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Nachdruck ämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 130
Dienstag, den 11. Mai 1926.
189. Jahrgang
zeiſe 3.00
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*
20 Marl)l.
Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Sirel
v. erliſch:
de Verpſichtung auf Erfüllung
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zufträge und Teiſt ung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlich
Beitreil
ällt jede
ei
Nabatt weg. Bauikon
uiſche Bani und
Darm=
ſtädtr 8 Naionelbant.
Hindenburgs Initiative im Flaggenzwiſt.
* Um die Flaggenverordnung.
Der Streit hinter den Kuliſſen. — Die
Demo=
kraten, das Zünglein an der Wage.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Am Tage vor der Abſtimmung über das ſozialdemokratiſche
Mißtrauensvotum im Reichstag hatten das Zentrum und die
Demokraten ihren Parteivorſtand einberufen. So wie die Dinge
am Sonntag ſich geſtaltet hatten, war man in politiſchen Kreiſen
allgemein der Anſicht, daß damit nur noch ein Sicherheitsventil
geöffnet werden ſollte, um die überſchüſſige Mißſtimmung
abzu=
blaſen, da ja hinter den Kuliſſen eigentlich alle
Gegen=
ſätze ſchon bereinigt ſeien. Der Kanzler hatte ſich am Sonntag
von den Verhandlungen mit den Parteien abſichtlich
zurückge=
halten und die Führung der Verhandlungen dem Arbeitsminiſter
Dr. Brauns überlaſſen, der am ſpäten Abend des Sonntags
das Fazit glaubt ziehen zu können, daß mit dem neuen Erlaß
des Reichspräſidenten die Bedenken der Regierungsparteien
gegen den erſten Flaggenerlaß ausgeräumt ſeien.
Herr Dr. Koch von den Demokraten hatte zwar
einige Vorbehalte rein formaler Art mit dem Hinweis auf die
Allmacht ſeines Parteivorſtandes gemacht, hatte aber doch nicht
zu erkennen gegeben, daß es nach wie vor unverſönlich ſei. Umſo
mehr mußte es überraſchen, daß am Montag nachmittag
der=
ſelbe Herr Koch dem Kanzler nahelegte, er möge zur
Beſeitigung der beſtehenden Schwierigkeiten zurücktreten,
einen anderen Kanzler würde man ſehr leicht finden.
Dr. Luther ging mit dieſer ſeltſamen Anregung gleich vor
das Kabinett, das ſich ſofort mit Dr. Luther
ſoli=
dariſch erklärte. Der Konflikt, der ſchon ſo gut wie beigelegt
war, beſteht alſo jetzt durch die Schuld des Demokratenführers
Koch in vermehrter Schärfe, aber nun mit dem Unterſchied, daß
durch die Haltung der Demokraten jetzt auch das Zentrum
verärgert iſt und ſeinen Weg von den Demokraten trennte.
Am Montag nachmittag ließ ſich deshalb die vielleicht etwas
merkwürdige Rechnung aufſtellen: rein zahlenmäßig war es
alsgeſchloſſen, daß das ſozialdemokratiſche Mißtrauensvotum
eine Mehrheit finden würden, nachdem die Deutſchnationalen
er=
klärt hatten, daß ſie dagegen ſtimmen würden. Damit lagen 260
Stimmen dagegen feſt, wenn man die Haltung der Demokraten
und der Völkiſchen noch offenließ. Die Annahme des
Miß=
trauensantrages war alſo mehr als
unwahr=
ſcheinlich und das war nützlich, denn ſie hätte nicht allein den
Sturz der Regierung, ſondern auch den ſofortigen Rücktritt des
Reichspräſidenten bedeutet, der in dieſem Falle die gleiche
Kon=
ſequenz wie die Regierung ſelbſt gezogen haben würde.
An der Ablehnung des Mißtrauensvotums war alſo, wie
geſagt, nicht zu zweifeln. Enthielten ſich die Demokraten der
Stimme, dann war alles in Ordnung. Für den Fall, daß die
Demokraten gegen ihre eigenen Miniſter dem ſozialdemokratiſchen
Antrag zuſtimmten, war es eine Selbſtverſtändlichkeit, daß das
Kabinett zurücktrat. Der Reichspräſident war in dieſem Falle
entſchloſſen, Herrn Dr. Luther ſofort mit der Neubildung der
Regierung zu beauftragen, der ſich dann lediglich an das
Zen=
trum, die Deutſche Volkspartei, die Bayern und die
Wirtſchafts=
partei gewandt hätte, um aus ihren Reihen ein neues Kabinett
zuſammenzuſtellen, das politiſch auch auf die Zuſtimmung der
Deutſchnationalen hätte zählen können. Das einzige Ergebnis
wäre alſo lediglich das geweſen, daß die Demokraten ſich wegen
einer formellen Streitfrage aus dem Kabinett herausmanövriert
und um jeden Einfluß gebracht hätten durch die Haltung ihres
Führers Koch. Desſelben Herrn Koch, der tags zuvor in
Eiſenach den Reichskanzler einen „politiſchen Waiſenknaben”
nannte, der jetzt aber ſeine Fraktion Wege führen will, die abſeits
aller politiſchen Vernunft liegen, was allerdings nicht hindert,
daß er vom linken Flügel der Demokraten als Mann der Tat im
demokratiſchen Parteivorſtand gefeiert wird. Reichsinnenminiſter
Külz, der ſehr geſchickt geſprochen haben ſoll, hat bei der
eigenen Partei wenig Anklang. Herr Koch hatte die Mehrheit
auf ſeiner Seite und es ſchien faſt gewiß, daß der demokratiſche
Parteivorſtand mit gewaltiger Mehrheit eine Entſchließung
ange=
nommen hätte, worin die Fraktion aufgefordert wurde, falls ſie
die Zurücknahme der erſten Flaggenverordnung nicht erwirken
konnte, dem ſozialdemokratiſchen Mißtrauensvotum zuzuſtimmen.
Unmittelbar bevor es aber ſoweit kam, miſchte ſich das
Zen=
trum noch einmal in das Spiel, das ſeinerſeits einen ſehr
nichts=
ſagenden Beſchluß des Parteivorſtandes hatte faſſen laſſen, der
zwar den Flaggenerlaß mißbilligt, aber doch irgendwelche
poli=
tiſche Folgen daraus zu ziehen vermied. Die Demokraten merkten
nun, daß ſie auf dem beſten Wege ſeien, ſich politiſch tot zu
manövrieren. Unmittelbar vor der Abſtimmung vertagte ſich
da=
her ihr Parteivorſtand auf eine Stunde, um noch einmal mit den
übrigen Regierungsparteien ſich in Verbindung zu ſetzen.
Er=
reicht haben ſie damit allerdings nicht viel. Sie haben dem
Kanz=
ler noch einmal nahegelegt, den erſten Erlaß zu ſuspendieren
bis eine endgültige Regelung, wie ſie der Reichspräſident in
ſeinem Briefe vorſieht, erfolgt iſt. Der Kanzler konnte ſich aber
darauf nicht einlaſſen und ſo wird die demokratiſche Fraktion,
nachdem ſie ſich ſoweit vorgewagt hat, kaum mehr der Weg zum
Rückzug übrig bleiben. Jedenfalls werden bis zur Abſtimmung
am Dienstag noch verzweifelte Anſtrengungen ihres Parteiführers
gemacht werden müſſen, um aus dieſer ſelbſt geſchaffenen
Situ=
gtion wieder herauszukommen.
Beſchlüſſe der Deutſchen Volkspartei.
Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei beſchloß
heute einſtimmig, gegen das Gemeindebeſtimmungsrecht zu
ſtim=
men. Ferner beſchloß die Fraktion, das ſozialdemokratiſche und
ein eventuelles demokratiſches Mißtrauensvotum in der
Flaggen=
fläge abzulehnen. Sollten die Demokraten aus der
Reichsregie=
rung ausſcheiden, ſo iſt die Fraktion entſchloſſen, an der
bis=
herigen Minderheitsregierung ohne die Demokraten feſtzuhalten.
Hindenburg an den Kanzler.
Der Flaggenſtreit verhängnisvoll und
gefähr=
lich. — Perſöhnender Ausgleich tut not.
Berlin, 10. Mai.
Der Reichspräſident hat geſtern abend an den Reichskanzler
Dr. Luther folgendes Schreiben gerichtet:
„Sehr geehrter Herr Reichskanzler! Die zweite
Ver=
ordnung über die deutſchen Flaggen vom 5. Mai
1926 iſt in der Oeffentlichkeit erheblichen Mißverſtändniſſen
be=
gegnet. Die außen= und wirtſchaftspolitiſchen Ereigniſſe der
letz=
ten Zeit, die einer neuen Geltung Deutſchlands im Auslande den
Weg ebneten und uns wieder in die Weltwirtſchaft eingliederten,
erfordern eine ſtarke Mitwirkung der Deutſchen im Anslande und
ein freudiges Bekennen aller
Auslandsdeut=
ſchen zum Deutſchtum bei offiziellen
Kund=
gebungen. Dem ſtand im Ausland unter beſonders ſchweren
Begleitumſtänden der unſelige Flaggenzwiſt hindernd
im Wege. Dieſem Uebelſtand ſollte durch die Verordnung vom
5. Mai abgeholfen werden und ich bin überzeugt, daß dieſer
Zweck mit der Verordnung auch erreicht wird. . . Nichts liegt
mir, wie ich Ihnen bereits wiederholt zum Ausdruck gebracht
habe, ferner, als die durch die Verfaſſung beſtimmten
Nationalfarben zu beſeitigen. Ich bin vielmehr
nach wie vor feſt entſchloſſen, die Flaggenfrage
nur auf der Grundlage der Verfaſſung zu
be=
handeln. Leider hat ſich aber aus den Erörterungen in Preſſe
und Oeffentlichkeit erneut ergeben, wie verhängnisvoll
und gefährlich für unſer Volk der ſchwebende
Streit um die Flagge iſt.
Hier in abſehbarer Zeit auf dem Verfaſſungswege einen
verſöhnenden Ausgleich zu ſchaffen, der dem
gegenwär=
tigen Deutſchland und ſeinen Zielen entſpricht und zugleich dem
Werdegang und der Geſchichte des Reiches gerecht wird, iſt mein
innigſter Wunſch. Ich bitte Sie deshalb, Herr
Reichs=
kanzler, zur geeigneten Stunde ſowohl mit den geſetzgebenden
Faktoren im Reich als auch mit den in dieſer Frage beſonders
intereſſierten Vereinigungen in Verbindung zu treten, um dieſem
Ziele nachdrücklich zuzuſtreben. Möge der Zeitpunkt nicht
fern ſein, wo ſich das deutſche Volk wieder
friedlich um ein und dasſelbe Symbol ſeines
ſtaatlichen Daſeins ſchart!
Mit der Verſicherung meiner hohen Wertſchätzung und mit
freundlichen Grüßen bin ich Ihr ſehr ergebener
gez. v. Hindenburg.”
Der Kanzler verhandelt mit den
Deutſch=
nationalen und Sozialdemokraten.
Die Verhandlungen über die Flaggenfrage
im Reichstag und in der Reichskanzlei dauerten den ganzen Tag
an. Nach der interfraktionellen Beſprechung mit dem
Reichs=
kanzler wurde ein Kabinettsrat abgehalten, über deſſen
Ergebnis nichts bekannt gegeben wurde. Darauf empfing der
Reichskanzler die Vertreter der Deutſchnationalen und
zum Schluß die Abgeordneten Graf Weſtarp, Schiele, Wallraf
und Schultz=Bromberg. Um 6 Uhr hatte der Reichskanzler eine
Beſprechung mit den Vertretern der
Sozialdemokra=
tiſchen Partei. Ueber die Sitzung der Bayeriſchen Volkspartei
erfahren wir, daß die Partei zwar die Flaggenverordnung an
ſich für höchſt unzeitgemäß hält, jedoch keineswegs beabſichtige,
aus dieſem Anlaß eine Kriſe hervorzurufen. Auf der Grundlage
des Schreibens des Reichspräſidenten an den Reichskanzler iſt die
Partei jedenfalls bereit, zu einer friedlichen Löſung der ganzen
Frage beizutragen.
Zentrumsentſcheidung erſt nach der Kanzlerrede.
Die Zentrumsfraktion des Reichstages iſt heute noch zu
keinem Ergebnis über die Flaggenfrage gekommen, ſondern wird
ihre endgültige Entſcheidung erſt morgen nach der Rede des
Reichskanzlers fällen. Die Fraktion gedenkt nach dieſer Rede
die Unterbrechung der Sitzung zu beantragen, um dem Kanzler
Gelegenheit zu geben, eine Brücke zwiſchen den Anſchauungen des
Zentrums und der Demokraten zu ſchlagen.
Die Sozialdemokraten für Beteiligung an der Regierung
Die ſozialdemokratiſche Fraktion des Reichstages gab heute
ihren Beſchluß zu der Flaggenfrage dahin bekannt: Für den
Fall, daß es ſich infolge der ſozialdemokratiſchen Interpellation
über die Flaggenfrage zu einer Regierungskriſe kommt,
er=
mächtigt die ſozialdemokratiſche Fraktion ihre
Unter=
händler grundſätzlich zu Verhandlungen über die
Neu=
bildung der Regierung.
Nachtſitzung des Reichskabinettes.
Wie wir erfahren, iſt das Reichskabinett um 10 Uhr in der
Villa des Außenminiſters zu der angekündigten Sitzung
zuſam=
mengetreten. Gegen Mitternacht dauerte die Beratung noch an.
Von unterrichteter Seite wird verſichert, daß ſie auch noch
ge=
raume Zeit weiter in Anſpruch nehmen werde. Unter anderem
liegt den Beratungen ein neuer demokratiſcher
Vor=
ſchlag zugrunde, der auf eine Vertagung der ganzen
An=
gelegenheit hinzielt. In politiſchen Kreiſen wird jedoch nicht
an=
genommen, daß das Kabinett einen Beſchluß faſſen wird, der
dem demokratiſchen Antrag entſprechen würde.
Das Echo des
Berliner Vertrages in Aſien.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
Dr. E. S. Konſtantinopel, Anfang Mai 1926.
Der ſo unerwartet ſchnell zum Abſchluß gelangte, bald, als
völlig harmlos, bald als ſehr gefährlich bezeichnete deutſch=ruſſiſche
Vertrag hat in der ganzen Welt bereits eine Wirkung gehabt, bei
der das Gegenſätzliche der Auffaſſung und Einſtellung, in Europa
einerſeits, in Aſien andererſeits, angenblicklich von beſonderem
Intereſſe iſt. Was Amerika betrifft, wo man für die politiſchen
Verhältniſſe in Europa heute ſchon weniger Intereſſe zeigt, als vor
wenigen Jahren, ſo nimmt man dort vorläufig eine ziemlich
neu=
tral=abwartende Haltung ein. Bei der amerikaniſchen
Geſchäfts=
welt ſcheint jedoch der Vertrag mehr Befriedigung als
Beunru=
higung hervorzurufen, da man in ihm — vielleicht nicht mit
Un=
recht — den Auftakt zu einer Wiederbelebung der wirtſchaftlichen
Beziehungen zu Sowjetrußland zu ſehen glaubt.
In Europa und Aſien herrſcht inſofern eine gewiſſe
Ueber=
einſtimmung der Auffaſſung, als man hier wie dort den Vertrag
politiſch für ſehr viel wichtiger hält, als alle amtlichen und
offiziöſen Auslaſſungen bisher erkennen laſſen. Wenn die
prak=
tiſchen Auswirkungen des Vertrages vielleicht auch erſt in Jahren
deutlich zutage treten können, ſo läßt ſich doch ſchon jetzt
erkennen, daß ſeine politiſche Bedeutſamkeit
vor=
läufig im weſentlichen in der größeren oder geringeren
Be=
deutung zu ſuchen iſt, die man ihm in den verſchiedenen Ländern
der ganzen Welt beimißt. Erhöht wird ſeine Bedeutung an
ſich natürlich durch den Umſtand, daß er einerſeits als die direkte
Folgeerſcheinung der beſchämenden Vorgänge in Genf aufgefaßt
wird, andererſeits aber auch als die logiſche Fortentwicklung der
ruſſiſchen Politik erſcheint, deren weſentlichſte Richtlinie bereits
zum ruſſiſch=türkiſchen Neutralitätsvertrage geführt hatte und
damit ſchon eine gewiſſe weltpolitiſche Verſchiebung einleitete.
Die Kommentare, die die öffentliche Meinung in den in erſter
Linie intereſſierten Staaten, in England, Frankreich, Italien,
Polen, Rumänien und der Tſchechoſlowakei, bisher zum Vertrage
verlautbart hat, ſind ſo bekannt, daß ich auf ſie nicht näher
ein=
zugehen brauche. Nach der ganzen politiſchen Lage iſt es ja
natür=
lich, daß die nervöſe Unruhe in Polen und Frankreich am ſtärkſten
hervortritt. Wenn auch in Genf in den Völkerbundskreiſen ſich
eine lebhafte Beunruhigung geltend macht, ſo ſpricht dieſe
Tat=
ſache nicht gegen den deutſch=ruſſiſchen Friedensvertrag, ſondern
gegen den Völkerbund, denn alle wahren moraliſchen
Grund=
lagen für eine wirfliche Befriedung Europas fehlen.
Was nun die Beurteilung des Berliner Vertrages in Aſien
betrifft, ſo haben ſich bereits türkiſche, arabiſche, perſiſche und
afghaniſche Blätter zu dieſer Frage mehr oder weniger eingehend
geäußert. An einem Ueberblick über dieſe Preſſeſtimmen erſehe
ich, daß man in den betreffenden orientaliſchen Ländern im
allge=
meinen ganz übereinſtimmend der Anſicht iſt, daß die in letzter
Zeit faſt überall in Aſien ziemlich ſtark erſchütterte Stellung der
ſowjetruſſiſchen Politik durch den Vertrag wieder bedeutend
ge=
feſtigt worden iſt, und daß dem Vertrage ſchon deshalb eine ſehr
große politiſche Bedeutung beizumeſſen ſei. Eine ſo große
Be=
deutung, daß mit dem Vertrage, ebenſo wie mit dem Weltkriege,
„eine neue Epoche der Weltgeſchichte” beginne.
In der Türkei, wo man gegenwärtig mit England über
Fragen unterhandelt, die nicht allein für die politiſche und
wirt=
ſchaftliche Wohlfahrt der Türkei, ſondern für die ganze
Welt=
politik von der größten Bedeutung ſind, befleißigt ſich die Preſſe.
in dieſer, wie in anderen Fragen gegenwärtig einer großen
diplo=
matiſchen Zurückhaltung, um die engliſch=türkiſchen
Unterhand=
lungen nicht zu ſtören und England nicht unnötig vor den Kopf
zu ſtoßen. Im allgemeinen meint die Preſſe nur, daß dieſer
Ver=
trag in keinem Falle der Türkei Schaden bringen könne, daß aber
das Land in ſeiner jetzigen ſchwierigen Lage nicht auf fremde
Hilfe rechnen dürfe, ſondern ſich nur auf ſeine eigene Kraft
ver=
laſſen müſſe.
Eebenſo wie in der Türkei muß auch die arabiſche Preſſe
Aegyptens, die bis zu einem gewiſſen Grade unter engliſchem
Druck ſteht, ſich mit einer gewiſſen Zurückhaltung äußern. Die
Preſſe meint, daß es vorläufig für Aegypten gleichgültig ſei, ob
Deutſchland oder England den größeren Gewinn aus dem
Ver=
trage ziehen werde, daß aber, wie es wahrſcheinlich ſei, der zu
erwartende Vorſprung Deutſchlands bei der wirtſchaftlichen
Eroberung Sowjetrußlands, den Aegyptern wohl kaum
Scha=
den bringen werde.
Eine freiere Sprache und etwas eingehendere Erörterung des
Vertrages finden wir in Perſien, ebenſo wie auch in
Afgha=
niſtan. Die perſiſche Preſſe, die dem Vertrage eine ſehr große
Bedeutung beilegt, meint, erſt jetzt, nach dem Abſchluß dieſes
längſt erwarteten Vertrages, ſehe man ganz deutlich, daß die
europäiſchen Staäten in zwei feindliche Heerlager
ge=
teilt ſeien. Bei der ungeheuren wirtſchaftlichen Kraft
Deutſch=
lands würde im Oſten zunächſt natürlich Rußland den
Haupt=
gewinn aus dieſem Vertragsverhältnis ziehen, aber in Zukunft
könne auch Perſien in wirtſchaftlicher Beziehung aus dieſer neuen
Konſtellation viel gewinnen.
Die afghaniſche Preſſe vertritt den Standpunkt, daß der
Abſchluß des Vertrages für Afghaniſtan zwar ziemlich
gleich=
gültig ſei, daß er aber für Aſien überhaupt eine ſehr große
Be=
deutung habe, da er auf die ganze politiſche Situation in Aſien
„klärend” gewirkt habe. Afghaniſtan müſſe damit fortfahren,
wohl mit England wie mit der Sowjetunion
freund=
ſchaftliche Beziehungen aufrecht zu erhalten (d. h. wie bisher,
zwiſchen beiden Antagoniſten geſchickt zu lavieren). Im übrigen
können für Afghaniſtan in wirtſchaftlicher Beziehung überhaupt
nur zwei europäiſche Staaten in Betracht kommen, nämlich
Eng=
land und Deutſchland.
Chineſiſche Preſſeſtimmen liegen mir zwar nicht vor,
wohl aber die Anſichten konſervativ=patriotiſcher, der Richtung
Tſchangtſolins folgender Kreiſe, mit denen ich perſönliche
Füh=
lung habe. Die Anſchauungen dieſer Kreiſe ſind wohl allein von
Bedeutung, weil die Zukunft Chinas zweifellos auf dieſen
Ele=
menten beruht. Dieſe patriotiſchen Chineſen, die vielleicht mit
Recht in Tſchangtſolin den Retter ihres Vaterlandes ſehen, ſind
Seite 2
nach der erfolgreichen Zurückdrängung des Bolſchewismus in
Nordchina jetzt wieder ſichtlich durch den Umſtand beunruhigt,
daß infolge des Vertrages das Preſtige der Sowjetunion in
ganz Aſien weſentlich erſtarken muß. Natürlich würden auch
dieſe chineſiſchen Kreiſe, die mit Japan Fühlung haben, auch mit
Rußland gern engſte Verbindung haben, ſobald das letztere auf
ſeine bolſchewiſtiſche Propaganda in China zu verzichten bereit
wäre.
Die von entgegengeſetzten politiſchen Standpunkten
aus=
gehende Bewertung des Vertrages in Europa und Aſien iſt alſo
im allgemeinen eine ſolche, daß die gewollte oder nichtgewollte
Bedeutung des Vertrages jedenfalls eine recht große ſein wird.
Die Genfer Beratungen über
die Ratsreform.
Das Arbeitsprogramm derStudienkommiſſion
Genf, 10. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Studienkommiſſion für die Ratsfrage iſt heute vormittag
11 Uhr im Völkerbundshaus zuſammen getreten. An der erſten
Sitzung nahmen ſämtliche 15 Delegierten mit ihren juriſtiſchen
Beiräten teil und der Generalſekretär Erie Drummond,
insge=
ſamt über 30 Perſonen. Von den ſtändigen Ratsdelegierten ſind
nur Scialoja und Guani anweſend. Zum Präſidenten der
Kom=
miſſion wurde der ſchweizeriſche Bundesrat Motta gewählt, zum
Vizepräſidenten der argentiniſche Delegierte Lebretton. Die
Kommiſſion hat zur allgemeinen Ueberraſchung beſchloſſen, ihre
Sitzungen im Prinzip öffentlichabzuhalten, doch findet die
erſte Sitzung noch unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt.
Kurz nach 11½ Uhr wurden die Preſſevertreter zu der
Sitz=
ung der Studienkommiſſion zugelaſſen, worauf ſich die
Oeffent=
lichkeit der Sitzungen beſchränken wird. Als erſter Redner nahm
Robert Cecil=England das Wort und legte ein ausführliches
Arbeitsprogramm für die Kommiſſion dar, das nach ſeiner
Mei=
nung 5 Punkte umfaſſen müßte:
1. Die Frage der Dauer der Mandate der nichtſtändigen
Rats=
mitglieder:
2. Die Frage, ob die nichtſtändigen Mitglieder alle zu gleicher
Zeit gewählt werden ſollen oder, ob ſie nacheinander aus
dem Rat ausſcheiden und erſetzt werden ſollen;
3. Die Frage, ob ſie mit einfacher Mehrheit, wie bisher,
ge=
wählt werden, oder nach einer Art von Proportionalwahl=
Syſtem, wobei man die von der Verſammlung mehrfach
ge=
wünſchte geographiſche Einteilung berückſichtigen könnte;
4. Die Frage der Wiederwählbarkeit der nichtſtändigen
Mit=
glieder und
5. die Zahl der nichtſtändigen Mitglieder.
Lord Robert Cecil ſprach namens der engliſchen Regierung
die Anſicht aus, daß die Kommiſſion unbedingt zu einer
endgül=
tigen Löſung der Frage kommen müſſe. Er erklärte es weiter
als den Wunſch ſeiner Regierung, die Kommiſſion möchte keine
zu revolutionären Veränderungen im Völterbundsrat vornehmen.
Scialoia für Beibehaltung der Einſtimmigkeit.
Scialoja=Italien, der ſodann das Wort nahm, machte
darauf aufmerkſam, daß er und Lord Robert Cecil ſozuſagen die
Doyens in der Frage ſeien. Er ſetzte die Beziehungen
zwiſchen Rat und der Verſammlung auseinander
Verſammlung ſei, ſondern daß beide die gleichen Rechte hätten.
Als man ſeinerzeit die Zahl der nichtſtändigen Mitglieder auf
ſechs erhöht habe, ſei dies gerade mit Rückſicht auf die ſpätere
Erhöhung der Zahl der ſtändigen Mitglieder infolge des
Ein=
tritts Deutſchlands geſchehen. Im übrigen beſtand Scialoja
unbedingt auf der Aufrechterhaltung der
Einſtim=
migkeit aller Beſchlüſſe, weil ſonſt der Völkerbund zu
jenem Ueberſtaat werden würde, den heute die meiſten Staaten
ablehnen. Die einzige Art, den Völkerbund
wirk=
lich aufrecht zu erhalten, ſei die Beibehaltung
der Einſtimmigkeit. Es genüge aber nicht nur, prinzipiell. Auge faſſen, die eine beſſere Berückſichtigung der geographiſchen
feſtzulegen, daß die Beſchlüſſe einſtimmig gefaßt werden müßten.
ſondern man müſſe auch dafür ſorgen, daß der Rat die
Möglich=
keit habe, einſtimmige Beſchlüſſe zu faſſen. Wenn man ihn aber
auf etwa 20 Mitglieder erhöhen würde, ſo wäre praktiſch die
Einſtimmigkeit unmöglich. Scialoja trat alſo dafür ein, daß,
wenn man eine Erhöhung der Mitgliederzahl überhaupt vor= nichtſtändigen Mitglieder beſchäftigen.
nehme, dieſe höchſtens zwei oder drei Mitglieder betragen dürfe,
aber keinesfalls mehr.
Der ſpaniſche Delegierte Palacios ſetzte ſich dann
eben=
falls für die Aufrechterhaltung der Einſtimmigkeit ein, wandte
*Pariſer Ereigniſſe.
Von Walter Haſenclever.
Kylportage.
Georg Kaiſer iſt der einzige deutſche Dramatiker, der
nach dem Kriege in Frankreich aufgeführt wurde. Das Thöätre
de lOeuvre, verdienſtvoll bemüht, die bedeutendſten Dichter
frem=
der Völker den Pariſern zu vermitteln, brachte als erſtes „Brand
im Opernhaus” und ſpielt jetzt „Kolportage‟. Georg Kaiſer darf
ſich rühmen, gleichzeitig in Berlin und Paris dasſelbe Stück auf
dem Spielplan zu haben.
In Paris wurde die Komödie umgetauft. Hier heißt ſie
„Poiſſon d’Avril (Aprilſcherz). Dieſe amüſante Perſiflage des
Feingeſchmacks, die beſte Antwort, die je ein Dichter ſeinen
Kri=
tikern gegeben hat, findet auch hier ihr Publikum. Leider ſind
die wichtigſten Werke von Kaiſer noch unaufgeführt in Paris,
und ſo könnte das Publikum auf den Gedanken kommen, die
Satire ſei ernſt zu nehmen . .."
Die Aufführung tut nichts, dieſe Gefahr zu verhindern.
Ver=
geblich ſucht man einen Regiſſeur auf dem Theaterzettel. Hat
Lugné Poe, der mutige Direktor dieſes Theaters „d'avantgarde‟
zuviel mit ſeinem Ibſen=Zyklus zu tun? Oder ließ man in der
richtigen Erkenntnis, daß die luſtigen Situationen dieſes Stückes
nicht umzubringen ſind, die Schauſpieler machen, was ſie wollten?
In Paris ſpielt man moderne Literatur wie bei uns die
Klaſſiker vor fünfzig Jahren. Ob die Dekorationen verſtaubt oder
friſch ſind: ſie ſtehen immer wie Stiefkinder herum. Alle Theater
jenſeits der großen Boulevards und der Champs Elyſées, in
denen die Stars ſich nicht auf der Bühne entkleiden oder ein
deli=
kates Flagranti von vornherein den Bombenerfolg garantiert,
haben Angſt vor ihrer eigenen Courage. Sie wiſſen, man darf
keine allzu großen Anſprüche an die Denkfähigkeit ihres
Publi=
kums ſtellen ..."
Lieber Georg Kaiſer! Sie lehnen es ab, Ihre Stücke auf
der Bühne zu ſehen. Wenn ich Ihnen alſo berichte, daß der
ein=
zige Regie=Einfall des Abends der preußiſche Anſtrich ihres
tragi=
komiſchen Junkers war, der wie ein verunglückter Gardeoffizier
in ſtrammer Haltung ſeine Sätze ſchnarrte, ſo werden Sie
ant=
worten: „Ich kann es nicht ändern”. Neben mir ſaß eine
Pari=
ſerin. Als die Aufführung zu Ende war, ſagte ſie zu ihrem
Freund: „Das Stück gefällt mir. Es iſt viel intereſſanter als die
andern.” Und das will etwas heißen in Paris,
Ofenskag, den 11. Maf 1920
Vom Tage.
Wegen der letzten Nürnberger Rede des Vorſitzenden des
Reichs=
banners Schwarz=Rot=Gold, des Oberpräſidenten Hörſing, hat der
Reichskanzler Dr. Luther eine Unterredung mit dem preußiſchen
Mi=
niſterpräſidenten Braun gehabt. Braun hat über den genauen
Wort=
laut der Rede Bericht eingefordert, auf Grund deſſen entſchieden wird,
ob gegen Hörſing ein Verfahren eingeleitet werden ſoll.
Die Arbeitsgemeinſchaft der afrikaniſchen Kolonialverbände
als Vertreter der in Deutſchland und in den ehemaligen Kolonien
be=
findlichen Kolonial=Deutſchen haben in ihrer
Monatsverſamm=
lung einſtimmig beſchloſſen, der Reichsregierung ihren Dank
für den Erlaß der Flaggenverordnung auszuſprechen.
Die internationale Gewerkſchaftstagung in Oſtende
hat beſchloſſen, die Kohlenausfuhr nach England aus allen
kontinentalen Häfen zu verhindern.
Die „Britiſh Gazette” teilt mit, daß die juriſtiſchen
Sach=
verſtändigen, der engliſchen Krone den Generalſtreik
als ungeſetzlich betrachten. Man prüfe daher gegenwärtig
die Frage von geſetzlichen Sanktionen.
der Kongreß der franzöſiſchen Poſtangeſtellten hat
mit 210 gegen 94 Siimmen eine Entſchließung angenommen, in der die
gleitende Lohnſkala gefordert wird.
Die franzöſiſchen Steuerbeamten haben ein Manifeſt
veröffentlicht, in dem ſie von der Regierung ſofortiges
Entgegen=
kommen in der Gehaltsfrage fordern, da ſie ſonſt zur
direkten Aktion, das heißt alſo wohl zum Streik, übergehen würden.
Die Gemeindewahlen in den Orten Ludgerſtal und Kravarn
im Hultſchiner Gebiet haben in beiden Orten eine ſtarke
deutſche Mehrheit als Geſamtreſultat ergeben.
Die ſpaniſchen Marokkotruppen haben nach heftigen
Kämpfen einige Höhen in der Nähe von Ajdir beſetzt. Zwiſchen
den franzöſiſchen und den Riftruppen fanden heftige und
ver=
luſtreiche Bajonettkämpfe ſtatt.
Die franzöſiſche Artillerie hat den Stadtteil Meidan von
Damaskus durch 15ſtündiges Bombardement in Trümmer
gelegt.
Nach Berichten der Times aus Riga iſt General Feng in
Mos=
kau eingetroffen. Er wurde von Mitgliedern des Zentralkomitees der
Chineſiſchen Republikaniſchen Revolutionären Partei begleitet.
In Tokio werden Verhandlungen über einen ruſſiſch=
japani=
ſchen Garantievertrag geführt.
ſich aber gegen die Befürchtung, daß ſie bei einer größeren
Mit=
gliederzahl nicht ſo leicht zu erreichen ſein würde, was er an
dem Beiſpiel der Verſammlung nachweiſen zu können glaubte.
Der Delegierte von Uruguay ſprach ſich
grundſätz=
lich für die Aufhebung der ſtändigen Mandate zum
Völkerbunds=
rat und für die Einführung der Wahl ſämtlicher Ratsmitglieder
durch die Verſammlung aus.
Robert Cecil ſprach ſich dann gegen die Abänderung des
Paktes aus und trat dafür ein, daß man ſich mit einem
Gentle=
man=Agrement einer moraliſchen Bindung der
Völkerbundsver=
ſammlung begnügen ſolle. — Scialoja machte auf die
Gefah=
ren beider Methoden aufmerkſam und erklärte, es wäre beſſer,
wenn man dieſe ſchwierige Frage nicht ſchon am Anfang der
Beratung aufwerfe. Darauf wurde die Verſammlung auf
nach=
mittags 4 Uhr vertagt.
Zu Beginn der Nachmittagsſitzung entwickelte der franzöſiſche
Delegierte Paul=Boncour den
Standpunkt der franzöſiſchen Regierung
wonach man das Problem vor allem aus ſeiner unmittelbaren
Entſtehung in den Märzverhandlungen anſehen müſſe. Man
ſolle ſich vor zu tiefen oder verfrühten Aenderungen hüten.
Zu=
nächſt müſſe man alle Fragen ausſchalten, die Abänderungen des
Paktes bedingen würden und infolgedeſſen auch die Frage der
Aufhebung der ſtändigen Ratsſitze ausſchalten,
und machte darauf aufmerkſam, daß der Rat kein Ausſchuß der die im Pakt den Gründerſtaaten zugedacht ſind. Was die
Ein=
ſtimmigkeit betrifft, ſo gibt Paul=Boncour der Meinung
Aus=
druck, daß er perſönlich den Uebelſtand, den Scialoja bereits aus
der Aufhebung der Einſtimmigkeitsklauſel entſtehen ſieht, nicht
fürchten würde, erklärt ſich aber auch für die Aufrechterhaltung
der Einſtimmigkeit, der eine kleine Erhöhung der Mitgliederzahl
des Rates auch nicht gefährlich werden würde. Da die Zahl der
ſtändigen Ratsſitze jetzt durch den berechtigten Wunſch
Deutſch=
lands, unter die Gründerſtaaten des Völkerbundes nachträglich
aufgenommen zu werden, eine Vermehrung erfahre, könnte man
auch eine Vermehrung der Zahl, der nichtſtändigen Sitze ins
Einteilung der Welt und der anderen in den Reſolutionen der
Völkerbundsverſammlung ausgeſprochenen Wünſche ermöglichen.
Die Kommiſſion ſollte alſo ſich hauptſächlich mit den Fragen der
Zahl der ſtändigen und nichtſtändigen Sitze, der Mandatsdauer
der letzteren, dem Turnus der Verteilung und der Wahl der
Sodann ſprach der japaniſche Delegierte Matſuda den
Wunſch aus, die Kommiſſion ſollte nur möglichſt geringfügige
Aenderungen an der gegenwärtigen Zuſammenſetzung des Rates
vornehmen.
Frauen ohne Kleider.
Eine franzöſiſche Zeitſchrift hat eine Rundfrage an die großen
Modefirmen gerichtet, wie es mit den Toiletten beſtellt ſei. Die
Antworten waren niederſchmetternd.
Paul Poiret, der König der Schneider, klagte: „Unſer
Ge=
ſchäft geht zu Ende. In drei Jahren können wir uns begraben
laſſen. Die Franzöſin hat kein Geld mehr. Wo ſoll ſie ihre
Klei=
der hernehmen?. Die großen Abendtoiletten ſind verſchwunden.
Man geht jetzt im Nachmittagskleid ins Theater, und das kauft
man nicht bei uns. Nur die Ausländerin hat Geld, aber davon
können wir nicht leben ...
Die Pariſerinnen haben es nicht leicht. Schuhe, Wäſche,
Par=
füms werden von Tag zu Tag teurer. An der Riviera, wo die
Engländer die Hotels gepachtet haben, herrſchen Phantaſiepreiſe.
Seidene Strümpfe koſten ein Vermögen. Höchſte Zeit, daß der
Franc ſtabiliſiert wird. Die Mode, das heiligſte Gut der Nation,
iſt in Gefahr!
Ein neuer Pirandellv.
Unter dem Titel „Tout pour le mieux” brachte das Theater
Atelier ein neues Stück von Pirandello heraus.
Ein Staatsrat, deſſen Tochter ſich verheiratet, erfährt, daß
ſeine verſtorbene Frau, die er ſeit ſechzehn Jahren betrauert, die
Geliebte ſeines, Freundes war, eines Miniſters, dem er ſeine
Karriere verdankt, und der . . . Der Inhalt des Stückes läßt ſich
nur in Relativſätzen wiedergeben. Kurz: der früh Betrogene,
deſſen Tochter gar nicht ſeine Tochter iſt, begreift es ſchließlich.
Und als er es begriffen hat, iſt das Stück zu Ende.
Ibsen redivirus. In Sardouſchen Dialogen plätſchernd,
ge=
quält und geſchwätzig, ſickern drei feuilletoniſtiſche Akte dahin.
Das alte Problem: Man kann nie wiſſen, wer der Vater iſt, vom
großen Strindberg erſchütternd geſtaltet, iſt der Unterbau dieſes
konſtruierten Falles. Die Perſonen verblaſſen. Die Einfälle
brechen ab. Selbſt Pirandellos Thema: der ſich verlierende,
zwi=
ſchen Sein und Schein ſchwankende Menſch, bleibt hier ohne
tiefere Bedeutung.
Es ſcheint ſich um ein früheres Stück zu handeln, beſſen
Aufführung allein durch die außerordentliche Darſtellung von
Charles Oullin erfolgreich wurde. Dieſer große
Charakter=
ſpieler wird immer ſtärker, immer inn rlicher. Er machte aus
ſeiner papierenen Rolle ein Stück Leben, die Qual eines
verfolg=
ten Gefolterten, der an ſeiner eigenen Schwäche erſtickt.
Nummer 130
*Prag — Zenirum des
europäiſchen Luftverkehrs?
Die Aktivierung der Flugſtrecken Prag—Nürnberg—Straßburg—
Paris und Prag—Breslau—Warſchau.
Von unſerem Korreſpondenten.
B. Prag, 9. Mai.
Mit Rückſicht auf den Abſchluß der Verhandlungen über den
franzöſiſch=deutſchen Flugvertrag, durch welchen das größte
Hin=
dernis der internationalen Flugverbindung Prags beſeitigt
er=
ſcheint, wird der Flugplan der Internationalen
Flugverkehrs=
geſellſchaft (die ehemalige Franco=roumaine) demnächſtt aktiviert
werden. Während früher die Flugzeuge dieſer Geſellſchaft auf
der Linie Paris-Prag nur in Straßburg gelandet haben,
wer=
den ſie jetzt auch in Nürnberg landen, auf der Linie Prag—
Warſchau auch in Breslau. Im Laufe des heurigen Jahres
wird außerdem noch die Linie Paris—Prag nach Konſtantinopel
und Bagdad, im nächſten Jahre nach Teheran verlängert werden,
ſodaß man von Paris aus Teheran im Flugzeug in drei Tagen
erreichen kann. Zu Errichtung der Linie Prag—Agram—Trieſt
wird es vorausſichtlich erſt im kommenden Jahr kommen. In
kurzer Zeit werden nach zuverläſſigen Informationen die
Ver=
handlungen über den Luftverkehr auf der Linie London-Köln
a. Rh.—Prag wieder aufgenomen werden, welcher durch das
deutſche Ueberflugverbot bisher gehindert war.
Das neue polniſche Kabinett.
w. Warſchau, 10. Mai.
Dem Piaſtenführer Witos gelang es nunmehr gemein
ſam mit der Rechten und der nationalen Arbeiterpartei gegen
die Oppoſition der Linken eine Negierung zu
bilden. Viele Mitglieder des zurückgetretenen Kabinett,
Skrynſkis behalten ihre Portefeuilles. Das Außenminiſterium,
das Kriegsminiſterium und das Innenminiſterium wurden ner
beſetzt. Skrynſki lehnte die neuerlich angetragene Mit
wirkung an der neuen Regierung ab. Dem polniſchen Geſandten
in Bukareſt Wielowieiski, wurde angeblich der Vorſchlag gemacht,
das Außenportefenille zu übernehmen. Seine Antwort ſoll noch
ausſtehen. Das Kabinett, das vom Präſidenten der Republik
heute nachmittag beſtätigt wurde, hat folgende Zuſammenſetzung:
Vorſitz: Witos, Innenminiſterium: Smulfki (chriſtl. Demokrat)
Kriegsminiſterium: General Malezewſki, Korpskommandant vor
Warſchau, Finanzminiſterium: Ziechowſki (Nationaldemokrat),
Außenminiſterium: vorläufiger Leiter Norawſki (
Unterſtaats=
ſekretär), Unterrichtsminiſter: Stanislaus Grabſki (
National=
demokrat), Juſtizminiſterium: Piechocki (chriſtl. demokrat.),
In=
duſtrie und Handel: Oſiecki (Piaſt). Die vier Koaltionsparteien,
auf die ſich die neue Regierung Witos ſtützt, verfügen im
Land=
tag nicht über eine Mehrheit, doch dürfte das Kabinett auf die
wohlwollende Neutralität der chriſtlich=nationalen
Monarchiſten=
gruppe rechnen können. In Kreiſen der polniſchen Linkeu
kündigt man ſchärfſte Oppoſition an.
Das neue beigiſche Kabinett.
EP. Brüfſel, 10. Mai.
Der ſozialiſtiſche Kammerpräſident Brunet hat den Auftrag
zur Kabinettsbildung angenommen. Das neue belgiſche Kabinett
ſetzt ſich wie folgt zuſammen:
Miniſterpräſident: Brunet (Soz.),
Juſtiz: Tſchoffen (chriſtl. Dem.),
Aeußeres: Vandervelde (Soz.),
Inneres: Janſſen (lib.),
Kunſt und Wiſſenſchaft: Huysmans (Soz.,
Finanzen: Jaſpar (kath.),
Krieg: Hellebaut (kath.),
Oeffentliche Arbeiten: Baels (chriſtl. Dem.),
Landwirtſchaft: de Liedekerke (kath.),
Arbeit und Induſtrie: Wauters (Soz.),
Poſt und Telegraph: Anſeele (Soz.),
Kolonien: Peſcher oder Frangui.
Die Stellung Auſiraliens zur Ratsfrage.
Die Regierung von Auſtralien hat dem Völkerbund
telegraphiſch ihre Grundſätze für die Ratsfrage mitgeteilt.
Daraus geht hervor, daß ſie fürmöglichſte Beſchränkung
der Zahlder Ratsmitglieder im allgemeinen und gegen
jede Vermehrung der ſtändigen Ratsſitze iſt, die nur den
aner=
kannten Großmächten zufallen ſollten. Sie tritt für die
Ge=
währung eines ſtändigen Ratsſitzes an Deutſchland ein und für
die Aufrechterhaltung der Einſtimmigkeit im Rate ſelbſt, wünſcht
aber Berückſichtigung der geographiſchen Einteilung der Welt bei
den nichtſtändigen Ratsmitgliedern, ohne indeß die
Völkerbunds=
verſammlung an ein gar zu ſtregens Syſtem zu binden.
Im Salbn der „Spinne‟.
Dieſe Ausſtellung, 43 Boulevard Malesherbes, iſt
augen=
blicklich die intereſſanteſte Schau moderner Maler in Paris. Sie
könnte den Titel führen: Szenen aus dem Pariſer Leben. Die
franzöſiſche Malerei iſt längft zum Gegenſtändlichen zurückgekehrt.
Anſtatt der Kegel und Dreiecke ſtehen ſchreiende Dancings,
bie=
dere Spießbürger, tumultariſche Straßen vor uns. Virtuoſe
Zeichnungen wechſeln ab mit zarten Kolorits. Die Welt der
Erſcheinungen, einſt geometriſch abſorbiert, iſt im leuchtenden
Staub der Gegenwart verdichtet.
„Fantaisistes” nennt ſich die Gruppe, die hier zum achten
Male vor die Oeffentlichkeit tritt. Die zarten Viſionen der
Lau=
renein hängen, neben den Zeichnungen des begabten Vertes.
Pasein, Chagall, Laborde und Maſereel zeigen ihre neueſten
Werke.
Von deutſchen Gäſten iſt George Groß, heute der
bekann=
teſte Maler in Paris, mit einer ausgezeichneten Sammlung
ver=
treten, neben ihm Ehrlich und Felix=Müller mit Holzſchnitten
und Radierungen.
Nicht nur auf dem Theater, auch in den Salons haben
deutſche Künſtler Boden gewonnen.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Wertarbeit des Buchbinders.” Es iſt eine alte
ſchöne Sitte, den zur Kantate in Leipzig verſammelten deutſchen
Buchhändlern Ehrengaben zu überreichen, die Zeugnis ablegen
ſollen vom techniſchen und künſtleriſchen Können buchgewerblicher
Firmen. Die bekannte Großbuchbinderei Gebr. Hoffmann,
Leip=
zig, Frommannſtraße 6, widmete zur diesjährigen Kantatefeier
den Buchhändlern ein kleines Büchlein, das unter dem Titel
„Wertarbeit des Buchbinders” ſich in anregender und belehrender
Weiſe über den Begriff buchhändleriſcher Qualitätsarbeit
ver=
breitet. Flüſſig geſchrieben, dazu in muſtergültiger Druck=,
Ein=
band= und Prägeausſtattung herausgebracht, wird das kleine
bibliophile Werk viel Beachtung finden.
Paul Bekker läßt bei der Deutſchen Verlags=Anſtalt,
Stuttgart, eine „Muſikgeſchichte” erſcheinen. Im Gegenſatz
zu dem Begriff der Entwicklung im Sinne einer
Höherentwick=
lung führt Bekker als Grundlage ſeiner geſchichtlichen
Betrach=
tung den Begriff der Metamorphoſe, der Wandlung ein, damit
der hiſtoriſchen Forſchung auf dem Gebiete der Muſik neue Ziele
weiſend.
Nummer 130
Dienstag, den 11. Mai 1926
Seite 3
Hindenburgs (inzug.
Der Empfang im Fürſienhaus.
Weimar, 10. Mai.
Reichspräſident v. Hindenburg traf, pünktlich 11.57 Uhr in
ſeinem Salonwagen ein. Zur Begrüßung auf dem Bahnſteig
waren erſchienen Staatsminiſter Leutheußer, Oberbürgermeiſter
Dr. Müller, Kreisdirektor Röhrig, Polizeidirektor Hauptmann
Baehrece, der Kommandeur der Landespolizei. Als der
Reichs=
präſident auf den Vorplatz des Bahnhofes trat, wurde er von
einer ungeheueren Menſchenmenge, mit rieſigem Jubel begrüßt
Ein Flugzeug kreiſte ſtändig über dem Platz. Unter den Klängen
des Deutſchlandliedes ſchritt der Reichspräſident zunächſt die
Front der Ehrenkompagnie ab. Zur Begrüßung waren ebenfalls
zahlreiche ehemalige Offiziere ſowie der Stab der
Reichswehr=
truppe erſchienen. In einem blumengeſchmückten Wagen fuhr
dann der Reichspräſident mit Staatsminiſter Leutheußer, rechts
und links von berittener Polizei eskortiert, zum Fürſtenhaus,
wo er von den Dozenten und den Vertretern der Univerſität
Jena den
Ehrenbürgerbrief der Univerſität
entgegennahm. Ein beſonders farbenprächtiges Bild zeigte der
Platz vor dem Fürſtenhaus, dem jetzigen Landtag, auf dem die
Studentenſchaft mit ihren Fahnen Aufſtellung genommen hatte.
Kurz vor ½1 Uhr traf Hindenburg auf dem Platz ein. Vor dem
Eingang des Fürſtenhauſes, überreichte ihm die Tochter des
Landtagspräſidenten einen Blumenſtrauß. Im Fürſtenhaus
wurde ihm darauf das Landtagspräſidium, die Staatsminiſter
und die Fraktionsführer vorgeſtellt. Der Rektor der Univerſität
Jena, Prof. Dr. Gutbier, überreichte dem Reichspräſidenten die
Urkunde über ſeine Ernennung zum
Ehrenbür=
ger der thüringiſchen Landesuniverſität Jena.
Der „Rütli=Schwur” in Weimar.
Reichspräſident von Hindenburg, der bei der Fahrt nach
Belvedere im Rathaus vorgeſprochen hatte, wo er vom
Ober=
bürgermeiſter Müller begrüßt worden war, kehrte bei herrlichſtem
Wetter gegen 5 Uhr nachmittags wieder nach Weimar zurück.
Um 6.30 Uhr fand im Staatstheater eine Feſtvorſtellung zu
Ehren des Reichspräſidenten ſtatt. Als er pünktlich die
Fremden=
loge des Nationaltheaters betrat, wurde er von dem Publikum
durch Erheben von den Plätzen und Hochrufe begrüßt. Nach der
von Franz Ulrich inſzenierten Helena=Phantasmagorie aus
„Fauſt” zweiter Teil und der Rütli=Szene aus „Wilhelm Tell”
richteten ſich alle Blicke nach der Fremdenloge, wo Reichspräſident
von Hindenburg ſtehend den Rülli=Schwur wiederholte:
„Wir wollen ſein ein einig Volk von Brüdern,
In keiner Not uns trennen und Gefahr.”
Das Publikum brachte darauf dem Reichspräſidenten erneut
ſtürmiſche Ovationen dar und ſang ſtehend das „Deutſchlandlied.”
Vom Theater aus fuhr der Reichspräſident um 8,30 Uhr nach
dem Schloß durch eine dicht gedrängte Menſchenmenge. Im
gro=
ßen Saal des Schloſſes fand in Anweſenheit des
Geſamtmini=
ſteriums und der Gäſte ein offizieller Feſtabend ſtatt, eingeleitet
mit dem „Einzug der Gäſte auf der Wartburg”.
Hierauf begrüßte
Staatsminiſier Leutheußer
den Reichspräſidenten und führte u. a. folgendes aus:
Hochgeehrter Herr Reichspräſident! Den herzlichſten und
ehrfurcht=
vollſten Willkommensgruß unſeres Landes und ſeiner Regierung rufe ich
dem Herrn Reichsvräſidenten zu! Das durch den Zuſammenſchluß der
früheren thüringiſchen Einzelſtaaten mit ihren bleibenden geſchichtlichen
und kulturellen Traditionen geeinte Thüringen iſt ſtolz darauf, das
hochgeehrte Oberhaupt des Reiches in ſeiner Landeshauptſtadt begräißen
zu können, und iſt einig in dem Glücke über dieſen Beſuch! Wir danken
aufrichtigen und freudigen Herzens. Der jubelnde Empfang, den alle
Schichten der Bevölkerung heute bereiteten, die ſtrahlende Begeiſterung
bei Jung und Alt, haben gezeigt, daß uns Thüringer Trene zum Reich
und unſerem deutſch.n Vaterlande, Verehrung, ja Liebe zu ſeinem hohen
Führer erfüllt. Ich muß erinnern an die Zeit ſchwerſter Not, die das
deutſche Volk trug. Damals war es der Name Hindenburg, ſeine
Per=
ſönlichkeit, die immer wieder die Kraft unſeres Heeres ſtählten, dem
deut=
ſchen Volke im Innern den Mut zum Ausharren gaben. Als unſer
tapferes Heer der Uebermacht der Feinde hatte weichen müſſen, unſe
Volk im Innern z=rriſſen war — Generalfeldmarſchall von Hindenburg
war und blieb für uns der treueſte Sckützer unſeres Vaterlandes, das
Symbol deutſcher Kraft und Einheit und unſerer Zukunft. Und nun hat
Herr Reichspräſident auf den Ruf des deutſchen Volkes das Amt als
oberſter Hüter des Reiches übernommen, trotz der hohen Jahre in un=
vergleichlichem vaterländiſchem Pflichtbewußtſein der verdienten Ruhe
entſagt, und trägt die ſo verantwortungsreiche neue Bürde für uns. Wir
danken mit dem geſamten deutſchen Volke für dieſes neue vaterländiſche
Opfer! Alle wahren Deutſchen erblicken in Ihnen den wahren Hort
deutſcher Kraft und deutſcher Ehre. Dieſes Vertrauen, dieſes
unbeirr=
bare Hoffen auf eine glückliche Zukunft unſeres deutſchen Vaterlandes
das ſo nötig iſt in unſerer Zeit politiſcher Zerriſſenheit und
wirtſchaft=
licher Not. Möchte auch der heutige Tag in Weimar und in Thüringen
die Beſtätigung geben, daß das neue, dem geliebten Vaterland gebrachte
ſchwere Opfer nicht vergeblich gebracht iſt; daß es noch ein treues und
dankbares deutſches Volk gibt! Herr Reichspräſident muß uns und unſe
rem Vaterlande noch lange Jahre erhalten bleiben! Hoch unſerem
ge=
liebten Reichspräſidenten!
Der Reichspräſident
dankte mit folgenden Worten: „Nehmen Sie, Herr Staatsminiſter,
meinen innigen Dank entgegen für den ſo herzlichen Willkommengruß
der thüringiſchen Regierung und des thüringiſchen Volkes. Es iſt mir
eine beſondere Freude, heute, nach langen Jahren, Thüringen und die
freundliche Stadt an der Ilm in ihrem Frühlingsſchmucke wiederzuſehen,
dieſe Stadt, die im Geſamtbild deutſcher Kultur einen ſo hervorragender
Platz einnimmt, und dieſes ſchöne Land, das für alle Deutſchen ſo viele
Erinnerungen in ſich birgt. Zwei Stätten ſind es dort, die uns allen
beſonders lieb und wert ſind und die für ganz Deutſchland nationale
Heiligtümer b deuten: Die ſagenumwobene Wartburg, die den
Sam=
mel= und Höhepunkt erſter deutſcher Poeſie darſtellt, und das klaſſiſche
Weimar, das uns die höchſte Stufe deutſcher Dichtung und geiſtiger
Ent=
wickelung verſinnbildlicht.
Gerade in den ſchweren und dunklen Tagen, die das harte Schickſal
unſeren Zeitgenoſſen auferlegt hat, haben Viele es dankbar empfunden,
welche ſtarke Macht in unſeren geiſtigen kulturellen Gütern enthalten iſt
und wieviel Troſt und Zuverſicht dieſe geben können. Nur die vollſte
Ausnutzung dieſer inneren Kräfte, kann uns zur Geſundung und zu
neuer Geltung bringen; wir alle müſſen in jetziger Zeit doppelt danach
ſtreben, in unſerem Volke das heilige Feuer des Idealen wach zu er
halten, um nicht einen wertvollen Teil unſeres Weſens und unſeres
Volkstums zu verlieren. Mir iſt es ferner eine lebhafte Genugtuung,
heute hier die Männer, die das neue, auf der alten Stammesgrundlage
entſtandene Land Thüringen leiten, kennen zu lernen und mit ihnen
und anderen führenden Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens
Gelegen=
heit zur Ausſprache zu finden. Von Herzen wünſche ich, daß Ihrer
Hei=
mat eine glückliche Zukunft beſchieden ſei. Gegenſeitiges Verſtehen und
friedliches Zuſammenarbeiten bilden hierfür die beſten Grundlagen;
daran wollen wir gemeinſam feſthalten. Möge ſich Ihr herrliches Land.
ſeiner Vergangenheit würdig, weiter entwickeln; möge es blühen und
gedeihen zum Nutzen und Segen ſeiner Bewohner und damit zugleich
zum Heile Deutſchlands! Mit dieſem Wunſche bitte ich Sie, mit mir
zu rufen: Thüringen und unſer geſamtes deutſches Vaterland Hurra!”
Deutſcher Reichstag.
Die Kraftfahrzeugſteuer angenommen.
Die Alkoholfrage.
* Berlin, 10. Mai. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag überwies heute zunächſt verſchiedene kleinere
Handels=
abkommen an die zuſtändigen Ausſchüſſe und erledigte dann ohne Debatte
die Novelle zum Kraftfahrzeugſteuergeſetz durch
An=
nahme. Die urſprüngliche Regierungsvorlage wurde in einigen Punkten
abgeändert. Die Jahresſteuer ſoll demnach betragen für Krafträder pro
halb PS 10 Reichsmark (Vorlage 20 RM.). Die Kraftfahrzeugſteuer ſoll
zu je einem Viertel nach der Bevölkerungszahl und dem örtlichen
Auf=
fommen und nach dem Gebietsumfang auf einzelne Länder verteilt
wer=
den. Die Neuregelung der Steuer gilt nur bis 31. Dezember 1927.
Dann ſetzte das Haus die am Samstag abgebrochene Debatte über
die Bekämpfung des Alkoholismus und das
Gemeinde=
beſtimmungsrecht fort. Abg. Dietrich=Baden (Dem.) erklärte, daß
in ſeiner Fraktion die Meinungen über das Gemeindebeſtimmungsrecht
geteilt ſeien. Die weitaus überwiegende Mehrheit ſei allerdings gegen
das Gemeindebeſtimmungsrecht.
Es folgte der bayeriſche Volksparteiler Rauch, der ſich
gegen das Gemeindebeſtimmungsrecht wandte und aus dem Bericht
eines deutſchen Gewerkſchaftsführers über deſſen Erfahrungen in Amerika
zahlreiche Stellen zitierte, aus denen hervorgeht, daß in Amerika trotz
der Prohibition zur Zeit noch viel ſtärker getrunken werde als vorher.
Auch der Abg. Mollath (Wirtſchaftliche Vereinigung.
wandte ſich ſehr ſcharf gegen das Gemeindebeſtimmungsrecht, zitierte
gleichfalls verſchiedene Sachverſtändigenäußerungen über die Verhältniſſe
in Amerika.
Auch der völkiſche Abgeordnete Kube lehnte das
Ge=
meindebeſtimmungsrecht ab.
Abg. Andre (Z.) trat dafür ein, dieſe Frage der parteipolitiſchen
Behandlung zu entziehen. Das Zentrum erkenne die wertvolle
Erzie=
hungsarbeit der antialkoholiſchen Bewegung an. Leider habe dieſe
Be=
wegung in letzter Zeit ihre Arbeit etwas vernachläſſigt, weil ſie zu
aus=
ſchließlich für das Gemeindebeſtimmungsrecht ſich eingeſetzt habe.
Abg. Mumm (Dnatl.) erklärte ſich für ſeine Perſon für das
Ge=
meindebeſtimmungsrecht.
Abg. Sollmann (Soz.) nahm noch einmal das Wort, um die
Vorwürfe gegen die Abſtinenten abzuwehren
Nachdem noch verſchiedene andere Redner geſprochen hatten, wurde
die Ausſprache geſchloſſen. Die Abſtimmungen ſollen morgen ſtattfinden.
Nächſte Sitzung Dienstag 2 Uhr.
(
Serſcharfte Oirenlage in England.
Zunehmende Ausſchreitungen. — Das Militär
tritt in den Vordergrund.
* London, 10. Mai. (Priv.=Tel.)
Wenn auch einflußreiche Perſönlichkeiten aller Partei= und
Wirtſchaftskreiſe immer wieder ihre Stimmen im Sinne einer
Verſtändigung erheben, ſo ſetzt ſich im Publikum doch nach und
nach die Meinung durch, daß der Streik ſehrviellänger
dauern werde, als man urſprünglich angeommen
hatte. Die Regierung ſelbſt ſagt ſie ſei auf alle
Mög=
lichkeiten vorbereitet. Auffallend iſt, wie ſehr das
Militär überall im Lande in den letzten zwei Tagen in den
Vordergrund getreten iſt. Handelt es ſich hierbei nur
um eine ſinnfällige Dokumentierung der Staatsmacht oder
be=
fürchtet man ernſte Komplikationen? Tatſache iſt, daß die
ein=
zelnen Ausſchreitungen in ihrer Intenſität
zu=
nehmen. In Schottland, aber auch in einigen öſtlichen
Lon=
doner Vorſtädten iſt es ſchon zu Plünderungen gekommen.
Dazu mehren ſich die Sabotageakte. In der Nähe
von Edinburgh verſuchte man, den Zugverkehr durch auf die
Schienen gelegte Ketten zu unterbrechen. Hie und da wurden
ſogar Schienenſtücke entfernt. Die letzte Lohnzahlung war ſchon
ehr ſchwierig und die nächſte dürfte in voller Höhe überhaupt
unmöglich ſein. Der Verſuch der Streikenden, von den
Omni=
busgeſellſchaften Wagen zu erhalten, um die Abholung und
Ver=
teilung der Streik= und Lohngelder ſicherzuſtellen, iſt
fehlge=
ſchlagen. Alſo auch hier ein Anlaß zu weiterer Verſchärfung
der Lage. Der Regierung iſt es gelungen, die
Nahrungsver=
ſorgung faſt allenthalben, von geringfügigen Ausnahmen
abge=
ſehen, in befriedigender Weiſe durchzuführen. Man ſcheint jedoch
in der kommenden Woche auch auf dieſem Gebiet größere
Schwierigkeiten zu befürchten. Die Regierung iſt beſorgt, die
Lebensmitteleinfuhr auf 2 oder 3 Häfen zu bewirken. Unter
dieſem Geſichtspunkt ſind daher auch die ſcharfen Maßnahmen
zur Aufrechterhaltung der Ordnung in den Londoner Docks
zu betrachten.
Schwere Zuſammenſtöße.
Ueber die ſchweren Zuſammenſtöße, die ſich vorgeſtern in
Glasgow ereigneten, berichtet die „Times” verſchiedene
Einzel=
heiten. Der Kampf ſei außerordentlich wild geweſen. Es ſeien
Töpfe, Pfannen, Eiſenſtangen und Hämmer gegen die
vorgehen=
den Poliziſten geworfen worden. Beſonders heftiger Natur waren
die Ausſchreitungen im Oſten Glasgows; aber auch im Süden
und Weſten der Stadt kam es abends zu Unruhen, die erſt in den
frühen Morgenſtunden niedergeſchlagen werden konnten. Die
Polizei ſah ſich verſchiedentlich zu Knüppelangriffen gezwungen
und mußte über 70 Verhaftungen vornehmen. Die Zahl der
Ver=
hafteten hat ſich ſeit Donnerstag abend auf über 200 erhöht.
In der Umgebung von Edinburgh wurden, auf
vorbeifah=
rende Züge von den Streikenden Steine und andere Gegenſtände
geworfen, ſo daß verſchiedene Angeſtellte und Paſſagiere durch die
zertrümmerten Fenſterſcheiben Schnittwunden erhielten. In
Fifeſhire hielt die Menge einen Zug=35 Minuten lang auf. In
einer anderen Ortſchaft derſelben Gegend wurden die Polizei von
Rowdies angegriffen und mußte ſich auf die Polizeiſtation
zurückziehen, deren Fenſterſcheiben eingeſchlagen wurden.
Meh=
rere Polizeibeamte wurden verletzt. Die Ruhe iſt wieder
her=
geſtellt.
Die Verluſte, die durch den Streik täglich entſtehen,
wer=
den nach der „Daily Mail” ſchätzungsweiſe auf 1 Million
Pfund Sterling berechnet. Dieſe Verluſte ergeben ſich aus
der Unterhaltung des neuen Transportdienſtes und auch aus den
Einbußen an Gewinnen.
Die chriſiliche Gewerkſchafts=Internationale
zum engliſchen Streik.
Köln, 10. Mai.
Der Vorſtand des internationalen Bundes der chriſtlichen
Gewerkſchaften faßte in einer gemeinſamen Sitzung am 9. Mai in
Köln, an der Vertreter aus Deutſchland, Holland, Belgien, der
Schweiz und der Tſchechoſlowakei teilnahmen, eine Entſchließung,
die u. a. erklärt, daß die engliſchen Bergarbeiter ſich in einem
gerechten Abwehrkampf befinden, und das wachſende Anſtürmen
des Kapitals gegen die Lebensintereſſen der Arbeiterſchaft in
allen Ländern ſowie die antiſozialiſtiſchen Beſtrebungen verurteilt
Gleichzeitig bringt die Entſchließung zum Ausdruck, daß alle
Länder die Pflicht hätten, auf die berechtigten Intereſſen der
Arbeitnehmer Rückſicht zu nehmen und durch Einrichtung
wirk=
ſamer Einigungs= und Schlichtungsinſtanzen den wirtſchaftlichen
Kämpfen vorzubeugen. Ueber die aus Anlaß des Kampfes in
England zu ergreifenden praktiſchen Maßnahmen ſoll die dem
Bunde angeſchloſſene Fachinternationale in Verbindung mit dem
leitenden Ausſchuß gegebenenfalls Beſchluß faſſen.
* Wien.
Mai 1926.
Jeden Montag um ſieben Uhr früh ſehe ich ſie in der
Stadt=
bahn fahren. Ein und dieſelbe. Obgleich es wahrſcheinlich meiſt
eine andere iſt. Aber es iſt ein Typus, dem man überall in der
Welt Montag um ſieben Uhr früh begegnet, in der Berliner
Rundbahn, im Londoner Autobus, auf der Pariſer und der New
Yorker Untergrundbahn. Ueberall! Ich kann mich erinnern, daß
ich eines Morgens (ich denke, es war ein Montag) mit der
Florentiner Straßenbahn gefahren bin und durch den Anblic
eines ſolchen Mädchens an die Wiener Stadtbahn erinnert wurde.
Es iſt das ſüße kleine Wiener Mädel, das Montag früh un
ausgeſchlafen und grantig ins Bureau oder in den Verkaufsladen
fährt. Je nach Temperament und örtlichen Umſtänden etwas
mehr oder weniger ſorgſam friſiert und gewaſchen, bleich oder
mit vom Tanz mattem Ausſehen. Aber in ſeinem anmutigen
Ge=
ſicht iſt die ganze Tragik dieſes „Montag=um=ſiebem=Uhr=früh=ins=
Bureau=ſahren=müſſens” zu leſen.
Jeden Montag beachte ich dieſe kleinen Mädchen, und jeden
Montag greift mir ihre Tragik erneut ans Herz. Es ſind
Hel=
dinnen, und dieſer Montagmorgen iſt eine kleine Schickſalsepiſode
Wenn ſie ſo an eine Sitzbank gelehnt dort ſtehen und die Augen
zu einem ſekundenlangen Schlummer zufallen, wie erlöſt ſieht da
das Geſicht für einen Augenblick aus!
Auf dieſem Geſicht ſchimmert noch die Spur der ſonntäglichen
Küſſe im Wienerwald, im Haar liegt noch der Perolinduft vom
abendlichen Kinobeſuch, in den Augen flimmert noch ein Reſtchen
ſenes Glanzes, in dem es erſtrahlte, als es geſtern die Pracht
Hubert Mariſchkas in ſich aufnahm. Die Haut hat ſich noch eine
leichte Erinnerung an das Parfüm bewahrt . . .
Sie ſtehen und hocken da wie Raubtiere, denen man für
einen Tag die Freiheit gegeben und ſie nun wieder in die Käfige
zurückgetrieben hat. Wie hinter eiſernen Gitterſtäben lugen ſie
durch die Fenſterſcheiben nach dem Namen ihrer Zielſtationen.
In einem ſolchen Frühwaggon herrſcht Stille. Man hört kein
heiteres Geplauder oder Scherzworte, wie zu Mittag oder gar des
Abends, wenn die Menſchen, wieder für wenige Stunden aus
dem Joch geſpannt, heimwärts fahren. Alle ſitzen da, als führen
ſie zu einem Begräbnis. Es ſtimmt auch! Jeden Montagmorgen
wird ein Stück Jugendglück begraben, ein lachender Tag im
Wienerwald, ein ſchöner Abend im Kino, Theater oder auch nur
im Kaffeehaus, kurz, eine Spanne Zeit, in der das kleine Mädel
glauben konnte, es ſei ein Menſch, der frei handeln und ſein
Leben genießen könne.
Da klingelt am Montagmorgen der Wecker, die Peitſche knallt,
mit grauſamer Rückſichtsloſigkeit reiſt ihnen das Leben das
Feier=
tagskleid oder den Sportanzug vom Leib und ſteckt ſie in die
Arbeitstracht des Alltags. Raſch,raſch, damit man ſich nicht
ver=
ſtätet! Jetzt wird nicht viel ermahnt, wer zweimal zu ſpät kommt,
fliegt. Es gibt genug Arbeitsloſe. So haſten ſie, flüchtig friſiert
und angezogen, den Tee oder den Kaffee hinuntergegoſſen,
wäh=
rend ſie das Brot noch auf der Treppe kauen, zur Straßenbahn.
Sie kennen das Gefühl des Menſchen, der ſich wohlig im Bett
räkelt und verſchlafen nachdenkt: „Wann ſoll ich denn eigentlich
aufſtehen?” nicht, ſie wiſſen es nicht, was es heißt, ſich vom
Stubenmädchen erſt dann wecken zu laſſen, wenn das Bad
ein=
gelaffen und das Pferd zum Morgenſpazierritt geſattelt iſt.
Sie wiſſen nur eines: Vierundzwanzig Stunden lang ſich frei
vähnen dürfen muß jeden Montag morgen mit ſeeliſchem und
körperlichem Katzenjammer bezahlt werden. Sie wiſſen, daß zwar
auf jede Arbeitswoche ein Sonntag kommt, auf jeden Sonntag
aber immer wieder ein Montagmorgen. Bis . . . bis auch die
Sonntage aufhören. Wenn man das Glück hat, einen braven
Mann zu bekommen und eine Familie hat. Dann heißt es, ſich
jeden Sonntag ſchinden und rackern, bis einmal die eigene Tochter
ſo groß iſt, daß ſie Sonntag früh raunzen kann: „Mutter, ſtell
den Milchhafen weg, i will mei Brennſcher heiß machen!
Das alles überlegt das kleine ſüße Wiener Mädel, das
Mon=
tag ſieben Uhr früh mit der Stadtbahn fährt, nicht. Dazu iſt es
viel zu unausgeſchlafen und verdroſſen. Aber es muß ihm einmal
geſagt werden, daß es eine kleine Heldin iſt, die verdient, beſungen
zu werden.
Friedrich Wilhelm Fuchs, Wien.
4Zehntes Akademiekonzert.
Großes Haus des Landestheaters. — Montag, den 10. Mai.
F.N. In ihrem letzten Konzert bot die Städtiſche Akademie
für Tonkunſt ihren Hörern wieder ein Programm vornehmſter
Art. Beethovens Coriolan=Ouverture, dieſes Meiſterwerk düſterer
Tragik, eingebettet in die Formen abſoluter Muſik, leitete ein.
Ihr gereichte die ſtarke Streicherbeſetzung, über die der
Inſtru=
mentalverein, verſtärkt durch das Orcheſter der Akademie, verfügt,
beſonders zum Vorteil, da ihre Wirkung weſentlich von der Wucht
des Striches der Saiteninſtrumente abhängt. Trotz aller ihrer
rhythmiſchen Schwierigkeiten kam ſie ſchwungvoll und in leiden=
ſchaftlicher Kraft zum Vortrag. Ihr gegenüber ſtand als
Aus=
klang Schuberts kleine B=Dur=Sinfonie, ein lange unterſchätztes
Werk, deſſen herrliche Friſche, überaus knappe Form und faſt
mozartiſche Anmut ihm aber ſeit einigen Jahren die verdiente
Beachtung ſichert, haben wir ſie doch vor nicht langer Zeit in
einem Konzert des Landestheaters gehört. Herr Muſikdirektor
Wilhelm Schmitt unterſtrich beſonders die quellende Friſche
und ließ das Werk wie einen großen temperamentvollen Anſturm
ſpielen. Dadurch, daß er dieſe Auffaſſung auch auf das Andante
con moto im Sechsachteltakt übertrug, den einzigen Satz, der
Schubertſche Breite zeigt, entging er der Gefahr, dieſen Satz als
Länge empfinden zu laſſen, der manche Aufführung erliegt. Wer
Schubert als Freudenbringer und als Meiſter der Form kennen
lernen will, der greife zu dieſer urwüchſig geſunden, den
Früh=
ling atmenden Sinfonie.
Als Soliſt ſang dazwiſchen Herr Werner Schumacher
vom Landesthcater die erſte große Tenor=Arie aus Händels
Meſſias und einige der Magelone=Romanzen von Brahms.
Ent=
täuſchte im letzten Konzert der auswärtige Gaſt, weil er
hoch=
geſpannte Erwartungen nicht zu erfüllen vermochte, ſo übertraf
Herr Schumacher, nachdem er ſich eingeſungen hatte und dann
von Geſang zu Geſang mehr aus ſich herausging, die
Erwartun=
gen, die man an einen ſo jungen Künſtler ſtellen kann. Die
ſchöne, klare Stimme, in den Grenzlagen noch nicht ganz ergiebig,
was bei der Jugend des Sängers ſelbſtverſtändlich iſt, aber warm
und modulationsfähig, gibt zu beſten Hoffnungen für die
Zu=
kunft Veranlaſſung, und im Vortrag iſt ein Temperament und
eine Hingebung erkennbar, die durchaus ſympathiſch berühren.
Traten in der Meſſias=Arie bei dem abſtrakten Text dieſe
Vor=
züge noch kaum in Erſcheinung, ſtörte dort auch zuweilen die
etwas willkürliche Vokalausſprache, ſo feſſelten die ſechs
Roman=
zen, denen ſich als Zugabe noch eine ſiebente aus demſelben
Zyklus zugeſellte, in ſteigendem Maße „Ausgezeichnet wurde der
Sänger unterſtützt durch die feinſinnige, poetiſche und
rückſichts=
volle Begleitung des Herrn Kapellmeiſters Erich Riede. Reicher
Beifall lohnte dem Sänger wie auch dem Dirigenten und
ver=
dienſtvollen Leiter der Akademiekonzerte.
Buchanzeigen.
Benno Elkan: Spanien, geſehen von einem Künſtler. Delphin=Verlag,
München.
Wilh=lm Fiſcher=Graz: Die Freude am Licht. Köſel u. Puſtet Verlag,
München.
Seite 4
Dienstag, den 11. Mai 1926
Nummer 130
* Bitiſche Außenpolitik und
September=Konferenz.
Von unſerem Korreſpondenten.
C. M. P. London, 9. Mai.
Während die Aufmertſamkeit des ganzen Landes auf die
täg=
liche Entwicklung des Generalſtreiks gerichtet iſt, auf den
poli=
tiſchen Kampf zwiſchen dem Generalrat und der Regierung, auf
die Verkehrsſtörungen und ihre Bekämpfung, während die
Be=
völkerungswellen durch ſtillſte Straßen wogen, gibt es eine Stelle,
eine Inſel im umbrandenden Meere, auf der von der Vorväter
Zeiten her heilige Stille herrſcht und unberührt von dem Gebrauſe
emſig an wichtigſten Aufgaben zum Vorteil der britiſchen Lande
weiter gearbeitet wird: — das Foreign Office.
Und gerade jetzt iſt in der Tat reiche Arbeitsfülle
vorhan=
den. Gerade jetzt iſt die internationale Politik ſo von Fragen
ſchwierigſter Art durchwoben und umſtrikt, wie ſelten der Fall.
Zwei Konferenzen, die der Völkerbundskommiſſion für Fragen
der Neorganiſation und die für die Vorbereitung der
Abrüſtungs=
konferenz, finden ſchon in dieſem Monat ſtatt. Was die erſtere
angeht, ſo iſt es von großer Bedeutung, daß Lord Cecil und nicht
Sir Auſten Chef der Delegation iſt, aber auch nicht Sir Cecil
Hurſt, wie es eine Zeitlang ſchien. Es iſt natürlich irrig,
anzu=
nehmen, daß in der Auswahl der Klaſſe der Delegierten keine
internationale Einigung ſtattgefunden hat. Nur Juriſten zu
ſen=
den, wurde ſchließlich doch nicht für hinreichend gehalten. Es
handelt ſich denn doch um Fragen, bezüglich derer ein rein
juriſti=
ſches Erwägen nicht genügen kann. Andererſeits handelt es ſich
aber auch nur um Diskuſſionen, die an ſich von keiner
entſchei=
denden Bedeutung ſein können, die den Regierungen völlig freie
Hand laſſen und deren Niederſchlag dem Rate des Völkerbundes
ebenfalls nur als wertvolles Material zugeht, lediglich als
vor=
bereitende Arbeit für die Agenda zur Septemberkonferenz. Wie
wir von beſtorientierter Seite hören, hat ſich die Haltung der
britiſchen Regierung bezüglich dieſer Konferenz von hiſtoriſcher
Bedeutung und der auf ihr anzuſtrebenden Ziele in keiner Weiſe
geändert. Nach wie vor erſcheint als Hauptaufgabe, daß
Deutſch=
land in dem Rat den ihm gebührenden Sitz einnimmt und ſomit
eine vitale Vorbedingung für den weiteren Ausbau der Locarno=
Prinzipien geſchaffen wird. Die Aufnahme Deutſchlands
iſt und bleibt tatfächlich der Eckſtein der geſamten
internationalen Europa=Politik
Großbritan=
niens, und darin hat nach hieſiger Anſicht der
deutſch=
ruſſiſche Vertrag nicht das Geringſte geändert.
Man hat ihn gewiß in dieſer Zeit mit keinem Enthuſiasmus
begrüßt, weil er fraglos faſt überall eine große Nervoſität
her=
vorrief. Aber es iſt keine Rede davon, daß er den britiſchen
Standpunkt auf der Septemberkonferenz in irgendeiner Weiſe
be=
einflußt hat, zumal nicht angeſichts der Erklärungen der
deut=
chen Staatsmänner. Welche Auswirkungen er vielleicht in
ſpä=
terer Zeit bringen könnte, bleibt freilich abzuwarten. Einige der
auf und von verſchiedenen Seiten befürchteten Störungen
ſchei=
nen ſich nicht verwirklichen zu ſollen. Von tſchechoſlowakiſcher
Seite wird gegen die Zulaſſung Deutſchlands kein Einſpruch
mehr befürchtet, wie man zuerſt aus der bekannten Fragenſtellung
von Beneſch für möglich gehalten hätte. Was Südamerika bzw.
Braſilien anlangt, ſo ſteht man hier auf dem Standpunkt, daß
die Beſtimmungen für die Konſtituierung des Völkerbundsrates
die Frage der Beſetzung ſeiner Stellen vom prinzipiellen Stand=
punkt aus völlig klar ſtellen. Südamerika hat zwei Sitze im Rate
Überwieſen erhalten und im Rotationswege zu verteilen. Es iſt
Sache der ſüdamerikaniſchen Staaten, ihre beiden Vertreter
aus=
zuwählen und nach Vereinbarung wechſeln, zu laſſen. Es läßt
ich alſo gar nicht vorherſagen, welche Staaten die Vertretung
demnächſt jvahrnehmen werden, ob und wann alſo Braſilien
ausſcheiden wird uſw. Im übrigen ſind eigentlich nur
Frage=
eichen vorhanden. Aber es iſt ſelbſtverſtändlich, daß in der
ver=
fügbaren Zwiſchenzeit, noch ein lebhafter Meinungsaustauſch
zwiſchen den Kabinetten ſtattfindet, der vielleicht wichtiger iſt
als die Empfehlungen der Kommiſſionskonferenz. Was die
Vor=
konferenz zur Abrüſtungskonferenz angeht, ſo iſt da eigentlich nur
ein einziges großes Fragezeichen. Werden denn die Staaten, die
doch nicht ohne inneren Zweck — ſoviel vorbereiten, zu
irgend=
welchen wirklich den Frieden ſtärkenden Konzeſſionen bereit ſein?
Deutſchland ſeinen Reparationsverpflichtungen
nachgekommen.
EP. Paris, 10. Mai.
Wie des „Temps” meldet, befindet ſich zurzeit der
General=
ahlungsagent Parker Gilbert in Paris wo er mit der
Reparationskommiſſion über das Funktionieren des Dawes=
Planes ſich unterhalten wird. Der „Temps” ſtellt feſt, daß
Deutſchland ſeit dem Inkrafttreten des Dawes=Planes
ſei=
nen Verpflichtungen völlig nachgekommen ſei.
Bezüglich des einzigen Streitpunktes, die von der deutſchen
Regierung vorgenommene Ermäßigung der Bierſteuer, habe
Gilbert eine Denkſchrift fertiggeſtrellt, die in Kürze dem
Schiedsrichter, dem holländiſchen Vertreter im Völkerbund
Saudenburg, zugehen werde.
Statt Karten.
TochterGertrudmit Herrn Fräulein Gertrnd Panl
Dipl.=Ong. Hans Weßner
geben wir bekannt
Miniſtertalrat Paul Hans Weßner
und Frau Lina
geb. Ackermann
Darmſtadt, Beckſtraße 87
Mai 1926.
Die Verlobung unſerer Meine Verlobung mit
gebe ich bekannt
Dipl.=Ong.
Oberlentnant a. D.
Berlin
2 Die glückliche Geburt eines
P kräfigen Sonntags=Jungen
zeigen in dankbarer Freude an
Fritz Leußler und Frau
Chriſtina, geb. Jeck.
Darmſtadt, den 9. Mai 1926.
Prinz=Chriſtiansweg 47.
(*42617
Ihre am Mitwoch, den 12. Mai
ſtatt=
findende Vermählung beehren ſich an=
(*12526
zuzeigen
Ella Hochftätter
Oipl.=Ing. Wilhelm Feldmann
Darmſtadt
Charlottenburg
Trauung: 2 Uhr in der Schloßkirche.
Dr. jur. Franz Werck
Regierungsassessor
u. Frau Doris Werck
geb. Reinewald
zeigen ihre am 1. Mai 1926
vollzogene Vermählung an.
(12554)
(*12544
Unſer Walter hat ein Brüderchen
bekommen
Dies zeigen in dankbarer Freude
an
Moritz May und Frau
Sofie, geb. Weichſel.
(*42620
Roßdorf
z. Zt. Privattlinik Dr. Roſenthal, Darmſfadt.
Für die anläßlich unſerer Silbernen
Hoch=
zeit erwieſenen Aufmerkſamkeiten danken
herzlichft
Eduard Hugnenin u. Frau
Kranichſieinerſtraße 49. 1*12568
Am Freitag, den 7. Mai,
ver=
ſchied mein lieber, guter Mann,
unſer treuſorgender Vater,
Schwa=
ger, Onkel, Neffe und Vetter
Heinrich Blech
ftädt. Bureaugehilfe i. X.
Die Feuerbeſtattung erfolgte
in der Stille. Herzlichen Dank
für die gütigen
Beileidsbezeu=
gungen.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Mathilde Blech
geb. Kinkel. (*12539
Darmſtadt, New=Hork, 11. Mai 1926
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geb. Schäfer
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heute nacht nach langem Leiden
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Arheilgen, 10. Mai 1926.
Im Namen der Hinterbliebenen:
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Die Beerdigung findet Mittwoch
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Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Geſchwiſter Momberger
und Frau Bihlenmaier.
Eſchollbrüichen, den 8. Mai 1926.
Die Beerdigung findet Dienstag
den 11. Mai, nachmittags 3 Uhr
ſtatt.
(TV. 7207
Dankſagung.
Für die liebevolle Anteilnahme,
ſowie für die Kranz= und
Blumen=
ſpenden bei dem Heimgang unſerer
lieben, unvergeßlichen Entſchlafenen
ſagen wir Allen, beſonders Herrn
Pfarraſſiſtent Müller für ſeine
troſt=
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Es w gebleicht. Näle
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(*12570)
Dienstag, den 11. Mai 1926
Nummer 130
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadti, 11. Mai.
— Grnannt wurde am 12. April der Studienrat an der Realſchule in
Wimpfen Georg Luley zum Studiendirektor mit Wirkung vom 16.
April 1926 an.
— Aus dem Staatsdienſt entlaſſen wurde am 7. Mai der Proſektor
am beterinär=gnatomiſchen Inſtitut der Landesuniverſität Gießen Prof.
Dr. Wilhelm Schauder mit Wirkung vom 1. Mai 1926 ab auf ſein
Nachſuchen.
Erledigt ſind: eine Schulſtelle für einen katholiſchen Lehrer oder
eine katholiſche Lehrerin an der Volksſchule in Haingrund (Kreis
Erbach. Dienſtwohnung iſt vorhanden und frei; eine Lehrerſtelle für
einen etzangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Bleichenbach (Kr.
Büdingen). Dienſtwohnung iſt vorhanden und frei.
— Reichskanzler Dr. Luther empfing bei, ſeiner Anweſenheit in
Darmſtadt die Chargierten ſeiner beiden hieſigen Bundeskorporationen, der
A. T. V. Alemannia und der A. T. V. Ghibellinig, ſowie die Vertreter der
Orts=Altherrnſchaft des Darmſtädter A.T. B.
Neues von der Segelfliegerei. Profeſſor Dr. Walter Georgii,
bisher Abteilungsleiter an der Deutſchen Seewarte in Hamburg, hat
einen Ruf als Profeſſor für äronautiſche Meteprologie an der
Techni=
ſchen Hochſchule in Darmſtadt angenommen; gleichzeitig hat Profeſſor
Georgi die Leitung des Forſchungsinſtituts der Rhön=Roſitten=
Geſell=
ſchaft auf der Waſſerkuppe übernommen. Um die ſeit Oktober in den
Beſitz der R. R.G. übergegangene Martens=Fliegerſchule mehr als
bis=
her in den Dienſt der wiſſenſchaftlichen Forſchung zu ſtellen, iſt die
Schule dem Direktor des Forſchungsinſtituts unterſtellt worden. In
Zu=
kunft ſollen nur mehr Schüler in die Martens=Fliegerſchule
aufgenom=
men werden, welche ſchon fliegeriſche und techniſche Kenntniſſe beſitzen,
um einen Stamm hochwertiger Segelflieger zu ſchaffen, die in der Lage
ſind, auch Meß= und Verſuchsflüge für das Forſchungsinſtitut
auszufüh=
ren. Die Anfänger werden in Zukunft ihre erſte Ausbildung in der
in Roſitten eingerichteten Segelfliegerſchule erhalten.
E Gasverbraucher! Warnung! In den letzten Tagen
ver=
fuchen Hauſierer Einlaß in die Wohuungen unſerer
Gasabneh=
mer dadurch zu erreichen, daß ſie den Anſchein zu erwecken
vei=
ſüchen, das Gaswerk habe ſie zum Nachſehen von
Gasverbrauchs=
gpparaten und zum Verkauf von Gasſparapparaten beauftragt.
Wir warnen die Gasabnehmer vor ſolchen Leuten. Es empfiehlt
ſich, in jedem Falle mündlich oder telephoniſch Auskunft beim
Gaswerk einzuholen. Telephonanruf: Stadtamt. Die
Beauftrag=
ten des Gaswerks haben ſämtlich unterſchriebene und
abgeſtem=
velte grüne Ausweiskarten im Beſitz. Es wird empfohlen, ſich
dieſe Karten ſtets vorzeigen zu laſſen.
— Männer=Vereinigung der ev. Petrusgemeinde. Die letzte
Monats=
verſammlung der Männervereinigung zeigte erfreulicherweiſe einen recht
regen Beſuch. Nach der kurzen Begnißung gedachte der erſte Vorſitzende
mit ehrenden Worten zweier treuer Mitglieder, die ſeit der letzten
Mo=
natsverſammlung verſtorben ſind, der Herren May=r und Schillich.
Be=
ſonders warme Worte der Anerkennung fand er für die Verdienſte des
Herrn Rechnungsrats Mayer, dem die Förderung des kirchlichen
Lebens, der Petrusgemeinde überhaupt, insbeſondere aber auch die
Ent=
wicklung der Männervereinigung, deren Vorſtand er in wichtiger Zeit
angehört hat, Herzensſache gewefen iſt. Er wird bei den Mitgliedern
der Männervereinigung, denen er oft durch ſein klares Urteil und ſeinen
alles ruhig abwägenden Nat wertvolle Dienſte geleiſtet hat, unvergeſſen
bleiben. — An dieſem Abend hielt Herr Lehrer Auguſt Herbſt einen
Vortrag über „Alt=Darmſtadt”. In einſtündigen Ausführungen verſtand
er es, den Anweſenden durch die von ihm mit ſchlichten Worten
gezenh=
neten Bilder aus der Entwicklung unſerer Heimatſtadt von den erſten
Anfängen an bis auf die jüngſtverfloſſene Zeit zu feſſeln, ſo daß es
kei=
nem zu lang geworden ſein dürfte. Ueber die Entſtehung der Stadi
ihren Namen, ihr Wachſen, ihre Befeſtigung, ihre Tore, ihre Geſchicke
im wechſelvollen Laufe der Zeiten, ihre Yürſten und deren Anteil an
ihrem Emporblühen und der Geſtaltung des Stadtbildes, über Straßen=
und Häuſernamen u. a. wurde durch den Vortragenden Wiſſenstzertes
mitgeteilt. Vieles davon dürfte für die meiſten Anweſenden neu geweſen
ſein. Dabei wurde nicht verſäumt, die Geſchichte unſeres engeren
Hei=
matlandes, ſoweit ſie mitbeſtimmend geweſen iſt für die Schickſale der
Stadt, anſchaulich darzuſtellen. Daß auch unſere Vaterſtadt Darmſtadt
eine mannigfaltige wechſelvolle, mit der großen Entwicklung unſeres
heutſchen Vaterlandes aufs innigſte verknüpfte Geſchichte beſitzt, auf die
wir Darmſtädter ſtolz ſein können, zeigte der Vortragende in lebendige
Weiſe. Neicher Beifall der Zuhörer, dem der Vorſitzende noch einmal
beſondere Worte lieh, belohnte den Redner für ſeine wertvollen
Aus=
ſührungen.
* Die Liedertafel 1842 E. V. ſchreibt uns: Mit dem Konzert am
17. Mai, abends 8 Uhr, im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
beginnen wir den Zyklus „Deutſche Lieder aus acht Jahrhunderten” mit
der erſten Folge: 13., 14., 15. und 16. Jahrhundert. Bei der
Zuſam=
menſtellung der Vortragsfolgen, die aus Liedern, in der Hauptſache aber
aus Volksliedern beſtehen, wurde beſonderer Wert auf ſolche Lieder
ge=
legt, dan man nicht mehr jeden Tag zu hören bekommt, die aber ihrer
textlichen und muſikaliſchen Schönheiten wegen verdienen, nicht vergeſſen
zu werden. Wir wollen mit dieſem Zvelus dem deutſchen Lied,
vornehm=
lich dem deutſchen Volkslied, ein Ehrenmal bauen, weil wir uns bewußt
ſind, daß die deutſchen Männergeſangv=rein gerade in der Pflege des
deutſchen Volksliedes ein großes Stück deutſche Kulturarbeit leiſten. Sie
tragen auf dieſe Weiſe am allermeiſten dazu bei, das Deutſchtum zu
er=
halten und zu pflegen, weil gerade in dem deutſchen Volkslied das
deut=
ſche Gemüt und die deutſche Eigenart am ſtärkſten zum Ausdruck kommt.
In dem Konzert am 17. Mai hören wir, wie unſere Alten ſangen. Um
die Ausßührung bemühen ſich prominente Perſönlichkeiten: Robert Kothe
und Lieſe Engelhardt aus München mit Einzel= und Zwiegeſängen zur
Laute. Wohl die Beſten, die auf dieſem Gebiet exiſtieren. Ferner unſer
Chor, deſſen Leiter Herr K. Grim als Volksliederinterprer anerkanmt iſt.
Er wird ſich alle Müße geben, um neben den erſtgenannten „Größen” zu
beſtehen. Wer einige genußreiche, wohltuende Stunden urdeutſcher Art
genießen will, dem ſei unſer Konzert am 17. Mai, abends 8 Uhr, im
Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters warm empfohlen. Näheres
in den folgenden Anzeigen.
D. O. B. An dem letzten Bierabend erſtattete zunächſt der
Vor=
ſitzende Herr Oberſt a. D. Krauſe Bericht über die
Bundeshauptver=
ſammlung vom 22. April (hervorgehoben ſei die Aufwertung der
Auteil=
ſcheine auf 12½ Prozent) üüber den Stand der Peuſionsangelegenheiten
und die Unmöglichkeit, den Geſuchen um Darlehen ſtattzugeben, da das
verfügbare Geld nur zu Unterſtützungen Verwendung findet. Nach
Be=
kanntgabe einiger interner Angelegenheiten wurden die Mitglieder
ein=
geladen, ſich an folgenden Veranſtaltungen zu beteiligen: Vortrag
All=
deutſcher Verband am 10. Mai, abends 8 Uhr, bei Chriſt: Stiftungsfeſt
der „Haſſia”=Neu=Iſenburg am 15. 8. u. a. m. Ferner lag eine
Auffor=
derung der Frauengrupoe des D. O.B. Frankfurt a. M. vor, Kinder von
6—14 Jahren zu einem Ferienaufenthalt im Juli in Misdroy bei Herrn
Oberſt a. D. Krauſe anzumelden. Die Kinder werden von einer
Frank=
furter Dame nach Misdroy gebracht und finden dort gegen einen
täg=
heim der Schweſter Ruge. Baldige Eutſchließung notwendig. — Ein
gemütliches Beiſammenſein beſchloß den Abend.
— Unfall. Geſtern mittag kam ein Eiſenbahnſchaffner beim
Ran=
gieren von Eiſenbahnwagen ſo zu Fall, daß er einen Unterſchenkelbruch
erlitt. Der Verunglückte wurde von der Sanitätswache (Tel. Nr. 400)
i das Städtiſche Krankenhaus verbracht.
Maikälte. Nachdem vor einigen Tagen von dem Phyſikaliſchen
Inſtitut der Techniſchen Hochſchule, deſſen Beobachtungsſtation im Herrn= wagen nach Groß=Gerau-Oppenheim vom 12. Mai ab wieder auf dem
garten liegt, ein Temperaturminimum von 13 Grad Celſius abgeleſen
worden war, ſank daſelbſt in der Frühe des 10. Mai das Thermometer felden-Klein=Gerau=Büttelborn-Groß=Gerau.
bei ſtarkem Reif auf 0,2 Grad. Im Oberfeld wurden bis 15 Grao Kalte
beobachtet. Maifröſte ſind in den letzten 97 Jahren hier dreimal
vorge=
kommen, nämlich in den Jahren 1850, 1902 und 1909, wobei der tiefſte
Stand auf den Mai 1902 mit —0,5 Grad fiel. Mit Ausnahme der
Quit=
ten iſt die Obſtblite glücklich vorüber.
Der Heſſiſche Geſandtenpoſten.
H.K. Im Auftrage der ſämtlichen ſieben Induſtrie= und
Handels=
kammern des Volksſtaates Heſſen überreichten am 10. Mai die
Vorſitzen=
den der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern Worms und
darm=
ſtadt, Geheimrat F. Dverr und E. Schenck, dem Herrn Staatspräſidenten
des Volksſtaates Heſſen unter näheren mündlichen Erläuterungen
nach=
ſtehende Erklärung der Induſtrie= und Handelskammer Mainz als
Vor=
ort des Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammertages:
„Seit geraumer. Zeit wird die Oeffentlichkeit in Heſſen durch die
widerſprechendſten Mitteilungen über eine bevorſtehende Veränderung in
der Beſetzung der Stelle des Heſſiſchen Geſandten in der
Reichshaupt=
ſtadt beunruhigt.
Der derzeitige Heſſiſche Geſchäftsträger zu Berlin hat die vielfältigen
Belange der heſſiſchen Wirtſchaft ſtets in wirkungsvolſter Weiſe
vertre=
ten, ſo daß der Wunſch weiteſter Wirtſchatfskreiſe beſteht, er möge noch
recht lange ſeine reichen Erfahrungen in den Dienſt des unter der Laſt
fremder Beſatzung notleidenden Landes Heſſen und ſeiner in
ſchwierig=
ſter Lage befindlichen Wirtſchaft ſtellen.
Schon heute wollen indeſſen die Heſſiſchen Induſtrie= und
Handels=
kammern mit allem Nachdruck darauf hinweiſen, daß im Falle eines
ſpä=
ier etwa notwendig werdenden Wechſels in der Perſon des Geſandten
als deſſen Nachfolger nicht etwa eine Perſönlichkeit herufen werden darf,
die a.
uf Grund parteitaktiſcher Erwägungen ausgewählt iſt.
Der auf den ſo bedeutenden Poſten zu Berufende muß vielmehr nach
Befähigung, Vorbildung, praktiſcher Erfahrung und nach ſeinen
bisheri=
gen Leiſtungen ganz zweifelsfrei die volle Gewähr dafür bieten, daß er
den überaus ſchwierigen Anforderungen des Amtes eines Heſſiſchen
Ge=
ſandten bei der Reichsregierung in jeder Beziehung, insbeſondere aber
hinſichtlich der Wahrung der lebensnotwendigen wirtſchaftlichen
Inter=
eſſen Heſſens durchaus gewachſen iſt.
Wir bitten den Herrn Staatspräſidenten, von vorſtehender Anſicht
der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern Kenntnis zu nehmen und
bei der Beſetzung der Stelle den von uns vorgetragenen Geſichtspunkten
unter allen Umſtänden Rechnung zu tragen.”
Alt=Darmſtadt. Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Aus Anlaß der Geburtstagsfeier unſerer zwei Darmſtädter Altmeiſter
der Kunſt, Heinrich Kröh und Hermann Müller, hatte ſich
am Donnerstag abend eine zahlreiche feiernde Gemeinde eingefunden.
Herr Bibliothekar Weber gab von den beiden Künſtlern einen
Lebens=
abriß. Er führte aus, daß beide aus der Vergaugenheit zu uns
herüber=
grüßen, und daß trotz des bibliſchen Alters ihr Leben dennoch fruchtbar
und friſch ſei, Kröh, der aus einer Malerfamilie herausgewachſen
war, hatte von ſeinem Vater das Künſtlerblut geerbt. Ein reiches
Schaf=
fen liegt hinter dieſem Meiſter. Er zählt zu den beſten Vertretern der
heſſiſchen Künſtlerſchaft, und ſein Name bedeutet für alle Zeiten ein
Programm. — Hermann Müller, der auf den gleichen Tag
Ge=
borene, war der Sohn des damaligen Freipredigers und Lehrers Joh.
Paulus Müller. Auch bei ihm zeigte ſich ſchon frühe Zeichentalent. und
auch er entſchloß ſich, Künſtler zu werden. Mit ſeinen „Zündnadeln”,
die als Kriegsbilderbogen während des Krieges 1870/71 herauskamen,
hat er ein bleibendes Kulturdokument geſchaffen. Ebenſo iſt ſein
Skiz=
zenbuch eine unverſiegbare Quelle echten Hurmors. In 19 Bogen zieht
das Alte Darmſtadt mit ſeiner Vergangenheit, mit ſeinen Bürgern, mit
ſeinen Originalen an dem Auge des Beſch uers vorüber. Heute ſind
beide Meiſter, trotz ihrer 85 Jahre, immer noch von Schaffensfreude
be=
ſeelt. Ihre gewinnendes und freundliches Weſen hat beide zu den
be=
liebteſten und geſchätzteſten Perſönlichkeiten in unſerer Vaterſtadt gemacht
ind ihr Name wird von Generation zu Genergtion fortleben. Mit den
Wünſchen auf eine weitere frohe Wegfahrt für beide Meiſter ſchloß der
Vortragende, und im Anſchluß wurden dann eine große Anzahl Bilder,
Skizzen, Zeichnungen aller Art, von den beiden Meiſtern vom
Vortra=
genden vorgeführt, wobei beſonders Müllers feiner Humor zur Geltung
kam. Mit dem Verleſen eines Mundartgedichtes auf Herm. Müller,
vom „Philiop” gewidmet, und der Abſendung von Glückwunſchſchreiben
an beide Künſtler ſchloß der Abend. — Am Himmelfahrtstag,
vormittags halb 8 Uhr treffen ſich die Mitglieder der Alt=Darmſtadt=
Vereinigung am Tierbrunnen zu einem Familienſpaziergang.
Der nächſte Vortragsabend iſt am 20. Mai. An dieſem Abend wird
Herr Franz Harres ſeine neueſte Mundart Novelle über „Matthias
Claudius Leidensweg unter der Heſſen=Darmſtädter Landeskommiſſſon”,
zum Vortrag briugen.
—Frühlingsfeſt der Turngemeinde Darmſtadt 1846. Zur Einleitung
der Veranſtaltungen im 80. Jubiläumsjahre rief die T.G.D. 1846 zu
einem Frühlingsfeſt ihre Mitglieder, welche auch zahlreich dieſem Rufe
folgten. Der Vorſitzende des Veranſtaltungsausſchuſſes. Turner Engel,
begrüßte die Anweſenden mit herzlichen Worten, worauf eine kurze
Vor=
tragsfolge ihren Anfang nahm. Der große Saal und die Bühne waren
ſämtlich in ein Frühlingsgewand gekleidet, inmitten der Bühne ließ ein
Springbrunnen rauſchende Waſſermengen ſprudeln. Im Prolog, der die
einzelnen Aufführungen begleitete, von Turner Albert gedichtet, wurde
zuerſt der Einzug der Maienkönigin angeſagt. In ſchöner Aufmachung,
auf einem herrlich geſchwüickten Wagen, gezogen von einigen Elfen,
er=
ſchien der Maienkönig (Turner Wundenberg), welcher mit einem
wunder=
bar gefungenen Lied die Anweſenden erfreute. Hierauf führte mit
Lieb=
reiz und Eleganz eine größere Anzahl Turnerinnen (Leitung:
Turn=
wart Biſchoff), einen Frühlingsreigen vor. Die Turner Fiebler und
Lindner zeigten alsdann ihr Können an den Schaukelringen. Fräulein
Kraft vom Ballett des Heſſiſchen Landestheaters tanzte hierauf einen
Frühlingsſtimmungswalzer, der ſo entzückend war, daß erwiederholt
wer=
den mußte. Eine ſingende Wanderſchar CTurnerſingmannſchaft) kam
ge=
zogen und entledigte ſich ihrer Aufgabe in anerkennenswerter Weiſe.
Zum Schluß kam die Turnerjugend zum Wort. Frau Profeſſor Becker
zeigte ſich mit ihren Turnſckülerinnen in größerer Anzahl durch
Auf=
führung eines Reigens, welchen die kleinen und kleinſten Mädchen ihrer
Abteilurg exakt ausführten. Nicht endenwollender Beifall folgte dem
Gezeigten, ſo daß ſchließlich Wiederholugen des Gebokenen erfolgen
mußten. Das Programm war zu Ende, und wenn es auch kurz war,
ſo kamen die Anweſenden doch auf ihre Rechnung, denn man hörte nur
überall den Ausdruck der Zufriedenheit. Mit einem Tanz, welcher die
Jungen und Alten noch lange zuſammenhielt, ſchloß die Veranſtaltung.
Möge dieſe den anweſenden Gäſten gezeigt haben, mit welcher Liebe und
Aufopferung in der Turngemeinde 1846 gearbeitet wird, und ſie, wie noch
viele andere, die der Turnſache fernſtehen, zum Eintritt in die Deutſche
Turnerſchaft veranlaſſen. Gut Heil!
Die Heſſiſche Brandverſich=rungskammer, verlegt von Dienstag,
den 11 Mai, ab ihre Geſchäftsräume einſchließlich derjenigen der
Brandverſicherungs= (und Landesfeuerlöſch=)Kaſſe ſowie des techniſchen
Bureaus von Frankfurter Straße 2 nach dem neu erworbenen
Dienſt=
gebäude Landgraf Philipps=Anlage 9
r. 49 (früheres
Ver=
waltungsgebäude der Dampfkeſſelfabrik vorm. A
tur Rodberg A.G.).
Der bisherige Telephonanruf bleibt unverändert. (S. Anz.)
— Konzert auf Schloß Lichtenberg. Am Himmelfahrtstage
iſt auf Schloß Lichtenberg ab 1 Uhr mittags Konzert; um 4 Uhr beginnt
der Tanz im Schloßſaal.
Vortragsabend des Darmſtädter Journaliſten= und
Schriftſteller=
vereins. Am Mittwoch, den 12. Mai, 8.30 Uhr, findet bei Chriſt in der
Grafenſtraße der zweite literariſche Abend für zeitgenöſſiſche
heſſiſche Dichter ſtatt. Fräulein Ethel hat es dankenswerterweiſe
lichen Penſionspreis von 2,75 Mk. ausgezeichnete Unterkunft im Kinder= übernommen, Dichtungen des Herrn Nikolaus Schwarzkopf zu Gehör zu
bringen. Der Dichter wird ſelbſt anweſend ſein. Durch Mitglieder
ein=
geführte Gäſte ſind willkommen.
Veränderung im Gang der Kraftpoſten Darmſtadt-Oppenheim.
Die Staatsſtraße Darmſtadt—Büttelborn wird wegen
Inſtandſetzungs=
arbeiten vom 12. Mai ab für den Fuhrwerksverkehr geſperrt. Da der
Straßenumbau auf den Strecken Darmſtadt—Weiterſtadt und Worfelden=
Groß=Gerau vom gleichen Tage ab beendet iſt, verkehren die Poſtkraft=
Hin= und Rüchweg über Weiterſtadt=Braunshardt-Vor=
Mere e
Pfd. 40 3. 12½ Pfd.=Gimer 4.80 K. Eimer gratis, gibt es
(48299
nur im „Seifenhans am Schillerplatz”
Seite 5
Dom Menteiten. Buiſchen Jogdiſchutderit. Der Mereine
Deutſche Jagdſchutzverein wird in den Tagen vom 15, bis 17. Mai ſtine
38, ordentliche Hauptverſammlung in Darmſtadt abhalten, über die wir
berichten werden. Zum erſten Male ſeit dem über 50jährigen Beſt hen
des Vereins, der (ohne die korvorativ angeſchloſſenen. Vereine) über
40 000 Mitglieder zählt, iſt als Tagungsort die heſſiſche
Landeshaupt=
ſtadt gewählt worden. Beim Begrüßungsabend wird erſtmalig für
Darm=
ſtadt und Umgebung der Film. „Zum Schneegipfel Afrikas” gezeigt
werden, der nicht zur für Jäger, ſondern auch für jeden Naturfreund
beſonders Sehenswertes bietet. Den Begleitvortrag zum Film wird der
bekannte Korvettenkapitän a. D. Dennert halten, der den Film mit
in=
tereſſauten Löwenbildern die aus nächſter Nähe aufgenomunen wurden)
und anderem afrikaniſchen Wilde in freier Steppe ſelbſt gekurbelt hat.
Die Filmporführung beginnt am 15. Mai. 6½ Uhr abends, im Städt.
Saalbau. Der Landesverein Heſſen des Algemeinen Deutſchen
Jagd=
ſchutzvereins hat hierzu die Mitglieder des Geſſiſchen Jagdklubs, des
Kolonialvereins, des Vereins für das Deutſchtum im Auslande, des
Odenwaldklubs und des DeutſchOeſterreichiſchen Alvenvereins
ein=
geladen und bittet um recht zahlreiches Erſcheinen. Eintrittskarten zum
Einheitspreiſe von 80 Pf. je Mitglied (oder Familienangehörige) ſind
am Saaleingange erhältlich. Mitgliedskarten ſind vorzuweiſen.
* Konzert der Siugmaunſchaft der Turngemeinde Befſungen 1865 im
Vereinshaus (Heidelberger Straße). „Ein Abend neuer und eigentlicher
Romantik” ſtand über der Vortragsfolge. Wäre nicht Neuromantik und
Romantik” beſſer geweſen?. Und was hat die 4s=Dur=Ballade von
Cho=
vin mit Neuromantik zu tund — Kapellmeiſter Friedel Fiſcher nimmt
ſeine Aufgabe ernſt, und wir wünſchen ihm und ſeinen Sängern, daß die
gegenſeitigen Bemühungen von ſtets wachſendem Erfolg begleitet ſein
mögen. Zwei ſchöne Chöre: „Veſperhymne” von Lavater und „
Säer=
ſpruch” von Lendvai zeigten das Beſtreben der Singmannſchaft, nicht nur
tonſchön zu ſingen, ſondern auch ausdrucksvoll. Die dem Tenor zur Laß
fallende ſtellenweiſe vorhandene Trübung der Reinheit türfte bei
ſtär=
kerer Beſetzung der führenden Stimmen in Wegfall kommen. Herr
Fiſcher fand auch als Komponiſt einer recht intereſanten Ballade „
Ha=
ralds Tod” für Chor und Bariton verdiente Anerkennung. Die Ide
dem Chor ſozuſagen die Rolle der Klavierbegleitung zu geben und die
Chorſtimmen den Sänger umſpielen zu laſſen, iſt ganz originell,
immer=
hin: die Deutlichkeit des geſungenen Wortes leidet darunter Not, den
Soliſt muß, um durchzudringen, eine foreierte Tong=bung anwenden,
und die geſangliche und dramatiſche Wirkung kommt zu Schaden. Auch
fünden wir, daß der Fluß der Handlung einer ſolchen Ballade durch
Textwiederholungen, wie der Chorgeſang ſie früher liebte und leider
auch noch immer liebt, unnötig unterbrochen wird und daß daher dieſe
unnötigen Textwiederholungen zunlichſt zu vermeiden ſind. Der friſche
Zug aber, der durch die Kompoſition geht, laſſen uns dem Komponiſten
den Rat geben, eine Ballade für Bariton und Klavier daraus zu magen;
wir glauben, daß ſie gerne geſungen werden wird. — Die zweite
Abtei=
lung gehörte der „eigentlicken” Nomantik. Sie war dem 100jährigen
Todestag Carl Maria von Webers gewidmet (1786—1826). Geſungen
wurde: „Gebet” und „Lützows wilde, verwegene Jagd”, das „
Wiegen=
lied” und „Wanderers Nachtgebet”, alles Volksmuſik im beſten Sinne des
Wortes. Peter Schäfer ſang von Weber drei Lieder für Bariton und
„Heimlicher Liebe Pein” und „Minnelied”, denen man es anmerkt, daß
ihr Vater der Schöpfer des Oberon” und „Freiſchütz” war. Das dritte
Lied „Reigen” iſt ein kleines Meiſterwerk W berſchen Humors; die immer
„falſch ſpielende” Klarinette der Dorfmuſik, die auch noch nach Schluß
des Geſangs das letzte Wort haben muß. Brummbaß und Tanz, das iſt.
ganz köſtlich für Klavier geſetzt und wurde von Peter Schäfer und
Frie=
del Fiſcher mit ſichtlicher Freude geſungen und geſpielt. Außerdem ſang
Herr Schäfer noch zwei Hugo Wolf=Lieder: „Der Freund” und „
Heim=
weh‟. „Seine ſchönen Stimmittel, die er techniſch wohl. zu behandeln
verſteht, müſſen noch in den Dienſt einer edleren Tongebung geſtellt
wer=
den, um im Konzertſaal voll wirken zu können. Lnt er das, ſo kann’s
ihm nicht fehlen. Intereſſe erregte auch die große Sonate für Klavier in
D=Moll von Weber, echt romantiſche Muſik; im verſonnenen Andante,
im ſprühenden Preſto des letzten Satzes den Spieler vor dankbare
Auf=
gaben ſtellend. Die Weberſche Klaviert=chnik iſt ziemlich widerhaarig.
Herr Herm. Heiß bewährte ſich, wie erwartet, als tadelloſer Techniker
und ſtilſicherer Muſiker. Gleiches gilt vom Vortrag
der 4s=Dur=Polonäſe
von Chopin. Er ſpielte auf einem Flügel, deſſen Decke der Name der
Firma — Steinway — in geradezu vorſintflutlichen Dimenſionen
zierte.
* Einen Ausflug nach der Odenwaldſchule zu Ober=Hambach und zur
Starkenburg unternimmt die Freireligiöſe Gemeinde
Darm=
ſtadt am Himmelfahrtstage. Abfahrt morgens 8 Uhr mittels
Sonn=
tagskarte nach Heppenheim. Jedermann freundlichſt willkommen!
— Franzöſiſcher Vortrag. Heute Dienstag, abends 6 Uhr pünktlich,
ſpricht Dr. Vlamynck=Marburg in der Ludwigs=Oberrealſchule (am
Kapellplatz) über Verhgeren.
Kunſinotizen.
dieber Berte, Künfder und fünffleriſche Deranſtaltungen, deren im Nachktehenden Krwdbrung
geſcbhiebt, bebält ſich die Redahtion ibr Urteil vor
* Reſidenz=Theater: Flammende Reden ſind ſchon gegen den
Krieg und die Menſchenvernichtung gehalten worden. Ungezählte Artikel
hatten zum Ziele, dieſes ſchreckhafteſte aller Geſpenſter für immr aus
Europa zu verſcheuchen. Aber nichts kann ſo eindringlich und ſimnfälli
zu den Menſchen ſprechen, als das nackte klare Bild der Tatſachen. D
Originglaufnahmen, die aus der Marneſchlacht ſtammen und zur Zeit in
dem neuen großen Fox=Film „Die Welt im Stahlhelm” im R.=T.
gezeigt werden, ſprechen eine furchtbarere und überzeugendere Sprache,
als die beſten Redner der Welt.
Lokale Veranſitaltungen.
Die Mrter escheinenden- Notitzen ſind audtblieflich als Sinweiſe auf Angeigen m brtrabtzn.
* leinem Falle irgendwie als Beſdrechung obrr Krſick
— Die Ortsgr. Darmſtadt ehem. Angehöriger der
76. Reſ.=Div. hält Mittwoch, den 12. Mai, abends 830 Uhr. bei
Grohe, Karlsſtraße, ihre Monatsverſammlung, verbunden mit Vortrag
ab. Siehe heutige Anzeige.
Aus den Parteien.
Zeichnet Euch ein in das Volfsbegehren für Auflöfung des Landtags!
Die Einzeichnungsliſten des Heſſiſchen Wirtſchafts=
und Ordnungsblocks für Auflöſung des Landtags liegen auf:
Bürgermeiſterei der Stadt Darmſtadt (Stadthaus, Zimmer 17,
vor=
mittags und nachmittags in den Geſchäftsſtunden), und in den
Geſchäftsſtellen:
Deutſche Volkspartei, Rheinſtraße 22 II.
Deutſchnationale Volkspartei, Bismarckſtraße 82 II,
Heſſiſcher Landbund, Rheinſtraße 1,
Hausbeſitzerverein Darmſtadt, Rheinſtraße 1.
Heſiſcher Wirtſchafts= und Ordnungsblock.
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
nächſte Zuſammenkunft findet am Mittwoch, den 12. Mai, abends
8 Uhr. auf der Geſchäftsſtelle ſtatt. Wegen der wichtigen Tagesordnung
iſt vollzähliges und pünktliches Erſcheinen aller Mitglieder ein
umnbeding=
tes Erfordernis.
— Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Wir
machen unſere Mitglieder darauf aufmerkſam, daß demnächſt zwei
Muſikkreiſe bei Frau Rechtsanwalt Dingeldey ſtattfinden werden.
Der erſte iſt Mittwoch, den 19 Mai, nachmittags 5 Uhr. Liſten zum
Ein=
ſchreiben liegen auf in der Geſchäftsſtelle der Partei, Nheinſtraße 23, ud
bei Frau Rechtsanwalt Dingeldeh, Heinrichſtraße 33.
Tageskalender für Dienstag, den 11. Mai 1926.
Landestheater, Großes Haus. Anfang 7½ Uhr, Ende
10½ Uhr. B 21: „Wiener Blut”.
— Kleines Haus, Anfang
7½ Uhr, Ende 10 Uhr, Zuſatzmiete III (11). „Bradamante‟. —
Or=
pheum: Keine Vorſtellung. — Allg. D. Neuphilologen=
Verband, abends 6 Uhr, in der Ludwigs=Oberrealſchule, Vortrag
von Dr. Vlamynck=Marburg über: Verhaeren. — Kinovorſtelr
lungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
DerrichtigeWeg zur Erlangung blendend weißer Zähne
K
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Drücken Sie einen Strang Chlorodont-Zahnpaste auf die trockene Chlorodont-Zahnbürste (Spezialbürste mit gezahntem Borstenschnitt), bürsten Sie Ihr Gebiß nun
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durch die herrlich erfrischende Pfefferminz-Zahnpaste Chlorodont
Seite 6
Oienstag, den 11. Mai 1926
Nummer 130
Aus Heſſen.
*Wertungeſingen des Rhein=Maingaues (16. Bezirk)
vom Arbeiter=Sängerbund in Babenhauſen.
Es fand am Sonntag vormittag im Großen Saalbau „Deutſcher
Hof” ſtatt und nahm einen ausgezeichneten Verlauf. Leider war der
für dieſen Zweck ſo vortrefflich geeignete graße Saal von der hieſigen
Muſikwelt nicht ſo gut beſucht, wie man es hätte vorausſetzen dürſen.
Die Erwartungen, mit denen gar viele Sangesfreunde gekommen waren,
wurden reichlich erfüllt, ja teilweiſe noch übertroffen. Demn geſungen
wurde im allgemeinen recht gut, beſonders was Auffaſſung, rhythmiſche
Genauigkeit und dynamiſche Schönheit anbelangt. Bemerkenswert waren
auch die bei der Mehrzahl der ſingenden 18 Vereine vorhandenen
Ge=
ſangeseigenſchaften, wie Pflege der Tonbildung, Stimmenausgleich,
harmoniſche Reinheit und gute Textausſprache. Kein Zweifel iſts: Im
Main=Rheingau wird an der Fortbildung gearbeitet. Auf beiden
Sei=
ten. Beim Dirigenten und den Sängern. Das iſt ein eifreuliches
Kennzeichen. Beſonderer Wert wurde, ohne gute Kunſtchöre
vernach=
läſſigt zu haben, auf die Pflege des deutſchen Volksliedes gelegt und ein
bunter Strauß ausgezeichnet vorgetragener Lieder dargeboten. Auf fen
timentale „vollstümliche” Liedkunſt, auf Ladenhüter, die zum großen
Teil ſcharf auf der Scheide zwiſchen Kunſt und Kitſch ſtehen, wurde mit
Ausuahme einer einzigen muſikaliſchen Entgleiſung verzichtet. Mit
Nacht war darum die Freude des ſeines Amtes waltenden Muſikkritikers,
Herrn Max Bartſch=Frankfurt a. M., über den gediegenen muſikaliſchen
Geſchmack der ausgewählten Lieder, unter denen gar manche Perlen
alter Minnelieder und Madrigale waren, rocht groß. Sie alle
aufzu=
zählen, würde zu weit führen. Der fachmänniſchen Kritik ſoll auch
nicht vorgegriffen werden. Ganz kurz ſeien nur einige künſtleriiſche
Höhepunkte erwähnt. Der Arbeitergeſangverein „Edelweiß‟ „Groß=
Welzheim, bot mit den Vorträgen. Die Hütte: (H. Kam) und „
Ab=
ſchied” (E. Lendvai) ein Muſter muſikaliſcher Ausarbeitung. Nicht
min=
der gut waren die geſanglichen Darbietungen der „Bruderkette‟=
Seligen=
ſtadt a. M., der „Liederblüte‟=Dettigen, des „Vorwärts”=Kahl und
der Arb.=Geſ.=V. Aſchaffenburg, Babenhauſen und Schaafheim. Eine
erfriſchende Abwechſlung brachten in die reichhaltige Bortragsfolge von
Männerchören mehrere gemiſchte Chöre und Frauenchöre. Unter ihnen
errang ſich die Palme des Tages der Frauenchor „Lyras=Kahl. Die
Silcherſchen dreiſtimmigen Lieder mit ihrer feinen lyriſchen Tongebung
von dieſem Chore ſingen zu hören, wan ein hoher künſtleriſcher Genuß.
Alles in allem: Der Geſamteindruck des Wertungsſingens war recht gut.
die Vereine ſind auf dem beſten Wege durch das Hüren und Vergleichen
mit andepen Leiſtungen, ſich immer mehr in künſtleriſcher Beziehung
aufwärts zu entwickeln und höheren Zielen zuzuſtreben.
H. Arheilgen, 19. Mai. Stenographentagung. Geſtern
fand hier der Al. Bezirtstag des Bezirks Darmſtadt Gabelsbergerſcher
Stenographen ſtatt. Mit dieſer Tagung war ei
Bezirkswett=
ſchreiben verbunden, das am Vormittag in der Schule Gute
Garten=
ſtraße unter der Leiturg des Bezirksvorſitzenden, Peter Heißt=
Eber=
ſtadt, abgehalten rde. Von 268 Teilnehmern konnten 221 mit erſten.
27 mit zweiten u.d 7 mit dritten Preiſen ausgezeichnet werden. B9
Arbeiten waren ür der neuen Einheitskurzſchrift und W in
Gabelsberger=
ſcher Stenographie zur Ablieferung gekommen. Mittags um 1 Uhr fand
im Gaſthaus „Zum Löwen” ein Feſteſſen mit Tafelmuſik ſtatt, wobei
Begrüßungsanſprachen von dem Vorſitzenden des feſtgebenden Vereins,
Ludwig Fleck=Arheilgen und dem Bezirksvorſitzeuden gewechſelt
wur=
den. Dem Feſteſſen folgte ebendaſelbft um 3 Uhr eine offizielle
Feſt=
verſammlung, die einen äußerſt zahlreichen Beſuch aufzuweifen
hatte. Nach einem Prolog und einer Begrüßungsanſprache hielt Herr
Oberſtudiendirettor Prof. Pfaff=Darmſtadt eine beifällig
aufgenom=
mene Feſtrede, in welcher er das Weſeu und Werden der
Einheitsſiteno=
graphie tiefgründig beleuchtete. Geſangsvorträge des Adler=Quartetts=
Arheilgen und die friſchen Klänge einer Jazzband=Kapelle umrahmten
die Feier, der am Schluſſe die Bekanntgabe des Wettſchreibergebniſſes
und Verteilung von 42 Ehrenpreiſen folgte. Ein Feſtball am Abend
beſchloß die Tagung.
Griesheim, 9. Mai. Kirchenkonzert. Die Madrigalvereinigung
Daruſtadt veranſtaltete unter der zielbewußten Leitung des Herrn Dr.
Friedrich Noack in der hieſigen evangeliſchen Kirche ein Konzert, das trotz
des herrlichen Ausflugswetters und der vielen ſonſtigen Veramſtaltungen
am hieſigen Platze gut beſucht war. Und allen Beſuchern wird dieſe
Weiheſtunde uuvergeſſen bleiben, denn alles Dargebotene war wohl das
Beſte, was ein gemiſchter Chor zu Gehör bringen kann. Die
Vortrags=
folge war ſehr geſchickt gewählt und alle Chöre zeigten eine meiſterhafte
Abtönung. Herr Dr. Noack half mit überleitenden Worten dem
Ver=
ſtändnis der Zuhörer nach und bereitete damit eine günſtige Aufnahme
vor. Als Höhepunkt des Vortrages konnten das uralte „Der Schnitter
Tod” in der Vertonung von Hausegger und die achtſtimmige Motette
von Schütz „Gerr, wenn ich nur dich habe” gelten. Herr Dr. Noack
ſpielte außer einem Choralvorſpiel die ewig=junge Toccata in D=Moll
von J. Seb. Bach und Herr Schäfer ſang mit einer außerordentlich
weichen und biegſamen Stimme den Baß=Solo „Am Abend, da es küihle
war, aus der Matthäuspaſſion. Zuſammenfaſſend ſei geſagt: es war eine
Erbawung von ſeltener Tiefe: alle Griesheimer ernſten Muſikliebhaber
rufen Herrn Dr. Noack und ſeinen Getreuen ein haldiges Wiederſehen zu.
* Griesheim, 10. Mai. Da in letzter Zeit mehrfach Verſtöße gegen
die Beſtimmungen der Ackerordnung und die Tiefe der Grenzfunchen
vorgekommen ſind, hat das hieſige Feldſchutzperſonal Weiſung erhalten,
die mit Namen bekannten Grundſtücksbeſitzer zur Beſeitigung der
An=
ſtände imerhalb acht Tagen aufzufordern. Sollte dieſer Aufforderung
keine Genüge geleiſtet werden, ſo ſoll gegen die Säumigen mit
Straf=
anzeige vorgegangen werden.
Eberſtadt, 10. Mai. Vereinsjubiläum. Die Freie
Turner=
ſchaft Eberſtadt, die in den letzten Jahren eine gute Entwickelung
ge=
nommen hat, beging am Samstag abend im Rahmen eines groß
ange=
legten Schauturnens und Kommerſes die Feier ihres 25jährigen
Be=
ſtehens. Vor der Saalverauſtaltung fand gegen Abend ein Uleiner
Um=
zug des Jubelvereins ſtatt, an dem ſich die Aktiven in Turnerkleidung
beteiligten und an deſſen Spitze die gut eintrainierte Spielmannſchaft
des Vereis unter Leitug des Bezirksſtabführers Bäßler marſchierte.
Große Verdienſte um die Entwickelung des Verems hat ſich u. a. der
langjährige Vorſitzende und jetzige Ehrenvorſitzende, Buchdrucker Viehrig,
erworben. Bei der eigenilichen Jubelveranſtaltung traten alle
Abtei=
lungen des Vereins mit ſehenswerten Darbietungen auf den Plan.
Feuerwehrübung. Die hieſige Jeuerwehr, deren Feſtausſchuß
eifrig mit den Vorbereitungen zu dem Mitte Juni ſtattfindenden 50
jäh=
rigen Jubiläum beſchäftigt iſt, hielt am Sountag vormittag eine größere
Uebung ab, die an größeren Gebäulichkeiten in der Nähe des Main=
Neckarbahnhofes ſtattfand. Die Uebung gab der Wehr Gelegenheit zur
Ausprobierung der dortigen Waſſerdruckverhältniſſe. Nach Schluß der
Uebungsarbeiten zog die Wehr unter Vorantritt des Trommlerkorps
und ihrer Kapelle uit klingendem Spiel ms Ort zurück. Nicht
uner=
wähnt ſoll bleiben, daß ſich an dieſer Uebung auch die neugegründet=
Freiwillige Feuerwehr für die Villenkolonie Eberſtadt beteiligte.
Eberſtadt, 10. Mai. Geſchäftsiubiläum.
Bahnhofsreſtau=
rateur Michael Bienmüller konnte in dieſen Tagen ſein 40jähriges
Berufsfubiläum feiern.
Pfungſtadt, 10. Mai. Die Beerdigung des Gaſtwirts Karl
Feidel geſtaltete ſich zu eier letzten Ehrung des Verſtorbenen. Die
Grabrede hieſt Herr Pfarrer Strack. Ehrende Nachrufe widmeten außer
den Schulkameraden der Turnverein E. V., die Wirtebereiigung, der
Krieger= und Militärverein, die Freiwillige Feuerwehr und der
Kraft=
fportverem.
Pfungſtadt. 9. Mai. Genehmigte Verſteigerung. Die
Brennholzverſteigerung vom 4. Mai iſt genehmigt worden. Die
Abfuhr=
ſcheine können hereits in Empfang genommen werden.
A Hahn bei Pfungſtadt, 10 Mai. Gräfer=Lehrgarten. Auf
Veranlaſſung des Heſſiſchen Landwirtſchaftsaunts iſt hier bei einem
Landwirt ein Gräſer=Lehrgarten angelegt werden, der die hieſigen
Land=
wirte mit den zwveckmäßigſten Gräſerarten für die Bieſen ufw. bekamt
machen ſoll.
Flugtag in Babenbauſen.
den 16. Mai d. J., nachmittags ½4 Uhr ein Flugtag in Baben= wurde. Zum großen Leidweſen der Langfinger fielen ihnen nur etwa
hauſen auf dem Exerzierplatz ſtatt, veranſtaltet von dem Heſſen= zwei Mark Kleingeld in die Hände. Jetzt verſuchten ſie ihr Glück bei
ſuchern dieſes Flugtages einige intereſſante Stunden geboten Beute, beſtehend in einigen Zigarnen und Zigaretten. — Eine
merkwür=
werden durch Kunſt= und Sturzflüge, wie Loopings, Roullings,
nis dieſes Flugtages dürfte ein Fallſchirmabſprung aus zirka / Sechsender=Rehbock, daß er zur Strecke kam. Der feiſte Bock ſoll an den
500 Meter Höhe ſein, der von einem Mitglied der Heſſenflieger Jagdpächter abgeliefert worden ſein!
vorgeführt wiud.
* König, 9. Mai. Die Vereinsbank König e. G. m. b. H. hält am Amt eingewieſen.
Samstag, den 15. Mai, im Gaſthaus „Zum Adler” ihre 62. ordentliche
Generalverſammlung ab. Aus dem Bericht des Vorſtandes entnehmen der Vereine für die evangeliſche Jugend hat das hübſche Würzlerſche
Reichsmark iſt ei Beweis des Vertrauens, das man der Genoſſenſchaft / ganz vortrefflich eignet.
entgegenbringt, und ein Zeichen des wiedererwachten Sparſinns. Es
verdient außerdem hervorgehoben zu werden, daß der heimiſchen
Wirt=
nung und durch Diskontiermg von Wechſeln etwa 700000 Reichsmark ſehr ſtark aus der ganzen Gegend beſucht wird, ſtatt. Bedeutende
evzan=
zur Verfügung geſtellt werden konnten, und daß dieſe Mittel überwie= geliſche Geiſtliche haben hier ſchon geſprochen. Diesmal wird Pfarrer
gend von den Mitgliedern und den Geſchäftsfreunden der Bank
auf=
gebracht wurden Unter den 726 Spareinlegern (gegei 155 des
Vor=
jahres) befinden ſich in anſehnlicher Zahl die Schulkinder, die unter
vor=
bildlicher Mitarbeit der Lehrerſchaft frühzeitig zur Sparſamkeit erzogen ſich 50 Jahre als Oberſchweizer in Dienſten des benachbarten
10 Prozent, der Reſt fließt an die Reſerven, wobei auch die Aufwer= ſtelle zurück. Das lange Dienſtverhältnis iſt ein ehrendes Zeugnis
ſo=
tungsrücklage mit weiteren 1000 Reichsmark bedacht wird. Die
Genoſſen=
ſchaft verfügt alsdann am 1. Januar 1926 über ein eigenes Vermögen
von 42000 Reichsmark, was etwa ein Fünftel der Geſamtbetriebsmittel
ausmacht. Man ſieht auch hier, in welch hohem Maße die
Kreditgenoſſen=
ſchaft, in der alle Berufe und Erwerbszweige zuſammengeſchloſſen ſind,
die heimiſche Birtfhaft mabhängig von Staats= oder ſonſtiger Hilfe
durch ſchwierige Zeiten gut hindurchzuführen in der Lage iſt. Je größer
die Zahl derer iſt, die de
Genoſſenſchaft als Mitglied angehören, und
je ausgiebiger ihre Eit
Hilfe, die dem heute um ſeine Exiſtenz kämpfenden gewerblichen,
kauf=
männiſchen und landwirtſchaftlichen Mittelſtand von ſeinem eigenen
Unternehmen gebracht werden kann. In der Genoſſenſchaft hat jedes
Mitglied ſeine wirtfchaftliche Freiheit. Die Genoſſenſchaftsform ſucht haupt der Eingemeindungsfrage nochmals nähergetreten werden foll.
das allgemeine Intereffe wahrzunehmen, ſucht Gegenſätze zwiſchen
wirt=
ſchaftlich Starken und Schwachen nach Möglichkeit auszugleichen; in ihr
ſteckt vom Kapitalismus die Fruchtbarkeit der Kräftezuſammenfaſſung,
vom Individualismus der Zug der perſönlichen Freiheit.
Vielbrunn, 10. Mai. Deutſche Turnerſchaft. Das
Be=
zirksturnfeſt ees erſten Bezirks im 21. Odenwaldgan fand geſtern im
benachbarten Breitenbrunn ſtatt, verhunden mit der Fahnenweihe des
dortigen Turnvereins „Deutſche Eiche‟ Gauvertreter Pfaff=Michelſtadt
hielt die Weihenede und weihte die Fahne.
Michelſtadt, 10. 2
kai. Familienabend. Der Kriegerverein
Michelſtadt wird am Mittwoch, den 12. Mai, abends 8½ Uhr, in dem dabei ins dunkle Schlafzimmer, wo der Ueberfallene auf das Bett
Saale des Vereinslokals „Schmerkers Garten”, anläßlich der Verteilung
der Kriegsgedenkmünze des Kyffhauſerbundes für die Teilnehmer am
Weltkriege 1914/18 eimen Familienabend veranſtalten. Ein auserleſenes
Programm
wird uns neben Muſikvorträgen auch noch ſonſtige
abwechs=
lungsreiche Darbietungen bringen.
Lichelitadt 10. Mai. (Waldfeſt.) Am Hiumelfahrtstage wird
die Freiwillige Feuerwehr am Hermaunsberg ein Waldfeſt abhalten.
Damit wird eine alte, aber leider faſt ganz vergeſſene Sitte wieder
auf=
leben. Die drei hieſigen Geſangvereine und die Feuerwehrkapelle werden
zur Verſchönerung beitragen. Für die Jugend iſt ein natürlüher
Klet=
terbaum, Sacklaufen uſw. vorgefehen. Auch der Tanz foll zu ſeinem
Rechte kommen. Es iſt zu wünſ hen, daß der Wettergott ein Einſehen
hat und dem Wiederaufſeben einer alten, ſchönen Sitte aus früherer
Zeit keinen Strich durch die Rechnung macht.
drei Infaſſen eines Autos, das von Beerfelden her kommend, die
Krüm=
mung bei Wirt und Steinbruchbeſitzer Heilmann in ſcheinbar zu raſcher Etwa 300 Sänger und Sängerinnen aus den Orten Gederu, Nidda,
Fahrt nahmen. Das Auto rannte wider eine ſteinerne Säule und erlitt
beſonders an den hinteren Teilen erhebliche Beſchädigungen. Die drei
Infaſſen flogen hemus und zwar fo glücklich, daß niemand ernſtlich
ver=
letzt wurde. Der Lenker iſt durch die Schutzſcheibe geflogen, er zog ſich
nur geringe Kratzwunden im Geſicht zu.
rs. Fürth. 9. Mai. Gemeindeanſchluß. Wie wir aus
maß=
gebenden Kreiſen unſeres Nachbarortes Kröckelbach verlauten hören, über die Pflege des Kirchengeſangs zur Verſchönerung der Gottesdienſte
gelegenen Beiler, deſſen amder nach Fürth in die Schale, deſſen
Gläubige nach Fürth iu die Kiuchen, deſſen Toten nach Fürth auf den
Friedhof deſſen Steuerzahler nach Fürth auf das Finanzamt, deſſen
Rechtfucheude nach Fürth auf das Notariat und Amtsgericht, deſſen Maſchine
Poſtaliſches nach Fürth auf das Poſtaut, deſſen Reiſende und Güter nach
der Apotheke und deſſen Käufer endlich nach Fürth in die Geſchäfte gehen litt erhebliche Verſpätung. Vor dem Schöffengericht hatten ſich nun
Loko=
müſſen, der Bürgermeiſterei Fürth gänzlich auzuſchließen. Unter dieſen
Umſtänden, da ſich der Zug der Einwohner zwangsläufig doch einmal
geradezu auf der Hand liegende und von der Natur gegebene Anſchluß= boten. Das Gericht ſprach die drei Angeklagten frei.
bedürfnis längſt nicht ſchon in die Tat umgeſetzt worden iſt. Die
Vor=
teile dieſer Angliederung werden erſt daun völlig begriffen werden
können, wenn ſie vollzogen iſt. Zurzeit liegt die Sache doch ſo, daß
Kröckelshachs Einwohner, wen ſie mit ihrer Bürgermeiſterei mündlich
verhandeln müſſen, gezwungen ſimnd, den noch dazu und namentlich bei
ungünſtigem Better ſehr ſchlechten Weg in der entgegengeſetzten Nichtun
nach Brombach gehen zu müſſen, wo ihr Bürgermeiſter wohnt der
nebenbei Landwirt und infolgedeſſen nicht immer zu Hauſe iſt.
Ander=
weitige Geſchäftsbeſorgungen können damit nicht verbund
werden.
Was die Koſten dieſer Angliederung betrifft, die der Bügermeiſterei über Heldenbergen, Stockheim, und von Gießen über Nidda, Stockheim
müßte es in der Tat von den Einwohnern des Weilers Kröckelbach nur iſt großes Volksfeſt, wobei das Heimatſtück „Die Prieſterin” aus
altgerma=
mit Freuden begrüßt werden, wenn die Bürgermeiſterei Fürth, deren
Taten für ſie ſprechen ohne Worte, ſich in der Tat dazu verſtehen wollte,
ſie aufzuehmen. Unter den geſchilderten Verhältniſſen dürften die auf über 1000 ſchätzt.
Einwohner des Ortes Kröckelbach nichts unverſucht laſſen, die baldige
Ablöſung von der feitherigen Bürgermeiſterei, die ſo wie ſo bereits dwei
verwirklichen und tatſächlich die Unterhandlungen in den Weg zu leiten,
der gleich dem eben in Fürth gebauten neuen Kröckelbacher Weg ſicherlich
würde.
m
Für Sprödes und
EIdel0 rrockenes Haar
Schon immer war Eigelb als richtige Nahrung für die fettarme
Kopfhaut ud als Mittel zur Beſeitigung trockene
Kopfſchuppen (Schimen) bekamt und beliebt. Die 6
umſtändliche Awwendung reinen Eigelbes iſt aber in
Wegfall gekommen, ſeitdem in dem bekanuten
Kopfwaſch=
pulver „Schaumpon mit den ſchwarzen Kopf” mit Eigelb=
Zuſatz ein Mittel zur Verfügung ſteht, das die Wirkung
reinen Eigelbes mit durchgreifender Neinigungskraft
verbindet und dem Haar ſeidiges, volles Ausſehen verleiht. Das echte s
Fabrikat trägt ſtets die weltbekaunte Schutzmarke „Schwarzer Kopf”.
Alleiniger Herſteller: Hans Schwarzkopf, Berlin=Dahlem.
* Birkenau, 10. Mai. Einbruch. Die vorletzte Nacht wurde
hier zweimal eingebrochen. Zuerſt verſuchten es die Diebe im hieſigen
Stationsgebäuee; man drückte das Fenſter der Güterhalle ein und ge=
Wie uns mitgeteilt wird, findet am kommenden Sonntag, langte durch dieſe in das Büro, wo die Kaſſe einer Reviſion unterzogen
Flieger=Verein für Luftfahrt in Darmſtadr. Es werden den Be= einem Wirt und Bäcker. Aber auch da machten die Diebe nur eine kleine
dige Mär geht hier um. Seit einigen Monaten wird der Steinbruch
im Kallſtädter Tal wieder betrieben. Bei der Löſung eines ſchwer ge=
Trudeln, Spiralflügen und Luftkamof, ſowie ſonſtigen Vorfüh= ladenen Sprengſchuſſes flogen die Steine weit umher und einer derſelben
rungen aus der hohen Schule der Fliegerei. — Das Hauptereig= in den gegenüberliegenden Wald und traf dort ſo unglücklich einen
Alsbach, 10. Mai. Neuer Bürgermeiſter. Unſer
neu=
gewählter Bürgermeiſter, Herr Glock, wurde durch das Kreisamt in ſein
* Zwingenberg, 10. Mai. Erholungsheim. Der Verband
wir folgendes: Das Inſtitut hat auch im vergangenen Jahre einen Anweſen, das bisher der Ausbildung von Damen im Gartenbau diente
weiteren erfreulichen Aufſchwung genommen, der ſowohl in der Erhöhung und vor und während des Krieges beſonders ſtark beſucht war,
ange=
des Geſamtumſatzes von 3,3 Millionen auf 5,4 Millionen Reichsmark, kauft. Das Anweſen wird als Erholungsheim für die Mitglieder der
wie auch in den einzelnen Bilanzziffern zum Ausdruck kommt. Beſon= Jugendvereine eingerichtet, wozu es ſich infolge ſeiner hübſchen
Höhen=
ders die Zunahme der Spareinlagen von 30 000 Reichsmark auf 97000 lage mit prächtiger Fernſicht am Eingange in das idylliſche Orbistal
* Auerbach, 10. Mai. Waldgottesdienſt. Am
Himmel=
fahrtstag findet bei der „Not Gottes” im Auerbacher Kirchenwald, wie
ſchaft im Jahre 1925 von der Vereisbank an Krediten in laufender Rech= ſchon ſeit vielen Jahren, ein Gottesdienſt, der bei gutem Wetter ſtets
Hickel=Darmſtadt predigen.
* Lampertheim, 10. Mai. Herr Adam Sieger von hier befindet
werden. Aus dem erübrigten Reingelvinn von nahezu 8000 Reichsmark hadiſchen Hofgutes Kirſchgartshauſen. Unermüdlich legt er täglich
erhalten die Mitglieder auf ihre Geſchäftsguthaben eine Dividende von trotz aller Unbilden der Witterung den Weg von hier nach ſeiner
Dienſt=
wohl für Dienſtherr als auch Untergebenen. Leider ſind ſolche Fälle
von Pflichttreue nur ſehr ſelten, und ganz beſonders vermißt die
Land=
wirtſchaft Arbeitskräfte, die längere Zeit in ihrem Betriebe aushalten.
Möge es dem Jubilar vergönnt ſein, noch recht lange ſeiner Arbeit
uach=
gehen zu können.
Gernsheim, 10. Mai. Waſſerſtand des Rheins. Am 10.
Mai: 0,84 Meter.
Groß=Gerau, 10. Mai. Die Eingem eindung
Dorn=
tungen benutzt werden, um ſo ſtärker iſt die bergs geſcheitert. Der hieſige Gemeinderat hat in ſeiner letzten
Sitzung die Sonderwünſche Dornbergs, wie Beibehaltung der Schule
in Dornberg und des Faſelſtalles, einſtimmig als undiskutabel
abge=
lehnt. Dornberg wird alſo ſeine Wünſche aufgeben müſſen, wenn über=
* Mörfelden, 9. Mai. Die Gemeinde iſt auf Grund eines Beſchluſſes
des Gemeinderates dem Heſſiſchen Landgemeindetag beigetreten.
Rheinheſſen.
Worms, 9. Mai. Eine feine Familie. Von ſeinem
Schwie=
gerſohn überfallen und in beſtialiſcher Weiſe mißhandelt wurde ein hier
wohnender Arbeiter. Die Frau und die Tochter des Schwiegerſohnes
ſchlugen ebenfalls auf den Vater und Großvater ein und drängten ihr
liegen kam. Dort verſetzte der liebenswürdige Schwiegerſohn ſeine
Schwiegervater einen Schlag auf den Kopf, ſo daß der Getroffene bewuf
los zu Boden ſtürzte. Ueber dem linken Auge trug er eine ſchwer
klaffende Wunde davon, ſo daß ärztliche Hilfe herbeigerufen werden
mußte. Das Gericht wird jetzt in dieſem Falle noch ein Wort
mit=
zureden haben.
R. Nackenheim, 10. Mai. Beſitzwechſel. Das Wohngebiet des
Metzgers Peter Mann, neben dem Gemeindehaus gelegen, ging zum
Preiſe von 11000 Mark durch Kauf an den Metzger Franz Brech
da=
hier über.
Oberheſſen.
* Büdingen, 10. Mai. Zu einer Paul Gerhardt=Feier
ge=
ſtaltete ſich das Verbandsfeſt der Kirchengeſangbereine
m. Hetzbach i. L., 10. Mai Glück im Unglück hatten vorgeſtern des ſüdöſtlichen Oberheſſens, das heute aus Anlaß des 250.
Todes=
tages des großen Kirchenlieddichters hier feſtlich begangen wurde.
Ortenberg, Glauberg, Obermockſtadt, Wenings, Wallernhauſen, Ober=
Seemen und Büdingen nahmen an dem Feſte teil. In der Kirche fand
eine Hauptprobe ſtatt. Pfarrer Kahn=Ortenberg predigte im
Feſtgottes=
dienſt. Unter Leitung von Pfarrer Stumpf=Eſchenrod kamen drei
Maſſen=
chöre, alle drei Paul=Gerhardt=Lieder, zum Vortrag. Der Hauptvortrag
fand im Fürſtenhofſaal ſtatt. Es wurde dabei von verſchiedenen
Redner=
ſind dort Beſtrebungen im Gange, dieſen dicht vor den Toven Fürths geſprochen. Die auswärtigen Gäſte wurden von der Büdinger
Bepöl=
kerung freundlich aufgenommen und bewirtet.
Gießen, 9. Mai. Ein ſchwerer Unfall trug ſich in der Nacht
vom 2. zum 3. Januar d. J. auf hieſigem Bahnhof zu, indem eine
it aller Wucht auf den Nachtſchnellzug Frantfurt-Berlin
auffuhr. Dadurch wurden mehrere Reiſende erheblich verletzt, eine Leh=
Fürth auf den Bahnhof, deſſen Kranke nach Yürth zu den Aerzten und rerin aus Stettin mußte in die Klinit verbracht werden, der D=Zug
er=
motivführer, Wittich, Rangiermeiſter Faber und Stellwerksmeiſter
Schmelz wegen Gefährdung eines Eiſenbahntransportes zu verantworten.
nach Fürth hindrängt, iſt es in der Tat zu verwundern, daß dieſes doch Ein großer Apparat von Zeugen und Sadwverſtändigen wurde aufge=
* Bad=Nauheim, 9. Mai. Das Kurtheater hat ſoeben
ſeine Sommerſpiélzeit eröffnet, es ſind für die Spielzeit eine
Anzahl Schauſpiel=Vorſtellungen, Opern=, Operetten= und Tanzgaſtfpiele
vorgeſehen. Die Leitung des Theaters hat Hofrat Steingötter.
* Herchenhain, 10. Mai. Einen großen Feſttag wird an
Himmel=
fahrt unſer Vogelsberg begehen, nämlich die Einweihung des
Jugendheims und des Ehrenmals für die Gefallene
des Vogelsberger Höhenklubs. Sonderzüge von Frankfurt
Fürth nur eine Arbeitsmehrbelaſtung und keinerlei pekujären Borteile werden die Teilnehmer gegen 11 Uhr nach Station Hartmannshain
bringt, ſo entſtehen keine. Aus allen dieſen einwandfreien Gründen bringen. Enthüllung und Weihe beginnen gegen 12 Uhr. Anſchließend
niſcher Vorzeit aufgeführt werden ſoll. Gaſtwirte und Geſchäftsleute
treffen große Vorbereitungen zum Empfang der Gäſte, deren Zahl man
* Laubach, 10. Mai. Unſer neuerbautes Krankenhaus
des Johann=Friedrich=Stiftes erhielt im Beiſein der Behörden und de
Ortſchaften umfaßt und deren Bürgermeiſter bollauf beſchäftigt iſt, zu Gräflichen Familie die Weihe. Die Erbauung begann im vorigen Jahre
nach den Plänen von Baurat Nodnagel=Schotten. Der Graf von Solus=
Laubach ſtiftete für den Neubau in dancenswerter Weiſe Baumaterial.
auch für ſie ein nener richtiger und beſſerer Weg in die Zukunſt bedeuten / Das neue Gebäude iſt 26 Meter lang und 13 Meter breit und enthält in
zwei Stochwerken Räumlichkeiten für 25 Krankenbetten. Im Kellergeſchoß
befinden ſich Badeeinrichtung, Desinfektionsraum, Sezierraum und
Vor=
ratsräume. Im Erdgeſchoß ſind Krankenzimmer, Operationsraum und
Aerztezimmer: im Obergeſchoß Küche, Laboratorium, Schweſtern= und
Mädchenzimmer untergebracht. Das Krankenhaus iſt mit allen
neuzeit=
lichen Eimrichtungen verſehen. Nach der Feier erfolgte auf Einladung
des Grafen ein Imbiß im Schloſſe, an dem ſich die Gäſte beteiligten.
* Vom Vogelsherg, 10. Mai. Zu der Rheinfahrt der
Vogels=
berger Volksſchüler am 5. Juni haben ſich etwa 1500 Schüler
und 300 Erwachſene gemeldet, ſo daß die Beteiligung eine über
Erwar=
ten ſtarke ſein wird. Ein Sonderzug wird von Lauterbach ab auf allen
Stationen der Bogelsbergbahn halten und die Teilnehmer aufnehmen.
Der Zug wird über Stockheim, Frankfurt, Mainz erreichen. Die
Dampferfahrt mit zwei großen Rheinſchiffen geht von Mainz bis
unter=
halb der Loreley bis St. Goar und wieder zurück nach Mamz. — Einen
Ausflug an den Rhein beabſichtigt auch der Verein ehemaliger
Acker=
bauſchuler zu Lauterbach.
Der zerſtörende Einfluß
auf die Geſundheit, die Stimmung, die Verdauung, den Schlaf ſowie das Ausſehen
des Menſchen iſt groß Vorzeitige Alterserſcheinungen ſind die Folge, müde Haltung,
ſchlechte Laune, große Reizbarkeit und ein ſchlechtes Ausſehen.
Große und nachhaltige Erfolge haben Nervöſe mit einer
Biomalz=Nerven=Nähr= und
Auf=
friſchungsmethode mit Lecithin
erzielt. Unſer Lecithin iſt patentiert. Es h.
in laugen Stoffwechſelverſuchen in ber
chemiſchen Abteilung des Rudolf=Vrchow=Krankenhauſes ſeine Feuerprobe beſtanden.
nervöſer Beſchwerden
Es iſt wiſſenſchaftlich unanfechtbar Es iſt reſtlos verdaulich,
wohl=
ſchmeckend und daher eine Nerven=Nahrung von denkbar größter Vollkommenheit.
Wen alſo nervöſe Beſchwerden quälen und wer etwas Energiſches tun will, der nehme
Biomalz mit Leeithin. Man fühlt ſich verjüngt, und ein
friſcheres, blühenderes Ausſehen
legt Zeugnis davon ab, in wie tiefgreifender Weiſe dieſe Nährmethode auf das
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Seite 8
Dienstag, den 11. Mai 1926
Muſſolini und ich in Tripolis.
Reiſeeindrücke von Alfred Krauße d’Avis.
Muſſolini und ich wurden in Tripolis erwartet. Er, weil er
ſich als Miniſterpräſident des Königreichs Italien dort zum
offi=
ziellen Beſuch angeſagt, ich, weil mich die Polizei von Syrakus
als äußerſt verdächtig angemeldet hatte. Daß ein Deutſcher
gleich=
zeitig mit Muſſolini nach Tripolis wollte, war für die italieniſchen
Behörden eine Sache, die gar nicht ernſt genug genommen
wer=
den konnte. Mit vieler Mühe hatte ich es erreicht, daß man mir
die Reiſeerlaubnis gegeben hatte. Aber im Augenblick, als das
Schiff abfuhr, ließ man die Funken kniſtern und erklärte mich
für beobachtungswürdig. So kam es, daß man auch zu meiner
Ankunft Vorbereitungen getroffen hatte.
Mit Rückſicht auf die großen für die folgenden Tage geplanten
Empfangsfeierlichkeiten für Muſſolini war für mich nur kleiner
Empfang vorgeſehen. Er war ſo klein, daß er von den meiſten
Menſchen garnicht bemerkt wurde. Nur zwei Geheimpoliziſten
hatten ſich zu meiner „Begrüßung” eingefunden. Ich erkannte ſie
ſofort, denn man ſah ihnen ebenſo wie ihren deutſchen Kollegen
ihren geheimen Beruf ſchon auf 100 Meter Entfernung an wegen
des geſucht harmloſen Auftretens, zu dem die gerollten Augen in
kraſſeſtem Widerſpruch ſtanden. Als ich von Bord ging, nickte ich
ihnen freundlich zu, worauf ſie beide verlegen zur Seite ſahen.
Aha, alſo noch Anfänger! Dann nahm ich mir einen
Neger=
ſklaven, der ſich mit meinem Gepäck belud, und ging auf die Suche
nach einem Unterkommen.
Mein erſter Gang war der offizielle Antrittsbeſuch bei der
Polizei. Man war gar nicht erbaut davon, daß ich wirklich ins
Land gekommen war und erklärte mir ſofort, daß ich während der
Auweſenheit Seiner Exzellenz die Stadt nicht verlaſſen dürſe.
Ich meinte, daß es für beide Teile doch viel angenehmer ſei.
wenn man mich möglichſt weit weg wußte. Nein, ich ſei ein
Deutſcher — damit baſta.
Ich benutzte alſo die Zeit, um mir Stadt und Umgebung
ein=
mal vor den Feſttagen anzuſehen. Dabei hatte ich überall
Ge=
egenheit, zu beobachten, wie die letzte Hand an die Potemkinſchen
Dorfer gelegt wurde. 30 Kilometer vor der Stadt wurden die
Landſtraßen mit Beſen gekehrt, da der hohe Beſucher
hier mit dem Auto durchraſen ſollte. Wer die Italiener mit
ihrer angeborenen Freude am Dreck kennt, kann beurteilen, welch
außergewöhnliche Kräfte hier am Werk waren, um dieſe
Sauber=
keitsorgie auszulöſen.
Da vorgeſehen war, daß der höhe Gaſt am zweiten Tage
ſeines Hierſeins den Wunſch haben mußte, das afrikaniſche Volk in
ſeinem Leben und Treiben zu ſehen, waren auch hierzu die nötigen
Vorbereitungen getroffen. Es wurden Verkaufsſtände mit
Muſterausſtellungen hergerichtet, hinter denen Araber in
friſch=
gewaſchenen Sonntagskleidern nach wohl einſtudierten
Be=
wegungen ihre Waren feilboten. Es war alſo alles geſchehen,
damit der Lenker des Staates das Leben ſeiner Untertanen in
ſeiner urſprünglichen Natürlichkeit belauſchen konnte.
Die Vorbereitungen waren damit aber noch lange nicht
er=
ſchöpft. Das wichtigſte geſchah am Nachmittag vor „ſeiner”
An=
kunft: Die Hetzjagd auf die Deutſchen! Alles was deutſch war,
ſollte ausgewieſen werden. Ein Lungenkranker, der ſeit Monaten
im Bett lag — Ausweiſung, drei Stunden Zeit. Ein Profeſſor
kam mit Studenten von einer Studienreiſe aus der Wüſte zurück,
ausgewieſen. Proteſt, der Profeſſor durfte ſchließlich bleiben, die
Studenten wurden unter Polizeibegleitung aufs Schiff gebracht.
So ging es weiter. Wenn ſich irgendjemand in der Welt ärgert,
dann holt er ſich einen Deutſchen, dem er Fußtritt gibt. Das
ſagt man in Italien ganz offen. Seit dem „Friedensvertrag
ſei das nun einmal ſo Mode geworden. Die Welt hat ſich daran
gewöhnt, und was das Schlimmſte iſt — ein Teil des deutſchen
Volkes auch!
Warum man mich nicht ausgewieſen hat, weiß ich nicht.
Vielleicht hatte mich meine „Ehrenbegleitung” verloren (wie
oben erwähnt, waren es ja Anfänger), oder man hatte ſich
mei=
ner Bemerkung erinnert, daß ich den Gänſekiel recht artig zu
handhaben wüßte. Man getraute ſich vielleicht deshalb doch nicht
und ich blieb.
Wo man auch hinſah, war „ſein” Bild. Da man aber das
Daſein eines Königs von Italien doch nicht ganz verheimlichen
konnte und andererſeits „er” doch nicht in den Schatten geſtellt
werden durfte, hatte man unter die Bilder des Königs ein paar
Sätze drucken laſſen, etwa folgenden Inhalts: „Warum verehrt
das italieniſche Volk ſeinen König? Weil er den über alles ge
liebten Muſſolini ſchalten und walten läßt!“ Das iſt ziemlich
kräftig!
Alſo „Er” kam. Um ſich das nötige Relief zu geben, reiſte
er mit einem Schlachtſchiffgeſchwader und einem Naſenverband.
Nach einem Attentat macht ſich ein Verband immer ganz gut. Er
greift an die Herzen, wie man ſo ſagt, wenigſtens in Europa. Als
kluger Mann wußte Muſſolini aber ganz genau, daß man ſich
bei allen von der Ziviliſation noch wenig beleckten Völkern als
kranker Mann mit Verbänden nur lächerlich macht und hatte
ſei=
nen Verband auf dem Schiff gelaſſen. Und ſiehe da, das Wunder
war geſchehen: die fürchterliche Wunde war innerhalb drei Tagen
ſo gut geheilt, daß man nicht das Geringſte mehr davon ſah.
„Er” kam am Sonntag, den elften April. Wer näheres
über den Empfang wiſſen will, der ſuche ſich eine alte deutſche
Zeitungsnummer, die von einem Kaiſerempfang berichtet. Er
wird hier ſämtliche wiſſenswerten Einzelheiten leſen können: vom
elaſtiſchen Schritt des hohen Gaſtes, den höher ſchlagenden
Her=
zen der Untertanen, Fahnen, Triumphbogen, Ehrenjungfrauen,
Tribünen, von dem Vorbeimarſch der „mutigen Truppen, denen
die Kühnheit aus den Augen blitzte” und von vielem anderem
mehr. Hinzuzufügen wäre lediglich, daß ſich hier das Jauchzen
und Jubilieren der Untertanen beſchränkte auf die im
Staats=
dienſte ſtehende Beamtenſchaft und einige Hundert von ihnen
gut einexerzierter eingeborener Proletarier. Welche Mittel der
Staat hierzu ausgeſetzt hatte, iſt mir leider nicht bekannt. Böſe
Menſchen behaupten ſogar, man hätte bei den einzelnen Beamten
aus der Tonſtärke des Jubels, den Grad der Angſt vor dem
Ab=
gebautwerden ableſen können. Aber das iſt natürlich nicht wahr.
Muſſolini ſelbſt trug die Uniform ſeiner Freiwilligenmiliz
mit den Abzeichen eines Korporals (wie rührend!) Dazu als
einzigen Halsorden das Kreuz der Rechtsritter des Souveränen
Malteſerordens mit der Diſtinktion von Jeruſalem. —
Der Beſuch in Tripolis hat mehr zu bedeuten, als das ganze
Theater annehmen läßt. Denn Muſſolini als Staatsmann
be=
deutet einen Markſtein in der Geſchichte des italieniſchen Volkes.
Er, der vor zwanzig Jahren noch barfuß, ohne Mütze als
Aus=
läufer einer italieniſchen Firma in Genf ſeinen Wagen durch die
Straßen ſchob, mußte zunächſt ein begeiſterter Anhänger der
Sozialdemokratie werden, weil ſie ſich als Partei der Armen und
Bedrängten ausgibt. Raſch ſtieg er in der Partei nach oben und
durfte auch hinter die Kuliſſen ſehen. Das wurde ſein
Wende=
punkt. Als er erkannte, daß dieſe Partei hinter ihren ſchönen
Worten alles tat, um die Wählermaſſen unzufrieden zu erhalten,
alſo unſozial war, kehrte er ihr den Rücken. Er nahm den
Kampf für die unterdrückten Maſſen allein auf, und — das
ver=
zeiht ihm die Sozialdemokratie niemals — er hatte Erfolg. Sein
Kampf galt dem internationalen Großkapital, in deſſen Netz er
ſeine alte Partei hilflos zappeln ſah, und führte Kampf, aber
mit dem Zweck der Verſöhnung. Sein Kampf ging um den
Frieden und war nicht Selbſtzweck wie der Klaſſenhaß, mit dem
das Volk nicht zum Frieden kommen darf. Vaterlandsliebe war
die Grundlage ſeiner Lehre.
Muſſolini fand für ſeine Ideen eine günſtige Plattform.
Italien war durch den Krieg erſt richtig zur Einigung
gekom=
men. (Noch um die Jahrhundertwende wurde oberitalieniſchen
Beamten, die ſüdlich Neapel Dienſt taten, dieſe Arbeit als
Kolonialdienſt mit Zulagen und Verdoppelung der Dienſtjahre
duF UnFeren Taden
Von Vicki Baum
In einer Zeit, in der das
unſichtbare Treiben der
neuen Feme im
Brenn=
punkt des öffentlichen
Auf=
ſehens ſteht, hat es die
Au=
torin unternommen, dieſe
dunklen Vorgänge zum
Thema ihrer Dichtung zu
machen. Sie wird der
ſchwierigen Aufgabe mit
ſicherſtem künſtleriſchen
Inſtinkt und Takt Herr.
AbſeitsallerParteitendenz
findet ſie im rein
Menſch=
lichen die Löſung. Der
Roman iſt mit ſchärfſter
Erfaſſung des Zeitkolorits
geſchrieben und mit einer
faſzinterenden Fähigkeit,
äußere Begebniſſe und
ſee=
liſches Geſchehen ſpannend
zu geſtalten.
Sie müſſen ihn leſen!
Kaufen Sieſichmorgen die
1V .7-8s
Nummer 130
angerechnet.) Das italieniſche Volk begann ſich eins zu fühlen
und mußte einen Mann begrüßen, der mit ſtarker Hand auf ſo
zialer Grundlage ſein Führer ſein wollte. Seine Erfolge auf
innerpolitiſchem Gebiet verſchafften ihm ungeheuren Zulauf und
trieben ihn auf der Leiter hoch bis zum Platze des
Miniſterpräſi=
denten. Hier fand er die ſchwerere Aufgabe vor. Die italieniſche
Bevölkerung hatte in beängſtigender Weiſe zugenommen und
findet in der Heimat keinen Platz mehr. Der erſehnte Reformer
der italieniſchen Staatsmaſchine wurde zum Außenpolitiker auf
gefährlichſtem Poſten. Hinter ſich ein Drängen und Stoßen an
ſich geſunder Naturkräfte, aber in Aeußerlichkeiten noch mit allen
Schönheitsfehlern eines demokratiſchen Volkes belaſtet. Der
ari=
ſtokratiſche Herrenmenſch muß ſich zu manchen Konzeſſionen
be=
quemen. Wenns gar zu ſchlimm wird, dann zieht er das
Sicher=
heitsventil „Deutſchland”, denn von einem entwaffneten Volke
iſt keine Gefahr zu befürchten. Wie könnte er ſeine großen
Pläne durchführen, wenn ihm alle Parteiſchwätzer im Parlament
ihre Ratſchläge geben würden? Man hetzt ſie ein bißchen auf
Deutſchland, und ſie ſind beſchäftigt.
Neben dem an Menſchen überquellenden Italien liegt das
menſchenarme Frankreich, das in der Umgegend von Bordeauty
Bauernhöfe mit Negern beſetzen mußte, um eine Beſtellung der
Felder zu ermöglichen. Uind dieſes Frankreich hat einen für
europäiſche Siedlung geeigneten Kolonialbeſitz, den es kaum
verwalten, geſchweige denn jemals beſiedeln kann! Aber davor
ſteht die größte Waffemacht der Erde. Es heißt alſo vorſichtig
ſein und den Geguer moraliſch ins Unrecht ſetzen. Die Welt ſoll
nicht nur wiſſen, daß Italien Land braucht, ſondern ſie ſoll ſehen,
daß es auch Kolonialbeſitz zu Siedlungszwecken ausnutzen kann.
Dieſen Beweis ſoll Tripolis liefern! Die Worte
Tunis, Algier und Malta werden nicht ausgeſprochen; aber ſi
erſcheinen mit unſichtbaren Lettern geſchrieben als Zukunftsbil
am Horizont, wenn das Wort Tripolis ausgeſprochen wird.
Ein ziveites Eiſen im Feuer iſt Kleinaſien. Türkiſches
Gebie=
zu nehmen, iſt nicht leicht, nachdem die Türken nach ihrer völligen
Entwaffnung der griechiſchen Arigee die Waffen geklaut haben
Die Schutzmächte des Völkerbundes hatten Griechenland vor ein
paar Jahren auf die Türkei gehetzt, um ihr den Todesſtoß zu
ver=
ſetzen. Von der 200000 Mann ſtarken griechiſchen Armee kamen
aber nur 30000 lebend in die Heimat zurück. Das war peinlich.
Italien iſt auch hier vorſichtig.
Muſſolinis Beſuch in Tripolis galt der Stärkung des
kolo=
nialen Siedlungsgedaukens nach dem geſchichtlichen Grundſatz=
Ein Volk, das ſich aus eigener Kraft vermehrt,
hat ein ſittliches Recht auf Land. Hieran kann kein
Völkerbund etas ändern.
Großzügig wie der Gedanke, ſo war auch das Auftreten des
Diktators. Ein Mann in ſeiner Stellung kann auf afrikaniſchem
Boden nicht einfach im Wagen ſpazieren fahren. Eine berittene
Eskorte von Arabern mit weiten fliegenden roten Mänteln au=
Schimmeln rahmten ſeinen Wagen ſtets ein. Eiwer bunten
Wolk=
gleich ſtob ſein Zug daher. Ueberall Spalier der Truppen.
Auf=
machung und Regie waren ſehr gut.
Störend wirkte nur die Polizei, die mindeſtens ebenſo
auf=
geregt war wie ihre Schweſtertruppe in Darmſtadt beim Empfang
des Reichspräſidenten. Genau wie in Darmfſtadt hat ſie ſich
nachher auch in der Zeitung ſchrecklich gelobt, weil das Publibum
ſich trotz ihrer Aufregung anſtändig benommen hat. Nur in
Einem unterſchieden ſich die Tripolitaner vorteilhaft: Die
be=
rittene Eskorte führte ein Reiter und nicht ein Mann im Auto
mit einem hohen Hut auf dem Kopf, der ſich fortgeſetzt umſieht
und winkt. Solche Stilloſigkeiten bekommen die Italiener nun
doch nicht fertig.
Als Muſſolini und ich endlich abgereiſt waren, fiel der Polizei
mit gewaltigem Gepolter ein Felſen vom Herzen. Sie war ſeelet
froh, daß wir wieder draußen waren — wenn auch aus verſchie
denen Gründen!
Briefkaſien.
H. hier. Wer eine Firma im Rechtsverkehr als Einzelkaufmann ge
braucht und unter dieſer Firma Geſchäfte abſchließt, erklärt damit
tat=
ſächlich dem Dritten gegemüber, daß der Inhaber der Firma wie ein
Kaufmann haften will, ganz abgeſehen davon, ob die Firma im Handels
regiſter eingetragen iſt oder nicht. Die Eintragung entſpringt ein
öffentlich=rechtlichen Verpflichtung. Das Firmenrecht an und für ſich iſt
weder in ſeiner Entſtehung noch in ſeiner Wirkung durch die Eintragung
bedingt. Bei der offenen Handelsgeſellſchaft bildet im Falle des § 1 de=
Handelsgeſetzbuches der Beginn des Gewerbebetriebes unter gemeinſchaft
licher Firma den Beginn der Geſellſchaft, in den Fällen der 88 2, 3 der
Zeitpunkt der Eintragung in das Handelsregiſter.
M. A. Wenn es ſich, was aus der Anfrage nicht deutlich zu erſeher
iſt, um einen Sicherungsübereignungsvertrag handeln ſollte, ſo empfiehlt
ſich, den Vertrag von einem Rechtsſachverſtändigen abfaſſen zu laſſen.
Th. F. in H. Wenden Sie ſich an das Reichswehr=Inf.=Regt. 15 in
Gießen, das die Fragen beantworten wird.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 11. Mai. 4.30: Hausorch. Wunſch=Nachmittag. Mit
wirkende:
Luca Rotkovsky, Sopran, vom Frankf. Opernhaus.
5 5.45: Leſeſtunde. O 6.15: Uebertr. von Caſſel. O 6.45: „
Land=
heime”, Vortr. von Prof. Schleſinger. O 7.15: Aus dem Kreiſe der
Mitarbeiter und Fortſetz
Emil. Rathenaus:
Walter Rathenau
und Oskar von Mille
Vortrag von Profeſſor Küntzel.
5 7.45: Engl. Literaturproben, vorgetragen von Studienrat Olbrich.
O 8: Engliſch. O 8.30: Vortrags=Abend Prof. Marcell Salzer.
Stuttgart.
Dienstag, 11. Mai. 4.15: Funkorch. O 6.15: Karl Walter
Straßburg und Zürich, eine mittelalterliche Städtefreundſchaft
O 6.45: Morſe=Kurſus für Fortgeſchrittene. O 7.15: Dr. Wert
heimer: Das Ausland
Dienstag, 11. Mai. 3.45: Stunde miit Büchern. Literariſche
Zeitſchriften. O 5: Funk=Kapelle. Mitw.: Walter Eckard von der
Städtiſchen Oper Charlottenburg, Baß. Lortzing: Feſtouv. —
De=
buſſy: Arabesque 1 u. 2. —
Mendelsſohn: Minnelied im Mai.
Im Frühling. Jetzt kommt der Frühling. Leiſe zieht durch mein
Gemüte (Walter Eckard). Am Flügel: Th. Mackeben. — Schubert:
Scherzo. Moment muſical. — Liſzt: Ung. Rhapſodie Nr. 1.
Brahms: Geheimnis (Candibus). — Grieg: Dem Lenz ſoll mein
Lied erklingen. — Dörner: Die Tage der Jugend (Walter Eckard).
Chopin: Polonaiſe= A=dur. O
„Weltwirtſchaftliche Neubildungen”” englich. 2. 735: Dr. Bomn=
O 8: Sende=Spiele: „Die
ver=
kaufte Braut”
Komiſche Oper von Smetana.
Dir.: Selmar
Meyrowitz v. d. Staatsoper. In den Hauptrollen: Bernh. Köhler,
Hedwig Sevcik, Tilly de Garmo, Gottfr. Hagedorn, Emma Vilmar=
Hanſen, Wald. Henke, H. H. Bollmann, Leo Schützendorf, Karl
Platen, Lia Fuldauer, Arthur Groſſe.
Königswuſterhauſen, Dienstag, 11. Mai. 3: C. M. Alfieri u.
frl. van Eyſeren: Spaniſch für Anfänger. O 3.30: Legationsrat Du
Südhof: Das Deutſchtum in Ueberſee. O 4: Derſelbe: Die deutſche
Auslandsſchule. O 4.30: Mitteilungen des Zentralinſtituts. O
Frl. G. van Eyſeren: Geſchichten von Tieren, Pflanzen und früheren
Zeiten.
hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich
Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
erantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrchten: Max Streeſe
Verantwortlich ſür Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Berantwortlich für Sch1
denſt: Andreas Bauer
rant
für der
ſeratenteil: Willy Kuhle
ruck und Verlag: 2. C Wittich — ſämtlich in Darmſtadi.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 130
Dienstag, den 11. Mai 1926.
Reich und Ausland.
Süddeutſchlandflug 1926.
Die ſiebzehn am Süddeutſchlandflug beteiligten Städte rüſten
ſich für den Beginn am 30. Mai. Die Vorbereitungen
ſowohl bei der zentralen Stelle in Mannheim, als auch an den
einzelnen Zwangslandungsplätzen der beteiligten Länder ſind
im vollſten Gange und verſprechen jetzt ſchon ein
bedeutungs=
volles Ereignis für den Südweſten und Süden des Reiches.
Der Zeitpunkt der ganzen ſportlichen Veranſtaltungen iſt um ſo
eindrucksvoller, als gerade in dieſen Tagen die Pariſer Luftfahrt=
Verhandlungen zu einem für uns günſtigen Ergebnis geführt
haben und endlich den Weg frei machen, für die notwendige
Ent=
wicklung der friedlichen Zwecken dienenden deutſchen Luftfahrt.
Unter dieſen Vorzeichen wird dieſer als
Zuverläſſig=
keitsflug ausgeſchriebene Wettbewerb für die deutſche
Flug=
induſtrie ein neuer Anſporn zu weiterer techniſcher
Vervoll=
kommnung ſein und gleichzeitig die Entfaltung des deutſchen
Flugſportes fördern zurch Züchtung der dafür erforderlichen
Sportmaſchine.
Die Bedeutung des Süddeutſchlandflugs tritt für den
Süd=
weſten und Süden des Reiches noch beſonders dadurch hervor,
daß dieſe Flugveranſtaltung wieder die erſte ſeit dem
Oberrhei=
niſchen Zuverläſſigkeitsflug im Jahre 1914 iſt. Dem entſpricht
auch die Tatſache, daß der Wettbewerb unter der
Schirm=
herrſchaft der Staatspräſidenten der beteiligten
Länder Baden, Bayern, Heſſen und Württemberg ſteht. Die
äußerſt intereſſante Ausſchreibung bringt zum erſten Male nicht
wie bisher eine Einteilung der teilnehmenden Maſchinen nach
ihrer Motorenſtärke, ſondern ſieht ein Wertungsverfahren vor,
das alle Bauaufgaben für ein Sportflugzeug gleichmäßig umfaßt.
Maßgebend in erſter Linie ſind dabei Bauaufwand und
Lei=
ſtungen. Die hauptſächlichſten Gedankengänge ſind kurzgefaßt
fol=
gende: Auf hohe Leiſtungen wird weniger Wert gelegt, als auf
Betriebsbereitſchaft und auf Zuverläſſigkeit.
Es wird, alſo bewertet, die Start= und Flugzeit auf kurzer
Strecke, die Startfähigkeit in Bodennähe, die mit gegebener,
ziemlich kleiner Flugſtrecke beförderbare Ladung, die Bewertung
von offenem und geſchloſſenem Gaſtraum und Frachtraum, die
Regelmäßigkeit der Leiſtung und an Stelle einer weitgehenden
Erlaubnis von Ausbeſſerungen eine Beſchränkung auf gangbares
Material, auf Bordmittel und Benutzung mitgeführter Werkzeuge
durch die Beſatzung. Die Feſtſtellung dieſer Leiſtungen geſchieht
in der fünftägigen techniſchen Vorprüfung vom
30. Mai bis 4. Juni in Mannheim. Ihre Ergebniſſe finden ihre
Endwertung in dem anſchließend ſtattfindenden zweitägigen
Streckenflug am 5. und 6. Juni über eine Strecke von zirka
2000 Kilometer. Daß die Neuartigkeit der Ausſchreibung trotz
ihrer ſcharfen Bedingung allſeits größtem Intereſſe begegnet,
beweiſt die namhafte Zahl der jetzt ſchon vorliegenden
Nen=
nungen. Wir ſehen darunter bekannte Namen von Sportfliegern,
die uns vom deutſchen Rundflug des vorigen Jahres noch in
Erinnerung ſind. Als ganz beſonders intereſſant iſt zu
ver=
zeichnen, daß diesmal bereits wieder neue
Sportflug=
zeugtypen am Wettbewerb teilnehmen, auf deren Leiſtungen
man geſpannt ſein kann, ein Beweis, daß die deutſche
Flugzeug=
induftrie trotz aller ſchweren Beſchränkungen und wirtſchaftlichen
Schwierigkeiten noch einen großen Unternehmungsgeiſt beſitzt.
Wir geben die Wettbewerber in der Reihenfolge ihrer
erfolgten Nennungen nachſtehend bekannt: 1. Alfons Lüber,
Saulgau, mit Focke Wulff, 2. Otto Fuchs, Darmſtadt,
mit B. A. G. D. IIa; 3. Eberhard von Conta, mit Meſſerſchmitt;
4. Akad. Fliegergruppe, Darmſtadt, mit Mohamed;
5. Akad. Fliegergruppe, Darmſtadt, mit B. A. G. D. Ha;
6. Harry v. Bülow, Bodkamp, mit Sauſewind; 7. Paul Bäumer.
Hamburg, mit Flamingo; 8. Luftfahrt Halberſtadt, mit Focke
Wulff; 9. Zirkus Krone mit Flamingo; 10. Daimler=Motoren=
Geſellſchaft mit Daimler Leichtflugzeug L 20: 11. Daimler=
Motoren=Geſellſchaft mit Daimler=Leichtflugzeug I. 20; 12. Udet=
Flugzeugbau mit Flamingo; 13. Udet=Flugzeugbau mit
Fla=
mingo; 14. Udet=Flugzeugbau mit Udet=Tiefdecker U 10;
15. Luftverkehr Württemberg, a. G., Stuttgart mit K 1 Suſe;
16. Albatros=Flugzeugwerk, G. m. b. H., mit Albatros L 68a;
17. Albatros=Flugzeugwerke, G. m. b. H., mit Albatros L. 68;
18. Sportflug, G. m. b. H., Fürth i. B., mit Meſſerſchmitt M. 17:
19. Sportflug, G. m. b. H., Fürth i. B., mit Meſſerſchmitt M 18:
20. Rudolf Oelzſchner, Merſeburg, mit L. V. G. C 6; 21.
Ober=
bayriſcher Sportflug, München=Schleißheim, mit Udet=Tiefdecker
U 10: 22. Raab Katzenſtein, Flugzeugwerk, Kaſſel, mit RK 1
Schwalbe; 23. Deutſche Verkehrsfliegerſchule, G. m. b. H., mit
Junkers A 20; 24. Deutſche Verkehrsfliegerſchule, G. m. b. H.,
mit Heinkel AD32; 25. Schokoladenfabrik Mauxion, G. m. b. H.,
mit Dietrich DPITa; 26. Aero=Expreß, Luftbetriebs=G.m.b.H.,
mit R IIT A: 27. Dietrich=Flugzeugwerk, A.=G., Kaſſel,
mit D P XI.
Verhafteter Banknotenfälſcher.
fm. Schwetzingen. Der Schwetzinger Polizei iſt es gelungen,
in der Perſon des 22jährigen arbeitsloſen Konſtruktionsſchloſſers Jakob
Kohl aus Ludwigshafen einen Herſteller und Vertreter falſcher
Bank=
noten feſtzunehmen. Er hatte aus echten Fünfmarkſcheinen etwa zwei
bis drei Zentimeter breite Streifen herausgeſchnitten und die Lücken
durch überklebte Papierſtreifen erſetzt. Die Abſchnitte wurden jeweils
an einer anderen Stelle vorgenommen, ſodaß ſich ſchließlich aus den
genau aufeinander paſſenden Ausſchnitten von fünf bis ſechs Scheinen
ein zuſammengeklebter neuer Fünfmarkſchein ergab. Er hat mehrere
dieſer ſorgfältig zuſammengeklebten Falſifikate in den Verkehr gebracht.
gegen 380 Gramm in der bisherigen Ausführung.
Tagung des ſüdweſtdeutſchen Elektroinſtallationshandwerks.
fm. Karlsruhe, Samstag und Sonntag hielt hier der Landes= präſident Montag vormittag dieſem Erſuchen nachkommen. Es iſt
an=
verband deutſcher Elektroinſtallationsfirmen Württemberg und Baden
ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. In einer Samstag abgehal= Belohnung beitragen wird.
tenen Sitzung des erweiterten Vorſtandes wurde u. a. beſchloſſen, für
Baden und Württemberg eine eigene Preisliſte aufzuſtellen und
die=
jenige des Reichsverbandes als zu umfangreich abzulehnen. Unter den
angenommenen Anträgen iſt ein ſolcher bemerkenswert, der anſtatt der
dreijährigen, die fünfjährige Geſellentätigkeit als Vorbedingung für die
Zulaſſung für die Meiſterprüfung vorſieht und an dem Badiſchen Hand= die in Strausberg wohnende Gräfin von Lambsdorff, geb. Freiin von
werkskammertag weitergeleitet wurde. Ein anderer verlangt die
geſetz=
liche Feſtlegung der vierjährigen obligatoriſchen Lehrzeit im
Elektro=
handwerk. Als nächſter Verſammlungsort wurde Stuttgart beſtimmt.
Zur Tagung des Reichsverbandes in Hamburg ſollen vier
württem=
bergiſche und badiſche Vertreter entſandt werden. Der Sonntag
vor=
mittag abgehaltenen Landesverſammlung wurden dieſe Beſchlüſſe zur
Kenntuis gebracht. Verbandsſyndikus Dr. Aufrecht (Stuttgart) hielt
ein Referat über den Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft. Aus dem
Jahresbericht über das einjährige Zuſammengehen Württembergs und
Badens iſt zu entnehmen, daß der Verband eine fruchtbare Tätigkeit
nach innen und gußen entfaltete und beſtrebt war; die Intereſſen des
Elettrohandwerks denen der Elektrizitätsinduſtvie gegenüberzuſtellen und angeblich noch junger Menſch, wpußte ſich der inzwiſchen herbeigeholten
einen Ausgleich herbeizuführen. Verſchiedene geſellige Unterhaltungen, der Nichtung der Bahnſtation Schlagmühle. Der Täter hat die Gräfin
beſchloſſen die ernſte Tagungsarbeit.
Kriegsgefangenen=Wiederſehenstag in Remagen a. Rhein.
d. J. das Ziel Tauſender ehemaliger Kriegsgefangener ſein, welche
dort alte Bande treuer Kameradſchaft erneuern und gemeinſame Er=
Kameradſchaftstag werden von der Reichsvereinigung ehemaliger
Kriegsgefangener, Berlin, Mauerſtraße 66, getroffen, die ihren
dies=
jährigen Bundestag mit dieſer Veranſtaltung verbindet. Nach den
bis=
her vorliegenden Meldungen von Kameraden aus dem geſamten
Reichs=
gebiet einſchließlich der Grenzgebiete an der Saar, aus Oſtpreußen,
Ober=
ſchleſien und darüber hinaus aus Deutſch=Oeſterreich iſt mit einer
außer=
ordentlich großen Beteiligung zu rechnen. Anmeldungen zur Teilnahme Strohgeflecht offiziell in Preußen für die Bekleidungsordnung
einge=
an den Wiederſehenstagen bzw. diesbezügl. Rückfragen nimmt entgegen
der Kamerad A. Claus Eſſeu=Ruhr, Annaſtr. 40.
Das Budget Franzöſiſch=Kameruns.
Einnahmen im Betrage von 26,2 Mill. Fr. auf. Das Budget für den Hamburg, Bremen, Lübeck ebenfalls die Aufnahme dieſer kleidſamen
Geſundheitsdienſt umfaßt 3,6 Mill. Fr., das Budget für die Zentralbahn
21,5 Mill. Fr. Einnahmen und Ausgaben.
Der ſchwergeprüfte Saarbergbau.
33 Todesopfer in vier Monaten.
Saarbrücken. Im Saarbergbau, der bekanntlich ſeit dem
Ver=
ſailler Vertrag unter fpanzöſiſcher Verwaltung ſteht, iſt eine
Rekord=
iffer, wenn auch eine recht unangenehme — von Kataſtrophen abgeſehen
erreicht worden: Das erſte Drittel des Jahres 1926 hat 33
Todes=
fälle im Saarbergbau gebracht. Wenn es ſo weiter geht, dürfte in
dieſem Jahre die Zahl 100 überſchritten werden und das Jahr 1926
dürfte ein Tränenjahr für die Bergarbeiterbevölkerung werden. Die
„Saarbrücker Zeitung” führt die Urſache dieſer ſo betrübenden Tatſache
auf den Rückgang der tüchtigen, mit dem Saarbergbau eng verbundenen
techniſchen Beamten, die durch junge Leute mit ungenügender
Vor=
bildung erſetzt worden ſeien. Ferner trage an dem Ueberhandnehmen
der Unfälle auch die ungenügende Entlohnung der Bergleute und die
mangelhafte Beaufſichtigung der Arbeit durch fachkundige Beamte
Schufd. Eine beſondere Gefahrenquelle bilde ferner die Verwendung
von für den Grubenausbau zum Teil unbrauchbaren Holzes. Aus all
dieſen Mängeln und Mißſtänden erkläre es ſich warum der Bergbau im
Saargebiet in letzter Zeit ſo erſchreckend viele Opfer fordere. Die
maß=
gebenden Stellen von der Bergverwaltung bis zur
Regierungskom=
miſſion und zum Völkerbund müßten endlich zur Ueberzeugung kommen,
daß es ſo im Saarbergbau nicht weiter gehen könne und daß von Grund
auf für Abhilfe geſorgt werden müſſe.
Ein folgenſchweres Grubenunglück auf der
Hütte Phönix.
Duisburg. Montag morgen gegen 8½ Uhr ſtürzte auf der
Hütte Phönix in Duisburg=Lahr das faſt dreihundert Meter lange
und 50 Meter breite Dach des Fein= und Stahlwalzwerkes ein und
be=
grub die darin beſchäftigten Arbeiter unter ſich. Vier Tote und ſieben
Verletzte, darunter zwei Schwerverletzte, wurden nach mühſeliger Arbeit
aus den Trümmern geborgen. Der Bau war glücklicherweiſe nicht voll
beſetzt, da das Feinwalzwerk zurzeit ſtilliegt. Die Urſache des
Ein=
ſturzes konnte noch nicht aufgeklärt werden.
Von der Verwaltung der Hütte Phönix wird mitgeteilt, daß 3
Ar=
beiter tot ſind, während ein ſchwerverletzter Arbeiter wahrſcheinlich
noch ſterben wird. Ein weiterer Schwerverletzter ſchwebt in
Lebens=
gefahr. Acht Arbeiter ſind leicht verletzt. An der Unglücksſtelle weilen
Oberbürgermeiſter Dr. Jarres und Polizeinſpektor Froböſe. Die
Ein=
geſtürzte Halle ſoll erſt ſeit einigen Tagen in Betrieb ſein. Man
ver=
mutet, daß das Unglück auf einen Konſtruktionsfehler zurückzuführen
iſt. Andererſeits wird eine Bodenſenkung als Urſache angenommen.
Die Unterſuchungen ſind im Gange.
Vertretung des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge.
Um einem in allen Kreiſen des Volksbundes lebendigen Wunſche,
den 8. Vertretertag in unſerem wenigſtens teilweiſe befreiten Rheinland
abzuhalten, nachzukommen, iſt als Tagungsort Düſſeldorf gewählt
wor=
den. Seit dem letztjährigen Vertretertag hat der Volksbundgedanke im
deutſchen Volke immer weitere Verbreitung gefunden und feſte Wurzeln
geſchlagen, der Verlauf des Volkstrauertages hat dies ganz beſonders
gezeigt. Zu den Verhandlungen des Vertretertages ſind ſämtliche
Neichs= und bundesſtaatlichen Zentralbehörden, die kirchlichen und
ört=
lichen Kommunalbehörden, die großen Körperſchaften, ſowie Vertreter
aller Schichten des Volkes eingeladen worden. Die öſterreichiſche
Schweſterorganiſation „Schwarzes Kreuz” wird durch ihren Präſidenten
und Generalſekretär vertreten ſein. Die vom Volksbund zu leiſtenden
Arbeiten nehmen einen ſtets wachſenden Umfang an, ſodaß die
Be=
ratungen hierüber von außerordentlicher Wichtigkeit ſind. Die
Not=
wendigkeit, praktiſche Fürſorgearbeit für die Kriegerfriedhöfe in den
fernen Ländern zu leiſten, vergrößert ſich von Jahr zu Jahr. Für die
Löſung dieſer Aufgaben die richtigen Wege zu finden, wird eine der
vornehmſten Arbeiten des Vertretertages ſein. Während der
Volks=
bund im vergangenen Jahre mehr als hunderttauſend Mart für die
Kriegsgräberfürſorge verausgabte, beabſichtigt er, dieſe Ausgaben im
laufenden Jahre zu verdoppeln oder gar zu verdreifachen. Das
An=
wachſen des Volksbundes auf nahezu tauſend Ortsgruppen, die eifrige
Tätigkeit ihrer Führer und der unermüdlich weiter betriebene Ausbau
der Landes= und Provinzialverbände bieten eine Gewähr dafür, daß
dieſes Ziel erreicht wird.
Der Mord an der Gräfin Lambsdorff.
* Berlin. Am Sonntag nachmittag fand in Strausberg ein
Lokaltermin ſtatt, zu dem eine Anzahl Zeugen geladen war. Der Mord
an der Gräfin Lambsdorff wurde rekonſtruiert und die Zeugen
ver=
nommen. Dadurch hat man ein Bild über den Verlauf des Verbrechens
gewonnen. Inzwiſchen ſind in den beiden letzten Tagen eine große Zahl
Anzeigen aus den Kreiſen der Bevölkerung ſowohl i Strausberg und
Umgebung wie in Berlin bei der Polizei eingelaufen, die zurzeit noch
nachgeprüft werden. Der Schwager der Gräfin, Rechtsanwalt Peterſen
aus Hannover, den die Gräfi nach der Bahn gebracht hatte, wurde
Samstag nachmittag telegraphiſch gebeten, ſich nach Berlin zu begeben.
Der Mörder hat ſeinem Opfer eine goldene Armbanduhr geraubt, deren
„12” in roten Ziffern, die übrigen Tageszeiten in ſchwarzen Ziffern
auf dem Ziffernblatt aufgedruckt ſind. Außerdem hat er auch eine
Halskette altruſſiſcher Arbeit geſtohlen, die aus vier Rechtecken beſteht,
die durch ſechs dünne Kettchen verbunden ſind. Weiter hat er auch noch
einen kleineren Geldbetrag und mehrere Ringe geſtohlen. Zwiſchen
dem Mörder und ſeinem Opfer muß ſich ein ſchrecklicher Kampf
abge=
ſpielt haben. Gräfin Lambsdopff war eine große, ſtattliche Erſcheinung.
Der Mörder muß die ſich verzweifelt wehrende Frau ringend zehn
Minuten in einen Seitenweg hineingeſchleift und dort auf den
Wald=
boden geworfen haben. Bei dem furchtbaren Kampfe wurden Zweige
von den Kiefern geriſſen, kleine Sträucher, an denen ſich die
Ueber=
fallene auſcheinend feſtgehalten hatte, entwurzelt und der Boden in
großem Umkreis aufgewühlt. Als der Mann fah, daß er durch den
Widerſtand der Gräfin zu ſeinem Ziel nicht gelangen konnte, zog er die
Waffe und ſchoß. Die Kugel durchſchlug die Bruſt und trat am Rücken
heraus. Das Geſchoß konnte nicht gefunden werden, ſo daß alle
An=
haltspunkte dafür fehlen, welche Waffe und welches Kaliber der Mörder
Die Leiche iſt von der Staatsanwaltſchaft freigegeben
gebraucht hat.
worden. Aller Vorausſicht nach ſoll am Mittwoch oder Donnerstag
die vorläufige Beiſetzung in Strausberg ſtattfinden. Geplant iſt, die
Leiche ſpäter nach der Heimat in Mitau zu überführen. Der zuſtändige
Staatsanwvalt hat bei dem Regierungspräſidenten in Potsdam
bean=
tragt, eine Belohnung in Höhe von 2000 Mark auf die Ergreifung des
Mörders auszuſetzen. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird der
Regierungs=
zunehmen, daß die Stadtverwaltung Strausberg zur Erhöhung der
Eine Gräfin von Lambsdorff das Opfer des Strausberger
Luſtmordes.
IU. Berlin. Der Mord im Walde bei Strausberg hat inſofern
inzwiſchen eine Aufklärung gefunden, als die Ermordete nunmehr als
Neibnitz, identifiziert werden konnte. Die Familie der Gräfin, deren
Mann Leiter der baltiſchen Vermögensverwaltung in Deutſchland iſt
mußte bei den Unruhen in den baltiſchen Provinzen im Jahre 1919
flüchten und bewohnte ſeitdem eine Villa in Strausberg. Die
Er=
mordete hinterläßt vier unmündige Kinder. Eigenartig berührt, daß,
wie jetzt bekannt wird, der Täter bereits am 1. Mai einen ähnlichen
Ueberfall auf ein funges Mädchen verübte und ſogar erſt kurz vor der
Ermordung der Gräfin an einem zweiten Ueberfall nur durch die Geiſtes=
Mordtat ſelbſt wurde aus nächſter Nähe beobachtet und der Täter, ein
Verfolger mit vorgehaltenem Revolver zu erwehren. Er entkam in auswählt, wird man ſtets den Beifall aller finden, denn deſſen hoher
am Halſe gewürgt, bis ſie das Bewußtſein verlor. Sie kam jedoch
wieder zu ſich und verſuchte ſich des Burſchen zu erwehren, worauf
Das idylliſch gelegene Rheinſtädtchen Remagen wird vom 5.—6. Juni dieſer ihr mit dem Revolver einen tödlichen Schuß in die Herzgegend
beibrachte. Die Lage der Leiche und der Zuſtand der Kleider laſſen
klar darauf ſchließen, daß ein Sittlichkeitsverbrechen vorliegt. Die
Mord=
innerungen austauſchen wollen. Die Vorbereitungen zu dieſem großen kommiſſion, die ſich am Tatort befindet, hatte die Leiche ins Schauhaus
nach Strausberg überführen laſſen, wo die Identifizierung durch die
wandten der Ermordeten freigegeben worden.
Die Berliner Schupo zu Pfingſten im Strohhut!
Das Preußiſche Miniſterium des Innern hat den Tſchako aus
für und das Verliner Polizeipräſidium hat ſofort die Anfertigung
vor=
nehmen laſſen, die ſo zeitig fertig zu ſtellen iſt, daß die Berliner Schupo
ſchon zu Pfingſten die Annehmlichkeit der Sommerkopfbedeckung aus
Strohgeflecht, offiziell als Sommertſchako bezeichnet, genießen kann.
AD. Das Budget Franzöſiſch=Fameruns für 1926 weiſt Ausgaben und Außer Preußen erwägen Bayern, Württemberg, Baden, Sachſen,
Kopfbedeckung aus Strohgeflecht in die dienſtliche Kleiderordnung. Der
Tſchako iſt aus feinem Pedalgeflecht hergeſtellt und wiegt 180 Gramm
Seite 9
Byrd als erſter am Norpol.
Der Flug des Amerikaners.
TU. Paris, 10. Mai.
Nach einer Kabelmeldung des „New York Herald” ſoll
Oberſt=
leutnant Byrd, der am Sonntag morgen um 2 Uhr von Kingsbay
aus den Flug nach dem Nordpol angetreten hatte, den Nordpol erreicht
haben. Byrd ſei nachmittags um 5 Uhr nach Kingsbay zurüchgekehrt.
Die Flugzeit hin und zurück wird mit 12 Stunden angegeben.
Aus Oslo verlautet dazu weiter, daß die Nachricht in Oslo auf
keinen Zweifel geſtoßen ſei. Es wird darauf hingewieſen, daß die
amerikaniſchen Flieger ſehr gut ausgerüſtet geweſen ſeien und
ausge=
ſprochen gutes Wetter gehabt hätten. Falls die Flugleiſtung Byrds
end=
gültig beſtätigt werden ſollte, hat Byrd ſowohl die Expedition
Amundſen wie die Expedition Winſton, die ſoeben von
Port Berrow aufſteigen wollte, zeitlich geſchlagen.
Nach einer ſpäteren Meldung hat Oberſtleutnant Byrd ſei ſeinem
Flug zum Pol 15½ Stunden und zurück gebraucht. Zuerſt unternahm
ein kleiner Curtiß=Apparat einen Erkundigungsflug, dann ſtieg das
Nieſen=Fokkerflugzeug auf, in dem ſich Oberſtleutnant Byrd und der
Pilot Bennett befanden. Die Amundſenexpedition nahm, wie
das Blatt weiter berichtet den Erfolg Byrds ruhig auf. Amundſen
erklärte, daß er kein beſonderes Jutereſſe daran habe, der erſte zu ſein,
der den Pol überfliege, ſondern daß er vielmehr an der glücklichen
durchführung eines Fluges über den Pol hinaus intereſſiert ſei. Man
nahm an, daß der Flug mindeſtens eine Woche dauern würde.
Byrd wurde von der amerikaniſchen Flotte am 20. März für den
Nordpolflug beurlaubt. Am 5. April trat er den Flug von Amerika
nach Spitzbergen an, wo er ſein Hauptquartier aufſchlug und eine Reihe
von vorbereitenden Flügen unternahm. Oberſtleutnant Byrd war an
her Mac Millanexbedition des vergangenen Jahres als
Flugzeug=
ſpezialiſt beteiligt. Das Flugzeug, in dem er den Nordpol erreicht hat,
iſt ein dreimotoriger Fokker=Apparat vom Eindeckertyp und war mit
einem Radioapparat verſehen.
Unterwegs
ſetzte einer der drei Motoren aus
und die Gefahr beſtand, daß die Maſchine die nöbige Zugkraft verlieren
könne. Byrd ſetzte jedoch nach kurzer Ueberlegung die Fahrt fort. Der
ganze Flug war von gutem Wetter begleitet. Byrd fand die Angaben
Vearhs reſtlos beſtätigt. Der Nordpol wurde mehrere Male ohne
Landung umflogen. Bei der Nückkehr zeigte es ſich, daß Byrd
mehrere Finger der linken Hand erfroren hatte. Der
Empfang auf Spitzbergen war ein ungeheuer begeiſterter. Amundſen
und ſeine Mannſchaft nahmen an der Begrüßung der Flieger teil.
Präſident Coolidge ſandte ein Glückwunſchtelegramm, in dem
er ſeiner Genugtuung Ausdruck gibt, daß ein Amerikaner als erſter
den Nordpol erreicht habe.
Großfeuer in einem Oellager.
Hannover. In dem umfangreichen Naphtalin= und Dellager
der hieſigen Firma Schliemann entſtand in der vergangenen Nacht
Großfeuer, das dadurch einen bedeutenden Umfang gewann, daß infolge
der ungeheuren Hitze die Tanks undicht wurden und der Inhalt
heraus=
floß. Die brennende Flüſſigkeit konnte mit Waſſer nicht gelöſcht
wer=
den. Erſt als man Schaumlöſchapparate verwandte, gelang die
Be=
kämpfung des entfeſſelten Elementes, das große Mengen Naphtalin und
Del vernichtete.
8 Grad Kälte im Schwarzwald.
Berlin. Im Hochſchwarzwald hat der Feldberg eine geſchloſſene
Schneedecke von 10 Zentimeter Höhe. Dabei herrſcht auf den Höhen
eine Kälte von 8 Grad. Aus Oberſchleſien wurden Sonntag nacht ſtarke
Schneefälle gemeldet, auch über das Erzgebirge und das Vogtland ſind
ſtarke Schneefälle niedergegangen. Flugzeuge, die in Leipzig zu einer
Annaberger Veranſtaltung geſtartet waren, gevieten in Chemnitz, wo
allerdings eine Zwiſchenlandung vorgeſehen war, in ein derartiges
Schneetreiben, daß ein weiteres Vordringen ins Gebirge unmöglich
war. Die Schneewolken hingen über der Stadt ſo tief, daß die höheren
Fabrikſchornſteine mit ihren Köpfen ſchon im Dunſte verſchwanden.
Bei dem dichten Schneefall mußten die Flugzeuge bei der Rückkehr nach
Leipzig ſtellenweiſe bis auf 50 Meter heruntergehen, um die
Orien=
tierung nicht zu verlieren.
Temperaturſturz auch in Südfrankreich.
Paris. Wie aus Südfrankreich gemeldet wird, iſt dort ein
Wit=
terungsumſchlag eingetreten. Seit Freitag hat ſtarker Nordweſtwind
eingeſetzt. Die Temperaturen ſind plötzlich gefallen und es wurde auch
verſchiedentlich Froſt feſtgeſtellt.
Die Ernte iſt in einer ganzen Reihe
von Gegenden Südfrankreichs in Mitleidenſchaft gezogen. Die Schäden
ſollen bedentend ſein.
Von der Trauung in den Tod.
* Rom. Nach der Trauung eines Profeſſors mit einer reichen
jungen Dame im Dom der Stadt Metkovich machte die
Hochzeitsgeſell=
ſchaft in Automobilen einen Ausflug nach Raguſa. Plötzlich rannte das
erſte Auto, in dem das Paar ſaß, gegen einen Prelſtein und ſchlug um.
Die junge Frau war auf der Stelle tot, dem Ehemann wurden die Beine
zerſchmettert, die übrigen Inſaſſen, darunter der Prieſter, der die
Trau=
ung vorgenommen hatte, wurden ſchwer verletzt. Noch furchtbarer
er=
ging es den Inſaſſen des zweiten Autos, das ſchnell anhalten wollte und
dabei ins Meer ſtürzte. Alle ſeine Inſaſſen ertranken.
Die Zukunft des Amani=Inſtituts.
AD. Der engliſche Staatsſekretär für die Kolonien teilte im
Unter=
hauſe mit, die Regierung ſei zur Zeit auf der Suche nach einer geeigneten
Perſönlichkeit für die Leitung des ehemaligen deutſchen
Forſchungsinſti=
tuts Amani in Tanganyika (Deutſch=Oſtafrika). Erſt nach Löſung der
Perſonenfrage könne der Wiederaufbau des Inſtituts in Angriff
genom=
men werden.
Das Betreten von Wieſen, um Blumen zu fuchen
kann gefährlicher für den Fremden werden, als man für gewöhnlich
denkt. Im Mai 1924 hatte der Landwirt W. in Neuſtadt i. Sachſen
auf einer an einem Feldwege gelegenen Wieſe Gras gemäht und ſeine
Senſe dort liegen laſſen, während er ſich auf ein anderes Feld begab.
Indeſſen betrat die Tochter des Klägers die Wieſe, um Blumen zu
ſuchen. Sie ſtürzte hierbei in die Senſe und trug erhebliche Verletzungen
davon. Der Kläger und ſeine Tochter erhoben gegen den Landwirt
Klage auf Schadenserſatz. Nachdem das Landgericht der Klage dem
Grunde nach ſtattgegeben hatte, erkannte das Oberlandesgericht Dresden
auf die Berufung des Beklagten auf Abweiſung der Klage. Ebenſo
hat jetzt das Reichsgericht entſchieden und die Reviſion der Kläger
zurück=
gewieſen. In den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen heißt es:
Nach den Feſtſtellungen des Oberlandesgerichts hat der Beklagte ſeine
Senſe derart abſeits von allem regelmäßigen Verkehr in das Gras ſeiner
Wieſe niedergelegt, daß mit der Möglichkeit des Betretens dieſer Stelle
durch Dritte, auch durch Kinder nicht zu rechnen war. Bei dieſer
Sach=
lage i ſtder Annahme des Oberlandesgerichts, daß dem Beklagten ein
Verſchulden nicht zur Laſt fällt, beizutreten. (Aus den „
Reichsgerichts=
briefen” Karl Mißlack, Leipzig, Kochſtraße 76.)
Geſchäftliches.
Für große Familien iſt es oft ſehr ſchwer, die Mahlzeiten
ſo zuſammenzuſetzen, daß ſie den verſchiedenen Geſchmacksrichtungen all
gegenwart des betreffenden jungen Mädchens gehindert wurde. Die der Familienmitglieder einigermaßen entſprechen. Wenn man dagegen
den neuerdings ſo berühmt gewordenen „Adler Emmentaler” der Firma
Gebrüder Wiedemann in Wangen i. Allg. als Beſtandteil der Mahlzeit
Nährwert und Wohlgeſchmack, in Verbindung mit ſeiner
Leichtverdau=
lichkeit, machen gerade dieſe Käſeart zu einem überall bevorzugten
Nahrungsmittel, im Hinblick auf den billigen Preis kann man ſagen, zu
einem Volksnahrungsmittel im beſten Sinne des Wortes.
Fußballer
Strausberger Bewohner ſtattfand. Inzwiſchen iſt die Leiche den Ver= müſſen mehr als andere für ſorgſamſte Fußpflege ſorgen. Vor und rach
dem Sport die Füße, den Körper mit Vaſenol=Körper=Puder eingepudert,
erfriſcht und erhält die Haut weich und widerſtandsfähig. „Bei ſtarker
Schweißabſonderung iſt der Vaſenoloform=Puder das gegebene Mittel.
Dieſe Puder ſind in jeder Apotheke und Drogerie vorrätig. (I L.7004
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Mittwoch, den 12. Mai 1926.
(Nach der Wetterlage vom 10. Mkai 1926.)
Mäßig warm, zeitweiſe Niederſchläge, halb bis ganz bedeckt.
Die Heſſ. Oeffentl. Wetterdienſtſtelle.
Seite 10
Dienstag, den 11. Mai 1926
Nummer 130
Sport, Spiel und Turnen.
Wieshadener Autowettbewerbe.
Schönheitskonkurrenz und Geſchicklichkeitswettbewerb.
Wiesbaden, 9. Mai.
Es gibt kaum einen Platz im deutſchen Vaterland, der ſich ſo
vor=
züglich zur Abhaltung einer Auto=Schönheitskonkurrenz eignen dürfte,
als dieſer Wiesbadener Kurhausplatz. Ringsum vornehme Parkanlagen,
an der Oſtfront das Kurhaus mit feiner Terraſſe und Auffahrt, Natur
und Kultur harmoniſch geeint, ſo gibt dieſer Kurhausplatz der Auffahrt
ſchöner Autos ein vorbildlich ſchönes Relief. Vom
Schönheitswettbe=
werb aber läßt ſich ſagen: es iſt erſtaunlich und ſehr erfreulich, wie
außerordentlich vorteilhaft die deutſche Karoſſerietechnik ſich erweitert und
vervollkommnet hat. Man hat, ohne in Plagiate zu verfallen, vom
Amerikaner, Franzoſen, Italiener, Engländer, Belgier das Beſte
genom=
men und es mit dem Guten deutſchen (deutſchem Geſchmack entſprechend)
vereint, ſo daß ſich nunmehr der deutſche Wagen in einer
Vollkommen=
heit präſentiert, die von Auslandsfabrikaten ſchwerlich erreicht wird.
Der Wiesbadener Automobilklub tat recht daran, jedes Knobeln im
Schönheitswettbewerb zu vermeiden. Es wurde gewertet, und zwar
der=
geſtalt, daß 9 Schiedsrichter, feder für ſich, nach Punkten werteten.
Ge=
wertet wurden der äußere Geſamteidruck, die Farbe des Wagens, die
Zweckmäßigkeit (gemäß der Beſtimmung des Fahrzeuges), die
Innenein=
richtung. Es wäre vielleicht aut geweſen, noch Polſterung (deren
Quali=
tät und Art kaum beachtet wurde), Anbringung der Reſerveräder und
ſolcherlei zu bewerten, da bei den zu bewertenden Punkten einzelne
Ob=
fekte gleiche Additionsziffern erreichten. Aber auch ſo wird das Urteil
der Jury dem Allgemeinempfinden entſprochen haben. Neben den
Ka=
roſſerien der Karoſſiers Papler (Köln), Kruck (Frankfurt) und Neuß
(Berlin) zeigten auch die Automobilfabriken Adler, Benz und Mercedes
in den eigenen Karvſſeriewerkſtätten hergeſtellte Aufbauten von ebenſo
gutem Geſchmack wie vorbildlicher Qualität. Da mögen beſonders
er=
wähnt ſein, der Mercedes=Sportzweiſitzer auf 24/100/140 PS. Mercedes=
(haſſis von Merz (Zürich) der Adler von Otto Kleyer (Frankfurt), die
infolge gleicher Punktzahl mit je einem erſten Preis gekrönten Mercedes
von Freiherrn von Berckheim und die beiden Benz von Willy Walb
(Mannheim) und Dr. Bachem (Köln), der Mercedes von Weſtphal
(Frankfurt) und der Adler von Friederichs (Frankfurt), der Opel=
Zwei=
ſitzer von Schmal (Mombach), der Packard vom Kammerſänger Schwarz
(Baden=Baden) und die beiden Mercedes=Limouſinen. Von 11 erſten
Schönheitspreiſen fielen 5 an Mercedes Wagen.
Das Ergebnis der Schönheitskonkurrenz lautet:
Rennwagen: 1. Amilcar von Frau J. Folville (Frankfurt); 2.
Bu=
gatti von Merz (Zürich.)
Zweiſitzige Sportwagen: 1. Mercedes von Joſ. Merz (Zürich);
Adler von Frau Seipel=Kempf (Crefeld); 3. Mierva von Frau Diemer
(Mainz).
Vierſitzige Sportwagen. 1. Aoler von Otto Kleyer (Frankfurt) und
z von Willy Walb (Mannheim); 2. Ballot von Bößmann (Wies=
Be
baden).
Vierſitzige Tourenwagen: 1. Mercedes von Frh
b. Berckheim,
Benz von Benz u. Co. (Mannheim) und Benz von Dr. Hans Bachem
(Köln); 2. Packard der Motorfahrzeug A.=G., Frankfurt, und Benz des
Erbgrafen Erbach=Erbach und Adler von Hans Donath (Crefeld) und
Jſotta=Frachini von Dohany (Offenbach).
Sechsſitzige Tourenwagen: 1. Mercedes von Weſtphal (Frankfurt)
und Adler von Karl Friedrichs (Frankfurt); 2. Packard von
Motorfahr=
zeug A.=G., Frankfurt, Adler von Rix (Frankfurt) und Adler von J.
Mayer (Mainz).
Zweiſitzige geſchloſſene Wagen: 1. Opel von Schmahl (Mombach); 2.
Adler von Erwin Kleher (Frankfurt).
Vierſitzige Imenſteuer=Limouſinen: 1. Packard von Kammerſänger
Schwarz (Baden=Baden); 2. Adler von Jakob (Frankfurt) und Adler
von Perl (Eſſen) und Maybach von Welcker (Köln).
Sechsſitzige Limouſinen: 1. Mercedes von Gerhard Hohn (Goslar);
2. Mercedes der Daimler Motorengeſellſchaft (Untertürckheim); 3.
Pan=
hard=Levaſſor von Hubert Goldſchmidt (Mainz).
Menſchenmaſſen umſäumten den Kurhausplatz, als am Nachmittag
die Geſchicklichkeits=Wettbewerbe ihren Anfang nahmen.
Die einzelnen Bewerber unterſchieden ſich durch zwei verſchiedene
Metho=
den: die einen verſuchten ſo ſchnell wie möglich zu fahren, um dadurch
möglichſt viele Gutpunkte zu haſchen (weil die Geſchwindigkeit fa auch
gewertet wurde), die anderen fuhren bedächtiger, um deſto präziſer die
einzelnen Geſchicklichkeitsaufgaben zu erfüllen. Bremme (Barmen) auf
Bugatti war der ſchnellſte von allen, und nächſt ihm Kappler. Da beide
jedoch allerhand Laſtpunkte durch Nichtlöſen geſtellter
Geſchicklichkeits=
aufgaben bekamen, wurde Willi Walb auf ſeinem Beuz Sportvierſitzer
Sieger des Wettbewerbs. Walb war vorbildlich geſchickt und genau
ge=
fahren, und lauter Beifall belohnte ſeine ausgezeichnete Leiſtung. Den
Damenpreis erhielt Frau Diemer (Mainz) auf Minerva, die ſogar Frau
Folville (Amilcar) überbot. Das Ergebnis lautet: 1. Willi Walb
Mannheim) auf Benz, 75,3 Punkte; 2. Bothmer (Zürich) auf Mercedes,
2 Punkte; 3. Emil Bremme (Barmen) auf Bugatti, 80,0; 4. Kappler
((Gernsbach) auf Simſon=Supra. 80,2; 5. W. Glöckler (Fkankfurt) auf
NSU., 80,4: 6. H. Stumpf=Lekiſch (Mainz) auf Hag, 87,1: 7. Peppo
Niedel (Wiesbaden) auf Citroen, 88,1; 8. Dr. Waldemar Meyer (
Stutt=
gart) auf Steyr; 30;0; 9. Erich Lange (Wiesbaden) auf Fiat, 90,2; 10.
Alexander Sommer (Plauen) auf NAG., 100;4. — Damenpreiſe: 1
Frau H. Diemer (Mainz) auf Minerva, 117:, 2. Frau Ines Folville
(Frankfurt) auf Amilcar, 121,3 Punkte.
Leichtathletik.
Ausſchuß für Leibesübungen, Darmſtadt.
Die diesfährige ordentliche Hauptverſammlung erfreute fich des
Be=
ſuches von etwa 30 Vertretern der Sportvereine und der Schulen. Im
Jahresbericht konnte der Vorſtand feſtſtellen, daß ſich die Tätigkeit in
ge=
ordneten Bahnen bewegte. Die derzeitige wirtſchaftliche Notlage
behin=
dere naturgemäß auch die weitere Ausbreitung des Sports und die
Mit=
gliederzahlen, aber der Sportgedanke marſchiere und fände größere
Beachtung und Förderung, ſowohl in den höchſten Reichs= und
Landes=
ſtellen, den Parlamenten und auch aller Volkskreiſe. Hervorgehoben
wurde der kürzlich gebildete Ausſchuß des Reichstages für Leibesübungen.
Auch in Heſſen müſſe bald ein Landesausſchuß reichliche Betätigung
fin=
den. Ausgiebig beſprochen wurden noch die Spielplatzbeſchaffung, deren
Finanzierung ſowie die Sportberichterſtattung der Tagespreſſe. Die
Vertreter der Vereine und Schulen wurden um lebhaftere Mitarbeit
ge=
beten, ſowohl in Anregung neuer Gedanben als auch bei Ausführung
dieſer. Die Wünſche der Vereine wurden vom Vorſtand nach Möglichkeit
gefördert und unterſtützt. Für Ende Mai oder Anfang Juni iſt ein
Werbetag für die 2. Deutſchen Kampfſpiele in Köln geplant mit
Stern=
auf und Vorführung aller Leibesübungen. Zum Vorbereiten iſt ein
be=
ſonderer Ausſchuß eingeſetzt und auch die Anregung fand einmütig
An=
nahme, zum Werbefeſt auch die Turnerſchaft einzuladen in Ausführung
des hohen Gedankens der Kampfſpiele, ein Zuſammenklang des ganzen
Deutſchtums zu ſein. Unter dem Ausdruck des Dankes an den Vorſtand
ür ſeine Arbeit im abgelaufenen Jahre wurden ſämtliche Mitglieder,
die Herren Dr. Friedrich, Prof. Becker, Dir. Steffan, F. Schreiber und
F. Frieß, einſtimmig wiedergewählt. Der Beitrag für das neue Jahr
iſt auf 5 Mk. feſtgeſetzt.
Ringen.
Anläßlich des „Kampfſpiel=Werbetages” am 16. Mai veranſtaltet der
Kraftſportverein Darmſtadt 1910 den vom Kraftſportwart feſtgeſetzten
Kampf im Mannſchaftsringen gegen den „Maingaumeiſter „Sportklub
Heros” Frankfurt a. M. Dieſer Verein gilt als Favorit für den
Bezirks=
meiſtertitel und verfügt über erſtklaſſiges Ringermaterial. Die
Kraft=
ſportvereinler werden ſich aber nicht ſo leicht bezwingen laſſen; haben
ſie doch auch in der letzten Zeit hervorragenden Zuwachs erhalten, was
ſie mit Zuverſicht in den Kampf gehen läßt. Auf die
Mannſchaftsauf=
ſtellung werden wir noch zurückkommen.
Handball.
Deutſche Turnerſchaft, Main=Rhein=Gau — Tv. Seckbach I — 7
Gau=Mannſchaft 1:2.
Der große Wurf iſt gelungen. Die elf Auserwählten unſeres Gaues
haben ſich tapfer gehalten und dem Deutſchen Handballmeiſter auf
eige=
nem Platze ſeine erſte Niederlage ſeit zwei Jahren beigebracht. —
Nach=
dem Griesheims gut eingeſpielte Elf erſt kürzlich 7:2 verloven hatte und
Seckbachs Spielſtärke genügend bekannt war, fuhren die Unſrigen mit
ziemlich gemiſchten Gefühlen nach Frankfurt. Sie hatten erſt zweimal
zuſammengeſpielt und dann war der Grasplatz infolge des
niedergegan=
genen Regens recht ſchlüpfrig, ſo daß man vermuten konnte: bis ſich
unſere Leute zuſammengefunden haben, hat Seckbach bereits gewonnen.
Doch es kam anders. Die Gau Leitung hatte mit der Beſetzung der
Läuferreihe: Roth, Delp. Schaffner, eine glückliche Wahl getroffen, die
den erſten Anſturm der Seckbacher geſchickt abfing. Dann legte unſer
Sturm los, und dazu war er in der Lage — nach 10 Minuten ſaß
be=
reits das erſte Tor. Unſere Flügelſtürmer Müller und Fey kamen
in=
folge des glatten Bodens nicht recht zur Geltung, und ſo wickelte ſich
das Spiel meiſtens in der Mitte ab, wobei Ackermann und Sinner ſehr
gute Leiſtungen zeigten, für die Folge aber von Seckbachs
Hintermann=
ſchaft doppelt bewacht wurden. Unſere Läufer und Verteidiger dickten
den äußerſt gefährlichen Sturm der Seckbacher gut ab und ſo konnte
die=
ſer nur zu einem Erfolg kommen. Dabei bildete unſer Torwächter,
Frion=Langen, ein Kapitel für ſich. Ihm allein gebührt die Ehre des
Sieges. Einen Torwächter in ähnlicher Form hat man bis jetzt noch
nicht geſehen. Dafür ſpricht die Tatſache, daß Seckbach 17 Freiwvürfe
zugeſprochen erhielt und keinen verwandeln konnte. In der letzten
Viertelſtunde drückte Seckbach, und der Ausgleich hing in der Luft. Doch
es reichte nicht bis zum Schlußpfiff des guten Untparteiiſchen, und die
vielen, ſonſt ſehr fanatiſchen Zuſchauer der Seckbacher hatten öfters den
Glanzleiſtungen der Unſrigen Beifall gezollt. Die Tore ſchoſſen
Acker=
mann und Erckmann, wobei Letzterer eine totſichere Sache, freiſtehend
am Kreis dem Torwächter in die Finger ſchießend, ausgelaſſen hatte.
Fußball.
Sportverein Darmſtadt 1898, Jugendabteilung.
Der vergangene Sonntag beſcherte unſerer Jugendmaunſchaft die
Meiſterſchaft im Bezirk 1. Durch einen 11:0 Sieg über die letzter Zeit
aufgekommene erſte Jugend des Spp. Roßdorf hat ſie ſich ohne Punk=
ver=
luſt die erſte Stelle vor Arheilgen geſichert. Zwar muß die Mannſchaft
am kommenden Donnerstag vormittags 11 Uhr, in Arheilgen zu ihrem
letzten Verbandsſpiel antreten, doch kann ihr auch eine event. Niederlage
die Meiſterſchaft nicht mehr koſten. Bei der augenblicklichen Spielſtärke
ſollte man aber ohnedies annehmen, daß ſich die Elf anſtrengt, um
ohne Punktverluſt aus den Verbandsſpielen als Meiſter hervorzugehen.
Bei der Gleichwertigkeit der beiden Mannſchaften, iſt am Arheilger
Mühlchen ſicher ein ſpannender Kampf zu erwarten. Die 1b Jugend
verlor überraſchender Weiſe in Dieburg 4:2, während ſich die 2a Jugend
durch einen 3:1 Sieg zwei weiteve Punkte holte. — Ueber das Spiel in
Arheilgen weuden wir an dieſer Stelle berichten.
Die weſtdeutſche Fußball=Elf für den Kampf gegen Süddeutſchland.
Der weſtdeutſche Spielverband hat für das am 13. Mai (
Himmel=
fahrt) im Rahmen der Rheinſtaffel zu Düſſeldorf ſtattfindende
Freund=
ſchaftsſpiel Süd= gegen Weſtdeutſchland die folgende Mannſchaft
nomi=
niert:
Peſch
(Düſſeldorf 99
Rite4
Vollbrecht
(Köln/Sülz 07) (Schwarz=Weiß Eſſen)
Rau
Dr. Hohmann
Weſtkämper
(Düſſeldorf 99) (Sportfreunde Siegen) (Turu Düſſeldorf)
Rudolpl
Horn
Lücke
Seipp
Rannannne
Turu Düſſeldorf) (Schwarz=Weiß Eſſen) (Turu Düſſeldorf) (V.f.R. Köln.
Die ſüddeutſche Mannſchaft ſteht bekanntlich wie folgt: Stuhlfauth
(1. F. C. Nürnberg); Kugler (1. F.C. Nürnberg), Wachtler (ASV.
Nürn=
berg); Schmidt (1. F.C. Nürnberg), Geiger (2
V. Nürnberg), Jegal
(V.f. R. Fürth); Strobel (1. F. C. Nürnberg), Scherm (ASV. Nurnberg),
Hochgeſang, Wieder (beide 1. F.C. N.), Lang ASV. Nürnberg),
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Darmſtadt, den 10. Mai 1926. (st7227
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gendes eingetragen: Durch
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ſammlungsbeſchluß vom 6. Januar 1924
und 16. Mai 1925 ſind die 88 16, Abſ. 2
und 4 der Satzung geändert.
(7202
Groß=Umſtadt, den 7. Mai 1926.
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Wirtſchaftliche Rundſchau.
i...
J. G. Farbeninduſtrie Frankfurt a. M. Von Verſvaltungsſeite wird
mitgeteilt, daß der Rechnungsabſchluß von 1925 nach Abzug der
erforder=
lichen Abſchreibungen einſchließlich Vortrags, aus dem Vorjahre mit
446 502 M. mit einem Reingewinn von 68 044 404 M. abſchließt. Die
erdentliche Hauptverſammlung, die auch die Ausſchüttung einer
Divi=
dende von 10 Prozent genehmigen ſoll, iſt auf den 10. Juni nach
Frank=
furt einberufen.
Frankfurter Bank, Frankfurt a. M. In der H.V. wurde der bereits
bekannte Abſchluß per 31. Dezember 1925 einſtimmig genehmigt und die
Dividende auf 6 Prozent feſtgeſetzt. In den A.R. wurde neugewählt
Direktor Eduard Oppenheim von der Deutſchen Vereinsbank, Frankfurt
a. M.
Fraukfurter Bauſtoff=Beſchaffungs=A.=G., Frankfurt a. M. Die H.V.
. genehmigte den Abſchluß und beſchloß, nach Abſchreibungen von 17 013
Rm. aus dem Reingewinn 10 Prozent Dividende zu verteilen und 1854
-
Rm. vorzutragen.
Frankfurter Maſchinenbau=A.=G. vorm. Pokorny u. Wittekind,
— Frankfurt a. M. Die Bilanz der Geſellſchaft per 1925 ſchließt mit einem
Rohgewinn von 259 154 RM. ab. Nach Abzug der Abſchreibungen von
196 441 RM. (i. V. 228 261 RM.) ſteht zuzüglich des Vortrages aus 192
mit 13074 RM. der Betrag von 75 784 RM. zur Verfügung, deſſen
Verteilung wie folgt vorgeſchlagen wird: 6 Prezent Dividende auf die
Vorzugsaktien, 50 000 RM. Ueberweiſung auf das Delkrederekonto,
6704 RM. Vortrag auf neue Rechnnug. Die 6,6 Mill. RM.
Stamm=
aktien bleiben alſo dividendenlos (i. V. 4 Prozent). Die
Hauptverſamm=
lung findet am 3. Juni ſtatt.
Deutſch=Amerikaniſche Petroleum A.G. Hamburg. Wie verlautet,
zahlt die Gefellſchaft aus dem Gewinnſaldo von 999 (78 M. eine
Divi=
dende von 27 Prozent (i. Vorj. 15 Prozent).
Verwaltungsabbau — in der Induſtrie. Auf der Tagung des
Baheriſchen Großhandels beharrte der Miniſterpräſident Dr
Held darauf, daß auch die Verwaltungslaſten abgebaut werden
müß=
ten, die ſich Induſtrie und Handel durch ihre viel zu ſchweren und
in=
ſtanzenreichen Verwaltungsapparate auferlegt haben. Es handelt ſich
dabei mehr um die Beſeitigung einer Ueberorganiſation,
nicht aber um eine Verkürzung der Intereſſen der Wirtſchaft.
Zur Fuſionierung im Wintershall=Konzern. Bekanntlich wird zum
Zwecke der Rationaliſierung die Zuſammenfaſſung der einzelnen Werke
im Wintershall=Konzern in der Kali=Induſtrie A.=G. geplant. In Frage
kommen die Geſellſchaften: Deutſche Kaliwerke A.=G., Bismarckhall,
Großherzog von Sachſen, Alexandershall, Alicenhall, Beberſtedt=Carl
fund, Ellers, Felſenfeſt, Gebra, Glückauf, Glücksborn, Großherzog
Wil=
helm=Ernſt, Heiligenmühle, Heiligenroda, Heldrungen I und II, Herfa,
Heringen, Hermann II, Hüpſtedt, Immenrode, Irmgard, Johannashall.
Kaiſeroda, Meimershauſen, Neurode, Reichskrone, Richard, Rothenfelde,
Sachſen=Weimar, Walter= und Wilhelmshall=Anderbeck. Den Aktionären
dieſer Geſellſchaften wird der Umta ſch ihrer Aktien und Kuxe, die ſchon
zu mehr als Dreiviertel im Beſitz des Wintershall=Konzern ſind, gegen
Kali=Induſtrieaktien unter Zugrundelegung eines Kurſes von 140
Pro=
zent für die Aktien der Kaliinduſtrie angeboten, und zwar im gleichen
Verhältnis, in dem die Umſtellung der Erträgniſſe auf die Dividende
.der Kaliinduſtrie A.=G. erfolgt iſt. Das berechtigte A.K. der neuen
Ge=
ſellſchaft wird nach Durchführung der Transaktion etwa 100 Mill. Rm.
betragen, und zwar das Nominalkapital 160 Mill. Rm., ſo daß 60 Mill.
Rm. Vorratsaktien verbleiben.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., den 10. Mai.
Infolge der Fortdauer des engliſchen Generalſtreiks und der ſehr
geſpannten innerpolitiſchen Lage verkehrte die Börſe zum Wochenbeginn
in ſehr luſtloſer Haltung. Nur in den Werten der J.G. der
Farben=
induſtrie fanden vorbörslich einige größere Abſchlüſſe ſtatt, die den
Kur=
zeitweilig bis faſt auf 155 hinauftrieben. Später aher fanden auch, für
dieſe Aktien Glattſtellungen ſeitens der Kuliſſe nur zu niedrigeren
Notie=
rungen Abnehmer. Die erſte amtliche Notiz ſtellte ſich dann gleich der
des ſamstägigen Einheitskurſ. s. Züir Schiffahrtswerte beſtand kaum
Inkereſſe, doch konnten ſich die Notierungen der vergangenen Woche
einigermaßen behaupten. Montan= und Elektrowerte neigten dagegen
zur Abſchwächung. Erſtere verloren durchweg 1 Prozent, Phönix ſogar,
2 Prozent, letztere 1½ Prozent bei ganz geringen Umſätzen. Autowerte
haben auch eine Kleinigkeit nach, dagegen waren die Aktien der
Bau=
unternehmungen gut gehalten, zum Teil auch um Geringfügigkeiten
er=
holt. Deutſche Anleihen waren leicht nachgebend, ausländiſche Renten
gehalten, Türken aber auf Pariſer Anregung lebhaft umgeſetzt un
höher, namentlich Anatolier und Eiſenbahu=Bosnier. Der Freiverkehr
war luſtlos: Benz 72, Bown Boveri 75, Entrepriſe 10, Growag 57, Ufa
52 und Unterfranken 79. Im weiteren Verlaufe konnte ſich unter der
Führung der Elektrowerte die Tendenz etwas erholen, aber nur für die
Elektrowerte ſelbſt ergaben ſich größere Kursbeſſerungen. Siemens u.
Halske gewannen gegen den Anfangskurs faſt 2½ Prozent. Man iſt der
Anſicht, daß nur der Elektromarkt in der Lage ſein werde, für die nächſte
Zeit den Markt etwas zu ſtützen. Auf den übrigen variablen Märkten
wurden lediglich nur weitere Kursabſchwächungen verhindert. Auf dem
tüirkiſchen Rentenmarkt ſetzten beſonders die Anatolier ihre
Kursſteige=
rung fort. Geld leicht, tägliches Geld 4½ Prozent.
Die Börſe ſtellt ſich auf eine ſcharfe Regierungskriſe ein, indem ſie
ſih faſt vollkommen abwartend verhält. So wwar heute abend auf dem
Effektenmarkte faſt jede Umſatztätigkeit eingeſtellt; während ſich für die
zvenigen gehandelten Werte völlig unveränderte Kurſe ergaben. Deutſche
Anleihen waren leicht erholt. Auf dem türkiſchen Eiſenbahnrentenmarkt
heirſchte dagegen eine außerordentlich lebhafte Umſatztätigkeit mit teil
weiſe recht erheblichen Kursſteigerungen, obwohl die Pariſer
Verhand=
lungen wegen der türkiſehen Schuldenregelung abgebrochen worden ſind.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 10. Mai.
Unter dem Druck auswärtiger Abgaben infolge der innerpolitiſchen
Schwierigkeiten eröffnete die Börſe auf den Hauptſpekulationsmärkten
ſchwächer. Am Montanmarkte betrugen die Rückgänge 1—2 Proz., ver
einzelt auch darüber. Die Spekulation beobachtete große Zurückhaltung,
ſihritt aber nicht zu Abgaben, da das Schreiben des Reichspräſidenten an
aus. Die Papiere des Schiffahrtsaktienmarktes waren gebeſſert. In
eeiteren Verlaufe erfuhren Elektrizitätspapiere unter Führung der bis
144 ſteigenden Siemens=Halske=Aktien namhafte Beſſerungen. Auch
Far=
beninduſtrie zogen weiter bei regen Umſätzen an. Dagegen büßten
Ghemiſche Heyden 5½ Prozent ein. Türkiſche Werte lagen auf den an
geblichen befriedigenden Stand der Moſſulfrage beſſer. Bankaktien
konn=
ten bei großer Geſchäftsſtille anfänglich kleine Rückgänge meiſt nicht
ein=
holen. Deutſche Anleihen waren etwas ermäßigt. Von
wertbeſtändi=
gen Anleihen neigten beſonders landwirtſchaftliche zur Schwäche. Vor
kriegspfandbriefe bröckelten um 10—25 Pfg. ab. Der Geldmarkt war
ruhig. Tägliches Geld 4—6, Monatsgeld 5,5—6,5 Prozent.
triebenen Dividenden=Hoffnungen hin. Im übrigen ſtandierte das
Ge=
ſchäft.
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T.B.
Produkienberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 10. Mai. Zu Beginn des
Ge=
ſchäftes war die Stimmung auf dem Frankfurter Produktenmarkt
an=
geregt durch die heute für den hieſigen Bezirk eingetretene
Brotpreis=
erhöhung. Namentlich Brotmehl wurde anfangs höher bezahlt. Im
weiteren Verlaufe wurde das Angebot aber etwas größer, angeblich
weil größere, für England beſtimmte Getreideſendungen durch den
Generalſtreik in England nicht zur Ablieferung gelangen können und
da=
her in den nächſten Tagen auf dem deutſchen Markte angeboten werder
dürften. Die Intereſſenten hielten darauf mit Käufen ſtark zurück, ſt
daß die letzten Notierungen der vergangenen Woche nicht ganz
behaud=
tet werden konnten. Weizen 29,5—30; Roggen 19,25—19,5;
Sommer=
gerſte 22—24; Hafer inl. 22,5—23,5; Mais 18; Weizenmehl 42—42,5;
Roggenmehl 28,25—28,5; Weizenkleie 9; Roggenkleie 11: Erbſen 28—36
Linſen 40—70; Heu 9: Weizen= und Noggenſtroh 6—6,5: Treber
getrock=
net 15,5—16 Mark
Mannheimer Produktenbörſe vom 10. Maf. Der Markt hat ſich
etwas feſter geſtaltet auf erhöhte Forderungen des Auslandes und auf
anziehende Frachtſätze. Weizen inl. nicht notiert, ausl. 30,5—33,75:
Rog=
gen, inl. 19,5—20,25; ausl. 22,5—23,75; Hafer, inl. 20—22; ausl. 19,5
bis 24; Braugerſte inl. nicht angeboten, ausl. 26—28; Futtergerſte 18,75
bis 20; Mais mit Sack 18,5—18,75; Weizenmehl mit Sack 42,5—42,75;
Weizenbrotmehl 27,5—32,75; Roggenmehl 29—31; Kleie 9,5—9,75.
Berliner Produktenb richt vom 10. Mai. Am Produktenmarkt trat
eine entſprechende B.feſtigung im Lieferungsmarkte ein. Für Noggen
auf Lieferung machte ſich für Mai ziemlich reger Deckungsbegehr geltend,
toodurch dieſer Termin um 2 Mark im Preiſe ſtieg. Die ſpäteren
Sich=
ten konnten auf Käufe zu Reparationszwecken ebenfalls im Preiſe
an=
ziehen; befeſtigend wirkten außerdem die Klagen über Trockenheit aus
den Noggenanbaugebieten. Roggen in greifbarer Ware war nur wenig
offeriert, aber auch die Nachfrage ließ infolge d’s anhaltend ſchlechten
Mehlabſatzes zu wünſchen übrig. Weizenmehl war bei 0,25 Mark
höhe=
ren Preiſen im normalen Geſchäft. Gerſte begegnet nur noch ſehr ge
ringem Intereſſe, und auch das Hafergeſchäft hielt ſich in engen Grenzen
bei unveränderten Preiſen.
Vom ſüddeutſchen Holzmarkt.
Die Lage am Nadelſtammholzmarkt bietet gegenüber, den
Vorwochen ein kaum verändertes Bild. Trotzdem die Börſenberichte ſchon
ſeit langem die außerordentliche Flüſſigkeit des Geldmarktes betonen,
ſind deſſen Auswirkungen, wenigſtens was den Holzmarkt betrifft, nicht
feſtzuſtellen. Ang=ſichts der ungewiſſen Abſatzverhältniſſe für
Schmitt=
ware legen ſich auch die Sägewerke im Rundholzeinkauf allenthalben
weiſe Beſchränkung auf. Dies äußert ſich ſtellenweiſe in der Höhe der
Gebote, ſo daß die Forſtämter den Zuſchlag verweigern, oder in
ergeb=
nisloſem Verlaufe der Verkäufe. So hatte kurz vor Aprilende eine badi
ſche Gemeinde im Bezirksamt Buchen einen kleinen Poſten von etwa 125
Feſtmeter Nadelholz zur freihändigen Submiſſion geſtellt, ohne auch nur
ein Gebot hierfür zu erhalten. Das württembergiſche Forſtamt
Kloſter=
reichenbach verwveigerte dagegen den Zuſchlag auf nahezu 1600 Fm. Fichte
und Tanne, während es 1200 Fm. zu 108 Prozent der Landesgrundpreiſe
abgab. Auch in der letzten Zeit lag das Preisniveau für Rundholz in
bayeriſchen Forſten — die rheinpfälziſchen Aemter erzielten durchweg
höhere Preiſe — am niedrigſten, während Baden und Heſſen ſich in der
Mitte zwiſchen Bayern und Württemberg hielten.
Am ſüddeutſchen Brettermarkt ſcheint die Lage gegenwärtig
noch undurchſichtiger als früher. Geldmangel, Kaufunluſt und flaues
Ge=
ſchäft ſind immer noch das beherrſchende Dreigeſtirn, das eine erkennbare
Weiterentwicklung des Geſchäfts überſchattet. Zudem hat auch die Lage
des Baumarktes, auf den man noch vor Oſtern alle Hofnung ſetzte, bisher
keine weſentlichen Aenderungen ergeben, ſo daß die
Verkaufsmöglichkei=
ten für Bauliſten auch weiterhin ſehr gering blieben. Die allgemein in
Erſcheinung tretende Abſatzkriſe läßt es auch verſtändlich erſcheinen, daß
die Abgabewilligkeit der eiſten Hand im Zunehmen begriffen iſt. 17 1‟
5—12” unſortierte ſägefallende Bretter, faul= und bruchfrei, notierten
bahnfrei bay=riſcher Verladeſtation mit 43—46 Mk., während ſich die
Forderungen der Schwarzwaldſägen auf etwa 6—7 Mk. höher je Khm
ſtellten. Hobelfähige Bretter wurden ab Schwarzwald zu etwa 60 Mk.
je Kubikmeter gehandelt. Für gehobelte Bretter verſpürte man geringes
Anziehen der Nachfrage. 21/22 Millimeter ſtarke unſortierte Fichten
und Tannenhobelbretter wurden bahnfrei Karlsruhe=Mannheim zu etwa
1,98—2,05 Mk., Ia Ware zu 2.15—2,20 Mk., IIa Ware zu 1,35—1,43 Mk
je Quadratmeter angeboten. Der Markt in ſortierten Brettern liegt
immer noch gleich ſtill. Dabei verdient das Kurioſum Erwähnung, daßt
zwiſchen den Preiſen ab Schwarzwaldſtation und frei Mittelrhein kaum
ein nennenswerter Unterſchied beſteht, daß ſogar im rheiniſchen
Indu=
ſtriegebiet, unter dem Druck ſtarken in= und ausländiſchen Angebots,
Käufe unter den im Herſtellungsgebiet geltenden Preiſen abgeſchloſſen
wurden. Die Schwarzwälder Sägewerke verlangten für geſchnittenes
Tannen= und Fichtenbauholz in normalen Abmeſſungen etwa 56—60 Mk.
je Kubikmeter, während Kreuzrahmen bahnfrei Karlsruhe füngſt zu
63 Mk. je Kubikmeter gehandelt wurden. Mit der langſam
fortſchreiten=
den Bautätigkeit hat auch die Nachfrage nach Latten etwas zugenommen.
Bahnfrei Karlsruhe offerierte man „gute” Latten, ½”, je nach Länge zu
7—7,5 Pfg. und Ablatten zu 5—6 Pfg. je Ifd. Meter.
Viehmärkte.
LN
Frankfurter Pferdemarkt vom 10. Mai. Der Auftrieb des
heuti=
gen Pferdemarktes betrug insgeſamt 600 Pferde. Zu Beginn war das
Geſchäft ſchleppend, konnte ſich aber im weiteren Verlaufe gut erholen.
Obwohl das ſchöne Wetter zahlreiche Landwirte, die auf dem Felde
be=
ſchäftigt ſind, abhielt, war der Beſuch aus den Kreiſen der
Fuhrunter=
nehmer und des Handels ein zahlreicher. Die Preife ſtellen ſich wie
folgt: Beſte Arbeitspferde ſchweren Schlages 1600—1900 Mk.,
Arbeits=
pferde mittleren Schlages 1000—1500; gute Wagenpferde (Holſteiner
Naſſe) 1200—1600; Geſchäftspferde 400—800; Schlachtpferde, erſte
Quali=
tät Mk. 27 pro Kg., zweite Qualität 22 Mk. pro Kg. — Nächſter
Pferde=
markt am 7. Juni 1926.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 10. Mai. Der Auftrieb des
heu=
tigen Schlachtviehmarktes beſtand aus 1256 Rindern, darunter 294 Ochſen,
48 Bullen, 914 Färſen und Kühe, ferner aus 591 Kälbern, 37 Schafen
und 3577 Schw inen. Im Vergleich zu dem Auftrieb des letzten
Haupt=
marktes vom 3. Mai war der heutige um 123 Ninder und 80 Schaft
ſchwächer. Während der Auftrieb in Kälbern um 129 und in Schweinen
um 136 Stück ſtärker war. Bezahlt wurde der Zentner Lebendgewicht:
Ochſen Klaſſe a) 56—63, b) 48—55, c) 40—46, Bullen a) 48—50, b) 40—47,
Färſen und Kühe a) 54—60, b) 45—52, c1) 43—53, c2) 35—44, d) 30—42,
e) 15—28, Kälber b) 75—80, c) 65—74, d) 56—64, 6) 46—54, Schafe a) 45
his 50, b) 38—43, Schweine im Gewicht von 160—200 Pfd. 76—78, von
unter 160 Pfund 70—75, von 200—210 Pfund 76—78, von 240—300 Pfd
75—77, von über 300 Pfund 75—77, Sauen und Eber 60—70 Mk. Ver
glichen mit den Preiſen vom 3. Mai waren Rinder um 3—5 Mk. teurer
im Vergleich zu den Preiſen vom 6. Mai waren Kälber unverändert,
Schafe unveränderk und Schveine durchweg 2 Mk. teurer.
Marktver=
lauf: Bei lebhaftem Handel wurde in allen Viehgattungen ausverkauft,
Fleiſchgroßhandelspreiſe: a) Friſches Fleiſch, Ochſenfleiſch 1. 90—96, 2. 80
bis 85, Bullenfleiſch 85—90, Kuhfleiſch 1. 75—85, 2. 60—70, 3. 35—50,
Kalbfleiſch 90—100, Schweinefleiſch 90—100; b) Gefrierfleiſch, Rindfleiſch,
Vorderviertel 52, Hinterviertel 64 Mk. — Der nächſte Viehmarkt findet
am Mittwoch, den 12. Mai, ſtatt.
Mannheimer Viehmarkt vom 10. Mai. Zum Viehmarkt waren zu
geführt und wurden per 50 Kg. Lebendgewicht gehandelt: 201 Ochſen
32—59; 79 Bullen 36—54; 557 Kühe und Ninder, Kühe 14—51; Rinder
44—60; 540 Kälber 52—85; 82 Schafe 40—46: 2353 Schweine 62—76.
Marktverlauf: Mit Großvieh lebhaft, geräumt, mit Kälbern lebhaft
ausverkauft, Schweine mittelmäßig. — Der Kleinviehmarkt vom
Don=
nerstag, den 13. Mai, iſt auf Mittwoch, den 12. Mai vorverlegt worden.
4. Mrantfarter Karvoetict Boitt To. Mar 4
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Staatspapiere
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Reichsanleihe
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5% Rum. am. R.09
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Staatl. od. prov.
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51.2*
61.25
77.5
38
77.5
1230,
Seite 12
Nummer 130
Wirtſchaft des Auslandes.
Der amerikaniſche Eiſen= und Stahlmarkt. Das Fachblatt „Iron
Trade Neview” Cleveland (Ohio) kabelt: Von der amerikaniſchen
Gyps=
geſellſchaft wurde ein Auftrag auf drei Frachtdampfer nach England
ver=
geben, von der amerikaniſchen Obſt=Geſellſchaft von neun Schiffen ſechs
nach dem Auslande. Der engliſche Generalſtreik äußert ſich in einer
Zurückziehung von Angeboten auf Roheiſen und Flußſpat. Der
hei=
miſche Maukt belebt ſich langſam wieder. Die Noheiſenerzeugung
er=
reichte im April 3 448000 Tonnen bei 237 im Feuer ſtehenden Hochöf=
Einige Oefen werden zurzeit ausgeblaſen. Die Automobilerzeugung iſt
um 20 Prozent höher als im Vorjahre, die Tätigkeit auf dem Baumarkt
um 30 Prozent. Die Eiſenbahnen dechen ihren ziemlich erheblichen
Be=
darf, beſonders für Oberbauunterhaltung. Die Feinblecherzeugung iſt
auf 70 Prozent der Leiſtungsfähigkeit eingeſchränkt, während in
Grob=
blechen größere Abſchlüſſe zuſtande kamen. Die Hochofenwerke verlangen
höheren Zollſchutz für Roheiſen.
Rußlands Flachsproduktion. Nach den neucſten Daten hat ſich im
Jahre 1925 die geſamte Flachsanbaufläche auf 924 600 Deßjatinen
belau=
fen, während die vorläufige Schätzung 1 017 000 Deßjatinen betrug und
damit etwa 90 Prozent des Vorkriegsertrages darſtellte. Die geſamte
Ernte wird mit 15 Millionen Pud (bei einer Ergiebigkeit von 14—22
Pud je Deßjatine) angegeben, wovon vorausſichtlich 10 Millionen Pu
Flachs und 21 600 Pud Samen in den Handel kommen. 1925 machte die
Zunahme gegenüber dem Vorjahre etwa 38 Prozent aus. Die weitere
Entwicklung des Flachsanbaues ſoll ſich zunächſt auf die Verbeſſerung des
Saatmaterials richten. Die Qualität des Flachſes will man vor allen
Dingen durch mechaniſche Bearbeitung heben. Zu dieſem Zwecke ſollen
innerhalb der nächſten fünf Jahre einige 30 Flachsbearbeitungswerke, im
laufenden Jahre davon noch 19, von den ſtaatlichen Organiſationen
er=
richtet werden, und etwa 80 von den Genoſſenſchaften.
Die Pläne zum Ausbau der ruſſiſchen Staatsflotte. Wie bereits vor
einiger Zeit gemeldet wurde, beabſichtigte die ruſſiſche Regierung, an
eine großzügige Reorganiſation der ſtaatlichen Handelsflotte
heranzu=
treten. Ueber den augenblicklichen Stand der Dinge erfahren die
Ham=
burger Nachrichten, daß die ruſſiſche Regierung vorerſt plane, 18
Spezial=
ſchiffe zwiſchen 2000 und 8000 Bruttoregiſtertonnen in Auftrag zu geben.
Vom techniſchen Standpunkt aus habe die Kommiſſion die deutſchen
An=
gebote als die günſtigſten beurteilt. Dagegen hätten die
Kreditbedingun=
gen, die von deutſcher Seite geſtellt worden ſeien, vorläufig die Ruſſen
gehindert, Aufträge endgültig zu erteilen. Durch die neuerdings von
der Reichsregierung zur Verſügung g ſtellten Ruſſenkredite in Höhe von
300 Millionen Rmk, in die ausdrücklich auch Schffslieferungen
einbe=
zogen wären, ſeien die Kreditverhandlungen erheblich gefördert worden.
Sie drehten ſich augenblicklich um die Höhe des Zinsſatzes. Von
deut=
ſcher Seite ſeien 10,75 Prozent (7 Prozent Reichsbankd’skont plus 2
Pro=
zent und 1,75 Proz. Bankproviſion) gefordert worden, während man von
ruſſiſcher Seite nicht über 10 Prozent hinausgehen wolle. So lange in
dieſer Frage keine Einigung erzielt ſei, ſeien alle Meldungen über
ruſſi=
ſche Aufträge an deutſche Werften verfrüht.
Dienstag, den 11. Mai 1926
Das Jahresergebnis der ruſſiſchen Induſtrie= und
Handelsgeſellſchaf=
ten in 1924 25. Wie die „Ekonomitcheskaja Shisn” mitteilt, hat der
Oberſte Volkswirtſchaftsrat der ruſſiſchen Sowjetrepublik die Pmifung der
Rechenſchaftsberichte von 65 Induſtrie= und Handelsunternehmungen für
das Jahr 1924/25 beendet. 62 B.lanzen wurden beſtätigt, 2 mit
Vor=
behalt angenommen und eine wegen Fehlens von Unterlagen abgewieſen.
Auf Grund der geprüften Bilauzen wurde ein Reingewinn von
ins=
geſamt 23 278 000 Rubel feſtgeſtellt. Das Finanzkommiſſariat hatte
da=
gegen als vorausſichtlichen R ingewinn für 1924/25 einen Betrag von
49 949 000 Rubel errechnet. Er beträgt u. a. wie folgt für die M
induſtrie 3 437 000 Rubel, Elektrizitätswerke 7 803 000 Rubel,
Textil=
induſtrie 1 657 00 Rubel, Leder= und Schuhinduſtrie 4 138000 Rubel,
Papierinduſtrie 3 440000 Rubel. Dagegen erlitt die
Nähmaſchinen=
induſtrie einen Verluſt von 1 786 020 Rubel. Von dem Reingewinn
wer=
den 3,1 Prozent dem Budget und 27,8 Prozent der Staatskaſſe zugeführt.
Der Abſchluß der White Star Line. Die White Star Line, die
be=
kanntlich vor kurzer Zeit aus dem amerikaniſchen Morgan=Truſt, der
International Mercantile Marine Co. ausgeſchieden und von der
Furneß, Withy u. Co. erworben worden iſt, legt ihren Jahresabſchluß
für 1925 vor. Gegenüber dem Vorjahre zeigen die Einnahmen aus
Frachten eine bedeutende Verminderung, was durch den eingeſchränkten
Weltfrachtverkehr zu erklären iſt. Andererſeits haben die Einnahmen
aus dem atlantiſchen Paſſagierdienſt eine Verbeſſerung erfahren. Der
Verkehr nach Kanada enttäuſchte wiederum, doch werden aus der
libe=
raleren Haltung der kanadiſchen Regierung hinſichtlich der
Einwande=
rungsfrage hoffnungsvolle Schlüſſe für die Zukunft gezogen. Der Dienſt
nach Auſtralien und Seeland, der zu Beginn des Jahres eine Beſſerung
zeigte, wurde beſonders hart durch den Seemannsſtreik getroffen. Die
Geſellſchaft iſt daher gezwungen, ihre Dividende gegenüber dem Vorjahre
von 7½ auf 5 Prozent herabzuſetzen.
Weltverbrauch und Weltvorräte an amerikaniſcher Baumwolle.
Ueber die Weltvorräte, den Weltverbrauch und die Bewegung der
ameri=
kaniſchen Baumwolle in der Woche vom 24. bis 30. April 1926 berichtet
die New Orleanſer Baumwollbörſe laut Kabelmeldung der „
Textil=
woche” folgendes: Ausfuhr amerikaniſcher Baumwolle von den
Vr=
einigten Staaten nach Deutſchland: 15000 Ballen, ſeit dem 1.
Auguſt 1925: 1 543000 B. (gegenüber 1709 000 B. im gleichen
Zeit=
raum d. V.). Amerikaniſche Geſamtausfuhr: im Laufe
der Woche 134000 B. (89000 B. in der gleichen Woche d. V.) und
6 834 000 B. ſeit dem 1. Auguſt 1925 (i. V. 7 304 000 B.). Vorräte
an amerikaniſcher Baumwolle am 30. April in allen Häfen der Union
990 000 B. (i. V. 710 000 B.; Vorräte in New Orleans 311000 B. (i. V.
173000 B.). Neue ſichtbare Vorräte, die von den
Pflanzun=
gen in dieſer Woche auf den Markt kamen: 135 000 B. (i. V. 111000
B.). Der ſichtbare Weltvorrat an amerikaniſcher Baumwolle,
ſo=
weit noch nicht von Spinnereien gekauft, betrug am 30. April 3 542000
B. (i. V. 2910 B.). Heſter berechnet die Anſchaffung de
Spinnereien der Welt in dieſer Woche mit 301000 B. (i.
303 000 B.). Seit dem 1. Auguſt ſind von den Spinnereien 12 596 000
B (i. V. 12 082000 B.) aus dem Markt genommen worden.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 10. Mai.
Weizen. Der heutige Maukt unterlag mehrfachen Schwankungen.
Anfangs verurſachten niedsigere Kabelmeldungen aus Liverpool und
geringe ausländiſche Nachſrage für Lokoware eine Abſchwächung. Nach
vorübergehender Erholung auf die nicht ſo baiſſegünſtig lautende
Wochen=
ſtatiſtik, wie angenommen, wurde die Haltung bis zum Schluß wieder
ſchwach. Die Termine ſchließen mit leichten Einbußen.
Mais. Vorherſagen von Froſt und Abnahme der ſichtbaren Vorräte
verurſachten einen feſteren Verlauf, wobei die Termine bis zu ½ C.
anziehen konnten.
Hafer. Der Markt nahm einen ſchwächeren Verlauf und zeigte nur
unweſentliche Veränderungen.
Baumtvolle. Ungünſt’e Witterungsmeldungen bewirkten zunächſt
eine Aufwärtsbewegung, wozu ſpekulative Abgabe der Wallſtreet und
die europäiſchen Streikberichte noch beitrugen. Der Schluß wurde jedoch
wieder feſter auf Meldungen über das Auftreten des Baumwollwurmes
im mittleren und ſüdlichen Weſten.
Kaffee. Schwächere europäiſche Kabelmeldungen und eine
un=
genügende Nachfrage des lokalen Handels führten zunächſt eine
Ab=
ſchwächung herbei. Dann aber konnte ſich der Markt leicht erholen auf
höhere braſilianiſche Forderungen. Die Termine gaben ſtärker nach.
Zucker. Der Markt zeigte heute ein feſteres Ausſehen, da die
Raf=
finerien Kaufluſt zeigten. Die Schlußkurſe waren nahezu unverändert.
Kakao. Der Markt zeigte eine feſtere Haltung auf Käufe des
Han=
dels und die weitere Stetigkeit des Lokomarktes.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die ſächſiſche Regierung ſteht in Unterhandlungen mit einem
amerikaniſchen Bankenkonzern über B=gebung einer neuen
Amerika=
anleihe für die Sächſiſchen Werke A. G.
Der Stadt Berlin iſt die Aufnahme einer Anleihe im
Be=
trage von 45 Mill onen Reicksmark auf Feingoldbaſis genehmigt worden,
von denen die Hälfte, alſo 22 500 000 RM. in dieſ m Jahre durch
Aus=
gabe von Schuldverſchreibungen auf den Inhaber gegeben werden ſoll.
Die Stadt Dresden begibt auf Grund eines Beſchluſſes von
Rat und Stadtverordnetenverſammlung 20 Millionen NM.
7proz. Goldanleihe. Die Anleihe wird ab 12. Mai zum
Be=
gebungskurſe von 88¾ Prozent zur Zeichnung gelangen.
Wie wir hören, iſt bereits der größte Teil der 8proz.
Hypothe=
karanleihe der Aſchinger A. G. plaziert. Neben dem Ausland
zeigt beſonders Groß=Berlin ein ſtarkes Intereſſe.
Wie aus New York berichtet wird, hat nach einer Meldung der New
York Times das Mitglied des Nepräſentantenhauſes Fiſh gegen den
Be=
ſchluß Proteſt erhoben, alle Vorlagen über die Rückgabe des
deutſchen Eigentums zurückzuſtellen.
Union-Theater
Asta Nielsen, carl Auer, Albert Steinrück,
Grigori Chamara, Herm. Valenkin
Alefandra BOrIna, in der Hauptrolle
Das Haus am Heer
nach Stephan Zweig, in 5 Akten
Ks
Nur einige Tage dieses hochinteressante Programm
„Strongheart‟, Alaskas berühmter Wolfshund in
IA
36
TAolle der Nacht
Dle Geschich e von der Treue eines Hundes in 7 Akten:
Außer diesem deutschen Polizei und „Treuherz”” in der Hauptrolle
ixene Rich, Josef Barrel, Lu Strumway
*12616
Antan 3½Uhr. Letzte Abendvorführ na8 Uhr
Palast-Lichtspieler
Der erste Pirandello-Film
Das sensationelle Werk
Baang
Maund Pasuar
Die Rolle dieses großen Abenteurers
spielt mit außerordentlicher Kühnheit
Iwan Hossiukin
Der beliebte und bedeutende Künstler
übertrifft sich mit seiner Leistung selbst
Ein Großfilm von packender Eigenart
in 6 äußerst spannenden Akten
adernde Glut
Ein Dramaaus dem nördlichen Canada
in 6 fesselnden Akten (7199
OrtsgruppeDarmſtadt ehem Angehörig
der 76er Reſ.=Diviſion
(*12621
Auf die
Monats=Verſammlung
am Mittwoch, den 12. Mai I Js, abends
830 Mür, bei Große, Karlſtr. verbunden mit
Vortrag des Kam Bernius über
„Erlebniſſe an der Düna:
wird hie mit nochmals hingewieſen. Gäſte
willtommen.
Der Vorſtand.
Himmelfahrt
auf
Cchloß Liestenherg
Ab 1 Uhr Konzert
Von 4 Uhr ab TANZ im Schloß-Saal
Jach Beinheim zu den Abendzüeen
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715teim
am Himmelfahrt.
tag. Von 4 Uhr
mor gens ab fährt
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zur Ludwigshöhe. Abfahrt Verkeſirsbüro
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40
1,50 „
50
2,00 „
60 „
2,60 „
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22)
Kerpen war der Sprecher, und die anderen ſtimmten ihm
beifällig zu.
Hanna ſtand bei den Brüdern. Ihre Wangen glühten und
ihr Blut pulſierte heftig. Klaus' mannhaftes Auftreten hatte
Jubel in ihr ausgelöſt.
Profeſſor Schwabe ſtand äußerſt verlegen mit rotem Kopfe
vor den beiden Amerikanern.
„Es tut mir furchtbar leid, meine Herren, daß Sie von der
Gaſtfreundſchaft des Deutſchmeiſter=Sortklubs ein ſo häßliches
Bild in Ihre Heimat mitnehmen müſſen.”
Mr. Queekly, ein mittelgroßer, ſympathiſcher, junger Mann,
Mitte der Zwanzig, mit glattraſiertem Geſicht, ſchüttelte lachend
den Kopf.
„O no! Mr. Michael iſt durchaus im Recht. Bei ſolchen
Gelegenheiten müſſen zwei Stoppuhren da ſein. Wir wollen
auch nicht nur ſpäzieren laufen.”
Die Antwort des ehrlichen Sportsmannes war wie ein Hieb.
Und jetzt ging es Schlag auf Schlag. Die Herren vom
Vor=
ſtand traten zu Profeſſor Schwabe und machten ihm Vorwürfe,
bis er ſich nicht anders helfen konnte, als klein beizugeben und
noch eine weitere Stoppuhr heranzuſchaffen. Sein Famlus
praſſelte mit dem Motorrad los, und binnen einer Stunde war
die zweite Stoppuhr da.
Inzwiſchen hatten die Amerikaner ſich mit den Brüdern
Michael unterhalten, d. h. eigentlich war es nur Mr. Queekly, der
ſprach; ſein Kollege Simſon war ſchweigſam wie ein Fiſch.
„Sie ſind ſehr gute Läufer. Ich habe von Ihnen geleſen und
mit meinem Kollegen Sullivan über Sie geſprochen. Er glaubt
nicht, daß die Zeit richtig war.
„Ich weiß nicht genau, ob ſie ſtimmte. Aber hölliſch fix
ging’s, das wird Ihnen Herr Kerpen beſtätigen können.”
Kerpen nickte zu Werners Worten und fügte hinzu: „Herr
Sullivan wird zur deutſchen Olympiade ſicher Gelegenheit haben,
mit uns im Kampfe zu ſtehen. Sie mſſen jetzt mit Deutſchland
rechnen, meine Herren. Es geht langſam, aber wir geſinnen
unſeren Platz an der Sonne wieder.”
Der Amerikaner Queekly verbeugte ſich bei den Worten und
reichte Kerpen die Hand.
„Ich würde mich darüber unſäglich freuen — denn meine
Eltern waren auch Deutſche. Ich bin drüben geboren.”
„Dann ſind wir ja Landsleute!”
„Nein. Meine Eltern ließen ſich naturaliſieren.”
„Wie iſt Ihr Herz im Fühlen, Mr. Queekly?” warf Werner
ein, „darauf kommt es an."
Mr. Queerly lächelte, ein gutes, freundliches Jungenlächeln.
Dienstag, den 11. Mai 1926
„Das, meine Herren, empfindet — nur für den Sport. Ich
bin Sportsmann mit Leib und Seele. Sprechen wir über das
andere nicht.”
Ein Berichterſtatter drängte ſich zu den Amerikanern.
Darf ich um eine Minute Gehör bitten? Die Herren ſind
doch überzeugt, zu ſiegen?”
„Well!” ſagte Queekly, „das wüſſen wir ſein. Ob wir’s
können, werden Sie ſehen.”
„Werden die Herren in Deutſchland noch weitere Kämpfe
ausfechten?"
„Wahrſcheinlich nicht. Es handelt ſich nur um einen
Studien=
aufenthalt.
Klaus hörte das Wort Studienaufenthalt und dachte an die
vorhergegangene Unterhaltung.
Mit einemmal wurde es ihm blar. Die beiden Freunde
Sullivans waren vielleicht von dieſem ſelbſt geſandt worden, um
zu erkunden, ob ſeine Weltmeiſterſchaft gefährdet ſei oder nicht.
Und in ihm war ein eiſenfeſter Wille, heute zu laufen wie
noch nie in ſeinem Leben. Die Entſchloſſenheit in ſeinen Zügen
kam mit einenmal ſo ſcharf zum Ausdruck, daß Werner dicht an
ihn herantrat und halblaut fragte: „Was denkſt du, Klaus? Wir
werden ſie ſchlagen."
„Nicht ſchlagen, diſtanzieren, Werner. Heut’ heißt’s, unſerem
Vater Ehre machen.”
Seite 13
Endlich, nach fünfviertelſtündiger Verſpätung, begann der
mit fieberhafter Spannung erwartete Match.
Die Läufer traten an ihre Plätze.
Als Werner einen Blick ins Publikum warf, fühlte er
plötz=
lich zwei Frauenaugen auf ſich gerichtet, vor denen er erſchrak.
Es war Frau Maya, die neben ihremn Verlobten ftond.
Bei Gott, ſie war ſehr ſchön, die Frau, und ihre Augen
brannten, als ob in ihnen alle Leidenſchaften des Himmels und
der Hölle wohnten.
Aber der Michaelstrotz überkam ihn wieder. Fort mit dir,
du ſchönes Antlitz, du Weib mit dem feigen Herzen.
Er riß ſich zuſammen und war glücklich in dem Augenblick,
als er fühlte, daß er feſtſtand.
„Fertig zum Starten!"
Die Läufer nahmen die halbknieende Startſtellung ein.
„Wie willſt du laufen, Klaus?”
„Vornweg in Front!” klingt’s faßt übermütig zu ihm
her=
über
Da fällt der Startſchuß.
Wie die Katzen ſind ſie alle auf den Beinen, am beſten die
Brüder Michael. Sie haben ſtarten gelernt.
Vom Start weg ziehen ſie im Höllentempo los, daß alle
ande=
ren im Nu abgehängt ſind. In Front laufen die Brüder.
Die Zuſchauer ſahen klopfenden Herzens, wie die Amerikaner
mindeſtens zehn Meter hinter den Brüdern liegen. Werden ſie
es durchhalten?
Aufgeregter wird die Menge. Der halbe Weg iſt ſchon
ge=
laufen. Immer noch machen ſie keine Miene, aufzuholen.
„Sie halten durch!
„Abwarten — die Amerikaner. .!"
„Menſchenskind, ſehen Sie doch. Die können ja nicht
ſchnellen
So und ähnlich ſchwirren die Reden.
Die Brüder Michael laufen. Sie wirbeln nur ſo hin, und
ihr Lauf iſt von unerhörter Präziſion. Ihre Herzen ſchlagen,
ihre Lungen arbeiten in ſchnellem Tempo, aber gleichmäßig.
Sie halten das Tempo. Nein, fünfzig Meter vom Hauſe
legen ſie noch zu und liefern ſich ſelbſt einen wahnſinnigen
End=
kampf.
Die Zuſchauer ſchreien vor Begeiſterung, ſind kaum zu halten
Die Brüder liegen im Endkampf zuſammen und zuſamnen
erreichen ſie das Zielband
Zwölf Meter hinter ihnen kämpfen ſcharf die beiden
Ameri=
kaner und Kerpen.
Kerpen wird, nur zehn Meter zurück, Vierter hinter dem
Amerikaner Queekly. Simſon folgt einen Meter hinter Kerpen.
Nicht endenwollender Beifall lohnte die unerhörte Leiſtung
der Brüder.
Man ſchüttelte ihnen die Hände, riß ihnen bald die Arme
aus und trug ſie dann im Triumph nach ihren Kabinen. Die
Amerikaner hatten ſich faſt fluchtartig zurückgezogen.
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