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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 151
Mittwoch, den 2. Juni 1926.
189. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Streilt uſw. erliſcht
tede Vereſſchlung auf Erfüllung der
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auſträge und Leſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtliſcher Beſtreibung fällt der
Nabat weg. Bankonto: Deutſche Bani und
Darm=
ſädter 8. Natorgbant.
Sieg Briands
Vertagung
ſämtlicher Interpellationen.
Briands Appell an die Kammer. — Drohung
mit dem Rückteit.
EP. Paris, 1. Juni.
Nachdem wie jetzt erſt bekannt wird, geſtern abend noch eine
Beſprechung zwiſchen dem Miniſterpräſidenten Briand
und dem radikalen Abgeordneten Malvy ſtattgefunden hatte,
die ſich zweifellos auf eine Klarſtellung der Regierungspolitit
be=
zog, entſandte die radikale Kammergruppe heute nach
einer Debatte, in der Redner der verſchiedenſten Parteirichtungen
von den Regierungsgegnern über die Stimmenthaltung for= Um die Ratifizierung der Locarno=Verträge
dernde Mitte bis zu dem regierungstreuen Flügel, zu Worte
kamen, eine Abordnung zum Miniſterpräſidenten,
um ihn aufzufordern, von der Kammertribüne herab eine
Erklä=
rung abzugeben, die geeignet ſei, die in der radikalen Gruppe
durch die Kammerabſtimmung vom vergangenen Donnerstag
und durch das Regierungscommuniqué vom Samstag
hervor=
gerufene Beunruhigung zu beſeitigen. Wie verlautet, ſoll
Bri=
and der Delegation beſchwichtigende
Zuſiche=
rungen gegeben haben, ſo daß kein Zweifel an einem
Er=
folg der Regierung in der heutigen Kammerdebatte beſtand, die
kurz nach drei Uhr mit der Verleſung der
Interpellatio=
nen Hulins, Léon Blums und Auriols über die politiſche
Orientierung des Kabinetts und Nogaros über die
Frankenſtabiliſierung begann.
Die Kammer entſchied ſich für eine ſofortige Feſtſetzung des
Diskuſſionsdatums, was zu lärmenden Kundgebungen in der
Oppoſition und auf den Bänken der Linken und äußerſten Linken
Anlaß gab. Auf die Frage des Kammerpräſidenten Herriot,
wel=
ches Datum die Regierung für die Diskuſſion vorſchlage, ergriff
Briand
das Wort: Vor acht Tagen habe die Regierung die Gründe
er=
örtert, die es ſür geboten erſcheinen laſſen, Debatten, die einen
überaus ernſten Charakter tragen, zu verweigern. Dieſe
Mei=
nung hat ſich verſtärkt. Dabei handelt es ſich keineswegs darum,
die Rechte des Parlamentes zu ſchmälern. Aber er möchte doch
hervorheben, daß die Rolle des Parlamentes und die
Rolle der Regierung in dieſem Augenblick ſtreng auseinander
ge=
ſchieden werden müßten. Während das Parlament Ferien hatte,
hatte die Regierung Währungsprobleme zu löſen gehabt. Des= einer neuen Prüfung der wirtſchaftlichen und finanziellen Lage
halb habe ſie geglaubt, Finanzjachverſtändige berufen zu müſſen,
Was bei der jetzigen Lage vor allem nötig ſei, ſei, daß die
Autori=
tät der Regierung intalt bleibe. Werde ſie geſchwächt, dann ſei Parker Gilbert ſelbſt verſichert, daß dieſe angebliche Mitteilung
dies zurückzuführen auf den mangelhaften Rückhalt,
den die Regierung habe, und das ſei auch eines der
fahren. Unter dieſen Umſtänden ſei es beſſer, ihrer Exiſtenz
ein Ende zu bereiten, denn ein Miniſterium, das nur an
einem Zwirnsfaden hängt, könne keine
Verant=
wortlichkeit übernehmen. Das Parlament müſſe ſich wird ſich herausſtellen, daß eine Uebertragung ſolcher
jetzt über die Parteikombination ſtellen. Die Abgeordneten müſſen Summen, ohne eine Gefährdung der deutſchen
ſich als gute Franzoſen zuſammenſchließen, um der
Regie=
rung zu helfen, daß ſie über eine ſchwierige Periode
hinweg=
komme. Die Streitigkeiten über die Grundſätze könnten ſpäter
wieder aufgenommen werden. Reich und Armſei an dem
eſſiert, und wenn die Lage ſich verſchlimmere, ſeien es vor
allem die Kleinen, die darunter leiden müßten. Gelinge es
der Regierung nicht, vorübergehend die
Einig=
keit herzuſtellen, ſo müſſe ſie zurücktreten, denn
die Unſicherheit des Augenblicks ſei das ſchlimmſte. Eine
Iſolie=
rung könne die Regierung nicht dulden. Die beſte Mitarbeit ſei
die der praktiſchen Maßnahmen und nicht die der Rederei.
Briand erzielte einen ſtarken Beifall von der äußerſten
Rech=
ten bis zur Mitte, jedoch verhielt ſich diesmal auch der rechte ſtunden=Konvention drehten. Die Redner der Arbeitervertreter
Flügel der Radikalen Partei teilnahmslos.
Die Abſtimmung.
Nach der Interpellation der radikalen Abgeordneten Hulins
und Nogaro, ſowie des Sozialiſten Vincent Auriol, die ihre gleichen Entſchuldigungen der Regierungen zufrieden zu geben.
Nadikalen benutzten dieſe Pauſe zu einer Verſammlung, in
der ſie beſchloſſen, ſich der Stimme zu enthalten, den beſonderen Gründen, die ſich aus der Lage des engliſchen
Fall, daß die Kammermehrheit ſich zu weit nach rechts erweitern
ſollte, ſeinen Rücktritt in Erwägung zog, die Tribüne und
er=
nehmen. Entweder ſeien die Radikalen für ihn
oder gegen ihn. Er könne auf die Radikalen für
fſeine Mehrheit unter keinen umſtänden
ver=
zichten.
Die Abſtimmungund Auszählung ging unter der größten
trauenspotums mit 313 gegen 147 Stimmen bei
1115 Enthaltungen. Offenbar hatte ſich der größte Teil
ihalten. Wenige Minuten nach der Bekanntgabe des
Abſtimmungs=
lliche Interpellationen ſind alſo vertagt. Briand d
lbefinden ſich etwa 30 Radikale, die dem Parteibeſchluß zur
Stimmenthaltung nicht Folge geleiſtet haben.
M der Maitttier.
Briands Schickſal.
Briand erklärte nach der Kammerabſtimmung, er werde
jetzt mehr denn je aufſeinem Poſten bleiben. Dies ſei ſeine, ein ſtarkes Vertrauensvotum bekommen, ſie erlitt bei der Feſt=
Pflicht als Staatsmann. In parlamentariſchen Kreiſen, ſelbſt ſetzung der Tagesordnung aber einen kleinen Mißerfolg. Das
des Kabinetts Briand auf lange Zeit hinaus für geſichert,
trotz=
dem ſeine Lage einigermaßen parador ſei, da ſie zurzeit von
Ele=
menten geſtützt werde, die es bisher bekämpften. Gerüchte, deren
Stichhaltigkeit im Augenblick nicht nachzuprüfen ſind, wollen
allerdings wiſſen, daß einige der radikalen Regierungsmitglieder
ſich wegen der Haltung der Radikalen Partei über ihr weiteres
noch einzelne Demonſtrationen geben könnte.
durch Frankreich.
EP. Paris, 1. Juni.
Die Senatskommiſſion für äußere Angelegenheiten trat heute
zu einer letzten Ueberprüfung des Geſetzentwurfes zur
Ratifi=
zierung der Locarno=Verträge vor der Diskuſſion in öffentlicher
Sitzung zuſammen. Der Vorſitzende Lueien Hubert erſtattete
Be=
richt über ſeinen Schritt beim Miniſterpräſidenten, der auf
Mit=
tilung der auf den deutſch=ruſſiſchen Vertrag bezüglichen
Doku=
mente hinzielte.
Wie man hier zu wiſſen glaubt, hat Briand auf dieſes
Er=
ſuchen geantwortet, daß das Außenminiſterium außer dem
Ver=
tragstert ſelbſt und den anhängenden von Streſemann und
Tſchitſcherin unterzeichneten Briefen keinerlei auf den
deutſch=
ruſſiſchen Vertrag bezügliche Schriftſtücke beſitze. Die Kommiſſion
vorſchlagen, die Diskuſſion des Geſetzentwurfes über den Locarno=
Pakt für die am Donnerstag ſtattfindende Sitzung feſtzuſetzen. aufſtand durch die Kapitulation Abd el Krims ſeine aktuelle
Frankreichs Finanznöte.
Eine trügeriſche Hoffnung.
Die Franzoſen greifen nachgerade, ſchon zu verzweifelten
Mitteln, um die Erlöſung aus ihren Finanznöten zu erzwingen.
agent für die Reparationszahlungen, Parker Gilbert, dem
Trans=
ferkomitee mitgeteilt habe, er werde in der Lage ſein, auf Grund
Deutſchlands einen Teil der im nächſten Vierteljahr fälligen Rate
wie dies in anderen Ländern ohne Widerſpruch geſchehen ſei, der zweiten Annuität in fremden Deviſen nach Paris überweiſen
zu können. Leider iſt damit nicht viel Staat zu machen. Herr
von ihm jeder Grundlage entbehre. Ebenſo entſpreche die
Tat=
ſache, auf die hin er erſt zu einem ſolchen Entſchluſſe gekommen
beunruhigendſten Elemente im jetzigen Augenblick. So ſein ſollte, nicht der wirklichen Lage. Es wird alſo auch
weiter=
wie jetzt könne die Regierung nicht weiter fort= hin ſo bleiben, daß Deutſchland während der Schonfriſt nur in werden wird.
Sachlieferungen zu zahlen hat. Das eigentliche Problem des
ihrer vollen Höhe von 2½ Milliarden zu laufen beginnen. Dann
Wirtſchaft überhaupt nicht möglich iſt.
Ausgang des Kampfes um den Franken inter= Arbeitsconferenz und zchtſtundentag. Guund, mit ihnen zu rechnen. Um ſo mehr als die Volkstüm=
Der Standpunkt der deutſchen Regierung.
EP. Genf, 1. Juni.
Arbeitgeber=, Regierungs= und Arbeitervertreter, die ſich
haupt=
ſächlich um die Frage der Ratifizierung der Waſhingtoner Acht= tien und den Kommuniſten vermeiden will.
ſchloſſenen Konvention zu fordern. Beſonders der engliſche
Ar=
gierte Jouhaux warnten die Konferenz davor, ſich mit den immer
Interpellationen begründen, wird die Sitzung ausgeſetzt. Die Der engliſche Delegierte Wolfe wies auf den guten Willen der politiſchen Kreiſen wußte man bereits, daß ſchon wegen der
Nach Wiederaufnahme der Sitzung beſtieg Briand, der für den Wirtſchaftslebens der letzten Monate ergeben. — Der deutſche
Regierungsdelegierte Feig verwies auf das in Vorbereitung be= nicht zurückzutreten gedenkt.
findliche deutſche Arbeitsſchutzgeſetz, das auch die Frage der
Ar=
klärte, er könne die Stimmenthaltung nicht an= beitszeit im Sinne der auf der Londoner Konferenz erzielten Er= ihre bisherige Politik fortſetzen werden, iſt es nicht
wahrſchein=
gebniſſe regele, und erklärte prinzipiell, daß die deutſche Regie= lich, daß ſie ſich während dieſer Tagung der Kammer beſonders
rung auf dem Standpunkt ſtehe, keine Konvention zu unterzeich= ruhig verhalten. Das Intereſſe der Partei erfordert einen
parla=
aufgenommen ſeien. — Der italieniſche Regierungsdelegierte, welcher Weiſe und bei welcher Gelegenheit er erfolgen wird. Die
de Michelis machte u. a. auf das neue italieniſche Geſetz über die
Spannung vor ſich. Sie ergab die Annahme des Ver= Gewerkſchaften aufmerkſam, das ſie geſetzlich anerkennten, das Niederlage Abd el Krims, und die Frankenbaiſſe wegen
Ver=
aber auch der Staatskontrolle unterworfen ſei. Das Geſetz
ent=
halte ferner eine juriſtiſche Regelung der kollektiven
Arbeitsver=
der 140 Mitglieder zählenden radikalen Partei der Stimme ent= träge ſowie die Beſtimmungen, über eine obligatoriſche Recht= reformdebatte hat man niemals große Angſt gehegt, ſie kann
ſprechung. Es enthalte ſchließlich ein Verbot der Ausſperrung zwar ſelbſtverſtändlich für die Parteien auch als Vorwand dienen,
ergebniſſes ſchloß die Kammer ihre heutige Sitzung. Sämt= und der Streiks, um das nationale Intereſſe zu wahren, das in um die Lage der Regierung zu erſchweren, aber in Wirklichkeit
tſcheint, da er keine weitere Erklärung abgegeben hat, mit der er= ſeien zwar in Italien auch andere Gewerkſchaften als die faseiſti= es mit der Ratifizierung des Waſhingtoner Schuldenabkommens;
izielten Mehrheit zufrieden zu ſein und nicht die Abſicht zur De= ſchen Korporationen zugelaſſen, aber nur, ſoweit ſie ihre Tätigkeit, abgeſehen von der amerikafeindlichen Stimmung bei dem Kartell,
mmiſſion zu haben. Unter den für Briand abgegebenen Stimmen nicht über die geſetzlichen Beſtimmungen hinaus ausdehnten. — wird es einer ſehr ſcharfen objektiven Kritik ſtandhalten müſſen.
bert Thomas, die Generaldebatte zuſammenfaſſen.
Frankreich vor neuen Problemen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 31. Mai.
Die Eröffnung der Kammerdebatte war durch zwei Tatſachen
charakteriſiert, in deren Zeichen wohl die ganze Seſſion ſtehen
wird. Die Regierung hat bei der Vertagung der Finanzdebatte
in regierungsfeindlichen Kreiſen hält man allgemein die Stellung ſoll etwa heißen, daß das Vertrauen zu dem Kabinett Briand
wohl vorhanden iſt, daß das Kabinett aber, da keine feſte
Mehr=
heit hinter ihr ſteht, ſtändig auf der Hut ſein muß, um den
Vor=
ſtößen der verſchiedenen Parteien begegnen zu können. Und nun
hat Briand ſich einmal aufgeraff, gegenüber den ſtändigen
Quälereien von links her deutliche Worte zu finden. Er hat
Verbleiben im Kabinett noch nicht ſchlüſſig geworden ſeien, ſo es rundweg abgelehnt, auf die Vorſchläge der Linksparteien
ein=
daß es unter Umſtänden, in dem morgen tagenden Miniſterrat zugehen, und der Applaus der Rechten iſt ihm alſo gewiß. Auf
der Linken aber beſinnt man ſih etwas erſchreckt auf die vielen
Gelegenheiten, die man verpaßt hat, und verſucht, zu einem
Schlage auszuholen, deſſen Erfolg ſich in der großen Ausſprache
am Dienstag entſcheiden muß. Von einer ſtabil ausbalaneierten
Lage kann alſo unter ſolchen Umſtänden nicht die Rede ſein,
immerhin iſt die Situation der Regierung etwas leichter, als
man noch am Vorabend der Debatte dachte. Die Ide, eine
Kartellregierung zu bilden, iſt ſchon vor dem Zuſammentritt der
Kammer geſcheitert. Es hat noch verſchiedener Umſtände — der
Niederlage Abd el Krims, der relativen Nuhe am Deviſenmarkt
und des Mißerfolgs des ſozialiſtiſchen Kongreſſes — bedurft, um
den Boden für ein Vertrauensvotum zu bereiten.
Beſonders die Erfolge in Marokko waren es, die viel dazu
beitrugen, das Preſtige der Regiereng zu heben. Die Beurteilung
der neuen Lage in Marokko iſt ſelbſtverſtändlich je nach der
Ein=
ſtellung der Parteien wechſelnd. Aber jedenfalls iſt der
Oppo=
ſition durch die Niederlage Abd el Krims eine ſtarke Waffe aus
der Hand geſchlagen.
trird im Einvernehmen mit dem Miniſterpräſidenten dem Senat Es iſt wohl anzunehmen, daß es auch nach der Kapitulation
noch kleine Unruhen in Marokko geben wird, doch hat der Rif=
Vedeutung eingebüßt. Trotzdem wäre es falſch, dem Kriege in
Marokko, nun er praktiſch beendet iſt, die Bedeutung für die
Ge=
ſchichte und für die europäiſche Politik im beſonderen
abzuſpre=
chen. Der Aufſtand in Marokko hat, abgeſehen von den Opfern,
die er Frankreich und Spanien an Blut und Geld gekoſtet hat,
auch die franzöſiſche Außenpolitik in einer beſonders heiklen Zeit
fühlbar gehemmt. Es iſt auch gewiß, daß die franzöſiſche Innen=
Neuerdings erzählt jetzt der „Temps”, daß ſogar der General= politik heute ohne den Krieg in Marokko anders ausſehen würde,
wenn es auch jetzt ſchwer iſt, ſeine Wirkungen genau
herauszu=
gualyſieren. In Nordafrika wird es noch allerhand Unruhe geben.
nicht nur mit den kriegeriſchen Stämmen in Marokko, ſondern
vielleicht auch auf ganz anderen Gebieten. Der große Wahlſieg
Zaghluls in Aegypten erfüllt einige Schwarzſeher ſchon im
vor=
aus mit Angſt, und wenn auch die gleichzeitige Niederlage der
Aifkabylen vielleicht die Stimmung in Aegypten abkühlen wird
— der Erfolg Frankreichs kommt hier England zugute —, ſo hält
man es doch für recht wahrſcheinlich, daß gerade Aegypten jetzt
im erhöhten Maße der Mittelpunkt aller aufſtändiſchen Agitationen
Der Kongreß der Sozialiſten endete mit einem großen Miß=
Transfer wird eben erſt akut, wenn die Kriegsentſchädigungen mit erfolg, und man ſpürt immer mehr Zerſetzungserſcheinungen in
der Partei. Der Kongreß iſt auseinandergegangen, ohne in
irgend einer Richtung etwas Poſitives beſchloſſen zu haben. Die
Annäherung an die Kommuniſten wurde zwar mit überwiegender
Mehrheit abgelehnt, dennoch bleibt die Frage der Einſtellung zu
der kommuniſtiſchen Partei auch weiterhin offen. Die
Kommu=
niſten verfügen über 28 Sitze in der Kammer, man hat alſo allen
lichkeit der Sozialiſten unter ihrer langen Paſſivität beträchtlich
lidet. Dieſe Paſſtbität iſt überhaupt die Tragödie der
fran=
zöſiſchen ſozialiſtiſchen Partei. Die ſtärkſten Perſönlichkeiten in
der Partei ſind verbittert, die treueſten Wähler werden ſchwan=
Die heutige Fortſetzung der Generaldebatte der Internatio= kend und ſchließen ſich anderen Parteien an. und doch iſt dieſe
nalen Arbeitskonferenz brachte eine Reihe von Erklärungen der von Léon Blum diktierte Richtung die einzig mögliche, wenn man
das Aufgeriebenwerden zwiſchen den gemäßigteren Kartellpar=
Die Ausſichten auf eine Linksorientierung ſind für den
ſchlugen diesmal einen energiſcheren Ton als in früheren Jahren Augenblick verſchwunden. Die Rückſichten auf das kommende
an, um die endliche Ratifizierung dieſer vor ſechs Jahren be= Sanierungswerk — und, wie man behauptet — auf das
angel=
ſächſiſche Großkapital ſollen das Kartell zurückgedrängt haben.
beiterdelegierte Paul Pugh und der franzöſiſche Arbeiterdele= Das kam etwas überraſchend, denn noch kurz vor der Eröffnung
der Kammer haben gewiſſe Wirtſchaftskreiſe den Sturz der
Regie=
rung und eine entſchiedene Linksorientierung befürchtet. In den
engliſchen Regierung hin und erklärte die Nichtratifizierung mit Haltung der Sozialiſten keine Kartellregierung kommen kann, aber
dennoch war ein ſehr energiſches Dementi Briands notwendig,
um die Vörſe zu überzeugen und darüber zu beruhigen, daß er
Wenn auch die Sozialiſten im Prinzip auf dieſe Weiſe weiter
nen, bevor nicht ihre Beſtimmungen in der deutſchen Geſetzgebung meutariſchen Vorſtoß, allerdings iſt man darüber nicht einig, in
zwei gefährlichſten Angriffspunkte, die Marokkofrage infolge der
tagung der Finanzdebatte, ſind ausgeſchaltet. Die Lage der
Re=
gierung iſt dadurch weſentlich leichter geworden. Vor der
Wahl=
der Beſtändigkeit und Intenſität der Produktion beſtehe. Es erregt dieſe Frage die Leidenſchaften nicht allzu ſehr. Anders iſt
Morgen vormittag wird der Direktor des Arbeitsamtes, Al= Wenn die Regierung über die entſcheidende Debatte
hinweg=
kommt, ſo iſt ihre Lage für längere Zeit geſichert.
Seſte 2
Mittwoch, den 2. Juni 1926
Nummer 151
Die Polizeigkion gegen die
Rechtsverbände.
Lahme Perteidigung der Regierung. — Die
Entrüſiung der Rechtsparteien.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Im preußiſchen Landtag iſt es wieder einmal am Dienstag
ſehr lebhaft geweſen. Die Regierung hatte das Unglück, daß eine
Ergänzungsforderung für den Etat des Innern zur Debatte
ſtand, und dabei war natürlich eine Ausſprache über die
angeblichen Rechtsputſche unvermeidlich. Der
Herr Miniſterpräſident Braun hat ſich offenbar ſchon hinreichend
die Finger verbrannt. Er möchte ſich nicht dauernd als
Kugel=
fang einer verfehlten Aktion zur Verfügung ſtellen, für die er
formal aber trotzdem wohl die Verantwortung trägt. Herr
Seve=
ring iſt auf Urlaub. So mußte denn der vielgenannte
Mini=
ſterialdirektor Abegg in die Breſche ſpringen, der einen neuen
Rechenſchaftsbericht der Regierung vorlegte, aber damit eigentlich
noch mehr abfiel als der Miniſterpräſident vor einer Woche. Das
einzige, was Herr Abegg zur Begründung zu ſagen hatte, war
eigentlich, daß verſchiedene Perſönlichkeiten der vaterländiſchen
Verbände die Polizei vor einem unmittelbar bevorſtehenden
Rechtsputſch gewarnt haben. Dieſelben Perſönlichkeiten ſollen
dann ihre Warnung nach der anderen Seite gegeben haben, ſodaß
die Hausſuchungen ergebnislos verliefen. Herr Abegg lehnte
es rundweg ab, Namen zu nennen, obwohl die Rechte es an den
erforderlichen Aufforderungen nicht fehlen ließ. Ganz nebenbei
gab er zu, daß die gerichtlichen Vorunterſuchungen gegen drei
Herren inzwiſchen eröffnet ſind, woraus doch geſchloſſen werden
muß, daß gegen alle übrigen auch der Schatten eines Verdachts
nicht bewieſen werden kann. Die ſelbſtverſtändliche Pflicht, ſich
deswegen bei den Ueberfallenen zu entſchuldigen, ſah aber Herr
Abegg nicht als gegeben an. Kann man ſich darüber wundern,
daß ſeine Darlegungen von rechts her wiederholt mit lebhaften
Zwiſchenrufen bedacht wurden, die vorübergehend faſt eine
Fort=
ſetzung der Debatte unmöglich machten? Kann man ſich darüber
wundern, daß die ganze Rechte in ſchallende Heiterkeit ausbrach,
als Herr Abegg zum Schluß erklärte, die Gefahr ſei nun
beſei=
tigt? Der Volksparteiler Metzenthien hatte mit der ſcharfen
Formulierung durchaus recht, es ſei ein ſchweres Verbrechen vom
preußiſchen Staat, wenn er die Polizei in eine Situation
hinein=
bringe, in der ſie ſich bis auf die Knochen blamieren müſſe. Es
bleibt eben dabei, daß auf ganz vage Verdachtsmomente und
eine ſtarke Erregung in das Volk hineingetragen worden iſt, und
dazu iſt doch eigentlich die preußiſche Regierung nicht da.
Zwiſchen Rechts und Links.
Die Haltung des Zentrums.
Darüber beſteht wohl jetzt Uebereinſtimmung, daß vor dem
20. Juni, alſo vor dem Volksentſcheid, in der gegenwärtigen
Mehrheitsbildung im Reichstag nichts mehr geändert wird. Erſt
wenn ſich überſehen läßt, ob der Volksentſcheid angenommen
oder abgelehnt iſt, wird das Zentrum an eine Umbildung des
Kabinetts Marx herantreten. Die „Germania” veröffentlicht
heute einen offenſichtlich inſpirierten Artikel, der zwar offen
aus=
ſpricht, daß hoffentlich nach dem 20. Juni der Weg für die Große
Koalition frei gemacht ſei, weil keine Notwendigkeit vorliege,
die Erweiterung bis zum Herbſt zu verſchieben, aber doch in
ſeiner Einſtellung gegenüber den Deutſchnationalen eine Nuance
aufweiſt, die ſich von früheren Aeußerungen etwas unterſcheidet.
Er erkennt an, daß das Abkommen zwiſchen Zentrum und
Deut=
ſcher Volkspartei kein Bekenntnis zur Großen Koalition von
ſeiten der Deutſchen Volkspartei geweſen ſei, nimmt auch an.
daß für die Deutſche Volkspartei der Weg zum Bürgerblock frei
ſei, wenn die Deutſchnationalen ihre Einſtellung zur
Locarno=
politik ändern. Für das Zentrum lägen aber die Dinge etwas
anders. Es habe auch innenpolitiſch noch ein Hühnchen mit den
Deutſchnationalen zu rupfen, ehe ſie wieder bündnisfähig ſeien,
und dann der entſcheidende Satz: „Der Bürgerblock als
Mehrheits= und Koalitionsprinzip iſt für das
Zentrum für alle Zeiten unannehmbar, aber auch
ein Zuſammengehen mit den Deutſchnationalen, das ſich einfach
aus der taktiſchen Lage ergebe, wäre nicht nur von der
Ueber=
einſtimmung über ein allgemeines Arbeitsprogramm, ſondern
auch über tiefer liegende Dinge abhängig zu machen.
Vom Tage.
Im Reichstag iſt jetzt die Regierungsvorlage zur
Frage der Fürſtenabfindung eingegangen.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler hat eine Abordnung
der Staatsbeamten empfangen, die der Regierung vor kurzem eine Reihe
von Forderungen, namentlich betr. Erhöhung der Gehälter, in
ultimati=
ver Form überreicht hatten. Der Bundeskanzler hat fämtliche
Fordarungen der Beamten abgelehnt.
In der Zeit vom 13. bis 20. Juni findet unter dem Ehrenſchutz der
deutſchen Univerſität und der beiden deutſchen techniſchen Hochſchulen die
erſte deutſche Reichsgeſundheitswoche in der
Tſche=
choflowakei ſtatt.
Der ungariſche Miniſterpräſident Graf Bethlen
iſt heute zu den am Donnerstag beginnenden Verhandlungen der
Finanz=
kommiſſion des Völkerbundes in Genf eingetroffen.
Im Prozeß gegen die Beamten der Kiewer Miliz
wurden wegen Beſtechung und Mißbrauch des Amtes vier höhere
An=
geſtellte zum Tod, drei Angeklagte zu 10 Jahren Gefängnis, 111
An=
geklagte zu 1—7 Jahren Gefängnis verurteilt und 30 Perſonen
freigeſprochen.
Nach längeren Verhandlungen der beiderſeitigen diplomatiſchen und
militäriſchen Vertreter iſt zwiſchen der Sowfetregierung
und der Regierung der Mongolei ein Militärabkommen
abgeſchloſſen worden.
In Madrid rechnet man mit dem Abſchluß eines neuen
ſpaniſch=franzöſiſchen Vertrages über die weitere
Zu=
ſammenarbeit in Marokko.
Wie der Sonderberichterſtatter der „Information” aus Fez berichtet,
haben die Rifſtämme den franzöſiſchen Militärbehörden den
Deutſchen Klemp, der in Dienſten von Abd el Krim ſtand,
aus=
geliefert.
In einem Schreiben an die „Times” tritt Sir Alfred Mond, der
be=
kannte engliſche Großinduſtrielle, für ſeinen Plan ein, ein britiſches
Kohlenverkaufsſyndikat nach deutſchem Muſter zu
ſchaffen.
Um die beſetzten Gebiete.
Wo bleibt die Beſatzungsverminderung?
Der Reichskanzler hat am Montag den deutſchen
Reichs=
kommiſſar für die beſetzten Gebiete, Freiherrn von Simmern,
empfangen. Man wird annehmen dürfen, daß dieſer Empfang
in Zuſammenhang ſteht mit den Mitteilungen, die in dieſen
Tagen von amtlicher Stelle über die Stärke der Beſatzung in der
zweiten und dritten Zone gemacht worden ſind. Die deutſche
Re=
gierung beabſichtigt, wie wir bereits vor einigen Wochen
mit=
dunkle Hirngeſpinſte durch die Hausſuchungen von der Regierung teilten, demnächſt einen amtlichen Schritt zu unternehmen und
in Paris und London darauf hinzuweiſen, daß die Zuſagen, die
uns in Locarno gemacht worden ſind, bisher nicht gehalten
wur=
den, daß vielmehr anſtatt einer Herabminderung der Truppen
eine Verſtärkung der Beſatzung in der zweiten und dritten Zone
erfolgt iſt. Im Zuſammenhang damit dürften auch die übrigen
Fragen der Umgeſtaltung der Rheinlandverordnungen uſw.
be=
ſprochen werden. Jedenfalls iſt das Reichskabinett ſich vollkommen
klar darüber, daß es auf eine Aenderung der bisherigen Zuſtände
mit allen diplomatiſchen Mitteln drücken muß, weil das deutſche
Volk kein Verſtändnis dafür haben würde, wenn wir im Herbſt
in den Völkerbund hineingehen, ohne daß wenigſtens die
Rück=
wirkungen, die uns im vorigen Herbſt feſt verſprochen wurden,
zur Wahrheit geworden ſind.
Perfaſſungsänderung?
Die Weimarer Verfaſſung, die uns bei jeder Gelegenheit von
links her als Kern aller ſtaatspolitiſchen Weisheit angeprieſen
wird, iſt, wie ſich in den letzten Monaten wiederholt gezeigt hat,
von einem Meiſterwerk weit entfernt. Sie iſt nach den
Erfah=
rungen der Praxis oberflächlich, lückenhaft und widerſpruchsvoll.
Am peinlichſten hat ſich dabei bemerkbar gemacht, daß
irgend=
welche Vorſchriften über die Vorausſetzungen, unter denen ein
Reichsgeſetz verfaſſungsändernden Charakter hat, nicht gegeben
ſind. Darüber entſcheidet der Reichstag mit einfacher Mehrheit
auf die Gefahr hin, daß nachher ein Gericht zu einem
entgegen=
geſetzten Urteil kommt und damit unter Umſtänden ein ganzes
Geſetz in der Luft hängt. Um dieſer unmöglichen Lage ein Ende
zu machen, iſt im Reichsminiſterium des Innern jetzt ein
Geſetz=
entwurf ausgearbeitet worden, der eine verordnungsgemäße
Ent=
ſcheidung darüber treffen ſoll, wann und durch wen die Frage
der Verfaſſungsänderung eines Reichsgeſetzes geprüft wird.
Ver=
mutlich ſoll dazu das Reichsgericht als erſte und letzte Inſtanz
ein=
geſpannt werden. Der Entwurf wird dem Kabinett zugehen und
dann im Reichstag vielleicht noch vor der Sommerpauſe beraten
werden.
ten. Eine ſolche gildla deutſcher Kaufleute, in der anfangs die
Kölner, fpäter aber die Lübecker die Führung hatten, beſtand ſeit
der Mitte des 12. Jahrhunderts in London und eine weitere
der=
artige Genoſſenſchaft der Kaufleute des römiſchen Reiches ſeit
1252 in Flandern.
Innerhalb dieſer drei genannten Hanſen ſehen wir nun die
Angehörigen der verſchiedenſten Städte Nord= und
Mitteldeutſch=
lands vereinigt. Da aber natungemäß die Städte ſelbſt die
In=
tereſſen ihrer Angehörigen in der Fremde viel wirkſamer ſchützen
konnten als die Genoſſenſchaften ihrer ſich vorübengehend im
Auslande aufhaltenden Bürger, ſo führte dieſer Umſtand um das
Jahr 1300 zu einer loſen Vereinigung nord= und mitteldeutſcher
Städte, deren Ziel der Schutz der Freiheiten des deutſchen
Kauf=
manns im Auslande bildete. Innerhalb dieſes großen Bundes
beſtanden noch mannigfache Einungen; die wichtigſte von ihnen
iſt aber die bereits oben genannte der wendiſchen Städte. Denn
ſie ſind es, die um die Wende des 13. und 14. Jahrhunderts die
Führung aller der deutſchen Städte haben, welche durch das
ge=
meinſame Auftreten ihrer Kaufleute im Auslande geeinigt waren.
Vorort der wendiſchen Städte iſt nun Lübeck, das in dem
Jahr=
hundert, das zwiſchen Heinrich dem Löwen und Rudolf von
Habsburg liegt, eine gewaltige Machtſtellung errungen hat.
Für die Städte des deutſchen Nordens iſt nun das 14.
Jahr=
hundert eine Zeit hoher Blüte; ſie waren da die Ausgangspunkte
eines regen Verkehrslebens. So unterhielten ſie lebhafte
Hau=
delsbeziehungen mit Rußland. Die Produkte der Oſtſeeländer
brachte der deutſche Kaufmann nach Brügge, wo die Kaufleute
aller abendländiſchen Nationen ſich ein Stelldichein gaben. Hier
eiwarb er die Produkte des Orients, wie der Mittelmeerländer,
hier gewann er die koſtbaren flandriſchen Tuche. In England,
wo der ſogenannte Stahlhof in London die Hauptniederlaſſung
des deutſchen Kaufmanns war, kaufte dieſer Wolle; daneben
vermittelte er die Ein= und Ausfuhr zwiſchen Skandinavien und
England und machte wohl auch gewinnbringende Finanzgeſchäfte
mit Englands Herrſchern. In Norwegen war das Kontor in
Bergen die Hauptniederlaſſung der deutſchen Kaufleute. Sie
ver=
ſorgten hier die zahlreiche Fiſcherbevölkerung der Gegend mit
Produkten Norddeutſchlands, mit Mehl und Bier, und tauſchten
ausgeſetzt war, welche die Natur wie feindlich geſinnte Menſchen dafür den Stock= und Klippfiſch ein. Eine Quelle reichen
Ge=
winns war ſchließlich für die Hanſen der Handel mit Schonen.
An Schonens Küſte erſtanden ſie, voran die Lübecker, den Hering,
die faſt tägliche Nahrung ſo vieler Millionen, und verſchifften
rung gerichteten Verbindungen deutſcher Kaufleute, die ſich vor= ihn von da in alle Welt. Daß neben dem Handel im Leben der
norddeutſchen Städtegemeinden, beſonders der Seeſtädte, aber
auch das Gewerbe eine gewiſſe Rolle ſpielte, darf nicht überſehen
werden.
Das Regiment in den Hanſeſtädten lag in den Händen der
Angehörigen des Kaufmannsſtandes. Aus eben dieſen
Kauf=
mannsariſtokratien ſind jene geübten Diplomaten und jene tüch=
Die Revolution in Portugal.
Rücktritt des Präſidenten. — Diktaturbeſtrebungen.
* Paris, 1. Juni. (Priv.=Tel.)
Die Meldungen, die aus Liſſabon vorliegen, laſſen erkennen, daß die
Revolution, die urſpwünglich am Samstag abend durch je eine Diviſion
im Süden und im Norden des Landes gegen die Regierung begonnen
wurde, von Erfolg begleitet iſt. Der Präſident mußte, der neuen Lage
Rechnung tragend, den Führer der Aufſtändiſchen mit der Bildung
eines nationalen Miniſteriums beauftragen. Durch den
bisherigen Erfolg der Aufſtändiſchen zeichnet ſich dieſe Revolution aus
der Reihe aller anderen, in den letzten Jahren in Portugal
ausgebroche=
nen, aus. Portugal iſt das klaſſiſche Land der Revolutionen. Im Laufe
der letzten 10 Jahre haben ſich dort nicht weniger als 19 Aufſtände
abgeſpielt, oft aus den nichtigſten Anläſſen. Für die Unſtabilität der
politiſchen Verhältniſſe iſt es bezeichnend, daß im Laufe derſelben 15
Jahre nicht weniger als 40 Regierungen verbraucht worden
ſind. Parteipolitiſch zerriſſen hat das Land einen Mangel an
Führer=
perſönlichkeiten, ſo daß bisher keine Regierung es gewagt hat, gegen die
Aufſtändiſchen, die immer Militärkreiſen entſtammten, energiſch
einzu=
ſchreiten.
Der Grund des Uebels ſcheint in der Politiſierung
der Armee zu liegen, die ſoweit getrieben wird, daß jeder General
gegen einen ihm mißliebigen Staatsmann einen Aufſtand zu ſeiner
Be=
ſeitigung anzetteln kann. Die letzte Militärrevolte, die ſich im Februan
ds. Js. ereignete, konnte von der Regierung raſch und unblutig
unter=
drückt werden. Nach dem Anfang der gegenwärtigen Revolution zu
ſchließen, ſchien auch ihr dasſelbe Schickſal beſchieden. Die Verſtärkungen,
die die Revolutionäre aber in allen Teilen des Landes gefunden haben,
deuten darauf hin, daß ſie doch einen anderen Verlauf nehmen wird, und
der Rücktritt der Regierung kann als Anzeichen für den Ernſt der Lage
gewertet werden. Die Bildung eines nationalen Miniſteriums, die der
Präſident anſtrebt, ſcheint einen Fingerzeig dafür zu geben, daß ſich in
Portugal nun mehr die Einflliſſe des benachbarten diktatoriſch regierten
Spaniens geltend machen.
Der Präſident der Republik, Bernadino Machado, hat, dem Beiſpiel
des Kabinetts Da Sylvia folgend, demiſſioniert. Offenbar iſt der Grund
zu dieſem Rücktritt darin zu ſuchen, daß die Führer der Aufſtändiſchen
ein außerparlamentariſches Kabinett bilden wollen, d. h. ein
Direk=
torium nach ſpanifchem Muſter. In dieſem Zuſammenhang haben die
Militärmachthaber mehrere Abgeordnete und Senatoren, darunter den
Führer der Republikaner in der Kammer, Alvaro Caſtro, verhaftet. Der
Gewerkſchaftsbund bereitet eine Oppoſition für den Fall einer
Militär=
diktgtur vor.
Der engliſche Bergarbeiterkonflikt.
London, 1. Juni.
In der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni iſt die Annahmefriſt
über das Annahmeangebot der Regierung, eine neue zeitweilige
Kohlenſubſidie von drei Millionen Pfund zu gewähren,
abgelau=
fen. Weder die Arbeitgeber noch die Bergarbeiter unternahmen
einen neuen Schritt zur Löſung des Konfliktes. Im Unterhauſe
wurden bei Gelegenheit des Wiederzuſammentrittes des
Parla=
ments nach den Pfingſtferien der Regierung zahlreiche Fragen
geſtellt. Ein Abgeordneter richtete an den Premier die Frage,
ob er beabſichtige, im Parlament, einen Geſetzentwurf zur
Ab=
ſtimmung zu bringen, wonach den Arbeitern verboten werden
ſolle, in den Streik zu treten, ohne vorher ihre Frauen und
er=
wachſenen Kinder zu befragen. Baldwin verneinte dies.
Meh=
rere Abgeordnete forderten dann Aufklärung über die
Kohlenfrage. Baldwin erwiderte, daß die
Regierung=
auf ihr Schreiben vom 22. Mai, in dem ſie für den Fall
der Annahme der Regierungsvorſchläge durch die Grubenbeſitzer
und Bergarbeiter eine neue Subſidie von 3 Millionen Pfund
zu=
ſagte, keine Antwort erhalten habe und ſich deshalb
gezwungen ſah, ihre Handlungsfreiheit
zurück=
zunehmen.
Der Innenminiſter verlas darauf eine königliche Botſchaft,
in der die Verlängerung des Ausnahmezuſtandes
um 30 Tage mitgeteilt wird. — Weiter brachte der
Innen=
miniſter eine Entſchließung ein, deren Ablehnung von der
Ar=
beiterpartei gefordert wurde. Die Entſchließung wurde darauf
mit 244 gegen 67 Stimmen abgelehnt.
tigen Seehelden hervorgegangen, die den Bund der Hanſaſtädte
zu gewaltiger Machtſtellung emporgehoben haben.
Der gefährlichſte Feind Deutſchlands im Norden war nun
ſeit der Aufrichtung der nationalen Monarchie in Dänemark
dieſes nordiſche Königreich geworden. Wiederholt haben denn
auch mit den Dänenfürſten die Hanſen, vor allem die Lübecker, die
Waffen gekreuzt. Berühmt ſind vor allem die Kriege, die ſie mit
dem Dänenkönig Waldemar Otterdag geführt haben. Sie endeten
damit, daß Waldemar ſchließlich vor dem Anſturm der Deutſchen
ins Ausland flüchtete und der däniſche Reichsrat im Jahre 1370
mit den Hanſen den Frieden von Stralſund ſchloß. Dieſer brachte
den letzteren die Beſtätigung ihrer Privilegien nebſt wichtigen
Einkünften auf der Halbinſel Schonen und beſtimmte außerdem,
daß in Dänemark nach Waldemars Tod kein König gewählt
wer=
den dürfe ohne Einwilligung der Hanſe. Daß dieſer gewaltige
Erfolg das Anfehen der Hanſe, ſowie ihre Machtſtellung erhöhte
und befeſtigte, iſt begreiflich. Ein Jahrhundert hindurch hat der
Städtebund dieſe Stellung behauptet, dann beginnt der
Nieder=
gang der Hanſe.
Fragen wir, welche Gründe ihn gezeitigt haben, ſo muß vor
allem die auch heute noch weit verbreitete Anſicht abgelehnt
wer=
den, als hätte hier die Entdeckung Amerikas und des Seewegs
nach Indien mitgewirkt. Ganz andere Umſtände ſind da
maß=
gebend geweſen. Mit dem Ausgang des Mittelalters und in der
beginnenden neuen Zeit vollzieht ſich nämlich rings um die Nord=
und Oſtſee die Ausgeſtaltung kräftiger nationaler Gemeinſchaften.
In ihnen entwickelte ſich eine nationale Wirtſchaftspolitik, und
dieſe mußte unter allen Umſtänden die Hanſen, die man dank
ihrer Privilegien als einen Fremdkörper empfand, bekämpfen.
Jetzt begann eine holländiſche Flotte emporzublühen und der
hanſiſchen in der Oſtſee eine gewaltige Konkurrenz zu bereiten.
Daß der Hering ſich gegen Ende des 15. Jahrhunderts nach
Hol=
land und nach den britiſchen Küſten zog, brachte den Hanſen
ebenfalls ſchwere pekunjäre Verluſte. Ferner iſt vor allem noch
zu berückſichtigen, daß die Hanſe wider die immer ſtärker zutage
tretende Gegnerſchaft jener nationalen Gemeinweſen ſich nicht
mehr behaupten konnte, weil ſie doch nur ein lockerer Städtebund
war, über politiſche Macht nicht verfügte, und weil das Reich
nicht hinter ihr ſtand. So war bereits die Blüte der Hanſe
ge=
knickt, als der 30jährige Krieg ſeine Fluten über Deutſchland
dahinwälzte und dem hanſiſchen Handel durch Verödung des
Sinterlandes, das er im Gefolge hatte, den Todesſtoß gab.
Wenn nun in dieſen Tagen Lübecks Bevölkerung bei feſtlichen
Vereinigungen mit berechtigtem Stolz der Ahnen gedeukt, des
kühnen Wagemuts, des kaufmänniſchen und ſeemänniſchen
Unter=
nehmungsgeiſtes, den dieſe einſt betätgt haben, ſo wird dies
Ge=
denken die Bürger der Traveſtadt nur in dem Entſchluß beſtärken,
der Welt zu zeigen, daß die Eigenſchaften der Altvorderen in den
Nachfahren noch nicht erſtorben ſind.
* Zur 200=Jahrfeier Lübecks.
700 Jahre ſind im Juni verfloſſen, ſeitdem der Staufenkaiſer
Friedrich II. der Stadt Lübeck den Freibrief gegeben hat, der ihr
für ewige Zeiten die Reichsfreiheit gewährte. In der Zeit vom
3. bis 6. Juni wird denn auch die Bevölkerung Lübecks die 700 Wiederkehr jenes bedeutungsvollen Geſchehniſſes begehen
in dankbarer Erinnerung an das kraftvolle, dem deutſchen Namen
Ehren bringende Wirken der Vorfahren, die Jahrhunderte
hin=
durch in den Gebieten der Nord= und Oſtſee die Träger deutſcher
Kultur und Wirtſchaft geweſen ſind.
Nun iſt aber Lübecks G=ſchichte aufs innigſte verknüpft mit
der Geſchichte jenes Bundes deutſcher Städte, deſſen
Vorkämpfe=
rin und Leiterin die Stadt an der Trave durch Jahrhunderte
hin=
durch geweſen iſt, mit der deutſchen Hanſa. Und ſo darf es
an=
gemeſſen erſcheinen, im Hinblick auf die Lübecker Feſttage eine
kurze Skizze vom Werden, Blühen und von dem Niedergang der
Hanſa zu geben, eine Skizze, die zugleich auf Lübecks Geſchichte
ein helles Licht fallen läßt.
Unter dem Schutze Herzog Heinrichs des Löwen, der den
ſlawiſchen Oſten der deutſchen Kultur gewonnen hat, erwuchſen
im 12. Jahrhundert auf dem alten Slawenboden eine Reihe
Städte, unter denen vor allem Lübeck, daneben Hamburg,
Lüne=
burg, Roſtock, Wismar und Stralſund genannt zu werden
ver=
dienen. Lübeck und die anderen Städte, zuſammen gemeiniglich
wendiſche oder ſlawiſche Städte genannt, ſind der Kern jenes
Städtebundes geworden, in deſſen Namen ſich der Ruhm
kauf=
männiſchen Unternehmungsgeiſtes und maritimer Wehrkraft in
unſerer deutſchen Geſchichte verkörpert hat, der deutſchen Hanſa.
Ihre Entſtehung verdankt nun die Hanſa — das Wort iſt
germa=
niſchen Urſprungs und bedeutet die Schar — dem
Zuſammen=
wirken zweier urſprünglich voneinander unabhängigen
Erſchei=
nungen, der Verbindung deutſcher Kaufleute im Auslande und
dem Bündniſſe und den Einungen norddeutſcher Städte
unter=
einander.
In den Zeiten nämlich, da der deutſche Kaufmann den Kauf
und Verkauf ſelbſt beſorgte, da er auf der Reiſe und namentlich
bei ſeinem Aufenthalt in fremden Landen mannigfachen Gefahren
ihm bereiteten, empfand er das Bedürfnis, ſich an ſeine
Lands=
leute anzuſchließen. Und ſo entſtanden im 12. und 13.
Jahr=
hundert dieſe auf gegenſeitigen Schutz und gegenſeitige
Förde=
übergehend im Auslande aufhielten. Dieſe Vereinigungen der
deutſchen mereatores im Auslande führten den Namen „Hanſen”.
Die älteſte dieſer Hanſen iſt die Genoſſenſchaft der geeinigten
Gotlandsſahrer des römiſchen Reiches, wie ſie eine lübiſche
Ur=
kunde nenut, eine Vereinigung aller deutſchen Kaufleute, welche
die Inſel Eotland in der Oſtſee mit der Hauptſtadt Wisby beſuch=
Nummer 151
Seite 3
Die 2. Präſidentenwahl in Polen.
Moſcicki, polniſcher Staatspräſident.
Warſchau, 1. Juni.
Die völlig überraſchende Ablehnung der Wahl zum
Präſi=
denten durch Pilſudſki hat die Nervoſität der Warſchauer
Bevöl=
kerung noch verſtärkt. Daraus erklärt ſich wohl auch, daß für
die heutige zweite Präſidentenwahl über alle Ferngeſpräche die
Zenſur gelegt wurde, was einer Telephonſperre ziemlich
gleich=
kommt. Die einzelnen Parteien verhandelten zum Teil bis in
die ſpäte Nacht, um ſich für die heutige Wahl ſchlüſſig zu
wer=
den. Im Gegenſatz zur erſten Wahl, ſchloſſen ſich die
Sozial=
demokraten, verärgert durch die Ablehnung Pilſudſkis, einem
ge=
meinſamen Kandidaten der Mittelparteien und der polniſchen
Linken nicht an. Sie ſtellten vielmehr einen eigenen Kandidaten
in der Perſon des Abgeordneten Marek auf. Die drei
rechts=
ſtehenden Parteien ſtellten wieder ihren erſten Kandidaten, den
Poſener Woiwoden Bninſki auf, während die Mittelparteien, die
polniſche Linke, die Juden und auch der größte Teil der deutſchen
und ſlawiſchen Minderheiten ſich für den von Pilſudſki
empfoh=
lenen Profeſſor Jgnatz Moſcicki erklärten. Der erſte Wahlgang
brachte, wie erwartet, keine Klarheit. Für Profeſſor Moſcicki
wurden 215 für Bninſki 211 und für Marek 56 Stimmen
abge=
geben. Im zweiten Wahlgang erhielten Moſcicki 281 Stimmen,
Bninſki 200 Stimmen, Marek 1 Stimme. Außerdem wurden
63 weiße Zettel abgegeben. Der Kandidat Pilſudſkis,
Moſcicki, iſt ſomit zum Staatspräſidenten
gewählt.
* Die Wahl des von Pilſudſki vorgeſchlagenen Kandidaten
Moſcicki zum Staatspräſidenten hat die innerpolitiſche Lage
we=
ſentlich geklärt und eine Atmoſphäre der Beruhigung geſchaffen,
die eine Stabiliſierung des von Pilſudſki angeſtrebten Kurſes
ermöglicht. Zwar hat die Tatſache, daß Pilſudſki nach ſeiner
geſtrigen Wahl ſich geweigert hatte, den Poſten des
Staatsprä=
ſidenten anzunehmen, ſeine eigenen Anhänger auf der
Linken ſtark enttäuſcht, und die Sozialdemokraten konnten
es ſich nicht verſagen, ihrer Verſtimmung durch die Aufſtellung
des eigenen Kandidaten in Geſtalt des Sozialiſten Marek für den
heutigen erſten Wahlgang Ausdruck zu geben.
Die Erbitterung der Sozialiſten kommt heute in ihrem Organ
„Robotnik” zum Ausdruck, in dem erklärt wird, daß die Partei
Pilſudſkis weiterhin ihre Anerkennung bewahren werde. Sie
werde ſich aber ihre politiſchen Wege künftig mit Unterſtützung
der Bauernpartei allein bahnen. Dieſer Drohung kommt freilich
für den Augenblick keine praktiſche Bedeutung zu. Man iſt im
Gegenteil allgemein der Auffaſſung, daß der neue
Staats=
präſident nach ſeiner Vereidigung den proviſoriſchen
Mini=
ſterpräſidenten Bartels in ſeinem Amt beſtätigen wird,
dem die Aufgabe zufallen wird, nach Umbildung ſeines
Kabinetts das Programm Pilſudſkis parlamentariſch zu
vertreten.
Die neuen Aufgaben der Regierung.
Bartels ſteht Pilſudſki perſönlich ſehr nahe. Bartels und
der neue Staatspräſident Moſcicki ſind beide Profeſſoren der
Lemberger Univerſität und miteinander befreundet. Moſcicki
iſt politiſch bisher noch nicht hervorgetreten. Noch geſtern trug er
Bedenken, die Staatspräſidentſchaft anzunehmen. Bei der
Um=
bildung des Kabinetts wird vor allem der für Polen
außer=
ordentlich wichtige Poſten des Finanzminiſters beſonders zu
be=
rückſichtigen ſein. Die Legaliſierung des
Pilſudſki=
kurſes kann nur gelingen, wenn er Hand in Hand geht mit
einer allmählichen Geſundung der Wirtſchafts= und
Finanzver=
hältniſſe und mit der Herſtellung des Vertrauens des Auslands
in die polniſche Wirtſchaft. Als ausſichtsreichſter Kandidat für
das Finanzminiſterium gilt der bisherige Handelsminiſter
Glij=
witz, ein Vertrauensmann der polniſchen Induſtrie, der längere
Zeit Botſchaftsrat in Waſhington war und dabei gute
Be=
ziehungen zur amerikaniſchen Finanz hat anknüpfen können.
Pilſudſki ſelbſt wird vorausſichtlich das ihm am Herzen
lie=
gende Kriegsminiſterium beibehalten, um von dort
aus maßgebenden Einfluß auch auf die Beſchlüſſe des Kabinetts
zu haben, aber vor allem auch ſeine moraliſche
Säube=
rungsaktion durchführen zu können. Die nächſten Aufgaben
des Kabinetts werden in einem Geſetzentwurf beſtehen, in dem
die Beſtimmungen, wonach ſich der Seim nur ſelbſt auflöſen
kann, zu Gunſten einer Machterweiterung des
Staats=
präſidenten abgeändert wird. Dann will ſich der Seim,
*HeitererAbend des Heſſiſchen Landestheaters.
Die Solomitglieder des Heſſiſchen Landestheaters, die ſich
und ihre Kunſt in den Dienſt der ſozialen Mithilfe für ihre
pen=
ſionierten Kollegen geſtellt hatten, konnten einen vollen Erfolg
in jeder Hinſicht verbuchen. Der heitere Abend im Kleinen Haus
war überausverkauft, ſo daß ſelbſt der Orcheſterraum noch mit
Stühlen beſetzt werden mußte, und dieſes zahlreiche Auditorium
war von einer ſo dankbaren Anerkennung, daß ſchon vom
Mo=
ment des Auftretens an — Frau Callam eröffnete den Abend
— wahre Beifallsſtürme durch das Haus tobten, die bis zum
Schluß Wiederholungen fanden.
Man muß anerkennen, daß dieſes zahlreiche Publikum mehr
aus Gründen des Dankes und der Anhänglichkeit an die
Künſtler=
ſchaft des Landestheaters gekommen war, als um für weniges
Geld ſich erleſenen Kunſtgenüſſen hingeben zu wollen. Das
Pro=
gramm war anſpruchslos und traf insgeſamt den Ton heiterer,
harmloſer Unterhaltung, der dem Publikum genehm zu ſein ſchien.
Alle Künſtler, die in der Vortragsfolge vertreten waren, fügten
ſich in der Auswahl ihrer Vorträge und Geſänge dem Rahmen
ein mit dem Reſultat, daß alle an dieſem überreichen, dankbaren
Beifall gleichen Anteil hatten. Sogar der inhaltlich mehr als
anſpruchsloſe Sketſch von Erich Pabſt wurde dank der
tempera=
mentvollen Hingabe der Darſteller mit dieſem Beifall quittiert.
Dieſer Einakter iſt mehr eine luſtige Szene eines von ſeiner Frau
auf Seitenſprüngen ertappten Ehemannes, der, um ſich
heraus=
zuſchwindeln, behauptet, er ſei ſein Doppelgänger, was die
Gattin damit quittiert, daß ſie in ſeiner Gegenwart ſich ſtark mit
einem Hausfreund liiert. Robert Klupp und Hans
Bau=
mann gaben flott und ausgelaſſen die beiden Lebemänner und
Häthe Gothe mit der bei dieſer Künſtlerin gewohnten
Ein=
fühlung in alle Sitnationen die betrogene und betrügende beſſere
Hälfte. Martha Johns Zimmermädchen konnte furchtbar
ſchreien. —
In den Dienſt der guten Sache ſtellten ſich außer den
Genann=
ten die Damen Gertrud Callam Anna Baumeiſter=
Jacobs, Sitta Müller=Wiſchin, Paula Kapper und
Manda von Kreibig und die Herren Karl Jörn, Guſtav
Deharde. Die Künſtler hatten ihnen beſtens Liegendes gewählr
— Arien, Lieder (durchweg heiteren Inhalts), Duette aus
Ope=
retten uſw. —, ſo daß angeſichts der „Spitzenleiſtungen” die Kritik
ſchweigen darf. Beſonders ſtarken Erfolg hatte Manda von
Kreibig mit ihren vier Tänzen, die durchweg das Feingroteske
brachten, was auch dieſer Künſtlerin Stärke iſt und mit dem ſie ſich
die Herzen im Sturm eroberte, ſoweit ſie ſie nicht ſchon reſtlos
beſitzt.
Die Begleitung am Flügel zu den Geſängen und Tänzen war
der ſicheren Führung der Herren Kapellmeiſter Berthold San=
Mittwoch, den 2. Juni 1926
nach dem Willen Pilſudſkis, für längere Zeit vertagen, um der
Regierung für die wichtigſten Verwaltungsaufgaben und die
finanzielle Sanierung Zeit zu laſſen. Nach den
Mehrheitsver=
hältniſſen bei der Wahl Moſcickis zum Staatspräſidenten hofft
man, auch dieſe Forderung Pilſudſkis im Seim durchdrücken zu
können.
Die Vereidigung Moſcickis
war von der Seimleitung auf 6 Uhr nachmittags feſtgeſetzt
wor=
den. Man mußte jedoch unmittelbar darauf feſtſtellen, daß Herr
Moſcicki gar nicht in Warſchau anweſend war und ſchickte
darauf=
hin eine Seimabordnung nach Lemberg, um dort mit ihm über
den Zeitpunkt der Vereidigung zu verhandeln. In
Ausſicht genommen iſt Freitag mittag 12 Uhr.
In Warſchau ſpricht man übrigens in beſtimmteſter Form
von der Möglichkeit, daß nach dem Rücktritt des
provi=
ſoriſchen Miniſterpräſidenten Bartels
Pil=
ſudſki ſelbſt die Führung des neuen Kabinetts
über=
nehmen werde. Verhandlungen hierüber ſollen bereits in
vollem Gange ſein. Authentiſche Aeußerungen aus der Umgebung
Pilſudſkis ſind allerdings bisher über die Verſion, daß Pilſudſki
auf alle Fälle das Kriegsminiſterium behalten werde, nicht
hinausgegangen.
Aus dem Leben Moſeickis.
Der neugewählte polniſche Staatspräſident Profeſſor Moſcicki
iſt 1867 in Plock (Kongreßpolen) geboren und begann ſein
Stu=
dium am Polytechnikum in Riga. 1892 wurde er als politiſch
verdächtig ausgewieſen. Er lebte daraufhin fünf Jahre in
Lon=
don, wo er ſeine Studien fortſetzte. 1897 kam er nach Freiburg
(Schweiz), wo er den Poſten eines Aſſiſtenten an der dortigen
Techniſchen Hochſchule bis 1901 bekleidete. Von 1901 bis 1912
war er Leiter eines neu errichteten Laboratoriums an der
glei=
chen Hochſchule. 1913 wurde er als Profeſſor für Chemie an die
Univerſität Lemberg berufen und kam von hier nach Abtretung
Oberſchleſiens als Leiter der Stickſtoffwerke nach Chorzow.
Moſcicki war früher Sozialiſt und iſt ſeit etwa 15 Jahren
partei=
los und parteipolitiſch unintereſſiert. Er ſteht perſönlich in nahen
Beziehungen zu dem jetzigen Miniſterpräſidenten Bartel, dem
Marſchall Rataj und erfreut ſich auch der Schätzung Pilſudſkis
Den Parteien, die ihn heute gewählt haben, gilt er als
über=
zeugter Demokrat, aber auch bei den Rechtsparteien dürfte er in
ſeiner Tätigkeit wenig Widerſtand finden, da er äußerſt ruhig und
maßvoll iſt und als Kenner der wirtſchaftlichen Bedürfniſſe ihnen
als Garantie gegen einen radikalen Linkskurs in den Fragen
der Arbeit und Wirtſchaft bietet.
Die politiſche Lage in Polen.
Die Stadt Warſchau nahm die Wahl Moſcickis zum
Präſi=
denten mit der gleichen Ruhe, faſt könnte geſagt werden, mit
dem=
ſelben Gleichmut auf, wie mittags das Plenum der
Nationalver=
ſammlung, in der ſich nach Verkündigung des Wahlergebniſſes
keine Hand zum Beifall rührte. Dies fällt beſonders auf, da
geſtern zur gleichen Zeit in Warſchau Triumph herrſchte und trotz
des Verbotes aller Anſammlungen große Demonſtrationen der
Arbeiterſchaft für Pilſudſki abgehalten wurden, deſſen Bild, von
Blumen umkränzt, durch die Straßen getragen wurde. Der
Verzicht Pilſudſkis iſt allen, beſonder aber
ſei=
nen Anhängern, überraſchend gekommen. Moſcicki
hat die Wahl angenommen. Nach der Vereidigung des neuen
Präſidenten, die tunlichſt beſchleunigt werden ſoll, wird das
Ka=
binett Bartel demiſſionieren.
Neue Konſiellationen in China.
EP. Peking, 1. Juni.
Die Truppen der chineſiſchen Nationalarmee, die früher unter
dem Beſehl Feng Yu Hſiangs ſtanden, haben plötzlich die Linien
der ſogenannden alliierten Truppen am Nankingpaß durchbrochen
und ſind bis auf 15 Kilometer vor Peking vorgedrungen. In
Peking konnte man das Feuer der ſchweren Artillerie hören. Die
zwiſchen Peking und Tientſin ſtationierten Truppen haben
ge=
meutert und den Eiſenbahnverkehr nach mehreren Städten
unter=
brochen. Die Truppen Wu Pei Fus haben ſich bei dieſen
Vorgängen neutral verhalten, woraus man ſchließt, daß die
Unſtimmigkeiten zwiſchen dieſem und dem Marſchall Tſchang
Tſo=
lin größer ſind, als bisher zugegeben wurde. Die Truppen der
Provinz Schangſi haben in den Kämpfen gegen die
National=
armee eingegriffen, ohne jedoch irgendwelche Erfolge zu erzielen.
Sollte die Natiovalarmee weiterhin ſiegreich ſein, ſo iſt es nicht
ausgeſchloſſen, daß ſich die politiſche Lage in China wieder
ein=
mal wendet.
der, Fritz Bohne und Hans Boſch anvertraut, zu denen ſich
Fanny Fiſcher mit ſtarkem Erfolg geſellte, die die Geſänge der
Frau Jacobs auf der Harfe begleitete.
C.K. Die Zahl der Deutſchen auf der Erde. Die wichtigſte
Tatſache in der europäiſchen Bevölkerungsbewegung nach dem
Kriege iſt die, daß in den an dem großen „Aderlaß” beteiligten
mitteleuropäiſchen Ländern die Bevölkerung wieder bedeutend
zugenommen hat. Die alleinige Ausnahme iſt Frankreich, wo die
Geſamtkopfzahl jetzt kleiner iſt als vor dem Kriege, trotzdem Elſaß
und Lothringen hinzugekommen ſind. Allerdings hat das Tempo
der Vermehrung in der letzten Zeit nachgelaſſen. Under dieſen
ſeit 1914 ſo ganz veränderten Verhältniſſen iſt es von beſonderem
Indereſſe, einmal die Zahl der Deutſchen auf der Erde
abzu=
ſchätzen. Dies verſucht Albrecht Wirth in ſeiner vortrefflichen
„Deutſchen Geſchichte von 1870 bis zur Gegenwart”, die bei Alfred
Kröner in Leipzig erſchienen iſt. Zunächſt gibt er eine
Zuſam=
menſtellung über die Bevölkerungszahlen innerhalb der Grenzen
des Deutſchen Reiches, wie ſie ſich im Laufe der Geſchichte
ent=
wickelt haben. Zur Zeit des Arminius wurde Deutſchland nach
Schätzungen von 5 Millionen Menſchen bewohnt, zur Zeit Luthers
von 15 Millionen. Nach dem Dreißigjährigen Kriege war dieſe
Zahl furchtbar zurüdgegangen, ſo daß man die Bevölkerung
Deutſchlands nur noch auf 5 bis 8 Millionen ſchätzte. 1720 waren
es 16 Millionen, 1800 24 Millionen. Die Zahl der Deutſchen,
die am 1. Dezember 1871 in dem neugegründeten Reich wohnten,
belief ſich auf 41,1 Millionen, 1880 waren es 45,2 Millionen, 1890
56,4 Millionen, 1910 64,9 Millionen, am 1. Juli 1914 76,8
Mil=
lionen. Die Volkszählung in dem verkleinerten Deutſchen Reich
ergab am 16. Juni 1925 mit dem Saargebiet 63 225 000 Seelen.
Der Krieg brachte einen Verluſt von rund 2 Millionen, dem jedoch
Geburtsüberſchüſſe von rund 2,5 Millionen gegenüberſtanden. In
dem ſtanimesverwandten Oeſterreich wohnen gegenwärtig 6,6
Millionen Menſchen; darunter ſind aber annähernd eine halbe
Million Juden, Hunderttauſende von Tſchechen und eine Anzahl
von Mitgliedern anderer Raſſen. In der Tſchechoſlowakei leben
3,3 Millionen Deutſche, in der Schweiz 2,6 Millionen; die Zahl
der Deutſchen in Polen ſchätzt man auf 2 Millionen, in Rußland
auf 1,5 Millionen, in Rumänien auf 1 Million, in Südſlawien
auf über eine halbe Million, in Ungarn auf 1,55 Millionen, auf
ebenſowiel in Frankreich; in Italien gibt es annähernd eine
Viertelmillion Deutſche. Geringere Mengen leben in Belgien,
Holland, Dänemark und anderen Staaten. Von außereuropäiſchen
Ländern kommen vor allem die Vereinigten Staaten in Betracht.
Es iſt uns aber ſo gut wie unmöglich, die Zahl unſerer
Volks=
genoſſen dort genau feſtzuſtellen, denn wan kann nicht jedem in
die Seele ſchauen, um zu erkennen, inwieweit er ſich noch deutſch
fühlt. Daher ſchwanken die Schätzungen ſehr bedeutend, zwiſchen
3 und 10 Millionen. In Kanada iſt die Zahl unſerer Landsleute
Das ägyptiſche Problem.
Zaghlul Paſcha.
EP. London, 1. Juni.
Das Intereſſe der engliſchen politiſchen Kreiſe iſt immer noch
auf das ägyptiſche Problem konzentriert, da Aegypten für ſie
den Schlüſſel auf dem Wege von England nach Indien bedeutet.
— Das britiſche Kabinett befaßte ſich am Montag abend mit
dieſer Frage in einer Sitzung, die von 10½ bis 11¾ abends
dauerte. Trotzdem Zaghlul Paſcha der konſtitutionelle Führer
des Landes iſt, verſucht der engliſche Oberkommiſſar immer noch,
ihm Zugeſtändniſſe abzuringen, die ſich auf den Sudan und die
Verteidigung Aegyptens beziehen, jedoch anſcheinend ohne jeden
Erfolg. Zaghlul Paſcha iſt bereit, ein Kabinett zu bilden, in dem
die liberalen Miniſter Sarwat Paſcha und Adly Paſcha die
wich=
tigen Poſten für das Innen= und Außenminiſterium übernehmen
ſollen. Trotz dieſes Zugeſtändniſſes betrachtet das engliſche
Kabi=
nett eine Regierung Zaghlul Paſcha als äußerſt gefährlich für
die britiſchen Intereſſen. — Die Stimmung in Aegypten iſt
zwei=
fellos zugunſten Zaghlul Paſchas, und die Lage iſt zurzeik völlig.
ruhig; die engliſchen Zeitungen geben jedoch zu, daß ein Funke
das Pulverfaß zum Erplodieren bringen könne. Nach ſeiner
Rück=
kehr von der Beſprechung mit dem engliſchen Oberkommiſſar
be=
reitete die Menge Zaghlul Paſcha begeiſterte Kundgebungen als
dem Führer des ägyptiſchen Volkes, die ruhig verliefen, die aber
die ſtarke Stellung Zaghluls klar zeigten.
Ziwar Paſcha hat ſein Amt als Miniſterpräſident bisher
noch nicht niedergelegt.
Die engliſchen Regierungskreiſe ſind, wie der diplomatiſche
Korreſpondent des „Daily Telegraph” ſagt, mit der Freilaſſung
der des Mordes am Sirdar Angeklagten äußerſt unzufrieden.
Engliſcher Kabineitsrat über Aegypten.
* London, 1. Juni. (Priv.=Tel.)
Das engliſche Kabinett trat heute abend zu einer Sitzung
zuſammen, in der die Lage in Aegypten ausführlich beſprochen
wurde. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily
Tele=
graph” zu berichten weiß, kam in der Ausſprache die Meinung
zum Ausdruck, daß die allgemeine Lage in Aegypten ernſt ſei und
ſolange unklar bleiben werde, bis Ziwar Paſcha von ſeinem
Poſten als Premierminiſter zurückgetreten ſei und bis König
Fuad über die Abſichten Zaghlul Paſchas in der Frage der
Kabi=
nettsneubildung Gewißheit habe. Vom britiſchen Standpunkt
aus geſehen, müſſe Zaghlul ſeine Haltung gegenüber vier
Vor=
behalten der Erklärung von 20 noch näher definieren. Feſt ſtehe
jedenfalls, daß Großbritannien nicht von der
bis=
herigen Haltung abgehen könne, wie dies Zaghlul durch
Lloyd George ſchon mitgeteilt worden ſei. Das Urteil in dem
Prozeß gegen die in Verbindung mit der Ermordung des
eng=
liſchen Oberkommiſſars in Aegypten Verhafteten habe in
eng=
liſchen Regierungskreiſen durchaus nicht befriedigt. Man weiſt
darauf hin, daß gewiſſe Ereigniſſe, die dem Prozeß
vorausgegan=
gen ſeien, einer Nachprüfung unterzogen werden müßten.
Coolidge über die Verhinderung von Kriegen.
EP. Waſhington, 1. Juni.
Anläßlich des Memorial=Day hat Präſident Coolidge eine
große Rede gehalten, in der er auf die Bewegung zur
Ver=
hinderung des Krieges zu ſprechen kam. Die
Vereinig=
ten Staaten billigten dieſe Bewegungen und bewieſen dies durch
ihren Anſchluß an den Haager Schiedsgerichtshof, deſſen
Metho=
den Coolidge als wirkſam, vernünftig und praktiſch bezeichnete.
Verträge und alle ſonſtigen Methoden ſeien aber wirkungslos,
wenn die öffentliche Meinung nicht für die Sache des Friedens
gewonnen werde. Der Wille, heute zu handeln, ſei beſſer, als
alle Verträge und Schiedsgerichte, als alle Heere und Flotten.
Die friedfertigen Völker würden den Frieden haben, die
kriege=
riſchen Völker dagegen dem Kriege nicht entgehen. Für den
Weltkrieg machte Coolidge das Wettrüſten verantwortlich. Die
Vereinigten Staaten hätten in dem Wunſche, ihre friedlichen
Grundſätze weiter auszubreiten, Delegierte nach Genf geſchickt
und erwarteten von dieſer Konferenz praktiſche Ergebniſſe. Die
anderen Nationen müßten ihren Haß aufgeben, um ſich über die
Methode einer gegenſeitigen Unterſtützung zu verſtändigen, um
damit die Notwendigkeit zur Unterhaltung ſtarker Kräfte zu
Lande und zu Waſſer zu beſeitigen. Europa habe mit
Schwie=
rigkeiten zu kämpfen, denen gegenüber man Geduld haben müſſe,
aber er ſei überzeugt, daß alle Völker Europas die Rüſtungen
noch ſtärker einſchränken müßten. Amerika ſei entſchloſſen, jede
Hilfe zur Löſung dieſer Probleme zu leiſten.
durch jüngſte Einwanderungen auf 400 000 angeſchwollen; in
Braſilien darf man eine Ziffer von 600 000 Deutſchen, in
Argen=
tinien von 80 000 Deutſchen, in Chile von 35 000 und in Mexiko
von 30 000 annehmen. In Südafrika zählte man früher gegen
40 000 Deutſche, in Auſtralien 100 000. Die heutigen Ziffern ſtehen
nicht feſt, ebenſowenig wie die von Sibirien, wo es früher 120000
Deutſche gab. Im ganzen glaubt Wirth die Geſamtziffer aller
Deutſchen auf der Erde mit etwa 90 bis 95 Millionen
an=
geben zu können.
C. K. Ein Land ohne Fräulein. Die Unterſcheidung zwiſchen
verheirateten und unverheirateten Frauen wird in Dänemark von
jitzt an ſehr ſchwierig ſein, denn alle weiblichen Weſen ſollen von
jetzt an mit „Frue” angeredet werden. Die Frauenrechtlerinnen
kämpfen ſchon ſeit Jahren um dieſe Einheitlichkeit der Anrede,
die ja den Männern ſchon ſeit langem zuteil wird. Ein offizielles
Komitee iſt jetzt in Kopenhagen zur Durchführung dieſer Reform
berufen worden, und unterdeſſen haben die Zeitungen beſchloſſen,
ſofort die Anrede „Frölen”, d. h. Fräulein, aufzuheben.
Dr. Sternfeld, „Feſta‟. Eine Monographie. Mit 51 Bildern
und 74 Stammtafeln. 260 Seiten gr. 8‟ In Leinenband
10 Mk. Verlag Auguſt Reher, Berlin.
Eines der intereſſanteſten Bücher liegt hier vor, eines, das
dem Freunde der Pferderennen vieles zu erzählen hat. Wer
Feſta iſt, werden wohl die meiſten Leſer unſerer Zeitung, wenn
nicht alle, zur Genüge wiſſen. Feſta, eines der berühmteſten
Pferde, die es je gegeben hat, hat eine ganze Familie geſchaffen,
deren Einzelheiten in dem vorliegenden Buche von dem
bekann=
ten Hippologen Dr. Sternfeld beſchrieben werden. Die
Abſtam=
mung der berühmten Stute von hervorragenden Eltern, die
eigene geringe Rennleiſtung von Feſta ſelbſt, aber der ungeheure,
geradezu wuchtige Grad der Vererbungsfähigkeit, werden hier
in Wort und Bild zu einem Denkmal geſtaltet, das gleichzeitig
auch wertvolles Material für den Kenner, d. h. den Züchter
bietet. Das vorliegende Buch in ſeiner beſtechenden Ausſtattung
iſt aber vor allen Dingen für den Rennbahnbeſucher geſchrieben.
Wer ſich im allgemeinen über die heute auf den Rennbahnen
befindlichen Nachkommen der Feſta unterrichten will, findet hier
jeden Nachweis, bis ins einzelne; wer kennt nicht Augias oder
Canelon, die bisher beſten Söhne des Wunderhengſtes
Pergo=
leſe? Und Aurelius, der ausſichtsreichſte Derby=Anwärter dieſes
Jahres, iſt ſicher ein guter Bekannter der meiſten Leſer unſerer
Zeitung. Sie alle aber ſind Nachkommen der Wunderſtute Feſta.
Kurzum, der flott geſchriebene Text, die reiche Beigabe
vortreff=
licher Bilder und der gute Druck und Einband machen das Buch
vegehrens= und empfehlenswert für jeden Freund der Rennen.
HSBELA
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Mur einige Tage das hervorragende Doppelprogramm:
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der Liebling der Frauen
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Große Auswahl in Zeitungen und Zeitschriften
— Großer Spiel- und Billardsaal (l. Stock) —
Jackle Coogan zeigt in seinem nenen Film wieder die reizende
Matürlichkeit und treue Herzlichkeit, die ihm im Sturm die
Herzen der ganzen Welt errungen hat in einer amüsanten
und zngleich an spannenden Momenten reichen Handlung.
Das große Ufa-Lnstspiel:
Der gepfändete Seehund
6 Akte köstlichen Humors
Die neueste Wochen- und Modenschau (8225
ugendliche haben Zutritt!
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O9
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Henny Porten
zeigt in ihrem neuen großen Lustspiel
daß sie noch immer zu den
„Lieblingen des Volkes” zählt
In den führenden Rollen:
uny Porten, Brano Kastner, Cart Bois,
Angelo Ferrari, Panl Groß, Alice Torning.
Henny Porten gefällt sich selbst und dem
Publikum anßerordentlich gut in ihrer
Doppel-
rolle als Dame und lebensechtem bayerisch.
Dorftrampel und ruft dröhnende Lachsalven
hervor.
(8284
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Die neueste Wochenschau.
Jugendliche haben Zutrikt!
Anfang 3½, Uhr. — Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
Seite 4
Mittwoch, den 2. Juni 1926
Nummer 151
Anfang 31/, Uhr.
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
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Freitag, den 4. Juni 1926, abends 8 Uhr
in der Otto-Berndt-Halle der Technischen
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zum Gedächtnis von
Carl Maria von Weber
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Viertes Hauptkonzert
Werke von Hugo Wolf
Soliſin: Totte Teonard, Berlin
Vortragsfolge: Morgenhymnus ((CChor und
Orch.); Elfenlied a. d. Sommernachtstraum
(Sopranſolo, Frauenchor und Orch.); Sieben
Lieder für Sopran u. Klavier: a) Sie blaſen
z. Abmarſch, b) Kopfwehſprüchlein, c) Werl.
tat deinem Füßlein weh, d) Wenn du zu den
Blumen gehſt, e) Die Spröde, k) Die Bekehrte,
g) Er iſt’s; Der Feuerreiter (Chor u. Orch);
Sieben Lieder f. Sopran u. Klavier: a) Wie
lange ſchon war mein Verlangen, b) Heute
Nacht erhob ich mich, c) Mein Liebſier ſingt
am Haus, d) Wer rief dich denn, e) Schweig
einmal ſtill, 1) Nun laß uns Frieden ſchließen,
g) Wenn du, mein Liebſter ſteigſt zum Himmel
f) Frühlingschor a. d. Oper Manuel Weneges.
Hauptprobe: Sonntag,6. Juni vorm. 11½ Uhr
Kartenverkauf bei Konzert=Arnold. (8251
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unter unbekannten
Kannibalen
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Muſikverein.
Freitag, den 11. Juni
1926, abends 8½ Uhr
Mitglieder-
versammlung
im Vereinshauſe
Tagesordnung:
1 Jahresbericht.
2. Neuwahl des
Aus=
ſchuſſes.
3. Verſchiedenes.
Aktive und inaktive
Mitglieder werden
um recht zahlreiches
Erſcheinen gebeten.
Anträge ſind
ſchrift=
lich beim
Schrift=
führer, Bergrat Hundt,
Frankfurterſtr. 62,
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zureichen. (8250
Der Vorſtand.
Minn
Sonntag, 6. Juni:
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mit Damen nach
Lichtenberg.
Abmarſh
Böllenfall=
tor 6,40 Uhr vorm.
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Berg=
mann,
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ſtraße 19 und Freitag
abend im Klublokal
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Kegel=Club
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(Ohne Gewähr)
„Der Roſenkavalier”,
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Für=
ſtin Werdenberg . . . Anna Jacobs
Der Baron Ochs auf
Lerchenau.
.. . . Heinrich Kuhn
Octavian, gen. Quinquin Hedwig Werle
Herr von Faninal, ein
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Sophie, ſeine Tochter . . Margar. Albrecht
Jungfer. Marianne
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metzerin, die Duenna Eug. Stephanowa
Valzacchi ein Intrigant Eugen Vogt
Annina, ſeine Begleiterin Martha Liebel
Ein Polizeikommiſſar . . Hans Netz
Der Haushofmeiſter bei
der Feldmarſchallin . . Jacob Sattler
Der Haushofmeiſter bei
Rudolf Strzeletz
Faninal . .
Walter Hagner
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Erſte
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Erſter
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Dritter / Marſchallin
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Erſter
Zweiter
Kellner
Dritter
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Nummer 151
Seite 5
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 2. Juni.
— Ernannt wurde: am 20. Mai 1926 der Kanzleigehilfe bei dem
Forſtamt Dieburg Georg Schwerer aus Ernſthofen vom 1. Juni 1926
an zum Kanzliſten.
— In den Ruheſtand verſetzt wurden: am 25. Mai der Lehrer an der
Volksſchule zu Monsheim, Kreis Worms, Emil Jung, vom 1. Juni
1226 an auf ſein Nachſuchen; am 27. Mai der iſraelitiſche Religionslehrer
HirſchSulzbacher zu Groß=Bieberau, Kreis Dieburg, vom 1. Juni
1926 an auf ſein Nachſuchen.
— Neue Rentenbankſcheine. Die Dentſche Rentenbank teilt mit, daß
vom 15. Juni ab neue Rentenbankſcheine über 5 Rentenmark mit dem
Ausſtellungsdatum 2. Januar 1926 ausgegeben werden. Die neuen
Scheine treten anſtelle der bisher ausgegebenen Rentenbankſcheine über
5 Rentenmark vom 1. November 1923. Die noch umlaufenden Scheine
der alten Art behalten aber bis auf weiteres ihre volle Gültigkeit.
— Heſſiſches Landestheater. Als nächſte Opern=Neuheit wird am
15. Juni zum Gedächtnis des 100. Todestages Carl Maria von Webeus
ſeine romantiſche Oper „Oberon” in neuer Inſzenierung gegeben.
Die Spielleitung wurde dem Regiſſeur Hans Esdras Mutzenbecher,
Hamburg, bertragen.
In der heutigen Aufführung „Roſenkavalier” ſingt der für
die nächſte Spielzeit als lyriſcher Tenor verpflichtete Joſef Poerner
die Partie des Sängers.
Am Donnerstag, den 3. Juni, wird Cornelius” komiſche Oper „Der
Barbier von Bagdad” mit den Damen: Werle, Jacobs und den
Herren: Hölzlin, Jörn, Dr. Barczinski und Strzeletz in den
Haupt=
partien gegeben. Die muſitaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Heinz
Bert=
hold vom Stadttheater in Mainz aushilfsweiſe als Gaſt übernommen.
Als letzte Opernvorſtellung im Kleinen Haus wird Sonntag, den
6. Juni, Mozarts „Coſifan tutte” aufgeführt.
Die am Samstag, den 5. Juni, ſtatfindende Neueinſtudierung von
Goethes „Geſchwiſter” und „Mitſchuldigen” beginnt um
7½ Uhr, nicht, wie angekündigt, um 7 Uhr.
Als Marianne in den „Geſchwiſtern” tritt Kaete Foerder vom
Landeslheater in Gotha, von der nächſten Spielzeit ab Mitglied des
Landestheaters, auf.
Mit dem Expeditionsſchiff „Eureka” und zwei Waſſerflugzeugen
drang der Expeditionsleiter Frank Hurley in Neuguinea ein, das Land,
das der Film „Unter unbekannten Kannibalen” zeigen
wird. Der Film läuft vom 1. bis 4. Juni, jeweils abends 8 Uhr, im
Kleinen Haus des Landestheaters. Die Expedition konnte ſich nur durch
ſchleunige Flucht vor den Eingeborenen retten. Der Reſpekt, den ſich
die weißen Fremdlinge durch ihre Flugzeuge zu verſchaffen wußten, war
dahin, als ſie allzudeutliche Zeichen von Abſcheu zeigten, während die
Ein=
wohner Menſchenfleiſch verzehrten. Der Film zeigt dieſe bis jetzt
un=
bekannten Gegenden und Menſchen, und iſt ein unſchätzbares Dokument
für eine nun ſterbende Welt.
— Das Hugo=Wolf=Konzert am 7. Juni mit Lotte Leonard als
Soli=
ſtin (ſ. heutige Anzeige) gilt als viertes Hauptkonzert des Muſikvereins
Inaktive Mitglieder haben alſo zuu Hauptprobe und zum Konzert auf
die in ihren Händen befindliche Karte hin freien Zutritt.
— An das der Techniſchen Hochſchule angegliederte Pädagogiſche
Inſtitut (die neue Lehrerbildungsanſtalt, die ſeit Oſtern im ehemaligen
Garniſonslazarett am Jägertor ihre Stätte hat) und an die
gleichen Inſtitute zu Mainz, Jena, Leipzig, Dresden und Hamburg war
vom Wiener Inſtitut die Einladung zu einer P ingſttagung in
Oeſterreichs Hauprſtadt ergangen. Von den 78 Beſuchern des hieſigen
Inſtitutes folgten 38 dem Rufe und verbrachten an der Donau eine
lehr=
reiche Woche. Die Gaſtgeber nützten die beiden Feiertage aus, um die
Herrlichkeit der Stadt zu zeigen, die jeden Deutſchen mit vaterländiſchem
Stolz erfüllt, weil ſie von den bedeutendſten Vorgäugen unſrer Staats=
und Geiſtesgeſchichte beredte Kunde gibt. Die übrigen Tage waren dem
Hauptzweck der Fahrt gewidmet. Die Teilnehmer lernten Wiens
Er=
ziehungsweſen kennen: Säuglingsheim, Kindergarten, Grundſchule,
neue allgemeine Mittelſchule, Fortbildungsſchule und
Landerziehungs=
heim; ſie wohnten Vorleſungen und Uebungen im Pädagogiſchen
In=
ſtitute bei; ſie gewannen Einblick in die planbeiwußten Maßnahmen der
Gemeinde zur Rettung der unzähligen ſittlich und leiblich Gefährdeten;
ſie betraten die mit allen Vorteilen ausgeſtatteten Rieſenbauten, mit
denen das Wohnungselend bekämpft wird; die Wohltat trefflich
eingerich=
teter Mittelſtandsküchen durften ſie ſelber genießen. Ueberhaupt war für
Obdach, Koſt, Unterhaltung und Bahnfahrten ſo geſorgt, daß alle
Erwar=
tungen übertroffen wurden. Beſonders genannt ſei, daß auf dem
Nat=
hauſe Bürgermeiſter und Stadtſchulrat die Verſammlung am Mittwoch
begrüßten und daß die Stadi allen Beteiligten im Ratskeller ein
Mit=
tagsmahl bot. Für Donnerstag wurden die Mitglieder der Lehrkörper
(aus Darmſtadt Direktor Dr. Vogel, die Studienräte Gaßner, Pickect
und Dr. Weigand) ins Unterrichtsminiſterium zum Tee gebeten und
konnten dort die Lehrerbildungsfragen beſprechen. Dem großdeutſchen
Gedanken, der die ſchöne Oſtmark mit ihrem liebenswerten Volksſtamm
wieder „heim ins Reich” bringen will, innigen und begeiſternden
Ausdruck zu geben, dazu war oft Gelegenheit, und auch dadurch iſt dieſe
Wiener Fahrt vielen Reichsdeutſchen ein wertvolles Erlebnis geworden.
— Römheldſcher Familientag. Donnerstag, den 27. Mai, fand
im Reſtaurant „Zum Fauſt” in Frankfurt a. M. der 12. Römheldſche
Familientag ſtatt, der von etwa 50 Teilnehmern, darunter auch zwei
amerikaniſche Römheldinnen, beſucht war und einen ſehr ſchönen
ſtim=
ſche Familienverband umfaßt die Nachkommenſchaft des 1818 zu Weiher abends 8 Uhr. (Näh. ſ. Anz.)
verſtorbenen Pfarrers Konrad Daniel Römheld, ſowie des in Burghaun
verſtorbenen Pfarrers J. K. Römheld und zählt z. Zt. ca. 160
ſtimmberech=
tigte Mitglieder. Stammbaum und Familienbuch der Familie gehr bis. Opel iſt vor einigen Tagen die Klage Citroen vom Landgericht Berlin
1624 zurück. So hat die neuere ſehr eifrig betriebene
Familiengeſchichts=
forſchung ergeben, daß ſich die Familie, die früher Römhildt ſchrieb,
bis weit ins 16. Jahrhundert zurück aufweiſen läßt. Es ſteht feſt, daß
die Namen Römheld und Römhild(t) identiſch und mit dem
Henneberg=
ſchen Städtchen Römhild in Verbindung zu bringen ſind. Leiter des
Römheldſchen Familienverbands iſt zurzeit Geh. Juſtizrat Römheld in
Nidda.
Vereinigung ehemaliger Real= und Oberrealſchüler zu
Darmſtadt. Auf Grund des Aufrufs der Vereinigung zur
Be=
ſprechung der Hundertjahrfeier erfreute ſich die
Monatsverſamm=
lung am 19. Mai 1926 eines äußerſt zahlreichen Beſuchs. Auch
das Lehrerkollegium war ſtark vertreten. In einer anregenden
Ausſprache wurden die Richtlinien für die Hundertjahrfeier
be=
ſrrochen. Die Vorarbeiten werden in den nächſten Tagen
be=
gonnen. Auf den folgenden Monatsverſammlungen wird der
Vorſtand die Mitglieder dauernd auf dem Laufenden halten. Wie auf 1 Monat Gefängnis erkannt. Die Anklage legt ihm zur Laſt, im
die Verhandlungen in den letzten Tagen ergeben haben, wird es Zuſtande der Zahlungsunfähigkeit im Mai und Juni 1925 durch
Ueber=
möglich ſein, die Feier der Vereiwigung mit derjenigen der
Schule zu verbinden. Im Intereſſe der Feier iſt es notwendig,
dem Vorſtand umgehend die Adreſſen noch fernſtehender
Schul=
letzten Monatsverſammlung ſich eine ſtattliche Anzahl neuer
Mit=
glieder eingetragen hat.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Am Sonntag, den 6. Juni
1926, wandern die Ortsgruppen des O.W.K., die um Darmſtadt liegen,
getrennt nach dem gemeinſamen Ziel Lichtenberg. Die hieſige Ortsgruppe
marſchiert um 6,40 Uhr vormittags am Böllenfalltor ab und trifft um
12 Uhr in Lichtenberg ein. Nach dem Mittageſſen (Tiſchkarten löſen) und
dem Eintreffen der anderen Ortsgruppen follen im Ritterſaal des
Schloſſes, bei ſchönem Wetter auch im Schloßhof, bei Konzert uſw. ein
paar vergnügte Stunden verlebt werden. Wieder dürfen die Damen
der hieſigen Ortsgruppe ſich an der Wanderung beteiligen. Näh. ſ. Anz.
— Wiederſehenstag der ehemaligen deutſchen Kriegsgefongenen. Es
war zweifellos ein glücklicher Gedanke, mit dem diesjährigen Bundestag
der R.e.K. (Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener e. V., Sitz
Berlin, Mauerſtraße 66) eine große Wiederſehensfeier alleu ehemaligen
Kriegsgefangenen zu verbinden. Das idylliſch gelegene Rheinſtädtchen
Remagen wird in den Tagen vom 4. bis 6. Juni d. J. das Ziel
tauſen=
der ehemaliger Kriegsgefangener ſein, welche dort die alten Bande treuer
Kameradſchaft erneuern und gemeinſame Erinnerungen austauſchen
wollen. Damit dürfte für viele „Ehemalige” ein längſt gehegter Wunſch
den ſeinerzeit von der Bundesleitung der R.e,K. dem Gau Rheinland=
Weſtfalen übertragen. Die einzelnen Ausſchüſſe ſind eifrig beſtrebt, allen
Winſchen der Teilnehmer an dieſer Tagung möglichſt gerecht zu
wer=
den. — Zur größten Befriedigung ſämtlicher Ausſchüſſe ſei feſtgeſtellt,
daß Behörden und Bürgerſchaft von Remagen der Veranſtaltung
außer=
ordentliches Intereſſe entgegen bringen und die Vorbereitungen
wohl=
tuend unterſtützen. Die große Zahl der zu erwartenden Teilnehmer ſtellt
gewaltige Anforderungen organiſatoriſcher und verkehrstechniſcher Art
an die einzelnen vorbereitenden Ausſchüſſe. Darum iſt es notwendig,
die Anmeldungen zur Teilnahme an dieſem Kameradſchaftstage ſchon
jetzt vorzunehmen. Es iſt Vorſorge getroffen, auch minderbemitielten
Kameraden die Teilnahme zu ermöglichen. Anmeldungen ſind zu richten
an den Kameraden A. Claus, Eſſen, Anngſtr. 40.
Mittwoch, den 2. Juni 1926
Süddeutſchlandflug.
Die techniſchen Leiſtungsprüfungen, die den großen Streckenflügen
vorausgehen, ſind in vollem Gange. Heute früh werden die 25 an dem
Wettbewerb beteiligten Flugzeuge ihren Brennſtofflug auf der Strecke
Darmſtadt=Mannheim bewältigen, und zwar ſoll hierbei eine Strecke von
300 Kilometer durchflogen werden, ſo daß alſo die Flugzeuge dreimal
den Weg Mannheim=Darmſtadt und zurück durchfliegen werden. Der
Heſſenfliegerverein für Luftfahrt Darmſtadt hat es übernommen, die
Organiſation in Darmſtadt durchzuſühren. Samstag früh 3.30 Uhr
be=
ginnt der große Streckenflug und werden die Flugzeuge Darmſtadt als
erſte Stadt anfliegen, jedoch ohne zu landen, die Wendemarke umkreiſen,
um ihren Flug fortzuſetzen. — Am Sonntag, den 6. Juni, dem zweiten
Tag des Streckenfluges, treffen die Flugzeuge im Laufe des Nachmittags
etwa von 4 Uhr ab in Darmſtadt ein und ſind hierbei gezwungen, zu
landen, da bei dieſer zweiten Tagesſtrecke Darmſtadt Zwangslandeplatz
iſt. Mit dieſem Süddeutſchlandflug verbinden die Heſſenflieger einen
Fallſchirmwettbewerb unter den Mitgliedern ihres Vereins. Es handelt
ſich um eine Ziellandung aus einer Mindeſthöhe von 500 Meter und aus
einer höchſten Höhe von 1000 Meter. Die Wertung erfolgt nach Punkten
und ergibt Sprunghöhe geteilt durch Zielnähe die Punktzahl. Neben
Geldpreiſen und ſonſtigen Ehrenpreiſen geht es vor allem um den
Ehren=
preis des Staatspräſidenten von Heſſen. — Zu dem Wettbewerb haben
ſich gemeldet: Frau Langer, Herr Pecher, Herr Langer ſowie Herr
Heß. Um das Publikum auf dem Flugplatz laufend über den
Süd=
deutſchlandflug ſowie den Fallſchirmwettbewerb zu unterrichten, werden
große Radio=Lautſprecher aufgeſtellt, ſo daß es dem Publikum an Hand
des Programmes leicht möglich iſt, den ganzen Wettbewerb zu verfolgen.
Der Radioklub Darmſtadt ſowie Einzelfirmen haben ſich
liebenswürdiger=
weiſe zu dieſer Nachrichtenübermittlung an das Publikum zur
Ver=
fügung geſtellt. Es dürften alſo immerhin einige intereſſante Stunden
den Beſuchern dieſer fliegeriſchen Veranſtaltung geboten werden.
Mutttttttufntutututuf
Herzlichen Bank
spreche ich für alle die vielen Blumenspenden
und Aufmerksamkeiten aus, die mir anläßlich
der Wiedereröffnung nach dem Umbau
er-
wiesen wurden. Ganz besonders erfreut war
ich, daß meiner Einladung zur zwanglosen
Be-
sichtigung der neuen Räume aus allen
Krei-
sen so zahlreich nachgekommen wurde und
ich bitte, von dieser Einladung auch
ferner-
hin weitgehendst Gebrauch machen zu wollen.
Heinrich Schroth
vorm. Karl Buchner, Hofbuchhandlung
— Rheinstraße 15 —
— Der Darmſtädter Fecht=Klub begiag in den Räumen des „Heiligen
Kreuzes” ſein 36. Stiftungsfeſt. Die gutbeſuchte Feier ſtand unter dem
beſonderen Zeichen der Ehrung ſeiner Mitglieder, die dem Klub ſeit
25 Jahren und länger angehören, und ſo war es möglich, 29 Jubilaren
die goldene Klubnadel z. T. perſönlich zu verleihen. Das Feſt nahm einen
ausgezeichneten Verlauf, bei dem die Darbietungen künſtleriſcher und
ſportlicher Art in bunter Folge wechſelten. Ganz beſonders ſei hier der
Mitwirkung einiger Fechterinnen, der Damen Jacobi, Praſſel, Emma und
Hilde Thümmel gedacht, die einen von Frl. M. Schulz, Heſſ.
Landes=
theater einſtudierten „Lausbubentanz” in feſcher Weiſe zu wohlgelungener
Aufführung brachten. Ein lyriſches Gedichtchen, von der kleinen Müllers
Lieſel vorgetragen, erntete reichen Beifall, ſo daß ſie ſich zu einer Zugabe
(Parodie auf „Der Erlkönig”) verſtehen mußte. Ein Schulgang in
Florett, ausgeführt von Frl. Jacobi und die anſchließenden kurzen Aſſaut=
Gänge in Degen und leichtem Säbel brachten, ſämtlichſt unter der
Leitung des Herrn Hochſchulfechtmeiſters, Kaiſer, ein forſches Bild,
eifriger, ernſter Tätigkeit auf dem Fechtboden. Ein allerliebſtes
Elfen=
tänzchen der kleinen Beate Thümmel ſowie ein Phantaſietanz der kleinen
Müllers Lieſel im Fechterkoſtüm und Florett, letzterer von
Ballett=
meiſt=rin Frl. Reis einſtudiert, verrieten gute rhythmiſche, tanzgymnaſtiſche
Schulung. Den Schluß der Darbietungen ſtellten Frl. Praſſel und Herr
Heuſohn in wildem Apachentanz. Alle Darbietungen zeugten von
künſt=
leriſchem Empfinden und beſter Anpaſſung und mußten, durch reichen
Bei=
fall herausgefordert, z. T. wiederholt werden. Auch an dieſer Stelle
ſei den Mitwirkenden und allen Helfern nochmals beſonderer Dank
aus=
geſprochen. Froher Tanz hielt Gäſte und Mitglieder in feſtlichſter
Stim=
mung bis zum grauenden Morgen zuſammen.
— Die Beamtenbank Darmſtadt erließ eine Einladung zur
ordent=
mungsvollen Verlauf nahm. Der im Jahre 1898 gegründete Römheld= lichen Hauptverſammlung im Fürſtenſaal, Grafenſtr. 18, am 4. Juni,
* Abweiſung der Klage Citroen gegen Opel. Vom Reichsverband der
Automobil=Induſtrie wird mitgeteilt: In dem Prozeß Citroen gegen
in vollem Umfange abgewieſen worden. Die Bekanntgabe der
Urteils=
begründung ſteht noch aus.
* Bezirksſchöffengericht. Wegen verſuchter Erpreſſung hat ſich die
Ph. W. von hier zu verantvorten. Sie iſt wegen Diebſtahls beſtraft und
in Zwangserziehung geweſen. Die Anklage geht dahin, daß die W.
unter der Drohung der Bekanntgabe der Vaterſchaft und gepflogenen
intimen Verkehrs einen Geldbetrag von 3000 Mark oder für ihren
Bräu=
tigam eine Stellung von ihrem früheren Dienſtherrn verlangt habe.
Das Urteil erkennt auf eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten. Das
Ge=
richt erwägt, daß der frühere Dienſtherr nicht Vater des Kindes der
An=
geklagten ſein kann. Bei der Angeklagten handele es ſich um eine
mora=
liſch fragwürdige Perſon, ſie ſei aber andererſeits doch geiſtig
minder=
wertig, ſo daß die ausgeſprochene Strafe angemeſſen ſei.
* Große Strafkammer. Wegen Verbrechens gegen die
Konkursord=
nung hat das Kleine Bezirksſchöffengericht Darmſtadt am 12. April 1926
gegen den Kaufmann Karl Verdt von Heppenheim a. d. B.
weiſung von Waren an einen Heidelberger Gläubiger dieſen begünſtigt
und ſo die übrigen unbevorrechtigten Gläubiger benachteiligt zu haben.
Mit der erhobenen Berufung will der Angeklagte die Freiſprechung
er=
zielen. Wir haben ſeinerzeit eingehend über den Sachverhalt berihtet.
kameraden zuzuſenden. Sehr zu begrüßen iſt es, daß auf der Auch der Staatsanwalt hat Berufung eingelegt. Der Verteidiger
be=
tont, eine Anklage wegen Betrugs ſei nicht erhoben, das
Geſchäfts=
gebaren zwiſchen dem Angeklagten und dem Heidelberger Kaufmann
Sarwin in Heidelberg ſolle nicht entſchuldigt werden. Der Angeklagte
blicke auf ein ſtrafloſes Vorleben zurück; er habe ſein Geſchäft in
Heppen=
heim auszubauen verſucht. Von einer Zahlungseinſtellung im Mai 1925
könne gar keine Rede ſein. Sarwin habe Waren von Werdt
übernom=
men, letzterer habe damit ſeine Schuld getilgt. Es könne höchſtens von
einer Zahlungsſtockung die Rede ſein. Sarwin habe ja nachher noch
Waren (Eier) auf Kredit geliefert. Werdt ſei ſich jedenfalls einer
Zah=
lungseinſtellung nicht bewußt geweſen. Damit ſcheide der objektive
Tat=
beſtand für die Gläubigerbegünſtigung aus. Im übrigen ſei der
Ange=
klagte in einer gewiſſen Notlage entgleiſt. Wenn eine Verurteilung
in Frage kommen könne, ſo ſcheine, eine Geldſtrafe am Platze. Der
Staatsanwalt betont, daß der Täter nicht ſeine Zahlungen eingeſtellt
haben müſſe, um den Tatbeſtand des 8 241 Konkursordnung zu
ver=
wirklichen. Starker Verdacht beſtehe dahin, daß Werdt und Sarwin
Hand in Hand gearbeitet hätten: Werdt habe ſich durch Sarwin zu
hal=
ten verſucht und deshalb ihm die Waren zugeſchoben. Die Firma in
Heidelberg ſei erheblich geſchädigt worden. Das Urteil ſtellt feſt, daß der
Tatheſtand des 8 241 Konkursordnung vorliegt, der Angeklagte im Mai
1925 ſeine laufenden Verpflichtungen nicht mehr erfüllen konnte, denn
in Erfüllung gehen. Die Vorbereitungen zu dem großen Treffen wur= ſonſt hätte er ſeine Transaktionen mit Sarwin nicht vorgenommen. Dem
S. mußte er Vorteile bieten, die aus dem Rahmen des Ueblichen
heraus=
fielen. Der Angeklagte ſei ein Opfer der Zeitverhältniſſe und ſo auf
die ſchiefe Ebene gekommen. Mildernde Umſtände ſeien zu bewilligen.
In Abänderung des erſten Urteils wird auf eine Geldſtrafe von
300 Mark erkannt.
Kampfſpiel=Werbetag.
In der zweiten Sitzung des vorbereitenden Ausſchuſſes, an welcher
Vertreter der Turnerſchaft und der Sportverbände teilnahmen, wurde
nun der endgäiltige Zeitpunkt und Plan für den Kampfſpielwerbetag in
Darmſtadt feſtgelegt. Am Sonntag, den 20. Juni, werden am Vormittag
durch große Staffel= und Werbeläufe und am Nachmittag durch Maſſen=
und Sondervorführungen auf dem Schwimmbadplatz Turner und
Sport=
ler für den Gedanken der deutſchen Kampfſpiele werben, die am 4. bis
11. Juli in Köln ſtattfinden. Entgegen dem erſten Plan, die
Veranſtal=
tung nur am Vormittag abzuwickeln, hat man ſich nun doch zu
vor=
erwähnter Einteilung entſchloſſen, um der Einwohnerſchaft Darmſtadts
Gelegenheit zu geben, ſowohl den Läufen wie auch den allgemeinen
Vor=
führungen beiwohnen zu können.
Die Staffelläufe werden in der Rheinallee zum Austrag gebracht.
Es werden ſich hieran ſämtliche Vereine in verſchiedenen Klaſſen ſowie
die Schulen beteiligen. Danach findet ein Werbelauf durch die Stadt
nach dem Schwimmbadplatz ſtatt, woſelbſt durch Anſprachen auf den Zweck
des Tages hingewieſen wird. Am Schluß erfolgt von dort aus ein
Stern=
lauf der Vereine in die Vereinsheime. Am Nachmittag wird man auf
dem Schwimmbadplatz ein buntes Bild aus dem Darmſtädter Turn= und
Sportleben ſehen. Die einzelnen Verbände und Vereine werden ſowohl
durch Sondervorführungen wie auch durch allgemeine Vorführungen
ſämtlicher hierfür geeigneten Arten von Leibesübungen dem Laien einen
Einblick in ihre Tätigkeit geben. Es werden dort vorgeführt:
Maſſen=
freiübungen der Darmſtädter Turnerſchaft, Kunſt= und Maſſenreigen der
Radfahrer, Tauziehen der Vereine, leichtathletiſche Uebungen,
Ring=
kämpfe, Boxkämpfe, Geräteturnen, Spiele und anderes mehr. Die
Schwimmer werden ihre Künſte im danebenliegenden Schwimmbad zeigen,
während zur gleichen Zeit kurze Werbeſpiele in Handball, Schlagball und
Fußball auf dem Sportplatz am Finanzamt ausgetragen werden.
Der Kampfſpielwerbetag wird ein Tag bunten ſportlichen Lebens in
Darmſtadt werden: möge er durch rege Anteilnahme der Darmſtädter
Einwohnerſchaft geſtützt, ſeinen Zweck, ſowohl für die für unſer Volk
ſo wertvolle Körperkulturbewegung im allgemeinen, wie auch für die
Kölner Kampfſpieltage im beſonderen zu werben, voll erfüllen.
Straßenſperre. Wegen Vornahme der Stellung von Gittermaſten
wird der Nodenſteinweg zwiſchen Dornheimer= und Traubenweg vom 1.
bis 2. Juni, die Rabenauſtraße zwiſchen Dornheimer= und Traubenweg
vom 3. bis 5. Juni und der Mettegaugweg zwiſchen Dornheimer= und
Traubenweg vom 7. bis 9. Juni 1926 für den Fuhrwerks=, Auto= und
Radfahrverkehr geſperrt.
Kunſfnotizen.
Ueber Werle, Künſtier und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſſehenden Erwäbnung
geſchieht, behält ſich die Redakion ibr Arteil vor.
— Union=Theater. Der neue Henny=Porten=Film „Wehe,
wvenn ſie losgelaſſen .. .!" ein reizendes Luſtſpiel von Wilhelm Stücklen
und Carl Froelich, kam im Union=Theater zur Aufführung. Die Porten
ſpielte die Frau eines reichen Großkaufmanns, die den
Individualitäts=
fimmel” hat, und einen Trampel vom Lande; dieſe Doppelrolle bietet
ihr reichlichſt Gelegenheit, ihr ganz großes, darſtelleriſches Können zu
zeigen. Scharfe, ſchärfſte Kontraſte arbeitet dieſe Künſtlerin mit einer
ſtaunenswerten, lebens= und ſtilechten Leichtigkeit aus .. der Autor=
Regiſſeur Froelich verſtand, das Intereſſe des Zuſchauers bis Schluß
wachzuhalten und überaſchte auch durch einige frappant=originelle
Ein=
fälle. Bruno Kaſtner als Ehemann, Curt Bois als Seelenfreund und
Paul Morgan als Filmregiſſeur bildeten die angenehme Staffage zur
großen Rolle der Henny Porten. Der begeiſterte Beifall, den dieſer
Film fand, war ein deutlicher Hinweis darauf, was das Publikum will.
— Reſidenztheater. Ein New Yorker Waiſenhaus geht in
Flammen auf. Unter den geretteten Kindern fehlt eins: Jackie Kelly.
Jackie hat ſich mit eigener Kraft aus dem Fenſter heruntergelaſſen und
Zuflucht im Schuppen des alten Lumpenſammlers Ginsberg gefunden.
Bei dem bleibt er, und bald erweiſt er ſich als ein kleines
geſchäft=
liches Genie, das den kranken Ginsberg erfolgreich bei ſeiner Arbeit
vertreten kan. Ginsberg hat einmal eine vielverſprechende Erfindung
für die Nähmaſchine gemacht; die Pläne dazu übergab er zwei
Patent=
anwälten, die ihn um den pekunjären Erfolg ſeiner Erfindung
be=
trogen. Jackie ſucht den Patentanwalt auf und fordert, daß ſeinem
Freunde Ginsberg ſein Recht werde. Jackies naive Logik ſetzt ſich durch.
Das an Ginsberg begangene Unrecht wird wieder gut gemacht, die
Firma Kelly u. Ginsberg gedeiht und Jackie wird ein berühmter
Anti=
quitätenhändler. Der von Eddie Cline inſzenierte Film, in dem neben
Jackie Coogan Max Davidſon die Rolle des Ginsberg ſpielt, iſt wieder
ein echter Jackie=Coogan=Film. Er zeigt die reizende Natürlichkeit und
treue Herzlichkeit des kleinen Schauſpielers, der im Sturm die Herzen
der ganzen Welt errungen hat, in einer amüſanten und zugleich an
ſpan=
nenden Momenten reichen Handlung.
Lokale Veranſialtungen.
Die biermnter erſchelnenden Notitzen And autſhließlich als Hinweiſe auf Anzelgen u betradta.
m keinem Falls iegendwie als Beſdrechung ober Krick.
— Deutſcher Offizier=Bund. Donnerstag, den 3. Juni,
Herrenabend im Kaſino, des Leibgarde=Regiments, Zeughausſtraße 2.
— Sportverein Darmſtadt 1898 (e. V.). Wir erinnern
nochmals an die am kommenden Sonntag, den 6. Juni, ſtattfindende
Rheinfahrt zum Preiſe von 2,50 Mk. (Kinder bis zu 12 Jahren die
Hälfte). Da am Sonntag in Bingen die Deutſche Gaſtwirteausſtellung
ihre Tore öffnet und am Nachmittag ein großer hiſtoriſcher Feſtzug,
der nach Erkundigung über 2 Stunden die Teilnehmer der Rheinfahrt
ins Erſtaunen ſetzen wird, ſtattfindet, ſo ſteht unſeren Mitgliedern ſowie
Freunden und Gönnern unſeres Vereins ein beſonderer Genuß bevor.
Das Fußballwettſpiel unſerer erſten Mannſchaft gegen den Sportverein
Bingen findet um 5 Uhr ſtatt. Bei genügender Beteiligung wird uns
eine Muſikkapelle begleiten. Die Einzeichnungsliſte liegt bis einſchl.
3. Juni, bei unſerem Mitglied Koch, Markt 3 (neben Fiſchhaus Fertig)
offen, woſelbſt auch die Schiffskarten erhältlich ſind.
— Verein ehem. Jäger zu Pferde Nr. 3 von
Darm=
ſtadtund Umgebung. Wir laden unſere Mitglieder auf Sonntag,
den 13. Juni, nachmittags 21. Uhr, ins Vereinslokal, Waldſtr. 23, zu
einer wichtigen Verſammlung herzlich ein.
— Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und
Heimat=
kunde, Hotel Prinz Karl, Alt=Darmſtadt=Zimmer. Am Donnerstag abend
ſpricht Herr Nudolf Anton über Totenkult und Begräbnisſtätten in
Darmſtadt, insbeſondere die Stadtkirche als Totenbeſtattungsort.
— Bayern=Verein Darmſtadt. Am 25. Mai waren es 35 Jahre,
daß der Bayern=Verein Darmſtadt gegründet wurde. Aus dieſem Anlaß
findet kommenden Samstag, den 5. Juni, abends 8 Uhr, im Konkordia=
Saale, Waldſtraße 33, eine würdige Feier im engeren Kreiſe der
Mit=
glieder ſtatt. Der ernſte Teil des Abends beſteht in einer Feſtanſprache,
Vortrag verſchiedener Chöre unſeres Sängerchores und in Original=
Schuhplattler=Vorführungen in Tracht.
Aus den Parieien.
— Deutſch=nationaler Frauen=Ausſchuß. Zu unſerer
diesmaligen geſelligen Zuſammenkunft wollen wir uns am
Donners=
tag, 3s Juni, auf dem Oberwaldhaus einfinden. Dem
ge=
mütlichen Kaffee, der, je nach der Witterung, im Reſtaurant oder Garten
eingenommen werden ſoll, geht pünktlich um 3 Uhr eine äußerſt
wichtige Beſprechung der Mitglieder voraus, zu der um unbedingt
pünktliches Erſcheinen gebeten wird, da dieſes Zimmer nur bis
4 Uhr frei iſt. Um rege Beteiligung wird gebeten. Die elektriſchen
Wagen fahren bis Oberwaldhaus.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Am
Mittwoch, den 2. Juni, treffen ſich unſere Mitglieder abends 8 Uhr bei
„Sitte”, dort findet ein gemütlicher Abend ſtatt. Wir bitten um
pünkt=
liches und zahlreiches Erſcheinen.
— Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
Teilnehmerinwen an dem Muſikkreis werden nochmals auf den in ſo
liebenswürdiger Weiſe gebotenen hohen Kunſtgenuß aufmerkſam gemacht,
der ihren am Mittwoch, den 2. Juni, nachmittags 5 Uhr, im Hauſe von
Frau Dingeldey geboten wird.
— Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Da
uns der ſeltene Genuß geboten wird, Frl. Schwarz von der
Zentral=
ſtelle der D.V.P. in Berlin zu hören, die uns gewiß viel Intereſſantes
zu berichten weiß, bitten wir unſere Mitglieder, zahlreich bei ihrem
Vor=
trag zu erſcheinen. Sie ſpricht über „Nationale und kulturpolitiſche
Auf=
gaben der Frau” am 3. Juni, abends 8 Uhr, bei Sitte (gelber Saal),
Freunde der Partei haben als Gäſte Zutritt.
m
Tageskalender für Mittwoch, den 2. Juni 1926.
Landestheater, Großes Haus. Anfang 7 Uhr, Ende 10¼ Uhr,
B 23: „Der Roſenkavalier.” — Kleines Haus, abends 8 Uhr,
Neu=Guineg=Film: „Unter unbekannten Kannibalen.” — Orpheum=
Keine Vorſtellung. — Groß=Zirkus Birkeneder abends
8 Uhr: Eröffnungs=Vorſtellung. — Kinovorſtellungen;
Anion= Reſidenz=Thegter, Palaſt=Lichtſpiele.
Seſte 6
Mittwoch, den 2. Juni 1926
Nummer 131
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arheilgen, 30. Mai. Poſtaliſches. Wie aus einem hierher
gelangten Schreiben der Oberpoſtdirektion hervorgeht, hat das
Reichs=
poſtmiiſterium der Einrichtung einer zweiten werktägigen
Briefzuſtel=
lung am hieſigen Orte nur unter der Vorausſetznug zugeſtimmt, daß
die hierdurch entſtehenden Mehrkoſten aus den für ſolche Zwecke zur
Ver=
fügung ſtehenden Geldmitteln beſtritten bzw. anderweit eingeſpart
wer=
den. Dieſe Vorausſetzung iſt nun zurzeit leider nicht gegeben, ſo daß
zum größten Bedauern von dieſer Einrichtung vorläufig abgeſehen
wer=
den muß. Poſtempfänger, die Wert darauf legen, ihre am Nachmittag
eingehenden Sendungen noch am ſelben Tage zu empfangen, werden
darauf hingewieſen, daß ſie dieſe Poſtſendungen nachmittag in den
Schalterſtunden von 3 bis 6 Uhr an den Schaltern abholen können. —
Der vom Geſangverein „Liederzweig” geplante Familienausflug nach
Miltenberg findet nächſten Sonntag, den 6. d. M., ſtatt. Gefahren wird
auf Sonntagsfahrkarte (Preis 3,50 Mk.); auch iſt ei gemeinſamer
Mittagstiſch zu 1,50 Mk. in Ausſicht genommen. Die Abfahrt erfolgt
früh 623 Uhr vom Bahnhof Kranichſtein. Rechtzeitige Anmeldung, auch
von Freunden und Gönnern des Bereins, hat bis Freitag abend 6 Uhr
zu erfolgen. Sollte wider Erwarten der Ausflug infolge ungünſtiger
Witterung ausfallen müſſen, ſo wird der eingezahlte Betrag
zurück=
erſtattet.
H. Eberſtadt, 1 Juni. Am Donnerstag, den 3. Juni, findet abends
8 Uhr auf dem Rathauſe eine öffentliche Gemeinderatsſitzung
ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a.: Die Forſeyung der Beratung
des Gemeindevoranſchlags und die Beratung des Voranſchlags für das
Gemeindewaſſerwerk, Rj. 1926, ſowie Fortſetzung der Ausſchlagſätze für
die Gemeinde=Umlagen zur Deckung des Fehlbetrags — Das Gaſthaus
Zur Dampfſtraßenbahn (Wörner) hat einen neuen freundlichen Anſtrich
erhalten und heißt fortan „Zur Straßenbahn”, womit den veränderten
Zeitverhältniſſen Rechnung getragen wurde.
H. Eberſtadt, 1. Juni. Wertungsfingen. Am kommenden
Sonntag, den 6. Juni, findet dahier in den Räumen des Gaſthauſes
„Zum Schwanen” das VI. Wertungsſingen des Gaues Bergſtraße des
Odenwaldſängerbundes ſtatt. Für die Veranſtaltung iſt folgendes
Pro=
gramm vorgeſehen: vormittags 6 Uhr: Weckruf, 7½ Uhr: Abholen der
auswürtigen Vereine mit Muſik, ab 8½ Uhr: Wertungsſingen ſämtlicher
Gauvereine, nachmittags 2 Uhr: Aufſtellung des Feſtzuges am
Krieger=
denkmal und Abmarſch nach dem Marktplatz, dortſelbſt Feſtanſprache
und Maſſenchor ſämtlicher Gauvereine (800 Sänger), ab 4 Uhr: Konzert
und Geſangsvorträge im Schwanen, abends 8 Uhr daſelbſt: Feſtball.
Aus Anlaß des Wertungsſingens veranſtalten die Geſangvereine „
Ger=
mania” und Männerquartett „Harmonie” unter Mitwirkung der übrigen
vier Geſangvereine Eberſtadts am Samstag, den 5 Juni, abends 8 Uhr
beginnend, im Saale „Zum Schwanen” einen Feſtkommers, wobei
Maſſen=
chöre, Männerchöre und Sologeſänge (Herr Lehrer Seitz), Violinſolis
lHerr Smith), Rezitationen (Herr Hanauer) und Orcheſtervorträge der
Muſikkapelle „Edelweiß” zu Gehör gebracht werden. Der Eintritt zu
dem Kommers beträgt 50 Pfg., zum Wertungsſingen 1 Mk.
* Pfungſtadt, 1. Jui. Beförderungsziffer der
Ver=
kehrsautos. Seit Inbetriebmahme der Autolinie Darmſtadt—
Pfung=
ſtadt—Hahn, ſind bisher rund 30 000 Perſonen befördert worden. — Die
Einzeichnungsliſten für das Volksbegehren auf Auflöſung des Landtages
liegen in der Zeit vom 31. Mai bis 2. Juni auf der Bürgermeiſterei zur
Einſicht offen.
* Ober=Ramſtadt, 1. Juni. Am Sonntag trafen ſich in Roßdorf die
Turnvereine Ober=Ramſtadt und Roßdorf (D.T.) zu einem
Begegnungs=
kampf. Die Veranſtaltung hatte eine große Zuſchauermenge angelockt, des hieſigen Kirchſpiels im Vormittagsgottesdienſt ihre Konfirmanons=
Zu Beginn des Wettkampfes der aus 5 Uebungen (Reck, Barren, Pferd
quer und lang und Kürfreübungen) beſtand, ſetzte ſich die OberMaul” das erſte mal, daß ſich ein in hieſiger Kirche konſirmierter Jahrgang zu
ſtädter Mannſchaft an die Spitze und konnte — trotz nicht zu
unter=
ſchätzender Gegnerſchaft — dieſen Vorſprung von Uebung zu Uebung wagen ein Ausflug nach Wertheim a. M. unternommen.
erhöhen, ſodaß ſie mit einem Mehr von 42 Punkten abſchloß. Die ſehr
intereſſant verlaufene Veranſtaltung fand dankbare Zuſchauer und dürfte
ihren Zweck, die Allgemeinheit für das deutſche Geräteturnen immer mehr
zu intereſſieren, voll erfüllt haben. — Das Nationaldenkmal auf dem
Niederwald wird das Ziel einer gemeinſamen Rheinfahrt des
Turnver=
eins (2.T.) und des Geſangvereins „Germania” Ober=Ramſtadt am ſtatfand. Die Tagespreſſe berichtete ſchon vor Wochen über die große
Sonntag, den 25. Juli ds. J3. ſein. Der Zuſammenſchluß der beiden
Vereine in dieſem Falle dient einer Verbilligumg der Fahrtkoſten für die
Teilnehmer. Vom 2. bis 10. Juni liegen nun in den Gaſtwirtſchaften
Diehl Roth und Schulz und Friſeurgeſchäften Rodenhäuſer Schmidt
allein die Mitglieder der Vereine, ſondern auch Nichtmitglieder und ſon= Leuchtkraft bis zu 1200 Meter erzeugt und dadurch in der Dunkelheit
ſtige Intereſſenten herzlichſt eingeladen. Die Einzeichnung iſt bindend, d. den Führer vor allen Gefahren der Straße warnt.
h. verpflichtet zur Teilnahme. Wenn eine genügende Teilnehmerzahl
zuſammenkommt, iſt beabſichtigt, einen Sonderzug zu benutzen, was zwei= neuen Turnplatzes des Turnvereins 1860 (D.T.) unter reger
fellos manche Annehmlichkeiten für die Teilnehmer hat.
A Reichelsheim i. O., 31. Mai. Bemühungen der hieſigen
Bürger=
meiſterei um Verbeſſerungen im Eiſenbahmverkehr. Daß die ſeit 15. Mai
auf der Nebenbahn Reinheim-Reichelsheim eingerichtete beſſere
Ver=
kehrsverbindung von Sonntagsausflüglern und Erholungſuchenden
an=
genehm empfunden wird, beweiſt der außerordentliche Fremdenzufluß,
der ſeitdem an Sonn= und Feiertagen hier zu beobachten war.
Bei=
ſpielsweiſe war der bei Reichelsheim belegene Ausflugspunkt Schloß
Reichenberg mit den durch die Bürgermeiſterei geſchaffenen hübſchen
Anlagen ſo ſtark beſucht wie nie zuwor. — Es iſt darum verſtändlich, und
wird von der Bevölkerung des ganzen Gerſprenztals dankbar begrüßt,
daß unſere Bürgermeiſterei weiter beſtrebt iſt, ewaige den
Fremden=
verkehr hindernde Schranken zu beſeitigen. Ein ſolches Hindernis wird
in dem Umſtand gefunden, daß Sonntags der letzte Abendzug, der von
Reinheim in der Richtung nach Offenbach fährt, nur bis zur Station
Ober=Noden geht ſodaß dieſer Zug von den Reiſenden aus Offenbach
nicht benutzt werden kann. Aus dieſem Grunde können dieſe auch keine
Sonntagsfahrkarten in das Gerſprenztal löſen bzw. werden ſolche
nicht verabfolgt. Dieſe Mängel veranlaßten die Gemeindebehörde im
Intereſſe der Verdienſtmöglichkeiten der Orte unſerer Gegend eine
Ein=
gabe an die Reichseiſenbahn=Direktion zu richten, in der die Durchführung
des Zuges ab 8,55 Reinheim bis Offenbach begründet und dringend
ge=
wünſcht wird. Denn ſelbſtverſtändlich werden die Reiſenden aus der
Offenbacher Gegend — in früheren Jahren, in denen dieſer Zug
durch=
geführt war, beſuchten allſonntäglich 400—500 Ausflügler unſere
herr=
liche Umgebung — zur Rückfahrt nicht den koſpieligen Weg über
Darm=
ſtadt—Frankfurt nehmen, ſondern unternehmen ihre Ausflüge nach
an=
deren Gegenden. Auch die Verausgabung von Sonntagsfahrkarten in
das Gerſprenztal wird von den Reiſenden aus Offenbach auf der
Rodgaubahn dringend gewünſcht.
* Rimhorn, 1. Jui. Die Wiederſehensfeier der 60=
Jäh=
rigen geſtaltete ſich zu einer würdigen Feier. Am 1. Pfingſtfeiertag
mittags ½2 Uhr fand Kirchgang mit Abendmahlfeier ſtatt. Herr Pfarrer
Weik ſprach zu Anfang den 23. Pſalm: Der Herr iſt mein Hirte. Als
Haupttext wählte Herr Pfarrer Weik: Bis hierher hat der Herr
ge=
holfen. Der Frauenchor ſang uter Leitung von Frau Pfarrer Weik
2 paſſende Lieder. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach
der kirchlichen Feier ging man nach dem Friedhof um das Grab des
Pfarrers Geilfuß und die Gräber von Eltern und Angehörigen zu
beſuchen. Bei Gaſtwirt Wolf fand dann die Nachfeier ſtatt. Der
Ar=
beitergeſangverein verſchönerte die Feier durch 2 paſſende Lieder unter
Leitung ſeines Dirigenten Herrn Hallſtein.
* Sandbach, 1. Juni. Verbeſſerung unſerer
Poſtver=
hältniſſe. Eine weſentliche Verbeſſerung wird mit dem 1. Juni
eintreten. An dieſem Tage wird die hieſige Poſthilfsſtelle in eine
Poſt=
agentur umgewandelt. Poſtſachen, die ſeither um 9 Uhr vormittags
eintrafen, werden teilweiſe bereits tags zuvor in den Beſitz der
Em=
pfänger gelangen. — Unſere Kirchenorgel, deren große
Proſpekt=
pfeifen während des Weltkrieges herausgenommen wurden, wird in den
nächſten Tagen wieder hergeſtellt. Die neuen Pfeifen wurden durch
Herrn Orgelbauer Bechſtein in Lich geliefert und ſind bereits
einge=
troffen. — In einer gemeinſamen Sitzung des Gemeinderats und
Schul=
vorſtandes am 28. Mai wurde hinſichtlich der Beſchaffung der Bänke
ud ſonſtiger Schuleinrichtungsgegenſtände für die neue Volksſchule
be=
ſchloſſen, eine Kommiſſion von drei Mann in die bekannten
Schulbank=
fabriken in Weinheim, Worms und Frankenthal zu entſenden, um an Ort
und Stelle die Auswahl zu treffen. — Der umfangreiche Wegbau
über das Mümlingtal nach dem Gemeindewald auf dem Bohrberg (Mark)
geht ſeiner Vollendung entgegen. Größere Gemeindearbeiten zur
Be=
ſchäftigung der zahlreichen hieſigen Erwerbsloſen ſind vorerſt nicht
vor=
geſehen. Sehr nötig wäre die Schaffung eines großen Turn= und
Sportplatzes für die zahlreichen Leib=Süübungen pflegenden
Ver=
eine unſerer Gemeinde. Doch konnte bisher ein geeigneter Platz nicht
gefunden werden. Es ſollte ſich eine Kommiſſion bilden, die dieſe Frage
eingehend ſtudiert und dem Gemeinderat geeignete Vorſchläge macht. —
Die hieſige Ortsaruppe des Odenwaldklubs richtete an die Gemeinde die
Bitte für die Wiederherſtellung des Wilhelm= und Ludwigsbrunnens
im „Markwald” am Rimhorner Weg ſowie für die Aufſtellung hölzener
Ruhebänke an geeigneten Plätzen beſorgt zu ſein. Wie wir hören, iſt der
Gemeinderat bereit, hierauf einzugehen.
Wimpfener Feſiſpiel „Johanna Suſanna”
Pfingſien 1926.
ſeiner ehemaligen Kaiſerpfalz und ſeinen ſonſtigen, aus alten Zeiten Ortſchaften mit Gleichſtrom koſtet der Lichtſtrom 55 Pfg., während der
ſtammenden Sehenswürdigkeiten, konnte es ſich auch in dieſem Jahr nicht Kraftſtrom ebenfalls 28 Pfg. koſtet,
verſagen, durch Aufführung eines Feſtſpiels — oder wie es auf dem
Pro=
im Abnehmen begriffen iſt, ſo muß man doch Wimpfen eine beſondere kammer uſw. beſucht werden.
Berechtigung für ſeine Veranſtaltung einräumen. Die hiſtoriſche
Bedeu=
ſchöne Lage übten von jeher eine große Anziehungskraft aus und ſichern Leiſtungen bewegten ſich im Durchſchnitt auf einer für die Jugendlichen
ihm eine Sonderſtellung.
eine Gelegenheitsdichtung mit allen Vorzügen und Mängel einer ſolchen.
Vorzüge: „Sprachliche Bemeiſterung des Stoffes und geſchickte Der Verein ehrte ſeine Gründer auf ſinnige Weiſe. Am Sonntag nach=
Zuſammenfaſſung der Handlung. Die Mängel, oder beſſer geſagt der mittag fand, vom Wetter begünſtigt, ein größerer Feſtzug ſtatt.
Hauptmangel ergibt ſich aus der hiſtoriſchen Dürftigkeit des Stoffes
ſelbſt; dem Verfaſſer — Hans Werner Langer in Darmſtadt — ſoll aber
daraus kein Vorwurf gemacht werden. Wimpfen weiſt eben in ſeiner
Chronik keinen hiſtoriſch=tpiſchen Fall auf, den man zur Bearbeitung bei den Regulierungsarbeiten an Nidda und Nidder.
übrig, als in den Säckel der Erfindung zu greifen, d. h. einen Stoff aus= bett verbreitert und der Flußlauf geſtreckt. Auch oberhalb von Vilbel
findig zu machen, der ſich mit der Wahrſcheinlichkeit am eheſten verbinden
ließ. Aus Geſchehniſſen des 30jährigen Krieges — in deren Vorder= ſtadt, Oberau herrſcht dasſelbe emſige Tun und Treiben.
grund Wimpfen durch die berühmte Tillyſchlacht ſteht — ſchöpfte der
Verfaſſer ſeine Inſpiration und verdichtete ſie in einer Epiſode, die mit
dem weſtfäliſchen Frieden zuſammenfällt.
zungenfertiges Weib — Ev. Kuchenbeißern — auf der einen Seite und ſchuſſes Rektor Koch eröffnete die Ausſtellung. Unter Führung des
eine machtloſe Obrigkeit auf der anderen; dazwiſchen hinein die Ankunft
stante pede in eine junge, hübſche Wimpfenerin verliebt. Zum Unglück
iſt aber gerade dieſe junge Dame die Braut des Wachtmeiſters — eines
geborenen Wimpfeners und Sohn der zungenfertigen Kuchenbeißern —
der ſeinem Vorgeſetzten die Beute ſtreitig macht. Es kommt zu
Auseinander=
ſetzungen zwiſchen dem Obriat Neerſen und ſeinem Wachtmeiſter, wobei ſich
zieht. Glücklicherweiſe fällt dieſer Vorgang mit dem juſt getätigten
kaiſerlicher Herold, um die frohe Botſchaft zu bringen und zu verkünden,
daß an Stelle der militäriſchen wieder die bürgerliche Jurisdiktion getre= eine ernſte Sprache.
ten iſt. Die alte Glocke „Johanna Suſanna”, die ſchon vor dreihundert
Jubel des endlich von Kriegspein erlöſten Volkes, das ſich um das
glückliche Brautpaar gruppiert. Poſaunengebläſe und ein Dankhymnus tung nach Vervollkommnung des Badebetriebes und die traditionelle
Er=
an die göttliche Allmacht ſchließen das volkstümliche mit derbem Humor
gewürzte, einſtündige Feſtſpiel. — Alles in allem genommen, darf
Wim=
ifen mit ſeiner Veranſtaltung zufrieden ſein. Verfaſſer und Darſteller —
beſondere die Inhaber der Hauptrollen. Anerkennung muß aber auch
ins Leben gerufen wurde. Mögen dem Stück noch viele, gutbeſuchte
Auf=
führungen beſchieden ſein und möge es der intereſſanten Neckarſtadt
zahl=
reiche Freunde und Verehrer zuführen.
* Vielbrunn, 1. Juni. Am 30. Mai feierten die Fünfzigjährigen
gedenkfeier, verbunden mit der Feier des heiligen Abendmahls. Es war
dieſer Feier zuſammengefunden hatte. Nachmittags wurde in zwei Kraft=
* Erbach, 1. Juni. Auch uns war es gelungen, den Erfinder des
Blinkfeuers. Herrn Arthur Ende aus Heppenheim zu einer
Vor=
führung zu veranlaſſen, die im Schloßhofe zu Erbach abends im
Bei=
ſein des Bürgermeiſters, Vertretern der „Okva” und anderer Behörden
Bedeutung der Erfindung und hat uns die praktiſche Vorführung
be=
wieſen, daß die Erfindung ſehr viel zur Verhütung von
Automobilun=
fällen bei Nacht an gefährlichen Kurven, Eiſenbahnübergängen, ſowie an
allen gefährlichen Stellen der Landſtraße beitragen wird. Von anderen
und Trautmamn Einzeichnungsliſten auf. Zur Einzeichnung ſeien nicht Bchörden vorgelegte Gutachten haben bewieſen, daß das Blinfeuer eine
* Erbach, 1. Juni. Am Somtag fand hier die Weihe des
Anteilnahme der Bevölkerung ſtatt. Der Platz war von den Turnern
in den Abendſtunden ſelbſt hergerichtet worden. Er liegt am Seedamm,
deſſen mächtige Kaſtanienbäume in den Nachmittagsſtunden dem Platz
Schatten ſpenden. Auf der Südſeite des Platzes wurden zwei Terraſſen
aufgeworſen, um den Zuſchauern bei Wettſpielen einen beſſeren
Ueber=
blick zu verſchaffen. Um 2 Uhr nachmittags rückten die Turner, an ihrer
Spitze die Feuerwehrkapelle, geſchloſſen auf den Platz zur Weihe. Die
Vorführungen wurden durch einen Werbelauf durch die Stadt eingeleitet,
der in einem 500Meter=Wettlauf um den von den Erbacher Lichtſpielen
geſtifteten Preis endete. Der Vorſitzende des Vereins, Herr J. Hübner,
begrüßte die Anweſenden. Nachdem Frl. E. Diehl einen Prolog
vorge=
tragen hatte, hielt Herr Rektor Weber die Weiherede. Als Vertreter
des Kreisamts ſprach Herr Kreisſchulrat Gerbig und für das Gräfliche
Haus S. E. Erbgraf Alexander. Hierauf wurden in den einzelneen
Ab=
teilungen die Vereinsmeiſterſchaften ausgetragen. Ein Familienabend im
Schützenhof beſchloß die Feier.
* Aus bem Odenwald, 1. Juni. Den Bewohnern unſerer Gegend, die
das „grüne Herz Deutſchlands” Thüringen, noch nicht kennen, iſt
Gele=
genheit geboten, dies auf günſtige Art nachzuholen. Die
Betriebsin=
ſpektion Aſchaffenburg läßt nämlich am Sonntag, den 6. Juni von
Aſchaffenburg über Hanau nach Eiſenach einen Sonderzug laufen. Für
den hinteren Odenwald iſt ſowohl bei der Hinfahrt, als auch bei der
Rückfahrt in Hanau günſtiger Anſchluß vorhanden. Der Fahrpreis
be=
trägt für Hin= und Nückfahrt von Hanau aus 8,40 Mk. Ueberdies wird
noch für Sitzplatz Gewähr geleiſtet. Es ſollte ſich niemand entgehen laſſen,
dieſe herrliche Fahrt unter ſo günſtigen Bedingungen mitzumachen.
Hirſchhorn, 31. Mai. Infolge des ſtarken Andranges bei den
Neckardampfern von Heilbronn nach Heidelberg beſteht die Abſicht, die
Fahrten zu verdoppeln. — Bei dem am Samstag nachmittag hier ſtark
eintretenden Regenwetter haben die Felder und Obſtbäume, beſonders
die Frühkirſchen ſchwer gelitten, außerdem ſind die Bäche ſtark
ange=
ſchwollen.
— Hirſchhorn, 1. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
31. Mai 1,37 Meter, am 1. Juni 1,38 Meter.
Von der Bergſtraße, 30. Mai. Sterbefall. Hochbetagt iſt in
Bensheim der bekannte Veterinärrat i. R. Dr. Güngerich geſtorben. Der
Verſtorbene war Kriegsveteran von 1866 und 1870/71. — Obſtg
oß=
markt. Der Obſtmarkt in Zwingenberg wurde mit dem
Frühlirſchen=
markt (Großmarkt) am Sonntag, den 30. Mai, eröffnet. Der Markt
ſindet täglich von nachmittags 2 Uhr ab ſtatt.
E. Auerbach, 1. Juni. In unſerer kleinen ſtimmungsvollen Kirche
führte die geiſtliche Abendmuſik des Motettenchors deutſcher
Studenten eine große Menge Andächtiger zuſammen. Der Abend war
für die kleine Schar ein Erfolg. Doch eines muß geſagt werden. Es iſt
immer eine unangenehme und mißliche Sache, wenn zu ſchwache Kräfte
ſich an zu große Aufgaben wagen. Hingabe und Gifer allein ſchaffen es
nicht. Die 5ſtimmige Mottete von J. S. Bach, die pietiſtiſches und ſtreng
proteſtantiſches Gefühlsleben in genialer Weiſe innig verbindet, ſtellt die
höchſten Anſprüche an die wiedergebenden Künſtler. Es gelang dem
Mo=
tettenchor leider nicht, alle erhabene Schönheit des Tonwerks reſtlos
aus=
zuſchöpfen. Mit Freude und höchſtem Wollen waren die Sänger und
Sängerinnen am Werk. Manche Stelle verſprach Gutes für die Zukunft.
Vielleicht gelingt es ihnen, auch die letzte Reife noch zu erlangen. Guter
Wille verdient immer Dank. Beſſer gelangen die anderen Teile des
Programms.
E. Auerbach, 1. Juni. Schlacht und Grauen. Ueber dieſes
Thema hielt auf Veranlaſſung des. Jungdeutſchen Ordens” der ehemalige
Fliegeroffizier Herr Dr. Alfred Kürmann hierſelbſt im großen Saale
des Hotels Weigold einen hochintereſſanten und feſſelnden Vortrag. An
Hand von über 150 Aufklärungslichtbildern führte der vorzügliche Redner
der zahlreichen Zuhörerſchaft die Fronterlebniſſe vor Augen.
* Gernsheim, 1. Juni. Leichenländung. Seit dem 25. März
wird ein 17 Jahre altes Dienſtmädchen von Worms vermißt. Es gab
an, einen Arzt aufſuchen zu wollen. Vermutlich iſt das Mädchen identiſch
mit der Leiche, die hier im Rhein geländet wurde.
* Groß=Hauſen b. Biblis, 1. Juni. Autounfall. Während der
Fahrt brach einem von Biblis kommenden Auto die Achſe und verlor
der Führer die Herrſchaft über dasſelbe. Das Auto rannte gegen einen
Holzſtoß und wurde ſchwer beſchädigt, während von den Inſaſſen
nie=
mand zu Schaden kam.
* Groß=Gerau, 1. Juni, Herabſetzung der Strompreife.
Die Betriebsverwaltung Groß=Gerau des elektriſchen Ueberlandwerkes
Mainz hat mit Wirkung vom 1. Juni ab eine Senkung der Strompreiſe
eintreten laſſen. Der Lichtſtrom koſtet in den Ortſchaften mit Drehſtrom=
Das alte Hohenſtaufenſtädtchen am Neckar mit den ſtolzen Reſten verſorgung 46 Pfg. je Kilowattſtunde, für Kraftſtrom 28 Pfg. In den
* Groß=Gerau, 1. Juni. Genoſſenſchaftstagung. Am 12.
gramm heißt „Heimatſpiel” — die Aufmerkſamkeit weiter Kreiſe auf und 13. Juni findet hier die Hauptverſammlung des Verbandes der
Er=
ſich zu lenken. Wenn auch im allgemeinen geſagt werden kann, daß die werbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften ſtatt. Die Tagung wird auch
Bedeutung derartiger Feſtſpiele, durch ihre beängſtigende Zunahme, ſehr durch Vertreter der heſſiſchen Miniſterien, der Handels= und Handwerks=
* Trebur, 1. Juni. Turnfeſt. Am Sonntag fand hier das
Ju=
tung des Platzes, die altehrwürdigen Ueberreſte einer glorreichen Ver= gendturnen des Main=Rodgaues im Allgemeinen Deutſchen Turnerbund
gangenheit und nicht zum wenigſten ſeine landſchaftlich unvergleichlich ſtatt. Zu dem Turnen waren über 90 Jugendturner erſchienen. Die
anerkannten Höhe. Den 1. Sieg im Neunkampf errang mit 143 Punkten
Fritz Kern Turngeſellſchaft Eberſtadt. Mit dem Jugendturnen war das
Was nun das dargebotene Feſtſpiel anbelangt, ſo handelt es ſich um 10jährige Vereinsjubiläum des Turnvereins 1886 Trebur verbunden.
Oberheſſen.
* Vilbel, 1. Juni. „Tauſend fleißige Hände regen ſich” gegenwärtig
eines Feſtſpiels hätte heranziehen können. So blieb denn nichts anderes Zwiſchen hier und Bonames werden zurzeit die Ufer erhöht, das
Fluß=
nach Dorfelden arbeiten viele Leute, und zwiſchen Eichen, Höchſt, Alten=
Friedberg, 30. Mai. Die ſozialhygieniſche Ausſtellung „Mutter und
Kind” wurde am vergangenen Freitag vormittag im Feſtſaal der
Augu=
ſtinerſchule feierlich eröffnet. Die Vertreter der Stadt und der Regie=
Durch Hunger demoraliſierte Volksmaſſen und an deren Spitze ein rungsbehörde nahmen an der Feier teil, und der Vorſitzende des Aus=
Ausſtellungsleiters begann die Beſichtigung. Anſchließend an das
Ge=
des Fähnleins ſchwediſcher Reiter mit einem brutalen Oberſten, der ſich ſehene hielt Medizinalrat Dr. Nebel einen Vortrag über „Allgemeine
Geſundheitspflege und Hygiene des Sportes mit beſonderer
Berückſich=
tigung der Jugend”. In Wort und Bild wies der Redner auf eine
richtige Hygiene bei Turnen und Sport hin. Andere Vorträge werden
in den nächſten Tagen folgen durch Frauenarzt Dr. Böſebeck=Bad=
Nau=
heim, Mebizinalrat Dr. Balzer und Fürſorgeſchweſter Elſe Fiedeler.
dieſer ſoweit vergißt, ſeinem Vorgeſetzten mit dem Degen entgegen zu Friedberg iſt die ſechſte Stadt Heſſens, die die Ausſtellung bekommt und
treten. Meuterei, die als Strafe den Tod durch den Strang nach ſich auch hier iſt ſicher ein ſtarker Beſuch der Ausſtellung zu erwarten, welche
etwa 10 Tage hier bleiben wird. Die Ausſtellung war zuletzt in Det=
Frieden in Münſter zuſammen; im eutſcheidenden Moment kommt ein mold und wird von hier nach Hamburg (Elbe) überſiedeln. Die
Reich=
haltigkeit der Ausſtellung und die mannigfachſten Darbietungen reden
Bad=Salzhauſen, 31. Mai. Bad=Salzhauſen, das alte Solbad am
Jahren den Frieden eingeläutet hat, miſcht ihren feierlichen Ton in den Fuße des Vogelsberges, wird am 20. Juni das 100jährige
Kur=
haus Fubiläum feiern. Das Streben der heſſiſchen
Badeverwal=
kenntnis der Bedeutung perſönlichen Wohlbehagens für eine
erſprieß=
liche Kur haben in den Jahren 1925/26 in verſchiedenen durchgreifenden
Verbeſſerungen und Erneuerungen einen beſonderen Ausdruck gefunden.
alles junge Leute aus der Bürgerſchaft — verdienen größtes Lob: ins= Bad=Salzhauſen kann daher heute als Muſterbeiſpiel dafür gelten, daß
ein Kurort idhlliſchen Einſchlags keineswegs moderner und
geſchmack=
derjenigen Stelle gezollt werden, durch deren Initiative das Feſtſpiek voller Einrichtungen zu entbehren braucht. Das an dem wundervollen
alten Park gelegene ſtaatliche Kurhaus wurde innen und außen einer
gründlichen Wiederherſtellung unterzogen. Faſt alle Räume wurden neu
hergerichtet, die meiſten Zimmer erhielten eine ganz neue behagliche
Aus=
ſtattung. Der Speiſeſaal, wurde in geſchmackvoller Weiſe neu
herge=
richtet. Mit einem Veſtibül im Erdgeſchoß wurde ein geſellſchaftlicher
Mittelpunkt geſchaffen, der den Kurgäſten bei regneriſchem und kühlem
Wetter einen behaglichen Aufenthalt bietet. Den hygieniſchen
Einrich=
tungen iſt größte Sorgfalt gewidmet worden (moderne Kühl= und
Wäſche=
rei=Anlagen). Der Gradierbau, ein beſonders beliebtes Kurmittel, wurde
erneuert und um etwa 12 Meter verlängert, um dem geſteigerten Beſuche
Rechnung zu tragen. Der Bau iſt vollſtändig gedeckt, ſo daß die Beſucher
von der Ungunſt des Barometers unabhängig ſind. Das Badehaus
wurde ebenfalls gründlich überholt. Das Wahrzeichen von Bad=
Salz=
hauſen, der Bohrturm, der baufällig war, wurde ebenfalls gründlich
wiederhergeſtellt. Die Errichtung eines Gewächshauſes iſt für dieſen
Sommer noch geblant, ferner ein Neubau zur Vergrößerung des im
Parke reizvoll gelegenen Tanzſaals. Dieſe umfaſſenden Erneuerungen,
für die der heſſiſche Staat erhebliche Mittel aufgewendet hat, werden
allen, die an dieſem idealen Geſundbrunnen von Rheumatismus, Jschias,
Skrofuloſe, Rachitis, Frauen= und Nervenleiden Geneſung ſuchen, bei
ihrem Beſuche in dieſem Jubiläumsfahr eine willkommene Ueberraſchung
bieten und dieſem „Bade des Mittelſtandes” zahlreiche neue Freunde
ge=
winnen.
Aus dem Hüttenberg, 30. Mai. Beinahe wäre in Rechtenbach eine
Katze die Mörderin eines Säuglings geworden. Sie hatte ſich auf das
Geſicht des Kindes gelegt, während die Mutter in der Küche zu tun hatte.
Zum Glück kam die Mutter bald in die Stube und bemerkte die Gefahr,
Das Kind war bereits dem Erſticken nahe. — Zwiſchen Lang=Göns und
Dornholzhauſen wurde der Landwirt Jung von ſeinen durchgehenden
Pferden geſchleift, überfahren und ſchwer verletzt.
* Alsfeld, 31. Mai. Der Vogelsberger Höhenklub veranſtaltete
geſtern ſeine diesjährige Hauptverſammlung unter ſehr ſtarker
Beteili=
gung ſeiner Zweigvereine. Auch Darmſtadt war gut vertreten,
Oberſtudiendirektor Kiſſinger=Darmſtadt wohnte im Auftrag der
Deutſchen Gebirgs= und Wandervereine der Sitzung bei. Der
Hauptver=
ſammlung voraus ging ein Begrüßungsabend im großen Saale des
„Deutſchen Haus‟. Dieſer war ſo dicht gefüllt, daß viele umkehren
muß=
ten. Bürgermeiſter Dr. Völſing hielt namens des Bweigvereins
Als=
feld und der Stadt die Begrüßungsanſprache. Die Geſangsabteilung
des Zweigvereins Alsfeld trug Chöre vor und andere Mitglieder
erfreu=
ten durch theatraliſche Aufführungen, darunter befand ſich das Feſtſpiel
„Im Sturm des großen Krieges” von Karl Dotter. — Die 45.
Haupt=
verſammlung tagte im kleinen Saale des „Deutſchen Haus‟. Es fanden
Begrüßungen ſtatt ſeitens des Kreisdirektors Dr. Stammler, der Stadt
Alsfeld durch Bürgermeiſter Dr. Völſing, ſeitens des Knüllklubs, ſeitens
des Rhönklubs und ſeitens der Deutſchen Wander= und Gebirgsvereine
durch Kiſſinger=Darmſtadt. Der erſte Vorſitzende des VHC.,
Bruch=
häuſer, Ulrichſtein, berichtete über das Vereinsjahr 1925, obwohl die
Mit=
gliederzahl infolge der Geldnot um etwa 500 abgenommen hat, iſt boch auf
vielen Gebieten ein guter Fortſchritt, ein wachſendes Intereſſe zu
be=
merken. Ueber den Jung=VHC. wurde in eingehender Weiſe berichtet,
der Jugendtag 1926 findet im Sommer auf der Herchenhainer Höhe
ſtatt, damit verbunden wird die Eröffnung des am Himmelfahrtstag
ge=
weihten Jugendheims. Einſtimmig wurde beſchloſſen, dem Heim in
An=
erkennung der großen Verdienſte des Profeſſors Bender=Frankfurt um
die Jugendbewegung, den Namen Vater Bender=Heim zu geben,
An der Erhaltung und Verbeſſerung der Klubhäuſer auf dem
Hoherods=
kopf wird fleißig gearbeitet, den Wegebezeichnungen ſoll beſondere
Sorg=
falt gewidmet werden. Der Jahresbeitrag wurde von 1.30 Mk. auf 1.50
Mark erhöht. Der Voranſchlag für 1926 wurde in Höhe von 9100 Mk.
in Einnahme und Ausgabe genehmigt. Es ſind darin vorgeſehen für die
Klubhäuſer 4600 Mk., für die Koſten des Gefallenen=Ehrenmales auf der
Herchenhainer Höhe 1050 Mk. für den Bismarckturm 200 Mk. Der
Ge=
ſamt=VHC. wird in 4 bis 5 Gaue mit je einem Vertrauensmann
einge=
teilt. Auf Antrag Darmſtadt wählt der Vorſtand einen Ausſchuß,
der die Angelegenheit „Bergwacht” bearbeitet. Es handelt ſich um die
Einladung des Odenwaldklubs Darmſtadt, der den VHC.
zur Mitarbeit an der „Bergwacht” eingeladen hat. Sie bezweckt den
Schutz der Türme, Hütten, Anlagen und ſonſtiger Wandereinrichtungen
vor Beſchädigungen. Auf Antrag des Zweigvereins Frankfurt werden
die Zweigvereine Okarben, Vilbel und Butzbach beauftragt, in Sache der
Errichtung einer Gedenktafel für den Mundartdichter Geibel zu
verhan=
deln. Nidda wird mit der Vorbereitung zum Hoherodskopf=Feſt
beauf=
tragt. Die Hauptverſammlung 1927 erhält Kaſſel, für 1928 wird Nidda
vorgeſehen. Ein Volksfeſt auf dem Lindenplatz bildete den Abſchluß
der Tagung.
* Aus dem Lande, 1. Juni wird uns geſchrieben: In Heſſen wird
gegenwärtig die erſte Probe auf das heſſiſche Geſetz über Volksbegehren
und Volksentſcheid gemacht. Dabei ſtellt ſich heraus, daß dieſes Geſetz
vom Jahre 1921 recht fühlbare Mängel hat. Die Bürgermeiſtereien
ſind auf Anſuchen der Parteien wohl verpflichtet, die Liſten, in die man
ſich eintragen ſoll, aufzulegen, aber nur in den üblichen Dienſtſtunden,
und es iſt ihr guter Wille, wenn ſie darüber hinausgehen. Das genügt
nicht. Den auswärtsarbeitenden Wählern muß unbedingt Gelegenheit
gegeben ſein, ſich nach der Heimkehr und nach Beendigung der
Arbeits=
zeit eintragen zu können, und die Bürgermeiſtereien müßten verbunden
ſein, ihre Dienſtſtunden zu dieſem Zwecke bis 7 Uhr nachmittags
aus=
zudehnen. Ein zweiter Mangel iſt, daß man ſich nicht Sonntag3
eintra=
gen kann. Auch dies müßte möglich ſein. Das Landesgeſetz wüßte in
bei=
den Punkten baldigſt mehr dem Reichsgeſetz mit dem gleichen Inhalt
an=
geglichen werden. Dem Wähler iſt es nicht ohne weiteres klar, daß das
Volksbegehren über eine Reichs= und eine Landesſache nicht gleichmäßig
geordnet ſind, und daß es ſich um zwei ganz verſchiedene Geſetze handelt.
Er hat ſehr leicht den Eindruck, die Gemeindeverwaltungen ſeien bei dem
Volksbegehren über die Landtagsauflöſung nicht ſo entgegenkommend,
wie ſie beim Volksbegehren über die Fürſtenenteignung waren.
Nummer 151
Mittwoch, den 2. Juni 1926
Seite 7
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Mittwoch, den 2. Juni 1926
Nummer 131
Die Freiſiromturbine.
Ein Jahrhunderte alter Wunſch der Menſchheit erfüllt?
inf. Es ſcheint, als ob ein Jahrhunderte alter Wunſch der
Menſchheit in Erfüllung gegangen iſt. Der Erſatz der
ſchwinden=
den Kohle durch techniſche Mittel aller Art hat beſonders in den
letzten Jahren erhebliche Fortſchritte gemacht. Die Verſuche, die
Waſſerkräfte, die Sonnenwärme und die Stärke des Windes zur
Erzeugung von Energie zu verwerten, ſind bereits ſehr alt. Wir
kennen Sonnenkraftmaſchinen, Windturbinen und beſonders die
Verwendung der großen Waſſerfälle, wie z. B. des Niagarafalles,
der mit ſeinem ſtändigen Druck ungefähr 50 000 Tonnen Kohlen=
Energie in ſich hat. In letzter Zeit ſind Pläne aufgetaucht, ſogar
die Wärme im Erdinnern zu verwenden, da ja ſchließlich das
Geſpenſt der Erſchöpſung der Kohlenvorräte immer drohender
wird. Auch die Meereswellen ſollen ebenſo wie Flut und Ebbe
für die Erzeugung von Energie verwendet werden, wobei die
ungeheuren Kräfte, die in Flut und Ebbe liegen, durch kein anderes
Kraftmittel der Welt erſetzt werden können. Viele dieſer Pläne
ſind bereits verſuchsweiſe verwirklicht wvorden und, was viel
be=
deutſamer iſt, es haben ſich neue Gedanken gezeigt, um dieſe
vor=
handenen Kraftquellen auszunutzen. Das größte Aufſehen erregte
bekanntlich vor einigen Monaten das Rotorſchiff von Flettner,
nicht darum, weil an Stelle von Segeln große Türme verwendet
wurden, ſondern weil durch Verwendung wiſſenſchaftlicher
Grundſätze eine neue Möglichkeit geſchaffen war, die
Luftbe=
wegung in den Dienſt der Menſchheit zu ſtellen, und zwar nicht
nur auf dem Waſſer, ſondern auch auf dem Lande. Der
groß=
artige neue Sinn, der in dieſem Gedanken liegt, hat dieſes
Auf=
ſehen hervorgerufen.
Etwas ähnliches läßt ſich von der Freiſtromturbine
des Ingenieur Süß ſagen. Dieſe Turbine wird von
gewöhn=
lich ſtröniendem Waſſer durchfloſſen, wobei die Eintrittsöffnung
einen geringeren Durchmeſſer hat, als die Austrittsöffnung.
Da=
durch wird zwiſchen der Waſſergeſchwindigkeit innerhalb der
Tur=
bine und der des Fluſſes ein Unterſchied im Druck erzeugt, die
ihrerſeits wiederum eine Saugwirkung ausübt. Ein Propeller,
der ſich an der Eintrittsöffnung befindet, wird durch dieſe Kräfte
in Bewegung geſetzt und ermöglicht durch allerlei techniſche
Kunſt=
griffe die Erzeugung von elektriſcher Energie. Der ungeheure
Vorzug, den dieſe Turbine aufſveiſt, und der Fortſchritt, den ſie
gegenüber der bisherigen Art der Ausnützung der Waſſerkräfte
darſtellt, beruht darin, daß in Zukunft nicht nur das Gefälle des
Waſſers durch ſeinen Druck zur Energieerzeugung verwendet
werden kann, daß alſo nicht mehr Waſſerfälle nötig ſind, ſondern
daß jeder Fluß, wie überhaupt jedes fließende Waſſer, auch
der Wellenſchlag des Meeres bereits alle diejenigen Möglichkeiten
gewährt, die bisher nur der Waſſerfall dem Menſchen darbot. Die
Energierzeugung mit Hilfe von Waſſer iſt alſo vollkommen
unab=
hängig geworden von der Forderung, daß das Waſſer entweder
in einem großen Sturz ſich auf die Turbinenräder ergießt, oder
mindeſtens durch ein ſtarkes Gefälle, wie es in Gebirgsgegenden
vorkommt, eine Kraft aufweiſt, die ſich wieder in elektriſche
Energie umwandeln läßt. Da die Waſſerfälle bekanntlich ſehr
ſelten ſind und die ſtark geneigten Flußläufe meiſt nur in
gebir=
gigen Gegenden vorkomnien, ſo war das ganze übrige platte
Land, d. h. der größte Teil der Erde, von den Segnungen der
Ausnutzung der Waſſerkräfte ausgeſchloſſen. Die
Freiſtromtur=
bine, die ihren Namen von ihrer Tätigkeit im freien Stromlau
hat, macht aber alle dieſe bisherigen Vorbedingungen der
rich=
tigen Ausnutzung der Waſſerkräfte überflüſſig, ſoweit man aus
den Beſchreibungen der Erfindung die Tätigkeit dieſer Turbine
erkennen kann, die ja allerdings bereits vor Fachleuten
vorge=
führt worden iſt und ſich aufs Trefflichſte bewährt haben ſoll.
Mit dieſer Freiſtromturbine iſt der Menſch alſo von beſonderen
Bedingungen der Natur unabhängig geworden und kann ſeine
Fabriken auch dort errichten, wo er weder auf das Vorhandenſein
von Kohle angewieſen iſt, noch durch die günſtige Anweſenheit
von Waſſergefällen die Möglichkeit einer Krafterzeugung beſitzt,
Frankfurter Chronik.
WSN. Die Arbeiterentlaſſungen bei den
Adler=
werken. Zu den Preſſenachrichten über Arbeiterentlaſſungen bei den
Adlerwerken erfahren wir, daß m den letzten Monaten die
Adler=
werke ſehr bedeutende Neneinſtellungen von Arbeitskräften,
hauptſäch=
lich in der Automobil= und Schreibmaſchinenfabrikationsabteilung,
vor=
genommen haben. Infolge der ungünſtigen Wirtſchaftslage der für den
Fahrradkonſum in erſter Linie in Betracht kommenden Kreiſe hat in
letzter Zeit das Fahrradgeſchäft ſtark nachgelaſſen, ſo daß in dieſer
Ab=
teilung Arbeiterentlaſſungen vorgenommen werden mußten. Zur
Ver=
meidung von ſozialen Härten wurden jedoch noch jüngere Arbeitskräfte
abgebaut. Im übrigen iſt feſtzuſtellen, daß die Geſamtbelegſchaft in den
letzten drei Jahren andauernd geſtiegen und nicht gefallen iſt. Abſolut
genommen iſt ſie ſogar höher als in der Friedenszeit. — Ein
Infla=
tions= und Schieberbankier. Das erweiterte Schöffengericht
mußte ſich am Montag mit einer recht üblen Inflationsblüte befaſſen.
Angeklagt war der Bankier Wilhelm Buſch, der früher Bankbeamter
war und dann ſelbſt eine mehrmals verkrachte Inflationsbank
über=
nahm, mit Hilfe deren er auf den Gimpelfang ausging. U. a.
enga=
gierte er einen jungen Beamten mit 300 Mark Monatsgehalt, ſtellte ihm
Prokura in Ausſicht, machte aber zur Bedingung, daß er 5000 Mark
ein=
legte. Die Einzahlung ging flöten und der Angeſtellte erhielt nicht
einmal den erſten Monatsgehalt. Einen Kaufmann betrog er durch
ſchwindelhafte Angaben um 8000 Mark. Das Gericht verurteilte den
Angeklagten wegen Betrugs in zwei Fällen und Unterſchlagung in drei
Fällen zu einem Jahre Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt. In der
Urteilsbegründung heißt es, daß der Angeklagte ein
Inflationsjüng=
ling ſei, dem der Größenwahnſinn zu Kopfe geſtiegen ſei. Wenn man
ſehe, wie der Angetlagte es fertig bringe, den Bankier zu markieren,
zucke es einem in den Fingern. Die Taten muteten wie
Lausbuben=
ſtreiche an, die eigentlich nur durch Ohrfeigen geahndet werden können.
Das Gericht habe deshalb auf eine verhältnismäßig geringe Strafe
er=
kannt, weil es dem Angeklagten zugute gehalten hat, daß er eine
Infla=
tionsblüte ſei. — Das Autounglück bei Dietenhauſen.
Zu dem Autounglück der Fraukfurter Kriminalbeamten bei
Dieten=
hauſen i. T. wird noch gemeldet, daß die Leiche des tödlich verunglückten
Kriminalbeamten Landgraf bereits nach Frankfurt überführt wurde. Die
Beerdigung wird am Mittwoch auf dem Frankfurter Hauptfriedhof
ſtatt=
finden. Das Befinden der übrigen Beamten iſt den Umſtänden
ent=
ſprechend gut. Drei der Beamten haben am Montag bereits wieder
vollen Dienſt getan. Auch Kriminalinſpektor Hader fand ſich am
Mon=
tag nachmittag wieder im Polizeipräſidium ein und dürfte demnächſt
be=
reits wieder vollen Dienſt tun. Im Krankenhaus befindet ſich nur der
Chauffeur, doch iſt auch er auf dem Wege der Beſſerung. — Ein
Auto verbrannt. Am Sonntag vormittag iſt auf der Homburger
Landſtraße im Stadtteil Bonames ein Laſtkraftwagen infolge
Steuer=
bruchs gegen einen Baum gefahren. Der Wagen geriet dabei in Brand
und wurde vollſtändig vernichtet. Der Wagenführer ſowie der Beiſitzer
wurden ſchwer verletzt und in beſinnungsloſem Zuſtand dem
Bürger=
ſpital zugeführt. Die Pflichtfeuerwehr Bonames löſchte den Brand des
Fahrzeuges. — Am ſelben Tage vormittags hat in der Hanauer
Land=
ſtraße, Ecke Windeckſtraße, der Führer eines ſtädtiſchen
Reinigungsmotor=
wagens die Herrſchaft über die Steuerung des Fahrzeuges verloren. Er
fuhr auf den Bürgerſteig und rannte dabei einen Ggskandelaber um.
Perſonen wurden dabei nicht verletzt.
Durch ein Reh verletzt.
WSN. Marburg. Auf einer Wandertour hinauf zum Rimberg,
die einige Touriſten unternommen hatten, ſah einer von ihnen plötzlich
in unmittelbarer Nähe ein Reh liegen. Als er ſeine Begleiter durch
Zuruf aufmerkſam machte, ſprang plötzlich das Reh erſchreckt auf und
einem der Wanderer dirett ins Geſicht und zerbrach dieſem dabei das
Naſenbein.
Schweres Flugzeugunglück.
WSN. Köln. Am Montag abend, in der ſechſten Stunde, ſtürzte
in der Nähe von Lengerich das Sportflugzeug Schwalbe” der
Raab=Katzenſteinwerke in Kaſſel beim Trudeln, aus dem es aus
unbekannten Gründen nicht mehr herauskam, aus einer Höhe von etwa
60 Metern auf freiem Felde ab. Das Flugzeug wurde völlig
zerſchmet=
tert. Der Führer Niemer und der Fahrgaſt waren ſofort tot
Es ſei ausdrücklich darauf hingewieſen, daß es ſich nicht um ein Ver
kehrsflugzeug, ſondern um eine Sportmaſchine handelt.
Eine Pfalzhalle in der Rheinpfalz.
In der Rheinpfalz iſt ein Verein ins Leben gerufen worden, der
ſich zur Aufgabe geſtellt hat, an der weſtlichen Mark des Reiches einen
Bau zu errichten, der den Namen „Pfalzhalle” tragen ſoll. Die
Pfalzhalle wird ſich inmitten einer der idhlliſchſten und landſchaftlich
ſchönſten Gegenden der weſtlichen Rheinpfalz, in unmittelbarer Nähe des
Kurſtädtchens Landſtuhl, unterhalb der Burg Nanſtein
er=
heben, in welcher Sickingen, der „letzte Ritter”, ſeinen Tod gefunden hat.
Die Stadt Landſtuhl hat dem Verein koſtenlos ein herrliches Baugelände
zur Verfügung geſtellt und ſonſt auch Vergünſtigungen jeder Art
ge=
währt. Die Pfalzhalle ſoll ein Feſtſpielhaus werden, das
haupt=
ſächlich während der Sommermonate geöffnet iſt und in welchem ſtarke
bodenſtändige dramatiſche Werke zur Aufführung gelangen. Um gute,
einwandfreie, auch der breiteſten Volksſchicht verſtändliche Kunſtwerke
zu erzielen, iſt das Ausſchreiben eines Wettbewerbs in Ausſicht
genommen. Eine der Hauptbedingungen des Wettbewerbs würde ſein,
daß die gewählten Stücke ausſchließlich für die Wiedergabe in der
Pfalz=
halle erworben werden könnten, daß ſie alſo ſonſt auf keiner deutſchen
Bühne aufgeführt werden dürfen. Der Eintrittspreis ſoll an den
äußer=
ſten Grenzen der Billigkeit gehalten werden, ſo daß auch tatſächlich dem
Minderbemittelten der Beſuch ohne große Ausgabe möglich iſt.
Wäh=
rend des Winters ſoll die Halle nach Entfernung des Parketts und der
praktikablen Bühne dem Hallenſport dienen. — Der Gedanke der
Errichtung einer Pfalzhalle entſteht aus einer inneren Notwendigkeit:
Das pfälziſche Volk, durch die willkürliche Beſetzungsherrſchaft, durch
innere Zwiſtigkeiten und erſchreckenden Rückgang wirtſchaftlichen
Wohl=
ſtandes zermürbt, liegt am Boden. Man kann ſich nur ſchwer einen
Be=
griff davon machen, was der Pfälzer, der bekannt iſt durch ſeine
Heimat=
treue und ſeine urwüchſige Fröhlichkeit und Unentwegtheit, in den
letzten Jahren gelitten hat. Beſonders in der Weſtpfalz, in der Nähe
des Saargebietes, wo ſich die Frankenwährung lähmend auf das
Wirt=
ſchaftsleben bemerkbar macht, iſt jeder geſunde Unternehmungsgeiſt und
zugleich jedes Vertrauen auf eine beſſere Zukunft geſchwunden. Zu
keiner Zeit während oder nach dem Kriege hat man ſo ſchwarz geſehen,
wie jetzt. — Durch die Pfalzhalle nun, durch Errichtung eines
allgemein=
pfälziſchen Kulturzentrums, will man ermunternd und erhebend auf den
Einzelnen wie auf die Geſamtheit einwirken, die Volkskraft neu
auf=
blühen laſſen. — Die Mittel für den Bau der Pfalzhalle ſollen aus
freiwilligen Spenden zum Teil aufgebracht werden. Der
Verein ſieht indes grundſätzlich von öffentlichen Sammlungen oder ſog.
Werbetagen ab. Er wendet ſich aber an das unbeſetzte Gebiet mit der
Bitte, dem Bau private Spenden zuzuwenden. Auch die geringſte
Spende wird helfen, das Werk, das den Lebenden dient, zu fördern.
(Poſtſcheckkonto des Vereins Pfalzhalle, e. V., Zentralſitz Landſtuhl:
Ludwigshafen Nr. 8994.)
Schweres Autounglück.
Sangerhauſen. Im Anſchluß an die Tagung der
Jung=
deutſchen Schweſternſchaft hatten am Dienstag morgen eine größere
Anzahl von Teilnehmerinnen auf verſchiedenen Autos einen Ausflug
in den Harz unternommen. Dabei iſt um 10 Uhr vormittags das eine
Auto zwiſchen Wippra und Königerode in einen Chauſſeegraben
ge=
ſtürzt und umgeſchlagen. Mehrere Mädchen werden ſchwer, eine Reihe
weiterer leicht verletzt unter dem Auto hervorgezogen. Nach einigen
Meldungen ſoll das Auto vollkommen zertrümmert ſein.
Das Urteil im Mordprozeß Fleſſa aufgehoben.
Leipzig. Der Erſte Straffenat des Reichsgerichts verhandelte
am Dienstag als Reviſions=Inſtanz über den Mordprozeß der 36jährigen
Krankenſchweſter Wilhelmine Fleſſa aus Frankfurt a. M., die
wegen Mordes vom Schwurgericht Frankfurt a. M. am 26. März zum
Tode verurteilt worden war. Die Angeklagte hatte am 28. Oktober
1925 ihren Geliebten, den Sanitätsrat Dr. Seitz, durch drei
Revolver=
ſchüſſe getötet. Der Landgerichtspräſident hatte bei der
Zuſammen=
ſetzung des Schwurgerichts einen Aſſefſor des Amtsgerichts zur
Mit=
wirkung als Beiſitzer hizugezogen, was nach § 83 des
Gerichtsverfaſ=
ſungsgeſetzes nicht zuläſſig iſt. Danach dürfen als Beiſitzer des
Schwur=
gerichts nur angeſtellte Richter des Landgerichts, aber nicht ſolche des
Amtsgerichts mitwirken. Das Gericht kam nach längerer Beratung
zur Aufhebung desUrteils und wies die Sache zur nochmaligen
Verhandlung an die Vorinſtanz zurück.
Handtaſchenraub.
c. Berlin. Eine Frau aus der Grunewaldſtraße hatte auf dem
Poſtamt 400 Mark abgehoben und trug das Geld in ihrer Handtaſche.
Als ſie ihre Wohnung erreicht hatte und gerade die Tür aufſchließen
wollte, verſetzte ihr ein junger Mann, der ihr gefolgt war, einen Schlag
auf den Kopf, entriß ihr die Taſche und floh die Treppe hinunter. Mit
Hilfe von Vorübergehenden gelang es, den Räuber zu faſſen und ihn
der Polizei zu übergeben.
Steuerbanderolen im Werte von 200 000 Reichsmark geſtohlen.
Oldenburg. Einbrecher drangen in das hieſige Hauptzollamt
ein und ſtahlen Steuerbanderolen für Jigaretten im Werte von
200 000 Reichsmark. Die Banderolen tragen aufgedruckte Wertzeichen
von 3, bzw. 4., bzw. 5., bzw. 10 Pfennigen.
9
Flugzeugabſturz.
Lauenburg. Bei Bleckede, ſüdlich von Lauenburg, ſtürzte am
Dienstag früh das Flugzeug D 714 ab. Der Führer wurde tödlich
verletzt. Es handelt ſich um ein Flugzeug von der Verkehrsfliegerſchule
in Magdeburg.
Urteil im Tilſiter Schmugglerprozeß.
Tilſit. Im Prozeß gegen 27 Spritſchmuggler wurden
verurteilt ein Zollbeamter aus Tilſit wegen Beſtechung und
fortge=
ſetzter falſcher Beurkundung zu vier Jahren Zuchthaus, ein
Kaufmann aus Inſterburg zu zwei Jahren Zuchthaus, ein weiterer zu
einem Jahr Zuchthaus. Ein Angeklagter wurde freigeſprochen. Die
übrigen Angeklagten wurden zu Geldſtrafen verurteilt.
* Perſonenkraftwagen und ihre Erſatzteile als Gegenſtände
des täglichen Bedarfs.
Angeklagter iſt Inhaber einer Automobilhandlung mit
Reparatur=
werkſtatt. Im Mai 1924 verkaufte er für 22,50 Mk. ein
Kraftwagen=
ventil, das zur Reparatur eines Perſonenkraftwagens benutzt werden
ſollte. Der Wert des Ventils war jedoch bei weitem geringer als der
gezahlte Preis. Landgericht Halle verurteilte wegen Verſtoß gegen die
Preistreibereiverordnung. Reichsgericht verwarf die Reviſion. „Die
Annahme, daß der Eſatzteil eines Perſonenkraftwagens mit Rückſicht auf
ein täglich hervortretendes Bedürfnis ſolcher Teile innerhalb eines
gro=
ßen Kreiſes der Bevölkerung ein Gegenſtand des täglichen Bedarfs ſei,
begegne keinem rechtlichen Bedenken. Nicht nur Laſtkraftwagen, ſondern
auch Perſonenkraftwagen ſeien in der Regel als Gegenſtände des
täg=
lichen Bedarfs im Sinne der Preistreibereiverordnung anzuſprechen.
Was für Perſonenkraftwagen gelte, gelte auch für Erſatzteile dazu.”
Asenbleiche
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diges kochen
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I. K 6697
Ein Rekord: 50 Frauen in zwei Jahren.
EP. Die Stadt Wien an der ſchönen, blauen Donau hat die
zweifel=
hafte Ehre, Heimat eines Ehrenmannes zu ſein, der den Heiratsrekord
der Welt haben dürfte, denn er hat in zwei kurzen Jahren nicht weniger
als 50 Frauen geehelicht. Vielleicht hätte er ſeinen eigenen Rekord
noch ſchlagen können, wenn ihm die Polizei von Philadelphia nicht zu
einer, allerdings unfreiwilligen, Erholungspauſe verholfen hätte. Karl
Fiſcher, Hermann Krüger, Lord Beaverbrook oder Baron Engel iſt
mediziniſcher Doktor der Univerſität Wien, ſcheint ſich aber auch auf
pſhchologiſchem Gebiet reiche Kenntniſſe erworben zu haben, denn es iſt
ſchließlich keine Kleinigkeit, 50 Frauen zur Ehe zu bewegen und dann
nach kurzer Zeit unter Mitnahme aller erreichbaren Gelder und
Wert=
ſachen zu verſchwinden. Aus vielen von den Blättern veröffentlichten
Einzelheiten geht hervor, mit welcher Geſchicklichkeit Fiſcher zu Werke
ging, wenn er einem neuen Opfer Vertrauen einflößen wollte. So
be=
fand er ſich eines Tages mit einer bezaubernden und — was vielleicht
für Fiſcher wichtiger war — ſvohlhabenden jungen Witwe in der Halle
eines großen Wafhingtoner Hotels, als gerade der Staatsſekretär
Hughes vorüberging. Mit einer kurzen Entſchuldigung verließ Fiſcher
die Witwe, trat auf Hughes zu, klopfte dem verdutzten Staatsſekretär
auf die Schulter und flagte jovial: „Na, Charlie, wie geht es Dir?”
Und war ehe Hughes ſich von ſeinem Erſtaunen erholen konnte, wieder
an der Seite ſeiner ihn bewundernden Angebeteten, die natürlich nun
nicht mehr zögerte, einem öſterreichiſchen Baron, der in den höchſten
Kreiſen Freunde hatte, die Hand „zum Bunde fürs Leben” zu reichen.
Leider erivies ſich dieſer Bund als wenig dauerhaft, denn nach kurzem
Wonnemonat verſchwand der Baron „Engel”, nicht ohne die
Schmuck=
ſachen der jungen Frau im Werte von 160 000 Dollars mitgehen zu
heißen. Kurz darauf machte Fiſcher in New York einer hübſchen
Blon=
dine namens Burken den Hof. Er erfüllte ihr jeden Wunſch, führte ſie
in die Theater, in die beſten Reſtaurants uſw. Als er erfuhr, daß ſie
San Francisco kennen zu lernen wünſche, bot er ihr galant ſeine
Be=
gleitung an, ließ ſich aber als vorſichtiger Mann ihre Juwelen
aushän=
digen, um ſie zu „verſichern”. Miß Burken hatte ein derartiges
Ver=
trauen zu ihrem Ritter gefaßt, daß ſie, als er am nächſten Tage den
Zug verpaßte, noch drei Tage auf ihn wartete, bevor ſie ſich zu einer
Anzeige entſchloß. Mittlerweile aber hatte Fiſcher ſich bereits in einen
engliſchen Lord verwandelt und arbeitete in Saint Louis, wo er die
Gattin eines reichen Pelzhändlers, die den brennenden Wunſch hatte,
zum Film zu gehen, überredete, ihm ihre Schmuckſachen zum Verkauf
an=
zuvertrauen, damit ſie für ihre bevorſtehende „glänzende Karriere” die
nötigen Mittel habe. Kurz darauf erbeutete er in Chicago durch Heirat
der reichen Miß Eſther Exler ein Vermögen. Die Polizei ſchätzt den
Ertrag, den Fiſcher in zwei Jahren aus ſeinen zahlreichen
Heirats=
ſchwindeleien zog, auf mindeſtens, eine Million Dollars. Ein
an ſich geringfügiger Umſtand führte zur Verhaftung Fiſchers, der ſeit
inem Jahre eifrig von der Polizei geſucht wurde. Er hatte die
Gewohn=
heit angenommen, „ſtandesgemäß aufzutreten‟ Er gab Kellnern,
Fri=
ſeuren uſw. nie weniger als 20 Dollar Trinkgeld. Durch dieſe, der
Polizei bekannt gewordene Gewohnheit, die alſo ſelbſt in Dollarica
etwas auffallend gewirkt zu haben ſcheint, wurde er ermittelt und
feſt=
genemmen. Bei der Verhaftung erklärte er mit größter Gemütsruhe:
„Ich bin der Mann, den ſie ſuchen!“
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 2. Juni. 11.45: Nachrichten und Wirtſchaftsmeld.
O 12: Uebertr. des Konzertes am Schweizerhäuschen. O 3.30:
Rektor Wehrhahn: Kriemhildens Rache (für Kinder vom 10. Jahre
ab). O 4.30: Hausorch. (M. J. Glinka, geb. 2. Juni 1804.) Ouv.
„Fürſt Cholmsky”. — Drei Tänze a. d. Oper „Das Leben für
den Zaren‟ — Valſe=Phantaſie. — Vier Romanzen. — Ouv.
„Das Leben für den Zaren”. — Fant. Rußlan und Ludmilla”,
— Fant. über zwei ruſſiſche Volkslieder. Mitw.: Eliſabet Winter=
Felſer (Mezzoſopran). O 5.45: Bücherſtunde. O 6.15: Ruſſiſch und
andere ſlawiſche Sprachen und ihre Literaturen‟ Dr. Schütz.
O 6.45: „Die ordentl. und außerordentl. Teſtamentsformen” Vortr.
von Juſtizoberſekretär Biehn. O 7.15: „Grundtatſachen der neueren
Wirtſchaftsgeſchichte‟ Dr. Neumark. O 7,45: Italieniſch. O 8.15:
Uebertr. aus dem Zool. Garten: Frankf. Harmonie=Orch. Mitw.;
Alois Großmann vom Neuen Theater.
Siuttgart.
Mittwoch, 2. Juni. 2: Schallplattenkonzert. O 3:
Jugend=
ſtunde. Elſa Pfeiffer, Karl Köſtlin, Rundfunkorch. O 4.15:
Rund=
funkorch. Glinka (geb. 1804), Weingartner (geb. 1863), Rubinſtein
(geb. 1835). Glinka: Ouv. „Rußlan und Ludmilla”, — Rubinſtein:
Neve Angelique. — Glinka: Fant. „Das Leben für den Zaren”
— Rubinſtein: Melodie. — Glinka: Eine Nacht in Madrid, Fant.
— Weingartner: Liebesfeier, Lied: — Rubinſtein: Ukrainiſche Suite.
O 6.15: Engliſch. O 6.45: Vortrag Rolf Formis: Der Durchgang
der Elektrizität durch Gaſe. O 7.15: Vortrag Dr. Helene Fernau:
Die Vorausſetzungen des künſtleriſchen Vortrags (Eindruckskraft und
Ausdruckskraft, Erlebnis und Geſtaltung). O 8: Hörſpiel: „Katte‟
Schauſpiel von H. Burte. Perſonen: Der König: Kai Möller, die
Königin: Lucia Fehrmann, Kronprinz Friedrich: J. Scheibe,
Prin=
zeſſin Wilhelmine: Charloit= Kunze, Prinzeſſin Luiſe Ulrike: Emmy
Ley, Prinzeſſin Amalie: Elſe Rücklin, Frau von Kamecke, Hofdame
der Königin: Käthe Steinitz, Fräulein von Sonsfeld, Dame der
Prinzeſſin: Eliſabeth Fiechtner, Kriegsrat von Mylius: Kl. W.
Krauſe, Feldprediger Müller: E. Schweizer, Major v. Schack:
Bruno Fritz, Kapitänleutnant von Katte: C. P. Otten, Leutnant
von Holtzendorff: F. Fegers, Rittmeiſter von Aſſeburg: E. Bongartz,
Leutnant von Bernſtorff: W. Court, Leutnant von Hartenfeld:
W. Stock, ein Diener: G. Mayer, ein zweiter Diener: H. Werzner,
Stück ſpielt in Preußen imn Jahre 1730. — Anſchl. Tanz=Abend.
Mitw.: Hilde Binder, Kitty Rolfen, Hans Werder, Tanzkapelle
des Philharm. Orch. 18 Darbietungen.
Berlin.
Mittwoch, 2. Juni. 3.30: Die Funkprinzeſſin erzählt: „Von
Doktor Dolittle und ſeinen Tieren”. O. 5: Funf=Kapelle. Künnecke:
Muſik aus. Das Weib des Pharao” — Lehar: Niemand liebt
dich ſo wie ich, aus „Paganini” — Jap Kool: Der Leierkaſten.
— Wesly: Flitterwochen. — Gay: Hätt’ ich doch in Schwips. O 6:
Tanz=Kapelle Weber aus Hotel Adlon. O 6.50: Gartendir. Leſſer:
Beſuch in einem Siedlergarten. O 7.15: Prof. Dr. Hirſch: Das
Weltkohlenproblem. O 7.50: Prof. Dr. Heilfron: Aufwertungsfragen.
1. Teil. O 8.30: „Der geſtohlene weiße Elefant”, von Mark Twain.
Erzählt von Maur. O 9: Funkorch. Maaß: Ouv. Das Meer”.
— Delibes: Sylvia, Ballett=Suite. — Strauß: Auftrittslied des
Barinkay a. „Zigeunerbaron” Trinklied des Alfred a. „
Fleder=
maus”, (Max Kuttner, Tenor). — Suppe: Ouv. „Pique Dame‟
— Fetras: Veilchen am Weg, Walzer. — Hülsberg: Kein ſchön’re
Zeit. Am Rhein und beim Wein (Kuttner). — Reiſſer: Hans
Bredow=Marſch.
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 2. Juni. 1.10: Lektor Claude
Grander und Jul. Walinski: Franzöſiſch für Schüler. O 3: Stud.=
Rat Friebel und Lektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30:
Dieſelben: Engliſch für Fortgeſchrittene. O 4: Geh.=Rat Prof. Dr.
Sievers: Von der Romantik zur Neu=Renaiſſance. O 4.30:
Mit=
teilungen des Zentralinſtitutes. O 5: Anna v. Gierke:
Handgeſchick=
lichkeit, Schülerwerkſtätten.
Katholiſcher Gottesdienſt in St. Martin und Liebfrauen.
Donnerstag, den 3. Juni 1926.
Fronleichnamsfeſt. Gebotener Feiertag.
Mittwoch, abends 5—7 Uhr: Beichte in St. Martin.
Donnerstag, vorm. 7 und 8 Uhr: Heil. Meſſen in Si. Martin. —
Um 9 Uhr: Hochamt in Liebfrauen; darauf übliche
Fronleichnahms=
feier mit Muſikbegleitung. — Nachm. 3 Uhr: Andacht in Liebfrauen.
— Nach der Andacht weltliche Feier des Feſtes bis abends 8 Uhr. Alle
katholiſchen Vereine werden dabei initwirken. Die ganze Gemeinde
iſt dazu höflichſt eingeladen — Außerdem abends 6 Uhr: Beichte in
St. Martin. — Freitag: Herz=Jeſu=Freitag in St. Martin.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Donnerstag, den 3. Juni 1926.
(Rach der Wetterlage vom 1. Juni 1926.)
Wolkig mit Aufheiterung, tagsüber wärmer, ſonſt kühl, vorwiegend
Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle.
trocken.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Zerantwortlich ſür Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. E. Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdlenit: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratente:!: Willy Kuhle
Truck und Verlag: L C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 134
Mittwoch, den 2. Juni 1926
Seite 9
Sporn Spiet und Tatnen,
Radfahren.
Darmſtädter Bicycle=Club 1883.
Auf beſondere Einladung des R.=V. Schotten 1896 ſtartete am letzten
Samstag außer Wettbewerb der Darmſtädter Bichcle=Club 1883 mit drei
ſeiner aktiven Saalmannſchaften, anläßlich des 30jährigen Stiftungsfeſts.
verbunden mit dem Bezirksfeſt vom Oſtbezirk des Gau 73 (Lahngau) des
B. d. R. In neuer Aufſtellung, auf Wunſch des Veranſtalters, rollte
zunächſt ein gemiſchter Achter=Niederrad=Reigen mit den Damen: E.
We=
dekind, G. Schmunck, L. Küſthardt, A. Müller und den Herren: F.
Zieg=
ler, A. Rühl, A. Trietſch, H. Platſcheck über das Parkett, welcher durch
exakte Ausführung beſonders gefiel. Weiter beteiligte ſich die
Senioren=
riege, als Clou des Abends, mit den Fahrern H. Thümmel, W. Mahr,
E. Daum, Chr. Sames, K. Küſthardt, H. Kemmerzehl, R. Lyncker, L.
Hax im Alte=Herrenreigen, welcher, fehlerlos gefahren, ſtürmiſchen
Bei=
fall fand. Als letzte Programmnummer ſtartete noch der bekannte
Achter=Damen=Koſtümreigen der 1. Damenriege, welcher bei dem „Feſt
der Heimat” des Landesverbands „Heſſen” in Frankfurt a. M.=Seckbach
am letzten Sonntag ſiegreich mit großem Punktevorſprung aus dem
Wett=
bewerb hervorgehen konnte, mit den Damen: E. Wedekind, M.
Rein=
hardt, L. Küſthardt, G. Schmunck, K. Reinhardt, M. Flach, L. Mahr,
A. Müller. Auch dieſer Reigen, für Schotten etwas Neues, fand
allge=
mein begeiſterte Aufnahme, welcher in bevedten Worten Kreisdirektor
Geheimrat Dr. Böckmann und Bürgermeiſter Mengel Ausdruck
ver=
liehen. Am Sonntag mußten auf beſonderen Wunſch ſämtliche Reigen
nochmals gefahren werden. Ferner ſtarteten noch außer Wettbewerb an
dieſem Tage die Alten Herren im Korſo. Sämtliche Reigen unterſtanden
der Leitung des Fahrwartes Louis Hax. Der D. B. C. 1883 darf ſtolz
auf die Leiſtungsfähigkeit ſeiner ſportbegeiſterten Saalmannſchaften ſein.
Die gezollten Anerkennungen werden weiter ein Anſporn ſein, zu
ſaal=
ſportlichen Höchſtleiſtungen.
Quer durch Bayern. — Das endgültige Ergebnis.
Das Ergebnis der Zielfahrt „Quer durch Bayern”, die von München
nach Schweinfurt führte, hat inſofern in der Klaſſe der Berufsfahrer
eine Aenderung erfahren, als der Italiener Belloni vom Schiedsgericht
vom 3. auf den 9. Platz zurückgeſetzt wurde, weil er im Ziel den
Schwein=
furter Pfiſter aus der Bahn gedrängt hatte. Die endgültige Placierung
iſt demnach bei den Berufsfahrern folgende: 1. Notter=Schweiz 11:38,35
Std. 2. Suter=Schweiz 12:15. 3. Pfiſter=Schweinfurt, 4. Plattmann=
Schweinfurt. 5. Oskar Tietz=Berlin. 6. Panaga=Italien. 7. Claß=
Schweinfurt. 8. Michael=Berlin. 9. Belloni=Italien.
Turnen.
Städtevereinskampf im Geräteturnen Aſchaffenburg—Würzburg—
Darmſtadt 1875.
Sieger blieb Aſchaffenburg mit 392 Punkten. Vor einer
anſehn=
lichen Zuſchauermenge vollzog ſich in der Turnhalle Aſchaffenburgs
obengenannter Kampf zwiſchen Tv. Würzburg 1873, Tv.
Aſchaffen=
burg 1860 und Tgſ. Darmſtadt 1875. Es war ein Staunen ob der
un=
endlichen Fülle von Fälligkeiten geſchulter und geſtählter Körper, es war
wie ein friſcher Quell ungehemmter Kraft, wechſelnd mit Augenblicken
höchſter Spannung, was das Publikum in hellſtes Entzücken und froheſte
Begeiſterung verſetzen ließ. Lebhaft begrüßt, erfolgte der Einmarſch
der 18 ſchmucken Turngeſtalten, um dem Vorſitzenden des Tv. A.
Gele=
genheit zu bieten, herzhafte Worte der Begrüßung und des Dankes an
die Amweſenden und Gäſtemannſchaften zu richten. Und nun konnte der
friedliche Kampf deutſcher Turner beginnen. — Eingeleitet durch
Frei=
übung, wobei Aſchaffenburg 104 Punkte, Würzburg 94 Punkte, Darmſtadt
92 Punkte errang, nahm die Veranſtaltung einen flotten Fortgang. Das
nun folgende Pferdturnen ließ inſofern eine Aenderung vor ſich gehen,
als Würzburg ſich mit 94 Punkten vor Aſchaffenburg (92 Punkte) und
Darmſtadt (90 Punkte) ſetzen konnte. Durch die ſo erhaltene
Nieder=
lage angeſpornt, glückte es den Aſchaffenburgern, ſich in dem
Barren=
turnen mit 100 Punkten abermals vor ihre heſſiſchen und bayeriſchen
Turnbrüder an die Spitze zu ſchwingen (Wbg. 95, Drmſt. 89 Punkte).
Das nun folgende Reckturnen bildete den Glanzpunkt der ſo glücklich
verlaufenen Veranſtaltung, wurde von allen Anweſenden mit höchſter
Spannnug erwartet, boten ſich doch dem Auge des Beſchauers Leiſtungen
dar, die kühnſten Mut und geſchickteſte Gewandtheit mit größter Ruhe
und Sicherheit in ſich vereinten. In dieſem, dem Endkampf, entſchied
ſich das Los der teilnehmenden Vereine, und blieb dann Aſchaffenburg
mit einer Geſamtpunktzahl von 392 Punkten Sieger vor Würzburg mit
381 und Darmſtadt mit 352 Punkten. „Gut Heil”, der ſiegenden
Mannſchaft!
Leichtathletik.
Söllinger ſtößt in Paris 14,51 Meter Kugel und gewinnt in Jena den
Wanderpreis des Herzogs Georg II.
Söllinger, der ſich auf einer ſportlichen Informationsreiſe in Paris
aufhielt, nahm dabei die Gelegenheit wahr, bei dem offiziell
angekündig=
ten Trainig des Club Olympique im Beiſein des franzöſiſchen
Rekord=
mannes Paoli teilzunehmen. Er überbot bei dieſer Gelegenheit die
franzöſiſche Höchſtleiſtung um 29 Zentimeter, ſowie den von ihm
gehal=
tenen deutſchen Rekord um 18 Zentimeter.
Im Anſchluß ſtartete Söllinger nach 21ſtündiger Bahnfahrt in Jena
und gewann dort zum dritten Male den Dreikampf, beſtehend aus
Speerwerfen, Weitſprung und 50=Meter=Lauf, um den von Herzog
Georg II. im Jahre 1912 geſtifteten wertvollen Wanderpreis. Nach den
Beſtimmungen mußte der Preis dreimal gewonnen werden, um
end=
gültig in den Beſitz des Wettkämpfers überzugehen.
Die bisherigen Gewinner des Wanderpreiſes waren: 1912 Berti
Weinſtein=Berlin, 1913 Karl Halt=München, 1914 Uhl=München. 1920
Hofmann=Leipzig, 1921 Kahl=Leipzig, 1922 Söllinger, 1923 Oehrlein=
Jena, 1924 Söllinger, 1925 (nicht ausgetragen), 1926 Söllinger.
Außerdem gewann Söllinger in Jena das Kugelſtoßen mit 13,85
Metern, das Speerwerfen mit 50/44 Metern und wurde zweiter Sieger
im Weitſprung mit 6,69 Metern.
Tennis.
Tennisabteilung der Turngemeinde Darmſtabt 1846.
Bei einigermaßen gutem Wetter nahm das Turnier der
Tennis=
abteilung der Tgmd. Darmſtadt gegen den Tennisklub in Michelſtadt
einen guten Verlauf. Die Samstagsſpiele wurden durch einen
Gewitter=
regen ſehr beeinträchtigt. Der Beſuch der Plätze war ſehr zahlreich. Mit
beſonderem Intereſſe verfolgte man die Herren=Einzelſpiele, Sennewald—
Dr. Kiesgen, Schildt—v. Kremsky und Bert—Schuchmann. Die Sätze
konnten ſämtlich zu Gunſten der erſteven entſchieden werden. Auch im
Damen=Einzel leiſteten, Frl. Kliffmüller—Frl. Dieffenbach Vorzügliches.
Das Geſamtergebnis ſtellte ſich auf 15—7 Punkten ſür Darmſtadt. Die
Michelſtädter waren leider durch Erkrankung eines ihrer beſten Spieler
etwas geſchwächt.
Am 6. Juni findet auf den Tennisplätzen hinterm Woog ein Turnier
der obengenannten Abteilung gegen die Tennisabteilung der
Frank=
furter Turn= und Sportgemeinde „Eintracht” ſtatt. Frankfurt verfügt
über eine gute Turniermannſchaft, ſo daß die Darmſtädter alles daran
ſetzen müſſen, um auch hier ehrenvoll abzuſchneiden. Zu dieſen
intereſſan=
ten Kämpfen ſind Mitglieder der Turngemeinde und Gäſte freundlichſt
eingeladen.
Entſcheidungen im Berliner Gelb=Weiß=Tennis=Turnier.
Das Tennis=Turnier des Berliner T.C. 1900 (Gelb=Weiß) brachte
am Dienstag bereits zwei Entſcheidungen. Im Damen=Einzelſpiel
ſtan=
den ſich Frau Neppach und Frau von Reenizek im Final gegenüber.
Die deutſche Meiſterin Frau Neppach hatte ziemlich Mühe, ſich ihrer
Gegnerin mit 6:3, 6:3, 6:3 zu entledigen. Die zweite Entſcheidung fiel im
Gemiſchten Doppel, wo Frau Neppach=Dr. Kleinſchroth über Frau
von Reenizek=Demaſius 6:2, 7:5, 6:4 ſiegreich blieben. Im Herren=Einzel
ſpielte Dr. Maly gegen Froitzheim. Dr. Maly konute dem deutſchen
Meiſter ſogar den zweiten Satz abnehmen, mußte ſich aber ſchließlich
doch dem beſſeren Können beugen. Froitzheim ſiegte 6:3, 2:6, 6:2 und
qualifizierte ſich damit für die Vorſchlußrunde. Dieſe führte ihn mit
Prenn zuſammen, den er ſicherer, als das Ergebnis beſagt, mit 7:5, 6:3
ſchlug. Prenn verhielt ſich meiſt defenſiv und hatte wenig gegen
Froitz=
heim zu beſtellen.
In der General=Verſammlung von
14. Mai 1926 wurde die Auflöſung der
Genoſſenſchaft mit der erforderlichen Mehr=
Heit beſchloſſen. Zu Liquidatoren wurden
ernannt die Herren Pfarrer Berck und
GBeorg Diehm in Roßdorf.
Die Gläubiger werden aufgefordert,
fich innerhalb des geſetzlichen
Sperr=
rahres zu melden.
(*14306im
Roßdorf, den 16. Mai 1926.
Baugenoſſenſchaft Selbſthilfe
Singetr. Genoſſenſchaft m. beſchr. Haft. i. Lig.
Pfarrer Berck. Georg Diehm.
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beſitzer wird evtl. zinsfr. Hypothek;
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APenſionen
An
Peivat=Mittagstiſch
(Nähe Südbahnhf)
können noch einige
Perſonenteilnehmen.
Angeb. unt. C 160 an
die Geſchſt. (*14478
Kahr une
erfriſchend:
Himbeer=Syrup feinſter
*). Fl. 1.70 , Fl. 0.95 Fl. 0.55
Citronenſaft ½ Fl. 0.80 , Fl. 0.50
Citronen ſaftige 10 Stck. 0.55 u. 0.65
Orangen ſüße, ſaftige . . 3 Pfund 1.25
Apfelwein, Ia 1. Fl. ohne Glas 0.45
Bonbons .. . . . !/. Pfund von 0.23 an
Bonbons ſaure ./, Pfund von 0.23 an
Pfefferminz=Tabletten 3P. 0.20
Waffeln in Paketen . . 3 er Pakete 0.45
Waffelmiſchung . . . . "/. Pfund 0.40
Puddingpulver in reicher Auswahl
Paket von B Pfg. an
ebten
(Milch=, Schmelz=, Speiſe=, Block=,
Fruchtersme=, Pralinen)
zum Einheitspreiſe
von OB pfg.
nur noch dieſe Woche
Schade 8
Kumgräde
Filialen in allen Stadtteilen
Nummer 151
Mittwoch, 2. Jui
Die Schuldenzahlungen an Amerika.
Nach einer Zuſammenſtellung der New York Truſt Co.
werden ſich im Jahre 1926 die Zahlungen der Schuldnerſtaaten,
ſoweit ſie bisher zu endgültigen Abmachungen mit Amerika
ge=
kommen ſind, wie folgt belaufen:
Gründung eines deutſch=franzöſiſchen Komitees
Eine Anzahl deutſcher und franzöſiſcher Perſönlichkeiten hat
ſich auf Einladung des luxemburgiſchen Großinduſtriellen
May=
riſch in Luxemburg verſammelt und ein Informations= und
Dokumentationskomitee gegründet, das ſich zum Ziele ſetzt, nach
Möglichkeit das gegenſeitige Mißtrauen wegzuräumen, das
bis=
her die beiden Länder in der Diskuſſion ihrer gemeinſamen
In=
tereſſen hinderte. Zu dieſem Zweck hat das Komitee die
Ein=
richtung von zwei Informationsbureaus in Paris und Berlin
beſchloſſen, die den Staatsangehörigen beider Länder kontrollierte
Informationen und Unterlagen geben ſollen. Zur
Verwirk=
lichung dieſes Programms wird das Komitee in beſtimmten
Zeit=
abſtänden zuſammentreten. Beide Länder entſenden in das
Komitee je 18 führende Perſönlichkeiten aus Wiſſenſchaft, Handel,
Induſtrie und Landwirtſchaft.
Kalktagung in Breslau.
Breslau. Am 1. Juni fand die 36. (außerordentliche)
Hauptver=
ſammlung des Vereins Deutſcher Kalkwerke ſtatt. In der
Begrüßungs=
anſprache konnte der Vorſitzende des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes,
Direktor Dr.=Ing. e. h. Schlüter, Dornap (Rhld.), mit Genugtuung
die Anweſenheit der Vertreter von Reichs= und Staatsbehörden, von
Magiſtratsmitgliedern der Stadt Breslau und namhaften Induſtriellen
und Landwirten, ſowie Angehörigen der Wiſſenſchaft und der Preſſe
feſt=
ſtellen. Für den im Verein beſtehenden Forſchungsausſchuß für
Boden=
kalkung berichtete Direktor R. Alves, Hannover. Die Kalkinduſtrie iſt
ehrlich gewillt, den Landwirten in Bezug auf die Kalkdüngemittel einen
beſtimmten Gehalt und eine beſtimmte Mahlfeinheit zu gewährleiſten.
Demgemäß hat ſie ſich mit den Vorſchlägen des Unterausſchuſſes für
Normung von Kalkdüngemitteln einverſtanden erklärt, an denen in
ent=
ſcheidender Weiſe Geheimrat Tacke, Bremen, vom Verband
Landwirt=
ſchaftlicher Verſuchsſtationen im Deutſchen Reiche und Prof. Neubauer,
Dresden, von der Staatlichen Landwirtſchaftlichen Verſuchsanſtalt
Dres=
den mitgearbeitet haben.
Direktor Dr.=Ing. e. h. J. Schimpf, Magdeburg, berichtete über
ſeine Beſtrebungen auf Feſtlegung eindeutiger Kalkbenennungen. Faſt
allgemein wird die Bezeichnung „Aetzkalk” abgelehnt; ſtatt deſſen ſoll
von gelöſchtem Kalk und gebranntem Kalk geſprochen werden.
Der Vortrag des Privatdozenten Dr. Gehring, Braunſchweig, über
„Neuere Anſchauungen über die Kalkbedürftigkeit des Bodens nach
Verſuchen der Landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation Braunſchweig”
lie=
ferte einen deutlichen Beweis von der engen Zuſammenarbeit zwiſchen
Wiſſenſchaft, Landwirtſchaft und Kalkinduſtrie zum Wohle der
deut=
ſchen Volksernährung. Der Vortragende berichtete über
Kalkdünge=
verſuche, bei denen eine ſehr bedeutende Wirkung des Kalkes feſtgeſtellt
werden konnte. Ferner iſt in Braunſchweig eine neue Methode für die
Unterſuchung des Bodens auf Kalkbedürftigkeit ausgearbeitet worden,
deren Richtigkeit durch ſyſtematiſche Feldverſuche nachgeprüft wurde.
Der Ernährungsphyſiologe Ragnar Berg behandelte „Die
biolo=
giſche Bedeutung des Kalkes für den Menſchen.‟ Der Vortragende legte
zunächſt dar, daß die Mineralſtoffe teils zum Aufbau des
Knochen=
gerüſts und des Eiweißes, teils als Jonen zur Reizung der Zellen,
ferner als Transportmittel für organiſche Stoffe im Körper und
ſchließ=
lich zum Abſättigen der Säuren notwendig ſind. Dies trifft beſonders
auf Kalk zu. Kalium und Natrium kommen erſt durch eine Spur Kalk
zur vollen Wirkung. Zuviel Kalk wirkt jedoch ſchädlich.
Ravul H. Francé, Salzburg, brachte in einem Lichtbildervortrag
den Kreislauf des Kalkes — aus dem Meerwaſſer zur Ablagerung als
Kalkſtein, vom Abbau im Kalkſteinbruch als Düngemittel auf den Acker,
von dort in die menſchliche Nahrung und ſchließlich als Ausſcheidung
wieder in den Boden — zur Anſchauung. Der Vortragende erklärte
anſchaulich die Wechſelwirkung von Kalk und Bodenorganismen im
Ackerboden. Ein gewiſſer Kalkgehalt iſt nodwendig, wenn die
Boden=
bakterien gedeihen und ihre Aufgabe, die Umwandlung des Stickſtoffs in
Salpeterſäure, durchführen ſollen.
Auf der Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirtſchafts=
Geſell=
ſchaft ſtellte der Verein Deutſcher Kalkwerke gemeinſam mit der Kali=
und Superphosphatinduſtrie aus.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten im Mai 1926.
(Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und „
ſon=
ſtiger Bedarf”) beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen
Reichscmts für den Durchſchnitt des Monats Mai auf 139,9 gegen
139,6 im Vormonat. Sie hat ſich ſonach um 0,2 Prozent erhöht. Bei
den Ernährungsausgaben wurden Preisſteigerungen für Brot und
Mehl. Gemüſe und Kartoffeln, durch das weitere Nachgeben der Preiſe
für Milch und Milchprodukte und Eier zum großen Teil ausgeglichen.
In einzelnen Teilen des Reiches ſind auch die Ausgaben für Wohnung
geſtiegen.
Hartmann u. Braun A.=G., Frankfurt a. M. Die o. H.=V.
geneh=
migte einſtimmig den bekannten Abſchluß und beſchloß, aus dem
Rein=
gewinn von 122845 Rm. eine Dividende von 5 Prozent (5 Proz.) auf
die Stammaktien und wieder 6 Prozent auf die Vorzugsaktien zu
ver=
reilen. Ein Aktionär ſprach der Verwaltung Dank und Anerkennung
für die geleiſtete Arbeit aus.
Heinrich Lanz, A.=G., Mannheim. Die Geſellſchaft gibt bekannt,
daß den Altbeſitzern der fünfprozentigen Obligationen von 1920 zu der
normalen 15proz. Aufwertung von 11.79 Reichsmark pro 1000
Papier=
mark, anſtelle der Genußrechte noch eine Zuſatzaufwertung von
8.21 Reichsmark pro 1000 Papiermark gewährt wird.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenmarkt vom 1. Juni. Da heute, infolge des
amerikaniſchen Feiertages, jeglicher anregender oder abſchwächender
Ein=
fluß auf die Inlands=Produktenbörſen fehlte, verkehrte der hieſige
Markt in außerordentlich ſtiller Haltung bei unveränderten Preiſen.
Es beſteht nach wie vor für nahe Ware einiges Intereſſe, während
wei=
tere Sichten nicht geſucht ſind. Weizen 30.00—30.50, Roggen 19.75—20.00,
Sommergerſte 22.00—24.00, Hafer, inländ. 21.00—23.00, Mais 17.75,
Weizenmehl 42.00—42.75, Roggenmehl 28.50—29.00, Weizenkleie 9.25—
9.50, Roggenkleie 11 Mark.
Berliner Produktenbericht vom 1. Juni. Die billigeren argentiniſchen
und kanadiſchen Offerten ſenkten die Weizenpreiſe um 1 bis 2 Mark, das
Geſchäft hielt ſich aber infolge Unſicherheit durch das Ausbleiben der
amerikaniſchen Marktberichte, in engen Grenzen. Roggen, beſonders
in Kahn= und Lagerware, iſt reichlich angeboten. Die Qualitäten geben
aber bereits zu Beanſtandungen Veranlaſſung, ſo daß ſich der Verkauf
ziemlich ſchwierig geſtaltet. Hemmend wirkt hierbei auch der ſchlechte
Abſatz von Roggenmehl. Für effektive Ware lauteten die Forderungen
um 2 Mark niedriger, Lieferung gab dagegen nur um eine halbe Mark
nach. Bemerkenswert iſt, daß heute eine Notierung für Roggen auf
Lieferung per Juni ſtattfand. Weizenmehl war zu unveränderten
Prei=
ſen bei kleinem Konſumgeſchäft angeboten. In Mais fanden in den
letzten Tagen vermehrte Umſätze ſtatt. Gerſte blieb geſchäftslos, Hafer
tendierte ausgeſprochen ſchwach, beſonders waren mittlere Qualitäten
von der Provinz dringend angeboten.
*Die Effektenbörſe im Mai.
Die Kursbewegungen der deutſchen Effektenbörſem im
ver=
gangenen Monat zeigen ein intereſſantes Bild. Die
Schwankun=
gen des Vormonats ſetzten ſich im allgemeinen nicht fort, wenn
auch eine abwartende und oft vorſichtige Stimmung
unverkenn=
bar war, die zur Folge hatte, daß während der einzelnen
Börſen=
age manchmal durch Realiſationsverkäufe Abſchwachungen
man=
cher Werte eintraten. Gegen Schluß der Börſen waren aber meiſt
wieder Aufwärtsbewegungen feſtzuſtellen, ſo daß eine Einbuße
ſehr ſelten war. Zu Beginn des Monats war infolge des
eng=
liſchen Kohlenſtreiks bedeutend lebhafte Stimmung für
Kohlen=
aktien. Schwächere Zurückhaltungen traten erſt Mitte des
Mo=
nats ein, hatten aber keine rückwirkende Tendenz. Sehr ſtark
ge=
ſucht waren J. G. Farbeninduſtrie, die bedeutende
Kursſteigerun=
gen aufweiſen konnten. Auch konnten die Elektrizitätswerte
be=
deutende Gewinne erzielen, wie wir in unſerer Märzüberſicht
an=
nahmen. Die Pfingſtfeiertage hatten wenig Bedeutung auf die
Haltung der Börſe. Der Monat Juni eröffnete in ſehr feſter
Haltung. Es ſcheinen von ſeiten des Privatpublikums und des
Auslands ſtärkere Intereſſen für die Bewegungen an der Börſe
und infolgedeſſen ſtärkere Kaufbedürfniſſe vorzuliegen.
Anſchei=
nend werden für die nächſte Zukunft Montan= und Chemiſche
Werte und unverändert Farb= und Elektrizitätswerte im
Vorder=
grunde ſtehen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 1. Juni.
Nachdem ſich heute vormittag in außerbörslichem Verkehr die
Ab=
gaben noch ſtark fortgeſetzt hatten, ſo daß weitere größere Kurseinbußen
eintraten (J. G. der Farbeninduſtrie waren bis auf 186½
zurückge=
gangen), befeſtigte ſich die Tendenz mit dem Beginn des offiziellen
Bör=
ſenverkehrs erneut. Wie eine Rundfrage bei den maßgebenden Bankiers
ergab, lagen wieder zahlreiche Kaufaufträge vor, ſo daß die erſte
amt=
liche Notiz ziemlich feſte Kurſe brachte. J. G. der Farbenwerte
er=
reichten wieder 1887/. Größeres Intereſſe beſtand auch wieder einmal
für die Schiffahrtswerte, die bei lebhaften Umſätzen, ungeachtet der
ſchwachen Haltung an der geſtrigen Abendbörſe, noch um 2 bis 4 Proz.
über die geſtrigen Mittagskurſe hinausſtiegen.. Montan= und
Elektro=
werte blieben dagegen erheblich hinter den Notierungen des geſtrigen
Tages zurück, waren aber auch gegen die Vormittagskurſe um 2 Prozent
erholt. Weiter feſt und von der ſchwankenden Tendenz vollkommen
un=
beeinflußt waren die Werte des Metallbankkonzerns, von denen
Metall=
bank ſelbſt den Parikurs erreichten. Deutſche Anleihen hatten kein
Geſchäft und blieben wieder ſehr vernachläſſigt. Von den ausländiſchen
Renten hatten dagegen die Türken großes Geſchäft bei ſteigenden
Kur=
ſen. Wie wir ſchon geſtern in unſerem Abendbörſenbericht angeführt
haben, liegt der Grund für dieſe Steigerung in der ſtarken Befeſtigung,
die das türkiſche Pfund in den letzten Tagen auf dem Valutamarkt
er=
fahren hat. Mexikaner weiter feſt, aber ſtill. Im Freiverkehr bleibt
das Geſchäft fortgeſetzt ſehr klein: Becker=Stahl 34, Benz 711
Gro=
wag 60, Raſtatter Waggon 21, Ufa 48 und Unterfranken 81. Im
wei=
teren Verlaufe verlor der Markt viel von ſeiner anfänglichen
Unſicher=
heit. Unter Führung der J. G. der Farbeninduſtrie und Rheinſtahl, die
bis 190, bzw. 118 in die Höhe geſetzt werden konnten, blieb die Tendenz
etwas feſter, doch war die Umſatztätigkeit gegenüber den letzten
Börſen=
tagen ſehr ſtark eingeſchränkt. Auf den Rentenmärkten nahm ſpäter
das Geſchäft in Türken und auch in Mexikanern einen ſehr breiten
Rahmen ein. Beſonders in Goldmexikanern gingen große Beträge zu
ſteigenden Kurſen um. Goldmexikaner wurden bis 52 gehandelt. Der
Geldmarkt iſt zwar etwas angeſpannt, doch dürfte das nur auf den
Ultimobedarf zurückzuführen ſein. Tägliches Geld 6 Prozent.
Die Abendbörſe hatte ſehr kleines Geſchäft bei größerer
Zurückhal=
tung der Intereſſenten. Die nachbörslichen Kurſe konnten gut behauptet
werden; vereinzelt gab es auch kleine Kursbeſſerungen. Großer
Nach=
frage begegneten Metallbank, deren Kurs von 100 auf 104 hinaufgeſetzt
wurde. Auf dem ausländiſchen Rentenmarkt war dagegen die Tendenz
etwas lebhafter.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 1. Juni.
Die geſtern bei Schluß des Verkehrs zum Durchbruch gekommene
Realiſationsneigung hielt bei Eröffnung der Börſe zunächſt noch an
und bewirkte beſonders für Montan= und Elektrizitätswerte
Ab=
ſchwächungen von 1 bis 2 Prozent und auch darüber. Auf den übrigen
Märkten kam die Realiſationsneigung nur in einer gewiſſen Unſicherheit
zum Ausdruck. Für chemiſche und auch für Kaliaktien, ſowie einige
Nebenwerte erhielt ſich bei leichten Kursſteigerungen die Feſtigkeit. In
Rheinſtahl und Farbenaktien, die beide Werte um 3 Proz., bzw. um
2 Proz. erhöhten, machten der Zwieſpältigkeit in der Kursbildung ein
Ende. Erdölaktien und die Papiere des Bier=Sprit=Konzerns wurden
lebhaft begehrt. Kahlbaum ſtiegen 5 Proz. Schultheiß, Patzenhofer und
Oſtwerke zeitweiſe höher, auf Informationen, wonach die Schultheiß=
Brauerei die Kahlbaumaktien im Verhältnis von 2 zu 3 übernimmt.
Polyphon und Hanſa=Oloyd wurden um 3 bis 4 Proz. in die Höhe
ge=
ſetzt. Von Schiffahrtsaktien waren Lloyd und Hanſa von 3 bis 5 Proz.
gebeſſert. Bankaktien wenig verändert. Vom Rentenmarkt iſt wenig zu
berichten. Türkiſche Werte anhaltend feſt. Geld iſt weiter gefragt.
Prolongationsgeld ungefähr 6 Prozent. Am Deviſenmarkt iſt außer
der Steigerung der nordiſchen Plätze, die weitere Erholung der
Franken=
deriſen erwähnenswert. — Gegen Schluß der Börſe ließ das Geſchäft
im allgemeinen weiter nach. Erdöl fanden auf die Auslaſſung in der
Generalverſammlung lebhaftes Intereſſe und ſtiegen bis 106½,
nach=
börslich 106. Auch in den Werten des Bier=Sprit=Konzerns trat zum
Schluß erneut eine Belebung ein.
Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſe
Bamag=Meguin".
Berl. E. W. Vorzug.
Berlin. KarlsruheInd.
Braunkohlen=Briketts
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel.
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke ..
Donnersmarckhütte. .
Dynamit Nobel.
J. G. Farben".
Elektr. Lieferung.
R. Friſter
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl ..."
G. f. elektr. Untern. .
Halle Maſchinen.
Han. Maſch. Egeſt. .
Hanſa Dampfſch.
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Oslo ....
Kopenhagen.
Stockholm . .
Helſingfors.
Italien ..
London.. ."
New=York. . .
Paris. . . . . . .
Schweiz ..."
Spanien..
30.
Geld/ Brie
168.63
1.679/ 1.687
12.91
91 24
110.36
112.26
19.53
15 e2
20 404
2.i9s
13.60
B1.21
63.62
5.
169.05
2.23
112.54
10.59
15.82
20.454
6.205
81.71
83.73
110.541
1. 6
Geld /Brief
1.678/ 1.632/Prag...
13 15/ 13 1Budapeſt.
91.36 91 86 92.23/Japan.."
10.55 10.59 Belgrad ..
20. 403 29.45-/Liſſabon ..
4.195 .305/Danzig ...
13.6413 70 13 74 Athen ..."
68 63/139 07/WienD.,Oſt. ab=
10.66 110 93/Rio de Janeiro
12.23 112.54Bulgarien.
15.93/ 18 02Konſtantinopel
81.2131 41 Kanada .
33 42 63.53Uruguan ...
Viehmärkte.
Mainzer Schlachtviehmarkt vom 1. Juni. Der Auftrieb beſtand aus
36 Ochſen, 34 Bullen, 551 Färſen und Kühen, 275 Kälbern, 31 Schafen
und 750 Schweinen Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht:
Ochſen 40—54, Bullen 35—48, Färſen und Kühe, Klaſſe a) 46—58,
b) 38—46, c) 20—35 und d) 12—20, Kälber 52—72 und Schweine 75 bis
83 Mk., Schafe wurden, nicht notiert.
Die Lage auf dem Kohlen=und
Eiſenmarkt.
Auf dem Kohlenmarkt iſt ſeit kurzem eine leichte Beſſerung
eingetreten. Die arbeitstägliche Förderung war in der letzten
Zeit ungefähr 10 Prozent höher als im Durchſchnitt des Monats
April. Die neue Förderung konnte abgeſetzt werden, ebenſo war
es möglich, die auf den Zechenbahnhöfen, auf der Eiſenbahn und
auf den Waſſerſtraßen befindlichen Mengen im großen und
gan=
zen abzuſetzen. Dagegen haben die Haldenbeſtände eine
Verrin=
gerung nicht erfahren, die Vorräte an Kohle zeigen zwar eine
kleine Abnahme, dagegen haben ſich die Beſtände an Koks noch
weiter vermehrt. Es iſt gelungen, im Auslande und in den
be=
ſtrittenen Gebieten einige Mengen an Ruhrkohle unterzubringen.
So haben Abſchlüſſe nach Aufhebung des Einfuhrverbots getätigt
werden können nach Frankreich und Belgien, auch nach Holland,
in die Schweiz und nach Skandinavien zeigt ſich eine kleine
Zu=
nahme der Beſtellungen und Abrufe. In den beſtrittenen
Ge=
bieten dagegen — namentlich an der Küſte — iſt eine weſentliche
Beſſerung nicht zu verzeichnen. Im deutſchen Inlande hat das
Geſchäft eine Belebung nicht erfahren, es hält ſich auf dem Stand
um Mitte April. Zuſammengefaßt läßt ſich ſagen, daß zwar eine
Belebung unverkennbar iſt, da dieſe aber nicht ſo groß iſt, wie
man nach Weitergehen des engliſchen Bergarbeiterſtreiks
eigent=
lich hätte vermuten können. Man kann immer noch bei den
Ver=
brauchein eine ziemlich ſtarke Zurückhaltung beobachten, die ſich
vermutlich in der Hauptſache darauf ſtützt, daß die engliſche
Re=
gierung in der Frage der Subvention, wenn auch nur für eine
gewiſſe Zeit, vermutlich noch Zugeſtändniſſe würde machen
müſſen. Die jetzige Belebung iſt alſo nur als eine Beſſerung
vorübergehender Natur zu betrachten.
Auf dem Eiſenmarkt hat ſich nicht viel verändert. Es ſcheint
aber doch, als ob der Tiefſtand, der nach einer vorübergehenden
Beſſerung ſeit Anfang April wieder eingetreten war, etwas
über=
wunden wäre. Die Nachfrage iſt etwas lebhafter geworden,
zu=
mal die meiſten Verbraucher und Händler über weſentliche
Lager=
beſtände nicht verfügen. Der Umfang der Spezifikationen läßt
aber noch immer ſehr zu wünſchen übrig, ein Beweis dafür, daß
bei den großen Verbrauchern (Baumarkt, Reichsbahn,
Eiſenver=
arbeitung) eine Belebung in dem Maße, wie ſie von vielen
Per=
ſonen noch bis vor kurzem erhofft wurde, nicht eingetreten iſt.
Die Unſicherheit in der politiſchen und wirtſchaftlichen
Entwick=
lung, die erſt vor kurzem noch durch törichte Putſchgerüchte
ge=
nährt wurde, iſt eben noch zu groß. Der Auslandsmarkt hat ſich
weiter verſchlechtert, da die Fortſetzung des Frankenverfalles die
Hereinnahme von neuen Aufträgen nicht mehr reizvoll erſcheinen
läßt. Die leichte Beſſerung, die auf dem Inlandsmarkt zu
ver=
zeichnen iſt, geht alſo durch die Verhältniſſe auf dem
Auslands=
mark, mit deſſen Stabiliſierung noch für lange Zeit nicht
gerech=
net werden kann, wieder verloren. Die internationalen
Eiſen=
verhandlungen haben grundſätzliche Fortſchritte, in den letzten
Wochen nicht gemacht, ſo daß eine Beſſerung der Verhältniſſe von
dieſer Seite her nicht erhofft werden kann. Im einzelnen iſt zu
ſagen, daß ſich in Stabeiſen, in der letzten Zeit faſt nichts
ge=
ändert hat, der Eingang von neuen Aufträgen läßt ſehr zu
wün=
ſchen übrig, insbeſondere hat das Auslandsgeſchäft einen
Rück=
ſchlag erfahren. Etwas beſſer iſt das Geſchäft in Formeiſen, wo
Beſtellungen vom Baumarkt her anregen. — Im Röhrengeſchäft
wird eine leichte Beſſerung auf dem Inlandsmarkt, durch eine
Verſchlechterung im Auslandsabſatz ausgeglichen. Für
Grob=
bleche liegen die Verhältniſſe unverändert, eine Neigung nach
unten iſt jedoch unverkennbar. Sehr ſchlecht iſt die Lage auf dem
Markt für Mittel= und Feinbleche, hier laſſen beſonders die
Ver=
hältniſſe im Siegerland, ſehr zu wünſchen übrig. Im
Draht=
geſchäft hat ſich weſentliches nicht geändert.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 1. Juni. (Privat=Telegramm.)
Weizen: Der geſtrige Markt begann in ſchwacher Haltung unter
dem Einfluß niedriger Liverpooler Notierungen und auf Meldungen
von wohltuenden Niederſchlägen im weſtlichen Winterweizengürtel. Im
ſpäteren Verlauf konnten die Kursrückgänge jedoch wieder ausgeglichen
werden, da jetzt aus dem weſtlichen Winterweizengebiet, ſowie aus dem
Frühjahrsweizengebiet, zu trockenes Wetter berichtet wurde. Die
Ter=
mine blieben etwa auf ihrem letzten Niveau.
Mais: Günſtige Witterungsmeldungen und größere Zufuhren als
erwartet, verurſachten anfangs eine ſchwache Haltung, die aber ſpäter
wieder wettgemacht wurde durch Baiſſedeckungen, welche durch die
Hauſſebewegung am Weizenmarkt im Schlußverkehr ausgelöſt wurden.
Hafer: Bei nur wenig veränderten Kurſen verlief der Markt in
abgeſchwächter Haltung.
Bqumwolle: Angeſichts privater Schätzungen der Ernteſtatiſtik
des Journal of Commerce”, wonach der gegenwärtige Stand auf nur
65,9 Prozent beziffert wird, konnte der Markt in ſtetiger Haltung
ver=
laufen. Der Schluß zeigte jedoch eine unregelmäßige Zendenz.
Kaffee: Der Markt verkehrte in abgeſchwächter Haltung in
Ueben=
einſtimmung mit niedrigen braſilianiſchen Preiſen und auf eine nur
mäßige Nachfrage im amerikaniſchen Konſum. Die Termne gaben acht
bis zehn Punkte nach.
Zucker: Die mangelnde Nachfrage bei den Raffinerien führte eine
Abſchwächung des Marktes herbei und die Termine mußten eimige
Punkte nachgeben.
Kakao: In Sympathie mit der höheren Liverpooler Notierung,
ferner auf die anhaltende Kaufluſt der Fabriken und die geſtern in
Erſcheinung getretenen Käufe des Auslandes gaben dem geſtrigen Markt
eine feſte Haltung, wozu auch noch die Stetigkeit der Lokopreiſe beitrug,
Die Termine konnten ungefähr 50 bis 60 Prozent anziehen.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die geſtrige Generalverſammlung der Guſtav Colshorn A. G.,
Frank=
furt a. M., genehmigte debattelos den bekannten Verluſtabſchluß von
36 570,59 Rm.
Die Anfechtungsklagen Pinner=Elsbach gegen die
Goldmark=
bilanz und die Umſtellungsbeſchlüſſe der H.=V. der Ilſe Bergbau=
A.=G., in Grube Ilſe vom 22. Januar 1925 ſind zurückgenommen worden.
Die Pforzheimer Edelmetallpreiſe ſtellen ſich für ein Kilo Gold auf
2795 Mark Geld, 2812 Mark Brief, ein Kilo Silber 89 Mk. Geld,
90.20—91.70 Mk. Brief, ein Gramm Platin 12.50 Mk. Geld, 13.50 Mk.
Brief.
Die franzöſiſche Automobilfirma Citroén kündet die Ausgabe einer
7½prozentigen Anleihe von 500 000 Franes mit einer Laufzeit von 10
Jahren an.
Die Lage im engliſchen Bergbau iſt unverändert. Die Morgenblätter
berichteten erneut, daß in den Kohlenrevieren die Neigung zur
Wieder=
aufnahme der Arbeit im Wachſen ſei, und daß eine Verlängerung der
Arbeitszeit möglicherweiſe von den Bergarbeitern angenommen werde.
Die Bank für Brauinduſtrie in Prag hielt geſtern eine a. v. H.=V.
ab. Der Antrag auf Liquidierung der Bank wurde genehmigt.
Nach Meldungen aus Melbourne muß man in dieſem Jahre mit
einem erheblichen Ernteausfall in der Baumwollerzeugung Auſtraliens
rechnen, da die anhaltende Trockenheit vor dem diesjährigen Märzregen
ſchädlich auf die Entwicklung der Baumwollpflanzen gewirkt hat.
Nach einer Meldung aus Ottawa hat der Finanzminiſter Robb im
Unterhaus erklärt, daß Kanada vom 1. Juli ab zur
Goldwäh=
rung zurückgehen werde.
Nummer 151
Europäiſche Staatspapierel 3. 5.
a) Deutſche
6% Reichsanleihe ......../ 0.40
„
....
8½½ „
Dollar=Glö=Anleihe d. 1935
große Stücke/ 0.33
Dollar=Gld=Anl. per 1932
große Stücke
Dollar=Schatzanweiſungen.
Dtſch. Schtzanw. KIu. IIv. 23
Klu. IIv. 24
½% IV. u. V. Schatzanw.
4½% VI.—IX.
4% D. Schutzgb. v. 08-11 u. 13
v.14
Sparprämienanleihe ... .. 0.24
Zwangsanleihe .... .....".
4% Preuß. Konſols ......! —
„ ...../ 0.40
"
Bad. Anl. alte ......"
ſo- . .......... / 0.43
v. 1896 ...
Bahern=Anleihe .....! —
...../ 0.40
8 16% Heſſen R. XXXV1
untilg. b. 28 .. . . . . . . . . 19.50
% Heſſen unk. 1924... . . .
..../ 0.41
alte".
..../ 0.37
4% Württemberger alte ..
b) Ausländiſche
5% BosnienL.-E.=B. v. 1914)
5% L.=Inveſt.=Anl. 1914/
4½%v. 1898 .........
4½% v. 1902 .... . . .. . 2.8
4% „.
6% Bulgar. Taba) 1902 ..
4½% Oſt. Staatsrente 1913/
ab 1918 ..............
4½% Oſt. Schatzanweiſ.ſtfr
v. 1914 ...... ... .... . . / 17
4% Oſt. Goldrente .....
41/% „ Silberrente . . . . .
4% einh. Rente (konv.
3% Portugieſ. (Spez.)6,III
5% Num. am. Rente v. 03.
4½% Goldr. v. 13 ...
am. konp.. . . .
4% am. b. 05 ....
4% Tür:. (Admin.) v. 190
„ (Bagdad) Ser. I
(Bagdad) Ser. II
4F „ v. 1911 Zollanl.
Ung. Staatsr. v. 1918
8½
Staatsr. v. 14
Goldrente ..
Staatsr. v. 10
Kronenrente
(Eiſern Tor)Gl./ 14
Außereuropäiſche.
5% Mexik amor. innere
konſäuß. v.99
Gold v. 04 ſtfr.
konſ. inner.
Frrigationsanl.
5% Tamaulipas. Serie I.
Nach Sachwert verzinsliche
Schuldverſchreibungen
Mit Zinsberechnung
6% Dollar Goldanl. v. 193
große Stücke
6½ Dollar Goldanl. v. 1935
große Stücke
8½ Frkitr. Hyp.=Bi.
Gold=
pfandbriei R.1
8% Frkrft. Hyp.=Bk.
Gold=
pfandbrief Em. 3
5% Frkitr. Hyp.=Bk.
Gold=
pfandbrief Em 2
5½ Neckar A.=G. Stuttgart
Goldanleihe von 1923
8% Pfälzer Hyp.=Bk.=
Gold=
pfandbrief von 24
8% Rhein, Hyp. Bk.
Gold=
pfandbrief von 24
5% Rhein=Main=Donau=
Gold=Anleihe von 23.
Ohne Zinsberechnung
6%Baden=Baden=Holzwert
Anleihe von 23 ......
5 %Babenw. Kohlnwranl. 2:
5% Frkftr. Pfandbrief=Bk..
Goldob I. Em.
Mittwoch, den 2. Juni 1926
Seite 11
6% Großkraftwerk MannheimKohlenwertanl. v. 23..... 3. 5.
13.7- 1. 6.
13.4 Borkriegs=Hypothekenbank
Pfandbrief= 3. 5. 1. 6. Obligationen von
Transportanſtalten. 3. 5. 1. 6. 6% Heidelberger Holzwertanl.
von 23 Bay. Vereinsbank München 14.5 4% Eliſabethbahn, ſtfr. . . . A. 2.9 18.5 Bay. Handelsbank München 15.3 14% Ga. Carl Ludw.=Bahn 2.25 2.26 6% H. Braunk.=Rog.=Anl. v. 23 4.52 5 Bay. Hyp. u. Wechſelbank . . . 15 15.4 5% Oſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. 5% H. Noggenanleihe v. 1923
3% Mannh. Stadt=Kohlen= 6.6 Frankfurter Hypothef.=Bk...
Frankfurter Pfandbrief=Bk... 11. 525 11.27-1
12.95 2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb
2.6% Neue Oſt. Südb. (Lomb. 13.25
13.25 13.25
13.25 wertanl. v. 1923
20 Offenbach (M.) Holzwert= 12.5 13.3 Hamb. Hypothek.=Ban ..."
Meininger Hyp.=Bank ...." 9.50
9.3 9.35
8.925 4% Oſt. Staatsb. v. 1883 ...
3% Oſt Staatsk. 1. b. 8. Em.. . 65.2 66
17.3 anl. v. 1923
5% Pfälzer Hyp. Bank Gold= 19.5 18 Pfälziſche Hyp.=Ban ...."
Preuß. Pfandbrief=Bk. ...." 12.85
9.5 12.1
9.5 3% Oſt. Staatsb. 9 Em. . . . .
3% Oſt. Staatsb. v. 1885 .. 12 17.25 Pfdbr. v. 24. 2. 25 2.25 Rhein. Hypothk.=Bank ....." 10.5 1C.225 3% Oſt. Staatsb. Erg. Netz.. 17.25 5% Preuß. Kaliwert=Anleihe 5.4 5.55 Südd. Bodenkredit=Anſtalt 12 10.75 4% Rudolfb. u. Silber ſtfr. . . . 3:5 4.35 5% Preuß. Noggenwert=Anl.
5% Rhein. Hypoth. Bk. Gold=
Pfdbr. v. 24.
5 % Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23,
Ser. Iu. HI............"
5% Sächſiſche Noggenwertan= 2.44 2.5 Württemberg. Hypoth.=Van
Staatl oder provinz ia
garantiert
Heſſiſche Landes=Hyp.=Bank 12.55
8.25 11.25
7.7 4% Rudolfbr. Salzkammerg.)
4½% Anatolier Serie l.....
4½% Anatolier Serie II.."
4½% Anatolier Serie III...
3 % Salonique Monaſtir. . . .
5% Tehuantepee .........." 15‟
13 ſo
18.5
25.6
122,
29.75 leihe von 23
Südd. Feſtwertbk. Golbobl 6.30 Landeskreditanſtalt Caſſel.
iſſauiſche Landesbank.. .421
7.6 6. 4 ½½ Tehuantepee ........
Luther, M.=u Mühlenbau 8
Luxſche Induſtrie
Mainkraſtwerke Höchſt ....
Meher Dr. Paul
Miag, Mühlenb. Frkf. a.
Moenue Stamm
Motorenfabrif Deutz ..
Motorenfabr Oberurſel
Peters Union Frankf. a. M.6
Pfälz. Näh Kayſer ...
O
Philipps A.=G. .
.O
Porzellan Weſſel...
0
Vank=Aktien.
Alig. Deutſche Creditanſt. .O
Badiſche Bank".
Bank für Brauinduſtrie. .6
Barmer Bankverein ..
Bah. Hyp.= u. Wechſelb.
Berl. Handelsgeſellſchaft „*
Kommerz= u. Privatbank ..O
Darmſtädter u. Nationalbk.
Deutſche Bant
.0
Deutſche Eff. u. Wechſelbk.. 0
Deutſche Hyp.=Bk. Mein.
Deutſche Vereinsbanl .. . .O
Disconto=Geſellſchaft .. . . .O
Dresdener Bank
...O
Frankfurter Bank ... . . . . .0
Frkf. Hyp.=Bank .... ....."
Frankf. Pfandbrief=Bk. .
Gotha Grund kredit=Ban!
Metallban:
...... ..0
Mitteldeutſch. Ereditbank ..0
Oſterr. Creditanſtalt.
Pfälz. Hypoth.=Bank..
Reichsbank=Ant.
....0
Rhein. Creditbank . . . . . . . . O
Rhein Hypothekenbank . . .
Südd. Disconto=Geſellſch. O
Wiener Banwerein
Bergwerks=Aktien.
Berzelius
...."
Bochumer Bergbau.. . . . .0
Buderus.
.. . .O
Dt. Luremburger . . . . . . . .O
Eſchweiler Bergwerks=Akt..
Gelſenkirchen Bergw. .. . . . .
Harpener Bergbau .. . . . . . D
F’ſe Bergbau Stamm. . . . . O
Nie Bergbau Genußſcheine 0
Kaliwerke Aſchersleben .. .0
Kailiwerke Salzbetfurt .. .."
Kaliwerke Weſteregeln .. . . O
Klöcknerw. (ab. Lthr.=Hütte)e
Mannesmann Röhren .. . .O
Mansfeider
... . .A
Oberbedarf
..... . D
Oberſchle . Eiſen(Caro)... .0
Otovi Minen u. Eb.=Ant.. .
Phönix Bergbau
.O
Rhein Braunf. u. Brikett .
Rhein. Stahlwerke .. . . . . .0
Rombacher Hütte
... .0
Stinnes Riebeck Montan ..O
Tellus Bgb.= u. Hütten=Alt.0
Ver. Laurahütte
O
Aitien induſtrieller
Anternehmungen.
Brauereien.
Eichbaum (Mannh.
Henninger Kemp=Stern . . .6
Löwenbräu München ... . .6
Mainzer Aktienbrauerei .. . 6
Schöfferhof (Binding) .. . .O
Schwarz=Storchen ... . . . .0
Werger
Arkumulat. Berlin.
(
Adler & Oppenheimer
Ad erwerke (v. Kleher
0
A. E. G. Stamm
O
6% A. E. G. Vorzug Lit. A Ol1 10.
5% A.E. G. Vorzug Lit B Ol1. 10.
Amme Gieſecke & Konegen.O
Anglo=Continantal=Guano.
Anilin=B n.=Treptow".
Aſchaffenburger Zellſtoff ..O
Badenia (Weinheim)
Bad. Maſchf. Durlach .. .e
Bad. Uhrenfabr. Furtwang.0
Bamag=Meguin Berlin . . O
Baſt Nürnberg ..
Jahr Sato Divid. 3. 5. 1. 6. 1. 40 95.75 97.5 3331 K. 43 135 1. 4 20 8.— 11a0 1. 1. 167. 85 94.5 1. 1 40 3% 112.7 1. 1. 200 10% 150 1. 1. 60 8½ 10-.75 207 1. 1. 100 109 126.9 135.5 1. 1. 100 10% 125 131 1. 1. 50 94 9u 1. 1. 100 97.75 1110 1. 1. 4 780 90 84.5 1. 1. 150 10% 121.5 128.25 1. 1. 80 110.75 114.25 1 1. 2 6% A6 80 1. 1 120 4f.N 84 194.5 1. 1. 100 8% 100 110 1. 1. 831, 99 1. 10. 160 94 1. 1. 20 8% 105 149 1. 1. — 7.5 6.5 1. 1. 100 41.% 84 100 1. 1. 500 10% 140.5 148.5 1 1. 40 8% 97 1. 1 100 4‟).% 89 104 1. 1. 100 88 97.5 101 1. 1. 5.90 5.5 1. 1. 100 37 39.5 1. 10. 70. 91: 1. 1. 20) 61.5 Kea 1. 10. 703 93.5 1os‟ 1. 7. 800 8.4% 137 132.5 11. 10. 700 100 110.5 1. 1 a000 114 128.9 1. 1 200 8‟ 105.25 1. 1 200 80 81 27 1. 1 140 10% 134.25 12E.75 1. 1. 180 122 163 — 1. 1 150 10% 183.75 — 1. 7 600 77.75 8o.75 1. 7 600 89‟ 102.5 1. 1. 50 8% 98.5 96 1. 10. 100 52 49 1. 10 120 51 1. 4. — 28.75 1 7. 500 80 84 1. 4 300 99 137 1a8 1. — 5o0 94.5 119.25 300 33.75 23.25 1.4 400 118.5 1. 37.50 5N 60.5 58.5 1 83.33 34.75 1. 10 a00 20 RM 64 65 1. 3 600 10 120 1. 10 3331. 109 199 200 1. 1 1000 8% 1. 10. 250 20% 1. 10. 300 10% 192 102.5 1 10. 200 10RM — 117 500 5% 13o 1.5 250 11 11. 40 65.75 62 1 10. 100 110 124.75 70 6% 76.7 79 75 67.75 68½e 1. 1 50 8% 90 1.1. 100 1. 1 300 6% 92.3 56.5 16 12.25 200 10% 91.5 93 1 7. 400 37.75 1.5 160 38.5 38.75 1. 10. 60 60o 82.5 82.25
Bahriſch Spiegel .... . . . .0
Beck & Henkel (Caſſel) .. . .O
Bergmann El. Werke .. . .O
Bing. Metallwerke . . . . . . . O
(Bremen=Beſigh=Olfabr . . . O
Sementwert Heidelberg .. O
Tementwert Karlſtadt . . . .O
Cementwerk Lothr. (Karis.)
hem. Werke Albert . . . . . . "
Chem. Brockh., Nd. Walluf.. O
hem. Griesheim=Elektron O
Them. Fabrik Milch
.0
hem. Weiler=ter=mer . . . . O
Daimler Motoren ... . . . . .O
Deutſch. Eiſenhandel Berl.
Deutſche Erdöl. . . . . . . . . . . O
D. Gld.- u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken .. . . .O
100 Dresdener Schnellpreſſen .O
Dürrkopp (Stamm) . . . . . S
Dürrwerke Ratingen . . . . ."
Dyckerhaff & Widm. Stammo
Eiſenwerk Kaiſerslautern .O
100 Eiſenwerk 2. Meher, fr. . . .O
Elberfelb. Farbw.v. Baher O
Flektr. Lieferungs=Geſ. .. .0
Elektr. Licht= u. Kraft .. . . .O
Elſäſſ. Bad.=Wolle ......."
Emag. Frankfurt a. M. . . .
Email. &Stanzw. Ullrich ..O
Enzinger Werke. ..... . . . "
Eßlinger Maſchinen .. . . . . 0
Ettlinger Spinnerei .. . . . . O
Faber Joh. Bleiſtift .. . . . .O
Faber & Schleicher .. . . . . . O
Fahr Gebr. Virmaſens ..0
F. G.=Farben=Induſtrie ..
Felten EGuilleaume, Carls.O
Feinmechanik (Jetter . . . . e
Feiſt, Sektk., Frankf. M.0
...O
Frankfurter Gas ...
Frankfurter Hof".
... . .O
Frrf. M. Pokorny & Witteko
Fuchs Waggon Stamm . . . O
Banz Ludw., Mainz .. . . .O
Geiling & Cie.
... . . .0
Germania Linoleum .. . . .O
Gelſenkirchen Gußſtahl .. .0
Goldſchmibt, Th. . . . . . . . .0
Gotha Waggon . . . . . . . . .O
Greffenius Maſch. Stamme
Gritzner, Maſchfbr. Durlacho
Brün & Bilfinger .. . . . . . .0
Dafenmühle Franff. (M.) .O
Hammerſen (Osnabrüch . .O
Hanfwerke Füſſen
..O
Hartm. &Braun Frankf. . .O
Seyligenſtaedt, Gießen . .O
Hilvert Armaturenfbr. . . O
Hindrichs=Auffermann .. . . O
öirſch Kupfer & Meſſ. . . . . O
Hoch= und Tiefbau ... . . . ."
.O
Höchſter Farben
O
Holzmann, Phil.
187.5 19u 1Holzverk. Induſtr.
Hydrometer Breslau",
*
Fnag ...
Junghans Stamm. .....
Kammgarnſp. Kaiſerslauterno
Karlsruher Maſchinen .. . . O
Karſtadt R. ....
.O
Aein, Schanzlin & Becker .O
Knorr, Heilbronn . . . . . . . .O
Konſervenfabrit Braun . . .O
Krauß & Co., Lokom. . . . . . O
eahmeher & Co.
...O
Lech, Augsburg . . . . . . . . .O
Lederw. Rothe ... . . . . . . .O
Lederwerke Spicharz .. . . . O
Lingel Schuhw Erfurt . . .O
Löhnberger Mühle ..... . . 6
udwigshaf. Walzmühle .. ..
Lüdenſcheid Metallw. . . . O
Geſch.=
Jahr
1. 1.
1. 4.
1. 1.
1. 1.,
1. 1.
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1.11.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 10.
L
1. 0
1. 10.
1. 1.
1. 1
1. 4.
1. 1.
—
1. 1
1. 7.
1. 1
1. 1.
1. 7.
1. 4.
1. 1.
1. 1.
1. 1.I
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 7.
1. 1.,
1. 1.
1. 1..
—
1. 1.
1. 1
1. 8.
1. 1.
1. 7.
1.
1. 1
1. 1.
1. 7.
1. 1.,
1. 1.
1. 1.
1.
1. 1
1. 7.
1. 1.
1. 1.
1. 4.
1. 1.,
1. 1.
1. 7.
1. 1.
1. 1.
1. 2.,
1. 7.
1. 4.
1. 5.
1. 1.
1. 7.
1. 1.
*
2S‟
60
50
200
50
340
300
150
40
300
190
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50
80
400
140
100
40
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100
250
140
30
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80
50
200
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100
400
200
60
50
300
180
60
200
200
200
0
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120
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20
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20
140
120
50
40
80
50
15
250
500
50
20
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500
60
Divid.
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6%
5%
7%0
10%
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12%
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15%
8%
10%
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3. 5.
44
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100
106.5
95
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45.5
66
52.5
114.5
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12
2.
52.3
28.5
114
0.29
38.1
92
53
190
85.5
58.5
40
151¾
128
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34
32
68
42
0.66
44
150
30
86.5
56.25
81.25
92.5
103
64
66S
69.5
3
53
87
54
71.25
3
87
47.75
110
53
86
41.5
57.5
98
98
37.5
52
1. 6.
50
124
101.25
114
98.5
45
55
65
45
207
131
94.75
65
42
14.5
135.75
30
0.275
31
76
43
188
80
63
38
191
134.5
31
86
67.5
39
0.505
43
145
6.
78.5
49.5
109
90.5
2
90
62.5
81
35
75
65.25
S5
29
0.60
83.25
90
33.5
102.5
5.
33
45.5
112.2:
31
37.5
68.5
Rhein. Elektr Stamm .. . . O
Rhein. Metall=Vorzüge ...O
Rhenan 3 Aachen".
Rückforth Stettm.
Rütgerswerke
Schleußner (Frankf. a. M.).o
44.9 Schneider & Hanau
Schnel=preſſen=Frankenthal o
43.5 Schramm u. Megerle Lackf.0
42.5 Schriftg. Stempel Ffm. .O
Schuckert Elektr. (Nürnb.). 0
Schuhfabr Berneis=Weſſelo
Schuhfabrit Herz
Schuhf. Leander. Offenb.
Schultz, Grünlack. Rdsh.
Seilinduſtrie Wolff
*
Sichel & Co., Mainz".
.O
Siemens Elektr. Betriebe O
Siemens Glasinduſtrie .. . O
Siemens & Halske
..
Süddeutſche Immobilien O
Thür elektr. Lief.-G. Gotka
6.5 lührenfabrik Furtwängler O
Beithwerke in Sandbach o
Verein. f. Chem. Jnd. Frrft.0
Verein. d. Olfbr. Mannh.
39 Verein. Faßfabrik. Caſſel G
Ver. Gummif. Bln.=Frift. O
Verein. Pinſelf. Nürnberg. O
Verein Ultramarin . . . . . . O
119 Verein. Zellſtoff Berlin .. "
Vogtl. Maſchinen
Voigt & Haeffner Stämme0
Volthom. Seil
.O
Banß & Frehtag ... . . . . .O
Wegelin Rußfabrit ... . .. O
Zellſtoff Wa dhof Stamm ..
Zuckerfbr. Waghäuſel ..... "
Zuckerfbr Frankenthdl . . . O
Zuckerfbr. Heilbronn.
..C
Zuckerfbr Offſtein .. . . . . ."
Zuckerfbr. Rheingau ... . . . O
Zuckerfbr. Stuttgart .. . . ."
Transport= und
Berſicherungs=Aktien
Allg. Deutſche iſenbahn
Deutſche Eiſenb=G. Fftm.
Elektr. Hochbahn Berlin",
Schan tung E. B. .. .. . . . . 0
Südd. erienvahn-Get. .. . .O
Hapa; (Pgketfahrt) .. . . . . O
Nordd. Lloyd . . . . . . . . . . . O
Beſch.=
Jahr
1. 1.
1. 1.
1 1
1. 16.
1 3.
1.1
1 1
1 1
1. 10.
1 10
1. 1
1. 1
1. 8.
1
1.7
1. 1.
1. 1.
1. 10
1.
1. 11.
1. 1.
1. 10.
1. 7.
17.
1. 1.
1. 10.
1. 1
1 7.
1. 10.
1. 1.
1. 1.
1. 6.
1. 1.
1. 2.
1. 7
1. 1.
1. 10.
1. 10.
1. 10.
9.
1. 10.
1. 9.
50
100
140
120
10
30
250
250
100
100
30
50
100
100
40
30
100
150
10
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103
100
60
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6)
20
40
0
700
83.33
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60
100
400
60
40
200
200
10
40
40
4)
40
4C
40
Frift. Allg. Verſich.=Geſ.
Frankona Rück= u. Mitv.
Darmſtadter Werte
Bahnbeon
Dampfkeſſel Rodberg
gelvetia Konſervenfabr
GGebr. Lutz
Mot orenfabrik Darmſtadt
Gehr. Roeder
Venuleth & Ellenberge
1. 1.
1. 1.
1 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1 1.
11
D1 10
1. 5.
1. 7.
O1.1.
. 2.
1000
600
1000
800
300
40
Divid
8.8
88
93
13
23
108
60
40 2.40n9
300
1a0
120 10%
300
3. E
81
99.9
109.25
108
34.9
44
87
108.5
32.25
85.5
45
53
64.75
7
25.5
81.5
68.75
11.8
37.5
3.5
4.
4.5
138
63
76.7
33
83.75
53
110
63.2*
50
92
39
109
117.45
130
80.50
50
60
76
60
38.5
At
129.25
18
78
1. 6.
so
100
117.25
16.2
116
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100
51
70
40
29
55
71
104.5
25.5
85
85½=
112.5
39.25
29
42.5
44
1r8
62
83.5
85.4
18
71½
119
66
46
91.75
32
105.75
112.5
139
57.5
87.7s
71.5
58.25
120
133.5
130.5
94.25
70
22.75
16.25
7
A
Unnotierte Aktien.
Apt.
Beckerkohle
Beckerſtahl
*
Benz...."
Brovn Boverie ...
Deutſche Petroleum ..
Diamond Shares ... . . .."
Großkrftw. Württ. (Growag!&
Grßkrftw. Unterfr. Ufra)
Krügersha // Kali .."
Ufa Film
O
15.
1.
1. 1
1.6
50
20
16)
1.
Zeichenerklärung: X — Mark für eine Million nontinal. H— Mark
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſchwarzer Kugelohrring
mit ſilbernem Kettchen und Perlchen. Zwei
Päckhen Zwieback. 1 Damenſchirm
mi=
braunem Griffchen. 1 Paar br. Herren=
Glacéhandſchuhe. 1 Paar weiße
Damen=
handſchuhe. 1 Anſtellungsſchein, auf den Schreiner=, Schloſſer=,Glaſer=,Weiß=
Namen Johannes Hartmann ausgeſtellt.
1 Peitſche mit braunem Stiel. 1
Porte=
monnaie mit über 3 Mk. 1 Hundeleine
1 Fünfmarkſchein 1 Paket mit
Frauen=
wäſche, Kleider uſw. 1 Nickelarmbanduhr
1 Fahrrad. 1 ſchwarzes Portemonnaie mit
über 1 Mk. 1 Damenſchirm mit gelbem
geridem Stock. 1 Paket, enthaltend ein
Dörrhordchen uſw. — Zugeflogen: 1
Ka=
narienvogel. — Jugelaufen: 1 gelber
Hof=
hund. 1 ſchwarzbrauner Dackel.
Am Dienstag, den 8. Juni Ifd.
Js., von vormittags9 Uhr ab,
wer=
den im Saale des „Löwenbräu” zu Groß=
Zimmern (Alfred Wagner) aus dem
hie=
ſigen Gemeindewald die nachfolgenden
Holzſortimente meiſtbietend zur
Verſteige=
rung gebracht:
Kiefern=Schnitt: 8,44 fm II. u. III. Kl.;
Kiefern=Stamm: 28,46 fm II. Kl., 90,42
fm III. Kl., 31,83 fm IV. Kl., 10,21 tn
V. Klaſſe:
Lärchen=Stamm: 21,41 fm II. und
III. Klaſſe;
Fichten=Stamm: 6,44 fm II. u. V. Kl.;
Eichen=Stamm: 5,81 fm II. u. III. Kl.
Derbſtangen: 15,52 tm Fichte, 11,37
im Lärche.
Das Holz liegt in verſchiedenen
Ab=
teilungen des hieſigen Gemeindewaldes.
Nähere Auskunft erteilen Forſtwart
Ob=
mann und Forſtgehilfe Pullmann
von hier. Die
Verſteigerungsbedingun=
gen werden bei Beginn bekanntgegeben.
Groß=Zimmern, den 31. Mai 1926.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Groß=Zimmern.
Brücher.
(8255
Die bei Ausführung eines
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familienwohnhauſes und bei der
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ſtandſetzung des Raihauſes in der
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meinde Traiſa vorkommenden Maurer=,
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wie die Trägerlieferung ſollen öffent
lich vergeben werden.
Die Verdingungsunterlagen liegen von
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nerstag, den 10. Juni Ifd. Js,
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räumen des Unterzeichneten, Neckarſtr. 3,
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mit entſprechender Aufſchrift verſehen ſein.
Darmſtadt, den 1. Juni 1926. (827e
Der obere Baubeamte bei der
Kreisbauverwaltung Darmſtadt.
Am Donnerstag, den 3. Juni
1926, vormittags 10 Uhr, verſte gere
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Darmſtadt, den 2. Juni 1926.
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Donnerstag, den 3. Juni d. Js.,
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1 Sofa mit 2 Seſſeln;
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Nummer 151
Seite 12
Ontteseß-REctsschlrt Dunch VERLAS OSNAR HeisreR W7944
(Nachdruck verboten)
42)
Daraufhin empfahl ſich der Induſtrielle und fuhr zu
Juſtiz=
rat Leverkom.
Der alte Herr, aufgemacht wie ein Modegigerl, enpfing ihn
mit ausgeſuchter Höflichkeit.
„Ich hätte gern einmal mit Ihnen über die Brüder Michael
geſprochen.”
Der Juſtizrat erhob ſich ungeſtüm.
„Auch Sie!. Sie ſind num ſchon der ſiebente heute.”
„Ich verſtehe Sie nicht recht, Herr Juſtizrat.”
„Ganz verrückter Zuſtand iſt das. Rein närriſch gebärden
ſich zahlreiche Freunde der Michaels, haben mich himmelhoch
gebeten, alles zu tun, um die Unſchuld der Brüder Michgel
nach=
zuweiſen. Einer verſtieg ſich ſogar, mir zehntauſend Mark zu
bieten, wenn ich die Brüder freibelomme. Halb verrückt vor
Be=
ſorgnis ſind alle um ſie, und das tollſte iſt — die Brüder Michael
lehnen jede Orientierung, überhaupt jede Verteidigung ab. Sie
verweigern jede Auskunſt. Ich kann mich nur nach den Akten
richten.”
Der Induſtrielle ließ den Erguß des Juſtizrates über ſich
ergehen, ohne ihn zu unterbrechen. Dann griff er ein und fragte
höflich:
„Was halten Sie denn davon, Herr Juſtizrat?”
Ohne Beſinnen ſagte der alte Rechtsanvalt: „Iſch halte die
Angeklagten für unſchuldig, das muß ich freiweg geſtehen, obwohl
ich ihnen eigentlich recht böſe bin.”
„Das iſt ein gutes Wort, Herr Juſtizrat, und dafür will ich
Ihnen zu Hilfe kommen. Hören Sie folgendes: Meine Nichte
liebt Klaus Michgel und KlausMichgel iſt ihr herzlich zugetan.
Halten Sie es für wahrſcheinlich, daß er einen Mord um Geldes
Willen auf ſein Gewiſſen nimmt, er, der durch die Verbindung
mit meiner Nichte mindeſtens zwanzigfacher Millionär wird?
Sie werden vielleicht auch ſchon gehört haben, daß Hanna Eſchler,
in Wirklichkeit Hanna Eſchler=Kolbeweg, eine der reichſten
Erbinnen Deutſchlands iſt, vielleicht die reichſte — denn auch
mein Vermögen wird auf meine Nichte übergehen, da wir
kinder=
los ſind.”
Der Juſtizrat ſtaunte und wußte eine Weile gar nichts zu
ſagen. Dann ſprang er auf und ſtrich ſich erregt die Glutze.
„Herr Eſchler=Hochheim, das iſt eine Mitteilung, die nicht mit
Gold zu bezahlen iſt! Mit dieſen Argumenten ſchlagen wir auch
den Staatsanvalt Wälfung, der Himmel und Hölle in Bewegung
ſetzen möchte, damit die Brüder Michael verurteilt werden.”
„Wie iſt das möglich?”
Mittwoch, den 2. Juni 1926
„Tſcha!. Er haßt ſie jedenfalls wie der Tod und hat es
ein=
zurichten vermocht, daß er die Sache übertragen erhielt. Er iſt
unſer ſchärfſter Staatsanwalt.”
„Kann man ihn denn nicht als befangen ablehnen?”
„Das dürfte unmöglich ſein.”
Die Herren unterhielten ſich noch zwei Stunden lang.
Als Herr Eſchler=Hochheim am Abend ſeiner Nichte
gegen=
überſaß, ſagte er zu ihr in warmem, herzlichem Tone:
„Hanna, ich mache morgen im Unterſuchungsgefängnis einen
Beſuch. Willſt die mitkommen?"
Hanna ſtarrte ihn hilflos an.
„Zu — Klaus?” fragte ſie ganz leiſe.
Er nickte nur. Da faßte ſie ſeine Hand und drückte ſie.
„Hab vielen Dank. Du biſt gut, Onkel.”
„Ich kann doch unſer Töchterchen nicht im Stiche laſſen.”
Es ſollte ſcherzhaft klingen, aber der Ton war doch ſo innig
und herzlich, daß ihn Hanna immer verwunderter anſah.
„Was ſchauſt du mir denn ſo in die Seele, Kindchen? Haſt
wohl gedacht, ich hab nur immer Geſchäfte im Kopf. So ſchlimm
iſt dein Onkel nie geweſen, Kind. — Sieh, wir wünſchten uns ſo
gern ein Kindchen, aber der Himmel wollte es nicht. Das
ſchreck=
liche Unglück, das deinen Eltern das Leben koſtete, wurde nun für
uns ein großes Glück, ſo ſeltſam es auch klingen mag.”
So lange hatte der Onkel noch nie geſprochen. Aber ſein
Redeſtrom war noch nicht verſiegt. Zärtlich ſtrich er dem Mädchen
über den braunen Scheitel und ſagte:
„Soviel Glück iſt durch dich in unſere Che gekommen — da
wäre es doch wahrlich ſchlimm, wenn wir für unſrer Hannas
Glück uns nicht ein wenig rühren wollten.”
13.
Der einſtige Farmer Ottenſee ſaß im D=Zug und erwartete
ſehnſüchtig den Augenblick, da ſein Ziel, Berlin, erreicht war.
Alles in ihm war zum Zerreißen geſpannt, und immer wieder
mußte er an den Brief der Dienerin denken der das erſte
Lebens=
zeichen von ſeinem Kinde war. Wie eine Abrechnung waren die
wenigen Zeilen, die ihn aufforderten, zu kommen.
„Ueber zwanzig Jahre haben Sie ſich nicht um Ihr Kind
gekümmert, es dem Schickſal überlaſſen und nicht gefragt, was
mit ihm geſchah. Kommen Sie raſch und geben Sie ihrem
Kinde die Heimat.”
Immer wieder tauchten die Zeilen vor ſeinen Augen auf und
peinigten ihn.
Erlöſt atmete er auf, als Berlin endlich erreicht war.
Ein Auto brachte ihn raſch zu ſeinem endgültigen Ziel.
M. von Shrtinghall”, las er.
Das Herz ſchlug ihm heftig, als er läutete. Eine Ewigkeit
dünkte ihm der Augenblick des Wartens.
Es wurde geöffnet.
Frau Maya ſelbſt ſtand im Rahmen der Tür. Totenbleich
wurde ſie, als ſie den Mann ſah. Sie wußte ſofort, daß ihr
Vater vor ihr ſtand.
Des alten Mannes Augen hingen an dem ſchönen, jungen
Weib. Negungslos ſtand er und ſtarrte ſie an.
„Jch möchte — zu Frau von Syrtinghall”, brachte er endlich
hervor.
Mit ſtummer Gebärde lud ſie ihn ein, näherzutreten.
Willenlos folgte er ihr. Als ſie im großen Wohnzimmer
einander gegenüberſaßen, ſagte Frau Maya: „Ich ſelbſt bin Frau
von Syrtinghall.”
Er haite es geahnt vom erſten Augenblick an, und bei ihrem
Anblick war ſeine Seele voll Staunen. Sprechen wollte er und
fand doch keine Worte. Er ſehnte ſich, ſie Tochter zu nennen
und ſcheute ſich davor. Sein Herz pochte ungeſtüm, und eine heiße
Angſt war in ihm, als Frau Maya jetzt ihre Augen ihm voll
zu=
wandte.
Voll unendlichen Wehs waren dieſe Augen. Ein unſägliches
Leid, kein Grollen, das Weinen eines verlaſſenen Kindes ſchrie
aus ihnen.
So hatte ihn ſein Weib voll heißer Angſt in der Todesſtunde
angeſehen.
„Ich bin Ottenſee — ich — ich bin gekommen —‟
Er brach jäh ab. Ein Würgen war in ſeiner Kehle. Heiß
ſaßte er nach ihren Händen.
(Fortſetzung folgt.)
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[ ← ][ ][ → ] Für die uns anläßlich unſerer
Vermählung erwieſenen
Aufmerk=
ſamkeiten danken wir herzlichſt.
Otto Kißler und Frau
Elifabeth, geb. Vollrath
Darmſtadt, 3. Juni 1926
Nd.=Ramſtädterſtr. 51, I. (14437
Silberne Hochzeit
Am 2. Juni 1926 begeht Herr
Carl Stein mit ſeiner Frau, zu
Darmſtadt, Pankratiusſtr 1, das
Feſt der Silbernen Hochzeit. Dem
Jubelpaar die herzlichſten Glück=
und Segenswünſche, und mögen
beide noch viele Jahre in beſter
Geſundheit gemeinſam verleben.
Wiß
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 1. d8. Mts. entſchlief nach
langem ſchweren, mit Geduld
ertragenem Leiden mein innigſt
geliebter Mann, Schwiegerſohn,
Schwager, Onkel und Neffe
Herr
Im Namen der Hinterbliebenen:
Frau Marie Kunz.
Die Beerdigung findet am
Don=
nerstag nachmittag 3 Uhr auf
dem Waldfriedhof ſtatt. (*14533
Todes=Anzeige.
Heute verſchied nach langem
Leiden meine liebe Schweſter,
unfere gute Tante
Fräulein
Einnne kogu
Tochter des Garteninſpektors Noack
im 83. Lebensjahr.
(8288
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelmine Noack.
Darmſtadt, den 1. Juni 1926.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 3. Juni, um 4 Uhr, auf
dem Beſſunger Friedhof ſtatt, die
Einſegnung ½4 Uhr imSterbehaus.
Blumenſpenden dankend verbeten.
Gott dem Allmächtigen hat
es gefallen, unſere liebe
Frau
Witwe
nach langem ſchweren Leiden im
Alter von 70 Jahren in die
Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Familie
Wilhelm Rückert.
Nieder=Ramſtadt, 1. Juni 1926.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 3. Juni, 144 Uhr, ſtatt.
(8282
Todes=Anzeige.
Freunden, Verwandten und
Be=
kannten die ſchmerzliche Nachricht,
daß es Gott dem Allmächtigen
ge=
fallen hat, meine liebe Frau und
Mutter unſeres einzigen Kindes
Frau
Dorothea Hausmann
im Alter von 30 Jahren zu ſich zu
(8261
rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Hausmann und Kind
Familie Johannes Mink III.
Um ſtille Teilnahme wird gebeten.
Ober=Ramſtadt, 31. Mai 1926.
Neugaſſe 52
Die Beerdigung findet ſtatt:
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weiſe herzlicher Teilnahme an dem
ſchweren Verluſte, den wir durch den
Tod unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn
Heinrich Kneipp
erlitten haben, möchten wir hiermit
unſeren tiefgefühlteſten Dank
aus=
ſprechen. Insbeſondere danken wir
dem Herrn Pfarrer Goethe für ſeine
Troſtesworte, allen Bekanuten und
Nachbarn für die Beteiligung.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 2. Juni 1926.
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