia Frankfurt 6:41,2 Min. — 2. Abteilung: 
1. Mainzer R.V. 6:32,2 Min., 2. Ludwigshafener R.V. 6:38,4 
Min., 3. R.V. Rüſſelsheim. 
Zweiter Doppelzweier o. St.: 1. Mainzer R.V. 
(Nagel, de Beiſac) 6:37 Min., 2. R. V. Treviris Trier (Müller, 
Ronde) 6:42,4 Min., 3. R. V. Rüſſelsheim 6:56,4 Min. 
Erſter Vierer (Kaiſer=Wanderpreis): 1. Mainzer R. V. 
(Schneider, Apel, Funk, Racké, St.: Kalhhof) 6:21 Mim, 2. 
            Lud=
wigshafener N.V. 6:28 Min., 3. Frankfurter R.V. 65. Kölner 
Cl.f.W. bei 800 Meter aufgegeben. — Geſchloſſenes Rennen bis 
1000 Meter unter leichter Führung von Ludwigshafen. — Mainz 
geht dann nach vorne und gewinnt mit knapp 2 Längen. 
Beſchränkter Vierer: 1. Frankfurter R.G. 
            Sachſen=
hauſen 6:40,/4 Min., 2. Mainzer R. V. 6:46,6 Min., 3. 
            Kitzin=
ger N. V. 
Jungmann=Einer: 1. Frankfurter N.G. Oberrad 
(Buhl) 7:13,6 Min., 2. R.V. Rüſſelsheim (Zogbaum) 7:16,8 
Min., 3. Undine Offenbach (Reinecker), 
Junioren=Achter: 1. Kölner Clf.W. 6:01,2 Min., 
2. Frankfurter R. V. 65 6:01,8 Min., 3. Germania Frankfurt bei 
1500 Meter aufgegeben. 
Achilles=Wild=Gedächtnis=Einer: 1. W. Flinſch 
(Frankfurter R.V. 65) 7:01,8 Min., 2. Karl Leux (Gevmania 
Frankfurt) 7:05,4 Min., 3. Karl Wolff (R. G. Worms) 7:28 Min. 
— Ein klaſſiſcher Einerkampf zwiſchen den beiden deutſchen 
            Mei=
ſtern; Flinſch ſiegt mit 1½ Länge, nachdem er auf der Strecke 
zeitweiſe mit 3 bis 4 Längen geführt hatte. 
Dritter Vierer: 1. Binger R.G, ohne Zeit, 2. Gießener 
R. G., 3. R. V. Bamberg. 
Zweier o. St.: 1. Ulmer R.C. Donau (Mayer, Schäfer) 
6:51,4 Min., 2. Schweinfurter R. C. Franken 7:02,6 Min., 3. 
            Frank=
furter R. V. bei 1500 Meter aufgegeben. 
Anfänger=Vierer: 1. Offenbacher R. V. 74 6:45 Min., 
2. Rheno=Frankonia Frankfurt a. M. 6:48,8 Min., 3. Teutonia 
Frankfurt. 
Germania=Achter: 1. Mainzer R.V. (Schneider, Apel, 
Fellner, Seemann, Blum, Berg, Racké, Funk. St.: Kalkhoff) 
5:48,8 Min., 2. Undine Offenbach 5:50,6 Min., 3. Kölner Cl.f.W. 
5:51,2 Min., 4. Kaſteler R.G. — Von Anfang an ein erbittertes, 
unheimlich ſchnelles Rennen mit wechſelnder Führung. Bei 1000 
Meter führt Köln, nachher gehen Mainz und Undine in Front. 
Mainz ſiegt im fabelhaften Endſpurt mit ½ Länge. 
Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Montag, 28. Juni. 4.30: Hausorch.: Klaſſiſche Wiener 
            Ope=
retten. Zeller: „Glück auf” Marſch a. Oberſteiger”. — Joh. 
Strauß: Ouv. Zigeunerbaron”. — Millöcker: „Mädelſchau”. 
Walzer a. „Couſin Boby” — Suppe: Potp. „Die ſchöne Galathee‟. 
— Millöcker: Ouv. „Gaſparone‟ — Bayer: Puppenwalzer a. 
Puppenfee‟ — Joh. Strauß: Potp. a. „1001 Nacht‟ O. 5.45: 
Leſeſtunde: „Mozart auf der Reiſe nach Prag” von Ed. Mörike. 
Sprecher: O. W. Studtmann. O. 6.15: Kriminalſchriftſteller 
            Engel=
brecht=Berlin: Kriminaliſtiſche Streifzüge durch dunkle Winkel, 
O 6.45: Vortrag Dr. Heinitz=Hamburg: Muſik des deutſchen Volkes. 
3. Singen, Pfeifen und Lachen. O 7.30: Engliſche Literaturproben. 
O 7.45: Engliſch. O 8.15: Sinfonie=Konzert. Haydn: Sinfonie 
in G=dur Nr. 11 („Militärſinfonie‟), — Mozart: Konzert in D=Moll 
für Klavier und Orch (Werk 466) — Mozart: Serenade in G=dur. 
— Honegger: „Paſtorale dEte” für kleines Orcheſter. — Ausf.: 
Opernhausorch. 
Siuttgart. 
Montag, 28. Juni. 4.15: Nachmittagskonzert. Siede: Stadion= 
Marſch. — Waldteufel: Herbſtweiſen. — Thomas: Luſtſpiel=Ouv. 
— Sitt; Wiegenlied. Gavotte. — Chapuis: Ke=Sa=Ko, Intermezzo. 
— Lüling: Indiſche Suite. — Smith: Chanſon ruſſe. — Fetras: 
Erinnerungen an Offenbach. O 6.15: Vortrag Heinz Neuberger, 
Nürnberg: Kaſpar Hauſer in der Belletriſtik der Gegenwart. 
O 6.45: Vortrag Otto Heuſchele, Waiblingen: Unſer Verhältnis 
zur ruſſiſchen Literatur. O 7.15: Vortrag, Otto Behrens, Berlin: 
Amerika und wir (3). O 8: „Mozart”, Sinfonie=Konzert 
            Jupiter=
ſinfonie. Klavierkonzert B=dur, (Artur Haagen). O 9.30: 
            Nacht=
konzert. Mitw.: Gerdrud Bender (v. Württ, Landesth.) Walter 
Kuron (Meiſterharm.), Rundfunkorch. Mendelsſohn: Ouv. „Athalia”. 
Präludium und Fuge G=dur. — Schumann: Stille Tränen. 
            Abend=
lied. — Becce: Lyriſche Suite. — Mendelsſohn: Andante teligioſo 
Lotti: Pur Diceſti. — Pergoleſe: Setu mami. — Kahn: Ave 
Maria. — Ralf: Rokoko=Suite (Alte Meiſter). 
Berlin. 
Montag, 28. Junf. 4.10: Zehn Minuten für die Frau (
            Mar=
garete Caemmerer: Die zu Hauſe bleiben”). O 4.30: Gert 
            Har=
tenau=Thiel: „Der Tabakbau in Sumatra” O 5: Noyellen. Max 
Hochdorf lieſt aus eig. Werken. O 5.30: Funk=Kapelle. Söderman: 
Schwed. Hochzeitsmarſch. — Waldteufel: Goldregen. — Brüll: 
Ouv. „Das goldene Kreuz”. — Moſzkowski: Serenade. O 6: Tee= 
Muſik aus dem Hotel Adlon (Marek Weber). O. 7: Techn. 
            Wochen=
plauderei O 7.25: Dr. Marcuſe, Prof. a. d. Univ. Berlin: „
            Ein=
führung in die Aſtronomiſche Erdkunde‟ O O 7.55: Dr. Kuhn: 
„Neuzeitliche Malerei und Plaſtik in der Nationalgalerie zu Berlin 
(Die Expreſſioniſten)” O 8.30: Rezitationen: Alfred Polgar: Das 
Kind. Die Handſchuhe. Die Tauben von San Marco. (Hans 
Reimann.) O 8.50: Kammermuſik von Haydn bis Schönberg, 
Letzter Abend. Havemann=Quartett. Mitw.: Karl Reitz, Viola 2, 
Ernſt Silberſtein, Cello 2. Reger: Streichquartett Es=dur, op. 109. 
— Schönberg: Sextett op. 4 (Verklärte Nacht). O 10: Konzert. 
(Uebertr. auf den engl. Sender.) Dir. Bruno Seidler=Winkler. 
Berlioz: Ouv. „Carneval romain”. — Tſchaikowsky: Nußknacker= 
Suite. — Wagner: Einzug der Götter in Walhall, aus „Rheingold”. 
— Verdi: Triumphmarſch aus „Aida” (Funk=Orch.) 
Königswuſterhauſen. Montag, 28. Juni. 1.10: Stud.=Rat 
Friebel und Lektor Mann: Engliſch für Schüler. O 1.45: Mitt. 
des Reichsſtädtebundes. O 3: Stud.=Rat Friebel und Lektor 
Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: Stud.=Rat Friebel und 
Lektor Mann: Engliſch für Fortgeſchrittene. O 4: Prof. Dunkmann: 
Entwicklung und gegenwärtiger Stand der Geſellſchaftslehre. O 4.30: 
Jörling, gepr. Obergärtnerin: Unſere Roſen im Sommer. O. 5: 
Helene Braun: Die Mutter und der Säugling.
Hiadte Taduatd
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 Operettenſpielzeit 
Sommer 1926 
im Kleinen Hans des (9409 
Heſf. Landestheaters 
Leitung: Direktor Adalbert Steffter 
Heute Montag und tägl. abends 8 Uhr 
Die Tanzgräfin
 Verband evangl. Männer=
            Vereini=
gungen Darmſtadt=Beſſungen E. B. 
Außerordentliche 
Mitglieder=Verſammlung 
am Montag, den 5. Juli 1926 
abends 8 Uhr 
Gemeindehaus Kiesſtraße 17, Saal 1. 
Tagesordnung: 
1. Beſchlußfaſſung über Ankauf eines 
Hauſes als Diakonenſtation (evangl. 
Männer=Krankenpflege) u. 
            Männer=
heim. 
(9360go 
2. Satzungsänderung. 
Der Schriftführer Der Vorſitzende 
A. Dillmann. K. Kleberger, Pfarrer.
 Nat.=Soz. Deutſche 
Arbeiterpartei 
Morgen Dienstag, den 29. Juni, 
abends 8½ Uhr, 
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