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Donnerstag, den 1. April 1626
Nummer 94
De
Der große Erfolg!
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Försterchristl in Todesängsten — „ich geh zum Kaiser!‟ — Der Kaiser als Ofenheizer — Kabalen und Intriguen — Christl
auf dem Hofball — Lodernde Herzenssorgen einer kaiserlichen Mutter — Friderieus Rex — Das Ende eines Liebestraumes.
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit z verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 92
189. Jahrgang
Freitag, den 2. April 1926.
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ſtädter 8 Nationalbank.
Die franzöſiſche Steuerdebatte.
Annahme des Regierungs=Finanzprojektes
durch die Kammer.
EP. Paris, 1. April.
Die Kammer hat in einer Nachtſitzung nach einer längeren
Debatte einen Vorſchlag abglehnt, wonach der Artikel über die
Schaffung des Petroleum=Monopols zurückgeſtellt werden ſollte,
und zwar mit 287 gegen 231 Stimmen. Der Artikel ſelbſt wurde
daraufhin mit 292 gegen 265 Stimmen gut geheißen, d. h. im
Prinzip die Schaffung des Petroleum=
Mono=
pols vom 1. April 1927 an beſchloſſen. Die
Moda=
litäten dieſes Monopols ſollen aber erſt in der Folge genau
be=
ſtimmt werden.
Nachher kam die Rede auf das Zuckermonopol, das
von der Finanzkommiſſion vorgeſchlagen wird, obwohl es von
der Regierung nicht unterſtützt wird. Der Finanzminiſter wies
beſonders darauf hin, daß dieſer Vorſchlag nicht von der
Regie=
rung ausgegangen ſei und daß dieſe ihn deshalb der Kammer
zur Ablehnung empfehle. Die Schaffung des Zuckermonopols
werde den Staat jährlich 50 Millionen Franken koſten und es
ſſeien keine Einnahmen vorhanden, um dieſe Ausgabe
wettzu=
machen. Auch der Abg. Victor Boret forderte die Ablehnung
des Monopols, weil dadurch die Intereſſen der
Zuckerrüben=
bauern ſchwer bedroht würden. Nach längerer Diskuſſion
be=
ſchloß die Kammer gleichfalls, das Geſuch um Zurückſtellung des
Artikels abzulehnen. Dann wurde über den eigentlichen Artikel
abgeſtimmt. In Erwartung des Abſtimmungsreſultats lehnte
die Kammer einen kommuniſtiſchen Vorſchlag auf Einführung
der Vermögensabgabe mit 354 gegen 177 Stimmen ab, d. h. die
Soziakkſten haben ebenfalls für die Vermögensabgabe geſtimmt.
Ein zweiter kommuniſtiſcher Vorſchlag, wonach eine progreſſive
Erbſchaftsſteuer eingeführt werden ſollte, wurde ebenfalls mit
395 gegen 165 Stimmen verworfen. Die Kammerdiskuſſion
kehrte darauf wieder zum Zuckermonopol zurück, das vom
Fi=
nanzminiſter in einer zweiten Erklärung nochmal bekämpft wurde.
Gleichwohl beſchloß die Kammer mit 291 gegen 210
Stimmen die Schaffung des Monopols. Um
4 Uhr früh ging die Kammer zur Beratung des Artikels über
die Erhöhung der Umſatzſteuer über. Der
Kommu=
niſt Garchery ſchlug im Namen ſeiner Gruppe die Abtrennung
des Artikels vor, da dieſe Steuer vor allem die Arbeiterſchaft
treffen würde. Der frühere Budgetminiſter Georges Bennet
und der frühere franzöſiſche Delegierte in der
Reparationskom=
miſſion Léon Dubois dagegen befürworteten eindringlich die
An=
nahme der Steuer. Vincent Auriol teilte im Namen der
Sozia=
liſtiſchen Fraktion mit, daß ſeine Partei ſich der Stimme
ent=
halten werde. Sie habe nicht die Abſicht, eine Regierungskriſe
herbeizuführen, könne aber nicht eine Steuer gutheißen, die
letzten Endes die Koſten der Lebenshaltung ſteigern würde. Er
ſei im übrigen nicht überzeugt davon, daß das Budget anders
als auf dem Papier im Gleichgewicht ſein werde. Er forderte
von der Regierung ein ſcharfes Vorgehen gegen die innere
fran=
zöſiſche Spekulation und führte als Beiſpiel eine Pariſer Firma
an, die in einigen Tagen 500 000 Pfund Sterling angekauft habe,
obwohl dieſer Betrag weit über ihre Bedürfniſſe hinausgehe.
Die Regierung ſcheine dieſen verbrecheriſchen Manövern
gegen=
über tatenlos zuzuſehen.
Im Namen der Republikaniſch=Demokratiſchen Linken
er=
klärte der Abgeordnete Etienne Flandin, daß ſeine Gruppe
der Stimme enthalten werde, Raoul Péret erſuchte die Kammer
mit großem Nachdruck, die Steuer anzunehmen und über die
ernſten Folgen einer möglichen Regierungskriſe nachzudenken.
Darauf wurde zur Abſtimmung geſchritten. Der Kommuniſtiſche
Antrag, den Artikel über die Erhöhung der Umſatzſteuer
abzu=
trennen, wurde mit 227 gegen 103 Stimmen abgelehnt. Die
Steuer iſt ſomit im Prinzip angenommen, und es kann geſagt
werden, daß eine Regierungskriſe nicht mehr zu befürchten iſt.
Die Sitzung dauerte um 6 Uhr noch an und dürfte noch einige
Zeit dauern, da zu einzelnen Artikeln zahlreiche Zuſatzanträge
vorliegen. Die Abſtimmung über die geſamte Finanzvorlage in
der Kammer nach Annahme der einzelnen Vorlagen erfolgte
um 10 Uhr und ergab eine Mehrheit für die Regierungsvorlage.
Das geſamte Finanzprojekt iſt damit angenommen. Die
Kam=
merſitzung ſchloß um 10,30 Uhr.
Die Abſiimmung. — Erhöhung der
Umſatz=
ſieuer. — Briands Sieg.
Die Kammer hat den erſten Artikel, der auf die Erhöhung
der Umſatzſteuer Bezug hat, mit 227 gegen 166 Stimmen
ange=
nommen. Der Artikel beſtimmt, daß die erhöhte Umſatzſteuer
nur vom Großhandel und Halbgroßhandel bezahlt werden muß,
nicht aber vom Detailhandel. Ausgenommen ſind aber der
Kohlenhandel, Reſtaurants und Hotels. Dann wurde über den
Artikel beraten, der die Steuer auch auf die Produktion
aus=
dehnt. Das Ergebnis der Beratung wird erſt gegen 11 Uhr
erwartet.
Der Geſamtartikel 353 über die Erhöhung der Umſatzſteuer
iſt mit 207 gegen 166 Stimmen angenommen worden und die
ge=
ſamte Finanzvorlage daraufhin um 10,30 Uhr mit 236 gegen 151
Stimmen. Vorher hat der Kammerpräſident noch mitgeteilt, daß
das Zuckermonopol, worüber Auszählung der Stimmen erfolgt
war, mit 269 gegen 259 Stimmen angenommen wurde. Damit
hat die Abſtimmung über die Finanzvorlage mit einem großen
Sieg, der Regierung Briand geendet.
Die Kammer hat ſich daraufhin auf morgen Freitag vertagt,
um eine Vorlage über Zollfragen zu behandeln.
Die Locarnoverträge vor dem franzöſiſchen Senat.
EP. Paris, 1. April.
Die Kommiſſion der äußeren Angelegenheiten des Senats
hörte geſtern nachmittag den Bericht des Berichterſtatters
La=
brouſſe über die Locarnoverträge an. Der Bericht empfiehlt die
Annahme der Verträge. Dieſe ſtellten nicht nur eine neue
Po=
litik dar, ſondern vor allem eine neue Methode für die Löſung
der internationalen Probleme. Vor allem wichtig ſei die
Aner=
kennung der entmilitariſierten Rheinlandzone durch Deutſchland
ſowie die engliſche Garantie, die Frankreich nach dem Kriege
vergeblich zu erlangen ſuchte. Im Oſten enttäuſchte zwar der
Vertrag in verſchiedenen Punkten, gleichwohl könne aber geſagt
werden, daß die franzöſiſch polniſche und franzöſiſche=tſchh
Allianz durch den Vertrag von Locarno gefeſtigt worden ſei. Vom
internationalen Standpunkt aus ſtelle Locarno ein juriſtiſches
internationales Band dar, wie ein ſolches bis jetzt noch nicht
beſtanden habe. Immerhin wäre es unvorſichtig, den Geiſt von
Locarno vorzeitig auf andere Gebiete zu übertragen. Frankreich
ſei der Notwendigkeit, wachſam zu bleiben, noch nicht enthoben.
— Die Kommiſſion hat beſchloſſen, in einer nächſten Sitzung den
Bericht zu diskutieren und hat den Berichterſtatter ermächtigt, den
Bericht heute ſchon im Senat einzubringen, was inzwiſchen
er=
folgt iſt.
Frankreich in Marokko.
TU. Paris, 1. April.
Ueber die am Dienstag abend am Quai d’Orſay abgehaltene
Konferenz, der Briand und Steeg beiwohnten, verlauten neue
Einzelheiten. In der Hauptſache wurden die Ausſichten des
marokkaniſchen Frühjahrsfeldzuges geprüft. Die franzöſiſche
Regierung konnte auf Grund des von Steeg erſtatteten Berichts
den Eindruck gewinnen, daß die Angriffskraft Abd el Krims noch
ungelähmt iſt. Die Möglichkeit eines ſofortigen Friedensſchluſſes
mit Abd el Krim, über die Steeg berichtete, wurde ausführlich
zur Sprache gebracht. Der Generalgouverneur von Marokko war
in der Lage, ein detailliertes Friedensangebot Abd el Krims
mit=
zuteilen, über das zurzeit noch beraten wird. In zuſtändigen
franzöſiſchen Kreiſen wird erklärt, daß ein ſofortiger allgemeiner,
nicht nur auf einen Teil der franzöſiſchen Front beſchränkter
Waffenſtillſtand die Vorausſetzung für die Aufnahme der
Frie=
densverhandlungen bilde. Die franzöſiſche Preſſe hebt den
gegen=
wärtigen Augenblick als außerordentlich bedeutungsvoll hervor
und hält einen Friedensſchluß für möglich, jedoch nur, „wenn
Abd el Krim guten Willen an den Tag lege‟. Am Quai d’Orſay
erklärte geſtern der Preſſechef beim Empfang franzöſiſcher
Jour=
naliſten, daß die Meldung von einer bevorſtehenden Offenſive
Abd el Krims aus der Luft gegriffen ſei.
Jugoſlawiſche Regierungskriſe.
EP. Belgrad, 1. April.
Die politiſche Lage hat eine unerwartete Zuſpitzung
erfah=
ren. Alle Parteien mit Ausnahme der Radikalen ſind mit dem
Budget für 1926/1927, das am Dienstag in der Skuptſchina
ange=
nommen wurde, unzufrieden. Der Führer der Koalitionspartei,
Unterrichtsminiſter Stephan Raditſch, hatte am Dienstag die
Forderung aufgeſtellt, daß die bis zum 5. Mai vertagte
Skup=
tſchina ſchon am 8. April zuſammentrete.
Am Mittwoch fand ein Miniſterrat ſtatt, in dem Raditſch an
dieſer Forderung feſthielt. Miniſterpräſident Paſitſch erwiderte,
daß er entſchloſſen ſei, zu demiſſionieren, falls Raditſch als
Füh=
rer der zweiten Koalitionspartei, auf ſeinem Verlangen nach
vor=
zeitiger Einberufung des Parlaments beharre. Der Miniſterrat
wurde um 5 Uhr unter großer Erregung unterbrochen und
Pa=
ſitſch begab ſich zum König, mit dem er eine halbſtündige
Unter=
redung hatte. Um 6 Uhr abends nahm der Miniſterrat ſeine
Be=
ratung wieder auf, die bis zur Stunde noch andauert.
In politiſchen Kreiſen rechnet man mit dem Rücktritt des
Kabinetts Paſitſchs. Als ſein Nachfolger gilt der zweite Chef
der radikalen Partei Jovanovitſch, der den Verſuch unternehmen
dürfte, ein erweitertes Koalitionskabinett, jedoch mit Ausſchluß
der eigentlichen Parteiführer, zu bilden.
Am Donnerstag vormittag fand ein Miniſterrat ſtatt, in dem
Stephan Raditſch die Erklärung abgab, daß er und ſeine
kroati=
ſchen Miniſterkollegen ihre endgültige Demiſſion aufrecht erhalten,
falls die Skuptſchina nicht für den 8. April einberufen werde.
Miniſterpräſident Paſitſch erklärte, daß, über die weitere Haltung
der Radikalen Partei eine für Freitag nachmittag einberufene
Sitzung des Radikalen Klubs entſcheiden wird. Die Löſung
der Regierungskriſe iſt danach auf Freitag
ver=
ſchoben. Die Situation wird jedoch allgemein als ſehr
ernſt angeſehen. Man glaubt, daß Paſitſch am Freitag
zurück=
treten wird, da er keinesfalls geneigt iſt, die Forderungen der
Naditſchianer zu erfüllen.
Der rumäniſch=polniſche Oefenſiv=Vertrag.
Warſchau, 1. April.
In Bukareſt wurde der Defenſiv=Vertrag zwiſchen Polen
und Rumänien unterzeichnet. Der Vertrag, der eine fünfjährige
Geltungsdauer hat, ſieht eine beſondere
Schiedsgerichtskonven=
tion zwiſchen Polen und Rumänien vor. Außerdem aber
ver=
pflichten ſich beide Mächte, den status guo zu verteidigen. Die
polniſchen Blätter heben die Bedeutung dieſes Bündniſſes
her=
vor, das beſonders Rumänien Beßarabien ſichere.
* Des Grafen Beihlens Gegenangriff.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
Ir. Wien, Ende März 1926.
Drei Monate ſind es nun her, ſeit die europäiſche
Oeffent=
lichkeit durch die erſten Meldungen über eine großzügige
Geld=
fälſchung alarmiert wurde. In raſcher Folge wurden die
Haupt=
belaſteten — ein Prinz und ein Landespolizeichef — ſowie eine
Reihe größerer oder kleinerer Nullen verhaftet. Mehr hat ſich
genau genommen in der Franesfälſcheraffäre weder ereignet, noch
kam die vielfach erwartete „große Senſation” ans Tageslicht. Von
der Parteien= und Weltpreſſe Gunſt oder Mißgunſt gemodelt.
wurde die Schuld am Ausbleiben der Senſation teils der
unga=
riſchen Regierung zugeſchoben, teils dieſe dahingehend verteidigt,
daß eben nichts weiter klarzuſtellen ſei; weder ſachlich noch
per=
ſönlich! So gab es ein Geſtrüpp von Meldungen, aus dem klug
zu werden man ſchon tieferen Einblick zu gewinnen verſuchen
muß, weil heute Franesfälſchung und ungariſche
Innenpolitik zwei getrennt zu behandelnde
Themen ſind.
Ueber die Francsfälſchung läßt ſich heute bereits ein faſt
lüickenloſes Ueberſichtsurteil abgeben; ſie wurzelt in dem
Frie=
densvertrag von Trianon, in der innerlich zerwühlten ungariſchen
Volksſeele. Die Veranlaſſung bildeten die inneren Zuſtände der
Tſchechoflowakei. Von allen Nachbarn Ungarns zeigte dieſer aus
ſechs Nationalitäten zuſammengeſetzte Kleinſtaat die meiſten
Brüchigkeitserſcheinungen — alſo wandte man ſich vor allem
gegen dieſen. Die Leidenſchaft der Wahlkampagne ſchien den
Nährboden für ungariſche Irredenta noch aufnahmefähiger
ge=
macht zu haben; die Wiedergewinnung der
Slowa=
kei w.ir der Anlaß für die Franesfälſchung; für
Irredenta braucht man Geld; dieſe Erkenntnis iſt ſo alt wie der
Begriff Irredenta. Da die ungariſche Regierung keines hergeben
konnte, weil Sanierungsarbeit und Völkerbundskontrolle dagegen
ſtehen, ſo ſuchte man Geld, auf dem hiſtoriſchen Weg der
Fäl=
ſchung zu bekommen. Da es ſich um ein „patriotiſches Ziel”
han=
delte, und dieſer Zweck das Mittel zu heiligen ſchien, ſo glaubte
man „aus patriotiſchen Gründen” zu handeln; das war der
Vorwand! Mit Feſtſtellung von Grund, Veranlaſſung und
Vor=
wand ſcheint eigentlich der ſachliche Teil der Franesfälſcheraffäre
geklärt.
Und damit kommt man zum zweiten Teil der Angelegenheit,
der ungariſchen Innenpolitik. Die Regierung des
Grafen Bethlen währt nunmehr fünf Jahre; ſie baſiert auf einer
großen Majoritätspartei, die zwar keineswegs homogen iſt —
immerhin iſt in ihr die innere Bindung ſtärker als die Adhäſion
nach rechts oder links; 140 Mandaten der Regierungspartei ſtehen
100 der übrigen Gruppen gegenüber, von denen 28 Mandate eine
wohlwollende Neutralität einhalten; der kleine „Raſſenſchutz”
Gömbös, deſſen Einfluß im Lande nicht zu unterſchätzen iſt, treibt
mehr Spiegelfechterei denn wirkliche Oppoſition, ſo daß deſſen
Wirkung und „Impulſe von rechts” der Regierung nicht einmal
unangenehm ſind. Von der ſonach 64 Mann ſtarken Oppoſition
ſind 24 Parteiloſe, welche Politik auf eigene Fauſt betreiben;
24 Sozialdemokraten ſtehen einem in drei weiteren Parteien
ge=
teilten bürgerlichen Oppoſitionsreſt gegenüber.
Daß ſonach Bethlen zwangsläufig Rechtspolitik betreibt, iſt
nach dieſem Parteiſchema klar; daß „Rechts” in ganz Ungarn
Trumpf iſt, reſultiert aus dem jahrhundertealten
Magnaten=
einfluß und der Niederſchlagung des Sowjetregiments der Jahre
1918 und 1919; daß dieſer Rechtskurs eine geradezu
fleiſchgewor=
dene Irredenta verkörpert, ergibt ſich aus der magyariſchen
Men=
talität; daß ſchließlich und endlich in dieſer Treibhausluft Blüten
gedeihen welche ſich als Sumpfblumen erweiſen, erſcheint
zwangs=
läufig — daher greift die ſchwache Oppoſition die
Franesfälſcher=
affäre auf, um der Regierung Fallſtricke zu legen. Man erhofft,
daß ſie darüber ſtolpert, und erwartet, daß das Stolpern mit
ſchwerer Kompromittierung der Regierung und damit des ganzen
Kurſes verbunden ſein werde; in dieſer Atmoſphäre wünſcht die
Oppoſition Neuwahlen vorzunehmen, die dann die
Kräfteverhält=
niſſe vielleicht korrigieren könnten. Auf dieſer Einſtellung baſiert
die Taktik der Oppoſition.
Daß Graf Bethlen und ſeine Partei nicht weichen, iſt politiſch
begreiflich; ſchließlich kann er ſich darauf berufen, daß die mit
ſeinem Namen verknüpfte Regierung das Land wirtſchaftlich
ſaniert hat und daß es ſeinem Geſchick gelungen iſt, die mit der
Königsftage zuſammenhängenden ſchweren inneren Differenzen
des Magyarentums auszuſchalten, zu neutraliſieren. In der
Ge=
ſamtheit betrachtet, muß daher der objektive Beobachter feſtſtellen,
daß der Kampf in Ungarn mit der Francsfälſcheraffäre eigentlich
nurmehr mittelbar zuſammenhängt, und daß darüber die
außer=
ungariſchen Zuſchauer im Unklaren ſind, weil das Ausland in
dem Streit der ungariſchen Parteien mit Gunſt oder Abneigung
Stellung nimmt.
Insbeſondere tritt dies in den Angriffen parteiloſer
Legi=
timiſten in Erſcheinung, wie ſolche in letzter Zeit durch den
Markgrafen Pallavicini und den Grafen Sigrai unternommen
wurden. Da es der Linksoppoſition nicht gelang, zum
gewünſch=
ten Erfolg — dem Sturz Bethlens — zu kommen, ſo fühlten ſich
dieſe gleichſam als letzte Reſerve nach dem alten Grundſatz: res
ad triarios venit! Mehr als bei allen anderen Angriffen merkt
der objektive Beobachter den Grund dieſer Feindſeligkeit; es führt
in jene fernen Tage zurück, in denen der Novemberputſch König
Karls den Regierungstruppen Bethlens bei Budaörs erlag. An
dem nunmehrigen Ergebnis werden aber auch die legitimiſtiſchen
Triarier nicht mehr viel ändern, denn die Franesfälſcheraffäre iſt
nurmehr ein Vorwand für den in Ungarn landsüblichen
friſch=
fröhlichen Parteikrieg; ſie verliert die Senſation und ſteht daher
am Beginn des Endes, das Verſanden heißt.
Gewiß: Graf Bethlen hatte auch Glück; auf der Genfer
Völkerbundstagung trat dies zutage! Wären anläßlich der
dies=
maligen Völkerbundstagung nicht außergewöhnliche Bewegungen
vor ſich gegangen, ſo hätte man damit rechnen müſſen, daß die
Affäre in irgendeiner Weiſe angeſchnitten und damit auf die
Tagesordnung gekommen wäre. Da dies jedoch nicht der Fall
war und Graf Bethlen auch keiner der geplanten Inſulten
aus=
geſetzt war, ſo fällt auch das Stichwort in ſich zuſammen, daß
Seite 2
Freitag, den 2. April 1926
Nummer 92
Bethlen nicht mehr geeignet ſei, Nutzen für Ungarn zu
gewähr=
leiſten. Damit aber kommt man langſam auch in Ungarn zur
Erkenntnis, daß ein Fortſpinnen der Franesfälſchungsdebatten
allmählich überflüſſig und unzeitgemäß wird. Die
Franesfälſcher=
affäre war ein Fehler, das iſt beſtimmt. Ob ſie ein Verbrechen
war, können wohl nur die Gerichte entſcheiden. Die überwiegende
Maſſe der Ungarn wird ſie kaum jemals als ehrloſe Handlung
verdammen. Damit ſind aber eigentlich nunmehr die Akten über
dies Thema geſchloſſen, denn der Senſationsluſt wird ſie keinen
Stoff mehr bieten.
Deutſchland und der Völkerbund.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Beſchluß des Reichskabinettes, an der weiteren
Ver=
handlung der Genfer Studienkommiſſion mitzuwirken, wird in
der Berliner Preſſe ganz verſchieden kommentiert. Er wird von
den meiſten Zeitungen mit Recht als grundſätzliche
An=
nahm e der Einladung angeſehen. Auffallend iſt aber,
daß gerade der ſozialdemokratiſche „Vorwärts” das Gegenteil
herauslieſt. Nach ſeiner Auffaſſung bedeutet der Beſchluß nicht
die Entſendung eines Delegierten, ſondern die Vertagung dieſer
Entſcheidung. Darin irrt ſich der „Vorwärts‟. Er ſcheint an
die letzte Phaſe der Verhandlungen zu denken, wo vorübergehend
die Rede davon war, daß wir lediglich einen Beobachter nach
Genf ſchicken wollten. Davon iſt das Reichskabinett abgegangen,
weil es ſich von einer ſolchen Halbheit nichts verſprach.
Aller=
dings bleibt alles weitere einer diplomatiſchen Fühlungnahme
vorbehalten, die gleich nach Oſtern einſetzen ſoll. Sie verfolgt das
Ziel, feſtzuſtellen, auf welcher Grundlage die Verhandlungen der
Kommiſſion vor ſich gehen ſollen. Von dem Ergebnis dieſer
Sondierungen wird das Reichskabinett ſeinen endgültigen
Be=
ſchluß abhängig machen. Auch dann erſt wird die Perſonenfrage
geregelt werden. Sollten England und Frankreich ihre
Außen=
miniſter nach Genf ſchicken, dann wird vermutlich auch Dr.
Streſe=
mann ſelbſt fahren. Im andern Falle würde vermutlich der
Völkerbundsreferent des Auswärtigen Amtes die Vertretung
Deutſchlands übernehmen. Die Entſcheidung hängt aber ganz
von dem Ergebnis der diplomatiſchen Fühlungnahme ab.
Deutſchlands Rolle in der Siudienkommiſſion
TU. London, 1. April.
Nach dem diplomatiſchen Korreſpondenten des „Daily
Tele=
graph” herrſcht in den auswärtigen Aemtern noch große
Unklär=
heit über das Verhältnis Deutſchlands in der
Völkerbundskom=
miſſion zum Studium der endgültigen Verfaſſung des
Völker=
bundsrates. Die nach Berlin entſandte Einladung zur
Ernen=
nung des Vertreters in der Kommiſſion hüllt ſich über die
Auf=
gaben und Befugniſſe der Kommiſſion in Schweigen. Sie
ent=
halte nur eine ſehr allgemein gehaltene Erklärung, daß die
Kom=
miſſion nur autoriſiert ſein werde, dem Völkerbundsrat
Empfeh=
lungen in der Form eines Minderheits= oder eines
Mehrheits=
berichtes zu machen. Es ſei ferner vorgeſchlagen worden, daß der
deutſche Delegierte bei der Kommiſſion dieſelben Rechte wie die
Delegierten der Mitgliedsſtaaten haben ſolle. Juriſtiſch ſei das
aber ein ſehr ſtrittiger Punkt. Denn ſetze man den Fall voraus,
daß alle zehn Ratsſtaaten die Zweidrittel der Kommiſſion
aus=
machten, unter ſich zu einem einmütigen Beſchluß über die
Schaf=
fung neuer ſtändiger oder nichtſtändiger Sitze kämen, dann würde
dieſer einmütige Beſchluß nur noch der formalen Ratifizierung
durch den Völkerbundsrat bedürfen und einer Maforität der
Völkerbundsverſammlung, um in Kraft zu treten. Deutſchland
fei noch nicht Mitglied des Völkerbundsrates und könne, in
wel=
chem Falle es auch ſein Veto ausübe, keinen Einfluß haben, falls
man ſich über die Frage der Aenderung in der Zuſammenſetzung
des Völkerbundsrates in einmütiger Weiſe unter den
Rats=
ſtaaten einige. Es ſei zu erwarten, daß die deutſche Regierung.
bevor ſie eine endgültige Antwort auf die Einladung ergehen
laſſe, um weitere Aufklärungen in dieſer Frage bitten werde.
Die Veröffentlichung der deutſchen Regierung hinſichtlich der
Teilnahme an der Völkerbundskommiſſion, die über etwaige
Abänderungen der Völkerbundsverfaſſung beraten ſoll, wird von
der engliſchen Preſſe deswegen begrüßt, weil ſie offiziell die
Fort=
ſetzung der deutſchen Völkerbundspolitik bedeute. Die „Times”
erklärt mit Befriedigung, daß die Bekanntgabe keinerlei
Ein=
ſchränkungen enthalte wonach Deutſchland nur einen Beobachter
nach Genf ſchicken wolle. Es beſtehe daher aller Grund zur
Hoff=
nung, daß Deutſchland bereit ſei, als Mitglied an der
Kommiſ=
ſion teilzunehmen. Der „Daily Telegraph” führt die etwas
un=
klaren Andeutungen darauf zurück, daß man in Berliner und
anderen juriſtiſchen Kreiſen noch keineswegs über die rechtlichen
Schwierigkeiten hinweggekommen ſei, die dadurch entſtanden, daß
Deutſchland als Nichtmitglied des Völkerbundes an einer
Kom=
nniſſion von ſolch weittragender Bedeutung teilnehmen ſoll.
Deutſch=
land beabſichtige, zunächſt weitere Informationen einzuholen.
Vom Tage.
Die deutſche Wirtſchaft sdelegation in Paris gab geſtern
bekannt, daß ſich beide Parteien auf den Text eines
Zuſatzabkom=
mens zum Abkommen vom 12. Februar geeinigt hätten, deſſen
In=
halt nach Genehmigung, durch die beiden Regierungen veröffentlicht
wer=
den ſoll.
Wie in politiſchen Kreiſen verlautet, beabſichtigt die
öſter=
reichiſche Regierung, nach formeller Aufhebung der
Finanz=
kontrolle im Juni die Zuſtimmung der Signatarmächte des Genfer
Ver=
trages zu einer neuen Anleihe zu gewinnen, die zum Ausbau
der Staatsbetriebe dienen ſoll.
Der Präſident des Danziger Volkstags,
Oberſtudien=
direktor Treichel, iſt geſtern an den Folgen eines Schlaganfalles
geſtorben.
Nach Meldungen aus Tokio wird der deutſch=japaniſche
Handelsvertrag, in Kürze zum Abſchluß kommen.
Briand hat ein Dekret unterzeichnet, nach dem die
zeitwei=
lige Miſſion des Senators Steeg als Generalreſident von
Marokko erneuert wird.
Im Quai d’Orſay erklärt man, noch keine Beſtätigung der engliſchen
Meldung zu haben, wonach Henry de Jouvenel und Lord Plumer in
Jeruſalem ein Syriſch=Paläſtinaiſches Abkommen
abge=
ſchloſſen hätten. Es könne ſich höchſtens um eine mindliche Vereinbarung
handeln.
Chamberlain ſtellte im Unterhauſe feſt, daß der britiſche
Ge=
ſandte in Peking, angewieſen ſei, nur im äußerſten Notfalle
Waf=
fengewalt zum Schutz der Ausländer anzuwenden.
Die dritte internationale Schiffahrtskonferenz
wird in London zwiſchen dem 14. und 16. Aprilzuſammentreten.
Wie aus Belgrad gemeldet wird, dürfte vorausſichtlich das
Kabi=
nett Paſitſch demiſſionieren infolge Verſchärfung des
Kon=
fliktes zwiſchen dem Miniſterpräſidenten und dem Kabinettsmitglied
Ra=
ditſch.
Muſſolinis Beſuch in Tripolitanien wird mit
großen Feierlichkeiten in dieſer Kolonie verbunden ſein. Die Ueberfahrt
erfolgt am 8. April von Oſtia aus auf dem Schlachtſchiffe „Cavour”, das
von 15 Einheiten begleitet ſein wird.
Die türkiſche Regierung hat den „Times”=
Korre=
ſpondenten in Konſtantinopel wegen Verbreitung falſcher
Nachrich=
ten ausgewieſen.
Die Sowjetregierung beabſichtigt, im Zuſammenhang mit
der Weigerung, an der Abrüſtungskonferenz teilzunehmen, ein Rotes
Buch über die Tätigkeit der Sowjetdiplomatie in der Frage der
allge=
meinen Abrüſtungen herauszugeben.
Der Vormarſch Tſchangtſolins und Wupeifus auf
Peking iſt nach den letzten Meldungen zum Stillſtand gekommen.
Nach einer Meldung des „New York Herald” hat das amerikaniſche
Arbeitsminiſterium mitgeteilt, daß in dieſem Frühjahre in den
Ver=
einigten Staaten eine Säuberungsaktion gegen
un=
erwünſchte Ausländer ſtattfinden werde.
Dr. Streſemann in Annaberg.
Annaberg, 1. April.
Anläßlich einer Bismarckfeier ſprach
Reichsaußen=
miniſter Dr. Streſemann am Geburtstage des
Reichsbe=
gründers in Annaberg. In ſeinen Ausführungen, die im
Schluß=
teil die heutige politiſche Lage ſtreiften, betonte er, daß die
Kon=
ſtellation, vor der Deutſchland heute ſtehe, mit keiner Lage zu
vergleichen wäre, die von Bismarck gemeiſtert wurde und daß
Bismarck über diejenigen lächeln würde, die da glaubten, aus
ſeinen Reden und Handlungen Rezepte für die heutige Lage
formen zu können. Die Kritik der heutigen Politik habe
ihre tiefſte Urſache in dem großen Gegenſatz der
Empfindung, mit welcher der Deutſche der gewaltigen
ge=
ſchichtlichen Größe ſeines Vaterlandes gedenkt, und der
Unfreiheit und politiſch geringen
Beweglich=
keit zu der wir heute verurteilt ſind. Wir müſſen uns
langſam unſere Großmachtſtellung wieder erringen. Das Fehlen
jeglicher Machtmittel bedinge, abgefehen von der friedlichen
Ein=
ftellung Deutſchlands, — deſſen ſtolzeſte Zeit diejenige iſt, in der
Bismarck Europas Frieden erhielt — die Anwendung neuer
politiſcher Methoden und eine neue Einſtellung im Verhältnis
der Mächte. Zwei Geſichtspunkte beherrſchen die gegenwärtige
Lage: der eine iſt die Friedensſehnſucht der Völker,
die erkannt haben, daß der Weltkrieg ſelbſt für die Siegervölker
kein dauerndes Glück ſchuf, die Weltwirtſchaft aber aus
ihren feſten Regeln beinahe in ein Chaos geworfen hat.
Daraus ergibt ſich die zweite Aufgabe für die Gegenwart,
näm=
lich die aus den Fugen geratene Weltwirtſchaft wieder
einzu=
renken, eine Aufgabe, die ohne Deutſchlands
Mitwir=
kung nicht zu löſen iſt. Auf dieſem Boden ergibt ſich für
Deutſchland die Notwendigkeit zu internationaler
Zuſammen=
arbeit auf der Grundlage einer Verſtändigung unter
gleich=
berechtigten Ländern. Dieſe Politik führte uns von London
über Locarno nach Genf. Die Vertrauenskriſe der letzten
Völkerbundstagung iſt noch nicht überwunden.
Ob wir den Weg nach Genf zurückfinden können, hängt davon
ab, ob diejenigen, die das Friedenswerk von Locarno mit dem
Gedanken des Völkerbundes verbanden, den Weg für
Deutſch=
land freizumachen verſtehen, den Deutſchland gehen kann.
Chamberlain und Locgrno.
Chamberlain gegen eine frühere Rheinland=
Räumung.
Ein Mitglied der engliſchen Arbeiterpartei hat im Unterhaus
Herrn Chamberlain die Frage geſtellt, ob er eine Ertlärung über
die Räumung des Rheinlandes abgeben könne. Der Interpellant
wies auf die Ertlärungen der Kommiſſion des Völkerbundes hin,
daß Deutſchland ſeine Verpflichtungen redlich erfüllt habe. Herr
Chamberlain zuckte die Achſeln und ſprach von einer Verkennung
der Tatſachen. Die Kommiſſion habe lediglich ausgeſprochen, daß
Deutſchland jetzt ſichtbare Garantien ſeiner ehrlichen Abſicht gebe,
ſeine internationalen Verpflichtungen einzuhalten. Unter dieſen
Umſtänden, behauptete Herr Chamberlain, dürfte die Frage der
Räumung des Rheinlandes „gegenſtandslos” ſein. Das iſt eine
ſehr ſeltſame Auffaſſung, die um ſo merkwürdiger berührt, als
Herr Briand in der franzöſiſchen Kammer zugegeben hat, man
könne Deutſchland keinen Vorwurf darüber machen, wenn es ſich
auf den Artikel 431 des Verſailler Vertrages berufe und daraus
das Recht zur Verkürzung der Beſatzungsfriſten ableite.
Der ſozialdemokratiſche „Vorwärts” zieht aus der Antwort
Chamberlains die Schlußfolgerung, daß es jetzt Pflicht der
Reichsregierung wäre, die Initiative zur endlichen Bereinigung
der Entwaffnungsfrage zu ergreifen, damit das letzte rechtliche
Hindernis gegen die frühere Räumung der beiden noch beſetzten
Zonen aus dem Wege geräumt werde. Dieſe Verhandlungen
ſind, ſoweit wir wiſſen, in vollem Gange. An amtlicher Stelle
hat man auch die begründete Hoffnung, daß der Abſchluß der
Militärkontrolle nicht mehr fern iſt. Um ſo peinlicher aber wirkt
es, daß Herr Chamberlain, der über dieſe Tatſachen unterrichtet
iſt, die Frage nach einer früheren Räumung für „
gegen=
ſtandslos” erklärt. Er wird aus den Verhandlungen von
Lo=
carno wiſſen, daß Herr Briand zwar jede bindende Zuſage
abge=
lehnt, aber doch wenigſtens angedeutet hat, man werde über
die=
ſes Thema der zweiten und dritten Zone pielleicht nach einem
halben Jahr ſprechen können. Für Deutſchland iſt dieſe
Frage keineswegs gegenſtandslos. Sie iſt für
uns im Gegenteil der Drehpunkt, der ganzen
Lo=
carnopolitik. Die jüngſte Aeußerung Chamberlains zeigt
aber nur, daß er zwar gerne den Geiſt von Locarno ſpäzieren
führt, aber . . . . „dieſes Geiſtes keinen Hauch verſpürt hat”.
Pandervelde über die Genfer Tagung.
TI. Paris, 1. April.
Der „Figaro” veröffentlicht heute ein Interpiew mit dem
belgiſchen Außenminiſter Vandervelde über ſeine Eindrücke auf
der letzten Genfer Tagung. Zu Beginn ſeiner Ausführungen
er=
klärte Vandervelde, er möchte nicht belgiſch oder franzöſiſch,
ſon=
dern europäiſch ſprechen. Die Genfer Tagung ſei daran
ge=
ſcheitert, daß man in der Erweiterung des Völkerbundsrates
einen Intereſſenkonflikt erblickte, eine Machtprobe zwiſchen
Deutſchland und Polen, das man als Gegengewicht ge n
Deutſch=
land betrachtet habe. Dieſe Einſtellung habe ſowohl riand wie
Skrzynſki bedauert. Man habe in Genf eine Kriſe des
Locarnogeiſtes und eine ſolche des Völkerbundes
er=
lebt. Die erſtere ſei aber glücklich überwunden worden. Er könne
aber verſichern, daß die Verſtändigungsformel, die man in Genf
gefunden habe, keine Communiqus=Phraſe geweſen ſei. Ueber
die Kriſe des Völkerbundes könne man jedoch
ernſte Befürchtungen nicht verheimlichen.
Van=
dervelde äußerte die Befürchtung, daß ſich die
Schwierig=
keiten im Mai oder September wiederholen
könnten. Es ſei zu befürchten, daß man in der Studienkommiſſion
des Völkerbundes dieſelben prinzipiellen Gegenſätze antreffen
werde, wie auf der Genfer Tagung. Schweden und einige kleine
Staaten würden wahrſcheinlich gegen die Erweiterung des Rates
mit Ausnahme Deutſchlands ſein. Auch Braſilien werde
hart=
näckig ſeinen Anſpruch auf einen Ratsſitz aufrecht erhalten.
Dieſe Schwierigkeiten würden die
Locarno=
politik gefährden und den Völkerbund tödlich
lähmen.
Japan und die Abrüſtungskonferenz.
New York, 1. April.
Wie die Aſſociated Preß aus Tokio meldet, haben die
ver=
ſchiedenen europäiſchen Zeitungsmeldungen über Japans
Hal=
tung gegenüber der Entwaffnungskonferenz in Genf das
japa=
niſche Auswärtige Amt veranlaßt, nachdrücklich das Gerücht zu
dementieren, wonach Japan beabſichtige, ſich dem von Amerika
veitretenen Gedanken einer Trennung der Abrüſtungsfrage zu
Lande von der zur See zu widerſetzen.
Karfreitag.
Von Heinrich Lerſch.
Am Mittwoch hatten die Kinder Oſterferien bekommen, un
die erſten zwei Tage verregneten. Aber am Freitag ſtieg de
Sonne in ſtrahlendem Glanz aus den Nebeln der Frühe, un
ſie beſchloſſen, heute Räuber und Soldat zu ſpielen. Die Räuben
höhle war der alte Gemüſewagen, und während die Jungens
ihren Hauptmann wählten, richteten die Madchen die Küche e
Zuerſt beſchloſſen ſie, den Proviantwagen zu überfallen und der
Köchinnen einen tüchtigen Schinten zu bringen. Unterdeſſe
ſchälten die Mädchen Kartoffeln und buken den Kuchen.
Als die Räuber zurücktamen, war das Eſſen ſchon gerichtet
Sie ſetzten ſich fröhlich zu Tiſch. Da kam Konrads Bruder, de
Meßdiener mit der Holzklapper über die Straße und zeigte d
Mituagsſtunde an, denn die Glocken waren ja nach Nom gefloget
Papp eſſen, ſo ſagten die großen Leute.
Der kleine Konrad aber jagte: „Wenn es jetzt zwölf Uhr i
dann wird der liebe Heiland an das Kreuz geſchlagen. Die So
daten graben ein Loch in die Erde und ſtecken das Kreuz hinein
Ich mein, ich hörte ſie mit den Hämmern klopfen!“ Da liefer
die Kinder vom Tiſch weg und legten das Ohr an die Erde. „„J
ich höre, wie ſie die dicken Nägel in das Holz hauen”, ſagte de
Hauptmann, „das kann garnicht weit ſein, das ſind die Veen
dorfer, mit denen haben wir ja Krieg. Auf! Liebe Räuber, wit
ſchlagen die Veendorfer Soldaten in die Flucht und befreien de
lieben Heiland. Der kann dann gut mit uns übertun. Auf de
Pferde, zur Schlacht! Liebe Räuber!” rief er, und als alle Man
auf dem Steckenpferd ſaßen, da zählte er den kleinen Deman
als Wache aus. Der mußte zurückbleiben, um die Frauen zu be
ſchützen. Als ſie ſchon davongeritten waren, kam der Hauptmar
zurück. Er mußte die Kneifzange holen, denn ſie wollten di
dicken Nägel aus dem Kreuzbalken herausziehen und den
Heilan=
befreien. „Jetzt ſtopfen ſie die Kleider vom lieben Heiland i.
einen Sack und verkaufen ſie bei meinem Vater”, ſagte Lieschet
aus dem Althändlerladen. „Auch voriges Jahr haben ſie da
getan. Mein Vater ſagte, das war ein gutes Karfreitagsgeſchäf
Aber am anderen Tag kam die Polizei und hat ſie wieder heraus
geholt, die Kleider, die waren alle von Samt und Seide!”
Der kleine Demany ſaß bei den Frauen und hatte das lang
Schwert auf den Knieen. Die Hauptmannsfrau war oben auf
den Bock geſtiegen und ſah der Schlacht um den Berg Golgath
zu. „Jetzt haben ſie den Sandberg erſtürmt!” rief ſie hinunter
„und das Steinlager erobert. Oh, jetzt können ſie nicht meh
mit Steinen ſchießen. Die Räuber gewinnen die Schlacht!” frol
lockte ſie, „aber ſie verfolgen den Feind bis nach Paris. Sie
haben den Heiland hängen gelaſſen. Jetzt erobern ſie die
Feſtung!”
Als der kleine Demany hörte, daß der Heiland noch am
Kreuz hing, hatte er keine Freude mehr am Räuberſpiel. Er
wußte nur, daß der Heiland am Sterben war. Nun wünden die
Sterne vom Himmel fallen, und die Erde ſich öffnen. Die Toten
aus den Gräbern kommen, die Sonne ſich verkriechen und ein
fürchterliches Gewitter blitzen und donnern. Dann würden auch
die Häuſer umfallen, und alle Menſchen tot bleiben. Und nur die
Räuber, die ausgezogen waren, den Heiland zu befreien, blieben
am Leben. Er aber, der nicht mitgezogen war, mußte ſicher
ſter=
ben. Das fühlte er. Er war ſicher Judas, der den Heiland
ver=
raten hatte und ſich erhängen mußte, wie der Mann, der ſich im
Hangbuſch an den Baum aufgehängt hatte. Seine Zunge hing
ganz lang aus dem Munde und alle Kinder hatten vor Angſt
geweint. Aber, wenn er Judas wäre, ſo müſſe er doch den
Beu=
tel mit Geld haben. Nein, einen Beutel mit Geld hatte er nicht,
da war er froh, nicht der Judas zu ſein. Nun ging er von den
Mädchen weg in das Feld. Da war die Vorhölle. In die ſollte
Jeſus doch hinuntergehen, wenn er geſtorben. Und er wollte den
lieben Heiland bitten, daß er doch am Leben bleiben dürfe. Er
wolle auch nie ſein kleines Brüderchen ſchlagen oder ihm wehtun,
wie Kain den Abel geſchlagen hatte.
Die Vorhölle, das war eine neue Dunggrube, die erſt vor ein
paar Tagen gemacht worden war. Er ſetzte ſich auf den Rand
und wartete. Richtig, da wurde der Himmel dunkel, der Nebel
zog vor die Sonne, die jetzt wie ein blutiges Stück Fleiſch
aus=
ſah. Sie kochte im Nebeldampf, und jetzt ſah er, wie die Sterne
durcheinanderliefen und nach dem Mond riefen. Ach, und der
Vorhang in ſeiner Eltern Schlafzimmer würde in zwei Stücke
reißen. Es war ſo ſtill geworden. Nur ein paar Sperlinge
ſchrien. Er hörte ganz deutlich, wie ſie ſagten: „Er ſtirbt! Er
ſtirbt!“ Jetzt muß die Welt untergehen.
Er hielt die Hände vor die Augen und dachte immerzu an
den ſterbenden Heiland. Fühlte ſich an den Kopf, pitſchte ſich
mit den Nägeln hinein, wo dem Heiland die Dornenkrone ſaß.
Aber das tat zu weh.
Da hörte er ſingen. Das waren die Engel, die ſchon vom
Himmel kamen. Ja, ſie kamen auf die Vorhölle zu. Sie trugen
in ihren Händen Puppen, die keinen Kopf mehr hatten und
Holz=
pferdchen mit zerbrochenen Beinen. All die Spielzeuge, die im
Winter kaputtgegangen waren. Und ſie ſangen:
„Wenn der jüngſte Tag will werden,
fallen die Sternlein auf die Erden,
weinen alle Kinderlein .. .."
Aber ſie kamen nicht in die Vorhölle zu ihm. Sie gingen
wieder in ihr Haus zurück. Und er hätte ſo gern gehabt, daß
ſie gekommen wären, er war ſo bang allein. Nun ſchlug es von
der Kirche dreimal.
Jetzt, jetzt ſtarb er.
Und Gott Vater, der würde bös werden und das Gewitter
ſchicken. Wie gut war es, daß kein Kirchhof in der Nähe war,
So brauchte er die Toten wenigſtens nicht zu ſehen.
Aber er ſah, wie das Kreuz auf dem Berg Golgatha waukte,
wie feurige Erzengel aus den Wolken ſtiegen, den toten Heiland
vom Kreuz abnahmen und daß alles Licht aus dem verklärtem
Leib des Heilandes kam. Feſt preßte er die Hände vor die Augen,
um nicht blind zu werden. Jetzt mußte er an das Tor der
Vor=
hölle kommen.
Sein Herz ſchlug heftig. Aber, er hatte keine Angſt mehr. Er
wollte dem Heiland all ſeine Märchen erzählen, die er wußte,
wollte ihn in den Schlaf ſingen, wie ſeine Mutter es tat. Und
dann wollte er ſeinen neuen Ball holen. Der ſchöne Ball, den
wollte er dem Heiland mit in den Himmel geben. Und dann
wollte er den lieben Heiland bitten, er ſolle den Ball ſeinem
himmliſchen Vater geben. Einen ſchönen Gruß von dem kleinen
Demany=Jungen. Gottvater ſolle doch ſo gut ſein und nie die
Erde untergehen laſſen. Sein Brüderchen und ſeine Mutter und
ſein Schweſterchen, all die Kinder, die hätten ſicher keine Schuld,
daß die böſen Kriegsmänner und die Juden den Heiland
ans Kreuz geſchlagen hätten.
Der Heiland ſolle es ſeinem Vater ſagen. Er ſollte es den
Soldaten und den Juden verzeihen, daß ſie ſeinen Sohn
totge=
macht hätten. Auch er, der kleine Demany, hätte es dem böſen
Eiſenbahnzug verziehen, daß er den kleinen Molly, den ſüßen
Hund von Deckers, überfahren hätte. Sie haben jetzt einen
Neuen, dem brächte er immer Wurſtfell. Jeden Samstag abend,
wenn Mutter in die Stadt gegangen wäre, dann brächte ſie ein
Pfund Wurſt mit. Aber zu Oſtern, dann brächte ſie noch viel
mehr mit, ſicher zwei Pfund, eine helle Wurſt und eine dunkie
Wurſt. Ach, dann würde der neue Molly Spaß haben. Nun lief
der kleine Demany, den Molly zu holen. Was würde der
Hei=
land ſich freuen, wenn er mit Molly ſpielen könnte.
Als er aber hns Haus kam, ſtand ſeine Mutter in der Tür
und rief: „Hermann! Komm, Kaffee trinken!” Und da fühlte er,
daß er furchtbaren Hunger habe. Aber er mußte doch immer an
die Vorhölle denken, wenn ihn die Mutter auch nicht mehr
ſpie=
len gehen ließ. Er wurde in die Bütte geſteckt und gewaſchen.
Dann kam er ins Bett. Er hätte ſeiner Mutter gern von der
Vorhölle erzählt. Aber ſie hatte keine Zeit.
Nummer 92
Freitag, den 2. April 1926
Seite 3
Italieniſche Kolonialpläne.
Muſſolini und Briand gegen Chamberlain.
* Paris, 1. April. (Priv.=Tel.)
Die ſoeben zu Ende gegangene Finanzdebatte über Steuern
und Inflationsdroſſelung hat den Blick eine Zeitlang von
außen=
politiſchen Problemen abgelenkt, obwohl dieſe im Zuſammenhang durch die ſtaatliche Grubenunterſtützung in Höhe von 19 Millionen
gekommen, ſeine intimeren Freunde über die vielfachen
Unter=
haltungen zu informieren, die in Genf nebenher über alle mög= Ulſter=Staates weiſt einen Ueberſchuß von rund 50 000 Pfund
lichen europäiſchen und kolonialen Probleme geführt worden ſind.
Durchgeſickert iſt vorerſt, daß der ſerbiſche Außenminiſter
Nin=
ſchwert hat, daß Muſſolini einen italieniſch=
jugo=
ſlawiſchen Locarnovertrag nur unter der Be= DerBeitrittAmerikas zum Haager Gerichtshof
dingung zugeſtehen wollte, die Adria als
italie=
niſches „Mare Noſtro” anzuerkennen und die
jahr=
hundertelange ſerbiſche Zielſetzung nach dem Meer auf das
grie=
chiſche Saloniki zu beſchränken. Nintſchitſch ſcheint aber bei
Briand keine beſondere Gegenliebe gefunden zu haben. Vielmehr
hat der franzöſiſche Außenminiſter die Gelegenheit benutzt, die
ſten einer gemeinſamen Orient= und
Kolonial=
politik mit England klarzulegen und ebenſo auf
diplo=
matiſchem Weg zu bekämpfen.
ſprüche Deutſchlands ſich mehrfach auch ſcharf gegen Frankreich und Vorbehalten zu befaſſen haben, die der amerikaniſche Senat
ausgeſprochen und von Briand für entſprechende Neutralität in
Marokko weitgehende Zugeſtändniſſe an anderer Stelle in Afrika
zu erlangen verſucht. Zuerſt war von der Abtrennung der kleinen
franzöſiſchen Somali=Kolonie am Ausgang des Roten Meeres die Der Kampf um die Rückgabe des deutſchen
Rede, deren Hauptbedeutung in der einzigen Stichbahn nach
Abeſſinien liegt. Als Briand hier ſcharf ablehnte, wurde ihm
von Chamberlain der in Rapallo von Muſſolini vorgeſchlagene
Plan nahegelegt, Italien den Bau einer zweiten Bahn nach
Abeſſiniens Hauptſtadt von Italieniſch=Erythräa aus zuzugeſtehen.
Die beweglichen Klagen Nintſchitſchs haben nun Briand
ver=
wünſchen in Afrika doch lieber an das reiche England zu halten, rungen angenommen werden würde. Man erwartet, daß gegen
Man geht wohl nicht fehl, die jetzt in der „Times” aufgetauchte
Verſion für einen franzöſiſchen Plan zu halten, wonach
Ita=
lien ſelbſtändige Siedlungen in dem engliſchen
Mandatsgebiet des früheren Deutſch=Oſtafrika
erhalten ſoll. Noch iſt nicht einzuſehen, wie Italien dieſe
Anſprüche gegenüber den zweifellos vorhandenen Widerſtänden
der engliſchen Kolonialpolitik durchſetzen ſoll. Immerhin hat unantaſtbar ſei. Möglicherweiſe wird die Beratung der An=
England im nahen Orient ſo viele verletzbare Stellen, daß ſelbſt gelegenheit im Senat bis zum Herbſt verſchoben werden. In
ein ſo ungeſchickter Außenpolitiker wie Muſſolini in der
ungeklär=
ten Situation des gegenwärtigen Augenblicks ſich vorübergehend da nach den Wahlen die Oppoſition gegen den Plan zu ſtark
auf Frankreich ſtützen muß und England unbequem werden kann.
Nintſchitſch freilich hat von dieſem neuen Einvernehmen zwiſchen Zuſtandekommen des Planes führten, amtlich nicht vertreten ge=
Briand und Muſſolini wahrſcheinlich gar nichts. Im Gegenteil,
unter dieſen Umſtänden wird England erſt recht kein Intereſſe
daran haben, Saloniki als jugoſlawiſchen Hafen zur Wirklichkeit
werden zu laſſen. Deutſchland intereſſiert dieſe Fragen wegen =Kreiſe vertreten. Man weiſt darauf hin, daß Mils, der den Plan
der damit aufgerollten Einteilung in Afrika. Die Abdrängung
Italiens nach der ehemaligen deutſchen Kolonie wird das
Inter=
eſſe nur vorübergehend von Abeſſinien ablenken können, deſſen Belgiens Auslandsonleiheverhandlungen.
Selbſtändigkeit auf Grund des Verirages von 1907 ja eines Tages
doch wieder zum Zankapfel der Großmächte werden wird und muß.
Bündnisvertrages.
Bukareſt, 1. April.
Erklärungen des neuen Außenminiſters Mitilineu, daß die Ne= der belgiſchen Schulden an Großbritannien getroffenen
Ueber=
gierung Avareseu einen Bündnisvertrag mit Italien einkommen abzuhalten. Bei dieſer Gelegenheit wird er
wahr=
abſchließen wolle, Stellung und meint, daß die über dieſen
Gegenſtand von der Liberalen Partei gepflogenen Verhandlungen, mentreffen und mit ihnen weitere Anleiheverhandlungen führen.
ſoweit fortgeſchritten ſeien, daß der Außenminiſter den Vertrag
nur zu unterzeichnen brauche.
Die ſchleppende amerikaniſch=italieniſche
Schuldenregelung.
Nach einer „Times”=Meldung aus Waſhington iſt das
noch immer ungewiß. Es verlautet, daß 45 Senatoren ſatzungsarmee aus 8000 Engländern, 8000 Belgiern und 66 000
zur Ueberweiſung der Vorlage an den Ausſchuß verpflichtet ſeien.
Da 49 Stimmen erſt eine Mehrheit darſtellten, ſeien die Anhän= die Verminderung der Truppenzahl dauert noch an. Es ſind
ger der Schuldenvereinbarung beſorgt. Man verrate kein
Ge=
heimnis, daß die 100 Millionen Dollar=Anleihe an Italien kein worden. Die Verminderung iſt jedoch ſo gering, daß ſie keines=
*Die Johannespaſſion von Heinrich Schütz
wird durch den Stadtkirchenchor am Karfreitag um 3 Uhr bei
freiem Eintritt zur Aufführung gebracht werden. Ein paar Worte
dazu dürften manchem erwünſcht ſein. — Die Paſſionsmuſiken
Schützens unterſcheiden ſich grundſätzlich von den uns
bekann=
teren Bach’ſchen. Schütz ſucht lediglich durch eine
dramatiſch=
muſikaliſche Geſtaltung die Handlung dem Zuhörer ſo anſchaulich
als möglich zu machen, und zwar jedesmal im Sinne des
berich=
tenden Evangeliſten. Den eigentümlich gedämpften Ton, der aus
dem Johannes=Evangelium entgegenklingt, trifft er mit
über=
raſchender Treue durch die Wahl, der weichen, dämmerhaften
phrygiſchen Tonart, mit dem immer wiederkehrenden
Schluß=
klang e gis h. Die Deklamation iſt überaus lebendig und
aus=
drucksvoll, verſucht auch, das Berichtete in beſonderen
Linien=
führungen malend zu verdeutlichen. Beiſpielsweiſe ſoll offenbar
bei der „Stelle „Die Kriegsknechte flochten eine Dornenkrone‟
das Flechten des Kranzes muſikaliſch abgebildet werden, und man
ſieht förmlich, wie die Dornenkrone Jeſu hoch auf ſein Haupt
geſetzt und der Mantel um ſeine Schultern gelegt wird.
Merk=
würdig maleriſch iſt auch das beſchrieben, was der Evangeliſt
auf Jeſu Hilferuf „Mich dürſtet” folgen läßt. Hoch an den Stamm
des Kreuzes hinauf zu Jeſu Mund wird der Yſop mit dem
Eſſig=
ſchwamm gereicht, und Jeſus hebt erquickt das Haupt empor. —
Der „Evangeliſt” iſt aber auch der mitfühlende Jünger Chriſti,
deſſen Herz vor Rührung und Liebe wallt bei den Worten „Ich
habe der keinen verloren”, oder deſſen Rede einen klagenden Ton
annimmt, ſo oft das Wort „kreuzigen” vorkommt. Der, welcher
die Ereigniſſe berichtet, lebt ſie ſelbſt alle noch einmal durch.
Für die beiden anderen Hauptperſonen, Jeſus und Pilatus,
iſt Schütz beſtrebt geweſen, durch verſchiedenartige Farbe ihrer
Rede den nötigen dramatiſchen Gegenſatz zu ſchaffen. Jeſus ſingt
in der Baßlage, während Pilatus die Tenorlage zugeſchrieben iſt.
Die Deklamation des Pilatus iſt ungemein lebendig, die des
Evangeliſten noch überbietend. Die Perſon Jeſu dagegen läßt
Schütz ſtill wie einen heiligen Schatten an uns vorübergleiten.
Ohne Akzente und hellere Farben fließt die Rede in gleichmäßig
wehmütigem Ausdruck dahin.
Die Chöre nehmen an der eigenartigen Haltung der
Einzel=
geſänge durchaus teil. Es herrſcht bei ihnen eine gewiſſe
orato=
rienhafte Breite, die dramatiſche Knappheit, die wir bei Matthäus
in höchſtem Maße finden, iſt hier in dieſer Weiſe nicht vorhanden.
Aber im Sinne der johanneiſchen Darſtellung iſt das durchaus
richtig. Am ſtärkſten kommt die Geſamtſtimmung des Schütz’ſchen
Werkes wohl in den beiden Chören zum Ausdruck, die die Hiſto=
Das engliſche Budget.
16 Millionen Pfund Oefizit.
EP. London, 1. April.
Der Abſchluß des engliſchen Finanzjahres ergibt im
Staats=
haushalt ein Defizit von rund 16 Millionen Pfund. Dies iſt
mit Genf wahrlich wichtig genug ſind. Briand iſt erſt jetzt dazu / Pfund verurſacht worden, da dieſe in den Voranſchlägen des
letzten Jahres nicht enthalten war. Der Staatshaushalt des
auf. — Der ſüdafrikaniſche Finanzminiſter war in der Lage,
mit=
zuteilen, daß er in dieſem Jahre gegenüber dem Defizit des
tſchitſch ſich bei ſeinem alten Freund Briand bitter darüber be= vorigen Erſparniſſe in Höhe von rd. 500 000 Pfund gemacht habe.
Genf, 1. April.
Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht ein Schreiben an
die Signatarmächte des Protokolls betreffend den Ständigen
Internationalen Gerichtshof im Haag, wodurch dieſe
zur Teilnahme an der am 1. September beginnenden Konferenz
ziemlich eindeutige Einſtellung Muſſolinis zugun= eingeladen werden. Die Konferenz ſoll die Frage der Aufſtellung
eines Zuſatzprotokolls prüfen, das durch den Beitritt Amerikas
zum Haager Gerichtshof notwendig wurde. Die Einberufung der
Konferenz erfolgt auf Vorſchlag des britiſchen Außenminiſters
Muſſolini hat in dem Kampf gegen alle kolonialen An= Chamberlain und wird ſich insbeſondere mit den Bedingungen
an das Protokoll des Ständigen Internationalen Gerichtshofes
knüpft.
Eigentums.
TU. New York, 1. April.
Die amerikaniſchen amtlichen Kreiſe betonen, daß Coolidge
möglicherweiſe ſein Veto einlegen würde, falls der neue Plan
anlaßt, Italien den Vorſchlag zu machen, ſich bei ſeinen Kolonial= über die Zurückgabe des deutſchen Eigentums nicht ohne
Abände=
den Plan ſcharf opponiert werden wird. Man befürchtet
beſon=
ders, daß Borah gegen den Plan Stellung nehmen könnte mit
der Begründung, daß er praktiſch eine Beſchlagnahme des
deut=
ſchen Eigentums darſtelle, daß eine ſolche aber im Widerſpruch
zu dem amerikaniſchen Prinzip ſtünde, daß das Privateigentum
dieſem Falle dürfte die Annahme der Vorlage zweifelhaft ſein,
werden könnte. Deutſchland iſt bei den Beratungen, die zu dem
weſen. Der deutſche Generalkonful hat nur als Privatperſon
daran teilgenommen und die Belange der intereſſierten deutſchen
ausarbeitete, durchaus nicht deutſchfreundlich ſei.
TU. Amſterdam, 1. April.
Wie das „Handelsblad” berichtet, wird von amtlicher Seite
Vor Abſchluß des rumäniſch=italieniſchen bekannt gegeben, daß die Verhandlungen wegen einer
auslän=
diſchen Anleihe niemals unterbrochen wurden. Die belgiſche
Regierung blieb fortgeſetzt im Kontaft mit den Vertretern der
ausländiſchen Banken. Der beligſche Finanzminiſter ſoll im
Laufe der nächſten Woche nach London gehen, um mit dem Schatz=
Das Organ der Liheralen Partei „Vitorul” nimmt zu dei kanzler eine Konferenz über die Ausführung des zur Fundierung
ſcheinlich mit den Vertretern der ausländiſchen Banken zuſam=
Noch 82000 Mann fremder Truppen im
Rheinland.
Berlin, 1. April.
Wie verlautet, beträgt die Zahl der Beſatzungstruppen im
Schickſal der italieniſchen Schuldenregelung Rheinland immer noch 82000 Mann und zwar beſteht die Be=
Franzoſen. Die Verhandlungen zwiſchen den Kabinetten über
zwar vor kurzem Abtransporte von Formationen angebündigt
Erfolg geweſen ſei im Gegenſatz zu dem deutſchen Angebot. falls den berechtigten deutſchen Forderungen zu genügen vermag.
ria einrahmen. In der Kompoſition der Worte. Das Leiden
unſeres Jeſu Chriſti” iſt in ganz wunderbarer Weiſe jener Zug
des ſtillen, leidenſchaftsloſen Duldens Jeſu bei Johannes
aus=
gedrückt, die lange Ausſpinnung der Muſik auf die Worte „Der
heilige Evangeliſte Johannes” mutet den Hörer an, als ob der
Sänger des Werkes ganz verſunken wäre im Anſchauen des
An=
geſichts mit dem verklärt ſchwärmeriſchen Ausdruck, das die
üiber=
lieferung dem Evangeliſten Johannes zuſchreibt. — Im
Schluß=
chor wird die Melodie zu dem Worte „O hilf, Chriſti”
motetten=
artig entfaltet. Der Alt beginnt, mit dem dritten Viertel treten
die beiden unteren Stimmen hinzu, im zweiten Takt eine Oktave
höher der Sopran. In ſtillen Gängen, meiſt paarweiſe, ziehen
die Stimmen ihre Straße. Bei den Worten „fruchtbarlich
be=
denken” ſchwingen ſie ſich empor mit ſchwärmeriſchen
Modula=
tionen und lang gehaltenen Tönen, ſinken darnach herab und
bringen „wiewohl arm und ſchwach” ihr Dankopfer. Mild und
ſtill, wie es begonnen, ſchließt das Werk, in ſeiner Weiſe ein
Meiſterwerk, ein beredtes Zeugnis für die tiefe Seele ſeines
Schöpfers.
W. Borngäſſer.
Bühnenchronik.
Das Heſſiſche Künſtlertheater bereitet, zum
14. April die Erſtaufführung des Schauſpiels „Crainquebille” von
Anatole France in der ſzeniſchen Neueinſtudierung und
Spielleitung durch Direktor Hans Meißner vor. Das Werk
iſt, ſoweit bekannt, bisher in Deutſchland nur einmal aufgeführt
worden. Es iſt die einzige dramatiſche Studie von Anatole
France und entſtand im Anſchluß an ſeine Novelle „
Crainque=
bille”, zu der er ſeinerzeit durch den Dreyfus=Prozeß angeregt
wurde.
* In der geſtrigen Beſprechung über die „Parſifal”=
Aufführung am 31. März muß es betreffs Mitwirkung der Chöre
anſtatt „Männerquartett” (wie übrigens der Theaterzettel
mel=
dete) heißen: „Quartett=Verein 1920‟.
WSN. 1120 mal geſtorben. Der verſtorbene Schauſpieler
Lud=
wig Barnay führte über ſeine darſtelleriſche Tätigkeit genau Buch.
In 98 Städten hat er ſeine Kunſt gezeigt; in Leipzig trat er in
fünf Gruppengaſtſpielen insgeſamt 78 mal auf. Ludwig Barnay
hat an 3668 Aufführungen in zuſammen 455 Rollen mitgewirkt,
und dieſe Rollen verteilen ſich auf 371 Stücke. Der Künſtler
notierte, daß er auf der Bühne 1120 mal geſtorben iſt, und zwar
„erſtochen, erſchoſſen, geköpft, ertränkt, vergiftet, erſchlagen, an
Herzſchlag, ermordet, hingerichtet, an Selbſtmord, eines
natür=
lichen Todes”.
Das litauiſche Gewaltregiment
in „emei.
Zum Ablauf der Optionsfriſi.
* Memel, 1. April. (Priv.=Tel.)
Als der Memelländiſche Landtag vor etwa einem Monat
be=
ſchloß, zu der Märztagung des Völkerbundes eine
Sonderdelega=
tion zu entſenden, die in Genf gegen das litauiſche
Gewaltregi=
ment in Memel Beſchwerde einlegen und eine Denkſchrift
über=
reichen ſollte, iſt die Welt wieder einmal auf den Kampf
aufmerk=
ſam gemacht worden, den die deutſche Stadt Memel um ihre
nationale und kulturelle Autonomie gegen den Kownoer
Impe=
rialismus, gegen die litauiſche Entdeutſchungspolitik führt.
Die=
ſer Kampf, der zumeiſt in der Stille, aber mit deſto größerer
Zähigkeit ausgefochten wird, reicht in ſeinen Anfängen bis in das
Jahr des Verſailler Friedensſchluſſes zurück. Der Vertrag
ent=
hält in ſeinen unzähligen Annexen auch die Memelkonvention,
die auf Grund falſcher litauiſcher Statiſtiken die Abtrennung des
Memelgebietes vom Deutſchen Reich vorſieht. Bis zum Jahre
1923 hielt franzöſiſches Militär das Memelzebiet beſetzt und rückte
am 10. Januar dieſes Jahres, bezeichnenderweiſe am Tage des
Ruhreinmarſches, ab, um der litauiſchen Beſatzung den Platz
zu überlaſſen. Mit dieſem Tage begann die beſondere
Leidens=
zeit der Memeler Deutſchen. Ueber die Beſtimmungen des
Memelſtatuts, das mit dem Völkerbund abgeſchloſſen wurde, und
in dem ein Autonomieſchutz für Memel vorgeſehen war, hat ſich
die litauiſche Regierung ſtets leichten Gewiſſens hinweggeſetzt
und die rückſichtsloſen Litauiſierungsmethoden angewendet. Die
Wahl zum Parlament, dem ſogenannten Seimelis, hat Kolvno
immer wieder zu verſchieben verſtanden in der Scheu, durch eine
gewaltige deutſche Mehrheit, ſeine Politik vor aller Welt
ver=
urteilt zu ſehen. Als die Memelländer mit ihren Proteſten nicht
zurückhielten und immer ungeſtümer beim Völkerbund, der ja
den „Schutz” der Memelländer übernommen hatte, vorſtellig
wur=
den, mußten ſich die Litauer ſchließlich zur Ausſchreibung der
Wahlen bequemen. Ihr Reſultat brachte eine ſo verblüffende
deutſche Mehrheit, daß an dem kerndeutſchen Charakter der Stadt
niemand mehr im Zweifel ſein konnte, der ſich nicht mit
verbre=
cheriſcher Intranſigenz über den Sinn der Zahlen hinwegzuſetzen
beabſichtigte. 57000 Stimmen wurden für die deutſche und nur
5000 Stimmen für die litauiſche Liſte abgegeben, ſo daß die
deut=
ſchen Abgeordneten im Landtag eine Mehrheit von 27 gegenüber
insgeſamt 29 Sitzen haben. Damals ſchrieb der ehemalige
litau=
iſche Außenminiſter Profeſſor Voldemaras, dieſes Ergebnis ſei
der beſte Beweis für den rein deutſchen Charakter des Gebietes.
Litauen müſſe von jetzt ab nicht nur den moraliſchen, ſondern
auch den faktiſchen Verluſt Memels in Rechnung ſtellen.
Trotzdem hat Litauen auch nach den Wahlen ſeine
Unter=
drückungspolitik nicht nur nicht abgebaut, vielmehr ihre
Metho=
den noch verſchärft. Mit allen Mitteln der Knebelung und
Schi=
kanierung bis zur Landesverweiſung iſt es beſtrebt, den deutſchen
Geiſt einzudämmen und den litauiſchen Charakter des Gebietes
zu betonen. Wenn die Deutſchen, um überhaupt einen
geordne=
ten Handel und Wandel zu ermöglichen, in einem Punkt — wie
in der Angelegenheit des Landespräſidenten Simonaitis —
nach=
geben, ſo erweiſt es ſich, daß Kowno dies nur als neues
Sprung=
brett benutzt, um den Deutſchen das Leben in Memel ganz zu
verekeln und unmöglich zu machen.
Die tieferen Gründe all dieſer Schikanen liegen in der
Tat=
ſache, daß am erſten April die Optionsfriſt für Deutſchland
ab=
gelaufen iſt und Litauen möglichſt viel Kerndeutſche zur
Abwan=
derung zwingen will, um den Reſt deſto ungehemmter
litauiſie=
ren zu können. Es ſcheint aber, daß ſie die Rechnung ohne den
Wirt machen. Die deutſchen Landtagsabgeordneten haben einen
Aufruf erlaſſen, in dem ſie die Memelländer auffordern, nicht zu
optieren und in Memel zu bleiben. Dieſe wahrhaft nationale
Tat, als deutſche Vorpoſten im Oſten auszuharren, kann den
Memelländern nicht hoch genug angerechnet werden. Anſtatt
durch Abwanderung das Deutſchtum zu ſchwächen, ziehen ſie es
vor, in der Hoffnung, daß keine Verträge ewig währen, in
mög=
lichſt geſchloſſener Einheit an Ort und Stelle zu bleiben, um den
nationaldeutſchen Charakter der Stadt zu wahren. Denn auch
für Memel gilt das Wort: Zu Deutſchland gehört, was
deutſch iſt.
Turati.
EP. Rom, 1. April.
Der neue Leiter der Fasciſtiſchen Partei, Auguſto Turati,
erklärte dem „Impero” über die Richtlinien ſeines Programms:
Nachdem der Kampf gegen den Aventin gewonnen ſei, könne die
Unverſöhnlichkeit des Fascismus den anderen Parteien
gegen=
über gemildert werden. Man müſſe die kläglichen Zuſtände der
früheren führenden Parteien ins Auge faſſen und die Worte des
Duce beherzigen, vor allem gegen ſich ſelber unverſöhnlich zu ſein.
* Alfred Einſtein: Das neue Muſiklexikon. XXVI und
730 Seiten. Gebunden 27,50 Mark, Halbfranz 32 Mark. Max
Heſſes Verlag, Berlin.
Das neue Muſiklexikon des bekannten Münchener
Muſik=
forſchers, der nach Hugo Riemanns Tode die Weiterführung von
deſſen berühmtem großen Muſiklexikon übernommen hat verfolgt
weſentlich andere Zwecke als das genannte große wiſſenſchaftliche
Werk. Es will der modernen Muſik und ihrer Erkenntnis dienen
und enthält als Kern die von Einſtein bewerkſtelligte
Ueber=
ſetzung des im vorigen Jahre erſchienenen „Dictionary of
Mo-
dern Music”, herausgegeben von Eaglefield=Hull. — Sollte dies
Werk dazu dienen, die ſeit Beginn des Krieges zerſtörten
muſi=
kaliſchen Wechſelbeziehungen zwiſchen den Ländern und Völkern
anzubahnen und die Vielheit des ſeitherigen künſtleriſchen
Ge=
ſchehens in den verſchiedenen völkiſchen Kulturkreiſen in ihren
Erſcheinungen lexikaliſch zu ſammeln, ſo ergibt Einſteins
Bear=
beitung eine noch ſtärkere Einſtellung auf die Verbindung
zwi=
ſchen Wiſſenſchaft und Praxis in Anlehnung an die wichtigſten
neuen muſikwiſſenſchaftlichen Methoden.
Das Lexikon dient inſofern der neueſten Kunſt, als die
Grenze deſſen, was es behandelt, etwa mit dem Jahr 1880
ge=
zogen wurde. Was ſeither produktiv, reproduktiv und
wiſſen=
ſchaftlich geleiſtet wurde, wird plaſtiſch und kurz fixiert. Von
älterer Kunſt iſt nur das einbezogen, was für das moderne
Kunſt=
leben noch von wirklicher Bedeutung iſt. Hiſtoriſche Meiſter wie
Palgeſtrina, Monteverdi, Schütz würde man darum vergeblich
ſuchen, bei klaſſiſchen und frühromantiſchen Meiſtern wie Mozart,
Beethoven, Schubert, Schumann entfällt alles biographiſche
Ma=
terial wie auch die Aufzählung der Werke, mit kurzen Worten
iſt nur die Einſtellung unſerer Zeit zu dem Meiſter und ſeinem
Lebenswerk und das neueſte aus der Literatur angegeben. Wenn
wir uns dagegen über moderne Komponiſten und Künſtler
orien=
tieren wollen, ſo finden wir überall Artikel von größter
Voll=
ſtändigkeit und Klarheit. Der Künſtler, ſein Lebenslauf, ſein
Charakter, alle bisher erſchienenen Werke und die Literatur ſind
mit bewundernswerter Vollſtändigkeit behandelt.
Bedeutungs=
voll ſind ferner vor allem die größeren Aufſätze über die Muſik
der verſchiedenen Völker ſeit 1880.
Aus dieſen Gründen iſt dies neue Werk eine überaus
wert=
volle Ergänzung des Riemannſchen Lexikons, ohne daß es in
irgend einer Beziehung als konkurrierend mit dieſem angeſehen
werden könnte. Die Einſtellung beider Werke iſt eine völlig andere.
Darum wird Einſteins Lexikon für jeden unentbehrlich ſein, der
ſich für moderne Muſik intereſſiert oder der beruflich als Kritiker,
als Leiter von konzertierenden Vereinen, als reproduktiver
Noack.
Künſtler tätig iſt.
Freitag, den 2. April. 1926
Nummer 92
Familiennachrichten
w
Statt Karten
Die Verlobung meiner
Tochter Edith mit Herrn
Otto Ehrhardt beehre ich
mich anzuzeigen
Frau Konsul Hugo
Stahlschmidt Ww.
Düsseldorf
Amsterdamerstraße 170
Meine Verlobung mit
Fräulein Edith Stahlschmidt,
Tochter des verstorbenen
Herrn Konsul Hugo
Stahl-
schmidt u. seiner Gemahlin
Frau Gertrud, geb. Heinen,
zeige ich ergebenst an
Otto Ehrhardt
Dipl. rer. merc.
Darmstadt
Rheinstraße 4
Ostern 1 926
5032
Ihre am heutigen Tage vollzogene Vermählung beehren
ſich hierdurch ergebenſt anzuzeigen
Prokuriſt Willy Kuhle und Frau Elſa,
geb. Schnlze
Darmſtadt, den 3r. März I926.
Gutenbergſtraße 22
Trauung: Sonntag, 4. April (r. Oſtertag), nachm. 3 Uhr in der Schloßkirche
Heute entſchlief nach längerem Leiden meine
liebe Mutter, unſere Großmutter und meine
Schweſter
Frau Chriſtine Coy
geb. Lutzi
im 82. Lebensjahr.
(5068
Eliſe Waſter Wtw., geb. Coy
Otto Walter und Frau
Richard Walter
Anna Lutzi.
Die Beerdigung findet Samstag, den 3. April,
vor=
mittags 11 Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
Am 1. April verſtarb unſer Kamerad
Philipp Wilch
Ehrenmitglied des Vereins
nachdem er noch vor kurzem ſeine Goldene Hochzeit
feiern konnte. Wir verlieren in dem Verſtorbenen
einen unſerer beſten und treueſten Kaweraden,
einen aufrechten und gütigen Menſchen,
deſſenAnden=
ken in unſeren Reihen ſtets lebendig bleiben wird.
Die Beiſetzung findet am Oſtermontag, vorm. /, 12
Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt. Wir bitten die
Kameraden um möglichſt zahlreiches Erſcheinen.
Verein ehemgliger Angehöriger des
He ſiſchen Artilleriekorps
Bickel, Hauptmanna. D., 1. Vorſitzender. (5117
Ihre am 1. Oſierfeiertag,
nach=
mittags 2 Uhr in der Petruskirche
ſiattfindende Trauung zeigen an
Gg. Steinmetz
und
((8995
Käthe Steinmetz, geb. Horſt
Rhönring 41
Beſſungerſtr. 88½
Ihre Vermählung beehren ſich
anzuzeigen
Wilhelm Morgenroth
Emmy Morgenroth
Statt Karien.
Für die Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden
meines lieben Mannes bitte
ich unſeren tiefgefühlten Dank
entgegenzunehmen.
Für die Hinterbliebenen:
Hedwig Freifrau von Starck
geb. von Hombergk zu Vach.
Dankſagung.
Allen, die uns beim Heimgang unſeres
ſieben Verſtorbenen ihre Teilnahme bewieſen
haben, ſagen wir auf dieſem Wege herzlichen
(28935
Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ala Grebe, geb. Wiener.
Frankfurt a. M., Darmſiadt, April 1926.
Edel=Buſchroſen
das Edelſte was darin exiſtiert, vom
dunkel=
ſten Rot bis zum zarteſten Gelb, ganz dicht
gefüllt, ſchon in dieſem Jahre unermüdlich
blühend, 10 wüchſige Büſche 3,80 Mk., 25 St.
9 Mk. 100 St. 34 Mk. Hochſtammroſen 1 St.
2.50 Mk., Trauerhochſtammroſen 1 St. 5 Mk.,
Schling= oder Kletterroſen 1 St. 0.70 Mk.,
10 St. 6 Mk., Rieſen=Fohannisbeeren 10
Büſche 3 Mk., 25 St. 7 Mk., 100 St. 25 Mk.
Hochſtämme 1 St. 1.50 Mk., 10 St. 14 Mk.,
Rieſen=Stackelbeeren 10 Büſche 6.50 Mk., 100 St 55 Mk.
Hoch=
ſtämme 1 St 1.50 Mk 10 St. 14 Mk. Meine rieſenfrüchtigen
Gartenbrombeeren e regen überall Aufſehen 10 guttragende
Sträucher 4 Mk., 25 St. 9 Mk., 100 St. 35 Mk. Meine neueſten
Rieſenhimbeeren ſollten in keinem Girten fehlen. Der Ertrag
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4 Mk., 100 St 12 Mk., 1200 St. 100 Mk. Schattenmorellen
große lange Loeklirche) 1 Buſchbäumchen 1.50 Mk., 10 St. 12
Mk. Rieſenfrüchtige Haſelnn ſträucher 1 Strauch 1.60 Mk., 10
St. 15 Mk. Apfelbnſchobft in den beſten ertragreichſten Sorten
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Edel=
pfirſiche, für nördliches Klima geeignet, 1 Buſch 1.50 Mk., 10 St.
112 Mk., 25 St. 27 Dik. Maßo ienfträucher, ſogen. Stechpalmen
Sommer und inter ihr ſchönes, glänzendes, dunkelgrünes Laub
behaltend, 3—4jährige Stäucher 19 St 2.50 Mr. Edler, echter
Wein, mehrjührige Büſche, 1 BuſH 1.60 Mk., 10 Stück 14 Mk.
ieſenblumige Knollen=Begonien it Blüten von koloſſaler Größe
2 St. 0.10 Mk., 19 St. 159 Mk., 100 St. 12 Mk. Rieſenblütige
Bladialen 2 St. 0.20, 10 St. 0.*0, 25 St. 1 80, 100 St. 6 50 Mk.
Effektvol wirkt immer eine Cannagruppe, 4 St. 3.50 Mk., 10
St. 8 Mk. Schneeweiße Prachti lien 1 St. 0.80, 10 St. 7 Mk.
Edelfarne in vieien Sorten, 1 St. 0.40, 10 St. 3 Mk.
Edel=
dahlien 6 Prachtſorten 3 k., 10 St. 4.50 Mk., 20 St. 8 Mk.
Winterharte Zärwindeſchlingeflenzen mit herrlichen,
dichtge=
füliten Blüten (nicht vom Frot tot zu bekommen) 10 St. 2 Mk.,
25 St. 4 Mk., 50 St. 7 Mr., 100 St. 12 Mk. Ein Weltwunder
ſind rieſengroße Schwarze Anana3=Erdbeeren 10. Stück 1 Mk.,
25 St. 2 Mk., 50 St 3 50 100 St. 6.50. 250 St. 15, 00 St. 25,
1000 St. 40 Mk. Spargelpflanzen, Ruhm von Braunſchweig, 100
St. 3 Mk., 1000 St. 22 Mk. Ed I=Tomfrey 100 St. 2 Mk., 1000
St. 12 Mk. Laternen= oder Luftballonpflanzen, wachſen
über=
all, 10 Stauden, noch in dieſem Jihre rote Laternen tragend,
1 Mk., 100 Stück 6 Mr. Eine große Tüte Samen von
ſchnell=
wachſenden und ſ hön blühenden Schlingpflanzen für Balkone,
Lauv=n uſw. 45 Pfg., 2 Tüten 1.80 Mk. Rieſenblum. ſtarkouft.
Gartenmaiglöckchen, ſtarke, gutbewurzelte Pflanzkeime, 25 St.
1.25 Mk., 100 St. 4 Mk., 1000 St. 32 Mk. Lieferung (Nachnahme)
Verſandgärtnerei Höltge ſwpeltbe). irma) Ratzebuhr 70 (Vl,5103
Bei
Darmſiadt, im März 1926.
(28927
Eichbergſtraße 17.
itrovanille
D. R. O
InApotheken
geb. Hofmann
Darmſtadt, den 2. April 1926.
Die kirchliche Trauung findet am 1.
Oſter=
feiertag, nachmittags um 2½ Uhr, in der
Johanneskirche ſiatt. (e8891
Oeffentliche
Dankſagung.
Ihre Vermählung beehren ſich
anzuzeigen
Guſtav Meger
Anna Meger
geb. Stephan (*8961
Kirchliche Trauung am Oſter=Sonntag,
nachm. ½4 Uhr, in der Eliſabethenkirche.
Darmſtadt, Weiterſtädterſir. 21.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem
Hin=
ſcheiden meiner lieben Frau und
unſerer herzensguten Mutter
ſprechen wir Allen unſeren
in=
nigſien Dank aus.
(5051
Die
trauernden Hinterbliebenen:
Georg Reeg
und Kinder.
Uarung.
Wir erklären hiermit, daß wir unſere Kundſchaft in
Darinſtadt nur von unſerem langjährigen Vertreter Herrn
Tenth beſuchen laſſen, daß wir ohne ſeglichen
Zwiſchen=
handel durch Hauſierer liefern und daß es nur unſere
Fabrikate geweſen ſind, die ſeit ſetzt nahezu 40 Jahren in
Darmſtadt den bekannten guten Ruf der „Schlitzer
Seifen=
fabrikate” begründet haben.
(5026
Ihre am 1. Oſterfeiertag, nachmittags
3½ Uhr, in der Johanneskirche
ſiatt=
ſindende Trauung beehren ſich anzuzeigen
Dankſagung.
G. L. Miepoch e Co.
Seifenfabrik
Gegr. 1866
Schlitz i. H.
Wilhelm Weber
und Frau Elſe, geb. Beutke.
Mannheim
Alphornſtr. 35
(*8932)
Darmſtadt
Kahleriſtr. 31
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme und Blumenſpenden
unſe=
rer lieben Verſtorbenen, ſowie für
die troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrers Zimmermann am Grabe
fagen wir auf dieſem Wege unſern
tiefgefühlteſten Dank.
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Nummer 92
Freitag, den 2. April 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 2. April.
*Der Weg des Ewigen.
Von Reinhold Braun.
Einer, der weiß, daß es in ihm will und
wie es will, ohne zu wiſſen wo hinaus, geht
. den Weg des Ewigen.
Kolbenheyer.
Zwei Worte ſtehen leuchtend wie hohe Markſteine am Anſang
und am Schluſſe des Heilandweges: Das erſte, die erſte große
Bewußtheit ſeines Lebensauftrages ſtrahlend: „Wiſſet ihr nicht,
daß ich ſein muß in dem, das meines Vaters iſt?” und das
zweite, höch am Kreuze aus Dornen= und Schmerzensnacht
ge=
ſprochen: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geiſt!“
Zwiſchen dieſen beiden Worten unbedingter
Gottverbunden=
heit liegt der unerhörte Liebes= und Leidensweg Jeſu, ein Weg,
aus dem Urgrunde der Seele aufdämmernd, gehoben und
begon=
nen aus Ewigkeit und am Schluſſe in Ewigkeit hinübermündend.
Beide Worte ſind die große Unbeirrtheit des Glaubens, von
Gottes Väterlichkeit hineingeſtellt zu ſein in dieſes Leben, dieſer
Väterlichkeit und ihrem Willen unbedingt zu dienen durch alles
Leid und alle Nacht hindurch, dem großen Unerforſchlichen ſich
ganz zu verſchreiben und am Ende wieder von dieſer
Väterlich=
keit getragen zu werden zu der Verklärung der Seele, die getreu
war und den Sieg der Liebe davontrug.
O du Weg der großen Jeſus=Unbeirrtheit, des erhabenen:
„Ich muß!”, der wunderbaren Nichtungsklarheit, der
unerſchütter=
lichen Zielſicherheit, der heiligen Sehnſucht, die da aufbrach aus
Ewigkeit und hinſtrömte in ewiges Licht.
Weg des Ewigen hin durch alle Zeitlichkeit, die Forderung
des Tages erfüllend um des letzten Zieles willen, und mächtig zu
dieſer Erfüllung, ſo wechſelvoll und ſchwer, ſo reich an Leiden ſie
ſein mag, mächtig aus dem Grunde „Gott” und „Vater”.
Das iſt letztes Ziel aller Lebenskunſt: mitten im Zeitlichen
mit allen ſeinen Verſchlungenheiten und Wirruiſſen, den Weg
des Ewigen zu erkennen, inbrünſtig ihm folgen, auf ihm zu
blei=
ben mitten im Leiden, trotz Verhöhnungen und Kreuzigung,
im=
mer die leuchtende Weisheit des Gotteskindes im Herzen: „
Die=
ſer Weg iſt der rechte und einzige; er iſt dein Weg, der dich ans
Ziel trägt!“
Was iſt der Tod im Angeſicht dieſes Weges; was aller
Ver=
luſt, der uns im Leben trifſt! Was aller Widerſpruch des Lebens,
all Widerſachertum des Böſen! All und Jedes, Kleiues und
Gro=
ßes, Gutes und Schlimmes wird in ſeinem Sinn gehoben und
eingefügt dem Sinn des Lebens!
Wie blüht der wahre Wert der Menſchenſeele uns ins Herz,
wie wandern wir innerlich fort von dem, was die Menge liebt
und immer nur Schein iſt, wie wachſen wir in herrliche Freiheit
und Einfachheit, wie wird uns Entbehren zur Freude, wie
ler=
nen wir wahrhaft lieben und opfern, wie reifen wir in lichte
Menſchlichkeit, geſegnet und ein Segen!
Wie wird uns vieles ſo leicht, was uns ſo ſchwer war
vor=
dem und anderen Menſchen immer noch ſo ſchwer iſt! Unſere
Lebens=Karfreitage werden zu den großen Siegestagen unſeres
Lebens. Das Leid wird Erhöhung unſeres inneren Meufchen.
Weg des Ewigen!
Hat in ſolcher Erkenntnis der Karfreitag noch das
Allzu=
dunkle in ſeinem Geſichte? Iſt er nicht der Tag, der ſein mußte,
um des erhabenen Lebenswerkes Jeſu willen?
Unter der dunklen Decke ſtrömt das Licht der heiligen
Liebes=
kraft, iſt Größe aus dem „Ich muß!”, aus dem gotthaften „Ja!”
O wieviel Kraft, wieviel ſtilles, ſtarkes Licht können wir in die
eigene Seele nehmen aus dieſem Tage? Wieviel Mut zu
eige=
nem Vollbringen, wieviel Ewigkeit für unſere Dornenſtunden?
O daß wir den Tag mit aller Wachheit erlebten, aller offenen
Tiefe unſeres Weſens!
Daß wir aus ähm und in ihm immer klarer unſeren eigenen
Weg des Ewigen erkennten und ihn gleichſam noch feſter unter
die Füße nähmen! —
Nur aus der inneren Unverzagtheit des einzelnen und der
Geſamtheit kommt alles Elend.
Wer glücklich werden will, kann es nie, ohne daß ei tapfer
mit ſchöpferiſchem Herzen und in reiner Menſchenliebe ſeinen
Weg des Ewigen geht!“
Wer wirken, wer wahrhaft leben will, kann es nie ohne
ſol=
chen guten Willen.
Hinter jedem noch ſo ſchmerzvollen „Es iſt vollbracht!”
leuch=
tet himmliſcher Glanz auf!
Das Lied von der unſterblichen Seele ſchwebt mit goldenen
Flügeln empor aus Nacht und Dornen, und „die Himmel
rüh=
men des Ewigen Ehre!”
* Ernannt wurden: am 18. März der Fachlehrer Rudolf Koch aus
Offenbach mit Wirkung vom 1. April 1926 an zum Studienrat an den
Techniſchen Lehranſtalten in Offenbach; am 19. März 1926 zu
Ober=
afſiſtenten mit Wirkung vom 1. März 1926: der Kanzleiaſſiſtent bei dem
Amtsgericht Butzbach Wilhelm Albert Krausgrill, der
Kanzlei=
afſiſtent bei dem Amtsanwalt zu Offenbach Ludwig Steinheimer;
am 24. März 1926: a) die Verſorgungsanwärter Georg Klüpfel zu
Griesheim b. D. zum Amtsgehilfen bei dem Amtsgericht Mainz,
Chri=
ſtian Korb in Zwingenberg zum Amtsgehilfen bei dem Amtsgericht
Zwingenberg, Arnold Schaus in Pfeddersheim zum Amtsgehilfen bei
dem Amtsgericht in Pfeddersheim, Auguſt Wölfelſchneider in
Ober=Ingelheim zum Amtsgehilſen bei dem Amtsgericht Ober=
Ingel=
heim; b) die Anſtellungsanwärter Wilhelm Meinel in Alsfeld zum
Amtsgehilfen bei dem Amtsgericht Alsfeld, ſämtlich mit Wirkung vom
1. April. 1926; am 25. März 1926 zu Kanzleiaſſiſtenten die Kanzliſten:
Johann Gabel bei dem Amtsgericht Mainz, Karl Richard Hußke
bei der Staatsanwaltſchaft Gießen, Heinrich Kraft bei dem
Amts=
gericht Ortenberg, Wilhelm Lüpcke bei dem Landgericht Mainz, Auguſt
Ludwig Pitzer bei dem Amtsgericht Ober=Ingelheim, Ulrich Saß bei
dem Amtsgericht Mainz, Wilhelm Schneidmüller bei dem
Amts=
gericht Gießen, Walter UIlrich bei der Staatsanwaltſchaft Gießen und
Wilhelm Georg Robert Weſeloh bei dem Amtsgericht Darmſtadt I,
ſämtlich mit Wirkung vom 1. März 1926; am 25. März 1926: der
Kanz=
liſt Wilhelm Reibſtein bei dem Amtsgericht Darmſtadt I zum
Kanz=
liſten bei dem Amtsgericht Groß=Gerau; der Kanzleigehilfe Adam
Fo=
rell in Lorſch zum Kanzliſten bei dem Amtsgericht Lorſch, beide mit
Wirkung vom 1. April 1926 ab; am 26. März 1926: Heinrich Roos
in Höchſt i. O. zum Amtsgehilfen bei dem Amtsgericht Höchſt i. O., mit
Wirkung vom 1. April 1926.
— Entlafſen wurde am 5. Februar 1926: der Polizeioberaſſiſtent
Wilhelm Hofmann beim Polizeiamt Offenbach a. M. aus dem
Staatsdienſt.
— Heſſiſche Flugbetriebs=A. G. Die von Darmſtadt aus
gül=
tigen Flugpreiſe werden ſich wie folgt ſtellen: Von
Darm=
ſtadt nach Baden=Baden 40 Mk., nach Baſel 60 Mk., nach
Karls=
ruhe 30 Mk., nach Konſtanz 70 Mk., nach Mannheim=Heidelberg=
Ludwigshafen 20 Mk., nach München 75 Mk., nach Stuttgart
30 Mk., nach Villingen 50 Mk., nach Zürich 65 Mk.
— Volkshochſchule. Füir die in unſerer Zahlſtelle angemeldeten
Mie=
ten der Darmſtädter Volksbühne müſſen die Karten zu der
Oſtermontag=Vorſtellung am Samstag, den 3. April, von 12—2
Uhr, in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule abgeholt werden.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheater
Großes Haus.
Sonntag, 4. April. C 13. (für diejenigen C=Mieter, die keine
Zuſatziiete haben). Anfang 5 Uhr, Ende 10 Uhr: „
Parſi=
fal” ein Bühnenweihfeſtſpiel von Richard Wagner. Preiſe
1,50 bis 15 Mk.
Montag, 5. April. F 8 (Darmſtädter Volksbühne). Anfang 7 Uhr,
Ende gegen 10 Uhr: „Der Kreidekreis”, nach dem
Chi=
neſiſchen von Klabund. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Dienstag, 6. April. A 17. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Drei
Goldoniſche Komödien („Das Caféhaus”. „Herr
Todero Brontolon”, „Die zänkiſchen Weiber von Chioggia”).
Muſik von Francesco Malipiero. Hierauf: „Das
vene=
zianiſche Kloſter” choreographiſche Komödie v. Alfredo
Caſella. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Mittwoch, 7. April. B 18. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „
Lum=
pazivagabundus” Poſſe von Neſtroy. Pr. 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, 8. April. C 16. Anf. 7 Uhr, Ende 9½ Uhr: „
Fide=
lio”, Oper von Beethoven. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Freitag, 9. April. Außer Miete; Volksvorſtellung zu
Einheits=
preiſen. Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr: „Carmen”.
Oper von Bizet. Preiſe 1, 2, 3, 4 Mk.
Samstag, 10. April. T 17. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Der
Kreidekreis”. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Sonntag, 11. April. K 13 (Bühnenvolksbund). Anfang 5 Uhr
Ende 10 Uhr: „Parſifal”. Preiſe 1,50 bis 15 Mk.
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* Zur Neuaufſiellung des Stadtmuſeums.
Das Stadtmuſeum (Schloßgraben) hat es ſich zur Aufgabe gemacht,
von dem Leben Alt=Darmſtadts ein anſchauliches Bild zu geben. Es iſt
das nicht leicht, da Darmſtadt keine große Vergangenheit hat und uns
nur ſpärliche Zeugniſſe vom Leben unſerer Vaterſtadt in vergangenen
Jahrhunderten erhalten ſind. Seit langem hat man verſucht, dieſe
Zeugen Alt=Darmſtädter Lebens zu ſammeln und, wo es an bedeutenden
Stücken fehlt, doch das Typiſche zu finden und zuſammenzutragen. Wir
haben uns bemüht, aus dieſen Sammlungen das auszuſtellen, was uns
weſentlich ſchien und verſucht, in den uns zur Verfügung ſtehenden engen
Räumen Bilder aus dem Darmſtädter Leben der Vergangenheit lebendig
werden zu laſſen. Wir mußten dazu das Muſeum umgeſtalten, manches
der dort ausgeſtellten Bilder auch vorläufig zurückzuſtellen, um das Ganze
anſchaulich geſtalten zu können.
Es wurde verſucht, den einzelnen Räumen einen einheitlichen
Cha=
rakter zu geben.
So ſtellt nun ein Raum die Faktoren zuſammen, die die alte Städt
gebildet und ihr Leben geſtaltet haben: Markt und Gericht, Rat,
Be=
amtentum und Bürgerwehr. Ein zweiter will uns das alte Stadtbild
lebendig werden laſſen mit den älteſten vorhandenen Abbildungen und
einem kleinen Modell. Ein drittes Zimmer iſt den Darmſtädter Zünften
gewidmet und zeigt, was wir von Zeugniſſen dieſen Lebens heute noch
beſitzen: Zunftfahnen mit den Zunftabzeichen, Zunfturkunden,
Zunft=
briefe, Wanderbücher der Zunftgeſellen und anderes mehr. An anderer
Stelle ſind eine Reihe alter Stadtpläne zuſammengeſtellt um ein Bild
der äußeren Entwicklung der Stadt zu geben. Zwei wohnlich eingerichtete
Zimmer des oberen Stockwerkes ſuchen einen Begriff zu geben von dem
Leben altdarmſtädter bürgerlicher Familien. Eines von ihnen gibt
Er=
innerungen an die Goethezeit Darmſtadts und ſucht ein Bild zu geben
von der Schönheit alter Darmſtädter Gärten, das zweite gibt
Erinne=
rungen an die 48er Zeit und an bedeutende Darmſtädter Geſtalten der
Biedermeierzeit. Hier findet man die Bilder von Gervinus, Liebig,
Büchner und anderen. Anſchließend an die Erinnerungen der Goethezeitz
iſt einiges zuſammengeſtellt, was das Gedächtnis der Jahre um 1813
feſt=
halten will. Gegenüberliegend wollen wir zwei Ausſtellungsräume Alt=
Darmſtadt im Bild zeigen und zwar ſtellt einer das Schönſte und
Wich=
tigſte aus der großen Zahl alter Stiche und alter Aquarelle zuſammen,
unter denen die von Heinrich Hofmann eine Gruppe für ſich bilden,
während ein zweiter Raum das Bild von Alt=Darmſtadt zeigen will, wie
es neuere, zeitgenöſſiſche Künſtler geſehen haben. Von älteren
Darm=
ſtädter Künſtlern war es des geringen zur Verfügung ſtehenden Raumes
wegen nicht möglich, Bilder in größerer Zahl zu zeigen. An einer
Stelle des Aufgangs zum oberen Stock iſt eine kleine Auswahl
zuſammen=
geſtellt, im ganzen muß aber hier auf die reichhaltigen Sammlungen des
Landesmuſeums verwieſen werden. Wir haben nur verſucht, in den
Räumen des zweiten Stockes die Darmſtädter Künſtlerwelt des 19.
Jahr=
hunderts in Bildniſſen und Selbſtbildniſſen lebendig werden zu laſſen,
und haben eine kleine Auswahl charakteriſtiſcher Stücke der Zeichenkunſt
des 19. Jahrhunderts beigegeben.
Hier ſchließen ſich nun die von Herrn Sanitätsrat Dr. Maurer mit
viel Liebe und Sorgfalt zuſammengetragenen Schätze der Odenwald=
Sammlung an, an deren Aufſtellung nichts geändert wurde. Sie gibt
ein in ſeiner Art abgeſchloſſenes, ſehr lebendiges Bild des alten
Oden=
wälder Volkslebens, vor allem aber des alten bodenſt.ndigen
Hand=
werks, wie es heute im Ausſterben iſt. Gerade in dieſer Hinſicht hat
dieſe Sammlung eine Geſchloſſenheit und Vollſtändigkeit, der wenige
entſprechende Muſeen in Deutſchland gleich kommen.
Es iſt noch hinzuzufügen, daß die in den letzten Jahren erfolgte
Be=
gründung des Schloßmuſeums eine Abgrenzung der Arbeitsgebiete von
Stadtmuſeum und Schloßmuſeum notwendig machten. Wir verzichteten
darum darauf, das zu zeigen, was dort in reicheren Sammlungen
ge=
boten werden kann, ſodaß wir alſo aus der Geſchichte des heſſiſchem
Fürſtenhauſes nur das ausſtellen, was enger mit Darmſtädter Lebem
verwachſen nicht davon getrennt werden kann, und ebenſo wird in allem
militäriſchen Dingen nur von dem berichtet, was unmittelbar aus dem
bürgerlichen Leben hervorwächſt wie etwa die Bürgerwehr des 19.
Jahr=
hunderts.
Das Stadtmuſeum iſt regelmäßig Samstags nachmittags von 2 bis
4 Uhr, Sonntags von 11 bis 1 und 2 bis 4 Uhr geöffnete. Der Eintritt
iſt frei. Oeſterſonntag muß das Muſeum geſchloſſen bleiben. Es iſt
ſtatt deſſen am 2. Feiertag von 11 bis 1 und 2 bis 4 Uhr geöffnet.
Dr. Adolf Waas.
Kleines Haus.
Sonutag, 4. April. Nachm. 2½ Uhr, Ende 4½ Uhr: Zum erſten
Male: „Heidideldei” oder „Wie die Haſen dazu
kamen, Eier zu legen” Oſtermärchen von Franziska
Becker. Preiſe 0,50, 1,00 und 1,50 Mk. — Abends 7½ Uhr,
Ende nach 10 Uhr: „Sakuntala” Schauſpiel von
Kali=
daſa, in der Bearbeitung von Kornfeld. Zuſatzmiete X (9)
Preiſe 1 bis 6 Mk.
Montag, 5. April. Zuſatzmiete IX (9). Anfang 6½ Uhr, Ende
gegen 10 Uhr: „Figaros Hochzeit”, Oper von Mozart.
Preiſe 1,20 bis 7,20 Mk.
Dienstag, 6. April. Nachmittags: „Heidideldei” oder „Wie
die Haſen dazu kamen, Eier zu legen”,
Oſter=
märchen von Franziska Becker. Preiſe 0,50, 1,00, 1,50 Mk. —
Abends 7 Uhr, Ende 10 Uhr: „Der Glasſchrank”
Lokal=
poſſe von Heinrich Rüthlein. Dargeſtellt durch die Heſſiſche
Spielgemeinſchaft. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Mittwoch, 7. April. Nachm. 3 Uhr, Ende 5 Uhr: „
Heididel=
dei” oder „Wie die Haſen dazu kamen, Eier zu
legen”. Preiſe 0,50, 1,00, 1,50 Mk.
Donnerstag, 8. April. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Der
Glasſchrank” Lokalpoſſe von Heinrich Rüthlein.
Dar=
geſtellt durch die Heſſ. Spielgemeinſchaft. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Freitag, 9. April. Zuſatzmiete TV (9). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: „Bradamante‟, Komödie von Ernſt Legal.
Preiſe 1 bis 6 Mk.
Samstag, 10. April. Nachmittags 2½ Uhr, Ende 4½ Uhr: „
Hei=
dideldei” oder „Wie die Haſen dazu kamen
Eier zu legen” Preiſe 0,50, 1,00, 1,50 Mk. — Abends
7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Die Entführung aus dem
Serail” Oper von Mozart. Zuſatzmiete V (12). Preiſe
1 bis 6 Mk.
Sonntag, 11. April. Zuſatzmiete II (9). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: „Der Herr von Pourceaugnac” nach
Mo=
liere bearbeitet von Otto Stockhauſen. Preiſe 1 bis 6 Mk.
Die Der;Kamier
unſeres Blattes erſcheint bereits mit der
Aus=
gabe vom 3. April vereinigt am Oſter=Gamstag
und gelangt abends um 6 Uhr in der Stadt
durch die Trägerinnen zur Verteilung. Anzeigen
für die Oſter= Ausgabe müſſen ſpäteſtens bis
Sams=
tag, mittags 12 Uhr, aufgegeben ſein; Inſerate für
die Ausgabe vom Dienstag, den 6. April, werden
bis Samstag, nachmittags 2 Uhr, angenommen.
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Der Verlag.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Unſere Darmſtädter Altiſtin Grete
Nies hat ihren großen Erfolgen im Konzertſaal jüngſt einen neuem
Erfolg zugeſellt. Von der Freiburger Arbeitsgemeinſchaft für neue Muſik
verpflichtet, gewann ſie durch die edle, geiſtig vertiefte Wiedergabe der
Altpartie in Hindemiths „Junger Magd” allgemeine Anerkennung der
muſikverſtändigen Gemeinde und der zinftigen Preſſe. Das eigenartige
Werk, aufgebaut auf 6 Gedichten von G. Trake, läßt die Altſtimme von
Flöte, Klarinette und Streichquartett begleiten. „Die Singſtimme ließ
das Einfache, Rührende, Ergreifende des Schickſals dieſer bäueriſchen
Heldin überzeugend hervortreten. Es konnte ſich der warmblütige Alt
der Sängerin, ihre wundervolle Ausſprache, die ganze Vornehmheit ihrer
Künſtlerſchaft voll entfalten, und vierfacher Hervorruf dankte für dieſe
Leiſtung.” (v. Graevenitz in der Breisgauer Zeitung.)
— Die Städtiſche Akademie für Tonkunſt hat auf Wunſch
intereſſier=
ter Kreiſe unter Leitung der Ballettmeiſterin am Heſſiſchen Landestheates
Fräulein Manda von Kreibig in Erweiterung der ſeitherigen
rhythmi=
ſchen Gymnaſtikkurſe eine Abteilung Akademie für Körperbildung und
künſtleriſchen Tanz eingerichtet. Neue Kurſe vom 10. April bis 10. Juli.
Die niedrigen Preiſe bieten weiteſten Kreiſen die Möglichkeit zur
Teil=
nahme an den Kurſen. Weiterhin iſt die Bildung eines Bewegungschors
bzw. einer Tanzgruppe vorgeſehen, die die Teilnehmer ſür Chor= und
Gruppentanz heranbilden ſoll. Dieſe werden gegebenenfalls zur
Mit=
wirkung auf der Bühne herangezogen. Der Eintritt in die
Meiſter=
klaſſen, die für das Winterſemeſter vorgeſehen ſind, kann erſt nach
dem Beſuch des erſten Kurſes erfolgen. Auskunft und Anmeldung im
Sekretariat der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtr. 36.
Telephon Stadtamt. Näheres wird noch bekannt gegeben.
— Die Herrngarten=Morgenmuſiken des Städtiſchen Orcheſters ſollen
an den Oſterfeiertagen wieder aufgenommen werden. Um 11 Uhr
be=
ginnend, ſoll ihre Dauer anderthalbe Stunde ſein. — Aus den
Vorrrags=
ordnungen: a) des 1. Feiertags: Beethoven: „Die Himmel rühmen”, Rich.
Wagner: Gralsrittermarſch, Kéler=Béla: Romantiſche Ouver üire, Verdi:
Fantaſie aus „Rigoletto”; — b) 2. Feiertag: Altniederländiſches
Dank=
gebet, Bizet: Szenen aus „Carmen”, Grieg: Solveigs Lied, Strauß:
„Wiener Blut” u. a. m. (Siehe auch Anzeige.)
— Evangeliſche Oſter=Gottesdienſte. Am 2. Oſtertag finden nach der
Vereinbarung der hieſigen evangeliſchen Gemeinden in dieſem Jahre
Konfirmationsgottesdienſte ſtatt in der Stadt= und Pauluskirche,
Predigt=
gottesdienſte in der Johannes= und Petruskirche, ſowie in der Stadtkapelle
und Schloßkirche, außerdem Oſtermette in der Martinskirche um 7 Uhr.
— In der Beſprechung über die Aufführung der Händelſchen
Johan=
nes=Paſſion in der Martinskirche iſt verſehentlich ein mitwirkender Soliſt
nicht genannt worden. Es war dies Herr Ludwig Roſe aus München,
Schüler von Herrn Profeſſor Beines;; ſein ſchöner, leicht anſprechender
Baxiton, ſein beſeelter Vortrag ſchufen eindrucksvolle Wiedergabe der
„Jeſus=Partie‟
O.
* Abſchiedsfeier. In den Räumen des Bürgervereins verſammelten
ſich die Oſtern zur Entlaſſung kommenden Schülerinnen und Schüler der
hier ſeit 1904 beſtehenden Handelslehranſtalt des Herrn Dr.
Wilh. Siedersleben, um ihr Abſchiedsfeſt zu feiern. Dieſes Mal
mußten alle vorhandenen Räume des Bürgervereins für die F ſtlichkeit
herangezogen werden, waren doch außer den aus der Anſtalt
Ausſcheiden=
den ehemalige Schülerinnen und Schüler, die heute längſt „in Amt und
Würden” ſind, erſchienen. Auch Eltern, Freunde und Angehörige
jetzi=
ger und früherer Schüler waren zahlreich vertreten. So lag denn der
Gedanke nahe, der im Laufe des Abends zum Beſchluß erhoben wurde,
dem Beiſpiel anderer Schulen folgend, eine Schulgemeinde zu
grün=
den um das verſtändnisvolle Zuſammenarbeiten von Lehrern und Fiienn
einerſeite und den Zu emmenhalt mit den entlaſſenen Zöglingen der
Ain=
ſtalt zu gewährleiſten und zu vertiefen. Die anregend und fröhlich
der=
laufene. Feier brachte nach einleitender Anſprache des Anſta; sleilers
müſikaiſche Vorträge aller Art, bei denen ſich beſonders Frl. Bröcher
und Frl. Wegel, ſowie Herr Trodt hervortaten; ein Reigentanz,
aufge=
führt von den Damen Ruhland, Feldmann, Schott, Deuter, Blank und
Schlett, ſowie humoriſtiſche Darbietungen von Herrn Wocker folgten. Ein
von Herrn Storck einſtudierter Einakter, deſſen Rollen von Frl. Wegel.
und den Serren Maurer, Biſchady, Göbel und Joachim charakterboll.
geſpielt wurden, wurde mit großem Beifall aufgenommen. In den „
Pau=
ſen” drehte ſich jung und alt fröhlich im Tanz, bis es ſchon — ziemlich —
früh geworden war.
Seite 6
Freitag, den 2. April 1926
Nummer 92
*April— April —!
Ja, es war nichts mit dem ſchönen Freiflug nach München,
trotz des wundervollen Wetters, das zu einem Flug durch die
Wolken geradezu verführeriſch einlud. Es war auch nichts mit
dem großzügigen Tauffeſt des neuen Darmſtädter
Verkehrsflug=
zeuges, und es war auch nichts mit dieſem großen und ſchönen
Verkehrsflugzeug ſelbſt.
Die vielen vielen Hunderte (es ſollen ſogar Tauſende
ge=
weſen ſein), die zum Flugplatz hinausgewandert waren, um
das Flugzeug zu ſehen, das tatſächlich im Morgengrauen über
Darmſtadts Dächer hinwegſurrte, konnten weder an der
Feſtlich=
keit teilnehmen, noch die Beſichtigung des wundervollen
Flug=
zeuges vornehmen, noch konnten ſie ſich an der Verloſung von
Freiplätzen beteiligen. Sie waren von der böſen Redaktion in
den April geſchickt worden.
Der ſchöne Spaziergang bei dem wundervollen Wetter wird
jedoch bald die Enttäuſchung überwunden haben, und wir
dür=
fen uns wohl der Hoffnung hingeben, daß niemand uns dieſen
Aprilſcherz nachträgt.
Es war aber auch nichts mit dem Rotorauto! Auch dieſe
neueſte Errungenſchaft der Technik zu ſehen, waren viele in die
Erafenſtjaße gewandert und beſtaunten die Schaufenſter der
Firma Donges & Wieſt.
Trotzdem in dieſen Schaufenſtern tatſächlich ein Rotorauto
zu ſehen war, mußten ſich die Schauluſtigen damit abfinden, daß
ſie in den April geſchickt waren. Sie ſahen nur eine witzig
auf=
gemachte Attrappe. Herr Wieſt war verſtändnisvoll auf unſeren
Scherz eingegangen und hatte ein merkwürdiges neues Auto in
aller Eile geſchaffen, dem allerdings der rotierende Zylinder nur
proviſoriſch aufgeſetzt war.
Es war aber auch nichts mit der Beſichtigung der
Mammut=
funde in Auerbach. Mammutreſte ſind dort allerdings gefunden
worden, aber wer zur Fundſtelle geeilt war, um die intereſſanten
Bergungsverſuche zu beſichtigen, mußte ebenfalls wahrnehmen,
daß er zum Aprilsnarr geworden war.
Mehr Sünden haben wir nicht auf dem Gewiſſen.
— Ermäßigte Karten für Vereine zum Beſuch der Funkausſtellung
Mainz. Vereine aller Art, wie z. B. Berufs= und Fachverbände,
Sport=
vereine, Geſangvereine, Arbeiter=, Angeſtellten= und
Beamtenorgani=
ſationen uſv. können, ihren Mitgliedern den verbilligten Beſuch der
Funkausſtellung Mainz (Stadthalle vom 4—12. April 1926), und zwar
zum Preiſe von 45 Pfg. pro Kopf ermöglichen, wenn ſie korporativ für
den Verein unter Mitteilung der gewünſchten Anzahl von
Cintritts=
karten, jedoch nickt unter 25 Eintrittskarten, dem Büro der
Ausſtellungs=
leitung in der Stadthalle unter gleichzeitiger Einzahlung des Betrages
Kenutnis geben. Die Verteilung der auf dieſe Weiſe ermäßigt
erhal=
tenen Eintrittskarten an die Vereinsmitglieder iſt lediglich Sache der
betreffenden, Vereine und kann nicht etwa von den Kaſſenbeamten an der
Kaſſe vorgenommen werden.
— Kunſthalle am Rheintor. Auf zahlreiche Anfragen, die das große
Intereſſe des Publikums an der derzeitigen Ausſtellung Köhler=
Reitzel=Strecker beweiſen, wird bekanntgegeben, daß die
Kunſt=
halle auch an den beiden Oſterfeiertagen von 10—4 Uhr geöffnet iſt.
Von den ausgeſtellten Werken ſind bis jetzt die Gemälde von Walter
Reitzel: Gibraltar, Roſtock, Herbſt im Odenwald, Bodetal verkauft.
Schon jetzt wird darauf aufmerkſam gemacht, daß G. Joh. Köhler
dem=
nächſt in der Kunſthalle einen Vortrag, zu halten gedenkt, der die
Beziehungen der induſtriellen und kaufmänniſchen Kreiſe zur Reklame=
und Plakatkunſt behandeln wird. Nähere Mitteilungen hierüber werden
noch ergehen.
— Städtiſches Orcheſter. Auf der Ludwigshöhe konzertiert an
beiden Oſterfeſttagen das Städtiſche Orcheſter unter H. Hauskes
Lei=
tung. Es ſei aus dem Programm des erſten Feſttages hervorgehoben:
Méhul: Ouvertüre zu „Joſeph und ſeine Brüder”; Wagner; Lohengrin=
Motive; Strauß: „Wo die Zitronen blühn”; „Gounod: Fantaſie aus
„Margarete‟ (Fauſt); Beethoven: Violin=Romanze; — des 2. Feiertags:
Gluck: Ouvertüre zu „Jphigenie”: Puccini: „Madame Butterfly”; Ochs:
„Kommt ein Vogel geflogen”, Transſkription; Lacombe: „
Frühlings=
morgenſtändchen”; Strauß: Fantaſie aus dem „Luſtigen Krieg” u. a. m.
(Siehe auch Anzeige.)
Aus den Parteien.
* Reichstagsabgeordneter Dr. Becker über außen= und innenpolitiſche
Fragen.
über die im Reichstag behandelten Fragen zur Außenpolitik und
Innen=
politik Bericht erſtattete. Trotzdem die Verſammlung ſehr kurz
anbe=
raumt war, und das Oſterfeſt unmittelbar bevorſteht, war der gelbe Saal
bei Sitte bis auf den letzten Platz gefüllt.
Landtagsabgeordneter Haury wies in ſeiner Begrüßungsanſprache
auf den ſtattlichen Beſuch hin, der ein Beweis für das Intereſſe an den
politiſchen Fragen der Gegenwart ſei.
Neichstagsabgeordneter Dr. Becker führte in ſeiner Rede etwa
aus: Schwere politiſche Wochen liegen hinter uns, ſowohl für die
Regie=
renden, die Parlamentarier, wie für die, die der politiſchen Entwicklung
in den letzten Monaten gefolgt ſind. Nach den Reichstagswahlen konnte
man das Empfinden haben, daß wir etwas geſicherteren Verhältniſſen
entgegengehen. Die Regierungsbildung brachte der Rechten eine
anſehn=
liche Mehrheit. Aber den Deutſchnationalen, mit ihrer ſcharfen
Oppo=
ſition, war es weit ſchwerer als ſeiner Zeit der Deutſchen Volkspartei,
ſich auf die praktiſche politiſche Arbeit innerhalb der Reichsregierung
einzuſtellen; trotzdem wird man ſagen können, daß es gelang, eine gute
Politik, insbeſondere eine vernünftige Steuerpolitik, zu treiben. Wohl
waren die Steuerſätze zu hoch, doch iſt daraus niemand ein Vorwurf zu
machen, weil man erſt ſpäter ſah, was die Steuern einbracten. Die
Außenpolitik des Kabinetts war ſchon in ihren Anfängen ſchwierig.
Zu=
erſt widerſtrebten die Deutſchnationalen, dann billigten ſie die Politik
Streſemanns und waren auch damit einverſtanden, daß die
Reichsregie=
rung nach Genf ging. Man muß den Deutſchnationalen einen Vorwurf
daraus machen, daß ſie ſich dann von der Regierung getrenut haben.
Ihre Führer ſind auch nicht nach ihrem Willen aus dem Kabinett
aus=
geſchieden, ſondern durch die Vertreter aus dem Lande ſind ſie nach einer
Zuſammenkunft zu dieſem Schritt gedrängt worden. Einſichtige
Deutſch=
nationale erklären jetzt, daß dies eine verfehlte Politik war. Profeſſor
Strathmann gibt dies in ſeinem „Deutſchenſpiegel” auch zu und bemerkt
ſehr richtig, daß alle weiteren politiſchen Fehler aus dieſem Fehler
her=
vorgehen. Aus der Regierungskriſe, die dem Rücktritt der
deutſchnatio=
nalen Miniſter folgte, ging nach wochenlangem Bemühen ein Kabinett
der Kleinen Koglition hervor, das ſeiner Natur nach immer nachgeben
und hin und her pendeln muß. Es gelang ihm, die Annahme der
Lo=
carnoverträge im Reichstag durchzuſetzen. Die ganze Politik, die zu
die=
ſen Verträgen ſührte, war ja nur unternommen worden, um die
Rück=
wirkungen für das beſetzte Gebiet zu erreichen. Die Befreiung Kölns iſt
nicht dazu zu rechnen, ſie wäre auch ſo gekommen; aber ein großer Erfolg
war es, daß das Delegiertenſyſtem im Rheinland reſtlos beſeitigt worden
iſt. Die ſtarke Verminderung der Truppen, die wir erhofft hatten, iſt
jedoch ausgeblieben, ebenſo an manchen Orten eine Erleichterung in der
Wohnungsbeſchlagnahme.
Der Redner ging dann dazu über, die Vorgeſchichte über die
Ver=
handlungen zum Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund zu ſchildern
und die Rollen, die hierbei Frankreich, England, Polen und Braſilien
ſpielten. Er erörterte hierbei auch die Frage, ob die deutſche Delegation
aus Genf hätte abreiſen ſollen, als das Scheitern der Verhandlungen
offenbar wurde. Der Redner erklärte dazu, daß es ſchwer ſei, über dieſe
ſowie über die Frage des Eintritts in den Völkerbund ein zutreffendes
Urteil abzugeben, ſchloß ſich jedoch der Auffaſſung an, daß bei einer
Ab=
reiſe der Delegation vieles zerſtört worden wäre; die Weltpreſſe hätte
gegen Deutſchland gehetzt, und weitere Erleichterungen für das beſetzte
Gebiet wären ausgeblieben. Zur Frage der künftigen Politik dem
Völ=
kerbunde gegemiber umſchrieb Reichstagsabgeordneter Dr. Becker ſeinen
Standpunkt dahin: Die Frage iſt in Deutſchland noch ungeklärt; es
gibt beiſpielsweiſe weit rechts ſtehende Politiker, die für den Eintritt
Deutſchlands in den Völkerbund ſind, und weit links ſtehende, die nichts
davon wiſſen wollen. Warten wir es ab, wie ſich die Dinge im Laufe
des Sommers entwickeln. Es kommt darauf an, wie ſich die Lage
prak=
tiſch darſtellt, und nicht darauf, ob man ſich vorher für oder gegen den
Völkerbund einſtellt. Bedauerlich iſt es — dem Redner zufolge —, daß
in Genf keine Entſcheidung herbeigeführt werden konnte und nun dieſe
politiſche Frage in der Schwebe bleibt. Es wäre ſonſt vielleicht zu
er=
warten geweſen, daß die Deutſchmationalen ſich dann mit den aus den
Genfer Verhandlungen ergebenden Tatſachen abgefuden und wieder
die Regierungspolitik geſtützt hätten, ohne daß ſie dabei gleich in die
Re=
gierung hätten eintreten müſſen. So wird die politiſche Eutwicklung
leicht nach rechts oder links gedrängt werden, weil die außenſtehenden
Parteien ſtark am Steuebruder zerren.
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Schau=
fenſter. — Wiederverkäufer Fabrikpreiſe.
(5827g
Da die außenpolitiſchen Fragen nicht bereinigt ſind, war die Aufgabe
der Reichsregierung auf dem Gebiete der inneren Politik nicht ganz
ein=
fach, weil ſie durch das Verhalten der Parteien ſtark beeinflußt worden
iſt. Seit Januar iſt die Regierung an die Arbeit gegangen, und zwar
mit gewiſſen ganz großen Leitgedanken und hat ſie bereits zum Teil in
Mittwoch abend hielt die Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchen Volks= die Tat umgeſetzt. Sie ſucht die daniederliegende Wirtſchaft zu beleben,
partei eine Verſammlung ab, in der Reichstagsabgeordneter Dr. Becker, die Ausfuhr zu ſteigern, ſo ſchnell wie möglich zu Handelsverträgen zu
kommen, vor allem auch mit Frankreich, das durch ſeine Inflation für
uns ein ſcharfer Konkurrent geworden iſt. Ferner hat die
Reichsregie=
rung die Garantie für die Zahlung großer Lieferungen nach Rußland
übernommen, der Reichsbahn große Kredite gegeben, ebenſo der
Land=
wirtſchaft, 200 Millionen Mk. zur Ankurbelung der Bautätigkeit
bereit=
geſtellt und verſchiedenen Vorſchlägen zur Herabſetzung der Steuern
ſtatt=
gegeben (Salzſteuer, Weinſteuer uſw.). Auf dieſe Weiſe bleiben 500
Mil=
lionen Mk. in der Wirtſchaft, die ihr ſonſt entzogen wären. Es iſt zu
hoffen, daß es nicht die letzten Steuerermäßigungen ſind; ſo iſt u. a. auch
die Beſeitigung der Hauszinsſteuer anzuſtreben.
Der badiſche Staatshaushalt weiſt keinen Fehlbetrag auf im
Gegen=
ſatz zum beſſiſchen. In Baden ſind ſich die Parteien näher gekommen
als iu Heſſen, ebenſo im Reichstag. Die Not der Zeit hat die Parteien
zuſammengeführt. Es wird kein Jahr vergehen, dann wird in Heſſen
derſeise Zuſtand eintreten müſſen; die Not zwingt zu einer
Notgemein=
ſchaft, wie im Neichstag.
Nachdem Reichstagsabgeordneter Dr. Becker dem Reichsſchulgeſetz,
der Wahlreforu, dem Beamtenrecht und der Fürſtenabfindung ſeine
Be=
trachtun en zutzewandt hatte, gab er der Hoffnung Ausdruck, daß wir
einer Zeſſeren Zukunft entgegengehen. Der Redner wies dabei auf
Bis=
marck hin, der ſogar fünf Jahrzehnte in einem ſchwachen, zerriſſenen
Deutſhland leben mußte; wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, daß
wir für unſer Vaterlaud den Sonnenaufgang erleben werden. (Lebhafter
Beifall.)
Der Rede folgte eine lebhafte Ausſprache, an der ſich
Landtagsabge=
ordneter Haury, Oberlandgerichtsdirektor Altendorf,
General=
ſekretär Kollbach, Herr Schneider und Reichstagsabgeordneter
Dr. Becker beteiligten. Es wurden hauptſächlich Fragen der heſſiſchen
Politik behandelt.
* Von der Sanitätswache, Saalbauſtraße 4—6, wird uns gemeldet:
In einem hieſigen Lokomotivwerk fiel beim Aufſtellen eines Gerüſtes ein
Brett um und traf einen Lehrjungen unglücklich ins Kreuz. Derſelbe
wurde nach ſeiuer Wohnung verbracht. In der Nacht vom 29.—30. März,
abends kurz nach 11 Uhr, wurde ein Mann in der Rheinſtraße in der
Nähe des Hauptbahnhofes von einem Perſonenwagen angefahren. In
derſelben Nacht um 12 Uhr wurde ein Radfahrer, der ſich auf dem
Nach=
hauſeweg befand, ebenfalls von einem Auto angefahren und erlitt eine
Beckenquetſchung. Geſtern vormittag gegen 10 Uhr geriet eine ältere
Frau einem Radfahrer in das Nad und kam zu Fall. Dieſe trug eine
leichte Gehirnerſchitterung davon. In der Mittagszeit wollten einige
Arbeiter in einer hieſigen Fabrik eine Welle wegbringen. Der vordere
Mann, der rückwärts ging, blieb mit dem Abſatz hängen, fiel hin und
die Welle auf ihn. Er zog ſich dadurch innere Verletzungen zu
Sämt=
liche Verletzte wurden in ein hieſiges Krankenhaus von der
Sanitäts=
wache, Telephon Nr. 400, verbracht.
— Autodroſchken. Es ſei on dieſer Stelle nochmals auf die von der
Automobildroſchkenbeſitzer=Vereinigung E. V. Darmſtadt errichtete
Auto=
droſchtenzentrale (Fernruf 3770—3771) hingewieſen. Für Ausflüge an
die Bergſtraße, in den Odenwald uſw. kommen die
Autodroſchkenfahr=
preiſe ungefähr den Omnibuſſen gleich. Eine Fahrt z. B. nach
Bens=
heim mit 6 Perſonen koſtet hin und zurück 22.— Mk., es kommt hiermit
auf jede Perſon 3,50 Mk.
* Erſtreckung des Finanzgeſetzes für das Rechnungsjahr 1925 auf die
erſten zwei Monate des Rechnungsjahres 1926. Bekanntlich hat der
Land=
tag mit Nückſicht auf den Stand der Staatsvoranſchlagsberatungen das
Finanzgeſetz für das verfloſſene Jahr auf die erſten zwei Monate des
neuen Recmungsjahres, erſtreckt. Aus der beigegebenen Begründung
geht hervor, daß die ſtaatliche Gewerbeſteuer mit der Grundſteuer und
der Sondergebäudeſteuer auf einen einzigen Steuerbeſcheid
zuſammen=
gefaßt iſt. An Gewerbeſteuer werden bis zur Zuſtellung der
Steuer=
beſcheide über die auf Grund eines beſonderen Geſetzes erfolgende
end=
gültige Gewerbeſteuerveranlagung für 1926 zweimonatliche
Vorauszah=
lung in Höhe von je einem Sechſtel der für das Steuerjahr 1925 fällig
geweſenen Gewerbeſteuer erhoben. Die Vorauszahlungen
wer=
den auf Antrag ermäßigt, wenn glaubhaft gemacht wird, daß
ſich das gewerbliche Anlage= und Betriebskapital des Steuerpflichtigen
ſeit der letzten Fe ſtſtellung um mehr als den dierten
Teilvermindert hat.
Tageskalender für Freitag, den 2. April 1926.
Landestheater Großes Haus. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr
3. Konzert des Muſikvereins: „Die Matthäus=Paſſion”. — Kleines
Haus: Keine Vorſtellung.
2"
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Die unterzeichneten Banken haben von der Stadt
Darmſiadt
4 Miatonet Mutt Boiger Anteige
übernommen, die zum Kurſe von
92½. nette
unter üblicher Stückzinſenberechnung zum Verkauf
auf=
liegen. Die Stücke ſind mit halbjährigen Zinsſcheinen
verſehen, deren erſter am 1. Oktober 1926 fällig wird,
und werden in Abſchnitten von Mk. 100.—, 500.—, 1000.—,
2000.— und 5000.— ausgegeben.
Die Anleihe iſt bis 1. April 1931 unkündbar.
Die Einführung an der Frankfurter Börſe wird
be=
antragt werden.
Darmſiadt, den 1. April 1926.
Darmſtädter und Nationalbank,
Kommanditgeſellſchaft auf Aktien
Deutſche Vereinsbank, Filiale Darmſtadt
Deutſche Bank, Filiale Darmſtadt
Direction der Oisconto=Geſellſchaft, Filiale Darmſtadt
Heſſiſche Girozentrale
(5119
Prachtvolle
Schrafsadet
echt Eiche, prima
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ligen Preiſen
abzu=
geben.
Zahlungserleichterung.
Möbelhaus
L. Menger
Darmſtadt:
Bleichſtraße 17. 91=
Nummer 92
Seite 7
Aus
zuſammen. Anweſend die Kammermitglieder: Herren
Apo=
theker Heß=Darmſtadt, Thurn=Mainz, Spohn=Wöllſtein,
Dornberger=Gießen, Ganß=Rodheim v. d. H., König=
Gruſchwitz=Darmſtadt, Hippauf=Mainz, Adolph=
Gie=
ßen, Berberich=Mainz ſowie der Vorſitzende, Apotheker
Seriha=Reinheim, als Gaſt der Stellvertreter, Apotheker
Reuland=Bingen. Die Regierung war vertreten durch Herrn
Miniſterialrat Prof. Dr. Heyl.
Der Vorſitzende eröffnete die Sitzung um 93 Uhr mit Be= meinde zur Ehre!
grüßung der Erſchienenen, beſonders des Herrn
Regierungsver=
treters. Von der Verleſung des Jahresberichts wird abgeſehen,
da derſelbe den Kammermitgliedern ſowie der Regierung
zuge=
gangen war;, dem Andenken des ſeit der letzten Sitzung
verſtor=
benen früheren Kammermitglieds Apotheker Wernher=
Oppen=
heim widmet der Vorſitzende herzliche Worte des Dankes und mit Lichtbildervorführungen, der fehr gefiel.
Gedächtniſſes, ſein Andenken wird in üblicher Weiſe geehrt. Die
vorgeprüfte Abrechnung wird gutgeheißen, der Geſchäftsſtelle
Entlaſtung erteilt: dem Voranſchlag, der gegen den vom
geſtimmt und die Höhe der Mitgliedsbeiträge feſtgeſetzt. Sie
werden geſtaffelt zur Erhebung gelangen und können zum
größ=
ten Teil erheblich ermäßigt werden.
Aus Billigkeits= und ſozialen Gründen werden eine Reihe
von Mitgliedsbeiträgen aus dem Jahre 1925 niedergeſchlagen,
gemäß dem Vorſtandsbeſchluß.
Als Pächter für die neu errichtete Gemeindeapotheke zu
Bodenheim wird, der Regierung der Apotheker Blank=
Nierſtein vorgeſchlagen. Die beantragte Errichtung einer Apotheke
zu Horchheim wird abgelehnt. Vertagt wird die
Ent=
ſcheidung über die Neukonzeſſionen in Bretzenheim, Bieber und
Groß=Gerau, da die Materie zum Teil noch nicht genügend
ge=
klärt war, z. T. noch Verhandlungen ſchweben. Die Kammer
nahm den Bericht der Kommiſſion für Bearbeitung der
Pacht=
verträge der Gemeindegpotheken, vom Referenten,
Apotheker Dornberger, entgegen, genehmigte ihn im
Allge=
meinen, bildete eine Kommiſſion aus dem Vorſitzenden und ſtorbene war Veteran des Krieges 1870/71, den er als bayeriſcher Offizier
Apotheker König=Sprendlingen, die mit der Regierung auf
Grundlage des Entwurfs Einzelheiten behandeln wird; dann
wird der Vertrag in der vereinbarten Faſſung der Kammer vor= Hochzeit, feierte am 1. April Herr Bergwerksdirektor a. D.
Fried=
gelegt werden.
Im Anſchluß daran wird der Antrag König beraten, der
die Beſeitigung der dem Gemeindeapotheken=Syſtem anhaften= niſchen Verdienſten des Jubilars verdienen aber auch ſeine künſtleriſchen
ſtattet werden ſolle, ihre Avotheke verwalten zu laſſen. Dieſer
als Material überwieſen und ſoll bei den Verhandlungen über
die Pachtverhältniſſe mitbehandelt werden.
Beſchloſſen wird, daß in die Sterbekaſſe weibliche
An=
können.
Ueber die Zuläſſigkeit von Fertigpräparaten, die betuug 10 bzw. 6 Prozent.
Gifte enthalten fand eingehende Ausſprache ſtatt; die
das Publikum liegt.
Erneut wird einſtimmig beſchloſſen, daß in Orten, wo die
Regierung Annahme zu verſchaffen.
haupt möglich und tragbar iſt für das heſſiſche Gebiet. Daneben Mark eingeſtellt, während 201 000 Mark eingingen. Dieſe goldenen
löſen. Ein Antrag des Kammermitglieds Spohn ſordert, daß noch auf 6916 000 Mark veranſchlagt, und es wird ſehr fraglich ſein,
Gruppen der Kammer.
Bemühungen Kenntnis gegeben hatte.
geſtellt wird.
ten Arzneibehältern dem Apotheker verboten werde aus ſanitären gefähr 2 150 000 Mark. Die Zeiten, in denen einſt die Städte im Geld
Gründen. Der Antrag findet einſtimmige Annahme und wird ſchwammen, ſind wirklich vorbei.
der Regierung weitergeleitet.
Zum Schluß gelangte noch ein Dringlichkeitsantrag der
Re=
gierung zur Verhandlung, der die Frage betraf, ob
homoeo=
pathiſche Arzneimittel in das Deutſche Arzneibuch, bez. heſſiſchen Reiteund FahrvereinsAlzey. Der vor kurzem
einen Nachtrag, aufgenommen werden ſollen. Die Kammer be= gegründete rheinheſſiſche Reit= und Fahrverein Alzey hielt jetzt ſeine
ſchloß die Befürwortung der Aufnahme der genannten Arznei= erſte ordentliche Generalverſammlung bei guter Beteiligung der
Mit=
mittel, wegen Gewährleiſtung ihrer Reinheit und gleichartigen glieder ab. Die Vorſtandswahl zeitigte folgendes Ergebnis: A. Dett=
Herſtellung.
Mit Dank an die Reſerenten und den Herrn Vertreter der Herm. Knellbeimersheim 3. Vorſ, weiter wurden in den Vorſtand ge=
Regierung ſchloß der Vorſitzende die Verhandlung um 53 Uhr. heim, GeilMonzernheim, Bürgermeiſter FeuchnerDintesheim, Barth=
Starkenburg.
2. Pfungſtadt, 31. März. Schulſtatiſtik. Die Volksſchule und die Landwirtsſöhne ſür den ſchönen Pferdeſport zu begeiſtern.
Pfungſtadts wurde im abgelaufenen Jahre von 905 Schultindern beſucht
(463 Mädchen, 442 Kuaben). Das Lehrerkollegium ſetzte ſich aus 6 Leh= In einer Verſammlung der Erwerbsloſen von Bingen ſprach
Stadt=
rerinnen, 19 Lehrern, 3 Handarbeits= und Hauswirtſchaftslehrerinnen, verordneter Thomas=Mainz über die Handhabung der Richtlinien für die
und 2 Fachlehrern für gewerbliches Zeichnen in der Fortbildungsſchule Erwerbsloſenfürſorge. Die Verſammlung, bei der die ſtädtiſche
Verwal=
zuſammen. Die Knabenfortbildungsſchule, die aus drei Klaſſen Bau= tung durch Herrn Bürgermeiſter Lippert vertreten war, zu der ferner
handwerker, zwei Klaſſen Metallaubeiter und je eine Klaſſe Landwirte, Verſpaltungsdirektor Keitel, Stadtbaurat Orth und der größte Teil der
Kaufleute und Bekleidungshandwerker beſtand, beſuchten 213 Schüler, Mitglieder des Stadtverordnetenkollegiums erſchienen waren, nahm einen
während die Mädchenfortbildungsſchule (neun Klaſſen) 216 Schülerinnen durchaus ſachlichen Verlauf. An den Vortrag ſchloß ſich eine Diskuſſion
zählte. An der Fortbildungsſchule wirkten ein hauptamtlicher Fortbil= an, an der ſich Herr Bürgermeiſter Lippert, verſchiedene Stadtverordnete
dungslehrer, fünf nebenamtliche Lehrkräfte und die obengenannten Fach= und weiter auch Erwerbsloſe beteiligten. Von den Stadtverordneten
lehrer.
* Weiterſtadt. 30 März. Die Turngemeinde Weiterſtadt wurde ein Antrag geſtellt, in dem es heißt: Die unterzeichneten Stadt=
E. V hatte eine Monatsverſammlung im Vereinslokal Darmſtädter Hof. verordneten heantragen folgendes: Mit Rückſicht auf die allgeneine Not=
Nach Erledigung der Tagesordnung wurde den Turnern durch Vorträge lage iſt den Erwerbsloſen ſolche mit ſelbſtändigem Haushalt), die
min=
aus Robert Schneiders Büchern ſowie Stimmungsmuſit ein ſchöner deſtens ſeit zwei Monaten erwerbslos ſind, eine einmalige individuelle
Abend bereitet. Beſondere Beachtung fanden die Turner bei den beiden Unterſtützung in Höhe von 15 Mk. als Mietzuſchuß zum 1. April zu ge
anweſenden Gründern, Ludwig Schöneberger und Karl Böhm, welche währen. Wir bitten, dieſen Antrag auf dem Zirkularſu ge erledigen
vor 35 Jahren halfen, den Verein ins Leben zu rufen.
Freitag, den 2. April 1926
— Ober=Rauſtadt, 31. März. In Fortführung der im Herbſt vor.
Jahres begonnenen Umpflaſterung der Brückengaſſe ſoll nunmehr ein
Teil der Bauſtraße, und zwar von der Brücke, bis zur Gaſtwirtſchaft
Emich, umgepflaſtert werden. Zu dieſem Zwecke wird die Bauſtraße
vom 6. April ds. Js. ab für jeglichen Fuhrwerksverkehr bis auf weiteres
geſperrt. — Wegen weiterem Umſichgreifen der Maul= und
Klauen=
ſeuche in Ober=Ramſtadt iſt nach einer Bekanntmachung der Bürger=
Die Heſſiſche Apotheker=Kammer trat zur 4. Sitzung im meiſterei nunmehr die geſamte Gemarkung Ober=Nam=
Sitzungsſaale des Miniſteriums des Innern zu Darmſtadt ſtadt zum Sperrbezirk erklärt worden. Die innerhalb dieſes
Gebiets maßgebenden veterinärpolizeilichen Anordnungen können bei
der Bürgermeiſterei eingeſehen werden.
rs. Fürth, 30. März. Kriegerdenkmal. Das Modell des
Sprendlingen (Kr. Offenbach), Hennemann=Bad=Nauheim, Chrenmals für die Opfer des Weltkrieges iſt eingetroffen und wird
dem=
nächſt im Schulhaus ausgeſtellt werden. Es zeigt einen ſchlichten
Stein=
pfeiler=Aufbau mit Bekrönung inmitten eines Ehrenhaines von
gärtne=
riſchen Anlagen Naſenteppichen und Baumgängen. Seine Höhe beträgt
vier Meter. Somit wird dieſe ſcheinbar eingeſchlafene Kriegerehrung
dank der tatkräftigen Anregung der Ortsvorſtände nun in Kürze wohl
verwirklicht werden können, den Gefallenen zur Erinnerung, der
Ge=
rs. Fürth, 30. März. Schulentlaſſungsfeier. Eine
ſtimmungsvolle Entlaſſungsfeier vereinigte unſere 27 Schülerinnen und
23 Schüiler dieſes Schuljahrs noch einmal im Schmittſchen Saal, bei der
Herr Rektor Helferich ſehr eindrucksvolle Abſchiedsworte aus der Schule
und Geleitsworte in das neue Leben ſprach. Theatraliſche und
muſika=
liſche Darbietungen umrahmten die Anſprache und ein Glockenvortrag
* Aus dem Weſchnitztal, 1. April. Reiterfeſt. Die junge
Weſch=
nitztaler Vereinigung ehemaliger Kavalleriſten feiert demnächſt in
Rim=
bach ihre Standartenweihe. Sie zählt bis heute über 60 Mitglieder,
Jahre 1925 um 2700 Mark herabgeſetzt werden konnte, wird zu= Alle berittenen Negimentsuniformen von 1870 bis 1914 wird der Feſtzug
vorführen. Zur Erhaltung des alten Reitergeiſtes iſt ein Reiterfeſt mit
Rennen geplant, das im Sommer abgehalten werden ſoll. Vorſitzende
ſind die Herren Oberwachtmeiſter Asmus und Juſtizwachtmeiſter Helfrich
zu Fürth.
* Von der Bergſtraße, 1. April. Warnung vor einer
Schwindlerin. Eine fremde Frauensperſon bereiſt eben, angeblich
im Auftrage des evang, Frauenbundes, unſere Ortſchaften zum Zweck
einer Hausſammlung für die Quäkerſpeiſungen und zur Errichtung eines
Hilfsfonds für die Kinder von Euwerbsloſen, was auf Schwindel beruht.
Bei derartigen Sammlungen muß das betreffende Publikum ſich immer
die nötigen mit Stempel verſehenen Ausweiſe vorzeigen laſſen.
A Von der Bergſtraße, 30. März. In Leutershauſen iſt Reichsgraf
Theodor von Wiſer im vollendeten 77. Lebensjahre geſtorben. Er wirkte
bis zum Jahre 1915 als Geh. Oberregierungsrat beim Bezirkspräſidium
in Colmar im Elſaß. Seit dem Tode ſeiner Frau lebte er vollſtändig
zurückgezogen in ſeinem Leutershauſener Schloß. Seine Ehe blieb
kin=
derlos, doch leben noch zwei Brüder von ihm. Die Beiſetzung findet in
der Familiengruft in der Schloßkapelle in Leutershauſen ſtatt. Der
Ver=
mitmachte.
* Auerbach, 1. April. Das ſeltene Feſt der Goldenen
rich Patzentin mit ſeiner Gattin Hermine, geb. Berg. Das Jubelpaar
mfreut ſich beſter Geſundheit und geiſtiger Friſche. Neben den
kaufmän=
den Härten zum Zweck hat. Vorgeſchlagen wird vom Antrag= Betätigungen hervorgehoben zu werden. Die Freunde des Hauſes Pa= wurden und nach auswärts kamen, ſo iſt doch immerhin noch vieles
vor=
ſteller, daß bis zur Begründung einer Invaliden= und Hinterblie= des Jubelpaares ſtets gefunden haben, auch iſt die dichteriſche Begabung. Auch die Herausgabe der „Friedberger Geſchichtsblätter”, von denem jetzt
benenverſicherung den Witwen der Gemeindeapothekenpächter ge= der Tochter des Hauſes, Fräulein Eliſabeth Papentin, hier allgemein ſiehen Bünde vorliegen, und welche die wertvollſten Beiträge vieler Mit=
Antrag wird nach eingehender Ausſprache, in der er namentlich meinſchaft mit allen denen, die dem Hauſe Papentin durch Freundſchaft das Wirken des Vereins eingeſchätzt wird, beweiſt die Tatſache, daß die
von den Angeſtellten bekämpft wird, der Kammer und Kommiſſion und Sympathie verbunden ſind, ein herzliches zGlück auf zur diaman= „philoſobhiſche Fakultät der Univerſität Gießen” dem Verein zu ſeinem
tenen Hochzeit” zu.
* Heppenheim. 1. April. Herabſetzung des Zinsfußes.
Die Bezirksſparkaſſen zu Heppenheim und Lorſch machen bekannt, daß
ſie vom 1. April d. J. ab für Spareinlagen bei täglicher Verzinſung Landsmannſchaft Chattia in der Licher Straße iſt nunmehr
gehörige von Mitgliedern auf Antrag aufgenommen werden 8 Prozent und für Guthaben im Scheck= und ſontokorrentverkehr, pro= im Innern und Aeußern fertiggeſtell. Das ſtattliche Gebäude ſteht mit
viſions= und ſpeſenfrei, 5 Prozent vergüten. Der ſeitherige Zinsfuß der Haubt= und Nebeneingang zu erreichen ſind. Es iſt mit allen Er=
* Groß=Gerau, 31. März. Die Riedentwäſſerungsarbei= rungenſchaften und Bequemlickkeiten der Neuzeit ausgeſtattet und die
Sache wird der Regierung als Material überwieſen, die ſie der ten an der „Nabenſpitze” nehmen, wie aus Aſtheim gemeldet wird einen Einteilung und Verteilung der Räumlichkeiten geben der Geſchicklichkeit
ihr zuſtändigen Reichsſtelle unterbreiten wird. Betont wird dabei guten Verlauf. An dem Hauptkanal arbeitet ein Trockenbagger, der des Baumeiſters das beſte Zeugnis. Im Kellergeſchoß befinden ſich die
die Gefahr, die in dem Vorrätighalten dieſer Fertigpräparate für täglich zwiſchen 700 und 800 Kubikmeter Erde auswirft. Die Arbeiten an Kücht, die Wohnung für den Hausmeiſter, die Kellerräume die
Heizungs=
den Schleuſen ruhen vorläufig noch.
Offenbach, 31. März. Es iſt kaum ein Jahr her, da redete man raum, ſodann in den ſtattlichen Kneipſaal, der 16 Meter lang und 69
Notwendigkeit und Exiſtenzfähigkeit einer Apotheke von Regie= oſt davon, die Gemeinden und beſonders die Städte ſchwömmen im Geld. Meter tief iſt. Anſchließend befindet ſich an der Nückſeite des Gebändes
Vergleicht man nun den Voranſchlag für 1924 und das Nech= ein geräumiger Freiſitz, der eine prachtvolle Ausſicht nach dem Lahntal,
rung und Kammer anerkannt iſt, die Errichtung einer Gemeinde= nungsergebnis für das gleiche Jahr, ſo findet man dieſe Anſicht bis zu den Nuinen Gleiberg und Wetzberg und nach dem Weſterwald bietet. Im
apotheke aber verweigert wird, eine Perſonalkonzeſſion ausgege= einem gewiſſen Grade beſtätigt. Damals waren die Einkommen= und die Obergeſchoß ſind untergebracht ein großer Speiſeſaal, Chargiertenzimmer,
ben wird. In allen Fällen aber, in denen in demſelben Orte, Körperſchaftsſtenern (Reichsſteuern), die der Stadt anteilsmäßig über= Damenzimmer mit Balkon, und mehrere Gaſtzimmer. Die Ausſtattung
neben einer beſtehenden Privatapotheke eine zweite Apotheke —eſen wurden, mit 1300 000 die Sonderſteuer vom bebauten Grund= der Näume, ſowie die Farbengebung im Aeußern und Innern des
Ge=
errichtet wird, muß die Neuerrichtung als Perſonalkonzeſſion ge= beſitz mit 1 200 000, die Vergnügungsſteuer mit 62 000 und die Zuſchläge häudes ſind in geſchmackvoller und ſehr anſprechender Weiſe ausgeführt.
ſchehen. Der Vorſitzende wird erſucht, dieſem Beſchluß bei der zur Grunderwerbsſteuer mit 20 000 Mark eingeſetzt. Nach der Nechnung Die Grundſteinlegung des Hauſes fand am N. Febrnar 1925 ſtatt, die
vom Jahve 1994 floſſen der Stadt jedoch aus Einkommen= und Körper= Einweihung ſoll dem Vernehmen nach im Monat Mai ds. Js. anläßlich
Ueber die zu errichtende Invaliden= und Hinter= ſcaftsſteuer 2887000, aus Sonderſteuern 1686 000, aus Vergnügungs= des Stiſtungsfeſtes der Chattia erfolgen. Die Entwurfsbearbeitung und
ſteuern 143 000 und aus Grunderwerbsſteuern 159 000 Mark zu, ſo daß Bauleitung lag in den Händen des Architekten Regierungsbaurat a. D.
bliebenen=Verſongung heſſiſcher Apotheken referiert der Schätzung des Voranſchlags 1994, die 4891 000 Mark betrug, eine Pfaff=Gießen. Das Gebäude macht in ſeinem Aeußern einen überaus
Kammermitglied Heß eingehend. Es ſind nunmehr nach ein= wirkliche Einnahme von 7100 000 Mark gegenüberſteht. Der Ueberſchuß vornehmen Eindruck und hebt das Straßenbild ganz beträchtlich. Die
gehenden langwierigen Ermittlungen Verhandlungen mit einem überſteigt alſo die damalige Schätzung um mehr als 2 Millionen, Außer= Landsmannſchaft Chattia kann nun ein ſchmuckes Haus ihr eigen nennen,
Sachverſtändigen angeknüpft, der prüfen wird, ob die Sache über= dem waren als Verbrauchsabgabe aus Getränken (Getränkeſteuern) 30 000 für das ſie bedeutende Opfer aufgebrachnt hat.
ſoll weiter verſucht werden, die Frage im Anſchluß an eine ähn= Zeiten ſind längſt vorüber. Die ſämtlichen Steuern, die 1924 den Betrag verbindungen, Butzbach — Nieder=Klen — Brandoberndorf und
liche, im Entſtehen begriffeue Eigrichtung der heſſiſchen Aerzte zu von 7 100 000 Mark ablieferten, ſind im neuen Voranſchlag (1228) nur Butzbach-Zingenberg ſoll am 1. Mai erfolgen.
ob ſie in dieſer Höhe eingehen. Die Getränkeſteuern, ſollen nur noch fand in Gegenwart des Herrn Oberlandwirtſchaftsrat Dr. May aus
Darm=
die Sache wegen ihrer Dringlichkeit und Notwendigkeit mit größ= 150 000 Mark einbringen, ſind aber bekanntlich ſtreitig. Es iſt den ſtadt, Heurn Neg=Rat Braun aus Gießen, der Eltern der Schüler und
tem Nachdruck bearbeitet wird. Die Kammer tritt einſtimmig den Städten unmöglich, mehr Steuern zu erheben, während die einmal über= einer großen Anzahl Gäſte, die Abſchlußprüfung der hieſigen landwirt=
Ausführungen des Referenten und dem dazu geſtellten Antrag nommenen Ausgaben, die nicht immer unbedingt notwendig wann, un= ſchaftlichen Winterſchule ſtatt. Die Prüfung ergab die vollſtändige
Be=
bei, unter Betonung der Notwendigkeit der Verſorgung aller aufhaltſam weiter ſteigen, beſonders aber die Wohlfahrtspflege, hervor= herrſchung der Fächer durch die Schüler. Herr Dr. May wies in ſeiuer
gerufen durch den wirtſchaftlichen Niedergang, immer größere Mittel Anſprache darauf hin, daß die Schüler das Gelernte beherzigen, den
Ein weiterer Antrag, daß die Apotheker=Kammer bei den beanſprucht. Sie kam hier 1924 mit 3 085000 Mark aus, iſt aber nun Näherſtehenden und ihren Gemeinden ihre Erfahrungen mitteilen und
mit 4 785 00 Mark vorgeſehen. Um den Finguzbedarf etwas herabzue praktiſch verwerten möchten. Nedner gab ſeinem Bedauern Ausdruck.
Induſtrie= und Handelskammern eine Herabſetzung des Beitrags mindern, ſind die Betriebsmittel, die im Voranſchlag 1925 noch rund daß 6 Landwirtſchaftsämter abgebaut werden ſollten, welches einen großen
der Apotheker erwirken möge, wird angenommen, nachdem der 600000 Mark betrugen, nur mit 350 000 Mark eingeſetzt. Es hat ſich Schaden für die Landwirtſchaft bedeute, denn nicht Abbau, ſondern Auf=
Vorſitzende von ſeinen ſeitherigen, in Einzelfällen erfolgreichen ergeben, daß ſchon 600 000 Mark zu wenig waven und mindeſtens 1 Mil= bau ſei am Platze und es ſollte durch führende Perſönlichkeiten angeſtrebt
lion der Sachlage entſprechen würde. Die Stadwerwaltung half ſich in werden, daß noch drei Landwirtſchaftsämter errichtet würden. Es ſei
Bezüglich der Krankenhausapotheke Mainz, wo den letzten Wochen auf eine ganz neue Art, indem ſie, nachdem die 600 000 nachgewieſen, daß ſich die deutſche Bevölkerung bei richtiger Ausnutzung
die Arzneizubereitung in Händen von nicht pharmazeutiſch aus= Mark aufgebracht waren, weitere Ausgaben „vorbehaltlich der Beſchluß= des Geländes auf ihrem Boden ernähren, alſo unabhängig vom
Aus=
gebildeten Schweſtern liegt, wird erneut Mißbilligung ausge= faſſung über die Deckung bei Vorlage der Jahresrechnung für 1925”, lande machen kann, dazu ſei einzig und allein die landw. Schule beſtimmt.
ſprochen und die dazu erteilte Antwort der Regierung für nicht die früheſtens im nächſten Herbſt erfolgt, bewilligen ließ. Das iſt das um hier belehrend einzugreifen, um dem Boden ſo viel wie möglich
Eingeſtändnis, daß man gegenwärtig Deckungsmittel nicht beſchaffen abzugewinnen. Weiterhin ſei es erforderlich, die Klaſſen der Schule
genügend erachtet. Im Fntereſſe der Sicherheit der Arzneiver= kann und dem Loch im Stadtſäckel ziemlich ratlos gegenüberſteht. Be auzubauen und mehr Schüler heranzuziehen. Herr Neg=Nat Braun
ſorgung der Kranken in der Anſtalt wird von der Regierung ge= rückſichtigt man, daß die Ergänzungsmittel im neuen Voranſchlag, mit gab ſeiner Befriedigung über die Leiſtungen der Schüler Ausdruck, dankte
fordert, daß die dortige Arzneiverſorgung auf geſetzliche Baſis 350 000 Mark um etwa 650 000 Mark zu niedrig eingeſetzt ſind und der den Lehrern und Schülern und wünſchte der Schule weiteres Empor=
Voranſchlag trotzdem ſchon einen ungedeckten Fehlbetrag von 1500 000 blühen. — Nachmittags um 3 Uhr und abends 8 Uhr fand gemeinſame
Ein weiterer Antrag fordert, daß der Ankauf von gebrauch= Mark aufweiſt, ſo ſteigt dieſer ungedeckte Fehlbetrag jetzt ſchon auf un= Feier aller Beteiligten ſtat.
* Vilbel, 31. März.
die Veratung über die
Eine überaus heftige Gemeinderatsſitzung rief
Viederaufnahme der Feldbren=
nerei hervor. Sozialdemokraten und Nechte ſtanden ſich ſchroff
gegen=
über. Die Nechte ſprach von einem Defizitbetrieb und erklärte die Eache
für unrentabel. „Auf Vorſchlag der Baukommiſſion wurde die
Fortfüh=
rung der Feldbrennerei am Lehmberg gegen die Stimmen der Nechten
beſchloſſen. Zu Marktmeiſtern wurden gewählt: Bauführer Walter und
und Gemeinderat Schaub.
b. Friebberg, 31. März. Am 1. April kann der ſeinerzeit von Herrn
Gymngſialdirektor Dr. Goldmann gegründete „Friedberger
Ge=
ſchichts= und Altertumsverein” auf ein dreißigjähriges
Be=
ſtehen zu ückblicken. Neben ſeinen Nachfolgern im Amte, den Herren
Direktor Dr. Loebell und Profeſſor Helmte, ſind es beſonders die jetzigen
Vorſitzenden des Vereins, die Herren Profeſſoren Dr. Blecher und
Dre=
her, die dem Verein in zielbewußter Arbeit zu ſeiner heutigen
Bedeu=
tung verholfen haben. Ein Gang durch das reichhaltige Muſeum und
Archiv gibt uns einen Beweis dafür, wie viele Schätze hier noch
verbor=
gen lagerten, und wenn auch leider in früheren Jahren durch Unverſtand
und Teilnaſmsloſigkeit die wertvollſten Kunſtgegenſtände verſchleudert
Rheinheſſen.
M. Alzey, 31. März. Generalverſammlung
desrhein=
weiler=Wintersheim 1. Vorſitzender, Phil. Wolf=Albig 2. Vorſitzender,
wählt die Herren K. L. FuchsAlzey, Walter=Dittelsheim, Niegel=Mons=
Blödesheim, Schilling=Dittelsheim, Oxner=Harxheim, Lull=Wachenheim
a. d. Pfrimm und Schönfeld=Wendelsheim. Geſchäftsführer iſt Roemer=
Erbes=Büdesheim und Kaſſenführer Stauffer=Flomborn. Der Verein
be=
trachtet es als ſeine Aufgabe, die Pferdezucht in Rheinheſſen zu pflegen
M. Bingen a. Rh., 1. April. Erwerbsloſenverſammlung.
Heinz, Lautenbach, Wahmke. Landvogt, Loeb. Hausmann und Duleius
vollen.
pentin wiſſen, daß Muſik und Malerei eine reichliche Pflege im Kreiſe handen, zuas für die Heimatgeſchichte von unvergänglichem Werte iſt.
bekannt. Dem Jubelpaare rufen wir heute an ſeinem Ehrentage in Ge= arbeiter enthalten, ſind eine Ehrentat des Vereins. Wie auch außerhalb
Jubiläumstage eine Ehrengabe von 200 Mart und das „Landesamt für
Bildungsweſen” eine ſolche von 300 Mark überwieſen hat.
* Gießen, 1. April. Der Neubau des Bundesheims der
de Haupt= und Nebeneingang zu erreichen ſind. Es iſt mit allen
Er=
anlage Brauſebäder und eine geräumige Fechtſcheuer. Im Erdgeſchoß
gelangt man von der Diele in die Garderobe, rechts in den Empfangs=
* Butzbach, 29. März. Die Gröffnung der Kraftwagen=
* Grünberg, 31. März. Am 29. d3. Mts., vormittags 9½ Uhr,
* Ettingshauſen bei Grünberg, 31. März. Die beiden
Steinbruchar=
beiter Ernſt Keil und Karl Grönert wurden beim Nachboren eines
ver=
ſagenden Schuſſes ſchwer verletzt.
* Lauterbach, 1. Aprit. Die Vorarbeiten für Nutzbarmachung
der Waſſerkräfte in Oberheſſen ſind vor einiger Zeit mit Rückſicht
auf die gegenwärtigen ungünſtigen Geldverhältniſſe eingeſtellt worden:
ein Ausbau läßt ſich aus dieſem Grunde zurzeit nicht verwirklichen. Es
handelt ſich um die projektierten Stauwerke an der Altfell, dem
Prinzen=
hach und der Alten Haſel in der Nähe der Orte Stockhauſen, Schadges,
Niafeld und Schlechtenwegen. Durch umfangreiche Vorarbeiten zur
Feſt=
ſtellung der Bodenverhältniſſe für Grbauung der Sperrmauer, und des
Waſſerſchloſſes — letzteres zwiſchen Stockhauſen und Großenlüder an der
heſſiſch=preußiſchen Grenze — konnte das Projekt fertiggeſtellt werden.
Dieſe Arbeiten erforderten 39 750 Mk. Am Seemenbachprojekt bei Mittel=
und Nieder=Seemen koſteten die Vorarbeiten 1240 Mk.
USN. Schlitz, 30. März. Eröffnung eines
Heimat=
muſeums. In Gegenuart der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden
wurde hier das Schlitzer Heimatmuſeum eröffnet. Das Muſeum
ent=
hält Urkunden und Denkmale, darunter Oelbilder, Stiche, Waffen,
Möbel und Geräte. Auch eine prähiſtoriſche, eine gewerbliche und eine
Schul= und Kirchemabteilung ſind dem Muſeum angegliedert. Das
Muſeum gibt einen Ueberblick über die reiche und bewegte Geſchichte
des Schlitzer Landes.
* Schwanheim. 1. April. Das Wertungsſingen des 9. Turnkreiſes,
Geſangsabteiluugen des 9. Turnkreiſes herzlichſt ein. Mit dieſer
Gim=
ladung verbindet er die Bitte, ſofortige Meldung an Turnbruder
Joh. Röhrig, Schpanhein a. M., Mainſtr. 25, zu erſtatten, welche
Ge=
ſangsabteilung ſich beteiligen. Die Sängerzahl iſt gleichfalls anzugeben.
Die erſte Auflage des „Kreis=Sängergruß” iſt vergriſſen. Um
Unter=
lagen für die zweite Auflage zu erhalten, werden alle Singmannſchaften,
vorgen. Chor ſich anſchaffen wollen, gebeten, uuter Augabe der
Stiumenzahl dies Turnbruder Ferd, Schaub. Frankfurt=Eckenheim,
Hügelſtraße, Galdmöglichſt mitzuteilen. Gut Heil!"
Seite 8
Freitag, den 2. April 1926
Nummer 92
Einem Altmeiſter des deutſchen
Kunfigeweldes saif s. errümtäge
Profeſſor Dr. phil. h. c. Karl Berger, der Schillerbiograph
ſchreibt uns:
Am 2. April begeht ein Altmeiſter des deutſchen
Kunſtgewer=
bes, ein Bahnbrecher auf dem Gebiete der Innendekoration, der
ſeit über 20 Jahren in Dresden lebende frühere Hofdekorateur
Carl Müller, ſeinen 75. Geburtstag. Bin ich auch nicht von
der Zunft, ſo berechtigt mich doch ein halbes Jahrhundert
gegen=
ſeitigen Vertrautſeins, ein paar Worte zu dem Ehrentage dieſes
ſeltenen Mannes zu ſagen. Es war dem Sprößling einer
kinder=
reichen, ganz einfachen Schreinersfamilie zu Worms nicht an
ſei=
ner rheiniſchen Wiege geſungen, daß er einmal der tonangebende
Beherrſcher des Geſchmacks im Reiche wohnungsſchmückender
Kunſt ſein werde. Sein äußerer Lebenslauf bis in ſeine
Jüng=
lings= und erſten Mannesjahre unterſchied ſich in nichts von dem
unzähliger deutſcher Menſchenkinder kleinbürgerlicher Herkunft:
Volksſchule bis zum 14. Lebensjahre, ſtrenge Lehrzeit in dem
erwählten Tiſchler= und Tapezierberufe und dann Gehilſendienſte
in verſchiedenen Geſchäften zu Frankfurt, Mainz, Darmſtadt
(bei L. Alter), Bremen und Dresden. Dazwiſchen freiwillige
Teilnahme des vaterländiſch begeiſterten Neunzehnjährigen am
Kriege 1870/71, und zwar, weil zu der Waffe nicht berufen, erſt
als Krankenpfleger, dann als Subdelegierter beim Hauptdepot des
Maltheſer= und Johanniter=Ordens in Pont=ä=Mouſſon,
Verſail=
les und Chartres. Die üblichen Ehrenzeichen für dieſe
aufopfern=
den Dienſte blieben nicht aus, und überäll, in Krieg und Frieden,
wurde dem jungen Manne ſeine treue und gewiſſenhafte
Pflicht=
erfüllung, ſeine Hingabe und ſtets wache Hilfsbereitſchaft von
den Oberen beſtätigt. Eigenſchaften, die er mit tauſend anderen
teilte. Aber was ihm vorwärts helfen ſollte im Leben, was ihm
den ſchweren, dornenvollen Weg aus den Tiefen deutſcher
Volks=
kraft zu den Höhen ſeiner frühe geahnten, dann mit zielſtrebiger
Tatkraft feſtgehaltenen Beſtimmung führen ſollte, zeichnete den
Hochſtrebenden ſchon bei den erſten ſelbſtändigen Schritten aus:
die Gabe ſich angenehm und unentbehrlich zu machen bei den
Menſchen; bei Freund und Feind Liebe durch Liebe zu erwecken;
unter Hochgeſtellten mit derſelben freien und beſcheidenen Anmut
ſich zu bewegen wie unter ſeinesgleichen. Und dann, kraft eines
von der dichteriſch veranlagten Mutter ererbten künſtleriſchen
Zuges, die Fähigkeit, auch den grauen Alltag mit Humor zu
ver=
golden: die Fähigkeit, überall das Schöne zu ſehen und das
Ge=
ſchaute in neuen Formen und Farben zu geſtalten, das Geſtaltete
anzuwenden und zu verwerten. So getpann Müller, um nur ein
Beiſpiel zu erwähnen, bei ſeinem elf Monate dauernden
Aufent=
halt in Frankreich eine klare Anſchauung der franzöſiſchen
Stil=
arten und dekorativen Künſte, insbeſondere der hochentwickelten
Kunſt, die Innenräume bis aufs kleinſte und feinſte ſtilgemäf
auszuſtatten.
Dieſes geſunde Lernen von anderen Zeiten und Völkern kam
dem Aufſtrebenden in der Ausübung ſeines Berufes zugute, um
ſo mehr, als man nach dem Kriege in Deutſchland, um aus der
hergebrachten kahlen Nüchternheit herauszukommen, erſt in eine
atemloſe Hetzjagd nach immer neuen kunſtgewerblichen Moden
verfiel, dann, ſich beruhigend, in einem hiſtoriſchen Stile, der
deutſchen Renaiſſance, das einzige Heil erblicken zu müſſen
glaubte. Einem gewiſſen Ueberdruß an dieſem Treiben und
ſei=
nem dadurch unbefriedigten künſtleriſchen Drange mag ums Jahr
1878/79 der Entſchluß Müllers entſprungen ſein, ſich der
Bühnen=
laufbahn zuzuwenden: faſt ein Jahr nahm er, neben ſeiner
Be=
rufstätigkeit, als Schüler des Pudorſchen Konſervatoriums in
Dresden teil am Unterricht und den Uebungen der von Robert
Proelß, Marie Niemann=Seebach, Emil Bürde u. a.
geleiteten Schauſpielabteilung, entſagte aber der miiſchen Kunſt
trotz Anerkennung ſeiner „entſchiedenen Begabung” und trotz
ermunternder Zeichen von Autoritäten, wie Friedrich Haaſe,
Alexander Strakoſch und des Weimarer Intendanten von
Loen. Proelß, der dieſe Entſagungskraft bewunderte, hatte
recht, wenn er erklärte, was der Theaterſchüler gewonnen, die
freie Beherrſchung der Sprache und der Umgangsformen, die
Schärfung des Urteils und Verfeinerung des Geſchmackes, werde
dem Schaffen Müllers auf ſeinem ureigenen Gebiete zugute
kommen.
Kein Jahr verging, und Müller, dem gerade ſeine
ſchau=
ſpieleriſche Kunſt den zahlungsfähigen Genoſſen zugeführt, konnte
ſich mit der Gründung des Hauſes Carl Müller & Comp.,
Berlin, Friedrichſtraße 77, die Stätte bereiten, wo alle
ſeine Gaben und Kräfte frei zur Wirkſamkeit kamen. Nur kurze
Zeit, und Müllers Ruf in Berlin war begründet, er breitete ſich
raſch in ganz Deutſchland, im Auskande und über See aus, ſelbſt
das immer deutſchfeindlicher werdende Rußland wurde
gewon=
nen. Kaiſer und Könige, Magnaten des Geiſtes und des Geldes
gaben dem Hauſe, deſſen beſeelender Geiſt Carl Müller war, durch
Aufträge Gelegenheit, ſeinen Ruf und das allgemeine Vertrauen
immer aufs neue zu rechtfertigen. Der Herold dieſes Ruhmes
war kein Geringerer als Ludwig Pietſch, über 50 Jahre lang
das Kunſtorakel der Berliner und Berichterſtatter von
europä=
iſchem Anſehen. Er war der erſte, der Müllers geradezu geniale
Begabung erkannte und öffentlich pries. „Carl Müller”, ſo ſchrieb
er, „komponiert ſeine Zimmer= und Wohnungseinrichtungen mit
der begeiſterten Liebe und mit der erregten ſchöpferiſchen
Phan=
taſie wie der Künſtler ſein Gemälde, der Poet ſeine Dichtung.”
Ein glühender Farbenſinn, wie ihn Makart in ſeiner Malerei
ent=
faltete, wurde hier in den Dienſt eines fein abwägenden
Ge=
ſchmackes geſtellt. Die ſchönſten Stücke aus allen Gegenden und
Jahrhunderten wurden geſammelt, aber nicht, um wie bei
ande=
ren, ſich im Salon irgendeines Wohlhabenden in maleriſchem
Durcheinander ein Stelldichein zu geben, ſondern um, jedes an
ſeiner angemeſſenen Stelle, einem Raume zu charakteriſtiſchem
Gepräge zu verhelfen. Nicht ſklaviſch einſeitige Nachahmung
irgend einer Epoche, ſondern Verwendung alles Guten, Echten
und Schönen zu ſtilvoller Einheitlichkeit! Belebung und
Förde=
rung wahrhaft künſtleriſchen Geſchmackes in modernen Woh=
nungseinrichtungen, einerlei, ob ſie Prunkpaläſten oder dem
bür=
gerlichen Heime galten, das war das große Verdienſt Carl
Mül=
lers. Handwerk und Kunſt, die ſo lang einander geflohen hatten,
reichten ſich in ſeiner Werkſtatt die Hand zu innigſtem Bunde.
Soll ich einſt glänzende Namen von Mächtigen dieſer Erde
aufzählen, um das hohe Anſehen, das Carl Müller genoß, zu
illu=
ſtrieren? Wichtiger iſt, daß zum Beiſpiel eine Mathilde
Weſen=
donck, die Freundin Richard Wagners, ſein Werk zu würdigen
wußte; daß Maler wie Anton von Werner, Karl von Piloty,
Franz von Lenbach und Paul Meyerheim ſeinen Geſchmack und
Kunſtſinn ſchätzten und ſein ideales Streben nach einem hohen
Ziele anerkannten.
Und als dann mit den bildenden Künſten auch die Baukunſt
neue Wege beſchritt, mußte auch das Kunſtgewerbe folgen.
Mül=
ler, der auf ſeinem Gebiet führend und bahnbrechend geweſen
war, zeigte ſich für die guten Anregungen der neuen Zeit ſo
emp=
fänglich, daß gerade die bedeutendſten Vertreter der neuen
Archi=
tektur, wie Paul Wallot, die Dresdener Baukünſtler Karl Roth
und Adam, Müllers Rat und Mitarbeit in Anſpruch nahmen.
Die dekorativen Arbeiten im Bundesrats=Sitzungszimmer des
Berliner Reichstagsgebäudes, die in den Repräſentationsräumen
des Ständehauſes und des Finanzminiſteriums, in den
Feſt=
räumen der Landesausſtellung und des Rathauſes, letztere alle in
Dresden, legen davon Zeugnis ab.
Von ſeiner Berliner Firma und deren hochanſehnlichen
Zweigniederlaſſung in Leipzig (Goetheſtraße 7) hatte ſich Carl
Müller aus familiären Gründen vor etwa zwei Jahrzehnten
ge=
ſchieden, um mit ſeinem Schwager die Firma Rud. Bagier &=
Comp. in Dresden zu begründen. Jetzt lebt er in Elb=Florenz im
unruhvollen Ruheſtand, wie Millionen andere ein Opfer der
Rieſen=
ſchlange Inflation. Wäre das Ergebnis ſeiner 60jährigen
räſt=
loſen Arbeit nach den Schätzen zu bemeſſen, die die Motten und
der Roft zerfreſſen, dann wäre, ach!, leider wohl nicht allzuviel mehr
feſtzuſtellen. Aber geblieben iſt ihm eins, was ihm von je durchs
Leben geholfen hat: ſein wetterfeſter rheiniſcher Humor, die Treue
zu ſeinen Idealen und zu ſeinen Freunden und der tröſtende
Blick — weg von den Gaſſen, auf nach den Sternen.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Samstag, den 3. April 1926.
(Nach der Wetterlage vom 1. April 1926.)
Stäukere Bewölkung, doch noch zeitweiſe heiter, tags milde, füd,
liche Winde, ohne Niederſchläge von Bedeutung
Die Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſ=
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle. Am 17. März: Marie Vonderſchmitt geb. Gullery, 40
Jahre, aus Altheim, hier im Stadtkrankenhauſe; Anna Maria Deitrich
geb. Gerhold, 57 J., Schulzengaſſe 1; Alice Mathilde Veronika Kahn,
Neckarſtr. 6; Helene Klink, 38 J., aus Groß=Gerau, hier
Stadtkranken=
haus. Am 18.: Peter Friedrich, 1 Mon., aus Pfungſtadt, hier
Hein=
heimerſtr. 21; Karl Peter Zieres, Proviſionsreiſender, 42 J.,
Stadt=
krankenhaus: Fuhrmann Jakob Schever, 61 J., Große Bachgaſſe 9. Am
19. März: Karl Eduard Georg Burk, Eiſenbahninſpektor, 69 J.,
Vikto=
riaſtraße 64; Margar. Ruppel geb. Plößer, 55 J., Landgraf=Georgſtr. 64,
Am 18.: Emma Wieſeneckev geb. Röſchel, 62 J., Rhönring 17; Ferd.
Katz, 68 J., Ohlyſtr. 30. Am 19.: Kathar. Linn geb. Koch, 74 J., aus
Eberſtadt, hier Alicehoſpital; Mathilde Seelinger geb. Heß, aus
Lam=
vertheim, hier Eliſabethenſtift; Georg Honig, Althändler, 49 J.,
Marien=
platz 1. Am 20.: Thereſe Bauer, Schuſtergaſſe 13. Am 21.: Johann
Meher, Gewerbeſchulrat i. R., 76 J., Ireneſtr. 4. Am 20.: Franziska
Luck geb. Baumbach, 72 J., Wilhelmſtr. 51. Am 21.: Elifabetha Vecker
geb. Kirchmann, 58 J., Rheinſtr. 47. Am 22.: Anna Marie Geyer geb.
Waldmann, 33 J., Pankratiusſtr. 30½; Johann Philipp Ruths,
Hilfs=
arbeiter 63 J., aus Groß=Bieberau, hier Stadtkrankenhaus. Am 22.:
Faſelwärter Johannes Fiſcher I., 52 J., aus Lengfeld, hier
Stadtkranken=
haus; Maria Karolina Berdux, Bleichſtr. 36; Rektor Franz Senz, 61 J.,
Viktoriaſtr. 45. Am 23.: Geh. Oberpoſtrat Heinrich Lw. Thomas, 53 J.,
Mathildenſtr. 11; Katharina Marg. Schröbel geb. Boßler, 38 J.,
Beſſun=
gerſtraße 125. Am 24.: Georg Lang, 4 J., Kiesſtr. 21; Mathilde
Strö=
bel, Gervinusſtr. 60. Am 23.: Privatier Georg Frank, 74 J., Eberſtadt,
hier Stadtkrankenhaus; Studienrat i. R. Georg Johann Grünewald,
64 J., Heinrichſtr. 132; Georg Crößmann aus Pfungſtadt, 12 J., hier
Eliſabethenſtift; Johann Wilhelm Vonderſchmitt, Schloſſer, 52 Jahre,
Frankenſteinſtr. 46. Am 24.: Privatier Johann Valentin Sieben, 85 J.,
Beſſungerſtr. 45; Margar. Sophie Krichbaum geb. Schneider, 37 J.,
Moosbergſtr. 84; Jakob Müller, Lumpenſammler, 66 J., Langgaſſe 41;
Philipp Weber, 16 Jahre, aus Fränkiſch=Crumbach, hier
Stadtkranken=
haus. Am 25.: Eiſenbahnoberſekretär i. R. Ad. Draiß, 66 J.,
Schwanen=
ſtr. 69; Inſtitutsvorſteher Michael Elias, 58 J., Martinſtr. 34;
Wilhel=
mine Eckart 3 Tage, Pareusſtr. 11; Karl Auguſt Wilhelm Freiherr von
Starck, Heſſ. Kammerherr und Major a. D., 68 J., Eichbergſtraße 17.
Am 26.: Theodore Berger geb. Meyerſick, 46 J., Am Erlenberg 17: Kath.
Schwörer geb. Schwörer, 64 J., Liebfrauenſtr. 33; Heinrich Höreth,
Küfer, 18 J., aus Schaafheim (Kreis Dieburg), hier Stadtkrankenhaus.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Oſterfeiertag, den 4.. April 1926.
Heiliges Oſterfeſt.
Stadtkirche: Samstag, den 3. April, abends 8½ Uhr: Andacht.
— Sonntag, den 4. April, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Kleberger. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß. —
Abends 6 Uhr: Predigtgottesdienſt mit Vorbereitung zum heil,
Abend=
mahl am 2. Oſterfeiertag. Pfarrer Lautenſchläger.
Stadtkapelle: Vorm. 7 Uhr: Oſtermette mit Feier des heil.
Abendmahls Pfarrer Heß. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt, Pfarrer
Heß. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
In Stadtkirche, Stadtkapelle und Schloßkirche Kollekte für die Kirche.
Martinskirche: Samstag, den 3. April, abends 6 Uhr: Beichte
und Vorbereitung zum heil. Abendmahl. Pfarrer D. Waitz. —
Sonn=
tag, den 4. Apri; Kollekte für den Kirchenſtock. Morgens 7 Uhr:
Oſtermette unter Mitwirkung der Chorſhule und des Poſaunenchors.
Pfarraſſiſtent Weinberger. — Um 8 Uhr: Choralblaſen auf Plätzen
der Martinsgemeinde. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Beringer. Feier des heil. Abendmahls mit Vorbereitung.
Anmel=
dung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei. — Um 11½ Uhr;
Kindergottes=
dienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer.
Altersheim: Vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Weinberger.
Johanneskirche: Samstag, den 3. April, nachm. 5 Uhr:
Vorbe=
reitungsgottesdienſt. Pfarrer Marx. — Sonntag, den 4, April,
mor=
gens 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Wagner. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe. — Um 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 7 Uhr:
Oſterfrüh=
feier. Pfarraſſiſtent Schäfer. — Um 8½ Uhr: Kindergottesdienſt
Pfarraſſiſtent Schäfer. — Um 10 Uhr: Haupgottesdienſt. Pfarrer
Pabſt. Anſchließend Feier des heil. Abendmahls mit vorausgehender
Beichte. Anmeldung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei Kollekte für
die Armen.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Vorbereitung
und Feier des heil. Abendmahls. Anmeldung von ½10 Uhr an in der
Sakriſtei. Pfarraſſiſtent Dr. Wendel. Kollekte für den Kirchenfonds
Stiftskirche: Samstag, den 3. April, nachm. 3 Uhr:
Paſſionsan=
dacht mit Beichte. — Sonntag, den 4. April, vorm. 10 Uhr:
Feſt=
gottesdienſt mit Abendmahl. Pfarrer Hickel. — Nachm. 3 Uhr:
Oſterandacht.
Kranichſtein (Schloßkavelle); Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Strack=Arheilgen.
Evangel. Kirche in Eberſtadt: Vorm, 9½ Uhr; Gottesdienſt,
Pfarrer Paul. Geſang des Kirchengeſangvereins. — Um 11½ Uhr
Kindergottesdienſt.
Evang. emeinde Traiſa: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
(Bei genügender Anmeldung: Feier des heil. Abendmahls.) — Nachm.
2 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für das Konfirmationsabendmahl.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Mitwirkung des Kirchenchors. Kollekte, für die ausländiſche Diaſpora,
— Nachm. ½2 Uhr: Beichte zum Konfirmationsabendmahl.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Sonntag, vorm 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins und des
Po=
ſaunenchors. Feier des heil. Abendmahls. — Nachm. 2 Uhr:
Gottes=
dienſt. Beichte zum Konfirmationsabendmahl,
2. Oſterfeiertag, den 5. April 1926.
Stadtkirche: Vorm. 9½ Uhr: Hauptgottesdienſt mit Konfirmation
und Feier des heil. Abendmahls für die Reformationsgemeinde,
Pfarrer Lautenſchläger. Kollekte für die Reformationsgemeinde.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüire.
Stadtkapelle: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Weinberger.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß,
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Freitag, den 9. April, abends 8 Uhr:
Männervereinigung und Frauenverein der Lukasgemeinde. Vortrag
mit Lichtbildern, Rezitation und Liedern: „Matthias Claudius” von
Stadtbibliothekar Weber. Eintritt frei.
Martinskirche: Vorm. 7 Uhr: Oſtermette unter Mitwirkung der
Chorſchule und des Poſunenchors. Pfarraſiſtent Müller. — Um
8 Uhr: Choralblaſen auf Plätzen der Martingemeinde. — Um 9 Uhr:
Konfirmation der Konfirmanden des Weſtbezirks und Feier des heil.
Abendmahls. Pfarrer D. Waitz — Nachm. 3½ Uhr: Vorſtellung und
Prüfung der Konfirmanden des Oſtbezirks. Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Vorm. 9½ Uhr: Konfirmationsfeier des
Nord=
b zirks mit heil. Abendmahl. Pfarrer Marx. — Nachm. ½3 Uhr:
Prüfung der Konf rmanden des Weſtbezirks. Pfarrer Wagner.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde)! Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Schäfer. — Nachm 5 Uhr: Prüfung der
Kon=
firmanden (Mädchenabteilung). Pfarrer Pabſt. — Dienstag, den
6. April, nachm. 3 Uhr: Vorſtandsſitzung des ebang Frauenvereins —
Mittwoch, den 7. April, abends 8½ Uhr: Monatsverſammlung der
Männervereinigung. Der ev. Arbeiterſekretär Laufer wird ſprechen
über das Verhältnis zwiſchen den Männervereinen und dem evang.
Arbeiterverein. — Donnerstag, den 8. April, abends 8 Uhr:
Frauen=
abend im Gemeindehaus
Pauluskirche: Vorm. 9½ Uhr: Konfirmationsfeier mit heil.
Abend=
mahl. Pfarrer Rückert. Kollekte für die Paulusfirche — Nachm.
5 Uhr: Nachfeier mit Austeilung der Konfirmationsblätter, Pfarrer
Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Beringer. — Nachm. 3 Uhr: Oſterandacht.
Evang. Kirche zu Eberſtadt: Vorm. 9½ Uhr: Konfirmation der
Knaben mit Beichte und heil Abendmahl. Pfarrer Paul — Nachm.
2 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Mädchen. Pfarraſſiſtent Hagel.
Evang. Gemeinde Traiſa: Vorm. 9½ Uhr: Konfirmation u. Feier
des heil. Abendmahls. Anmeldungen zum Abendmahl an Lehrer Wolf.
— Der Kindergottesdienſt fällt an den Feiertagen aus.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm 9 Uhr: Beichte für die
aus=
wärtigen Abendmahlsgäſte im Pfarrhaus. — Um ½10 Uhr:
Konfir=
mationsfeier" Kollekte für das Heſſiſche Krüppelheim. Im Anſhluß
an die Feier heil. Abendmahl. — Nachmittags ½2 Uhr:
Konfirmations=
ſchlußgottesdienſt. Ausgabe der Konfirmationsſcheine — Mittwoch
Jungmädchenvereinigung — Donnerstag: Frauenverein.
Evang. Gemeinde Roßdorf: Vorm. ½10 Uhr: Konfirmationsfeier
mit Feier des heil. Abendmahls. Kollekte für die kirchl. Verſorgung
der evang. Deutſchen im Ansland. — Nachm. 2 Uhr: Dankgottesdienſt
mit Austeilung der Konfirmationsſcheine.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): 1. Oſterfeiertag, vorm. 9 Uhr:
Gebetsſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Pred. Semmel. 2. Oſterfeiertag, Oſterkonferenz Nachm.
½3 Gebetsvereinigung. — Um 3 Uhr: Thema: „Frohe Oſterbotſchaft”.
— Abends 3½ Uhr: Abendverſammlung: Auferſtehungskräfte —
Diens=
tag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde. — Donnerstag, abends
81 Uhr: Bibelſtunde. Pred. Neuber. — Freitag, abends 8½ Uhr:
Blaukreuzbibelſtunde. Bibelſtunde in Beſſungen fällt aus. —
Sams=
tag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. E. (Mühlſtr. 24). 1. Oſterfeiertag, nachm.
2½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr: Bibelſtunde
für Jungfrauen. — 2. Oſterfeiertag: 1. Wanderung nach Lindenfels
(bei günſtiger Witterung). Abfahrt: Hauptbahnhof vorm. 6.12 Uhr,
Fahrtkoſten 1 Mk. Ruckſackverpflegung. — Dienstag, abends 8½ Uhr;
Bibelſtunde für Jünglinge und Gebetsſtunde für Jungfrauen. —
Mittwoch, abends 8 Uhr: Freundeskreis für Jünglinge. —
Donners=
tag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde, für Fünglinge. — Freitag, abends
8½ Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen.
Chriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt, e. V.,
Alexander=
ſtr. 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): 1. und 2. Oſterfeiertag: Fahrt
mit Rädern: Klein=Umſtadt, Aſchaffenburg, Obernburg, Breuberg,
Otz=
berg, Groß=Umſtadt, Darmſtadt 2½ Tage. Nachzügler können noch
Sonntagmorgen um 7½ Uhr in Klein=Umſtadt ſich anſchließen. —
Dienstag, den 6. April; Bibelſtunde (Männerabteilung): Lur 22, 35
bis 46. — Mittwoch, den 7. April: Jugendbibelſtunde: „Joſephs
Jugendtage‟. — Veranſtaltung vom Deutſchen Chriſtlichen Techniker=
bund. Vortrag von Miſſionar Jürgens: „Deutſche Arbeit in Indien”.
— Donnerstag, den 8. April: Familienbibelſtunde. Lehrer Spamer.
— Freitag, den 9. April: Turnen in der Turuhalle der Ludwigs=
Ober=
realſchule. — Samstag, den 10. April, nachm 3—5 Uhr:
Jungſchar=
ſtunden, abends 5— Uhr: Hausorcheſter. Sämtliche Veranſtaltungen
finden abends 81 Uhr ſtatt, wenn nicht anders angegeben — Das
Heim iſt ab 7½ Uhr geöffnet außer Samstags. An den Oſtertagen
iſt das Heim geſchloſſen.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.):
1. Oſterfeiertag, 4. April, vorm. 7 Uhr: Oſtermette — Nachm. 3 Uhr:
Oſtereierſuchen. Treffpunkt 2½ Uhr uſeum. — Abends 8 Uhr:
Ge=
mütliches Beiſammenſein. — 2. Oſterfeiertag, 5. April, vorm. 9 Uhr:
Gebetsſtunde — Nachm. 3 Uhr: Spaziergang. — Dienstag, abends
8 Uhr: Gebetsſtunde. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Jugend=Bibelſtunde.
— Donnerstag, abends 8 Uhr: Eltern=Bibelſtunde. — Freitag, abends
8 Uhr: Leiter= und Helferverſammlung, — Samstag, abends 8½ Uhrz
Konfirmandenabend im Feierabendſaal, Stiftſtr. 51. — Jeden Mittwoch
Andacht.
von 5 bis 7 Uhr: Jungſcharſtunden. Singen, Spielen, Vorleſen,
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Martinskapelle und Liebfrauenkirche,
Sonntag, den 4. April 1926.
Hohes Oſterfeſt.
St. Martin: Samstag, nachm. von 5—7 und 8 Uhr: Beicht.
Sonntag, vorm. 8 Uhr: Heil. Meſſe und Predigt. — Nachm. von
4 Uhr an Beichte.
Liebfrauen (Klappacherſtr.): Sonntag, vorm. ½7 Uhr:
Auferſteh=
ungfeieier mit Prozeſſion. — Um 7 Uhr: Austeilung der heil
Kom=
munion und Frühmeſſe. — Um 9½ Uhr: Hochamt u. Predigt,
Kirchen=
chor ſingt. — Nachm. ½3 Uhr: Feierliche Veſper
Oſtermontag, den 5. April 1926
St. Martin: Vorm. ½7 Uhr: Beichte. — Um 7 und 8 Uhr: Heil.
Meſſen. — Nachm. ½3 Uhr: Andacht. — Während der Woche:
Mor=
gens 247 Uhr: Heil Meſſen.
Liebfrauen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt mit Prüfung der
Erſtkom=
muuikanten. — Während der Woche um 8 Uhr: Heil. Meſſe. Darauf
Vorbereitung auf die 1. heil Kommunion und auf die heil. Firmung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 4. Aprik,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 7. April, abends 8½ Uhr;
Ge=
betsſtunde. — Freitag, den 9 April, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Spangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
7. April, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Gottes=
dienſt. — Um 9 Uhr; Jugendbund. Pred. Erhardt.
Kirche Feſn Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 4. April, vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
7. April. abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann
will=
kommen.
Methodiſtengemeinde: Sonntag, den 4. April, nachm. 4 Uhr:
Gottesdienſt Eliſabethenſtraße 25½
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Oſterſonntag, vorm. 10 Uhr:
Heiltgungsſtunde. — Um 11½ und 3 Uhr: Kindergott sdienſt. —
Abends 7½ Uhr: Freiverſammlung auf dem Marktplatz — Um 8 Uhr:
Oeffentliche Verſammlung — Oſtermontag: Ausflug nach dem
Mühl=
tal 12 Uhr Abmarſch — Dienstag, abends 8 Uhr: Soldateneinreihung,
geleitet von Stabskapitän Jetter. — Mittwoch und Freitag, abends
8 Uhr: Oeffentliche Verſammlungen. Es ladet freundlichſt ein Kapitän
Engel.
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8½ Uhr: Oeffentl.
Heilsver=
ſammlung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl Heilsverſammlung,
— Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjudantin Land.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße),
Freitag, den 2. April. Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 45 Min.
Samstag, den 3. April. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. —
Sabbatausgang 7 Uhr. 45 Min.
Schlußtage des Paſſahfeſtes
Sonntag, den 4. April. Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 30 Min.
Montag, den 5. April. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. —
Pre=
digt. — Abendgottesdienſt 6 Uhr 30 Min.
Dienstag, den 6. April. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. —
Feſtesſchluß 7 Uhr 55 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min. —
Abends 7 Uhr 55 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrgel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 3. April. Vorabend 6 Uhr 25 Min. — Morgens
8 Uhr — Nachm. 4 Uhr 30 Min — Sabbatausgang 7 Uhr 45 Min,
Sonntag, den 4. April. Eref—Jontef. Morgens 6 Uhr 15 Min,
Montag! den 5 April. Vorabend 6 Uhr 25 Min — Morgens 8 Uhr.
Nachmittags 4 Uhr 30 Min. — Abends 7 Uhr 45 Min.
Dienstag, den 6. April. Morgens 8 Uhr. — Nachmittags 4 Uhr
30 Min. — Jontefausgang. 7 Uhr 55 Min
Wochengottesdienſt: „orgens 6 Uhr 15 Min, — Abends 6 Uhr
30 Min. — Maariw 8 Uhr,
Nummer 92
Freitag, den 2. April 1926
Seite 9
Zum 100. Geburtstag des Meininger Theater=Herzogs.
Am 2. April 1926 jährt ſich
zum 100. Male der Geburtstag
des berühmten Meininger
The=
ater=Herzogs Georg II. Aus
dieſem Anlaß werden in
Mei=
ningen groß angelegte
künſt=
leriſche Feiern ſtattfinden. Das
Enſemble des Herzogs, dem
be=
deutende Schauſpieler, die „
Mei=
ninger”, angehörten, iſt während
ſeiner berühmten Gaſtſpielreiſen
in Deutſchland im Jahre 1874
in aller Welt bekannt geworden.
Lange Zeit waren die
Meinin=
ger Träger eines eigenen Stils,
waren in Bühnenbildern
vor=
bildlich und befruchtend für viele
deutſche Bühnen. Wenn auch in
den dann folgenden
Jahrzehn=
ten und vor allen Dingen in
den letzten Jahren überall mit
mehr oder weniger Erfolg das
Beſtreben zutage tritt, ſich dem
Meininger Einfluß zu
entzie=
hen, wenn viele Theater und
viele Regiſſeure Neues ſchufen
und Meiningen als veraltet
be=
kämpften, eine Pflegeſtätte der
Kunſt und ein Vorbild für die
deutſchen Bühnen iſt das
Mei=
ninger Hoftheater ſtets geweſen.
Das Theatergebäude in Meiningen.
Rechts: Regiſſeur Chronegk, der Leiter der berühmten Meininger Gaſtſpiele.
Hauptausſchuß=Sitzung der Deutſchen Studentenſchaft.
In den Tagen vom 11. bis 14. April 1926 findet in Stuttgart eine
Hauptausſchß=Sitzung der Deutſchen Studentenſchaft ſtatt, die ſich
aus=
ſchließlich mit der Lage in der internationalen Studentenbewegung
be=
ſchäftigen wird. Gleichzeitig findet in Stuttgart eine Sitzung des
Ex=
kutivkomitees der „Confederation internationale des Etudiants” ſtatt,
die die Frage der Zuſammenarbeit bezw. Aufnahme der Deutſchen
Stu=
dentenſchaft in die C. J. E. beraten wird.
Im Rahmen dieſer beiden Sitzungen iſt neben verſchiedenen
in=
pffiziellen gemeinſamen Veranſtaltungen auch eine gemeinſame Sitzung
des Hauptausſchuſſes der Deutſchen Studentenſchaft mit dem
Exekutiv=
komitee der C J. E. vorgeſehen. — Vor dieſen Stuttgarter Tagungen
findet in Genf vom 7. bis 10. April auf Einladung der Kommiſſion für
intelektuelle Zuſammenarbeit des Völkerbundes eine Sitzung ſämtlicher
internationaler ſtudentiſcher Zuſammenſchlüſſe, wie Confederation des
Etudiants (C. J. E.), Federation univerſitaire internationale (F. U. J.),
Pax Romana, Weltſtudentenwerk uſw. ſtatt. Ueber die Teilnahme der
Deutſchen Studentenſchaft, die bekanntlich keiner der obengenannten
Or=
ganiſationen angehört, iſt noch nicht endgültig entſchieden, doch wird im
Hinblick auf die darauf folgenden Stuttgarter Beſprechungen erwartet,
daß die Deutſche Studentenſchaft auch zugezogen wird.
* Frankfurter Chronik.
Annahme des Etats. — Neue Steuern. Die heutige
Stadtverordnetenverſammlung genehmigte den Etat für 1926 nach den
Vorſchlägen des Referenten. Danach ſind die neuen Steuern ab 1. April
1926 folgende: 1. 200 Proz. Zuſchlag zur ſtaatlichen
Grundvermögens=
ſteuer;; 2. Gewerbeſteuer, 400 Proz. des Ertrags, bzw. 1500 Proz. der
Lohnſumme; 3. Kanalgebühren, 265 Proz. der Sätze der
Gebühren=
ordnung vom N. März 1924; 4. Kehrichtabfuhr und Straßenreinigung,
365 Proz. des Nutzungswertes; 5. Waſſergeld, 23 Pfg. pro
Kubik=
meter. Ferner wurde der Nachtragsetat 1925, der bisher abgelehnt
worden war, nach den Anträgen des Magiſtrats genehmigt, ſo daß eine
Uebernahme des Defizits von 1,95 Millionen auf den neuen Etat
ver=
mieden wurde. Dem zwecks Waſſerverſorgung der Stadt Höchſt mit
Höchſt abgeſchloſſenen Vertrag wurde im Prinzip zugeſtimmt, doch wurde
der Magiſtrat beauftragt, nochmals Verhandlungen mit Höchſt zum
Zwecke der Erzielung beſſerer Bedingungen anzukünpfen. — Vortrag
des Präſidenten der Volgarepublik. Am 30. März
ſprach im Saal der Handelskammer Frankfurt a. M. auf deren
Ein=
ladung der zurzeit in Deutſchland befindliche Präſident der
wolgadeut=
ſchen Sowjetrepublik Johannes Schwab über die kulturellen und
wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſeines Landes. Nach Begrüßungsworten
des zweiten Präſidenten der Handelskammer, Baurat Dr. Köſter, der
betonte, daß nur die Wolgarepublik neben Deutſchland die deutſche
Sprache als Amtsſprache führe, ergriff Präſident Schwab das Wort. Der
Zweck ſeiner Reiſe ſei, die politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe
Deutſchlands näher kennen zu lernen und gleichzeitig durch ſeine
Vor=
träge die Bande feſter zu knüpfen. Er erläuterte kurz die Beſiedlung
der Wolgagegend durch die Bayern, Heſſen und Pfälzer, die vor
160 Jahren dem Rufe Katharina II. gefolgt waren. Die Verſprechungen
eigener Sprache, Religion und dergleichen ſeien nicht gehalten und ſtarke
Ruſſifizierungsverſuche gemacht worden. Die ruſſiſche Revolution habe
jedoch die völlige Durchführung dieſes Programms verhindert. Erſt die
Sowjetregierung habe den Wolgadeutſchen volle Autonomie und eigene
Verwaltung, Rechtspflege, Schule uſw. gewährt. Gleichzeitig ſei das
Gebiet der Wolgarepublik auf 25 000 Quadratkilometer abgerundet
wor=
den. Vom Boden würden 95 Prozent als Ackerland benutzt. Die
Republik habe gegenwärtig 600 000 Einwohner, von denen 67 Prozent
Deutſche, der Reſt Ruſſen und Ukrainer ſeien. Im Bildungsweſen und
in der Juſtiz beſtehe noch ſtarker Mangel an Lehrern und Juriſten.
Während früher im ganzen Wolgagebiet nur eine deutſche Zeitung
be=
ſtanden habe, drucke der Staatsverlag jetzt drei Tageszeitungen und zwei
Journale mit etwa 30 000 Beziehern. Der Redner kam dann eingehend
auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Wolgarepublik zu ſprechen. Der
Hauptbeſchäftigungszweig ſei naturgemäß Landwirtſchaft. Von der
Ge=
ſamternte von 22,8 Millionen im Jahre 1924 ſeien 4 Millionen Pud
exportiert worden. Die Induſtrie ſei noch wenig entwickelt. Es beſtehe
ſtarke Nachfrage nach landwirtſchaftlichen Maſchinen verſchiedenſter Art
ſowie ferner nach Mühleneinrichtungen. Die Abwickelung der Geſchäfte
erfolge in der bekannten Weiſe durch die Berliner ruſſiſche
Handelsver=
tretung. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche, daß zwiſchen der Republik
der Wolgadeutſchen und Deutſchland ſich ein enges freundſchaftliches und
wirtſchaftliches Verhältnis anbahnen möge. Die Ausführungen fanden
ſtarken Beifall.
Eine zehnköpfige Verbrecherbande verhaftet.
Berlin. In der Wiener Neuſtadt wurde eine zehnköpfige
Ein=
brecherbande verhaftet, die in der dortigen Gegend ſeit ſieben Jahren
gehauſt hat und der auch vermögende Geſchäftsleute und eine Frau als
Anführerin angehören. Die Verhafteten haben bereits ein Geſtändnis
abgelegt. Bis jetzt ſind ihnen 70 Einbrüche und Diebſtähle und fünf
Brandſtiftungen nachgewieſen worden, außerdem zwei Mordverſuche.
Die Verbrecher waren ſtets bis an die Zähne bewaffnet und machten
bei jeder Gelegenheit von der Schußwaffe Gebrauch. Außer ihnen iſt
gegen 25 Perſonen Anzeige wegen Teilnahme an den Diebſtählen
er=
ſtattet worden.
Der Studentenmord in Danzig aufgeklärt.
DD. Danzig. Der Studentenmord im Walde von Oliva bei
Danzig, der durch ſeine Begleitumſtände großes Aufſehen erregte, iſt
nun=
mehr aufgeklärt. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Student Georg
Klingen=
berg den Studenten Rolf Eggers in einem Duell ohne Zeugen
er=
ſchoſſen hat. Nach den Angaben Klingenbergs, hat ſich die Tat
folgender=
maßen zugetragen: Klingenberg war von Eggers ſchwer beleidigt worden
und forderte dieſen daraufhin zum Duell. Da nur eine Piſtole für das
Duell zur Verfügung ſtand, einigte man ſich dahin, daß Eggers die erſte
Schußſerie auf Klingenberg abgeben ſollte. Sämtliche Schüſſe gingen
fehl. Darauf erhielt Klingenberg die Piſtole und traf ſchon beim erſten
Schuß ſeinen Gegner unterhalb des linken Auges, ſodaß Eggers ſofort
tot zuſammenbrach. Klingenberg will dann im erſten Schrecken
davon=
gelaufen und erſt ſpäter zurückgekehrt ſein, um durch Wegnahme von
Brieftaſche und Ausweispapieren einen Raubmord vorzutäuſchen. —
Die Unterſuchung ergab verſchiedene Widerſprüche in der Ausſage
Klingenbergs und führte ſchließlich zu der oben geſchilderten Aufklärung.
Herzog Georg II.
Eine Denkſchrift der Reichsregierung zum Bau des Neckar=Kanals
TU Berlin. Die Reichszegierung hat dem Reichsrat eine
Denk=
ſchrift üüber die Kanaliſierung des Neckars vorgelegt, die zunächſt zu dem
Ergebnis kommt, daß die Befürchtungen Heidelberger Univerſitätskreife,
daß die Stauſtufe Heidelberg das hiſtoriſche Landſchaftsbild verſchandeln
werde, fachlich nicht begründet find. Die Anlage der Heidelberger
Stau=
ſtufe ſoll unter dem Geſichtspunkt harmoniſcher Einpaſſung des
Bau=
werks in ſeine Umgebung erfolgen unter Wahrung aller für die
Sicher=
heit der Konſtruktion und des Betriebes gebotenen Rückſichten. Die
Denkſchrift gibt zu, daß ſich die Verhältniſſe ſeit der Kanaliſierung im
Jahre 1920 in einigen Punkten zu Ungunſten des Kanals verſchoben
haben. Die Einnahmen aus Waſſerkraftwerken, die mit
Wärmekraftwer=
ken in Wettbewerb treten müſſen, ſind infolge Sinkens der Kohlenpreiſe
und beſſerer wärmewirtſchaftlicher Ausnutzung der Kohle, ferner infolge
Erhöhung der Baukoſten und des Kapitaldienſtes der Waſſerkraftwerke
nicht mehr ſo hoch, wie ſie früher erwartet wurden. Die angeſtellten
Er=
mittelungen laſſen jedoch erkennen, daß die Großſchiffahrtsſtraße auch
heute noch einem weſentlichen Bedürfnis der ſüdweſtdeutſchen Wirtſchaft
entſpricht. Das Bauprogramm iſt vorläufig auf den Abſchnitt
Mann=
heim bis Heilbronn beſchränkt worden, ſür deſſen Durchführung weitere
zehn Jahre vorgeſehen ſind. Die Ertragsfähigkeit hängt von der Frage
ab, mit welchen Abgaben die Neckarſchiffahrt bei Inbetriebnahme der
kanaliſierten Strecke belaſtet und mit welchem Ergebnis die Waſſerkräfte
verwertet werden können. Bei den Verkehrsſchätzungen iſt mit einer
durchſchnittlichen Schiffahrtsabgabe von 0,6 Pfa. für das Tonnenkilometer
gerechnet worden. Wenn es gelingt, dieſen Satz einzuführen, ſo iſt es
möglich, die geſamten Betriebs= und Unterhaltungskoſten aus einigen
Einnahmen zu decken und das Baukapital mäßig zu verzinſen. Die
Kraft=
werke können das für ſie aufgewendete Baukadital verzinſen und tilgen.
Nach Abſchreibung des Baukoſtenanteils ſtehen ihre Reineinnahmen zur
Verzinſung und Tilgung der Baukoſten der Schiffahrtsſtraße zur
Ver=
fügung. Eine privatwirtſchaftliche Rentabilität iſt ſür die Beurteilung
von Waſſerſtuaßenbauten nicht ausſchlaggebend, deren Bedeutung
viel=
mehr darin liegt, daß ſie der Wirtſchaft Gelegenheit zu billiger
Be=
förderung bieten und durch Belebung des Güteraustauſches Erzeugung
und Verbrauch heben.
Brand einer Maſchinenfabrik.
Breslau! Am Mittwoch abend brach in der den Gockwerken
G. m. b. H. gehörenden Maſchinenfabrik in Carlowitz aus unbekannter
Urſache Feuer aus, das einen großen Teil der Fabrikanlagen vollſtändig
zerſtörte. Die Maſchinen wurden durch die herabfallenden Balken
und durch das Waſſer vollkommen unbrauchbar gemacht. Der Wert des
angerichteten Schadens läßt ſich noch nicht überſehen.
Ueberſchwemmungskataſtrophe in Turkeftan.
Mosk au. Infolge einer plötzlichen Ueberſchwemmung des Amu=
Daria iſt Turkeſtan von einer ſchrecklichen Kataſtrophe heimaeſucht
wor=
den. Bisher ſind 26 Dörfer völlig überſchwemmt, wobei eine große
An=
zahl Menſchen und Vieh umkamen.
Ein Flugzeug ins Meer geſtürzt.
Rom. Ein engliſches Flugzeug ſtürzte bei der Landung auf dem
Flugplatz von Calafrana (Malta) ins offene Meer und ſank. Der
Flug=
zeugführer ertrank.
Sturmſchäden in den Vereinigten Staaten.
London. Einer Timesmeldung aus New York zufolge haben ſich
die heftigen Schneeſtürme, die bereits am Montag die Rochy Mountains
bis Nord=Texas heimgeſucht hatten, in öſtlicher Richtung bis Neu=
England und ſüdlich bis zum Rio Grande in Texas ausgebreitet. In
der Nähe von Ligerty richtete der Orkan, der ſtellenweiſe den
Cha=
rakter eines Wirbelſturmes hatte, Schäden in Höhe von 300 000 Dollar
an. Zwei Menſchen ſind tödlich verunglückt. In Chicago wurde ein
Kind durch herabfallende Gegenſtände getötet;; mehrere Kinder wurden
verletzt. Der Eiſenbahnverkehr erlitt an vielen Stellen durch
Schnee=
verwehungen Verzögerungen. Auch die Ueberſeedampfer verſpäteten
ſich infolge der an der Oſtküſte herrſchenden Stürme.
Ein geheimnisvolles Unglück bei Dublin.
Drei Menſchen verbrannt.
Die Blätter melden aus Danzig: Auf dem Gutshofe in
Brede=
ninken in Oſtpreußen ereignete ſich ein furchtbares Brandunglück. Die
Frau des Beſitzers, deſſen Haus brannte, wollte die auf dem Boden
liegende Habe retten. Sie ſtürzte durch die Decke und kam in den
Flammen um. Zwei ihrer Schweſtern, die ihr nachgelaufen waren,
er=
litten das gleiche Schickſal.
London. Sechs Perſonen ſind Mittwoch beim Brand eines
Landhauſes bei Dublin umgekommen. Als die Polizei in das brennende
Gebäude eindringen wollte, fand ſie die Türen verſchloſſen und verriegelt
vor. Im Innern des Hauſes fand man die Bewohner tot auf. Einer
der Toten hatte eine Kopfwunde, die man für eine Schußwunde hält.
Die Umſtände des Vorfalles, die auf eine Verbrechen ſchließen laſſen,
ſind bisher noch völlig ungeklärt.
Oſtern im
Palmengarten Frankfurt a. M.
z. Zi.
Große Azalien=Ausſtellung
Große Blumen= und Pflanzenſchau
Vorzügliche Reſtauration (TV.5048
Briefkaſten.
L. D. in E. Dawüber kann nur die Satzung der Zwangsinnung
Aufſchluß geben.
Abonnent. Das Poſtbüro des hieſigen Polizeiamts wird Ihnen
Auf=
ſchluß geben. Das Viſum hat der franzöſiſche Konſul in Frankfurt a. M.
zu erteilen.
C. T. Beim Reichswehrminiſterium in Berlin bezw. auf dem
hie=
ſigen Geſchäftszimmer der Sicherheitspolizei (altes Palais) werden Sie
Auskunft erhalten können.
H. K. 1492. Die Frage iſt zu allgemein gehalten, um beantwortet
werden zu können.
„Niederwald”. Nach der gegebenen Darſtellung hat vielleicht eine
Petition an den Landtag Erfolg.
W. hier 67. Wir haben an dieſer Stelle ſchon wiederholt ausgeführt,
daß nach dem derzeitigen Stand der Rechtſprechung Inflationsverkäufe
von Grundbeſitz nur aus dem Geſichtspunkte als nichtig angefochten
wer=
den können, wenn (§ 138 B.G.B.) eine Ausbeutung der Notlage, des
Leichtſinns oder der Unerfahrenheit des Verkäufers erweisbar vorliegt.
O. K. Wir haben keine Zeit, das nachzuſehen. Genannte Schriften
wird jeder Buchhandler beſorgen.
R. S. 100. Nein.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 2. April. 8: Morgenfeier. Mitw.: Magda Spendebach!
(Sopran), Hety Beyer (Alt), Fritz Becker (Orgel). O 12: Uebertr.
von Caſſel: Paſſionsſpiele. O 3.30: Karfreitagsmuſik. 1. Händel:
Ouv. „Der Meſſias”, 2. Händel: Zwei Arien a). Er ward
ver=
ſchmähet” a. Der Meſſias”, b) „O hör mein Flehn” a. „Samſon”.
3. Mozart: „Ave verum corpus”, 4. Bach: a) „Es iſt vollbracht”,
Arie a. d. Johannespaſſion”, b). Gib dich zufrieden” geiſtl. Lied.
5. Haydn: „Die ſieben Worte des Erlöſers am Kreuz”, für
Streich=
orcheſter. Einleitung: Maeſtoſo ed adagio. 1. Largo, 2. Grave el
cantabile, 3. Grave, 4. Largo, 5. Adagio, 6. Lento, 7. Largo.)
Das Erdbeben: Preſto. Mitw.: Frl. Maria Gluck (Alt). O 4.30:
Lehrer Metzker: „Alte Legenden” (für Kinder vom 12. Jahre ab).
O 6: Uebertragung aus dem Saalbau: Paſſionsmuſik. Chor und
Orch. von Joh. Seb. Bach. Ausf.: Frau Amalie Merz=Turnerl
(Sopran), Eva Gertrud Liebenberger (Alt), Auguſt Richter (Tenor),)
Thomas Denifs (Baß), Adolf Müller (Baß), die vereinig. Chörel
des Caecilien=Vereins und Rühlſchen Geſangvereins.
Radiloſchule. O 3.30: Hausorch. Brahms (geſt. 3. April 1827),
1. Tragiſche Ouv. 2. Andante a. d. Klavierſonate Op. 5. 3. Vier
ernſte Geſänge Op. 121. 4. Andante ſoſtenuto. 5. Variationen)
über ein Thema von Schumann. 6. Rondo alla zingareſe a. d.
Kla=
vierquintett Op. 25. Mitw.: Arthur Holl (Baß), Dr. Merten,
Kohlhöfer (am Flügel). O 4.30: Uebertragung vom Platz des
Sportklubs 1880 an der Adickesallee. 1. Spiel der
Rugbymann=
ſchaft des Sportklubs 1880 gegen die Mannſchaft der Oxforder
Gryhounds. O 6.15: Aus dem Roman: Die Regulatoren in
Arkanſas” von Fr. Gerſtäcker. O 6.45: Umſchau über die
Fort=
ſchritte in Wiſſenſchaft und Technik. O 7.05: Film=Wochenſchau.
O 7.15: Der Briefkaſten. O 7.45: „Der Oſterſpaziergang in
Goethes Fauſt”, Vortrag Georg Hofmann. O 8.15: Zwei
Kan=
taten von Joh. Seb. Bach. Ausf.: Hans Brandt(Tenor) Joh!
Willy (Baß), Kammerchor, Kammerorch. O 9.15: Feierliche Stunde.)
A. d. „Fünfzehn Myſterien für Violine und Klavier” von Biber,
(1644—1704). Anſprache: Pfarrer Prof. D. Foerſter.
Siuttgart.
Freitag, 2. April. 11.30: Religiöſe Morgenfeier „Paſſion”.
O 3: Jugendſtunde Elſa Pfeiffer — Karl Köſtlin. O 4: Geiſtliche
Lieder. Mitw.: Lieſel Olmesdahl, Hermann Conzelmann,
Rund=
funkorcheſter. O 6: Uebertragung aus dem großen Saal des
Saal=
baues Frankfurt a. M. Paſſionsmuſik von J. S. Bach. Soliſten:
Frau Amalie Merz=Tunner, München (Sopran): Eva Gertrud
Liebenberg, Berlin (Alt); Auguſt Richter, Köln (Tenor); Thomas
Denify. Amſterdam (Baß); Adolf Müller, Frankfurt a. M. (Baß);
Vereinig. Chöre des Cäzilien=Vereins und Rühl’ſchen Geſangvereins.
Samstag, 3. April. 3: Kindernachmittag. Mitw.: Gretle von
Strümpfelbach; Mädchenklaſſe 4 der Wilhelmſchule: Untertürkheim;
Rundfunkorcheſter. O 4.30: Nachmittagskonzert. Mitw.: Ingeborg
Peterſen, Erich Schulz CCello), Rundfunkorch. 1. Beethoven: Ouv.
„Leonore III.” 2. Wagner: Vorſpiel „Parſifal”, 3. Geſangseilage.
4. Händel: Sonate. 5. Kienzl: Fant. „Evangelimann” 6.
Geſangs=
einlage. 7. Dreyſchock: Andante religioſo. 8. Fucik: Gotteskämpfer,
Marſch. O 6.30: Dram. Funkſtunde (Oper). G 7: Vortrag Frau
von Sanden: Geflügelzucht (10. Teil). O 7.30: Morſekurs. O 8:
Kammermuſik. Mitw.: Kammermuſikvereinigung des Philharm. Orch.
Alfred. Indig (Violine), Frau Indig (Violine), C. Heß (Bratſche), H.
Weil CCello). Soliſten: Alice Nick, Hermann Conzelmann; Flügel:
Artur Haagen. Anſchl.: Melodramen=Abend. Mitw.: Roderich
Arndt, Alex. Preſuhn, Artur Hagen; Rundfunkorch. 1. Schillings:
Vorſpiel „Pfeifertag”, 2. Schillings: Hexenlied. 3. Scheinpflug:
Sonate für Violine und Klavier. 4. Schillings: Klein Olaf. o.
Wagner: Ankunft bei den ſchwarzen Schwänen.
Berlin.
Freitag, 2. April. 9: Morgenfeier. 1. Schubert: Ave Maria
(Liſa Haupt=Heckenbach, Violine; Br. Kohlmetz, Cello; Organiſt
Schmidt, Harm. 2. Bibelrezitation. 3. Maſſenet: Elegie für Violine
ſolo (Haupt=H.). 4. Anſprache Pfarrer Lic. Koch, 5. Tenaglia:
Arie für Violincello=Solo (Kohlmetz), 6. Bibelrezitation. 7. Müller=
Bueſſow: Andante cantabile. O 3: Sende=Spiele. „Parſifal”,
Büh=
nenweihfeſtſpiel von Wagner. Dir. Prof. Dr. von Schillings.
Amfortas: Bronsgeeſt; Titurel: van de Sande; Gurnemanz: Oito
Helgers: Parſifal: Kirchhoff; Klingſor: Schützendorf; „Kundry:
Emmy Bettendorf. Solo=Blumenmädchen und Knappen: Emmy von
Stetten, Lia Fuldauer, Charlotte Freyer, Käte Jöken=König, Eliſe de
Haas, Thereſe Rothauſer, Alfred Erneſti; Gralsritter: Joſef Heller.
Der 1. Teil beginnt 3 Uhr, der 2. Teil um 5.45 Uhr, der 3.
um 8 Uhr. (Zwei Pauſen von je einer Stunde.)
Sonnabend, 3. April. 4.30: Funk=Kapelle. 1. Wagner: Vorſp.
„Meiſterſinger”. 2. Gerda v. Below lieſt eigene Dichtungen. 3.
Micheli: Suite Nr. 3 in 4 Sätzen. 4. Vieuxtemps: Reverie. 5. R.
Strauß: Ständchen. 6. Paula Ludwig lieſt eigene Dichtungen.
7 Morena: Denkmal für Liſzt. 8. Ferraris: Vergangene ſchöne
Tage. O 6.35: Eſperanto. O 7: Stadtarzt Dr. Korach: „Gibt es
Wohnungen für kränkliche Menſchen?‟ O 7.25: Univ.=Prof. Dr.
Babinger: „Die Welt des Islams (Aegypten und Nordafrika)”
O 7.55: Hochſtetter: „Vom Oſterhaſen und anderen unmodernen
Tieren” O 8.30: Konzert. 1. Chopin: a) Berceuſe, b) Mazurka)
Walzer (Joſef Schwarz, Klavier). 2. Schubert: a) Am Meery
b) Du biſt die Ruh’, c) Leiſe flehen meine Lieder (Hauſchild, Baß=
Bariton). 3. a) Bocccherini: Sonate A=dur; b) Paradis: Siciliennel
(Piatigorsky, Cello). 4. Chopin: a) Nocturne, b) Scherzo C=molle
(Joſ Schwarz). 5. Schumann: a) Im wunderſchönen Monat Mai,
b) Aus meinen Tränen ſprießen, c) Die Roſe, die Lilie, die Taube,
d) Ich grolle nicht (M. Hauſchild) 6. a) Schumann: Zwei Stücke
im Volkston, b) Schubert: Die Biene (G. Piatigorsky). O. Anſchl.
Der Oſterſpäziergang aus „Fauſt” von Goethe.
Stettin. 8.30: Orcheſterkonzert. Dir. H. Scheibenhofer.
1. Lortzing: Ouv. „Zar und Zimmermann”. 2. Kalman: Potp.
„Gräfin Marizza”, 3. Ziehrer: Wiener Bürger. 4. Puccini: Fant.
Tosca”, 5. Joh. Strauß: Ouv. „Die Fledermaus”, 6. Liſzt:)
Rhapſodie Nr. 2. 7. Waldteufel: Immer oder Nimmer. (
Streich=
orcheſter.)
Königswuſterhauſen. 3: Prof. Dr. Amſel u.
Ober=
ſchullehrer Weſtermann: Einheitskurzſchrift. O 3.30: Frl. K. Delns:
Der Gärtnerinnenberuf und ſeine Zukunftsmöglichkeiten. O 4: Dipl.=
Gartenbauinſp. Günther: Ernte, Aufbewahrung und Verwertung
des Obſtes. O 4.30: Gewerbeoberſchullehrerin Hetti Walther:
Kar=
toffelgerichte in vielen Formen.
Geite 10
Freitag, den 2. April 1926
Nummer 92
Sport, Spiel und Turnen.
Der Sport am Karfreitag.
Man hat zwar ſchon einmal den Verſuch gemacht, am Kapfreitag,
dem „ſtillen Tage des Jahres”, den Sport auszuſchalten, aber da wirklich
nicht einzuſehen war, daß der Sport mit öffentlicher Luftbarkeit” in
eine Reihe zu bringen iſt, blieb es bei dem Verſuch.
Sehr umfangreich iſt allerdings der Sportbetrieb am Karfreitag
auch nicht. Im
Fußball
beſchränkt man ſich auf Freundſchaftsſpiele, der Punktekampf ruht. In
Süddeutſchland kommt allerdings auch als Ausnahme ein Pokal=
Nachtragsſpiel zwiſchen F. V. Saarbrücken und Viktoria St. Ingbert
zum Austrag, jedoch iſt dieſem Spiele kaum eine beſondere Bedeutung
beizumeſſen. F. V. Saarbrücken dürfte ohne Kraftanſtrengung
ge=
winnen, und damit den letzten Kreisligiſten aus der ſüddeutſchen
Pokalkonkurrenz ausſchließen. Von den Freundſchaftsſpielen iſt in
erſter Linie das Treffen zwiſchen Phönix Ludwigshafen, dem tüchtigen
„Zweiten” des Rheinbezirks und der engliſchen Amateurmannſchaft
Leytonſtone F. C. London zu erwähnen. Die Engländer eröffnen
da=
mit die Serie ihrer ſüddeutſchen Gaſtſpiele. Eine zweite Ausländerelf,
der F. C. Winterthur, weilt bei Schwaben Augsburg. Die Schweizer
kennt man in ihrer Spielſtärke ſchon beſſer als die weniger bekannten
engliſchen Amateure und ſo läßt ſich auch ſagen, daß die Augsburger
Schwaben mit hartem Widerſtand rechnen müſſen. In der Maingegend
des S. F. V. kommt nur ein Spiel zwiſchen V. f. R. 01. Frankfurt,
der z. Zt. wieder mit beſten Ausſichten den Aufſtieg in die Bezirksliga
anſtrebt und Viktoria Aſchaffenburg, die ja den umgekehrten Weg
gehen muß, zum Austrag. — Eine ſtattliche Anzahl ſüddeutfcher
Mann=
ſchaften beginnt ſchon mit dem Karfreitag ihren Oſterſpaziergang. So
weilen 1. F. C. Nürnberg, Eintracht Frankfurt, Wacker München in
Weſtdeutſchland, V. f. R. Fürth, A. S. V. Nürnberg und Saar 05
Saarbrücken gehen ins Ausland (Fürth und Nürnberg nach Portugal
bzw. Spanien, Saar nach Frankreich), München 1860 und Boruſſia=
Viktoria Neunkirchen komb. endlich beſuchen befreundete Mannſchaften
in Berlin, Stettin und Mitteldeutſchland. — Süddeutſchlands
Bezirks=
meiſter ſchonen am Karfreitag mit einer, Ausnahme (F. V. Saarbrücken)
ihre Kräfte für die am Oſterſonntag bevorſtehenden ſchweren Titelkämpfe.
Ein ſehr reichhaltiges Programm weiſt Weſtdeutſchland am
Karfreitag auf. Einige Terminangaben genügen ſchon, um zu zeigen,
wie intereſſant hier der Spielbetrieb iſt. Es ſpielen: Kaſſel G3 gegen
1. F. C. Nürnberg, Turu Düſſeldorf gegen Eintracht Frankfurt,
Preu=
ßen Eſſen gegen Wacker München, S. u. S. Elberfeld gegen Middleſex
Wanderers, Duisburger Sp. V. gegen Ilford A. C. uſw. — In
Norddeutſchland, kommt ein Städteſpiel zwiſchen Hamburg und
Harburg zuſtande. Intereſſanter aber dürfte noch die Begegnung
zwi=
ſchen Holſtein Kiel und dem Dresdener S. C. ſein, da beide als
An=
wärter auf die deutſche Meiſterſchaft gelten. —
Mitteldeutſch=
land hat durchweg nur kleine Spiele auf dem Programm, ebenfalls
Berlin. Einigermaßen von Belang iſt das Spiel des S. C. Erfurt
gegen den S. C. Stuttgart.
Rugby.
Im Süden findet am Freitag nur ein Rugbyſpiel ſtatt: Eintracht
Frankfurt erwartet das Mitglied der Verbandsliga, den F. C.
Heidel=
berg=Neuenheim.
Hockey.
Im Hockey nehmen bereits die großen internationalen Turniere in
Hamburg und Frankfurt ihren Beginn. Die Elite der deutſchen
Stock=
ballmannſchaften iſt an dieſen Plätzen verſammelt, um mit einer Reihe
von erſtklaſſigen Mannſchaften aus England und der Schweiz in
Wett=
bewerb zu treten.
Tennis.
In Bremen haben inzwiſchen ſchon die deutſchen Hallen=Tennis=
Meiſterſchaften ihren Beginn genommen. Sie dauern auch über den
Karfreitag und die Oſtertage weg an. Wenn nicht alles trügt, dürfte bei
Herren=Senioren wieder der hallengewohnte Bremer Spieß den Titel
holen. Im letzten Jahr ſind ja zwar in einer Reihe von deutſchen
Städten Tennis=Hallen eingerichtet worden, aber in ſo kurzer Friſt
läßt ſich doch nicht der große Mangel an Routine im Hallentennis, der
unſeren meiſten deutſchen Tennisſpielern von Klaſſe noch anhaftet,
nicht ausgleichen.
Schwerathletik.
In den Tagen vom 1. bis 3. April findet in Frankfurt a. M. eine
ſporttechniſche Tagung des Deutſchen Athletik=Sportverbandes von 1891
ſtatt. Am Karfreitag wird ſich die Tagung mit verſchiedenen Anträgen
auf Neuerungen, verbunden mit praktiſchen Uebungen und einem
Vor=
trag des Reichsſportwartes Brunner befaſſen.
Boxen.
Der Deutſche Reichsverband für Amateurbogen trägt während der
Oſtertage in Mannheim ſeine Boxmeiſterſchaften aus. Die Kämpfe ſind
ſehr gut beſchickt und werden ſicher einen hochwertigen Sport bringen.
Nebenher läuft eine Tagung des Reichsverbandes, die bereits am
Kar=
freitag beginnt und ſich in erſter Linie mit Satzungsfragen befaſſen wird.
Nadſport.
Der Karfreitag ſieht im deutſchen Radſport nur eine Veranſtaltung,
und zwar die Radfernfahrt Berlin-Leipzig, die vom B. D. R.
aus=
gerichtet wird.
Sehr mager iſt auch das Programm in der
Leichtathletik.
Zu nennen iſt hier lediglich der Frühjahrswaldlauf der Berliner
Tur=
ner, der eine außerordentlich ſtarke Beteiligung cufzuweiſen hat.
Turnen.
Main=Rhein=Turngau D. T.
Nachdem nunmehr die einzelnen Gaue ihre Waldläufe durchgeführt
und die Beſten ſich plaziert haben, werden dieſe nun wiederum im
Wald=
lauf des Mittelrhein=Turnkreiſes am 2. Oſtertag in Gonſenheim bei
Mainz am Start erſcheinen. Von dem Main=Rheingau wird ſich der
Turn= und Sportverein Nieder=Modau mit ſeiner, beim Waldlauf des
Gaues gut bewährten Mannſchaft beteiligen. Von der Turngeſellſchaft
Darmſtadt ſind die Langſtreckenläufer Fick und Gunſt gemeldet. Seitere
Meldungen ſind bisher nicht bekannt geworden, doch dürften aller
Vor=
ausſicht nach weitere Vereine des Gaugebietes mit ihrem nicht zu
unterſchätzendem Läufermaterial zur Stelle ſein.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875.
Die Meiſterſchafts=Bruſtſtaffel 4 mal 100 Meter der
Schwimmab=
teilung iſt von der Schwimmabteilung der Turngemeinde Beſſungen
1865 zum internen Vereinskampf herausgefordert worden. Der Kampf
wird am Samstag, den 3. April, abends 7½ Uhr, gelegentlich der
Schwimmſtunde der Turngeſellſchaft im Städt. Hallenſchwimmbad
aus=
getragen werden. Weiter werden einzelne Staffeln beider Abteilungen
zur Austragung kommen. Am ſelben Abend treffen ſich die
Waſſerball=
mannſchaften der Turngeſellſchaft 1875 und Turnverein Arheilgen zum
Retourſpiele in der Waſſerballrunde des Main=Rheingaues. — Die
Handball=Abteilung, und zwar die erſte aktive und erſte
Jugendmann=
ſchaft, tritt am 1. Oſtertage denjenigen der Turngeſellſchaft Ober=
Ramſtadts in Ober=Ramſtadt zum fälligen Retourſpiele gegenüber. Die
Leichtathletik=Abteilung entſendet zum Kreiswaldlauf des
Mittelrhein=
kreiſes, am 2. Oſtertage in Gonſenheim, ihre bewährten Vertreter.
Schießſport.
Schützem Klub „Feurio‟ Darmſtadt.
Der Schützen=Klub „Feurio” hielt unter ſeinen Mitgliedern ſein
diesjähriges Oſter=Schießen ab, das Dank der vortrefflichen
Vorberei=
tungen durch die Schießleitung einen regen Zuſpruch fand. Es
wur=
den nicht nur recht ſchöne Reſultate erzielt, ſondern das Schießen hat
gezeigt, daß der Klub über einen Stamm verfügt, mit dem er jederzeit
zum friedlichen Kampfe antreten kann. Von beſonderer Anerkennung
iſt die Leiſtung der Schützenſchweſter Fräulein Sannchen Grab, die es
fertig brachte, 15 der beſten Schützen zu ſchlagen und den 5. Platz mit 33
Ringen zu belegen. Das Ergebnis: 1. Preis Heinrich Herzberger,
Ringe 36, 2. Preis Peter Kunkel 36, 3. Preis Adolf Schröder 35,
4. Preis Ernſt Hanſtein 34, 5. Preis Frl. Sannchen Grab 33, 6. Preis
Guſtav Hanſtein 33, 7. Preis Wilhelm Hörr 33, 8. Preis Karl
Nie=
ber 33, 9. Preis Heinrich Fiſcher 33, 10. Preis Heinrich Kunkel 32,
11. Preis A. Fornoff 31, 12. Preis Hans Harres 31, 13. Preis Friedrich
Herzberger ſr. 30, 14. Preis Peter Hintermeier 30, 15. Preis Hans
Schröder 30. 16. Preis Philipp Harres 29, 17. Preis Frau Kröpfli 24,
18. Preis Georg Schulz 22. Die Preisverteilung fand am Samstag,
den 27. März, im Klublokal, verbunden mit einem wohlgelungenen
Familien=Abend ſtatt. Gleichzeitig wurden hierbei die Reſultate des
erſten Quartals bekanntgegeben: 1. Preis Adolf Schröder, 385 Ringe,
2. Preis Heinrich Herzberger 382 Ringe 3. Preis Ernſt Hanſtein 373
Ringe. Die Feierabendſtunde trennte leider nur zu früh den ſo
har=
moniſch verlaufenen Abend. — Allen Preisträgern aber ein dreifaches
„Gut Ziel” und „Glück auf” zum weiteren friedlichen Kampfe.
Handball.
Das Oſterprogramm des Sportvereins Darmſtadt 1888.
Das Programm des Sportvereins Darmſtadt 1898, für die
kommen=
den Oſterfeiertage iſt ganz beſonderer Beachtung wert. Der erſte
Feier=
tag ſteht vollſtändig im Zeichen des Handballſports.
Spielvereinigung Fürth, der bayeriſche Handballmeiſter, kämpft um
die ſüddeutſche Meiſterſchaft gegen die bis jetzt ungeſchlagene Elf des
Sportvereins.
Wer im Vorjahre Zeuge des gewaltigen Ningens dieſer beiden
Geg=
ner war, kann ſich bei der Gleichwertigkeit dieſer handballerprobten
Ri=
valen um den ſüddeutſchen Meiſtertitel einen Begriff von der Schwere
des diesjährigen Spieles machen.
Da Galm noch nicht ſpielfähig iſt, wird bei der Darmſtädter
Mann=
ſchaft eine Umſtellung unvermeidlich ſein.
Fürth wird in ſtärkſter Aufſtellung antreten.
Im Laufe des kommenden Samstags trifft die Fürther Mannſchaft
bereits in Darmſtadt ein.
Beide Mannſchaftsaufſtellungen werden in der Samstagsnummer
dieſes Blattes bekanntgegeben werden.
Der zweite Liſterfeiertag ſieht ein gemiſchtes Sportprogramm vor.
Handball, Fußball und Leichtathletik werden in treuer Gemeinſchaft
den Nachmittag füllen.
Kein geringerer Gegner als der Erſte Fußballklub Nürnberg, der
langjährige deutſche Fußballmeiſter, wird ſich im Handballſpiel mit der
Ligamannſchaft des Sportvereins meſſen, und ſo den Reigen der
ſport=
lichen Darbietungen am Oſtermontag eröffnen. Der Umſtand, daß acht
Tage ſpäter ein Handballſtädteſpiel Nürnberg gegen Fürth, in Nürnberg
ſtattfindet und daß aus den auf Oſtern in Darmſtadt ſpielenden Fürther
und Nürnberger Mannſchaften das Hauptkontingent der in dieſem
Städtekampf mitwirkenden Spieler geſtellt wird, läßt die durch den
hie=
ſigen Sportverein vermittelte Bekanntſchaft dieſer beiden hervorragenden
bayeriſchen Handballmannſchaften noch intereſſanter erſcheinen.
Doch auch die Fußballer kommen am Oſtermontag zu ihrem Recht.
Lange mußten ſie, infolge der immer ſehr ſpät angeſetzten
Handball=
ligaſpiele den Darmſtädter Raſen meiden und auf auswärtigen Plätzen
ihre Kämpfe austragen. Es iſt ein beſonderes Verdienſt des
Sportver=
eins Darmſtadt, daß er, trotz der enormen Unkoſten, die die diesjährigen
Oſterveranſtaltungen verſchlingen, ein Fußballſpiel ermöglicht hat und
damit den zahlreichen Fußballanhängern eine beſondere Oſterfreude
be=
reiten will.
Die bekannte Ligaelf des Fußballklubs „Phönix”=Mannheim iſt der
Gegner!
Wer kennt nicht die außerordentliche Spielſtärke dieſes auch in
Darm=
ſtadt nicht mehr unbekannten Gegners, der überall dort, wo er antritt,
die Gewähr eines erſtklaſſigen Fußballſportes bietet.
Daß die hieſige Mannſchaft ihre Anhänger nicht enttäuſchen wird,
glauben wir nach den auswärts erzielten Reſultaten ohne weiteres
an=
nehmen zu dürfen.
Aber damit iſt das Programm des Sportvereins noch nicht erſchöpft.
Auch die aufſtrebende Leichtathletikabteilung des Sportvereins kommt
am Oſtermontag zu Wort. Ein „Viertelſtundenpaarlaufen” und
ver=
ſchiedene Staffelläufe, zu denen eine große Zahl auswärtiger Vereine
gemeldet haben, werden das Oſterprogramm vielgeſtaltig ergänzen.
Nun braucht der Sportverein nur noch gutes Wetter, damit ſeine
Bemühungen auch durch einen Rieſenbeſuch des Stadions belohnt werden.
Spielmann Sieger.
Das internationale Schachturnier am Semmering hat mit dem
Siege des Wieners Spielmann geendet, deſſen erſter Preis ſeit
einigen Tagen mit ziemlicher Sicherheit feſtſtand. Der jetzt 41jährige
Großmeiſter hat damit einen unzweifelhaft großen Erfolg errungen,
denn ſeine Form war gerade in den letzten von ihm beſtrittenen
Tur=
nieren recht unbeſtändig. Sein ſchärfſter Gegner, der Ruſſe Alechin,
lieferte ihm in der 17. und letzten Runde nicht den erwarteten großen
Kampf, machte einen böſen Fehler und nahm das Remisangebot
Spiel=
manns an, der mit 13 Punkten mit nur einem halben Punkt Vorſprung
vor Alechin den erſten Preis davontrug. Die weiteren Partien der
letzten Runde hatten nachſtehenden Ausgang: Niemzowitſch ſchlägt
Vaida, Rubinſtein ſchlägt Grünfeld, Vidmar ſchlägt Davidſon, Reti
ſchlägt Raſelli, Kmoch ſchlägt Treyval, Tartakower ſchlägt Gilg.
Tar=
raſch und Yates ſpielten remis. Hinter Spielmann und Alechin folgen
auf den nächſten Plätzen Vidmar mit 12, Nimzowitſch und Tartakower
mit 11½, Rubinſtein und Tarraſch mit je 10, Reti 9½, Grünfeld 9,
Janowski 8½, Treybal 8, Baida 7½, Yates 7. Gilg, Kmoch je 6,
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Aus der Kaliinduſtrie.
Von Otto Ullrich, Berlin.
Im Preußiſchen Landtag iſt der Entwurf eines Geſetzes über
Ein=
bringung ſtaatlichen Bergwerksbeſitzes in die Preußiſche Bergwerks= und
Hütten A. G. (Preußag) eingegangen, der das Staatsminiſterium
ermäch=
tigen ſoll, die zum ſtaatlichen Bergwerksbeſitz gehörigen Betriebe,
Ge=
rechtſame und Berechtigungen ganz oder teilweiſe der Preußiſ hen
Berg=
werks= und Hütten=A. G. in der Weiſe zu übereignen, daß ſie als
Ein=
lagen in die Geſellſchaft eingebracht werden. Dadurch ſoll das
gegen=
wärtige pachtähnliche Verhältnis, aus dem ſich mannigfache ſchwierige
Nechtsfragen und auch allgemein=wirtſchaftliche Nachteile ergaben, in eine
Eigentumsübertragung umgewandelt werden. Der zweite dem
Staats=
rat vorliegende Entwurf über die Preußag, betr. die 150 Millionen=
An=
leihe, iſt hingegen noch nicht verabſchiedet.
Dieſer Entwurf, der im Februar dem Staatsrat zuging, hat folgende
Begründung: In dem Umſtellungsgeſetz vom 9. Oktober 1923 das zur
wirtſchaftlicheren Geſtaltung der Staatsbergwerke ihre Ueberführung in
eine andere Betriebsform einleitete,, war der Preußag lediglich die
Ver=
waltumg und Ausbeutung des ſtaatlichen Bergwerksbeſitzes übertragen,
das Eigentum daran aber dem Staate vorbehalten. Dieſe, einem
Pacht=
verhältnis durchaus ähnliche Konſtruktion, zu der man 1923 aus
zwin=
genden politiſchen und finanziellen Gründen greifen mußte, hat ſich
prak=
tiſch als verfehlt erwieſen und läßt es geboten erſcheinen, der
Geſell=
ſchaft nachträglich den in Betracht kommenden ſtaatlichen Bergwerksbeſitz
zu üübereignen. Alle damals gegen dieſe Uebereignung ſprechenden
Be=
denken ſind gegenſtandslos geworden, nachdem die Inflation
überwun=
den, das Ruhrgebiet wieder frei geworden iſt und auch für die Bewertung
der Staatsberawerke durch die Stabiliſierung der Währung wieder ein
zuverläſſiger Maßſtab vorhanden iſt. Es entſtehen auch keine beſonderen
Koſten, weil die Preußag infolge geſetzlicher Befreiungsvorſchrift keine
Kapitalverkehrsſteuer zu bezahlen hat. Für die Eigentumsübertragung
dagegen ſpricht die Notwendigkeit, angeſichts der Unſicherheit der
künfti=
gen Entwicklung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe und der Finanzlage
des Staates der Preußag die Möglichkeit zu geben, ſich ohne Belaſtung
des ſtaatlichen Haushalts die für die Erhaltung, den Ausbau und die
Erweiterung der Betriebsanlagen, ſowie für ſonſtige Betriebszwecke
er=
forderlichen Mittel ſelbſt zu beſchaffen. Ganz abgeſehen davon aber,
er=
geben ſich aus der jetzigen Geſellſchaftsform weſentliche
Bilanzſchwierig=
keiten, wie auch für den Staat unerwünſchte finanzielle Folgen ſteuerlicher
„Art und aus dem Aufbringungsgeſetz für die Induſtriebelaſtung. Mit
einem Mißbrauch des Eigentumsrechts an den ſtaatlichen Bergwerken iſt
bei der Preußag ebenſo wenig zu rechnen, wie bei der
Bergwerksgeſell=
ſchaft Hibernia und bei der Bergwerks=A. G. Recklinghauſen, weil die
Intereſſen der Geſellſchaften mit denen des Staates übereinſtimmen. Im
übrigen iſt der Staat gegen einen ſolchen Mißbrauch hinreichend dadurch
geſchützt, daß ſeine Organe im Aufſichtsrat der Geſellſchaft die Mehrheit
haben und die Generalverſammlung beherrſchen.
Dieſer Entwurf bedeutet nicht nur für die Preußag, ſondern auch
ſuir die geſamten ſtaatlichen Betriebe eine bemerkenswerte Neuerung. Die
Preußag war eine Art Verſuchsobſekt für privatwirtſchaftliche Formen
von ſtaatlichen Erwerbsbetrieben. Und zweifellos waren es politiſche
Gründe, die bei Uebertragung der Verwaltung der ſtaatlichen
Bergwerks=
betriebe an die Preußag das Staatsminiſterium und den Landtag
ge=
hindert haben, der Geſellſchaft nicht nur die Verwaltung, ſondern auch
das Eigentum zu übertragen, und zwar politiſche Gründe nicht nur
all=
gemeiner Art, ſondern überhaupt die prinzipielle Einſtellung, faſt aller
Parteien, kein Staatseigentum der privaten Verwaltung zu übergeven.
Hier hat ſich alſo ein grundſätzlicher Wandel der Auffaſſung vollzogen,
der allgemeine Beachtung verdient, und der darauf zurückzuführen ſein
dürfte, daß die Ueberführung der Elektrizitätsgeſellſchaften erfolgreich
vonſtatten gegangen iſt. Nun folgt daher auch die Preußag auf dem
neuen Wege, und man kann das verſtehen, ſchon, wenn man ſich die
Schwierigkeiten bei der Bilanzaufmachung vergegenwärtigt, die
bekannt=
lich ſehr oft zu einer recht ſcharfen Kritik der Fachpreſſe geführt haben
Bemerkenswert iſt, daß die Höhe des Aktienkapitals nicht feſtgeſetzt iſt
— alſo im Regierungsentwurf — wenn auch die Abſchätzung des zu
übertragenden Eigentums nicht leicht iſt, ſo wird doch der Landtag
ge=
nauere Angaben erwarten und auch verlangen dürfen, zumal man hier
aus gleichen Vorgängen bei den Elektrizitätsgeſellſchaften gelernt haben
ſollte. Darüber hinaus darf das neue Preußag=Geſetz auch inſofern
be=
ſondere Beachtung beanſpruchen, als es den Anlaß gibt, daß ſich der
Landtag wieder einmal genauer mit der Wirtſchaftsgebarung der Preußag
beſchäftigt und dabei auch die Wirtſchaftlichkeit der ſtaatlichen Betriebe
und Erwerbsunternehmen überhaupt einer kritiſchen und eingehenden
Beleuchtung unterziehen wird. Es ſteht zu hoffen, daß die zu
erwarten=
den umfangreichen Debatten endlich einmal zu der ſchon lange
notwendi=
gen Reform auf dieſem Gebiete führen werden.
Der Abſatz des Deutſchen Kaliſyndikats im Februar betrug 1 855 098
Doppelzentner Reinkali. Der Geſamtabſatz in den erſten zehn Monaten
des Düngejahres 1925/26 betrug 9 271 520 Dz. Reinkali gegen 9 322 838
Dz. Reinkali in den erſten zehn Monaten des Düngejahres 1924/25. Der
Abſatz für den Monat März, der zuerſt auf etwa 1 Million Dz. geſchätzt
wurde, wird jetzt allgemein mit mindeſtens 1,2—1,3 Millionen Dz.
Rein=
kali angenommen, zumal ja allein ein Auftragsbeſtand von 300 000 Dz.
aus dem Monat Februar übernommen worden iſt, und die endlich,
aller=
dings verſpätet, vom Reich übernommene Ausfallgarantie für
Kaliliefe=
rungen an die deutſche Landwirtſchaft die Abſatzentwicklung ginſtig
be=
einfluſſen dürfte. Im März 1925 betrug der Abſatz 1 439 591 Dz.
Rein=
kali, im erſten Vierteljahr 1925 insgeſamt 5,12 Millionen Dz., im erſten
Vierteljahr 1926 wird der Abſatz etwa 4 Millionen Dz. betragen, da ja
im Januar nur knapp 1 Million und auch im Februar nur 1,85 Mill.
Doppelzentner abgeſetzt worden ſind. Das Ausfuhrgeſchäft iſt weiter
befriedigend. Wie der Handelsminiſter Dr. Schreiber im Hauptausſchuß
des Preußiſchen Landtags mitteilte, hat der deutſche Kalibergbau im
Jahre 1925 endlich wieder die Vorkriegsproduktion erreicht, ja dieſe ſogar
— die 11,1 Millionen Dz. Reinkali betrug — um 1,2 Millionen Dz.
über=
ſchritten. Von den abgeſetzten 12,3 Millionen Dz. gingen 7.2 Millionen
ins Inland und 4,6 Millionen Dz. ins Ausland. Zurzeit werden 81 von
294 Werken, die im Beſitz von Quoten ſind betrieben. Die Belegſchaft
ging von 31 000 im Jahre 1913 auf 27 500 Perſonen zurück.
Ueber die zweite Tranche der großen Kaliauslandsanleihe haben
bis=
her Verhandlungen noch nicht ſtattgefunden, da bei den meiſten
Kali=
werken ein unmittelbares Geldbedürfnis nicht beſteht und überdies die
Haltung des amerikaniſchen Kapitalmarktes noch nicht ganz geklärt
er=
ſcheint, wenn es auch ſicher iſt, daß die amerikaniſchen Bankhäuſer einen
dauernden Druck auf den Handelsminiſter Hoover ausüben, die bisherige
ablehnende Haltung gegenüber der deutſchen „Monopol”=Induſtrie auf=. Die Polen machen ſich dieſe Lage nach wie vor zu Nutze,
in=
dem ſie durch ihre Intereſſenten um größere Anleihen nachſuchen, mit
deren Hilfe ſie verſprechen, eine gewaltige polniſche Kaliinduſtrie
aufzu=
ziehen, die dann der deutſch=franzöſiſchen Kaliinduſtrie wirkſame
Konkur=
renz zu machen imſtande ſein wirde. Es gehört ſchon ein gutes Quantum
Naivität dazu, um dieſen wirtſchaftlichen Unſinn für Wahrheit zu
neh=
men, und es beſteht ausſichtsreiche Hoffnung, daß der geſchäftstüchtige
Amerikaner auf dieſen faulen Zauber nicht hineinfällt.
Die Kalkinduſtrie im März.
Die im Vormonat einſetzende Belebung des Abſatzes flaute ab. Der
Abruf der Landwirtſchaft iſt im allgemeinen gut. Lediglich in
Mittel=
deutſchland iſt das Düngekalkgeſchäft ſchleppender, während in
Süddeutſch=
land die Landwirtſchaft kaum als Käufer in Erſcheinung tritt. Infolge
des für den Wohnungsbau zur Verfügung geſtellten Zwiſchenkredites
von 200 Millionen R.=M. hat ſich die Bautätigkeit belebt; im
Zu=
ſammenhang hiermit iſt der Bedarf der Kalkſtein= und
Schwemmſtein=
fabriken geſtiegen. Das Geſchäft mit der Eiſen= und Stahlinduſtrie iſt
weiterhin flau; für eine Beſſerung fehlt bei der durch die anhaltende
Frankenentwertung ſehr beſchränkten Ausfuhrmöglichkeit fegliche
Grund=
lage. Hingegen iſt ſeitens der chemiſchen Induſtrie verſtärkte Nachfrage
feſtzuſtellen. Der Bedarf der Kokereien und Gasanſtalten weiſt den
üblichen Umfang auf.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten im März 1926.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (Ernährung,
Woh=
nung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und „Sonſtiger Bedarf”) iſt
nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts für den Durchſchnitt
des Monats März mit 138,3 gegenüber dem Vormonat (138,8) um 4,0
v. H. zurückgegangen. An Veränderungen von verhältnismüßig
größe=
rem Ausmaß ſind nur zu verzeichnen: das weitere Anziehen der
Ge=
müſepreiſe, der ſich verſchärft fortſetzende Rückgang der Eierpreiſe und
das Nachgeben der Kartoffelpreiſe,
* Die Effektenbörſe im März.
Die Kursbewegungen der deutſchen Effekten im März blieben
wäh=
rend des ganzen Monats gleich feſt. Keinerlei politiſche oder
wirtſchaft=
liche Ereigniſſe hatten eine nachteilige Beeinfluſſung der Börſe zur Folge.
Weder riefen die Verhandlungen in Genf noch die politiſchen Vorgänge
in Frankreich, die dortige Frankenbaiſſe, noch die Baiſſebewegung an der
New Yorker Börſe eine anhaltende Unſicherheit auf dem deutſchen
Aktien=
markt hervor. Es iſt auch kaum zu befürchten, daß in abſehbarer Zeit
eine ungüinſtige oder rückläufige Bewegung ſtattfinden wird. Ein
Ver=
folgen der Tagesnotierungen der einzelnen Wertpapiere ergibt durckweg
eine Steigerung oder mindeſtens ein Gleichbleiben der Werte. Ein
Ver=
gleich der heutigen Norierungen mit denen am gleichen Tage des
Vor=
monats zeigt dieſe Erhöhung. Wenn auch einige Werte gerade am letzten
Börſentage etwas unter Gewinnrealiſierungen litten, beſteht doch nach
wie vor eine feſte Grundſtimmung, die für einzelne Kurſe noch weitere
Beſſerungen erwarten läßt. So dürfte insbeſondere die Elektrizitäts=
und Bankaktien ſich vorausſichtlich in Zukunft weiter aufwärts bewegen,
auch iſt die Tendenz der deeutſchen Schiffahrtsaktien durchaus feſt. Das
Börſengeſchäft war im Laufe des Monats lebhaft; es traten Kreiſe als
Käufer neu auf, die ſich nach der Inflation ſtark zurückgehalten hatten.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 1. April.
Die Börſe war heute weiter feſt. Zwar traten auch einige Abgaben
ein, doch konnte das herauskommende Material immer ſchlanke Aufnahme
finden, wenn dabei auch nicht immer die erſten Kurſe behauptet werden
konnten. Als beſonders feſt erwies ſich der Schiffahrtsmarkt, die
Mo=
torenwerte, die Aktien des Metallbankkonzerns und beſonders auch der
Bauunternehmungen. Hapag und Lloyd gewannen 3 Prozent, Daimler
2,5 Prozent, Wayß u. Freytag 4 Prozent uſw. Chemiewerte gaben von
ihrem anfänglichen Kursgewinn von 2,5 Prozent gegen Schluß wieder
1,5 Prozent her. Von den Montanwerten waren Mansfelder, Caro,
Phönix und Rheinſtahl bis 2 Prozent feſter, aber Gelſenkirchen konnten
den hohen Kurs der geſtrigen Abendbörſe nicht behaupten. Auch
Elektro=
werte waren vernachläſſigt und das gleiche gilt auch von den Banken.
Sehr feſt waren ſchließlich auch die Zuckerwerte, die durchweg um 4
Pro=
zent anzogen und ſich einer lebhaften Umſatztätigkeit erfreuten. Auch
Petroleumwerte gewannen wieder einige Prozent.
Deutſche Anleihen ſchloſſen ſich der Aufwärtsbewegung kräftig an,
dagegen blieben ausländiſche Renten und Pfandbriefe vernachläſſigt. —
Im Freiverkehr war das Geſchäft ſtill aber feſt. — Im weiteren
Ver=
laufe bröckelten die Kurſe noch etwas auf überwiegende Glattſtellungen
ab, doch hielten ſich die Kursrückgänge in ganz geringen Grenzen. Der
Kaſſamarkt blieb aber weiter außerordentlich feſt. Hier war das Material
ſehr knapp und fanden wieder zahlreiche Repartierungen ſtatt. Geld
war heute etwas ſteifer. Tägliches Geld 7 Prozent.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, den 1. April.
Die Oſterhauſſe nahm bei Börſenbeginn nicht in der geſtrigen
Sprunghaftigkeit ihren Fortgang. Die führenden Terminaktien
behaup=
teten jedoch ihre geſtrigen Schlußkurſe voll und wurden während der
erſten Stunde von der Spekulation in großen Beträgen aufgenommen.
An den geſtern vernachläſſigten Nebenmärkten trat dagegen ſchon bei
Börſenbeginn ſtärkere Befeſtigung ein, die in zahlreichen Werten bis
4 Prozent betrug. Das Publikum war angeregt durch die Feſtigkeit der
Börſe am Vortag mit größeren Kaufaufträgen am Markt, die ſich
vor=
nehmlich auf Einheitswerte und auf billig angeſehene variable Werte
erſtreckte. Von einer Realiſationsneigung war anfänglich nichts zu
ſpüren. Die letzte Börſe vor dem Oſterfeſt nahm ſomit insgeſamt einen
ſehr feſten Anfang. Einige techniſihe Schwierigkeiten waren inſofern
vorhanden, als innerhalb der Maklergruppen Umgruppierungen
ſtatt=
gefunden haben. Sämtliche Anleihewerte und Rentenpapiere ſind in den
neuen Börſenſaal verlegt worden, während die bisher dort etablierten
Dividendenpapiere in den alten Sälen untergebracht wurden. Die Börſe
hatte ſich an dieſe Aenderungen aber ſchnell gewöhnt, ſo daß das
anfäng=
lich ruhige Geſchäft auch in den umgezogenen Werten ſpäter lebhaft
wurde. Freundliche Aufnahme fand die Widerſtandsfähigkeit der
Fran=
ken=Valuten. An ſich war das Geſchäft im Deviſenuſancenverkehr im
Gegenſatz zu den Aktienmärkten ſehr ſtill. Namhafte
Kursveränderun=
gen traten nicht ein. Am Geldmarkt hatte ſich gegen den Vortag nichts
verändert. Tagesgeld war mit 6—7 Prozent etwas mehr gefragt. Unter
den bevorzugten Papieren befanden ſich Autoaktien, von denen Daimler
um 3,5 Prozent, Adlerwerke um 3,5 Prozent anzogen, Metallwerte, von
denen Bingwerke 4 Prozent, Hirſch=Kupfer 3,75 Prozent gewannen;
Philipp Holzmann plus 3 Prozent. Deutſche Petroleum plus 2,5 Proz.
Cinige Schiffahrtsaktien, wie Norddeutſcher Lloyd plus 2,25 Prozent,
Hanſa plus 2,25 Prozent, Hapag und Kosmos plus 2 Prozent, Chemiſche
Heyden plus 4,5 Prozent, Oberſchleſiſche Koks plus 3 Proz. uſw. alſo
hauptſächlich alles Papiere, die von der geſtrigen Hauſſe nicht, oder nur
wenig profitiert hatten. Allerdings zogen auch Montanaktien z. T.
wei=
ter namhaft an, ſo u. a. Harpener um 2,25 Prozent, Glöckner um 2,75
Prozent, Köln Neueſſen um 2,75 Proz., Riebeck Montan um 2 Prozent.
Am Elektromarkt bröckelten nur Lahmeher um 2 Prozent ab, während
die übrigen Papiere bis über 3 Prozent gewannen. Bei Beendigung
der erſten Börſenſtunde lebte die Umſatztätigkeit von neuem ſtark auf,
doch wurde das Kursniveau hiervon nicht weſentlich beeinflußt.
Privatdiskont beide Sichten 5 Prozent. Nachdem die Realiſationen
der Spekulation beendet waren, trat nachbörslich wieder eine Erholung
ein. Die Schlußkurſe wurden in der dritten Stunde um etwa ½—1
Prozent überſchritten. Die Börſe ging ſomit in zuverſichtlicher
Ten=
denz in die Oſterferien. Im einzelnen hörte man nachbörslich Hapag
mit 161½, Norddeutſcher Lloyd mit 158½ nach 157¾, Dt. Luxemburg
mit 103, Phönix mit 86½, Gelſenkirchen mit 105, Rheinſtahl mit 927/8,
Harpener mit 144. Farbeninduſtrie mit 147½, Dt. Erdöl mit 101½
Geſellſchaft für elektriſche Lieferungen mit 142½ (etwas ſchwächer).
Stark befeſtigt waren nachbörslich die Kriesanleihe, die nach 0,430 mit
0,440½ lebhaft gehandelt wurde.
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1.656
15.715
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112.3/112.1
10.557 10.597
20 394
4.195
4.545
30.805
3.83 16.92
9.74
1.205
14.535
1.00:
59.061 59.24
1. 4
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Geld / Brie Geld
59 36
12.Mäh2.453/12.41
5.831f 5.871
1.939
o. soil
3.025
7.40f1
2.i2
21.25 fe1 24)
5.54 5 5
4. 188 7 19‟
.2551 T 281
f.
69 25
1.59
302
1.367
2.121
8t.ä7 80 83/ 81.09
5 50
(.196
255
7.
Brief
59.33
12 458
5.891
0595
30
7.407
2.135
21.295
5.52
1.196
4.26)
Verein deutſcher Oelfabriken Mannheim. Der Betriebsüberſchuß
einſchließlich 121 211 Vortrag beträgt 434 795 Mark. Nach 190 188 Mark
Abſchreibungen ergibt ſich ein Reingewinn von 241 607, wovon 6169 Mk.
der Reſerve zugeführt werden, ſo daß ſich ohne Gewinnausſchüttung ein
neuer Vortrag von 238 437 ergibt. Die Umſätze des Unternehmens konn=
ten weiter geſteigert werden.
Deutſche Reparationszahlungen.
Berlin. Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, hat die Bank
für deutſche Induſtrie=Obligationen am 1. April 1926 62½ Millionen
Goldmark gemäß den Beſtimmungen des Induſtrie=Belaſtungsgeſetzes
(Dawesplan) an das Reichsbankkonto des Generalagenten für die
Repa=
rationszahlungen für Rechnung des Treuhänders für deutſche Induſtrie=
Obligationen überwieſen. Dieſer Betrag ſtellt die erſte Hälfte der für
das Reparationsjahr vorgeſehenen Zinsleiſtung von 2½ Prozent auf die
Zins=Milliarden=Belaſtung der deutſchen Induſtrie uſw., die dem
Treu=
händer ſeinerzeit in Form von Induſtriebons und veräußerlichen
Obli=
gationen übergeben worden iſt. Mit dieſer Zahlung ſind trotz der
ſchwierigen Lage der deutſchen Wirtſchaft die bis zum 1. April 1926 aus
der Induſtie=Belaſtung ſich ergebenden Verpflichtungen friſt= und
ord=
nungsgemäß erfüllt worden.
Die Umſatzſteuer=Ermäßigung.
Berlin. Vom Reichsfinanzminiſterium wird mitgeteilt: Durch
das Geſetz über Steuermilderungen zur Erleichterung der
Wirtſchafts=
lage vom 21. März 1926 iſt der Satz der allgemeinen Umſatzſteuer für
die Umſätze vom 1. April 1926 an von 1 Prozent auf — 75 Prozent
er=
mäßigt, die Herſteller= und Kleinhandelsſteuer aufgehoben worden. Die
Steuerpflichtigen, die zu monatlichen Voxauszahlungen der allgemeinen
Umſatzſteuer verpflichtet ſind, haben daher erſtmalig im Mai 1926 für
die Umſätze April, die Steuerpflichtigen, die zu vierteljährlichen
Voraus=
zahlungen der allgemeinen Umſatzſteuer verpflichtet ſind, erſtmalig im
Juli 1926 für die Umſätze von April bis Juni 1926 Umſatzſteuer von
—,75 Prozent zu entrichten. Dagegen haben ſowohl die Monats= als
auch Vierteljahrszahler bei der Vorauszahlung der allgemeinen
Umſatz=
ſteuer im April 1926, die ſich auf die Umſätze vor dem 1. April 1926
be=
zieht, noh 1 Prozent zu zahlen.
Dampfkeſſelfabrik vorm. Arthur Rodberg AG.,Darmſtadt
Wie die Geſellſchaft in ihrem Geſchäftsbericht für 1924/25 mitteilt,
wurde der Abſchluß in der Hauptſache durch die ungenügende
Beſchäf=
tigung beeinflußt, da nur 54 Prozent der Produktionsmöglichkeit
umge=
ſetzt werden konnte. Es ſei daher notwendig geweſen, Einſchränkungen
vorzunehmen. Dieſe Maßnahmen ſeien aber durch alsbald einſetzende
Lohn= und Gehaltsſteigerungen wieder überholt. Der erzielte
Brutto=
gewinn beläuft ſich auf 724 770 RM., dem an Betriebskoſten 392655
RM., an Handlungsunkoſten 426 795 RM., an Zinſen 56 534 RM. und
an Abſchreibungen 36 303 RM. gegenüberſtehen. Für das
Geſchäfts=
jahr 1924/25 ergibt ſich ſomit ein Verluſt von 187 516 RM., zu deſſen
teilweiſer Deckung der Reſervefonds von 91 200 RM. herangezogen
wer=
den ſoll. — In der Bilanz fällt zunächſt die außerordentliche ſtarke
Zu=
nahme der Akzeptverbindlichkeiten von 74 480 NM. i. V. auf 326 227
MM. auf. Darüber hinaus erſcheint neu ein Poſten Bankſchulden mit
dem erheblichen Betrag von 438 681 NM. Kreditoren weiſen ebenfalls
eine Erhöhung auf, und zwar von 258 396 RM. auf 311 917 RM.
Da=
gegen zeigt der Poſten „Anzahlungen” eine Verminderung von 207 829
NM. auf 140 172 RM. — Auf der Aktivſeite der Bilanz iſt die Zunahme
der „Debitoren” von 223 349 RM. auf 430 455 RM. hervorzuheben. Auch
der Poſten „Vorräte”, zeigt eine bekrächtliche Zunahme (von 384 219
NM. i. V. auf 548 315 RM.). Zugänge auf den Anlagekonten ſind mit
insgeſamt 144 317 RM. bilanziert. — Ueber das laufende Geſchäftsjahr
enthält der Bericht keinerlei Angaben.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbörſe vom 1. April. Mit Rückſicht auf die
Feiertage war heute bei ſchwachem Beſuch die Umſatztätigkeit gleich Null.
Die Preiſe erfuhren daher auch keine Veränderung. Weizen 27,50—27,75,
Noggen 18,25—18,75, Sommergerſte 21,50—24, inländiſcher Hafer 20—22,
Mais 17,75—18, Weizenmehl 40,50—40,75, Roggenmehl 27,25—27,50,
Weizenkleie 9,75 und Roggenkleie 10,50.
Mannheimer Produktenbericht vom 1. April. Infolge der
bevor=
ſtehenden Feiertage war die Börſe heute ſchwächer beſucht. Nach Weizen,
beſonders in naher Ware beſtand aber weiter gute Nachfrage, zumal
auch der Mehlabſatz befriedigend iſt. Verſchiedene Weizenpartien in
naher Sicht wurden auch aus dem Markte genommen. Die Preiſe waren:
inländiſcher Weizen 27,75—28,25; ausländiſcher 29,50—32,75; Noggen inl.
18,50—19; ausländiſcher wurde nicht notiert. Hafer inl. 18,75—19,75;
ausländiſcher 19,75—21,75; Braugerſte 16,50—17,50; Mais mit Sack 18
bis 18,25; Weizenmehl Null 40—41; Weizenbrotmehl 26—30;
Roggen=
mehl 27,70—29; Biertreber mit Sack 15,50—15,70; Weizenkleie 9,50—9,75;
alles per 100 Kilo waggonfrei Mannheim.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 1. April 1926. Aufgetrieben waren
157 Kälber und 2 Ziegen. Der Preis für die Kälber betrug 64—82 Pfg.
Marktverlauf: Langſam geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 1. April. Der Auftrieb des heutigen
Nebenmarktes beſtand aus 12 Rindern, darunter 1 Ochfe und 11 Färſen
und Kühen, ferner aus 1266 Kälbern, 92 Schafen, 85 Schweinen und
75 Schaflämmern. Bezahlt wurde der Zentner Lebendgewicht: Kälber:
Klaſſe b) 83—88; c) 73—82: d) 63—72; e) 55—62; Schafe Klaſſe a) 45 bis
50; b) 35—44 und Merzſchafe 26—32. — Marktverlauf: Kälber wurden
bei ſehr lebhaftem, Schafe bei ruhigem Handel ausverkauft. Norddeutſche
Maſrkälber wurden über Notiz bezahlt. Der ſchwache Antriob in
Schwei=
nen wurde zu den Preiſen des letzten Montagsmarktes abgeſetzt. Die
Preiſe ſind im allgemeinen unverändert, aber die Kälber konnten
aber=
mals einen Aufſchlag von 3 bis 4 Mark durchſetzen. Die
Fleiſchgroß=
handelspreiſe für Kälber haben daher auch einen ſtarken Aufſchlag
er=
fahren. Dieſe waren: 4) Friſches Fleiſch, Ochſenfleiſch 85—90;
Bullen=
fleiſch 70—80; Rindfleiſch 70—80; Kuhfleiſch 1. Qual. 65—80; 2. Qual.
55—65; 3. Qual. 40—50; Kalbfleiſch 1. Qual. 115—130; 2 Qual. 90 bis
100; Schweinefleiſch 100—105; B) Gefrierfleiſch, Nindfleiſch,
Vordervier=
tel 46; Hinterviertel 56 Mark. Entgegen unſerer früheren Mitteilung
geben wir bekannt, daß der nächſte Viehmarkt in der Oſterwoche nicht am
Dienstag, den 6. April, ſondern am Mittwoch, den 7. April, ſtattfindet.
Mannheimer Viehmarkt vom 1. April. Dem heutigen
Kleinvieh=
markt waren zugetrieben: 116 Kälber, 2 Schafe und 33 Schweine (alter
Beſtand 135). Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber 66—82, für Schweine
auf 73—80 Mark per 50 Kilo Lebendgewicht. Der Ferkelmarkt iſt
ausge=
fallen. Marktverlauf: Mit Kälbern lebhaft und geräumt, mit Schweinen
ruhig und langſam ausverkauft.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 1. April.
Weizen. Der Maukt zeigte heute ein ſchwächeres Ausſehen auf
ringe Lokonachfrage und auf langſamen Abſatz der Mühlen. Später
urde die Liquidation allgemein auf private Erntetaxen. Die Termine
ben 1—2 C. nach.
Hafer. Bei ziemlich lebhaftem Geſchäft zeigte der Markt ein feſtes
tsſehen auf anhaltend lebhafte Nachfrage für den Export und eine
beſſerte heimiſche Lokonachfrage.
Baumwolle. Nach feſtem Beginn trat ſpäter eine Abſchwächung ein
die infolge der anhaltend großen Düngerbeſtellungen erwartete
ßere Anbaufläche.
Kaffee. Deckungskäufe verurſachten zunächſt eine Erhöhung. Später
t eine Abſchwächung ein auf Glattſtellungen und Zurückhaltung des
erikaniſchen Konſums.
Zucker. Der Markt verkehrte in leicht abgeſchwächter Haltung auf
erwartete größere Anbaufläche in Europa und geringe Nachfrage
affinerien.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Mit Rückſicht auf die durch die Herabſetzung des Reichsbankdiskonts
herbeigeführte Senkung der Zinsſätze hat die Preußiſche Hypotheken=
Aktienbank die Ausgabe von 7prozentigen Goldpfandbriefen mit fünf=
er Laufzeit beſchloſſen.
er Aufſichtsrat der Bayeriſchen Notenbank beſchloß, der
verſammlung am 21. April die Ausſchüttung einer Dividende von
zent für 1925 (i. V. 5½ Prozent) vorzuſchlagen.
jie engliſche Kohlenkriſe treibt ihrem Höhepunkt zu.
n haben die Zechenbeſitzer ihre Vorſchläge den
Ar=
delegierten übermittelt, über die am nächſten Freitag von dieſen
ß gefaßt werden ſoll. In den Vorſchlägen ſoll die Kriſe als im
Seite 12
Freitag, den 2. April 1926
Nummer 92
Attien, Suritſtadt. drandfarter Karodericht donr 4. Aptit Teso.
Europäiſche Staatspapiere 2. 3. 1. 4. a) Deutſche 6% Reichsanleihe .. . . .... 0.362 042875 .....3½ 0.395
3% Dollar=Gld=Anleihe d. 1935
groß e Stücke Dollar=Gld=Anl. per 1932
große Stücke Dollar=Schatzanweiſungen 99.35 99.60 Dtſch. Schtzanw. KIu. IIv. 23 — Klu. IIv. 24 — — 4½% IV. u. V. Schatzanw. 0.40 4½% HI.—IK. 0.33 0.10 4% D. Schutzgb. v. 08-11 u. 13 6.51 — v. 14 6.51 6.65 Sparprämienanleihe .. . .. 0.23c 0.26 Zwangsanleihe .. . . . . . . .." — 4% Preuß. Konſols ...... 0.365 — 3½½ „ ....
„ 0.37 0.41
— 4 % Bad. Anl. alte ...... 0.38 0.36 3½% „ ....." 0.42 3% „ „ v. 1898 ... — — 4% Bayern=Anleihe .. . . ." — —
3½½ 0.35 0.42 3% — 8 16% Heſſen R. Xxxv1
untilg. b. 28 ..... .. 32 24 4% Heſſen unk. 1924.. . . . 0.27 4½ „ alte .........." — — 8½½ ........." 0.33 0.39 0.39 4% Württemberger alte 0.35 0.40 b)Ausländiſche
5% BosnienL.=E.=B.v. 1914/ 21.2 — 5% L.=Inveſt.=Anl. 1914
4½%v. 1898 ..... — 1.7 3.30 4½% -v. 1902. 2 3.30 4% 5% Bulgar. Taba 1902 15 4½% Oſt. Staatsrente 1913
ab 1918 4½% Oſt. Schatzanweiſ.ſtfr.
v. 1914
16.3 4% Oſt. Goldrente ......" 41/ %„ Silberrente . . . . . .
4% einh. Rente (konv. 1.75 2.50 8% Portugieſ. (Spez.)S. III 7.2. 5% Rum. am Rente v. 03 — 4.20 4½% Goldr v. 13 .... 5.55 7.6 „ am. „ konp.. . . . . 2.15 2.5 4% am. b 05 ....." 47 Tür: (Admin.) v. 1903 10 — % (Bagdad) Ser. 4% (Bagdad) Ser, II 10.95 11.2 4% „ v 1911 Zollanl 11.3 11.975 ung. Staatsr. v. 1913 157= 16.3 Staatsr. v. 14 11.95 17.90 Goldrente 16 17 Staatsr. v. 10 157. Kronenrente 1.3 1.60 Eiſern Tor)Gl.
3%0 10, Außereuropäiſche.
5% Mexik amor innere 19.25 konſäuß. v.99 40 Gold v. 04 ſtfr. 24.5 kon) inner. 12 Irrigationsanl 308, 31.5 5% Tamaulivas Serie I 18 Nach Sachwert verzinsliche
Schuldverſchreibungen
Mit Zinsberechnung
6% Dollar Goldanl.v.1932
große Stücke 93 95 6% Dollar Goldanl v. 1935
große Stücke 94 93.25 8% Frkitr. Hyp.=Bi. Gold=
pfandbrie R.1 t 8% Frkrft. Hyp.=Bt. Gold=
pfandbriei Em 2 92 100 5% Frkitr. Hyp.=B1. Gold=
pfandbrie/ Em 72 5% Neckar A.=G. Stuttgart
Goldanleihe von 1923 8% Pfälzer Hyp.=Bk.= Gold=
pfandbrief von 24 91 100 8% Rhein Hyp. Bf. Gold=
). andbrief von 24 90.75 99.5 5% Rhein=Ma’n=Donau=
Gold=Anleihe von 23.. 82 Ohne Zinsberechnung
6 %Baden=Baden=Holzwert
Anleihe von 23........ 161- 5 % Badenw. Kohlnwranl. 2: 10.28 12.75 5% Frkftr. Pfandbrief=Bk.
Goldob. / Em. 1.91
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23 .....
5% Heidelberger Holzwertanl.
von 23
6% H. Braunk.=Rog.=Anl. b. 23
5% H. Roggenanleihe v. 1923
6% Mannh. Stadt=
Kohlen=
wertanl. v. 1923
..
% Offenbach (M.)
Holzwert=
anl. v. 1923 ..
5% Pfälzer Hyp. Bank Gold=
Pfdbr v. 24..
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe
5% Preuß. Roggenwert=Anl.
5% Rhein. Hypoth. Bk. Gold=
Pfdbr. v. 24........"
% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23,
Ser. Iu. II............
5% Sächſiſche
Roggenwertan=
leihe von 23
5% Südd. Feſtwertbk. Golbobl
2. 3.
12.8
18
4.15
5.4
11¾,
16.12
5.6
1.89
1.95
6.15
1. 4.
3.75
5.9
2.25
5.20
2 13
Vorkriegs=Hypothekenbank
Pfandbriefe
Bay. Vereinsbank München.
Bay. Handelsbank München.
Bay. Hyp. u. Wechſelbant.
Frankfurter Hypothef.=Bk.
Frankfurter Pfandbrief=Bk.
Hamb. Hypothek.=Ban .. ."
Meininger Hyp.=Bank ....."
Pfälziſche Hyp.=Ban ....."
Preuß Pfandbrief=Bk. .. . .
Rhein. Hypothk.=Bank ... . ..
Südd. Bodenkredit=Anſtalt
Württemberg. Hypoth.=Bank
Staadl oder provinz ia
garantiert
Heſſiſche Landes=Hyp.=Ban!
Landeskreditanſtalt Caſſel. ..
2.3.
9.35
9.225
10.10
9.05
8.3
8.95
8.87.
9.2
8.8
7.62
7.6
1. d.
15.3
12.6
11.7
13.5
9.75
9.8
12.6
9.9
1C.8
11.4
11.2
8.25
7.98
Obligationen von
Transportanſtalten.
4% Eliſabethbahn, ſtfr. . .
4% Ga Carl Ludw.=Bahn
52 Oſt. Südb (Lomb.) ſtfr.
2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb.)
2. 6% Neue Oſt Südb. (Lomb.
4% Oſt. Staatsb. v. 1883
3%0 Oſt. Staatsk. 1.b.8.Em..
3% Oſt. Staatsb. 9 Em. .. .
3% Oſt Staatsb. v. 1885 ...
3% Oſt. Staatsb. Erg. Netz
4% Rudolfb. 1. Silber ſtfr. .
4% Rudolfbr. Salzkammerg.)
4½% Anatolier Serie l..
4½% Anatolier Serie II
½% Anatolier Serie III ..
32 Salonique Monaſtir. . . .
5% Tehuantepec .. ......."
4½% Tehuantepee ........
2. 3.
12.25
12.25
5
17
16.8
16.9
1.6
22.75
20.5
1. 4.
2.5
12.5
12.75
12.75
17.4
2.65
10.75
10.75
21
24.25
Bank=Altien.
Allg. Deutſche Ereditanſt. .O
Badiſche Bank .........
Bank für Brauinduſtrie. . .0
Barmer Banwerein
Bah. Hyp.= u. Wechſelb.
Berl Handelsgeſellſchaft
Kommerz= u. Privatbank . .0
Darmſtädter u. Nationalbk.o
Deutſche Bant
Deutſche Eft u. Wechſelbk.. 6
Deutſche Hyp.=Bk. Mein.
Deutſche Vereinsban ..."
Disconto=Geſellſchaft . . . . .O
Dresdener Bank .. . . . . . . . O
Frankfurter Bank .. . . . . . . O
Frkf. Hyv.=Bank.
Franif. Pfandbrief=Br.
Gotha Grund kredit=Ban!
Metallbank
Mitteldeutſch. Ereditbank ..0
Oſterr Creditanſtalt . . . . .
Pfälz. Hypoth.=Bank ...."
Reichsbank=Ant.
Rhein Creditban!
Rhein Hypothekenbank.
Südd. Disconto=Geſellſch. o
Wiener Banwerein .... ...
Bergwerks=Aktien.
Berzelins
.
Bochumer Bergbau.. . . . .O
Buderus ......
Dt. Luremburger .. . . . . . .O
Eſchweiler Bergwerks=Akt..
Gelſenkirchen Bergw.
Harpener Bergbau .. . . . . .O
Fſe Bergbau Stamm. . . . O
NeBergbau Genußſcheine O
Kaliwerke Aſchersleben .. .O
Kailiwerke Salzdetfurt ..
Kaliwerke Weſteregeln ..
elöckhnerw ab. Lthr.=Hüttelo
Mannesmann Röhren .. . .O
Man?fe. der. . . . . . . . . . . . .0
Oberbebarf".
....... D
Oberſchle Eiſen(Caro). . . O
Otavi M.nen u. Eb.=Ant.
Phönix Bergbau
Rhein Braunk. u. Brikett O
Rhein Stahlwerle . .. . . . O
Rombacher Hütte
O
Stinnes Riebeck Montan o
Tellus Bgb.= u. Hütten=Akt o
Ver. Laurahütte ..
Aktien induſtrieller
Anternehmungen.
Brauereien.
Eichbaum (Mannh. . .....
Henninger Kemp=Stern . . . O
Löwenbräu München ... . . 4
Mainzer Aktienbrauerei . . .O
Schöfferhof (Binding) .. . .O
Schwarz=Storchen .. . . . . .O
Werger
........
Arkumulat. Berlin. ......0
Adler & Oppenheimer .. . . .."
Ad erwerke (v Klehen . . . O
A. E. G. Stamm
...O
6% A. E. G. Vorzug Lit. 4 O
5 % A. E. G. Vorzug Lit. B 0
Amme Gieſecke & Konegen.o
Anglo=Continantal=Guano.
Anilin=B n.=Treptow ..."
Aſchaffenburger Zellſtoff".
Badenia (Weinheim). . . . .
Bad. Anilin= u. Sodafabr. o
Bad. Maſchf. Durlach
Bad. Uhrenfabr. Furtwang.0
Bamag=Meguin Berlin O
Geſch.=
Jahr
1. 1
1. 1
1. 4.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 1
1. 1.
1 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 10.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 1
1 1.
1. 1.
1 1.
1. 1.
1. 1.
1. 10.
1. 1.
1. 10.
1 7.
1. 10
1. 1.
11.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1.
1. 7
1. 1.
1. 10.
1. 10
1. 4
1 7.
1. 4.
1. 7.
1 7.
1. 4
1. 1.
1 7.
1. 10
1. 9.
1. 10
1 1
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1 10
1. 1
1. 7
1 11
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1. 10.
1. 1.
1. 1
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7.
1. 7.
1. 7
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Sas
40
333½,
20
18,
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200
80
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4
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500
40
100
100
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82
10%
820
8%
10%
8%
109.
10%
8½
—
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10%
8%
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20
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800
700
1000
200
200
140
160
150
800
600
50
1.
120
—
500
300
500
300
400
37.50
A
AAd
600
3331,
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300
200
500
250
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30
75
50
300
16
200
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100
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4
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6e=
5
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94
78.75
98
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31.5
30
138
102.75
100
78.5
137
65
81.25
75.5
44.25
43
27.5
72.5
30.5
277.5
23
80
33
6o
100
173
25
150
81
88
39.25
38
721g
62
65
74/.
9
111.5
19
A
1. 4.
44
137
99
105
115
139.5
137
96
105
121.25
20
91
109
114.25
101.75
11 2
91
144.25
97
97
106
6.25
37.25
99
66.5
100.5
1a1
104:
112.75
116.5
98.2.
13.
166
139.5
83.75
97.50
93
51
50
29.25
86.5
140
92.25
33.75
71.5
41.75
119
801
100
104
118
58
107.2
79.5
73
98.5
95
8.5
113.5
44
48
Holzverſteigerung Nr. 22.
Freitag, den 9. April 1926,
vor=
mittags 9 Uhr, wird in Darmſtadt,
Wirtſchaft „Heiliges Kreuz” aus den
Diſtrikten V, Mörsbacherſchlag 26, 27, 29
In Bogen 28, II Saufangteil 25,
Rau=
ſchen 27, 28, Kühruhe 39, 40, Kleeneck 41,
42, 43, 46, 47 und Silzſchlag 48
nach=
ſtehendes Holz verſteigert: Stämme im
Fichte 2,12 I., 2,10IV., 3,35 Va, 7,70 Ub
Derbſtangen im: 0.29 Fichte I.;
Nutz=
ſcheiter rm: 3,7 Eiche II. (rund);
Schei=
ter rm: 122 Buche, 2 Hainbuche, 21
Eiche, 10 Birke, 2 Fichte; Knüppelrm:
71 Buche, 29 Eiche, 39 Hainbuche, 49
Birke, 2 Erle, 9 Kiefer, 14 Fichte; Stöcke
rm: 20 Buche, 21 Eiche.
(5089
Es wird gebeten, das Holz vor der
Verſteigerung einzuſehen. Auskunft durch
Herrn Förſter Lang, Meſſeler Falltorhaus
Darmſtadt, 1. April 1926.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
. O 1. 1. 400 D. Gld.- u. Silberſcheideanſt.0 1. 10. 140 Dingler, Zweibrücken O 1 4. 100 Dresdener Schnellpreiſen O 1. 6. 40 Dürrkopp (Stamm) ..." O 1. 10. 150 Dürrwerke Ratingen ...." O 1. 1 *o Dnckerhoft & Widm. Stammo 1. 1. 80 Eiſenwerl Kaiſerslautern O 1. 4. 33½= Eiſenwerk L. Meher, jr. . O 1. 1. 20 Elberfeld. Farbw.v. Bayer O Elektr Lieferungs=Geſ. .. O 1. 1. 200 Eleitr Licht= u. Kraft ..." 5 11. 10 z0 EElſäſſ Bad.=Wolle .... O 1. 1. 100 Emag, Frankfurt a. M. .. O 1. 1. 6 Email EStanzw Ullrich * 1.7 60 Enzinger Werke . . . .. .." O 1. 4. 100 Eßlinger Maſchinen .. . .." O 1. 1. 100 Ettlinger Spinnerei ....." O 1. 1. 250 Faber Joh. Bleiſtift....." O 1. 1. 140 Faber & Schreicher S 1. 1. 80 Fahr Gehr. Pirmaſens 6 1. 1. 100 Felten &Guillegume, Carls.O Feinmechanik (Fetter) 1. 1. 300 Feiſt. Sektl, Frankf. M.e 1. 1. 120 Frankfurter Gas ...... * 1. 7. 80 Frankfurter Hof
O 1 1. 50 Frkf.M. Bokorny & Wittelo 1. 1. 200 Fuchs Waggon Stamm O 1. 1. 100 J. G.=Farben=Induſtrie 1. 7. 25 Ganz Ludw. Mainz — Geiling & Cie * 1. 1. 331 Bermania Linoleum O 1. 1. 100 GHellenkirchen Gußſtahl .." O 1. 8 400 Goldſchmidt. Th O 1. 1 200 Gotha Waggon".
.. S 1 7 60 Breffenius Maſch. Stammo 1. 1. 50 Britzner. Maſchfbr. Durlacho 1. 1. 300 Grün & Bilfinger O 1. 1. 180 dafenmühle Fran fi. (M., 5 1. 7. 60 Hammerſen (Osnabrüch O 1 1. 200 Hanfwerke Füſſen * 1. 1. 200 Hartm. &Braun, Franff. 5 1. 1. 200 Genligenſtgedt. Gießen O 1. 1. 50 öilvert Armaturenfbr. O 1. 1 80 Hindrichs=Auffermann O 1. 7 120 Hirſch Kupfer & Meſſ. O 1. 1 150 Goch= und Tiefbau .. O 1. 1 20 ööchſter Farben 6 Golzmann. Phil. O 1.1. 662= Holzverl. Induſtr. 1. 4. 80 Hydrometer Breslau". O 1. 1. Fnag. 1. 1. 20 Junghans Stamm. 1. 7. 140 Kammgarnſp. Kalſerslauterno 1 1. 120 Karlsruher Maſchinen O 1.1. 50 Karſtadt R. O 1. 2. 40 Crein, Schanziin & Becker O 1. 7. 80 Renorr, Heilbronn". O 1. 4. 50 Ronſervenfabri! Braun .." O 1. 5. 15 Krauß & Co., Lokom. O 1. 1. 50 Lahmeyer & Co. O 1. 7. 15 Lech, Augsburg O 1. 1. 250 Lederw Rothe O 1. 1. 500 Lederwerke Spicharz O 1. 1. 50 Lingel Schuhw Erfurt ... O 1. 7. 20 Löhnberger Mühle O 1. 1. 1662 Neudwigshaf. Walzmühle 1. 1. 500 Lüdenſcheid Metallw . O 1. 5. 60
Divid.
5%
35
O%
5%
6%
5%
7%0
10%
2. 3
39
44
32
20
92
65
15
36.75
34.25
35.5
88.5
90
6.5
79.5
41
28.5
34.5
18
12
8% 89
97
4%
99
28
80
341=
10% 1200
8% 68
50
8% 35.5
6% 122.25
Pio
5% 62
23
8%
73.5
4% 61
0.40
9%
15%
8%
10%
8%
2o
Mint s6
34
120
24
33
65
90
86
50
81.25
1. 4.
67
55
98
65
52.25
103.75
111
99
60
46
63
62
101.5
123.5
9
111.5
12
40
59.3
34
17.75
116.5
114.5
38.5
(.225
47
95
49
211.5
66
45
129
84.5
42
78.5
76.5
51
0.75
145.75
51.5
139
89
80
111
107
5%
8c
65
GN
8%
10%
5%
8%
10%
68
66
23
23
39
84
44
62.25
55.5
36.5
0.55
n8
88
32.75
109.5
60.5
45
42
81.5
85
2
Zy
Luther, M.. u Mühlenbau
Lurſche Induſtrie
Rainkraftwerke Höchſt..
Metallgeſ. Frankfurt .. . . .O
Meher Dr. Paul
O
Mrag. Mühlenb. Frkf. a. M.0
Moenue Stamm . . . . . . . . O
Motorenfabrik Deutz .. .. O
Motorenfabr Oberurſel O 1 7.
Reckarſulmer Fahrzeugw. O
Neckarwerke Eßl Stamm o/ 1 1.
Steawerke, Frankfurt a. M.0
Beters Union Frankf. a. M.0
Pfälz. Näh Kayſer .... O
Philipps A.=G. . . . . . . . . . . O 1 10.
Porzellan Weſſel. . . . . . . . .O
Prometheus Frkf. M.
O
Reiniger, Gebbert & Schallo
Rhein Elektr Stamm.
Rhein Metall=Vorzüge ...(
Rhenan „ Aachen ... ..."
Rückforth Stettm .. . . . .
Rütgerswerke
Schleußner Frankf. a.M.) O
Schneider & Hanau
Schnel. preſſen=Frankenthal O
Schramm u. Megerle, Lackf.6/1. 11.
Schriftg Stempe Ffm O
Schuckert Eleftr (Nürnb.) O
Schuhfabr Berneis=Weſtelo
Schuhfabri: Herz
Schuhf Leander Offenb e
Schultz Grünlack Rdsh O
Seilinduſtrie Wolff ..
Sichel & Co. Mainz..."
Siemens Elektr. Betriebe
Siemens Glasinduſtrie O 1. 1.
Siemens & Halske
Süddeutſche Immobilien O 1 1.
Thür elektr. Lief.-G. Gotha e/ 1 1.
Uhrenfabril Furtwängler 1 7.
Beithwerke in Sandbach O1. 10.
Verein f. Chem Ind. Frrft O/. 1. 1.
Verein. d. Olfbr. Mannh. O
Verein. Faßfabrit Caſſel O 1. 6.
Ver Gummif Bln.=Frift. O 1. 1.
Verein Pinſelf. Nürnberg O 1. 1.
Verein Ulrramarin . . . . O 1 7.
Verein. Zellſtoff Berlin e/ 1. 7.
Vogtl Maſchinen
Voigt & Haeffner Stämme 0
Geſch.=
Jahr
Volthom. Seil
..... O
Banß & Freytag ...... O
Wegelin Ruxfabriz ... . . . O
Zellſtoff Wa dhof Stamm
Zuckerfbr. Waghäuſel
*
Zuckerſbr Frankenthal . . O
Zuckerfbr. Heilbronn
O
Zuckerfbr Offſtein".
..O
Zuckerfbr Rheingau ... . . .O
Zuckerfbr. Stuttgart
O
76
33
37
66
86
6s
86
80
42.75
0.875
89.5
96
113
86
61
98.25
95.50
56
45
43
62.5
60
Transport= und
Berſicherungs=Aktien
Allg. Deutſche iſenbahn
Deutſche Eiſenb=G. Fftm.
Elektr. Hochbahn Berlin
Schan tung E. B...."
Südd. Eiſenbahn=Geſ. ...."
Hapag (Paketfahrt) .. . . . .O
44.5 „Nordd. Lloyd
O
Frrft. Allg. Verſich.=Geſ.
Frankona Rück= u. Mitv.
Darmſtädter Berte
Bahnbedar
Dampfkeſſei Rodberg
3
Helvetia Konſervenfabr O
Gebr Lun
O
Mot orenjabril Darmſtadt. S
Gebr. Roeder
O
Venuleth & Ellenberger .. 0
1. 1.
1. 1.
1 1
1. 10./ 120
1. 1
1. 1.. O
1. 1.
1. 7
1. 1.
1 10.
1 10.
1. 1.
1. 1./ 40
1. 8./ 30
1 1.
1. 7.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1.
1. 1.
1. 10.
1. 1.
1. 7.
—
1 1.
1.
1. 7.
Ol1 10.
1. 1.
1. 7.
1. 1
1. 1
1. 2.
1. 7.)
1. 1.
1. 10.
1 10.
1. 10.
1. 9
1 10.
1. 9.
1. 1.
1. 1.
1 1
1. 1.
1. 1.
1. 1
1 1.
1. 1.
1. 1
1. 1.
1 10
1. 1.
1. 5
1. 7.
1. 1.
15. 2.
. 50
100
140
10
30
250
250
100
100
30
50
100
100
100
150
10
16
60
100
100
60
120
700
40
60
20
120
40
20
700
83.33
100
40
60
100
4C0
60
*0
200
200
50
45
25
50
40
40
100
40
40 —
4
40
44
40
1000
600
10-0
—
800
300
40
20
60
40
300
1a0
120
300
Divid.
3%
81/-o
85
55
4½
O
Fe
0%
4. 50RM
8%
4%
10%
5%
8%
6%
8%
6%
0%
8%
0%
6%
8%
6%
8%
10%
12%
10%
2 RM
.40RD
2 RM
2 NM
2 RM
2 RM
6%
6%
8%
0%
102,
2. 40n9
168
2. 3.
64
16
84
91.5
10.5
91
34
34
a3
92
61.5
44.5
16
51
47
29
18.5
42
72.5
12
48
29
28
26.5
32
30
5
97
T4
80
46.75
4
84.5
47
71
21
48.6
29.10
18
24
84.75
107
4. -25
42
44.25
*6
42.5
44
64.5
2.95
1o0
127.25
120.5
*as
12.25
30.5
90.5
1. 4.
31
93
115
108
49
51
1C2.75
36
53
65
98
88.5
26
54.5
79.5
87.:0
94
42.5
A
44
46.50
4.5
121.5
65
84.5
65
R=
74
113.5
74.5
93.75
38.5
106.75
118
128
6L.25
56.25
82
64
63.75
73
4
108
160.75
157.5
34.9
17.25
40
85.5
Unnotierte Altien
Apt
Beckerkohle
Beckerſtahl
Benz
Brown Boverie
Deutſche Petroleu
Diamond Shares
Großkrftw. Württ. (Growag
Grßkrftw. Unterfr Ufra)
Krügersha ll Kali ...
IUfa Film
O
1. 1.
1. 7
1. 7.
1. 5.
1. 1.
1. 1.
1. 6.
20
80
10
60
20
169
80
150
Zeichenerklärung: X — Mark für eine Million nominal. — Mark
für eine Milliarde. — Mark pro Stück. O — Gold=Kur
Bekanntmachung.
Die Ausführung der Maurer=,
Zimmer= und Schloſſerarbeiten und
die Trägerlieferung zur Erſtellung
einer Wohnbarache im
Kleinkinder=
ſchulgarten ſollen auf dem Wege der
öffentlichen Submiſſion vergeben werden.
Angebots=Unterlagen ſind auf dem
Gemeinde=Bquamt erhältlich. Die
An=
gebote ſind ſpäteſtens bis Donnerstag,
den 8. April ds. Js., nachmittags
3 Uhr, bei hieſiger Bürgermeiſterei
abzugeben.
(506
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
ſeldverkehrf
2000-10 v0o Mr.
geg. erſtklaſſ. Sicherk
langfciſt. geſ. Ang u.
S 192 Geſchſt. erbet.
(*8907)
Hypotheßen
werden an 1. Stelle
innerh. 10—12 Tagen
erledigt., bei Rückfr.
10 Pf. Porto beifüg.
F. M. Oppel. Darmſt.,
Pareusſtr 11 (180a
Letzte Stammholz=Verſteigerung.
Mittwoch, den 7. April 1926,
vormittags 9 Uhr anfangend, werden
aus dem Pfungſtädter Gemeindewald.
Diſtrikt Klingsackertanne, Abteilung 17
32 und 46, dem Mahlhieb für die
Hoch=
ſpannungsleitung
2 Kiefern=Stämm=
41
*
181
45
*
I. Kl. — 3,56 Fm.
II. „ — 55,35 „
III. „ — 104,99
IV. „ — 27,04
I.. — 0.44 „
an Ort und Stelle verſteigert.
Zuſammenkunft an der
Griesheimer=
brücke.
Sämtliches Holz iſt altes, ſchönes
Schnittholz, ein großer Teil davon ſind
Ueberhälter.
Es iſt gut abzufahren nach den
Chauſſeen Eſchollbrücken— Darmſtadt und
Pfungſtadt — Griesheim. Beſichtigung
über die Oſter=Feiertage dürſte ſich
empfehlen.
Gegen Bürgſchaft wird Zahlungsfriſt
bis 1. November 1926, bei Barzahlung
werden 5% Skonto gewährt.
Nähere Auskunft erteilen Förſter
Wiemer, Eberſtadt, Schloßſtraße 17 und
Güter=Verwalter Hoch, Pfungſtadt,
Zieglerſtraße 13.
(5066fs
Pfungſtadt, den 30. März 1926.
Heſſ. Bürgermeiſterei.
Schwinn.
500 K g. Sicherh. u gt.
Gew.=Bet. ¼ J. geſ.
Ang. u. S 195 Geſchſt.
(*8913)
Mittag= und
Abendtiſch
von 50—95 Pfg.
vegetariſche u
Fleiſch=
kiiche
(4812;
Reform=Reſtaurant
Alexanderſtr, 4, I.
Zu mieten geſucht!
ErfahrenerFachmann
im Lichtſpielweſen ſ.
zw. Eiurichtung eines
Lichtſpieltheaters, gl.
welchen Orts, einen
Sau=
zu mieten.
Einwoh=
nerzahl nicht unter
4000. Ang. u. S 213
an die Geſchſt. (5107
Holzverſteigerung.
Dienstag, den 6. April, von vor
mittags 10 Uhr, werden im
Zeilhar=
der Gemeindewald, Diſtrikt Mark,
ver=
ſteigert:
1 Eichen=Stamm — 1,17 fm
5 Lärchen=Stämme — 2,11 „
241 Fichten= „ — 74,10
314 „ =Derbſtang. — 26,27
11 rm Eichen=Schnittholz.
Die Zuſammenkunft iſt beim Gaſtwirt
Heberer, Station Meſſel. (4886mt
Zeilhard, den 29. März 1926.
Heſſ. Bürgermeiſterei Zeilhard.
Kühn.
Gut möbliertes
Mitte d. Stadt,
mög=
lichſt mit voller
Pen=
ſion, zum 15. April
von ledigem
Kauf=
mann geſucht. (5095
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meistver-
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die Geſchäftsſt. ds. Bl.
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Holzmöbel
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zu dem billigen Preis von Mk. 7000.—
zu verkaufen. Der Wagen ist 1 Jahr
in Benützung. Nähere Auskunft unter
(5045
S 194 Geschäftsstelle.
Straßenſperrung.
Der Ebersheimer Weg am Fort Heilig
Kreuz wird wegen Vornahme von
Straßen=
bauarbeiten in der Zeit vom 1. bis 30. April
1926 für den öffentlichen Verkehr geſperrt.
Mainz, den 29. März 1926.
Das Polizeiamt.
GemeindeHatenheim im Aheingan.
Stammholz=Verſteigerung.
Donerstag, den 8. April 1926, 10 Uhr
vormittags, werden verſteigert:
1. im Walde (Betzenkammer): 9
Eichen=
ſtämme, darunter beſtes Furnierholz,
72 Buchenſtämme von 40 bis 70 cm
Durch=
meſſer, auf Schwellenlänge geſchnitten,
zuſ. 95 Fm.;
2. im Reſtaur. Reß, Kloſter Eberbach, nicht
vor 12½ Uhr anf.: 300 Buchenſtämme
(Wellenlg.), 175 Fm.; 35 Erlenſtämme, 22
Fm.; 7 Eichenſtämme, 3½ Fm.; 56
Tan=
nenſtämme, 14 Fm.; 104
Hainbuchen=
ſtämme, 36 Fm.
Günſtige Zahlungsbedingungen.
Hole=
liſte auf Wunſch koſtenfrei.
Hattenheim, den 29. März 1926-
Der Bürgermeiſter.
Die Arbeits= u. Herbergsſtätte für Wanderer
befindet ſich Rentengaſſe 3/5.
Anmeldezit: 6 Uhr abends. — Zur
Auf=
nahme it eine Beſcheinigung des Städt.
Arbeitsamtes Mainz über vergebliche
Be=
mühung um Arbeit erforderlich.
Nummer 92
Alexandra Zwanowna.
Der Roman einer ruſſiſchen Emigrantin.
Von Horſt Bodemer.
(Nachdruck verboten)
28)
Das glaubte der alte Janko Arzen. Aber er wollte wiſſen,
um was es ſich handelte. Zum Vergnügen ſchickte niemanden
einen Boten von Berlin oder München bis hierher. Da mußte
es ſich ſchon um wichtige Dinge drehen. Hatte man Kenntnis von
denen, kieß ſich bei einem meuen Abſchluß mit dem Gospodin
Mirkowicz vielleicht ein Druck auf den ausüben. Ein
Geſchäfts=
mann kann doch nie genug wiſſen!
„Nun ja, davon bin ich überzeugt! Wollten Sie hier Holz
kaufen, würden Sie bald einſehen, daß es ohne mich nicht geht!“
„Alio bitte! Wie komm’ ich nun weiter? Geben Sie mir
keine Auskunft, dann ein anderer! Und ich berichte nach Berlin,
daß Sie mir nicht geholfen haben! Es handelt ſich nämlich um
eine ganz dringende Angelegenheit!“
Herr Arzen hob beide Hände hoch, ſpreizte auch noch die
Finger. Mit Leuten, die es eilig hatten, war leicht fertig zu
werden.
„Wer ſagte denn, daß ich nicht helfen will? Sie kennen die
Sitten und Gebräuche dieſes Landes nicht! Es wäre uns und
Ihrem Auftraggeber nicht gedient, wenn ich Sie zum Gospodin
Mirkowicz fahren ließ, ohwe zu wiſſen, was Sie dort wollen.
Bei uns kann man da leicht die ſchönſten Prügel beziehen, auch
ein Schuß in die Rippen iſt nicht ausgeſchleſſen — und die
Hauptſache, mein Herr, woran Sie noch gar nicht gedacht zu
haben ſcheinen, man weiß, was Sie wollen! Das iſt nie gut für
einen, der ganz beſtimte Feſtſtellungen machen ſoll!”
Dem Oberleutant Halepp leuchtete das ein. Aber er blieb
mißtrauiſch.
„Und wenn ich Ihnen reinen Wein einſchenke, wer bürgt
wir dafür, daß Sie nicht ſofort dieſem Boran Mirkowicz
Mit=
teilung von meinem Vorhaben machen?”
Ein Grinſen lief über das verrunzelte Geſicht. Die ſchwarzen
Augen bekamen einen ſtechenden Blick.
„Wollen Sie mit dem Gospodin Mirkowicz Geſchäfte machen,
oder will ich es?”
„Sie natürlich!” Und deshalb habe ich ſehr vorſichtig zu
ſein!“
Freitag, den 2. April 1926
Den Kopf ſchüttelte der alte Mann= ſeufzte noch obendrein.
„Nein, Sie ſind kein Geſchäftsmann! Sie werden nie einen
werden, ſonſt würden ſie nicht ſo dummes Zeug reden!“
Herr Halepp ſtand auf. Griff ärgerlich nach Hut und
Man=
tel. Der Holzhändler hatte ſich an der Tür aufgepflanzt, lächelte.
„Bitte, ich finde den Weg allein zu dieſem Herrn Baron!”
„Und ich bekomme einen großen Brief aus Berlin, wenn ich
Sie gehen laſſe! Herr, ich will Geſchäfte machen, mit Berlin,
überhaupt mit Deutſchland. Davon lebe ich. Und die Geſchäfte
ſind jetzt nicht leicht mit Euch! Aber ich merke es doch, ihr kommt
wieder langſam hoch. Wie kann man nur Geſchäfte machen?
Wenn man billig einkauft! Ihr könnt jetzt in Deurſchland gar
nicht teuer kaufen! Die ganze Welt kann es nicht! Je mehr ich
über Peter Mirkowicz weiß, um ſo billiger kann ich einkaufen bei
ihm. Dinge, auf die Sie gar keinen Wert legen, ſind für mich
und alſo auch meinen Auftraggeber in Deutſchland vielleicht von
großer Bedeutung! Verſtehen Sie mich nun!“
Ein Zögern. Ein kurzes Nachdenken. Wenn ihm nicht
immer wieder geſagt worden wäre, es käme auf Stunden an,
wäre er gegangen. Herr Halepp ſetzte ſich, erzählte. Ein
Schmunzeln um die Lippen, hörte der Holzhändler zu. Wiegte
dann den Kopf hin und her. War dieſe Dame bei dem
Gospo=
din, wurde bei ihm ein „Freudenfeſt” nach dem andern gefeiert.
Das koſtete viel Geld. Es würde nicht lange dauern, und es
kam ein Briefchen von dem Herrn Güterdirektor, er ſolle ſofort
erſcheinen. So war es auch vor einigen Monaten geweſen. Er
hatte ſehr gut abgeſchloſſen, natürlich nach dem üblichen Feilſchen.
Ein ſolch neues und gutes Geſchäft ließ ſich doch Janko Arzen
nicht entgegen. Aber wie dieſem blonden Draufgänger Geduld
beibringen? Ihn am Geſchäfte beteiligen? Dieſe Deutſchen
waren ſonderbare Leute. Machte man ihnen ein Angebot,
ver=
ſuchten ſie nicht, wie vernünftige Menſchen es taten, mehr
heraus=
zuſchlagen, ſondern ſie liefen entrüſtet davon, und erzählten das
empört auch Menſchen, die mit dieſem Geſchäft gar nichts zu
tun hatten.
„O, ſehr intereſſant, mein Herr, ſehr intereſſant! Aber Sie
werden nicht hinfahren jetzt. Es geht Zeit verloren — und Geld!
Ich werde den Poſwerwalter dort anrufen! Ich kenne ihn. Hab
mit ihm manches Schnäpschen getrunken! Ich frage ihn, ob
Beſuch bereits auf dem Schloſſe iſt. Iſt er da, erzählt er mir
alle Neuigkeiten! Er weiß, er wird gut bezahlt!“
Halepp ärgerte ſich, daß er ſo offen geweſen war. Wenn der
Holzhändler ein doppeltes Spiel ſpielte, wurden Peter
Mirko=
wiez und Frau von Sankpiel gewarnt. Aber das ließ ſich nun
Seite 13
nicht mehr ändern. Der Verdacht lag nahe, daß der Kerl von
beiden Seiten Vorteile einzuheimſen verſuchte.
„Tun Sie es, aber ſeien Sie vorſichtig in ihren Aeußerungen.
Der Baron darf nicht erfahren, daß man ihm auf der Fährte iſt.”
„Nein, das darf er nicht,” ſagte der Holzhändler gelaſſen,
„wo blieb ſonſt mein Geſchäft?”
An der Wand hing der Fernſprecher. Janko Arzen meldete
das Geſpräch an. Es dauerte recht lange, bis er Anſchluß
be=
kam. Dann redete er eine Viertelſtunde, Lachte oft einmal.
Nicht ein Wort verſtand Herr Halepp. Man ſprach kroatiſch.
Als endlich der Holzhändler den Hörer wieder angehangen
hatte, rieb er ſich die Hände und ſchmunzelte.
„Sie iſt dort! Man feiert Freudenfeſte!”
„Da muß ich gleich hinfahren!“
„Das werden Sie nicht tun,” entgegnete der Holzhändler
mit Nachdruck. „Sie warden Ihrem Auftraggeber telegraphieren,
wo ſich dieſe edle Ruſſin befindet! Denn ich weiß, was nun
ge=
ſchehen wird!"
„Was denn?“
„Geld muß der Güterdirektor ſür den Gospodin auftreiben!
Er wird da zuerſt an mich denken. Warum, können Sie ſich leicht
vorſtellen!“
Wahrſcheinlich, weil er bei einem guten Abſchluß einige
Scheine in die Hand gedrückt belom. Wie es zuging im Oſten
und Südoſten hatte der ehemalige Oberleutnant auf den
Kriegs=
ſchauplätzen Rußlands, Serbiens und Rumäniens zu beobachten
genutg Gelegenheit gehabt.
„Jch habe meinen Auftrag! Ich darf nicht hier ſitzen und
warten!“
„Wer ſagt Ihnen, daß Sie das ſollen? Morgen fahren wir
gemeinſam hin. Ich werde jetzt den Güterdirektor des Gospodin
anrufen, ihm ſagen, daß ein Herr aus Berlin da ſei, der
Eichen=
holz brauche! Der Herr ſind Sie! Wir wohnen im Schloſſe.
Sie werden, wenn die Stunde gekommen iſt, Gelegenheit haben,
mit dieſer Ruſſin zu ſprechen. Aber nicht früher, als ich Ihnen
ſage! Dann werden Sie ſich hoffentlich zu Hauſe brüſten
kön=
nen, nicht nur Ihren Auftrag zur Zufriedenheit erledigt zu
haben. Wir wollen dabei dem Gospodin die Flügel ſo
beſchnei=
den, daß er nicht hinter ſeiner Beute herfliegen kann! . . . Würde
Ihnen das keinen Spaß geben — he?”
„Großen Spaß — Herr Arzen!"
„Sehen Sie, man muß Geld verdienen, aber auch das Leben
genießen können nach eigenem Geſchmack! Wazu iſt man ſonſt
auf der Welt?”
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Seite 14
Freitag, den 2. April 1626
Nummer 92
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