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 Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuffrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
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Nummer 133 
Freitag, den 14. Mai 1926. 
189. Jahrgang
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„uiſträge und Teiſt ung von Schadenerſatz. Bei 
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Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Banl und 
            Darm=
ſtädtr 8 Naionalbank.
 Von Luther zu Geßler. 
Die Zwiſchenlöſung. 
Berlin, 13. Mai. (Amtlich.) 
Der Reichspräſident hat Reichskanzler Dr. Luther in 
            Ge=
nehmigung ſeines Antrags von ſeinem Amte als Reichskanzler 
entbunden und gleichzeitig den Reichswehrminiſter Dr. Geßler 
als dienſtälteſten Reichsminiſter mit der Stellvertretung des 
Reichskanzlers im derzeitigen geſchäftsführenden Kabinett 
            be=
auftragt. 
Reichspräſident v. Hindenburg empfing heute vormittag den 
mit der Stellvertretung des Reichskanzlers im derzeitigen 
            ge=
ſchäftsführenden Kabinett beauftragten Reichswehrminiſter Dr. 
Geßler und richtete an ihn die Frage, ob er auf der bisherigen 
Grundlage der Koalition der Mittelparteien die Neubildung der 
Regierung übernehmen wolle. Dr. Geßler hat ſich ſeine 
            Ent=
ſcheidung bis nach Fühlungnahme mit den in Frage kommenden 
Parteien für morgen mittag vorbehalten. 
* Der Reichspräſident hat ſehr raſch den erſten Schritt zur 
Löſung der Regierungskriſe getan. Er hat den 
            Reichswehr=
miniſter Dr. Geßler telegraphiſch vom Urlaub zurückgerufen. Herr 
Geßler iſt am Donnerstag früh in Berlin eingetroffen und wurde 
ſofort vom Reichspräſidenten mit der Bildung einer neuen 
            Re=
gierung beauftragt, mit der Einſchränkung, daß er ſich dabei auf 
die bisherigen Regierungsparteien zu ſtützen hat. Dieſer Auftrag 
dürfte auch den Wünſchen der Regierungsparteien ſelbſt 
            ent=
ſprechen, wobei allerdings die Frage offen bleibt, inwieweit Herr 
Geßler bei dem Zentrum und vielleicht auch bei ſeiner eigenen 
Partei Schwierigkeiten zu überwinden haben wird. 
Es gab zwei Möglichkeiten, das Problem der 
            Regierungs=
kriſe anzufaſſen. Man konnte einmal verſuchen, eine vollkommen 
neue Kombination zuſtande zu bringen, und zum anderen die 
verſchiedenen Möglichkeiten durchzuprobieren. Das war aber 
            des=
wegen ſo ſchwierig, weil der von den Demokraten verurſachte 
Kanzlerſturz in einem Augenblick erfolgte, der raſche Entſchlüſſe 
erforderlich macht und mit einer Reihe politiſcher Probleme der 
mannigfachſten Art überlaſtet iſt. Die Fürſtenabfindung ſteht 
            un=
mittelbar vor der Entſcheidung, mindeſtens aber vor dem 
            Volks=
eutſcheid. Das Geſetz über die Aufwertung liegt bereits bei dem den Rat eingetreten war, drei Jahre. 
Reichsrat. Dazu kommt noch die endgültige Löſung der 
            Flaggen=
frage, die in dem Schreiben des Reichspräſidenten an den 
            zurück=
getretenen Reichskanzler angekündigt iſt. 
Für dieſe drei Fragen eine tragbare Löſung zu finden, iſt 
von heute auf morgen nicht möglich, wenn es überhaupt möglich 
iſt, wobei noch grundſätzlich zu bemerken iſt, daß die Deutſche 
Volkspartei mit aller Entſchiedenheit die Große Koalition 
            ab=
lehnt, während das Zentrum, wie Herr von Vierath am 
            Mitt=
woch ſich dem Führer der Deutſchen Volkspartei gegenüber 
            aus=
geſprochen hat, den Eintritt der Deutſchnationalen in ein 
            Kabi=
nett, in dem auch das Zentrum vertreten iſt, überhaupt nicht in 
Erwägung ziehen kann. Nach Rechts wie nach Links ſind alſo die 
Brücken abgebrochen. Wenn ſie geſchlagen werden ſollen, vergeht 
darüber ſehr viel Zeit. Das würde jedenfalls eine Kriſe für 
Wochen bedeuten. Unter dieſen Umſtänden war es richtig, daß in den Völkerbund aufgenommen anſehen. 
der Reichspräſident zunächſt verſucht, den zweiten Weg zu gehen, 
indem er dem durch den Rücktritt des Reichskanzlers 
            gewiſſer=
maßen geköpften Kabinett einen neuen Kopf aufſetzte, der dann 
weiterhin verſucht, mit wechſelnden Mehrheiten durch die 
            Schwie=
rigkeiten der nächſten Zeit hindurchzukommen, bis ſich vielleicht 
im Herbſt Ausſicht für die Rückkehr zu ſtabileren Verhältniſſen 
bietet. 
Herr Dr. Geßler wird vermutlich in erſter Linie an die 
            bis=
herigen Mitglieder des Kabinetts ſich wenden, wenn er ſich davon 
überzeugt hat, daß die Verärgerungen beim Zentrum und der 
Deutſchen Volkspartei gegen die Demokraten, die als 
            Nieder=
ſchlag des Kanzlerſturzes zurückgeblieben iſt, nicht ſtark genug iſt, an, daß nun auch Spanien ſeine Ratifizieruns — die einzige, 
um eine weitere enge Zuſammenarbeit unmöglich zu machen, 
Wenn er ſich weiter davon überzeugt hat, daß ſeine Perſon einer durch ein weſentlicher Fortſchritt zur Löſung der Ratskriſe 
            ge=
ſolchen Zuſammenarbeit kein Hindernis in den Weg ſtellt, dann 
würde er vielleicht ſchon innerhalb 24 Stunden in der Lage ſein, 
mit einer neuen Regierung vor den Reichstag zu treten. 
            Schei=
tert er nicht aus ſachlichen, ſondern aus perſönlichen Gründen, 
dann müßte man eben verſuchen, auf einen anderen Kandidaten 
ſich zu einigen, der vielleicht am beſten aus den Reihen des Zen= Frage der Wiederherſtellung der Oeffentlichkeit der Sitzungen, 
trums oder der Deutſchen Volkspartei gewählt würde. 
Dr. Geßler hat den Reichspräſidenten gebeten, ſich ſeine 
            end=
gültige Entſchließung über die Annahme des Kanzleramtes bis 
zum Freitag mittag vorbehalten zu dürfen. In parlamentariſchen 
Kreiſen glaubt man nach den bisher vorliegenden Ergebniſſen 
nicht recht daran, daß Herrn Dr. Geßler die Löſung der Aufgabe 
ſprechung zwiſchen dem Zentrum und der Deutſchen Volkspartei 
ſtattgefunden. Zwiſchen 3 und 4 Uhr beriet dann Dr. Geßler mit 
den Führern der bisherigen Regierungsparteien. Dabei fiel es 
auf, daß ſich die Demokraten nicht durch Herrn Koch, ſondern durch niens, der nach ſeiner Darſtellung nur infolge des deutſchen Ein= 
Herrn Erkelenz vertreten ließen. Die Demokraten wurden 
            dar=
auf hingewieſen, daß ihr Führer Koch ja ſchließlich die Koalition 
gekündigt habe. Wenn die Demokraten ſich weiter an der 
            Regie=
rung beteiligen wollten, müßten ſie ſich zu den von den übrigen 
Parteien vertretenen Anſchauungen bekennen und vor allem den ſion zu befragen, ob ſie ſich mit ſechs, ſieben, acht oder neun 
Flaggenerlaß der Regierung anerkennen. Darüber hinaus 
            ver=
langte die Deutſche Volkspartei Sicherungen gegen eine 
            Wieder=
holung der demokrariſchen Seitenſprünge. In der Beſprechung 
hat ſich vorläufig keine Grundlage für eine Regierungsbildung 
ergeben wegen der ſtarken Spannung zwiſchen den Demokraten 
und der Deutſchen Volkspartei, die allerdings von den Demo= befragen, ob nach ſeiner Anſicht und Erfahrung zwiſchen der 
kraten nicht als unüberwindbar angeſehen wird. Die Führer Arbeitsfähigkeit eines Rates von 12 Mitgliedern, wie ihn 
            Scia=
werden nun am Freitag vormittag mit ihren Fraktionen beraten 
und dann Herrn Geßler weitere Nachricht zukommen laſſen. Sollte 
Herr Geßler ſcheitern, dann rechnet man damit, daß der Reichs= daß auch bei 10 Ratsmitgliedern die Einſtimmigkeit nicht immer 
bräſident den Führer der Deutſchen Volkspartei Dr. Scholz be= leicht zu erzielen ſei, was die Märzverſammlung des 
            Völker=
rufen wird, der das Kabinett in ſeiner bisherigen 
            Zuſammen=
ſetzung weiterführen würde. Er würde dabei freilich auf die 
Unterſtützung der demokratiſchen Fraktion verzichten. Vermutlich Uhr weiter. An der Sitzung nimmt anſtelle des nach Paris 
wird es ihm aber gelingen, die demokratiſchen Miniſter Külz und abgereiſten franzöſiſchen Delegierten Paul=Boncour der Rechts= 
Reinhold im Kabinett zu behalten.
 Vom Tage. 
Wie Hadas aus Athen meldet, hat der Miniſterrat aus 
            Erſparnis=
rückſichten beſchloſſen, die Verträge mit der franzöſiſchen 
Militärmiſſion und der engliſchen Marinemiſſion, 
deren Mitglieder Griechenland demnächſt verlaſſen werden, zu 
            kündi=
gen. Der franzöſiſche General Girard wird mit einem der Mitglieder 
der franzöſiſchen Militärmiſſion in Griechenlaud bleiben, um die von ihm 
begonnenen Kurſe zu Ende zu führen. Die Regierung werde die 
            ver=
traglich vorgeſehenen Entſchädigungszahlungen leiſten. 
Die diplomatiſchen Vertreter Japans in den Ländern des Nahen 
Oſtens, die ſeit einigen Tagen in Konſtantinopel zu einem 
            Meinungs=
austauſch verſammelt ſind, haben beſchloſſen, der japaniſchen Regierung 
Konſtantinopel als Zentrum der wirtſchaftlichen 
            Be=
tätigung Japans auf dem Balkan und Vorderaſien zu empfehlen. 
Nach Meldungen aus Kapſtadt haben Senat und Abgeordnekenhaus 
in gemeinſamer Sitzung uach ſehr erregter Ausſprache das 
            Sperr=
geſetz gegen die Farbigen, wodurch die Verwendungsmöglichkeit 
Eingeborener und Farbiger in gewiſſen gelernten Berufen eingeſchränkt 
wird, mit 83 gegen 67 Stimmen angenommen. 
Die Agentur Indopacifie meldet aus Peking, daß zwiſchen 
            Tſchang=
tſolin und Wupeifu eine Einigung für die 
            Kabinettsbil=
dung erzielt worden ſei. Das Miniſterpräſidium wurde Dr. Yen, 
das Außenminiſterium Wellington Koo übertragen. Im übrigen werde 
das Miniſterium zur Hälfte aus Anhängern Wupeifus und 
            Tſchangtſo=
lins beſtehen.
 Len die Ratsreform. 
Ein neuer Modus für die nichtfkändigen Ratsſitze — 
            Eng=
land gegen jede Vermehrung der ſtändigen Ratsſitze. 
EP. Genf, 13. Mai. 
Die Studienkommiiſſion ſür die Aatsfrage hai geſtern 
            be=
ſchloſſen, auf heute nachmittag eine Sitzung einzuberufen. Die 
geſtrige Einzelberatung über die Anträge von Lord Robert Cecil 
führten zu längeren Auseinanderſetzungen. Aus einer auf 
            ſpani=
ſchen Wunſch vom Sekretariat angefertigten Aufſtellung ergibt 
ſich, daß von den gegenwärtigen ſechs nichtſtändigen Mitgliedern 
des Rates drei, nämlich Braſilien, Belgien und Spauien, ſechs 
Jahre amtieren, zwei, nämlich Uruguay und Schweden vier 
Jahre die Tſchechofkowakei, die erſt 1923 ni Sielte Ehfuias in 
In der Abſtimmung wurde der erſte Antrag von Lord 
Robert Cecil, wonach die nichtſtändigen Mitglieder des Rates 
ſür drei Jahre gewählt werden, und wonach ſie ſofort nach ihrer 
Wahl in das Amt eintreten, wonach ferner ein Drittel der 
            Mit=
glieder jedes Jahr neu gewählt werden ſollen, grundſätzlich 
            an=
genommen. 
Lord Robert Cecil machte im weiteren Verlauf der 
            Ver=
handlungen die Mitteilung, daß er feſte Inſtruktionen von 
            ſei=
ner Regierung erhalten habe, ſich jeder Vermehrung der 
ſtändigen Rarsſitze zuwiderſetzen. Dabei wandte 
er ſich an die deutſche Delegation, der er die Verſicherung gab, 
daß dieſe Inſtruktion ſich ſelbſwerſtändlich nicht gegen den 
ſtändigen Natsſitz für Deutſchland richtete, weil 
ja faſt alle Mitglieder der Kommiſſion Deutſchland als bereits 
Weiter wurde grundſätzlich die Nichtwiederwahl der 
            nicht=
ſtändigen Ratsmitglieder beſchloſſen. Ausnahmen von dieſer 
Regel ſollen zuläſſig ſein, doch werden die Bedingungen für dieſe 
Ausnahmen — Zweidrittelmehrheit der Verſammlung uſw. — 
erſt ſpäter beſchloſſen werden. 
Der franzöſiſche Delegierte Paul=Boncour teilte mit, daß 
die franzöſiſche Regierung nunmehr die Amendements zu 
Artikel 4 ratifiziert hat, durch das der Verſammlung 
das Recht gegeben wird, die Regelung für die Wahl der 
            nicht=
ſtändigen Mitglieder mit Zweidrittelmehrheit feſtzuſetzen. Man 
nimmt nach dieſer hier großes Aufſehen verurſachenden Erklärung 
die noch fehlt — nicht wird ablehnen können 
            wo=
tan wäre. Die Sitzung wurde zur Beratung dieſer ſchwierigen 
Frage für geheim erklärt. 
Die heutige Sitzung der Studienkommiſſion für die 
            Rats=
frage, die bis 7½ Uhr tagte, beſchäftigte ſich zunächſt mit der 
die ſchließlich auf Drängen Lord Robert Ceeils bejahend 
            ent=
ſchieden wurde. 
In der öffentlichen Sitzung begründete der ſpaniſche 
            Dele=
gierte Palacios zum erſten Male ausdrücklich und eingehend den 
ſpaniſchen Anſpruch auf einen ſtändigen 
            Rats=
ſitz. Er machte hauptſächlich die neutrale Haltung Spaniens 
gelingen wird. Am Donnerstag vormittag hat zunächſt eine Be= geltend, ſowie ſeine von einem deutſchen Staatsmann 
            ausdrück=
lich anerkannte Eigenſchaft, als Vermittler zwiſchen Europa und 
Südamerika und ſeine Arbeit im Völkerbund. Dann kam er 
auf das engliſche Verſprechen für einen ſtändigen Ratsſitz 
            Spa=
ſpruchwillens fallen gelaſſen worden ſein, zu ſprechen. 
Um vorwärts zu kommen, nahm Lord Robert Cecil 
die Frage der Vermehrung der nichtſtändigen 
Ratsſitze wieder auf. Er bat den Präſidenten, die 
            Kommiſ=
nichtſtändigen Mitgliedern einverſtanden erklären wolle. 
            Scia=
loja hob in ſeiner Rede die Tatſache hervor, daß es auf die 
            Ge=
ſamtzahl der Mitglieder des Rates ankomme, damit man ſich 
über die Frage ſeiner Arbeitsfähigkeit klar werde. Veverka, 
Tſchechoſlowakei, ſtellte den Antrag, das Generalſekretariat zu 
loja befürworte, oder 13 bezw. 14 Mitgliedern ein großer 
            Unter=
ſchied ſei. Der chineſiſche Delegierte machte darauf aufmerkſam, 
bundes bewieſen habe. 
Die Verhandlungen gehen morgen vormittag 10 
 
berater Frommageot teil.
 * Der Kampf um Großdeutſchland. 
Von 
Abg. Dr. Mittermann, 
Präſident des Landtages von Niederöſterreich. 
Um Großdeutſchland, um das nationale Staatsideal iſt ein 
Kampf entbrannt, der mit der geſamten Waffenrüſtung geführt 
wird, die Wirtſchaftspolitik, Geſchichtswiſſenſchaft und 
            politiſch=
philoſothiſches Denken den Kämpfenden zur Verfügung ſtellen. 
Das geiſtige Ringen um Großdeutſchland, das beſonders in 
Oeſterreich mit großer Zähigkeit durchgekämpft wird, iſt ein 
Kampf um weltanſchauliche Fragen, um die ethiſch=politiſche 
            Be=
wertung des nationalſtaatlichen Gedankens geworden, deſſen 
Giegner mit ungemein großer Rührigkeit an ihr Werk gehen. Es 
ſind in dieſer Richtung namentlich jene Kreiſe tätig, deren 
            poli=
tiſches Denken ſich in den Vorausſetzungen des altöſterreichiſchen 
Völkerſtaates bewegt, alſo der Hauptſache nach der Hochadel, der 
hohe Klerus, Teile des Offizierskorps der alten Armee, 
            An=
gehörige der Hochfinianz und einige Ideologen, deren Denken 
um die Vorſtellung voi einer „beſonderen Miſſion Oeſterreichs” 
und von einem miyſiiſchen „Üſterreichiſchen Raum” kreiſt. Dieſe 
Großöſterreicher ſehen in gem Erzherzog Franz Ferdinand, deſſen 
politiſches Programm erſt jüngſt wieder die Oeffentlichkeit 
            be=
ſchäftigte, ihren Helden, deſſen weitausgreifende Pläne der 
            Ver=
wirklichung des übernationalen Staatsideals galten und die 
Schaffung eines zeutral verwalteten Großöſterreich mit nationaler 
Autonomie, aber „anationaler” Regierung und Armee zum 
Gegenſtand und Inhalt hatten. Das Intereſſe der 
            großöſter=
reichiſchen Kreiſe gilt der bunten Völkerwelt des Oſtens viel mehr 
als den deutſchen Fragen. Mit dieſer Einſtellung verbindet ſich 
eine hohe Wertſchätzung des übernationalen Staatsgedankens, 
der ais vollendetere Stufe ſtaatspolitiſcher Entwicklung 
            gegen=
über der nationalen Staatsidee gewertet wird. Zur Stützung 
des großöſterreichiſchen Standpunktes werden geiſtreich 
            kompli=
zierte Theorien herangezogen, die die offenkundigen Tatſachen 
des nationalen Zuſammenhaltens und Einheitsgefühls 
            entkräf=
ten ſollen. 
Ein Beiſpiel ſolch gewagter Dialektik der groſtöſterreichiſchen 
Idee und des Anſchlußzweifels mag man in dem Aufſatz 
            er=
blicken, den der frühere öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. 
            Sei=
pel in der Berliner Zeitſchrift „Volk und Reich” veröffentlicht 
hat. Dieſer begabte Staatsmann, der ſich um das neue 
            Oeſter=
reich unleugbare Verdienſte erworben hat, entwickelt eine 
            hervor=
ragende redneriſche und publiziſtiſche Tätigkeit, in der die kritiſche 
Behandlung des Anſchlußgedankens den vorderſten Platz 
            ein=
nimmt. Mit viel Geiſt und ſtets neuen Argumenten unterſucht 
Dr. Seipel den Gedanken des deutſchen Nationalſtaates auf 
etwaige Schwächen und innere Widerſprüche. Der gefühlsmäßige 
Anſchlußfreund hat es nicht leicht; den Forderungen eines 
            ſchö=
nen Gefühls, den Regungen eines edlen Gemüts treten in Dr. 
Seipels Argumentationen, die ſcharf zugeſchliffenen 
            Gedanken=
blitze einer abgewendeten Kritik entgegen. In dieſer Richtung 
            er=
wirbt ſich Seipel große Verdienſte um den Anſchlußgedanken; er 
trägt durch ſeine Art der Dialektik ſehr viel zur Klärung der 
            Be=
griffe bei und verſcheucht alle gefühlsmäßige Verſchwommenheit 
aus der Erörterung der Frage des deutſchen Nationalſtaates. 
Freilich iſt auch in Betracht zu ziehen, daß die Stellungnahme 
Seipels als eines Politikers von internationalem Rufe dem 
            Fort=
ſchreiten des Zuſammenſchlußgedankens ſehr abträglich iſt und 
insbeſondere auf wertvolle katholiſche Kreiſe einen ungünſtigen 
Einfluß hinſichtlich ihrer Entſchließung für die nationale 
            Staats=
idee ausübt. Dr. Seipels Methode iſt durch zähe Beharrlichkeit 
gekennzeichnet; immer neue Schwierigkeiten entdeckt der ſcharfe 
Denker, immer neue Berge von Argumenten wälzt der politiſche 
Praktiker Seipel als Hemmungen des Anſchlußwillens herbei. 
Manches allerdings von dem, was der Altbundeskanzler im Laufe 
ſeiner öffentlichen Tätigkeit gegen den Anſchluß vorzubringen 
wußte, iſt im Winde verweht. Die Entwicklung zeigt ein 
            ſtän=
diges Zurückweichen des großöſterreichiſch geſinnten 
            Staatsman=
nes vor der wachſenden moraliſchen und politiſchen Macht des 
Anſchlußgedankens. Ein offenes Eintreten für die 
            Donaukonföde=
ration als Fortſetzung der alten öſterreichiſch=ungariſchen 
            Mon=
archie kann nach den Erfahrungen mit den deutſchfeindlichen 
            Nach=
folgeſtaaten nicht mehr in Betracht kommen. Nur in ſehr 
            be=
dingter Form, ſozuſagen auf den Seitenwegen der politiſchen 
Beweisführung, kehrt das großöſterreichiſche Denken immer 
            wie=
der zu ſeinem Lieblingsgebilde, den „Vereinigten Donauſtaaten”, 
zurück. Auch die Behauptung, der Anſchlußgedanke ſei nicht 
aktuell, die allerdings in manchen vorwiegend wirtſchaſtlich 
            orien=
tierten Kreiſen Schule gemacht hat und als Troſtgedanken für die 
großöſterreichiſche Mentalität das weite Hinausſchieben der 
            An=
ſchlußverwirklichung enthält, iſt angeſichts der über den Anſchluß 
fortwährend geführten weltpolitiſchen Erörterung nicht 
            aufrecht=
zuerhalten. Es ſind dies durchweg Poſitionen, die Seipels 
            ge=
wandte Dialektik räumen mußte, trotz allem Geiſt, der zur 
            Ver=
teidigung der unhaltbaren Stellungen aufgeboten wurde. Nun 
ſcheint die ſchöpferiſche Kraft einigermaßen erlahmt zu ſein, mit 
der Dr. Seipel ſtets neue und eigenartige Bedenklichkeiten gegen 
den Anſchlußgedanken geltend zu machen wußte. Sein Aufſatz 
wenigſtens in „Volk und Reich” enthält, abgeſehen von einigen 
originalen Einzelheiten, keinen großen neuen Gedanken gegen 
die Nationalſtaatsidee. Immerhin iſt der Aufſatz lehrreich, da er 
eine eigentümliche Art geſchichtsphiloſophiſcher Betrachtung an 
die nenzeitlichen Geſchicke unſeres Volkes heranträgt. Er ſei daher 
einer kurzen Beſprechung unterzogen. 
Wie ſchon die Ueberſchrift des Aufſatzes zeigt, will ſich der 
Verfaſſer mit der Aufgabe der Deutſchen in Oeſterreich befaſſen, 
die ihm als eine beſondere innerhalb der Geſamtaufgabe des 
deutſchen Volkes erſcheint — auch dies ein Fortſchritt, wenn man 
bedenkt, daß der Dr. Seipel der Umſturzzeit den Trennungsſtrich 
zwiſchen Deutſchtum und Oeſterreichertum viel ſtrenger zog. 
            Neh=
men wir alſo an, und wir tun dies gerne, daß es ſich bei der 
Feſtlegung einer beſonderen öſterreichiſchen Aufgabe und 
            Sen=
dung um eine immerhin deutſche und nicht unmittelbar 
            europä=
iſche Sendung handele, die Seipel als das „echte Sein” 
            Oeſter=
reichs anſieht, ſo iſt die nächſte Frage, welcher Inhalt dieſer 
            beſon=
deren Aufgabe zukommt und ob dieſer Inhalt wirklich die Son=
Seite 2
Freitag, den 14. Mai 1926
Nummer 133
 beiſtelung der deutſchöiſtereichiſchen Sendung rchtfertigt. Einen 
Zingerzeig zur Beantwortung dieſer Frage nach dem Inhalt 
ſehen wir in der Bemerkung Dr. Seipels, 
„die öſterreichiſchen Deutſchen fühlten ſich nach 1866 gegenüber 
Kleindeutſchland als die wahren Großdeutſchen, die, 
obwohl vom Reiche getrennt, die altendeutſchen 
            Reichs=
ideale gradlinig fortſetzten, während ſie das neue 
Reich einem weſtleriſchen Staatsideal verfallen 
ſahen.” 
Die ziemlich weitgehende Unfreundlichkeit der Zumutung 
eines „weſtleriſchen” Staatsideals findet ihre Begründung an 
einer anderen Stelle des Seipelſchen Auſſatzes, wo 
            auseinander=
geſetzt wird, daß ein Teil des deutſchen Volkes vom 
            national=
ſtaatlichen Ideal der weſtlichen Völker erfaßt 
            ge=
weſen ſei und, offenbar bei der Schaffung des Norddeutſchen 
            Bun=
des und des Deutſchen Reiches von 1871, dieſes Ideal umden 
Preis der Größe des Reiches verwirklicht habe. 
Der vom „weſtleriſchen” Staatsideal erfaßte Teil des 
            deut=
ſchen Volkes iſt natürlich Preußen und die „kleindeutſche” Partei, 
die ſich dem Schwarzenbergſchen Plan der Schaffung eines 70= 
Millionen=Reiches unter Einſchluß des geſamten Habsburgiſchen 
Machtbereiches erfolgreich widerſetzt hatte. Die 
            Geſchichtsauffaſ=
ſung, der auch Dr. Seipel anhängt, rechnet dieſen Widerſtand den 
„Kleindeutſchen” und vor allem dem Fürſten Bismarck als 
ſchwerſte Belaſtung an. Ohne auf dieſe wohlbekannten Theſen 
der bismarckgegneriſchen Geſchichtsbetrachtung hier im einzelnen 
eingehen zu können, ſei nur das eine bemerkt, daß dem 
            Realpoli=
tiker ſolche Doktrinen nicht gut anſtehen. Es nützt nichts, dem 
Schwarzenbergſchen Traume eines habsburgiſchen 
            Imperialis=
mus nachzutrauern; vielmehr gilt es als empiriſche Tatſache, daß 
ein anderer Weg zum Reiche als der Bismarcks nicht gegeben 
war, daß aber die „kleindeutſche‟ Reichsgründung Bismarcks, 
            in=
dem ſie Weltkrieg und Zuſammenbruch überdauerte, die einzige 
Möglichkeit und Vorausſetzung der Schaffung eines neuen 
            Groß=
deutſchland geworden iſt, was auch dem unentwegten Bismarck= 
und Preußengegner als ein Sachverhalt von einiger nationaler 
Bedeutung und einigem nationalen Werte erſcheinen ſollte, 
Uebrigens wäre das Schwarzenbergſche Großreich wohl ein 
            Groß=
üſterreich, niemals aber ein Großdeutſchland geworden. In ihm 
wäre ſomit ein vollſtändig, Neues, nicht aber eine Fortſetzung des 
römiſch=deutſchen Reiches entſtanden, deſſen national=deutſche 
            Ele=
mente der Parteigenoſſe Dr. Seipels, Univerſitätsprofeſſor Dr. 
Hugelmann, in den „Wiener Neueſten Nachrichten” überzeugend 
nachweiſt. Das alte Reich war in der vornationaliſtiſchen Zeit 
grundſätzlich ein „regnum Theutonigorum”, ein Reich der 
            Deut=
ſchen, geweſen; wie hätte das Schwarzenbergſche Imperium mit 
ſeinen mehr als 20 Millionen Nichtdeutſchen in der Zeit des 
            er=
wachten Nationalismus ein deutſcher Nationalſtaat ſein könnens 
Auch das deutſche Volk muß die Lebensform des Nationalſtaates 
ausfüllen; darin das Zeichen einer „weſtleriſchen” Beeinfluſſung 
zu ſehen, iſt wohl eine unwiſſenſchaftliche Behauptung, die ſich 
einzig darauf ſtützt, daß die Vertreter der engliſch=franzöſiſchen 
Staatstheorie der nationalſtaatlichen Auffaſſung zuneigten. 
Seipels Geſchichtsauffaſſung iſt alſo nicht wiſſenſchaftlich, 
            ſon=
dern dogmatiſch mit einem Zug ins Myſtiſche. Denn nicht anders 
kann man es nennen, wenn der öſterreichiſche Staatsmann der 
ans Reich als Gegenſatz zu einer Föderation der 
Staaten im Donaubecken hinzuſtellen, denn 
„unſerer innerſten ueberzeugung nach wollen 
wir (2) beides‟! Die Vorſtellung eines zugleich mit dem 
Deutſchen Reiche und den „Staaten im Donaubecken” 
            verbunde=
nen Oeſterreich iſt wohl nicht vollziehbar und erhält erſt einen gegenwärtig zerrüttet ſei. Er erſuche das Unterhaus, zu glau= 
Sinn, wenn man Seipels Glauben an das Werden eines „großen 
europäiſchen Syſtems” in Betracht zieht, das aber noch viel „
            un=
aktueller” ſein dürfte als der nationalſtaatliche Aufbau 
            Deutſch=
lands. Durchaus unrichtig iſt aber die Darſtellung Dr. Seipels 
von der politiſchen Willensrichtung Deutſchöſterreichs. „Wir”, 
d. h. die große Mehrzahl der Deutſchöſterreicher, wollen nicht 
beides, Anſchluß und Donaubund, weil wir nicht beides wollen 
können, und wir ſind nicht gewillt, der nackten Machtpolitik 
der derzeitigen Machthaber Europas Zugeſtändniſſe zu machen 
und klare Sachverhalte ihnen zuliebe zu verſchleiern, weil wir 
überzeugt ſind, daß die bloße Machtpolitik nicht imſtande iſt, 
            dau=
ernde Geſtaltungen zu ſchaffen. Wir wollen den Sieg der 
ſittlichen Idee über ſtumpfſinnige Gewalt; das 
ſollte eigentlich auch das Ziel eines jeden chriſtlichen Politikers 
ſein. Glitzernde, vieldeutige Worte von den „Staaten im Donau= 
Dr. Seipels Theorie von den zwei Sendungen Oeſterreichs 
            zu=
ſammen: Oeſterreich hat keine beſondere „europäiſche”, 
            myſtiſch=
übernationale Sendung, ſondern lediglich einen deutſchen Beruf, 
deſſen Beſonderheit nur darin begründet liegt, daß Oeſterreich ſo 
wie die Weſtmark, wie Oſtpreußen und Schleſien 
            grenzdeut=
ſcher Boden iſt und grenzdeutſche Aufgaben zu erfüllen hat. In 
den großen Fragen aber der Beziehungen zu den anderen 
            Völ=
kern, beſonders denen des nahen Oſtens, kann ſich nur die eine 
Sendung des ganzen deutſchen Volkes, der überperſönlichen 
Volksgemeinſchaft erkannt werden muß, mit der ſich die 
            Beſon=
derheit einer beſtimmten und begrenzten Teilaufgabe ſehr wohl 
verſteht, wenn ſie ſich auswirkt wie ſie ſoll und muß: Im 
            Na=
men der ganzen deutſchen Nation.
 Nach dem Abbruch des 
engliſchen Generalſtreiks. 
London, 13. Mai. 
Trotz des Abbruchs des Generalſtreiks zeigt die Lage in 
            Lon=
don heute morgen kaum eine Veränderung. Bisher haben nur 
ſehr wenig Streikende die Arbeit wieder 
            aufge=
nommen. Die Straßenbahnen verkehren noch nicht. Die 
            Zei=
tungen erſcheinen noch immer in verkleinertem Format. 
Ein Proteſt der engliſchen Gewerkſchaften. 
Der Generalrat der Gewerkſchaften veröffentlicht eine 
            Er=
klärung, in der er darauf hinweiſt, daß zahlreiche Arbeitgeber 
            ver=
ſuchten, die Arbeiter zu Opfern der Lage zu machen und ihnen 
erniedrigende Bedingungen, darunter auch Lohnverminderungen 
aufzuzwingen. Die Gewerkſchaften, deren Mut und Kräfte nicht 
gebrochen ſeien, würden dieſen Beſtrebungen bis zum Aeußerſten 
Widerſtand leiſten. Baldwin wird erſucht, Regierungsmaßnahmen 
zu ergreifen, um die Arbeitgeber dazu zu bringen, dem Geiſte von 
Baldwins Aufruf zur Verſöhnlichkeit mehr zu entſprechen. Der 
Generalrat hat an ſämtliche Gewerkſchaften telegraphiſch die 
dringende Aufforderung gerichtet, keine anderen 
            Arbeitsbedin=
gungen anzunehmen als die, die vor dem Streik beſtanden haben. 
Die Arbeiter werden aufgefordert, ſich nach den Anordnungen der 
Gewerkſchaſtsführer zu richten. 
Die Eiſenbahner ſtreiken weiter. 
Der Vollzugsausſchuß der Eiſenbahner hat den Befehl 
            ge=
geben, den Eiſenbahnerſtreik fortzuſetzen, und zwar ſolange, bis 
die Geſellſchaften annehmbare Wiedereinſtellungsbedingungen 
machen würden. Die Mitglieder der Exekutive würden morgen 
mit den Vertretern der Geſellſchaften eine Unterredung haben. 
Engliſches Unterhaus. 
Die heutige Unterhausſitzung wurde inmitten einer 
            fieber=
haften Atmoſphäre eröffnet. Maedonald eröffnete die 
            De=
batte. Der Prinz von Wales und der Herzog von Yorck waren 
anweſend. Maedonald erklärte, daß der Generalſtreit 
entgegen der Behauptung der Regierung ein allgemeiner 
Induſtriekampf geweſen ſei und daß er lediglich deshalb 
eröffnet wurde, um die Grubenarbeiter in ihrem Kampf gegen 
die angedrohte Lohnherabſetzung zu unterſtützen. Der Redner 
proteſtierte gegen die Haltung vieler Arbeitgeber, die den 
            Um=
ſtand ausnutzen möchten, um die Lebensbedingungen der 
            Arbei=
ter zu verſchlechtern. Wenn man verſuche, in dieſer Weiſe gegen 
die Trade Union anzukämpfen und glaube, hierdurch etwas 
            er=
reichen zu können, ſo täuſche man ſich gewaltig. 
Baldwin erklärte darauf, daß er nicht glaube, die 
            Fol=
gen des Generalſtreikes könnten in einem Tage ſchon zum 
            Ver=
ſchwinden gebracht werden. Das Land habe aber das größte verhandlungen gegen die Frankenfälſcher abermals die Mitteilung, 
Intereſſe daran, daß die Arbeit ſo raſch als möglich wieder auf= daß er Verfügungen zur Beſchaffung von im Ruhrgebiet 
            gefälſch=
genommen werde und daß wieder normale Verhältniſſe herrſchen. 
Meinung Ausdruck gibt, es ſei ganz falſch, den Anſchluß Es ſei weder der Augenblick zu klagen noch zu triumphieren. Die nahmte Eremplare befänden ſich bei der Deutſchen Bank. Ein 
geber gegenüber der Arbeiterſchaft zu begünſtigen, ſo daß die 
Löhne reduziert oder die Arbeitszeit erhöht werden könnte. Es 
ſei klau, daß zahlreiche Eiſenbahner während einer gewiſſen 
Zeit noch nicht wieder eingeſtellt werden könnten, da der Verkehr 
beu, daß die Negierung nicht im geringſten das Ziel verfolge, die er habe von der Frankenfälſchungs=Angelegenheit von ſeinem 
Trade Unions zu vernichten. Er könne die Zuſicherung geben, 
daß er perſönliche Angriffe dieſer Art, von welcher Seite ſie auch an ſich bemüht, dieſe phantaſtiſchen Pläne zu verhindern, und 
kommen könnten, nicht begünſtigen werde. 
weder dem Geiſt noch dem Buchſtaben nach ihren Erklärungen 
während der Dauer des Generalſtreiks treu geblieben ſei. Er nicht gelang, durch Nikolaus Kozmas dem Miniſterpräſidenten 
zweifle daran, daß die Regierung die gegenwärtige Haltung der 
Arbeitgeber nicht begünſtige. — Lloyd George erklärte, daß 
der Generalſtreik nicht durch die Haltung der Regierung, 
            ſon=
dern durch die Aktion der öffentlichen Meinung zum Stillſtand 
gebracht worden ſei. Die Negierung ſei moraliſch verpflichtet, 
daß keine Repreſſalien weder von ſeiten der Arbeiter noch von 
ſeiten der Arbeitgeber erfolgen werden. Das Land wolle ſo 
raſch als möglich den ſozialen Frieden wieder finden. Es ſei 
becken” werden uns dabei nicht beirren, und ſo bricht alſo auch nicht der Augenblick, den Kampf auf irgend einem Gebiet und mit 
irgendwelchen Waffen fortzuſetzen. — Die Debatte wurde darauf 
auf morgen vertagt. 
 
Das Programm der kommenden Völkerbundsratstagung 
EP. Genf, 13. Mai. 
Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht die vorläufige 
            Tages=
ordnung der 40. Tagung des Völkerbundsrates, die unter dem griffen daran anſchließend ein Regiment der Fremdenlegion in 
Vorſitz des ſchwediſchen Delegierten Unden am 7. Juni im Genf. Jzi Kritemna an. In der Nacht ſetzte dann ein weiterer Gegen= 
Auffaſſung behaupten, daß hier eine geſamtdeutſche Aufgabe, eine eröffnet werden wird. Auf der Tagesordnung befindet ſich vor 
allem die Frage der Wirtſchaftskonferenz, der Abrüſtungskonfe= ofſiziellen Bericht zurückgewieſen wurde. Auch von der ſpaniſchen 
renz ſowie die Frage der friedlichen Regelung internationaler Front werden ſtarke Gegenangriffe der Rifkabylen gemeldet. Aus 
Streitigkeiten, der privaten Waffenfabrikation, ſowie auch die 
Frage der Zuſammenſetzung des Völkerbundsrates, ferner öſter= Geſchützen, Maſchinengewehren und Munitionskolonnen bei den 
reichiſche, ungariſche, Saarfragen uſw.
Die
 Pilſudski in Warſchau einmarſchiert. /Schwere 
Straßenkämpfe. 
EP. Warſchau 13. Mai. 
Die polniſche Militärrevolution hat ihren Ausgang von 
einem geheimnisvollen Ueberfall auf das Landhaus Pilſudskis 
in Sulejowek genonimen, der von Mitgliedern der rechtsſtehenden 
fasciſtiſchen „Bereitſchaft der polniſchen Patrioten” ſowie von 
Monarchiſten ausgeführt wurde, während das neue Kabinett 
Witos und der neue Kriegsminiſter Malezewski gleichzeitig eine 
Inſtruktion an die Armee herausgaben, die den 
            Truppenkom=
mandanten verbot, Piſudski zu Hilfe zu eilen. Dem darauf 
meuternden Ulanen=Regiment 7 und Infanterie=Regiment 22, die 
ihre Kommandanten abſetzten und zu Pilſudski überliefen, haben 
ſich bisher 6 der um Warſchau liegenden Garniſonen angeſchloſſen, 
nämlich Breſt=Litowst, Kielee, Lowiez, Lublin, Piotrkow und 
Siedlze. Die Zahl der meuternden Truppen iſt ſeit geſtern von 
10 000 auf 30 000 geſtiegen. Ueber die in der Geheimſitzung des 
Kabinetts nach dem Einzug Pilſudskis in Warſchau gefaßten 
            Be=
ſchlüſſe iſt noch nichts bekaunt. Es ſind regierungstreue Truppen 
rechtsſtehender Generäle aus Poſen eingetroffen. Alle Kaſernen 
wurden glarmiert zwecks Entſetzung des Kabinetts aus dem 
            Be=
lagerungszuſtand, in den es dursh den Einzug Pilſudskis 
            ge=
raten iſt. General Sikorski dürfte ſomit mit dem 
            Lem=
berger Korps einen zweiten Marſch auf Warſchau 
unternehmen. 
EP. Wien, 13. Mai. 
„Pravo Lido” erhält über die Vorgänge in Warſchau aus 
ſehr gut informierten Kreiſen, die dem Schauplatz der Ereigniſſe 
nahe ſind, eine Darſtellung, nach der es geſtern Nacht in Warſchau 
zu Straßenkämpfen zwiſchen den Truppen Pilſudskis und den 
regierungstreuen Truppen gekommen iſt. Marſchall Pilſudski zog 
mit den ihm ergebenen Regimentern durch Praga und beſetzte 
nach dem Scheitern der Einigungsverhandlungen mit dem 
            Prä=
ſidenten der Repbulik das Innen=, Außen=, Kriegsminiſterium, 
das Miniſterpräſidium und andere Regierungsgebäude und drang 
bis zum Sitz des Präſidenten, dem Belvedene=Palaſt, vor. 
Danzig, 13. Mai. 
Nach hier vorliegenden Berichten aus Polen iſt Pilſudski in 
Warſchau Herr der Lage, dagegen haben ſich die Provinzbehörden 
für Witos erklärt.
Der Frankenfälſcher=Prozeß.
 Baroß beſtreitet die Mitſchuld. 
Budapeſt, 13. Mai. 
Prinz Windiſchgrätz machte zu Beginn der geſtrigen 
            Gerichts=
ten Marknoten getroffen habe. Von Gerichtswegen beſchlag= 
Regierung habe nicht die Abſicht, die Feindſeligkeit vieler Arbeit= Vergleich mit den gefälſchten Frankennoten könne alſo 
            vorgenom=
men werden. Der Vorſitzende erklärte, er laſſe keinerlei Anträge 
auf Ergänzung des Beweisverfahrens zu, ſo lange das 
            vorbe=
reitete Material nicht erledigt ſei. Ergänzungsanträge können 
erſt ſpäter geſtellt werden. 
Der hierauf vernommene Angeklagte Gabriel Baroß gibt an, 
Freunde Nadoſſy Kenntnis erhalten, jedoch dennoch von Anfang 
zwar auf eine Weiſe, daß es zu keinem Skandal komme. Mit Hilfe 
Der Abg. Thomas erklärte darauf, daß die Regierung des Bankiers Elriſcher Hovath habe er Windiſchgrätz davon 
            über=
zeugen wollen, daß die Sache undurchführbar ſei und, als ihm das 
Bethlen eine Anzeige zukommen laſſen. 
Windiſchgrätz wies nach ſeiner Konfrontation mit Baroß 
deſſen Behauptung zurück, daß Baroß ſich nicht mit 20 Millionen 
an der Finanzierung der Frankenfälſchungen beteiligt hätte. 
Auch Raba hielt ſeine Angabe aufrecht, daß die 20 Millionen 
von Baroß ſtammen. 
Erfolgreiche Gegenoffenſive der Rifkabelen. 
EP. Paris, 13. Mai. 
Nach Meldungen aus Tazza ſcheinen die Rifkabylen gewiſſe 
Erfolge errungen zu haben, wie ein offizielles Communigus 
            be=
ſagt. Eine bei Jzi Kritemna zum Angriff vorgehende 
            marokka=
niſche Diviſion ſtieß auf ſtarken Widerſtand der Rifkabylen. Der 
Kampf dauerte etwa 5 Stunden. Die Rifkabylen kamen der 
            fran=
zöſiſchen Offenſive zunächſt mit einem eigenen Angriff zuvor und 
angriff der Kabylen an derſelben Stelle ein, der jedoch nach dem 
der Gegend von Seth wird das Eintreffen von Verſtärkungen mit 
Rifkabylen gemeldet.
Michge
HfE
 Ucheses-FEchlsschiufs Dunch UER1A8 GSKdß HeiSrek We5040 
(Nachdruck verboten) 
25) 
„So — ſo! Deshalb alſo, mein Stern. — Hängſt du ſo an 
unſeren Onkels?” 
„Ja!” ſtieß ſie hervor. „Ich hab ſie lieb. Nicht ſo, wie du 
lieben verſtehſt. Ich — begehre ſie nicht. Wie könnt’ ich das. 
Aber es ſind Menſchen, die ich grenzenlos achte. Die ſollſt du 
nicht verletzen.” 
Erich ſtand kopfſchüttelnd vor der Schweſter. 
„Na, alteriere dich nur nicht ſo, Kindchen. Ich will ja mit 
den beiden Muſterknaben nicht anbinden. Nur die Krabbe, die 
Hanna, reizt mich.” 
„Hüte dich! Laß ſie in Ruhe! Du biſt ihrer nicht wert.” 
„So, warum denn, nicht, Schweſterchen?” 
„Du biſt ein Spieler und Lump. Vater ſagt es, und er hat 
recht.” Haß klaug aus ihren Worten. 
Mit wutverzerrter Miene trat er näher an’s Bett heran. 
„Du!. Waßs das uicht noch einmal.” 
„Schlag doch zu, du — —. So iſt’s recht. Der Vater zwingt 
un lumpiges Geld ſeine Brülder von der Heinat fort und dir 
wirft er das Geld hundertfach in den Rachen. Wahnſinnig könnte 
ich werden, wenn ich daran denke!” 
„Mußt dii in die Burſchen verliebt ſein, Schweſterchen.” 
„Ja, ich bin’8!. Aber wvie ich dir ſchon ſagte, ich begehre nichts. 
Sollte ich die nicht lieben, die Licht in mein erbärmliches Leben 
gebracht haben?" 
„Verrücktes Frauenzimmer!“ 
Haſtig verließ er das Krankenzimmer. In ſeinen Augen war 
ein böſes Funkeln. 
Und Annette! 
Steil aufgerichtet, mit geballten Fäuſten, ſaß ſie im Bett. 
Haß empfand ſie gegen den Bruder. 
Als ſie zum Feuſter hiuausblickte, fah ſie im Garten ſpie=
 lende Kinder. Da löſte ſich alles Harte und Starre in ihrem 
Antlitz. 
Als ſie einſchlief, verklärte milder Schimmer das unſchöne 
Mädchengeſicht. 
Als Hanna am nächſten Tage Klaus im „Gambrinus” zu 
treffen hoffte, wartete ſie vergebens. Sie wurde unruhig und 
beſchloß, die Brüder aufzuſuchen. Sie benutzte die Vorortbahn 
und ſchritt zu Fuß der Wohnung der Brüder zu. Als ſie 
            klin=
gelte, ſchlug ihr das Herz ſtärker. 
Die Wirtin öffnete und erkannte Hanna ſofort. Sie begrüßte 
ſie freundlich und bat ſie, näherzutreten. 
„Er iſt krank,” ſagte ſie. 
„Wer?” fragte Hanna angſtvoll. 
„Nun, Herr Werner. Er ſah heute morgen ganz elend aus 
und liegt jetzt. Herr Klaus pflegt ihn.” 
Hanna atmete auf. Die Sorge, die ſie um den Geliebten 
erfüllte, wich von ihr. 
„Dann will ich nicht ſtören,” ſagte ſie. „Richten Sie meinen 
Freunden die herzlichſten Grüße aus und ich ließe Herrn Werner 
gute Beſſerung wünſchen.” 
„Wollen Sie ſchon wieder ausreißen? Warten Sie doch 
einen Augenblick. Ich werde Herrn Klaus benachrichtigen, er 
wird ſich ſehr freuen, daß Sie da ſind.” 
„Nein, nein!” wehrte Hanna haftig ab. „Es iſt nicht nötig.” 
Im Inneren ſehnte ſie ſich aber doch danach, den Geliebten zu 
ſehen, und ſei es auch nur einen Augenblick. 
Da klopfte es, und Klaus trat ein. 
„Ich wußte es doch, daß Sie es ſind, Hanna. Treten Sie 
doch einen Augenblick näber. Nehmen Sie uns die Nuhe nicht 
mit,” ſagte er herzlich. 
Schweigend erfüllte ſie ſeinen Wunſch. 
Als ſie an ſeiner Seite in das Wohnzimmer trat, ſchlug ihr 
Herz heftiger und doch fühlte ſie ſich geborgen. 
Sie nahm in dem breiten Fenſterſeſſel Platz, Klaus ihr 
gegenüber. 
Werner ſchläft. Gott ſei Dank, Hanna! Den armen Kerl 
hat es furchtbar gepackt.” 
„Es muß furchtbar, grauenhaft ſein, Klaus.” 
„Sicher, Hanna. Ich weiß es nicht, aber ich ſehe, wie er 
leidet.”
 Bmmmmmmmmmmmmmmmmmmmnmmnmmnnmnnnnnn 
nacheinander faſſen. Doch Klaus bezwang die Sehnſucht, die 
ſeiner Seele entſtieg. 
„Hanna, wir haben uns entſchloſſen, ſchon früher zu reiſen.” 
Er ſah, wie ſie blaß wurde. 
„Wann?” 
„Am kommenden Montag. Am Sonntag werden wir und 
erlauben, Sie zu beſuchen, und am nächſten Tag reiſen wir. 
„Sie kommen zurück, bald, Klaus,” bat ſie. 
Er nickte und faßte ihre Hände. 
„Hanna, wir kommen wieder. Vielleicht, um für Jahre 
            Ab=
ſchied zu nehmen. Wer weiß es heutes” 
Nein, nein!” ſchrie ſie auf. 
Das Wort tat Klaus unſäglich wohl und weh zugleich. Aber 
er ſchwieg. 
Angſtvoll wartete Hanna auf eine Antwort. Als dieſe nicht 
kam, ſtand ſie auf und trat zu Klaus. 
„Können Sie das? So auf Jahre fortgehen, — daß wir uns 
nicht mehr ſehen?” 
Klaus atmete ſchwer. Am liebſten hätte er ſie in ſeine Arme 
genommen und ihr unter Lachen und Küſſen geſagt: „Nein, nein, 
ich will immer bei dir bleiben.” 
Aber es ging ja nicht. Noch durfte er ſeine Hände nicht nach 
dem Menſchenkinde ausſtrecken, das jung, ſchön, ganz erfüllt von 
inniger Liebe vor ihm ſtand. Denn vor ihm lag noch die ganze 
Ungewißheit des Lebens. 
„Können Sie es, Klaus?” wiederholte Hanna mit zitternder 
Stimme. 
„Wenn es ſein muß, Hanna, dann kann ein rechter Mann 
alles.” 
Da wandte ſich Hanna von ihm ab und trat ans Fenſter. Die 
Tränen lieſen ihr über die Wangen, und der Geliebte ſollte nicht 
ſehen, daß ſie weinte. 
„Hanna! Es wird alles gut und reiht werden. Das Leben 
liegt vor uns, und wir müſſen an das Leben glauben.” 
Da wandte ſie ihm ihr Antlitz wieder zu, und aus ihren 
feuchten Augen brach ein helles Licht. Der unbeſiegbare Glaube 
der Jugend. 
„Es wird ſchon alles recht werden!“ 
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 133
Seite 3
Freitag, den 14. Mai 1926
 Aus Darmſtadt. 
Darmſtadt, 14. Mai. 
— Der Heſſiſche Landes=Lehrerinnenverband hält am 15. und 16. Mai 
ſeine Hauptverſammlung in Gießen ab. Am 15. abends 
ſpricht Marg. Treuge=Hamburg über: „Die ſozialpädagogiſchen Aufgaben 
unſerer Zeit‟. Dieſes Thema, das in weiteſten Kreiſen nicht nur in der 
Lehrerwelt regſtes Jntereſſe erregen ſollte, kann wohl von kaum jemand 
anderem ſo gut behandelt werden wie von ihr. Iſt ſie doch ſeit Jahren 
die bewährte Leiterin des von Gertrud Bäumer und Marie Baum 
            ge=
gmindeten Sozial=Pädagogiſchen Inſtituts, das verbunden iſt mit einer 
ſtaatlich anerkannten Wohlfahrtsſchule. In Lehrerkreiſen iſt Margarete 
Treuge außerdem bekannt durch ihre „Einführung in die Bürgerkunde‟, 
die wohl in keiner Lehrerbibliothek fehlt. 
C. Aprilwitterung in Darmſtadt. Der zweite Monat des 
            diesjähri=
gen meteorologiſchen Frühlings war vorwiegend warm und etwas zu 
trocken. Das Monatsmittel der Temperatur betrug 11,4 Grad Celſius 
(2,2 über dem Durchſchnitt), während die Gegenſätze ſich auf 27,0 am 25. 
und 0,7 am 12. ſtellten. Der Monat wies ſomit bereits einen 
            Sommer=
tag auf, ein in ſo früher Jahreszeit ſeltenes Ereignis. In der bis 1862 
zurückreichenden Beobachtungsreihe von Darmſtadt ſind nur ſieben 
            Axril=
monate verzeichnet, die noch höhere Monatsmittel aufwieſen, an der 
Spitze der April 1894 mit einem Mittel von 13,0 Grad. Die 
            Beivölkungs=
ziffer war mit 5,5 (10 bedeutet völlige Trübung) annähernd normal, es 
wurden ſieben heitere und ſechs trübe Tage beobachtet. Südweſtwinde 
überwogen, doch waren auch Süd= und Sſidoſtwinde häufig. Tage mit 
Regen gab es 13, die im Ganzen eine Niederſchlagsmenge von 34,8 
            Milli=
meter (6 unter normal) lieferten, wovon auf den näſſeſten Tag, den 25., 
ein Viertel entfiel. Der Abſchnitt vom 1.—17. blieb völlig trocken. Die 
Zahl der Gewitter beſchränkte ſich auf 1. Am Monatsende war die 
Vegetation um nahezu drei Wochen dem langjährigen Durchſchnitt 
            vor=
ausgeeilt. In der Provinz Starkenburg ſchwankte die Niederſchlagsſumme 
zwiſchen 54 Millimeter in Winterkaſten und 16 in Viernheim, in 
            Rhein=
heſſen zwiſchen 28 in Oppenheim und 11 in Wolfsheim, während 
            Ober=
heſſen ſtärkere Gegenſätze aufwies mit einem Maximum von 81 in 
            Her=
chenchain und 12 in Grünberg. 
Die Tätigkeit der Hausbettelbekämpfungsſtelle im Städtiſchen 
Wohlfahrts= und Jugendamt im Monat April 1926. Vorgeſprochen haben 
38 Perſonen, davon waren 4 von hier. Es erhielten: 29 Perſonen 
            Fahr=
karten nach Arbeitsſtellen oder nach dem Wohnort, 1 Perſon Schuhe, 
1 Perſon Unterſtützung in Lebensmitteln und Brand, 4 Perſonen 
            Be=
kleidungsſtücke und 3 Perſonen Verpflegung und Obdach. 
— Dampferverbindungen. 1. Bremen-New=York: Dampfer „
            Ber=
lin” am 16. Mai ab Bremerhaven, Dampfer „München” ab 
            Bremer=
haven am 22. Mai, Dampfer „Columbus am 30. Mai, Dampfer „Sierra 
Ventana” am 3 „Juni, Dampfer „Lützow” am 5. Juni, Dampfer „
            Stutt=
gart” am 10. Juni, Dampfer „Bremen am 13. Juni, Dampfer „Berlin” 
am 16. Juni. — 2. Von Bremen nach Halifax: Dampfer „München” 
am 22. Mai, Dampfer „Bremen” am 14. Juli. — 3. Bremen-Baltimore 
(über New=York): Dampfer „York” am 8. Anguſt. — 4. Bremen— 
Braſilien: „Dampfer „Sierra Cordoba” ab Bremen am 29. Mai, 
Dampfer „Werra” am 5. Juni, Dampfer „Sierra Movena” am 26. Juni, 
Dampfer „Cöln” am 10. Juli. — 5. Bremen-Hamburg—Oſtaſien: ab 
Hamburg: Dampfer „Fulda” am 29. Mai, Dampfer „Konnigsberg” am 
26. Juni, Dampfer „Trier” am 24. Juli. — 6. Bremen—Auſtralien: 
Dampfer „Gotha” am 24. Juli. Mitgeteilt vom Vertreter: Lloyd= 
Reiſebüro, Darmſtadt, Rheinſtraße 17. 
— Frühlingsfeſtſpiele in Baden=Baden. Das Programm für die 
Frühjahrsfeſtſpiele, die unter der Leitung des Kapellmeiſters der 
            Metro=
politan Opera New York, Arthur Bodanzky, ſtattfinden werden, iſt wie 
folgt feſtgeſetzt: Roſinis „Barbier von Sevilla” wir am 25. und 30. Mai, 
Mozarts „Coſi fan tutte” am 27. Mai und 1. Juni gegeben werden. 
Am 29. Mai iſt ein großes Konzert. Dirigent: Arthur Bodanzky, Soliſt: 
Artur Schnabel. Als Mitwirkende von der Metropolitan Opera New 
York werden folgende Künſtler beſchäftigt ſein: Lucrecia Bori, Florence 
Eaſton, Kathleen Howard, Eliſabeth Kandt, Kaja Eide Norenam Paola 
Ananian, Mario Chamlee, Adamo Didur, Guiſeppe de Luca, George 
Meader; Inſzenierung: Sam Thewmann. 
— Billiger Sonntag im Frankfurter Zoo. Am Sonntag, 16. Mai, 
iſt der Zoologiſche Garten und das Aquarium während des ganzen Tags 
zu halben Eintrittspreiſen zugänglich. Nachmittags 4 Uhr und abends 
8 Uhr finden Konzerte ſtatt.
 *Bezirksſchöffengericht. 
1. Der fahrläſſigen Tötung iſt der Maurerparlier Gg. 
            Cröß=
mann 7., geboren und wohnhaft in Hahn, angeklagt. Es wird ihm 
zur Laſt gelegt, am 30. November 1925 zu Darmſtadt durck Fahrläſſigkeit 
den Tod des Maurerlehrlings Gg. Kraft verurſacht und dabei die 
            Auf=
merkſamkeit aus den Augen geſetzt zu haben, zu der er vermöge ſeines 
Berufes beſonders verpflichtet war, indem er zuließ, daß eine 
            Gemiſt=
ſtange, die — wie er wußte — nach Entfernung des aufgeſchütteten 
            Bau=
grundes, in welchem ſie eingegraben geweſen, faſt völlig frei daſtand, 
nicht unter Anwendung beſonderer Vorſichtsmaßnahmen umgelegt, 
            ſon=
dern mit dem Pickel freigelegt wurde, ſo daß dieſe Stange umſtürzte und 
den Kraft zu Tode traf. Der Unfall ereignete ſich kurz vor 12 Uhr 
            mit=
tags bei Bauarbeiten der „Bauhütte Darmſtadt” am Rhönring. Der 
Angeklagte erklärt, das Gerüſt ſei unter ſeiner Leitung von ſeinem 
            Bru=
der und einem gewiſſen Werner aufgeſtellt worden; auf die Gerüſtmacher 
habe er ſich verlaſſen können. Mit dem Umlegen des Gerüſtes ſeien zwei 
Arbeiter beſchäftigt geweſen; eine Stange an der Einfahrt, die bei dem 
ſtark gefrorenen Boden nicht feſt eingegraben war, ſei beim Auflockern 
des Froſttnäuels nach der Seite gefallen und habe dem Kraft auf den 
Schädel geſchlagen. Kraft erlitt eine Schadelverletzung und ſtarb bald 
im Krankenhauſe. 
Zeuge Werner bekundet, die Stange ſei beim Gerüſtaufſtellen 1,50 
Meter tief eingelaſſen und ſei ein Bohlen untergelegt worden. 
            Bau=
ftihrer Keßler von der Baugeſellſchaft „Bauhüitte” ſchildert den 
            Angeklag=
ten als durchaus zuverläſſig. 
Der Sachverſtändige Sang, techniſcher Aufſichtsbeamter der Heſſiſch= 
Naſſauiſchen Baugewerks=Berufsgenoſſenſchaft, führte u. a. aus: Die 
Standſicherheit müſſe gewährleiſtet werden; einige Ständer ſeien 
            nach=
träglich als ſogen. blinde aufgeſtellt worden; aber ein ſogen. blinder 
Ständer müſſe jedermann kenntlich ſein, und hier ſei beſondere Vorſicht 
nötig beim Umlegen der Ständer. Auch blinde Ständer umzulegen, 
bilde eine beſondere Gefahr; deshalb ſeien blinde Ständer durch 
            Kalk=
ſtrich kenntlich zu machen vor dem Umlegen. Im Gefahrenbereich ſeien 
Leute beſchäftigt worden, was nach den Unfallverhütungsvorſchriften 
nicht zuläſſig ſei. Der Parlier ſei für dieſe Dinge verantwortlich, denn 
der Unfall wäre ſonſt vermieden worden. Auch der Parlier Göbel habe 
fahrläſſig gehandelt, aber verantwortlich ſei der Parlier Crößmann. 
Der Staatsenwalt beantragt, geſtützt auf das Gutachten des 
            Sach=
verſtändigen, eine Geldſtrafe von 250 Mk. anſtelle an ſich verwirkter drei 
Wochen Gefängnis. Der Angeklagte vermißt 
            Unfallverhütungsvorſchrif=
ten bezüglich Umlegen eines Gerüſtes, beſonders ſogen. blinder Ständer. 
Die Witterung habe den Unfall beeinflußt; er habe nicht gewußt, daß 
es ſich um einen blinden Ständer gehandelt habe. Er habe 60 Mann 
zu beaufſichtigen gehabt. 
Das Urteil lautet freiſprechend. Ein Beweis, daß 
            An=
geklagter fahrläſſig gehandelt habe, ſei nicht erbrackſt. Das Anbringen 
des fraglichen Ständers habe der Angeklagte zuverläſſigen Leuten 
            an=
vertraut; als Parlier könne er ſich nicht um alle Einzelheiten kümmern. 
2. Wegen Verbrechens im Amt hat ſich Juſtizinſpektor F. H. in W. 
zu verantworten. Die Anklage legt ihm eine Reihe von amtlichen 
            Ver=
fehlungen zur Laſt: falſche Beurkundungen, Aktenvernichtung, 
            Arten=
beſeitgung, insbeſondere auch dienſtliche Unregelmäßigkeiten grober Art, 
in denen er der Familie H. in A. rechtswidrige Vorteile zuwendete. Der 
Angeklagte iſt in Sch. in O. geboven, hat die Prüfung für mittlere 
Juſtizbeamte mit Note genügend beſtanden. Der Militärpflicht hat er 
beim Inf.=Regt. N. 168 in B. genügt. Im Jahre 1906 war er bei dem 
Amtsgericht Sch. beſchäftigt, war dann Gerichtsſchreibergehilfe bei den 
Amtsgerichten in W., L., G., O. und wurde ſpäter Akuariatsaſſiſtent in 
W. Während des Krieges war H. nach ſeiner Angabe überlaſtet, bis 
Ende 1921 waren in W. drei mittlere Beamte beſchäftigt. Der Zeuge K. 
traf in W. Mitte April 1925 bei Dienſtantritt eine Lotkerwirtſchaft an. 
H. gibt an, er habe den letzten richtigen Urlaub 1922 gehabt, 1924 habe 
er nur 14 Tage Urlaub gehabt. In W. ſei kein Anwalt tätig und auch 
kein Rechtskonſulent anſäſſig. Das Publikum dränge ſich, um Rechtsrat 
zu erhalten, zur Gerichtsſchreiberei, namentlich abends um halb 6 Uhr 
nach Ankunft des Arbeiterzuges von W. ſeien noch viel Leute gekommen. 
Auch in die Privatwohnung ſeien die Leute zu ihm gelaufen; auch 
            Sonn=
tags habe er keine Ruhe gehabt. Durch ein Telegramm des Gläubigers 
L. an das Amtsgericht W. kam wohl die Sache heraus. Angeklagter 
ſuchte in geradezu törichter Art den Leuten zu helfen, und mußten dieſe 
Dinge doch einmal ans Licht kommen. Ganze Akten ſind verſchwunden. 
Der Angeklagte iſt im weſentlichen geſtändig. 
Aus der Beweisaufnahme geht hervor, daß H. ein langſamer 
            Arbei=
ter war, Rückſtände hatte, um Arbeitshilfe nicht einkam; Urlaub hätte
 er haben können, wenn er nachſuchte. Die Lauferet des Publikuns zur 
Gerichtsſchreiberei iſt gerade im Gerichtsſprengel W. groß. Der 
            Ange=
klagte hielt die Dienſtſtunden pinktlich ein. Die Arbeit war H. über den 
Kopf gewachſen, und ſo kam er zum Vertuſchen. Dafür daß er für die 
Verfehlungen Gold oder Naturalien erhalten hätte, iſt nichts zutage 
getreten. H. dachte wohl, wenn er dem Publikum gefällig ſei, raſcher 
befördert zu werden. Mit den Protokollführungen in Zivilprozeſſen war 
der zuſtändige Amtsrichter zufrieden. H. arbeitete hier ſauber und 
            kor=
rekt. Bald war aber über nicht rechtzeitige Vorlage der Akten, die 
            ver=
fügt war, zu klagen. H. ſchien das als Kontrolle zu empfinden. Nach 
längerer Zeit wurden größere Rückſtände bemerkbar. Darüber berichtete 
der Amtsrichter ans Miniſterium. Im Jahre 1924 fand derſelbe auf 
dem Grundbuchamt Rüickſtände beſonders aus der Inflationszeit. H. 
verſprach Erledigung der Anſtände, doch blieb manches zurück. 
            Wieder=
verehelichungsakten kamen in einem Falle gar nicht mehr zur Vorlage, 
und der Amtsrichter meldete die Sache offiziell dem Oberamtsrichter. 
H. gab ſich viel zu viel mit Beraten der Leute abz er war ein langſamer 
Arbeiter, wollte aber allen Leuten gefällig ſein, und ſo wuchſen ihm die 
Dinge ſchließlich über den Kopf. Oberjuſtizinſpektor Sch. in H. war mit 
H.s Leiſtungen zufrieden; allerdings waren die Koſtenberechnungen in 
der Inflationszeit ſchwierig. Das Publikum kam viel gelaufen und H. 
opferte ihm viel Zeit. Bei Verſetzung des Zeugen nach H. waren keine 
Nückſtände da. Bei einer Wiederverehelichung in S. meinte H. bei 
            tele=
phoniſcher Unterredung mit dem Standesbeamten, das Paar könne 
            hei=
raten, die richterliche Erlaubnis zur Eheſchließung könne nachgeholt 
            wer=
den. Zeuge H. in A. verneint, dem H. für geleiſtete Gefälligkeiten und 
Verfehlungen Vorteile (Geld oder Naturalien) gewährt zu haben. Er 
wird nachträglich beeidigt. 
Als Sachverſtändiger wird Med.=Rat Dr. H. in H. gehört. H. habe 
ein empfindliches Nervenſyſtem, zeige aber einen phlegmatiſchen Zug; 
dem Alkohol habe H. nicht gehuldigt. Aus Gutmütigkeit und Ehrgeiz 
vvollte H. den Leuten helfen. H. leidet weder an Geiſtesſchwäche noch an= 
Geiſteskrankheit; „Blutarmut und ein gewiſſes labiles Verhalten ſind 
feſtzuſtellen. 
Der Staatsanwalt nimmt zugunſten des Angekl=ten im Falle H. 
in A. ein fortgeſetztes Delikt an, er verweiſt auf die ſchwere Schädigung 
des Anſehens von Juſtiz, Rechtspflege und Rechtſprechung durch die 
            Ver=
fehlungen des Angeklagten und beantragt eine Geſamtſtrafe von 1 Jahr 
8 Monaten Zuchthaus. 
Die Verteidigung verneint, daß der Angeklagte einen 
            Vermögens=
vorteil für ſich erſtrebt habe; es habe ihm die Entſchlußkraft gefehlt de 
Richter ſeine Verfehlungen zu beichten; er ſei auch der Arbeit nichr 
            ge=
wachſen geweſen, im übrigen habe er beſcheiden gelebt. Eine Tat ſei aus 
der anderen erwachſen; als das Unglück hereingebrochen, habe H. post 
festum mit den Aktenvernichtungen begonnen; ein geldliches Motiv 
komme nicht in Frage, auch keine gewinnſüchtige Abſicht. Es möge nun 
eine einheitliche Straftat angenommen werden, eine angemeſſene 
            Ge=
fängnisſtrafe möge erkannt werden. 
Das Urteil erkennt auf eine 
            Geſamtzuchthaus=
ſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten und 150 Mk. Geldſtrafez 
im übrigen erfolgt Freiſprechung. 
Kunſtnotizen. 
Ueder Werke, Künfüer und künſfleriſche Veranſtaitungen, deren im Nachſſehenden drw dbnumd 
geſchlebt, bebält ſich die Redaktion ibr Urteil vor. 
— Reſidenz=Theater. Ab heute gelangt der deutſche 
            Stu=
dentenfilm „Der kraſſe Fuchs” nach dem weltbekannten Roman von 
Walter Bloem zur Vorführung. In den führenden Rollen ſind 
            beſchäf=
tigt: Hans Brauſewetter, Hanny Reinwald, Clementine Pleßner, Harry 
Hardt, Werner Pittſchau, Elza Temary, Karl Viktor Plagge, Robert 
Leffler u. a. Im Beiprogramm: „Wolkenhochzeit”, eine Laktige 
Groteske, ſowie die neueſte Wochen= und Modenſchau. 
Tageskalender für Freitag, den 14. Mai 1926. 
Landestheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung. — Kleines 
Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr, Zuſatzmiete TV (12): „Die 
deutſchen Kleinſtädter.” — Orpheum: Keine Vorſtellung. — 
Städt. Akademie für Tonkunſt. Eliſabethenſtraße 36, abds. 
8½ Uhr: Oeffentl. Vortrag von Univerſ.=Prof. Dr. Hermann Beckh 
über „Von Buddha zu Chriſtus.” — Kinovorſtellungen: 
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. 
Verſteigerungskalender für Samstag, den 15. Mai 1926. 
Vormittags 10 Uhr werden in der ehem. 6ler Kaſerne, Beſſunger 
Straße 5, für den Dienſt ungeeignete Pferde öffentlich verſteigert.
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Seite 4
Freitag, den 14. Mai 1926
Nummer 133
Aus Heſſen.
 * Griesheim, 13. Mai. Nach Mitteilung von beſtunterrichteter Seite 
iſt die für die Erbauung der elektriſchen Straßenbahn 
Darmſtadt—Griesheim erforderliche Genehmigung der 
Befatzungsbehörde nunmehr eingetroffen. Da infolgedeſſen der Erbauung 
keinerlei Hinderniſſe mehr im Wege ſtehen, iſt von der Direktion der 
Heag die ſofortige Inangriffnahme der Arbeiten zugeſagt 
torden. 
Seeheim, 14. Mai. Heute feiert Herr Altbürgermeiſter Philipp 
Hill in vollſter körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 70. 
            Geburts=
tag. 28 Jahre lang hat ihn die G=meinde zu ihrem Ortsoberhaupte 
beſtimmt, und ſeine Geſchäftsführung geſchah zum Wohle und Segen 
der Gemeinde. Erſt im Herbſt des verfloſſenen Jahres trat er in den 
wohlverdienten Ruheſtand. 
Lampertheim, 12. Mai. Gemeinderatsſitzung. Aus der 
Zeit der Zwangswirtſchaft fordert die Kreisverwaltung von der 
            Ge=
meinde noch den Betrag von 2000 Mark als Schuld an den ehemaligen 
Kommunalverband, will aber mit Rückſicht auf die ſchlechte Finanzlage 
dieſe Forderung auf 20000 Mark ermäßigen. Man hält auch dieſe 
Summe für noch zu hoch und hofft, daß ſich die Verwaltungsbehörde mit 
12000 Mark beſcheiden wird. — Bei drei von vier geſtellten 
            Wirtſchafts=
konzeſſionsgeſuchen wurde die Bedürfnisfrage bejaht, ein Fall wurde 
abgelehnt. — Mit einem Beitrag von 160 Mark wird der Beitritt zum 
Heſſiſchen Waldbeſitzerverband beſchloſſen. Nach dem neuen Satz des 
Miniſteriums hätte die Gemeinde jährlich 15 000 Mark 
            Verwaltungs=
koſten an die Forſtbehörde zu entrichten, während ſie jetzt 4400 Mark 
bezahlt. — Der Deutſchen Petroleum=Verkaufs=Geſellſchaft, Berlin, wird 
die Genehmigung zur Einrichtung einer öffentlichen Benzinzapfſtelle 
beim Hauſe des Kaufmanns Dietrich in der Römerſtraße erteilt. — Zur 
Beſchaffung eines Röntgenapparates für die Tuberkuloſefürſorgeſtelle im 
Evang. Krankenhaus werden 800 Mark bewilligt. — Dem Joh. Georg 
Keller wird die Ausübung der Fleifchbeſchau in der Filialgemeinde 
Hüttenfeld übertragen. — An Kanalgebühren ſollen von verſchiedenen 
Anliegern Beträge von 10 bis 80 Mark erhoben werden, während die 
Bürgermeiſterei mit einigen noch Verhandlungen zu führen beauftragt 
wird. — Da man die Bordſchuppenſcheune zu einem Faſelſtall 
            umzu=
bauen gedenkt, wird dieſelbe wohl auf ein Jahr verpachtet, aber 
            jeder=
zeitige vierwöchentliche Kündigung gewahrt. — Den Selamitwerken in 
Krefeld wird der Umbau des Fünferofens im Gaswerk zum Preiſe von 
3700 Mark übertragen. — Phil. Illius III. erhält die Erlaubmis zur 
Anbringung zweier Tore an ſeinem gepachteten Lagerplatz im 
            Indu=
ſtriegelände. — Die Herſtellung einer Ueberfahrt über das Induſtriegleis 
wird von der Reichsbahn verſagt, und ſollen deshalb Unterhandlungen 
wit dem anliegenden Geländeeigentümer Chr. Metzner wegen Ankauf 
des Grundſtücks gepflogen werden. — Für die Steuerkommiſſionen zur 
Feſtſetzung der Grund= und Gewerbeſteuerwerte werden für erſtere die 
Ratsdiener Kronauer und Klotz, für letztere die Bürgermeiſtereiſekretäre 
Herweck und Mink ernannt. — Die Iſrgelitiſche Gemeinde bietet für 
700 in der Inflationszeit bezahlte Papiermark 100 Mark an, es ſoll 
aber die Bproz. Aufwertung gefordert werden. — Die Gewährung eines 
nachgeſuchten Beitrags von 150 Mark für das Lupusheim in Gießen 
wird abgelehnt. — Mit der Provinzialdirektion ſoll wegen Erbauung 
einer Umgehungsſtraße zur Ablenkung des ſtarken Autoverkehrs in 
            Ver=
bindung getreten werden. — Der Gemeindebaumeiſter wird beauftragt, 
einen Koſtenanſchlag über die Anlage von Aſphaltbelag der Trottoire 
in der Ernſt=Ludwig= und Kaiſerſtraße anzufertigen. Man gedenkt, die 
Herſtellungskoſten dann in fünf Jahresraten von den Amwohnern wieder 
einzufordern. — Das Geſuch des Heſſenvereins für Flugfahrt um einen 
Beitrag von 250 Mark verfällt der Ablehnung. — Da die Feldmäuſe 
nicht in großer Zahl auftreten, nimmt man von der Bekämpfung 
            der=
ſelben mit dem von den Höchſter Farbwerken empfohlenen Mittel 
            Ab=
ſtand. In die Finanzkommiſſion wird Gemeinderat Boll, von der 
ſozialdemokratiſchen Fraktion gewählt. 
* Hofheim (Nied), 12. Mai. Das 15jährige 
            Stiftungs=
feſt des hieſigen Fußballvereins iſt bei nicht gerade günſtiger Witterung 
unter Anteilnahme ſämtlicher Ortseinwohner ſchön und ohne 
            Zwiſchen=
fälle verlaufen. Gegen 9 Uhr bewegte ſich ein impoſanter Lampionzug 
durch verſchiedene Ortsſtraßen nach der „Kühlen Quelle”, woſelbſt der 
Feſtkommers ſtattfand. Die meiſten Einwohner lagen noch im 
Land der Träume, als am Sonntag früh 6 Uhr die Muſik zum Weckruf 
ertönte. Aber bald ſah man überall ein emſiges Rüſten zum Feſte. Bald 
tummelte ſich auf dem Spielplatz die Jugend im friedlichen Wettkampf. 
Als dann gegen mittag die auswärtigen Gäſte eintrafen, ſtand unſer 
Ort vollſtändig im Flaggenſchmuck. Um 2 Uhr bewegte ſich ein 
            ſtatt=
licher Feſtzug durch die Straßen, an der Spitze die hieſigen Jungbauern 
mit ſchön geſchmückten Pferden, die Ehrendamen, Feſtausſchuß, 
            Orts=
vereine und Brudervereine der Nachbarſchaft, alle aktiven Spieler in 
Sportkleidung, wodurch der Zug einen impoſanten Eindruck machte. Den 
Abſchluß des Feſtes bildeten zwei gut beſuchte Feſtbälle bei Wendel 
Scherer und Wwe. Lamely.
 Crumſtadt, 12. Mai. Wertungsſingen des 
            Riedſän=
gerbundes. Am Sonntag faud hier in der Turnhalle das 
            Wertungs=
ſingen des Riedſängerbundes ſtet. Feſtgebender Verein war der 
            Ge=
ſangverein „Germania”=Crumſtadt. An dem Wertungsſingen (es wurde 
in zwei Klaſſen geſungen, die Grenze war 50 Sänger) nahmen Vereine 
aus Crumſtadt, Gernsheim, Groß=Rohrheim. Lampertheim, Bürſtadt, 
Wolfskehlen, Dornheim, Goddelau, Groß=Gerau und Leeheim teil. Als 
Preisrichter fungierten die Herren Profeſſor Autenrieht aus Heidelberg 
und Muſikdirektor Stockhaus aus Frankfurt a. M. Jeder Verein hatte 
außer einem aufgegebenen Chor ein Volkslied und einen ſelbſtgewählten 
Kunſtchor vorzutragen. Der „Männergeſangverein Lampertheim” errang 
mit 291½ Punkten in der 1. Klaſſe den 1. Rang. Die beſte Leiſtung in 
der 2. Klaſſe vollbrachte mit 290 Punkten „Germania”=Wolfskehlen unter 
ihrem Dirigenten Friedel Fiſcher aus Darmſtadt. Das Wertungsſingen 
wurde durch eine kernige Anſprache des Vorſitzenden des 
            Riedſängerbun=
des, Lehrer Müller=Gersheim, eingeleitet. 
* Ober=Ramſtadt, 12. Mai. Die Bürgermeiſterei fordert in einer 
öffentlichen Bekanntmachung alle Wieſenbeſitzer zur Entfernung der 
Herbſtzeitloſen von den Wieſen auf. Da die Pflanze und 
            be=
fonders die ſich jetzt bildenden Samen ein ſtarkes Gift enthalten, wodurch 
Erkrankungen unter den Viehbeſtänden hervorgerufen werden können, 
liegt die Maßnahme in erſter Linie im Intereſſe der Wieſen= und 
            Vieh=
beſitzer ſelbſt. — Die Arbeitsloſenzahl ſtand zu Beginn dieſer 
Woche auf rund 280. 
Ck. Wixhauſen, 12. Mai. Hier iſt in dem Gehöft des Landwirts 
Johannes Volz in der Römergaſſe die Maul= und Klauenſeuche 
ausgebrochen. Dieſerhalb iſt Gemarkungsſperre verordnet. 
Gießen, 11. Mai. Daß die Straßenbahn unrentabel iſt, 
zeigt wiederum der ſtädtiſche Voranſchlag für 1926/27 ſieht er doch 
35 729 Mk. als Betriebszuſchuß vor, ſomit koſtet die Straßenbahn 
            monat=
lich rund 300 Mk. Zuſchuß. Um den Fehlbetrag decken zu können, wäre 
es notwendig, unrentabele Strecken anzugliedern und vor allem die 
Straßenbahn nach den Vororten Wieſeck und Klein=Linden zu erweitern, 
Wieſeck hat ſeit Januar eine ſehr gut funktionierende Autoverbindung 
mit Stadt und Bahnhof Gießen, ſo daß dieſes große Dorf vorläufig 
ausſcheidet. In der Bürgerſchaft Gießens wird es ſehr bedauert, daß 
die Stadtverwaltung ſich nicht rechtzeitig zum Ausbau der Straßenbahn 
bis Wieſeck entſchließen konnte. Es bleibt alſo nur Klein=Linden, und 
mit dieſer Linie ließen ſich die Kliniken verbinden. Die Ennahmen der 
Straßenbahn ſind für 1326/27 auf 220000 Mk. feſtgeſetzt, da ſie aber im 
Vorjahr nur 150 000 Mk. betrugen, ſo zweifelt man an dem Mehrertrag 
von 70 000 Mk.
Ihr Geld
 koſtet neues Schuhwerk, das durch Fußſchweiß brüchig wird. Der 
Vaſenol=Körper=Puder, mit angenehm erfriſchendem Geruch, in 
Schuhe und Strümpfe geſtreut, ſchafft trockene Füße, ſchont die 
Fußbekleidung und iſt eine Wohltat für Sie und Ihre Umgebung. 
— Bei ſtärkerer Schweißabſonderung verwendet man 
            Vaſenolo=
form=Puder. 
(T L7005 
Wetterbericht. 
Wettervorherſage für Samstag, den 15. Mai 
(nach der Wetterlage vom 13. Mai): 
Auf der Rückſeite einer nordoſtwärts weiterziehenden Nordſeeſtörung 
bleibt das Wetter noch unbeſtändig, wenn auch ruhiger, als an den 
            Vor=
tagen, bei meiſt weſtlichen Winden und vereinzelten Regenfällen. 
Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Freitag, 14. Mai. 3.30: Lehrer Metzker: „Einige höchſt 
            aben=
teuerliche Reiſen des Freiherrn von Münchhauſen” (für Kider vom 
10. Jahre ab). O 4.30: Hausfrauen=Nachmittag. O 5.45: Aus den 
Briefen der Günderode. Sprecher: Studtmann. O 6.10: 
            Arbeits=
marktbericht d. Städt. Arbeitsamtes. O 6.15: Stunde d. Südweſtd. 
Radioklubs. O 6.45: Stenographiſcher Kurſus für Anfänger und 
Fortgeſchrittene (Diktat von 80 Silben aufwärts). O 7.15: „
            Afri=
kaniſche Erlebniſſe. Vortr, von H. F. O. Koch. O 7.45: Umſchau 
über die Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik: Der Sieg des Hutes 
über Fes und Turban — Idioſynkraſie gegen Pflanzen und 
            Pflan=
zenprodukte. O 8.05: Film=Wochenſchau. O 8.15: Zeitgenöſſiſche 
Muſik. Chöre nach Texten von Uhland. — Geiſtliche Lieder. — 
Sinfonie für Streichorcheſter. Leit.: Kapellmeiſter Scherchen. Ausf.: 
Der A=capella=Chor 1923 und Mitgl. des Opernhausorch. O 9.15: 
Uebertr. von Caſſel.
 Siuttgart. 
Freitag, 14. Mai. 4.15: Konzert. Fucik: Salve Imperator. 
Hall: Die Hochzeit der Winde. — Lachner: Ouv. „Turandot”., 
— Schumann: Flutenreicher. Ebro. — Korngold: Fant. „Die tote 
Stadt” — Eſterl: Ach wie iſt möglich dann. — Aſcher: Melodien 
aus „Hoheit tanzt Walzer”. O 6.15: Hilde Zimmermann: 
            Neu=
zeitliche Hausführung O 6.45: Bücherſtunde. O 7.15: Dr. 
            Elwen=
ſpoek: Religiöſe Lyrik aus zwei Jahrtauſenden. O 7.45: Einl. 
            Vor=
trag von Prof. Nagel: Max Reger. O 8: Sinfonie=Konzert. Zum 
Gedächtnis von Max Reger (geſt. 11. Mai 1916). Mitw.: Philipp 
Dreisbach, Klarinette; A. Indig, Violine; H. Weil, Cello; C. Heß, 
Bratſche; A. Haagen, Flügel. Klarinetten=Quintett. — Mozart= 
Variationen. Anſchl.: Schwäbiſcher Dichter= und Kompeniſten=Abend. 
Mitw.: Maria Fiechtl, Sopran; Maria Thereſia Deimann, Alt; 
Eliſabeth Feudtner; G. Ott; Funkorch. W. Weyler, Ulm: 
            Ständ=
chen für 2 Violinen, Cello und Klavier. — Einl. Worte. — Otto 
Lautenſchlager, Laufen a. Kocher: Lyrik und Proſa. — Weyler: 
2 Lieder. — Lautenſchlager: Lyrik. — Richard Greß, Stuttgart: 
Zwei Lieder für Sopran. — Eliſabeth Feudtner, Stuttgart: Lyrik, 
ernſte und heitere Proſa. — Karl Eichhorn, Stuttgart: Zwei Lieder 
für Alt. — Carl Hager, Stuttgart: Lyrik und Proſa. — Pauk 
Halm, Conweiler: Lieder für Sopran. Streichquartett, 
Berlin. 
Freitag, 14. Mai. 5: Funkkapelle. Kröhn: Judas Maccabäus, 
Marſch. — Waldteufel: Dir allein, Walzer. — Boieldieu: Oup. 
Kalif von Bagdad‟ — Germen: Nell=Gwyn=Suite. — Fresco: 
Serenade. — Mackeben: Valſe Pathetique. — d’Albert: Fant, 
„Tiefland”. — Sileſu: Un peu d'amour. — Braham: Limenhouſe, 
Blues=Oneſtep. O 6.50: „Einführung zu der Uebertr. a. d. 
            Staats=
oper am Königsplatz, am 15. Mai.” O 7.20: Kroner und Obering. 
Nairz: „Krieg den Rückkopplern!” O 7.50: Prof. Dr. Marcuſe: 
Einführung in die aſtronomiſche Erdkunde‟. O 8.30: Bunter 
Abend. Nowowieiski: Unter der Friedensflagge. — Abt: Die Nacht. 
— Ziehrer: Wiener Bürger, Walzer. Mundharmonika=Orch. „Stern”. 
— Wilde: Die Nachtigal und die Roſe. — Grimm: Rumpelſtilzchen. 
Erika v. Thellman, Rez. — Pergoleſe: Nina. — Disclez: Gavotte. — 
Mendelsſohn: Reiſelied. — Schmalſtich: Capriccio. Konzertm. 
            Ber=
ger, Cello. — Corzilius: Schlaflied aus „Frühlingsfee‟. Laridon, 
Chanſon. — Holländer: Rokokolied aus „Heimliche Brautfahrt”. — 
Urack: Chanſon aus „Miſter Globetrotter”. — Corzilius: Der 
Hampelmann. (Erika v. Thellman, Sopran). — Galtermann: 
            An=
dante. — Janetſchek: Serenade. — van Biene: Broken Melody. — 
Giordani: Caro mio ben. — Popper: Gavotte. Berger, Cello. — 
Lange: Großmütterchen. — Mendelsſohn: Jägers Abſchied. — 
Marquard: Sternenmarſch. Mundharmonika=Orch. „Stern”. 
Stettin. 8.30: Konzert. Mozart: In dieſen heil’gen Hallen, 
aus „Zauberflöte‟. — Nicolai: Falſtaffs Trinklied aus „Die 
luſtigen Weiber” (Vockerodt v. Stadtth. Stettin, Baß.) — Wagner: 
Einſam in trüben Tagen; Euch Lüften aus „Lohengrin” (Elfriede 
Bautz=Gehrmann v. Stadtth. Stettin, Sopran., — Löwe: Tom der 
Reimer. — Levi: Der letzte Gruß (H. Vockerodt). — Strauß: 
            Zu=
eignung. — H. Wolf: In dem Schatten meiner Locken. (Elfriede 
Bautz=G. Am Flügel: H. Scheibenhofer.) — Seidler=Winkler: 
Stettiner Feſtmarſch. — Suppe: Ouv. „Die ſchöne Galathee‟. — 
Strauß: Wein, Weib und Geſang, Walzer. — Blon: 
            Blumen=
geflüſter. — Lehar: Potp. „Paganini” — Branſen: Boſton. — 
Noack: Portorico, Foxtrott (Salon=Orch). 
Königswuſterhauſen. Freitag, 14. Mai. 3: C. M. Alfieri und 
Frl. G. van Eyſeren: Spaniſch für Anfänger. O 3.30: Studienrat 
Scheiffler: Schwierigkeit des Empfanges in großen Städten, beſonders 
Sendeſtädten (ſelektive Empfänger). O 4: Fr. Direktorin Henſchke: 
Bilder aus unſerem Schulleben. O 4.30: Mitteilungen des 
            Zentral=
inſtitutes. O 5: Dr. Max Winckel: Fiſche und Eier. O 7.30: 
            Fort=
bildungsvorträge für Aerzte. Dozenten und Themen in den ärztl. 
Fachzeitſchriften.
 Gotitesdienſt der iſrael. Religionsgemeinde. 
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße). 
Freitag, den 14. Mai, Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Minuten. 
Samstag, den 15 Mai, 8 Uhr 30 Minuten. Sabbatausgang 9 Uhr. — 
Gottesdienſt anden Wochentagen: morgens 7 Uhr 30 Min. 
abends 9 Uhr.
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
Verantwortlich für Schlußd enſt: Andreas Bauer 
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle 
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 133
Freitag, den 14. Mai 1920
Seite 3
 Fußball. 
Weſideutſchland ſchlägt Süddeutſchland 
mit 3:1 Toren. 
Verdienter Sieg der beſſeren Weſtdeutſchen. — Halbzeit 2:1. — 
20 000 Zuſchauer. — Der weſtdeutſche Mittelſtürmer der beſte 
Mann auf dem Felde. 
Im Anſchluß an den Einlauf der Rheinſtaffel=Schlußleute 
traten im Düſſeldorfer Stadion am Himmelfahrtstage die 
            Re=
präſentativmannſchaften von Weſtdeutſchland und 
            Süddeutſch=
land zu einem Freundſchaftsſpiele an. 20000 Zuſchauer waren 
gekommen, ſchönſtes Frühlingswetter begünſtigte das Treffen 
und die Leiſtungen im Kampf ſelbſt waren ſo gut, daß man das 
Stadion mit einem frohen Erlebnis verließ. Der Sieg 
            Weſt=
deutſchlands war unbedingt verdient. Unter der glänzenden 
Führung von Horn (Schwarz=Weiß Eſſen) zeigte der weſtdeutſche 
Sturm ein verblüffend gutes Zuſammenſpiel, das der ſüodeutſche 
Sturm nur ſelten erreichen konnte. Auch in der Zahl der 
            Tor=
chancen hatte der Sieger ein gutes Plus. Die Rheinländer 
kamen ſchon in der erſten Halbzeit zu zwei Toren, während der 
Süden nur einen Treffer durch Lang erreichte. Nach dem 
            Wech=
ſel hatte zwar Süddeutfchland etwas mehr vom Spiel, ſein 
            eigen=
ſinnig arbeitender Angriff kam aber zu keinem Erfolge, während 
der Weſten noch auf 3:1 erhöhen konnte. 
Das Treffen wurde von folgenden Mannſchaften beſtritten: 
Weſtdeutſchland: Grabowski (Duisburg 08); 
            Voll=
brecht (Schwarz=Weiß Eſſen), Richartz (Köln=Sülz 07); 
            Heidt=
kamp (Düſſeldorf 99), Dr. Hohmann (Sportfr. Siegen), 
            Weſtkäm=
per (Turu Düſſeldorf); Eichmann (M.=Gladbach), Lücke (Turu 
Düſſeldorf), Horn (Schwarz=Weiß Eſſen), Seipp (Turn 
            Düſſel=
dorf), Kievernagel (Kölner Cl.f. R.). 
Süddeutſchland: Lang (ASV. Nürnberg), Wieder, 
Hochgeſang (beide 1. FC. Nürnberg), Scherm (ASV. Nürnberg), 
Strobel (1. FC. Nürnberg); Jegal (V.f.R. Fürth), Frei (ASV. 
Nürnberg), Schmidt (1. FC. Nürnberg); Wachtler (ASV. 
            Nürn=
berg), Kugler (1. FC. Nürnberg); Wenz (ASV. Nürnberg. 
Weſtdeutſchland hatte alſo für Ulrich auf dem 
            Rechtsaußen=
poſten Eichmann als Erſatz eingeſtellt, der jedoch nicht genügte. 
Süd mußte Stuhlfauth und Geiger erſetzen; die beiden 
            Erſatz=
leute des Südens konnten aber durchaus befriedigen. 
Die Süd=Elf erſchien ganz in Weiß, Weſtdeutſchland in den 
Farben ſeines Verbandes, Grün=Weiß. 
Zum Spielverlauf: Nach einigen aufgeregt 
            durchge=
ſpielten Minuten entfaltet ſich zunächſt der Weſten. Die 
            Rhein=
länder zeigen ſchon gleich im Sturm eine ſehr gute 
            Zuſammen=
arbeit, kommen in ſchnellen, gefährlichen Angriffen gut vor und 
können nur ſchwer abgeſtoppt werden. Süd verſucht ſich in ſehr 
ſchnell vorgetragenen Flügelangriffen, aber die Flanken der 
Außenleute werden im Innenſturm nicht verwertet. Der leicht 
überlegen ſpielende Weſten erzielt einige Ecken. Beim Süden 
läßt die Zuſammenarbeit zu wünſchen übrig. Unbefriedigend 
arbeitet, mit Ausnahme von Schmidt=Bumbes die Läuferreihe, 
die ſich zu ſehr in der Verteidigung aufhält. Nach 10 Minuten 
ſchießt Lang gegen die weſtdeutſche Torlatte, der Ball ſpringt ins 
Feld zurück, aber der Rechtsaußen Süddeutſchlands verſchießt 
ebenfalls. Weſtdeutſchland iſt mehr im Angriff, jedoch laſſen 
ſeine Angriffe im Gegenſatz zu den ſüddeutſchen noch die 
            erſor=
derliche Wucht vermiſſen. So geht das Spiel bis zur 25. Minute, 
die den erſten Torerfolg für Weſt bringt. Rechtsaußen gibt an 
Horn, dieſer ſpielt ſich gut durch, Wieder will ſich dem 
            weſtdeut=
ſchen Sturmführer in den Weg ſtellen, jedoch kommt er zu Fall. 
Wenz läßt ſich dadurch irretieren, und läuft zu früh aus dem 
Tor; Horn paßt noch einmal zum Linksaußen und dieſer kann 
mühelos zum Führungstempo für Weſt einſenden. Schon fünf 
Minuten ſpäter fällt nach brillantem Zuſammenſpiel von Horn 
und Lücke durch den letzteren das zweite Tor für Weſt. — Die 
Rheinländer bleiben überlegen. Man ſieht von ihnen eine 
            Kom=
bination, wie ſie vielleicht noch nie von einer weſtdeutſchen Elf 
gezeigt worden iſt. Jedoch ſoll gerade in dieſer Spielphaſe das 
Tor für den Süden fallen. Die weſtdeutſche Verteidigung wehrt 
einen hohen Ball ſchwach ab, der ſüddeutſche Angriff täuſcht 
Läuferreihe und Verteidigung des Weſtens geſchickt und Lang 
krönt den ſchönen Angriff mit einem erfolgreichen Torſchuß. Bis 
zum Schluß der Halbzeit blieb Süd leicht überlegen, erſt in den 
letzten Minuten kam der Weſten wieder ſtärker auf und konnte 
ſeine 4. und 5. Ecke erzielen. — Die zweite Halbzeit begann 
gleich mit einem ſchnellen und ſchönen Spiele. Auf beiden 
            Sei=
ten war jetzt das Zuſammenſpiel ſehr gut, das Kopfſpiel beider 
Stürmerreihen rief oft den lauten Beifall der Maſſen hervor. 
Nachdem Weſt ſeine ſechſte Ecke erzielt hatte, ſchoß Hochgeſang 
unverhofft, aber der Schuß ging leider knapp über die Latte. 
Süd hatte jetzt einige Chancen, da ſich die weſtdeutſche 
            Verteidi=
gung oft etwas unſchlüſſig zeigte. Aber das eigenſinnige Spiel 
des Innentrios verdarb alle Gelegenheiten. Allmählich kam aber 
auch die weſtdeutſche Hintermannſchaft wieder zu ihrer alten 
Form. Vollbrecht köpfte einen ſehr gut getretenen Strafſtoß in 
höchſter Not zur Ecke, Richartz griff ebenfalls wiederholt ſehr 
gut ein. Süd blieb noch eine Weile lang überlegen, dann ergriff 
auch der Weſten wieder die Initiative. Der ganz brillante Horn 
brachte ſeinen Sturm immer wieder vor, während aber die 
            ſüd=
deutſchen Stürmer zu eigennützig ſpielten, gab ſich Horn zu 
            un=
eigennützig. Ein Alleingang von Horn, der ſehr ausſichtsreich 
ausſah, wurde vom Schiedsrichter verſehentlich abgepfiffen. In 
der 30. Minute endlich fiel nach ſchönem Zuſammenſpiel von 
Horn und Seipp durch Lücke der dritte Treffer für den Weſten. 
Süddeutſchland ließ ſich durch dieſen dritten Erſolg des 
            Geg=
ners nicht entmutigen, ſondern griff noch einigemale energiſch 
an. Gegen Schluß zeigte dann Weſt noch einmal einen ſchönen 
Endſpurt. 
Kritik. Wie ſchon eingangs geſagt, gewannen die 
            Rhein=
länder verdient. Obwohl auch ſie nicht ihre beſte Mannſchaft zur 
Stelle hatten, zeigten ſie doch ein Spiel, wie man es ſelten von 
einer weſtdeutſchen Mannſchaft geſehen hat. Der Sturm war 
techniſch ſehr gut, ſein taktiſch reifes Spiel war dem des Südens 
unbedingt überlegen. Der beſte Mann im Angriff war Horn,
 der zugleich beſte Mann beider Mannſchaften überhaupt. Sein 
Nebenmann Lücke gefiel wenig, die Außenſtürmer und der 
Mittelläufer Dr. Hohmann verſagten ziemlich. Gut waren der 
Halblinke Seipp, der Außenläufer Weſtkämper und die beiden 
Verteidiger. Der Tormann Grabowski gefiel nicht immer. 
Die ſüddeutſche Elf hat ſich ganz brav geſchlagen. Das 
            Er=
gebnis wäre vielleicht beſſer ausgefallen, hätten ſich die Stürmer 
beſſer verſtanden. Der beſte Mann im Angriff war noch der 
Halblinke. Hochgeſang ſpielte gerade nicht ſchlecht, war aber 
etwas zu ſchwerfällig. Scherm (halbrechts) verdarb viel durch 
ſeinen Eigenſinn. In der Läuferreihe konnte Schmidt=Bumbes 
gut gefallen; Frei ſpielte ſehr fleißig, Jegal enttäuſchte etwas, 
Die Hintermannſchaft ſtand durchaus ihren Mann. In der 
            Ver=
teidigung war Kugler der beſſere, Wachtler wühlte zwar 
            außer=
ordentlich, machte aber auch manchen Schnitzer. Wenz im Tor 
konnte die Erfolge des Weſtens nicht verhindern. 
„V. f. R.‟ Darmſtadt I.—,Germania G5” Guſtavsburg 5:0 (2:0). 
Zu einem glänzenden Erfolg geſtaltete ſich das 
            Propaganda=
ſpiel der 1. Mannſchaft der Raſenſpieler am geſtrigen Tage in 
Guſtavsburg. „Germania 05” der Tabellenzweite der A=Klaſſe 
im dortigen Gau unterlag mit 5:0 Toren. Nachdem vor 14 Tagen 
Biſchofsheim mit 7:2 Toren den Raſenſpielern unterlag, kann 
heute nach dem glänzenden Siege des V. f. R. über Guſtavsburg 
der V. f. R. für ſich unbedingt in Anſpruch nehmen den Gau 
„Bergſtraße” würdig vertreten zu haben. Die jungen 
            Raſen=
ſpieler zeigten dieſesmal gegen ihren ſtarken Gegner ein 
            erſt=
klaſſiges Spiel. Sämtliche Tore wurden nach wunderbarem 
            Zu=
ſammenſpiel erzielt. Von der Mannſchaft gab jeder ſein Beſtes. 
Guſtavsburg ſtellte eine vorzügliche Mannſchaft. Lauter ſtramme 
Eeſtalten und ballſicher. Das Spiel, unter guter Leitung, dürfte 
für den Fußballſport eine ſtarke Werbekraft entfaltet haben. Es 
iſt noch zu erwähnen, daß die Raſenſpieler gut untergebracht 
waren. An dieſer Stelle ſei Guſtavsburg dafür beſonderer Dank 
gezollt. 
Sportverein Darmſtadt. 
Im letzten Verbandsſpiel blieb Sportvereins I. Jugend am 
geſtrigen Tage in Arheilgen 6:1 Sieger und ſicherte ſich damit ohne 
Punkteverluſt die Meiſterſchaft bei 16 Punkten und einem 
            Tor=
verhältnis von 37:6. Der Sieg über den bisherigen 
            Tabellen=
zweiten iſt verdient, aber wohl etwas zu hoch. — Spiele des 
kommenden Sonntags: Ia Jugend in Langen gegen I. Jugend 
F. C. Langen, I. Jugend hier gegen I. Jugend Griesheim (10 
Uhr), II. Jugend in Gernsheim gegen II. Jugend Gernsheim, 
Ia Schüler hier gegen I. Jugend Olympia Fruankfurt (11 Uhr). 
Die IIa Mannſchaft des Sportvereins 1898 konnte gegen die 
I. Mannſchaft des Turnvereins Langen in Langen 8:1 gewinnen. 
Die III. Mannſchaft trug ein Freundſchaftsſpiel gegen die II. des 
gleichen Vereins aus und mußte 1:0 unterliegen. 
Fußball=Ergebniſſe. 
Repräſentativſpiel in Düſſeldorf. 
Weſtdeutſchland—Süddeutſchland 3:1 (2:1). 
Süddeutſchland. 
Privatſpiele: Eintracht Frankfurt—Wacker 4:0; Offenbacher 
Kickers—Germania 94 Frankfurt 2:1; Helvetia Frankfurt-
            Boruſ=
ſia Frankfurt 4:3; Fv. Würzburg—FC. Hanau 93 6:4; 
            Stutt=
garter SC.—Guts Muts Dresden 2:5: München 1860—Tennis 
Boruſſia Berlin 1:1; FSV. Nürnberg—1. FC. Nürnberg 2:2; 
ASV. Nürnberg—V.f.B. Glauchau 7:0; Boruſſia Neunkirchen— 
Viktoria Neunkirchen 2:1. 
Weſtdeutſchland. 
Städteſpiele. Eſſen=Elberfeld 0:3; Buer=Gelſenkirchen 2:1. 
Privatſpiele: Jugend Düren—Germania Düren 3:1; 
            Meide=
richer Sp.V.—Germania Meiderich 4:0; Arminia Bielefeld—
            Ar=
minia Hannover 1:1; Viktoria Recklinghauſen—SC. 07 
            Gelſen=
kirchen 5:6. 
Mitteldeutſchland. 
Städteſpiele: Magdeburg-Leipzig 1:3; V.f.B. Chemnitz— 
Dresden 2:3. 
Berlin. 
Privatſpiele. Preußen Berlin—Alemannia Berlin 2:1. 
Norddeutſchland. 
Pol.A. V. Hamburg—FC. Altong 93 4:4; Kilia Kiel—Tv. 
Eimsbüttel 6:3; Union Altona—St. Georg 1816 3:0; St. Pauli= 
Sport—Alemannia Hamburg 6:3. 
Tſchechoſlowakei. 
Sparta Prag—D.F.C. Prag 4:3. 
Schweiz. 
Meiſterſchaftsſpiele: FC. Lugano—Grashoppers Zürich 4:2; 
FC. Grenchen—Nordſtern Baſel 3:4; FC. Baſel—FC. Bern 0:2 
Privatſpiele: Young Fellows Zürich (verſtärkt)—
            Hudders=
field Town 1:6; Etoile Carouge—U.S. Suiſſe Paris 3:1; 
            Re=
gionalſpiel Seeland-Kanton Neuenburg 3:2. 
Ungarn. 
MTK.=FTC. Budapeſt komb.—Woolwich Arſenal London 2:2. 
Turnen. 
4. Bezirk, Main=Rheingau, Deutſche Turnerſchaft. 
Am nächſten Sonntag, den 16. Mai, findet nachmittags 1.30 Uhr in 
Frankenhauſen eine Uebungsſtunde ſtatt. Auf dem Uebungsplan ſind in 
erſter Linie die Uebungen für das diesjährige Jugendwetturnen in Ober= 
Namſtadt zu finden. Es iſt deshalb notwendig, daß beſonders die 
            Lei=
ter der Jugendabteilungen anweſend ſind. Ferner werden die 
            Gau=
übungen durchgenommen für das Gauturnfeſt in Eberſtadt. Die 
            Turn=
warte werden deshalb gebeten, dafür zu ſorgen, daß die Vereine alle 
pünktlich und vollzählig durch ihre Vorturner vertreten ſind. 
            An=
ſehließend findet eine Beſpreckung ſtatt. Frankenhauſen iſt für 
            Wander=
freudige ein ſchönes Ziel, ſo daß die Bezirkszuſammenkunft am 16. Mai 
von keinem aktiven Turner des 4. Bezirks überſehen werden darf. Im 
übrigen haben die Vereine bzw. die Turnwarte ihre beſondere Einladung 
erhalten. Gut Heil!
 Süddeutſcher Meiſier — Badiſcher Landesmeiſter. 
Sportverein Darmſtadt 1898—Polizeiſportverein Heidelberg 
11:4 (7:2). 
Das Spiel ſtand zwar nicht auf der Höhe der hier zuletzt 
ausgetragenen Meiſterſchaftskämpfe; es gab jedoch der Leitung 
der Handballabteilung des Sportvereins die Gewißheit, daß das 
vorhandene Spielmaterial ſie im Falle einer etwa erforderlichen 
Umſtellung jeglicher Sorge entheben kann. — Das in der 
            Liga=
mannſchaft erſtmals erprobte Verteidigerpaar Reuter=Schnell ließ 
durch ſeine befreienden Würfe im allgemeinen keine kritiſche 
Sitwationen vor dem eigenen Tore entſtehen, wenn auch am 
            Stel=
lungsſpiel noch manches zu beſſern wäre. Gerade dieſe Fertigkeit, 
das Freiſtellen und Freiſpielen, des Darmſtädter Sturmes, gab 
zuſammen mit ſeiner Schnelligkeit und ſeinen wuchtigen, 
            wohl=
gezielten Schüſſen, beſonders den für den Torwächter unhaltbaren 
Doppelhändern — der Mittelſturm darf allein deren 6 auf ſein 
Konto ſetzen — dem Sieger die zahlenmäßige Ueberlegenheit. 
Götz als Halblinker bedeutet aus dieſem Grunde zweifellos eine 
Verſtärkung des Sportvereinsſturmes und wird zuſammen mit 
dem flinken Hennemann, der allerdings heute keinen guten Tag 
hatte, einen dem rechten ebenbürtigen linken Sturmflügel bilden. 
— Heidelbergs Mannſchaft gingen dieſe hervorſtechenden 
            Stür=
mermerkmale ab; wenn ſie auch Namen wie Sator, Zitzmann, 
Böhm, die noch vom letzten Länderkampf Süd= gegen 
            Weſt=
deutſchland dem Darmſtädter Zuſchauer bekannt ſind, aufweiſen 
konnte, ſo ſind das immerhin nur Einzelſpieler, die durch ihre 
Einzelleiſtung die Spielſtärke der Geſamtmannſchaft nicht zu 
heben vermögen. — Die gerade nicht zahlreichen Zuſchauer 
            be=
kamen einen im großen und ganzen flotten, ſcharf durchgeführten 
Kampf zu ſehen, in dem, wie geſagt, die Partei der beſſeren 
            Tor=
ſchützen die Oberhand behielt. Der Heidelberger Erſatztorwächter, 
der ein gutes Spiel zeigte, bekam ein gut Teil mehr zu tun als 
ſein Gegenüber Trautwein, der zwar gegen die erſten 3 Tore, die 
die feindliche Sturmmitte ungehindert einſenden konnte, 
            macht=
los war, aber doch in der letzten Sekunde vor dem Abpfiff ein 
viertes Tor über die Finger ſpritzen ließ. — Intereſſant und die 
große Fangſicherheit der Spieler beleuchtend iſt die Tatſache, daß 
der Ball während des ganzen Spieles die eine Seitenlinie nur 
einmal überſchritt, ein Umſtand, der die im Gegenſatz zum 
            Fuß=
fallſpiel flottere Durchführung des Handballſpiels möglich und 
erklärlich macht. 
Um die deutſche Handballmeiſterſchaft der D.S.B. 
Polizei S. V. Berlin und S. C. Charlottenburg bringen die 
Titel an ſich. 
Zu den Endſpielen um die deutſche Handballweiſterſchaft 
trafen ſich am Himmelfahrtstage auf dem Gelände des V. f. L. 
Halle 96 bei den Männern der Titelverteidiger Pol. S. V. Berlin 
und Pol. S. V. Halle, bei den Frauen S. C. Charlottenburg und 
Lehrer=T. V. Hamburg. Zunächſt wurde das Frquenſpiel 
            ab=
gewickelt: 
S. C. Charlottenburg ſchlug Lehrer=T. V. Hamburg 3:1. 
Die Charlottenburger Damen waren beträchtlich überlegen; 
ſie führten bei Halbzeit bereits 2:0 und hätten weit höher 
            gewin=
nen können, wäre die Verteidigung der Hamburger Lehrerinnen 
nicht ganz vorzüglich geweſen. 
Anſchließend traten dann vor 10 000 Zuſchauern 
Pol. S. V. Berlin—Pol. S. V. Halle 4:3 (0:3) 
an. In der erſten Halbzeit dieſes raſſigen Kampfes ſchien es faſt, 
als ſollte der dreimalige deutſche Meiſter, Berlin, diesmal den 
Titel verlieren. Berlin war zwar techniſch beſſer und hatte auch 
eine Menge Torchancen, die aber ſämtlich verſiebt wurden. Halle 
dagegen zeigte ſich im Auswerten ſeiner Torgelegenheiten ſehr 
evergiſch. Es ging bereits nach 6 Minuten in Führung und 
konnte wenig ſpäter zwei weitere Tore auf ſein Konto bringen. 
So ſah es bei Halbzeit für die Berliner Poliziſten recht troſtlos 
aus. Nach dem Wechſel jedoch war es mit dem glücklichen Spiel 
der Hallenſer vorbei. Berlin wurde zuſehends beſſer, während 
Halle ſtark nachließ. Von ſeiner hervorragenden Läuferreihe gut 
unterſtützt, konnte Berlin in der 5. Minute das erſte Gegentor 
erzielen, in der 11. und 19. Minute auf 3:3 gleichziehen und in 
der 20. Minute das ſiegbringende Tor werfen. Der Kampf nahm 
jetzt zeitweiſe recht ſcharfe Formen an, jedoch gelang es den 
            Ber=
liner Poliziſten, das Ergebnis bis zum Schluß zu halten. 
„Heſſen” V. f. L. 
Am Himmelfahrtstag ſpielten zwei Mannſchaften gegen 
Deutſche Jugendkraft Frankfurt Bornheim in Frankfurt. Es war 
die Jugend und die 2. Mannſchaft. Das Spiel der Jugend gegen 
die gleiche des D. J. K. zeigte ſtark die Ueberlegenheit der 
            Darm=
ſtädter Mannſchaft. Die Heſſenjungens bewieſen wieder einmal, 
daß ſie zu ſpielen und zu kämpfen verſtehen. Trotz der guten 
Leiſtungen konnten ſie ſich infolge der Kürze des Platzes nicht 
            ent=
falten. Gutgeführte Vorſtöße mußten immer an einem Abſeits 
ſcheitern. Dennoch gelang es den „Heſſen” bis zur Halbzeit 2:1 
zu führen und bis zum Schluß den Sieg auf 5:1 zu erhöhen. 
            An=
ſchließend ſpielte die 2. Mannſchaft gegen die gleiche der 
            Frank=
furter. Sie war weniger glücklich als die Jugend und mußte eine 
3:4 Niederlage einſtecken. Die deutſche Jugendkraft ſtellte zwei 
Mannſchaften ins Feld, die augenſcheinlich mehr auf den Sieg als 
auf ſportliches Spiel eingeſtellt waren. 
Städtekampf in Frankfurt: Turner beſiegen Sportler 5:3. 
Am Jahrestage der Einweihung der Frankfurter Stadions 
trafen ſich in der idealen Sportheimſtätte auch zwei Frankfurter 
Handball Städtemannſchaften, Turner und Sportler. Der 
            friod=
liche Rivalenkampf ſah die beſſer kombinierenden Turner 
            über=
legen und verdient ſiegreich. Ein guter Schuß von Becker brachte 
die D. T.=Leute in Führung. Hohmann glich für die Sportler 
aus. Nachdem dann beide Seiten eine Reihe von beſten 
            Tor=
chancen verſcherzt hatten, brachten die Sportler durch Holler und 
Feind I zwei weitere Treffer an ſich, jedoch kamen die Turner 
nicht nur zum Ausgleich, ſondern auch noch zum verdienten Siege. 
Torſchützen waren hier: Becker, Bourguin und Verteul.
Seſte 6
Nummer 133
 * Wiesbadener Sternfahrt. 
Die Nachprüfung der Kilometerlänge der Sternfahrt nach 
Wiesbaden nahm mehr Zeit, als erwartet, in Anſpruch. Nunmehr 
liegt das Ergebnis vor. Freiherr von Berckheim (Weinheim) auf 
24/100/140 PS Mercedes=Pompreſſor hat die Höchſtleiſtung erzielt, 
460 Km. innerhalb der vorgeſchriebenen 8 Stunden. An 2. Stelle 
folgt Karl Kappler auf Simſon=Supra Sportzweiſitzer mit 425 
Kilometer vor Coenen (Rheydt) auf Adler (408 Km.) und Dr. 
Diemer (Mainz) auf Minerva (400 Km.). Zwiſchen 375 und 350 
Kilometr liegen die Leiſtungen von Doerſchlag (Berlin) auf Benz, 
Hch. Schmidt (Frankfurt) auf Adler und Somner (Plauen) auf 
NAG, Type Monza. Plaketten für vorſchriftsmäßige 
            Beendi=
gung der Sternfahrt durch Erledigung von 250 Km. und darüber 
erhalten: E. Bier (Stuttgart) Fiat, Dr. Ender (Markranſtädt) 
auf ON, Frau Dr. Hildegard. Diemer (Mainz) auf Minerva, 
Donath (Crefeld) auf Adler, Hub. Goldſchmidt (Mainz) auf 
            Pan=
hard=Levaſſor, Gutbier (Köln) auf Chrysler, Werner Kempf 
(Crefeld) auf Adler, Otto Kleyer (Frankfurt) auf Adler, Bernh 
Meyer (Mainz) auf Adler, „Frau Seipel=Kempf (Crefeld) auf 
Fiat, Paul Seitz (Kreuznach) auf Adler, Ad. Wilden (Aachen) 
auf Mercedes. — Die beſten Motorradleiſtungen der Sternfahrt 
vollbrachten: Adolf Metzger (Frankfurt) auf Nontgomery (330 
Kilometer) und Jonts (Wiesbaden) auf Malterre (254 Km.). 
Geſchwindigkeitsprüfung „Rund um den Veroberg” 
Als Abſchluß des Großen Wiesbadener Automobil=
            Wett=
bewerbs 1926 kam am Himmelfahrtstage die 
            Geſchwindigkeits=
prüfung „Rund um den Neroberg” für Kraftwagen und 
            Motor=
räder aller Stärken zur Durchführung. Die Rundſtrecke hatte 
eine Länge von 12,5 Km, war ſehr kurvenreich und mußte von 
den Motorrädern zweimal, den Touren= und Sportwagen 
            drei=
mal und von den Rennwagen fünfmal durchfahren werden. Bei 
kühlem, ewas windigen Wetter nahm die Fahrt, von kleineren 
Defekten abgeſehen, einen glatten Verlauf. Durch Defekte wurde 
u. a. der Opelfahrer Kerwer=Bonn zur Aufgabe gezwungen. 
Zimmermann auf Pluto hatte Vergaſerbrand und Reifenſchaden, 
brachte aber dennoch ſeinen Wagen durchs Ziel. Bei den 
            Renn=
wagen vermißte man Roſenberger=Pforzheim auf Mercedes. 
Stumpf=Lekiſch=Mainz kam zu ſpät zum Start und mußte 
            ver=
zichten. — Den Wanderpreis ſür die beſte Geſamrleiſtung gewann 
bei den Herenfahrern Merz=Zürich auf Bugatti. 
Motorräder. 
Klaſſe 1 bis 175 ccm: 1. Grohe=Wiesbaden auf DKW. 
27:43,2 Min. 
Klaſſe 2bis 250 ccm: 1. Kaſt=Stuttgart auf Klotz 24:12,2 
Min.; 2. Heuft=Limburg auf Rex Acme 24:26,2 Min.; 3. Roth= 
Wiesbaden auf Harſo 25:18,8 Min. 
Klaſſe 3. bis 350 ccm: 1. W. Schwartz=Koblenz auf 
Sarolea 22:07,6 Min.; 2. C. A. Schmitt=Offenbach auf Matchleß 
24:22,8 Min. 
Klaſſe 4 bis 500 ccm: 1. T. H. Schwartz=Koblenz auf 
Sarolea 21:31,6 Min.; 2. H. Bach=Frankfurt 21:33,6 Min.; 3. 
            Ham=
burger=Frankfurt (Ernſt „Mac”) 24:15,6 Min. 
Klaſſe 5bis 1000 ccm: 1. Viebig=Karlsruhe auf R. F. 
21:37 Min.; 2. Eickelmann=Wiesbaden auf Indian 28:53,4 Min. 
Sport= und Tourenwagen. 
Klaſſe C, 3000 bis 5000 gcm: Privatfahrer: 1. 
            Erb=
graf A. zu Erbach=Erbach auf Benz 36:01,8 Min.; 
2. Homma=Mainz auf Opel 37:50,6 Min.: — Induſtriefahrer: 
1. Walb=Mannheim auf Benz 33:09 Min.: 2. Dr. W. Meyer= 
Stutgart 33:38,2 Min. 
Klaſſe D: Privatfahrer: 1. Kimpel=Ludwigshafen auf 
Meroedes=Kompreſſor 34:37,8 Min.; 2. Ums=Köln auf Auſtro= 
Daimler 35:44,6 Min.; 3. Gömöri=Frankfurt auf Steiger 36:39,6 
Minuten. 
Klaſſe E, 1500 bis 2000 ccm: Pribatfahrer: 1. H. 
Engel=Wiesbaden auf Ballot 35:02,4 Min.; 2. Karl=Mainz auf 
R. Schneider 36:51,2 Min. 
Klaſſe E, 1100 bis 1500 ccm: Privatfahrer: 1. 
            Ka=
threin=Lorsbach auf Fiat 38:44,/4 Min.; 2. Dr. F. Ender=
            Markran=
ſtädt auf O.M. 42:45,8 Min. — Induſtriefahrer: 1. Stumpf= 
Lekiſch=Mainz auf Hag 33:27,8 Min. 
Klaſſe G, 750 bis 1100 ccm: Privatfahrer: 1. 
            Zim=
mermann=Limburg auf Pluto 45:11,6 Min. — Induſtriefahrer: 
1. Hans von Opel=Rüſſelsheim auf Opel 34:28,4 Min.; 
2. Jörns=Rüſſelsheim auf Opel 34:51,6 Min.; 3. Frau 
Folvillo=Frankfurt auf Amilcar 35:59,2 Min. 
Rennwagen. 
Klaſſe C, 3000 bis 5000 qm: Privatfahrer: 1. H. 
Heußer=Schmalkalden auf Steyr 49:09,2 Min. — 
            Induſtrie=
fahrer: 1. O. Kleher=Franifurt a. M. auf Adler 56:26,4 Min. 
Klaſſe E, 1500bis 2000ccm: Privatfahrer: 1. Merz= 
Zürich auf Bugatti 47:55 Min.; 2. Bremune=Barmen auf Bugatti 
47:55,2 Min. — Induſtriefahrer: 1. Baader=Mannheimr auf 
            Bu=
gatti 50:41,6 Min. 
Klaſſe E, 1100 bis 1500 ccm: Induſtriefahrer: O. 
Kleyer=Frankfurt a. M. auf Adler in 55:59,/4 Min.
 Wittig gewinnt den „Preis der Nepublik” in Dresden. 
Großer Sachſen=Preis für Flieger: 1. Schrage 
41 Pkt.; 2. Knappe 33 Pkt.; 3. Steinebach 26 Pkt.; 4. Hahn 25 Pkt.; 
5. Schamberg 6 Punkte. 
Großer Preis der Republik für Steher 100 
Kilometer: 1. Lauf, 20 Km.: 1. Feja 15:58 Minuten; 
2. Wittig 150 Meter zurück: 3. Saldow 155 Meter zurück: 4. Weiß 
250 Meter; 5. Brunier; 6. Miquel; 7. Schindler. 2. Lauf, 
30 Km.: 1. Feja 23:59 Min.: 2. Wittig 140 Meter zur.; 3. 
            Bru=
nier 200 Meter zurück: 4. Weiß 250 Meter zur.; 5. Saldow 2250; 
6. Schindler; 7. Miquel. 3. Lauf, 50 Km.: 1. Wittig 40:44,3 
Minuten: 2. Feja 920 Meter: 3. Brunier 1600 Meter; 4. Sakdow; 
5. Schindler: 6. Weiß; 7. Miquel. Geſamtergebnis: 1. 
Wittig 99,805 Km.: 2. Feja 99,080 Km: 3. Brunier 97,940 Km.; 
4. Weiß 96,990 Km.: 5. Saldow 95,795 Km.; 6. Schindler 94,200 
Km.; 7. Miquel 81,000 Km. 
Boxen. 
Athletikabteilung des Sportvereins 98 Darmſtadt. 
Wie ſchon in dem kürzlich erſchienenen Artikel über das Werden und 
Wirken der Athletikabteilung des Sportvereins Darmſtadt 98 erwähnt 
wurde, wird der Boxſport in der Abteilung gepflegt, und es war geſagt, 
daß die Boxer des Vereins in Kürze mit einer größeren 
            Boxveranſtal=
tung vor die Oeffentlichkeit treten werden. 
Dieſer Plan nimmt nunmehr feſte Geſtalt an, und es iſt zu hoffen, 
daß die Vorarbeiten zu einem günſtigen Abſchluß kommen und ſomit 
nächſte Woche Darmſtadt einen Boxabend haben wird, der ähnlichen 
            Ver=
anſtaltungen in anderen Städten nicht nachſtehen ſoll. Die Fauſtkämpfer 
der Abteilung befinden ſich unter ſachkundiger Leitung in einem 
            Spezial=
training. Namen wie Frick, Gollaſch, Trumpfheller, die Gebr. Schmidt, 
Oßburg, Heß, Ganßert u. a. ſind in der Boxwelt und auch ſchon in 
Darmſtadt bekannt. Ihre Träger garantieren uns für erſtklaſſigen 
Sport, da ſie keine Anfänger auf dieſem Gebiet mehr ſind. Die 
            Vor=
arbeiten für eine reibungsloſe Abwicklung des Programms ſind in vollem 
Gange. Im Boxſport führende Vereine werden die Gegner abgeben. 
Die Verhandlungen ſtehen unmittelbar vor dem Abſchluß, ſodaß wohl 
jetzt ſchon geſagt werden kann, daß mit dem Stattfinden des Boxabends 
nächſter Woche in einem der größten Säle Darmſtadts beſtimmt 
            gerech=
net werden kann. Das Intereſſe iſt für den Abend ſchon recht rege; es 
iſt zu hoffen, daß auch weitere, dieſem Sport fremd gegenüber ſtehende 
Kreiſe durch die geplante Vorführung erſtklaſſiger Kämpfe von gewiſſen 
wohl beſtehenden Vorurteilen befreit und ihr Intereſſe für dieſe Art 
des kraftvollen Männerſportes geweckt wird. 
Weitere Mitteilungen über Gegner uſw. werden unverzüglich nach 
Abſchluß der Verhandlungen an dieſer Stelle zu finden ſein.
 Freitag, den 14. Mai 1926 
Pferdeſport. 
Hannover. 
1. Preis der Nachtigall. Für Dreijähr. 2000 Mk. 1400 Meter. 
1. Dr. K. Herzfelds Thalia (O. Schmidt); 2. Gamsbart; 3. 
            Nor=
mann King. Ferner: Landolo, Prinzeß Frohſinn, Wachtelkönig, 
Tot.: 26: Platz 13, 16:10. 3—2 Lg. 
2. Preis von Wülfel. 2000 Mk. 1400 Meter. 1. Frau G. 
Kriegs Sapientia (Gormann): 2. A Dalk; 3. Humboldt. Ferner: 
Doktor, Dolde. Tot.: 30, Platz 11, 11:10. ½—2 Lg. 
3. Preis von Hofſchwichelt Ehrenpr. und 3300 Mk. 1600 
Meter. 1. W. Scharrs Schaumſchläger (O. Schmidt); 2. Aiſcha; 
3. Tingl Tangl. Ferner: Morgenpracht, Symphonie, 
            Monte=
zuma, Rodenſtein, Teddy Bär, Calderon, Amon. Tot.: 24, 
Pl. 13, 40, 16:10. ½—H. 
4. Halbblutrennen. 
5. Hindenburg=Jagdrennen. Herrenrennen. Ehrenpr. und 
5600 Mk. 4000 Meter. 1. W. v. Belows Fauche le Pré (von 
Borcke); 2. Le Challenge; 3. Limone. Ferner: Nordſee, 
            Prima=
vera, Enzian, Ma Berthe, Propulſor, Rüſtung. Tot.: 76, Pl. 
16, 13. 17:10. 1½—Hals. 
6. Hannoverſches Pferd. Ehrenpr. und 5000 Mk. 1200 Mtr. 
1. Geſt. Weils Bafur (Tarras); 2. Freiſchütz; 3. Cyrauo. Ferner: 
Rom, Geiſenheim, Habitus. Tot.: 32, Platz 19, 24:10. ½—3. 
7. Mai=Ausgleich. 2600 Mr. 2200 Meter. 1. W. v. Belows 
Räuberhauptmann (Schröder); 2. Endegut; 3. Oceana. Ferner: 
Baroneſſe, Wackerbart. Tot.: 77, Platz 30, 15:10. 1—4 Längen. 
8. Tannenberg=Jagdrennen. Herrenrennen. 2000 Mr. 3200 
Meter. 1. A. Gittlers Magnolie (v. Borcke); 2. Ozema; 3. 
            Die=
ſtel R. F. Shaun Aboo, Juglans, Mein Leopold. Tot.: 16, Pl. 
13, 13:10. 3—4 Längen. 
Düſſeldorf. 
1. Preis der Kaiſerpfalz. 3000 Mk. 3200 Meter. 
1. N. Perſcheid’s Prinz (Heidemann). 2. Artus. 3. Gräfin Marie. 
Ferner: Guda, Woge, Türmer, Hans Gerd, Dieb. Tot.: 28, 
Pl. 16, 14, 26:10. 1½—½ Lg. 
2. Preis von Worringen. F. Dreij. 3000 Mk. 1400 
Meter. 1. Gebr. Rösler’s Sankt Gotthardt II (v. d. Vlugt). 
2. Erb. 3. Myrte. Ferner: Wolkenkratzer, Melethe, Tosca. Tot.: 
14, Pl. 13, 28:10. 3 Lg.—Hals. 
3. Preis von Jülich=Kleve=Berg. 3000 Mk. 1000 
Meter. 1. D. Ehrenfried’s Heros de Legende (Staudinger). 2. 
Polykrates. 3. Anika. Ferner: Mazeppa, Tantalus, Firn II, 
Aſeptic, Blankenburg, Szekely. Tot.: 37, Pl. 22, 40, 30:10. 
2 Lg.—Hals. 
4. Preis v. Thüſſeldorp. F. Dreij. Ehrenpreis und 
4500 Mk. 1800 Meter. 1. Stall Weismann’s Lebenskünſtler 
(Reis). 2. Orpheus. 3. Geldnot. Ferner: Heruler, Pillar, 
            Ko=
mödie, Diavolo, Barcarole. Tot.: 50, Pl. 12, 16, 11:10. 2—½ Lg. 
5. Mal=Kah=Preis. Ehrenpreis und 12000 Mk. 1600 
Meter. 1. D. Ehrenfried’s Abenteurer (Staudinger). 2. 
            Haus=
freund. 3. Totes R. Sarello und Moſelkern. Ferner: 
            Mannes=
mut, Goldwert, Laufjunge, Kabriſtan, Mimoſa. Tot.: 79, Pl. 
18, 14, 14, 14:10. 3 Lg.—Kopf. 
6. Jan=Wellem=Rennen. 3000 Mk. 3700 Meter. 
1. L. Hahn’s Beautiful Kiß (Fritzſche). 2. Mutterlos. 3. Die 
            Zu=
verſicht. Ferner: Leibfuchs, Iſchariot, Calla, Stein, Fechtmeiſter. 
Tot.: 82, Platz 16, 16, 13:10. 7—15 Lg. 
7. Preis d. Jakobe v. Baden. 3000 Mk. 2400 Meter. 
1. H. Berſe’s Heiduck (Nagy). 2. Quarta. 3. Impreſario. Ferner: 
Horſt. Tot.: 19, Pl. 12, 13:10. 1½—8 Lg. 
Grunewald. 
1. Heerſtraße=Jagdrennen; 3500 Mk., 3400 Meter: 1. 
Gräfin Helldorfs Maimond (Mannchen), 2. Bubi, 3. Porta Weſtfalica. 
Ferner: Parchemin, Baltazar, Venus 4, Landdroſt, Udine, Kiß me Quick, 
Countryſide, Laon, Vellejus, Zauberflöte, Iſelberg. Tot. 70, Platz 24, 
19, 18:10. 5—2 Lg. 
2. Schneebeeren=Jagdrennen; 3000 Mk., 3200 Meter: 
1. F. Neukamms Ordensritter (Oertel), 2. Rasvidr, 3. Oddrun. Ferner: 
Golm, Märchenzauberin, Florfina, Killewitt, Stürmer 2, Schwertlilie. 
Tot. 80, Pl. 24, 23, 20:10. 1—34 Lg. 
3. Frühjahrs=Preis (für Vierjährige); 5500 Mark, 
3200 Meter: 1. J. Kühns Eleazar (Hauſer), 2. Boruſſia, 3. Humor. 
Ferner: Ama, Ulſter, Margaretha, Graß. Tot. 17, Pl. 13, 18. 4—3 Lg. 
4. Minus=Jagdrennen; 4200 Mk., 4500 Meter: 1. Frhrn. 
von Dörnbergs Trompeter (W. Heuer), 2. Muſtafa Kemal, 3. Luftpoſt. 
Ferner: Mundſchenk, Mellaroſa, Stummer Teufel. Tor. 37, Platz 14, 
13:10. 1—2½ Lg. 
5. Alemannen=Hürdenrennen, Ehrenpreis und 12000 
Mark, 3500 Meter: 1. J. Kühns Tod und Leben (Oertel), 2. Perikles, 
3. Rheinland. Ferner: Lobredner, Bellae, Hermes. Tot. 26, Pl. 17, 
34:10. 1—34 Lg. 
6. Tarlatan=Hürdenrennen (für Vierjährige); 
3000 Mk., 3000 Meter: 1. E. G. Butzkes Veleda (Mate), 2. Fippa, 3. 
Arbela. Ferner: Livadia, Moosroſe, Trabant. Tot. 41, Pl. 19, 15:10. 
34—1 Lg. 
7. Mai=Jagdrennen (für Vierjährige), 3000 Mark, 
3000 Meter: 1. Totes Rennen: R. A. Vogdts Lancade (Edler) und H. 
Popps Gerold (Gürgen), 3. Tu’s nie. Ferner: Adalbert von Wieſental, 
Stephanie. Tot.: 9 (Lancade), 31 (Gerold), Platz 12, 18:10. Tot. Rennen 
—8 Längen. 
Hamburg=Großborſtel. 
Ein fünffacher Erfolg des Reiters Haynes! Der 
von ihm vertretene Stall Blumenfeld=Samſon ſtellte einen 
einzigartigen Rekord auf. In ſechs von ihm beſtrittenen Rennen brachte 
er alle ſechs Siege nach Hauſe. Fünf davon kamen auf Konto des 
Amerikaners Haynes, nur der leichtgewichtete „Sonnengott” wurde von 
Grabſch geſteuert. Ein beſonderes Verdienſt an dieſem ſechsfachen Siege 
trägt auch der Trainer des Stalles Horalet, der ſeine Pflegebefohlenen 
glänzend im Schuß hat. Die ſämtlichen Hamburger Siegerpferde: 
            Aman=
dus, Raffke, Coriolan, Curagao, Sonnengott, Galantuomo ſtehen unter 
ſeiner Obhut. 
1. Eröffnungsrennen; 3500) Mk., 1000 Meter: 1. 
            Blumen=
feld und Samſons Raffke (Haynes), 2. Blaufelche, 3. Samita. Ferner: 
Feſtgulden. Lydia, Karla, Viktoria, Brieftaube, Schneeflocke, Glücksritter, 
Volksrache. Tot. 18. Pl. 12, 24, 22:10. .—3 Lg. 
2. Mai=Rennen; 3500 Mk., 1600 Meter: 1. O. Blumenfeld und 
R. Samſons Amandus (Haynes), 2. Caro Bube, 3. Sans Atout. 
            Fer=
ner: Rebus, Melantho, Weiße Dame, Arnulf, Kronenbraut. Tot. 20, 
Pl. 11, 16, 12:10. 1½—1 Lg. 
3. Frühjahrs=Rennen; 3500 Mk., 200 Meter: 1. O. 
            Blu=
menfeld und R. Samſons Coriolan (Haynes), 2. Manlius, 3. Ingo. 
Ferner: Orizaba, Brokade. Tot. 24, Pl. 11, 11:10. 1½—2 Lg 
4. Eppendorfer Rennen; 3500 Mk., 1230 Meter: 1. F. H. 
C. Thomas” Ponte (Olefnik), 2. Bernina, 3. Perimede. Ferner: 
            Mem=
non, Helen, Siegreich. Tot. 105, Pl. 19, 12:10. ½—2 Lg. 
5. Amſinck=Memorial; 6000 Mk., 1400 Meter: 1. O. 
            Blu=
menfeld und R. Samſons Curacao (Haynes), 2. Parſifal, 3. Jojo. 
Ferner: Miltiades, Maravedis, Heckenſtrauch, Parnaß. Tot. 33, Platz 
14, 15, 15:10. Hals—3 Lg. 
6. Harveſtehuder Rennen; 3500 Mk., 1600 Meter: 1. O. 
Blumenfeld und R. Samſons Sonnengott (Grabſch), 2. Spicey, 3. 
            Ma=
joran. Ferner: Fundin. Tot. 33, Pl. 15, 16:10. Hals—½ Lg. 
7. Borſteler Ausgleich; 3500 Mk., 2000 Meter: 1. O. 
            Blu=
menfeld und R. Samſons Galantuomo (Haynes), 2. Sternberg, 3. 
Winnetou. Ferner: Aiator, Mirko, Oriola, Muratis, Magnus. Tot. 34, 
Pl. 12, 12, 14:10. 34—½ Lg.
 Heſſen=Preußen Kaſſelgewinnt die Rheinſtaffel 
Vor etwa 20 000 Zuſchauern kam in Düſſeldorf am 
            Himmel=
fahrtstage die bekannte Rheinſtaffel zum Austrag, die von 
            her=
vorragendem Wetter in ihrer Austragung begünſtigt wurde. 
Der Veranſtaltung wurde allſeitig ein ſehr reges Intereſſe 
            ent=
gegengebracht. Die Organiſation war vortrefflich und ließ kaum 
zu wünſchen übrig. Das Düſſeldorfer Rheinſtadion bildete das 
Ziel der Staffel, die bei der offenen Klaſſe über 12,6 Km. führte. 
Es ſtarteten 22 Mannſchaften mit je 30 Läufern. Die erſten 
Mannſchaften waren ſich ſehr gleichwertig, ſie liefen ziemlich dicht 
geſchloſſen ins Ziel ein, wie auch aus den Zeitdifferenzen 
            hervor=
geht. Das Ergebnis der offenen Klaſſe war: 
1. Heſſen=Preußen Kaſſel 30:02 Min.; 2. Köln 99 30:07 Min; 
3. Schwarz=Weiß Eſſen 30:13 Min.; 4. Krefeld 1910 30:13,2 Min.; 
5. Kurheſſen Kaſſel 30:27 Min.; 6. Turn Düſſeldorf 30:34 Min.; 
7. Alemannia Aachen 30:42 Min.; 8. Barmer T. V 46 30:45 Min.; 
9. Allgem. T.V. Neuß 30:50 Min.: 10. Deutſcher S. C. 
            Düſſel=
dorf 30:54 Min. 
In der Jugendklaſſe, Jahrgang 08/09, ſtarteten 52 
            Mannſchaf=
ten über 3,2 Km. Hier gewann der Düſſeldorfer S.C. 99 in 
7:30 Min. 
Ein deutſcher Läuferſieg in Paris. 
Der erſte Start deutſcher Leichtathleten in Paris nach dem Kriege. 
Faiſt gewinnt die 400 Meter. — Böcher ehrenvoller Zweiter über 
800 Meter. 
Am Himmelfahrtstage ſtarteten zum erſten Male nach dem 
Kriege wieder deutſche Leichtathleten in Paris. Faiſt (Karlsruhe) 
iund Böcher (Berlin) waren Gäſte beim großen internationalen 
Sportfeſt von Olympique Preis im Perſhing Stadion. Vor der 
ſchwerſten Aufgabe ſtand der 800 Meter=Mann Böcher, der den 
franzöſiſchen Meiſter und Rekordmann Baraton zum Gegner 
hatte. Es war ein ſehr ſchnelles Rennen, das in der Hauptſache 
zwiſchen dem franzöſiſchen Meiſter und dem ſehr wacker laufenden 
Deutſchen ausgetragen wurde. Baraton ſiegte ſchließlich in der 
ausgezeichneten Zeit von 1:56,4 Minuten vor Böcher und den 
Franzoſen Bontemps und Martin. — Der Karlsruher Faiſt 
            da=
gegen konnte die deutſchen Farben zum Siege bringen. Faiſt 
ſiegte über 400 Meter in 51,6 Sekunden vor Teneveau und 
            Cer=
bonney, beide Paris. — In einer ganz ausgezeichneten Form 
war der franzöſiſche Kurzſtreckenmeiſter Mourlon, der die 100 
Meter in 10,8 Sekunden gewann. — Ueber 1500 Meter blieb 
            Phi=
lipp in 4:10,6 Minuten ſiegreich. Im Kugelſtoßen erreichte der 
franzöſiſche Rekordmann Paoli 13,32 Meter. 
Leichtathletiſche Wettkämpfe im Frankfurter Stadion. Neuer Weltrekord 
im Diskuswerfen für Damen. 
Anläßlich des Jahrestags der Einweihung und Eröffnung des 
            Frank=
furter Stadions wurden am Himmelfahrtstage unter anderem 
            inter=
eſſante leichtathletiſche Wettkämpfe unter den beſten Vertretern der D. S.= 
B. und der T.D. Frankfurts ausgetragen. Die Kämpfe konnten bei guter 
Witterung einwandfrei abgewickelt werden. Beſonders zu erwähnen iſt 
der neue Weltrekord im Diskuswerfen für Damen, den Fräulein 
Reuter (S. C. 80 Frankfurt) mit 33,01 Meter aufſtellte. 
Hoffentlich findet der neue Rekord bald ſeine Anerkennung. Im 
            übri=
gen ſeien folgende Ergebniſſe in den verſchiedenen Diſziplinen angeführt: 
100 Meter=Lauf: 1. Klähn (S. C. 80 Frankfurt), 11,7 Sekunden, 
2. Metzger (Boruſſia=Frankfurt). 
400 Meter=Lauf: 1. Wagener (Boruſſia=Frankfurt), 53,5 Sek. 
800 Meter=Lauf: 1. Kaufmann (Boruſſia=Frankfurt), 2:03,4 
Minuten. 
4X100 Meter=Staffel: 1. Boruſſia Frankfurt 44,2 Sek., 
2. S. C. 80 Frankfurt, Bruſtbreite zurück. 
20X½ Runden=Staffel: 1. Eintracht Frankfurt 10:24,/4 
Min., 2. S. C. 80 Frankfurt, 120 Meter zurück. 
3000 Meter=Hindernislaufen: 1. Hetterich (V. f. L. 
Sachſenhauſen), 9:55,2 Min. 
Hochſprung: 1. Koß (S.C. 80 Frankfurt), 1,70 Meter, 2. Henß 
(Tgde. Bockenheim), 1,67 Meter. 
Weitſprung: 1. Diehl (Tgde. Bornheim), 6,18 Meter. 
Diskuswerfen: 1. Steinbrenner (Eintracht Frankfurt), 
39,38 Meter. 
Kugelſtoßen: 1. Brechenmacher 13,25 Meter, 2. Baß (Pol. 
S. V.) 12,12 Meter. 
Vierkampf (100 Meter=Lauf, Hochſprung, Diskuswerfen, 
            Kugel=
ſtoßen): 1. Baß (Pol. S.V.) 251 Punkte, 2. Brechenmacher 246 Punkte. 
10X100 Meter=Jugendſtaffel: 1. S.C. 80 1,59 Min. 
Der Verteidiger, Eintracht=Frankfurt, hatte aufgegeben.
 Beginn des Tennis=Turniers beim Berliner S. C. 
Auf den gut gepflegten Plätzen des Berliner Schlittſchuhklubs 
nahm am Donnerstag nachmittag das Allgemeine Turnier des 
Berliner S. C. ſeinen Beginn. Wenn auch Frau Reenizek, 
            Froitz=
heim, Zander, Prenn und Uhl fehlten, die ihren Verein (Rot= 
Weiß Berlin) bei den Propaganda=Spielen in Erfurt vertreten, 
ſo bekam des zahlreich erſchienene Publikum doch ſehr 
            intereſ=
ſanten Sport zu ſehen. Ein eigenartiges Spiel, das trotz aller 
Raffinements doch zeitweilig humoriſtiſch anmutete, lieferten ſich 
der Rumäne Miſhu und der Ruſſe Bratanoff. Miſhu ſiegte 
ſchließlich 6:2, 6:3. — Aus der Fülle der übrigen Spiele ſeien 
noch erwähnt: 
Herren=Einzel: Dr. Rauch-Bermann 6:0, 6:4; W. 
Stapenhorſt—Falbe 11:9, 7:5. 
Damen=Einzelſpiele: Frau Kallmeyer—Gräfin 
            Fin=
kenſtein 6:11 6:0. Frau Skoznik—Frl. Kittel 3:6, 6:2, 6:4. Frau 
E. Lacroix—Frau V. Müller 6:2, 6:4. 
Tennis=Länderkampf Deutſchland—Oeſterreich. 
In Wien begann am Donnerstag der 2. Tennis=Länderkampf 
Deutſchland—Oeſterreich. Die deutſchen Vertreter zeigten ſich in 
allen Spielen von der beſten Seite, wenn ſie ſich auch teilweife 
ſehr anſtrengen mußten, um ſiegreich bleiben zu können. Im 
einzelnen nahmen die Spiele folgenden Ausgang: 
Dr. Buß=D. gegen Artens=Oe. 6:4, 6:0, 4:6, 7:5. 
Dr. Kuppſch=D. gegen Dr. Böhm=Oe. 6:4, 6:1, 6:2. 
Oppenheimer=D. gegen Winterſtein=Oe. 6:3, 7:5, 6:4. 
Demaſius=D. gegen Mateka Oe. 6:1, 7:5, 6:3. 
Kleinſchroth=Bergmann=D. gegen Brick=Graf Salm 6:0, 6:1, 
7:5. — Der Länderkampf nimmt am Freitag ſeinen Fortgang. 
Schwimmen. 
Schwimmwettkämpfe im Frankfurter Stadion. 
200 Bruſtſchwimmen: 1. Pascoe=Gießen 3:14 Min. 2. 
            Wol=
tersdorf=Frankfurt und Müllergroß=Offenbach, totes Rennen. 
100 Meter Rückenſchwimmen: 1. Grützner=Offenbach 96 1:22,2 
Min. 2. Heberer=Darmſtadt 1:26 Min. 
100 Meter beliebig: 1. Berges=Jungd. Darmſtadt 1:31,6 
Min. 2. Seib=Frankfurt 1:34,1 Min. 
3 mal 100 Meter beliebig=Staffel: 1. Jungdeutſchland= 
Darmſtadt 3:32,6 Min. 2. Erſter Frankfurter S. C. 3:37 Min. 
3 mal 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Offenbach 96 4:06,2 Min. 
2. Jungdeutſchland=Darmſtadt 4:10 Min. 
Die beſten Springer waren Nikolgi=Frankfurt, Gebhardt= 
Frankfurt und Frl. Verheul=Frankfurt. 
Zu bemerken iſt noch, daß die Witterung ziemlich günſtig war.
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In tiefer Trauer: 
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Karl Wilhelm Leyerzapf. 
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Die Beerdigung findet in der Stlille ſtatt. 
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
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Fritz Reuling. Reglerungsrat 
Prof. Dr. Carl Ausfeld, Studienrat 
Rudolf Lauteſchläger. 
Landesgendarmerie=Direktor 
Hanna Reuling, geb Koch 
Prof. Dr. Ludwig Koch 
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Die Beerdigung findet Samstag, 
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Brendel, Muhme Käthe Gothe 
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