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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 134
Samstag, den 15. Mai 1926.
189. Jahrgang
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Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
Tt
niſche Zeiten in Polen.
Pilſudskis Staatsſtreich.
Belagerungszuſtand in Polniſch=Oberſchleſien.
Kattowitz, 14. Mai.
Im Laufe des geſtrigen Tages iſt über die Wojewodſchaft der
Belagerungszuſtand verhängt worden. Das in Tarnowitz in
Garniſon ſtehende Militär iſt mit unbekanntem Ziel abgerückt.
Es ſcheint, als ob die in Belvedere belagerte Regierung Witos
zum Erſatz Truppen aus den Wojewodſchaften heranzieht. In
Kattowitz herrſcht Ruhe. Die Fernſprechverbindungen zwiſchen
Deutſch= und Polniſch=Oberſchleſien ſind durchweg geſperrt. Der
Telegraphenverkehr dagegen wird aufrecht erhalten.
Eingreifen der Arbeiterſchaft zugunſten Pilſudskis.
Die Verwirrung in Polen nimmt zu. Die Stellung
Marſchall Pilſudskis befeſtigt ſich. Bisher hat
ſich nur die Armee an den Kämpfen um die Macht beteiligt. Es
wird jedoch mit einem Eingreifen der Arbeiterſchaft
in den Konflikt gerechnet. Geſtern abend hielten die Eiſenbahn=
Angeſtellten in Dziedzitz Beratungen ab und beſchloſſen, keine
Truppentransporte abzulaſſen. Bei den Beratungen wurde auch
die Einſtellung des Eiſenbahnbetriebs überhaupt in Erwägung
gezogen.
Die Züge auf der Strecke Oderberg und Warſchau verkehren
nur zwiſchen Oderberg und dem 60 Kilometer vor Warſchau
ge=
legenen Bahnhof Skiernievice. Hinter Skiernievice ſind die
Eiſenbahnanlagen zerſtört, die Telephon= und Telegraphendrähte
ſind zerſchnitten. Die Strecke Skiernievice—Warſchau iſt von den
Truppen Pilſudskis beſetzt, die jeden Zug anhalten, um die
ein=
treffenden Militärabteilungen zur Rückkehr zu nötigen. Auch
alle Militärabteilungen, die zur Unterſtützung Pilſudskis
eintref=
fen, müſſen in ihre Garniſon zurückkehren, auf den ausdrücklichen
Wunſch Pilſudskis, der genügend Truppen in der Hand zu haben
erklärte, um ſich in den Beſitz von Warſchau zu ſetzen.
Nach anderen Meldungen ſoll Pilſudski bereits in dem Beſitz
ſämtlicher Gebäude der Behörden ſein. Es wird davon
geſpro=
chen, daß Witos von Pilſudski gefangen genommen worden ſei.
Der Präſident Wojciechowski ſoll dagegen nach wie vor im
Bel=
vedere reſidieren. Sämtliche Zeitungen dürſen nicht erſcheinen.
Nur die offiziellen Bulletins Pilſudskis werden publiziert. Aus
Polniſch=Teſchen iſt geſtern ahend der größte Teil der Garniſon
in voller Ausrüſtung abgerückt, angeblich nach Lemberg, wo
man mit der Möglichkeit ernſterer Unruhen rechnet.
Der Aufſtand in amtlicher Beleuchtung.
Pilſudski als Rebell erklärt.
Die polniſche Botſchaft in Paris gibt über die Vorgänge in
Warſchau folgende Darſtellungen, die ſie aus offizieller Quelle
er=
halten habe: Am 12. Mai, nach der endgültigen Beſetzung des
neuen Kabinetts Witos, der über die Unterſtützung der Rechten
und des Zentrums mit 240 Stimmen Mehrheit verfügt habe,
hätten die in der Umgebung von Sulejowek, der Reſidenz des
Marſchalls Pilſudski konzentrierten Truppen unter ſeinem
Be=
fehl die Hauptſtadt angegriffen und ſich der Vorſtadt Praga
be=
mächtigt. Der Präſident der Republik habe perſönlich
einge=
griffen und die ſofortige Unterwerfung der aufſtändiſchen
Trup=
pen gefordert. Marſchall Pilſudski habe dies aber abgelehnt
und gedroht, die Wege, auf denen die regierungstreuen Truppen
heranrückten, mit Gewalt zu nehmen. Dieſe ſeien beſonders auf
den Brücken aufgeſtellt geweſen, die die innere Stadt mit der
Vorſtadt Praga verbinden, die von den Anhängern des
Mar=
ſchalls Pilſudski beſetzt geweſen ſeien. In dem Wunſche, jedes
Blutvergießen zu vermeiden, und beſonders nicht die
Zivilbevöl=
kerung den Folgen eines Straßenkampfes auszuſetzen, habe die
Regierung den die Weichſelbrücken beſetzt haltenden Truppen
Be=
fehl gegeben, ſich zurückzuziehen und das Zentrum der Stadt zu
räumen. Die Regierung habe ſich, von den ihr treu gebliebenen
Regimentern umgeben, im Belvedere=Palaſt im Zentrum der
Stadt, der Reſidenz des Präſidenten der Republik, eingerichtet,
und von dort aus eine Proklamation erlaſſen, in der ſie an die
treu gebliebene Bevölkerung appellierte und den Marſchall
Pil=
ſudski als einen Rebellen und außerhalb des Geſetzes ſtehend
erklärte. Inzwiſchen habe der Kriegsminiſter Malezewski eine
Reihe von Maßnahmen getroffen, um die Bewegung zu
unter=
drücken. Vier in der Provinz ſtehende Armeekorps hätten Befehl
erhalten, auf die Hauptſtadt zu marſchieren, die vollkommen
um=
zingelt ſei. Die Moral der meuternden Truppen ſei ſtark
er=
ſchüttert. Man melde einen Selbſtmordverſuch des
Kommandan=
ten von Poſen, Soſukowski. Sein Zuſtand ſei ſehr ernſt. Die
Regierung teile mit, daß ſie den Aufſtand zu unterdrücken und
die Ordnung underzüglich wieder herzuſtellen gedenke. Die
Pro=
vinz verurteile einſtimmig den Putſchverſuch Pilſudskis.
Die holniſche Regierung geffürzt, gefangen, geflüchtet?
Nach einer in Wien eingegangenen Meldung ſoll Pilſudski
ſich im Beſitz von ganz Warſchau einſchließlich des Belvedere
be=
finden. Die Mitglieder der Regierung Witos ſollen nach der
einen Verſion gefangen geſetzt, nach einer anderen geflüchtet ſein.
Von der polniſchen Grenze verlautet, daß die polniſche
Re=
gierung nach Poſen geflüchtet ſei. Die Nachricht daß Wilna ſich
in der Hand der Anhänger Pilſudskis befindet, wird auch von
anderer Seite beſtätigt. In der Stadt ſind Unruhen
ausgebro=
chen. Die Bahnhöfe ſind militäriſch beſetzt.
Auch auf dem Bahnhof Grajewo ſind Militärpoſten,
anſchei=
nend Anhänger Pilſudskis, poſtiert worden. Auf der Strecke
Bialyſtok—Warſchau iſt die Eiſenbahnbrücke in die Luft geſprengt
worden. Die Truppen der Garniſon Bialyſtok, die nach
War=
ſchau abtransportiert werden ſollten, mußten in ihre Garniſon
zurückkehren. Die Telephonleitungen Danzig=Warſchau ſind auf
polniſchem Gebiete teilweiſe zerſtört. Die Stargarder Garniſon
in geſtern nacht mit Militärtransportzügen in die Umgebung von
Warſchau abtransportiert worden, um gegen Pilſudski eingeſetzt
zu werden. Auch zahlreiche andere Garniſonen aus Poſen und
Pomerellen ſind zum Kriegsſchauplatz abtransportiert worden.
Nach einer Warſchauer Meldung der „United=Preß” haben
die Truppen Pilſudskis heute das Palais des Staatspräſidenten
erſtürmt und einen Teil des Kabinettes gefangen. Der
Staats=
präſident Wocjezechowski und ein Teil der Miniſter ſind mit
dem Flugzeug nach Poſen entkommen. Hiermit ſcheinen die
widerſprechenden Meldungen über das Schickſal der Warſchauer
Regierung Aufklärung gefunden zu haben.
Die Abwehr der Regierung. — Erbitterte
Kämpfe in Warſchau.
Der Kriegsminiſter Malczewski hat den Auftrag erhalten,
mehrere Armeekorps in der Provinz zu ſammeln, um Warſchau
zu entſetzen. Die Regierung Witos zählt auf die geſchloſſene
Unterſtützung der Garniſonen in Poſen, wo die Generäle Haller
und Rozwadowski ſtehen, ſowie auf die in Lemberg, die der
frühere Kriegsminiſter Sikorski, der alte heftige Gegner
Pil=
ſudskis befehligt. Auch die Garniſonen von Krakau und Przemyſl
ſollen der Regierung Witos zur Verfügung ſtehen. Ein Teil der
Truppen iſt bereits auf dem Anmarſch gegen Warſchau. General
Malachowski, ein Anhänger Pilſudskis, ſoll Lodz beſetzt haben.
Pilſudski hat außer in Warſchau auch in Wilna die Herrſchaft
an ſich geriſſen. Der Seimmarſchall Rataf hat die ſchwere
Auf=
gabe übernommen, zwiſchen beiden Parteien Verhandlungen
ein=
zuleiten, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden. Der
Prä=
ſident hat alle Verhandlungsverſuche abgelehnt. In der Stadt
ſelbſt gehen die erbitterten Kämpfe weiter. Verſchiedene
Stadt=
teile wurden von der Beſatzung der Zitadelle und den Truppen
Pilſudskis durch ein gegenſeitiges Schrapnellgefecht ſtark in
Mit=
leidenſchaft gezogen.
Warſchau vollſtändig in den HändenPilſudskis.
Nach den aus Warſchau in Danzig vorliegenden Meldungen
iſt die Stadt vollſtändig in den Händen der Pilſudski=Anhänger.
Es werden Arbeiterformationen gebildet, die mit dem Militär
zu=
ſammen Pilſudskis Stellung ſtützen ſollen. Ihnen zu Hilfe
kom=
men aus Wilna die Generäle Ryaz, Smigly und Berbecky. Das
Stadtkommando auf dem Sachſenplatz, wo Pilſudski ſein
Haupt=
quartier aufgeſchlagen hat, wurde von regierungstreuen Fliegern
bombardiert. Vor Warſchaus Toren ſtehen poſenſche Regimenter
unter dem Befehl des Pilſudski freundlichen Generals
Roswa=
dowski. Den Oberbefehl in Poſen übernahm General Haußner.
Staatspräſident Wojezechowski erklärte, daß er bis zuletzt
ſeine Pflicht tue. Die Regierung hat die Demiſſion abgelehnt.
Der Staatsſtreich hat auf den Geldmarkt eine kataſtrophale
Wirkung ausgeübt. Der Dollar ſteigt ſprungartig von Stunde
zu Stunde.
Nach einer Meldung aus Krakau wurden Pilſudski bei
ſei=
nem Einzug in Warſchau begeiſterte Ovationen von Militär= und
Zivilperſonen dargebracht. Die Eiſenbahner unterſtützen
offen=
ſichtlich Pilſudski. Man befürchtet, daß auch die übrige
Arbeiter=
ſchaft in den Kampf eingreifen könne, wodurch ſich die Lage
ver=
ſchärfen dürfte. Die Eiſenbahnergewerkſchaft hat angeblich die
Aufforderung zum Streik ausgegeben. Die Arbeiterſchaft iſt
gegen die Regierung Witos. Sie führt auch an verſchiedenen
Stellen bereits Kämpfe mit fasciſtiſchen Truppen.
Die Folgen der Wirren in Warſchau führten zu einem
Stei=
gen des Dollars auf 11,50 bis 11,65. Es iſt noch nicht zu
über=
ſehen, welche Truppenteile noch zu Pilſudski ſtoßen werden. Der
Korpskommandant von Lublin, General Romer, hat ſich mit
Pilſudski ſolidariſch erklärt. In Lemberg und Krakau haben
die Arbeiter für Pilſudski demonſtriert. Im übrigen ſoll das
Land noch ungewiß ſein, wem es folgen ſoll. Nach den
bisheri=
gen Nachrichten ſcheint die Provinz eher geneigt zu ſein, ſich auf
die Seite der Regierung zu ſtellen.
Beachtung verdient die Mitteilung, daß der polniſche
Ge=
ſandte in Rom geſtern eine einſtündige Konferenz mit Muſſolini
hatte. In der Provinz haben ſich bisher Lodz und Thorn für
Pilſudski erklärt. In Poſen haben fasciſtiſche
Kund=
gebungen der Studentenſchaft ſtattgefunden. Ueber
die Stadt wurde der Belagerungszuſtand verhängt.
Die Verbindung der Regierung Witos mit der Außenwelt
wird durch Flugzeuge aufrecht erhalten, die aus dem Garten der
Belvedere aufſteigen. Witos ſoll ſich ausdrücklich geweigert
haben, zurückzutreten.
Vor dem Bürgerkrieg?
Aus allen Teilen Polens werden große militäriſche
Um=
gruppierungen gemeldet, da ſich nach dem Scheitern der
Ver=
handlungen, zu einem Waffenſtillſtand zwiſchen Pilſudski und
dem Kabinett Witos beide Lager zu einem militäriſchen Kampf
um die Macht vorbereiten. Pilſudski erhält ſtarken Zulauf aus
Kongreßpolen und dem Oſten, während ſich weſtlich von Warſchau
die dort eingetroffene Poſener Truppendiviſion zu einer
Angriffs=
front entwickelt hat. Die Poſener verhandeln mit dem Marſchall,
dem ſich das Korps von Lublin angeſchloſſen hat. General
Soſnkowski, der Militärkommandant von Poſen und ehemalige
Kriegsminiſter, hat Selbſtmord verübt. General Rozwadowski
wurde zum Oberkommandanten der Regierungstruppen
er=
nannt. Die in Wilna ſtationierte Artillerie" befindet ſich zur
Unterſtützung Pilſudskis auf dem Wege nach Warſchau. Die
Züge aus Warſchau ſind mit Reiſenden überfüllt, die aus Polen
flüchten, da befürchtet wird, daß bei der wirtſchaftlichen Not, der
großen Arbeitsloſigkeit und der regierungsfeindlichen Haltung der
einem Bürgerkrieg führen müſſen. Die Verbindung nach
War=
ſchau iſt ſeit einigen Stunden unterbrochen. Eine friedliche
Bei=
bitterung in den letzten beiden Tagen außerordentlich geſtiegen iſt.
den, iſt ihre bedingungsloſe Kapitulation vor Pilſudski zu er= Trade Unions, den Kampf weiterzuführen. Der äußere Kampf
warten.
* Die Urſachen des engliſchen
Generalſtreik=Zuſammenbruchs
Von unſerem Korreſpondenten.
C.M. P. London, 14. Mai.
„Der ſogenannte Generalſtreik iſt verloren, und wenn die
letz=
ten Zuckungen noch eine kurze Zeit lang hinziehen, ſo ſind es
doch eben nur Todeszuckungen. Die Verlierenden können keinen
Augenblick im Zweifel ſein, daß ſie ihre nächſte Zukunft,
perſön=
lich wohl größtenteils ihre ganze Zukunft verſpielt haben. Die
Grubenarbeiter wie die anderen Unions haben die Lehre
erhal=
ten, daß in irgendwelchen ſpäteren Streikbewegungen, der
be=
rühmte Generalrat des Trade Union=Kongreſſes ihre gefährlichſte
Stütze ſein würde. Die ausländiſchen Freunde der Unions
müſ=
ſen endlich zu der Einſicht kommen, daß bei den konſtitutionellen
und ſozialen Verhältniſſen in England noch auf lange Zeit für
ſie nichts zu hoffen iſt. Und hier iſt offenbar auch ein wichtiges
Moment für die internationale Politik gegeben.
Daß dieſer ſogenannte Generalſtreik des Generalrats
zu=
ſammenbrach, iſt in erſter Linie auf die Art der Entwicklung der
Stellung des Letzteren ſelber zurückzuführen. Man erinnere ſich
der Anfänge der Minoritätsbewegung unter ihren
Sowjet=
freunden, der Haltung dieſer auf dem Kongreß zu Scarborough;
man denke daran, wie die Trade Unions ſelber in geſchloſſener
Stärke dieſer Bewegung gegenübertraten. Es wurde damals
ſo=
fort mit einer gewiſſen unverſchämten Naivität offen erklärt, daß
man die Taktik gänzlich ändern müſſe. Erſt gelte es, die Unions
zu durchdringen. Man müſſe gleichzeitig in weiſer Vorausſicht
auf eine Machtvollkommenheit des Generalrats hinwirken und
dann durch dieſen herrſchen. Alles gelang nach Wunſch, und die
große Zahl der ehrlichen Theoretiker, welche den Anregungen
folgten, in der Abſicht, einer idealen Zuſammenarbeit der Unions
im Intereſſe des ehrlichen Arbeiters vorzuarbeiten, erkannten
leider nicht, daß es in Wahrheit nur um politiſche
Macht=
erringung ging. So ging es auf der ſchiefen Ebene weiter, und
die Leiter warteten nur auf den Anlaß, einen Waffengang mit
diefer Regierung zu wagen. Die Grubenarbeiter=Föderation war
unter ihrem böſen Geiſt Cook wie prädeſtiniert dazu, den
indu=
ſtriellen Anlaß zum politiſchen Kampf zu liefern.
Wie konſequent die Regierung ihren Standpunkt und ihre
Kampfesweiſe feſthält, illuſtriert der letzte Konflikt wegen der
Nahrungsmittelverſorgung. Der Generalrat hatte ſchon vor
dem Einſetzen des Streiks in einem Schreiben an den
Premierminiſter ihre Zuſammenarbeit für die
Nahrungsmittel=
verſorgung angeboten. Auch ein Beweis, daß ſie den Kampf
wollte. Baldwin hatte gar nicht geantwortet. Er läßt jetzt
er=
klären, daß er das Anerbieten als einen Verſuch betrachtet habe,
die Pflichten der Regierung und des Parlaments zu uſurpieren.
Es ſei tatſächlich ein Akt konſtituioneller Anmaßung geweſen.
Der „Punch” brachte einen trefflich charakteriſierenden Karton
unter der Ueberſchrift „Unter welcher Flagge?” John Bull ſtehr
in ſeiner traditionellen Tracht mit untergeſchlagenen Armen vor
einem mit dem Stabe feſt eingerammten Union Jack und blickt
hochmütig auf einen Mann in etwas ramponiertem Jacketanzug
und weichem niedergekrämpten Hut mit der Inſchrift „T.U.C.”
(Trade Unions Council), der ihn mit trotzigem Geſicht anſieht,
die rechte Fauſt in die Hüfte geſtemmt, mit dem linken Arm eine
Stange mit einer kleinen roten Flagge und der Inſchrift „
Gene=
ral Strike” auf den Boden ſtemmend. Darunter ſteht: „John=
Bull: Eine von dieſen beiden Flaggen muß niedergeholt werden
und es wird nicht die meinige ſein.”
Der zweite Punkt iſt die von großen anerkannten Juriſten
immer wiederholte Erklärung, daß der ſogenannte Generalſtreik
ungeſetzlich ſei, daß die Fonds der Union nicht zu
Streikzahlun=
gen an Arbeiter verwendet werden dürften, die gegen das Geſetz
im Gehorſam gegen ungeſetzliche Anweiſungen, ihre Kontrakte
brechen. Im offenen Gerichtshof hat der Richter Aſtbury erſt
geſtern dieſe Erklärung abgegeben. Dieſe Feſtſtellung entzieht
den am Generalſtreik teilnehmenden Arbeitern — die
Gruben=
arbeiter immer ausgenommen — vollends ihren Boden.
Der dritte Grund liegt in der merkwürdigen Verkennung des
zuſammenbindenden nationalen Geiſtes der erdrückenden
Mehr=
heit der britiſchen Bevölkerung, ihres Stolzes auf ihre
konſtituio=
nellen Einrichtungen. Darum hat auch der Artikel der „Daily
Mail”: „Für König und Land” am Vorabend des Kampfes ſo
tief getroffen und zu der unvergleichlichen Dummheit eines
An=
griffs auf die hier allmächtige Preſſe geführt. Dieſer nationale
Geiſt hieß die Maſſen, ſich ſofort in großer, immer noch ſtetig
wachſender Zahl auf die Seite der ſtaatserhaltenden Gewalten
zu ſtellen. Es iſt imponierend, was da zuſammenſtrömte. In
London betrug die Zahl der bis 12. Mai eingeſtellten
Freiwilli=
gen 115 000 Köpfe, in den zehn großen Mobilmachungsdiſtrikten
230 000, in Summa 345 000. Dabei befanden ſich aber ſchon vor
dem Ausbruch rund 80 000 auf den Liſten, was im ganzen 425 000
Köpfe ergeben würde. Leute jeden Alters bis zu 50 Jahren, jedes
Standes. Waterloo=Station bietet ein beſonders feſſelndes Bild.
Da läuft ein ganz mit freiwilligem Perſonal einſchließlich dem
Lokomotivführer und dem Heizer beſetzter Fernzug ein. Sowie
er geleert und auf ein Seitengleis geführt iſt, kommt die große
Abteilung Combridger Studenten, und wäſcht und reinigt die
Wagen. Iſt eine Zugpauſe für ſie, ſo ſtellen, ſie Gepäck bereit,
Kartoffel= und Mehlſäcke, Milchbehälter, Kohlkörbe uſw. — Auf
der Station Paddington befinden ſich unter den Freiwilligen
für alles drei Peers. Ein Peer arbeitet ſtändig als Heizer. —
Die eingeſtellten Konſtabler beſtehen aus einer großen Zahl von
Offizieren vom Oberſten abwärts neben jungen kräftigen Clerks.
Eine Kriegsblechhaube, ein Brotbeutel, ein Baton iſt ihre
Aus=
rüſtung. Darum geht aber alles wie auf Rädern. Lebensmittel
und Milch in Fülle. Letztere ſteht wie ſonſt ſchon um 7 Uhr ſpä=
Arbeiter und Bauern die Kämpfe der polniſchen Generäle zu teſtens vor den Türen. An Preiserhöhungen gibt es nur zwei:
Milch pro Liter und Fleiſch pro Pfund koſten 2 Pence, alſo 16
Pfennig, mehr. Aus jedem etwas größeren Geſchäft, ſelbſt aus
legung des Kampfes gilt nahezu als ausgeſchloſſen, da die Er= kleineren kommen gekaufte Waren in 2 bis 3 Stunden — Der
Verkehr auf den Straßen war ſelbſt für London während des
Wenn der Präſident und die Regierung nicht bald entſetzt wer= Streiks ein rieſiger. Darum war es ganz ausſichtslos für die
iſt zu Ende.
Seife 2
Samstag, den 15. Mai 1926
Nummer 134
Engliſche Streikfolgen.
Maßregelungen der Arbeiter.
EP. London, 14. Mai.
Die meiſten Arbeitgeber begründen ihre Haltung bei der Wie
dereinſtellung der Streikenden mit der Entſcheidung des Richters
am Oberſten Gerichtshof, Sir John Simon, der den
General=
ſtreik bekanntlich für ungeſetzlich erklärt hat. — In juriſtiſchen
Kreiſen wird dieſe Entſcheidung nicht allgemein gebilligt.
Die Bedingungen für die Beilegung des
Eiſenbahnerſtreifs.
Auf Grund des zwiſchen den Eiſenbahngeſellſchaften und den
Eiſenbahnern getroffenen Abkommens werden die Angeſtellten
wieder eingeſtellt, ſobald die Verkehrslage und ſoweit die
Be=
ſchäftigungsmöglichkeiten dieſes zulaſſen. Die Gewerkſchaften
geben zu, daß ſie durch den Streikbefehl gegen die Geſellſchaften
rechtwidrig gehandelt haben und erkennen an, daß dieſe mit der
Wiedereinſtellung der am Streik Beteiligten nicht auf das ihnen
zuſtehende Recht verzichten, wegen des Streiks von den
Ange=
ſtellten und den anderen Verantwortlichen Schadenserſatz zu
ver=
langen. Die Gewerkſchaften verpflichten ſich, künftighin keine
Streikverordnungen mehr zu treffen, ohne vorher mit den
Ge=
ſellſchaften verhandelt zu haben. Eine Lohnherabſetzung iſt nicht
vorgeſehen. Das Abkommen gilt nicht für diejenigen Perſonen,
die während des Streikes Ausſchreitungen oder
Nötigungshand=
lungen ſich haben zuſchulden kommen laſſen.
Immer noch Teilſireiks.
Trotzdem der Streik offiziell als abgeblaſen gelten kann,
ſchei=
nen doch noch immerhin Schwierigkeiten bei der Wiederaufnahme
der Arbeit in den einzelnen Betrieben zu beſtehen. In Eaſt
bourne haben 3000 Streikende beſchloſſen, noch nicht zur Arbeit
zurückzukehren, da eine Entſchließung des Stadtrates den
Frei=
willigen eine Vorzugsbehandlung zuſicherte. Auch zahlreiche
Fabriken und Arbeitsſtätten ſind noch nicht wieder geöffnet
wor=
den. In Glasgow iſt die Wiederaufnahme der Arbeit dadurch
ge=
hindert, daß die Arbeitgeber von den ſich zur Arbeit Stellenden
individuelle Anträge auf Einſtellung in die alten Poſten
ver=
langen. Darauf dürfte hervorgehen, daß in den Kreiſen der
Arbeitgeber eine Art Abneigung beſteht, die alten Arbeiter
wie=
der einzuſtellen. In gewiſſen Fabriken Glasgows wurden in
Arbeiterumzügen Plakate mit der Aufſchrift „Nieder mit
Tho=
mas!” mitgeführt.
Nach einer „Times”=Meldung aus Mancheſter ſei an eine
Beendigung des Streiks beiden Zeitungen
vor=
läufig noch nicht zu denken. In Liverpool haben alle
vom Streik berührten Induſtrien die Arbeit noch nicht wieder
aufgenommen. Sie erklären ſich erſt dann dazu bereit, wenn die
Arbeitgeber ſie in Geſamtheit wieder einſtellen.
In der Preſſe befaßt man ſich ausſchließlich mit der durch den
Streik verurſachten Lage, nimmt daher von den außenpolitiſchen
Ereigniſſen, wie dem Militäraufſtand in Polen und dem Sturz
des Kabinetts Luther, keine Notiz. In einem Artikel mahnt
„Daily Telegradh” die Arbeiter zur Vernunft. Es müſſe eine
Aenderung in der Haltunn der engliſchen Arbeiterſchaſt
ein=
treten, wenn die Induſtrie weiterhin eine Bevölkerung von 40
Millionen Menſchen ernähren ſolle. Im „Mancheſter Guardian
kommt zum Ausdruck, daß es nicht ratſam ſei, wenn die
Eiſen=
bahngeſellſchaften gegen die Arbeiter vorzugehen gewillt ſeien.
„Morning Poſt” iſt überaus befriedigt, daß es Premierminiſter
Baldwin gelungen ſei, die Nation zu einem Siege zu führen, der
bedeutſamer ſei als alle Siege des Krieges. Nach Meinung der
„Daily News” ſei jetzt noch nicht die geeignete Zeit, die
Arbeiter=
zahl in den Betrieben herabzuſetzen. Dies könne erſt nach kühler
Erwägung und günſtigeren Umſtänden geſchehen. Vor allem ſei
die Wiederherſtellung des Verhältniſſes vor dem Generalſtreik
notwendig.
Baldwin vermittelt im Kohlenkonflikt.
Im Unterhaus erklärte Baldwin gleich zu Beginn der
Nach=
mittagsſitzung, daß im Konflikt zwiſchen den
Eiſenbahngeſell=
ſchaften und den Eiſenbahnern eine Einigung für die
Wieder=
aufnahme der Arbeit erzielt worden ſei. Die Unterhandlungen
zwiſchen den Hafenarbeitern mit deren Arbeitgebern ſeien
eben=
falls im Gange. Was den Kohlenkonflikt anlange, ſo ſei er zu
dem Schluß gekommen, daß die beiden Parteien von ſich aus den
Konflikt nicht löſen könnten. Er habe darum neue Vorſchläge
ausgearbeitet, die nach ſeiner Anſicht eine neue Diskuſſionsbaſis
abgeben könnten. Dieſe Vorſchläge werde er den beteiligten
Parteien heute abend überreichen laſſen, ſo daß ſie ſie über das
Wochenende prüfen können.
*Polarforſchung und Polarſport.
Einiges Prinzipielle von H. K. E. Krueger
Leiter der heſſiſchen Grönlandexpedition 1925.
Faſt fühlt man ſich geneigt, mit den Worten: Zur kommenden
Saiſon! zu beginnen, etwa ſo, als ſollte man eine Vorſchau für
eine kommende Fußballſaiſon geben. Noch nie waren in einem
Jahre ſo viele polare Unternehmungen im Gange und geplant,
wie in dieſem. Der Drang nach dem Pole iſt anſcheinend plötzlich
in ein akutes Stadium getreten.
Wir leben in der Zeit der Alleinherrſchaft der Technik, und
ſo muß dieſe auch in der polaren Reiſetätigkeit ſich austoben und
dem Rekordbedürfnis der „Polarforſcher” dienen. Vor einem
Jahre konnte man leſen, das Flugzeug ſei das einzige
brauch=
bare Mittel für polare Forſchung. Heute, nach den Mißerfolgen
von Amundſen und Macmillan, erklärt man ſich ebenſo eifrig
für das Luftſchiff. Schmock iſt mit eingerauchter Feder bereit
paltenlange Artikel über dieſen Sieg der Technik zu ſchreiben,
denn ſein Urteil iſt durch keine Sachkenntnis belaſtet.
Welche Ausſichten bietet nun das Luftſchiff? Ueber die rein
techniſche Seite dieſer Frage zu urteilen, iſt Sache des Spezial=
Fachmannes, und ſelbſt dieſem dürfte es ſchwer fallen, ein
end=
gültiges Urteil abzugeben, denn wir haben keinen Fachmann,
der zugleich auch die nötige arktiſche Erfahrung beſitzt, um die
beſonderen Verhältniſſe, unter denen ein derartiger Flug vor
ſich gehen muß, richtig einſchätzen zu können. Das eine aber
kann man wohl ſagen: ein ununterbrochener Flug quer über das
Polarbecken iſt an ſich durchaus denkbar, ganz anders aber wird
die Sachlage, wenn eine Landung in der Arktis geplant iſt oder
ſich als notwendig erweiſt. Dann iſt das große Luftſchiff be
dem Mangel an Hilfskräften noch viel leichter einer Zerſtörung
ausgeſetzt, als das Flugzeug.
Dieſe Erkenntnis ſpricht wohl auch aus dem Entſchluß der
Amundſen=Expedition, eine Landung am Pol aus dem
Pro=
gramm zu ſtreichen. Schon die Erfahrungen in gemäßigteren
Zonen haben anſcheinend dieſen Entſchluß als notwendig
er=
wieſen.
Aber, ſind denn dieſe polaren Luftfahrten noch unter die
Polarreiſen zu rechnen? Sind dazu polare Erfahrungen die
Vorausſetzungen des Gelingens? Welche Rolle ſpielt bei ſolchen
*) Wir geben dieſen Aufſatz eines Fachmannes gerne wieder, wenn
wir auch nicht in der Lage ſind, uns mit allen Ausführungen identiſch
zu erklären.
Die Redaktion.
Vom Tage.
Im Reichsrat wurde der Geſetzentwurf der Reichsregierung
über die Fürſtenabfindung mit 424 Stimmen bei mehreren
Ent=
haltungen angenommen.
Der ſächſiſche Landtag lehnte mit großer
Stimmenmehr=
heit den kommuniſtiſchen Antrag auf Enteignung der
Für=
ſten ab.
Die Bundesleitung des „Wehrwolf” hat beim
Ober=
reichsanwalt Dr. Ebermayer eine Unterſuchung gegen den
Bund beantragt.
Als Nachfolger für den von ſeinem Poſten zurückgetretenen
apaniſchen Botſchafter in Berlin kommt wahrſcheinlich
der frühere Botſchafter in Waſhington, Hanſhara in Frage.
Der Rat der Volkskommiſſare der Sowjet=Union
ratifi=
ierte den deutſch=ruſſiſchen Vertrag vom 24. April ds.
Js. und überwies ihn dann dem Zentral=Exekutiv=Komitee zur
Ratifi=
kation.
Aus Warſchau wird gemeldet: Marſchall Pilſudſki hat zum
außerordentlichen Kommiſſar des Außenminiſteriums den
bisherigen Geſandten in Angora, Roman Knoll, ernannt.
Ein ſoeben veröffentlichtes italieniſches Dekret entſetzt
die Mehrzahl der noch amtierenden deutſchen
Ge=
meindevorſteher in Südtirol ihrer Aemter.
In Kanton herrſcht wegen des Heranrückens der Truppen der
Alliierten große Erregung. Die Ruſſen haben 9 komplette
Flug=
zeuge, Geſchütze ſowie Munition gelandet und der Kantonregierung zur
Verfügung geſtellt. Auch ſollen heimlich Truppenlandungen
vorgenom=
men worden ſein.
Die Vorgeſchichte der polniſchen
Revolution.
Erklärungen Pilſudskis.
Ueber die Vorgeſchichte der polniſchen
Revolu=
tion iſt einem in Beuthen aus Warſchau geſtern eingegangenen
Briefe u. a. zu entnehmen: Die Form der von Pilſudski den
Zei=
tungen zur Verfügung geſtellten Unterredung, in der es u. a
heißt, es ſei niemandem im Lande unbekannt geblieben, was
ſich unter der Herrſchaft dieſer Herren — Pilſudski ſpielt hier auf
die Witos=Regierung vom Jahre 1923 an — in der Staatskaſſe
zugetragen habe, und daß es öffentliches Geheimnis ſei, wie
da=
mals Staatsgelder zur Beſtechung und zur Beſpitzelung der
Parteifeinde oder perſönlicher Gegner verwendet worden ſeien,
bedeutet auch für polniſche Verhältniſſe, wo im innerpolitiſchen
Kampfe weniger als in einem anderen Lande die Worte auf die
Goldwage gelegt werden, ſchärfſte Kampfanſage, die auch ſofort
ihre Auswirkung in dem bekannten Beſchlagnahmebefehl der
Zei=
tungen von Witos fand. Dieſe Maßnahme ſteigerte natürlich die
Entrüſtung bei der Linken, die nunmehr anſcheinend die Abſicht
hat, die breiten Maſſen des Volkes, gegen die Rechtsregierung
mobil zu machen. Polen geht ſtürmiſchen Zeiten entgegen.
Ruſſiſches Militär an der polniſchen Grenze?
Die Lemberger Zeitungen verbreiten Extraausgaben, wonach
an der polniſchen Grenze ruſſiſche Truppen aufgetaucht ſeien. Der
Militärkommandant in Podloczſiska hat dringend um
Verſtär=
tung für die polniſchen Grenztruppen erſucht. Die Bevölterung
befürchtet einen Einmarſch der ruſſiſchen Truppen in Galizien.
Frankreich und der polniſche Aufſtand.
Die franzöſiſche Preſſe iſt noch ſtark im Unklaren über die
Ereigniſſe in Polen, deren richtige Bedeutung den meiſten
Blät=
tern noch entgeht. Die nationaliſtiſchen Zeitungen, wie die „
Vie=
toire”, ziehen zwar eine Parallele mit dem italieniſchen
Fascis=
mus und begrüßen inſofern den Staatsſtreich des Marſchalls, der
nicht länger habe zuſehen können, wie Polen immer mehr der
Unordnung anheimfalle. Gleichzeitig werden aber ſtarke
Beden=
ken geäußert, da Pilſudski einerſeits als ein Mann der Linker
und ſodann als ein Politiker beſchrieben wird, der einen fried
lichen Ausgleich ſowohl mit Sowjetrußland wie mit Deutſchland
ſuche, anſtatt Polen in dem deutſch=ruſſiſchen Schraubſtock erdrückt
zu ſehen. Man fürchtet, von dieſem Geſichtswinkel aus
betrach=
tet, für die franzöſiſch=polniſche Allianz und glaubt, daß Polen
von der weſtlichen Allianz gegen Sowjetrußland in ähnlicher
Weiſe abfallen werde wie Deutſchland. Dieſen Standpunkt
nimm=
beſonders das „Echo de Paris” ein, das von Pilſudski ein wenig
ſchmeichelhaftes Charakterbild entwirft. Die Zeitung glaubt, daf
der polniſche und der deutſche fasciſtiſche Staatsſtreich (!)
zu=
ſammen geplant worden ſei und ſagt Pilſudski einen Mißerfolg
voraus, da er nicht die ſtaatsmänniſchen und genialen
Eigen=
ſchaften Muſſolinis beſitze. — Die meiſten anderen Zeitungen
aber enthalten ſich noch ausführlicher Kommentare, was ſie zum
Teil damit begründen, daß bis jetzt über die Ereigniſſe in Polen
wenig direkte Meldungen vorliegen.
Unternehmungen der Polarfachmann? Nehmen wir ein
kon=
kretes Beiſpiel. Das Luftſchiff für Amundſen hat Nobile gebaut
nach eigenen Plänen, er führt das Schiff auch. Das Geld hat
Ellsworth gegeben, die Idee ſtammt von verſchiedenen anderen
Leuten und Amundſen — darf mitfahren. Denn wer die intime
Geſchichte des Polfluges 1925 etwas kennt, der weiß, daß die
volare Erfahrung Amundſens es nicht verhindern konnte, daß
die Expedition vettungslos verirrt war. Die Teilnehmer hatten
eine ganze Zeitlang keine Ahnung, wo ſie ſich eigentlich befanden.
Und als Amundſen die Mitteilung zugereicht wurde, daß die
Hälfte des Brennſtoffes verbraucht ſei, gab er in durchaus
über=
ſtürzter Eile das Zeichen zur Landung, die faſt zur Kataſtrophe
ührte. Die große Erfahrung des alten Polarfahrers zeigte ſich
den neuen Verhältniſſen durchaus nicht gewachſen, oder gar von
beſonderem Nutzen.
Nun lieben aber alle dieſe Unternehmungen es beſonders,
mit einem wiſſenſchaftlichen Mäntelchen ihre ſportlichen Blößen
zu bedecken. Sehen wir zu. Ganz ſachlich betrachtet iſt das
Er=
gebnis der Amundſen=Expedition eine einzige Tiefenlotung mit
einem Echolot. Ohne die Zuverläſſigkeit dieſer Lotung
nachzu=
prüfen, muß man doch ſagen, daß die aufgewandten Mittel in
keinem Verhältnis zu „dem” wiſſenſchaftlichen Ergebnis des
Unternehmens ſtehen. Und damit gewinnen wir überhaupt ein
entſcheidendes Kriterium all dieſer Unternehmungen, die ſich als
wiſſenſchaftliche friſieren. Die Expedition Macmillan hat nach
Preſſeangaben 200 000 Dollar gekoſtet; die Reiſedauer betrug, die
Reiſe nach Grönland miteingerechnet, zwei Monate. Dieſe, wie
die Preſſe ſie nannte, beſtausgerüſtete Expedition, die jemals
Amerika verließ, war genötigt, ſich in Grönland Benzin und
Kohlen für die Rückfahrt zu leihen. Und die wiſſenſchaftlichen
Ergebniſſe?
Im Etah=Thule=Diſtrikt leben ungefähr 400 Polareskimos.
Erzählte uns da der Arzt der Expedition, er habe 50 Prozent
der Einwohner von Etah unterſucht, eine Leiſtung, die als
wiſ=
ſenſchaftlich wertvoll zu bezeichnen wäre. Auf unſere Frage,
wieviele Menſchen denn dort geweſen wären, antwortete er ganz
ruhig: ungefähr acht. Das iſt eine der wiſſenſchaftlichen
Lei=
ſtungen der Expedition. Dafür aber wurden — ich folge hier
immer Angaben der Expeditionsteilnehmer — mehr als eine
Million Worte durch Radio an die Preſſe gegeben, ein Buch alſo
von mehr als 400 Seiten.
So ungefähr ſieht das wiſſenſchaftliche Mäntelchen aus, das
ſich ſportliche Unternehmungen ſo gern umhängen. Die große
arktiſche Forſchung nennt als letzten Namen auf der Liſte den
Amerikaner Stefanſon, und ſelbſt in der Einzelforſchung bedeutet
zum Beiſpiel die Reiſe, die Dr. Gripp in Hamburg im letzten
Diepreußiſchen Hausſuchungen
Strafanträge rheiniſcher Induſtrieller gegen
den Berliner Polizeipräſidenten.
Berlin, 14. Mai.
Geheimrat Kirdorf, Generaldirektor Vögler, Bergrat
Wink=
haus, Generaldirektor Wiskott und der Geſchäftsführer des
Berg=
baulichen Vereins Freiherr v. Lötvenſtein, bei denen im Auftrage
des Berliner Polizeipräſidenten Hausſuchungen vorgenommem
worden waren, haben nach Blättermeldungen aus Eſſen bei der
Eſſener Staatsanwaltſchaft gegen den Berliner
Polizeipräſiden=
ten Strafantrag wegen Amtsmißbrauch, Hausfriedensbruch und
Beleidigung geſtellt.
Die Vereinigten Vaterländiſchen Verbände betonen, daß kein
ernſt zu nehmender Mann einen unausführbaren Putſch plane.
Aber ſelbſtverſtändlich, ſo heißt es dann weiter in der Erklärung,
beanſpruchen wir für uns als Mitbürger das Recht freier
Mei=
nungsäußerung und Notwehr für den allgemein befürchteten Fall
einer bevorſtehenden zweiten Revolution.
Beſchlagnahme der Verbandsgelder.
Die im Laufe des Vormittags vom preußiſchen
Innenmini=
ſter angeordnete Beſchlagnahme der Vermögen der aufgelöſten
rechtsgerichteten Verbände iſt erfolgt. Die Banken, bei denen die
Vereine ein Konto hatten, ſind von der erfolgten Beſchlagnahme
benachrichtigt worden.
Bürgermeiſter Or. Neumann und die
angeblichen Putſchpläne.
Zur Entkräftung der Erklärungen des Lübecker
Bürgermei=
ſters Dr. Neumann in der Frage der Mitbeteiligung an den
Putſchplänen, gibt der Amtliche preußiſche Preſſedienſt den
Wortlaut eines Briefes des Juſtizrats Dr. Claß an Dr.
Neu=
mann während ſeines Karlsbader Aufenthaltes wieder. Der
Brief trägt das Datum des 23. April 1926 und lautet in ſeinen
weſentlichen Teilen: „Auf Ihr Schreiben vom 18. dieſes Monats
teile ich mit, daß ich es richtig dahin verſtanden zu haben glaube,
daß Sie im äußerſten Falle zur Verfügung ſtehen. Unſer
Roh=
brakener Freund war von dieſer Ausſicht ſehr eingenommen und
hat eine derartige Löſung für ſehr glücklich erklärt. Im übrigen
gehen unſere Bemühungen, wie ich glaube erfolgreich, weiter und
ich wage zu hoffen, daß wir doch ans Ziel kommen, beſonders
wenn ſich gewiſſe Dinge jetzt zuſpitzen, wie es doch den Anſchein
hat . . . . Als Rohbrakener Freund wird von dem Amtlichen
preußiſchen Preſſedienſt Geheimrat Hugenberg bezeichnet.
Geheimrat Hugenberg, dem die Veröffentlichung des Claß=
Briefes unmittelbar vor Redaktionsſchluß der Berliner
Zeitun=
gen vorgelegt wurde, erklärte, daß der Brief, falls er echt ſei,
keinerlei Beſtätignnx für die behaupteten Putſchpläne enthalte
und daß ſeinerſeits eine Bereiterklärung zur Uebernahme eines
Miniſteramtes, in dieſer oder einer anderen Verbindung niemals
und niemand gegenüber abgegeben worden ſei. Er werde ſich
norgen eingehender zu der Sache äußern.
Ergebnisloſe Hausſuchungen beim Stahlhelm
in Köln und Gelſenkirchen.
Am Freitag fanden in Köln bei Führern und in der
Ge=
ſchäftsſtelle des „Stahlhelms” Hausſuchungen ſtatt, die jedock
völlig ergebnislos verliefen. In Gelſenkirchen hat die politiſche
Polizei bei Führern des „Stahlhelms” die Telefone geſperrt und
Perſonen angehalten, die das Geſchäft eines Uhrmachers
ver=
ließen, der zum „Stahlhelm” gehört. Weitere Maßnahmen
er=
folgten nicht, da Unterlagen nicht vorlagen.
Erneuter Frankenſturz.
Der Wochenausweis der Bank von Frankreich zeigt heute
eine Verminderung des Banknotenumlaufes um 538 Millionen
und eine Verminderung der Vorſchüſſe an den Staat um 400
Millionen Franken. Der Gold= und Silberbeſtand iſt, wie
ge=
wöhnlich, faſt unverändert geblieben. — Gleichwohl hat der
Frankenkurs heute einen neuen Rekordtiefſtand
erreicht, nämlich 158,75 Franken für das engliſche Pfund und
6,25 für den Schweizer Franken. Die Gründe für dieſen
Rück=
gang ſind noch nicht genau bekannt, es iſt aber wahrſcheinlich, daß
das Herannahen des Verfalltages vom 20. Mai, der für das
Schatzamt eine Zahlungsverpflichtung von 3,2 Milliarden
Fran=
ken bringt, als Miturſache anzuſehen ſein dürfte. Außerdem fällt
in der Bilanz der Bank von Frankreich auf der Aktiv=Seite der
Poſten „Verſchiedenes” mit einer Verminderung um 758
Mil=
lionen auf.
Sommer nach Spitzbergen unternahm, unendlich viel mehr als
alles, was Amundſen im letzten Jahre durchgeführt hat.
Nun iſt inzwiſchen, nach Zeitungsmeldungen, der Pol von
dem Amerikaner Byrd erreicht worden. Dieſe Meldungen heben
auch deutlich heraus, daß es ſich dabei um eine rein ſportliche
Angelegenheit handelt, die auch als flugtechniſche Leiſtung nicht
in erſter Reihe ſteht. Auf einem Fluge von ungefähr 15
Stun=
den wurde der Pol erreicht und dreißigmal umflogen. Eine
große, echt amerikaniſche Geſte. Denn es iſt wohl erlaubt zu
fragen, welche beſonderen Merkmale haben es denn ermöglicht,
den Pol mit der für dieſe Zwecke nötigen Genauigkeit
feſtzu=
ſtellen? Der Fachmann in aſtronomiſcher Orientierung weiß, daß
es ſelbſt vom feſten Boden aus nicht leicht iſt, gerade in der
Pol=
kalotte genaue Ortsbeſtimmungen auszuführen. Um ſo größer
ſind die Schwierigkeiten in der Luft und um ſo ungenauer die
Ergebniſſe. Wenn man alſo Peary vorhielt, daß er mit einer
Fehlergrenze von ungefähr 18 Kilometern zu rechnen habe, ſo
ſurd bei der Beſtimmung vom Flugzeuge aus mit einer noch
viel größeren Ungenauigkeit zu rechnen ſein.
Aber wer den Oberſtleutnant Byrd kennt, der weiß auch,
daß er perſönlich nie den Ehrgeiz haben wird, das
Unter=
nehmen als wiſſenſchaftliche zu bezeichnen. Byrd iſt einer jener
Menſchen, die im modernſten Militärweſen eine Möglichkeit
ge=
funden haben, ihr Sportbedürfnis zu befriedigen. Ein kleiner,
zäher Mann, ſtets wie aus dem Ei gepellt und unzweifelhaft ein
„fairer” Sportsmann und ſchneidiger Draufgänger, ein Mann, bei
dem ſich perſönliche Eitelkeit in die ſympathiſche Form ſportlichen
Ehrgeizes umgeſetzt hat, nie aber ein Wiſſenſchaftler.
In dieſem Zuſammenhange ſei ein Plan beſonders erörtert,
da er ſonſt leicht mit dieſen Sporttouven in einen Topf geworfen
werden könnte. Ich meine den Plan der Erforſchung der Arktis
mir dem Zeppelinluftſchiff. Dieſer Plan ſtammt von Hauptmann
Bruns und wurde von Dr. Eckener erſt übernommen, nachdem
ſein Verſuch, mit Amundſen zuſammenzuarbeiten, an dem
geſun=
den deutſchen Volksempfinden, das eine Gemeinſchaft mit einem
Verleumder ſeiner Ehre ablehnte, geſcheitert war. Dies
Zuſam=
menlegen mit den zweifellos kaufmänniſchen Plänen Eckeners hat
dem Expeditionsplan nur geſchadet, denn auch die Phraſen über
Mitarbeit am Wiederaufbau können nicht darüber
hinweg=
täuſchen, daß die geſammelten Gelder nicht nur ideellen, ſondern
auch wirtſchaftlichen Zielen dienen.
Hauptmann Bruns hat Jahre daran gearbeitet, die
Grund=
lagen, für eine wirklich ausſichtsreiche Verwendung des
Luft=
ſchiffes in der arktiſchen Forſchung zu ſchaffen. Er gibt in einer
Arbeit derſchiedene Vorausſetzungen, die erſt erfüllt ſein müſſen,
um das Unternehmen wirklich vollwertig durchführen zu können.
Nummer 134
Samstag, den 15. Mai 1926
Seite 3
Auf der Suche nach einer Löſung.
Geßler verzichtet — Kanzler=Kandidaten — Die
Vorausſetzung für das Wiedererſiehen der bis=
Herigen Koalition.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der erſte Verſuch zur Löſung der Regierungskriſe, den der
Reichspräſident mit dem Reichswehrminiſter Dr. Geßler machte
hat ein raſches Ende gefunden. Dr. Geßler hat zwar formell
ſeinen Auftrag noch nicht endgültig zurückgegeben, ſondern ſich
vorbehalten, dem Reichspräſidenten am Samstag abend einen
poſitiven Vorſchlag zu machen, praktiſch aber hat er ſich von ſelbſt
wieder ausgeſchaltet und für Samstag abend den
Schlafwagen=
platz beſtellt, um ſeinen unterbrochenen Urlaub fortzuſetzen.
Letzten Endes iſt Herr Geßler daran geſcheitert, daß aus dem
Zentrum heraus gegen ihn Einſpruch erhoben wurde mit der
Be=
gründung, es ſei ein Ding der Unmöglichkeit, daß gerade die
Partei, die Anlaß zur Kriſe war, nun den neuen Kanzler ſtelle,
Das iſt ein durchſchlagender Einwand, der allerdings nur dazu
dient, die tieferliegenden Gründe des Zentrums zu verbergen.
Das Zentrum ſteht zwiſchen den Demokraten und der Deutſchen
Volkspartei.
Das Zentrum ſieht bei der Volkspartei ſtarke Hemmungen
gegen ein Zuſammenarbeiten mit den Demokraten und fürchtet
infolgedeſſen, nach rechts abgedrängt zu werden, und arbeitet
daher mit aller Kraft darauf hin, ſelbſt die Führung der weiteren
Verhandlungen in die Hand zu bekommen. Deshalb hat es
zu=
nächſt den Vorſchlag gemacht, den Kölner
Oberbürger=
meiſter Dr. Adenauer mit der Leitung der Verhandlungen
zu betrauen, und hat Herrn Adenauer telephoniſch nach Berlin
beruſen. Herr Adenauer, der vormittags 10 Uhr in Berlin
ein=
traf, wird wahrſcheinlich zu klug ſein, als ſich in dieſer Kriſe die
Hände zu verbrennen. Seine Kandidatur galt deshalb auch am
Freitag ſchon als abgetan. An ſeiner Stelle wurde der
Lan=
deshauptmannder Rheinprovinz Horion genannt
deſſen Kandidatur früher ſchon einmal für das preußiſche
Miniſterpräſidium in Frage kam. Auch Herr Horion gehört dem
Zentrum an. Er hat allerdings den Nachteil, daß er in erſter
Linie Verwaltungsbeamter iſt, und ob gerade dieſe
Verwaltungs=
eigenſchaften ausreichen, um der Kriſe Herr zu werden, iſt
ziem=
lich zweifelhaft. Immerhin iſt damit zu rechnen, daß das
Zen=
trum weiterhin ſich in den Mittelpunkt der Beſprechungen zu
ſchieben verſucht und mit neuen Kandidaturen aufwartet — die
Namen Marx und Stegerwald ſind bisher noch nicht genannt
worden —, um ein Abrutſchen der ganzen Verhandlungen nach
rechts zu verhindern. Allerdings iſt auch das Zentrum ſich im
Klaren darüber, daß eine einfache Fortſetzung der von den
Demo=
kraten gekündigten „Koalitionsehe” nicht möglich iſt.
Die Demokraten ſcheinen von der Idee beherrſcht zu ſein,
daß jetzt, nachdem Herr Luther zurückgetreten iſt, einfach ein neuer
Akt mit denſelben Schauſpielern ohne den bisherigen Kanzler
beginnen kann. Darauf will die Deutſche Volkspartei ſich nicht
einlaſſen. Sie verlangt ebenſo wie auch das Zentrum, daß die
Demokraten, ehe eine Neubildung der Koalition in Frage kommt,
zunächſt einmal den Flaggenerlaß als gegeben hinnehmen,
den=
ſelben Erlaß, um deſſentwegen die Demokraten das frühere
Kabi=
nett geſtürzt haben. Die Deutſche Volkspartei verlangt darüber
hinaus aber, daß wenigſtens in der Fürſtenabfindungsfrage in
beſtimmten Grenzen ein Einverſtändnis erreicht wird, wenigſtens
inſoweit, als die Mitglieder des neuen Kabinetts vorbehaltslos
die Erklärung abgeben gegen die Enteignung der Fürſten und
ſich verpflichten, den Kampf aufzunehmen gegen den
ſozialdemo=
kratiſchen Angriff auf den Eigentumsbegriff. Daran allein
ſchei=
tert auch der Gedanke der Großen Koalition, der
merkwürdiger=
weiſe immer noch in der demokratiſchen Preſſe zu finden iſt.
Theoretiſch könnte man ſich vielleicht vorſtellen, daß auch die
Deutſche Volkspartei und die Sozialdemokraten über die Bildung
einer neuen Koalition verhandeln, praktiſch aber kann aus ſolchen
Verhandlungen nichts herauskommen, weil die Sozialdemokraten
nicht gleichzeitig mit bürgerlichen Parteien in der Regierung
ſitzen und mit den Kommuniſten zuſammen den Kampf für die
Enteignung betreiben können. Es bleibt alſo ſchon nichts anderes
übrig, als daß man eine Perſönlichkeit ſucht, die auch bei den
übrigen Parteien das Mindeſtmaß von Vertrauen findet, um
nicht gleich bei der erſten Vorſtellung im Reichstag geſtürzt zu
werden, wobei aber immerhin die Vorausſetzung für eine weitere
Zuſammenarbeit mit den Demokraten die iſt, daß ſie Garantien
für Nichtwiederholung der Miniſterſtürze geben.
Geßlers Bemühungen.
Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, hat ſich
Reichswehr=
miniſter Dr. Geßler in der erſten Nachmittagsſtunde zum
Reichs=
präſidenten begeben, um ihm Bericht über ſeine Fühlungnahme
mit den Parteien zu erſtatten. Als Ergebnis ſtellte er feſt, daß
er ſelbſt nicht in der Lage ſein werde, auf der bisherigen
Grund=
lage die Regierung zu bilden. Er werde ſich aber um die
Klärung der Situation weiter bemühen und hoffe, im Laufe des
morgigen Tages dem Reichspräſidenten einen poſitiven Vorſchlag
unterbreiten zu können.
Adenquer nach Berlin berufen.
Wie wir erfahren, hat die Zentrumsfraktion des Reichstages
in ihrer heutigen Sitzung den Beſchluß gefaßt, in den
gegen=
wärtigen Regierungskriſe die Führung zu übernehmen und für
die Beſetzung des Reichskanzlerpoſtens einen Kandidaten zur
Verfügung zu ſtellen. Man hofft, daß der Oberbürgermeiſter
von Köln, Dr. Adenauer, der heute abend hier eintraf, die Ne
gierungsbildung übernehmen wird.
Die Parteien zur Regierungsbildung.
Nach der Vollſitzung des Reichstages wollten heute abend faſt ſämt
liche Fraktionen zuſammentreten, um die Frage der
Regierungsneu=
bildung zu erörtern. Die Fraktionsſitzung der
Demo=
kraten wurde jedoch abgeſagt und auf Samstag vormittag
ver=
tagt. Wie wir aus parlamentariſchen Kreiſen hören, gedenkt das
Zentrum, als Reichskanzler den Landeshauptmann der
Rhein=
provinz, Horion, in Vorſchlag zu bringen. Die vorher
Ausſicht genommene Kandidatur des Kölner Oberbürgermeiſters Dr.
Adenauer iſt jetzt wieder in den Hintergrund getreten. In der
Sitzung der Deutſchen Volkspartei erſtattete Abg. Scholz
einen Bericht über die bisherigen Verhandlungen, bei denen die drei
großen Fragen: Flaggenverordnung, Fürſtenabfindung und
Aufwer=
tungsgeſetz eine Rolle ſpielten. Ein weiteres Zuſammengehen der
Deutſchen Volkspartei mit der Demokratie dürfte für die erſtere nur
dann denkbar ſein, wenn die demokratiſche Fraktion die
Flaggenver=
ordnung anerkennen würde. Die deutſch=nationale
Reichstags=
fraktion verſammelte ſich ebenfalls, verhielt ſich aber in der
Regie=
rungsbildungsfrage abwartend und behandelte lediglich das
Reichsknapp=
ſchaftsgeſetz. Die ſozialdemokratiſche Fraktion beſchäftigte
ſich mit laufenden Angelegenheiten. Wie die Dinge z. Zt. liegen, glaubt
man in einem Teil der Regierungsparteien, daß, wenn ſich die
bis=
herige Koalition nicht aufrecht erhalten laſſe, könnte vielleicht die
Bil=
dung einer Koalition der kleinen Mitte (Zentrum, Deutſche
Bolks=
partei und Bayeriſche Volkspartei) übrig bleiben, die ſich natürlich nur
mi= jeweiliger Unterſtützung anderer Fraktionen halten könnte.
Deutſcher Reichstag.
Fürſorgedebatte.
* Berlin, 14. Mai. (Eig. Bericht.)
Zu Beginn der heutigen Reichstagsſitzung gab Präſident
Loebe das offizielle amtliche Schreiben bekannt, in dem der
Rück=
tritt des Reichskabinetts dem Reichstag mitgeteilt wird. Bei der
Erwähnung des Namens des Reichswehrminiſters Dr. Geßler
enſtand bei den Kommuniſten einige Unruhe, die ſich jedoch nach
Eingreifen des Präſidenten wieder legte. Das ſehr ſchwach
be=
ſuchte Haus begann dann die zweite Leſung des Geſetzentwurfes
zur Aenderung der Reichsverordnung über die
Fürſorge=
pflicht. Danach werden die Kleinrentner in bezug auf
die Fürſorgeberechtigung den Sozialrentnern gleichgeſtellt. Ferner
wird ein Beſchwerderecht gegen Ablehnung der Fürſorge ſowie
gegen Feſtſetzung ihrer Art und Höhe eingeſetzt. Nach kürzerer
Debatte, an der ſich nur Zentrum Sozialdemokraten und
Kom=
muniſten beteiligten, wurde die Vorlage angenommen, desgleichen
ein Zentrumsantrag, wonach bei der Durchführung der Fürſorge
und bei der Aufſtellung der Richtlinien anſtelle der
Fürſorge=
berechtigten auch Vertreter ihrer Vereinigungen herangezogen
werden ſollen, dabei auch neben den Verbänden der
Sozial=
rentner, Kleinrentner und Kriegsbeſchädigten die Gewerkſchaften
und Charitasverbände.
Im weiteren Verlauf der Sitzung erledigte das Haus, meif
ohne Ausſprache oder nur nach kurzer Debatte, eine Reihe
klei=
nierer Vorlagen, u. a. eine Novelle zur dritten
Steuernotver=
ordnung, die ſich mit dem Geldentwertungsausgleich bei den
Neubauten befaßt. Angenommen wurde noch ein Antrag des
volkswirtſchaftlichen Ausſchuſſes, wonach die Verordnung über
die ſchiedsgerichtliche Preiserhöhung für Elektrizität, Gas und
Waſſer aufgeſchoben wird.
Nach 5 Uhr vertagte ſich das Haus auf Samstag nachmittag
Uhr.
Die tichtigſte iſt eine beſtimmte Mindeſtgröße des Luftſchiffes.
Nach dieſen Berechnungen ſcheidet Amundſens Zwerg für ernſte
Forſchung aus. Weiterhin verlangt Bruns eine gründliche
Er=
forſchung der klimatiſchen Verhältniſſe und die Schaffung der
nötigen Navigationsfeſtpunkte. Bruns hat nicht die Abſicht, wie
Amundſen verirrt im Nebel zu hängen. Und die Vorausſetzung
für eine ſtändige Orientierung ſind Radioſtationen, deren Lage
aſtronomiſch genau beſtimmt iſt, ſo daß durch Radio=Anpeilung
dieſer Punkte der Schiffsort jederzeit feſtgelegt werden kann.
Ueber die Möglichkeit wiſſenſchaftlicher Beobachtungen drückt
ſich Bruns ſehr präziſe aus und geſteht zu, daß die Ergebniſſe
einer einmaligen Ueberquerung hauptſächlich auf dem Gebiete der
Topographie liegen werden. Dabei erkennt er noch an, daß die
Genauigkeit photogrammetriſcher Aufnahmen vom Luftſchiff aus
nicht dieſelbe ſein wird, wie bei Vermeſſungen an der
Erdober=
fläche. Die Möglichkeit von Tiefenlotungen zum Beiſpiel läßt er
durchaus offen und ſchiebt die meiſten Aufgaben ſpäteren,
ge=
naueren Unterſuchungen zu, die von Abteilungen vorgenommen
werden ſollen, die von dem Luftſchiff aus gelandet werden.
Da=
mit ſinkt das Luftſchiff aber faſt vollkommen zu einem
Beförde=
rungsmittel herab, das dem Schiff prinzipiell gleichzuſtellen iſt,
das aber Punkte erreichen kann, die für die Seefahrt
unzugäng=
lich ſind. Denn die gelandeten Abteilungen werden gezwungen
ſein, genau in der gleichen Weiſe zu leben, wie alle arktiſchen
Expeditionen bisher, entweder von mitgenommenem Proviant
oder von der Jagd. Man darf dabei dann die wichtige Tatſach
nicht überſehen, daß die Mitglieder, die, ſoweit Deutſchland heute
in Betracht kommt, alle Neulinge ſein werden in der Arktis,
plötzlich ohne jede Eingewöhnung und Anleitung den härteſten
arktiſchen Verhältniſſen gegenüberſtehen werden, daß alſo eine
erhöhte Quote von Unglücksfällen aus Unkenntnis zu erwarten
iſt. Andererſeits liegt aber in der Abſicht Abteilungen zu landen,
die längere Zeit in einem engen Teilgebiet verweilen ſollen, das
Zugeſtändnis, daß es nicht möglich iſt, ſehr wichtige Teilgebiete
der arktiſchen Forſchung zu bearbeiten, wenn nicht eine
Dauer=
beobachtung ſtattſindet. Meteorologie — eines der in ſeinen
Auswirkungen auf unſer Klima wichtigſten Gebiete der
Polar=
forſchung — bedarf zum Beiſpiel ſolch langer
Beobachtungs=
reihen, um gewiſſe Geſetzmäßigkeiten zu erkennen. Aber auch
jeder andere Wiſſenszweig wird durch die Länge der Beobachtung
nur gewinnen. Iſt es ja doch eine bekannte Tatſache, daß auch
der geſchulte Beobachter ſich erſt in die beſonderen Verhältniſſe
eines neuen Gebietes eingewöhnen muß, um die beſten
Reſul=
tate zu erreichen.
Legen wir alſo auch an dieſes Bruns’ſche Unternehmen,
deſſen hohe wiſſenſchaftliche Ziele in der Form, wie ſie Bruns
umriſſen hat, durchaus feſtſtehen, das Kriterium vom Verhältnis
der Unkoſten zu dem möglichen Ergebnis, ſo müſſen wir ſagen
daß nach einer rohen Berechnung die Mittel, die für dieſe erſte
Ueberquerung und Orientierung erforderlich ſind, genügen
würden, um zwanzig wiſſenſchaftliche Stationen rund um das
Polargebiet fünf Jahre lang zu unterhalten. Wo liegt alſo
das Plus?
Was aber kann man dann als wiſſenſchaftliche Polarforſchung
bezeichnen? Wir lieben es im gut bürgerlichen Europa von dem
Kultur zerſtörenden Einfluß des Bolſchewismus in Rußland zu
ſprechen. Wir vergeſſen dabei, daß wohl alle Nachrichten über
Rußland durch eine Tendenz gefärbt ſind. Es ſcheint doch nicht
ganz ſo kulturfeindlich wüſt herzugehen. An einer Tatſache läßt
ſich das unzweifelhaft erhärten. Unter den ſchwierigſten
finan=
ziellen Verhältniſſen hat die ruſſiſche Regierung — in ſehr
ge=
ringem Maße nur war die private Initiative daran beteiligt
in den Jahren 1916 bis 1926 rund achtzig wiſſenſchaftliche
Ex=
peditionen in die polaren Gebiete von Rußland, Sibirien und die
anliegenden Meere entſandt, wiſſenſchaftliche Expeditionen, die
gediegene Arbeit leiſteten, von denen nicht weiter geredet wurde,
die ſich nicht ins Rampenlicht der Preſſe drängten, wie das in
unſerem kulturfrommen Weſten gar nicht mehr zu umgehen iſt.
Und wieder iſt Rußland dabei, in dieſem Jahre mehrere
Expe=
ditionen auszuſenden.
(Schluß folgt.)
C. K. Beethovens Leben im Spiegel ſeiner Handſchrift. Die
Kunſt der Charakterdeutung aus der Handſchrift iſt von keinem
anderen Graphologen ſo genial gehandhabt worden wie von dem
Wiener Wundermann Rafael Schermann, deſſen
Schrift=
deutungen das Erſtaunen der Gelehrten hervorgerufen haben,
die mit ihm zuſammen arbeiteten, und durch ſeine Vortragsreiſen
diesſeits und jenſeits des Ozeans berühmt geworden ſind. Ein
beſonders packendes Beiſpiel für dieſe Begabung Schermanns
teilt Max Hayek, der ihm ein intereſſantes Buch gewidmet hat,
im neueſten Hefte der „Bergſtadt” mit. Er legte dem
Schrift=
deuter eine winzige Probe der Handſchrift Beethovens vor, und
zwar ließ er ihn nur ein paar Worte aus dem Fakſimiledruck
des Heiligenſtädter Teſtamentes ſehen. Schermann hatte
nie=
mals vorher die Handſchrift Beethovens erblickt, er war aber von
dem Dokument ſoſort gebannt und ſuchte tief ergriffen nach
Wor=
ten. „Das iſt Mrſik!” fagte er, langſam den rechten Arm hebend,
und dann, allmählich raſcher werdend: „Ich höre zehn Klaviere
brrr! Das trommelt und ſchlägt wie in einem Kriege,
wahn=
ſinniges Geblaſe, daß einem das Trommelfell wehtut! . . . Das
Geſtern nachmittag wurde in der Geſchlechterſtube des Rathauſes
in Frankfurt a. M. die Deutſch=Oeſterreichiſche Arbeitsgemeinſchaft für
Heſſen und Heſſen=Naſſau gegründet. Sie will in Zuſammenarbeit mit
der Deutſch=Oeſterreichiſchen Arbeitsgemeinſchaft E.V. in Müinchen und
mit deren Gruppen, der Deutſch=Oeſterreichiſchen Arbeitsgemeinſchaft in
Köln, der Oeſterreichiſch=Deutſchen Arbeitsgemeinſchaft in Wien, dem
Deutſch=Oeſterreichiſchen Volksbund und verwandten Organiſationen, die
im Raum von Heſſen und Heſſen=Naſſau vorhandenen politiſchen
wirt=
ſchaftlichen und kulturellen Kräfte für einen weitmöglichen An=
und Ausgleich zwiſchen dem Deutſchen Reich und
Oeſterreichheranziehen und durch Stärkung der
Ge=
meinſchaft desdeutſchen Volkstums die notwendigen
Vorbedingungen für einen ſtaatsrechtlichen
Zuſam=
menſchluß pflegen. Sie iſt parteipolitiſch neutral.
Das Ehrenpräſidium haben Oberpräſident Dr. Schwander und
Staatspräſident Ulrich übernommen. Zu der Gründungsfeier waren
zahlreiche Vertreter ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden, der Univerſität
und Stadtverordnetenverſammlung, Vertreter aller politiſchen Parteien
ſowie der obengenannten Arbeitsgemeinſchaften und Organiſationen
er=
ſchienen.
In Vertretung des durch eine leichte Erkältung verhinderten
Staats=
präſidenten Ulrich übermittelte Miniſterialrat Bornemann die
Grüße der heſſiſchen Regierung.
Profeſſor Dr. Hans Eibl, Wien,
Mitglied der Deutſch=Oeſterreichiſchen Arbeitsgemeinſchaft und
Vorſtands=
mitglied des Oeſterreichiſch=Deutſchen Volksbundes in Wien,
bielt einen Vortrag über die
„Grundfragen des deutſch=üſterreichiſchen Anſchlußproblems.”
Er führte u. a. aus: Die Aufgabe der Arbeitsgemeinſchaften wird darin
beſtehen, das ungeheuere Material der Angleichung der beiden Staaten
geiſtig zu verarbeiten; die Aufgabe des Volksbundes dagegen, die
Reſo=
nanz zu ſchaffen. Eine enge Zuſammenarbeit der Arbeitsgemeinſchaften
wird notwendig ſein, um zunächſt die wirtſchaftlichen Fragen zu ſtudieren.
Das letzte Ziel vor der Vereinigung wäre die Zollunion. Eine zweite
Gruppe von Aufgaben umfaßt das Kulturelle und namentlich das
Unter=
richtsweſen, das grundſätzlich ſo geſtaltet werden muß, daß Freizügigkeit
und Gleichberechtigung beſteht. Redner begrüßt den preußiſch=
öſterreichi=
ſchen Schulvertrag, der von dem Grundgedanken ausgeht, daß jeder
Staat die Angehörigen des anderen Staates wie eigene Bürger
behan=
delt. In der gleichen Richtung geht den
Penſionsverſicherungsgegenſei=
tigkeitsvertrag bei gewiſſen Zweigen der Sozialverſicherung.
Ein weiteres Arbeitsgebiet iſt die Angleichung des Rechts, der
Ge=
ſetze. Auch dieſe Arbeit iſt ziemlich weit gediehen. Wir haben, ſo fuhr
Redner fort, dann noch einen Kulturausſchuß, welcher ſich mit Kunſt,
Wiſſenſchaft und Volksbildung im weiteſten Sinne befaßt, und ſchließlich
einen Preſſeausſchuß, der die Aufgabe hat, das Ausland zu informieren.
Wir müſſen die Arbeit betreiben im Hinblick auf die Vereinigung aller
Deutſchen und müſſen uns klar darüber werden, was die Vereinigung
der Deutſchen für ein Gut iſt. Uns Oeſterreichern bringt der Anſchluß
wieder die Möglichkeit, daß wir eintreten können in die alte
Kulturmiſ=
ion, Oſtmark des Deutſchen Reiches zu ſein. Es bringt uns auch
wirt=
ſchaftliche Vorteile und eine Auffriſchung unſeres Nationalbewußtfeins.
Was bringt der Zuſammenſchluß mit Oeſterreich nun dem Deutſcher
Reich? Es bringt ihm den realpolitiſchen Vorteil, daß in dem
Augen=
blick, in dem der Zuſammenſchluß erfolgt iſt, die Einkreiſung im Oſten
durchbrochen iſt. Es iſt ein Vorteil, daß dann das Deutſche Reich an den
Balkan grenzen wird. Wenn wir nicht wiſſen ſollten, ob die
Vereini=
gung der deutſchen Stämme gut iſt, dann brauchen wir nur nach Paris
und Prag zu horchen, was man dort will. Dort will man die
Vereini=
gung nicht, alſo iſt ſie gut. (Bravol) Das muß ein Axiom aller deutſchen
Politiker ſein, welcher Partei ſie auch angehören mögen. Redner erhofft
von der Durchdringung des nordiſchen und ſüdlichen Weſens im deutſchen
Volkskörper die Erzeugung eines neuen europäiſchen Typus. Als
ideo=
logiſches Ziel bezeichmet Redner eine einheitliche deutſche
Geſchichtsauffaſ=
ung. Schauen wir zunächſt nicht rückwärts, ſondern vorwätrs, führen
wir die Vereinigung durch und ſchauen wir ſpäter von der Zukunft in die
Vergangenheit. Wie die Vereinigung erfolgt ſein wird, werden wohll
oder übel die kleineren Nachbarvölker früher oder ſpäter nicht alle
gleich=
zeitig und nicht alle in derſelben Form, mit dieſem Block eine äußere
Berührung ſuchen. Wir Oeſterreicher werden das Gefühl haben: es baut
ſich Oeſterreich wieder auf und im Reich, es baut ſich das mächtige
deut=
ſche Reich wieder auf. Und jeder von uns wird noch ein anderes Gefühl
haben: Es iſt die Vollendung der deutſchen Geſchichte. Um die
Vereini=
gung aller Deutſchen wird noch ein heißer Kampf zu führen ſein gegen
das Abſcheuliche in den Friedensdiktaten von Verſailles und St.
Ger=
main, gegen die Rechtsverdrehung und die moraliſche Maske hinter der
ſich dieſe zu verbergen ſucht. Es gilt zu kämpfen für das
Selbſtbeſtim=
mungsrecht. Damit bekommt unſer Kampf einen höheren Sinn. Wir
kämpfen für das Recht, wir kämpfen für den Neuaufbau von Europa.
(Langanhaltender Beifall lohnte dieſen Ausführungen.)
Nach Mitteilung des Organiſationsplanes und der Verleſung des
Entwurfes der Geſchäftsordnung nahm die Verſammlung folgende
Entſchließung
an:
„Die Deutſch=Oeſterreichiſche Arbeitsgemeinſchaft für Heſſen und
Heſſen=Naſſau ſoll keine Zerſplitterung der Bewegung der Arbeit für den
deutſch=öſterreichiſchen Zuſammenſchluß herbeiführen. Vielmehr ſoll ſie
einer ſolchen durch weitmöglichſte Arbeitsverbindung mit den beſtehenden
und entſtehenden deutſch=öſterreichiſchen Arbeitsgemeinſchaften im Reich
und in Oeſterreich und in ſinngemäßer einvernehmlicher Arbeitsteilung
mit dem Oeſterreichiſch=Deutſchen Volksbund wirken.
Der geſchäftsführende Ausſchuß wird beauftragt und ermächtigt,
da=
hin zu wirken, daß eine einheitliche Deutſch=Oeſterreichiſche
Arbeitsge=
meinſchaft für das Reich geſchaffen wird.”
iſt gottbegnadet!” Später ſchrieb dann Hayek nieder, was
Scher=
mann aus der Handſchrift herauslas: „Lebt in kümmerlichen
Verhältniſſen, muß hungern, freudloſe Jugend, auf
Unterſtützun=
gen angewieſen. Es iſt kein vergnügtes Leben in ſeinem
Eltern=
haus. Krankheit Leitmotiv. Man erkennt ſchon in ſehr jungen
Jahren, in ſehr zartem Alter, daß das eine unerhörte Begabung
iſt. Er arbeitet unermüdlich, ſchafft trotz Widerwärtigkeiten, da
ihm nichts etwas Freudiges bringt. Er wird dann ſpäter der
Liebling geiſtig hochſtehender Frauen; Menſchen aus fernen
Ländern werden für ihn plötzlich Intereſſe bekommen Trotz des
Verkehrs mit geiſtig Hochſtehenden wird er aber ſeine
Grund=
prinzipien als einfacher Meuſch nicht veuleugnen und nicht
fahnenflüchtig werden. Seine Schrift zeigt, daß er vor einer
Krankheit Angſt hat, und zwar fürchtet er entweder eine
Beſchädi=
gung des Augenlichtes, der Sehkraft oder des Gehörs.” Bei einer
weiteren Sitzung ſprach ſich Scherwann noch mehr über dieſe
wunderbare Handſchrift aus: „Die Jugend war troſtlos, denn er
hatte nur wenig Sonne und keine Frauenhand, die ihn führen
ſollte. Entweder war die Mutter ſehr beſchäftigt, ſo daß ſie keine
Zeit für ihn hatte, oder ſie iſt ihm früh geſtorben. Er arbeitete
ſich durch, von Stufe zu Stufe. Leute, die auf ſein Talent
auf=
merkſam wurden, nehmen ihn unter ihre Fittiche, wodurch es
ihm möglich ward, das, was in ihm ſchlummert, in Muſik
umzu=
ſetzen. Die Arbeit, die er leiſtet, erzeugt ein derartiges Chaos,
ein derartiges Summen in ſeinem Gehirn, daß er ſehr
unver=
träglich wird und mit Leuten gar nicht verkehren kann. Die
Ner=
voſität ſteigert ſich ſogar ſo, daß es die Umgebung gar nicht mehr
aushalten kann und froh wäre, wenn er ginge. So iſt er
gezwun=
gen, bald da, bald dort zu arbeiten, um in Stimmung zu
kom=
men. Trotz der Genialität und der Bewunderung, die ihm zuteil
wird, ein unglücklicher Menſch. Er iſt das Opfer ſeiner Kunſt,
vergißt überhaupt zu leben, entfremdet ſich der Menſchheit.” Mit
geſchloſſenen Augen und ſtill feierlich ſetzte Schermann fort:
„Sein Troſt iſt, daß er von ſeiner Begabung und ſeinem großen
Konnen ſelbſt überzeugt iſt. Er würde ſich nicht ſcheuen, etwas
zu Papier zu bringen, (worin er ſagt), was er vom Leben und
der Menſchheit überhaupt hält, (er würde) ſeinen Groll kund
geben und mit der Welt abrechnen. Da er für ſein Leben nichts
getan hat, ſo iſt nicht ausgeſchloſſen, daß irgendwelche Krankheit
keine alltägliche — ihn dahinrafft.” Schermann gab dann noch
einige Charakteriſtika des äußeren Menſchen Beethoden („hält
wenig auf ſich — in Salonmenſch — ob mit oder ohne Hutt, es
iſt ihm ganz gie .” u. a. m.), die mit dem Bilde des Meiſters,
ſo wie es uns allen vertraut iſt, durchaus übereinſtimmen.
Seſte 4
Samstag, den 15. Mai 1926
Nummer 134
*Deutſchland-am verlängerten
Ratstiſch.
G.P. Genf, 13. Mai.
Der Tiſch des Völkerbundsrates hat eine hufeiſenartige
Form. Er iſt nicht übermäßig lang; ſeine beiden Ausläufer
kön=
findiges Symbol des Völkerbundstiſchlers! Heute tagt nun im
„Palais der Nationen” eine vielköpfige Ratskonferenz, welche
über die Erweiterung des Rats beraten ſoll. (Man verzeihe die
übermäßige Wiederholung des Wortes „Rat”, verſchuldet hat’s
im letzten März — —, der „ratloſe Nat”
Deshalb hat man heuer den Ratstiſch verlängert. Etwas
voreilig vielleicht, doch einer Notwendigkeit folgend: der Rat
be=
ſteht ſonſt aus zehn Mitgliedern, heute iſt er jedoch, des Ernſtes
der zu entſcheidenden Frage entſprechend, um weitere fünf Plätze
erweitert worden, und um dieſe fünfzehnköpfige Körperſchaft
be=
quem zu placieren hat man den leicht dehnbaren Ratstiſch —
ver=
längert. Und an einem Ende dieſes Hufeiſentiſches ſitzt die
eigent=
liche Urfache der ganzen Prozedur, ſitzt die Senſation des Tages,
ſitzt der erſte Vertreter Deutſchlands am Völkerbundstiſche, ſitzt
Herr von Hoeſch!
Es iſt merkwürdig (obgleich nach des Märzes Echee
begreif=
lich), wie wenig Intereſſe die Welt, dieſer gegenwärtigen
Zu=
ſommenkunft entgegenbringt, von deren Ausgang doch nicht mehr
und nicht weniger als der Eintritt Deutſchlands in den
Völker=
bund und, hiermit verbunden, das Sein oder Nichtſein des
Bun=
des überhaupt abhängig iſt. Nun — die in Genf
zuſammen=
gekommenen Staatsmänner ſcheinen ſich jedenfalls der
Folgen=
ſchwere ihrer Aufgabe bewußt: der Ernſt, die Ruhe, die Schwere,
welche heute — im Gegenſatz zur Nervoſität der letzten Tagung —
hier herrſchen, ſind faſt unheimlich. Auch das launige Wetter
dieſer verhängnisvollen Märzwochen iſt einem
gleichmäßig=
freundlichen Sonnenſchein gewichen. Die Natur paßt ſich dem
Weltgeſchehen immer an. Der blütenweiße Montblanc, der
lachende Genfer Himmel, der blaue Lac Léman, die roſaroten
Magnolien ſchauen in gleichmäßigem Frieden in den
Sitzungs=
ſaal. Das hier übliche Höflichkeitszeremoniell wird heute nur
oberflächlich geübt, die gewöhnlichen Verſchwörer=
Zuſammen=
künfte in den Kouloiren finden kaum mehr ſtatt, die viel
beſpöt=
telte Genfer Theateratmoſphäre ſcheint gänzlich verflogen".
Von der Bühne iſt man herabgeſtiegen, mitten in den ernſten
Alltagskampf — — um das eigene Beſtehen.
Aeußerlich kennzeichnet ſich dieſe Wandlung dadurch, daß der
Ratstiſch, der ſonſt immer auf einer bühnenartigen Erhöhung
ſtand, nun in das Tiefland des Zuſchauerraumes verlegt worden
iſt, während auf der Bühne dieſesmal — die Journaliſten
pla=
ciert worden ſind. Auch dieſe benehmen ſich ziemlich ernſt und
ge=
laſſen. Selbſt jene beiden deutſchen Preſſeallgewaltigen, die hier
ſonſt ſtets einen Kampf aufführten, gegen den das Ringen der
Giganten des Altertums ein unſchuldiges Kinderſpiel war, ſitzen
friedlich beiſammen und — einer ergänzt freundlich lächelnd den
Bericht des anderen. So predigt alles heute Frieden ..."
Im „Tiefland” fällt nur eines auf: während die
Klein=
ſtaaten durch zweitklaſſige Größen vertreten ſind, haben die
Groß=
mächte ſämtliche „ſchwere Kanonen”, aufgefahren: England:
Vicomte Cecil, Frankreich: Paul=Boncour, Italien: Scialoja
und ſo weiter. Sie ſcheinen zu wiſſen, daß es ſich um eine Frage
handelt, die vor allem ihre Machtbefugniſſe beſchränken könnte.
Sie ſind alle gegen eine Erweiterung der ſtändigen Ratsſitze.
Nur die „Großmacht” China iſt dafür, in eigenſtem Intereſſe.
Was jedoch wenig beachtet wird, denn niemand iſt ſich klar
dar=
über, welches China Herr Tſchao=Hſin=Tſchu hier zu vertreten
befugt iſt. Auch er ſelbſt ſcheint deſſen nicht ganz ſicher zu ſein,
denn ſeine Argumente ſind ſchwach und wenig überzeugend . .
Der Vicomte Cecil of Chelwood hat die „Britiſh
Ga=
zette” vor ſich ausgebreitet und freut ſich — die Details des
eng=
liſchen Generalſtreiks aus dieſem Blatte, und nicht am eigenen
Leibe kennen zu lernen. Er iſt ſehr aufgeräumt und wirft im
Namen Großbritanniens (in Genf zum erſten Male) das Wort
vom „Gentlemens agreement” in die Debatte. Doch die
verſam=
melten Juriſten zeigen noch wenig Neigung, den Gordiſchen
Kno=
ten des verwickelten Ratsproblems auf dieſe Weiſe zu löſen.
Paul=Boncours Geſicht hat ſich verfinſtert, er lächelt zu
keinem der zahlreichen Witze und ſeine Gedanken weilen weniger
hier als im ſchönen Frankreich, das augenblicklich ſo ſchwere
Sor=
gen hat. Scialojas, des eminenten Rechtsgelehrten ſcharfe
Augen ſchauen ſpöttiſch drein, wenn der Delegierte Belgiens de
Brouckére an Hand einer mathematiſchen Berechnung
be=
weiſt, daß mit jedem neuen Ratsmitgliede die
Intereſſengegen=
ſätze innerhalb des Rates in geometriſcher Proportion (auf die
Zahl der Ratsmitglieder multipliziert) wachſen müſſe. Denn
Herr Scialoja meint, alles, was hier über die „Prinzivien des
Rechts und der Humanität” geſprochen wird, iſt ſchön und gut,
aber — Muſſolini bleibt Muſſolini!
Mitten in dieſem Disputieren, Streiten, Schwatzen und
Lcchen ertönt nun plötzlich eine ruhig=ſachlich=ernſte Stimme und
ſagt klar und vernehmbar ein einziges Wort: „L’Allemagne —‟
Von unſerem Genfer Sonderkorreſpondenten. Pauſe. Alles verſtummt, wie von einem Zauberſtab berührt.
Sämtliche Ratsmitglieder, die ſonſt ihren Kollegen nicht immer ſion des Völkerbundes wurde die Debatte über die Erweiterung
hufeiſenförmigen Tiſches, alle Völkerbundsfunktionäre werden fortgeſetzt. In längeren Ausführungen begründete der
ſchwe=
nen aber nach Bedarf verlängert oder verkürzt werden: ſpitz= Aug und Ohr, alle Journaliſten, die bisher irgendwo im
Hinter=
grunde geſchwätzt oder geraucht hatten, drängen plötzlich
rück=
ſichtslos nach den vorderſten Bänken vor. Flüſtern, Raunen, Rates außer durch Deutſchland ab. Der Vertre=
Hüſteln . . . Und dann einige Sekunden Totenſtille. Man könnte
eine Stecknadel fallen hören. In den vielen Jahren, die ich in
Genf den Völkerbundsverhandlungen gefolgt bin, habe ich hier
ſelten eine ſo einmütig=geſpannte Aufmerkſamkeit erlebt, wie in
dieſem Augenblick, als der Vertreter Deutſchlands, als Letzter
dieſes Sitzungstages, das Wort ergriff. War es ein Zufall der
Satzbildung oder war es wohlberechnete Abſicht eines geſchickten
Diplomaten; genug — Herr von Hoeſch begann ſeine Rede
mit dem Worte „Deutſchland‟! Dann ſagte er nur einige kurz=
Sätze, die aber mit der ſehr eindringlichen Erklärung endeten,
daß „Deutſchland hoffe, die Reſultate dieſer Konferenz würden
ihm den Eintritt in den Völkerbund ermöglichen”
Das hatte genügt! Denn erſt jetzt ſchien es dieſen 14
rede=
gewandten Staatsjuriſten und allen übrigen Augen= und
Ohren=
zeugen völlig klar zu werden, welches der eigentliche Zweck ihrer
Zuſammenkunft wäre und daß ihrem juriſtiſchen Disputieren,
möge es noch ſo ſpitzfindig ſein, immerhin ſehr beſtimmte
Gren=
zen gezogen ſind. Die heutige Verlängerung des Ratstiſches iſt
eben nur eine temporäre. Der Herr, der da am rechten Ende
ſitzt, wird ſpäter ſeinen Platz in der Mitte, zwiſchen Vicomte
Cecil und Monſieur Paul=Boncour, einnehmen, die beiden
ver=
längerten Ausläufer aber müſſen dann wieder ſtark eingerückt
werden. Nur ſo hat die Sache Sinn und Verſtand. Darum, meine
Herren Kommiſſionsmitglieder, zerrt den armen Ratstiſch nicht
ſo unbarmherzig hin und her. Das Ende würde ſonſt
unvergleich=
lich ſchlimmer ſein als dasjenige, welches die unglückſeligen Iden
des Märzes geſehen haben .. ."
Die Ausſichten
der Abrüſtungskonferenz.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 14. Mai.
Am 28. Mai tritt die Abrüſtungskonferenz zuſammen, die
Vorbereitungen zur Konferenz beginnen ſchon nächſte Woche.
Schon nach der brüsken Abſage der ruſſiſchen Regierung war jede
Hoffnung auf eine großzügige Löſung der Abrüſtungsfrage
ge=
ſchwunden und man war geneigt, die Konferenz nur als eine
Formalität aufzufaſſen. Man betont jetzt von offiziöſer Seite,
daß die Abrüſtungskonferenz dennoch in gewiſſen Grenzen eine
nützliche Arbeit leiſten kann. Allerdings ſind die Gegenſätze
zwi=
ſchen den verſchiedenen Mächten ſeitdem noch ſtärker
hervorge=
treten. Franzöſiſcherſeits beſteht man darauf, daß die maritime
Abrüſtung, ſowie die Abrüſtung der Luftſtreitkräfte mit der
Land=
abrüſtung zuſammen erfolgen ſoll. England und Amerika
wie=
der möchten, wie bekannt, jede Art der Landabrüſtung gerne
zu=
laſſen, wollen aber von der Abrüſtung der Flotten nichts wiſſen.
Den einheitlichſten Standpunkt nimmt in der ganzen Frage
das fasciſtiſche Italien ein, welches nämlich weder an eine
Land=
abrüſtung denkt, noch aber auf die Erhöhung ſeiner Flotte
ver=
zichten will.
Das logiſcheſte unter ſolchen Umſtänden wäre vielleicht, die
ganze Konferenz zu vertagen — denkt man in manchen
Diplo=
matenkanzleien. Der deutſchen Forderung, daß auch die übrigen
Mächte in einem Maße abrüſten, wie von Deutſchland abgerüſtet
wurde, will keine einzige Macht nachgeben. Und Rußland hat
mit ſeinem Fernbleiben von der Konferenz die internationale
Diplomatie von manchen Sorgen befreit. Charakteriſtiſcherweiſe
gibt aber gerade die allzuſtraffe Haltung Rußlands den Mächten
einen Antrieb dazu um die Abrüſtungskonferenz dennoch
zu=
ſammentreten zu laſſen.
Es bleibt nun die Frage übrig, ob die Konferenz mit der
Löſung gewiſſer nicht allzugefährlicher Detailfragen vorlieb
neh=
men wird, um dann die Löſung der ſchwierigen Fragen wieder vermeiden, damit nicht ähnliche unerfüllbare Wünſche andererſeits auch
aufzuſchieben, oder aber die Konſequenzen der Lage offen
be=
kennen wird. Alle Wahrſcheinlichkeit ſpricht dafür, daß man zu
der erſteren Methode greifen wird — mögliche Auswege gibt es
ja genug — und ſo die Abrüſtungskonferenz, wie manche andere,
ruhig und ſtill verlaufen wird. Ein Teil der europäiſchen Oef= ſtreitigen Fragen nicht etwa offen blieben. Samstag vormittag geht die
fentlichkeit wird aber dennoch aufhorchen, denn die Löſung der
Konferenzfrage wird nicht jeder Pikanterie entbehren.
Um die Ratsreform.
Spanien am Völkerbund desintereſſiert?
Genf, 14. Mai.
In der heutigen Vormittagsſitzung der
Verfaſſungskommiſ=
aufmerkſam folgen, drehen ihre Köpfe nach dem rechten Ende des des Rates, und zwar durch ſtändige und nichtſtändige Mitglieder,
diſche Vertreter Sjöberg nochmals den Standpunkt
ſeiner Regierung und lehnte jede Erweiterung des
ter Braſiliens begründete hierauf die
braſiliani=
chen Anſprüche und ſprach die Hoffnung aus, daß die
Studienkommiſſion die Notwendigkeit der Zuerteilung eines ſtän= Ratsſitzes an Braſilien anerkennen werde. Der
Vertre=
ter Chinas legte darauf die gemeldeten Anſprüche auf
einen ſtändigen Ratsſitz dar. Seine Regierung habe
ihm neue Inſtruktionen zukommen laſſen, daß er gegen eine
alleinige Kandidatur Deutſchlands keine
Schritte einleiten ſolle. Der Pole Sokal ſchloß ſich
dem Cecilſchen Vorſchlage über die Erhöhung der
nicht=
ſtändigen Ratsſitze von ſechs auf neun an. Die
Frage der Erhöhung der ſtändigen Ratsſitze erwähnte er
da=
gegen nicht, woraus allgemein gefolgert wird, daß Polen ſeine
Anſprüche auf einen ſtändigen Ratsſitz zurückgeſtellt habe.
Wäh=
rend der Vormittagsſitzung wurde eine Kundgebung der
ſpaniſchen Regierung bekannt, daß ſie am
Völker=
bund desintereſſiert ſein würde, wenn
Spa=
nien keinen ſtändigen Ratsſitz erhalte.
Cecil über die Entſiehungsgeſchichte der
ſjändigen Ratsſitze.
Die Nachmittagsſitzung der Studienkommiſſion für die Ratsfrage
wurde mit einer Rede des franzöſiſchen Delegierten
Fro=
mageot eingeleitet, der ſich im weſentlichen auf den Standpunkt
Lord Robert Cecils in der Frage der Zuſammenſetzung des
Völkerbunds=
rates ſtellte, aber für das praktiſche Verfahren der Kommiſſion einen
neuen Vorſchlag brachte. Angeſichts des Standes der Arbeiten
regte er an, die bisherigen Ergebniſſe der Debatte auf der
Baſis der Vorſchläge Lord Robert Cecils in einem Projekt erſter
Leſung zuſammenzufaſſen, das dann einer ſpäteren Tagung der
Kommiſſion als Grundlage für die Weiterberatung
dienen ſoll.
Lord Robert Cecil hat als Erläuterung zum Punkt 4 ſeiner Anträge
der Kommiſſion eine Note überreicht, in der er die
Entſtehungs=
geſchichte der ſtändigen Ratsſitze im Völkerbundsrat
dar=
legt und erklärt, daß die Kommiſſion der
Friedenskonfe=
renz, die ſich mit dem Völkerbundspakte beſchäftigte, von
vornher=
ein die ſpätere Zulaſſung Deutſchlands und
Ruß=
lands in die Reihe der ſtändigen Ratsmitglieder in Ausſicht genommen
hätte. Uebrigens ſei in den erſten Entwürfen nur von den Vertretern
Amerikas, Englands, Frankreichs, Italiens und Japans die Rede
ge=
weſen, und zwar in ihrer Eigenſchaft als Großmächte, und der Ausdruck
„allierte und aſſoziierte Hauptmächte”, der dann ſpäter in den Pakt
gekommen iſt, ſei nur vom Redaktionskomitee des Oberſten Rates
einge=
führt worden.
Weiter ſchlägt Lord Robert Cecil vor, die wieder wählbaren
nicht=
ſtändigen Mitglieder in der Verſammlung von vornherein in einem
be=
ſonderen Wahlgang zu wählen, oder diejenigen Mitglieder als wählbar
zu bezeichnen, die in der Wahl die größte Stimmenzahl bekommen haben.
Damit will Robert Cecil etwaigen Einwänden begegnen, da ſonſt in der
Völkerbundsverſammlung ſich eine Debatte über diejenigen Staaten
ent=
ſpinnen könnte, die ſür die Wiederwählbarkeit, in Frage kommen und
daß eine derartige Diskuſſion peinlich und unzweckmäßig ſein könnte.
Die Anſprüche der ſüdamerikaniſchen Stagten.
Nach dem franzöſiſchen Delegierten Fromageot verteidigte Guani=
Uruguay in wirkungsvoller Rede die Anſprüche der
ſäd=
amerikaniſchen Staaten auf eine zahlreichere Vertretung im
Nat. Er erklärte ſich aber durchaus mit dem Antrag Ceeil
einverſtan=
den, und erſucht nur darum, von den neun nichtſtändigen Mitgliedern
drei den latein=amerikaniſchen Staaten zu entnehmen. Lord Cecil
er=
klärte ſich damit einverſtanden, will aber jede zahlenmäßige Feſtlegung
geſtellt werden. Der belgiſche und der tſchechiſche Vertreter erklärten ſich
dann ebenfalls für den Antrag Ceeils. Präſident Motta faßte dann die
Debatte dahin zuſammen: Dem Antrag Cecil werde er zuſtimmen, wenn
in ſeiner erſten Leſung ein vollſtändiger Text zuſtande komme und die
Debatte weiter; am Nachmittag tritt die Unterkommiſſion zuſammen, die
verſuchen ſoll, einen einſtimmigen Text zu dem Antrag Ceeil zu finden.
Dro (
*9
Oae
D
Mordprozeß Meon erwähnte Zeugin Ria
Schweickard nicht identiſch iſt mit Fräulein
e12soe
Ria Schweickart, Mühlſtraße 9.
Nummer 134
Samstag, den 15. Mai 1926
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 15. Mai.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheater.
Sonntag, 16. Mai.
ner Blut”,
bis 12 Mk.
Großes Haus.
C 20. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr: „Wie=
Operette von Johann Strauß. Preiſe 1,20
Montag, 17. Mai. Abends 8 Uhr: Drittes Konzert der
Liedertafel. Deutſche Lieder aus dem 13. bis 16.
Jahr=
hundert. Soliſten: Robert Kothe und Lieſe Engelhardt.
Dienstag, 18. Mai. H 12 (Bühnenvolksbund); Schülermiete
weiß 9. Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr: „Die
Zau=
berflöte” Oper von Mozart. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Mittwoch, 19. Mai. T 21. Anfang 7 Uhr, Ende 934 Uhr: „
Fide=
lio”, Oper von Beethoven. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, 20. Mai. C 21. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr:
„Herakles”, dramatiſches Gedicht von Wedekind. Preiſe
1 bis 10 Mk.
Freitag, 21. Mai. D 21. Anfang 7½ Uhr, Ende 10U Uhr: „
Wie=
ner Blut”, Operette von Johann Strauß. Preiſe 1,20 bis
12 Mk.
Samstag, 22. Mai. K 15 (Bühnenvolksbund). Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: „Der Kreidekreis”, nach dem Chineſiſchen
von Klabund. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Pfingſtſonntag, 23. Mai. A 22. Anfang 5 Uhr, Ende nach 10 Uhr:
„Parſifal” ein Bühnenweihfeſtſpiel von Richard Wagner.
Preiſe 1,50 bis 15 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, 16. Mai. Zuſatzmiete VIII (11). Anfang 7 Uhr, Ende
gegen 10 Uhr: „Fritzchen‟ Drama von Sudermann; „Der
Arztſeiner Ehre” Groteske von Mongré; „Der
Kam=
merſänger” Schauſpiel von Wedekind. Preiſe 1 bis 6 Mk.
Montag, 17. Mai. F 11 (Darmſtädter Volksbühne). Anfang 7½
Uhr, Ende 10½ Uhr: „Der Waffenſchmied”, Oper von
Lortzing. Preiſe 1,20 bis 7,20 Mk.
Dienstag, 18. Mai. Zuſatzmiete XI (14); Schülermiete rot 9.
Anfang 7½ Uhr, Ende 934 Uhr: „Die deutſchen
Klein=
ſtädter”, Luſtſpiel von Kotzebue. Preiſe 1,20 bis 7,20 Mk.
Mittwoch, 19. Mai. Zuſatzmiete II (11). Anfang 7½ Uhr, Ende
9½4 Uhr: „Die Marquiſe von Arcis”, Schauſpiel von
Sternheim. Preiſe 1 bis 6 Mk.
Donnerstag, 20. Mai. Abends 8 Uhr: Kammermuſikabend
des Schnurrbuſch=Quartetts. Preiſe 1 bis 3 Mk.
Freitag, 21. Mai. Anfang 8 Uhr, Ende 10 Uhr: Volksvorſtellung
zu ermäßigten Preiſen: „Der Glasſchrank”, Lokalpoſſe
von H. Rüthlein. Ausgeführt durch die Heſſ.
Spielgemein=
ſchaft. Preiſe 0,50 bis 2 Mk.
Samstag, 22. Mai. Zuſatzmiete V (14). Anfang 7 Uhr, Ende
10 Uhr: „Coſifantutte‟, Oper von Mozart. Preiſe 1,20
bis 7,20 Mk.
Pfingſtſonntag, 23. Mai. Zuſatzmiete III (12). Anfang 7½ Uhr,
Ende 9½ Uhr: „Die deutſchen Kleinſtädter”,
Luſt=
ſpiel von Kotzebue. Preiſe 1,20 bis 7,20 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Die dekorative Ausſtattung der heute
in neuer Einſtudierung gegebenen „Zauberflöte” wurde nach
Ent=
würfen von Lothar Schenck von Trapp angefertigt. Die Koſten für dieſe
Ausſtattung, ſowie auch diejenigen des Bühnenbildes von „Fidelio”
wur=
den durch die finanzielle Mithilfe des Vereins der
Theater=
freunde aufgebracht.
—Im Orangeriegarten werden zum morgigen Promenade=
Konzert vom Städtiſchen Orcheſter folgende Stüicke geſpielt: Mozart=
Ouvertüre zur „Zauberflöte‟, Delibes: Sylvia=Ballett, Wagner: Ein
Albumblatt, Merkling: Elſäſſiſche Bauerntänze. Jones: Melodien aus
„Geiſha”, Strauf: Morgenblätter, Lebede: Altpreußiſche Grenadiere
u. a. Leitung: H. Hauske.
Stadtbücherei. Wir weiſen nochmals auf den heute Samstag
abends 8 Uhr, im Feſtſaal der Techniſchen Hochſchule (Eingang
Alexan=
derſtraße) anläßlich des 25jährigen Beſtehens der Stadtbücherei
ſtattfin=
denden Vortrag des Herrn Dr. Adolf Waas: ,Bücher und
Bildung heute” hin. Der Eintritt iſt frei.
Auf dem Verkehrsbureau ſind Proſpekte, für
Pfingſt=
fahrten nach Paris (4 Tage 100 Mark), nach Finnland,
Weſterland zu haben. Auch ſämtlich Fahrkarten vom Haupt= und
Oſtbahnhof, ebenſo die Fahrten für die Sonderzüge nach allen
Richtungen.
F. C. Union=Darmſtadt—F.V. Weinheim. Samstagſpiel.
Zu einem Samstagabendſpiel hat Union den vorjährigen Meiſter
ver=
pflichtet. Dieſes Treffen hat deshalb ſeinen beſonderen Reiz, weil
Wein=
heim wieder in Hochform iſt. Da iſt vor allem die Oſterreiſe nach
Ham=
burg zu erwähnen, die Weinheim zweimal als Sieger ſah, und der
Mannſchaft ganz hervorragende Spielkritiken brachte. Das Spiel
Wein=
heims iſt daher ganz beſonders gerade jetzt zu begrüßen, und Unions
Leitung dürfte mit dieſem Abſchluß unbedingt einen glücklichen Griff
getan haben. Die Union=Elf tritt mit Neubeſetzungen an, und
zwar im Sturm, wo neben Jakob als Rechtsaußen Faß erſtmalig als
Halbrechter ſteht. Hoffentlich bewährt ſich dieſe Umſtellung. Das Spiel
beginnt 6.15 Uhr auf dem Sportplatz an der Heidelberger Straße, iſt
alſo zeitlich ſo gelegt, daß es jeder beſuchen kann, insbeſondere auch
des=
wegen, weil der Eintritt niedrigſt gehalten iſt.
X Turngemeinde B=ſſungen 1865 e. V., Darmſtadt. Wander=
Abteilung. „Wanderung”, ſo lautet die Loſung für Sonntag, den
16. Mai. Diesmal heißt es aber bei Zeiten aus den Federn und auf die
Beine gemacht, denn um 5.05 Uhr morgens wird vom Südbahnhof
be=
reits abgefahren. Die Wanderluſtigen treffen ſich dort und löſen
Sonn=
tagskarten 4. Klaſſe nach Heidelberg zum Preiſe von 2,70 Mk. Die Fahrt
geht zunächſt nach Weinheim bzw. Schriesheim. Von hier geht es zu Fuß
über den Oelberg, Weißenſtein, Stift Neuenburg, Heidelberg — ungefähr
ſüinf Stunden Marſchzeit. Dieſe Wanderung, die diesjährige dritte, wird
gewiß eine große Anziehungskraft ausüben, ſchon wegen dem alten,
herr=
lichen Heidelberg. Turnerinnen und Turner kommt zahlreich, denn bei
einigermaßen günſtigem Wetter werdet Ihr auf Eure Rechnung kommen
und frohe Stunden verleben. Die Führer G. Bender I und II haben
alles gut für die Unterkunft der Teilnehmer vorbereitet, aber trotzdem
empfehlen ſie Ruckſackverpflegung.
— Sein 25jähriges Arbeitsjubiläum begeht am heutigen Tage im
Städtiſchen Schlachthof der Vorarbeiter Adam Trautmann hier,
Arheilger Straße 70.
* Ehrung für treue Dienſte. Der Herr Reichspräſident hat Fräulein
Karoline Walch aus Sennfeld (Baden) herzlichſte Glückwüinſche
und beſondere Anerkennung für die 48jährige treue Dienſtzeit
ausge=
ſprochen, die ſie bei Frau Sophie Heyl Witwe zugebracht hat.
Gleich=
zeitig wurde derſelben ein Ehrengeſchenk bewilligt.
— Vom Kurhaus Bad=Salzhaufen. Am 1. Mai wurde das Staatl.
Kurhaus Bad=Salzhauſen eröffnet. Mit dem neuen Pächter Herrn Otto
Baumgarten, fniher Bahnhofshotel Darmſtadt, iſt zugleich ein neuer
Geiſt in das renovierte Haus eingezogen. Inmitten des 90 Hektar
gro=
ßen Naturparks gelegen, iſt das Haus und Park vollkommen ſtaubfrei
und bietet allen Ruheſuchenden einen überaus angenehmen Kur= und
Er=
holungsaufenthalt. Beſonders erwähnt ſei, daß im Hauſe Thermalbäder,
Inhalatorium und Höhenſonne verabfolgt wird und die ſtaatlichen
Bä=
der in einer Minute erreichbar ſind. (Siehe heutige Anzeige.)
Volksbegehren für Auflöſung des Landtags.
Zeichnet Euch ein in das Volksbegehren für Auflöſung des
Landtags!
Die Einzeichnungsliſten des Heſſiſchen Wirtſchafts=
und Ordnungsblocks für die Auflöfung des Landtags liegen auf:
Bürgermeiſterei der Stadt Darmſtadt (Stadthaus, Zimmer 17,
geöffnet von 7 bis 12½ Uhr und von 2½ bis 5½ Uhr;
Samstags von 7 bis 12 Uhr)
und in den Geſchäftsſtellen:
Deutſche Volkspartei, Rheinſtraße 22, II. (geöffnet von 9 bis
1 Uhr und von 3 bis 6 Uhr; Samstag nachmittag auch
geöffnet),
Deutſchnationale Volkspartei, Bismarckſtraße 82, II. (geöffnet
von 9 bis 1 Uhr und von 3 bis 6 Uhr; Samstag
nachmit=
tag geſchloſſen),
Heſſſicher Landbund, Rheinſtraße 1, I. (geöffnet von 8 bis 12½
Uhr und von 3 bis 6½ Uhr; Samstags von 8 bis 1 Uhr),
Hausbeſitzer=Verein Darmſtadt, Rheinſtraße 17, I. (geöffnet
von 8½ bis 12½ Uhr und von 3 bis 5 Uhr; Samstags von
8½ bis 1 Uhr).
Heſſiſcher Wirtſchafts= und Ordnungsblock.
* Der Darmſtädter Journaliſten= und Schriftſtellerverein hat in
jüng=
ſter Zeit die Aufgabe übernommen, an beſonderen Vereinsabenden
Ver=
treter des heimiſchen Schrifttums zu Worte kommen zu laſſen. Ein
ſol=
cher Abend war dem in Darmſtadt wohnenden Schriftſteller Nikolaus
Schwarzkopf gewidmet, deſſen Romane und Erzählungen bereits
eine ſtarke Verbreitung gefunden haben. Schwarzkopf ſtammt aus
Ur=
berach, iſt alſo ein geborener Heſſe. Von mütterlicher Seite her fließt in
ſeinen Adern rheinheſſiſches Blut. Sein Beruf als Lehrer führte ihn
jahrelang in die Rheingegend, ſo daß er auch aus eigener Anſchauung
und Erfahrung Charnkter und Lebensgewohnheiten der rheiniſchen
Be=
völkerung unmittelbar kennen lernte. Seit einiger Zeit lebt er hier als
Schriftſteller. Nicht allein dieſer äußere Umſtand, ſondern vor allem der
innere Wert ſeiner Schriften rechtfertigte es, daß der Journaliſten= und
Schriftſtellerverein ihm einen Abend widmete. Die Veranſtaltung, die
im Kaiſerſaal am Mittwoch abend ſtattfand, wurde mit einführenden
Worten des Grafen Hardenberg eröffnet. Dieſer erinnerte unter
an=
derem an Schwarzkopfs Erzählungen „Maria vom Rhein”, „Das Rieſele‟
und „Der ſchwarze Nikolaus”. „Maria vom Rhein” wurde vom Nedner
als eine bedeutſame Erſcheinung des Schrifttums unſerer Gegenwart
gewirdigt, und zugleich angekündigt, daß aus der Erzählung Proben
von Fräulein Anna Ethel vorgeleſen würden, und zwar wären die
Kürzungen des umfangreichen Werkes zu Zwecken der Vorleſung ſo
ge=
ſchickt vorgenommen, daß der Hörer einen abſolut lyriſchen und logiſchen
Geſamteindruck empfange. Damit war, wie der Verlauf des Abends
be=
wies, nicht zu viel geſagt. Schwarzkopfs „Maria vom Rhein” iſt eine
Legendendichtung in Proſa; ſie gehört einer Literaturgattung an, welche
Gottfried Keller aus dem kunſtloſen Traktatſtil zu einer hohen
dichteri=
ſchen Form der Erzählungskunſt ausgebildet hat. Es iſt darunter das
wundervolle „Tanzlegendchen‟ Eine Tanzlegende iſt auch Schwarzkopfs
„Maria vom Rhein”. Sie iſt die Geliebte des Archipoeta, der in der
Dichtung als Mönch und Sänger oder, richtiger geſagt, als Vagant
er=
ſcheint. Er hat ſein hiſtoriſches Vorbild in einem begabten fahrenden
Sänger, der ſich Archipoeta nannte, zu Zeiten Friedrich Barbaroſſas am
Rhein lebte und eine Zeit lang in Dienſten des Erzbiſchofs von Köln
ſtand. Eines ſeiner lateiniſchen Trinklieder lebt in einer Verdeutſchung
Bürgers heute noch fort. In Schwarzkopfs Dichtung iſt Archipoeta
aller=
dings mehr ein Büßer als ein luſtiger mittelalterlicher Vagant. Er hat
eine Hoſtie verloren und andere Schuld auf ſich geladen; auch „Maria
vom Rhein” wird erſt nach langer Irrfahrt durch harte ſeeliſche
Prüfun=
gen hindurch ſtufenweiſe einer Erlöſung von ihrer Schuld und damit
zugleich dem Archipoeta wieder zugeführt. War der Eingang der
Dich=
tung durchweht von dem Hauche einer anmutig phantaſtiſchen Stimmung,
ſo iſt dieſe am Schluß verwandelt in ſtürmiſche Seelenbekenntniſſe vor
ſtarker dramatiſcher Kraft, die außerordentlich eindrucksvoll ſind.
Schwarz=
kopfs Sprache fällt nie aus dem Rahmen einer ſchlichten, frommen und
innigen Legendenſprache, die man mit der Treuherzigkeit und Einfalt
mittelalterlicher Holzſchnitte vergleichen könnte; ſie iſt ein getreuer
Spie=
gel der legendären Handlung, und es klingt darin oft wie Muſik oder
Geſang. Die Sprache iſt hier als Stilmittel mit einem ungewöhnlichen
Können verwandt, um die Welt des Mittelalters zu veranſchaulichen
Fräulein Anna Ethel war — wie Graf Hardenberg in einem
Schluß=
wort ſagte — der Dichtung eine ausgezeichnete Interpretin. Obwohl die
Vorleſung anderthalb Stunden dauerte, war weder bei der Minſtlerin
noch bei den Zuhörern die Spannkraft gelöſt, und man gab der
Anerken=
nung von Dichtkunſt und Vorleſungskunſt durch lebhafte Beifallsſpenden
dankbaren Ausdruck.
TIPETEAIESTE
in jeder Rollenzahl geben wir zu fabelhaft billigen Preisen
ständig ab.
Aung. Zorn e Co.
(6263a
vorm. Frankfurter Tapetenfabrik
Fernruf 1513.
Schleiermacherstr. 23, hinter dem Gerichtegebäude.
Kunſinotizen.
Ueber Werke, Künſtiler und künſtſeriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſkehenden Erwähnung
geſchleht, behält ſich die Redaktion ibr Artell vor.
— Palaſt=Lichtſpiele: Deutſche Herzen am
deut=
ſchen Rhein. Der gewaltige neue Rheinfilm, ein ſchönes, echt
deut=
ſches Filmwerk. Glaube und Liebe zur Heimat. Sechs Akte aus
Deutſch=
lands füngſter Vergangenheit, aus des Rheinlands Schickſalstagen und
die Befreiung Kölns. Groß iſt der Jubel der Bevölkerung, wundervoll
ſind die Rheinbilder. Dieſer einzigartige Film zeigt die Befreiung des
Rheinlandes von fremden Truppen und bringt gewaltige Bilder vom
mitternächtlichen Dankgebet vor dem Kölner Dom. In einer
unterhalt=
ſamen Handlung ſchildert er, wie das Zuſammenhalten der heimattreuen
Elemente des Rheinlandes alle Intrigen landfremder Elemente zunichte
macht und den Heimatſinn, die deutſche Treue zur Vergangenheit und
die Liebe zum Lande triumphieren läßt. Den Rahmen für die Handlung
bilden wundervolle Landſchaftsaufnahmen vom Rhein mit ſeinen Bergen
und Burgen, Aufnahmen von einer bisher noch nicht dageweſenen
Schön=
heit. Bei den Befreiungsaufnahmen zum Schluß brach das Publikum
in ſpontanen Beifall aus.
— Reſidenz=Theater. Der bekannte Roman Walter Bloems
„Derkraſſe Fuchs” wurde unter der Regie von Konrad Wiene
ver=
filmt und gelangt zur Zeit im R.=T. zur Vorführung. Wohlgelungene
Studentenſzenen, wie Menſur, Convent, Kneipe, der Ulk, und endlick
das große Feierliche, die letzten Stunden des im Duell gefallenen
Korps=
bruders im „Haus” und im Kreiſe der Aktiven nehmen im Film einen
breiten Raum ein. Dank ihrer Echtheit in der Wirkung — die
Mitwir=
kenden ſind Korpsſtudenten —, und vor allem der exakten, zielbewußten
und ſicheren Regie iſt dem Film ein großer Erfolg geſichert. Ein
vor=
treffliches Enſemble bemüht ſich nach beſten Kräften, dieſen Erfolg zu
vertiefen. Voran Hans Brauſewetter; ihm ſtehen Harry Hardt und
Werner Pittſchau mit gleich gutem Gelingen als ſeine Kommilitonen zur
Seite, während in den weiblichen Rollen Hanny Reinwald und Elza
Temary ſtark hervortreten.
Sportplatz
F. V. Weinheim
Heidelbergerstr. Union Darmstadt
Sawstag, 15. Mai, nachm. 6‟
Ligamannschaften (7399
Seite 5
*Bezirksſchöffengericht.
1. Max Hahn in Gernsheim, in Auerbach geboren, ſteht
unter der Anklage des Betrugs im Rückfalle. Er ſoll am 15. Februar
1926 Waren eingekauft und dagegen ein nicht mehr gangbares
Fünfmark=
ſtüüick hingegeben haben, während er 3 Mk. 97 Pfg. in gutem Geld
her=
ausbezahlt bekam. Am anderen Tage brachte Hahn das unrechtmäßig
zuviel erhaltene Geld zurück. Hahn iſt nach der Begutachtung ein geiſtig
defekter Menſch, der in leichtem Grade ſchwachſinnig und vermindert
zu=
rechnungsfähig iſt.
Das Urteil erkennt auf vier Monate Gefängnis
abzüg=
lich zwei Monate der erlittenen Unterſuchungshaft.
2. Wilh. Kaſprzak in Offenbach iſt verdächtig, in Reiſen, wo
er als Knecht diente, ein Fahrrad, Ruckſack, Sportanzug, Sportmütze und
Sporthemd, ſowie Geld entwendet zu haben; er iſt geſtändig. Urteil
ünf Monate Gefängnis, abzüglich zwei Monate der erlittenen
Unterſuchungshaft.
3. Leo Jäger in Mörfelden hat die Geltungsdauer einer
Wochenfahrkarte Mörfelden—Rüſſelsheim verlängert und die Karte
mit=
falſchem Namen verſehen. An der Sperre in Frankfurt a. M. wurde
die Sache bemerkt. Wegen ſchwerer Urkundenfälſchung in Tateinheit mit
Betrug wird die geſetzliche Mindeſtſtrafe von drei Monaten
Ge=
fängnis beantragt, auf die das Gericht erkennt. Der Angeklagte
will auf dem Gnadenwege eine Milderung des Urteils herbeiführen.
Gg. Ph. Grund II. in Goddelau hat in recht plumper
Weiſe eine Arbeitsbeſcheinigung der Konſervenfabrik „Helvetia” in Groß=
Gerau verfälſcht, um Erwerbsloſenunterſtützung zu erhalten, und von
ſolchem Zeugnis beim Kreisamt Groß=Gerau Gebrauch gemacht. Er iſt
zu 50 Prozent kriegsbeſchädigt und hat mit den Nerven zu tun. Der
Staatsanwalt ſchaltet eine Uebertretung nach § 363 St. G.B. aus,
wür=
digt aber die vorhandene Notlage bei dem auf drei Wochen Gefängnis
lautenden Strafantrag. Das Urteil lautet auf eine Woche
Ge=
fängnis, die geſetzliche Mindeſtſtrafe.
Der in König geborene, in Michelſtadt wohnhafte
Weißbinder=
meiſter Ludwig Fleckenſtein iſt angeklagt in einem „Der
Wahr=
heit die Ehre” überſchriebenen Flugblatt den Bürgermeiſter Ritzel zu
Michelſtadt beleidigt zu haben; in dem Flugblatt iſt vom Offenbacher
Edelmann die Rede, der einſeitig handle uſw. Angeklagter will durch
das Auftreten Ritzels in der Sitzung des Bezirksſchöffengerichts
Darm=
ſtadt vom 18. November 1925 (Strafſache gegen Stadtbaumeiſter Meyer
und Fleckenſtein) zur Abfaſſung des Flugblattes umſomehr veranlaßt
worden ſein, als die in Michelſtadt und Erbach erſcheinenden Blätter
Veröffentlichungen der Gegenſeite Aufnahme nicht gewährten. Aus den
Akten der Strafſache gegen Meyer und Fleckenſtein wird feſtgeſtellt, daß
Bürgermeiſter Ritzel am 18. November 1925 als Zeuge noch einmal
vor=
gerufen, erklärte: Fleckenſtein trinkt in der Regel viel und nimmt es
dann und auch ſonſt mit der Wahrheit nicht genau. Nach Angabe des
Angeklagten Fleckenſtein ſollte ſich das Flugblatt gegen eine einſeitige
Darſtellung, die mit Datum des 20. November 1925 im „Zentralanzeiger
für den Odenwald” erſchien, richten. Das Kreisamt Erbach hat am 18.
Dezember 1925 Strafantrag wegen Beleidigung geſtellt. Bürgermeiſter
Nitzel wird als Nebenkläger zugelaſſen. Zeuge Landgerichtsrat
Bern=
hards erinnert ſich noch aus der Hauptverhandlung vom 18. November
1925, daß die damaligen Angaben Ritzels nicht ganz mit ſeinen früher
bei dem Kriminalkommiſſär gemachten Bekundungen übereinſtimmten,
worüber Zeuge dem Bürgermeiſter entſprechenden Vorhalt machte.
Möglicherweiſe hat Bürgereiſter Ritzel damals geſagt, er verhandle über
die Sache mit Fleckenſtein nicht. Zeuge Bernhards hatte damals den
Eindruck, Bürgermeiſter Ritzel habe einſeitig gehandelt, er habe
bezüg=
lich Meyer den Sachverhalt jetzt milder beurteilt, als dies ſeinerzeit
ge=
ſchehen ſei. Zeuge Bürgermeiſter Ritzel erklärt, es möge ſein, daß der
Artikel im Zentralanzeiger für den Odenwald” zum Teil auf Auskünfte
von ſeiner Seite zunückzuführen ſei. Das Flugblatt ſei überall im
Oden=
wald verbreitet, auch an den Landtag geſandt worden; dasſelbe gehe
davon aus, ihn verächtlich zu machen. Zeuge iſt nur deshalb ans Gericht
gegangen, weil er ſich anders nicht mehr zu helfen wiſſe. Nach dem
Ver=
faſſer des Artikels im „Zentralanzeiger” von dem Verteidiger gefragt,
lehnt Zeuge zunächſt die Antwort ab. Die Verteidigung will die
ein=
ſeitige Behandlung der Sache bezüglich Meyer mit der geſtellten Frage
erweiſen und wiſſen, ob Zeuge Ritzel den Artikel vor Drucklegung
ge=
kannt oder deſſen Tendenz beeinflußt habe. Zeuge Ritzel erklärt, einen
Einfluß auf den Artikel habe er nicht gehabt. Der Verteidiger will Aus
kunft über die von Bürgermeiſter Ritzel bezüglich Hein und Ganſter
er=
teilten Leumundszeugniſſe haben, die Zeuge Ritzel auch gibt.
Der Staatsanwalt vertritt die Anſicht, daß dem Angeklagten der
Schutz des 8 193 St. G.B. nicht zugebilligt werden könne, denn den Weg
des Flugblatts habe er nicht betreten dürfen, bevor er nicht gegen den
Zeitungsartikel auf dem Wege der Berichtigung vorgegangen ſei, oder
ein Rechtsmittel gegen das Urteil des Bezirksſchöffengerichts
ver=
folgt habe. Aber, wenn man auch dieſen Schuutz zubillige, ſo ſei die
Tendenz des Flugblattes doch beleidigend; ironiſch werde von einem
Edelmann geſprochen. Formelle Beleidigung und üble Nachrede lägen
vor. Der Verfaſſer des Flugblattes wolle dem Nebenkläger etwas
an=
hängen. Bei Würdigung der geladenen Atmoſphäre könnte die
Beleidi=
gung mit einer Geldſtrafe nicht abgetan werden. Der Strafantrag geht
auf einen Monat Gefängnis.
Der Anwalt des Nebenklägers erklärt den verſuchten
Wahrheits=
beweis für geſcheitert; im Schlußpaſſus des Flugblattes ſoll der Anſchein
erweckt werden, daß auch der Beleidigte zuviel trinke. Mit der
politi=
ſchen Brunnenvergiftung in Michelſtadt müſſe einmal Schluß gemacht
werden.
Die Verteidigung will die ganze Strafſache aus dem Milieu der
Michelſtädter Verhältniſſe heraus beurteilt wiſſen. Die Kritik des
Bür=
germeiſters ſei für Fleckenſtein ſchwer beleidigend geweſen. Menſchlich
verſtändlich ſei deſſen ſtarke Erregung, noch geſteigert durch die durchaus
einſeitige Darſtellung der Verhandlung im „Zentralanzeiger”
Ange=
klagter habe im Bürgermeiſter den Verfaſſer vermutet oder doch
ver=
muten dürfen, daß der Verfaſſer dem Bürgermeiſter ſehr nahe ſtehe. Die
Berufung gegen das ſchöffengerichtliche Urteil ſei für Fleckenſtein ein
untaugliches Mittel geweſen, ſich Genugtuung zu verſchaffen.
Flecken=
ſtein habe im Dezember 1925 eine Berichtigung nur verſpätet durchgeſetzt.
Angeklagter habe das Flugblatt für das geeignete Mittel zur Wahrung
ſeiner berechtigten Intereſſen halten dürfen. An ſich ſei alſo der Schutz
des § 193 St. G.B. zuzubilligen Es bleibe die Frage des Vorliegens
einer formalen Beleidigung übrig. Die Verteidigung nimmt auf das
Zeugnis des Richters Bezug. Angeklagter ſei kein Held der Feder, der
Ausdruck „Offenbacher Edelmann” ſei formal beleidigend. Der
Schluß=
paſſus des Flugblattes bezüglich des Vorfalls bei der Rathausbeleuchtung
müſſe keineswegs auf den Bürgermeiſter bezogen werden; er werde ihm
nur der Vorwurf gemacht, daß das Rathaus damals unzuläſſigerweiſe
zu Gaſtereien benutzt worden ſei. Mindeſtens liege hier ein von
liguet vor
Das Urteil erkennt auf eine Gefängnisſtrafe von einem
Monat und erkennt je einmalige Publikationsbefugnis bezüglich des
entſcheidenden Teils im Zemtralanzeiger für den Odenwald” und der in
Michelſtadt erſcheinenden Zeitung zu. Im Intereſſe der Reinlichkeit des
politiſchen Lebens liege es, daß Beleidigungen nicht erfolgten.
— Prozeß Meon. Die in der Sache irrtümlich als Zeugin geladene
Maria Schweik hard aus Mainz iſt, wie wir auf Wunſch feſtſtellen,
nicht identiſch mit der als Zeugin vernommenen Nia Schweickart aus
Wackernheim.
Tageskalender für Samstag, den 15. Mai 1926.
Landestheater. Großes Haus, Anfang 7 Uhr Ende nach 10 Uhr,
L 20: „Die Zauberflöte.” — Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende
10 Uhr, Zuſatzmiete XI (13): „Die Journaliſten.” — Orpheum:
Keine Vorſtellung. — Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtr. 36, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Vortrag von Univerſ.=
Prof. Dr. Hermann Beckh über „Das buddhiſtiſche Todes=Evangelium.”
Feſtſaal der Techn. Hochſchule abends 8 Uhr: Feier
des 2jähr. Beſtehens der Stadrbücherei; „Vortrag von Dr. Adolf
Kinovorſtel=
Waas über „Bücher und Bildung heute.”
lungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Sentb lAiſäs ornef diſe
TV. 7408
DiE
WELTMARKE
BÜRGT
FUR
OÜALITAT
Seite 6
Samstag, den 15. Mai 1926
Aus Heſſen.
Der 2. Gautag des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten,
Kriegshinterbliebenen und Kriegsteilnehmer
des Gaues Freiſtaat Heſſen.
Der zweite Gautag des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten,
ehe=
maliger Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen (Gau Heſſen) fand
in Mainz ſtatt. Der Vormittag war ausgefüllt mit der
Gauvorſtands=
ſitzung. Nachmitdags 3½ Uhr war die feierliche Eröffnung des Gautages.
Der Gauvorſitzende, Kamerad Seibert=Darmſtadt eröffnete die Tagung
und dankte dem Schülerchor des Herrn Lehrer Uihlein für die feierliche
Einleitung. Der Vorſitzende der Ortsgruppe Mainz, Kamerad Jung,
richtete einen herzlichen Willkommengruß an die Verſammlung. Der
zweite Bundesvorſitzende, Pfändner=Berlin, begrüßte ebenfalls die
Gau=
tagung und wünſchte ihr einen guten Verlauf. Es wurde nun zur
Wahl des Büros und der Kommiſſion geſchritten und hierauf dem
Gau=
leiter, Kamerad Momberger, das Wort zum Geſchäfts= und
Kaſſen=
bericht erteilt. Es war daraus erſichtlich, daß der Bund ſeit dem letzten
Gautag im Oktober 1924 einen gewaltigen Aufſchwung genommen hat
und eine ganz unermeßliche Arbeit geleiſter werden mußte, welche es
auch bedingt, daß eine weitere Hilfskraft (Sekretär) auf dem Gaubüro
in Darmſtadt eingeſtellt werden muß. Anſchließend fand eine lebhafte
Ausſprache über die Arbeiten innerhalb des Gaues und der einzelnen
Bezirksſtellen ſtatt. Kamerad Wolf=Gernsheim erſtattete Bericht über
die Tätigkeit der Siedlungskommiſſion, die leider durch Geldknappheit
beeinträchtigt war. Herr Regierungsbaumeiſter Nunge=Darmſtadt, als
Vertreter der Wohnungsfürſorge=Geſellſchaft, wies ebenfalls auf dieſe
Miſere hin und gab bekannt, daß gegenwärtig 1300 Wohnungsbauten
halbfertig als Ruinen daſtänden, weil es an Baugeld mangele.
Am Sonntag vormittag konnten die geladenen Gäſte, wie die
Ver=
treter der politiſchen Parteien, der Verſorgungsämter, Fürſorgeſtellen
des Heſſiſchen Staates, der Stadt Mainz uſw. begrüßt werden. Als
erſter Redner war Herr Pfarrer Freſenius=Eſſenheim vorgemerkt, um
über die Friedensgeſellſchaft und ihre Ziele zu ſprechen. Der
Bundes=
vorſitzende, Kamerad Pfändner=Berlin, ſprach über die zukünftigen Au
gaben der Organiſation in Verſorgung und Fürſorgeweſen, ſowie üb
die ſozialpolitiſchen Aufgaben innerhalb der Organiſation, wie
Sterbe=
kaſſe, Siedlungsweſen und Heilfürſorge für Hinterbliebene. Als dritter
Referent ſprach Reichstagsabg. Kamerad Roßmann=Stuttgart über
„Reichstag und Kriegsopfer‟. Der Beifall zeigte, daß die Funktionäre
und die Gäſte voll und ganz mit den Worten des Kameraden Roßmann
einverſtanden waren.
Der Nachmittag beſchäftigte die Delegierten hauptſächlich mit der
Er=
ledigung der vorliegenden Anträge. 120 ſolcher Anträge auf
Satzungs=
änderungen und Sozialpolitik lagen vor. Die Berichterſtatter der
ein=
zelnen Kommiſſionen gaben ihren Bericht, und ſo vollzog ſich eigentlich
auf ganz raſchem Wege die Erledigung der Anträge. Die Vorſtandswahl
ging ebenfalls ſchnellſtens vorbei. Der ſeitherige 1. Vorſitzende Kam.
Seibert=Darmſtadt, ſowie der 2. Vorſitzende, Kam. Kautzmann=
Heppen=
heim, erhielten ihre Funktion wieder. Die übrigen Mitglieder wurden
auf Vorſchlag der Wahlkommiſſion gewählt.
* Arheilgen, 14. Mai. Der vom hieſigen Odenwaldverein
undernommene Ausflug in die alte Heimat war von herrlichem Wetter
begünſtigt und führte in die üppigen Felder, Wieſen, Berge und Täler
des Mümlingtals. Alle Teilnehmer waren von demſelben hoch entzückt.
Am Samstag, den 15. Mai, hält der hieſige Ortsgewerbeverein ſeine
diesjährige Genevalverſammlung im Gaſthaus „Zum Adler” ab. —
Nach=
dem vor kaum vier Wochen die hieſigen Bäcker die Einwohnerſchaft mit
einem Brotaufſchlag „beglückten” wurde dieſe Woche wiederum de
Brotpreis erhöht. Gegenwärtig koſtet der Laib gemiſchtes Brot
im Gewichte von 4 Pfund 78 Pfg., während für den Zweikilolaib
Rog=
genbrot 68 Pfg. gefordert werden.
Ck. Wixhauſen, 14. Mai. Durch eine Exploſion am 12. 6. M.
in einer chemiſchen Fabrik Fvankfurts mußten zwei Arbeiter aus
Wix=
hauſen ihr Leben kaſſen. Der Aeltere von den beiden iſt der 31jährige
Giebenheim, wohnhaft in Groß=Umſtadt, verheiratet und Vater zweier
Kinder, während der 25jährige Huck aus Wixhauſen kurz vor der Heirat
ſtand. Bewerkenswert iſt, daß dieſer genau vor vier Jahren, am
Himmel=
fahrtstag, beim Baden vom Tode des Ertrinkens gerettet worden iſt.
Ck. Wixhauſen, 14. Mai. Ein rohes, unſinniges Bubenſtück wurde
hier in der Nacht auf Himmelfahrtstag verübt. Auf der Bauſtelle des
vor kurzem erworbenen Dreſchhallenplatzes ſind nämlich die Fundamente
zum größten Teile zerſtört worden. Nachforſchungen ſind bereits im
* Griesheim, 14. März. Der in der Nacht vom Sonntag zum
Montag aufgetretene Froſt hat die Hoffnungen unſerer Landwirte und
Gemüſegärtner auf eine Frühernte in Frühkartoffeln und Frühgemüſe
zerſtört. Frühkartoffeln und Bohnenfelder ſtanden am Montag morgen
vom Froſt völlig geſchwärzt da und ſind zum großen Teil verloren.
* Roßdorf, 14. Mai. Da die Herbſtzeitloſe auf den hieſigen
Wieſen weit verbreitet iſt, hat die Bürgermeiſterei durch eine
Bebannt=
machung die Wieſenbeſitzer aufgefordert, die Pflanzen mit der
Samen=
kapſel zu entfernen. — Aus dem Gemeinderat. Der
Gemeinde=
ſteuerbedarf für das Rechnungsjahr 1926 in Höhe von 46 700 Mark (im
Rechnungsjahre 1925 54 200 Mark) ſoll nach folgenden Ausſchlagſätzen
erhoben werden auf je 100 Mark Steuerwert: a) für Gebäude und
Bau=
plätze 19 Pfg. b) für land= und forſtwirtſchaftlich genutzten Grundbeſitz
38 Pfg., c) für Anlage= und Betriebskapital 50 Pfg., d) an
Sonder=
ſteuer vom bebauten Grundbeſitz 50 Pfg., e) Gewerbeſteuer vom Ertrag
40 Pfg. auf je 1 Mark ſtaatliches Gewerbeſteuerſoll von 1925. Die
Hauptſumme der Einnahmen und Ausgaben im Rechnungsjahr 1926
be=
trägt 234 030 Mark.
—
Wembach, 14. Mai. Zu einem ſchönen und wohlgelungenen Feſt
geſtaltete ſich das Wertungsſingen des Odenwaldſängerbundes
(Gerſprenzgau) hier in Wembach=Hahn. Das Singen begann um 9 Uhr
früh, an dem 20 Vereine teilnahmen. Es wurde hier eben im Geſang
Hervorragendes geleiſtet. Nachmittags um 1½ Uhr bewegte ſich ein
impoſanter Feſtzug durch die großartig geſchmückten Straßen nach dem
Feſtplatz. Der Präſident Herr Friedrich Handſchuh, bewillkommnete
dann die Feſtgäſte und brachte in ſeiner Rede den Zweck dieſes Tages
zum Ausdruck. Alsdann begann das Maſſenchorſingen unter Leitung
des Herrn Chormeiſters Grim aus Darmſtadt. Nachdem ſich ein jeder
auf dem Feſtplatze gut amüſiert hatte, ſtrömten des Abends die Leute
in Mengen den Sälen des Gaſtwirts Zimmermann zu, in denen der
Feſtball abgehalten wurde.
Groß=Umſtadt, 14. Mai. Aus der Gemeinderatsſitzung. Auf Grund
der Verhandlungen mit der Zollbehörde ſoll dahier eine Wohnung für
drei Zollbeamten errichtet werden. Als Bauplatz wird der Acker neben
dem vor zwei Jahren erbauten Beamtenhaus von ſeiten der Stadt zur
Verfügung geſtellt. Die Arbeiten wurden auf dem Submiſſionsweg
ver=
geben. Die eingereichten Angebote wurden wie folgt vergeben: 1. Die
Maurerarbeiten an die Firma Voltz u. Walter, 2. die Dachdeckerarbeiten
an dieſelben, 3. die Zimmerarbeiten an Anton Dröll, 4. die
Steinhauer=
arbeiten an Heinrich Amend, 5. die Klempnerarbeiten an Karl Morr
Die Schloſſerarbeiten konnten noch nicht vergeben werden, da die
ein=
gelaufenen Angebote keine klare Berechnung aufwieſen. Die Gemeinde
hält ſich eine Zuſchlagsfriſt bis zum 15. ds. Mts. vor, damit nachträglich
eine genauere Prüfung der Angebote vorgenommen werden kann.
Ein vorliegendes Baugeſuch um Errichtung einer Feldſcheune wird
ge=
nehmigt. — Bezüglich der Renovation des Rathauſes werden die
Ar=
beiten an den Fundamenten dem Maurermeiſter Jak. Mey 5. übertragen.
— Betreffs der als Bauholz dienenden Fichtenſtämme wird beſchloſſen,
daß dieſelben voverſt im Walde liegen bleiben und entrindet werden
ſolle,
Groß=Umſtadt, 13. Mai. Verbandsſportfeſt. Nächſten Sonntag, den
16. Mai, findet dahier auf dem im Raibacher Tal gelegenen ſtädtiſchen
Feſtplatze das diesjährige große Verbandsſportfeſt ſtatt. Vormittags
kommen die Viererkämpfe und am Nachmittag die Meiſterſchaftskämpfe
zum Austrag. Turneriſche Vorführungen und Spiele werden die Ve
anſtaltung abwechſlungsreicher geſtalten. — Die hieſige Jugendgruppe
des Odenwaldklubs beteilgte ſich am letzten Sonntag unter Führung des
Herrn Dr. Bach und Frl. Elſe Diehl faſt vollzählig an der
Haupt=
verſammlung zu Erbach und bereitete durch die gelungenen Vorführungen
ihres „Kaſperle”=Theaters viel Frende.
Vielbrunn, 14. Mai. Hohes Alter. Am Mittwoch konnte
unſer Mitbürger Gg. Ad. Sachs, geiſtig und körperlich völlig intakt,
ſeinen 91. Geburtstag begehen. Er iſt ein regelmäßiger Kirchenbeſucher
und in Wirtſchaften durch Erzählen ſeiner Erlebniſſe ein angenehmer
Unterhalter. Man ſieht es ihm nicht an, daß er auf ſeinem Lebensgang
das letzte Jahrzehnt eines Jahrhunderts begonnen hat.
* Neuſtadt i. O., 14. Mai. Verkehrsverein.
Sommer=
fahrplan der Strecke Aſchaffenburg—Höchſt i. O. Der
neue Fahrplan tritt mit dem 15. Mai in Kraft. Der Frühzug nach
Höchſt i. O. fährt hier um 6.41 Uhr ab. An Sonn= und Feiertagen
bleibt die ſeitherige Abfahrtzeit (7 Uhr) beſtehen. Von weiteren
Aende=
rungen wurde nichts gemeldet. Der Sommerfahrplan dauert für die
Zukunft vom 1. April bis 2. Oktober. — Am Himmelfahrtstage war
äußerſt lebhafter Nadfahrerverkehr, der ſich in der Hauptſache nach
Klingenberg a. M. zu dem Feſtſpiel „Andreas Hofer”, richtete
Odenwaldklub. Die kleine Familienwanderung nach der Burg
Breuberg, womit unter Führung von Herrn Lehrer Koch eine
Beſich=
tigung verbunden war, verlinf in recht gemüitlicher Weiſe.
Nummer 134
Kraftpoſien Main — Mümling.
Wie auf der Reichsbahn, ſo tritt auch auf den Kraftpoſtlinien Main—
Mümling am Samstag, den 15. Mai, ein neuer Fahrplan in
Kraft. Wie bisher wird täglich eine durchgehende Fahrt von
Milten=
berg nach Erbach=Michelſtadt und zurück ausgeführt, und zwar verkehrt
die Morgenfahrt ab Miltenberg etwas früher, um 9.25 Uhr. Abfahrt in
Vielbrunn 10.26 Uhr, Ankunft in Erbach 11.04 Uhr, in Michelſtadt 11.19
Uhr. Mit der Friherlegung iſt zahlreichen Wünſchen nach einer früheren
Ankunft in Erbach und Michelſtadt Rechnung getragen. Die Nückfahrt
ab Michelſtadt 4.00 Uhr, ab Erbach 4.14 Uhr, an Vielbrunn 5.01 Uhr,
bleibt in alter Lage. An Sonn= und Feiertagen, am Dienstag,
Donners=
tag und Samstag wird dieſe Fahrt bis Miltenberg fortgeſetzt, an 6.05
Uhr; Nückfahrt an den gleichen Tagen Miltenberg ab 6.18 Uhr,
Viel=
brunnn an 7.19 Uhr, zum Anſchluß an die unten genannte Fahrt nach
König.
Die Verbindungen über König ſind wegen des auf dieſer Teilſtrecke
erfreulicherweiſe zu verzeichnenden ſtärkeren Verkehrs verbeſſert. Es
ver=
ehren zwiſchen Vielbrunn und König drei Fahrtenpaare, ab Vielbrunn
6.40 Uhr, 11.40 Uhr und 7.21 Uhr (an vier Tagen der Woche, wie oben
ausgeführt, mit Anſchluß von Miltenberg), ab König 7.47 Uhr,
Viel=
brunn 8.15 Uhr, durchgehend bis Miltenberg, an 9.16 Uhr, weiter ab
König 3.15 Uhr und 8.20 Uhr. Außerdem an Werktagen nach Sonn=
und Feiertagen beſondere Arbeiterfahrt ab Vielbrunn 8.30 Uhr früh
nach König, und zurück von dort 6.10 Uhr.
Für die Tage um das Pfingſtfeſt und ſür die Zeit vom 20. Juni bis
5. September ſind erſtmals regelmäßige Fahrten nach Amorbach und
zu=
rück vorgeſehen, auf die noch ſpäter des Näheren hingewieſen werden ſoll.
* Michelſtadt, 14. Mai. Wie wir hören, iſt das Herrn Kaufmann
Otto Reichardt gehörige Haus in der Großen Gaſſe, in dem ſich
augen=
blicklich die Volksbank befindet, für 18 000 Mark verkauft worden.
An=
geblich beabſichtigt der Käufer, dort ein Café einzurichten. Das wäre
das fünfte Café in unſerer Stadt. — Mozartverein. Der
Mozart=
verein Michelſtadt, deſſen Arbeit leider längere Zeit ausgeſetzt hatte,
hat ſich unter ſeinem neuen Dirigenten, Herrn Muſiklehrer Jöſt,
wie=
der zur eifrigen Pflege der Muſik aufgerafft und wird am Sonntag,
den 16. Mai, im „Städtiſchen Saalbau” mit einem Konzert vor
ſeine Mitglieder treten. Es iſt zu erwarten, daß die Bevölkerung
Michelſtadts den Beſtrebungen des Vereins wieder reges Intereſſe
ent=
gegenbringt, und daß das Kongert demzufolge gut beſucht wird.
— Steinbach, 14. Mai. Hier fand eine außerordentliche
Generalver=
ammlung des Landwirtſchaftlichen Konſumvereins
ſtatt, die von Herrn Bürgermeiſter Götz geleitet wurde. Ein Vertreter
des Verbandes der Heſſiſchen Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften
übergab dem ſeitherigen Präſidenten des Aufſichtsrates, Herrn
Hof=
pächter Hoffart=Rehbach, ein künſtleriſches Diplom für ſeine in
fünfund=
zwanzigjähriger Tätigkeit dem Landwirtſchaftlichen Konſumverein
gelei=
ſtete Mitarbeit. Er endwarf ein Bild über die Entwicklung des
Land=
wirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens im Odenwald, insbeſondere des
hieſigen Konſumvereins, und gedachte der Männer, die in
uneigen=
nütziger Weiſe ſich bisher in den Dienſt der Sache geſtellt hatten. Der
Rendant des Konſumvereins. Herr Lehrer Hoffart, beglückwünſchte auch
namens der Genoſſenſchaft Herrn Hofpächter Hoffart. Es wurden noch
verſchiedene Warenbeſtellungen aufgegeben, die infolge der derzeitigen
günſtigen Preiſe ſofort beſtellt wurden. Nachdem noch verſchiedene
an=
dere geſchäftliche Fragen beſprochen wurden, ſchloß der Vorſitzende die
Verſammlung mit dem Wunſche, daß die nächſten 25 Jahre des
Konſum=
hereins ebenſo erfolgreich ſein mögen, wie die vergangenen.
* Erbach, 14. Mai. Um den Bewohnern des Mümlingtales die
Teil=
nahme an den Freilicht=Feſtſpielen in Klingenberg zu ermöglichen,
ver=
anſtaltet die Odenwald=Kraftwagen=Verkehrs=A.=G. Sonderfahrten nad
Klingenberg. Ausgangspunkt der Fahrt iſt Erbach-Michelſtadt. Die
Wagen gehen bort ab: Am Samstag, den 15. Mai, vorm. 11½ und
Uhr; am Sonntag, den 16. Mai, vorm. 6½, 9,40 und 11 Uhr.
Die
Rückfahrzeiten ab Klingenberg, ſin
feſtgeſetzt auf:
6 Uhr abends am Samstag und auf 5 Uhr, 6 Uhr und 8 Uhr
abends am Sonntag. Anmeldungen zu dieſen Fahrten müſſen
möglichſt ſofort bei der Geſchäftsſtelle der Odenwald=Kraftwagen=Ver
kehrs=A.=G. in Erbach erfolgen, damit ein Platz geſichert werden kann.
t. Beerfelden, 14. Mai. D
hieſige Ortsgruppe der
Krieger=
ameradſchaft „Haſſia
erband der Kviegsbeſchädigten und
Kriegshinterbliebenen, hielt eine Mitgliederverſammlung ab, in der
Kamerad Wilhelm Ritter von der Landesgruppe Heſſen einen Vortr
hielt
er „Werſorgung und Fürſorge der Kriegsopfer und
Sozial=
rentner.” An den Vortrag ſchloß ſich eine Beratung der Mitglieder in
perſönlichen Verſorgungsangelegenheiten an.
— Fränkiſch=Crumbach, 14. Mai. Die Darmſtädter
Madri=
alvereinigung des Herrn Dr. Fr. Noack wird am kommenden
Sonntag, den 16. Mai, nachmitvags 3 Uhr, im Saale des Gaſthauſes
„Bur Linde” in Fränkiſch=Crumbach, ein Konzert veranſtalten. Zum
Vortrag werden ernſte und heitere Volkslieder kommen. Gewiß werden
auch recht zahlreiche auswärtige Freunde des deutſchen Liedes die
Gele=
genheit ſich nicht entgehen laſſen, den weithin rühmlichſt bekannten Chor
wieder einmal zu höven. Er wird auch bereits im Vormittagsgottes
dienſt, der darum ausmahmsweiſe erſt um 10 Uhr beginnt, zwei
geiſt=
liche Lieder ſingen.
—
Fränkiſch=Crumbach, 14. Mai. Ein bedauernswerter Unfall
ereig=
nete ſich hier. Der 12jährige Sohn des Georg Arras (Händler) hat in
einem unbewachten Augenblick dem 6jährigen Kinde des Landwirts Karl
Lutz die zwei mittleren Finger der linken Hand beim Holzhachen mit dem
jehauen.
* Brandau i. Owb., 14. Mai. Herr Feldſchüitz Philipp Peter 3.
feiert am Sonntag, den 16. Mai, ſein 25jähriges Dienſtjubiläum,
Hirſchhorn, 14. Mai. Waſſerſtand des Neckars am 12. Mai:
0,80 Meter; am 13. Mai: 0,84 Meter.
* Aus bem Weſchnitztal, 14. Mai. Feuerwehrtag. Am
Sonn=
ag, den 6. Juni, findet das dreißigjährige Jubiläum, verbunden mit
Bannerweihe der Freiw. Feuerwehr Mörlenbach ſtatt. Dabei wird
zugleich der Verbandstag der Wehren des Kreiſes Heppenheim abge=
* Von der Beraſtraße, 14. Mgi. Unfälle. An der am Schulhofe
in Laudenbach aufgeſtellten Schiffſchaukel wollte der zwölfjährige Karl
Gaßmann an einer Schaukel aufſteigen und kam dabei einer in Bewegung
befindlichen Schaukel zu nahe. Dieſe erfaßte den Knaben am Kopfe,
ſo daß er zu Boden ſtürzte und ſchwere Verletzungen am Kopfe
davon=
rug. — Ein Nabfahrer in Weinheim fuhr daſelbſt in einen
vorbeifah=
renden Taxameter, ſo daß das Rad ſchwer beſchädigt wurde. Mitglieder
des Radlervereins verprügelten dann den Kraftwagenführer, ſo daß
ein großer Menſchenauflauf entſtand. — Maſern. Wegen ſtarker
Ausbreitung der Maſern in Weinheim mußten die Schulen der drei
unterſten Jahrgänge auf brei Wochen geſchloſſen werden.
Ein=
veihung des Gedenkſteins für die Opfer des Weltkrieges i
Ober=Laudenbach fand am 13. d. M., mittags 1½ Uhr, ſtatt. Die
Ge=
dächtnisrede hielt Herr Benefiziat Kindhäuſer=Heppenheim.
S. Bensheim, 14. Mai. Der vom Verein Radſport=Auerbach in
Bensheim veranſtaltete Sport= und Werbetag am Sonntag, den 9. Mai
nahm einen großartigen Verlauf. Unter Beteiligung der Darmſtädter
Radſportvereine „Veloeipeu=Klub” und „Bieycle=Klub”
begannen die ſportlichen Vorführungen mit einer Korſofahrt von
Auer=
bach bis Bensheim und durch deren Straßen mittels blumengeſchmückter
Näder, Mortorräder und Automobile. Das Protektorat über den Sport=
und Werbetag hatten Kreisdirektor Reinhart und Bürgermeiſter Dr
Angermeier übernommen, die an den Veranſtaltungen teilnahmen.
Architekt Mecker=Auerbach begrüßte als 1. Vorſitzender des Auerbacher
Vereins die Teilnehmer; es ſprachen ferner Bürgermeiſter Dr.
Anger=
neier, Gauvorſitzender König=Darmſtadt und Ebuard Beyer, 1.
Vorſitzen=
der des Feſtausſchuſſes. Um 4 Uhr nachmittags begannen im Saale des
„Deutſchen Haus” die Reigen= und Kunſtfahren ſowie die Handballſpiele,
woran ſich in erſter Linie die genannten Darmſtädter Vereine ſowie die
Kunſtfahrer Gebr. Göttmann=Darmſtadt, Kramer= und Weiß=Groß=Gerau
und andere mehr beteiligten und durch Sicherheit, Eleganz und
Gewand=
heit ſich hervortaten. Sehr gut gefielen auch die Reigen der
Damen=
abteilungen, die Kunſtfahrten, Flaggenreigen und „Achter=Alte Herren=
Neigen” der Gaſtvereine, und die Radballſpiele, bei denen ſich der
Rad=
fahrerverein „All=Heil”=König i. O. beteiligte. Abends beſchloß ein ſtart
beſuchter Ball die Veranſtaltungen, denen durchweg reges Intereſſe
ent=
gegengebracht wurde.
51/3 Millionen R.-Mark
billiges Baugeld zu nur 500 Zins
wurden in 15 Monaten praktischer Tätigkeit der Gemeinschaft der Freupde zum
Zau von Eigenheimen an mehr als 850 Baueparer dieser rein
meinnütsigen,
f Gegenseitigkeit arbeitenden Sparvereinigung bereitgestel
Dieses gege
seitige Dienen in unserer mammonistisch eingestellten Zeit hut es ermöf icht,
eunde zurzeit den Bau von täglich, zwei Eigen- 5
jaß die Gemeinschaft der F
heimen Hnanzieren kann.
er sich und eeinen Kinderu ein Eigenhein
schaffen will, verlange Auskunft bei der
Gemeinschaft der Freunde, Wüstenrot, Württ.
Bensheim, 14. Mai. Die Kleinpflaſterarbeiten zwiſchen
Zwingen=
berg—Auerbach—Bensheim ſind nun beendet und die Straße
wird von Samstag abend an dem Verkehr wieder freigegeben.
Die Bergſtraße iſt nun wieder um ein weiteres Stück verſchönert. Aus
Dankbarkeit für die ſchnelle Erledigung der Kleinpflaſterarbeiten hat der
Gaſtwirteverband die beteiligten Arbeiter zu einer kleinen Feier
ein=
geladen. Die zahlreich Erſchienenen wurden aufs beſte bewirtet, die
Ver=
anſtaltung ſelbſt verlief im Zeichen eines wirklichen Feſtes.
* Bürſtadt, 13. Mai. Kreisfeuerwehrtag. Am Sonntag
findet hier auf dem Jahnplatz am Weiher der 11. Kreisfeuerwehrtag
ſtatt. Wie großzügig das Feſt gedacht iſt, beweißt die von der Freiw.
Feuerwehr Büirſtadt herausgegebene Feſtordnung. Danach wird die
ge=
ſamte Feuerwehr am Samstag, den 15. Mai, um ½8 Uhr am
Spritzen=
haus antreten. Um 8 Uhr Abmarſch des Feſtzuges von Hch. Bub nach
dem Feſtplatze. — Am Sonntag, den 16. Mai, iſt morgens um 5 Uhr
Weckruf und Böllerſchießen, um 7 Uhr, Kirchenparade, danach Abholen
der auswärtigen Vereine. Um ½10 Uhr findet bei Valt. Jakob Bub
Darmſtädter Hof) eine Delegiertenverſammlung ſtatt und anſchließend
darauf eine Uebung der Freiwilligen Feuerwehr Bürſtadt. Nachmittags
um ½3 Uhr iſt Abmarſch des Feſtzuges nach dem Feſtplatze. Abends
8 Uhr, Feſtball in 3 Tanzlokalen. Am Montag morgen ab 10 Uhr iſt=
Frühſchoppenkonzert auf dem Feſtplatze, nachmittags Volksbeluftigung
und abends Brillantfeuerwerk. Bleibt uns der Wettergott hold, ſo wird
auch bei dieſem Kreisfeuerwehrtage ein jeder auf ſeine Koſten kommen.
* Biblis, 13. Mai. Unfall. Die Frau des hieſigen Nachtwächters
R. kam ſo unglücklich zu Fall, daß ſie ſich eine ſchwere Beinverletzung
zuzög. Sie war über einen Stein geſtolpert und ſo zu Fall gekommen.
Gernsheim, 14. Mai. Waſſerſtand zu Gernsheim am 12. Moi,
vormittags 6 Uhr: 0,73 Meter.
— Dreieichenhain, 14. Mai. Am kommenden Samstag, den 15. Mak,
findet, wie im Vorjahre, eine große Burgbeleuchtung mit
erſt=
klaſſigem Brillantfeuerwerk ſtatt. Einſchließlich
künſt=
leriſcher Einlagen wird das Programm eine volle Stunde dauern.
Rheinheſſen.
* Wörrſtadt, 14. Mai. Am Dienstag weilte die Staatsanwaltſchaft
am hieſigen Orte, um die Opfer der Bluttat am Sonntag abend z
beſichtigen. Die Leiche des auf der Mordſtelle gebliebenen W. Buche
wurde im Leichenhaus aufgebahrt, während der lebensgefährlich
ver=
letzte Rogles in ſeiner Wohnung liegt. Göttel, der die Bluttat beging,
wurde bis zu ſeiner Ueberführung in die Strafanſtalt Mainz im hieſigen
Haftlokal untergebracht. Die Stechereien nehmen merklich zu. Auch
n Heidesheim wurde am Sonntag ein Kirchweihgaſt erſtochen und
zwei andere ſchwer verletzt.
R. Nackenheim, 13. Mai. Der 150 Mitglieder zählende
Ver=
ein „Entenbrüder” dahier hielt geſtern abend im Gemeindehaus
eine diesjährige Hauptverſammlung ab. Die Jahresrechnung
für 1925/26 ſchließt mit einem kleinen Ueberſchuß ab. Sie wurde
genehmigt und dem Rechner Entlaſtung erteilt. Solche erhielt
auch der Geſamtvorſtand für die Geſchäftsführung. Ihre
Zu=
riedenheit mit dem ſeitherigen Vorſtand gaben die Mitglieder
auch dadurch kund, daß ſie ihn einſtimmig durch Zuruf
wieder=
wählte. Im nächſten Monat beteiligen ſich die Entenbrüder unter
Stellung einer Reklamegruppe an der Fahnenweihe ihres
Bruder=
vereins in Laubenheim.
Oberheſſen.
— Friebberg, 14. Mai. Der im Jahre 1906 gegründete Friedberger
Schützenverein rüſtet zu einem am 5., 6. und 7. Juni ds. Js.
ſtatt=
findenden großen Schützenfeſt.
Gießen, 14. Mai. Schwer Verunglückte wurden dieſer
Tage in die Klinik gebracht. Der 17jährige Landwirtsſohn aus Beuern,
welchem von einem Pferd gegen den Leib geſchlagen wurde, iſt geſtorben.
Dünndarm und Leber waren infolge des Schlages zerriſſen. Ein
zwei=
jähriges Mädchen aus Alten=Buſeck wurde von einem ſchwer beladenen
Wagen überfahren, die Räder gingen üüber die Hände, eine Hand mußte
rommen werden.
* Gießen, 12. Mai. Gine bedeutſame Ausſtellung Unſere
Zähne” wurde im Katholiſchen Vereinshaus eröffnet. Dentiſt Schätter
begrüßte die Vertreter der Stadt und der Behörden. Fachlehrer Büche
vom Frankfurter Fortbildungs=Inſtitut für Zahnärzte und Dentiſten hielt
einen einleitenden Vortrag über die Entwicklung der Zähne, ihre
Bedeu=
tung für das Volkswohl und die Bekämpfung der Zahnkrankheiten. Der
Vertreter der Stadt, Beig. Dr. Frey, gab ſeiner lebhaften Genugtuung
über die wohlgelungene Ausſtellung Ausdruck, die Zahnpflege und
Zahn=
heilkunde ſei von unſchätzbarer Bedeutung für das Volkswohl. Zahlreiche
Modelle, Abdrücke und Präparate zeigten Erkrankung der Pulpa, die
Zahnfäule oder Karies, den Aufbau tiefzerſtörter Zähne, den Werdegang
einer Brückenarbeit. Im Film wurden die verſchiedenen Krankheiten,
Fiſteln und Granolome veranſchaulicht. Intereſſant waren die Modelle
über Heilung von Schußverletzungen im Kiefer, von Gaumendefekten,
Wolfsrachen. Dieſen Patienten wurde dadurch Kaufähigkeit und das
Sprechen ermöglicht. Apparate dienen zur chirurgiſchen Behandlung und
Heilung ſchwerer Verletzungen und zeigen die Kunſt der Zahntechnit.
Schematiſch=plaſtiſche Darſtellungen zeigen die Zahnregulierung, die zweite
Zahnung der Kinder, Kieferbildung und Geſichtsentſtellung. Die
ge=
ſchichtliche Abteilung zeigt u. a. die vor etwa 50 Jahren gebräuchlichen
Elfenbeingebiſſe.
Gießen, 14. Mai. Eine bedeutſame Ausſtellung „Unſere
Lokomotivführer der früheren Reichsbahn in Elſaß=
Lothringen fand am Samstag und Sonntag hier ſtatt. Aus allen
deutſchen Gauen hatten ſie ſich eingefunden, um alte Erinnerungen aus
ihrer verlorenen Heimat auszutauſchen. An dem Begrüßungskommers
am Samstag beteiligten ſich die Vertreter der Stadt und der Ortsgruppe
der Gießener Elſaß=Lothringer. Bei der Tagung am Sonntag wurden
Standes= und Berufsfragen behandelt. Eine Beſichtigung der ſtädtiſchen
Sehenswürdigkeiten und ein Ausflug nach Burg Gleiberg beſchloß die
Zuſammenkunft.
Grünberg, 14. Mai. In der letzten Gemeinberatsſitzung
wurde folgendes beſchloſſen: Zurückgeſtellt wurde das Geſuch des
Studien=
rats Schotts, um Legung einer Waſſerleitung zu ſeinem Bauplatz und
die Niederlegung der Stadtmauer in ſeinem Baugelände bis zur näheren
Beſichtigung. — Der Kreisrinderzuchtverein beabſichtigt, anfangs Juni in
Grünberg eine Tierſchau, verbunden mit Präwierung, abzuhalten.
Hierzu bewilligt die Stadt 20 Mark, und man hofft, daß auch die
Geſchäftsleute die Tierſchau nach Möglichkeit unterſtützen. — Das Geſuch
des Herrn C. Seim, daß die Stadt zur Errichtung eines Gedenkſteines
zur Erinnerung an den in Braſilien verſtorbenen Theo Koch einen Platz
bei den Schießhallen ablaſſe, wird bewilligt. — Mehrere kleine
Bau=
geſuche, bzw. Bquänderungen wurden bewilligt und Wohnungsgeſuche
zurückgeſtellt. Ebenfalls wurde die Ernennung eines Vertreters, bzw.
deſſen Stellvertreter zum Grundwertungsausſchuß zurückgeſtellt. — Nach
der letzten Mitteilung des Kreisamts ſteht der ganze untere Stock des
Junkerſchen Hauſes der Landwirtſchaftlichen Schule zur Verfügung,
die zu baulichen Zwecken dieſer Schule geliehenen 20000 Mark ſeien zu
Prozent zu verzinſen und jährlich mit 2000 Mark abzutragen — Die
Leiſtungen der Stadt für das neu zu erbauende Finanzamt wurden in
geheimer Sitzung beſprochen und das Gelände links der Theo=Koch=Straße
angekauft, welches als Bauplätze, bzw. als Straße verwendet werden foll.
Laubach, 14. Mai. Ergänzend muß zu dem Bericht über
Ein=
weihung des neuen Krankenhauſes im Johann=Friedrich=Stif
bemerkt werden, daß der Bau nur durch die Opferwilligkeit der Stadt
Laubach ermöglicht wurde. Die Stadt ſtiftete nicht nur die
erforder=
lichen Steine aus dem ſtädtiſchen Steinbruch, ſie lieferte auch das
Bau=
holz unentgeltlich und hat die Garantie für Verzinſung und
Amorti=
ſation des Baukapitals übernommen.
s. Vom Lande, 14. Mai. Die Handwerkskammer hat über
das ganze Land zerſtreut Beratungstage eingerichtet, gelegentlich
der den ſelbſtändigen Handwerksmeiſtern und Gewerbetreibenden
unent=
geltlich Auskunft und Rat erteilt wird. Dieſe Beratungstage ſind bei
der Handwerkskammer=Nebenſtelle Darmſtadt für die Kreiſe Darmſtadt,
Heppenheim, Bensheim und Groß=Gerau an 11 Orten, bei der
Hand=
werkskammernebenſtelle Friedberg für die Kreiſe Fviedberg, Büdingen
und Schotten an 10 Tagen, für die Handwerkskammer=Nebenſtelle
Gießen für die Kreiſe Gießen, Alsfeld und Lauterbach an 2 Tagen; für
die Handwerkskammernebenſtelle für die Kreiſe Offenbach, Dieburg und
Erbach i. O. an 14 Tagen, bei der Handwerkskammernebenſtelle Worms
ür die Kreiſe Worms und Oppenheim an 4 Tagen. Dieſe Einrichtung
bewährt ſich ſehr gut, und zahlreiche Ratſuchende finden ſich immer an
dem betreffenden Orte ein.
* Waldhof, 13. Mai. Schrecklicher Unglücksfall. Ein
ſchweres Unglück ereignete ſich in der Zellſtoff=Fabrik. Ein
Waſſer=
reinigungsbehälter kochte infolge Ueberbitzung ſtark über und verbrühte
vier Arbeiter, die in der Nähe mit dem Reinigen eines Nachbarbehälters
beſchäftigt waren. Die Arbeiter wurden derart verbrüht, daß bereits
drei ihren Verletzungen erlegen ſind. Die 3 Verſtorbenen ſind: der 53
Jahre alte verheiratete Hch. Fetſch aus Bürſtadt, der 34 alte verheiratete
Jakob Thomas aus Lampertheim, ſowie der 58jährige verheiratete Phil.
Retz aus Sandhofen. Der vierte Verunglückte, namens Kilian au3
Bür=
tadt, kam mit leichteren Verletzungen davon. Der Unfall ſoll auf die
Unachtſamkeit eines Arbeiters, welcher die Anlage
r1blte,
zurückzuführen ſein. Unterſuchung iſt bereits eingeleitgt.
Nummer 134
Samstag, den 15. Mai 1926
Seite 7
Mene
Fl Oate Haunn ar dré
F Ne Gdaunt dnge Saitte
EI Rret
Dipl.=Ing. Franz Fink u. Frau
Mathilde, geb. Jung.
Parel i. Oldbg., 12. Mai 1926.
Teichgartenſtraße 19.
(143057
Die glückliche Geburt eines
kräftigen Stammhalters
zeigen in dankbarer Freunde an
*
Oipl.=Ing. KarlKritzler u. Frau
Aenne, geb. Gerhardt
Chemnitz, den 8. Mai 1926.
Cogenſfraße 3
(7385
Dr. med. Paul Richter
Dr. med. Thea Richter
geb. Nacken
Vermählte
Darmstadt
Rheudt i. Rhl.
Münster i. Westf.
(*12773
Martha Erdmann
Auguſt Seibert
Verlobte
Barkhausſtr. 66
Lauteſchlägerſtr. 18
14. Mai 1926
AGßſ )
Ihre am Samstag, den 15. Mai
1926, nachmittags 23/, Uhr, in
der Pauluskirche ſtattfindende
Trauung zeigen an
Albert Müller, Ing.
und Frau Lotte geb. Hocke
Darmſtadt, Mai 1926
Taunusſtr. 41
Ai 3
Ihre am Sonntag, den 16. Mai 1926,
nachmittags 3 Uhr, in der Stadtkapelle
ſtattfindende Trauung zeigen an
Willy Erb
und Frau Eliſabeth
geb. Hechler
G 3
Ihre am Sonntag, den 16. Mai 1926,
nachmittags 3 Uhr, in der Martinskirche
ſtattfindende Trauung beehren ſich
an=
zuzeigen
Willy Rühl
u. Frau Käthe, geb. Hechler
Darmſtadt
Kaupſtraße 54 II.
Slt
Bade=Mäntel, =Tücher
Trikot, Hoſen, Hauben
Sporthaus L. Adelmann
5556a
Rheinſtraße 12½.
jeder Größe. H. Haas,
Mſanzentüber Beſungerſtr. 35. GBage
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren
lieben Sohn und Bruder
Eugen
im jugendlichen Alter von 20 Jahren plötzlich und
unerwartet durch einen Herzſchlag aus dem Leben
zu nehmen.
In tiefer Trauer:
Heinrich Braun, Maurermeiſter
Nieder=Ramſtädterſtr 18, (7375
Die Beerdigung findet am Montag, nachm. 3 Uhr,
von der Kapelle des Waldfriedhofes aus ſtatt.
Nachruf.
Am Donnerstag, den 13. d. Mts., verſiarb
der Fortbildungsſchullehrer
EEin herzensguter Menſch, ein ſegensreich
wirkender Tehrer und ein lieber Kollege iſi
mit ihm dahin gegangen.
Die Tücke, die ſein Tod hinterläßt, werden
wir lange empfinden, ſein Andenken nie ver=
(7386
geſſen.
Direktion und Lehrkörper
der kaufm. Berufsſchule und der ſtädt.
Handelslehranſtalten.
Ober=Ramſtadt, den 13. Mai 1926.
(7377
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Hinſcheiden unſeres unvergeßlichen Sohnes
Dipl.=Ingenieurs
Heinrich Kehr
ſagen wir herzlichen Dank. Beſonders danken wir
der Krankenſchweſter Marie für die liebevolle Pflege
während der Krankheit, Herrn Pfarrer Waas für die
troſtreichen Worte am Grabe, den Schulkameraden,
dem Turn=, Kirchengeſang= und Stenographenverein
Stolze=Schrey für die Kranzniederlegungen bezw. den
erhebenden Grabgeſang, wie allgemein für die reichen
Blumenſpenden und die zahlreiche Begleitung zur
letzten Ruhe.
Familie Ludwig Kehr III.
Zimmermeiſter.
Todes=Anzeige.
Heute nacht um ½/,1 Uhr entſchlief ſanft
im 83. Lebensjahre unſer herzensguter Vater,
Schwiegervater, Großvater und Onkel
Herr
Friedrich Schaub
Weißbindermeiſter
Veteran der Feldzüge 1866 und 1870/71.
In tiefer Trauer:
Philipp Schaub
Margarete Holz Wtw., geb. Schaub
Anna Schaub
Familie Hermann Scholz,
Verwaltungs=
inſpektor, Mainz
Familie Friedrich pfannſtiel, Kaufmann
Frankfurt a. M.
und 7 Enkelkinder.
Darmſtadt, den 14. Mai 1926.
Arheilgerſtraße 14.
(7393
Die Beerdigung findet am Montag, den 17. Mai,
nach=
mittags um 3 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
wohl=
tuender Teilnahme und
Kranz=
ſpenden bei dem Hinſcheiden
unſeres teueren (Entſchlafenen
ſagen wir herzlichen Dank.
Fran Kath. Schuchmann Btw.
und Tochter Anna. cr2sse
D
Br
Haar
verreist bis 5.Juni einschl.
Vertretungen haben freundlichst
über-
nommen die Herren Dr. Dr. Schiffer,
Schneider, San.-R. Barthel, Otto Gros,
Leydhecker, Schefers (nur für Kinder),
Erl. Dr. Vaubel.
( 12635
e
Sallensteine
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durch Galloſonol. Anwendung auch bei
Leber= und Nierengries. Keine Delkur.
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aleider- Kalufe auft. Kanzler, Darmſtadt
Filz=
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An=
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(I. L. 6839
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liebe Tochter
Sophie von Augko.
Berta Ettling.
Darmſtadt, den 13. Mai 1926.
(*12893
Herdweg 63.
Die Einäſcherung findet Montag,
den 17. Mai, 3½ Uhr nachmittags,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Eine ſeltene Begegnung mit Löwen.
Von Kapitän Karl Dennert.
Wir veröffentlichen folgenden intereſſanten Artikel aus
der Feder des Korvettenkapitäns a. D. Karl Dennert,
der 1924/25 im Verein mit zwei anderen Herren, einem
Deutſchen und einem Südafrikaner, eine Expedition durch
das ehemalige Deutſch=Oſtafrika unternahm. Die im
fol=
genden geſchilderten Aufnahmen bilden den Höhepunkt des
Ufa=Films „Zum Schneegipfel Afrikas”, der heute
Sams=
tag, den 15. Mai, abends 6½ Uhr, für den Deutſchen
Jagd=
ſchutzverein und die von ihm eingeladenen Vereine, ſowie
am Montag, den 17., und Dienstag, den 18. Mai, abends
8 Uhr, für die Oeffentlichkeit im Städtiſchen Saalbau läuft
und zu dem Kapitän Dennert täglich den begleitenden
Vortrag halten wird.
Unſere Jagdexpedition war ſchon ſeit fünf Monaten in der
ſchönen alten Kolonie Deutſch=Oſtafrika, die wir zwei alte Ufa=
Leute alserſte Reichsdeutſche nach dem Kriege ganz
aus=
nahmsweiſe bereiſen durften, tätig — alles vorhandene Groß=
und Kleinwild hatten wir jagen und filmen können: nur gute
Filmaufnahmen von Löwen fehlten uns immer noch. Auch dieſe
hatten wir wiederholt gejagt und faſt ausnahmslos auch zur
Strecke gebracht; aber brauchbare Aufnahmen waren uns noch
nicht beſchieden geweſen. Und das war ja die Hauptaufgabe
unſerer Expedition und damit die meinige.
Oft iſt an mich die Frage gerichtet worden, wiemanſolche
Aufnahme überhauptmacht? Schon der Jäger mit der
Büchſe hat große Schwierigkeiten, zum Schuß zu kommen, ſelbſt
auf größere Entfernungen; noch ſchwieriger iſt es für den
„Kamera=Jäger”, um eine oder vielleicht zwei gute Platten
Auf=
nahmen zu erhalten. Das Schwierigſte von allem iſt aber die
„Jagd” mit der 60 Pfund ſchweren Film=Kamera, mit der man
ja eine Reihe von Bildern macht.
Dem erprobten, orts= und jagdkundigen Führer unſerer
Expe=
dition, Pienaar, verdanke ich die ſachgemäßen und
erfolg=
reichen Vorbereitungen zu Filmaufnahmen von Löwen in freier
Wildbahn, wie ſie noch keiner der vielen Afrikafilme zu zeigen
vermochte. Dies gilt ebenfalls von mehreren anderen
Großwild=
aufnahmen unſeres Films (Nashorn, Flußpferde).
Im April 1925 lagerten wir in der weiten Buchſteppe am
Berger Ngaſſerai, weſtlich vom Kilimandſcharo. In der Nähe —
d. h. in Afrika zwei bis drei Tagemärſche entfernt — befanden
ſich eine Anzahl Maſai=Kraals. Das hamitiſche Nomadenvolk der
Maſai beſitzt als einzigen und zugleich größten Reichtum große
Herden von Rindern, Schafen und Ziegen. Dieſe locken den
Löwen noch mehr an als großer Wildbeſtand, weil die
halb=
zahmen Haustiere ja leichter zu erlegen ſind, als die ſchnelleren
Tiere der Wildnis. Die Löwenwarenhier eine wahre
Plage für die Herden, und das ſollte uns zu einer guten
Auf=
nahme verhelfen.
Schon in der erſten Nacht hörten wir die Löwen in recht
unangenehmer Nähe unſeres Lagers: ſie waren alſo da, wo wir
ſie erwarteten. Nach langem Suchen entdeckten wir in der Steppe,
wo dichte Büſche und Baumgruppen ſich ſo ſtark überſchneiden,
daß man ſelten weiter als 5 Meter vor ſich ſehen kann, eine Stelle,
die eine zur Aufnahme günſtige Sicht auf etwa 25 Meter bot.
Dieſen Abſtand muß man mindeſtens wählen, damit die äußerſt
klugen und argwöhniſchen Tiere, bei denen nicht nur Körperkräfte
und Behendigkeit, ſondern auch alle Sinne zu höchſter
Entwick=
lung gelangt ſind, die Nähe des Menſchen nicht wittern. Wir
machten es ihnen ſehr bequem: ein Zebra wurde geſchoſſen,
auf=
gebrochen und ſo einige Kilometer weit durch den Buſch geſchleift,
Samstag, den 15. Mai 1926
um den Löwen als Köder zu dienen und ihnen Witterung zu
geben. Schließlich wurde der Zebrakadaver abends mit einer
Kette ſicher an einem Baumſtamm befeſtigt — ſonſt ſchleppt der
Löwe das ganze Tier, wie wir es ſchon mehrfach vorher erlebt
hatten, mit Leichtigkeit Hunderte von Metern fort in den Buſch,
um es dort in Ruhe zu verzehren. Unterdeſſen baute ich meine
Filmkamera hinter einer etwa 50 Zentimeter ſtarken Buſchhecke
auf, machte alles zur Aufnahme am nächſten Morgen bereit und
deckte zum Schutz gegen den Nachttau meinen Gummimantel über
das Ganze.
Alſo: da waren unſere Erſehnten; aber werden ſie uns auch
den Gefallen tun und bis zum Morgen bleiben, ſo lange, bis
genügend Licht zur Filmaufnahme iſt? Filmſterne, die bei Tage
nicht leuchten, können wir nicht brauchen. Schon um 5 Uhr bei
völliger Dunkelheit wird aufgeſtanden, in fünf Minuten iſt die
Toilette beendet, da wir ſchon ſeit Tagen kein Waſſer haben, um
uns zu waſchen. Eine Taſſe Tee und drei Kekes pro Mann
bil=
den das Frühſtück, und dann los beim Schein einer Stallaterne
der einzigen Beleuchtung, die man im Buſch hat. Nur acht Mann
ſind wir, Pienaar, ich, Boſſe und der Engländer Willner, der ſich
uns angeſchloſſen hatte, und vier Eingeborene als Träger. Faſt
genau um 6 Uhr geht die Sonne auf. Um 346 Uhr, als es eben zu
dämmern anfängt, ſind wir an der Stelle, wo ein vielfach
gewun=
dener Wildwechſel in dem dichten Buſch zu dem Punkt führt, wo
mein Apparat auf mich wartet. Schon lange vorher hatten
wi=
die Laterne gelöſcht und waren dem Spürſinn unſerer
Schwar=
zen gefolgt, welche uns unfehlbar und ſicher führten. Wir ſind
jetzt nur noch etwa 50 Meter von den Beſtien entfernt, die ſid
knurrend und fauchend um den Zebrakadaver balgen — und
hören deutlich das Knacken und Krachen der
zer=
malmten Knochen. Alles macht Halt, und unſer Jäger
Pienaar ſchleicht allein mit ſchußfertiger Büchſe zum Kameraſtand,
um zu ſehen, ob alles „in Ordnung” iſt. Minuten atemloſen
Wartens! Endlich kommt er leiſe zurückgeſchlichen und winkt uns
alſo Aufnahme=Gelegenheit! Hut ab, Jacke aus und
das ſchon recht zerſchliſſene Khakihemd aufgeknöpft, ſo ſchleiche
ich ihm Schritt für Schritt mit meinem Schniewindſchen Drilling
nach, ſelbſt wie eine Katze, wie in meinen ſchönſten Jugendjahren
als Indianer auf dem Kriegspfad. Alle anderen blieben als
Rückendeckung zurück — ein Dritter hätte die Aufnahme nur
ge=
ſtört. Kein Zweig darf knacken, man wagt kaum zu atmen, um
die Beſtien nicht zu vergrämen. Die Dämmerung der Tropen iſt
nur kurz — als man auf die 20 Meter, welche die Tiere entfern
ſind, deutlich ſehen kann, unterſcheiden wir fünf Löwen: einen
ungewöhnlich ſtarken Mähnenlöwen und vier weibliche Stücke.
Als eine Kunſtleiſtung muß ich es hier auch buchen, daß es
mir gelang, den taunaſſen Gummimantel Zoll für Zoll vom
Apparat herunterzuholen, ohne daß etwa zu hören war. Der
Wind ſtand gut, und nun hätte es losgehen können, wenn — die
Sonne geſchienen hätte und es ſchon hell genug geweſen wäre.
Es war die härteſte Geduldsprobe meines
Le=
bens, bei dieſer ungewöhnlichen Nervenſpannung noch etwe
20 Minuten warten zu müſſen, bis eine Aufnahme möglich war.
Wir hatten alſo reichlich Muße, uns die nur 20 Meter vor
uns liegenden freſſenden, und ſich balgenden Tiere anzuſehen.
Es war in der Tat ein wunderbarer Anblick! Der kürzlich
ver=
ſtorbene Tiermaler Profeſſor Kuhnert hat mich um dieſe
Gelegen=
heit aufrichtig beneidet — er hat ſie trotz vieljährigen
Studien=
aufenthaltes in Oſtafrika nie gehabt. Wirklich königliche Tiere
waren es — abwechſelnd fraßen ſie, verſchwanden dann für einige
Minuten im Buſch, kamen wieder hervor; ſchließlich um 6.20 Uhr,
als die Sonne endlich durchkam, hatten ſich die vier Löwinnen in
den Buſch gedrückt und nur ihren Herrn und Gebieter
zurück=
gelaſſen. In dem Augenblick, als ich zu drehen beginne, wirft er
voll Argwohn auf und ſichert, genau in unſerer Richtung: das
Nummer 134
unbekannte, ganz leiſe Surren des Apparates ſtört ihn, er weiß
genau, daß es etwas Fremdes iſt. Dasſelbe wiederholt ſich, wenn
ich ſtoppe — alſo Anfang und Ende des Geräuſches ſtört ihn am
meiſten. In der Zwiſchenzeit aber gewinnt die Freßgier immer
wieder die Oberhand — der Herr muß ſehr hungrig ſein —, und
ſchließlich nach einigen Minuten erhebt ſich Seine Majeſtät,
muſtert noch einmal die Reſte der Wüſtenmahlzeit, reißt dann
mit einem wirklich hörbaren Ruck eine Hinterkeule des Kadavers
ab und trollt, dieſe in den Fängen haltend, ſtolz erhobenen
Hauptes nach rechts ab, ſeinem Harem nach.
Vorbei! Ichhabemeinenerſten Löwen, und was
für einen! Ohne nur einen Moment daran zu denken, was
nun eventuell folgen könnte, ſage ich mir: Schade; der hätte dir
auch etwas anderes vormachen können, als bloß freſſen und
weg=
laufen. Aber wer weiß, was er vorhat? Unmittelbar darauf
er=
ſcheinen ein paar Schakale; wie hingezaubert ſind ſie da, ſcheu,
ängſtlich, argwöhniſch wie verprügelte Hunde mit ewig ſchlechtem
Gewiſſen, um den Reſt der Mahlzeit zu beutachten und ſich ihren
Teil davon zu nehmen.
Während der ganzen Zeit kauerte Pienaar dicht links von
mir im Buſch mit ſchußbereiter Büchſe: im Notfall hätte er durch
das Laubwerk nur ſchlecht Ziel nehmen können. Ich drehe daher
noch eine Weile „Schakalbilder”, bis ich genug habe. Pienaar
gibt mir durch ein Zeichen zu verſtehen, daß wir nun ruhig
ein=
packen könnten, ſie — nämlich die Löwen — kämen nicht wieder.
Daereignet ſichetwas unerhört Intereſſantes:
die Schakale ſpritzen wie auf Kommando in den Buſch, und
10 bis 12 Gänge rechts von uns kommt eine der vier Löwinnen
hinter einer Flötenakazie hervor, geradewegs auf uns zu!
So=
fort drehe ich wieder. Aha! Sie hat nicht nur gehört, ſondern
auch etwas geſehen, ewwas Blankes, Unbekanntes und
da=
neben etwas ſich Bewegendes: das Objektiv des Apparates und
meine rechte Hand. Zögernd bleibt ſie ſtehen, kommt dann zwei
bis drei Hänge näher — ſteht wieder, und dann, um ganz genau
ſehen zu können, nochmals ein paar Gänge näher, bis ſie fün
Schritte vor uns ſteht, eine lange halbe Minute!
Unbeweglich, ohne zu atmen, ſteht ſie vor uns, unbeweglich nach
dem unbekannten Störenfried des Familienidylls hinſtarrend.
Auch eine etwas ältere Dame kommt als zweite hinzu, um ſich
zu überezugen, ob auch alles in Ordnung ſei, bevor ſich alle im
Buſch für die Tagesruhe niedertun. Sie fanden beide, daß alles
in Opdnung ſei und keine Gefahr drohte, entfernten ſich ruhig und
gelaſſen, um ihrem Herrn und Gebieter zu folgen.
In ſo intereſſanten Lagen darf man als Kameramann
natür=
lich keine Nerven haben. In dieſer immerhin recht kritiſchen
hal=
ben Minute kam mir inſtinktiv, blitzſchnell der — ich kann wohl
ſagen — rettende Gedanke: unter keinen Umſtänden mit
Drehen aufhören, ſonſt iſt es aus und das Tier ſpringt,
nimmt an! Ein Sprung von fünf Schritt iſt für den Löwen eine
Kleinigkeit. Selbſt unſer ſonſt ſehr ſchweigſamer Jäger Pienaar
ſagte hinterher: „Donnerwetter, das habe ich doch
noch nicht erlebt.” Und er hatte doch ſchon ſeine
zwei=
einhalb Dutzend Löwen abgeſchoſſen, den erſten im Alter von
15 Jahren. Uebrigens war dieſe Aeußerung der längſte Satz,
den er während der letzten drei Monate geſprochen hatte.
Später erzählten wir alten Afrikanern von dieſem Erlebnis:
Alle haben es regelmäßig nicht eher geglaubt,
bis ſie meine Filmaufnahme geſehen haben,
viel=
leicht, weil ſie der Anſicht ſind, daß unſer heimiſches Jägerlatein
noch Steigerungen verträgt: Afrika=Jägerlatein und Afrika=Film=
Jägerlatein. Natürlich war die Gelegenheit zu dieſer Aufnahme
ein unerhörter Glückszufall, der vielleicht keinem je wieder
be=
ſchieden iſt — wie etwa der Haupttreffer in einer Lotterie. Wenn
ich den mal gewinne — dann gehe ich ſofort wieder nach
Oſt=
afrika! Hoffentlich dann nach Deutſch=Oſtafrika!
Hie
b
K
N
14
o
4.
18
89.
krei van kauch. Gertich rnd Lauß.
Uhne Lchlacke, ohne Grus.-
9
Hiehe Hiefzkrofk, altbeunährt
110
O
104
Dauber, biilig,albegehrt:
B
9
*
A Kt
Pe
Weiblich
Fraulein
26 J. alt, im Nähen,
Kochen,
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Nummer 134
Seite 9
Samstag, den 15. Mai 1926
Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
WSN. Die Vorzüge der Luftpoſt. Die Schnelligkeit der
Luftpoſt iſt in der Oeffentlichkeit immer noch nicht genügend bekannt.
Wichtige Geſchäftsnachrichten können innerhalb weniger Stunden in
den Händen der in größeren Städten wohnenden Empfänger ſein, wenn
ſie durch die Luftpoſt verſandt werden und wenn dabei die
Eilboten=
beſtellung verlangt wird. Z. B. beträgt die Flugdauer ab Frankfurt
am Main nach Mannheim 35 Minuten, Baſel 3 Stunden, Köln 1 Std.
20 Minuten, Düſſeldorf 2 Stunden 10 Minuten, Amſterdam 4 Stunden
5 Minuten. Hamburg 3 Stunden 40 Minuten, Berlin 4 Stunden
35 Minuten uſw. Die Luftpoſtſendungen müſſen etwa 1½ Stunde vor
Abgang der Flugpoſt bei den betreffenden, an den Schaltern zu
erfah=
renden Poſtämtern vorliegen. Bei Auflieferung durch die
Luftpoſtbrief=
käſten verlängert ſich dieſe Schlußzeit um etwa 20 Minuten. —
Gold=
ſchopf=Felſenpinguine im Zoo. Die Anlage für Nobben
und Tauchervögel hat wiederum neue Anziehungskraft erhalten durch die
Evwerbung eines ſehr ſchönen eingewöhnten Paares der anmutigen
goldſchöpfigen Felſenpinguine aus dem großen Süd=Georgien=Transport
der Firma Carl Hagenback, Stellingen. Dieſe reizvollen und
origi=
nellen Vogelgeſtalten erſcheinen viel beweglicher und mtelligenter als
die großen Königspinguine, und erfreuen die Beſucher ſowohl durch ihre
Schwimmkünſte, wie durch ihr groteskes Verhalten auf dem Lande.
Im Affenhauſe iſt nach langen Jahren wieder die ſchönſte Halbaffenart,
der langhaarige, leuchtend weiß=ſchwarze Vari von Madagaskar
ange=
kommen. An den Weiherufern ſieht man allenthalben zahlreiches
Jung=
geflügel.
Der Wiesbadener Raubmord.
WSN. Wiesbaden. Nach den Feſtſtellungen der Wiesbadener
Mordkommiſſion kommt als Mörder der Wiwwe Flora Süßer, die
am Dienstag vormittag in ihrer Wohnung in der Kleiſtſtraße ermordet
wurde, der eigene 30jährige Sohn der Ermordeten, Wilhelm Süßer, in
Frage, der zuletzt in Frankfurt in der Glauburgſtraße wohnte. Sein
gegenwärtiger Aufenthalt iſt unbekannt. Wilhelm Süßer, der von
mit=
telgroßer, ſchlanker Figur iſt, hat ſeinen Eltern durch ſein leichtſinniges
Leben ſchon viel Kummer bereitet und war ſchon einigemale in
Irren=
anſtalten untergebracht. Die Fvankfurter Kriminalpolizei vermutet, daß
er ſich zurzeit in Frankfurt aufhält und fahndet eifrig nach ihm. Da
Frau Süßer gerade ein Zimmer ausgeſchrieben hatte, verfolgt
vorſichts=
halber die Wiesbadener Polizei auch noch andere Spuren. Da die Frau
aber nur wenig bekleidet war, glaubt man kaum, daß ein fremder Mann
als Täter in Betracht kam. Die Leiche der Frau wies verſchiedene
Kratzwunden im Geſicht und ſchwere Verletzungen auf dem Kopfe auf.
Als die Frau bewußtlos geworden war, ſcheint der Mörder die Frau
auf ein Bett geworfen und mit einer Vorhangskordel erwürgt zu haben.
Blutſpuren deuten darauf hin, daß der Täter bei dem Kampf verletzt
wurde. Nach der Tat backte ſich der Mörder in der Küche einen
Eier=
kuchen und verzehrte ihn in aller Ruhe. Geraubt wurde nach den
poli=
zeilichen Ermittelungen eine mit Perlen und einem Brillanten beſetzte
kreisrunde, goldene Broſche, ein goldenes Gliederarmband, eine goldene
Damenuhr mit Sprungdeckel, eine Vorſtecknadel und ein goldener
Damenring mit Brillanten. Ob dem Mörder auch Bargeld in die
Hände gefallen iſt, ſteht noch nicht feſt.
Uebungsfahrt eines deutſchen Geſchwaders nach Spanien.
Berlin. Unter der Führung des Flottenſchiffes traten vier
Linienſchiffe und zwei Kreuzer der Reichsmarine am Freitag, den
14. Mai, zu einer gemeinſamen Uebungsfahrt zuſammen, die in die
atlantiſchen Gewäſſer führen wird. Es ſoll hierdurch den Schiffen
Ge=
legenheit gegeben werden, ihre Befatzung an die See= und
Wetterver=
hältniſſe im freien Ozean und an längere, ununterbrochene Fahrten zu
gewöhnen. Die Beſichtigung der Schiffe findet während der Reiſe ſtatt,
in deren Verlauf einige ſpaniſche Häfen angelaufen werden. Am 18. Juni
werden die Schiffe wieder in der Heimat eintreffen.
Poſtbeamtentagung.
Vom 17. bis zum 20. Mai hält der Verband Deutſcher Poſt= und
Telegraphenbeamten, die älteſte Poſtbeamtenorganiſation, in den
Räu=
men der „Schlaraffia” in Berlin SW 48, Enckeplatz 4, ſeinen 38.
Ver=
bandstag ab.. Die Tagung wird mit nugefähr 100 Teilnehmern
aus allen Teilen des
Reiches beſchickt ſein. Zur Beratung ſtehen
Stan=
des=, Perſonal=, Beſoldungs=, Rechtsfragen und Fragen der allgemeinen
Wirtſchaft.
Drei Perſonen ertrunken.
Triebes (Reuß). Bei einer Zuſammenkunft der Ortsgruppen
Berga, Pauſa und Weida vom Bunde deutſcher Jugend in der Nähe
von Triebes, benutzten drei Teilnehmer, trotz Warnung des Führers,
ein Floß auf einem Teich, in deſſen Nähe man ſich gelagert hatte.
Dieſes, kenterte und zwei der jungen Leute ertranken. Ein
dritter, der die beiden retten wollte, erlitt einen Herzſchlag und
ertrank ebenfalls.
Großfeuer in einem mecklenburgiſchen Dorfe.
Parchim (Mecklenburg). Durch eine ſchwere Brandkataſtrophe
wurde das Dorf Lutheran heimgeſucht. Das Feuer verbreitete ſich,
begünſtigt von dem Winde und der Trockenheit, ſchnell über die meiſt
mit Strohdächern verſehenen Gebäude aus. In 12 Hofſtellen ſind ſechs
Wohngebäude und 20 Scheunen und Ställe mit viel Vieh und
Geräten abgebrannt. Ein Feuerwehrmann, der von einer einſtürzenden
Ziegelmauer begraben wurde, erlitt den Tod. Eine ſchwere
Brand=
verletzung trug ein Brandmeiſter davon. Einige andere Perſonen
wurden ebenfalls verletzt. Es heißt, daß auch ein Kind
umgekom=
men ſei. Etwa 100 Perſonen ſind obdachlos. Die
Entſtehungs=
urſache iſt noch nicht bekannt. Nur ein Teil des Schadens iſt durch
Verſicherung gedeckt.
Eine neue radiotechniſche Erfindung.
Paris. Die Agentur Radio=Pacific melder aus Tokio, ein junger
Ingenieur des Laboratoriums der Elektrizitätswerke von Tokio habe
ein Mittel gefunden, geheime Radiomeldungen zwiſchen zwei beſtimmten
Stellen auszutauſchen, ohne daß andere Sendungen geſtört werden und
ohne die Aufnahme durch andere Stationen zu ermöglichen.
Ein dunkler Fall.
Reval. Wie die Preſſe berichtet, wurde vor kurzem nahe der
ſowjetruſſiſchen Küſte, auf dem Eis das Wrack des Narwaſchen
Motor=
ſeglers „Neptun” entdeckt, der ſeit 9. November v. J. verſchollen
war. Am 8. November war das Schiff mit einem Ingenieur, einem
Hotelbeſitzer, einem Maſchiniſten und zwei Matroſen nach der
finnlän=
diſchen Inſel
awaſaare ausgelaufen, um dort für die Geſellſchaft
„Narwa=Impor
einen großen Geldbetrag einzuziehen. Die
bei=
den Matroſen hatten ſich in Lawaſaare abmuſtern laſſen, und am 9. Nov.
hatte das Schiff ohne ſie die Rückreiſe nach Hungerburg angetreten.
Seitdem hat man nichts mehr von ihm gehört. Es taucht die
Ver=
mutung auf, daß die beiden Matroſen das Schiff verfolgt, die
Beſatzung getötet und das Schiff dann nahe der Küſte verſenkt
haben. Möglicherweiſe iſt das Schiff aber auch einem Sturm zum
Opfer gefallen. Zurzeit iſt das ganze Schiff vereiſt, ſo daß nähere
Feſt=
ſtellungen noch nicht möglich ſind.
Amerika und die deutſche Preſſe.
Columbia (Miſſouri). Auf der Jahresverſammlung
amerika=
niſcher Zeitungsleute hielt Dr. Dovifat= Berlin ein mit ſtarkem
Beifall aufgenommenes Referat über die gegenwärtige Lage der
deut=
chen Preſſe, das mit dem Wunſche nach Zuſammenarbeit zwecks
freund=
ſchaftlicher Verſtändigung beider Völker ſchloß. Der Leiter der
Ver=
ſammlung, Williams, bezeichnete die Preſſearbeit für die gemeinſamen
Intereſſen im Sinne des deutſchen Grundfatzes „Ich dien” als erwünſcht.
Geſchäftliches.
Das Muſter=Sänglingsheim auf der Geſolei.
Das „Vaſenol=Kinderheim” als Muſter=Säuglingsheim auf der
Geſolei von den Vaſenol=Werken Dr. Arthur Köpp auf Veranlaſſung
von „Herrn. Geheimen Medizinalrat Profeſſor Dr. Schloßmann, dem
Schöpfer der Geſolei, errichtet, wurde am Eröffnungstage als erſtes
Gebäude von Reichskanzler Dr. Luther, Miniſtern und Spitzen der
Be=
hörden beſucht. Reichskanzler Luther bezeichnete mit Recht das Vaſenol=
Kinderheim als ein Kulturwerk, das überraſcht und vielen Müttern zum
Segen gereichen wird.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Sonntag, den 16. Mai 1926.
(Nach der Wetterlage vom 14. Mai 1926.)
Vorwiegend wolkig, weſtliche bis nördliche Winde, verhältnismäßig
kühl und meiſt trocken.
Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle.
4
Jeder Familie ein Eigenheim:
B!.Millionen R.-Mk.
billiges Baugeld zu nur 520 Zins
wurden zum Bau von Eigenheimen in den erſten 11 Monaten der
praktiſchen Tätigkeit der Gemeinſchaft der Freunde von 210 Bauſparern
dieſer rein gemeinnützigen, auf Gegenſeitigkeit arbeitenden Sparvert
einigung bereitgeſtellt. Verfügbares Barvermögen Februar 1926
wei=
über 3 Millionen R=Mark. Wer ſich ein Eigenheim ſchaffen, wer teure
Reſtſchuldhypotheken in billige unkündbare Tilgungshypothek umwandeln
will, kann dies auf dem Wege des Sparvertrags mit der Gemeinſchaft
der Freunde. Beſte Referenzen. Man verlange Auskunft bei de
Gemeinſchaft der Freunde, Wüſtenrod 200, Württemberg. (I. St. 3737
Die „Norge” noch nicht gelandet
Das Schiff im Unweiter?
TU. New York, 14. Mai.
Nach den letzten Funkſprüchen, die bei den kanadiſchen
Küſtenſtationen vorliegen, ſcheint die Nachricht, daß Amundſens
„Norge” bereits in Alaska gelandet ſei, etwas verfrüht geweſen
zu ſein. Es iſt durchaus nicht unwahrſcheinlich, daß das
Luft=
ſchiff in ein ſchweres Unwetter geraten iſt, das nach den
Wetter=
berichten in der dortigen Gegend augenblicklich herrſcht.
Seitdem das Schiff Kap Verro paſſierte, ſind nunmehr
vier=
undzwanzig Stunden verſtrichen, und die einzelnen Funkſtationen
verſuchen noch immer, zum Teil mit recht geringen
Zeitabſtän=
den, an Bord der „Norge” gehört zu werden. Nach einem
Funkſpruch, den die Station Fairbanks aufgefangen haben will,
iſt die „Norge” zwiſchen Kap Verro und Nome wegen des
Un=
wetters gelandet und hat geankert. Es iſt jedoch auch möglich,
daß die „Norge” vor dem Unwetter zurückgewichen iſt und
ge=
zwungenermaßen nördlich von Alaska kreuzt und dabei die
Er=
forſchung des Polargebiets weiter ausdehnt.
Ohne Radioverbindung mit der „Norge" .
EP. Mailand, 14. Mai.
Die in Italien vorliegenden Nachrichten über das
Schick=
ſal der „Norge” ſind ſehrwiderſprechend. Der „Popolo
Romano” verbreitete heute morgen in Rom durch Extraausgabe
die Nachricht aus New York, die „Norge” ſei Donnerstag abend
9.30 Uhr glücklich in Nome gelandet. Das Luftſchiff ſei in gutem
Zuſtand, die Mannſchaft müde, aber in beſter Stimmung. Die
Nachricht von der glücklichen Landung ſoll der Römiſchen
Luft=
ſchiffahrtswerft ebenfalls um Mitternacht durch ein
Radiotele=
gramm beſtätigt worden ſein. Dagegen hat das
Luftſchiffahrts=
miniſterium und die Negierung noch keine amtliche
Nachricht von der Ankunft erhalten. Nach den bis heute mittag
vorliegenden Radiotelegrammen aus New York, fehlt dort ſeit
24 Stunden jede Nachricht von der „Norge‟. Die Radioſtation
von Nome hat noch kein Signal des Luftſchiffes auffangen
können, meldet vielmehr einen Wetterſturz und Sturmgefahr.
Außer der Radioſtation von St. Paul haben auch die
an=
deren Küſten=Radioſtationen der Behringsſtraße von Zeit zu
Zeit Botſchaften auffangen können, wonach die „Norge” nach
Nome unterwegs iſt. Die anderen Angaben waren jedoch nicht
verſtändlich, weil durch die Telegramme der anderen
Radio=
ſtationen der Küſte
die Funkfprüche des Luftſchiffes geſtört
wurden. Auch die radiotelegraphiſche Verbindung mit dem Kap
Barrow war vorläufig unmöglich. Der amerikaniſche
Bezirks=
kommandant von Alaska meldet, drei Radioſtationen der Küſte
glaubten, die „Norge” auf einer Wellenlänge von 900 Metern
heute früh um 1.15 Uhr gehört zu haben. Die Radioſtationen von
St. Paul und Nome rufen die „Norge” fortwährend an, indem
ſie die Wellenlänge bis 1300 Meter verändern, ohne aber
Ver=
bindung zu erhalten; auch Anrufe der „Norge” hörten ſie nicht.
Nach einer anderen Meldung hat die „Norge” die Funkſtation
der Fiſchkonſervenfabriken dringend aufgefordert, ihren Verkehr
mit den Küſtenſtationen nicht zu ſtören.
— Hornberg, 14 Mai. Man ſchreibt uns: Ein trotz der Ungunſt der
wirtſchaftlichen Verhältniſſe in den letzten Jahren außerordentlich ſtark
beſuchter Erholungsplatz im Schwarzwald iſt die Stätte des
weltbekann=
ten „Hornberger Schießens”, der Luftkurort Hornberg. Als Herz des
Schwarzwaldes iſt es zum Stützpunkt lohnender Gebirgstouren im
herr=
lichſten Gebirge des Vaterlandes geworden. Im romantiſchen, nach allen
Seiten durch Berge geſchützten lieblichen Gutſchtale gelegen, eignet ſich
Hornberg vermöge ſeiner vorzüglichen klimatiſchen Eigenſchaften zum
Aufenthalt für reizbare Konſtitutionen, Neuraſtheniker, Rheumatiker,
Herzleidende, Blutarme, Bleichſüchtige, für katarrhaliſche Erkrankungen
der Schleimhäute und der Luftwege uſw. Die herrlichen, die Stadt
rings umgebenden Tannenwaldungen in einer Ausdehnung von 600
Hektar reichen unmittelbar an den Ort heran und ſind — auch durch
weitere Vermehrung in den letzten Monaten — mit einem Netz von
70 Kilometern wohlgepflegter Spazierwege, die ſelbſt nach längerem
Regenfall raſch trocken ſind, durchzogen. Bei ozonreicher Luft iſt das
Klima das ganze Jahr über hier mild. Hornberg dient vielen als
Ueber=
gangsſtation. Bäder aller Art, Aerzte, Apotheke, Kirchen, Lawn=
Tennis, Gelegenheit zur Jagd, Fiſcherei und Schützenſtand dienen allen
zu ſtellenden Bedürfniſſen. Letztes Jahr erhielt Hornberg neben dem
alten Schloß ein neues intereſſantes Wahrzeichen in Geſtalt einer neuen
Granit=Eiſenbahnbrücke über das Reichenbachtal, nunmehr wohl eines
der intereſſanteſten Bauwerke im Bereich der Reichsbahn. Die
erträg=
lichen Preiſe, Penſion in Hotels für 6.— Mk., in guten Gaſthöfen und
Penſionen von 5.— Mk. an, haben vielen Veranlaſſung gegeben, gerade
in den letzten Jahren Hornberg aufzuſuchen. Während der Saiſon
fin=
den hier auch muſikaliſche und feſtliche Veranſtaltungen aller Art ſtatt.
Die Beſucherzahl betrug in den letzten Jahren durchſchnittlich 5000
jähr=
lich.
Goldgewinnung in der
Tſchechoſlowakei.
Mittelböhmens Goldreichtum. —
Goldgewin=
nung unter Mithilfe des Staates.
Aus der Tſchechoſlowakei wivd uns geſchrieben: In Mittelböhmen,
in welchem in früheren Zeiten die Goldgewinnung betrieben wurde, ſind
neuerdings mehrere private Geſellſchaften und Unternehmer beſtrebt,
mit eigenen Mitteln oder mit Unterſtützung des Staates den
Goldberg=
bau wieder ins Leben, zu rufen, da bei Grabungen in den Tiefen des
mittelböhmiſchen Bodens bei Jilowe, Knin, Liebtſchitz, Kaſejowitz,
Smo=
lotenly, Milleſchau und Bergreichenſtein das Vorhandenſein ſtarker
Goldadern zweifelsohne feſtgeſtellt werden konnte. Bisher hat man ſich
zur Aufnahme dieſes Bersbaues infolge der hohen Inveſtitionskoſten
nicht entſchließen können, doch hoffen die intereſſierten privaten
Unter=
nehmer, in ihren Beſtrebungen nach Erſchließung der mittelböhmiſchen
Goldfelder durch den Staat unterſtützt zu werden; in der Tat wird an
den kompetenten Stellen gegenwärtig die Art der eventuellen ſtaatlichen
Mithilfe bei der Erſchließung der unterirdiſchen Schätze
er=
wogen, die beſonders in Liebtſchitz eine reiche Ausbeute verſprechen. In
der dortigen Gegend beſteht bereits ein fertiges Goldberawerk, das im
Jahre 1911 mit einem Koſtenaufwand von 5 Millionen Goldkronen
er=
baut wurde und ſich gegenwärtig im Betriebe befindet. Man hat bei
einer Bearbeitung von 50 Tonnen Erz täglich einen Ertrag von einem
halben bis zu einem Kilogramm Gold erzielt. Es wurden etwa 50 000
Tonnen Erz zugänglich gemacht, mit welchem in den Kruppſchen Werken
in Magdeburg praktiſche Verſuche angeſtellt wurden, die, wie die
offi=
zielle Preſſe zu berichten weiß, einen durchaus befriedigenden Erfolg
hatten, Fachmänner ſchätzen das Goldbergwerk auf Hunderte von
Mil=
lionen Tſchechenkronen. Zur Ausbeutung des Gebietes müßten die
Gruben vertieft und neue Stollen eröffnet werden — Vorausſetzungen,
die infolge der finanziellen Gebundenheit der Unternehmer bis auf
wei=
teres nicht erfüllt werden können. — Das in dieſem Gebiet geförderte
Gold hat eine Feinheit von 900/100, und ſein heutiger Weltpreis beträgt
22 000 Tſchechenkronen pro Kilogramm. — Im Kaſejowitzer
Goldberg=
werk ſind gegenwärtig etwa 15 000 Tonnen Erz zugänglich. Hier beträgt
der durchſchnittliche Goldgehalt 20 Gramm pro Tonne Erz. Vorläufig
iſt das Werk bis zu 50 Meter Tiefe geſchachtet. Es wurde das
Vorhan=
denſein von zehn Goldadern nachgewieſen, deren Verlauf auf eine
Ent=
fernung von 2 bis 3 Kilometern verfolgt wurde. — Aus den
Berech=
nungen der intereſſierten Kreiſe geht hervor, daß bei entſprechendem
Ausbau der Grubenunternehmungen in Liebſchitz im Laufe von ſieben
Jahren um etwa 12600 000, in Kaſeiowitz im Laufe von drei Jahren
um 6 600 000 Tſchechenkronen reines Gold gewonnen werden könnte.
Man mag dieſe Schätzung vorſichtig aufnehmen; immerhin iſt es
Tat=
ſache, daß im Gebiet Mittelböhmens, ſeit Jahrzehnten zahlreiche
Erz=
lager mit Edelmetallen erſchloſſen werden konnten, und daß es zumeiſt
Mittel der privaten Unternehmer
nur die beſchränkten finanziellen
geweſen ſind, die der völligen Erſchließung der Gruben hinderlich waren.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 15. Mai. 3.30: Stunde der Jugend. Lieder=Vorträge
Frankf. Schulen. O 4.30: Hausorch. Glinka: „Eine Sommernacht
in Madrid”, Ouv. — Lalo: Rondo a. d. „Span. Sinf
Zwei
Volkslieder. — Chabrier: „Eſpana”, Rhapſodie. — Zwei
Volks=
lieder. — Liſzt: Span. Rhapſodie. — Albeniz: „Granada‟
„
Ca=
pricho catalan”. Mitw.: Clara Zeller, Alt. Muſik. Leit.:Dr. Merten.
O 5.45: Leſeſtunde (für die reifere Jugend): Aus dem Roman „Die
Regulatoren in Arkanſas”, von Gerſtäcker. O. Der Briefkaſten.
O 6.45: Das deutſche Muſeum in München
Vortr. von
Studien=
rat Hatzfeld, O 7.30: Uebertr. aus dem Frankf. Opernhaus: Jenufa.
Oper aus dem ſlawiſchen Volksleben in 3 Akten von Leos Janacek.
Anſchl.: Uebertr, von Berlin: Tanzmuſik
Stuttgart.
Samstag, 15. Mai. 2: Schallplattenkonzert. O. 3: sGrekle
von Strümpflebach erzählt. O 4: Tanzkapelle des Philh. Orcheſters.
Mitw.: Hilde Binder: Hans Werder.
Nächte, die man nie
ver=
gißt Shimmy. — Sahara, Shimmy. — Mal d’amour, Boſton.
Die Landpartie, One=ſtep. — Geſangseinlage. — Humoriſtiſches.
— Dolly, Shimmy. — Mädel, ſei heut” meine Loreley, Shimmy.
— An der ſchönen blauen Donau, Walzer. — Volkslieder, Shimmy.
— Geſangseinlage. — Kaddiſch, Shimmy. — Kleine, verträumte
Frau, Shimmy. — Come, Tango. — Gute Nacht, Marie, One=ſtep.
O 6.45: Morſekurs für Anfänger. O 7.15: Frau Sanden:
Ge=
flügelzucht. O 8: Kammermuſikvereinigung des Philharm. Orch,
Alfred. Indig, Violine; H. Weil, Cello. Schumann: Trio. —
Volkmann: Streichquartett. (Flügel: Haagen.) Anſchl.: Funkbrettl.
Mitw.: Gerda Hanſi, Kitty Rolfen, Sepp Summer a. G., H.
Wer=
der, Funkorcheſter. Das Programm umfaßt etwa 26 verſchiedene
Darbietungen.
Berlin.
Sonnabend 15. Mai. 5: Rezitationen. Adolph: Von früher
und heute. — Müller=Partenkirchen: München. — Queri:
Bäumihaſi=
bachiwaſſibumivogi. — Salten: Die Muſikanten.
Pflanzl: In
der Schule.
Stürzer: Wiener Leben. — Möller: Aus „Humor
und Komik”.
— Reſl: Luſtige G’ſchichten (Neue Folge). (Dr. Erich
Franz Baumann,
Fortner, Rez. O 5.30: Funkkapelle. Mitw.:
Tenor. Adam: Ouv. „Nürnberger Puppe‟.
Ziehrer: Weaner
Madln. — Schütt: Gul Hanum, „Mein Freund der Lakai”.
Lachendes Leben. (Baumann.)
Fall: Potp.
Die Roſe von
Stambul”. — Enders: Mädel, ich bin dir ſo gut.
Humperdinck:
Am Rhein. (Baumann.) — Hirſch: Das Paradies liegt an der
Panke. Marſchlied aus „Kyritz=Pyritz”, O 7.15: Perſonenverzeichnis
und Inhaltsangabe zu der Uebertragung aus der Staatsoper.
O 7.30: Uebertragung aus der Staatsoper am Königsplatz: „Der
ferne Klang”. Oper in 3 Aufzügen von Franz Schreker. O 10.30:
Tanz=Muſik (Kapelle Kermbach).
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 15. Mai. 3: Prof. Dr. Amſel
und Oberſchull. Weſtermann: Einheitskurzſchrift. O 3.30:
Oekono=
mierat Lembke: Die Aus= und Fortbildung des Kleinlandwirtes.
O 4: Dir. Dr. Matſchenz: Kartoffel oder Beefſteak? O 4.30:
Mit=
teilungen des Zentralinſtitutes. O 5: Frl. Walter,
Gewerbeober=
ſchullehrerin: Faſtenſpeiſen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Derantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmant
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druch und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
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Gpoße Sortenauswahl.
Seite 10
Nummer 134
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 1. Mai: Kaffenberger, Katharina Eliſabethe, geb.
Maurer, 63 J., Ehefrau des Schneiders, Cliſabethenſtraße 23. Am
30. April: Mink, Marie, geb. Hofmann, 36 J., Ehefrau des Maurers,
Ober=Ramſtadt, Eliſasethenſtift. Am 1. Mai: Hinkel, Karl, Monteur
i. R., 82 J., Wendelſtadtſtr. 13. Franz, Anna Barbara, geb. Steinmann,
Ehefrau des Graveurs, 56 J., Ludwigſtraße 17. Am 2. Mai: Ebing,
Karl, Tapeziermeiſter, 74 J., Riedlingerſtr. 17. Schulze, Paul,
Wagen=
reiniger, 43 J., Sensfelderweg 1. Am 30. April: Fiſcher, Margarete,
Tag, Ludwigshöhſtr. 16. Am 1. Mai: Fröhlich, Margarethe, geb.
2
Weißbäker, 97 J., Dieburg, hier, Lagerhausſtr. 24. Am 2. Mai: Tullins,
Anna Marie, geb. Ringelſtein, 72 J., Witwe des Taglöhners, Ahaſtr. 12.
Stern, Margarete, Dienſtmädchen, 26 J., Ober=Namſtadt hier
Eliſa=
bethenſtift. Am 3. Mai: Dechert, Charlotte, geb. Lehr, 67 J., Witwe
des Güterbodenarbeiters, Moosbergſtraße 69. Am 2. Mai: Zapf,
Ele=
onore, Schülerin, 12 J., Große Ochſengaſſe 1. Am 1. Mai: Knoth, Peter,
Taglöhner, 73 J., Große Kaplaneigaſſe. Am 4. Mai: Kafka, Reimund
Hans Kurt, 3 Monate, Alexanderſtraße 13. Am 3. Mai: Laubenheimer,
JZulie, geb. Fleiſchmann, 70 J., Witwe des Oberförſters, Friedrichſtr. 23.
Am 4. Mai: Schneider, Eliſabeth, geb. Wolf, 60 J., Ehefrau des
Tag=
löhners, Landwehrſtraße 68. Ruths, Heinrich, Dienſtknecht, ledig, 21 J.,
Neutſch, Stadtkrankenhaus. Avemary, Dagmar, geb. Jakobſen, 27 J.,
Ehefrau des Kaufmanns, Mörfelden, Stadtkrankenhaus. Hefermehl,
Anna Maria geb. Kraft, Hebamme i. R., Ehefrau des Lademeiſters
i. N., Wendelſtadtſtr. 54. Am B8. April: Geiger, Adolf Konrad,
Kauf=
mann, 73 J., Wilhelmſtraße 21. Korndörfer, Margarete, geb. Hofmeher,
57 J., Ehefrau des Landwirts, Schwanheim, hier Eliſabethenſtift.
Hoch=
ſtätter, Marie, geb. Mattern, 70 J., Ehefrau des Formers, Große
Kaplaneigaſſe 25. Mathias, Dora, Büfettfräulein, ledig, 21 J.,
Rhein=
ſtraße 2. Am 29. April: Feidel, Karl, Gaſtwirt, 47 J., Pfungſtadt,
hier Stadtkrankenhaus. Am 30. April: Rett, Günther, 1 J., Hochſtr. 10.
Am 29. April: Benz, Eleonore, 41 J., Ehefrau des Drehers, Arheilgen,
Eliſabethenſtift. Lich, Anna Maria, geb. Lepper, 73 J., Ehefrau des
Privatiers, Alexanderſtraße 3. Am 30. April: Daum, Philipp,
Büro=
diener, 30 J., ledig, Groß=Gerau, hier, Stadtkrankenhaus. Hofmann,
Katharina, Hausmädchen, 21 J., ledig, Beſſunger Straße 101.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Exaudi, den 16. Mai 1926.
Stadtkirche: Samstag, den 15. Mai, abends 8½ Uhr: Andacht. —
Sonntag, den 16. Mai, vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die
Lukas=
gemeinde Pfarrer Kleberger. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Heß — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 8 Uhr: Predigtgottesdienſt Pfarraſſiſtent
Müller. — Um 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde.
Pfarrer Heß. — Um 11¼ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann. —
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Goethe.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Kinder=
ſchule der Martinsgemeinde).
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Sonntag, den 16. Mai, vorm.
9 Uhr: Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde. Pfarrer
Lautenſchläger. — Nachn. 4 Uhr: Feier des 25jährigen Beſtehens
des Kindergartens der Lukasgemeinde. Voraus geht eine Kinde feier
im Garten der Kinderſchule, Kiesſtraße 50, nachm. 3 Uhr. — Montag,
den 17. Mai, abends 8 Uhr: Vortragsabend des Gemeindevereins der
Markusgemeinde: Arbeiterſekretär Laufer ſpricht über „Die ſozialen
Gedanken in den Kundgebungen der evangeliſchen Kirhe” (Bethel
und Stockholm).
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den
Oſt=
bezirk in der Kirche. Pfarrer Beringer; für den Oſt=(Aſſiſtenten=)
Bezirk im Martinsſtift. Pfarraſſiſtent Weinberger; für den Weſt=
Samstag, den 15. Mai 1926
bezirk im Gemeindehaus. Pfarrer D. Waitz. — Um 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt Pfarrer Beringer. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt
für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer.
Altersheim: Vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Müller.
Johanneskirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für den
Nordbe=
zirk — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. — Abends
8 Uhr: Kirchenkonzert des Kirchengeſangvereins, zum Beſten des
Ge=
meindehauſes.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr:
Chriſten=
lehre für die Knaben. Pfarraſſiſtent Schäfer. — Um 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Schäfer. — Um 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt Pfarraſſiſtent Schäfer. — Abends 8 Uhr: Vereinsabend der
Jugendvereinigung. — Montag, den 17. Mai, abends 8 Uhr:
Ver=
einsabend der Mädchenvereinigung. — Dienstag und Freitag, abends
8½ Uhr: Kirchengeſangverein.
Pauluskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für beide
Konfir=
mandengruppen. Pfarrer Rückert. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Weinberger. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Rückert — Abends 8 Uhr: Jugendoereinigung. — Montag,
abends 8 Uhr: Jugendbund — Dienstag, abends 8½ Uhr: Kirchenchor
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Beringer. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt — Nachm. 3 Uhr:
Schweſternjubiläum. — Eoang. Sonntagsverein (Chriſtl.
Ver=
ein junger Mädchen): Die Vereinsſtunden fallen aus. —
Donners=
tag, den 20. Mai, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Evangel. Kirche in Eberſtadt: Vorm 8¾ Uhr: Chriſtenlehre der
Knaben. — Um 9½ Uhr: Gottesdienſt Pfarrer Paul. — Um 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. 2 Uhr: Jahresfeſt der
Kirchengeſang=
vereine des Dekanats in Eberſtadt. Prediger: Pfarrer H. Wagner
zu Darmſtadt, Liturg Pfarrer Lic. Waas zu Ober=Ramſtadt. — Um
3½ Uhr: Nachverſammlung im „Bergſträßer Hof”
Evang. (emeinde Traiſa: Vorm ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
— Um ½11 Uhr: Chriſtenlehre. — Nachm. ½2 Uhr: Kindergottesdienſt.
— Montag: E. J. G. Mädchenabend.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Um ½11 Uhr: Chriſtenlehre — Dienstag: Kirchenchor und
Jugend=
vereinigung. — Mittwoch: Jungmädchenvereingung
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Vorm 10 Uhr: Gotkesdienſt
Pfarrer D. Waitz=Darmſtadt — Mittwoch, den 19 Mai, abends
3½ Uhr: Kirchengeſangverein und Jugendbund Wartburg). —
Donners=
tag, den 20. Mai, abends 8½ Uhr: Junamädchenverein.
Lutheriſcher Gottesdienſt. (Selbſtändige evang.=luth. Kirche.)
Am Sonntag Exaudi, den 16. Mai, vorm. 10 Uhr, im „Feierabend”,
Stiftſtraße 51: Pfarrer Chr. Müller.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 8½ Uhr:
Morgenverſammlung: Pred. Schöpfwinkel. — Um 11½ Uhr:
Kin=
dergottesdienſt. — Nachm. 3 Uhr: Blaukreuz=Jahresfeſt. Pred.
Schöpf=
winkel. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends
8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde (Kriegerdankbund). — Mittwoch,
nach=
mittags 4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. —
Donners=
tag, abend 8½ Uhr: Bibelſtunde. Pred. Semmel — Freitag, abends
Uhr: Blaukreuzbibelſtunde und Bibelſtunde in der
Stadtmädchen=
ſchule Beſſungen (Pred. Neuber). — Samstag, abends 8 Uhr:
Po=
aunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Beteiligung am Blaukreuz=
Jahresfeſt. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für
Jung=
frauen. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Freundeskreis für Jünglinge.
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge. —
Frei=
tag, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen.
Ehriſtlicher Zerein Funger Männer Darmſtadt, e. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, den 16. Mai, vorm
8 Uhr: Abmarſch der Teilnehmer am Feſtgottesdienſt des
Jugend=
bundes Braunshardt in Weiterſtadt. — Um 9 Uhr: Morgenwache. —
Nachmittags: Familienausflug nach Braunshardt zwecks Teilnahme am
ahresfeſt des Jugendbundes Braunshardt Abfahrt Hauptbahnhof
250 nachm. — Montag, den 17. Mai, abends 8½ Uhr:
Jugendabtei=
lung, Heimſtunden. — Dienstag, den 18. Mai, abends 8½ Uhr:
Bibel=
ſtunde (Männerabteilung): Luk 24, 13—35 — Mittwoch, den 19. Mai,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde der Jugendabteilung: „Unter den
Fron=
vögten‟.
Donnerstag, den 20. Mai, abends 8½ Uhr:
Familien=
bibelſtunde (Lehrer Spamer=Braunshardt). — Freitag, den 21. Mai,
abends 8 Uhr: Turnſtunde in der Turnhalle der Ludwigs=Oberreal
ſchule. — Abends 8½ Uhr: Vorſtandsſitzung. — Samstag, den 22. Mai,
nachm. 3 Uhr: Jungſcharitunden.
Möttlinger Freunde=Kreis: Montag, abends 8½ Uhr, im
Feier=
abendſaal, Stiftſtr. 51: Bibelſtunde. Pred. Loos, Frankfurt a. M.
Chriſtlicher Fugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.):
Sonntag, den 16. Mai, vorm. 9 Uhr: Morgenwache. — Abends 8 Uhr:
Erfahrungsſtunde. — Montag, den 17. Mai, abends 8 Uhr:
Mütter=
abend; von 8½—10 Uhr: Turnen (Soderſtraße). — Dienstag, den
18 Mai. abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde. — Mittwoch, den 19. ai,
abends 8½ Uhr: Familien=Bibelſtunde. — Donnerstag, den 20. Mai,
abends 8 Uhr: Colzſchnitzkurſus. — Freitag, den 21. Mai, abends
8 Uhr: Jugend=Bibelſtunde. — Samstag, den 22. Mai, abends 8½ Uhr:
Poſaunenchor. — Jeden Mittwoch von 5 bis 7 Uhr: Jungſcharſtunden.
Singen, Spielen, Vorleſen, Andacht.
Die Ehriſtengemeinſchaft. Sonntag, den 16. Mai, vorm. ½11 Uhrz
Menſchen=Weihe=Handlung.
Freitag, den 21. Mai, abends 8 Uhr,
Kultiſche Predigt: „Das Pfingſtfeſt” (Martha Heimeran=Frankfurtz
a. M.). Die Veranſtaliungen finden in der Städtiſchen Akademie für
Tonkunſt, Eliſabethenſtr. 36, ſtatt.
Katholiſcher Gottesdienſt in St. Martin und Liebfrzuen.
Sonntag, den 16. Mai 1926.
An allen Samstagen und Tagen vor Feſten, nachm. von 5-7 Uhr
und abends 8—8½ Uhr: Beichte in der Martinskapelle,
An allen Sonn= und Feiertagen, morgens ½7 Uhr: Beichte
in St Martin — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe ebendaſelbſt. — Um 8 Uhr:
Heil. Meſſe mit Predigt ebendaſelbſt. — Um 9½ Uhr: Hochamt und
Predigt in Liebfrauen. — Nachm 2 Uhr: Chriſtenlehre in St.
Mar=
tin. — Um 2½ Uhr: Andacht ebendaſ. — Werktags morgens 6 Uhr:
Heil. Meſſen ebendaſelbſt. — Im Mai, abends 8 Uhr: Andacht in
Liebfrauen.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 16. Mai,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 19. Mai, abends 8½ Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Freitag, den 21 Mai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Ehrizl. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
—
vorm. 10 Uhr: Heiligungs tunde.
Nachm ½4 Uhr: Jugendbund. —
Abends 8 Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends ½9 Uhr:
Bibel=
ſtunde.
Svangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
16. Mai, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Gottes=
dienſt. — Um 9 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 20. Mai, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde.
Kirche Feſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 16. Mai, vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
19. Mai, abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann
will=
kommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 16. Mai, vorm. 10 Uhr: Prediger Conrad.
Um
1 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8½ Uhr: Pred. Conrad. —
Dienstag, den 18. Mai, abends 8½ Uhr: Geſangſtunde (Töchterchor).
Mittwoh, den 19 Mai, nachm. 6 Uhr: Religionsunterri /t. —
Don=
nerstag, den 20. Mai, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechung über Röm. 14,
Jedermann iſt herzlich willkommen.
Methodiſtengemeinde: Sonntag, den 16. Mai, nachmittags 4 Uhr:
Gottesdienſt (Heidelbergerſtr. 100).
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungsſtunde. — Um 11½ und 3 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
½ Uhr: Freiverſammlung auf dem Marktplatz — Um 8½ Uhr: Große
Heilsverſammlung — Mittwoch und Freitag, abends 8½ Uhr:
Oeffent=
liche Verſammlungen. Es ladet freundlich ein Kapitän Engel.
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8½ Uhr: Oeffentl.
Heilsver=
ſammlung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung.
Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjudantin Land
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Die Tarifpolitik ein Schmerzenskind der Wirtſchaft.
Die Wagengeſtellung der Rechsbahn iſt in den letzten
Mo=
naten immer mehr zurückgegangen. Im Jahre 1913 betrug die
Verkehrsleiſtung der Eiſenbahn rund 38,9 Mill. To. monatlich;
jetzt beläuft ſie ſich nur noch auf rund 28—29 Mill. To., es iſt
alſo ein Rückgang um mehr als ein Drittel feſtzuſtellen; auch
wenn man den Rückgang des Gebietsumfanges berückſichtigt,
er=
gibt ſich immer noch ein Rückgang um rund 15 Prozent. Mit
dem Rückgang des Verkehrs wurde, natürlich die Leerleiſtung
immer größer. Im Oktober betrug ſie noch 28,1 Prozent der
Ge=
ſamtleiſtung; im Januar war die Zahl auf 31 Prozent geſtiegen.
Gemäß dem zurückgegangenen Verkehr, haben ſich die
Ein=
nahmen ſtark vermindert. Im Juli 1925 betrug die
Monatsein=
nahme aus dem Perſonenverkehr 157 Mill. Rm., im Oktober noch
116,3 Mill. Rm., im Januar jedoch nur noch 89,3 Mill. Rm. Der
Güterverkehr erbrachte im Oktober noch 254 Mill. Rm.
Einnah=
men, im Durchſchnitt der letzten Monate 1925 231 Mill. Rm., im
Januar 1926 aber nur noch 180,88 Mill. Rm. Die
Geſamtein=
nahmen ſind geſunken von 416 Mill. Rm. im Auguſt 1925 auf
289 Mill. Mk. im Februar 1926. Der Voranſchlag für die
täg=
liche Einnahme beläuft ſich auf 15,6 Mill. Rm.; tatſächlich erzielt
ſind in der letzten Zeit nur 12—13 Mill. Rm. Den verringerten
Einnahmen, ſtehen aber erheblich höhere Ausgaben gegenüber.
Gegenüber den Geſamtausgaben (einſchließlich Daweszahlungen
uſw.) von 333,29 Mill. Rm. im Januar beliefen ſich die
Einnah=
men nur auf 292,8 Mill. Rm. Die Kopfkoſtenziffer betrug (1913
100), im Jahre 1925 152 und im Jahre 1926 159,
einſchließ=
lich Penſionen, ſoziale Zulagen uſw. ſogar 179. Die perſönlichen
Ausgaben betrugen im Januar 194,57 Mill. Rm., die ſachlichen
dagegen nur 73,8 Mill. Rm. Dieſe Steigerung erklärt ſich nicht
nur aus zahlreichen Höhereinſtufungen, ſondern auch aus dem
geſtiegenen Perſonalbeſtand.
Die Lage der deutſchen Reichsbahngeſellſchaft iſt alſo äußerſt
angeſpannt. Die Reparationszahlungen ſind zwar bisher,
aller=
dings nur unter Heranziehung von früheren Zurückſtellungen,
regelmäßig abgeführt worden. Ein weiterer etwaiger Rückgang
der Einnahmen, muß jedoch ſchwere Bedenken hinſichtlich der
Möglichkeit der weiteren Erfüllung der Dawesverpflichtungen
hervorrufen. In der Beſchaffung von Fahrmaterial ſowie in der
Ergänzung und Unterhaltung der Gleisanlagen hat die
Reichs=
bahn ſchon ſeit längerer Zeit größere Zurückhaltung gezeigt, als
es vom Standpunkt des Verkehrs wünſchenswert war: die
Wie=
derherſtellung des Vorkriegszuſtandes würde rund 1 Milliarde
Rm. erfovdern, ein Betrag, der auf eine Reihe von Jahren
ver=
teilt werden ſoll; jetzt werden jährlich 3—400 Mill. Rm.
Beſtel=
lungen herausgegeben gegenüber mehr als 1 Milliarde früher.
Die Rückwirkungen dieſer Beſchaffungspolitik auf die
Privat=
induſtrie ſind ſtark.
Die Tarifpolitik der Reichsbahn bildet ein beſonderes
Schmerzenskind der Wirtſchaft. Eine große Anzahl von
Wün=
ſchen nach Tarifermäßigungen, namentlich für die Eiſen= und
Stahlinduſtrie, ſind von der Reichsbahn nicht erfüllt worden.
Be=
ſonders auf die Durchfuhr= und Einfuhrtarife, die beſonders
ſtarke Angriffe in der letzten Zeit erfahren haben, glaubt die
Reichsbahnverwaltung nicht verzichten zu können. Die
Reichs=
bahn ſtellt ſich neuerdings ſogar auf den Standpunkt, daß ſie
Tarifermäßigungen nur dann gewähren kann, wenn Sicherheit
beſteht, daß die Ausfälle durch erhöhten Verkehr ausgeglichen
würden. Dieſe Handlungsweiſe iſt jedoch falſch, da viele Tarife
ungerecht hoch ſind. Es wäre nur Sache der Gerechtigkeit, dieſen
ungerechten Zuſtand zu beſeitigen. Es zeigt ſich aber leider
im=
mer mehr, daß die Reichsbahn nicht mehr wie früher ihre
Tarifpolitik unter dem Geſichtspunkt der Förderung und
Be=
fruchtung der Wirtſchaft betreibt, ſondern daß ſie ſich unter dem
Druck der Reparationslaſten auf den rein fiskaliſchen Standpunkt
des Ausgleichs ihrer Einnahmen und Ausgaben ſtellt, ohne große
Rückſicht darauf, unter welch ſtarker Belaſtung die Wirtſchaft
un=
ter dem Einfluß dieſer fiskaliſchen Politik ſteht.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 14. Mai.
Nachdem vorbörslich für alle Märkte ziemlich feſtere Kurſe genannt
worden waren, eröffnete auch die Börſe zu teilweiſe ſtark erhöhten
No=
tierungen, die aber bei der Feſtſetzung der erſten amtlichen Kurſe nicht
aufrechterhalten werden konnten. Nur die Schiffahrtswerte behielten
heute ihre ſtramm nach oben gerichtete Tendenz und gewannen 4
Pro=
zent. Es verlautet, daß heute zum Medio große Baiſſe=Engagements
in Schiffahrtswerten einzudecken ſeien. Außerdem wird auch auf neue
Gerlichte von einem beſſeren Stand der Freigabeangelegenheit
hingewie=
ſen, die eine Bekräftigung in der Tatſache finden, daß auch alle Werte
des Metallbankkonzerns, die ebenfalls als Freigabewerte anzuſprechen
ſind, um 1—2 Prozent anziehen konnten. Auch für die Aktien der J.G.
der Farbeninduſtrie beſtand heute vermehrtes Intereſſe und hatte einen
Kursgewinn von 1½ Prozent zur Folge. Elektro= und Montanwerte
waren dagegen eher etwas ſchwächer. Vorbörslich nannte man noch
ver=
ſihiedene ausgeſprochene Kohlenwerte, auf den Abbruch des engliſchen
Generalſtreiks, aber der gleichen Fortdauer des engliſchen
Bergarbeiter=
ſtreiks etwvas höher, ſo z. B. Harpener um 2½ Prozent, aber bei der
Eröffnung des offiziellen Verkehrs gingen dieſe vorbörslichen Gewinne
wvieder verloren. Von den Elektrowerten waren beſonders Siemens
u. Halske gedrückt und minus 2 Prozent, Schuckert dagegen etwas feſter.
Deutſche und ausländiſche Renten verkehrten größtenteils wieder in
ſehr=
ruhiger Haltung, nur Mexikaner konnten ihren vor dem Feiertage
er=
littenen Verluſt wieder aufholen. Der Freiverkehr war ganz ſtill. Becker
Stahl 40, Benz 70, Brown Boveri 77, Entrepriſe 10, Growvag 59,
Krü=
gershall 99, Raſtatter Waggon 22, Ufa 51 und Unterfranken 77. Im
weiteren Verlaufe ſetzte ſich die Kursſteigerung für Schiffahrtswerte fort.
Die Gerüchte bezüglich der Freigabeangelegenheit verſtärkten ſich, und
ein Berliner Blatt ſoll ſogar eine Meldung von dem bevorſtehenden
Ab=
ſchluß eines Kompromiſſes in der Freigabeangelegenheit gebracht haben.
Norddeutſcher Lloyd erreichten 127 und Hapag ſogar 129. Auch die J.G.
der Farbeninduſtrie konnte noch etwas anziehen, während die übrigen
Märkte ſtill und unverändert blieben. Geld leicht befeſtigt. Tägliches
Geld 5 Prozent,
Die Mittagskurſe konnten ſich an der Abendbörſe bei kleinſtem
Ge=
ſchäft nur knapp behaupten. Die neuerliche Verflauung des franzöſiſchen
belgiſchen und jetzt auch italieniſchen Währungsſtandes (Paris-London
und Brüfſel-London 159, Mailand-London 138) war von nachteiliger
Wirkung und wurde viel kommentiert. Ueber die Ereigniſſe in Polen
ging man dagegen glatt hinweg. Deutſche Anleihen ſtill, ausländiſche
Nenten ſehr unregelmäßig.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 14. Mai.
Die Regierungskriſe und die polniſchen Wirren wurden in ihrer
Wirkung auf die Tendenz der Börſe gemildert, anders die Meldung
von einem neuen Plan über die Freigabe des in Amerika
beſchlagnahm=
ten deutſchen Eigentums, der angeblich noch in der gegenwärtigen Seſ.
ſion des Kongreſſes zur Beratung kommen ſoll. Schiffahrtsaktien ſetzter
daraufhin mit 3—4prozeitigen Beſſerungen ein und konnten bei
lebhaf=
tem Verkehr noch weiter anziehen Kanada=Pacific=Bahn ſtieg um mehr
als 4 Prozent. Kohlenaktien wurden günſtig beeinflußt durch die Fort
dauer des engliſchen Bergarbeiterſtreifs. Das Geſchäft war auf den
meiſten Gebieten der Induſtrieaktien allerdings ziemlich beſchränkt.
Die
Kursgeſtaltung war anfangs unregelmäßig. Erſt ſpät trat eine
Be=
feſtigung ein. Das Steigen der Farbeninduſtrieaktien veranlaßte eine
Befeſtigung der chemiſhen Werte. Chem. Heyden gewannen etwa 3
Pro=
zent. Bei Elektrizitätsaktien ſetzten Lahmeyer 2½ Prozent höher ein,
die übrigen Papiere konnten ihren Kursſtand gut behaupten.
Maſchinen=
fabrikaktien ſtellten ſich vorwiegend etwas höher, Orenſtein u. Koppel
um 3½ Prozent. Von den Werten des Spritkonzerns zogen Kahlbaum
etwas an. Bankaktien ſowie Deutſche Fonds änderten ſich bei geringen
Umſätzen nicht nennenswert. Wertbeſtändige deutſche Anleihen und
Vor=
kriegspfandbriefe ſchwankten nur unbedeutend. Die Zinsſätze waren
unverändert, 4—6 Prozent für Tagesgeld und 5½—6½ Prozent für
Monatsgeld. Am Deviſenmarkt erfuhr die italieniſche Valuta einen
ziemlich empfindlichen Rückgang.
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3.
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7.
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2.1
21.395/21.445
80.66
5133
4.315
15
5.37
38.
213
81.
7238
4.325
Faber u. Schleicher A. G., Offenbach. Der Aufſichtsrat der
Geſell=
ſchaft (Maſchinenfabrik) beſchloß, aus dem nach 86 727 (i. V.
351) Mk.
Abſchreibungen einſchl. Vortrag von 40 628 Mk. mit 164 072 (130 787) Mk.
ausgewieſenen 9
nge inn der G.V. (23. Juni) 6 (7) Prozent Dividende
vorzuſchlagen. Der Vortrag erhöht ſich danach auf 84 697 Mk.
Phönix A. G. Abt. Hörder Verein. Infolge der Verſchmerzung mit
den Ver. Stahlwerken hat die Verwaltung bei dem
Demobilmachungs=
kommiſſar Antrag auf Entlaſſung von 900 Arbeitern und Angeſtellten
geſtellt. Ein Teil ſoll jedoch ſpäter wieder nach Umbau der Anlagen in
Hörde, ein Teil der Beamten bei den Ver. Stahlwerken untergebracht
ſverden.
Vom ſüddeutſchen Holzmarkt.
Auf dem Nadelrundholzmarkt ſchleppte ſich das
Einkaufsgeſchäft im allgemeinen recht ruhig hin, „weil nur das
Allerdringendſte von den Sägewerken und Händlern gekauft
wurde. Die Kaufluſt iſt merklich zurückgegangen infolge der
un=
günſtigen Ausſichten, denen die Rundholzkäufer auf dem
Bretter=
markte gegenüberſtehen. Schon im Monat April ſcheint ſich dies,
wie eine Statiſtik der württembergiſchen Forſtdirektion über den
Verkauf von Staatshölzern im vergangenen Monat zeigt,
aus=
gewirkt zu haben. Sie zeigt, daß im Februar der
Durchſchnitts=
erlös für Fichten und Tannen auf 118 Prozent der
Landesgrund=
preiſe ſtand, im März auf 119 Prozent ſtieg und im April auf
117 Prozent geſunken iſt. Daran hat ſich auch in der erſten
Mai=
hälfte nichts weſentlich geändert, ſo daß es ſich erübrigt, diesmal
auf die Einzelergebniſſe von Verſteigerungen und
Freihandver=
käufen in den ſüddeutchen Forſten einzugehen.
Wie ſchon bemerkt, ſind die Ausſichten auf dem
ſüddeut=
ſchen Brettermarkte die deukbar ungünſtigſten, ſo daß
man mit Fug und Recht von einer Abſaßkriſe ſprechen kann. Die
allſeitig erhoffte Beſſerung hat ſich bis jetzt vur ganz
vorüber=
gehend und leicht im Holzhandel eingeſtellt. Durch die
vermehr=
ten Anfragen durfte iian ſich um ſo weniger täuſchen laſſen, als
die Mehrzahl der Offerten nur zur Marktſondierung und
Preis=
orientierung eingeholt wurden. Wenn die Preiſe von den
Säge=
wverken noch einigermaßen ſtabil gehalten werden konnten, ſo
iſt=
dies nur ihrer Taktik des verminderien Angebots und der
Pro=
duktionseinſchränkung ſelbſt unter dem Opfer des Stillegens
einiger Werke zuzuſchreiben. Insbeſondere der barzahlende
Käu=
fer wird ſtets den Produzenten zu ſtarkem Entgegenkommen
be=
wegen können. 16: 1: 5—12” unſortierte ſägefallende Bretter, faul=
und bruchfrei, wurden ab oberbayeriſchen Verladeſtationen mit
12—46 Mark gehandelt, während die gleiche Ware ab Frachtbaſis
Schwarzwälder Stationen von etwa 49—55 Mark zu haben war.
Nuch in hobelfähiger Ware konnte ſich die Nachfrage nicht beſſern.
Zu 50—53 Mark je Kubikmeter wurden hobelfähige Bretter ab
oberbayeriſchen Stationen und zu 63—70 Mark bahnfrei
Karls=
uhe—Mannheim offeriert. Noch ſchlimmer ſtand es im
allge=
meinen mit dem Geſchäft in ſortierten Brettey. Wenn auch die
Preiſe bahnfrei Karlsruhe—Mannheim ſehr ſtark
auseinander=
gingen, ſo kriſtalliſierten ſich als Preisideen des ſüddeutſchen
Großhandels etwa folgende Notierungen heraus: X=Bretter 47
bis 50 Mark, „zute” Vretter 83 Mark, reine und halbreine
Bret=
ter 110—115 Mark. Auf dem rheiniſch=weſtfäliſchen Markt iſt das
Angebot zu überreichlich, um einigermaßen Verdienſt
verſprechen=
den Abſatz bei dem äußerſt eingeſchränken Bedarf der Induſtrie
zu geſtatten. Geſchloſſene Partien ſüddeutſcher Ware, wie ſie
früher ſonſt gekauft wurden, konnten überhaupt kaum
unterge=
bracht werden. Dabei macht ſich die ſtarke Auslandskonkurrenz
aus der Bukowina und Rumänien ſtark bemerkbar. So ſind
eigene Vertreter eines rumäniſchen Sägeinduſtriekonzerns tätig,
die von den Konſignationslagern in Holland Bretter nach
Rhein=
land=Weſtfalen verkaufen und dabei Preiſe ſtellen, die eine ſehr
empfindliche Konkurrenz bedeuten, wobei die Auslandsbretter
bei manchen Abnehmern ſüddeutſcher Ware auf größere
Sym=
pathie ſtoßen. Nur die Einſchränkung, daß dieſe Auslandsware
nur in größeren Partien verſchifft wird, hat die ſüddeutſchen.
Händler noch nicht ganz vom Platze verdrängen können.
Gefor=
dert wurden für ſüddeutſche Ausſchußbretter 56—59 Mark,
X=Bretter 46—49 Mark, „gute” Bretter 87—93 Mark und reine
und halbreine Bretter 95—104 Mark je Kubikmeter frei
Mittel=
rhein. Nach vorübergehendem Aufflackern ebbte auch die
Nach=
frage nach gehobelten Brettern wieder ab. 21/22 Millimeter ſtarke
ſüddeutſche Tannenhobelbretter ſtellten ſich in unſortierter Ware
auf etwa 1,98—2,05 Marl, Ia Ware 2,15—2,20 Mark, IIa Ware
1,65—1,68 Mark, zöllige Rauhſpundbretter 1,45—1,50 Mark je
Quadratmeter, bahnfrei Karlsruhe—Mannheim; bayeriſche
Ho=
belbretter mit Nut und Feder oder glattkantig wurden zu 80—90
Mark je Kubikmeter angeboten. Allmählich iſt auch ein leichtes
Anziehen des Bauholzbedarfs feſtzuſtellen. Mit üblicher
Wald=
kante geſchnittenes Tannen= und Fichtenbauholz ſtellte ſich
bahn=
frei Karlsruhe—Mannheim auf 55—58 Mark, vollkantig bis 60
Mark und ſcharfkantig bis 63 Mark je Kubikmeter, Vorratsholz
45—48 Mark. Gute Latten 8,25—8,50 Pf., Ablatten 7 Pf. je lfd.
Meter.
Schwerer Sturz der italieniſchen Valuta.
* Rom, 14. Mai. (Eig. Bericht.)
Wie gemeldet wird, hat die italieniſche Lira einen
kataſtrophalen Rückgang erfahren. Das Pfund
Sterling notierte geſtern 121,59, der Dollar 25,1. Am Schluß der
Börſe betrugen die Ziffern 127,75 für das Pfund, 27 für den
Dollar. An der heutigen Börſe wurde das Pfund Sterling bereits
mit 157,50 und der Dollar mit 32,29 gehandelt. Man führt den
Sturz der Lira zum Teil auf das Defizit der Handelsbilanz
zu=
rück, die gegenüber dem Vorjahre in den erſten drei Monaten
einen Fehlbetrag von 200 Millionen Lire aufweiſt.
Grantfärter Karsberiche Bom 14. Miar Lesd.
41/s% Silberr. 17.75 1) Deutſche 4% „einh. R. (kon.) — 5% Reichsanleihe 0.367 3% Port, (Spz.) III 7.20 Reichsanleihe. " 5% Rum. am. R.03 2%„ Gold. 1 7.10 Dollar=Schatzant „ am. konv. .55 K.=Schatzaniv. 23 „ am.05 K.=Schatzaniv. 2
4½% IV undV R. Türk. (Adm.)0:
*9. 95. Schatz.
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Preuß. Konſ.. 0 215 4½% Ung. St. 191
St.
14 o 0.34 17.73 .
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896 0.43 Eiſ. Tor.
32 16.25 Bahern ...... Außereuro= 33 %- .. päiſche ...
8-16% Heſſ. unt. 1. Mex am. inn.
„ äuß. — .. 0.37 old. 04 30.5 313% ntas. „ konſ. inn. .
4% Württ, alte .. 0.33 2%„ Irrigat. .
Tamaulipas .. 36S b) Sonſtige, Sachwert=Schuld= europäiſche verſchreibungen 50 Bos. C.B 191. — Mit Zinsberech L. Inv. 1914 ung 6 1898 .. 3.40 6‟ Doll. Gold.19 95.25 4½½ „1902 ... 3.2 Gold. 1935 94.2 4 ½0 „..."
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1. 1913. 2.6* Gold Reihe 4X½Oſt. Schatz. 1= Em. 3
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5% Neck. A G. Gld=
89 Pfälz.=Hyp.=2
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Barmer Bank
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122.5
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67
5.5
15
Nummer 134
Samstag, den 15. Maf 1926
Geite 13
Produktenberichte.
Rotierungen des Mainzer Börſenvereins vom 14. Mai. Weizen —
Roggen 19,50—20, Hafer 22,50—24, Braugerſte —, Futtergerſte 17—20,
Weizenmehl 42,75, Roggenmehl 29,50—30, Weizenkleie fein —, grob 11
bis 12, Roggenkleie 11,50—12, Malzkeime 12—14, Biertreber 15,50—16,
Kleeheu 9—9,50, Wieſenheu loſe 8,50—9, gepreßt 9, Maſchinenſtroh 4,50
Drahtpreßſtroh 6—6,50, weiße Bohnen 23,50, Viktoria=Erbſen 45—46,
Haferflocken 41, Graupen 33,50 Mark. Tendenz; ruhig, bei kleinem Ge
ſchäft.
Frankfurter Produktenbericht vom 14. Mai. Das Geſchäft an der
heutigen Produktenbörſe war ruhig. Jedoch konnten ſich die Preiſe
in=
folge der niedrigeren Auslandsnotierungen nicht voll behaupten, und ſo
erfolgte für Weizen, Roggen, Weizen= und Roggenmehl eine
Abſchwä=
chung von je 25 Pfennig. Weizen 29,50—29,75, Roggen 19—19,25,
Som=
mergerſte 22—24, Hafer inl. 22,50—23,50, Mais 18, Weizenmehl 41,75
Bis 42,25, Roggenmehl 28—28,25, Weizenkleie 9,50, Roggenkleie 11 Mark.
Berliner Produktenbericht vom 14. Mai. Die argentiniſchen
Offer=
ten in greifbarer Ware waren etwas feſter gehalten, wodurch der
Wei=
zenmarkt trotz der flaueren ausländiſchen Terminnotierungen in den
vorderen Sichten eine Stütze erhielt. Mai= und Juniabladung in
Plata=
weizen ſowie Manitobaweizen war bis zu 20 Cents billiger offeriert,
was auch im Lieferungsmarkte für ſpätere Sichten zum Ausdruck kam.
Deutſcher Weizen iſt nur noch ganz vereinzelt angeboten und kommt
kaum nach Berlin, weil die Provinzmühlen dieſes Material aufnehmen.
Roggen iſt in Waggonware kaum offeriert, dagegen ſteht in Kahnware
und vom Lager größeres Angebot zur Verfügung. Die Preiſe waren
für aktive Ware und auf Lieferung 1—2 Mark niedriger. Roggen= und
Weizenmehl findet nur geringe Beachtung bei unverändertem
Preis=
nivegn. Vom Konſum wird nur für den allerdringendſten Bedarf
ge=
kauft. Gerſte hatte weiter ſtilles Geſchäft. Hafer feſt.
Vom ſüddeutſchen Kohlenmarkt. Wie die „Deutſche Bergwerksztg.”
in ihrem neueſten Bericht über den ſüddeutſchen Kohlenmarkt mitteilt,
gewährt das Rheiniſche Braunkohlenſyndikat dem Großhandel für das
Verkaufsgebiet Oſt (Schwaben, Neu=Ulm) in Uebereinſtimmung mit dem
Mitteldeutſchen Braunkohlenſyndikat in Leipzig mit Wirkung vom 1. 4.
d. J. auf Jahreslieferungen bis zu 7000 Tonnen 65 Pfg., auf
Jahres=
lieferungen von mehr als 7000 To. 80 Pfg. je Tonne Rabatt. Bisher
betrug der Rabatt ohne Mengenunterſchied 65 Pfg. Auf Lieferung an
eigene und beteiligte Platzgeſchäfte des Großhandels wird ein
Handels=
rabatt nicht gewährt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 14. Mai.
Weizen. Der heutige Markt verlief durchweg in ſchwacher Haltung,
da Liquidationen vorgenommen wurden und das Ausland nur mit
ge=
ringen Käufen im Markte war. Auch lagen aus faſt allen
Weizen=
gebieten günſtige Witterungsberichte vor. Die Termine verloren 1½
bis 134 C.
Mais. Anfangs war die Haltung des Marktes ſtetig auf kleinere
Ankünfte. Dann aber trat ein Umſchwung ein in Sympathie mit der
Weizenbaiſſe.
Hafer. Der Markt zeigte eine etwas feſtere Tendenz.
Baumwolle. Bei Beginn lagen aus den ſüd= und nordatlantiſchen
Staaten Meldungen von wohltuenden Niederſchlägen vor, ſodaß ſich der
Markt etwas abſchwächte. Als aber ſpäter aus den
Hauptbaumwoll=
taaten Oklahoma und Texas ſchlechtere Witterungsmeldungen eintrafen.
konnte ſich der Markt erholen. Die Termine zeigen Avancen von 10 bis
15 Punkten.
Kaffee. Im Anfangsverkehr war die Haltung befeſtigt auf das
An=
ziehen der braſilianiſchen Wechſelrate und leichte Beſſerung des
ameri=
kaniſchen Konſums. Dann trat eine Abſchwächung ein auf ſpekulative
Verkäufe. Die Termine ſchließen 15—20 Punkte über geſtern.
Zucker. Der heutige Markt zeigte ein ſchwächeres Ausſehen auf die
Schwäche des Lokomarktes und geringe Nachfrage bei den Raffinerien.
Die Termine gaben 2—3 Punkte nach,
Kakao. Unter dem Eindruck der Feſtigkeit des Lokomarktes verlief
der heutige Markt ebenfalls in ſtetiger Haltung. Am Schluß trat ein
leichter Rückgang ein.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Schiffsverkehr am Mittelrbein hat im Laufe der
Berichtswoche eine Abnahme zu verzeichnen. Hauptſächlich haben
Brenn=
ſtofftransporte zu Berg abgenommen. Der Waſſerſtand iſt nach wie vor
gut, ſo daß die Laſtſchiffe noch ihre volle Tragfähigkeit ausnützen
kön=
nen. Die Floßſchiffahrt leidet noch fortgeſetzt unter Geſchäftsflaue; nur
ein Floß hat im Laufe der Berichtswoche den Mittelrhein paſſiert.
Bei im April 207 gegen 210 im März rheiniſchen
Spar=
kaſſen, erhöhte ſich der Spareinlagenbeſtand Ende Aprik
um 17,3 auf 383,9 Millionen Rm. gegen 366,6 Millionen Rm. Ende
März. Die Giroeinlagen nahmen Ende April um 6,7 auf 155,5
Mil=
lionen Rm. gegen 162 Millionen Rm. Ende März ab.
Der v. H.V. der C. H. Knorr A. G. in Heilbronn am 2. 6.
wird vorgeſchlagen, 7 Prozent Dividende zu verteilen.
Die Roheiſenproduktion des oſtoberſchleſiſchen
bruar und 24 132 im März.
Die Amſterdamer Geſellſchaft der Orenſtein u. Koppel A.=G.
hat in Rumänien eine Filtale errichtet
die mit einem
A. K. von 3 Mill. Lei in Form einer Aktiengeſellſchaft betrieben
wer=
den ſoll.
Die Skoda=Werke haben ihre Auslandslieferungen weſentlich
ſteigern können. Der Jahresabſchluß weiſt eine bemerkenswerte
Verbeſſerung der Betriebsergebniſſe auf. Wie der DHD. erfährt, wird
vorausſichtlich eine Erhöhung der vorjährigen Dividende von
40 Kronen erfolgen.
der
Wie die „JZweſtija” melden, iſt nach vierjähriger Unterbrechung in
bei Briansk gelegenen Waggonfabrik der Betriebwie=
Im laufen
wagen inſtandgeſetzt werden. Dieſe Fabrik iſt eine der großten in der
Sowjetunion.
Nach Angaben des Kommiſſariats für Innenhandel der R. S.F. S. R.
beſtanden bis zum 1. Januar in der ruſſiſchen
Sowjetrepu=
blik 33 Privatgeſellſchaften mit einem Kapital von 5 537 000
Rubel. Am 1. April war die Anzahl auf 48
Aktiengeſellſchaf=
ten mit einem Kapital von 7 142000 Rubel geſtiegen.
Durch einen Erlaß der italieniſchen Regierung iſt, wie „Die Textil=
Woche” mitteilt, ein Einfuhrzoll für Kunſtſeide auf 3
Gold=
lire für 1 Kg. feſtgeſetzt worden. In dem deutſch=italieniſchen
Handels=
vertrage haben es dagegen die Italiener im vergangenen Winter
durch=
geſetzt, daß ihre Kunſtſeide, obgleich ſie mit allen Vorteilen des
Valuta=
dumping hergeſtellt wird, in Deutſchland nur mit 60 Pfennig per Kg.
belaſtet wird.
Das Kaffeeinſtitut in Sao Paulo ſchätzte die Kaiffeevorräte
im inneren Braſilien, in den Sammellägern und auf den
Eiſenbahnen einſchließlich Minas Geras am 30. April auf 3 531000 Sack.
Der Kursfürdie in Amerika zur Ausgabe gebrachten
acht=
prozentigen polniſchen Goldbonds gaben geſtern um 234
Prozent nach auf das Bekanntwerden von politiſchen Unruhen.
Der Bloty iſt vorbörslich infolge der Vorgänge in Polen um acht
Punkte von 50 auf 42geſunken. Die Parität Danzig iſt 100.
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270 Fichten=Derbſtangen, 9,82 tm, 50 Ficht.=
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Eichen=Knüppel, 5 rm Erlen=Knüppel,
34 rm Buchen=Reiſigknüppel, 10rm Eichen=
Reiſigknüppel. 8 rm Birken=Reiſigknüppel
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 134
26)
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.
Werner war längſt wieder geſund, aber ſein Weſen hatte
ſich ſehr verändert.
Herb und ernſt ſah er in die Welt. Oft ging er ruhelos mit
gequälter Miene ſtundenlang im Zimmer auf und ab.
Er hatte noch nicht überwunden, und Frau Mayas Briefe
taten das Ihrige, daß die Wunde nicht vernarbte.
Ungeöffnet lagen ſie auf ſeinem Schreibtiſch. Der feine
Helio=
tropduft ſchien alle köſtlichen Erinnerungen wieder erſtehen zu
laſſen.
O, du ſüßeſte der Frauen! Du, die mich verriet. Die einen
Michgel neben dem Manne zum Geliebten haben wollte.
Ungeöffnet lagen die Briefe, und doch zuckte es in ſeinen
Fingern, ſie zu öffnen. Aber er wagte es nicht. Eine ungeheure
Scham vor ſich und dem Bruder wehrte es ihm.
Jeden Tag wartete er auf den Brieſträger, und ſelige Freude
und Qual erfüllte ihn, wenn er einen der ſchmalen Briefe in der
Hand hielt.
Und doch — er ließ ſie ungeleſen.
Klaus fah das Weh, das der Bruder trug.
„So geht das nicht weiter, Werner!” ſagte er eines Tages
zu dem Bruder.
Der zuckte zuſammen und ſah ihn mit angſtvoll=trotzigen
Augen an.
„Was ſoll ich?"
„Lies die Briefe.”
Nein, ich will nicht,” trotzte er auf.
Geh’ zu Frau Maha und bitte ſie, daß ſie dir deinen
Frie=
den läßt.”
Werner ſah ihn erſchrocken an. Dann ſchiittelte er den
braun=
lockigen Kopf.
„Wie könnt’ ich das! Haſt du ſchon einmal geliebt, Klaus?
Sag mir’s! Dann — dann könnteſt du mich begreifen! — Ich
.
will nicht wieder zu der Frau, die mich ſo verriet.”
„Ja, das darft du nie!”
Werner fror bei dem „nie” des Bruders. Sein Leben
er=
ſchien ihm mit einmal wertlos. Eine Heimatſehnſucht von
unendlicher Kraft packte ihn. Wie ein müdes Kind war er, als
er den Bruder bat: „Geh’ du zu ihr, Klaus!”
„Was ſoll ich?”
„Bitte ſie, daß ſie mir nicht mehr ſchreibt. Ich will mit mir
fertig werden. Ich muß es. Bitte ſie darum, Bruder.”
Bewegt reichte Klaus ihm die Hand.
„Ich tue es, Werner. Gleich morgen zum Freitag. und
Montag fahren wir nach der Heimat.”
„Nach Haufe!”
*
Staatsanwalt Dr. Wälfung ſtand vor Frau Maya, die ihm
noch nie ſo begehrenswert erſchienen war, wie in dem Augenblick.
„ch gebe Ihnen, wie geſagt, noch bis kommenden Montag
Zeit. Wenm Sie bis dahin nicht Ihren Beſchluß rewdiert haben,
dann kenne ich keine Schonung mehr.”
Ein Gefühl des Ebels packte ſie, als ſie die ſcharfen,
höhni=
ſchen Worte ihres früheren Verlobten hörte. Aber in ihrer Seele
war keine Furcht.
Samstag, den 15. Mai 1926
„Tun Sie alles, was Sie wollen. Ich hindere Sie nicht.
Aber hüten Sie ſich!. In dem Moment, da ich den letzten Weg
gehe, erfüllt ſich auch Ihr Schickſal. Glauben Sie nicht, daß ich
und alle,
e, die Sie kennen, nicht wiſſen, wen ſie in Ihnen vor ſich
haben!”
„Ich bin in allen meinen Handlungen ſehr vorſichtig geweſen,
meine Liebe. Ein Tugendbold war ich nie, habe auch nie ein
beſonderes Faible für den Zweig der chriſtlichen Weltanſchauung
gehabt. Aber ich war, wie geſagt, ſehr vorſichtig.”
Da gkomm ein ſiegesſicheres grauſames Leuchten in den
Augen der ſchönen Frau auf.
Ganz langſam, jede Silbe betonend, ſagte ſie: „Aber doch
nicht vorſichtig genug.
Er blieb ganz ruhig bei dieſen Worten, aber ſie fühlte, daß
ſie ihn getroffen hatte.
„Sprechen Sie ſich deutlicher aus, meine Gnädigſte.”
„Vor Gericht, Herr Staatsanwalt, wenn ich gezwungen bin,
gegen den Brunnenvergifter Dr. Wälfung zu klagen.”
„Es wird Ihnen ſchlecht bekommen, denn ich werde nur das
reden, für was ich den Wahrheitsbeweis antreten kann. Herr
Arel Talhaufen — ich glaube, er war Ihr vierter Geliebter
iſt jeden Augenblick bereit, zu ſchwören.
„Mag er zum meineidigen Schuft werden. Ich wehre mich
meiner Haut. Mag alles zugrunde gehen, aber Sie mit! Mein
Herr, ich habe vor den deutſchen Richtern Reſpekt, aber daß es
unter ihnen einen ſo abgefeimten, ehrloſen Burſchen gibt wie Sie,
das hätte ich nie gelaubt. Sie Spieler und Weiberheld!
Hinaus!”
Er war dunkelrot geworden. Helle Wut ſprang aus ſeinen
Augen.
Betteln wirſt du noch, Weib!” ſchrie er ſie an.
Sie war mit einem Satze am Schreibtiſch und riß das Fach
auf. Ein Revolver blinkte. Jeder Nerv an ihr war zum
Zer=
reißen geſpannt.
Seite 15
Wenn Sie mich jetzt nicht augenblicklich verlaſſen, ſchieße
ich Sie nieder wie einen tollen Hund.”
Er lachte trocken auf, aber er wurde blaß bis in die Lippen,
Hinaus ſage ich! — oder bei Gott, ich — —!”
Der Hahn
knackte bedrohlich.
Da zog ſich der Staatsanwalt fluchtartig zurück.
Thea war hereingetreten und ſtützte die wankende Herrin.
„Frau Maha — um Gottes willen, was iſt?”
Iſt er fort — der Schurke?” Sie ſank erſchöpft aufs
Ruhe=
bett nieder.
„Soll ich Ihnen ein Glas Waſſer holen?"
Sie nickte und trank das raſch herbeigebrachte Glas Waſſer,
„Nichts iſt, Thea, der Staatsanwalt — mein Verlobter —
war wieder da. Ich hätte ihn niedergeſchoſſen, bei Gott, Thea,
ich hätte es getan. Warum läßt er mich nicht im Friedens Ich
habe ſo ſchwer zu tragen.”
„Er ſoll ſich hüten, Frau Maya, Ihnen noch einmal nahe zu
treten,” fiel die Zofe bebend ein. „Wenn ich rede, dann iſt er
geliefert.”
„Ich weiß, Thea! Auch ich brauchte ihn nicht zu fürchten.
aber ich will Fnieden haben. Sterben können, ausruhen. Mein
armſeliges, verpfuſchtes Leben wegwerfen.”
Da richtete ſich das Mädchen aus ſeiner gebückten Stellung
auf und ſah Frau Maha ins Auge.
„Es iſt nicht verpfuſcht, Frau Maya, noch nicht. Noch
kön=
nen wir alles gut machen. Aber Sie müſſen fort von hier.”
„Fort, Liebſte! Wohin!. Wenn ich noch eine Heimat, ein
Elternhaus hätte!”
Die Zofe ſetzte ſich neben ihre Herrin und ſtreichelte ihr die
Hände.
„Sie haben eine Heimat, liebe, liebe Frau Maya!”
„Ich? — Meinſt du bei meinen Pflegeeltern, die mich mit
Spott und Schlägen großgezogen, die mich um Kindheit und
Jugend betrogen?”
„Nein — die ſind beide tot. Ihre Pflegemtter ſtarb vor
eini=
gen Tagen. Ich war bei ihr, um nach Ihren Eltern zu forſchen.
Tot fand ich ſie. Der älteſte Sohn ließ mir aber
großmütiger=
weiſe Einſicht in die Korreſpondenz ſeiner Mutter, und ich fand
—fünf Briefe Ihres Vaters.
Faſſungslos ſah die gequälte Frau auf das Mädchen.
„Von meinem Vater? Habe ich denn einen Vater und eine
Mutter?‟
„Ihre Mutter iſt tot, aber Ihr Vater iſt vor noch nicht einem
Jahre aus der Südſee zurückgekehrt und ſucht ſeine Tochter.”
Frau Maya wirbelte alles im Kopfe. War’s möglich, daß
ſie noch einen Menſchen hatte, der ſie liebte, zu dem ſie ſich flüchten
konnte?
Das Gefühl hatte etwas Befreiendes für ſie, daß ihr die
Trä=
nen kamen. Hemmungslos weinte ſie.
Das Mädchen an ihrer Seite blieb ſtill. Es fühlte, was in
der armen, gequälten Frauenſeele vor ſich ging. Es ſtrich ſeiner
Herrin über das weiche Haar.
„Soll ich Ihrem Vater ſchreiben?‟
Sie mickte unter Tränen.
Trotz des Leids, das ſie trug, war ihre Seele ſtill und voll
Frieden. Es war ihr wie dem Wanderer, der eine ſchwere Bürde
abgeworfen hat und tief aufatmet.
So ſchrieb die Zofe noch am gleichen Tage an den einſtigen
Farmer Ottenſee, der auf dem Erbe der Brüder Michgel ſaß.
Wie wunderlich doch das Schickſal wieder einmal ſpielte.
Es war ein harter Brief, der an den Vater abging.
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