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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
 Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
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Nummer 151 
Mittwoch, den 2. Juni 1926. 
189. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Streilt uſw. erliſcht 
tede Vereſſchlung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
auſträge und Leſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtliſcher Beſtreibung fällt der 
Nabat weg. Bankonto: Deutſche Bani und 
            Darm=
ſädter 8. Natorgbant.
 Sieg Briands 
Vertagung 
ſämtlicher Interpellationen. 
Briands Appell an die Kammer. — Drohung 
mit dem Rückteit. 
EP. Paris, 1. Juni. 
Nachdem wie jetzt erſt bekannt wird, geſtern abend noch eine 
Beſprechung zwiſchen dem Miniſterpräſidenten Briand 
und dem radikalen Abgeordneten Malvy ſtattgefunden hatte, 
die ſich zweifellos auf eine Klarſtellung der Regierungspolitit 
            be=
zog, entſandte die radikale Kammergruppe heute nach 
einer Debatte, in der Redner der verſchiedenſten Parteirichtungen 
von den Regierungsgegnern über die Stimmenthaltung for= Um die Ratifizierung der Locarno=Verträge 
dernde Mitte bis zu dem regierungstreuen Flügel, zu Worte 
kamen, eine Abordnung zum Miniſterpräſidenten, 
um ihn aufzufordern, von der Kammertribüne herab eine 
            Erklä=
rung abzugeben, die geeignet ſei, die in der radikalen Gruppe 
durch die Kammerabſtimmung vom vergangenen Donnerstag 
und durch das Regierungscommuniqué vom Samstag 
            hervor=
gerufene Beunruhigung zu beſeitigen. Wie verlautet, ſoll 
            Bri=
and der Delegation beſchwichtigende 
            Zuſiche=
rungen gegeben haben, ſo daß kein Zweifel an einem 
            Er=
folg der Regierung in der heutigen Kammerdebatte beſtand, die 
kurz nach drei Uhr mit der Verleſung der 
            Interpellatio=
nen Hulins, Léon Blums und Auriols über die politiſche 
Orientierung des Kabinetts und Nogaros über die 
Frankenſtabiliſierung begann. 
Die Kammer entſchied ſich für eine ſofortige Feſtſetzung des 
Diskuſſionsdatums, was zu lärmenden Kundgebungen in der 
Oppoſition und auf den Bänken der Linken und äußerſten Linken 
Anlaß gab. Auf die Frage des Kammerpräſidenten Herriot, 
            wel=
ches Datum die Regierung für die Diskuſſion vorſchlage, ergriff 
Briand 
das Wort: Vor acht Tagen habe die Regierung die Gründe 
            er=
örtert, die es ſür geboten erſcheinen laſſen, Debatten, die einen 
überaus ernſten Charakter tragen, zu verweigern. Dieſe 
            Mei=
nung hat ſich verſtärkt. Dabei handelt es ſich keineswegs darum, 
die Rechte des Parlamentes zu ſchmälern. Aber er möchte doch 
hervorheben, daß die Rolle des Parlamentes und die 
Rolle der Regierung in dieſem Augenblick ſtreng auseinander 
            ge=
ſchieden werden müßten. Während das Parlament Ferien hatte, 
hatte die Regierung Währungsprobleme zu löſen gehabt. Des= einer neuen Prüfung der wirtſchaftlichen und finanziellen Lage 
halb habe ſie geglaubt, Finanzjachverſtändige berufen zu müſſen, 
Was bei der jetzigen Lage vor allem nötig ſei, ſei, daß die 
            Autori=
tät der Regierung intalt bleibe. Werde ſie geſchwächt, dann ſei Parker Gilbert ſelbſt verſichert, daß dieſe angebliche Mitteilung 
dies zurückzuführen auf den mangelhaften Rückhalt, 
den die Regierung habe, und das ſei auch eines der 
fahren. Unter dieſen Umſtänden ſei es beſſer, ihrer Exiſtenz 
ein Ende zu bereiten, denn ein Miniſterium, das nur an 
einem Zwirnsfaden hängt, könne keine 
            Verant=
wortlichkeit übernehmen. Das Parlament müſſe ſich wird ſich herausſtellen, daß eine Uebertragung ſolcher 
jetzt über die Parteikombination ſtellen. Die Abgeordneten müſſen Summen, ohne eine Gefährdung der deutſchen 
ſich als gute Franzoſen zuſammenſchließen, um der 
            Regie=
rung zu helfen, daß ſie über eine ſchwierige Periode 
            hinweg=
komme. Die Streitigkeiten über die Grundſätze könnten ſpäter 
wieder aufgenommen werden. Reich und Armſei an dem 
eſſiert, und wenn die Lage ſich verſchlimmere, ſeien es vor 
allem die Kleinen, die darunter leiden müßten. Gelinge es 
der Regierung nicht, vorübergehend die 
            Einig=
keit herzuſtellen, ſo müſſe ſie zurücktreten, denn 
die Unſicherheit des Augenblicks ſei das ſchlimmſte. Eine 
            Iſolie=
rung könne die Regierung nicht dulden. Die beſte Mitarbeit ſei 
die der praktiſchen Maßnahmen und nicht die der Rederei. 
Briand erzielte einen ſtarken Beifall von der äußerſten 
            Rech=
ten bis zur Mitte, jedoch verhielt ſich diesmal auch der rechte ſtunden=Konvention drehten. Die Redner der Arbeitervertreter 
Flügel der Radikalen Partei teilnahmslos. 
 
Die Abſtimmung. 
 
Nach der Interpellation der radikalen Abgeordneten Hulins 
und Nogaro, ſowie des Sozialiſten Vincent Auriol, die ihre gleichen Entſchuldigungen der Regierungen zufrieden zu geben. 
Nadikalen benutzten dieſe Pauſe zu einer Verſammlung, in 
der ſie beſchloſſen, ſich der Stimme zu enthalten, den beſonderen Gründen, die ſich aus der Lage des engliſchen 
Fall, daß die Kammermehrheit ſich zu weit nach rechts erweitern 
ſollte, ſeinen Rücktritt in Erwägung zog, die Tribüne und 
            er=
nehmen. Entweder ſeien die Radikalen für ihn 
oder gegen ihn. Er könne auf die Radikalen für 
fſeine Mehrheit unter keinen umſtänden 
            ver=
zichten. 
Die Abſtimmungund Auszählung ging unter der größten 
trauenspotums mit 313 gegen 147 Stimmen bei 
1115 Enthaltungen. Offenbar hatte ſich der größte Teil 
ihalten. Wenige Minuten nach der Bekanntgabe des 
            Abſtimmungs=
lliche Interpellationen ſind alſo vertagt. Briand d 
lbefinden ſich etwa 30 Radikale, die dem Parteibeſchluß zur 
 
Stimmenthaltung nicht Folge geleiſtet haben.
M der Maitttier.
 Briands Schickſal. 
Briand erklärte nach der Kammerabſtimmung, er werde 
jetzt mehr denn je aufſeinem Poſten bleiben. Dies ſei ſeine, ein ſtarkes Vertrauensvotum bekommen, ſie erlitt bei der Feſt= 
Pflicht als Staatsmann. In parlamentariſchen Kreiſen, ſelbſt ſetzung der Tagesordnung aber einen kleinen Mißerfolg. Das 
des Kabinetts Briand auf lange Zeit hinaus für geſichert, 
            trotz=
dem ſeine Lage einigermaßen parador ſei, da ſie zurzeit von 
            Ele=
menten geſtützt werde, die es bisher bekämpften. Gerüchte, deren 
Stichhaltigkeit im Augenblick nicht nachzuprüfen ſind, wollen 
allerdings wiſſen, daß einige der radikalen Regierungsmitglieder 
ſich wegen der Haltung der Radikalen Partei über ihr weiteres 
noch einzelne Demonſtrationen geben könnte. 
durch Frankreich. 
EP. Paris, 1. Juni. 
Die Senatskommiſſion für äußere Angelegenheiten trat heute 
zu einer letzten Ueberprüfung des Geſetzentwurfes zur 
            Ratifi=
zierung der Locarno=Verträge vor der Diskuſſion in öffentlicher 
Sitzung zuſammen. Der Vorſitzende Lueien Hubert erſtattete 
            Be=
richt über ſeinen Schritt beim Miniſterpräſidenten, der auf 
            Mit=
tilung der auf den deutſch=ruſſiſchen Vertrag bezüglichen 
            Doku=
mente hinzielte. 
Wie man hier zu wiſſen glaubt, hat Briand auf dieſes 
            Er=
ſuchen geantwortet, daß das Außenminiſterium außer dem 
            Ver=
tragstert ſelbſt und den anhängenden von Streſemann und 
Tſchitſcherin unterzeichneten Briefen keinerlei auf den 
            deutſch=
ruſſiſchen Vertrag bezügliche Schriftſtücke beſitze. Die Kommiſſion 
vorſchlagen, die Diskuſſion des Geſetzentwurfes über den Locarno= 
Pakt für die am Donnerstag ſtattfindende Sitzung feſtzuſetzen. aufſtand durch die Kapitulation Abd el Krims ſeine aktuelle 
Frankreichs Finanznöte. 
Eine trügeriſche Hoffnung. 
Die Franzoſen greifen nachgerade, ſchon zu verzweifelten 
Mitteln, um die Erlöſung aus ihren Finanznöten zu erzwingen. 
agent für die Reparationszahlungen, Parker Gilbert, dem 
            Trans=
ferkomitee mitgeteilt habe, er werde in der Lage ſein, auf Grund 
Deutſchlands einen Teil der im nächſten Vierteljahr fälligen Rate 
wie dies in anderen Ländern ohne Widerſpruch geſchehen ſei, der zweiten Annuität in fremden Deviſen nach Paris überweiſen 
zu können. Leider iſt damit nicht viel Staat zu machen. Herr 
von ihm jeder Grundlage entbehre. Ebenſo entſpreche die 
            Tat=
ſache, auf die hin er erſt zu einem ſolchen Entſchluſſe gekommen 
beunruhigendſten Elemente im jetzigen Augenblick. So ſein ſollte, nicht der wirklichen Lage. Es wird alſo auch 
            weiter=
wie jetzt könne die Regierung nicht weiter fort= hin ſo bleiben, daß Deutſchland während der Schonfriſt nur in werden wird. 
Sachlieferungen zu zahlen hat. Das eigentliche Problem des 
ihrer vollen Höhe von 2½ Milliarden zu laufen beginnen. Dann 
Wirtſchaft überhaupt nicht möglich iſt. 
Ausgang des Kampfes um den Franken inter= Arbeitsconferenz und zchtſtundentag. Guund, mit ihnen zu rechnen. Um ſo mehr als die Volkstüm= 
Der Standpunkt der deutſchen Regierung. 
EP. Genf, 1. Juni. 
Arbeitgeber=, Regierungs= und Arbeitervertreter, die ſich 
            haupt=
ſächlich um die Frage der Ratifizierung der Waſhingtoner Acht= tien und den Kommuniſten vermeiden will. 
ſchloſſenen Konvention zu fordern. Beſonders der engliſche 
            Ar=
gierte Jouhaux warnten die Konferenz davor, ſich mit den immer 
Interpellationen begründen, wird die Sitzung ausgeſetzt. Die Der engliſche Delegierte Wolfe wies auf den guten Willen der politiſchen Kreiſen wußte man bereits, daß ſchon wegen der 
Nach Wiederaufnahme der Sitzung beſtieg Briand, der für den Wirtſchaftslebens der letzten Monate ergeben. — Der deutſche 
Regierungsdelegierte Feig verwies auf das in Vorbereitung be= nicht zurückzutreten gedenkt. 
findliche deutſche Arbeitsſchutzgeſetz, das auch die Frage der 
            Ar=
klärte, er könne die Stimmenthaltung nicht an= beitszeit im Sinne der auf der Londoner Konferenz erzielten Er= ihre bisherige Politik fortſetzen werden, iſt es nicht 
            wahrſchein=
gebniſſe regele, und erklärte prinzipiell, daß die deutſche Regie= lich, daß ſie ſich während dieſer Tagung der Kammer beſonders 
rung auf dem Standpunkt ſtehe, keine Konvention zu unterzeich= ruhig verhalten. Das Intereſſe der Partei erfordert einen 
            parla=
aufgenommen ſeien. — Der italieniſche Regierungsdelegierte, welcher Weiſe und bei welcher Gelegenheit er erfolgen wird. Die 
de Michelis machte u. a. auf das neue italieniſche Geſetz über die 
Spannung vor ſich. Sie ergab die Annahme des Ver= Gewerkſchaften aufmerkſam, das ſie geſetzlich anerkennten, das Niederlage Abd el Krims, und die Frankenbaiſſe wegen 
            Ver=
aber auch der Staatskontrolle unterworfen ſei. Das Geſetz 
            ent=
halte ferner eine juriſtiſche Regelung der kollektiven 
            Arbeitsver=
der 140 Mitglieder zählenden radikalen Partei der Stimme ent= träge ſowie die Beſtimmungen, über eine obligatoriſche Recht= reformdebatte hat man niemals große Angſt gehegt, ſie kann 
ſprechung. Es enthalte ſchließlich ein Verbot der Ausſperrung zwar ſelbſtverſtändlich für die Parteien auch als Vorwand dienen, 
ergebniſſes ſchloß die Kammer ihre heutige Sitzung. Sämt= und der Streiks, um das nationale Intereſſe zu wahren, das in um die Lage der Regierung zu erſchweren, aber in Wirklichkeit 
tſcheint, da er keine weitere Erklärung abgegeben hat, mit der er= ſeien zwar in Italien auch andere Gewerkſchaften als die faseiſti= es mit der Ratifizierung des Waſhingtoner Schuldenabkommens; 
izielten Mehrheit zufrieden zu ſein und nicht die Abſicht zur De= ſchen Korporationen zugelaſſen, aber nur, ſoweit ſie ihre Tätigkeit, abgeſehen von der amerikafeindlichen Stimmung bei dem Kartell, 
mmiſſion zu haben. Unter den für Briand abgegebenen Stimmen nicht über die geſetzlichen Beſtimmungen hinaus ausdehnten. — wird es einer ſehr ſcharfen objektiven Kritik ſtandhalten müſſen. 
bert Thomas, die Generaldebatte zuſammenfaſſen.
 Frankreich vor neuen Problemen. 
Von unſerem A=Korreſpondenten. 
Paris, 31. Mai. 
Die Eröffnung der Kammerdebatte war durch zwei Tatſachen 
charakteriſiert, in deren Zeichen wohl die ganze Seſſion ſtehen 
wird. Die Regierung hat bei der Vertagung der Finanzdebatte 
in regierungsfeindlichen Kreiſen hält man allgemein die Stellung ſoll etwa heißen, daß das Vertrauen zu dem Kabinett Briand 
wohl vorhanden iſt, daß das Kabinett aber, da keine feſte 
            Mehr=
heit hinter ihr ſteht, ſtändig auf der Hut ſein muß, um den 
            Vor=
ſtößen der verſchiedenen Parteien begegnen zu können. Und nun 
hat Briand ſich einmal aufgeraff, gegenüber den ſtändigen 
Quälereien von links her deutliche Worte zu finden. Er hat 
Verbleiben im Kabinett noch nicht ſchlüſſig geworden ſeien, ſo es rundweg abgelehnt, auf die Vorſchläge der Linksparteien 
            ein=
daß es unter Umſtänden, in dem morgen tagenden Miniſterrat zugehen, und der Applaus der Rechten iſt ihm alſo gewiß. Auf 
der Linken aber beſinnt man ſih etwas erſchreckt auf die vielen 
Gelegenheiten, die man verpaßt hat, und verſucht, zu einem 
Schlage auszuholen, deſſen Erfolg ſich in der großen Ausſprache 
am Dienstag entſcheiden muß. Von einer ſtabil ausbalaneierten 
Lage kann alſo unter ſolchen Umſtänden nicht die Rede ſein, 
immerhin iſt die Situation der Regierung etwas leichter, als 
man noch am Vorabend der Debatte dachte. Die Ide, eine 
Kartellregierung zu bilden, iſt ſchon vor dem Zuſammentritt der 
Kammer geſcheitert. Es hat noch verſchiedener Umſtände — der 
Niederlage Abd el Krims, der relativen Nuhe am Deviſenmarkt 
und des Mißerfolgs des ſozialiſtiſchen Kongreſſes — bedurft, um 
den Boden für ein Vertrauensvotum zu bereiten. 
Beſonders die Erfolge in Marokko waren es, die viel dazu 
beitrugen, das Preſtige der Regiereng zu heben. Die Beurteilung 
der neuen Lage in Marokko iſt ſelbſtverſtändlich je nach der 
            Ein=
ſtellung der Parteien wechſelnd. Aber jedenfalls iſt der 
            Oppo=
ſition durch die Niederlage Abd el Krims eine ſtarke Waffe aus 
der Hand geſchlagen. 
trird im Einvernehmen mit dem Miniſterpräſidenten dem Senat Es iſt wohl anzunehmen, daß es auch nach der Kapitulation 
noch kleine Unruhen in Marokko geben wird, doch hat der Rif= 
Vedeutung eingebüßt. Trotzdem wäre es falſch, dem Kriege in 
Marokko, nun er praktiſch beendet iſt, die Bedeutung für die 
            Ge=
ſchichte und für die europäiſche Politik im beſonderen 
            abzuſpre=
chen. Der Aufſtand in Marokko hat, abgeſehen von den Opfern, 
die er Frankreich und Spanien an Blut und Geld gekoſtet hat, 
auch die franzöſiſche Außenpolitik in einer beſonders heiklen Zeit 
fühlbar gehemmt. Es iſt auch gewiß, daß die franzöſiſche Innen= 
Neuerdings erzählt jetzt der „Temps”, daß ſogar der General= politik heute ohne den Krieg in Marokko anders ausſehen würde, 
wenn es auch jetzt ſchwer iſt, ſeine Wirkungen genau 
            herauszu=
gualyſieren. In Nordafrika wird es noch allerhand Unruhe geben. 
nicht nur mit den kriegeriſchen Stämmen in Marokko, ſondern 
vielleicht auch auf ganz anderen Gebieten. Der große Wahlſieg 
Zaghluls in Aegypten erfüllt einige Schwarzſeher ſchon im 
            vor=
aus mit Angſt, und wenn auch die gleichzeitige Niederlage der 
Aifkabylen vielleicht die Stimmung in Aegypten abkühlen wird 
— der Erfolg Frankreichs kommt hier England zugute —, ſo hält 
man es doch für recht wahrſcheinlich, daß gerade Aegypten jetzt 
im erhöhten Maße der Mittelpunkt aller aufſtändiſchen Agitationen 
Der Kongreß der Sozialiſten endete mit einem großen Miß= 
Transfer wird eben erſt akut, wenn die Kriegsentſchädigungen mit erfolg, und man ſpürt immer mehr Zerſetzungserſcheinungen in 
der Partei. Der Kongreß iſt auseinandergegangen, ohne in 
irgend einer Richtung etwas Poſitives beſchloſſen zu haben. Die 
Annäherung an die Kommuniſten wurde zwar mit überwiegender 
Mehrheit abgelehnt, dennoch bleibt die Frage der Einſtellung zu 
der kommuniſtiſchen Partei auch weiterhin offen. Die 
            Kommu=
niſten verfügen über 28 Sitze in der Kammer, man hat alſo allen 
lichkeit der Sozialiſten unter ihrer langen Paſſivität beträchtlich 
lidet. Dieſe Paſſtbität iſt überhaupt die Tragödie der 
            fran=
zöſiſchen ſozialiſtiſchen Partei. Die ſtärkſten Perſönlichkeiten in 
der Partei ſind verbittert, die treueſten Wähler werden ſchwan= 
Die heutige Fortſetzung der Generaldebatte der Internatio= kend und ſchließen ſich anderen Parteien an. und doch iſt dieſe 
nalen Arbeitskonferenz brachte eine Reihe von Erklärungen der von Léon Blum diktierte Richtung die einzig mögliche, wenn man 
das Aufgeriebenwerden zwiſchen den gemäßigteren Kartellpar= 
Die Ausſichten auf eine Linksorientierung ſind für den 
ſchlugen diesmal einen energiſcheren Ton als in früheren Jahren Augenblick verſchwunden. Die Rückſichten auf das kommende 
an, um die endliche Ratifizierung dieſer vor ſechs Jahren be= Sanierungswerk — und, wie man behauptet — auf das 
            angel=
ſächſiſche Großkapital ſollen das Kartell zurückgedrängt haben. 
beiterdelegierte Paul Pugh und der franzöſiſche Arbeiterdele= Das kam etwas überraſchend, denn noch kurz vor der Eröffnung 
der Kammer haben gewiſſe Wirtſchaftskreiſe den Sturz der 
            Regie=
rung und eine entſchiedene Linksorientierung befürchtet. In den 
engliſchen Regierung hin und erklärte die Nichtratifizierung mit Haltung der Sozialiſten keine Kartellregierung kommen kann, aber 
dennoch war ein ſehr energiſches Dementi Briands notwendig, 
um die Vörſe zu überzeugen und darüber zu beruhigen, daß er 
Wenn auch die Sozialiſten im Prinzip auf dieſe Weiſe weiter 
nen, bevor nicht ihre Beſtimmungen in der deutſchen Geſetzgebung meutariſchen Vorſtoß, allerdings iſt man darüber nicht einig, in 
zwei gefährlichſten Angriffspunkte, die Marokkofrage infolge der 
tagung der Finanzdebatte, ſind ausgeſchaltet. Die Lage der 
            Re=
gierung iſt dadurch weſentlich leichter geworden. Vor der 
            Wahl=
der Beſtändigkeit und Intenſität der Produktion beſtehe. Es erregt dieſe Frage die Leidenſchaften nicht allzu ſehr. Anders iſt 
Morgen vormittag wird der Direktor des Arbeitsamtes, Al= Wenn die Regierung über die entſcheidende Debatte 
            hinweg=
kommt, ſo iſt ihre Lage für längere Zeit geſichert.
Seſte 2
Mittwoch, den 2. Juni 1926
Nummer 151
 Die Polizeigkion gegen die 
Rechtsverbände. 
Lahme Perteidigung der Regierung. — Die 
Entrüſiung der Rechtsparteien. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Im preußiſchen Landtag iſt es wieder einmal am Dienstag 
ſehr lebhaft geweſen. Die Regierung hatte das Unglück, daß eine 
Ergänzungsforderung für den Etat des Innern zur Debatte 
ſtand, und dabei war natürlich eine Ausſprache über die 
angeblichen Rechtsputſche unvermeidlich. Der 
Herr Miniſterpräſident Braun hat ſich offenbar ſchon hinreichend 
die Finger verbrannt. Er möchte ſich nicht dauernd als 
            Kugel=
fang einer verfehlten Aktion zur Verfügung ſtellen, für die er 
formal aber trotzdem wohl die Verantwortung trägt. Herr 
            Seve=
ring iſt auf Urlaub. So mußte denn der vielgenannte 
            Mini=
ſterialdirektor Abegg in die Breſche ſpringen, der einen neuen 
Rechenſchaftsbericht der Regierung vorlegte, aber damit eigentlich 
noch mehr abfiel als der Miniſterpräſident vor einer Woche. Das 
einzige, was Herr Abegg zur Begründung zu ſagen hatte, war 
eigentlich, daß verſchiedene Perſönlichkeiten der vaterländiſchen 
Verbände die Polizei vor einem unmittelbar bevorſtehenden 
Rechtsputſch gewarnt haben. Dieſelben Perſönlichkeiten ſollen 
dann ihre Warnung nach der anderen Seite gegeben haben, ſodaß 
die Hausſuchungen ergebnislos verliefen. Herr Abegg lehnte 
es rundweg ab, Namen zu nennen, obwohl die Rechte es an den 
erforderlichen Aufforderungen nicht fehlen ließ. Ganz nebenbei 
gab er zu, daß die gerichtlichen Vorunterſuchungen gegen drei 
Herren inzwiſchen eröffnet ſind, woraus doch geſchloſſen werden 
muß, daß gegen alle übrigen auch der Schatten eines Verdachts 
nicht bewieſen werden kann. Die ſelbſtverſtändliche Pflicht, ſich 
deswegen bei den Ueberfallenen zu entſchuldigen, ſah aber Herr 
Abegg nicht als gegeben an. Kann man ſich darüber wundern, 
daß ſeine Darlegungen von rechts her wiederholt mit lebhaften 
Zwiſchenrufen bedacht wurden, die vorübergehend faſt eine 
            Fort=
ſetzung der Debatte unmöglich machten? Kann man ſich darüber 
wundern, daß die ganze Rechte in ſchallende Heiterkeit ausbrach, 
als Herr Abegg zum Schluß erklärte, die Gefahr ſei nun 
            beſei=
tigt? Der Volksparteiler Metzenthien hatte mit der ſcharfen 
Formulierung durchaus recht, es ſei ein ſchweres Verbrechen vom 
preußiſchen Staat, wenn er die Polizei in eine Situation 
            hinein=
bringe, in der ſie ſich bis auf die Knochen blamieren müſſe. Es 
bleibt eben dabei, daß auf ganz vage Verdachtsmomente und 
eine ſtarke Erregung in das Volk hineingetragen worden iſt, und 
dazu iſt doch eigentlich die preußiſche Regierung nicht da. 
Zwiſchen Rechts und Links. 
 
Die Haltung des Zentrums. 
Darüber beſteht wohl jetzt Uebereinſtimmung, daß vor dem 
20. Juni, alſo vor dem Volksentſcheid, in der gegenwärtigen 
Mehrheitsbildung im Reichstag nichts mehr geändert wird. Erſt 
wenn ſich überſehen läßt, ob der Volksentſcheid angenommen 
oder abgelehnt iſt, wird das Zentrum an eine Umbildung des 
Kabinetts Marx herantreten. Die „Germania” veröffentlicht 
heute einen offenſichtlich inſpirierten Artikel, der zwar offen 
            aus=
ſpricht, daß hoffentlich nach dem 20. Juni der Weg für die Große 
Koalition frei gemacht ſei, weil keine Notwendigkeit vorliege, 
die Erweiterung bis zum Herbſt zu verſchieben, aber doch in 
ſeiner Einſtellung gegenüber den Deutſchnationalen eine Nuance 
aufweiſt, die ſich von früheren Aeußerungen etwas unterſcheidet. 
Er erkennt an, daß das Abkommen zwiſchen Zentrum und 
            Deut=
ſcher Volkspartei kein Bekenntnis zur Großen Koalition von 
ſeiten der Deutſchen Volkspartei geweſen ſei, nimmt auch an. 
daß für die Deutſche Volkspartei der Weg zum Bürgerblock frei 
ſei, wenn die Deutſchnationalen ihre Einſtellung zur 
            Locarno=
politik ändern. Für das Zentrum lägen aber die Dinge etwas 
anders. Es habe auch innenpolitiſch noch ein Hühnchen mit den 
Deutſchnationalen zu rupfen, ehe ſie wieder bündnisfähig ſeien, 
und dann der entſcheidende Satz: „Der Bürgerblock als 
Mehrheits= und Koalitionsprinzip iſt für das 
Zentrum für alle Zeiten unannehmbar, aber auch 
ein Zuſammengehen mit den Deutſchnationalen, das ſich einfach 
aus der taktiſchen Lage ergebe, wäre nicht nur von der 
            Ueber=
einſtimmung über ein allgemeines Arbeitsprogramm, ſondern 
auch über tiefer liegende Dinge abhängig zu machen.
 Vom Tage. 
Im Reichstag iſt jetzt die Regierungsvorlage zur 
Frage der Fürſtenabfindung eingegangen. 
Der öſterreichiſche Bundeskanzler hat eine Abordnung 
der Staatsbeamten empfangen, die der Regierung vor kurzem eine Reihe 
von Forderungen, namentlich betr. Erhöhung der Gehälter, in 
            ultimati=
ver Form überreicht hatten. Der Bundeskanzler hat fämtliche 
Fordarungen der Beamten abgelehnt. 
In der Zeit vom 13. bis 20. Juni findet unter dem Ehrenſchutz der 
deutſchen Univerſität und der beiden deutſchen techniſchen Hochſchulen die 
erſte deutſche Reichsgeſundheitswoche in der 
            Tſche=
choflowakei ſtatt. 
Der ungariſche Miniſterpräſident Graf Bethlen 
iſt heute zu den am Donnerstag beginnenden Verhandlungen der 
            Finanz=
kommiſſion des Völkerbundes in Genf eingetroffen. 
Im Prozeß gegen die Beamten der Kiewer Miliz 
wurden wegen Beſtechung und Mißbrauch des Amtes vier höhere 
            An=
geſtellte zum Tod, drei Angeklagte zu 10 Jahren Gefängnis, 111 
            An=
geklagte zu 1—7 Jahren Gefängnis verurteilt und 30 Perſonen 
freigeſprochen. 
Nach längeren Verhandlungen der beiderſeitigen diplomatiſchen und 
militäriſchen Vertreter iſt zwiſchen der Sowfetregierung 
und der Regierung der Mongolei ein Militärabkommen 
abgeſchloſſen worden. 
In Madrid rechnet man mit dem Abſchluß eines neuen 
ſpaniſch=franzöſiſchen Vertrages über die weitere 
            Zu=
ſammenarbeit in Marokko. 
Wie der Sonderberichterſtatter der „Information” aus Fez berichtet, 
haben die Rifſtämme den franzöſiſchen Militärbehörden den 
Deutſchen Klemp, der in Dienſten von Abd el Krim ſtand, 
            aus=
geliefert. 
In einem Schreiben an die „Times” tritt Sir Alfred Mond, der 
            be=
kannte engliſche Großinduſtrielle, für ſeinen Plan ein, ein britiſches 
Kohlenverkaufsſyndikat nach deutſchem Muſter zu 
ſchaffen.
 Um die beſetzten Gebiete. 
Wo bleibt die Beſatzungsverminderung? 
Der Reichskanzler hat am Montag den deutſchen 
            Reichs=
kommiſſar für die beſetzten Gebiete, Freiherrn von Simmern, 
empfangen. Man wird annehmen dürfen, daß dieſer Empfang 
in Zuſammenhang ſteht mit den Mitteilungen, die in dieſen 
Tagen von amtlicher Stelle über die Stärke der Beſatzung in der 
zweiten und dritten Zone gemacht worden ſind. Die deutſche 
            Re=
gierung beabſichtigt, wie wir bereits vor einigen Wochen 
            mit=
dunkle Hirngeſpinſte durch die Hausſuchungen von der Regierung teilten, demnächſt einen amtlichen Schritt zu unternehmen und 
in Paris und London darauf hinzuweiſen, daß die Zuſagen, die 
uns in Locarno gemacht worden ſind, bisher nicht gehalten 
            wur=
den, daß vielmehr anſtatt einer Herabminderung der Truppen 
eine Verſtärkung der Beſatzung in der zweiten und dritten Zone 
erfolgt iſt. Im Zuſammenhang damit dürften auch die übrigen 
Fragen der Umgeſtaltung der Rheinlandverordnungen uſw. 
            be=
ſprochen werden. Jedenfalls iſt das Reichskabinett ſich vollkommen 
klar darüber, daß es auf eine Aenderung der bisherigen Zuſtände 
mit allen diplomatiſchen Mitteln drücken muß, weil das deutſche 
Volk kein Verſtändnis dafür haben würde, wenn wir im Herbſt 
in den Völkerbund hineingehen, ohne daß wenigſtens die 
            Rück=
wirkungen, die uns im vorigen Herbſt feſt verſprochen wurden, 
zur Wahrheit geworden ſind. 
Perfaſſungsänderung? 
Die Weimarer Verfaſſung, die uns bei jeder Gelegenheit von 
links her als Kern aller ſtaatspolitiſchen Weisheit angeprieſen 
wird, iſt, wie ſich in den letzten Monaten wiederholt gezeigt hat, 
von einem Meiſterwerk weit entfernt. Sie iſt nach den 
            Erfah=
rungen der Praxis oberflächlich, lückenhaft und widerſpruchsvoll. 
Am peinlichſten hat ſich dabei bemerkbar gemacht, daß 
            irgend=
welche Vorſchriften über die Vorausſetzungen, unter denen ein 
Reichsgeſetz verfaſſungsändernden Charakter hat, nicht gegeben 
ſind. Darüber entſcheidet der Reichstag mit einfacher Mehrheit 
auf die Gefahr hin, daß nachher ein Gericht zu einem 
            entgegen=
geſetzten Urteil kommt und damit unter Umſtänden ein ganzes 
Geſetz in der Luft hängt. Um dieſer unmöglichen Lage ein Ende 
zu machen, iſt im Reichsminiſterium des Innern jetzt ein 
            Geſetz=
entwurf ausgearbeitet worden, der eine verordnungsgemäße 
            Ent=
ſcheidung darüber treffen ſoll, wann und durch wen die Frage 
der Verfaſſungsänderung eines Reichsgeſetzes geprüft wird. 
            Ver=
mutlich ſoll dazu das Reichsgericht als erſte und letzte Inſtanz 
            ein=
geſpannt werden. Der Entwurf wird dem Kabinett zugehen und 
dann im Reichstag vielleicht noch vor der Sommerpauſe beraten 
werden. 
ten. Eine ſolche gildla deutſcher Kaufleute, in der anfangs die 
Kölner, fpäter aber die Lübecker die Führung hatten, beſtand ſeit 
der Mitte des 12. Jahrhunderts in London und eine weitere 
            der=
artige Genoſſenſchaft der Kaufleute des römiſchen Reiches ſeit 
1252 in Flandern. 
Innerhalb dieſer drei genannten Hanſen ſehen wir nun die 
Angehörigen der verſchiedenſten Städte Nord= und 
            Mitteldeutſch=
lands vereinigt. Da aber natungemäß die Städte ſelbſt die 
            In=
tereſſen ihrer Angehörigen in der Fremde viel wirkſamer ſchützen 
konnten als die Genoſſenſchaften ihrer ſich vorübengehend im 
Auslande aufhaltenden Bürger, ſo führte dieſer Umſtand um das 
Jahr 1300 zu einer loſen Vereinigung nord= und mitteldeutſcher 
Städte, deren Ziel der Schutz der Freiheiten des deutſchen 
            Kauf=
manns im Auslande bildete. Innerhalb dieſes großen Bundes 
beſtanden noch mannigfache Einungen; die wichtigſte von ihnen 
iſt aber die bereits oben genannte der wendiſchen Städte. Denn 
ſie ſind es, die um die Wende des 13. und 14. Jahrhunderts die 
Führung aller der deutſchen Städte haben, welche durch das 
            ge=
meinſame Auftreten ihrer Kaufleute im Auslande geeinigt waren. 
Vorort der wendiſchen Städte iſt nun Lübeck, das in dem 
            Jahr=
hundert, das zwiſchen Heinrich dem Löwen und Rudolf von 
Habsburg liegt, eine gewaltige Machtſtellung errungen hat. 
Für die Städte des deutſchen Nordens iſt nun das 14. 
            Jahr=
hundert eine Zeit hoher Blüte; ſie waren da die Ausgangspunkte 
eines regen Verkehrslebens. So unterhielten ſie lebhafte 
            Hau=
delsbeziehungen mit Rußland. Die Produkte der Oſtſeeländer 
brachte der deutſche Kaufmann nach Brügge, wo die Kaufleute 
aller abendländiſchen Nationen ſich ein Stelldichein gaben. Hier 
eiwarb er die Produkte des Orients, wie der Mittelmeerländer, 
hier gewann er die koſtbaren flandriſchen Tuche. In England, 
wo der ſogenannte Stahlhof in London die Hauptniederlaſſung 
des deutſchen Kaufmanns war, kaufte dieſer Wolle; daneben 
vermittelte er die Ein= und Ausfuhr zwiſchen Skandinavien und 
England und machte wohl auch gewinnbringende Finanzgeſchäfte 
mit Englands Herrſchern. In Norwegen war das Kontor in 
Bergen die Hauptniederlaſſung der deutſchen Kaufleute. Sie 
            ver=
ſorgten hier die zahlreiche Fiſcherbevölkerung der Gegend mit 
Produkten Norddeutſchlands, mit Mehl und Bier, und tauſchten 
ausgeſetzt war, welche die Natur wie feindlich geſinnte Menſchen dafür den Stock= und Klippfiſch ein. Eine Quelle reichen 
            Ge=
winns war ſchließlich für die Hanſen der Handel mit Schonen. 
An Schonens Küſte erſtanden ſie, voran die Lübecker, den Hering, 
die faſt tägliche Nahrung ſo vieler Millionen, und verſchifften 
rung gerichteten Verbindungen deutſcher Kaufleute, die ſich vor= ihn von da in alle Welt. Daß neben dem Handel im Leben der 
norddeutſchen Städtegemeinden, beſonders der Seeſtädte, aber 
auch das Gewerbe eine gewiſſe Rolle ſpielte, darf nicht überſehen 
werden. 
Das Regiment in den Hanſeſtädten lag in den Händen der 
Angehörigen des Kaufmannsſtandes. Aus eben dieſen 
            Kauf=
mannsariſtokratien ſind jene geübten Diplomaten und jene tüch=
 Die Revolution in Portugal. 
Rücktritt des Präſidenten. — Diktaturbeſtrebungen. 
* Paris, 1. Juni. (Priv.=Tel.) 
Die Meldungen, die aus Liſſabon vorliegen, laſſen erkennen, daß die 
Revolution, die urſpwünglich am Samstag abend durch je eine Diviſion 
im Süden und im Norden des Landes gegen die Regierung begonnen 
wurde, von Erfolg begleitet iſt. Der Präſident mußte, der neuen Lage 
Rechnung tragend, den Führer der Aufſtändiſchen mit der Bildung 
eines nationalen Miniſteriums beauftragen. Durch den 
bisherigen Erfolg der Aufſtändiſchen zeichnet ſich dieſe Revolution aus 
der Reihe aller anderen, in den letzten Jahren in Portugal 
            ausgebroche=
nen, aus. Portugal iſt das klaſſiſche Land der Revolutionen. Im Laufe 
der letzten 10 Jahre haben ſich dort nicht weniger als 19 Aufſtände 
abgeſpielt, oft aus den nichtigſten Anläſſen. Für die Unſtabilität der 
politiſchen Verhältniſſe iſt es bezeichnend, daß im Laufe derſelben 15 
Jahre nicht weniger als 40 Regierungen verbraucht worden 
ſind. Parteipolitiſch zerriſſen hat das Land einen Mangel an 
            Führer=
perſönlichkeiten, ſo daß bisher keine Regierung es gewagt hat, gegen die 
Aufſtändiſchen, die immer Militärkreiſen entſtammten, energiſch 
            einzu=
ſchreiten. 
Der Grund des Uebels ſcheint in der Politiſierung 
der Armee zu liegen, die ſoweit getrieben wird, daß jeder General 
gegen einen ihm mißliebigen Staatsmann einen Aufſtand zu ſeiner 
            Be=
ſeitigung anzetteln kann. Die letzte Militärrevolte, die ſich im Februan 
ds. Js. ereignete, konnte von der Regierung raſch und unblutig 
            unter=
drückt werden. Nach dem Anfang der gegenwärtigen Revolution zu 
ſchließen, ſchien auch ihr dasſelbe Schickſal beſchieden. Die Verſtärkungen, 
die die Revolutionäre aber in allen Teilen des Landes gefunden haben, 
deuten darauf hin, daß ſie doch einen anderen Verlauf nehmen wird, und 
der Rücktritt der Regierung kann als Anzeichen für den Ernſt der Lage 
gewertet werden. Die Bildung eines nationalen Miniſteriums, die der 
Präſident anſtrebt, ſcheint einen Fingerzeig dafür zu geben, daß ſich in 
Portugal nun mehr die Einflliſſe des benachbarten diktatoriſch regierten 
Spaniens geltend machen. 
Der Präſident der Republik, Bernadino Machado, hat, dem Beiſpiel 
des Kabinetts Da Sylvia folgend, demiſſioniert. Offenbar iſt der Grund 
zu dieſem Rücktritt darin zu ſuchen, daß die Führer der Aufſtändiſchen 
ein außerparlamentariſches Kabinett bilden wollen, d. h. ein 
            Direk=
torium nach ſpanifchem Muſter. In dieſem Zuſammenhang haben die 
Militärmachthaber mehrere Abgeordnete und Senatoren, darunter den 
Führer der Republikaner in der Kammer, Alvaro Caſtro, verhaftet. Der 
Gewerkſchaftsbund bereitet eine Oppoſition für den Fall einer 
            Militär=
diktgtur vor. 
Der engliſche Bergarbeiterkonflikt. 
London, 1. Juni. 
In der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni iſt die Annahmefriſt 
über das Annahmeangebot der Regierung, eine neue zeitweilige 
Kohlenſubſidie von drei Millionen Pfund zu gewähren, 
            abgelau=
fen. Weder die Arbeitgeber noch die Bergarbeiter unternahmen 
einen neuen Schritt zur Löſung des Konfliktes. Im Unterhauſe 
wurden bei Gelegenheit des Wiederzuſammentrittes des 
            Parla=
ments nach den Pfingſtferien der Regierung zahlreiche Fragen 
geſtellt. Ein Abgeordneter richtete an den Premier die Frage, 
ob er beabſichtige, im Parlament, einen Geſetzentwurf zur 
            Ab=
ſtimmung zu bringen, wonach den Arbeitern verboten werden 
ſolle, in den Streik zu treten, ohne vorher ihre Frauen und 
            er=
wachſenen Kinder zu befragen. Baldwin verneinte dies. 
            Meh=
rere Abgeordnete forderten dann Aufklärung über die 
Kohlenfrage. Baldwin erwiderte, daß die 
            Regierung=
auf ihr Schreiben vom 22. Mai, in dem ſie für den Fall 
der Annahme der Regierungsvorſchläge durch die Grubenbeſitzer 
und Bergarbeiter eine neue Subſidie von 3 Millionen Pfund 
            zu=
ſagte, keine Antwort erhalten habe und ſich deshalb 
gezwungen ſah, ihre Handlungsfreiheit 
            zurück=
zunehmen. 
Der Innenminiſter verlas darauf eine königliche Botſchaft, 
in der die Verlängerung des Ausnahmezuſtandes 
um 30 Tage mitgeteilt wird. — Weiter brachte der 
            Innen=
miniſter eine Entſchließung ein, deren Ablehnung von der 
            Ar=
beiterpartei gefordert wurde. Die Entſchließung wurde darauf 
mit 244 gegen 67 Stimmen abgelehnt. 
tigen Seehelden hervorgegangen, die den Bund der Hanſaſtädte 
zu gewaltiger Machtſtellung emporgehoben haben. 
Der gefährlichſte Feind Deutſchlands im Norden war nun 
ſeit der Aufrichtung der nationalen Monarchie in Dänemark 
dieſes nordiſche Königreich geworden. Wiederholt haben denn 
auch mit den Dänenfürſten die Hanſen, vor allem die Lübecker, die 
Waffen gekreuzt. Berühmt ſind vor allem die Kriege, die ſie mit 
dem Dänenkönig Waldemar Otterdag geführt haben. Sie endeten 
damit, daß Waldemar ſchließlich vor dem Anſturm der Deutſchen 
ins Ausland flüchtete und der däniſche Reichsrat im Jahre 1370 
mit den Hanſen den Frieden von Stralſund ſchloß. Dieſer brachte 
den letzteren die Beſtätigung ihrer Privilegien nebſt wichtigen 
Einkünften auf der Halbinſel Schonen und beſtimmte außerdem, 
daß in Dänemark nach Waldemars Tod kein König gewählt 
            wer=
den dürfe ohne Einwilligung der Hanſe. Daß dieſer gewaltige 
Erfolg das Anfehen der Hanſe, ſowie ihre Machtſtellung erhöhte 
und befeſtigte, iſt begreiflich. Ein Jahrhundert hindurch hat der 
Städtebund dieſe Stellung behauptet, dann beginnt der 
            Nieder=
gang der Hanſe. 
Fragen wir, welche Gründe ihn gezeitigt haben, ſo muß vor 
allem die auch heute noch weit verbreitete Anſicht abgelehnt 
            wer=
den, als hätte hier die Entdeckung Amerikas und des Seewegs 
nach Indien mitgewirkt. Ganz andere Umſtände ſind da 
            maß=
gebend geweſen. Mit dem Ausgang des Mittelalters und in der 
beginnenden neuen Zeit vollzieht ſich nämlich rings um die Nord= 
und Oſtſee die Ausgeſtaltung kräftiger nationaler Gemeinſchaften. 
In ihnen entwickelte ſich eine nationale Wirtſchaftspolitik, und 
dieſe mußte unter allen Umſtänden die Hanſen, die man dank 
ihrer Privilegien als einen Fremdkörper empfand, bekämpfen. 
Jetzt begann eine holländiſche Flotte emporzublühen und der 
hanſiſchen in der Oſtſee eine gewaltige Konkurrenz zu bereiten. 
Daß der Hering ſich gegen Ende des 15. Jahrhunderts nach 
            Hol=
land und nach den britiſchen Küſten zog, brachte den Hanſen 
ebenfalls ſchwere pekunjäre Verluſte. Ferner iſt vor allem noch 
zu berückſichtigen, daß die Hanſe wider die immer ſtärker zutage 
tretende Gegnerſchaft jener nationalen Gemeinweſen ſich nicht 
mehr behaupten konnte, weil ſie doch nur ein lockerer Städtebund 
war, über politiſche Macht nicht verfügte, und weil das Reich 
nicht hinter ihr ſtand. So war bereits die Blüte der Hanſe 
            ge=
knickt, als der 30jährige Krieg ſeine Fluten über Deutſchland 
dahinwälzte und dem hanſiſchen Handel durch Verödung des 
Sinterlandes, das er im Gefolge hatte, den Todesſtoß gab. 
Wenn nun in dieſen Tagen Lübecks Bevölkerung bei feſtlichen 
Vereinigungen mit berechtigtem Stolz der Ahnen gedeukt, des 
kühnen Wagemuts, des kaufmänniſchen und ſeemänniſchen 
            Unter=
nehmungsgeiſtes, den dieſe einſt betätgt haben, ſo wird dies 
            Ge=
denken die Bürger der Traveſtadt nur in dem Entſchluß beſtärken, 
der Welt zu zeigen, daß die Eigenſchaften der Altvorderen in den 
Nachfahren noch nicht erſtorben ſind.
 * Zur 200=Jahrfeier Lübecks. 
700 Jahre ſind im Juni verfloſſen, ſeitdem der Staufenkaiſer 
Friedrich II. der Stadt Lübeck den Freibrief gegeben hat, der ihr 
für ewige Zeiten die Reichsfreiheit gewährte. In der Zeit vom 
3. bis 6. Juni wird denn auch die Bevölkerung Lübecks die 700 Wiederkehr jenes bedeutungsvollen Geſchehniſſes begehen 
in dankbarer Erinnerung an das kraftvolle, dem deutſchen Namen 
Ehren bringende Wirken der Vorfahren, die Jahrhunderte 
            hin=
durch in den Gebieten der Nord= und Oſtſee die Träger deutſcher 
Kultur und Wirtſchaft geweſen ſind. 
Nun iſt aber Lübecks G=ſchichte aufs innigſte verknüpft mit 
der Geſchichte jenes Bundes deutſcher Städte, deſſen 
            Vorkämpfe=
rin und Leiterin die Stadt an der Trave durch Jahrhunderte 
            hin=
durch geweſen iſt, mit der deutſchen Hanſa. Und ſo darf es 
            an=
gemeſſen erſcheinen, im Hinblick auf die Lübecker Feſttage eine 
kurze Skizze vom Werden, Blühen und von dem Niedergang der 
Hanſa zu geben, eine Skizze, die zugleich auf Lübecks Geſchichte 
ein helles Licht fallen läßt. 
Unter dem Schutze Herzog Heinrichs des Löwen, der den 
ſlawiſchen Oſten der deutſchen Kultur gewonnen hat, erwuchſen 
im 12. Jahrhundert auf dem alten Slawenboden eine Reihe 
Städte, unter denen vor allem Lübeck, daneben Hamburg, 
            Lüne=
burg, Roſtock, Wismar und Stralſund genannt zu werden 
            ver=
dienen. Lübeck und die anderen Städte, zuſammen gemeiniglich 
wendiſche oder ſlawiſche Städte genannt, ſind der Kern jenes 
Städtebundes geworden, in deſſen Namen ſich der Ruhm 
            kauf=
männiſchen Unternehmungsgeiſtes und maritimer Wehrkraft in 
unſerer deutſchen Geſchichte verkörpert hat, der deutſchen Hanſa. 
Ihre Entſtehung verdankt nun die Hanſa — das Wort iſt 
            germa=
niſchen Urſprungs und bedeutet die Schar — dem 
            Zuſammen=
wirken zweier urſprünglich voneinander unabhängigen 
            Erſchei=
nungen, der Verbindung deutſcher Kaufleute im Auslande und 
dem Bündniſſe und den Einungen norddeutſcher Städte 
            unter=
einander. 
In den Zeiten nämlich, da der deutſche Kaufmann den Kauf 
und Verkauf ſelbſt beſorgte, da er auf der Reiſe und namentlich 
bei ſeinem Aufenthalt in fremden Landen mannigfachen Gefahren 
ihm bereiteten, empfand er das Bedürfnis, ſich an ſeine 
            Lands=
leute anzuſchließen. Und ſo entſtanden im 12. und 13. 
            Jahr=
hundert dieſe auf gegenſeitigen Schutz und gegenſeitige 
            Förde=
übergehend im Auslande aufhielten. Dieſe Vereinigungen der 
deutſchen mereatores im Auslande führten den Namen „Hanſen”. 
Die älteſte dieſer Hanſen iſt die Genoſſenſchaft der geeinigten 
Gotlandsſahrer des römiſchen Reiches, wie ſie eine lübiſche 
            Ur=
kunde nenut, eine Vereinigung aller deutſchen Kaufleute, welche 
die Inſel Eotland in der Oſtſee mit der Hauptſtadt Wisby beſuch=
Nummer 151
Seite 3
 Die 2. Präſidentenwahl in Polen. 
Moſcicki, polniſcher Staatspräſident. 
Warſchau, 1. Juni. 
Die völlig überraſchende Ablehnung der Wahl zum 
            Präſi=
denten durch Pilſudſki hat die Nervoſität der Warſchauer 
            Bevöl=
kerung noch verſtärkt. Daraus erklärt ſich wohl auch, daß für 
die heutige zweite Präſidentenwahl über alle Ferngeſpräche die 
Zenſur gelegt wurde, was einer Telephonſperre ziemlich 
            gleich=
kommt. Die einzelnen Parteien verhandelten zum Teil bis in 
die ſpäte Nacht, um ſich für die heutige Wahl ſchlüſſig zu 
            wer=
den. Im Gegenſatz zur erſten Wahl, ſchloſſen ſich die 
            Sozial=
demokraten, verärgert durch die Ablehnung Pilſudſkis, einem 
            ge=
meinſamen Kandidaten der Mittelparteien und der polniſchen 
Linken nicht an. Sie ſtellten vielmehr einen eigenen Kandidaten 
in der Perſon des Abgeordneten Marek auf. Die drei 
            rechts=
ſtehenden Parteien ſtellten wieder ihren erſten Kandidaten, den 
Poſener Woiwoden Bninſki auf, während die Mittelparteien, die 
polniſche Linke, die Juden und auch der größte Teil der deutſchen 
und ſlawiſchen Minderheiten ſich für den von Pilſudſki 
            empfoh=
lenen Profeſſor Jgnatz Moſcicki erklärten. Der erſte Wahlgang 
brachte, wie erwartet, keine Klarheit. Für Profeſſor Moſcicki 
wurden 215 für Bninſki 211 und für Marek 56 Stimmen 
            abge=
geben. Im zweiten Wahlgang erhielten Moſcicki 281 Stimmen, 
Bninſki 200 Stimmen, Marek 1 Stimme. Außerdem wurden 
63 weiße Zettel abgegeben. Der Kandidat Pilſudſkis, 
Moſcicki, iſt ſomit zum Staatspräſidenten 
gewählt. 
* Die Wahl des von Pilſudſki vorgeſchlagenen Kandidaten 
Moſcicki zum Staatspräſidenten hat die innerpolitiſche Lage 
            we=
ſentlich geklärt und eine Atmoſphäre der Beruhigung geſchaffen, 
die eine Stabiliſierung des von Pilſudſki angeſtrebten Kurſes 
ermöglicht. Zwar hat die Tatſache, daß Pilſudſki nach ſeiner 
geſtrigen Wahl ſich geweigert hatte, den Poſten des 
            Staatsprä=
ſidenten anzunehmen, ſeine eigenen Anhänger auf der 
Linken ſtark enttäuſcht, und die Sozialdemokraten konnten 
es ſich nicht verſagen, ihrer Verſtimmung durch die Aufſtellung 
des eigenen Kandidaten in Geſtalt des Sozialiſten Marek für den 
heutigen erſten Wahlgang Ausdruck zu geben. 
Die Erbitterung der Sozialiſten kommt heute in ihrem Organ 
„Robotnik” zum Ausdruck, in dem erklärt wird, daß die Partei 
Pilſudſkis weiterhin ihre Anerkennung bewahren werde. Sie 
werde ſich aber ihre politiſchen Wege künftig mit Unterſtützung 
der Bauernpartei allein bahnen. Dieſer Drohung kommt freilich 
für den Augenblick keine praktiſche Bedeutung zu. Man iſt im 
Gegenteil allgemein der Auffaſſung, daß der neue 
            Staats=
präſident nach ſeiner Vereidigung den proviſoriſchen 
            Mini=
ſterpräſidenten Bartels in ſeinem Amt beſtätigen wird, 
dem die Aufgabe zufallen wird, nach Umbildung ſeines 
Kabinetts das Programm Pilſudſkis parlamentariſch zu 
vertreten. 
Die neuen Aufgaben der Regierung. 
Bartels ſteht Pilſudſki perſönlich ſehr nahe. Bartels und 
der neue Staatspräſident Moſcicki ſind beide Profeſſoren der 
Lemberger Univerſität und miteinander befreundet. Moſcicki 
iſt politiſch bisher noch nicht hervorgetreten. Noch geſtern trug er 
Bedenken, die Staatspräſidentſchaft anzunehmen. Bei der 
            Um=
bildung des Kabinetts wird vor allem der für Polen 
            außer=
ordentlich wichtige Poſten des Finanzminiſters beſonders zu 
            be=
rückſichtigen ſein. Die Legaliſierung des 
            Pilſudſki=
kurſes kann nur gelingen, wenn er Hand in Hand geht mit 
einer allmählichen Geſundung der Wirtſchafts= und 
            Finanzver=
hältniſſe und mit der Herſtellung des Vertrauens des Auslands 
in die polniſche Wirtſchaft. Als ausſichtsreichſter Kandidat für 
das Finanzminiſterium gilt der bisherige Handelsminiſter 
            Glij=
witz, ein Vertrauensmann der polniſchen Induſtrie, der längere 
Zeit Botſchaftsrat in Waſhington war und dabei gute 
            Be=
ziehungen zur amerikaniſchen Finanz hat anknüpfen können. 
Pilſudſki ſelbſt wird vorausſichtlich das ihm am Herzen 
            lie=
gende Kriegsminiſterium beibehalten, um von dort 
aus maßgebenden Einfluß auch auf die Beſchlüſſe des Kabinetts 
zu haben, aber vor allem auch ſeine moraliſche 
            Säube=
rungsaktion durchführen zu können. Die nächſten Aufgaben 
des Kabinetts werden in einem Geſetzentwurf beſtehen, in dem 
die Beſtimmungen, wonach ſich der Seim nur ſelbſt auflöſen 
kann, zu Gunſten einer Machterweiterung des 
            Staats=
präſidenten abgeändert wird. Dann will ſich der Seim,
 *HeitererAbend des Heſſiſchen Landestheaters. 
Die Solomitglieder des Heſſiſchen Landestheaters, die ſich 
und ihre Kunſt in den Dienſt der ſozialen Mithilfe für ihre 
            pen=
ſionierten Kollegen geſtellt hatten, konnten einen vollen Erfolg 
in jeder Hinſicht verbuchen. Der heitere Abend im Kleinen Haus 
war überausverkauft, ſo daß ſelbſt der Orcheſterraum noch mit 
Stühlen beſetzt werden mußte, und dieſes zahlreiche Auditorium 
war von einer ſo dankbaren Anerkennung, daß ſchon vom 
            Mo=
ment des Auftretens an — Frau Callam eröffnete den Abend 
— wahre Beifallsſtürme durch das Haus tobten, die bis zum 
Schluß Wiederholungen fanden. 
Man muß anerkennen, daß dieſes zahlreiche Publikum mehr 
aus Gründen des Dankes und der Anhänglichkeit an die 
            Künſtler=
ſchaft des Landestheaters gekommen war, als um für weniges 
Geld ſich erleſenen Kunſtgenüſſen hingeben zu wollen. Das 
            Pro=
gramm war anſpruchslos und traf insgeſamt den Ton heiterer, 
harmloſer Unterhaltung, der dem Publikum genehm zu ſein ſchien. 
Alle Künſtler, die in der Vortragsfolge vertreten waren, fügten 
ſich in der Auswahl ihrer Vorträge und Geſänge dem Rahmen 
ein mit dem Reſultat, daß alle an dieſem überreichen, dankbaren 
Beifall gleichen Anteil hatten. Sogar der inhaltlich mehr als 
anſpruchsloſe Sketſch von Erich Pabſt wurde dank der 
            tempera=
mentvollen Hingabe der Darſteller mit dieſem Beifall quittiert. 
Dieſer Einakter iſt mehr eine luſtige Szene eines von ſeiner Frau 
auf Seitenſprüngen ertappten Ehemannes, der, um ſich 
            heraus=
zuſchwindeln, behauptet, er ſei ſein Doppelgänger, was die 
Gattin damit quittiert, daß ſie in ſeiner Gegenwart ſich ſtark mit 
einem Hausfreund liiert. Robert Klupp und Hans 
            Bau=
mann gaben flott und ausgelaſſen die beiden Lebemänner und 
Häthe Gothe mit der bei dieſer Künſtlerin gewohnten 
            Ein=
fühlung in alle Sitnationen die betrogene und betrügende beſſere 
Hälfte. Martha Johns Zimmermädchen konnte furchtbar 
ſchreien. — 
In den Dienſt der guten Sache ſtellten ſich außer den 
            Genann=
ten die Damen Gertrud Callam Anna Baumeiſter= 
Jacobs, Sitta Müller=Wiſchin, Paula Kapper und 
Manda von Kreibig und die Herren Karl Jörn, Guſtav 
Deharde. Die Künſtler hatten ihnen beſtens Liegendes gewählr 
— Arien, Lieder (durchweg heiteren Inhalts), Duette aus 
            Ope=
retten uſw. —, ſo daß angeſichts der „Spitzenleiſtungen” die Kritik 
ſchweigen darf. Beſonders ſtarken Erfolg hatte Manda von 
Kreibig mit ihren vier Tänzen, die durchweg das Feingroteske 
brachten, was auch dieſer Künſtlerin Stärke iſt und mit dem ſie ſich 
die Herzen im Sturm eroberte, ſoweit ſie ſie nicht ſchon reſtlos 
beſitzt. 
Die Begleitung am Flügel zu den Geſängen und Tänzen war 
der ſicheren Führung der Herren Kapellmeiſter Berthold San=
Mittwoch, den 2. Juni 1926
 nach dem Willen Pilſudſkis, für längere Zeit vertagen, um der 
Regierung für die wichtigſten Verwaltungsaufgaben und die 
finanzielle Sanierung Zeit zu laſſen. Nach den 
            Mehrheitsver=
hältniſſen bei der Wahl Moſcickis zum Staatspräſidenten hofft 
man, auch dieſe Forderung Pilſudſkis im Seim durchdrücken zu 
können. 
Die Vereidigung Moſcickis 
war von der Seimleitung auf 6 Uhr nachmittags feſtgeſetzt 
            wor=
den. Man mußte jedoch unmittelbar darauf feſtſtellen, daß Herr 
Moſcicki gar nicht in Warſchau anweſend war und ſchickte 
            darauf=
hin eine Seimabordnung nach Lemberg, um dort mit ihm über 
den Zeitpunkt der Vereidigung zu verhandeln. In 
Ausſicht genommen iſt Freitag mittag 12 Uhr. 
In Warſchau ſpricht man übrigens in beſtimmteſter Form 
von der Möglichkeit, daß nach dem Rücktritt des 
            provi=
ſoriſchen Miniſterpräſidenten Bartels 
            Pil=
ſudſki ſelbſt die Führung des neuen Kabinetts 
            über=
nehmen werde. Verhandlungen hierüber ſollen bereits in 
vollem Gange ſein. Authentiſche Aeußerungen aus der Umgebung 
Pilſudſkis ſind allerdings bisher über die Verſion, daß Pilſudſki 
auf alle Fälle das Kriegsminiſterium behalten werde, nicht 
hinausgegangen. 
Aus dem Leben Moſeickis. 
Der neugewählte polniſche Staatspräſident Profeſſor Moſcicki 
iſt 1867 in Plock (Kongreßpolen) geboren und begann ſein 
            Stu=
dium am Polytechnikum in Riga. 1892 wurde er als politiſch 
verdächtig ausgewieſen. Er lebte daraufhin fünf Jahre in 
            Lon=
don, wo er ſeine Studien fortſetzte. 1897 kam er nach Freiburg 
(Schweiz), wo er den Poſten eines Aſſiſtenten an der dortigen 
Techniſchen Hochſchule bis 1901 bekleidete. Von 1901 bis 1912 
war er Leiter eines neu errichteten Laboratoriums an der 
            glei=
chen Hochſchule. 1913 wurde er als Profeſſor für Chemie an die 
Univerſität Lemberg berufen und kam von hier nach Abtretung 
Oberſchleſiens als Leiter der Stickſtoffwerke nach Chorzow. 
Moſcicki war früher Sozialiſt und iſt ſeit etwa 15 Jahren 
            partei=
los und parteipolitiſch unintereſſiert. Er ſteht perſönlich in nahen 
Beziehungen zu dem jetzigen Miniſterpräſidenten Bartel, dem 
Marſchall Rataj und erfreut ſich auch der Schätzung Pilſudſkis 
Den Parteien, die ihn heute gewählt haben, gilt er als 
            über=
zeugter Demokrat, aber auch bei den Rechtsparteien dürfte er in 
ſeiner Tätigkeit wenig Widerſtand finden, da er äußerſt ruhig und 
maßvoll iſt und als Kenner der wirtſchaftlichen Bedürfniſſe ihnen 
als Garantie gegen einen radikalen Linkskurs in den Fragen 
der Arbeit und Wirtſchaft bietet. 
Die politiſche Lage in Polen. 
Die Stadt Warſchau nahm die Wahl Moſcickis zum 
            Präſi=
denten mit der gleichen Ruhe, faſt könnte geſagt werden, mit 
            dem=
ſelben Gleichmut auf, wie mittags das Plenum der 
            Nationalver=
ſammlung, in der ſich nach Verkündigung des Wahlergebniſſes 
keine Hand zum Beifall rührte. Dies fällt beſonders auf, da 
geſtern zur gleichen Zeit in Warſchau Triumph herrſchte und trotz 
des Verbotes aller Anſammlungen große Demonſtrationen der 
Arbeiterſchaft für Pilſudſki abgehalten wurden, deſſen Bild, von 
Blumen umkränzt, durch die Straßen getragen wurde. Der 
Verzicht Pilſudſkis iſt allen, beſonder aber 
            ſei=
nen Anhängern, überraſchend gekommen. Moſcicki 
hat die Wahl angenommen. Nach der Vereidigung des neuen 
Präſidenten, die tunlichſt beſchleunigt werden ſoll, wird das 
            Ka=
binett Bartel demiſſionieren. 
Neue Konſiellationen in China. 
EP. Peking, 1. Juni. 
Die Truppen der chineſiſchen Nationalarmee, die früher unter 
dem Beſehl Feng Yu Hſiangs ſtanden, haben plötzlich die Linien 
der ſogenannden alliierten Truppen am Nankingpaß durchbrochen 
und ſind bis auf 15 Kilometer vor Peking vorgedrungen. In 
Peking konnte man das Feuer der ſchweren Artillerie hören. Die 
zwiſchen Peking und Tientſin ſtationierten Truppen haben 
            ge=
meutert und den Eiſenbahnverkehr nach mehreren Städten 
            unter=
brochen. Die Truppen Wu Pei Fus haben ſich bei dieſen 
Vorgängen neutral verhalten, woraus man ſchließt, daß die 
Unſtimmigkeiten zwiſchen dieſem und dem Marſchall Tſchang 
            Tſo=
lin größer ſind, als bisher zugegeben wurde. Die Truppen der 
Provinz Schangſi haben in den Kämpfen gegen die 
            National=
armee eingegriffen, ohne jedoch irgendwelche Erfolge zu erzielen. 
Sollte die Natiovalarmee weiterhin ſiegreich ſein, ſo iſt es nicht 
ausgeſchloſſen, daß ſich die politiſche Lage in China wieder 
            ein=
mal wendet.
 der, Fritz Bohne und Hans Boſch anvertraut, zu denen ſich 
Fanny Fiſcher mit ſtarkem Erfolg geſellte, die die Geſänge der 
Frau Jacobs auf der Harfe begleitete.
 C.K. Die Zahl der Deutſchen auf der Erde. Die wichtigſte 
Tatſache in der europäiſchen Bevölkerungsbewegung nach dem 
Kriege iſt die, daß in den an dem großen „Aderlaß” beteiligten 
mitteleuropäiſchen Ländern die Bevölkerung wieder bedeutend 
zugenommen hat. Die alleinige Ausnahme iſt Frankreich, wo die 
Geſamtkopfzahl jetzt kleiner iſt als vor dem Kriege, trotzdem Elſaß 
und Lothringen hinzugekommen ſind. Allerdings hat das Tempo 
der Vermehrung in der letzten Zeit nachgelaſſen. Under dieſen 
ſeit 1914 ſo ganz veränderten Verhältniſſen iſt es von beſonderem 
Indereſſe, einmal die Zahl der Deutſchen auf der Erde 
            abzu=
ſchätzen. Dies verſucht Albrecht Wirth in ſeiner vortrefflichen 
„Deutſchen Geſchichte von 1870 bis zur Gegenwart”, die bei Alfred 
Kröner in Leipzig erſchienen iſt. Zunächſt gibt er eine 
            Zuſam=
menſtellung über die Bevölkerungszahlen innerhalb der Grenzen 
des Deutſchen Reiches, wie ſie ſich im Laufe der Geſchichte 
            ent=
wickelt haben. Zur Zeit des Arminius wurde Deutſchland nach 
Schätzungen von 5 Millionen Menſchen bewohnt, zur Zeit Luthers 
von 15 Millionen. Nach dem Dreißigjährigen Kriege war dieſe 
Zahl furchtbar zurüdgegangen, ſo daß man die Bevölkerung 
Deutſchlands nur noch auf 5 bis 8 Millionen ſchätzte. 1720 waren 
es 16 Millionen, 1800 24 Millionen. Die Zahl der Deutſchen, 
die am 1. Dezember 1871 in dem neugegründeten Reich wohnten, 
belief ſich auf 41,1 Millionen, 1880 waren es 45,2 Millionen, 1890 
56,4 Millionen, 1910 64,9 Millionen, am 1. Juli 1914 76,8 
            Mil=
lionen. Die Volkszählung in dem verkleinerten Deutſchen Reich 
ergab am 16. Juni 1925 mit dem Saargebiet 63 225 000 Seelen. 
Der Krieg brachte einen Verluſt von rund 2 Millionen, dem jedoch 
Geburtsüberſchüſſe von rund 2,5 Millionen gegenüberſtanden. In 
dem ſtanimesverwandten Oeſterreich wohnen gegenwärtig 6,6 
Millionen Menſchen; darunter ſind aber annähernd eine halbe 
Million Juden, Hunderttauſende von Tſchechen und eine Anzahl 
von Mitgliedern anderer Raſſen. In der Tſchechoſlowakei leben 
3,3 Millionen Deutſche, in der Schweiz 2,6 Millionen; die Zahl 
der Deutſchen in Polen ſchätzt man auf 2 Millionen, in Rußland 
auf 1,5 Millionen, in Rumänien auf 1 Million, in Südſlawien 
auf über eine halbe Million, in Ungarn auf 1,55 Millionen, auf 
ebenſowiel in Frankreich; in Italien gibt es annähernd eine 
Viertelmillion Deutſche. Geringere Mengen leben in Belgien, 
Holland, Dänemark und anderen Staaten. Von außereuropäiſchen 
Ländern kommen vor allem die Vereinigten Staaten in Betracht. 
Es iſt uns aber ſo gut wie unmöglich, die Zahl unſerer 
            Volks=
genoſſen dort genau feſtzuſtellen, denn wan kann nicht jedem in 
die Seele ſchauen, um zu erkennen, inwieweit er ſich noch deutſch 
fühlt. Daher ſchwanken die Schätzungen ſehr bedeutend, zwiſchen 
3 und 10 Millionen. In Kanada iſt die Zahl unſerer Landsleute
 Das ägyptiſche Problem. 
Zaghlul Paſcha. 
EP. London, 1. Juni. 
Das Intereſſe der engliſchen politiſchen Kreiſe iſt immer noch 
auf das ägyptiſche Problem konzentriert, da Aegypten für ſie 
den Schlüſſel auf dem Wege von England nach Indien bedeutet. 
— Das britiſche Kabinett befaßte ſich am Montag abend mit 
dieſer Frage in einer Sitzung, die von 10½ bis 11¾ abends 
dauerte. Trotzdem Zaghlul Paſcha der konſtitutionelle Führer 
des Landes iſt, verſucht der engliſche Oberkommiſſar immer noch, 
ihm Zugeſtändniſſe abzuringen, die ſich auf den Sudan und die 
Verteidigung Aegyptens beziehen, jedoch anſcheinend ohne jeden 
Erfolg. Zaghlul Paſcha iſt bereit, ein Kabinett zu bilden, in dem 
die liberalen Miniſter Sarwat Paſcha und Adly Paſcha die 
            wich=
tigen Poſten für das Innen= und Außenminiſterium übernehmen 
ſollen. Trotz dieſes Zugeſtändniſſes betrachtet das engliſche 
            Kabi=
nett eine Regierung Zaghlul Paſcha als äußerſt gefährlich für 
die britiſchen Intereſſen. — Die Stimmung in Aegypten iſt 
            zwei=
fellos zugunſten Zaghlul Paſchas, und die Lage iſt zurzeik völlig. 
ruhig; die engliſchen Zeitungen geben jedoch zu, daß ein Funke 
das Pulverfaß zum Erplodieren bringen könne. Nach ſeiner 
            Rück=
kehr von der Beſprechung mit dem engliſchen Oberkommiſſar 
            be=
reitete die Menge Zaghlul Paſcha begeiſterte Kundgebungen als 
dem Führer des ägyptiſchen Volkes, die ruhig verliefen, die aber 
die ſtarke Stellung Zaghluls klar zeigten. 
Ziwar Paſcha hat ſein Amt als Miniſterpräſident bisher 
noch nicht niedergelegt. 
Die engliſchen Regierungskreiſe ſind, wie der diplomatiſche 
Korreſpondent des „Daily Telegraph” ſagt, mit der Freilaſſung 
der des Mordes am Sirdar Angeklagten äußerſt unzufrieden. 
Engliſcher Kabineitsrat über Aegypten. 
* London, 1. Juni. (Priv.=Tel.) 
Das engliſche Kabinett trat heute abend zu einer Sitzung 
zuſammen, in der die Lage in Aegypten ausführlich beſprochen 
wurde. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily 
            Tele=
graph” zu berichten weiß, kam in der Ausſprache die Meinung 
zum Ausdruck, daß die allgemeine Lage in Aegypten ernſt ſei und 
ſolange unklar bleiben werde, bis Ziwar Paſcha von ſeinem 
Poſten als Premierminiſter zurückgetreten ſei und bis König 
Fuad über die Abſichten Zaghlul Paſchas in der Frage der 
            Kabi=
nettsneubildung Gewißheit habe. Vom britiſchen Standpunkt 
aus geſehen, müſſe Zaghlul ſeine Haltung gegenüber vier 
            Vor=
behalten der Erklärung von 20 noch näher definieren. Feſt ſtehe 
jedenfalls, daß Großbritannien nicht von der 
            bis=
herigen Haltung abgehen könne, wie dies Zaghlul durch 
Lloyd George ſchon mitgeteilt worden ſei. Das Urteil in dem 
Prozeß gegen die in Verbindung mit der Ermordung des 
            eng=
liſchen Oberkommiſſars in Aegypten Verhafteten habe in 
            eng=
liſchen Regierungskreiſen durchaus nicht befriedigt. Man weiſt 
darauf hin, daß gewiſſe Ereigniſſe, die dem Prozeß 
            vorausgegan=
gen ſeien, einer Nachprüfung unterzogen werden müßten. 
Coolidge über die Verhinderung von Kriegen. 
EP. Waſhington, 1. Juni. 
Anläßlich des Memorial=Day hat Präſident Coolidge eine 
große Rede gehalten, in der er auf die Bewegung zur 
            Ver=
hinderung des Krieges zu ſprechen kam. Die 
            Vereinig=
ten Staaten billigten dieſe Bewegungen und bewieſen dies durch 
ihren Anſchluß an den Haager Schiedsgerichtshof, deſſen 
            Metho=
den Coolidge als wirkſam, vernünftig und praktiſch bezeichnete. 
Verträge und alle ſonſtigen Methoden ſeien aber wirkungslos, 
wenn die öffentliche Meinung nicht für die Sache des Friedens 
gewonnen werde. Der Wille, heute zu handeln, ſei beſſer, als 
alle Verträge und Schiedsgerichte, als alle Heere und Flotten. 
Die friedfertigen Völker würden den Frieden haben, die 
            kriege=
riſchen Völker dagegen dem Kriege nicht entgehen. Für den 
Weltkrieg machte Coolidge das Wettrüſten verantwortlich. Die 
Vereinigten Staaten hätten in dem Wunſche, ihre friedlichen 
Grundſätze weiter auszubreiten, Delegierte nach Genf geſchickt 
und erwarteten von dieſer Konferenz praktiſche Ergebniſſe. Die 
anderen Nationen müßten ihren Haß aufgeben, um ſich über die 
Methode einer gegenſeitigen Unterſtützung zu verſtändigen, um 
damit die Notwendigkeit zur Unterhaltung ſtarker Kräfte zu 
Lande und zu Waſſer zu beſeitigen. Europa habe mit 
            Schwie=
rigkeiten zu kämpfen, denen gegenüber man Geduld haben müſſe, 
aber er ſei überzeugt, daß alle Völker Europas die Rüſtungen 
noch ſtärker einſchränken müßten. Amerika ſei entſchloſſen, jede 
Hilfe zur Löſung dieſer Probleme zu leiſten.
 durch jüngſte Einwanderungen auf 400 000 angeſchwollen; in 
Braſilien darf man eine Ziffer von 600 000 Deutſchen, in 
            Argen=
tinien von 80 000 Deutſchen, in Chile von 35 000 und in Mexiko 
von 30 000 annehmen. In Südafrika zählte man früher gegen 
40 000 Deutſche, in Auſtralien 100 000. Die heutigen Ziffern ſtehen 
nicht feſt, ebenſowenig wie die von Sibirien, wo es früher 120000 
Deutſche gab. Im ganzen glaubt Wirth die Geſamtziffer aller 
Deutſchen auf der Erde mit etwa 90 bis 95 Millionen 
            an=
geben zu können. 
C. K. Ein Land ohne Fräulein. Die Unterſcheidung zwiſchen 
verheirateten und unverheirateten Frauen wird in Dänemark von 
jitzt an ſehr ſchwierig ſein, denn alle weiblichen Weſen ſollen von 
jetzt an mit „Frue” angeredet werden. Die Frauenrechtlerinnen 
kämpfen ſchon ſeit Jahren um dieſe Einheitlichkeit der Anrede, 
die ja den Männern ſchon ſeit langem zuteil wird. Ein offizielles 
Komitee iſt jetzt in Kopenhagen zur Durchführung dieſer Reform 
berufen worden, und unterdeſſen haben die Zeitungen beſchloſſen, 
ſofort die Anrede „Frölen”, d. h. Fräulein, aufzuheben.
 Dr. Sternfeld, „Feſta‟. Eine Monographie. Mit 51 Bildern 
und 74 Stammtafeln. 260 Seiten gr. 8‟ In Leinenband 
10 Mk. Verlag Auguſt Reher, Berlin. 
Eines der intereſſanteſten Bücher liegt hier vor, eines, das 
dem Freunde der Pferderennen vieles zu erzählen hat. Wer 
Feſta iſt, werden wohl die meiſten Leſer unſerer Zeitung, wenn 
nicht alle, zur Genüge wiſſen. Feſta, eines der berühmteſten 
Pferde, die es je gegeben hat, hat eine ganze Familie geſchaffen, 
deren Einzelheiten in dem vorliegenden Buche von dem 
            bekann=
ten Hippologen Dr. Sternfeld beſchrieben werden. Die 
            Abſtam=
mung der berühmten Stute von hervorragenden Eltern, die 
eigene geringe Rennleiſtung von Feſta ſelbſt, aber der ungeheure, 
geradezu wuchtige Grad der Vererbungsfähigkeit, werden hier 
in Wort und Bild zu einem Denkmal geſtaltet, das gleichzeitig 
auch wertvolles Material für den Kenner, d. h. den Züchter 
bietet. Das vorliegende Buch in ſeiner beſtechenden Ausſtattung 
iſt aber vor allen Dingen für den Rennbahnbeſucher geſchrieben. 
Wer ſich im allgemeinen über die heute auf den Rennbahnen 
befindlichen Nachkommen der Feſta unterrichten will, findet hier 
jeden Nachweis, bis ins einzelne; wer kennt nicht Augias oder 
Canelon, die bisher beſten Söhne des Wunderhengſtes 
            Pergo=
leſe? Und Aurelius, der ausſichtsreichſte Derby=Anwärter dieſes 
Jahres, iſt ſicher ein guter Bekannter der meiſten Leſer unſerer 
Zeitung. Sie alle aber ſind Nachkommen der Wunderſtute Feſta. 
Kurzum, der flott geſchriebene Text, die reiche Beigabe 
            vortreff=
licher Bilder und der gute Druck und Einband machen das Buch 
vegehrens= und empfehlenswert für jeden Freund der Rennen.
 HSBELA 
BALASF-I
Mur einige Tage das hervorragende Doppelprogramm:
 Groß-Lustspielschlager in 6 Akten mit 
REGINALD DENNY 
der Liebling der Frauen 
und Mary Astor
Hammende Herzen
Schauspiel in 7 Akten
Residenz-Theater
Schloh-eafé
 
            Rhein-
str. 2
 
            Rhein-
str. 2
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Leitung: Kapellmeister Ludwig Bünger 
Mittwoch, 2. Juni, nachmittags 4 Uhr
 Verdl — Pucclni — Gounod 
Eisspezialitäten 
Eigene Konditorei 
Große Auswahl in Zeitungen und Zeitschriften 
— Großer Spiel- und Billardsaal (l. Stock) —
 Jackle Coogan zeigt in seinem nenen Film wieder die reizende 
Matürlichkeit und treue Herzlichkeit, die ihm im Sturm die 
Herzen der ganzen Welt errungen hat in einer amüsanten 
und zngleich an spannenden Momenten reichen Handlung.
 Das große Ufa-Lnstspiel: 
Der gepfändete Seehund 
6 Akte köstlichen Humors 
Die neueste Wochen- und Modenschau (8225 
ugendliche haben Zutritt!
R
O9
Unſon-Theater
 Henny Porten 
zeigt in ihrem neuen großen Lustspiel
 daß sie noch immer zu den 
„Lieblingen des Volkes” zählt 
In den führenden Rollen: 
uny Porten, Brano Kastner, Cart Bois, 
Angelo Ferrari, Panl Groß, Alice Torning.
 Henny Porten gefällt sich selbst und dem 
Publikum anßerordentlich gut in ihrer 
            Doppel-
rolle als Dame und lebensechtem bayerisch. 
Dorftrampel und ruft dröhnende Lachsalven 
hervor. 
(8284 
„Wintersport in St. Moritz‟ 
Hochinteressante Bilder aus dem Hochgebirge. 
Die neueste Wochenschau. 
Jugendliche haben Zutrikt!
Anfang 3½, Uhr. — Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
Seite 4
Mittwoch, den 2. Juni 1926
Nummer 151
Anfang 31/, Uhr.
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
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Freitag, den 4. Juni 1926, abends 8 Uhr 
in der Otto-Berndt-Halle der Technischen 
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Vortragsfolge: Morgenhymnus ((CChor und 
Orch.); Elfenlied a. d. Sommernachtstraum 
(Sopranſolo, Frauenchor und Orch.); Sieben 
Lieder für Sopran u. Klavier: a) Sie blaſen 
z. Abmarſch, b) Kopfwehſprüchlein, c) Werl. 
tat deinem Füßlein weh, d) Wenn du zu den 
Blumen gehſt, e) Die Spröde, k) Die Bekehrte, 
g) Er iſt’s; Der Feuerreiter (Chor u. Orch); 
Sieben Lieder f. Sopran u. Klavier: a) Wie 
lange ſchon war mein Verlangen, b) Heute 
Nacht erhob ich mich, c) Mein Liebſier ſingt 
am Haus, d) Wer rief dich denn, e) Schweig 
einmal ſtill, 1) Nun laß uns Frieden ſchließen, 
g) Wenn du, mein Liebſter ſteigſt zum Himmel 
f) Frühlingschor a. d. Oper Manuel Weneges. 
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Freitag, den 11. Juni 
1926, abends 8½ Uhr 
            Mitglieder-
versammlung 
im Vereinshauſe 
Tagesordnung: 
1 Jahresbericht. 
2. Neuwahl des 
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ſchuſſes. 
3. Verſchiedenes. 
Aktive und inaktive 
Mitglieder werden 
um recht zahlreiches 
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Anträge ſind 
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tor 6,40 Uhr vorm. 
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Der Baron Ochs auf 
Lerchenau. 
.. . . Heinrich Kuhn 
Octavian, gen. Quinquin Hedwig Werle 
Herr von Faninal, ein 
reicher Neugeadelter, . Joh. Biſchoff 
Sophie, ſeine Tochter . . Margar. Albrecht 
Jungfer. Marianne 
            Leit=
metzerin, die Duenna Eug. Stephanowa 
Valzacchi ein Intrigant Eugen Vogt 
Annina, ſeine Begleiterin Martha Liebel 
Ein Polizeikommiſſar . . Hans Netz 
Der Haushofmeiſter bei 
der Feldmarſchallin . . Jacob Sattler 
Der Haushofmeiſter bei 
Rudolf Strzeletz 
Faninal . . 
Walter Hagner 
Ein Notar . . 
Karl Jörn a. G. 
Ein Sänger. 
Wilh. Wegerich 
Ein Gelehrter 
Ein Tierhändler 
Rudolf Strzeletz 
Criſtpph Möbus 
Ein Flötiſt 
Richard Jürgas 
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Marga Sauerwein 
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Eine Modiſtin”", 
M. Fleiſchmann 
Rudolf Strzeletz 
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DerLerchenauſcheLeiblakei Adolf Stein
 Erſter 
Zweiter / Lakai der 
Dritter / Marſchallin 
Vierter 
Erſter 
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Nummer 151
Seite 5
 Aus der Landeshauptſiadt. 
Darmſtadt, 2. Juni. 
— Ernannt wurde: am 20. Mai 1926 der Kanzleigehilfe bei dem 
Forſtamt Dieburg Georg Schwerer aus Ernſthofen vom 1. Juni 1926 
an zum Kanzliſten. 
— In den Ruheſtand verſetzt wurden: am 25. Mai der Lehrer an der 
Volksſchule zu Monsheim, Kreis Worms, Emil Jung, vom 1. Juni 
1226 an auf ſein Nachſuchen; am 27. Mai der iſraelitiſche Religionslehrer 
HirſchSulzbacher zu Groß=Bieberau, Kreis Dieburg, vom 1. Juni 
1926 an auf ſein Nachſuchen. 
— Neue Rentenbankſcheine. Die Dentſche Rentenbank teilt mit, daß 
vom 15. Juni ab neue Rentenbankſcheine über 5 Rentenmark mit dem 
Ausſtellungsdatum 2. Januar 1926 ausgegeben werden. Die neuen 
Scheine treten anſtelle der bisher ausgegebenen Rentenbankſcheine über 
5 Rentenmark vom 1. November 1923. Die noch umlaufenden Scheine 
der alten Art behalten aber bis auf weiteres ihre volle Gültigkeit. 
— Heſſiſches Landestheater. Als nächſte Opern=Neuheit wird am 
15. Juni zum Gedächtnis des 100. Todestages Carl Maria von Webeus 
ſeine romantiſche Oper „Oberon” in neuer Inſzenierung gegeben. 
Die Spielleitung wurde dem Regiſſeur Hans Esdras Mutzenbecher, 
Hamburg, bertragen. 
In der heutigen Aufführung „Roſenkavalier” ſingt der für 
die nächſte Spielzeit als lyriſcher Tenor verpflichtete Joſef Poerner 
die Partie des Sängers. 
Am Donnerstag, den 3. Juni, wird Cornelius” komiſche Oper „Der 
Barbier von Bagdad” mit den Damen: Werle, Jacobs und den 
Herren: Hölzlin, Jörn, Dr. Barczinski und Strzeletz in den 
            Haupt=
partien gegeben. Die muſitaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Heinz 
            Bert=
hold vom Stadttheater in Mainz aushilfsweiſe als Gaſt übernommen. 
Als letzte Opernvorſtellung im Kleinen Haus wird Sonntag, den 
6. Juni, Mozarts „Coſifan tutte” aufgeführt. 
Die am Samstag, den 5. Juni, ſtatfindende Neueinſtudierung von 
Goethes „Geſchwiſter” und „Mitſchuldigen” beginnt um 
7½ Uhr, nicht, wie angekündigt, um 7 Uhr. 
Als Marianne in den „Geſchwiſtern” tritt Kaete Foerder vom 
Landeslheater in Gotha, von der nächſten Spielzeit ab Mitglied des 
Landestheaters, auf. 
Mit dem Expeditionsſchiff „Eureka” und zwei Waſſerflugzeugen 
drang der Expeditionsleiter Frank Hurley in Neuguinea ein, das Land, 
das der Film „Unter unbekannten Kannibalen” zeigen 
wird. Der Film läuft vom 1. bis 4. Juni, jeweils abends 8 Uhr, im 
Kleinen Haus des Landestheaters. Die Expedition konnte ſich nur durch 
ſchleunige Flucht vor den Eingeborenen retten. Der Reſpekt, den ſich 
die weißen Fremdlinge durch ihre Flugzeuge zu verſchaffen wußten, war 
dahin, als ſie allzudeutliche Zeichen von Abſcheu zeigten, während die 
            Ein=
wohner Menſchenfleiſch verzehrten. Der Film zeigt dieſe bis jetzt 
            un=
bekannten Gegenden und Menſchen, und iſt ein unſchätzbares Dokument 
für eine nun ſterbende Welt. 
— Das Hugo=Wolf=Konzert am 7. Juni mit Lotte Leonard als 
            Soli=
ſtin (ſ. heutige Anzeige) gilt als viertes Hauptkonzert des Muſikvereins 
Inaktive Mitglieder haben alſo zuu Hauptprobe und zum Konzert auf 
die in ihren Händen befindliche Karte hin freien Zutritt. 
— An das der Techniſchen Hochſchule angegliederte Pädagogiſche 
Inſtitut (die neue Lehrerbildungsanſtalt, die ſeit Oſtern im ehemaligen 
Garniſonslazarett am Jägertor ihre Stätte hat) und an die 
gleichen Inſtitute zu Mainz, Jena, Leipzig, Dresden und Hamburg war 
vom Wiener Inſtitut die Einladung zu einer P ingſttagung in 
Oeſterreichs Hauprſtadt ergangen. Von den 78 Beſuchern des hieſigen 
Inſtitutes folgten 38 dem Rufe und verbrachten an der Donau eine 
            lehr=
reiche Woche. Die Gaſtgeber nützten die beiden Feiertage aus, um die 
Herrlichkeit der Stadt zu zeigen, die jeden Deutſchen mit vaterländiſchem 
Stolz erfüllt, weil ſie von den bedeutendſten Vorgäugen unſrer Staats= 
und Geiſtesgeſchichte beredte Kunde gibt. Die übrigen Tage waren dem 
Hauptzweck der Fahrt gewidmet. Die Teilnehmer lernten Wiens 
            Er=
ziehungsweſen kennen: Säuglingsheim, Kindergarten, Grundſchule, 
neue allgemeine Mittelſchule, Fortbildungsſchule und 
            Landerziehungs=
heim; ſie wohnten Vorleſungen und Uebungen im Pädagogiſchen 
            In=
ſtitute bei; ſie gewannen Einblick in die planbeiwußten Maßnahmen der 
Gemeinde zur Rettung der unzähligen ſittlich und leiblich Gefährdeten; 
ſie betraten die mit allen Vorteilen ausgeſtatteten Rieſenbauten, mit 
denen das Wohnungselend bekämpft wird; die Wohltat trefflich 
            eingerich=
teter Mittelſtandsküchen durften ſie ſelber genießen. Ueberhaupt war für 
Obdach, Koſt, Unterhaltung und Bahnfahrten ſo geſorgt, daß alle 
            Erwar=
tungen übertroffen wurden. Beſonders genannt ſei, daß auf dem 
            Nat=
hauſe Bürgermeiſter und Stadtſchulrat die Verſammlung am Mittwoch 
begrüßten und daß die Stadi allen Beteiligten im Ratskeller ein 
            Mit=
tagsmahl bot. Für Donnerstag wurden die Mitglieder der Lehrkörper 
(aus Darmſtadt Direktor Dr. Vogel, die Studienräte Gaßner, Pickect 
und Dr. Weigand) ins Unterrichtsminiſterium zum Tee gebeten und 
konnten dort die Lehrerbildungsfragen beſprechen. Dem großdeutſchen 
Gedanken, der die ſchöne Oſtmark mit ihrem liebenswerten Volksſtamm 
wieder „heim ins Reich” bringen will, innigen und begeiſternden 
Ausdruck zu geben, dazu war oft Gelegenheit, und auch dadurch iſt dieſe 
Wiener Fahrt vielen Reichsdeutſchen ein wertvolles Erlebnis geworden. 
— Römheldſcher Familientag. Donnerstag, den 27. Mai, fand 
im Reſtaurant „Zum Fauſt” in Frankfurt a. M. der 12. Römheldſche 
Familientag ſtatt, der von etwa 50 Teilnehmern, darunter auch zwei 
amerikaniſche Römheldinnen, beſucht war und einen ſehr ſchönen 
            ſtim=
ſche Familienverband umfaßt die Nachkommenſchaft des 1818 zu Weiher abends 8 Uhr. (Näh. ſ. Anz.) 
verſtorbenen Pfarrers Konrad Daniel Römheld, ſowie des in Burghaun 
verſtorbenen Pfarrers J. K. Römheld und zählt z. Zt. ca. 160 
            ſtimmberech=
tigte Mitglieder. Stammbaum und Familienbuch der Familie gehr bis. Opel iſt vor einigen Tagen die Klage Citroen vom Landgericht Berlin 
1624 zurück. So hat die neuere ſehr eifrig betriebene 
            Familiengeſchichts=
forſchung ergeben, daß ſich die Familie, die früher Römhildt ſchrieb, 
bis weit ins 16. Jahrhundert zurück aufweiſen läßt. Es ſteht feſt, daß 
die Namen Römheld und Römhild(t) identiſch und mit dem 
            Henneberg=
ſchen Städtchen Römhild in Verbindung zu bringen ſind. Leiter des 
Römheldſchen Familienverbands iſt zurzeit Geh. Juſtizrat Römheld in 
Nidda. 
Vereinigung ehemaliger Real= und Oberrealſchüler zu 
Darmſtadt. Auf Grund des Aufrufs der Vereinigung zur 
            Be=
ſprechung der Hundertjahrfeier erfreute ſich die 
            Monatsverſamm=
lung am 19. Mai 1926 eines äußerſt zahlreichen Beſuchs. Auch 
das Lehrerkollegium war ſtark vertreten. In einer anregenden 
Ausſprache wurden die Richtlinien für die Hundertjahrfeier 
            be=
ſrrochen. Die Vorarbeiten werden in den nächſten Tagen 
            be=
gonnen. Auf den folgenden Monatsverſammlungen wird der 
Vorſtand die Mitglieder dauernd auf dem Laufenden halten. Wie auf 1 Monat Gefängnis erkannt. Die Anklage legt ihm zur Laſt, im 
die Verhandlungen in den letzten Tagen ergeben haben, wird es Zuſtande der Zahlungsunfähigkeit im Mai und Juni 1925 durch 
            Ueber=
möglich ſein, die Feier der Vereiwigung mit derjenigen der 
Schule zu verbinden. Im Intereſſe der Feier iſt es notwendig, 
dem Vorſtand umgehend die Adreſſen noch fernſtehender 
            Schul=
letzten Monatsverſammlung ſich eine ſtattliche Anzahl neuer 
            Mit=
glieder eingetragen hat. 
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Am Sonntag, den 6. Juni 
1926, wandern die Ortsgruppen des O.W.K., die um Darmſtadt liegen, 
getrennt nach dem gemeinſamen Ziel Lichtenberg. Die hieſige Ortsgruppe 
marſchiert um 6,40 Uhr vormittags am Böllenfalltor ab und trifft um 
12 Uhr in Lichtenberg ein. Nach dem Mittageſſen (Tiſchkarten löſen) und 
dem Eintreffen der anderen Ortsgruppen follen im Ritterſaal des 
Schloſſes, bei ſchönem Wetter auch im Schloßhof, bei Konzert uſw. ein 
paar vergnügte Stunden verlebt werden. Wieder dürfen die Damen 
der hieſigen Ortsgruppe ſich an der Wanderung beteiligen. Näh. ſ. Anz. 
— Wiederſehenstag der ehemaligen deutſchen Kriegsgefongenen. Es 
war zweifellos ein glücklicher Gedanke, mit dem diesjährigen Bundestag 
der R.e.K. (Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener e. V., Sitz 
Berlin, Mauerſtraße 66) eine große Wiederſehensfeier alleu ehemaligen 
Kriegsgefangenen zu verbinden. Das idylliſch gelegene Rheinſtädtchen 
Remagen wird in den Tagen vom 4. bis 6. Juni d. J. das Ziel 
            tauſen=
der ehemaliger Kriegsgefangener ſein, welche dort die alten Bande treuer 
Kameradſchaft erneuern und gemeinſame Erinnerungen austauſchen 
wollen. Damit dürfte für viele „Ehemalige” ein längſt gehegter Wunſch 
den ſeinerzeit von der Bundesleitung der R.e,K. dem Gau Rheinland= 
Weſtfalen übertragen. Die einzelnen Ausſchüſſe ſind eifrig beſtrebt, allen 
Winſchen der Teilnehmer an dieſer Tagung möglichſt gerecht zu 
            wer=
den. — Zur größten Befriedigung ſämtlicher Ausſchüſſe ſei feſtgeſtellt, 
daß Behörden und Bürgerſchaft von Remagen der Veranſtaltung 
            außer=
ordentliches Intereſſe entgegen bringen und die Vorbereitungen 
            wohl=
tuend unterſtützen. Die große Zahl der zu erwartenden Teilnehmer ſtellt 
gewaltige Anforderungen organiſatoriſcher und verkehrstechniſcher Art 
an die einzelnen vorbereitenden Ausſchüſſe. Darum iſt es notwendig, 
die Anmeldungen zur Teilnahme an dieſem Kameradſchaftstage ſchon 
jetzt vorzunehmen. Es iſt Vorſorge getroffen, auch minderbemitielten 
Kameraden die Teilnahme zu ermöglichen. Anmeldungen ſind zu richten 
an den Kameraden A. Claus, Eſſen, Anngſtr. 40.
Mittwoch, den 2. Juni 1926
 Süddeutſchlandflug. 
Die techniſchen Leiſtungsprüfungen, die den großen Streckenflügen 
vorausgehen, ſind in vollem Gange. Heute früh werden die 25 an dem 
Wettbewerb beteiligten Flugzeuge ihren Brennſtofflug auf der Strecke 
Darmſtadt=Mannheim bewältigen, und zwar ſoll hierbei eine Strecke von 
300 Kilometer durchflogen werden, ſo daß alſo die Flugzeuge dreimal 
den Weg Mannheim=Darmſtadt und zurück durchfliegen werden. Der 
Heſſenfliegerverein für Luftfahrt Darmſtadt hat es übernommen, die 
Organiſation in Darmſtadt durchzuſühren. Samstag früh 3.30 Uhr 
            be=
ginnt der große Streckenflug und werden die Flugzeuge Darmſtadt als 
erſte Stadt anfliegen, jedoch ohne zu landen, die Wendemarke umkreiſen, 
um ihren Flug fortzuſetzen. — Am Sonntag, den 6. Juni, dem zweiten 
Tag des Streckenfluges, treffen die Flugzeuge im Laufe des Nachmittags 
etwa von 4 Uhr ab in Darmſtadt ein und ſind hierbei gezwungen, zu 
landen, da bei dieſer zweiten Tagesſtrecke Darmſtadt Zwangslandeplatz 
iſt. Mit dieſem Süddeutſchlandflug verbinden die Heſſenflieger einen 
Fallſchirmwettbewerb unter den Mitgliedern ihres Vereins. Es handelt 
ſich um eine Ziellandung aus einer Mindeſthöhe von 500 Meter und aus 
einer höchſten Höhe von 1000 Meter. Die Wertung erfolgt nach Punkten 
und ergibt Sprunghöhe geteilt durch Zielnähe die Punktzahl. Neben 
Geldpreiſen und ſonſtigen Ehrenpreiſen geht es vor allem um den 
            Ehren=
preis des Staatspräſidenten von Heſſen. — Zu dem Wettbewerb haben 
ſich gemeldet: Frau Langer, Herr Pecher, Herr Langer ſowie Herr 
Heß. Um das Publikum auf dem Flugplatz laufend über den 
            Süd=
deutſchlandflug ſowie den Fallſchirmwettbewerb zu unterrichten, werden 
große Radio=Lautſprecher aufgeſtellt, ſo daß es dem Publikum an Hand 
des Programmes leicht möglich iſt, den ganzen Wettbewerb zu verfolgen. 
Der Radioklub Darmſtadt ſowie Einzelfirmen haben ſich 
            liebenswürdiger=
weiſe zu dieſer Nachrichtenübermittlung an das Publikum zur 
            Ver=
fügung geſtellt. Es dürften alſo immerhin einige intereſſante Stunden 
den Beſuchern dieſer fliegeriſchen Veranſtaltung geboten werden. 
Mutttttttufntutututuf
Herzlichen Bank
 spreche ich für alle die vielen Blumenspenden 
und Aufmerksamkeiten aus, die mir anläßlich 
der Wiedereröffnung nach dem Umbau 
            er-
wiesen wurden. Ganz besonders erfreut war 
ich, daß meiner Einladung zur zwanglosen 
            Be-
sichtigung der neuen Räume aus allen 
            Krei-
sen so zahlreich nachgekommen wurde und 
ich bitte, von dieser Einladung auch 
            ferner-
hin weitgehendst Gebrauch machen zu wollen.
 Heinrich Schroth 
vorm. Karl Buchner, Hofbuchhandlung 
— Rheinstraße 15 —
 — Der Darmſtädter Fecht=Klub begiag in den Räumen des „Heiligen 
Kreuzes” ſein 36. Stiftungsfeſt. Die gutbeſuchte Feier ſtand unter dem 
beſonderen Zeichen der Ehrung ſeiner Mitglieder, die dem Klub ſeit 
25 Jahren und länger angehören, und ſo war es möglich, 29 Jubilaren 
die goldene Klubnadel z. T. perſönlich zu verleihen. Das Feſt nahm einen 
ausgezeichneten Verlauf, bei dem die Darbietungen künſtleriſcher und 
ſportlicher Art in bunter Folge wechſelten. Ganz beſonders ſei hier der 
Mitwirkung einiger Fechterinnen, der Damen Jacobi, Praſſel, Emma und 
Hilde Thümmel gedacht, die einen von Frl. M. Schulz, Heſſ. 
            Landes=
theater einſtudierten „Lausbubentanz” in feſcher Weiſe zu wohlgelungener 
Aufführung brachten. Ein lyriſches Gedichtchen, von der kleinen Müllers 
Lieſel vorgetragen, erntete reichen Beifall, ſo daß ſie ſich zu einer Zugabe 
(Parodie auf „Der Erlkönig”) verſtehen mußte. Ein Schulgang in 
Florett, ausgeführt von Frl. Jacobi und die anſchließenden kurzen Aſſaut= 
Gänge in Degen und leichtem Säbel brachten, ſämtlichſt unter der 
Leitung des Herrn Hochſchulfechtmeiſters, Kaiſer, ein forſches Bild, 
eifriger, ernſter Tätigkeit auf dem Fechtboden. Ein allerliebſtes 
            Elfen=
tänzchen der kleinen Beate Thümmel ſowie ein Phantaſietanz der kleinen 
Müllers Lieſel im Fechterkoſtüm und Florett, letzterer von 
            Ballett=
meiſt=rin Frl. Reis einſtudiert, verrieten gute rhythmiſche, tanzgymnaſtiſche 
Schulung. Den Schluß der Darbietungen ſtellten Frl. Praſſel und Herr 
Heuſohn in wildem Apachentanz. Alle Darbietungen zeugten von 
            künſt=
leriſchem Empfinden und beſter Anpaſſung und mußten, durch reichen 
            Bei=
fall herausgefordert, z. T. wiederholt werden. Auch an dieſer Stelle 
ſei den Mitwirkenden und allen Helfern nochmals beſonderer Dank 
            aus=
geſprochen. Froher Tanz hielt Gäſte und Mitglieder in feſtlichſter 
            Stim=
mung bis zum grauenden Morgen zuſammen. 
— Die Beamtenbank Darmſtadt erließ eine Einladung zur 
            ordent=
mungsvollen Verlauf nahm. Der im Jahre 1898 gegründete Römheld= lichen Hauptverſammlung im Fürſtenſaal, Grafenſtr. 18, am 4. Juni, 
* Abweiſung der Klage Citroen gegen Opel. Vom Reichsverband der 
Automobil=Induſtrie wird mitgeteilt: In dem Prozeß Citroen gegen 
in vollem Umfange abgewieſen worden. Die Bekanntgabe der 
            Urteils=
begründung ſteht noch aus. 
* Bezirksſchöffengericht. Wegen verſuchter Erpreſſung hat ſich die 
Ph. W. von hier zu verantvorten. Sie iſt wegen Diebſtahls beſtraft und 
in Zwangserziehung geweſen. Die Anklage geht dahin, daß die W. 
unter der Drohung der Bekanntgabe der Vaterſchaft und gepflogenen 
intimen Verkehrs einen Geldbetrag von 3000 Mark oder für ihren 
            Bräu=
tigam eine Stellung von ihrem früheren Dienſtherrn verlangt habe. 
Das Urteil erkennt auf eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten. Das 
            Ge=
richt erwägt, daß der frühere Dienſtherr nicht Vater des Kindes der 
            An=
geklagten ſein kann. Bei der Angeklagten handele es ſich um eine 
            mora=
liſch fragwürdige Perſon, ſie ſei aber andererſeits doch geiſtig 
            minder=
wertig, ſo daß die ausgeſprochene Strafe angemeſſen ſei. 
* Große Strafkammer. Wegen Verbrechens gegen die 
            Konkursord=
nung hat das Kleine Bezirksſchöffengericht Darmſtadt am 12. April 1926 
gegen den Kaufmann Karl Verdt von Heppenheim a. d. B. 
weiſung von Waren an einen Heidelberger Gläubiger dieſen begünſtigt 
und ſo die übrigen unbevorrechtigten Gläubiger benachteiligt zu haben. 
Mit der erhobenen Berufung will der Angeklagte die Freiſprechung 
            er=
zielen. Wir haben ſeinerzeit eingehend über den Sachverhalt berihtet. 
kameraden zuzuſenden. Sehr zu begrüßen iſt es, daß auf der Auch der Staatsanwalt hat Berufung eingelegt. Der Verteidiger 
            be=
tont, eine Anklage wegen Betrugs ſei nicht erhoben, das 
            Geſchäfts=
gebaren zwiſchen dem Angeklagten und dem Heidelberger Kaufmann 
Sarwin in Heidelberg ſolle nicht entſchuldigt werden. Der Angeklagte 
blicke auf ein ſtrafloſes Vorleben zurück; er habe ſein Geſchäft in 
            Heppen=
heim auszubauen verſucht. Von einer Zahlungseinſtellung im Mai 1925 
könne gar keine Rede ſein. Sarwin habe Waren von Werdt 
            übernom=
men, letzterer habe damit ſeine Schuld getilgt. Es könne höchſtens von 
einer Zahlungsſtockung die Rede ſein. Sarwin habe ja nachher noch 
Waren (Eier) auf Kredit geliefert. Werdt ſei ſich jedenfalls einer 
            Zah=
lungseinſtellung nicht bewußt geweſen. Damit ſcheide der objektive 
            Tat=
beſtand für die Gläubigerbegünſtigung aus. Im übrigen ſei der 
            Ange=
klagte in einer gewiſſen Notlage entgleiſt. Wenn eine Verurteilung 
in Frage kommen könne, ſo ſcheine, eine Geldſtrafe am Platze. Der 
Staatsanwalt betont, daß der Täter nicht ſeine Zahlungen eingeſtellt 
haben müſſe, um den Tatbeſtand des 8 241 Konkursordnung zu 
            ver=
wirklichen. Starker Verdacht beſtehe dahin, daß Werdt und Sarwin 
Hand in Hand gearbeitet hätten: Werdt habe ſich durch Sarwin zu 
            hal=
ten verſucht und deshalb ihm die Waren zugeſchoben. Die Firma in 
Heidelberg ſei erheblich geſchädigt worden. Das Urteil ſtellt feſt, daß der 
Tatheſtand des 8 241 Konkursordnung vorliegt, der Angeklagte im Mai 
1925 ſeine laufenden Verpflichtungen nicht mehr erfüllen konnte, denn 
in Erfüllung gehen. Die Vorbereitungen zu dem großen Treffen wur= ſonſt hätte er ſeine Transaktionen mit Sarwin nicht vorgenommen. Dem 
S. mußte er Vorteile bieten, die aus dem Rahmen des Ueblichen 
            heraus=
fielen. Der Angeklagte ſei ein Opfer der Zeitverhältniſſe und ſo auf 
die ſchiefe Ebene gekommen. Mildernde Umſtände ſeien zu bewilligen. 
In Abänderung des erſten Urteils wird auf eine Geldſtrafe von 
300 Mark erkannt.
 Kampfſpiel=Werbetag. 
In der zweiten Sitzung des vorbereitenden Ausſchuſſes, an welcher 
Vertreter der Turnerſchaft und der Sportverbände teilnahmen, wurde 
nun der endgäiltige Zeitpunkt und Plan für den Kampfſpielwerbetag in 
Darmſtadt feſtgelegt. Am Sonntag, den 20. Juni, werden am Vormittag 
durch große Staffel= und Werbeläufe und am Nachmittag durch Maſſen= 
und Sondervorführungen auf dem Schwimmbadplatz Turner und 
            Sport=
ler für den Gedanken der deutſchen Kampfſpiele werben, die am 4. bis 
11. Juli in Köln ſtattfinden. Entgegen dem erſten Plan, die 
            Veranſtal=
tung nur am Vormittag abzuwickeln, hat man ſich nun doch zu 
            vor=
erwähnter Einteilung entſchloſſen, um der Einwohnerſchaft Darmſtadts 
Gelegenheit zu geben, ſowohl den Läufen wie auch den allgemeinen 
            Vor=
führungen beiwohnen zu können. 
Die Staffelläufe werden in der Rheinallee zum Austrag gebracht. 
Es werden ſich hieran ſämtliche Vereine in verſchiedenen Klaſſen ſowie 
die Schulen beteiligen. Danach findet ein Werbelauf durch die Stadt 
nach dem Schwimmbadplatz ſtatt, woſelbſt durch Anſprachen auf den Zweck 
des Tages hingewieſen wird. Am Schluß erfolgt von dort aus ein 
            Stern=
lauf der Vereine in die Vereinsheime. Am Nachmittag wird man auf 
dem Schwimmbadplatz ein buntes Bild aus dem Darmſtädter Turn= und 
Sportleben ſehen. Die einzelnen Verbände und Vereine werden ſowohl 
durch Sondervorführungen wie auch durch allgemeine Vorführungen 
ſämtlicher hierfür geeigneten Arten von Leibesübungen dem Laien einen 
Einblick in ihre Tätigkeit geben. Es werden dort vorgeführt: 
            Maſſen=
freiübungen der Darmſtädter Turnerſchaft, Kunſt= und Maſſenreigen der 
Radfahrer, Tauziehen der Vereine, leichtathletiſche Uebungen, 
            Ring=
kämpfe, Boxkämpfe, Geräteturnen, Spiele und anderes mehr. Die 
Schwimmer werden ihre Künſte im danebenliegenden Schwimmbad zeigen, 
während zur gleichen Zeit kurze Werbeſpiele in Handball, Schlagball und 
Fußball auf dem Sportplatz am Finanzamt ausgetragen werden. 
Der Kampfſpielwerbetag wird ein Tag bunten ſportlichen Lebens in 
Darmſtadt werden: möge er durch rege Anteilnahme der Darmſtädter 
Einwohnerſchaft geſtützt, ſeinen Zweck, ſowohl für die für unſer Volk 
ſo wertvolle Körperkulturbewegung im allgemeinen, wie auch für die 
Kölner Kampfſpieltage im beſonderen zu werben, voll erfüllen.
 Straßenſperre. Wegen Vornahme der Stellung von Gittermaſten 
wird der Nodenſteinweg zwiſchen Dornheimer= und Traubenweg vom 1. 
bis 2. Juni, die Rabenauſtraße zwiſchen Dornheimer= und Traubenweg 
vom 3. bis 5. Juni und der Mettegaugweg zwiſchen Dornheimer= und 
Traubenweg vom 7. bis 9. Juni 1926 für den Fuhrwerks=, Auto= und 
Radfahrverkehr geſperrt. 
Kunſfnotizen. 
Ueber Werle, Künſtier und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſſehenden Erwäbnung 
geſchieht, behält ſich die Redakion ibr Arteil vor. 
— Union=Theater. Der neue Henny=Porten=Film „Wehe, 
wvenn ſie losgelaſſen .. .!" ein reizendes Luſtſpiel von Wilhelm Stücklen 
und Carl Froelich, kam im Union=Theater zur Aufführung. Die Porten 
ſpielte die Frau eines reichen Großkaufmanns, die den 
            Individualitäts=
fimmel” hat, und einen Trampel vom Lande; dieſe Doppelrolle bietet 
ihr reichlichſt Gelegenheit, ihr ganz großes, darſtelleriſches Können zu 
zeigen. Scharfe, ſchärfſte Kontraſte arbeitet dieſe Künſtlerin mit einer 
ſtaunenswerten, lebens= und ſtilechten Leichtigkeit aus .. der Autor= 
Regiſſeur Froelich verſtand, das Intereſſe des Zuſchauers bis Schluß 
wachzuhalten und überaſchte auch durch einige frappant=originelle 
            Ein=
fälle. Bruno Kaſtner als Ehemann, Curt Bois als Seelenfreund und 
Paul Morgan als Filmregiſſeur bildeten die angenehme Staffage zur 
großen Rolle der Henny Porten. Der begeiſterte Beifall, den dieſer 
Film fand, war ein deutlicher Hinweis darauf, was das Publikum will. 
— Reſidenztheater. Ein New Yorker Waiſenhaus geht in 
Flammen auf. Unter den geretteten Kindern fehlt eins: Jackie Kelly. 
Jackie hat ſich mit eigener Kraft aus dem Fenſter heruntergelaſſen und 
Zuflucht im Schuppen des alten Lumpenſammlers Ginsberg gefunden. 
Bei dem bleibt er, und bald erweiſt er ſich als ein kleines 
            geſchäft=
liches Genie, das den kranken Ginsberg erfolgreich bei ſeiner Arbeit 
vertreten kan. Ginsberg hat einmal eine vielverſprechende Erfindung 
für die Nähmaſchine gemacht; die Pläne dazu übergab er zwei 
            Patent=
anwälten, die ihn um den pekunjären Erfolg ſeiner Erfindung 
            be=
trogen. Jackie ſucht den Patentanwalt auf und fordert, daß ſeinem 
Freunde Ginsberg ſein Recht werde. Jackies naive Logik ſetzt ſich durch. 
Das an Ginsberg begangene Unrecht wird wieder gut gemacht, die 
Firma Kelly u. Ginsberg gedeiht und Jackie wird ein berühmter 
            Anti=
quitätenhändler. Der von Eddie Cline inſzenierte Film, in dem neben 
Jackie Coogan Max Davidſon die Rolle des Ginsberg ſpielt, iſt wieder 
ein echter Jackie=Coogan=Film. Er zeigt die reizende Natürlichkeit und 
treue Herzlichkeit des kleinen Schauſpielers, der im Sturm die Herzen 
der ganzen Welt errungen hat, in einer amüſanten und zugleich an 
            ſpan=
nenden Momenten reichen Handlung. 
Lokale Veranſialtungen. 
Die biermnter erſchelnenden Notitzen And autſhließlich als Hinweiſe auf Anzelgen u betradta. 
m keinem Falls iegendwie als Beſdrechung ober Krick. 
— Deutſcher Offizier=Bund. Donnerstag, den 3. Juni, 
Herrenabend im Kaſino, des Leibgarde=Regiments, Zeughausſtraße 2. 
— Sportverein Darmſtadt 1898 (e. V.). Wir erinnern 
nochmals an die am kommenden Sonntag, den 6. Juni, ſtattfindende 
Rheinfahrt zum Preiſe von 2,50 Mk. (Kinder bis zu 12 Jahren die 
Hälfte). Da am Sonntag in Bingen die Deutſche Gaſtwirteausſtellung 
ihre Tore öffnet und am Nachmittag ein großer hiſtoriſcher Feſtzug, 
der nach Erkundigung über 2 Stunden die Teilnehmer der Rheinfahrt 
ins Erſtaunen ſetzen wird, ſtattfindet, ſo ſteht unſeren Mitgliedern ſowie 
Freunden und Gönnern unſeres Vereins ein beſonderer Genuß bevor. 
Das Fußballwettſpiel unſerer erſten Mannſchaft gegen den Sportverein 
Bingen findet um 5 Uhr ſtatt. Bei genügender Beteiligung wird uns 
eine Muſikkapelle begleiten. Die Einzeichnungsliſte liegt bis einſchl. 
3. Juni, bei unſerem Mitglied Koch, Markt 3 (neben Fiſchhaus Fertig) 
offen, woſelbſt auch die Schiffskarten erhältlich ſind. 
— Verein ehem. Jäger zu Pferde Nr. 3 von 
            Darm=
ſtadtund Umgebung. Wir laden unſere Mitglieder auf Sonntag, 
den 13. Juni, nachmittags 21. Uhr, ins Vereinslokal, Waldſtr. 23, zu 
einer wichtigen Verſammlung herzlich ein. 
— Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und 
            Heimat=
kunde, Hotel Prinz Karl, Alt=Darmſtadt=Zimmer. Am Donnerstag abend 
ſpricht Herr Nudolf Anton über Totenkult und Begräbnisſtätten in 
Darmſtadt, insbeſondere die Stadtkirche als Totenbeſtattungsort. 
— Bayern=Verein Darmſtadt. Am 25. Mai waren es 35 Jahre, 
daß der Bayern=Verein Darmſtadt gegründet wurde. Aus dieſem Anlaß 
findet kommenden Samstag, den 5. Juni, abends 8 Uhr, im Konkordia= 
Saale, Waldſtraße 33, eine würdige Feier im engeren Kreiſe der 
            Mit=
glieder ſtatt. Der ernſte Teil des Abends beſteht in einer Feſtanſprache, 
Vortrag verſchiedener Chöre unſeres Sängerchores und in Original= 
Schuhplattler=Vorführungen in Tracht.
Aus den Parieien.
 — Deutſch=nationaler Frauen=Ausſchuß. Zu unſerer 
diesmaligen geſelligen Zuſammenkunft wollen wir uns am 
            Donners=
tag, 3s Juni, auf dem Oberwaldhaus einfinden. Dem 
            ge=
mütlichen Kaffee, der, je nach der Witterung, im Reſtaurant oder Garten 
eingenommen werden ſoll, geht pünktlich um 3 Uhr eine äußerſt 
wichtige Beſprechung der Mitglieder voraus, zu der um unbedingt 
pünktliches Erſcheinen gebeten wird, da dieſes Zimmer nur bis 
4 Uhr frei iſt. Um rege Beteiligung wird gebeten. Die elektriſchen 
Wagen fahren bis Oberwaldhaus. 
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Am 
Mittwoch, den 2. Juni, treffen ſich unſere Mitglieder abends 8 Uhr bei 
„Sitte”, dort findet ein gemütlicher Abend ſtatt. Wir bitten um 
            pünkt=
liches und zahlreiches Erſcheinen. 
— Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Die 
Teilnehmerinwen an dem Muſikkreis werden nochmals auf den in ſo 
liebenswürdiger Weiſe gebotenen hohen Kunſtgenuß aufmerkſam gemacht, 
der ihren am Mittwoch, den 2. Juni, nachmittags 5 Uhr, im Hauſe von 
Frau Dingeldey geboten wird. 
— Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Da 
uns der ſeltene Genuß geboten wird, Frl. Schwarz von der 
            Zentral=
ſtelle der D.V.P. in Berlin zu hören, die uns gewiß viel Intereſſantes 
zu berichten weiß, bitten wir unſere Mitglieder, zahlreich bei ihrem 
            Vor=
trag zu erſcheinen. Sie ſpricht über „Nationale und kulturpolitiſche 
            Auf=
gaben der Frau” am 3. Juni, abends 8 Uhr, bei Sitte (gelber Saal), 
Freunde der Partei haben als Gäſte Zutritt. 
m
 Tageskalender für Mittwoch, den 2. Juni 1926. 
Landestheater, Großes Haus. Anfang 7 Uhr, Ende 10¼ Uhr, 
B 23: „Der Roſenkavalier.” — Kleines Haus, abends 8 Uhr, 
Neu=Guineg=Film: „Unter unbekannten Kannibalen.” — Orpheum= 
Keine Vorſtellung. — Groß=Zirkus Birkeneder abends 
8 Uhr: Eröffnungs=Vorſtellung. — Kinovorſtellungen; 
Anion= Reſidenz=Thegter, Palaſt=Lichtſpiele.
Seſte 6
Mittwoch, den 2. Juni 1926
Nummer 131
 Aus Heſſen. 
Starkenburg. 
* Arheilgen, 30. Mai. Poſtaliſches. Wie aus einem hierher 
gelangten Schreiben der Oberpoſtdirektion hervorgeht, hat das 
            Reichs=
poſtmiiſterium der Einrichtung einer zweiten werktägigen 
            Briefzuſtel=
lung am hieſigen Orte nur unter der Vorausſetznug zugeſtimmt, daß 
die hierdurch entſtehenden Mehrkoſten aus den für ſolche Zwecke zur 
            Ver=
fügung ſtehenden Geldmitteln beſtritten bzw. anderweit eingeſpart 
            wer=
den. Dieſe Vorausſetzung iſt nun zurzeit leider nicht gegeben, ſo daß 
zum größten Bedauern von dieſer Einrichtung vorläufig abgeſehen 
            wer=
den muß. Poſtempfänger, die Wert darauf legen, ihre am Nachmittag 
eingehenden Sendungen noch am ſelben Tage zu empfangen, werden 
darauf hingewieſen, daß ſie dieſe Poſtſendungen nachmittag in den 
Schalterſtunden von 3 bis 6 Uhr an den Schaltern abholen können. — 
Der vom Geſangverein „Liederzweig” geplante Familienausflug nach 
Miltenberg findet nächſten Sonntag, den 6. d. M., ſtatt. Gefahren wird 
auf Sonntagsfahrkarte (Preis 3,50 Mk.); auch iſt ei gemeinſamer 
Mittagstiſch zu 1,50 Mk. in Ausſicht genommen. Die Abfahrt erfolgt 
früh 623 Uhr vom Bahnhof Kranichſtein. Rechtzeitige Anmeldung, auch 
von Freunden und Gönnern des Bereins, hat bis Freitag abend 6 Uhr 
zu erfolgen. Sollte wider Erwarten der Ausflug infolge ungünſtiger 
Witterung ausfallen müſſen, ſo wird der eingezahlte Betrag 
            zurück=
erſtattet. 
H. Eberſtadt, 1 Juni. Am Donnerstag, den 3. Juni, findet abends 
8 Uhr auf dem Rathauſe eine öffentliche Gemeinderatsſitzung 
ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a.: Die Forſeyung der Beratung 
des Gemeindevoranſchlags und die Beratung des Voranſchlags für das 
Gemeindewaſſerwerk, Rj. 1926, ſowie Fortſetzung der Ausſchlagſätze für 
die Gemeinde=Umlagen zur Deckung des Fehlbetrags — Das Gaſthaus 
Zur Dampfſtraßenbahn (Wörner) hat einen neuen freundlichen Anſtrich 
erhalten und heißt fortan „Zur Straßenbahn”, womit den veränderten 
Zeitverhältniſſen Rechnung getragen wurde. 
H. Eberſtadt, 1. Juni. Wertungsfingen. Am kommenden 
Sonntag, den 6. Juni, findet dahier in den Räumen des Gaſthauſes 
„Zum Schwanen” das VI. Wertungsſingen des Gaues Bergſtraße des 
Odenwaldſängerbundes ſtatt. Für die Veranſtaltung iſt folgendes 
            Pro=
gramm vorgeſehen: vormittags 6 Uhr: Weckruf, 7½ Uhr: Abholen der 
auswürtigen Vereine mit Muſik, ab 8½ Uhr: Wertungsſingen ſämtlicher 
Gauvereine, nachmittags 2 Uhr: Aufſtellung des Feſtzuges am 
            Krieger=
denkmal und Abmarſch nach dem Marktplatz, dortſelbſt Feſtanſprache 
und Maſſenchor ſämtlicher Gauvereine (800 Sänger), ab 4 Uhr: Konzert 
und Geſangsvorträge im Schwanen, abends 8 Uhr daſelbſt: Feſtball. 
Aus Anlaß des Wertungsſingens veranſtalten die Geſangvereine „
            Ger=
mania” und Männerquartett „Harmonie” unter Mitwirkung der übrigen 
vier Geſangvereine Eberſtadts am Samstag, den 5 Juni, abends 8 Uhr 
beginnend, im Saale „Zum Schwanen” einen Feſtkommers, wobei 
            Maſſen=
chöre, Männerchöre und Sologeſänge (Herr Lehrer Seitz), Violinſolis 
lHerr Smith), Rezitationen (Herr Hanauer) und Orcheſtervorträge der 
Muſikkapelle „Edelweiß” zu Gehör gebracht werden. Der Eintritt zu 
dem Kommers beträgt 50 Pfg., zum Wertungsſingen 1 Mk. 
* Pfungſtadt, 1. Jui. Beförderungsziffer der 
            Ver=
kehrsautos. Seit Inbetriebmahme der Autolinie Darmſtadt—
            Pfung=
ſtadt—Hahn, ſind bisher rund 30 000 Perſonen befördert worden. — Die 
Einzeichnungsliſten für das Volksbegehren auf Auflöſung des Landtages 
liegen in der Zeit vom 31. Mai bis 2. Juni auf der Bürgermeiſterei zur 
Einſicht offen. 
* Ober=Ramſtadt, 1. Juni. Am Sonntag trafen ſich in Roßdorf die 
Turnvereine Ober=Ramſtadt und Roßdorf (D.T.) zu einem 
            Begegnungs=
kampf. Die Veranſtaltung hatte eine große Zuſchauermenge angelockt, des hieſigen Kirchſpiels im Vormittagsgottesdienſt ihre Konfirmanons= 
Zu Beginn des Wettkampfes der aus 5 Uebungen (Reck, Barren, Pferd 
quer und lang und Kürfreübungen) beſtand, ſetzte ſich die OberMaul” das erſte mal, daß ſich ein in hieſiger Kirche konſirmierter Jahrgang zu 
ſtädter Mannſchaft an die Spitze und konnte — trotz nicht zu 
            unter=
ſchätzender Gegnerſchaft — dieſen Vorſprung von Uebung zu Uebung wagen ein Ausflug nach Wertheim a. M. unternommen. 
erhöhen, ſodaß ſie mit einem Mehr von 42 Punkten abſchloß. Die ſehr 
intereſſant verlaufene Veranſtaltung fand dankbare Zuſchauer und dürfte 
ihren Zweck, die Allgemeinheit für das deutſche Geräteturnen immer mehr 
zu intereſſieren, voll erfüllt haben. — Das Nationaldenkmal auf dem 
Niederwald wird das Ziel einer gemeinſamen Rheinfahrt des 
            Turnver=
eins (2.T.) und des Geſangvereins „Germania” Ober=Ramſtadt am ſtatfand. Die Tagespreſſe berichtete ſchon vor Wochen über die große 
Sonntag, den 25. Juli ds. J3. ſein. Der Zuſammenſchluß der beiden 
Vereine in dieſem Falle dient einer Verbilligumg der Fahrtkoſten für die 
Teilnehmer. Vom 2. bis 10. Juni liegen nun in den Gaſtwirtſchaften 
Diehl Roth und Schulz und Friſeurgeſchäften Rodenhäuſer Schmidt 
allein die Mitglieder der Vereine, ſondern auch Nichtmitglieder und ſon= Leuchtkraft bis zu 1200 Meter erzeugt und dadurch in der Dunkelheit 
ſtige Intereſſenten herzlichſt eingeladen. Die Einzeichnung iſt bindend, d. den Führer vor allen Gefahren der Straße warnt. 
h. verpflichtet zur Teilnahme. Wenn eine genügende Teilnehmerzahl 
zuſammenkommt, iſt beabſichtigt, einen Sonderzug zu benutzen, was zwei= neuen Turnplatzes des Turnvereins 1860 (D.T.) unter reger 
fellos manche Annehmlichkeiten für die Teilnehmer hat.
 A Reichelsheim i. O., 31. Mai. Bemühungen der hieſigen 
            Bürger=
meiſterei um Verbeſſerungen im Eiſenbahmverkehr. Daß die ſeit 15. Mai 
auf der Nebenbahn Reinheim-Reichelsheim eingerichtete beſſere 
            Ver=
kehrsverbindung von Sonntagsausflüglern und Erholungſuchenden 
            an=
genehm empfunden wird, beweiſt der außerordentliche Fremdenzufluß, 
der ſeitdem an Sonn= und Feiertagen hier zu beobachten war. 
            Bei=
ſpielsweiſe war der bei Reichelsheim belegene Ausflugspunkt Schloß 
Reichenberg mit den durch die Bürgermeiſterei geſchaffenen hübſchen 
Anlagen ſo ſtark beſucht wie nie zuwor. — Es iſt darum verſtändlich, und 
wird von der Bevölkerung des ganzen Gerſprenztals dankbar begrüßt, 
daß unſere Bürgermeiſterei weiter beſtrebt iſt, ewaige den 
            Fremden=
verkehr hindernde Schranken zu beſeitigen. Ein ſolches Hindernis wird 
in dem Umſtand gefunden, daß Sonntags der letzte Abendzug, der von 
Reinheim in der Richtung nach Offenbach fährt, nur bis zur Station 
Ober=Noden geht ſodaß dieſer Zug von den Reiſenden aus Offenbach 
nicht benutzt werden kann. Aus dieſem Grunde können dieſe auch keine 
Sonntagsfahrkarten in das Gerſprenztal löſen bzw. werden ſolche 
nicht verabfolgt. Dieſe Mängel veranlaßten die Gemeindebehörde im 
Intereſſe der Verdienſtmöglichkeiten der Orte unſerer Gegend eine 
            Ein=
gabe an die Reichseiſenbahn=Direktion zu richten, in der die Durchführung 
des Zuges ab 8,55 Reinheim bis Offenbach begründet und dringend 
            ge=
wünſcht wird. Denn ſelbſtverſtändlich werden die Reiſenden aus der 
Offenbacher Gegend — in früheren Jahren, in denen dieſer Zug 
            durch=
geführt war, beſuchten allſonntäglich 400—500 Ausflügler unſere 
            herr=
liche Umgebung — zur Rückfahrt nicht den koſpieligen Weg über 
            Darm=
ſtadt—Frankfurt nehmen, ſondern unternehmen ihre Ausflüge nach 
            an=
deren Gegenden. Auch die Verausgabung von Sonntagsfahrkarten in 
das Gerſprenztal wird von den Reiſenden aus Offenbach auf der 
Rodgaubahn dringend gewünſcht. 
* Rimhorn, 1. Jui. Die Wiederſehensfeier der 60=
            Jäh=
rigen geſtaltete ſich zu einer würdigen Feier. Am 1. Pfingſtfeiertag 
mittags ½2 Uhr fand Kirchgang mit Abendmahlfeier ſtatt. Herr Pfarrer 
Weik ſprach zu Anfang den 23. Pſalm: Der Herr iſt mein Hirte. Als 
Haupttext wählte Herr Pfarrer Weik: Bis hierher hat der Herr 
            ge=
holfen. Der Frauenchor ſang uter Leitung von Frau Pfarrer Weik 
2 paſſende Lieder. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach 
der kirchlichen Feier ging man nach dem Friedhof um das Grab des 
Pfarrers Geilfuß und die Gräber von Eltern und Angehörigen zu 
beſuchen. Bei Gaſtwirt Wolf fand dann die Nachfeier ſtatt. Der 
            Ar=
beitergeſangverein verſchönerte die Feier durch 2 paſſende Lieder unter 
Leitung ſeines Dirigenten Herrn Hallſtein.
 * Sandbach, 1. Juni. Verbeſſerung unſerer 
            Poſtver=
hältniſſe. Eine weſentliche Verbeſſerung wird mit dem 1. Juni 
eintreten. An dieſem Tage wird die hieſige Poſthilfsſtelle in eine 
            Poſt=
agentur umgewandelt. Poſtſachen, die ſeither um 9 Uhr vormittags 
eintrafen, werden teilweiſe bereits tags zuvor in den Beſitz der 
            Em=
pfänger gelangen. — Unſere Kirchenorgel, deren große 
            Proſpekt=
pfeifen während des Weltkrieges herausgenommen wurden, wird in den 
nächſten Tagen wieder hergeſtellt. Die neuen Pfeifen wurden durch 
Herrn Orgelbauer Bechſtein in Lich geliefert und ſind bereits 
            einge=
troffen. — In einer gemeinſamen Sitzung des Gemeinderats und 
            Schul=
vorſtandes am 28. Mai wurde hinſichtlich der Beſchaffung der Bänke 
ud ſonſtiger Schuleinrichtungsgegenſtände für die neue Volksſchule 
            be=
ſchloſſen, eine Kommiſſion von drei Mann in die bekannten 
            Schulbank=
fabriken in Weinheim, Worms und Frankenthal zu entſenden, um an Ort 
und Stelle die Auswahl zu treffen. — Der umfangreiche Wegbau 
über das Mümlingtal nach dem Gemeindewald auf dem Bohrberg (Mark) 
geht ſeiner Vollendung entgegen. Größere Gemeindearbeiten zur 
            Be=
ſchäftigung der zahlreichen hieſigen Erwerbsloſen ſind vorerſt nicht 
            vor=
geſehen. Sehr nötig wäre die Schaffung eines großen Turn= und 
Sportplatzes für die zahlreichen Leib=Süübungen pflegenden 
            Ver=
eine unſerer Gemeinde. Doch konnte bisher ein geeigneter Platz nicht 
gefunden werden. Es ſollte ſich eine Kommiſſion bilden, die dieſe Frage 
eingehend ſtudiert und dem Gemeinderat geeignete Vorſchläge macht. — 
Die hieſige Ortsaruppe des Odenwaldklubs richtete an die Gemeinde die 
Bitte für die Wiederherſtellung des Wilhelm= und Ludwigsbrunnens 
im „Markwald” am Rimhorner Weg ſowie für die Aufſtellung hölzener 
Ruhebänke an geeigneten Plätzen beſorgt zu ſein. Wie wir hören, iſt der 
Gemeinderat bereit, hierauf einzugehen.
 Wimpfener Feſiſpiel „Johanna Suſanna” 
Pfingſien 1926. 
ſeiner ehemaligen Kaiſerpfalz und ſeinen ſonſtigen, aus alten Zeiten Ortſchaften mit Gleichſtrom koſtet der Lichtſtrom 55 Pfg., während der 
ſtammenden Sehenswürdigkeiten, konnte es ſich auch in dieſem Jahr nicht Kraftſtrom ebenfalls 28 Pfg. koſtet, 
verſagen, durch Aufführung eines Feſtſpiels — oder wie es auf dem 
            Pro=
im Abnehmen begriffen iſt, ſo muß man doch Wimpfen eine beſondere kammer uſw. beſucht werden. 
Berechtigung für ſeine Veranſtaltung einräumen. Die hiſtoriſche 
            Bedeu=
ſchöne Lage übten von jeher eine große Anziehungskraft aus und ſichern Leiſtungen bewegten ſich im Durchſchnitt auf einer für die Jugendlichen 
ihm eine Sonderſtellung. 
eine Gelegenheitsdichtung mit allen Vorzügen und Mängel einer ſolchen. 
Vorzüge: „Sprachliche Bemeiſterung des Stoffes und geſchickte Der Verein ehrte ſeine Gründer auf ſinnige Weiſe. Am Sonntag nach= 
Zuſammenfaſſung der Handlung. Die Mängel, oder beſſer geſagt der mittag fand, vom Wetter begünſtigt, ein größerer Feſtzug ſtatt. 
Hauptmangel ergibt ſich aus der hiſtoriſchen Dürftigkeit des Stoffes 
ſelbſt; dem Verfaſſer — Hans Werner Langer in Darmſtadt — ſoll aber 
daraus kein Vorwurf gemacht werden. Wimpfen weiſt eben in ſeiner 
Chronik keinen hiſtoriſch=tpiſchen Fall auf, den man zur Bearbeitung bei den Regulierungsarbeiten an Nidda und Nidder. 
übrig, als in den Säckel der Erfindung zu greifen, d. h. einen Stoff aus= bett verbreitert und der Flußlauf geſtreckt. Auch oberhalb von Vilbel 
findig zu machen, der ſich mit der Wahrſcheinlichkeit am eheſten verbinden 
ließ. Aus Geſchehniſſen des 30jährigen Krieges — in deren Vorder= ſtadt, Oberau herrſcht dasſelbe emſige Tun und Treiben. 
grund Wimpfen durch die berühmte Tillyſchlacht ſteht — ſchöpfte der 
Verfaſſer ſeine Inſpiration und verdichtete ſie in einer Epiſode, die mit 
dem weſtfäliſchen Frieden zuſammenfällt. 
zungenfertiges Weib — Ev. Kuchenbeißern — auf der einen Seite und ſchuſſes Rektor Koch eröffnete die Ausſtellung. Unter Führung des 
eine machtloſe Obrigkeit auf der anderen; dazwiſchen hinein die Ankunft 
stante pede in eine junge, hübſche Wimpfenerin verliebt. Zum Unglück 
iſt aber gerade dieſe junge Dame die Braut des Wachtmeiſters — eines 
geborenen Wimpfeners und Sohn der zungenfertigen Kuchenbeißern — 
der ſeinem Vorgeſetzten die Beute ſtreitig macht. Es kommt zu 
            Auseinander=
ſetzungen zwiſchen dem Obriat Neerſen und ſeinem Wachtmeiſter, wobei ſich 
zieht. Glücklicherweiſe fällt dieſer Vorgang mit dem juſt getätigten 
kaiſerlicher Herold, um die frohe Botſchaft zu bringen und zu verkünden, 
daß an Stelle der militäriſchen wieder die bürgerliche Jurisdiktion getre= eine ernſte Sprache. 
ten iſt. Die alte Glocke „Johanna Suſanna”, die ſchon vor dreihundert 
Jubel des endlich von Kriegspein erlöſten Volkes, das ſich um das 
glückliche Brautpaar gruppiert. Poſaunengebläſe und ein Dankhymnus tung nach Vervollkommnung des Badebetriebes und die traditionelle 
            Er=
an die göttliche Allmacht ſchließen das volkstümliche mit derbem Humor 
gewürzte, einſtündige Feſtſpiel. — Alles in allem genommen, darf 
            Wim=
ifen mit ſeiner Veranſtaltung zufrieden ſein. Verfaſſer und Darſteller — 
beſondere die Inhaber der Hauptrollen. Anerkennung muß aber auch 
ins Leben gerufen wurde. Mögen dem Stück noch viele, gutbeſuchte 
            Auf=
führungen beſchieden ſein und möge es der intereſſanten Neckarſtadt 
            zahl=
reiche Freunde und Verehrer zuführen.
 * Vielbrunn, 1. Juni. Am 30. Mai feierten die Fünfzigjährigen 
gedenkfeier, verbunden mit der Feier des heiligen Abendmahls. Es war 
dieſer Feier zuſammengefunden hatte. Nachmittags wurde in zwei Kraft= 
* Erbach, 1. Juni. Auch uns war es gelungen, den Erfinder des 
Blinkfeuers. Herrn Arthur Ende aus Heppenheim zu einer 
            Vor=
führung zu veranlaſſen, die im Schloßhofe zu Erbach abends im 
            Bei=
ſein des Bürgermeiſters, Vertretern der „Okva” und anderer Behörden 
Bedeutung der Erfindung und hat uns die praktiſche Vorführung 
            be=
wieſen, daß die Erfindung ſehr viel zur Verhütung von 
            Automobilun=
fällen bei Nacht an gefährlichen Kurven, Eiſenbahnübergängen, ſowie an 
allen gefährlichen Stellen der Landſtraße beitragen wird. Von anderen 
und Trautmamn Einzeichnungsliſten auf. Zur Einzeichnung ſeien nicht Bchörden vorgelegte Gutachten haben bewieſen, daß das Blinfeuer eine 
* Erbach, 1. Juni. Am Somtag fand hier die Weihe des 
Anteilnahme der Bevölkerung ſtatt. Der Platz war von den Turnern 
in den Abendſtunden ſelbſt hergerichtet worden. Er liegt am Seedamm, 
deſſen mächtige Kaſtanienbäume in den Nachmittagsſtunden dem Platz 
Schatten ſpenden. Auf der Südſeite des Platzes wurden zwei Terraſſen 
aufgeworſen, um den Zuſchauern bei Wettſpielen einen beſſeren 
            Ueber=
blick zu verſchaffen. Um 2 Uhr nachmittags rückten die Turner, an ihrer 
Spitze die Feuerwehrkapelle, geſchloſſen auf den Platz zur Weihe. Die 
Vorführungen wurden durch einen Werbelauf durch die Stadt eingeleitet, 
der in einem 500Meter=Wettlauf um den von den Erbacher Lichtſpielen 
geſtifteten Preis endete. Der Vorſitzende des Vereins, Herr J. Hübner, 
begrüßte die Anweſenden. Nachdem Frl. E. Diehl einen Prolog 
            vorge=
tragen hatte, hielt Herr Rektor Weber die Weiherede. Als Vertreter 
des Kreisamts ſprach Herr Kreisſchulrat Gerbig und für das Gräfliche 
Haus S. E. Erbgraf Alexander. Hierauf wurden in den einzelneen 
            Ab=
teilungen die Vereinsmeiſterſchaften ausgetragen. Ein Familienabend im 
Schützenhof beſchloß die Feier. 
* Aus bem Odenwald, 1. Juni. Den Bewohnern unſerer Gegend, die 
das „grüne Herz Deutſchlands” Thüringen, noch nicht kennen, iſt 
            Gele=
genheit geboten, dies auf günſtige Art nachzuholen. Die 
            Betriebsin=
ſpektion Aſchaffenburg läßt nämlich am Sonntag, den 6. Juni von 
Aſchaffenburg über Hanau nach Eiſenach einen Sonderzug laufen. Für 
den hinteren Odenwald iſt ſowohl bei der Hinfahrt, als auch bei der 
Rückfahrt in Hanau günſtiger Anſchluß vorhanden. Der Fahrpreis 
            be=
trägt für Hin= und Nückfahrt von Hanau aus 8,40 Mk. Ueberdies wird 
noch für Sitzplatz Gewähr geleiſtet. Es ſollte ſich niemand entgehen laſſen, 
dieſe herrliche Fahrt unter ſo günſtigen Bedingungen mitzumachen. 
Hirſchhorn, 31. Mai. Infolge des ſtarken Andranges bei den 
Neckardampfern von Heilbronn nach Heidelberg beſteht die Abſicht, die 
Fahrten zu verdoppeln. — Bei dem am Samstag nachmittag hier ſtark 
eintretenden Regenwetter haben die Felder und Obſtbäume, beſonders 
die Frühkirſchen ſchwer gelitten, außerdem ſind die Bäche ſtark 
            ange=
ſchwollen. 
— Hirſchhorn, 1. Juni. Waſſerſtand des Neckars am 
31. Mai 1,37 Meter, am 1. Juni 1,38 Meter. 
Von der Bergſtraße, 30. Mai. Sterbefall. Hochbetagt iſt in 
Bensheim der bekannte Veterinärrat i. R. Dr. Güngerich geſtorben. Der 
Verſtorbene war Kriegsveteran von 1866 und 1870/71. — Obſtg 
            oß=
markt. Der Obſtmarkt in Zwingenberg wurde mit dem 
            Frühlirſchen=
markt (Großmarkt) am Sonntag, den 30. Mai, eröffnet. Der Markt 
ſindet täglich von nachmittags 2 Uhr ab ſtatt. 
E. Auerbach, 1. Juni. In unſerer kleinen ſtimmungsvollen Kirche 
führte die geiſtliche Abendmuſik des Motettenchors deutſcher 
Studenten eine große Menge Andächtiger zuſammen. Der Abend war 
für die kleine Schar ein Erfolg. Doch eines muß geſagt werden. Es iſt 
immer eine unangenehme und mißliche Sache, wenn zu ſchwache Kräfte 
ſich an zu große Aufgaben wagen. Hingabe und Gifer allein ſchaffen es 
nicht. Die 5ſtimmige Mottete von J. S. Bach, die pietiſtiſches und ſtreng 
proteſtantiſches Gefühlsleben in genialer Weiſe innig verbindet, ſtellt die 
höchſten Anſprüche an die wiedergebenden Künſtler. Es gelang dem 
            Mo=
tettenchor leider nicht, alle erhabene Schönheit des Tonwerks reſtlos 
            aus=
zuſchöpfen. Mit Freude und höchſtem Wollen waren die Sänger und 
Sängerinnen am Werk. Manche Stelle verſprach Gutes für die Zukunft. 
Vielleicht gelingt es ihnen, auch die letzte Reife noch zu erlangen. Guter 
Wille verdient immer Dank. Beſſer gelangen die anderen Teile des 
Programms. 
E. Auerbach, 1. Juni. Schlacht und Grauen. Ueber dieſes 
Thema hielt auf Veranlaſſung des. Jungdeutſchen Ordens” der ehemalige 
Fliegeroffizier Herr Dr. Alfred Kürmann hierſelbſt im großen Saale 
des Hotels Weigold einen hochintereſſanten und feſſelnden Vortrag. An 
Hand von über 150 Aufklärungslichtbildern führte der vorzügliche Redner 
der zahlreichen Zuhörerſchaft die Fronterlebniſſe vor Augen. 
* Gernsheim, 1. Juni. Leichenländung. Seit dem 25. März 
wird ein 17 Jahre altes Dienſtmädchen von Worms vermißt. Es gab 
an, einen Arzt aufſuchen zu wollen. Vermutlich iſt das Mädchen identiſch 
mit der Leiche, die hier im Rhein geländet wurde. 
* Groß=Hauſen b. Biblis, 1. Juni. Autounfall. Während der 
Fahrt brach einem von Biblis kommenden Auto die Achſe und verlor 
der Führer die Herrſchaft über dasſelbe. Das Auto rannte gegen einen 
Holzſtoß und wurde ſchwer beſchädigt, während von den Inſaſſen 
            nie=
mand zu Schaden kam.
 * Groß=Gerau, 1. Juni, Herabſetzung der Strompreife. 
Die Betriebsverwaltung Groß=Gerau des elektriſchen Ueberlandwerkes 
Mainz hat mit Wirkung vom 1. Juni ab eine Senkung der Strompreiſe 
eintreten laſſen. Der Lichtſtrom koſtet in den Ortſchaften mit Drehſtrom= 
Das alte Hohenſtaufenſtädtchen am Neckar mit den ſtolzen Reſten verſorgung 46 Pfg. je Kilowattſtunde, für Kraftſtrom 28 Pfg. In den 
* Groß=Gerau, 1. Juni. Genoſſenſchaftstagung. Am 12. 
gramm heißt „Heimatſpiel” — die Aufmerkſamkeit weiter Kreiſe auf und 13. Juni findet hier die Hauptverſammlung des Verbandes der 
            Er=
ſich zu lenken. Wenn auch im allgemeinen geſagt werden kann, daß die werbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften ſtatt. Die Tagung wird auch 
Bedeutung derartiger Feſtſpiele, durch ihre beängſtigende Zunahme, ſehr durch Vertreter der heſſiſchen Miniſterien, der Handels= und Handwerks= 
* Trebur, 1. Juni. Turnfeſt. Am Sonntag fand hier das 
            Ju=
tung des Platzes, die altehrwürdigen Ueberreſte einer glorreichen Ver= gendturnen des Main=Rodgaues im Allgemeinen Deutſchen Turnerbund 
gangenheit und nicht zum wenigſten ſeine landſchaftlich unvergleichlich ſtatt. Zu dem Turnen waren über 90 Jugendturner erſchienen. Die 
anerkannten Höhe. Den 1. Sieg im Neunkampf errang mit 143 Punkten 
Fritz Kern Turngeſellſchaft Eberſtadt. Mit dem Jugendturnen war das 
Was nun das dargebotene Feſtſpiel anbelangt, ſo handelt es ſich um 10jährige Vereinsjubiläum des Turnvereins 1886 Trebur verbunden. 
Oberheſſen. 
* Vilbel, 1. Juni. „Tauſend fleißige Hände regen ſich” gegenwärtig 
eines Feſtſpiels hätte heranziehen können. So blieb denn nichts anderes Zwiſchen hier und Bonames werden zurzeit die Ufer erhöht, das 
            Fluß=
nach Dorfelden arbeiten viele Leute, und zwiſchen Eichen, Höchſt, Alten= 
Friedberg, 30. Mai. Die ſozialhygieniſche Ausſtellung „Mutter und 
Kind” wurde am vergangenen Freitag vormittag im Feſtſaal der 
            Augu=
ſtinerſchule feierlich eröffnet. Die Vertreter der Stadt und der Regie= 
Durch Hunger demoraliſierte Volksmaſſen und an deren Spitze ein rungsbehörde nahmen an der Feier teil, und der Vorſitzende des Aus= 
Ausſtellungsleiters begann die Beſichtigung. Anſchließend an das 
            Ge=
des Fähnleins ſchwediſcher Reiter mit einem brutalen Oberſten, der ſich ſehene hielt Medizinalrat Dr. Nebel einen Vortrag über „Allgemeine 
Geſundheitspflege und Hygiene des Sportes mit beſonderer 
            Berückſich=
tigung der Jugend”. In Wort und Bild wies der Redner auf eine 
richtige Hygiene bei Turnen und Sport hin. Andere Vorträge werden 
in den nächſten Tagen folgen durch Frauenarzt Dr. Böſebeck=Bad=
            Nau=
heim, Mebizinalrat Dr. Balzer und Fürſorgeſchweſter Elſe Fiedeler. 
dieſer ſoweit vergißt, ſeinem Vorgeſetzten mit dem Degen entgegen zu Friedberg iſt die ſechſte Stadt Heſſens, die die Ausſtellung bekommt und 
treten. Meuterei, die als Strafe den Tod durch den Strang nach ſich auch hier iſt ſicher ein ſtarker Beſuch der Ausſtellung zu erwarten, welche 
etwa 10 Tage hier bleiben wird. Die Ausſtellung war zuletzt in Det= 
Frieden in Münſter zuſammen; im eutſcheidenden Moment kommt ein mold und wird von hier nach Hamburg (Elbe) überſiedeln. Die 
            Reich=
haltigkeit der Ausſtellung und die mannigfachſten Darbietungen reden 
Bad=Salzhauſen, 31. Mai. Bad=Salzhauſen, das alte Solbad am 
Jahren den Frieden eingeläutet hat, miſcht ihren feierlichen Ton in den Fuße des Vogelsberges, wird am 20. Juni das 100jährige 
            Kur=
haus Fubiläum feiern. Das Streben der heſſiſchen 
            Badeverwal=
kenntnis der Bedeutung perſönlichen Wohlbehagens für eine 
            erſprieß=
liche Kur haben in den Jahren 1925/26 in verſchiedenen durchgreifenden 
Verbeſſerungen und Erneuerungen einen beſonderen Ausdruck gefunden. 
alles junge Leute aus der Bürgerſchaft — verdienen größtes Lob: ins= Bad=Salzhauſen kann daher heute als Muſterbeiſpiel dafür gelten, daß 
ein Kurort idhlliſchen Einſchlags keineswegs moderner und 
            geſchmack=
derjenigen Stelle gezollt werden, durch deren Initiative das Feſtſpiek voller Einrichtungen zu entbehren braucht. Das an dem wundervollen 
alten Park gelegene ſtaatliche Kurhaus wurde innen und außen einer 
gründlichen Wiederherſtellung unterzogen. Faſt alle Räume wurden neu 
hergerichtet, die meiſten Zimmer erhielten eine ganz neue behagliche 
            Aus=
ſtattung. Der Speiſeſaal, wurde in geſchmackvoller Weiſe neu 
            herge=
richtet. Mit einem Veſtibül im Erdgeſchoß wurde ein geſellſchaftlicher 
Mittelpunkt geſchaffen, der den Kurgäſten bei regneriſchem und kühlem 
Wetter einen behaglichen Aufenthalt bietet. Den hygieniſchen 
            Einrich=
tungen iſt größte Sorgfalt gewidmet worden (moderne Kühl= und 
            Wäſche=
rei=Anlagen). Der Gradierbau, ein beſonders beliebtes Kurmittel, wurde 
erneuert und um etwa 12 Meter verlängert, um dem geſteigerten Beſuche 
Rechnung zu tragen. Der Bau iſt vollſtändig gedeckt, ſo daß die Beſucher 
von der Ungunſt des Barometers unabhängig ſind. Das Badehaus 
wurde ebenfalls gründlich überholt. Das Wahrzeichen von Bad=
            Salz=
hauſen, der Bohrturm, der baufällig war, wurde ebenfalls gründlich 
wiederhergeſtellt. Die Errichtung eines Gewächshauſes iſt für dieſen 
Sommer noch geblant, ferner ein Neubau zur Vergrößerung des im 
Parke reizvoll gelegenen Tanzſaals. Dieſe umfaſſenden Erneuerungen, 
für die der heſſiſche Staat erhebliche Mittel aufgewendet hat, werden 
allen, die an dieſem idealen Geſundbrunnen von Rheumatismus, Jschias, 
Skrofuloſe, Rachitis, Frauen= und Nervenleiden Geneſung ſuchen, bei 
ihrem Beſuche in dieſem Jubiläumsfahr eine willkommene Ueberraſchung 
bieten und dieſem „Bade des Mittelſtandes” zahlreiche neue Freunde 
            ge=
winnen. 
Aus dem Hüttenberg, 30. Mai. Beinahe wäre in Rechtenbach eine 
Katze die Mörderin eines Säuglings geworden. Sie hatte ſich auf das 
Geſicht des Kindes gelegt, während die Mutter in der Küche zu tun hatte. 
Zum Glück kam die Mutter bald in die Stube und bemerkte die Gefahr, 
Das Kind war bereits dem Erſticken nahe. — Zwiſchen Lang=Göns und 
Dornholzhauſen wurde der Landwirt Jung von ſeinen durchgehenden 
Pferden geſchleift, überfahren und ſchwer verletzt. 
* Alsfeld, 31. Mai. Der Vogelsberger Höhenklub veranſtaltete 
geſtern ſeine diesjährige Hauptverſammlung unter ſehr ſtarker 
            Beteili=
gung ſeiner Zweigvereine. Auch Darmſtadt war gut vertreten, 
Oberſtudiendirektor Kiſſinger=Darmſtadt wohnte im Auftrag der 
Deutſchen Gebirgs= und Wandervereine der Sitzung bei. Der 
            Hauptver=
ſammlung voraus ging ein Begrüßungsabend im großen Saale des 
„Deutſchen Haus‟. Dieſer war ſo dicht gefüllt, daß viele umkehren 
            muß=
ten. Bürgermeiſter Dr. Völſing hielt namens des Bweigvereins 
            Als=
feld und der Stadt die Begrüßungsanſprache. Die Geſangsabteilung 
des Zweigvereins Alsfeld trug Chöre vor und andere Mitglieder 
            erfreu=
ten durch theatraliſche Aufführungen, darunter befand ſich das Feſtſpiel 
„Im Sturm des großen Krieges” von Karl Dotter. — Die 45. 
            Haupt=
verſammlung tagte im kleinen Saale des „Deutſchen Haus‟. Es fanden 
Begrüßungen ſtatt ſeitens des Kreisdirektors Dr. Stammler, der Stadt 
Alsfeld durch Bürgermeiſter Dr. Völſing, ſeitens des Knüllklubs, ſeitens 
des Rhönklubs und ſeitens der Deutſchen Wander= und Gebirgsvereine 
durch Kiſſinger=Darmſtadt. Der erſte Vorſitzende des VHC., 
            Bruch=
häuſer, Ulrichſtein, berichtete über das Vereinsjahr 1925, obwohl die 
            Mit=
gliederzahl infolge der Geldnot um etwa 500 abgenommen hat, iſt boch auf 
vielen Gebieten ein guter Fortſchritt, ein wachſendes Intereſſe zu 
            be=
merken. Ueber den Jung=VHC. wurde in eingehender Weiſe berichtet, 
der Jugendtag 1926 findet im Sommer auf der Herchenhainer Höhe 
ſtatt, damit verbunden wird die Eröffnung des am Himmelfahrtstag 
            ge=
weihten Jugendheims. Einſtimmig wurde beſchloſſen, dem Heim in 
            An=
erkennung der großen Verdienſte des Profeſſors Bender=Frankfurt um 
die Jugendbewegung, den Namen Vater Bender=Heim zu geben, 
An der Erhaltung und Verbeſſerung der Klubhäuſer auf dem 
            Hoherods=
kopf wird fleißig gearbeitet, den Wegebezeichnungen ſoll beſondere 
            Sorg=
falt gewidmet werden. Der Jahresbeitrag wurde von 1.30 Mk. auf 1.50 
Mark erhöht. Der Voranſchlag für 1926 wurde in Höhe von 9100 Mk. 
in Einnahme und Ausgabe genehmigt. Es ſind darin vorgeſehen für die 
Klubhäuſer 4600 Mk., für die Koſten des Gefallenen=Ehrenmales auf der 
Herchenhainer Höhe 1050 Mk. für den Bismarckturm 200 Mk. Der 
            Ge=
ſamt=VHC. wird in 4 bis 5 Gaue mit je einem Vertrauensmann 
            einge=
teilt. Auf Antrag Darmſtadt wählt der Vorſtand einen Ausſchuß, 
der die Angelegenheit „Bergwacht” bearbeitet. Es handelt ſich um die 
Einladung des Odenwaldklubs Darmſtadt, der den VHC. 
zur Mitarbeit an der „Bergwacht” eingeladen hat. Sie bezweckt den 
Schutz der Türme, Hütten, Anlagen und ſonſtiger Wandereinrichtungen 
vor Beſchädigungen. Auf Antrag des Zweigvereins Frankfurt werden 
die Zweigvereine Okarben, Vilbel und Butzbach beauftragt, in Sache der 
Errichtung einer Gedenktafel für den Mundartdichter Geibel zu 
            verhan=
deln. Nidda wird mit der Vorbereitung zum Hoherodskopf=Feſt 
            beauf=
tragt. Die Hauptverſammlung 1927 erhält Kaſſel, für 1928 wird Nidda 
vorgeſehen. Ein Volksfeſt auf dem Lindenplatz bildete den Abſchluß 
der Tagung. 
* Aus dem Lande, 1. Juni wird uns geſchrieben: In Heſſen wird 
gegenwärtig die erſte Probe auf das heſſiſche Geſetz über Volksbegehren 
und Volksentſcheid gemacht. Dabei ſtellt ſich heraus, daß dieſes Geſetz 
vom Jahre 1921 recht fühlbare Mängel hat. Die Bürgermeiſtereien 
ſind auf Anſuchen der Parteien wohl verpflichtet, die Liſten, in die man 
ſich eintragen ſoll, aufzulegen, aber nur in den üblichen Dienſtſtunden, 
und es iſt ihr guter Wille, wenn ſie darüber hinausgehen. Das genügt 
nicht. Den auswärtsarbeitenden Wählern muß unbedingt Gelegenheit 
gegeben ſein, ſich nach der Heimkehr und nach Beendigung der 
            Arbeits=
zeit eintragen zu können, und die Bürgermeiſtereien müßten verbunden 
ſein, ihre Dienſtſtunden zu dieſem Zwecke bis 7 Uhr nachmittags 
            aus=
zudehnen. Ein zweiter Mangel iſt, daß man ſich nicht Sonntag3 
            eintra=
gen kann. Auch dies müßte möglich ſein. Das Landesgeſetz wüßte in 
            bei=
den Punkten baldigſt mehr dem Reichsgeſetz mit dem gleichen Inhalt 
            an=
geglichen werden. Dem Wähler iſt es nicht ohne weiteres klar, daß das 
Volksbegehren über eine Reichs= und eine Landesſache nicht gleichmäßig 
geordnet ſind, und daß es ſich um zwei ganz verſchiedene Geſetze handelt. 
Er hat ſehr leicht den Eindruck, die Gemeindeverwaltungen ſeien bei dem 
Volksbegehren über die Landtagsauflöſung nicht ſo entgegenkommend, 
wie ſie beim Volksbegehren über die Fürſtenenteignung waren.
Nummer 151
Mittwoch, den 2. Juni 1926
Seite 7
  
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Mittwoch, den 2. Juni 1926
Nummer 131
 Die Freiſiromturbine. 
Ein Jahrhunderte alter Wunſch der Menſchheit erfüllt? 
inf. Es ſcheint, als ob ein Jahrhunderte alter Wunſch der 
Menſchheit in Erfüllung gegangen iſt. Der Erſatz der 
            ſchwinden=
den Kohle durch techniſche Mittel aller Art hat beſonders in den 
letzten Jahren erhebliche Fortſchritte gemacht. Die Verſuche, die 
Waſſerkräfte, die Sonnenwärme und die Stärke des Windes zur 
Erzeugung von Energie zu verwerten, ſind bereits ſehr alt. Wir 
kennen Sonnenkraftmaſchinen, Windturbinen und beſonders die 
Verwendung der großen Waſſerfälle, wie z. B. des Niagarafalles, 
der mit ſeinem ſtändigen Druck ungefähr 50 000 Tonnen Kohlen= 
Energie in ſich hat. In letzter Zeit ſind Pläne aufgetaucht, ſogar 
die Wärme im Erdinnern zu verwenden, da ja ſchließlich das 
Geſpenſt der Erſchöpſung der Kohlenvorräte immer drohender 
wird. Auch die Meereswellen ſollen ebenſo wie Flut und Ebbe 
für die Erzeugung von Energie verwendet werden, wobei die 
ungeheuren Kräfte, die in Flut und Ebbe liegen, durch kein anderes 
Kraftmittel der Welt erſetzt werden können. Viele dieſer Pläne 
ſind bereits verſuchsweiſe verwirklicht wvorden und, was viel 
            be=
deutſamer iſt, es haben ſich neue Gedanken gezeigt, um dieſe 
            vor=
handenen Kraftquellen auszunutzen. Das größte Aufſehen erregte 
bekanntlich vor einigen Monaten das Rotorſchiff von Flettner, 
nicht darum, weil an Stelle von Segeln große Türme verwendet 
wurden, ſondern weil durch Verwendung wiſſenſchaftlicher 
Grundſätze eine neue Möglichkeit geſchaffen war, die 
            Luftbe=
wegung in den Dienſt der Menſchheit zu ſtellen, und zwar nicht 
nur auf dem Waſſer, ſondern auch auf dem Lande. Der 
            groß=
artige neue Sinn, der in dieſem Gedanken liegt, hat dieſes 
            Auf=
ſehen hervorgerufen. 
Etwas ähnliches läßt ſich von der Freiſtromturbine 
des Ingenieur Süß ſagen. Dieſe Turbine wird von 
            gewöhn=
lich ſtröniendem Waſſer durchfloſſen, wobei die Eintrittsöffnung 
einen geringeren Durchmeſſer hat, als die Austrittsöffnung. 
            Da=
durch wird zwiſchen der Waſſergeſchwindigkeit innerhalb der 
            Tur=
bine und der des Fluſſes ein Unterſchied im Druck erzeugt, die 
ihrerſeits wiederum eine Saugwirkung ausübt. Ein Propeller, 
der ſich an der Eintrittsöffnung befindet, wird durch dieſe Kräfte 
in Bewegung geſetzt und ermöglicht durch allerlei techniſche 
            Kunſt=
griffe die Erzeugung von elektriſcher Energie. Der ungeheure 
Vorzug, den dieſe Turbine aufſveiſt, und der Fortſchritt, den ſie 
gegenüber der bisherigen Art der Ausnützung der Waſſerkräfte 
darſtellt, beruht darin, daß in Zukunft nicht nur das Gefälle des 
Waſſers durch ſeinen Druck zur Energieerzeugung verwendet 
werden kann, daß alſo nicht mehr Waſſerfälle nötig ſind, ſondern 
daß jeder Fluß, wie überhaupt jedes fließende Waſſer, auch 
der Wellenſchlag des Meeres bereits alle diejenigen Möglichkeiten 
gewährt, die bisher nur der Waſſerfall dem Menſchen darbot. Die 
Energierzeugung mit Hilfe von Waſſer iſt alſo vollkommen 
            unab=
hängig geworden von der Forderung, daß das Waſſer entweder 
in einem großen Sturz ſich auf die Turbinenräder ergießt, oder 
mindeſtens durch ein ſtarkes Gefälle, wie es in Gebirgsgegenden 
vorkommt, eine Kraft aufweiſt, die ſich wieder in elektriſche 
Energie umwandeln läßt. Da die Waſſerfälle bekanntlich ſehr 
ſelten ſind und die ſtark geneigten Flußläufe meiſt nur in 
            gebir=
gigen Gegenden vorkomnien, ſo war das ganze übrige platte 
Land, d. h. der größte Teil der Erde, von den Segnungen der 
Ausnutzung der Waſſerkräfte ausgeſchloſſen. Die 
            Freiſtromtur=
bine, die ihren Namen von ihrer Tätigkeit im freien Stromlau 
hat, macht aber alle dieſe bisherigen Vorbedingungen der 
            rich=
tigen Ausnutzung der Waſſerkräfte überflüſſig, ſoweit man aus 
den Beſchreibungen der Erfindung die Tätigkeit dieſer Turbine 
erkennen kann, die ja allerdings bereits vor Fachleuten 
            vorge=
führt worden iſt und ſich aufs Trefflichſte bewährt haben ſoll. 
Mit dieſer Freiſtromturbine iſt der Menſch alſo von beſonderen 
Bedingungen der Natur unabhängig geworden und kann ſeine 
Fabriken auch dort errichten, wo er weder auf das Vorhandenſein 
von Kohle angewieſen iſt, noch durch die günſtige Anweſenheit 
von Waſſergefällen die Möglichkeit einer Krafterzeugung beſitzt, 
Frankfurter Chronik. 
WSN. Die Arbeiterentlaſſungen bei den 
            Adler=
werken. Zu den Preſſenachrichten über Arbeiterentlaſſungen bei den 
Adlerwerken erfahren wir, daß m den letzten Monaten die 
            Adler=
werke ſehr bedeutende Neneinſtellungen von Arbeitskräften, 
            hauptſäch=
lich in der Automobil= und Schreibmaſchinenfabrikationsabteilung, 
            vor=
genommen haben. Infolge der ungünſtigen Wirtſchaftslage der für den 
Fahrradkonſum in erſter Linie in Betracht kommenden Kreiſe hat in 
letzter Zeit das Fahrradgeſchäft ſtark nachgelaſſen, ſo daß in dieſer 
            Ab=
teilung Arbeiterentlaſſungen vorgenommen werden mußten. Zur 
            Ver=
meidung von ſozialen Härten wurden jedoch noch jüngere Arbeitskräfte 
abgebaut. Im übrigen iſt feſtzuſtellen, daß die Geſamtbelegſchaft in den 
letzten drei Jahren andauernd geſtiegen und nicht gefallen iſt. Abſolut 
genommen iſt ſie ſogar höher als in der Friedenszeit. — Ein 
            Infla=
tions= und Schieberbankier. Das erweiterte Schöffengericht 
mußte ſich am Montag mit einer recht üblen Inflationsblüte befaſſen. 
Angeklagt war der Bankier Wilhelm Buſch, der früher Bankbeamter 
war und dann ſelbſt eine mehrmals verkrachte Inflationsbank 
            über=
nahm, mit Hilfe deren er auf den Gimpelfang ausging. U. a. 
            enga=
gierte er einen jungen Beamten mit 300 Mark Monatsgehalt, ſtellte ihm 
Prokura in Ausſicht, machte aber zur Bedingung, daß er 5000 Mark 
            ein=
legte. Die Einzahlung ging flöten und der Angeſtellte erhielt nicht 
einmal den erſten Monatsgehalt. Einen Kaufmann betrog er durch 
ſchwindelhafte Angaben um 8000 Mark. Das Gericht verurteilte den 
Angeklagten wegen Betrugs in zwei Fällen und Unterſchlagung in drei 
Fällen zu einem Jahre Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt. In der 
Urteilsbegründung heißt es, daß der Angeklagte ein 
            Inflationsjüng=
ling ſei, dem der Größenwahnſinn zu Kopfe geſtiegen ſei. Wenn man 
ſehe, wie der Angetlagte es fertig bringe, den Bankier zu markieren, 
zucke es einem in den Fingern. Die Taten muteten wie 
            Lausbuben=
ſtreiche an, die eigentlich nur durch Ohrfeigen geahndet werden können. 
Das Gericht habe deshalb auf eine verhältnismäßig geringe Strafe 
            er=
kannt, weil es dem Angeklagten zugute gehalten hat, daß er eine 
            Infla=
tionsblüte ſei. — Das Autounglück bei Dietenhauſen. 
Zu dem Autounglück der Fraukfurter Kriminalbeamten bei 
            Dieten=
hauſen i. T. wird noch gemeldet, daß die Leiche des tödlich verunglückten 
Kriminalbeamten Landgraf bereits nach Frankfurt überführt wurde. Die 
Beerdigung wird am Mittwoch auf dem Frankfurter Hauptfriedhof 
            ſtatt=
finden. Das Befinden der übrigen Beamten iſt den Umſtänden 
            ent=
ſprechend gut. Drei der Beamten haben am Montag bereits wieder 
vollen Dienſt getan. Auch Kriminalinſpektor Hader fand ſich am 
            Mon=
tag nachmittag wieder im Polizeipräſidium ein und dürfte demnächſt 
            be=
reits wieder vollen Dienſt tun. Im Krankenhaus befindet ſich nur der 
Chauffeur, doch iſt auch er auf dem Wege der Beſſerung. — Ein 
Auto verbrannt. Am Sonntag vormittag iſt auf der Homburger 
Landſtraße im Stadtteil Bonames ein Laſtkraftwagen infolge 
            Steuer=
bruchs gegen einen Baum gefahren. Der Wagen geriet dabei in Brand 
und wurde vollſtändig vernichtet. Der Wagenführer ſowie der Beiſitzer 
wurden ſchwer verletzt und in beſinnungsloſem Zuſtand dem 
            Bürger=
ſpital zugeführt. Die Pflichtfeuerwehr Bonames löſchte den Brand des 
Fahrzeuges. — Am ſelben Tage vormittags hat in der Hanauer 
            Land=
ſtraße, Ecke Windeckſtraße, der Führer eines ſtädtiſchen 
            Reinigungsmotor=
wagens die Herrſchaft über die Steuerung des Fahrzeuges verloren. Er 
fuhr auf den Bürgerſteig und rannte dabei einen Ggskandelaber um. 
Perſonen wurden dabei nicht verletzt. 
Durch ein Reh verletzt. 
WSN. Marburg. Auf einer Wandertour hinauf zum Rimberg, 
die einige Touriſten unternommen hatten, ſah einer von ihnen plötzlich 
in unmittelbarer Nähe ein Reh liegen. Als er ſeine Begleiter durch 
Zuruf aufmerkſam machte, ſprang plötzlich das Reh erſchreckt auf und 
einem der Wanderer dirett ins Geſicht und zerbrach dieſem dabei das 
Naſenbein. 
Schweres Flugzeugunglück. 
WSN. Köln. Am Montag abend, in der ſechſten Stunde, ſtürzte 
in der Nähe von Lengerich das Sportflugzeug Schwalbe” der 
Raab=Katzenſteinwerke in Kaſſel beim Trudeln, aus dem es aus 
unbekannten Gründen nicht mehr herauskam, aus einer Höhe von etwa 
60 Metern auf freiem Felde ab. Das Flugzeug wurde völlig 
            zerſchmet=
tert. Der Führer Niemer und der Fahrgaſt waren ſofort tot 
Es ſei ausdrücklich darauf hingewieſen, daß es ſich nicht um ein Ver 
kehrsflugzeug, ſondern um eine Sportmaſchine handelt.
 Eine Pfalzhalle in der Rheinpfalz. 
In der Rheinpfalz iſt ein Verein ins Leben gerufen worden, der 
ſich zur Aufgabe geſtellt hat, an der weſtlichen Mark des Reiches einen 
Bau zu errichten, der den Namen „Pfalzhalle” tragen ſoll. Die 
Pfalzhalle wird ſich inmitten einer der idhlliſchſten und landſchaftlich 
ſchönſten Gegenden der weſtlichen Rheinpfalz, in unmittelbarer Nähe des 
Kurſtädtchens Landſtuhl, unterhalb der Burg Nanſtein 
            er=
heben, in welcher Sickingen, der „letzte Ritter”, ſeinen Tod gefunden hat. 
Die Stadt Landſtuhl hat dem Verein koſtenlos ein herrliches Baugelände 
zur Verfügung geſtellt und ſonſt auch Vergünſtigungen jeder Art 
            ge=
währt. Die Pfalzhalle ſoll ein Feſtſpielhaus werden, das 
            haupt=
ſächlich während der Sommermonate geöffnet iſt und in welchem ſtarke 
bodenſtändige dramatiſche Werke zur Aufführung gelangen. Um gute, 
einwandfreie, auch der breiteſten Volksſchicht verſtändliche Kunſtwerke 
zu erzielen, iſt das Ausſchreiben eines Wettbewerbs in Ausſicht 
genommen. Eine der Hauptbedingungen des Wettbewerbs würde ſein, 
daß die gewählten Stücke ausſchließlich für die Wiedergabe in der 
            Pfalz=
halle erworben werden könnten, daß ſie alſo ſonſt auf keiner deutſchen 
Bühne aufgeführt werden dürfen. Der Eintrittspreis ſoll an den 
            äußer=
ſten Grenzen der Billigkeit gehalten werden, ſo daß auch tatſächlich dem 
Minderbemittelten der Beſuch ohne große Ausgabe möglich iſt. 
            Wäh=
rend des Winters ſoll die Halle nach Entfernung des Parketts und der 
praktikablen Bühne dem Hallenſport dienen. — Der Gedanke der 
Errichtung einer Pfalzhalle entſteht aus einer inneren Notwendigkeit: 
Das pfälziſche Volk, durch die willkürliche Beſetzungsherrſchaft, durch 
innere Zwiſtigkeiten und erſchreckenden Rückgang wirtſchaftlichen 
            Wohl=
ſtandes zermürbt, liegt am Boden. Man kann ſich nur ſchwer einen 
            Be=
griff davon machen, was der Pfälzer, der bekannt iſt durch ſeine 
            Heimat=
treue und ſeine urwüchſige Fröhlichkeit und Unentwegtheit, in den 
letzten Jahren gelitten hat. Beſonders in der Weſtpfalz, in der Nähe 
des Saargebietes, wo ſich die Frankenwährung lähmend auf das 
            Wirt=
ſchaftsleben bemerkbar macht, iſt jeder geſunde Unternehmungsgeiſt und 
zugleich jedes Vertrauen auf eine beſſere Zukunft geſchwunden. Zu 
keiner Zeit während oder nach dem Kriege hat man ſo ſchwarz geſehen, 
wie jetzt. — Durch die Pfalzhalle nun, durch Errichtung eines 
            allgemein=
pfälziſchen Kulturzentrums, will man ermunternd und erhebend auf den 
Einzelnen wie auf die Geſamtheit einwirken, die Volkskraft neu 
            auf=
blühen laſſen. — Die Mittel für den Bau der Pfalzhalle ſollen aus 
freiwilligen Spenden zum Teil aufgebracht werden. Der 
Verein ſieht indes grundſätzlich von öffentlichen Sammlungen oder ſog. 
Werbetagen ab. Er wendet ſich aber an das unbeſetzte Gebiet mit der 
Bitte, dem Bau private Spenden zuzuwenden. Auch die geringſte 
Spende wird helfen, das Werk, das den Lebenden dient, zu fördern. 
(Poſtſcheckkonto des Vereins Pfalzhalle, e. V., Zentralſitz Landſtuhl: 
Ludwigshafen Nr. 8994.) 
Schweres Autounglück. 
Sangerhauſen. Im Anſchluß an die Tagung der 
            Jung=
deutſchen Schweſternſchaft hatten am Dienstag morgen eine größere 
Anzahl von Teilnehmerinnen auf verſchiedenen Autos einen Ausflug 
in den Harz unternommen. Dabei iſt um 10 Uhr vormittags das eine 
Auto zwiſchen Wippra und Königerode in einen Chauſſeegraben 
            ge=
ſtürzt und umgeſchlagen. Mehrere Mädchen werden ſchwer, eine Reihe 
weiterer leicht verletzt unter dem Auto hervorgezogen. Nach einigen 
Meldungen ſoll das Auto vollkommen zertrümmert ſein.
 Das Urteil im Mordprozeß Fleſſa aufgehoben. 
Leipzig. Der Erſte Straffenat des Reichsgerichts verhandelte 
am Dienstag als Reviſions=Inſtanz über den Mordprozeß der 36jährigen 
Krankenſchweſter Wilhelmine Fleſſa aus Frankfurt a. M., die 
wegen Mordes vom Schwurgericht Frankfurt a. M. am 26. März zum 
Tode verurteilt worden war. Die Angeklagte hatte am 28. Oktober 
1925 ihren Geliebten, den Sanitätsrat Dr. Seitz, durch drei 
            Revolver=
ſchüſſe getötet. Der Landgerichtspräſident hatte bei der 
            Zuſammen=
ſetzung des Schwurgerichts einen Aſſefſor des Amtsgerichts zur 
            Mit=
wirkung als Beiſitzer hizugezogen, was nach § 83 des 
            Gerichtsverfaſ=
ſungsgeſetzes nicht zuläſſig iſt. Danach dürfen als Beiſitzer des 
            Schwur=
gerichts nur angeſtellte Richter des Landgerichts, aber nicht ſolche des 
Amtsgerichts mitwirken. Das Gericht kam nach längerer Beratung 
zur Aufhebung desUrteils und wies die Sache zur nochmaligen 
Verhandlung an die Vorinſtanz zurück. 
Handtaſchenraub. 
c. Berlin. Eine Frau aus der Grunewaldſtraße hatte auf dem 
Poſtamt 400 Mark abgehoben und trug das Geld in ihrer Handtaſche. 
Als ſie ihre Wohnung erreicht hatte und gerade die Tür aufſchließen 
wollte, verſetzte ihr ein junger Mann, der ihr gefolgt war, einen Schlag 
auf den Kopf, entriß ihr die Taſche und floh die Treppe hinunter. Mit 
Hilfe von Vorübergehenden gelang es, den Räuber zu faſſen und ihn 
der Polizei zu übergeben. 
Steuerbanderolen im Werte von 200 000 Reichsmark geſtohlen. 
Oldenburg. Einbrecher drangen in das hieſige Hauptzollamt 
ein und ſtahlen Steuerbanderolen für Jigaretten im Werte von 
200 000 Reichsmark. Die Banderolen tragen aufgedruckte Wertzeichen 
von 3, bzw. 4., bzw. 5., bzw. 10 Pfennigen. 
9 
Flugzeugabſturz. 
Lauenburg. Bei Bleckede, ſüdlich von Lauenburg, ſtürzte am 
Dienstag früh das Flugzeug D 714 ab. Der Führer wurde tödlich 
verletzt. Es handelt ſich um ein Flugzeug von der Verkehrsfliegerſchule 
in Magdeburg. 
Urteil im Tilſiter Schmugglerprozeß. 
Tilſit. Im Prozeß gegen 27 Spritſchmuggler wurden 
verurteilt ein Zollbeamter aus Tilſit wegen Beſtechung und 
            fortge=
ſetzter falſcher Beurkundung zu vier Jahren Zuchthaus, ein 
Kaufmann aus Inſterburg zu zwei Jahren Zuchthaus, ein weiterer zu 
einem Jahr Zuchthaus. Ein Angeklagter wurde freigeſprochen. Die 
übrigen Angeklagten wurden zu Geldſtrafen verurteilt. 
* Perſonenkraftwagen und ihre Erſatzteile als Gegenſtände 
des täglichen Bedarfs. 
Angeklagter iſt Inhaber einer Automobilhandlung mit 
            Reparatur=
werkſtatt. Im Mai 1924 verkaufte er für 22,50 Mk. ein 
            Kraftwagen=
ventil, das zur Reparatur eines Perſonenkraftwagens benutzt werden 
ſollte. Der Wert des Ventils war jedoch bei weitem geringer als der 
gezahlte Preis. Landgericht Halle verurteilte wegen Verſtoß gegen die 
Preistreibereiverordnung. Reichsgericht verwarf die Reviſion. „Die 
Annahme, daß der Eſatzteil eines Perſonenkraftwagens mit Rückſicht auf 
ein täglich hervortretendes Bedürfnis ſolcher Teile innerhalb eines 
            gro=
ßen Kreiſes der Bevölkerung ein Gegenſtand des täglichen Bedarfs ſei, 
begegne keinem rechtlichen Bedenken. Nicht nur Laſtkraftwagen, ſondern 
auch Perſonenkraftwagen ſeien in der Regel als Gegenſtände des 
            täg=
lichen Bedarfs im Sinne der Preistreibereiverordnung anzuſprechen. 
Was für Perſonenkraftwagen gelte, gelte auch für Erſatzteile dazu.”
 Asenbleiche 
unröglick! 
Vollwertiger 
Crsotz:
 Es bleicht die 
Mäsche durch 
ein 
            viertelstün-
diges kochen 
sckteewelß3 urtd 
ist vollkomttek 
unschädlich
I. K 6697
 Ein Rekord: 50 Frauen in zwei Jahren. 
EP. Die Stadt Wien an der ſchönen, blauen Donau hat die 
            zweifel=
hafte Ehre, Heimat eines Ehrenmannes zu ſein, der den Heiratsrekord 
der Welt haben dürfte, denn er hat in zwei kurzen Jahren nicht weniger 
als 50 Frauen geehelicht. Vielleicht hätte er ſeinen eigenen Rekord 
noch ſchlagen können, wenn ihm die Polizei von Philadelphia nicht zu 
einer, allerdings unfreiwilligen, Erholungspauſe verholfen hätte. Karl 
Fiſcher, Hermann Krüger, Lord Beaverbrook oder Baron Engel iſt 
mediziniſcher Doktor der Univerſität Wien, ſcheint ſich aber auch auf 
pſhchologiſchem Gebiet reiche Kenntniſſe erworben zu haben, denn es iſt 
ſchließlich keine Kleinigkeit, 50 Frauen zur Ehe zu bewegen und dann 
nach kurzer Zeit unter Mitnahme aller erreichbaren Gelder und 
            Wert=
ſachen zu verſchwinden. Aus vielen von den Blättern veröffentlichten 
Einzelheiten geht hervor, mit welcher Geſchicklichkeit Fiſcher zu Werke 
ging, wenn er einem neuen Opfer Vertrauen einflößen wollte. So 
            be=
fand er ſich eines Tages mit einer bezaubernden und — was vielleicht 
für Fiſcher wichtiger war — ſvohlhabenden jungen Witwe in der Halle 
eines großen Wafhingtoner Hotels, als gerade der Staatsſekretär 
Hughes vorüberging. Mit einer kurzen Entſchuldigung verließ Fiſcher 
die Witwe, trat auf Hughes zu, klopfte dem verdutzten Staatsſekretär 
auf die Schulter und flagte jovial: „Na, Charlie, wie geht es Dir?” 
Und war ehe Hughes ſich von ſeinem Erſtaunen erholen konnte, wieder 
an der Seite ſeiner ihn bewundernden Angebeteten, die natürlich nun 
nicht mehr zögerte, einem öſterreichiſchen Baron, der in den höchſten 
Kreiſen Freunde hatte, die Hand „zum Bunde fürs Leben” zu reichen. 
Leider erivies ſich dieſer Bund als wenig dauerhaft, denn nach kurzem 
Wonnemonat verſchwand der Baron „Engel”, nicht ohne die 
            Schmuck=
ſachen der jungen Frau im Werte von 160 000 Dollars mitgehen zu 
heißen. Kurz darauf machte Fiſcher in New York einer hübſchen 
            Blon=
dine namens Burken den Hof. Er erfüllte ihr jeden Wunſch, führte ſie 
in die Theater, in die beſten Reſtaurants uſw. Als er erfuhr, daß ſie 
San Francisco kennen zu lernen wünſche, bot er ihr galant ſeine 
            Be=
gleitung an, ließ ſich aber als vorſichtiger Mann ihre Juwelen 
            aushän=
digen, um ſie zu „verſichern”. Miß Burken hatte ein derartiges 
            Ver=
trauen zu ihrem Ritter gefaßt, daß ſie, als er am nächſten Tage den 
Zug verpaßte, noch drei Tage auf ihn wartete, bevor ſie ſich zu einer 
Anzeige entſchloß. Mittlerweile aber hatte Fiſcher ſich bereits in einen 
engliſchen Lord verwandelt und arbeitete in Saint Louis, wo er die 
Gattin eines reichen Pelzhändlers, die den brennenden Wunſch hatte, 
zum Film zu gehen, überredete, ihm ihre Schmuckſachen zum Verkauf 
            an=
zuvertrauen, damit ſie für ihre bevorſtehende „glänzende Karriere” die 
nötigen Mittel habe. Kurz darauf erbeutete er in Chicago durch Heirat 
der reichen Miß Eſther Exler ein Vermögen. Die Polizei ſchätzt den 
Ertrag, den Fiſcher in zwei Jahren aus ſeinen zahlreichen 
            Heirats=
ſchwindeleien zog, auf mindeſtens, eine Million Dollars. Ein 
an ſich geringfügiger Umſtand führte zur Verhaftung Fiſchers, der ſeit 
inem Jahre eifrig von der Polizei geſucht wurde. Er hatte die 
            Gewohn=
heit angenommen, „ſtandesgemäß aufzutreten‟ Er gab Kellnern, 
            Fri=
ſeuren uſw. nie weniger als 20 Dollar Trinkgeld. Durch dieſe, der 
Polizei bekannt gewordene Gewohnheit, die alſo ſelbſt in Dollarica 
etwas auffallend gewirkt zu haben ſcheint, wurde er ermittelt und 
            feſt=
genemmen. Bei der Verhaftung erklärte er mit größter Gemütsruhe: 
„Ich bin der Mann, den ſie ſuchen!“
 Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Mittwoch, 2. Juni. 11.45: Nachrichten und Wirtſchaftsmeld. 
O 12: Uebertr. des Konzertes am Schweizerhäuschen. O 3.30: 
Rektor Wehrhahn: Kriemhildens Rache (für Kinder vom 10. Jahre 
ab). O 4.30: Hausorch. (M. J. Glinka, geb. 2. Juni 1804.) Ouv. 
„Fürſt Cholmsky”. — Drei Tänze a. d. Oper „Das Leben für 
den Zaren‟ — Valſe=Phantaſie. — Vier Romanzen. — Ouv. 
„Das Leben für den Zaren”. — Fant. Rußlan und Ludmilla”, 
— Fant. über zwei ruſſiſche Volkslieder. Mitw.: Eliſabet Winter= 
Felſer (Mezzoſopran). O 5.45: Bücherſtunde. O 6.15: Ruſſiſch und 
andere ſlawiſche Sprachen und ihre Literaturen‟ Dr. Schütz. 
O 6.45: „Die ordentl. und außerordentl. Teſtamentsformen” Vortr. 
von Juſtizoberſekretär Biehn. O 7.15: „Grundtatſachen der neueren 
Wirtſchaftsgeſchichte‟ Dr. Neumark. O 7,45: Italieniſch. O 8.15: 
Uebertr. aus dem Zool. Garten: Frankf. Harmonie=Orch. Mitw.; 
Alois Großmann vom Neuen Theater.
 Siuttgart. 
Mittwoch, 2. Juni. 2: Schallplattenkonzert. O 3: 
            Jugend=
ſtunde. Elſa Pfeiffer, Karl Köſtlin, Rundfunkorch. O 4.15: 
            Rund=
funkorch. Glinka (geb. 1804), Weingartner (geb. 1863), Rubinſtein 
(geb. 1835). Glinka: Ouv. „Rußlan und Ludmilla”, — Rubinſtein: 
Neve Angelique. — Glinka: Fant. „Das Leben für den Zaren” 
— Rubinſtein: Melodie. — Glinka: Eine Nacht in Madrid, Fant. 
— Weingartner: Liebesfeier, Lied: — Rubinſtein: Ukrainiſche Suite. 
O 6.15: Engliſch. O 6.45: Vortrag Rolf Formis: Der Durchgang 
der Elektrizität durch Gaſe. O 7.15: Vortrag Dr. Helene Fernau: 
Die Vorausſetzungen des künſtleriſchen Vortrags (Eindruckskraft und 
Ausdruckskraft, Erlebnis und Geſtaltung). O 8: Hörſpiel: „Katte‟ 
Schauſpiel von H. Burte. Perſonen: Der König: Kai Möller, die 
Königin: Lucia Fehrmann, Kronprinz Friedrich: J. Scheibe, 
            Prin=
zeſſin Wilhelmine: Charloit= Kunze, Prinzeſſin Luiſe Ulrike: Emmy 
Ley, Prinzeſſin Amalie: Elſe Rücklin, Frau von Kamecke, Hofdame 
der Königin: Käthe Steinitz, Fräulein von Sonsfeld, Dame der 
Prinzeſſin: Eliſabeth Fiechtner, Kriegsrat von Mylius: Kl. W. 
Krauſe, Feldprediger Müller: E. Schweizer, Major v. Schack: 
Bruno Fritz, Kapitänleutnant von Katte: C. P. Otten, Leutnant 
von Holtzendorff: F. Fegers, Rittmeiſter von Aſſeburg: E. Bongartz, 
Leutnant von Bernſtorff: W. Court, Leutnant von Hartenfeld: 
W. Stock, ein Diener: G. Mayer, ein zweiter Diener: H. Werzner, 
Stück ſpielt in Preußen imn Jahre 1730. — Anſchl. Tanz=Abend. 
Mitw.: Hilde Binder, Kitty Rolfen, Hans Werder, Tanzkapelle 
des Philharm. Orch. 18 Darbietungen.
 Berlin. 
Mittwoch, 2. Juni. 3.30: Die Funkprinzeſſin erzählt: „Von 
Doktor Dolittle und ſeinen Tieren”. O. 5: Funf=Kapelle. Künnecke: 
Muſik aus. Das Weib des Pharao” — Lehar: Niemand liebt 
dich ſo wie ich, aus „Paganini” — Jap Kool: Der Leierkaſten. 
— Wesly: Flitterwochen. — Gay: Hätt’ ich doch in Schwips. O 6: 
Tanz=Kapelle Weber aus Hotel Adlon. O 6.50: Gartendir. Leſſer: 
Beſuch in einem Siedlergarten. O 7.15: Prof. Dr. Hirſch: Das 
Weltkohlenproblem. O 7.50: Prof. Dr. Heilfron: Aufwertungsfragen. 
1. Teil. O 8.30: „Der geſtohlene weiße Elefant”, von Mark Twain. 
Erzählt von Maur. O 9: Funkorch. Maaß: Ouv. Das Meer”. 
— Delibes: Sylvia, Ballett=Suite. — Strauß: Auftrittslied des 
Barinkay a. „Zigeunerbaron” Trinklied des Alfred a. „
            Fleder=
maus”, (Max Kuttner, Tenor). — Suppe: Ouv. „Pique Dame‟ 
— Fetras: Veilchen am Weg, Walzer. — Hülsberg: Kein ſchön’re 
Zeit. Am Rhein und beim Wein (Kuttner). — Reiſſer: Hans 
Bredow=Marſch. 
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 2. Juni. 1.10: Lektor Claude 
Grander und Jul. Walinski: Franzöſiſch für Schüler. O 3: Stud.= 
Rat Friebel und Lektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: 
Dieſelben: Engliſch für Fortgeſchrittene. O 4: Geh.=Rat Prof. Dr. 
Sievers: Von der Romantik zur Neu=Renaiſſance. O 4.30: 
            Mit=
teilungen des Zentralinſtitutes. O 5: Anna v. Gierke: 
            Handgeſchick=
lichkeit, Schülerwerkſtätten.
Katholiſcher Gottesdienſt in St. Martin und Liebfrauen.
 Donnerstag, den 3. Juni 1926. 
Fronleichnamsfeſt. Gebotener Feiertag. 
Mittwoch, abends 5—7 Uhr: Beichte in St. Martin. 
Donnerstag, vorm. 7 und 8 Uhr: Heil. Meſſen in Si. Martin. — 
Um 9 Uhr: Hochamt in Liebfrauen; darauf übliche 
            Fronleichnahms=
feier mit Muſikbegleitung. — Nachm. 3 Uhr: Andacht in Liebfrauen. 
— Nach der Andacht weltliche Feier des Feſtes bis abends 8 Uhr. Alle 
katholiſchen Vereine werden dabei initwirken. Die ganze Gemeinde 
iſt dazu höflichſt eingeladen — Außerdem abends 6 Uhr: Beichte in 
St. Martin. — Freitag: Herz=Jeſu=Freitag in St. Martin.
 Wetterbericht. 
Wettervorherſage für Donnerstag, den 3. Juni 1926. 
(Rach der Wetterlage vom 1. Juni 1926.) 
Wolkig mit Aufheiterung, tagsüber wärmer, ſonſt kühl, vorwiegend 
Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle. 
trocken.
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Zerantwortlich ſür Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe 
Verantwortlich für Sport: Dr. E. Buhlmann 
Verantwortlich für Schlußdlenit: Andreas Bauer 
Verantwortlich für den Inſeratente:!: Willy Kuhle 
Truck und Verlag: L C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 134
Mittwoch, den 2. Juni 1926
Seite 9
Sporn Spiet und Tatnen,
 Radfahren. 
Darmſtädter Bicycle=Club 1883. 
Auf beſondere Einladung des R.=V. Schotten 1896 ſtartete am letzten 
Samstag außer Wettbewerb der Darmſtädter Bichcle=Club 1883 mit drei 
ſeiner aktiven Saalmannſchaften, anläßlich des 30jährigen Stiftungsfeſts. 
verbunden mit dem Bezirksfeſt vom Oſtbezirk des Gau 73 (Lahngau) des 
B. d. R. In neuer Aufſtellung, auf Wunſch des Veranſtalters, rollte 
zunächſt ein gemiſchter Achter=Niederrad=Reigen mit den Damen: E. 
            We=
dekind, G. Schmunck, L. Küſthardt, A. Müller und den Herren: F. 
            Zieg=
ler, A. Rühl, A. Trietſch, H. Platſcheck über das Parkett, welcher durch 
exakte Ausführung beſonders gefiel. Weiter beteiligte ſich die 
            Senioren=
riege, als Clou des Abends, mit den Fahrern H. Thümmel, W. Mahr, 
E. Daum, Chr. Sames, K. Küſthardt, H. Kemmerzehl, R. Lyncker, L. 
Hax im Alte=Herrenreigen, welcher, fehlerlos gefahren, ſtürmiſchen 
            Bei=
fall fand. Als letzte Programmnummer ſtartete noch der bekannte 
Achter=Damen=Koſtümreigen der 1. Damenriege, welcher bei dem „Feſt 
der Heimat” des Landesverbands „Heſſen” in Frankfurt a. M.=Seckbach 
am letzten Sonntag ſiegreich mit großem Punktevorſprung aus dem 
            Wett=
bewerb hervorgehen konnte, mit den Damen: E. Wedekind, M. 
            Rein=
hardt, L. Küſthardt, G. Schmunck, K. Reinhardt, M. Flach, L. Mahr, 
A. Müller. Auch dieſer Reigen, für Schotten etwas Neues, fand 
            allge=
mein begeiſterte Aufnahme, welcher in bevedten Worten Kreisdirektor 
Geheimrat Dr. Böckmann und Bürgermeiſter Mengel Ausdruck 
            ver=
liehen. Am Sonntag mußten auf beſonderen Wunſch ſämtliche Reigen 
nochmals gefahren werden. Ferner ſtarteten noch außer Wettbewerb an 
dieſem Tage die Alten Herren im Korſo. Sämtliche Reigen unterſtanden 
der Leitung des Fahrwartes Louis Hax. Der D. B. C. 1883 darf ſtolz 
auf die Leiſtungsfähigkeit ſeiner ſportbegeiſterten Saalmannſchaften ſein. 
Die gezollten Anerkennungen werden weiter ein Anſporn ſein, zu 
            ſaal=
ſportlichen Höchſtleiſtungen.
 Quer durch Bayern. — Das endgültige Ergebnis. 
Das Ergebnis der Zielfahrt „Quer durch Bayern”, die von München 
nach Schweinfurt führte, hat inſofern in der Klaſſe der Berufsfahrer 
eine Aenderung erfahren, als der Italiener Belloni vom Schiedsgericht 
vom 3. auf den 9. Platz zurückgeſetzt wurde, weil er im Ziel den 
            Schwein=
furter Pfiſter aus der Bahn gedrängt hatte. Die endgültige Placierung 
iſt demnach bei den Berufsfahrern folgende: 1. Notter=Schweiz 11:38,35 
Std. 2. Suter=Schweiz 12:15. 3. Pfiſter=Schweinfurt, 4. Plattmann= 
Schweinfurt. 5. Oskar Tietz=Berlin. 6. Panaga=Italien. 7. Claß= 
Schweinfurt. 8. Michael=Berlin. 9. Belloni=Italien.
 Turnen. 
Städtevereinskampf im Geräteturnen Aſchaffenburg—Würzburg— 
Darmſtadt 1875. 
Sieger blieb Aſchaffenburg mit 392 Punkten. Vor einer 
            anſehn=
lichen Zuſchauermenge vollzog ſich in der Turnhalle Aſchaffenburgs 
obengenannter Kampf zwiſchen Tv. Würzburg 1873, Tv. 
            Aſchaffen=
burg 1860 und Tgſ. Darmſtadt 1875. Es war ein Staunen ob der 
            un=
endlichen Fülle von Fälligkeiten geſchulter und geſtählter Körper, es war 
wie ein friſcher Quell ungehemmter Kraft, wechſelnd mit Augenblicken 
höchſter Spannung, was das Publikum in hellſtes Entzücken und froheſte 
Begeiſterung verſetzen ließ. Lebhaft begrüßt, erfolgte der Einmarſch 
der 18 ſchmucken Turngeſtalten, um dem Vorſitzenden des Tv. A. 
            Gele=
genheit zu bieten, herzhafte Worte der Begrüßung und des Dankes an 
die Amweſenden und Gäſtemannſchaften zu richten. Und nun konnte der 
friedliche Kampf deutſcher Turner beginnen. — Eingeleitet durch 
            Frei=
übung, wobei Aſchaffenburg 104 Punkte, Würzburg 94 Punkte, Darmſtadt 
92 Punkte errang, nahm die Veranſtaltung einen flotten Fortgang. Das 
nun folgende Pferdturnen ließ inſofern eine Aenderung vor ſich gehen, 
als Würzburg ſich mit 94 Punkten vor Aſchaffenburg (92 Punkte) und 
Darmſtadt (90 Punkte) ſetzen konnte. Durch die ſo erhaltene 
            Nieder=
lage angeſpornt, glückte es den Aſchaffenburgern, ſich in dem 
            Barren=
turnen mit 100 Punkten abermals vor ihre heſſiſchen und bayeriſchen 
Turnbrüder an die Spitze zu ſchwingen (Wbg. 95, Drmſt. 89 Punkte). 
Das nun folgende Reckturnen bildete den Glanzpunkt der ſo glücklich 
verlaufenen Veranſtaltung, wurde von allen Anweſenden mit höchſter 
Spannnug erwartet, boten ſich doch dem Auge des Beſchauers Leiſtungen 
dar, die kühnſten Mut und geſchickteſte Gewandtheit mit größter Ruhe 
und Sicherheit in ſich vereinten. In dieſem, dem Endkampf, entſchied 
ſich das Los der teilnehmenden Vereine, und blieb dann Aſchaffenburg 
mit einer Geſamtpunktzahl von 392 Punkten Sieger vor Würzburg mit 
381 und Darmſtadt mit 352 Punkten. „Gut Heil”, der ſiegenden 
Mannſchaft!
Leichtathletik.
 Söllinger ſtößt in Paris 14,51 Meter Kugel und gewinnt in Jena den 
Wanderpreis des Herzogs Georg II. 
Söllinger, der ſich auf einer ſportlichen Informationsreiſe in Paris 
aufhielt, nahm dabei die Gelegenheit wahr, bei dem offiziell 
            angekündig=
ten Trainig des Club Olympique im Beiſein des franzöſiſchen 
            Rekord=
mannes Paoli teilzunehmen. Er überbot bei dieſer Gelegenheit die 
franzöſiſche Höchſtleiſtung um 29 Zentimeter, ſowie den von ihm 
            gehal=
tenen deutſchen Rekord um 18 Zentimeter.
 Im Anſchluß ſtartete Söllinger nach 21ſtündiger Bahnfahrt in Jena 
und gewann dort zum dritten Male den Dreikampf, beſtehend aus 
Speerwerfen, Weitſprung und 50=Meter=Lauf, um den von Herzog 
Georg II. im Jahre 1912 geſtifteten wertvollen Wanderpreis. Nach den 
Beſtimmungen mußte der Preis dreimal gewonnen werden, um 
            end=
gültig in den Beſitz des Wettkämpfers überzugehen. 
Die bisherigen Gewinner des Wanderpreiſes waren: 1912 Berti 
Weinſtein=Berlin, 1913 Karl Halt=München, 1914 Uhl=München. 1920 
Hofmann=Leipzig, 1921 Kahl=Leipzig, 1922 Söllinger, 1923 Oehrlein= 
Jena, 1924 Söllinger, 1925 (nicht ausgetragen), 1926 Söllinger. 
Außerdem gewann Söllinger in Jena das Kugelſtoßen mit 13,85 
Metern, das Speerwerfen mit 50/44 Metern und wurde zweiter Sieger 
im Weitſprung mit 6,69 Metern. 
Tennis. 
Tennisabteilung der Turngemeinde Darmſtabt 1846. 
Bei einigermaßen gutem Wetter nahm das Turnier der 
            Tennis=
abteilung der Tgmd. Darmſtadt gegen den Tennisklub in Michelſtadt 
einen guten Verlauf. Die Samstagsſpiele wurden durch einen 
            Gewitter=
regen ſehr beeinträchtigt. Der Beſuch der Plätze war ſehr zahlreich. Mit 
beſonderem Intereſſe verfolgte man die Herren=Einzelſpiele, Sennewald— 
Dr. Kiesgen, Schildt—v. Kremsky und Bert—Schuchmann. Die Sätze 
konnten ſämtlich zu Gunſten der erſteven entſchieden werden. Auch im 
Damen=Einzel leiſteten, Frl. Kliffmüller—Frl. Dieffenbach Vorzügliches. 
Das Geſamtergebnis ſtellte ſich auf 15—7 Punkten ſür Darmſtadt. Die 
Michelſtädter waren leider durch Erkrankung eines ihrer beſten Spieler 
etwas geſchwächt. 
Am 6. Juni findet auf den Tennisplätzen hinterm Woog ein Turnier 
der obengenannten Abteilung gegen die Tennisabteilung der 
            Frank=
furter Turn= und Sportgemeinde „Eintracht” ſtatt. Frankfurt verfügt 
über eine gute Turniermannſchaft, ſo daß die Darmſtädter alles daran 
ſetzen müſſen, um auch hier ehrenvoll abzuſchneiden. Zu dieſen 
            intereſſan=
ten Kämpfen ſind Mitglieder der Turngemeinde und Gäſte freundlichſt 
eingeladen. 
Entſcheidungen im Berliner Gelb=Weiß=Tennis=Turnier. 
Das Tennis=Turnier des Berliner T.C. 1900 (Gelb=Weiß) brachte 
am Dienstag bereits zwei Entſcheidungen. Im Damen=Einzelſpiel 
            ſtan=
den ſich Frau Neppach und Frau von Reenizek im Final gegenüber. 
Die deutſche Meiſterin Frau Neppach hatte ziemlich Mühe, ſich ihrer 
Gegnerin mit 6:3, 6:3, 6:3 zu entledigen. Die zweite Entſcheidung fiel im 
Gemiſchten Doppel, wo Frau Neppach=Dr. Kleinſchroth über Frau 
von Reenizek=Demaſius 6:2, 7:5, 6:4 ſiegreich blieben. Im Herren=Einzel 
ſpielte Dr. Maly gegen Froitzheim. Dr. Maly konute dem deutſchen 
Meiſter ſogar den zweiten Satz abnehmen, mußte ſich aber ſchließlich 
doch dem beſſeren Können beugen. Froitzheim ſiegte 6:3, 2:6, 6:2 und 
qualifizierte ſich damit für die Vorſchlußrunde. Dieſe führte ihn mit 
Prenn zuſammen, den er ſicherer, als das Ergebnis beſagt, mit 7:5, 6:3 
ſchlug. Prenn verhielt ſich meiſt defenſiv und hatte wenig gegen 
            Froitz=
heim zu beſtellen.
 In der General=Verſammlung von 
14. Mai 1926 wurde die Auflöſung der 
Genoſſenſchaft mit der erforderlichen Mehr= 
Heit beſchloſſen. Zu Liquidatoren wurden 
ernannt die Herren Pfarrer Berck und 
GBeorg Diehm in Roßdorf. 
Die Gläubiger werden aufgefordert, 
fich innerhalb des geſetzlichen 
            Sperr=
rahres zu melden. 
(*14306im 
Roßdorf, den 16. Mai 1926. 
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Pfarrer Berck. Georg Diehm.
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Himbeer=Syrup feinſter 
*). Fl. 1.70 , Fl. 0.95 Fl. 0.55 
Citronenſaft ½ Fl. 0.80 , Fl. 0.50 
Citronen ſaftige 10 Stck. 0.55 u. 0.65 
Orangen ſüße, ſaftige . . 3 Pfund 1.25 
Apfelwein, Ia 1. Fl. ohne Glas 0.45 
Bonbons .. . . . !/. Pfund von 0.23 an 
Bonbons ſaure ./, Pfund von 0.23 an 
Pfefferminz=Tabletten 3P. 0.20 
Waffeln in Paketen . . 3 er Pakete 0.45 
Waffelmiſchung . . . . "/. Pfund 0.40 
Puddingpulver in reicher Auswahl 
Paket von B Pfg. an 
ebten
 (Milch=, Schmelz=, Speiſe=, Block=, 
Fruchtersme=, Pralinen) 
zum Einheitspreiſe 
von OB pfg. 
nur noch dieſe Woche
 Schade 8 
Kumgräde 
Filialen in allen Stadtteilen
Nummer 151
Mittwoch, 2. Jui
 Die Schuldenzahlungen an Amerika. 
Nach einer Zuſammenſtellung der New York Truſt Co. 
werden ſich im Jahre 1926 die Zahlungen der Schuldnerſtaaten, 
ſoweit ſie bisher zu endgültigen Abmachungen mit Amerika 
            ge=
kommen ſind, wie folgt belaufen:
 Gründung eines deutſch=franzöſiſchen Komitees 
Eine Anzahl deutſcher und franzöſiſcher Perſönlichkeiten hat 
ſich auf Einladung des luxemburgiſchen Großinduſtriellen 
            May=
riſch in Luxemburg verſammelt und ein Informations= und 
Dokumentationskomitee gegründet, das ſich zum Ziele ſetzt, nach 
Möglichkeit das gegenſeitige Mißtrauen wegzuräumen, das 
            bis=
her die beiden Länder in der Diskuſſion ihrer gemeinſamen 
            In=
tereſſen hinderte. Zu dieſem Zweck hat das Komitee die 
            Ein=
richtung von zwei Informationsbureaus in Paris und Berlin 
beſchloſſen, die den Staatsangehörigen beider Länder kontrollierte 
Informationen und Unterlagen geben ſollen. Zur 
            Verwirk=
lichung dieſes Programms wird das Komitee in beſtimmten 
            Zeit=
abſtänden zuſammentreten. Beide Länder entſenden in das 
Komitee je 18 führende Perſönlichkeiten aus Wiſſenſchaft, Handel, 
Induſtrie und Landwirtſchaft.
 Kalktagung in Breslau. 
Breslau. Am 1. Juni fand die 36. (außerordentliche) 
            Hauptver=
ſammlung des Vereins Deutſcher Kalkwerke ſtatt. In der 
            Begrüßungs=
anſprache konnte der Vorſitzende des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes, 
Direktor Dr.=Ing. e. h. Schlüter, Dornap (Rhld.), mit Genugtuung 
die Anweſenheit der Vertreter von Reichs= und Staatsbehörden, von 
Magiſtratsmitgliedern der Stadt Breslau und namhaften Induſtriellen 
und Landwirten, ſowie Angehörigen der Wiſſenſchaft und der Preſſe 
            feſt=
ſtellen. Für den im Verein beſtehenden Forſchungsausſchuß für 
            Boden=
kalkung berichtete Direktor R. Alves, Hannover. Die Kalkinduſtrie iſt 
ehrlich gewillt, den Landwirten in Bezug auf die Kalkdüngemittel einen 
beſtimmten Gehalt und eine beſtimmte Mahlfeinheit zu gewährleiſten. 
Demgemäß hat ſie ſich mit den Vorſchlägen des Unterausſchuſſes für 
Normung von Kalkdüngemitteln einverſtanden erklärt, an denen in 
            ent=
ſcheidender Weiſe Geheimrat Tacke, Bremen, vom Verband 
            Landwirt=
ſchaftlicher Verſuchsſtationen im Deutſchen Reiche und Prof. Neubauer, 
Dresden, von der Staatlichen Landwirtſchaftlichen Verſuchsanſtalt 
            Dres=
den mitgearbeitet haben. 
Direktor Dr.=Ing. e. h. J. Schimpf, Magdeburg, berichtete über 
ſeine Beſtrebungen auf Feſtlegung eindeutiger Kalkbenennungen. Faſt 
allgemein wird die Bezeichnung „Aetzkalk” abgelehnt; ſtatt deſſen ſoll 
von gelöſchtem Kalk und gebranntem Kalk geſprochen werden. 
Der Vortrag des Privatdozenten Dr. Gehring, Braunſchweig, über 
„Neuere Anſchauungen über die Kalkbedürftigkeit des Bodens nach 
Verſuchen der Landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation Braunſchweig” 
            lie=
ferte einen deutlichen Beweis von der engen Zuſammenarbeit zwiſchen 
Wiſſenſchaft, Landwirtſchaft und Kalkinduſtrie zum Wohle der 
            deut=
ſchen Volksernährung. Der Vortragende berichtete über 
            Kalkdünge=
verſuche, bei denen eine ſehr bedeutende Wirkung des Kalkes feſtgeſtellt 
werden konnte. Ferner iſt in Braunſchweig eine neue Methode für die 
Unterſuchung des Bodens auf Kalkbedürftigkeit ausgearbeitet worden, 
deren Richtigkeit durch ſyſtematiſche Feldverſuche nachgeprüft wurde. 
Der Ernährungsphyſiologe Ragnar Berg behandelte „Die 
            biolo=
giſche Bedeutung des Kalkes für den Menſchen.‟ Der Vortragende legte 
zunächſt dar, daß die Mineralſtoffe teils zum Aufbau des 
            Knochen=
gerüſts und des Eiweißes, teils als Jonen zur Reizung der Zellen, 
ferner als Transportmittel für organiſche Stoffe im Körper und 
            ſchließ=
lich zum Abſättigen der Säuren notwendig ſind. Dies trifft beſonders 
auf Kalk zu. Kalium und Natrium kommen erſt durch eine Spur Kalk 
zur vollen Wirkung. Zuviel Kalk wirkt jedoch ſchädlich. 
Ravul H. Francé, Salzburg, brachte in einem Lichtbildervortrag 
den Kreislauf des Kalkes — aus dem Meerwaſſer zur Ablagerung als 
Kalkſtein, vom Abbau im Kalkſteinbruch als Düngemittel auf den Acker, 
von dort in die menſchliche Nahrung und ſchließlich als Ausſcheidung 
wieder in den Boden — zur Anſchauung. Der Vortragende erklärte 
anſchaulich die Wechſelwirkung von Kalk und Bodenorganismen im 
Ackerboden. Ein gewiſſer Kalkgehalt iſt nodwendig, wenn die 
            Boden=
bakterien gedeihen und ihre Aufgabe, die Umwandlung des Stickſtoffs in 
Salpeterſäure, durchführen ſollen. 
Auf der Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirtſchafts=
            Geſell=
ſchaft ſtellte der Verein Deutſcher Kalkwerke gemeinſam mit der Kali= 
und Superphosphatinduſtrie aus. 
Wirtſchaftliche Rundſchau. 
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten im Mai 1926. 
(Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und „
            ſon=
ſtiger Bedarf”) beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen 
Reichscmts für den Durchſchnitt des Monats Mai auf 139,9 gegen 
139,6 im Vormonat. Sie hat ſich ſonach um 0,2 Prozent erhöht. Bei 
den Ernährungsausgaben wurden Preisſteigerungen für Brot und 
Mehl. Gemüſe und Kartoffeln, durch das weitere Nachgeben der Preiſe 
für Milch und Milchprodukte und Eier zum großen Teil ausgeglichen. 
In einzelnen Teilen des Reiches ſind auch die Ausgaben für Wohnung 
geſtiegen. 
Hartmann u. Braun A.=G., Frankfurt a. M. Die o. H.=V. 
            geneh=
migte einſtimmig den bekannten Abſchluß und beſchloß, aus dem 
            Rein=
gewinn von 122845 Rm. eine Dividende von 5 Prozent (5 Proz.) auf 
die Stammaktien und wieder 6 Prozent auf die Vorzugsaktien zu 
            ver=
reilen. Ein Aktionär ſprach der Verwaltung Dank und Anerkennung 
für die geleiſtete Arbeit aus. 
Heinrich Lanz, A.=G., Mannheim. Die Geſellſchaft gibt bekannt, 
daß den Altbeſitzern der fünfprozentigen Obligationen von 1920 zu der 
normalen 15proz. Aufwertung von 11.79 Reichsmark pro 1000 
            Papier=
mark, anſtelle der Genußrechte noch eine Zuſatzaufwertung von 
8.21 Reichsmark pro 1000 Papiermark gewährt wird. 
Produktenberichte. 
Frankfurter Produktenmarkt vom 1. Juni. Da heute, infolge des 
amerikaniſchen Feiertages, jeglicher anregender oder abſchwächender 
            Ein=
fluß auf die Inlands=Produktenbörſen fehlte, verkehrte der hieſige 
Markt in außerordentlich ſtiller Haltung bei unveränderten Preiſen. 
Es beſteht nach wie vor für nahe Ware einiges Intereſſe, während 
            wei=
tere Sichten nicht geſucht ſind. Weizen 30.00—30.50, Roggen 19.75—20.00, 
Sommergerſte 22.00—24.00, Hafer, inländ. 21.00—23.00, Mais 17.75, 
Weizenmehl 42.00—42.75, Roggenmehl 28.50—29.00, Weizenkleie 9.25— 
9.50, Roggenkleie 11 Mark. 
Berliner Produktenbericht vom 1. Juni. Die billigeren argentiniſchen 
und kanadiſchen Offerten ſenkten die Weizenpreiſe um 1 bis 2 Mark, das 
Geſchäft hielt ſich aber infolge Unſicherheit durch das Ausbleiben der 
amerikaniſchen Marktberichte, in engen Grenzen. Roggen, beſonders 
in Kahn= und Lagerware, iſt reichlich angeboten. Die Qualitäten geben 
aber bereits zu Beanſtandungen Veranlaſſung, ſo daß ſich der Verkauf 
ziemlich ſchwierig geſtaltet. Hemmend wirkt hierbei auch der ſchlechte 
Abſatz von Roggenmehl. Für effektive Ware lauteten die Forderungen 
um 2 Mark niedriger, Lieferung gab dagegen nur um eine halbe Mark 
nach. Bemerkenswert iſt, daß heute eine Notierung für Roggen auf 
Lieferung per Juni ſtattfand. Weizenmehl war zu unveränderten 
            Prei=
ſen bei kleinem Konſumgeſchäft angeboten. In Mais fanden in den 
letzten Tagen vermehrte Umſätze ſtatt. Gerſte blieb geſchäftslos, Hafer 
tendierte ausgeſprochen ſchwach, beſonders waren mittlere Qualitäten 
von der Provinz dringend angeboten.
*Die Effektenbörſe im Mai.
 Die Kursbewegungen der deutſchen Effektenbörſem im 
            ver=
gangenen Monat zeigen ein intereſſantes Bild. Die 
            Schwankun=
gen des Vormonats ſetzten ſich im allgemeinen nicht fort, wenn 
auch eine abwartende und oft vorſichtige Stimmung 
            unverkenn=
bar war, die zur Folge hatte, daß während der einzelnen 
            Börſen=
age manchmal durch Realiſationsverkäufe Abſchwachungen 
            man=
cher Werte eintraten. Gegen Schluß der Börſen waren aber meiſt 
wieder Aufwärtsbewegungen feſtzuſtellen, ſo daß eine Einbuße 
ſehr ſelten war. Zu Beginn des Monats war infolge des 
            eng=
liſchen Kohlenſtreiks bedeutend lebhafte Stimmung für 
            Kohlen=
aktien. Schwächere Zurückhaltungen traten erſt Mitte des 
            Mo=
nats ein, hatten aber keine rückwirkende Tendenz. Sehr ſtark 
            ge=
ſucht waren J. G. Farbeninduſtrie, die bedeutende 
            Kursſteigerun=
gen aufweiſen konnten. Auch konnten die Elektrizitätswerte 
            be=
deutende Gewinne erzielen, wie wir in unſerer Märzüberſicht 
            an=
nahmen. Die Pfingſtfeiertage hatten wenig Bedeutung auf die 
Haltung der Börſe. Der Monat Juni eröffnete in ſehr feſter 
Haltung. Es ſcheinen von ſeiten des Privatpublikums und des 
Auslands ſtärkere Intereſſen für die Bewegungen an der Börſe 
und infolgedeſſen ſtärkere Kaufbedürfniſſe vorzuliegen. 
            Anſchei=
nend werden für die nächſte Zukunft Montan= und Chemiſche 
Werte und unverändert Farb= und Elektrizitätswerte im 
            Vorder=
grunde ſtehen.
Frankfurter Effektenbörſe.
 Frankfurt a. M., 1. Juni. 
Nachdem ſich heute vormittag in außerbörslichem Verkehr die 
            Ab=
gaben noch ſtark fortgeſetzt hatten, ſo daß weitere größere Kurseinbußen 
eintraten (J. G. der Farbeninduſtrie waren bis auf 186½ 
            zurückge=
gangen), befeſtigte ſich die Tendenz mit dem Beginn des offiziellen 
            Bör=
ſenverkehrs erneut. Wie eine Rundfrage bei den maßgebenden Bankiers 
ergab, lagen wieder zahlreiche Kaufaufträge vor, ſo daß die erſte 
            amt=
liche Notiz ziemlich feſte Kurſe brachte. J. G. der Farbenwerte 
            er=
reichten wieder 1887/. Größeres Intereſſe beſtand auch wieder einmal 
für die Schiffahrtswerte, die bei lebhaften Umſätzen, ungeachtet der 
ſchwachen Haltung an der geſtrigen Abendbörſe, noch um 2 bis 4 Proz. 
über die geſtrigen Mittagskurſe hinausſtiegen.. Montan= und 
            Elektro=
werte blieben dagegen erheblich hinter den Notierungen des geſtrigen 
Tages zurück, waren aber auch gegen die Vormittagskurſe um 2 Prozent 
erholt. Weiter feſt und von der ſchwankenden Tendenz vollkommen 
            un=
beeinflußt waren die Werte des Metallbankkonzerns, von denen 
            Metall=
bank ſelbſt den Parikurs erreichten. Deutſche Anleihen hatten kein 
Geſchäft und blieben wieder ſehr vernachläſſigt. Von den ausländiſchen 
Renten hatten dagegen die Türken großes Geſchäft bei ſteigenden 
            Kur=
ſen. Wie wir ſchon geſtern in unſerem Abendbörſenbericht angeführt 
haben, liegt der Grund für dieſe Steigerung in der ſtarken Befeſtigung, 
die das türkiſche Pfund in den letzten Tagen auf dem Valutamarkt 
            er=
fahren hat. Mexikaner weiter feſt, aber ſtill. Im Freiverkehr bleibt 
das Geſchäft fortgeſetzt ſehr klein: Becker=Stahl 34, Benz 711 
            Gro=
wag 60, Raſtatter Waggon 21, Ufa 48 und Unterfranken 81. Im 
            wei=
teren Verlaufe verlor der Markt viel von ſeiner anfänglichen 
            Unſicher=
heit. Unter Führung der J. G. der Farbeninduſtrie und Rheinſtahl, die 
bis 190, bzw. 118 in die Höhe geſetzt werden konnten, blieb die Tendenz 
etwas feſter, doch war die Umſatztätigkeit gegenüber den letzten 
            Börſen=
tagen ſehr ſtark eingeſchränkt. Auf den Rentenmärkten nahm ſpäter 
das Geſchäft in Türken und auch in Mexikanern einen ſehr breiten 
Rahmen ein. Beſonders in Goldmexikanern gingen große Beträge zu 
ſteigenden Kurſen um. Goldmexikaner wurden bis 52 gehandelt. Der 
Geldmarkt iſt zwar etwas angeſpannt, doch dürfte das nur auf den 
Ultimobedarf zurückzuführen ſein. Tägliches Geld 6 Prozent. 
Die Abendbörſe hatte ſehr kleines Geſchäft bei größerer 
            Zurückhal=
tung der Intereſſenten. Die nachbörslichen Kurſe konnten gut behauptet 
werden; vereinzelt gab es auch kleine Kursbeſſerungen. Großer 
            Nach=
frage begegneten Metallbank, deren Kurs von 100 auf 104 hinaufgeſetzt 
wurde. Auf dem ausländiſchen Rentenmarkt war dagegen die Tendenz 
etwas lebhafter. 
Berliner Effektenbörſe.
 Berlin, 1. Juni. 
Die geſtern bei Schluß des Verkehrs zum Durchbruch gekommene 
Realiſationsneigung hielt bei Eröffnung der Börſe zunächſt noch an 
und bewirkte beſonders für Montan= und Elektrizitätswerte 
            Ab=
ſchwächungen von 1 bis 2 Prozent und auch darüber. Auf den übrigen 
Märkten kam die Realiſationsneigung nur in einer gewiſſen Unſicherheit 
zum Ausdruck. Für chemiſche und auch für Kaliaktien, ſowie einige 
Nebenwerte erhielt ſich bei leichten Kursſteigerungen die Feſtigkeit. In 
Rheinſtahl und Farbenaktien, die beide Werte um 3 Proz., bzw. um 
2 Proz. erhöhten, machten der Zwieſpältigkeit in der Kursbildung ein 
Ende. Erdölaktien und die Papiere des Bier=Sprit=Konzerns wurden 
lebhaft begehrt. Kahlbaum ſtiegen 5 Proz. Schultheiß, Patzenhofer und 
Oſtwerke zeitweiſe höher, auf Informationen, wonach die Schultheiß= 
Brauerei die Kahlbaumaktien im Verhältnis von 2 zu 3 übernimmt. 
Polyphon und Hanſa=Oloyd wurden um 3 bis 4 Proz. in die Höhe 
            ge=
ſetzt. Von Schiffahrtsaktien waren Lloyd und Hanſa von 3 bis 5 Proz. 
gebeſſert. Bankaktien wenig verändert. Vom Rentenmarkt iſt wenig zu 
berichten. Türkiſche Werte anhaltend feſt. Geld iſt weiter gefragt. 
Prolongationsgeld ungefähr 6 Prozent. Am Deviſenmarkt iſt außer 
der Steigerung der nordiſchen Plätze, die weitere Erholung der 
            Franken=
deriſen erwähnenswert. — Gegen Schluß der Börſe ließ das Geſchäft 
im allgemeinen weiter nach. Erdöl fanden auf die Auslaſſung in der 
Generalverſammlung lebhaftes Intereſſe und ſtiegen bis 106½, 
            nach=
börslich 106. Auch in den Werten des Bier=Sprit=Konzerns trat zum 
Schluß erneut eine Belebung ein.
 Aſchaffb. Zellſtoff 
Augsb.=Nürnb. Maſe 
Bamag=Meguin". 
Berl. E. W. Vorzug. 
Berlin. KarlsruheInd. 
Braunkohlen=Briketts 
Bremer Vulkan. 
Bremer Wolle 
Deutſch.=Atlant. Tel. 
Deutſche Maſchinen 
Deutſch.=Nied. Tel. 
Deutſche Erdöl. 
Deutſche Petroleum. 
Dt. Kaliwerke .. 
Donnersmarckhütte. . 
Dynamit Nobel. 
J. G. Farben". 
Elektr. Lieferung. 
R. Friſter 
Gaggenau Vorz. 
Gelſenk. Gußſtahl ..." 
G. f. elektr. Untern. . 
Halle Maſchinen. 
Han. Maſch. Egeſt. . 
Hanſa Dampfſch.
Deviſenmarkt.
 Amſterdam=R. 
Buenos=Aires 
Brüſſel=Antw. 
Oslo .... 
Kopenhagen. 
Stockholm . . 
Helſingfors. 
Italien .. 
London.. ." 
New=York. . . 
Paris. . . . . . . 
Schweiz ..." 
Spanien..
 30. 
Geld/ Brie 
168.63 
1.679/ 1.687 
12.91 
91 24 
110.36 
112.26 
19.53 
15 e2 
20 404 
2.i9s 
13.60 
B1.21 
63.62
 5. 
169.05 
2.23 
112.54 
10.59 
15.82 
20.454 
6.205 
81.71 
83.73
110.541
 1. 6 
Geld /Brief 
1.678/ 1.632/Prag... 
13 15/ 13 1Budapeſt. 
91.36 91 86 92.23/Japan.." 
10.55 10.59 Belgrad .. 
20. 403 29.45-/Liſſabon .. 
4.195 .305/Danzig ... 
13.6413 70 13 74 Athen ..."
 68 63/139 07/WienD.,Oſt. ab= 
10.66 110 93/Rio de Janeiro 
12.23 112.54Bulgarien. 
15.93/ 18 02Konſtantinopel 
81.2131 41 Kanada . 
33 42 63.53Uruguan ...
Viehmärkte.
 Mainzer Schlachtviehmarkt vom 1. Juni. Der Auftrieb beſtand aus 
36 Ochſen, 34 Bullen, 551 Färſen und Kühen, 275 Kälbern, 31 Schafen 
und 750 Schweinen Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: 
Ochſen 40—54, Bullen 35—48, Färſen und Kühe, Klaſſe a) 46—58, 
b) 38—46, c) 20—35 und d) 12—20, Kälber 52—72 und Schweine 75 bis 
83 Mk., Schafe wurden, nicht notiert.
 Die Lage auf dem Kohlen=und 
Eiſenmarkt. 
Auf dem Kohlenmarkt iſt ſeit kurzem eine leichte Beſſerung 
eingetreten. Die arbeitstägliche Förderung war in der letzten 
Zeit ungefähr 10 Prozent höher als im Durchſchnitt des Monats 
April. Die neue Förderung konnte abgeſetzt werden, ebenſo war 
es möglich, die auf den Zechenbahnhöfen, auf der Eiſenbahn und 
auf den Waſſerſtraßen befindlichen Mengen im großen und 
            gan=
zen abzuſetzen. Dagegen haben die Haldenbeſtände eine 
            Verrin=
gerung nicht erfahren, die Vorräte an Kohle zeigen zwar eine 
kleine Abnahme, dagegen haben ſich die Beſtände an Koks noch 
weiter vermehrt. Es iſt gelungen, im Auslande und in den 
            be=
ſtrittenen Gebieten einige Mengen an Ruhrkohle unterzubringen. 
So haben Abſchlüſſe nach Aufhebung des Einfuhrverbots getätigt 
werden können nach Frankreich und Belgien, auch nach Holland, 
in die Schweiz und nach Skandinavien zeigt ſich eine kleine 
            Zu=
nahme der Beſtellungen und Abrufe. In den beſtrittenen 
            Ge=
bieten dagegen — namentlich an der Küſte — iſt eine weſentliche 
Beſſerung nicht zu verzeichnen. Im deutſchen Inlande hat das 
Geſchäft eine Belebung nicht erfahren, es hält ſich auf dem Stand 
um Mitte April. Zuſammengefaßt läßt ſich ſagen, daß zwar eine 
Belebung unverkennbar iſt, da dieſe aber nicht ſo groß iſt, wie 
man nach Weitergehen des engliſchen Bergarbeiterſtreiks 
            eigent=
lich hätte vermuten können. Man kann immer noch bei den 
            Ver=
brauchein eine ziemlich ſtarke Zurückhaltung beobachten, die ſich 
vermutlich in der Hauptſache darauf ſtützt, daß die engliſche 
            Re=
gierung in der Frage der Subvention, wenn auch nur für eine 
gewiſſe Zeit, vermutlich noch Zugeſtändniſſe würde machen 
müſſen. Die jetzige Belebung iſt alſo nur als eine Beſſerung 
vorübergehender Natur zu betrachten. 
Auf dem Eiſenmarkt hat ſich nicht viel verändert. Es ſcheint 
aber doch, als ob der Tiefſtand, der nach einer vorübergehenden 
Beſſerung ſeit Anfang April wieder eingetreten war, etwas 
            über=
wunden wäre. Die Nachfrage iſt etwas lebhafter geworden, 
            zu=
mal die meiſten Verbraucher und Händler über weſentliche 
            Lager=
beſtände nicht verfügen. Der Umfang der Spezifikationen läßt 
aber noch immer ſehr zu wünſchen übrig, ein Beweis dafür, daß 
bei den großen Verbrauchern (Baumarkt, Reichsbahn, 
            Eiſenver=
arbeitung) eine Belebung in dem Maße, wie ſie von vielen 
            Per=
ſonen noch bis vor kurzem erhofft wurde, nicht eingetreten iſt. 
Die Unſicherheit in der politiſchen und wirtſchaftlichen 
            Entwick=
lung, die erſt vor kurzem noch durch törichte Putſchgerüchte 
            ge=
nährt wurde, iſt eben noch zu groß. Der Auslandsmarkt hat ſich 
weiter verſchlechtert, da die Fortſetzung des Frankenverfalles die 
Hereinnahme von neuen Aufträgen nicht mehr reizvoll erſcheinen 
läßt. Die leichte Beſſerung, die auf dem Inlandsmarkt zu 
            ver=
zeichnen iſt, geht alſo durch die Verhältniſſe auf dem 
            Auslands=
mark, mit deſſen Stabiliſierung noch für lange Zeit nicht 
            gerech=
net werden kann, wieder verloren. Die internationalen 
            Eiſen=
verhandlungen haben grundſätzliche Fortſchritte, in den letzten 
Wochen nicht gemacht, ſo daß eine Beſſerung der Verhältniſſe von 
dieſer Seite her nicht erhofft werden kann. Im einzelnen iſt zu 
ſagen, daß ſich in Stabeiſen, in der letzten Zeit faſt nichts 
            ge=
ändert hat, der Eingang von neuen Aufträgen läßt ſehr zu 
            wün=
ſchen übrig, insbeſondere hat das Auslandsgeſchäft einen 
            Rück=
ſchlag erfahren. Etwas beſſer iſt das Geſchäft in Formeiſen, wo 
Beſtellungen vom Baumarkt her anregen. — Im Röhrengeſchäft 
wird eine leichte Beſſerung auf dem Inlandsmarkt, durch eine 
Verſchlechterung im Auslandsabſatz ausgeglichen. Für 
            Grob=
bleche liegen die Verhältniſſe unverändert, eine Neigung nach 
unten iſt jedoch unverkennbar. Sehr ſchlecht iſt die Lage auf dem 
Markt für Mittel= und Feinbleche, hier laſſen beſonders die 
            Ver=
hältniſſe im Siegerland, ſehr zu wünſchen übrig. Im 
            Draht=
geſchäft hat ſich weſentliches nicht geändert. 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
* New York, 1. Juni. (Privat=Telegramm.) 
Weizen: Der geſtrige Markt begann in ſchwacher Haltung unter 
dem Einfluß niedriger Liverpooler Notierungen und auf Meldungen 
von wohltuenden Niederſchlägen im weſtlichen Winterweizengürtel. Im 
ſpäteren Verlauf konnten die Kursrückgänge jedoch wieder ausgeglichen 
werden, da jetzt aus dem weſtlichen Winterweizengebiet, ſowie aus dem 
Frühjahrsweizengebiet, zu trockenes Wetter berichtet wurde. Die 
            Ter=
mine blieben etwa auf ihrem letzten Niveau. 
Mais: Günſtige Witterungsmeldungen und größere Zufuhren als 
erwartet, verurſachten anfangs eine ſchwache Haltung, die aber ſpäter 
wieder wettgemacht wurde durch Baiſſedeckungen, welche durch die 
Hauſſebewegung am Weizenmarkt im Schlußverkehr ausgelöſt wurden. 
Hafer: Bei nur wenig veränderten Kurſen verlief der Markt in 
abgeſchwächter Haltung. 
Bqumwolle: Angeſichts privater Schätzungen der Ernteſtatiſtik 
des Journal of Commerce”, wonach der gegenwärtige Stand auf nur 
65,9 Prozent beziffert wird, konnte der Markt in ſtetiger Haltung 
            ver=
laufen. Der Schluß zeigte jedoch eine unregelmäßige Zendenz. 
Kaffee: Der Markt verkehrte in abgeſchwächter Haltung in 
            Ueben=
einſtimmung mit niedrigen braſilianiſchen Preiſen und auf eine nur 
mäßige Nachfrage im amerikaniſchen Konſum. Die Termne gaben acht 
bis zehn Punkte nach. 
Zucker: Die mangelnde Nachfrage bei den Raffinerien führte eine 
Abſchwächung des Marktes herbei und die Termine mußten eimige 
Punkte nachgeben. 
Kakao: In Sympathie mit der höheren Liverpooler Notierung, 
ferner auf die anhaltende Kaufluſt der Fabriken und die geſtern in 
Erſcheinung getretenen Käufe des Auslandes gaben dem geſtrigen Markt 
eine feſte Haltung, wozu auch noch die Stetigkeit der Lokopreiſe beitrug, 
Die Termine konnten ungefähr 50 bis 60 Prozent anziehen. 
Kleine Wirtſchaftsnachrichten. 
Die geſtrige Generalverſammlung der Guſtav Colshorn A. G., 
            Frank=
furt a. M., genehmigte debattelos den bekannten Verluſtabſchluß von 
36 570,59 Rm. 
Die Anfechtungsklagen Pinner=Elsbach gegen die 
            Goldmark=
bilanz und die Umſtellungsbeſchlüſſe der H.=V. der Ilſe Bergbau= 
A.=G., in Grube Ilſe vom 22. Januar 1925 ſind zurückgenommen worden. 
Die Pforzheimer Edelmetallpreiſe ſtellen ſich für ein Kilo Gold auf 
2795 Mark Geld, 2812 Mark Brief, ein Kilo Silber 89 Mk. Geld, 
90.20—91.70 Mk. Brief, ein Gramm Platin 12.50 Mk. Geld, 13.50 Mk. 
Brief. 
Die franzöſiſche Automobilfirma Citroén kündet die Ausgabe einer 
7½prozentigen Anleihe von 500 000 Franes mit einer Laufzeit von 10 
Jahren an. 
Die Lage im engliſchen Bergbau iſt unverändert. Die Morgenblätter 
berichteten erneut, daß in den Kohlenrevieren die Neigung zur 
            Wieder=
aufnahme der Arbeit im Wachſen ſei, und daß eine Verlängerung der 
Arbeitszeit möglicherweiſe von den Bergarbeitern angenommen werde. 
Die Bank für Brauinduſtrie in Prag hielt geſtern eine a. v. H.=V. 
ab. Der Antrag auf Liquidierung der Bank wurde genehmigt. 
Nach Meldungen aus Melbourne muß man in dieſem Jahre mit 
einem erheblichen Ernteausfall in der Baumwollerzeugung Auſtraliens 
rechnen, da die anhaltende Trockenheit vor dem diesjährigen Märzregen 
ſchädlich auf die Entwicklung der Baumwollpflanzen gewirkt hat. 
Nach einer Meldung aus Ottawa hat der Finanzminiſter Robb im 
Unterhaus erklärt, daß Kanada vom 1. Juli ab zur 
            Goldwäh=
rung zurückgehen werde.
Nummer 151
 Europäiſche Staatspapierel 3. 5. 
a) Deutſche 
6% Reichsanleihe ......../ 0.40 
„ 
.... 
8½½ „ 
Dollar=Glö=Anleihe d. 1935 
große Stücke/ 0.33 
Dollar=Gld=Anl. per 1932 
große Stücke 
Dollar=Schatzanweiſungen. 
Dtſch. Schtzanw. KIu. IIv. 23 
Klu. IIv. 24 
½% IV. u. V. Schatzanw. 
4½% VI.—IX. 
4% D. Schutzgb. v. 08-11 u. 13 
v.14 
Sparprämienanleihe ... .. 0.24 
Zwangsanleihe .... .....". 
4% Preuß. Konſols ......! — 
„ ...../ 0.40 
" 
Bad. Anl. alte ......" 
ſo- . .......... / 0.43 
v. 1896 ... 
Bahern=Anleihe .....! — 
...../ 0.40 
8 16% Heſſen R. XXXV1 
untilg. b. 28 .. . . . . . . . . 19.50 
% Heſſen unk. 1924... . . . 
..../ 0.41 
alte". 
..../ 0.37 
 
4% Württemberger alte .. 
b) Ausländiſche 
5% BosnienL.-E.=B. v. 1914) 
5% L.=Inveſt.=Anl. 1914/ 
4½%v. 1898 ......... 
4½% v. 1902 .... . . .. . 2.8 
4% „.
 6% Bulgar. Taba) 1902 .. 
4½% Oſt. Staatsrente 1913/ 
ab 1918 .............. 
4½% Oſt. Schatzanweiſ.ſtfr 
v. 1914 ...... ... .... . . / 17 
4% Oſt. Goldrente ..... 
41/% „ Silberrente . . . . . 
4% einh. Rente (konv.
3% Portugieſ. (Spez.)6,III
 5% Num. am. Rente v. 03. 
4½% Goldr. v. 13 ... 
am. konp.. . . . 
4% am. b. 05 ....
 4% Tür:. (Admin.) v. 190 
„ (Bagdad) Ser. I 
(Bagdad) Ser. II 
4F „ v. 1911 Zollanl.
Ung. Staatsr. v. 1918
8½
 Staatsr. v. 14 
Goldrente .. 
Staatsr. v. 10 
Kronenrente 
(Eiſern Tor)Gl./ 14
 Außereuropäiſche. 
5% Mexik amor. innere 
konſäuß. v.99 
Gold v. 04 ſtfr. 
konſ. inner. 
Frrigationsanl. 
5% Tamaulipas. Serie I. 
Nach Sachwert verzinsliche 
Schuldverſchreibungen 
Mit Zinsberechnung 
6% Dollar Goldanl. v. 193 
große Stücke 
6½ Dollar Goldanl. v. 1935 
große Stücke 
8½ Frkitr. Hyp.=Bi. 
            Gold=
pfandbriei R.1 
8% Frkrft. Hyp.=Bk. 
            Gold=
pfandbrief Em. 3 
5% Frkitr. Hyp.=Bk. 
            Gold=
pfandbrief Em 2 
5½ Neckar A.=G. Stuttgart 
Goldanleihe von 1923 
8% Pfälzer Hyp.=Bk.=
            Gold=
pfandbrief von 24 
8% Rhein, Hyp. Bk. 
            Gold=
pfandbrief von 24 
5% Rhein=Main=Donau= 
Gold=Anleihe von 23. 
Ohne Zinsberechnung 
6%Baden=Baden=Holzwert 
Anleihe von 23 ...... 
5 %Babenw. Kohlnwranl. 2: 
5% Frkftr. Pfandbrief=Bk.. 
Goldob I. Em.
Mittwoch, den 2. Juni 1926
Seite 11
6% Großkraftwerk MannheimKohlenwertanl. v. 23..... 3. 5.
13.7- 1. 6.
13.4 Borkriegs=Hypothekenbank
Pfandbrief= 3. 5. 1. 6. Obligationen von
Transportanſtalten. 3. 5. 1. 6. 6% Heidelberger Holzwertanl.
von 23 Bay. Vereinsbank München 14.5 4% Eliſabethbahn, ſtfr. . . . A. 2.9 18.5 Bay. Handelsbank München 15.3 14% Ga. Carl Ludw.=Bahn 2.25 2.26 6% H. Braunk.=Rog.=Anl. v. 23 4.52 5 Bay. Hyp. u. Wechſelbank . . . 15 15.4 5% Oſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. 5% H. Noggenanleihe v. 1923
3% Mannh. Stadt=Kohlen= 6.6 Frankfurter Hypothef.=Bk...
Frankfurter Pfandbrief=Bk... 11. 525 11.27-1
12.95 2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb
2.6% Neue Oſt. Südb. (Lomb. 13.25
13.25 13.25
13.25 wertanl. v. 1923
20 Offenbach (M.) Holzwert= 12.5 13.3 Hamb. Hypothek.=Ban ..."
Meininger Hyp.=Bank ...." 9.50
9.3 9.35
8.925 4% Oſt. Staatsb. v. 1883 ...
3% Oſt Staatsk. 1. b. 8. Em.. . 65.2 66
17.3 anl. v. 1923
5% Pfälzer Hyp. Bank Gold= 19.5 18 Pfälziſche Hyp.=Ban ...."
Preuß. Pfandbrief=Bk. ...." 12.85
9.5 12.1
9.5 3% Oſt. Staatsb. 9 Em. . . . .
3% Oſt. Staatsb. v. 1885 .. 12 17.25 Pfdbr. v. 24. 2. 25 2.25 Rhein. Hypothk.=Bank ....." 10.5 1C.225 3% Oſt. Staatsb. Erg. Netz.. 17.25 5% Preuß. Kaliwert=Anleihe 5.4 5.55 Südd. Bodenkredit=Anſtalt 12 10.75 4% Rudolfb. u. Silber ſtfr. . . . 3:5 4.35 5% Preuß. Noggenwert=Anl.
5% Rhein. Hypoth. Bk. Gold=
Pfdbr. v. 24.
5 % Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23,
Ser. Iu. HI............"
5% Sächſiſche Noggenwertan= 2.44 2.5 Württemberg. Hypoth.=Van
Staatl oder provinz ia
garantiert
Heſſiſche Landes=Hyp.=Bank 12.55
8.25 11.25
7.7 4% Rudolfbr. Salzkammerg.)
4½% Anatolier Serie l.....
4½% Anatolier Serie II.."
4½% Anatolier Serie III...
3 % Salonique Monaſtir. . . .
5% Tehuantepee .........." 15‟
13 ſo
18.5
25.6
122,
29.75 leihe von 23
Südd. Feſtwertbk. Golbobl 6.30 Landeskreditanſtalt Caſſel.
iſſauiſche Landesbank.. .421
7.6 6. 4 ½½ Tehuantepee ........
 Luther, M.=u Mühlenbau 8 
Luxſche Induſtrie 
Mainkraſtwerke Höchſt ....
 Meher Dr. Paul 
Miag, Mühlenb. Frkf. a. 
Moenue Stamm 
Motorenfabrif Deutz .. 
Motorenfabr Oberurſel
 Peters Union Frankf. a. M.6 
Pfälz. Näh Kayſer ... 
O 
Philipps A.=G. . 
.O 
Porzellan Weſſel... 
0
 Vank=Aktien. 
Alig. Deutſche Creditanſt. .O 
Badiſche Bank". 
Bank für Brauinduſtrie. .6 
Barmer Bankverein .. 
Bah. Hyp.= u. Wechſelb. 
Berl. Handelsgeſellſchaft „* 
Kommerz= u. Privatbank ..O 
Darmſtädter u. Nationalbk. 
Deutſche Bant 
.0 
Deutſche Eff. u. Wechſelbk.. 0 
Deutſche Hyp.=Bk. Mein. 
Deutſche Vereinsbanl .. . .O 
Disconto=Geſellſchaft .. . . .O 
Dresdener Bank 
...O 
Frankfurter Bank ... . . . . .0 
Frkf. Hyp.=Bank .... ....." 
Frankf. Pfandbrief=Bk. . 
Gotha Grund kredit=Ban! 
Metallban: 
...... ..0 
Mitteldeutſch. Ereditbank ..0 
Oſterr. Creditanſtalt. 
Pfälz. Hypoth.=Bank.. 
Reichsbank=Ant. 
....0 
Rhein. Creditbank . . . . . . . . O 
Rhein Hypothekenbank . . . 
Südd. Disconto=Geſellſch. O 
Wiener Banwerein 
Bergwerks=Aktien. 
Berzelius 
...." 
Bochumer Bergbau.. . . . .0 
Buderus. 
.. . .O 
Dt. Luremburger . . . . . . . .O 
Eſchweiler Bergwerks=Akt.. 
Gelſenkirchen Bergw. .. . . . . 
Harpener Bergbau .. . . . . . D 
F’ſe Bergbau Stamm. . . . . O 
Nie Bergbau Genußſcheine 0 
Kaliwerke Aſchersleben .. .0 
Kailiwerke Salzbetfurt .. .." 
Kaliwerke Weſteregeln .. . . O 
Klöcknerw. (ab. Lthr.=Hütte)e 
Mannesmann Röhren .. . .O 
Mansfeider 
... . .A 
Oberbedarf 
..... . D 
Oberſchle . Eiſen(Caro)... .0 
Otovi Minen u. Eb.=Ant.. . 
Phönix Bergbau 
.O 
Rhein Braunf. u. Brikett . 
Rhein. Stahlwerke .. . . . . .0 
Rombacher Hütte 
... .0 
Stinnes Riebeck Montan ..O 
Tellus Bgb.= u. Hütten=Alt.0 
Ver. Laurahütte 
O 
Aitien induſtrieller 
Anternehmungen. 
Brauereien. 
Eichbaum (Mannh. 
Henninger Kemp=Stern . . .6 
Löwenbräu München ... . .6 
Mainzer Aktienbrauerei .. . 6 
Schöfferhof (Binding) .. . .O 
Schwarz=Storchen ... . . . .0 
Werger 
Arkumulat. Berlin. 
( 
Adler & Oppenheimer 
Ad erwerke (v. Kleher 
0 
A. E. G. Stamm 
O 
6% A. E. G. Vorzug Lit. A Ol1 10. 
5% A.E. G. Vorzug Lit B Ol1. 10. 
Amme Gieſecke & Konegen.O 
Anglo=Continantal=Guano. 
Anilin=B n.=Treptow". 
Aſchaffenburger Zellſtoff ..O 
Badenia (Weinheim) 
Bad. Maſchf. Durlach .. .e 
Bad. Uhrenfabr. Furtwang.0 
Bamag=Meguin Berlin . . O 
Baſt Nürnberg .. 
Jahr Sato Divid. 3. 5. 1. 6. 1. 40 95.75 97.5 3331 K. 43 135 1. 4 20 8.— 11a0 1. 1. 167. 85 94.5 1. 1 40 3% 112.7 1. 1. 200 10% 150 1. 1. 60 8½ 10-.75 207 1. 1. 100 109 126.9 135.5 1. 1. 100 10% 125 131 1. 1. 50 94 9u 1. 1. 100 97.75 1110 1. 1. 4 780 90 84.5 1. 1. 150 10% 121.5 128.25 1. 1. 80 110.75 114.25 1 1. 2 6% A6 80 1. 1 120 4f.N 84 194.5 1. 1. 100 8% 100 110 1. 1. 831, 99 1. 10. 160 94 1. 1. 20 8% 105 149 1. 1. — 7.5 6.5 1. 1. 100 41.% 84 100 1. 1. 500 10% 140.5 148.5 1 1. 40 8% 97 1. 1 100 4‟).% 89 104 1. 1. 100 88 97.5 101 1. 1. 5.90 5.5 1. 1. 100 37 39.5 1. 10. 70. 91: 1. 1. 20) 61.5 Kea 1. 10. 703 93.5 1os‟ 1. 7. 800 8.4% 137 132.5 11. 10. 700 100 110.5 1. 1 a000 114 128.9 1. 1 200 8‟ 105.25 1. 1 200 80 81 27 1. 1 140 10% 134.25 12E.75 1. 1. 180 122 163 — 1. 1 150 10% 183.75 — 1. 7 600 77.75 8o.75 1. 7 600 89‟ 102.5 1. 1. 50 8% 98.5 96 1. 10. 100 52 49 1. 10 120 51 1. 4. — 28.75 1 7. 500 80 84 1. 4 300 99 137 1a8 1. — 5o0 94.5 119.25 300 33.75 23.25 1.4 400 118.5 1. 37.50 5N 60.5 58.5 1 83.33 34.75 1. 10 a00 20 RM 64 65 1. 3 600 10 120 1. 10 3331. 109 199 200 1. 1 1000 8% 1. 10. 250 20% 1. 10. 300 10% 192 102.5 1 10. 200 10RM — 117 500 5% 13o 1.5 250 11 11. 40 65.75 62 1 10. 100 110 124.75 70 6% 76.7 79 75 67.75 68½e 1. 1 50 8% 90 1.1. 100 1. 1 300 6% 92.3 56.5 16 12.25 200 10% 91.5 93 1 7. 400 37.75 1.5 160 38.5 38.75 1. 10. 60 60o 82.5 82.25
 Bahriſch Spiegel .... . . . .0 
Beck & Henkel (Caſſel) .. . .O 
Bergmann El. Werke .. . .O 
Bing. Metallwerke . . . . . . . O 
(Bremen=Beſigh=Olfabr . . . O 
Sementwert Heidelberg .. O 
Tementwert Karlſtadt . . . .O 
Cementwerk Lothr. (Karis.) 
hem. Werke Albert . . . . . . " 
Chem. Brockh., Nd. Walluf.. O 
hem. Griesheim=Elektron O 
Them. Fabrik Milch 
.0 
hem. Weiler=ter=mer . . . . O 
Daimler Motoren ... . . . . .O 
Deutſch. Eiſenhandel Berl. 
Deutſche Erdöl. . . . . . . . . . . O 
D. Gld.- u. Silberſcheideanſt. 
Dingler, Zweibrücken .. . . .O 
100 Dresdener Schnellpreſſen .O 
Dürrkopp (Stamm) . . . . . S 
Dürrwerke Ratingen . . . . ." 
Dyckerhaff & Widm. Stammo 
Eiſenwerk Kaiſerslautern .O 
100 Eiſenwerk 2. Meher, fr. . . .O 
Elberfelb. Farbw.v. Baher O 
Flektr. Lieferungs=Geſ. .. .0 
Elektr. Licht= u. Kraft .. . . .O 
Elſäſſ. Bad.=Wolle ......." 
Emag. Frankfurt a. M. . . . 
Email. &Stanzw. Ullrich ..O 
Enzinger Werke. ..... . . . " 
Eßlinger Maſchinen .. . . . . 0 
Ettlinger Spinnerei .. . . . . O 
Faber Joh. Bleiſtift .. . . . .O 
Faber & Schleicher .. . . . . . O 
Fahr Gebr. Virmaſens ..0 
F. G.=Farben=Induſtrie .. 
Felten EGuilleaume, Carls.O 
Feinmechanik (Jetter . . . . e 
Feiſt, Sektk., Frankf. M.0 
...O 
Frankfurter Gas ... 
Frankfurter Hof". 
... . .O 
Frrf. M. Pokorny & Witteko 
Fuchs Waggon Stamm . . . O 
Banz Ludw., Mainz .. . . .O 
Geiling & Cie. 
... . . .0 
Germania Linoleum .. . . .O 
Gelſenkirchen Gußſtahl .. .0 
Goldſchmibt, Th. . . . . . . . .0 
Gotha Waggon . . . . . . . . .O 
Greffenius Maſch. Stamme 
Gritzner, Maſchfbr. Durlacho 
Brün & Bilfinger .. . . . . . .0 
Dafenmühle Franff. (M.) .O 
Hammerſen (Osnabrüch . .O 
Hanfwerke Füſſen 
..O 
Hartm. &Braun Frankf. . .O 
Seyligenſtaedt, Gießen . .O 
Hilvert Armaturenfbr. . . O 
Hindrichs=Auffermann .. . . O 
öirſch Kupfer & Meſſ. . . . . O 
Hoch= und Tiefbau ... . . . ." 
.O 
Höchſter Farben 
O 
Holzmann, Phil. 
187.5 19u 1Holzverk. Induſtr. 
Hydrometer Breslau", 
* 
Fnag ... 
Junghans Stamm. ..... 
Kammgarnſp. Kaiſerslauterno 
Karlsruher Maſchinen .. . . O 
Karſtadt R. .... 
.O 
Aein, Schanzlin & Becker .O 
Knorr, Heilbronn . . . . . . . .O 
Konſervenfabrit Braun . . .O 
Krauß & Co., Lokom. . . . . . O 
eahmeher & Co. 
...O 
Lech, Augsburg . . . . . . . . .O 
Lederw. Rothe ... . . . . . . .O 
Lederwerke Spicharz .. . . . O 
Lingel Schuhw Erfurt . . .O 
Löhnberger Mühle ..... . . 6 
udwigshaf. Walzmühle .. .. 
Lüdenſcheid Metallw. . . . O
 Geſch.= 
Jahr
 1. 1. 
1. 4. 
1. 1. 
1. 1., 
1. 1. 
1. 1 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1.11. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 10. 
L 
1. 0 
1. 10. 
1. 1. 
1. 1 
1. 4. 
1. 1. 
— 
1. 1 
1. 7. 
1. 1 
1. 1. 
1. 7. 
1. 4. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1.I 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 7. 
1. 1., 
1. 1. 
1. 1.. 
— 
1. 1. 
1. 1 
1. 8. 
1. 1. 
1. 7. 
1. 
1. 1 
1. 1. 
1. 7. 
1. 1., 
1. 1. 
1. 1. 
1. 
1. 1 
1. 7. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 4. 
1. 1., 
1. 1. 
1. 7. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 2., 
1. 7. 
1. 4. 
1. 5. 
1. 1. 
1. 7. 
1. 1.
 * 
2S‟ 
60 
50 
200 
50 
340 
300 
150 
40 
300 
190 
120 
50 
80 
400 
140 
100 
40 
150 
E0 
60 
33½ 
220 
200 
80 
100 
6 
60 
100 
100 
250 
140 
30 
100 
Aa 
120 
80 
50 
200 
100 
25 
331 
100 
400 
200 
60 
50 
300 
180 
60 
200 
200 
200 
0 
80 
120 
150 
20 
66 
80 
8) 
20 
140 
120 
50 
40 
80 
 
50 
15 
250 
500 
50 
20 
1862 
500 
60
Divid.
 Sl 
6%
 5% 
7%0 
10%
86
 O% 
12% 
68 
6‟ 
5%
 8% 
48
 GOS 
15%
 8% 
10% 
8% 
320 
8.5‟ 
aRM 
5%
85
 68o 
0% 
1. 
10%
53
Dle
3. 5.
 44 
104.75 
b5 
100 
106.5 
95 
49.5 
45.5 
66 
52.5 
114.5 
7.5 
12 
2. 
52.3 
28.5
 114 
0.29 
38.1 
92 
53 
190 
85.5 
58.5 
40 
151¾ 
128 
73.5 
34 
32 
68 
42 
0.66 
44 
150 
30 
86.5 
56.25 
81.25 
92.5 
103 
64 
66S 
69.5 
3 
53 
87 
54 
71.25 
3
 87 
47.75 
110 
53 
86 
41.5 
57.5 
98 
98
 37.5 
52
1. 6.
 50 
124 
101.25 
114 
98.5 
45 
55 
65 
45 
207 
131 
94.75 
65 
42 
14.5 
135.75 
30 
0.275 
31 
76 
43 
188 
80 
63 
38 
191 
134.5 
31 
86 
67.5 
39 
0.505 
43 
145 
6. 
78.5 
49.5 
109 
90.5 
2 
90 
62.5 
81 
35
 75 
65.25 
S5 
29 
0.60 
83.25 
90 
33.5 
102.5 
5. 
33 
45.5 
112.2: 
31
 37.5 
68.5
 Rhein. Elektr Stamm .. . . O 
Rhein. Metall=Vorzüge ...O 
Rhenan 3 Aachen". 
Rückforth Stettm. 
Rütgerswerke 
Schleußner (Frankf. a. M.).o 
44.9 Schneider & Hanau 
Schnel=preſſen=Frankenthal o 
43.5 Schramm u. Megerle Lackf.0 
42.5 Schriftg. Stempel Ffm. .O 
Schuckert Elektr. (Nürnb.). 0 
Schuhfabr Berneis=Weſſelo 
Schuhfabrit Herz 
Schuhf. Leander. Offenb. 
Schultz, Grünlack. Rdsh. 
Seilinduſtrie Wolff 
* 
Sichel & Co., Mainz". 
.O 
Siemens Elektr. Betriebe O 
Siemens Glasinduſtrie .. . O 
Siemens & Halske 
.. 
Süddeutſche Immobilien O 
Thür elektr. Lief.-G. Gotka 
6.5 lührenfabrik Furtwängler O 
Beithwerke in Sandbach o 
Verein. f. Chem. Jnd. Frrft.0 
Verein. d. Olfbr. Mannh. 
39 Verein. Faßfabrik. Caſſel G 
Ver. Gummif. Bln.=Frift. O 
Verein. Pinſelf. Nürnberg. O 
Verein Ultramarin . . . . . . O 
119 Verein. Zellſtoff Berlin .. " 
Vogtl. Maſchinen 
Voigt & Haeffner Stämme0 
Volthom. Seil 
.O 
Banß & Frehtag ... . . . . .O 
Wegelin Rußfabrit ... . .. O 
Zellſtoff Wa dhof Stamm .. 
Zuckerfbr. Waghäuſel ..... " 
Zuckerfbr Frankenthdl . . . O 
Zuckerfbr. Heilbronn. 
..C 
Zuckerfbr Offſtein .. . . . . ." 
Zuckerfbr. Rheingau ... . . . O 
Zuckerfbr. Stuttgart .. . . ."
 Transport= und 
Berſicherungs=Aktien 
Allg. Deutſche iſenbahn 
Deutſche Eiſenb=G. Fftm. 
Elektr. Hochbahn Berlin", 
Schan tung E. B. .. .. . . . . 0 
Südd. erienvahn-Get. .. . .O 
Hapa; (Pgketfahrt) .. . . . . O 
Nordd. Lloyd . . . . . . . . . . . O
 Beſch.= 
Jahr
 1. 1. 
1. 1. 
1 1 
1. 16. 
1 3. 
1.1 
1 1 
1 1 
1. 10. 
1 10 
1. 1 
1. 1 
1. 8. 
1 
1.7 
1. 1. 
1. 1. 
1. 10 
1. 
1. 11. 
1. 1. 
1. 10. 
1. 7. 
17. 
1. 1. 
1. 10. 
1. 1 
1 7. 
1. 10. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 6. 
1. 1. 
1. 2. 
1. 7 
1. 1. 
1. 10. 
1. 10. 
1. 10. 
9. 
1. 10. 
1. 9.
 50 
100 
140 
120 
10 
30 
250 
250 
100 
100 
30 
50 
100 
100 
40 
30 
100 
150 
10 
16 
60 
103 
100 
60 
123 
700 
6) 
20 
40 
0 
700 
83.33 
160 
40 
60 
100 
400 
60 
40 
200 
200 
10 
40 
40 
4) 
40 
4C 
40
 Frift. Allg. Verſich.=Geſ. 
Frankona Rück= u. Mitv.
 Darmſtadter Werte 
Bahnbeon 
Dampfkeſſel Rodberg 
gelvetia Konſervenfabr 
GGebr. Lutz 
Mot orenfabrik Darmſtadt 
Gehr. Roeder 
Venuleth & Ellenberge
 1. 1. 
1. 1. 
1 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1 
1 1.
11
 D1 10 
1. 5. 
1. 7. 
O1.1. 
. 2.
 1000 
600 
1000 
800 
300 
40
Divid
8.8
88
93
13
23
108
 60 
40 2.40n9 
300 
1a0 
120 10% 
300
3. E
 81 
99.9 
109.25 
108 
34.9 
44 
87 
108.5 
32.25 
85.5 
45 
53
 64.75 
7 
25.5
 81.5 
68.75 
11.8 
37.5 
3.5 
4. 
4.5
 138 
63 
76.7 
33 
83.75 
53 
110 
63.2* 
50 
92 
39 
109 
117.45 
130 
80.50 
50 
60 
76
 60 
38.5
 At 
129.25
18
78
1. 6.
 so 
100 
117.25 
16.2 
116 
33 
a0.5 
85 
100 
51 
70 
40 
29 
55 
71 
104.5 
25.5
85
 85½= 
112.5 
39.25 
29 
42.5 
44
 1r8 
62 
83.5 
85.4 
18 
71½
 119 
66 
46 
91.75 
32 
105.75 
112.5 
139 
57.5 
87.7s 
71.5 
58.25
 120 
133.5 
130.5
 94.25 
70
 22.75 
16.25 
7 
A
 Unnotierte Aktien. 
Apt. 
Beckerkohle 
Beckerſtahl 
* 
Benz...." 
Brovn Boverie ... 
Deutſche Petroleum .. 
 
Diamond Shares ... . . .." 
Großkrftw. Württ. (Growag!& 
Grßkrftw. Unterfr. Ufra) 
Krügersha // Kali .." 
Ufa Film 
O
 15. 
1. 
1. 1 
1.6
 50 
20 
16)
1.
Zeichenerklärung: X — Mark für eine Million nontinal. H— Mark
 Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts 
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des 
Polizeiamts Darmſtadt. 
Gefunden: 1 ſchwarzer Kugelohrring 
mit ſilbernem Kettchen und Perlchen. Zwei 
Päckhen Zwieback. 1 Damenſchirm 
            mi=
braunem Griffchen. 1 Paar br. Herren= 
Glacéhandſchuhe. 1 Paar weiße 
            Damen=
handſchuhe. 1 Anſtellungsſchein, auf den Schreiner=, Schloſſer=,Glaſer=,Weiß= 
Namen Johannes Hartmann ausgeſtellt. 
1 Peitſche mit braunem Stiel. 1 
            Porte=
monnaie mit über 3 Mk. 1 Hundeleine 
1 Fünfmarkſchein 1 Paket mit 
            Frauen=
wäſche, Kleider uſw. 1 Nickelarmbanduhr 
1 Fahrrad. 1 ſchwarzes Portemonnaie mit 
über 1 Mk. 1 Damenſchirm mit gelbem 
geridem Stock. 1 Paket, enthaltend ein 
Dörrhordchen uſw. — Zugeflogen: 1 
            Ka=
narienvogel. — Jugelaufen: 1 gelber 
            Hof=
hund. 1 ſchwarzbrauner Dackel.
 Am Dienstag, den 8. Juni Ifd. 
Js., von vormittags9 Uhr ab, 
            wer=
den im Saale des „Löwenbräu” zu Groß= 
Zimmern (Alfred Wagner) aus dem 
            hie=
ſigen Gemeindewald die nachfolgenden 
Holzſortimente meiſtbietend zur 
            Verſteige=
rung gebracht: 
Kiefern=Schnitt: 8,44 fm II. u. III. Kl.; 
Kiefern=Stamm: 28,46 fm II. Kl., 90,42 
fm III. Kl., 31,83 fm IV. Kl., 10,21 tn 
V. Klaſſe: 
Lärchen=Stamm: 21,41 fm II. und 
III. Klaſſe; 
Fichten=Stamm: 6,44 fm II. u. V. Kl.; 
Eichen=Stamm: 5,81 fm II. u. III. Kl. 
Derbſtangen: 15,52 tm Fichte, 11,37 
im Lärche. 
Das Holz liegt in verſchiedenen 
            Ab=
teilungen des hieſigen Gemeindewaldes. 
Nähere Auskunft erteilen Forſtwart 
            Ob=
mann und Forſtgehilfe Pullmann 
von hier. Die 
            Verſteigerungsbedingun=
gen werden bei Beginn bekanntgegeben. 
Groß=Zimmern, den 31. Mai 1926. 
Heſſiſche Bürgermeiſterei Groß=Zimmern. 
Brücher. 
(8255
 Die bei Ausführung eines 
            Zwei=
familienwohnhauſes und bei der 
            In=
ſtandſetzung des Raihauſes in der 
            Ge=
meinde Traiſa vorkommenden Maurer=, 
Steinhauer=, Zimmer=, Dachdecker=, 
binder= und Spenglerarbeiten 
            ſo=
wie die Trägerlieferung ſollen öffent 
lich vergeben werden. 
Die Verdingungsunterlagen liegen von 
Mittwoch, den 2. Juni, bis 
            Don=
nerstag, den 10. Juni Ifd. Js, 
            vor=
mittags 10 Uhr, in den 
            Geſchäfts=
räumen des Unterzeichneten, Neckarſtr. 3, 
Zimmer Nr. 2, zur Einſicht offen, 
            wo=
ſelbſt die Eröffnung der eingelaufenen 
Angebote zur angegebenen Zeit erfolgt. 
Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Angebote müſſen 
mit entſprechender Aufſchrift verſehen ſein. 
Darmſtadt, den 1. Juni 1926. (827e 
Der obere Baubeamte bei der 
Kreisbauverwaltung Darmſtadt.
 Am Donnerstag, den 3. Juni 
1926, vormittags 10 Uhr, verſte gere 
ich im Verſteigerungslokale Luiſenſtr. 32 
zwangsweiſe meiſtbietend gegen Bar= 
(8272 
zahlung: 
1100 Zigarren, eine Partie elektr 
Lampen, Klavierlampen zc., 1 Poſten 
Herren= und Damenräder, ein 
Poſten Hausſchuhe verſchiedener Größe, 
Schreibtiſche, 1 Bücherſchrank, 1 
            Laden=
theke, 1 runder Tiſch, 1 Nähtiſch, ein 
Ausziehtiſch, 1 Sofa, 1 Seſſel, eine 
Nähmaſchine, 1 Warenſchrank, 1 
            Eis=
ſchrank, mehrere Oelgemälde, 1 
            Salon=
ſchrank, 2 Schreibmaſchinen, 1 
            Motor=
rad und Möbel aller Art. 
Darmſtadt, den 2. Juni 1926. 
Weinheimer, 
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
 Verſteigerung 
Donnerstag, den 3. Juni d. Js., 
vormittags 1/10 Uhr, und nachm 
,3 Uhr beginnend, verſteigere ich 
auf Antrag in meinem Lokale 
(8239 
5 Nieder=Ramſtädterſtr. 3 
nachfolgend verzeichnete Mobilien geget 
Barzahlung: 
1 Schlafzimmer, helleiche, beſtehend 
aus: 7 Bettſtellen mit Spiralrahmen 
1 Waſchkommode mit Marmorplatte 
und Spiegelaufſatz, 2 Nachtſchränke mit 
Marmorplatte, 2 Stühlen; 
2 Betten mit Roßhaarmatratzen, 2 
Nachtſchränke, 2 Waſchkommoden mit 
Marmorplatte; 
4 Büfetts, 2 Kredenzen, 3 
            Kommo=
den, 2 Vertikos, 2 Sekretäre, 1 
            Glas=
ſchrank, 1 Pfeilerſchrank, 2 lack. Klei 
 
derſchränke; 
2 Salons, nußb. und mahag.; 
1 Doppeldiplomat, 1 Schreibtiſch, 
2 Nähtiſche, 1 Kindertiſch, 3 Ziertiſche 
1 Tiſch mit Marmorplatt, 2 Ovaltiſche, 
2 Ausziehtiſche, 3 CTiſche; 
5 Diwans, 1 Sofa mit 6 Stühlen, 
1 Sofa mit 2 Seſſeln; 
1 Klavier mit Stuhl: 
1 Küche, modern, Büfett, Tiſch, 2 
Stühle, mit Topfbrett: 
1 kl. Kaſſenſchrank, 1 
            Dezimal=
wage, 2 Tafelwagen, Bilder, Spiegel, 
Glas, Porzellan, darunter ſolches für 
Wirtsbetrieb; 
1 Partie Frauenkleider. 
Beſichtigung: Mittwoch von 2—5 Uhr 
Darmſtadt, den 1. Juni 1926. 
Raab 
Amtsgerichtstaxator.
 1 Kaute Riſt 
2ſpänner, abzugeben 
Frankfurterſtraße 12/14. 
(1450.I
 Zwei 
Fihren PAISt 
zu verk. Orlemann, 
Beckſtr. 54. Tel. 957 
(*14473)
 Gas=Zuglampe billig 
abzugeben. Winter, 
Arheilgerſtr. 4, I. 14528
 Verſch. Eiswagen 
komplett. Stück vor 
50 ℳ, zu verkaufen. 
Heckhaus 
Bachgaſſe. (*11462
 Guterh. Nähmaſchine 
billig zu verk. (114413 
Barkhausſtr. 10, II.
 Hanfa= 
Lloyd=Expre 
2 Tonnen=Laſtwagen 
wenig gefahren, 
Umſtändehalb. 
            ſofor=
zu verkanfen. 
Woſagt die Geſchäfts= 
1448. 
ſtelle.
 Herren=Fahrrad 
billig zu vert. (714511 
andwehrſtr. 19¾, II
 Kinderwagen, ſehrg. 
erhalten, für 30 ℳ zu 
verkauf. 
            Magdalenen=
ſtraße 6, II. (*14471
 Moderne 
Küchen 
beſiehend aus: 
Büfett, Anrichte, 
Tiſchu 2 Srühlen 
tannen lackiert 
Mk. 150.— 
kiefern naturlack. 
Mk. 185.— 
Otto Kunkel 
Große 
Ochſengaſſe 21/23 
(*14489)
 Sehr gut erhaltenes 
Kinderſtühlchen 4.0 
Klappwagen 6 ℳ, 
Muſchelbett m. Pat 
und Wollmatratze, 
Schoner und 
            Nacht=
ſchränkchen 40 ℳ, zu 
verkauf. Tannenſtr 35 
*1426Ims 
Jart.
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reißzeug 
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ſtr. 16, 2. St (*14355
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Kaſinoſtr. 12, I.-1448.
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Viktoriaſt. 75,1./414541
 Neues, mattgrüne 
Crepe de chine-Klei 
billig abzugeben. 
Heinrichſtr 1,p. 14527
 Mark.=Gerrenrad, g 
erh. Kinderliegevag 
30 ℳ, w. Lein=Halb 
ſchuhe, Gr. 39, farb. 
Bettzeugleinen, bill. 
z. vk. Mathildenſt 54,1I 
(14497 
Kinderſvag,faſt neu 
ür 25 ℳ zu verkauf. 
Taunusſtr 26, II /21448=
 Faſt neuer 
            Kinder=
wagen bill. zu verk 
Liebfrauenſtr 74, I.,I. 
Ttoßkarren billig zu 
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Arheilgerſtr. 39, I
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zu verkf. Frankfurter 
traße 105. 1448
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Möbeleinſtellen. Ang paar) in gut. Hauſe 
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Jullus Walff, Immobilien 
Fernſpr. 20826 
Mannheim O. 7.74
Nummer 151
Seite 12
Ontteseß-REctsschlrt Dunch VERLAS OSNAR HeisreR W7944
 (Nachdruck verboten) 
42) 
Daraufhin empfahl ſich der Induſtrielle und fuhr zu 
            Juſtiz=
rat Leverkom. 
Der alte Herr, aufgemacht wie ein Modegigerl, enpfing ihn 
mit ausgeſuchter Höflichkeit. 
„Ich hätte gern einmal mit Ihnen über die Brüder Michael 
geſprochen.” 
Der Juſtizrat erhob ſich ungeſtüm. 
„Auch Sie!. Sie ſind num ſchon der ſiebente heute.” 
„Ich verſtehe Sie nicht recht, Herr Juſtizrat.” 
„Ganz verrückter Zuſtand iſt das. Rein närriſch gebärden 
ſich zahlreiche Freunde der Michaels, haben mich himmelhoch 
gebeten, alles zu tun, um die Unſchuld der Brüder Michgel 
            nach=
zuweiſen. Einer verſtieg ſich ſogar, mir zehntauſend Mark zu 
bieten, wenn ich die Brüder freibelomme. Halb verrückt vor 
            Be=
ſorgnis ſind alle um ſie, und das tollſte iſt — die Brüder Michael 
lehnen jede Orientierung, überhaupt jede Verteidigung ab. Sie 
verweigern jede Auskunſt. Ich kann mich nur nach den Akten 
richten.” 
Der Induſtrielle ließ den Erguß des Juſtizrates über ſich 
ergehen, ohne ihn zu unterbrechen. Dann griff er ein und fragte 
höflich: 
„Was halten Sie denn davon, Herr Juſtizrat?” 
Ohne Beſinnen ſagte der alte Rechtsanvalt: „Iſch halte die 
Angeklagten für unſchuldig, das muß ich freiweg geſtehen, obwohl 
ich ihnen eigentlich recht böſe bin.” 
„Das iſt ein gutes Wort, Herr Juſtizrat, und dafür will ich 
Ihnen zu Hilfe kommen. Hören Sie folgendes: Meine Nichte 
liebt Klaus Michgel und KlausMichgel iſt ihr herzlich zugetan. 
Halten Sie es für wahrſcheinlich, daß er einen Mord um Geldes 
Willen auf ſein Gewiſſen nimmt, er, der durch die Verbindung 
mit meiner Nichte mindeſtens zwanzigfacher Millionär wird? 
Sie werden vielleicht auch ſchon gehört haben, daß Hanna Eſchler, 
in Wirklichkeit Hanna Eſchler=Kolbeweg, eine der reichſten 
Erbinnen Deutſchlands iſt, vielleicht die reichſte — denn auch 
mein Vermögen wird auf meine Nichte übergehen, da wir 
            kinder=
los ſind.” 
Der Juſtizrat ſtaunte und wußte eine Weile gar nichts zu 
ſagen. Dann ſprang er auf und ſtrich ſich erregt die Glutze. 
„Herr Eſchler=Hochheim, das iſt eine Mitteilung, die nicht mit 
Gold zu bezahlen iſt! Mit dieſen Argumenten ſchlagen wir auch 
den Staatsanvalt Wälfung, der Himmel und Hölle in Bewegung 
ſetzen möchte, damit die Brüder Michael verurteilt werden.” 
„Wie iſt das möglich?”
Mittwoch, den 2. Juni 1926
 „Tſcha!. Er haßt ſie jedenfalls wie der Tod und hat es 
            ein=
zurichten vermocht, daß er die Sache übertragen erhielt. Er iſt 
unſer ſchärfſter Staatsanwalt.” 
„Kann man ihn denn nicht als befangen ablehnen?” 
„Das dürfte unmöglich ſein.”
 Die Herren unterhielten ſich noch zwei Stunden lang. 
Als Herr Eſchler=Hochheim am Abend ſeiner Nichte 
            gegen=
überſaß, ſagte er zu ihr in warmem, herzlichem Tone: 
„Hanna, ich mache morgen im Unterſuchungsgefängnis einen 
Beſuch. Willſt die mitkommen?" 
Hanna ſtarrte ihn hilflos an. 
„Zu — Klaus?” fragte ſie ganz leiſe. 
Er nickte nur. Da faßte ſie ſeine Hand und drückte ſie. 
„Hab vielen Dank. Du biſt gut, Onkel.” 
„Ich kann doch unſer Töchterchen nicht im Stiche laſſen.” 
Es ſollte ſcherzhaft klingen, aber der Ton war doch ſo innig 
und herzlich, daß ihn Hanna immer verwunderter anſah. 
„Was ſchauſt du mir denn ſo in die Seele, Kindchen? Haſt 
wohl gedacht, ich hab nur immer Geſchäfte im Kopf. So ſchlimm 
iſt dein Onkel nie geweſen, Kind. — Sieh, wir wünſchten uns ſo 
gern ein Kindchen, aber der Himmel wollte es nicht. Das 
            ſchreck=
liche Unglück, das deinen Eltern das Leben koſtete, wurde nun für 
uns ein großes Glück, ſo ſeltſam es auch klingen mag.” 
So lange hatte der Onkel noch nie geſprochen. Aber ſein 
Redeſtrom war noch nicht verſiegt. Zärtlich ſtrich er dem Mädchen 
über den braunen Scheitel und ſagte:
 „Soviel Glück iſt durch dich in unſere Che gekommen — da 
wäre es doch wahrlich ſchlimm, wenn wir für unſrer Hannas 
Glück uns nicht ein wenig rühren wollten.” 
13. 
Der einſtige Farmer Ottenſee ſaß im D=Zug und erwartete 
ſehnſüchtig den Augenblick, da ſein Ziel, Berlin, erreicht war. 
Alles in ihm war zum Zerreißen geſpannt, und immer wieder 
mußte er an den Brief der Dienerin denken der das erſte 
            Lebens=
zeichen von ſeinem Kinde war. Wie eine Abrechnung waren die 
wenigen Zeilen, die ihn aufforderten, zu kommen. 
„Ueber zwanzig Jahre haben Sie ſich nicht um Ihr Kind 
gekümmert, es dem Schickſal überlaſſen und nicht gefragt, was 
mit ihm geſchah. Kommen Sie raſch und geben Sie ihrem 
Kinde die Heimat.” 
Immer wieder tauchten die Zeilen vor ſeinen Augen auf und 
peinigten ihn. 
Erlöſt atmete er auf, als Berlin endlich erreicht war. 
Ein Auto brachte ihn raſch zu ſeinem endgültigen Ziel. 
M. von Shrtinghall”, las er. 
Das Herz ſchlug ihm heftig, als er läutete. Eine Ewigkeit 
dünkte ihm der Augenblick des Wartens. 
Es wurde geöffnet. 
Frau Maya ſelbſt ſtand im Rahmen der Tür. Totenbleich 
wurde ſie, als ſie den Mann ſah. Sie wußte ſofort, daß ihr 
Vater vor ihr ſtand. 
Des alten Mannes Augen hingen an dem ſchönen, jungen 
Weib. Negungslos ſtand er und ſtarrte ſie an. 
„Jch möchte — zu Frau von Syrtinghall”, brachte er endlich 
hervor. 
Mit ſtummer Gebärde lud ſie ihn ein, näherzutreten. 
Willenlos folgte er ihr. Als ſie im großen Wohnzimmer 
einander gegenüberſaßen, ſagte Frau Maya: „Ich ſelbſt bin Frau 
von Syrtinghall.” 
Er haite es geahnt vom erſten Augenblick an, und bei ihrem 
Anblick war ſeine Seele voll Staunen. Sprechen wollte er und 
fand doch keine Worte. Er ſehnte ſich, ſie Tochter zu nennen 
und ſcheute ſich davor. Sein Herz pochte ungeſtüm, und eine heiße 
Angſt war in ihm, als Frau Maya jetzt ihre Augen ihm voll 
            zu=
wandte. 
Voll unendlichen Wehs waren dieſe Augen. Ein unſägliches 
Leid, kein Grollen, das Weinen eines verlaſſenen Kindes ſchrie 
aus ihnen. 
So hatte ihn ſein Weib voll heißer Angſt in der Todesſtunde 
angeſehen. 
„Ich bin Ottenſee — ich — ich bin gekommen —‟ 
Er brach jäh ab. Ein Würgen war in ſeiner Kehle. Heiß 
ſaßte er nach ihren Händen. 
(Fortſetzung folgt.)
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ſprechen. Insbeſondere danken wir 
dem Herrn Pfarrer Goethe für ſeine 
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Die trauernden Hinterbliebenen. 
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