Darmstädter Tagblatt 1926


29. Mai 1926

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt

Wöchentliche illuftrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesfpiegel in Bild und Wort
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Nummer 147
Samstag, den 29. Mai 1926.
189. Jahrgang

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Kenkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt ſeder
Rabait weg. Banſkonto: Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
8 Nationalbanl.

Kriſenſtimmung in Paris.

Briands Schwierigkeiten.
Sozialiſtiſch=radikale Gegnerſchaft wegen der
Verſchiebung der Sinanzdebaſe.
EP. Paris, 28. Mai.
In der Kammer herrſcht zurzeit fieberhafte Erregung. Die
Sozialiſten und Radikalen haben weitere Verſamm=
der
Verſchiebung der Finanzdebatte heftig an=
die
Zuſammenſetzung und Tätigkeit des Sachverſtändigenaus=
der
Freiwilligen Frankenſpende erſucht wird. Simon hat den
Finanzminiſter gebeten, der Kommiſſion am Dienstag die Ant=
Datum grundſätzlich einverſtanden erklärt.
Vorwürfe der Radikalen.
Der ſich aus der geſtrigen Kammerſitzung ergebende Ein=
nicht
mehr allzu freundlich gegenüberſtehen,
radikalen Gruppe zur Prüfung der durch die geſtrige Kammer=
Sitzung gefaßten Beſchlüſſe können geradezu als ein Akt der
net werden.
Zunächſt werden die beiden radikalen Abgeordneten Georges
Bonett und Hulin zu ihren gegen Briand gerichteten Interpel=
pellationen
beglückwünſcht. Weiter wird der geſchäftsführende
Ausſchuß der Gruppe aufgefordert, mit den ſechs der radikalen
Partei angehörenden Mitgliedern des Kabinetts Briand Fühlung
zu nehmen und ſie über die Haltung zu befragen, die ſie nach der
geſtrigen Abſtimmung in der Vertagung der Finanzinterpellatio=
Gruppe eine neue Interpellation über die Finanzfrage ein=
bringen
wird, falls die Regierung nicht binnen acht Tagen der
Kammer ein Finanzierungsprojekt vorgelegt hat.
Die Gegner des Kabinetts Briand werfen einer=
ſeits
dem Miniſterpräſidenten vor, daß er verſucht habe, durch
Stellung der Vertrauensfrage eine Spaltung in der radikalen
Partei herbeizuführen, andererſeits, daß er in der Frage der
Wahlrechtsreform, auf die gerade die Nadikalen beſonderes Ge=
wicht
legen, die Vertrauensfrage nicht geſtellt habe. Von Seiten
derjenigen Abgeordneten, die für die Regierung ſtimmten, wird
kriſe heraufbeſchworen werden dürfte, bevor nicht ein Einver=
ſtändnis
über die beiden auf dem letzten Parteikongreß nicht be= der Anmeldung ſeiner Intereſſen ausgeſchloſſen worden war,
handelten wichtigen Fragen der Währungsſtabiliſierung und der
Ratifizierung des Waſhingtoner Abkommens erzielt ſei.
Um das franzöſiſche Wahlreformgeſetz.
Der ſozialiſtiſche Abgeordnete Renaudel teilte in einer
den Vorſitz in der Allgemeinen Wahlrechtskommiſſion niederzu=
legen
und zugleich aus dieſer Kommiſſion auszutreten, um für
die Kammerdebatte über die Wahlrechtsreform ſeine völlige Hand=
lungsfreiheit
zur Verteidigung des Verhältniswahlrechts zurück=
zugewinnen
.
Die Rechts=Sozialiſtiſche Partei, deren Mitglieder in der Kammer redung mit dem Generalſekretär des Quai dOrſay, Philippe
bis jetzt Hoſpitanten der Sozial=Republikaniſchen Fraktion waren, hat
beſchloſſen, endgültig mit der Partei Painlevé zu fuſionieren. Dieſer
erfolgen.
Franzöſiſche Kammer.
Eiſenbahner beſchäftigte, erklärte ſich der Miniſter für öffentliche
Arbeiten bereit, ſeine Bemühungen für eine Wiedereinſtellung
1der Eiſenbahner fortzuſetzen. Die Kammer nahm alsdann eine Spanier widerſetzen wird. Es fragt ſich, ob die Franzoſen den
rrokkotruppen der Dank ausgeſprochen wird. Dagegen ſtimmten ſtehen werden oder nicht. Laut Journal wird eine neue
die Kommuniſten, während ſich die Sozialdemokraten angeſichts
verſchiedener, bei ihnen bemerkbar werdender Tendenzen der
Abſtimmung enthielten, um die Parteidiſziplin zu bewahren, zöſiſchen und ſpaniſchen Zone neu geregelt werden.
Zum Schluß erklärte ſich der Juſtizminiſter damit einverſtanden,
(daß die Diskuſſion über die Interpellation des radikalen Abg.
MMilhaut, betreffend, den deutſch=ruſſiſchen Vertrag, noch vor
Schluß der Seſſion im Juli ſtattfinden ſoll.
EP. London, 28. Mai.
mnd Zuſammenarbeit im Mittelmeer gelegen ſei, einhundert.

Das neue Marokkoproblem.
England und Italien melden ſich.
* Paris, 28. Mai. (Priv.=Tel.)
lungen abgehalten, in denen ſie die Regierung wegen keineswegs gelöſt. Man darf im Gegenteil ſagen, daß dieſe alte jene tſchechiſchen Gruppen, deuen das bisherige Syſtem der Ver=
griffen
. Der Vorſitzende der Finanzkommiſſion, Simon, hat Mächte beſchäftigte, in eine neues Stadium zu treten beginnt. Für Nationen noch nicht Genüge leiſten kann, keineswegs als An=
in
Uebereinſtimmung mit der Kommiſſion dem Finanzminiſter, die günſtige Geſtaltung der Verhältniſſe in Marokko werden die hänger der fasciſtiſchen Bewegung zu erkennen, denn ſie, die noch
Peret einen Fragebogen übermittelt, in dem um Auflärung über demnächſt zu erwartenden militäriſchen Operationen nicht un= vor kurzem ſich tief vor allem verneigt, was Fascismus hieß, ſind
ſchuſſes, über die Maßnahmen der Regierung auf dem Kursmarkt, die franzöſiſche Einflußzone in Frage kommt, um die Herſtellung tert worden, und es entbehrt nicht der Pikanterie, wenn beiſpiels=
über
die Verwendung der Morgananleihe und über den Ertrag einer geordneten Verwaltung und eine endgültige Regelung des ſpeiſe die Nationaldemokraten und Nationalſozialiſten, die noch
wort auf dieſen Fragebogen zu erteilen. Peret hat ſich mit dieſem nahme an den Kämpfen veranlaßt hatte. Noch bis zum Frühjahr ſehen haben, plötzlich erklären, ſie hätten keinen Anlaß, die Be=
vorigen
Jahres hatte Frankreich in aller Ruhe zugeſehen, wie ſich ſtrebungen der tſchechiſchen Schwarzhemden zu fördern. Ebenſo
druck, daß die Radikalen, dem Kabinett Briand Krim gelang, den Deballe=Stamm zu ſich herzuziehen, und dieſer gleichen Zeit, da dieſes Dementi erſcheint, finden in einzelnen
hat ſich durch das Ergebnis einer heute abgehaltemen Sitzung der zbſiſche Zone eindrang, griff Frankreich in den Kampf ein. Mit gefordert wird, daß die Fabriken in der Tſchechoſlowakei aus den
abſtimmung geſchaffenen Lage noch verſtärkt. Die in dieſer diſſen Schickſal beſiegelt. Spanien dagegen hat in ſeiner Zone gehen, daß alle Deutſchen aus dem Staatsdienſt entlaſſen werden,
Feindſeligkeit gegenüber der Regierung bezeich= die nur ein endgültiger Sieg der ſpaniſchen Waffen zum Nach= trieben entfernt werden müſſen, daß eine andere Verfaſſung, ein
geben zwingen wird.
lationen in der Diskuſſion über die Vertagung der Finanzinter= die Verbündeten von heute auseinanderſetzen werden. Zunächſt zutage treten, wurden und werden von Offizieren des tſchechiſchen
zwiſchen Paris und Madrid werden vorausſichtlich demnächſt miniſters ſcheren; es hat ſich der intereſſante Fall ereignet, daß
laga ſtattfinden ſoll. Hier wird es ſich dann zeigen ob und
nen einzunehmen gedenken. Schließlich wurde feſtgelegt, daß die welchen Einfluß die franzöſiſche Waffenhilfe auf die Geſtaltung hatte, vor den Verſammelten lebhaft beglückwünſchte, und es iſt
Marokko von ſeinem Verbündeten zahlen laſſen wird.
Ein anderes Moment jedoch kann geeignet ſein, die franzö=
ſiſch
=ſpaniſche Allianz feſter zuſammenzuſchließen, als es den
den. In London hält man ſich zunächſt noch ſehr zurück. Eng=
darauf
hingewieſen, daß durch die Radikalen keine Regierungs= ſeines Einfluſſes an dem Einfallstor zum Mittelmeer zu verbeſ=
ſern
. Italien, das bei dem Abkommen vom Dezember 1923 trotz
wird den Zeitpunkt für die Betätigung des von Muſſolini ſtark
geförderten Expanſions= und Kolonialtriebs für gekommen erach=
ten
. Schon jetzt melden die italieniſchen Blätter Italiens Be= Gedeihen des Staates gehen. Der ſogenannte trockene Faseis=
teiligung
an der Löſung des Tangerproblems an. England mus in der Tſchechoſlowakei hat erreicht, was vom tſchechiſch=
wird
unter Umſtänden geneigt ſein, Italiens Forderungen bis
zu einer gewiſſen Grenze zu unterſtützen und gegen Frankreich
Sitzung der ſozialiſtiſchen Kammergruppe mit, daß er beabſichtige, auszuſpielen. So birgt das aufs neue gkut gewordene Marorro= das eine Erſcheinung, die nicht nur die Minderheiten im tſche=
Frankreichs Abſichten im Rifgebiet.
Marſchall Pétain hatte geſtern nachmittag eine längere Unter=
Berthelot, über die bevorſtehenden Unterhandlungen
Schritt wird auf einem am Sonntag in Paris abzuhaltenden Kongreß mit Spanien wegen der Neuregelung des Sta=
ruts
des Rifgebietes. Es iſt geplant, zunächſt das Intereſſe der Oeffentlichkeit ſo ſehr in Anſpruch genommen,
das Rifgebiet in vollem umfänge zu beſetzen, daß die Erörterung der Frage, in welcher Weiſe das Verhältnis
Franzöſiſcherſeits wird dies leicht ſein, da die Frankreich im
In der heutigen Sitzung der Kammer, die ſich mit der Wie= Vertrage von Algeciras zugeſprochene Zone faſt vollſtändig von naturgemäß in den Hintergrund treten mußte, obzwar gerade auf
dereinſtellung der anläßlich des Streiks von 1920 entlaſſenen den franzöſiſchen Truppen beſetzt iſt. Spaniſcherſeits dagegen iſt fasciſtiſcher Seite keine Gelegenheit verabſäumt wird, immer
der größte Teil der Zone unbeſetzt, und es iſt vorauszuſehen,
daß wenigſtens ein Teil der Stämme ſich dem Vordringen der liſchen Kirche hinzuweiſen, die, ebenſo wie der tſchechiſche Fas=
Tagesordnung an, in der den franzöſiſchen und ſpaniſchen Ma= Spaniern bei den noch erforderlichen Operationen weiterhin bei= in Wirklichkeit aber üble politiſche Beſtrebungen ſtützen ſoll. Noch
mittag im Lager Girardot die offizielle Unterwerfung Abd el rung iſt bisher nichts zur Bereinigung dieſer Frage getan wor=
Die politiſchen Folgen der Lebergabe Abd elKrims. Krims. Entſprechend dem franzöſiſchen Standpunkt, daß Abd el den; die in der katholiſchen Welt erwartete Erklärung der Prager
In der engliſchen Preſſe tauchen jetzt die erſten Mutmaßungen Krim begab ſich von Tarquiſt nach Taza, nachdem er ſich über das offenbar fürchtet, damit dem Souveränitätspreſtige des tſchechi=
ſüber
die internationalen politiſchen Folgen der Uebergabe Abd weitere Schickſal ſeiner Frauen, ſeiner Familie und ſeines Be= ſchen Staates zu ſchaden. Um ſo auffälliger iſt es, daß anläßlich
gel Krims auf. Der diplomatiſche Korreſpondent des Daily ſitzes Sicherheit verſchafft hat, die in den frühen Morgenſtunden, der heurigen Kusfeier in Prag umfangreiche Vorkehrungen ge=
Telegraph hält den Augenblick noch für verfrüht, irgendwelche auf 210 Maultieren die franzöſiſchen Linien überſchritten. In troffen werden und daß den Feſtlichkeiten der Präſident, das
ſſichere Angaben machen zu können. Da jedoch mit Beſtimmtheit Taza wird er die Entſcheidung der franzöſiſchen und ſpaniſchen geſamte Kabinett, die Vertreter der Stadt Prag und alle tſche=
Eu erwarten iſt, daß zum mindeſten einer der Sieger eine Aende= Regierung über ſeinen ferneren Wohnſitz abwarten. Die Unter= chiſchen nationalen Organiſationen beiwohnen werden. Ein
mrung des territorialen Statutes des Rifgebiets wünſcht, ſo ſei mit werfung und Entwaffnung der aufſtändiſchen Stämme ſchreitet beſonderes Huldigungsmanifeſt wird proklamiert werden kurz=
eeiner
diplomatiſchen Aktion Italiens zu rechnen, weiter fort. Die Zahl der Rifkabylen, die ſich am 26. Mai unter= um: es iſt ſicher, daß der Hustag heuer zumindeſt den gleichen
IIn London betrachtet man jetzt eine Teilnahme Italiens an den warfen, wird mit etwa 2000 angegeben. Nach Angaben zu= offiziellen Anſtrich erhalten wird wie im Vorjahre, ja daß er
kommenden Verhandlungen mit größerer Sympathie als in den ſtändiger Stellen ſollen die franzöſiſchen Truppen im Verlaufe infolge der fanatiſchen Vorbereitungen in den Kreiſen der tſche=
Worjahren. Dieſe Aenderung in der Haltung der briti= der jüngſten Offenſive nur geringe Verluſte erlitten haben. Die chiſchen Sozialiſten und Fasciſten den Charakter einer offenen
ſſchen Regierung würde von allen denen begrüßt werden, Zahl der Getöteten betrage einſchließlich der eingeborenen Sol= und heftigen Demonſtration gegen den Vatikan erhalten wird.
Senen an einer engliſch=italieniſchen Freundſchaft, daten und der franzoſenfreundlichen Marokkaner nicht mehr als Die nationaltſchechiſche Preſſe macht aus ihrer Feindſchaft gegen

Hinter Prager Kuliſſen.
Der offiziell abgeleugnete Fascismus arbeitet fröhlich weiter.
Der Konflikt mit dem Vatikan und die heurige Husfeier.
Von unſerem Prager Korreſpondenten.
B. Prag, Ende Mai.
Fortführung der ſpaniſch=franzöſiſchen Entente. Offiziell exiſtiert der tſchechiſche Fascismus nicht mehr. Ihm
kommt, wenn man den Beteuerungen der tſchechiſchnationalen
Preſſe nach den Ereigniſſen in Polen (vorher hatte
ſie dem Fascismus bei jeder Gelegenheit helle Begeiſterung ge=
zollt
) glauben dürfte, keine weſentliche Bedeutung zu, denn er
Mit der Unterwerfung des zähen Kämpfers für die Unab= iſt das Experiment einzelner nationaler Gruppen, deſſen Taug=
hängigkeit
des Nifs Abd el Krim iſt das Marokkoproblem noch lichkeit ſich erſt erweiſen müßte‟. Nach außen hin geben ſich alſo
Streitfrage, die ſchon lange, vor dem Krieg, die europäiſchen gewaltigung aller dieſen ſonderbaren Nationalſtaat bevölkernden
weſentlich ſein. Bei dieſen Operationen handelt es ſich, ſoweit on den Dingen, die ſich in Polen abgeſpielt, über Nacht ernüch=
Verhältniſſes zu den Deballe=Stämmen, deren Vorgehen gegen vor wenigen Wochen das Heil des tſchechiſchen Staates in der
die franzöſiſche Zone bekanntlich erſt Frankreich zur aktiven Teil= Verpflanzung italieniſcher Methoden in die Tſchechoſlowakei ge=
die
Spanier vergeblich abmühten, die Rifrebellen niederzuzwin= hemerkenswert iſt das Dementi des Verteidigungsminiſters, in
gen. Frankreich war an den Schwierigkeiten, die den Spaniern welchem er den Gerichten entgegentritt, nach welchen inner=
erwuchſen
, durchaus nicht ganz unſchuldig. Erſt als es Abd el halb der Armee faseiſtiſche Propaganda getrieben werde; zur
als Antwort auf franzöſiſche Sicherungsmaßnahmen in die fran= iſchechiſchen Orten fasciſtiſche Verſammlungen ſtatt, in welchen
dim Abfall der Deballe=Stämme von Abd el Krim war auch Händen der Deutſchen und Juden in tſchechiſchen Beſitz über=
auch
trotz der Beſiegung Abd el Krims mit Stämmen zu rechnen, daß alle ausländiſchen Staatsangehörigen aus den deutſchen Be=
ſtärkerer
Präſident komme, und ſo weiter. Dieſe Verſamm=
Von der endgültigen Stabiliſierung der Herrſchaft Spaniens lungen, in denen die Abſichten der chauviniſtiſchen tſchechiſchen
in der ſpaniſchen Einflußzone wird es daher abhängen, wie ſich Kreiſe auf die völlige Enteignung der deutſchen Wirtſchaft klar.
beabſichtigt die franzöſiſche Regierung, die Entente mit Spanien. Heeres beſucht, die den Ausführungen der Redner Beifall klat=
koyal
weiterzuführen. Die zurzeit ſchwebenden Verhandlungen ſchen und ſich den Teufel um die Erlärungen des Verteidigungs=
durch
eine Konferenz abgelöſt werden, die in Algeeiras oder Ma= ein Regierungsvertreter einen faseiſtiſchen Referenten, der ſich
in heftigen Ausfällen gegen den Präſidenten Maſaryk ergangen
der Verhältniſſe in Marokko hat, d. h., welchen Preis ſich Frank= einwandfrei feſtgeſtellt, daß aktive Militärperſonen Anmeldungen
reich je nach der Wiedererſtarkung des ſpaniſchen Einfluſſes in zur Gruppe der ſogenannten unabhängigen Legionärvereinigung
ſammeln, die mit den Fasciſten in engſter Verbindung ſteht.
Die gemäßigten tſchechiſchen Parteien lehnen muſſoliniſche
Franzoſen ſelbſt lieb iſt. In Paris rechnet man damit, daß auch Abenteuer ab; die Sozialdemokraten befaſſen ſich ſchon jetzt mit
England und Italien ihr Intereſſe an Marokko anmelden wer= der Frage der Wehrorganiſationen gegen den Fascismus und
appellieren an das Kabinett, den Zuſtänden ein Ende zu bereiten,
land wird ſich aber die Gelegenheit nicht entgehen laſſen, ſeine die den öffentlichen und wirtſchaftlichen Verhältniſſen des Staa=
taktiſche
Poſition nach dem letzten Tanger=Statut zur Stärkung tes ihre Sicherheit nehmen, und nicht mit Unrecht verweiſen
ſie darauf, daß die nahenden Konareſſe in Prag den Fasciſten
Gelegenheit geben werden, ihre Machtgelüſte offen zu zeigen,
tvenn die Regierung nicht ſtark genug iſt, ihre Autorität gegen=
über
einer Horde von Leuten zu wahren, denen perſönlicher Ehr=
geiz
und engſtitnigſter Nationalismus über Entwicklung und
nationalen Standpunkt wünſchenswert erſchienen ſein mag; wenn
heute der Ruf nach einem Diktator nicht verſtummen will, ſo iſt
chiſchen Staate allein angeht, denn die fasciſtiſchen Wellen neh=
problem
eine Fülle von Spannungen und politiſchen Kämpfen, men nachgerade den Weg, den die gleichen Schwarzhemden wün=
ſchen
, die mit dem Regime eines Maſaryk nicht mehr zufrie=
den
ſind.
Die letzten Ereigniſſe in der Tſchechoſlowakei Ueberfälle
auf deutſche Verſammlungen und Auflehnung der tſchechiſchen
Uebernationaliſten gegen den Präſidenten des Staates haben
der Tſchechoſlowakei zum Heiligen Stuhl geregelt werden ſoll,
wieder auf die Unantaſtbarkeit der ſogenannten Tſchechoſlowa=
cismus
, aus dem reinen nationalen Geiſt hervorgegangen ſei,
immer nicht iſt der Konflikt zwiſchen Prag und Rom, der vor
Konferenz in Algeeiras zuſammentreten, um alle dieſe Jahresfriſt wvegen der offiziellen Beteiligung der Regierung an
Fragen zu regeln. Außerdem ſoll die Grenze zwiſchen der fran= der Husfeier zum Ausbruch kam, beigelegt, obwohl der tſchechiſche
Außenminiſter Dr. Beneſch in einer Unterredung mit dem Prager
Erzbiſchof Kordatſch ſchon zu Beginn dieſes Jahres verſichert
hat, die tſchechiſche Regierung habe an einem baldigen und fried=
Die offizielle Unterwerfung Abd el Krims. lichen Ausgleich des Verhältniſſes des tſchechoflowakiſchen Stag=
Wie der Temps aus Fez meldet, erfolgte Freitag nach= tes zum Patikan ein aufrichtiges Intereſſe. Außer dieſer Zuſiche=
Krim als ein gegen ſeinen rechtmäßigen Sultan aufſtändiſcher Regierung, daß ihre Beteiligung an der Husfeier keine Demon=
Rebell zu betrachten ſei, unterblieb jedes Zeremoniell. Abd el ſtration gegen Rom bedeuten ſollte, iſt ausgeblieben, da man
den Katholizismus längit kein Hehl mehr und fordert die Regie=

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Seite 2

Samstag, den 29. Mai 1926

Nummer 147

rung auf, ſich antitſchechiſchen Einflüſſen zu verſchließen, die ge=
eignet
erſcheinen, der aus nationalen Gründen ins Leben ge=
rufenen
Tſchechoſlowakiſchen Kirche zu ſchaden. Dabei wird ge=
fliſſentlich
verſchwiegen, daß ein dreiviertel Teil der Staats= abend mit einer Eröffnnugsfeier im Parkhauſe in Bochum.
bevölkerung katholiſch geſinnt iſt und daß eine neuerliche Heraus=
forderung
des Vatikans einer um ſo gröberen Beleidigung der
katholiſchen Kirche gleichkäme, als die durch die vorjährigen Er=
eigniſſe
bei der Husfeier hervorgerufene Verbitterung breiter
Volksmaſſen anhält infolge des Stillſchweigens, in das man ſich
in Prag hüllt, ſtatt eine Erklärung darüber abzugeben, daß man funkgeſellſchaft freigewordene Stelle eines Staatsſekretärs
die hier zutage getretenen Glaubensgegenſätze nicht dazu benützen
wird, daraus politiſches Kapital für die alltſchechiſchen Gruppen Miniſterialdirektor Feherabend übertragen worden.
zu ſchlagen. Die Verhandlungen zwiſchen Prag und Nom ſind
noch immer nicht ſoweit fortgeſchritten, daß die katholiſche Welt
in den kommenden Husfeiern nicht neuerliche Herausforderungen AEſeht.
ſtaatsoffiziellen Kreiſe heuer die von allen Katholiken ohne
Unterſchied der Nationalität geforderte Zurückhaltung bewahren
werden andererſeits aber laſſen die Vorbereitungen zum
6. Juli ſchon jetzt erkennen, daß die Prager Regierung den Un=
mut
ihrer Chauviniſten mehr fürchtet als den Bruch mit dem
Vatikan, der gerade in jenen Kreiſen herbeigeſehnt wird, welche begeben, um an den vorbereitenden Arbeiten der Finanzkommiſſion teil=
die
Pfeife ſpielen, nach welcher hierzulande getanzt wird!
Die Liquidierung des Marokko=
feldzuges
.
Spanien marſchiert weiter.
* Madrid, 28. Mai. (Priv.=Tel.)
Aus Anlaß der Unterwerfung Abd el Krims iſt dem Gene=
raliſſimus
der ſpaniſchen Truppen, Sanjurjo und den Generalen ven Abkommens zur Regelung der Schulden Frank=
mationes
ſtellen feſt, daß die Marokko=Kataſtrophe nunmehr ge=
rächt
ſei, der Sieg über Abd el Krim ſei ein Symbol dafür, daß
auch der Bolſchewismus und die Rebellion beſiegt ſeien. Das
Blatt kündigt jedoch an, daß die Kämpfe bis zur endgültigen
Wiederherſtellung der ſpaniſchen Autorität in der ſpaniſchen
Zone noch fortdauern werden. Das Programm der weiteren Einführung der Kohlenzwangswirtſchaft hinauslaufen.
militäriſchen Aktionen wurde geſtern offiziell bekanntgegeben.
Starke Kolonnen ſollen durch die ſpaniſche Zone marſchieren, um
alle Stämme reſtlos zu entwaffnen und die Wiederherſtellung
einer geordneten Verwaltung zu ermöglichen, unter Beibehaltung
der Oberhoheit des Sultans. Das Militär ſoll mit ſtarker Hand. Miniſterpräſident habe erklärt, daß er völlig Herr der Lage ſei und den
durchgreifen. Die Verwirklichung dieſes Programms, ſo heißt es Aufſtand niederſchlagen werde.
in der Mitteilung, ſei zwar nicht leicht, aber abſolut notwendig,
und es müßten weitere Opfer gebracht werden, damit Marokko endgültig verzichtet hat, von ſeinem Vetorecht gegen
kein bolſchewiſtiſcher Rebellenſtaat werde, der mit Flugzeugen
und Unterſeebooten eine moderne Seeräuberei treibe. Zur
Durchführung dieſes Zieles würde vielleicht die Entſendung wei=
terer
Truppen nach Marokko notwendig werden.
Eine Kundgebung der ſpaniſchen Regierung.
Die Regierung veröffentlicht eine Note, in der es u. a. heißt: Ange=
ſichts
der augenblicklichen Lage des Marokkoproblems ſei Spanien ge=
zwungen
, in der Nordzone zu bleiben, um die Bildung eines kleinen
mohammedaniſch=bolſchewiſtiſchen Staates zu verhindern. Nach den bis= feſt zuſammenhängenden Gürtel von Befeſtigungsanlagen zu er=
herigen
militäriſchen Erfolgen bliebe für Spanien jetzt nur noch die bquen. Ferner ſind ſeitens Frankreichs und Spaniens große
Aufgabe übrig, das Geſamtgebiet der ſpaniſchen Zone im Triumphmarſch wirtſchaftliche Pläne ins Auge gefaßt, die nach Erledigung des
zu durchziehen, um die Kabylen zu entwaffnen und ſie durch die Organi= Aufſtandes durchgeführt werden ſollen. U. a. ſollen zwei neue
ſation der Polizeitruppen des Sultans überwachen zu laſſen. Dies ſei große Eiſenbahnlinien gebaut werden. Spanien will in Adidir,
aber keine leichte Aufgabe und außerdem ſei dazu das loyale Einverneh= Alhucemas und Melilla große moderne Städteanlagen ſchaffen.
men mit Frankreich Vorbedingung.
w. Rom, den 28. Mai.
Der Meſſagero widmet den Heeren Frankreichs und Spaniens an=
läßlich
der Unterwerfung Abd el Krims anerkennende Worte und kommt
wendigkeit einer Reviſion des Tangerabkommens bei handlungen ſtattfinden werden. Die Verkaufsverhandlungen
deſſen Abfaſſung Italien ausgeſchaltet war. Das Blatt ſagt, man dürfe
das Tangerproblem nicht verwechſeln mit der zukünſtigen territorialen tium ſind abgebrochen, werden aber in nächſter Zeit mit einer
Geſtaltung Marokkos. Die franzöſiſche Preſſe wehre ſich jetzt gegen die unter amerikaniſcher Führung ſtehenden Gruppe wieder aufge=
Einberufung einer neuen Marokkokonferenz, abermankönne Ita= nommen. Die Beſprechungen werden von den Gebr. Mannes=
lien
nicht das Recht ſtreitig machen, über die Löſung
derjenigen marokkaniſchen Probleme unterrichtet mann direkt geführt, befinden ſich ober noch im Anfangsſtadium.
zuſein, welche durch ihre Natur und ihren Charakter
keine lediglich franzöfiſche oder ſpaniſche Ange=
legenheit
ſeien. Schon jetzt ſehe man Fragen auftauchen, die noch
nicht durch die beſtehenden Verträge bereits geregelt ſeien und die den
marokkaniſchen Status quo weſentlich verſchieben würden. Popoli di
Roma macht darauf aufmerkſam, daß das augenblickliche
Gleichgewicht diesſeits und jenfeits der Meerenge
beeinträchtigt würden.

Vom Tage.
Der Deutſche Reichskolonialtag begann am Donnerstag
In Hamburg wurde der 20. Deutſche Luftfahrtstag
eröffnet.
Der neue mexikaniſche Geſandte de Negri ſtattete
dem Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann ſeinen Antrittsbeſuch ab.
Die durch den Uebertritt des Staatsſekretärs v. Bredow zur Rund=
des
Reichspoſtminiſteriums iſt vom Reichspräſidenten dem
Der polniſche Miniſterrat hat Korfanty von ſeinem Poſten als
Präſident der Schleſiſchen Bank wegen Unterſchlagung ab=
Der, wie gemeldet, am 17. Mai unter dem Verdacht der Spionage
eiblicken könnte. Einerſeits hat Dr. Beneſch verſichert, daß die verhaftete und nach Poſen transportierte Superintendent Bütt=
ner
in Nogaſen, Präſident der alt=lutheriſchen Kirchengemeinde in Weſt=
Polen, iſt wieder freigelaſſen worden, nachdem er überzeugend
ſeine völlige Unſchuld nachgewieſen hatte.
Der ungariſche Miniſterpräſident, Graf Bethlen,
wird ſich in Begleitung des ungariſchen Finanzminiſters nach Genf
zunehmen.
Die Sobranje ratifizierte mit großer Mehrheit den
zwiſchen Bulgarien und der Türkei im Oktober 19B5 ab=
geſchloſſenen
Freundſchaftsvertrag.
Der Wahlerfolg der rumäniſchen Regierung wird
in diplomatiſchen Kreiſen vor allem auf die Haltung der nationalen
Minderheiten Großrumäniens zurückgeführt, die die Regierung
unterſtützt haben.
Wie die Telegraphenagentur der Sowjetunion meldet, haben in den
letzten Tagen finniſche Flugzeuge ſowjetruſſiſches Ge=
biet
überflogen und Beobachtungen angeſtellt.
Briand hat in der Kammer einen Geſetzentwurf betreffend
die Billigung des am 29. April in Waſhington abgeſchloſſe=
Jordang und Saro der Marquistitel verliehen worden. Infor= reichs an die Vereinigten Staaten eingebracht. Der Entwurf
wurde an den Kammerausſchuß des Auswärtigen überwieſen.
Der franzöſiſche Botſchafter in Waſhington Be=
renger
wird heute in Paris erwartet.
Das engliſche Vergbauamt hat neue Ausführungsbeſtimmungen
für die Rationierung der Kohlenvorräte erlaſſen, die einſchneidende Ver=
brauchs
= und Verkehresbeſchränkungen vorſehen und praktiſch auf die
Es wird mitgeteilt, daß der Sultan von Marokko demnächſt
einen offiziellen Beſuch in Frankreich machen werde.
Aus Liſſabon wird gemeldet, daß dort zwei Diviſionen,
eine im Norden und die andere im Süden, gemeutert hätten. Der
Der Genfer Temps=Vertreter weiß zu berichten, daß Braſilien
die Zuteilung eines ſtändigen Natsſitzes an Deutſchland Gebrauch zu
machen.
Das Fluglager von Mukden iſt durch eine Feuers=
brunſt
zerſtört worden. Fünf jüngſt aus Frankreich hier einge=
troffene
Flugzeuge und ſechs weitere Flugzeuge ſind vernichtet worden.
Franzöſiſch=ſpaniſche Wirtſchaftspläne im Rif.
Frankreich beabſichtigt, an der Grenze des Rifgebietes einen
Verhandlungen mit amerikaniſchen und engliſchen Kapitaliſten
wegen Erteilung von Konzeſſionen für die Erzlager im Rifge=
Italien für Reviſion des Tangerabkommens, biet ſollen bereits aufgenommen worden ſein. Man befürchtet
allerdings, daß England und Italien die Zuziehung zu der Kon=
ferenz
fordern.
Im Zuſammenhang mit der Unterwerfung ſteht die Frage,
dann auf die nunmehr beginnende diplomatiſche Entwicklung der Ma= was aus dem Beſitz der Gebr. Mannesmann in Marokko werden
rokko=Angelegenheit zu ſprechen. Zuerſt ſpricht das Blatt von der Not= ſoll. Man rechnet damit, daß langwierige diplomatiſche Ver=
zwiſchen
Mannesmann und einem franzöſiſch=ſpaniſchen Konſor=
Militärrevolte in Portugal.
London, 28. Mai.
Nach Meldungen aus Portugal haben ſich zwei Diviſionen gegen die
Regierung erhoben und den Vormarſch gegen Liſſabon angetreten. Die
Verbindung zwiſchen der Hauptſtadt und dem Landesinnern iſt unter=
von
Gibraltar nicht ohne Zuſtimmung Italiens ge= brochen. Die Führer der aufſtändiſchen Truppen richtete eine Prokla=
ändertwerden
dürfe, weil dadurch auch die Intereſſen Italiens mation an die Bevölkerung. Die Regierung hofft, die Bewegung unter=
drücken
zu können.

*Konzert
zur Feier des 30jährigen Beſtehens der Frauen=Ortsgruppe des
Reichsverbands Deutſcher Tonkünſtler und Muſiklehrer.
F. N. Faſt war der Saal des Muſikvereins zu klein, um die
Menge derer aufzunehmen, die als Mitglieder, Freunde und ge=
ladene
Gäſte am Donnerstag abend der Jubiläumsfeier der
Frauen=Ortsgruppe der Muſiklehrerinnen beiwohnten. Ein Kon=
zert
, in allen Nummern beſtritten von Mitgliedern oder deren
gereifteſten Schülerinnen, leitete den Abend ein. Frl. A. Renz,
deren hervorragendes Violinſpiel ſchon mehrfach anläßlich ihrer
Konzerte eingehend gewürdigt wurde, ſpielte zuerſt eine tiefernſte
Violinſonate von Locatelli in einer intereſſanten Bearbeitung,
die harmoniſch bereichert, ohne deshalb den Stil zu gefährden.
Später folgte die herrliche Romanze in G=Dur von Beethoven
und das heitere Rondo von Schubert in der Bearbeitung von
Friedberg. Während Frl. Renz das Pathetiſche ausgezeichnet
liegt, fehlt für die Leichtigkeit eines Satzes, der faſt an Wiener
Tanzmuſik ſtreift, die Gelöſtheit und das Schmtiſſige. Frau
Horn=Stoll ſang dazwiſchen eine von Rezitativ durchſetzte
Arie aus Verdis Don Carlos und entzückte durch die vortreff=
liche
ſtimmliche und dramatiſche Beherrſchung des anſpruchs=
vollen
Werkes. Zum Schluß vereinigte ſie ſich mit Frau Simon=
Aden und Frl. Herber, die ebenfalls von Frl. Mathilde
Weber ausgebildet ſind, zu zwei Terzetten von der Kompoſition
eines Mitgliedes der Ortsgruppe, Frl. E. Wooge, die ihre
Werke ſelbſt am Flügel begleitete. Beide Terzette ſind ſehr dank=
bar
für die Stimmen geſchrieben, voll Wohlklang und anſpre=
chender
Melodik, das erſte Selige Menſchen auf geiſtlichen Text
wirkt vornehm getragen, das zweite, ein Frühlingsbote, gefiel
in ſeiner Friſche und rhythmiſchen Belebtheit ſo gut, daß es wie=
derholt
werden mußte. An dem reichen Beifall hatten die Kom=
poniſten
und die Sängerinnen, welche die Werke ausgezeichnet
einſtudiert hatten und ſie ſeeliſch belebt vortrugen, gleichen An=
teil
. Die übrigen muſikaliſchen Darbietungen wurden von Frau
A. Vogel vorzüglich begleitet.
Eine beſondere Ueberraſchung bot für die Anweſenden im
zweiten Teil die Erſtaufführung eines kleinen dramatiſchen
Spiels, das Jula Hartmann, als Schriftſtellerin weit über
Heſſens Grenzen rühmlichſt bekannt, eigens zu dieſem Anlaß
im Anſchluß an Mörikes berühmte Novelle verfaßt hatte, Mozart
auf der Reiſe nach Prag. In geſchickter Szenenfolge aufgebaut,
poetiſch im Dialog, geziert durch eine Reihe von Mozartſchen
Kompoſilionen, der Ouvertüre zur Gärtnerin aus Liebe, der
Arie un moto di goia, des Liedes an Chloe und einiger

Arien aus Figaro und. Don Giovanni, bietet das kleine Werk,
das etwa eine Stunde Aufführungsdauer beanſprucht, für ein
Liebhabertheater, deſſen Mitglieder geſanglich geſchult ſind, über=
aus
dankbare Aufgaben. Das Ehepaar Mozart wurde ausgezeich=
net
verkörpert durch die Damen L. Bornträger und J.
Faehr, letztere als Konſtanze auch geſanglich am meiſten tätig
und beſonders erfolgreich, das Grafenpaar ſtellten dar G.
Nieß und G. Wieſenbach, das Brautpaar A. Renz und
B. Aßmuth, die ebenfalls reizend ſang. Schließlich ſeien noch
genannt der Gärtnerburſche von H. Reiſchel und das Zöfſchen
von H. Schmidt, die auch einen feinſinnigen Vorſpruch dar=
bot
. Schlicht und geſchmackvoll war das Bühnenbild, von inne=
rem
Mitempfinden getragen das Zuſammenſpiel, überaus herz=
lich
der Beifall, für den auch die anweſende Verfaſſerin danken
konnte.
Nach den Aufführungen fand ein geſelliges Beiſammenſein
ſtatt, bei dem die Vorſitzende der Ortsgruppe, Frau Dr. J.
Walther, die zahlreichen Gäſte von auswärts, den Vertreter
der Stadt und Gratulanten derſchiedener anderer Verbände be=
grüßte
. Es folgte eine ausführliche Darſtellung der Geſchichte
der Frauengruppe in den vergangenen 30 Jahren, zugleich ein
Tätigkeitsbericht über die geleiſtete Organiſations= und Bildungs=
arbeit
, zuſammengeſtellt und vorgetragen durch Frl. Helene
Streb. Sodann ergriff Frl. Sophie Henkel (Frankfurt a. M.)
das Wort, eine der erſten Vorkämpferinnen des Organiſations=
gedankens
für die Muſiklehrerinnen und Mitbegründerin der hie=
ſigen
Ortsgruppe, brachte die herzlichen Glückwünſche der Frank=
fürter
Gruppe und ſprach ihre wärmſte Anerkennung für das bis=
her
Geleiſtete aus. Im Namen des Hauptvorſtandes des Reichs=
verbandes
und des Reichs=Frauenverbandes ergriff ſodann Frl.
Maria Leo, die Leiterin des augenblicklich hier tagenden Tonica=
Do=Kurſes, das Wort, für die eng befreundete Wiesbadener
Ortsgruppe ſprach Frau Roland (Wiesbaden). Nicht minder
herzlich waren die Glückwünſche des Städtiſchen Muſikdirektors
Wilhelm Schmitt, der als Vertreter der Stadt und Leiter der
Akademie für Tonkunſt ſprach und hervorhob, daß die Zuſammen=
arbeit
der ſtädtiſchen muſikaliſchen Bildungsanſtalt und der Ver=
tretung
des Privatmuſiklehrerſtandes bisher ſtets reibungslos
und freundſchaftlich in der Organiſation des Reichsverbandes
verlief, und der ſich ſtets auch für die Intereſſen der Privat=
muſiklehrer
einzuſetzen verſprach. Er unterſtrich ſerner das große
Verdienſt der Frauen, die ſchon vor 30 Jahren die Notwendig=
keit
des Zuſammenſchluſſes zur Vertretung der Standesintereſſen
und zur Förderung der Ausbildung und Weiterbildung von
Lehrkräften klar erkannten, während ſich die männlichen Kollegen
eiſt vor vier Jahren dieſer Organiſation anſchloſſen. Nach ihm

Perſchärfung der britiſchen Kohlenkriſe
Aufruf zur Einſchränkung des Kohlen=u. Lichtverbrauchs.
E.P. London, den 28. Mai.
Da der Bergarbeiterſtreik weiter andauert und weder die Arbeit=
geber
noch die Arbeiter bisher auf die letzten Vorſchläge Baldwins ge=
antwortet
haben, hat das Grubendepartement der Bevölkerung Londons
neuerdings den Ernſt der Lage ins Bewußtſein gerufen und ſie zu wei=
terer
ſtärkerer Einſchränkung des Kohlen= und Lichtverbrauchs aufge=
fordert
.
Zu dieſem Zweck wird der Bevölkerung geraten, ſich frühzeitig zu
Bett zu legen, kein warmes Waſſer zu Badezwecken zu verwenden, kalte
Speiſen zu genießen, ihren Tee auf Holz oder anderen Erſatzbrennſtoffen
zuzubereiten und auf die Beuutzung von Fahrſtühlen ſoweit als möglich
zu verzichten. Es ſei unbedingt nötig, daß der Kohlenverbrauch Londons
auf ein Viertel des normalen Konſums zurückgeſchraubt werde.
Heute wurden in faſt allen Bergwerken Geldſammlungen veranſtaltet
zur Unterſtützung der ſtreikenden Vergarbeiter.
Man ſchiebt der Regierung die Abſicht zu, vom Parlament die Ver=
längerung
der ihr während des Generalſtreiks übertragenen diktatoriſchen
Vollmachten um einen Monat zu fordern.
Streikunterſtützungen für die engliſchen Bergarbeiter.
Den Bergarbeitern ſind durch die Internationale Bergarbeiterföde=
ration
folgende Beihilfen zugegangen: Aus Deutſchland 5000 Pfund, aus
der Tſchechoflowakei 1000 Pfund, aus Oeſterreich 145 Pfund, aus den
Niederlanden 100 Pfund, aus Belgien 750, aus Jugoflawien 60 Pfund.
Aus Deutſchland wurbe ein weiterer Betrag von 5000 Pfund in Ausſicht
geſtellt, und die Niederlande haben zugeſagt, während des ganzen Streiks
wöchentlich 100 Pfund zur Verfügung zu ſtellen.
Arbeiterſpargroſchen für England.
Den ſtreikenden engliſchen Bergarbeitern ſind von deutſcher
Seite 5000 Pfund Sterling überwieſen worden, die die Gewerk=
ſchaften
durch Sammlung unter der Arbeiterſchaft aufgebracht
haben. Weitere 5000 Pfund ſind den engliſchen Streikenden in
Ausſicht geſtellt worden. Wenn man ſich demgegenüber daran
erinnert, daß die Gewerkſchaften durch ihre Preſſeorgane und
ihre parlamentariſchen Vertreter immer wieder in alle Welt hin=
auspoſaunen
laſſen, dem deutſchen Arbeiter gehe es verdammt
ſchlecht, er nage am Hungertuch und ſei durch ſchlechte Löhne der
Verzweiflung nahe, ſo läßt ſich dieſe Sammeltätigkeit damit
ſchlecht in Einklang bringen. Solange deutſche Arbeiter noch
Geld übrig haben für ausländiſche Streikende, die dazu noch mit
dem Kampfmittel des Streiks einen Zuſtand aufrechterhalten
wollen, der ſich bisher direkt gegen die deutſchen Bergarbeiter
auswirkte, dann ſind alle dieſe Klagen ſchlecht verſtändlich. Bei
dem blinden Juternationalisms des im ſozialiſtiſchen Fahr=
waſſer
ſchwimmenden deutſchen Arbeiters darf man ſich aber
nicht weiter wundern, wenn er auch ſchließlich noch ſein letztes
Hemd opfert, damit es dem ausländiſchen Arbeiter wohl ergehe.
England und Fronkreich zur Lage in Polen.
London, 28. Mai.
Der diplomatiſche Berichterſtatter der Morning Poſt ſchreibt,
baß die Politiker Europas beſorgt Polen betrachteten. Sie frag=
ten
ſich, ob Polen den Sturm überwunden habe, oder ob die
litzte Revolution nur ein periodiſches Zeichen einer ihm inne=
wohnenden
Kraft ſei. In britiſchen Kreiſen bedaure
man den Verluſt Skrzynſkis. Man ſei jedoch der An=
ſicht
, daß die Amtsübernahme durch Pilſudſki keine grundlegende
Aenderung in der Außenpolitik Polens oder der Haltung Po=
lens
zu Genf bedeute. Sie könne jedoch eine Verſchärfung der
polniſchen Politik gegenüber Rußland zur Folge haben. Frank=
reich
ſehe einen Verluſt ſeines Einfluſſes in
Warſchau. Die Times ſchreiben zu den Präſidentenwahlen
in Polen, daß Polens Schickſal mit dem ungeſtümen Temperg=
ment
Pilſudſkis verbunden ſei und daß die Zukunft angeſichts
der immer noch nicht geklärten letzten Ereigniſſe mehr als je ein
Rätſel ſei.
Tſchechiſche Proteſtkundgebung gegen den Fascismus.
Prag, 28. Mai.
Geſtern fand in Prag eine von vielen Tauſenden beſuchte Verſamm=
lung
der tſchechiſchen Legionäre, der tſchechiſchen Nationalſozialiſten und
der tſchechiſchen Sozialdemokraten gegen den Fascismus und für das
demokratiſche Regierungsſyſtem ſtatt. Es kam zu heftigen Kundgebungen
gegen die tſchechiſchen Nationaldemokraten und Kramarſch und zu Ova=
tionen
für Maſſaryk und Beneſch. Bemerkenswert iſt eine Rede des
Sozialiſtenführers Bechyne, der auf die Nachbarſchaft des deutſchen
80 Millionen=Volkes hinwies und die antideutſche Agitation der Fasciſten
ablehnte. Die Fasciſten, die den Staatsſtreich mit Militär durchführen
wollten, vergäßen, daß ein Drittel der Armee aus Deutſchen, Ungarn
und anderen Minderheitsvölkern beſtehe.

ſprachen dann noch Herr Kammermuſiker F. Brückmann als
Vertreter des Reichsverbandes deutſcher Orcheſter, einer ebenfalls
erſt jungen Organiſation, und Herr Dr. F. Noack als Ueber=
bringer
der Glückwünſche des Vorſtandes der hieſigen Ortsgruppe
des Reichsverbandes deutſcher Tonkünſtler und Muſiklehrer.
Mancherlei muſikaliſche Darbietungen würzten den geſelligen
Teil, doch würde es zu weit führen, ſie im einzelnen zu nennen.
Möge die Frauen=Ortsgruppe auch ferner mit energiſchem Ziel=
bewußtſein
die Intereſſen der Muſiklehrerinnen vertreten und für
alle Bildungsbeſtrebungen eintreten, die gerade heute im Mittel=
punkt
des Intereſſes ſtehen, ſeitdem in Preußen von allen, die
Privatunterricht erteilen wollen, ein ausreichender Befähigungs=
nachweis
verlangt wird, ohne den die Unterrichtserlaubnis ver=
weigert
und das Unterrichten verhindert wird. Es wird wohl
nur eine Frage der Zeit ſein, bis ſolche Beſtimmungen in allen
deutſchen Staaten durchgeführt werden, weshalb die ſtaatlich ein=
geführten
Prüfungen für Privatmuſiklehrer ſchon heute eine ſtets
wachſende Bedeutung erhalten.

Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Das Heſſiſche Künſtlertheater wird im Laufe
dieſer Spielzeit bis zum 31. Mai insgeſamt 229 Aufführungen
gegeben haben, davon in Preußen 156, in Heſſen 60, in Baden
11, ferner im Ausland (Luxemburg) 2 Aufführungen. Ausge=
fallen
ſind durch Abſagen der Städte, höhere Gewalt, Schwierig=
keiten
des Bahntransportes insgeſamt 25 Aufführungen, davon
in Preußen 12, in Heſſen 8, in Baden 3 und im Ausland ( Luxem=
burg
) zwei Vorſtellungen. Gegeben wurden in dieſer Spielzeit
folgende 10 Werke: Moreto: Donna Diana; Hauptmann: Fuhr=
mann
Henſchel; Ghéon: Das Spiel vom Gehenkten, der am
Leben blieb (üraufführung); Goldoni: Mirandolina; Rößler:
Die fünf Frankfurter; Shakeſpeare: Othello; Freytag: Die
Journaliſten; Anatole France: Crainquebille zuſammen mit
Tolſtoi: Er iſt an allem ſchuld; Leſſing: Emilia Galotti; Schön=
than
: Der Raub der Sabinerinnen. Die Bühne hat ſich mit
vier Aufführungen im Kleinen Haus des Landestheaters vorge=
ſtellt
. In Frankfurt fanden annähernd 30 Aufführungen ſtatt.
Prof. Robert Engels . Der Profeſſor der Kunſt=
gewerbeſchule
München, Robert Engels, der noch vor kurzem
ſeinen 60. Geburtstag feiern konnte, iſt am Pfingſtmontag nach
ſchwerem Leiden verſchieden. Die Kunſtgewerbeſchule, an der
Profeſſor Engels ſeit 1910 wirkte, verliert in dem Verſtorbenen
einen ihrex markateſten Lehrer.

[ ][  ][ ]

Nummer 147

Seite 3

Die internationale
Handelskonferenz in London.
Auf der internationalen parlamentariſchen Handelskonferenz,
die am Dienstag nachmittag eröffnet wurde, ſprach nach dem eng=
liſchen
, franzöſiſchen und italieniſchen Redner, der Führer
der deutſchen Delegation, Abg. Dr. Hilferding,
der daran erinnerte, daß die Konferenz zum zweiten Male unter
Teilnahme deutſcher Vertreter tage, nachdem ſie im Jahre 1914
uner deutſcher Mitwirkung gegründet worden ſei. Der Krieg
habe die Zuſammenarbeit unterbrochen. Trotzdem bald acht
Jahre ſeit dem Kriegsende verfloſſen ſeien, wären die Spuren
des Krieges noch nicht verwiſcht. Allenthalben ſei der normale
Handelsverkehr zerſtört und ſoziale Unraſt und Unruhe allgemein.
Das Ziel der Konferenz ſei der mündliche Meinungsaustauſch
über wichtige Fragen, um eine Annäherung der Völker herbei=
zuführen
, wie beiſpielsweiſe in der Kohlenfrage und der
landwirtſchaftlichen Kredite. Es ſei auch nicht zu
verkennen, daß perſönliche Beziehungen zur Annäherung der
Völker beitragen würden. Möge die gemeinſame Arbeit von dem
Wunſche getragen ſein, allen Völkern die Freiheit zu bringen,
beſeelt von dem Gedanken der nationalen Gleichberechtigung.
Dann könne man hoffen, daß allmählich die Ueberzeugung von
der Notwendigkeit des Abbaues der politiſchen und handels=
politiſchen
Mauern an Boden gewinnen könne, um freien Wett=
bewerb
wieder zu ſeinem Recht zu verhelfen. Die Rede Dr.
Hilferdings wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Es
wurde eine Reſolution gefaßt, in der feſtgeſtellt wurde, daß die
Schaffungeinesinternationalen Konkursrechts
anzuſtreben ſei, und daß durch Staatsverträge eine Ausgleichung
des Konkursrechtes in den einzelnen Ländern erreicht werden
könne, wofür ſchon einige Beiſpiele vorlägen.
Am Mittwoch vormittag fanden zwei Ausſchußſitzungen ſtatt,
eine über die See= und Binnenſchiffahrtsfragen, die
andere über die Kohlenfrage. Ueber die Kohlenfrage ſprach
für England Sir Beddoe Riees, der für die Einrichtung
eines internationalen Kohlenamtes, ſich zu=
ſammenſetzend
aus Grubenbeſitzern und Berg=
arbeitern
, plaidierte. Man müſſe die verſchiedenen Arbeits=
bedingungen
und Arbeitsverhältniſſe in den kohlenproduzieren=
den
Ländern miteinander in Harmonie bringen. Er halte nichts
von Organiſationen zur Vermeidung des Wettbewerbs. Dem
internationalen Bergbau könne nur geholfen werden, wenn man
ſich über eine einheitliche Arbeitszeit einigte und ſich über die zu
zahlenden Löhne auf Baſis der engliſchen Löhne verſtändigte.
Für die deutſche Delegation ſprach Dr. Brüning. Er
hielt ſeine Rede in engliſcher Sprache, da ein Dolmetſcher für
Deutſch nicht anweſend war. Dr. Brüning wies zunächſt darauf
hin, daß die im Auslande immer noch verbreitete Auffaſſung von
der längeren Arbeitszeit der deutſchen Bergarbeiter unrichtig ſei.
Er wies alsdann an Hand der Statiſtik nach, daß die Arbeitszeit
des engliſchen Bergarbeiters unter Einſchluß der für die Aus=
und Einfahrt benötigten Zeit ungefähr gleich lang ſei wie die
des deutſchen Bergarbeiters. Außerdem ſei die Förderung von
Kohle in Deutſchland beſonders ſchwierig. Man dürfe auch die
Reparationskohle nicht vergeſſen, die eine Ausfuhr faſt unmög=
lich
mache. Er empfahl alsdann die Ernennung einer Kom=
miſſion
, die der nächſtjährigen Konferenz aus=
führlich
über die Produktion und den Verbrauch
von Kohle berichten ſoll.
Hierauf wurde eine Reſolution angenommen, in der den
Parlamenten der an dieſer Konferenz beteiligten Länder ein
ſorgfältiges Studium der Urſache des anorma=
len
Unterverbrauchs an Kohle und der damit zuſam=
menhängenden
Fragen empfohlen wird, in der Hoffnung, daß
eine Vergleichung der in den verſchiedenen Ländern herrſchenden
Gegenſätze nicht nur die Förderung von Kohle, ſondern auch die
Nachfrage nach Kohle vermehren würde.
Bei der am Nachmittag abgehaltenen Vollverſammlung wurde
eine Reihe von Reſolutionen gefaßt. Allgemein ergibt ſich
nach Eindrücken von Teilnehmern eine Front gegen die eng=
liſche
Sulſidienpolitik im Kohlenbergbau.
Beſchlüſſe der internationalen Handelskonferenz.
Die internationale Handelskonferenz faßte folgende Beſchlüſſe:
Die internationale parlamentariſche Handeiskonferenz gibt der
Ueberzeugung Ausdruck, daß die wahre Grundlage des
internationalen Handels die Freiheit, der
Meere iſt, begleitet von einer gleichförmigen Behandlung der
Schiffe aller Nationen in allen Häfen. Gleichzeitig drückt die
Konferenz ihre Anerkennung für die von den ſachverſtändigen
Organiſationen" geleiſtete Arbeit aus, wie beiſpielsweiſe des
internationalen Seeſchiffahrtsausſchuſſes, der internationalen
Abrüſtungskonferenz uſw. Dieſe hätten die Rechte und Pflichten
aller in einem auf dem Syſtem von Konventionen begründeten

Samstag, den 29. Mai 1926

Seerecht internationaler Parteien formuliert und loord:niert und
die Grundſätze feſtgelegt, die die Fundamente aller künftigen Be=
mühungen
und eine internationale Regelung dieſer ſchwierigen
Völkerrechtsfragen bilden. Weiterhin empfiehlt die Konfe=
renz
den einzelnen parlamentariſchen Delegationen, ihren Regie=
rungen
und Parlamenten die baldige Ratifikation der
internationalen Seerechtskonventionen zu emp=
fehlen
, die von dem internationalen Schiffahrtskomitee vorbe=
reitet
und von der Brüſſeler Seeſchiffahrtskonferenz angenommen
worden ſind. Dieſe beziehen ſich auf Kanoſſemente, die Haftpflicht
der Schiffseigentümer, ſeerechtliche Pfänder und Hypotheken, die
Immunität von Regierungsſchiffen. Ferner empfiehlt die Kon=
ferenz
die baldige Ratifikation der Seehafenkon=
vention
von 1924, die vom Völkerbund innerhalb von ſechs
Monaten dem ſtändigen Büro über die erreichten Ergebniſſe
berichtet. Eine weitere Reſolution gibt der Meinung Aus=
druck
, daß Reeder und Reedereigeſellſchaften nur in einem Lande,
nämlich nur in dem ihres Sitzes, zur Gewinn= oder Einkommen=
ſteuer
herangezogen werden dürften, weil ſie in einem anderen
Lande lediglich Filialen unterhalten. Jede Form der Doppel=
beſteuerung
der Schiffahrt ſolle im Intereſſe der inter=
nationalen
Seeſchiffahrt vermieden werden.
Die amerikaniſchen Zollmaßnahmen gegen
die deutſche Eiſeneinfuhr.
Nach einer Mitteilung aus Waſhington hat das amerikaniſche Schatz=
amt
einen Erlaß an die Zollämter züber die Erhebung von Zuſatzzöllen
auf eingeführte deutſche Eiſen= und Stahlerzeugniſſe veröffentlicht. Unter
dem Hinweis auf Abmachungen innerhalb der deutſchen Eiſeninduſtrie
über Vergütungen, die nach Anſicht des Schatzamtes Exportprämien im
Sinne des §303 des Tarifgeſetzes darſtellen, ſollen hiernach Zuſatzzölle
bei der Einfuhr von deutſchen Walzwerkerzeugniſſen oder Waren daraus
in Höhe der gewährten Vergütungen erhoben werden. Die Liſte enthält
folgende Erzeugniſſe: Roheiſen, Rohblöcke oder vorgewalzte Blöcke, Pla=
tinen
, Formeiſen, Stabeiſen, Univerſaleiſen, Schienen, Gasröhren,
Dampfröhren, Keſſelbleche und Bleche.
Aufklärung Amerikas über Europa geplant.
London, 28. Mai.
Um Amerika über die Lage in Europa aufzu=
klären
und zu veranlaſſen, ſich mit dem europäiſchen Problem
zu beſchäftigen, iſt nach einer Meldung der Daily Mail auf
einem Bankett in New York durch den früheren amerikaniſchen
Botſchafter in der Türkei, Morgenthou, der Plan gefaßt
worden, zehn hervorragende Finanzmänner Eu=
ropas
zu einem Beſuch der Vereinigten Staaten
einzuladen. Von engliſcher Seite ſollen Männer wie Lord
Crewe und Lord Reading gewonnen werden. Die Delegierten
würden Beſuche beſonders in Univerſitätsſtädten machen. Man
würde Maſſenverſammlungen und Kongreſſe abhalten. Radio
würde benutzt werden, um den Millionen Amerikanern Verſtänd=
nis
für die Lage in Europa beizubringen. Die Studenten ſollten
Aufklärung erhalten, weil ſie der Anſicht ſeien, daß ſie während
des Krieges betrogen worden ſeien. Nach der Daily Mail
ſtehen die amtlichen britiſchen Stellen einem ſolchen Plan ſym=
pathiſch
gegenüber.
Der neue Oberreichsanwalt.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Um die Neubeſetzung der Stelle des Oberreichsanwalts, die
frei wird, da Dr. Ebermeyer demnächſt nach Erreichung der
Altersgrenze in den Ruheſtand tritt, iſt ein heftiger Kampf ent=
brannt
. Das Reichsjuſtizminiſterium hat den Vortragenden Rat
Verner vorgeſchlagen, deſſen Ernennung auch im Reichskabi=
nett
keinen Widerſpruch fand. Die Anregung wird jetzt an den
Reichsrat weitergeleitet, der dem Reichspräſidenten einen ent=
ſprechenden
Vorſchlag zu unterbreiten hat. Von links her wird
Geheimrat Werner, der in der Oeffentlichkeit bisher ſo gut wie
gar nicht hervorgetreten iſt, auf Vorſchuß der Vorwurf der reak=
tionären
Geſinnung gemacht. Sachlich iſt feſtzuſtellen, daß der
Kandidat des Reichsjuſtizminiſteriums die perſönliche Eignung
für ſeine neue Tätigkeit mitbringt. Er iſt aus dem elſaß= lothrin=
giſchen
Juſtizweſen hervorgegangen, war lange Zeit bei der
Staatsanwaltſchaft des Oberlandesgerichts Kolmar tätig und ge=
hörte
ſeit 1919 dem Reichsjuſtizminiſterium an, wo er gewiſſer=
maßen
der Verbindungsoffizier zwiſchen der Juſtizverwaltung
und dem Oberreichsanwalt bildet. In dem Arbeitsfeld, das ihn
in Leipzig erwartet, iſt er alſo beſtens zu Hauſe. Für die
Wächter der Republik kommt das aber garnicht in Frage. Ihnen
iſt viel wichtiger, daß der neue Oberreichsanwalt ein tüchtiger
Republikaner iſt. Ob er nebenbei auch ein guter Juriſt iſt, be=
deutet
für ſie eine Nebenſache. Es wird nun nicht ohne Intereſſe
ſein, ob die rein ſozialiſtiſch orientierte preußiſche Regierung im
Reichsrat den Widerſpruch von links her aufnimmt.

Die Polizeiaktion
der preußiſchen Regierung.
Keinerlei belaſiendes Material.
In dem von der preußiſchen Regierung eingeleiteten Hoch=
verralsverfahren
gegen eine Reihe von politichen Verbänoen und
rechtsſtehenden Perſönlichkeiten iſt eine Klärung noch nicht ein=
getreten
. Eine Entſcheidung des Unterſuchungsrichters iſt bis=
her
noch nicht erfolgt, dürfte auch in abſehbarer Zeit nicht zu er=
warten
ſein. Zurzeit befindet ſich die ganze Angelegenheit erſt
im Stadium der Prüfung des von der Berliner Polizei dem
Unterſuchungsrichter zugeleiteien Materials. Das bei verſchiede=
nen
rechtsſtehenden Wirtſchaftsführern beſchlagnahmte Material
iſt dieſen zum Teil wieder zurückgegeben worden, mit der Bemer=
kung
des Oberreichsanwalts, daß die beſchlagnahmten Schrift=
ſtücke
für die Unterſuchung von nicht weſentlicher Bedeutung
ſeien. Die durch Verfügung aufgelöſten Verbände haben beim
Staatsgerichtshof Beſchwerde eingelegt. Es ſchweben ſomit in
der gleichen Angelegenheit zurzeit drei Verfahren: 1. Ein Ermitt=
lungsverfahren
beim Unterſuchungsrichter berreffs Verdacht des
Hochverrats, bzw. Vorbereitung eines gewaltſamen Umſturzes
auf Grund des durch die von der Berliner Polizei veranlaßten
und durchgeführten Polizeiaktion beſchlagnahmten Materials. 2.
Ein Feſtſtellungsverfahren beim Oberreichsanwalt auf Grund
der Beſchwerden einer ganzen Reihe von Perſonen, die ſich durch
die Veröffentlichungen des Amtlichen preußiſchen Preſſedien=
ſtes
bzw. durch die Hausſuchungen beleidigt, zu Unrecht ver=
dächtigt
, bzw. rechtswidrig behandelt fühlen und 3. ein Unter=
ſuchungsverfahren
beim Oberreichsanwalt auf Grund der Be=
ſchwerden
der aufgelöſten Verbände. Der Oberreichsanwalt iſt
erſt nachträglich mit der Angelegenheit betraut worden. Zu einer
endgültigen Entſcheidung iſt der Oberreichsanwalt noch nicht ge=
kommen
. Ueber die Bedeutung der von der preußiſchen Regie=
rung
aufgedeckten Pläne wird man ſich erſt ein Urteil bilden kön=
nen
, wenn das Unterſuchungsergebnis vollſtändig vorliegt; aber
für heute kann geſagt werden, daß ſich die Anſchuldigungen, die
gegen rechts gerichtete Perſonen und Verbände erhoben wurden,
größtenteils als haltlos erwieſen haben, und im weiteren Ver=
lauf
der Unterſuchung dürften die erhobenen Anklagen in ſich zu=
ſammenbrechen
.
Wühlarbeiten in der Marine.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Sozialdemokratie, beſonders ihre ehemals unabhängigen
Elemente, wollen an die Rolle, die ſie bei der Unterwühlung der
Diſziplin in der Marine während des Krieges geſpielt haben,
nicht ſehr gern erinnert ſein. Seit ſie regierungsfähig geworden
iſt, denkt ſie an ihre revolutionären Eierſchalen nicht mehr gern
zurück. Das typiſche Beiſpiel dafür iſt der Herr Dittmann. Des=
halb
iſt es im Intereſſe der geſchichtlichen Wahrheit ganz gut,
daß ein Teil dieſer Aufrührer zu den Kommuniſten gegangen iſt
und ſich der Arbeit heute noch rühmt, die er bei der Marine ge=
leiſtet
hat und die ja ſchließlich zum Verluſt des Krieges führte.
Der Berliner Börſenzeitung iſt eine Flugſchrift in die Hand
gekommen, die von der Kommuniſtiſchen Partei verbreitet wird.
Darin iſt ein ſehr intereſſantes Kapitel über die Wühlarbeit in
der Marine. Es wird davon berichtet, daß ſchon im Juli 1917
eine Organiſation beſtand, die ſich auf das erſte Geſchwader aus=
dehnte
und auch auf der U=Boot=Flottille Keimzellen anſetzte.
Bei Heizern und Matroſen wurde gehetzt durch den Hinweis auf
ihre ſchlechte wirtſchaftliche Lage. Teilweiſe wurden auch ſchon
die Mittel des Terrors angewandt, die aber dann zum Zuſam=
menbruch
der erſten Verſchwörung führten. Es hatte eine regel=
richte
zentrale Gewalt beſtanden, die damals ſchon Anweiſungen
an alle Schiffe, d. h. alſo an die Matroſen und Heizer herausgab,
die auch alle Funkſprüche in die Hände bekam, ehe ſie an die
Ofſiziere weitergeleitet wurden. So iſt in einem beſonders er=
wähnten
Fall wohlverſtanden, ſchon im Juli 1917 ein
Funkſpruch angehalten worden, bis es gelungen war, einen
Matroſen der Billau, der ſich gerade in Baden in Urlaub
aufhielt, durch chiffrierte Depeſchen zu benachrichtigen und zur
Flucht in die Schweiz zu veranlaſſen, ſodaß das offizielle Tele=
gramm
über Berlin an die badiſche Kriminalpolizei zu ſpät kam.
Man kann aus dieſem einen Fall ſchon konſtruieren, wie ſpäter
die Organiſation ausgebaut wurde, obwohl der Admiralſtab
damals durchgriff und zwei der Hauptverſchwörer ſtandrechtlich
erſchoſſen wurden. An der Sozialdemokratie aber bleibt für
immer die Verantwortung dafür hängen, daß ihre Leute die
Meutereien in der Marine planmäßig vorbereitet haben und da=
durch
die Unmöglichkeit zur Verteidigung unſerer Grenzen ge=
ſchaffen
haben.

*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Freitag, den 28. Mai.
Das Schiedsgericht.
Komödie von Menandros.
Hierauf:
Die beiden Veroneſer.
Luſtſpiel von Shakeſpeare.
Nach der Fülle neuzeitlicher Kunſt tauchte das Landestheater
geſtern in die Quellen der Vergangenheit. Menandros und
Shakeſpeare ſchloſſen ſich zu einem intereſſanten und genußvollen
Theaterabend zuſammen.
Am 10. Mai 1825 ſprach Goethe mit Eckermann über Me=
nandros
: Nächſt dem Sophotles kenne ich keinen, der mir ſo
lieb wäre. Er iſt durchaus rein, edel, groß und heiter, ſeine An=
mut
iſt unerreichbar. Daß wir ſo wenig von ihm beſitzen, iſt
allerdings zu bedauern, allein auch das wenige iſt unſchätzbar und
für begabte Menſchen viel daraus zu lernen! Die Kenntniſſe
über die Dichtungen des Menandros haben ſich inzwiſchen erheb=
lich
erweitert. In Aegypten wurden von Komödien des Me=
nandros
zahlreiche Papyrus aufgefunden, die zur Bereicherung
unſerer Kenntniſſe beitragen. Menandros ſteht zwiſchen der klaſ=
ſiſchen
Zeit des griechiſchen Dramas und der Alexandriniſchen
Epoche. Um das Jahr ſeiner Geburt 342 v. Chr. wurde die
Hauptſtadt Aegypiens von Alexander den Großen gegründet,
und wuchs raſch nicht nur zu einem politiſchen, ſondern auch zu
einem künſtleriſchen und wiſſenſchaftlichen Mittelpunkt heran. In
Griechenland waren mit dem politiſchen Untergang auch die gro=
ßen
Tragiker dahingegangen. Eine neue Form der Komödie,
losgelöſt von dem früheren politiſchen und nationalen Boden,
entſtand. Menandros von Athen gehörte neben Diphilos,
Apollodoros und Philemon aus Solio zu ihren eleganteſten
und wirkungsvollſten Vertretern.
Ueber hundert Stücke hat Menandros geſchrieben. Einzelne
ſind aus den Nachbildungen des Terentius bekannt. Das
Schiedsgericht iſt nur als Bruchſtück erhalten. Alfred
Körte und Friedrich von Oppeln=Bronikowski haben die fehlenden
Teile geſchickt ergänzt, ſo daß etwa ein Viertel der geſtern ge=
ſpielten
Faſſung von der Hand der Bearbeiter ſtammt. Das
Schiedsgericht entſcheidet die Frage, wem das im Walde auf=
gefundene
Kind und ſein Schmuck zuzuſprechen ſind; das Kind,
das die junge Frau Pamphile ausgeſetzt hat, um die Liebe ihres

Mannes zu erhalten, und das ihr ſchließlich die Liebe ihres Man=
nes
wiedergewinnen ſoll, als er als ſein Vater ſich erkennt.
Mit dem neuzeitlichen Schwank teilt die Komödie des Me=
nandros
das Schickſal, daß ſie auf der wenig glaubwürdigen
Grundlage ſich aufbaut, daß Pamphile den Liebhaber vom Feſte
der Tauropolien bei der Hochzeit nicht wiedererkennt. Doch die
Handlung entwickelt ſich ſo flott, daß man der unſicheren Grund=
lage
ſich nicht bewußt wird und voll Teilnahme dem ſpannenden
Spiele folgt; ganz abgeſehen von dem hohen literariſchen Inter=
eſſe
, das die Komödie bietet.
Merkwürdiger Weiſe bleiben die Hauptgeſtalten im Hinter=
grund
. Die Nebenperſonen ſpielen die weſentlichen Rollen. Kurt
Weſtermann gab dem geizigen Schwiegervater in wirkungs=
voller
Draſtik die Eindringlichkeit eines Shylok, der um Geld und
Tochter bedroht ſich fühlt. Robert Klupp knüpfte als beweg=
licher
Oneſimos die Fäden der Komödie, unterſtützt von Ilſe
Lahn, einer ſchmeichleriſch=hübſchen Harfeniſtin von helleniſti=
ſcher
Leichtlebigkeit. Die jungen Eltern des Kindes, um die ſich
die Verwicklungen ſchlangen, waren nur kurz auf der Bühne ſicht=
bar
: Hans Schalla ließ mit der Gabe eines Schnellredners die
intereſſante Ethik des Menandros nicht zur Geltung kommen;
Beſſie Hoffarth war darauf beſchränkt, das umſtrittene Kind
aus den Armen der Harfeniſtin in Empfang zu nehmen. Kurt
Barré leitete das flotte Zuſammenſpiel.
II.
In der Pauſe tat man einen Sprung über 2000 Jahre und
ſtand auf dem Marktplatz von Verona bei Shakeſp=ares
Beiden Veroneſern Im Hintergrund deutete ein luſti=
ger
Aufbau mit wechſelnden Dekorationen den Schauplatz an.
Bunte Drehtüren in großer Zahl ermöglichten raſchen Zugang.
Aus der Höhe tönten die Klänge einer unſichtbaren Muſik, von
Erich Niede mit ſicherem Geſchmack komponiert und geleitet.
Die beiden Veroneſer ſind ein rechtes Liebes=
Luſtſpiel mit tauſend Verwechſelungen, kleinen Ränken, geheim=
nisvollen
Briefen, vermummten Räubern und anderen bunten
Abenteuern. Sie ſind wohl vor dem Sommernachtstraum ent=
ſtanden
. Manche Geſtalten, die Shakeſpeare ſpäter voller und
blühender ausführte, ſind hier in der Skizze enthalten. Die Ver=
wicklungen
laufen ſo raſch durcheinander, daß es oft ſchwer hielt,
zu folgen, zumal da die Spielleitung Karl Löwenbergs zur
Klärung nicht beitrug. Manche Szenen wiederum waren von
ſo köſtlichem Humor erfüllt, daß man ſeinen Hunger nach Shake=
ſpeare
daran ſtillen konnte.
Shakeſpeareſchen Geiſt atmen vor allem die luſtigen Geſtal=
ten
von Flink und Lanz. Als Flink machte Walter Bluhm

ſeinem Namen Ehre: beweglich, lebhaft, draſtiſch, ließ er alle
Künſte ſeiner witzigen Zunge wie ſeiner kurzen Beine ſpringen;
ein angehender Hermann Thimig! Sein Kollege, der ewig wei=
nende
Lanz ſah in der Geſtalt von Hugo Keßler ſo köſtlich
aus wie er ſpielte: der hohe, grüne Hut, die gelbe, zerfranzte
Jacke, die kurzen Hoſen, die langen Schnabelſchuhe, dazu das
klaſſiſch Hundevieh!
Von den beiden Veroneſern gab Hans Schalla den unbe=
ſtändigen
Proteus in ſchönem, jugendlichem Ueberſchwang der
Gefühle, Hans Baumann den treuen Valentin in angemeſ=
ſener
Repräſentation. Für die Geſtalt der Julia fehlt Beſſie
Hoffarth die Fülle der Menſchlichkeit und der hier erforder=
liche
Reichtum des Ausdruckes. Um die muntere Silvia war
Ilſe Lahn bemüht, ohne überzeugen zu können, da dieſe Natur=
kinder
ihrer Eigenart nicht liegen. Den Herzog von Mailand
vertrat Max Nemetz mit weltmänniſcher Grandezza, den un=
glücklichen
Liebhaber Thurio Paul Maletzki mit glücklichem
Humor. Famos war Jeſſie Vihrog als luſtige Kammerkatze.
Die Zuſchauer fanden an beiden Luſtſpielen herzliches Gefal=
len
und dankten den Darſtellern mit lebhaftem Beifall. Z.

C.K. Frauen reizbarer als Männer. Daß die Frauen das
reizbare Geſchlecht ſind, behaupten die Männer, und die Damen
beſtreiten es. Jetzt hat aber eine Dame ſelbſt die Richtigkeit
dieſer Behauptung wiſſenſchaftlich erwieſen. Eine Profeſſorin
an der Univerſität Illinois Emily Williams hat nach einem
Bericht der Umſchau eine große Anzahl Männer und Frauen
im Alter von 18 bis 24 Jahren auf eine einzige, aber ſehr
wichtige Reaktion hin unterſucht, auf den ſog. Patellarreflex. Die=
ſer
Reflex iſt ja für die Unterſuchungen des Nervenſyſtems ſehr
wichtig. Legt man ein Bein über das andere und läßt es ganz
loſe hängen, ſo genügt ein leichter Schlag auf die Sehne unter=
halb
der Knieſcheibe, um das hängende Bein hochſchlagen zu
laſſen. Dieſe Ausſchläge, die individuell ſehr verſchieden ſind,
bleiben bei manchen Nervenkrankheiten ganz aus. Da die
eaktion durch körperliche Betätigung durch Ernährung, Bäder
und andere Faktoren beeinflußt wird, wählte Miß Williams zu
hren Unterſuchungen normale Perſonen aus, die under ganz
gleichen äußeren Lebensbedingungen ſtanden. Mit jeder Perſon
wurden 100 Verſuche gemacht. Dabei ergab ſich bei den Männern
ein durchſchnittlicher Ausſchlag von noch nicht 35 Zentimeter,
während die Frauen beinahe 48 Zentimeter erreichten. Die
Schnellhöhe war bei den Frauen viel gleichmäßiger als bei den
Männern. Miß Williams zieht aus dieſen Beobachtungen den
Schluß, daß die Frauen ſtärker mit ihren Nerven reagieren als
die Männer und leichter erregbar ſind.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Samstag, den 29. Mai 1926

Nummer 147

Muſſolini in Genua und Piſa.
Demonſtration für das Flottenbauprogramm.

Die Bemühungen um den Klerus.
* Rom, 28. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Beſuche, die Muſſolini letzthin Genua und Piſa abſtattete,
haben wieder einmal gezeigt, mit welch ſeltener Meiſterſchaft es
der Duce immer verfteht, die Situation, die Stimmung, das
Milieu mit einem Schlagwort, mit einer tragenden Phraſe zu
beleben. Ob er ſich in großer Miniſteruniform, umgeben von
Admirälen und Miniſtern auf der Kommandobrücke eines Kriegs=
ſchiffes
zeigt, oder ob er im ſchwarzen Hemd mit den Kriegsaus=
zeichnungen
geſchmückt zu der Menge ſpricht, ſtets berechnet er
die Wirkung. Gerade auf den theatraliſchen Aeußerlichkeiten be=
ruht
vielleicht die geradezu ſuggeſtive Wirkung ſeiner Perſönlich=
keit
und ſeiner Reden. Bezeichnend ſind zwei kleine Vorgänge:
Als Muſſolini langſam durch die feſtlich geſchmückten Straßen
Genuas fuhr, und die begeiſterte Menge ſich an ſeinen Wagen
drängte, rief ihm ein junger Fasciſt zu: O, Duce, die biſt der
Meiſter Europas! Lächelnd entgegnete Muſſolini: Nun, ich
begnüge mich, Meiſter in Italien zu ſein. Und als ihm die
Arbeiter einer großen Werft zuriefen: Wir arbeiten alle für
dich, erwiderte er ſchlagfertig: Und ich, arbeite ich nicht für
Euch?"
Der Beſuch Muſſolinis in Genua iſt nicht einer der üblichen
Propagandabeſuche, ſondern eine Demonſtration für ein ganz
beſtimmtes Programm der Regierung: das Flottenprogramm.
In dieſem Flottenprogramm nimmt Genua eine beſonders wich=
tige
Stelle ein, weil dort und in der Umgebung die großen Werft=
anlagen
und die Induſtrien liegen, die für den Bau und die Aus=
rüſtung
der Flotte in erſter Linie in Frage kommen. In Genua
hat auch der große Verband der Seeleute, die Aſſociazione
Marinara Fisciſta ſeine Zentrale. Dem Ziel, dieſen Verband
für den Fascismus dienſtbar zu machen und in das Flotten=
programm
der Regierung einzureihen, galt das beſondere Be=
mühen
Muſſolinis.
Bedeutſam iſt auch Muſſolinis Beſuch in Piſa und in Prato
bei Florenz, wo der Duce zwei Reſtaurationsarbeiten von hohem
hiſtoriſchen und künſtleriſchen Wert beſichtigte: Die Kanzel im
Dom von Piſa, das Meiſterwerk Giovanni Piſanos und den Pa=
lazzo
Prgetorio in Prato. In dem Zuſammentreffen Muſſolinis
mit Kardinal Maffi ſieht man den Beweis, daß auch die hohe
Prälatur allmählich mit dem Fascismus Muſſolinis Frieden
ſchließt. In Erinnerung iſt noch das Telegramm, daß Kardmal
Maffi vor ungefähr zwei Jahren an den Innenminiſter Feder=
coni
richtete, als es in Piſa zu fasciſtiſchen Ausſchreitungen ge=
kommen
war. Die fasciſtiſche Preſſe hatte jene Gewalttätigkeiten
als eine Pazifizierung der Stimmung in der Stadt bezeichnet.
Maffi telegraphierte damals: Alſo heute iſt Piſa pazifiziert
worden. Als Erzbiſchof weine ich; als italieniſcher Patriot er=
röte
ich.
Italieniſche Zollpolitik.
EP. Rom, 28. Mai.
In der Kammer hielt der Abgeordnete Erneſto Belloni, der
Leiter des neu gegründeten fasciſtiſchen Handelsſyndikats, eine
Rede über die Zuſammenhänge von Ausfuhr, Wäh=
rung
und Bevölkerungsdichte. Er ging dabei von der
paſſiven Handelsbilanz des vergangenen Jahres aus, die

ſich in dieſem Jahre noch mehr verſchlechtert habe und
z. B. im Januar und Februar ſchon eine Paſſivität von 139 Mil=
lionen
gegenüber Südſlawien ergeben habe. Dies ſei ein Grund,
die Handelsverträge, beſonders mit den neugegründeten Staaten,
einer genauen Prüfung zu unterziehen. Das ſei umſo notwendiger,
wenn man z. B. an die Politik denke, die Deutſchland mit dem
Kali= und Eiſenabkommen mit Frankreich befolge und die
ein Attentat auf die Meiſtbegünſtigung bedeute. Eine Aende=
rung
der italieniſchen Zollpolitik erſcheine daher
zweckmäßig. Die Beſchuldigung von übertriebenen italieni=
ſchen
Zöllen ſei unbegründet. Dieſe ſeien nicht höher als bei=
ſpielsweiſe
diejenigen der Vereinigten Staaten. Die Haupt=
aufgabe
ſei, die Einfuhr zu vermindern und die
Ausfuhrzu ſteigern. Was die Zölle anlange, ſo dürfe man
ſie nicht mehr als ein Kompromiß zwiſchen Induſtrie und Land=
zwirtſchaft
betrachten, ſondern müſſe auch das Bevölkerungspro=
blem
in Rechnung ſtellen. Italien müſſe allen ſeinen Söhnen
Arbeit geben. Landwirtſchaft, Induſtrie, Handel, Banken und
Transport müßten ſich gegenſeitig verſtehen lernen und ganz zu=
ſammenfinden
.
* Die engliſch=türkiſchen Moſſul=
verhandlungen
.
Ein Pakt der Nichtoffenſibe unter Ausſchluß perſiens.
Von unſerem Korreſpondenten.
C. M. P. London, 28. Mai.
Maßgebende engliſche Kreiſe hoffen, mit den engliſch=
türkiſchen
Verhandlungen demnächſt zu Ende zu kommen. Aber
das hofft muß dick unterſtrichen werden. Erfahrungen im
Orient haben gelehrt, daß man nicht eher mit Tatſachen rechnen
kann, als bis der fertige Text, womöglich paraphiert, hier vorliegt.
Denn, wenn man auch einen Wortlaut hier hat, iſt man keines=
wegs
ſicher, daß die türkiſche Regierung nicht noch in letzter
Stunde eine Aenderung vorſchlägt. Aber, man hofft. Was
jedoch den aus Genf übermittelten Entwurf betrifft, ſo laſſen ſich
ſchon zwei Punkte als irrig oder irreführend bezeichnen. Einmal
iſt nicht davon die Rede, daß ein Pakt der Nicht=Offenſive, wie
er als zweiter Artikel in der Genfer Verſion angeführt wird, auch
Perſien einſchließen ſoll. Perſien war, an den Beſprechungen
nicht beteiligt und wird auch an dem bevorſtehenden Abſchluß der
Vereinbarungen nicht beteiligt ſein, ſo intereſſant auch der Ge=
danke
iſt, vom Irak bis nach Indien eine Linie zu ziehen.
Riza iſt ſicher ein weitblickender, aber auch ein vorſichtiger Mann.
Der erſte Paragraph der Genfer Verſion muß irreführen. Wir
konnten ſchon aus beſter Quelle melden, daß man ſich hier an die
vom Völkerbund im allgemeinen feſtgelegte Nordgrenze von Neu
Irak halten wird, und daß es ſich nur um Einzelheiten handeln
kann, die das Prinzip der Feſtlegung nicht berühren. Daß das
ganze Abkommen in gewiſſer Richtung auch Muſſolini ſtark inte=
reſſieren
, wenn nicht beeinfluſſen muß, liegt auf der Hand.

Keine Abrüſtung Japans.
Die ruſſiſch=japaniſche Rivalität.
Von unſerem Korreſpondenten.
C.M. P. London, 28. Mai.
Aus japaniſcher Quelle verlautet hier, daß Japan
an der Frage der Abrüſtung in Europa nur in=
direkt
intereſſiert iſt. Die Regierung wird ſich in dieſer
Beziehung der britiſchen anſchließen Für Japan kommt es dar=
auf
an, daß ſich das Ausland nicht in ſeine aſiatiſche Politik
miſcht. Da die Auswanderung nach anderen Ländern einge=
ſchränkt
iſt, ſind die bezüglichen Ziele ſeit langer Zeit die Oſt=
Mongolei und die Mandſchurei. Der Sonderbotſchafter der Sow=
jet
, Serebriakow, hat bereits nach Moskau telegraphiert, daß alle
Ausſichten für eine Einigung vorhanden ſind. Aber wie dem
auch ſein mag, Rußland wird ſtets ein möglicher Feind bleiben,
und da Rußland die Teilnahme an den Abrüſtungsbeſtrebungen
verweigert hat, kann Japan weder ſeine Armee noch die Luft=
ſtreitkräfte
vermindern, zumal es erſt im vorigen Jahre vier
Diviſionen aufgelöſt hat. Japans Luftſtreitkräfte ſtehen hinter
denen anderer Mächte weit zurück. Bei Erlangung gewiſſer Ga=
rantien
würde es eine gewiſſe Grenze der Luftrüſtungen anerken=
nen
, aber nur, wenn Rußland ſich einer Abrüſtungskonferenz doch
noch anſchließt. Die einzigen Mächte, die ſich ſonſt in Japans
aſiatiſche Politik einmiſchen könnten, ſind England und Amerika,
Infolge der Entfernung beider Länder würde es in erſter Linie
auf ihre Flotten, in zweiter erſt auf die Luftſtreitkräfte ankom=
men
. Die Landarmeen beider Länder kommen nicht in Be=
tracht
. Das wirkliche Abrüſtungsintereſſe erwechſt alſo bezüg=
lich
der Flottenfrage. Japan würde auf eine Abrüſtung ein=
gehen
, falls das Stärkeverhältnis zu beiden Mächten unverän=
dert
bleibt. Zuſammenfaſſend läßt ſich alſo ſagen: Ohne Ruß=
lands
Teilnahme an der Konferenz keine Abrüſtung zu Lande
und in der Luft. Ohne proportionale Garantie Englands und
Amerikas keine Abrüſtung der Flotte.
Die Regierungsbildung in Aegspten.
Uneinigkeiten zwiſchen den Liberalen und Zaghluliſten.
EP. London, 28. Mai.
Der König Fuad hat die Verfügung, nach der das ägyptiſche
Parlament am 5. Juni zuſammentreten ſoll, bisher noch zurück=
gehalten
, obwohl ihre Veröffentlichung geſtern hätte erfolgen
müſſen. Hieraus wird geſchloſſen, daß der Kabinettsbildung durch
Yoly Paſcha Schwierigkeiten entgegengetreten ſind. Dieſe kom=
men
einmal aus den Kreiſen der Zaghluliſten, die eine ſtärkere
Vertretung im Kabinett wünſchen, zum andern aus den Kreiſen
der Liberalen ſelbſt, die befürchten, daß ein Kabinett Adly Paſcha
in zu ſtarkem Maße von dem Einfluſſe Zaghluls abhängig iſt,
der dank der Stärke ſeiner Partei jederzeit das Kabinett ſtürzen
könne und die deshalb Garantien von Zaghlul verlangen. Es ſind
alſo Uneinigkeiten zwiſchen den Liberalen und Zaghluliſten ein=
getreten
, die bei den Wahlen zuſammengegangen ſind. Die Mel=
dung
, daß Adly Paſcha ſich weigere, ein Kabinett zu bilden, be=
darf
noch der Beſtätigung. Die Abſichten Zaghluls liegen noch
im dunkeln. Es iſt fraglich, ob er bereit iſt, den Premierminiſter=
poſten
anzutreten oder ob er es vorzieht, ſich vorläufig im Hinter=
grunde
zu halten.

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[ ][  ][ ]

Nummer 147

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadi, 29. Mai.
* Evangeliſcher Frauentag Deutſchlands.
Ein Willkommengruß.
In der Zeit vor dem Weltkriege war Darmſtadt um Pfingſten
ein beliebter Tagungsort für viele Vereine und größere Geſell=
ſchaften
. In den letzten Jahren iſt es jedoch immer ſchwerer ge=
worden
, die Fremden hierher zu ziehen, beſonders weil es an
hinreichenden Unterkunftsmöglichkeiten fehlt. Wie ſehr früher
Darmſtadt als Kongreßort bevorzugt war, mag man aus der
Tatſache erſehen, daß in manchen Jahren mehr als ein halbes
Hundert größere Tagungen hier abgehalten wurden. Jetzt iſt
aber das Pfingſtfeſt vergangen, ohne daß unſere Stadt einen
nennenswerten Beſuch von auswärts zu verzeichnen hatte; jedoch
heute werden ſich in unſeren Mauern aus ganz Deutſchland die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Evangeliſchen Frauentag
einfinden, um hier ihre Beratungen abzuhalten. Als Gäſte in
unſerer Stadt heißen wir ſie willkommen und wünſchen ihren
Vexanſtaltungen, Beratungen und geſelligen Zuſammenkünften
den beſten Erfolg.
Von der weitreichenden Bedeutung des Evangeliſchen Frauen=
tages
kann man ſich eine Vorſtellung machen, wenn man erfährt,
daß die Frauenverbände, die ihn hier abhalten, etwa 2 Millionen
Frauen umfaſſen. Schon an dieſer Zahl gemeſſen, läßt ſich er=
ſehen
, daß die Beratungen und Beſchlüſſe für die geſamte evan=
geliſche
Frauenwelt bedeutungsvoll ſein werden. Der Zuſammen=
ſchluß
der evangeliſchen Frauenverbände zu einer gemeinſamen
Vertretung ihrer Intereſſen iſt noch verhältnismäßig jung; er
erfolgte im Jahre 1918 unter dem Eindruck der Ereigniſſe, die
ſich im politiſchen Leben abſpielten. Die Darmſtädter Tagung
der Vereinigung evangeliſcher Frauenverbände, die vom 29. Mai
bis zum 1. Juni dauert, wird die dritte ihrer Art ſein. Die der
Vereinigung evangeliſcher Frauenverbände Deutſchlands ange=
ſchloſſenen
Verbände treten ein für die innere und äußere Ge=
ſundung
unſeres Volkes, für Wiederaufbau der chriſtlichen Fa=
milie
und Durchſetzung evangeliſcher Schulerziehung. Sie be=
kämpfen
die Unſittlichkeit; ſie ſind für die Vertiefung und Ver=
innerlichung
des kirchlichen Lebens und fordern ſtärkſte Lebendig=
machung
und zielbewußten Einſatz aller evangeliſchen Frauen=
kräfte
. Vorausſetzung hierfür iſt ihnen ein bewußtes, im Evan=
gelium
gegründetes perſönliches Glaubensleben und die Erkennt=
nis
, daß nur vom Chriſtentum aus Weſen und Wert des Frauen=
tums
richtig erfaßt und die Formen erkannt werden, in denen
ſich deutſches evangeliſches Frauentum zum Segen von Staat,
Volksgemeinſchaft und Kirche mitgeſtaltend auszuwirken hat.
Deshalb verfolgen die Verbände als Ziele die Herausarbeitung
und Durchſetzung eines echt deutſchen und echt evangeliſchen
Frauenideals und die Bildung einer einheitlichen, öffentlichen,
evangeliſchen Frauenmeinung, ſowie dafür zu ſorgen, daß evan=
geliſcher
Frauenwille in der Oeffentlichkeit nachdrücklich zum
Ausdruck und zur Geltung kommt und im öffentlichen wie im
privaten Leben die Anſchauungen chriſtlicher Sittlichkeit und
chriſtlichen Glaubens ſich wieder durchſetzen. Dieſe programma=
tiſchen
Forderungen klingen an in dem Thema der erſten öffent=
lichen
Verſammlung Evangelium und Frauentum‟ Die Ver=
einigung
evangeliſcher Frauenverbände mill indeſſen auch hin=
wirken
auf eine unter einheitlichen Geſichtspunkten ſtehende Be=
einfluſſung
der Geſetzgebung durch die evangeliſche Frauenwelt.
Aus dieſem Grunde wurde für die zweite öffentliche Verſamm=
lung
das Thema Die evangeliſche Frau und die Geſetzgebung
gewählt. Gerade dieſer Beratungsſtoff iſt ſehr zeitgemäß, denn
von der Umgeſtaltung der politiſchen Zuſtände iſt die Frauen=
welt
nicht unberührt geblieben; es wurde ihr z. B. das Stimm=
recht
berliehen, weshalb eine Agitation hierfür nicht mehr nötig
iſt. Es ſind aber jetzt ſo viele neue Zeiterſcheinungen und Fragen
an die Frauen herangetreten, die ſich zu Forderungen an die
Geſetzgebung verdichtet haben, deren Formulierung in den Be=
ratungen
erfolgen ſoll. Ein Volksabend mit dem Thema Volks=
not
und Familie wird neben dem religiöſen Grundcharakter der
Veranſtaltung auch eine deutſche und volkstümliche Seite hervor=
treten
laſſen, denn es werden Vertreterinnen aus der Tſchecho=
ſlrwakei
, Danzig und aus anderen deutſchen Staaten das Wort
ergreifen.
In Darmſtadt ſind alle Vorbereitungen getroffen, um die
zahlreichen Gäſte zu empfangen und ihnen den Aufenthalt bei
den vielen geſchäftlichen Sitzungen und Beratungen ſo angenehm
wie möglich zu machen.

Heſſiſches Landestheater. Neuguinea, das unbekannte Paradies
der Südſee, zeigt der Film Unter unbekannten Kanniba=
len
der vom 1. bis 4. Juni im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landes=
theaters
läuft. Die Expedition, die dieſen Film anfertigte, begab ſich
damit in das gefahrvolle Gebiet unbekannter Völkerſchaften, deren Kan=
nibalismus
und Kopfjägerei bis jetzt jeden Fremden vor der Erforſchung
ihres Gebietes zurückſchrecken ließ. Nur die Waſſerflugzeuge, die die
Expedition verwendete, und die durch ſie veranlaßte Scheu der Ein=
geborenen
vor den fremden Göttern hat es möglich gemacht, bis tief
in das von noch keinem Europäer betretene Gebiet einzudringen. Weit
über die Grenzen des ehemaligen deutſchen Kaiſer Wilhelm=Landes mit
ſeinen ungeheueren Sumpfwäldern drang die Expedition hinaus und
lernte die Eingeborenen von jeder Seite ihres täglichen Lebens kennen.
Der hochintereſſante Film gehört in die Reihe jener Kultur= und Reiſe=
filme
, von denen ſchon einige im Landestheater gezeigt wurden, und
deren Aufgabe es iſt, die unbekannten und unerforſchten Gebiete unſerer
Erde den Beſuchern näher zu bringen. Der Vorverkauf hat bereits
begonnen und wird täglich an der Kaſſe des Kleinen Hauſes in der Zeit
von 101 Uhr fortgeſetzt.
Rudolf Wittgen vom Nationaltheater in Mannheim wurde
dem Heſſiſchen Landestheater für die nächſte Spielzeit als erſter Held
verpflichtet.
Bsſſunger Kirche. Aus Anlaß des dritten Ev. Frauentages findet
nächſten Sonntag, um 10 Uhr, auch in der Beſſunger Kirche ein Feſt=
gottesdienſt
ſtatt, bei dem der Kirchenchor mitwirkt. Die Predigt
hält Herr Pfarrer Schell (Worms=Pfiffligheim), der fniher an der Pe=
trusgemeinde
wirkte. Die Gemeinde wird zu zahlreicher Beteiligung ein=
geladen
.
Ueber den Motettenchor deutſcher Studenten, der am 30. Mai,
abends 8½ Uhr, in der Pauluskirche ſingen wird, ſchreibt die Baſeler
Nationalzeitung am 9. September 1925: Ein Chor, der angemeſſene
Aufgaben mit Leichtigkeit und Schönheit löſt, der die alten Meiſter ehrt
und die Werke der jungen bekannt macht; Studierende, die die Auf=
faſſung
haben, Muſik ſei ein ſo hohes Gut unſerer Kulzur, daß man ihm
Liebe, Kraft und Zeit widmen müſſe, und daß alles Perſönliche eitle
Nebenſache ſei! Wenn in der deutſchen Jugend ſolche Kräfte erwachen,
wenn die deutſchen Gebildeten der kommenden Generation mit ſolchem
Verantwortungsbewußtſein zur Kunſt ſtehen, dann darf die Oeffentlichkeit,
und vor allem unſere ſtudentiſche Jugend mit Nachdruck auf dieſe Er=
ſcheinung
aufmerkſam gemacht werden. Der Chor ſingt die gewaltige
fünfſtimmige Choralmotette von J. Seb. Bach: Jeſu, meine Freude‟
die vor einiger Zeit der Frankfurter Motettenchor hier vorgetragen hat.
Der Eintritt iſt frei. (Siehe Anzeige.)
Mozart=Verein. Anſtelle des ſonſt üblichen Sommerfeſtes wird
der Mozartverein einen Dampferausflug auf dem Rhein
unternehmen. Damit auch die Jugend den Sommernachtsball nicht ver=
mißt
, iſt ein beſonders großer Dampfer gemietet worden, der es erlaubt,
bei den Klängen des Städtiſchen Orcheſters dem Tanz zu huldigen. Die
Fahrtkoſten werden niedrig gehalten, da der Verein die Aufwendungen,
die das Sommerfeſt erfordern wirde, den Teilnehmern der Rheinfahrt
zugute kommt läßt. Näheres folgt.
Orpheum. Frankfurter Enſemble=Gaſtſpiel. Mor=
gen
Sonntag, den 30. Mai, einmalige Wiederholung des erfolgreichen
Schwankes von Guſtav Kadelburg: Familie Schimek, in der glei=
chen
Rollenbeſetzung wie beim Pfingſtgaſtſpiel. (S. Anz.)
Gegen die Sonntagsarbeit im Konditoreigewerbe. Eine im Gewerk=
ſchaftshaus
abgehaltene Verſammlung der Bäcker= und Konditorengehil=
fen
nahm zu dem Antrag der Wiederzulaſſung der Sonntagsarbeit in den
Konditoren eine Entſchließung an, die ſich ſcharf gegen dieſen
Antrag ausſpricht.

Samstag, den 29. Mai 1926

Die Buchhandlung Schroth
in der Rheinſtraße hatte geſtern zur Beſichtigung der einem
durchgreifenden Um= bzw. Neubau unterzogenen Geſchäfts= und
Leſeräume eingeladen. Der Einladung waren außer den Ver=
tretern
der Preſſe Herr Bürgermeiſter Buxbaum viele
Freunde des Hauſes, Künſtler und Künſtlerinnen gefolgt.
Herr Heinrich Schroth hat in dem alten Jonghaus’ſchen
Haus durch den Umbau eine Buchhandlung geſchaffen, die nicht
nur der Firma ſelbſt, ſondern, das darf uneingeſchränkt aner=
kannt
werden, der Stadt Darmſtadt zur Ehre gereicht. In ſel=
tener
Vollendung iſt hier bei größter Einfachheit der Innen=
architektur
und Tektonik eine Buchhandlung errichtet worden, die
in gewiſſem Sinne eine Sehenswürdigkeit darſtellt, ohne jedoch
daß hierauf der größte Wert gelegt worden iſt. Dieſer iſt viel=
mehr
gelegt worden auf die Zweckmäßigkeit und auf den Rahmen,
in dem ſich die Räumlichkeiten einer gediegenen Buchhandlung
präſentieren ſollen. Macht der Verkaufsraum in ſeiner ruhigen
dunklen Farbe der Holzvertäfelung und der wo immer es möglich
war abgerundeten Formengebuug, farbig nur belebt durch die
hellen Buchrücken, einen faſt feierlichen Eindruck, ſo ſind die dem
Publikum zur Verfügung ſtehenden Nebenräume, das ſind die
vom Verkaufslokal abgetrennten Einzelzimmer, die dem Käufer
geſtatten, in aller Ruhe die Auswahl ſeiner Bücher zu treffen,
wohl ebenſo gediegen und vornehm, aber auch ungemein wohn=
lich
und ruhig gehalten. Der Geſamteindruck iſt nicht mehr der
eines reinen Geſchäftes, ſondern mehr der einer Bibliothek. Be=
queme
Sitzgelegenheiten und Tiſche ſtehen inmitten der durch
Regale ausgefüllten Wände zur Verfügung. Vorhänge und
wertvoller Bildſchmuck ſorgen für einen anheimelnden Eindruck.
Ueberall hat gediegener Geſchmack den Ton angegeben, und wie
das Innere dieſer Buchhandlung im beſten Sinne des Wortes,
ſind auch die großen Schaufenſter angeordnet, die wohl eine
Ueberſicht geben über das, was zu dem Geſchäftsbetrieb der
Firma gehört, ohne jedoch irgendwie den Eindruck des Ueber=
ladenen
oder Aufdringlichen zu tragen.
Die Leſe= und Warteräume der Buchhandlung dienen gleich=
zeitig
zu Ausſtellungszwecken für künſtleriſchen Bildſchmuck. Zur=
zeit
ſind eine Anzahl Radierungen und Reichsdrucke ausgeſtellt,
die, was für den Käufer ſehr angenehm iſt, die Wirkung des ge=
rahmten
Bildes im Wohnraum zeigen. Das Privatbüro des Be=
ſitzers
trägt als künſtleriſchen Wandſchmuck ein entzückendes
Friesgemälde, von Kunſtmaler Julius Kaufmann gemalt,
das in fünf Sonderdarſtellungen die Entwicklung der Schreib=
Druck= und Buchkunſt, beginnend mit dem ägyptiſchen Papyros,
bis zum heutigen modernen Buchladen darſtellend. Zu den
Einzeldarſtellungen dienten Herrn Kaufmann muſiale Werke als
Vorbild; in Farbe, Zeichnung und Darſtellung, auch in den
echten Vergoldungen uſw., hat der Künſtler ſich an das Vorbild
gehalten, in dem Geſamtbild jedoch ein entzückendes Eigenwerk
geſchaffen.
Die geſamte Inneneinrichtung iſt von der Firma Joſeph
Trier, hier, geliefert worden.
Man darf Herrn Heinrich Schroth zu dem Erfolg gratu=
lieren
und ihm von Herzen wünſchen, daß die von ihm gebrachten
*
materiellen Opfer reiche Früchte tragen werden.

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.
8034

* Familie Schimek im Orpheum.
Das Gaſtſpiel des Frankfurter Theaters unter der Direktion des
Herrn A. Sander=Gräf, das uns mit dem überaus komiſchen, an
charakteriſtiſchen, witzigen Satiren reichen Schwank Familie Schimek
von Guſtav Kadelburg bekannt machte, wird, wie wir hören, am Sonn=
tag
eine Wiederholung erfahren. Wer die Verfilmung des Schwankes
geſehen hat, der eine ſo ausgezeichnete und typiſche Wiener Figur in
Johannes Zawadil in den Mittelpunkt der Handlung ſtellt, dem iſt drin=
gend
zu raten, ſich auch die Aufführung des Schwankes anzuſehen, denn
nur hierdurch kommt die zwerchfellerſchütternde, dabei doch außerordentlich
ſcharfe Charakteriſtik dieſes Zawadil, den es nicht nur in Wien gab, ſon=
dern
der in vielfachen Variationen auch heute noch und überall lebt, wir=
kungsvoll
zur Verlebendigung.
Max Patſchkyſpielt als Gaſt dieſe Paraderolle Max Pallenbergs;
ohne ſeinen berühmten Kollegen genau zu kopieren, gibt Patſchky den
Zawadil in Maske und Spiel derart bis in alle Einzelheiten fein durch=
ſtudiert
und ausgearbeitet, daß man von dieſer Charakterkomik wirklich
nur in geſteigertem Lobe ſprechen kann. Was Patſchky an quechſilbriger
Gelenkigkeit im Spiel leiſtet, wie er in Geſte und Mimik ſich in dieſe
köſtliche Figur hineingearbeitet hat, das iſt ſchlechthin meiſterhaft. Man
braucht ihn nur anzuſehen und der Lacherfolg iſt da, der ihm in allen
Phaſen ſeines Spiels und ſie ſind außerordentlich vielſeitig, vielgeſtaltig,
treu bleibt bis zum wenig ruhmvollen Abgang.
Neben dieſer Glanzleiſtung bleiben die übrigen Darſteller durchweg
wohl etwas zurück, wie das bei einem Schwank, deſſen Wirkung nur auf
die eine Figur zugeſchnitten iſt, kaum anders ſein kann; aber das Zu=
ſammenſpiel
des ganzen Enſembles iſt ſehr gut und ſehr flott, daß die
Geſamtwirkung der Aufführung Max Patſchky zur vollen Geltung bringt.
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50jähriges Dienſtjubiläum. Am 29. Mai feiert Herr Werkmeiſter
Konrad Reitz bei der Firma Wilhelm Klein, Baudekoration, ſein=
50jähriges Dienſtjubiläum. Herr Reitz iſt vor 50 Jahren als Malerlehr=
ling
bei der Firma Wilh. Klein eingetreten und iſt ſeit der Zeit ununter=
brochen
im Geſchäft tätig. Herr Reitz iſt durch ſein beſcheidenes, ent=
gegenkommendes
Weſen überall gerne geſehen.
25jähriges Arbeitsjubiläum. Der bei der J. C. Herbertſchen Hof=
buchdruckerei
Nachf. Dr. Adolf Koch in Darmſtadt beſchäftigte Setzer Herr
Peter Hotz konnte am 28. Mai auf eine 25jährige Tätigkeit in die=
ſem
Hauſe zurückblicken. Aus dieſem Anlaß fand in üblicher Weiſe in
der Setzerei eine Feier ſtatt, wobei ihm von ſeiten der Geſchäftsleitung
wie ſeiner Mitarbeiterſchaft ehrende Worte der Anerkennung ſeiner Ver=
dienſte
und kollegialen Geſinnung unter Ueberreichung von Geſchenken
gewidmet wurden.
Dienſtjubiläum. Am 30. Mai ſind es 25 Jahre, daß der Bureau=
diener
Joſef Theiß bei der Stadt Darmſtadt bedienſtet iſt. Von
ſteter Pflichterfüllung beſeelt, verſah er all die Jahre treu und geſviſſen=
haft
den ihm übertragenen Dienſt und iſt durch ſein ſtets aufrichtiges und
beſcheidenes Weſen von ſeinen Mitarbeitern geſchätzt.
Im Hotel Prinz Heinrich, Bleichſtraße, findet morgen Sonntag
abend großes Gartenkonzert ſtatt. Der Beſuch kann beſtens emp=
fohlen
werden.

* Die (röffnung eines neuen
Bades in Darmſtadt.
Das Römerbad.
Herr Oſterbrink hatte die Vertreter der Preſſe und eine Anzahl In=
tereſſenten
am Dienstag abend zur Beſichtigung des von ihm neu er=
richteten
Bades in dem von ihm erworbenen neuen Anweſen Zimmer=
ſtraße
7 eingeladen. Die Beſichtigung erregte wohl bei allen Teilnehmern
ſtärkſtes Intereſſe, denn zweifellos iſt hier eine, wenn auch nicht ſehr
große, ſo doch erſtklaſſige moderne Badeanſtalt geſchaffen worden, die
allen Anforderungen in hygieniſcher und mediziniſcher Richtung ſicher
durchaus gerecht wird.
Nach den während des Rundganges gegebenen Erläuterungen iſt
bei der Errichtung des Römerbades beſonderer Wert auf die rein
techniſche Einrichtung gelegt, da gerade dieſe den Hauptbeſtandteil des
Bades darſtellt. Eingerichtet wurden eine ganze Anzahl Einzelbade=
zimmer
für Wannen= und Brauſebäder ſowie ein Familienbade=
zimmer
mit 2 Badewannen. Ferner eine hydropneumatiſche Abteilung
für Herren und eine desgl. für Damen. Die Badezellen ſind der Neu=
zeit
entſprechend vollſtändig mit Wandplattenbekleidung verſehen. Die
Badewannen z. T. aus echtem engliſchen Feuerton und z. T. aus Gußeiſen
innen weiß emailliert. Die Zulaufgarnituren geſtatten in kürzeſter Zeit
die Füllung der Bäder vorzunehmen, mit jeder beliebigen Temperatur,
ſowie nach dem Verlaſſen des Bades noch eine warme und kalte Brauſe
zu applizieren. Die Geſamtinneneinrichtung dieſer Badezimmer iſt durch=
gebildet
, ſcharfe Ecken ſind vermieden worden, infolgedeſſen peinliche
Sauberkeit, die beſonders ein wichtiges Erfordernis für Bäder iſt. Zur
Belebung der Wandflächen wurde farbige Dekoration gewählt, welche
die ſonſtige übliche Nüchternheit in ſolchen Bädern aufhebt. Die Bade=
zellen
ſelbſt befinden ſich im Erdgeſchoß und ſind links und rechts in dem
breit gehaltenen ſchön harmoniſch abgeſtimmten Gang gelagert, ſodaß
eine ſehr gute Ueberſichtlichkeit vorhanden iſt. Entgegengeſetzt den
ſonſtigen Gepflogenheiten die Rohrleitungen verſchwinden, iſt hier die
Geſamtkonſtruktion zu ſehen und daraus zu erkennen, daß bei einer
ſchönen durchgeführten Anlage das Schönheitsgefühl durchaus nicht ver=
letzt
wird. Dieſe Technik hat außerdem den Vorteil, daß man jederzeit
leicht irgendwelche Störung bemerkt und ſofort beſeitigen kann. Ueber
der Wannenbadabteilung befindet ſich die hydropneumatiſche Einrichtung
für Herren. Dieſelbe wird betrieben durch einen vorgelagerten, in
ſatten Farben gehaltenen Ruheraum, deſſen Ruhekabinen auch gleich=
zeitig
als Ankleidezellen benutzt werden. Bei der Anordnung dieſer
Kabinen iſt Sorge getragen worden, daß erſtens der Badegaſt nach der
hydropneumatiſchen Behandlung ungeſtört der notwendigen Ruhe
pflegen kann, und ferner, daß die Geſamtgeſtaltung des Rau=
mes
eine gute Licht= und Luftbewegung beſitzt. Durch eine Flügeltür
vom Mittelgang aus gelangt man in den hydropneumatiſchen Behand=
lungsſaal
, in demſelben befinden ſich zwei moderne elektriſche Lichtbade=
käſten
, ein Schwitzkaſten für Dampf= und Heißluftbäder, eine freiſtehende
Badewanne zur Abgabe von Halbbädern, wobei gleichzeitig die Möglich=
keit
gegeben, während der Abgabe dieſer Bäder das Waſſer in ſeiner
Temperatur an= und abſteigen zu laſſen. Eine elektriſche Einrichtung
einer Badewanne für Vollbäder, eine Kombinationsbrauſe für Kopf= und
Unterduſchen, eine Dampfbrauſe, ſowie eine ſchottiſche Wechſelduſche,
welche nach neueſter Richtung und auf Grund langjähriger Erfahrung
und Verſuche zuſammengeſtellt iſt. Bei dieſer ſchottiſchen Wechſelduſche
iſt es insbeſondere möglich für die Badekonſtruktion in ſchnellſtem Wechſel
warm temperierte und kalte Duſchen verabreichen zu können, ohne daß
ſich dabei die Temperatur des Waſſers, nachdem ſie einmalig eingeſtellt
ſind, verändern. Die größte Sicherheit gegen Verbrühung iſt damit ge=
wahrt
und die heute ſo wichtige Ischiasbehandlung kann dadurch er=
folgen
. Es würde zuweit führen, ſämtliche Induktionen hier aufzu=
führen
, welche durch den vorgeſehenen Apparat bewirkt werden können.
Im mittelſten Stockwerk gegenüber dieſer Abteilung befindet ſich
dieſelbe Einrichtung für Damen. Auch hier ſind die modernſten Ap=
parate
auf dieſem Gebiete in Anwendung gebracht, und auch Sitzwannen
für Stahlbehandlung aufgeſtellt. In beiden Abteilungen ſind die not=
wendigen
Einrichtungen für Maſſage ebenfalls in modernſter Form
vorgeſehen, und werden die hier verabfolgten Maſſagen auf Grund
langjähriger Erfahrung und wiſſenſchaftlicher Studien durchgeführt.
Die Damenabteilung iſt noch mit Abteilungen für trockenelektriſche Be=
handlung
verſehen. Auch hierbei ſind die Räume in warmen harmo=
niſchen
Farben gehalten, um den Beſuchern den Aufenthalt ſo ſchön
wie möglich zu geſtalten.
Selbſtverſtändlich wurde auch dafür geſorgt, daß die notwendige
Einrichtung vorhanden iſt um die Hautpflege durchführen zu können.
Zu dieſem Zwecke befinden ſich im Erdgeſchoß Friſeurräume für Damen
und Herren und wurde auch hierbei das denkbar Möglichſte getan, um
eine gediegene Einrichtung verbunden mit den modernſten Apparaten, zu
ſchaffen. Der Herrenfriſeurraum iſt in maſſiv Eichen durchgeführt und
ſind für die Waſchtiſchanlagen ſchwere große Napoleonmarmorplatten in
Anwendung gebracht worden. Der Damenſalon wurde ganz in roſa po=
liertem
Kirſchbaumholz, abgeſetzt mit ſchwarzen Leiſten, durchgeführt.
Durch die beiden Einrichtungen wurden Anlagen geſchaffen, wie ſie zur=
zeit
in ſolcher Ausarbeitung in Darmſtadt noch nicht aufgebracht wor=
den
ſind.
Die Geſamtwäſche wird in eigner Waſchanſtalt behandelt und in
desinfiziertem Zuſtand dem Gebrauch übergeben. Für die Waſſer=
erwärmung
und für die Behandlung wurde ein Dampfkeſſel zur Auf=
ſtellung
gebracht, der auch die Abgabe von Dampfduſchen geſtattet. Alle
Badearmaturen ſind geſichert, ſo daß Verbrühungen ausgeſchloſſen ſind.
Für notwendige Ab= und Entlüftung der Räume wurde entſprechend
Sorge getragen. Alles in allem genommen ſtellt die Oſterbrink’ſche Bade=
anſtalt
, genannt das Römerbad, eine techniſche Leiſtung allererſten
Ranges auf dieſem Gebiete dar.
Die Geſamteinrichtung wurde durch Herrn Architekten Rud. Strecker
durchgeführt. Die geſundheitstechniſche Anlage von der Firma H.
Schaffſtaedt Gießen unter Leitung des Herrn Oberingenieur Meckel
Frankfurt. Die Frieſeureinrichtung vom Ingenieurbüro Meckel, ebenſo
die Dampfwäſchereianlage. Die Malerarbeiten der geſamten Innen=
dekoration
wurde durch Herrn Rich. Bugert Neuſtadt a. H. durchgeführt
und dieſe Aufgabe in moderner Weiſe gelöſt. Die Maurerarbeiten
führte die Firma Riedlinger, hier, aus. Die Bauſchreinerarbeiten wur=
den
durch Schreinermeiſter Endres ausgeführt. Sämtliche Apparate für
den elektriſchen Teil lieferte die Spezialfirma Sanitas in Berlin. Der
Weißbindermeiſter Helene, Darmſtadt, führte die ganze Weißbinder=
arbeit
aus. Die Wandplattenarbeit wurde der Firma Kadel übertragen
und in beſter Weiſe ausgeführt. Die elektriſche Inſtallation erforderte
ebenfalls viel Sorgfalt wegen den ſtark mit Feuchtigkeit geſättigten
Räumen. Die Aufgabe wurde von der altbewährten Firma Sallwey
n. Co. beſtens gelöſt. Nicht vergeſſen ſollen die fachgemäßen Dach=
deckerarbeiten
durch die Firma Keller ſein, und ebenſo die in ſorgfältiger
Weiſe durchgeführten Zimmerarbeiten durch die Firma Karl Keller,
Die Schloſſerarbeiten führte die Firma Bieger aus. Die Polſterarbeiten
lieferte die Firma Trier in bewährter Güte. Die Glaſerarbeiten lie=
ferte
Glaſermeiſter Müller, die Wandbeſpannungen die Firmen Alter
und Luckhardt, die Sitzmöbel und Spiegel Schreinermeiſter Uhland, die
elektriſche Uhrenanlage die Firma Elektrozeit, Frankfurt, die gärtneriſche
Anlage die Firma Kuhn. Nachdem Herr Oſterbrink den Mut aufge=
bracht
hat, in dieſer ſchweren Zeit ein derartiges Werk zu ſchaffen, liegt
es nun an der Darmſtädter Bürgerſchaft, durch recht eifrige Benutzung
das Werk zu krönen, und ſich ſelbſt neue Geſundheit zu ſchaffen und
dieſelbe ſich zu erhalten. Sorgfältigſte Bedienung unter Berückſichtigung
aller perſönlichen Einzelwünſche und damit individuelle Behandlung
iſt durch die langjährige Erfahrung des Inhabers, verbunden mit erſt=
klaſſig
geſchultem Perſonal, zugeſichert.
Nach dem Rundgang bot Herr Oſterbrink ſeinen Gäſten einen Im=
biß
mit Umtrunk köſtlichen Pfälzer Weines, wobei Gelegenheit gegeben
war in Rede und Gegenrede der Erbauer der neuen Badeanſtalt zu
gedenken, und dem Unternehmen alles Beſte für die Zukunft zu wün=
ſchen
nicht nur im Intereſſe des Herrn Oſterbrink ſelbſt, für den in der
gegenwärtigen Wirtſchaftskriſe die Neuerrichtung immerhin ein Wagnis
bedeutet, ſondern im Intereſſe des Darmſtädter Publikums, dem hier
eine neue Stätte geſchaffen wurde, in der es nicht nur Reinigung und
Erholung, ſondern auch Heilung und Geſundung finden kann.

Erſatz von Transportmehrkoſten. Der Wirtſchaftsausſchuß
für die beſetzten Gebiete weiſt noch einmal darauf hin, daß die
Anträge auf Erſatz der während des Ruhrabwehrkampfes entſtan=
denen
Transportmehrkoſten ſpäteſtens bis zum 3 1. Mai 1926
bei den zuſtändigen Induſtrie= und Handelskammern, Hand=
werks
= und Landwirtſchaftskammern einzureichen ſind. Eine
Verlängerung dieſer Friſt iſt ausgeſchloſſen. Die Einreichung der
Anträge genügt. Unterlagen können nachgeliefert werden. Merk=
blätter
über die Vorausſetzungen des Erſatzes und den Gang des
Verfahrens können von den Kammern koſtenlos bezogen werden.
Fahrpläne der Kraftpoſten. Vom 26. Mai ab verkehrt die zweite
Fahrt der Kraftpoſt Wörrſtadt Bahnhof-Oppenheim vierzig
Minuten ſpäter, und zwar ab Wörrſtadt Bhf. 4.20 Uhr, an Oppenheim
5 Uhr 57 Minuten,

[ ][  ][ ]

Seite 6

Samstag, den 29. Mai 1926

Nummer 142

* Ein entzückendes Ausflugslokal
für Darmſtädter iſt dank der opferfreudigem Initiative des neuen Beſitzers
Herrn Auguſt Bender das frühere Hotel Roth, jetzige Kaffee=
Reſtaurant Bender, in Griesheim geworden. Wohl direkt an
der Chauſſee gelegen, kurz vor dem Orte Griesheim ſelbſt, aber doch in=
mitten
einer landſchaftlich außerordentlich reizvollen Gegend, iſt dieſes
Kaffee auf einem ebenſo ſchönen wie bequemen Wege zu Fuß, zu Rad
und per Auto, in abſebbarer Zeit auch mit der elektriſchen Vorortbahn
zu erreichen und bietet einen ebenſo angenehmen wie durch die landſchaft=
ktche
Schönheit genußvollen Aufenthalt. Herr Bender hat die Lokalitäten
vollſtändig neu herrichten laſſen. Sie repräſentieren ſich jetzt, abgeſehen
von der ſelbſtverſtändlichen peinlichen Sauberkeit, in durchaus vorneh=
mem
, gediegenem, aber durchaus urgemütlichem Rolmen. Es ſind ver=
ſchiedene
Nebenräume außer dem Hauptreſtaurant vorhanden, die zu
alben Veranſtaltungen im familiärenRahmen geeignet ſind. Dazu kommt,
daß außer der inneren Kaffee=Räumen eine ſehr geräumige, beſchattete
Terraſſe vorhanden iſt, zu der be: Maſſenbeſuch der umfangreiche Garten
und Hof hinzugezogen werden, ſodaß ſowohl im Freien wie im Hauſe
ſelbſt für gemüigend Aufenthaltsräume geſorgt iſt, die jeder kleineren und
größeren Geſellſchaft dienſtbar gemacht werden können. Ein großer,
hübſch angelegter Garten, der bei Familienbeſuch den Kindern zur Ver=
fügung
ſteht, und der alles bietet, was ſchlechthin von einem Garten zu
verlangen iſt, ſteht ebenfalls zur Verfügung. In nicht zu weiter Ent=
fernung
iſt das Geſamtterrain von hochſtämmigen, vielfach piniengleichem
Wald umgeben. Aus den oberen Räumen kann man den Blick auf die
ganze Bergſtraße genießen. So vereinigen ſich Blumen= und Gartenduft
mit dem würzigen Ozon des Waldes. Alles in allem ſo recht ein Ort
zum ſtillen, behaglichen Genießen angetan. Es bedarf nicht beſonderer
Erwähnung, iſt aber wichtig, daran zu erinnern, daß Herr Bender es
dank ſeiner langjährigen Tätigkeit verſteht, ſeinen Gäſten eine Gaſtſtätte
zu ſchaffen, die nichts zu wünſchen übrig läßt.
Erfahrungsgemäß und das iſt eine gute Eigenſchaft geht der
Darmſtädter bei einigermaßen ſchönem Wetter hinaus, um in den Muße=
ſtunden
, die das arbeitsreiche Leben ihm läßt, am Buſen der Natur zu
geſunden. Es gibt in der Umgebung Darmſtadts immer noch ſchöne Aus=
flugsorte
, die das Angenehmſte mit dem Neitzlichen verbinden. Wir ſind
überzeugt, daß viele Darmſtädter für den Hinweis auf dieſes Unterneh=
R
men eines Darmſtädter Steuerzahlers bankbar ſein werden.

Beim Verforgungsamt Eſchollbrücker Straße 27 findet die
Auszahlung der Penſionen (nicht Kriegsbeſchädigtenrenten)
am Montag, den 31. Mai, von 10.15 bis 12 Uhr vormittags und von 35
Uhr nachmittags, ſtatt. Die am Dienstag, den 1. Juni, nicht abgeholten
Penſionen werden am Mittwoch, den 2. Juni, koſtenpflichtig zugeſandt.
Bis auf weiteres werden die Penſionen am letzten Werktag gezahlt,
der dem Zeitabſchnitt vorhergeht, für den die Zahlung beſtimmt iſt.
Bei der Oberfinanzkaſſe werden die den Ruhegehalts= und Warte=
geldempfängern
ſowie den Hinterbliebenen für Juni 1926 zuſtehenden
Bezüge am Montag, den 31. Mai, ausbezahlt.
Damit die Beſucher des Odenwaldes an Sonn= und Feierragen
mit ziemlicher Sicherheit auf Mitnahme in den Poſtkraftwagen rechnen
können, ſoll zunächſt verſuchsweiſe bei der erſten Hinfahrt nach Linden=
fels
, ab Darmſtadt Hauptbahnhof 7.50 Uhr, und bei der dritten Rückfahrt
von Neunkirchen, ab 5.25 Uhr, außer dem Hauptwagen bis und von
Neunkirchen noch ein Beiwagen laufen. Der Beiwagen bleibt von 9.50
vorm. bis 5.25 Uhr nachm. in Neunkirchen und kann im Bedarfsfalle
jederzeit zur Verſtärkung der regelmäßigen Fahrten von Neunkirchen bis
Ober=Ramſtadt mit herangezogen werden. Um in Ober=Ramſtadt das
Umſteigen vom Beiſvagen in den nach Darmſtadt durchfahrenden Haupt=
wagen
zu vermeiden, empfiehlt es ſich, daß alle Reiſenden, die nach Darm=
ſtadt
durchfahren wollen, in Neunkirchen in den Hauptwagen einſteigen.
Die Führer ſind angewieſen, die Reiſenden hierzu aufzufordern, und es
liegt im eigenſten Intereſſe der Mitfahrenden, daß es derartigen Anord=
nungen
der Fahrer nachkommt. Ferner ſoll an Sonn= und Feiertagen,
zunächſt auch nur verſuchsweiſe, noch um 7.45 Uhr von Neunkirchen nach
Darmſtadt ein Wagen verkehren, der um 8.40 Uhr in Ober=Ramſtadt
(Poſtamt) und um 9.30 Uhr in Darmſtadt, Hauptbahnhof, eintrifft und
in Ober=Ramſtadt den Anſchluß an die Bige nach Darmſtadt, Abgang
9.12 Uhr, und nach Wiebelsbach, Abgang 10.45 Uhr nachm., und in Darm=
ſtadt
Anſchluß an die Züge nach Frankfurt a. M., Abgang 9.37, 9.45,
10.30 Uhr nachm., und nach Heidelberg, Abgang 9.56 und 10.30 Uhr nach=
mittags
, erreicht.

Sonderzug nach Baden=Baden.
Baden=Baden, das ſchönſte aller Schwarzwaldbäder, liegt am Schnitt=
punkte
der großen Verkehrslinie BerlinItalien und Wien-Paris in
einem beſonders geſegneten Talkeſſel, der faſt ſüdländiſche Vegetation
aufweiſt. Das ſeit Römerzeiten berühmte Heilbad iſt umrahmt von ſanf=
ten
Hängen, die in ihrer maleriſchen Lieblichkeit an Italien und Japan
erinnern. Dieſer einzige große Garten wird umſchloſſen von einem rieſi=
gen
Bollwerk endloſer Laub= und Nadelwälder, die bis zu einer Höhe
von 1000 Meter anſteigen und auf den begnadeten Erdenfleck herabgwüßen.
Die Romantik des Oostales wird von den Reiſenden in der ganzen Welt
geſchätzt, während die Baden=Badener Thermalquellen ſchon ſeit vielen
Jahrhunderten mit größtem Erfolg zu Heilzwecken benutzt werden. Die
überaus geſchützte Lage Baden=Badens hat zur Folge, daß ſeine klima=
tiſchen
Verhältniſſe den bekannten ſüdlichen Kurorten nahekommen. Die
Sommerwärme wird durch die Luftſtrömungen von den Bergwäldern
zum Rheintal angenehm gemildert. Baben=Baden bietet eine Fülle von
kulturellen, hiſtoriſchen und landſchaftlichen Sehenswürdigkeiten. In erſter
Linie gehört hierzu das Kurhaus, deſſen Geſellſchafts=, Leſe=, Konzert=
Bühnen= und Reſtaurationsſäle mit außergewöhnlichem Luxus ausge=
ſtattet
ſind. Weiter wäre zu erwähnen die in den Jahren 1839 bis 1842
erbaute Trinkhalle, deren Säulenhallen mit Fresken geziert ſind, welche
Sagenſtoffe aus dem Schwarzwald darſtellen. Beim Kurhaus iſt das
reizende, im Barockſtil errichtete kleine Theater. Die Deutſche Kunſtaus=
ſtellung
an der Lichtentaler Allee, beſchickt von den namhafteſten deut=
ſchen
Künſtlern. Von Bädern wäre insbeſondere das nach dem Muſter
eines Römerbades angelegte, mit Zuhilfenahme der modernſten Mittel
ausgeſtattete Friedrichsbad zu erwähnen. Rechts davon liegt das im
italieniſchen Renaiſſanceſtil erbaute Auguſtabad. Auf dem Römerplatz
iſt der Eingang zu den 1846 entdeckten Teilen einer großen römiſchen
Bäderanlage. Ein Teil der Baderuinen kann beſichtigt werden. Neben
dieſen Sehenswüirdigkeiten aus alter und neuer Zeit gibt es noch viele
ſchöne öffentliche und private Bauwerke, wie das neue Schloß, das Rat=
haus
, mehrere Kirchen uſw., eingebettet in herrliche, von Natur und
Menſchenhand geſchaffene Anlagen. Schon die allernächſte Umgebung
bietet Augenweiden und Genüſſe ſeltener Art. Beliebte Ausflugziele
ſind der durch eine kühne Bergfahrt leicht zu erreichende Merkur (700
Meter), die impoſante Ruine Hohenbaden und die Battertfelſen mit kelti=
ſchem
Ringwall, das Schloß Favorite, die Ruine Eberſteinburg, das
Schloß Eberſtein am Murgtal uſw.
Nach dem ewig ſchönen Schwarzwaldweltbad wird am Sonntag,
den 6. Juni ein Sonderzug 4. Klaſſe mit Sitzplätzen
für alle Teilnehmer fahren. Die um ein Drittel ermäßigten
Fahrkarten zu dieſem, mit Schnellzugfahrzeiten verkehrenden Sonderzug
liegen bei den Fahrkartenausgaben auf. Auch können ſie bei dem Mittel=
europäiſchen
Reiſe= und Verkehrsbureaus bezogen werden.

Neue Anfängerkurſe und Syſtemwiederholungskurſe in der Reichs=
kurzſchrift
eröffnet der Verein von 1861 am Montag und am
Donnerstag nächſter Woche in ſeinen Unterrichtsräumen in der
Ballonſchule (Ballonplatz). Um den Zeitverhältniſſen Rechnung
zu tragen und um es jedem zu ermöglichen, ſich die für das berufliche
Fortkommen ſo dringend notwendige Kenntnis der Reichskurzſchrift zu
verſchaffen, hat der Verein beſchloſſen, auch für dieſe Kurſe nochmals das
Unterrichtsgeld auf nur 6 Mark für den ganzen Anfängerkurſus feſtzu=
ſetzen
. Es iſt zu erhoffen, daß das große Opfer, das der Verein damit
bringt, durch recht zahlreiche Beteiligung ausgeglichen wird. Es wird
ſich kaum ermöglichen laſſen, für die Folge noch weitere Kurſe für dieſen
niedrigen Preis zu veranſtalten. Alles Nähere, auch wegen Maſchinen=
ſchreibunterricht
, iſt aus der heutigen Anzeige zu erſehen.

Hiſtoriſcher Verein. Der erſte Ausflug dieſes Sommers am
Sonntag, den 30. Mai, führt nach Dreieichenhain. Unter Führung von
Profeſſor Dr. Behn wird dort die Burg beſichtigt, in der er im letzten
Jahre bedeutungsvolle Ausgrabungen gemacht hat. Im Anſchluß an
die Beſichtigung findet das hiſtoriſche Schauſpiel Die Geißeln ſtatt,
Abfahrt von Darmſtadt 1.44 Uhr. Fußgänger finden ſich um 9 Uhr an
den Hirſchköpfen zuſammen.
Im Schloßmuſeum finden täglich vier Führungen ſtatt,
und zwar vorm. 11 und 11.30 Uhr, nachmittags 3.30 und 4 Uhr. Sams=
tags
geſchloſſen.
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Rünftier und küufflertiſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtebender drw ddnr
geſchſebt, bebält ſich die Redaltion ſbr Urteil vor.
Palaſt=Lichtſpiele: Qualen der Nacht‟. Das
Milien des Winkelgaſthofes, die Enge dieſer ganzen Welt, in der die
Leidenſchaften um ſo elementarer hervorbrechen, je mehr die Menſchen
aneinandergepfercht ſind, wird ſpüürbar. Der Vorzug des Films liegt im
weſentlichen in einem negativen Moment: daß man nämlich die bewußte
Abkehr vom Kitſch verſpürt. Bildmäßig gut gelungen ſind die Szenen
auf dem Arbeitsplatz, die Sinn für Bildwirkung beweiſen. Claire Rom=
mer
hat in den Momenten, in denen ſie ſich des Gaſtwirts Murphy er=
wehrt
, Blicke und Gebärden, in denen Seelenangſt vibriert. Granach als
Hotelwirt: ein Raubtier mit primitiven Inſtinkten. Ein Kerl, den Ka=
ſchemmenduft
umweht. Fabelhaft in der Konzeption der Geſtalt. Jede
Gebärde ein Meyerbeerſches Orcheſter. Der ſtärkſte Eindruck des Films:
Fritz Raſp als halb wahnſinniger Kellner. Eine Geſtalt, die aus der
Welt von E. A. Poe zu kommen ſchien. Im irren Blick dieſes Menſchen
lauert die Angſt vor dem Leben; über die pathologiſche Studie hinaus
gibt der Künſtler das Bild einer armen, hilfloſen Kreatur, die ſich an
der Realität wund ſtößt und ſchließlich in ihrer Weiſe Rache am Leben
nimmt. Wärum ſieht man dieſen Darſteller im Film nicht öfter? Im=
merhin
ein Film, der, wenn auch noch taſtend, den Weg in neues Land
zu finden ſucht.
Neſidenz=Theater: Götz von Berlichingen
Hubert Moeſt, der die Regie führte, macht die Zeit im Bilde lebendig
und ſchuf den Rahmen für das Wirken und Zufammenſpiel dieſer her=
vorragenden
Künſtler. Sehr ſchöne landſchaftliche Bilder und Aufnahmen
von alten Ritterburgen bildeten eine angenehme Ueberraſchung. Der
Film, der zu den beſten deutſchen Erzeugniſſen gehört, hatte eine große
und tiefgehende Wirkung. Im Beiprogramm wird der Boxkampf Brei=
tenſtraeter
gegen Pgolino gezeigt. Alles in allem wieder ein gutgewähl=
tes
Programm.
union=Theater: Der ſchwarze Engel. Wir haben
ein Werk vor uns, wie wir es ſchöner und edler ſeit langer Zeit nicht
geſehen haben. Es iſt ein Film, der ans Herz geht. Ein Film, ſo ſicher
und feinnervig, ſo unbedingt künſtleriſch geſtaltet, daß er zugleich bezau=
bert
und hinreißt. Ein Stück Leben, ſchlicht und ſtark. Ein herrliches,
lebendiges, ſeltſam=feſſelndes Spiel, durch das nicht zuletzt dieſer Film
zu den ſtärkſten und ſchönſten Erlebniſſen dieſes Jahres wird. Als
weiteren Film bringt das U.T. Komödie des Herzens, ſechs
Tagebuchblätter von Peter Murglie. Lil Dagower iſt hier ſo recht Ge=
legenheit
gegeben, große Kunſt zu entfalten.
Lokale Veranſtaltungen.
Train=Vereinigung 18. Der Marineverein hat uns für
kommenden Sonntag zur 10jährigen Gedenkfeier der Seeſchlacht vor dem
Skagerrak eingeladen. Wir bitten unſere Mitglieder, hiervon recht zahl=
reich
Gebrauch zu machen.
Turngemeinde Woogsplatz. Der Marineverein Darm=
ſtadt
und Umgegend ladet unſere Mitglieder brieflich zu der am kommen=
den
Sonntag, den 30. Mai, ſtattfindenden 10jährigen Gedenkfeier der See=
ſchlacht
vor dem Skagerrak ein. Wir verweifen auf die bereits in den
Tageszeitungen veröffentlichte Feſtfolge und empfehlen unſeren Mit=
gliedern
, ſich an der Feier zu beteiligen,

Tageskalender für Samstag, den 29. Mai 1926.
Landestheater Großes Haus. Anfang 7½ Uhr Ende v
Uhr, D 16 (für diejenigen D=Mieter, die Zuſatzmiete X haben):
Lümpacivagabundus Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende
gegen 10 Uhr Zuſatzmiete VI (12): Der Waffenſchmied‟ Or=
pheum
; Keine Vorſtellung. Kinovorſtellungen;
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

Familiennachrichten

O Die glückliche Geburt
eines kräftigen Jungen
zeigen hocherfreut an
Theodor Georg
und Frau.
Darmſiadt, den 27. Mal 1926.
(*14088

Statt Karten.
Ludwig Haag
Mariechen Haag
geb. Henninger (*14098
Vermählte
Darmſtadt, 29. Mai 1926.
Statt Karten.

Karl Bröning
Miniſterſaloberreviſor
RoſelBröning, geb. Kaufmann
Vermählte
Darmſtadt, Roßdörferſtraße 45
29. Mai 1926. (*14058

Herzlichen Dank
Allen, die meiner zum 80. Ge=
burtstage
liebevoll gedachten.
Rechnungsrat Rud. Derſch.
(*14027)

Dankſagung.
Für die ihnen beim Heim=
gang
unſerer teueren Entſchlafe=
nen
in ſo reichem Maße er=
wieſene
liebevolle Teilnahme
ſagen herzlichen Dank
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Heinrich Becker IV.
Familie Heinrich Diefenbach II.
Philipp Diefenbach.
Griesheim, den 27. Mai 1926. (8072

Otto Kißler
Eliſabeth Kißler, geb. Vollrath
Vermählte
(*14083
Darmſiadt, Nieder=Ramſtädterſtr. 51, Sths., I.
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 30. Mai 1926,
nachmittags 2½ Uhr, in der Stadikapelle.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am 25.
Mai meinen guten, treuſorgenden Mann, guten
Vater, Schwager und Onkel

Hando Krey,

Buchhalter

von ſeinem ſchweren Leiden zu erlöſen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Auguſte Krey
verw. Kieſel, geb. Becker.
Die Einäſcherung fand auf Wunſch des Entſchlafenen
in aller Stille ſtatt.
(*14108
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.

Die Beiſetzung unſres teuren Eni=
ſchlafenen

Rentners
Selin dtneoria Schantoriahn
hat in aller Stille ſiattgefunden. (So55
Die trauernden Hinterbliebenen.

dohnerwachs, nur das Beſte, empfiehlt
O Secker Nachf., Ludwigshöhſtr. 1 (B. 4362

Bauerel
Artikel: Spring=,
Auflauf=, Pudding=,
Kranzformen, Tüllen
Spritzſäcke, Garnier=
pritzen
, Mandelreib=
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hergestellt. Man achte beim Einkauf auf den
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Herr Konrad Reitz begeht heute in
ſeltener Rüſfigkeit ſein
50jähriges Arbeitsjubiläum
bei der Firma Wilh. Klein, Weißbinder=
geſchäft
, Eliſabethenſtraße. (*14029

Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme bei
dem Tode unſeres lieben Vaters,
Schwiegervaters und Großvaters
Herrn
Aaguft kanzer
ſagen Allen herzlichen Dank
Die trauernden Sinterbliebenen.
Darmſtadt, den 28. Mai 1926.
Beſſungerſtr. 116.
(14o1s

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe ſo viel
troſtreicher Teilnahme bei unſerem
herben Verluſte ſei uns geſtattet,
auf dieſem Wege unſeren herzlichſten
Dank auszuſprechen.
Familie Wilhelm Horſt.

Darmſtadt, den 28. Mai 1926

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Damast
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mit Schrift
Stern Seide
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Dtzd. Druckknöpfe
Paar H.-Schuhriemen.
Paar Maccoriemen
Dtzd. Hosenknöpfe
m Blusengummt.
Rolle Nahtband, 10 Meter
Stück Schnur, 4 Meter
Br. Nähnadeln (Blitz)
Zentimeter .
Rolle Garn ..
Fingerhut.
Copierrad
Br. Stecknadeln 1200 St.)
Br. gem. Sicherheitsnadeln
Stück Schneiderkreide.
Br. Haarnadeln
Rollen Maschinengarn" .
Rolle Reihgarn
1 Stopf-Ei

Damenhemden
Cretonne, Trägerlasson, mit
Stickerei oder Feston Stück

Dam.-Schlupfhosen

Schlupfhosen
in allen Farben . . . . . Stück
Schlupfhosen
für Kinder .
. . 2 Paar
Damen-Schlupfhosen, Maccoflor u.
Kunstseide.
... Paar
Damen-Schlupfhosen
gestreift. Seidentrikot . . Paar

Damen-Untertaillen
mit hübs -her Stickerei Stück

Herren-Wäsche

Büstenhalter, Vorderschluß, mit
Stück
Spitze.
Strumpfbandgürtel, weiß, mit
2 Paar Halter
Stück
Damen-Hemden
Achselschluß od. Trägerform,
bestickt od. Stickerei Stück
Damen-Beinkleider, Kniefasson,
mit Stickerei
. Stück
Damen-Prinzeßröcke, Träger-
fasson
, mit Hohlsaum Stück
Damen-Hemdhosen
la Benforce mit Stickerei
oder Hohlsaum .
Stück
Damen-Nachthemden
Ia Cretonne, mit Stickerei
oder Hohlsaum . . . Stück
Damen-Hemdhosen, aus gutem
Renkorce, Windelform oder
Beformschluß . . . . Stück
Damen-Nachthemden
Schlupfform, bestickt oder
Stück
Spitze.

Netziacken
.. . . . . Stück
Herren-Einsatzhemden
mit schönen Rips-Einsätzen
Stück
Knaben-Schillerhemden
waschechter Zephir . Stüch
Herren-Garnitur
schön / accofarbig
Herren-Sporthemden
aus gutem Flanell 2 Kragen
und Manschetten . . Stück
Herren-Oberhemden
aus Zephir oder Perkal,
2Kragen u. Manschett, Stück

Gardinen

Halbstores
aus Etamine
.. Stück
Brises-bises
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Sofa-Kissen, gute Füllung, mod.
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3 Meter .
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Kaffee-Decken
unbedingt waschecht . . . Stück
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em, mit Klammern ...."
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Leinen-Tischdecken
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Tüll-Garnituren
3 teilig

4 Knäuel Stopfgarn
4 Dtzd. Wäscheknöpfe
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5 Paar Macco-Riemen.
2 Stern Zwirn
1 Korsett-Riemen".
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Paar Strumpfhalter und
Paar Armblätter
zusam.
Paar Sockenhalter
Paar Aermelhalter
Paar Manschettenknöpfe.

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Größe 6 und 7 .. .3 Paar 0.90
Füßlinge
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Seidenflor, Waschseide, in
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allen Farben".
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Damen-Handschuhe
Paar 0.95
Atlas, farbig

0.
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aar runde Strumpfbänder und
Paar Trägerhalter . . . zusam. /

Matrosen-Garnitur . .
Matrosenkragen und
zusam. /
Kieler Knoten
Paar gute Hosenträger und
zusam /
Paar Aermelhalter
Kragen mit Jabotts
Matrosen-Garnitur
Kieler Knoten
Paar Strumptbänder
Kragen mit Weste
Brautschleier
Spachtel-Kragen, rund

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Frottier-Handtücher, glatt, weiß
oder bunt.
. Stück
Frottier-Handtücher, schwere
Qualität, mit Borde . Stück
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Darmstadt

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Samstag, den 29. Mai 1926

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kariert und gestreift Mtr. 80 cm breit Seiden-Trikot 150 cm breit, Handtuchstoffe
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Rohseide Mtr. [ ][  ][ ]

Seite 8

Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arheilgen, 28. Mai. Unſere hieſige Volksſchule wird im gegen=
wärtigen
Schuljahr von 95 Kindern beſucht. Dieſelben werden von 98 Pfingſtmontag für die beiden hieſigen Geſangvereine. Bei dem in Rad=
je
eine Kraft für die männliche bzw. weibliche Fortbildungsſchule, zwei
Handarbeitslehrerinnen und zwei hauswirtſchaftliche Lehrerinnen tätig.
Von Unglücksfällen waren die an Pfingſten hier ſtattgefundenen Fuß=
ballſpiele
begleitet. Während bei den Spielen Im Elſee ein aus=
legen
eines Notverbandes ins ſtädtiſche Kraukenhaus nach Darmſtadt ver= Rigi hinauf, um bei vorzuüglicher Muſik in dem vornehm eingerichteten
bracht wurde, mußte beim Spielen auf dem Sportplatze am Arheilger
Mühlchen ein Teilwehmer mit zertrümmertem Naſenbein den Platz ver=
Freſenius von Eſſenheim über das Thema Wie kämpfe ich für den Blick ins Mümlingtal bis zum Krähberg.
Frieden ſprechen. Alle Friedensfreunde und Vereinigungen, die das Michelſtadt, B. Mai. Jahresbericht der Volksbank.
gleiche Ziel verfolgen, ſind hierzu herzlichſt willkommen.
* Beiterſtadt, 28. Mai. Jubiläumsfeſt. Der Geſangvevein Die Verſchlechterung der Wirtſchaftslage, die beſonders in der zweiten
Germania beging ſein 35jähriges Stiftungsfeſt und ſein Z1jähr. Fahnen=
jubiläum
. Die geſamte Einwohnerſchaft nahm au dieſem Feſte regen
Anteil. Zum Feſtzug hatte der Ort Feſtſchmuck angelegt. Sämtliche Orts=
vereine
ohne Parteiunterſchied folgten dem Jußelverein noch dem mitten
im Dorf gelegenen Feſtplatz. Nach Begrüßung durch den 1. Vorſitzenden
des Geſangvereins Germania. Herrn Heinrich Heß, ließen die Sänger=
vereinigung
Weiterſtadt, der Kirchengeſangverein und der Arbeitergeſaug=
verein
Sängerbund ſchöne Lieder erklingen. Die Turngemeinde Weiter=
ſtadt
und der Arbeiter=Durn= und Sportverein Weiterſtadt feſſelren die
Feſteilnehmer durch gut gelungene turneriſche Vorſührungen, der
Arbeiter=Nadfahrerverein Weiterſtadt durch Vorführung ſeiner ſchönen
Saalreigen. Zum Schluß wurde ein herrliches Feuerwerk abgebrannt.
Am Sonntag morgen um 6 Uhr weckte die Feſtmuſik durch den Weckruf
die Einwohnerſchaft aus dem Schlaf. Von 12 Uhr ab hielten die aus=
wärtigen
Vereine ihren Einzug. Um ½3 Uhr wurde der Feſtzug auf=
geſtellt
. Erſchienen waren 11 auswärtige Vereine. Der Radfahrerberein
Weiterſtabt eröffnete, begleitet von 3 Ehrenreitern, den Feſtzug. Den
Glanzpunkt im Feſtzug hatte ſich die freiwillige Feuerwehr Weiterſtadt
geleiſtet; durch Einſtellung von 21 jugendlichen Feuerwehrmännern im
Alter von 59 Jahren. Die Ordnung, die dieſen kleinen uniformierten
Auf dem Feſtplatz hielt der 1. Vorſitzende, Heinrich Heß, eine Begrüßungs=
anſprache
. Die Feſtrede hielt Herr Chriſtoph Hirſch 2. Nachdem die
Feſtdame Eliſabeth Müller einen Prolog geſprochen und dem Geſang=
verein
Germania eine Schleife überreicht hatte, trugen die beteiligten
zum Abſchluß.
Reichsbannerfeſtes augebracht geweſene Fahne in den neuen Reichsfarben
ſchwarz=rot=gold geſtohlen worden. Ob es ſich hier um einen Schabernack
handelt oder der Täter die Fahne geſtohlen hat, um ohne Unkoſten in
den Beſitz einer Fahne zu gelangen, mag dahingeſtellt bleiben. Auf die
Mark ausgeſetzt. Wie man hört, haben ſich 864 Wahlberechtigte in die Mittelſtandes. Auch in Zukunft wird für dieſen der auf dem Grundſatz
ſchen Landtages eingetragen.
34. Straßen: Ginnahme 29 500 Mk. Ausgabe 56 241 Mk.; Rubrik 35, zuſriedenſtellend.
Kanäle: Einnahme 2100 Mk. Ausgabe 16952 Mk.; Rubrik 36. Landwirt=
ſchaftszwecke
: Einnahme 1730 Mk. Ausaabe 18359 Mk. Rubrir 37. Heidelberger Schloßbeleuchtungen, verbunden mit großer Brückenbeleuch=
Setzerlohn 10 401,80 Mk., bleibt Geldanſchlag 8360 68 Mk.; Rubrik 40, jährigen des Kirchſpiels Erbach im Kaffee Glenz nachmittags 2 Uhr
dem Friedhofe). Bei Rubrik 24, Oeffentliche Geſundheitspflege, wird der Sonntag, den 30. d. M., eine gemeinſame Wanderung nach Buchen. Ab=
der
kath. Schweſternſtation einen Betrag von 300 Mk. in Ausgabe ein=
(Verabreichung von Milch und Brötchen) zu verwenden, angenommen, geſehen werden können.
Die Rubrik ſchließt unter Berüchſichtigung der Anträge in Einnahme mit
zur Nutznießung überlaſſenen Schulgrundſtücks von 48 auf 30 Mk. zu er mehreren Kaufliebhabern noch im Gange ſind.
mäßigen Annahme. Die Rubrik weiſt in Einnahme einen Betrag von
Betrag von 12000 Mk. für die Einrichtung eines Waunen= und Brauſe=
bades
in der Eleonorenſchule einbegriffen iſt. Die Mittel hierfüir fie=, dieſer Tage zum zweiten Male dem öffentlichen Verkehr übergeben.
ßen aus einer in Einnahme vorgeſehenen Anleihe im gleichen Betrage.
ſchädigung für abgelöſte Berdigungskoſten) und den Betrag von 4285 bad iſt 60 Meter lang, 13 Meter breit und an der tieſten Stelle 2,50
Mk. Ständiger Gehalt des Pfarrers) zu ſtreichen. Es verbleibt ſomit Meter tief. Durch die das Schwimmbad umgebende üpbige Raſenfläche iſt
eine Ausgabe in dieſer Rubrik von 1188 Mk. als Gehalt des Glöckners. Gelegenheit zum Roſenſport gegeben; auch können Sonnenbäder darauf
Bei Ruhrik 41, Flüſſe, Bäche, Gräben, wird ein Antrag des Gemeinde= genommen werden.
rats Gärtner, aus dem Modau=Bachverhand auszutreten, einſtimmig an=
genommen
. Im übrigen wird die Nubrik, die in Ausgabe einen Betrag Mai: 0,89 Meter; am B. Mai: 085 Meter.
von 6500 Mk. vorſieht, angenommen mit dem Zuſatze, daß die Verwen=
dung
dieſes Betvags vorbehalten bleibt. Der Gemeinderat genehmigte renten bzw. Militärverſorgungsgebührniſſe, für den Monat Juni
in der Sitzung ſodann noch die Beſchlüſſe des Bauausſchuſſes, die ſich findet am Samstag, den 29. Mai, ſtatt, und zwau an die H.= Renten=
faſt
ſämtlich auf das Bauprogramm für 1926 bezogen. Die Trägerliefe= empfänger von 812 Uhr vormittags und an die R.=Rentenempfänger
rung für die von der Gemeinde vorgeſehenen Wohnhausneubauten wird von 25 Uhr nachmittags. Nicht rechtzeitig abgeholte Renten werden
auf Grund der erneuten Submiſſion dem Schloſſer Friedrich Bauer als an das Verſorgungsamt zurückgeſandt.
dem Wenigſtnehmenden übertragen. Der Gemeinderat nahm ſchließlich
noch den Bericht der Obſtmarktkommiſſion entgegen, aus dem hervor= Thema wird an Hand von 150 Lichtbildern Herr Dr. Alfred Kürmann
geht, daß die Abhaltung des Marktes auf dem Turnplatze in der Markt= vom Jungdeutſchen Orden in dieſen Tagen in Bensheim, Auerbach,
ſtraße geblant iſt. Der Beſchluß, dortſelbſt auf Koſten der Gemeinde eine
Obſthalle zu errichten, wird dem Bauausſchuſſe zur Stellungnahme über= Jugenheim, Reichenbach und Gadernheim Vorträge halten. In Auer=
wieſen
. Die Verzinſung und Amortiſation des hierfür erforderlichen, im großen Saale des Hotels Weigold ſtatt. Da Herr Dr. Kürmann als
Kapitals von etwa 1500 Mk. wollen die Träger des Marktes übernehmen, vorzüglicher und feſſelnder Redner hierſelbſt noch beſtens bekannt iſt, ſo
In geheimer Sitzung: Abgabe von Induſtriegelände am MainNeckak= dürſte ein guter Beſuch der Veranſtaltung mit Sacherheit zu erwarten
Bahnhof.
* Pfungſtabt, 3. Mai. Meiſterſchaftsturnen. Am kommen= ſein.
den Sonntag findet hier das Meiſterſchaftsturnen des 1. Bezirks im
9. Kreis des Arbeiter=Turn= und Sportbundes ſtatt. Bei dieſer Ver= Mai: 065 Meter.
anſtaltung, die eine rein turneriſche iſt, werden ſich die beſten Turner
und Turnerinnen aus dem Bezirk treffen. Am Samstag abend findet Begründer der hieſigen Lederfabrik gleichen Namens, iſt im Alter von
im Lokal Vögler eine Vorſchau ſtatt. Die Vorbereitungm ſind der 75 Jahren geſtorben. Clewens hat ſich auch als Mitglied mehrerer Ver=
Freien Turngemeinde Pfungſtadt übertragen worden.
Obr=Mtamſtabt, 27. Mai. Für den im Juli ds. Js hier ſtatfinden= dient gemacht.
den Kreisfeuerwehrtag, mit dem die hieſige Freiwillige Feuer=
wehr
ihr 2jähriges Stiftungsfeſt verbindet, ſind die Vorbereitungen in TI. 5043
vollem Gange. Zahlreiche Anmeldungen auswärtiger Wehren liegen be=
reits
vor, ſodaß das Feſt größeren Umfang annehmen dürfte, zumal die
Veranſtalter keine Mühe ſcheuen, ihren Gäſten in Ober=Ramſtadts Mau=
em
einen angenehmen Aufenthalt zu bieten Die Lage auf dem
Arbeitsmarkt hat ſich noch nicht weſentlich gebeſſert. Zurzeit ſtehen
immer noch 260 Perſonen in Unterſtützung.
r. Babenhaufen. 28. Mai. Die äußerſt rührige hieſige Ortsgruppe
des Heſſiſchen Polizeiſportvereins veranſtaltet kommenden
Sonntag einen Sportwerbetag, deſſen Vortragsfolge allen Arten
des Soortes in großzügiger Weiſe Rechnung trägt. Auf dem Sport=
platz
am Trompeterwäldchen wird der Reigen mit einem Handballwett=
ſpiel
der 1. Elf gegen Sportfreunde‟ Franffurt a. M eröffnet. In der
Turnhalle der Polizeiwachtabteilung folgen alsdann turneriſche Vorfüh=
rungen
Ningkämpfe der Kraftſportvereinigung Deutſche Eiche‟=Roßdorf
und Schnuringen der Schwergthletik=Abteilung des hieſigen Pol=Sp.=V.

Samstag, den 29. Mai 1926

Nummer 147

Ein Kleinkaliberſchießen auf dem Kleinkaliber=Schießſtand ſchließt ſich an,
und abends können die Tanzbeine in der geräumigen ſchönen Turnhalle
beim frohen Maientanz geſchwungen werden. Während aller Vorfüh=
rungen
konzertiert die Muſtkabteilung der Schutzpolizei. Dem Sport=
werbetag
iſt nur ſchönes Wetter zu wünſchen, dann wird er ſeinen Zweck
erfüllen!
Schaafheim, 27. Mai. Zu einem Ehrentag geſtaltete ſich der
Lehrkräften in 25 Normalklaſſen und einer Hilfsklaſſe unterrichtet. Letz= heim ſtattgefundenen Sangeswettſtreit erzielte in der 1. Kl. der Geſang=
tere
zählt 19 Schüler. Außer den genannten Lehrperſonen ſiund hier noch verein Liederkranz (Dir. Chormeiſter Sahm. Nieder=Roden) den 1. Preis
und Dirigentenpreis, in der 3. Kl. der Geſangverein Eintracht (Dir,
H. Krapp. Schaafheim) ebenfalls einen 1. Preis.
Höchſt i. O. 28. Mai. An Pfingſten wurde hier das neu erbaute
und herrlich am Abhang des Schorſchberges gelegene Café=Reſtaurant
wärtiger Spieler einen Beinbruch davontrug und infolgedeſſen nach An= des Herrn W. Tomada eröffnet. Scharen von Beſuchern wanderten den
Lokal einige genußreiche Stunden zu verleben. Viele konnten keinen
Platz mehr finden, obwohl das Haus mit Terraſſen mehr als 300 Perſonen
laſſen. Im Auftrage des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten wird faßt. Man war voll des Lobes über das im Schweizer Stil gebaute und
am 1. Juni, abends 148 Uhr, im Gaſthauſe Zum Löwen Herr Pfarrer, von dem Beſitzer ſelbſt entworfene Gebäude mit ſeinem einzig ſchönen
Das Jahr 1925 war für die deutſche Wirtſchaft ein ſchweres Kriſenjahr.
Hälfte des Jahres ſtark in Erſcheinung trat und bei ſtändig ſteigender
Jahl der Konkurſe und Geſchäftsaufſichten verhängnisvoll zu werden
drohte, iſt auf das deutſche Genoſſenſchaftsweſen nicht ohne nachteiligen
Einfluß geblieben. Die ungeheuere Kapitalnot wirkte hemmend auf den
Geſchäftsverkehr und machte ſich auch in den Kreiſen des deutſchen Mittel=
ſtandes
empfindlich bemerkbar; an die Kreditgenoſſenſchaften als Träger
der Kreditverſorgung des gewerblichen Mittelſtandes wurden infolge=
deſſen
vergrößerte Kreditanſprüche geſtellt. Es war unſer Beſtreben,
dem Kreditbedürfnis unſerer Mitglieder gerecht zu werden, jedoch ließen
ſich bei der großen Geldknappheit Krediteinſchränkungen nicht immes ver=
meiden
. Wir können aber dennoch mit Befriedigung feſtſtellen, daß wir
trotz der äußerſt ſchwierigen Verhältniſſe in der Lage waren, vielen Mit=
gliedern
wertvolle Dienſte zu leiſten. Der im Jahre 1924 begonnene
Wiederaufbau unſerer Genoſſenſchaſt konnte im Berichtsjahre erfolgreich
weiter fortgeſetzt werden. Unſer eigenes Vermögen iſt im Laufe des
Jahres auf das Dreifache gegenüber Ende 1924 geſtiegen. Die Sparein=
lagen
und Guthaben in laufender Rechnung haben ſich von rund 41000
RM. auf nahezu 90 000 RM. erhöht, während ſich die Bankſchulden und
eigenen Verbindlichkeiten um zirka 10 000 RM. verringert haben. Die
Außenſtände in laufender Rechnung und Vorſchüſſe gegen Wechſel betru= * Friebberg, P. Mai Mai. Die Lehrer der Jahrgänge 1876 und
jungen Feuerwehrmännern im Feſtzug beigebracht war, war muſtergültig, gen Ende 1935 etwas über 20 000 RM. Der Jahresumſatz ſtieg von 1880 veranſtalteten am Mitwoch hier ein Wiederſehensfeier und luden
3,6 Millionen im Vorjahre auf 5.4 Millionen Reichsmark und hat hier=
mit
ungefähr das Dreieinhalbfache des durchſchmittlichen umſatzes der dazu ihren einzig noch lebenden Seminarlehrer, Schulrat i. R, Süß, dazu
Vorkriegsjahre erreicht. Die Landesgenoſſenſchaftsbant in Darmſtadt ein 38 Lehrer, die meiſt ſchon im Ruheſtand leben, waren erſchienen,
ließ uns auch im Jahre 1925 in jeder Beziehung ihre Unterſtützung in Rektor Krödel=Bad=Nauheim hielt die Begrüßungsanſprache.
Geſangvereine ihre Chöre vor. Abends um 8 Uhr fand im Gaſthaus dankenswerter Weiſe zuteil werden. Außerdem waren unſere Bezieh=
zum
Löwen und Darmſtädter Hof Ball ſtatt. Am Montag, den 24. Mai, ungen zur Dresdner Bank in Frankfurt a. M. für unſeren Geſchäftsver= auf dem Exerzierplatz bei Ockſtadt ein Flugtag der Heſſenflieger ſtatt,
um 3 Uhr, bewegte ſich der Feſtzug durch die Ortsſtraßen zum Feſtplatz, kehr von beſonderem Vorteil. Unſere Beteiligung bei der Landesgenoſ= Die Veranſtaltung erfreute ſich der größten Anteilnahme der Bevölle=
an
dem ſich wieder ſämtliche Ortsvereine beteiligten. Die Tochter des ſenſchaftsbank im Darmſtadt betrug Ende 1925 6000 RM. ( 2 Geſchäfts= rung. Die Zuſchauermenge, die aus der ganzen Umgegend zuſammen=
1. Vorſitzenden Heinrich Heß trug einen Prolog über das deutſche Lied anteile); im neuen Geſchäftsjahr haben wir eimen weiteren Anteil über= geſtrömt war, zählte nach Tauſenden. Lebhaften Beifall erreng Flieger
vor. Kinderbeluſtigung, Geſangsvorträge und Tanz brachten das Feſt nommen. Das von uns ſeinerzeit käuflich erworbene Gaſthaus Zu. Buſch mit ſeinen ausgezeichneten Vorführungen auf ſeinem Doppeldecker,
den drei Haſen, deſſen oberes Stockwerk uns bis Mitte des Jahres als ein anderer Doppeldecker führte Paſſagierflüige aus. Beide Flugzeuge
* Griesheim, 28. Mai. In der Nacht vom 1. zum 2. Pfingſtfeiertage Geſchäftslokal diente, wurde zum Selbſtkoſtenpreis von 32000 RM. wie= führten auch einen Luſtkampf vor. Ein Eindecker, von dem Flieger Jähr=
iſt
die an dem Flaggenmaſt vor der Friedrich Ebert=Schule aus Anlaß des der veräußert. Das Geſchäftsergebnis war befriedigend. Der er= ling geſteuert, hatte leider einen Schaden am Motor und wurde erſt
zielte Reingewinn von 5400,93 RM. geſtattet neben der Verteilung einer gegen Abend betriebsfähig. Mit beſonderer Spannung wurde der Fall=
ßprozentigen
Dividende eine weitere Stärkung unſerer Reſerven und ſchirmabſprung erwartet. Flieger Heß führte ihn aus 500 Meter Höhe
Ermittlung des Täters hat die Bürgermeiſterei eine Belohnung von 20 bilden in jahrzehntelanger Tradition die Hauptgrundlage des deutſchen die Heimreiſe augetreten hatten.
hier aufliegenden Liſten für das Vollsbegehren auf Auflöſung des Heſſi= der Selbſthilfe beruhende genoſſenſchaftliche Zuſammenſchluß der einzig Vogelsberg tagte dieſer Tage die Handelskammer Friedberg, eine Be=
richtige
Weg ſein, ſchwere Zeiten zu überwinden. Welche Bedeutung ſichtigung des Waſſerwerks Lißberg unter Führung von Direktor von
HI. Eberſtadt, 38. Mai, Gemeinderatsſitzung. Unter dem heute dem Genoſſenſchaftsweſen beizumeſſen iſt, zeigt die Tatſache, daß in Stadler vom Ueberlandwerk Oberheſſen ging voraus, er zeigte die An=
Vorſitze des Bürgermeiſters Schäfer und in Anweſenheit des Beigeord= Deutſchland zurzeit 25 Millionen Staatsbürger genoſſenſchaftlich organi= lagen des Kraftwerkes in allen ihren Einzelheiten. Der Vorſitzende der
neten Flick und ſämtlicher Gemeinderatsmitglieder fand geſtern abend ſiert ſind. Um wieder ſelbſtändige, uabhängige Kreditinſtitute zu Handelskammer, Kommerzienrat Langsdorf=Friedberg, dankte dem Direl=
eine
Gemeinderatsſitzung ſtatt. Die Beratung des Gemeindevoranſchlags werden, iſt es unbedingt erforderlich, daß die Kreditgenoſſenſchaften von tor von Stadler und eröffnete im Konferenzzimmer der Eiſenwerke
für das Rechnungsjahr 1926 wurde fortgeſetzt. Debattelos fanden An= der Verſchuldung bei den Zentralinſtituten freikommen. Nach wie vor Hirzenhain die Vollverſammlung der Handelskammer, welche hauptſäch=
nahme
: Rubrik 23, Oeffentliche Sicherheit: Einnahme 81s Mk., Aus= muß der weitere Aufbau unſeres eigenen Vermögens, ſowie die Vermeh= lich den Voranſchlag 193627 beriet. Daran ſchloß ſich eine Feier im
gabe 12300 Mk.; Rubrik 26, Feuerlöſchweſen: Ausgabe 1640 Mk.; Ruhr, rung der Ginlagen tatkräftig gefördert werden. An unſere Mitglieder Giſenwerk; Direktor Weber begnäßte die Handelskammer, Hotelier
V. Armenpflege: Einnahme 7720,50 Mt. Ausgabe 25.900 Mk.; Rubrik richten wir deshalb die Bitte, uns hierin durch treue Mitarbeit zu Krauß von Bad=Nauheim ſprach in humorvoller Weiſe ben Dank der
33, Gemeindefriedhöfe: Einnahme 2240 Mk. Ausgabe 6760 Mk.;, Rubrik unterſtützen. Die Entwicklung des Geſchäfts im neuen Jahre iſt durchaus Handelskammer aus. Die Mitglieder der Kammer beſuchten darnach ver
* Erbach i. D. 28. Mai. Am 2. und am 6. Juni finden die erſten
Grenzverhältniſſe Ausgabe Bo0 Mk.: Nubrik 39, Ortsbürgerweſen: Gin= tung und großem Feuerwverk, ſtatt. Unſere rührige Odenwald=Kraftwagen= mann wurde einſtimmig zum Bürgermeiſter wieder gewählt. M
nahme 30 Mk., Ausgabe 300 Mk. Geldanſchlag des Losholzes 18 763,38 Verkehrs A.G. Erbach i. O. läßt zu beiden Veranſtaltungen wieder Wa= Stammheim ſtarb der Altbürgermeiſter Hch. Wilh. Nägel im Alter:.0
Mark, hiervon ab der von den Empfängern zu erſtattende Hauer= und gen laufen. Am Sonntag, den 30. Mai, tpeffen ſich alle Sechzig= 20 Jahren.
Oeffentliche Anlagen. Denkmäler, Muſeen und Sammlungen: Ausgabe zwecks Beſprechung über eine gemeinſame Feier. Die Ortsgruppe Er= beſuch 9043 Perſonen, darunter 1094 Ausländer. Anweſend am 25. Mai
2400 Mk. (für die Herrichtung der Anlage bei der Gedächtnisſtätte auf, bach des Odenwaldklubs unternimmt am Samstag, den 29., und 3996 Perſonen.
in Ausgabe vorgeſehene Betrag von 350 Mk. für Solbadkuren auf An= fahrt am Samstag nachmittag um 106 Uhr mit der Bahn nach Kailbach, das Entgegenkommen der Stadt, die eines ihrer ſchönſten Häuſer zur
trag des Gemeinderats Quari auf 700 Mk. erhöht. Ein Antrag des Der Turnverein Erbach e, V. 1860 wird am kommenden Verfügung geſtellt hat, iſt es der Verſorgungskuranſtalt (früher Militär=
Gemeinderats Lieſenfeld als Beitrag zu den Koſten der Kleinkinderſchule Sonntag, den 30. Mai, ſeinen neuen Turnplatz in Erbach einweihen. kurhaus) möglich geweſen, ein neues, zeitgemäßes Heim in beſter Kur=
* Hürſchorn, B. Mai. Arbeitsvergebung. Für Herſtellung lage zu beziehen. In 35 aufs beſte eingerichteten Zimmern ſtehen 5
zuſtellen, löſte eine endloſe Debatte aus. Der Antrag wurde ſchließlich von erhöhten Fußſteigen in Hirſchhorn und Neckarſteinach ſind 929 Ifd. Betten zur Verfügung. 500600 Kurgäſte können nun im Laufe eines
in Verbindung mit einem Antrag des Gemeinderats Gärtner, das in Meter Neckar=Sandſtein=Randſteine frei Verwendungsſtelle zu liefern. Jahres in der Anſtalt Heilung ihrer Leiden ſuchen. Aufgenommen wer=
Einnahme der Rubrik vorgeſehene Schulgeld von der Kleinkinderſchule Angebote ſind bis Mittwoch, den 9. Juni, bei dem Regierungsbauamt, den in erſter Linie kriegsbeſchädigte Angehörige des ehe=
der
evang. Schweſternſtation in Höhe von 520 Mk. zu Schulſpeiſungen, Heppenheim einzureichen, wo auch die Bedingungen und Zeichnungen ein= maligen Heeves, neuerdings aber auch Reichs=, Landes= und Gemeinde=
* Reichelsheim i. D., B. Mai. Zu der Notiz über den Verkauf des dus dem Kriegsminiſterium unterſtellt war, iſt die Kuranſtalt 1908 er=
20 Mk. in Ausgabe mit 7400 Mk. Bei Nubrik 28, Schulen, fand ein Tonwerkes Pfaffenbeerfurth teilt der Konkursverwalter mit, daß ein Ver= öffnet worden. Während des Weltkrieges iſt hier die Zentrale des großen
Antrag des Gemeinderats Heißt, den Anſchlagspreis des den Lehrern kauf bis jetzt noch nicht ſtattgefunden hat, daß aber Verhandlungen mit hieſigen Reſervelazaretts geweſen, das mit ſeinen 4500 Betten vielen
* Birkenan, 98. Mai. Schwimmbad. Das von dem hieſigen ſtätte war. Jetzt unterſteht die Anſtalt dem Reichsarbeitsminiſterium,
24585 Mk., in Ausgabe einen Betrag von 38 164 Mk. aus, wobei ein Turnverein 1863 e. V. im vorigen Jahre errichtete Schwimmbad wurde Chefarzt iſt Reg=Med=Rat Dr. Grünbaum.
Hoffentlich wird die Benützung wie im vorigen ſo auch in dieſem Jahre aus Rainrod in die hieſige Klinik verbracht. Beim Nachbohren eines
Der für Schulbedürfniſſe ausgeblich eingeſtellte Betrag von 850o Mk, eine recht lebhafte werden. Dies darf um ſo mehr gehofft werden, als ausgebliebenen Sprengſchuſſes explodierte plötzlich die Ladung, flog
ſoll der Verfügung des Schulvorſtandes bedingungslos vorbehalten wer= die ganze Anlage im verfloſſenen Jahve weſentliche Verbeſſerungen er= dem Schießmeiſter ins Geſicht und verſtümmelte ihm beide Hände. Ein
den, damit ſich die unliebſamen Vorkommniſſe vom Vorjahre nicht wieder= halten hat. Dienstags und Donnerstags bis 4 Uhr baden die Damen. Auge wurde volſtändig herausgeriſſen, das andere wird wohl ebenfalls
holen. Bei Ruhrik 29, Epang. Kirche, beſchließt der Gemeinderat ein= zu allen anderen Zeiten iſt Familienbad. Der Preis für ein Bad beträgt verloren gehen. Beide Hände mußten bis auf den Daumen der rechten
ſtimmig, den in Ausgabe vorgeſehenen Betrag von 13029 Mk. (Ent= 30 Pf. für Kinder 15 Pf. Gine Dauerkarte koſtet 5 Ml. Das Schwimm= Hand amputiert werden, da ſie völlig zerriſſen und zerſetzt waren,

Hirſchhorn, B. Mai. Waſſerſtand des Neckars. Am 27.
B. Bensheim, 28. Mai. Die Auszahlung der Militär=
E. Auerbach, B. Mai, Schlacht und Grauen. Ueber dieſes
bach findet dieſer Vortrag am Samstag, den 29. Mai, abends 8 Uhr,
Gernsheim, 28. Mai, Wafſerſtand des Rheins. Am B.
* Offenbach, 28. Mai. Todesfall. Clemens Werner, der
eine und Körperſchaften, nicht zuletzt aber in der Armenpflege, ſehr ver=

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* Offenbach, B. Mai. Die Städtiſche Sparkaſſe verſendet ſoeben
den Geſchäftsbericht über das Kalenderjahr 1925, das zugleich das 93. Ge=
ſchäftsjahr
iſt. Die Zahl der Sparbücher iſt von 4056 im Jahre 1924
auf 8048 im Jahre 1925 geſtiegen. Das Durchſchnittsguthaben eines
Sparers beträgt 468 Mark. Erwähnenswert iſt, daß ſich unter den
Büchern zwei mit Cinlagen über 50 000 Mark befinden, eine ganz anſtän=
dige
Summe in heutiger Zeit. Di Einlagen ſind von 1531 000 Mark
auf 4 360 000 Mark geſtiegen, die Rückzahlungen gingen von 618 000 auf
1 716000 Mark in die Höhe, der Einlagenbeſtand beträgt 3 768000 Mark.
Die ausgeliehenen Hypotheken betrugen Ende 1224 nur 28000 Mark,
Ende 1925 692 000 Mark. An die Stadtkaſſe hatte die Sparkaſſe Ende 1995
eine Forderung von 850 000 Mark. Aufgewertete Hypotheken ſind mit
9930, verkaufte Paviermarkwertpaviere mit 15840 Mark eingeſetzt. Dem
Aufwertungsſtock wurden 25 770 Mark neu zugeführt. Der Reingewinn
beträgt 125 000 Mark, die Verwaltungskoſten 64 000 Mark. Die Ein=
zahlungen
auf die Sparkſicher waren im September mit 415 000 Mark
am höchſten, während im Dezember die Rückzahlungen mit 280 00 Mark
den höchſten Stand erreichten.
Rheinheſſen.
R. Nackenheim, 28. Mai. Straßenverbeſſerung. Nachdem
verſchiedene Radunfälle, die auf der Nackenheim=Nierſteiner Landſtraße
in letzter Zeit vorgekommen ſind, glimpflich abliefen, mußte ein Mainzer
Tierarzt, der allerdings durch zu ſchnelles Fahren ſeinen Tod mitver=
ſchuldet
haben ſoll, auf der in Radler= und Autokreiſen gefürchteten
Chauſſee ſeinen frühen Tod finden. Jetzt beeilt man ſich mit der ver=
ſtellung
der Kreisſtraße. Um ſie in ordnungsmäßigen Zuſtand zu bringen,
ſind umfangreiche Wiederherſtellungsarbeiten erforderlich, welche in den
Monaten Juni und Juli vorgenommen werden ſollen und eine längere
Sperrung mit damit verbundener Verkehrsumleitung zur Folge haben.
Anläßlich dieſer Arbeit ſoll auch die Reparatur der hieſigen Ortsdurch=
fahrt
Gauptzſtraße) erfolgen, die ſich ebenfalls in jämmerlichem Zuſtande
befindet und zu öfteren Beſchwerden Veranlaſſung gab. Die Wiederher=
ſtellungsarbeiten
genannter Straßen mit Tapekabelag wurden der Weſt,
deutſchen Wegebaugeſellſchaft in Düſſeldorf übertragen. Schweſter der
göttlichen Vorſehung. Reginaldis, in der Krankenpflege, beſonders aber
als Lehrerin der Privat=Gandarbeits= und Mädchen=Fortbildungsſchule
ſeit zwei Jahven mit großem Erfolg hier tätig, wurde als Oberin näch
Weſthofen verſetzt. Die allgemein beliebte Ordensfrau ſieht man ſehr
ungern von hier ſcheiden.
Oberheſſen.

* Früsdberg, 27. Mai. Bei günſtiger Witterung fand am 2. Feiertag
Rücklagen, ſo daß wir am 1. Januar 1925 über ein eigenes Vermögen aus dem Dopveldecker aus und endete in ſchönem Gleitflug. Hochbefriedigt
von rund 32 000 RM. verfügten. Die genoſſenſchaftlichen Volksbanken ſtrömte die Menge heimwärts, nachdem die Flugzeuge kurz nach 6 Uhr
* Friebberg, B. Mai. In dem Eiſeninduſtriewerk Hirzenhain im
Auto Schotten und Nibda.
* Oſſenheim bei Friedberg. 2 Mai. Bürgermeiſter Ludwig Acker=
Bad=Nauheim, B. Mai. Bis zum 27. Mai betrug der Geſamt=
* Bad=Nauheim, 27. Mai. Die neue Verſorgungskuranſtalt. Durch
beamte, ſoweit es die Raumperhältniſſe erlauben. Als Militärkuryaus,
Tauſenden verwundeten und kranken Soldaten eine treffliche Erholungs=
* Gießen, N. Mai. Schwer verletzt wurde der Schießmeiſter Mahr
Garbenteich, N. Mai. Am erſten Pfingſtfeiertag fand hier die
Enthüllung unſeres neu errichteten Gefallenendenkmals unter Beteilie
gung der geſamten Einwohnerſchaft ſtatt. Das Denkmal wurde von dem
Regierungsbaumeiſter Schneider=Gießen an den Bürgermeiſter Bork über=
geben
, der es in den Schutz der Gemeinde übernahm. Die Weiherede
bielt Pfarrer Staubach. Das Denkmal beſteht aus Muſcheltalk und
ſtellt eine etwa vier Meter hohe viereckige Säule, die auf einem Sockel
ſteht, dar. Auf den Seiten der Säule ſind Reliefbilder emgehauen. Die
Namen der 33 Gefallenen der Gemeinde Garbenteich ſind auf der Vorder=
ſeite
des Sockels angebracht. Das Denkmal wurde nach den Entwürfen
des Regierungsbaumeiſters Schneider=Gießen von dem Bildhauer Arnold=
Beuern errichtet.
* Ober=Mörlen, V. Mai. Der hieſige Turnverein beſteht in
dieſem Jahre 25 Jahre. Aus dieſem Anlaß wurde ihm vom 5. Bezirk
im Turngau Heſſen die Abhaltung des Bezirksturnfeſtes übertragen.
Bezirksturnen und Jubiläumsfeierlichkeiten finden vom 12.14. Juni ſtatt,
Lich, V. Mai, Ein großer Ziegenprämiierungsmarkt
wurde vorgeſtern vom Kreisziegenzuchtverein für den
Kreis Gießen abgehalten. Es waren etwa 150 Böcke, Ziegen und
Lämmer aufgetrieben, obwohl die in einigen Dörfern herrſchende Maul=
und Klauenſeuche viele Züchter an der Beſchickung des Marktes hinderte.
Das Zuchtmaterial war vorzüglich, beſonders gutes Material ſtellte
wieder das bekannte, Ziegendorf Hattenrod, das auch bei der Preis=
verteilung
ſehr gut abſchnitt. Der Handel war ſchleppend, da die Nach=
frage
nicht dem Angebot entſprach.
* Schotten, 2. Mai. Der rühmlichſt bekannte Prämienmarkt
fand vorgeſtern bei herrlichſtem Sommerwetter ſtatt. Der Beſuch aus dem
geſamten Vogelsberg war infolgedeſſen ein ſehr ſtarker, ſo daß das Kreis=
ſtädtchen
von Menſchen wimmelte. Auch der Auftrieb an Vieh war ein
recht guter, und das Zuchtmaterial war ein vorzügliches; man ſchätzte die
Zahl der aufgetriebenen Vogelsberger und Simmentaler Zuchttiere
Bullen, Kalbinnen und Kühe auf etwa 150 Stück. Für dieſe ſtand
eine beträchtliche Geldſumme zur Preisbewertung zur Verfügung. Land=
wirtſchaftskammer
, Stadt, Zuchtverein und Kreisausſchuß hatten die
Mittel bewilligt. Mit dem Prämienmarkt waren verbunden: Pferde=
markt
, Krämermarkt. Rindviehmarkt, Schweinemarkt und wie ſich der
Vogelsberger ſcherzhaſt ausdrückt der Leutemarkt. Bürgermeiſter
Mengel=Schotten eröffnete den Markt durch eine Anſprache, in der er
dem Vertreter des Landwirtſchaftskammer=Ausſchuſſes für Oberheſſen,
Tierzuchtinſpektor NichtbergGießen, Kreisdirektor Geheimrat Böckmann=
Schotten den Dank der Marktkommiſſion und der Stadt Schotten über=
mittelte
. Der Handel mit Schweinen ging außerordentlich flott, die
Ferkel waren hoch im Preiſe, ein 67 Wochen altes Ferkel koſtete 50
bis 60 Mk. Der Handel mit Rindvieh ging noch verhältnismäßig gut,
beſonders bewundert wurden die züchteriſch außerordentlich wertvollen
Vogelsberger Bullen, Kühe und Rinder.

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Nummer 147

Samstag, den 29. Mai 1926

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den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
29. Mai bis einſchließlich 5. Juni den
Nachtdienſt die Merck’ſche Apotheke,
Rheinſtraße 9, und Beſſunger Apotheke,
Wittmannſtraße 1.
Vergebung von Beißbinder=
und Schreinerarbeiten.
Auf Grund des Miniſterialerlaſſes
vom 16. Juni 1893 und deſſen Ergän=
zungen
ſollen folgende Arbeiten an dem
Neubau eines Forſthauſes in Pfung=
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öffentlich vergeben werden:
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, Oelfarbenanſtrich von
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und Läden;
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Zeichnungen und Bedingungen liegen
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reicht, zum Selbſtkoſtenpreiſe abge=
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mittags
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Darmſtadt, Dornheimerweg 21, nach=
ſtehend
aufgeführte, für Eiſenbahnzwecke
nicht mehr verwendbare Neuſtoffe öffent=
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[ ][  ][ ]

Seite 10

Geſchichten aus aller Welt.
Das magnetiſche Mädchen.
(k), Budapeſt.
Vor einigen Monaten haben ſich in Steinamanger geheimnisvolle
Ereigniſſe abgeſpielt, in deren Mittelpunkt ein vierzehnjähriges Bauern=
mädchen
Moluar ſtand. Die Kleine foll unerklärlche magnetiſche Kräfte
ausſtrömen und die ſchwerſten Gegenſtände, wie Schränke, Tiſche u. a.
fliegen um ſie in dr Luft herum. Ihr Ruf drang bis Wien und eine
Herzogin des ehemaligen Kaiſerhauſes nahm das junge Weſen zu ſich,
um es durch Profeſſoren unterſuchen zu laſſen. Nun ſah ſich die menſchen=
freundliche
Herzogin veranlaßt, die magnetiſche‟ Dame nach Hauſe zu
ſchicken, da ſie allein durch ihre Gegenwart das Leben ihrer Wohltäterin
ernſthaft gefährdete. Im fürſtlichen Palais wiederholten ſich die Sturz=
flüge
der ſchweren Möbelſtücke und die Bewohner waren ſtändig der Ge=
fahr
ausgeſetzt, durch irgend einen fliegenden Gegenſtand totgeſchlagen
zu werden.
Die Bevölkerung von Steinamanger unternahm jetzt eine regelrechte
Pilgerfahrt zu der neuen Geiligen, die jedoch nur ein zu bedauerndes
Geſchöpf iſt und ihre Berühmtheit abſolut nicht genießen kann. Denn
obwohl ſie die frommen Leute mit Spenden überſchütten, muß ſie im
Freien ſchlafen und darf kein einziges Haus der Stadt betreten, nicht ein=
mal
das der eigenen Eltern
Die Bemühungen der Behörden, ihr eine, wenn auch noch ſo be=
ſcheidene
Unterkunft zu beſorgen, blieben aus leicht erklärlichen Gründen
erfolglos. Die ärztliche Unterſuchung ebenfalls.
Das Raſieren als Lebenswecker.
(0), Kopenhagen.
Nach Zeitungsberichten war kürzlich in einem däniſchen Dorf ein
Mann geſtorb=n. Seine Lebensverhältniſſe mögen wohl glücklicher ge=
weſen
ſein, als ſeine Ehe, denn ſeine Frau ſoll ihm nicht allzuſehr nach=
getrauert
haben. Trotzdem beſtand ſie auf einem anſtändigen Begräbnis
und ordnete an, daß ihr Mann vor der feierlichen Beſtattung auch noch
raſiert werde. Als der Barbier ſeines Amtes waltete, verſtopfte er die
ganze Naſe mit Seifenſchaum. Sein Entſetzen ſoll groß geweſen ſein, als
er den Schaum ſich bewegen ſah, erſt langſam, dann heftiger bis der
Tote mit einem kräftigen Nieſen wieder zum Leben erwachte. Der Maun
war nur ſcheintot geweſen. Seine Frau aber ſoll garnicht ſo entzſickt
geweſen ſein, ſondern geäußert haben, daß er unraſiert begraben würde,
wenn er das nächſte Mal ſterben follte.
Wie dürfen ſich die katholiſchen Frauen kleiden?
(), Paris.
Die katholiſche Geiſtlichkeit hat den Windmühlenkampf gegen die heu=
tige
Frauenmode noch immer nicht aufgegeben. Numeau, der Biſchof von
Angers, hat nun einen Rundbefehl veröffentlicht, in dem er genau
feſtlegt, wie ſich eine katholiſche Frau anziehen darf, wenn ſie anſtändig
bleiben will.
Der Rock ſo ſagt’s der Biſchof von Angers muß unbedingt
lang gehalten ſein. Wenn er nicht bis zu den Knöcheln herunterreicht ſo
iſt zwiſchen Rock und Knöchel nur eine ganz ſchmale Spanne zuläſſig.
Ein Straßenkoſuim darf nie anliegend gearbeitet ſein, die Damen ſollen
ihre Formen nicht ſehen laſſen. Der Ausſchnitt hat auch nicht tief zu ſein,
der Stoff muß die Schlüſſelbeine bedecken. Bei Abendtoiletten ſollen
auch nur allerhöchſtens die Schlüſſelbeine unbedeckt bleiben, und anliegen=
der
Schnitt iſt bei Gefellſchaftsroben ebenfalls verboten. Beim Tanzen
zieht man Handſchuhe an und paßt brav auf, daß die Spanne zwiſchen
Tänzer und Tänzerin nicht allzu eng wird; wenn ſich die Körper aneinan=
der
ſchmiegen, kommt man nämlich ganz beſtimmt nie in den Himmel.
Im Bade ſind natürlich auch nur die ganz weiten Badekleider erlaubt
und für keinen Fall ein Badetrikot.
Der, wie erſichtlich, recht ſachliche und gründliche Rundbefehl des
Biſchofs wurde in ſämtlichen Städtchen und Dörfern ſeines Bezirkes
ausplatatiert. Ob er die erwünſchten und nicht einmal ganz unange=
brachten
Reſultate zeitigen wird, iſt, beſonders in Frankreich, ſehr
fraglich .."
Der Alkoholismus in Frankreich.
Die franzöſiſche Akademie der Medizin hörte kürzlich einen Bericht
des Prof. Labbé über den Alkoholismus in Frankreich an, dem wir
folgende intereſſante Ausführungen entnehmen: Der Berichterſtatter
wies zunächſt darauf hin, daß der Alkoholismus, der in der Kriegszeit
ſtark abgenommen hatte, ſich wieder dem Stande der Jahre 1913/14
nähere. Die Urſachen dafür ſieht er in erſter Linie in der Abſchaffung
oder Milderung der während des Krieges beſchloſſenen Prohibitions=
geſetze
. Im Jahre 1923 ſeien, ferner die Privilegien der kleinen Brenner
beſtätigt worden, ſodaß Frankreich gegenwärtig mit 2 400 000 Beuilleurs
de eru die meiſten Brenner beſitze, während es deren in Deutſchland,
das hinſichtlich der Ausdehnung des Alkoholismus unmittelbar hinter
Frankreich komme, nur 40 000 gebe. Der Abſinth ſei zwar verboten
worden, aber die Erſatzmittel dafür hätten gleich ſchädliche Folgen.
Apfelwein und Bier ſeien unhygieniſch. Außerdem ſtelle man iu wach=

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle. Am 4 Mai: Anny Traſer, 2 Stdn., Ruthsſt. 5; Kath.
Gramlich geb. Eder, 76 J., Schleiermacherſtr. 20; Kath. Stein geb.
Grünewald, 44 J., Nieder=Ramſtädter Straße 34: Emil Aberle, 3 Tg.,
Wenckſtr. 51. Am 5.: Eliſe Götz geb. Hill, 37 J., von Bickenbach, hier
Eſchollbrücker Straße 4½; Charlotte Stickſel, 4 Tg., Herdweg 56. Am
6. Mai: Werner Feldhuhn, Kaufmann, 33 T. Wendelſtadtſtr. 28: Johs.
Keil, Schneidermeiſter, 74 J., Noßdörfer Straße 51; Maria Barbara
Vogel geb. Eidenmüller, 60 J., Rhöuring 73. Am 7.: Eliſab. Kirſchner,
Mathildenplatz 6; Eduard Göbel, Uhrmachermeiſter, 78 J. Riedlinger=
ſtraße
B. Am 6.: Barbara Pfeiffer geb. Jung, 57 J., Rhönring 55;
Marie Pitzer, 19 J., Lichtenbergſtr. 78; Georg Schmidt, 13 J., von Wix=
hauſen
, hier Stadtkrankenhaus. Am 8.: Weißbinder Heinrich Schuch=
mann
, 50 J., Karlſtr. 38. Am 7.: Heinrich Blech, ſtädt. Bureaugehilfe,
73 J., Kahlertſtr. 18. Am 9.: Kathar. Brunner geb. Gilbert, 72 Jahre,
Nieder=Ramſtädter Str. 13. Am 8.: Heinz Peter Rieger, 5 Mon., Wil=
helminenſtraße
59. Am 9.: Georg Anton Hock, Lackierer, 32 J., Land=
wehrſtraße
64. Am 10.: Althändler Georg Schnepper, 71 J., Langgaſſe
Nr. 19. Am 11.: Friedrich Wagenknecht 15 T., Obergaſſe 26. Am 15.:
Ellen Eliſabeth Anna Schwalb, 2 T., Eliſabethenſtr. 72. Am 14.: Fr.
Schaub, Weißbindermeiſter, 82 J. Arheilgerſtr. 14: Alfred Cvach, 2 J.,
Karlſtr. 36. Am 15.: Dorothea Aßmus geb. Birk, 87 J., Kranichſteiner
Straße 41. Am 16.: Kaufmann Adolf Mansbacher, 70 J., Karlſtr. 106.
Am 15.: Karl Daniel Dillmann, Weißbinder, 59 J., Kiesſtr. 27. Am 16.:
Sattlermeiſter Chriſtian Rittershofer, 67 J., Ballonplatz 4. Am 15.:
Friederike Dorothea Vatter geb. Joſt, 77 J., Arheilger Straße 27. Am
16. Mai: Aug. Grimm, 11 Stunden, Eſchollbrücker Str. 33 Am 15.:
Peter Gratwohl, Invalide, 65 J., Feldbergſtr. 103. Am 17.: Marie
Kuhlmann, 12 J., von Ober=Ramſtadt, hier Stadtkrankenhaus. Am 12.:
Eliſabethe Dorothea Suſanne Friederike Marie Reuling geb. Koch, 72J.,
Rheinſtr. 41. Am 6.: Heinuich Mahr, Wagner, 23 J., Lichtenbergſtr. 78.
Am 12.: Anna Kathar. Otto, 6 Mon., Schloßgaſſe 34. Am 13.: Hans
Bommersheim, 1 T., Heinrichſtr, 124; von Rahko geb. Ettling, 50 J.,
Martinſtr. 42; Philipp Leherzapf, Fortbildungsſchullehrer, 50 J., Soder=
ſtraße
114. Am 14.: Hilga Maria Gertrude Limmer, 6 Mon., Olbrich=
weg
14. Am 4.: Agnes Rogowski geb. Nadelmann, 63 J., Luiſenpl. 6.
Am 11. Mai: Landwirt Georg Marx, 61 J., von Alsbach, hier Stadt=
krankenhaus
; Ludwig Färber, Oktroiaufſeher i. R., 75 J., Dreibrunnen=
ſtraße
1. Am 12.: Kathar. Murck geb. Hotz, 31 J. Mettegangweg 28.
Am 12.: Trippel, Anna, 1 J., Schwanenſtraße 4. Selver, Devid, Rab=
biner
i. R., Dr., 70 J., Landwehrſtr. 12. Maurer, Marie, geb. Wernher,
80 J., Ww. des Hauptmanns. Inſelſtraße 36. Rettig, Emma, 1 J.,
Lindenhofſtraße 11. Am 9.: Koſt, Karl, Oberlehrer, Profeſſor i. R.,
67 J., Geinrichſtraße 119. Am 13.: Braun, Eugen, Bautechniker, 19 J.,
ledig, Bd.=Ramſtädterſtreße 18.

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Trinitatis, den 30. Mai 1926.
In allen Kirchen Feſtgottesdienſt aus Anlaß des Dritten Evan=
geliſchen
Frauentags Deutſchlands mit Kollekten.
Stadtkirche: Samstag, den 29. Mai, abends 9 Uhr: Liturgiſche
Vorfeier, Pfinaſtkantate O ewiges Feuer von F. S. Bach Sonn=
tag
, den 30. Mai, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr.
Ritter aus Marburg
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 8 Uhr: Predigtgottesdienſt Pfarrer Heß.
Schloßkirche: Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
Vorm. 9½ Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei. Um
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil Abendmahls. Oberhof=
prediger
a. D. Ehrhardt, Pfarrer zu Hirzenhain.
Amtshandlungen an Auswärtigen bis zum 31. Mai=
Pfarrer Goethe; vom 1. Junt ab: Pfarrer Heß.

Samstag, den 29. Mai 1926

ſendem Maße den Alkoholismus bei den Frauen feſt. Dieſe hätten
während des Krieges den Mann nicht nur in den Werkſtätten, ſondern *Der unechte Cranach vor dem Reichsgerichi.
auch in den Kneipen erſetzt, und ſie hätten die Gewohnheit zur Unmäßig=
keit
beibehalten. Der Bauer, der heute mehr verdiene als früher, leiſte
ſich gleichfalls das Vergnügen des Trunks. Als einzigen Lichtblick ver=
kündet
Prof. Labbé die Tatſache, daß der Arbeiter heute im allge=
für
Sport habe und häufig zuhauſe eſſe. Er pflege ſeinen Garten und
beſuche die Kinos.
Ein neuer Beruf.
(k), London.
Sie wiſſen beſtimmt, was ein Manager oder ein Conferencier iſt,
Sie kennen die Bedeutung des Self=made=mans, aber Sie wiſſen ſicher
nicht, was ein Kickjäger iſt. Ein Kickjäger hat nichts mit einem Kammer=
jäger
zu tun, auch nicht mit Kick=Starter. Geſtehen Sie ruhig Ihre Un=
wiſſenheit
ein ich wußte es vor wenigen Tagen auch noch nicht. Ganz
England zerbrach ſich den Kopf daüber, was ein Kickjäger ſei, als ſich
nämlich ein ſolcher in mehreren Annoneen der großen Zeitungen unter
Berufung auf eine langjährige Praxis empfahl. Jetzt hat ſich die ge=
heimnisvolle
Geſchichte aufgeklärt, ein Kickjäger iſt nichts anderes als
ein Hotelangeſtellter Und zwar einer, der außer einem beſonderen Ge=
halt
und einer gewiſſermaßen gehobenen Stellung noch die Eigenart
hat, ſich unauffällig unter die Gäſte zu miſchen, um nachzukieken, was
ihnen vielleicht im Hotel mißfällt. Der Kickjäger bekommt jeden, auch
den kleinſten Uebelſtand heraus und ſorgt für ſeine Abſtellung, auf daß
ſich der Gaſt im Hauſe wohlfühle, und gern, freudig und oft wiederkehre.
Nieſen und Liliputaner durch Operation.
(a), NewYork.
Anläßlich eines Mitte April abgehaltenen Aerztekongreſſes haben die
erſten Biologen Amerikas über ihre Experimente Bericht erſtattet. Am
ſenſationellſten wirkte der Vortrag von Dr. P. E. Smith, dem Anatomie=
profeſſor
der Kaliforniſchen Univerſität. Prof. Smith erklärte, daß es
ihm gelungen ſei, auf operativem Wege Rieſen= und Zwergratten zu er=
zeugen
. Wenn man im Hirn der Ratte eine gewiſſe kleine Operation
durchſihrt, wächſt das Tier ganz enorm und erreicht mitunter das Drei=
fache
ſeiner normalen Größe. Andererſeits ſchrumpft die Ratte ganz
zuſammen ohne dabei Krankheitsſymptome irgend einer Art aufzu= ein Bild, und die Beurteilung von Werken der bildenden Kunſt auf
weiſen wenn man aus ihrem Hirn eine ganz kleine Drüſe, die ſoge=
nannte
Hypotiſis, entfernt.
liche ſollen tadellos gelungen ſein und er behauptet nun, daß man das=
ſelbe
auch mit Menſchen verſuchen könnte.
Die Herren Doktoren hörten dem wirklich epochalen Vortrag mit
großem Intereſſe zu, unterließen jedoch, ihren Kollegen anzuregen, ſeine
Experimente auf Menſchen zu übertragen. Obwohl die Choſe ganz inter=
eſſant
ausfallen könnte. Man ſtelle ſich nur vor: der Herr Miniſter oder
irgend ein anderes großes Tier erſcheint plötzlich als Liliputaner im
Parlament oder in der Parteiverſammlung ..
Der Henker als Schlachtenlenker.
(k), Schanghai.
Der Kriegsberichterſtatter einer hieſigen in engliſcher Sprache er=
ſcheinenden
Zeitung gibt eine Schilderung der typiſchen chineſiſchen Bür=
gerkriegsſchlacht
, die ſo charakteriſtiſch iſt, daß man ſie auch den deutſchen
Leſern nicht vorenthalten ſollte. Nach dieſem Berichterſtatter ſpielt ſich
der Schlackntag folgendermaßen ab: am frühen morgen erhebt ſich der
betreffende General, im vorliegenden Fall wird Li=Tſching=Lin in dieſer
Situation geſchildert, geht zu ſeinen Soldaten, überzeugt ſich davon, daß
ſie noch nicht davongelaufen ſind, und armuntert ſie dann zum Kampfe.
Das wird ſo gemacht, daß der Oberbefehlshaber vor die Front geht und
die Gegner mit einem wahrhaft homeriſchen Wortſchwall von Schimpf=
reden
begrüßt. Das ſieht an ſich ſehr gefährlich aus, iſt es aber garnicht,
denn die Fronten der Feinde ſind zum mindeſten noch 2 Kilometer von
einander entfernt und nicht die Feinde ſollen ja die Schimpferei hören,
ſondern die eigenen Soldaten.
Wenn inzwiſchen die gleichen Vorbereitungen auf der gegneriſchen
Seite getroffen ſind, und ſich auch die Soldaten in feurigem Kampfes=
eifer
erhoben haben, dann wird auf beiden Seiten in langer Schützen=
linie
ausgeſchwärmt und die Knallerei beginnt. Und nun kommt das
Entſcheidende: Wer zuerſt flieht iſt am beſten drau. Wenn nämlich
die eine Schützenkette ſich auflöſt und in mehr oder weniger wilder Flucht
zurückgeht, dann treten die Henker in Aktion, die ſchwerbewaffnet, grup=
penweiſe
mit Panzerautos verſehen, ſich jeden Flüchtling aufgreifen, der
in ihre Nähe kommt und ihn kurzerhand exekutieren, was in eiligen
Fällen mit der Kugel, ſonſt mit dem alten chineſiſchen Richtſchwert be=
ſorg
wird. Dieſe Heuker verfehlen ihre Wirkung nie die fliehende
Schützenkette dreht um und rennt in ihrer Angſt auf den minderſchreck=
lichen
Gegner zu, was dann auf der anderen Seite natürlich die endgül=
tige
Panik zur Folge hat. Bei der Taktik des chineſiſchen Bürgerkrieges
rechten Augenblick zum Flüchten zu bringen. Nicht zu früh und nicht
zu ſpät.

Ueber die Veranſtaltungen des Dritten Evangeliſchen Frauentags
Deutſchlands ſiehe Sountagsblatt Nr. 20 Frauenecke).
Martinskirche: Evangeliſcher Frauentag und zugleich Jahresfeſt
des Frauenvereins der Martinsgemeinde. Kolleſte für die ebangel.
Frauenvereine Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Oſtbezirk
in der Martinskirche. Pfarrer Beringer; Chriſtenlehre für den Weſt=
(Aſſiſtenten= Bezirk im Gemeindehaus. Pfarraſſiſten Müller. Um
10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Pfarrer und Direktor des Evang. Prediger=
ſeminars
Lie. Schneider aus Poſen. Um 11 Uhr: Kindergottes=
dienſt
für Weſtbezirk. Pfarrer D. Waitz.
Fohanneskirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre des Südbezirks.
Pfarrer Goethe. Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt, Pfarrer Goethe.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8!= Uhr: Chriſten=
lehre
für die gnabenabteilung. Pfarraſſiſtent Schäfer. Um 10 Uhr:
Feſtgottesdienſt aus Anlaß des 3. Evangel. Frauentags Deutſchlands.
(Mitwirkung des Kirchenchors.) Pfarrer Schell=Worms=Pfiffligheim.
Kollekte für die evang. Frauenvereine. Um 11½ Uhr: Kindergottes=
dienſt
. Pfarraſſiſtent Schäfer. Mittwoch, den 2. Juni, abends
8½ Uhr: Monatsverſammlung der evang. Männervereinigung. Vor=
trag
von Pfarraſſiſtent Schäfer über Paul Gerhardt Dienstag
und Freitag, abends 8½ Uhr: Kirchengeſangverein. Die Gemeinde=
vereine
beteiligen ſich an den Veranſtaltungen des 3. Ev. Frauentags.
Pauluskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für beide Konfir=
mandengruppen
. Pfarrer Rückert. Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Dr. Wendel. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Dr. Wendel. Abends 8 Uhr: Vereinsabend der
Jugendvereinigung. Montag, abends 8 Uhr: Jugendbund. Diens=
tag
, abends 8½ Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, abends 8 Uhr: Be=
ſprechabend
der Jugendvereinigung.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Saul
aus Gallneukirchen (Oeſterreich). Der Kindergottesdienſt fällt aus.
Evang. Sonntagsverein: Nachm. 47 Uhr: Vereinsſtunden
(Geburtstagsfeier). Donnerstag, den 3. Juni, abends 8 Uhr: Bet=
ſtunde
.
Evangel. Kirche in Eberſtadt: Vorm. 82 Uhr: Chriſtenlehre
der Mädchen. Um 9½ Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf.
Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Mittwoch, abends 8½ Uhr: Frauen=
abend
bei den evang. Schweſtern mit Andacht.
In der Prov.=Anſtalt: Nachm. 2 Uhr: Gotteedienſt. Pfarrer Paul.
Evana Gemeinde Traiſa: Vorm ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt
(Paul Gerhardt=Feier). Um ½11 Uhr: Chriſtenlehre. Nachm.
½=1 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. Um ½2 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Montag: E. J G. Mädchenabend. Mittwoch: Frauen=
abend
. Donnerstag: E. J G. Jungenabend.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Vorm. 9½ Uhr: Hauptgottes=
dienſt
Dienstag, den 1. Juni, abends 8½ Uhr: Jungmädchenverein.
Mittwoch, den 2. Juni, abends 8½ Uhr: Jugendbund (WPartburg).
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebetsſtunde. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Pred. Semmel. Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibel=
beſprechſtunde
(Kriegerdankbund). Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinder=
bund
für Knaben und Mädchen. Donnerstag, abends 8½= Uhr:
Bibelſtunde. Pred. Semmel. Freitag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=
bibelſtunde
und Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule Beſſungen.
Pred. Neuber. Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. Um 4½4 Uhr: Bibelbeſprech=
ſtunde
für Jungfrauen. Dienstag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde
für Jungfrauen. Mittwoch, abends 8 Uhr: Freundeskreis für Füng=
linge
. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge.
Freitag, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen.
Ehriſtlicher Verein Funger Männer Darmſtadt, e. V., Alexander=
ſtraße
22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, den 30. Mai, vorm.
9 Uhr: Morgenvahe. Abends 8½, Uihr: Vortrag von Miſſionar
Jürgens: Batakſagen. Montag, den 31. Mai, abends 8½= Uhr:
Jugendabteilung: Heimſtunden. Dienstag, den 1. Juni, abends
8½ Uhr: Aeltere Abteilung: Bibelbeſprehſtunde. Mittwoch, den

Nummer 142

Die Entſcheidung der Frage, ob das mit dem Signum eines alten
Meiſters fälſchlicherweiſe verſehene Gemälde als echt zu gelten habe
und der Verkäufer desſelben für die Echtheit einzuſtehen hat, iſt mehr
meinen weniger trinke als ſeine Vorfahren und vor allem als ſein oder weniger von den Umſtänden des einzelnen Falles abhängig; ins=
Vater‟. Dies ſei darauf zurückzuführen, daß er beſſer wohne Intereſſe beſondere davpn, ob der Verkäufer eine Garantie ausdrücklich oder ſtill=
ſchweigend
übernommen oder abgelehnt hat. Lehrreich iſt in dieſer
Beziehung ein Rechtsſtreit, der drei Inſtanzen beſchäftigt hat.
Im November 1923 kaufte der Automobilhändler H. in Berlin von
dem Kunſthändler V. ein in Oelfarben auf Holz gemaltes Bruſtbild
eines jüngeren Mannes für 1000 Dollars. Der Rahmen des Bildes
trägt die Aufſchrift Lukas Cranach. In dem ſchwarzen Hintergrund
des Bildes iſt das Malerzeichen von Lukas Cranach, eine Flügel=
ſchlange
eingemalt. Beim Verkauf des Bildes hat der Verkäufer, der
das Bild ſelbſt mit anderen zuſammen für noch nicht zehn Dollars er=
ſtanden
hat, eine Garantie für die Echtheit ausdrücklich abgelehnt und
nur erklärt, daß es jedenfalls ein gutes Bild aus der Zeit (der
Zeit von Lukas Cranach) ſei. Der Käufer behauptet, das Bild ſei kein
echter Lukas Cranach: jeder Kunſthändler erkenne es auf den erſten
Blick als eine plumpe Fälſchung. Er verlangt in der Klage Rückgabe
der Anzahlung von 500 Dollars in Geſtalt von 2100 Goldmark.
Landgericht und Kammergericht zu Berlin haben die Klage ab=
gewieſen
und auf die Widerklage des Verkäufers den Kläger verurteilt,
die reſtlichen 2100 Mark zu zahlen. Und zwar haben die Vorderrichter
dieſe Entſcheidung von dem Eide des Beklagten dahin abhängig ge=
macht
, daß er beim Kaufabſchluß von der Echtheit des Bildes überzeugt
geweſen ſei. Das Reichsgericht hat die gegen das Urteil des Kammer=
gerichts
eingelegte Reviſion zurückgewieſen. Aus folgenden Entſchei=
dungsgründen
: Das Wandlungsbegehren des Klägers iſt auf Fehlen
einer zugeſicherten Eigenſchaft des Bildes geſtützt. Hätte der Beklagte
eine Zuſicherung hinſichtlich der Echtheit gegeben, ſo wäre der Mangel
der Echtheit allerdings ein Fehler, der den Wert aufheben oder weſent=
lich
mindern konnte, (88 459, 462 BGB.), Tatſächlich aber hat der
Beklagte eine ſolche Garantie nicht gegeben, ſondern ausdrücklich abge=
lehnt
. Die Erklärung, daß das Bild ein gutes ſei, enthält nach der
Auffaſſung des Kammergerichts ein unverbindliches Werturteil. Unter
Umſtänden kann auch in der Erklärung, die Sache ſei gut, eine Zuſiche=
rung
von Eigenſchaften enthalten ſein. Allein hier handelt es ſich um
ihren Kunſtwert iſt erfahrungsgemäß eine ſchwankende, je mach der Ein=
ſtellung
des Betrachters oft völlig verſchiedene. Mit Recht hat des=
Prof. Smith hat bis jetzt über 1000 Operationen unternomms, ſämt= halb das Kammergericht in der Aeußerung, das Bild ſei gut, nur die
Wiedergabe der perſönlichen Meinung des Verkäufers gefunden. Ebenſo
iſt die Argliſt des Verkäufers mit der Begründung ohne Rechtsirrtum
verneint, daß es dem Kläger weniger auf die Erzählungen über die
nicht zutreffende Herkunft des Bildes aus Privatbeſitz, als auf die
Tatſache angekommen ſei, daß es ſich als ein uraltes Bild erwieſen habe.
(Aus den Reichsgerichtsbriefen Karl Mißlack, Leipzig.)

Briefkaſten.
H. St. Kautionen, die von Pächtern den Verpächtern geſtellt wurden,
ſind, ſofern ſie nicht als Vermögensanlagen anzuſehen ſind, nach all=
gemeinen
Rechtsgrundſätzen aufzuwerten. Soweit der Vertrag ſich als ein
gegenſeitiger darſtellt, iſt für die Frage der Aufwertung das ordentliche
Gericht, nicht die Aufwertungsſtelle zuſtändig. Auch bezüglich der Ver=
zinſung
des Hauptanſpruchs entſcheiden allgemeine Rechtsgrundſätze unter
Berückſichtigung der bei Verträgen zu beobachtenden Haltung nach Treu
und Glauben, als Grundlage der Aufwertung.
N. Unter den angegebenen Umſtänden ſollten Sie es auf eine ge=
richtliche
Entſcheidung ankommen laſſen.
K. Sie düirfen nicht vergeſſen, daß das beregte Urteil noch nicht
rechtskräftig iſt. Die Sache dürfte noch den Verwaltungsgerichtshof be=
ſchäftigen
.
A. Z. Verwaltung. Wir halten die Ausſichten dort für keineswegs
günſtig. Vielleicht böte ſich Ausſicht, im Kommunaldienſt (auch gegebenen=
falls
Ausland) anzukommen.
E. H. Im Adreßbuch 1925 befindet ſich kein bezüglicher Eintrag.
Vielleicht kann Ihnen der Verlag des neuen Adreßbuches, Buchdruckerei
W. G. Otto hier, Auskunft erteilen.
Miche
Wettervorausſage für Sonntag, den 30. Mai 1926,
nach der Wetterlage vom 28. Mai 1926.
Der britiſche Wirbel greift mit Randſtörungen nach Deutſchland
hinein und bewirkt vorderhand noch ſehr mäßige Regenfälle. Da aber
der Wirbel ſein Druckfallgebiet nach Oſten und Süden beträchtlich er=
weitert
hat, ſo iſt zu erwarten, daß auch das Kerngebiet näher an den
kommt es alſo tatſächlich für den Sieger darauf an, ſeine Truppen im Kontinent herankommt. Damit verſtärken ſich die Ausſichten auf eine
durchgreifende Aenderung und Zunahme der Regenfälle bei niedrigen
Temperaturen.
Die Heſſ. Wetterdienſtſtelle.

Juni, abends 8½ Uhr: Jugendabteilung: Bibelſtunde. Donners=
tag
, den 3. Juni: Familienkreis: Bibelſtunde (Miſſ. Jürgens).
Freitag, den 4. Juni, abends 8 Uhr: Turnſtunde in der Turnhalle der
Ludwigs=Oberrealſchule Samstag, den 5. Juni, nachm. 3 Uhr:
Jungſcharſtunden.
Möttlinger Freunde=Kreis: Montag, abends 8½ Uhr, im Feier=
abendſaal
, Stiftſtr. 51: Bibelſtunde. Miſſionar Jürgens.
Ehriſtlicher Fugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.):
Sonntag, den 30. Mai, vorm. 9 Uhr: Morgenwache. Abends 8 Uhr:
Bericht über die Freizeit auf der Bundeshöhe. Montag, den 31. Mai,
abends 8 Uhr: Mütterabend; von 8½10 Uhr: Turnen (Soderſtr.).
Dienstag, den 1. Juni, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde. Mitt=
woch
, den 2. Juni, abends 81½4 Uhr: Familien=Bibelſtunde. Don=
nerstag
, den 3. Juni, abends 8 Uhr: Golzſchnitzkurſus. Freitag,
den 4. Juni, abends 8 Uhr: Jugend=Bibelſtunde. Samstag, den
5. Juni, abends 8½ Uhr: Poſaunenchor Jeden Mittwoch von 5
bis 7 Uhr: Jungſcharſtunden. Singen, Spielen, Vorleſen, Andacht.

Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, den 30. Mai, vorm. 9 Uhr,
in der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtr. 36: Menſchen=
Weihe=Handlung. Freitag, den 4. Juni, abends 8½4 Uhr, bei Herr=
mann
, Heidelbergerſtraße 91 III.: Offener Gemeinde=Abend mit
Gäſten: Die Heiligung des Alltags (Der Spaziergang). Dr. Alfred
Heidenreich=Frankfurt a M.
Katholiſcher Gottesdienſt in St. Martin und Liebfrauen.
Sonntag, den 30. Mai 1926.
An allen Samstagen und Tagen vor Feſten, nachm. von 5-7 Uhr
und abends 88½ Uhr: Beichte in der Martinskapelle.
An allen Sonn= und Feiertagen, morgens ½7 Uhr: Beichte
in St. Martin. Um 7 Uhr: Heil. Meſſe ebendaſelbſt. Um 8 Uhr:
Heil. Meſſe mit Predigt ebendaſelbſt. Um 9½ Uhr: Hochamt und
Predigt in Liebfrauen. Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre in St Mar=
tin
. Um 21 Uhr: Andacht ebendaſ Werktags morgens 6 Uhr:
Heil. Meſſen ebendaſelbſt. Im Mai, abends 8 Uhr: Andacht in
Liebfrauen.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 30. Mai,
vorm. 11¼ Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. Mittwoch, den 2. Juni, abends 81 Uhr: Ge=
betsſtunde
. Freitag, den 4. Juni, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Chriſtl. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
vorm. 10 Uhr: Heiligungstunde. Nachm. ½4 Uhr: Jugendbund.
Abends 8 Uhr: Evangeliſation. Dienstag, abends ½,9 Uhr: Bibel=
ſtunde
.
Edangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
30. Mai, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Gottes=
dienſt
. Um 9 Uhr: Jugendbund. Donnerstag, den 3. Juni, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 30. Mai, vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. Mittwoch, den
2. Juni. abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann will=
kommen
.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Eine
beſondere Heiligungsverſammlung, geleitet von Stabskapitän Schmidt
aus Heidelberg. Um 11½ und 3 Uhr: Kindergott sdienſt. Abends
71 Uhr: Freiverſammlung auf dem Marktplatz. Um 8½4 Uhr: Große
öffentliche Heilsverſammlung. Mittwoch und Freitag, abends
8½ Uhr: Oeffentliche Verſammlungen. Es ladet freundlich ein Kapi=
tän
Engel
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. Abends 814 Uhr: Oeffentl. Heilsver=
ſammlung
. Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl Heilsverſammlung
Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjutantin Land.

[ ][  ][ ]

Nummer 147

Samstag, den 29. Mai 1926

Seite 11

Spert Shier und Tarnen.

Turnen.

Fußball.
Sportverein DarmſtadtPfalz Ludwigshafen.
Am morgigen Sonntag vermittelt die Ligamannſchaft des Sportver=
eines
den Anhängern des Lederballs eine altbekannte Mannſchaft, und
zwar die erſte Elf von Pfalz Ludwigshafen nach dem Darm=
ſtädter
Platze. Pfalz Ludwigshafen, ein um die Fußballſache verdienter
Verein, hat wiederholt mit wechſelndem Erfolg ſchon in früheren Jahren
gegen Darmſtädter Sportvereine ſtets intereſſante Spiele ausgetragen.
Der Verein gehörte mit ſeiner Ligamannſchaft zur Elitetruppe des Süd=
deutſchen
Fußballverbandes. Gegen die Gäſte aus Ludwigshafen beab=
ſichtigt
der Sportverein aus ſeinem reichen Spielermaterial morgen mit
ſeinen Beſten anzutreten. Für Rayk iſt Spielerlaubnis eingetroffen.
Zum erſten Male wird dieſer Spieler den Poſten des Mittelläufers beim
Sportverein einnehmen. Man wird es ſicher mit Intereſſe verfolgen, wie
ſich Rayk mit den übrigen Mannen zurechtfinden wird. Auf alle Fälle
verdient als ganzes auch das morgige Treffen zwiſchen beiden Vereinen
wieder als ſportliches Ereignis genannt zu werden, auf deſſen Ausgang
man nicht minder geſpannt ſein wird. Die Ligaerſatzmannſchaft begibt
ſich nach Michelſtadt, um dem dortigen Sportverein gegenüberzutreten.
Die zweite Mannſchaft des Sportvereins ſpielt auf dem hieſigen Platze
gegen die erſte Mannſchaft des Sportklubs Weiterſtadt. In den Jugend=
ſpielen
hat die erſte Mannſchaft die erſte Jugend von Germania Eber=
ſtadt
zum Gegner. Ihr Spiel findet vor dem Treffen der Ligamannſchaf=
ten
ſtatt. Die 1b Jugend des Sportvereins ſpielt in Langen; die 2a
Jugend gegen die Jugend der Konkordia Gernsheim auf dem hieſigen
Platze. Die 1a Schüler ſpielen gegen die Schüler von Heppenheim und
die 1b Schüler gegen dieſelben von Eberſtadt.

FC. Union 1913 e. V.
Außer dem Samstagabendſpiel der Ligaelf gegen die erſte Eintracht=
mannſchaft
hat die Unionleitung für den kommenden Sonntag noch fol=
gende
Spiele abgeſchloſſen. Auf der Rennbahn ſpielen: Nachmittags
1 Uhr Union alte Herren gegen Spp. Weiterſtadt 2.; nachmittags 2,30
Uhr Union 2. Jugend gegen 1. Jugend Union Wixhauſen; nachmittags
23,30 Uhr Union Liga gegen Liga Union Wixhauſen. Die Ligareſerve iſt
ſpielfrei. Nach auswarts fährt nur die 1. Jugend, und zwar nach
2Mannheim zu der 1. Jugendelf des V.f.R. Eine Sondermannſchaft
Unions ſpielt gegen die neue Sonderelf der hieſigen Eintracht auf deren
Platz. Von allen Spielen beanſprucht natürlich das Spiel Union
Wixhauſen gegen Union Darmſtadt das größte Intereſſe,
tund das mit Recht. Den Darmſtädter Fußballanhängern ſteht ein
ſchönes Spiel in Ausſicht, das der Rennbahn an der Heidelbergerſtraße
ſicher guten Beſuch bringen wird.
Fußballverein MörfeldenSpielvereinigung 1921 Darmſtadt.
Nachdem die Mannſchaften der Spielvereinigung an den Pfingſtfeier=
ttagen
der wohlverdienten Ruhe pflegten lediglich eine kombinierte
Mannſchaft trug ein Spiel in Eberſtadt aus greifen ſie am morgigen
Sonntag wieder in den Gang der Serienſpiele ein. Die 1. Mannſchaft
dempfängt auf ihrem Spoxtplatze Windmühle die gleiche vom Fußball=
verein
Mörfelden. Hoffentlich wird die Spielvereinigungsmannſchaft
ihre Anhänger nicht wieder ſo enttäuſchen wie vor 14 Tagen. Gutes und
ſolides Können ſteckt in jedem der elf Spieler, ſie müſſen nur wollen!
Spielbeginn 3½ Uhr.

Handball.

Sportverein 1898 e. V.
Die Liga=Mannſchaft iſt ſpielfrei Die zweite Mannſchaft, die als
gerſte an den Verbandsſpielen des Süddeutſchen Turnerbundes teilnimmt,
tträgt am kommenden Sonntag das Rückſpiel gegen die erſte Mannſchaft
des Turnvereins Königſtädten aus. Das Vorſpiel wurde 5:1 gewonnen.
Um 10 Uhr vormittags findet ein Trainingsſpiel der erſten Jugend=
BMannſchaft gegen die zweite Jugend=Mannſchaft ſtatt. In Trainings=
fſpielen
üben zwei weitere Jugend= und fünf Schüler=Mannſchaften, um
dan den kommenden Verbandsſpielen teilzunehmen. Sonntags morgens
ffindet ſich auch die Alte Herren=Abteilung zum Training ein, das ſich
eines großen Zuſpruchs erfreut.

Heſſen V. f. L.
Am kommenden Sonntag nehmen die Spiele der Endrunde in den
A. D. T.=Verbandsſpielen ihren Anfang. Es gilt für die Heſſenmann=
ſchaft
, die Hoffnungen, die auf ſie geſetzt werden, zu erfüllen. Zur Zeit
ſteht ſie in der Tabelle an erſter Stelle, denn von 7 Spielen konnte ſie
6 Spiele gewinnen und eines unentſchieden ſpielen. Als Auftakt der
Schlußrunde findet das erſte Spiel der Heſſen in Weiterſtadt gegen die
1. Mannſchaft der dortigen Turngemeinde ſtatt.
Schwimmen.
Turngemeinde 1846, Schwimmabteilung.
Die Turngemeinde Darmſtadt 1846 beſitzt ſeit langen Jahren ihre
Schwimmabteilung, in der das Schwimmen eine beſondere Pflege findet.
Sie betrachtet es als ihre Hauptaufgabe, das Schwimmen in volkstüm=
licher
Weiſe nach den Richtlinien der D. T. der Allgemeinheit zunutze zu
machen. Alle Volksſchichten können ſich in der Abteilung in der Kunſt
des Schwimmens, als eine der geſundeſten Leibesübungen, betätigen.
Jeder nach ſeiner Art und Veranlagung. Insbeſondere wird auch bei
der Schwimmabteilung der Turngemeinde 1846 das Schwimmen von
den Frauen gepflegt. Alle Altersklaſſen können unter fachmänniſcher
Leitung das Schwimmen bzw. die verſchiedenen Arten desſelben erlernen.
Mit dem Eintreten wärmeren Wetters verlegt auch die Schwimm=
abteilung
der Turngemeinde 1846 ihren Schwimmbetrieb an den großen
Woog. Die Uebungsſtunden der Abteilung am Woog ſind feſtgeſetzt auf:
Montags, Mittwochs und Donnerstags. Dabei wird auch während des
Sommers eine Uebungsſtunde im Hallenbad für alle diefenigen, die nicht
in der Lage ſind, an den Stunden im Woog ſich zu beteiligen, beibehal=
ten
. Die angeſetzten Uebungszeiten gelten gleichzeitig für Männer und
Frauen, bzw. Turner und Turnerinnen. Der offizielle Beginn des
Sommerſchwimmbetriebs der Schwimmabteilung der Turngemeinde 1846
iſt auf Montag, den 31. Mai, abends 6 Uhr 15 feſtgeſetzt. Am gleichen
Tage findet das Anſchwimmen der Abteilung ſtatt, wobei ſich voraus=
ſichtlich
auch die Abteilungen der Turngemeinde Beſſungen und der
Turngeſellſchaft Darmſtadt beteiligen werden. Alle Mitglieder der Turn=
gemeinde
1846 ſowie Freunde des Schwimmens und auch die befreundeten
Abteilungen werden hierauf aufmerkſam gemacht und hierzu eingeladen.
Kommt zum Schwimmen! Lernt ſchwimmen! Lernt retten! Hierbei ſei
einſtweilen ſchon mitgeteilt, daß ſich die Schwimmabteilung anläßlich des
diesjährigen 80jährigen Beſtehens der Turngemeinde 1846 die große Auf=
gabe
geſtellt hat, für die ſüddeutſchen Turnvereine und deren Schwimm=
abteilungen
größere Schwimmwettkämpfe im großen Woog offen für die
Turnkreiſe 9, 10, 11, 12 und die Pfalz unter dem Nawen Felſing=
Schwimmen durchzuführen. Die Ausſchreibungen hierzu ſind bereits
an die Vereine ergangen und es darf erwartet werden, daß die Wett=
kämpfe
ein Treffpunkt aller ſüddeutſchen Turnerſchwimmer und Schwim=
merinnen
werden und gleichzeitig auch hier den Aufſchwung der Turner=
ſchwimmbewegung
kennzeichnen. Näheres hierüber wird noch folgen.
Boxen.
Athletik=Sportverein 1895 Darmſtadt.
Am Samstag, den 29. und Sonntag, den 30. Mai, finden in Frank=
furt
a. M. in den Blumenſälen die deutſchen Fauſtkampfmeiſterſchaften
des D. A. S. V. ſtatt. Auf dem Kreisfeſt des 2. Kreiſes, welches am
letzten Sonntag in Groß=Zimmern ſtattfand, war es unſerer Boxab=
teilung
vergönnt, ſchöne Erfolge dort zu erkämpfen. Unſer Bantam=
gewicht
, Georg Bock, wurde 1. Kreismeiſter, im Federgewicht Ph. De=
bus
2. Kreismeiſter und im Mittelgewicht Hans Weckbach ebenfalls 2.
Kreismeiſter. Nach den Beſtimmungen des D. Ath. Sp. Verb. v. 1891
iſt jeder 1. und 2. Kreismeiſter 1926 berechtigt, an den deutſchen Meiſter=
ſchaften
teilzunehmen. Wir werden unſern nun zweimaligen 1. Kreis=
meiſter
Georg Bock dort ſtarten laſſen. Wir wünſchen ihm dazu recht
viel Glück und hoffen, daß er unſere Farben dort würdig vertritt, auch
im Hinblick auf ſeine Teilnahme an den deutſchen Kampfſpielen, welche
am 4. Juli in Köln ſtattfinden.

Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875.
(Volksturnabteilung.)
Unter dem Volksturnen verſteht der deutſche Turner die Uebungen
des Laufs, des Sprungs und des Wurfs, weil ſie volkstümlich ſind, keiner
beſonderen Geräte bedürfen und weil ſie durch jahrtauſendelauge Ueber=
lieferung
im Volke heimiſch geworden ſind. Im Wandel der Zeit wird
das volkstümliche Turnen beſonders mit Leichtathletik bezeichnet, und
hauptſächlich von der Jugend mit Vorliebe getrieben, und geht dieſer
Uebungszweig Hand in Hand mit gymnaſtiſcher Betätigung. In der
Deutſchen Turnerſchaft haben ſich dieſe Sportzweige auch mehr wie zuvor
durchgeſetzt, und ſind bedeutende Fortſchritte auf dieſem Gebiete der Lei=
besübungen
zu verzeichnen.
Dieſe körperliche Betätigung in Licht, Luft und Sonne geben dem
menſchlichen Organismus die beſten Anregungen, wenn ſie unter beſon=
derer
fachmänniſcher Leitung betrieben werden. Jedoch bleibt alle Arbeit
auf dem Gebiet Stückwerk, wenn ſie nicht an der Wurzel einſetzt und
dies iſt unſere Jugend. Die Leitung der Sportabteilung der Turngeſell=
ſchaft
Darmſtadt 1875 hat ſich nunmehr die Aufgabe geſtellt, die ſchul=
pflichtige
Jugend auf ſportlichem Gebiete fördern zu helfen. Allen Schü=
lern
iſt nunmehr Gelegenheit gegeben, bei obigem Verein (vorerſt noch
auf dem kleinen Sportplatz an der Kranichſteiner Straße) ſich Samstags
nachmittags zu betätigen. Ein reichhaltiger geſundheitsfördernder
Uebungsſtoff iſt den einzelnen Stunden zugrunde gelegt worden. Von
Stunde zu Stunde werden neue Anregungen die Jugend beſchäftigen.
Die erſte Schüler=Uebungsſtunde für Nichtmitglieder des Vereins, die ab=
gehalten
werden ſoll, findet bereits am Samstag, den 29. Mai, nachm.
4 Uhr, ſtatt, und ſind Schüler bis zum 14. Lebensjahre hierzu herzlich
willkommen.
Vereins=Städte=Wettkampf WürzburgAſchaffenburgDarmſtadt 1875.
Am heutigen Samstag begibt ſich die Turngeſellſchaft Darmſtadt
1875 nach Aſchaffenburg, um gegen die Turnvereine Würzburg 1873 und
Aſchaffenburg 1860 einen Vereinsgerätewettkampf im Turnen auszutra=
gen
. Die Veranſtaltung findet in der Turnhalle des Aſchaffenburger
Vereins ſtatt, und beginnt um 8 Uhr. Jede Vereinsmannſchaft beſteht
aus 6 Turnern und einem Erſatzmann. Jeder der 18 Turner hat zu=
nächſt
eine Freiübung, dann 1 Barren=, Pferd= und zum Schluſſe eine
Reck=Uebung zu turnen. Es wird alſo ein turneriſcher Vierkampf ausge=
fochten
, ſeiner Art und Zuſammenſetzung nach, höchſt ſchwierig und wert=
voll
. Barren, Pferd und Reck wurden deshalb gewählt, weil ſie unſere
Hauptgeräte ſchon ſeit Jahns Zeiten bilden. An ihnen kann der Turner
am beſten beweiſen, wie durch das Turnen der Körper allſeitig und
gründlich durchgebildet wird; wie er durch Gewandtheit und Schnelligkeit,
Wagemut und Geiſtesgegenwart Uebungen: zuwege bringt, die ein Laie
als eine Unmöglichkeit bezeichnet haben würde. Der Vereinskampf iſt
kein reiner Geräte=, ſondern ein gemiſchter Kampf, denn er beginnt ja
mit einer Freiübung und das hat ſeinen Grund. Sie ſoll zeigen, daß
viele Beſtandteile von Geräteübungen den Freiübungen auf ebener Erde
entnommen ſind; ferner ſoll ſie verhüten, daß der Turner eine einſeitige
Ausbildung erfährt. Auch die Reihenfolge der Geräteübungen iſt keine
zufällige, ſondern wohl überlegt. Die Reckübung laſſen wir abſichtlich
am Schluſſe folgen, weil ſie ja den Glanz= und Gipfelpunkt der ganzen
Veranſtaltung bildet, und ſo die Zuſchauer bis zum letzten Augenblick
gefeſſelt hält. In der dargelegten Reihenfolge: von Freiübung, Bar=
ren
, Pferd bis zum Reck liegt alſo eine Steigerung turneriſcher Leiſt=
ungsfähigkeit
.
Die Wettkampfmannſchaft der Tgſ. 1875 turnt wie folgt: Schnei=
der
, Kunz Gg., Kunz Wilh., Schärtl, Lindenlaub, Göckel. Erſatz: Debus.
Wir wünſchen den Vertretern der Turngeſellſchaft gute Erfolge in der
Mainſtadt. Das Reſultat wird am gleichen Tage noch nach dem Ver=
einshauſe
gemeldet werden, da das Turnen um 11 Uhr zu Ende iſt.

Tennis.

Im Berliner Rot=Weiß=Tennis=Turnier
holten ſich die Holländer noch den vierten Sieg, nachdem ſie im Damen=
Einzel, gemiſchten Doppel und Herren=Doppel bereits erfolgreich waren.
Am Donnerstag ſiegten nun noch Frl. Boumann=Stroingk im Damen=
Doppel gegen Fr. Peterh=Fr. Neppach mit 6:2 5:7 6:1. Bemerkenswert
iſt, daß die Deutſchen überhaupt keinen Enderfolg davontrugen, denn das
Herren=Einzelſpiel gewann der Ungar v. Kehrling.

Ein angenehmeres Fahren als mit dem
Buick-Wagen kann ich mir nicht denken!

Der Buick=Wagen ist wirklich ein Wunderwerk der Technik.
Welche Geschmeidigkeit und Elastizität des Motorsl Wir be=
nutzen
den Wagen ausschließlich auf sehr großen Fahrten
durch Deutschland. Bis zum heutigen Tage ist auch nicht
die geringste Reparatur nötis gewesen, obgleich der Wagen
manchmal 2000 km hintereinander gelaufen ist. Die vorzügliche
Federung, Bequemlichkeit der Sitze machen das Fahren im
Buick zu einer wahren Freude.
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Angeb. u. C 31
Geſchſt. (*140½3

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Snnan 3.54

Nummer 147

Die großen zugkräftigen Kursbewegungen dieſer Börſenwoche ſind
eigentlich überwiegend mehr Verlegenheitsbewegungen geweſen. Man
darf ihnen nicht die Bedeutung beimeſſen, die ſie für den Außenſtehenden
auf den erſten Blick haben könnten. Die ruckartige Steigerung der Far=
beninduſtrie
=Aktien, die Feſtigkeit der Montanwerte, die zeitweiſe ſtür=
miſche
Aufwärtsbewegung der Elektrizitätsaktien und das. Intereſſe für
die Werte der Berliner Großbanken ſind, wenn man genauer hinſieht,
hauptſächlich nur ſpekulative Augenblicksereigniſſe unter geſchickter Aus=
nutzung
wirtſchaftlicher Meldungen geweſen. Die Platzſpekulation hat
an den meiſten Aktienmärkten, wegen der dort vollkommen ſtockenden
Umſätze keine Betätigungsmöglichkeit und braucht daher Spezialgebiete,
an denen beſtimmte, ſich anbahnende Vorgänge einen Anreiz für die Ent=
fachung
verdienſtbringenden Kursſchwankungen bieten. Die Vorbeding=
ungen
waren bei den erwähnten Märkten gegeben. Am Montanaktien=
markte
ſtimulierte zeitweilig die zu erwartende Entſcheidung des Reichs=
wirtſchaftsgerichts
, die dem Ruhrbergbau eine Entſchädigung für die Ver=
luſte
aus Reparationskohlenlieferungen zuſprechen wird. Ueber die Far=
benintereſſengemeinſchaft
waren die verſchiedenſten Gevichte im Umlauf.
Am Elektrizitätsaktienmarkt verweiſt man immer wieder auf die Truſt=
beſtrebungen
in dieſer Induſtrie, ihre guten Exportausſichten und die
volle Beſchäftigung gerade der Geſellſchaften der Elektroinduſtrie. In=
zwiſchen
hat ſich das Blatt zum Teil wieder gewandt. Montanaktien
haben jetzt unter den Zollmaßnahmen Amerikas gegen die deutſche Eiſen=
einfuhr
zu leiden, die ebenſo überraſchend kamen wie ſeinerzeit die Wen=
dung
in der Behandlung der Freigabevorlage im amerikaniſchen Senat,
die die Kursrichtung der Freigabewerte bekanntlich in die entgegengeſetzte
Nichtung, nämlich ſcharf nach unten, drehte Die Spekulation entledigte
ſich dieſer Tage namhafter Beträge von Montan= und Farbeninduſtrie=
aktien
, um dafür Elektrowerte zu übernehmen, die noch den meiſten An=
reiz
bieten. Neuerdings ſtehen auch ruſſiſche Werte mehr im Vorder=
grunde
, die unter Hinweis auf die rüſſiſchen Aufwertungsangebote an
die Inhaber ruſſiſcher Vorkriegsanleihen in Frankreich unter ſcharfen
Kursbeſſerungen aus dem Markte genommen wurden. Alle dieſe Einzel=
bewegungen
haben der Börſe als Geſamtheit keine Anfachung vermitteln
können. An allen anderen Marktgebieten, Papier= und Goldpfandbriefe,
die Kriegsanleihen und das Gros der ſonſtigen amtlich notierten Börſen=
papiere
nicht ausgenommen, iſt es ſtill geworden. Es iſt ſogar die eigen=
artige
Erſcheinug zu verzeichnen, daß während der gleichen Börſen=
ſtunde
ein Teil der Terminpapiere 5 Prozent und mehr verliert, alſo
einem empfindlichen Kursdruck unterliegt, während andere Ultimowerte
ſchärfſte Aufwärtsbewvegungen durchſetzen. Abgeſehen von den Spezial=
märkten
, die ſich faſt präziſe in wöchentlichen Abſtänden ablöſen, kann alſo
die Lage der Effektenbörſe im Augenblick als wenig ermutigend ange=
ſprochen
werden. Bei dieſer Situation iſt bemerkenswert und gleichzeitig
erfreulich, daß ein ſtarkes und dringendes Angebot, das zu einer Deroute
führen könnte, nirgendwo erkennbar iſt. Man hofft in Börſen= und in
Publikumkreiſen immer noch, die beſtehenden Poſitionen günſtiger ab=
ſtoßen
zu können, als dies gegenwärtig möglich wäre.
Am Berliner Geldmarkt hat ſich der Ultimo diesmal nur allmählich
ſpürbar gemacht. Die Banken haben ihre Dispoſitionen anſcheinend ſchon
früh begonnen. Das Ueberangebot von kurzfriſtigen Geldern hat in=
zwiſchen
nachgelaſſen, ſodaß die noch vor einiger Zeit vorhanden ge=
weſenen
großen Kaſſenbeſtände jetzt nicht mehr den gleichen Umfang
haben dürften. Immerhin blieb Tagesgeld reichlich angeboten und der
Satz gegen die Vorwoche wenig verändert. Erſt unmittelbar vor Ultimo
zog Tagesgeld leicht an. Am Wechſelmarkt herrſchte weiter Mangel an
Material, die Umſätze in Privatdiskonten ſind nach wie vor unerheblich.
Den halbamtlichen Satz hat man auf 42/s Prozent belaſſen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 28. Mai.
Die ſtarke Aufwärtsbewegung der Börſe, die, nachdem ſich das In=
tereſſe
in den letzten Tagen auch den Bankaktien zugewandt, jetzt alle
Gebiete ergriffen hat, hat auch heute keine Unterbrechung erfahren.
Während aber in den letzten Tagen mit wenigen Ausnahmen namentlich
die heimiſche Spekulation für die feſte Stimmung ſorgte, iſt dieſe heute
in der Hauptſache auf große Auslandsorders zurückzuführen, während
der hieſige Platz ſelbſt mehr oder weniger als Abgeber auftrat. Ange=
ſichts
der außerordentlich hohen Kurſe betragen allerdings die Kursbeſ=
ſerungen
durchſchnittlich kaum mehr als 1 Prozent, aber es gibt auch
Ausnahmen. So vermochten heute z. B. die J.G.=Werte gegen den geſt=
rigen
Abendbörſenkurs faſt 4 Prozent aufzuholen. In dieſem Papiere
lagen überhaupt nur ausländiſche Kaufaufträge vor. Von den Elektro=
werten
ſtanden Licht und Kraft mit einer Zprozentigen Kursbeſſerung an
der Spitze. Auch die Montanwerte, die im allgemeinen nur mäßige
Kursgewinne aufweiſen konnten, haben auch ihr Spezialpapier, das um
ein Bedeutendes über den Durchſchnitt hinaus anziehen konnte, und
zwar Riebeck Montan, das bis auf 115 anſtieg und damit den ſchon hohen
geſtrigen Abendkurs noch um 2,5 Prozent überſchritt. Die Banken blie=
ben
ſehr gut behauptet, und nur die Schiffahrtswerte konnten ihre geſt=
rigen
Kurſe nicht behaupten. Motorenwerte und Maſchinenaktien gaben verſammlung am 29. Mai 1926 werden nachträglich folgende Punkte
eher etwas nach, während die Aktien der Bauunternehmungen bis auf
Holzmaun etwas gewinnen konnten. Als ſehr feſt ſtellten ſich dagegen
Rütgerswerke vor, die von ihrem Kursverluſt der letzten Zeit heute 4,5
Prozent zurückgewinnen konnten. Deutſche und ausländiſche Renten für Bergbau und Gußſtahlfabrikation, der Deutſch=Luxemburgiſchen Berg=
waren
heute wieder ſehr ſtill und eher angeboten. Auch die ruſſiſchen
luſtlos. Benz 71, Brown Boveri 77. Entrepriſe 9, Growag 61, Raſtatter
Waggon 21, Ufa 48 und Unterfranken 80. Im weiteren Verlaufe blieb Gewerkſchaft ſowie der Gewerkſchaft Friedrich Thyſſen, Lohberg und
die Umſatztätigkeit recht lebhaft. Alle favoritiſierten Werte konnten neue
Kursgewinne erzielen. J.G. der Farbeninduſtrie ſtiegen auf 183 und werke A. G., Düſſeldorf, und Neufeſtſetzung der Beteiligungsziffern der
erreichten damit heute einen neuen Höchſtkurs. Ganz beſonders ſtark
blieb auch die Nachfrage nach Riebeck=Montan (117,5) und Licht und Kraft
(133). Außerdem waren noch Schuckert, AEG. Rheinſtahl, Rütgers= liche Anmeldungen zu den ſtändigen Ausſchüſſen. 15. Nachträgliche An=
werke
und Deutſche Erdöl ſtark verlangt. Die Börſe ſchloß in außer=

ordentlich feſter und zuverſichtlicher Haltung. Nur auf dem Geldmarkt
machte ſich das Herannahen des Ultimos bemerkbar, indem der Satz für
tägliches Geld auf 5,5 Prozent hinaufging.
Die Aufwärtsbewegung geht ohne Unterbrechung weiter. Das haltend ſchwere Wirtſchaftskriſe, die ſich zunächſt in langſamer und ſeit
Hauptintereſſe gilt wieder Farbeninduſtrie und Rheinſtahl, die durch
ſtarke Käufe auf 185 und 115 getrieben wurden. Aber auch alle anderen
Werte hatten durchweg Kursbeſſerungen aufzuweiſen bei zeitweiſe ſehr
lebhaften Umſätzen. Auch Phönix waren wieder kräftig erholt. Mexi=
kaner
konnten ihre nachbörsliche Kursſteigerung behaupten. Auf dem
Pfandbriefmarkt machte ſich eine leichte Belebung der Geſchäftstätigkeit flation.
bemerkbar, ohne daß es aber zu Kursbeſſerungen vorläufig gekommen
wäre.
Berliner Effektenbörſe.

Berlin, den 28. Mai.
Das Intereſſe galt heute den Elektrizitätspapieren, von denen vor
allem Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen und El. Licht und
Kraft=Aktien ſowie auch Akkumulatoven auf den Diridendenvorſchlag von
8 Prozent und A. E. G. weiter anzogen; Siemens u. Halske und Berg=
mann
dagegen gaben nach. Transradio=Aktien um 27/s Prozent höher.
Beſſerungen wieſen auch Kaliwerte auf, und zwar Kali Aſchersleben über
4 Prozent, Salzdetfurth und Weſteregeln 34 Prozent. Die Kursver=
änderungen
auf dem Montanmarkte blieben im allgemeinen recht gering=
fügig
, nur für Riebeck Montan trat lebhafter Auftrieb auf angebliches
Intereſſe einer Großbank hervor. Der Kurs ſtieg um 5 Prozent; Rhein=
ſtahl
beſſerte ſich gegen geſtern um etwa 4 Prozent. Im allgemeinen
befeſtigte ſich die Haltung des Montanmarktes ſtärker. Maſchinenfabrik=
aktien
wieſen wenig Veränderungen auf. Nationale Auto gingen um
etwa 3 Prozent zurück. Deſſauer Gas=Aktien ſtiegen infolge Intereſſes
einer Großbank um 234 Prozent. Die Werte des Schultheiß=Konzerns
ſtellten ſich etwas höher. Schiffahrtsaktien, ſoweit ſie von der Freigabe=
angelegenheit
abhängig ſind, neigten zur Schwäche, dagegen konnten
Hamburg=Südamerika=Dampfſchiffahrtsaktien 134 Prozent gewinnen. Für
Bankaktien ergaben ſich keine weſentlichen Kursſteigerungen. Deutſche
Bank etwa 1 Prozent, Reichsbank 34 Prozent höher. Deutſche Anleihen
wenig verändert. Deutſche Erdölaktien beſſerten ſich um 4 Prozent. Die
Haltung der Börſe wurde im allgemeinen recht feſt, da Farbeninduſtrie
auf 183 ſtiegen. Trotz der Nähe des Ultimo zeigte der Geldmarkt keine
weſentliche Verſteifung. Die Zinsſätze blieben unverändert. Von Devi=
ſen
gingen Brüſſel und Italien zurück, während Oslo um 30 Pfg. ſtieg.
Die Hauſſe der Spezialwerte nahm an der Nachbörſe ihren Fort=
gang
. Im Mittelpunkt ſtanden Farbeninduſtrie=Aktien und damit im
Zuſammenhang Riebeck Montan und Rheinſtahl, auch Deutſche Erdöl
und Rütgerswerke wurden von der Aufwärtsbewegung mitgeriſſen.
Außerdem wurden Kohlenwerte gefragt.

28. 28. 5. Aſchaffb. Zellſtoff.. 83.355 9o. Hemoor Zement 161. 161. Augsb.=Nürnb. Maſd Hirſch Kupfer. 89. 8725 Bamag=Meguin 38. Höſch Eiſen. 1105.5 107.5 Berl. E. W. Vorzug 81. 83.5 Hohenlohe Ber 18. 15.625 Berlin. KarlsruheInd. 60.125 60.5 Kahla Porzel 72.125 73. Braunkohlen=Briketts 1106. 105.25 Lindes Eismaſch 133,75 1134. Bremer Vulkan. 56. 56. Lingel Schuh 33. 31.75 Bremer Wolle. 101. 101.5 Linke u. Hofmanr 53. 53. Deutſch.=Atlant. Tel. / 61. 61. L. Loewe u. C 1a8.5 150.5 Deutſche Maſchinen 51.75 51.12- C. Lorenz 105.5 1o6.5 Deutſch.=Nied. Tel. . 14.5 14. Ndl. gohle 110. 110. Deutſche Erdöl .... 93. 93.75 Nordd. Gummi Deutſche Petroleum. 66. 67. Orenſtein. . 73. 73.125 Dt. Kaliwerke. 108.25 108.25 Rathgeber Wag 38.5 39.5 Donnersmarckhütte. 71. 71. Rombacher Hütte, 21. 20.625 Dynamit Nobel. 79. 80. Roſitzer Zucker 6u.5 J. G. Farben .. 177. 182.25 Rütgerswerke. 75.5 mn5 Elektr. Lieferung. 120. 123.5 Sachſenwerk 77. 76.75 R. Friſter 51. 51. Sächſ. Gußſtahl. 72. 72.5 Gaggenau Borz.. a4. 45. Siemens Glas 1124.5 124.5 Gelſenk. Gußſtahl. 29. 29.875 Ver. Lauſitzer Glat 1107.75 1107. G. f. elektr. Untern. 144.25 148.5 Volkſtedter Porzell. / 38.5 38.5 Halle Maſchinen. 138. 133. Weſtf. E. Langendreer 47. 43. Han. Maſch.Egeſt. 57. sn. Wittener Gußſtahl 49. 48. Hanſa Dampfſch. . . . !I 131. 130. Wanderer=Werke. 129.5 1128.25

Deviſenmarkt.

Amſterdam=R.
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Oslo ......."
Kopenhagen..
Stocholm.
Helſingfors..
Italien ...
London......
New=York.
Paris....
Schweiz ..
Spanien ....!

7. 5.
Geld Brief
158 69 169 111183.57 153.39
1631 1.635
13 20 13 2
30 53 M.31
10 23110.54
112.23 112.56
10.55 10.59 119.53 10.59
15.74 15.72 15 62 15.66
20.30123.461
2.195 4.307 4.133 L.205
13 835 13825
B1.25 31 (3
63.-2 63 33

23. 5.
Geld Brtef
1679 1.533
1233 12.32
8i. 23 91.57
t 15.21110.43
12.26 112.54
e9 493 29.455
13.75 13.73
1.31
83.33 6k.08

WienD.=Oſt. abgl59 255
Prag ...
Budapeſt. . .
Japan...
Rio de Faneiro
Bulgarien. .
Belgrad ...
Konſtantinopel.
Liſſabon ....
Danzig ......!30 92 B1.12
Athen ......."
Kanada ....."
Uruguah ......!

Z.
Geld
M12 473
5.655
1.553
1.633
3045
2.21
e7 35513
5.51
135
1335 7335

5.
Brief
59.335
12 463
5.6731
1.9731
7.67
3 035
7.10) 7.72
2.37
ei.5i
5.55
7.203

23. 5.
Geid / Brief
59 27 59 41
12.421 12.75
5.88 5.63
1.938 1.972
0.635 0 638
3045 3.055
7.152 1.772
2 331 2.31
21.445 21.785
80.321 8i.72
5.(91 5.5f
4.157 T207
4335 1.375

Rheiniſch=Weſtfäliſches Kohlenſyndikat Efſen. Zu der Mitglieder=
auf
die Tagesordnung geſetzt: 12. Aufnahme der Ver. Stahlwerke A. G..
Düſſeldorf, in das Syndikat und Ausſcheiden des Bochumer Vereins
werks= und Hütten=A. G. des Phönix, A. G. für Bergbau= und Hütten=
Renten lagen wieder ſchwächer. Auch im Freiverkehr war die Tendenz betrieb, des Steinkohlenbergwerks=Zollverein, der Anguſt Thyſſen=Hütte
Rhein I. 13. Feſtſetzung der Beteiligungsziffer der Vereinigten Stahl=
Gelſenkirchener Bergwerks=A. G. und der Rheinſtahlwerke. 14. Nachträg=
meldungen
zu den Verkaufsvereinen.

* G. V. der Landwirtſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft.
Der Geſchäftsbericht für das 36. Geſchäftsjahr (1925) betont die an=
Oktober in zunehmender Schärfe fortſetzte. Anſchwellen der Arbeits=
loſigkeit
, Häufung der Konkurſe und Geſchäftsaufſichten, ſinkende Pro=
duktion
und das ausgeſprochene Mißverhältnis zwiſchen Abfatz und Pro=
duktionsmöglichkeit
bilden die Merkmale dieſes wirtſchaftlichen Nieder=
ganges
. Hart leidet die Landwirtſchaft unter den Nachwehen der In=
Die Hoffnungen auf eine gute Ernte in 1925 haben ſich leider nicht
allgemein erfüllt; ein Teil der Ernte wurde beſonders in den Kreiſen
Büdingen und Schotten durch ungünſtiges Wetter ſo geſchädigt, daß ſie
nur ſchwer und zu abfallenden Preiſen abgeſetzt werden konnte. Nach
Erſchöpfung der ſtaatlichen Notſtandsgelder hat die Zentralgenoſſenſchaft
zur Befriedigung noch vorliegender Anträge aus eigenen Betriebsmitteln
rund 240 000 Mark zur Verfügung geſtellt.
Im ganzen wurden von der heſſiſchen Regierung 9,3 Millionen Mk.
Notſtandskredite (für Dünger, Saatgut und Futtermittel) der Landwirt=
ſchaft
zur Verfügung geſtellt. Die Zentralgenoſſenſchaft hat davon 73,3
Prozent für Dünger, 43.1 Prozent für Saatgut. 47,5 Prozeut für Futten=
mittel
vermittelt. Der Geſamtumſatz, d. h. der Warenausgang, beziffert
ſich auf 2 618 029 Zentner im Werte von 15 224 538 Reichsmark. Die Ver=
einfachung
des Geſchäftsbetriebes durch Perſonal= und Lagerabbau be=
deutet
, wie feſtgeſtellt wird keine Verminderung des Geſchäfts mſatzes,
wohl aber eine erhöhte Leiſtungsfähigkeit, beſſere Beweglichkeit und ge=
ringere
Unkoſten.
Die Bilanz per 31. Dezember 1925 ergibt mit dem Vortrag aus 1924
von 4307 Mk. einen Reingewinn von zuſammen 163 883 Mk. Sie ver=
zeichnet
an Debitoren 2 281 645 Mk., Warenbeſtände mit 267 749 Mk. Die
Paſſiven enthalten Reſerven mit 710 000 Mk., die Geſchäftsguthaben der
Mitglieder ſind mit 232 650 Mk., Wechſelverbindlichkeiten mit 1 275 700
Mk., Kreditoren mit 491 828 Mk. ausgewieſen.
Der Vorſitzende des Aufſichtsrats Gutsbeſitzer Beiſer=St. Johann
(Rheinheſſen) begrüßte die zahlreich Erſcheinenen (431 Vertreter von Ge=
noſſenſchaften
), die ihr Intereſſe an der Warenzentrale dokumentieren,
beleuchtet die traurigen Verhältniſſe und hebt hervor, daß wir auch an
einer gewiſſen Rechtsunſicherheit leiden‟. Der Ruf nach Hilfe geht heute
durch alle Kreiſe. Aber wir müſſen uns auch auf die Selbſthilfe ſtützen
und finden die Stütze in unſerer Zentrale, die uns mit allen unſeren
Anſprüchen befriedigen konnte‟. Zuſammenſchluß zu gemeinſamer Arbeit
iſt nötig. (Starker Beifall.) Die Verſammlung gedenkt in Ehren des am
1. September 1925 geſtorbenen Aufſichtsratsmitgliedes Altbürgermeiſters
Bär=Steinbuch.
Nach Genehmigung der Jahresbilanz wird der Vorſtand entlaſtet
und Verwendung des obengenannten Reingewinns wie folgt beſchloſſen:
für den Reſervefonds 12500 Mk. für die Betriebsrücklage 100 000 Mk,
für den Penſionsfonds 12500 Mk., für die 15proz. Verzinſung der Ge=
ſchäftsguthaben
(nach Stand am 31. Dezember 1924) B 666 Mk., Vorrrag
auf neue Rechnung 10 217 Mk. Der von Direktor Berg vorgetragene
Geſchäftsbericht löſt eine kurze Ausſprache aus, an der ſich Steuernagel=
Eudorf, Dettweiler=Winternheim, Miniſterialrat Becker=Darmſtadt betei=
ligen
; letzterer weiſt darauf hin, daß die Winzerkredite bisher nicht zur
Auszahlung kamen, weil unrichtige Grundlagen dem Miniſterium ge=
liefert
wurden. Den Winzern werde aber das Geld mit Zinſen ſicher
werden.
Die Wahl zum Vorſtand fällt wieder auf Bürgermeiſter Möbs in
Gettenau, die zum Aufſichtsrat ergibt Wiederwahl von Rendant Jäger=
Oberhörgern, Beigeordneter Kopp=Reinheim, Gutsbeſitzer Schätzel= Gun=
tersblum
, Molkereidirektor Keipp=Wallenrod. Wegen einer Neuwahl für
Bär=Steinbuch entſteht eine längere Debatte; gewählt wurde Oekonomie=
rat
Fritſch=Dilshofen. Einen feſſelnden Vortrag hielt Direktor Stras
burger über Das genoſſenſchaftliche Getreidegeſchäft.
Die Verſammlung wurde um 1 Uhr 10 Min. mit Dankesworten ds
Vorſitzenden geſchloſſen.
* 6. P. der Landesgenoſſenſchaftsbank Darmſtadt.
Der Vorſitzende des Vorſtandes, Direktor Mager, erſtattete den Be=
richt
über das 13. Geſchäftsjahr. Der Bank ſind zurzeit 519 Genoſſen=
ſchaften
und 3 Einzelperſonen angeſchloſſen. Das ausmachende Geſchäfts
guthaben beträgt RM. 2640 000, die Geſamthaftſumme RM.
26 400 000. Der Geſamtumſatz betrug in 1925 RM. 702 000 000, in 1925
bis heute RM. 236 000 000. Aus dem Reingewinn aus 1925 in Höhe
von RM. 310 484,21 ſollen RM. 177000 als 10 Prozent Dividende auf
die Ende 1924 eingezahlten Geſchäftsguthaben der Genoſſen vergütet, je
RM. 65 000 dem Reſervefonds und der Betriebsrücklage überwieſen und
der Reſt von RM. 2 484,21 auf neue Rechnung vorgetragen werden. Wird
dieſer Vorſchlag angenommen, ſo betragen die Reſerven RM. 430 000.
Soweit ſich die Gewinnausſichten für das laufende Jahr überſehen laſſen,
dürften auch aus dem Jahre 1926 Ueberweiſungen an die Reſerven von
mindeſtens derſelben Höhe wie im Vorjahre zur Verfügung ſtehen. Die
Geſamtbilanzſumme einſchließlich Giroverbindlichkeiten betrug am 21. De=
zember
1925 RM. 22 125 000, am 30. April 1926 RM. 22 374 000.
Das Jahr 1924 charakteriſiert der Vortragende als das Jahr des ge=
noſſenſchaftlichen
Wiederaufbaues, das Jahr 1925 als das Jahr der Ver=
teidigung
der Exiſtenz des eben erſt wieder aufgerichteten ländlichen Ge=
noſſenſchaftsweſens
. Mangel an Leihkapital, der als Nachwirkung der
Stabiliſierung der Mark Deflation aus 1924 übernommen wurde,
wuird als Kennzeichen des Geſchäftsjahres 1925 bezeichnet. Die Hoffnung
auf die Verwertung der durchſchnittlich nach Güte und Menge gut ausge=
fallenen
Ernte 1925 enttäuſchte ſchwer. Die Beſtrebungen der Reichsbonk
auf Senkung der Zinsſätze, die in erſter Linie den Einlageſätzen und da=
nach
den Zinsſätzen für Schulden gelten, werden als grundſätzlich richtig
anerkannt. Die ländlichen Kreditgenoſſenſchaften müſſen auch als die
kleinſten Kreditinſtitute unter den derzeitigen Verhältniſſen Einlageziw=
ſen
bewilligen, die etwas höher ſind als die entſprechenden Sätze der
Großbanken in den Städten. Darin geht man mit der Reichsbank ab=

5% Reichsanleihe
4% Reichsanleihe
3½%
8%
Dollar=Schatzanw.
L. Schatzanw. 23
R.=Schatzanwv.24
4½%IPundV R.
Kfe
4½%Vl.-IX.
4% D. Schutzgb.. . .
Sparprämienanl.
4% Preuß. Konſ...
3½½
3%
4½ Baden alt ...
8½%

8% 1896
4½ Bahern ......
3½%
...."
.....!
8-16% Heſſ. unt. 28
19 ....."
8½%, ....."
42 Württ, alte .
b) Sonſtige,
europäiſche
6% Bo8. E.B 1914
4% L. Inv. 1914
4½% 1898
4½% 1902 ..
4% ..
5% Bulg. Tahal
4½% Oſt. Staatsr.
b. 1913
4½.%Oſt. Schet

42 Oſt. Goldr. 41fs8 Silberr. 2.10 4½ einh. R.ckon.) 0.37 3% Port.(Spz.) III 7.50 5% Rum. am. R.03 4½% Gold. 13. am.konv. 42 am 05 Ca Türk. (Adm.03 Bagb.) I Bagd.)II 11.3 5.31 1911 Zoll. 117, 4½% Ung. St. 1913 u8 2% St. 1914 17.8 Goldr. 17.75 St. 10 16.5 Kronr. Eiſ. Tor. Außereuro- päiſche. 5% Mex am. inn. 1 auß. 99 48.5 0.37 Gold. 04 0.32 tonſ inn 16.5 Frigat. 39.5 3o Tamaulivas Sachwert= Schuld=
verſchreibungen
Mit Zinsberech= nung 3.40 6% Doll. Gold. 1932 95.25 3 3 Gold 1935 94.25 88 Frk.=Gyp.=B.=
Goldpfdler.R.1. 98 8% Frkf. Hyp.=Bk., Reihe 2 99 Fkſ. Pfandbr. B. Gpld SDerike 9 78.25

5% Neck. AG. Gld23/
82Pfälz.=Hyp. Bk.
24
8% Rh.=Hyp. 6d.24
52 Rhein=Main=
Donau. Gold 23

93.25
77

Ohne Zins=
berechnung

6% Bd.=Bd.=Gz. 23 18
2 Bdw. Kohl. 23 / 12.06
%0 Fr. Pf.Bk. G. II
82o Großkr. Mannh.
Kohl. 23/ 13.30
6% Heid. Holzw. 23/
62 Heſſ. Brk.=Rog.
Roggan 231 8.8
69 Mannh. Stadt.
Kohl .... . . . . 23/ 13.47
6% Offenb. Holz. 17.75
5% Pfälziſche=Hpp.
Br. Gld .. 24
2 Pr. Kaliw.
T.45
5% Pr. Roggeniv.
5% Rh. H. B. 6d. 24
5% Sächſ. Brk. 23. 2.49
50 Roggenw.23/ 6.20
Südd Feſt=B 6

Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp.u. Wechſ
Frkf. Hyp.=Bk.
Frrf. Pfandbr. =Bk.
Hamb. Hhp.=Bk.
Meining. Hnp.=Bk.
Pfälz.Hhp.=Bk.
Preuß. Pf.br.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
süde Bodenke.
u.tt. Syp.=B.,

16
11.22s
12.55
9.3
8.85
11.825
9.40
10
10.75
21.25

Staatl. od. prob.)
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel".
Naſſau. 2dsb. ..
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn.
42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
5% Oſt. Südb. (8.)
2.,8%0 Alte .
2.6% Neue
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. . 9. E.
3%Oſt. 1885.
32Oſt. Erg. Netz
420 Rud. Silber.
12o Rud. Salzkg.)
4½%Angt., S.l
4½%Angt., S. II
4½%Anat. S.III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½2
Banl=Aktien
Allg. D.=Credit.
Bad. Bk.
Br f.Brauind.
Barmer Banko.
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ. 1
Comm.u. Privatb. 1107.25
Darmſt. u. Nat.=Bk. 133.2:
Deutſche Bank
D. Eff.u. Wchſ=Bk.
2 Hyp.=Bk. Mein. 1
D. Vereins=Bk...
Disk.=Geſellich. ...
Dresdener Bk.. . . . 1114
Frankf. Bk. .....

13.25
13.25
6.3

17.2
4 35

16

98.5

90
108.25
155
130
90
109.5
85.25
126.5
80

Me
Adt
Frrf. Pfdbr.=Br. 107
Gotha Grundkr. Bk.
Metallbank.
195
Mitteld. Crebitb. 109
Oſterr. Creditanſt. 6.6
Pfälz. Hyp.=Bk. . . / 98.5
Reichsbank=Ant. 1147
Rhein Credithk. . /100
Rhein=Hyp.=Bk. .. /103
Südd. Disc.=Geſ. 1100
Viener Bankverein! 5.4
Bergwerks=Akt.
37
Berzelius
Bochum. Bergb. 1101
64.25
Buderus.
108
Dt. Luxemburg:
2a6.5
Eſchw. Bergw..
Gelſenkirch. Bgw.
124
Harp Bergb.
105
Jiſe Bergb.
Genußſchein. 76
Kali=Aſchersleb. ..1122
Kali, Salzdetfurt. /153
Kali. Weſterregln 1126
Klöcknerwerke.
Mannesm.=Röhr. 101.2*
Mansfelder
Oberbedarf
50
Obſchleſ. Eiſ.Caro) 51
Otavi=Ant.
29
81.5
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Rhein Braunk. /14::7
Rhein, Stahlw. 1113.25
Rombach. Hütte 21.5
A. Riebeck Montan 117.5
Tellus Bgb.
59
er Laurahütte .
Induſtrie=Akt.
Eichbaum(Mannh. ) 65
Henninger ....... 124
Löwenbr.=Münchenl200

110.5

Mi Mi
Schöfferhof (Bind.)
Schwarz=Storchen
Berger
..
Arkum. Berlin. ..
Abler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher!
A. E. G. Stamm
KSA. E. G.Vig.4. 79.75
5SA. E. G. Pzg.B.
Amme Gieſecke
Aſchaff. Zeliſtoff . / 89
Badenia (Weinh.)
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren. Furtw.
Bamag=Meguin ..
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El..
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
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191.5
103
110

Grüe
122
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91
11.s
25.75
a0
5o.9
43
124.5
48.75

93.25
45.70
55
48.5
39
6.5
152
44
43
24.25
36
53.262
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188
37.25
183
131.55
3
82
32
0.56
41.25
141
23
74
90
94
72
64
25
28
26.5
88
85
*6
0.68
83.0-
31
110.5
H3
99
3
47.75
1os

Lederv Rothe
33
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Ludwigsh. Walzm. 67
Lüdenſcheid Metall/ 49
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29

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s6.6
s0
52.5
115
62.25
60
81.75
32.5
105.75
111
124
55
45.5
55.25
69.5
E6.5

81.5
3.8

130.5
1128

[ ][  ][ ]

Nummer 147

Samstag, den 29. Maf 1926

Seite 13

ſolut einig, daß ſowohl Soll= wie Habenſätze der ländlichen Kreditgenoſ=
ſenſchaften
aus allgemein volkswirtſchaftlichen Erwägungen und aus
Gründen der Solidität ſich in anſtändigen Grenzen bewegen müſſen.
Der Berichterſtatter weiſt auf eine Verſtändigung zwiſchen der
Landesgenoſſenſchaftsbank und der Girozentrale, bezüglich der Zinspolitik
hin, die nach ſeinen Hoffnungen eine unſachgemäße Konkurrenz zwiſchen
den ländlichen Kreditgenoſſenſchaften und den Sparkaſſen ausſchließen
wird. Vornehmheit in der geſamten Haltung, beſonders in der Feſt=
ſetzung
der Zins= und Proviſionsbedingungen, Rührigkeit und verſtänd=
nisvolle
Anpaſſung an die Verhältniſſe des Bezirkes, durchaus korrekte
Geſchäftsführung, das ſind Mittel, mit denen die Kreditgenoſſenſchaften
auf die Dauer erfolgreich die Konkurrenz beſtehen. Die Bank hat trotz
des außergewöhnlichen Kreditbedarfes, der erſt in der neueſten Zeit etwas
zurückgeht, im Großen und Ganzen allen gerechtfertigten Anſprüchen
genügt. Jahresrechnung und Bilanz wurden genehmigt, die Gewinnver=
teilung
beſchloſſen und dem Vorſtand Entlaſtung erteilt,
Die ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder Göttmann=Höchſt i. O.
Schmidt=Echzell und Schmuck=Wendelsheim wurden wiedergewählt. Die
Verſammlung, die 527 Teilnehmer aufwies, wurde um 4½ Uhr ge=
ſchloſſen
.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Schnellpreſſenfabrik A. G., Heidelberg. Wie wir erfahren, hatte eine
ziemlich ſtarke Oppoſition die Vertagung der letzten Gläubigerverſamm=
lung
der Schnellpreſſenfabrik A.G., Heidelberg, erreicht. Auf Grund der
Beſchlüſſe dieſer Verſammlung wurde der Frankfurter Börſenreviſor,
Herr Otto Lindheimer, mit der Nachprüfung des von der Verwaltung
vorgelegten Status beauftragt. Gleichzeitig wurde durch Vertreter der
Oppoſition die Verwendung der ſeitens der Banken dem Richard Kahn=
Konzern zugefloſſenen Kreditgelder nachprüft. Dieſe Prüfungen haben
ergeben, daß die ſeitens der Geſellſchaft und der Konzernleitung abge=
gebenen
Erklärungen und vorgelegten Zahlen den Tatſachen entſprachen
und daher zu keinen Beanſtandungen Anlaß gegeben haben. Mit Rückſicht
hierauf hat die Oppoſition, nachdem die Geſellſchaft ausdrücklich ihre
moraliſche Verpflichtung, durch künftige Lieferungsmöglichkeiten die
Gläubigerſchaft für das ſetzt von ihr gebrachte Opfer zu entſchädigen, an=
erkannt
hat und die Aktionäre der Geſellſchaft zur wirkſamen Kontrolle
der Erfüllung dieſer Verpflichtung ſich mit der Zuwahl von zwei Ver=
tretern
der Glänbigerſchaft, nämlich Kommerzienrat Hans Weinmann=
Zweibrücken und Rechtsanwalt Dr. Hirſchberg=Frankfurt a. M., in den
Aufſichtsrat der Geſellſchaft einverſtanden erklärt haben, beſchloſſen, dem
ſeiten des Verwaltung vorgelegten Vergleichsvorſchlag zuzuſtimmen,
Zur Ueberſiedlung der Udetwerke nach Augsburg. Nach der Baheri=
ſchen
Staatszeitung wurde die Ueberſiedlung der Udet=Flugzeugwerke
nach Augsburg vom Direktor der Udetflugzengwerke Kohl und Bürger=
meiſter
von Augsburg Maurach durch einen Vertrag abgeſchloſſen. Wie
das Blatt weiter mitteilt, wird Augsburg nunmehr, nachdem der Ver=
trag
nach langwierigen Verhandlungen abgeſchloſſen worden iſt, die
Rumplerwerke in ihrer Geſamtheit übernehmen und die Werksanlagen
der Udetflugzeugwerke den Rumplerflugzeugwerken käuflich überlaſſen,
während der Flugplatz der Rumplerwerke im Beſitz der Stadt bleibt, aber
auf 99 Jahre an die Udet=Flugzeugwerke verpachtet wird. Die Bayeri=
ſchen
Rumplerwerke, die im Jahre 1917 errichtet wurden, gaben 1200
Arbeitern Beſchäftigung. Sie ſind damit die zweitgrößte Flugzeugfabrik
Deutſchlands.

Wirtſchaft des Auslandes.
Verkauf der White Star=Line. Die International Mercantile Marine
Co. beruft zum 17. Juni eine außerordentliche Generalverſammlung ihrer
Aktionäre ein, um über den geplanten Verkauf der White Star=Line
an britiſche Intereſſenten unter Führung der Firma Furmeß, Whity u.
Comp., zu beſchließen. Der Kaufpreis ſoll 7 bis 7,5 Millionen Pfund
betragen. Im Zuſammenſchluß mit dem Verkauf verlautet, daß die In=
ternationale
Mercantile Marine Co. den Konkurrenzkampf auf den von
der White Star=Line betriebenen Linien beſchränken will,
Produktenberichte.
Notierungen des Mainzer Börfenvereins vom 28. Mai. Roggen
19,5020,50, Hafer 20,5024 Futtergerſte 1720, Weizenmehl 43, Rog=
gen
01 29,5030,50 Weizenkleie 10, Weizenkleie grob 1111,50, Roggen=
kleie
11,5012, Malz feiner 1214,50, Biertreber 14,5015, weiße
Bohne 23, Viktoria=Erbſen 47,5048, Haferflocken 41, Graupen 32,50.
Tendenz: Belebtes Geſchäft.
Frankfurter Produktenbericht vom 28. Mai. Auf dem heutigen Pro=
duktenmarkte
war die Tendenz außerordentlich luſtlos, da die Chicagoer=
Börſe heute ſtarke Preisrückgänge in Brotgetreiden aufwies. Die hieſi=
gen
Preiſe konnten ſich bei vollkommener Umſatzloſigkeit knapp behaup=
ten
; nur Weizenmehl mußte von ſeinem Gewinn wieder 25 Pfg. her=
geben
. Weizen 29,7530,25, Noggen 19,519,75, Sommergerſte 2224,
Hafer 21,523, Mais 17,7518, Weizenmehl 42,2542,75, Roggenmehl
28,529, Weizenkleie 9,259,5, Roggenkleie 11 Mark.
Berliner Produktenbericht vom 28. Mai. Von dem ſcharfen Preis=
ſturz
in Amerika wurde der hieſige Produktenmarkt verhältnismäßig nur
wenig berührt, da vom Inlande für greifbare Ware andauernd Bedauf
beſteht und ziemlich hohe Preiſe bezahlt werden. Auch für ausländiſche
Lokoware trat hier Kaufluſt hervor. Andienungen von Auslandsweizen
per Mai fanden ſchlank Aufnahme. Die ermäßigten Cifforderungen wur=
den
auf weitere Monate etwas abſchwächend. Die Ablieferungen per
Mai von Roggen wurden glatt aufgenommen. Aber vom Inland zeigte
ſich kräftiges Angebot mit etwas nachgiebigeren Preiſen. Die Abliefe=
rung
behauptete ſich. Weitere Monate waren abgeſchwächt. Gerſte hatte
ruhiges Geſchäft. Hafer gab im Preiſe etwas nach. Für Mehl waren
die Käufer zurückhaltend.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 28. Mai. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der heutige Markt begann in ſchwerer Haltung, da aus
Liverpool niedrigere Notierungen vorlagen und das Ausland keine
Käufe für Lokowaren vornaym. Aus dem Frühjahrsweizengürtel und
weſtlichen Winterweizengürtel lagen außerdem Meldungen von wohl=
tuenden
Niederſchlägen vor. Später war der Markt jedoch feſt, da die
Baiſſe Deckungskäufe vornahm und aus Canſas ungünſtige Witterungs=
berichte
eintrafen. Die Maipoſition konnte mit einer Avance von 2½
Cent ſchließen. Die übrigen Termine erfuhren Kursaufbeſſerungen bis
zu 12/s Cent.
Mais: Günſtige Witterungsberichte und allzu geringe Lokonach=
frage
ſeitens des Inlandes verurſachten anfangs eine ſchwache Haltung.
Im Anſchluß an die inzwiſchen eintretende Befeſtigung am Weizenmarkt

und auf Deckungskäufe trat ſpäter jedoch eine Stärkung ein. Die Ter=
mine
ſchließen nahezu unverändert gegen geſtern.
Hafer: Der Markt lag anfangs ebenfalls abgeſchwächt auf Ge=
winnverkäufe
und auf günſtige Ernteberichte. Später trat jedoch in
Sympathie mit der Weizen= und Maistendenz ebenfalls eine Befeſtigung
ein.
Baumwolle: Günſtige Temperaturmeldungen aus dem Südweſten
und wenig befriedigende Berichte aus den europäiſchen Spinnerei=
diſtrikten
führten eine Abſchwächung herbei. Die Termine gaben einige
Punkte nach.
Kaffee: Infolge der anziehenden braſilianiſchen Preiſe und ange=
ſichts
des etwas gebeſſerten amerikaniſchen Konſums konnte ſich der Markt
wieder befeſtigen. Die Termine konnten ihre geſtrigen Einbußen wieder
einholen.
Zucker: Infolge des Anhaltens der Arbeiterwirren in Kuba und auf
beſſere Kaufluſt ſeitens der Raffinerien verlief der Markt in feſter Hal=
ung
. Der Schluß lag jedoch ſchwächer, ſodaß die Termine 34 Punkte
nachgaben.
Kakao: Die Feſtigkeit machte weitere Fortſchritte, hervorgerufen
durch höhere Liverpooler Notierungen und Käufe aus dem Ausland, die
etwas beſſere Kaufluſt der Fabriken und die neuerliche Feſtigkeit der
Lokopreiſe trugen zur Aufwärtsbewegung bei.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Während im allgemeinen die Arbeitsmarktlage im rheiniſchen
Textilgebiet anhaltend eine leichte Aufwärtsbewegung zu verzeichnen
hat, iſt die Lage in der Textilinduſtrie unüberſichtlich.
Der Firma Auguſt Klönne in Dortmund iſt im Wettbewerb
mit in= und ausländiſchen Firmen der Autrag aufumfangreiche
Erweiterungsbauten auf dem Gaswerk in Rom er=
teilt
worden.
Im April 1926 zeigt der norwegiſche Außenhandel auf
der Importſeite einen Rückgang von 106 900 000 Kr. im März auf
99 100 000 Kr. (April 1925; 119 100 000 Kr.). In der gleichen Zeit
ſenkte ſich der Export von 83 700 000 Kr. auf 72 100 000 Kr. (84 900 000
Kr.). Es ergibt ſich alſo eine Erhöhung des Importüberſchuſſes von
23 200 000 Kr. auf 27 000 000 Kr. (34 200 000 Kr.).
Nach einer Wiener Meldung iſt in Ausſicht genommen, daß in den
nächſten Wochen, vorausſichtlich Mitte Juni, in der Schweiz eine
europäiſche (kontinentale) Eiſenkonferenz unter Teilnahme
Deutſchlands, Oeſterreichs, der Tſchechoflowakei, Frankreichs, Belgiens
und Polens abgehalten werden ſoll, um Vereinbarungen anzubahnen.
Wie wir erfahren, hat der Verkehr im Rotterdamer
Hafen mit Rückſicht auf den engliſchen Streik in den letzten Wochen
ſehr zugenommen. Beſonders der Kohlentranſitverkehr hat in den letzten
Tagen eine Höhs erreicht, wie ſie vorher nie dageweſen iſt.
Infolge des engliſchen Streikes hat ſich die Nachfrage be=
ſonders
Schwedens und der baltiſchen Staaten nach polniſcher
Kohle erheblich erhöht.
Das engliſche Arbeitsminiſterium gibt bekannt, daß die Zahl der
unterſtützungsberechtigten Erwerbsloſen in Groß=
britannien
am 17. Mai 1612700 betrug. Das waren 36 801 mehr
als in der Vorwoche und 427 600 mehr als vor einem Jahre.

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Seite 14

Samstag, den 29. Mai 1926

Nummer 147

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(Nachdruck verboten)
38)
Jedes hatte ſich ein Gefäß mitgebracht, und das Bier floß
reichlich. Auch die noch vorhandenen Flaſchen Korn gingen den
Weg alles Irdiſchen.
Am wenigſten tranken die Brüder.
Sie ſaßen unter den Lachenden und freuten ſich der Liebe, die
ihnen entgegengebracht wurde. In ihren Seelen war eine ſelt=
ſame
Süße, die ſie wie ſchwerer Wein erfüllte.
Heimatfreude und Friede erfüllte Klaus und beſeligte ihn,
und doch nagte ein Schmerz an ihm. Ein heißes Sehnen wuchs
mitten aus der Freude ſeines Herzens empor. Die Sehnſucht
nach Hanna. Er dachte an den Abend am Wannſee, da ſie ſich
gefunden, und als er der einſtigen Empfindung nachſpürte, ſchlug
ihm das Herz wild und heiß.
O, Hanna, Geliebte!
Werner aber dachte nur an das fröhliche Heute.
Aber das Bild der geliebten Frau ſtand doch in ſeiner Seele
und verblaßte nicht. Nur traurig ſchien ihr Antlitz.
Kann’s ja nimmer faſſen,
Wie ich unglückſelig bin,
Seit du mich verlaſſen.
Dies Lied weckte alles in ihm, und ſein Herz zuckte. Nein,
nein, nicht unterkriegen laſſen. Vergeſſen!
Luſtiger und ausgelaſſener wurde er. Als es elf Uhr war,
ſchloß er mit dem Förſter Brüderſchaft, und eben wollte er es
auch mit dem Großknecht tun, da wurden alle durch den Licht=
kegel
eines Autos abgelenkt.
Himmeldonnerwetter, Bande! Dürfen nicht durch den
Wald fahren. Wenn ſie vorbeikommen, halte ich ſie an.
Das Auto kam näher und näher.
Zum Erſtaunen aller hielt es kurz vor der Jagdhütte und
vier Herren ſtiegen aus.
Zwei blieben am Wagen ſtehen, während die anderen bei=
den
herantraten.
Guten Abend, grüßten ſie höflich.
Der Gruß wurde verwundert erwidert.
Haben wir die Herven Michael vor uns?
Klaus nickte verwundert, während Werner fröhlich rief: In
Natura, meine Herren. Was treibt Sie denn ſo mitten zur Nacht
heraus zu uns?
Etwas ſehr Ernſtes, meine Herren.
Die Brüder ſahen ſich kopfſchüttelnd an.
Dürfen wir Sie unter vier Augen ſprechen?
Selbſtverſtändlich! Einen Augenblick entſchuldigen Sie
aus, meine Freunde. Bitte, wollen Sie eintreten.
am Zimmer machte Klaus ſofort Licht.
Bitte, nehmen Sie Platz.

Werner, dem noch imner ein Lachen auf den Zügen ſtand,
ſah den beiden ins Antlitz. Gänzlich unbekannte Geſichter, an=
ſcheinend
Beamte. Der eine, der das Wort führte, trug einen
Kneifer, der zu ſeiner Glatze ausgezeichnet paßte. Das fand
wenigſtens der immer noch vergnügte Werner.
Die Herren hatten Platz genommen. Klaus, ſtand ihnen
gegenüber.
Um was handelt es ſich?"
Um Herrn Erich Michael, den Sohn Ihres Stiefbruders,
des Kommerzienrats Michael.

Geſpannt beobachtete er die Geſichter der beiden. Klaus
Michael verzog keine Miene. Werner jedoch zeigte unverhüllt
ſeinen Aerger.
Um dieſes Burſchen willen ſtören Sie unſeren gemütlichen
Abend!"
Herr Erich Michael iſt tot, ſagte der Herr mit der Glatze
langſam und ernſt.
Tot!
Ein maßloſes Staunen zeigte ſich in den Geſichtern der Brü=
der
. Klaus ſchüttelte den Kopf.
Tot! So raſch. Wie doch das Leben ſpielt. Und ja
ſagen Sie, warum konmen Sie denn zu uns?
Herr Erich Michael wurde ermordet.
Klaus ſah dem Sprecher ernſt ins Auge. Härter wurde
ſeine Miene.
Und
Der Sprecher zögerte erſt, bis er dann ernſt und beſtimmt
ſagte:
Ich bin gezwungen, Sie wegen Mordes an Erich Michael
und Ihren Bruder wegen Beihilfe zum Mord zu verhaften.
Werner faßte ſich an die Stirn. War dieſer Wahnſinn Wirk=
lichkeit
? Er ſah auf den Bruder.
Klaus ſtand am Tiſch. In ſeinem Geſicht zuckte kein Mus=
bel
. Keine Empfindung ſeines Inneren ſpiegelt ſich in ſeinen
Mienen wider.
Wir Mörder? Einen größeren Wahnſinn" gibt es
nicht. Aber wir werden uns der Behörde ſelbſtverſtändlich
zur Verfügung ſtellen, bis die Angelegenheit geklärt iſt. Darf

ich zunächſt um den Haftbefehl bitten. Sie ſollen ſich damit aus=
weiſen
, meine Herren.
Selbſtverſtändlich.
Klaus nahm den Haftbefehl und las ihn langſam, aufmerk=
ſam
durch.
Wiſſen Sie, von wem die Anklage ausgeht?
Kriminalkommiſſar Echternager zögerte, aber ſchließlich aut=
wortete
er:
Von Kommerzienrat Michael Ihrem Stiefbruder.
Die Brüder ſagten kein Wort. Auch Werners Züge wurden
zu Stein. Das Schweigen bedrückte den Kommiſſar. Er nahm
den Kneifer und tronmelte nervös auf der Tiſchlatte. Das eine
ſagte ihmn ſein geſunder Blick, daß ſich die Brüder nicht eine Idee
ſchuldig fühlten und daß wahrſcheinlich ein Juſtizirrtum vorlag.
Aber er mußte ſeinen Auftrag ausführen, ganz gleich, wie er
darüber dachte.
Es tut mir ſehr leid, meine Herren. Ich bin ein großer
Bewunderer Ihrer ſportlichen Leiſtungen. Es tut mir direkt
weh, den Auftrag ausführen zu müſſen. Ich hoffe, daß es ſich
um einen Irrtum handelt, der bald aufgellärt iſt.
Ich danke Ihnen., ſagte Klaus erzſt. Geſtatten Sie, daß
ich meine Freunde unterrichte?
Bitte, Herr Michael.
Klaus trat hinaus zu den immer noch fröhlich Lachenden.
Nur die Mamſell blickte ängſtlich. Es ſchien, als habe ſie das
Unheil gefühlt.
Der Eruſt auf Klaus' Zügen ließ das Lachen verſtummen.
Es trat eine tiefe Stille ein.
Meine Freunde, begann Klaus, unſer frohes Beiſammen=
ſein
wird leider jetzt ſein Ende erreicht haben. In Berlin wude
Erich Michael, der Sohn unſeres Stiefbruders, ermordet, und
mich bezichtigt man der unwürdigen Tat, Werner der Beihilfe.
Die Geſellſchaft war wie gelähmt, einer ſtarrte den anderen
erſchrocken an.
Die Mamſell ſtieß einen Schreckensruf aus und ſtreckte un=
willkürlich
den Brüdern die Arme entgegen wie eine Mutter, die
ihre Kinder ſchützen will.
Der Großknecht ſprang auf und rüttelte den Förſter.
Haſt’s gehört, Förſter?"
In Grund und Boden mit dem Schuft, der ſo etwas zu
ſagen wagt! brauſte der auf. Sein Geſicht glühte vor Zorn.
Klaus hatte Mühe, die aufgeregten Gemüter nur einiger=
maßen
zu beruhigen.
Nur ruhig. Keine Aufregung. Der Irrtum wird ſich klä=
ren
. Die Herren tun nur ihre Pflicht.
Da nahmen ſie Abſchied von den Brüdern. Sie ſagten nicht
viel, aber ſie drückten ihnen die Hände ſo herzhaft, daß es
ſchmerzte.
Der alte Benno meinte treuherzig zu der leiſe weinenden
Mamſell: Nicht greinen, Mamſell. Wird alles gut werden. Die
jungen Herrn bringn keinen Menſchen um. Gell, weun’s vor=
bei
iſt, kommen Sie wieder, Herr Klaus, und Sie auch, Herr
Werner.
Wir kommen wieder!
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Seite 416

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Uo d Daatduu

[ ][  ][ ]

Nummer 147

Samstag, den 29. Mai 1926

Seite 17

Reich und Ausland.
Die Brandkataſtrophe in Schönau.
Mannheim. Zu der bereits gemeldeten Brandkataſtrophe in
Gochönau erfährt das ONB. nach Erkundigung an der Unglücksſtätte, daß
uasgeſamt 23 Hausbeſitzer und 35 Familien, zuſammen etwa 200 Per=
ſonen
, durch den Brand obdachlos geworden ſind. Die Betroffenen
weurden vorläufig notdürftig in dem Orte untergebracht. Menſchen=
Ueben kamen, wie bereits mitgeteilt, nicht zu Schaden. Doch iſt der
(Sebäude= und Fährnisſchaden außerordentlich und dürſte in die
teunderttauſende gehen. Zur Bekämpfung des Feuers, das gegen ½6
Uhr nachmittags ausbrach, waren alsbald die Feuerſpritzen von Zell,
2Sforzheim, Lörrach, St. Blaſien und Freiburg erſchienen. Nach hart=
wäckigem
Kampfe konnte das ſchnell um ſich greifende Feuer gegen acht
Uhr gelöſcht werden. Das naheliegende Bezirksamt, die Schule und das
BBürgermeiſteramt konnten mit Mühe davor gerettet werden, ebenfalls
gän Raub der Flammen zu werden. Sehr groß war auch die Gefahr
des Uebergreifens des Feuers auf das Elektrizitätswerk. Zur Linderung
der Not der Obdachloſen iſt bereits eine Sammlung eingeleitet.
Schönau. Zu dem Brandunglück in Schönau erfahren wir noch:
Die Staatsanwaltſchaft Waldshut wurde ſofort telegraphiſch an den
Brandplatz gerufen. Die Kurverwaltung von Todtmoos hat noch
Donnerstag abend eine Hilfsaktion für die Geſchädigten eingeleitet. Nie=
dergebrannt
ſind lauter alte Häuſer, die zum Teil über hundert Jahre
Ult ſind. Hotel und Penſionen blieben unverſehrt, ſodaß der Kurbetrieb
ollkommen aufrecht erhalten wird. Auch der Bahnverkehr wurde durch
ie Brandkataſtrophe in Mitleidenſchaft gezogen, da ſich infolge der
arken Hitze auf dem neben der Bahn befindlichen Brandplatze die
Schienen gebogen hatten, ſodaß die Züge TodtnauZell und umgekehrt
richt durchgängig verkehren konnten. Ein glücklicher Umſtand war es,
aaß beim Brandausbruch bereits die Fabriken Arbeitsſchluß hatten, ſo=
aaß
die Feuerwehren ſofort alle Mannſchaften einſetzen konnten. Die
anze. Nacht über waren noch einige Motorſpritzen tätig, da das
Feuer teilweiſe weiter brannte.

* Frankfurter Chronik.
Am 5. und 6. Juni findet zu Gunſten des Frankfurter Mutter=
arhutzes
ein Blumentag ſtatt. Der Dortmunder Lehrergeſangverein, der
am Mittwoch in Frankfurt a. M. eingetroffen iſt, wurde heute bei Be=
ſichtigung
des Römers von Stadtrat Jaſpert im Namen des Magiſtrats
ſpegrüßt. Im Saalbau fand am Mittwoch abend ein Konzert ſtatt, das
ine ſehr gute Aufnahme bei Kritik und Publikum hatte. Im Bürger=
baal
fand heute unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Graef ein Feſtakt
ur Ehrung von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Wohlfahrtsamtes
ſtatt, die 10 und mehr Jahre im Dienſte der öffentlichen Wohlfahrts=
wflege
geſtanden haben. Von dem Umfange, den die öffentliche Wohl=
hahrtspflege
angenommen hat, gibt die Tatſache Kenntnis, daß jetzt nicht
weniger als 20 000 Akten im Wohlfahrtsamt geführt werden. Das iſt
mur mit Hilfe der ehrenamtlichen Mitarbeiter möglich, die den Dank der
Allgemeinheit in reichem Maße verdienen. Dicht am Zuchthaus
vorbei. Das kleine Schöffengericht verurteilte einen Poſtaushelfer,
woer nach ſeinem eigenen Geſtändnis 15 Briefe erbrochen und ausgeraubt
Hatte, zu ſechs Monaten Gefängnis. Nur die Tatſache, daß er noch nicht
Beamtenqualität hatte, bewahrte ihn vor dem Zuchthaus. Philipp
und Jakob H. Schiff=Stiftung. Die Eiben des hier verſtor=
Senen Privatiers Philipp Schiff haben der Stadt eine Schenkung von
10 000 Mark überwieſen mit der Auflage, daß die Schenkung mit der be=
Seits beſtehenden, von der Familie Jakob H. Schiff in New York errich=
eten
, nach der Inflation mit 30 000 Reichsmak neubegründeten Schiff=
chen
Stiftung vereinigt und unter dem Namen Philipp und Jakob H.
Schiff=Stiftung für Zwecke der Kinder= und Altersfürſorge weiterge=
ührt
werde. Der Magiſtrat hat die hochherzige Zuwendung mit Dank
nngenommen und ihre Vereinigung mit der ſeitherigen Schiffchen Stif=
trung
unter Abänderung des Namens der Stiftung nach dem Wunſche
Der Stifter zugeſtimmt.
Die Neckar=Kanaliſierung.
Im. Heidelberg. In ſeiner Sitzung am Donnerstag hatte der
Bauausſchuß des Aufſichtsrates der Neckar=A.=G. in Heidelberg Ge=
Tegenheit, das umfangreiche Material in Kenntnis zu nehmen, das jetzt
Fur Beurteilung der im Heidelberger Stadtbilde geplanten Kanaliſie=
rungsarbeiten
vorliegt. Im Anſchluß an das Ergebnis des bekannten
PPreisausſchreibens vom vorigen Jahre hat die Neckarbaudirektion in
SStuttgart den ſchwierigen Stoff in monatelangen ſehr ausgedehnten
Mnterſuchungen im Benehmen mit namhaften Spezialfirmen weiter durch=
mearbeitet
und damit die Grundlagen für die in nächſter, Zeit wohl zu
gerwartende Klärung des Problems geſchaffen. Der Bauausſchuß erkannte
inmütig die eingehende und alle Geſichtspunkte der Betriebsſicherheit
wund des Heimatſchutzes ſorgfältig abwägende Behandlung der Frage an.
Winſtweilen iſt ein Beſchluß noch nicht gefaßt worden, da einige Punkte
geiner noch weitergehenden Klärung bedürfen.
Aufſtöberung großer Diebesbeute.
fm. Waldshut. Die Hausdurchſuchung bei dem in dem Nach=
lbarort
Görwihl wohnhaften, vor einigen Tagen wegen Diebſtahlsver=
Wdacht verhafteten Landwirt Peter Strittmatter förderte eine Menge von
ſGegenſtänden zutage, die dieſer unter Heu und Stroh verſteckt hatte.
Man brauchte zwei Wagen, um die ſeit 1919 geſammelte Beute des Diebs
twegzuführen, unter der ſich ganze Motoren befanden, die in der Gegend
gabhanden gekommen ſind.
Schweres Automobilunglück im Taunus. Folgenſchwere
Schwarzfahrerei.
Königſtein i. T. Donnerstag abend gegen 11 Uhr ereignete ſich
an einer Kurve der Landſtraße von Ehlhalten nach Schloßborn, wo die
Straße nach Heftrich abzweigt, ein ſchweres Automobilunglück, das zwei
Todesopfer forderte. Ein Laſtauto der Firma Bürgel und Brum, Sand=
und Kiesvertrieb in Schwanheim, hatte Sand nach Eppenhain gefahren.
Anſtatt nun die Rückfahrt anzutreten, machte der Chauffeur eine
Schwarzfahrt nach Schloßborn und nahm noch vier Männer und zwei
Mädchen mit auf das Auto, das nun einſchließlich der beiden Begleit=
perſonen
mit insgeſamt acht Perſonen beſetzt war. Infolge zu raſchen
Fahrens konnte er die Kurve bei Ehlhalten nicht mehr bewältigen, und
das Auto ſtürzte den Straßenhang hinunter und wurde umgeworfen.
Der Chauffeur und ein Mädchen aus Eppenhain waren ſofort tot, wäh=
rend
der Beiſitzer und eine weitere Perſon mit ſchweren Verletzungen im
Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Die übrigen vier Perſonen
kamen mit leichteren Verletzungen und Hautabſchürfungen davon.

Jubiläum der Firma Bechſiein.
Am 1. Juni d. J. jährt ſich der Tag, an dem vor 100 Jahren in
Gotha Carl Bechſtein geboren wurde, der Begründer der weltberühmten
Pignofortefabrik in Berlin.
Die große Bedeutung dieſes Mannes für uns Deutſche liegt nicht
allein darin, daß er durch eigne Kraft aus allerkleinſten Anfängen heraus
ein Werk geſchaffen hat, das heute internationale Berühmtheit genießt
und zu den erſten ſeiner Art in der ganzen Welt zählt. Sein Verdienſt
iſt weit größer. Er gehört zu jenen Bahnbrechern des vergangenen Jahr=
hunderts
, die aller Welt Achtung vor deutſchem Können abgerungen und
in hervorragender Weiſe ihren Anteil daran haben, daß der deutſche
Klavierbau heut an der Spitze ſteht und den Weltmarkt beherrſcht.
Noch in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts wagte kein
deutſcher Künſtler, in deutſchen Konzertſälen ein deutſches Inſtrument
zu ſpielen. Heute findet kaum irgendwo in der Welt das Auftreten
eines bedeutenderen Künſtlers ſtatt, ſei es in Südamerika ober Japan,
in Kapſtadt oder Mexiko, wo nicht ein deutſcher Konzertflügel begehrt
wird und auch zur Stelle iſt. Daß ſich dieſe bedeutungsvolle Wandlung
vollzogen hat, das iſt bei aller Hochachtung vor den Leiſtungen
anderer doch in erſter Linie das auch von ſeinen früheren Berufs=
genoſſen
freudig anerkannte Verdienſt Carl Bechſteins.
Der äußere Lebensgang dieſes deutſchen Pioniers iſt das Bild eines
Menſchen, der in unermüdlicher Ausdauer und mit raſtloſeſtem Fleiße
die höchſte Vollendung deſſen erſtrebte, was aus ſeinen Händen hervor=
ging
. Nach harter und arbeitſamer Jugend ließen ihn Neigung und
Begabung in die Lehre zu einem Klavierbauer in Erfurt gehen. Nach
deren Beendigung trat er in in die Dienſte eines Dresdener Klavier=
bauers
und danach in diejenigen der damals rühmlich bekannten Fabrik
von 6. Perau in Berlin. Von hier aus ging er zu ſeiner Weiter=
bildung
nach Paris und vermehrte dort ſeine Kentniſſe in der Fabrik
von Kriegelſtein. Reich an Erfahrungen kehrte er nach Berlin zurück,
leitete wieder einige Jahre das Perauſche Unternehmen und richtete im
Jahre 1853 in der Behrenſtraße in gemieteten Räumen eine eigene
Werkſtatt ein. Mit Hilfe eines einzigen Tiſchlers baute er eigenhändig
die beiden erſten Inſtrumente. Dreiviertel Jahre hatte er dazu ge=
braucht
. Heute bedecken die Fabriken des Hauſes Bechſtein rund 45000
Quadratmeter Landes, ſind über 800 Arbeiter und Angeſtellte im Be=
triebe
tätig.
Schon Hans von Bülow erkannte damals Bechſteins aufgehende Be=
deutung
für den deutſchen Klavierbau. In einem Briefe an Alexander
Ritter vom 21. November 1857 ſchreibt er: Bechſtein, der nach meiner
Anſicht der bedeutendſte Flügelmann in Deutſchland iſt, obwohl er erſt
deren drei gebaut hat Das Urteil, das Bülow damals dem
kleinen Handwerker gezollt hat, beſtätigt heute die ganze muſikaliſche
Welt. Seinem Urteil pflichteten bald Liſzt und andere Größen der
Kunſt bei. So raſch mehrten ſich nach den erſten Erfolgen die Aufträge,
daß bereits 1860 größere Räume nötig wurden, die man in einem
Grundſtück in der Johannisſtraße fand, das bis zur Ziegelſtraße durch=
ging
. Noch heute bildet es den Grundſtock des Unternehmens, das im
Laufe der letzten Jahrzehnte mannigfache Erweiterungen und Ver=
größerungen
erfahren hat. Im Jahre 1879 mußte der ſtarken Nachfrage
aus England Rechnung getragen und in London ein eigenes Zweig=
geſchäft
gegründet werden. In den Jahren 1880 bis 1891 wurden ge=
waltige
Komplexe in der Wienerſtraße in der Grünauer= und Reichen=
bergerſtraße
hinzugezogen. In den darauf errichteten Gebäuden erfolgt
jetzt der eigentliche Inſtrumentenbau, während in der Johannisſtraße die
letzte Ausarbeitung vor ſich geht. Die umfangreichen Holzläger in der
Pflügerſtraße wurden ebenfalls beträchtlich erweitert, ſodaß ſie ſich nun=
mehr
über einen Raum erſtrecken, der ſich bis zum Maybach=Ufer und
bis zur Rütli= und Weichſelſtraße ausdehnt.
Noch im letzten Jahre wurde eine bedeutſame Vergrößerung inſofern
vorgenommen, als im Brennpunkt des Berliner Weſtens, im Haus am
Zoo mit dem Bau der neuen Ausſtellungs= und Verkaufsräume be=
gonnen
wurde, deren Eröffnung zu Beginn des Jahres 1936 geſchah.
Im Jahre 1900 war Carl Bechſtein indes aus ſeinem ebenſo arbeit=
ſamen
wie erfolgreichen Leben ſchon abberufen worden. Reich an äußeren
Ehrungen und an Freuden über das vollbrachte Werk iſt ſein Lebens=
abend
geweſen. Als Zeichen der Würdigung des von ihm Geſchaffenen
war ihm der preußiſche Kommerzienratstitel verliehen worden und
ſpäter derjenige eines Geheimen Kommerzienrats. Faſt alle Fürſtenhöfe
der Welt hatten ihn zu ihrem Hoflieferanten ernannt, obwohl ſein ein=
facher
Sinn ihn allem äußeren Glanze abhold ſein ließ. Im Reich der
Kunſt war er vielen Förderer und Gönner geweſen. Allen aber Freund
und Berater. Seine Söhne haben in ererbter. Tatkraft und in ſeinem
Sinne das Werk fortgeführt, beſeelt von dem Geiſt des Gründers, daß
deutſche Geltung in der Welt ſich zu alter Höhe nur wieder aufzurichten
vermag, wenn ihr die Erkenntnis von der Unerſetzlichkeit deutſcher Ar=
beit
und die Achtung vor deutſcher Leiſtung von neuem abge=
zwungen
wird.
Wen heute im Konzertſaal im Hörerpublikum jedweden Landes man
ſich bei den unvergleichlichen Klängen eines deutſchen Flügels in be=
wunderndem
Verſtändnis zuflüſtert: Ein Bechſtein, ſo ſpricht daraus
am deutlichſten das Urteil der Welt über das, was vor nunmehr 75
Jahren ein Deutſcher zu ſchaffen begonnen hat, deſſen am 1. Juni ſich
zu erinnern, uns Pflicht der Dankbarkeit ſein ſoll.
Der Verband deutſcher Diplom=Kaufleute e. V.
hält ſeinen Verbandstag vom 11.14. Juni d. J. in Düſſeldorf ab.
Auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung werden Dr. Hans von
Eckardt, Privatdozent an der Univerſität Hamburg und Referent am
Hamburgiſchen Welt=Wirtſchafts=Archiv über Deutſchlands weltwirt=
ſchaftliche
Eingliederung und Dipl.=Ing. Dr. Walb, ordentlicher Pro=
feſſos
der Betriebswirtſchaftslehre an der Univerſität Köln über, Grund=
ſätzliches
zur Frage des buchhalteriſchen und kalkulatoriſchen Erfolges
ſprechen. Für die Mitgliederverſammlung iſt ein Vortrag von Dipl.=
Kfm. Dr. Hellwig über Die techniſche Ausbildung des Diplom= Kauf=
menns
an Handelshochſchulen mit anſchließender Ausſprache vorgeſehen.
Die deutſchen Intereſſen in Spitzbergen.
EP. Kopenhagen. In den letzten Tagen wurden in Kopenhagen
Verhandlungen über die deutſchen Intereſſen in Spitzbergen geführt. Es
gelang dem Vorſitzenden der Spitzbergen=Kommiſſion, Prof. Dr. Sind=
balle
, zwiſchen den norwegiſchen und deutſchen Intereſſen eine Brücke
zu ſchlagen, ſo daß am Mittwoch abend, nach dreitägigen Verhandlungen,
die Grundlage für ein Kompromiß gefunden wurde. Die deutſchen Inter=
eſſen
ſind teils ökonomiſcher, teils wiſſenſchaftlicher Natur. An den Ver=
handlungen
nahmen folgende deutſche Perſönlichkeiten teil: Geh Rat
Prof. Hugo Hergeſell, Graf. v. Brandenſtein=Zeppelin, Dr. Schüring,
vom Norddeutſchen Lloyd, Direktor Grütte, von der Hamburg=Amerika=
Linie, und Baron v. Maltzan. Außerdem nimmt der Legationsrat Freih.
v. Weißacker als Beobachter an den Verhandlungen teil. Norwegen iſt
durch eine Delegation von drei Mitgliedern vertreten.

Rieſenbrandkataſtrophe in Rußland.
Moskau. Eine furchtbare Branskataſtrophe ereignete ſich
in der Stadt Kotelnic im Gouvernement Wiſdka. Faſt die ganze
Stadt iſt niedergebrannt. Der entſtandene Schaden iſt unge=
heuer
. Die Zahl der Menſchenopfer war bisher nicht feſtzuſtellen.
Zur Vermeidung von Eiſenbahnkataſtrophen.
WSN. Ein von der Pariſer Akadewie der Medizin eingeſetzter
Ausſchuß hat folgende Richtlinien für eine regelmäßige ärztliche Ueber=
wachung
derjenigen Eiſenbahnbeamten ausgearbeitet, von deren Zu=
verläſſigkeit
beſonders die Sicherheit der Reiſenden abhängt: Von
ſolchen Beamten iſt eine beſtimmte Sehſchärfe zu fordern, die alle zwei
Jahre erneut nachgeprüft werden muß. Außerdem hat bis zum
50. Lebensjahre alle fünf Jahre eine allgemeine ärztliche Unterſuchung
ſtattzufinden, jenſeits der erwähnten Altersgrenze alle drei Jahre.
Beamte mit Herzfehlern oder Herzleiden, die zu einem plötzlichen
Verſagen führen können, und ſolche mit zu ſtarkem Blutdruck ſcheiden
für die Verwendung an Stellen, von denen die Sicherheit des Zuges
beſonders abhängt, von vornherein aus. Das Nervenſyſtem iſt durch
Nervenſpezialiſten regelmäßig nachzuprüfen.
Juſtizirrtum aus Unkenntnis der Sprache.
In Trenton (New Jerſey) iſt vor kurzem ein durch ſeine Be=
gleitumſtände
außerordentlich merkwürdiger Juſtizirrtum aufgedeckt
worden. Vor etwa 8 Jahren war ein Italiener, Rafaello Morello,
wegen Ermordung ſeiner Gattin zu lebenslänglicher Freiheitsſtrafe ver=
urteilt
worden. Die Jury ſtützte ſich bei dem Urteil auf die von Morello
ſelbſt durch Zeichen und nur in gebrochenem Engliſch gemachten Aus=
ſagen
, die einem Geſtändnis gleichkamen. Offenbar aber hatte Morello
mit ſeiner Schilderung darlegen wollen, daß ſeine Frau Selbſtmord
begangen habe. Sofort nach der Verhandlung begann der Verurteilte
im Gefängnis eifrig mit dem Studium der engliſchen Sprache, die er
nunmehr ſo weit beherrſcht, daß er ſich in einer Berufungsverhandlung
von der gegen ihn erhobenen Anklage reinwaſchen konnte. Infolgedeſſen
iſt er nunmehr nach acht im Gefängnis verbrachten Jahren begnadigt
worden.

Geſchäftliches.
Der heutigen Geſamtauflage liegt ein Proſpekt Seelig’s kand. Korn=
kaffee
betreffend bei, welchen wir der Aufmerkſamkeit insbeſondere un=
ſerer
verehrten Leſerinnen angelegentlichſt empfehlen.
Seelig’s kand. Kornkaffee, ſei 40 Jahren bekannt und beſtens be=
währt
, iſt im Haushalt der ſparſamen Hausfrau unentbehrlich. (IV 8041

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 29. Mai. 3.30: Stunde der Jugend. Opernſängerin
Böhlig ſingt Kinderlieder. O 4.30: Hausorch. Joſef Haydn: Ochſen=
menuett
. Serenade a. d. Streichquartett F=dur. Sinfonie
G=dur. Lieder. Adagio Gdur. Arie mit Variationen
C=moll. Kinderſinfonie. Mitw.: Adele Metz, Sopran. O 5.45:
Aus dem Roman: Die Regulatoren in Arkanſas von Gerſtäcker.
O 6.15: Die Haftpflicht auf Reiſen, von Dr. Wember. 6 7.15:
Die germaniſche Kultur der Völkerwanderungszeit, Vortrag von
Prof. Naumann. O 6.45: Das Handwerk und der ſoziale Friede‟.
Vortr, von Syndikus Dr. Bentz. O. 7.45: Fünf Jahre Frankf.
Volksbildungsarbeit, Vortr. von Frau Epſtein. O 8.15: Vortrags=
abend
Dr. Hans Harbeck=Hamburg (Herausgeber des Stachel=
ſchweins
.) Anſchl.: Uebertr. aus Berlin: Tanzmuſik.,
Siuttgart.
Sonnabend. 29. Mai. 2: Schallplattenkonzert. O 3: Kinder=
ſtunde
. O. 4: Tanzmuſik. Leitung: Hans Werder. Mitw.: Hilde
Binder, Theodor Brandt. Tanzkapelle. O 6.15: Dramat. Funkſtunde
(Oper). O 6.45: Morſekurs. O 7.15: Frau von Sanden: Geflügel=
zucht
. O 8: Kammermuſik des Philh. Orch. Titw.: A. Indig
(Violine), C. Heß (Bratſche), H. Weil CCello). Dohnanyi: Streich=
ſerenade
. Schubert: Rondo brillante. Anſchl.: Funkbrettl. Leitung:
Carl Struve. Mitw.: Hilde Binder, Kitty Rolfen, Hilde Volck,
H. E. Gredinger, H. Werder, C. Struve. Siede: Londongirl, Inter=
mezo
. Krauß: Was man ſich heimlich denkt. Deuter: Das
find ich reizend von der Frau. Granichſtädten: 8, mir ge=
fällt
deine Naſe nicht. Doelle: Die Mädies, die blonden, die
braunen. Waldau: Ein Stündchen Boheme. Lehar. Gern
hab’ ich die Fraun geküßt. Traum=Walzer. Roſen: Die
duftige Seide, der weiche Battiſt. Reuter: Der Zufr ne.
Für Dich. Whiting: Honolulumädel. Benatzky: Heur hätt ich
Zeit. Granichſtädten: Höldes Venezia. Offenbach Ouv.
Orpheus. Parodie. Erwin: Warum gefällt mir keine ſo
wie Du. Frankowsky: Kinder no net ſchlafen gehn. Waldau=
Die naive Frau. Siede: Bacchantenzug.
Berlin.
Sonnabend. 2. Mat. 4.30: Eperanto. O 5: Die Violin==
Sonate. Franck: Sonate A=dur (Stefan Frenkel, Violine). O 5.30:
Funkkapelle. Mayerl: Liebeslotterie. Strauß: Neu=Wien. Walzer.
Lecocg: Ouv. La petite Mariee‟. Nedbal: Potp. Der faule
Hans. Kalman: Tanzfant. aus Die Bajadere. Kröhn:
Liebesplauderei. Diaz: Lo Hora, rumäniſcher Tanz. O 7: Med.. Plauderei (Sanitätsrat Dr. Frank). O 7.25: Prof. Dr. Del=
brück
: Bilder aus der deutſchen Vergangenheit. O 8: Sende=Spiele.
Der Barbier von Sevilla. Oper von Roſſini. Perſ.: Graf Alma=
viva
: Eug. Transky. Doktor Bartolo; Bernh. Köhler; Roſine,
deſſen Mündel: Violetta Schadow. Baſilio, Muſikmeiſter: Schützen=
dorf
. Marzelline, Roſinens Gouvernante: Bozena Bradsky. Figgro,
Barbier: Bronsgeeſt. Fiorillo, des Grafen Bedienter: R. Kraſa.
Ein Offizier: Camphauſen. O 1030: TanzMuſik. (Kap. Kermbach.)
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 29. Mai. 3: Prof. Dr.
Amſel und Oberſchullehrer Weſtermann: Einheitskurzſchrift. O 3.30:
Vorträge fallen aus. O 4.30: Mitt des Zentralinſtitutes. O. 5:
Gewerbeoberſchullehrerin Walter: Süßſpeiſen und Zuckergebäck.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
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Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
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[ ][  ][ ]

Seite 18

S..sna, 4r7 29 Ri 4926

Nummer 147

PALAST-USNTSDEIE
Carl Zuckmeyer, der vielumstrittene Autor des
Bühnenstückes: Der fröhliche Weinberg‟
ist der Verfasser des Großfilms:
alehHer Haunt
(Das Schicksal dreier Menschen)
Ein erschütterndes Spiel in 6 Akten
In den Hauptrollen:
Margarete Kupfer, Ciaire Rommer,
Hermann Valentin, Wilhelm Dieterle
Henschen in Leidenschaft
Amerikanischer Sensationsfilm in 7 Akten 2
(8050
Neueste Wochenschau
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
Anfang 31, Uhr.

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Ber schwarze Engel
Ein Kriegsfilm wider den Krieg, geschildert in 7 Akken.
Komödie des Herzens
6 Tagebuchblätter von Peter Muriglie
In der Hauptrolle: Lil Dagever. (*14110
Neueste Wochenschau Anfang 31, Uhr.

Frankfurter Hof
Ecke Frankfurterſtraße und Landwehrſtraße
Heute Sonnabend
KÜNSTLER-KONZERT

Morgen Sonniag
GARTEN-KONZERT
und Ball
8097

Wander=Ruckſäcke, Gamaſchen
Windjacken, bemden, Stutzen
Sporthaus L. Adelmann
(5557a
Rheinſtraße 12½.

Geu
Ayaus

marckſtraße 19.
Sonntag, 30. Mai, abends 8 Uhr

Residenz-Theaterd
Eln großer Erfolg!
Kötz von Berliehingen
Der Mann mit der eisernen Hand
Die große dentsche Besetzung:
Eugen klöpfer, Lucſe Möfllch, Grete
Reinwald, Paul Harkmann, Theodor
Loos, Leopold von Ledebour, Olaf
Fiord, Erna Morena, Albert Steinrück,
Hans Brausewetter, Eduard von
Winterstein, Fritz Greiner
Fritz Kampers u. a.

Großes Garten=Konzert
Breitensträter gegen Paolino

(Eröffnung Sommer 1926)
Ausgeführt vom Städt. Orcheſter
Eintritt frei!
Eintritt frei!
Im Ausſchank: Kronenbräu hell und
Aikkron dunkel. (eusgool

Des deutschen Meisters
schwerster Kampf
(*14109

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zu verkauf. *13681ms
R.=Mamſtädterſt. 20.

Die neueste Wochen- u. Modenschau.
D HI Ialanmnmr T io

eittg
caten
Motettenchor deutſcher Studenten
Sonntag, den 30. Mai,
abends 8½ Uhr
Geiſtliche Abendmuſik
in der Pauluskirche
Aus der Folge:
6= und S=ſtimmige Motetten
von Heinrich Schütz und J. S. Bach
Geiſiliche Volkslieder
von Heinrich Kaminski
Werke für Orgel und Violine
von Händel, Bach und Reger
Eintritt frei
(*13907
ASSSrrtssssss

Roßdörferſtraße 47.
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Landwehrſtr. 45, pt.

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(8037sg0l

OSDNEDA
w Morgen
Sonntag, den 30. Mai
Einmalige Wiederholung:
Ensemble-Gastspiel:
Fumilie Schimek‟

Hotel Prinz Heinrich
Bleichstraße Nener Inh.: J. Zimmermann Bleichstraße

Schwank in 3 Akten von Gust. Kadelburg
u. a.:
(8075
In den Hauptrollen : Marga Wolf, Odette Oresy,
Hans Urban, Max Patschky a. G.
D Sommerpreise von 0.80 an Z

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Anfang 8½/ Uhr

HEINRICH HEILINGER
ehemal. Mitglied des Heſſiſchen Landestheaters Darmſtadt

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LIEBE

aus den ſchönſten erzählend n Dichtungen der Weltliteratur
Rezitationen größtenteils frei aus dem Gedächtnis
Donnerstag, 10. Juni, abends 8 Uhr, Ende vor 10 Uhr
Kleines Kaus Heſſiſches Landestheater. (8082a
Karten zu Mk. 4., 3., 2 , 1.50. Vorverkauf; Bücher=
ſtube
Bodenheimer, Zigarrenhaus Guttmann, Schutter,
Klavierſalon Arnold, Wilhelminenſtr., Blumenſalon Müller.

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Darmſtadt Hbf. ab 70 vorm. Baden=
Baden an 9 vorm. Baden=Baden ab
772nachm., Darmſtadt Hbf. an 1022 nachm.
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und Rückfahrt 6.40 Mark. Näheres iſt
aus den Aushängen auf den Bahnhöfen
zu erſehen oder durch die Fahrkarten=
ausgaben
und Reiſebüros zu erfragen.
S. a. Abhandlung im allgemeinen Teil
dieſer Nummer.
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erbeten. Abendfeier
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(8044eich

noch
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deſe
A
2W ce

ohnt
B
E e
B
Fr. C
Rf

Theaterzettel für Samstag, 29.M0
(Ohne Gewähr)
Lumpaeivagabundus
Perſonen:
Stellaris, Feenkönig . . . Max Nemetz
Forzuna, Beherrſcherin des Glücks,
eine mächtige Fee.
Beſſte Hoffart
Amoroſa, eine Fee, Beſchützerin
der wahren Liebe. Ilſe Lahn
Lumpacivagabundus, ein
böſer Geiſt. .
Hans Baumam
Myſtifax, alter Zauberer Richard Jürgas
Hilaris, ſein Sohn . . . . Hans Schalla
Brillantine, ſeineGeliebte,
Fortungs Tochter . Ruth Hoffman:
Fludribus, Sohn eines
Magiers
W. Mahenknech
Leim, Tiſchlergeſelle
2SK Weſtermonn
Bwirn, Schneiderge)
SRobertKlup=
Kniertem, Schuſtergeſ.) SSS H.Baumeiſtis
Pantſch, ein Wirt in Ulm Richard Jürgas
Sepherl,Kellnerin, MirjamLehmann=Haus
Hannerl.
Lola Janſon
Faſſel, Oberknecht in einer
Brauerei .... . . . Georg Mundt
Strudel, Gaſtwirt zum goldenen
Nockerl in Wien . . . Hans Neyh
Hobelmann, Tiſchlermſtr.
in Wien . . . . . . . . Paul Maletzkt
Peppi, ſeine Tochter . . . Jeſſie Vihrog
Anaſtaſia Hobelmann,
ſeine Nichte . . . . . . Marg. Keßler
Signora Palpiti
Käthe Gothe
Laura, ihre Töchter, Annelis Roeris
Camilla) Sängerinnen, SMüller=Wiſchs,
Hackauf, Fleiſchermeiſter
in Prag.
. . . . . Hans Ausfelde-
Gertrude,Haushälterinbei.
Hobelmann.
Marg. Carlſen.
Roſel, Mago daſelbſt . . . Martha John
Ein Hauſierer.
Hugo Keßler
Walter Bluhme
Ein Maler ..
Hrr von Windwachtel . . Jacob Sattler
Herr von Luftig
Karl Ebert
Een Tiſchlergeſelle
Frdr.Jachrmur
Ein Schneidergeſelle
Arthur Vetter
Ein Schneiderlehrjunge Marinka Plötz 4
Friedrich Kinzl
Erſter Diener.
Willy Krichbau 11
Bweiter .
Käthe Meißne.
Eine Wirtin
Erſter Spaziergänger. Ludwig Hinkell
Hans Schultze
Zweiter
Der Waffenſchmied‟
Perſonen:
Graf von Liebenau . Leo Barezinsk
Adelhof. Ritteraus Schwaben. Heinr. Kulkr!
Hans Siadinger, Waffen=
ſchmied
und Tierarzt , Heinrich Hölzli*
Marie, ſeine Tochter . . . Margar. Abrec=
Irmentraut, Mariens
. . . . Martha Liebel
Erzieherin
Brenner, Gaſtwirt und
Staoingers Schwager. Hans Neyz
Georg, Liebenaus Knappe Eugen Vogt
EinWaffenſchmiedsgeſelle Ludwig Wenze
Gefolge des Grafen. Waffenſchmieds=
geſellen
. Bürger und Volk von Worme-
Wir verkaufen unſere erſtklaſſigen
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