Darmstädter Tagblatt 1926


14. Mai 1926

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 133
Freitag, den 14. Mai 1926.
189. Jahrgang

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Von Luther zu Geßler.
Die Zwiſchenlöſung.
Berlin, 13. Mai. (Amtlich.)
Der Reichspräſident hat Reichskanzler Dr. Luther in Ge=
nehmigung
ſeines Antrags von ſeinem Amte als Reichskanzler
entbunden und gleichzeitig den Reichswehrminiſter Dr. Geßler
als dienſtälteſten Reichsminiſter mit der Stellvertretung des
Reichskanzlers im derzeitigen geſchäftsführenden Kabinett be=
auftragt
.
Reichspräſident v. Hindenburg empfing heute vormittag den
mit der Stellvertretung des Reichskanzlers im derzeitigen ge=
ſchäftsführenden
Kabinett beauftragten Reichswehrminiſter Dr.
Geßler und richtete an ihn die Frage, ob er auf der bisherigen
Grundlage der Koalition der Mittelparteien die Neubildung der
Regierung übernehmen wolle. Dr. Geßler hat ſich ſeine Ent=
ſcheidung
bis nach Fühlungnahme mit den in Frage kommenden
Parteien für morgen mittag vorbehalten.
* Der Reichspräſident hat ſehr raſch den erſten Schritt zur
Löſung der Regierungskriſe getan. Er hat den Reichswehr=
miniſter
Dr. Geßler telegraphiſch vom Urlaub zurückgerufen. Herr
Geßler iſt am Donnerstag früh in Berlin eingetroffen und wurde
ſofort vom Reichspräſidenten mit der Bildung einer neuen Re=
gierung
beauftragt, mit der Einſchränkung, daß er ſich dabei auf
die bisherigen Regierungsparteien zu ſtützen hat. Dieſer Auftrag
dürfte auch den Wünſchen der Regierungsparteien ſelbſt ent=
ſprechen
, wobei allerdings die Frage offen bleibt, inwieweit Herr
Geßler bei dem Zentrum und vielleicht auch bei ſeiner eigenen
Partei Schwierigkeiten zu überwinden haben wird.
Es gab zwei Möglichkeiten, das Problem der Regierungs=
kriſe
anzufaſſen. Man konnte einmal verſuchen, eine vollkommen
neue Kombination zuſtande zu bringen, und zum anderen die
verſchiedenen Möglichkeiten durchzuprobieren. Das war aber des=
wegen
ſo ſchwierig, weil der von den Demokraten verurſachte
Kanzlerſturz in einem Augenblick erfolgte, der raſche Entſchlüſſe
erforderlich macht und mit einer Reihe politiſcher Probleme der
mannigfachſten Art überlaſtet iſt. Die Fürſtenabfindung ſteht un=
mittelbar
vor der Entſcheidung, mindeſtens aber vor dem Volks=
eutſcheid
. Das Geſetz über die Aufwertung liegt bereits bei dem den Rat eingetreten war, drei Jahre.
Reichsrat. Dazu kommt noch die endgültige Löſung der Flaggen=
frage
, die in dem Schreiben des Reichspräſidenten an den zurück=
getretenen
Reichskanzler angekündigt iſt.
Für dieſe drei Fragen eine tragbare Löſung zu finden, iſt
von heute auf morgen nicht möglich, wenn es überhaupt möglich
iſt, wobei noch grundſätzlich zu bemerken iſt, daß die Deutſche
Volkspartei mit aller Entſchiedenheit die Große Koalition ab=
lehnt
, während das Zentrum, wie Herr von Vierath am Mitt=
woch
ſich dem Führer der Deutſchen Volkspartei gegenüber aus=
geſprochen
hat, den Eintritt der Deutſchnationalen in ein Kabi=
nett
, in dem auch das Zentrum vertreten iſt, überhaupt nicht in
Erwägung ziehen kann. Nach Rechts wie nach Links ſind alſo die
Brücken abgebrochen. Wenn ſie geſchlagen werden ſollen, vergeht
darüber ſehr viel Zeit. Das würde jedenfalls eine Kriſe für
Wochen bedeuten. Unter dieſen Umſtänden war es richtig, daß in den Völkerbund aufgenommen anſehen.
der Reichspräſident zunächſt verſucht, den zweiten Weg zu gehen,
indem er dem durch den Rücktritt des Reichskanzlers gewiſſer=
maßen
geköpften Kabinett einen neuen Kopf aufſetzte, der dann
weiterhin verſucht, mit wechſelnden Mehrheiten durch die Schwie=
rigkeiten
der nächſten Zeit hindurchzukommen, bis ſich vielleicht
im Herbſt Ausſicht für die Rückkehr zu ſtabileren Verhältniſſen
bietet.
Herr Dr. Geßler wird vermutlich in erſter Linie an die bis=
herigen
Mitglieder des Kabinetts ſich wenden, wenn er ſich davon
überzeugt hat, daß die Verärgerungen beim Zentrum und der
Deutſchen Volkspartei gegen die Demokraten, die als Nieder=
ſchlag
des Kanzlerſturzes zurückgeblieben iſt, nicht ſtark genug iſt, an, daß nun auch Spanien ſeine Ratifizieruns die einzige,
um eine weitere enge Zuſammenarbeit unmöglich zu machen,
Wenn er ſich weiter davon überzeugt hat, daß ſeine Perſon einer durch ein weſentlicher Fortſchritt zur Löſung der Ratskriſe ge=
ſolchen
Zuſammenarbeit kein Hindernis in den Weg ſtellt, dann
würde er vielleicht ſchon innerhalb 24 Stunden in der Lage ſein,
mit einer neuen Regierung vor den Reichstag zu treten. Schei=
tert
er nicht aus ſachlichen, ſondern aus perſönlichen Gründen,
dann müßte man eben verſuchen, auf einen anderen Kandidaten
ſich zu einigen, der vielleicht am beſten aus den Reihen des Zen= Frage der Wiederherſtellung der Oeffentlichkeit der Sitzungen,
trums oder der Deutſchen Volkspartei gewählt würde.
Dr. Geßler hat den Reichspräſidenten gebeten, ſich ſeine end=
gültige
Entſchließung über die Annahme des Kanzleramtes bis
zum Freitag mittag vorbehalten zu dürfen. In parlamentariſchen
Kreiſen glaubt man nach den bisher vorliegenden Ergebniſſen
nicht recht daran, daß Herrn Dr. Geßler die Löſung der Aufgabe
ſprechung zwiſchen dem Zentrum und der Deutſchen Volkspartei
ſtattgefunden. Zwiſchen 3 und 4 Uhr beriet dann Dr. Geßler mit
den Führern der bisherigen Regierungsparteien. Dabei fiel es
auf, daß ſich die Demokraten nicht durch Herrn Koch, ſondern durch niens, der nach ſeiner Darſtellung nur infolge des deutſchen Ein=
Herrn Erkelenz vertreten ließen. Die Demokraten wurden dar=
auf
hingewieſen, daß ihr Führer Koch ja ſchließlich die Koalition
gekündigt habe. Wenn die Demokraten ſich weiter an der Regie=
rung
beteiligen wollten, müßten ſie ſich zu den von den übrigen
Parteien vertretenen Anſchauungen bekennen und vor allem den ſion zu befragen, ob ſie ſich mit ſechs, ſieben, acht oder neun
Flaggenerlaß der Regierung anerkennen. Darüber hinaus ver=
langte
die Deutſche Volkspartei Sicherungen gegen eine Wieder=
holung
der demokrariſchen Seitenſprünge. In der Beſprechung
hat ſich vorläufig keine Grundlage für eine Regierungsbildung
ergeben wegen der ſtarken Spannung zwiſchen den Demokraten
und der Deutſchen Volkspartei, die allerdings von den Demo= befragen, ob nach ſeiner Anſicht und Erfahrung zwiſchen der
kraten nicht als unüberwindbar angeſehen wird. Die Führer Arbeitsfähigkeit eines Rates von 12 Mitgliedern, wie ihn Scia=
werden
nun am Freitag vormittag mit ihren Fraktionen beraten
und dann Herrn Geßler weitere Nachricht zukommen laſſen. Sollte
Herr Geßler ſcheitern, dann rechnet man damit, daß der Reichs= daß auch bei 10 Ratsmitgliedern die Einſtimmigkeit nicht immer
bräſident den Führer der Deutſchen Volkspartei Dr. Scholz be= leicht zu erzielen ſei, was die Märzverſammlung des Völker=
rufen
wird, der das Kabinett in ſeiner bisherigen Zuſammen=
ſetzung
weiterführen würde. Er würde dabei freilich auf die
Unterſtützung der demokratiſchen Fraktion verzichten. Vermutlich Uhr weiter. An der Sitzung nimmt anſtelle des nach Paris
wird es ihm aber gelingen, die demokratiſchen Miniſter Külz und abgereiſten franzöſiſchen Delegierten Paul=Boncour der Rechts=
Reinhold im Kabinett zu behalten.

Vom Tage.
Wie Hadas aus Athen meldet, hat der Miniſterrat aus Erſparnis=
rückſichten
beſchloſſen, die Verträge mit der franzöſiſchen
Militärmiſſion und der engliſchen Marinemiſſion,
deren Mitglieder Griechenland demnächſt verlaſſen werden, zu kündi=
gen
. Der franzöſiſche General Girard wird mit einem der Mitglieder
der franzöſiſchen Militärmiſſion in Griechenlaud bleiben, um die von ihm
begonnenen Kurſe zu Ende zu führen. Die Regierung werde die ver=
traglich
vorgeſehenen Entſchädigungszahlungen leiſten.
Die diplomatiſchen Vertreter Japans in den Ländern des Nahen
Oſtens, die ſeit einigen Tagen in Konſtantinopel zu einem Meinungs=
austauſch
verſammelt ſind, haben beſchloſſen, der japaniſchen Regierung
Konſtantinopel als Zentrum der wirtſchaftlichen Be=
tätigung
Japans auf dem Balkan und Vorderaſien zu empfehlen.
Nach Meldungen aus Kapſtadt haben Senat und Abgeordnekenhaus
in gemeinſamer Sitzung uach ſehr erregter Ausſprache das Sperr=
geſetz
gegen die Farbigen, wodurch die Verwendungsmöglichkeit
Eingeborener und Farbiger in gewiſſen gelernten Berufen eingeſchränkt
wird, mit 83 gegen 67 Stimmen angenommen.
Die Agentur Indopacifie meldet aus Peking, daß zwiſchen Tſchang=
tſolin
und Wupeifu eine Einigung für die Kabinettsbil=
dung
erzielt worden ſei. Das Miniſterpräſidium wurde Dr. Yen,
das Außenminiſterium Wellington Koo übertragen. Im übrigen werde
das Miniſterium zur Hälfte aus Anhängern Wupeifus und Tſchangtſo=
lins
beſtehen.

Len die Ratsreform.
Ein neuer Modus für die nichtfkändigen Ratsſitze Eng=
land
gegen jede Vermehrung der ſtändigen Ratsſitze.
EP. Genf, 13. Mai.
Die Studienkommiiſſion ſür die Aatsfrage hai geſtern be=
ſchloſſen
, auf heute nachmittag eine Sitzung einzuberufen. Die
geſtrige Einzelberatung über die Anträge von Lord Robert Cecil
führten zu längeren Auseinanderſetzungen. Aus einer auf ſpani=
ſchen
Wunſch vom Sekretariat angefertigten Aufſtellung ergibt
ſich, daß von den gegenwärtigen ſechs nichtſtändigen Mitgliedern
des Rates drei, nämlich Braſilien, Belgien und Spauien, ſechs
Jahre amtieren, zwei, nämlich Uruguay und Schweden vier
Jahre die Tſchechofkowakei, die erſt 1923 ni Sielte Ehfuias in
In der Abſtimmung wurde der erſte Antrag von Lord
Robert Cecil, wonach die nichtſtändigen Mitglieder des Rates
ſür drei Jahre gewählt werden, und wonach ſie ſofort nach ihrer
Wahl in das Amt eintreten, wonach ferner ein Drittel der Mit=
glieder
jedes Jahr neu gewählt werden ſollen, grundſätzlich an=
genommen
.
Lord Robert Cecil machte im weiteren Verlauf der Ver=
handlungen
die Mitteilung, daß er feſte Inſtruktionen von ſei=
ner
Regierung erhalten habe, ſich jeder Vermehrung der
ſtändigen Rarsſitze zuwiderſetzen. Dabei wandte
er ſich an die deutſche Delegation, der er die Verſicherung gab,
daß dieſe Inſtruktion ſich ſelbſwerſtändlich nicht gegen den
ſtändigen Natsſitz für Deutſchland richtete, weil
ja faſt alle Mitglieder der Kommiſſion Deutſchland als bereits
Weiter wurde grundſätzlich die Nichtwiederwahl der nicht=
ſtändigen
Ratsmitglieder beſchloſſen. Ausnahmen von dieſer
Regel ſollen zuläſſig ſein, doch werden die Bedingungen für dieſe
Ausnahmen Zweidrittelmehrheit der Verſammlung uſw.
erſt ſpäter beſchloſſen werden.
Der franzöſiſche Delegierte Paul=Boncour teilte mit, daß
die franzöſiſche Regierung nunmehr die Amendements zu
Artikel 4 ratifiziert hat, durch das der Verſammlung
das Recht gegeben wird, die Regelung für die Wahl der nicht=
ſtändigen
Mitglieder mit Zweidrittelmehrheit feſtzuſetzen. Man
nimmt nach dieſer hier großes Aufſehen verurſachenden Erklärung
die noch fehlt nicht wird ablehnen können wo=
tan
wäre. Die Sitzung wurde zur Beratung dieſer ſchwierigen
Frage für geheim erklärt.
Die heutige Sitzung der Studienkommiſſion für die Rats=
frage
, die bis 7½ Uhr tagte, beſchäftigte ſich zunächſt mit der
die ſchließlich auf Drängen Lord Robert Ceeils bejahend ent=
ſchieden
wurde.
In der öffentlichen Sitzung begründete der ſpaniſche Dele=
gierte
Palacios zum erſten Male ausdrücklich und eingehend den
ſpaniſchen Anſpruch auf einen ſtändigen Rats=
ſitz
. Er machte hauptſächlich die neutrale Haltung Spaniens
gelingen wird. Am Donnerstag vormittag hat zunächſt eine Be= geltend, ſowie ſeine von einem deutſchen Staatsmann ausdrück=
lich
anerkannte Eigenſchaft, als Vermittler zwiſchen Europa und
Südamerika und ſeine Arbeit im Völkerbund. Dann kam er
auf das engliſche Verſprechen für einen ſtändigen Ratsſitz Spa=
ſpruchwillens
fallen gelaſſen worden ſein, zu ſprechen.
Um vorwärts zu kommen, nahm Lord Robert Cecil
die Frage der Vermehrung der nichtſtändigen
Ratsſitze wieder auf. Er bat den Präſidenten, die Kommiſ=
nichtſtändigen
Mitgliedern einverſtanden erklären wolle. Scia=
loja
hob in ſeiner Rede die Tatſache hervor, daß es auf die Ge=
ſamtzahl
der Mitglieder des Rates ankomme, damit man ſich
über die Frage ſeiner Arbeitsfähigkeit klar werde. Veverka,
Tſchechoſlowakei, ſtellte den Antrag, das Generalſekretariat zu
loja befürworte, oder 13 bezw. 14 Mitgliedern ein großer Unter=
ſchied
ſei. Der chineſiſche Delegierte machte darauf aufmerkſam,
bundes bewieſen habe.
Die Verhandlungen gehen morgen vormittag 10

berater Frommageot teil.

* Der Kampf um Großdeutſchland.
Von
Abg. Dr. Mittermann,
Präſident des Landtages von Niederöſterreich.
Um Großdeutſchland, um das nationale Staatsideal iſt ein
Kampf entbrannt, der mit der geſamten Waffenrüſtung geführt
wird, die Wirtſchaftspolitik, Geſchichtswiſſenſchaft und politiſch=
philoſothiſches
Denken den Kämpfenden zur Verfügung ſtellen.
Das geiſtige Ringen um Großdeutſchland, das beſonders in
Oeſterreich mit großer Zähigkeit durchgekämpft wird, iſt ein
Kampf um weltanſchauliche Fragen, um die ethiſch=politiſche Be=
wertung
des nationalſtaatlichen Gedankens geworden, deſſen
Giegner mit ungemein großer Rührigkeit an ihr Werk gehen. Es
ſind in dieſer Richtung namentlich jene Kreiſe tätig, deren poli=
tiſches
Denken ſich in den Vorausſetzungen des altöſterreichiſchen
Völkerſtaates bewegt, alſo der Hauptſache nach der Hochadel, der
hohe Klerus, Teile des Offizierskorps der alten Armee, An=
gehörige
der Hochfinianz und einige Ideologen, deren Denken
um die Vorſtellung voi einer beſonderen Miſſion Oeſterreichs
und von einem miyſiiſchen Üſterreichiſchen Raum kreiſt. Dieſe
Großöſterreicher ſehen in gem Erzherzog Franz Ferdinand, deſſen
politiſches Programm erſt jüngſt wieder die Oeffentlichkeit be=
ſchäftigte
, ihren Helden, deſſen weitausgreifende Pläne der Ver=
wirklichung
des übernationalen Staatsideals galten und die
Schaffung eines zeutral verwalteten Großöſterreich mit nationaler
Autonomie, aber anationaler Regierung und Armee zum
Gegenſtand und Inhalt hatten. Das Intereſſe der großöſter=
reichiſchen
Kreiſe gilt der bunten Völkerwelt des Oſtens viel mehr
als den deutſchen Fragen. Mit dieſer Einſtellung verbindet ſich
eine hohe Wertſchätzung des übernationalen Staatsgedankens,
der ais vollendetere Stufe ſtaatspolitiſcher Entwicklung gegen=
über
der nationalen Staatsidee gewertet wird. Zur Stützung
des großöſterreichiſchen Standpunktes werden geiſtreich kompli=
zierte
Theorien herangezogen, die die offenkundigen Tatſachen
des nationalen Zuſammenhaltens und Einheitsgefühls entkräf=
ten
ſollen.
Ein Beiſpiel ſolch gewagter Dialektik der groſtöſterreichiſchen
Idee und des Anſchlußzweifels mag man in dem Aufſatz er=
blicken
, den der frühere öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Sei=
pel
in der Berliner Zeitſchrift Volk und Reich veröffentlicht
hat. Dieſer begabte Staatsmann, der ſich um das neue Oeſter=
reich
unleugbare Verdienſte erworben hat, entwickelt eine hervor=
ragende
redneriſche und publiziſtiſche Tätigkeit, in der die kritiſche
Behandlung des Anſchlußgedankens den vorderſten Platz ein=
nimmt
. Mit viel Geiſt und ſtets neuen Argumenten unterſucht
Dr. Seipel den Gedanken des deutſchen Nationalſtaates auf
etwaige Schwächen und innere Widerſprüche. Der gefühlsmäßige
Anſchlußfreund hat es nicht leicht; den Forderungen eines ſchö=
nen
Gefühls, den Regungen eines edlen Gemüts treten in Dr.
Seipels Argumentationen, die ſcharf zugeſchliffenen Gedanken=
blitze
einer abgewendeten Kritik entgegen. In dieſer Richtung er=
wirbt
ſich Seipel große Verdienſte um den Anſchlußgedanken; er
trägt durch ſeine Art der Dialektik ſehr viel zur Klärung der Be=
griffe
bei und verſcheucht alle gefühlsmäßige Verſchwommenheit
aus der Erörterung der Frage des deutſchen Nationalſtaates.
Freilich iſt auch in Betracht zu ziehen, daß die Stellungnahme
Seipels als eines Politikers von internationalem Rufe dem Fort=
ſchreiten
des Zuſammenſchlußgedankens ſehr abträglich iſt und
insbeſondere auf wertvolle katholiſche Kreiſe einen ungünſtigen
Einfluß hinſichtlich ihrer Entſchließung für die nationale Staats=
idee
ausübt. Dr. Seipels Methode iſt durch zähe Beharrlichkeit
gekennzeichnet; immer neue Schwierigkeiten entdeckt der ſcharfe
Denker, immer neue Berge von Argumenten wälzt der politiſche
Praktiker Seipel als Hemmungen des Anſchlußwillens herbei.
Manches allerdings von dem, was der Altbundeskanzler im Laufe
ſeiner öffentlichen Tätigkeit gegen den Anſchluß vorzubringen
wußte, iſt im Winde verweht. Die Entwicklung zeigt ein ſtän=
diges
Zurückweichen des großöſterreichiſch geſinnten Staatsman=
nes
vor der wachſenden moraliſchen und politiſchen Macht des
Anſchlußgedankens. Ein offenes Eintreten für die Donaukonföde=
ration
als Fortſetzung der alten öſterreichiſch=ungariſchen Mon=
archie
kann nach den Erfahrungen mit den deutſchfeindlichen Nach=
folgeſtaaten
nicht mehr in Betracht kommen. Nur in ſehr be=
dingter
Form, ſozuſagen auf den Seitenwegen der politiſchen
Beweisführung, kehrt das großöſterreichiſche Denken immer wie=
der
zu ſeinem Lieblingsgebilde, den Vereinigten Donauſtaaten,
zurück. Auch die Behauptung, der Anſchlußgedanke ſei nicht
aktuell, die allerdings in manchen vorwiegend wirtſchaſtlich orien=
tierten
Kreiſen Schule gemacht hat und als Troſtgedanken für die
großöſterreichiſche Mentalität das weite Hinausſchieben der An=
ſchlußverwirklichung
enthält, iſt angeſichts der über den Anſchluß
fortwährend geführten weltpolitiſchen Erörterung nicht aufrecht=
zuerhalten
. Es ſind dies durchweg Poſitionen, die Seipels ge=
wandte
Dialektik räumen mußte, trotz allem Geiſt, der zur Ver=
teidigung
der unhaltbaren Stellungen aufgeboten wurde. Nun
ſcheint die ſchöpferiſche Kraft einigermaßen erlahmt zu ſein, mit
der Dr. Seipel ſtets neue und eigenartige Bedenklichkeiten gegen
den Anſchlußgedanken geltend zu machen wußte. Sein Aufſatz
wenigſtens in Volk und Reich enthält, abgeſehen von einigen
originalen Einzelheiten, keinen großen neuen Gedanken gegen
die Nationalſtaatsidee. Immerhin iſt der Aufſatz lehrreich, da er
eine eigentümliche Art geſchichtsphiloſophiſcher Betrachtung an
die nenzeitlichen Geſchicke unſeres Volkes heranträgt. Er ſei daher
einer kurzen Beſprechung unterzogen.
Wie ſchon die Ueberſchrift des Aufſatzes zeigt, will ſich der
Verfaſſer mit der Aufgabe der Deutſchen in Oeſterreich befaſſen,
die ihm als eine beſondere innerhalb der Geſamtaufgabe des
deutſchen Volkes erſcheint auch dies ein Fortſchritt, wenn man
bedenkt, daß der Dr. Seipel der Umſturzzeit den Trennungsſtrich
zwiſchen Deutſchtum und Oeſterreichertum viel ſtrenger zog. Neh=
men
wir alſo an, und wir tun dies gerne, daß es ſich bei der
Feſtlegung einer beſonderen öſterreichiſchen Aufgabe und Sen=
dung
um eine immerhin deutſche und nicht unmittelbar europä=
iſche
Sendung handele, die Seipel als das echte Sein Oeſter=
reichs
anſieht, ſo iſt die nächſte Frage, welcher Inhalt dieſer beſon=
deren
Aufgabe zukommt und ob dieſer Inhalt wirklich die Son=

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Seite 2

Freitag, den 14. Mai 1926

Nummer 133

beiſtelung der deutſchöiſtereichiſchen Sendung rchtfertigt. Einen
Zingerzeig zur Beantwortung dieſer Frage nach dem Inhalt
ſehen wir in der Bemerkung Dr. Seipels,
die öſterreichiſchen Deutſchen fühlten ſich nach 1866 gegenüber
Kleindeutſchland als die wahren Großdeutſchen, die,
obwohl vom Reiche getrennt, die altendeutſchen Reichs=
ideale
gradlinig fortſetzten, während ſie das neue
Reich einem weſtleriſchen Staatsideal verfallen
ſahen.
Die ziemlich weitgehende Unfreundlichkeit der Zumutung
eines weſtleriſchen Staatsideals findet ihre Begründung an
einer anderen Stelle des Seipelſchen Auſſatzes, wo auseinander=
geſetzt
wird, daß ein Teil des deutſchen Volkes vom national=
ſtaatlichen
Ideal der weſtlichen Völker erfaßt ge=
weſen
ſei und, offenbar bei der Schaffung des Norddeutſchen Bun=
des
und des Deutſchen Reiches von 1871, dieſes Ideal umden
Preis der Größe des Reiches verwirklicht habe.
Der vom weſtleriſchen Staatsideal erfaßte Teil des deut=
ſchen
Volkes iſt natürlich Preußen und die kleindeutſche Partei,
die ſich dem Schwarzenbergſchen Plan der Schaffung eines 70=
Millionen=Reiches unter Einſchluß des geſamten Habsburgiſchen
Machtbereiches erfolgreich widerſetzt hatte. Die Geſchichtsauffaſ=
ſung
, der auch Dr. Seipel anhängt, rechnet dieſen Widerſtand den
Kleindeutſchen und vor allem dem Fürſten Bismarck als
ſchwerſte Belaſtung an. Ohne auf dieſe wohlbekannten Theſen
der bismarckgegneriſchen Geſchichtsbetrachtung hier im einzelnen
eingehen zu können, ſei nur das eine bemerkt, daß dem Realpoli=
tiker
ſolche Doktrinen nicht gut anſtehen. Es nützt nichts, dem
Schwarzenbergſchen Traume eines habsburgiſchen Imperialis=
mus
nachzutrauern; vielmehr gilt es als empiriſche Tatſache, daß
ein anderer Weg zum Reiche als der Bismarcks nicht gegeben
war, daß aber die kleindeutſche‟ Reichsgründung Bismarcks, in=
dem
ſie Weltkrieg und Zuſammenbruch überdauerte, die einzige
Möglichkeit und Vorausſetzung der Schaffung eines neuen Groß=
deutſchland
geworden iſt, was auch dem unentwegten Bismarck=
und Preußengegner als ein Sachverhalt von einiger nationaler
Bedeutung und einigem nationalen Werte erſcheinen ſollte,
Uebrigens wäre das Schwarzenbergſche Großreich wohl ein Groß=
üſterreich
, niemals aber ein Großdeutſchland geworden. In ihm
wäre ſomit ein vollſtändig, Neues, nicht aber eine Fortſetzung des
römiſch=deutſchen Reiches entſtanden, deſſen national=deutſche Ele=
mente
der Parteigenoſſe Dr. Seipels, Univerſitätsprofeſſor Dr.
Hugelmann, in den Wiener Neueſten Nachrichten überzeugend
nachweiſt. Das alte Reich war in der vornationaliſtiſchen Zeit
grundſätzlich ein regnum Theutonigorum, ein Reich der Deut=
ſchen
, geweſen; wie hätte das Schwarzenbergſche Imperium mit
ſeinen mehr als 20 Millionen Nichtdeutſchen in der Zeit des er=
wachten
Nationalismus ein deutſcher Nationalſtaat ſein könnens
Auch das deutſche Volk muß die Lebensform des Nationalſtaates
ausfüllen; darin das Zeichen einer weſtleriſchen Beeinfluſſung
zu ſehen, iſt wohl eine unwiſſenſchaftliche Behauptung, die ſich
einzig darauf ſtützt, daß die Vertreter der engliſch=franzöſiſchen
Staatstheorie der nationalſtaatlichen Auffaſſung zuneigten.
Seipels Geſchichtsauffaſſung iſt alſo nicht wiſſenſchaftlich, ſon=
dern
dogmatiſch mit einem Zug ins Myſtiſche. Denn nicht anders
kann man es nennen, wenn der öſterreichiſche Staatsmann der
ans Reich als Gegenſatz zu einer Föderation der
Staaten im Donaubecken hinzuſtellen, denn
unſerer innerſten ueberzeugung nach wollen
wir (2) beides‟! Die Vorſtellung eines zugleich mit dem
Deutſchen Reiche und den Staaten im Donaubecken verbunde=
nen
Oeſterreich iſt wohl nicht vollziehbar und erhält erſt einen gegenwärtig zerrüttet ſei. Er erſuche das Unterhaus, zu glau=
Sinn, wenn man Seipels Glauben an das Werden eines großen
europäiſchen Syſtems in Betracht zieht, das aber noch viel un=
aktueller
ſein dürfte als der nationalſtaatliche Aufbau Deutſch=
lands
. Durchaus unrichtig iſt aber die Darſtellung Dr. Seipels
von der politiſchen Willensrichtung Deutſchöſterreichs. Wir,
d. h. die große Mehrzahl der Deutſchöſterreicher, wollen nicht
beides, Anſchluß und Donaubund, weil wir nicht beides wollen
können, und wir ſind nicht gewillt, der nackten Machtpolitik
der derzeitigen Machthaber Europas Zugeſtändniſſe zu machen
und klare Sachverhalte ihnen zuliebe zu verſchleiern, weil wir
überzeugt ſind, daß die bloße Machtpolitik nicht imſtande iſt, dau=
ernde
Geſtaltungen zu ſchaffen. Wir wollen den Sieg der
ſittlichen Idee über ſtumpfſinnige Gewalt; das
ſollte eigentlich auch das Ziel eines jeden chriſtlichen Politikers
ſein. Glitzernde, vieldeutige Worte von den Staaten im Donau=
Dr. Seipels Theorie von den zwei Sendungen Oeſterreichs zu=
ſammen
: Oeſterreich hat keine beſondere europäiſche, myſtiſch=
übernationale
Sendung, ſondern lediglich einen deutſchen Beruf,
deſſen Beſonderheit nur darin begründet liegt, daß Oeſterreich ſo
wie die Weſtmark, wie Oſtpreußen und Schleſien grenzdeut=
ſcher
Boden iſt und grenzdeutſche Aufgaben zu erfüllen hat. In
den großen Fragen aber der Beziehungen zu den anderen Völ=
kern
, beſonders denen des nahen Oſtens, kann ſich nur die eine
Sendung des ganzen deutſchen Volkes, der überperſönlichen
Volksgemeinſchaft erkannt werden muß, mit der ſich die Beſon=
derheit
einer beſtimmten und begrenzten Teilaufgabe ſehr wohl
verſteht, wenn ſie ſich auswirkt wie ſie ſoll und muß: Im Na=
men
der ganzen deutſchen Nation.

Nach dem Abbruch des
engliſchen Generalſtreiks.
London, 13. Mai.
Trotz des Abbruchs des Generalſtreiks zeigt die Lage in Lon=
don
heute morgen kaum eine Veränderung. Bisher haben nur
ſehr wenig Streikende die Arbeit wieder aufge=
nommen
. Die Straßenbahnen verkehren noch nicht. Die Zei=
tungen
erſcheinen noch immer in verkleinertem Format.
Ein Proteſt der engliſchen Gewerkſchaften.
Der Generalrat der Gewerkſchaften veröffentlicht eine Er=
klärung
, in der er darauf hinweiſt, daß zahlreiche Arbeitgeber ver=
ſuchten
, die Arbeiter zu Opfern der Lage zu machen und ihnen
erniedrigende Bedingungen, darunter auch Lohnverminderungen
aufzuzwingen. Die Gewerkſchaften, deren Mut und Kräfte nicht
gebrochen ſeien, würden dieſen Beſtrebungen bis zum Aeußerſten
Widerſtand leiſten. Baldwin wird erſucht, Regierungsmaßnahmen
zu ergreifen, um die Arbeitgeber dazu zu bringen, dem Geiſte von
Baldwins Aufruf zur Verſöhnlichkeit mehr zu entſprechen. Der
Generalrat hat an ſämtliche Gewerkſchaften telegraphiſch die
dringende Aufforderung gerichtet, keine anderen Arbeitsbedin=
gungen
anzunehmen als die, die vor dem Streik beſtanden haben.
Die Arbeiter werden aufgefordert, ſich nach den Anordnungen der
Gewerkſchaſtsführer zu richten.
Die Eiſenbahner ſtreiken weiter.
Der Vollzugsausſchuß der Eiſenbahner hat den Befehl ge=
geben
, den Eiſenbahnerſtreik fortzuſetzen, und zwar ſolange, bis
die Geſellſchaften annehmbare Wiedereinſtellungsbedingungen
machen würden. Die Mitglieder der Exekutive würden morgen
mit den Vertretern der Geſellſchaften eine Unterredung haben.
Engliſches Unterhaus.
Die heutige Unterhausſitzung wurde inmitten einer fieber=
haften
Atmoſphäre eröffnet. Maedonald eröffnete die De=
batte
. Der Prinz von Wales und der Herzog von Yorck waren
anweſend. Maedonald erklärte, daß der Generalſtreit
entgegen der Behauptung der Regierung ein allgemeiner
Induſtriekampf geweſen ſei und daß er lediglich deshalb
eröffnet wurde, um die Grubenarbeiter in ihrem Kampf gegen
die angedrohte Lohnherabſetzung zu unterſtützen. Der Redner
proteſtierte gegen die Haltung vieler Arbeitgeber, die den Um=
ſtand
ausnutzen möchten, um die Lebensbedingungen der Arbei=
ter
zu verſchlechtern. Wenn man verſuche, in dieſer Weiſe gegen
die Trade Union anzukämpfen und glaube, hierdurch etwas er=
reichen
zu können, ſo täuſche man ſich gewaltig.
Baldwin erklärte darauf, daß er nicht glaube, die Fol=
gen
des Generalſtreikes könnten in einem Tage ſchon zum Ver=
ſchwinden
gebracht werden. Das Land habe aber das größte verhandlungen gegen die Frankenfälſcher abermals die Mitteilung,
Intereſſe daran, daß die Arbeit ſo raſch als möglich wieder auf= daß er Verfügungen zur Beſchaffung von im Ruhrgebiet gefälſch=
genommen
werde und daß wieder normale Verhältniſſe herrſchen.
Meinung Ausdruck gibt, es ſei ganz falſch, den Anſchluß Es ſei weder der Augenblick zu klagen noch zu triumphieren. Die nahmte Eremplare befänden ſich bei der Deutſchen Bank. Ein
geber gegenüber der Arbeiterſchaft zu begünſtigen, ſo daß die
Löhne reduziert oder die Arbeitszeit erhöht werden könnte. Es
ſei klau, daß zahlreiche Eiſenbahner während einer gewiſſen
Zeit noch nicht wieder eingeſtellt werden könnten, da der Verkehr
beu, daß die Negierung nicht im geringſten das Ziel verfolge, die er habe von der Frankenfälſchungs=Angelegenheit von ſeinem
Trade Unions zu vernichten. Er könne die Zuſicherung geben,
daß er perſönliche Angriffe dieſer Art, von welcher Seite ſie auch an ſich bemüht, dieſe phantaſtiſchen Pläne zu verhindern, und
kommen könnten, nicht begünſtigen werde.
weder dem Geiſt noch dem Buchſtaben nach ihren Erklärungen
während der Dauer des Generalſtreiks treu geblieben ſei. Er nicht gelang, durch Nikolaus Kozmas dem Miniſterpräſidenten
zweifle daran, daß die Regierung die gegenwärtige Haltung der
Arbeitgeber nicht begünſtige. Lloyd George erklärte, daß
der Generalſtreik nicht durch die Haltung der Regierung, ſon=
dern
durch die Aktion der öffentlichen Meinung zum Stillſtand
gebracht worden ſei. Die Negierung ſei moraliſch verpflichtet,
daß keine Repreſſalien weder von ſeiten der Arbeiter noch von
ſeiten der Arbeitgeber erfolgen werden. Das Land wolle ſo
raſch als möglich den ſozialen Frieden wieder finden. Es ſei
becken werden uns dabei nicht beirren, und ſo bricht alſo auch nicht der Augenblick, den Kampf auf irgend einem Gebiet und mit
irgendwelchen Waffen fortzuſetzen. Die Debatte wurde darauf
auf morgen vertagt.

Das Programm der kommenden Völkerbundsratstagung
EP. Genf, 13. Mai.
Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht die vorläufige Tages=
ordnung
der 40. Tagung des Völkerbundsrates, die unter dem griffen daran anſchließend ein Regiment der Fremdenlegion in
Vorſitz des ſchwediſchen Delegierten Unden am 7. Juni im Genf. Jzi Kritemna an. In der Nacht ſetzte dann ein weiterer Gegen=
Auffaſſung behaupten, daß hier eine geſamtdeutſche Aufgabe, eine eröffnet werden wird. Auf der Tagesordnung befindet ſich vor
allem die Frage der Wirtſchaftskonferenz, der Abrüſtungskonfe= ofſiziellen Bericht zurückgewieſen wurde. Auch von der ſpaniſchen
renz ſowie die Frage der friedlichen Regelung internationaler Front werden ſtarke Gegenangriffe der Rifkabylen gemeldet. Aus
Streitigkeiten, der privaten Waffenfabrikation, ſowie auch die
Frage der Zuſammenſetzung des Völkerbundsrates, ferner öſter= Geſchützen, Maſchinengewehren und Munitionskolonnen bei den
reichiſche, ungariſche, Saarfragen uſw.

Die

Pilſudski in Warſchau einmarſchiert. /Schwere
Straßenkämpfe.
EP. Warſchau 13. Mai.
Die polniſche Militärrevolution hat ihren Ausgang von
einem geheimnisvollen Ueberfall auf das Landhaus Pilſudskis
in Sulejowek genonimen, der von Mitgliedern der rechtsſtehenden
fasciſtiſchen Bereitſchaft der polniſchen Patrioten ſowie von
Monarchiſten ausgeführt wurde, während das neue Kabinett
Witos und der neue Kriegsminiſter Malezewski gleichzeitig eine
Inſtruktion an die Armee herausgaben, die den Truppenkom=
mandanten
verbot, Piſudski zu Hilfe zu eilen. Dem darauf
meuternden Ulanen=Regiment 7 und Infanterie=Regiment 22, die
ihre Kommandanten abſetzten und zu Pilſudski überliefen, haben
ſich bisher 6 der um Warſchau liegenden Garniſonen angeſchloſſen,
nämlich Breſt=Litowst, Kielee, Lowiez, Lublin, Piotrkow und
Siedlze. Die Zahl der meuternden Truppen iſt ſeit geſtern von
10 000 auf 30 000 geſtiegen. Ueber die in der Geheimſitzung des
Kabinetts nach dem Einzug Pilſudskis in Warſchau gefaßten Be=
ſchlüſſe
iſt noch nichts bekaunt. Es ſind regierungstreue Truppen
rechtsſtehender Generäle aus Poſen eingetroffen. Alle Kaſernen
wurden glarmiert zwecks Entſetzung des Kabinetts aus dem Be=
lagerungszuſtand
, in den es dursh den Einzug Pilſudskis ge=
raten
iſt. General Sikorski dürfte ſomit mit dem Lem=
berger
Korps einen zweiten Marſch auf Warſchau
unternehmen.
EP. Wien, 13. Mai.
Pravo Lido erhält über die Vorgänge in Warſchau aus
ſehr gut informierten Kreiſen, die dem Schauplatz der Ereigniſſe
nahe ſind, eine Darſtellung, nach der es geſtern Nacht in Warſchau
zu Straßenkämpfen zwiſchen den Truppen Pilſudskis und den
regierungstreuen Truppen gekommen iſt. Marſchall Pilſudski zog
mit den ihm ergebenen Regimentern durch Praga und beſetzte
nach dem Scheitern der Einigungsverhandlungen mit dem Prä=
ſidenten
der Repbulik das Innen=, Außen=, Kriegsminiſterium,
das Miniſterpräſidium und andere Regierungsgebäude und drang
bis zum Sitz des Präſidenten, dem Belvedene=Palaſt, vor.
Danzig, 13. Mai.
Nach hier vorliegenden Berichten aus Polen iſt Pilſudski in
Warſchau Herr der Lage, dagegen haben ſich die Provinzbehörden
für Witos erklärt.

Der Frankenfälſcher=Prozeß.

Baroß beſtreitet die Mitſchuld.
Budapeſt, 13. Mai.
Prinz Windiſchgrätz machte zu Beginn der geſtrigen Gerichts=
ten
Marknoten getroffen habe. Von Gerichtswegen beſchlag=
Regierung habe nicht die Abſicht, die Feindſeligkeit vieler Arbeit= Vergleich mit den gefälſchten Frankennoten könne alſo vorgenom=
men
werden. Der Vorſitzende erklärte, er laſſe keinerlei Anträge
auf Ergänzung des Beweisverfahrens zu, ſo lange das vorbe=
reitete
Material nicht erledigt ſei. Ergänzungsanträge können
erſt ſpäter geſtellt werden.
Der hierauf vernommene Angeklagte Gabriel Baroß gibt an,
Freunde Nadoſſy Kenntnis erhalten, jedoch dennoch von Anfang
zwar auf eine Weiſe, daß es zu keinem Skandal komme. Mit Hilfe
Der Abg. Thomas erklärte darauf, daß die Regierung des Bankiers Elriſcher Hovath habe er Windiſchgrätz davon über=
zeugen
wollen, daß die Sache undurchführbar ſei und, als ihm das
Bethlen eine Anzeige zukommen laſſen.
Windiſchgrätz wies nach ſeiner Konfrontation mit Baroß
deſſen Behauptung zurück, daß Baroß ſich nicht mit 20 Millionen
an der Finanzierung der Frankenfälſchungen beteiligt hätte.
Auch Raba hielt ſeine Angabe aufrecht, daß die 20 Millionen
von Baroß ſtammen.
Erfolgreiche Gegenoffenſive der Rifkabelen.
EP. Paris, 13. Mai.
Nach Meldungen aus Tazza ſcheinen die Rifkabylen gewiſſe
Erfolge errungen zu haben, wie ein offizielles Communigus be=
ſagt
. Eine bei Jzi Kritemna zum Angriff vorgehende marokka=
niſche
Diviſion ſtieß auf ſtarken Widerſtand der Rifkabylen. Der
Kampf dauerte etwa 5 Stunden. Die Rifkabylen kamen der fran=
zöſiſchen
Offenſive zunächſt mit einem eigenen Angriff zuvor und
angriff der Kabylen an derſelben Stelle ein, der jedoch nach dem
der Gegend von Seth wird das Eintreffen von Verſtärkungen mit
Rifkabylen gemeldet.

Michge

HfE

Ucheses-FEchlsschiufs Dunch UER1A8 GSKdß HeiSrek We5040
(Nachdruck verboten)
25)
So ſo! Deshalb alſo, mein Stern. Hängſt du ſo an
unſeren Onkels?
Ja! ſtieß ſie hervor. Ich hab ſie lieb. Nicht ſo, wie du
lieben verſtehſt. Ich begehre ſie nicht. Wie könnt’ ich das.
Aber es ſind Menſchen, die ich grenzenlos achte. Die ſollſt du
nicht verletzen.
Erich ſtand kopfſchüttelnd vor der Schweſter.
Na, alteriere dich nur nicht ſo, Kindchen. Ich will ja mit
den beiden Muſterknaben nicht anbinden. Nur die Krabbe, die
Hanna, reizt mich.
Hüte dich! Laß ſie in Ruhe! Du biſt ihrer nicht wert.
So, warum denn, nicht, Schweſterchen?
Du biſt ein Spieler und Lump. Vater ſagt es, und er hat
recht. Haß klaug aus ihren Worten.
Mit wutverzerrter Miene trat er näher an’s Bett heran.
Du!. Waßs das uicht noch einmal.
Schlag doch zu, du . So iſt’s recht. Der Vater zwingt
un lumpiges Geld ſeine Brülder von der Heinat fort und dir
wirft er das Geld hundertfach in den Rachen. Wahnſinnig könnte
ich werden, wenn ich daran denke!
Mußt dii in die Burſchen verliebt ſein, Schweſterchen.
Ja, ich bin’8!. Aber wvie ich dir ſchon ſagte, ich begehre nichts.
Sollte ich die nicht lieben, die Licht in mein erbärmliches Leben
gebracht haben?"
Verrücktes Frauenzimmer!
Haſtig verließ er das Krankenzimmer. In ſeinen Augen war
ein böſes Funkeln.
Und Annette!
Steil aufgerichtet, mit geballten Fäuſten, ſaß ſie im Bett.
Haß empfand ſie gegen den Bruder.
Als ſie zum Feuſter hiuausblickte, fah ſie im Garten ſpie=

lende Kinder. Da löſte ſich alles Harte und Starre in ihrem
Antlitz.
Als ſie einſchlief, verklärte milder Schimmer das unſchöne
Mädchengeſicht.
Als Hanna am nächſten Tage Klaus im Gambrinus zu
treffen hoffte, wartete ſie vergebens. Sie wurde unruhig und
beſchloß, die Brüder aufzuſuchen. Sie benutzte die Vorortbahn
und ſchritt zu Fuß der Wohnung der Brüder zu. Als ſie klin=
gelte
, ſchlug ihr das Herz ſtärker.
Die Wirtin öffnete und erkannte Hanna ſofort. Sie begrüßte
ſie freundlich und bat ſie, näherzutreten.
Er iſt krank, ſagte ſie.
Wer? fragte Hanna angſtvoll.
Nun, Herr Werner. Er ſah heute morgen ganz elend aus
und liegt jetzt. Herr Klaus pflegt ihn.
Hanna atmete auf. Die Sorge, die ſie um den Geliebten
erfüllte, wich von ihr.
Dann will ich nicht ſtören, ſagte ſie. Richten Sie meinen
Freunden die herzlichſten Grüße aus und ich ließe Herrn Werner
gute Beſſerung wünſchen.
Wollen Sie ſchon wieder ausreißen? Warten Sie doch
einen Augenblick. Ich werde Herrn Klaus benachrichtigen, er
wird ſich ſehr freuen, daß Sie da ſind.
Nein, nein! wehrte Hanna haftig ab. Es iſt nicht nötig.
Im Inneren ſehnte ſie ſich aber doch danach, den Geliebten zu
ſehen, und ſei es auch nur einen Augenblick.
Da klopfte es, und Klaus trat ein.
Ich wußte es doch, daß Sie es ſind, Hanna. Treten Sie
doch einen Augenblick näber. Nehmen Sie uns die Nuhe nicht
mit, ſagte er herzlich.
Schweigend erfüllte ſie ſeinen Wunſch.
Als ſie an ſeiner Seite in das Wohnzimmer trat, ſchlug ihr
Herz heftiger und doch fühlte ſie ſich geborgen.
Sie nahm in dem breiten Fenſterſeſſel Platz, Klaus ihr
gegenüber.
Werner ſchläft. Gott ſei Dank, Hanna! Den armen Kerl
hat es furchtbar gepackt.
Es muß furchtbar, grauenhaft ſein, Klaus.
Sicher, Hanna. Ich weiß es nicht, aber ich ſehe, wie er
leidet.

Bmmmmmmmmmmmmmmmmmmmnmmnmmnnmnnnnnn
nacheinander faſſen. Doch Klaus bezwang die Sehnſucht, die
ſeiner Seele entſtieg.
Hanna, wir haben uns entſchloſſen, ſchon früher zu reiſen.
Er ſah, wie ſie blaß wurde.
Wann?
Am kommenden Montag. Am Sonntag werden wir und
erlauben, Sie zu beſuchen, und am nächſten Tag reiſen wir.
Sie kommen zurück, bald, Klaus, bat ſie.
Er nickte und faßte ihre Hände.
Hanna, wir kommen wieder. Vielleicht, um für Jahre Ab=
ſchied
zu nehmen. Wer weiß es heutes
Nein, nein! ſchrie ſie auf.
Das Wort tat Klaus unſäglich wohl und weh zugleich. Aber
er ſchwieg.
Angſtvoll wartete Hanna auf eine Antwort. Als dieſe nicht
kam, ſtand ſie auf und trat zu Klaus.
Können Sie das? So auf Jahre fortgehen, daß wir uns
nicht mehr ſehen?
Klaus atmete ſchwer. Am liebſten hätte er ſie in ſeine Arme
genommen und ihr unter Lachen und Küſſen geſagt: Nein, nein,
ich will immer bei dir bleiben.
Aber es ging ja nicht. Noch durfte er ſeine Hände nicht nach
dem Menſchenkinde ausſtrecken, das jung, ſchön, ganz erfüllt von
inniger Liebe vor ihm ſtand. Denn vor ihm lag noch die ganze
Ungewißheit des Lebens.
Können Sie es, Klaus? wiederholte Hanna mit zitternder
Stimme.
Wenn es ſein muß, Hanna, dann kann ein rechter Mann
alles.
Da wandte ſich Hanna von ihm ab und trat ans Fenſter. Die
Tränen lieſen ihr über die Wangen, und der Geliebte ſollte nicht
ſehen, daß ſie weinte.
Hanna! Es wird alles gut und reiht werden. Das Leben
liegt vor uns, und wir müſſen an das Leben glauben.
Da wandte ſie ihm ihr Antlitz wieder zu, und aus ihren
feuchten Augen brach ein helles Licht. Der unbeſiegbare Glaube
der Jugend.
Es wird ſchon alles recht werden!
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Nummer 133

Seite 3

Freitag, den 14. Mai 1926

Aus Darmſtadt.
Darmſtadt, 14. Mai.
Der Heſſiſche Landes=Lehrerinnenverband hält am 15. und 16. Mai
ſeine Hauptverſammlung in Gießen ab. Am 15. abends
ſpricht Marg. Treuge=Hamburg über: Die ſozialpädagogiſchen Aufgaben
unſerer Zeit‟. Dieſes Thema, das in weiteſten Kreiſen nicht nur in der
Lehrerwelt regſtes Jntereſſe erregen ſollte, kann wohl von kaum jemand
anderem ſo gut behandelt werden wie von ihr. Iſt ſie doch ſeit Jahren
die bewährte Leiterin des von Gertrud Bäumer und Marie Baum ge=
gmindeten
Sozial=Pädagogiſchen Inſtituts, das verbunden iſt mit einer
ſtaatlich anerkannten Wohlfahrtsſchule. In Lehrerkreiſen iſt Margarete
Treuge außerdem bekannt durch ihre Einführung in die Bürgerkunde‟,
die wohl in keiner Lehrerbibliothek fehlt.
C. Aprilwitterung in Darmſtadt. Der zweite Monat des diesjähri=
gen
meteorologiſchen Frühlings war vorwiegend warm und etwas zu
trocken. Das Monatsmittel der Temperatur betrug 11,4 Grad Celſius
(2,2 über dem Durchſchnitt), während die Gegenſätze ſich auf 27,0 am 25.
und 0,7 am 12. ſtellten. Der Monat wies ſomit bereits einen Sommer=
tag
auf, ein in ſo früher Jahreszeit ſeltenes Ereignis. In der bis 1862
zurückreichenden Beobachtungsreihe von Darmſtadt ſind nur ſieben Axril=
monate
verzeichnet, die noch höhere Monatsmittel aufwieſen, an der
Spitze der April 1894 mit einem Mittel von 13,0 Grad. Die Beivölkungs=
ziffer
war mit 5,5 (10 bedeutet völlige Trübung) annähernd normal, es
wurden ſieben heitere und ſechs trübe Tage beobachtet. Südweſtwinde
überwogen, doch waren auch Süd= und Sſidoſtwinde häufig. Tage mit
Regen gab es 13, die im Ganzen eine Niederſchlagsmenge von 34,8 Milli=
meter
(6 unter normal) lieferten, wovon auf den näſſeſten Tag, den 25.,
ein Viertel entfiel. Der Abſchnitt vom 1.17. blieb völlig trocken. Die
Zahl der Gewitter beſchränkte ſich auf 1. Am Monatsende war die
Vegetation um nahezu drei Wochen dem langjährigen Durchſchnitt vor=
ausgeeilt
. In der Provinz Starkenburg ſchwankte die Niederſchlagsſumme
zwiſchen 54 Millimeter in Winterkaſten und 16 in Viernheim, in Rhein=
heſſen
zwiſchen 28 in Oppenheim und 11 in Wolfsheim, während Ober=
heſſen
ſtärkere Gegenſätze aufwies mit einem Maximum von 81 in Her=
chenchain
und 12 in Grünberg.
Die Tätigkeit der Hausbettelbekämpfungsſtelle im Städtiſchen
Wohlfahrts= und Jugendamt im Monat April 1926. Vorgeſprochen haben
38 Perſonen, davon waren 4 von hier. Es erhielten: 29 Perſonen Fahr=
karten
nach Arbeitsſtellen oder nach dem Wohnort, 1 Perſon Schuhe,
1 Perſon Unterſtützung in Lebensmitteln und Brand, 4 Perſonen Be=
kleidungsſtücke
und 3 Perſonen Verpflegung und Obdach.
Dampferverbindungen. 1. Bremen-New=York: Dampfer Ber=
lin
am 16. Mai ab Bremerhaven, Dampfer München ab Bremer=
haven
am 22. Mai, Dampfer Columbus am 30. Mai, Dampfer Sierra
Ventana am 3 Juni, Dampfer Lützow am 5. Juni, Dampfer Stutt=
gart
am 10. Juni, Dampfer Bremen am 13. Juni, Dampfer Berlin
am 16. Juni. 2. Von Bremen nach Halifax: Dampfer München
am 22. Mai, Dampfer Bremen am 14. Juli. 3. Bremen-Baltimore
(über New=York): Dampfer York am 8. Anguſt. 4. Bremen
Braſilien: Dampfer Sierra Cordoba ab Bremen am 29. Mai,
Dampfer Werra am 5. Juni, Dampfer Sierra Movena am 26. Juni,
Dampfer Cöln am 10. Juli. 5. Bremen-HamburgOſtaſien: ab
Hamburg: Dampfer Fulda am 29. Mai, Dampfer Konnigsberg am
26. Juni, Dampfer Trier am 24. Juli. 6. BremenAuſtralien:
Dampfer Gotha am 24. Juli. Mitgeteilt vom Vertreter: Lloyd=
Reiſebüro, Darmſtadt, Rheinſtraße 17.
Frühlingsfeſtſpiele in Baden=Baden. Das Programm für die
Frühjahrsfeſtſpiele, die unter der Leitung des Kapellmeiſters der Metro=
politan
Opera New York, Arthur Bodanzky, ſtattfinden werden, iſt wie
folgt feſtgeſetzt: Roſinis Barbier von Sevilla wir am 25. und 30. Mai,
Mozarts Coſi fan tutte am 27. Mai und 1. Juni gegeben werden.
Am 29. Mai iſt ein großes Konzert. Dirigent: Arthur Bodanzky, Soliſt:
Artur Schnabel. Als Mitwirkende von der Metropolitan Opera New
York werden folgende Künſtler beſchäftigt ſein: Lucrecia Bori, Florence
Eaſton, Kathleen Howard, Eliſabeth Kandt, Kaja Eide Norenam Paola
Ananian, Mario Chamlee, Adamo Didur, Guiſeppe de Luca, George
Meader; Inſzenierung: Sam Thewmann.
Billiger Sonntag im Frankfurter Zoo. Am Sonntag, 16. Mai,
iſt der Zoologiſche Garten und das Aquarium während des ganzen Tags
zu halben Eintrittspreiſen zugänglich. Nachmittags 4 Uhr und abends
8 Uhr finden Konzerte ſtatt.

*Bezirksſchöffengericht.
1. Der fahrläſſigen Tötung iſt der Maurerparlier Gg. Cröß=
mann
7., geboren und wohnhaft in Hahn, angeklagt. Es wird ihm
zur Laſt gelegt, am 30. November 1925 zu Darmſtadt durck Fahrläſſigkeit
den Tod des Maurerlehrlings Gg. Kraft verurſacht und dabei die Auf=
merkſamkeit
aus den Augen geſetzt zu haben, zu der er vermöge ſeines
Berufes beſonders verpflichtet war, indem er zuließ, daß eine Gemiſt=
ſtange
, die wie er wußte nach Entfernung des aufgeſchütteten Bau=
grundes
, in welchem ſie eingegraben geweſen, faſt völlig frei daſtand,
nicht unter Anwendung beſonderer Vorſichtsmaßnahmen umgelegt, ſon=
dern
mit dem Pickel freigelegt wurde, ſo daß dieſe Stange umſtürzte und
den Kraft zu Tode traf. Der Unfall ereignete ſich kurz vor 12 Uhr mit=
tags
bei Bauarbeiten der Bauhütte Darmſtadt am Rhönring. Der
Angeklagte erklärt, das Gerüſt ſei unter ſeiner Leitung von ſeinem Bru=
der
und einem gewiſſen Werner aufgeſtellt worden; auf die Gerüſtmacher
habe er ſich verlaſſen können. Mit dem Umlegen des Gerüſtes ſeien zwei
Arbeiter beſchäftigt geweſen; eine Stange an der Einfahrt, die bei dem
ſtark gefrorenen Boden nicht feſt eingegraben war, ſei beim Auflockern
des Froſttnäuels nach der Seite gefallen und habe dem Kraft auf den
Schädel geſchlagen. Kraft erlitt eine Schadelverletzung und ſtarb bald
im Krankenhauſe.
Zeuge Werner bekundet, die Stange ſei beim Gerüſtaufſtellen 1,50
Meter tief eingelaſſen und ſei ein Bohlen untergelegt worden. Bau=
ftihrer
Keßler von der Baugeſellſchaft Bauhüitte ſchildert den Angeklag=
ten
als durchaus zuverläſſig.
Der Sachverſtändige Sang, techniſcher Aufſichtsbeamter der Heſſiſch=
Naſſauiſchen Baugewerks=Berufsgenoſſenſchaft, führte u. a. aus: Die
Standſicherheit müſſe gewährleiſtet werden; einige Ständer ſeien nach=
träglich
als ſogen. blinde aufgeſtellt worden; aber ein ſogen. blinder
Ständer müſſe jedermann kenntlich ſein, und hier ſei beſondere Vorſicht
nötig beim Umlegen der Ständer. Auch blinde Ständer umzulegen,
bilde eine beſondere Gefahr; deshalb ſeien blinde Ständer durch Kalk=
ſtrich
kenntlich zu machen vor dem Umlegen. Im Gefahrenbereich ſeien
Leute beſchäftigt worden, was nach den Unfallverhütungsvorſchriften
nicht zuläſſig ſei. Der Parlier ſei für dieſe Dinge verantwortlich, denn
der Unfall wäre ſonſt vermieden worden. Auch der Parlier Göbel habe
fahrläſſig gehandelt, aber verantwortlich ſei der Parlier Crößmann.
Der Staatsenwalt beantragt, geſtützt auf das Gutachten des Sach=
verſtändigen
, eine Geldſtrafe von 250 Mk. anſtelle an ſich verwirkter drei
Wochen Gefängnis. Der Angeklagte vermißt Unfallverhütungsvorſchrif=
ten
bezüglich Umlegen eines Gerüſtes, beſonders ſogen. blinder Ständer.
Die Witterung habe den Unfall beeinflußt; er habe nicht gewußt, daß
es ſich um einen blinden Ständer gehandelt habe. Er habe 60 Mann
zu beaufſichtigen gehabt.
Das Urteil lautet freiſprechend. Ein Beweis, daß An=
geklagter
fahrläſſig gehandelt habe, ſei nicht erbrackſt. Das Anbringen
des fraglichen Ständers habe der Angeklagte zuverläſſigen Leuten an=
vertraut
; als Parlier könne er ſich nicht um alle Einzelheiten kümmern.
2. Wegen Verbrechens im Amt hat ſich Juſtizinſpektor F. H. in W.
zu verantworten. Die Anklage legt ihm eine Reihe von amtlichen Ver=
fehlungen
zur Laſt: falſche Beurkundungen, Aktenvernichtung, Arten=
beſeitgung
, insbeſondere auch dienſtliche Unregelmäßigkeiten grober Art,
in denen er der Familie H. in A. rechtswidrige Vorteile zuwendete. Der
Angeklagte iſt in Sch. in O. geboven, hat die Prüfung für mittlere
Juſtizbeamte mit Note genügend beſtanden. Der Militärpflicht hat er
beim Inf.=Regt. N. 168 in B. genügt. Im Jahre 1906 war er bei dem
Amtsgericht Sch. beſchäftigt, war dann Gerichtsſchreibergehilfe bei den
Amtsgerichten in W., L., G., O. und wurde ſpäter Akuariatsaſſiſtent in
W. Während des Krieges war H. nach ſeiner Angabe überlaſtet, bis
Ende 1921 waren in W. drei mittlere Beamte beſchäftigt. Der Zeuge K.
traf in W. Mitte April 1925 bei Dienſtantritt eine Lotkerwirtſchaft an.
H. gibt an, er habe den letzten richtigen Urlaub 1922 gehabt, 1924 habe
er nur 14 Tage Urlaub gehabt. In W. ſei kein Anwalt tätig und auch
kein Rechtskonſulent anſäſſig. Das Publikum dränge ſich, um Rechtsrat
zu erhalten, zur Gerichtsſchreiberei, namentlich abends um halb 6 Uhr
nach Ankunft des Arbeiterzuges von W. ſeien noch viel Leute gekommen.
Auch in die Privatwohnung ſeien die Leute zu ihm gelaufen; auch Sonn=
tags
habe er keine Ruhe gehabt. Durch ein Telegramm des Gläubigers
L. an das Amtsgericht W. kam wohl die Sache heraus. Angeklagter
ſuchte in geradezu törichter Art den Leuten zu helfen, und mußten dieſe
Dinge doch einmal ans Licht kommen. Ganze Akten ſind verſchwunden.
Der Angeklagte iſt im weſentlichen geſtändig.
Aus der Beweisaufnahme geht hervor, daß H. ein langſamer Arbei=
ter
war, Rückſtände hatte, um Arbeitshilfe nicht einkam; Urlaub hätte

er haben können, wenn er nachſuchte. Die Lauferet des Publikuns zur
Gerichtsſchreiberei iſt gerade im Gerichtsſprengel W. groß. Der Ange=
klagte
hielt die Dienſtſtunden pinktlich ein. Die Arbeit war H. über den
Kopf gewachſen, und ſo kam er zum Vertuſchen. Dafür daß er für die
Verfehlungen Gold oder Naturalien erhalten hätte, iſt nichts zutage
getreten. H. dachte wohl, wenn er dem Publikum gefällig ſei, raſcher
befördert zu werden. Mit den Protokollführungen in Zivilprozeſſen war
der zuſtändige Amtsrichter zufrieden. H. arbeitete hier ſauber und kor=
rekt
. Bald war aber über nicht rechtzeitige Vorlage der Akten, die ver=
fügt
war, zu klagen. H. ſchien das als Kontrolle zu empfinden. Nach
längerer Zeit wurden größere Rückſtände bemerkbar. Darüber berichtete
der Amtsrichter ans Miniſterium. Im Jahre 1924 fand derſelbe auf
dem Grundbuchamt Rüickſtände beſonders aus der Inflationszeit. H.
verſprach Erledigung der Anſtände, doch blieb manches zurück. Wieder=
verehelichungsakten
kamen in einem Falle gar nicht mehr zur Vorlage,
und der Amtsrichter meldete die Sache offiziell dem Oberamtsrichter.
H. gab ſich viel zu viel mit Beraten der Leute abz er war ein langſamer
Arbeiter, wollte aber allen Leuten gefällig ſein, und ſo wuchſen ihm die
Dinge ſchließlich über den Kopf. Oberjuſtizinſpektor Sch. in H. war mit
H.s Leiſtungen zufrieden; allerdings waren die Koſtenberechnungen in
der Inflationszeit ſchwierig. Das Publikum kam viel gelaufen und H.
opferte ihm viel Zeit. Bei Verſetzung des Zeugen nach H. waren keine
Nückſtände da. Bei einer Wiederverehelichung in S. meinte H. bei tele=
phoniſcher
Unterredung mit dem Standesbeamten, das Paar könne hei=
raten
, die richterliche Erlaubnis zur Eheſchließung könne nachgeholt wer=
den
. Zeuge H. in A. verneint, dem H. für geleiſtete Gefälligkeiten und
Verfehlungen Vorteile (Geld oder Naturalien) gewährt zu haben. Er
wird nachträglich beeidigt.
Als Sachverſtändiger wird Med.=Rat Dr. H. in H. gehört. H. habe
ein empfindliches Nervenſyſtem, zeige aber einen phlegmatiſchen Zug;
dem Alkohol habe H. nicht gehuldigt. Aus Gutmütigkeit und Ehrgeiz
vvollte H. den Leuten helfen. H. leidet weder an Geiſtesſchwäche noch an=
Geiſteskrankheit; Blutarmut und ein gewiſſes labiles Verhalten ſind
feſtzuſtellen.
Der Staatsanwalt nimmt zugunſten des Angekl=ten im Falle H.
in A. ein fortgeſetztes Delikt an, er verweiſt auf die ſchwere Schädigung
des Anſehens von Juſtiz, Rechtspflege und Rechtſprechung durch die Ver=
fehlungen
des Angeklagten und beantragt eine Geſamtſtrafe von 1 Jahr
8 Monaten Zuchthaus.
Die Verteidigung verneint, daß der Angeklagte einen Vermögens=
vorteil
für ſich erſtrebt habe; es habe ihm die Entſchlußkraft gefehlt de
Richter ſeine Verfehlungen zu beichten; er ſei auch der Arbeit nichr ge=
wachſen
geweſen, im übrigen habe er beſcheiden gelebt. Eine Tat ſei aus
der anderen erwachſen; als das Unglück hereingebrochen, habe H. post
festum mit den Aktenvernichtungen begonnen; ein geldliches Motiv
komme nicht in Frage, auch keine gewinnſüchtige Abſicht. Es möge nun
eine einheitliche Straftat angenommen werden, eine angemeſſene Ge=
fängnisſtrafe
möge erkannt werden.
Das Urteil erkennt auf eine Geſamtzuchthaus=
ſtrafe
von 1 Jahr 3 Monaten und 150 Mk. Geldſtrafez
im übrigen erfolgt Freiſprechung.
Kunſtnotizen.
Ueder Werke, Künfüer und künſfleriſche Veranſtaitungen, deren im Nachſſehenden drw dbnumd
geſchlebt, bebält ſich die Redaktion ibr Urteil vor.
Reſidenz=Theater. Ab heute gelangt der deutſche Stu=
dentenfilm
Der kraſſe Fuchs nach dem weltbekannten Roman von
Walter Bloem zur Vorführung. In den führenden Rollen ſind beſchäf=
tigt
: Hans Brauſewetter, Hanny Reinwald, Clementine Pleßner, Harry
Hardt, Werner Pittſchau, Elza Temary, Karl Viktor Plagge, Robert
Leffler u. a. Im Beiprogramm: Wolkenhochzeit, eine Laktige
Groteske, ſowie die neueſte Wochen= und Modenſchau.
Tageskalender für Freitag, den 14. Mai 1926.
Landestheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung. Kleines
Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr, Zuſatzmiete TV (12): Die
deutſchen Kleinſtädter. Orpheum: Keine Vorſtellung.
Städt. Akademie für Tonkunſt. Eliſabethenſtraße 36, abds.
8½ Uhr: Oeffentl. Vortrag von Univerſ.=Prof. Dr. Hermann Beckh
über Von Buddha zu Chriſtus. Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Verſteigerungskalender für Samstag, den 15. Mai 1926.
Vormittags 10 Uhr werden in der ehem. 6ler Kaſerne, Beſſunger
Straße 5, für den Dienſt ungeeignete Pferde öffentlich verſteigert.

Stellengefuche

Weiblich

Gebild. jg. Mädchen
m. Lyz.=Bildg, tücht.
i. Haush. u. Handarb.
mit kaufm. Kenntn
fucht Stelle in gutem
Hauſe als Haustocht
mit Familienanſchl.,
Taſcheng. erwünſcht.
Ang unt. Z 207 an
die Geſchſt (*12692mt

Ehrl., ſaub, fleißiges
Mädchen ſ. Beſchäft
ſtundenw. oder bis
n. d. Spülen, evtl
abends Büro= oder
Ladenputzen. (*12809
Angebo e u. Z. 248
an die Geſchäftsſt.

Männlich

uld

AAOTLOIA AAAIAISA

Stenograph
fl. Maſchinenſchreib.
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Seite 4

Freitag, den 14. Mai 1926

Nummer 133

Aus Heſſen.

* Griesheim, 13. Mai. Nach Mitteilung von beſtunterrichteter Seite
iſt die für die Erbauung der elektriſchen Straßenbahn
DarmſtadtGriesheim erforderliche Genehmigung der
Befatzungsbehörde nunmehr eingetroffen. Da infolgedeſſen der Erbauung
keinerlei Hinderniſſe mehr im Wege ſtehen, iſt von der Direktion der
Heag die ſofortige Inangriffnahme der Arbeiten zugeſagt
torden.
Seeheim, 14. Mai. Heute feiert Herr Altbürgermeiſter Philipp
Hill in vollſter körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 70. Geburts=
tag
. 28 Jahre lang hat ihn die G=meinde zu ihrem Ortsoberhaupte
beſtimmt, und ſeine Geſchäftsführung geſchah zum Wohle und Segen
der Gemeinde. Erſt im Herbſt des verfloſſenen Jahres trat er in den
wohlverdienten Ruheſtand.
Lampertheim, 12. Mai. Gemeinderatsſitzung. Aus der
Zeit der Zwangswirtſchaft fordert die Kreisverwaltung von der Ge=
meinde
noch den Betrag von 2000 Mark als Schuld an den ehemaligen
Kommunalverband, will aber mit Rückſicht auf die ſchlechte Finanzlage
dieſe Forderung auf 20000 Mark ermäßigen. Man hält auch dieſe
Summe für noch zu hoch und hofft, daß ſich die Verwaltungsbehörde mit
12000 Mark beſcheiden wird. Bei drei von vier geſtellten Wirtſchafts=
konzeſſionsgeſuchen
wurde die Bedürfnisfrage bejaht, ein Fall wurde
abgelehnt. Mit einem Beitrag von 160 Mark wird der Beitritt zum
Heſſiſchen Waldbeſitzerverband beſchloſſen. Nach dem neuen Satz des
Miniſteriums hätte die Gemeinde jährlich 15 000 Mark Verwaltungs=
koſten
an die Forſtbehörde zu entrichten, während ſie jetzt 4400 Mark
bezahlt. Der Deutſchen Petroleum=Verkaufs=Geſellſchaft, Berlin, wird
die Genehmigung zur Einrichtung einer öffentlichen Benzinzapfſtelle
beim Hauſe des Kaufmanns Dietrich in der Römerſtraße erteilt. Zur
Beſchaffung eines Röntgenapparates für die Tuberkuloſefürſorgeſtelle im
Evang. Krankenhaus werden 800 Mark bewilligt. Dem Joh. Georg
Keller wird die Ausübung der Fleifchbeſchau in der Filialgemeinde
Hüttenfeld übertragen. An Kanalgebühren ſollen von verſchiedenen
Anliegern Beträge von 10 bis 80 Mark erhoben werden, während die
Bürgermeiſterei mit einigen noch Verhandlungen zu führen beauftragt
wird. Da man die Bordſchuppenſcheune zu einem Faſelſtall umzu=
bauen
gedenkt, wird dieſelbe wohl auf ein Jahr verpachtet, aber jeder=
zeitige
vierwöchentliche Kündigung gewahrt. Den Selamitwerken in
Krefeld wird der Umbau des Fünferofens im Gaswerk zum Preiſe von
3700 Mark übertragen. Phil. Illius III. erhält die Erlaubmis zur
Anbringung zweier Tore an ſeinem gepachteten Lagerplatz im Indu=
ſtriegelände
. Die Herſtellung einer Ueberfahrt über das Induſtriegleis
wird von der Reichsbahn verſagt, und ſollen deshalb Unterhandlungen
wit dem anliegenden Geländeeigentümer Chr. Metzner wegen Ankauf
des Grundſtücks gepflogen werden. Für die Steuerkommiſſionen zur
Feſtſetzung der Grund= und Gewerbeſteuerwerte werden für erſtere die
Ratsdiener Kronauer und Klotz, für letztere die Bürgermeiſtereiſekretäre
Herweck und Mink ernannt. Die Iſrgelitiſche Gemeinde bietet für
700 in der Inflationszeit bezahlte Papiermark 100 Mark an, es ſoll
aber die Bproz. Aufwertung gefordert werden. Die Gewährung eines
nachgeſuchten Beitrags von 150 Mark für das Lupusheim in Gießen
wird abgelehnt. Mit der Provinzialdirektion ſoll wegen Erbauung
einer Umgehungsſtraße zur Ablenkung des ſtarken Autoverkehrs in Ver=
bindung
getreten werden. Der Gemeindebaumeiſter wird beauftragt,
einen Koſtenanſchlag über die Anlage von Aſphaltbelag der Trottoire
in der Ernſt=Ludwig= und Kaiſerſtraße anzufertigen. Man gedenkt, die
Herſtellungskoſten dann in fünf Jahresraten von den Amwohnern wieder
einzufordern. Das Geſuch des Heſſenvereins für Flugfahrt um einen
Beitrag von 250 Mark verfällt der Ablehnung. Da die Feldmäuſe
nicht in großer Zahl auftreten, nimmt man von der Bekämpfung der=
ſelben
mit dem von den Höchſter Farbwerken empfohlenen Mittel Ab=
ſtand
. In die Finanzkommiſſion wird Gemeinderat Boll, von der
ſozialdemokratiſchen Fraktion gewählt.
* Hofheim (Nied), 12. Mai. Das 15jährige Stiftungs=
feſt
des hieſigen Fußballvereins iſt bei nicht gerade günſtiger Witterung
unter Anteilnahme ſämtlicher Ortseinwohner ſchön und ohne Zwiſchen=
fälle
verlaufen. Gegen 9 Uhr bewegte ſich ein impoſanter Lampionzug
durch verſchiedene Ortsſtraßen nach der Kühlen Quelle, woſelbſt der
Feſtkommers ſtattfand. Die meiſten Einwohner lagen noch im
Land der Träume, als am Sonntag früh 6 Uhr die Muſik zum Weckruf
ertönte. Aber bald ſah man überall ein emſiges Rüſten zum Feſte. Bald
tummelte ſich auf dem Spielplatz die Jugend im friedlichen Wettkampf.
Als dann gegen mittag die auswärtigen Gäſte eintrafen, ſtand unſer
Ort vollſtändig im Flaggenſchmuck. Um 2 Uhr bewegte ſich ein ſtatt=
licher
Feſtzug durch die Straßen, an der Spitze die hieſigen Jungbauern
mit ſchön geſchmückten Pferden, die Ehrendamen, Feſtausſchuß, Orts=
vereine
und Brudervereine der Nachbarſchaft, alle aktiven Spieler in
Sportkleidung, wodurch der Zug einen impoſanten Eindruck machte. Den
Abſchluß des Feſtes bildeten zwei gut beſuchte Feſtbälle bei Wendel
Scherer und Wwe. Lamely.

Crumſtadt, 12. Mai. Wertungsſingen des Riedſän=
gerbundes
. Am Sonntag faud hier in der Turnhalle das Wertungs=
ſingen
des Riedſängerbundes ſtet. Feſtgebender Verein war der Ge=
ſangverein
Germania=Crumſtadt. An dem Wertungsſingen (es wurde
in zwei Klaſſen geſungen, die Grenze war 50 Sänger) nahmen Vereine
aus Crumſtadt, Gernsheim, Groß=Rohrheim. Lampertheim, Bürſtadt,
Wolfskehlen, Dornheim, Goddelau, Groß=Gerau und Leeheim teil. Als
Preisrichter fungierten die Herren Profeſſor Autenrieht aus Heidelberg
und Muſikdirektor Stockhaus aus Frankfurt a. M. Jeder Verein hatte
außer einem aufgegebenen Chor ein Volkslied und einen ſelbſtgewählten
Kunſtchor vorzutragen. Der Männergeſangverein Lampertheim errang
mit 291½ Punkten in der 1. Klaſſe den 1. Rang. Die beſte Leiſtung in
der 2. Klaſſe vollbrachte mit 290 Punkten Germania=Wolfskehlen unter
ihrem Dirigenten Friedel Fiſcher aus Darmſtadt. Das Wertungsſingen
wurde durch eine kernige Anſprache des Vorſitzenden des Riedſängerbun=
des
, Lehrer Müller=Gersheim, eingeleitet.
* Ober=Ramſtadt, 12. Mai. Die Bürgermeiſterei fordert in einer
öffentlichen Bekanntmachung alle Wieſenbeſitzer zur Entfernung der
Herbſtzeitloſen von den Wieſen auf. Da die Pflanze und be=
fonders
die ſich jetzt bildenden Samen ein ſtarkes Gift enthalten, wodurch
Erkrankungen unter den Viehbeſtänden hervorgerufen werden können,
liegt die Maßnahme in erſter Linie im Intereſſe der Wieſen= und Vieh=
beſitzer
ſelbſt. Die Arbeitsloſenzahl ſtand zu Beginn dieſer
Woche auf rund 280.
Ck. Wixhauſen, 12. Mai. Hier iſt in dem Gehöft des Landwirts
Johannes Volz in der Römergaſſe die Maul= und Klauenſeuche
ausgebrochen. Dieſerhalb iſt Gemarkungsſperre verordnet.
Gießen, 11. Mai. Daß die Straßenbahn unrentabel iſt,
zeigt wiederum der ſtädtiſche Voranſchlag für 1926/27 ſieht er doch
35 729 Mk. als Betriebszuſchuß vor, ſomit koſtet die Straßenbahn monat=
lich
rund 300 Mk. Zuſchuß. Um den Fehlbetrag decken zu können, wäre
es notwendig, unrentabele Strecken anzugliedern und vor allem die
Straßenbahn nach den Vororten Wieſeck und Klein=Linden zu erweitern,
Wieſeck hat ſeit Januar eine ſehr gut funktionierende Autoverbindung
mit Stadt und Bahnhof Gießen, ſo daß dieſes große Dorf vorläufig
ausſcheidet. In der Bürgerſchaft Gießens wird es ſehr bedauert, daß
die Stadtverwaltung ſich nicht rechtzeitig zum Ausbau der Straßenbahn
bis Wieſeck entſchließen konnte. Es bleibt alſo nur Klein=Linden, und
mit dieſer Linie ließen ſich die Kliniken verbinden. Die Ennahmen der
Straßenbahn ſind für 1326/27 auf 220000 Mk. feſtgeſetzt, da ſie aber im
Vorjahr nur 150 000 Mk. betrugen, ſo zweifelt man an dem Mehrertrag
von 70 000 Mk.

Ihr Geld

koſtet neues Schuhwerk, das durch Fußſchweiß brüchig wird. Der
Vaſenol=Körper=Puder, mit angenehm erfriſchendem Geruch, in
Schuhe und Strümpfe geſtreut, ſchafft trockene Füße, ſchont die
Fußbekleidung und iſt eine Wohltat für Sie und Ihre Umgebung.
Bei ſtärkerer Schweißabſonderung verwendet man Vaſenolo=
form
=Puder.
(T L7005
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Samstag, den 15. Mai
(nach der Wetterlage vom 13. Mai):
Auf der Rückſeite einer nordoſtwärts weiterziehenden Nordſeeſtörung
bleibt das Wetter noch unbeſtändig, wenn auch ruhiger, als an den Vor=
tagen
, bei meiſt weſtlichen Winden und vereinzelten Regenfällen.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 14. Mai. 3.30: Lehrer Metzker: Einige höchſt aben=
teuerliche
Reiſen des Freiherrn von Münchhauſen (für Kider vom
10. Jahre ab). O 4.30: Hausfrauen=Nachmittag. O 5.45: Aus den
Briefen der Günderode. Sprecher: Studtmann. O 6.10: Arbeits=
marktbericht
d. Städt. Arbeitsamtes. O 6.15: Stunde d. Südweſtd.
Radioklubs. O 6.45: Stenographiſcher Kurſus für Anfänger und
Fortgeſchrittene (Diktat von 80 Silben aufwärts). O 7.15: Afri=
kaniſche
Erlebniſſe. Vortr, von H. F. O. Koch. O 7.45: Umſchau
über die Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik: Der Sieg des Hutes
über Fes und Turban Idioſynkraſie gegen Pflanzen und Pflan=
zenprodukte
. O 8.05: Film=Wochenſchau. O 8.15: Zeitgenöſſiſche
Muſik. Chöre nach Texten von Uhland. Geiſtliche Lieder.
Sinfonie für Streichorcheſter. Leit.: Kapellmeiſter Scherchen. Ausf.:
Der A=capella=Chor 1923 und Mitgl. des Opernhausorch. O 9.15:
Uebertr. von Caſſel.

Siuttgart.
Freitag, 14. Mai. 4.15: Konzert. Fucik: Salve Imperator.
Hall: Die Hochzeit der Winde. Lachner: Ouv. Turandot.,
Schumann: Flutenreicher. Ebro. Korngold: Fant. Die tote
Stadt Eſterl: Ach wie iſt möglich dann. Aſcher: Melodien
aus Hoheit tanzt Walzer. O 6.15: Hilde Zimmermann: Neu=
zeitliche
Hausführung O 6.45: Bücherſtunde. O 7.15: Dr. Elwen=
ſpoek
: Religiöſe Lyrik aus zwei Jahrtauſenden. O 7.45: Einl. Vor=
trag
von Prof. Nagel: Max Reger. O 8: Sinfonie=Konzert. Zum
Gedächtnis von Max Reger (geſt. 11. Mai 1916). Mitw.: Philipp
Dreisbach, Klarinette; A. Indig, Violine; H. Weil, Cello; C. Heß,
Bratſche; A. Haagen, Flügel. Klarinetten=Quintett. Mozart=
Variationen. Anſchl.: Schwäbiſcher Dichter= und Kompeniſten=Abend.
Mitw.: Maria Fiechtl, Sopran; Maria Thereſia Deimann, Alt;
Eliſabeth Feudtner; G. Ott; Funkorch. W. Weyler, Ulm: Ständ=
chen
für 2 Violinen, Cello und Klavier. Einl. Worte. Otto
Lautenſchlager, Laufen a. Kocher: Lyrik und Proſa. Weyler:
2 Lieder. Lautenſchlager: Lyrik. Richard Greß, Stuttgart:
Zwei Lieder für Sopran. Eliſabeth Feudtner, Stuttgart: Lyrik,
ernſte und heitere Proſa. Karl Eichhorn, Stuttgart: Zwei Lieder
für Alt. Carl Hager, Stuttgart: Lyrik und Proſa. Pauk
Halm, Conweiler: Lieder für Sopran. Streichquartett,
Berlin.
Freitag, 14. Mai. 5: Funkkapelle. Kröhn: Judas Maccabäus,
Marſch. Waldteufel: Dir allein, Walzer. Boieldieu: Oup.
Kalif von Bagdad‟ Germen: Nell=Gwyn=Suite. Fresco:
Serenade. Mackeben: Valſe Pathetique. d’Albert: Fant,
Tiefland. Sileſu: Un peu d'amour. Braham: Limenhouſe,
Blues=Oneſtep. O 6.50: Einführung zu der Uebertr. a. d. Staats=
oper
am Königsplatz, am 15. Mai. O 7.20: Kroner und Obering.
Nairz: Krieg den Rückkopplern! O 7.50: Prof. Dr. Marcuſe:
Einführung in die aſtronomiſche Erdkunde‟. O 8.30: Bunter
Abend. Nowowieiski: Unter der Friedensflagge. Abt: Die Nacht.
Ziehrer: Wiener Bürger, Walzer. Mundharmonika=Orch. Stern.
Wilde: Die Nachtigal und die Roſe. Grimm: Rumpelſtilzchen.
Erika v. Thellman, Rez. Pergoleſe: Nina. Disclez: Gavotte.
Mendelsſohn: Reiſelied. Schmalſtich: Capriccio. Konzertm. Ber=
ger
, Cello. Corzilius: Schlaflied aus Frühlingsfee‟. Laridon,
Chanſon. Holländer: Rokokolied aus Heimliche Brautfahrt.
Urack: Chanſon aus Miſter Globetrotter. Corzilius: Der
Hampelmann. (Erika v. Thellman, Sopran). Galtermann: An=
dante
. Janetſchek: Serenade. van Biene: Broken Melody.
Giordani: Caro mio ben. Popper: Gavotte. Berger, Cello.
Lange: Großmütterchen. Mendelsſohn: Jägers Abſchied.
Marquard: Sternenmarſch. Mundharmonika=Orch. Stern.
Stettin. 8.30: Konzert. Mozart: In dieſen heil’gen Hallen,
aus Zauberflöte‟. Nicolai: Falſtaffs Trinklied aus Die
luſtigen Weiber (Vockerodt v. Stadtth. Stettin, Baß.) Wagner:
Einſam in trüben Tagen; Euch Lüften aus Lohengrin (Elfriede
Bautz=Gehrmann v. Stadtth. Stettin, Sopran., Löwe: Tom der
Reimer. Levi: Der letzte Gruß (H. Vockerodt). Strauß: Zu=
eignung
. H. Wolf: In dem Schatten meiner Locken. (Elfriede
Bautz=G. Am Flügel: H. Scheibenhofer.) Seidler=Winkler:
Stettiner Feſtmarſch. Suppe: Ouv. Die ſchöne Galathee‟.
Strauß: Wein, Weib und Geſang, Walzer. Blon: Blumen=
geflüſter
. Lehar: Potp. Paganini Branſen: Boſton.
Noack: Portorico, Foxtrott (Salon=Orch).
Königswuſterhauſen. Freitag, 14. Mai. 3: C. M. Alfieri und
Frl. G. van Eyſeren: Spaniſch für Anfänger. O 3.30: Studienrat
Scheiffler: Schwierigkeit des Empfanges in großen Städten, beſonders
Sendeſtädten (ſelektive Empfänger). O 4: Fr. Direktorin Henſchke:
Bilder aus unſerem Schulleben. O 4.30: Mitteilungen des Zentral=
inſtitutes
. O 5: Dr. Max Winckel: Fiſche und Eier. O 7.30: Fort=
bildungsvorträge
für Aerzte. Dozenten und Themen in den ärztl.
Fachzeitſchriften.

Gotitesdienſt der iſrael. Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 14. Mai, Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Minuten.
Samstag, den 15 Mai, 8 Uhr 30 Minuten. Sabbatausgang 9 Uhr.
Gottesdienſt anden Wochentagen: morgens 7 Uhr 30 Min.
abends 9 Uhr.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd enſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

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Nummer 133

Freitag, den 14. Mai 1920

Seite 3

Fußball.
Weſideutſchland ſchlägt Süddeutſchland
mit 3:1 Toren.
Verdienter Sieg der beſſeren Weſtdeutſchen. Halbzeit 2:1.
20 000 Zuſchauer. Der weſtdeutſche Mittelſtürmer der beſte
Mann auf dem Felde.
Im Anſchluß an den Einlauf der Rheinſtaffel=Schlußleute
traten im Düſſeldorfer Stadion am Himmelfahrtstage die Re=
präſentativmannſchaften
von Weſtdeutſchland und Süddeutſch=
land
zu einem Freundſchaftsſpiele an. 20000 Zuſchauer waren
gekommen, ſchönſtes Frühlingswetter begünſtigte das Treffen
und die Leiſtungen im Kampf ſelbſt waren ſo gut, daß man das
Stadion mit einem frohen Erlebnis verließ. Der Sieg Weſt=
deutſchlands
war unbedingt verdient. Unter der glänzenden
Führung von Horn (Schwarz=Weiß Eſſen) zeigte der weſtdeutſche
Sturm ein verblüffend gutes Zuſammenſpiel, das der ſüodeutſche
Sturm nur ſelten erreichen konnte. Auch in der Zahl der Tor=
chancen
hatte der Sieger ein gutes Plus. Die Rheinländer
kamen ſchon in der erſten Halbzeit zu zwei Toren, während der
Süden nur einen Treffer durch Lang erreichte. Nach dem Wech=
ſel
hatte zwar Süddeutfchland etwas mehr vom Spiel, ſein eigen=
ſinnig
arbeitender Angriff kam aber zu keinem Erfolge, während
der Weſten noch auf 3:1 erhöhen konnte.
Das Treffen wurde von folgenden Mannſchaften beſtritten:
Weſtdeutſchland: Grabowski (Duisburg 08); Voll=
brecht
(Schwarz=Weiß Eſſen), Richartz (Köln=Sülz 07); Heidt=
kamp
(Düſſeldorf 99), Dr. Hohmann (Sportfr. Siegen), Weſtkäm=
per
(Turu Düſſeldorf); Eichmann (M.=Gladbach), Lücke (Turu
Düſſeldorf), Horn (Schwarz=Weiß Eſſen), Seipp (Turn Düſſel=
dorf
), Kievernagel (Kölner Cl.f. R.).
Süddeutſchland: Lang (ASV. Nürnberg), Wieder,
Hochgeſang (beide 1. FC. Nürnberg), Scherm (ASV. Nürnberg),
Strobel (1. FC. Nürnberg); Jegal (V.f.R. Fürth), Frei (ASV.
Nürnberg), Schmidt (1. FC. Nürnberg); Wachtler (ASV. Nürn=
berg
), Kugler (1. FC. Nürnberg); Wenz (ASV. Nürnberg.
Weſtdeutſchland hatte alſo für Ulrich auf dem Rechtsaußen=
poſten
Eichmann als Erſatz eingeſtellt, der jedoch nicht genügte.
Süd mußte Stuhlfauth und Geiger erſetzen; die beiden Erſatz=
leute
des Südens konnten aber durchaus befriedigen.
Die Süd=Elf erſchien ganz in Weiß, Weſtdeutſchland in den
Farben ſeines Verbandes, Grün=Weiß.
Zum Spielverlauf: Nach einigen aufgeregt durchge=
ſpielten
Minuten entfaltet ſich zunächſt der Weſten. Die Rhein=
länder
zeigen ſchon gleich im Sturm eine ſehr gute Zuſammen=
arbeit
, kommen in ſchnellen, gefährlichen Angriffen gut vor und
können nur ſchwer abgeſtoppt werden. Süd verſucht ſich in ſehr
ſchnell vorgetragenen Flügelangriffen, aber die Flanken der
Außenleute werden im Innenſturm nicht verwertet. Der leicht
überlegen ſpielende Weſten erzielt einige Ecken. Beim Süden
läßt die Zuſammenarbeit zu wünſchen übrig. Unbefriedigend
arbeitet, mit Ausnahme von Schmidt=Bumbes die Läuferreihe,
die ſich zu ſehr in der Verteidigung aufhält. Nach 10 Minuten
ſchießt Lang gegen die weſtdeutſche Torlatte, der Ball ſpringt ins
Feld zurück, aber der Rechtsaußen Süddeutſchlands verſchießt
ebenfalls. Weſtdeutſchland iſt mehr im Angriff, jedoch laſſen
ſeine Angriffe im Gegenſatz zu den ſüddeutſchen noch die erſor=
derliche
Wucht vermiſſen. So geht das Spiel bis zur 25. Minute,
die den erſten Torerfolg für Weſt bringt. Rechtsaußen gibt an
Horn, dieſer ſpielt ſich gut durch, Wieder will ſich dem weſtdeut=
ſchen
Sturmführer in den Weg ſtellen, jedoch kommt er zu Fall.
Wenz läßt ſich dadurch irretieren, und läuft zu früh aus dem
Tor; Horn paßt noch einmal zum Linksaußen und dieſer kann
mühelos zum Führungstempo für Weſt einſenden. Schon fünf
Minuten ſpäter fällt nach brillantem Zuſammenſpiel von Horn
und Lücke durch den letzteren das zweite Tor für Weſt. Die
Rheinländer bleiben überlegen. Man ſieht von ihnen eine Kom=
bination
, wie ſie vielleicht noch nie von einer weſtdeutſchen Elf
gezeigt worden iſt. Jedoch ſoll gerade in dieſer Spielphaſe das
Tor für den Süden fallen. Die weſtdeutſche Verteidigung wehrt
einen hohen Ball ſchwach ab, der ſüddeutſche Angriff täuſcht
Läuferreihe und Verteidigung des Weſtens geſchickt und Lang
krönt den ſchönen Angriff mit einem erfolgreichen Torſchuß. Bis
zum Schluß der Halbzeit blieb Süd leicht überlegen, erſt in den
letzten Minuten kam der Weſten wieder ſtärker auf und konnte
ſeine 4. und 5. Ecke erzielen. Die zweite Halbzeit begann
gleich mit einem ſchnellen und ſchönen Spiele. Auf beiden Sei=
ten
war jetzt das Zuſammenſpiel ſehr gut, das Kopfſpiel beider
Stürmerreihen rief oft den lauten Beifall der Maſſen hervor.
Nachdem Weſt ſeine ſechſte Ecke erzielt hatte, ſchoß Hochgeſang
unverhofft, aber der Schuß ging leider knapp über die Latte.
Süd hatte jetzt einige Chancen, da ſich die weſtdeutſche Verteidi=
gung
oft etwas unſchlüſſig zeigte. Aber das eigenſinnige Spiel
des Innentrios verdarb alle Gelegenheiten. Allmählich kam aber
auch die weſtdeutſche Hintermannſchaft wieder zu ihrer alten
Form. Vollbrecht köpfte einen ſehr gut getretenen Strafſtoß in
höchſter Not zur Ecke, Richartz griff ebenfalls wiederholt ſehr
gut ein. Süd blieb noch eine Weile lang überlegen, dann ergriff
auch der Weſten wieder die Initiative. Der ganz brillante Horn
brachte ſeinen Sturm immer wieder vor, während aber die ſüd=
deutſchen
Stürmer zu eigennützig ſpielten, gab ſich Horn zu un=
eigennützig
. Ein Alleingang von Horn, der ſehr ausſichtsreich
ausſah, wurde vom Schiedsrichter verſehentlich abgepfiffen. In
der 30. Minute endlich fiel nach ſchönem Zuſammenſpiel von
Horn und Seipp durch Lücke der dritte Treffer für den Weſten.
Süddeutſchland ließ ſich durch dieſen dritten Erſolg des Geg=
ners
nicht entmutigen, ſondern griff noch einigemale energiſch
an. Gegen Schluß zeigte dann Weſt noch einmal einen ſchönen
Endſpurt.
Kritik. Wie ſchon eingangs geſagt, gewannen die Rhein=
länder
verdient. Obwohl auch ſie nicht ihre beſte Mannſchaft zur
Stelle hatten, zeigten ſie doch ein Spiel, wie man es ſelten von
einer weſtdeutſchen Mannſchaft geſehen hat. Der Sturm war
techniſch ſehr gut, ſein taktiſch reifes Spiel war dem des Südens
unbedingt überlegen. Der beſte Mann im Angriff war Horn,

der zugleich beſte Mann beider Mannſchaften überhaupt. Sein
Nebenmann Lücke gefiel wenig, die Außenſtürmer und der
Mittelläufer Dr. Hohmann verſagten ziemlich. Gut waren der
Halblinke Seipp, der Außenläufer Weſtkämper und die beiden
Verteidiger. Der Tormann Grabowski gefiel nicht immer.
Die ſüddeutſche Elf hat ſich ganz brav geſchlagen. Das Er=
gebnis
wäre vielleicht beſſer ausgefallen, hätten ſich die Stürmer
beſſer verſtanden. Der beſte Mann im Angriff war noch der
Halblinke. Hochgeſang ſpielte gerade nicht ſchlecht, war aber
etwas zu ſchwerfällig. Scherm (halbrechts) verdarb viel durch
ſeinen Eigenſinn. In der Läuferreihe konnte Schmidt=Bumbes
gut gefallen; Frei ſpielte ſehr fleißig, Jegal enttäuſchte etwas,
Die Hintermannſchaft ſtand durchaus ihren Mann. In der Ver=
teidigung
war Kugler der beſſere, Wachtler wühlte zwar außer=
ordentlich
, machte aber auch manchen Schnitzer. Wenz im Tor
konnte die Erfolge des Weſtens nicht verhindern.
V. f. R. Darmſtadt I.,Germania G5 Guſtavsburg 5:0 (2:0).
Zu einem glänzenden Erfolg geſtaltete ſich das Propaganda=
ſpiel
der 1. Mannſchaft der Raſenſpieler am geſtrigen Tage in
Guſtavsburg. Germania 05 der Tabellenzweite der A=Klaſſe
im dortigen Gau unterlag mit 5:0 Toren. Nachdem vor 14 Tagen
Biſchofsheim mit 7:2 Toren den Raſenſpielern unterlag, kann
heute nach dem glänzenden Siege des V. f. R. über Guſtavsburg
der V. f. R. für ſich unbedingt in Anſpruch nehmen den Gau
Bergſtraße würdig vertreten zu haben. Die jungen Raſen=
ſpieler
zeigten dieſesmal gegen ihren ſtarken Gegner ein erſt=
klaſſiges
Spiel. Sämtliche Tore wurden nach wunderbarem Zu=
ſammenſpiel
erzielt. Von der Mannſchaft gab jeder ſein Beſtes.
Guſtavsburg ſtellte eine vorzügliche Mannſchaft. Lauter ſtramme
Eeſtalten und ballſicher. Das Spiel, unter guter Leitung, dürfte
für den Fußballſport eine ſtarke Werbekraft entfaltet haben. Es
iſt noch zu erwähnen, daß die Raſenſpieler gut untergebracht
waren. An dieſer Stelle ſei Guſtavsburg dafür beſonderer Dank
gezollt.
Sportverein Darmſtadt.
Im letzten Verbandsſpiel blieb Sportvereins I. Jugend am
geſtrigen Tage in Arheilgen 6:1 Sieger und ſicherte ſich damit ohne
Punkteverluſt die Meiſterſchaft bei 16 Punkten und einem Tor=
verhältnis
von 37:6. Der Sieg über den bisherigen Tabellen=
zweiten
iſt verdient, aber wohl etwas zu hoch. Spiele des
kommenden Sonntags: Ia Jugend in Langen gegen I. Jugend
F. C. Langen, I. Jugend hier gegen I. Jugend Griesheim (10
Uhr), II. Jugend in Gernsheim gegen II. Jugend Gernsheim,
Ia Schüler hier gegen I. Jugend Olympia Fruankfurt (11 Uhr).
Die IIa Mannſchaft des Sportvereins 1898 konnte gegen die
I. Mannſchaft des Turnvereins Langen in Langen 8:1 gewinnen.
Die III. Mannſchaft trug ein Freundſchaftsſpiel gegen die II. des
gleichen Vereins aus und mußte 1:0 unterliegen.
Fußball=Ergebniſſe.
Repräſentativſpiel in Düſſeldorf.
WeſtdeutſchlandSüddeutſchland 3:1 (2:1).
Süddeutſchland.
Privatſpiele: Eintracht FrankfurtWacker 4:0; Offenbacher
KickersGermania 94 Frankfurt 2:1; Helvetia Frankfurt- Boruſ=
ſia
Frankfurt 4:3; Fv. WürzburgFC. Hanau 93 6:4; Stutt=
garter
SC.Guts Muts Dresden 2:5: München 1860Tennis
Boruſſia Berlin 1:1; FSV. Nürnberg1. FC. Nürnberg 2:2;
ASV. NürnbergV.f.B. Glauchau 7:0; Boruſſia Neunkirchen
Viktoria Neunkirchen 2:1.
Weſtdeutſchland.
Städteſpiele. Eſſen=Elberfeld 0:3; Buer=Gelſenkirchen 2:1.
Privatſpiele: Jugend DürenGermania Düren 3:1; Meide=
richer
Sp.V.Germania Meiderich 4:0; Arminia Bielefeld Ar=
minia
Hannover 1:1; Viktoria RecklinghauſenSC. 07 Gelſen=
kirchen
5:6.
Mitteldeutſchland.
Städteſpiele: Magdeburg-Leipzig 1:3; V.f.B. Chemnitz
Dresden 2:3.
Berlin.
Privatſpiele. Preußen BerlinAlemannia Berlin 2:1.
Norddeutſchland.
Pol.A. V. HamburgFC. Altong 93 4:4; Kilia KielTv.
Eimsbüttel 6:3; Union AltonaSt. Georg 1816 3:0; St. Pauli=
SportAlemannia Hamburg 6:3.
Tſchechoſlowakei.
Sparta PragD.F.C. Prag 4:3.
Schweiz.
Meiſterſchaftsſpiele: FC. LuganoGrashoppers Zürich 4:2;
FC. GrenchenNordſtern Baſel 3:4; FC. BaſelFC. Bern 0:2
Privatſpiele: Young Fellows Zürich (verſtärkt) Hudders=
field
Town 1:6; Etoile CarougeU.S. Suiſſe Paris 3:1; Re=
gionalſpiel
Seeland-Kanton Neuenburg 3:2.
Ungarn.
MTK.=FTC. Budapeſt komb.Woolwich Arſenal London 2:2.
Turnen.
4. Bezirk, Main=Rheingau, Deutſche Turnerſchaft.
Am nächſten Sonntag, den 16. Mai, findet nachmittags 1.30 Uhr in
Frankenhauſen eine Uebungsſtunde ſtatt. Auf dem Uebungsplan ſind in
erſter Linie die Uebungen für das diesjährige Jugendwetturnen in Ober=
Namſtadt zu finden. Es iſt deshalb notwendig, daß beſonders die Lei=
ter
der Jugendabteilungen anweſend ſind. Ferner werden die Gau=
übungen
durchgenommen für das Gauturnfeſt in Eberſtadt. Die Turn=
warte
werden deshalb gebeten, dafür zu ſorgen, daß die Vereine alle
pünktlich und vollzählig durch ihre Vorturner vertreten ſind. An=
ſehließend
findet eine Beſpreckung ſtatt. Frankenhauſen iſt für Wander=
freudige
ein ſchönes Ziel, ſo daß die Bezirkszuſammenkunft am 16. Mai
von keinem aktiven Turner des 4. Bezirks überſehen werden darf. Im
übrigen haben die Vereine bzw. die Turnwarte ihre beſondere Einladung
erhalten. Gut Heil!

Süddeutſcher Meiſier Badiſcher Landesmeiſter.
Sportverein Darmſtadt 1898Polizeiſportverein Heidelberg
11:4 (7:2).
Das Spiel ſtand zwar nicht auf der Höhe der hier zuletzt
ausgetragenen Meiſterſchaftskämpfe; es gab jedoch der Leitung
der Handballabteilung des Sportvereins die Gewißheit, daß das
vorhandene Spielmaterial ſie im Falle einer etwa erforderlichen
Umſtellung jeglicher Sorge entheben kann. Das in der Liga=
mannſchaft
erſtmals erprobte Verteidigerpaar Reuter=Schnell ließ
durch ſeine befreienden Würfe im allgemeinen keine kritiſche
Sitwationen vor dem eigenen Tore entſtehen, wenn auch am Stel=
lungsſpiel
noch manches zu beſſern wäre. Gerade dieſe Fertigkeit,
das Freiſtellen und Freiſpielen, des Darmſtädter Sturmes, gab
zuſammen mit ſeiner Schnelligkeit und ſeinen wuchtigen, wohl=
gezielten
Schüſſen, beſonders den für den Torwächter unhaltbaren
Doppelhändern der Mittelſturm darf allein deren 6 auf ſein
Konto ſetzen dem Sieger die zahlenmäßige Ueberlegenheit.
Götz als Halblinker bedeutet aus dieſem Grunde zweifellos eine
Verſtärkung des Sportvereinsſturmes und wird zuſammen mit
dem flinken Hennemann, der allerdings heute keinen guten Tag
hatte, einen dem rechten ebenbürtigen linken Sturmflügel bilden.
Heidelbergs Mannſchaft gingen dieſe hervorſtechenden Stür=
mermerkmale
ab; wenn ſie auch Namen wie Sator, Zitzmann,
Böhm, die noch vom letzten Länderkampf Süd= gegen Weſt=
deutſchland
dem Darmſtädter Zuſchauer bekannt ſind, aufweiſen
konnte, ſo ſind das immerhin nur Einzelſpieler, die durch ihre
Einzelleiſtung die Spielſtärke der Geſamtmannſchaft nicht zu
heben vermögen. Die gerade nicht zahlreichen Zuſchauer be=
kamen
einen im großen und ganzen flotten, ſcharf durchgeführten
Kampf zu ſehen, in dem, wie geſagt, die Partei der beſſeren Tor=
ſchützen
die Oberhand behielt. Der Heidelberger Erſatztorwächter,
der ein gutes Spiel zeigte, bekam ein gut Teil mehr zu tun als
ſein Gegenüber Trautwein, der zwar gegen die erſten 3 Tore, die
die feindliche Sturmmitte ungehindert einſenden konnte, macht=
los
war, aber doch in der letzten Sekunde vor dem Abpfiff ein
viertes Tor über die Finger ſpritzen ließ. Intereſſant und die
große Fangſicherheit der Spieler beleuchtend iſt die Tatſache, daß
der Ball während des ganzen Spieles die eine Seitenlinie nur
einmal überſchritt, ein Umſtand, der die im Gegenſatz zum Fuß=
fallſpiel
flottere Durchführung des Handballſpiels möglich und
erklärlich macht.
Um die deutſche Handballmeiſterſchaft der D.S.B.
Polizei S. V. Berlin und S. C. Charlottenburg bringen die
Titel an ſich.
Zu den Endſpielen um die deutſche Handballweiſterſchaft
trafen ſich am Himmelfahrtstage auf dem Gelände des V. f. L.
Halle 96 bei den Männern der Titelverteidiger Pol. S. V. Berlin
und Pol. S. V. Halle, bei den Frauen S. C. Charlottenburg und
Lehrer=T. V. Hamburg. Zunächſt wurde das Frquenſpiel ab=
gewickelt
:
S. C. Charlottenburg ſchlug Lehrer=T. V. Hamburg 3:1.
Die Charlottenburger Damen waren beträchtlich überlegen;
ſie führten bei Halbzeit bereits 2:0 und hätten weit höher gewin=
nen
können, wäre die Verteidigung der Hamburger Lehrerinnen
nicht ganz vorzüglich geweſen.
Anſchließend traten dann vor 10 000 Zuſchauern
Pol. S. V. BerlinPol. S. V. Halle 4:3 (0:3)
an. In der erſten Halbzeit dieſes raſſigen Kampfes ſchien es faſt,
als ſollte der dreimalige deutſche Meiſter, Berlin, diesmal den
Titel verlieren. Berlin war zwar techniſch beſſer und hatte auch
eine Menge Torchancen, die aber ſämtlich verſiebt wurden. Halle
dagegen zeigte ſich im Auswerten ſeiner Torgelegenheiten ſehr
evergiſch. Es ging bereits nach 6 Minuten in Führung und
konnte wenig ſpäter zwei weitere Tore auf ſein Konto bringen.
So ſah es bei Halbzeit für die Berliner Poliziſten recht troſtlos
aus. Nach dem Wechſel jedoch war es mit dem glücklichen Spiel
der Hallenſer vorbei. Berlin wurde zuſehends beſſer, während
Halle ſtark nachließ. Von ſeiner hervorragenden Läuferreihe gut
unterſtützt, konnte Berlin in der 5. Minute das erſte Gegentor
erzielen, in der 11. und 19. Minute auf 3:3 gleichziehen und in
der 20. Minute das ſiegbringende Tor werfen. Der Kampf nahm
jetzt zeitweiſe recht ſcharfe Formen an, jedoch gelang es den Ber=
liner
Poliziſten, das Ergebnis bis zum Schluß zu halten.
Heſſen V. f. L.
Am Himmelfahrtstag ſpielten zwei Mannſchaften gegen
Deutſche Jugendkraft Frankfurt Bornheim in Frankfurt. Es war
die Jugend und die 2. Mannſchaft. Das Spiel der Jugend gegen
die gleiche des D. J. K. zeigte ſtark die Ueberlegenheit der Darm=
ſtädter
Mannſchaft. Die Heſſenjungens bewieſen wieder einmal,
daß ſie zu ſpielen und zu kämpfen verſtehen. Trotz der guten
Leiſtungen konnten ſie ſich infolge der Kürze des Platzes nicht ent=
falten
. Gutgeführte Vorſtöße mußten immer an einem Abſeits
ſcheitern. Dennoch gelang es den Heſſen bis zur Halbzeit 2:1
zu führen und bis zum Schluß den Sieg auf 5:1 zu erhöhen. An=
ſchließend
ſpielte die 2. Mannſchaft gegen die gleiche der Frank=
furter
. Sie war weniger glücklich als die Jugend und mußte eine
3:4 Niederlage einſtecken. Die deutſche Jugendkraft ſtellte zwei
Mannſchaften ins Feld, die augenſcheinlich mehr auf den Sieg als
auf ſportliches Spiel eingeſtellt waren.
Städtekampf in Frankfurt: Turner beſiegen Sportler 5:3.
Am Jahrestage der Einweihung der Frankfurter Stadions
trafen ſich in der idealen Sportheimſtätte auch zwei Frankfurter
Handball Städtemannſchaften, Turner und Sportler. Der friod=
liche
Rivalenkampf ſah die beſſer kombinierenden Turner über=
legen
und verdient ſiegreich. Ein guter Schuß von Becker brachte
die D. T.=Leute in Führung. Hohmann glich für die Sportler
aus. Nachdem dann beide Seiten eine Reihe von beſten Tor=
chancen
verſcherzt hatten, brachten die Sportler durch Holler und
Feind I zwei weitere Treffer an ſich, jedoch kamen die Turner
nicht nur zum Ausgleich, ſondern auch noch zum verdienten Siege.
Torſchützen waren hier: Becker, Bourguin und Verteul.

[ ][  ][ ]

Seſte 6

Nummer 133

* Wiesbadener Sternfahrt.
Die Nachprüfung der Kilometerlänge der Sternfahrt nach
Wiesbaden nahm mehr Zeit, als erwartet, in Anſpruch. Nunmehr
liegt das Ergebnis vor. Freiherr von Berckheim (Weinheim) auf
24/100/140 PS Mercedes=Pompreſſor hat die Höchſtleiſtung erzielt,
460 Km. innerhalb der vorgeſchriebenen 8 Stunden. An 2. Stelle
folgt Karl Kappler auf Simſon=Supra Sportzweiſitzer mit 425
Kilometer vor Coenen (Rheydt) auf Adler (408 Km.) und Dr.
Diemer (Mainz) auf Minerva (400 Km.). Zwiſchen 375 und 350
Kilometr liegen die Leiſtungen von Doerſchlag (Berlin) auf Benz,
Hch. Schmidt (Frankfurt) auf Adler und Somner (Plauen) auf
NAG, Type Monza. Plaketten für vorſchriftsmäßige Beendi=
gung
der Sternfahrt durch Erledigung von 250 Km. und darüber
erhalten: E. Bier (Stuttgart) Fiat, Dr. Ender (Markranſtädt)
auf ON, Frau Dr. Hildegard. Diemer (Mainz) auf Minerva,
Donath (Crefeld) auf Adler, Hub. Goldſchmidt (Mainz) auf Pan=
hard
=Levaſſor, Gutbier (Köln) auf Chrysler, Werner Kempf
(Crefeld) auf Adler, Otto Kleyer (Frankfurt) auf Adler, Bernh
Meyer (Mainz) auf Adler, Frau Seipel=Kempf (Crefeld) auf
Fiat, Paul Seitz (Kreuznach) auf Adler, Ad. Wilden (Aachen)
auf Mercedes. Die beſten Motorradleiſtungen der Sternfahrt
vollbrachten: Adolf Metzger (Frankfurt) auf Nontgomery (330
Kilometer) und Jonts (Wiesbaden) auf Malterre (254 Km.).
Geſchwindigkeitsprüfung Rund um den Veroberg
Als Abſchluß des Großen Wiesbadener Automobil= Wett=
bewerbs
1926 kam am Himmelfahrtstage die Geſchwindigkeits=
prüfung
Rund um den Neroberg für Kraftwagen und Motor=
räder
aller Stärken zur Durchführung. Die Rundſtrecke hatte
eine Länge von 12,5 Km, war ſehr kurvenreich und mußte von
den Motorrädern zweimal, den Touren= und Sportwagen drei=
mal
und von den Rennwagen fünfmal durchfahren werden. Bei
kühlem, ewas windigen Wetter nahm die Fahrt, von kleineren
Defekten abgeſehen, einen glatten Verlauf. Durch Defekte wurde
u. a. der Opelfahrer Kerwer=Bonn zur Aufgabe gezwungen.
Zimmermann auf Pluto hatte Vergaſerbrand und Reifenſchaden,
brachte aber dennoch ſeinen Wagen durchs Ziel. Bei den Renn=
wagen
vermißte man Roſenberger=Pforzheim auf Mercedes.
Stumpf=Lekiſch=Mainz kam zu ſpät zum Start und mußte ver=
zichten
. Den Wanderpreis ſür die beſte Geſamrleiſtung gewann
bei den Herenfahrern Merz=Zürich auf Bugatti.
Motorräder.
Klaſſe 1 bis 175 ccm: 1. Grohe=Wiesbaden auf DKW.
27:43,2 Min.
Klaſſe 2bis 250 ccm: 1. Kaſt=Stuttgart auf Klotz 24:12,2
Min.; 2. Heuft=Limburg auf Rex Acme 24:26,2 Min.; 3. Roth=
Wiesbaden auf Harſo 25:18,8 Min.
Klaſſe 3. bis 350 ccm: 1. W. Schwartz=Koblenz auf
Sarolea 22:07,6 Min.; 2. C. A. Schmitt=Offenbach auf Matchleß
24:22,8 Min.
Klaſſe 4 bis 500 ccm: 1. T. H. Schwartz=Koblenz auf
Sarolea 21:31,6 Min.; 2. H. Bach=Frankfurt 21:33,6 Min.; 3. Ham=
burger
=Frankfurt (Ernſt Mac) 24:15,6 Min.
Klaſſe 5bis 1000 ccm: 1. Viebig=Karlsruhe auf R. F.
21:37 Min.; 2. Eickelmann=Wiesbaden auf Indian 28:53,4 Min.
Sport= und Tourenwagen.
Klaſſe C, 3000 bis 5000 gcm: Privatfahrer: 1. Erb=
graf
A. zu Erbach=Erbach auf Benz 36:01,8 Min.;
2. Homma=Mainz auf Opel 37:50,6 Min.: Induſtriefahrer:
1. Walb=Mannheim auf Benz 33:09 Min.: 2. Dr. W. Meyer=
Stutgart 33:38,2 Min.
Klaſſe D: Privatfahrer: 1. Kimpel=Ludwigshafen auf
Meroedes=Kompreſſor 34:37,8 Min.; 2. Ums=Köln auf Auſtro=
Daimler 35:44,6 Min.; 3. Gömöri=Frankfurt auf Steiger 36:39,6
Minuten.
Klaſſe E, 1500 bis 2000 ccm: Pribatfahrer: 1. H.
Engel=Wiesbaden auf Ballot 35:02,4 Min.; 2. Karl=Mainz auf
R. Schneider 36:51,2 Min.
Klaſſe E, 1100 bis 1500 ccm: Privatfahrer: 1. Ka=
threin
=Lorsbach auf Fiat 38:44,/4 Min.; 2. Dr. F. Ender= Markran=
ſtädt
auf O.M. 42:45,8 Min. Induſtriefahrer: 1. Stumpf=
Lekiſch=Mainz auf Hag 33:27,8 Min.
Klaſſe G, 750 bis 1100 ccm: Privatfahrer: 1. Zim=
mermann
=Limburg auf Pluto 45:11,6 Min. Induſtriefahrer:
1. Hans von Opel=Rüſſelsheim auf Opel 34:28,4 Min.;
2. Jörns=Rüſſelsheim auf Opel 34:51,6 Min.; 3. Frau
Folvillo=Frankfurt auf Amilcar 35:59,2 Min.
Rennwagen.
Klaſſe C, 3000 bis 5000 qm: Privatfahrer: 1. H.
Heußer=Schmalkalden auf Steyr 49:09,2 Min. Induſtrie=
fahrer
: 1. O. Kleher=Franifurt a. M. auf Adler 56:26,4 Min.
Klaſſe E, 1500bis 2000ccm: Privatfahrer: 1. Merz=
Zürich auf Bugatti 47:55 Min.; 2. Bremune=Barmen auf Bugatti
47:55,2 Min. Induſtriefahrer: 1. Baader=Mannheimr auf Bu=
gatti
50:41,6 Min.
Klaſſe E, 1100 bis 1500 ccm: Induſtriefahrer: O.
Kleyer=Frankfurt a. M. auf Adler in 55:59,/4 Min.

Wittig gewinnt den Preis der Nepublik in Dresden.
Großer Sachſen=Preis für Flieger: 1. Schrage
41 Pkt.; 2. Knappe 33 Pkt.; 3. Steinebach 26 Pkt.; 4. Hahn 25 Pkt.;
5. Schamberg 6 Punkte.
Großer Preis der Republik für Steher 100
Kilometer: 1. Lauf, 20 Km.: 1. Feja 15:58 Minuten;
2. Wittig 150 Meter zurück: 3. Saldow 155 Meter zurück: 4. Weiß
250 Meter; 5. Brunier; 6. Miquel; 7. Schindler. 2. Lauf,
30 Km.: 1. Feja 23:59 Min.: 2. Wittig 140 Meter zur.; 3. Bru=
nier
200 Meter zurück: 4. Weiß 250 Meter zur.; 5. Saldow 2250;
6. Schindler; 7. Miquel. 3. Lauf, 50 Km.: 1. Wittig 40:44,3
Minuten: 2. Feja 920 Meter: 3. Brunier 1600 Meter; 4. Sakdow;
5. Schindler: 6. Weiß; 7. Miquel. Geſamtergebnis: 1.
Wittig 99,805 Km.: 2. Feja 99,080 Km: 3. Brunier 97,940 Km.;
4. Weiß 96,990 Km.: 5. Saldow 95,795 Km.; 6. Schindler 94,200
Km.; 7. Miquel 81,000 Km.
Boxen.
Athletikabteilung des Sportvereins 98 Darmſtadt.
Wie ſchon in dem kürzlich erſchienenen Artikel über das Werden und
Wirken der Athletikabteilung des Sportvereins Darmſtadt 98 erwähnt
wurde, wird der Boxſport in der Abteilung gepflegt, und es war geſagt,
daß die Boxer des Vereins in Kürze mit einer größeren Boxveranſtal=
tung
vor die Oeffentlichkeit treten werden.
Dieſer Plan nimmt nunmehr feſte Geſtalt an, und es iſt zu hoffen,
daß die Vorarbeiten zu einem günſtigen Abſchluß kommen und ſomit
nächſte Woche Darmſtadt einen Boxabend haben wird, der ähnlichen Ver=
anſtaltungen
in anderen Städten nicht nachſtehen ſoll. Die Fauſtkämpfer
der Abteilung befinden ſich unter ſachkundiger Leitung in einem Spezial=
training
. Namen wie Frick, Gollaſch, Trumpfheller, die Gebr. Schmidt,
Oßburg, Heß, Ganßert u. a. ſind in der Boxwelt und auch ſchon in
Darmſtadt bekannt. Ihre Träger garantieren uns für erſtklaſſigen
Sport, da ſie keine Anfänger auf dieſem Gebiet mehr ſind. Die Vor=
arbeiten
für eine reibungsloſe Abwicklung des Programms ſind in vollem
Gange. Im Boxſport führende Vereine werden die Gegner abgeben.
Die Verhandlungen ſtehen unmittelbar vor dem Abſchluß, ſodaß wohl
jetzt ſchon geſagt werden kann, daß mit dem Stattfinden des Boxabends
nächſter Woche in einem der größten Säle Darmſtadts beſtimmt gerech=
net
werden kann. Das Intereſſe iſt für den Abend ſchon recht rege; es
iſt zu hoffen, daß auch weitere, dieſem Sport fremd gegenüber ſtehende
Kreiſe durch die geplante Vorführung erſtklaſſiger Kämpfe von gewiſſen
wohl beſtehenden Vorurteilen befreit und ihr Intereſſe für dieſe Art
des kraftvollen Männerſportes geweckt wird.
Weitere Mitteilungen über Gegner uſw. werden unverzüglich nach
Abſchluß der Verhandlungen an dieſer Stelle zu finden ſein.

Freitag, den 14. Mai 1926
Pferdeſport.
Hannover.
1. Preis der Nachtigall. Für Dreijähr. 2000 Mk. 1400 Meter.
1. Dr. K. Herzfelds Thalia (O. Schmidt); 2. Gamsbart; 3. Nor=
mann
King. Ferner: Landolo, Prinzeß Frohſinn, Wachtelkönig,
Tot.: 26: Platz 13, 16:10. 32 Lg.
2. Preis von Wülfel. 2000 Mk. 1400 Meter. 1. Frau G.
Kriegs Sapientia (Gormann): 2. A Dalk; 3. Humboldt. Ferner:
Doktor, Dolde. Tot.: 30, Platz 11, 11:10. ½2 Lg.
3. Preis von Hofſchwichelt Ehrenpr. und 3300 Mk. 1600
Meter. 1. W. Scharrs Schaumſchläger (O. Schmidt); 2. Aiſcha;
3. Tingl Tangl. Ferner: Morgenpracht, Symphonie, Monte=
zuma
, Rodenſtein, Teddy Bär, Calderon, Amon. Tot.: 24,
Pl. 13, 40, 16:10. ½H.
4. Halbblutrennen.
5. Hindenburg=Jagdrennen. Herrenrennen. Ehrenpr. und
5600 Mk. 4000 Meter. 1. W. v. Belows Fauche le Pré (von
Borcke); 2. Le Challenge; 3. Limone. Ferner: Nordſee, Prima=
vera
, Enzian, Ma Berthe, Propulſor, Rüſtung. Tot.: 76, Pl.
16, 13. 17:10. 1½Hals.
6. Hannoverſches Pferd. Ehrenpr. und 5000 Mk. 1200 Mtr.
1. Geſt. Weils Bafur (Tarras); 2. Freiſchütz; 3. Cyrauo. Ferner:
Rom, Geiſenheim, Habitus. Tot.: 32, Platz 19, 24:10. ½3.
7. Mai=Ausgleich. 2600 Mr. 2200 Meter. 1. W. v. Belows
Räuberhauptmann (Schröder); 2. Endegut; 3. Oceana. Ferner:
Baroneſſe, Wackerbart. Tot.: 77, Platz 30, 15:10. 14 Längen.
8. Tannenberg=Jagdrennen. Herrenrennen. 2000 Mr. 3200
Meter. 1. A. Gittlers Magnolie (v. Borcke); 2. Ozema; 3. Die=
ſtel
R. F. Shaun Aboo, Juglans, Mein Leopold. Tot.: 16, Pl.
13, 13:10. 34 Längen.
Düſſeldorf.
1. Preis der Kaiſerpfalz. 3000 Mk. 3200 Meter.
1. N. Perſcheid’s Prinz (Heidemann). 2. Artus. 3. Gräfin Marie.
Ferner: Guda, Woge, Türmer, Hans Gerd, Dieb. Tot.: 28,
Pl. 16, 14, 26:10. 1½½ Lg.
2. Preis von Worringen. F. Dreij. 3000 Mk. 1400
Meter. 1. Gebr. Rösler’s Sankt Gotthardt II (v. d. Vlugt).
2. Erb. 3. Myrte. Ferner: Wolkenkratzer, Melethe, Tosca. Tot.:
14, Pl. 13, 28:10. 3 Lg.Hals.
3. Preis von Jülich=Kleve=Berg. 3000 Mk. 1000
Meter. 1. D. Ehrenfried’s Heros de Legende (Staudinger). 2.
Polykrates. 3. Anika. Ferner: Mazeppa, Tantalus, Firn II,
Aſeptic, Blankenburg, Szekely. Tot.: 37, Pl. 22, 40, 30:10.
2 Lg.Hals.
4. Preis v. Thüſſeldorp. F. Dreij. Ehrenpreis und
4500 Mk. 1800 Meter. 1. Stall Weismann’s Lebenskünſtler
(Reis). 2. Orpheus. 3. Geldnot. Ferner: Heruler, Pillar, Ko=
mödie
, Diavolo, Barcarole. Tot.: 50, Pl. 12, 16, 11:10. 2½ Lg.
5. Mal=Kah=Preis. Ehrenpreis und 12000 Mk. 1600
Meter. 1. D. Ehrenfried’s Abenteurer (Staudinger). 2. Haus=
freund
. 3. Totes R. Sarello und Moſelkern. Ferner: Mannes=
mut
, Goldwert, Laufjunge, Kabriſtan, Mimoſa. Tot.: 79, Pl.
18, 14, 14, 14:10. 3 Lg.Kopf.
6. Jan=Wellem=Rennen. 3000 Mk. 3700 Meter.
1. L. Hahn’s Beautiful Kiß (Fritzſche). 2. Mutterlos. 3. Die Zu=
verſicht
. Ferner: Leibfuchs, Iſchariot, Calla, Stein, Fechtmeiſter.
Tot.: 82, Platz 16, 16, 13:10. 715 Lg.
7. Preis d. Jakobe v. Baden. 3000 Mk. 2400 Meter.
1. H. Berſe’s Heiduck (Nagy). 2. Quarta. 3. Impreſario. Ferner:
Horſt. Tot.: 19, Pl. 12, 13:10. 1½8 Lg.
Grunewald.
1. Heerſtraße=Jagdrennen; 3500 Mk., 3400 Meter: 1.
Gräfin Helldorfs Maimond (Mannchen), 2. Bubi, 3. Porta Weſtfalica.
Ferner: Parchemin, Baltazar, Venus 4, Landdroſt, Udine, Kiß me Quick,
Countryſide, Laon, Vellejus, Zauberflöte, Iſelberg. Tot. 70, Platz 24,
19, 18:10. 52 Lg.
2. Schneebeeren=Jagdrennen; 3000 Mk., 3200 Meter:
1. F. Neukamms Ordensritter (Oertel), 2. Rasvidr, 3. Oddrun. Ferner:
Golm, Märchenzauberin, Florfina, Killewitt, Stürmer 2, Schwertlilie.
Tot. 80, Pl. 24, 23, 20:10. 134 Lg.
3. Frühjahrs=Preis (für Vierjährige); 5500 Mark,
3200 Meter: 1. J. Kühns Eleazar (Hauſer), 2. Boruſſia, 3. Humor.
Ferner: Ama, Ulſter, Margaretha, Graß. Tot. 17, Pl. 13, 18. 43 Lg.
4. Minus=Jagdrennen; 4200 Mk., 4500 Meter: 1. Frhrn.
von Dörnbergs Trompeter (W. Heuer), 2. Muſtafa Kemal, 3. Luftpoſt.
Ferner: Mundſchenk, Mellaroſa, Stummer Teufel. Tor. 37, Platz 14,
13:10. 12½ Lg.
5. Alemannen=Hürdenrennen, Ehrenpreis und 12000
Mark, 3500 Meter: 1. J. Kühns Tod und Leben (Oertel), 2. Perikles,
3. Rheinland. Ferner: Lobredner, Bellae, Hermes. Tot. 26, Pl. 17,
34:10. 134 Lg.
6. Tarlatan=Hürdenrennen (für Vierjährige);
3000 Mk., 3000 Meter: 1. E. G. Butzkes Veleda (Mate), 2. Fippa, 3.
Arbela. Ferner: Livadia, Moosroſe, Trabant. Tot. 41, Pl. 19, 15:10.
341 Lg.
7. Mai=Jagdrennen (für Vierjährige), 3000 Mark,
3000 Meter: 1. Totes Rennen: R. A. Vogdts Lancade (Edler) und H.
Popps Gerold (Gürgen), 3. Tu’s nie. Ferner: Adalbert von Wieſental,
Stephanie. Tot.: 9 (Lancade), 31 (Gerold), Platz 12, 18:10. Tot. Rennen
8 Längen.
Hamburg=Großborſtel.
Ein fünffacher Erfolg des Reiters Haynes! Der
von ihm vertretene Stall Blumenfeld=Samſon ſtellte einen
einzigartigen Rekord auf. In ſechs von ihm beſtrittenen Rennen brachte
er alle ſechs Siege nach Hauſe. Fünf davon kamen auf Konto des
Amerikaners Haynes, nur der leichtgewichtete Sonnengott wurde von
Grabſch geſteuert. Ein beſonderes Verdienſt an dieſem ſechsfachen Siege
trägt auch der Trainer des Stalles Horalet, der ſeine Pflegebefohlenen
glänzend im Schuß hat. Die ſämtlichen Hamburger Siegerpferde: Aman=
dus
, Raffke, Coriolan, Curagao, Sonnengott, Galantuomo ſtehen unter
ſeiner Obhut.
1. Eröffnungsrennen; 3500) Mk., 1000 Meter: 1. Blumen=
feld
und Samſons Raffke (Haynes), 2. Blaufelche, 3. Samita. Ferner:
Feſtgulden. Lydia, Karla, Viktoria, Brieftaube, Schneeflocke, Glücksritter,
Volksrache. Tot. 18. Pl. 12, 24, 22:10. .3 Lg.
2. Mai=Rennen; 3500 Mk., 1600 Meter: 1. O. Blumenfeld und
R. Samſons Amandus (Haynes), 2. Caro Bube, 3. Sans Atout. Fer=
ner
: Rebus, Melantho, Weiße Dame, Arnulf, Kronenbraut. Tot. 20,
Pl. 11, 16, 12:10. 1½1 Lg.
3. Frühjahrs=Rennen; 3500 Mk., 200 Meter: 1. O. Blu=
menfeld
und R. Samſons Coriolan (Haynes), 2. Manlius, 3. Ingo.
Ferner: Orizaba, Brokade. Tot. 24, Pl. 11, 11:10. 1½2 Lg
4. Eppendorfer Rennen; 3500 Mk., 1230 Meter: 1. F. H.
C. Thomas Ponte (Olefnik), 2. Bernina, 3. Perimede. Ferner: Mem=
non
, Helen, Siegreich. Tot. 105, Pl. 19, 12:10. ½2 Lg.
5. Amſinck=Memorial; 6000 Mk., 1400 Meter: 1. O. Blu=
menfeld
und R. Samſons Curacao (Haynes), 2. Parſifal, 3. Jojo.
Ferner: Miltiades, Maravedis, Heckenſtrauch, Parnaß. Tot. 33, Platz
14, 15, 15:10. Hals3 Lg.
6. Harveſtehuder Rennen; 3500 Mk., 1600 Meter: 1. O.
Blumenfeld und R. Samſons Sonnengott (Grabſch), 2. Spicey, 3. Ma=
joran
. Ferner: Fundin. Tot. 33, Pl. 15, 16:10. Hals½ Lg.
7. Borſteler Ausgleich; 3500 Mk., 2000 Meter: 1. O. Blu=
menfeld
und R. Samſons Galantuomo (Haynes), 2. Sternberg, 3.
Winnetou. Ferner: Aiator, Mirko, Oriola, Muratis, Magnus. Tot. 34,
Pl. 12, 12, 14:10. 34½ Lg.

Heſſen=Preußen Kaſſelgewinnt die Rheinſtaffel
Vor etwa 20 000 Zuſchauern kam in Düſſeldorf am Himmel=
fahrtstage
die bekannte Rheinſtaffel zum Austrag, die von her=
vorragendem
Wetter in ihrer Austragung begünſtigt wurde.
Der Veranſtaltung wurde allſeitig ein ſehr reges Intereſſe ent=
gegengebracht
. Die Organiſation war vortrefflich und ließ kaum
zu wünſchen übrig. Das Düſſeldorfer Rheinſtadion bildete das
Ziel der Staffel, die bei der offenen Klaſſe über 12,6 Km. führte.
Es ſtarteten 22 Mannſchaften mit je 30 Läufern. Die erſten
Mannſchaften waren ſich ſehr gleichwertig, ſie liefen ziemlich dicht
geſchloſſen ins Ziel ein, wie auch aus den Zeitdifferenzen hervor=
geht
. Das Ergebnis der offenen Klaſſe war:
1. Heſſen=Preußen Kaſſel 30:02 Min.; 2. Köln 99 30:07 Min;
3. Schwarz=Weiß Eſſen 30:13 Min.; 4. Krefeld 1910 30:13,2 Min.;
5. Kurheſſen Kaſſel 30:27 Min.; 6. Turn Düſſeldorf 30:34 Min.;
7. Alemannia Aachen 30:42 Min.; 8. Barmer T. V 46 30:45 Min.;
9. Allgem. T.V. Neuß 30:50 Min.: 10. Deutſcher S. C. Düſſel=
dorf
30:54 Min.
In der Jugendklaſſe, Jahrgang 08/09, ſtarteten 52 Mannſchaf=
ten
über 3,2 Km. Hier gewann der Düſſeldorfer S.C. 99 in
7:30 Min.
Ein deutſcher Läuferſieg in Paris.
Der erſte Start deutſcher Leichtathleten in Paris nach dem Kriege.
Faiſt gewinnt die 400 Meter. Böcher ehrenvoller Zweiter über
800 Meter.
Am Himmelfahrtstage ſtarteten zum erſten Male nach dem
Kriege wieder deutſche Leichtathleten in Paris. Faiſt (Karlsruhe)
iund Böcher (Berlin) waren Gäſte beim großen internationalen
Sportfeſt von Olympique Preis im Perſhing Stadion. Vor der
ſchwerſten Aufgabe ſtand der 800 Meter=Mann Böcher, der den
franzöſiſchen Meiſter und Rekordmann Baraton zum Gegner
hatte. Es war ein ſehr ſchnelles Rennen, das in der Hauptſache
zwiſchen dem franzöſiſchen Meiſter und dem ſehr wacker laufenden
Deutſchen ausgetragen wurde. Baraton ſiegte ſchließlich in der
ausgezeichneten Zeit von 1:56,4 Minuten vor Böcher und den
Franzoſen Bontemps und Martin. Der Karlsruher Faiſt da=
gegen
konnte die deutſchen Farben zum Siege bringen. Faiſt
ſiegte über 400 Meter in 51,6 Sekunden vor Teneveau und Cer=
bonney
, beide Paris. In einer ganz ausgezeichneten Form
war der franzöſiſche Kurzſtreckenmeiſter Mourlon, der die 100
Meter in 10,8 Sekunden gewann. Ueber 1500 Meter blieb Phi=
lipp
in 4:10,6 Minuten ſiegreich. Im Kugelſtoßen erreichte der
franzöſiſche Rekordmann Paoli 13,32 Meter.
Leichtathletiſche Wettkämpfe im Frankfurter Stadion. Neuer Weltrekord
im Diskuswerfen für Damen.
Anläßlich des Jahrestags der Einweihung und Eröffnung des Frank=
furter
Stadions wurden am Himmelfahrtstage unter anderem inter=
eſſante
leichtathletiſche Wettkämpfe unter den beſten Vertretern der D. S.=
B. und der T.D. Frankfurts ausgetragen. Die Kämpfe konnten bei guter
Witterung einwandfrei abgewickelt werden. Beſonders zu erwähnen iſt
der neue Weltrekord im Diskuswerfen für Damen, den Fräulein
Reuter (S. C. 80 Frankfurt) mit 33,01 Meter aufſtellte.
Hoffentlich findet der neue Rekord bald ſeine Anerkennung. Im übri=
gen
ſeien folgende Ergebniſſe in den verſchiedenen Diſziplinen angeführt:
100 Meter=Lauf: 1. Klähn (S. C. 80 Frankfurt), 11,7 Sekunden,
2. Metzger (Boruſſia=Frankfurt).
400 Meter=Lauf: 1. Wagener (Boruſſia=Frankfurt), 53,5 Sek.
800 Meter=Lauf: 1. Kaufmann (Boruſſia=Frankfurt), 2:03,4
Minuten.
4X100 Meter=Staffel: 1. Boruſſia Frankfurt 44,2 Sek.,
2. S. C. 80 Frankfurt, Bruſtbreite zurück.
20 Runden=Staffel: 1. Eintracht Frankfurt 10:24,/4
Min., 2. S. C. 80 Frankfurt, 120 Meter zurück.
3000 Meter=Hindernislaufen: 1. Hetterich (V. f. L.
Sachſenhauſen), 9:55,2 Min.
Hochſprung: 1. Koß (S.C. 80 Frankfurt), 1,70 Meter, 2. Henß
(Tgde. Bockenheim), 1,67 Meter.
Weitſprung: 1. Diehl (Tgde. Bornheim), 6,18 Meter.
Diskuswerfen: 1. Steinbrenner (Eintracht Frankfurt),
39,38 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Brechenmacher 13,25 Meter, 2. Baß (Pol.
S. V.) 12,12 Meter.
Vierkampf (100 Meter=Lauf, Hochſprung, Diskuswerfen, Kugel=
ſtoßen
): 1. Baß (Pol. S.V.) 251 Punkte, 2. Brechenmacher 246 Punkte.
10X100 Meter=Jugendſtaffel: 1. S.C. 80 1,59 Min.
Der Verteidiger, Eintracht=Frankfurt, hatte aufgegeben.

Beginn des Tennis=Turniers beim Berliner S. C.
Auf den gut gepflegten Plätzen des Berliner Schlittſchuhklubs
nahm am Donnerstag nachmittag das Allgemeine Turnier des
Berliner S. C. ſeinen Beginn. Wenn auch Frau Reenizek, Froitz=
heim
, Zander, Prenn und Uhl fehlten, die ihren Verein (Rot=
Weiß Berlin) bei den Propaganda=Spielen in Erfurt vertreten,
ſo bekam des zahlreich erſchienene Publikum doch ſehr intereſ=
ſanten
Sport zu ſehen. Ein eigenartiges Spiel, das trotz aller
Raffinements doch zeitweilig humoriſtiſch anmutete, lieferten ſich
der Rumäne Miſhu und der Ruſſe Bratanoff. Miſhu ſiegte
ſchließlich 6:2, 6:3. Aus der Fülle der übrigen Spiele ſeien
noch erwähnt:
Herren=Einzel: Dr. Rauch-Bermann 6:0, 6:4; W.
StapenhorſtFalbe 11:9, 7:5.
Damen=Einzelſpiele: Frau KallmeyerGräfin Fin=
kenſtein
6:11 6:0. Frau SkoznikFrl. Kittel 3:6, 6:2, 6:4. Frau
E. LacroixFrau V. Müller 6:2, 6:4.
Tennis=Länderkampf DeutſchlandOeſterreich.
In Wien begann am Donnerstag der 2. Tennis=Länderkampf
DeutſchlandOeſterreich. Die deutſchen Vertreter zeigten ſich in
allen Spielen von der beſten Seite, wenn ſie ſich auch teilweife
ſehr anſtrengen mußten, um ſiegreich bleiben zu können. Im
einzelnen nahmen die Spiele folgenden Ausgang:
Dr. Buß=D. gegen Artens=Oe. 6:4, 6:0, 4:6, 7:5.
Dr. Kuppſch=D. gegen Dr. Böhm=Oe. 6:4, 6:1, 6:2.
Oppenheimer=D. gegen Winterſtein=Oe. 6:3, 7:5, 6:4.
Demaſius=D. gegen Mateka Oe. 6:1, 7:5, 6:3.
Kleinſchroth=Bergmann=D. gegen Brick=Graf Salm 6:0, 6:1,
7:5. Der Länderkampf nimmt am Freitag ſeinen Fortgang.
Schwimmen.
Schwimmwettkämpfe im Frankfurter Stadion.
200 Bruſtſchwimmen: 1. Pascoe=Gießen 3:14 Min. 2. Wol=
tersdorf
=Frankfurt und Müllergroß=Offenbach, totes Rennen.
100 Meter Rückenſchwimmen: 1. Grützner=Offenbach 96 1:22,2
Min. 2. Heberer=Darmſtadt 1:26 Min.
100 Meter beliebig: 1. Berges=Jungd. Darmſtadt 1:31,6
Min. 2. Seib=Frankfurt 1:34,1 Min.
3 mal 100 Meter beliebig=Staffel: 1. Jungdeutſchland=
Darmſtadt 3:32,6 Min. 2. Erſter Frankfurter S. C. 3:37 Min.
3 mal 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Offenbach 96 4:06,2 Min.
2. Jungdeutſchland=Darmſtadt 4:10 Min.
Die beſten Springer waren Nikolgi=Frankfurt, Gebhardt=
Frankfurt und Frl. Verheul=Frankfurt.
Zu bemerken iſt noch, daß die Witterung ziemlich günſtig war.

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Die Beerdigung findet in der Stlille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.

Unerwartet verſchied infolge
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treuſorgender Vater, unſer lieber
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Profeſſor
Di. CaltKoft.
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Darmſtadt, Offenbach ( Friedrich=
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Frau Ober=Floß= und Fiſch=Meiſterin
Brendel, Muhme Käthe Gothe
Frau Stadt=Acciſe=Kaſſa=Schreiberin
Morgenroth, Muhme Käthe Meißner
Herr Bau=, Berg= und Weginſpektors=
Subſtitut Sperling . . Robert Klupp

Olmers . . . . . . ."
Ein Nachtwächter . .
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Hans Baumann
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Braune echt
Rinavos- Herren-Halbschuhe
meis, gedoppelt

Braune
Uastbor- Herren-Halbschuhe

neuestes Modell, Rahmenarbeit

10.80
12.50
15.50

Damen-Spangen- d.
Zugschuhe
in blond, beige und grau, in den Preislagen
Mk. 12.50 Mk. 15.50
Mk. 16.50 Mk. 18.50
Kinder- echt Chevr.-
Spangen

imn beige und grau

Schwarz B-

Chereaus. Damen-Halbschuhe 7.00
Schw. R-Chevr.-Spangen 7.50
8.90
Lack-Spangen
zmerik. 4bsats .
11.90
Lack-Spangen
elegante Form, I. Xl.-Absats.
13.50

Braune Damen-Spangen
moderne Form, amerik, Absatz .

Riesige Auswahl in Herrelrstiefeß in schwarz, braun und Lack, neueste Modelle

Belſameltite
AOT TM