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Nummer 154
Samstag, den 5. Juni 1926.
189. Jahrgang
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aufträge und Leſtiung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darme
ſtädter 8 Nationalbank.
Die Torutnd"Bevnt
Annahme der Verträge durch
den Senat.
Briand über den deutſch=ruſſiſchen Vertrag.
EP. Paris, 4. Juni.
Kurz nach 3 Uhr nachmittags nahm der Senat die geſtern
begonnene Locarnodebatte wieder auf. Der Vorſitzende der
Kommiſſion für äußere Angelegenheiten, Lucien Hubert,
beant=
wortete die Frage, ob der deutſch=ruſſiſche Vertrag den Vertrag
von Rapallo in ſeiner Tragweite ausdehne oder beſchränke, im
letzterem Sinne. Die Locarno=Verträge ſtellten die direkte
Ver=
ſtändigung mit Deutſchland dar. Die Solidarität werde durch
den Völkerbund hergeſtellt, aber ſie müſſe wirkungslos bleiben,
wenn nicht die Solidarität des europäiſchen Kontinents zuſtande
komme. Damit ſei Frankreich einverſtanden, aber unter der
Bedingung, daß Locarno den Verſailler Vertrag beſtätige.
Lo=
carno ſei der große ewige Ruf: „Nieder mit dem Krieg.” —
Senator Delahaye drückte ſein Erſtaunen darüber aus, daß der
Papſt ſorgfältig vom Völkerbunde ferngehalten werde. Er glaube
nicht an Locarno und müſſe dagegen ſtimmen, wie er als einziger
gegen den Verſailler Vertrag geſtmmt habe.
Es folgte dann die Abſtimmung. Der Senat erklärte,
nach=
dem noch einmal Briand das Wort ergriffen hatte, mit 272 gegen
6 Stimmen ſein Einverſtändnis mit den Verträgen von Locarno.
Briand hatte in ſeiner Rede vor der Abſtimmung erklärt, der
deutſcheruſſiſche Vertrag bedeute nach den Ermittlungen der
franzöſiſchen und engliſchen juriſtiſchen Sachverſtändigen
keiner=
lei Verſtoß gegen die Völkerbundsſatzungen. Dieſer Vertrag ſei
vielleicht eine inopportune Kundgebung, doch könnte Deutſchland
auch ohne dieſen Vertrag ſo vorgehen, wie jetzt auf Grund des
Vertrags. Bei Nichtvorhandenſein des deutſch=ruſſiſchen
Ver=
trags wäre die politiſche Lage auch nicht anders, als wie der
Senat ſie angetroffen habe.
Atempauſe für Briand.
London, 4. Juni.
Die „Times” beſchäftigen ſich heute an leitender Stelle mit
der finanzpolitiſchen Lage in Frankreich. Das Blatt ſagt, es
werde ſich erſt in einigen Tagen zeigen, ob der Sieg Briands in
der Kammer zu einem Kurswechſel in der franzöſiſchen
Innen=
politik führe. Das günſtige Abſtimmungsergebnis gebe der
Re=
gierung die kurze Atempauſe die ſie zur Durchführung ihrer
finanziellen Pläne verlangt habe. Briand, der ſich noch vor
weni=
gen Wochen zu einem anderen finanziellen Glauben, bekannte,
habe ein halbes Dutzend Radikalſozialiſten in ſeinem Kabinett,
ohne deren Unterſtützung eine Mehrheit in der Kammer nicht
möglich ſei. Die Zukunft der franzöſiſchen Finanzwirtſchaft, und
damit die Zukunft Frankreichs ſtehe auf dem
Spiele. Nur, wenn es Briand gelinge, eine Mehrheit zur
Un=
terſtützung eines klaren Finanzreformplanes zu ſchaffen, werde
ein Wiederaufbau des Vertrauens in den nationalen Kredit
mög=
lich ſein.
Die deutſch=franzöſiſchen
Sachlieferungsbeſprechungen.
Vollſtändige Uebereinſtimmung der beteiligten
Wirtſchaftskreiſe.
In der Zeit vom 13. Mai bis 2. Juni fand in Paris eine
Ausſprache zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen Vertretern des
Tiefbaugewerbes ſtatt zur Prüfung der zweckmäßigen Art und
Weiſe der Fortführung der Sachlieferungen, ſpeziell auf dem
Gebiete der öffentlichen Arbeiten. Die Teilnehmer der Konferenz
wurden vom Miniſterpräſidenten Briand, Kammerpräſidenten
Herriot und dem Miniſter für öffentliche Arbeiten de Monzie
empfangen. Die Verhandlungen führten in den
be=
rührten Fragen zu einer vollſtändigen
Ueberein=
ſtimmung der beteiligten Wirtſchaftskreiſe, die
in dem nachſtehenden Expoſé zum Ausdruck kommt: „Die
deutſch=
franzöſiſche Konferenz von Vertretern des Tiefbaugewerbes iſt
einſtimmig der Anſicht, daß es von höchſter Wichtigkeit
für Frankreich und Deutſchland iſt, die
Sachlei=
ſtungen des Dawesplanes mehr als bisher auf
öffentliche Arbeiten auszudehnen. Sie regt an,
daß die Intereſſengruppen auf franzöſiſcher und deutſcher Seite
eine Reihe typiſcher Unternehmungen prüfen, zwecks Errichtung
der Grundlage einer gerechten und rationellen Verteilung
zwi=
ſchen den Induſtrien der beiden Länder. Sie richten an die
Re=
gierungen die Bitte, dieſe Verwirklichung zu erleichtern:
1. durch Anpaſſung des Reglements der Sachleiſtungen an
die Bedürfniſſe der mit deutſchen Arbeitskräften durchgeführten
Unternehmungen, im beſonderen durch Zuſatz ſpezieller
Beſtim=
mungen hierüber;
2. durch Vereinfachung der Verwaltungsverfahren und durch
Zentraliſierung der Ausführungs= und Kontrollorgane;
3. durch Abſchluß von Abkommen, die geeignet ſind, die
Er=
ledigung der Verträge bis zu ihrer vollſtändigen Durchführung
zu gewährleiſten, und zwar im Wege einer beſonderen und
end=
gültigen Zuweiſung eines Bruchteils der Ueberweiſungen aus
dem Dawes=Plan ;
4. durch Prüfung der Finanzierungsmittel, ſoweit irgend
möglich, zur Finanzierung des franzöſiſchen Anteils an den
Ar=
beiten durch die Reparationsfonds ſelbſt, z. B. durch ſpezialiſierte
Uebertragungen oder durch jegliche ſonſt als geeignet erachtete
Kombinarionen.
Die franzöſiſchen und deutſchen Abgeordneten werden die
Aufmerkſamkeit ihrer Regierungen auf die Notwendigkeit der
Abſtellung der beſtehenden Schwierigkeiten, durch entſprechende
Maßnahmen hinlenken.
vei Püthel Senmt.
Vor der Ratstagung in Genf.
Die Neuorganiſation des Rates. — Die
vor=
handenen Konfliktsmöglichkeiten.
Am Montag tritt bekanntlich der Völkerbundsrat zu ſeiner
14. Tagung zuſammen, der man in diplomatiſchen und
Regie=
rungskreiſen mit einer gewiſſen Spannung entgegenſieht.
Be=
kanntlich wird ſich die Ratstagung u. a. auch mit dem Bericht der
Studienkommiſſion für die Neuorganiſierung des
Rats beſchäftigen. Eine Klärung, wie ſich die Dinge für die
Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund für die Herbſttagung
entwickeln werden, iſt trotz den Arbeiten der Studienkommiſſion
noch nicht erfolgt. Man hat lediglich prinzipiell feſtgelegt, daß
die nichtſtändigen Ratsſitze um drei vermehrt werden ſollen,
da=
gegen die Frage der Vermehrung der ſtändigen
Ratsſitze noch offen gelaſſen. Die Entwicklung dieſer
Frage hängt davon ab, in welcher Form Spanien und Braſilien
ihre Anſprüche auf Zuteilung eines ſtändigen Ratsſitzes zur
Geltung bringen. Darüber ſcheint, trotz verſchiedener Erklärungen
in der Preſſe, Klarheit noch nicht zu beſtehen.
Ein offizieller deutſcher Vertreter wird diesmal den
Ver=
handlungen in Genf nicht beiwohnen, da die Frage der deutſchen
Aufnahme in den Völkerbund nicht zur Erörterung ſteht. Es
iſt aber damit zu rechnen, daß der deutſche diplomatiſche
Vertre=
ter in der Schweiz als Beobachter während der Ratstagung in
Genf weilen wird, um jederzeit zur Entgegennahme
diplomati=
ſcher Informationen und zur Weitergabe von amtlichen deutſchen
Mitteilungen zur Verfügung zu ſtehen. Darüber hinaus wird
ſich wieder eine Delegation von Parlamentariern in Genf
auf=
halten, um mit den einzelnen Ratsvertretern Fühlung zu
be=
halten.
England und Frankreich werden wieder durch ihre
Außen=
miniſter in Genf vertreten ſein. Nach Pariſer Meldungen wird
aber Briand ſchon am Dienstag nach Paris zurückkehren, da
wwichtige Geſchäfte eine längere Abweſenheit von Paris nicht
ge=
ſtatten. In diplomatiſchen Kreiſen legt man der
Zuſammen=
kunft Chamberlains und Briands inſofern große außenpolitiſche
Bedeutung bei, da ſich die Beratungen der beiden Staatsmänner
vorausſichtlich um die neuen Schwierigkeiten drehen werden, die
ſich für Engkand in Aegypten ergeben haben. Die engliſche
Re=
gierung trägt ſich offenbar mit dem Gedanken, die während des
Krieges von Lloyd George ausgeſprochene, aber vertraglich nicht
feſtgelegte Unabhängigkeit Aegyptens jetzt wieder rückgängig zu
machen, nachdem nach engliſcher Auffaſſung Aegypten die ihm
zugebilligte Unabhängigkeit dazu ausgenützt habe, eine feindliche
Stimmung gegen England zu entfachen. Chamberlain
ſoll angeblich die Abſicht haben, Briand den
Vorſchlag zu machen, daß ſich Frankreich in
Aegypten völlig desintereſſiert erklären ſoll,
wofür England Frankreich in Marokko freie
Hand laſſen wolle. Inwieweit dieſe Beſtrebungen ſich
gegen Italien richten, läßt ſich noch nicht erkennen, doch iſt man
in diplomatiſchen Kreiſen der Auffaſſung, daß die jüngſten
italieniſchen Kolonialanſprüche in England ſtark
verſchnupft haben ſollen.
So ſind alſo mit dem Zuſammentritt des Völkerbundsrats
am nächſten Montag eine ganze Reihe von
Konflikt=
möglichkeiten in den Kreis der Genfer Erörterungen zu
ziehen, obwohl ſie nicht zu dem Aufgabenkreis der Ratstagung
gehören, die aber die Völkerbundspolitik ſtark beeinfluſſen
dürften.
Die Reiſe Briands nach Genf.
EP. Paris, 4. Juni.
Während bisher Briand die Abſicht zugeſchrieben wurde,
ſelbſt an der Eröffnung des Arbeitspalaſtes in Genf
teilzuneh=
men, verlautet heute, daß Briand, obwohl das endgültige Datum
ſeiner Abreiſe noch nicht feſtgeſetzt ſei, kaum vor Sonntag abend
Paris verlaſſen werde. In dieſem Falle wird die franzöſiſche
Regierung bei der Eröffnungsfeier in Genf durch ihren
Arbeits=
miniſter Durafour vertreten ſein, während Briand dann erſt am
Montag früh zur Eröffnungsſitzung des Völkerbundsrats in
Genf ſein wird.
* Die Franzoſen am Rhein.
Wir erleben im Zeichen des neuen Locarno=Geiſtes immer
wieder verblüffende Ueberraſchungen. Jetzt weiß ſogar die „
Täg=
liche Rundſchau” zu melden, daß unter Leitung des franzöſiſchen
Generalſtabschefs in dieſem Sommer am deutſchen Rhein zwei
große franzöſiſche Generalſtabsreiſen ſtattfinden, die im Winter
bereits durch Kriegsſpiele in Mainz vorbereitet worden
ſind, die an der Schweizer Grenze beginnen, über Elſaß=
Lothrin=
gen, die Pfalz, den Hunsrück und die Eifel bis hinauf an das
belgiſche Beſatzungsgebiet, ſich erſtrecken werden. An beiden
Reiſen werden eine große Anzahl franzöſiſcher und belgiſcher
Generäle und Generalſtabsoffiziere teilnehmen, darunter auf
franzöſiſcher Seite beſonders der Oberbefehlshaber, die Korps=
und Diviſionskommandeure der Beſatzungsarmee, die
Komman=
deure der Grenzkommandos in Straßburg und Metz und die
Generalinſpekteure der Kavallerie, Artillerie und Flieger.
Der ganze Apparat wird alſo aufgeboten, um der Welt
klar=
zumachen, welch ungeheure Gefahr das entwaffnete Deutſchland
auch heute noch für Frankreich darſtellt. Deshalb wird
ſelbſt=
verſtändlich bis ins Einzelne hinein der künftige Aufmarſch
gegen Deutſchland konſtruiert. Die beſetzte Zone wird bereits
als franzöſiſches Gebiet behandelt, woraus nur der eine Schluß
zu ziehen iſt, daß Frankreich, wenn es einmal ernſt ſein ſollte,
die deutſche Grenze nicht reſpektieren, ſondern möglichſt raſch an
den Rhein und darüber hinaus zu kommen ſuchen würde.
Danzig und der Staatsſtreich
Pilſudfkis.
Von
Dr. Otto Lvening, Berlin,
früher Vizepräſident des Danziger Parlaments.
Die Beziehungen zwiſchen der Freien Stadt Danzig und
der Republik Polen ſind äußerlich wenigſtens augenblicklich in
ein ruhigeres Fahrwaſſer gelangt. Jedenfalls wird von
Dan=
ziger Seite aus alles getan, um tiefgreifende Konflikte zu
ver=
meiden und, wo ſich ſolche zeigen, ſie auf gütliche Weiſe aus der
Welt zu ſchaffen. Streitpunkte ſind auch heute noch in
genügen=
der Menge vorhanden und tauchen immer von neuem auf. Das
hängt mit dem eigenartigen Verhältnis dieſer beiden Staaten
zuſammen. Ein wirklich freundnachbarlicher Zuſtand kann erſt
dann eintreten, wenn die Freie Stadt Danzig von all den
pol=
niſchen Feſſeln befreit wird, die ihr der Verſailler Vertrag
auf=
erlegt hat. Gerade der gegenwärtige Moment erſcheint geeignet,
das Danziger Problem von neuem aufzurollen.
Bekanntlich hat der Danziger Vertrag zwiſchen Danzig und
Polen eine Zollunion geſchaffen, wie ſie früher ungefähr in
glei=
cher Weiſe zwiſchen dem Deutſchen Reich und Luxemburg
beſtan=
den hat. Die Verfaſſer des Verſailler Vertrages gingen dabei
davon aus, daß durch dieſe Zollunion zwiſchen Danzig und Polen
die wirtſchaftlichen Verhältniſſe beider Staaten nur gewinnen
könnten. Man hatte Danzig die Wiederkehr ſeiner einſtigen Blüte
aus der Hanſezeit verheißen. Aber das gerade Gegenteil iſt
ein=
getreten. Nach einer kurzen Scheinblüte, die durch die deutſche
Inflationszeit verurſacht war, iſt die Danziger Wirtſchaft gerade
durch die Zollunion mit Polen faſt an ihren Ruin gekommen.
Man macht ſich kaum eine Vorſtellung davon, in welch
verzweifel=
ter Lage ſich heute die Danziger Wirtſchaft befindet. Polen kommt
als Abſatzgebiet ſo gut wie gar nicht in Frage, da der geſunkene
Zloty die polniſche Kaufkraft ſo gut wie ganz beſeitigt hat. Ueber
60 Millionen Gulden hat die Danziger Wirtſchaft ſchon heute
von Polen zu fordern, ſie ſind zurzeit und auf lange hinaus noch
uneinziehbar. Frühere Abſatzgebiete ſind Danzig infolge der
Zollunion ſo gut wie verfperrt. Auf der anderen Seite muß
Danzig infolge des hohen polniſchen Zollkurſes aus dem
Aus=
lande alles viel teurer beziehen als früher. Dazu kommen noch
die gegenwärtig ganz verworrenen polntiſchen Zuſtände in Polen,
die nichts weniger als beruhigend auf das Wirtſchaftsleben
wirken und unter denen Danzig ganz beſonders zu leiden hat.
Eine Beſſerung der Danziger wirtſchaftlichen Verhältniſſe kann
nur eintreten, wenn entweder die polniſche Wirtſchaft geſundet
oder ein radikaler Wechſel in dem Danzig=polniſchen Verhältnis
durch Aufhebung der Zollunion herbeigeführt wird. Die erſtere
Möglichkeit erſcheint auf Jahrzehnte hinaus ausgeſchloſſen, wenn
nicht Polen eine ausreichende Auslandsanleihe zur Verfügung
geſtellt wird mit all den notwendigen Kautelen für eine ſolche.
Dafür liegt aber zurzeit keine Ausſicht vor, jetzt weniger denn je.
Polen müßte ſich dann zu weitgehendſten Zugeſtändniſſen bereit
finden. Die Aufhebung der Zollunion mit Danzig hat auch in
Polen Anhänger, ob ſie zu erreichen ſein wird, hängt von dem
politiſchen Syſtem ab, das in Polen ans Ruder kommt. Von
den Parteien der Rechten iſt ſie kaum zu erhoffen. Von
Dan=
ziger Seite würde ſie mit Freuden begrüßt werden.
Doch das iſt nur eine Seite des Problems, wenn auch eine
ſehr wichtige. Die jüngſten Unruhen in Polen beleuchten aber
grell eine andere Seite. Ueberraſchend ſchnell haben ſich die
revo=
lutionären Wogen in Polen äußerlich wenigſtens wieder
ge=
glättet. Es ſteht aber noch völlig dahin, was weiter wird. Die
hin und wieder auftauchenden Gerüchte von einem Separatismus
der rechten Kreiſe in Polen ſind zwar wieder verſtummt, ſehr
ernſt waren ſie überhaupt nicht zu nehmen. Immerhin ſteht aber
ſo viel feſt, daß auch heute noch die Gemüter der rechtsgerichteten
Kreiſe keineswegs beruhigt ſind und daß Pilſudſki auch heute
noch nicht zu unterſchätzende Gegner, ja Totfeinde hat. Die Zahl
der Anhänger dieſer Richtung iſt ſogar ſehr groß. Dazu kommt,
daß auch die Sozialiſten zunächſt wenigſtens durch die Ablehnung
der Wahl zum Staatspräſidenten durch Pilſudſki ſich vor den
Kopf geftoßen fühlen. Sie ſind zwar nicht in Oppoſition zu ihm
getreten, haben aber ſchon erklärt, daß ſie unter Umſtänden ihre
eigenen Wege gehen werden. Unter dieſen Umſtänden ſieht es
nicht ſehr danach aus, als ob die tiefgehende Spaltung in Polen,
die durch den jüngſten Staatsſtreich noch vergrößert worden iſt,
durch die Schaffung einer tragfähigen Mehrheit im Seim
beſei=
tigt wäre. Man wird die Entwicklung der nächſten Zeit abwarten
müſſen. Immerhin kann nicht verkannt werden, daß die jüngſten
Ereigniſſe in Polen Beſorgniſſe ausgelöſt haben. Vollzieht ſich
die künftige Entwicklung in ruhigen Bahnen, ſo kann dies für
die Freiſtadt Danzig nur von Vorteil ſein. Die bisherigen
Re=
gierungen in Polen, in denen die polniſchen Nationaldemokraten
die Führung und den größten Einfluß beſaßen, waren der
Ent=
wicklung eines geſunden Danzig=polniſchen Verhältniſſes wenig
günſtig. Ihre Politik Danzig gegenüber wurde am beſten
gekenn=
zeichnet durch jene berüchtigten Worte des jetzt zurückgetretenen
polniſchen Staatspräſidenten Woiciechowſki auf der Poſener
Meſſe im Frühjahr 1924. Damals ſagte Woiciechowſki mit
deut=
lichem Hinweis auf Danzig, daß noch nicht alle Gebiete, die zu
Polen gehören müßten, dem polniſchen Staate einverleibt ſind.
Dieſes Thema kehrte in der polniſchen Preſſe und in offiziellen
und inoffiziellen Reden polniſcher rechtsſtehender Staatsmänner
immer wieder. Die Angliederung Danzig und Oſtpreußens an
Polen iſt ein offen ausgeſprochenes Ziel der polniſchen National=
Demokraten und der ihnen naheſtehenden Parteien. Zum Teil
daher auch ihre Annäherungsverſuche an Rußland, mögen dieſe
aufrichtig oder nicht gemeint ſein. Die polniſche Linke, namentlich
die Sozialdemokratie, hat dagegen ſtets eine andere Politik
ver=
folgt. Sie huldigte weder einem polniſchen Militarismus noch
Imperialismus. Von ihr iſt auch nicht zu erwarten, daß ſie eine
Politik gegenüber Danzig treibt, die die im Verſailler Vertrag
gegebenen Grenzen überſchreitet. Das haben namentlich die
Beſprechungen zwiſchen den Danziger und polniſchen
Sozial=
demokraten oft genug gezeigt. Pilſudſki ſelber iſt auch ein
aus=
geſprochener Gegner von Rußland. Ueber dem von ihm beab=
Samsfag, den 5. Juni 1926
Nummer 154
Seite D
ſichtigten außenpolitiſchen Kurs ſchwebt allerdings ein gewiſſes
Dunkel. Aber davon kann jedenfalls keine Rede ſein, daß er den
bisherigen imperialiſtiſchen Weg der National=Demokraten
fort=
ſetzt. Will er ſein Ziel mit den Sozialdemokraten verfolgen, ſo
kann dies nur durch eine Annäherung an Deutſchland geſchehen,
was eine beſſere Zukunft auch für das Danzig=polniſche
Verhält=
nis verſpricht. Kommt es zu einer Diktatur von Pilſudſkis
Gna=
den, ſo wird ſein Ziel aller Vorausſicht nach auch kein anderes
ſein können. Doch liegt für dieſen Fall die Zukunft noch ziemlich
verhüllt da. Wie dem aber auch ſein mag, auf keinen Fall wird
bei einem nach links gerichteten Kurſe der bisherige
Herrenſtand=
punkt Polens gegenüber Danzig aufrecht erhalten werden können.
Die Danzig=polniſchen Beziehungen werden hoffentlich die durch
die polniſchen Annexionsgelüſte erhaltene Schärfe verlieren. Und
auch das kann nur für beide Staaten von Vorteil ſein. Es
er=
geben ſich daher durch den Staatsſtreich Pilſudfkis gewiſſe
Aus=
ſichten, die für Danzig nicht zu unterſchätzen ſind.
Eine Löſung des Danzig=polniſchen Problems wird jedoch
auch dadurch vorerſt wenigſtens kaum erreicht. Während ſie aber
bisher unmöglich ſchien, liegt ſie jetzt nicht außer dem Bereich
des Möglichen. Gewiſſe Anzeichen deuten darauf hin, daß eine
polniſche Regierung unter dem Einfluß Pilſudſkis, die von den
linken Parteien getragen wird, nicht ſo halsſtarrig wvie eine
Rechtsregierung jede Löſung des Problems ablehnt. Dazu kommt
aber noch weiter hinzu, daß durch den Locarno=Vertrag das
polniſch=franzöſiſche Bündnis etwas von ſeinem Wert verloren
hat und eine Iſolierung Polens eintreten kann, wenn es an
ſeiner bisherigen ultra=deutſchlandfeindlichen Politik feſthält.
Auch der deutſch=ruſſiſche Vertrag, obwohl er in keiner Weiſe
aggreſſiv iſt, hat in Polen ſehr ernüchternd gewirkt. Ferner hat
der jetzt ſichere Eintritt des Deutſchen Reiches in den
Völker=
bund Polen gezeigt, daß die von ihm bisher gegangenen Wege
auch in der Danziger Frage weniger denn je zum vorgeſteckten
Ziele führen können. Gewiſſe, jetzt nicht mehr ganz einflußloſe
Kreiſe in Polen haben dieſe Entwicklung ſchon längſt
voraus=
geſehen und ſtehen daher einer gütlichen Löſung des
Danzig=
polniſchen Problems nicht mehr ſo ganz ablehnend gegenüber.
Indeſſen, jede Entwicklung bedarf Zeit, namentlich wenn es gilt,
aufgeſtachelte Volksleidenſchaften wieder zu beſeitigen. Das
Danzig=polniſche Problem muß über kurz oder lang beſeitigt
werden, wenn nicht dauernd über dem Oſten Gewitterwolken
ſchweben ſollen.
Moſcickis Eidesleiſtung.
Demiſſion des Kabinettes Bartels.
Die Vereidigung des neuen Präſidenten Moſcicki wurde
heute mittag im großen Saale des Warſchauer Schloſſes in
Ge=
genwart aller Mitglieder der Nationalverſammlung und des
diplomatiſchen Korps vorgenommen. Darauf wurde im
Mar=
morſaal feierlich die Einſetzungsurkunde unterzeichnet. Die
So=
zialiſten blieben der Feier fern. Während der Ableiſtung der
Eidesformel rief ein Kommuniſt: „Wir verlangen die ſofortige
Freilaſſung der politiſchen Gefangenen und Arbeit für die
Er=
werbsloſen.” — Das Kabinett Bartel hat nach Amtseinſetzung
des neuen Präſidenten die Demiſſion eingereicht und führt bis
zur Neubildung der Regierung die Geſchäfte.
Die polniſchen Finanzen.
Der Finanzminiſter des Kabinetts Bartel, Zdzechowicz,
emp=
fing heute Vertreter der Preſſe und gab ihnen Erklärungen über
den Stand der polniſchen Finanzen und die von der Regierung
geplanten Maßnahmen zu ihrer Sanierung ab. Als wichtigſte
Aufgabe der Regierung bezeichnete der Finanzminiſter die
Her=
ſtellung des Budgetgleichgewichts. Er äußerte ſich optimiſtiſch
und ſprach die Hoffnung aus, daß durch eine ſtraffere
Organi=
ſation des Verwaltungsapparates und nach Beſeitigung der
Ein=
flüſſe einzelner Gruppen und Perſonen die Einnahmen aus dem
Budget etwa 1600 Millionen Zloty ergeben würden. Gegenüber
der veranſchlagten Ausgabenhöhe von 1730 Millionen Zloty
würde noch ein Defizit von 130 Millionen Zloty bleiben, das der
Finanzminiſter durch eine radikale Durchführung ſeines
Sanie=
rungsprogramms zu beheben hofft. Er verwies auf die Aktivität
der Handelsbilanz, die ſich ſeit September 1925 erhalten habe und
verſprach, ſein beſonderes Augenmerk dem Problem der
Preis=
notierung zuzuwenden. Auf die Dauer werde Polen kaum ohne
eine ausländiſche Anleihe auskommen, jedoch müßten die
Be=
dingungen einer ſolchem Anleihe mit dem nationalen Bewußtſein
der Polen und mit der Souveränität des Staates in Einklang
zu brangen ſein. Für Budgetzwecke könne eine ſolche Anleihe
je=
doch unter keinen Umſtänden in Frage kommen. Beſondere
Schwierigkeiten werde das Budget für Juni machen, da noch in
dieſem Monat der erſte Coupon der Dollaranleihe von zwei
Mil=
lionen eingelöſt werden müſſe. Der Staat verfüge jedoch über
ausreichende Mittel, um alle laufenden Ausgaben zu decken. Die
Einnahmen ſeien bisher ſtets regelmäßig eingelaufen und hätten
ſogar zum Teil die Erwartungen weit übertroffen.
* Pariſerinnen.
Von Walter Haſenclever.
Wer in der Hauptſtadt ſeines Kleinſtaates das Wort Paris
hört, dem ſträuben ſich je nach ſeiner Natur in angenehmer oder
unangenehmer Weiſe die Haare. Paris, denkt er, dieſe Stadt der
Laſter und Ausſchweifungen, dies Süindenbabel der Orgien, dies
Amüſierzentrum der Welt. Ein ſchöner Höllenpfuhl, dieſe Stadt!
Und dann kommt er am Gare du Nord an und fragt den erſten
beſten Vertreter ſeines Hauſes: „Sie, wo iſt denn hier etwas los?”
Worauf man ihn prompt nach Montmartre in eins jener
unzäh=
ligen Nachtlokale entführt, wo der ſchlechteſte Sekt und die
teuer=
ſten Kokotten herrſchen und die Herren aus U. S. A. ſchon dafür
geſorgt haben, daß der letzte Zauber des Pariſer Lebens
recht=
zeitig entſchwunden iſt. Das pflegt dem Betroffenen gewöhnlich
den Seuſzer zu entlocken, es ſei in ſeiner Hauptſtadt auch nicht
beſſer, womit er unbedingt Recht behält, denn der Nepp iſt überall
der gleiche. Wenn man dieſen Kennern des Pariſer Nachtlebens
dann am nächſten Morgen mit beſchwertem Kopf und erleichterten
Taſchen beim Portier ſeines Hotels in Rechnung gibt, ſo kann
man ſchwören, er wird bei der nächſten Gelegenheit am
heimat=
lichen Herd in die Prophezeiung ausbrechen: „Paris?” Ich habe
es kennen gelernt. Bleiben Sie mir damit vom Leibe!”
Der Fremde in Paris iſt ein düſteres Kapitel. Die fixe
Idee, hier ſei der Ort des ſchrankenloſen Vergnügens, hat es
fertig gebracht, daß die Kellner und Kokotten in dieſer Stadt die
beſten Menſchenkenner ſind. Jeder wird ſo behandelt, wie er ſich
amüſieren will. Sage mir, was du verlangſt, und ich ſage dir,
was du wert biſt.
Wenn man von den ſtereotypen Stätten der internationalen
Zerſtreuung abſieht, die von Broadway bis zur Friedrichſtraße
dieſelben ſind und höchſtens einen Unterſchied an Quantität,
weniger an Qualität aufweiſen, was bleibt dann das Merkmal
der Paxiſerin? Zunächſt etwas Auffallendes — ihre
Unnahbar=
keit. Wo immer man ihr begegnet, auf der Straße, im Reſtaurant,
in der Untergrundbahn, beim Einkaufen, im Theater oder im
Kino: es wird kaum gelingen, dieſen zarten Flirt der Augen zu
beginnen, der in anderen Ländern ſo ſehr in Mode iſt. Es möge
einmal jemand verſuchen, eine Frau länger anzuſehen, als ihr
lieb iſt; ich garantiere ihm, er verſucht es nicht zum zweiten
Male. Im überfüllten Autobus wird ſich nirgendwo eine
Be=
kanntſchaft auf Grund geſchickt placierter Füße und Knie
ent=
wickeln; dieſe Straßenerotik iſt der Pariſerin fremd. Pariſerin
Vom Tage.
Am Montag findet die Trauerfeier für den berſtorbenen
Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft, Oeſer, in dem
Verwaltungsgebäude der Reichsbahngeſellſchaft ſtatt.
Die Reichsgeſchäftsſtelle der Vereinigten vaterländiſchen
Verbände Deutſchlands veröffentlicht einen Aufruf gegen
den Volksentſcheid, in dem dazu aufgefordert wird, am 2. 6.
der Abſtimmung fernzubleiben.
Die Eiſenbahnerorgaiſationen haben beſchloſſen, beim
Kammergericht Berufungsklage gegen das Urteil im
Reichseiſenbahnerſtreik einzureichen.
Nach Mitteilung des Vorſitzenden der Interalliierten
Militär=
kontrollkommiſſion in Berlin ſind mit dem 1. Juni 1926 die
Kontrollkommiſſionen in Königsberg und München
auf=
gehoben worden.
Im Plenum des preußiſchen Landtages wurde der
Antrag auf Aufhebung der Immunität des völkiſchen
Abge=
ordneten Wulle angenommen.
In Fiume iſt eine deutſch=italieniſche Konferenz
eröffnet worden, die die Vermeidung eines Tarifkrieges
zwiſchen Italien und Deutſchland zum Ziele hat und ſich wegen der
Tarife, namentlich für die beiden Häfen, Hamburg und Trieſt,
ver=
ſtändigen ſoll.
er im Laufe der Tagung des Völkerbundsrates die ungariſche
Franken=
fälſchungs=Angelegenheit zur Sprache bringen will.
Wien, um die Verhandlungen über eine Reviſion des
Handels=
vertrages zwiſchen Oeſterreich und der Tſchechoſlowakei fortzuſetzen.
Der engliſche Geſchäftsträger in Moskau hat beim
Außenkommiſſariat wegen der Ueberweiſung von Geldern
an die ſtreikenden Bergarbeiter proteſtiert.
Pilſudſki hat die Berufung Skrzynſkis ins
Außen=
miniſterium mit der Begründung abgelehnt, daß er als ehemaliger
Miniſter direkt oder indirekt an den Korruptionen beteiligt ſei.
Das Pariſer Auswärtige Amt dementiert die
Nach=
richt von der bevorſtehenden Einberufung einer allgemeinen
Marokkokonferenz.
Offiziös wird aus London gemeldet, daß zwiſchen England
und Frankreich keine wirklichen
Meinungsverſchieden=
heiten in der Entwaffnungsfrage beſtänden.
14. Juli in Paris der Truppenſchau anläßlich des Nationalfeſtes
beiwohnen.
Die Konferenz der Bergarbeiter=Exekutive hat
be=
ſchloſſen, den Kohlenverſand nach England weiterhin
zuverhindern und weitere Beiträge für die ſtreikenden engliſchen
gehörenden Gewerkſchaften zu erheben.
Das allgemeine Abkommen über Moſſul wurde geſtern
abgeſchlofſen.
In Naihati, Indien, kam es zu Zuſammenſtößen
zwiſchen Arbeitern in den dortigen Baumwollſpinnereien, ſo daß die
Polizei einſchreiten mußte. 29 Perſonen wurden verletzt.
Präſident Butler von der Columbia=Univerſität iſt in
Angelegen=
heiten der Carnegie Friedensſtiftung nach Europa abgereiſt. Er wird
London, Paris Berlin und Prag beſuchen.
Anläßlich der Europareiſe der Handelskammer von
St. Louis wird ein Teil der Reiſegeſellſchaft Deutſchland beſuchen und
am 15. Auguſt in München eintreffen. Nach einem Aufenthalt in Nürnberg
und Dresden werden die Mitglieder der Handelskammer vom 26. bis
29, ſich in Berlin aufhalten und darauf die Meſſe in Leipzig beſuchen.
Das Deutſchtum in Ungarn.
Der preußiſche Kultusminiſier bei den
deutſchen Gemeinden.
Budapeſt, 4. Juni.
Der preußiſche Kultusminiſter Dr. Becker beſichtigte geſtern
in Geſellſchaft des ungariſchen Kultusminiſters, Graſen
Klebels=
berg, die Univerſität in Fünfkirchen und bereiſte die von
Deut=
ſchen bewohnten Gemeinden des Komitats Baranya. In der
Ge=
meinde Nometboly wurde der preußiſche Miniſter von dem
Dorf=
richter mit einer Anſprache in deutſcher Sprache begrüßt. In der
Anſprache führte der Redner aus, daß er und ſeine Volksgenoſſen
in Ungarn, wo ihre Vorfahren nach Vertreibung der Türken
an=
geſiedelt worden waren, auch nach Ablauf zweier Jahrhunderte
ihre deutſche Mutterſprache und Kultur bewahrt hätten, doch
ſeien ſie unentwegte Anhänger des ungariſchen Vaterlandes. Die
beiden Miniſter begaben ſich ſodann in die Volksſchule, wo der
preußiſche Miniſter von Kindern in deutſcher und der ungariſche
Miniſter in ungariſcher Sprache begrüßt wurden. Die an ſie
ge=
ſtellten Fragen beantworteten die Kinder korrekt in deutſcher und
ungariſcher Sprache. Nachdem die Miniſter noch den Verein der
Gewerbetreibenden und den Verein der Landwirte beſucht hatten,
richtete das Mitglied der Nationalverſammlung, Joſef Wild, an
den preußiſchen Miniſter eine Anſprache und betonte, daß die
deutſche Bevölkerung Ungarns keinen Anlaß zur Klage habe.
Becker gedenkt am Samstag nach Berlin zurückzukehrem.
Oeſers Nachfolger.
Dr. Dorpmüller
zum Generaldirektor der Reichsbahn gewählt.
Berlin, 4. Juni.
Zum Generaldirektor der Reichsbahn=Geſellſchaft
wurde vom Verwaltungsrat der bisherige
ſtellver=
tretende Generaldirektor, Dr. Dorpmüller
ge=
wählt, zum ſtellvertretenden Generaldirektor, der bisherige
Direktor der Perſonalabteilung Dr. Weirauch. Die
Beſtäti=
gung beim Reichspräſidenten iſt nachgeſucht.
* Das Interregnum in der Leitung der Reichsbahn hat nicht
lange gedauert, was immerhin nützlich war, da ſo den
Konjek=
turalpolitikern, die aus parteipolitiſchen oder anderen Gründen
ihre Kandidaten in den Vordergrund ſchieben wollten, das
Ge=
ſchäft verdorben wurde. Wenige Stunden nach dem Tode Oeſers
Außenminiſter Dr. Beneſchreiſt am Samstag nach Genf, wo war die Liſte ſeiner Nachfolger ſchon ellenlang. Man ſprach von
dem früheren Reichskanzler Dr. Luther, von dem Berliner Ober=
Eine tſchechoflowakiſche Delegation reiſt in den nächſten Tagen nach bürgermeiſter Dr. Boeß, dem Generaldirektor von Krupp
Wied=
feldt, dem Herrn Dr. Vögler, den Generaldirektor des
Stahl=
truſts, den Reichsverkehrsminiſter Dr. Krohne und Oeſers
Stell=
vertreter Dr. Dorpmüller. Ein glücklicher Zufall hat es gewollt,
daß der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft,
dem die Wahl des Nachfolgers obliegt, gerade in dieſen Tagen
die übliche Monatsverſammlung abhielt. Er hat denn auch die
Neuwahl bereits am Freitag vollzogen, offenbar, weil er es für
ein Unglück hielt, wenn bei der Größe des Unternehmens die
leitende Hand für längere Zeit fehlte, und Oeſers Stellvertreter,
Generaldirektor Dorpmüller, zum künftigen Generaldirektor
der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft berufen. Nach den Satzun=
Der Sultan von Marokko, Muleh Juſſuf, wird am gen bedarf dieſe Wahl noch der Beſtätigung des
Reichspräſiden=
ten, die zweifellos erfolgen wird.
Dr. Dorpmüller ſelbſt hat den Vorzug, daß er ein Fachmann
von unbeſtreitbarer Qualität iſt. Als er von Eſſen nach Berlin
Bergarbeiter von den Mitgliedern der anderen der Internationale an= berufen wurde, ging ihm der Ruf voraus, daß er eine der ſtärkſten
„Kanonen” der Reichsbahn ſei. Gerade hier aber iſt der
Fach=
mann doppelt notwendig. Niemand wird beſtreiten können, daß
Herr Oeſer ſich in die Materie ausgezeichnet eingearbeitet hatte.
Wichtiger aber iſt es noch, daß ſein Nachfolger keiner Zeit zur
Einarbeitung bedarf, ſondern die Geſundung der Reichsbahn
in verſchärftem Tempo fortſetzen kann. Das alles ſind
Voraus=
ſetzungen, die für Herrn Dorpmüller gelten. Er iſt allerdings
bei den Gewerkſchaften nicht ſonderlich beliebt, weil man ihm
nachſagt, daß er eine etwas harte Hand hat und ſich
Nebenregie=
rungen, von welcher Seite ſie auch kommen mögen, nicht gefallen
läßt. Gerade das aber iſt es, was wir im Augenblick brauchen.
Deshalb wird man, ohne Vorſchußlorbeeren zu verteilen, die
Wahl Dr. Dorpmüllers begrüßen und der Hoffnung Ausdruck
geben dürfen, daß er das größte Verkehrsunternehmen der Welt
zur endgültigen Geſundung und Rentabilität weiter führt.
Aus dem Leben Dorpmüllers.
Der vom Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft zum
Generaldirektor gewählte Dr. Dorpmüller wurde am 24. Juli 1869 in
Elberfeld geboren, beſuchte das Gymnaſium und die Techniſche
Hoch=
ſchule in Agchen und wurde 1898 Regierungsbaumeiſter. Bis 1907 war
er in der preußiſchen Eiſenbahnverwaltung tätig, längere Zeit im
Eiſen=
bahndirektionsbezirk Saarbrücken. Im Jahre 1907 ging er zur
Schan=
tungeiſenbahn nach Tſingtau und wurde bald darauf Chef=Ingenieur der
Kaiſerlich chineſiſchen Staatsbahn. Unter ſeiner Leitung wurden
her=
vorragende Bahnbauten in China ausgeführt. Wegen ſeines
hervor=
ragenden Organiſationstalents wurde er bald der Leiter des geſamten
chineſiſchen Bahnweſens, das ihm einen großen Aufſchwung zu
ver=
danken hat. Das chineſiſhe Bahnweſen leitete er 11 Jahre lang, bis zum
Eintritt Chinas in den Weltkrieg im Jahre 1917. Im Jahre 1918
ge=
lang es ihm, auf einer abenteuerlichen Flucht ſich durch die Mandſchurei,
Sibirien und Rußland nach Deutſchland durchzuſchlagen. Sofort nach
ſeiner Ankunft wurde er zur Organiſation der transkaukaſiſchen Bahnen
nach Tiflis geſchickt, wo er bis Kriegsende wirkte. In den
darauffol=
genden Jahren war er als Oberbaurat bei der Reichsbahndirektion in
Eſſen und Stettin tätig. 1922 wurde er Präſident der
Reichsbahndirek=
tion in Oppeln, von wo aus er die ſchwierige Aufgabe des oberſchleſiſchen
Eiſenbahnweſens in hervorragender Weiſe löſte. Im September 1924
wurde er Präſident der Eiſenbahndirektion in Eſſen. Als
Eiſenbahn=
ſachverſtändiger nahm er an den Beratungen über das Dawesgutachten
in London und Paris teil. Am 1. Juli 1925 wurde er ſtellvertretender
Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft. Wegen ſeiner
großen Verdienſte um das deutſche und ausländiſche Eiſenbahnweſen
ernannte ihn im Dezember 1925 die Techniſche Höchſchule in Aachen zum
Dr. ing h. c.
Modell bis zur Näherin. Daß die Damen des Vergnügens einem
beſonderen Kodex unterliegen, und die verheirateten Frauen in
Paris ihre Männer ebenſo betrügen als in Kottbus, ja, wenn
man den Luſtſpielen der Pariſer Theater glauben darf, noch mehr
als in Kotibus, iſt ein Fall für ſich.
Vielleicht wird in Paris mehr geliebt und weniger geflirtet.
Die Selbſtverſtändlichkeit, mit der ſich zwei Liebende im Cafs
oder auf der Straße umarmen und küſſen, ohne daß jemand
Anſtoß daran nimmt, die Ungezwungenheit, mit der überhaupt
von der Liebe geſprochen wird, beweiſt nur ihre Lauterkeit. Man
hat das Gefühl, dieſe Frauen brauchen nicht zu lügen, weil ſie
nichts zu verheimlichen haben. Es iſt keine Schande, geliebt zu
werden, ebenſowenig wie es ein Verbrechen iſt, zu lieben. Der
Kuppeleiparagraph exiſtiert hier nicht. Damit ſtürzt eine Mauer
von Betrug, Verheimlichung und Erpreſſung. Die Geheimniſſe
des Schlafzimmers ſind der polizeilichen Kontrolle entzogen. Die
Liebe iſt ſakroſankt.
Ich will nicht unterſuchen, ob dieſe Geſetzgebung den
mora=
liſchen Zuſtand eines Volkes hebt oder ſenkt; ich ſehe nur, daß die
wichtigſten und tiefſten Erlebniſſe der Menſchen ſich freier,
natür=
licher und unmittelbarer entwickeln, daß weniger geſchwindelt
und ſtärker gelebt wird. Die Frauen ſind zärtlicher, denn ſie ſind
unbefangener, und Glück und Freude zu äußern, iſt menſchlich.
Es wäre falſch, daraus den Schluß einer allgemeinen
Hem=
mungsloſigkeit zu ziehen. Das Gegenteil iſt richtig. Wie ſich
überhaupt dem, der Paris näher kennt und es nicht nur aus der
Perſpektive des Provinzonkels betrachtet, ſehr bald das Abſurde
mancher Vorurteile offenbart, mit denen man in der Schule
großgezogen iſt. Was im Baedecker der öffentlichen Meinung
ſteht, muß deshalb noch lange nicht wahr ſein, und das Märchen
von der Pariſer Sittenloſigkeit iſt genau ſo töricht wie es etwa
die Anſchauung des Pariſers wäre, der Berliner fräße nichts
als Sauerkraut und Wurſt. Der Schriftſteller, der das relative
Glück genießt, auf dieſer Erde zu leben, hat dann und wann die
Pflicht, die Wahrheit zu ſagen, gleichgültig, ob zwei Völker ſich
mögen oder nicht. Und er wird, falls er ſich nicht dieſer oder jener
Partei verſchrieben hat, meiſt auf dem Standpunkt ſtehen, daß es
buſſer in der Welt beſtellt wäre, wenn weniger gelogen würde.
Das nebenbei.
In Mitteleuropa herrſcht das Verſteckenſpiel der Geſchlechter;
in ſüdlichen Ländern iſt die Liebe ſelbſtverſtändlich. Sie iſt not=
— unter dieſem Sammelbegriff ſei die Frau jeder Geſellſchafts wendig wie Eſſen und Trinken, Schlafen und Arbeiten, ſie iſt eme
klaſſe verſtanden, von der Hausfrau bis zum Mannequin, vom der wenigen angenehmen Aufgaben des Daſeins, um
derent=
willen die Menſchen nicht aus dem Paradieſe vertrieben worden
ſind. Wenn ſich in Paris ein junger Mann das Leben nimmt, ſo
wird man meiſt mit Bedauern feſtſtellen, daß er keine Freundin
hatte. Das erklärt die große Bedeurung der Frauen in den
Ro=
manen der franzöſiſchen Literatur. Nur auf dieſem Boden konnte
Balzac ſeine unſterblichen Liebhaberinnen erfinden, nur hier
konnten Ninon, Mimi und Madame Bovary gedeihen. Wer mit
offenen Augen durch die Straßen geht, begreift, weshalb Balzac
plötzlich eine gelehrte Unterhaltung unterbrach, nur um zu ſehen,
wie eine Frau aus dem Wagen ſteigt. Das erklärt auch die
Er=
folgloſigkeit der Strindbergſchen Dramen in Paris; der Typus
der intellektuellen analyſierenden Frau kommt hier nicht zur
Gel=
tung. Das iſt das Geheimnis der fehlenden Romanliteratur in
den nordiſchen Ländern, von wenigen genialen Dichtern
abge=
ſehen: bei uns werden Romane geſchrieben, hier werden ſie
er=
lebt. Denn hier iſt jede Frau ein Roman. Wenn ſie ſpricht,
be=
ginnt das erſte Kapitel, wenn ſie lächelt, wird der Roman
ge=
drückt. Sie iſt der Mittelpunkt, um den ſich alles dreht; für ſie
wird gekämpft, gelitten und verſchwendet. Das Sprichwort
„Cherchez la femme” hat neben ſeiner Ironie noch eine tiefere
Bedeutung: es iſt eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn
des Lebens ein Beitrag zur Metaphyſik der Liebe.
Wie ſehen nun dieſe Weſen aus, deren Anmut die größten
Geiſter entzückt hat? In Wirklichkeit ſind ſie gar nicht ſo ſchön.
Sie haben weder das klaſſiſche Profil, noch die amerikaniſche
Hübſchheit; es fehlt ihnen die raſſiſche Schlankheit unſerer Frauen.
Dafür ſind ſie imſtande, mit fünfzig Jahren noch auf der Bühne
wie Neunzehnjährige auszuſehen. Sie haben einen ungeheuren
Vorſprung vor allen Völkern: die Phantaſie. Sie ſind ſchön von
innen her; gewiſſermaßen aus Ueberzeugung. Deshalb können
ſie ſich die extravaganteſten Dinge in der Färbung des Geſichtes
und im Schnitt der Kleider erlauben, denn ſie verlieren nie die
Harmonie ihrer ganzen Erſcheinung; niemals wirken ſie als
Detail. Sie haben die Fähigkeit, an ſich zu glauben und alles
in der Welt auf ſich zu beziehen. Dieſe ſcheinbare Schwäche iſt
ihre Stärke; ſie zwingen auch uns dieſen Glauben auf. Sie
geben ſich hin, nur um uns fühlen zu laſſen, daß wir ſie niemals
beſitzen weiden. Dieſer ſphäriſche Duft; der Klang ihrer Stimme,
ihr Lächeln, ein halbgeſprochenes Wort, ein entſchwebender Tanz
iſt das Unerreichliche. Völker werden vergehen und Kriege
ver=
loren werden; dieſe Frauen ſind unſterblich, weil ſie lieben
können.
Nummer 154
Samstag, den 5. Juni 1926
Seite 3
Italiens Finanzlage.
Das Finanzexpoſé Volpis.
EP. Rom, 4. Juni.
In ſeinem Finanzexpoſé bezeichnet. Finanzminiſter Graf Volpi den
bis zum 30. April erreichten Einnahmeüberſchuß von 668 Millionen
Lire im Vergleich zum vorjährigen Fehlbetrag von 226 Millionen als
den beſten Beweis für die Einhaltung ſeiner Verpflichtung, den
Staats=
haushalt zu verteidigen und zu verbeſſern. Dieſes Ergebnis werde
haupt=
ſächlich durch Vermehrung der Einnahmen um 2309 Millionen erreicht,
doch bleibe eine ſtrenge Sparpolitik der Regierung, die
gleich=
zeitig eine ſtraffe Mitwirkung aller übrigen Kreiſe zur Vorausſetzung
habe, zur Beſſerung der Zahlungsbilanz durch
Ver=
minderung der Einfuhr und Vermehrung der
Aus=
fuhr notſvendig. Die Hauptkräfte der italieniſchen Induſtrie und
Land=
wirtſchaft müßten ſtärker ausgenutzt und neue ausländiſche Abſatzgebiete
gefunden werden.
Die Staatsſchuld betrug Ende Mai 92 033 Millionen gegenüber
90 847 Millionen Ende Juni 1925, doch werde die Zunahme durch die
im Beſitz des Schatzamtes befindlichen Staatsmittel ausgeglichen. Der
Notenumlauf betrug Ende April 6857 Millionen gegenüber 7066
Millionen Ende März.
Der Valutafrage ſchenke die Regierung volle Aufmerkſamkeit.
Die Solidität der italieniſchen Finanzlage habe ſich im Laufe des
Rech=
nungsjahres verſtärkt. Gegenüber der enormen ausländiſchen
Speku=
lation müſſe das Schatzamt ſchlagfertig bleiben, um den Kurs auf den
internationalen Finanzmärkten zu regeln. Die Geſundheit und Solidität
der Staatsfinanzen ſpiegele die Geſundheit und Solidität der Nation
wider. Entwickelung und Ausdehnungsfähigkeit des Landes hingen von
der Finanzlage ab. Die italieniſchen Staatsfinanzen ſeien vor allem
deshalb geſund, weil ſie aufrichtig ſeien.
Das Expoſé wurde von der Kammer mit lebhaftem Beifall
aufge=
nommen.
Auch die Preſſe beurteilt heute die Aeußerungen Volpis günſtig
und erkennt namentlich an, daß der Finanzminiſter die Schwierigkeiten
der Wirtſchaftslage nicht verhehlte und auf die Abhängigkeit der
Finan=
zen von den politiſchen und wirtſchaftlichen Faktoren hinwies. Sie
unter=
ſtreicht weiter die Wichtigkeit der Forderung nach Bevorzugung der
ein=
heimiſchen italieniſchen Waren vor den ausländiſchen.
Die neue portugieſiſthe Regierung.
EP. Liffabon, 4. Juni.
General Coſta hatte eine neue Unterredung mit dem Vizeadmiral
Cacecadas, die zur Bildung des endgültigen Kabinetts führte. Dieſes
iſt folgendermaßen zuſammengeſetzt: Präſidium und Inneres: Admiral
Cacecadas; Krieg und Kolonien: General Gomes Coſta; Aeußeres:
Ge=
neral Camara; Oeffentlicher Unterricht: Mandes Remedios; Juſtiz:
Almeida Ribeiro; Marine: James Afreixe; Finanzen: Oliveira
Sala=
zar; Landwirtſchaft und Handel: Ezichel Campos.
Der Innen=, Kriegs= und Außenminiſter werden einen Oberſten Rat
bilden. General Coſta hat bis zu ſeinem Einzug in die Hauptſtadt ſein
Hauptquartier in dem Flugzelt in Almadora bei Liſſabon aufgeſchlagen.
Weitere Meldungen berichten, daß der Gewerkſchaftsbund und die
Kom=
muniſtiſche Partei den Generalſtreik ausgerufen hätten. Von offiziöſer
Seite wird behauptet, daß dieſem Befehl bisher noch keine Folge
gelei=
ſtet worden ſei, andere Meidungen dagegen wollen von einer Stillegung
des Eiſenbahnverkehrs wiſſen.
Das Schickſal Abd el Krims.
w. Paris, 4. Juni.
Nach einer Meldung des „New York Herald” ſollen die
Bemühun=
gen, für Abd el Krim eine milde Behandlung zu erzielen, dadurch
un=
möglich geworden ſein, daß die ſpaniſchen Kriegsgefangenen einen
Be=
richt über die ihnen angeblich zuteil gewordene ſchlechte Behandlung
aus=
arbeiten ſollen, der bis zur franzöſiſch=ſpaniſchen Konferenz fertiggeſtellt
werde. Während bekanntlich offizielle franzöſiſche Kreiſe dafür eintreten,
Abd el Krim unter Bewachung zu ſtellen und vom Rifgebiet
fernzuhal=
ten, vertreten die ſpaniſchen Behörden die Anſicht, er hätte eine
lebens=
längliche Strafe verdient. In einem Gefangenenlager ſeien innerhalb
eines Monats 68 Gefangene auf unerklärliche Weiſe geſtorben. Die
Ge=
fangenen hätten als Nahrung nur eine Hand voll ſchlechte Bohnen und
trockenes Brot erhalten. In einem anderen Gefangenenlager ſei
übri=
gens einmal eine ſpaniſche Bombe eingeſchlagen, wodurch 18 von 35
Ge=
fangenen getötet worden ſeien.
Der Streit zwiſchen Llond George und
Lord Oxford.
EP. London, 4. Juni.
In der Verſammlung der liberalen Abgeordneten, die geſtern
im Unterhaus ſtattfand, iſt eine Vertrauenskundgebung für Lloyd
George eingebracht worden, die von zehn Abgeordneten
unter=
zeichnet war. Es wurde jedoch im Intereſſe des Parteifriedens
beſchloſſen, eine Abſtimmung darüber nicht ſtattfinden zu laſſen.
Die Anhänger von Asquith unterſtützten dieſe Taktik, indem ſie
keinen Zuſatzantrag zu den Vertrauenskundgebungen einbrachten.
Der Streit zwiſchen Lloyd George und Asquith und ihren
beider=
ſeitigen Anhängern ſcheint alſo im Sande zu verlaufen.
* Akademiſche Feier.
Zum Gedächtnis der 100. Wiederkehr des Todestages von
Carl Maria von Weber (5. Juni 1826) veranſtaltete die Städt.
Akademie für Tonkunſt in der Otto=Berndt=Halle eine Vorführung
Weberſcher Werke, die in der Hauptſache der Zeit entſtammten,
die Weber als Schüler Abt Voglers, in Darmſtadt zubrachte.
Mittelpunkt dieſer Feier, bei der der Inſtrumental=Verein und
das Orcheſter der Städtiſchen Akademie unter Leitung von Wilh.
Schmitt und verſchiedene Zöglinge der Ausbildungsklaſſen nach
Maßgabe ihrer Kräfte mitwirkten, war ein Vortrag von Dr.
Noack über. Carl Maria von Webers künſtleriſche Bedeutung
und ſein Verhältnis zu Darmſtadt und Abt Vogler”. Webers
Schickſal, in Freud und Leid ein echtes Künſtlerſchickſal, erfuhr
eingehende, trotz der Knappheit des Vortrages umfaſſende
Wür=
digung, und beſonders intereſſant war natürlich, von den
Be=
ziehungen Webers zu Darmſtadt — dem „ledernen” wie er
ſchreibt — zu hören. Berühmt iſt dieſer deutſche Muſiker
gewor=
den durch ſeinen „Oberon” ſeine „Euryanthe”, unſterblich durch
den „Freiſchütz‟. Der Vortrag eines Wiſſenden fand mit Recht
dankbaren Widerhall bei den Hörern.
Umrahmt wurde er durch Jugendwerke des Meiſters aus
ſeiner Darmſtädter Zeit, einer Violin=Klavier=Sonate (in
Darm=
ſtadt im Winter 1810/11 komponiert), welche von Paula Gräfin
von Schwerin und Frau Alwine Vogel verſtändig
ausge=
führt wurde, vielleicht aber beſſer am Anfang geſtanden hätte.
Vorher ſang Noacks Schüler, Herr Schäfer, vier Lieder, von
denen uns das „Sonett” an Schubertſche Tonſprache gemahnend
und der jugendfrohen Uebermut ſtrahlende „Reigen” beſonders
gefielen. Wohlklingende Variarionen über ein Thema aus Abt
Voglers Oper „Kaſtor und Pollux” ſpielte — am beſten von
allen Soliſten abſchneidend Herr Alex Buch mit feinem Sinn
für Phraſierung und Anſchlag; er wäre ſicher auch
anſpruchs=
volleren Aufgaben gewachſen. Variationen für Klavier und
Or=
cheſter über „Ah que dirai — jo Maman” von Abt Vogler — das
Thema iſt noch heute bekannt und populär — ſahen Frl. Emmy
Winter am Klavier, die ihrer Aufgabe techniſch gewachſen war,
aber, durch Befangenheit behindert, der in Ernſt und Scherz recht
anmutigen Koſtprobe aus „guter alter Muſikzeit” nicht reſtlos
zur Wirtung zu verhelfen vermochte. Die ſchwungvoll geſpielte
Ouvertüre zu „Peter Schmoll” und, ein Orcheſtervirtuoſenſtück
voll herrlichen Schwungs, die Ouvertüre zur „Euryanthe”, er=
O.
öffneten und beſchloſſen den erfolgreichen Abend.
Neue Bendung in Cnina.
Ver neuen Kämpfen.
Abſeits von dem Machteinfluß der beiden Hauptfaktoren der
Entwicklung in China, des Marſchalls Tſchangtſolin und des
Generals Wupeifu, haben ſich neuerdings auf dem unendlich
gro=
ßen Gebiet des Reiches der Mitte Ereigniſſe abgeſpielt, die
ge=
eignet ſind, der Entwicklung der nächſten Zeit, ihren Stempel
aufzudrücken. Der Beherrſcher der Yangtſe=Provinz, der
Mar=
ſchau Sünſchuanſang, hat es verſtanden, während Tſchang, Wu
und Feng ſich in ihrem Bruderkampf gegenſeitig erſchöpften, vier
weitere Provinzen des reichen Yangtſetales unter ſeiner Macht
zu vereinen und aus dieſem Komplex eine ſelbſtändige
Republi=
zu machen, deren Unabhängigkeit, von Peking er erklärt hat.
Marſchall Sun wird große ſtaatsmänniſche Klugheit und
Organi=
ſationstalent nachgerühmt. Er genießt außerdem bei den reichen
Kaufleuten Schanghais und bei den im Ausland lebenden
Chi=
neſen großes Anſehen und geldliche Unterſtützung. Das iſt ein
Machtzentrum, das den verbündeten, aber ſich gegenſeitig
miß=
trauenden Generälen Tſchang und Wu gefährlich werden kann,
um ſo gefährlicher, als Sun ſehr gute Beziehungen zu der
Re=
gierung von Kanton unterhält, die es in der letzten Zeit
gleich=
falls verſtanden hat, die Lage zu ſtabiliſieren und in Kanton die
Ruhe und Ordnung wieder herzuſtellen.
Ungbhängig von dieſer Entwicklung im Süden hat auch die
Nationalarmee Fengs, die vor einiger Zeit von Tſchang und Wu
zwar zum Rückzug gezwungen, aber nicht beſiegt worden iſt, eine
neue Probe ihrer Kampftüchtigkeit gegeben, indem ſie einen
er=
folgreichen Vorſtoß gegen die Armeen Tſchangs unternahm und
ſeine Front durchbrach. Die Armee Fengs ſteht nördlich von
Pe=
king in guter Stellung und ſtellt eine dauernde Gefahr ſür die
Beherrſcher der Hauptſtadt dar. Inzwiſchen hat die Situation
in Peking ſelbſt noch keine völlige Klärung erfahren. Zwar haben
ſich Tſchang und Wu auf die Einſetzung einer gemeinſamen
Re=
gierung geeinigt, der u. a. auch ſolche hervorragenden Diplomaten
wie Dr. Yen und Wellington Koo angehören. Die Negierung
war aber gezwungen, angeſichts deſſen, daß die wirkliche Macht
in den Händen der Marſchälle lag, ein Schattendaſein zu führen
Außerdem weiſt auch die Waffenbrüderſchaft der beiden, die zu
dem Zweck der Bekämpfung Fengs geſchloſſen worden iſt. Riſſe
auf. Keiner will dem andern den Vorrang gönnen. Feng ſoll
aus Rußland bereits wieder in ſein Hauptquartier unterwegs
ſein, um die Führerſchaft der Nationalarmee zu übernehmen. Da
Wu nahe Beziehungen zu Sun nachgeſagt werden, iſt mit einer
neuen Wendung der Dinge und mit neuen Kämpfen zu rechnen,
deren Koſten dann höchſtwahrſcheinlich Tſchang zu tragen hätte.
England in Pegtpten.
EP. London, 4. Juni.
Die Abſicht Zaghlul Paſchas, von einer Kabinettsbildung
Abſtand zu nehmen und ſie Adly Paſcha zu überlaſſen, hat ſowohl
in den konſervativen als in den liberalen Kreiſen lebhafte
Be=
friedigung hervorgerufen. Der „Daily Telegraph” erklärt, daß
hierdurch die Wiederholung diplomatiſcher Proteſte im Intereſſe
der Sicherheit ausländiſcher Untertanen, wie ſie vor einem Jahre
von Amerika, Italien und Griechenland erhoben wurden,
unmög=
lich gemacht würden. Im Auslande ſollte man daher die
ener=
giſche Haltung des engliſchen Oberkommiſſars mit Beifall
begrü=
ßen; er habe die Sicherheit für fremde Staatsangehörige in
Aegypten garantiert.
Der „Daily Herald” dagegen führt die Unzufriedenheit auf
die gepanzerte Fauſt zurück, die England in Aegypten zeige.
Die=
ſer Politik ſei das Mißtrauen und die geringe Sympathie
Eng=
land gegenüber zu danken. Während die engliſchen Miniſter zu
Hauſe den Konſtitutionaliswus mit den höchſten Tönen lobten,
träten ſie ihn mit Füßen, wenn er ſich nicht mit den ſogenannten
britiſchen Intereſſen vereinigte. Dieſe hypokritiſche Haltung der
engliſchen Miniſter verſtärke die Antipathie der Aegypter mit
Recht.
Die tſchechiſch=rumäniſchen Beziehungen.
EP. Prag, 4. Juni.
Präſident Maſaryk hat dem König von Rumänien das
Halsband zum Orden des Weißen Löwen überſandt. Die
bei=
derſeitige Regierungspreſſe ſpricht von einer neuerlichen
Kund=
gebung der rumäniſch=tſchechoſlowakiſchen Freundſchaft,
ver=
ſchweigt jedoch, daß in dieſem Monat das rumäniſch=
tſchechoſlo=
wabiſche Bündnis abläuft und ſeine Erneuerung wegen der
beßarabiſchen Frage nicht ohne Schwierigkeiten erfolgen dürfte.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Umdas Schickſalder Sektion für Dichtkunſt
an der Akademie der Künſte. Durch die Abſage Gerhart
Hauptmanns an den preußiſchen Kultusminiſter iſt die geplante
Sektion für Dichtkunſt an der Akademie der Künſte wieder
frag=
lich geworden. Zwei weitere Mitglieder jedoch, Arno Holz und
Ludwig Fulda, haben ſich offenbar durch das Vorgehen Gerhart
Hauptmanns nicht abſchrecken laſſen. In der „Voſſiſchen Zeitung”
erklärte Arno Holz zu dem Problem kurz: „Akademien ſind das,
was die Akademiker daraus machen.” Ludwig Fulda erklärt in
einer Zuſchrift, daß man — im Gegenſatz zu der Auffaſſung
Hauptmanns — über Wert oder Unwert der neuen literariſchen
Abteilung nichts ſagen könne, ſondern zunächſt verſuchen müſſe,
ſie wertvoll zu machen. Fulda ſieht in ihr die Möglichkeit,
namentlich der literariſchen Jugend durch Hebung ihrer
Lebens=
bedingungen den Weg ebnen zu helfen. — Die „Voſſiſche Ztg.”
verurteilt das Vorgehen Gerhart Hauptwanns außerordentlich
ſcharf. Das Blatt erinnert an eine Ausſprache zwiſchen dem
früheren Präſidenten der Akademie, Manzel, dem ſtänd. Sekretär
Ammersdorfer und Hauptmann im Mai 1919, in der ſich
Haupt=
mann für die geplante Gründung eingeſetzt habe, ſein Name habe
auf der Liſte an erſter Stelle geſtanden. — Die „Germania”
da=
gegen glaubt, daß dem Verhalten Gerhart Hauptmanns ein
Fehler des preußiſchen Kultusminiſters zugrunde liege; die offene
Zurückweiſung der Auszeichnung ſei eine Blamage für Dr. Becker
In dieſem Zuſammenhang weiſt die „Germania” auf die
fort=
währenden Mißgeſchicke des preußiſchen Kultusminiſters hin, die
in der Reihe der „Fälle” — Schillings, Muſeumsſtreit, Bodes
Brief, die Verſchandelung des Opernhauſes, jetzt dem Fall
Haupt=
mann — zum Ausdruck kommen.
* Weitgereiſte Tiere. Tiere, die weite Reiſen machen, finden
ſich nicht nur unter den Vögeln. Seitdem man den
Wanderun=
gen der Fiſche größere Aufmerkſamkeit zuwendet, hat man mit
Erſtaunen feſtgeſtellt, welche gewaltigen Strecken ſie zurücklegen;
ſo ſchwimmen z. B. die Aale, die in unſeren Flüſſen laichen,
manchmal 6000 Kilometer über das Meer. Eichhörnchen
unter=
nehmen große Reiſen über weite Strecken: die Stadtratten ziehen
zur Erntezeit aus dem Häuſermeer aus, um auf den Feldern
beſſere Nahrung zu finden: ſie wandern nur des Nachts. Die
Ottern gehen währen des Sommers die Ströme empor und
zie=
hen dann im Winter wieder nach den Mündungen herunter. Man
* Die chriſtliche Schuſe und das
deutſche Elternrecht.
Zur Elternbeiratswahl.
Von
Profeſſor Hugo Hickmann, Leipzig.
Wer heute als Deutſcher leben will, muß in der Welt der
Zukunft atmen. Die Haſt der Gegenwart müßte uns erdrücken,
wenn nicht die Hoffnung ein neues Geſchlecht ſchauen ließe, das
zum Träger einer beſſeren Zukunft berufen iſt. Darum iſt der
deutſche Gedanke; Erziehung. Wie in allen deutſchen
Notzeiten der Vergangenheit, flüchten ſich auch heute wieder
nationale Hoffnungen in pädggogiſche Reformprogramme.
Es hat daher einen tiefen Sinn, wenn die Reichsverfaſſung
den Neubau des nationalen Bildungsweſens
zur Aufgabe des neuen Reiches erhebt. Lange hat die
Elternſchaft auf das Reichsſchulgeſetz gewartet. Allzu
lange hat ſie gewartet. Aber ſie hat nicht umſonſt gewartet.
Bei den erſten Verſuchen, die ſchwierige Aufgabe zu löſen,
ver=
banden ſich politiſcher und pädagogiſcher Radikalismus, um mit
brutaler Wucht die Schulgefetzgebung in die Bahn einer
welt=
lichen oder neutralen Zwangseinheitsſchule zu zwingen, auf der
unbedingt der chriſtliche Erziehungswille der Volksmehrheit
rück=
ſichtslos vergewaltigt worden wäre. Inzwiſchen hat die Zeit
gearbeitet. Der ſozialiſtiſche Staatsſekretär H. Schulz wendet
ſich gegen die liberal=doktrinären Schulideale des
Deutſchen Lehrervereins und ſeine „Unduldſamkeit gegen ſolche
Volkskrciſe, die in der beſonderen religiöſen oder konfeſſionellen
Geſtaltung ihrer Kultur= und Elaubensziele eine Notwendigkeit,
ja darüber hinaus überhaupt erſt die eigentliche Erfüllung ihrer
Ideale ſehen”. Auch der preußiſche Unterrichtsminiſter Dr.
Beder erklärt: „Wir müſſen uns entſchließen, auf dieſem
Boden konfeſſioneller Toleranz unſer Schulweſen
aufzübauen. Wenn wir dieſes durchführen, dann geben wir
unſerem Volke den inneren Frieden, und damit geben wir
un=
ſerem Volke die wahrhaft innere Bildungseinheit. Denn die
Vildungseinheit iſt nur ſo lange denkbar, ſo lange jeder
an ſeinem Teile bereit iſt, in religiöſer Hinſicht der anderen
Konfeſſion entgegenzukommen.” Ebenſo verläßt der gegenwärtige
Reichsinnenminiſter Dr. Külz die ausgetretenen Bahnen
demo=
kratiſcher Schelpolitik, wenn er in einem Vortrag zu Annaberg
bemerkte: „Es iſt für die Praxis müßig, ſich darüber zu ſtreiten,
ob die Verſaſſung die Gemeinſchaftsſchule als Regelſchule haben
will. Wenn der Wille der Erziehungsberechtigten eine
Konfeſ=
ſionsſchule oder eine weltliche Schule haben will, ſo muß er dieſe
Schule bekommen.”
Die Elternbeiratswahl, die in Preußen vor der Türe ſteht,
muß der chriſtlichen Schule endgültig die Bahn frei machen.
Daher muß die chriſtliche Elternſchaft jetzt beweiſen, daß ſie
dieſe Schule und keine andere will. Nicht etwa, weil
ſie pädagogiſche Reform ablehnt, nein, aber weil ſie nur auf dem
Boden chriſtlicher Weltanſchauung gewährleiſtet ſieht, daß
neu=
zeitliche pädagogiſche Methoden und Erziehungsgrundſätze für
Jugend und Volk heilſamen Fortſchritt bedeuten.
Das neue Reich hat das Schickſal der Schule in die
Hand der Eltern gelegt. Der neue Staat, der ſeine
reli=
giöſe Neutralität erklärt hat, kann für ſich ſelbſt keinen
Erziehungs=
willen in Anſpruch nehmen, der ſeine bildende Kraft aus der
fruchtbaren Tiefe einer geſchloſſenen Weltanſchauung gewinnt.
Er möchte wohl gern auf dem Boden abſoluter Neutralität,
fernab von allen Gegenfätzen der Weltanſchauung ſeine
päda=
gogiſche Provinz anpflanzen. Aber ſo lange es nicht gelingt —
und es wird nie gelingen —, Erziehung und Weltanſchauung
reinlich zu ſcheiden, muß der Staat für die Erforderniſſe des
Erziehungswillens der Familie ausreichende Sicherungen bieten.
Gewiß iſt innerhalb gewiſſer Schranken für die Volkserziehung
Staatszwang unentbehrlich. Der Staat muß die Einheit der
nationalen Bildung wie eine von ſozialer Geſinnung geleitete
Erziehung zur Volksgemeinſchaft ſicherſtellen. Aber der Staat
muß auch auf dem Gebiete des Erziehungsweſens der Familie
die Möglichkeit bieten, ſich ſelbſt zu behaupten. Das Elternrecht
zerſtört daher unbarmherzig den Traum von einer zwangsweiſen
Durchführung der Einheitsſchule.
Gewiſſe Gefahren der neuen Schulverfaſſung laſſen ſich
aller=
dings nicht überſehen. Politiſche Gewalten ſuchen ſich
ſelbſt=
ſüchtig ihren Beuteanteil an der Schule zu erraffen. Nach dieſer
Richtung iſt der Aufmarſchplan für die kommende
Elternbeirats=
wahl bedeutſam. Die S. P. D. ſchrieb an die freigeiſtigen
Ver=
bände in Berlin: „Die Erfahrung hat gelehrt, wenn der Erfolg
geſichert ſein ſoll, daß dann die Führung der Wahlen in die
Hände einer politiſchen Partei gelegt werden muß.”
Für ihre Liſten verwendet ſie vielfach einen Decknamen wie
„Schulaufbau‟. Die K. P. D. tritt in Bundesgenoſſenſchaft mit
der Arbeitsgemeinſchaft freigeiſtiger Verbände, dem Allgemeinen
Deutſchen Gewerkſchaftsbund und dem Arbeiterſportkartell mit
hat die Reiſen von Spinnen beobachtet, die viele Hunderte von
Kilometern ſich an den feinen Fäden ihrer Gewebe ſich
fortbe=
wegen, wobei ſie ſich mit ihrem Geſpinſt vom Winde durch die
Luft tragen laſſen, an geeigneten Stellen wieder weiterſpinnen
und dann wieder ihren Flug aufnehmen. Manche
Schmetter=
linge kommen von weither zu uns, aus Kleinaſien und aus
Nordafrika. Heuſchrecken marſchieren in einer Nacht und in
einem Tag 300 Kilometer. Verwunderlich erſcheint es, daß auch
die Krebſe große Reiſende ſind, geht doch von ihnen die Sage, daß
ſie ſich nur rückwärts bewegen, und doch hat man beträchtliche
Wanderungen bei ihnen feſtgeſtellt. Ein engliſcher Zoologe
be=
richtet, daß ein Krebs, der gezeichnet war, einige Zeit ſpäter faſt
100 Kilometer von der Stelle entfernt angetroffen wurde, an der
man ihn freigelaſſen hatte. Solch ein Wanderkrebs legt an einem
Tage ein paar Kilometer zurück. Seelöwen machen Reiſen von
mehr als 15 000 Kilometern, und Robben, die von den Inſeln
an der Küſte von Alaska ſtammten, wurden in den Buchten des
Südpolarkreiſes gefunden. Zur Erntezeit und bei großer
Trocken=
heit wandern rieſige Heere von Mäuſen über die Ebenen von
Ungarn und Oſteuropa. Auch die Tiger ſind große Reiſende,
be=
ſonders in China und der Mongolei; man hat dort beobachtet,
daß ſie in einer einzigen Nacht mehr als 100 Kilometer
zurück=
legen auf der Suche nach Beute.
B.
C. K. Eine 25 Millionen Dollar=Stiftung. Sebaſtian Kresge,
der Inhaber einer Geſellſchaft, die mehr als 300 5= und 10=Cent=
Bazare betreibt, hat mit einem Kapital von 25 Millionen Mark
eine „Kresge=Stiftung” errichtet, deren Mittel für erzieheriſche,
wohltätige und ähnliche Zwecke verwendet werden ſollen. Das
Unternehmen, das Kresge leitet und das 1897 mit einem
Ver=
mögen mit 8000 Dollar begann, iſt ſo außerordentlich
gewinn=
bringend, daß ſich die Verdienſte alle 4 bis 5 Jahre verdoppeln.
Die Aktien des Unternehmens, die einen Nominalwert von 100
Dollar haben, werden an der Börſe mit 800 Dollar bezahlt. Eine
entſprechende Anzahl dieſer Aktien hat er für die Stiftung zur
Verfügung geſtellt und verheißt weitere Spenden aus ſeinen
ſtets wachſenden Gewinnen.
Buchanzeigen.
Kalender der deutſchen Jugend, Peſtalozzi=Kalender. U. E. Sebald
Verlags=A.=G., Nürnberg. 1.80 Mk.
Hans Verch: Der Fußbalikönig. Deutſcher Buch= und Kunſtverlag,
Dresden A.
Seife 4
Samstag, den 5. Juni 1926
Nummer 154
eigenen Liſten auf. In Sachſen gingen bei den
Elternbeirats=
wahlen Sozialdemokratiſche und Kommuniſtiſche Partei meiſt
zu=
ſammen, verbündet mit dem Zentralelternrat für die weltliche
Schule, der Zentrale für die freie Schule, dem Allgemeinen
Deut=
ſchen Gewerkſchaftsbund und — dem Sächſiſchen Lehrerverein!
Der chriſtliche Erziehungswille, der mit einer unpolitiſchen
Liſte auftritt, verſucht ſich ohne jede parteipolitiſche
Gebundenheit durchzuſetzen und faßt gerade ſo die
Ein=
heitsfront der geſamten chriſtlich geſinnten
Elternſchaft zuſammen. Auf dieſer Bahn wird er ſiegen.
Auf dem Kampfgebiet der Schulrevolution im Freiſtaat
Sachſen hat er ſoeben einen neuen Sieg errungen. Bereits die
Anmeldung zur Schule für Oſtern 1926 zeigte, daß etwa 90 Proz.
der Eltern für ihre Kinder Religionsunterricht fordern. Der
be=
kannte Agitator für die weltliche Schule, der ſozialiſtiſche
Land=
tagsabgeordnete Schulrat a. D. Arzt, ſtimmte öffentliche
Weh=
klage an: „Wenn ich ſagen würde, wieviel Kinder 1926 wieder
für den Religionsunterricht angemeldet ſind, dann würden Ihnen
die Haare zu Berge ſtehen.” Nun brachte die Elternratswahl
trotz der aufdringlichen Agitation der Gegner für die chriſtliche
Schule eine Mehrheit von 560 Sitzen gegen 493 im Vorjahre.
Ein Volk kann ſich durch ſeine Jugenderziehung einen
Unter=
gang oder Aufgang bereiten. Wie die Saat, ſo die Ernte. Die
kommende Elternbeiratswahl ſoll ein Zeichen deutſcher Hoffnung
aufrichten.
Der unvermeidliche Hörſing.
* Berlin, 5. Juni. (Priv.=Tel.)
Der Oberpräſident von Sachſen, Hörſing, hat ſich wieder ein
neues Stück geleiſtet. Auf der Generalverſammlung des
Reichs=
banners hat er es als einen Skandal ohne gleichen bezeichnet,
daß etwa 400 000 ausländiſche Landarbeiter ſich in Deutſchland
aufhalten dürfen, wo wir doch ſelbſt 2 Millionen Erwerbsloſe
haben. Nach ſeiner Meinung ſind die Ausländer nur
Lohn=
drücker gegenüber den deutſchen Arbeitern und willenloſe
Werk=
zeuge in den Händen der Agrarier. Die Deutſchnationalen haben
an das Staatsminiſterium die beſcheidene Anfrage gerichtet, ob
wohl Herrn Hörſing nicht bekannt ſei, daß die ausländiſchen
Wanderarbeiter nur 130 000 Mann betragen und daran die
wei=
tire Frage geknüpft, ob das Staatsminiſterium die zu einem
Teil „den Zuſammenhang verſchleiernden, zum andern Teil direkt
unwahren und im Geſamtergebnis verhetzenden Ausführungen
billige. Die preußiſche Regierung wird ſich wieder mit einer
vorſichtigen Antwort aus der Verlegenheit ziehen. Ernſtlich wird
ſie Herrn Hörſing nicht an den Kragen fahren, und wenn ſie ihm
ſchon einen Rüffel erteilt, legt er ihn ruhig zu den übrigen.
Gröbliche Jrreführung.
* Berlin, 5. Juni. (Priv.=Tel.)
Die Aufklärungen, die der Reichsaußenminiſter Dr.
Streſe=
mann gegenüber Behauptungen des Miniſterialdirektors Abegg
gegeben hat, ſind am Freitag von dem Vorſitzenden der
deutſch=
volksparteilichen Landtagsfraktion, von Campe, vor Eintritt in
die Tagesordnung verleſen worden. Herr von Kampe knüpfte
daran die Bemerkung, daß Herr Abegg die Oeffentlichkeit in
gröbſter Weiſe irre geführt und das Anſehen des Staates
ge=
ſchädigt habe. Dieſe Kennzeichnung löſte bei der Rechten einen
wahren Sturm des Beifalls aus, während die Linke einen etwas
deprimierenden Eindruck machte. Die preußiſche Regierung wird
nicht umhin können, ſich irgendwie zu wehren. Den ſchweren
Vorwurf, den Herr Campe ihr gemacht hat, kann ſie nicht gut auf
ſich ſitzen laſſen.
Um Schlieben.
* Berlin, 5. Juni. (Priv.=Tel.)
Die Demokraten haben herausbekommen, daß die
Reichsregie=
rung den früheren Reichsfinanzminiſter von Schlieben zum
Prä=
ſidenten des Landesfinanzamtes der Provinz Sachſen in
Magde=
burg zu machen beabſichtigt. Sie finden das unerhört, weil Herr
von Schlieben ſeinerzeit als offizieller Vertreter der
Deutſch=
nationalen in der Regierung ſaß und die außenpolitiſche Linie
der Reichsregierung auf Geheiß ſeiner Partei nicht mehr
ver=
treten durfte. Wir verſtehen nur nicht recht, was das alles mit
der Leitung des Landesfinanzamtes zu tun hat. Herr von
Schlieben war, bevor er Miniſter wurde, Miniſterialdirektor im
Reichsfinanzminiſterium. Er zählte ſich damals ſchon der
Deutſchnationalen Partei zu. Niemand hat ihm aber die
Sach=
kunde und die Eignung für die Tätigkeit im Finanzminiſterium
beſtritten. Die Deutſchnationalen machten ihn zum
Parteimini=
ſter. Er hat daraus durch ſeinen Rücktritt die ſelbſtverſtändlichen
Konſequenzen gezogen. Aber das iſt doch kein Grund,
Begabun=
gen ſeiner Qualität auf die Dauer einfach brach liegen zu laſſen.
Die politiſche Richtung der Reichsbeamten kann doch für ihre
Auswahl nicht ausſchlaggebend ſein, ſonſt kommen wir
ſchließ=
lich dahin, daß auch der Portier und Chauffeur bei jedem
Regie=
rungswechſel ihre Stellungen aufzugeben haben, und das iſt doch
gewiß kein idealer Zuſtand, zumal, da die Demokratiſche Partei
kaum genügend Mitglieder beſitzt, um alle die freiwerdenden
Stellen beſetzen zu können.
Oeutſche Solidaritätsduſelei.
* Berlin, 4. Juni. (Priv.=Tel.)
Die engliſchen Arbeiter ſind ſamt und ſonders wieder an
ihre Arbeit zurückgekehrt und ſie kümmern ſich nicht im geringſten
um die ſtreikenden Bergarbeiter. Die belgiſchen und franzöſiſchen
Genoſſen freuen ſich, die läſtige engliſche Konkurrenz vorläufig
einmal losgeworden zu ſein. Die polniſchen und tſchechiſchen
Sozialiſten denken ebenfalls nicht daran, ihren Bergleuten
Sympathieſtreiks oder ähnliches zu empfehlen, und auch das rote
Rußland hat andere Sorgen, als die Theſe von der
internatio=
nalen Solidarität aller Werktätigen in die Wirklichkeit
umzu=
ſetzen. Nur in Deutſchland iſt man noch immer nicht durch
Scha=
den klug geworden. Statt ſich zu fre en, daß die Arbeitsloſigkeit
in unſeren Kohlenrevieren etwas abnimmt, fordern die
ſozia=
liſtiſchen Bergarbeiterverbände dazu auf, Kohlentransporte nach
England zu verhindern, das heißt, der deutſche Bergmann ſoll
um Lohn, Brot und Arbeit gebracht werden, weil es die
Soli=
daritätsfanatiker im ſozialiſtiſchen Bergarbeiterverband ſo wollen.
Iſt das nicht grotesk? Und dieſe Leute wollen die Macht im
Staate an ſich reißen, wollen Wirtſchafts= und Sozialpolitik
machen. Sie mögen doch erſt einmal vom ausländiſchen Arbeiter,
ſpeziell vom engliſchen und vom kommuniſtiſchen ruſſiſchen,
lernen, die nicht der internationalen Solidarität huldigen,
ſon=
dern immer nur an das Wohl der eigenen Volksgenoſſen denken.
Eine Geſchichte des Ruhrkampfes.
Eſſen, 4. Juni.
Die Vorgänge im Ruhrgebiet vor und während des paſſiven
Widerſtandes ſind bekanntlich ſeinerzeit vom Preſſeamt der Stadt
Eſſen auf Grund eines Berichtes an das Auswärtige Amt in
einer Denkſchrift zuſammengefaßt worden, die bisher die einzige
größere Darſtellung des Ruhrkampfes geblieben iſt. Da ſie aber
trotzdem nur ein Teilausſchnitt aus dem Ruhrkampf ſein konnte,
ſo beabſichtigen die Ruhrgemeinden, die Ereigniſſe aus dem
zwei=
ten Abſchnitt des Ruhrkampfes mit ſeinen Leiden und Sorgen,
aber mit ſeinem ſtändigen Ringen für das geſamte
rheintſch=
weſtfäliſche Induſtriegebiet in einer zuſammenfaſſenden
Darſtel=
lung niederzulegen. Zu dieſem Zwecke ſollen alle Gemeinden
über die örtlichen Ereigniſſe eine Chronik ausarbeiten, die dann
als Grundlage für die Geſchichte des Bezirks dienen ſoll.
Familiennachrichten
(Chauſſeehaus)
Statt Karten
Marie Wenz
Wilhelm Hüfner
Stadt=Vermeſſ.=Inſpektor
Verlobte
Heidelbergerſtr. 89 Darmſiadt Heidelbergerſtr. 93, II
im Juni 1926
Af
Ihre Vermählung geben bekannt
Ludwig (Ebert, Studienaſſeſſor
und Frau Hanna, geb. Schwarz
Kirchliche Trauung heute 3 Uhr in der Stadikapelle
Alzeg
Kaiſerſtraße 4
Darmſtadt
Darmſtraße 27, I
(*14729
Ihre Vermählung beehren sich
anzuzeigen
Fritz Unger
Elisabeth Unger
geb. Kayser
Darmstadt, 5. Juni 1926
Viktonastr. 91
Kirchl. Trauung: Sonntag, 6. Juni,
nachm. 3 Uhr, in St. Elisabeth.
(*14767
Ihre am Sonntag, den 6. Juni, nachm.
2 Uhr, in der St. Ludwigskirche
ſtattfin=
dende Trauung beehren ſich anzuzeigen
Cläre Lotz
Fritz Faßbender
Darmſtadt, Saalbauſtr. 38, Juni 1926
(8417
Statt Karten.
Ihre am Sonntag, den 6. Juni, nachm.
3 Uhr, in der Pauluskirche ſtattfindende
Trauung beehren ſich anzuzeigen
Georg Gils und Frau
Elsbeth, geb. Loos
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Darmſtadt
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bill. Preiſe. (*14693fs
Adam Münk
Heinheimerſtraße 20.
Anläßlich meines 70. Geburtstags ſind
mir ſo viele liebe Glückwünſche und
Ehrungen zugegangen, daß es mir nicht
möglich iſt, jedem Einzelnen zu danken,
und ſage ich deshalb auf dieſem Wege
meinen herzlichſten, innigſten Dank.
Darmſtadt, Juni 1926.
(*14775
Fried. Loewe.
Todes=Anzeige.
AllenVerwandten, Freunden u.
Be=
kannten hiermit die traurige
Mit=
teilung, daß mein innigſtgeliebter
Gatte, der gute Vater ſeines Kindes,
Bruder, Schwager und Onkel
Philipp Treuſch
heute nacht nach kurzem ſchweren
Leiden im Alter von 57 Jahren
ſanft verſchieden iſt.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen
Katharina Treuſch, geb. Böhm
und Sohn Georg.
Darmſtadt, den 3. Juni 1926.
Darmſt. 41
(*14762
Die Einäſcherung findet am
Mon=
tag, den 7. Juni, nachm. 8 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute verſchied nach kurzer Krankheit,
unerwartet, unſer lieber, treuer Bruder,
Schwager, Onkel und Großonkel
Herr Regierungsrat
Unfnno geitel
im 49. Lebensjahre.
Für die Hinterbliebenen:
Pauline Weinsheimer, geb. Bechtel
Karl Bechtel.
Darmſtadt, Biebesheim,
den 3 Juni 1926.
Die Beerdigung findet ſtatt: Am Sonntag,
den 6. Juni 1926, nachmittags 1½½ Uhr,
in Biebesheim.
Guterh. Kinderklapp
vag. z. vk. b. Büttner:
Schloßgartenſtr. 51
Stb., part. r. (*14830
Oankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem
Heim=
gange unſerer lieben Entſchlafenen
Frau
Margareta Benz
ſowie für die zahlreichen
Kranz=
ſpenden ſagen wir hiermit unſeren
herzlichen Dank.
Ganz beſonders danken wir
Herrn Pfarrer Kleeberger für die
troſtreichen Worte.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
(842
E
nach Profeſfor Dr. Gewecke
Mg
Broiella=mild: die Mſtagen-Dijät
Pfd. MNk. 1.40
Brotella-ſtark: die Darm-Diät
Pfd. Mk. 2.00
Brokella bar sich hunderttausendfältig bewährt als verjüngende
Gesundsuppe für Magen und Darm und als sicheres Regulativ bei
Stublverstoptung.
Brotella ist aber auch Hllgemeindiät für Gesunde und Kranke
überbaupt, denn es gibt kaum einen Zustand, bei dem der Körper
für einen Teller Brotella nicht dankbar wäre, weil die Magen-Darm-
und Verdauungsfrage immer eine gewichtige Rolle spielt und
weil Brotella immer bilft.
Brotella bat eine weitere Verbesserung erfahren. Die
pbysiolo-
gischen und kulinarischen Werte sind verstärlit. So schwer es ist,
die großen Insprüche und die Werte und Wirlungen einer
„Brotella” mit der allgemeinen Geschmackrichtung des Publikums
in Einklang zu bringen — — beute bestätigt es Jedermann:
„Wirkung und Woblgeschmack sind wirklich wunderbar!”
Husschneiden!
Brotella wird Gemeingut
des deutschen Volkes
werden. lch lade alte und G
Gutschein! 1063
neue Interessenten ein,
von dem Gutschein Ge= Ich empüng von —
brauch zu machen. Hpo-
1 Probebeutel Brotella mild
tbeken,Drogerien und
Re-
formbäuser geben gegen
und 1 Probebeutel Brotella-stark
diesen Gutschein einen
Probebeutei Brotella- Name
mild und estark umsonst.
Wohnort —
Wilhelm BillerBannover
Straße
Ebemiſide Fabrik.
Dankſagung.
Für die beim Hinſcheiden
un=
ſeres lieben Entſchlafenen in ſo
reichem Maße erwieſene Teilnahme
ſagenwir allen, insbeſondere Herrn
Pfarrer Kleeberger, ſowie der
Ver=
waltung und der
Unterſtützungs=
kaſſe der ſtädt. Betriebe, dem
Ver=
band der Gemeinde= und
Staats=
arbeiter, und der Turngeſellſchaft
1875 für die ihm erwieſene letzte
Ehre unſeren herzlichſten Dank.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Frau Marie Kunz
geb. Grimm.
Darmſtadt
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Nummer 154
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Darmſtadt, 5. Juni.
Fallſchirm=Ziellandewettbewerb und
Süddeufſchlandflug.
das gelegentlich dieſer Brennſtoffprüfung dreimal angeflogen werden
mußte, um jeweils nach Umfliegen der Wendemarke nach Mannheim
zurückzukehren. Als erſtes Flugzeug traf nachmittags 432 Uhr der kleine Bilder aus dem Wirkungskreiſe des Alicefrauenvereins.
„Mohamed” der Akademiſchen Fliegergruppe über dem Flugplatz
Darm=
ſtadt ein. Trotz des hernach heftig einſetzenden Gewitterregens wurde der
ſchinen die Wendemarke in Darmſtadt umflogen hatten. Dies waren
hervorragende Leiſtungen bei dem außerordentlich ſchlechten Wetter und
ein Beweis dafür, mit welch zäher Energie die Piloten, die ihnen
ge=
ſtellten Aufgaben löſen. An Maſchine ſowie Beſatzung werden bei
die=
ſem großen Wettbewerb mit vorausgehender Leiſtungsprüfung die
höch=
ſten Anforderungen geſtellt. — Heute früh ab 3.30 Uhr ſtarten die
Ma=
ſchinen in Mannheim zum großen Rundflug und berührem Darmſtadt
in aller Frühe, um an dieſem erſten Tag eine Strecke von 1130 Km.
zu durchfliegen. Morgen, Sonntag, den 6. Juni, ſtarten die Flugzeuge
in Mannheim wiederum ab 3.30 Uhr morgens, um eine Strecke von
1150 Km. in entgegengeſetzter Richtung zu durchfliegen. Die Flugzeuge
ſen. Der HeſſenfliegerVerein für Luſtfahrt hat die Organiſation für
zeitig einen Fallſchirm=Ziellandewettbewerb, an welchem ſich 4
Fall=
ſchirmabſpringer des Vereins beteiligen werden. Um dem Publikum die
Möglichkeit zu geben, ſich an Hand des Programms über den jeweiligen
Stand der Wettbewerbe zu orientieren, ſind an den Zuſchauerplätzen
Radio=Lautſprecher, von dem Radioklub Darmſtadt, ſowie Radio=
Nieſen=
lautſprecher der Firma Lorz ſowie Ing. Hill, Radiogeſchäfte Darmſtadt,
aufgeſtellt. — Für den Fallſchirmwettbewerb kommen neben dem
Ehren=
preis des heſſiſchen Staatspräſidenten drei weitere Ehrenpreiſe zur
Ver=
teilung, die von Gönnern des Vereins geſtiſtet wurden. Die Preiſe ſind
im Schaufenſter des Sporthauſes Adelmann, Rheinſtraße, ausgeſtellt. —
Die Preisverteilung findet Sonntag abend 9 Uhr im Fürſtenſaal,
Gra=
fenſtraße, ſtatt. — Die Streckenſicherung für den Süddeutſchlandflug hat
in liebenswürdiger Weiſe der Heſſche Automobilklub ſowie der Heſiſche
Motorradklub übernommen.
— In den Ruheſtand verſetzt wurden: am 28. Mai der Lehrer an
der Volksſchule zu Wolfskehlen im Kr. Groß=Gerau Konrad Keitzer
vom 1. Juli 1926 an auf ſein Nachſuchen, der Lehrer an der Volksſchule
zu Egelsbach im Kreiſe Offenbach Friedrich Schwamb vom 1. Juli
1926 an wegen geſchwächter Geſundheit auf ſein Nachſuchen.
— Hefſiſches Landestheater. Die Generaldirektion des Heſſtiſchen
Landstheaters verſendet gegenwärtig ihre Aufforderung zur
Grneue=
rung der Platzmieten für die Spielzeit 1926/97. Mietanträge
neu hinzutretender Mieter ſind bis ſpäteſtens 15. Juli 1926 an
die Hauptkaſſe des Landestheaters zu richten. Die ſeitherigen Mieter
werden gebeten, Voll= und Zuſatzmiete bis ſpäteſtens 30. Juni
1996 zu erneuern. Vom 1. Juli 1996 ab muß über die nicht wieder
ge=
mieteten Plätze anderweitig verfügt werden. Auf dieſen Termin muß
beſonders deshalb aufmerkſam gemacht werden, weil nach dieſem
Zeit=
punkt nicht mehr mit Sicherheit dieſelbe Platzart vergeben werden kann,
falls überhaupt noch Plätze dieſer Kategorie vorhanden ſind.
Als nächſte Schauſpiel=Neuheit kommt nach den heute abend zur
Aufführung gelangenden Goetheſchen „Geſchwiſtern” und „Mitſchuldigen”
Paul Raynals Tragödie in drei Akten. Das Grabmal des
un=
bekannten Soldaten” gegen Ende der Spielzeit zur
Erſtauf=
führung. Beſchäftig ſind darin Beſſie Hoffart und die Herren Büttner
und Nemetz. Inſzenierung: Jacob Geis.
Die am Sonntag, den 6. Juni, im Großen Haus ſtattfindende
Auf=
führung ven Klabunds chineſiſchem Spiel „Der Kreidekreis”, iſt
die 14. Aufführung der Sonntagsfremdenmiete und zugleich die letzte
Aufführung des erfolgreichen Werkes in dieſer Spielzeit.
Heute beginnt der Vorverkauf für Mieter des Landestheaters für
die Mietkarten zur Operetten=Sommerſpielzeit im Kleinen
Haus. Die Mietpreiſe für 10 Vorſtellungen bewegen ſich zwiſchen 8 und
30 Mark.
— Martinsgemeinde. Die evangeliſche Kirche begeht in dieſen Tagen
allenthalben den B0. Todestag des Dichters Paul Gerhardt, jenes
Sän=
gers, dem ſie mit ihre ſchönſten Lieder zu verdanken hat. Seinem
Ge=
denken gilt auch die Gemeindeſeier, die am Sonntag, den 6. Juni. abends
8 Uhr, im Gemeindehaus der Martinsgemeinde (Liebfrauenſtraße 6)
ſtattfindet. Pfarraſſiſtent Weimberger wird in einem Vortrag mit
be=
gleitenden Lichtbildern in Leben und Dichten Paul Gerhardts einführen.
Herr Organiſt Landzettel und Frau Zeh werden durch Paul=Gerhardt=
Lieder in Sätzen von Bach und Mergner die Feier verſchönern; ebenſo
wirkt der Poſaunenchor in üblicher Weiſe mit.
— Muſikverein. Den muſikliebenden Kreiſen unſerer Stadt iſt im
Hugo Wolf=Konzert am Montag, den 7. Funi, 7½ Uhr, im Großzen
Haus Gelegenheit geboten, die erſte Oratorien= und Liederſängerin der
Gegenwart zu hören. Es iſt Lotte Leonard, die in Darmſtadt
zum erſten Mal auftreten wird, während ſie ſich auswärts ſchon ſeit
mehreren Jahren der Bewunderung des konzertbeſuchenden Publikums
erfreut. Bei allen bedeutenden Muſikfeſten, ſo in letzter Zeit in Bern,
Zürich, dem mittelrheiniſchen Feſt in Saarbrücken, dem niederrheiniſchen
in Düſſeldorf, dem Brahmsfeſt in Heidelberg, wo ſie auch viele
Darm=
ſtädter gehört haben mögen, überall wurden ihr die bedeutendſten
Auf=
gaben zugewieſen. Da die Künſtlerin demnächſt eine Konzertreiſe ins
Ausland unternehmen wird, ſo ſollte ſich kein Freund erleſener Muſik
die Gelegenheit entgehen laſſen dieſe Sängerin ſich anzuhören, die
gerade in den Liedern Hugo Wolfs ihre höchſtentwickelte Ausdrucks= und
Geſangskultur zu der meiſterhaften Begleitung Joſef Roſenſtocks
ent=
falten kann.
— Staatsbürgerlicher Vortrag in der Schutzpolizei. In der Reihe
der von der Verwaltung der Schutzpolizei regelmäßig veranſtalteten
Vorträge ſprach dieſer Tage der Gießener Staatsrechtslehrer Profeſſor
Dr. Hans Gmelin. Profeſſor G., der im vorigen Sommer an
der=
wählte diesmal als Gegenſtand „Die unmittelbare Volksgeſetzgebung”. Zweifel, ob ihre Ausbildung in Sanitätskolonnen oder in Frauenvereinen
Profeſſor Gmelin behandelte zunächſt die Urform der unmitelbaren
Teilnahme des Volkes an der Staatswillensbildung in der Volksver= Vorſitzenden angenommen.
ſammlung des antiken Stadtſtaats und in der germaniſcher Wurzel
ent=
ſprungenen Einrichtung der ſchweizeriſchen Landsgemeinde, und zeigte,
daß dieſe Form ſich nur für kleine Gemeinweſen eignet. Dann ſchilderte
Profeſſor G. die anderen, in Frankreich entſtandenen Formen der
un=
mittelbaren Volksgeſetzgebung, den Volksentſcheid und das
Volksbegeh=
ren, die ſeit den 3der Jahren des 19. Jahrhunderts in der Schweiz ihre
volle Ausbildung erfahren haben. Wider Erwarten wird in der Schweiz
von den Mitteln des Volksbegehrens ein ſparſamer Gebrauch gemacht,
und die Beteiligung der Bürger an den Volksabſtimmungen iſt gering;
z. B. ſind von den 34 Referendumsinitiativen im Schweizer Bund von
tigten angenommen bzw. verworfen worden. Profeſſor G. unterſuchte
weiter Volksentſcheid und Volksbegehren in Deutſchland. Er nimmt
an, daß dieſe beiden Formen keine große Bedeutung gewinnen werden,
einerſeits, weil es unwahrſcheinlich iſt, daß in Deutſchland ein größerer
Gebrauch von dieſen Einrichtungen gemacht werden wird, als in der von
ſtarker demokratiſcher Ueberlieferung getragenen Schweiz, andererſeits,
weil in den Verfaſſungen des Reiches und der Länder Volksbegehren
und Volksentſcheid im Vergleich zur Schweiz erſchwert ſind, offenbar,
um die parlamentariſche Regierung nicht zu ſehr zu hemmen. — Die
im Hinblick auf die in Deutſchland gegenwärtig ſchwebenden
Volksgeſetz=
gebungsfälle beſonders wertvollen Ausführungen wurden mit großer
Dankbarkeit und herzlichem Beifall aufgenommen.
—Vortragsabend des Darmſtädter Journaliſten= und
Schrift=
ſteller=Vereins. Der zweite Vortragsabend des Vereins fand im
Koſinoſaal bei Chriſt ſtatt. Herr Graf Hardenberg begrüßte die
recht zahlreich erſchienenen Gäſte und Mitglieder und gab einen
Nicolaus Schwarzkopf, auf deſſen wundervolle Tiergeſchichte 1
„Rieſele” er beſonders aufmerkſam machte. Dann trug Fräulein
Ethel in gewohnter Meiſterſchaft Schwarzkopfs ſonnig=myſtiſches
Werk „Maria vom Rhein” vor, das auf die andächtig lauſchende
Zuhörerſchaft einen ſtarken Eindruck ausübte. Lebhafter Beifall
abend findet im Oktober ſtatt.
e
Samstag, den 5. Juni 4926
Heſſiſches Rotes Kreuz.
Hefſiſcher Landesverein v. R. K. und Alicefrauenverein.
lung der Vereine vom Heſſiſchen Roten Kreuz, fand in den Räumen der ten für langjährige treue Dienſtg und dig als Hilfsſtelle des Roten Kreu=
Vereinigten Geſellſchaft mit den bereits anweſenden auswärtigen Mit= zes fungievende Bahnhofsmifſion. Erwähnt wurde auch, daß der
Muſik=
gliedern eine geſellige Vereinigung ſtatt, die von weit über 150
Per=
ſonen, darunter auch vom Großherzog und Großherzogin, beſucht war, tes im Betrage von etwa 800 Mark dem Darmſtädter Zweigverein vom
Die techniſche Leiſtungsprüfung des Süddeutſchlandfluges brachte am und wobei auch die neu zuſammengeſtellte Lichtbilderreihe „Die Friedens= Roten Kreuz zuwandte. Ein ſolches Vorgehen verdiene den herzlichſtem
Mittwoch machmittag 4 Uhr die 20 beteiligten Flugzeuge nach Darmſtadt, tätigkeit des Heſſiſchen Noten Kreuzes” gezeigt wurde. Dieſe
Lichtbitder=
ſerie bringt über 80 Bilder aus dem Tätigkeitsgebiet des Heſſiſchen
Roten Kreuzes, insbeſondere Aufnahmen aus den Einrichtungen von
Nähſtube, Arbeitsausgabe, Soziale Abteilung
Flug fortgeſetzt und zu Ende geführt, ſo daß abends 8.45 Uhr 57 Ma= und aus dem Alicehoſpital, ferner aus dem Rotkreuzerholungsheim für
auch Aufnahmen aus dem Kinderheim des Herrn Stirn (aus New York)
in Ernſthofen i. D. und dergl. mehr. Die Vorführung fand dem un=
Zweigvereinen und freiwilligen Sanitätskolonnen des Roten Kreuzes
im Volksſtaat Heſſen zugänglich gemacht werden und ein wirkungsvolles
Heſſiſchen Noten Kreuzes bilden.
mittag im Gartenſaal der „Vereinigten Geſellſchaft” unter dem Vorſitz ſchluß ſoll heute mit der Angelegenheit nicht gefaßt, ſondern die
Be=
des Geheimen Regierungsrates von Hahn ſeine Hauptverſammlung ab, ſchlüſſe einer Tagung des Hauptvoyſtandes des Notem Kreuzes, die am
Dieſer begrüßte die Vertreter der Negierung und verſchiedener Behörden,
werden in Darmſtadt ab 4 Uhr nachmittags erwantet, wo ſie auf dem die bei der Tagung vertreten waren. Der Vorſitzende erſtattete ſodann über die gleichen Fragen verhandelt wird. Geheimrat von Hahn er=
Flugplatz am Friedhof (Nieder=Ramſtädter Straße) zwangslanden müſ= den Geſchäftsbericht, worin u. g. ausgeführt wird: Wenn ich über unſere läuterte hierauf noch im einzelnen die preußiſchen und die badiſchen
Tätigkeit während der vergangenen 2 Jahre ſeit der letzten Haupt=
Darmſtadt übernommen und verbindet mit dieſem Wettbewerb gleich= verſammlung am 14. Dezember 1923 berichte, ſo kann ich feſtzſtellen, — Medizinalrat Dr. Rebentiſch=Offenbach machte darauf aufmerkſam,
daß während dieſes Zeitraumes ein langſamer Wiederaufbau unſerer
Orggniſation und ein erfreuliches Wiedererſtarken vieler Zweigvereine
und beſonders der freiwilligen Sanitätskolonnen zu bemerken iſt, Freilich Beſtimmungen. Die Verſammlung ſtimmte den Vorſchlägen des
Vor=
haben wir den Mitgliederbeſtand vor und während des Weltkrieges noch ſitzenden zu.
lange nicht wieder erreicht, und es wird noch langer und zäher Arbeit
bedürfen, bis wir ſagen können, daß wir unſeven Aufgaben in jeder
Hinſicht gewachſen ſind.
Mitarbeiter des Landesvereins, deren große Verdienſte der Vorſitzende Berlin dem Wunſch ausführen werde.
hervorhob, wurden in der üblichen Weiſe durch Erheben von den Sitzen
geehrt.
In dem Bericht wurde u. a. erwähnt, daß ſich im April 1924 ein
Landesausſchuß Heſſen für das Zuſammenwirken der gewerblichen
Be=
rufsgenoſſenſchaften mit den Vereinen vom Roten Kreuz auf dem Gebiete
der erſten Hilfe mit dem Sitz in Mainz gebildet hat. Das Rote grenz iſt Die Verſammlung wurde hierauf von dem Vorſitzenden geſchloſſen,
darin durch Hauptmann Lotheißen vertreten.
Mit dem Ehrenzeichen des Deutſchen Roten Kreuzes wurde
inner=
halb der letzten zwei Jahre folgende Perſonen musgezeichnet: 1.
Augen=
arzt Dr. von Hymmen=Mainz, 2. Kommerzienrat Mayer=Mainz, 3. Re= Der Alice=Frauenverein (Heſſiſcher Landes=Frauenberein bom Roten
gierungsrat Dr. Falk=Mainz, 4 Geheimrat von Hahn=Darmſtadt,
5. Sanitätsrat Dr. Metternich=Mainz, 6. Kaufmann Schmitz=Alzeh,
7. Med.=Nat Dr. Vogt=Butzbach, 8. Hauptmann R. Lotheißen=Darmſtadt.
Der Heſſiſche Landesverband der freiwilligen Sanitätskolonnen hielt
ſeine Kolonnentage im Jahre 1924 in Babenhauſen und im September
1925 in Bad=Nauheim ab. Beide waren ſtark beſucht, letzterer ſogar ſehr
ſtark, denn es waren von 1400 Kolonnenmitgliedern 1300 anweſend.
Das Rote Kreuz iſt die einzige Organiſation, die jeden politiſchen
oder konfeſſionellen Einfluß ablehnt, allein geeignet und befähigt iſt.
unparteiſch dem öffentlichen Sanitätsdienſt zu dienen. Daß
vartei=
politiſche Einflüſſe in manchen Stadtverwaltungen nicht günſtig ſind.
hat ſich in ihrem Verhalten gegenübev den freiwilligen Sanitätskolonnen
gezeigt. So beſonders in Darmſtadt und in Worms. Aber
erfreulicher=
weiſe haben ſich unſere Kolonnen dadurch nicht abſchrecken laſſen und
haben ſich aus eigener Kraft ein Tätigkeitsfeld geſchaffen, auf dem ſie krankenpflegerinnen erblickt. Gemeinſam mit dem Heſſ. Landesverein
ſich mit Erfolg den ſtädtiſchen Einrichtungen gegemüber behaupten.
ſtadt. Nieder=Olm, Lich und Gernsheim. Wiedererweckt zur Tätigkeit
wurden diefenigen in Bingen, Dieburg. Arheilgen, Roßdorf. Lauterbach,
Butzbach und Groß=Bieberau. In der Bildung begriffen ſind die
Kolonnen in Rimbach, König, Homberg a. d. Ohm und Hungen. Es iſt
beabſichtigt, möglichſt in allen größeren Orten Heſſens Kolonnen ins
Leben zu rufen, und wir dürfen erwarten, daß uns auf dieſem Wege die
Gemeindeverwaltungen und insbefondere auch die freiwilligen
Fever=
wehren unterſtützen werden.
Lehrgänge auch an anderen Orten durchgeführt würden.
gezählt. Der Landesverein bedarf zum Leben unbedingt leiſtungsfähige
Zweigvereine, die für ihn wirken und die Bevölkerung davon
über=
zeugen, daß das Rote Kreuz im öffentlichen Leben des deutſchen Volkes
Dieſe Ueberzeugung wird ſich immer mehr durchſetzen, wenn Männer
und Frauen, auf deren Stimme das Volk hört, ſich mit zäher Energie feſtes 15 Schweſtern des Hauptvereins das ſilberne Ehrenkreuz, 5 das
und warmem Herzen der Sache des Roten Kreuzes annehmen. Möchte
es gelingen, ſolche Perſonen immer mehr für uns zu gewinnen, dann und 14 Schweſtern ein Ehrengeſchenk von 100 Mk.; von der Mainzer
werden weitere Fortſchritte nicht ausbleiben.
Der Bericht ſchloß mit einem Dank an alle, die dem Landesverein
ihre Hilfe und Arbeit gewidmet haben.
Der Geſchäftsbericht fand die lebhafte Zuſtimmung der Verſamm=
Rechnungsprüfers wurden ohne Einwendungen genehmigt.
Der von Reichsbankdirektor Müller unterbreitete Voranſchlag ſchließt
in runder Summe mit 16 000 Mk. in Einnahme und mit 14000 Mk.
in Ausgabe ab. Der Voranſchlag wurde genehmigt.
Sames, Staatsrat von Weber und Geheimrat Dr. Happel wiedergewählt
und Reichsbankdirektor Müller neugewählt wurden.
Zu dem letzten Punkte der Tagesordnung: Anträge und
Mitteflun=
gen, lag ein Antrag vor, die weiblichen Mitglieder der Sanitätskolonnen
gab ferner eine Darſtellung über die Gründung weiblicher
Sanftäts=
kolonnen, über ihre Ausbildung und ihre Verwendumg. Der
Haupt=
vorſtand in Berlin werde demnächſt Beſchlüſſe über dieſe Frage faſſen.
ſelben Stelle über „Die heſiſche Verfaſſung eimſt und jetzt” berichtet hatte, Ein Bedürſnis nach Samariterinnen beſtehe in Heſſen, doch ſei man im
kolonnen in Bensheim ſtattfinden werde.
Gegen 1 Uhr ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung.
1875 bis 1988 nur zwei von der abſoluten Mehrheit der Stimmberech= daran, daß ſeit dem Abſchluß der Vereinbarung zwiſchen dem Heſiſchen gegenwärtige Zuſammenſetzung mitgeteilt.
Landesverein vom Roten Kreuz und dem AliceFrauenverein drei Jahre
verfloſſen ſind. Dieſer Zuſammenſchluß habe ſich bewährt.
Bauder=Bensheim, Sanitätsvat Dr. Metternich=Mainz und Frau Schmalz= examen uſwp.)
Böhm in Offenbach. Zum Zeichen der Trauer erhoben ſich die
Anweſen=
den von den Sitzen.
Dem Bericht zufolge hat bei den Zweigvereinen des Heſſiſchen Lan1
verbände der Zweigvereine vom Noten Kreuz ins Leben gerufen worden, und 3 Schweſtern des Haupwvereins das Ehrengeſchenk.
In den Kreiſen, Worms, Oppenheim, Bingen und Lauterbach iſt es bis
kurzen Ueberblick über das Schaffen unſeres heimiſchen Dichters längſt der Fall iſt, einbürgern. Es muß allgemein bekannt werden, daß zu freiwilligen Spenden.
das Rote Kreuz am zweiten Sonntag im Juni ſammelt.
Ausbildungskurſe in der erſten Hilfe bei Unglücksfällen und in den Die Arbeitshilfe könne nur noch etwa die Hälfte der Kräfte beſchäftigen;
Grumdzügen der Krankenpflege fanden bei verſchiedenen Zweiavereinen es halte auch immer ſchwverer, die Erzeugniſſe abzuſetzen. Auch die
Näh=
begonnen. Ueber die Mitwirkung der Zweigvereine bei der Durchfüh= Nednerin mit, welche Spenden an Lebensmitteln und Geld an
Be=
rung der Beſtimmungen der Verordnung über die Fürſorgepflicht und dürftige zur Unterſtützung gegeben werden konnten. Den Spendern
lohnte den Dichter und die Vortragende. — Der nächſte Dichter= des Reichsjugendwohlfahrtsgeſetzes wurden dieſe eingehend belehrt und wurde herzlicher Dank ausgeſprochen. Ferner wurden die
Kinder=
es darf angenommen werden, daß ihre Vertretung in den betrefſenden beſcherungen erwähnt, Kuren für bedürftige Kinder, die Einzichtung
Seite 5
Seſte 2
gendwohlfahrtspflege haben ſich 50 Damen des Alice=Frauenvereins zu=
Verfügung geſtellt.
Der Berichterſtatter erwähnte ferner die Studentenhilfe, die
Gefan=
genenfürſorge, das Werbeweſen (Lichtbilder), Vortwagsweſen die Lotterie,
Am 3 Juni, abends 8½ Uhr, dem Vorabend zur Hauptverſamm=, das Kiderheim in Bingenheim, die Auszeichnungen von
Hausangeſtell=
verein in Darmſtadt im vorigem Jahre die Neineinnahme eines Konzer=
Dank, und könne anderen Vereinen, nur zur Nachahmung empfohlen
werden.
Der Redner ſchloß mit dem Wunſche, daß ſich die Zuſammenarbeit
Schauübungen der freiwilligen Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz, immer fruchtbarer geſtalten möge, und mit der Bitte an die Damen und
Herren, die hier die Zweigvereine und freiwilligen Sanitätskolonnen
vertraten, den Landesausſchuß auch künftig darin recht kräftig zu
unten=
ſtützen.
Der Geſchäftsbericht des Vorſitzenden wurde mit lebhafter Zuſtim=
Schulkinder aus dem Mittelſtande zu Bingenheim (Oberheſſen), ferner, mung aufgenommen, ebenfo die vom Schatzmeiſter, Generalkonful Mayer,
erſtattete Rechnungslegung.
Der nächſte Punkt der Tagesordnung lautete: „Beſtimmungen über
geteilten lebhafteſten Beifall aller Anweſenden; ſie wird nunmehr den die Ausbildung der Hilfsſchweſtern und Helfeninnen des Heſſiſchen Rotkw
Kreuzes (Landesverein und Alice=Frauuenverein)”. Geheimrat von Hahm
teilte hierzu mit, daß die bisherigen Beſtimmungen, die für die Kriegs=
Reklame= und Werbematerial für die hehren Zwecke und Ziele des zeit getroffen waren, nicht ausreichen; es ſei deshalb beabſichtigt, für die
Ausbildung der Hilfsſchweſtern die Beſtimmungen des Preußiſchen
No=
ten Kreuzes (Vaterländiſchem Frauenvereins) und für die Helferinnen
Der Heſſiſche Landesverein vom Roten Kreuz hielt geſtern vor= die Beſtimmungen des Badiſchen Noten Kreuzes einzuführen. Ein Be=
16. Jumi in Berlin ſtattfindet, ſollen erſt abgewartet werden, da dort
Beſtimmungen.
daß es wegen der wirtſchaſtlichen Not ſchwer hält. Helferinnen zu
bekom=
men. Er äußerte außerdem noch verſchiedene Wünſche zu den geplanten
Medizinalrat Dr. Vogt=Butzbach bat, man möchte bom
Hauptvor=
ſtand aus die Reichsregierung angehen, daß ſie dem Roten Kreuz größere
Geldmittel zur Verfügung ſtelle. Der Vorſitzende ſagte zu, daß der Dele=
Die in der Zeit der abgelaufenen Geſchäftsjahre verſtorbenen eifrigen gierte für Heſſen. Staätsrat von Weber, auf der mächſtem Tagung imn
Die Neuwahl von Mitgliedern des Landesausſchuſſes hatte
folgen=
des Ergebnis: Kreisdirektor Reinhart=Bensheim, Dr. von Hymmen=
Mainz, Fr. Wera Becker=Offenbach, Frau Bürgermeiſter Schmitt=
Oppen=
heim und Reichsbankdirektov Müller=Darmſtadt.
* Alice=Frauenverein.
Kreuz) hielt geſtern vormittag in der „Vereinigten Geſellſchaft” ihre
26. ordentliche Mitgliederverſammlung ab, die ſehv gut beſucht war.
Staatsrat Dr. Kratz eröffnete die Tagung und begrüßte die Vertreter
der Staatsregierung, des Landesbildungsamtes, der Provinzialdivektion,
der Stadt, des Heſſ. Landesverbandes vom Roten Kreuz ſowie andere
Korporationen und die anderen Ehrengäſte.
Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorſitzende noch der
im Verlauf des letzten Jahres verſtorbenen Mitglieder ſowie der
ver=
ſtorbenen Schweſtern des Vereins; zu Ehren der Toten erhoben ſich die
Anweſenden von den Sitzen.
Staatsrat Dr. Kratz erſtattete ſodann als Hauptgeſchäftsführer den
Jchresbericht, in dem u. a. ausgeführt wird: Getreu ſeinen in nahezu
6 Jahrzehnten ſeines Beſtchens bewährten Grundſätzen hat der Aliee=
Frauenverein ſeine Hauptaufgabe in der Förderung der Krankenpflege,
und zwar in erſter Linie durch Ausbildung und Anſtellung von
Berufs=
vom Röten Kreuz hat ſich der Aliee=Frauenverein auch um die Aus=
Neu gegründet wurden die Sanitätskolonnen in Birkenau, Michel= bildung freiwilliger weiblicher Hilfskräfte für die Krankenpflege
GHelfe=
rinnen und Hilfsſchweſtern vom Roten Kreuz bemüht. Daneben
wurde auch die vom Alicefrauenverein, zum Teil ſchon ſeit Jahrzehnten,
übernommene freiwillige Liebestätigkeit auf gewiſſen Gebieten der
Wohl=
fahrtspflege und ſozialen Fürſorge eifrig gepflegt. Die Ausbildung der
Berufsſchweſtern des Vereins erfolgt in 4 Mutterhäuſern; es ſind dies:
das Alicehoſpital zu Darmſtadt, das Aliceheim zu Mainz, das
Stadt=
krankenhaus zu Offenbach und das Philippshoſpital zu Goddelau. Die
4 Schweſternſchaften des Aliefrauenvereins haben insgeſamt 201 aus=
Die Kurſe in der erſten Hilfe für die höheren Schulen Darmſtadts gebildete und 150 in der Ausbildung begriffene zuſammen im ganzem
wurden in den letzten Wintern fortgeſetzt; es wäre erwünſcht, wenn ſolche 351 Schweſtern. Da das Kapitalvermögen der Inflation zum Opfer
ge=
fallen iſt, ſo iſt es ſchwer, für die Schweſtern, ſoweit ſie nicht als ſtaat=
Weiter wurde die Unterſtützungstätigkeit des Landesvereins in den liche und ſtädtiſche Angeſtellte gelten, die Beſoldungs= und Ruhegehalts=
Berichtsjahren erörtert und die Summen, die verausgabt wurden, auf= verhältniſſe zu jegeln. Infolgedeſſen müſſen die Entgelte für die
Dienſt=
leiſtungen der Schweſtern erhöht werden. Der Redner dankte namens
des Hauptvorſtandes den Schweſtern des Hauptvereins und der übrigen
Schweſternſchaften vor der Oeffentlichkeit für ihre aufopfernde und
hin=
nicht entbehrt werden und Wertvollſtes für deſſen Wohlfahrt leiſten kann, gebende Dienſtausübung. Im Anſchluß hieran wurden die
Auszeich=
nungen mitneteilt. Es erhielten bei Gelegenheit des Schweſtern=
Jahres=
goldene Ehrenkreuz, 9 Schweſtern das Buch von der Großherzogin Alice
Schweſternſchaft erhielten 2 Schweſtern das goldene 1 Schweſter das
ſilberne Ehrenkreuz; von der Offenbacher Schweſternſchaft 7 Schweſtern
das goldene und 11 Schweſtern das ſilberne Ehrenkreuz. Der
Ober=
ſchweſter in der Univerſitätsklinik zu Gießen. Margarete Haſter, wurde
lung. Der Rechenſchaftsbericht des Schatzmeiſters und der Bericht des in Anerkennung ihrer über 40jährigen Dienſtzeit das Ehrenzeichen des
Deutſchen Roten Kreuzes verliehen; es iſt dies die höchſte Auszeichnung,
die das Rote Kreuz zu vergeben hat. Die Lehrzeit der Schweſtern wurde
auf 3 Jahre feſtgeſetzt, das Schweſterndiplom ſoll nach fünffähriger
un=
unterbrochener Dienſtzeit verliehen werden. Die Satzungen müßten
Die Neuwahl des Vorſtandes hatte das Ergebnis, daß die Harren dementſprechend geändert werden, doch kann die Beſchlußfaſſung bariber,
weil die Umarbeitung der Satzungen zurzeit noch nicht beendet iſt, erſt
im Jahre 1928 erfolgen. Der Hauptvorſtand ſucht deshalb um die
Er=
mächtigung nach, ſelbſtändig über die Abänderung und Neufaſſug der
Schweſternſatzung Beſchluß zu faſſen. Der Redner ſprach dann über die
gegen Unfall zu verſichern; der Vorſitzende ſchlug vor, den Antrag zuwick= Ausbildung von weiblichen Hilfskräften für die Krankenpflege (
Helfe=
zuſtellen, bis die Frage grundſätzlich geregelt ſei. Geheimrat von Hahn rinnen und Hilfsſchweſtern vom Noten Kreuz), über die Wohlfahrtspflege
und die ſoziale Fürſorge. Weiter wurde der Beziehungen des
Alige=
frauenvereins zu anderen Organiſationen der freiwilligen
Wohlfahrts=
pflege gedacht. Das Ehrenzeichen des Deutſchen Roten Kveuzes, das im
vorigen Jahre zum erſtenmale verliehen wurde, haben folgende
Mit=
glieder des Alicefrauenvereins erhalten: Fraut von Ewald, Oberſchweſterz
Margarete Haſter, Frau Strecker (Mainz), Frau Nebel (Friedberg),
an beſten erfolgt. Nach kurzer Ausſprache wurde der Vorſchlag des Gräfin Grbach=Bürſtenau, Frau Walbe, Frau Philo und Staatsrat
Dr. Kratz. Die Zahl der Zweigvereine iſt von 197 auf 141. und zwar
Hauptmann Lotheißen teilte mit, daß der Verbandstag der Sanuäts, die ordentlichen Zweigvereine von 101 auf 65, die außerorbentlichen
Zweigvereine von 96 auf 76 zurückgegangen. Dementſprechend iſt auch die
Geſamtzahl der Mitglieder von 33 441 auf 26 869 zuwückgegangen. Es
muß unſer Beſtreben ſein, nichts unverſucht zu laſſen, um dieſer rück=
Heute nachmittag wurde die Hauptverſammlung bes Landesaus= läufigen Bewegung, die durch die ungünſtigen Zeitverhältniſſe mitbedingt
ſchuſſes des Roten Kreuzes in der „Vereinigten Geſellſchaft” abgehalten, iſt, Einhalt zu gebieten. Wenn es auch nicht erwartet werden kann, daß
Der Voyſitzende, Geheimer Regierungsrat von Hahn, begrüßte die an= die Mitgliederzahl wieder die Höhe erreicht, zu der ſie während des
weſendem Vertreter verſchiedener Behönden ſowie die Ehrengäſte und er Krieges in gewaltigem Aufſchwung (38000) gelangt war. Es wurden
ſtatte den Geſchäftsbericht über die beiden letzten Jahre. Er erinnerte zum Schluß noch die Veränderungen im Hauptvorſtande ud deſſen
Frau Oberin von Pflugk erſtattete den Bericht über die
Verände=
rungen innerhalb der Schweſternſchaft Neugufnahmen. Ausbldung von
Von den Mitgliedern des Landesausſchuſſes ſtarben: Kreisſchulrat Schweſtern, Abgang durch Tod, Verleihung von Ehrenzeichen, Staats=
Es folgten dann die Berichte über die einzelnen Schweſternſchaften
in Mainz. Offenbach, Goddelgu.
Großherzogin Eleonore überreichte hierauf mit einer Anſprache
desvereines vom Roten Kreuz und des AliceFrauenvereins ſowie den Auszeichnungen, und zwar einer Schweſter des Hauptverein3, 2
Offen=
freiwilligen Sanitätskolonnen die Zuſammenarbeit erfreuliche Fortſchritte bacher Schweſtern und 1 Schweſter vom Philippshoſpital das Ehrenkreuz,
gemacht. Zur Förderung derſelben ſind in den meiſten Kreiſen Kreis= 2 Schweſtern des Hauptvereins das Buch von der Großherzogin Aliee
Generalkonſul Mayer erſtattete den Rechenſchaftsbericht über die
jetzt noch nicht gelungen, Kreisverbände zu gründen; hoffentlich gelingt Jahre 1924 und 1925. In runden Zahlen betrugen die Einnahmen im
es hald. Die gemeinſame Arbeit bewährte ſich beſonders bei den Samm= Jahre 1924 82 000 Mark, die Ausnaben 68 000 Mk. 1925 die Einnahmen
lungen. Dieſe dienen in erſter Linie den örtlichen Vereinen. Gs iſt zu 136 000 Mk. und die Ausgaben 123000 Mk. Der Voranſchlag balaneiert
hoffen, daß dieſe Sammlungen an einem beſtimmten Tag im Jahr für mit 122000 Mk. Dev Schatzmeiſter wies ferner auf die Schwierigkeiten
das Rote Kreuz ſich immer mehr, ebenſo wie dies in andeven Ländern, der Kaſſenverhältniſſe hin und richtete die Bitte an die Allgemeinheit
Frau von Ewald berichtete über die Wohlfahrtseinrichtugen.
ſtatt; auch haben einzelne wieder mit der Ausbildung der Helferinnen ſtube klage üiber Aufträge. In den weiteven Ausführungen teilte die
Samstag, den 5. Junf 1926
Nummer 154
Seſte 6
Sfſ. 2
hätte leidet von dem Angebot, Kinder des Mittelſtandes in Bingenheim
unterzubringen, keinen Gebrauch gemacht.
Frau Geheimrat Walbe berichtete über die Fürſorge für die
Studenten. Die Rednerin bemerkte, daß die Not unter der
Studenten=
ſchaft ſehr viel größer geworden iſt. Die Außenſeite täuſche, die Mittel
hür das öffentliche Auftreten, der übrigenz nur einen geringen Teil der
Stubenten umfaſſe, würde zumeiſt von anderen Stellen, den Vätern
und Alten Herren getragen. Unter den Studenten gebe es ſehr viere
verſchämte Arme. Manchmal müſſe ein Student nach mehreren Semeſtern
unter dem Zwang der wirtſchaftlichen Verhältniſſe das Studium
auf=
geben. Hier müſſe beſonders geholfen werden. Es würden viele
Frei=
tiſche gewährt oder vermittelt. Kleidungsſtücke würden in großer Zahl
ausgegeben. Aerztliche Hilfe und Mittel zu Erholungsaufenthalten
wurden bewilligt. Die Studenten erwieſen ſich ſtets außerordentlich
dankbar.
Die Berichte und die Geſchäftsführung des Hauptvorſtandes wurden
gebilligt und die Rechnungsablage genehmigt. Der Hauptvorſtand wurde
ermächtigt (wie oben mitgeteilt) gewiſſe Satzungen, deren Aenderung
zurzeit nicht vorgenommen werden kann, unter Wahrung der
wohl=
erworbenen Rechte der Schweſternſchaft im Sinne eines Entwurfes der
neuen Satzungen durchzuſihren. Ferner wurden die Anweſenden
auf=
gefordert, für das Rote Kreuz zu werben und für den Ausbzu der
Organiſation zu wirken.
Um 12½ Uhr wurde die Tagung durch den Vorſitzenden geſchloſſen.
— Im Schloßmuſeum finden täglich (außer Samstag)
Führun=
gen vorm. 11 und 11.30 Uhr, nachm. 3.30 und 4 Uhr ſtatt.
— Johannesgemeinde. Am Sonntag, den 8. Juni, findet um 2 Uhr
die Einweihung der Kapelle im neuen Gemeindehaus der
Waldkolonie ſtatt. Dieſer Weihegottesdienſt iſt beſonders für die
Ge=
meindeglieber des Weſtbezirks gedacht, denen das Haus fortan als
gottes=
dienſtliche Stätte dienen ſoll. Kinder haben zu der Feier keinen
Zu=
tritt. Um 3 Uhr ſchließt ſich eine Dankesfeier an, zu der alle mit
beſon=
deren Karten eingeladen ſind, die zu den offiziellen Vertretern der
gan=
zen Gemeinde ſowie zu den Helfern gehören, die durch ihre kleißige
Sammeltätigkeit den Bau des Hauſes ermöglicht haben. Außerdem iſt
eine Reihe von Ehrengäſten aus der Stadt zu der Feier eingeladen. Der
im „Evangeliſchen Darmſtadt” angekündigte Gottesdienſt um halb 6 Uhr
fällt wegen der nachträglich vorverlegten eigentlichen Einweihungsfeier
um 2 Uhr aus. Die Ordination des neuen Pſatraſiſtenten für
den Weſtbezirk, Pfarrers Georgi, findet vormittags um 10 Uhr in der
Johanneskirche ſtatt. — Die Anmeldung der neuen
Konfirman=
den der Johannesgemeinde findet für den Nord= und Weſtbezirk am
Donnerstag, den 10. Juni, h—7 Uhr (Knaben) und Freitag, den
11. Juni, 5—7 Uhr Mädchen), füir den Südbezirk Montag, den 7. Luni,
4—7 Uhr (Knaben A—M). Dienstag, den 8. Juni (Knaben N—3),
Don=
nerstag, den 10. Juni GMädchen A—M), Freitag, den 11. Juni
GMäd=
chen N—B) ſtatt.
Kunſtnotizen.
Ueber Werte, Künſtier und fünſtleriſche Veranſkaltungen, deren ſim Nachſtehenden Erwähnung
geſchiebt, behält ſich die Redalion ibr Urtell vor.
— Union=Theater. Ein neuer Luſtſpielerfolg der Porten.
Das U. T. hat wieder einen Erfolg. Einen runden, unbeſtrittenen
Er=
folch, deu im Zeichen Hennt Portens ſteht. Einen Erfolg, der voll und
ehrlich verdient war. Hennh Porten hat in der Doppelrolle, die ſie den
Manuſkriptverfaſſern Wilhelm Stücklen und Carl Froehlich verdankt,
ihren großen Tag. Der Regiſſeur Carl Froehlich, der amüſant und ſicher
durch die bunte Fülle der Ereigniſſe hindurchſteuert, hat auch für die
anderen Rollen eine ausgezeichnete Beſetzung gefunden. Anfangs braucht
die Porten nur ihre frauenhafte, ſchalkhafte Anmut ſpielen zu laſſen.
Im zweiten Teil aber, in der Doppelrolle als praktiſche Frau Cäcilie
und zu gleicher Zeit als baheriſcher Dorftrampel Lieſel, zeigt ſie ſich als
Charakterſpielerin von hohen Graden und von erſtaunlicher
Wandlungs=
fähigkeit. Das Luſtſiviel iſt fraglos der beſte PortenFilm ſeit langer
Zeit, Voll ungezwungener innerer Luſtigkelt und geſundem Humor
ſtoff=
lich intereſſant, regietechniſch und photographiſch gleich ausgezeichnet:
ein ſicherer publikumswirkſamer Schlager, Schauſpieleriſch ſteht und fällt
der Film mit der Porten, die ihre Bombenrolle mit reifer Kunſt und
inreißendem Schwung ſpielte.
— Palaſt=Lichtſpiele. „Blitzſchofför” eines der beſten
Filmwerke, ein ſehenswerter amerikaniſcher Reißzer, glänzend aufgemacht
und inſzeniert. Straffe Handlung, augenbetörendes Tempo, glänzende
Tricks, tollkühner Sportgeiſt, hervorragende Photographie, meiſterhaftes
Stiel feſſeln vom erſten bis zum letzten Akt. Fachzeitſchriften ſchreiben:
„Blitzſchofför” iſt der beſte Amerikaner, der uns ſeit langem geſchickt
wurde.
—Reſibenz=Theater. Jackie Coogan, der in der ganzen
Welt bekannte und beliebte kleine Filmſtar, hat kürzlich eine
Guropa=
zeiſe unternommen, die den Zweck hatte, das Seinige zur Linderung
der Not im nahen Oſten zu tun. Er überbrachte als Abgeſandter
ameri=
kaniſcher Kinder Lebensmittel und Kleider im Werte von einer Mtllion
Dollar an bedürftige Kinder der Letante. Für dieſe Tätigkeit iſt Jachie
Coogan von vielen Staaten dekoriert worden. Der Papſt hat ihm eine
ſilberne Medaille verliehen, der griechiſche Staat den Orden des heiligen
Georas, die griechiſche Kirche verlieh ihm das goldene Kreuz des Ordens
von Jeruſalem. Die Verleihung des Ordens von St. Georg bebeutet
die höchſte Stufe der Auszeichnung, die in Griechenland für
humani=
täre Leiſtungen gegeben wird. In einer außerordentlich eindrucksvollen
Zeremonie bet der 7000 Kinder zugegen waren, wurde Jackie Coogan
in Athen dieſe hohe Auszeichnung überreicht. Der kleine Star zeigt ſich
jetzt ſeinen zahlloſen Bewunderern als „Jackie der Lumpenſammler”, in
einem neuten Metro Goldwyn=Film der Ufg.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sontag, 6. Juni. Vorm. 11½ Uhr: Hauptprobe zum
Kon=
zert des Muſikvereins. — Abends 7 Uhr, Ende 9½ Uhr:
(Gßonntags=Fremdenmiete 14. Vorſtellung: „Der
Kreide=
kreis‟. Nach dem Chineſiſchen von Klabund. Preiſe: 0.80
I68 8 Mk.
Montag, 7. Juni. Anfang 7½ Uhr: 4. Konzert des
Muſik=
vereins (Hugo=Wolf=Abend), Soliſtin: Lotte Leonard,
Berlin.
Dienstag, 8. Juni. K 17 (Bühnen=Volksbund). Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: Zum erſten Male wiederholt: „Die
Ge=
ſchwiſter”, Hierauf: „Die Mitſchuldigen”. Von
Gvethe. Preiſe: 1 bis 10 Mk.
Mittwyoch, 9. Juni. Volksvorſtellung zu halben Preiſen. Anfang
D Uhr, Ende 10½ Uhr. „Wiener Blut”. Operette von
J. Strauß. Preiſe: 0,60 bis 6 Mk.
Donwerstag, 10. Juni. P 12 (Darmſtädter Volksbühne),
Schüler=
rniete rot 10. Anfang 7 Uhr, Ende gegen 1034 Uhr: „Die
Zauberflöte‟, Oper von Mozart. Preiſe: 0.80 bis 8 Mk.
Frelgag, 11. Juni. D 23. Anfang 7½ Uhr, Ende gegen 10 Uhr:
„Die Boheme”, Oper von Puccini, Preiſe: 1 bis 10 Mk.
SamStag, 12. Juni. A 24. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Die
Geſchwiſter”, Hierauf: „Die Mitſchuldigen”.
Preiſe: 1 bis 10 Mk.
Sonutag, 13. Juni. Vorm. 11½ Uhr: Morgenveranſtaltung:
Echottiſche Lieder von Beethoven und Haydn. (Biſchoff,
Albrecht, Deharde.) — Abends 6 Uhr, Ende 10½ Uhr: 4. 24:
„Paleſtrina”. Muſikaliſche Legende von Pfitzner. Preiſe:
L20 bis 12 Mk.
Kleines Haus.
Sonutag, 6. Juni. Zuſatzmiete VIT (12). Anfang 7 Uhr Ende
10 Uhr: „Gogi kan tutte‟. Oper von Mozart. Preiſe:
1.20 bis 7.20 Mk.
Schluß der Winterſpielzeit des Kleinen Hauſes.
Montag, 7, bis Mittwoch, 9. Junk: Abends 8 Uhr: Neu=Guineg=
Film: „unter unbekannten Kannibalen”, Preiſe:
0.70, 1, 1.50, 2 Mk.
Donerstag, 10. Juni. Abends 8 Uhr: Vortragsabend
Heinrich Heilinger (Balladen der Liebe),
Operetten: Sommerſpielzeit unter Letung von Dir.
Adalbert Steffter. Beginn: Somstag, 26. Juni.
Vor=
verkauf der Mietkarten an Mieter des Landestheaters zu
Vorzugspreiſen bis Donnerstag, 10. Junt, einſchließlich an
der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes.
— Im Hotel zur Traube findet am Sonntag, den 6. Juni, abends
8 uchr, ein Geſellſchaftstanz ſtatt. (Val. Anzeige.)
— Im Hotel Prinz Heinrich, Bleichſtraße, finden große
Garten=
kon=perte ſtatt. Siehe Anzeige.
— Promenadekonzert des Städt. Orcheſters im Orangeriegarten (
Beſ=
ſunger Herrngarten) am Sonntag, den 6. Juni vormittags 11—12½
Uhr, nach folgendem Programm: Paleſtring: „Geſang aus dem 16.
Jahr=
bundert‟. Erkel= Ouvertüre zur Oper: „Hunyadi Laszla”, Boildieu=
Hofmann: Verſchiedenes aus. Die weiße Dame”, Strauß: Walzer „Dur
und Du (Fledermaus). Beethoven: Menuett aus der Klavierſonate.
Moſſe: Auf dem Miſiſipi, Charakterſtück.
— Zirkus Birkeneder. Die Vorſtellungen finden täglich abends 8 Uhr
ſtatt. Das Program enthält ſtets neue Einlagen. Samstag und
Sonn=
tag finden außerdem nachmittags 3½ Uhr große Familien= und
Frem=
denvorſtellungen ſtatt, für die Kinder halbe Preiſe zahlen. Auch in den
Nahmittagsvorſtellungen gelangt das volle Programm zur Aufführung.
Die äußerſt lehrreiche Tierſchau, verbunden mit Raubtierfütterung und
Kürfſtlerproben mit Konzert, iſt ab vormittags ununterbrochen geöffnet.
Näch, ſiehe Inferat.
T Im Intereſſe der vielen Sonntagsausflligler ſei nochmals darauf
aufmerkſam gemacht, daß zunächſt verſuchsweiſe an Sonn= und Feiertagen
anf der Poſtkraftwagenlinie Lindenfels=Darmſtadt noch ein
Wagen abends ab Neunkirchen 7.45. Uhr, an Darmſtadt 9.30 Uhr abends,
verkehrt. Dieſe Einrichtung kann jedoch nur bei deren reger
Inanſpruch=
nakme beibehalten werden. Sie wird wieder aufgehoben werden wüſſen,
werm ſich ergeben follte, daß ſich ihre Weiterführung vom wirtſchaftlichen
Standpunkt aus nicht rechtfertigen läßt.
D
Tageskalender für Samstag, den 5. Juni 1926.
Laam destheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr,
B B: „Carmen”. — Kleines Gaus, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
10. Uhr, Zuſatzmiete 1T (12): „Die Geſchwiſter”, hierauf. Die
Mit=
ſchuldigen.” — Orpheum: Keine Vorſtellung. — Schleſier=
Verein, e, V. Darmſtabt, abends 8 Uhr, im Garten des Städt.
Stalbau vder Sagl: Wohltätigkeitskonzert. —
Kinovorſtel=
lngen: Union= Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Ein Tag in BadenBaden.
Wie oft beſchleicht den Durchſchnittsmenſchen ein gewiſſer
Neid, wenn er in der Hochſaiſon von allen Feſten und
Veran=
ſtaltungen hört, die in den großen Badeorten wie Karlsbad,
Scheveningen, St. Moritz zur Unterhaltung der Kurgäſte
pro=
grammäßig verlaufen. Der ſtille Wunſch, auch einmal an dieſen
Genüſſen teilnehmen zu können, ſcheitert an der Enge des
Geld=
beutels. Um ſo mehr atmet das Herz auf, wenn es vernimmt,
daß der nächſte Sonderzug der Reichsbahndirektion
Mainz ſich als Ziel das Weltbad Baden=Baden geſetzt
hat. Mitten hinein in das Herz des Schwarzwaldes
führt in raſcher Fahrt der Wiesbaden, Mainz, Groß=Gerau,
Darmſtadt, Bensheim, Heppenheim, Weinheim und
Friedrichs=
feld als Einſteigeſtationen vorgeſehene Sonderzug mit ſeinen
be=
quemen Wagen 4. Klaſſe. Die Fahrpreiſe betragen 820 Mk.
(Wiesbaden), 7,80 Mk. (Mainz), 6,80 Mk. (Groß=Gerau), 6,40 Mk.
(Darmſtadt), 4 Mk. (Friedrichsfeld). In Baden=Baden bietet ſich
von 10 Uhr vormittags bis 7,38 Uhr abends reichſte Gelegenheit,
alle Annehmlichkeiten, der Badeſtadt zu genießen. Jeder der
Sonderzugteilnehmer erhält gegen die Gebühr von 20 Pfg. bei
Löſung der Fahrkarte oder noch im Zuge durch den Schaffner
auf Anfordern eine Ausweiskarte, die folgende Veegünſtigungen
in Baden=Baden gewährt:
Freier Eintritt zu den Vor= und Nachmittagskonzerten im
Kurgarten ſowie zur Trinſhalle, den Prachtſälen des Kunhaufes,
den ſtaatlichen Bädern und den Ruinen des alten Rönperbades.
Für ſachkundige Führung iſt geſorgt. Selbſt bei ungünſtigem
Wetter iſt der Aufenthalt im Kurhaus äußerſt angenehm; auch
ſteht der große Saal des neuerbauten Sängerhaufes. Aurelia”
den Teilnehmern ohne beſondere Auſwendung zur Verfügung.
Einen beſonderen Anziehungspunkt wird das um 2 nachm.
begin=
nende Kinderfrühlingsfeſt, eine Korſofahrt mit bekränzten Wagen,
bedeuten. Eine Fahrt mit der Bergbahn zum Merkur, die vom
Leopoldsplatz ab vormittags 10,23 Uhr beginnend alle 15
Minu=
ten für je 56 Perſonen ſtattfindet, koſtet gegen Vorzeigumg der
Ausweiskarte von jeder beliebigen Halteſtelle der Straßenbahn
ab. alſo auch für die Zufahrt, nur 1,15 Mk. für Hin= und
Rück=
fahrt. In eleganten rot gekennzeichneten Luxusautos kann ſofort
nach Einlaufen des Sonderzuges zum ermäßigten Preis von
2 Mk. eine Nundfahrt über das alte Schloß, die Eberſteinburg,
Wolfsſchlucht über Hofgut Siellen nach der Lichtentaler Straße
ſtattfinden. Jeder Teilnehmer erhält ein genaues, gedrucktes
Programm. Zu angemeſſenen Preiſen ſind in Hotels und
Re=
ſtaurants Mittageſſen gerichtet. Es empfiehlt ſich, daß die
Teil=
nehmer ſich in kleineren Gruppen auf die verſchiedenſten Plätze
verteilen.
Es bedarf keines beſonderen Hinweiſes, daß ſelbſt bei
un=
güinſtigem Wetter der Sonderzug den Mitfahrenden hohe Genüſſe
verſpricht. Baden=Baden iſt eine Stadt, die in der
Frühlings=
zeit an allen Tagen ihre Anmut und Pracht zeigt. Deshalb wird
der Sonderzug auch beſtimmt am 6. Juni verkehren, und die
Sonderzuggemeinde wird auch dieſes Mal mit reinſter
Befriedi=
gung nach Hauſe zurückehren. Jeder der Teilnehmer erhält
einen gutausgeſtatteten Führer durch Baden=Baden, der zur
blei=
benden Erinnerung an den genußreichen Funitag beſtimmt iſt.
Die Weremter
Lokale Veranſialtungen.
F esſcheinenden Notizen find zudRlleßlich W Emnweiſe auf Anudlgmn m
D leinem Fälle irgendwie as Beſrechung oder Kriſck.
Aunngn
— Sportverein Darmſtadt 1898 (e. V.). Die
Teilneh=
mer der Rheinfahrt am kommenden Sonntag nach Bingen treffen ſich
vorm. 348 Uhr am Hauptbahnhof. Sonntagskarte löſen Mainz
Haupt=
bahnhof 4. Klaſſe (150 Mk.). Abfahrt 806. (Ausweiſe nicht vergeſſen!)
— Die Mitgliederverſammlung der Vereinigten Rentenempfänger,
Ortsgruppe Darmſtadt, findet am Sonntag, den 6. Juni, nachmittags
2½ Uhr, im Lokal zur Ludwigshalle, Obergaſſe, ſtatt. Der wichtigen
Tagesordnung wegen iſt dringendes Erſcheinen erwünſcht.
— Der Gabelsberger Stenogvaphenverein (gegt,
1861) kadet ſeine Mitglieder nebſt Angehörigen zu dem am Sonntag,
den 6. Juni, ſtattfindenden Nachmittags=Spaziergang nach Traiſa ein.
Treffpunkt am Tierbrunnen, Nieder=Ramſtädter Stvaße. Bei ungünſtiger
Witterung Abfahrt Oſtbahnhof 1.39 Uhr. In Traiſa treffen ſich die
Teilnehmer im „Heſſiſchen Hof” (Beſitzer Walter), woſelbſt für
Unter=
haltung und Tanz beſtens geſorgt iſt. (Siehe auch morgige Anzeige.)
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Die für
Sonn=
tag, den 6. Juni, feſtgelegte Wanderung Ober=Namſtadt-Neunkirchen—
Reichelsheim findet nicht ſtatt, da am gleichen Tage das Gauſportfeſt
ſtatt=
findet und der Verein bei den Konzertveranſtaltungen des Städtiſchen
Orcheſters im Beſſungen Herrngarten mitwirken wird. Näheres über
die Juniwanderung wird noch bekannt gegeben.
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meinen Kunden die Leistungsfähigkeit vor Augen zu führen — und neue Kunden zu werben.
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(8405
[ ← ][ ][ → ]Seite 7
Nummer 154
* Verbandstag des Heſſiſchen
Schutzpolizei=
beamtenverbands zu Darmſtadt.
Geſtern fand der diesjährige dritte Verbandstag des Heſſiſchen
Schutz=
polizeibeamtenverbandes 1924 E. V. im „Fürſtenſaal” ſtatt, der ſehr gut
beſucht war. Außer den 24 Delegierten und 12 Vorſtandsmitgliedern
waren bei der Tagung eine große Anzahl Ehrengäſte und Mitglieder des
Verbandes anweſend. Pünktlich 9 Uhr begann die Tagung mit einer
warmen Begrüßungsanſprache des 1. Vorſitzenden, Polizei=Majors
Fendel=Sartorius, der u. a. den Vertretern der Behörden,
vom Miniſterium Herrn Oberregierungsrat Siegert, den erſchienenen
Abgeordneten Dingeldey, Kindt und Leuſchner, Herrn Generalſekretir
Kollbach, Herrn Oberregierungsrat Haberkorn, dem Vertreter des
Pro=
vinzialdirektors, außerdem Herrn Gendarmeriedirektor Lauteſchläger und
dem Vorſitzenden des Bundes der Zivildienſtberechtigten, Sallwel, für
ihr Erſcheinen und ihr dadurch für den Verband bewieſenes Intereſſe
dankte. Er wies darauf hin, daß die heutige Tagung deshalb von
be=
ſonderem Intereſſe fei, da ſie unter dem Eindruck der Reorganiſation
der Polizei und unter dem Geſichtspunkt eines neuen heſſiſchen
Schutz=
polizeigeſetzes ſtehe. Er wünſche der Tagung beſonders Glück. Abg.
Dingeldey ſprach im Namen ſeiner Fraktion deren lebhaftes
Inter=
eſſe für die Wünſche und Forderungen der Schutzpolizei aus. Er freue
ſich über den Geiſt, der bei der Schutzpolizei herrſche, und wünſchte der
Tagung vollen Erfolg. Abg. K indt und Abg. Leuſchner verſprachen
ebenfalls der Schutzpolizei vollſte Unterſtützung ihrer Parteien. Sie
be=
tonten, daß jede Partei, ſelbſt wenn ſie vielleicht mit der Anſicht einer
anderen nicht übereinſtimme, nur das Wohl der Schutzpolizei und des
Volkes im Auge hätte. Auch ſie wünſchten eine erfolgreiche Tagung.
Polizeimajor Geppert übermittelte die Grüße des Oberſten v.
Klip=
ſtein und verſicherte, daß alles getan werde, was im wirtſchaftlichen
Intereſſe der Schutzpolizeibeamten zu tun ſei. Man dürfe nur den Mut
nicht ſinken laſſen. Die Verſammlung ſei dazu da, Wege zu zeigen, die
gangbar ſeien; die Verwaltung werde alle vorgebrachren Wünſche, wenn
irgend möglich, unterſtützen. Für den Reichsbund der
Zivildienſtberech=
tigten hielt eine kurze, herzliche Begrüßungsauſprache deſſen 1.
Vorſitzen=
der, Sallwey, und unt rſtützte lebhaft den Gedanken einer
Intereſſen=
gemeinſchaft des Verbandes der Heſſiſchen Schutzpolizeibeamten mit dem
Reichsbund der Zivildienſtberechtigten zur Vertretung ihrer
Forderun=
gen. Der vorliegende Antrag werde ſehr begrüßt und ſei voll berechtigt.
Nach Bekanntgabe der Tagesordnung durch den 1. Vorſitzenden
er=
folgt die Wahl des Verhandlungsleiters. Den Vorſitz übernahm
Po=
lizeioberleutnant Schönig, Beiſitzer waren die Herren Lautenſhläger
und Reeg, Schriftführer die Herren Krämer und Jauſe. Punkt 3 der
Tagesordnung ſah den Geſchäftsbericht vor. Polizeimajor Fendei=
Sar=
torius hielt das Referat über die Tätigkeit des Verbandes.
Anſchlie=
ßend an einige einleitende Worte über die Gründung des Verbandes
betonte er, daß dieſer weder politiſche Tendenzen habe, noch in Zukunft
ſolche verfolgen werde. Weiter legte er den Unterſchied zwiſchen der
blauen und grünen Polizei, der hauptſächlich in der zeitlichen und
lebenslänglichen Anſtellung der Beamten beſtehe, dar und wies den
Vor=
wurf zurück, daß der Schutzpolizeiverband zu den „gelben Verbänden”
gezählt werden könnte. Die Spitze ihres Verbandes, die „
Reichsvereini=
gung Deutſcher Polizeibeamten”, und die „Reichsvertretung der
Polizei=
offiziere” als analoge Spitze für die Polizeioffiziere, ſeien nur dazu da,
die Intereſſen ihrer Mitglieder zu vertreten, keine Politik zu treiben.
Des weiteren ſchilderte der Referent die Entwickelung des Verbandes,
die erfreulicherweiſe ſtets fortgeſchritten ſei. Der heutige
Perſonal=
beſtand beſteht aus 644 Mitgliedern (gegen 500 bei der Gründung). In
ſeinen Ausführungen behandelte der Redner dann die Möglichkeiten
einer Beſſerung der Beſoldung der Schutzpolizeibeamten, die
Verſor=
gungsfrage und die Geſtaltung des künftigen Polizeigeſetzes. Die
Schutz=
polizei ſei in derſelben Lage, wie die Reichswehr, und müſſe ſich an dieſe
anlehnen. Es ſei mit der Regelung der Beſoldung viel, wenn auch nicht
alles, erreicht. Zur Frage der Verſorgung äußerte der Vortragende
u. a., es ſei eine Härte, die Beſoldungs= und Zivildienſtjahre nach einer
kurzen Unterbrechung ſo zu berechnen, wie dies heute geſchehe. Zur
Beſſerung der Lage habe ſich dankenswerterweiſe neben anderen
Perſön=
lichkeiten auch Abg. Dingeldey eingeſetzt. Die Schutzpolizeibeamten hätten
Anſpruch auf eine Zivilverſorgung; unter dieſer Vorausſetzung ſeien
auch ſehr viele Becmte eingetreten. Ueber die Verſchmelzung der
Poli=
zei und deren zukünftige Stellung und Kommandogewalten machte der
Vortragende intereſſante Ausführungen. Er betonte, daß an ſich die
Polizei getrennt bleiben müſſe, wie ſie heute ſei, nur die oberſte Gewalt
werde allmählich in einer Hand vereinigt.
Nachdem der Verbandsleiter für dieſe Ausführungen gedankt hatte,
nahm Oberregierungsrat Siegert Stellung zu dem Referat ſeines
Vorredners. Er wies darauf hin, daß ſpäter jeder Schutzpolizeibeamte
jede Tätigkeit ausüben müſſe, die ein Einzelpoliziſt zu erfüllen habe.
Das Gefühl, einem einheitlichen Körper anzugehören, müſſe immer
ſtär=
ker werden. Jedenfalls könne die Beamtenſchaft mit Vertrauen in die
Zukunft ſehen.
Das Neferat des Polizeihauptmanns Schmitt beſchäftigte ſich mit
der Tätigkeit des Beiſitzers für die Polizeioffiziere. Drei Viertel der
Offiziere ſind in dem Verband zuſammengeſchloſſen (von 91 Offizieren 65).
Der Redner ſprach hauptſächlich von der Beförderungsmöglichkeit bei
der Schutzpolizei, davon, daß nur in Heſſen Nichtabturienten des
Offizier=
ſtandes andere Einſtufung wie Abiturienten hätten, daß die Verſorgung
noch nicht endgültig vorteilhaft geregelt ſei. Weiter ſchnitt er die
For=
derungen der Heilfürſorge der Krankenkaſſen, Kuranſtalten und die
Bil=
dung und Tätigkeit einer Darlehenskaſſe an und ſtellte den Antrag,
even=
tuell ausſcheidenden Offizieren den nüchſthöheren Dienſtgrad zu
ver=
leihen. Auch das Lehrmaterial in den Schulen müſſe vermehrt werden.
Zum Schluſſe gab er der Hoffnung Ausdruck, daß auch in Zukunft in
gegenſeitigem Vertrauen Erſprießliches geleiſtet werde. —
Oberegie=
rungsrat Siegert verſicherte in ſeiner Erwiderung, daß natürlich
auch das Wohl der Offiziere ihm ſehr am Herzen liege, und die
Beſol=
bungsverbeſſerung, ſoweit ſie nötig ſei, angeſtrebt werde. Zu den
ande=
ren angeſchnittenen Fragen äußerte ſich der Vertreter der Regierung in
wohlwollender und entgegenkommender Form. — Polizeimajor
Gep=
pert als Perſonalreferent ſprach über die Offiziersbeförderung bei der
Schutzpolizei und die Stellung der Offiziere auch nach der
Neuorgani=
ſation.
Schutzpolizeiſekretär Keller gab darauf den Kaſſenbericht. Die
Kaſſe weiſt trotz mancher Ausgaben erfreulicherweiſe einen Beſtand von
1026,20 Mark auf. Nach dem Bericht der Kaſſenreviſoren, des
Polizei=
oberleutnants d. V. Sattig und des Polizeizugwachtmeiſters Rießinger,
wurde Entlaſtung erteilt. — Eine Ausſprache wurde von keinem
Mit=
glied verlangt. Der Vorſitzende dankte dem Kaſſenwart für die
vor=
zügliche Führung der Kaſſe. — Dem Hauptvorſtand wurde nach einigen
Dankesworten einſtimmig Entlaſtung erteilt. Punkt 6 wurde
zurück=
geſtellt. Ein klares Bild über die Lage der Zivilverſorgung gab Polizei=
Schulrat Schaab. Er machte u. a. darauf aufmerkſam, daß die aus
der Polizei ausſcheidenden Anwärter, wenn ſie nicht ſofort eine
Beamten=
ſtelle erhalten könnten, dann aber unbedingt in der Wirtſchaft
unter=
gebracht werden müßten. Daß das möglich ſei, beweiſe, daß in weniger
als einem Jahr 6308 ehemalige Reichswehrangehörige ſolche Stellen
er=
halten hätten. Später natürlich müſſen ſie in die ihnen zuſtehenden
Zivilbeamtenſtellen aufgenommen werden. Die jetzige Vorbildung der
Polizeibeamten rechtfertige auch eine ſolche Forderung, da heute in der
Schule unter dieſen Geſichtspunkten die Ausbildung vorgenommen
würde. An Hand genauer Zahlen wurde die Möglichkeit einer reſtloſen
Unterbringung im Zivildienſt nachgewieſen. Die Schule müſſe
weit=
gehendſt und eruſt von den Polizeibeamten beſucht und aufgefaßt
wer=
den. In ſeinen weiteren Ausführungen machte der Redner Vorſchläge
zum weiteren Ausbau des Verſorgungsweſens. — Der 1. Vorſitzende
ſprach ihm ſeinen herzlichſten Dank für die lehrreichen
Gedanken=
gänge aus.
Punkt 8 der Tagesordnung ſah die Beratung und Beſchlußfaſſung
der geſtellten Anträge vor. Es waren in einer den Delegierten und
Gäſten vorgelegten Druckſchrift 43 Anträge niedergelegt, die mit
Aus=
nahme des Antrags 4 alle einſtimmig angenommen bzw. dem
Haupt=
vorſtand zur Weiterbearbeitung überlaſſen wurden. Antrag 4, der die
Beſoldungsverhältniſſe der Polizeioffiziere betraf, wurde auf Grund der
Ausführungen des Herrn Oberregierungsrats Siegert zurückgezogen.
Die Anträge wurden meiſt debattelos angenommen, da bereits am Tage
vorher eine Beſprechung ſtattgefunden hatte. Bei der Abſtimmung über die
Anträge und an der Ausſprache beteiligten ſich hauptſächlich u. a.
Po=
lizeimajor Fendel=Sartorius, Polizeimajor Geppert, Polizeihauptleute
Schnitt und Bünau, Polizeiſekretär Dehn=Berlin und Polizeiſekretär
Ahl. Zu dem Antrag betreffend Annäherung des Verbandes an den
Reichsbund der Zivildienſtberechtigten ſprach nochmals eingehend deſſen
I. Vorſitzender Sallwey,
Nachdem dieſe Anträge, die Gebührniſſe, Verſorgung,
Schutzpolizei=
teſetz, Wohlfahrtseinrichtungen und Fürſorge betreffend, erledigt waren
und die Genehmigung des Haushaltsplans erteilt war, wurde zur Wahl
des Vorſtandes geſchritten. Der ſeitherige Vorſtand wurde mit Ausnahme
de 2. Vorſitzenden einſtimmig wiedergewvählt und ihm der Dank des
Ver=
bardes ausgeſprochen. Der 2. Vorſitzende, Setretär Lang, legte ſein Amt
frewillig nieder. Für ſeine Tätigkeit ſprach ihm der Vorſtand ſeinen Dank
aus. An ſeine Stelle wurde Polizeiſekretär Lautenſchläger gewählt.
Der nächſte Tagungsort iſt auf Mehrheitsbeſchluß Darmſtadt.
Samstag, den 5. Juni 1926
Die Tagung, die mit einer einſtündigen Mittagspauſe bis 347 Uhr
abends dauerte, förderte erheblich die Intereſſen der Polizeibeamten.
Alle Delegierten und Anweſenden folgten mit geſpannter
Aufmerkſam=
keit den klaren und wichtigen Ausführungen der Referenten und aller
Redner. — An die Tagung ſchloß ſich auf dem „Heiligen Kreuz” ein
Unterhaltungsabend an, der ſehr gut beſucht war und in herzlicher
Fröh=
lichkeit die Teilnehmer mit ihren Familien zuſammenhielt.
Die Beſatzungsſtärke in Heſſen.
Auch in Heſſen iſt das von der Rheinlandkommiſſion nach Locarno
gegebene Verſprechen, die Stärke der Beſatzungstruppen fühlbar
herab=
zuſetzen und dadurch die Rückgabe eines Teiles der öffentlichen Gebäude,
der Wohnungen bzw. Grundſtücke, deren Ueberlaſſung zum Gebrauch
der Truppen und der Beſatzungsbehörden notwendig war, an die
Be=
hörden und an die Bevölkerung zu ermöglichen, bisher ſo gut wie nicht
erfüllt worden. Nur in ganz vereinzelten Fällen ſind beſchlagnahmte
öffentliche Gebäude, wie zum Beiſpiel die Mainzer Stadthalle,
zurück=
gegeben worden. Es kann dies auch nicht Wunder nehmen, da die
Be=
ſatzungsſtärke nicht nur nicht „fühlbar herabgeſetzt”, ſondern ſogar noch
etwas heraufgeſetzt worden iſt. Nach der Denkſchrift des Miniſteriums
für die beſetzten Gebiete ſind zurzeit 21 777 Franzoſen und 500
Eng=
länder in Rheinheſſen und im Mainzer Brückenkopf zu finden. Das ſind
rund 8000 Militärperſonen mehr, als vor dem Kriege in dieſen
Ge=
bieten Heſſens vorhanden waren. Die franzöſiſch=engliſche
Beſatzungs=
ſtärke in Heſſen iſt nahezu um 60 Prozent größer als die deutſche vor
dem Kriege. Auch ein Rückgang von September 1925 bis März 1926 iſt
nicht erſichtlich. Im Gegenteil, die Beſatzungsſtärke hat in dieſem
Zeit=
raum ſogar noch um ein Geringes zugenommen. Die Zahl der
Fran=
zoſen iſt faſt gleich geblieben, zu ihnen ſind aber nach der Räumung der
erſten Zone noch 500 Engländer geſtoßen, die in Bingen jedoch denſelben
Wohnraum beanſpruchen wie die 750 Franzoſen, die dort früher
ſtatio=
niert waren. Von einer Verringerung der Beſatzungsſtäke in Heſſen
kann, alſo jedenfalls nicht geſprochen werden. Das Verſprechen, diei
Stärke der Beſatzungstruppen fühlbar herabzuſetzen, iſt für das ganze
beſetzte Gebiet noch zu erfüllen.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
*Steuerkalender
für die Zeit vom 1. bis 15. Juni 1926.
1. Juni: Vorauszahlung (z weite Rate) auf die Jahresleiſtung nach
dem Aufbringungsgeſetz auf Grund des
Voraus=
zahlungsbeſcheides (Schonfriſt 1 Woche) — die erſte Rate
war am 15. Februar 1926 fällig geweſen —
5. Juni: Abgabe der Beſcheinigung durch den Axbeitgeber an die
Finanzkaſſe, daß die Summe der im Mai 1926
abge=
führten Steuerabzugsbeträge mit der Summe der im Mai
1926 einbehaltenen Steuerbeträge übereinſtimmt. (Keine
Schonfriſt).
5. Juni: Abführung der im Mai 1926 einbehaltenen
Lohnabzugs=
beträge, ſoweit dieſe Beträge nicht bereits am 15. und
25. Mai 1926 abzuführen waren. (Keine Schonfriſt.)
8. Juni: Letzter Tag, an dem die am 1. Juni fällig geweſene
Voraus=
zahlung auf die Jahresleiſtung nach dem
Aufbringungs=
geſetz noch zuſchlagsfrei entrichtet werden kann.
10. Juni: Umſatzſteuer, Anmeldung und Vorauszahlung für die
monatlichen Steuerzahler (Schonfriſt 1 Woche).
10. Juni: Zahlung der Börſenumſatzſteuer, ſoweit dieſe im
Abrechnungsverfahren entrichtet wird. (Keine
Schonfriſt.)
15. Juni; Abführung der in der Zeit vom 1. bis 10. Juni 1926 (erſte
Junidekade) einbehaltenen Lohnabzugsbeträge,
ſo=
weit dieſe den Betrag von 100 Mark überſteigen. (Keine
Schonfriſt.)
Gemeindliche Grundſteuer, Gewerbeſteuer und
Sonder=Gebäudeſteuer.
Auf die Notiz am Schluſſe des Steuerkalendes für die zweite
Mai=
hälfte wird hingewieſen. Das dort Geſagte gilt auch heute, da die
Steuerbeſcheide noch nicht zugeſtellt werden konnten. Die in der
Be=
kanntmachung des Oberbürgermeiſters vom 18. Mai 1926 (veröffentlicht
in Nr. 138 und 145 des Tagblatts vom 19. bzw. 27. Mai 1926) erbetenen
Vorauszahlungen oder Abſchlagszahlungen können ſelbſtverſtändlich nur
freiwillige Zahlungen der Steuerpflichtigen, ſein.
Die Zuſtellung der Steuerbeſcheide ſoll in den nächſten Tagen erfolgen;
dann läuft auch, von der Zuſtellung ab, die Schonfriſt von 1 Woche.
H. W. Wohmann.
* Pfungſtadt, 5. Juni. Gemark ungsrundgang. Das
Darmſtädter Landwirtſchaftsamt veranſtaltet hier am Sonntag, den 6.
Juni, nachmittags 3 Uhr, einen Gemarkungsrundgang. Es ſollen
ins=
beſondere die Bodenbearbeitungsverhältniſſe. Düngefragen und die
Saatenpflege erörtert werden.
* Pfungſtadt, 5. Juni. Straßenrennen. Der hieſige
Rad=
fahrerverein 1898 hält am kommenden Sonntag ſein diesjähriges
Straßenrennen ab. Es wird in drei Klaſſen über 50 Km., 30 Km. und
10 Km. (Altersklaſſe) gefahren. Als Rennſtrecke iſt die Linie Neumühle,
Hahn, Eſchollbrücken, Pfungſtadt vorgeſehen. Die erſte Klaſſe hat dieſe
Runde fünfmal, die zweite Klaſſe dreimal und die Altersklaſſe einmal
zurückzulegen.
— Traiſa, 3. Juni. Dem mit großem Erfolg tätigen Spar= und
Kohlenbezugsverein Traiſa (1. Vorſ. Fr. Heydt, Rechner
Wilh. Scheerer, Schriftführer K. Dehnert) hat ſich eine
Sterbe=
kaſſenabteilung angegliedert, die auf Gegenſeitigkeit beruht. In
derſelben ſind auch die Kinder der Mitglieder vom vollendeten 1. bis
zum 16. Lebensjahr mitverſichert. Die Wirkung der Kaſſe hat mit dem
1. Juni begonnen und ſind bereits nahezu 150 Mitglieder beigetreten.
Um den noch Fernſtehenden Gelegenheit zur Teilnahme zu geben, iſt
das ermäßigte Beitrittsgeld von 1 Mark ie Mitglied, ohne Rückſicht auf
das Alter (16. bis etwa 65. Jahr) bis zum 15. Juni feſtgeſetzt worden.
Nach dieſem Zeitpunkt treten bedeutend erhöhte und nach Alter
geſtaf=
felte Eintrittsbeträge (3—25 Mk.) in Kraft. — Am 13. Juni wird der
hieſige Evang. Frauenverein einen Ausflug nach Bad=
Nau=
heim und Friedberg unternehmen. Dem Verein gehören zurzeit
über 270 Mitglieder an (1. Vorſ. Frau Lehrer Wolf, 2. Vorſ und
Rechnerin Frau E. Heydt, Schriftf. Pfr. Weißgerber). Durch
Anſtel=
lung einer Krankenſchweſter und Schaffung einer gut ausgeſtatteten
Schweſternſtation übt der Verein eine ſegensreiche Tätigkeit im Dienſte
der Allgemeinheit aus. — Auch in unſerer Gemeinde herrſcht
gegenwär=
tig eine rege Bautätigkeit, etwa 6 Neubauten werden errichtet.
Leider iſt die Kapitalbeſchaffung wie überall, ſo auch hier ſchwer. Doch
muß man froh ſein, daß wenigſtens etwas geſchieht, um der
Wohnungs=
not entgegenzutreten.
* Rohrbach, 4. Juni. Am Sonntag, den 6. Juni, findet von
vor=
mittags 11 Uhr an vom Nidder=Seementhaler Sängerbund in
Rohr=
bach ein Wertungsſingen ſtatt, zu dem ein tüchtiger Darmſtädter
Kri=
tiker gewonnen wurde. Die 17 Geſangvereine, aus denen der
Sänger=
bund beſteht, werden dabei das von Frau Dr. Bernheim, Büdingen,
ver=
faßte und von Herrn Muſikdirektor Ackermann, Ortenberg, für
Männer=
chor vertonte aktuelle Vaterlandslied: „Germania raffe dich empor”
ſingen. Das Lied wurde dem Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg
gewidmet.
A Reichelsheim i. O., 4. Juni. Jahresfeſt der Kirchengeſangvereine
des vorderen Odenwaldes. Am nächſten Sonntag, den 6. Juni,
nach=
mittags 1 Uhr findet in der hieſigen ev. Kirche das Jahresfeſt der ev.
Kirchengeſangvereine des vorderen Odenwaldes ſtatt. Die Feſtpredigt hat
Herr Pfarrer Meiſinger von Fränkiſch=Crumbach üübernommen. Die
Nachfeier, bei der die einzelnen Vereine freigewählte Chöre darbieten
werden, ſoll im Hofe des Schloſſes Reichenberg veranſtaltet werden. —
Weggang des 2. Geiſtlichen. Herrn Pfarrer Saal, der ſeit
Herbſt vorigen Jahres die hieſige 2. Pfarrſtelle verwaltete, iſt die neu
er=
richtete Stelle eines Bundeswartes des „Heſſenbundes” für die männliche
Jugend übertragen worden. Man ſieht Herrn Pfarrer Saal ungern von
hier ſcheiden, da er ſich durch ſein ſchlichtes Weſen und ſeine volkstümlich
gehaltenen Predigten großer Beliebtheit erfreute. Sein Nachfolger iſt
Herr Pfarrer Munk von Offenbach.
* Michelſtadt, 4. Juni. Vom ſtädtiſchen Etat. In einem
Bericht an den Gemeinderat gab der Bürgermeiſter eine vergleichende
Ueberſicht über die Koſten der ſtädtiſchen Wirtſchaft in den Jahren 1913
und 1925. Dabei tritt vor allem die bedeutende Erhöhung der Ausgaben
zutage. Es muß allerdings beim Vergleich der Zahlen von 1913 mit
denen von 1925 berückſichtigt werden, daß 1925 die Kaufkraft der Mark
Ausgaben wird vor allem hervorgerufen durch die Aufwendungen, die
jetzt für ſoziale Aufgaben infolge der allgemeinen wirtſchaftlichen Not
auf die Ausgabenſeite die Tatſache, daß ſür die beſchafften Betriebsmittel rüben ſtehen gut.
außerordentlich hohe Zinſen bezahlt werden müſſen. Gerade für
Michel=
ſtadt als Gemeinde mit ſehr großer Arbeiterbevölkerung iſt es infolge
der Arbeitsloſigkeit und der damit zuſammenhängenden verminderten
durch umfangreiches Sparen zu ſchreiten, und dadurch iſt es gezwungen,
daß der heſſiſche Staat, der ſelbſt in ſehr ſchlechten Verhältniſſen ſich
be=
findet, wiederholt zu Kürzungen der Steueranteile der Gemeinde
geſchrit=
ten iſt. Im folgenden ſollen indeß einzelne Poſitionen herausgefaßt und ebenſo erklärt der Beigeordnete Langsdorf, daß die Demokratiſche Partei
Staats= und Gemeindeſteuern mit 1886 Mk. belaſtet war, im Jahre 1925
dafür 8700 Mark aufwenden müſſen. In dieſem Betrag ſind enthalten, entbehren könne und deſſen Ausfall eine Erhöhung der Gas= und Strom=
Umlagen der Provinz, des Kreiſes, die Grundſteuer für ſtädtiſchen Beſitz
in einer auswärtigen Gemarkung, die ſtaatliche Grund= und
Gewerbe=
ſteuer, Umfatzſteuer, Sonderſteuer vom bebauten Grundbeſitz und
Brand=
verſicherungsbeiträge. Weiterhin hat die Stadt, die 1913 ſür die Be= bauten Grundbeſitz, 56 Pf. für 100 Mk. Steuerkapital), die mit 158 922
hebung der Wohnungsnot nichts ausgab, da man eben keine
Wohnungs=
not kannte, für dieſen Zweck im Jahre 1925 31 000 Mk. aufgewendet. In
der Hauptſache ſetzt ſich dieſer Betrag aus Zinsaufwendungen zuſammen.
In ganz beſond=sem Maße geſtiegen ſind die Koſten für die allgemeine
begründet. Zum Beleg wird unter anderem angeführt, daß die Zahl der
Diktate pro Monat zwiſchen 1000 und 1200 ſchwankt, daß der tägliche
Briefausgang durchſchnittlich 40 Stück beträgt; daß außerdem
verſchie=
dene Neuanſchaffungen von Bureaubedarfsartikeln haben gemacht
wer=
den müſſen und die Portoausgaben bedeutend geſtiegen ſeien. Ein
Ver=
gleich der Telephongeſpräche wird noch angeführt. 1913 betrug hier der
tägliche Durchſchnitt 5, während er jetzt mit 100 nicht zu hoch angeſetzt
iſt. Auch auf andere Gebiete ließ ſich der Vergleich anwenden und würde
wohl auch dort kein anderes Bild ergeben.
— Hirſchhorn, 4. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
3. Juni 1.19 Meter, am 4. Juni 1,18 Meter.
Schäfer Ast’s Heilverfahren wird wie seit Jahr-
D
m zehnten nur in
Radbruch hei Lüneburg von seinen Söhnen H. u. O. Ast
ausge-
ſtbt. Alle ähnlichen Methoden sind Nachahmungen. Bei
briet-
lich. Anfragen Einsendung einiger Nackenhaare ertorderlich.
Die Entwicklung des Steuerdrucks in Heſſen.
Vom Seſſiſchen Wirtſchafts= und Ordnungsblock wird folgende
Zuſammenſtellung veröffentlicht:
Steuererhebung in Heſſen 1914: 26 Millionen
Steuererhebung in Heſſen 1926: 76 Millionen
Heſſiſcher Staatshaushalt 1914: 70 Millionen
Heſſiſcher Staatshaushalt 1926: 128 Millionen
Soll das ſo weiter gehen?
TragtfEuch ein in die Liſten zur Auflöſung
des Landtags!
* Hetzbach, 4. Juni. 90 Jahre hat unſer Alt=Altbürgermeiſter
Seip mit dem heutigen Tage in einer Rüſtigkeit vollendet, die wenig
Sterblichen ſeines Alters beſchieden iſt. Noch nimmt er ſowohl an allen
politiſchen wie häuslichen Tagesfragen regſten Anteil, die Beſchäftigung
in Hof, Feld und Wald iſt ihm auch heute noch ein tägliches Bedürfnis;
ſehen ihn die Hetzbacher ja noch mitten im Winter in ſeinem Walde ganz
allein Holz fällen. Selbſt Feſtlichkeiten und fördernde Veranſtaltungen
erwechen ſein Intereſſe, und beſuchte er ſie alle zu Fuß, ſeine Kirche nicht
vergeſſend.
* Rothenberg, 3. Juni. Ende dieſes Monats iſt ein Jahr
verfloſ=
ſen, ſeitdem die Kraftpoſtlinie Beerfelden—Rothenberg-Kortelshütte—
Hirſchhorn-Hainbrunn—Finkenbach—Falkengeſäß — Airlenbach —
Beer=
felden in Betrieb genommen wurde. Am 1. Juni waven hier die
Ver=
treter der beteiligten Gemeinden zuſammengekommen, um über die
Weiterführung der Linie für das nächſte Betriebsjahr Beſchluß zu
faſ=
ſen. Erfreulicher Weiſe konnte von dem Herrn Vertreter der
Poſt=
behörde die Mitteilung gemacht werden, daß die Benutzung der Linie
eine derartige war, daß die Gemeinden keinen Zuſchuß zu leiſten haben.
Daher wurde auch der weitere Betrieb beſchloſſen. Man war ſich aber
auch einig darüber, daß die Linie nur dann dauernd erhalten werden
kann, wenn die Bevölkerung des ſüdlichen Odenwaldes noch mehr als
bisher ſich daran gewöhnt, dieſe vorteilhafte Verkehrsmöglichkeit, fo
oft es geht, zu gebrauchen. Jede Gemeinde, die zur Hebung des
Ver=
kehrs nach Kräften beiſteuert, wird ihren Gewinn davon haben. Die
Pfingſtfeiertage haben wieder gezeigt, daß unſere Gegend gern
aufge=
ſucht wird, und daß die Kraftpoſtverbindung vielen ſehr willkommen
war. Wer nämlich bis zwei Stunden von der nächſten Eiſenbahnſtation
entfernt wohnt, iſt froh, die Möglichkeit zu haben, bequem, trocken und
ſicher zur Bahn zu gelangen. Es kann daher jedem geraten werden,
auch einmal die herrliche Gegend hier aufzuſuchen. Er wird nicht
ent=
täuſcht werden.
Op. Bensheim, 4. Juni. Buchdruckertagung. Im Hotel
Deutſches Haus” tagt am Freitag und Samstag dieſer Woche der
Vor=
ſtand des Kreiſes III des Deutſchen Buchdruckervereins. Die Frühjahrs=
Hautpverſammlung dieſer Vereinigung findet am Sonntag vormittag
10 Uhr im Saale der „Vereinigten Geſellſchaft” in Darmſtadt ſtatt.
Bensheim wurde als Vortagungsort gewählt, um in der ſitzungsfreien
Zeit unſerer herrlichen Umgebung Beſuche abſtatten zu können und ſo das
Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Zum Teil ſind die Herren
auch von ihren Damen begleitet, denen es an der Bergſtraße ſicherlich
gut gefallen wird. Ein herzliches Willkommen allen Teilnehmern in
un=
ſere Vaterſtadt!
* Aus dem Kreiſe Heppenheim, 4. Juni. Die Maul= und
glauenſeuche breitet ſich eben in unheimlicher Weiſe aus. In den
letzten Tagen wurde der Ausbruch der Viehſeuche wieder feſtgeſtellt in
Groß=Breitenbach, Mörlenbach, Albersbach und Siedelsbrunn. Die
be=
hördlichen Maßnahmen wurden bereits angeordnet. Zum Glück tritt die
Seuche vorläufig nicht bösartig auf.
— Gernsheim, 4. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
4. Juni, vormittags 6 Uhr, 208 Zentimeter.
* Stockſtadt a. Rh., 5. Juni. Ein Strandbad ſoll hier errichtet
werden. Das Bad liegt in der ſogenannten Königsinſelſpitze und iſt
nur noch ſechs Zehntel der Friedensmark betrug. Die Erhöhung der 100 Meter lang. Das heſſiſche Waſſerbauamt hat die Anlage bereits
genehmigt.
* Groß=Gerau, 5. Juni. Der Saatenſtand im Ried iſt durchweg gut
gemacht werden müſſen. Daneben wirkt in nicht unerheblichem Maße zu neunen. Die Kartoffeln haben ſich gut entwickelt. Auch die Zucker=
Friedberg, 4. Juni. Die Stadtverordnetenſitzung befaßte ſich in
ihrer Sitzung vom 1. Juni mit der Beratung des Voranſchlages ſür das
Geſchäftsjahr 1926/27. In ſeiner einleitenden Anſprache bemerkte der
Bürgermeiſter Dr. Sehd, daß der Voranſchlag mit der größten Sparſam=
Kaufkraft unmöglich, zur Bildung des notwendigen inneren Kabitals keit aufgeſtellt ſei, ohne jedoch kulturelle Einrichtungen notleiden zu
laſſen, und daß keine Steuererhöhung damit verbunden ſei. Bei der
von außen zu hohem Zinsfuß Kapital aufzunehmen. Dazu kommt noch, nun folgenden Beratung der Einnahmepoſten erklärt bei Titel 60 Punkt9
(Getränkeſteuer), die mit 30 000 Mk. eingeſetzt, der Sprecher der
Sozial=
demokratie, Ihl, daß ſeine Partei gegen dieſe Steuer ſtimmen würde,
zahlenmäßig belegt werden: So hat die Stadt Michelſtadt, die 1913 durch dagegen ſtimmen würde. Nachdem der Bürgermeiſter dringend um
Ge=
nehmigung dieſes Poſtens gebeten hatte, den er im Voranſchlag nicht
preiſe bedingen müſſe, und auch vom Beigeordneten Dr. Leuchtgens
unterſtützt wird, ergibt die Abſtimmung die Ablehnung des Poſtens mit
16 gegen 10 Stimmen. Auch bei Titel 60 Punkt 4 (Sonderſteuer vom be=
Mk. eingeſetzt iſt, erklärt der Stadtv. Ihl namens der Sozialdemokratie,
daß ſie gegen dieſe Steuer ſtimmen würde. Beig. Dr. Leuchtgens (Dntl.)
erklärt darauf, daß er und ſeine Parteigenoſſen unter dieſen Umſtänden
ebenfalls gegen dieſe Steuer ſtimmen würde und macht darauf aufmerk=
Verwaltung. Dies wird vor allem durch die ungeheuere Mehrarbeit, ſam, daß es ja gerade die jetzige Regierung geweſen ſei, die dieſe Steuer
eingeführt habe, und daß zwiſchen der Stellung der Sozialdemokratiſchen
Partei im Landtag und der Stadtverordnetenverſammlung ein
Wider=
ſpruch beſtünde. Da die Ablehnung dieſes Poſtens den ganzen
Vor=
anſchlag zu Fall bringen würde, wird eine Pauſe von 15 Minuten
ein=
geſchoben, um den Parteien Gelegenheit zur Beratung zu geben. Nach
Wiederaufnahme der Sitzung erklärt ſich die Sozialdemokratiſche Partei
bereit, für die Steuer zu ſtimmen unter der Bedingung, daß
Ein=
kommen unter 1000 Mk. befreit würden. Der Bürgermeiſter erklärt, daß
eine beſtimmte Bindung nicht zuläſſig ſei, daß man aber, wie ſchon ſeiher,
mit der größten Schonung vorgehen würde. Die Steuer wurde nunmehr
mit 16 gegen 3 Stimmen bei 5 Enthaltungen angenommen. Die übrigen
Poſten wurden ohne Debatte genehmigt. Bei den Ausgaben ſind 5000
Mk. für das zu errichtende Ehrenmal für die Opfer des Weltkrieges
vor=
geſehen. Beig, Dr. Leuchtgens ſtellt den Antrag, dieſen Poſten ohne
Debatte anzunehmen; der Antrag wird angenommen. Die
Sozialdemo=
kratiſche Partei fühlt ſich durch dieſe Beſchlußfaſſung in ihrem Rechte
be=
ſchränkt und verläßt nach einer längeren Geſchäftsordnungsdebatte unter
Proteſt den Saal. Der ganze Boranſchlag, der in Ausgab= und
Ein=
nahme mit 1 396 733 Mk. abſchließt, wird dann mit allen gegen 3 St,
(Dntl.) bei einer Enthaltung angenommen.
DF
Seite 8
Samstag, den 5. Juni 1926
Nummer 154
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Se/istag, den 5. Juni 1926
Nummer 154
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Sonntag nas Trinitatis, den 6. Juni 1926.
In allen Kirchen Paul=Gerhardt=Feier zum Gedächtnis des
250, Todestages des Dichters, Kollekte für die Evangel. im Ausland.
Stadtkirche: Samstag, den 5. Juni, abends 8½ Uhr: Andacht.
— Sonntag, den 6. Juni, vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die
Lukas=
gemeinde. Pfarrer Kleberger. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Dr. Wendel. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingaug: Nordtire.
Stadtkapelle: Vorm. 8 Uhr: Predigtgottesdienſt Dr. Avemarie.
— um 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer
Heß. — Um 10 Uhr: Haup gottesdienſt. Feier des Jugenoverbandes
für E. Chr. Pfarrer Grünewald aus Frankfurt a. M. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann. —
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Weinberger.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfr. Heß,
Mühl=
ſtraße 64½
Geieindehaus (Kiesſtr. 17): Sonntag, den 6. Juni, vorm. 9 Uhr:
Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde. Pfarrer
Lauten=
ſchläger. — Montag, den 7. Juni, abends 8 Uhr:
Monatsverſamm=
lung der Männervereinigung der Lukasgemeinde: „Chriſtentum und
Gemeinſchaft”, II. Teil. Nechtsanwalt Dr. Wagner. Gäſte, auch
Frauen, willkommen.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Kinder=
ſchule der Martinsgemeinde).
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Oſt=(
Aſſi=
ſtenten Bezirk in der Kirche. Pfarraſſiſtent Weinberger; für den
Weſtbezirk im Gemeindehaus. Pfarrer D. Waitz. — Um 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors. Pfarrer D.
Waitz. Feier des heiligen Abendmahls mit Vorbereitung.
Anmel=
dung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei. — Um 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt für Oſtbezirk. Pfarraſſiſtent Weinberger. — Abends 8 Uhr
im Gemeindehaus: Gemeindefeier. Lichtbildervortrag über Paul
Ger=
hardts Leben und Lieder. Pfarraſſiſtent Weinberger.
Geſangsvor=
träge gemeinſamer Lieder unter Begleitung des Poſaunenchors.
Altersheim: Vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Weinberger.
Fohanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Ordination
von Pfarraſſiſtent Georgi durch Dekan Weißgerber. — Um 11½ Uhr=
Kindergottesdienſt — Nachm 2 Uhr: Feierliche Einweihung der
Ka=
pelle im neuen Gemeindehaus der Waldkolonte. Dekan Weiß erber.
(Oeffentlich.) — Um 3 Uhr: Dankesfeier. Pfarrer Marx. (Nur mit
Eintrittskarten.)
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr:
Chriſten=
lehre für die Mädchenabteilung. Pfarrer Pabſt. — Um 10 Uhr: Paul=
Gerhardt=Gedächnisgottesdienſt aus Anlaß der 250. Wiederkehr des
Todestages des Dichters. Mitwirkung des Kirchenchors und der
Chor=
ſchule. Pfarrer Pabſt. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Pabſt. — Abends 8 Uhr: Jugenovereinigung: Paul=Gerhardt Abend.
— Montag, den 7. Juni, nachm. 3 Uhr: Vorſtandsſitzung des
Frauen=
vereins. — Abends 3 Uhr: Mädchenvereinigung:
Monatshauptver=
ſammlung — Donnerstag, den 10. Juni, abends 8 Uhr: Frauenabend
— Dienstag und Freitag, abends 8½ Uhr: Kirchenchor.
Panluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt (Paul=Gerhardt=
Gedächtnisfeier). Mitwirkung des Kirchenchors. Pfurrer Rückert. —
um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Nückert. — Abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung (männlich), Vereinsabend. — Montag, abends
8 Uhr: Jugendbund (weielich), Vereinsabend. — Mittwoch, abends
8 Uhr: Beſprechabend der Jugendvereinigung.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottezdienſt. Pfarrer Hickel.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt — Donnerstag, den 10. Juni,
abends 8 Uhr: Betſtunde. — Evang. Sonntagsverein:
Sonn=
tag, den 6. Juni: Beteiligung am Feſt in Zwingenberg.
Svangel. Kirche in Eberſtadt: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre
der Knaben. — Um 9½ Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Paul. — Um
11 Uhr: Kindergottesdienſt.
In der Prov.=Pflegeanſtalt: Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarraſſi=
ſtent Wolf.
Evang. Gemeinde Traiſa: Vorm ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
— Um 1211 Uhr: Chriſtenlehre. — Nachm. 141 Uhr:
Kindergottes=
dienſt der Kleinen. — Um 12 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen.
— Montag: E. J G. Mädchenabend. — Donnerstag: E. J. G.
Jungen=
abend. — Nächſten Sonntag Ausflug des Frauenvereins nach
Bad Nauheim. Anmeldung bis Freitag, den 11. Juni, bei Lehrer Wolf.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. 1210 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Feier des Gedächniſſes des 250jähr. Todestags Paul Gerhardts.
Mit=
wirkung der oberſten Schulklaſſe. — Um ½11 Uhr: Chriſtenlehre. —
Dienstag: Kirchenchor und Jugendvereinigung. — Mittwoch:
Jung=
mädchenverein. — Donnerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Vorm 9½ Uhr:
Hauptgottes=
dienſt — Um ½11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag, abends
8½ Uhr: Frauenverein. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Evang.
Arbeiter=
verein. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Jungmädchenverein. —
Frei=
tag, abends 9 Uhr: Kirchengeſangverein.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag Jugendbund=
Gau=
tag. Vorm. 9 Uhr: Morgenandacht Prediger Neuber. — Um
10 Uhr: Feſtgottesdienſt in der Stadtkapelle. Pfarrer Grünewald,
Frankfurt a. M. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm.3 Uhr:
Hauptverſammlung. Lehrer Hild, Miſſ. Grohmann, Setret. Nöll.
— Abends 8½ Uhr: Abenoverſammlung. Pred. Semmel. —
Diens=
tag, abends 8½= Uhr: Bibelbeſprechſtunde (Kriegerdankbund). —
Mitt=
woch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. —
Don=
nerstag, abends 8½= Uhr: Bibelſtunde Pred. Semmel. — Freitag,
abends 8½ Uhr: Blaukreuzbibelſtunde (Pred. Semmel) und
Bibel=
ſtunde in der Stadtmädchenſchule Beſſungen. — Samstag, abends
8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. E. (Mühlſtr. 24). Sonntag: Jugendbund=
Gautag. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für Jungfrauen.
— Mittwoch, abends 8 Uhr: Freundeskreis für Fünglinge. —
Donners=
tag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge. — Freitag, abends
8½ Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen.
Ehriſtlicher Verein Funger Männer Darmſtadt, e. B.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, den 6. Juni, vorm.
d Uhr: Morgenwache. — Abends 8 Uhr: Mitgliederverſammlung,
anſchl. Lichtbildervortrag. — Montag, den 7. Juni, abends 8½ Uhr:
Heimſtunden der Jugendab eilung. — Dienstag, den 8. Juni, abends
8½ Uhr: Männer=Bibelbeſpre hſtunde — Mittwoch, den 9. Juni,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde der Jugendabteilung. — Donnerstag, den
10. Juni: Familien=Bibelſtunde (Miſſ. Rottmann!. — Freitag, den
11. Juni, abends 8 Uhr: Turnen in der Turnhalle der Ludwigs=
Ober=
realſchule. — Samstag, den 12. Juni, nachm. 3 Uhr:
Jungſchar=
ſtunden.
Möttlinger Freunde=Kreis: Montag, abends 8½ Uhr, im
Feier=
abendſaal, Stiftſtr. 51: Bibelſtunde. Pfarrer Sehrt, Ober=Klingen.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.):
Sonntag, den 8. Juni, vorm. 9 Uhr: Morgenwache. — Abends 8 Uhr:
Familienabend. — Montag, den 7. Juni, abends 8 Uhr:
Mütterabendr=
abenc8 8½—10 Uhr: Turnen (Soderſtr ). — Dienstag, den 8. Juni.
abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde. — —Mittwoch, den 9. Juni, abends=
8½ Uhr: Familien=Bibelſtunde. — Donnerstag, den 10. Juni, abends=
8 Uhr: Solzſchnitzkurſus. — Freitag, den 11. Juni, abends 8 Uhr:,
Jugend=Bibelſtunde. — Samstag, den 12. Juni, abends 8½ Uhrz.
Poſaunenchor. — Jeden Mittwoch von 5—7 Uhr: Jungſcharſtunden.
Singen, Spielen, Vorleſen, Andacht.
Die Ehriſtengemeinſchaft. Sonntag, den 6. Juni: Die Menſchen=
Weihe=Handlung findet um ½11 Uhr in Nieder=Ramſtadt ſtatt. —
Frei=
tag, den 11. Juni, abends 8½4 Uhr, bei Herrmann,
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Heili=
gung des Alltags” (Das Eſſen). Martha Heimeran= Frankfurt a. M.
Katholiſcher Gottesdienſt in St. Martin und Liebfrauen.
Sonntag, den 6. Juni 1926.
An allen Samstagen und Tagen vor Feſten, nachm. von 5-7 Uhr
und abends 8— 8½ Uhr: Beichte in der Martinskapelle.
An allen Sonn= und Feiertagen, morgens ½7 Uhr: Beichte
in St. Martin. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe ebendaſelbſt. — Um 8 Uhr:
Heil. Meſſe mit Predigt ebendaſelbſt. — Um 9½ Uhr: Hochamt und
Predigt in Liebfrauen. — Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre in St.
Mar=
tin. — Um 2½ Uhr: Andacht ebendaſ. — Werktags morgens 6 Uhr=
Heil. Meſſen ebendaſelbſt. — Im Mai, abends 8 Uhr: Andacht in
Liebfrauen.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 6. Juni,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 9. Juni, abends 8½ Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Freitag, den 11. Juni, abends 8½4 Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Ehriſtl. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40):
Sonntag=
vorm. 110 Uhr: Heiligungsſtunde. — Nachm. ½4 Uhr: Jugendbund.
— Abenos 8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends 129 Uhr:
Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
6. Juni, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Gottes=
dienſt. — Um9 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 10. Juni, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 8. Juni, vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
9. Juni, abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann
wille=
kommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17
Sonntag, den 6. Juni, vorm. 10 Uhr: Pred. Conrad. — Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. — Abends 8½4 Uhr: Pred. Conrad. — Donnerstag,
den 10. Juni, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechung (Römerbrief).
Jeder=
mann iſt herzlich willkommen.
Die Heilsariee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungsſtunde. — Um k1½ und 3 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
7½ Uhr: Freigottesdieſt auf dem Marktplatz. — Um 8½ Uhr:
Oeffent=
lche Heilsverſammlung. — Mittwoch und Freitag, abends 8½4 Uhr:
Oeffentliche Verſammlungen. Es ladet freundlich ein Kapitän Engel.
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 81 Uhr: Oeffentl.
Heilsver=
ſammlung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung
— Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjutantin Land.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 154
Samstag, den 5. Juni 1926
Seite 11
Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
WSN. Zum fechſten Male freigeſprochen. Mit gera=
5 zu ungeheuerlichen Kampfmaßnahmen verſuchte der frühere
Buch=
neicher Hugo Zimmer ſeinen ehemaligen Angeſtellten, der infolge
uaſtimmigkeiten, die er mit ſeinem Prinzipal hatte, zur Konkurrenz
ge=
gu ngen war, zu vernichten. Er ging in ſeinem Vernichtungswerk ſo weit,
3 5 er einen Privatdetektiv engagierte, der den früheren Angeſtellten,
m Kaufmann Karl Theodor Meyer beobachten ſollte, 3. machte ver=
Geiedene Anzeigen gegen M., die in erſter Inſtanz bis auf eine Anklage
wrt einer Freiſprechung des Angeklagten endeten. Das Erweiterte
eEhöffengericht hatte im Anfang des Jahres den Angeklagten in einem
Kalle für ſchuldig erklärt und verurteilte ihn zu einer Geldſtrafe wegen
Gergehens gegen das Rennwettgeſetz. Auf die Berufung des
Angeklag=
ſeat kam die Große Strafkammer zur Aufhebung des Urteils und ſprach
do Angeklagten frei. — Betrug im Zigarvenhandel. In
uintägiger Sitzung verhandelte das Schöffengericht gegen drei aus der
garrenbranche ſtammende Angeklagte wegen Betrugs. Der
Haupt=
vUaſtet war der Bjährige Kaufmann Karl Fiſcher der mit
Prozent an einem Frankfurter Zigarrengroßhandelsgeſchäft beteiligt
nar und der von dem mitbeſchuldigten Zigarrenmacher C. der in
baden anſäſſig iſt, Ware bezog, oder durch ihn vermittelt erhielt. Der
dätte Beſchuldigte, ein Kaufmann D., war an dem Weiterverkauf der
Kagarren beteiligt. F. bezog in einem beſonders kraſſen Fall einen
Lwſten von 100 Mille Biggrren, die nach Köln verkauft wurden und
e die auch Geld einging, aber die Lieferantin erhielt davon nichts.
iſcher wurde wegen vollendeten Betrugs in vier Fällen und
fortgeſetz=
der Betrugsverſuchs zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis,
wegen Beihilfe zu 300 Mark verurteilt. E. wurde freigeſprochen. —
Eoch were Schlägerei. In der Friedberger Landſtraße kam es
ti Mittwoch abend zu einer ſchweren Schlägerei. Zwei angetrunkene
kaurſchen im Alter von 25 Jahren konnten es nicht unterlaſſen die
Prſſanten zu beläſtigen. Nachdem ſich zwei ältere Herren dies verbeten
ſAten, wurden ſie von den Rohlingen zu Boden geworfen, geſchlagen
ad d mit den Füßen ins Geſicht und auf den Kopf getreten, wobei ſie
ſeßzeblich verletzt wurden. Einer der Ueberfallenen iſt Kriegsbeſchädigter
r4d hat ein künſtliches Bein. Nachdem Polizeibeamte hinzukamen und
Täter feſtnehmen wollten, wurden auch ſie tätlich angegriffen und
ge=
allagen, ſo daß ſie gezwungen waren, von ihrem Gummiknüppel
Ge=
drauch zu machen. Nach vieler Mühe gelang es, die Raufbolde nach dem
Lolizeirevier zu bringen.
Ein Schreckenstag vor zehn Jahren.
WSN. Karlsruhe. Der Fronleichnamstag erinnert uns an den
uchtbären Ueberfall franzöſiſcher Flieger im Jahre 1916 (22. Juni).
2amals hatte auf dem alten Meßblatz die große Hagenbechſche Tierſchau
Amfſtellung genommen, die von nah und fern ſich eine guten Beſuchs
er=
ien ute. So war es auch an dem fraglichen Fronleichnamstag, an dem
zruptſächlich Kinder zur Vorſtellung kamen. Plötzlich — um 3.10 Uhr —
eu önte eine gewaltige Exploſion, und hald wurde man gewahr, daß in
rsßerordentlicher Höhe 9 franzöſiſche Flugzeuge über der Stadt
kreuz=
er. Es wurden etwa 40 Bomben abgeworfen und unter den
Birtus=
ſie uchern ein fürchterliches Blutbad angerichtet. Man zählte nachher
18 Todesopfer, 30 Männer, 5 Frauen und 88 Kinder, außerdem an
Schwerverletzten 48 Männer, 20 Frauen und 72 Kinder, insgeſamt alſo
Eß Opfer. Die Todesſtätte bot einen grauenerregenden Anblick. Aerzte
ſtld Sanitätsperſonal waren ſchnell zur Stelle. Die Toten wurden in
em nahen Bahnhof gebracht und dort aufgebahrt. Den ganzen Nach=
Unütag hindurch und in den ſpäten Abendſtunden drängten ſich
Ange=
iwige zu den fürchterlich verſtümmelten Leichen, deren Wiedererkennung hängen werde, ob Lübeck bereit und fſhig ſein werde, den großen
Juni, abends 8 Uhr, wurden die Fliegeropfer unter rieſiger
Trauer=
tereiligung auf, dem Ehrenfriedhof beigeſetzt.
Selbſtmord oder Verbrechen?
WSN. Kafſel. Am Mittwoch fand ein Ruderer unterhalb der
Nt uen Mühle in der Fulda einen Reichswehrſoldaten, der
inen Strick um den Hals trug, an dem ſich eine Schlinge befand, in
es anſcheinend ein Stein geſeſſen hatte. Es wurde zunächſt Selbſtmord und Bürgerſchaften der Städte ihre Glüch vünſche dargebracht
ger iſen bei Göttingen hinterlaſſen, in dem er zunächſt zugiht, daß er
EAichturlaub abgeſchlagen worden ſei, ſpäter aber ſagt, daß er nicht aus
Schwermut und auch nicht wegen der Vorgeſetzten weggefahren ſei, da
er ſchon vor vier Wochen gewußt habe, daß, wenn er nicht mit wollte ins
gäſſen, am 1. Juni ſpäteſtens abzureiſen. Die Unterſuchung muß
Klar=
hät in die Angelegenheit bringen.
Wie das Polizeipräſidium Kaſſel zu der Auffindung der Leiche des
Reichswehrſoldaten von der 9. Kompagnie des Kaſſeler Jägerbataillons
mitteilt, haben die allerdings noch nicht abgeſchloſſenen Ermittlungen
ageben, daß aller Wahrſcheinlichkeit nach Selbſtmord vorliegt,
Eie Unterſuchung wird fortgeführt.
Bad Salzſchlirf.
Bad Salzſchlirf. Im Wieſental der Lauter iſt ein neues
Biſellſchaftsſtrand= und Sonnenbad, ſowie ein Luftbad für Lobeland=
9mnaſtik eingerichtet. Ein Baſſin far Nichtſchwimmer iſt durch
Schleu=
er mik dem Lauterfluß in Verbindung gebracht und wird von dieſem
umchfloſſen. Turn=, Sport=, Kletter= und Waſſer=Spielgeräte,
Liege=
tchle, Badekabinen, Kähne, Rettungsgürtel Anlagen, kleine, weiße dertjahrfeier der Stadt Lübeck hat folgenden Wortlaut:
Brücken, Blumenbeete und Sandplätze vervollſtändigen dieſes neue
freu=
hrater wurde am Pfingſtſonntag eröffnet. — Die in den Blättern an=
Fiseigte neue Einrichtung der Mittelſtandskuren zum Pauſchalſatz= von
0.— Mark veranlaßt zahlreiche Bonifazias=Kurbedürftige zu der
An=
rnge, ob in dieſem Preiſe auch die Verpflegung einbegriffen ſei. Da
zu einer guten Kur auch eine gute Verpflegung gehört, können wir dies
As ſelbſtverſtändlich bejahen.
Verband für Errichtung von Jugendherbergen.
Rheinland. Endlich geht der langgehegte Wunſch der Jugend
n Erfüllung, eine pheiniſche Jugendburg am deutſchen Rhein, am
herr=
iigen Rhein zu beſitzen. Gerade da, wo er am ſchönſten iſt, wo die haben ſeine Bürger auch in Zeiten der Zerriſſenheit unſeres
niiſten Burgen auf den Bergen ragen, wo die Berge dicht an den Rhein
ri ten und der mächtig und kraftvoll flutende Verkehr auf dem Strom
aud an den Ufern ſich eint mit den vielſagenden Stimmen der
Ver=
durg der Stahleck oberhalb Bacharach, iſt eine neue Muſterherberge
m Bau, die ſoweit fertiggeſtellt iſt, daß ſie am 13. Juni wird eröffnet
garzen deutſchen Jugend im trauten Städtchen Bacharach verſammeln
uld mit hinaufziehen im feierlichen Zuge Sonntag früh um 11 Uhr und
Bi ſitz nehmen von dem wundervollen Geſchenk, das die deutſche Jugend
dert von dem Rheiniſchen Verein für Denkmalpflege und Heimatſchutz
au d von der Provinzialverwaltung erhält. Das gaſtfreundliche
Bacharach wird ſicherlich auch gern alle Gäſte beherbergen, wenns auch
zur auf Strohſchütte iſt. Wer kommen will, melde ſich an beim Leiter
duie Jugendherberge im Münzturm, Pfarrer Conrad, Bacharach.
Eine neue Kopenickiade.
DD. Berlin. Drei Mitglieder einer Gaunergeſellſchaft, die mit
HAfe eines an den Hauptmann von Köpenick erinnernden Tricks zwei
ungen Kaſſenboten 20000 Mark abſchwindelten, ſtanden vor dem
ſttſſenboten im Auftrage einer Firma in einer Filiale der Deutſchen
Brnk 20 000 Mark Lohngelder geholt. Auf dem Wege ins Büro traten
urlbeamte und erklärten ſie, einen Haftbefehl vorweiſend, als ver= vorſtandsſitzung und einer Arbeitsſitzung mit ſehr vielſeitiger
Tagesord=
denr Auftrag, nach dem Polizeipräſidium zu fahren und beſtiegen es
zu=
grpußt hatten, daß dieſe ſich telephoniſch mit ihrer Firma in Verbin= mentariern ſein. Es ſind Vorträge vorgeſehen vom Bundesſyndikus Or.
durg ſetzten. Im Auto nahmen ſie die 20 000 Markan ſich, indem
Fungang zum „Ales” ließen ſie das Auto halten, ſtiegen aus, da ſie erſt
in ge auf ihre Rückkehr warten ſollten. Als dieſen das Warten zu
amg wurde, begaben ſie ſich auf die Suche, mußten aber bald erkennen,
S ſie die Geprellten waren, da ihnen niemand über die „
Kriminal=
hemmten” Beſcheid geben konnte. Wenige Tage ſpäter konnte ſchon einer
drei Komplizen, die den Plan mit ihm zuſammen ausgeheckt und die
B=ute in vier Teile zu je 5000 Mark unter ſich verteilt hatten, konnte
mrn erſt nach längerer Zeit verhaften. Das Gericht verurteilte einen
wagen Amtsanmaßung, Urkundenfälſchung und Betrug zu einem Jahr hüten. An eine ſportliche Betätigung irgendwelcher Art iſt in den
eu- Jahr drei Monate Zuchthau
200 Jahre Lübeck.
Der Auftakt.
Lübeck, 3. Juni.
Zur Siebenhundertjahrfeier der Reichsfreiheit Lübecks
prangt die alte Hanſaſtadt im Feſtſchmuck. Von faſt allen mit
Tannengrün geſchmückten Häuſern weht die weiß=rote Fahne.
Bei der Puppenbrücke liegt als Symbol der Größe Lübecks als
einſtiger führender Hanſeſtadt, die naturgetreu nachgebaute alte
Hanſekogge. Im Laufe des Donnerstagnachmittag ſind
zahl=
reiche Gäſte hier eingetroffen, darunter Vertreter der Reichs= und
Staatsbehörden, angeſehene Perſönlichkeiten des In= und
Aus=
landes, ſotvie eine große Zahl deutſcher und ausländiſcher
Preſſevertréter.
Die offnzielle Eröffnung der Feier, die ſich bis einſchließlich
Sonntag erſtreckt, erfolgte Donnerstag nachmittag 6 Uhr mit
einem Konzert in der St. Marienkirche, der prachtvollſten Kirche
Lübecks, deren großer Raum kaum die Zahl der Gäſte faſſen
konnte, um 9 Uhr abends fand auf dem von einem großen
Publikum umſtkumten Marktplatz ein Maſſenkonzert der
verei=
nigten Männergeſangvereine und des Sängerbundes zu Lübeck
ſtatt.
Der Feſtakt.
Im Stadttheater fand am Freitag vormittag die
ofkizielle Gedeukfeier ſtatt, zu der ſich eine große
Feſt=
verſammlung vereinigt hatte. Nach einer Begrüßung der Gäſte
durch den Senator Dr. Vermehren überbrachte in
Vertre=
tung des Reichspräſidenten, des Reichskanzlers und der
Reichs=
regierung Reichsverkehrsminiſter a. D. Krohne die
Glück=
wünſche des Reichs und verlas ein Handſchreiben des
Reichs=
präſidenten, in dem dieſer der Stadt ſeine Glückwünſche
über=
mittelt. Als zweiter Redner folgte der Vizepräſident des
Reichs=
tags, Geheimrat Dr. Rieſſer, deſſen Worte von ſtarker
natio=
naler Wärme getragen und deſſen Klage über Zerriſſenheit und
Parteihader gerade heute, und gerade hier doppelt mahnend und
beziehungsreich ſind. Für den Reichsrat ſprach der bayeriſche
außerordentliche bevollmächtigte Miniſter Dr. v. Preger.
Als erſter Vertreter eines auswärtigen Staates nahm der
Botſchafter der Union der Sonzetrepubliken, Kreſtinſki, das
Wort, der auf die große Geſchichte Lübecks verwies und der
Stadt die Glückwünſche der nordiſchen Staaten, vor allem auch
des von ihm vertretenen Reiches überbrachte. Nach weiteren
Anſprachen der Vertreter von Norwegen, Danzig, Finnland,
Eſtland, Lettland, Litauen, Dänemark und Schweden ſowie des
mecklenburgiſchen Miniſterpräſidenten Freih. b. Brandenſtein, der
im Auftrage der Länder ſprach, hielt Zr. Fritz Endres die
Feſt=
rede, die darin gipfelte, daß die Zukunft Lübecls davon
ab=
kaum möglich war. Zwei Tage nach dem Unglück, am Samstag, den Geiſt ſeiner Vorfahren wieder zu belehen. Noch ſei die
Oſtſee=
gemeinſchaft nicht ſo eng, wie ſie ſein müßte und könnte. Dieſe
Gemeinſchaft müfſe mehr als das nur Wirtſchaftliche umfaſſen.
Es bedürfe einer lebendigen ſeeliſchen Pereinigung der Völker
gleichen Stammes und Glaubens. Aber auch im Reiche bedürfe
es einer ſolchen Vereinigung.
Nachdem noch die übrigen Vertreter vonr Ländern. Behörden
rmutet. Der Tote hatte einen Brief an ſeine Eltern in Rittmars= hatten, wurde die Feier im Stadttheater beendet und man
be=
gab ſich zur Katharinenkirche, wo die Senatoren
ſia ins Ausland begeben wolle, weil ihm von ſeinen Vorgeſetzten der der Städte Hamburg und Bremenzder Schweſterſtadt
Lübeck als Geſchenk eine Nachbildung der St. Jürgens=
Gruppe überreichten. Auf die Anſprachen der beiden
Arsland, er hier um die Ecke gebracht werde. Er hätte ſich verpflichten Bürgermeiſter der Schweſterſtädte Hamburg und Bremen
ant=
wortete Senator Dr. Vermehren in längeren Ausführungen,
in denen er beſonders die jahrhundertalte Zuſammengehörigkeit
der drei Hanſeſtädte betonte. An die Feier in dehr Katharinen=
Kirche ſchloß ſich ein Rundgang und eine Beſichtichzing der
ver=
ſchiedenen Ausſtellungen an. Die Freie Stadt Damzig hat der
Stadt Lübeck aus Anlaß der 700=Jahrfeier eine Feſtgabe in
Geſtalt einer Meeresmuſchel, die eine
Hanze=
kogge darſtellt, überreichen laſſen.
Hindenburg an die Stadt Lübeck.
Das Handſchreiben des Reichspräſidenten zur Sieß enhun=
„Sehr geehrte Herren! Zur Feier der Erinnerung an die
begpüßte, kleine Fdyll. Das Bad iſt rege beſucht. — Das Kur= vor 700 Jahren durch den Hohenſtaufen=Kaiſer Friedrich II.
voll=
zogene Verleihung der Reichsfreiheit an die Stadt Lübeck
ent=
biete ich Ihnen und den Einwohnern der Stadt meinen Gruß
und den Ausdruck meines aufrichtigen Gedenkens. Die Freie und
Hanſeſtadt Lübeck kann in dieſen Tagen auf eine Geſchichte und
auf Leiſtungen zurückblicken, wie ſie gleich ſtolz und wertboall
wenige Städte auſzuweiſen haben. In vielen ſiegreich
beſtan=
denen Kämpfen um ſeine Ungbhängigkeit hat Lübeck an der
Spitze der Hanſe die Fahne des Deutſchtums durch Jahrhunderte
im Norden Europas hochgehalten. Mit echt deutſcher Tatkraft
Vaterlandes unverzagt an dem Ausbau und der Befeſtigung des
deutſchen Handels gearbeitet, in den nordiſchen und öſtlichen
umgenheit, die aus den Nuinen ſo vernehmlich zu uns ſprechen, ſich mit Ländern deutſche Sitten und Kultur verbreitet und den deutſchen
dern Ernſt des Lebens verbindet, gerade da, in der alten Hohenſtaufen= Namen zu hohem Anſehen gebracht. Meine wärmſten
Glück=
wünſche gelten deshalb heute dem Wohl und der weiteren
Ent=
wicklung der alten Hanſeſtadt. Möge ſie die Rückſchläge der
parden können. Eigentlich ſollten an dieſem Tage ſich Vertreter der neueſten Zeit kraftvoll überwinden und einer Zukunft
entgegen=
gehen, würdig ihrer großen Vergangenheit, möge ſie weiterhin
erziehen zu treuer Mitarbeit an Deutſchlands Aufſtieg und Größe.
gez. von Hindenburg.”
Reichsbundestagung der Deutſchen Konditoren.
Der Deutſche Konditorenbund (Reichsverband ſelbſtändiger
Kondi=
toren) blickt in dieſem Jahre auſ ein 10jähriges Beſtehen zurück. Dieſes
Jubiläum, die bevorſtehende Neubearbeitung verſchiedener Geſetze, die
die Lebensintereſſen des Konditorengewerbes berühren, und die
Veran=
ſtaltung der großen Ausſtellung ſür Geſundheitspflege, ſoziale Fürſorge
und Leibesübungen haben Veranlaſſung gegeben, einen außerordentlichen
Broßen Schöffengericht Berlin=Mitte. Die Anklage lautete auf Amts= Bundestag nach Düfſeldorf für die Zeit vom 8. bis 10. Jnni
zumaßung und Betrug. Ende September vorigen Jahres hatten zwei einzuberufen. Alle Vorbereitungen zum Empfang der Gäſte, die ſich auf
mehrere Tauſend belaufen werden, und zur Durchführung der
Verhand=
lungen ſind getroffen und dazu angetan, einen den früheren Tagungen
hnen plötzlich zwei Männer entgegen, bezeichneten ſich als Krimi= ebenbürtigen und erfolgreichen Verlauf ſicherzuſtellen. Nach der
Geſamt=
hirftet. Sie müßten wegen eines Steuerdelikts ihrer Firma ſofort nung wird die eigentliche Jubiläumsverſammlung am Donnerstag, den
ihrer Vernehmung nach dem Polizeipräſidium gebracht werden. Die 10. Juni, im Planetarium der Ausſtellung Geſolei, einem der größten
nü den angeblichen Kriminalbeamten riefen auch ein Auto heran, gaben verfügungsbaren Verſammlungsräume, vor ſich gehen. Sie wird eine
impoſante Kundgebung des deutſchen Konditorengewerbes unter
Beteili=
ſammen mit den beſtürzten jungen Leuten, nachdem ſie zu verhindern, gung von behördlichen Vertretern aus dem ganzen Neich und von Parla=
Oto Berlin und dem Syndikus des Weſtdeutſchen Konditorenverbandes, e
ſie das Geld für „vorläufig beſchlagnahmt” erklärten. Kurz vor dem Rechtsannalt Bender=Düſſeldorf. Die Düſſeldorfer Konditoren, mter e
Führung des Bundespräſidenten Franz Funke=Kaiſer, haben auf dem f
gein mit dem Kriminalkommiſſar ſprechen müßten, und ließen das Ausſtellungsgelände ein Konditorei=Kaffee errichtet, das als Muſterbetrieb, über Samstag und Sonntag anhalten, dann iſt wieder allmähliche Ein=
Arto dann in den Lichthof des Polizeipräſidiums fahren, wo die Häft= die Herſtellung der Konditoreierzeugniſſe allen Beſuchern vorführen wird, trübung zu erwarten.
Die Verletzung Houbens.
WSN. Krefeld. Die Verletzung Houbens bei dem Sturz in
de Täter ergriffen werden. Er iſt bereits abgeurteilt worden. Seine Breslau hat ſich, wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, als
ſchwerer erwieſen, als anfangs angenommen wurde. Der ärztliche
Be=
fund hat ergeben, daß ein Muskelriß am Oberſchenkel vorliegt. Houben,
der über ſtärkere Schmerzen klagt, muß bis auf weiteres das Bett
drei Monaten Gefängnis. Die beiden anderen erhielten ein Jahr, bzw. nächſten Wochen nicht zu denken. Auch die vorgeſehene Beteiligung des
Sprinters an den engliſchen Meiſterſchaften Anfang Juli iſt ausſichtslos.
Furchtbarer Selbſtmord.
Berlin. Am Donnerstag früh wurde im Grunewald von einen=
Weichenwärter die völlig zerriſſene Leiche eines Mannes gefunden.
Ne=
ben der Leiche fand man einen kleinen Handkoffer, einen Spazierſtock
und eine lange Zündſchnur. Die Möglichkeit, daß der Mann bei einem
Anſchlag auf die Eiſenbahn durch einen Sprengkörper den Tod gefunden
habe, wurde durch die Ermittlungen als hinfällig erwieſen. Es handelt
ſich um den Selbſtmord eines zuletzt in Hannover wohnhaft geweſenen
5bjährigen Ingenieurs Bargheer, der früher bei einer Firma,
die Feuerwerkskörper und Sprengſtoffe anfertigt, angeſtellt war.
Deutſcher Flottenbeſuch in Barcelona.
Madrid. In den Hafen von Barcelona ſind zum erſten Male
ſeit 1912 wieder deutſche Kriegsſchiffe eingelaufen. Es ſind dies die
bei=
den Kreuzer „Elſaß” und „Schleswig‟. Die deutſche Kolonie
gab verſchiedene Feſtlichkeiten zu Ehren der deutſchen Seeleute. In
Malaga liefen die übrigen Einheiten des auf einer Kreuzfahrt im
Mit=
teimeer befindlichen deutſchen Geſchwaders ein. Sie werden bis zum
8. Juni im Hafen bleiben und dann nach Vigo auslaufen, wo ſich das
geſamte Geſchwader verſammelt.
Geſchäftliches.
Die Vürtt. Rote Kreuz=Geld=Lotterie findet nächſte
Woche Dienstag 15. Juni, ſtatt. 2689 Geldgewinne, mit einem
Hauptgewinn von 5000 Mark, kommen zur Ausſpielung. Die letzten
Loſe zu 1 Mark., 13 Loſe zu 12 Mark, Porto und Liſte 25 Pfg. mehr,
ſind durch den Generalvertrieb A. Dinkelmann Worms, ſowie
durch alle Verkaufsſtellen zu beziehen. Niemand ſollte verſäumen, zu
dieſem edlen Zweck ſein Scherflein beizutragen, um ſo mehr, als die
günſtige Gelegenheit geboten iſt, dabei 5000 Mark zu gewinnen.
Das Studkamp=Salzwerk, G. m. b. H., Hamburg,
iſt der alleinige Herſteller des bekannten und für viele unentbehrlich
ge=
wordenen Stuvkamp=Salzes. Die gegenwärtige Zeit ſtellt an
jeden Menſchen ganz beſonders hohe Anſprüche. Die heutige Deviſe,
geiſtige Friſche und geſunder Körper, wird leider nur zu wenig heachtet.
Wie viele nmüllern” und „menſendiecken”, ſo ſollte jeder in der heutigen
modernen Zeit auch „ſtuvkampen”. Cs wird dadurch vornehmlich eine
gute Funktion der inneren Organe wie Leber, Galle, Nieren und
Magen, ſowie eine Reinigung des Blutes und ein geſunder
Stoff=
wechſel erreicht. Die hervorragende Wirkung dieſes Präparats und die
allgemeine Zufriedenheit damit hat bereits das Schlagwort von der
Stuokampf=Lebensfreude geprägt, jenem Gefühl
körper=
licher und geiſtiger Friſche und Leiſtungsfähigkeit, das nur wirklich
ge=
ſunde Menſchen kennen. Den Generalvertrieb hat Dr Utſch u. Co.,
Frankfurt a. M., Miquelſtr. 58, Tel. Maingau 3017.
WiLARA
machk alts Lederwaren
wiader neu!
Zu haben
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Sonnabend, 5. Juni 3.30: Liedervorträge Frankf. Schulen.
O 4.30: Hausorch. Uarl Maria von Weber, geſt. 5. Juni 1926.)
Trauermarſch Gemoll. — Ouv. „Euryanthe‟: — Grande polacea
brillante. — Lieder. — A. d. Trio für Klavier, Flöte und
Violon=
tello. — „Aufforderung zum Tanz.” — Variationen für Klavier=
Oup. „Oberon”. — Sturmmuſik und Lied der Meermädchen a.
Oberon”. O 6.15: „Carl Maria v. Weber zum Gedächtnis”:
Vortrag von W. Göttig. O 6.45: „Gibt es Geſpenſter?” —
Vortr. von Dr. Glogau. O 7.15: Der Briefkaſten. O 7.45: Zum
100. Todestage des Komponiſten des „Freiſchütz, Vortrag von Dr.
Burkhardt. O. 8.15: Feier zum Gedächtnis C. M. v. Webers.
WBaaner: Trauerſinfonie und Rede an Webers letzter Ruheſtätte‟
— Weber: „Der Beherrſcher der Geiſter”, Ouv. — Weber: Dreß
Geſänge für vier Männerſtimmen aus Körners „Leyer und Schwert”
— Sinfonie. Ausf.: H. Brandt und R. Riedel, Tenor; W.)
Schneider und E. Staudenmeyer, Baß, ſämtlich vom Opernhaus.,
A. Engels, Rez. vom Schauſpielhaus. O 9.15: „Abu Haſſan”!
Kom. Oper m einem Akt von Weber. Hauptverſ.: Kalif Harun al
Raſchid Engels. Zobeide, ſeiſne Gemahlin. Abu Haſſan, Liebling
des Kalifen: R. Viedel. Fatime, ſeine Gemahlin: Eliſabeth Friedrich=
Meſrur, Vertrauter des Kalien Zemrud, Zobeidens Vertraute:
Margarete u. a. Handlung ſpielt in Bagdad.
Stuttgart.
Samstag, 5. Juni. 2: Schallplattenkonzert. O 3: Kinderſtunde.
Mitw.: Eliſabeth Feudtner. Kinderchor der 8. Mädchenklaſſe
Alten=
burgſchule Cannſtatt, G. Ott, Rundfunkorch. O 4: Tanzmuſik. Mitw.
Hilde Binder, Hans Werder, Tanzkapelle des Philharm. Orch.:
14 Darbietungen. O 6.15: Dramaturgiſche Funkſtunde (Oper).
6 6.45: Morſekurs. 6 7.15: Vortrag H. Rentſchler: Außerordentl.
Krankheiten und Störungen im Bienenſtock. O 8: Kammervereinigung
des Phüharm. Orch. Mitw.: Alice Nick Alt)., Kammervirtuos
Dreishach (Klarinette), A. Indig (Violine), C. Heß (Bratſche),
H. Weil Cello), A. Haagen (Klavier). Weber: Klavier=Quartett.
Lieder. Duv concertante op. 48. — Anſchl. Funkbrettl. Käte
Mann, Operettenſängerin vom Metropoltheater Berlin. Hans Hanus,
Operettentenor vom Stadtth. Meißen Mitw.: Hilde Binder. Gerda
Hanſi, Hans Werder, Carl Struve, Rundfunkorch. 21 Darbietungen.
Berlin.
Sonnabend, 5. Juni. 12: Viertelſtunde für den Landwirt.
6 3.30: Eſperanto. O 5: Carl Maria v. Weber=Feier.
Klavier=
quartett B=dur (Prof. Hermine Biher, Klavier; Louis van Laar,
Violine; Fritz Laur, Bratſche: Ernſt Silberſtein. Cello.) — Rondo
brillam; op. 62. — Aufforderung zum Tanz. (Hermine Biber.) —
Klarinettenquintett. O 6: Tanz=Kapelle Weber, Hotel Adlon. O 7:
Prof. Dr. Delbrück: Bülder aus der deutſchen Vergangenheit. 6 7.30:
Prof. D:, Deſſoir: Das Schaffen des Künſtlers. O 8: Reg.=Rat Dr.
Wiener: „Der Völkerbund und die Weltwirtſchaftskonferenz in Genf.”
S 8.30: Lohlied der Berlinerin. Die Verlinerin im Volksmund —
Was der Liebhaber ſagt — Was der Eher=ann denkt — Die
Haus=
frau u. g. Mitw.: Charlotte Freyer Sopran; Alex. Fleßburg,
Tenor: Ham. Boettcher, Rez. — Funkkapelle. O 10.30: Tanzmuſik.
Königsnuſterhauſen. Somabend. 5. Juni. Prof. Dr. Amſel
und Oberſchullehrer Weſtermann: Einheitskurzſchrift. 6 3.30:
Direk=
torin E. Beckmann: Deutſchkunde als Erziehungsfach. O 4: Dieſelbe:
Perſönlichkeitsſerziehung durch d. dt. Unterricht. O 4.30:
Mitteilun=
gen des Zentralinſtitutes. O. 5: Frl. Walther
Gewerbeoberſchul=
lehrerin: Schonungsvolle Behandlung der Speiſen bei der Zube=
Hrife
Wetterbericht.
Wettervoxherſage für Sonntag, den 6. Juni 1926.
(Nach der Wetterlage vom 4. Juni 1926.)
Vorübergehend teitt in unſerem Bezirk Aufheiterung und
Erwär=
mung ein, da wir in den Bereich eines in nordſüdlicher Richtung ſich
erſtreckenden Hochdrucknückens kommen. Doch macht ſich das Herannahen
eines neuen atlantiſcheu Tiefdruckgebiets ſchon durch ſtarken
Barometer=
fall über den Britiſchen Inſeln bemerkbar. Das trockene Wetter dürſte
Heſſiſche Oeffentl. Wetterdienſtſtelle.
Hauptſch ftleitung: Rudolf Maupe /
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft : Nudolf Mauve
Verantwortlich für Feuillett n und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streel=
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann.
Verantwortlich für Schlußdiet t: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſerg tenteil: Willy Kuhle
Lruch und Verlag: 2. C. Wſetich — ſäntlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer haf 46 Geiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 154
Kngaa
Börſe und Geldmarkt.
Die wirtſchaftliche Konſtellation erſcheint zurzeit für die Börſe recht
günſtig und mit Ausnahme einiger Unterbrechungen, die im weſentlichen
auf Gewinnrealiſationen zurückzuführen waren, blieb die Börſe in der
vergangenen Woche durchaus feſt. Auch der Ultimo vermochte an dieſer
allgemeinen Lage nichts zu ändern. Der Schwerpunkt liegt
augenſchein=
lich zurzeit wieder im Auslande, das dauernd recht erhebliche
Kaufauf=
träge nach Deutſchland legt. Es hat allerdings den Anſchein, als wenn
hier vielfach ſpekulative Intereſſen eine Rolle ſpielen. Dies birgt für
den weiteren Verlauf eine gewiſſe Gefahr in ſich, da man nie weiß,
wann das Ausland zu Glattſtellungen ſchreiten wird. Immer noch ſtehen
die Aktien der J. G. Farbeninduſtrie im Mittelpunkte. Hier waren
ameri=
kaniſche Käufe zu bemerken, die vielleicht ihren Urſprung in der
Ver=
ſtändigung mit Amerika über das Benzingeſchäft haben, darüber hinaus
haben aber auch ſowohl die Bilanz, wie die Gerüchte über neue
Trans=
aktionen, dieſem Markt nachhaltig Käufer aus dem In= und Ausland
zugeführt. Im Gefolge von Farbenaktien ſtehen Rheinſtahl und
Riebeck=
montan. Man vermutet an der Börſe, daß früher oder ſpäter eine
Fuſion dieſer beiden Geſellſchaften mit dem Farbenkonzern ſtattſinden
wird, wobei man bereits, von einem Umtauſchverhältnis von 3 zu 2
ſpricht. Die Anregung für die Steigerung von Elektrizitätswerten dürfte
diesmal von ſchweizeriſcher Seite ausgegangen ſein, denn gerade
diefeni=
gen Papiere, die auch in der Schweiz notiert werden, elektriſche Licht
und Kraft und Geſ. für Elektr., konzentrierten das Hauptgeſchäft auf
ſich. Im allgemeinen wird die Entwicklung der deurſchen
Elektroindu=
ſtrie recht günſtig beurteilt. Für Montanwerte ſtimulierte das bekannte
Urteil des Reichswirtſchaftsgerichts, das der Kohleninduſtrie
Rückver=
gütungen etwa in der Höhe von 15 Mill. Rm. zuſpricht, ſowie die
gün=
ſtigeren Situationsberichte infolge des engliſchen Streiks. Man hält
vielfach die aus Kohlenintereſſenkreiſen ſtammenden Berichte für allzu
vorſichtig. Charakteriſtiſch war in den letzten Tagen, daß gerade
die=
fenigen Papiere, die einen Dividendenausfall meldeten, ganz erheblich,
geſteigert worden ſind und den Rückgang, den ſie zunächſt bei
Bekannt=
werden der Dividendenloſigkeit erfahren hatten, mehr als wett machten.
Dies gilt insbeſondere für die Werte des Sprengſtoffkonzerns und für
Oberkoks. In letzterem Papier war zeitweiſe geradezu ſtürmiſches
Ge=
frhäft, ohne daß ein Beweggrund hierfür eikennbar wurde. Die Tatſache,
daß ſowohl die variablen Märkte wie auch insbeſondere der Kaſſamarkt
dauernd vernachläſſigt blieben, läßt darauf ſchließen, daß wieder in
er=
heblichem Maße auf Kredit ſpekuliert wird. Die Umſätze am
Termin=
markt haben beim letzten Ultimo eine recht umfangreiche Höhe evreicht,
und die Stimmen mehren ſich, die der Anſicht ſind, daß ein baldiger
Rückſchlag unvermeidlich ſei. Auf der andeven Seite iſt nicht zu leugnen,
daß die ſeit der Ermäßigung der in Betracht kommenden Steuerſätze ſich
häufenden Verſchmelzungen der Börſenphantaſie immer neue Nahrung
geben.
Am Geldmarkt hat der Ultimo nur eine geringe Verſteifung
verur=
ſacht. Der Satz für tägliches Geld und für Geld über den Ultimo ging
über 6 bis 7 Prozent nicht hinaus. Mittlerweile iſt bereits eine
Er=
leichterung eingetreten. Die bisherigen Inlandsanleihen haben eine
ſichtbare Verknappung noch nicht gezeitigt, wohl aus dem Grunde, weil
der Erlös zum größten Teile am Geldmankt noch zur Verfügung ſteht.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 4. Juni.
Nachdem vorbörslich auf weitere Deckungen ſehr hohe Kurſe
feſtge=
ſtellt werden konnten, wuvde die Tendenz bei Eröffnung des offiziellen
Verkehrs recht unſicher und nachgebend auf neuerliche Abgaben und das
Ausbleiben weiterer ausländiſcher Kauforders. Nur Schiffahrtswerte
konnten ihre an der geſtrigen Abendbörſe ſchon beobachtete Steigerung
weiter in kräftigem Maße fortſetzen. Angeblich ſoll der letzte
Quartals=
ausweis des Norddeutſchen Lloyd ſehr günſtige Ziffern, beſonders
hin=
ſichtlich des Paſſagierverkehrs aufweiſen. Die Werte des
Metallbank=
konzerns konnten heute ebenfalls noch in feſter Haltung verkehren, doch
blieben weitere Kursſteigerungen aus. Montan=, Elektrizitäts= und
Chemiewerte hatten bei nur kleinem Geſchäft dagegen unter
Realiſa=
tionen zu leiden, die allerdings bisher nur geringe Kurseinbußen zur
Folge hatten. Auch für die Banken ſtellten ſich Kursrückgänge ein da
auch auf dieſem Gebiet die Abgaben teilweiſe ſtark überwogen. Ihre
Steigerung fortſetzen konnten aber die Zuckerwerte, die abermals um
2 bis 4 Prozent hinaufgeſetzt wurden. Deutſche Anleihen ſtanden mehr
im Mittelpunkt des Intereſſes. Kriegsanleihen ſtiegen auf 0410. Man
möchte einen gewiſſen Zuſammenhang zwiſchen der Aufwertung der
Kriegsanleihen und der Fürſtenabfindungsfrage konſtruieren.
Auslän=
diſche Renten waren dagegen wenig beachtet und eher etwas leichter. Im
weiteren Verlauf wurde die Stimmung weiter abgeſchwächt. Es
meh=
ren ſich die Stimmen, die vor einem übertriebenen Optimismus
hinſicht=
lich der wirtſchaftlichen Ausſichten warnen, wie er gegenwärtig in der
ſtarken Steigerung auf dem Effektenmarkte zum Ausdruck kommt. Der
Freiverkehr war ſehr ſtill. Becker Stahl 27, Brown Boveri 78,
Entre=
priſe 8½, Growag 58, Ufa 48, Unterfranken 80, Krügershall 100,
Benz 70. Die Börſe ſchloß ſchließlich ſehr luſtlos und weiter
nach=
gebend. Auch die Schiffahrtswerte und die Aktien des
Metallbank=
konzerns gerieten ſpäter mehr oder weniger ins Wanken.
Scheidean=
ſtalt und Metallbank verloren ſchließlich 3 Prozent ihres Höchſtkurſes.
Der Geldmarkt war ſehr leicht. Tägliches Geld 4½ Prozent.
Die Abendbörſe verkehrte in ausgeſprochener Hauſſeſtimmung.
Bei geradezu ſtürmiſcher Nachfrage entwickelte ſich ein äußerſt lebhaftes
Geſchäft, das mit großen Kursſteigerungen verbunden war.
Hauptſäch=
lich die Montanwerte, und von dieſen in erſter Linie Phönix plus
5 Prozent, Gelſenkirchen plus 7 Proz. und Deutſch=Luxemburger plus
8 Proz., ſtanden im Mittelpunkt der enormen Nachfrage. Eine
plau=
ſible Begründung der feſten Tendenz war nicht zu ermitteln; man ſpricht
von Kölner Käufen; andererſeits wird behauptet, daß der Berliner
Platz eine große Kauforder in Montanwerten, die bisher noch nicht
er=
ledigt werden konnten, zu einem großen Teil heute abend nach hier
ge=
legt habe. Auch alle anderen variablen Märkte konnten ſtark anziehen,
beſonders die Schiffahrtswerte, die 4 bis 6 Prozent gewannen.
Berliner Effekienbörſe.
Berlin, 4. Juni.
Obwohl der geſtrige Rückſchlag durch die an der Frankfurter
Abend=
börſe und auch hier bei Eröffnung des Verkehrs eingetretene kräftige
Erholung ziemlich ausgeglichen wurde, iſt es der Spekulation nach den
ſtarken Kurserhöhungen der letzten Zeit im Terminmarkt anſcheinend
doch etwas unbehaglich geworden, weshalb ſie heute in ſtarkem Umfange
auf faſt allen Gebieten realiſierte. Die Stimmung war daher, wie aus
den mehrfachen Schwankungen in einzelnen führenden Papieren, z. B.
Farbeninduſtrie 193½—189½—191 Prozent erſichelich iſt, ziemlich nervös.
Da aber die großen Intereſſentenkäufe in elektriſchen, chemiſchen,
Mon=
tan= und den Papieren des Sprengſtoffkonzerns und, in etwas
vermin=
dertem Maße, auch Auslandskäufe darin anhielten, ſo fand die
heraus=
kommende, nicht unbeträchtliche Ware ſtets potente Käufer, ſo daß trotz
aller Schwankungen und Nervoſität die Grundſtimmung ſich doch
be=
merkenswert erhalten konnte. Die am Geldmarkt fortſchreitende
Er=
leichterung (Tagesgeld heute 5 bis 6½ Prozent) trug das ihrige hierzu
bei. Der Schwerpunkt der Bewegung liegt, wie bisher, im
Termin=
markt, wogegen die zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriewerte, fonſt
das Hauptbetätigungsgebiet des Publikums, vernachläſſigt und
verhält=
nismäßig ſtill blieben. Getragen wird die Bewegung augenſcheinlich
von ſehr ſtarken Schultern, und ihr ſchloſſen ſich Mitläufer aus den
Reihen des Publikums von der Spekulation bereitwillig an.
Durch=
ſchnittlich betrugen die Kurserhöhungen 1 bis 2 Proz.,, bei einzelnen
Werten auch 3 Proz, und bei Stollberger Zink, Akkumlatoren, Geſ. f.
elektr. Unternehmungen und den Werten des Sprengſtoffkonzerns, wie
Dynamit, Nobel, Rhein. Sprengſtoff, bis 5 Proz., bei Köln=Rottweiler
ſogar 9 Proz. Schiffahrtsaktien gingen um 2 bis 3 Proz. und Nordd.
Lloyd, letztere auf Kapitalsvermehrungsgerüchte, 6 Proz. in die Höhe,
ohne indes ſpäter die Aufſchläge voll behaupten zu können. Bankaktien
waren bei kleineren bis ½ Prozent gehenden Beſſerungen ruhiger.
Be=
merkenswert iſt die Feſtigkeit der heimiſchen Anleihen, beſonders die der
Länder. Türkiſche und mexikaniſche Anleihen wurden nach der
Feſtig=
keit der letzten Zeit eher etwas realiſiert. Die Werte des Schultheiß=
Patzenhofer=Konzerns lagen bei wenig veränderten Kurſen, da die
geſt=
rige offizielle Veröffentlichung den früheren Verlautbarungen entſpricht
und die Kurſe ſich auf das bekannte Umtauſchverhältnis bereits
einge=
ſtellt haben. Von Deviſen lagen Brüſſel und Paris international wieder
ſchwächer, weshalb auch hier eine Abſchwächung um 37, bzw. 42,5 Pfg.
eintrat, feſt lagen aber nordiſche Plätze, beſonders Oslo. Gegen Schluß
der Börſe trat eine ſtärkere Bewegung in Gelſenkirchen ein, die als
vernachläſſigt gelten. Auch Schiffahrtswerte wurden wieder lebhafter
gefragt. An der Nachbörſe blieb das Geſchäft rege, namentlich fanden
erhebliche Umſätze in Elektrizitätsaktien ſtatt.
Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin
Berl. E. W. Vorzug.
Berlin. Karlsruhe Ind
Braunkohlen=Brikett
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel. .
Deutſche Erdöl ...."
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel. . . .
F. G. Farben ....."
Elektr. Lieferung. ..
R. Friſter ......"
Gaggenau Vorz..
Gelſenk. Gußſtahl.
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen .. .."
Han. Maſch. Egeſt. .
Hanſa Dampſchf. . . .
Hemoor Zement ...
Hirſch Kupfer ..
Höſch Eiſen".
Hohenlohe Werke.
Kahla Porzellan
Lindes Eismaſch.
Lingel Schuh
Linke u. Hofmann
L. Loewe u. Co.
C. Lorenz.
Ndl. Kohle...
Nordd. Gummi.
Orenſtein..
Rathgeber Waggon
Rombacher Hütten
Roſitzer Zucker
Rütgerswerke .. ..
Sachſenwerk ..."
Sächſ. Gußſtahl. . . .
Siemens Glas
Ver. Lauſitzer Glas.
Volkſtedter Porzell.
Weſtf. E. Langendreer
Wittener Gußſtahl.
Wanderer=Werke. . . .!
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Oslo ...."
Kopenhagen.
Stockholm . .
Helſingfors ..
Italien ....."
London.. . . . .
New=York. ..
Paris.. . . . . .
Schweiz .. ..
Spanien.
/WienD.=Oſt. ab
APrag .....
Budapeſt. . . . .
Japan .. . . ."
/Rio de Janeiro
Bulgarien...
Belgrad .....
Konſtantinopel.
Liſſabon ...
5/Danzig ......
SſAthen .......
AKanada .....
Uruguay ...
Haufſe an ſchweizeriſchen Börſen infolge der deutſchen
Kursſteigerun=
gen. An der Züricher Börſe wirkte ſich die erneute Hauſſebewegung an
den deutſchen Effektenmärkten durch ſtarke Nachfrage nach allen Werten,
namentlich deutſchen Papieren, aus. Dns Intereſſe erſtreckte ſich
haupt=
ſächlich auf die in der Schweiz ſchon ſeit längerer Zeit gehandelten Licht=
und Kraftaktien dere A. E. G.=Aktien.
Belgiſch=luxemburgiſcher Währungskonflikt? Die der luxemburgifchen
Regierung naheſtehende Preſſe fordert immer entſchiedener eine definitive
Auseinanderſetzung zwiſchen Luxemburg und Belgien über die von
Bel=
gien verfolgte und dem belgiſch=luxemburgiſchen Zollunionvertrag
zu=
widerlaufende Inflationspolitik. Dieſe Forderungen haben nach der
Rückkehr der luxemburgiſchen Finanzkommiſſion aus Brüſſel eine
beſon=
ders ſcharfe Form angenvmmen und finden in ihren großen Linien die
Billigung der offiziellen Kreiſe.
Geſchäftsbericht der Heag für 1925.
Der Geſchäftsbericht umfaßt 12 Monate; er bezeichnet das
abgelau=
fene Jahr als für das Unternehmen nicht ungünſtig. Bei der
Straßen=
bahn haben ſich die Einnahmen laufend geſteigert, allerdings ſind auch
bedeutend erhöhte Betriebsausgaben zu verzeichnen. Aus den
Betriebs=
überſchüſſen konnten die erforderlichen Rücklagen gemacht und außerdem
noch eine mäßige Verzinſung des Anlagekapitals erzielt werden.
Das Elektrizitätswerk mit Ueberlandzentrale hat ſich weiter gut
ent=
wickelt. Der Ausbau der Ueberlandzentrale iſt faſt reſtlos beendet. Die
Anſchlußbewegung iſt bedeutend geſtiegen, der Lichſtſtromabfatz hat ſich
bedeutend gehoben. Die Unterhaltungsarbeiten im Ueberlandgebiet
wer=
den die Betriebskoſten und daher auch das Ergebnis für die kommenden
Jahre ſtark beeinfluſſen.
Bei den Gaswerken (Oberroden, Lorſch) iſt leider ein Rückgang zu
verzeichnen, weil die im Gebiet Oberroden liegenden Ortſchaften mit
Elektrizität verſorgt wurden und der Gasabſatz für Lichtzwecke ſtark
zu=
rückging. Der Einnahmeausfall wird aber durch die erhöhten
Einnah=
men beim Elekrizitätswerk wieder wettgemacht. Tie Betriebsausgaben
wurden durch die enormen Steuerabgaben ſehr beeinträchtigt, entfallen
doch bei einer vorausſichtlichen Gewinnverteilung von 8 Prozent —
320 000 Mk. über 700 000 Mk. auf Steuern.
Da die alten Bureauräume, die ſich auf 5 zum großen Teile
bau=
fällige Häuſer verteilten, nicht mehr ausreichten, um den erhöhten
Per=
ſonalbeſtand unterzubringen, und auch verſchiedene zuſammengehörige
Abteilungen in verſchiedenen Räumen und Häuſern untergebracht waren,
die den Geſchäftsgang ganz bedeutend erſchwerten, war es erforderlich,
an den Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes zu gehen. Dieſer wurde
anfangs 1926 als Hinter= und Mittelbau fertiggeſtellt und bezogen,
wäh=
tend der Vorderbau gegenwärtig im Bau begriffen iſt.
In der Bilanz per 31. Dezember 1925 ſtehen die Bahnanlagen mit
4 216 412 Mk.; die Elektrizitätswerkanlagen mit 13 620 102 Mk. zu Buch.
Das Aufwertungsausgleichskonto ſtellt ſich auf 356 206 Mk.
Unter den Schulden figurieren: Aktienkapital mit 4 Millionen Mk.
Genußrechte mit 270 197 Mk., die Stadt Darmſtadt mit 6 541 808 Mk.,
Schuldverſchreibungszinſen für 1925 mit 9177 Mk., Genußrechtszinſen für
1925 mit 9322 Mk. Der Reingewinn iſt mit 396 679 Mk. ausgewieſen.
Auf neue Rechnung werden 62 478 Mk. vorgetragen. (Vortrag aus 1994
8043 Mk.)
Die Inbetriebnahme der rund 1,63 Km. langen Strecke Merckſch=
Fabrik—Arheilgen wird im Laufe des Gefchäftsjahres erfolgen.
An den alten Triebwagen wurden durchgreifende Aenderungen am
Stromabnehmer durch Auswechſlung der Schleifbügel gegen Kohlenbügel
vorgenommen. Hierdurch iſt den dringenden Wünſchen der
Oberpoſtdirek=
tion bezüglich Beſeitigung der Rundfunkſtörungen, ſoweit ſie durch den
Straßenbahnbetrieb verurſacht wurden, nachgekommen worden. Der
Straßenbahntarif iſt während des ganzen Geſchäftsjahres unverändert
geblieben. Erweiterungen wurden vorgenommen: 2 000 Volt=
Hochſpan=
nungs=Freileitung: Münſter—Oberroden—Urberach-Niederroden,
Ham=
melbach-Waldmichelbach. 6000 Volt=Hochſpannungs=Freileitung:
Elms=
hauſen—Balkhauſen, Seckmauern-Haingrund, Gexſpuenz—Oberkainsbach,
Hainbrunn—Ober= und Unterfinkenbach, Hahn—Hof Gräbenbruch.
Beer=
felden-Gammelsbach, Gütersbach-Hiltersklingen, Airlenbach—
Fallen=
geſäß= Mörlenbach-—Reiſen.
Im Weſchnitztal wurde der Umbau der Ortsnetze Mörlenbach und
Zotzenbach fertiggeſtellt.
An Ortsnetzen wurden angeſchloſſen: Kreis Dieburg 3 (
Eppertshau=
ſen, Ober= und Niederroden), Kreis Bensheim 4 (Balkhauſen, Seidenbuch,
Seidenbach, Zwingenberg), Kreis Erbach 10 (Hiltersklingen,
Oberfinken=
bach, Oberkainsbach, Steinbach, Unterfinkenbach, Heingrund, Eberbach,
Elsbach, Gammelsbach, Falkengeſäß).
Die Geſamtzahl der angeſchloſſenen Orte einſchließlich der Stadt
Darmſtadt beträgt 258 Gemeinden mit 291 600 Einwohnern.
* Generalverſammlung der Heſſiſchen Eiſenbahn=Aktiengeſellſchaft.
Der Vorſitzende, Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing, ſtellt die
ordnungs=
mäßige Berufung feſt. Geſchäfts= und Prüfungsbericht werden
geneh=
migt, ebenſo Bilanz und Gewinn= und Verluſtrechnung. Entlaſtung wird
den Organen erteilt. Die Rechnungsprüfer Jordan und Ritzert werden
wiedergewählt. Eine Erſatzwahl zum Aufſichtsrat findet nicht ſtatt.
* Generalverſammlung der Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft. Ueber
den 32. Geſchäftsbericht für die 33. ordentliche Genevalverſammlung
haben wir in Nr. 150 das Weſentliche veröffentlicht. Es erübrigt, über
die geſtern ſtattgehabte Generalverſammlung zu berichten. Der
Vor=
ſitzende des Aufſichtsrats ſtellt die ordnungsmäßige Berufung feſt.
Ver=
treten ſind 19 962 Aktien wit ebenſoviel Stimmen. Der Geſctsbericht
erfährt keine Diskuſſion, ebenſowenig Bilanz, Gewinn= und
Verluſtrech=
nung. Entlaſtung an Direktion und Aufſichtsrat wird erteilt.
Oberbür=
germeiſter Bracht=Eſſen, Landrat Mertens=Eſſen, Bauunternehmer Hch.
Bullmann=Katernberg wurden als Mitglieder des Aufſichtsrats
wieder=
gewählt.
Palmengarten A.=G., Frankfurt a. M. Die Generalverſammlung der
Geſellſchaft, in der 15 Aktionäre mit 1600 Mk. Aktienkapital vertreten
waren, genehmigte einſtimmig ſämtliche Punkte der Tagesordnung. Es
ergibt ſich ein Gewinn von 21 850,03 RM., der auf Anlagenkonto, Park=
und Pflanzenkonto, Mobilien= und Wirtſchaftsinventar=Konto und der
Reſt auf Penſionskonto verteilt wird. Die Geſchäftslage iſt trotz des
Her=
abgehens der Abonnentenzahl, die durch erhöhte Preiſe ausgeglichen
wurde, gut. Dem Aufſichtsrat und Vorſtand wurde Entlaſtung erteilt
und letzterer neu gewählt."
Längere Dauer des engliſchen Kohlenſtreiks? Im allgemeinen iſt im
Bergbau die Streiklage unverändert. Es fehlen noch jegliche
Friedens=
ausſichten, denn auch die letzte Unterhausdebatte hat die
Verhandlungs=
bereitſchaft der Beteiligten nicht vergrößert. Die Regierung bereitet ſich
demgemäß nunmehr auf eine längere Dauer des Streiks vor. Nicht nur
die Beſtimmungen für den Verbrauch von Kohlen ſollen weiter verſchärft
werden, ſondern in Zukunft auch eine Rationierung der übrigen
Brenu=
materialien, wie Benzin, Petroleum, Gas uſw. eintreten. *
5% Reichsanleihe .
4% Reichsanleihe
3½%
8%0
Dollar=Schatzanw.
K.=Schatzanw. 23
K.=Schatzanw. 24
4½% TVundV N.=
Schatz.
4½%HI.-IX. .
4% D. Schutzgb. . .
Sparprämienanl.
4½ Preuß. Konſ..
8½%
49Baden alt ...!
...
3½%
3% „ 1896
49 Baher ......"
8½%- „...
3%
.....
8-16% Heſſ. unt. 2‟
4%
....
8½% ....
..
4% Württ. alte
b) Sonſtige,
europäiſche
50 Bos. E.B 191.
4% „L. Inv. 1914
4½% 1898
4½½ „ 1902 .
5% Bulg. Tabak
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913
Aaar6
5.7
0.215
0.37
1.37
18
0.37
0.37
38.5
37.25
3.3
3
NG
½A4Oſt. Schatz. 141 26.85
Weffe Mfce
41/s% „ Silberr.. .
%o „einh. R. (kon.)
3% Port. (Spz.) III
5% Rum. am. R.03
4½%- Gold. 13.
am. konv.
am.05 ..
4% Türk. (Adm.)03
(Bagd.) I
(Bagd,III
1911 Boll.
Olo
4½% Ung. St. 1913
St. 1914
4½%
Goldr.
42
St. 10.
Kronr.
Eiſ. Tor.
32
Außereuro=
päiſche
5% Mex am. inn.
5% „ äuß. 99 .
4½ „ Gold. 04.
30 „ konſ. inn. .
4½% Irrigat.
%o Tamaulipas ..
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
6% Doll. Gold. 1932
Gold.1935
% Frk.=Hyp.=B.,
Goldpfdbr. R.1.
8% Frkf. Hyp.=Bk.;/
Reihe 2
5% Fkf. Pfandbr. B.
„ Gold Reihe 2
Em. 3
8½
2.5ys
16
17.8
181,
1.3
20.25
16.5
29.5
95.25
94.25
9E.
29
18.5
78.5
98.5
5% Neck. AG. Gld231
8% Pfälz.=Hyp.=Bk.
24
8O Rh.=Hyp. Gb.24
5% Rhein=Main=
Donau.. Gold 23
Ohne
Zins-
berechnung
6% Bd.=Bd./Hz. 23
% Bdw. Hohl. 23
5% Fr. Pf. Bk. G. I
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
Roggan. . 23
6% Maunh. Stadt=
.. . . 2"
Kohl,
6‟ Offenb. Holz.
5% Pfälziſche=Hpp.
Bk. Gld. .. . . 24
5% Pr. Kaliw...
59 Pr. Roggenw.
5% Rh.H. B. Gb. 24
5% Sächſ. Brk. 23.
30 Roggenw. 23
5% Südd Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb..
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Meining. Hyp.=Bk.
Pfälz.Hyp.=Bk.
Preuß. Pf.br.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=B..
97.5
97.25
76.5
16.5
12.25
13.35
6.95
13.30
18
2.25
14.65
16.2
14.30
11.178
12.75
5.8
2.92-
12
11.15
10.1—
10.50
11
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel .."
Naſſau. Ldsb. . .
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ..
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
% Oſt. Südb. (L.
2,6% Alte „.
2.60 Neue
4%Oſt. Staatsb. 89
½Oſt. „ 1.b.8.E.
3%Oſt. „ 9. E. ..
3%Oſt. „ 1885.. .
3%Oſt. „ Erg. Netz
4½ Rud. Silber..
4% Rud. Salzkg.)
4½% Anat., S.I
4½% Anat., S. II
4½% Anat., S. III
30 Salon. Monaſt
5% Tehuantepec..
4½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Credit. .
Bad. Bk. ..... . . .
Bk. f. Brauind. . .
Barmer Bankv. ..
Bay. Hyp.=.Wchſ..
Berl. Handelsgeſ.
Somm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank...!
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.);
D. Vereins=Bk... .
Disk.=Geſellſch. ...
Dresdener Bk.,.
Frankf. Bk. .....!
6.20
2.90
13.25
13.25
7.5
17.25
17.25
17.20
2.75
225
31.25
98.5
135
94
133.75
159
108.5
(76.75
133.75
90
111.5
84
130.25
117
84
Frrſi. Hyp.=Bk. ...
Frrf. Pfdbr.=Bk...
Gotha Grundkr. Bk.
Metallbank. . . . . . .
Mitteld. Creditb.
Oſterr. Creditanſt.
Pfälz. Hyp.=Bk...
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. Disc.=Geſ.
Wiener Bankvereit
Bergwerks=Akt.
Berzelius.
Bochum. Bergb.
Buderus. . .
Dt. Luxemburg . .
Eſchw. Bergw....
Gelſenkirch. Bgw..
Harp. Bergb...
Ilſe Bergb.
„ Genußſchein..
Kali=Aſchersleb. . .
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln
Klöcknerwerke.
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder .
Oberbedarf
Obſchleſ. Eiſ. (Caro)
Otavi=Ant.
Phönix=Bergb.
Rhein Braunk
Rhein. Stahl
Rombach. Hüt
A. Riebeck Mor
Tellus Bgb
Ver. Laurahütte
12
410
6.50
101.5
149.5
100
108
102
5.4
43
108
69.25
107.75
131
112.25
125.25
112.25
86
129
155
134
81
103:,
93
54.75
29.90
8‟¾
147
120
26.25
117.25
36
Induſtrie=Akt.
Eichbaum(Ma
84
Henninger
130
Löwenbr.=München 202
Mainz. Aktienbr..
Schöfferhof (Bind.)
Schwarz=Storchen
Werger
Akkum. Berlin
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher
A. E. G. Stamm.
6%A. E. G. Vzg.4
5% A. E. G. Vzg. B.
Amme Gieſecke
Aſchaff. Zellſtoff
Badenia
inh.
Bad. Maſch. Durl. 93.7
Bad. Uhren, Furtw
Bamag=Meguin
Bahr. S
Beck & Henkel
Bergmann El
Bing Meta
Brem.=B
Cement H
Cement. K.
Cement.
Chem. Alk
Chem. Broc
Chem. Milck
Daimler Mot
Dt. Eiſenhan
Deutſche
D. G.u.
Dingler M
Dresd. S
Dürrkopp.
Dürr. Ratin=
Dyckerhoff
Eiſenw. Ka
Eiſenw. 2. 2
El. Lieferung
El. Licht= u. Kraft 1144
Elſ. Bad. Wolle..
Emag. . . . . . . .
Email. Ulrich ..
Enzinger Werke. . .
143
93
194.5
17
61.5
125
79.63
69.25
87
101.21
24.25
36.5
43.5
44
128.5
51
44
100.5
114
101
42.5
54
66.25
45
116.25
138
94.7
/65
42
39.5
23.5
12
122.5
G.232
33.8
78
Eßlinger Maſch:
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher 64.75
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Feiſt, Seit.
Fuchs Waggon.
Geiling & Cie.
Germania Linol.
Gelſenk. Gußſt.
Goldſchmidt, Th..
Gotha Waggon ...! 48
Greffenius
Gritzner, Maſch.. .
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkf.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen .. ./ 63
Hartm &E Braun ..
Hetzligenſtaedt. . .
Hilpert, Armatur. / 30
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ..
Hoch=Tiefbau ..."
Holzmann .. . . . ."
Holzverk. Ind....
Hydrom. Breslau
ſnag .. . ..
Funghans
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch
Karſtadt R.
Klein. Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun
Krauß, Lokom. ..
Lahmeher .."
Lech. Augsburg ...
143 Motorenf. Obernrſ. 41.5 Neckarſ. Fahrz. 85.5 27.50 Neckarw. Eßlingen. 28.73 Beters Union Pfälz. Näh. Kahſe 36 87 Philipps.. 9 Porzellan Weſſel 57 92.5
72 Prometh. Frkf. Rein Gebb. & Schal 72 89.5 Rhein. Elektr. 197.5 Rhein. Metall=Vz. 23.5 Rückforth 25
Rütgerswerke
Schleußner ... . ..
S hneid. & Hanau. 89
* Schnellpr. Frank. 99 79.5 Schramm Lao 0o 67.73 Shrift. Stem 74 80 Schucker Elektr.. . . 114).
33 0.60 Schuhf. Beſſel..
Schuhf. Henz Schultz Grünlag.. / 42.5 29 Seiline, Wolft... 45.70 33.2: Sichel & Co..." Siemens Glas". 55 Siemens & Halske 1n 9½.75 Südd Immeb. 3. Shür elektr. Lief... *4 Uhren Furtwängl. 121 Beithwerke . 108 Ver. f. Chem.Ind... 82.1
Me Me e
Ver Faßf. Caſſel ..
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg..
Altramarin .. . . . .
Zellſtoff Berl. ...
Vogtl. Maſch. . . . .
Voigt & Haeffner.
Volthom. Seil.
Wahß & Freytag..
Wegelin Rußfbr...
Zellſt. Waldhof ...
Zuckerf. Waghäuſel
Zuckerf. Frankenth.
Zuckerf. Heilbronn
Zuckerf. Offſtein ..
Zuckerf. Rheingau
Zuckerf. Stuttgart
Tranzport= und
Verſicherungs=Akt.
A. Dt. Ei enbahn.
Dt. Eiſenb.=Geſ. ..
El. Hochbahn=Berl.
Schantung E.B...
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapaa ....
Nordd Blotzd.
Frrf. Allg. Berſ.
Frankona Rückv.
Darmſt. Berte
Bahnbedar
Dampft Rodderr
Helpetia Konſ.
Gebr. Lut..."
Motorf. Darmſt
Gebr. Roeder
Venuleih & Ellenb.
121
g2s
31
109.75
113.25
141
71.5
72
84
120
138.25
133),
24,5
68
74.25
1.
Nummer 154
Samstag, den 5. Juni 1926
Geite 13
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Mai
nahm die geſamte Kapitalanlage in Wechſeln und Schecks,
Lom=
bards und Effekten in der Ultimowoche um 148.1 Mill. auf 1420.2
Mill. Reichsmark zu. Die Zunahme entfällt mit 69.1 Mill. auf
die Beſtände an Wechſeln und Schecks, die auf 1244.4 Mill.
ange=
wachſen ſind. Die Geſamtſumme der weiterbegebenen Wechſel
hat ſich um 111.5 Mill. auf 37.7 Mill. Reichsmark ermäßigt. Die
Lombardbeſtände erhöhten ſich um 79.0 Mill. auf 86.8 Mill.
Reichsmark, die Anlage in Effekten blieb mit 89.0 Mill. wiederum
unverändert. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen
zu=
ſammen ſind in der Berichtswoche 441.5 Mill. in den Verkehr
ab=
gefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um
214.9 Mill. auf 2878.5 Mill. Reichsmark erhöht und der an
Ren=
tenbankſcheinen um 226,6 Mill. auf 1373.1 Mill. Reichsmark. Für
27.3 Mill. Reichsmark an Rentenbankſcheinen wurden getilgt.
Die Beſtände der Reichsbank an ſolchen Scheinen haben ſich
dem=
nach um 253.9 Mill. Reichsmark auf 156.0 Mill. Reichsmark
ver=
ringert. Die fremden Gelder haben im weſentlichen im
Zuſam=
menhang mit den Zahlungsmittelanforderungen um 137.0 Mill.
auf 579.0 Mill. Reichsmark abgenommen. Die Beſtände an
Gold und deckungsfähigen Deviſen erhöhten ſich um 91.0 Mill.
auf 1879.5 Mill. Reichsmark, nud zwar wuchſen die Beſtände an
Gold um 88000 Reichsmark auf 1491.9 Mill. Reichsmark an und
die an deckungsfähigen Deviſen um 90.9 Mill. auf 387.5 Mill.
Reichsmark. Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug
51.1 Prozent gegen 56 Prozent in der Vorwoche, die durch Gold
und deckungsfähige Deviſen 65.3 Prozent gegen 67.2 Prozent.
Produktenberichte.
Notierungen des Mainzer Börſenvereins vom 4. Juni. Roggen
19.50—20.25, Hafer 22.50—24.00, Braugerſte —, Futtergerſte 17.00—20.00,
Weizenmehl 43.25, Roggenmehl 30.00—31.00, Weizenkleie, fein 10.00,
grob 11.00—11.50, Roggenkleie 11.50—12.00, Malzkeime 12.50—14.50,
Biertreber 14.50—15.00. Tendenz: unverändert.
Frankfurter Produktenbericht vom 4. Junf. Die Stimmung auf
dem heutigen Produktenmarkt war etwas freundlicher infolge der
höheren Auslandsnotierungen. Die Preiſe konnten ſich aber nur
be=
haupten. Weizen 30.00—30.50, Roggen 19.75—20.00, Sommergerſte
22.00—24.00, Hafer, inl. 21.00—23.00, Mais 17.75, Weizenmehl 42.00—
42.75, Roggenmehl 28.50—29.00, Weizenkleie 9.25—9.50, Roggenkleie
11 Mark.
Berliner Produktenbericht vom 4. Juni. Die plötzliche Weizenhauſſe
in Chicago blieb hier von nur geringer Wirkung. Die Forderungen für
Manitoba= und Plata=Weizen waren mäßig erhöht, in den
erſtgenann=
ten Sorten fanden einige Umſätze ſtatt, die ſich aber in engem Rahmen
hielten. Das Weizenpreisnibeau erfuhr eine Erhöhung um etwa 1 Mk.
Für Roggen in Kahn= und Lagerware beſteht hier weiter reichliches
Angebot bei nur mäßigem Begehr, während für die wewig offerierte
Waggonware beſſere Nachfrage vorhanden iſt. Die Preiſe lauteten um
1 bis 1.50 Mark höher, Weizen= und Roggenmehl begegneten bei
unver=
änderten Forderungen nur geringer Kaufluſt. Mais wurde auch heute
wieder verſchiedentlich in Locoware und per Herbſtlieferung zu
geſt=
rigen Preiſen, wenn auch in größeren Quantitäten umgeſetzt. Für
Hafer macht ſich bei den niedrigen Preiſen etwas mehr Kaufneigung
geltend, unter Bevorzugung feiner Sorten, die etwa 2 Mark feſter lagen,
während mittlere nur 1 Mark profitieren konnten. Für Gerſte hielt
die Geſchäftsloſigkeit an.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 4. Juni. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt eröffnete in feſter Haltung auf höhere
Liver=
pooler Notierungen und auf ungünſtige Ernteberichte aus Weſteuropa.
Seitens des Auslands lag eine beſſere Lokonachfrage vor, während ſich
die ungünſtigen Gerüchte aus Canſas auch heute erhielten. Später trat
eine ſchwächere Haltung in Erſcheinung auf Liquidationen und auf
un=
günſtigere Berichte vom Frühjahrsweizengürtel. Die Termine ſchließen
etwa ½—¾ Cent über geſtern.
Mais: In Sympathie mit der Weizentendenz begann der Markt in
ſtetiger Haltung. Dann trat eine fühlbare Abſchwächung ein auf
gün=
ſtige Witterungsberichte und auf größere Ankünfte als erwartet. Die
nur kleine heimiſche Lokonachfrage, ſowie ſpekulatie Verkäufe auf
Erntenachrichten hin trugen zur Abſchwächung bei.
Hafer: Der Markt verlief bei ruhigem Geſchäft in leicht
abge=
ſchwächter Haltung.
Baumwolle: Meldungen von übermäßigen Niederſchlägen in Texas
und Käufe von Lokofirmen verurſachten einen ſtetigen Verlauf des
Marktes. Der Schluß war indeſſen ſchwächer.
Kaffee: Zunächſt war die Haltung feſt auf höhere europäiſche Kabel
und auf eine lebhaftere Nachfrage für nahe gelegene Lieferungsmärkte.
Die günſtige Statiſtik und eine ſtärkere Nachfrage des hieſigen Handels
trugen zur Aufwärtsbewegung bei. Später trat eine leichte Abſchwächung
ein auf niedrigere braſilianiſche Forderungen ſowie auf eine nur
mäßige Nachfrage ſeitens des amerikaniſchen Konſums. Die Termine
zeigten indeſſen noch Avancen von 25—30 Punkten.
Zucker: Die Haltung des Markts war heute etwas ſtetiger, da die
Raffinerien eine beſſere Kaufluſt zeigten.
Kakao: Die ſehr feſte Haltung des Marktes blieb auch heute beſtehen
auf die anhaltende Kaufluſt der Fabriken und auf Käufe des Auslands
hin. Die engliſche Statiſtik und Hamburger Kabel führten ſpäter zu
einer weiteren Aufwärtsbewegung. Die Steigerungen betrugen 40—50
Punkte.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Verhandlungen über eine bevorſtehende Kapitalerhöhung beim
Norddeutſchen Lloyd ſind noch nicht abgeſchloſſen. Im Zuſammenhange
damit liegen die Schiffahrtswerte an der Frankfurter und Berliner
Börſe recht feſt.
Am dritten Tage (3. Juni) der dritten Serie der Londoner
Kolo=
nialwollverſteigerungen kam es zu bemerkenswerten Preisabſchwächungen.
Die Konkurrenz war durchweg mittelmäßig, die Preiſe niedriger. Der
Kontinent und England kauften wenig.
Aus Wien wird gemeldet, daß die ruſſiſchen Warenbeſtellungen bei
öſterreichiſchen Firmen in der Zeit vom 1. Oktober 1925 bis April 1926
einen Wert von 5 573.510 Dollar gegemiber 3 905 000 Dollar im erſten
Halbjahr 1925 darſtellten. Die öſterreichiſche Ausfuhr iſt alſo in dieſer
Zeit um 43 Prozent geſtiegen.
Der neueſte Ausweis der Bank von Frankreich ergibt eine
Vermeh=
rung des Banknotenumlaufes von 654 Millionen Franken und der
Vor=
ſchüſſe an den Staat von 1 Milliarde Franken. Dieſe Vermehrung hat
auf die Finanzkreiſe äußerſt ungünſtig gewirkt und eine neue
Ver=
ſchlechterung des Franken hervorgerufen.
Es verlautet, daß die amerikaniſchen Notierungen für Eiſenformen
und =Platten demnächſt um 2 Dollars je Tonne erhöht werden.
Nur Freude und Genuß
Immer wieder erfreut sich der Besitzer eines Buick=
Wagens an der geschmackvollen Form der Karosserie,
an dem ausgezeichneten Temperament des
oben=
gesteuerten 6=Zylinder=Buick=Motors, der spielend
die Geschwindigkeit von 120 km erreicht und
eben=
so schnell auf Wunsch abfällt. Und wie sicher liegt
der Buick auf den schwierigsten Straßen und Wegen,
ohne zu schleudern! Der Buick=Wagen ist in der Tat
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Nachtdienſt die Löwen=Apotheke,
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platz 11, die Adlerapotheke,
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platz 17, die Hirſch=Apotheke, Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße 21.
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Offenlegung der Stimmliſten
für den Volksentſcheid.
Die Stimmliſten für den am 20. Juni
Ifd. Js. ſtattfindenden Volksentſcheid
lie=
gen von Sonntag, den 6. bis
ein=
ſchließlich Sonntag, den 13. Juni
Ifd. Js., in der Turnhalle am
Kapell=
platz zur allgemeinen Einſicht offen, und
zwar:
am Sonntag, den 6. Juni von 9 bi.
1 Uhr,
von Montag, den 7. bis Samstag, den
12. Juni, von 8—4½/, Uhr, und
Sonntag, den 13. Juni, von 9 bis
1 Uhr.
Innerhalb dieſes Zeitraums können
Einwendungen gegen die Richtigkeit und
Vollſtändigkeit der Stimmliſten
ſchrift=
lich oder mündlich zu Protokoll erhoben
werden.
Berechtigt zur Erhebung von Ein
wendungen ſind alle Perſonen
männ=
lichen und weiblichen Geſchlechts, die am
Tage der Abſtimmung das 20.
Lebens=
jahr zurückgelegt haben, und zwar
be=
züglich aller Eintragungen in die
Stimm=
liſten.
Wer die Eintragung eines Wählers
verlangt, muß für dieſen die für die
Stimmberechtigung erforderlichen
Nach=
veiſe erbringen. Werden dieſe
Nach=
weiſe bis zum Ablauf der
Einſpruchs=
friſt nicht oder nicht vollſtändig
vorge=
legt, ſo bleibt die Anmeldung
unberück=
ſichtigt.
Darmſtadt, den 31. Mai 1926. (st8363
Der Oberbürgermeiſter.
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arbeiten
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neten Verwaltung, Frankfurterſtraße 69
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abzugeben.
Darmſtadt, den 3. Juni 1926.
Direßtion der ſtädtiſchen Betriebe.
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Die Erd=, Stampfbeton=, Maurer=
und Zimmerarbeiten bei der Errichtung
von Verkaufsläden in der Landgraf
Georgſtraße ſollen vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30
Zimmer Nr. 9, offen.
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16. Juni 1926, vormittags 10 Uhr,
(StS4
einzureichen.
Darmſtadt, den 5. Juni 1926.
Städt. Hochbauamt.
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Hei=
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Ueber das Vermögen des Kaufmanns
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Darmſtädter Aluminiumhaus in
Darmſtadt, Ludwigplatz 4, iſt heute, am
1. Juni 1926, nachm. 12:/, Uhr, das
Konkursverfahren eröffnet worden. Der
Rechtsanwalt Dr. Ranis in Darmſtadt
iſt zum Konkursverwalter ernannt
Offener Arreſt mit Anzeigefriſt und For
derungsanmeldefriſt ſind bis zum 20. Jul
1926 beſtimmt. Es wird zur Beſchluß
faſſung über die Beibehaltung des
er=
jannten oder die Wahl eines
an=
deren Verwalters ſowie über die
Be=
ſtellung eines Gläubigerausſchuſſes und
eintretendenfalls über die in § 132 der
Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände
auf Freitag, den 25. Juni 1926,
vor=
mittags 9 Uhr, und zur Prüfung der
angemeldeten Forderungen auf
Mitt=
woch, den 4. Auguſt 1926, vorm.
9 Uhr, vor dem unterzeichneten
Ge=
richte, Zimmer Nr. 226, Termin
an=
berqumt.
(8425
Darmſtadt, den 1. Juni 1926.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Die Lieferung des
Fleiſch= und Wurſtbedarfs
der Polizei=Wachtabteilung Darmſtadt
für die Zeit vom 1. Juli bis 31. Dez.
1926 ſoll vergeben werden.
Die Bedingungen liegen auf dem
Ge=
ſchäftszimmer der Abteilung INa 2, Beſ.
ungerſtr. 125 (ehem. 6ler Kaſerne) vom
7. Juni 1926 ab, von 3—5 Uhr nachm
zur Einſicht offen. Eröffnungstermin
14. Juni 1926, 10 Uhr vorm. (842
Darmſtadt, den 5. Juni 1926.
Polizei=Wachtabteilung Darmſtadt.
Frankfurt am Main.
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4. Oktober, 1. No=
53
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IIſt 41,
Nanſ. lks, (*14761
Seite 14
((4,den 5. Jut: 1926
Nummer 154
E03
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SsclelldtLRTAIZ
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Ein 100 PS. Liebesabenteuer
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REGINALD DENNV
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atemraubende Spannung, tollkühner
Sportgeist, meisterhafte Technik
halten das Publikum bis zur letzten
Szene gebannt
„Er‟‟ Harold Lloyd-Lustspiel
2 Akte
Gueenie, das Wunderpferd
(8403
2 Akte
Neueste Wochenschau
Anfang 31/. Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr
Hotel Prinz Heinrich
J. Zimmermann
Anerkannt gute Küche und Keller
Sonntag abend 7 Uhr
Großes Garten-Konzert
Bei ſchlechtem Wetter in den Lokalitäten (*14837
Beſſunger Herrngarten
(St. 8449
(Orangeriegarten)
Sonntag, den 6 Juni, vormittags 11 Uhr:
Promenaden=Konzert
HHnennnn nignnangäg nti fannee gagne gang
Residens-Theuter
Der kleine Liebling des
gesamten Kinopublikums
6 Akte
Jackie Coogan
zeigt in seinem neuen Film
wieder die reizende Natürlichkeit
und treue Herzlichkeit in einer
amüsanten und an spannenden
Momenten reichen Handlung
Das große Ufa-Lustspiel:
Der gepfändete Ssehund
6 Akte köstlichen Humors
Die neueste Wochen- und
Modenschau
Jugendliche baben Zufriti
Anfang 3½ Uhr (*14872
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr
Crcus
Birkeneder
Darmstadt — Meßplatz
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Samstag und Sonntag
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Kaweradſchaftliche Vereinigung ehem. 118er
Am Sonntag, den 6. ds. Mts., findet von
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Eintritt 50 Pfg.
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Sonntag, den 6. Juni 1926
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Anfang 6 Uhr.
Der Vorſtand.
SO
EEEDEDDEBDDDDESEDSHDEDHRHBREE
Heſſen=Flieger=Verein für Luftfahrt e. V.
Sonntag, den 6. Juni, nachm. 3 Uhr
auf dem Flugplatz
Fallschirmzlellandewettbewerb
Musikverein
Montag, 7. Juni 1926, 7", Uhr, im
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Ceitung und Begleitung Joſef Roſenſtock
Liedervorträge von
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Lotte Leonard
Werke für Chor und großes Orcheſter
Karten bei Konzert=Arnold
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Unsere Mitglieder und ihre Damen
werden hiermit zu dem am 5. und
6 ds. Mts., abends 80 Uhr, im
„Perkeo‟ Alexanderstr. 12/14,
statttindenden
Stigtungs-Rest
der „A. V. Arminia‟‟
ganz ergebenst eingeladen.
Erscheinen tst Ehrenpflicht.
r14722)
Der Vorstand.
O77
Sonntag, den 6. Juni
ab nachmittags 4 Uhr
Großes
Garten=Konzert
abends mit Illumination
Eintritt frei!
Samstag, den 5. Juni
Metzelſu ppe
Hierzu ladet freundl. ein
A. Eppler
Reſtaur. Hammelstrift (*14838
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Heute Sonntag abend von 7 Uhr an
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Der Polizei=Hundeverein ladet zu dem
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Nummer 154
Samstag, den 5. Juni 1926
Seite 15
HIEHH
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(Nachdruck verboten)
45)
Alle Farbe wich aus Klaus” Geſicht. Ihm war, als habe
ihn ein Schlag getrofſen.
„Was iſt das? — Das iſt ummöglich, Herr Doktor. Bitte,
ſagen Sie mir die volle Wahrheit.”
„Es iſt ſo. Sie haben tatſächlich eine ſo reiche Braut. Was
ſind Sie für ein komiſcher Menſch!”
„Was denken Sie von wir, Herr Underſuchungsrichter?”
herrſchte ihn Klaus mit blitzenden Augen an. „Ich will keine
reiche Frau!”
„Seien Sie froh, daß ſie den Glauben an Sie behalten hat.”
„Das dank’ ich ihr, bei Gott, das dank’ ich ihr, ob vohl es mir
als Menſch, der frei von jeder Schuld iſt, beinahe
ſelbſtverſtänd=
lich vorkommt.”
Der Richter trat zu ihm und klopfte ihm auf die Schulter.
„Herr Michgel, ein Memſchenglück iſt ein koſtbanes Ding.
Treten Sie es nicht durch ein ſtarres, hartes Prinzip zu Boden.”
„Sie ſagen mir das, mein Unterſuchungsrichter?” ſagte
Klaus voll Bitterkeit.
Da verließ Dr. Wehle ſtumm die Zelle.
Am nächſten Tage bat er, zum Erſtaunen ſeines Vorgeſetzten,
ihn ſeines Amtes als Unterſuchungsrichter zu entheben.
„Um Himmels willen, Herr Kollege, warum?”
„Ich kann nicht mehr an die Schuld der Brüder Michgel
glauben und komme bei weiterer Ausübung meines Poſtens mit
meinem Gewiſſen in Konflickt.”
Kopfſchüttelnd willfahrte der alte Landgerichtsdirekvor dem
Wunſche und betreute den jungen, als ſehr ſcharf bekannten
Landrichter Dr. Leinkopf wit der Unterſuchung.
Der neue Unterſuchungsrichter ging ſcharf ins Zeug. Er
verſuchte es auf ſeine Weiſe, indem er die Angeklagten wie
über=
führte Verbrecher behandelte, ſie anſchrie und beleidigte.
Die Folge war, daß erſt Werner und dann Klaus ſich die
Behandlung verbaten und ihn einen Flegel nannten.
Nach zweimaligem Kreuzverhör erklärte Klaus, daß er bis
zur Hauptverhandlung kein Wort mehr ſagen werde.
Werner tat es ſchon vorher. Sie hielten es auch ſrrikt durch
und ſchwviegen zu allem.
Als der Landgerichtsdirektor verſuchte, ſie davon
abzubrin=
gen, erklärte Klaus, daß er alles ausgeſagt habe und nicht Luſt
verſpüre, es dutzendfach einem unverſchämten Patron zu
wieder=
holen.
Das geſamte Richterkollegium war natürlich durch die „
Ver=
ſtocktheit” der Brüder aufgebracht.
Der Begimn der Hauptverhandlung war für den 1. Oktober
angeſetzt.
Kommerzienrat Andreas Michael führte ein ſeltſames Leben.
Früh, wenn er erſchien, huſchte er in ſein Privatzimmer, ſo daß
ihn das Perſonal oft nicht kommen ſah, und abends ſchlich er
wieder fort, ohne daß es jemand merkte.
Er ſprach nur kurz mit einem ſeiner Prokuriſten, dem alten
Burkart, und ab und zu ein paar Worte mit dem alten
Büro=
diener.
Wenn er ſprach, dann ſchien es, als denke er an etas ganz
anderes, geiſtesabweſend und völlig fremd kam er jedem vor.
Er ſprach werkwürdig langſam.
Beſucher wurden nie vorgelaſſen. Auch als Ottenſee um
eine Unterredung mit ihm bat, erging es ihm nicht anders. Doch
der ließ ſich nicht abweiſen.
Ich muß den Kommerzienrat auf alle Fälle ſprechen. Ich
bin ſeines Vaters Schwager.”
Der Bürodiener teilte es dem Komerzienrat mit, der es
mit ſtarrem Geſicht anhörte, ohne zu andorten.
„Soll ich’n vorlaſſen?” fragte der Alte nach einer Weile.
Der Komnerzienrat machte eine Geſte, die dieſer als
Zuſtim=
mung auslegte.
Ottenſee trat ein.
Andreas Michael ſah ſtarr auf den Eintretenden, damn ſtand
er langſam auf und deutete auf den Seſſel.
„Sie wünſchen?” fragte er den Hünen.
„Mir den Sohn des Dr. Michael anſehen, der ſeine Brüder
des Mordes beſchuldigt.”
„Mein Herr, ich wünſche, daß Sie mich allein laſſen.”
Unbeirrt fuhr dieſer fort:
„Ich bin Ottenſee. Dr. Michael, dem ich hohen Dank ſchulde,
iſt der Schwager meiner Frau. Sie wiſſen, er heiratete in zweiter
Ehe eine geborene Langenhauſſen.”
„Es iſt richtig. Was wollen Sie aber von mir?”
„An Ihre anſtändige Geſinnung appellieren, als Sohn eines
ausgezeichneten Menſchen.”
„ Ich — will nur den Tod meiner Kinder rächen.”
„Sie wiſſen genau wie ich, daß Ihre Brüder umſchuldig ſind.
Ift Ihnen der Wahnwitz Ihrer fürchterlichen Beſchuldigung noch
nicht klar geworden?"
„Nein,” ſagte der Komerzienrat. „Nie werde ich anders
glauben, als daß Klaus meinen Jungen niederſchoß.”
Ottenſeie ſchlug mit der Fauſt auf den Tiſch.
„Ein Michael mordet nicht. Das Erbärmlichſte, was ein
Michael fertig brachte, iſt, daf
wurde.”
er zum Sllaven des Geldes
„Soll das auf mich gehen?” fragte der Kommerzienrat. In
ſeinen Augen flackerte die Wut.
„Ja, auf Sie!”
Der Kommerzienrat klingelte dreimal. Vor der Tür entſtand
ein Getrampel. Sie wurde aufgeriſſen, und der Bürodiener mitz
zwei Angeſtellten ſtürzten auf das Alarmzeichen ins Zimmer.
„Der Herr beläſtigt mich,” ſagte der Kommerzienrat wie
ne=
benher und wandte ſich wieder ſeiner Arbeit zu.
Ottenſee lachte grimmng. „Nicht nötig, meine Beſten. Ich
gehe ſo. Aber ſeht euch den Mann genau an, der zwei
unſchul=
dige Menſchen, der ſeine Brüder ins Zuchthaus bringen möchte.”
Scheu traten ſie zurück, als er ſich anſchickte, zu gehen. Im
Rahmen der Tür blieb er noch einmal ſtehen.
„Deine Stunde kommt, Gott wird dich ſchlagen!“
Dann ging er.
Er war ſchon eine halbe Stunde fort, da ſaß Andreas Michael
immer noch an ſeinem Schreibtiſch und las den Brief ſeines
Bru=
ders, des Gutsbeſitzers.
„Nie, nie ſind umſere Brüder ſchuldig. Daß du dich ſo
ver=
geſſen konnteſt, ſie anzuklagen, trennt uns für immer.”
Aber der Aelteſte der Brüder Michael ſaß mit
zuſammenge=
kmiffenen Lippen ſteif im Seſſel. Auf des Bruders Zeilen ruhte
ſeine geballte Fauſt.
Die Haushälterin, die den ganzen Haushalt des
Kommerzien=
rats führte, fühlte ſich in dem einſamen Hauſe nicht mehr wohl.
Abends, wenn der Kommerzienvat von ſeinem Geſchäft
heim=
kehrte, durfte kein elektriſches Licht mehr brennen. Große Kerzen
wurden in den Räumen entzündet, die eine getragene, bange
Stimmung erzeugten.
Und beim Schein der Kerzen ſaß Abend für Abend der
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