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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 96
Mittwoch, den T. April 1926.
189. Jahrgang
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Darm=
ſtädter 8 Naiionalbant.
* Der polniſche Ratsſitz.
Der Beſchluß des Reichskabinetts, in der Studienkommiſſion
des Völkerbundes — vorbehaltlich aller Einzelheiten —
mitzu=
wirken, hat nicht überall, auch in Kreiſen der Regierungsparteien,
Zuſtimmung gefunden. Es iſt vielfach die Beſorgnis
ausge=
ſprochen worden, daß wir uns durch dieſe Mitarbeit feſtlegen
und dann im Herbſt nicht mehr den Weg zurückfinden können,
falls das Ergebnis dieſer Beratungen für uns unbefriedigend
ſſein ſollte. Richtig iſt ja, daß die Vorausſetzungen, unter denen
wir ſeinerzeit die Kommiſſion vorgeſchlagen haben, nicht mehr
be=
ſtehen. Die Vorbedingung war, daß wir allein in den Rat
auf=
genommen wurden, und daß nachher, alſo als wohlbeſtallte
Mit=
glieder, wie das Problem der Neukonſtellation des Rates prüfen
helfen wollten, während wir heute eine eigenartige
Zwitterſtel=
lung bei den Beratungen einnehmen. Trotzdem war die deutſche
Regierung wohl in einer Zwangslage. Sie konnten nicht gut
auders, als die Einladung annehmen, wenn ſie nicht von
vorn=
herein ſich ins Unrecht ſetzen wollte. Aber wer das zugibt, muß
dol relten Wert darauf legen, daß in der Zwiſchenzeit nach der
ſachlichen wie nach der perſönlichen Seite hin ausreichende
Siche=
rungen geſchaffen werden, um ein neues Fiasko in Genf zu
ver=
hindern.
Der volksparteiliche Abgeordnete von Rheinbaben hat vor
einigen Tagen im „Lokalanzeiger” der Katze die Schelle
umge=
hängt und das ganze Problem, um das es ſich dabei für uns
handelt, auſ die kürzeſte Formel gebracht und das iſt der polniſche
Anſpruch auf einen Ratsſitz. Ob ſchließlich Spanien, China
oder Braſilien einen ſtändigen Ratsſitz bekommen, ob ſie
zu=
ſammen mit uns in den Völkerbundsrat hineingehen, darüber
läßt ſich reden. Deutſchland hat keinen Grund, hier den
Unnachgie=
bigen zu ſpielen oder ſich unnötigen Verſtimmungen auszuſetzen.
Ueber die Polen dagegen läßt ſich nicht reden. Das hätten wir
jetzt in Genf, wie ſchon vorher, mit aller Deutlichkeit erklären
müſſen, wir wären dann vielleicht weiter gekommen. Die deutſche
Delegation hat freilich geglaubt, eine ſolche Anregung ablehnen
zu müſſen, weil ſie befürchtete, daß die unmittelbare Zuſpitzung
des deutſchen Widerſpruchs gegen Polen nirgends verſtanden
werden würde.
Inzwiſchen liegen aber doch Dokumente aus England und
Amerika vor, die erkennen laſſen, daß unſere Ablehnung gegen
eine ſolche Zwangsehe mit Polen ſehr wohl auf weitgehendes
Verſtändnis geſtoßen wäre, wenn wir die Gründe dafür nur
rechtzeitig bekannt gegeben hätten. Hier gibt es viele, die aus
unſerem ganzen Verhältnis zu Polen entſpringen. Schließlich
hat Deutſchland genügend Beweiſe gegeben, daß es mit den
Polen in friedlicher Nachbarſchaft leben wollte, die Polen haben
das aber immer wieder abgelehnt und rückſichtslos die
Macht=
mittel, die ihnen der Verſailler Vertrag in die Hand gegeben
hat, gegen Deutſchland ausgenutzt. Mag ſein, daß man draußen
in der Welt ſich um dieſe Einzelheiten nicht kümmert. Aber einige
Tatſachen wird man doch nicht vergeſſen haben. Vor allem
ſollte doch nicht überſehen werden, daß derſelbe polniſche Staat,
der jetzt eine repräſentative Stellung im Völkerbund verlangt,
vor noch gar nicht langer Zeit ſich über die Gebote des
Völker=
bundes hinwegſetzte und mitten im Frieden den Litauern Wilna
abjagte.
Dazu noch ein anderes. Die Locarnoverträge, ſamt ihren
öſtlichen Anhängſeln, ſind von der deutſchen Regierung vom
erſten Tage an damit motiviert worden, daß, wenn wir im
Weſten ſtabile Verhältniſſe ſchaffen wollten, dann aber die
Grenz=
ziehung im Oſten untragbar iſt, daß wir deshalb — wenn auch
unter Ausſchaltung des Krieges, der ja bei unſerer völligen
Entwaffnung eine Lächerlichkeit wäre — mit ganzer Kraft auf
eine Umgeſtaltung der Oſtgrenze, der Beſeitigung des
Korri=
dors und des oberſchleſiſchen Unrechts hinarbeiten wollten. Das
war der tiefere Sinn des Garantiepaktes, den damals die
Eng=
länder ſehr raſch erfaßt haben. Wenn jetzt die Polen
gleich=
zeitig mit uns in den Rat hineinkommen, dann wird ihnen damit
ein Erſatz für den fehlenden Oſtgarantiepakt gegeben. Und nicht
allein das. Sie werden ihre Stellung im Rat ſchon auszunützen
verſtehen, nicht nur, um ſich international zu konſolidieren,
ſon=
der auch um jeden Verſuch einer aktiven deutſchen Politik im
Oſten ſchon im Keime zu erſticken.
Ein polniſcher Sitz im Rat würde daher die ganze Politik
des Sicherheitspakts praktiſch negieren. Nun hat Herr Briand
es ſehr geſchickt verſtanden, uns dieſen polniſchen Sitz ſchmackhaft
zu machen. Er hat angedeutet, daß er es ſatt hätte, regelmäßig
in der Schußlinie der deutſch=polniſchen Streitigkeiten zu ſtehen
und gezwungen zu ſein, gewiſſermaßen den Anwalt für die
pol=
niſchen Ueberheblichkeiten abzugeben. Deshalb wäre es viel
prak=
tiſcher, wenn Polen ſelbſt im Rat vertreten wäre, und ſeine
eigene Sache führen könne. Dadurch würde die Spannung
zwi=
ſchen Deutſchland und Frankreich verringert. Dieſer Trumpf
ſticht aber nicht. Denn ſelbſtverſtändlich würde Polen als
inter=
eſſierte Partei, ſobald von deutſcher Seite Klagen vorgebracht
werden, ohnehin vor den Rat geladen werden, hätte alſo
Gele=
genheit genug, ſich zu rechtfertigen. Herr Briand will denn auch
etwas ganz anderes. Er will den deutſchen Einfluß paralyſieren,
will vor allem zu verhindern ſuchen, daß wir in der
Neugeſtal=
tung unſerer öſtlichen Grenzziehung irgend etwas erreichen, und
dazu iſt der beſte Weg, wenn er den Polen einen Sitz zuſchanzt.
Dieſe Zuſammenhänge ſind ſo klar, daß ſich daraus die
deutſche Politik ohne weiteres ergeben ſollte. Um ſo
unverſtänd=
licher iſt es, wenn jetzt bereits Herr Breitſcheidt im „Vorwärts”
ſeine Theorien entwickelt, daß wir im Herbſt nicht mehr den
gleichen Standpunkt einnehmen könnten, wie im Frühjahr.
Ge=
wiß können wir nicht verhindern, daß früher oder ſpäter einmal
Polen durch die Mehrheit der Verſammlung auf einen
nicht=
ſtändigen Ratsſitz berufen wird. Damit müſſen wir uns
abfin=
den, wenn wir ſelbſt auch unſeren ganzen Einfluß aufwenden
würden, um eine ſolche Wahl zu verhindern. Was wir aber
unter allen Umſtänden ablehnen müſſen, iſt, daß
Polen gleichzeitig mit uns in den Rat
hinein=
kommt und dadurch auf die gleiche Stufe
ge=
ſtellt wird, wie Deutſchland.
Zum 60jährigen Militärjubiläum
des Reichspräſidenten.
5ofpholograph K. Alexander Derg, Berlin.
Am 7. April feiert Reichspräſident v. Hindenburg die Wiederkehr
des Tages, an dem er vor 60 Jahren in das Heer eintrat.
Hindenburgs militäriſche Laufbahn.
Der Reichspräſident Paul von Benneckendorff und von
Hi=
denburg begann ſeine militäriſche Laufbahn im Alter von 19
Jahren. Im Kadettenkorps von Wahlſtatt und in Berlin
er=
zogen, trat er am 7. April 1866 als Sekonde=Leutnant in das
3. Garderegiment zu Fuß ein. Im Feldzug gegen Oeſterreich
wurde er am 3. Juli 1866 bei Königgrätz leicht verwundet. Mit
ſeinem Regiment nahm er dann im Kriege gegen Frankreich
als Bataillons= und ſpäter Regimentsadjutant an den Schlachten
von Gravelotte, St. Privat und Sedan teil, ſowie an der
Be=
lagerung von Paris. Am 13. April 1872 wurde er zum
Ober=
leutnant befördert und als ſolcher am 15. Mai 1877 zur
Kriegs=
akademie kommandiert. Am 18. April 1879 wurde er als
Haupt=
mann in den Großen Generalſtab verſetzt. Am 15. April 1884
wurde er Kompagniechef im Infanterie=Regiment Nr. 58 und
kehrte bereits ein Jahr ſpäter, am 14. Juli 1885, in den
General=
ſtab zurück. Am 12. November 1885 zum Major befördert, wurde
er am 25. November 1890 Abteilungschef im Kriegsminiſterium.
Am 14. Februar 1891 wurde er zum Oberſtleutnant und am
17. März 1894 zum Oberſten befördert. In den Jahren 1893/96
war er Kommandeur des Infanterie=Regiments Nr. 91 in
Olden=
burg. Am 22. März 1897 wurde er zum Generalmajor befördert.
In den Jahren 1896 bis 1900 war er Chef des Generalſtabes
des 8. Armeekorps in Koblenz. Am 9. Juli 1900 wurde er
Gene=
ralleutnant und Kommandeur der 28. Infanterie=Diviſion in
Karlsruhe. Am 18. Mai 1903 wurde er Kommandierender
Gene=
ral des 4. Armeekorps in Magdeburg und am 22. Juni 1905 zum
General der Infanterie befördert. Am 14. Dezember 1908 a la
suite des 3. Garderegiments zu Fuß geſtellt, nahm er am 13.
März 1911 ſeinen Abſchied und ſiedelte nach Hannover über. Als
der Weltkrieg ausbrach und die Ruſſen ſchneller, als man
erwar=
tet hatte, in Preußen einfielen, verſagte die Führung der
deut=
ſchen Truppen in Oſtpreußen. Da erging der Ruf des Kaiſers an
den alten General in Hannover; als Chef des Stabes wurde ihm
der damalige Oberſt Ludendorff beigegeben. Als Generaloberſt
übernahm Hindenburg das Kommando, und wenige Tage darauf,
am 29. Auguſt 1914, wurde die Schlacht bei Tannenberg
geſchla=
gen. Es folgte am 12. September 1914 der Maſurenſieg. Am
1. November 1914 zum Oberbefehlshaber des Armee=
Oberkom=
mandos Oſt ernannt, wurde er am 27. November 1914
General=
feldmarſchall und am 29. Auguſt 1916 Chef des Generalſtabes
des Feldheeres. Am 3. Juli 1919 nahm der Generalfeldmarſchall
ſeinen Abſchied. An Orden und Ehrenzeichen beſitzt der alte
Feldmarſchall genau ſo viele, wie er Jahre zählt, nämlich 78.
Das Eiſerne Kreuz beider Klaſſen erhielt er bereits im Jahre
1870. Im Jahre 1914 erhielt er den Orden Pour le Merite,
im Dezember 1917 das Großkreuz des Eiſernen Kreuzes und im
März 1918 das Eiſerne Kreuz mit goldenen Strahlen.
* Das Ende des Staatsgerichtshofes.
Der Reichstag hat in ſeiner Schlußſitzung vor der Oſterpauſe
auch eine Entſchließung getroffen, die in dem ſtarken Intereſſe
für die Steuerermäßigung faſt unbeachtet geblieben iſt, die aber
doch nachträglich noch ein beſonderes Wort verdient. Er hat dem
Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik ein Ende bereitet,
der mit dem 31. März bereits ſeine Tätigkeit eingeſtellt hat. Die
Regierung hatte eine entſprechende Vorlage eingereicht, nachdem
auf Antrag der Bayern bereits vorher im Hauptausſchuß für den
neuen Etat die Geldmittel für den Staatsgerichtshof geſtrichen
waren. Damit hatte ſich bereits gezeigt, daß eine Mehrheit des
Reichstags die Beſeitigung dieſes politiſchen Gerichtshofes wollte.
und in der Schlußabſtimmung haben denn auch alle Parteien
mit Ausnahme der Demokraten, die durch einen Richter ihr
Mißtrauen gegen die ordentlichen Gerichte bei dieſer Gelegenheit
zum Ausdruck brachten, der Vorlage zugeſtimmt. Der
Staats=
gerichtshof wird zwar noch ein Scheinleben führen in beſtimmten
Verwaltungsfragen, bis das Reichsverwaltungsgericht ihm ſeine
Arbeiten abnimmt. Als richterliche Inſtanz zur Rechtſprechung
in politiſchen Prozeſſen aber ſcheidet er jetzt bereits aus. Seine
Arbeiten gehen an die ordentlichen Gerichte über, denn das
Ge=
ſetz zum Schutze der Republik ſelbſt beſteht vorläufig noch weiter.
Es iſt auf fünf Jahre befriſtet, tritt alſo, da es am 18. Juli 1922
vom Reichstag mit 303: 102 Stimmen angenommen wurde, im
Juli 1927 automatiſch außer Kraft.
Niemand wird dem Staatsgerichtshof eine Träne nachweinen.
Er war ein Produkt überſtürzter Entſcheidungen in politiſch
be=
wegter Zeit. Er iſt in ſeiner Urteilsfindung von Anfang an
politiſch eingeſtellt geweſen und hat durch ſeine Tätigkeit
ſchla=
gend den Beweis erbracht, wie unmöglich es iſt, parteipolitiſch
abgeſtempelte Männer zu Richtern gerade in politiſchen Fragen
zu machen. Trotzdem war es vielleicht richtig, daß man damals
dieſes Geſetz ſchuf. Am 21. Juni 1922 wurde Rathenau erſchoſſen;
ſeine Ermordung brachte uns dicht an den Rand einer neuen
Revolution, eine ungeheure Erſchütterung ging durch das
müh=
ſam erſt errichtete Staatsgebäude, die Gefahr eines
Bürger=
krieges ſtand bevor. Aus der damaligen Temperatur war es
erklärlich, wenn Notſtandsmaßnahmen getroffen wurden, um die
Erregung abzuebben. Zwei Tage nach dem Mord ſchon erließ der
Reichspräſident auf Grund des Artikels 48 Abſatz 2 der
Reichs=
verfaſſung eine Verordnung, worin die erſten Beſtimmungen
über die Errichtung eines Staatsgerichtshofes zum Schutze der
Republik enthalten waren. Das endgültige Geſetz hat daran
einige Aenderungen vorgenommen, der Grundgedanke iſt
geblie=
ben. Es waren beſonders ſchwere Strafen vorgeſehen, wodurch
die Zugehörigen zu Organiſationen, die ſich mit der planmäßigem
Vorbereitung politiſcher Morde beſchäftigen, mit dem Tode oder
lebenslänglichen Zuchthausſtrafen bedroht wurden. Darüber
hin=
aus wurde ſpäter Leben und Sicherheit der Miniſter und anderer
im öffentlichen Leben ſtehender Perſönlichkeiten unter beſonderen
Schutz geſtellt.
Dann hat der Staatsgerichtshof zu arbeiten angefangen. Er
hat gegen die Teilnehmer des Rathenau=Mordes verhandelt, er
hat ſich auch ſonſt ehrlich Mühe gegeben, den Nachweis zu
er=
bringen, daß beſondere Mordorganiſationen beſtänden. Der
Be=
weis iſt nicht erbracht, obwohl die als Richter fungierenden
ſozialdemokratiſchen Abgeordneten ſich auf die ſeltſamſten
Klei=
nigkeiten verbiſſen und wiederholt den Verſuch machten, aus dem
Staatsgerichtshof eine Parteiverſammlung zu machen. In der
Hauptſache allerdings mußte ſich der Staatsgerichtshof mit den
Kommuniſten und ihren Umtrieben beſchäftigen. Hier hat er
Ent=
hüllungen gebracht, die ein erſchreckendes Bild von der
Bruta=
lität und Rückſichtsloſigkeit gaben, womit die Kommuniſten ihre
Propaganda betrieben. Genau dieſelben Aufklärungen aber wären
vor jedem ordentlichen Gerichtshof möglich geweſen, man hätte
dazu den Staatsgerichtshof nicht erſt mobil zu machen brauchen.
Im letzten Jahre iſt eigentlich vom Staatsgerichtshof nicht mehr
die Rede geweſen, er iſt ſo gut wie brotlos geworden, niemand
hatte mehr den Mut, ihn in Bewegung zu ſetzen, weil durch die
Art ſeiner Verhandlungen ſich ſeine innere Unzulänglichkeit
hin=
reichend gezeigt hatte. Es kam aber auch hinzu, daß doch eine
ſtarke politiſche Beruhigung eingetreten iſt, daß deshalb für ein
außerordentliches Gericht ſo anfechtbaren Charakters bei uns
kein Raum mehr iſt. Und ſo ergab ſich das eigenartige Bild, daß
ſchließlich Sozialdemokraten, Deutſchnationale, Zentrum und
Deutſche Volkspartei einſchließlich der Kommuniſten und
Deutſch=
völkiſchen ſich in gemeinſamer Front gegen die Weiterexiſtenz
dieſes Ausnahmegerichts zuſammenfanden, das unrühmlich, wie
es gelebt hat, auch unrühmlich geſtorben iſt, preisgegeben von
denſelben Parteien, die vor vier Jahren dringend danach
ver=
langten. Woraus die Nutzanwendung zu ziehen iſt, wie
gefähr=
lich es immer iſt, die Rechtſprechung von der Tagespolitik
ab=
hängig zu machen. Gerade wer Intereſſe daran hat, daß die
Rechtſprechung nach rein ſtaatlichen Geſichtspunkten ohne
An=
ſehung der Perſon und der Partei erfolgt, der muß ſich dagegen
wehren, daß wir jemals wieder eine Inſtanz bekommen, in der
Parteiführer zu Gericht ſitzen über Parteien und Menſchen, zu
denen ſie nach ihrer Weltanſchauung und nach ihrem
Lebens=
beruf feindlich eingeſtellt ſind.
Geite 2
Mittwoch, den 7. April 1926
Nummer 96
Das deutſch=franzöſiſche
Zuſatzabkommen.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Unmittelbar vor Oſtern iſt von der deutſchen und franzöſiſchen
Wirtſchaftsdelegation in Paris ein Abkommen getroffen worden,
wodurch beſtimmte Ergänzungen zu dem proviſoriſchen
Wirt=
ſchaftsabkommen vom 12. Februar hinzugetreten ſind. Es iſt
nicht möglich, an amtlichen Stellen bisher das Geringſte über
den Inhalt dieſes Abkommens zu erfahren, obwohl
Miniſterial=
direktor Poſſe bereits am Samstag vormittag aus Paris wieder
in Berlin eingetroffen iſt, alſo genügend Zeit zur
Berichterſtat=
tung geweſen wäre. Statt deſſen teilt die Agentur Havas mit,
daß in dieſem Zuſatzabkommen das Frankreich zugeſtandene
Kontingent für Frühgemüſe um 27000 Zentner erhöht worden
iſt, wobei Kohl und Blumenkohl ausgeſchloſſen ſein ſoll. Als
Kompenſation habe Deutſchland das Recht erhalten zur Einfuhr
von einigen chemiſchen Produkten und von Dynamos. Die neuen
Beſtimmungen ſollen nach derſelben Quelle am 10. April in
Kraft treten. — Es iſt mehr als bedauerlich, daß wir derartige
Dinge immer erſt aus franzöſiſcher Quelle erfahren müſſen.
Zwar wird regelmäßig beim Abſchluß von Abkommen
verein=
bart, daß ſie bis zur Unterzeichnung geheim gehalten werden
ſollen, aber ebenſo regelmäßig hat Frankreich dieſe Zuſage
ge=
brochen. Es iſt deshalb unverſtändlich, weshalb auf deutſcher
Seite immer wieder eine ſolche überaltete Methode mitgemacht
wird, die nur zu leicht geeignet iſt, in die Kreiſe der deutſchen
Landwirtſchaft unnötige Sorge und Verärgerung hineinzutragen.
Franzöſiſche Preſſeſtimmen über Deutſchlands
Stellung zum Völkerbund.
TU. Paris, 6. April.
Das Wiederaufleben der diplomatiſchen Beziehungen und
Verhandlungen zwiſchen Deutſchland, Frankreich und England
wird im Zuſammenhang mit dem Mißerfolg von Genf heute
morgen von einem Teil der Pariſer Preſſe eingehend
kommen=
tiert. Der „Gaulois” glaubt zu wiſſen, Briand werde im Laufe
der Woche die Beſprechungen mit London und Berlin wieder
aufnehmen, um im Rahmen des Möglichen die verhängnisvollen
Folgen des Genfer Mißerfolges zu beſeitigen, der die ganze
Locarno=Politik in Frage ſtelle. Es ſcheine, daß Deutſchland
nur wenig geneigt ſei, ſein Aufnahmegeſuch zur nächſten Sitzung
zu erneuern. Deutſchland wolle bereits im voraus über die
mög=
lichen Reformen unterrichtet werden, die man am Völkerbundsrat
vornehmen wolle, ebenſo über die Haltung Frankreichs und
Eng=
lands zu den Kandidaturen Spaniens und Braſiliens. Falls
die Reformen und die Frage der Kandidatur nicht die von der
deutſchen Regierung gewünſchte Erledigung finde, ſo werde ſich
das Reich die volle Freiheit vorbehalten, ſein Aufnahmegeſuch
unbefriſtet zurückzuziehen. Dieſe Haltung der deutſchen
Regie=
rung ſei durch innere und äußere Vorgänge bedingt. Es ſei
Tatſache, daß in der letzten Zeit eine ſtarke Propaganda in Süd=
und Nordamerika und in gewiſſen europäiſchen Staaten
betrie=
ben worden ſei, die ſich gegen den Völkerbund richte.
Der „Avenir” glaubt, die letzte Begegnung zwiſchen Hoeſch
und Briand müſſe auf deutſcher Seite die beſten Hoffnungen
erwecken. Briand habe erklärt, die deutſchen Vertreter in der
Verfaſſungskommiſſion des Völkerbundes müßten ebenſo wie die
Vertreter der übrigen Nationen behandelt werden. Berlin wolle
diesmal abſolut Herr der Lage ſein und bereits im voraus den
weſtlichen Mächten die Hände binden. Daher verlange es vor
einer offiziellen Antwort Aufklärungen. Berlin verlange, daß
unter der Frage der Erweiterung auch die Einſtimmigkeit geprüft
werden ſolle.
Zuſammenſchluß der Eiſenbahner=Gewerkſchaften.
Berlin, 6. April.
Die Haltung, die die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft
gegen=
über dem Perſonal einnimmt, hat den Plan aufkommen laſſen,
eine feſte Vereinigung der großen deutſchen Eiſenbahner=
Organi=
ſationen herbeizuführen. Zu dieſem Zwecke haben bereits
Ver=
handlungen zwiſchen den Spitzenorganiſationen ſtattgefunden.
Hierbei iſt von allen Vertretern zugeſagt worden, daß ſie ſich bei
ihren Organiſationen für die Herbeiführung eines feſten
Zuſam=
menſchluſſes einſetzen werden. Ein Vertreterentwurf ſieht die
Schaffung eines Kartellvertrages vor. Durch Annahme dieſes
Vertrages würden ſich die Organiſationen bei voller
Aufrecht=
erhaltung ihrer ſonſtigen Selbſtändigkeit verpflichten, daß alle
Handlungen und Maßnahmen, die im Intereſſe der Eiſenbahner
notwendig ſind, von allen Eiſenbahnergewerkſchaften
gemein=
ſchaftlich durchgeführt werden. Zur Verwirklichung dieſer Idee
iſt zunächſt die Gründung eines Ausſchuſſes vorgeſehen, in dem
jede große Gewerkſchaft durch ihren Vorſitzenden vertreten iſt.
Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. — Oſtermontag, 5. April.
Figgros Hochzeit.
Komiſche Oper von da Ponte, Muſik von W. A. Mozart.
Heute ſangen Gertrud Callam die Suſanne, Hedwig
Werle die Gräfin. Das brachte in die Oper, die, ſeit Jahren in
etwa gleicher Beſetzung und Ausſtattung gegeben, ſchon faſt zu
erſtarren aufing, etwas neues Leben.
Ich unterlaſſe es grundſätzlich, Vergleiche zu ziehen, mögen
ſie noch ſo verlockend und vielfach anregend ſcheinen. Jeder
Künſtler hat das Recht, aus ſich ſelbſt beurteilt zu werden, und
die ſeitherigen Vertreterinnen brauchen wahrlich keinen Vergleich
zu ſcheuen.
Die Geſtaltung, die Hedwig Werle der Gräfin gab,
zeich=
nete ſich durch die dieſer ſympathiſchen Künſtlerin eigene
rhyth=
miſche Kunſt der Bewegung, des körperlichen Spiels und der
ſee=
liſchen Haltung aus, die denn gerade dieſer herrlichen
Mozart=
ſchen Figur beſonders gut anſteht. Aber auch die geſangliche
Lei=
ſtung war, zwar nicht mozartiſch und nicht genug erwärmend,
doch fein und feſſelnd.
Gertrud Callam gab der Suſanne den Reiz ihrer
unbe=
ſchreiblichen weiblichen Anmut und die vollendete Beherrſchung
eines Kunſtgeſangs, wie wir ihn hier leider bald nicht mehr hören
werden. Wie da alles meiſterlich ſitzt und kriſtallklar gebracht
wird, iſt wahrlich bewundernswert und nur mit höchſten Graden
zu meſſen. Das Buffonale der Rolle liegt ihrer zarten, oft nur
andeutenden Auffaſſungsart weniger nahe.
Beide elegante Künſtlerinnen im Rahmen der übrigen
vor=
trefflichen Mitſpieler zu hören und zu ſehen, war ein Genuß. Die
Palme des Abends aber gehört dem glänzenden Figaro unſeres
Heinrich Hölzlin, der die intrigante Handlung und dieſe
gött=
liche Muſik ſo friſch, muſikaliſch und mit natürlichem Humor
zu=
ſammenhält.
Am Pult ſaß Arthur Rother aus Wiesbaden, der kürzlich
ſchon durch eine ſo feine Leitung der „Boheme” auffiel, faſt
ver=
borgen, und doch in höchſtem Maße bemerkbar. Er gab dem
Meiſterwerk eine überaus anmutige, geiſtreiche und perſönliche
Auslegung. Wie er die Rezitative begleitete, wie er das Orcheſter
prickeln oder ſchweben ließ, das war ſchon ein feltener
Ohren=
ſchmaus.
V. H.
Vom Tage.
Der Reichspräſident und der Reichskanzler haben an
den Großinduſtriellen G. Thyſſen zum Tode ſeines Vaters
Bei=
leidstelegramme gerichtet.
Der frühere Strafrechtslehrer an der Univerſität Leipzig,
Prof. Dr. Adolf Wach, iſt am Oſterſonntag plötzlich nach ſchwerer
Krank=
heit verſchieden.
Die deutſche und tſchechiſche Regierung ſind, wie in der
Prager Preſſe verlautet, dahin übereingekommen, die
Verhand=
lungen über einen Handelsvertrag am 10. Mai mit dem
Austauſch der gegenſeitigen Wunſchliſten einzuleiten.
Das Deutſchtum in San Francisco bereitet einen feſtlichen
Empfang des deutſchen Schulkreuzers „Hamburge
vor der am 1. Juni dort erwartet wird. Es iſt das erſte deutſche Marine=
Fahrzeug, das San Francisco ſeit 12 Jahren einen Beſuch abſtattet.
Wie aus Südtirol gemeldet wird, wurde durch ein kgl. Dekret der
Gemeinderat von Bruneck aufgelöſt.
Der „Popolo d’Italia” meldet, daß der italieniſche
Innen=
miniſter Federzoni am 18. April von Trient aus einen
Be=
ſuch durch das fremdſprachliche Gebiet Südtirols machen wird.
Zwiſchen der rumäniſchen Volkspartei (Avereseugruppe)
und den Liberalen iſt ein Wahlkartell für die Kammerwahlen
abgeſchloſſen worden.
In Warſchau iſt auf Marſchall Pilſudski ein Attentat
perſucht worden. Das Attentat konnte jedoch im letzten Moment
vereitelt werden.
Seit Oſterſonntag finden bei dem ſerbiſchen König
ununter=
brochen Beratungen zur Beilegung der Regierungskriſe
ſtatt. Bisher iſt noch kein Politiker mit der Kabinettsbildung betraut
worden. Als Kandidaten gelten Jowanowitſch und Nintſchitſch, da ſich
alle Oppoſitionsparteien gegen Paſitſch ausſprachen.
Auf dem Kongreß der Katholiken Elſaß=
Lothrin=
gens in Naney wurde eine Entſchließung gefaßt, in der zum Kampf
gegen die Laiengeſetzgebung und die franzöſiſche
Schulgeſetz=
gebung aufgefordert wird.
Der franzöſiſche Finanzminiſter Péret wird erſt nach
der Kammerabſtimmung über das Budget zur Wiederaufnahme
der Schuldenverhandlungen nach London reiſen
können.
Die franzöſiſche Offenſive gegen die Druſen, deren
Hauptziel die Säuberung des ſüdlichen Hermon=Gebietes iſt, dauert, wie
ein amtlicher Kriegsbericht mitteilt, an, und hat bereits zu einem vollen
Erfolg geführt.
Die diplomatiſche Konferenz für internationales
See=
recht wurde geſtern mit einer Begwßungsrede Vanderveldes eröffnet.
Montague Normann iſt geſtern zum ſiebtenmal zum Gouver.
neur der Bank von England wiedergewählt worden.
Nach dem Aufſtand der letzten Tage in Kalkutta ſind bisher 300
Verhaftungen vorgenommen worden.
Nach einer Meldung aus Bombay beſchloß eine Verſammlung von
Vertretern aller Parteien Indiens, mit Ausnahme der Extremiſten, die
Gründung einer indiſchen Nationalpartei, deren Ziel
es iſt, Indien innerhalb des britiſchen Reiches mit allen zur Verfügung
ſtehenden friedlichen Mitteln eine den britiſihen Dominions ähnliche
Stellung zu verſchaffen.
Biſchof Manning von New York und über hundert andere Biſchöfe
der Episkopalkirche Amerikas haben dem Senat einen nachdrücklichen
Proteſt gegen die Ratifizierung des Lauſanner Vertrages zwiſchen
Amerika und der Türkei überſandt, unter Hinweis auf die
Chriſten=
verfolgungen in der Türkei,
Repräſentant Dickſtein von New York reichte in Waſhington
eine Vorlage ein, die allen vor dem Inkrafttreten des „
Quoten=
geſetzes” vom 1. Juli 1924 illegal eingewanderten Per
ſonen die Naturaliſierung ermöglichen will.
Auf Peking ſind am Montag 12 Bomben abgeworfen
worden. Die abgeworfenen Bomben verurſachten eine Panik unter der
Menſchenmenge. Es kam jedoch niemand zu Schaden.
Um Deutſchlands Kolonialmandat.
Das Recht auf Kolonien.
TU. London, 6. April.
Die Berliner Befürchtungen über ein mögliches Abtreten
ehemals deutſcher Kolonialgebiete in Oſtafrika an Italien ſind
nach Meinung des diplomatiſchen Korreſpondenten des „Dailr
Telegraph” gänzlich unbegründet. Es ſeien keine
engliſch=
italieniſchen Verhandlungen dieſer Art gepflogen worden. Sie
ſpürden wahrſcheinlich mit dem Problem der italieniſchen
Inter=
eſſen in Abeſſinien, über die zurzeit zwiſchen London und Rom
verhandelt werde, verwechſelt. Aber ebenſo wenig ſtichhaltig ſei
die Annahme, daß Deutſchland irgend ein Verſprechen wegen
der Zuteilung irgend eines beſtehenden Mandatsgebietes gemacht
worden ſei. Als dieſe Frage bei den Verhandlungen in Locarno
angeſchnitten worden ſei, ſei den deutſchen Delegierten klar zu
verſtehen gegeben worden, daß Deutſchland, ſobald es Mitglied
des Völkerbundes werde, natürlich wie alle anderen
Völker=
bundsmitglieder das Necht bekäme, einen Antrag zu ſtellen, ein
freiwerdendes oder neues Mandat zugeteilt zu erhalten. Es ſei
aber niemals die Rede von einer ſofortigen Mandatszuteilung
geweſen. Das müſſe jetzt klar zum Ausdruck gebracht werden,
um neue Mißverſtändniſſe in Genf im September zu vermeiden.
Kleines Haus. — Dienstag, den 6. April 1926.
Zumerſten Male:
„Oer Glasſchrank”
Von Heinrich Rüthlein.
Aufführung der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft.
Wenn auch kein Niebergall, ſo doch eine Lokalpoſſe, die ſich
weit über eine Dilettantenarbeit erhebt. Eine an ſich harmloſe
Handlung, ſehr geſchickt durch fünf Bilder hindurch fortgeſponnen
und in ihrer Situationskomik und dem etwas derben Darmſtädter
Humor zu wirkungsvollem Schluß geſteigert. Rüthlein hat
zwei=
fellos Sinn und Verſtändnis für bühnenwirkſame Aufmachung,
denn im Grunde handelt es ſich um nichts anderes, als um den
fünfmal und öfter wiederholten Verkauf eines alten
Glas=
ſchrankes, der ſo oft er ſeinen Beſitzer wechſelt, teurer wird, an
deſſen Verkauf einer nach dem anderen verdient, bis er an dem
betrogenen Betrüger, der der Schlaueſte ſein wollte und der
Hereingefallene wird, hängen bleibt.
In dieſem betrogenen Betrüger, dem Agenten Hecht, hat
Rüthlein mit ſicheren Strichen, mit feiner Kenntnis des
Charak=
ters eine Art Datterich=Figur geſchaffen, nicht aber, daß geſagt
werden kann, daß der Datterich Niebergalls nun gerade Pate
geſtanden ſei. Um dieſe Figur herum gruppieren ſich — ebenſo
lebenswahr gezeichnet und gemütvoll charakteriſiert, die anderen:
der Oktroiaufſeher Nudelmann und der Kanzleidiener
Speck=
berger, deren Ehegeſponſte und Töchter und auch deren Anbeter,
die „möblierien Herren”, endlich auch zwei freche Schloſſerbuben
und mehrere andere. Alle ſind friſch aus dem Leben gegriffen
und lebendig geformt. Typiſche Figuren aus dem Spießerleben.
In der Sprache hat Rüthlein den Darmſtädter Dialekt
ge=
wählt, der ſich nie verleugnen läßt. Die feinen Schattierungen,
die die verſchiedenen Stadtviertel auch unterſcheidet, bleiben
un=
berückſichtigt. Waſchechte Altſtadtheiner werden auf die Bühne
geſtellt, die ſich auch im gezierteſten Hochdeutſch als Heiner
ver=
raten, und wenn das ihr Dialekt nicht erreichte, wäre es eben die
geſchickte Charakterzeichnung.
Eduard Göbel hat das Stück Rüthleins liebevoll in Szene
geſetzt, und die Heſſiſche Spielgemeinſchaft brachte
— zu den wirkſamen und das Lokalkolorit gut widerſpiegelnden
Bühnenbildern Hartmuth Pfeils — eine Aufführung heraus,
die ſich ſehen laſſen durfte. Man ſtand keine Minute unter dem
Eindruck einer Dilettantenkunſt. Die beſte Charakteriſierung gab
Richard Hinz ſeinem Kanzleidiener Speckberger. Auch Georg
* Bierſteuer und Reparationsagent.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Mit gewiſſer Schadenfreude wird aus den Kreiſen der
Par=
teien, die in der Hinausſchiebung der erhöhten Bierſteuer
ledig=
lich eine Konzeſſion an die Bayern ſahen, behauptet, daß der
Reparationsagent von ſich aus gegen dieſe Verſchiebung
Ein=
ſpruch erhoben habe, offenbar weil er befürchtet, daß der Ausfall
der ihm garantierten Einnahmen geſchmälert würde. Davon
ſtimmt Dreiviertel nicht. Zunächſt einmal handelt es ſich nicht
um den Reparationsagenten, ſondern um den Kommiſſar für die
verpfändeten Einnahmen, der allerdings an ſich wieder ein
Unterorgan des Reparationsagenten iſt. Dann hat dieſer
Kom=
miſſar der Hinausſchiebung der erhöhten Bierſteuer bis zum
1. Juli zugeſtimmt. Der Reichstag hat aber zuletzt beſchloſſen,
die Erhöhung erſt am 1. Januar 1927 in Kraft treten zu laſſen.
Hiergegen ſcheint allerdings der Kommiſſar Einwendungen
er=
hoben zu haben. Jedenfalls wird an amtlichen Stellen
zuge=
geben, daß zwiſchen der Reichsregierung und dem Kommiſſar
ein Uebereinkommen dahingehend getroffen wurde, gewiſſe
grund=
ſätzliche Fragen über das Vetorecht des Kommiſſars dem im
Londoner Abkommen vorgeſehenen Schiedsrichter zu
unterbrei=
ten. Wir möchten annehmen, daß der Schiedsrichter den deutſchen
Standpunkt teilen wird, weil die Bierſteuer ſchon in ihrer
gegen=
wärtigen Form mehr eingebracht hat, als der Kommiſſar
ver=
langen kann. Immerhin iſt der Fall deswegen intereſſant, weil
er uns zum erſten Male vor Augen führt, wohin die
Finanz=
kontrolle führen kann, unter der wir ſtehen.
Abbau der franzöſiſchen Propaganda im Bheinland?
Paris, 6. April.
In einem Artikel in der „Ere Nouvelle” gibt der ſozialiſtiſche
Abgeordnete Uhry ſeiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß
der ſeit Monaten in den Spalten dieſes Blattes von ihm
ge=
führte Feldzug gegen die „Gabegie Rhénane”, die
Verſchwen=
dung im Rheinland, endlich ſeine Früchte gezeitigt hat.
Bekannt=
lich hat die Kammer in dem kürzlich zur Annahme gelangten
Finanzgeſetz über den Antrag Uhrys, die Kredite für das
Ober=
kommiſſariat in Koblenz um eine Million Franken zu kürzen,
hinausgehend, beſchloſſen, dem „Prokonſul” Tirard zwei
Mil=
lionen abzuſtreichen und außerdem die Verwendung der aus dem
Dawesplan für die Unterhaltung der Beſatzungstruppen im
Rheinland zur Verfügung geſtellten Mittel genau zu überwachen.
Dieſe Kontrolle wurde durch die Beſtimmung erreicht, daß die
Kredite für die Beſatzung einen gewiſſen Höchſtbetrag nicht
über=
ſchreiten dürfen, und daß dieſer Höchſtbetrag in Zukunft vom
Parlament feſtgeſetzt wird. Uhry ſtellt feſt, daß ihn bei ſeinem
Kampf nicht der Haß gegen irgend welche Perſönlichkeiten der
„Tirard=Bande” geleitet habe, ſondern nur das Intereſſe des
Landes. Zweifellos werde das Ergebnis in Koblenz
Zähne=
knirſchen hervorrufen; er hoffe aber, daß ſich der
Miniſterpräſi=
dent Briand gegen etwaige Manöper Tirards im Senat feſt
zeigen werde.
Die Forderungen der engliſchen Arbeiterkonferenz.
EP. London, 6. April.
Die Jahrestagung der unabhängigen
Arbei=
terparrei wurde heute mit der Annahme mehrerer
Entſchlie=
ßungen beendet, in denen die Partei ihren Entſchluß bekraftigt,
gegen Militarismus, Imperialismus und
Krieg Front zu machen. Ferner wird ausgeführt, daß ihr
Vertrauen auf den Internationalismus, auf die Zuſammenarbeit
der freien Völker gegründet ſei. Der Vollzugsrat der Partei
hatte eine Entſchließung vorgelegt, in der die gegenſeitige
Annullierung der Kriegsſchulden gefordert werden,
die faſt einſtimmig angenommen wurde. Die Verſammlung befaßte
ſich darauf mit dem Völkerbund. Mehrere Redner
erklär=
ten, dieſe Einrichtung habe keine genügende
inter=
nationale Autorität. Trotz Locarno werde die
Wirkſam=
keit des Bundes für die kommende Generation einen neuen Krieg
heraufbeſchwören. Eine Entſchließung, in der die Bildung einer
Arbeiterorganiſation befürwortet wird, die im Falle einer
Kriegs=
erklärung der Regierungen die Eröffnung von Feindſeligkeiten
durch die vereinigten Arbeiter unmöglich machen ſolle, wurde auf
Intervention eines Mitgliedes des Vollzugsrates zurückgezogen.
In weiteren Entſchließungen wird die vollſtändige Reviſion
des Verfailler Vertrages, die Streichung der
Reparationsforderungen an Deutſchland und
die Wiederaufnahme der diplomatiſchen und
Handelsbeziehungen mit Rußland gefordert. —
Das Mitglied des Unterhauſes, Maxington, wurde zum
Vor=
ſitzenden der Partei gewählt.
Rodenhäuſer ſpielte den polternden Oktroiaufſeher
Nudel=
mann mit beſtem Verſtändnis für dieſe Figur. Marie Lamp=
Welker und Elſe Lauckhardt gaben die beſſeren Hälften
dieſer Typen mit viel Temperament und Zungengewandtheit,
die auch die beiden Töchter, Marie Rückert und Anne
Dör=
ſam, ton den jeweiligen Müttern geerbt hatten.
Ernſt Ludwig Göbel und Hans Harres gaben die beiden
Liebhaber mit vielem Verſtändnis. Die bedeutſamſte Rolle des
Agenten Hecht hatte in Herrn Emil Thomas einen Vertreter
gefunden, der keinem Berufskünſtler etwas nachgab. Die
klei=
neren Rollen waren gut verteilt, und das Zuſammenſpiel verriet
die ſicher leitende Hand eines routinierten Regiſſeurs,
Das Kleine Haus war ſehr ſchwach beſetzt. Es iſt nicht ſchön
von den Darmſtädtern, daß ſie ihre heimiſchen Dichter ſo wenig
ſchätzen. Die aber erſchienen waren, ſpendeten dankbar freudig
Beifall.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Eine neue Shakeſpeare=Ausgabe. Ein
fried=
liebender Verehrer deutſcher Kultur, der Engländer T. J.
Cob=
den=Sanderſon, hat einſt auf ſeiner Doves Preß den erſten ſchönen
deutſchen Fauſt=Druck hergeſtellt. Die 16bändige Monumental=
Ausgabe der Ernſt=Ludwig=Preſſe zu Darmſtadt, die erſte ſchöne
engliſche Shakeſpeaie=Geſamtausgabe, trägt die Dankesſchuld
der deutſchen Buchfreunde ab; ſie iſt dem Andenken des engliſchen
Meiſters gewidmet.
Die Herſtellung des Werkes erfolgt durch Ch. H. Kleukens,
den bewährten Leiter der Ernſt=Ludwig=Preſſe. Die Textreviſion
beſorgt Profeſſor Dr. Friedrich Brie, Freiburg im Breisgau.
Der erſte Band dieſes hervorragenden Werkes neuerer Buchkunſt
liegt ſeit November fertig vor. Er bildet in ſeiner
unübertreff=
lichen Sachlichkeit den Höhepunkt meiſterlicher Buchkunſt.
Darm=
ſtadt darf ſtolz auf dieſes Werk ſein.
— Die Frankfurter Schauſpielſchule veranſtaltet
Sonntag, 11. April, vormittags 11 Uhr, im Frankfurter
Schau=
ſpielhaus eine Szenenaufführung mit ihren fortgeſchritteneren
Schülern. Dieſe Aufführung ſoll dazu dienen, allen Freunden
und Gönnern der Schule einen Einblick in die geleiſtete Arbeit
zu gewähren und von dem Niveau der Schule Zeugnis
abzu=
legen, Bühnenleitern und Agenten ſoll ſie außerdem
Gelegen=
heit geben, ſich über die vorhandenen Talente zu orientieren
und ihnen eventl. Engagementsabfchlüſſe zu erleichtern.
Nummer 96
Mittwoch, den T. April 1926
Seite 3
Frankreichs beherrſchende Stellung in
der neuen Saarregierung.
Enttäuſchung der Saarländer.
* Saarbrücken, 6. April. (Priv.=Tel.)
Die Regierungskommiſſion hat in ihrer erſten Sitzung unter
dem neuen Präſidenten die Regierungsbefugniſſe ihrer
Mitglieder wie folgt feſtgeſetzt: Es ſind zuſtändig: Präſident
Stephens für innere und auswärtige Angelegenheiten,
Koß=
mann (ſaarländiſches Mitglied) für Arbeitsweſen,
Sozialver=
ſicherung, Verſorgungsweſen, Volkswohlfahrt, Geſundheitsweſen,
Landwirtſchaft und Forſten, Lambert (Belgier) für
öffent=
liche Arbeiten, Eiſenbahnweſen, Poſt= Telegraphen= und
Tele=
phonweſen, Morize (Franzoſe) für Finanzen,
wirt=
ſchaftliche Angelegenheiten und Oberbergamt
Vezensky (Tſchechoſlowake) für Juſtiz, Kultus
und Schulweſen. Die von dem bisherigen franzöſiſchen
Präſidenten Rault innegehabten Abteilungen des Innern und
Auswärtigen ſind ſelbſtverſtändlich an den neuen Präſidenten
übergegangen; dagegen hat Frankreich das Oberbergamt und die
Direktion für wirtſchaftliche Angelegenheiten, die bisher zum
Zu=
ſtändigkeitsbereich des Präſidenten gehörten, für ſich behauptet.
Ferner hat Frankreich den Poſten des
Generalſekre=
tärs der Regierungskommiſſion behauptet. Anſtelle des zum
Regierungsmitglied beförderten bisherigen Generalſekretärs
Mo=
rize wurde deſſen bisheriger Stellvertreter Pierrotet ernannt,
der Sohn eines Pariſer Maires. Wie man ſieht, hat der neue
engliſche Präſident ſich nicht alle Kompetenzen ſeines franzöſiſchen
Vorgängers anzueignen verſtanden. — Die Neuverteilung der
Reſſortbefugniſſe in der Regierungskommiſſion hat im
Saar=
gebiet die herbſte Enttäuſchung hervorgerufen.
Durch die Ueberweiſung der hochwichtigen Direktion für
wirt=
ſchaftliche Angelegenheiten und des Oberbergamtes ſind die für
ein überwiegend induſtrielles Gebiet, wie es das Saargebiet
dar=
ſtellt, wichtigſten Reſſorts noch mehr als bisher an Frankreich
ausgeliefert. Es liegt auf der Hand, daß der zum
Regierungs=
mitglied promovierte bisherige Generalſekretär, der ja nach
An=
weiſung der franzöſiſchen Preſſe nicht belaſtet durch präſidiale
Neutralitätsrückſichten rückſichtslos die franzöſiſchen
Intereſſen „verteidigen” ſoll, grundſätzlich den ſchon
bis zur letzten Grenze des Erträglichen beſchrittenen Weg der
ſteuerlichen und wirtſchaftlichen Angleichung an Frankreich
wei=
terverfolgen ſowie die franzöſiſche Saarausbeutung durch
möglichſte Steuerſchonung des franzöſiſchen Bergfiskus nach
Kräften unterſtützen wird.
Der polniſch=litauiſche Srenzkonflikt.
Scharfe litauiſche Note an den Völkerbund.
TU. London, 6. April.
Der Generalſekretär des Völkerbundes hat von der litauiſchen
Regierung eine für die Mitglieder des Völkerbundsrates
be=
ſtimmte Mitteilung erhalten, die nach Meinung des
diploma=
tiſchen Korreſpondenten des „Daily Telegraph” wahrſcheinlich
die ſchärfſte diplomatiſche Note iſt, die dem Völkerbund jemals
von einem Mitglied zugegangen iſt. In der Note beſchwert
ſich Litauen darüber, daß polniſche Truppen
immer noch einen litauiſchen Gebietsſtreifen
beſetzt hielten, obwohl Polen vom Völkerbundsrat
auf=
gefordert ſei, den status quo wieder herzuſtellen. Litauen
habe die ſofortige Einberufung einer
Unter=
ſuchungskommiſſion verlangt. Der Vorſitzende dieſer
Kommiſſion, Graf Iſhii, ſei indeſſen der Auffaſſung geweſen,
daß der Völkerbundsrat ſich nicht mit den Einzelheiten zu
be=
faſſen brauche. Der Korreſpondent meint, die Notwendigkeit einer
unparteiiſchen Unterſuchung ſei um ſo dringender, als die
pol=
niſch=litauiſche Grenze in dem ſtrittigen Gebiet noch nicht
feſt=
gelegt ſei.
Die Schwierigkeiten der Abrüſiungskonferenz
Franzöſiſch=engliſche Gegenſätze.
London, 6. April.
Der „Daily Telegraph” weiß über die Schwierigkeiten des
Programms der Abrüſtungskonferenz zu berichten, daß ſich
zwi=
ſchen Lord Cecil und Paul Boncour bisher keine
Ueber=
einſtimmung in den Hauptpunkten des Programms habe
erzielen laſſen. Es ſei auch wenig wahrſcheinlich, daß der von
Cecil dem engliſchen Kabinett unterbreitete Bericht des
Unter=
ausſchuſſes einen Ausgleich der abweichenden Anſchauungen
er=
geben werde. Dazu kämen die Vorſchläge, welche die Botſchafter
der Vereinigten Staaten in London und Bern vorausſichtlich zu
unterbreiten hätten. Die Methode, vor jeder internationalen
Konferenz eine Einigung zwiſchen Frankreich und England über
alle ſchwebenden Fragen herzuſtellen, eigne ſich überdies nicht
ſür die kommenden Völkerbundsverhandlungen über die
Ab=
rüſtungsfrage. Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily
Telegraph” bemerkt ſchließlich, daß die engliſche Auffaſſung
jeden=
falls dem amerikaniſchen Standpunkt weſentlich näher ſtehe als
dem franzöſiſchen, ſowohl hinſichtlich der geiſtigen Auffaſſung
wie auch der materiellen Intereſſen.
Ein Aufruf Abd el Krims.
Der Kampf um Peking.
Paris, 6. April.
In einem Rundſchreiben an ſeine Scheichs, das der „Figaro”
veröffentlicht, verkündet Abd el Krim den heiligen Krieg. Ferner
fordert er die Bevölkerung in öffentlichen Anſchlägen zur letzten
Tat auf. „Frankreich,” ſo heißt es darin, „hat den Frieden
ver=
langt und ein Waffenſtillſtand ſtehe bevor. Unſere Bedingungen
wurden angenommen. Spanien wird nur einige Punkte an der
Küſte behalten. Auf franzöſiſcher Seite wird die Uergha=Linie
die Grenze ſein. Das Rif wird als autonomer Staat die
Krö=
nung ſeiner Anſtrengungen erleben.”
Die Blätter melden aus Rabat, daß die Truppen Abd el
Krims im Abſchnitt von Taza unerwartet die Offenſive ergriffen
haben. Die franzöſiſchen Vorpoſten wurden zurückgedrückt, haben
dann aber mit Unterſtützung aktiver franzöſiſcher Truppen eine
Gegenoffenſive unternommen und dabei einige der verloren
ge=
gangenen Dörfer zurückgewonnen. Das Kommuniqué beſagt
weiter, daß an gewiſſen Stellen, die franzöſiſch=ſpaniſche Linie
wieder erreicht wurde. Die franzöſiſchen Verluſte belaufen ſich
auf fünf Tote und drei Verwundete. Meldungen aus ſpaniſcher
Quelle beſagen weiter, daß die Rifleute im Sektor von Baraſche
ebenfalls Angriffe unternommen haben. Das unerwartete
Vor=
gehen der Rifleute erregt hier ſtarkes Aufſehen.
EP. London, 6. April.
Pering iſt noch immer im Beſitz der nationalen Armeen. Die
alliierten Flugzeuge, ſetzen ihre Tätigkeit über der Stadt fort,
ohne daß jedoch größerer Schaden bisher angerichtet wurde. Wie
die „Times” berichten, erhob das diplomatiſche Korps in Peking
einen Proteſt gegen die Flugzeugangriffe. Es beabſichtigt, darauf
hinzuweiſen, daß ſich die Vertreter der Tarifkomiſſion in der
Stadt befänden, deren Wohlbehalt ſie als Vorausſetzung für die
günſtige Weiterendwicklung der zurzeit ſtillſtehenden
Verhand=
lungen betrachten. Nach derſelben Quelle verhandelt Wu Pei=fu
mit den Führern der Nationalen Armeen, um dieſe zu
überneh=
men. Auf dieſe Weiſe würde Feng ſeiner Armeen beraubt und
Peking kampflos in die Hände Wu Pei=fus übergehen. Während
einige engliſche Berichte behaupten, daß ein ſolcher Schritt von
Tſchang Tſo=lin und ſeinen Anhängern nicht gebilligt würde, ſo
daß Meinungsverſchiedenheiten innerhalb, der alliierten
Gene=
räle entſtanden ſeien, beharrt die „Morning Poſt” auf ihrer
Mel=
durg, daß zwiſchen den genannten chineſiſchen Generälen völlige
Einigkeit herrſche, und daß Wu Pei=fu darauf beſtanden habe,
ſeine Gegner nach Hankau kommen zu laſſen, um über die
Ueber=
gabe zu verhandeln.
Allianz zwiſchen Wu Pei=fu und Feng?
Die Friedensausſichten in Marokko.
Eine offiziöſe Mitteilung beſtätigt, daß die mit den
Unter=
händlern Abd el Krims aufgenommenen Friedensverhandlungen
in ernſterer Weiſe geführt würden als bisher. Aus der
Mittei=
lung, die in Spanien große Ueberraſchung hervorruft, geht aber
hervor, daß zwiſchen der franzöſiſchen und ſpaniſchen Regierung
gewiſſe Meinungsverſchiedenheiten herrſchen. Nach Anſicht
Madrids iſt der Augenblick zum Friedensſchluß noch nicht
gekom=
men, da das Anſehen und die Macht Abd el Krims noch nicht
ge=
nügend geſchwächt ſeien. Spanien wünſche ebenſo wie Frankreich
einen raſchen Friedensſchluß; es wolle jedoch die Sicherheit
haben, daß es nicht in einiger Zeit zu einer neuen militäriſchen
Unternehmung gezwungen werde.
Nach einer Meldung der „Chicago Tribune” aus Peking ſoll
Wu Pei=fu mit Feng eine Allianz abgeſchloſſen haben, womit er
in das feindliche Lager abgeſchwenkt ſei. Die beiden Heerführer
hätten ſich verpflichtet, diejenigen Truppen anzugreifen, die
Pe=
king bedrohen.
Demiſſion des Kabinettes Paſitſch.
TU. Belgrad, 6. April.
Eine amtliche Mitteilung gibt nunmehr die Demiſſion des
geſamten Kabinettes Paſitſch bekannt. Nach den ſchweren
Kon=
flikten mit der Raditſchgruppe war die Stellung Paſitſch
unhalt=
bar geworden, ſo daß der Rücktritt des greiſen Staatsmannes
keine Ueberraſchung mehr bedeutet.
Ruſſiſche Kritik am Völkerbund
Tſchitſcherin gegen Genf und Chamberlain.
Moskau, 6. April.
Der ruſſiſche Volkskommiſſar des Auswärtigen, Tſchitſcherin,
gab den hieſigen Vertretern der ausländiſchen Preſſe eine
aus=
führliche Ueberſicht über den Standpunkt der
Sowjet=
regierung zum Völkerbund und zu der
politi=
ſchen Weltkonſtellation. Die Sowjetregierung habe
wiederholt erklärt, daß ſie die Einladung zur
Abrü=
ſtungskonferenz nicht annehmen könne, wenn die
Konferenz auf ſchweizeriſchem Boden ſtattfinde, obwohl ſie
grundſätzlich bereit ſei, an allen Aktionen teilzunehmen, die der
Erleichterung des Rüſtungsjoches dienen. Die Einberufung der
Vorkonferenz unter Bedingungen, welche eine Teilnahme der
Sowjetunion ausſchließe zeige deutlich, daß ſie nicht fähig ſei,
ernſte politiſche Aufgaben zu löſen. Im Vorjahre habe die
eng=
liſche konſervative Partei verſucht, den Völkerbund zur
Iſolie=
rung der Sowjetunion auszunützen. Locarno habe dieſelbe Rolle
ſpielen ſollen. Das Ergebnis der letzten Tagung habe zur
völ=
ligen Diskreditierung des Völkerbundes geführt.
Chamber=
lain verſuche, in Europa die Rolle eines
Dikta=
tors und Schiedsrichters zu ſpielen. Sein Endziel
ſei die Bildung einer Einheitsfront gegen die Sowjetunion
ge=
weſen. Die inneren Gegenſätze der europäiſchen Staaten habe
er aber nicht überwinden können. Für Frankreich bedeute
Lo=
carno die erſte direkte Verſtändigung mit Deutſchland, wobei
England der Schiedsrichter zwiſchen beiden Ländern würde. Die
von Briand geäußerten Befürchtungen, daß die Sowjetregierung
etwas gegen eine ſolche Annäherung habe, entbehre jeder
Grund=
lage. Jetzt, nach dem Krach von Genf, ſei der Weg zur direkten
Verſtändigung zwiſchen Frankreich und Deutſchland frei.
Tſchit=
ſcherin wolle Briand beruhigen, die Sowjetregierung werde einer
direkten Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Frankreich
warme Sympathien entgegenbringen. Es ſehe in einer ſolchen
Annäherung den Weg zur Befriedung Europas, ohne daß eine
außerhalb des Kontinents ſtehende Macht zur Bekämpfung des
Kontinents gelange.
Rußland ſucht Verſtändigung mit Amerika.
Teilweiſe Anerkennung der Schulden.
TU. Moskau, 6. April.
Die Sowjetregierung hat beſchloſſen, ein neues
Memoran=
dum über das Verhältnis der Vereinigten Staaten zu der
Sow=
jet=Union zu verfaſſen. Es ſoll darin feſtgeſtellt werden, daß die
Sowjetregierung die Aufnahme der Beziehungen unter der
Be=
dingung der Zurückerſtattung der Hälfte der ruſſiſchen Schulden
an Amerika erſtrebe. Die Sowjetregierung wird vorausſichtlich
die Rückgabe des perſönlichen Beſitzes des letzten Zaren, der in
amerikaniſchen Banken deponiert iſt, verlangen. Das
Memo=
randum wird von Tſchitſcherin und Rykow unterzeichnet ſein.
Amerikaniſche Kritik am engliſchen Flotten=Blaubuch.
EP. Waſhington, 6. April.
Die Flottenliga veröffentlicht ein Dokument, das zahlreiche
Kritiken des Blau=Buches enthält, das die engliſche Admiralität
jüngſt veröffentlicht hat. Die Flottenliga behauptet, daß in der
amerikaniſchen Statiſtik eine gewiſſe Anzahl amerikaniſcher
Schiffe als in Betrieb befindlich aufgeführt würden, die
tatſäch=
lich außer Betrieb ſeien. Es ſei unrichtig zu behaupten, daß die
engliſche Flotte die zweite der Welt ſei aus dem bloßen Grunde,
weil ſie 103 Einheiten weniger beſitze als die amerikaniſche.
Tat=
ſächlich hätten die amerikaniſchen Schiffe eine geringere
Geſamt=
waſſerverdrängung als die engliſchen Einheiten. Das Dokument
ſtellt ſchließlich feſt, daß ſeit dem Kriege in Amerika 25 000
Tonnen neu gebaut worden ſeien, in England dagegen 150 000
Tonnen.
Pangalos zum Präſidenten Griechenlands gewählt.
EP. London, 6. April.
Nach einer Meldung aus Athen beſtätigt es ſich, daß General
Pangalos bei der Präſidentenwahl mit einer ſtarken
Mehr=
heit gewählt wurde. Neunzig Prozent aller abgegebenen
Stim=
men lauteten auf ſeinen Namen. In Athen erhielt er 42 970
Stimmen von 53 866, in Saloniki 35 000 von 37 000. Trotzdem
die Koalitionsführer am Vorabend der Abſtimmung
maſſen=
haft Stimmenthaltung als Proteſt empfohlen hatten, wurde
dieſe Parole faſt nirgends befolgt.
*„Gottes Soldat”
Zu Hindenburgs 60. Militärjubiläum am 7. April.
Von Reinhold Braun.
„Werde Gottes Soldat nach ihrem (der Mutter) Herzen!”
Walter Flex in ſeinem Buche „Die zwölf Bismarcks”
Ein ſchönes, tiefes Geſpräch vereinte uns, den alten
ehe=
maligen „aktiven Offizier” und mich. Wir ſaßen in ſeinem faſt
ſpartaniſch einfachen Arbeitszimmer. Ich ſchaute in die
Entwick=
lung eines Menſchen hinein, in ein echtes, ſtarkes Mannes= und
Soldatenleben. Er erzählte von der Kadettenzeit, von der
ſtram=
men Zucht in der Anſtalt, von der friſch=fröhlichen, aber auch
manchmal recht harten Leutnantszeit, von ſeinem langſamen
Aufwärtsrücken bis hin zum Weltkriege, bis ſchließlich zum jähen
Abbruche. Heute ſteht dieſer Mann in anderer bedeutſamer
Stel=
lung als Führer und Organiſator und Volksvertreter, und er
beweiſt auch hier, daß er ein ganzer Mann iſt.
Ich muß ſagen, meine Hochachtung vor dem „aktiven
Offi=
zier” hat ſich wiederum an dieſem Abende, da ich den innerlich
ſtarken, vortrefflichen Mann erleben durfte, um ein gutes Stück
befeſtigt.
Das war doch eine Erziehung, die durch und durch ging, die
das Mark anfaßte, die den ganzen Menſchen körperlich und geiſtig
in Anſpruch nahm und ihn als Ziel hatte. Das war eine
Durch=
bildung vom Kern bis zur Schale; jede Faſer wurde gleichſam
von ihr ergriffen.
So erlebte ich den echten Soldaten, den immer
Zuſammen=
geriſſenen, ſtets viel von ſich Fordernden, den Geſchloſſenen, edel
Wuchtvollen, den immer in Bereitſchaft=ſich=Befindlichen.
Ich erlebte den Kämpfer für Vaterland und Freiheit und alle
echten Lebensgüter, für deutſchen Idealismus und in dieſem
beſonderen Falle auch für deutſchen Glauben. Das Wort von
Walter Flex fiel mir ein: „Werde Gottes Soldat nach der
Mutter Herzen.” Hier erlebte ich ihn; Gottes Soldaten; denn er
iſt der Sohn jener Frau, an der ich die Klarheit echten
Menſchentums erlebte, von der ich bereits berichtete.
„Gottes Soldat nach der Mutter Herzen!”
Karl Alexander von Bismarck, ſo erzählt Walter Flex, ſchickt
ſeinen jungen Sohn hinaus in die Welt, daß er des großen
Königs Soldat werde. Er hat mit dem Sohn eine ſtille,
ſchöpfe=
riſche Vaterſtunde, in die er ſeine ganze Liebe hineinſchenkt! Im
Andenken an die tote Mutter feiert er mit dem Sohne die hei=
lige Stunde, und ſchließt mit dem Worte: „Werte Gottes Soldat
nach ihrem (der Mutter) Herzen!”
Gottes Soldat! Alſo ein Kämpfer in eines Höheren Auftrag!
Müſſen wir bei dieſem Worte nicht an den denken, der
unſeres Volkes „erſter Diener” nun iſt, an Hindenburg? Sechzig
Jahre iſt nun dieſer edle Mann Soldat. Ein Menſchenalter
Soldat ſein!
Das zwingt Ehrfurcht ab und beſonders bei dieſem Manne,
der das Soldatentum vorbildlich auffaßte und lebte, der zu
jeder Stunde in dieſen ſechzig Jahren Soldat war, ſtets ſeiner
hohen Pflicht eingedenk, ſtets den ganzen Menſchen in die Breſche
werfend, ſtets und immer reifer aus Gott lebend und handelnd!
Ja, ein echter, rechter Soldat Gottes! Danken wir dem Geſchicke
daß er noch da iſt und das Ganze nach ſeinem beſten Wiſſen und
Gewiſſen zu führen bereit iſt. Auch der ihm politiſch nicht
Zuge=
neigte muß bei ehrlicher Empfindung Achtung von dieſer
Sol=
datennatur, vor dieſem Soldaten Gottes haben! Segen auf
dieſen vorbildlichen Mann, dieſen rechten Lebens= und
Gottes=
kämpfer!
Der Segen ruht dann auf uns, wenn jeder auf ſeinem Poſten
ein echter und rechter Soldat Gottes iſt. Was tut dabei die
Uni=
form, was der Stand, was das Geſchlecht! Nehmen wir das
Wort in übertragenem Sinne: Ja, jeder von uns, in aller Stille
und Schlichtheit, aus tapferer, liebereicher Geſinnung, mit
gan=
zem Herzen ein echter Soldat Gottes! Jeder, erfüllend die reine
Sehnſucht ſeiner Mutter, daß er ein guter, echter Menſch und
Jaſager werde, einer, der weiß, zur Höhe zu kämpfen! Kann es
etwas Größeres, Beglückenderes für uns geben? Jeder ein
ganzer Menſch und damit ein glücklicher, wie ſchwer er auch
zu kämpfen habe!
Gottes Soldat auf Erden nach der Mutter Herzen!
Ein Land, eine bewohnte Inſel inmitten des
Arktiſchen Eismeeres?
Amundſen veröffentlicht im „Daily Chronicle” einen Artikel
über die Möglichkeit, daß er auf ſeiner Expedition innerhalb der
ungeheuren, eine Million Quadratmeilen meſſenden ganz
uner=
forſchten Zone, die ſich zwiſchen dem Pol und dem breiten
Meer=
ſtreifen erſtreckt, der nördlich Alaska liegt, Land entdecken könne
„Wir ſind Landjäger”, ſagt er. Er erinnert daran, daß Peary
Land geſehen haben will. Im Innern des Aretic ſei nur ein
Leben von Proviſionen möglich. Je weiter man nach Norden
komme, um ſo ſchwieriger ſei es, animaliſches Leben zu entdecken.
Auf ſeinem letzten Fluge, der ſich über 1000 Meilen erſtreckt habe,
hätten ſie nur eine Robbe und drei Vögel gefunden. Aber im
Innern des Arctic könne doch Leben exiſtieren, wenn ein Land
als Baſis da ſei.
Angenommen, es gebe dort eine große Inſel, ſo werde ſie
wahrſcheinlich von ſeichtem Waſſer umgeben ſein. In den
Sommermonaten werde ſich das Eis entlang des Strandes ein
wenig zurückziehen, und in dieſem Falle könnten Robben und
Vögel dort gefunden werden. „Ich habe oft darüber gegrübelt,
was geſchehen ſein würde, wenn eines von den hundert
Wal=
fiſchfänger=Schiffen, die im Eiſe der Bering=Straße vom Eiſe
eingeſchloſſen worden ſind, in das Innere des Eisfeldes geführt
und at einer ſolchen Inſel feſtgehalten worden wäre. Die
Treib=
richtung des Eiſes geht von der Bering=Straße nordwärts nach
dem Punkte zu, wo wir erwarten, Land zu finden, wenn es
exiſtiert.”
Die Beſatzung der Walfiſchfahrer habe aus je etwa 50 Mann
beſtanden, außerdem aus eingeborenen Jägern und ihren Frauen.
Wenn ſie bei ihrem Treiben ſchließlich auf Land geſtoßen wären,
hätten ſie aus ihrem Schiff Häuſer bauen und von ihren großen
Vorräten leben können, bis ſie neue aus der Jagd auf Robben,
andere Seetiere und Vögel hätten ſchaffen können. Die Sonne
würde während der Sommermonate ein mildes Klima geſchaffen
haben. Sie hätten leben und ſich vermehren können, obſchon
durch das treibende Eis abgeſchnitten. Das könne phantaſtiſch
erſcheinen und ſei es vielleicht. Aber er habe oft darüber
nach=
gedacht.
* So wie damals.
Von Emmy Bekker.
(Nachdruck verboten.)
Wieder iſt es Frühling, und es grünt und blüht ſo wie
da=
mals, als ich an dem Gitter ſtand und ſah in deinen Garten, ob
ich dich nicht ſähe, vielleicht. Und mein Herz ſchlug, und über mir
ſang eine Amſel ihr Frühlingslied. Laut ſchmetterte ſie es
hin=
aus, und ihre Kehle ſchwoll, als wollte ſie die Bruſt ihr ſprengen.
Und mein Herz war wie ein Brunnen, wie eine Quelle, die in
eine Schale floß und überquoll und quoll vor Reichtum, den ſie
nicht zu bergen wußte. Und in deinem Garten blühten
Gänſe=
blümchen, Leberblümchen. Und die Bäume blühten, und die
Amſel ſang, und ich ſtand am Gitter und wartete — — — und
wartete auf dich.
Seite 4
Mittwoch, den 7. April 1926
Nummer 96
Familiennachrichten
Am 1. Osterfeiertag
wurde uns ein präch-
K tiger gesunder Sohn ge-
boren.
(Franeisoo) Ruiz Torres
und Frau Käte, geb. Abrocht.
(*9099)
EEin ſtrammes Mädel
angekommen
Fritz Schäfer u. Frau
Eliſabeth, geb. Hörr.
Darmſiadt, Oſannſtr. 4. ceigs
Die glückliche Geburt eines
kräftigen Sohnes zeigen
hoch=
erfreut an
Hans Kappel u. Frau,
5194)
geb. Schmidt.
Am 8. April ds. Js. feiern die Eheleute
Gg. Hch. Hartmann, Zimmermeiſter
und deſſen Ehefrau Eliſabeth, geb.
Storck, Riedlingerſtr. 29, das Feſt der
Silbernen Hochzeit
gleichzeitig
25jähriges Geſchäftsübernahme=
Jubiläum. (9133
Am heutigen Tage begehen die Eheleute
Jakob Steckenreuter das Feſt der
Silbernen Hochzeit. (5218
Todes=Anzeige.
Am 5. April, abends 8½ Uhr,
entſchlief ſanft nach langem
ſchwe=
ren Leiden im 72. Lebensjahr
un=
ſere liebe, gute, treuſorgende
Mut=
ter, Großmutter, Schwiegermutter
und Tante
geb. Hörr
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Eliſabeth Horſt, geb. Reeg.
Darmſtadt, den 6. April 1926,
Stiftsſtr. 83.
(5230
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 8. April, nachm. 2 Uhr,
auf dem Friedhof. Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Samstag nachmittag 4 Uhr
ver=
ſchied plötzlich und unerwartet nach
langem, ſchwerem Leiden meine
liebe Schweſter, unſere Tante und
Schwägerin
Luiſe von Touſſaint
Im Namen der tieftrauernden
Hinterbliebenen:
Caroline Mock Wwe,, geb. v. Touſſaint
Luiſe Mock. Emma p. Touſſaint Wwe.
geb. Wirtz, und Kinder.
Groß=Gerau, den 6. April 1926.
Die Beerdigung fand geſtern in
Groß=Gerau ſtatt.
5251)
Stett Karten.
Rosel Loeb
Richard Loeb
Verlobte
Frankfurt a. M.
Frankfurt a. M.
Darmstadt
Zu Hause 10. und fi. April
Darmstadt, Ernst-Ludwigstr. 181.
Die K. D. St. V. Naſſovia erfüllt
hiermit die traurige Pflicht, von
dem am 1. April erfolgten
Ab=
leben ihres Alten Herrn
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mit Fremdsprachen für Schüler von 14-17 Jahren
(*9120
O
Für die vielen Blumenſpenden, ſowie Geſchenke
und Glückwünſche, die uns anläßlich unſerer
Silbernen Hochzeit (so7s
in ſo reichem Maße zugingen, ſagen wir Allen
auf dieſem Wege herzlichſten Dank.
Ph. Klos u. Frau, Heidelbergerſtr. 17½,
Krr6
2t. Ludwbig Bädger ge.
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
In tiefer Trauer:
K. D. St. V. Naſſovia
J. A. d. C.
Paul Hans Bonhagen Na XX, F. V.
(5209)
Der zweijährige Besuch befreit
vollstän-
dig von der Pflicht-Fortbildungsschule.
Kurse für Erwachsene (Dauer 6 Monate)
Beginn am C. und 13. April
Einzellächer am 1. und 15. jeden Monats
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Von der Reise zurück
Motorfahrer, hört!
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Heute abend entſchlief nach langem, ſchwerem,
mit Geduld ertragenem Leiden unſer lieber Vater,
Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Bruder,
Onkel und Schwager
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Dr. Schifferdecker
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Balchinn keiiann n!
Bauunternehmer
ix, vollendeten 74. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Sinterblſebenen:
Familie Karl Becher 2.
Familie Jakob Hofmann 11. Witwe
Griesheim, den 5. April 1926.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 7. April 1926,
nachmittags 3½ Uhr, vom Sterbehauſe, Neue
Darmſtädterſtraße 9, aus ſtatt. (5211
CpMtwn
Unikr Aiihagulem
zrremn Ganlastt
Oarsopnstinz
Am Oſtermontag entſchlief
ſanft nach langem Leiden meine
liebe Mutter, unſere Großmutter,
Schwiegermutter, Schweſter und
Tante
geb. Hax
Im Namen der Hinterbliebenen;
Franziska Karg
geb. Leißler
Darmſtadt, den 5. April 1926.
(2117
Liebigſtr. 5
Die Beiſetzung findet in der Stille
ſtatt. — Blumen und
Kondolenz=
beſuche dankend abgelehnt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Anteilnahme beim Hinſcheiden unſeres
lieben Entſchlafenen
Philipp Wilch
agen wir allen unſeren tiefgefühlten
Dank. Ganz beſonders danken wir
Herrn Pfarraſſiſtent Dr. Wendel für
die troſtreichen Worte am Grabe,
den Schweſtern für die liebevolle
Pflege, ſowie dem Heſſ. Art=Korps
für die ihm erwieſene letzte Ehre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Joſephine Wilch
und Kinder.
Darmſtadt, den 5. April 1926. (e9112
Nervenarzt
Dr Schuchardt
hat ſeine Tätigkeit
wieder aufgenommen.
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Meine liebe Frau, unſere liebe Mutter, Großmutter, Schweſiter und Tante
iſt am Karfreitag im Alter von 67 Jahren ſanft entſchlafen.
Die Einäſcherung fand am zweiten Oſtertag, auf ausdrücklichen Wunſch
der Verblichenen, in aller Stille ſiatt.
Von Beileidsbezeugungen bitten wir abzuſehen.
Im Namen der Trauernden:
Guſtav Leuchs.
Darmſtadt, Harsdorf, Berlin, 6. April 1926.
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1V. 465
Nummer 96
Mittwoch, den 7. April 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 7. April.
— Ernannt wurden: am 31. März 1926: die Kanzleigehilfin Marie
Poths aus Gießen mit Wirkung vom 1. April 1926 an zum Kanzliſten
an der Univerſitäts=Hautklinik in Gießen; am 1. April 1926: der
Rech=
nungsrat bei dem Miniſterium der Finanzen Wilhelm Himmler zu
Darmſtadt zum Oberrechnungsrat bei dieſer Dienſtſtelle; der
Rechnungs=
rat bei der Hauptſtaatskaſſe Georg Lang zu Darmſtadt zum
Ober=
rechnungsrat bei dieſer Dienſtſtelle; der Miniſterialoberreviſor bei dem
bnutechniſchen Dienſt Paul Scheid zu Darmſtadt zum Rechnungsrat
bei dem Miniſterium der Finanzen; der Miniſterialoberreviſor bei dem
Miniſterium der Finanzen Ludwig Ranft zu Darmſtadt zum
Rech=
nungsrat bei dieſer Dienſtſtelle: Der Hauptſtaatskaſſeoberbuchhalter Adam
Beck zu Darmſtadt zum Rechnungsrat bei der Hauptſtaatskaſſe; am
3. April 1926: der Hauptſtaatskaſſeoberbuchhalter Rudolf Bogler zu
Darmſtadt zum Miniſterialoberreviſor bei dem Miniſterium der
Finan=
zen; die Miniſterialreviſoren bei dem Miniſterium der Finanzen Ludwig
Hüllen und Wilhelm Anton Illert zu Darmſtadt zu
Miniſterial=
vberreviſoren bei dieſer Dienſtſtelle; der Finanzpraktikant Karl
Die=
trich aus Offenbach zum Miniſterialreviſor bei dem Miniſterium der
Finanzen, ſämtlich vom 1. April 1926 ab, und die Finanzpraktikanten
Franz Kraege und Georg Schmitt zu Darmſtadt zu
Hauptſtaats=
kaſſebuchhaltern bei der Hauptſtaatskaſſe vom 1. Mai 1926 ab ernannt.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde: am 31. März 1926: der Rektor
an der Volksſchule zu Egelsbach, Kreis Offenbach, Karl Gebhardt auf
fein Nachſuchen vom 1. Mai 1926 ab.
— Erledigt: Die Förſterei Sternfels des Forſtamts Eicheldorf.
Schluß des Meldetermins: 20. April I. J.
— Kirchliche Nachrichten. Am 31. März wurde dem Pfarrer
Rein=
hard Deiß zu Kirch=Brombach die evangeliſche Pfarrſtelle zu
Gimbs=
heim, Dekanat Oppenheim, übertragen.
— Ehrung. Dem 1. Vorſitzenden Reinhard Lotheißen,
Haupt=
mann à la suite, vom Kriegerverein 1874, und dem Vorſtandsmitglied
Georg Grein von demſelben Verein wurde von dem Präſidium der
„Haſſia” das Haſſia=Ehrenkreuz für ihre Verdienſte im
Kriegervereins=
weſen verliehen.
* Vierzigjähriges Dienſtjubiläum in der L. C. Wittich’ſchen
Hofbuchdruckerei. Die große Zahl der Jubilare in der L. C.
Wittichiſchen Hofbuchdruckerei wurde geſtern um einen weiteren
vermehrt. Der Maſchinenmeiſter Wilhelm Merz feierte die
40. Wiederkehr des Tages, an dem er als junger Buchdrucker in
die L. C. Wittich’ſche Offizin eintrat. Im Maſchinenſaal, an der
blumen= und girlandengeſchmückten Maſchine fand eine kleine,
eindrucksvolle Feier ſtatt, in der das gute Arbeitsverhältnis
ſprechend Ausdruck fand. Der Chef der Firma Herr R. L.
Wit=
tich hielt eine herzliche Anſprache, der eine gleich herzliche eines
Kollegen des Jubilars, Maſchinenmeiſter Auguſt Maurer, im
Auftrag der geſamten Belegſchaft folgte. Die Arbeitskollegen
des Jubilars ſchenkten ein Ruheſofa, die Firma das übliche
Geld=
geſchenk.
— Hefſiſches Landestheater. Als Volksvorſtellung zu Einheitspreiſen
wird am Freitag, den 9. März, Bizets „Carmen” aufgeführt. Anfang
7 Uhr. Preiſe 1, 2, 3, 4 Mark.
Als nächſte Operettenaufführung wird am Dienstag, den 13. April,
Johann Straußens, bisher in Darmſtadt noch nicht aufgeführte Operette,
„Wiener Blut” zum erſten Male gegeben. Muſikaliſche Leitung:
Berthold Sander. Inſzenierung: Heinrich Kuhn.
Die nächſte Schauſpielneuheit im Großen Haus wird Frank
Wede=
kinds dramatiſches Gedicht „Herakles” ſein. Das ſelten geſpielte
Werk iſt die letzte vollendete Arbeit des Dichters und ſtellt eine
Zu=
ſammenfaſſung ſeiner geſamten Lebenserkenntniſſe dar. Inſzenierung:
Generalintendant Ernſt Legal.
Im Kleinen Haus wird Kotzebues ſeit 1909 nicht mehr geſpieltes
Stück „Die deutſchen Kleinſtädter” im letzten Drittel des
April zur Aufführung gelangen. Inſzenierung: Kurt Barré.
— Sommerarbeitsplan der Volkshochſchule. Die Sommerkurſe der
Volkshochſchule beginnen am Montag, den 19. April. Der neue
Arbeitsplan iſt bereits erſchienen. Er iſt für Nichtmitglieder gegen
eine Gebühr von 20 Pf. beziehbar durch die Geſchäftsſtelle der
Volks=
hochſchule und vom Verkehrsbüro. Anmeldungen werden nach den
Feier=
tagen ſchon zu allen Kurſen in der Geſchäftsſtelle entgegengenommen.
Die Arbeit des Sommers verteilt ſich auf folgende Gebiete: Vorkurſe:
Deutſch I; Deutſch III; Mathematik. Fach= und
Fortbildungs=
kurſe: Engliſch für Anfänger und Fortgeſchrittene; engliſche
Handels=
korreſpondenz; engliſcher Zirkel; Franzöſiſch für Anfänger und
Fort=
geſchrittene; Italieniſch. Körperkultur; Rhythmiſche Gymnaſtik;
Körperbildung. Deutſche Literatur: Sprachgeſtaltung und
Rezitation; Fauſt=Arbeitsgemeinſchaft; Dramatiker Ibſen und Lenau;
Das Liebhabertheater im Sinne Goethes. Volkswirtſchaft:
Wirt=
ſchaftsgeographie; Grundfragen der Volkswirtſchaft. Bildende
Kunſt: Einführung in Baukunſt und Stilarten; Freihandzeichnen;
Zeichnen und Modellieren ſür Bildhauer. Führungen: Geologiſche
Wanderungen in die nähere und weitere Umgebung Darmſtadt;
Füh=
rung durch Frankfurt. Wie allfährlich werden im Sommer wieder
Ferienkurſe durchgeführt, vvorüber der Arbeitsplan alles nähere
angibt. Niemand verſäume den Arbeitsplan zu leſen. Ueber alle
Fragen der Volkshochſchule, über Kurſe, Ferienkurſe und Wanderungen
erhält federmann Auskunft in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule,
Mathildenplatz 17 (Marſtall), Fernruf 2600; geöffnet von 9—1 Uhr und
3—7 Uhr, Samstags bis 2 Uhr.
— Darmſtädter Handwerkskunſt. Im Schaufenſter der Firma
Gieſel=
berg, Wilhelminenſtraße, iſt der nach den Plänen der Architekten Stumpf
u. Oſterrath von der Kunſtſchloſſerei Heinrich Emmel, Hölgesſtraße,
aus=
geführte Wetterhahn für das Gemeindehaus der Waldkolonie ausgeſtellt.
Da dieſer Wetterhahn ſeiner Beſtimmung in den nächſten Tagen
über=
geben wird, empfiehlt es ſich, dieſes Stück „Darmſtädter Handwerkskunſt”
baldigſt anzuſehen.
— Velociped=Klub 1899 e, V. Darmſtadt. Am Oſtermontag eröffnete
der Velociped=Klub 1899 mit der Fahrt, Start: Landestheater—
Eſcholl=
brückerſtraße—Pumpwerb Pfungſtadt—Griesheim, Ziel Reſt. Bender,
ſeine diesjährigen Wanderfahrten. Es war dies zugleich Anfahrt für
alle Abteilungen, wie Jugend=, Aktiv= und Motorſportabteilung, und
war von allen Abteilungen gut beſchickt. Rund 80 Klubkaweraden und
Kameradinnen hatten ſich zu Rad, Motorrad, Auto oder gar zu Fuß am
ſchön gelegenen Ziel auf der Griesheimer Chauſſee eingefunden. Die
Heimfahrt wurde gemeinſam angetreten und endete nach einer kleinen
Stadtrundfahrt, wie in jedem Jahre, am Bismarckdenkmal. All Heil!
für die Wanderfahrten 1926.
— Männervereinigung der evangeliſchen Petrusgemeinde Darmſtadt=
Beſſungen. Auf die Monatsverſammlung am Mittwoch, den 7. April,
abends, im Gemeindehaus, in welcher der ev. Arbeiterſekretär Herr
Laufer über das Verhältnis zwiſchen den Männervereinen und dem ev.
Arbeiterverein ſprechen wird, ſei nochmals hingewieſen.
— Schülerinnenheim der Aufbauſchule für Mädchen. Nachdem der
Landtag die Mittel zur Einrichtung eines Schülerinnenheims bewilligt
hat und durch Verlegung des Pädagogiſchen Inſtituts in die Räume der
Jägertorſchule die erforderlichen Räume im Schulhaus der Aufbauſchule
(Vagerhausſtraße 7) frei werden, erfolgt die Eröffnung des
Schülerinnen=
heims zu Beginn des neuen Schuljahres. Damit wird, einem
dringen=
den Bedürfnis entſprechend, den Schülerinnen vom Land die Möglichkeit
einer billigen Unterkunft (monatlich 30—45 Mk.) gegeben. Beſonders
begabten Kindern, die in den Leiſtungen mindeſtens die Note „Gut”
er=
halten, kann bei Bedürftigkeit ſogar vollſtändig koſtenloſe Unterbringung
im Heim gewährt werden.
— Gartenbauverein Darmſtadt. Am Donnerstag abend wird Herr
Prof. Völſing die Vortragsreihe aus der Pflanzenphyſiologie fortſetzen
und diesmal über „Bau und Aufgabe der Blüte” ſprechen.
— Die Generalverſammlung des Darmſtädter Hausbeſitzervereins,
auf die wir die Mitglieder beſonders hinweiſen, findet heute Mittwoch,
abends punkt 8 Uhr, im Saale des „Perkeo” ſtatt.
Die Kleingärten am Flugplatz.
Wer auf ſeinem Oſterſpaziergang unſeren herrlich gelegenen
Flug=
platz aufgeſucht hat — und das ſind Lauſende geweſen , dem hat beim
Anblick der ſtrahlenden Obſtbaumblüte im Norden des Platzes das Herz
geblutet in dem Gedanken, daß eine ganze Anzahl der kleinen Gärtchen
jäh verſchwinden muß. Mit wie viel Liebe ſind ſie angelegt, mit wie viel
Schweiß bearbeitet und gedüngt worden, wie wertvoll war die kleine
Ernte in der Kriegs= und Nachkriegszeit, als überall der bittere Mangel
herrſchte. Und wie ſchön waren die warmen Sommerabende, wenn die
Familie nach des Tages Laſt und Hitze vor dem ſelbſtgezimmerten
Hütt=
chen ſaß und ſich ausſprach, oder auch ſinnend ſchwieg, und der Rauch aus
Vaters Pfeife langſam in die Höhe ſtieg und ſich in dem dunkelnden
Aether verlor. Und nun heißt es, gleichſam Hals über Kopf Abſchied
nehmen von der liebgewordenen Stätte — zuſehen, wie die Saat
gewalt=
ſam gehindert wird, Ernte zu werden. — Ja, das iſt bitter, und man
verſteht ſchon, wenn die Beteiligten das ſurrende Flugzeug mit nicht
eben freundlichen Blicken verfolgen. Wenn man es uns nur wenigſtens
früher geſagt, uns Zeit gelaſſen hätte!“ — Die Frage iſt nur zu
berech=
tigt. Aber die Antwort iſt immerhin auch verſtändlich: Wir hatten
allen Grund zu hoffen, daß auf die Inanſpruchnahme der Gärtchen
ver=
zichtet werden konnte; noch vor kaum mehr als 14 Tagen war uns das
von der Lufthanſa verſichert worden, eine neuerliche ſachverſtändige
Prüfung ergab dann aber die Unerläßlichkeit der Beſitzergreifung. Nicht
aus Gründen der Abrundung, der Zweckmäßigkeit ſchlechthin — dieſe
hätten wir mit Erfolg zu bekämpfen gewußt —, ſondern aus Gründen
der Sicherheit der Fluggäſte, des Piloten. Hier gab es keinen Einwand.
Wer hätte gewagt, eine ſolche Verantwortung zu tragen? Die
Verant=
wortung für ein mögliches Unglück, oder auch die Verantwortung dafür,
daß Darmſtadt aus dem Flugverkehr geſtrichen würde. Ich bin gewiß,
auch keiner der jetzt Vertriebenen, für deren ſchmerzliche Empfindungen
ich das tiefſte Verſtändnis habe, möchte dieſe Verantwortung
über=
nehmen, möchte dem allgemeinen großen Fortſchritt im Wege ſein aus
Gründen eigener perſönlicher kleiner Vorteile. Unſere Darmſtädter ſind
viel zu objektiv, viel zu klug dazu, ſie ſind viel zu große Lokalparrioren,
um nicht freudig ein Opfer zu bringen für ihre geliebte Vaterſtadt, für
eine wirklich große Sache. Soweit es nur irgend geht, werden ſie
übrigens durch andere Landſtücke entſchädigt werden, und die
Aus=
lagen für Samen und Dung werden ſelbſwerſtändlich, und nicht
klein=
lich, erſetzt. Auch Hilfe ſollen ſie bekommen beim Umſetzen von
Bäum=
chen und Sträuchern, ſoweit letzteres bei der vorgeſchrittenen Jahreszeit
noch möglich iſt. Und, wenn ſpäter einmal die Rede davon iſt, daß der
12. April 1926 doch ein großer Tag für Darmſtadt war, dann wird man
dankbar und anerkennend aufhorchen, wenn die einſtigen
Kleingarten=
beſitzer öſtlich des Friedhofs ſagen: „Ja, und wir ſind es geweſen, die das
damals durch unſere Opferbereitſchaft ermöglicht hoben!“
Mueller.
— Alldeutſcher Verband. Die hieſige Ortsgruppe des Alldeutſchen
Verbandes veranſtaltete zur Erinnerung an die 111. Wiederkehr von
Bismarcks Geburtstag eine öffentliche Feier am Dienstag, den
13. April, abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal, wozu alle Verehrer des
Reichs=
gründers und insbeſondere die Vaterländiſchen Verbände herzlich
ein=
geladen ſind. Die Feſtrede hält Herr Pfarrer Berck=Roßdorf;
außerdem finden Vorträge von Muſikſhücken, Gedichten und Liedern ſtatt.
An die Feier ſchließt ſich ein zwangloſes Zuſammenſein an. Näheres
durch die Anzeigen.
* Sonntagsrückfahrkarten. In Heilbronn wurden
Sonntags=
rückfahrkarten nach Darmſtadt, Mainz und Frankfurt a. M.
aufgelegt.
* Erwiſchter Hammeldieb. In der Nacht vom 29. zum 30. März
wurden aus einem Pferch bei Worms nicht weniger als 42 Schafe
ge=
ſtohlen. Der Umſicht unſerer hieſigen Kriminalpolizei gelang es, den
Täter zu ermitteln. Es handelt ſich um einen gewiſſen Karl Leiz aus
Württemberg, der die Tiere hier untergeſtellt hatte und nach Frankfurt
auf den Viehmarkt bringen wollte. Er wurde feſtgenommen und in
Unterſuchungshaft verbracht.
Kunſtnotizen.
Ueder Werte, Künftler und künſfleriſche Deranffaltungen, deren im Nachftehenden Grwädnung
geſchiebt, bebält ſich die Redaktion ibr Urteil ver.
— Palaſt=Lichtfpiele. Manon Lescaut. Uraufführung
morgen Donnerstag! Manon Lescauts ſeltſame Liebesgeſchichte, jener
berühmte Roman des Abbé Prépoſt, der einen Puccini und einen
Maſ=
ſenet zu einer Oper begeiſterten, hat nun auch den Weg zum Film
ge=
funden. Manon Lescaut ſoll in ein Kloſter gebracht werden, trifft aber
unterwegs den Marquis de Bli, der ſie liebt, und den Marſchall
Des=
grieux, der ihre Leidenſchaft entzündet und der ſie nach Paris entführt.
Kurze Flitterwochen werden durch ihre Anmut und die Eiferſucht des
Marquis geſtört, der durch alle möglichen Intrigen die Liebe der beiden
Menſchen auseinander zu bringen ſucht. Trotz mancher Entfremdung
und obwohl dieſe Paſſion Manon ins Arbeitshaus und zur Deportation
bringt ihren Geliebten aber ſeiner Familie entfremdet und zum
Falſch=
ſpieler macht, laſſen die beiden nicht voneinander, bis die Geliebte
halb=
verkommen in den Armen des Marſchalls ſtirbt. Arthur Robiſon iſt als
feinſinniger Regiſſeur bekannt und ſo weiß er auch dieſem hiſtoriſchen
Stoffe Melodie und Farbe zu geben. Schwankhaft einſetzend, entwickelt
er über Luſtſpielmotive in immer ſich ſteigerndem Tempo die Tragödie
zweier Menſchen. Anfangs ein wenig zu behaglich, gibt er ſchon dem
Luſtſpiel feine Pointen und geſtaltet die dramatiſchen Szenen mit
außer=
ordentlicher Wucht. Beſonders geglückt iſt jenes Bild, da Manon ihren
Geliebten von ſeinem Entſchluß, ins Kloſter zu gehen. abbringt. Hier
iſt Tempo und Bewegung. Faſt expreſſioniſtiſch im beſten Sinne des
Wortes iſt jener Akt aus dem Arbeitshaus, der Tragödie und die
Ko=
mödie ſcharf nebeneinander ſetzt. Dasſtärkſte andramatiſchem
Gehalt, das ſchon allein dieſen Film ſehenswert macht, iſt aber
jener letzte Akt der Deportation und der Befreiung Manons durch das
revoltierende Volk, das die Todkranke gewaltſam den Soldaten entreißt;
ein herrlich bewegtes und prägnant geſehenes vorrevolutionäres Bild.
Alles in allem ſind das Szenen, die gewiſſe Längen in der Expoſition
vergeſſen laſſen. Lya de Puttis Manon betont das Weibchenhafte dieſer
Geſtalt. Beherrſcht und beweglich im Mienenſpiel macht ſie die
Leiden=
ſchaft der Männer begreiflich. Im Kloſtergarten und beſonders in ihrer
Sterbeſzene gab ſie Außerordentliches. Wladimir Gaidarows Desgrieux
wurde ſeiner überaus ſchweren Rolle eines paſſiven und doch paſſionellen
Liebhabers in ſympathiſcher Weiſe gerecht. Rein ſchauſpieleriſch am
abgerundetſten war Siegfried Arno, der die dankbare Epiſodenfigur
eines gutmütigen Gauners zu einer prachtvollen Charakterſtudie
ge=
ſtaltete. Fritz Greiner als Marquis de Bli gab den alternden Liebhaber
mit ſicherem Können. In kleineren Chargen zeichmeten ſich Trude
Heſter=
berg, Marlene Dietrich, Frieda Richard, Emilie Kurz und Theodor Loos
aus. Lydia Potechina gab die kuppleriſche Suſanne prachtvoll, lebensecht
und doch dezent. Die Bauten und Koſtüme Paul Lenis waren
geſchmack=
voll und ſtilecht. Theodor Sparkuhls Phorographie war klar und gut.
— Reſidenz=Theater. Der neue Larry Semon=Film „Auf
nach Illuſtrien” übertrifft die hihnſten Erwartungen. Die unmöglichſten
Einfälle werden hier zur Wirklichkeit. Larry Semon, Amerikas beſter
Groteskſchauſpieler hat einen Film geſchaffen, der bezüglich Tollkühnheit
und Senſationen eine vollkommen neue Art der Darſtellung bringt.
Ueber 2000 Meter hat der Film, und jeder Meter bedeutet eine neue
Lachſalve. Der Film wird Millionen von Menſchen die Sorgen des
All=
tags vergeſſen laſſen.
Tageskalender für Mittwoch, den 7. April 1926.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr,
B 18: „Lumpazivagabundus.” — Kleines Haus, nachm. 3 Uhr,
Ende 5 Uhr: „Heidideldei” oder „Wie die Haſen dazu kamen, Eier zu
legen.” — Orpheum, abends 8 Uhr: Gaſtſpiel Bruno Kaſtner.
— Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Lichtſpiele.
Kernſeife Pfd. 45 H, Seifenflocken Pfd. 50 H, Schmierſeife
Pfd. 50 H, 12½ Pfd.=Eimer 6.— , Eimer gratis, gibt es
nur im „Seifenhaus am Schillerplatz”.
(4829a
Dr
* Die Bewertung zwangsbewirtſchafteter Grundſtücke
für die Feſtſtellung der Einheitswerte nach dem
Reichs=
bewertungsgeſetze
Bei Feſtſtellung des Einheitswertes iſt von dem (berichtigten)
Wehrbeitragswert auszugehen.
Als zwangsbewirtſchaftete Grundſtücke gelten alle bebauten,
einſchließlich der zu einem gewerblichen Betriebe gehörigen,
ſofern die Gebäude vor 1. Juli 1918 bezugsfertig wurden, ferner
auch Grundſtücke, deren Gebäude nach 30. Juni 1918 bezugsfertig
wurden, ſofern dieſe mit Zuſchüſſen aus den für die
Wiederher=
ſtellung der während des Krieges zerſtörten Gebäude
bereitgeſtell=
ten Mitteln errichtet ſind. Sind auf ſolchen Grundſtücken (
zwangs=
bewirtſchaftet) nach 30. Juni 1918 durch Um= oder Zubauten
be=
zugsfertig gewordene Räume geſchaffen, ſo ſind, wenn: 1. durch
die bauliche Veränderung eine weſentliche
Wert=
erhöhung nicht eingetreten iſt, die umgebauten oder
hinzugebauten Teile des Grundſtücks dem
zwangsbewirtſchaf=
teten Teile zuzurechnen. Falls die Vorausſetzungen des § 4
vor=
liegen, iſt der Wehrbeitragswert neu zu ermitteln; 2. durch die
bauliche Veränderung eine weſentliche Werterhöhung eingetreten
iſt, die um oder hinzugebauten Teile als nicht
zwangsbewirt=
ſchaftet und nur der übrige Teil als zwangsbe irtſchaftet zu
be=
handeln. Weſentlich iſt eine Werterhöhung nur dann, wenn ſich
durch Um= oder Zubauten der erzielbare Mietertrag des ganzen
Grundſtücks um mehr als 25 Prozent erhöht hat.
Als Wehrbeitragswert gilt der auf Grund des
Wehrbeitrags=
geſetzes oder des Steuernachſichtgeſetzes für das Grundſtück ohne
Abzug von Schulden und Laſten endgültig zugrunde gelegte Wert.
Iſt bei Veranlagung zur Vermögenſteuer für 1924 eine
Be=
richtigung des Wehrbeitragswerts vorgenomnen oder dieſer
Wert nachträglich ermittelt worden, ſo gilt der berichtigte oder
nachträglich emittelte Wehrbeitragswert als Wehrbeitragswert
(8 3).
§ 4: Iſt ſeit 31. Dezember 1913 eine erhebliche Aenderung in
dem tatſächlichen Zuſtand des Grundſtücks (Beſchaffenheit,
Ver=
kehrslage, Umfang uſw.) eingetreten, ſo iſt der WBW. neu zu
er=
mitteln, es ſei denn, daß die Aenderung bereits bei Berichtigung
oder nachträglicher Ermittlung des WBW. anläßlich der
Ver=
mögenſteuerveranlagung 1924 berüchſichtigt wurde. Erheblich iſt
eine Aenderung des tatſächlichen Zuſtandes nur dann, wenn
der neu ermittelte WBW. von dem nach § 3 maßgebenden um
mehr als 15 Prozent nach oben ober unten abweicht. Bei
Be=
urteilung, ob dieſe Vorausſetzungen vorliegen, iſt die ſeit
WBStichtag (31. 12. 1913) infolge allgemeiner Abnutzung
ein=
getretene Verſchlechterung des baulichen Zuſtandes außer Acht
zu laſſen, da ihr bereits bei Bemeſſung der Bewertungsſätze (886
bis 10) Rechnung getragen iſt.
8 5: Iſt ein nach § 3 maßgebender WBW nicht vorhanden,
weil eine Veranlagung weder zum Wehrbeitvag noch zur
Ver=
mögensſteuer für 1924 ſtattgefunden hat, ſo iſt der WBW.
nach=
träglich zu ermitteln.
§ 6. Einfamilienhäuſer ſind mit 65 Prozent des WBW.
(§8 3—5) zu bewerten. Landesſinanzämter können für Gruppen
von Grundſtücken oder Teile ihres Bezirks nach Lage der
ört=
lichen Verhältniſſe eine niedrigere Bewertung (jedoch mit einem
Werte nicht under 45 Prozent des WBW. zulaſſen. Als
Ein=
familienhäuſer gelten ausſchließlich oder weitaus überwiegend
vom Eigentümer und ſeinen Angehörigen bewohnte Grundſtücke.
§ 7: Grundſtücke, die vom Eigentümer ſelbſt zwar nicht
zu Wohnzwecken, aber zu ſonſtigen, nicht gewerblichen Zwecken
benutzt werden, ſind nach § 6 zu bewerten.
§ 8: Mietwohngrundſtücke ſind mit 45 Prozent des WBW.
zu bewerten. Auch hier iſt den Landesfinanzämtern Spielraum
gelaſſen: es kann in der Bewertung mit einem Hundertſatz bis
zu 30 Prozent und für Mietwohngrundſtücke in großen Städten,
die im weſentlichen aus einfach ausgeſtatteten, kleineren
Woh=
nungen beſtehen und an Mieter aus Kreiſen der
minder=
bemittelten Bevölkerung verwietet zu werden pflegen, mit
einem Hundertſatze bis zu 25 Prozent des WBW.
herunter=
gegangen werden. Als Mietwohngrundſtücke gelten alle
Wohn=
grundſtücke mit Ausnahme der Einfamilienhäuſer. Den
Miet=
wohngrundſtücken werden ſolche Grundſtücke gleichgeſtellt, die von
Mietern oder Pächtern zwar nicht zu Wohnzwecken, aber zu
ſon=
ſtigen, nicht gewerblichen Zwecken benutzt werden.
§ 9: Geſchäftsgrundſtücke ſind mit 70 Prozent des WBW.
zu bewerten. Auch hier können Landesſinanzämter eine
nied=
rigere Bewertung, jedoch nicht under 45 Prozent des WBW.,
zu=
laſſen. Für Grundſtücke, die infolge Stillegung,
Betriebsein=
ſchränkung, Kurzarbeit oder dergl. den Umſtänden nach offenbar
nicht nur vorübergehend ungenutzt ſind, iſt auf Antrag von dem
ſich hiernach ergebenden Werten ein Abſchlag von 30 Prozent
zu machen.
8 10. Grundſtücke, deren Erhaltung im öffentlichen Indeveſſe
liegt (für Kunſt, Geſchichte oder Wiſſenſchaft), ſind, wenn
unge=
nutzt, mit 20 Prozent des WBW., wenn genutzt, mit 25 Prozent
des WBW. zu bewerten, ſofern die Koſten der Erhaltung des
Grundſtücks die Vorteile der Nutzung dauernd erheblich
über=
ſteigen.
Sind dieſe Grundſtücke dem Zwecke der Forſchung oder
Volksbildung nutzbar gemacht, ſo ſind ſie mit 5 Prozent des
WBW. zu bewerten. Gleiches gilt für Grundſtüicke, in deren
Ge=
bäuden Gegenſtände von künſtleriſcher, geſchichtlicher oder
wiſſen=
ſchaftlicher Bedeutung nutzbar gemacht werden.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzial=Ausſchuſſes der Prov.
Starkenburg am Samstag, den 10. April, vormittags 10 Uhr. 1.
Be=
rufung des Karl Mayr zu Langenthal gegen den Beſchluß des
Bezirks=
wohnungskommiſſars des Kreiſes Heppenheim vom 27. 10. 1925 wegen
Enteignung von Gelände. 2. Geſuch der Witwe Julie Maldinger, geb.
Weber zu Darmſtadt um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft
mit Branntweinausſchank im Hauſe Rundeturmſtraße 15. 3. Geſuch des
Heinrich Muth zu Darmſtadt um Erlaubnis zum Betrieb einer
Schank=
wirtſchaft mit Branntweinausſchank im Hauſe Viktoriaſtraße 100.
4. Klage des Bezirksfütrſorgeverbandes Darmſtadt=Stadt gegen den
Bezirksfürſorgeverband Dieburg wegen Erſatz von
Krankenhauspflege=
koſten für den Friedrich Leipert. 5. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes
Darmſtadt=Stadt gegen den Bezirksfürſorgeverband Dieburg auf Erſatz
von Krankenhauspflegekoſten für den Heinrich Meckel.
Schadenfeuer. In der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen
2 Uhr wurde die ſtädtiſche Feuerwehr nach der Drogerie der Firma Wilh.
Reich. Rheinſtraße 8, gerufen. In dem Lagerkeller war Sägemehl, das
mit Oel getränkt war, durch Selbſtentzündung in Brand geraten und
hatte bei Eintreffen der Wehr bereits das Holzregal ergriffen. Das
Feuer konnte leicht verhängnisvoll werden, da in den Kellerräumen
Lacke und Terpentinöl lagerten. Die Gefahr wurde durch das raſche
Eingreifen der Wehr gebannt.
Aus den Parteien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Heute
abend 8 Uhr findet bei Sitte ein gemütliches Beiſammenſein ſtatt. Wir
bitten um recht zahlreiche Beteiligung.
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Seite 6
Charlies Geheimnis.
Einer der bekannteſten Dichter und Dramatiker der
jüngeren Generation iſt Walter Haſenelever, der den
Charlie Chaplin=Film „Gordrauſch” bei ſeiner
Erſtauf=
führung in Paris ſah und im Berliner „8=Uhr=
Abend=
blatt” einen begeiſterten Artikel unter dem Titel „
Char=
lies Geheimnis” ſchrieb, den wir uterſtehend
wieder=
geben.
Es gibt ei einziges künſtleriſches Ereignis jetzt in Paris, obwohl
es nichts mit Paris zu tun hat: Chaplins neueſter Film wird auf dem
Boulevard des Italiens gezeigt. Er ſteht in leibhaftiger Größe in
Cutaway und Hütchen über dem Eingang des Theaters als Reklame
auf=
gebaut, wie er auf der Flucht vor dem Schneeſturm in eine armſelige
Hütte tritt. Sein melancholiſches Auge blinzelt in die raſende Flucht
der Automobile. Er ſteht da oben wie ein hölzerner Engel im Sturm
der Großſtadt, als könnte er jeden Augenblick herumterſteigen, einem
Schutzmann in die Quere laufen, ſein Hütchen vor einer Dame im
Pelz=
mantel lüften und über das ausgeſtreckte Bein eines anonymen Herrn
ſtolpern, der ſich im Baedeker orientiert.
Chaplin als Goldſucher. Im Schneegebirge Alaskas. Er ſchwingt
ſein Stöckchen über den Gletſchern. Ein heiliger Franzisku
Fen und Andern geltch verden. Er ſt chon zur Anhe zewordei.
ein homeriſcher Held des 2. Jahrhunderts, der den entgötterten
Him=
mel bewohnt. Zärtlich und lachend beweinen wir ſein Mißgeſchick. Wie
er da ſchattenhaft über die Leinwand trollt, ſcheint er eines großen
Dichters Erfindung zu ſein. Cervantes und Shakeſpeare haben ihn
ge=
boren. Als Don Quichote reitet er gegen die Windmühlen unſerer
mechaniſchen Welt; ein ewiger Narr in Chriſto, könnte er im
Zwiſchen=
deck des Dampfers, beim Nudeleſſen oder auf der Bank im Park ſingen:
„Und der Regen, der regnet jeglichen Tag
Ja, wer weiß, wenn Jeſus und Mohammed noch einmal dieſe, ach
ſo friedliche Erde beſuchten, ſie würden vielleicht im Charlies Geſtalt auf
dem Pazifiſtenkongreß erſcheinen und, niedergeboxt von ſämtlichen
Diplo=
maten, die wir uns vorſtellen wie die dicken, großen Herren in ſeinen
Filmen, der ſporterprobten Menge verkünden: „Liebet eure Feinde!”
Chaplin als Goldſucher. Schneeſturm. Hunger. Er kocht ſeinen
Schuh, ſerviert ihn, tranchiert ihn, nagt die Nägel ab, als wären es
Hühnerbeine. Und dann ſieht er himab auf ſein ſchuhloſes Bein. Um
dieſen einzigen Blick hätte Balzac einen Roman geſchrieben. Die Komit
des Unwahrſcheinlichen, die durch ihre Wahrſcheinlichkeit tragiſch wird.
Oder er ſteht im Tanzſaal, einem finſteren Vergnügungsort des
wilden Weſtens. Ein verachteter Verächter in ſeinen eleganten Lumpen.
Mittwoch, den T. April 1926
Man ſieht nur ſeinen Rücken. Er ſpielt mit dieſem Rücken eine Sekude
Birklichkeit bricht ihm das Herz. Man ſieht ſeine Füße ſtottern. Lang= Chuzbe. „Toupet”, wie der Franzoſe ſagt.
ſam und traurig wird er beiſeite geſchoben. Doſtojewski hat ſolche
Sze=
nen geſchrieben.
Schließlich engagiert ihn ein ſchönes Mädchen aus Laune. Er tanzt
ud verliert ſeinen Gürtel. Die Hoſe rutſcht. Tücke des Objekts in
gigantiſcher Allegorie. Nicht, wenn Herr Piel einen Blitzableiter
ge=
winnt, wenn Chaplin die Hoſe verliert — das iſt das Leben.
Dieſes Leben, dieſes kümmerliche und gewaltige, dunchſtreift er als
zeitgenöſſiſcher Schlemihl. Er fliegt mit Jean Paul durch die elektriſchen
Lüſte. Er ſpielt nicht nur ſich, ſondern mit allen Gegenſtänden. Das
iſt das große Geheimmis ſeiner Kunſt: er hat begriffen, daß die Kuliſſen
leben. Die Nudeln, die er ins Unendliche vergrößert, das Meſſer, das
lichen Dinge, die ſchon ein Teil unſerer ſelbſt ſind, die zu uns gehören
wie Fleiſch und Bein, ſind bei ihm ins Schickſalhafte geſteigert. Er hat
den Mut, wirklich an einem Streichholz, das nicht brennt, zugrunde zu
gehen. Nicht ein Bankerott iſt ein Grund zum Selbſtmord, ſondern zur
unrechten Zeit ein Bedürfnis verrichten. Das Tragiſche lebt in den
klei=
nen Dingen, in der heroiſchen Banalität. Dramatiker aller Länder,
lernt von ihm!
Drei entzückende Mädchen haben ſich in ſeiner elenden Wild=Weſt=
Hütte zur Silveſterfeier angeſagt. Sie haben es längſt vergeſſen und
tanzen in fremden Armen. Es war ein ulk. Aber er hat es blutig
ernſt genommen. Er hat alles ſchön ſorgſam vorbereitet, mit liebevoller
Genauigkeit: Knallbonbons, kleine Geſchenke, einen Braten, ſogar Tiſch=
Charlie ſchleicht hinaus, brückt ſeinen Kopf an die erleuchteten Scheiben
der anderen Welt, und plötzlich begreiſt er alles. Das Leben iſt an ihm
vorübergegangen. Es will ihn nicht. Er verſchwindet.
Wir wollen nicht trommeln und Bravo brüllen. Fern ſei uns Fern
Andra. Chaplin hat in dieſem Film gedichtet, geſpielt und inſzeniert.
Zehntauſend Theater ſpielen allabendlich zehntauſend Klaſſiker. In
die=
ſem Film iſt die Gegenwart.
Jeder wirkliche Ruhm hat eine tieſe Berechtigung. Chaplin kommt „Sierra Morena”, Kap. G. Nauer, ab Bremerhaven 2. April. D.
aus dem Ghetto. Nirgends verleugnet er dieſen Urſprung. Er trägt
die Symbole mit ſich. Er iſt der ewige Jnde. Daher ſeine ungeheure F. Mahlmann, ab Bremerhaven 8. Mai, 6. Bremen—Oſtaſien: H.
Popularität; er verkörpert einen Typus, den wir alle kennen, weil etwas „Pfalz”, Kap. C. Pritzel, ab Bremen 8. April. D. „Preußen” ab Bremen
von ihm in uns allen iſt. Der unterdrückte Weltfahrer und Abenteurer, 10. April. D. ,Bloemfontein” ab Bremen 17. April. D. „Franken” ab
komiſch Verwickelte und tragiſch Reſignierende, der Schwächere, immer Bremen 24. April. MS. „Friesland” ab Bremen 29. April. D. „Dede=
Unterlegene, geiſtig Triumphierende: David vor König Saul. Daher glion” ab Bremen 1. Mai, 7. Bremen—Auſtralien: D. „Elberfeld, Kap.
ſeine großen Erfolge als Auswanderer und jetzt als Goldſucher; er iſt Bolte, ab Bremen 1. April. D. „Eurypylus” ab Bremen 17. April.
der Prototyp des modernen Amerikaners, der ohne einen Penny in der D. „Altona” ab Bremen 1. Mai.
als ob es gleichgültig wäre. Was gehen ihn die Weiber an! Und in zu etwas bringt. Die Urbarmachung des Zufalls. Das hohe Lied des
annnn 9
Taſche vor der Freiheitsſtatue landet, durch alle Regionen des
Miß=
unſeres Lebens, die zur Ewigkeit wird. Keine Frau kümmert ſich um geſchicks geflucht und gepufſt wird und ſchließlich als Millionär in
ihn, und er möchte doch ſo gerne. Nur nicht merken laſſen. So tun, Monte Carlo ausruht. Der es durch zähe und heldenhafte Frechheit
So hält er in ſeimen Rollen als der letzte Emporkömmlimng des
zer=
ſtreuten und zur ewigen Unraſt verfluchten Volkes ſeinen Siegeszug
über die Erde. Er hat die neue Welt erobert und die alte
wieder=
gewomen. Als moderner Karl V, kann er von ſeinem Publikum ſagen:
„In meinem Reiche geht die Sonne nicht unter!”
Das Städtiſche Orcheſter konzertiert am Donnerstag, den 8. April,
von 5—6 Uhr auf dem Vilhelminenplatz. Leitung H. Hauske.
— Sonntagsſonderzug nach der blühenden Pfalz. Fahrkarten vierter
Klaſſe für Hin= und Rückfahrt zu 3,70 Mk. ſind auf dem
Verkehrs=
in ſeiner Hand zum Univerſalmeſſer wird, die Allgegenwart der täg= büro zu haben, der Zug fährt nächſten Sonntag 7.55 Uhr früh hier ab,
kommt 9.27 Uhr abends zurück. Dieſe billige Gelegenheit in die ſchöne
jetzt herrlich blühende Pfalz zu kommen, wird freudig begrüßt, ſo daß
die von der Eiſenbahnverwaltung zur Verfügung geſtellten Fahrkarten
bald vergriffen ſein werden. Alle anderen Fahrkarten ſind bekanntlich
im Verkehrsbüro zu haben, wodurch das lange Stehen an den
Fahr=
kartenſchaltern vermieden wird.
— Nächſte Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen.
1. Bremen—New York: D. „Bremen”, Kap. R. Wurpts, ab
Bremer=
haven 6 April. D. „Republie” (United States Lines) ab Bremerhaven
7. April. D. „Columbus”, Kap. Johnſen, ab Bremerhaven 8. April.
D. „Berlin” Kap. F. Rehm, ab Bremerhaven 14. April. D. „München”.
Kap. Wittſtein, ab Bremerhaven 21. April. D. Preſident Harding”
karten. Die Mädchen kommen nicht. Es wird elf. Es wird zwölf. (United States Lines) ab Bremerhaven 21. April. D. „Sierra Ventana”,
Kap. Gößling, ab Bremerhaven B8. April. 2. Bremen-Philadelphia—
Baltimore—Norfolk: D. „Göttingen”, Kap. Hurtzig, ab Bremen 17. April.
D. „York”, Kap. Miltzlaff, ab Bremen 3. Mai, 3. Bremen—Cuba: D.
F ” ab Bremen 15. April. D. „Hornfels” ab Bremen 10. Mai.
4. Bremen-Braſilien: MS. „Erfurt”, Kap. Arndt, ab Bremen 5. April.
D. „Vegeſack”, Kap. Schmidt, ab Bremen 16. April. D. „Nienburg”,
Kap. Hashagen, ab Bremen 24. April. 5. Bvemen—La Plata: H.
„Madrid” Kap. Block, ab Bremerhaven 24. April. D. „Weſer” Kab.
AAeooeoslleehtocoltge boacbelkadgkka
Oie Amerikaner erfanden neue Arbeitsmethoden
welche die Leistuung und zugeeich die Freude an der
Arbeit erhöhten.-Die schuten Linheitsypen,au
welche sie die ganze Kraft eines (zrassbekriebes
kon=
zentrierten.
Mäatchaſt nach desem Iisker umsutho.
es uns uvohl erlaubt erscheint, hiermit
bekanntzugeben:
Unſere
OMMPAPssterfe
m. IRIER, mit tact-
2000 Menshen ist (nach erfolgtem Ausbau unseres Hamburge
Betriebs) aurf die Fabrikation einer einzigen Ligardtte-der
Marke OrmsfOlz umdestellt. Ale fachlichen und kaufs
mannischen Eirichttingen eines ganz modernien Crossbe
triebes sind auff diesc kinzelleistuung zugeschnitten.—
Die grosse Wirtschaftlichkeit unserer OTERSIOJ-HABRlk drückt sich aus in
der UUALTIET unserer Ligarcfte. Während wir uns freuen dürfen des immer
stei-
genden Verbrauchs, kann derkaucher sich erfreuen an dem girten teinen Geschmack
unserer
OVERSTOTZ
Dettschlands meistgerauchter 5 Pfg. Zigardtte
R
Rie
kän: Die
Der Rauchef darf nicht glauben, das wir 4
duuch dese dosse Anzeige gegen das Rir-
Bp der Wirtschaftlichkeit verstossen. Kiiin kosten nicht steigt, sondem sinkt—
Zurar ist diese Anzeige teuer, aber wir MelERBlR6l weil immer neue Abnchmor auf ein.
Haben bisher de Extahrung geracht,
gutes Fabrikgt astmerksam werder!
UFEig
Mdass durch, wahrheits gemässe
Kuffläa-
rung der Prozenksatz unsener Reklame-
Nummer 96
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arheilgen, 6. April. Kirchenkonzert. — Ein Ereignis,
wie es in unſerer Gemeinde noch ſelten geboten, war die Aufführung der
Johannespaſſion von Heinrich Schütz, der im Jahre 1585 zu Köſtritz
geboren, lange Jahre als Hofkapellmeiſter in Dresden lebte und daſelbſt
1672 verſtarb. Er ſchrieb im ganzen fünf Paſſionen, vier nach den vier
Evangeliſten und eine unter dem Titel: „Die ſieben Worte Chriſti am
Kreuze‟. Schütz gilt als einer der bedeutendſten Vorläufer Johann
Sebaſtian Bachs. Der Stadtkirchenchor Darmſtadt unter Leitung ſeines
Dirigenten Studienrat Wilhelm Borngäſſer brachte die muſikaliſchen
Schönheiten in vollendeter Wiedergabe zu Gehör und ſtand die Aufführung
auf bewundernswerteſter Höhe, es war ein feierlicher Abſchluß der
Kar=
woche. Es iſt ſchwer, alles in ſich aufzunehmen. Das Ganze war
ge=
tragen von künſtleriſchem Ernſt und voller Hingabe aller Beteiligten.
Die Chöre klangen bis zum Schluſſe rein und friſch. Als Soliſten
nen=
nen wir in erſter Linie Johannes Biſchoff (Baß), der als Sänger der
Worte Jeſu dem Ganzen die Weihe des Ausdrucks verlieh. Er wurde
von Guſtav Deharde ( Tenor) als Evangeliſt in der
anerkennenswer=
teſten Weiſe unterſtützt. Beide Herren, die Mitglieder uſeres Heſſiſchen
Landestheaters ſind, hatten wie ſchon ſo manchmal ſich mit ihrer großen
Kunſt in den Dienſt edelſter Kirchenmuſik geſtellt. Herr Dr. Metternich
fang den Pilatus und die kleineren Soloſtellen wurden von Mitgliedern
des Chors geſungen. Klangſchön und geſchmackvoll, mit Wucht und
Schärfe wurde das Meiſterwerk vorgetragen. Es war ein Erleben. Die
Menge lauſchte andächtig der trefflichen Wiedergabe und trug die Feier
den Charakter eines Andachtgottesdienſtes im wahren Sinne des Wortes.
Der Dank aller Zuhörer ſei Chor und Soliſten, ſowie dem Leiter der
Aufführung in der herzlichſten Weiſe hiermit geſagt.
— Weiterſtadt, 6. April. Generalverſammlung der
Freien Bürgervereinigung Weiterſtadt: „Bei der
kürzlich ſtattgefundenen 1. Generalverſammlung des Bürgervereins
erſtattete der Vorſitzende, Herr Michael Hamm, den Jahresbericht, in
dem er auf den Zweck und die Bedeutung des Vereins, ſowie auf die
ſeitherigen Erfolge hinwies. Dem Rechner Beſt wurde nach abgelegter
Rechnung Entlaſtung erteilt. Die Vorſtandswahl verlief glatt, ohne
nennenswerte Aenderung. In der darauffolgenden Ausſprache
beſchäf=
tigte man ſich hauptſächlich mit einem am 13. März erfolgten
Gemeinde=
ratsbeſchluß, in dem ſeitens der ſozialdemokratiſchen Gemeindevertreter
verlangt wird, einen Teil des Ortsbürgernutzens zur Herſtellung des
Fußſteigs in der Bahnhofsſtraße zu verwenden. Wir gehen ſicher nicht
fehl in der Annahme, daß der Beſchluß nichts weiter bedeutet, als der
Anfang zu einer allmählichen, aber ſicheren Entrechtung der Ortsbürger.
In einem einſtimmig angenommenen Proteſt gab man dieſer Meinung
Ausdruck und wird die ſeitherigen Rechte der Ortsbürger mit allen zu
Gebote ſtehenden Mitteln zu erhalten trachten. Wir glauben auch
an=
nehmen dürfen, daß eine große Zahl der ſoz. Wähler dieſen
Be=
ſchluß nicht billigen. Die Verſammlung nahm einen lebhaften,
ein=
mütigen Verlauf.
* Griesheim, 6. April. Gemeinderatsbericht. Bei der
letz=
ten Sitzung ſtand wiederum als erſter Punkt die Neubeſetzung der
Ge=
meindebauaufſeherſtelle auf der Tagesordnung. Nach einem vorläufigen
Beſchluß des Gemeinderats wurde beſtimmt, zunächſt drei der Bewerber
in die engere Wahl zu bringen, und dann im zweiten Wahlgang die
defi=
nitive Wahl mit einfacher Stimmenmehrheit vorzunehmen. Es erhielt
nun im erſten Wahlgang der von der ſozialdemokratiſchen
Gemeinderats=
fraktion unterſtützte Bewerber 9 Stimmen, während zwei weitere von
den bürgerlichen Parteien unterſtützte Bewerber fe 8 Stimmen erhielten.
Im zweiten Wahlgang gab es nun inſofern eine Ueberraſchung, als
nun=
mehr zuungunſten des Höchſtbeſtimmten des erſten Wahlgangs von einem
Gemeinderatsmitglied ein weißer Zettel abgegeben wurde, ſo daß
bezüg=
lich der beiden in die engere Wahl gebrachten Bewerber mit je 8 Stimmen
Stimmengleichheit eintrat. Da nach Artikel 110.I der
Landgemeinde=
ordnung die Beſchlüſſe des Gemeinderats mit Stimmenmehrheit gefaßt
werden, ſo gilt bei Stimmengleichheit jeder geſtellte Antrag als
abge=
lehnt. Der Vorſitzende (Bürgermeiſter) hätte nun gemäß Art 110,II der
L.G. O., da es ſich um eine Perſonalfrage handelt, das Recht gehabt,
durch ſeine Stimme die Entſcheidung zu geben. Da jedoch der Vorſitzende
von dieſem Recht keinen Gebrauch gemacht hat, wird ſich der
Gemeinde=
rat in einer der nächſten Sitzungen mit der Angelegenheit nochmals zu
befaſſen haben. — Das Geſuch des Jakob Schilling um Befreiung von
den Beſtimmungen des 8 24 Abſ. 3 der Ortsſatzung zur Allgemeinen
Bauordnung wurde wiederholt abgelehnt — Ein Antrag auf Abgabe
von Baugelände wurde nochmals an die Finanzkommiſſion
zurückverwie=
ſen. — Auf Vorſchlag des Kreisamts Darmſtadt wurde beſchloſſen, daß
Wohnungsneubauten, die im Kalenderjahre 1926 begonnen werden, für
das zur Zeit der Fertigſtellung laufende und für die nächſtfolgenden fünf
Rechnungsjahre auf Antrag grundſteuerfrei bleiben; entſprechendes gilt
ſüir den verhältnismäßigen Teil der Grundſteuer von ſolchen Neubauten,
die nur zum Teil Wohnzwecken dienen. Die Heranziehung des
Hofreite=
grundes zur Grundſteuer bleibt unberührt. Ein Bau gilt in dieſem
Sinne als begonnen, wenn mit der Ausführung des Mauerwerks
be=
gonnen wurde. — Durch die Tatſache, daß Herr Prokuriſt Peter Kreuter
aus Darmſtadt die Aufſtellung eines Dachſtänders auf ſein Haus
Frank=
furter Straße 1 hier beharrlich verweigerte, wurde eine grundlegende
Aenderung der Linienführung des elektriſchen Ortsnetzes in der
Frank=
furter Straße und Alte Darmſtädter Straße notwendig. Die hierdurch
entſtandenen Mehrkoſten mußten von der Gemeinde übernommen werden.
Der Gemeinderat beſchloß, dieſe Koſten ſpäter dem jeweiligen
Hausbe=
ſitzer, falls dieſer elektriſches Licht verlangen ſollte, anzufordern, und
zwar vor der Lichtzuführung. — Die Sache betr. Umwandlung der
kurg=
friſtigen Gemeindegnleihen bei der Kommunalen Landesbank in
lang=
friſtige wurde der Finanzkommiſſion zur Vorberatung überwieſen.
* Griesheim, 5. April. Der Verſorgungsanwärter Klüpfel von hier
wunde zum Amtsgehilfen beim Amtsgericht Mainz ernannt.
* Eberſtadt, 6. April. Diebſtahlsverſuch. In einer hieſigen
Gaſtwirtſchaft verſuchte eine Hauſiererin aus der Pfalz, die ſich in eine
Privatwohnung eingeſchlichen hatte, aus einer Kommode zu ſtehlen. Da
ſie aber von einem benachbarten Zimmer aus durch einen Spiegel
be=
obachtet werden konnte, wurde ſie an ihrem Vorhaben gehindert und der
Polizei übergeben.
* Pfungſtadt, 6. April. Der Finanzausſchuß des
Gemeinde=
rats hat ſich gegenwärtig mit dem Erlaß einer Ortsſatzung über die
Er=
hebung der Vergnügungsſteuer zu befaſſen. — Der Ortsbauplan iſt zur
Erſchließung des Geländes Büchnerweg—Fleiſchmühle—Chauſſee
erwei=
tert worden. Der Gemeinderat hat die vom oberen Baubeamten
ge=
machten Aenderungen anerkannt.
* Roßdorf, 6. April. Am Dienstag voriger Woche verſammelte ſich
eine Anzahl von Angehörigen des ehemaligen Leibgarde=Infanterie=
Regi=
ments 115 von hier bei Gaſtwirt Friedrich Konrad Schumann, um eine
Beſprechung über die Gründung einer Ortsgruppe und den Anſchluß an
den Bund der Heſſiſchen Leibgardiſten in Darmſtadt abzuhalten. Herr
Gilberg aus Darmſtadt, der ſich in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung
geſtellt hatte, beleuchtete in längeren Ausführungen die Ziele des
Bun=
des, treue Kameradſchaft zu üben, die Erinnerungen an die im Regiment
verlebte Dienſtzeit im Frieden und Krieg wachzuhalten. Beſonders
wurde betont, daß der Bund weder parteipolitiſche noch konfeſſionelle
Zwecke verfolge; auch die Denkmalsfrage wurde berührt. Die
Ausfüh=
rungen wurden mit großem Beifall aufgenommen und verſchiedene
An=
fragen aus der Verſammlung zur Zufriedenheit beantwortet. Im
An=
ſchluß wurde eine Ortsgruppe gebildet, beſtehend aus einem 1. und 2.
Vorſitzenden, einem Schriftführer, einem Rechner und zwei Beiſitzern.
Am 18. April ſoll eine Gründungsfeier anläßlich der
Ortsgruppenbil=
dung ſtattfinden, wobei ſich ehemalige Militärmuſiker zur Verfügung
ſtellen werden. Herr Gilberg ſprach zum Schluſſe den Wunſch aus, daß
die neue Ortsgruppe in enger Zuſammenarbeit mit dem Bunde wachſen
und gedeihen möge.
* Reinheim, 6. April. Bezirksfeſt der Arbeiter=
Rad=
fahrer. Am 10. und 11. Juli dieſes Jahres findet in Reinheim das
Bezirksfeſt des 2. Bezirkes vom Gau 18 des Arbeiter=Radfahrer=Bundes
ſtatt. Der hieſige Verein hat ſchon jetzt alle Vorbereitungen getroffen,
um den Beſuchern angenehme Stunden in Reinheim zu bereiten. Da
ſchon Samstags einige Hundert Radfahrer eintreffen, muß damit
ge=
rechnet werden, dieſe in Bürgerquartieven unterzubringen. Das
herr=
liche Oſterwetter lockte unzählige Städter aufs Land, reger
Durch=
gangsverkehr herrſchte in Reinheim. Auf den Landſtraßen war ein reger
Autoverkehr, ſo daß man bei dem herrſchenden ſchlechten Zuſtand der
Kreisſtraßen vor lauter Staub nicht ſehen konnte. Feld= und
Wald=
wege waren lebhafter begangen, als dieſe ungeſunden Straßen.
Eine vollendet ſchöne Körperform
iſt erſt dann vorhanden, wenn jede übermäßige Körperfülle
be=
fſeitigt iſt, denn es iſt allgemein bekannt, daß übermäßiger
Körper=
anſatz nicht nur ſtörend auf das Wohlbefinden des Menſchen
wwirkt, ſondern auch einen Schönheitsfehler — beſonders nach der
Tendenz unſerer Zeit — darſtellt. Korpulenz entſtellt die natür=
Uichen Körperformen und läßt die Perſon weit älter erſcheinen,
als ſie iſt.
Mittwoch, den 7. April 1926
Oſtern an der Bergſtraße.
WSN. Die Oſtertage an der Bergſtraße ſind nun vorüber. Es waren
wirklich ſchöne, wonnige Oſtertage, wie ſie die Bergſtraße ſelten,
viel=
leicht alle zehn Jahre einmal, erlebt. Trotz aller noch am Samstag
ge=
hegten Befürchtungen, iſt das Wetter nicht umgeſchlagen, ſondern hat
ſtandgehalten. Zehntauſende von Beſuchern, haben die ſchönen Tage
wahrgenommen und der Bergſtraße einen Beſuch abgeſtattet. Nicht nur
aus den nahen Groß= und Mittelſtädten kamen die fahrplanmäßigen
und Sonderzüge angerollt, auch aus dem weiteren Vaterlande haben
Perſonen aller Volksſchichten die Gelegenheit benutzt, der Bergſtraße in
ihrem einzigartigen Feſtkleide, der Zeit der Obſtblüte, einen Beſuch
ab=
zuſtatten. Von Jugenheim und Seeheim aus, über Auerbach, Bensheim,
Heppenheim und Weinheim bis hinab nach Heidelberg, bot zu Oſtern
die Bergſtraße ſich in einem geradezu feſtlichen und hochzeitlichen Kleide
dar. Die Baumflora hatte ſich in ein Kleide geworfen, das ſchöner nicht
gedacht werden kann. Nicht nur die Kirſchbäume auch die Birnen=,
Apri=
koſen= und Mirabellenbäume, vor allem aber die in wunderbarem Rot
in allen Schattierungen wie Inſeln aus dem Blütenmeer
herausragen=
den Pfirſichplantagen hatten ein Gewand angelegt, das dem Auge
Ent=
zückungen über Entzückungen bot. Jedem Beſucher der Bergſtraße
dürfte der diesjährige Beſuch der Bergſtraße unvergeßlich bleiben. Auch
in wirtſchaftlicher Hinſicht hegt man günſtige Hoffnungen. Falls kein
Rückſchlag eintritt, iſt ein gutes Obſtjahr, bekanntermaßen das Rückgrat
der Bergſträßer Landwirtſchaft, zu erwarten.
* Gr.=Umſtadt, 6. April. Paſſionsgottesdienſt. Am
Karfreitag abend brachte der hieſige evangeliſche Kirchengeſangverein
in der hieſigen Stadtkirche während des Abendgottesdienſtes unter der
bewährten und ſachkundigen Leitung ſeiner Dirigentin, Frl. A. Maſer,
eine Bach’ſche Kantate zur Aufführung. Die Solopartien wurden von
Frau Studienrat Hilsdorf, Herrn Opernſänger Sattler aus Darmſtadt
und einigen Herren des Vereins geſungen. Frau Studienrat Hilsdorf
zeigte ſich als vollendete Künſtlerin und bewegte durch ihre volltönende,
warme Stimme die Herzen aller Zuhörer. Herrn Sattlers Tenor kam
in unſerem akuſtiſch gut gebauten Gotteshauſe voll und ganz zur
Gel=
tung. Die Chöre waren gut eingeübt und reihten ſich würdig in das
Ganze ein. Muſikaliſche Darbietung, ſowie die Paſſionspredigt
ver=
fehlten ihren Zweck nicht, und tiefergriffen verließen die nach Hunderten
zählenden Beſucher das Gotteshaus.
r. Babenhauſen, 6. April. Der Jahresbericht der hieſigen
Höheren Bürgerſchule iſt an Oſtern erſchienen. Seit 1917 war
kein gedruckter Jahresbericht dieſer ſtädtiſchen Höheren Schule infolge
der ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſe mehr an die Oeffentlichkeit
ge=
kommen. Aus dem Bericht ſei folgendes kurz mitgeteilt: Die Höhere
Bürgerſchule beſteht aus fünf Realſchulklaſſen (Sexta bis Obertertia),
der Unterricht wird ab Oſtern 1996 nach den neu erſchienenen Lehrplänen
für die höheren Schulen im Volksſtaate Heſſen erteilt. An der Anſtalt
wirkten fünf Lehrkräfte. Die Schülerzahl bewegte ſich in den letzten neun
Jahren zwiſchen 74 und 99. Der Jugendfeiertag am 24. Juni war mit
einer Jahrtauſendfeier der Rheinlande verknüpft. Da der
Verfaſſungs=
tag in die Ferien fiel, war der 17. Auguſt ſchulfrei. Am 1. September
1925 beſuchte die Schule das Muſeum und die Gartenbau=Ausſtellung in
Darmſtadt. Bei den Reichsjugendwettkämpfen am 14. September v. J8.
konnten zwei Schüler mit der Ehrenurkunde des Herrn Reichspräſidenten
und ſieben Schüler mit der vom Reichsausſchuß für Leibesübung
ge=
ſtifteten Urkunde bedacht werden. Die Urkunden wurden bei einer
öffent=
lichen Weihnachtsfeier den Siegern überreicht. Anläßlich des Hilfswerks
des Vereins für das Deutſchtum im Ausland konnte durch Sammlung
der Schulgruppenmitglieder des V. D. A. der Betrag von 1B3,15 Mk. an
die Hauptleitung nach Berlin abgeführt werden. Am Ende des
Schul=
jahres veranſtaltete die Schulgruppe eine V. D. A.=Feier in der Schule,
verbunden mit der Abſchiedsfeier für die von der Anſtalt ſcheidende
Lehrerin Fräulein A. Lutz. Der Sparſinn der Schüler wurde im
vergangenen Jahre durch Einführung von Klaſſenſparkaſſen gefördert.
Der Geſundheitszuſtand der Lehrer und Schüler war gut. Sport und
Spiel wurden eifrigſt gepflegt. Das neue Schuljahr beginnt Montag,
den 19. April 1936, um 9 Uhr, mit der Aufnahmeprüfung. Ab Oſtern
dieſes Jahres wird bereits in der unterſten Klaſſe (Sexta) Unterricht
in der erſten Fremdſprache (Franzöſiſch) erteilt, ſo daß ein Uebertritt
von der Volksſchule in eine höhere Klaſſe als dieſe für die Zukunft nicht
mehr möglich iſt. Begabte Schüler unbemittelter Eltern können auf
Antrag den behördlichen Beſtimmungen gemäß Freiſtellen erhalten. Ueber
die neuen Lehrpläne wird in einer Elterwerſammlung im kommenden
Schuljahr durch die Schule Mitteilung erfolgen.
* Erbach, 6. April. Die diesjährige Generalverſammlung
der Spar= und Darlehnskaſſe Erbach fand im
Rathaus=
ſaale ſtatt und war verhältnismäßig recht gut beſucht. Der Präſident
des Aufſichtsrats, Herr Kammerrat Schwab, leitete die Verſammlung
und erſtattete einen kurzen Geſchäftsbericht über das 31. Geſchäftsjahr der zwecks Koſtenerſparnis in einfachen aber würdigen Architekturformen
Genoſſenſchaft. Herr Rendant Lang verlas die Jahresrechnung und
Bilanz für 1925 und gab die nötigen Erläuterungen hierzu. Dem
Vor=
ſtand und Aufſichtsrat wurde Entlaſtung erteilt. Der Reingewinn wurde
verteilt und zwar wurden die Geſchäftsanteile mit 10 Prozent verzinſt.
Dem Spezial=Reſervefonds wurden 200 Mark zugewieſen, der Reſt je zur
Hälfte dem Reſervefonds und der Betriebsrücklage zugewieſen. Der
Präſident berichtete über die drei unvermuteten Kaſſenreviſionen, im
Laufe des Jahres, wobei ſich keine Beanſtandungen ergeben hatten. Die
ſtatutenmäßig aus dem Vorſtand ausgeſchiedenen Herven Wilhelm
Steg=
müller, Robert Gebhardt wurden einſtimmig wiedergewählt; ebenſo die
Herven Kammerrat Schwab und Heinrich Stock von dem Aufſichtsrat.
Unter Verſchiedenes wurden verſchiedene Wünſche vorgebracht, insbeſon=
und die kurze Diskontierung der Wechſel wurde ſehr lebhaft geſprochen, ziemlich ſtrenger Kälte ſowie ſchmaler Koſt, reichen Lohn gefunden. Frau
An der Ausſprache beteiligten ſich vor allem Herr Direktor Volk, Herr
Leh=
rer Gölz, Herr Kolmer und Herr Rendant Lang. Herr Dir. Volk gab
außerordentlich werwolle Anregungen über die Ausſtellung von Wechſeln
und deren weitere geſchäftliche Behandlung. Herr Rend. Lang ſprach über
die ſogenannten eingefronenen Kredite und über die derzeitigen Betriebs= nun beide wieder auf dem Horſt, auf dem ſeit Ende Auguſt mur noch
flüſſig gehalten werden müſſen, um die vielen Kreditanſprüche
befrie=
digen zu können. Der Wunſch, die Firma der Genoſſenſchaft zu ändern, trotz Kälte und eiſigem Nordwind, zu beobachten. Trotz des froſtfreien
wurde zurückgeſtellt, da der Zeitpunkt zu ungünſtig ſei und die
Bedeu=
tung einer Kreditgenoſſenſchaft durchaus nicht durch einen hochfahrenden
Namen zum Ausdruck gebracht wird. Nach 11 Uhr ſchloß der Vorſitzende
die anregend verlaufene Verſammlung.
v Hetzbach i. O., 5. April. Verfloſſene Woche arbeitete in der
Pul=
verfabrik des unweit hier gelegenen Marbach das Ehepaar Moltan im
Garten, wobei das zweijährige Kind in der Nähe des vorbeifließenden
Marbach ſpielte. Dabei fiel es, unbemerkt von den Eltern, ins Waſſer
und ertrank. Als das Kind ſpäter vermißt wurde und die Eltern
nach=
ſuchten, hing die Leiche des Kleinen im Rechen der Turbine. Der von
ſolch ſchwerem Schickſalsſchlag heimgeſuchten Familie wendet ſich allge= worden: die ſehnſüchtig Erwartete iſt wieder zurückgekehrt.
meine Teilnahme zu.
1. Vom ſüdlichen Obenwalb, 5. April. Ein ſehr lebhafter Oſterverkehr
war die Folge der ſchönen Witterung. Als Wandervögel zu Fuß und
mit eigener Muſikkapelle oder als Staubbringer im Auto oder auf dem
Sensbacher Tal ein Bein und mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Mk. für ſonſtige Ausgaben 1198 Mk. Der Verein zählt gegenwärtig
— Hirſchhorn, 6. April. Waſſerſtand des Neckars am gu Mitglieder,
5. April 1,02 Meter, am 6. April 1,01 Meter.
WSN. Oſthofen, 6. April. Der Tod in der Jauchegrube.
Das bei einer hieſigen Landwirtswitwe ſeit langen Jahren bedienſtete
Mädchen Katharina Groß ſtürzte ſich am Karfreitagmorgen im die
Jauche=
grube, um ihrem Leben ein gewaltſames Ende zu bereiten. Das
Mäd=
chen war von einem unheilbaren Gehirnleiden befallen und ſuchte auf
dieſe Weiſe ihren Tod.
M. Bingen a. Rh., 6. April. Weinpropaganda durch den
Film. Seitens des Vorſitzenden des Rheiniſchen Landbundes wurde
dem Reichslandwirtſchaftsminiſter eine Eingabe unterbreitet, in der
ge=
beten wird, der Univerſum=Film=A.=G. in Neubabelsberg zum Zwecke
der Durchführung einer großzügigen Filmpropaganda für den deutſchen
Wein größere Geldſummen zur Verfügung zu ſtellen. Die notwendige
und vor allem auch baldige Durchführung einer ſolchen Film=Aktion
wird in der Eingabe beſonders betont.
Oberheſſen.
Jeder Familie ein Eigenheim:
9ſa
billiges Baugeld zu nur S‟/o
wurden zum Bau von Eigenheimen in den erſten 11 Monaten der
praktiſchen Tätigkeit der Gemeinſchaft der Freunde von 210 Bauſparern
dieſer rein gemeinnützigen, auf Gegenſeitigkeit arbeitenden
Sparver=
einigung bereitgeſtellt. Verfügbares Barvermögen Februar 1926 weit
über 3 Millionen R.=Mark. Wer ſich ein Eigenheim ſchaffen, wer teure
Reſtſchuldhypotheken in billige unkündbare Tilgungshypothekumwandeln
will, kann dies auf dem Wege des Sparvertrags mit der Gemeinſchaft
der Freunde. Beſte Referenzen. Man verlange Auskunft bei der
Gemeinſchaft der Freunde, Wüſtenrod 200, Württemberg. (I. 8t. 3737
In Fällen, in denen organiſch Geſunde infolge zu üppiger
oder unzweckmäßiger Nahrungszufuhr korpulent geworden ſind
oder zum Starhwerden neigen, ſollten ſie zur Beſeitigung oder
Verhinderung des unliebſamen Körperanſatzes etwas
Ordent=
liches tun. Gerade die jetzige Jahreszeit iſt zur Durchführung
einer Entfettungskur ganz beſonders geeignet, da
bekannter=
maßen im Laufe der verfloſſenen Wintermonate bei den meiſten
Perſonen ein unerwünſchter Fettanſatz ſich gebildet hat. Es iſt
ſelbſtverſtändlich, daß zur Dunchfüchrung einer ſoſchen Zehrkur
* Friebberg, 31. März. Die „Bank für Handel, Gewerbe und
Land=
wirtſchaft” (früher Vorſchuß= und Kreditverein) hielt am 29. März in
ſeinem Bankgebäude ſeine Hauptverſammlung ab. Der von Herrn
Bankdirektor Weber erſtattete Bericht ergab die erfreuliche Tatſache, daß
ſich das Geſchäftsleben in allen Zweigen gehoben hat, die Zunahme der
Spareinleger beträgt 86 000 Mark, der Umſatz hat ſich von 8 Millionen
auf 12 Millionen gehoben, der Reingewinn beträgt 18929 Mark. Die
Bank war daher in der Lage, 15 Prozent Dividende auf
Geſchäftsgut=
haben vorſchlagen zu können, welche von der Verſammlung genehmigt
wurden.
* Friedberg, 6. April. Der Friedhofsſchänder, der dieſer
Tage im benachbarten Holzhauſen v. d. H. acht bis zehn
Krieger=
grabſteine umwarf und zerſtörte, iſt nunmehr in der Perſon eines 17
jäh=
rigen Burſchen aus Köppern verhaftet worden.
* Gießen, 6. April. Um der immer noch ſehr drückenden
Woh=
nungsnot zu ſteuern, hat ſich die Stadtverwaltung entſchloſſen, 2
Wohnungen zu erbauen, und zwar im Anſchluß an die bereits
vorhan=
denen Siedlungen am Kugelberg gegenüber der Provinzialpflegeanſtalt
an der Licher Straße. Es handelt ſich um zehn Wohnungen zu drei, und
um 10 Wohnungen zu je zwei Zimmer nebſt Küche. Die Gebäude ſollen
ausgeführt werden. Sie ſollen das ſchöne Bild der Baugruppe
vervoll=
ſtändigen und die Ausführung in heimiſcher Bauweiſe gewährleiſten.
Mit dem Bau der zwanzig Wohnungen wird ſofort nach Oſtern begonnen,
um zahlreichen Bauhandwerkern und Arbeitern Verdienſtmöglichkeiten
zu ſchaffen. Mit der Fertigſtellung und Beziehbarkeit wird für Ende
November gerechnet.
WSN. Büdingen, 6. April. Storchentreue. Vor einigen
Mo=
naten hatten wir gemeldet, daß in der Nähe unſeres
Vogelsbergſtädt=
chens ein Storch überwindert habe. Der eigenartige Stonch iſt längere
Zeit hindurch von Naturfreunden beobachtet worden. Das Ergebnis der
Beobachtung wird nun in der Jägerzeitung St. Hubertus”
veröffent=
dere über die Wiederaufnahme des Sparkartenverkaufs, die Zinsſätze licht. Danach hat das treue Ausharren des Storches, trotz Schnee und
Stonch, die die Seßhaftigkeit ihres Herrn Gemahls nicht mitmachen
wollte und im Herbſt nach dem ſonnigen Süden eilte, iſt jetzt wieder
zurückgekehrt und von dem in banger Sehnſucht harvenden Gemahl auf
das wärmſte empfangen worden. Nach langer Trennung befinden ſich
mittel der Kaſſe. Er wies nachdrücklich darauf hin, daß die Kreditkonten der verlaſſene Ehemann weilte. Es war ein ſonderbarer Anblick, auf
dem im Winter oft verſchneiten Horſt den alten Stonch in ſtoiſcher Ruhe,
Februars hat der treue Vogel ſchwer um ſeine Exiſtenz ringen müſſen.
Als Anfang Dezember der Forſt die Kälte von faſt 20 Grad erreichte, ſuchte
er Schutz in einer oben offenen Feldſcheune. An einem in der Nähe
gelegenen Klärbechen ſiſchte er ſich bei ſtwenger Kälte mühſam ſein „
täg=
liches Brot” heraus. Aber die Ausdauer ſiegte; es kamen wieder milde
Tage, und auch die märzliche Kälteperiode hat er gut überſtanden. In
den letzten Tagen vor der Rückehr ſeiner. „Gemahlin” ſcheint er von
froher Ahnung gepackt geweſen zu ſein. Auf ſeinem Horſt machte er
oft tolle Luftſprünge und umſtrich ihn aufgeregt. Heißes Sehnen ſcheint
ſich in ihm dabei geregt zu haben. Sein Harren iſt dann auch belohnt
Grünberg, 6. April. Die Viehverſicherung Grünberg hatte zu
einer Hauptverſammlung einberufen, worin die Tätigkeit des Vereins
beſprochen und eine neue Vorſtandswahl vorgenommen wurde.
Kaſſen=
ablage: die Einnahmen betrugen für das Jahr 1925 1556,31 Mk. und
Motorrad, ſo belebten ſie Straßen und Wälder. Doch ohne Unglücksfall / zuvor für Mitgliederbeiträge 1067,05 Mk., für verwertetes Vieh 488,23
ging es nicht ab. Zwei Motorräder ſtürzten, der eine Fahrer brach im Mk., Kaſſenbeſtand aus 1924 108 Mk.: die Ausgaben 1300,96 Mk. und
zwar für 9 Stück gefallenes Vieh 1080 Mk., für Vevwaltungskoſten 108,01
* Laubach, 6. April. Oſtern wurden hier 18 Kinder, 12 Knaben und
6 Mädchen konfirmiert. Dieſe geringe Zahl, es handelt ſich doch noch
immer um einen Vorkriegsjahrgang, gründet ſich auf einen
vorüber=
gehenden Geburtenrückgang. Nach dem Standesamtsregiſter wurden
damals nur 19 Kinder geboren, während in den Jahren vorher immer
über 30 Geburten zur Eintragung kamen. Im Jahre 1925 wurden hier
41 Geburten angemeldet. — Der hieſige Zweigverein des Vogelsberger=
Höhen=Klubs plant für dieſen Sommer einen Fenſterblumen=Wettbewerb,
die Stadtverwaltung iſt um eine Unterſtützung angegangen worden.
* Vom Vogelsberg, 6. April. Um dem Rückgang der
Schaf=
zucht entgegenzuwirken, werden gegenwärtig Schritte unternommen. So
fand unter dem Vorſitz von Kreisdirektor Dr. Boeckmann=Schotten eine
Bürgermeiſterverſammlung ſtatt. Veterinärarzt Dr. Schmidt ſprach über
Förderung der Schafhaltung und betonte, daß die mageren
Weiden des Vogelsbergs ſich für das anſpruchsloſe Tier ſehr eigneten.
Durch Einkreuzung ſoll eine Verbeſſerung der Zucht und der Wolle
an=
geſtrebt werden. Die Zahl der Schafe im Kreis Schotten betrug 1900:
10 300, 1925 nur noch 7750. Auch die Stadt Büdingen har zur
Hebung der Schafzucht geeignete Maßnahmen ergriffen.
nur Mittel in Frage kommen, die für die inneren Organe,
ins=
beſondere fürs Herz, abſolut unſchädlich ſind. Ein ſolches Mittel
ſind die in letzter Zeit weſentlich verbeſſerten Toluba=Kerne, die
Ingredienzien von fettzerſetzender, den Stoffwechſel anregender
Wirkung enthalten. Zahlreiche Anerkennungsſchreiben, auch
ſolche von Aerz”en, heben die Wirkung und Bekömmlichkeit der
Toluba=Kerne lobend ſ or. Die echten Toluba=Kerne erhalten
Sie in zen P.Fl.
uf der Packung. (TV. 5208
Seite 8
Mittwoch, den 7. April 1926
Nummer 96
Reich und Ausland.
Tagung der evangeliſchen Lehrerinnen.
Die 5. Tagung des Vereins Deutſcher Evangeliſcher Lehrerinnen,
die im Beiſein der Abgeordneten der Regierung und ſtädtiſchen
Schul=
behörden und der Landeskirche, der Vertreterinnen der großen Berufs=
Frauen= und Elternverbände in Hannover tagte, giff in ihren
Haupt=
vorträgen die tiefſten Probleme an, die heute die Welt der Erzieher und
die Frauenkreiſe beſchäftigen. Konſiſtorialrat Rohde, der in Vertretung
des verhinderten Landesbiſchofs D. Marahrens das einleitende bibliſche
Referat hielt, gab aus ſeinem pädagogiſchem Verſtehen heraus
dem Bibelworte Luk. 12, 48: „Wem viel gegeben wird, von dem wird
man viel fordern”, ſeine beſondere Auslegung über die höchſte
Gottes=
forderung und die höchſte Gottesgabe an die in Lehr= und
Erziehungs=
amt ſtehende Frau. Dr. theol. H. D. Wendland, Berlin, führte in
ſeinem Vortrag: „Die religiöſe Geiſteslage der Zeit und die Erziehung”
über große geiſtliche Wandlungen vom Materialismus zum Idealismus,
vom Rationalismus zum Irrationalismus, vom Individualismus zu
neuer Sozialität hinüber zu dem Suchen und Sehnen unſerer Tage, das
in der Auferſtehung der Myſtik und der Metaphyſik, dem Ningen um die
religiöſe Gemeinſchaft ſich äußert und überwunden werben muß von
einer neu geprägten chriſtlich=religiöſen Erziehungsidee. Die
Wirklich=
keit Gottes iſt die größte Erziehungsmacht, die Gottesebenbildlichkeit
des Menſchen durch Chriſtus iſt das letzte Erziehungsziel. Der zweite
Vortrag, gehalten von Lehrerin Maria Spelsberg, Elberfeld, führte in
eines der ſchwierigſten Probleme der berufstätigen Frau hinein: „
Syn=
theſe im Konflikt der Frau zwiſchen den Anforderungen des
Konkurrrenz=
kampfes und des öffentlichen Lebens und ihrem Frauentum‟. Die
weib=
liche Natur muß eine doppelte Einſtellung haben. Vor der aus der
Umſtellung der Arbeitsformen und aus der Verarmung des
Mittelſtan=
des herausgewachſenen Notwendigkeit der Frauen=Berufsarbeit müſſen
ſelbſt die verbittertſten grundſätzlichen Gegner ſchweigen. Durch tiefſtes
Erfaſſen und ernſthafteſte Hingabe an ihr Berufsleben muß die Frau
die Spannung zwiſchen beruflichem und außerberuflichem Leben
über=
winden. Die Frau, in deren ſeeliſcher und körperlicher Struktur ſtarke
Hemmungen liegen, muß für den Konkurrenzkampf leiſtungsfähiger
ge=
macht werden. Eine Geſchlechter=Pſychologie, die die beſondere Art der
Frau und damit ihre beſondere Kulturaufgaben leugnet, lehnen wir ab.
Wird der Frau der Konkurrenzkampf aufgezwungen, muß ſie ihn
auf=
nehmen, aber ihn mit vornehmer Sachlichkeit und ſtarker
Selbſtbeherr=
ſchung führen. Auch der Widerſtand der kirchlichen Männerwelt, auch
die Abneigung vieler Frauen gegenüber der Politik muß überwunden
werden, denn die Frau muß helfen, auf dem Wege der Geſetzgebung den
ſozialen Norſtänden abzuhelfen. Nur in perſönlicher, ſtarker
Gottes=
gemeinſchaft kann die Frau die Syntheſe in dem Konflikt finden.
Am Abend fand eine eindrucksvolle Elternverſammlung ſtatt, bei der
Lehrerin Margarete Hentſchel=Eſſen ſprach über „Die Erziehung unſerer
Töchter zu echtem Frauentum eine Lebensfrage für Familie und
Volk” Gerade in unſerer an Werten wahren Familienlebens ſo
außer=
ordentlich armen Zeit iſt die Frage nach der Erziehung und Ausbildung
unſerer heranwachſenden Töchter von ſo ausſchlaggebender Bedeutung,
wenn wir nach einer Geſundung unſeres Volkes von der Familie aus
trachten, daß ſie als eine der verantwortungsvollſten der Gegenwart
ge=
wertet werden muß. Nur ein Frauengeſchlecht, das jene geiſtige
Mütter=
lichkeit beſitzt, die aus der Neinheit und Güte des Herzens und dem
ſtarken Bewußtſein der Verantwortung ſtrahlt, wird einen Einfluß haben
auf die ſittliche Erhebung, auf die Auferſtehung unſeres Volkes. Die
geiſtige Mütterlichkeit der Frau muß eine Macht im öffentlichen Leben
unſeres Volkes werden.
Der zweite Verhandlungstag führte mitten in die Unterrichts=Praxis
hinein. Lehrerin Anny Schmidt=Hannover, gab aus mehrjähriger
Er=
fahrung heraus eine kritiſche Beurteilung des ſogenannten
Arbeitsunter=
richts, ſeine Vorzüge gegenüber dem früheren Lehrverfahren fein
heraus=
ſtellend, aber auch ſeine Grenzen klar erkennend und ihn in dieſelben
zurückweiſend. Der heute der Schule unentbehrliche Sandkaſten fehlte
nicht und lehrte mit ſeinen geradezu wundervollen plaſtiſhen
Darſtel=
lungen, wie der Arbeitsunterricht am rechten Platz und zur rechten Zeit
angewendet, der Anſchauungs= und Vorſtellungstraft der Kinder ſowwohl.
als ihren Geſtaltungstrieb ganz ausgezeichnete Entfaltungsgelegenheit
bietet.
In den Geſchäftsſitzungen des Vereins, die zwiſchen den öffentlichen
Verſammlungen abgehalten wurden, ſtellte der Verein Deutſcher
Evan=
geliſcher Lehrerinnen Entſchließungen mit ſeinen Bedingungen auf: 1.
Zum Reichsſchulgeſetz; 2. zur Behebung der Junglehrerinnen=Not; 3.
zur Reform des Mädchenbildungsweſens.
* Frankfurter Chronik.
WSN. Schwerer Automobilunfall im Frankfurter
Stadtwald. Am Oſterſonntag ereignete ſich im Frankfurter
Stadt=
wald zwiſchen Neu=Iſenburg und Frankfurt ein ſchwerer Unglücksfall.
Auf einer Schneiſe ſtieß ein Motorrad mit Beiwagen beim
Ueberholen gegen ein Verſonenauto. Dabei wurden zwei
Frauen, von denen eine auf dem Soziusſitz des Motorrades, die
an=
dere im Beiwagen ſaß, heruntergeſchleudert und ſchwer verletzt.
Das Automobil überfuhr dabei noch einen Radfahrer, der neben ihm
fuhr und verletzte ihn ſo ſchwer, daß er bald darauf verſtarb.
Tödlicher Autounfall.
c. Berlin. Am Montag nachmittag fuhr auf der Pegau-
Leip=
ziger Landſtraße ein Automobil, bei dem Verſuch einen anderen
Kraft=
wagen zu überholen, in den Straßengraben. Die Inſaſſen wurden
herausgeſchleudert. Der Berliner Juſtizrat Danziger erlitt einen
ſchweren Schädelbruch, dem er bald nach ſeiner Einlieferung in das
Pegauer Stadtkrankenhaus erlag. Seine Frau wurde ſchwer
verletzt, während der am Steuer ſitzende Berliner Induſtrielle
Her=
bert Wolff unverſehrt blieb.
Brandkataſtrophe in Kairo.
c. Berlin. Nach in Paris eingetroffenen Meldungen aus Kairo
iſt am Samstag nachmittag in Tantah eine ungeheure Feuersbrunſt
ausgebrochen. 612 Häuſer wurden eingeäſchert 32
Per=
ſonen ſollen in den Flammen umgekommen ſein.
Ein Banditenſtückchen in Italien.
c. Berlin. Die „Voſſ. Ztg.” meldet aus Mailand: An der
Grenze zwiſchen Italien und Südſlawien iſt ein mit wahrhaft
amerika=
niſchen Mitteln durchgeführter Ueberfall auf eine kleine
Bahn=
ſtation verübt worden. Am Samstag drangen drei ſchwer
bewaff=
nete und maskierte Banditen in den Kaſſenraum eines kleinen
Bahn=
hofs ein. Zwei der Männer hielten die vier Beamten und zwei andere
anweſende Perſonen mit ihren Revolvern in Schach und der dritte
durch=
ſtöberte die Kaſſe, in der er 250000 Lire fand. Bei der Verfolgung
überſchritt der Bandit, der das Geld hatte, einen Fluß, während die
beiden anderen, die inzwiſchen alarmierten Zollbeamten und
Mitglie=
der der fasciſtiſchen Miliz mit Feuer empfingen. Ein Fasciſt wurde
getötet, zwei Zollbeamte und ein Eiſenbahner ſchwer verletzt.
Schließ=
lich wurden die beiden Räuber niedergeſchoſſen, der dritte entkam.
* Der ſchnarchende Schöffe.
Der 1. Strafſenat des Reichsgerichts führte in einer neuen
Ent=
ſcheidung aus, daß ein Gericht auch dann unvorſchriftsmäßig beſetzt ſei,
wenn einer der Richter unfähig iſt, die Vorgänge in der Verhandlung
wahrzunehmen, wie das ſelbſtverſtändlich beim Schlaf der Fall iſt.
Blinde und Taube können das Amt eines Richters nicht ausüben, obwohl
ein ausdrückliches Verbot für ſie nicht beſteht. Aber auch bei einem
Richter (Schöffen), der in tiefen Schlaf verfallen iſt, muß angenommen
werden, daß er die Vorgänge der Hauptverhandlung nicht mehr
wahr=
nimmt. Zeichen großer Ermüdung, Neigung zum Schlafen, Kämpfen
mit dem Schlaf, ſind noch kein ſicherer Beweis, daß der betreffende
Richter die Vorgänge der Hauptverhandlung nicht wahrnehmen könnte.
Selbſt ein einmaliger „ſchnarchender Ton” kann noch auf andere Weiſe
gedeutet werden. Im zur Entſcheidung ſtehenden Falle hält es der
Senat nicht für ausgeſchloſſen, daß der Schöffe vielleicht gerade infolge
des Schnarchtones ſelbſt „gleich” wieder munter wurde. Dagegen wird
in grundſätzlicher Beziehung ausgeſprochen, daß der Beweis, daß einer
der bei dem Urteil mitwirkenden Richter geſchlafen hat, dieſes Urteil
zu Fall bringen kann.
Die Leiche der Berliner Sängerin Jurjewskaja aufgefunden.
EP. Andermatt. Die Leiche der am 3. Dezember v. J. in
ſelbſtmörderiſcher Abſicht in die Reuß geſprungenen Berliner Sängerin
Jurjewskaja iſt am Oſterſonntag mittag gegen 3 Uhr etwa 700 Meter
unterhalb der Teufelsbrücke aufgefunden worden. Die Leiche wurde
im Beinhaus von Andermatt aufgebahrt. Am Dienstag abend ſoll
ſie in Schnee eingebettet werden, bis der Gatte die Leiche nochmals
beſichtigt hat. Nachher wird entweder die Verbrennung in Luzern
er=
folgen oder die Beiſetzung in Andermatt. — Das linke Handgelenk der
Toten zeigt eine Schnittwunde, woraus zu ſchließen iſt, daß ſich die
Sängerin vor dem Sturz in die Reuß mit dem ſeinerzeit aufgefundenen
Raſiermeſſer die Pulsader geöffnet hat. Ferner war die Kopfhaut an
der linken Schädeldecke aufgeriſſen. Eine weitere 15 Zentimeter lange
Wunde wurde am linken Bein unterhalb des Knies feſtgeſtellt, die
wahr=
ſcheinlich von einem Stein herrührt. Die Haare fehlten ganz. Dagegen
waren die Geſichtszüge nur wenig entſtellt.
Die Reichsgeſundheitswoche kommt!
Es war ein ſinnvoller Gedanke, den Ruf zur Erneuerung der
Volksgeſundheit, wie er in der Reichsgeſundheitswoche erhoben
werden ſoll, gerade in der Oſterzeit ergehen zu laſſen. Ueberall im
Reiche regen ſich die Vorbereitungen für die vom 18. bis
25. April geplante Reichsgeſundheitswoche. Nicht
nur in den Großſtädten, ſondern auch in den kleineren und kleinſten
Städten wird von Behörden, Verbänden, Organiſationen, in den
Schu=
len uſw. alles mobil gemacht, um der breiteſten
Oeffentlich=
keit durch Veranſtaltungen und Darbietungen aller Art die
Notwen=
digkeit und den Wert der Geſunderhaltung klarzumachen.
Reichsregierung und Reichstag haben ſich einſtimmig
und einmütig für das große geſundheitliche Aufklärungswerk der
Reichs=
geſundheitswoche eingeſetzt. Die Reichsgeſundheitswoche iſt eine der
wenigen öffentlichen Maßnahmen, die von allen Parteien ohne
Unter=
ſchied gebilligt worden iſt und für die alle Parteien, alle Stände, alle
Konfeſſionen die ihnen zugehörigen Kreiſe zur Mitarbeit herangezogen
haben. Ein Zeichen, wie die Geſundheit einen jeden von uns angeht
und wie ſie als Allgemeinerſcheinung für wertvollſtes Volksgut
gehalten wird.
Die Veranſtaltungen in der Reichsgeſundheitswoche werden
ſehr mannigfaltig ſein. Vermieden worden iſt alles, was ſchrecken und
ängſtigen kann. Vielmehr ſollen die Freude an der
Geſund=
heit und der Wille zum Geſundbleiben angeregt und gehoben werden.
Krankheiten und ihre Schreckniſſe ſieht jeder in ſeiner Umgebung genug.
Die Reichsgeſundheitswoche ſetzt dieſe Kenntniſſe voraus und verlangt
um ſo mehr von den Geſunden das Verſtändnis für die
Vor=
beugung und Verhütung der Krankheiten. Als praktiſcher
Zweck ſoll durch die Reichsgeſundheitswoche die Errichtung ſogenannter
Geſundheitsmuſeen erreicht werden, in denen ein jeder einen
klaren Ueberblick über das Weſen der Krankheiten und ihre Verhütung
erhalten kann.
Ein ſeltenes Jubiläum.
feierten am 31. März d. J. die bekannten Odol=Werke (Lingner=
Werke) in Dresden. An dieſem Tage gehörte der Leiter der
wiſſen=
ſchaftlichen Abteilung, Dr. Greimer, 25 Jahre den Odol=Werken an
und am gleichen Tage konnten die Prokuriſten Flache und Krauß
auf eine 30jährige Tätigkeit bei den Odol=Werken zurückblicken. In
würdiger Feier brachten vormittags in den Odol=Werken
Geſchäftslei=
tung, Angeſtellte und Arbeiter mit Blumen und Ehrengeſchenken den
Jubilaren verehrungsvoll ihre Glückwünſche dar, und abends feierte
bei einem offiziellen Eſſen, an dem die Vertreter der Handelskammer
und des Induſtriellen=Verbandes teilnahmen, der Generaldirektor der
Odol=Werke, Kommerzienrat Sichler, die drei Jubilare mit
herz=
lichen und bewegten Worten. Wenn ſchon drei Jubilare mit einer
der=
artigen Dienſtzeit etwas ſeltenes darſtellen, dann darf man es in unſerer
heutigen Zeit wohl als etwas geradezu ungewöhnliches bezeichnen, wenn
man hört, daß gelegentlich dieſer Feier eine Deputation, beſtehend aus
17 Perſonen, erſchien, um den Jubilaren ihre Glückwünſche als „
Kol=
legen” darzubringen — alle dieſe 17 ſind nämlich ebenfalls über 25 Jahre
in leitenden Stellungen bei den Odol=Werken tätig!!
Waldbrand bei Berlin.
TU. Berlin. Am Karfreitag nachmittag wütete in dem ſtaatlichen
Forſt bei Schulzendorf im Norden Berlins ein umfangreicher
Wald=
brand, der erheblichen Schaden anrichtete. Das Feuer iſt wahrſcheinlich
durch das achtloſe Wegwerfen glimmender Zigarren= oder
Zigaretten=
reſte verurſacht worden. Der Beſtand der etwa 10 Morgen großen
Schonung an Kiefernbäumen wurde zum größten Teil vernichtet.
Zu dem Selbſtmord eines Reichsbahnrats.
Der Selbſtmord des Reichseiſenbahnrates Fölſing aus
Frank=
furt a. O. iſt, wie die „Voſſiſche Zeitung” aus Frankfurt a. O. meldet,
nur ein Glied in der Kette eines Korruptionsſkandals, wie er ſich
in dieſem Umfange bisher in Deutſchland noch nicht ereignet hat.
Föl=
ſing hatte vor ſeinem Verzweiflungsſchritt bereits ein Teilgeſtändnis
abgelegt. Es kann dem genannten Blatt zufolge kaum ein Zweifel
beſtehen, daß Beamte der Reichsbahndirektion Oſten ſich gemeinſam
mit dem Bauunternehmer Schmidt=Roſengarten, der den Auftrag zur
Herſtellung des Baues des Grenzbahnhofs Neu=Bentſchen zur
Errich=
tung einer umfangreichen Beamtenſiedlung in der Nähe des
Grenz=
bahnhofs und zum Umbau des Hauptbahnhofs Frankfurt a. O. erhalten
hatte, zuſammengetan und die Reichsbahn um außerordentliche
Sum=
men geſchädigt haben. Eine Reihe weiterer Verhaftungen dürfte im
Laufe der nächſten Tage erfolgen. Der Schaden der Reichsbahn läßt
ſich noch nicht abſchätzen.
In den Bergen erſchoſſen.
Krummhübel. Die Bergungskolonne des Roten Kreuzes
wurde am Oſtermontag nach der Schneekoppe alarmiert wo etwa 50
bis 60 Meter unterhalb des Koppenkegels eine Perſon mit einer
Schuß=
wunde aufgefunden wurde. Es handelt ſich anſcheinend um den 1899 in
Laubendorf in der Tſchecho=Slowakei geborenen Wirtſchaftsgehilfen
Peter, der zuletzt in Königsberg in Stellung war.
Ein Automobil in die Elbe geſtürzt.
TU. Prag. Am Freitag, kurz nach Mitternacht, ereignete ſich auf
der Elbebrücke in Auſſig ein ſchweres Automobilunglück. Bei der zur
Brücke aufſteigenden ſcharfen Biegung verſagte einem Laſtautomobil,
das mit 25 Hektolitern Bier beladen war, die Bremſe. Das Automobil
überrannte das Straßengeländer und ſtürzte aus einer Höhe von ſechs
Metern in den Fluß. Dem zweiten Chauffeur gelang es, noch
recht=
zeitig abzuſpringen, während der Führer mit dem Wagen ins Waſſer
ſtürzte und von den Trümmern des Automobils begraben wurde. Er
konnte nur noch als Leiche geborgen werden.
Die Heilkraft der Pflanze
hat in unserer Zeit wieder stärkste Beachtung
gefun-
den. Deshalb empfiehlt neute der Arzt zur Behebung
von Darmträgheit und Stuhlverstopfung und zur
Blut-
reinigung ein Mittel, dessen rein pflanzliche
Zusammen-
setzung eine vollständig reizlose und milde und
trotz-
dem sichere Wirkung verbürgt. Diese Bedingungen
erfüllen die seit 50 Jahren bewährten, in allen
Apo-
theken erhältlichen echten Apotheker R‟ h. Brandt’s
Schweizermillen
r. Bel
Extr. Aebil
Io
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
ODsfentiienvaen urier dieſer Löhersbrift bernimmt die Redaktion keinerlel Der
Awwortng; für ſie bleißt auf Grund des §23 NF:. 2 des Dreſſegeſetzes in vollem Umfange
der Tnder verantwortiſch./ — Eirsſendungen, die richt verwendet werden, fkönnen nicht
zrückge and:, die Abiehnena nict besrändet werden
Der hohen Stadtverwaltung wird hiermit in Erinnerung
ge=
bracht, daß auch in der Frankfurterſtraße bis zum Nordbahnhof
Steuer=
zahler wohnen, denen man Rechnung tragen muß. Gerade jetzt, wo
täglich und beſonders Sonntags, hunderte von Autos und Motorräder
in unerhörtem Tempo daherfauſen und den Staub aufwirbeln, daß man
kein Fenſter öffnen kann. Wäre es nicht angebracht, wenn der
Spritz=
wvagen täglich mehrmals bis zum Norobaynhof die Straße pefeſa
würde. Es iſt ganz auffällig, daß man gerade die Straßen naß macht,
die am wenigſten, ich möchte ſagen, von keinem Auto, befahren werden.
Geſchäftliches.
— Die deutſchen Automobilpreiſe ſind in den letzten
Monaten weſentlich zurückgegangen. Es iſt dies eine Folge der
tech=
niſchen Verbeſſerungen in der Produktion, welche die Automobilinduſtrie
trotz ſchwierigſter Wirtſchaftslage in zäher Arbeit in den vergangenen
Jahren duchgeführt hat. Wenn auch jederman verſtändlich iſt, daß die
deutſche Automobilinduſtrie im kapitalarmen Deutſchland keinen
Maſ=
ſenabſatz findet, wie er der amerikaniſchen Automobilinduſtrie zur
Ver=
fügung ſteht, ſo iſt es doch immer wieder der billige Preis der
aus=
ländiſchen Automobile, der den deutſchen Automobilfgbrikanten
vorge=
halten wird. Demgegenüber vergißt man allzuoft, daß das deutſche
Automobil im Durchſchnitt von einer ganz anderen Qualität als
be=
ſonders das amerikaniſche gleicher Stärke iſt, und daß andererſeits die
hochwertigen amerikaniſchen Kraftwagen zum Teil ſogar teuerer ſind
als unſere beſten deutſchen Marken. Man kauft alſo in Deutſchland
nicht nur beſſer, ſondern auch billiger als im Ausland. Dies ganz
beſonders, da es Wagen unſerer älteſten deutſchen Firmen gibt, deren
Marktpreiſe heute nicht mehr über denen gleichſtarker amerikaniſcher
Maſſenfabrikate liegen. So liefern die vereinigten Firmen
Mer=
edes=Benz heute den bekannten mittelſtarken 10 PS Benz, der
zu unſeren beſten deutſchen Klaſſewagen zu rechnen iſt und mit
Vier=
radbremſe, eingebauter Luftreifenpumpe uſw., allen modernen
Anfor=
derungen entſpricht, zu einem ſo niedrigen Preis, daß er mit Recht der
billigſte Qualitätswagen genannt werden kann.
Darf ein Sportsmann rauchen?
Ein echter Sportsmann, d. h. jemand, der ſelbſt Spork treibt und
nicht nur an den Sportveranſtaltungen als Zuſchauer teilnimmt muß
ſich mancherlei Genüſſe verſagen, wenn er wirklich etwas leiſten will. Er
muß auf Alkohol ſo gut wie ganz verzichten, er muß ſolide leben und,
wenn er raucht, dieſes nicht übertreiben, vor allem aber ſo rauchen, daß
es nicht ſchadet.
Nach dem berühmten amerikaniſchen Trainer Michael C. Murphy,
deſſen Urteil maßgebend ſein dürfte, iſt die Zigarette der
Mör=
der des Sports, dagegen iſt erlaubt die Pfeife und Zigarre in
vernünftigen Grenzen, insbeſondere erſtere, aber nur mit leichten und
infolge natürlicher Beſchaffenheit gut brennenden Tabaken.
Dieſes Urteil deckt ſich mit den langjährigen Grundſätzen der Firma
Oldenkott=Rees, die für ihre Pfeifentabake — Kiepenkerl — Madaſtra —
Piet Hein — ſtets nur leichte, nicht parfümierte, überſeeiſche Rohtabake
in richtiger Schnittbreite zu Grob=, Krüll= und Marineſchnitt verarbeitet,
aber niemals zu Feinſchnitt, der mindeſtens 50 Prozent inländiſcher
Ta=
bake lt. geſetzlicher Vorſchrift enthalten muß und viel zu kräftig iſt.
Ein Sportsmann ſoll wenig, aber leicht und gut rauchen und vor
allem ſeine Original=Oldenkott=Pfeifen immer ſauber halten. Der
ſach=
verſtändige Pfeifenraucher hat drei Pfeifen. Zwei zum Wechſeln in der
Woche und eine elegante, gut gepflegte für den Sonntag. Nach einem Tag
Gebrauch muß die Pfeife einen Tag Ruhe haben, um gut auszutrocknen.
Servelsiefltit
es gibt nur einen echten
Kathreiners Malzkaffee!
(TV.4301
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 7. April. 3: Jugendſtunde. Elſa Pfeifer; Karl Köſtlin.
O 6.15: Engliſch. O 6.45: R. Formis: Ohmſches Geſetz für den
Magnetismus. O 7.15: Dr. Helene Fernau: Wert und Weſen
der Sprecherziehung. Grundzüge der Anatomie und Phyſiologie des
Stimmapparates. O 8: Beaumarchais und ſeine Werke. (Goethe
und Beaumarchais.) Vortr.: P. Enderling. Anſ:l.: Figaros Hochzeit.
Komödie von Beaumarchais. O Anſchl.: Tanz=Abend. Mitw.:
Hilde Binder, Gerda Hanſi, H. Werder, Tanzkapelle des Philharm.
Orch. (18 moderne Tänze und Lieder.)
Stuttgart.
Mittwoch, 7. April. 11.30: Sonderkonzert für die Mainzer
Funkausſtellung. O 3.30: Rektor Wehrhan: „Der Roſengarten zu
Worms” (für Kinder vom 10. Jahre ab). O Hausorch.: Tanzmuſik
für Alt und Jung. O 5.20: Uebertragung aus der Mainzer
Funk=
ausſtellung. O 6.15: „Die Frankfurter Stadtbibliothek, ihre
Ge=
ſchichte und ihre Schätze”, Vortrag Dr. Sarnow. O 6.45: „Theater=
Film=Funk”, O 7.15: Vortrag Dr. Lertes: „Mikrophon I‟ O 7.45:
Italieniſch. O 8.15: Gaſtſpiel des Stadttheaters Offenbach: „Alt=
Wien”. Operette von Joſeph Lanner.
Berlin.
Mittwoch, 7. April. 4: Sende=Spiele. Gyges und ſein Ring‟,
Eine Tragödie von Hebbel. Kandaules, König von Lydien: Georg
Paeſchke; Rhodope, ſeine Gemahlin: Fritta Brod; Gyges, ein
Grieche: Alfred Braun; Leſbia: Edith Fritz; Hero: Roſe
Lichten=
ſtein: Thoas: Ferdinand Bonn; Karna: Meinhard Maur; Volk.
O 6.35: Prof. Dr. Seligmann: „Die Atmungswege als
Eingangs=
pforten anſteckender Krankheiten.” O 7: Franzöſiſch. O 7.30: Erich
Schreiber: „Die Binnenſchiffahrt im Rahmen der deutſchen
Verkehrs=
wirtſchaft” O 7.55: Poſtrat Hornung: „Königswuſterhauſen und
Nauen im Funkbetrieb” O 8.30: Bunter Abend. 1. a) Leoncovallo:
Briſe de mer b) Armandola: Gondoliere, c) Boulanger: Liebling!
der Frauen (F. S. Bruinier, Klavier; Franz v. Szpanowski,
Vio=
line; Julius Berger, Cello). 2. Kroepſch: Fantaſie über das
Trink=
lied „Im tiefen Keller” (Poſaune). 3. a) Haydn=Wood: Abendlied,
b) Duval=Diamant: Viſion d'amour, c) Herbert, Al Fresco (
Brui=
nier, v. Szpanowski, Berger). 4. a) Kling: Die beiden kleinen
Fin=
ken, b) Nachtigall und Driſſel (Konzertpolka für zwei Piccoloflöten).
5. Aus Otto Ernſt (Alfred Braun, Rez.). 6. Kling: Komiſches
Intermezzo für Poſaune und Piccoloflöte. 7 a) Bruinier: Traum
in Venedig, b) Nevin: Narciſſus, c) Volpatti: Ma blonde Aimee.
O 10.30: Tanz=Muſik (Funk=Tanz=Kapelle).
Königswuſterhauſen. 3: Stud.=Rat Friebel und Lekt.
Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: Engliſch für Fortgeſchritene.
O 4: Geh.=Rat Prof. Dr. Sievers: Malerei des 19. Jahrhunderts.
Die Grundlagen. Das Erbe des 18. Jahrhunderts. O 4.40: San.=
Rat Dr. Juliusburger: Jugend und Genußgifte. O 5.10: Prof. Dr.
Müller: Die hygieniſche Erziehung im Lichte der Phyſik und Hygiene.
Wettervorherſage für Donnerstag, den 8. April 1926.
(Nach der Wetterlage vom 6. April 1926.)
Bei ſüdlichen bis weſtlichen Winden zunehmende Bewölkung u
Niederſchlagsneigung, kühler.
Heſſiſche Oeffentl. Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleion und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verautwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdient: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenlel: Willy Kuhle
Truck und Berlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutis: Jimrtt tat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 96
Mittwoch, den 7. Aprü 1926
Seite 9
Sportverein Darmſtadt ſüddeutſcher Handballmeiſter.
Fußball.
Sportgg. 64 Arheilgen—,Bahern” München Ligaref. 4:4.
Dem Gaſtſpiel der „Bahern”=Reſerve ſah man mit berechtigten
Erwartungen entgegen. Spielte doch die Mannſchaft am Karfreitag
gegen Olympia Worms 4:2 und am 1. Feiertag gegen Mainz=
Mom=
bach 3:0. Die erſchienenen Zuſchauer wurden denn auch m ihrer
Hoff=
wung auf ein ſchönes Spiel nicht enttäuſcht. Dem Schiedsrichter Knopf=
Darmſtadt ſtellten ſich die Mannſchaften im der Aufſtellung: Bahern:
Schwab: Fiſcher 2, Müller; Bader, Rumpf, Peller; Bauer, Fiſcher 1.,
Ffürſt, Völkl, Pöttimger 2; Arheilgen: Bohl, Barnewald 2., Murmann,
SBauer, Barnewald 1.; Benz 1., Becker, Lorz; Benz 2, Gehbauer;
Völ=
mer. Der Anſtoß der „Bayern” ergibt eine Ecke, die im Aus landet.
Den Gegenangriff der Schwarz=Roten macht Schwab zunichte. Die nach=
Folgende Ecke für A. bringt nichts ein. Arheilgen liegt einige
Minu=
ſten ſtark im Angriff. Schwab vollbringt eine Glanzleiſtung. Ein
ſchö=
mer Angriff der Bayern bringt im der 2. Mmute das erſte Tor, für
„Bahern”, die einige Zeit leicht drängen. Ein Elfmeter wegen
Faul=
ſipiel ſtellt das Reſultat auf 1:1. Eine Fehlentſcheidung des Schiri mter=
Gindet einen ſchönen Angrif der „Bayern”. Murmann wird im
Straf=
waum der Bahern unfair gerempelt, wodurch das Reſultat durch
Elf=
meter 2ik für Arheilgen lautet. Mit 2:1 endete die erſte Hälfte des
Sußerſt intereſſanten Spiels. In der 5. Mimute nach Halbzeit erzielten
Sie Bayern nach Fehler in der Arheilger Verteidigung den
Aus=
leich 2:9. Das Spiel iſt jetzt äußerſt ſchnell. Beide Torhüter werden
ſtark beſchäftigt. In der 2. Minute erzielte Bauer für Arheilgen das
führende Tor, um 5 Minuten vor Schluß durch wunderbares Kopftor
Sas Neſultat auf 4:2 zu ſtellen. Beide Tore waren Prachtleiſtungen von
BBauer. Zwei Mimuten fpäter verbeſſerten die Bahern das Reſultat nach
uter Kombination auf 4:3. — Die Bayern ſtellten eime äußerſt
Stabile Mannſchaft ins Feld. Bewundernswert war die körperliche Ver=
Faſſung jedes Einzelnen. Schwab im Tor dürſte wohl in nächſter Zeit
Bernſtein verdrängen. Der beſte Mannſchaftsteil war die Läuferreihe,
iin der Rumpf, der frühere Hananer, an großes Spiel lieferte. Doch
auch Bader und vor allem Peller waren in ſehr guter Verfaſſung. Den
Sturm führte der frühere Internationale Fürſt in alter Friſche. Sehr
t war noch der Linksaußen Pöttimger, der ſeinem großen Bruder im
Ausſehen und Spielkultur ſehr ähnelt. Die Mannſchaft hinterließ einen
ganz vorzüglichen Eindruck. Es iſt zu hoffen, daß ſich die
Sportvereink=
gug öſters ſolche Gegner verpflichtet. Die ſiegreiche Mannſchaft hatte
ihre Hauptſtütze in dem Mittelläufer Becker, der ſich gegen ſein
Gegen=
üüber Rumpf überraſchend zut hielt. Des öfteren mußte er noch rechts
ausbelfen, da Lorz gegen Pöttinger wenig erfolgreich war. Gut waren
Die Verteidiger und Völger. Im Sturm ſtachen Bauer und Murmann
hervor. Erſterer wird bei eifrigem Training ein guter Halbſtürmer
wverden. Barnewald 2, konnte ſich wegen Verletzung nicht entfalten. Die
Außenſtürmer konnten wenig überzeugen. Das Spiel hätte einen
beſſe=
wen Beſuch verdient gehabt.
Die Sportvereins=Elf, iſt durch ihr ganz hervorragendes
Spiel am Oſterſonntag, über das wir geſtern ausführlich
berich=
teten, erneut Süddeutſcher Handballmeiſter geworden. Damit iſt
der Weg für die Deutſche Meiſterſchaft frei. Unſere beſten Wünſche
begleiten die Mannſchaft. Wir hoffen im Intereſſe des
Sport=
vereins und nicht zuletzt des Handballſports, daß ſie dieſes Jahr
nicht wieder ſo ſchmählich um ihre Ausſichten betrogen wird wie
im vorigen Jahr.
Rechts oben die ſiegreiche Mannſchaft (von links nach rechts):
Hennemann, Halboth, Fiedler, Meyer, Allwohn, Jans, Werner,
Reuter, Götz, Trautwein, Kadel.
Links oben: Hauptmann Jans ſchießt das erſte Tor.
In der Mitte: Werner wird durch den Fürther Verteidiger
am Durchbruch verhindert.
Turnen.
Algemeiner Deutſcher Turuerbunh.
* Der diesjährige Bundesturntag des A. D.T. findet im Gebiete des
Südweſtdeutſchen Turnverbandes am 14., 15. und 16. Mai in Langen
ſtatt. — Dem A.D.T. hat ſich kürzlich noch der Brandenburgiſche Turn=
und Sportverband angeſchloſſen, deſſen Sitz in Niederfinew iſt.
Frühjahrswalblauf des Gaues Rheinheſſen der D. T.
Bei dem Frühjahrswaldlauf des 5. Gaues Rheinheſſen (Kreis
Mit=
telrhein der D. T.) für Jugendturner, der durch den Gonſenheimer
Wald über eine Strecke von 3 Km. führte, wurden Sieger: im
Einzel=
lauf: 1. Gg. Krenzer (Tv. Dienheim) 1132 Min.: 2. J. Wolf (Tgf.
Gonſenheim); 3. Ad. Gruber (Tv. Dienheim; im Mannſchaftslauf: 1.
Tv. Dienheim; 2. Tv. Mombach.
Fechten.
Die mittelrheiniſchen Städtemannſchaftskämpfe.
Das erſte Treffen der verabredeten Mannſchaftskämpfe der
mittelrheiniſchen Fechtklubs iſt auf Einladung aus Mainz für
den 25. April vorgeſehen. Es werden antreten: Darmſtädter
Fechtklub gegen Mainzer Fechtklub und die Klubs Wiesbaden
gegen Rüdesheim. Der Mainzer Klub beabſichtigt, dieſe zwei
Mannſchaftskämpfe als Werbemittel zu nützen und will
anſchlie=
ßend daran eine kleine Fechtakademie veranſtalten, wobei ſein
neuer Meiſter Sowarſch ſeine Schüler vorführen wird.
Schießſport.
Heffſiſcher Schießſportverband.
Alle Kleinkaliberſchützen dürfte es intereſſieren, daß im Mai der
Vorſitzende der Deutſchen Sportbehörde für Kleinkaliberſchießen, Herr
Dir. Bachelin, hier in Darmſtadt einen Lichtbildervortrag über
Klein=
kaliberſchießen hält. Herr Dir. Bachelin iſt der beſte Kenner dieſes
Sportes und als Leiter der Verſuchsanſtalt in Halenſee mit allen
Waffen und deven Leiſtungen bekannt. Er iſt außerdem ein Schriftſteller
auf dieſem Gebiet, und viel verdankt ihm der Kleinkaliberſport durch
ſeine Schriften. Wir laden ſchon heute alle Kleinkaliberſchützen zu dieſem
Vortrag ein. Zeit und Ort wird noch bekannt gegeben. Am Mittwoch,
den 14. April, ladet der Verband ſeine Mitglieder zu einem Vortrag
über das Vereinsgeſetz ſowie über ſonſtige Rechtsfragen nach der Reſt.
Morchel. Ecke Wenck= und Kranichſteinerſtraße, ein. Eine auf dieſem
Ge=
biete bekannte Perſönlichkeit ſteht dem Verband an dieſem Abend zur
Verſüigung. Auch hierfür dürfte beſonderes Intereſſe vorhanden ſein
ud dürſten die Schützen dankbar ſein für den Vortrag; auch hierzu iſt
jeder eingeladen.
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[ ← ][ ][ → ] Eine intereſſante Kreditſiatiſtik.
Aus einer ſoeben veröffentlichten Kreditſtatiſtik der Berliner Stadt=
Bank=Giro=Zentrale der Stadt Berlin nach dem Stande vom 28. Februar
1926 geht hervor, daß 50 Prozent aller gewährten Kredite auf Beträge
unter 300 Rm. fallen und 86 Prozent auf Beträge unter 1000 Rm.
Die=
ſes Ergebnis der Girozentrale der größten deutſchen Kommune zeigt,
daß auch in den Großſtädten der Grundſatz des Mittelſtandsgeſchäfts
auf das ſtrikteſte innegehalten wird. Das Ergebnis wird noch dadurch
unterſtrichen, daß von den geſamten 4129 Poſten nur 98 auf
Aktien=
geſellſchaften, Genoſſenſchaften, Vereine und Körperſchaften entfallen.
Alle anderen Poſten entfallen auf Einzelperſonen. Der gewährte
Kre=
dit beträgt bis 300 Rm. 2077 Poſten, 50 Prozent, über 300 bis 500 Rm.
906 Poſten, 22 Proz., über 500 bis 1000 Rm. 580 Poſten, 14 Proz, über
1000 bis 3000 Rm. 137 Poſten, 3,5 Proz., über 3000 bis 5000 Rm. 59
Poſten, 1,5 Proz., über 5000 bis 10 000 Rm. 104 Poſten, 2,5 Proz., über
10 000 bis 50 000 Rm. 135 Poſten, 3,5 Proz., über 50 000 bis 100 000 Rm.
68 Poſten, 1,5 Proz., über 100 000 Rm. 63 Poſten, 1,5 Prozent,
zuſam=
men 4129 Poſten. Auch der Geſchäftsbericht der Sparkaſſe des Kreiſes
Teltow zeigt für den Berlin benachbarten Kreis das gleiche erfreuliche
Ergebnis. Von den Krediten der dortigen Girokaſſe entfallen 39
Pro=
zent auf ſelbſtändige Handwerker, Gewerbetreibende, Kaufleute, 32.,5
Prozent auf Landwirte, 14,1 Prozent auf freie Berufe und Beamte.
Insgeſamt entfallen alſo 85,6 Prozent der Kredite auf den Mittelſtand.
Kommunale Landesbank, Darmſiadt.
Nach dem ſoeben erſchienenen Geſchäftsbericht der
Kommu=
nalen Landesbank in Darmſtadt war der Geſchäftsgang bei
die=
ſem Inſtitut auch im abgelaufenen Geſchäftsjahr wieder
zufrie=
denſtellend. Die Zahl der Kommunen und Kommunalverbände,
die die Mitgliedſchaft bei der Bank erworben haben, iſt auf 258
geſtiegen. Das Inſtitut konnte den Betrag der kurzfriſtigen
Aus=
leihungen an die Gemeinden im Laufe des Jahres um rund 6½
Millionen Mark erhöhen, eine Auslandsanleihe über 15
Mil=
lionen Mark mit dem Bankhaus Dillon, Read u. Co., New York,
abſchließen und in der letzten Zeit bereits zwei Inlandsanleihen
erfolgreich durchführen. Die Zinsſätze, die die Bank ihren
Mit=
gliedern für Vorſchüſſe berechnete, hielten ſich wieder unter den
üblichen Tagesgeldſätzen. In den letzten Monaten des Jahres
1925 waren die kurzfriſtigen Darlehen (ſogenannte Kaſſe=
Dar=
lehen) mit 10 Prozent zu verzinſen, ohne irgendwelche Zuſchläge
für Proviſion und dergleichen. Auch der heſſiſchen Induſtrie, der
Landwirtſchaft, dem Handwerk und Gewerbe konnte die Bank
im Berichtsjahr wieder Dienſte leiſten. Der Geſamtumſatz im
Jahre 1925 ſtellt ſich auf rund 124 Milliarden Mark. Die Bank
beſitzt Filialen in Mainz und Offenbach a. M.
Rheiniſche Handelsbank A. G., Mannheim. Für das am 31.
Dezem=
ber 1925 abgelaufene Geſchäftsjahr bringt das Inſtitut aus einem
Rein=
gewinn von 35 193 Rm. eine Dividende von 6 Prozent auf 300 000 Rm.
Stammaktien zur Verteilung. Nach der Vermögensrechnung per 31.
De=
zember 1925 ſind die Geſamtkreditoren der Bank um 686 000 Rm., das
iſt 70 Prozent, geſtiegen. Der Geſamtjahresumſatz beträgt 128 239 300
Reichsmark. Die Friſt für die Durchführung der Kapitalserhöhung
auf bis zu 506 000 Rm. ſoll von der auf den 14. April 1926 anberaumten
v. H.V. verlängert werden.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 6. April.
Nachdem ſeit vier Tagen kein Börſenverkehr ſtattgefunden hatte,
hatten ſich beträchtliche Kauforders angeſammelt, namentlich
Beſtens=
kauflimite, ſo daß die Börſe auch heute wieder in ſehr feſter Haltung
eröffnen konnte und wenn nicht andererſeits dieſen Kauforders auch
be=
deutende Gewinnrealiſationen gegenübergeſtanden hätten, ſo wäre das
Kursniveau noch um ein Bedeutendes überſchritten worden. Auch die
Verſion, das daß Deutſche Reich ſich mit der Aufnahme einer größeren
Anleihe beſchäftigen würde, hat auf die Kursbewegung etwas dämpfend
eingewirkt. In erſter Linie waren heute Chemiewerte geſucht, in denen
neben großen Auslandsorders, anſcheinend auch von franzöſiſcher Seite,
auch ſehr große einheimiſche Kauforders zu effektuieren waren. Später
fanden auch hierin einige Gewinnſicherungen ſtatt, ſo daß die erſten
Kurſe nicht behauptet werden konnten. Auch Elektrowerte ſtanden in
Nachfrage und konnten Bergmann, A.E.G. und Schuckert bei regem
Umſatz die Anfangskurſe ſpäter ſogar überſchreiten. Das Geſchäft in
Schiffahrtswerten iſt dagegen heute etwas in den Hintergrund getreten.
Die hohen Kurſe vor den Feiertagen konnten nicht gehalten werden.
Sehr feſte Tendenz bekundete der Montanmarkt, beſonders ſür die
Stahl=
aktien auf die fortſchreitende Entwicklung des Stahltruſt, auch die
Koh=
lenaktien waren auffallenderweiſe recht feſt, obwohl die Nachrichten aus
dem weſtfäliſchen Revier immer noch wenig befriedigend lauten. Für
Rombacher machte ſich ſtarkes ſpekulatives Treiben bemerkbar auf
nord=
deutſche Anregung. Eine größere Privatfirma ſcheint dort geſtützt auf
Informationen, die Käufe vor den Feiertagen jetzt fortzuſetzen. In
Bankaktien waren größere Kauforders für die Provmz auszuführen,
wo=
bei beſonders Dresdener Bank gewannen. Von Hypothekenbanken
ſtan=
den Bayer. Hyp= u. Wechſelbank wieder im Mittelpunkt des Intereſſes.
Weiter waren Zuckeraktien und die Werte der Bauunternehmungen ſtark
geſucht und höher. Am beträchtlichſten waren aber die Kursbeſſerungen
auf dem Motorenmarkt, wo Adlerwerke, Daimler, Hanſa Lloyd und
Benz von 4 bis zu 7 Prozent gebeſſert werden. Im Gegenſatz zur
all=
gemeinen Tendenz waren dagegen heute die Werte des
Metallbankkon=
zerns gedrückt. Auf dem Kaſſamarkt war die Tendenz faſt ausſchließlich
nach oben gerichtet. Namentlich Brauereiaktien ſtanden im Mittelpunkte.
Von fremdländiſchen Renten waren Türken bevorzugt, Mexikaner
da=
gegen eher etwas abgeſchwächt. Für deutſche Renten war das Intereſſe
groß. Kriegsanleihen waren ſtark haufſiert, auch Schutzgebietsanleihen
gewannen etwas. Pfandbriefe hatten ein vollkommen lebloſes Geſchäft.
Was den Geldmarkt anbelangt, ſo waren vorbörslich ganz beträchtliche
Summen geſucht, doch wird dieſe Erſcheinung nur mit dem
Quartals=
termin in Zuſammenhang gebracht und erwartet man ſchon für die
nächſten Tage eine Aenderung.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 6. April.
Wie zu erwarten war, ſetzte ſich nach der viertägigen Pauſe die
Oſterhauſſe auch in der neuen Woche fort. Das Geſchäft war zwar
nir=
gendswo ſtürmiſch, doch waren bei den Anfangskurſen in der Hauptſache
auf Grund von Käufen der Provinz und des großen Publikums
faſt durchweg Kursſteigerungen gegenüber den Schlußkurſen vom letzten
Donnerstag zu verzeichnen. Der Marktbericht der Handelskammern, der
eine allgemeine Beſſerung der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage feſtſtellt,
wirkte aus dieſem Grunde ſtimulierend, weil er in ſeinem allgemeinen
Teil die optimiſtiſche Börſenſtimmung für gerechtfertigt erklärt. Die
auch weiterhin wenig günſtigen Ausführungen über den Eiſen= und
Koh=
lenmarkt fallen demgegenüber nicht ins Gewicht, da die Lage am Eiſen=
und Kohlenmarkt bekannt iſt. Am Montanaktienmarkt ſetzte beſonders
lebhaftes Geſchäft in Rombacher ein, die anfänglich um 2 Prozent
ge=
beſſert waren, nachdem ſie ſchon im Verlauf der letzten Börſe eine
Stei=
gerung von 2½ Prozent erzielt hatten. Am Markt der
Schiffahrts=
aktien kam anfänglich etwas mehr Material heraus, doch ſetzte hier im
Verlauf der erſten Stunde etwas mehr Nachfrage ein, während auf
an=
deren Märkten in der erſten Stunde die Anfangskurſe nicht durchweg
gehalten werden konnten. So nahm am Montanaktienmarkt die
Speku=
lation Realiſationen vor, die die Kurſe um ½ bis 1 Prozent gegenüber
den Anfangskurſen drückten. Recht lebhaftes Geſchäft war wieder am
Kriegsanleihemarkt, wo Kriegsanleihe vorbörslich mit 0,458 gehandelt
wurde, ſpäter mit 0,456½. Am Geldmarkt läßt die kleine Spannung,
die der Ultimo hervorgerufen hatte, bereits wieder nach. Tägliches Geld
notierte 5½ bis 6 Prozent. Die Klärung der franzöſiſchen Steuerfrage
verurſachte ein nur leichtes Nachgeben des franzöſiſchen Franken, der
gegen London 1393” notiert. Dagegen konnte ſich der belgiſche Franken
kräftig erholen (130/8). Im einzelnen iſt noch zu erwähnen, daß am
Montanaktienmarkt oberſchleſiſche Werte kräftig anzogen, ſo Caro um
3 Prozent. Recht feſt lagen Rheiniſche Braunkohlen pl. 3 Prozent,
Klöck=
nerwerke ol. 334. Kaliwerte durchweg 1 Prozent gebeſſert. Am Markt
der chemiſchen Werte war die Haltung nicht einheitlich. J. G.
Farben=
induſtrie pl. 2½. Oberkoks pl. 1/s, bei lebhaftem Geſchäft.
Scheide=
mantel abgeſchwächt, minus 1½/s. Elektrowerte durchweg recht feſt.
Des=
gleichen begannen Waggon= und Maſchinenaktien, ſo namentlich Berlin=
Karlsruhe, Adlerwerke und Deutſche Maſchinen anzuziehen. Von
ſon=
ſtigen Werten ſind noch zu erwähnen: Hammerſen pl. 47/a, Julius
Ber=
ger pl. 3, Konti=Kautſchuck pl. 2/s. Deutſche Petroleum pl. 2. Dagegen
Auslandsrenten bei geringem Geſchäft wenig verändert. Nur
Maze=
donier=Gold pl. 2½. Bankaktien leicht befeſtigt. Barmer Bankverein
pl. 3.
Privatdiskont beide Sichten 5 Prozent. Gegen Schluß der Börſe
trat eine empfindliche Abſchwächung ein, da die Spekulation in
erheb=
lichem Maße zu Gewinnrealiſationen ſchritt. Montanwerte verloren
bis zu 3 Prozent gegenüber den Anfangskurſen. Auch Bankaktien büßten
ihre geſamte anfängliche Steigerung wieder ein. Beſonders abgeſchwächt
waren die Werte des Schultheiß=Konzerns, insbeſondere Oſtwerke, Stöhr=
Kammgarn, die zunächſt gegenüber dem letzten Börſentag nicht weniger
als acht Prozent gewannen, verloren dieſen Vorſprung wieder faſt
völ=
lig. Auch Kriegsanleihe bröckelte ab. Das Geſchäft an der Nachbörſe
blieb ſehr ruhig, doch gaben die Kurſe eher weiter nach. So hörte man
Phönix mit 85½, Gelſenkirchen mit 103, Rheinſtahl 92, Norddeutſcher
Lloyd 155½, Paketfahrt 161, Kriegsanleihe 0,405, Berliner Handel 154,
Darmſtädter Bank 139½
6. 4.
1. 4 6. 4.
Aſchaffb. Bellſtof
95.874 96.5 Hemoor Zement
1189.— 1192.—
Sirſch Kupfer".
Augsb.=Nürnb. Maſch.
88.— 1 90.—
47.5 49.— Höſch Eiſen
Kamag=Meguin ..
99.5 103.5
Berl. E. W. Vorzug. 1 78.25 75.— Hohenlobe Werke
17.5 18.1
Berlin. KarlsruheInd. / 76.— 78.25 Kahla Porzellan
71.5 76.—
Braunkohlen=Briketts /114.— 1114.— Lindes Eismaſch.
149.— 1149.—
Bremer Vulkan. .
59.5 6o.— / Lingel Schuhe..
37.3751 37.5
Kremer Wolle
104.— 1105.25 Linke & Hofmann
50.5 54.25
Teutſch.=Atlant. Tel. / 60.5 65.— 2. Loewe & Co.,
15 .8751152.—
Teutſche Maſchinen / 65.75 69.25 C. Lorenz
108.5 110.—
Teutſck.=Nieb. Tel. .. / 19.5 22.— Ndl. Kohle..
119.75 1116.5
Deutſche Erdöl
1101.25 1102.5 Nordd Gummi..
Teutſche Petroleum
84.— Orenſtein..
90.—
90.—
Tt. Kaliwerke
128.875/128.— Rathgeber Waggon . / 50.5 51.5
Tonnersmarckhütte. 1 87.— 1 87.— Rombacher Hütten
33.5 39.—
Tynamit Nobel.
92.875) 91.625) Roſitzer Zucker ....
— 79.—
Klektr. Lieferung.
118.— 1121.5 Rütgerswerke ....
88.— 1 89.—
Farben=Ind. A.=G.. /148.75 148.5 Sachſenwerk
74.— 71.—
G. Friſter
64.75 62.5 Sächſ. Gußſtahl.. .
67.— 67.—
Eaggenau Vorz.
51.25 54.— Siem n Glas".
115.—
Gelſenk. Eußſtahl .. . / 28 — 131.25 e= Ver. Lauſitzer Glas. 1105.— 1104.—
H. f. elektr. Unter. 1142.25 1141.5 Volkſtedter Porzell. / 46.— 45.5
Halle Maſchinen
1128.— 1144.— 1Weſtſ.E. Langendreer / 39.25 41.—
73.—
San.Maſck. Egeſt.
2.— Wittener Gußſtahl".
44.— 50.—
Kanſa Dampfſch.. . . . 1158.— 1155.— 1 Wanderer=Werke. . . . 1135.— 1137.—
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Cslo .....
Kopenhagen.
Stockholm . .
Kelſingfors ..
Italien ....."
London
New=York..
Paris. . . .
Schweiz. . .
Spanien.
Gelb / Brie
1o8.-23 163.65
1.650/ 1.665
18 15 23
16.68 18.92
8ö.80 8i.0
59 15 59.79
6. 7.
Geld /Brief
1682/ 1.6561 Prag.
15.47 15.51/Budapeſt.
85 971 90 14 9ü. 18/ 30.71lJapan.
0s. 33 119.23/109.8 2 110.20 Rio de Janeir
Hiiz. 78 112 75/1 12.48 112. 76/ Sulgarien.
o. s57 10.537/10.556 10.59c/Belgrad.
20. 335 20.4 47/20.337 20. 7181Liſſabon
195 6.2051 7.195/ J.W5) Danzig ..
17 851 14 60 M7.535/14.635/Athen
80.54 81.07Kanaba. . .
59.261 59.3d Uruguar
153. 23 163.70/WienD.=Oſt.ab
18.87 16.91/Konſtantinopel
1.
Geld
59 2
12.415
5.371
0.5
3 02
7.381
2.125
2r5
80 83
6.50
4.196
T 255
7.
Brie
53.39
5.231
—
0.59
303
21.225
7.4071 7.383/ 7.309
2.1351 2.1031 2.318
z. 7.
Geld / Brief
59.25/ 59.39
2 458/12.413/12.453
5.371 5.39
1.B1/ 1.935
0.593 0.595
3.050 3.680
. 325/21.375
81.09 80.231 B1.13
5.52 6.501 6.52
g.185) K.187 X197
1.25.1 L.2761 1285
*Auguſt Thyſſen †
Am Oſterſonntag morgen iſt Auguſt Thyſſen, faſt 85jährig geſtorben.
Im vergangenen Monat hatte ſich Thyſſen noch einer ſchweren
Augen=
operation unterziehen müſſen, deren phyſiſchen Anforderungen er nicht
mehr gewachſen war. Auguſt Thyſſen wurde im Jahre 1842 als Sohn
eines kleinen Bankiers in Eſchweiler bei Aachen geboren und trat im
Jahre 1863 in das Geſchäft ſeines Vaters ein. Schon nach drei Jahren
begann er ſeine induſtrielle Laufbahn, die ihn zum Füihrer der
rheiniſch=
weſtfäliſchen Wirtſchaft machen ſollte. Als Teilhaber der Firma Foſſoul
u. Co., Duisburg, die ſpäter an Bicheroux=Söhne überging, gründete er
zuſammen mit ſeinem Vater die Firma Thyſſen u. Cie in Mülheim
a. d. Ruhr, ein Bandeiſenwalzwerk mit 70 Arbeitern. Die geſchäftliche
Vorausſicht von Auguſt Thyſſen zeigte ſich hier ſehr bald und ſchon 1878
ging er nach unſeren heutigen Begriffen zur „gemiſchten Betriebsform”.
über durch Angliederung eines eigenen Röhrenwerkes. Ueber die
ſchweren Jahre der Gründerzeit war die urſprünglich mit 70 000 Mk.
arbeitende junge Thyſſenfirma gut und ſicher hinweggekommen. Nun
begann die Zeit des großen Aufſchwunges. Im Jahre 1889 wurde die
Mülheimer Maſchinenfabrik angegliedert, nachdem bereits vorher ein
Blechwalzwerk, eine Univerſal=Walzſtraße und andere kleinere Betriebe
zu ihm gehörten. Das Programm Thyſſens wurde von jetzt an immer
klarer und verfolgte zuerſt den Weg der Rohſtoff=Uſabhangigkeit, die
nicht beim Eiſen ſtehen blieb, ſonden ſich nunmehr auch der Kohle
zu=
wandte. Die Gewerkſchaft „Deutſcher Kaiſer” war auf dieſem Gebiete
der erſte Schritt und auch hier ging Thyſſen mit dem modernſten
Ver=
fahren — dem Gefrierverfahren beim Abteufen — voran. Schon
fwüh=
zeitig in den Jahren nach 1870 hatte Thyſſen das Siemens=Martin=
Verfahren eingeführt. Auf dieſem Gebi=te ſchritt man nunmehr rüſtig
vorwärts. Ein Martinwerk mit Walzwerk wurde angeſchloſſen, der
Bau von Hochöfen durchgeführt und durch Eindringen in die ubrige
rheiniſch=weſtfäliſche Montaninduſtrie die erſten Anfänge zu dem heutigen
Thyſſen=Konzern gelegt. Damals ſtand Auguſt Thyſſen, der in dem
letzten Jahren durch Hugo Stinnes etwas zurückgedrängr wurde, in der
Blütezeit ſeiner Tatkraft. Er war die Verkörperung des Truſtgedankens
auch in der deutſchen Induſtrie und war an allen großen Fuſionen jener
Zeit beteiligt. Erinnert ſei an das Zuſtandekommen der Gelſenkirchener
Bergwerks=Geſellſchaft, des Phoenix, der A.=G. für Hittenbetrieb in
Meiderich, der Sambre et Moſelle, Montigny, des Lothringer
Eiſen=
werks, der Rheiniſchen und Thyſſenſchen Kalkſteinwerke, der Hautes
Fourneaux de Caen, des Rheiniſch=W.ſtfäliſchen Elektrizitätswerkes der
Geſellſchaft Vlamenville und der Maſchinenfabrik Rheinland, Düſſeldorf.
Die Jahre vor dem Kriegsausbruch wurden dazu benutzt, um auch im
Auslande den Konzern zu ſtärken und zu ſtützen. Hier waren es vor allen
Dingen Erzfelder und Eiſenerz=Konzeſſionen, die in Lothringen der
Normandie und ſogar in Südrußland erworben wurden. Das
Erzhütten=
werk Hagendingen i. Lothr, iſt eins der bekannteſten damals entſtandenen
Thyſſen=Unternehmungen; kleinere Beteiligungen ſowie Neubauten
wur=
den täglich von ihm ins Leben gerufen. Leider wurde die ganze Aus= dieſes bedeutenden und vorausſehenden Mannes durch den
Krieg zerſtört. Aber dieſe Fehlſchläge konnten ebenſo wenig wie
per=
ſönliche Unbilden — am bekannteſten iſt ſeine Verhaftung durch den
Mülheimer Soldatenrat im Dezember 1918 — den Unternehmergeiſt des
damals faſt 80jährigen nicht aufhalten. Gerade in den ſchweren Zeiten
der Inflation und der Stabiliſierungskriſe hat ſich die Größe von Auguſt
Thyſſen nochmals in beſonderem Maße gezeigt, dem es im Gegenſatz
zu vielen anderen großen Konzernen gelungen iſt, ſein auf Arbeit und
Sparſamkeit aufgebautes Lebenswerk ſicher durch dieſe Fährniſſe
hin=
durch zu führen. Wenn auch gerade in der Inflation der Name Thyſſen
hinter den Namen anderer großer Wirtſchaftsführer zurückgetreten iſt,
ſo hat die Stabiliſierungskriſe dieſem bedeutenden Manne und ſeinem
ganzen Lebenswerk wiederum Recht gegeben. Nicht Unternehmergeiſt
allein, ſondern, wie immer wieder betont werden muß, Arbeit und
Spar=
ſamkeit haben ſein Werk aus kleinſten Anfängen empor gehoben und
haben es auch bis in die heutige Zeit blühend erhalten. Daß ſich aber
ein Mann wie Auguſt Thyſſen, faſt 85 Jahre alt, den Anforderungen
der heutigen Wirtſchaft nicht entzogen hat, muß immer anerkannt
wer=
den. Seine letzte Großtat war zweifellos ſeine Zuſtimmung zu dem
Uebergang des Hauptteils der Thyſſenwerke an die Vereinigten
Stahl=
werke und ſein Mitarbeiten an dieſem von ihm einmal als richtig
an=
erkannten größten Zuſammenſchluß der rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtrie.
Daß es ihm in dieſem Alter nicht leicht geweſen ſein mag, derart
eim=
ſchneidende Beſchlüſſe für ſein Werk zu faſſen, iſt zu verſtehen, umſomehr
aber muß die Größe dieſes Mannes gerade in dieſem ſeinem letzten
Werk anerkannt werden, die nicht kleinliche perſönliche Rückſichtnahme,
ſondern Eingehen auf die Geſamtintereſſen der rheiniſch=weſtfäliſchen
Induſtrie zeigte, wie dies bei Auguſt Thyſſen immer die
Hauptricht=
linie ſeines Lebens und Wirkens geweſen iſt.
Koſiheimer Celluloſe= und Papierfabrik AG.
in Mainz=Koſtheim.
In der a.o. H.V. wurde beſchloſſen, das A.K. durch Ausgabe von
4800 Stück auf den Inhaber lautende Vorzugsaktien zum Nennbetrage
von je 100 Rm. auf 1,5 Mill. Rm. zu erhöhen. Die neuen Aktien werden
von einem Bankkonſortium, beſtehend aus der Dresdener Bank und der
Darmſtädter und Nationalbank, zum Kurſe von 100 Prozent mit der
Verpflichtung übernommen, dieſelben den alten Stamm=Aktionären zum
gleichen Kurſe im Verhältnis 2:1 in der Weiſe anzubieten, daß auf je
5 Stammaktien 4 80 Rm. 2 neue Vorzugsaktien à 100 Rm. entfallen.
Die neuen Aktien haben ab 1. Juli 1926 Anſpruch auf eine Vorzugs=
Dividende bis zu 10 Prozent mit Nachzahlungs=Anſpruch und werden
im Falle der Liquidation vor den Stammaktien zum Nennbetrage
be=
friedigt. Die neuen Vorzugsaktien können bis zum 30. Juni 1931 auf
Antrag der Inhaber in Stawmaktien zum gleichen Nennbetrage
um=
getauſcht werden. Die bisherigen 1000 Stück Vorzugsaktien zum
Nenn=
betrage von je 60 Rm. werden in 600 Stück Vorzugsaktien zum
Nenn=
betrage von je 100 Rm. umgewandelt und den umgewandelten
Vor=
zugsaktien die gleichen Rechte wie den neuen Vorzugsaktien zugebilligt
unter Wegfall des bisherigen 6fachen Stimmrechts dieſer Aktiengattung.
5% Reichsanleihe
4% Reichsanleihe .
8½½ „
8%
Dollar=Schatzanw
K.=Schatzanw. 23
K.=Schatzanw. 24
4½½ IVundV R.=
Schatz
4½%HI.-IX.
4% D. Schutzgb. . . .
Sparprämienanl.
4% Preuß. Konſ.
8½½
8½ „
4% Baden alt ..
8½%
3% „ 1898
4% Bayern ... . ..
8½%- ...
8%
8-16% Heff. unt. 28
4% „ ...
8½% „....."
4% Württ. alte .
b) Sonſtig e,
europäiſche
5% Bos. E. B 1914
5% L.Inv. 1914
4½0 1898
4½% 1902
4%
4% Bulg. Taber
4½B Oſt. Staatsr.
v. 1913
L½ZOſt. Schatz-14
0.46
0.47
99.65
0.-0
0.40
6.65
0.30
0.45
0.46
0.38
0.45
0.45
24
0.39
0.42
0.47
3.5
3.10
A.
4% Oſt. Goldr.
41/s% Silberr..
4½ „einh. R. (kon.)
3% Port. (Spz.) III
5% Rum. am. R.03
4½%- Gold. 13.
40
am. konv
am.05 . .
47
4% Türk. (Adm.)03
(Bagd.)
4%
40
(Bagd.)/I
4% „ 1911 Zoll.,
4½% Ung. St. 1913
4½% „ St. 1914
4½ „ Goldr.
4% „ St. 10.
Kronr.
3% „ Eiſ. Tor
Außereuro=
päiſche
5% Mex am. inn.
% „ äuß. 99
„ Gold. 04
„ konſ. im
4½% Irriggt. . .
5% Tamaulipas.
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
6% Doll. Gold. 1982
60 „ Gold.1935
8% Frk.=Hyp.=B.,
Goldpfdbr. R.1.
8% Frtf. Hyp.=Bk.=
Reihe
5% Frf. Pfandbr. B
Gold Reihe 2
82
Em.
7.30
2.55
3.95
12.15
11.50
12.45
17.30
16.25
13.5
31.25
93.5
100
100
82.5
100
5% Neck. AG. Gld231
82 Pfälz.=Hyp.=Bk.
24
8% Rh.=Hyp. Gb. 24
5% Rhein=Main=
Donau. . Gold 23
Ohne
Zins=
berechnung
60 Bd.=Bd..Hz. 23
50 Bdw. Kohl. 23
5% Fr. Pf. Bk. G. I
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
23
5% „ Roggan. . 23
6% Mannh. Stadt=
Kohl .. . . . . . . 23
8‟ Offenb. Holz.
5% Pfälziſche=Hpp.
Bk. Gld ... . 24
5% Pr. Kaliw.. ..
5% Pr. Roggenw.
5% Rh.H. B. Gd. 24
5% Sächſ. Brk. 23.
5% „ Roggenw. 23
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb.. .
Bayr. Handelsb.
Bayr. Hyp. u. Wech
Frlf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Meining. Hyp.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk. .
Preuß. Pf.br.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Südd. Bodenkr. ..
Württ. Hyp.=B....
19.5
2.10
5.9
20
2R
5.38
6.55
6.20
2.20
12.75
11.65
13.45
9.75
9.90
12.7
10.2
10.775
11.75
11.5
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel ..!
Naſſau. Ldsb. . .
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ..
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
5% Oſt. Südb. (8.)
2,6% Alte „.
2,6% Neue
4½Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. „ 1.b.8.E.
3%Oſt. „ 9. E. ..
3%Oſt. „ 1885. .
3%Oſt. Erg. Netzl
40 Rud. Silber.
40 Rud. Salzkg.)
4½% Anat., S.1
4½% Anat., S. II
4½%0 Anat., S.III
3O Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec..
4½%0
Bank=Aktien
Allg. D.=Credit. ...
Bad. Bk. ..... . . .
Bk f. Brauind. . . . .
Barmer Bankv.
Bay. Hyp...Wchſ. 1105.5
Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Privatb. 1116
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank...
D. Eff.u Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch. . .
Dresdener Bk.. . . . 1122.75
Frankf. Br. ....
9.4
8.1
2.75
2.1
12.75
12.8
2.8
22.75
103
45
154.25
139.75
138.25
97.75
104
87.5
1341/.
90
Frkfi. Kyp.=Bk. ...
Frkf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha Grundkr. Bk.
Metallbank. .
.
Mitteld. Creditb.
Oſterr. Creditanſt.
Pfälz. Hyp.=Bk..
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. Disc.=Geſ.
Wiener Bankverein
Bergwerfs=Akt.
Berzelius
Bochum. Bergb.
Buderus.
Dt. Luxemburg..
Eſchw. Bergw
Gelſenkirch. Bgw.
Harp Bergb.
Ilſe Bergb.
„ Genußſchein.
Kali=Aſchersleb. .
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder
Oberbedarf
Obſchleſ. Eiſ. (C.
Otavi=Ant.
Phönix=Bergb.
Rhein Braunk.
Rhein. Stahlw.
Rombach. Hütte
A. Riebeck Montan I.
Tellus Bgb...
Ver. Laurahütte ..
Induſtrie=Akt.
Eichbaum(Mannh.)
Henninger . . . . . . 120
Löwenbr.-M.nchen 200
102
102
125
93
145.5
G
97.25
106
A.
99
68
104
141
104
114.75
113.25
97.5
135.5
168
140
84.5
96.5
92-,
51.5
50.5
31.5
87
141.5
93.25
38
101.5
43.5
Mainz. Aktienbr. .
Schöfferhof (Bind.)
Schwarz=Storchen
Werger
Akrum. Berlin. . . .
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Klehen
A. E. G. Stamm
6%A. E. G. Vzg.A.
5% A. E. G. Vzg. B.
Amme Gieſecke
Aſchaff. Zeliſtoff
Badenia (Weinh.
Bad. Maſch. Durl
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin ..
Bayr. Spiegel ...
Beck & Henkel ...
Bergmann El. .
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Cement Heidelb. ..
Cement Karlſtadt /410.75
Cement. Lothr. ..
Chem Albert. . . . . /102.5
Chem Brockh..
Chem. Milch .....
Daimler Motoren.
Dt Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ...
D. G. u. Silb. Scheid
Dingler Maſch.
Dresd. Schnellpr.
Dürrlopp
Dürr Ratingen ../ 42
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl..
Eiſenw. L. Meyer.
El. Lieferung. .
El. Licht= u. Kraft
Elſ. Bad Wolle...
Emag.
Email. Ulrich ....
Erzinger Weke..
103
106
123
110
63.5
107/
79.25
72
94.75
10
111
44.75
46
55
102
64.9
105.5
—
60
51.25
67.25
63.10
102.5
121
112
61.25
38
17.75
115
39
..... / 0.250
95
Eßlinger Maſch:.—.
Ettlinger Spinn.. .
Faber Bleiſtift..."
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens..
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter
Feiſt, Sekt.
Frantfurter Gas
Frankfurter Hof.
Frkf.=M. Pok u. W.
Fuchs Waggon
Ganz, Ludw. .
Geiling & Cie.
Germania Linol.. .
Gelſent. Gußſt.
Goldſchmidt, Th..
Gotha Waggon .."
Greffenius
Gritzner, Maſch.. .
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkf..
Hammerſen . . . . .
Hanfw. Füſſen ...
Hartm & Braun..
Heyligenſtaedt. . .
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ..."
Hoch=Tiefbau ..."
Holzmann . . . . . .
Holzverk. Ind.. . . .
Hydrom. Breslau".
Fnag ....
Junghans
ſammg, Kaiſersl.
Karlsruher Maſch.
Karſtadt R.
Klein. Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn".
Konſerv. Braun ..!
Krauß Lokom. . .
Lahmeyer .. . .. ."
Lech, Augsburg...!
Lederw Rothe —
Spicharz.
Lingel Schuhw.. . .
Löhnberg. Mühle.
Ludwigsh. Walzm
Lüdenſcheid Metal
Luther, Mühlenb.
Lux Induſtrie ...
Mainkraft Höchſt.
Metallgeſ. Frkf. . . .
Meher Dr. Paul..
Miag. Mühlenb.. .
Moenus Stamm.
Motorenf. Deutz
Motorenf. Oberurf.
Neckarf. Fahrz.
Neckarw. Eßlingen.
Beters Union .. .."
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps. .. . . . . ..
Porzellan Weſſel
Prometh. Frrf.
Rein Gebb. &Schall
Rhein. Elektr.
Rhein. Metall=Bz.
Rückforth . . . . ..
Rütgerswerke ....
Schleußner .. . . ..
Schneid. & Hanau.
Schnellpr Frank.,
Schramm. Lackf.
Schrift Stempel ."
Schucker Elektr.. ..
Schuhf Weſſel..
Schuhf. Herz
Schuh. Leander. . .
Schultz Grünlack.
Seilind Wolff...!
Sichel & Co..... . .
Siemens Glus...
Siemens & Halske.
Südd Immob. . ./ 87.5
Thür. elektr. Lief. . . 84
Ahren Furwängl..
K=
62.5
88
34
98
114
109
47
59.5
53.75
65
90.75
54
36.5
—
52.5
65
98.75
31
88.5
28
55
19
38.5
94.75
46
46
48.5
4.1
Miieee
Ver. f.Chem.Ind.,
Ver. d. Olfbr. Mann.
Ver Faßf. Caſſel.
Gummi. Bin.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg.
Ultramarin .. . . . .
Zellſtoff Berl. ..
Bogtl. Maſch. ..
Voigt & Haeffner.
Bolthom. Seil
Wayß & Freytag.
Wegelin Rußfbr. . .
Zellſt Waldhof ...
Zuckerf. Waghäuſel
Zuckerf. Frankenth.
Zuckerf. Heilbronn.
Buckerf. Offſtein
Zuckerf. Rheingau.
Zuckerf. Stuttgart
Transport= und
Berſicherung i=Alt.
A. Dt. Ei enbahn. . .
Dt Eiſenb.=Geſ.
El. Hochbahn =Berl.
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag ...... . . . . 1160
Cordd. Lloyd.. . . .
Darmſt. Berue
Bahnbedarf
Dampfk Rodberg
Helvetia Konſ.
Bebr. Lutz ....."
Motorf. Darmſt.
Hebr. Roeder ..
VenulethE Ellenb
94
a0
109
120
130.5
66.5
57
68.1
S4
68.5
63.5
83
91.75
4.20
157/
96.5
34.9
18
58
35.5
Nummer 96
Mittwoch, den 7. April 1926
Seite 11
Umſatzſteuerumrechnungsſätze für März.
Die Umſatzſteuerumrechnungsſätze auf Reichsmark für den
Monat März 1926 werden wie folgt feſtgeſetzt: 1. Bei
ausſchließ=
lich wertbeſtändiger Buchführung in den nachſtehend genannten
ausländiſchen Zahlungsmitteln für England: 1 Pfund Sterling
20,40 RM.; Holland: 100 Gulden 168,45; Schweiz: 100 Franken:
80,90; Vereinigte Staaten von Amerika: 100 Dollar 420 RM. —
Werden andere Zahlungsmittel vereinnahmt, ſo ſind ſie zum
je=
weiligen Tageskurs der Berliner Börſe in die Währung
umzu=
rechnen, in der die Bücher geführt werden. — 2. Bei nicht
wert=
beſtändiger Buchführung werden die
Umſatzſteuerumrechnungs=
ſätze auf Reichsmark für den Monat März 1926 wie folgt
feſtge=
ſetzt: England: 1 Pfund Sterling 20,40 RM.; Holland: 100
Gul=
den: 168,45: Schweiz: 100 Franken 80,90; Vereinigte Staaten von
Amerika: 100 Dollar 420; Belgien: 100 Franken 17,85; Bulgarien;
100 Lewa 3,05; Dänemark: 100 Kronen 109,75; Finnland: 100
finniſche Mark 10,60; Frankreich: 100 Francs 15,05; Italien: 100
Lire 16,85; Jugoſlawiew: 100 Dinar 7,40; Norwegen: 100
Kro=
nien 90,30; Deutſch=Oeſterreich: 100 Schilling 59,20; Portugal:
100 Eskudo 21,30; Rumänien: 100 Lei (Noten) 1,80; Schweden:
100 Kronen 112,60; Spanien: 100 Peſeta 59,15; Tſchecho=
Slo=
wakei: 100 Kronen 12,45; Ungarn: 100 000 Kronen 5,90; Japan:
100 Yen 190,80; Argentinien: 100 Papierpeſo 166,70; Braſilien:
100 Milreis 60,80; Danzig: 100 Gulden 80,95; Griechenland: 100
Drachmen 5,80; Türkei: 1 türkiſches Pfund 2,15; Kanada: 1
Dol=
lar 4,20; Uruguay: 1 Goldpeſo 4,30. — Die Feſtſetzung der
Um=
rechnungsſätze für die nicht an der Berliner Börſe notierten
aus=
ländiſchen Zahlungsmittel erfolgt ſpäteſtens in der Mitte dieſes
Monats.
Ein Reichsverband des Deutſchen Drogen= und Chemikalien=
Groß=
handels. Dieſer Tage fand in Berlin die konſtituierende
Mitgliederver=
ſammlung des Reichsverbandes des Deutſchen Drogen= und Chemikalien=
Großhandels e. V. ſtatt. Bereits jetzt umfaßt der neue Reichsverband
mehr als 260 der größten und bedeutendſten Firmen in allen Teilen
des Reiches. Zum 1. Vorſitzenden wurde Direktor Jüttner von der
J. D. Riedel A.G. in Berlin gewählt. Der Reichsverband wird
ins=
beſondere die techniſhen Drogen und Chemikalien im weiteſten Sinne,
daneben aber auch alle ſonſtigen Fachangelegenheiten bearbeiten.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 6. April.
Weizen: Anfangs war die Tendenz behauptet auf Käufe der
Loko=
firmen und ungünſtige Witterungsberichte aus dem
Sommerweizen=
gürtel. Auch zeigt ſich heute etwas gebeſſerte ausländiſche
Loko=
nachfrage. Kleinere Zufuhren und erhöhte Liverpooler Notierungen
trugen zur Aufwärtsbewegung bei. Am Schluß dagegen traten
Rück=
gänge ein, ſo daß die während der erſten Stunden erreichten
Aufbeſſe=
rungen wieder verloren gingen und darüber hinaus Abſchwächungen
eintraten.
Mais: Anfangs lag der Markt ſchwächer auf Liquidationen. Dann
trat eine Befeſtigung ein auf beſſere ausländiſche Lokonachfrage und
ungünſtige Witterungsberichte. Die Schlußtermine lagen auf letztem
Nivegu.
Hafer: Der Markt verkehrte auch heute in feſter Haltung auf
an=
haltende ausländiſche Lokonachfrage, ſo daß die Termine leicht anzogen.
Baumwolle: Im Anfangsverkehr war die Haltung abgeſchwächt auf
günſtige Temperaturmeldungen, dann trat eine Erholung ein, auf die
Meinung, daß der Markt überverkauft ſei.
Kaffee: Der heutige Markt verlief in ſchwacher Haltung auf
nie=
drigere braſil. Forderungen und größere Ernten in Santos. Auch war
die heimiſche Nachfrage weniger lebhaft. Die Termine gaben 40—50 Pkt.
nach.
Zucker: Geringe europäiſche Nachfrage und geringe Nachfrage bei
den Raffinerien führten eine Abſchwächung herbei. Die Termine gaben
mehrere Pkt. nach.
Kakao: Auf ſpekulative Käufe und die Feſtigkeit des Lokomarktes
konnten ſich die Termine gut behaupten.
Produkienberichte.
Frankfurter Probuktenbericht vom 6. April. Die Stimmung auf dem
Produktenmarkte war heute ausgeſprochen feſt, wenn ſich auch die
Um=
ſatztätigkeit in den beſcheidenſten Grenzen bewegte. Das Angebot war
wieder außerordentlich klein, ſo daß es der Nachfrage abſolut nicht
ge=
nügen konnte. Trotz der ſchwächeren Ueberſeenotierungen konnten daher
die Preiſe für die meiſten Getreidearten etwas anziehen. Weizen 77,75
bis 28, Roggen 18,50—19, Sommergerſte 21,50—24, Hafer, inl. 20—22,
Mais 18,25—18,50, Weizenmehl 40,50—41, Roggenmehl 2,75—28,
Wei=
zenkleie 9,90, Roggenkleie 10,75.
Berliner Produktenbericht vom 6. April. Nach der längeren
Feier=
tagspauſe beherrſcht den heutigen Markt allgemein große Zurückhaltung.
Das Geſchäft entwickelte ſich ſpeziell in Weizen ſehr ſchwer, wenn auch
die Grundſtimmung bei geringem Material feſt angeſprochen werden
kann. Noch ſtärker macht ſich die Knappheit, in Roggen bemerkbar.
Hier eröffneten die Donnerstag=Schlußkurſe am Lokomarkt etwa zwei
Mark höher. Im Termingeſchäft beſtand für Weizen zu einer Mark
höheren Preiſen Begehr, während für Roggen ſich die letzten
Notierun=
gen bis 2½ Mark höher ſtellten. Hafer hatte am Samstag und auch
heute vormittag im Verkehr von Bureau zu Bureau etwas von ſeiner
feſten Tendenz eingebüßt, zog aber mittags erneut an, da das bisher
ſcharf konkurrierende Ausland ſeine Forderungen gleichfalls erhöht hatte.
Gerſte ruhig, aber wenig nachgiebig, Futterartikel feſt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Das Reichsfinanzminiſterium hat am 25. März 1926 eine
Verord=
nung erlaſſen, durch die mit Wirkung ab 1. April die im § 19 der
Tabakſteuer=Ausführungs=Beſtimmungen vorgeſehene
Höchſtgewichts=
grenze für Zigarren von 10 auf 13 Gramm erhäht wird.
Eine demnächſt ſtattfindende H.V. der Deutſchen Levante=
Bank A.G. Hamburg, ſoll über Firmenänderung und
Sitzver=
legung der Bank Beſchluß faſſen, ſowie Neuwahlen zum Aufſichtsrat
vornehmen.
Die Tagesordnung der demrächſt ſtattfindenden o. H.V. der
Ge=
treide=Kredit A.G., Mannheim, ſieht auch vor die
Ermäch=
tigung der Verwaltung zur Durchführung der von der H.V. am
23. April 1925 beſchloſſenen Erhöhung des Aktienkapitals um 200 000 auf
300 000 Rm.
Die Geſchäftsaufſicht über die Seelberg A.G. (Keks= Schokolade= und
Waffelfabriken), Mannheim=Induſtriehafen und Alpirsbach i. W., wurde
aufgehoben, da eine Vergleichsmöglichkeit nicht mehr beſteht. Das
Amtsgericht Mannheim hat jetzt über das Vermögen der Geſellſchaft
das Konkursverfahren eröffnet.
Die Eiſenbahndirektion des Saargebiets teilt mit, daß mit Wirkung
vom 1. April 1926 ab die Perſonenfahrpreiſe bei den Eiſenbahnen des
Saargebiets um durchſchnittlich 15 Prozent erhöht wurden.
Die öſterreichiſchen Zündholzfabriken ſchloſſen ſich in einem Kartell
zuſammen. Die Verkaufspreiſe wurden um 70 Prozent erhöht.
Die Schienenproduktion in den Vereinigten Staaten betrug im
lau=
fenden Jahre 2 785 000 Tonnen gegen 2 433 000 Tonnen im Vorjahre.
Es wurde bekannt gegeben, daß die Beteiligten an dem Truſt der
Gard Baking Co., des großamerikaniſchen Bäckereitruſtes, die
Entſchei=
dung des Bundesgerichts, die die Auflöſung desſelben verfügt, annehmen
und keine Berufung einlegen werden.
Ausden Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: Eine Anzahl verſchiedene
Schlüſſel. 1 braune Mappe mit 4 Schlüſſeln.
1blaufarbige Kinder=Zipfelmütze, 1
Taſchen=
ſpiegel mit 2 Kämmchen. 1 ſchwarze
Perlen=
quaſte 1 Roſenkranz mit blauen Perlen,
1 Nickeluhr. 1 brauner Filzhut 1
Garten=
tür aus Holz. 1 grauer Damen=
Glacéhand=
ſchuh. 1 Photographenapparat. 1
Meter=
ſtab. 1 Motorrad=Werkzeugtaſche. 1
Paket=
chen mit Kinderſtrümpfen 1 Luftpumpe.
1 rotes Damenhandtäſchchen. 1 Fahrrad
1 Ruckſack. 1 Brille mit Etui.
Montag, 12. ds. Mts., von
vor=
mittags 1/,10 Uhr ab, werden in der
Turnhalle am Woogsplatz hier aus
den ſtädt. Förſtereien Beſſ. Laubwald,
Heiligkreuz und Bürgertanne
ver=
ſteigert:
Kiefer 1 II. 0,60 fw, 22 III. 16,94
fm, 35 IV. 16,60 tm, 139 V. 45,70 fm;
32 rm Nutzknüppel (Zaunpfoſten, 2,50
m lang) und 63 rm Rutzſcheit (rund);
Weymouthskiefer 1135Bohnenſtangen;
Eiche 6 I. 9,75 fm, 24 II. 28,10 fm, 30
III. 27,08 fm und 29 IV. 19,88 fw.
Kie=
fernſtämme u. Nutzknüppel liegen
in Pallaswieſenſchlag 3 und 4 (Abtrieb),
die Kiefernnutzſcheit in Abtlg. 3, 4, 8 u.
11 (Bürgertanne), die Bohnenſtangen
in Weidenlache 10 (Heiligkreuz), die Eichen
im Pallaswieſenſchlag 3, Weidenlache 10,
Spitz 32, Holzſchlag 23 (Heiligkreuz) und
in Abtlg. 10a und 28a (Beſſ. Laubwald),
Darmſtadt, den 6. April 1926. (st5215
Städt. Güterverwaltung.
Nutzholz=Verkauf
Im Wege des ſchriftlichen Angebots
ſoll aus dem hieſigen Domanialwald
folgendes Stammholz diesjährigen
Ein=
ſchlags verkauft werden:
1. Buche: Schnittholz: 13 fm I. Klaſſe,
11 fm II. Kl., 11 fm III. Kl., 1 fm
IV. Kl.
Buche: Sonſtiges Stammholz: 89 fm
I. Kl., 22 fm II. Kl., 70 tm III. Kl.,
50 fm IV. Kl., 3 fm V. Kl.
2. Eſche: Schnittholz: 2 fm I. Kl., 1 fm
II. Kl., 7 tm III. Kl., 5 fm IV. Kl.
Eſche: Sonſtiges Stammholz: 4 im
II. Kl., 13 tm III. Kl., 22 fm II. Kl.,
1 fm V. Kl.
3. Hainbuche: 8 fm II. Kl., 19 fm III.
Kl., 16 fm IV. Kl., 5 im V. Kl., 1 fm
VI. Kl.
4. Erle; 9 fm IV. Kl., 9 fm V. Kl.,)
2 fm II. Kl.
5. Ulme: 8 fm I. Kl., 9 fm II. Kl., 7 fm
III. Kl., 4 fm IV. Kl., 2 fm V. Kl.
6. Linde: 5 fm IV.—I. Kl.
Angebote, getrennt nach Holzarten
und Stärkeklaſſen, mit der Aufſchrift
„Holzſubmiſſion” ſind einzureichen bis
Samstag, den 17. April,
vormit=
tags 9 Uhr, bei der unterzeichneten
Stelle. Der Verkauf erfolgt zu den bei
der heſſiſchen Staatsforſtverwaltung
üb=
lichen Bedingungen. Die Bieter ſind 3
Wochen an ihre Gebote gebunden. (5197
Groß=Gerau, den 3. April 1926.
Heſſ. Forſtamt Groß=Gerau.
Nt
Donnerstag, den 8. April 1926,
nachmittags 2 Uhr, wird in Spach
brücken
1 Elektromotor
für Drehſtrom 3,4 PS.
zwangsweiſe öffentlich meiſtbietend gegen
Barzahlung verſteigert. Zuſammenkunft
(5206
an der Bürgermeiſterei.
Reinheim, den 5. April 1926.
Mattuſchka, Gerichtsvollzieher,
Sioulmslädlel BradlAlkelne
(auf Feingold-Basis)
Die unterzeichneten Banken haben von der Stadt Darmstadt
4 Millionen Reichsmark obiger Anleihe
(1 Reichsmark — lango kg Feingold)
übernommen, die zum Kurse von
92½.%o netto
unter üblicher Stückzinsenberechnung zum Verkauf aufliegen. Die Stücke sind
mit halbjährigen Zinsscheinen versehen, deren erster am 1. Oktober 1926 fällig
wird und werden in Abschnitten von RMk. 100, 500, 1000, 2000 und 5000 ausgegeben.
Die Anleihe ist bis 1. April 1931 unkündbar.
Die Einführung an der Frankfurter Börse wird beantragt werden.
Darmstadt, den 1. April 1926.
Darmstädter und Nationalbank
Kommanditgesellschaft auf Aktien
Deutsche Vereinsbank
Filiale Darmstadt
Hessische Girozentrale
ue
Deutsche Bank
Filiale Darmstadt
Direction der Disconto-Gesellschaft
Filiele Darmstadt
(5220) Kommunale Landesbank
Vergebung von Vauarbeiten u.
Materiallieferung.
Die zum Neubau eines 7
Familien=
wohnhauſes in der Enggaſſe
erforder=
lichen Erd= und Maurerarbeiten,
Zim=
merarbeiten, Steinmetzarbeiten.
Dach=
deckerarbeiten, Grobſchloſſerarbeiten,
Spenglerarbeiten ſowie die Lieferung
von Kalk, Portland=Zement, Backſteinen,
Schwemmſteinen, Zementbimsdielen,
Aſ=
phaltfilziſolierpappe, Biberſchwanzziegeln,
Dachlatten und Moniereiſen, ſollen in
öffentlichem Wettbewerb vergeben werden.
Angebotsunterlagen ſind gegen
Er=
ſtattung der Selbſtkoſten bei der
unter=
zeichneten Stelle zu haben.
Zeichnungen und nähere Auskunft bei
Architekt Adam Herdt III., Ober=
Ram=
ſtadt, Aliceſtraße 25.
Angebote ſind verſchloſſen, mit
ent=
ſprechender Aufſchrift bis zum 12. ds.
Mts., vormittags 10 Uhr, bei der
unterzeichneten Stelle einzureichen, um
welche Zeit die Eröffnung in Gegenwart
erſchienener Bewerber ſtattfindet. Zu=
(5210
ſchlagsfriſt 8 Tage.
Gundernhauſen, den 3. April 1926.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Gundernhauſen
(Kreis Dieburg).
Schütz.
DeDonigerlaged bei idgst
1926, vorm. 9 Uhr, verſteigere ich im
Lokal Taunusſtraße 1 zwangsweiſe
gegen Barzahlung:
1 Farbenkiſte, 20 Faß Farben,
1 Regal, 80 Sach Kreide, 1
Farb=
mühle,
Darmſtadt, den 7. April 1926.
Bender
Stellvertreter des Ger.=Vollz Jungermann
in Darmſtadt.
(5250
Am Donnerstag, den 8. April
1926, vormittags 10 Uhr, verſteigere
ich im Verſteigerungslokale Luiſenſtr. 32
meiſtbietend gegen Barzahlung: (5229
1 neues Motorrad
(Marke 3. R. 25)
einen Poſten Damen= und Herren=
Näder, 14 Flaſchen Sekt, 1
Büroroll=
ſchrank, 1 Diplomatenſchreibtiſch, zwei
Warenſchränke, 1 Eisſchrank, 1
Glas=
kaſten, 3 Stücke Stoff a 3 Meter, ein
Bücherſchrank mit 40 Büchern, ein
Aquarium, 6 Lederſtühle, 1 ſilbernes
Tafelſervice und Möbel aller Art.
Darmſtadt, den 7. April 1926.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
hnungstau
Pang
Tauſche meine in der
Maulbeer=Allee
ge=
legene ſchöne 3 Zim.=
Wohn. mit Kabinett
und Balkon, 1. Stock,
gegen 4 Zim=Wohn
Angeb. u. T 1 an
die Geſchſt. (*009
3 Zimmer
mit Küche, teilweiſe
möbl, mit Balkon u.
Veranda, herrl. Lage,
am Walde, alsb ald zu
vermieten. Nieder=
Namſtadt,
Villen=
kolonie Trautheim,
*9080
K. Maſt.
Hochſtr. 27, I., bei
Günther, möbl.
Wohn=
u. Schlafz. für 1—2
Herren, el. L., z. 15.
April z. verm. (4685a
Vornehm möbl.
Zimmer
ſofort beziehb,
Hügel=
ſtraße 15, Lad. (4800a
Guterh Dam =Rad
zu kauf geſ. Ang erb
u T 27 Geſchſt. (*9190
Kränerf
Gervinnsſtr 43, III
bei Herche, 1 leeres
Himmer m. Kabinett
zu verm. (*9125md
Möbl. Zimmer
Liebigſtr. 4, III., bei
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Mittwoch, den 7. April 1926
Nummer 96
Unstreitbar und anerkannt
größte Film dieser Saison. — Der Film bleibt für die nächs
lan
6
„Goldrausch nit Charlie Chaplin
in der Hauptrolle. — Ein Film des Lachens unter Tränen — Eine Tragi-Komödie in 7 Akten- Regie u. Manuskript Charlie Chaplin
Neueste Wochenschau — Jugendliche haben Zutritt!
(5222
Letzte Abendvorführung 8 Uhr
Anfang 3‟, Uhr
Vergünstigungen aufgehoben
Mur kurze Zeit!
Heute unwiderruflich letzter Tag!
Die weltberühmte Operette im Film:
Die Farsterchrist
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Dazu: „Er‟” Lustspiel. — Neueste Wochenschau,
Ab morgen: Bonnerstag!
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Nach dem Roman des Abbé Prevost (5214
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Perſonen:
Stellaris, Feenkönig . . Max Nemetz
Fortuna, Beherrſcherin des Glücks,
eine mächtige Fee
Beſſie Hoffart
Amoroſa, eine Fee, Beſchützerin
der wahren Liebe. . Ilſe Lahn
Lumpaeivagabundus, ein
böſer Geiſt.
Hans Baumann
Myſtifax, alter Zauberer Richard Jürgas
Hilaris, ſein Sohn . . . . Hans Schalla.
Brillantine, ſeineGeliebte,
Fortungs Tochter
Ruth Hoffmann
Ende 5 Uhr. Fludribus, Sohn eines
W. Mahenknecht
Magiers
Leim, Tiſchlergeſelle
SK. Weſtermann
Zwirn, Schneidergeſ.
Robert Klupp
Wie die Haſen dazu Knteriem, Schuſtergeſ.) SSS H. Baumeiſter
Pantſch, ein Wirt in Ulm Richard Jürgas
Sepherl, Kellnerin, MirjamLehmann=Haupt
Hannerl.
Lola Janſon
Faſſel, Oberknecht in einer
Brauerei . . . . . . . Georg Mundt
Strudel, Gaſtwirt zum „goldenen
Nockerl: in Wien ... Hans Neh
Hobelmann, Tiſchlermſtr.
in Wien.
Paul Maletzn
Peppi, ſeine Tochter . . . Jeſſie Vihrog
Anaſtaſia Hobelmann,
ſeine Nichte.
Marg. Keßler
Käthe Gothe
Signora Palpiti.
Laura, / ihre Töchter. Annelis Roerig
Camilla/ Sängerinnen, S.Müller=Wiſchin
Hackauf, Fleiſchermeiſter
. Hans Ausfelder
in Prag ..
Gertrude,Haushälterinbei
Hobelmann
Marg. Carlſen
Martha John
Roſel, Mago daſelbſt,
Hugo Keßler
Ein Hauſierer.
Walter Bluhm
Ein Maler.
Herr von Windwachtel. . Jacob Sattler
Karl Ebett
Herr von Luftig
Frdr.Jachtmann
Ein Tiſchlergeſelle
Ein Schneidergeſelle Arthur Vetter
Ern Schneiderlehrjunge Marinka Plötzer
Friedrich Kinzler
E ſter Diener
Willy Krichbaum
Zweiter
Käthe Meißner
Eine Wirtin
Erſter Spaziergänger. Ludwig Hinkel
Hans Schultze
Sweiter.
„Heidideldei”, oder „Wie die Haſen
dazu kamen, Eier zu legen”.
Perſonen:
Heidideldei .
Die Kräuterlieſe
Der Waldmüller .
Der Großbauer.
Lore, ſeine Tochter.
Hannes, der Knecht
Trine, die Magd.
Der Jäger.
Der Haſenälteſte
Der Haſenjüngſte:
Jeſſte Vihrog
Käthe Gothe
KurtWeſtermann
Paul Maletzk:
Rurh Hoffmann
Hans Ausfelder
Margar. Carlſen
Hans Schultze.
Walter Bluhm
Regina Eichner
Lina Wambold
Der erſte Haſe.
Marg. Geis
Der zweite Haſe.
Liſe Pforr
Der dritte Haſe
Frieda Eiſunger
Gretel
Akfred Fritſch
Franzel
Heini Krichbaum
Michel ..
Bauernkinder, Konfirmanden, Haſen.
Nummer 96
Mittwoch, den 7. April 1926
Seite 13
Alexandra Jwanowna.
Der Roman einer ruſſiſchen Emigrantin.
Von Horſt Bodemer.
30)
(Nachdruck verboten)
Ein Diener trat ein. Meldete, daß Agram anrufe. Janko
Arzen wünſche den Herrn Güterdirektor zu ſprechen.
„Gehen Sie! Der Kerl ſoll herkommen — ſofort!”
Nach fünf Minunten kehrte der Güterdirektor mit
ſtrahlen=
dem Geſicht zurück.
„Er kommt mit einem Käufer aus Deutſchland! Aus
Ber=
lin! Von einer großen Geſellſchaft, die vor dem Kriege ein
paar=
mal bei uns gekauft hat! Allerbeſtes Eichenholz ſucht er! Er
bezahlt gut, ſagt Janko Arzen.”
Peter Mirkewicz blies vergnügt die Backen auf. Glück muß
der Menſch haben! Er nahm es als eine gute Vorbedeutung.
Schleunigſt wollte er den ganzen Beſuch fortjagen. Wenn der
Brief von Jgnaz Boidl da war! Den Goſpodins ſagen, es ſeien
betrübliche Nachrichten aus Rußland gekommen. Sehr
betrüb=
liche! Die er der edlen Gebieterin in Ruhe und langſam
bei=
bringen müſſe.
Ma.
*
Ein Herr von Lahrburg, ein Feldzugskamerad des Baron
Herrlin von den bayeriſchen ſchweren Reitern, war gekommen.
Nur auf einen Tag. In Franken beſaß er ein großes Gut,
unter=
hielt ein kleines Geſtüt. Herrlin hatte ihm geſagt, welch
ausge=
zeichneter Reiter Herr von Sankpiel war . . . Die drei Herren
waren durch die Ställe gegangen, auch den Schimmel hatten ſie
ſich angeſehen. Er wurde geſattelt, der Ruſſe ritt ihn. Das
Pferd war noch halb roh. Stieg. Keilte. Drehte ſich im Kreiſe.
Wie angewachſen ſaß Nicolai Anaſtaſiowitſch auf dem edlen
Tier. Leicht war ſeine Hand. Einen herrlichen Anblick boten Roß
und Reiter.
Herr von Lahrburg machte aus ſeinem Entzücken keinen Hehl.
Sagte:
„Ich habe kaum jemals einen ſo vorzüglichen Reiter
ge=
ſehen!“
Der Ruſſe lachte.
„Wär ich ſonſt zum Marſtall des Zaren kommandiert
wor=
den? Ich ſollte der Nachfolger meines Schwiegervaters werden,
des Leibſtallmeiſters des Zaren!"
Herrlin verabſchiedete ſich. Arbeit wartete. Die beiden
anderen Herren ſahen ſich dann im Pferdeſtall um. Kamen in
ein ſehr anregendes Geſpräch über Aufzucht. Tauſchten ihre
Er=
fahrungen aus. Die Zeit verging .. ."
Etwa eine Stunde ſpäter betrat der Baron Herrlin das
Zimmer ſeiner Frau.
„Soeben hat die Auskunft in München angerufen. Ein
Telegramm iſt eingelaufen aus Agram. Frau von Sankpiel iſt
bei dieſem Baron Mirkowicz. Große Feſte werden bei dem
ge=
feiert. Heute will der Oberleutnant Halepp mit dem Vertreter
der Berliner Geſellſchaft hinfahren. Es wird eine ſchöne
Auf=
regung geben, wenn ich’s Herrn von Sankpiel ſage!”
„Warte doch, bis wir Näheres erfahren!“
„Liebe Leonie, den Gedanken hab’ ich auch gleich gehabt. Aber
der Ruſſe hat ein Recht auf ſofortige Mitteilung. Er trägt die
Koſten!"
„Trotzdem — warte! Ich bitte dich! Meine Nerven haben
ſehr gelitten, ſeit er hier iſt. Er iſt zu aufgeregt. Scheint ſich
mit Herrn von Lahrburg gut zu verſtehen. Da hat er Ablenkung.
Es iſt doch anzunehmen, daß morgen oder übermorgen wieder
ein Telegramm einläuft, das volle Klarheit bringt. Ob nämlich
Frau von Sankpiel mit dem Detektiv wieder zurückzukehren
ge=
denkt oder nicht.”
Ein Zögern des Barons. Dann erwiderte er:
„Um deinetwillen und weil wir lieben Beſuch haben, wollen
wir’s ſo halten. Und das Beſte hoffen!“
*
Janko Arzen genoß großes Anſehen unter den Kaufleuten
Agrams. Er war einer der reichſten — und der tüchtigſten.
Hörte das Gras wachſen. Und ſtand in reger
Geſchäftsverbin=
dung zu faſt allen Großgrundbeſitzern Kroatiens. Bedurfte man
einer Auskunft über die Goſpodins, ging man zu ihm.. Und
worauf es ankam, man erfuhr die Wahrheit. Denn wenn einmal
einer dieſer Herren in Geldverlegenheiten war — in dieſen
Zeit=
läuften kam das recht oft vor, wandten ſie ſich zuerſt an Janko
Arzen. Nun, dann kaufte er dafür gelegentlich billig Wälder,
Getreide, manchmal auch eine ganze Beſitzung. Wenn er nämlich
wußte, daß er ſie mit gutem Vorteil gleich weiter veräußern
konnte.
Von einem Freund zum andern ging Janko Arzen. Erfuhr,
was er wiſſen wolte. Große Beſtellungen hatte in den letzten
Tagen der Goſpodin Mirkowiez durch ſeinen Güterdirektor machen
laſſen.
„Seid vorſichtig!”
Man riß die Augen auf.
„Iſt das möglich, daß du mir das rätſt?”
„Habe ich nicht immer gewußt, was ich ſage? Wer kann
heute lange auf ſein Geld warten?”
„Es ſind gerade heute früh Aufträge eingegangen!”
„Telephonier hin, ſie ließen ſich nicht ausführen! Um
Aus=
reden brauchſt du doch nicht verlegen zu ſein!“
O nein, das war man nicht! Aber um Geſchäfte zu machen,
war man doch auf der Welt.
„Sag’ mir die Gründe!”
Janko Arzen hob ein wenig die Schultern, ſpreizte alle zehn
Finger. Kniff die Lippen zuſammen, ſah den „Freund” mit
einem langen Blick an. Schwieg ſich aber in allen Tonarten aus.
Und ſagte ſchließlich, wenn man ihn drängte:
„Warte ein paar Tage, dann wirſt du ſehen!“
Andere waren bereits mißtrauiſch geworden. Sie hatten
Ausreden gebraucht.
„Ich weiß und ich danke dir! Man hat doch die Augen und
die Ohren offen! Der Goſpodin hat kein Geld mehr! Hätte
er ſonſt vor wenigen Monaten den Eichenwald für ein
Butter=
brot an dich veräußert?”
„Nun, nun, Holz hat keinen Preis jetzt! Aber, es iſt gut,
daß du vorſichtig biſt! In einigen Tagen wirſt du dich wundern!“
„Steht es denn ſo ſchlimm?”
„Was heißt ſchlimm? . . . Warte!”
Sie liefen hin und her, die Kaufleute Agrams, die mit dem
Goſpodin in Geſchäftsverkehr ſtanden. Trugen ſich gegenſeitig die
Neuigkeit zu. Schrecklich übertrieben. Denn man wollte doch
nicht, daß einer lieferte, womöglich ſein Geld bekam und die
andern dann auslachte!
*
Der Güterdirektor fuhr ſich aufgeregt durch die Haare. Was
war denn mit einem Male in die Kaufleute Agrams gefahren?
Geſtern abend und heute früh wurde er alle Viertelſtunde an
den Fernſprecher gerufen. Der eine konnte ihm kein Feuerwerk
liefern, der andere keine Delikateſſen, der dritte keine Zigarren
und Zigaretten. So frech war die Bande noch nie geweſen. Er
ſchimpfte! Er drohte die Geſchäftsverbindung zu löſen. „Ja,
was kann man machen, wenn die Großhändler und Fabrikanten
ſo ſchnell nicht liefern, ſo bedeutende Lager unterhalten wir
nicht” wurde ihm zur Antwort.
Klopfenden Herzens begab er ſich zu ſeinem Hern, trug ihm
das unglaubliche Verhalten dieſer „Elendskrämer” vor — und
wunderte ſich. Peter Mirkowicz ſchrie ihn nicht an. Er lachte,
als habe er ſoeben einen guten Witz gehört. War denn ſein Herr
irr geworden?
„Schadet nichts! Was ſollen wir mit den vielen teuren
Sachen? In zwei Stunden ſpäteſtens werden die Goſpodins
nach Hauſe fahren!“
(Fortſetzung folgt.)
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