Darmstädter Tagblatt 1926


01. Juni 1926

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Finzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 150
Dienstag, den 1. Juni 1926.
189. Jahrgang

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Pilſudſki verzichtet auf die Wahl.

Pilſudſkis Wahl und Verzicht.
* Warſchau, 31. Mai. (Priv.=Tel.)
Es kam nicht überraſchend, daß Pilſudſki bei der Wahl in
der polniſchen Nationalverſammlung eine Mehrheit erhielt. Die
Rechtsparteien hatten, ſich zu einem energiſchen geſchloſſenen
Widerſtand nicht aufſchwingen können. Hinzu kam, daß ihr lin=
ker
Flügel, insbeſondere die Witos=Partei, ebenſo wie die Natio=
nale
Arbeiterpartei, abbröckelten. Daß man Pilſudfki den Po=
ſener
Wojwoden, Grafen Bninſki, gegenüberſtellte, der zwar
ein ehrenwerter Mann, aber keine politiſche Perſönlichkeit iſt,
zeigt, daß man auf der Rechten die Hoffnung auf einen Sieg
überhaupt aufgegeben hatte. Pilſudſki hat bis in die letzte Zeit
vor der Wahl ſich etwa in dem Sinne ausgeſprochen, daß er ſich
nach der Stellung des Staatspräſidenten nicht dränge, daß er
aber auch ſich nicht weigern werde, als Kandidat aufzutreten.
Es iſt nun charakteriſtiſch für Pilſndſki, daß er jetzt, nach voll=
zogener
Wahl, verzichtet und damit anſcheinend auf eine neue
Wahl hinarbeitet, die es ihm geſtatten ſoll, an die Annahme be=
ſtimmte
Bedingungen zu knüpfen. Zweifellos iſt ein ſolches Vor=
gehen
in einem ſolchen Augenblick nicht geeignet, zur Beruhigung
der Gemüter beizutragen. Gerade Pilſudſki, immer impulſiv und
geradezu, iſt auch nicht der Mann, die ſchädlichen Nebenwirkun=
gen
ſeines Tuns in Rechnung zu ziehen. Von den beiden Kan=
didaten
, die Pilſudſki an ſeiner Stelle für die auf morgen anbo=
raumte
erneue Wahl in Vorſchlag gebracht hat, iſt der Wilnger
Profeſſor Cdziechowſki, nicht zu verwechſeln mit dem früheren
Finanzminiſter gleichen Namens, der bedeutendere. Cdziechowſkis
Tätigkeit und Anſchauungen ſind charakteriſiert durch ſein Werk
über die Grundprobleme Rußlands, das in deutſcher Sprache
1907 erſchien, und die im Jahre 1923 erſchienenen Skizzen Aſien
und Europa‟. Darin zeigt ſich Cdziechowfki als ein konſervativer
Mann tiefreligiöſen Empfindens, politiſch von einer gewiſſen
Abgeklärtheit, die einen Chaupimismus jeder Art der polniſchen
Nationaldemokratie unbedingt ausſchließt. Er wäre eine ſym=
pathiſche
und würdige Perſönlichkeit, zweifellos erheblich bedeu=
tinder
, als der zurückgetretene bisherige Staatspräſident.
Nun ſcheint es aber gar nicht Pilſudſkis wahre Abſicht zu
ſein, andere Perſonen wirklich zum Staatspräſidenten wählen zu
laſſen. Auch die in ſeinem Brief an den Seim=Marſchall ange=
führten
Gründe für die Ablehnung, das Attentat auf den eben=
falls
nicht einſtimmig gewählten Präſidenten Narutowicz, der
Anſchlag auf ſeine Villa am vergangenen Freitag, ſowie die Er=
kenntnis
der Unmöglichkeit freier und poſitiver Arbeit als Staats=
präſident
dürften über die Tatſache nicht hinwegtäuſchen, daß
Pilſudſki ſelbſt dieſes Amt bekleiden will, und zwar unter Be=
dingungen
, die ihm weitere Vollmachten und damit die Mög=
lichkeit
geben, die nach ſeiner Anſicht dringendſten Reformen intereſſante Entſcheidungen erwartete. Es war davon geſprochen
durchzuführen. Ob es Pilſudſki gelingt, dieſes etwas komplizierte
Spiel zum glücklichen Ende zu führen, bleibt abzuwarten. Die
Atmoſphäre in Warſchau iſt reichlich geſpannt und Ueberraſchun=
gen
nach der einen oder anderen Nichtung hin ſind nicht ausge=
ſchloſſen
.
Der Wahlgang.
wode von Poſen. Bei der Wahl fehlten 6 Abgeordnete darun= in Finnland, der jetzt Miniſterialdirigent im Auswärtigen Amt
ter Witos. Es wurden 546 Stimmen abgegeben. Bninſki er=
hielt
193 und Pilſudſki 292. Für Bninſki ſtimmten die Monar=
chiſten
, Nationaldemokraten und ein Teil der Chriſtlichen Demo=
kraten
. Für Pilſudſki ſtimmten die Linke, alle Minderheiten, die Reichskanzler im Nebenamt verwalteten Miniſterien, der Juſtiz
partei und der Bauernpartei Piaſt. 61 Abgeordnete, nämlich dem Zentrum finden. Die Deutſche Volkspartei hat Einſpruch
Chriſtliche Demokraten und Piaſten, gaben leere Stimmzettel
ab. Das Wahlergebnis löſte eine ungeheure Begeiſterung auf, weil dadurch das Schwergewicht im Kabinett verſchoben würde.
ſeiten der Linken aus. Die Rechte verhielt ſich ſchweigend.
in der Nationalverſammlung und übergab dem Seimmarſchall
einen Brief Pilſudſkis, in dem dieſer erklärt, daß er die Wahl
nicht annimmt. Die Enttäuſchung der Linken war groß. Morgen
gründet ſeinen Verzicht damit, daß er Bedenken hätte, die Verfaſ= dafür mitbringt. Der Kanzler will aber offenbar, ehe das Kabi=
hängern
einen neuen Kandidaten empfehlen. Er bemüht ſich ge= chende Vorſchläge unterbreitet, noch einmal in den nächſten Tagen
genwärtig hauptſächlich um die Beilegung der Gegenſätze und mit den Führern der Regierungsparteien Rückſprache nehmen.
glaubt, daß er als Präſident die Lage nur verſchärft hätte. Die
Nechte iſt bei der Wahl mit außerordentlichem Ungeſchick vorge= in der Reichskanzlei und des Reichspreſſechefs, beides Aemter, die
gangen. Sie ſtellte hintereinander drei Kandidaten auf, von denen nach außen nicht ſonderlich in die Erſcheinung treten, die aber
der eine ausſichtsloſer als der andere war. Zuerſt Glombinſki,
dann den ehemaligen Statthalter von Galizien Bohrzynſki und deswegen politiſch von Bedeutung ſind, weil von ihnen aus auf
endlich den Poſener Wowoden Bninſti.
Pilſudſkis Säuberungsprogramm.
komme für ſeine Auffaſſung nicht hinreichend der Wille zur auch ganz auf deſſen Politik eingeſtellt. Würde er jetzt von neuem
Säuberung zum Ausdruck, den er vom Seim als Vorausſetzung
dung iſt nur verſtändlich, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß
Pilſudſti, wie er noch am Sonntag in einer Konferenz mit Par= Herr Dr. Wirth wandelte, und dagegen muß doch rechtzeitig Ein=
lamentariern
ausgeführt hat, zu ſeinem Staatsſtreich, eigentlich ſpruch erhoben werden.
nur durch die Korruption, die ſich unter den bisherigen Regie=
rungen
entfaltet hatte, veranlaßt worden iſt. Daß es ihm damit
ernſt war, konnte man ſchon in den wenigen Tagen ſeiner bishe=
rigen
Wirkſamkeit daraus erſehen, daß er damit begann, den pol=
z
. B. der General Zagunſki, der die polniſche Luftſchiffahrt um lich in Meinungsverſchiedenheiten über die Frage ergingen, ob
Millionen geſchädigt hat, ſowie eine Reihe anderer Generäle, die in allen Fällen, vor der Herabſetzung, der verpfändeten Ver=
Herrn Korfanty erregt, dem ſchon ſeit längerer Zeit Unregel= Probleme zur Entſcheidung zu bringen. Schiedsrichter iſt der
fen worden ſind und der auch ſchon vom Miniſterpräſidenten, burg, der den Schiedsſpruch in einigen Wochen fällen wird,

Grabſki aufgefordert worden war, ſein Amt zur Verfügung zu
ſtellen. Seitdem ſind ſieben Monate verſtrichen, ohne daß Kor= Was er ſagte und was er nicht ſagte ..
fanty es für nötig befunden hat, dieſer Aufforderung Grabſkis
nachzukommen. Nunmehr hat, nachdem wiederum neue Enthül=
lungen
über Unregelmäßigkeiten des polniſchen Allgewaltigen
bekannt geworden ſind, der Miniſterrat beſchloſſen, Korfanty als
Präſidenten der Schleſiſchen Bank und eines Finanzinſtituts, dem den! In dieſe Worte faßte (in einer uns kurz vor ſeiner Ab=
er
verſtand, zu entfernen.
Gewähr ſehen zu können, ſein Säuberungsprogramm erfolgreich konferenz zuſammen. Und fügte hinzu: Dieſes Ergebnis ent=
dent
Bartel, Pilſudſki von ſeinem Entſchluß, die Wahl nicht bereitenden Abrüſtungskonferenz lag es nur ob, die techniſchen
muß abgewartet werden. Jedenfalls dürſte der endgültige Ver= Abrüſtungskonferenz zu unterſuchen und ein Arbeitsprogramm
zicht des Marſchals nicht zur Konſolidierung der Verhältniſſe in für ſie vorzubereiten, und das iſt vollbracht worden!
Polen beitragen.
Die Vorgeſchichte des Staatsſtreichs Pilfudſkis das Abrüſtungsproblem unmittelbar berührenden Fragen, auf=
Abgeordnete Arthur Hausner im Dziennik Ludowy ſenſatio=
ſudſtis
. Die Regierung Witos habe im Einvernehmen mit dem überwieſen worden. Sobald dieſe Kommiſſionen ihre Arbeiten
Einverſtändnis mit allen rechtsſtehenden Politikern, insbeſondere
ohne Wiſſen des Kriegsminiſters nach Warſchau abtransportiert
wurden. Am vorangegangenen Sonntag habe man ſchon Pil= tiven Ergebnis, die Konferenz eine Reihe negativer Dinge ge=
am
Montag losgeſchlagen hätte, wäre er vermutlich ein Gefan=
gener
des Generals Haller geworden. Ein Zeugnis dafür, daß unmöglich machen könnten, Ueber dieſe Hinderniſſe aber, ſowie
unterwegs waren, ſei in der Tatſache zu ſehen, daß es techniſch
unmöglich ſei, eine Truppendiviſion binnen 12 Stunden von Po=
Pilſudſkis ſei dem Staatsſtreich ſeiner Gegner nur um wenige
Stunden zuvorgekommen.

Perſonalfragen im Kabinett.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Das Reichskabinett iſt am Montag nachmittag zu einer Sitzung
zuſammengetreten, von der man in politiſchen Kreiſen ſicherlich
worden, daß Graf Bernſtorff. der aus Genf zurückgekehrt iſt, über
die vorbereiten de Abrüſtungskommiſſion berichten ſollte, daß aber
fragen klären wollte. Das alles iſt nicht geſchehen. Es wurden
lediglich die laufenden Angelegenheiten beraten und erledigt, alle
Entſcheidungen aber vertagt.
Marſchall Pilſudſki wurde heute mittag im erſten Wahlgang der Wiener Geſandtſchaft, für die bisher Graf Lerchenfeld und
mit einer großen Stimmenmehrheit zum Präſidenten der Repu= Fürſt Hatzfeld genannt wurden. Neuerdings rückt die Kandidatur
blik gewählt. Sein Gegenkandidat war Graf Bninſki, der Woi= des Grafen Zech in den Vordergrund, des früheren Geſandten zu Lande klagte derſelbe Franzoſe, nach derjenigen Deutſch=
iſt
. Er iſt übrigens ein Schwiegerſohn des verſtorbenen Reichs=
kanzlers
a. D. Bethmann=Hollweg.
Politiſch wichtiger iſt der Zankapfel, den die beiden vom
kleinen Gruppen und der größte Teil der Nationalen Arbeiter= und der beſetzten Gebiete, zwiſchen der Deutſchen Volklspartei und
erhoben gegen die Ernennung eines neuen Zentrumsminiſters,
Herr Dr. Marx hat die Berechtigung dieſes Einſpruches aner=
Zwei Stunden nach der Wahl erſchien aber eine Ordonnanz kannt. Es fragt ſich nur, ob er weiterhin beide Miniſterien ver=
walten
wird, was praktiſch darauf hinausläuft, daß ſie von den
Staatsſekretären geführt werden, oder aber vielleicht das Mini=
ſterium
der beſetzten Gebiete an den Ernährungsminiſter Has=
vormittag
findet eine zweite Präſidentenwahl ſtatt. Pilſudſki be= linde abgibt, der als Weſtdeutſcher die perſönlichen Eignungen
ſung zu beſchwören. Der Marſchall will morgen ſeinen An= nett dazu Stellung nimmt und dem Reichspräſidenten entſpre=
Dasſelbe gilt auch von der Beſetzung des Staatsſekretariats
die Maßnahmen des Kabinetts ein beſtimmender Einfluß aus=
geübt
werden kann. Wir wundern uns deshalb auch, daß als
Kandidat für den Staatsſekretär der Reichskanzlei der Name
Hennes genannt werden kann. Dr. Hennes war in Zeiten, als ferenz mit möglichſtem Stilſchweigen hinwegzugleiten ...
Pilſudſti, erklärte, in den Ziffern des Wahlergebniſſes Herr Wirth Reichskanzler war, deſſen Staatsſekretär und iſt wohl
berufen, das würde dann den Eindruck erwecken, als ob eine
für die Annahme ſeiner Wahl gefordert habe. Dieſe Begrün= ſtarke Schwenkung der Regierungspolitik nicht nur nach links, Meinung der Vereinigten Staaten machen wer=
ſondern
auch in die verhängnisvollen Bahnen beabſichtigt ſei, die
* Ein neuer Dawes=Schiedsrichter.
Die verſchiedenen Streitigkeiten zwiſchen der Reichsregierung
niſchen Augiasſtall energiſch zu reinigen. Wir haben geleſen, daß und dem Kommiſſar für verpfändete Einnahmen, die ſich nament= lich wäre, die erſte Frage bejahend zu beantworten, ſo muß, was
in Heereslieferungsfkandale verwickelt waren, verhaftet worden brauchsſteuern die Einwilligung des Kommiſſars einzuholen iſt, noch recht weit entfernt iſt. Lord Ceeil wurde von einigen ameri=
ſind
. Beſonderes Aufſehen hat die Maßregelung des berüchtigten, hat jetzt dazu geführt, durch einen Schiedsrichter die umſtrittenen kaniſchen Iournaliſten, in unſerer Gegenwart, dieſes Ergebnis der
mäßigkeiten bei der Verwaltung der Schleſiſchen Bank vorgewor= gegenwärtige Vertreter Hollands beim Völkerbund van Sanden=

* Lord Cecil über das Ergebnis
der Abrüſtungskonferenz.
Von George Popoff.
Genf, 31. Mai.
Das Problem der Abrüſtung iſt nun definitiv geſtartet wor=
reiſe
gewährten Unterredung) Lord Robert Ceeil das hauptſäch=
In dem Ergebnis der Wahl glaubt nun Pilſudfki nicht die lichſte Ergebnis der ſoeben beendeten vorbereitenden Abrüſtungs=
durchzuführen
. Am Montag abend bemühte ſich Miniſterpräſi= ſpricht den zu Beginn der Konferenz geſteckten Zielen. Der vor=
anzunehmen
, abzubringen. Ob dieſe Bemühungen Erfolg haben, Grundlagen, die Methoden für die Arbeiten einer künftigen
Man hatte ein Programm, enthaltend die hauptſächlichſten,
geſtellt und dieſen Fragebogen zunächſt in großen Zügen beant=
Anläßlich der Präſidentenwahl veröffentlicht der linksſtehende wortet. Zur detaillierteren Erledigung ſind einzelne Fragen an
nelle Enthüllungen über die Vorgeſchichte zum Staatsſtreich Pil= beſondere militärtchniſche und poltiſche Unterkommiſſonen
früheren Staatspräſidenten ſelbſt einen Staatsſtreich vorbereitet, beendet haben werden, werden ihre Berichte den Mitgliedern der
um endgültig mit der Linken abzurechnen. Witos handelte im Konferenz und den Regierungen zugehen, worauf eine neuerlich=
Einberufung der Konferenz ſtattfinden wird.? Der Weg iſt ſomit
mit Korfanty, und wollte die Hilfe des Militärs in Anſpruch klar gewieſen, das Problem iſt tatſächlich, wie Lord Ceeil ſagte,
nehmen. Hierbei war die Perſon Pilſudſskis das größte Hinder= definitiv geſtartet worden, und von dieſem erzielten Reſultat
nis. Als Beweis für den geplanten Staatsſtreich, von rechts kann man ſich durchaus befriedigt zeigen. Damit iſt aber auch
wird angeführt, daß die Poſener Regimenter bereits am 10. Mai, der Grund zur Befriedigung ſo ziemlich erſchöpft. Denn bei
näherem Hinſehen gewahren wir, daß, neben dieſem einen poſi=
ſudſkis
treue höhere Offiziere verhaftet. Wenn Pilſudſki nicht zeitigt, d. h. eine Reihe von Hinderniſſen aufgedeckt hat, welche
das Abrüſtungstroblem außerordentlich erſchweren, wenn nicht
die Poſener Truppen bereits vor Pilſudſkis Marſch auf Warſchau über ihre Bedeutung für die Weiterentwicklung des Abrüſtungs=
zroblems
ſagt Lord Ceeil kein einziges Wort.
ſen nach Warſchau in den Kampf zu ſchicken. Der Staatsſtreich Da iſt beiſpielsweiſe die nicht fortzuleugnende Tarſache, daß
kaum je nach Beendigung des Weltkrieges der tiefe Antagonis=
mus
zwiſchen den angelſächſiſchen Mächten und
Frankreich ſo deutlich, wie im Verlaufe dieſer Konferenz
zuage getreten iſt und ſich als faſt unüberwindliches Hindernis
einer Abrüſtung in den Weg geſtellt hat. Aus allen Reden der
Franzoſen hörte man nichts anderes als nur Mißtrauen heraus,
Mißtrauen ſelbſt den eigenen Verbündeten gegenüber. In einem
Privatgeſpräch ſagte ein franzöſiſcher Delegierter folgendes: Das
Verhalten Englands und Italiens Frankreich gegenüber iſt zur=
zeit
zweifellos freundſchaftlich; nichts aber gibt uns die Gewähr,
daß dem ewig ſo ſein wird; es können in dieſen Ländern andere
Parteien und andere Männer ans Ruder kommen. Und wer
garantiert uns dann, daß dieſe beiden Mächte nicht im Ernſtfalle,
auch das Kabinett die verſchiedenen noch offenſtehenden Perſonal= anſtatt uns militäriſch beizuſtehen, uns im Gegenteil durch zwei=
deutiges
Verhalten ſchikanieren werden 2. Noch bitterer
werden die Worte, wenn ein Franzoſe, angeſichts der gegenwär=
tigen
Konferenz, auf das Waſhingtoner, Flottenabkommen zu
Bei den Perſonalfragen ſteht im Vordergrund die Neubeſetzung ſprechen kommt, durch das Frankreich ſich bekanntlich ſchwer be=
nachteiligt
fühlte und das düſtere Schatten auf die Genfer Zu=
ſammenkunft
geworfen hat. Die völlige Abrüſtung Frankreichs
lands, zum ausſchließlichen Vorteil der See=Weltherrſchaft Eng=
land
Amerikas iſt jenes Endziel, auf das dieſe beiden Mächte
nun Frankreich, unter ſchwerſten politiſchen und wirtſchaftlichen
Androhungen, beharrlich hinzudrängen verſuchen . .." Deutlicher
kann man ſich wohl kaum äußern.
Erſt wenn man dieſe Rüchwirkung der anglo=amerikaniſchen
Flottenpolitik auf die gegenwärtige vorbereitende Abrüſtungs=
konferenz
berückſichtigt begreift man, weshalb es Frank=
reich
nicht unterlaſſen konnte, das Geſpenſt des längſt begra=
benen
Genfer Protokolls wieder heraufzube=
ſchwören
und mit deſſen Hilfe ſeine Abrüſtungsvorſchläge‟
durchzudrücken. Hierdurch wollte ſich Frankreich ſcheinbar gegen
die wirklichen und angeblichen Aſpirationen der angelſächſiſchen
Mächte ſchützen und ſich den Kampf um die Erhaltung der kon=
tinentalen
Vorherrſchaft erleichtern. So verfocht es denn beharr=
lich
ſeine alte Theſe nur eine Abrüſtung im Verhältnis zu
den gewährten Sicherungen und überging dabei mit faſt
völligem Schweigen das Vorhandenſein des Locarnoer Sicher=
heitsvertrages
! Der Locarnopakt genügt Frankreich nicht, und
aus allem, was die franzöſiſchen Delegierten vorbrachten, konnte
man, als Unterton, nur das eine alte Lied heraushören: Be=
wahren
wir uns unſere militäriſche Kraft! In dieſem Ergebnis
der Konferenz ein die Abrüſtung förderndes Moment zu ſehen
dürſte ſchwer fallen. England aber, in Geſtalt Lord Robert
Ceeils, hat es vorgezogen, auch über dieſes Ergebnis der Kon=
Ein weiteres negatives Ergebnis der Konferenz wird man
in jenem zweifellos nicht beſonders günſtigen Eindruck ſehen
müſſen, den die Genfer Vorgänge, auf die öffentliche
den. Die Frage, welche Amerika anläßlich der Genfer Konfe=
renz
intereſſierte, war kurz und klar präziſiert: Soll nun mit der
Abrüſtung Ernſt gemacht werden oder nicht? Und die Forde=
rung
, welche Amerika ſtellte (und noch ſtellt), klang noch eindring=
licher
: Wenn überhaupt, muß jetzt gehandelt werden, und
zwar ſofort! Wenn es nun, nach Beendigung der vorberei=
tenden
Abrüſtungskonferenz, bei einigem Optimismus noch mög=
die
amerikaniſche (und deutſche) Forderung auf ſofortige Ab=
rüſtung
anbelangt, leider zugegeben werden, daß man hiervon
Konferenz vorgehalten und um ſeine Anſicht hierüber befragt.
Doch die Antworten des engliſchen Delegierten waren ſo nichts=
ſagend
, wie die Antworten engliſcher Staatsmänner auf ihnen

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Nummer 150

Seſte 2
ungenehme Fragen gewöhnlich zu ſein pflegen; die Schlußfolge=
rungen
, welche die Amerikaner daraus zogen, waren dement=
ſprechend
. .
Was uns anbelangt, ſo hielten wir es nicht für angebracht,
dem wenig beneidenswerten Lord derartig peinliche Fragen vor=
zulegen
. In dieſer Hinſicht genügte uns, was er nicht geſagt
hatte. Doch nach Schluß der erwähnten, in Gegenwart einiger
Kollegen geführten Unterhaltung, nahmen wir Gelegenheit, dieſen
einflußreichen engliſchen Politiker unter vier Augen lediglich
über jenes Problem zu interviewen, das im Verlaufe der Kon=
ferenz
kaum flüchtig geſtreift wurde, nicht uns allein aber von
Anfang an in hervorragendem Maße intereſſiert hat die
Haltung Sowjetrußlands zur Abrüſtungsfrage.
Und gerne ſtellen wir feſt, daß Lord Ceeil, im Gegenſatz zu eini=
gen
anderen optimiſtiſcheren Konferenzteilnehmern, ſich keines=
wegs
geneigt zeigte, die Schvere dieſes Problems zu verkennen
und in dieſem Falle mit ſeltener Offenheit Rede und Antwort
ſtand:
Frage: Vorausgeſetzt den negativſten Fall, d. h. daß nach ca.
zwei Jahren Rußland auch der eigentlichen Abrüſtungskonferenz
fernbleiben ſollte ſieht Lord Cecil darin ein unüberwind=
liches
Hindernis für eine ſelbſt teilweiſe Abrüſtung der Weſt=
mächte
?"
Antwort: Wenn Rußland nicht abrüſtet, kann Polen nicht
abrüſten, wenn Polen nicht abrüſtet, kann Deutſchland nicht
pardon, Deutſchland iſt abgerüftet, natürlich . . . kann die
Tſchechoſlowakei nicht abrüſten, wenn die Tſchechoſlowakei nicht
abrüſtet, kann und ſo weiter es iſt wie eine Kette
Frage: Alſo iſt Ihre Antwort meiner Frage eine bejahende?"
Antwort: Natürlich! Natürlich bin ich der Anſicht, daß die
Regierung eines ſo großen Landes wie Rußland bei böſem
Willen ſtets die Möglichkeit hat, das Werk der Abrüſtung völlig
unmöglich zu machen . . . Aber wir werden auch weiterhin ver=
ſichen
, Rußland zur Teilnahme an unſeren Arbeiten zu veran=
laſſen
...
Frage: Sind die Ausſichten hierfür neuerlich beſſer ge=
worden
?
Antwort: Daß ich nicht wüßte; ſie ſind zurzeit nicht ſehr gün=
ſtig
, not very favourable
Frage: Die Rüſtungspolitik Sowjetrußlands wird durch an=
dere
weltpolitiſche Motive bedingt, als diejenige der bürgerlichen
Mächte, daher werden die Sowjetruſſen ſoweit ich ſie kenne
nie abrüſten!
Antwort: Glauben Sie das ernſtlich?
Frage: Felſenfeſt!
Antwort: Ja, dann".
Mit dieſem Ergebnis ſchloß unſer Geſpräch. Lord Cecil
hat ſicher recht, wenn er ſagt, daß das Abrüſtungsproblem nun
definitiv geſtartet iſt. Aber ein Start hat nur Sinn, wenn er
ſchließlich mit einem Ziel endet. Daß aber das geſtartete Ab=
rüſtungsproblem
in abſehbarer Zeit ſein Ziel erreichen könnte,
dafür ſind augenblicklich die Vorbedingungen, wie dieſe Konferenz
es recht deutlich offenbart hat, eben not very kavourable‟. .

Um die Ratsſitze.
Die vom Pariſer Temps am Freitag veröffentlichte Nach=
richt
von der angeblichen Zurückziehung des braſilianiſchen Vetos
gegen den deutſchen Ratsſitz, die ſich als gänzlich unbegründet
herausgeſtellt hat, ſcheint einem politiſchen Zweck gedient zu
haben, indem ſie, wie man hier vermutet, das wahrſcheinlich ge=
wordene
Nachgeben Braſiliens in der Ratsfrage erſchweren
wollte. Bei der Tagung der Ratskommiſſion hatte ſich bereits
herausgeſtellt, daß unter den ſüdamerikaniſchen Staaten keines=
wegs
Einigkeit über die Verteilung der Ratsſitze herrſcht, und
man hat nun in hieſigen gut informierten Kreiſen den begrün=
deten
Verdacht, daß die Meldung des Temps dazu beſtimmt
war, einen Widerſpruch von braſilianiſcher Seite hervorzurufen.
* Wulles Immunität.
Getreu ihrer maßloſen Fememordhetze, macht die Linkspreſſe
jetzt die Nachricht über die Aufhebung der Immunität des völki=
ſchen
Abgeordneten Wulle, der beſonders im Mittelpunkt aller
Angriffe ſtand, rieſengroß auf, um von vornherein den Eindruck
zu erwecken, als ſei man im preußiſchen Landtag einhellig der
Anſicht, daß an Wulles Händen Blut klebe. Ganz ſo ſchlimm iſt
es aber mit der Einhelligkeit des Landtages nicht beſtellt, der
nach ſeinem Wiederzuſammentritt lediglich den Aufhebungsbe=
ſchluß
des Geſchäftsordnungsausſchuſſes zu beſtätigen haben
wird. Die Dinge liegen vielmehr ſo, daß die geſamte Rechte und
an ihrer Spitze Wulle ſelbſt nur deswegen für die Aufhebung ein=
treten
, um endlich einmal das ganze Lügengebäude, das die
Linksparteien ſo ſorgfältig aufgebaut haben, zu zerſchlagen und
dem Abg. Wulle Gelegenheit zu geben, vor den Gerichtsſchranken
zu einem Gegenſchlag auszuholen. Nur deswegen und aus keinem
anderen Grund hat die Rechte für die Aufhebung der Immunität
Wulles geſtimmt.

Dienstag, den 1. Juni 1926

Vom Tage.
Wie wir erfahren, werden im Laufe dieſes Sommers gelegentlich
einer Reiſe des öſterreichiſchen Bundes der Reichsdeutſchen nach Süd=
deutſchland
die Muſikkapellen öſterreichiſcher Infan=
terieregimenter
und der Kaiſerjäger an verſchie=
denen
Orten Süddeutſchlands Konzerte geben.
Die Außenminiſter von Lettland und Eſtland ſind
übereingekommen, die letzte Note der Sowjetunion
erſt nach weiteren Beratungen und auch nicht früher gemeinſam zu
beantwouten, als bis das Außenkommiſſariat dem finniſchen
Außenminiſterium Antwort auf deſſen Note erteilt hat, die gleichzeitig
mit den Noten Lettlands und Eſtlands nach Moskau abgegangen iſt.
Infolge der eklatanten Niederlage des Rechtsblocks bei den Seim=
wahlen
in Litauen demiſſionierte das Kabinett
Biſtras. Es wird jetzt von dem Volksſozialiſten Sleſewizius eine
demokratiſch=ſozialiſtiſche Regierung gebildet.
Man erwartet, daß Lloyd George nach dem Zuſammentritt
des Parlaments Gelegenheit nehmen werde, ſeinen Standpunkt in dem
Zwiſt zwiſchen ihm und Lord Oxford vor der Liberalen
Partei zuerläutern.
In Paris tagt ſeit Samstag der 10. Kongreß der inter=
nationalen
Vereinigung für Frauenſtimmrecht auf
dem Deutſchland durch eine ſtarke Delegation vertreten iſt.
Laut Intranſigeant wird ſich Briand, ſofern die parlamenta=
riſche
Lage dies geſtattet, zur Teilnahme an den am Montag beginnen=
den
Arbeiten des Völkerbundsrats, denen auch Chamser=
lein
beiwohnen wird, nach Genf begeben.
Kommandant Cebecadas hat das portugieſiſche Miniſter=
präſidium
und das Innenminiſterium übernommen. Wahrſcheinlich
wird General Coſta, der im Laufe des Tages in Liſſabon eintrifft, das
Kriegsminiſterium übernehmen, während Kommandant Camara mit dem
Marineminiſterium betraut werden dürfte.
Nach einer Meldung des Exchange Telegraph aus Liſſabon be=
abſichtigen
die ſiegreichen Aufſtändiſchen, das Parlament
aufzulöſen und alle Geſetze aufzuheben, die nach ihrer Anſicht mit
den nationalen Interefſen nicht vereinbart werden können.
Der engliſche Oberkommiſſar in Aegypten hatte
eine Unterredung mit Zaghlul Paſcha. Die Lage ſei da=
durch
ſchwierig und verwickelt geworden, daß Zaghlul Paſcha die Ab=
ſicht
habe, ſelbſt ein Kabinett zu bilden.
Wie aus Beirut gemeldet wird, rückten die franzöſiſchen Truppen
von Sueida bis Aera vor. Sultan Atraſch wurde zuſammen
mit mehreren anderen Druſenführern vom Kriegsgericht von Damas=
kus
in Abweſenheit zum Tode verurteilt.

Von unſerer Berliner Redaktion.

Den Auftakt zum Wiederbeginn der parlamentariſchen Arbeit
hat in der vergangenen Woche ein großer Redekampf gegeben. Es
haben geſprochen Weſtarp, Streſemann, Hergt und auch er
gehört in dieſen Rahmen hinein der Präſident des Reichs=
Landbundes Graf Kalckreuth. Auf Aeußerungen des Grafen
Weſtarp hat Streſemann in Roſtock erneut feſtgeſtellt, daß eine
andere Politik als die Fortführung der gegenwärtigen Außen=
politik
gar nicht in Frage kommt. Er konnte auch darauf hin=
weiſen
, daß dieſe Ueberzeugung bis tief in die deutſchnationale
Volkspartei ſich durchgeſetzt habe. Dr. Streſemann" hat den
Standpunkt des Grafen Weſtarp, daß ohne die Deutſchnationale
Partei und die hinter ihr ſtehenden Kreiſe nicht regiert werden
könne, nicht widerſprochen. Er hat aber den Deutſchnationalen
zu verſtehen gegeben, daß ſie ſich ſelbſt aus der Mitarbeit aus=
ſchließen
ſolange ſie gegen die Außenpolitik Sturm laufen. Was
er damit ſagen wollte, iſt klar. Wenn einzelne Zeitungen eine
Ablehnung der Mitarbeit der Deutſchnationalen herausleſen, ſo
iſt das ein Trugſchluß. Die Dinge liegen vielmehr nach wie vor
ſo, daß in dem Augenblick, wo die Deutſchnationalen ihren Wider=
ſpruch
gegen die Locarno=Politik zurückziehen, die Bahn für neue
Verbindungen nach rechts frei iſt. Und da darf doch eine Aeuße=
rung
des Grafen Kalckreuth, des Präſidenten des Reichs= Land=
bundes
, herangezogen werden, der auf der Tagung des Land=
bundes
in Weimar ſprach und dabei auch auf die allgemeine
Politik einging. Er nennt zwar als erſte Vorbedingung für eine
geſunde Außenpolitik die Aufrechterhaltung der Rechtsgrundſätze
unſeres chriſtlichen Kulturſtaates, fügt dann jedoch hinzu: Im
übrigen glaube ich, daß heute, nachdem der Neutralitätsvertrag
mit Rußland die Gefahr einer einſeitigen bedingungsloſen Bin=
dung
beſeitigt oder doch ſtark gemindert hat, außenpolitiſche Hem=
mungen
gegen eine Erweiterung der Regierung nach rechts nicht
mehr vorliegen dürften. Der Ausſpruch iſt ſo bedeutungsvoll,
daß er aus dem Tagesniveau heraus feſtgehalten zu werden
verdient. Sicherlich iſt Graf Kalckreuth nicht ermächtigt, im Namen
der Deutſchnationalen zu ſprechen, ſeine Aeußerung iſt aber doch
ein Beweis, daß der agrariſche Flügel der Deutſchmationalen ent=
ſchloſſen
iſt, den Riß auszufüllen, der durch den Austritt der
Deutſchnationalen aus der Regierung im Herbſt vorigen Jahres
entſtand. Daß in dieſer Form in aller Oeffentlichkeit geſprochen
werden konnte, iſt immerhin ſchon ein Fortſchritt.

Der Stand des Abrüſtungsproblems.
Die Lage in Genf. Deutſchlands Haltung.
* Berlin, 31. Mai. (Priv.=Tel.)
Nach der Rückkehr des deutſchen Delegierten für die vorbe=
reitende
Kommiſſion der Abrüſtungskonferenz können jetzt Einzel=
heiten
mitgeteilt werden, die ein klareres Bild von dem inter=
nationalen
Kräfteverhältnis zur Löſung der Abrüſtungsfrage ſo=
wie
von Deutſchlands Stellungnahme vermitteln können.
Die vorbereitende Abrüſtungskommiſſion war, wie ſchon ihr
Name ſagt, von vornherein darauf zugeſchnitten, daß praktiſche
Ergebniſſe von ihr nicht zu erwarten waren, und es handelte ſich
allein darum, Methoden ausfindig zu machen, nach denen das
heikle Thema in einer ſpäteren Hauptkonferenz behandelt werden
ſollte. Hierbei mußte man beſonders mit der bekannten engliſch=
franzöſiſchen
Meinungsverſchiedenheit rechnen, die ſich auf die
Formel bringen läßt: Frankreich verlangt Sicherheit, um die
Abrüſtung zu ermöglichen, England verlangt Abrüſtung, um die
Sicherheit zu ermöglichen. Frankreich erachtet alſo ſelbſt die in
den Locarno=Verträgen niedergelegten Sicherungen für ſich noch
immer nicht als ausreichend, und man darf vielleicht daran die
Frage knüpfen, welchen Wert dann die Locarno=Verträge für die
Entwaffnung Deutſchlands haben. Dieſer engliſch=franzöſiſche
Gegenſatz iſt zwar in einer Unterredung zwiſchen Lord Robert
Cecil und Paul Boncour am Pfingſtſonntag formal überbrückt,
ſochlich aber bis heute noch nicht gelöſt worden. Um nun aber
von vornherein Frankreich für einen Erfolg der vorbereitenden
Konferenz moraliſch haftbar zu machen, verſuchte der engliſche
Vertreter Lord Robert Cecil, Paul Boncour den Vorſitz zu ver=
ſchaffen
. Es iſt bekannt, daß Boncour ablehnte, um den Stand=
punkt
Frankreichs freier vertreten zu können. Die erſten Ver=
handlungen
zeigten gleich, daß ſich die Debatten ins Uferloſe aus=
dehnen
würden. Der Verſuch des Präſidenten, des Holländers
Loudon, die Hauptkommiſſion nur kurz den vorgelegten Frage=
bogen
durchſprechen zu laſſen und die Einzelheiten ſofort den
Unterkommiſſionen zu überweiſen, ſcheiterten. In der Debatte
trat deutlich zutage, wieweit die einzelnen Staaten es waren
im ganzen 20 Staaten vertreten zu einer wirkſamen Abrüſtung
überhaupt bereit ſind. Es hat kein Staat gewagt, die Unlösbar=
keit
des Problems überhaupt auszuſprechen. Statt deſſen wur=
den
beſonders von Frankreich und Italien eine Reihe von Aus=
flüchten
vorgebracht. Alle Staaten dürften ſich aber darüber klar
ſein, daß mit der Löſung der Abrüſtungsfrage der Völkerbund
ſein Examen abzulegen hat.
Der engliſch=franzöſiſche Gegenſatz, der die Lage beherrſchte,
kam beſonders darin zum Ausdruck, daß Lord Robert Cecil die
Erledigung von zwei Punkten forderte, 1, ſollte eine Entſchei=
dung
darüber getroffen werden, daß eine Abrüſtung nur möglich
ſei hinſichtlich der ſichtbaren Rüſtungen, d. h. unter Ausſchaltung
des franzöſiſchen Begriffes des potentiellen Kriegsſtärke, 2. ſollten
ſich alle Regierungen verpflichten, vor dem Zuſammentritt der
Kommiſſionen ihren Delegierten eine feſte Marſchroute in die
Hand zu geben. Der franzöſiſche Vertreter warf dagegen zur
Verfechtung ſeines Standpunktes die Fragen in die Debatte, die
ſich aus der Anwendung des Art. 16 ergeben, vor allem die Frage
der ſchnellen Hilfe des Völkerbundsrates in finanzieller und
wirtſchaftlicher Hinſicht für den angegriffenen Staat. Lord Robert
Cecil wandte ein, daß er hierüber erſt die Informationen ſeiner
Regierung einholen müſſe, während Paul Boncour die Erörte=
rung
dieſes Themas hartnäckig forderte. In dieſer Kontroverſe
ſpeitzte ſich der engliſch=franzöſiſche Gegenſatz zu. In der Unter=
redung
am Pfingſtſonntag drohte Lord Robert Cecil ſogar damit,
ein ſchriftliches Memorandum vorzulegen, in dem erklärt wird,
daß England niemals eine ſtärkere Verpflichtung aus dem Art. 16
übernehmen würde, wenn vorher die Abrüſtung nicht erfolgt ſei.
Die Einigung, die dann zuſtande kam, vertagte die Angelegenheit,
und der deutſche Delegierte ſtimmte dieſer formalen Löſung zu.
Für die Haltung der deutſchen Delegation waren folgende
Berliner Inſtruktionen maßgebend: Die Arbeiten der vorberei=
tenden
Kommiſſion ſollten unter keinen Umſtänden ſabotiert wer=
den
. Die deutſche Delegation ſollte daher Zurückhaltung üben und
auch nicht ſchon jetzt die Forderungen nach allgemeiner Abrüſtung
gemäß dem Verſailler Diktat oder nach einer Aufrüſtung der jetzt
ſchon entwaffneten Mächte erheben. Dieſe Inſtruktion hat die
deutſche Delegation auch eingehalten. Sie ſah ſich angeſichts der
franzöſiſchen Theſe nach Ausbau des Art. 16 in einer ſchwierigen
Lage. Der Art. 16 iſt, was Deutſchland anbetrifft, überhaupt der
Angelpunkt des geſamten Abrüſtungsproblems. Es iſt in den
Locarno=Verträgen niedergelegt worden, daß Deutſchland nur
entſprechend ſeiner geographiſchen Lage und ſeiner geringen
Militärmacht imſtande ift, Verpflichtungen aus dem Art. 16 zu
übernehmen. Hätte Deutſchland der engliſch=franzöſiſchen Eini=
gung
nicht zugeſtimmt, dann wären nach Anſicht der deutſchen
Delegation die Arbeiten der Kommiſſionen bedroht geweſen.

*Berliner Premieren.
avk. Im Staatlichen Schauſpielhaus ging das
Drama Medea erſtmalig in Szene. Diesmal hat ein jugend=
licher
Dichter, Hans Heny Jahne, den von Tragikern oftmalig
behandelten Stoff bearbeitet: Seine Auffaſſung iſt ganz beſtimmt
originell; man darf bei dieſem Stück weder an Grillparzer, noch
an Feuerbach denken, der Medea als eine edle, in Leid verſunkene
Frauengeſtalt malte. Jahne macht aus ſeiner Heldin ein Schauer=
weib
ärgſter Sorte. Er verrät eine durch das ganze Drama domi=
nierend
hervortretende Neigung für ſadiſtiſch=perverſe Wider=
wärtigkeiten
und ein völlig tieriſcher Ton überwuchert ſein ohne
Zweifel vorhandenes künſtleriſches Element.
Immerhin hält das in einen einzigen Aufzug zuſammen=
gedrangte
Stück die Zuſchauer in atemloſer Spannung, die Medea
der Straub iſt überwältigend (dieſe Leiſtung kann nur ein
ganz großes künſtleriſches Können bieten!), ſo daß die Neuheit
einen unbeſtreitbaren Erfolg erzielte.
Die Städtiſche Oper hat einen Abend den choreographi=
ſchen
Künſten gewidmet und brachte zwei Erſtaufführungen für
Berlin: die Tanz=Suite aus Klavierſtücken von Coupe=
rin
in der Bearbeitung von Richard Strauß und die Ballett=
komödie
Dergroße Krug (nach einer gleichnamigen Novelle
Pirandellos) von Caſella.
Strauß hat eine Reihe allerliebſter Stücke des franzöſiſchen
Vorläufers von Sebaſtian Bach benutzt, die ihn zu intereſſanten
Orcheſtrierungskünſten reizten und einen geeigneten Untergrund
für tanzkünſtleriſche Szenen bildeten. Als hohes Verdienſt muß
ihm angerechnet werden, daß der Originalcharakter der aus dem
franzöſiſchen Lautenſtil hervorgegangenen Klavierſtücke überall
gewahrt blieb.
Caſellas Arbeit bringt eine der harmloſen Handlung ent=
ſprechende
Muſik, die jedoch ſtellenweiſe den italieniſchen Futu=
riſten
verrät. Seine Weiſen ſind durchweg recht charakteriſtiſch
und nebſt der häufigen Anwendung der Quarten= und Quinten=
gänge
überraſchen ſie durch gewagte Rhythmen. Die nicht immer
gewählte Inſtrumentierung ſchwächt die Wirkung des Werkchens
für den Kenner weſentlich ab.
Eingerahmt waren die Neuheiten von Tſchaikowskis Nuß=
knacker
=Suite und Lortzings Opernprobe‟,

Unter dem Sammeltitel Theater hat Eugen Robert drei
Einakter Franz Molnars in der Komödie zur reichsdeut=

ſchen Uraufführung gebracht. Drei Stücke aus der Theater=
welt
, denen gute Beobachtungen und ein gewiſſer, meiſt derber
Humor nicht abzuſprechen ſind. Das Vorſpiel zu König
Lear behandelt recht ſpaßig den Forſcherſtreit um Shakeſpeare,
das Zwiſchenſpiel im Büro die Reſignation eines Theater=
direktors
, dem alle Chormädel, die engagiert ſein wollen, um
den Hals fliegen, und das Nachſpiel zur Operette die Eifer=
ſuchtsſzene
zwiſchen dem prominenten Schauſpieler und der be=
rühmten
Diva, die ihre längſt erloſchenen Gefühle nach echter
Komödiantenart in pathetiſche Worte hüllen.
Drei, wenngleich nicht unſympathiſche, ſo doch ganz und gar
belangloſe Einakter, die wieder einmal den Beweis erbringen,
daß Molnär kein Dichter, ſondern ein Macher iſt. Allerdings einer
der größten und genialſten der Jetztzeit. Ein wahrer Meiſter der
Vühne, in deſſen Stücken in erſter Linie der theatraliſche Effekt
erſtrebt und nahezu mit beneidenswertem Geſchick erreicht wird.
Geiſtreichelnde (nicht einmal geiſtreiche) Einfällchen treten aber
allzu oſt beinahe immer an die Stelle des Gedankens; Mache
imer wieder kraß=ſeelenloſe Mache Geſpielt wurde gut
(im Mittelſtück ſah man die Orska in der Rolle eines kleinen
Chormädels), die Regie dehnte jedoch alles unerträglich lang aus.

Die Aufführung der Dramatiſierung von Alraune hätte
Hanns Heinz Ewers im Intereſſe ſeines Romans nie zulaſſen
dürfen. Der unüberbrückbare Unterſchied zwiſchen epiſchen und
dramatiſchen Möglichkeiten machte ſich da ſehr unangenehm be=
merkbar
; fauſtdicke, ſchwülſtige Erotik und unmögliche Entkleidungs=
ſzenen
(auf die es der Regiſſeur des Drianon=Theaters
wohl abgeſehen hat) ſtießen überdies jedes natürliche Empfinden
ab. Stellenweiſe wirkte die Komödie im geſundeſten Sinne lächer=
lich
, wohl ein vermutlich ungewolltes! Verdienſt Siegfried
Geyers, der die Bühnenbearbeitung mit einer impoſanten Un=
fähigkeit
beſorgt hat.

Die Nackten kleiden ein neuer Pirandell
wurde in den Kammerſpielen herausgebracht. Das Sch
ſal eines Kindermädchens mit ſymboliſchem Stuckaufputz;
techniſche Kompoſition künſtleriſch vollendet. Trotzdem bleibt m
dabei kalt, denn die Geſchichte iſt gekünſtelt und es fehlt ihr 1
innere Kraft. So bühnenwirkſam auch alles entworfen und au
geführt iſt, ſo wenig ergreift’s den Zuſchauer; man merkt el
die Abſicht und wird verſtimmt

Eine Fauſt=Aufführung in der Volksbühne ver=
ſuchte
die Kraft der größten Goethedichtung zu zerſtören, indem
ſie ihr ein originelles Gepräge gegeben hat. Die Poeſie wurde
naturaliſiert und Zeitloſigkeit war Parole! Ein ganz und gar
verunglücktes Experiment, das die Gretchen=Tragödie im Funda=
ment
gefährdet, da der Zuſchauer verlockt wird, ſie ohne den
Hintergrund gewiſſer zeitlich bedingter Moralanſchauungen zu
ſehen. Die auch darſtelleriſch recht ungeiſtige Vorſtellung blieb
ohne nachhaltige Wirkung.
Das franzöſiſche Luſtſpiel Der Rubicon von Bour=
detwurde
in Paris vor 15 Jahren 400mal geſpielt. In Berkin
haben es Traugott und Jagow ſeinerzeit verboten; mit einer Ver=
ſtätug
von 15 Jahren hat es nun die Tribüne doch noch
herausgebracht. Die Komödie beinahe Tragikomödie der
weiblichen Schamhaftigkeit in der Form eines geſchickt aufgebau=
ten
, unterhaltend vorgetragenen, doch mitunter unangenehm
eindeutig werdenden frivolen Durchſchnittsluſtſpiels. Germaine
verſchließt ſich ihrem Gatten ſo geſchickt, daß ſie fünf Monate nach
der Hochzeit noch immer unberührt geblieben iſt. Natürlich ſteht
ein Liebhaber im Wege, der aber, die Verantwortung ſcheuend,
die Frau dem Manne in die Arme treibt, ſodaß guten Endes
die Moral den Sieg davonträgt. Denn im Augenblick, wo der
Rubicon überſchritten wird, erwacht die Liebe zum Ehemann,
und der allzu vorſichtige Don Juan iſt vergeſſen. Eine vorbild=
lich
abgedämpfte Aufführung half über die gefährlichen Klippen
des gewagten Stückes allgemein zufriedenſtellend hinweg; es war
kein verlorener Abend.

Der Engländer Frederic Lonsdale, deſſen überaus luſti=
ger
Sketſch Mrs. Cheneys Ende der Bergner zu der auf
dieſer Stelle neulich gewürdigten Luſtſpiel=Glanzrolle Gelegen=
heit
bot, hielt jetzt mit einem anderen Stück Reiner Tiſch
im Kleinen Theater ſeinen Einzug. Die ſiebenjährige Ehe der
Mrs. und Mr. Sones droht in die Brüche zu gehen, doch der
Gatte macht rechtzeitig reinen Tiſch und alles kommt wieder in
ſchönſte Ordnung. Dieſer dünne Gedanke iſt wieder mit viel
Geſchick und bühnenfeſt aufgetiſcht, auch die Geſellſchaftsſatire iſt
vorhanden, ganz ſo wie in der anderen Komödie. Nur daß der
Einfall hier nicht neuartig, vielmehr beinahe abgedroſchen an=
mutet
. Eine gute Beſetzung an der Spitze die Konſtan=
tin
als vernachläſſigte Frau und die mitunter geiſtreichen
Witze (Rezept auch diesmal Oscar Wilde) verhalfen dem Luſt=
ſpiel
zum lauten, doch wenig anhaltenden Erfolg, ſodaß es bald
von einem neuen Schwank Irrgarten der Liebe abge=

[ ][  ][ ]

Nummer 150

Dſenstag, den 1. Juni 1926

Seite 3

Finanzen und Politik in Frankreich.
Von unſerem A=Korreſpondenten
Paris, 31. Mai.
Die ſchwierige Finanzlage ſcheint wieder die politiſchen De=
batten
in der Kammer abzuſchneiden. Die Interpellationen über
die Frankenbaiſſe und über die Finanzlage, alſo faſt alles, was
geeignet geweſen wäre, die Finanzfragen vor das politiſche
Forum zu ziehen, wurden auf Wunſch der Regierung vertagt. Die
Debatte über die Wahlreform wurde wieder auf Wunſch der
rechtsſtehenden Oppoſition vertagt, was etwas überraſchend kam
und anfangs als eine Niederlage der Regierung gewertet wurde,
in Wirklichkeit aber für ſie eher günſtig zu ſein ſcheint. Denn
ſolche theoretiſchen Auseinanderſetzungen ſind ſehr geeignet dazu
um zwiſchen den Parteien prinzipielle Spaltungen hervorzurufen
und die Sicherheit der Regierung zu gefährden. Die Kammer
darf alſo weder die Finanzlage behandeln, noch mit den prinzi=
piellen
Fragen der Innenpolitik, ſich befaſſen. Die drohende
Finanzlage zwingt die Regierung dazu, alles, was Politik, bei=
ſeite
zu ſchieben und ſich nur auf die Löſung der ſachlichen Fra=
gen
zu konzentrieren. Es iſt bezeichnend, welch große Wichtig=
keit
man dem neben den Finanzminiſter delegierten Experten=
komitee
beilegt. Seine Bewegungen werden mit verhaltenem
Atem verfolgt, indeſſen die Volkstümlichkeit der Kammer beinahe
auf Null ſinkt. Die öffentliche Meinung iſt gegen
den Parlamentarismus ſehr aufgebracht die
Wirkung der ausländiſchen Beiſpiele iſt dabei unverkennbar
und ſie übt einen ſo ſtarken moraliſchen Druck auf die Abgeord=
neten
aus, daß niemand Luſt hat, die Regierung zu ſtürzen.
Der Franc muß ſtabiliſiert werden. Der Finanzminiſter hat
ſchon die typiſche Wirkung der ſtändigen Unſicherheit feſtgeſtellt;
das Sparen hört auf. Die große Proſperität der Induſtrie und
des Handels iſt mit den bekannten Inflationserſcheinungen, mit
der Kapitalflucht und mit dem Subſtanzverluſt viel zu teuer be=
zahlt
. Man zweifelt in den politiſchen Kreiſen, nunmehr auch
nicht, daß die Zeit für die Stabiliſierung gekommen iſt. Aber die
Pläne gehen noch immer auseinander.
Die engliſche und amerikaniſche Auffaſſung, daß die Stabi=
liſierung
nur auf Goldbaſis geſchehen darf, hat auch hier An=
hänger
. Aber ſie ſcheinen in der Minderheit zu ſein, denn man
iſt ſich darüber im Klaren, daß dies eine Erdroſſelung aller Pro=
ſperität
und die unumſchränkte Herrſchaft des angloſächſiſchen
Großkapitals bedeutet. Für eine Stabiliſierung, welche nicht auf
Goldbaſis erfolgen ſollte, ſind aber warnende Beiſpiele vorhan=
den
. Es genügt Belgien und Italien zu nennen, wo trotz großer
Fortſchritte und Erfolge das Vertrauen zu der Valuta nicht her=
geſtellt
werden konnte. Wo liegt hier der Mittelweg alſo? Das
Projekt, eine finanzielle Konvention zwiſchen den valutaleidenden
Staaten in erſter Linie kämen dabei Italien und das jetzt an=
geblich
wieder mehr franzöſiſch orientierte Belgien in Betracht
zu ſchaffen, ſieht auf dem Papier ſehr gewinnend aus. Die ge=
wichtige
und auch der Regierung naheſtehende Dépeche de Ton=
louſe
macht für dieſe aus Italien ſtammende Idee Propaganda.
In New York und in London würde aber dieſer Plan auf harten
Widerſtand ſtoßen.
Die Pläne Raoul Pérets kennt man überhaupt noch nicht.
Alles, was darüber verlautet, beruht auf Mutmaßungen. Aber
in Anbetracht der drängenden Lage wird die Regierung kaum
lange mit der Entſcheidung in dieſer oder anderer Richtung
zögern können.
Für und wider Briand.
Zu der Dienstags=Kammerdebatte, der man in politiſchen
Kreiſen im Hinblick auf die eine Stunde früher beginnende
Berichterſtattung Pérets vor der Finanzkommiſſion große Bedeu=
tung
beimißt, liegt bisher eine Interpellation des Radikalen
Abgeordneten Hulin über das am Samstag von der Regierung
herausgegebene Communiqué vor. Der ehemalige Innenminiſter
Malvy ſprach ſich, wie wir erfahren, in einer Erklärung zur
politiſchen und parlamentariſchen Lage außerordentlich ſcharf ge=
gen
die Maßnahmen der Regierung und vor allem
die Aeußerungen des Finanzminiſters Péret aus, die eine un=
zuläſſige
Beſchränkung der Rechte und eine
Beleidigung des Parlaments darſtellten. Er glaube,
verſichern zu können, daß die Mehrheit der Radikalen
Partei gewillt ſei, die Regierung zu ſtürzen.
Der Sozialiſt Fontanier bezeichnete das
Vorgehen der Regierung als ein Attentat auf
die Würde und die Rechte des Parlaments. Die
Sozialiſtiſche Partei werde geſchloſſen gegen die Re=
gierung
ſtimmen. Der Abgeordnete Aſtier, von der Radikalen
Partei, glaubt dagegen, daß die Regierung einer Mehrheit ſicher
ſei. Seine 42 Mitglieder zählende Gruppe werde jedenfalls für
die Regierung ſtimmen. Er ſei überzeugt, daß die Regierung nur
die Kommuniſten, die Sozialiſten und etwa ein Drittel der Radi=
kalen
gegen ſich haben werde.
löſt wurde. Das alte Thema von dem flotten Bräutigam, der
anläßlich ſeiner Verlobung alte Beziehungen löſen möchte, am
Ende ohne Braut und ohne Freundin zurückbleibt, während der
hilfsbereite Stiefbruder die reiche Braut und der verfloſſene
Schwiegerdapa die nette Freundin davonführt, wird von Hans
Sturm recht vergnüglich und leidlich dezent abgehandelt; viele
luſtige Epiſoden wiſſen auch über die manchmal recht bedenklichen
Flächen hinwegzulotſen.
Im Theater in der Königgrätzer Straße ſah man das Luſt=
fpiel
Dr. Schmidt von einem jungen Ungarn Ladislaus
Fodor. Ein dramatiſcher Maſſenartikel, den man nicht erſt aus
Ungarn hätte holen brauchen, ſo etwas wird auch hierzulande
dutzendweiſe gedichtet‟. Dr. Schmidt iſt ein Fräulein Doktor
mit Namen Julie, die mit der etwas leichtlebigen Mizzi und dem
Mann ringt. Beide ſiegen auf ihre Art. Die Geſchichte beginnt
harmlos luſtig, quält ſich durch drei Akte hin und endet in Lang=
weile
.
Marcel Achards Marlborough zieht, in den
Krieg iſt eine pazifiſtiſche Poſſe, um die Figur des engliſchen
Generaliſſimus Marlborough herum, der zum Teil im
Verein mit dem Prinzen Eugen die Franzoſen in drei Schlachten
geſchlagen hat. Dies war für die Eitelkeit der grande Nation,
eine recht bittere Pille und ſie rächten ſich durch ein bis heute
volkstümlich gebliebenes ſatiriſches Spottlied. An die lächerliche
Figur des Liedes knüpft der Autor an und nicht an die geſchichtliche
Erſcheinung; der berühmte Feldherr iſt im Stücke ein jämmer=
licher
großſprecheriſcher Feigling. Die Poſſe wurde im Operetten=
ſtil
geſpielt, modernſt aufgezogen.
Georg Hirſchfelds vieraktige Komödie Mieze und
Maria, die im Thcater am Kurfürſtendamm nach 20jährigem
Schlaf ihre ganz unbegründete Auferſtehung erlebte, iſt eine aus=
gezeichnete
Milieuſchilderung aus dem Berliner Norden mit
f.moſen Typen, aber weiter nichts; als Theaterſtück kann ſie kaum
ernſt genommen werden. Eine rührſelige Angelegenheit, durch
vier Akte breitgetreten. Die Mieze aus dem Norden wird plötz=
lich
zu ihrem Vater, einem regelrechten Millionär, nach Schlach=
tenſee
vernflanzt und fühlt ſich als Maria in der vornehmen
Umgebung trotz allen Reichtums tief unglücklich. Sie läuft davon
und geht nach Hauſe nach dem Vorort, wo es zwar nichts zu
Eſſen gibt, doch ſie wieder die alte Mieze ſein darf. Der Abend
blieb trotz hervorragendſter Darſtellung eine Niete.

Die Taktik der Regierung Briand.
Ueber die Taktik, die die Regierung in der morgigen Debatte
einzuſchlagen gedenkt, machte uns der Miniſter für öffentlichen
Unterricht, Lamoureux, folgende Angaben: Die Regierung werde
von ſich aus keine Erklärung abgeben, ſei aber entſchloſſen, auf
Interpellationen zu antworten, jede ſofortige Finanzdebatte wei=
terhin
abzulehnen und erforderlichenfalls dazu die Vertrauens=
frage
zu ſtellen. Briand werde verſichern, daß er keines=
falls
die Rechte des Parlaments beſchneiden
wolle, da dieſes ja auch weiterhin die letzte Inſtanz zur Beurtei=
lung
der geplanten Finanzmaßnahmen bleibe. Er werde ferner
auf die Beſſerung hinweiſen, die ſich in den drei Monaten ſeit
Bildung ſeines Kabinetts in Marokko, in Syrien, auf dem Kurs=
markt
und im öffentlichen Haushalt ergeben haben, wobei er be=
ſonderen
Nachdruck auf den glatten Verlauf des Fälligkeitster=
mins
am 20. Mai zu legen beabſichtige. Wenn danach die Kam=
merabſtimmung
nur eine ſchwache Mehrheit ergebe oder aber die
Linke in ſtarkem Maße gegen die Regierung Stellung nehme, ſo
daß die Mehrheit zu ſtark nach rechts orientiert ſei, werde die
Regierung demiſſionieren. Lamoureur glaubt aber, daß die
Kammer dann das ganze Land gegen ſich aufbringen werde, das
nach den der Regierung zugegangenen Berichten das am Sams=
tag
veröffentlichte Communiqué günſtig aufgenommen habe.
Tſchitſcherin reiſt nach Rom.
Die Gegenbewegung gegen den Völkerbund.
* London, 31. Mai. (Priv.=Tel.)
Der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Telegraph will
erfahren haben, daß Tſchitſcherin und Stalin Italien in kurzer
Zeit einen Beſuch abſtatten würden. Mit der Reiſe ſei eine Ver=
beſſerung
der ruſſiſch=italieniſchen Wirtſchaftsbeziehungen und
die Herbeiführung einer Verſöhnung zwiſchen Rom und Angora
beabſichtigt. Der diplomatiſche Korreſpondent erklärt, Rußland
bemühe ſich, um die Bildung eines Staatenſyſtems, das im
Gegenſatz zum Völkerbund ſtehe. In Angora ſei man überzeugt,
daß trotz aller gegenteiliger italieniſcher und griechiſcher Ver=
ſicherungen
ein Geheimbündnis zwiſchen Italien und Griechen=
land
beſtehe, das ſich gegen die Türkei richte.
Italiens Intereſſe an Marokko.
EP. London, 31. Mai.
In einem Artikel der Weſtminſter Gazette wird die italie=
niſche
Politik, wie ſie ſich aus der Uebergabe Abd el Krims er=
gibt
, behandelt. Sie ſei von dem Gegenſatz gegen Frankreich dik=
tiert
, da Italien nicht zulaſſen könne, daß Frank=
reich
eine Uebermacht an den afrikaniſchen Ge=
ſtaden
gewinne. Italien werde daher die jetzige Gelegen=
heit
zum Anlaß nehmen, um dafür Sorge zu tragen, daß im Rif=
gebiet
klar umgrenzte Einflußzonen geſchaffen würden, und
würde ſein Aeußerſtes tun, um an einer Reviſion des Tanger=
Statuts beteiligt zu ſein. So ließe ſich die Annäherung Italiens
an England erklären, die ſeit der Beſprechung in Rapallo zwiſchen
Muſſolini und Chamberlain ſtattgefunden hat.
Von offiziöſer italieniſcher Seite werden die Informationen
der engliſchen Preſſe über die Aſpirationen Italiens in Marokko
beſtätigt. Muſſolini, ſo wird erklärt, habe ſich bei ſeinem Regie=
rungsantritt
bereits das Recht vorbehalten, bei der Regelung
der Marokkoangelegenheiten mitzuſprechen und dieſe Erklärung bei
der Ausarbeitung des Tanger=Statuts wiederholt. Italien be=
anſpruche
heute das diplomatiſche Erbe Deutſchlands. Es er=
warte
, daß ihm bei ſeiner Intervention in der Marokkofrage
keine Schwierigkeiten bereitet werden. Der Corriere della Sera
macht darauf aufmerkſam, daß man trotz lohaler Mitarbeit Ita=
lien
bis jetzt weder in großen noch in kleinen Fragen angehört
habe. Ausgeſchloſſen von der Teilnahme an den Kolonien und
Kolonialmandaten, beſchwert mit der Rückzahlung einer großen
Kriegsſchuld, habe man Italien auch die kleinſten moraliſchen
Genugtuungen und kleinſten Ausſichten für ſeine gerechten Aus=
dehnungsanſprüche
für die Zukunft verweigert. Eine gewiſſe
Pariſer Preſſe führe eine Kampagne mit Italien. Die Pariſer
Regierung beeile ſich, hinter verſchloſſenen Türen mit Spanien
ſich über Nord=Marokko zu verſtändigen. Dieſes Verhalten ſei
mit den Regeln einer gegenſeitigen Freundſchaft wenig in Ein=
klang
zu bringen. Muſſolini habe gezeigt, welche Richtlinien
in Zukunft befolgt werden müſſen.

Im Thalia=Theater erlebte eine Damenoperette ihre Urauf=
führung
. Kavalier Jack heißt das Stück, deſſen Libretto
nach dem angeblich amerikaniſchen Original Neupach und
Halton für den deutſchen Geſchmack zurechtgeſtutzt hatten, ohne
dabei eine glückliche Hand zu beweiſen. Ein unmögliches Buch,
unwahrſcheinlich, langweilig, ſinnlos und nicht einmal originell.
Kavalier Jack iſt ein Gentleman=Einbrecher, der überhaupt nicht
auf der Bühne erſcheint. Sir Robert ſpielt nun ſeine Rolle, um
das Herz der romantiſchen Lilian zu gewinnen. Als ſie er=
fährt
, daß ſeine Sirſchaft gar kein Verbrecher iſt, brüllt ſie vor
Enttäuſchung, löſt die Verlobung mit ihm auf und ermöglicht
dadurch einen dritten Akt.
Baronin Carita von Horſt ſchrieb zu dieſer wüſten Ge=
ſchichte
eine wirklich nette, wohlklingende Muſik. Schade um die
anmutige ambitiöſe Arbeit, umſomehr, da der als unkünſtleriſcher
Bühnenleiter berüchtigte Dr. Zickel für eine unter aller Kritik
ſtehende Aufführung ſorgte.
An der Neueinſtudierung der Keßler= Winterberg=
ſchen
Operette Der alte Deſſauer erfreute ſich ein bei=
fallsfreudiges
Publikum. Die Fortſetzung der Annelieſe von
Deſſau iſt ein recht launiges Singſpiel, das man anſehen und
hören kann, ohne dabei verſtimmt zu werden, was bei heutigen
Operettenmachwerken ſo häufig der Fall iſt.
Wie erſichtlich, halten bereits jetzt ſommerliche Stücke in die
Berliner Theater ihren Einzug, bald dürften nur noch Sommer=
eintagsfliegen
die Programme beherrſchen.

Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Der neue Roman von Hermann Sudermann
eröffnet das Juniheft von Velhagen & Klaſings Monatsheften.
Er ſpielt in der Bismarckzeit und heißt Der tolle Profeſſor. Es
iſt ein Werk von leidenſchaftlicher Bewegung und ungemeiner
Spannung, eine Schöpfung, die mit ihrer ſinnlichen Fülle einen
erſtaunlich tiefen Gedankeninhalt verbindet, das Reifſte, was der
Romandichter Sudermann geſchaffen hat. Man darf die Leſer
der Monatshefte zu dem Genuß beglückwünſchen, der ihrer hier
harrt. Wundervoll reich iſt die illuſtrative Ausſtattung des Heftes.
Neben den meiſterhaft gedruckten Kunſtbeilagen nach Werken von
Dill, Kampf, Spiro u. v. a. feſſeln die farbigen Aufſätze über
Philipp Otto Nunge von Dr. Paul Ferdinand Schmidt, Deutſche
Fechtkunſt von Prof. Dr. G. Panconzelli=Calzia und Georg Bitt=
richs
reizende Spreewaldplauderei Im Land der Luche und
Tuche, die Hans Joachim Wagner mit duftigen Buntſtiftzeich=

Die Niederlage der engliſchen
Zegierung in Nord=Kammerfmuty.
Von unſerem Korreſpondenten.
C.M. P. London, 31. Mai.
Man ſah dem Wahlkampf in Nord=Hammerſmith mit beſon=
derem
Intereſſe entgegen. Es war der erſte Kampf in der Lon=
doner
Grafſchaft ſeit den allgemeinen Wahlen im Jahre 1924, die
in dem zerſchmetternden Siege der Konſervativen endeten. Wie
würde er unter der Einwirkung des Generalſtreiks und der Koh=
lenkriſis
enden? Um die Entſcheidung richtig einzuſchätzen,
muß man erwähnen, daß der Diſtrikt in den Wahlkämpfen 1918
wie 1922 eine konſervative Mehrheit aufwies, 1923, nachdem
Baldwin, der Tyranniſierung durch die Diehards müde, die
Zügel fallen gelaſſen hatte, in einem Dreikampf dem fähigen und
populären Sozialiſten Gardner zufiel und endlich 1924 bei dem
übermächtigen allgemeinen Anſturm gegen Maedonald wieder
den Konſervativen. Aſhmead Bartlett ſiegte 24 mit 12 925 Stim=
men
über Gardner mit 10 970, alſo mit faſt genau 2000 Stimmen,
bei einer Geſamtzahl von 23 895 abgegebenen. Diesmal ſtieg die
Stimmenzahl Eardners um 2125 auf 13 995 Stimmen, die des
konſervativen Kandidaten (Gluckſtein) aber ſank von 12 925
Stimmen in 1924 auf 9484 Stimmen, alſo um 3 441 Stim=
men
. Dabei hatten ſich nur 658 Wähler mehr beteiligt. Dieſer
gewaltige Umſchwung iſt allerdings als eine ſchwere Niederlage
Baldwins und ſeines Kabinetts zu bezeichnen. Es iſt bemer=
kenswert
, daß ſich weder Gardner noch Gluckſtein mit einem Wort
über den Generalſtreik äußern. Wenn nicht hier und da noch von
den Blättern ſeiner Erwähnung getan würde, ſo wäre er in der
ſchnellebenden Welt hier ſchon vergeſſen. Man kann mit dürren
Worten ſagen, der Sieg des Kabinetts gegen den Generalrat der
Trade Unions kann ruhig ſeitens des erſteren im Konto ge=
löſcht
werden. Die Nation bucht ihn fürſich. Die erfolg=
loſe
Politik Baldwins in der Kohlenkriſis iſt
die einzige Urſache dieſer böſen Schlappe ge=
weſen
. Mr. Samuel Gluckſtein erklärt ſelber, wenn der Gruben=
konflikt
vor dem Wahlkampf beigelegt worden wäre, würde ihm
der Sieg zugefallen ſein. Mr. Gardner ſagte in einem Interview,
er habe gegen die Untätigkeit der Regierung gekämpft und gegen
die ſtupide Politik, welche verſuchte, die Grubenarbeiter in eine
nicht zu verteidigende Poſition zu bringen. Die großen Maſſen
der Arbeiter ſeien für die Grubenarbeiter. Wenn auch die Koh=
lenkriſis
in naher Zeit ihre Erledigung findet, man wird dem
Kabinett die lange Dauer derſelben und ihre ſchweren Fol=
gen
für andere Induſtrien nicht vergeſſen.
Seit den allgemeinen Wahlen haben zwanzig Wahlkämpfe
ſtattgefunden. Die Konſervativen haben nur einen gewonnen,
den um den Sitz der vereinigten Univerſitäten, der eigentlich
nicht mitzählt. Die Sozialiſten eroberten Stockport in noch un=
vergeſſenem
ſenſationellen Kampf, ferner Dundee, Darlington,
Caſt Ham und jetzt Nord Hammerſmith, ein Ergebnis, das noch
nicht in Flammenſchrift von der Wand leuchtet, aber doch man=
chem
Konſervativen und anderen zum Ueberlegen veranlaſſen
wird. Noch ein Wort über die Perſönlichkeit der Kämpfer. Gluck=
ſtein
iſt ein kluger Mann, aber ein Nachfolger von Aſhmead
Bartlett iſt er nicht, und die Parteiorganiſation war übel beraten,
als ſie ihn in dem zumal jetzt an Arbeitsloſen reichen Bezirk ein=
ſetzte
. Gardner iſt merbwürdigerweiſe für einen Londoner
M. P. ein geborener Ire. Er iſt erſt ſeit einigen Jahren mit
Hammerſmith in Verbindung getreten und hat dort ſchnell eine
große Popularität erworben. Er war Mitglied des Stadtrats
und iſt Sekreär des örtlichen Vereins der Unabhängigen Arbei=
terpartei
. Von Gewerbe iſt er ein Bildhauer. Obſchon für ſie
gar keine Ausſicht vorhanden war, ſind auch die Liberalen in
dieſen Kampf gezogen. Sie hatten 1923 4374 Stimmen ge=
wonnen
, aber 1924, in Vereinbarung mit den Unioniſten, keinen
Kandidaten aufgeſtellt. Sie haben es jetzt, wahrſcheinlich infolge
des Zwieſpaltes unter ihren Führern, nur auf 1974 Stimmen ge=
bracht
(von 24 553).
Wie beim Generalſtreik, beherrſchte, auch in Hammerſmith
das Automobil die Situation. Bei der räumlich weiten Ausdeh=
nung
des Bezirks war ja eine ſtärkere Autobenutzung das Gege=
bene
. Aber dies Gewimmel, von der vornehmſten Limouſine
bis zum erbärmlichſten, abgeklapperten Ford=Zweiſitzer herab,
wirkte auf den Beſucher geradezu verblüffend. Er ſchienen ſich
überhaupt keine Wähler auf den eigenen zwei Beinen zu befin=
den
. Werber und Werberinnen, unter denen beſonders Miß
Betty Baldwin durch ihre Geſchäftigkeit auffiel, raſten mit ihren
Opfern hin und her. Die ganzen 15 000 Wählerinnen des Bezirks
ſchienen mobil zu ſein. Einen ſehr hübſchen Anblick boten Hun=
derte
von ſozialiſtiſchen jungen Plakatträgerinnen, die in einer
endloſen Reihe durch die Straßen zogen. Eine ebenſo raffinierte
wie reizende Demonſtration. Von einem fanatiſchen Parteikampf,
wie ihn Dickens in Eatansville zwiſchen den Gelben und
Blauen ſo köſtlich humorvoll geſchildert hat, war aber nichts zu
ſpüren.
nungen geſchmückt hat. Prof. Dr. Wilh. Kleefelds Gedenkaufſatz
zum 100. Todestage Carl Maria von Webers iſt ein bisher un=
veröffentlichtes
, vierfarbig wiedergegebenes Bildnis des Kom=
poniſten
beigegeben. Aus dem übrigen reichen Inhalt des
Heftes ſeien nur noch zwei Beiträge hervorgehoben: Der Grazer
Profeſſor Dr. R. Scharfetter beleuchtet das Geſellſchaftliche
Leben im Pflanzenreich, Profeſſor Rudolf Eucken, der Vor=
kämpfer
des modernen deutſchen Idealismus, erzählt aus dem
Schatz ſeiner Lebenserinnerungen.

C. K. Eine Rieſenpyramide der Mayakultur gefunden. Der
bekannte engliſche Forſchungsreiſende Mitohell=Hedgos hat jetz
mit dem Archäologen Joyoe vom Britiſchen Muſeum eine neue
Expedition nach Lubaantun in Britiſch=Honduras unternommen,
wo er im vorigen Jahre eine große Stadt der alten Mayakultur
entdeckte. Wie er engliſchen Blättern mitteilt, hat ſich der Um=
fang
der Ruinen als noch viel bedeutender herausgeſtellt, als er
urſprünglich annahm. Immer neue mächtige Bauwerke treten
aus dem Urwalddickicht hervor, das von den Indianern nieder=
gehauen
wird. Die wichtigſte der neuen Entdeckungen iſt eine
ungeheure pyramidale Anlage, die in zahlreichen Terraſſen auf=
ſteigt
. Das Bauwerk iſt aus rieſigen behauenen Steinen, von
denen jeder wenigſtens eine Tonne wiegt, aufgerichtet, und es
bleibt ein Rätſel, wie dieſer Bau aufgeführt wurde. Auf der
Spitze des Baues befindet ſich eine ziemlich beſchädigte Pyramide.
Joyoe hat bereits drei verſchiedene Bauſtile geſondert, die zu
den aufeinanderfolgenden Kulturperioden der Siedlung gehören.
Die Rieſenpyramide dürfte in der älteſten Zeit entſtanden ſein.
C. K. Fußball mit Juwelen. Ein merkwürdiges Erlebnis
hatte ein Eiſenbahnbeamter auf einem Pariſer Bahnhof dieſer
Tage. Er betrat einen Lagerraum und bemerkte auf dem Boden
ein kleines Papierbündel, das Kugelform hatte und ihm daher
ſehr geeignet erſchien, damit Fußball zu ſpielen. Als er den
eigenartigen Fußball mit einem kräftigen Stoß gegen die Wand
ſchleuderte, plätzte er auseinander und enthüllte einen Metall=
kaſten
, aus dem ein wahrer Regenſchauer von Schmuckſachen
in Form von Perlenhalsbändern, Ringen, Armbändern und
Broſchen niederſtürzte. Als er ſich von ſeiner Verwunderung
erholt hatte, meldete er den Fund, und es ſtellte ſich heraus, daß
die Juwelen einer Dame gehörten, der ihre Handtaſche in dem
Riviera=Schnellzug in der Nacht vorher geſtohlen worden war.
Der Dieb hatte augenſcheinlich ſeinen Raub verloren oder weg=
geworfen
, und der glückliche Finder der Schmuckſachen, die einen
Wert von 200 000 Mark darſtellen, erhielt eine Belohnung von
4000 Mark.

[ ][  ][ ]

Geite 4

Dienstag, den 1. Juni 1926

Nummer 150

Für die uns anläßlich unſerer Vermäh=
lung
dargebrachten Glückwünſche und
Geſchenke danken wir herzlichſt
Miniſierialoberreviſor
Karl Bröning und Frau
Roſel, geb. Kaufmann.
(e14376
Statt Karten.
Für die dielen Glückwünſche und Ge=
ſchenke
anläßlich unſerer Vermählung
ſagen wir allen unſeren innigſten Dank.

Ludwig Haag
Mariechen Haag
geb. Henninger.

214395

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und
Bekannten die tieferſchütternde
Nachricht, daß mein lieber Sohn,
unſer lieber Bruder, Schwager
und Onkel
Herr

am Sonntag abend nach langem,
ſchwerem Leiden im 26. Lebens=
jahr
ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Kath. Kornmann Witwe
Kiesbergſtraße 42, 1. Stock
Frau Marie Krick Witwe
geb. Kornmanu
Familie Karl Kornmann
Familie Heinrich Kornmann.
DieBeerdigung findet amMittwoch
mittag um ½4 Uhr vom Haupt=
portal
des alten Friedhofs an der
Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
(e14343

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrich=
tiger
Teilnahme bei dem uns ſo
ſchwer betroffenen Verluſie ſagen
wir allen unſeren innigſien Dank.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Fritz Berger
Leihamtsverwalter i. R.
(u25e

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden
unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn
Löb Bruchfeld
ſagen wir nur auf dieſem Wege
aufrichtigen Dank.
Die trauernd Hinterbliebenen,
(8230
Fanſer und eaae, Packtuch
neu u. gebr., im Preis ſehr ermäßigt, off.
Max Fablan, Aliceſtraße 16. Telephon 619.
San.-Rat Dr. Heil
Frauenarzt
verreist vom 29. Mai
bis Ende Juni. (B.7995
Vertreter: Herr Dr. Hüffell.
Verreiſeauf14Tage!
Vertreter die Herren:
6.=R. Barthel und Dr. Buchhold II.
Dr. KOCA
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Konſfabr.; Swinemünde 2. Oſtſee, (II. Bln.8212

Familiennachrichten

Statt Karten.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am 30. Mai
meinen innigſt geliebten Mann, unſeren herzensguten
Vater, Onkel und Schwager
Herrn Poſkamtmann
Shroobt Mern
nach kurzem, ſchwerem Teiden zu ſich in die Ewigkeit
abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Merck, geb. Eckerter
nebſi Kindern.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 2. Juni 1926, nachmittags
3 Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
(*14338

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 28. d. M. entſchlief nach kurzer Krankheit mein
lieber, treuſorgender Gatte, unſer unvergeßlicher
Vater, Schwiegervater und Großvater
der Königl. Preußiſche General der Inf. z. D.

Ritter höchſter Orden
im 79. Lebensjahre.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Hophie Freifrau von Gall
geb. von Muralt.
Darmſtadt, Wittmannſtr. 42.
Dem Wunſche des Entſchlafenen entſprechend wird
gebeten, von Blumenſpenden und jeglichem Beileid
abzuſehen.
(*14300
Die Einäſcherung findet in aller Stille ſtatt,

Am 28. d. Mts. erlag hochbetagt einem
Herzſchlag
der Königlich Preußiſche
General der Infanterie

in ſeiner letzten Friedens=Dienſtſtellung
Kommandeur der Großh. Heſſ. 25 Diviſion.
Mit Stolz haben wir dieſen hervorragen=
den
Offizier, dieſen kernigen Mann von
altem Schrot und Korn, der aus den Reihen
des Regiments hervorgegangen war, ſiets
zu den Unſrigen gezählt, und werden ihm
weit über das Grab hinaus ein treues
Gedenken bewahren.
Verein der Offiziere des Großh.
Heſſ. Leibgarde=Infanterie=
Regiments 115
Freiherr v. Preuſchen
Generalmajor a. D. und Vorſitzender.

(8194

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
liebe Frau, unſere herzensgute Mutter, Schwie=
germutter
, Großmutter, Schweſter, Schwä=
gerin
und Tante

im Alter von 68 Jahren zu ſich in die Ewig=
keit
abzurufen.
In tiefer Trauer:
Johann Benz
Marie Blitz, geb. Benz, und Familie
Adam Benz und Familie
Anna Schnellbächer, geb. Benz, und Familie
Johann Benz und Familie
Babette Benz und Familie
Darmſiadt, den 31. Mai 1926.
Grüner Weg 12
Die Beerdigung ſindet Mittwoch, den 2. Juni 1926,
nachmittags ½3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Dr. med. Loeb
verrei ſt.
Vertreter:
Dr. Hugo Berger,
Ernſt= Ludwigſtr. 10
Dr. Otto Gros,
Heinrichſtraße 49.
SanitätsratDr. Göring,
Mühlſtr. 64.
Dr. Hof,
Gervinusſtr. 46½=
Dr. Wagner,
Annaſtr. 3.
Dr. Wißmann,
Stiftſtr. 7. 1V.8204
Sooteetetet
Habe meine Sprech=
ſtunden
wieder auf=
genommen
.
Walter Bger
Dentiſt
Heinrichſtr. 46.
Teleph. 1846. (*14368
Letsttssses-

in einer Stunde (6764g
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. 9. Tel. 1912.

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Nach einem arbeitsreichen Leben verſchied
nach ſchwerem Teiden mein innigſtgeliebter,
herzensguter Mann, unſer treuſorgender Vater,
Schwiegervater und Großvater
Dund Schant
Graveur
Er folgte unſeren unvergeßlichen Kindern
Bruno und Friedel in die Ewigkeit nach.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen
im tiefſten Schmerz
Eliſabeth Schulz, geb. Raſch
und Kinder und Enkelkinder
Darmſtadt, den 31. Mai 1926.
Rheinſtraße 19
Beerdigung Mittwoch 2 Uhr Waldfriedhof.
(* 14271

Statt beſonderer Anzeige.
Heute morgen ſtarb mein lieber Mann, unſer
guter Vater, Großvater, Bruder, Schwager, Schwie=
gerſohn
und Onkel
Achtre Seintic Heyger
nach langem ſchweren, mit großer Geduld getra=
genem
Leiden.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Johanna Metzger
geb. Hebel.
Egelsbach, den 31. Mai 1926.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 2. Juni,
nachmittags 74 Uhr, auf dem Friedhof in
Egelsbach ſtatt.
(8193

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Backkurſus nachmittags von 2½5½ Uhr.
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Beginn: Vorausſichtlich Mitte Juni, Zeit wird noch bekannt
gegeben.
Backkurſus: Gründlicher Unterricht in der Bereitung einfachſter
bis feinſter Backwaren und Süßſpeiſen, Hefeteige
Brühteige, Torten, Blätterteige, Strudel, Crémes,
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Vorſpeiſenkurſus: Gründlicher Unterricht in der Zubereitung
einfachſter bis feinſter Vorſpeiſen wie kleine Platten,
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Anmeldungen ſind, zu richten bis ſpäteſtens Donnerstag, den
10. Juni1926, an das Stadtbüro der ſtädt. Betriebe, Grafenſtr. 30,
woſelbſt auch nähere Auskunft erteilt wird.
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und
von Lebewohl,
Wir sind da und wollen künden,
Wodurch Hornhaut auf der Sohl‟
Und auch Hühneraugen schwinden:
Zur Vertreibung dieser Plage
Kommt nur Lebewohl in Frage.
LEBEWOHL
Gemeint ist natürlich das berühmte, von vielen Aerzten empfohlene
Hühneraugen-Lebewohl für die Zehen und Lebewohl-Ballenscheiben
für die Fußsohle, Blechdose (8 Pflaster) 75 Pf., Lebewohl-Fußbad geg.
empfindliche Füße u. Fußschweiß, Schachtel (2 Bäder) 50 Pf., erhält-
lich
in Apotheken und Drogerien. Sicher zu haben bei: L. PetriNiI.
Inh. W. Preußer, Roßdörferetr. 5, Fr. Schaefer, Ludwigsplatz7 Engel-
Drog, H. Schaub, Karlstr. 28, Chr. Schwinn, W. Reich-Drog;/ Rhein-
str
. 8, Drog. K. Steinhäuser, Nieder-Ramstsdierstraße, in Groß-
Umstadt: Adler-Dros.
(II. Dr.821

[ ][  ][ ]

Nummer 130

Dienstag, den 1. Juni 1926

Seite 5

*Polksabend desEvangeliſchen Frauentags.
Anter unbekannten Kannibalen.
Aus der Landeshauptſiadt.

Darmſtadt, 1. Juni.
* Friedrich Löwe zum 70. Geburtstag. Ein alter Vorkämpfer der
Sage des Odenwaldklubs wie des Heimatgedankens überhaupt,
feiet am 1. Juni feinen 70. Geburtstag: Friedrich Löwe. Mit
der Geſchichte des Klubs iſt ſein Name unlösbar verbunden. Unzählige
Warderungen haben den natur= und heitmatliebenden Mann ſeit Jahr=
zehrten
hinausgeführt in die heimatlichen Berge und Wälder. Kein
Wuder, daß er, wie alle die alten Führer im Odenwaldelub, mit dem
Odawald und ſeinen Bewohnern im Laufe der Jahre aufs innigſte ver=
burden
wurde. Als Lövpe vom Odenwaldklub iſt er weithin bekannt
in ſen Dörfern und Städtchen unſeres Gebirges. Im Kluß ſelbſt hat er
ſeit Jahrzehnten au führender Stelle ſeine reiche Schaffenskraft in un=
eiganützigſter
Weiſe in den Dienſt der guten Sache geſtellt. Bis in ſein
hohs Alter hinein war Löſve eines der eifrigſten Mitglieder des Wege=
bezächnungsausſchuſſes
, und gar mauchen Topf Oelfarbe hat er im Inter=
eſſe
der Allgemeinheit verſtrichen! Im Vorſtand der Ortsgruppe Darm=
ſtad
wirkt Löwe ſeit vielen Jahren; faſt ein Vierteljahrhundert lang
hat er die Hauptkaſſe des Klubs in muſtergültiger Weiſe verwaltet. und
heue noch ſind ſeine reiche Erfahrung und ſein kluger Rat es oft, die
in jen Beratungen des Hauptausſchuſſes und bei den Entſcheidungen des
engren Vorſtandes den Ausſchlag geben. So iſt es kein Wunder, daß
ſchm vor Jahren der Geſamtklub und zahlreiche Oitsgruppen Friedrich
Löne zu ihrem Ehrenmitglied ernannt haben. Aber auch jeder andere
der den offenen, ehrlichen Mann kennt, wird, auch wenn er nicht zum
Odnwaldklub gehört, ſeiner heute herzlich gedenken. Durch ſein offenes,
allzit freundliches Weſen, durch ſeinen liebenswürdigen, beſcheidenen.
walrhaft menſchlichen Charakter und nicht zuletzt durch ſeine fröhliche
Geſelligkeit hat ſich Friedrich Löwe ziveifellos nur Freunde erworben.
All, die ihn kennen, wünſchen ihm daher heute von Herzen einen geſeg=
netm
Lebensabend im Kreiſen ſeiner Lieben und Freunde.
Weber=Feier. Aus Anlaß der 100. Wiederkehr des Todestages
von Carl Maria von Weber veranſtaltet die Städtiſche Akademie für
Torkunſt am Vorabend. Freitag, den 4. Juni, abends 8 Uhr, in der
Ott=Berndt=Halle der Techniſchen Hochſchule eine Akademiſche Feier zu
Ehrn des Komponiſten unter Mitwirkung von Priyatdozent Dr. Fried=
rich
Noack. Den Vortrag des letzteren über die Bedeutung von Carl
Maia von Weber und ſein Verhältnis zu Abt Vogler umrahmen
Orzeſterwerke des jugendlichen und gereiften Meiſters, ausgeführt von
den Inſtrumentalverein und dem Orcheſter der Städtiſchen Akademie
unter der Leitung des Städtiſchen Muſidirektors Wilhelm Schmitt, fer=
ner
Kammermuſit und Lieder. Beſonderes Intereſſe dürfte eine der
in Darmſtadt entſtandenen Violinſonaten beauſprucheu, nicht weniger ein
Vajationswerk für Kladier und Orcheſter von Abt Vogler, das zu deſſen
geifreichſten Kompoſitionen gehört. Als Soliſten wirken mit Frl.
ſam). Näheres ſiehe Anzeige.
Jubiläum. Am 1. Juni 1926 begeht der Polizei=Verwaltungs= nerin auf die Wohnungsnot zu ſprechen, auf die Geſundheits= und Sitt=
2 Jahren nach Gießen verſetzt wurde, ſein 25jähriges Dienſtjubiläum.
* 50jähriges Sängerjubiläum. Am Sonntag hatte der Vorſtand des
Liderzweigs eine kleine, erhebende Feier veranſtaltet. Galt es doch,
woll einen der älteſten Sänger Darmſtadts, Herr J. Rießinger,
Wadſtraße, zu feiern. Der erſte Vorſitzende Herr A. Schneider brachte
Auzdruck und üüberreichte ihm neben anderen Geſchenken die goldene Ver=
einznadel
nebſt Ehrenurkunde. Auch die von dem Heſſiſchen Sänger=
den
Beauftragten Herrn A. Hauf dem Jubilar überreicht. Sichtlich ge=
wünſcht
aber, einen ſolchen Sänger noch recht lange in ſeiner Mitte wei=
len
zu ſehen.
Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums. Wir
mpfehlen aufs wärmſte den Beſuch der Aufführungen von Menan=
ders
Schiedsgericht im Großen Haus des Landestheaters.
Nächſte Vorſtellungen heute Dienstag und kommenden Freitag, abends
ahr, Gymnaſium) ihren Forkgang. Profeſſor Dr. Ausfeld interpretiert
zuf Grund eigener Anſchauung der Dertlichkeiten Caeſars bellum Galli=
um
III. Gäſte wvillkommen.
ſiesmal nach Oberklingen bzw. Groß=Bieberau führt, aufmerkſam ge= War auch in der Heimat die Not groß, draußen aber erwartete ſie das
nacht. Da wieder ein genußreicher Tag in Ausſicht ſteht, iſt es erwünſcht.
ßenn die Mitglieder recht zahlreich ſich beteiligen. MNäh., ſiehe Anzeige.)
Männer=Vereinigung der evangeliſchen Petrusgemeinde. Auf die
im Mittwoch, den 2. Juni, ſtattfindende Monatsverſammlung im Ge=
neindehaufe
, Cichwieſenſtraße 8, ſeien Mitglieder und Freunde hiermit
inladend hingewieſen. Herr Pfarraſſiſtent Paul Gerhard Schäfer wird
inen Vortrag halten über den Lebenslauf und die Bedeutung Paul
deſes in den Schrecken des 30jährigen Krieges ſchwer heimgeſuchten
Geiſteshelden vielfach die Quelle ſeiner innigſten Glaubens= und Troſt=
leder
geworden ſind. Niemand wird ohne iunere Erhebung ſich ein=
Erzlich willkommen ſind, um ½9 Uhr.
Zum erſten Male nach dem Kriege ruft der Bogelſchutzverein für
cſſen ſeine Mitglieder zu einer Tagung am 5. Juni dieſes Jahres nach
dm Fürſtenſaal zu Darmſtadt. Dauk dem beſonderen Orfermut ſeiner
bſten Vertrauensleute und Mitglieder blieb das Intereſſe für unſere
gfiederten Sänger in den Herzen aller Volkskreiſe bewahrt. Beſon=
dere
Werbearbeit haben neben anderen verdienten Mitgliedern unſere
bſſiſchen Forſtbeamten und heſſiſchen Lehrer geleiſtet in der Erkenntnis.
ſin und mehr ſein müſſen, als früher. Es iſt eine beſondere Aufgabe,
je Heimat ſo angenehm als möglich zu geſtalten. Wer wollte in unſe=
rn
Erholungsſtätten, Sommerfriſchen, Invalidenheimen oder Siede=
lngen
den munteren Geſang unſerer Vögel vermiſſen? Welcher Wan=
drverein
, Verſchönerungsverein oder Verkehrsverein, der in erſter
Imie auf die Schönheiten der Natur, die Bebaglichkeit und Ruhe der ſang. Lobe den Herren, o meine Seele!,
znzelnen Gegenden und auf die Weite und Stille der Wälder aufmerk=
tm
machen wird, kann den wahren Reiz der Natur ohne unſere ge=
federten
Sänger ergründen? Unſere Vogelwelt gibt der Natur eine be=
dndere
Weihe, denn wie wunderbarer Glockenklang klingt in Wald und
jeld der Vogelſang! Dem Vogelſchutzverein für Heſſen iſt es gelungen,
u ſeiner Tagung am 5. Junk Ifd. Js. im Fürſtenſaal zu Darmſtadt,
achmittags 4 Uhr, den hochverdienten Altmeiſter im Vogelſchutz, Herrn
dr. Freiherr von Berlepſch, den beſten deutſchen Kenner der Vogelwelt,
u einem Vortrag zu gewinnen. Der Vortrag iſt öffentlich, Eintritt
dird nicht erhoben. Hierdurch wird allen Naturfreunden eine ſeltene
delegenheit zur Erweiterung ihres Wiſſens über die Nützlichkeit unſerer
zogelwelt geboten.
terſtellungsarbeiten Dienstag, den 1. Juni und Mittwoch, den 2. Juni
gſchloſſen bleiben. Die Ausleihefriſten werden entſprechend verlängert. Parfümerie Müller & Sohn, Ludwigsplatz 1
Fahrpläne der Kraftpoſten. Vom 26. Mai verkehrt die zweite
Fhrt der Kraftpoſt Wörrſtadt Bhf.Oppenheim 40 Minuten ſpäter,
ud zwar ab Wörrſtadt Bhf. 4,20, an Oppenheim 5,5ſ.
Preußiſch=Sübbeutſche Kloffenlotterie. In der am 15. und 17. Mitte Juni eine Wiederholung der ſchon früher veranſtalteten Back= und
Mai ſtattgefundenen Ziehung 2. Klaſſe V7. (233.) Lotterie ſind die beiden Süßſbeiſenkurſe unter Leitung von Frau Dr. W. Jürgenſen, Haushal=
Kuptgewinne von je 100 000 Reichsmark auf Nr. 105 589 in den beiden tungslehrerin, ſtatt. Dieſe Kurſe haben im Laufe des Winters noch
Ateilungen I und II gefallen. In der 3. Klaſſe, deren Ziehung am eine Erweiterung erfahren, und zwar durch die Einführung von Vor=
14 und 14. Juni ſtattfindet, kommen neben vielen anderen größeren ſpeiſenkurſen. Dieſe Erweiterung iſt auf vielfache Wünſche von früheren
Beffern wieder zwei Hauptgewinne von je 100 000 Reichsmark zur Aus= Schülerinnen von Frau Dr. W. Jürgeuſen erfolgt. Der große Anklang,
ftäteſtens bis Samstag, den 5. Juni abends 6 uhr, ihre Zweckmäßigkeit. Ueber die Kurſe ſelbſt ſei kurz folgendes geſagt:
be Verluſt des Anrechts, in der zuſtändigen Lotterie=Cinnahme erfolgen. Den Teilnehmerinnen ſoll nicht etwa eine gründliche berufliche Ausbil=
G wird dringend empfohlen, dieſe Friſt nicht zu verſäumen, da bei der dung gegeben werden, es ſoll vielmehr der bausfrau, die ihre Küche im
befügt werden muß.
telt, war in Bad=Nauheim eine weitere Vorſtellung im voraus vollſtän= beiten können. Gleichzeitig verbindet das Gaswerk damit die Abſicht,
di ausverkauft, ſo daß die Direktion nicht umhin konnte, ihr Gaſtſpiel unſere Hausfrauen noch eingehender in der richtigen und ſparſamen Ver=
enen
weiteren Tag zu verlängern. Aus dieſem Grunde findet die Gala= wendung des Gaſes zu unterweiſen. Anmeldungen zur Teilnahme ſind
Göffnungsvorſtellung in Darmſtadt erſt am morgigen Mittwoch den bis ſpäteſtens Donnerstag, den 10. d8. Mts., bei dem Stadtbureau der
2 Juni, abends 8 Uhr, ſtatt. Die MittwochNachmittagsvorſtellung fällt, ſtädt. Betriebe, Grafenſtr. 30, vorzunehmen, das auch gerne jede weitere
aßs, da bis nachmittags die Zeltanlagen noch nicht vollkommen fertig Auskunft erteilt. (Siehe Anzeigenteil.)
affgebaut ſein können. Gleichfalls beginnt auch der Vorverkauf erſt
wrgen, Mittwoch, in den aus dem Inſerat erſichtlichen Stellen. Die nermeiſter Heiurich Miſchler in der Dieburger Straße von einem
jugen Löwen werden ebenfalls einen Tag ſpäter, alſo morgen, Mitt= Auto angefahren und ſchwer verletzt. Der Verunglückte wurde durch die

Shaufenſter ausgeſtellt.

Vorgeſtern abend wurde in der Turnhalle am Woogsplatz ein Evan=
geliſcher
Volksabend veranſtaltet, an dem die Halle wieder bis / Es gehört zu den ſchönſten und wichtigſten Aufgaben des Films,
auf den letzten Platz gefüllt war. Zur Mitwirkung nar der Frauenchor
aufgeboten, der aus den ſechs Kirchengeſangvereinen der Stadt gebildet
wurde; ferner wirkte der Poſaunenchor der Martinsgemeinde mit. Die=
ſer
leitete den Abend mit einem eindrucksvollen Vortrag eines Chorals Wenigen beſchieden iſt.
ein. Darauf ſangen die Teilnehmer an der Verſammlung gemeinſam
das Lied: Wach auf, du Geiſt der erſten Zeugen. Nachdem die macht=
vollen
Töne des Geſangs verklungen waren, bot der gemeinſame Kirchen=
chor
unter Leitung von Herrn Reallehrer Pfaff in einer ſtimmungs=
vollen
und fein abgetönten Wiedergabe den Chor: Geh aus mein Herz
und ſuche Freud von Paul Gerhard. Es war dies noch nachträglich
eine gewiſſe Huldigung für den Dichter, deſſen 250. Todestag am
V. Mai war.
Frau Müller=Ottfried. M. d. R., die ſtellvertretende Vor=
ſitzende
der Vereinigung Evangeliſcher Frauenverbände Deutſchlands,
begrüßte die zur Feier Erſchienenen und knüpfte an die heute verleſene
Botſchaft des Präſidenten an, daß die Tagung zum Segen der deutſchen
Frauen für Familie und Staat gereichen möge. Die Nednerin ſchilderte
dann, welche Beweggründe dazu geführt haben, die deutſchen Evangeli=
ſchen
Frauenverbände zu einigen. Sie ging von den Anfängen aus und
bezeichnete das große Werk als gelungen. Ihr Wunſch ging dahin, daß
ſich das gemeinſame Band immer ſtärker verknüpfe. Von dieſer Tagung
ſolle ein klarer, entſchiedener Ton eines evangeliſchen Bekenntniſſes,
nicht gegen eine andere Konfeſſion gerichtet, ſondern als ein Bekenntnis
unſeres perſönlichen Chriſtentums ausgehen. Die Tagung ſoll helfen,
die Aufgaben klar zu erkennen; dieſes klare Ziel hätten die Vorträge,
die auf die Verbände und Vereine einwirken müßten. Wir würden nicht
die Arbeit unternehmen, wenn wir nicht die Gewißheit hätten, daß ſie allerdings wie wir nach der geſtrigen Preſſevorführung feſtſtellen.
nicht vergeblich wäre. In jedem Teilnehmer der Tagung müſſe der Ge=
danke
lebendig ſein, daß er von Gott dahingeſtellt ſei, um zu arbeiten
Gy. und zu wirken. Es möge hinausklingen aus dieſen Räumen, daß ev.
Frauen froh ſeien, zu dienen. Die Rednerin ſchloß mit einem Zitat aus
Fichte, daß das Schickſal der deutſchen Dinge von jedem abhänge, und
daß jeder die Verautwortung dafür habe. (Lebhaſter Beifall.) Die
Verſammlung ſang hierauf gemeinſam das Lied: Rüſtet euch, ihr
Chriſtenleute!
Es folgte eine Anſprache von Frau Hummel=Altenburg, die
auf den Verfall der deutſchen Familie hinwies, der nach dem Kriege ſich, die wie wir Liebe und Haß, Trauer und Freude, Leid und Vergnügungs=
noch
geſteigert hätte. Der Geiſt, der auf Autorität aufgebaut war, wäre ſucht, Tanzwut und religiöſem Fanatismus unterworfen ſind, wenn ſich
weniger wirkſam geworden, beſonders in den Greßſtädten. Die Fami= das alles auch in einer Art zeigt, die dar unſeren fremd iſt.
lienmitglieder bildeten dort oft keine Gemeinſchaft mehr, ſelbſt nicht mehr
beim Eſſen, und abends ſucſten ſie ſich nur noch zu zerſtreuen. Kräfte
ſeien an der Arbeit, die Familien zu zerſtören, aber in Deutſchland
wären noch viele Familien, die ihr Familienglück nicht einem Partei=
programm
opfern werden. Die Anſchauung, daß die Familie eine über=
lebte
Einrichtung ſei, wäre zu verwerfen, ſelbſt wenn ſie aus dem Munde
Enmt Winter und Herr Aler Buch (Klavier), Gräfin Schwerin (Vio= eines Profeſſors komme. In letzter Zeit ſpreche man jedoch wieder mehr tionen, Wälder und Wäſſer. Das Wichtigere allerdings ſind die Men=
lin
), Frau A. Vogel (Klavierbegleitung) und Herr Peter Schäfer (Ge= von der Familie und erkenne ihren Wert an, man ſehe ein, daß Volts= ſchen, die wir kennen lernen, Menſchen von vielfach herrlichem Wuchs
not und Familiennot dasſelbe ſeien. Im Anſchluß vieran kam die Red= und durchaus nicht unſympathiſchem Aeußern, das ſie allerdings auf
Invektor Hugo Begte der 23 Jahre in Darmſtadt tätig war, und ſeit lichkeitsſchäden. Viele Väter und Mütter litten darunter, daß ſie ihren
Kindern nicht die Ausbildung zuteil werden laſſen können, die ſie ihnen
gerne geben möchten. In ihren weiteren Ausführungen beſprach die
Vortragende noch verſchiedene Nöte der Familie; ſie ſprach für die
Jugendbünde, in denen die Jugend, die ſonſt wenig fügſam ſei, ſich
freiwillig dem Gehorſam unterwerfe. Die Rednerin erkärte ſich aber mit Kanus in Begleitung von Eingeborenen, und letzten Endes, wie
dagegen, daß eine verheiratete Lehrerin im Amt bleibt. Weiter wur=
in
urzen, tiefgehenden Worten die Verdienſte des Sängerveteranen zum den zahlreiche ſittliche Schäden des Familienlebens der Gegenwart be= arhebliche Schwierigkeiten in die entlegenſten Sumpfgebiete zu gelangen.
leuchtet; die Muter wäre berufen, die Religion wieder in die Familien
zu tragen und ihren Kindern das Bild des Heilandes in die Seele zu
bund gewidmete Ehrenurkunde, für 50jährige Sängerſchaft wurde durch prägen. Wir Deutſchen kommen nur wieder hoch durch eine ſittliche Arbeit, und vieles andere. Als lebendiges Anſchauungsmaterial zeigt
rührt dankte der Jubilar für die große Ghrung. Der Liederzweig wenn es ſeinen Glauben verliert. Wir warten auf die Auferſtehung ihre Häuſer bauen und Dörfer anlegen, meiſt weit hinaus aufs Meer
und beten: Herr, laß uns nicht ſo lange warten!
Auch dieſer Vortrag war von Aeußerungen der Zuſtimmung und
von lebhaftem Beifall begleitet.
Nach dem Chorvortrag. Gib dich zufrieden und ſei ſtille hielt Pfr.
Tönges. Direktor des Evangeliſchen Hauptvereins für deutſche An=
ſiedler
und Auswanderer in Witzenhauſen an der Werra, eine Anſprache
Auch er betonte den Wert der deutſchen Familie und die Bedeutung der
Uhr Die Leſeabende nehmen morgen Mittwoch ſabends 8½ Frau füir den Wiederaufbau des Vaterlandes. Auf Shlt, ſeiner Heimat= ſo groß, daß bunderte von Eingeborenen darin nicht nur Platz finden,
inſel, ſo erzählte der Redner, gäbe es einen Friedhof mit der Aufſchrift
Heimat für Heimatloſe, wo unbekannte Tote, die das Meer ans Land
ſpüle, beigeſetzt miirden. Heute gebe es viel Heimatloſe, die Auswan=
Bogelsherger Höhenklub Darmſtadt. Sämtliche Mitglieder wer= derer, die einen erſchütternden Anblick böten. Allein in den Jahren nach auch der Spannung in der Filmdarſtellung bildet das Vordringen der
en auf die am Sonntag, den 6. ds. Mts., ſtattfindende Wanderung, die dem Kriege wären aus deutſchen Häfen 300 000 Männer ausgewandert.
Elend; viele von ihnen ſind verdorben und geſtorben, im Elend unter=
gegangen
. Der Ev. Hauptverein für deutſche Anſiedler und Auswanderer
wolle die Deutſchen ſammeln, ſie dem Enangelium und dem Deutſchtum
erhalten. Die Frauen wüßten an dieſer Aufgabe mithelfen; die Ver=
bände
der Frauenvereine ſollten geſchloſſen dem Eb. Hauptverein für
deutſche Anſiedler und Auswanderer beitreten. Raub und Diebſtahl
unſerer Kolonien würden ſich einmal rächen; die Kolonien dürften nicht
vergeſſen werden. Unſere Kolonien wüßten wir wieder haben. ( Lebhaf=
derhardts
, deſſen Todestages vor 250 Jahren die evangeliſche Chriſteu= ter Beifall.) Der Redner ſprach dann von ſeiner Seelſorgertätigkeit in ſür Hin= und Rückfahrt zu 6.40 Mk. ſind im Lloyd=Reiſebüro,
bit in dieſen Tagen gedenkt. Bekannt iſt ja, daß die Lebensſchickſale Swakopmund und fand damit ſtarkes Intereſſe bei der Zuhörerſchaft. Rheinſtraße 17, zu haben. Dieſe billige Gelegenheit, nach dem ſchönen
Deinem Rat
Grüße vom Deutſchum jenſeits der Grenzen überbrachte Frau La=
ihren
laſſen in das Scelenerleben des großen geiſtlichen Liederdichters jus aus Rebval. Sie grüßte im Auftrage der ebangeliſchen Frauen in
dr ebangeliſchen Kirche. Beginn der Verſammlung, zu der auch Damen Eſtland. Die Kriegs= und Nachkriegsjahre wären für die Balten ſchwere wigsplatz ſind die Sonderzugkarten nebſt koſtenloſem Führer nach Baden=
Zeiten geweſen. Aber es ſtehe vor ihnen die Pflicht, das Volkstum zu
Gebiete der Deutſchen ihrer Heimat.
Frau Schullwus aus Hermannſtadt (Rumänien) erzählte von
der ebangeliſchen Frauenarbeit in Siebenbürgen. Die dortigen Deutſchen
verdankten alles deutſcher Wiſſenſchaft, deutſcher Kultur und der Refor= üeber Werte, Künſſier und Anſtierſche Veranſkalungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
ſie auch hierdurh an dem Wiederaufbau unſeres Vaterlandes mit= mation. Die Darlegungen der Vortragenden bezogen ſich auf die Ver=
blfen
. Dem Deutſchen, ob arm, ob reich, wird künftig die Heimat mehr gangenheit und die Gegenwart des Volkstums in Siebenbürgen, auf
deſſen ſchwierige Lage.
fällige Aufnahme. Es folgten noch ein Chorvortrag, ein Schlußwort
der Vorſitzenden der Vereinigung evangeliſcher Frauenverbände Deutſch=
lands
Frau Oberin von Tiling=Berlin, und als gemeinſamer Ge=

Badehaupem in bekannter Gite
roter fester Gummi 1.15 . . . mit Trikoteinlage 1.30
ja Sonder-Oualitst 1.80
reizende Badehäubchen für Kinder und Bubiköpfe 0.50
bunte Badehauben in allen Größen u. Farben von 0.75 an
Badehelne 1.50, 2., 2.40 789smtit
Parfümerie Müller, Rheinstraße 6
Die Stadtbücherei (Ausleihe und Leſeſaal) muß wegen baulicher / Filiale Seifenhaus am Schillerplatz
Vorſpeiſenkurſus und Back= und Süßſpeiſenkurſus. Wie aus
dem Anzeigenteil unſeres Blattes erſichtlich iſt, findet vorausſichtlich
ſtelung. Die Erneuerung der Loſe zur dritten Klaſſe muß planmäßig den dieſe Kurſe in anderen Städten gefunden haben, beweiſt zur Genüge
goßen Lokeknappheit über die nicht rechtzeitig erneuerten Loſe anderweit eigenen Heim etwas abwechſlungsreicher geſtalten will, der Weg hierzu
gezeigt werden, wie dies ohne Mehrkoſten zu erreichen iſt. Den teilneh=
menden
Damen wird hiernach nur eine gediegene Grundlage gegeben,
Groß=Zirkus Geſchwiſter Birkeneder. Wie geſtern bereits mitge= auf der ſie dann durch eigenen Fleiß und eigene Intelligenz weiter ar=
Unfall. Heute vormittgg zwiſchen 89 Uhr wurde der Schrei=
wch
, vormittags ab 11 Uhr, bei der Fa. Deuſter am Marktplatz im ſtädtiſche Feuer= und Rettungswache, Kirchſtraße 13, in das Städtiſche
Krankenhaus eingeliefert.
FGVHRBN

Vorführung im Kleinen Haus.
allerdings auch zu den ſchwierigſten, deren Erfüllung nur unerſchrockenen
Männern gelingt, deren Forſchergeiſt Gefahren nicht ſcheut, Gegenden
der Erde zu erſchließen, die zu betreten und kennen zu ternen, nur
Wir wiſſen, daß auf Neu=Guinea, dieſem Stück Erde, das z. Zt. oft
im Vordergrund des Forſcherintereſſes ſteht, noch Völkerſtämme hauſen,
die wohl eine eigene, vielfach fortgeſchrittene Kultur haben, zu denen
jedoch unſere Kultur noch nicht vorgedrungen iſt, und die heute noch
Gebräuchen huldigen, die uus mit Abſcheu und Widerwillen erfüllen
und gegen die die ziviliſierte Welt, insbeſondere die chriſtliche Miſſion
ſeit vielen Jahrzehnten einen emſigen, aber noch lange nicht abgeſchloſſe=
nen
Kampf ſührt. Es gibt noch Kannibalenſtämme, die ihre getöteten
Feinde eſſen, die außerdem ihren Göttern Menſchenopfer darbringen
und zu Zeiten aus religiös=fanatiſchen Gründen ihren Göttern zu Ehren
wahre Blutorgien veranſtalten, die Tempel beſitzen, deren Böden mit
Menſchenblut getränkt iſt.
Zu dieſen bisher unbekannten Kannibalen auf Neu=Guinea, dem
Paradies der Südſee, führte eine Expedition des Kapitäns Frank
Hurley, und dieſer Forſcher hat nicht nur das modernſte Ver=
kehrsmittel
benutzt, um die Strapazen des Vordringens in ganz un=
bekannte
Gebiete zu überwinden (das Flugzeug), er hat auch in erſter
Linie ſich des Kurbelapparates bedient, um die von ihm aufgeſuchten
Kannibalenſtämme in ihrem Leben und Treiben zu filmen, und ſo der
ziviliſierten Welt ein lebendiges Bild jener Völkerſtämme zu übermitteln.
An ſich ein durchaus gutes und dankenswertes Unternehmen, bei dem
konnten die Grenze zwiſchen wiſſenſchaftlichem Kulturfilm und ſen=
ſationellem
Handlungsfilm nicht ſo ſehr durch die Bilder ſelbſt, als durch
den beigegebenen Text verwiſchnt iſt. Das ſoll keine beanſtandende Kritik.
ſein. Der Film wendet ſich in erſter Linie an die breite Maſſe, dem
muß nicht nur die Regie, dem muß auch der Text Rechnung tragen, und
das iſt hier erreicht. Der Film iſt ſpannend und packend, und zeigt doch
dem, der ſehen will, genügend, um einen Einblick zu gewinnen, in das
Leben von Menſchen, die unſerem Empfinden ſo weltenfern liegen, die
aber, die wir allen Leidenſchaften menſchlichen Daſeins unterworfen ſind,
Abgeſehen von dem rein Völkerkundlichen, bringt dieſer Film eine
Fülle von landſchaftlich wundervollen Bildern, zu denen wir vor allem
rechnen möchten die Korallenriffe, mit den Unterſeeaufnahmen, eine
üppige Flora und ſür uns ſo fremdartige Fauna, Blumen, von deren
Schönheiten und Größe wir keine Ahnung haben, bizarre Bergforma=
ihre
Art verſchönern, nach unſeren Begriffen, abgeſehen von dem viel=
fach
verwandten Paradiesvogelſchmuck, ins grotesk Häßliche verzerren.
Menſcheu, die wohl, je mehr die Kultur fortſchreitet, umſomehr dem
Ausſterben verfallen ſind, was den Filmkulturfaktor noch bedeutender
erſcheinen läßt.
Frank Hurley hat ſeine Expedition zu Schiff, mit Motorbarkaſſen,
bemerkt, mit Waſſerflugzeugen ausgerüſtet, die es ihm ermöglichen, ohne
Von der Seefahrt bringt der Film hochintereſſante Bilder aus der Land=
ſchaft
und dem niederen Tierleben, zeigt uns. Perlenfiſcher bei der
Läuterung, und dieſe iſt ohne Religion unmöglich. Ein Volt ſtirbt nur, uns der Film das Leben der Eingeborenen, die Art und Weiſe, wie ſie
gebaut, alſo Pfahlbauten, wie auch Fiſcherei, Bootfahrt uſw., bei aller
Primitivität ihrer Fahrzeuge außerordentlich hochentwickelt ſind. Die
Hütten dieſer Eingeborenen, oft von rieſenhaften Ausmaßen, ſind durch=
aus
nicht ſo primitiv, wie das äußere Bild veranſchaulicht. Sie ſind nach
gewiſſen ſtatiſchen Grundregeln gebaut, allerdings ausſchließlich aus
Stämmen. Palmenfaſern und Rinde, die in reichſter Auswahl zur Ver=
ſtigung
ſtehen. Aehnlich, wie die Hütten, ſind auch die Tempel gebaut,
ſondern auch ihre Blutorgien feiern können. Wir gewinnen Einblick in
die Hausinduſtrie, allerdings auch in die ſchauerlichen Gebräuche des
Menſcheneſſens und Opferns. Den Höhepunkt der Forſchungsreiſe und
Forſcher zu den Kopfjägern, woſelbſt es den Forſchern auch möglich war,
Menſchenopfern und dem Mahl der hohen Prieſter, getöteter Menſchen
beizuwohnen, was ihnen allerdings auch die Feindſchaft der Eingeborenen
eintrug, ſo daß die Forſcher nur durch ſchleunige Flucht ſich retten
konnten.
Der Film, der heute im Kleinen Haus läuft, darf ſtarken Intereſſes
ſicher ſein.
St.
Sonntags=Sonderzug nach Baden=Baden. Fahrkarten 4. Klaſſe
An den Vortrag ſchloß ſich das gemeinſame Lied Steh uns ſtets bei mit Baden=Baden zu kommen, wird freudig begrüßt, ſo daß die von der
Eiſenbahnverwaltung zur Verfügung geſtellten Fahrkarten bald ver=
griffen
ſein werden.
Sonderzug Baden=Baden. Im Verkehrsbureau am Ernſt=Lud=
Baden ſür Sonntag, den 6. Juni, zu haben. Der Fahrpreis be=
wahren
. Es gelte, die Volksgenoſſen zu ſammeln, damit ſie nicht unter= trägt für Hin= und Rückfahrt 6,40 Mk. Der Zug geht ab Darmſtadt
gehen, damit ſie nicht ihre deutſche Nationalität aufgeben. Die Red= 709 Uhr, an Baden=Baden 952 Uhr. Da ſich die Sonderzüige großer
nerin ſprach ferner von den Arbeiten und Leiſtungen auf charitativem Beliebtheit erfreuen, iſt es ratſam, ſich rechtzeitig mit Karten einzudecken.
Im Verkehrsburequ ſind Fahrkarten nach allen Richtungen zu haben.
Kunſtnotizen.
geſchſeht, bebält ſich die Redakion ibr Urtell vor.
Union=Theater. Im U.T. läuft ab heute der neue große
Henny Porten=Film der Ufa, in welchem Henny Porten ihre ſeitherigen
Beide Rednerinnen fanden mit ihren Schilderungen eine ſehr bei= Luſtſpiel=Rollen bei weitem noch übertrifft. Wehe, wenn ſie losgelaſſen.
Henny Porten ſpielt hier unter der Regie von Carl Froelich eine ihrer
ſo beliebten Luſtſtviel=Doxpelrollen. Um ihrem Mann, der für die Extra=
vaganzen
ſeiner Frau wenig Intereſſe hat, zu beweiſen, daß ſie auch auf
eigenen Füßen ſtehen kann, verſucht ſie ſich in allen möglichen Berufen,
leidet aber überall Schiffbruch und kommt ſchließlich auf die Idee, ſich in
ihrem eigenen Haushalt als Dienſtmädchen vom Lande engagieren zu
laſſen. Sie ſpielt dieſen häßlichen Bauerntrampel mit echt Portenſche=
Drolligkeit und erringt ſo nicht nur die Verſöhnung mit ihrem Gatten,
ſondern auch ſicher die Begeiſterung des Zuſchauers. Neben Henny
Porten ſind noch Angelo Ferrari, Bruno Kaſtner, Paul Morgan und
Kurt Bois in tragenden Rollen beſchäftigt. Ein Henny=Porten=Film, der
ſich auf der Linie von Kohlhieſels Töchter bewegt und dem ſicher auch
deren Erfolg treu bleiben wird. Im Beiprogramm werden hochintereſſante
Bilder aus dem Hochgebirge gezeigt. Der Bilöſtreifen betitelt ſich=
Winterſport in St. Moritz
Reſidenz=Theater. Heute wird zum letzten Male der
deutſche Großfilm Götz von Berlichingen vorgeführt. Hiſtoriſche Filme
haben oft den Nachteil, im Aufbau der Handlung ermüdend zu wirken.
Hier muß das Gegenteil feſtgeſtellt werden. Der Film iſt von uner=
hörter
Wucht und Dramatik. Neben einer ſelten guten Photographie
iſt die Handlung äußerſt ſpannend.

Aus den Parieien.

Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
Mitglieder, die an dem Muſikreis teilnehmen, werden darauf aufmerk=
ſam
gemacht, daß derſelbe nicht am Mittwoch, den 2. Juni, ſondern
am Donnerstag, den 3. Juni, nachmittags 5 Uhr, Heinrichſtraße 33,
ſtattfindet.
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Frl.
Schwarz von der Zeutralſtelle der D. VP. in Berlin wird Donnerstag,
den 3. Juni, hier in Darmſtadt verweilen und will uns einen Vortrag
über: Nationale und kulturpolitiſche Aufgaben der Frau halten. Wir
bitten unſere Mitglieder, ſich vollzählig abends 8 Uhr bei Sitte‟
(gelber Saal) einzufinden. Auch Gäſte ſind willkommen.
Tageskalender für Dienstag, den 1. Juni 1986.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr
4 B: Das Schiedsgericht, Die beiden Veroneſer. Kleines
Haus. abends 8 Uhr: Neu=Guinea=Film Unter unbekannten Kanni=
balen
. Orpheum: Keine Vorſtellung. Groß=Zirkus
Geſchwiſter Birkeneder abends 8 uhr: Eröffnung.
Städt. Saalbau, abends 8 Uhr: Großes Garten=Konzert.
Feſtſaal des Realgymnaſiums, abends 8½ Uhr: Ver=
ſammlung
aller Realgymnaſiaſten. Kinovorſtellungen;
Union, Reſidenz=Theatey, Palgſt=Lichtſpielt. w Verpft

[ ][  ][ ]

Seike 6

Dienstag, den 1. Juni 1926

Nummer 130

3. Evangeliſcher Frauentag Deutſchlands.

Am geſtrigen Montag, dem zweiten Verhandlungstage des 3. Evan=
geliſchen
Frauentages Deutſchlands, waren die Vorträge und Beratungen
wieder ſehr ſtark beſucht. Sie fanden in der Feſthalle der Techniſchen
Hochſchule, der Otto=Berndt=Halle, ſtatt. Kurz nach 9 Uhr wurden die
Verhandlungen durch die Vorſitzende der Tagung, Frau Oberin von
Tiling=Berlin, eröffnet. Die ſtattliche Verſammlung ſang ſodann gemein=
ſam
das Lied Ach bleib mit deiner Gnade‟.
Den eigentlichen Verhandlungen ging eine Morgenandacht voraus,
die von Prälat D. Dr. Diehl gehalten wurde. Dieſer legte ſeiner An=
ſprache
das 4. Kapitel des 2. Korintherbriefes zu Grunde, worin es
heißt: Wir haben allenthalben Trübſal, aber wir ängſten uns nicht.
uns iſt bange, aber wir verzagen nicht. Wir leiden Verfolgung, aber wir
werden nicht verlaſſen. Wir werden unterdwickt, aber wir kommen nicht
um. Denn unſere Trübſal, die zeitlich und leicht iſt, ſchaffet eing ewige
ud über alle Maßen wichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht ſehen auf
das Sichtbare, ſondern auf das Unſichtbare. Denn was ſichtbar iſt, das iſt
zeitlich; was aber unſichtbar iſt, das iſt ewig.
Prälat D. Dr. Diehl knüpfte hieran etwa die folgenden Betrach=
tungen
: Es haben Philoſophen von den ſchlafenden Gottesworten ge=
ſprochen
; es ſind das Worte, die nicht zu jeder Zeit verſtanden werden,
ſondern nur dann, wenn ihre Zeit oder Stunde gekommen iſt; dann
werden dieſe Worte wacker. Dann erſt verſtehen die Menſchen den
tieferen Sinn der Worte. Das Wort von der Trübſal, die Gott ge=
ſchickt
hat, iſt im 16. Jahrhundert von den Menſchen beſſer verſtanden
worden als in der Gegenwart. Jene Zeit hat den Begriff des Sterbens
beſſer verſtanden; die Menſchen hatten damals das Sterben und das
Leiden nicht von ſich aus betrachtet, ſondern von Gott aus. Darum iſt
ihnen auch der tiefere Sinn des Sterbens aufgegangen; ſie erfaßten es,
daß Not und Verfolgung von Gott gewollt, zum mindeſten zugelaſſen
ſind. Sie erkannten die Zuchtrute Gottes, ſie erkannten, daß das Leiden
ihnen zum Leben werde. Das 18. und 19. Jahrhundert haben manche
religiöſe Vertiefung erfahren, die das Zeitalter des 30jährigen Krieges
noch nicht gekannt hat, die ihm noch nicht bewußt war. Zum Teil haben
dieſe Jahrhunderte auch religiöſe Formen gefunden, die tragkräftiger,
inniger und wirkungsvoller ſind, aber auf dem Gebiete des Sterbens,
des Leidens hat die Nachwelt verſagt. Dem Zeitalter der Aufklärung
war das Sterben ſchon ein unangenehmes Wort; die Theologen konnten
ſich mit dem Begriff des Sterbens nicht abfinden, der Sinn für die Tiefe
des Wortes war nicht vorhanden. Wenn wir in der Gegenwart etwas
ſchaffen wollen, um aus dem Elend, das uns umgibt, herauszukommen,
dann müſſen wir uns wieder gewöhnen, wie es früher geſchah, die Dinge
von Gott aus zu betrachten, nicht mit den Augen der Menſchen, ſondern
mit einem Blick auf das Ewige. Das Sterben iſt zwar furchtbar, aber
wir wüſſen es ertragen, es iſt Gottes Wille. Die Trübſal ſucht uns
heim, damit wir Ewiges und über alle Maßen Herrliches erleben. Dieſen
Gedanken müſſen wir wieder wacker werden laſſen. Wir müſſen mit
feſtem Willen die Dinge von Gott aus betrachten, denn das nationale
Leid, die ſoziale Not und die Nöte auf ſittlichem und religiöſem Gebiet
ſind von Gott zugelaſſen. Mögen ſich die Gelehrten den Kopf darüber
zerbrechen, warum es ſo iſt? Uns geht das nichts an; es iſt da, damit
Gott Großes offenbaren kann. Gott möge uns Kraft geben, daß wir
Kraſt gewinnen, um das Licht zu ſehen und das Ewige zu erkennen.
Nach Gebet und dem gemeinſamen Geſang eines Liedes (Ach bleib
mit deiner Treue’) gab die Vorſitzende der Tagung, Frau Oberin von
Tiling=Berlin, das Thema der heutigen Vorträge und Beratungen be=
kannt
; es lautete:
Die evangeliſche Frau und die Geſetzgebung
Die Vorſitzende erklärte dazu: Es geht darum, daß wir die Grundlagen
finden, die ſozialen Nöte, die uns als Frauen bewegen und die in der
Geſetzgebung ihren Ausdruck ſuchen von anderen Grundlagen aus als

das 18. und 19. Jahrhundert zu behandeln. Das, was wir mit dieſer
Tagung wollen, iſt, daß wir evangeliſche Frauen aus allen Verbänden
gemeinſame Richtlinien des Denkens ſchaffen, wenn wir an die Fragen
der Geſetzgebung herantreten. Wir müſſen uns einig ſein, daß das
Frauentum heute anders beurteilt werden muß, als es ſeither gſchah,
nämlich von Gott aus, und demnach auch das Verhältnis der Geſchlechter
und die ſoziale Frage. Hierzu wollen wir in Vorträgen und Verhand=
lungen
die Grundlagen finden.
I. Vortrag.
Frau Studienrätin Nitzſche, wiſſenſchaftliche Leiterin der Sozialen
Frauenſchile der Imneren Miſſion in Berlin, behandelte in einem Vor=
trag
die Frage, von welchen Vorausſetzungen man bei dem Thema die
evangeliſche Frau und die Geſetzgebung ausgehen müſſe. Die Rednerin
führte hierbei etwa aus:
Die Geſetzgebung hat zur Vorausſetzung und zum Ziel das Recht
geprägte Form, die lebend ſich entwickelt, weil das Recht ein Teilgebiet
des lebendigen Geiſtes iſt. Aus zwei Wurzeln empfängt das Recht ſeine
Nahrung; aus der Idee der Sittlichkeit (oder Gerechtigkeit) und aus dem
Gemeinwillen einer Epoche und eines Volkes. Die Idee der Sittlichkeit
iſt für alle lebendigen Völker identiſch mir dem Willen eines Gottes.
Dieſe beiden Wurzeln ſind alſo nicht ſelbſt das Recht, noch weniger die
Geſetzgebung, ſondern nur die Nahrungsſpender, d. h. Vorausſetzung
und Ziel, Beurteilungsmaßſtab und ideele (nicht praktiſche) Norm. Von
hier aus wird das Verhältnis der chriſtlichen Sittlichkeit zum Recht
und zur Geſetzgebung chriſtlicher Völker klar. Die ſittlichen Forderungen
Jeſu ſind nicht etwa einfach in Geſetzesparagraphen niederzulegen; im
Gegenteil könnte dadurch im Namen Jeſu höchſtens Unrecht geſchehen.
Die beiden Wurzeln bedeuten für das Recht das Objektive in Herkunft
und Beſtimmung und löſen es von vornherein aus einer etwaigen Bin=
dung
an Rechte der Individuen. Nicht das iſt Recht, was allen ein=
zelnen
, die damit als Gleiche gedacht wären, recht iſt, ſondern Recht iſt
die Ordnung eines lebendigen Organismus, in dem die einzelnen leben=
dig
eingefügte Glieder ſind. Aus dieſem Organismus ergibt ſich eine
natürliche Wertreihe. Die Geſetzgebung iſt dann der lebendig ſich ver=
ändernde
Niederſchlag des Nechts.
Die gegenwärtige deutſche Geſetzgebung verſagt an den wichtigſten
Punkten. Das hat ſeine Begründung darin, daß ſie gegenwärtig nicht
Niederſchlag des Rechts iſt, daß ſie von beiden Wurzeln losgelöſt ſchwebt.
Unſer Volksgeiſt iſt gegenwärtig tot, ſchafft keinen Gemeinwillen, ſon=
dern
iſt erſtarrt in einer Maſſe zerriſſener Individualwillen.
Wenn wir nicht den Tod unſeres Volkes wollen, iſt gerade hier ein
Zentralpunkt der Erneuerungsa=beit.
Die deutſche Frau iſt im beſonderen verpflichtet zur Mitarbeit; von
ihr fordert die Gegenwart den eigentümlichen Frauenbeitrag zur menſch=
lichen
Kultur; die Frau iſt im beſonderen Trägerin des Lebens und der
Zukunft. Die evangeliſche Frau, die in der Einordnung in den Schöpfer=
willen
Gottes ihr Weſeusgentrum gefunden hat, trägt noch ſtärkeren
Antrieb zu ſolcher Pflicht. In ihr ruht die Kraft und darum das gött=
liche
Muß, die Vorausſetzuugen zu ſchaffen, damit wieder Recht werden
könne im deutſchen Volk. Dieſe Vorausſetzungen laſſen ſich ja nicht
machen, ſondern geſtalten, dadurch, daß neue Menſchen geſtaltet werden,
Glieder eines Leibes. Zellen des Gemeinwillens, der, zum Ganzen ge=
fügt
, neuen Ausdruck findet. Dieſe geſtaltende und gemeinſchaftbildende
Kraft, die Gott der Frau geſchenkt hat und darum von ihr fordert iſt
die Liebe; und ihre Tat iſt mütterliches Tragen, Bilden, liebendes Em=
vorziehen
.
Der Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Hierauf
war eine Pauſe von etwa 20 Minuten, dann hielt Frau Paula Müller=
Otfried den

II. Vortrag.
Die Rednerin beantwortete die Frage nach den Forderungen, die
ſich aus den Grundlagen des Themas Die evangeliſche Frau und de
Geſetzgebung ergeben. Verantwortungsbewußte, ernſte evangeliſche
Frauen erheben Forderungen für Kirche, Staat und Gemeinde, für Vok
und Vaterland aus drei Gründen: 1. als evangeliſche Chriſtinnen, 2. as
Staatsbürgerinnen, 3. als Frauen.
1. Als ebangeliſche Chriſtin habe ich zunächſt in täglichem Ringar
nach einer inneren Heiligung zu ſtreben, aber wenn auch das Reich Gotts
zunächſt in uns leben ſoll und nicht kommt mit äußerlichen Gebärdet,
ſo muß doch jeder einzelne Chriſt das Seine tun, um die der Auswirkung
göttlicher Gedanken und evangeliſcher Lehre in der Umwelt entgegef=
ſtehenden
Hinderniſſe hinwegzuräumen. Gott hat die Frau zur Gehilfn
des Mannes gemacht. Jeſus der Herr hat ihr das Recht und die Pflict
der Entwickelung der durch freien Entſchluß im Gewiſſen gebundena
Perſönlichkeiten gegeben, die zur ſittlichen Selbſtverantwortung führ.
2. Forderungen an die Geſetzgebung als Staatskürgerin: Das vorige
Jahrhundert betonte das Necht der Frau als freies Menſchenrecht und
baute darauf zunächſt ihre Forderung auf. Je mehr die Ueberzeugung
Boden gewann, daß der Staat nicht nur eine Zuſammenfaſſung der eit=
zelnen
Individuen iſt, ſondern ein organiſches Gebilde mit eigenn
Qualitäten und Aufgaben, je mehr befeſtigte ſich auch die Erkenntni,
daß das Einzelwohl dem Staatswohl, der Einzelwille dem Staatswilln
unterzuordnen ſei. Dieſer Staatsgedanke führt uns als Bürgerinnm
dieſes Staates dazu, unſeren Willen und unſere Kraft einzuſetzen für de
Forderungen für Staat und Volk, von denen wir uns Erfolg verſprecht
für das Gedeihen des Staates, ſeine ſittliche Geſundung, ſeinen Wiedeſ=
aufſtieg
.
3. Als Frau treten wir ein für das Recht der Frau, die ſie benühret=
den
Dinge, die Frage, die ihr Lebensfrage wird, aus ihrem Frauei=
empfinden
, aus ihrer weiblichen Weſensart und ihrem Frauendenken he=
aus
einer Löſung näher zu führen. Es iſt das Recht und die Pflickt
ihrer ſittlichen Verantwortung, ihr frauliches Empfinden zum Ausdruk
zu bringen, das Gewicht ihres Eigenwertes mit in die Wagſchale zr
werden, wenn das Für und das Wider bei Entſcheidungen abgewogch
wird. Der Deutſch=Evangeliſche Frauenbund ſtellte ſchon um 1906 de
Forderungen für die Frau aus dem Weſen der Frau, nicht nur um dir
perſönlichen Lebensgeſtaltung der Frau willen, ſondern aus dem Gefül
der Verantwortung, aus der Ueberzeugung bei der Entwicklung der Vc=
hältniſſe
in Kirche und Staat für unſer Volk und Vaterland durch de
Mitwirkung der Frau etwas Eigenes geben zu können. Die Rednern
formulierte dann ihre beſonderen Forderungen ſür dieſe Ziele etwa n
folgenden Sätzen: Religiöſe und ethiſche Erziehung zum Deutſchtum un
Einfluß auf Unterricht und Erziehung in den Schulen durch die Elter=. Erziehung zum Volksgemeinſchaftsgeiſt, aber keine gemeinſchaf=
liche
Erziehung von Knaben und Mädchen, wo dies nicht zu umgehen it,
getrennter Unterricht in Religion, Turnen und Naturgeſchichte. Ve=
mehrter
Einfluß auf die Erziehung der Mädchen, weibliche Leitung dr
Mädchenſchulen. Frauenſchulung in kirchlichen, ſtaatlichen und kommt=
nalen
Dingen, geſetzliche Anerkennung der privaten Liebestätigkeit. Föt=
derung
der ſozialen Geſetzgebung für alle Stände (Kleinrentner), Zu
laſſung der Frauen zu allen Berufen, die ihrem Weſen entſprechen. Fir
das Wohl des Kindes ſind ſteuerliche Erleichterungen und Aenderum
der Wohnungspolitik für Kinderreiche zu verlangen, ferner Schutz d8
unehelichen Kindes, Schutz der Familie Beſſerſtellung der Frau im Eh=
recht
, Kampf gegen die Proſtitution, Alkoholismus und Wohnungsnat.
Die Rednerin zählte noch eine Reihe weiterer Forderungen auf, de
durch die Geſetzgebung verwirklicht werden müßten. Es ſei notwendiſ,
daß die Frauen ſelbſt in den Parlamenten und in den politiſchen Körpei=
ſchaften
die Forderungen, die der weiblichen Eigenart entſprechen, va=
treten
und ſelbſt durchzuſetzen ſuchen. Alle evangeliſchen Frauen ſolltin
an dieſer Aufgabe nach ihrem Vermögen mitwirken.
Dieſer Vortrag begegnete ebenfalls großem Intereſſe und war von
außerordentlich ſtarkem Beifall begleitet. Nachmittags war eine Arbeits=
ausſprache
über die öffentlichen Vorträge und abends fanden ſich die
Teilnehmerinnen an der Tagung in der Vereinigten Geſellſchaft zu einem
Teeabend zuſammen.

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Burnus habe ich ſtets mit guter Seifenlauge eingeweicht. Dieſe kam
nicht nur teuer, ſondern erfüllte auch nicht den Zweck wie Burnus.
Solange Burnus beſteht, wende ich es an und habe damit die beſten
Erfahrungen gemacht. Schließlich habe ich feſtgeſtellt, daß durch den
Gebrauch von Burnus die Wäſche in keiner Weiſe beſchädigt wird.
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[ ][  ][ ]

Nummer 150

Dienstag, den 1. Juni 1926

Seite 7

Aus Heſſen.
* Kreistag des Kreiſes Darmſtadt.
Die Tagesordnung wurde in Nr. 148 mitgeteilt. Es intereſſiert hier
beſonders der Kreisvoranſchlag für 1926. Das Nachſtehenbe ſei daraus
hervorgehoben:
Aus dem übernommenen 1924er Rechnungsreſt ſind noch verſchiedene
Ausgaben zu beſtreiten: Die Anſchaffung einer Motorfeuerſpritze war
notwendig, zumal bei den nicht überall auf der Höhe ſtehenden Löſch=
einrichtungen
in den Landgemeinden. Alle Kreisgemeinden ſind mit die=
ſer
Spritze von der Kreisſtadt aus raſch und leicht erreichbar. Außerdem
ſoll die Spritze zur Verſtärkung der Löſchgeräte der Stadt Darmſtadt
dienen, in deren Depot ſie untergeſtellt wird.
Die höheren Straßenkoſten ſind durch Herſtellung der Straße Darm=
ſtadt
Mainz im Topekaverfahren entſtanden.
Die ſtärkere Speiſung des zu bildenden Haftpflichtfonds als ſeither
wurde ſchon früher angeregt.
Ein Teil des Rechnungsreſtes von 1924 iſt ferner als Betviebskapital
der Kreiskaſſe auszuſcheiden: es empfiehlt ſich, den auszuſcheidenden Be=
trag
möglichſt hoch zu bemeſſen.
Ein weiterer Teil des Rechnungsreſtes iſt zur Bildung eines Aus=
gleichsfonds
vorgeſehen worden. Derſelbe bezweckt, Schwankungen der
Kreisumlagen nach Möglichkeit vorzubeugen, zumal damit gerechnet wer=
den
muß, daß die Reichsſteuerüberweiſungen in Zukunft kärglicher als ſigen Bürgermeiſterei endgültig auszuarbeiten ſei. Wie bei der letzten
ſeither fließen werden, und daß auch eine weitere Kürzung der Staats=
zuſchüſſe
(für Straßenunterhaltung, ſoziale Fürſorge uſw.) eintreten
wird
Die Frage der Aufwertung hat die geſetzliche Regelung gefunden.
Die der Aufwertung unterliegenden Vermögensobjekte des Kreiſes ſind
ordnungsmäßig zur Anmeldung gebracht.
Der Kreis iſt auch paſſiv an der Aufwertung beteiligt, und zwar in=
ſofern
, als er noch Schulden hat, die einen Goldmarkwert von rund
264 000 Mark darſtellen. Dieſe Schulden wurden zum Zwecke der Un=
terſtützung
der Familien von zum Kriegsdienſt eingezogenen Mann=
ſchaſten
aufgenommen. Das Reich hat dieſe Schulden zwar im Juli
1923 in Papiermark erſtattet, die Gläubiger haben jedoch
Annahme der angebotenen Rückzahlung ohne Aufwertung verweigert.
Mit dem Reich ſchweben Verhandlungen, die darauf hinausgehen, das
Reich zur Aenderung ſeines zunächſt noch ablehnenden Standpunktes zu
bewegen und den Kreiſen die Auſwertungsbeträge für Schulden der
fraglichen Art zu erſetzen.
Die Gemeinden (Gemeindeverbände) haben keine geſetzliche Ver=
pflichtung
mehr, in ihren Voranſchlägen Summen aus der Sonder=
gebäudeſteuer
für Wohnbauzwecke vorzuſehen. (Der für den Wohnungs=
bau
beſtimmte Teil der Steuer iſt im Staatsſteuerſatz enthalten.)
Von der durch Gewerbeſteuer aufzubringenden Summe iſt auszu=
ſchlagen
: 1. ein Teik auf die Steuerwerte des land= und forſtwirt=
ſchaftlichen
und gewerblichen Anlage= und Betriebskapitals, wie ſie der
Gewerbeſteuerveranlagung des Vorjahres zugrunde gelegen haben=
2. der andere Teil auf das fün das Kalenderjahr 1935 von den
Finanzämtern feſtgeſtellte ſtaatliche Gewerbeertragsſteuerſoll. Die Ge=
werbeſteuerveranlagung
iſt zunächſt nur eine vorläufige, ſie wird erſetzt,
ſobald die Veranlagung der Gewerbeſteuerpflichtigen zur Einkommen=
und Körperſchaftsſteuer abgeſchloſſen iſt.
Alle Steuerarten der Gemeinden und Gemeindeverbände (alſo dies=
mal
auch die Gewerbeertragsſteuer) werden im Rechnungsjahre 1996 in
ein gemeinſames Hebregiſter aufgenommen, gleichzeitig aus=
geſchlagen
und durch gemeinſamen Steuerbeſcheid angefordert. Die
Steuererhebung erfolgt in ſechs Zielen, jeweils bis zum 25. der Monate
Mai. Juli, Sebtember, November 1926, Januar und März 1927 durch
die Gemeinderechner.
Den Hauptpoſten in den Kreisvoranſchlägen bildet das Wohl=
fahrtsweſen
. Die Ausgaben auf dieſem Gebiete ſind gegen das
Vorjahr um rund 200 000 Mark geſtiegen. Dieſem Mehrbetrag ſtehen Bau= und Siedlungsgemeinſchaft Darmſtadt. e. G. m. b. H. gebildet. Ihr
auch höhere Einnahmen gegenüber, jedoch hat ſich die Spanne zwiſchen
Einnahme und Ausgabe gegen das Vorjahr weſentlich enweitert.
Oberregierungsrat Haberkorn begrüßte die Abgeordneten. Es Hof gab, war leider nur ſchwach beſucht. Die Vortragsfolge war ſehr
ſind von 30. N erſchienen, der Kreistag iſt ſomit beſchlußfähig. Zu
Urkundsperſonen werden die Abgeordneten Dr. Bender und Kahl
berufen.
Ohne Debatte werden der Verwaltungs=Rechenſchaftsbericht des
Kreisausſchuſſes für 1994 und die Kreiskaſſerechnung für dieſes Jahr
genehmigt. Der durch Umlagen außzubringende Fehlbetrag von Etwaige Ueberſchüſſe ſollen dem Denkmalbaufonds der Regimenter 25
332 500 Mark von dem 247 500 Mark auf die Landgemeinden und
85 000 Mark auf alle Gemeinden des Kreiſes entfallen, ſoll nach Maßgabe
des Geſetzes vom 28. März 1924 ausgeſchlagen werden. Es ſind fol=
gende
Ausſchlagsſätze feſtgeſetzt: 2) Ausſchlag auf alle Gemeinden des
Kreiſes: 1 07 Pfg. auf je 100 Mark Steuerwert der Sonderſteuer vom ſige Polizeiſportverein am Sonntag veranſtaltete, nahm bei ſchwachem
bebauten Grundbeſitz; 2. 05 Pfg. auf je 100 Mk. Steuerwert der Ge= Beſuch einen ausgezeichneten Verlauf. Den Auftakt bilbete das Hand=
und forſtwirtſchaftlich genutzten Grundbeſitzes; 4. 2 Pfg. auf je 100 Mk.
Steuerwert des land= und forſtwirtſchaftlichen und gewerblichen Anlage= bei oft ſehr ſcharfem Spiel die glatte Ueberlegenheit der Polizeiſportler
und (½) Betriebskapitals; 5. 2 Pfg. auf 1 Mk. ſtaatliches Gewerbe=
ettragsſteuerſoll
für 1925. b) Ausſchlag auf die Landgemeinden des
Kreiſes: 1 18 Pfg. auf je 100 Mk. Steuerwert der Sonderſteuer vom
bebauten Grundbeſitz, 2. 5 Pfg. auf je 100 Mk. Steuerwert der Ge=
bäude
und Bauplätze: 3. 10 Pfg. auf je 100 Mark Steuerwert des
land= und forſtwirtſchaftlich genutzten Grundbeſitzes; 4. 12 Pfg. auf
je 100 Mark Steuerwert des land= und forſtwirtſchaftlichen und gewerb=
lichen
Anlage, und Betriebskapitals; 5. 15 Pfg. auf 1 Mark ſtaatliches
Gewerbeertragsſteuerſoll für 1935.
In der Debatte beanſtandet Abg. Schenck die in Ausſicht genom=
früher
, Haftpflichtverſicherungs verträge abgeſchloſſen werden, ſei ja
doch für ſechs höhere Beamte des Kreisamts eine Hafſtpflichtverſicherung entfaltung. Sieger iſt ihre 1. Mannſchaft mit 15:13 Punkten. Herr
Kreisausſchuß ſoll die Angelegenheit nochmals prüfen.
Es wird beantragt, den Beitrag zur Volkshochſchule Darmſtadt auf
500 Mark zu erhöhen. (Eingeſtellt ſind 100 Mark.) Ein weiterer An=
trag
bezweckt Verhandlungen mit der Stadt Darmſtadt wegen Errich=
tung
einer Jugendherberge. Reg.=Rat Schäfer erwidert, dieſe Ange=
legenheit
ſei Sache der Bezirksfürſorgeverbände, die Stadt ſei als
Bezirksfürſorgeverband mit Erwägungen in dieſer Richtung beſchäftigt.
Abg. Braband unterſtützt die Anregung. Abg. Ritzert findet die
verband Darmſtadt=Land möge doch an das Projekt herantreten, die Erbach im Saale des Hotels Schützenhof ſtatt. Ein auserwähltes
Stadt allein könne die Sache nicht machen. Neg=Nat Schäfer betont, Programm war zuſammengeſtellt, und konnte ſelbſt der verwöhnteſte
werden. Abg Jung hebt hervor, daß gerade in Arheilgen junge die über eine ſchöne Zuſammenſtellung verfügt, kann auf ihren Erfolg.
Leute ſich einfinden, die in Darmſtadt nicht in der Herberge zur Hei=
tagung
der Angelegenheit. Abg. Jung ſchildert die Mißſtände, die
ſich in dieſer Angelegenheit in Arheilgen ſchon ergaben, und macht auf
zu ſtellen. Als Orte, wo ſolche Herbergen errichtet werden ſollen, werden
Eberſtadt, Arheilgen und Ober=Ramſtadt bezeichnet. Abg. Ritzert be= außer acht gelaſſen werden, daß ſich die Orcheſtervereinigung aus Dilet=
antragt
, es ſolle in Erweiterung des Antrags hier mit Staat und Stadt
in Verhandlung getreten werden, damit in Darmſtadt ein zen=
trales
Heim geſchaffen werde, zunächſt könne es ſich nur um ein
geringen Betrag zum Verein Landaufenthalt für Stadtkinder von
20 Mark. Es wird erwidert, daß der Verein einen höheren Beitrag
gemeinden möchten veröffentlicht werden, wünſcht weiter Abg. Bracholt.
Dieſer Anregung ſoll, wenn möglich, entſprochen werden.
Abg. Schenck wünſcht, daß die Preisprüfungsſtelle für die Land=
Geſetz verpflichte noch, die Stelle beizubehalten.
Miniſterialrat Knapp erläutert Rubrik 11 (Verkehrs= (Straßen) Bei dieſem war ſchon anweſend der Vertreter der Haſſia, Herr Dr. Vogt.
und Bauweſen.)
Aba Jung=Arheilgen betont, daß die ſogen. Reitbahn unbedingt
hergeſtellt wverden müſſe; wenn die Provinz einen Zuſchuß zu den Her= brachten weiter gute Stimmung, und die Feſtfreude wurde erhöht, als
angeregt, zu der auch Vertreter der Provinz beigezogen werden ſollen. Gefallenen. Geſangs= und Muſitvorträge und die tiefempfundene und
Die Bedingung, daß die Provinz ebenfalls einen Zuſchuß zu den Her= eindrucksvolle Rede des Herrn Oberpfarrers Colin=Beerfelden vereinig=
ſtellungskoſten
der ſogen. Reitbahn ſtelle, wird geſtrichen.
Ein einmaliger Beitrag zur Zeppelin=Eckener=Spende mit 500 Mark mittagsſtunden trafen allmählich die auswärtigen Vereine hier ein, und
wird bewilligt, ebenſo ein Beitrag für die Hiſtoriſche Kommifſion in um die Mittagszeit herrſchte ſchon vollauf Feſtestreiben in allen Teilen
Heſſen (100 Mark) und ein Beitrag für gewerkſchaftliche Rechtsauskunfts=
Beitrag zur Anſchaffung von Geräten für die Arbeiterſamariter=
kolonne
zu bewilligen, ebenſo einen Beitrag zum Wanderverein der
Naturfreunde oder ein Darlehen von 1000 Mark. Die Anträge wer=
bedanert
, daß die Witwen der Kreisbeamten nicht in die Fürſorgekaſſe
der Gemeindebeamten aufgenommen werden können.
Zu Rubrik Kreisumlagen wendet ſich Aba Schenck gegen die
drückende und ungerechte Sonderſteuer vom bebauten Guundbeſitz. Für
Ausgabe eingeſtellt; die Sondergebäudeſteuer foll angeſichts des günſtigen

Stundes des Vomanſchlags um 10000 Mark geringer eimgeſtellt wer pfarrer Colin=Berfelden. Er gmg aus von dem Wort: Gedenke der
den. Abg. Ritzert betont, die Gemeinden würden die Sonderſteuer
erheben müſſen, da ſie hintendran ſtünden und da ſie keine anderen nichts zu erhoffen ſei, daß man ſich weder links, noch rechts, noch vor=
Steuerquellen mehr ausſchöpfen könnten. Durch Ermäßigung der Son=
treten
. Dem widerſpricht Abg. Schenck. Für den Steuerzahler trete Deutſchland einer beſſeren Zukunſt entgegenzuführen. Frl. Müller
doch eine Erleichterung ein; es ſei falſch, jetzt zu theſaurieren. Abg.
Dr. Bender pflichtet dem Abg. Ritzert bei, die Theſaurierungsbeträge
ſeien gering; was 1927 komme, wiſſe man nicht, ſchon im laufenden
Jahre würden die Verhältniſſe ungünſtiger werden. Abg. Lorenz
betont, bier ſei nicht der Platz, Steuerpolitik zu machen, man dürfe der
geführt werden. Täte man das nicht, ſo müßte man das im nächſten
Jahre nachholen. Abg. Schenck betont, wir müßten ſparſamer wirt=
ſchaften
und die Ausgaben nach den Einnahmen richten. Weiter betont bach. Er erinnerte an die Geſchichte des Vereins und ermahnte an
er, die Sonderſteuer müſſe nach der heſſiſchen Verordnung nicht von dem Wahlſpruch feſtzuhalten, der die Fahne ziere: Kameradſchaftlichkeit,
den Gemeinden erhoben werden. Der Antrag des Abg.
nehmigt.
Die Wahl der Steuerausſchüſſe wird nach Vorſchlag vorgenommen.
Schluß der Sitzung 734 Uhr.

letzten öffentlichen Gemeinderatsſitzung wurde mitgeteilt, daß der Ge=
meindevoranſchlag
für 1926 vom Kreisamt abgelehnt und von der hie=
Wahlhandlung wird unſere Gemeinde auch beim Volksentſcheid wiederum nahme an demſelben in angenehmer Erinnerung ſein.
in vier Wahlhezirke eingeteilt. Zur Linderung der Wohnungsnot be=
antragt
die hieſige Wohnungskommiſſion, Wohnbaracken anzuſchaffen.
treten werden. Der nächſte Punkt der Tagesordnung, nämlich die
nachträgliche Erhöhung der Zinsgarantieſumme in dem Vertrag mit
der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.=G. von 6000 Mark auf 7000 Mark, wird
angenommen. Hiermit iſt die ſtrittige Frage nach langem hin und her
endlich entſchieden. Mit der Fertigſtellung der elektriſchen Strecke Chem.
Fabrik Merck-Arheilgen ſoll alsbald begonnen werden. Nach Ver=
ſeſen
einer Eingabe der Anwohner der Darmſtädter Straße und Reit= Schmahl ſchloß die Prüfung mit einem eindringlichen Appell an die
bahn an das heſſiſche Miniſterium, in der gegen die Staubplage und Prüflinge, weiterzuſtreben. Im Schulſaal lagen Geſellenſtücke und Zeich=
Kraftwagenraſerei Stellung genommen wird, lehnt der Gemeinderat
die Anſchaffung eines Sprengwagens aus finanziellen Gründen ab.
Ein Zuſchuß zur Krüppelfürſorge findet Genehmigung. Ein Beitrag
zur ZeppelimEckener=Spende aus der Gemeindekaſſe wird abgelehnt,
da hier demnächſt eine Hausſammlung ſtattfinden foll. Mit einem
jährlichen Beitrage von 10 Mark wurde die Mitgliedſchaft zum Tier=
ſchutzverein
für Heſſen beſchloſſen. Der Pachwvertrag des Leonhard
Steiger wird mit Beginn der Pachtzeit auf zwei Pachtperioden, alſo auf
18 Jahre verlängert. Es folgt eine geheime Sitzung.
Griesheim b. D., 30. Mai. Auf der Pfungſtſtädter Chauſſee ſprang
einem auswärtigen Metzgermeiſter ein Schwein infolge Zerreißen des
Strickes vom Wagen und rannte wie wild im Walde umher. Zwei be=
herzte
Männer nahmen gemeinſam mit dem Metzger die Jagd nach dem
Schwein auf, und es gelang nach mühevoller, zweiſtündiger Arbeit, das
wild gewordene Tier wieder einzufangen.
* Pfungſtabt, 31. Mai. Autounglück. Geſtern abend gegen
7 Uhr ereignete ſich Ecke Mühl= und Eberſtädter Straße ein ſchwerer
Autounfall. Die Kuppelung eines Autos brach entzwei, wodurch der
Führer die Gewalt über das Auto verlor. Dadurch wurden zwei Kinder
überfahren und erlitten ſehr ſchwere Verletzungen. Die aufgeregte Menge
verprügelte den Führer.
r. Babenhauſen, 30. Mai. Fliegerabſturz. Am Freitag iſt
auf dem hieſigen Exerzierplatz ein Flugſchüler mit einem ganz neuen
Flugapparat, der erſt am Tage zubor gekauft worden ſein ſoll. abgeſtürzt.
Der Apparat erlitt ganz erhebliche Schäden, der Flieger blieb unverletzt.
Am vergangenen Mittwoch hat ſich hier eine Ortsgruppe der deutſchen
ſind bei der Gründung ſofort 30 Mitglieder beigetreten. Das Kon=
zert
, das die bayeriſche Teufel=Kapelle im großen Saalbau Deutſcher
geſchmackvoll zuſammengeſtellt und die Darbietungen der in Aſchaffen=
burg
ſo beliebten Kapelle waren ganz ausgezeichnet. Der Verein
ehemaliger 6ler Artilleriſten plant in Erinnerung an den Einzug der
zweiten Abteilung des Feldart. Regts. Nr. 61 in Babenhauſen vor 25
Jahren (1 10. 01) am 5. September d. J. eine Wiederſehensfeier.
und 61 in Darmſtadt zugewieſen werden. Der Turnverein 1891 beab=
ſichtigt
die Bildung einer Männerriege, um auch älteren Turnern Ge=
legenheit
zum Sport und zur Stählung des Körpers zu geben.
r. Babenhauſen, 30. Mai. Der Sportwerbetag, den der hie=
bäude
und Bauplätze; 3. 1 Pfg auf je 100 Mk. Steuerwert des land= ballſpiel der 1 Mannſchaft gegen die Ligamannſchaft Svortfreunde=
Frankfurt a. M. Der ſpannende Kampf zeigte in allen ſeinen Phaſen
der Kaſerne ſpielte ſich dann das weitere ſportliche Treiben ab. Am
Kleinkaliberſchießſtand ſind die Schützen eingedenk des dort prangenden
Schützenwahlſpruchs: Klares Auge, ruhig Blut, ſind des Schützen
höchſtes Gut. In der weiten, gutbelichteten Turnhalle geigte eine
Schupoturnerriege unter der gewandten Leitung ihres Vorturners. Ober=
wachtmeiſter
Dörr, exakt ausgefühte turneriſche Leiſtungen am Barren Buchenreiſerknüppel 34, alles je Raummeter.
und Reck. Ningkämpfe des Kraftſportvereins Deutſche Eiche‟=Roßdorf
bildeten Mannſchaft iſt ihr 1. Vorſitzender, Herr Felger=Roßdorf.
mene Bildung eines Haftpflichtfonds; er möchte auregen, daß. wie Die Ninger führen eine ganze Kette hochſpannender Kämpfe vor und ziniſche Fakultät Gjießen ſandte heute ein Glüchwunſchſchreiben, ebenſo
zeigen bei ſtarker Anteilnahme des Publikums Proben höchſter Kraft=
mit
dem Stuttgarter Verein für 5 Jahre abgeſchloſſen worden. Der Mafor Wagner, der die Gäſte auch willkommen geheißen hatte über= Andenken. Dr. Weckerling iſt geborener Friedberger, er ließ ſich 1967
reicht ihnen als Zeichen des Dankes und der Anerkennung ein paſſendes hier als Arzt nieder, 1870 /71 nahm er als Arzt am Feldzug teil.
Geſchenk. Die kleine Schwverathletikabteilung des Pol=Sp.=V. unter
Führung des Herrn Oberwachtmeiſters Moter bietet nun ein Schau=
ringen
, das ebenfalls hohes Lob verdient. Schade, daß nachmittags die
verſprochene Muſik fehlte. Mit einem Maitanz ſchloß der Sportwerbe=
tag
, der alle Zweige des Sportes in muſtergültiger Weiſe vorführte.
Erbach i. D., 31. Mai. Am erſten Pfingſtfeiertag fand nach längerer
Antwort des Rea=Rats Schäfer nicht verſtändlich, der Bezirksfürſorge= Pauſe wieder ein Aonzert der Orcheſterbereinigung
das ganze Wandererweſen ſolle auf möglichſt breite Schultern geladen Geſchmack zu vollſter Befriedigung gelangen. Die Orcheſtervereinigung,
mat Untertunft nehmen wollen. Abg. Bracholt iſt gegen jede Ver= ders verdient der Dirigent, Herr Kapellmeiſter Weißgerber, hervorge= verſtät Gießen beim Landesamt für das Bildungsweſen Einſpruch er=
hoben
zu werden. Seine alles überragenden Leiſtungen, die auf einer hoben, weil das Reichsbamer, Schwarz=rot=gold eine politiſche Organi=
hoch
zu bewertenden künſtleriſchen Höhe ſtehen, gaben den ſicherſten Be=
die
Gefahr der Seuchenverbreitung aufmerkſam. Abg. Keil beantragt, weis dafür, daß er die Drcheſtervereimigung über das, was ſie ſeither wehrminiſterium der Reichswehr gegenüber verfügt habe. Dem Antrag
aus dem Ausgleichsfonds zu dieſem Zweck 5000 Mark zur Verfügung war, noch hinauszubringen beſtrebt ſein wird. Die von ihm vorge= der Landesuniverſtät, zur Wahrung ihres unpolitiſchen Charakters von
tragenen Solis (Violine) löſten begeiſterten Beifall aus. Es darf nicht
tanten zuſammenſetzt und gerade deshalb die bemerkenswerte Leiſtung
um ſo höher einzuſchätzen iſt, da dank der außerordentlichen Geſchick=
lichkeit
des Leiters kein Unterſchied zwiſchen einem Berufsorcheſter und lichkeit Rechenſchaft darüber ſchuldig ſei. Als wiſſenſchaftliches Inſtitut
Proviſorium handeln. Die ſämtlichen Anträge werden angenommen, den Darbietungen am Pfingſtſonntag zu bemerken war. Wir wollen, habe ſie ſich von der Politik des Tages fernzuhalten. Vor einiger Zeit
Abg. Bracholt beanſtandet bei Rubrik Geſundheitsweſen den beſonders hervorheben, daß derartige, gute Veranſtaltungen geeignet hätte ſie deshalb einer rechtsgerichteten Organiſation, anläßlich einer
ſind, den Fremdenverkehr von Exbach in günſtiger Weiſe zu beeinfluſſen. Tagung die Aula der Univerſität verſagt, während ſie am 2. und 30.
Die Orcheſtervereinigung Erbach verdient daher, ſeitens der Erbacher
nicht beanſprucht habe. Die Ergebniſſe der Milchkontrolle in den Land= Einwohnerſchaft in jeder Weiſe unterſtützt zu werden. Der Beſuch der des Reichsbanners Schwarz=rot=gold, nur unter Proteſt beflaggt habe.
Veranſtaltung hat Zeugnis davon abgelegt, welches Intereſſe der Ver=
einigung
entgegengebracht wird.
r. Hetzbach i. O., 30. Mai. Der hieſige Kriegerverein beging
gemeinden des Kreiſes aufgehoben werde. Abg. Ritzert betont, das geſtern und heute das Feſt ſeines 50jährigen Beſtehens, werden mußte.
Eingeleitet wurde es geſtern abend durch einen Feſtkommers in der Poſt.
Dieſer und Herr Hofmann als Vertreter des feſtgebenden Vereins heleb= Nüſtigkeit.
ten den Abend durch entſprechende Reden; Geſangs= und Muſikvorträge
ſtellungskoſten nicht leiſte, müſſe der Kreis dieſen Zuſchuß leiſten. Mi= 30 Mitglieder des Vereins für langjährige Mitgliedſchaft durch Dihlome
niſterialrat Knapp erwidert, Kleinpflaſter verbiete ſich hier, es könne ſeitens des Verbandes ausgezeichnet wurden. Am heutigen Hauptfeſtag Selheim übernahm das Ehrenmal in den Schutz der Gemeinde. Für die
nur eine Schotterſtraße gemacht werden. Es wird eine Ortsbeſichtigung war morgens 9 Uhr eine Feier am Gedenkſtein für die im Weltkriege Kreisbehörde ſprach Kreisdirektor Dr. Gaßner. Das Denkmal iſt, in
ten ſich zu einem eindrucksvollen Gedenkakt. In den ſpäteren Nach=
des
Ortes. Gegen 2 Uhr ſtellte ſich der Feſtzug auf; er machte einen Das Auto des Gießener Fabrikanten, den keine Schuld trifft, wurde zer=
ſtellen
mit 300 Mark. Abg. Bracholt beantragt, einen einmaligen ganz impoſanten Eindruck. Als Spitze ein Dragonerleutnant mit ſechs trümmert, er ſelbſt blieb unverletzt.
Dragonern, jeder mit der befahnten Lanze, dann Radfahrer und Feſt=
jungfrauen
in ſchmucken Putz, jetzt eine Kutſche mit den Ehrengäſten,
dann der feſtgebende Verein in feierlichem Schwarz, folgend die Muſik.
den dem Kreisausſchuß zur Prüfung und Entſchließung überwieſen, und jetzt in ſchier endloſem Zug all die Brudervereine, am Ende noch
Zu Rubrik 16 wird die Ungleichheit der Ruhegehalte getadelt und einmal eine maleriſche Gruppe: Turner und Turnerinnen und Kraft= bringt vielen erſt den richtigen Genuß durch regelmäßige Anwendung von
ſportverein. Auf dem Feſtplatz angekommen, ſang der hieſige Gefang=
verein
einen Chor, worauf als Vertreter des feſtgebenden Vereins Heur
Hofmann den Feſtgäſten Gruß und Dank entbotz beſonderen Gruß wid= eigenartige Zuſammenſetzung ſelbſt ſtarken Schweißgeruch beſeltigt.
mete er dem Vertreter des Kreisamts, dem Herrn Grafen Konrad zu
Steuererlaſſe und uneinbringliche Kreisumlagen ſeien allein 65 000 Mk. in Erbach=Erbach, dem Vertreter der Haſſia, Herrn Dr. Vogt, und dem Ver= Paſenol=Körper=Puder zu verſehen. Bei ſfärlerer Schweißabſonderung
treter des Bezirks, Herrn Roſewick=Erbach. Die Feſtrede hielt Herr Ober=

vorigen Zeit, und zeigte, daß von der Gegenwart wie von der Zukunft
wärts, ſondern rückwärts richten müſſe. Der Geiſt der Helden vom
derſteuer würde für die Steuerpflichtigen doch keine Erleichterung ein= Skagerrak, der Geiſt Schlageters müſſe wieder lebendig werden, um
trug ſehr hübſch ein Gedicht vor, desgleichen waren die Verſe, unter
denen Frl. Trautmann im Namem der Feſtjungfrauen dem Feſtverein
eine ſehr ſchöne Fahnenſchleife überreichte. Den Grüßen und Wünſchen
der Haſſia gab deren Vertreter, Herr Dr. Vogt, Ausdruck, indem er vom
Verband einen ſilbernen Ehrennagel überreichte. Fahnennägel über=
Kreiskaſſe die Betriebsmittel nicht beſchneiden. Die Erträge der Son= reichten ferner die hieſigen Vereine: Geſangverein. Turmverein, Kraft=
derſteuer
müßten, um die Betriebsmittel zu ſchaffen, der Kreiskaſſe zu= ſportverein. Wünſche brachten ferner dar je ein Vertreter der Krieger=
vereine
Erbach und Gammelsbach und dev Vertreter des Bezirks, Herr
Roſewick=Erbach. Als Vertreter des Kreisamts ſprach Herr Dr. Feil=
Einigkeit, Vaterlandsliebe. Für all die Gaben und Wünſche dankte im
Schenck wird gegen 2 Stimmen abgelehnt. Der Voranſchlag wird ge= Namen des Jubelvereins Herr Hofmann. Der hieſige Turnverein
führte nun eine Reihe ſchwerer und exakter Uebungen am Reck und Bar=
ren
vor und zeigte dadurch ſein hohes Können; Turnerinnen und Tur=
ner
erfreuten noch durch wohlgelungene Freiübungen. Der Kraftſport=
verein
ſtellte äußerſt gewandt und präzis drei ſchöne Pyramiden.
Arheilgen, 31. Mai. Gemeinderatsbericht. In der Nun herrſchte bis gegen Abend frohes Feſtreiben, bis die auswärtigen
Vereine allmählich aufbrachen und die hieſigen Bewohner ſich für die
zwei Feſtbälle richteten. So kann der bieſige Kriegerverein auf ein
wohlgelungenes Feſt zurückblicken. Allen Teilnehmern wird die Teil=
s
. Beerfelden, 31. Mai. Die Schmiedeinnung des Kreiſes Erbach
hielt geſtern vormittag hier ihre diesjährige Geſellenprüfung
Nach Zuſtimmung ſoll mit einer Oppauer Firma in Verbindung ge= ab. Eröffnet wurde ſie durch Herrn Obermeiſtev Schmahl als Vorſitzen=
der
der Prüfungskommiſſion, worauf Herr Fortbildungsſchullehrer Arzt
von hier die theoretiſche Prüfung abnahm. Geprüft wurde in Geſchäfts=
aufſatz
, Buchführung, Wechſellehre, Materiglienkunde. Obgleich die Prüf=
linge
aus den verſchiedenſten Schulen kamen, waren die Reſultate doch
äußerſt befriedigend. Anſchließend prüften die Prüfungsmeiſter Kumpf
von hier und Gärtner von Hebſtahl über praktiſche Sachen. Herr
nungen zur Anſicht auf. Die Geſellenſtücke zeigten, daß die Meiſter des
Kreiſes in der Lage ſind, die Lehrlinge praktiſch ſehr gut auszubilden:
es waren Schmiedearbeiten da, die überaus ſauber und exakt gearbeitet
waren. Folgende Prüflinge beſtanden (der beigeſetzte Ort iſt der Wohn=
ort
des Lehrmeiſters): Gg. Walter, Schöllenbach: L. Siefert, Michelſtadt;
G. Herrſchaft, Lützel=Wiebelsbach; G. Seeger, Breitenbrunn: Ph. Ober=
neſt
. Nieder=Kainsbach: L. Weber, Zell i. O.; L. Wenz, Michelſtadt: Ad.
Blumenſchein, Ober=Oſtern; V. Hertel, Reichelsheim: Ad. Brunner,
König: G. Hotz, König; Karl Hörr., Hebſtahl: J. Foshag. Unter= Sens=
bach
; V. Schlander, Höchſt i. D.; Ad. Schnellbächer, Steinbuch; G. Fos=
hag
, Gammelsbach: Alfred Geißler, Höchſt i. D.: L. Rebſcher, Falken=
geſätz
; Leonh. Neff. Neuſtadt; L. Foshag, Sensbach. Mittags über=
reichte
Herr Schmahl unter entſprechenden Worten die Geſellenbriefe,
auch Herr Arzt hielt eine Anſprache; dann folgten noch einige Stunden
gemütlichen Beiſammenſeins.
Hirſchhorn, 31. Mai. Wafferſtand des Neckars. Am
30. Mai 0,93 Meter, am 31. Mai 137 Meter.
Neckarſteinach, 31. Mai. Heute ſind es 25 Jahre, daß Herr Zoll=
inſpektor
Haßelhuhn ſein Amt in aller Friſche, in Pflicht und Ge=
wiſſen
ausübt.
* Biblis, 31. Mai. Das Pferd in der Wirtsſtube. Nach
lebhafter Debatte über die Fügſamkeit, ſeines Pferdes erbot ſich ein
junger Bauernburſche, dasſelbe in die Wirtsſtube zu bringen. Es wurde
eine Sammlung unter den Gäſten gehalten, aus der 7 Mk. hervorgingen,
die der Burſche als Geſchenk erhalten ſollte, wenn das Kunſtſtück ge=
lang
. Tatſächlich brachte er denn auch das Pferd, führte es in aller
Ruhe durch die ganze Wirtſchaft, ſtrich ſein leicht verdientes Geld ein
und verſchwand wieder. Motorradunfall. In der Hauptſtraße
kam an einer Kurve auf dem ſchlüpfrigen Pflaſter ein Motorrad ins
Rutſchen, wodurch der Führer ſamt ſeinem Sozius hoch im Bogen in
den Schmutz der Straße flogen. Beide erlitten leichtere Verletzungen.
Gernsheim, 31. Mai. WaſſerſtanddesRheins am 31. Mai,
vormitags 6 Uhr: 90 Zentimeter.
* Bingerbrück, 29. Mai. Mit dem Gebanken, aus dem Leben zu
ſcheiden, ging heute eine an einer Krankheit leidende Frau in die Nahe.
Die Frau konnte noch rechtzeitig ans Land geholt werden und die Wieder=
belebungsverſuche
hatten Erfolg. Durch den Sturz auf die Geſteins=
maſſen
zog ſich die Lebensmüde ſchwere Kopfverletzungen zu, ſo daß ihre
Ueberführung ins Krankenhaus Bingen notwendig war.
U. Bingen, B. Mai. Leichenländung. Aus dem Rheine
wurde die Leiche einer männlichen Perſon, bei der es ſich um einen
im 63. Lebensjahre ſtehenden Penſionär aus Darmſtadt handelt, ge=
ländet
. Unfall. Auf der Kapuzinerſtraße geriet ein Kind eines
Angehörigen der engliſchen Beſatzung unter die Räder eines Motorrades.
Der Unfall wurde dadurch herbeigeführt, daß das Kind, welches auf
und endete mit dem glänzenden Ergebnis 10:3 für die Hieſigen. In einem Noller lief ſicherlich das Motorrad überhörte. Während der
Roller völlig zertrümmert wurde, kam das Kind mit leichteren Ver=
letzungen
davon. Holzpreiſe. Bei einer dieſer Tage ſtattgefun=
denen
Holzverſteigerung aus dem Bingerwald wurden bezahlt. für
Buchen=Scheitholz 1. Klaſſe 66,757,50 Mark. Knüppel 510,25 Mark,
Eichen=Knüppel 4 Mark. Eichenreiſerknüppel 3 Mark (im Durchſchnitt),
* Friedberg, 29. Mai. Sein 60jähriges Doktorjubiläum
ſchließen ſich an. Schiedsrichter dieſer ausgezeichnet techniſch ausge= feierte heute Geheimer Medizinalrat Dr. Weckerling, der vor 60 Jahren
auf der Uniberſität Gießen den ärztlichen Doktortikel erwarb. Die medi=
das
Miniſterium des Innern. Der ärztliche Kreisverein des Kreiſes
Friedberg überreichte ſeinem Senior und Ehrenmitglied ein wertvolles
Butzbach, 29. Mai. Das 50jährige Jubiläumunſerer
Oberrealſchule findet am 12. und 13. Juni ſtatt. Die Bürger=
ſchule
wurde am 12. Juni 1876 gegründet, 1891 wurde ſie zur Realſchule
und Oſtern zur Oberrealſchule erhoben. Der Beſuch der Anſtalt
rekrutiert ſich aus der oberen Wetterau und der preußiſchen Nachbarſchaft.
WSN. Gießen, 31. Mai. Konflikt zwiſchen der Univer=
ſität
Gießen und der heſſiſchen Regierung. Durch eine
Verfügung des Staatspräſidenten Ulrich war die Univerſität Gießen auf=
gefordert
worden, gelegentlich des Reichsbannertages in Gießen am 29.
und 30. Mai zwecks Chrung der Reichsfarben alle Dienſtgebäude in
wie ihn der erſte Pingſtfeiertag gebracht hatte, ſtols ſein. Ganz beſon= den Meilsfarben zu beflagen. Gegen dieſe Verfigung hat die Uni=
ſation
ſei, von deren Veranſtaltung ſich fernzuhalten, ſogar das Reichs=
der
Beflaggung abzuſehen, hat jedoch das Landesamt für das Bildungs=
weſen
nicht ſtattgegeben, ſondern ausdrücklich ſeine Verfügung aufrecht=
erhalten
. Die Landesuniverſität gibt jetzt dieſen Vorgang der Oeffent=
lichkeit
in einer Erklärung bekannt, in der es heißt, daß ſie der Oeffent=
Mai bei Gelegenheit der Tagung einer anders gerichteten Organiſation,
Gießen, 30. Mai. Zwei Kraftwagen ſtießen bei Gladenbach zuſam=
men
, der eine wurde zertrümmert, der andere ſchwer beſchädigt. Direktor
Schulz erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er in die Klinik gebracht
Niöda, 30. Mai. Goldene Hochzeit feierte in dem nahen
Hberlais das Ehepaar Landwirt Erhard Schauermann bei beſter
Büdingen, 30. Mai. Das Gefallenen=Denkmal der Ge=
meinde
OberMockſtadt wurde durch Regierungsbaumeiſter Götz= Büdin=
gen
enthüllt. Der Ortsgeiſtliche hielt die Weiherede und Bürgermeiſter
ſchmucker Schmiedearbeit ausgeführt.
* Alsfeld, 30. Mai. Von einem Auto überfahren und
ſchwer verletzt wurde ein 4 Jahre altes Kind. Es war direkt in
den Kraftwagen hineingelaufen, bevor der Führer das Fahrzeug ſtoppen
konnte. Das Kind mußte ins hieſige Krankenhaus übengeführt werden.

Eine bilige Sommerfriſche
Vaſenol=Körper=puder, der die Haut erfriſcht und belebt und durch ſeine
Niemals ſollie man deswegen in die Sommerfriſche gehen, ohne ſich mit
verwende man den Vaſenoloform=Fuß=puder. CT.7010

[ ][  ][ ]

Seite 8

Nummer 150

Mit dem Oeutſchen Schutzbund
durch Oberſchleſien.
Von Dipl.=Ing. Heinrich Geſell=Berlin.
Vom Beuthener Eck an der neuen Grenze entlang nach Glatz.
Wie ein ſtarker Pfeiler drängt ſich am Beuthener Eck die Ge=
markung
der Stadt Beuthen nördlich und ſüdlich an die neue
Reichsgrenze, nach der bevorſtehenden Eingemeindung der öſtlich
anſchließenden Landgemeinden werden Beuthens Stadtgrenzen
im ganzen Beuthener Eck mit den Reichsgrenzen des Genfer Dik=
tats
zuſammenfallen. Wir wollen aber nicht vergeſſen, daß dieſe
erzwungene Harmonie niemals einen organiſchen Gleichgewichts=
zuſtand
herbeiführen wird. Dasſelbe gilt von den vielfachen
äußerlichen Anpaſſungen an die aufgezwungene Grenze auf der
ganzen Diſtanz zwiſchen dem Beuthener Eck und Hindenburg.
Wohl umzieht heute die einſpringende Grenzecke, durch die uns
das größte oberſchleſiſche Knappſchaftskrankenhaus geraubt wor=
den
iſt, eine ſchön angelegte neue Straße. Solange man aber die
Kuppeln des ſo billig geſtohlenen Krankenhauſes von der Höhe
wenige Schritte von der Grenze entfernt herüberwinken ſieht,
wird der Stachel in Oberſchleſiens tiefer Wunde ſchmerzen.
Nicht anders liegt es auf der Nordſeite von Beuthen, wo=
hin
die Teilnehmer der Schutzbundtagung auf ihre groß angeleg=
ten
Beſichtigungsfahrt durch Deutſchoberſchleſien zuerſt geführt
worden ſind. Auf lange Strecken iſt der Straßengraben zur
Landesgrenze geworden, Gruben, Schächte und Hütten hat man
in wohl ausgeklügelter wirtſchaftlicher Gier vom deutſchen Indu=
ſtriemittelpunkt
abgeſchnitten und den Polen geſchenkt. Deutſch
gebliebene Kohlenflöze gehörten plötzlich zu polniſch gewordenen
Abteufſchächten, ſo daß tief unter dem Boden Zollſtationen er=
richtet
werden mußten. Erzhütten und =wäſchereien wurden von
ihren Gewinnungsgrüben durch die Grenze abgeſchnitten, und in
ein lächerlich kunſtvolles Gebäude mußten ſich hoch in die Lüfte
deutſche und polniſche Zollbeamte ſetzen, um den Inhalt des Seil=
bahnwagens
zu kontrollieren und zu verzollen. Zähneknirſchend
hat man ſich an die Arbeit gemacht, hat neue Schächte abgeteuft
und neue Seilbahnen auf deutſchem Boden zu neuen Aufberei=
tungsanlagen
geführt. Aber noch liegen dieſe großen Neubauten
unvollendet da, weil weder die Unternehmer noch Reich und
Staat das Geld für dieſe, weltwirtſchaftlich geſehen, unnötigen
Aufwendungen zur Verfügung haben. Man hat ſo viel geklagt,
daß die großte Blei= und Zinkhüttenunternehmung Oberſchle=
ſiens
, Georg von Gieſches Erben, ſich finanziell mit dem Harri=
man
Truſt verbündet hat; die Vorwürfe ſind unbegründet, die
Löſung der Frage iſt in dem Peitſchenhieb der neuen Grenze
Oberſchleſiens zu ſuchen.
Zu dem wirtſchaftlichen Elend kommt die ſoziale Not. Stadt=
rat
Tobias in Hindenburg hat ſie den Teilnehmern an der
Grenzfahrt in wenigen Worten auf das ergreifendſte geſchildert.
Jahrelang mußte der Unterricht in allen Volksſchulen einfach
ausfallen, weil ſämtliche Schulgebäude bis unters Dach mit
Flüchtlingsfamilien belegt waren. Nur durch dünne, bald zer=
fetzte
Vorhänge von einander getrennt, haben in mittelgroßen
Schulfälen häufig vier Familien mit zahlreichen, zum Teil er=
wachſenen
Kindern, hauſen müſſen. Daß hier Brutherde von
Seuchen und ſexueller Not entſtehen mußten, kann nicht Wunder
nehmen. Und das alles in einem Land und in dichteſt bevölker=
ten
Städten, die eben jahrelang den nervenzertrümmernden
Kampf um die Abſtimmung und die damit verbundenen Auf=
ſtände
durchlebt hatten.
Wie ruhig mutet demgegenüber das Land an, das ſich hinter
Gleiwitz und Oppeln gegen Glatz zu dem Blick des Reiſenden
öffnet. Vor Krappitz winken die Türme der Wallfahrtskirche auf
dem berühmt gewordenen Annaberg herüber, den der deutſche

Dienstag, den 1. Juni 1926
Selbſtſchutz ſeinerzeit im dritten Aufſtand den Polen im Sturm
wegnahm. Dann geht es in raſcher Fahrt nach Neiße, vorüber
an dem alten Städtchen Zülz, das in dieſen Tagen faſt gleich=
zeitig
mit Lübeck das Feſt der 700jährigen Stadtwerdung feiern
kann. Die Reiſe im Kraftwagen geſtattet, unterwegs einen
raſchen, aber um ſo erfreulicheren Blick in den Heimgarten
einer Anſtalt, die edelſten kulturellen und ſozialen Zwecken dient,
zu tun. Unter Führung eines katholiſchen Geiſtlichen iſt hier
eine Jugendſpielſchar erſtanden, die ſingend und ſpielend froh
durch die Lande zieht und mit ihren Volksliedern und buntfröh=
lichen
Theaterſtückchen beſtes deutſches Volkstum auch zu dem
einfachſten Mann im Dorfe trägt. Nur vier Zentner wiegt das
Gepäck dieſes idealen Tespiskarren; das geiſtige Gewicht dieſes
Kulturguts iſt nicht hoch genug einzuſchätzen. Daneben werden
im Heimgarten Jugendfreizeiten und Volkshochſchulkurſe in
faſt ununterbrochener Folge abgehalten und damit Wiſſen und
Zielſetzung in die ſchwer kämpfende Jugend hineingetragen.
Nun geht es den Glatzer Bergen zu. Eine Hügelwelle folgt
der andern. Links das Eulengebirge gehört ſchon zu Sudeten=
deutſchland
, und die auch hier faſt zum Straßenrand vordringen=
den
alten deutſch=böhmiſchen, jetzt deutſch=tſchechiſchen Grenzſteine
trennen hier nur den Staat, nicht das deutſche Volkstum von=
einander
. Breit hingelagert ſehen wir das große Stift zur Mäd=
chenerziehung
in Weißwaſſer vor uns liegen, bald erſcheint der
Feſtungsberg von Elatz im Blickfeld. Fahnen aller Farben, gelb=
weiße
ſchleſiſche, ſchwarz=weiß=rote, ſchwarz=rot=goldene und die
bitteren ſchwarz=roten der ſudetendeutſchen Not, denen das Gold
zur großdeutſchen Fahne heute fehlen muß, wehen in Glatz. Herz=
lich
und treudeutſch iſt der Empfang, den der Schutzbund bei ſei=
nem
Einzug in Glatz findet. Maiglöckchengeſchmückt entſteigen
die mit dem Zug eintreffenden Teilnehmer der Bahn, die Stadt
Neiße hatte es ſich nicht nehmen laſſen, den Schutzbund auf dem
Bahnhof zu grüßen. Ernſteſte Themen warten hier der Be=
ratung
; mit Genugtuung kann man aber feſtſtellen, daß ſelbſt ein
ſo heikles Gebiet, wie das der Kulturautonomie, von Sachken=
nern
und Sachwaltern der deutſchen Bewegung und Beamten
des Reichs und Staats mit gleicher, innerer Kraft behandelt
wird.

Briefkaſten.
Reſtkaufgeldforderung Auf das Verfahren vor der Aufwertungs=
ſtelle
, die eine richterliche Tätigkeit ausübt, finden die Vorſchriften des
Reichsgeſetzes über die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit
ſinngemäß Anwendung; die Aufwertungsſtelle teilt dem Schuldner den
Antrag auf Aufwertung zur Aeußerung mit, ermittelt alle im Einzelfall
in Betracht kommenden Verhältniſſe und hat den Verſuch einer gütlichen
Einigung zu machen, ſofern nicht die Erfolgloſigkeit des Sühneverfahrens
mit Beſtimmtheit vorauszuſehen iſt. Gegen die mit Gründen zu ver=
ſehende
Entſcheidung der Aufwertungsſtelle iſt binnen 2 Wochen nach
Zuſtellung derſelben ſofortige Beſchwerde an das Landgericht (ſchriftlich
oder zu Protokoll des Gerichtsſchreibers des Landgerichts oder eines
anderen Gerichts) zuläſſig. Da Landgericht prüft den geſamten Streit=
ſtoff
in rechtlicher und tatſächlicher Beziehung; es können vor ihm neue
Tatſachen vorgebracht, neue Beweiſe bezeichnet werden. Gegen die Ent=
ſcheidung
des Landgerichts iſt wieder innerhalb 2 Wochen nach Zuſtellung
weitere ſofortige Beſchwerde an das Oberlandesgericht zuläſſig. Dieſe
Beſchwerde kann aber nur darauf geſtützt werden, daß Beſtimmungen des
Geſetzes verletzt ſeien, nicht darauf, daß die unteren Inſtanzen den tat=
ſächlichen
Sachverhalt falſch beurteilt hätten. Für dieſe weitere Be=
ſchwerde
an das Oberlandesgericht beſteht Anwaltszwang, ſoweit ſie nicht
zu Protokoll des Gerichtsſchreibers eingelegt wird. Im Verfahren vor
Amts= und Landgericht kann ſich die Partei ſelbſt vertreten.
B. B., Darmſtadt. Fußböden knarren immer nur dann, wenn die
Dielen nicht feſtliegen. Wenn ſie ſich auf den Lagerhölzern bewegen,
dann hilft feſtnageln oder feſtſchrauben. Sind die Dielen zu ſtark aus=
gelaufen
und damit zwiſchen den Lagerhölzern zu ſchwach geworden,
dann können ſie ſich aneinander reiben, und damit knarren. Hier hilft
am beſten eine Erneuerung, evtl. auch ein Tränken der Fugen mit ſtaub=
bindendem
Oel.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 1. Juni. 4.30: Gaſtſingen des Männergeſangvereins
Loreley Büdesheim am Scharlachberg. O 4.45: Hausorcheſter.
O 5.45: Aus dem Roman Pitt und Fox von Fr. Huch. O 6.15:
Uebertr. von Caſſel. O 6.45: Ueber den Bildungswert des Sprechens
der Fremdſprachen Vortr. von Geheimrat Walter. O 7.15: Walther
Rathenau als Großinduſtrieller und Politiker Vortr. von Prof.
Küntzel. O 7.45: Schach. O 8.15: Der Marquis von Keith,
Schauſpiel in fünf Aufz. von Wedekind. Hauptperſ.: Konſul Caſimir,
Großkaufmann; Hermann Caſimir, ſ. Sohn; Marquis von Keith=
Molly Grieſinger; Anna verw. Gräfin Werdenfels; Saranieff.
Kunſtmaler: Zamriaki, Komponiſt; Sommersberg, Literat; Raſpe,
Kriminalkommiſſar; Oſtermeier, Brauereibeſ.; Krenzl, Baumeiſter;
Grandauer, Reſtaurateur; Frau Oſtermeier; Frau Krenzl; Freifrau
von Roſenkron, Freifrau von Totleben u. a. Spielt in München
im Spätſommer 1899. Darſteller der Hauptrolle: Oberregiſſeur
Hilpert vom Schauſpielhaus. Ausf.: Mitgl. der Frankf. Bühnen,
Stuttgart.
Dienstag, 1. Juni. 4.15: Rundfunkorch. Pöhler: Unter dem
Freiheitsbanner. Siede: Marienkinder, Walzer. Mendelsſohn:
Ouv. Ruy Blas, Luigini: Ballett=Szene. Puccini: Fant.
Boheme‟. Tſchaikowſky: Chant ſans paroles. Borchert:
Achtung! New=York, Tanzpotp. O 6.15: Vortrag Dr. Nübling:
Alte und neue Wege der Gaserzeugung. O 6.45: Morſe=Kurſus.
O 7.15: Vortrag Pfarrer Griſebach: Dr. Blumenau, das Lebens=
bild
eines deutſchen Koloniſators. O 8: Kammeroper Wenn der
Holunder blüht Operette von Knapler. Anſchl.: 46. Wunſch=
abend
. Die Mitwirkenden werden erſt nach Eingang der Wünſche
bekanntgegeben.
Berlin.
Dienstag, 1. Juni. 12: Die Viertelſtunde für den Landwirt.
Einl. Vortrag des Präſidenten der Landwirtſchafts=Kammer für
die Provinz Brandenburg von Oppen. O 3.45: Stunde mit
Büchern. O 5: Heitere Lieder. Schmidt=Hagen: Ja, man braucht
nicht erſt in den Himmel hinein. Verſäumtes Glück. Stolz:
Goldblondes Mädel vom Rhein. Bergmann: Vater Rhein.
O. 5.20: Funkkapelle. Lüling: Teutonen=Marſch. Schmeling:
Ein Abend in Toledo. Mezzocapo: Poeme d'amour. Berger:
Sylphes et Lutins. Strauß: Marienklänge. Mackeben: Song,
Blues. Paques: Ohio, Oneſtep. O 6: Tanz=Kapelle Marek
Weber aus Hotel Adlon. O 7: Engliſch. O 7.25: Dr. Schütz:
Neuzeitliches Schwimmen. O 7.50: Prof. Dr. Bonn: Welt=
wirtſchaftliche
Neubildungen‟ O 8.30: Das Gelegenheitsgedicht.
Vortrag: Dr. Pinthus. Rez.: Theodor Loos. O 9.25: Fröhliche
halbe Stunde. Egen=Leopoldi: Monalona, ſpaniſcher Oneſtep.
Fall: Laß dir Zeit, aus Der liebe Auguſtin. Stolz: Früh=
ling
in Wien. Offenbach: Das Urteil des Paris, aus Die
ſchöne Helena, (Kutzner, Tenor.) Künnecke: Fant. Wenn die
Liebe erwacht Nelſon: Nächte, Serenade a. Confetti
Königswuſterhauſen. Dienstag, 1. Juni. 3: C. M. Alfieri u.
v. Eyſeren: Spaniſch für Anfänger. O 3.30: Direktorin von Röſſing:
Die Verkäuferin und ihre Ware. O 4: Gewerbeoberlehrer Röhl:
Die Berufsſchule für Kellner. O 4.30: Mitteilungen des Zentral=
inſtitutes
. O 5: Margerit Barth: Reiſevorbereitungen.

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Mittwoch, den 2. Juni 1926.
(Nach der Wetterlage vom 31. Juni 1926.)
Nachlaſſen der Niederſchläge und aufheiternd, tagsüber warm, ruhiger.
Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

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Nummer 1.50

Oienskag, den 1. Juni 1926

Seite 9

Reich und Ausland.
Rotkreuztag 13. Juni 1926.
Auch in dieſem Jahre ruft das Deutſche Rote Kreuz wieder ſeine
Mitarbeiter und Freunde zuſammen, um mit ihnen im ganzen Reiche
gemeinſam ſich in weiterer Apbeit und Hingabe an die großen ſozialen
Friedensaufgaben des Roten Kreuzes zu verbünden.
Rotkreuztag iſt in vielen hundert Orten Deutſchlands Volks=
feiertag
geworden. Wem die freiwilligen Sanitätskolonnen des
Roten Kreuzes an dieſem Tage zu einer Uebung und zu einem Feſte
ausziehen, wenn die weiteren freiwilligen Mitarbeiter und Mitarbeite=
rinnen
hübſche Anſichtskarten mit Bildern aus der Rotkreuzarbeit ver=
teilen
, wenn die Zeitungen davon ſchreiben und die hohen Ziele des
Roten Kreuzes hervorheben, ſo findet das die lebhafte Teilnahme und
Beteiligung der Allermeiſten, denn ſie alle haben irgendwann oder
irgendwie in ihrem Leben die Hilfe oder auch nur den Rat des Roten
Kreuzes in Anſpruch genommen und erhalten.
Die Rotkreuztage gewinnen daher von Jahr zu Jahr mehr das all=
gemeine
Intereſſe, und ſehr viele mögen an dieſen Tagen Ziel und
Aufgabe des Roten Kreuzes erſt erkennen und ermeſſen, und den Wunſch
haben, ſelbſt tärig daran teilzunehmen. Und das kann ein jeder der
es will. Denn in den Rotkreuzvereinen iſt Platz für jeden ohne Unter=
ſchied
des Standes, des Bekenntniſſes oder der politiſchen Einſtellung.
Die große ſoziale Fürſorge des Roten Kreuzes gilt allen und macht
vor keinem halt. Wenn auf der Straße ein Unglück geſchieht, wenn im
Gedränge einer ohnmächtig zuſammenbricht, wenn in Betrieben und
Werken Unfälle oder gar wie in den Bergwerken Exploſions= oder Ein=
ſturzkataſtrophen
entſtehen, wenn in einer Familie Krankheit und Not
iſt, immer wird das Rote Kreuz zur Hilfe bereitſtehen.
Wer Hilfe annehmen will, muß aber auch ſelbſt bereit ſein, Hilfe
zu bringen.
Erfreulicherweiſe hat durch die Not, die unſer Volk in den Kriegs=
und Nachkriegsjahren durchzumachen hatte, die Bereitſchaft zu ſozialer
Mithilfe zugenommen. Wir leſen mit dankbarer Befriedigung, daß das
Deutſche Rote Kreuz 2053 Sanitätskolonnen Pflegerſchaften und Sama=
ritervereine
mit rund 89 000 ausgebildeten Hilfskräften zählt. Die Mit=
glieder
der Sanitätskolonnen und verwandeten Männervereinigungen
ſind Männer des Berufslebens, Gewerbetreibende, Handwerker und Ar=
beiter
, die in ihrer freien Zeit ihre Kraft unentgeltlich in den Dienſt
des Roten Kreuzes ſtellen zur Unterſtützung des öffentlichen Kranken=
und Wohlfahrtspflege, des allgemeinne Rettungs= und Hilfsdienſtes und
zur Linderung außerordentlicher Notſtände des In= und Auslandes. 9236
ſtändig beſetzte Unfallſtellen und Rettungswachen ſind von ihnen ein=
gerichtet
. Dieſe Hilfsſtellen ſind im letzten Geſchäftsjahr 310 144 mal in
Anſpruch genommen worden.
Das iſt ein Beiſpiel an uneigennütziger Nächſtenliebe, das vor=
bildlich
auf alle wirken muß, die Zeit und Kraft haben, es den Kame=
raden
vom Roten Kreuz gleichzutun.
Ebenbürtig zur Seite ſtehen den Sanitätskolonnen die Schweſtern=
ſchaften
vom Roten Kreuz. Sie dienen nicht minder raſtlos und hilfs=
bereit
der gemeinnützigen Pflege von Kranken. Ihr Arbeitsfeld erſtreckt
ſich in ſteigendem Maße auch auf die ſoziale Fürſorgetätigkeit. Der
Beruf als Krankenpflegerin, Gemeindeſchweſter und Fürſorgerin er=
fordert
daher eine beſonders grnüdliche Ausbildung und Fortbildung,
für welche die Mutterhäuſer vom Roten Kreuz Sorge tragen. Der
Werband deutſcher Mutterhäuſer vom Roten Kreuz umfaßt gegenwärtig
56 Schweſternſchaften mit 7200 Schweſtern, die in den zahlreichen An=
ſtalten
, Heimen, Krippen, Horten, Pflegeſtationen uſw. alle Art der
Pflege= und Fürſorgetätigkeit ausüben.
Für ſeine großen Aufgaben und Ziele braucht das Rote Kreuz vor
allem die Jugend. Auch da iſt es erfreulich, daß unſere Jugend Ge=
ſinnung
und Verſtändnis genug beſitzt, um den Wert der Rotkreuzarbeit
zu erkennen. In den Jugendgruppen der Frauenvereine und Sanitäts=
kolonnen
vom Roten Kreuz findet ſie die Möglichkeiten zu hilfreicher
ſozialer Betätigung; ſachverſtändige Ausbildung und ſoziale Erziehung.
Aber auch die Jugendrotkreuzbewegung, die ſich mit ähnlichen Zielen
vor allem dem geſundheitlicher Selbſterziehung geführt von den
Lehrern, unter den Schulkindern entwickelt, macht die ſchönſten Fort=
ſchritte
. Und das iſt am Nokkreuztage das beſonders Erfreu=
liche
. Denn nur ein tüchtiger, von ſauberer Geſinnung und reinem
Willen beſeelter Nachwuchs kann uns hinanführen zu der Wohlfahrt und
Geſittung, die unſer Volk für ſeinen Aufſtieg braucht.

Von der Tagung des Reichsverbands der deutſchen Preſſe.
*Düſſeldorf. Auf dem Empfangsabend, der am Sams=
tag
im Rheinterraſſenreſtaurant der großen Ausſtellung ſtattfand, hieß
Oberbürgermeiſter Dr. Lehr die in großer Zahl erſchienenen Vertreter
und Mitglieder des Reichsverbands der deutſchen Preſſe mit Damen
namens der Stadt herzlichſt willkommen und ſprach ihnen den Dank
dafür aus, daß ſie Düſſeldorf als Tagungsort gewählt haben. Er freue
ſich, den Reichsverband nach dreizehn Jahren, nachdem ſchwere Zeiten
über Düſſeldorf dahingegangen ſeien, hier wieder begrüßen zu können.
Gerade zum rechten Zeitpunkt ſei er gekommen, um angeſichts der Aus=
ſtellung
den feſten Willen zu bekunden, ſich den Platz an der Sonne
wieder zu erkämpfen. Die Ausſtellung ſolle einmal dem Ausland zeigen
daß das deutſche Volk keineswegs ein Volk von Barbaren ſei, und auf
der anderen Seite, daß ſieben Jahre Fremdherrſchaft den zähen Lebens=
willen
der niederrheiniſchen Bevölkerung nicht zu beugen vermocht haben.
Geheimrat Dr. Zechlin übermittelte die Wünſche und Grüße der
Reichsregierung und des Reichskanzlers und richtete an die Preſſe die
Bitte, in den politiſchen Kämpfen doch nicht die gemeinſamen Intereſſen
des Vaterlandes und des deutſchen Journalismus zu vergeſſen. Der
erſte Vorſitzende des Reichverbandes, Bäcker=Berlin, zog in ſeinen
Ausführungen eine Parallele zwiſchen dem lebensbejahenden Geiſt der
Düſſeldorfer und niederrheiniſchen Bevölkerung und dem Reichsverband
und erinnerte ebenfalls an die ſchweren Zeiten, die Düſſeldorf über=
wunden
habe. Daß es jetzt beſſer geworden ſei, beweiſe die Ausſtellung.
Düſſeldorf. In Anweſenheit zahlreicher Vertreter ſämtlicher
Landesverbände wurde am Samstag im Ständehaus zu Düſſeldorf der
diesjährige Verbandstag des Reichsverbands der deutſchen Preſſe
vom 1. Vorſitzenden, Chefredakteur Bäcker, eröffnet, der ſich über das
im letzten Jahre geſchaffene Verſicherungswerk und die Arbeitsgemein=
ſchaft
ausſprach und ſodann hervorhob, daß der diesjährigen Tagung
eine beſondere Bedeutung dadurch zukomme, daß ſie eine Satzungsän=
derung
vornehmen ſolle, die den Verband auf eine neue Grundlage
ſtelle. Chefredakteur Kayſer= Elberfeld begrüßte die Verſammlung
im Namen des Reichsverbands der deutſchen Preſſe und des Bezirks=
vereins
Düſſeldorf. Darauf erſtattete der geſchäftsführende Vorſitzende,
Richter=Berlin, den Jahresbericht, der ein günſtiges Bild von der
Entwicklung des Reichsverbands im vergangenen Jahre gab. Den Kaſ=
ſenbericht
erſtattete Redakteur Moßner=Berlin. Aus der Debatte
über den Geſchäftsbericht iſt hervorzuheben, daß das Syndikat der fran=
zöſiſchen
Journaliſten an den Reichsverband herangetreten ſei, um die
Journaliſtenverbände zuſammenzuſchließen. Chefredakteur Bernhard=
Berlin erklärte, daß dem Reichsverband das Präſentationsrecht für einen
Vertreter zum Reichswirtſchaftsrat zugeſtanden worden ſei.
Badiſche Elektrifizierungspläne.
Singen. Die Vorarbeiten für die Umwandlung der Waſſerkraft
der Aachquelle in elektriſche Energie ſind nun ſoweit abgeſchloſſen, daß
das Konzeſſionsverfahren zur Erteilung der Vorkonzeſſion für die Vor=
nahme
praktiſcher Verſuche beim Bürgermeiſteramt Engen demnächyr ein=
geleitet
werden kann. Bekanntlich ſtammt die Aach aus dem Verſickerungs=
waſſer
der Donau. Der Plan des Ingenieurs Karl Glogau geht da=
hin
, den Aachtopf zu überdecken, ſodaß das Verſickerungswaſſer in den
unterirdiſchen Kanälen angeſtaut wird. Da das Donaubett ungefähr
100 Meter höher als der Aachtopf liegt, kann hierdurch der notwendige
Druck zur Erzeugung elektriſcher Energie erreicht werden. Nach den
Berechnungen ſollen bei niedrigem Waſſerſtand 3000 Pferdeſtärken und
bei Hochwaſſerſtand 15 000 Pferdeſtärken bei einem Geſtehungspreis von
0,06 bis 1,75 Pfg. pro Kilowattſtunde erzielt werden. Die Erſtellungs=
koſten
für das geſamte Kraftwerk werden auf ungefähr 2 Millionen Mk.
berechnet. Eine beſondere Bedeutung gewinnt das Profekt auch dadurch,
daß es zur Löfung der Donauverſickerungsfrage, einer alten Streitfrage
zwiſchen Baden und Württemberg, beitragen würde. Durch die Stauung
des Verſickerungswaſſers würden die Verſickerungsquellen verſtopft, ſo
daß das Waſſer der unteren Donau im alten Bett weiterfließen könnte.
Ein Auto in den Rhein gefahren.
Im. Mannheim. In der Nacht zum Sonntag fuhr ein Taxa=
meterchauffeur
mit einem Fahrgaſt nach der Frieſenheimer Inſel. Nach=
dem
der Fahrgaſt ausgeſtiegen war, wollte der Chauffeur auf dem
Wege an der Böſchung umkehren und kam dem Abhange zu nahe, ſo daß
er mit dem Auto in den Rhein fuhr. Der Chauffeur konnte ſich
durch Abſpringen vor dem Ertrinken retten. Die wit Scheinwer=
fern
an der Unfallſtelle erſchienene Feuerwehr konnte die Lage des
Autos nicht mehr feſtſtellen, da es in den Fluten verſchwunden war.

Oeutſche Sparer! Teilhaber von Ford‟
fragwürdige Offerten.
Aus unſerem Leſerkreiſe gehen uns Anfragen über das Deutſch=
Amerikaniſche Finanzkontor, G. m. b. H., in Berlin zu. Dieſe kürzlich
mit einem Grundkapital von 20000 Mark gegründete Geſellſchaft for=
dert
durch bombaſtiſch gehaltene Werbeſchreiben auf, deutſche Teilſcheine
(Units) von Aktien der Ford Motor Company of Canada zu zeichnen,
und zwar ſoll 1 Unit ( 1/100 Aktie von nom. 100 Doll.) 36 Mark
koſten. Auf dieſe Weiſe, ſo verſichert der Proſpekt, wird auch dem
kleinen Sparer Gelegenheit gegeben, Teilhaber des reichſten Mannes
des Welt, Henry Ford, zu werden. Die Teilſcheine (Units) werden von
einem als Treuhänder beſtimmten Notar ausgeſtellt, der die Original=
aktien
in Verwahrung nehmen und verwalten ſoll. Diefenigen deutſchen
Kreiſe, denen die Zeichnungsaufforderungen zugehen, insbeſondere die
Beſitzer von Ford=Autos und Fordſon=Schleppern in Deutſchland, denen
das obengenannte Büro vorberechtigte Zeichnungsſcheine zuſendet,
werden gut tun, die Aufforderung mit der nötigen Vorſicht zu behan=
deln
. Unklar iſt ſchon, wie man zur Berechnung des Preiſes von 36 Mk.
pro Anteilſchein gekommen iſt. Eine offizielle Notierung der Ford=
Canada=Aktien findet jedenfalls nach unſerer Kenntnis nicht ſtatt. Von
dem Geſamtkapital der Geſellſchaft ſollen ſich etwa 51 Prozent im Beſitz
der Familie Ford befinden. Der Reſt der Aktien befindet ſich, wie wir
von gut unterrichteter Seite hören, ebenfalls in feſten Händen, ſo daß
es recht befremdend erſcheint, daß überhaupt ſolche Aktien auf dem
deutſchen Markt angeboten werden. Hiervon abgeſehen, müſſen deutſche
Inveſtoren ſich darüber klar ſein, daß ſie beim Kauf derartiger Units
ihre Mittel auf ungewiſſe Zeit feſtlegen, da die Units in Deutſchland
keinen Markt haben. Wie wir von der Direktion der Ford Motor
Company A.=G. in Berlin hören, hat dieſe Geſellſchaft nichts mit der
Neugründung zu tun. Aehnliche Geſchäfte, die in Amerika betrieben
worden wären, hätten für die Käufer lediglich den Verluſt der angelegten
Nittel nach ſich gezogen. Ein gleichartiges Unternehmen in England
ſei gerichtlich beſtraft und geſchloſſen worden. Dieſe Mitteilungen
dürften denfenigen Kreiſen, an die ſich das Deutſch=Amerikaniſche Finanz=
kontor
wendet, zur Beurteilung der Sachlage wohl genügen.

Verſuchte Kaſſenberaubung auf einer Bahnſtation.
fm. Ludwigshafen. In der Bahnſtation Meckenheim (Pfalz)
verſuchte in der Nacht (!) ein gut gekleideter Mann, der ſich als
Kaſſenprüfungsbeamter der Reichsbahndirektion vorſtellte, eine Kaſſen=
prüfung
vorzunehmen, offenbar in der Abſicht, die Stationskafſe zu
berauben. Nachdem der Fremde die von ihm geforderte Legitimation
nicht vorzeigen konnte, entfernte er ſich wieder mit der Bemerkung, am
nächſten Dage wiederzukommen. Die benachrichtigte Polizei iſt ihm auf
den Ferſen.
Tödlicher Eiſenbahnbetriebsunfall bei Kornweſtheim.
Stuttgart. Bef der Ueberführung eines Militärzuges vom
Oſt=Güterbahnhof Ludwigsburg nach dem Rangierbahnhof Kornweſtheim
ſind infolge unzeitiger Umſtellung einer Weiche im Bahnhof Kornweſt=
heim
mit Pferde beladene Güterwagen entgleiſt und umgeſtürzt.
Von den Begleirmannſchaften wurde einer getötet, ein zweiter ſchwer
verletzt. Einige Pferde wurden leicht verletzt. Eine Betriebsſtörung
trat nicht ein.
Beiſetzung der Opfer der Münchener Eiſenbahnkataſtrophe.
München. Auf vier Friedhöfen fand am Freitag die Bei=
ſetzung
der 28 Opfer der furchtbaren Eiſenbahnkataſtrophe auf dem
Münchener Oſtbahnhof ſtatt. Die Särge wurden einzeln in die Leichen=
halle
gebracht und dort ausgeſegnet. An der Spitze der einzelnen Züge
marſchierten Eiſenbahner und Poſtbeamte mit ihren Fahnen. Ferner
nahmen je zwei Stadträte, die Sanitätskolonne und verſchiedene Vereine
an dem Leichenzuge teil. Die Leichen wurden hierauf an den Gräbern
eingeſegnet. Auf den Gräbern wurden u. a. herrliche Kränze der Stadt,
der Reichsbahndirektion und der Poſt= und Eiſenbahnbeamten nieder=
gelegt
.
Ein rabiater Vater.
Saarlouis. Wegen Beleidigung einer Lehrerin in Schaffhauſen
erſchien vor dem Schöffengericht ein Schuhmacher von hier. Der ſchon
vorbeſtrafte Angeklagte hatte der Lehrerin einen Zettel folgenden In=
halts
geſchrieben: Fräulein, wenn Sie nicht aufhören, meinen Jungen
zu ſchlagen, paſſiert Ihnen dasſelbe. In der Verhandlung behauptete
der Angeklagte, daß ſein Junge von der Lehrerin mißhandelt und braun
und blau geſchlagen wurde. Die Lehrerin bekundete, daß ſie beſonders
Schwierigkeiten mit dem Jungen des Beleidigers, der ſeit drei Jahren
die Schule beſucht, ſtets gehabt hätte. Obwohl geiſtig ſehr ſchwach, ver=
ſäumte
er regelmäßig, Hausaufgaben anzufertigen und ſich Lernſtoff ein=
zuprägen
. Auch in ſittlicher Beziehung konnte ſie manches bemerken. Das
Urteil lautete auf 200 Franken Geldſtrafe oder 20 Tage Gefängnis und
Tragung ſämtlicher Koſten, da Lehrperſonen vor ſolchen Leuten unbe=
dingt
geſchützt werden wiſſen.
Die Internationale Kunſtausſtellung.
Gleichzeitig mit ihrer großen Jubiläums=Gartenbau=Ausſtellung
veranſtaltet die Dresdener Jahresſchau eine Internationale Kunſtaus=
ſtellung
die vom 12. Juni bis 10. Oktober im Städtiſchen Aus=
ſtellungspalaſt
ſtattfindet. Mit dieſer Veranſtaltung nimmt die Jahres=
ſchau
die auf Gotthard Kühl zurückgehende Tradition der internationa=
len
Kunſtausſtellungen wieder auf, die ſeit dem Jahre 1912 ausgeſetzt
hatten. Die Internationale Kunſtausſtellung 1926 beſchränkt ſich dies=
mal
auf Werke der Malerei und Plaſtik, hat ſich jedoch innerhalb dieſer
Gebiete die umfaſſende Aufgabe geſtellt, das Schaffen der wichtigſten
modernen Künſtler der ganzen Welt in gewählteſter Zuſammenfaſſung
vorzuführen. Zum erſten Male ſeit der Vorkriegszeit wird hier in
Deutſchland Gelegenheit gegeben, das Beſte und Aktuellſte aus der künſt=
leriſchen
Produktion des In= und Auslandes kennen zu lernen. Die
Auswahl des Materials iſt nicht Kommiſſaren, die durch die Regierungen
der einzelnen Länder ernannt werden, überlaſſen worden, ſondern wurde
nach eigenem Erweſſen ſo getroffen, daß der einheitliche Charakter und
die hohe Qualität des Ganzen gewährleiſtet iſt. Wo eine Auswahl der
Werke an Ort und Stelle nicht möglich war, wie ſür die Abteilung der
Vereinigten Staaten von Nordamerika, lag ſie in den Händen beſonderer
Spezialkenner der betreffenden Gebiete (z. B. für Amerika in denen des
Direktors der Detroit=Art.=Inſtitute Dr. W. R. Valentiner).
Aus der Liſte der auf der Dresdener Internationalen Kunſtausſtel=
lung
1926 vertretenen Meiſter des In= und Auslandes ergibt ſich, daß
die künſtleriſche Bedeutung der Ausſtellung außerordentlich iſt und bei
weitem alle bisherigen derartigen Veranſtaltungen des In= und Aus=
landes
ſeit der Vorkriegszeit überſteigt. Die einzelnen Künſtler ſind je
nach der Wichtigkeit und den Möglichkeiten der Beſchaffung mit einem
bis ſechs Hauptwerken vertreten. Gruppen von zehn und mehr beſon=
ders
wichtigen Gemälden werden von den deutſchen Meiſtern Corinth
und Liebermann, von Edvard Munch, ſowie von Matiſſe und Picaſſo
gezeigt. Im ganzen enthält die Ausſtellung ungefähr 350 ausländiſche,
etwa 250 deutſche und etwa 200 Dresdener Gemälde, dazu etwa 150
Skulpturen.
Ein vatikaniſches Handelsſchiff.
Das Kölner Tagblatt meldet aus Rom: Der Vatikan hat dieſer
Tage den Grundſtein zu einer eigenen Handelsflotte gelegt. Es handelt
ſich um den Stapellauf des Schiffes Pius IX., das dazu dient, die
Miſſionen längs des Nils zu verproviantieren. Das Schiff iſt auf
einer Mailänder Werft gebaut und wird auf dem Waſſerwege zunächſt
nach Venedig gebracht, von dort nach Alexandrien geſchleppt, um von
dork an die eigene Fahrt anzutreten. Für die Abfahrt ſind beſondere
Feierlichkeiten vorgeſehen.
Bedenkliche Zuſtände in einem Zuchthaus.
Berlin. Wie gefährlich und unhaltbar die Zuſtände in der Straf=
anſtalt
in Brandenburg geworden ſind, zeigte ſich dieſer Tage wiederum
recht deutlich. Vor der Strafanſtalt, die mitten in der Stadt liegt, fuh=
ren
mehrere kommuniſtiſche Autos, von Berlin kommend, vor, und die
Beſatzung der Kraftwagen ſtimmte die Internationale an und brachte
den Gefangenen ihre Grüße dar. (!) Die Sträflinge erwiderten die
Grüße der Außenwelt, indem ſie zu dreien und vieren an den Fenſtern
der Schlafſäle emporkletterten und winkten. Auf dem Nikolaiplatz tauſch=
ten
die Kommuniſten mit den Gefangenen Winke und Flaggenzeichen.
Grauſiger Selbſtmord eines Liebespaares.
Wien. Auf grauſige Weiſe iſt ein Liebespaar in der Nähe von
Laibach aus dem Leben geſchieden. Ein junger Ehemann hatte ſich in
die Schweſter ſeiner Gattin verliebt. Da eine Scheidung unmöglich war,
beſchloſſen ſie Selbſtmord zu begehen. Sie hatten ſich in den Wald be=
geben
, ihre Körper mit einem Eiſendraht aneinandergebunden und die
Enden des Drahtes über die elektriſche Hochſpannungsleitung geworfen.
Der Strom tötete die beiden augenblicklich und ſetzte ihre Körper in
Brand. Neben dem Paar lag eine geleerte Champagnerflaſche. Und
am nächſten Baum warnte ein großes Papier mit der Aufſchrift;
Berührt uns nicht. Lebensgefahr!

Die man ms Sttengaus kemmen rann
Die Folgen einer gewinnſüchtigen Wirtin.
EP. Vor etwa einer Woche teilten die Pariſer Blätter bedauernd
mit, daß ein bekannter franzöſiſcher Kinoſchauſpieler, Pierre Daltour,
mitten in der Nach: ins Irrenhaus übergeführt werden mußte, weil er
n einem Anfall von Geiſtesgeſtörtheit die Familie ſeiner Vermieterin
mit dem Tode bedroht und deren Mobiliar zertrümmert habe. Bereits
am nächſten Tage begann ſich aber eine andere Anſicht in der Preſſe gel=
tend
zu machen. Es wurde mitgeteilt, daß Daltour einer Machenſchaft
ſeiner Wirtin zum Opfer gefallen ſei, da er ſich geweigert habe, die von
ihm gemietete Wohnung zu räumen. Die Wirtin habe daraufhin dem
zuſtändigen Polizeikommiſſar eine Komödie vorgeſpielt, polizeilichen
Schutz erbeten und Daltour, der ſich in Wirklichkeit bei durchaus nor=
malem
Geſundheitszuſtande befand, als irrſinnig und tobſüchtig hinge=
ſtellt
, um ihn aus der zu hohem Preiſe an Ausländer vermieteten Woh=
nung
heraus zu bekommen. Unglücklicherweiſe hatte der Schauſpieler,
als er zu mitternächtiger Stunde von den Beamten aus dem Bette ge=
riſſen
wurde, einen Wutanfall erlitten, der, ſo ſelbſtverſtändlich er auch
jedem Unbeteiligten erſcheinen mag, von den Sachverſtändigen als Tob=
ſuchtsanfall
bezeichnet wurde. Die Folge war die Internierung des
Künſtlers, die vielleicht endgültig geworden wäre, wenn ſich nicht die
Familie, die Freunde des Irrſinnigen und ſelbſt ein Pariſer Stadt=
verordneter
ſeiner angenommen hätten. So wirbelte die Geſchichte allzu=
viel
Staub auf, als daß man ſie mit Stillſchweigen hätte abtun können.
Der Polizeipräfekt ordnete eine beſchleunigte Unterſuchung an, die den
Erfolg hatte, daß Daltour als geſund erkannt und nach achttägiger Ein=
ſperrung
in einer dunklen und ſchmutzigen Zelle wieder in Freiheit ge=
ſetzt
wurde. Nach der Freilaſſung erklärte der Künſtler ſeinen Freun=
den
, er könne ihnen unmöglich beſchreiben, welche Anſtrengungen es ihn
gekoſtet habe, bei den wiederholten Unterſuchungen durch die Irrenärzte,
bei denen jedes Wort verhängnisvoll werden könne, ſeine Nuhe und Be=
ſonnenheit
zu wahren. Jedes Zeichen von Ungeduld habe als Zeichen
geiſtiger Störungen ausgelegt werden können. Er werde die Angelegen=
heit
bis zum Ende weiter verfolgen, in der Hoffnung, daß er damit zur
Beſeitigung der Mißbräuche und zur Wahrung der individuellen Frei=
heit
beitragen werde.

Feuersbrunft in der Automobilfabrik, Renauld.
EP. Paris. In der Automobilfabrik Renauld in Billancourt, wo
erſt Freitag morgens die Arbeit wieder aufgenommen wurde, brach kurz
nach mittag ein Brand aus, der raſch um ſich griff und ſchließlich
8000 Quadratmeter bedeckte. Nach zweiſtündigen Bemühungen gelang es
den zahlreichen Feuerwehren, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken
und vor allem ein großes Benzinlager und die kaufmänniſchen Büros zu
ſchützen. Der Geſamtſchaden wird auf mehrere Millionen Franken ge=
ſchätzt
. Der Generalſtaatsanwalt der Republik hat ſich an die Brand=
ſtelle
begeben, um Unterſuchungen einzuleiten, da man mit Rückſicht auf
die eben erſt beendete Ausſperrung Brandſtiftung von kommuni=
ſtiſcher
Seite vermutet.
Großfeuer in Liverpool.
London. In Blundellſands, dem nördlichen Küſtenvorork von
Liverpool, brach in einer Kiſtenfabrik Großfeuer aus, das die ganzen
Werkgebäude vernichtete. Zeitweilig war das benachbarte Sta=
tionsgebäude
bedroht, jedoch gelang es, eine weitere Ausdehnung des
Feuers zu verhindern. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. Das Abbrennen
der großen Holzvorräte verurſachte einen Feuerſchein, der in ganz Liver=
pool
und weiter landeinwärts zu beobachten war.
Drahtloſe Telegramme für Fremde unverſtändlich.
London. Dem Londoner Kriegsminiſterium iſt eine Erfindung
angeboten worden, von der ſich ihr Erfinder eine epochemachende Be=
deutung
verſpricht. Unternommene Verſuche ſollen zufriedenſtellend ver=
laufen
ſein. Der Erfinder, Ingenieur William Prior, der auch als
Erfinder der ultrarapiden Seleniumzellen bekannt iſt, will einen Appa=
rat
erfunden haben, mit deſſen Hilfe drahtloſe Telegramme für andere
unverſtändlich gemacht werden können. Es handelt ſich hier nicht um
Code ſondern um zwei aufeinander abgeſtimmte Apparate, den Sender
und Empfänger. Nach dieſem Syſtem wird das Telegramm in gewöhn=
licher
Sprache abgefaßt und geht wie jedes andere drahtloſe Telegramm.
Wird es aufgefangen, ſo ergibt ſich nur ein bedeutungsloſes Durchein=
ander
von Buchſtaben. Nur wenn der in Betracht kommende Empfänger
das Telegramm auffängt, wird es vollſtändig.
Deutſche Werkſtudenten in Amerika.
New York. Fünfundzwanzig Werkſtudenten, die von der Wirt=
ſchaftshilfe
der Deutſchen Studentenſchaft zur praktiſchen Arbeit und
zum Studium amerikaniſcher Fabrikationsmethoden in hieſigen Be=
trieben
herübergeſchickt worden ſind, ſind nach dem Beſuch der Städte
New York, Pittsburgh und Philadelphia in Waſhington eingetroffen.
Sie haben bei amerikaniſchen Verbänden und Vereinigungen, mit denen
ſie auf ihrer Reiſe in Berührung gekommen ſind, gaſtliche Aufnahme
gefunden. Weitere 25 Studenten werden vorausſichtlich im Laufe des
Monats Juni in New York eintreffen.
Ziviliſation.
Ein abſchreckendes Bild unmenſchlicher Grauſamkeit gegen die in den
Kohlengruben von Alabama arbeitenden Sträflinge bot eine Verhand=
lung
der Großen Jury von Jefferſon, die ſich mit der Ermordung eines
Sträflings Knox durch den Wärter Charles Davis zu befaſſen hatte.
Das Gericht forderte den Gouverneur auf, das Syſtem, wonach Sträf=
linge
in Privatbergwerken unter Aufſicht anderer Sträflinge arbeiten
müſſen, zu beſeitigen, denn dieſe Boß=Sträflinge verfolgten nur den
einen Zweck, aus ihren Untergebenen ein Arbeitsmaximum herauszu=
preſſen
, um die ihnen gezahlten Prämien zu erhöhen. Es wurde feſt
geſtellt, daß ſolche Sträflinge, die nicht ſchnell genug arbeiteten, mit über
dem Kopf gekreuzten Armen in einen ſargähnlichen Kaſten eingeſchloſſen
wurden und in dieſer aufrechten Stellung über zwölf Stunden, in ein=
zelnen
Fällen ſogar zwei Tage und zwei Nächte, verharren mußten,
Etwa 90 Prozent der vom Gericht unterſuchten Sträflinge wies Narben
auf; drei waren faſt zu Tode geprügelt worden und hatten Armbrüche.
Ein Boß=Sträfling pflegte ſeine Opfer dadurch wehrlos zu machen,
daß er ſie von hinten über den Kopf ſchlug und ihnen dann in bewußt=
loſem
Zuſtand beide Arme brach. Ein anderer kam dadurch um, daß er,
nachdem er unmenſchlich verprügelt worden war, in einen mit Heiß=
dampf
gefüllten Waſchbehälter geworfen wurde, und zwar als Strafe
dafür, daß er zu ſchwach zum Kohlenaufladen war.

* Gefährliche Einrichtungen und ſpielende Kinder.
Der Eigentümer von nötigen Anlagen kann nicht immer dafür in
Anſpruch genommen werden, wenn Kinder auf dieſen in unvernünftiger
Weiſe herumklettern und Dummheiten ausführen. Es gibt aber doch
Fälle, in denen der Eigentümer mit Rückſicht auf den geringen Verſtand
des Kindes in Anſpruch genommen werden kann, wenn er gefährliche
Einrichtungen nicht genügend abſperrt. Von Intereſſe iſt hierzu fol=
gender
Vorfall. Am 28. April 1923 befand ſich der damals 6 Jahre alte
Kläger mit ſeinem etwas älteren Bruder in der Nähe eines der Waſſer=
räder
, welche die zum Gradierwerk der Stadt Kreuznach gehörigen
Pumpwerke treiben. Er ließ ſich von dem Bruder auf einen mit der
Achſe des Rades verbundenen Kurbelarm heben, der nicht an das Ge=
ſtänge
angeſchloſſen war. Und zwar nahm er ſeinen Platz auf dem
rechtwinklig zum Kurbelarm ſtehenden Zapfen, um ſich mit dem Rade
herumdrehen zu laſſen. Hierbei kam er mit dem linken Arm in den
Zwiſchenraum zwiſchen dem Kurbelarm und dem gemauerten Lager der
Radachſe. Infolge der erlittenen Verletzungen mußte ihm der Arm
größtenteils abgenommen werden. Seine gegen die Stadt Kreuznach
erhobene Schadenserfatzklage iſt vom Landgericht Koblenz und vom
Oberlandesgericht Köln anerkannt worden. Das Reichsgericht hat jetzt
die Reviſion der Beklagten aus unbegründet zurückgewieſen. Aus den
reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen iſt folgendes bemerkenswert:
Ohne Rechtsirrtum gründet das Oberlandesgericht ſein Urteil auf die
Erkennbarkeit der Gefährlichkeit der Anlage, die von Jugendlichen als
eine Art Schaukel benutzt wurde. Statt des Aufſtellens einer Bank
in der Nähe dieſer Anlage hätte die Beklagte eine Umzäunung anbringen
können. Daß die Anlage ſchon ſeit 100 Jahren ſo beſtand, vermag die
Beklagte im Hinblick auf das jetzige Vorhandenſein des nahen, auch von
Kindern beſuchten Sportplatzes nicht zu entſchuldigen. Das etwa 70
Meter von der Unfallſtelle entfernt angebrachte Schild: Kein Durch=
gang
! enthält für Kinder im Alter des Klägers keine genügende
Warnung. Mag auch in anderen Fällen, wenn z. B. Kinder in un=
vernünftiger
Weiſe ſich auf ein Treppengeländer ſetzen, um herunter=
zurutſchen
, eine Schadenserſatzpflicht des Eigentümers für Unfälle nicht
begründet ſein, ſo war hier doch die leichte Zugänglichkeit des Waſſer=
rades
in einem Maße gefährlich, mit dem die Beklagte mit Rückſicht auf
ſpielende Kinder hätte rechnen müſſen.

[ ][  ][ ]

Seite 10

Dienstag, den 1. Juni 1926

Nummer 150

Sport, Spiel und Turnen.
glänzenden Leiſtungen. Später ſind damn auf allen deutſchen Turn=
feſten
zahlreiche amerikaniſche Turner im Feſtzuge mitmarſchiert, und
Eine Auernctagee beulſcher Tarnet. noch beim letzten Turnfeſt der Deutſchen Turnerſchaft imn München 1933,

Der deutſche Einſchlag iſt in früheren Jahrzehnten bei der Ein=
wanderung
in die Vereinigten Staaten immer ſehr ſtark geweſen und hat
ihnen wertvolle Arbeitskräfte und manche wiſſenſchaftlich hervorragende
und politiſch bedeutſame Führerperſönlichkeiten gegeben. Zwar iſt viel
deutſches Blut und damit die deutſche Sprache im Amerikanertum umter=
gegangen
, doch gibt es heute noch Hunderttauſende von Deutſhbürtigen
und Deutſchfühlenden in den Vereinigten Staaten, die ihre alte Heimat
noch nicht vergeſſen haben und ſie in treuer Erinnerung halten.
Vor allem ſind es die deutſchen Turnvereine, die das Gedenken an
Deutſchland bewahren und deutſche Sitte und deutſche Art pflegen. Sie
ſind zum Amerikaniſchen Turnerbund zuſammengeſchloſſen. Dieſer wurde
1850 von deutſchen Turnern gegründet und durch die Zuwanderung deut=
ſcher
Turner und Turnerinnen lebensfähig erhalten, ſo daß ſich heute
in faſt allen größeren Städten der Union Turnvereine befinden, die
neben Turnhallen und Spielplätzen faſt durchgängig zum Teil recht ſtatt=
liche
Vereinsheime aufweiſen, die vorwiegend der Pflege deutſcher Ge=
ſelligkeit
und Kultur dienen. Hier wird nicht nur geturnt, ſondern auch
der Geſang gepflegt und deutſcher Unterricht erteilt. Der Turnerbund
unterhält auch zur Ausbildung geeigneter Turnlehrer und Turnleh=
rerinnen
in Indianapolis eine Turnlehrerbildungsanſtalt an der in
mehrjährigen Lehrgängen die künftigen Führer der deutſchen Turner
in Amerika unterwieſen werden.
Die amerikaniſchen Turner haben durch den Weltkrieg ſchwere Rück=
ſchläge
erlitten und mancherlei Einbuße erfahren müſſen. Nach Beendi=
gung
des Krieges aber ſind die Turnvereine wieder aufgeblüht und haben
eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung genommen. Zahlreiche Neugrün=
dungen
ſind zu verzeichnen, und der Turnerbund hat eine entſchiedene
innere Feſtigung erfahren, wie auch das Anſehen Deutſchlands wieder
gewachſen iſt, aller antideutſchen Hetzpropaganda zum Trotz.
Das iſt als beſonders erfreulich zu begrüßen. In dieſem Zuſammen=
hange
verdient die Amerikafahrt einer deutſchen Turnerriege beſondere
Aufmerkſamkeit. Iſt ſie doch berufen, alte Freundſchaftsbande zu feſtigen,
frühere Beziehungen zu erneuern und neu anzuknüpfen, und nicht zuletzt,
das deutſche Anſehen zu heben und die Achtung vor dem deutſchen Namen
zu fördern. Die Deutſche Turnerſchaft folgt einer Einladung des Ameri=
kaniſchen
Turnerbundes zum Bundesturnfeſt in Louisville. Sie ent=
ſendet
ihren 1. Vorſitzenden, Herrn Oberſtudiendirektor Dr. Berger
(Berlin), ſowie eine auserleſene Mannſchaft von neun hervorragenden
Kunſtturnern, die zu den beſten deutſchen gehören, und aus allen Kreiſen
der Deutſchen Turnerſchaft ausgewählt ſind. Die Riege wird ſich nur
in Louisville an den Wettkämpfen des Turnerbundes beteiligen, im
übrigen aber ihre Hauptätigkeit darin ſehen, daß ſie deutſches Turnen
in einer Anzahl bedeutender Städte zeigt, ſo in Chikago am 13. Juni,
wo ſie gelegentlich des dort ſtattfindenden Deutſchen Tages den Mittel=
punkt
der von vielen Tauſenden von Deutſch=Amerikanern beſuchten Ver=
anſtaltung
bilden wird. Außerdem werden Buffalo, Cleveland, Cincinnati,
Milwaukee, Waſhington, Philadelphia, wo zurzeit eine große Ausſtellung
ſtattfindet, beſucht werden. Vorausſichtlich werden auch Pittsburgh, In=
dianapolis
und St. Lonis aufgeſucht, und deutſches Turnen wird hier
vor der breiten Oeffentlichkeit in höchſter Vollendung zur Geltung kom=
men
. Die Riege, die am 30. Mai von Deutſchland abgefahren iſt, wird
am 7. Juni in New York von dem Sprecher des Amerikaniſchen Turner=
bundes
Seibel empfangen und dann weitergeleitet werden. Man bringt
dem Beſuch der Niege überall größte Beachtung entgegen, und die ſen=
ſationslüſterne
amerikaniſche Preſſe rüſtet ſich bereits zum Empfang der
deutſchen Vertretung.
Bei dieſer Gelegenheit ſei bemerkt, daß die erſte Amerikfahrt einer
deutſchen Turnerriege nach dem Weltkriege nicht die erſte an ſich iſt.
Schon ſeit langem beſtanden freundſchaftliche Wechſelbeziehungen zwiſchen
den amerikaniſchen Turnern und der Deutſchen Turnerſchaft, die in
gegenſeitigen Beſuchen zum Ausdruck kamen. So erregten auf dem Deut=
ſchen
Turnfeſt in Frankfurt a. M. im Jahre 1880 deutſchamerikaniſche
Turner aus Milwaukee unter Führung von Georg Broſius, dem Leiter
der amerikaniſchen Turnlehrerſchule, berechtigtes Aufſehen, durch ihre

dem 300 000 Turner und Turnerinnen beiwohnten, waren mehrere Hun=
dert
amerikaniſche Turner vertreten. Auch für das große Deutſche Turn=
feſt
in Köln, das 1928 abgehalten wird, werden ſchon jetzt ſtarke Teil=
nehmerzahlen
angemeldet, und die amerikaniſchen Turner unterhandeln
bereits über Abſchlüſſe mit den Dampfſchiffahrtsgeſellſchaften.
Andererſeits hatte die Deutſche Turnerſchaft ſchon 1905 unter Leitung
von Profeſſor Keßler (Stuttgart) eine ausgezeichnete deutſche Riege
zum 29. nordamerikaniſchen Turnfeſt in Indianapolis entſandt, der es
gelang, in ſämtlichen von ihr beſtrittenen Wettkämpfen die erſten Preiſe
zu erringen, und 1909 konnte beim 30. amerikaniſchen Turnfeſt in Cin=
einnati
der deutſche Turner Lindner aus Frankfurt a. M. erſter Sieger
werden.
Bemerkt ſei noch, daß die deutſche Riege, die jetzt über den Ozean
fährt, der techniſchen Oberleitung eines der beſten deutſchen Wettkämpfer,
des fünfmaligen deutſchen Turnfeſtſiegers Stadtturnrat Mühlner GBres=
lau
), unterſteht. Sie hat folgende Zuſammenſetzung: Nord (Turnerbund
Göppingen), der Schwabenmeiſter im Zwölfkampf iſt, Huck (Hamburger
Turnerſchaft von 1816), der beſte Kunſturner des nordiſchen Turnkreiſes,
die beiden Brandenburger Sachs (Tv. Forſt) und Kirchgatter (Berliner
Turngenoſſenſchaft), zwei junge vielverſprechende Wettkämpfer, Sinnwell
(Mtv. Cuxhaven), Pfeiffer (Tv. Eintracht, Frankfurt a. M.) und Wöl=
finger
(Tv. Fürſtenhauſen a. Saar), zwei ſchon oftmals bewährte Wett=
kämpfer
, Kaufmann (Turnerbund Netſchkau) als Vertreter des Säch=
ſiſchen
Turnkreiſes und Weingärtmer (tv. Pirmaſens), eine erſt neuer=
dings
hervorgetretene, aber vielverſprechende Kraft.
Hoffen wir, daß die Niege eine gute Fahrt hat und daß ihre Lei=
ſtungen
mit dazu beitragen, daß die Achtung vor dem deutſchen Namen
in Amerika wieder Geltung gewinnt! Möge auch der deutſche Gedauke
unter den Amerikanern durch die Amerikafahrt der deutſchen Turner
nachhaltig geſtärkt werden zum Segen eines beſſeren Verſtändniſſes
zwiſchen den Vereinigten Staaten und dem deutſchen Vaterlande.
Abreiſe der deutſchen Turnriege nach Amerika.
Zu Ehren der zum Bundesfeſt des amerikaniſchen Turnerbundes ent=
ſandten
Riege der deutſchen Turnerſchaft veranſtaltete der Verband der
Stadtbremiſchen Turnvereine einen wirkungsvollen Abſchiedsabend.
Glänzend waren die Leiſtungen, die die Turnriege in den Freiübungen
an den Geräten, Barven und Reck, zeigten. Kein Verſager kam vor, alle
Uebungen gelangen vorzüglich und erwieſen das große Können der
prachtvollen Geſtalten, mit denen Deutſchland und die deutſche Turner=
ſchaft
unſtreitig Ehre in Amerika einlegen werden. Führer der Turn=
riege
iſt Profeſſor Dr. Berger, der 1. Vorſitzende der D. T., weiterhin
begleiten Stadtturnrat Mühlner=Breslau als turneriſcher Leiter und
Dr. med. Obermeher=Stuttgart die Mannſchaft, die ſich aus Huck= Ham=
burg
, Kaufmann=Netzſchau, Kirchgatter=Berlin, Nord=Göppingen, Pfeif=
fer
=Frankfurt a. M., Sachs=Forſt, Simwell=Kuxhaben. Weingärtner=
Pirmaſens und Wölfinger=Fürſtenhauſen zuſammenſetzt. Die Abreiſe
erfolgte am Sonntag in Bremerhaven mit dem Dampfer Columbus
Der Verband ſtädtiſcher Turnvereine gab den Turnern das Geleit und
wünſchte ihnen eine glückliche Reiſe. Nach der am 7. Juni vorgeſehenen
Ankunft in U. S. A. ſind in verſchiedenen großen Städten, wie New York,
Philadelphia, Baltimore, Waſhington, Pittsburg, Cleveland, Detroit,
Chicago, Cincinnati, St. Louis und Milwaukee Muſtervorführungen ge=
plant
. Höhepunkte der Amerikareiſe bedeuten das Bundesfeſt des Ame=
rikaniſchen
Turnerbundes vom 15. bis 20. Juni in Louisville und das
Turnfeſt am 13. Juni in Chicago, woſelbſt die Riege zur Deutſchentag=
Feier im großen Stadion zu Chicago eingeladen iſt.

Schwimmen.

J.=D. gegen E. F. S. C. 4:0 (2:0).
Am vergangenen Samstag konnte die 1. Mannſchaft des Darm=
ſtädter
Schwimmklubs Jung=Deutſchland ihr erſtes Verbandsſpiel
gegen den Erſten Frankfurter Schwimmklub mit 4:0 gewinnen. Die

Mannſchaft Frankfurts iſt durch das Hinzukommen einiger neuer Spieler,
wie Brehm, Manfeld und Caeſar, erheblich verſtärkt. Für Sulzmann
ſpielte im Darmſtädter Tor Rückert. Sonſt war die Mannſchaft komplett.
Torſchützen waren Berges, Kemmer Orlemann und Hebever. Am
Donnerstag, den 3. Juni, abends 7½ Uhr, findet auf der Kampfbahn
am Großen Woog das zweite Verbandsſpiel gegen Heſſen=Worms
ſtatt.

Fußball.

Die Vorſchlußrunde um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft.
Sofort nach Bekanntwerden der geſtrigen Zwiſchenrundenergebniſſe
um die Deutſche Meiſterſchaft hat der Spielausſchuß des D. F.B. die Vor=
ſchlußrundenſpiele
zuſammengeſtellt, die am 6. Juni alſo bereits am kom=
menden
Sonntag vor ſich gehen. Es werden ſpielen:
Im Berliner Stadion: Hertha, BSC.=Berlin gegen Ham=
burger
S.V. (Schiedsrichter Fuchs=Leipzig).
Im Düſſeldorfer Stadion: Sp.Vg. Fürth gegen Hol=
ſtein
=Kiel (Schiedsrichter Guyenz=Eſſen).
Die deutſche Mannſchaft gegen Schweden.
Zu dem am 20. Juni in Nürnberg zum Austrag gelangenden Fuß=
ball
=Länderkampf Deutſchland gegen Schweden hat der D.F.B. folgende
Mannſchaft aufgeſtellt:
Stuhlfaut (1. F. C. Nürnberg)
Popp (1. F. C. Nürnberg) Kutterer (Bayern=München)
Schmidt
Köhler
Nagelſchmitz
(1. F. C. Nürnberg) (Dresdener S.C.) (Bayern=München)
Retter
Hochgeſang Harder Pöttinger, Hoffmann
(V.f. B. Stuttgart) (1.F.C. Nürnb.) (Hamb. S.V.) (Bayern=München).

Tennis.

Junioren=Städtewettſpiel V. f. R., Mannheim Tennis= und
Eisklub, Darmſtadt.
Als am Sonntag die Darmſtädter Junioren in Mannheim zum
Rückſpiel weilten, konnte ſich Mannheim für die 12:3=Niederlage des
Vorſpiels mit einem knappen Sieg von 8:7 Siegen revanchieren. Die
Ergebniſſe lauten, Mannheim an erſter Stelle genannt: Herren=
Einzel: SalmoniKleinlogel 2:6, 6:2, 6:1; Morgenroth Sames=
reuther
6:2, 6:1; Arnold-Claß 1:6, 6:3, 0:6; KarcherSchmitt 6:3,
6:4; ArmbrüſterBünte 6:3, 6:3; Heymann-Moldenhauer 8:6, 7:5.
Damen=Einzel: Frl. Keller I. Frl. Fiſcher 3:6, 3:6;
Frl. Keller II. Frl. Kleinſchmitt 7:9, 1:6; Frl. Nuß Frl. Loy 8:6,
4:6, 6:3. Herren=Doppel: Salmoni-Morgenroth gegen
KleinlogelSamesreuther 6:4, 0:6, 6:4; ArnoldKarcher gegen Claß
Schmitt 3:6, 4:6; ArmbrüſterHeymann gegen BünteMoldenhauer
6:3, 5:7, 6:4. GemiſchtesDoppel: Frl. Keller I. Morgen=
roth
gegen Frl. Kleinſchmidt Kleinlogel 1:6, 3:6; Frl. Keller II.
Salmoni gegen Frl. Fiſcher Samesreuther 7:5, 0:6, 3:6; Frl. Nuß
Arnold gegen Frl. Loh Claß 4:6 4:6. Das Endergeb=
nis
: 8:7 Punkte für Mannheim und merkwürdigerweiſe 18:17 Sätze
für Darmſtadt.

Motorſport.

Jubiläumsrennen des Rheiniſch=Weſtfäliſchen Automobilklubs,
Düſſeldorf. Auf der Rundſtrecke im Aaperwald.
Stumpf=Leckiſch auf Hag=Wagen ſtellt mit ſeinem Sieg in Düſſeldorf
am vergangenen Sonntag einen ſeltenen Rekord auf. Der Hag=Wagen
von der Waggonfabrik Gebr. Gaſtell in Mainz wurde von Herrn
Stumpf=Leckiſch innerhalb von 14 Tagen zum dritten Male gegen erſte
internationale Konkurrenz zu überlegenem Sieg geſteuert. Die Rund=
ſtrecke
im Aaperwald gehört zu den intereſſanteſten und ſchwierigſten
Rennſtrecken, und durch die Prüfungsfahrt von 12 Runden wird eine
außerordentliche Anforderung an Wagenmaterial und Fahrer geſtellt.
Die bekannte Zuverläſſigkeit des Wag=Wagens und die berühmte Technik
des Fahrers brachte den Hag=Wagen in ſeiner Klaſſe zum überlegenen
Sieg. Außerdem erhielt der Hag=Wagen den Sonderpreis für die
ſchnellſte Runde.

Glaſerarbeiten.
Die Glaſerarbeiten beim Ausbau der
Wirtſchaftshalle des Oberwaldhauſes
ſollen vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30
Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote, ſind bis Mittwoch, den
9. Juni 1926, vormittags 10 Uhr,
(st8208
einzureichen.
Darmſtadt, den 31. Mai 1926.
Städt. Hochbauamt.

Einträge in das Handelsregiſter: Ab=
teilung
4: Am 21. Mai 1926 bei den
Firmen: 1. Gebrüder Miſchler, Dampf=
ſchreinerei
in Darmſtadt: Die Firma
iſt geändert in: Gebrüder Miſchler,
2. Friedrich Zaun in Darmſtadt: Die
Prokura des Konrad Ritſert iſt erloſchen.
Karl Preuß Ehefrau, Magdalene, geborene
Herbſt in Darmſtadt, iſt zur Prokuriſtin
beſtellt. Am 22. Mai 1926 bei der Firma:
S. Hartoch Nachfolger in Darmſtadt:
Das Geſchäft ſamt Firma iſt auf Kauf=
mann
Auguſt Schneider Ehefrau, Lilli,
geborene Meyer in Darmſtadt, überge=
gangen
. Der Uebergang der in dem Be=
triebe
des Geſchäfts begründeten Ver=
bindlichkeiten
iſt bei dem Erwerbe des
Geſchäfts durch Lilli Schneider, geborenen
Meyer in Darmſtadt, ausgeſchloſſen. Am
28. Mai 1926 bei der Firma: Chemiſche
Geſellſchaft Richter & oberſeither
in Darmſtadt: Die Geſellſchaft, iſt auf=
gelöſt
. Die Firma iſt erloſchen. Ab=
teilung
B: Am 21. Mai 1926 bei der
Firma: Chemag, Fabrikation und
Vertrieb chemiſch=techniſcher Pro=
dußte
, Aktiengeſellſchaft in Darm=
ſtadt
: Adrian Caſtanien, Bergingenieur,
und Joſef Gaier, Kaufmann, beide zu
Frankfurt a. M., ſind Liquidatoren. Am
22. Mai 1926 bei der Firma: Emil
Wetter, Geſellſchaft mit beſchränk=
ter
Haftung in Darmſtadt: Kaufmann
Hermann Zeiler in Frankfurt a. M. iſt
zum Liquidator beſtellt. Am 27. Mai
1926 bei der Firma: Heſſiſche Mo=
torenbau
=Aktiengeſellſchaft in Darm=
ſtadt
: Hermann Kohl iſt als Vorſtands=
mitglied
ausgeſchieden.
(8179
Darmſtadt, den 28. Mai 1926.
Amtsgericht I.

Behänntmächung.
Die Nutzholzverſteigerung vom 27. Mai
1926 zu Mörfelden iſt genehmigt. Ueber=
weiſungs
= und erſter Abfuhrtag Mon=
tag
, den 7. Juni 1926.
Die Abfuhrſcheine können von Don=
nerstag
, den 3. Juni 1926 ab bei den
betreffenden Kaſſenſtellen eingelöſt werden.
Mörfelden, den 28. Mai 1926. (8183
Heſſiſches Forſtamt Mörfelden.

Für Bau=
Unternehmer!
Angebote für Laden=
umbau
erbet, u. C 94
Geſchäftsſt. (14247

In der General=Verſammlung vom
14. Mai 1926 wurde die Auflöſung der
Genoſſenſchaft mit der erforderlichen Mehr=
heit
beſchloſſen. Zu Liquidatoren wurden
ernannt die Herren Pfarrer Berck und
Georg Diehm in Roßdorf.
Die Gläubiger werden aufgefordert,
ſich innerhalb des geſetzlichen Sperr=
jahres
zu melden.
(*14306im
Roßdorf, den 16. Mai 1926.
Baugenoſſenſchaft Selbſthilfe
eingetr. Genoſſenſchaft m. beſchr. Haft. i. Lig
Pfarrer Berc. Georg Diehm.

Die Kirſchenerträge an den nachbe=
nannten
Kreisſtraßen des Kreiſes Darm=
ſtadt
ſollen an Ort und Stelle öffent=
lich
meiſtbietend losweiſe auf dem
Baum verſteigert werden, und zwar:
Freitag, den 4. Juni, vormittags
9 Uhr, Straße EberſtadtSeeheim.
Zuſammenkunft an der Abzweigung
nach Malchen, daran anſchließend die
Abzweigung nach Malchen.
Dienstag, den 8. Juni, vormittags
81) Uhr Straße Kühler Grund
Nieder= und Ober=Beerbach, be=
ginnend
am Haus Burgwald. (8201
Darmſtadt, den 31. Mai 1926.
Der obere Baubeamte bei der
Kreisbauverwaltung.

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[ ][  ][ ]

Nummer 150

Dienstag, 1. Junk

Die Kalkinduſirie im Mai.
Von der Nachrichtenſtelle der Kalkinduſtrie wird mitgeteilt: Infolge
Ser Beendigung der Düngeperiode ruht der Abſatz an die Landwirtſchaft
Söllig. Der Abruf des Baugewerbes iſt auch weiterhin ſehr ſchleppend.
EMan ſieht ſich gezwungen, angeſichts dieſes ſchlechten Baukalkgeſchäftes,
Das in keiner Weiſe an den Mai=Abruf des Vorjahres, heranreicht, ein
SVerſagen der Wohnungsbaufinanzierung feſtzuſtellen. Solange die
SAnarchie in der Bauwirtſchaft anhält, dürfte eine Beſſerung der Abſatz=
Sedingungen nicht zu erwarten ſein. Das Geſchäft mit der Eiſen= und
Stahlinduſtrie ging infolge von Betriebseinſchränkungen zumick, während
Der Bedarf der chemiſchen Induſtrie im allgemeinen keine Veränderung
mufwies. Auch bei den Gasanſtalten machte ſich ein geringer Rückgang
Semerkbar. Als Geſamtbild ergibt ſich, daß die Beſchäftigung der Kalk=
nduſtrie
in ſtarkem Maße hinter der zur gleichen Zeit des Vorjahres zu=
ückbleibt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Süddeutſche Eiſenbahngefellſchaft, Darmſtadt. Nach dem vovliegen=
ven
Bericht ſind im Jahre 1925 Verkehr und Einnahmen geſtiegen, doch
werden Zahlen nicht genannt. Der Reingewinn iſt von 1 794 210 im ver=
pangenen
Jahre auf 2375 919 Mark geſtiegen. Daraus ſollen 10½ Pro=
ent
Dividende (8 Prozent im vergangenen Jahre) auf das Aktienkapital
von 2,8 Millionen Mark verteilt werden. 150 000 Mark werden für
Tantiemen verwendet und 40 989 Mark vorgetragen werden.
Keramiſche Werke Offſtein und Worms, Aktiengeſellſchaft, Worms.
Die Geſellſchaft, deren Aktien bekanntlich an der Börſe in Frankfurt ge=
Handelt und notiert werden, ſchlägt, wie bereits mitgeteilt, die Vertei=
Cung einer Dividende von 5 Prozent (i. V. 0 Prozent; aus einem Rein=
gewinn
von 67 565 Rm. vor. Der Reſt von 17 565 Rm. ſoll vorgetragen
werden. Wie der Vorſtand in ſeinem Bericht für das abgelaufene Ge=
chäftsjahr
mitteilt, ſei der Geſchäftsgang bis zum Herbſt außerordentlich
rege geweſen. Im letzten Quartal aber ſei auch die Geſellſchaft von
Her Auswirkung der allgemeinen ungünſtigen Lage des Baumarktes er=
aßt
worden, die ihren Ausdruck in einem ſtarken Nachlaſſen des Auf=
ragseingangs
gefunden habe. In der Bilanz haben ſich auf der Aktiv=
ſeite
Vorräte auf 198 593 Rm. von 279 613 Rm. am 31. Dezember 1924
rmäßigt. Kaſſe und Poſtſcheck ſind von 2772 Rm. auf 12 697 Rm. geſtie=
aen
, Wechſel ſtehen mit 45 829 Rm. zu Buch. Effekten zeigen einen
Fückgang von 26 817 Rm. auf 20 432 Rm. Die Debitoren dagegen haben
ſäch von 207 983 auf 353 838 Rm. erhöht. Ihnen ſtehen auf der Paſſiv=
eite
Kreditoren mit 974 325 Rm. gegenüber (i. V. 360 124). Banken
ſänd mit 148 730 und Rückſtellungen mit 30 000 Rm. eingeſetzt. Das
elktienkapital beträgt bekanntlich 1000 000 Rm. und der Reſervefonds
200 000 Rm. Ueber die Ausſichten für das neue Geſchäftsjahr laſſe ſich
im Anbetracht der unklaren wirtſchaftlichen Verhältniſſe nichts Sicheres
agen. In den erſten Monaten war der Auftragseingang noch langſam,
doch kann ſeit Beginn des Frühjahrs eine Belebung des Geſchäfts feſt=
geſtellt
werden.
Auslandsanleihe der Miag A.=G., Frankfurt a. M. Die ſchon ſeit
längerer Zeit durch Vermittlung des Bankhauſes Gebrüder Lismann u.
Sie, in Frankfurt a. M. ſchwebenden Verhandlungen wegen Aufnahme
iner Auslandsanleihe von 3 Millionen Dollar ſind nunmehr zum end=
rültigen
Abſchluß gelangt. Die Anleihe iſt von der New Yorker Bank=
ſärma
F. J. Lismann u. Cie, übernommen worden, iſt mit 7 Prozent
verzinslich, Laufzeit 30 Jahre, und ſoll im Laufe der nächſten 14 Tage
m New York zur Auflage gelangen. Ihre Zulaſſung und Handel an
den deutſchen Börſen iſt nicht in Ausſicht genommen. Die Bekanntgabe
mäherer Einzelheiten iſt erſt nach der am 3. Juni in Berlin ſtattfinden=
den
Aufſichtsratsſitzung zu erwarten.
Die Befſerung der landwirtſchaftlichen Grnährungsbilanz. Für das
Jahr 1925 ergab ſich die eigentümliche Tatſache, daß der Einfuhrüber=
chuß
an landwirtſchaftlichen Produkten mit 3622 Mill. faſt genau die
Söhe der Geſamtpaſſivität des deutſchen Außenhandels erreicht (3629
Mill.). Dies wurde auch von offiziellen Stellen zur Veranlaſſung ge=
rrommen
, eine Aktivierung der Handelsbilanz durch eine Beſeitigung
Dieſer Ernährungspaſſivität zu fordern. In Wirklichkeit liegen die
Dinge natürlich nicht ſo, daß, ſobald ein derartig großer Einfuhrüber=
chuiß
an landwirtſchaftlichen Produkten verſchwinden könnte, vor allem
richt bei einem überwiegend induſtriellen Volke, das in natürlicher Ar=
Heitsteilung ſeiner Fertigwaren und Rohſtoffe gegen ausländiſche Nah=
ungsmittel
austauſcht. Eine erhebliche Zurückdrängung des Saldos iſt
allerdings möglich, und die Erfolge, die beſonders dank der vorjährigen
guten Ernten im neuen Jahre in dieſer Hinſicht erzielt wurden, ſind
ehr erfreulich. Im erſten Vierteljahr 1926 verringerte ſich der Ein=
uhrüberſchuß
auf 525 Mill. Auf das Jahr berechnet, wirde ſich, ohne
Berückſichtigung, der Wertveränderung, etwa die Höhe der Paſſivität
von 1913 ergeben, die 2020 Mill. betrug. Für die kommenden Monate
ſt zwar mit einer neuen Steigerung zu rechnen, die ſaiſonmäßig im
Sommer einzutreten pflegt. In dieſem Falle wird aber das Jahr 1926
eine weitgehende Beſſerung der Ernährungsbilanz bringen.
Chemiſche Fabrik auf Aktien (vorm. E. Scheering), Berlin. Für das
verfloſſene Geſchäftsjahr wird eine Dividende nicht zur Verteilung ge=
angen
. Der Rechnungsabſchluß ergibt einſchließlich des Gewinnvor=
rages
aus 1924 in Höhe von 78000 Rm. einen Bruttogewinn von
2 577 000 Rm. In Uebereinſtimung mit der Kokswerke und chemiſche
Fabriken A.G. und dem mit dieſer Geſellſchaft beſtehenden Intereſſen=
gemeinſchaftsvertrag
ſoll vorgeſchlagen werden, den nach Vornahme von
Abſchreibungen im Betrage von 1 371000 Rm. verbleibenden Reingewinn
it 1 206 400 Nm. auf neue Rechnung vorzutragen. Außerdem beabſih=
igt
die Geſellſchaft eine Erhöhung ihres Aktienkapitals. Auf der am
30. Juni ſtattfindenden H.V. wird beantragt, zur Verſtärkung der Be=
rriebsmittel
unter Ausſchluß des Bezugsrechts der Aktionäre das Aktien=
Tapital von 11,55 Mill. Rm. um 5,25 Mill. Rm. auf 16,8 Mill. Nm. zu
erhöhen. Die neuen Aktien werden zum Nennwert von einem unter
Führung der Kokswerke und chemiſche Fabriken A.G. ſtehenden Konſor=
rium
übernommen. Im neuen Geſchäftsjahr war der Geſchäftsgang
Sisher befriedigend.

Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 31. Mai.
Das allgemeine Kursniveau hat heute an der Mittagsbörſe eine
weitere erhebliche Aufwärtsbewegung erfahren. Wieder lagen fur alle
führenden Werte der Hauptmärkte ganz beträchtliche Kaufverträge ſeitens
des Auslandes vor, ſo daß das nicht unbedeutende Material, das von
der Platzſpekulation heute auf den Markt geworfen wurde, im gleichen
Augenblick ſchlank aufgenommen war. Als dann nach der Feſtſtellung
der erſten amtlichen Kurſe die Abgaben nicht mehr in der gleich ſtarken
Weiſe erfolgten, ſtellten ſich neue Kursbeſſerungen ein. Die Werte der
J. G. der Farbeninduſtrie erreichten gegen die amtlichen Kurſe vom
Samstag einen Aufſchlag von 5 Prozent und kamen damit nahe an den
doppelten Parikurs heran. Auf dem Montanmarkt beſtand beſonderes
Intereſſe für Manneswann, Mansfelder Bergbau, Phönix und Rhein=
ſtahl
, während die übrigen Werte etwas in den Hintergrund traten. Die
Kursbeſſerungen dafür bewegten ſich zwiſchen 2 und 5 Prozent ( Mans=
felder
). Auf dem Elektromarkt ſind die Kursbeſſerungen bei ſtillerem
Geſchäft beſcheidener geweſen. Weiter ſtark geſtiegen ſind dagegen die
Banken mit Kursbeſſerungen von 2½ Prozent und die Petroleumwerte.
Die Rentenmärkte blieben dagegen heute vollkommen vernachläſſigt.
Pfandbriefe hatten ebenfalls ſtilles Geſchäft bei Kursbeſſerungen von
höchſtens 10 Pf. Der Freiverkehr war leicht befeſtigt. Ganz beſondere
Kursbeſſerungen erzielten Zellſtoff Waldhoff plus 8 Prozent, Th. Gold=
ſchmidt
plus 3 Prozent und die mexikaniſchen Renten, von denen die
5 Prozent äußere Goldanleihe den Kurs von 50 noch etwas überſchritt.
Die Börſe ſchloß ſchließlich ſehr lebhaft und feſt, wenn auch kurz vor
Schluß wieder etwas Material vorlag. Tägliches Geld 6 Prozent.
Die ſchon in unſerem Mittagsbörſenbericht erwähnten Abgaben der
Platzſpekulation ſetzten ſich an der Abendbörſe fort, und hatten, da ſie
nicht durch entſprechende Kaufaufträge kompenſiert wurden, mehrprozen=
tige
Kursrückgänge zur Folge. J.G. der Farbeninduſtrie verloren gegen
den höchſten Tageskurs volle 5 Prozent. Nur Banken waren gehalten
und außerdem einige Spezialſachen, namentlich Gold= und Silberſcheide=
anſtalt
. Auf dem Rentenmarkte beanſpruchten die Türken infolge der
Feſtigkeit des türkiſchen Pfundes auf Anleiheausſichten vermehrtes In=
tereſſe
bei ſteigenden Kurſen.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 31. Mai.
Die Hauſſebewegung ſcheint ſich in zunehmendem Maße fortſetzen zu
wollen. Der Verkehr eröffnete bei angeregtem Geſchäft auf faſt allen
Gebieten in ausgeſprochen feſter Haltung mit wachſender Beteiligung des
Privatpublikums oder des Auslandes. Bei anfangs nicht ganz einheit=
licher
Kursbildung überwogen Erhöhungen von durchſchnittlich 12, ia
vereinzelt auf 3 und mehr Prozent. Bei Montan= und chemiſchen Wer=
ten
, Elektrizitätswerten, einigen Textil= und Maſchinenfabrikaktien gin=
gen
die Kursſteigerungen bis zu 3 Prozent und im Verlaufe etwas
darüber. Bei Schubert und Salzer, Wolff, Schleſ. Textil und Dt. Erdöl
bis um 45 Prozent. Die Werte des Sprengſtoff= und Pulverkonzerns
wurden 56 Prozent in die Höhe geſetzt, weil die Spekulation die Aus=
ſichten
für dieſen Konzern günſtig beurteilt. Die Papiere des Sprit=
konzerns
lagen ſchwächer, zum Teil auch etwas höher. Von Bankaktien
wurden die großen Provinzinſtitute um 23 Prozent in die Höhe ge=
ſetzt
, die Berliner Großbanken waren nur um Bruchteile gebeſſert.
Schiffahrtsaktien berloren 12 Prozent, mit Ausnahme von Hamburg=
Südamerika, die ihren Kursſtand behaupteten. Der Rentenmarkt blieb
ſtill. Für türkiſche Werte zeigte ſich Intereſſe. Im Verlaufe belebte ſich
das Geſchäft in Montanwerten unter Führung von Gelſenkirchenern und
Harpener bei weiter ſteigendem Kurſe. Am Geldmarkt war eine ver=
ſtärkte
Nachfrage nach Prolongationsgeld feſtzuſtellen. Tägliches Geld er=
höhte
ſich auf 67 Prozent. Privatdiskont unverändert.

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76.
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T30. 5.
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12.41312.40
5.96 7 5.885
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2 32 2.33
21.795/1.445 21.735
gn. 91/ B1.1
5.67 5 76
8.197 4.201
.295 6.305

Zweimonatsbilanzen
der deutſchen Kreditbanken.
Starke Zunahme der inländiſchen Kapitalneubildung.
Die auf den 30. April gezogenen Zweimonatsbilanzen der
deutſchen Kreditbanken laſſen erkennen, daß der Zufluß von Gel=
dern
zu den Banken ſeit dem letzten Bilanztermin, dem Februar=
Ultimo, bedeutende Fortſchritte gemacht hat. Während in den
erſten beiden Monaten dieſes Jahres die Kreditorenziffern der
ſechs Berliner Großbanken ſich kaum veränderten, zeigen ſie in
den folgenden zwei Monaten einen Zuwachs um 201 Mill. Rm.
auf 4731 Mill. Rm. Bei den übrigen 77 erfaßten Inſtituten ver=
mehrten
ſich die Kreditoren um 80 Mill. Rm. Die Geſamtſumme
der Einlagen und Kreditoren bei den Berliner und Provinz=
Banken betrug Ende April 5952 Mill. Rm. (Ende Februar 5671
Mill. Rm.) Akzepte und Schecks veränderten ſich kaum. Sie be=
trugen
insgeſamt 318,8 (319,2) Mill. Rm., bei den Groß=Banken
allein 243,1 (241,5) Mill. Rm. Dieſer Zuſtrom an fremden Gel=
dern
wurde von den Banken faſt ausſchließlich in lequiden Mit=
teln
erſter Ordnung angelegt und floß hauptſächlich dem Wechſel=
konto
zu. Die Wechſelbeſtände der Groß=Banken zeigen eine zwei=
monatliche
Steigerung um 139 Mill. Rm. auf 1383 Mill. Rm. Noch
heute beſteht am Beldmarkt eine rege Nachfrage nach diskont=
fähigen
Wechſeln, in denen das vorhandene Material knapp iſt.
Daneben zog die Ziffer der Reports und Lombards gegen börſen=
gängige
Werpapiere um 45,8 Mill. Rm. auf 230,6 Mill. Rm., der
eigenen Wertpapiere um 10,9 Mill. Rm. auf 82,4 Mill. Rm., der
Konſortialbeteiligungen um 9,3 Mill. Rm. auf 73,6 Mill. Rm. an.
Infolge der ſehr vorſichtigen Geſchäftspolitik der Banken, die in
dieſer Verteilung der ihnen neu zugefloſſenen Mittel zum Aus=
druck
kommt, waren noch größere Barbeſtände übrig. Die Summe
der in den Kaſſen befindlichen Gelder (einſchließlich der Guthaben
bei Noten= und Abrechnungsbanken) erhöhte ſich auf 120,33 Mill.
Nm., alſo um rund 11 Mill. Rm. Zurückgegangen ſind dagegen
Noſtroguthaben um 39 Mill. Rm. auf 592,3 Mill. Rm. und Vor=
ſchüſſe
auf Waren und Warenverſchiffungen um 55,2 auf 384,3
Mill. Rm. Aus dieſen Zahlen geht zuſammenfaſſend hervor, daß
gemeſſen an den ſechs Berliner Groß=Banken, die ja den Haupt=
anteil
an den Geſamtziffern der berichtenden 83 deutſchen Kredit=
banken
haben die Kapitalneubildung in Deutſchland im März
und April erfreulich zunahm. Damit trat am Geld= und Kapital=
markt
eine fühlbare Erleichterung ein. Die Ziffern der ſechs
Groß=Banken und der übrigen deutſchen Kreditbanken geben nun
lediglich ein unvollſtändiges Bild. Der Fortſchritt, der am inlän=
diſchen
Kapitalmarkt zu verzeichnen iſt, wird deutlicher erkennbar,
wenn man noch die Ausweiſe der Girozentralen hinzuzieht. Es
veröffentlichen diesmal 14 Girozentralen (neu die Girozentrale
Hannover) ihre Bilanzen. Aus der Ueberſicht geht hervor, daß
die Gläubiger um 256,8 Mill. Rm. zugenommen haben, alſo den
Girozentralen noch mehr Gelder zufloſſen, wie den Berliner
Groß=Banken. Im einzelnen erhöhte ſich beſonders der Betrag
der langfriftigen Anleihen, und zwar von 48,8 Mill. Rm. auf
294,8 Mill. Rm., ferner die Summe der Einlagen von 873,9 Mill.
auf 990,9 Mill. Rm. Sonſtige Verbindlichkeiten werden mit 32,5
gegen 24,9 Mill. Rm. ausgewieſen. Wenn auch an der Steige=
rung
der Anleihen zweifellos die Auslandsanleihe der Deutſchen
Girozentrale zu einem Teile beteiligt iſt, ſo dürfte doch dieſe
enorme Zunahme ein Ergebnis, der verſchiedenen Julands=
emiſſionen
ſein, die Girozentralen und der Sparkaſſenverband in
der Berichtszeit auflegten. Der Kreditorenſteigerung um 281
Mill. Rm. bei den 83 deutſchen Kreditbanken ſteht alſo ein An=
wachſen
der Kreditoren bei den Girozentralen um einen an=
nähernd
gleichen Betrag zur Seite. Des ferneren haben die
Hypotheken=Banken mit großem Erfolg neue Pfandbriefe aus=
gegeben
, die gleichfalls in die Hunderte von Millionen gehen
dürften. Wie umfangreich die Inanſpruchnahme des Kapital=
marktes
gerade von dieſer Seite war, zeigt die Tatſache, daß bei
den nur drei mittleren Hypothekenbanken, die ihre Zweimonats=
bilanzen
herausgaben (der Bayeriſchen Hypotheken= und Wechſel=
bank
, der Bayeriſchen Vereinsbank und der Mecklenburg= Stre=
litzer
Hyptohekenbauk) die Kreditoren um 29,8, die ſonſtigen Paſ=
ſiva
um 156 Mill. Rm. zunahmen. Die übrigen Hypotheken=
banken
und großen Hypothekenbankgruppen fehlen leider in der
Zweimonatsüberſicht, ihre Bilanzen würden dieſe Ziffern zwei=
fellos
impoſant vergrößern. Der letzte Monatsbericht der Deut=
ſchen
Bank, der vom 15. Mai datiert, bezifferte die Inanſpruch=
nahme
des Kapitalmarktes durch inländiſche Anleihen im Jahre
1926 bis Anfang Mai auf rund 780 Mill. Rm. Nimmt man die
Steigerung der Kreditorenziffern bei den Banken, Girozentralen
und Genoſſenſchaften, ſowie der Spareinlagen hinzu, ſo ergibt
ſich insgefamt ohne Frage eine Summe von erheblich mehr als
einer Milliarde, die in Deutſchland ſeit Jahresbeginn, hauptſäch=
lich
aber ſeit Februar, dem Kapitalmarkt zufloß, an der die Her=
einnahme
von Auslandskrediten nur zu einem ſehr geringen
Prozentſatz beteiligt war. Während die verſtärkten Mittel der

Franfärter Kardorticht voit Or. Mar Leue.

Staatspapiere
Deutſche
5% Reichsanleihe
2% Reichsanleihe
B½½
B%
Dollar=Schatzanw.
R.= Schatzanw. 23
R.=Schatzanw. 24
2½% IVundV R.=
Schatz.
A½%VI.-IX. .
4½ D. Schutzgb.
Sparprämienanl.
% Preuß. Konſ.
3½½
2Baden alt ...!
B½%
1898
*% Vahern ......"
3½% ....
3%

B-16% Heſſ. unt. 28
4%

S½% ...."
22 Württ. alte .
b) Sonſtige,
europäiſche
% Bo3. E.5 1914
4% L.Inv. 1914
4½% 1898 .
4½% 1902 ..
4%
5% Bulg. Tabak
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913
½½4Oſt. Schatz. 14

52g

18
0.37
0.34
0.54

3.40

4% Oſt. Goldr.
41/5% Silberr. .
4% einh. R. (kon.)
3% Port. (Spz.) III
5½ Rum. am. R.03
4½% Gold. 13
am. konv.
4% am.05
4% Türk. (Adm. )03/
4½ (Bagd.)I
10 (Bagd.)III
4% 1911 Zoll.
4½0 Ung. St. 1919
4½% St. 1914
4½ Goldr.
4½ St. 10
Kronr.
% Eiſ. Tor
Außereuro=
päiſche

5% Mex am. inn.
5% äuß. 99
4% Gold. 04
3% konſ. inn
4½% Frrigat..
5% Tamaulipas
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech
nung
6% Doll. Gold. 1932
Gold.1935
% Frl.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr. R.1.
8% Frtf. Hyp.=Bk.=
Reihe 2
5%Frf. Pfandbr. B.,
Gold Reihe 2
82
Em. 2

7.50

15.75
17.87
7.n
16.5
1.30
16.8

A

P e Hge
89 Pfälz.=Hhp.=Bk.
24
8% Rh.=Hyp. Gb. 24
5% Rhein=Main=
Donau.. Gold 23
Ohne Zins=
berechnung

60 Bd.=Bd..Hz. 23
5% Bdw. Kohl. 21
5% Fr. Pf. Bk. G. I
6% Großkr. Mannh
Kohl. 23
6% Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
23
Roggan. . 23
6% Mannh. Stadt=
Kohl.
.. . . 23
6% Offenb. Holz..
5% Pfälziſche=Hpp
Bk. Glb .. . . 24
5% Pr. Kaliw..
5% Pr. Roggenw.
5% Rh. H. B. Gb. 24
5% Sächſ. Brk. 23
5% Roggenw.23
5% Südd. Feſt=B.G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.. .
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Meining. Hyp.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Pfbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B. ..
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=B...

97.5
97.25

12
2.04

13.35

4.60
7.2

15.2
15.2
11.35
12.90
9.40
9.05
11.80
9.50
10.20
10.75
11.10

Staatl. od. prov
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Lbsb. .
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ...
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
5% Oſt. Südb. (V.
2,60 Alte ..
2,6% Neue ,
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
8%Oſt. 9. E.
3%Oſt. 1885.
8%Oſt. Erg. Net=
4% Rud. Silber.
4% Rud. Salzkg.)
400 Anat., S.1
4½% Anat., S. II
4½% Anat., S.III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½½
Bank=Aktien
Allg. D.-Credit.
Bad. Bk.
Br i. Brauind. .
Barmer Bankv.
Bay. Hyp.-.Wchſ.
Berl. Handelsgeſ..
Comm.u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank...
D. Eff.u. Wchſ.=Bl
D. Hyp.=Bk. Mein
D. Vereins=Bk. ...
Disk.=Geſellſch. ...
Dresdener Bk....
Frankf. Br. .....

13.25
13.25
6.5-
17.3
17.25
17.25
4.35
2. 62
157.

20.65

97
130

199

Frri. Hyp.=Bk. .194.5
Frkf. Pfdbr.=Bk. 1109.5
Gotha Grundkr. Bk.
Metallbank.
Mitteld. Creditb. 109
Oſterr. Creditanſt. 6.65
Pfälz. Hyp.=Bk. . . 99.5
Reichsbank=Ant. . . 151.75
Rhein Creditbr. . . . 100
Rhein=Hyp.=Bk. .. 187
Südb. Disc.-Geſ. .1101
Wiener Bankverein! 5.55
Bergwerké=Rkt.
Berzelius
37.5
Bochum. Bergb. 1105
66.75
Buderus. ..
Dt. Luxemburg . . . 1110
Eſchw. Bergw.. . . . 135
Gelſenkirch. Bgw... 1113
1129.5
Harp. Bergb..
115
Ilſe Bergb.
Genußſchein. . . 84
Kali=Aſchersleb. . . /126
Kali. Salzbetfurt.
Kali. Weſterregln ./131
79.25
Klöcknerwerke..
Mannesm. Röhr. /106
98
Mansfelder
Oberbedarf
50/
Obſchleſ. Eiſ. (Caro) 51.25
Otavi=Ant.
Phönix=Bergb. . ./ 86.*
Rhein Braunk. . . !152
Rhein. Stahlw. . . 120.
Rombach. Hüitte / 24.5
A. Riebeck Montan 1120.7*
Tellus Bgb.
59
Ver. Laurahütte .. / 34.75
Induſtrie=Akt.
Eichbaum(Mannh. / 65
Henninger .. . . l . . 124.5
Löwenbr.=München 200

Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof (Bind.)
Schwarz=Storchen
Werger ..

151.5
103
117

Akkum. Berlin ..
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher)
A. E. G. Stamm,
6%A. E. G. Vzg. 4.
6% A. E. G. Vzg. B
Amme Gieſecke
Aſchaff. Zeliſtoff.
Badenia (Weinh.
Bad. Maſch. Durl
Bad. Uhren, Furtw
Bamag=Meguin ..
Bayr. Spiegel .."
Beck & Henkel ..."
Bergmann El. . . ..
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Cement Heibelb. ..
Cement Kariſtadt
Tement Lothr. .
Chem Albert.. . ..
Chem Brockh..
Chem. Milch.
Daimler Motoren."
Dt. Eiſenhandel. ..
Deutſche Erböl ...
D. G. u. Silb. Scheid.
Dingler Maſch.
Dresd. Schnellpr.
Dürrkopp.
Dürr. Ratingen
Dhckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
Eiſenw. L. Meher.
El. Lieferung.
El. Licht= uI. Kraft
Elſ. Bad Wolle.
Emag.
Email. Ulrich ....
Enzinger Werke.

63
27.5
79.5
59.5
91
96.5

0.274
34
77

Eßlinger Maſch:.
Ettlinger Spinn...
Faber Bleiſtift..
Faber & Schieicher
Fahr, Pirmaſens..
Farbeninb. J. G.
Felten & Guilleau
Feinmech. (Jetter
Feiſt, Sekt.
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof...
Frkf.=M. Pok u. W.
Fuchs Waggon.
Geiling E Cie..."
Germania Linol.
Gelſenk. Gußſt....
Goldſchmidt, Th..
Gothu Waggon ...
Greffenius
Gritzner, Maſch.. ..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkf.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ..."
Hartm & Braun.
Heyligenſtaedt . .
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer
Doch=Tiefbau.
Holzmann".
Holzverk. Ind.
Hydrom Breslau".
Fnag
Funghans
Kammg. Katiersl.
Karlsruher Maſch.
Karſtadt R..

Klein. Sch. & Becker
Knorr. Heilbronn".
Konſerv. Braun .."
Krauß, Lokom. . ..
Lahmeyer ...... . 114
Lech. Augsburg .. .

91.75
33. 24
47
106

Lederw Rothe
Spicharz.
Löhnberg. Mühle
Lndwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall
Buther, Mühlenb.
Lux Induſtrie
Mainkraft Höchſt
Metallgef. Frkf. ...
Meher, Dr. Pnul.
Miag. Mühlenb.. ..
Moenus Stamm..
Motorenf. Deutz
Motorenf. Oberurſ.
Neckarſ. Fahrz. ..
Neckarw. Eßlingen.
Beters Union
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps..
Porzellan Weſiel
Prometh. Frkf.
Nein Gebb. & Schall
Rhein. Elektr.
Rhein. Metall=Vz.
Rückforth
Rütgerswerke.
Schleußner . . . . ..
Schneid. & Hanau.
Schnellpr Frank..
Schramm. Lackf...
Schrift Stempel.
Schucke: Elektr.. ..!
Schuhf Weſſel...
Schuhf. Herz
Schult Grünlack.
Seilinv Wolft..
Sichel & Co..."
Siemens Glas ...
Siemens & Halske.
Slidd Immob.
Thür eleftr. Lief..
Uhren Furtwängl.
Beithwerke
Ver, f.Chem. Ind.. .

AR5
106
25.25

Ver. d. Olfbr. Mann
Ver Faßf. Caſſel.
Gummi. Bin. Frkf.
Pinſel=Nürnberg ..
altramarin
Zellſtoff Berl. ..
Vogtl. Maſch. ..
Voigt & Haeffner
Volthom. Seil..
Wayß E Freytag.
Wegelin Rußſbr.
Zellſt. Waldhof ..
Zuckerf. Waghäuſe
Zuckerf. Frankenth
Zuckerf. Heilbronn
Zuckerf. Offſtein".
Zuckerf. Rheingau
Zuckerf. Stuttgart

ransport= und
Zerſicherung =Aft
N. Dt. Ei enbahn.
Dt. Eiſenb.=Geſ.
El. Hochbahn Ber!
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb. Geſ.
Hapag
Nordd. Llohzd.. ...

Frrf. Allg. Verſ.
Frankona Rückv.

Darmſt. Werte
Bahnbedarf
Dampft Rodber=
Helvetia Konſ.
Gebr. Lußz..
Motorf. Darmſt
Gebr. Roeder
V-nuieth & Ellenp.

57.5

2.5

132.20
127.25

99.25
68.5

22.75
16.25
6

78

[ ][  ][ ]

PALAST-LCHTSPIELE

Nur 3 Tage das hervorragende Doppelprogramm

Groß=Lustspielschlager in 6 Akten mit
REGINALD DENNY
der Liebling der Frauen
und Mary Astor

Hammende Herzen

Schauspiel in 7 Akten

Anfang 31, Uhr.

Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.

geschgister OhA
A
Birkeneder
Darmstadt Messplatz

Nachdem in Bad-Nauheim im voraus eine
weitere Vorstellung vollständig ausverkauft war.
findet die

Vorverkauf ab Mittwoch: Verkehrsbureau und
Zigarrenhaus Pfeil, Elisabethenstrasse. (8175

Darch die Verschiebung werden auch die
jungen Löwen
erst morgen Mittwoch, bei der Fa. Deuster
am Warktplatz ausgestellt.
(8229

Heute letzter Tag

Der berv
ende deutsche Großfilm

Fabelhafte Photographie, unerhörte Wucht und Spannung.
Breitensträter gegen Paolino
Des deutschen Meisters schwerster Kampt.
(*14391
Die neueste Wochen- und Modenschau-

Anfang 3, Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr

Seite 12
deutſchen Kreditbanken überwiegend kurzfriſtig weitergeleitet
wurden, gelangten die den Girozentralen und Hypothekenbanken
zugefloſſenen Beträge, wie aus den Bilanzen erſichtlich iſt, faſt
durchweg zur langfriſtigen Ausleihung. Bei den Girozentralen
war eine direkte Tendenz rückläufiger Schecl= und Wechſelbeſtände
und ſteigender Darlehen mit feſten Laufzeiten zu beobachten.
Die Liquiditätsziffern der Berliner Groß=Banken haben ſich ver=
ſchiedenartig
entwickelt. Günſtiger geſtalteten, ſie ſich bei der
Dresdener Bank mit 59,51 Proz. (Ende Februar 55,34 Proz.), der
Darmſtädter und Nationalbank mit 54,41 Proz. (52,08 Proz.)
und der Mitteldeutſchen Kreditbank mit 62,85 Proz. (62,73 Proz.),
ſchlechter dagegen bei der Commerz= und Privatbank mit 53,34
Proz. (54,30 Proz.) und der Deutſchen Bank mit 52,30 Proz.
(54,43 Proz.). Die Veränderung in der Zahl der Banken ſeit der
letzten Veröffentlichung wer minimal. Hinzu kamen die Wirt=
ſchaftsbank
für Niederdeutſchland A.=G. in Hannover und die
Girozentrale Hannover, während die Sächſiſche Getreidekredit=
bank
A.=G. ausfiel. Die Bilanzveröffentlichung der deutſchen
Banken beſtätigt ſomit die Aeußerungen anderer den Konjunktur=
verlauf
beobachtender Stellen, daß eine Geſamtbeſſerung unſerer
Wirtſchaftslage noch nicht zu verzeichnen iſt, verſchiedene Einzel=
erſcheinungen
aber doch darauf hindeuten, daß der Tiefpunkt der
Depreſſion hinter uns liegt. Zu letzteren gehört auch der Kapi=
talmarkt
. Die Banken ſelbſt, und beſonders die Groß=Banken,
befleißigen ſich in dieſem Uebergangsſtadium einer äußerſt vor=
ſichtigen
Geſchäftsgebarung und vermeiden es, ihre Gelder Ver=
wendungszwecken
zuzuführen, die eine Illiquidität herbeiführen
könnten. Die bedeutende Zunahme der Wechſeldiskontierungen
durch die Groß=Banken iſt dabei eine erfreuliche Begleiterſchei=
nung
und Erleichterung für die induſtrielle Wirtſchaft.

Ein Auslandsauftrag für die deutſche Induſtrie. Die Bahn Bilbao
Santander führt auf ihrer meterſpurigen, zum Teil zweigleiſigen Vor=
ort
= und Inlandbahnſtrecke BilbaoLas ArenasAlgort ſtatt des Dampf=
betriebes
den elektriſchen Betrieb ein. Den Auftrag auf Lieferung der
elektriſchen Ausrüſtung einſchließlich eines Uuformerwerkes mit Gleich=
richtern
hat die AE.G. in Berlin erhalten. Dieſer Auslandserfolg der
deutſchen Induſtrie iſt um ſo höher zu bewerten, je größer die Schwie=
rigkeiten
ſind, die ihrer Wettbewerbsfähigkeit aus dem niedrigen Stand
vieler fremder Währungen erwachſen.
400 000 Pfund Anleihe für griechiſche Eiſenbahn=Elektrifizierungen.
Der Gouverneur der griechiſchen Nationalbank hat anläßlich ſeiner Lon=
doner
Reiſe eine Anleihe von 400 000 Pfund aufgenommen, die für die
elektriſche Eiſenbahnſtrecke Athen-Piräus verwendet wird. Der Ausgabe=
kurs
beträgt 91, der Zinsfuß 7 Proz. (Tilgungsfriſt 25 Jahre).

Dienskag, den 1. Juni 1926
Viehmärkte.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 31. Mai. Der Auftrieb beſtand
aus 376 Ochſen, 39 Bullen, 945 Färſen und Kühen, 465 Kälbern, 112
Schafen und 3080 Schweinen. Im Vergleich zu dem Auftrieb des letzten
Hauptmarktes vom 25. Mai war der heutige um 250 Rinder, 30 Kälber,
120 Schafe und etwas über 200 Schweine größer. Bezahlt wurde pro
Zentner Lebendgewicht: Ochſen Klaſſe a) 5661, b) 4755, c) 3545;
Bullen a) 4852, b) 4047; Färſen und Kühe a) 5360, b) 4653,
c1) 4452, c2) 3545, d) 3045 und e) 1528; Kälber Klaſſe b) 7076,
c) 6069, d) 5259, e) 3550; Schafe a) 4550, b) 4044, Schweine
im Gewicht von 160200 Pfd. 8083, unter 160 Pfd. 7079, von 200
bis 240 Pfd. 8082, von 240300 Pfd. 8082. Fettſchweine wurden nicht
notiert, Sauen und Eber 6070 Mk. Verglichen mit den Notierungen
vom 25. Mai waren die Preiſe für Ochſen, Bullen und Färſen und Kühe
faſt unverändert; gegenüber den Notierungen des Nebenmarktes vom
27. Mai waren Kälber 23 Mk. billiger, Schafe unverändert und
Schweine 34 Mk. teuerer. Marktverlauf: Rinder und Kleinvieh bei
ruhigem Handel ausverkauft. Schweine hinterließen bei mäßigem Ge=
ſchäft
etwa Ueberſtand. Beſte norddeutſche Kälber wurden über Notiz
bezahlt. Die Fleiſchgroßhandelspreiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt:
Ochſenfleiſch 1. Qual. 9095, 2. Qual. 8090, Bullenfleiſch 8020, Kuh=
fleiſch
2. Qual. 6070, 3. Qugl. 4055, Kalbfleiſch 1. Qual. 90100,
Schweinefleiſch 95100, Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel 52 und
Hinterviertel 64 Mark.
Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 31. Mai. Dem heutigen Vieh=
markte
waren zugefahren: 284 Ochſen, 137 Bullen, 669 Kühe und Färſen,
376 Kälber, 30 Schafe und 1260 Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner
Lebendgewicht: Ochſen Klaſſe a1) 5759, a2) 5155, b1) 4618, b2) 42
bis 46, c) 3236, d) 3032; Bullen a) 5153, b) 4648, c) 4143,
d) 3638; Kühe 4750, b) 4042, c) 2832, d) 1422; Jungvieh a) 58
bis 60, b) 4550, Kälber a) , b) 8284, c) 7580, d) 6670, e) 48
56; Schafe b) 3844, Schweine a) 8182, b) 8182, c) 8283, d) 8182.
e) 8081, 5) 7980; Säue 6068 Mark. Marktverlauf: Mit Großvieh
ruhig, Ueberſtand, mit Kälbern mittelmäßig geräumt, mit Schweinen
ruhig, Ueberſtand.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 31. Mai. Das Geſchäft war heute
nicht ſehr groß. Nur für prompte Ware beſtand etwas Intereſſe, während
entferntere Sichten ohne Intereſſe blieben. Trotz der etwas niedrigeren
Auslandsnotierungen und der etwas ſchwächeren Haltung der Berliner
Produktenvorbörſe konnten Weizen und Roggen weiter leicht anziehen,
während aber die Mehle ihre letzten Notierungen nur knapp behaupten
konnten. Weizen 3030,5, Roggen 19,7520, Sommergerſte 2224, Hafer
inl. 2123, Mais 17,75, Weizenmehl 4242,75, Roggenmehl 28,5029,
Weizenkleie 9,259,50 Roggenkleie 11, Erbſen 338, Linſen 4070,
Heu 9, Weizen= und Roggenſtroh 66,50, Treber getr. 15 Mk.

Mannheimer Produktenmarkt vom 31. Mai. Infolge des heutigen
amerikaniſchen Feiertages lauten die vom Auslande vorliegenden An=
gebote
ziemlich unverändert. Die Marktlage iſt ruhig. Am hieſigen
Platz bleibt nahe Ware geſucht. Man nannte vorbörslich gegen 12½
Uhr: Weizen inl, ohne Angebot, ausl. 30,5033,50, Roggen inl. 21
bis 21,25, ausl. 21,7523, Hafer inl. 20,5021,50, ausl. 19,2521,75,
Braugerſte inl. kein Angekot, ausl. 2627,50, Futtergerſte 18,2513,25,
Mais mit Sack 17,7518. Weizenmehl 42,2542,50, Roggenmehl 29 bis
31, Brotmehl 2931, Kleie 9,25, Biertreber mit Sack 14,5015 Mk.,
alles per 100 Kilo waggonfrei Mannheim.
Berliner Produktenbericht vom 31. Mai. Die amerikaniſchen ſtatiſti=
ſchen
Ziffern über die Getreideausfuhr übten auf die Weizenpreiſe hier
nur wenig abſchwächenden Einfluß aus. Im Mai=Termin mußte einiger
zurückgeſtellter Deckungsbedarf ſogar über den letzten Preis bezahlt
werden. Sonſt wieſen die Preiſe nur geringfügige Veränderungen auf.
Trotz größerer Andienungen für Roggen war der Maipreis in dieſem
etwas höher, während andere Sichten ſich leicht abſchwächten. Die Hafer=
preiſe
bleiben für gure Qualitäten feſt, im allgemeinen ſind aber mitt=
lere
und andere Sorten nur ſchwer verkäuflich. Gerſte, Mehl und Futter=
artikel
hatten bei kaum veränderten Preiſen ſehr ruhiges Geſchäft.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Seit längerer Zeit ſind im Lebensmittel=Einzelhandel Beſtrebungen
im Gange, die darauf hinzielen, den geſamten Lebensmittel=
Einzelhandel in einen Einheitsverband, zuſammen=
zufaſſen
.
Vom Reichsverband der Automobilinduſtrie wird uns mitgegeilt:
In dem bekannten Prozeß Citroén gegen Opel iſt vor einigen Tagen
die Klage Citroens vom Landgericht Berlin in vollem Umfange abge=
wieſen
worden. Die Bekanntgabe der Urteilsbegründung ſteht noch aus.
Auf dem Aluminiumweltmarkt iſt im Monat Mai gegenüber den Vor=
monaten
keine weſentliche Veränderung der Lage eingetreten. In den
europäiſchen Ländern war das Geſchäft im allgemeinen ruhig. Dabei
iſt hervorzuheben, daß in Deutſchland die Abrufe lebhafter geworden ſind,
während in Frankreich infolge der Frankeninflation gute Beſchäftigung
herrſchte. Der amerikaniſche Markt iſt weiter ruhig bei unveränderten
Preiſen.
Wie verlautet, beabſichtigt die Verwaltung des Stahlwerkes Becker,
die Reinhold=Hütte ſowie das Stahlwerk Becker Willich ab 1. Juni in=
folge
Abſatzmangels ſtillzulegen.
Der Eiſenhändlerverband in Düſſeldorf hat beſchloſſen, im Hinblick
auf die unveränderten Werkpreiſe auch die Lagerpreiſe für den 1. Juni
in der bisherigen Höhe beſtehen zu laſſen.
In der kommenden Woche ſollen die internationalen Eiſenverhand=
lungen
in Luxemburg fortgeſetzt werden.

Darmſtadt.
7. Wanderung
am Sonntag, 6. Juni
Ober=Klingen-

Abfahrt: Oſtbahn=
hof
8 Uhr vorm., An=
kunft
: Reinheim 822
vorm. Sonntagsfahr=
karte
(ℳK 0.80) nach
Reinheim löſen
Die für den 20. Juni
nach Oberheſſen vor=
geſehene
Wanderung
iſt wegen des auf
dieſen Tag feſtge=
ſetzten
Volksentſchei=
des
auf unbeſtimmte
Zeit verſchoben. (8238
Der Führer.

Woog, 31. Mai 1926.
Waſſerhöhe 3,88 m
Luftwärme 180 C.
Waſſerwärme vorm.
7 Uhr 19 C.
Woogs: Polizei• Wache

Landestheater
Dienstag, 1. Juni
Großes Haus.
A 25
Zum erſten Male
wiederholt:
Das Schiedsgericht
Komödie von
Menander
Hierauf:
Die beiden
Veroneſer
Luſtſpiel von
Shakeſpeare
Anfang 7. Ende 10 Uhr.
Preiſe: 110 Mark.
Klein. Haus. (V. 8236
Nur abends 8 Uhr:
Der Neu=Guinea=Film
Unter unbekannten
Kannibalen
Preiſe: 0 70, 1.,
1.50 und 2. Mk.

D. O. B.
Donnerstag, 3. Juni,
Uhr abds, Herren=
Abend im Kaſino des
Leibgard=Regiments
Zeughausſtr. (8182

LIugul

d
Pianinos
bequeme
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Alleinvertretung: (8065a
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Darmstadt, Orafenstraße 21

Nur noch bis 1. Juli ſteuerfrei!
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Cabinet=Sekt ſchaumwein)
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(Mengenabg. vorbeh. (1 L. 8211
Rheiniſche Sektkellerei G. m. b. H., Leipzig
Arndtſtr. 33.gegr. 1891.Höchſte Auszeichnung.

Theaterzettel für Dienstag, 1. Juni
(Ohne Gewähr)
Das Schiedsgerichte
Perſonen:
Chariſios, junger Athener. Hans Schalla
Pamphile, deſſen Frau. Beſſie Hoffart
Smikrines, Vater der
Pamphile. .
. . . K. Weſtermann
Chaireſtratos, Freund des
Chariſios
Hans Baumann
Simmias, Freund des
Chariſios
Hans Schultze
Abrotonon, Harfenſpielerin. . Ilſe Lahn
Oneſimos, Sklave des
Chariſios .
Robert Klupp
Sophrone. Amme der
Pamphile
Marg. Carlſen
Shriskos, Köhler, Sklave
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[ ][  ][ ]

Nummer 150

Seite 13

(Nachdruck verboten)
41)
Der Unterſuchungsrichter lenkte ab.
Sie leugnen alſo, daß von dem Augenblick der Tätlichkeiten
an eine Feindſchaft zwiſchen Ihnen und dem Toten beſtand.
Wollen Sie mir mitteilen, wo Sie am Sonntag, den 29. Juni.
waren?
Gern. Von halb vier bis abends neun Uhr bei Frau
Eſchler=Hochheim, Berlin=Grunewald, beziehungsweiſe bei Fräu=
lein
Hanna Eſchler. Frau Eſchler=Hochheim ſtellte uns ihren
Kraftvagen zur Verfügung, und wir fuhren über Treptow nach
Hauſe. Um halb elf Uhr langten wir an.
Gut. Die Angaben ſtimmen. Zur Hauptſache nun. Sie
ließen am Treptower Park halten und verließen das Auto. Etwa
zwanzig Minuten weilten Sie im Park, kamen ärgerlich zurück
und fuhren nach Hauſe. Stimmt das?
Ret
Warum ließen Sie dort halten?
Erich Michael bat mich brieflich zu einer Beſprechung im
Treptower Park. Als Treffpunkt bezeichnete er das große
Rondell.
Beſitzen Sie den Brief noch?
Es wäre möglich, daß er ſich noch unter meinen Sachen in
Lichterfelde befindet.
Unter Ihren Briefſchaften und Papieren hat ſich nichts ge=
funden
."
Das iſt wohl möglich. Anſcheinend iſt er dann in den
Papierkorb gewandert.
Bedauerlich für Sie. Wußten Sie, was der Eymordete
von Ihnen wollte?"
Nein.
Warum ſind Sie dann der Aufforderung gefolgt? Auf
Grund des Vorhergegangenen mußten Sie doch den Brief, ohne
an eine Erledigung zu denken, in den Papierkorb werfen.
Klaus ſchwieg eine Weile. Dann ſagte er zwar zögernd, aber
boch völlig ruhig:
Das war auch meines Bruders Meinung. Aber ich bin
doch gegangen. Ich nahm an, daß er ſich vielleicht entſchuldigen
wollte.
Hm. Nun weiter. Sie verließen alſo das Auto und ſuch=
ten
Erich Michael?
Ganz recht. Ich betrat den Park. Es war gegen zehn Uhr
und reichlich dunkel. Es war am Abend ſehr bewölkt. Der Park
war an dem Abend wie ausgeſtorben.
Sie trafen Erich Michael?

Dienstag, den 1. Juni 1926
Nein. Am verabredeten Platze wartete ich eine Viertel=
ſtunde
, dann ging ich zurück, ohne ihn getroffen zu haben.
So. Und dann fuhren Sie nach Hauſe und ſind am
nächſten Tage nach Thüringen gereiſt?
Sie wiſſen es ſo gut wie ich.
Ganz recht. Ich würde aber an Ihrer Stelle offener ſein.
Ihre Kaltblütigkeit an ſich iſt ja bewundernswürdig.
Sie irren, Herr Unterſuchungsrichter. Ich bin lediglich
ruhig, weil ich keine Schuld trage.
Dr. Wehle empfand faſt Sympathie für Klaus, aber er be=
zwang
ſie.
Wie war das Verhältnis zu Ihrem Stiefbruder, dem
Kommerzienrat Michael?
Wir waren völlig auseinander.
Was veranlaßte das Zerwürfnis?
Mein ſehr vermögender Stiefbruder zwang mich, unſeres
Vaters Gut, den Michgelshof, zu verkaufen. Ich habe ſehr an
dem Hof gehangen, und darum hat jedes perſönliche Verhältnis
zwiſchen dem Kommerzienrat und uns Brüdern aus meines
Vaters zweiter Ehe aufgehört.
Ganz recht. Der Kommerzienrat ſteht jetzt kinderlos da.
Wenn er einmal ſtirbt, dann erben Sie und Ihr Bruder beſtimmt
mit.
Darüber haben wir uns nie den Kopf zerbrochen.
wenn Sie miterben, dann würden Sie leicht in die Lage
verſetzt, den Michgelshof zurückkaufen zu können. Sie haben
ſeinerzeit den Verkauf nur mit einer Rückkaufsklauſel getätigt.
Stimmt das?"
Durchaus. Und weiter?
Auf den Kopf ſage ich es Ihnen zu: Sie haben Erich
Michael viedergeſchoſſen, um auf dieſe Weiſe Ihren Stiefbruder
mitzubeerben. Nur auf dieſe Weife konnten Sie jemals daran
denken, den Michaelshof zurückzubaufen, denn bei dem Krach der
Bankfirma Salvey u. Schloſſer haben Sie Ihr Vermögen ein=
gebüßt
.
Da ſtand Klaus auf.
Unſinn, Herr Dr. Wehle!
Geſtehen Sie es ein, Herr Michael. Sie haben bei der Tat
im Affekt gehandelt.
Ich bin an der Tat gänzlich unbeteiligt. Das iſt mein letz=
tes
Wort, Herr Unterſuchungsrichter. Schuldig preſſen laſſe ich
mich nicht, denn meine Hände ſind rein.
Enttäuſcht ließ ihn der Unterſuchungsrichter in die Zelle
führen.
Die Vernehmung Werners endigte mit dem gleichen nega=
tiven
Ergebnis.

Am Abend wunderte ſich Oberlandesgerichtsrat Dr. Wehle
ſehr, als ihm Herr Eſchler=Hochheim gemeldet wurde.
Als ſich die Herren gegenüber ſaßen, ging der Induſtrielle
ſofort auf den Zveck ſeines Beſuches ein.
Sie leiten die Unterſuchung im Falle Michael, Herr Doktor?

Ja. Der größte Kriminalfall in dieſem Jahre. Ein ſehr
ſchwerer Fall. Haben Sie ein beſonderes Indereſſe daran?
Der Induſtrielle nickte. Verwundert ſchaute der Landgerichts=
rat
auf ihn und meinte dann: Es iſt merkwürdig, wie viele
der Fall Michael intereſſiert.
Ich perſönlich bin weniger intereſſiert, obwohl ich bedaure,
daß unſere phänomenalen Kurzſtveckenläufer durch den Fall
vielleicht außer Gefecht geſetzt werden. Es handelt ſich, ganz
offen geſprochen, Herr Doktor, um meine Nichte, die Klaus
Michael liebt.
Dr. Wehle ließ einen Ausruf des Bedauerns hören und
ſchüttelte dann den Kopf.
Das bedaure ich lebhaft, denn es muß mit der Schuld und
damit der Verurteilung der Brüder gerechnet werden. Der In=
dizienbeweis
iſt ein ſelten geſchloſſener.
Der Induſtrielle war aufs höchſte betroffen.
Und die Brüder Michael?
Leugnen jede Schuld. Entweder handelt es ſich um den un=
geheuerlichſten
Juſtizirrtum, oder es ſind zwei ganz geriebene
Verbrecher mit Nerven aus Stahl.
Und Ihre Meinung, Herr Doktor wenn ich fragen darf?
Der Oberlandesgerichtsrat ſpielte mit ſeinen Fingern auf
der Tiſchplatte. Er zögerte mit der Andwort, denn er war ſich
ſelbſt noch nicht völlig klar.
Es iſt ſehr ſchwer, Herr Eſchler=Hochheim, eine feſte Mei=
nung
zu bilden. Der Indizienbeweis iſt, wie geſagt, lückenlos,
und doch erklären beide Michaels, völlig unſchuldig zu ſein, und
ihr Weſen iſt ſo ſicher, daß man, wenn man ſie ſieht und hört, ſich
ſagen muß: Die Männer können nicht ſchuldig ſein. Ihre Aus=
ſagen
ſind völlig gleich, weichen wie, auch nicht im kleinſten, von=
einander
ab. Glauben Sie mir, der Fall wird den Juriſten
manche unruhige Stunde machen. Kennen Sie die Brüder
Michael perſönlich?
Leider nein.
Zwvei ſchöne, ſchlanke Menſchen, deren Auftreten beſticht,
obwvohl ſie ſich natürlich geben und beſtinunt nicht darauf ein=
gebildet
ſind. Ich kann es verſtehen, daß ſich ihnen die Mädchen=
herzen
zuwenden. Bedauerlich iſt natürlich, daß Ihre Nichte
gerade an Klaus Michael Gefallen gefunden hat. Denn, wenn
nicht Zeichen und Wunder eintreten, wird er beſtimmt verurteilt,
muß auf Grund es Indizienbeweiſes verurteilt werden.
Wann wird vorausſichtlich die Haupwerhandlung ſein?
Nicht vor Oktober.
Wiſſen Sie, wer die Verteidigung der Brüder führt?
Juſtizrat Leverkom.
Du lieber Gott! Wie kommt denn der dazu?
Ganz einfach. Die Brüder weigerten ſich, einen Anwalt zu
nehmen, daraufhin beſtimmten wir den Juſtizrat als Verteidiger.
Würden die Brüder gegen eine Kaution von, ſagen wir
mal, zwei Millionen Goldmark auf freiem Fuße belaſſen
werden?
Nein. Sie auf freiem Fuße belaſſen iſt unmöglich.
(Fortſetzung folgt.)

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Nummer 150

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