Darmstädter Tagblatt 1926


02. April 1926

[  ][ ]

Seite 19

Donnerstag, den 1. April 1626

Nummer 94

De
Der große Erfolg!
DeTORNOMTM TOTA
Die romantische Liebesgeschichte eines Kaisers und eines Mädchens aus dem Volke in 8 Akten mit
BIAHARA und AARRIAOTA
Aus dem Inhaltz Wie die Christl den Kaiser verhaftete Der freche Leutnant und der schlagfertige‟ Korporal
Försterchristl in Todesängsten ich geh zum Kaiser! Der Kaiser als Ofenheizer Kabalen und Intriguen Christl
auf dem Hofball Lodernde Herzenssorgen einer kaiserlichen Mutter Friderieus Rex Das Ende eines Liebestraumes.

(4970

Letzte Abendvorstellung 8 Uhr
Neueste Wochenschau.
endliche haben Zutritt

Residenz-Theatert
Das Programm der Karwoche,

bilden 2 Filme ernsten Inhaltes, die trotz ihrer
dramatischen und fesselnden Handlung stark an
die Wirklichkeit angelehnt wird.

güas Sieseleu
Die Tragödie einer Mutter in 7 Akten
Mntterglück und Mntterleid

e
Donnerstag, 1. April
Großes Haus.
Oefftl. Hauptprobe
zum 3. Konzert des
Muſik=Vereins:
Die Matthäus=Paſſion
Von J. S. Bach
Anfang 7, Ende 10 Uhr.
Preiſe: 1.00-2.50 Mk.

Klein. Haus. WVBous
Keine Vorſtellung

schildert dieser zu Herzen gehende Film. Die
Mutterliebe siegt anch hier und Mutter und Kind
finden sich nach 17jähriger Trennung wieder.

AAublenstreien
7 Akte.
Ein Spiel von Liebe und Leid.

Pruno
wenig gebraucht,
preisw. z. verkaufen
Heinrich Arnold
Wilhelminenſtraße 9
Telefon 2560, 137992

nach dem vor Jahren Aufsehen erregenden Drama
von Beverlein. Ein überans spannender Militär-
film
, der überall großen Erfolg erzielte.

T. 4061

Ra

Schüler-
Wiolinen
von K8 an.
Sämtliche Inſtru=
mente
und Zubehör.
H. Grusius
13 Nd.=Ramſtädterſtr. 13
Kein Laden.
Billigſte Bezugsquelle für
Berufsmuſiker (28382sig

frei. (3504a
Arnold & Sohn
Eliſabethenſtr. 28.

mit bedingungslosem Rücksendunssrecht bei
Mehtsebellenleiereichron heſiektanten melgen
erstkliagslgen uch die vermöhntesten Ausprliche
befriedigenden großen echt. Eichen-
Trlchtsrrdpp. 150s. Die Lieterung
erfolst nebat 5 Stücken zut Loppeſ=
seit
. Künztlepplatten nach ihrer Hohl
z. listenpreise ger.- Zahlg. v. nur Om.
f Rn 64
Hwuils gehört in jeies Homf
Verlane, Sie sofort kostenlos 1. Pe. isl. Pauch über an=
dereprelen
,Sorechuppurate-Huuben-u.haubenlose Trlehter-u, taichterlore 4pparate.
Walter H. Gartz, Berim 8,42, Fontach 417 P ziesendrinenstr. 27

ſad-Salzbausen
Siaatliches Solbad in Oberhessen.
Solzuellen mit sehrsch. Hohlenskuegehalt, lithlum=,
Stahle, Sehnefelnuellen, Inhalatorium, Nöhensonne,
Sonnendad m. Soldusche, Heilnirkungen bei Rhaumatis-
mus
, Schias, Bbofulosg und Rachilis. Norlicher,
großer Park und Malcd,. Ruhige Lage. Mälige Prise.
Prospekt d. Hessische Badedlrektlion Bad-Salchausen.

Liefer=
Auto
mit elektr. Licht,
Boſchhorn uſw., für
20 Zentner,
ſehr billig. (5825ids
Müller & Ober
Rheinſtraße 39.

Alavierſtimmen
ſofort (704a
Arnold=Sohn
Eliſabethenſtr. 28.
Tel. 2457 u. 975.

Grohe

Doppel-Bock

im Ausschank und in Flaschen.

K
Versäumen Sie nicht, sich den größten
Fllm der Salson anzusehen?
Goldrausch

2

f Süſgbethenſt.2

Heute Donnerstag ab 7 Uhr
Karfreitag den ganzen Tag
Großes Fiſch=Eſſen
Portion mit
Kartoffelſalat B0
Zum Ausſchank das berühmte Oſtergold
4987)
der Pfungſtädter Brauerei.

Für die Feiertage!

Wicküler Elberfelder Pilſener
Erlanger Henninger Reifbräu
Kulmbacher Markgrafen Bräu
Münchner Löwenbräu
Köſtritzer Schwarzbier
liefert frei Haus
in Flaſchen, Siphons u. Gebinden
Heinrich Oſtertag

Hügelſtraße 27

(4981)

Telephon 2468

Ve
wirdiedersaimtah= gal=
ſeife
gewaſchene Stoff jed.
Wie nen Gewebes vorrät in Poaket
zu 85 und 45 Pfg. bei Friedr. Schaefer,
4965a
Darmſtadt, Ludwigsplatz.

Dahlienknollen
bill. z. verkauf. Näh.
Römer, Im tiefen
See 22 nächſt d. Pal=
laswieſenſtr
. (886o

Ein Film des Lachens unter Tränen
Eine Tragi-Komödie in 7 Akten
Regie und Manuskript:
CHARLIE CHAPLIN
So urteilt Europas größter Theater-Regisseur
Max Reinhardt
Deutscher Reichstelegraph, Berlin SW. 48.
Soeben wurde mir Ihr Goldrausch gezeigt. Was
immer ich von Ihnen sehe, 1äßt mich jedesmal wieder
emplinden, daß Ihre Bilder die wahre und letzte Escenz
des Films sind. lch stelle Ihre Kunst zur höchsten
Kunst überhaupt.
Max Reinhardt.

Ferner:
Die Wochenschau.
Malta, dle Insel d. ewigen Sonnenscheins

znlans 2½ Uhr. Letzte Abentuostellng 2 Uhr
Jugendliche haben Zutritt!
Vergünstigungen aufgehoben.
(*8887

SROltOMLBINNEIy Fiilmschauspieter

nebst Partnerin
TALSL TIeTSeN
von der komischen Oper, Berlin

der gefeierte
Persönliches Gastspiel
ab 2. Oster-Feiertag, den 5. April
(5014
DM ORM TILONA

OP
8Kühler Grund
im herrlichen Mühltal
8Die Perle der Umgebung Darmſtadts 8
KAm Fuße d. Frankenſteinslöſtl. Aufgang) 8
OVorzüglicher Bohnenkaffe, Schlagſahne,
ſelbſigebackene Kuchen und Torten
Pfungſtädter Oſtergold
Wein und Lilöre
BOſtermontag: Nachmittag und Abends /
8Kunſtler=Konzert. Eintritt frei!
A Von Eberſtadt 25 Min.; v. N.=Ramſtadt 8
R(Odenwaldbahn) 35 Minuten (5007ds8
Karn

An4ug, hell, 8.4,
Windjacke 6.K gr. Fig.,
zu verkf. Eichbergſtr.
Nr. 27, I. (6842

Re
Erholung
auf der
Waldmühle
Bahnſtation Nieder=
und Ober=Ramſtadt.
Gut. Nierſtein. Wein
auseigenem Gewächs
im Ausſchank. (4927a

Bad Langenſchwalbach
Stahl= und Moorbad
im Tanus
Blutarmut Frauenleiden Herzkrankheiten

Kurtaxe in der Vor= und Nachſaiſon ermäßigt.

(TV.4991

Gebrächie
Fahrräder
wie neu, billig (5839imd
DongessWieſt

Baumpfähle s Roſenſtäbeſ
in allen Größen billigſt bei (3839a
A. Caſtritius Nachf.
Mühlſtraße 22 / Fernruf 545/546.

Schlafzimmer
Speiſezimmer
ſehr billig zu verk.
Neckarſtraße 26
Schreineret. (3670a

Im Beißnähen, ſo=
wie
Weißſticken und
Anfertigen v. ganzen
Ausſtattungen empf.
ſich Kätha Becker,
Pfungſtadt, Happelſt. 11
Poſtkarte genügt!
isssetic)

Herrenrad
mit Freilauf für
Mk. 65.
Müller & Ober
Rheinſtr. 39, (5826imd

Wiemers Waldmühl
Mirstſch
Empfehle prima Kaffee, Kuchen,
ſelbſtgelterten Wein,
prima Apfelwein (Speierling)
Billige Preiſe Gute Bedienung
Es ladet freundlichſt ein
450ro)
Peter Wiemer.

Of

F6. Krauth, Eſcholl=
Eelladbrückerſt 2.4304a
I. Pf.

[ ][  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

Bezugspreis:

Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Anzeigenpreis:

Bei wöchentlich 2 maligem Erſcheinen vom 1. April
bis 30. April 2,48 Reichsmark und 22 Pfennig
Abtragegebühr, abgeholt 2,25 Reichsmart, durch die
Agenturen 2,40 Reichsmark frei Haus. Poſibezugspreis
im April, ohne Beſtellgeld monatlich 2.25 Reichemarl.
Verantwortlichkeit für Aufnahme von Anzelgen an
beſfimmten Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
erſcheinen
einzelner Nummern infolge böherer Gewalt
berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fernruf ohne Verbindlſchkelt für uns. Poſiſcheckonto
Frantfurt a. M. 1301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit z verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 92
189. Jahrgang
Freitag, den 2. April 1926.

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfa.
Einanz=Anzigen 40 Reichspfg., Rellamezelle (92 mm
breid) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reſchpfg.
Finanz=Anzeigen 60 Neichspfg., 92 mm breite Rellame.
zelle 300 Reichsmark Alle Preiſe in Reichsman
(4 Dollar 420 Mark). Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
ufträge
und Leiſt ung von Schadenerſatz. Bei
Kenturs oder gerichtlicher Beitreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankonto: Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
8 Nationalbank.

Die franzöſiſche Steuerdebatte.
Annahme des Regierungs=Finanzprojektes
durch die Kammer.
EP. Paris, 1. April.
Die Kammer hat in einer Nachtſitzung nach einer längeren
Debatte einen Vorſchlag abglehnt, wonach der Artikel über die
Schaffung des Petroleum=Monopols zurückgeſtellt werden ſollte,
und zwar mit 287 gegen 231 Stimmen. Der Artikel ſelbſt wurde
daraufhin mit 292 gegen 265 Stimmen gut geheißen, d. h. im
Prinzip die Schaffung des Petroleum= Mono=
pols
vom 1. April 1927 an beſchloſſen. Die Moda=
litäten
dieſes Monopols ſollen aber erſt in der Folge genau be=
ſtimmt
werden.
Nachher kam die Rede auf das Zuckermonopol, das
von der Finanzkommiſſion vorgeſchlagen wird, obwohl es von
der Regierung nicht unterſtützt wird. Der Finanzminiſter wies
beſonders darauf hin, daß dieſer Vorſchlag nicht von der Regie=
rung
ausgegangen ſei und daß dieſe ihn deshalb der Kammer
zur Ablehnung empfehle. Die Schaffung des Zuckermonopols
werde den Staat jährlich 50 Millionen Franken koſten und es
ſſeien keine Einnahmen vorhanden, um dieſe Ausgabe wettzu=
machen
. Auch der Abg. Victor Boret forderte die Ablehnung
des Monopols, weil dadurch die Intereſſen der Zuckerrüben=
bauern
ſchwer bedroht würden. Nach längerer Diskuſſion be=
ſchloß
die Kammer gleichfalls, das Geſuch um Zurückſtellung des
Artikels abzulehnen. Dann wurde über den eigentlichen Artikel
abgeſtimmt. In Erwartung des Abſtimmungsreſultats lehnte
die Kammer einen kommuniſtiſchen Vorſchlag auf Einführung
der Vermögensabgabe mit 354 gegen 177 Stimmen ab, d. h. die
Soziakkſten haben ebenfalls für die Vermögensabgabe geſtimmt.
Ein zweiter kommuniſtiſcher Vorſchlag, wonach eine progreſſive
Erbſchaftsſteuer eingeführt werden ſollte, wurde ebenfalls mit
395 gegen 165 Stimmen verworfen. Die Kammerdiskuſſion
kehrte darauf wieder zum Zuckermonopol zurück, das vom Fi=
nanzminiſter
in einer zweiten Erklärung nochmal bekämpft wurde.
Gleichwohl beſchloß die Kammer mit 291 gegen 210
Stimmen die Schaffung des Monopols. Um
4 Uhr früh ging die Kammer zur Beratung des Artikels über
die Erhöhung der Umſatzſteuer über. Der Kommu=
niſt
Garchery ſchlug im Namen ſeiner Gruppe die Abtrennung
des Artikels vor, da dieſe Steuer vor allem die Arbeiterſchaft
treffen würde. Der frühere Budgetminiſter Georges Bennet
und der frühere franzöſiſche Delegierte in der Reparationskom=
miſſion
Léon Dubois dagegen befürworteten eindringlich die An=
nahme
der Steuer. Vincent Auriol teilte im Namen der Sozia=
liſtiſchen
Fraktion mit, daß ſeine Partei ſich der Stimme ent=
halten
werde. Sie habe nicht die Abſicht, eine Regierungskriſe
herbeizuführen, könne aber nicht eine Steuer gutheißen, die
letzten Endes die Koſten der Lebenshaltung ſteigern würde. Er
ſei im übrigen nicht überzeugt davon, daß das Budget anders
als auf dem Papier im Gleichgewicht ſein werde. Er forderte
von der Regierung ein ſcharfes Vorgehen gegen die innere fran=
zöſiſche
Spekulation und führte als Beiſpiel eine Pariſer Firma
an, die in einigen Tagen 500 000 Pfund Sterling angekauft habe,
obwohl dieſer Betrag weit über ihre Bedürfniſſe hinausgehe.
Die Regierung ſcheine dieſen verbrecheriſchen Manövern gegen=
über
tatenlos zuzuſehen.
Im Namen der Republikaniſch=Demokratiſchen Linken er=
klärte
der Abgeordnete Etienne Flandin, daß ſeine Gruppe
der Stimme enthalten werde, Raoul Péret erſuchte die Kammer
mit großem Nachdruck, die Steuer anzunehmen und über die
ernſten Folgen einer möglichen Regierungskriſe nachzudenken.
Darauf wurde zur Abſtimmung geſchritten. Der Kommuniſtiſche
Antrag, den Artikel über die Erhöhung der Umſatzſteuer abzu=
trennen
, wurde mit 227 gegen 103 Stimmen abgelehnt. Die
Steuer iſt ſomit im Prinzip angenommen, und es kann geſagt
werden, daß eine Regierungskriſe nicht mehr zu befürchten iſt.
Die Sitzung dauerte um 6 Uhr noch an und dürfte noch einige
Zeit dauern, da zu einzelnen Artikeln zahlreiche Zuſatzanträge
vorliegen. Die Abſtimmung über die geſamte Finanzvorlage in
der Kammer nach Annahme der einzelnen Vorlagen erfolgte
um 10 Uhr und ergab eine Mehrheit für die Regierungsvorlage.
Das geſamte Finanzprojekt iſt damit angenommen. Die Kam=
merſitzung
ſchloß um 10,30 Uhr.
Die Abſiimmung. Erhöhung der Umſatz=
ſieuer
. Briands Sieg.
Die Kammer hat den erſten Artikel, der auf die Erhöhung
der Umſatzſteuer Bezug hat, mit 227 gegen 166 Stimmen ange=
nommen
. Der Artikel beſtimmt, daß die erhöhte Umſatzſteuer
nur vom Großhandel und Halbgroßhandel bezahlt werden muß,
nicht aber vom Detailhandel. Ausgenommen ſind aber der
Kohlenhandel, Reſtaurants und Hotels. Dann wurde über den
Artikel beraten, der die Steuer auch auf die Produktion aus=
dehnt
. Das Ergebnis der Beratung wird erſt gegen 11 Uhr
erwartet.
Der Geſamtartikel 353 über die Erhöhung der Umſatzſteuer
iſt mit 207 gegen 166 Stimmen angenommen worden und die ge=
ſamte
Finanzvorlage daraufhin um 10,30 Uhr mit 236 gegen 151
Stimmen. Vorher hat der Kammerpräſident noch mitgeteilt, daß
das Zuckermonopol, worüber Auszählung der Stimmen erfolgt
war, mit 269 gegen 259 Stimmen angenommen wurde. Damit
hat die Abſtimmung über die Finanzvorlage mit einem großen
Sieg, der Regierung Briand geendet.
Die Kammer hat ſich daraufhin auf morgen Freitag vertagt,
um eine Vorlage über Zollfragen zu behandeln.

Die Locarnoverträge vor dem franzöſiſchen Senat.
EP. Paris, 1. April.
Die Kommiſſion der äußeren Angelegenheiten des Senats
hörte geſtern nachmittag den Bericht des Berichterſtatters La=
brouſſe
über die Locarnoverträge an. Der Bericht empfiehlt die
Annahme der Verträge. Dieſe ſtellten nicht nur eine neue Po=
litik
dar, ſondern vor allem eine neue Methode für die Löſung
der internationalen Probleme. Vor allem wichtig ſei die Aner=
kennung
der entmilitariſierten Rheinlandzone durch Deutſchland
ſowie die engliſche Garantie, die Frankreich nach dem Kriege
vergeblich zu erlangen ſuchte. Im Oſten enttäuſchte zwar der
Vertrag in verſchiedenen Punkten, gleichwohl könne aber geſagt
werden, daß die franzöſiſch polniſche und franzöſiſche=tſchh
Allianz durch den Vertrag von Locarno gefeſtigt worden ſei. Vom
internationalen Standpunkt aus ſtelle Locarno ein juriſtiſches
internationales Band dar, wie ein ſolches bis jetzt noch nicht
beſtanden habe. Immerhin wäre es unvorſichtig, den Geiſt von
Locarno vorzeitig auf andere Gebiete zu übertragen. Frankreich
ſei der Notwendigkeit, wachſam zu bleiben, noch nicht enthoben.
Die Kommiſſion hat beſchloſſen, in einer nächſten Sitzung den
Bericht zu diskutieren und hat den Berichterſtatter ermächtigt, den
Bericht heute ſchon im Senat einzubringen, was inzwiſchen er=
folgt
iſt.
Frankreich in Marokko.
TU. Paris, 1. April.
Ueber die am Dienstag abend am Quai d’Orſay abgehaltene
Konferenz, der Briand und Steeg beiwohnten, verlauten neue
Einzelheiten. In der Hauptſache wurden die Ausſichten des
marokkaniſchen Frühjahrsfeldzuges geprüft. Die franzöſiſche
Regierung konnte auf Grund des von Steeg erſtatteten Berichts
den Eindruck gewinnen, daß die Angriffskraft Abd el Krims noch
ungelähmt iſt. Die Möglichkeit eines ſofortigen Friedensſchluſſes
mit Abd el Krim, über die Steeg berichtete, wurde ausführlich
zur Sprache gebracht. Der Generalgouverneur von Marokko war
in der Lage, ein detailliertes Friedensangebot Abd el Krims mit=
zuteilen
, über das zurzeit noch beraten wird. In zuſtändigen
franzöſiſchen Kreiſen wird erklärt, daß ein ſofortiger allgemeiner,
nicht nur auf einen Teil der franzöſiſchen Front beſchränkter
Waffenſtillſtand die Vorausſetzung für die Aufnahme der Frie=
densverhandlungen
bilde. Die franzöſiſche Preſſe hebt den gegen=
wärtigen
Augenblick als außerordentlich bedeutungsvoll hervor
und hält einen Friedensſchluß für möglich, jedoch nur, wenn
Abd el Krim guten Willen an den Tag lege‟. Am Quai d’Orſay
erklärte geſtern der Preſſechef beim Empfang franzöſiſcher Jour=
naliſten
, daß die Meldung von einer bevorſtehenden Offenſive
Abd el Krims aus der Luft gegriffen ſei.
Jugoſlawiſche Regierungskriſe.
EP. Belgrad, 1. April.
Die politiſche Lage hat eine unerwartete Zuſpitzung erfah=
ren
. Alle Parteien mit Ausnahme der Radikalen ſind mit dem
Budget für 1926/1927, das am Dienstag in der Skuptſchina ange=
nommen
wurde, unzufrieden. Der Führer der Koalitionspartei,
Unterrichtsminiſter Stephan Raditſch, hatte am Dienstag die
Forderung aufgeſtellt, daß die bis zum 5. Mai vertagte Skup=
tſchina
ſchon am 8. April zuſammentrete.
Am Mittwoch fand ein Miniſterrat ſtatt, in dem Raditſch an
dieſer Forderung feſthielt. Miniſterpräſident Paſitſch erwiderte,
daß er entſchloſſen ſei, zu demiſſionieren, falls Raditſch als Füh=
rer
der zweiten Koalitionspartei, auf ſeinem Verlangen nach vor=
zeitiger
Einberufung des Parlaments beharre. Der Miniſterrat
wurde um 5 Uhr unter großer Erregung unterbrochen und Pa=
ſitſch
begab ſich zum König, mit dem er eine halbſtündige Unter=
redung
hatte. Um 6 Uhr abends nahm der Miniſterrat ſeine Be=
ratung
wieder auf, die bis zur Stunde noch andauert.
In politiſchen Kreiſen rechnet man mit dem Rücktritt des
Kabinetts Paſitſchs. Als ſein Nachfolger gilt der zweite Chef
der radikalen Partei Jovanovitſch, der den Verſuch unternehmen
dürfte, ein erweitertes Koalitionskabinett, jedoch mit Ausſchluß
der eigentlichen Parteiführer, zu bilden.
Am Donnerstag vormittag fand ein Miniſterrat ſtatt, in dem
Stephan Raditſch die Erklärung abgab, daß er und ſeine kroati=
ſchen
Miniſterkollegen ihre endgültige Demiſſion aufrecht erhalten,
falls die Skuptſchina nicht für den 8. April einberufen werde.
Miniſterpräſident Paſitſch erklärte, daß, über die weitere Haltung
der Radikalen Partei eine für Freitag nachmittag einberufene
Sitzung des Radikalen Klubs entſcheiden wird. Die Löſung
der Regierungskriſe iſt danach auf Freitag ver=
ſchoben
. Die Situation wird jedoch allgemein als ſehr
ernſt angeſehen. Man glaubt, daß Paſitſch am Freitag zurück=
treten
wird, da er keinesfalls geneigt iſt, die Forderungen der
Naditſchianer zu erfüllen.

Der rumäniſch=polniſche Oefenſiv=Vertrag.
Warſchau, 1. April.
In Bukareſt wurde der Defenſiv=Vertrag zwiſchen Polen
und Rumänien unterzeichnet. Der Vertrag, der eine fünfjährige
Geltungsdauer hat, ſieht eine beſondere Schiedsgerichtskonven=
tion
zwiſchen Polen und Rumänien vor. Außerdem aber ver=
pflichten
ſich beide Mächte, den status guo zu verteidigen. Die
polniſchen Blätter heben die Bedeutung dieſes Bündniſſes her=
vor
, das beſonders Rumänien Beßarabien ſichere.

* Des Grafen Beihlens Gegenangriff.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
Ir. Wien, Ende März 1926.
Drei Monate ſind es nun her, ſeit die europäiſche Oeffent=
lichkeit
durch die erſten Meldungen über eine großzügige Geld=
fälſchung
alarmiert wurde. In raſcher Folge wurden die Haupt=
belaſteten
ein Prinz und ein Landespolizeichef ſowie eine
Reihe größerer oder kleinerer Nullen verhaftet. Mehr hat ſich
genau genommen in der Franesfälſcheraffäre weder ereignet, noch
kam die vielfach erwartete große Senſation ans Tageslicht. Von
der Parteien= und Weltpreſſe Gunſt oder Mißgunſt gemodelt.
wurde die Schuld am Ausbleiben der Senſation teils der unga=
riſchen
Regierung zugeſchoben, teils dieſe dahingehend verteidigt,
daß eben nichts weiter klarzuſtellen ſei; weder ſachlich noch per=
ſönlich
! So gab es ein Geſtrüpp von Meldungen, aus dem klug
zu werden man ſchon tieferen Einblick zu gewinnen verſuchen
muß, weil heute Franesfälſchung und ungariſche
Innenpolitik zwei getrennt zu behandelnde
Themen ſind.
Ueber die Francsfälſchung läßt ſich heute bereits ein faſt
lüickenloſes Ueberſichtsurteil abgeben; ſie wurzelt in dem Frie=
densvertrag
von Trianon, in der innerlich zerwühlten ungariſchen
Volksſeele. Die Veranlaſſung bildeten die inneren Zuſtände der
Tſchechoflowakei. Von allen Nachbarn Ungarns zeigte dieſer aus
ſechs Nationalitäten zuſammengeſetzte Kleinſtaat die meiſten
Brüchigkeitserſcheinungen alſo wandte man ſich vor allem
gegen dieſen. Die Leidenſchaft der Wahlkampagne ſchien den
Nährboden für ungariſche Irredenta noch aufnahmefähiger ge=
macht
zu haben; die Wiedergewinnung der Slowa=
kei
w.ir der Anlaß für die Franesfälſchung; für
Irredenta braucht man Geld; dieſe Erkenntnis iſt ſo alt wie der
Begriff Irredenta. Da die ungariſche Regierung keines hergeben
konnte, weil Sanierungsarbeit und Völkerbundskontrolle dagegen
ſtehen, ſo ſuchte man Geld, auf dem hiſtoriſchen Weg der Fäl=
ſchung
zu bekommen. Da es ſich um ein patriotiſches Ziel han=
delte
, und dieſer Zweck das Mittel zu heiligen ſchien, ſo glaubte
man aus patriotiſchen Gründen zu handeln; das war der
Vorwand! Mit Feſtſtellung von Grund, Veranlaſſung und Vor=
wand
ſcheint eigentlich der ſachliche Teil der Franesfälſcheraffäre
geklärt.
Und damit kommt man zum zweiten Teil der Angelegenheit,
der ungariſchen Innenpolitik. Die Regierung des
Grafen Bethlen währt nunmehr fünf Jahre; ſie baſiert auf einer
großen Majoritätspartei, die zwar keineswegs homogen iſt
immerhin iſt in ihr die innere Bindung ſtärker als die Adhäſion
nach rechts oder links; 140 Mandaten der Regierungspartei ſtehen
100 der übrigen Gruppen gegenüber, von denen 28 Mandate eine
wohlwollende Neutralität einhalten; der kleine Raſſenſchutz
Gömbös, deſſen Einfluß im Lande nicht zu unterſchätzen iſt, treibt
mehr Spiegelfechterei denn wirkliche Oppoſition, ſo daß deſſen
Wirkung und Impulſe von rechts der Regierung nicht einmal
unangenehm ſind. Von der ſonach 64 Mann ſtarken Oppoſition
ſind 24 Parteiloſe, welche Politik auf eigene Fauſt betreiben;
24 Sozialdemokraten ſtehen einem in drei weiteren Parteien ge=
teilten
bürgerlichen Oppoſitionsreſt gegenüber.
Daß ſonach Bethlen zwangsläufig Rechtspolitik betreibt, iſt
nach dieſem Parteiſchema klar; daß Rechts in ganz Ungarn
Trumpf iſt, reſultiert aus dem jahrhundertealten Magnaten=
einfluß
und der Niederſchlagung des Sowjetregiments der Jahre
1918 und 1919; daß dieſer Rechtskurs eine geradezu fleiſchgewor=
dene
Irredenta verkörpert, ergibt ſich aus der magyariſchen Men=
talität
; daß ſchließlich und endlich in dieſer Treibhausluft Blüten
gedeihen welche ſich als Sumpfblumen erweiſen, erſcheint zwangs=
läufig
daher greift die ſchwache Oppoſition die Franesfälſcher=
affäre
auf, um der Regierung Fallſtricke zu legen. Man erhofft,
daß ſie darüber ſtolpert, und erwartet, daß das Stolpern mit
ſchwerer Kompromittierung der Regierung und damit des ganzen
Kurſes verbunden ſein werde; in dieſer Atmoſphäre wünſcht die
Oppoſition Neuwahlen vorzunehmen, die dann die Kräfteverhält=
niſſe
vielleicht korrigieren könnten. Auf dieſer Einſtellung baſiert
die Taktik der Oppoſition.
Daß Graf Bethlen und ſeine Partei nicht weichen, iſt politiſch
begreiflich; ſchließlich kann er ſich darauf berufen, daß die mit
ſeinem Namen verknüpfte Regierung das Land wirtſchaftlich
ſaniert hat und daß es ſeinem Geſchick gelungen iſt, die mit der
Königsftage zuſammenhängenden ſchweren inneren Differenzen
des Magyarentums auszuſchalten, zu neutraliſieren. In der Ge=
ſamtheit
betrachtet, muß daher der objektive Beobachter feſtſtellen,
daß der Kampf in Ungarn mit der Francsfälſcheraffäre eigentlich
nurmehr mittelbar zuſammenhängt, und daß darüber die außer=
ungariſchen
Zuſchauer im Unklaren ſind, weil das Ausland in
dem Streit der ungariſchen Parteien mit Gunſt oder Abneigung
Stellung nimmt.
Insbeſondere tritt dies in den Angriffen parteiloſer Legi=
timiſten
in Erſcheinung, wie ſolche in letzter Zeit durch den
Markgrafen Pallavicini und den Grafen Sigrai unternommen
wurden. Da es der Linksoppoſition nicht gelang, zum gewünſch=
ten
Erfolg dem Sturz Bethlens zu kommen, ſo fühlten ſich
dieſe gleichſam als letzte Reſerve nach dem alten Grundſatz: res
ad triarios venit! Mehr als bei allen anderen Angriffen merkt
der objektive Beobachter den Grund dieſer Feindſeligkeit; es führt
in jene fernen Tage zurück, in denen der Novemberputſch König
Karls den Regierungstruppen Bethlens bei Budaörs erlag. An
dem nunmehrigen Ergebnis werden aber auch die legitimiſtiſchen
Triarier nicht mehr viel ändern, denn die Franesfälſcheraffäre iſt
nurmehr ein Vorwand für den in Ungarn landsüblichen friſch=
fröhlichen
Parteikrieg; ſie verliert die Senſation und ſteht daher
am Beginn des Endes, das Verſanden heißt.
Gewiß: Graf Bethlen hatte auch Glück; auf der Genfer
Völkerbundstagung trat dies zutage! Wären anläßlich der dies=
maligen
Völkerbundstagung nicht außergewöhnliche Bewegungen
vor ſich gegangen, ſo hätte man damit rechnen müſſen, daß die
Affäre in irgendeiner Weiſe angeſchnitten und damit auf die
Tagesordnung gekommen wäre. Da dies jedoch nicht der Fall
war und Graf Bethlen auch keiner der geplanten Inſulten aus=
geſetzt
war, ſo fällt auch das Stichwort in ſich zuſammen, daß

[ ][  ][ ]

Seite 2

Freitag, den 2. April 1926

Nummer 92

Bethlen nicht mehr geeignet ſei, Nutzen für Ungarn zu gewähr=
leiſten
. Damit aber kommt man langſam auch in Ungarn zur
Erkenntnis, daß ein Fortſpinnen der Franesfälſchungsdebatten
allmählich überflüſſig und unzeitgemäß wird. Die Franesfälſcher=
affäre
war ein Fehler, das iſt beſtimmt. Ob ſie ein Verbrechen
war, können wohl nur die Gerichte entſcheiden. Die überwiegende
Maſſe der Ungarn wird ſie kaum jemals als ehrloſe Handlung
verdammen. Damit ſind aber eigentlich nunmehr die Akten über
dies Thema geſchloſſen, denn der Senſationsluſt wird ſie keinen
Stoff mehr bieten.
Deutſchland und der Völkerbund.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Beſchluß des Reichskabinettes, an der weiteren Ver=
handlung
der Genfer Studienkommiſſion mitzuwirken, wird in
der Berliner Preſſe ganz verſchieden kommentiert. Er wird von
den meiſten Zeitungen mit Recht als grundſätzliche An=
nahm
e der Einladung angeſehen. Auffallend iſt aber,
daß gerade der ſozialdemokratiſche Vorwärts das Gegenteil
herauslieſt. Nach ſeiner Auffaſſung bedeutet der Beſchluß nicht
die Entſendung eines Delegierten, ſondern die Vertagung dieſer
Entſcheidung. Darin irrt ſich der Vorwärts‟. Er ſcheint an
die letzte Phaſe der Verhandlungen zu denken, wo vorübergehend
die Rede davon war, daß wir lediglich einen Beobachter nach
Genf ſchicken wollten. Davon iſt das Reichskabinett abgegangen,
weil es ſich von einer ſolchen Halbheit nichts verſprach. Aller=
dings
bleibt alles weitere einer diplomatiſchen Fühlungnahme
vorbehalten, die gleich nach Oſtern einſetzen ſoll. Sie verfolgt das
Ziel, feſtzuſtellen, auf welcher Grundlage die Verhandlungen der
Kommiſſion vor ſich gehen ſollen. Von dem Ergebnis dieſer
Sondierungen wird das Reichskabinett ſeinen endgültigen Be=
ſchluß
abhängig machen. Auch dann erſt wird die Perſonenfrage
geregelt werden. Sollten England und Frankreich ihre Außen=
miniſter
nach Genf ſchicken, dann wird vermutlich auch Dr. Streſe=
mann
ſelbſt fahren. Im andern Falle würde vermutlich der
Völkerbundsreferent des Auswärtigen Amtes die Vertretung
Deutſchlands übernehmen. Die Entſcheidung hängt aber ganz
von dem Ergebnis der diplomatiſchen Fühlungnahme ab.
Deutſchlands Rolle in der Siudienkommiſſion
TU. London, 1. April.
Nach dem diplomatiſchen Korreſpondenten des Daily Tele=
graph
herrſcht in den auswärtigen Aemtern noch große Unklär=
heit
über das Verhältnis Deutſchlands in der Völkerbundskom=
miſſion
zum Studium der endgültigen Verfaſſung des Völker=
bundsrates
. Die nach Berlin entſandte Einladung zur Ernen=
nung
des Vertreters in der Kommiſſion hüllt ſich über die Auf=
gaben
und Befugniſſe der Kommiſſion in Schweigen. Sie ent=
halte
nur eine ſehr allgemein gehaltene Erklärung, daß die Kom=
miſſion
nur autoriſiert ſein werde, dem Völkerbundsrat Empfeh=
lungen
in der Form eines Minderheits= oder eines Mehrheits=
berichtes
zu machen. Es ſei ferner vorgeſchlagen worden, daß der
deutſche Delegierte bei der Kommiſſion dieſelben Rechte wie die
Delegierten der Mitgliedsſtaaten haben ſolle. Juriſtiſch ſei das
aber ein ſehr ſtrittiger Punkt. Denn ſetze man den Fall voraus,
daß alle zehn Ratsſtaaten die Zweidrittel der Kommiſſion aus=
machten
, unter ſich zu einem einmütigen Beſchluß über die Schaf=
fung
neuer ſtändiger oder nichtſtändiger Sitze kämen, dann würde
dieſer einmütige Beſchluß nur noch der formalen Ratifizierung
durch den Völkerbundsrat bedürfen und einer Maforität der
Völkerbundsverſammlung, um in Kraft zu treten. Deutſchland
fei noch nicht Mitglied des Völkerbundsrates und könne, in wel=
chem
Falle es auch ſein Veto ausübe, keinen Einfluß haben, falls
man ſich über die Frage der Aenderung in der Zuſammenſetzung
des Völkerbundsrates in einmütiger Weiſe unter den Rats=
ſtaaten
einige. Es ſei zu erwarten, daß die deutſche Regierung.
bevor ſie eine endgültige Antwort auf die Einladung ergehen
laſſe, um weitere Aufklärungen in dieſer Frage bitten werde.
Die Veröffentlichung der deutſchen Regierung hinſichtlich der
Teilnahme an der Völkerbundskommiſſion, die über etwaige
Abänderungen der Völkerbundsverfaſſung beraten ſoll, wird von
der engliſchen Preſſe deswegen begrüßt, weil ſie offiziell die Fort=
ſetzung
der deutſchen Völkerbundspolitik bedeute. Die Times
erklärt mit Befriedigung, daß die Bekanntgabe keinerlei Ein=
ſchränkungen
enthalte wonach Deutſchland nur einen Beobachter
nach Genf ſchicken wolle. Es beſtehe daher aller Grund zur Hoff=
nung
, daß Deutſchland bereit ſei, als Mitglied an der Kommiſ=
ſion
teilzunehmen. Der Daily Telegraph führt die etwas un=
klaren
Andeutungen darauf zurück, daß man in Berliner und
anderen juriſtiſchen Kreiſen noch keineswegs über die rechtlichen
Schwierigkeiten hinweggekommen ſei, die dadurch entſtanden, daß
Deutſchland als Nichtmitglied des Völkerbundes an einer Kom=
nniſſion
von ſolch weittragender Bedeutung teilnehmen ſoll. Deutſch=
land
beabſichtige, zunächſt weitere Informationen einzuholen.

Vom Tage.
Die deutſche Wirtſchaft sdelegation in Paris gab geſtern
bekannt, daß ſich beide Parteien auf den Text eines Zuſatzabkom=
mens
zum Abkommen vom 12. Februar geeinigt hätten, deſſen In=
halt
nach Genehmigung, durch die beiden Regierungen veröffentlicht wer=
den
ſoll.
Wie in politiſchen Kreiſen verlautet, beabſichtigt die öſter=
reichiſche
Regierung, nach formeller Aufhebung der Finanz=
kontrolle
im Juni die Zuſtimmung der Signatarmächte des Genfer Ver=
trages
zu einer neuen Anleihe zu gewinnen, die zum Ausbau
der Staatsbetriebe dienen ſoll.
Der Präſident des Danziger Volkstags, Oberſtudien=
direktor
Treichel, iſt geſtern an den Folgen eines Schlaganfalles
geſtorben.
Nach Meldungen aus Tokio wird der deutſch=japaniſche
Handelsvertrag, in Kürze zum Abſchluß kommen.
Briand hat ein Dekret unterzeichnet, nach dem die zeitwei=
lige
Miſſion des Senators Steeg als Generalreſident von
Marokko erneuert wird.
Im Quai d’Orſay erklärt man, noch keine Beſtätigung der engliſchen
Meldung zu haben, wonach Henry de Jouvenel und Lord Plumer in
Jeruſalem ein Syriſch=Paläſtinaiſches Abkommen abge=
ſchloſſen
hätten. Es könne ſich höchſtens um eine mindliche Vereinbarung
handeln.
Chamberlain ſtellte im Unterhauſe feſt, daß der britiſche Ge=
ſandte
in Peking, angewieſen ſei, nur im äußerſten Notfalle Waf=
fengewalt
zum Schutz der Ausländer anzuwenden.
Die dritte internationale Schiffahrtskonferenz
wird in London zwiſchen dem 14. und 16. Aprilzuſammentreten.
Wie aus Belgrad gemeldet wird, dürfte vorausſichtlich das Kabi=
nett
Paſitſch demiſſionieren infolge Verſchärfung des Kon=
fliktes
zwiſchen dem Miniſterpräſidenten und dem Kabinettsmitglied Ra=
ditſch
.
Muſſolinis Beſuch in Tripolitanien wird mit
großen Feierlichkeiten in dieſer Kolonie verbunden ſein. Die Ueberfahrt
erfolgt am 8. April von Oſtia aus auf dem Schlachtſchiffe Cavour, das
von 15 Einheiten begleitet ſein wird.
Die türkiſche Regierung hat den Times= Korre=
ſpondenten
in Konſtantinopel wegen Verbreitung falſcher Nachrich=
ten
ausgewieſen.
Die Sowjetregierung beabſichtigt, im Zuſammenhang mit
der Weigerung, an der Abrüſtungskonferenz teilzunehmen, ein Rotes
Buch über die Tätigkeit der Sowjetdiplomatie in der Frage der allge=
meinen
Abrüſtungen herauszugeben.
Der Vormarſch Tſchangtſolins und Wupeifus auf
Peking iſt nach den letzten Meldungen zum Stillſtand gekommen.
Nach einer Meldung des New York Herald hat das amerikaniſche
Arbeitsminiſterium mitgeteilt, daß in dieſem Frühjahre in den Ver=
einigten
Staaten eine Säuberungsaktion gegen un=
erwünſchte
Ausländer ſtattfinden werde.

Dr. Streſemann in Annaberg.
Annaberg, 1. April.
Anläßlich einer Bismarckfeier ſprach Reichsaußen=
miniſter
Dr. Streſemann am Geburtstage des Reichsbe=
gründers
in Annaberg. In ſeinen Ausführungen, die im Schluß=
teil
die heutige politiſche Lage ſtreiften, betonte er, daß die Kon=
ſtellation
, vor der Deutſchland heute ſtehe, mit keiner Lage zu
vergleichen wäre, die von Bismarck gemeiſtert wurde und daß
Bismarck über diejenigen lächeln würde, die da glaubten, aus
ſeinen Reden und Handlungen Rezepte für die heutige Lage
formen zu können. Die Kritik der heutigen Politik habe
ihre tiefſte Urſache in dem großen Gegenſatz der
Empfindung, mit welcher der Deutſche der gewaltigen ge=
ſchichtlichen
Größe ſeines Vaterlandes gedenkt, und der
Unfreiheit und politiſch geringen Beweglich=
keit
zu der wir heute verurteilt ſind. Wir müſſen uns
langſam unſere Großmachtſtellung wieder erringen. Das Fehlen
jeglicher Machtmittel bedinge, abgefehen von der friedlichen Ein=
ftellung
Deutſchlands, deſſen ſtolzeſte Zeit diejenige iſt, in der
Bismarck Europas Frieden erhielt die Anwendung neuer
politiſcher Methoden und eine neue Einſtellung im Verhältnis
der Mächte. Zwei Geſichtspunkte beherrſchen die gegenwärtige
Lage: der eine iſt die Friedensſehnſucht der Völker,
die erkannt haben, daß der Weltkrieg ſelbſt für die Siegervölker
kein dauerndes Glück ſchuf, die Weltwirtſchaft aber aus
ihren feſten Regeln beinahe in ein Chaos geworfen hat.
Daraus ergibt ſich die zweite Aufgabe für die Gegenwart, näm=
lich
die aus den Fugen geratene Weltwirtſchaft wieder einzu=
renken
, eine Aufgabe, die ohne Deutſchlands Mitwir=
kung
nicht zu löſen iſt. Auf dieſem Boden ergibt ſich für
Deutſchland die Notwendigkeit zu internationaler Zuſammen=
arbeit
auf der Grundlage einer Verſtändigung unter gleich=
berechtigten
Ländern. Dieſe Politik führte uns von London
über Locarno nach Genf. Die Vertrauenskriſe der letzten
Völkerbundstagung iſt noch nicht überwunden.
Ob wir den Weg nach Genf zurückfinden können, hängt davon
ab, ob diejenigen, die das Friedenswerk von Locarno mit dem
Gedanken des Völkerbundes verbanden, den Weg für Deutſch=
land
freizumachen verſtehen, den Deutſchland gehen kann.

Chamberlain und Locgrno.
Chamberlain gegen eine frühere Rheinland=
Räumung.
Ein Mitglied der engliſchen Arbeiterpartei hat im Unterhaus
Herrn Chamberlain die Frage geſtellt, ob er eine Ertlärung über
die Räumung des Rheinlandes abgeben könne. Der Interpellant
wies auf die Ertlärungen der Kommiſſion des Völkerbundes hin,
daß Deutſchland ſeine Verpflichtungen redlich erfüllt habe. Herr
Chamberlain zuckte die Achſeln und ſprach von einer Verkennung
der Tatſachen. Die Kommiſſion habe lediglich ausgeſprochen, daß
Deutſchland jetzt ſichtbare Garantien ſeiner ehrlichen Abſicht gebe,
ſeine internationalen Verpflichtungen einzuhalten. Unter dieſen
Umſtänden, behauptete Herr Chamberlain, dürfte die Frage der
Räumung des Rheinlandes gegenſtandslos ſein. Das iſt eine
ſehr ſeltſame Auffaſſung, die um ſo merkwürdiger berührt, als
Herr Briand in der franzöſiſchen Kammer zugegeben hat, man
könne Deutſchland keinen Vorwurf darüber machen, wenn es ſich
auf den Artikel 431 des Verſailler Vertrages berufe und daraus
das Recht zur Verkürzung der Beſatzungsfriſten ableite.
Der ſozialdemokratiſche Vorwärts zieht aus der Antwort
Chamberlains die Schlußfolgerung, daß es jetzt Pflicht der
Reichsregierung wäre, die Initiative zur endlichen Bereinigung
der Entwaffnungsfrage zu ergreifen, damit das letzte rechtliche
Hindernis gegen die frühere Räumung der beiden noch beſetzten
Zonen aus dem Wege geräumt werde. Dieſe Verhandlungen
ſind, ſoweit wir wiſſen, in vollem Gange. An amtlicher Stelle
hat man auch die begründete Hoffnung, daß der Abſchluß der
Militärkontrolle nicht mehr fern iſt. Um ſo peinlicher aber wirkt
es, daß Herr Chamberlain, der über dieſe Tatſachen unterrichtet
iſt, die Frage nach einer früheren Räumung für gegen=
ſtandslos
erklärt. Er wird aus den Verhandlungen von Lo=
carno
wiſſen, daß Herr Briand zwar jede bindende Zuſage abge=
lehnt
, aber doch wenigſtens angedeutet hat, man werde über die=
ſes
Thema der zweiten und dritten Zone pielleicht nach einem
halben Jahr ſprechen können. Für Deutſchland iſt dieſe
Frage keineswegs gegenſtandslos. Sie iſt für
uns im Gegenteil der Drehpunkt, der ganzen Lo=
carnopolitik
. Die jüngſte Aeußerung Chamberlains zeigt
aber nur, daß er zwar gerne den Geiſt von Locarno ſpäzieren
führt, aber . . . . dieſes Geiſtes keinen Hauch verſpürt hat.
Pandervelde über die Genfer Tagung.
TI. Paris, 1. April.
Der Figaro veröffentlicht heute ein Interpiew mit dem
belgiſchen Außenminiſter Vandervelde über ſeine Eindrücke auf
der letzten Genfer Tagung. Zu Beginn ſeiner Ausführungen er=
klärte
Vandervelde, er möchte nicht belgiſch oder franzöſiſch, ſon=
dern
europäiſch ſprechen. Die Genfer Tagung ſei daran ge=
ſcheitert
, daß man in der Erweiterung des Völkerbundsrates
einen Intereſſenkonflikt erblickte, eine Machtprobe zwiſchen
Deutſchland und Polen, das man als Gegengewicht ge n Deutſch=
land
betrachtet habe. Dieſe Einſtellung habe ſowohl riand wie
Skrzynſki bedauert. Man habe in Genf eine Kriſe des
Locarnogeiſtes und eine ſolche des Völkerbundes er=
lebt
. Die erſtere ſei aber glücklich überwunden worden. Er könne
aber verſichern, daß die Verſtändigungsformel, die man in Genf
gefunden habe, keine Communiqus=Phraſe geweſen ſei. Ueber
die Kriſe des Völkerbundes könne man jedoch
ernſte Befürchtungen nicht verheimlichen. Van=
dervelde
äußerte die Befürchtung, daß ſich die Schwierig=
keiten
im Mai oder September wiederholen
könnten. Es ſei zu befürchten, daß man in der Studienkommiſſion
des Völkerbundes dieſelben prinzipiellen Gegenſätze antreffen
werde, wie auf der Genfer Tagung. Schweden und einige kleine
Staaten würden wahrſcheinlich gegen die Erweiterung des Rates
mit Ausnahme Deutſchlands ſein. Auch Braſilien werde hart=
näckig
ſeinen Anſpruch auf einen Ratsſitz aufrecht erhalten.
Dieſe Schwierigkeiten würden die Locarno=
politik
gefährden und den Völkerbund tödlich
lähmen.
Japan und die Abrüſtungskonferenz.
New York, 1. April.
Wie die Aſſociated Preß aus Tokio meldet, haben die ver=
ſchiedenen
europäiſchen Zeitungsmeldungen über Japans Hal=
tung
gegenüber der Entwaffnungskonferenz in Genf das japa=
niſche
Auswärtige Amt veranlaßt, nachdrücklich das Gerücht zu
dementieren, wonach Japan beabſichtige, ſich dem von Amerika
veitretenen Gedanken einer Trennung der Abrüſtungsfrage zu
Lande von der zur See zu widerſetzen.

Karfreitag.
Von Heinrich Lerſch.
Am Mittwoch hatten die Kinder Oſterferien bekommen, un
die erſten zwei Tage verregneten. Aber am Freitag ſtieg de
Sonne in ſtrahlendem Glanz aus den Nebeln der Frühe, un
ſie beſchloſſen, heute Räuber und Soldat zu ſpielen. Die Räuben
höhle war der alte Gemüſewagen, und während die Jungens
ihren Hauptmann wählten, richteten die Madchen die Küche e
Zuerſt beſchloſſen ſie, den Proviantwagen zu überfallen und der
Köchinnen einen tüchtigen Schinten zu bringen. Unterdeſſe
ſchälten die Mädchen Kartoffeln und buken den Kuchen.
Als die Räuber zurücktamen, war das Eſſen ſchon gerichtet
Sie ſetzten ſich fröhlich zu Tiſch. Da kam Konrads Bruder, de
Meßdiener mit der Holzklapper über die Straße und zeigte d
Mituagsſtunde an, denn die Glocken waren ja nach Nom gefloget
Papp eſſen, ſo ſagten die großen Leute.
Der kleine Konrad aber jagte: Wenn es jetzt zwölf Uhr i
dann wird der liebe Heiland an das Kreuz geſchlagen. Die So
daten graben ein Loch in die Erde und ſtecken das Kreuz hinein
Ich mein, ich hörte ſie mit den Hämmern klopfen! Da liefer
die Kinder vom Tiſch weg und legten das Ohr an die Erde. J
ich höre, wie ſie die dicken Nägel in das Holz hauen, ſagte de
Hauptmann, das kann garnicht weit ſein, das ſind die Veen
dorfer, mit denen haben wir ja Krieg. Auf! Liebe Räuber, wit
ſchlagen die Veendorfer Soldaten in die Flucht und befreien de
lieben Heiland. Der kann dann gut mit uns übertun. Auf de
Pferde, zur Schlacht! Liebe Räuber! rief er, und als alle Man
auf dem Steckenpferd ſaßen, da zählte er den kleinen Deman
als Wache aus. Der mußte zurückbleiben, um die Frauen zu be
ſchützen. Als ſie ſchon davongeritten waren, kam der Hauptmar
zurück. Er mußte die Kneifzange holen, denn ſie wollten di
dicken Nägel aus dem Kreuzbalken herausziehen und den Heilan=
befreien
. Jetzt ſtopfen ſie die Kleider vom lieben Heiland i.
einen Sack und verkaufen ſie bei meinem Vater, ſagte Lieschet
aus dem Althändlerladen. Auch voriges Jahr haben ſie da
getan. Mein Vater ſagte, das war ein gutes Karfreitagsgeſchäf
Aber am anderen Tag kam die Polizei und hat ſie wieder heraus
geholt, die Kleider, die waren alle von Samt und Seide!
Der kleine Demany ſaß bei den Frauen und hatte das lang
Schwert auf den Knieen. Die Hauptmannsfrau war oben auf
den Bock geſtiegen und ſah der Schlacht um den Berg Golgath
zu. Jetzt haben ſie den Sandberg erſtürmt! rief ſie hinunter
und das Steinlager erobert. Oh, jetzt können ſie nicht meh
mit Steinen ſchießen. Die Räuber gewinnen die Schlacht! frol

lockte ſie, aber ſie verfolgen den Feind bis nach Paris. Sie
haben den Heiland hängen gelaſſen. Jetzt erobern ſie die
Feſtung!
Als der kleine Demany hörte, daß der Heiland noch am
Kreuz hing, hatte er keine Freude mehr am Räuberſpiel. Er
wußte nur, daß der Heiland am Sterben war. Nun wünden die
Sterne vom Himmel fallen, und die Erde ſich öffnen. Die Toten
aus den Gräbern kommen, die Sonne ſich verkriechen und ein
fürchterliches Gewitter blitzen und donnern. Dann würden auch
die Häuſer umfallen, und alle Menſchen tot bleiben. Und nur die
Räuber, die ausgezogen waren, den Heiland zu befreien, blieben
am Leben. Er aber, der nicht mitgezogen war, mußte ſicher ſter=
ben
. Das fühlte er. Er war ſicher Judas, der den Heiland ver=
raten
hatte und ſich erhängen mußte, wie der Mann, der ſich im
Hangbuſch an den Baum aufgehängt hatte. Seine Zunge hing
ganz lang aus dem Munde und alle Kinder hatten vor Angſt
geweint. Aber, wenn er Judas wäre, ſo müſſe er doch den Beu=
tel
mit Geld haben. Nein, einen Beutel mit Geld hatte er nicht,
da war er froh, nicht der Judas zu ſein. Nun ging er von den
Mädchen weg in das Feld. Da war die Vorhölle. In die ſollte
Jeſus doch hinuntergehen, wenn er geſtorben. Und er wollte den
lieben Heiland bitten, daß er doch am Leben bleiben dürfe. Er
wolle auch nie ſein kleines Brüderchen ſchlagen oder ihm wehtun,
wie Kain den Abel geſchlagen hatte.
Die Vorhölle, das war eine neue Dunggrube, die erſt vor ein
paar Tagen gemacht worden war. Er ſetzte ſich auf den Rand
und wartete. Richtig, da wurde der Himmel dunkel, der Nebel
zog vor die Sonne, die jetzt wie ein blutiges Stück Fleiſch aus=
ſah
. Sie kochte im Nebeldampf, und jetzt ſah er, wie die Sterne
durcheinanderliefen und nach dem Mond riefen. Ach, und der
Vorhang in ſeiner Eltern Schlafzimmer würde in zwei Stücke
reißen. Es war ſo ſtill geworden. Nur ein paar Sperlinge
ſchrien. Er hörte ganz deutlich, wie ſie ſagten: Er ſtirbt! Er
ſtirbt! Jetzt muß die Welt untergehen.
Er hielt die Hände vor die Augen und dachte immerzu an
den ſterbenden Heiland. Fühlte ſich an den Kopf, pitſchte ſich
mit den Nägeln hinein, wo dem Heiland die Dornenkrone ſaß.
Aber das tat zu weh.
Da hörte er ſingen. Das waren die Engel, die ſchon vom
Himmel kamen. Ja, ſie kamen auf die Vorhölle zu. Sie trugen
in ihren Händen Puppen, die keinen Kopf mehr hatten und Holz=
pferdchen
mit zerbrochenen Beinen. All die Spielzeuge, die im
Winter kaputtgegangen waren. Und ſie ſangen:
Wenn der jüngſte Tag will werden,
fallen die Sternlein auf die Erden,
weinen alle Kinderlein .. .."

Aber ſie kamen nicht in die Vorhölle zu ihm. Sie gingen
wieder in ihr Haus zurück. Und er hätte ſo gern gehabt, daß
ſie gekommen wären, er war ſo bang allein. Nun ſchlug es von
der Kirche dreimal.
Jetzt, jetzt ſtarb er.
Und Gott Vater, der würde bös werden und das Gewitter
ſchicken. Wie gut war es, daß kein Kirchhof in der Nähe war,
So brauchte er die Toten wenigſtens nicht zu ſehen.
Aber er ſah, wie das Kreuz auf dem Berg Golgatha waukte,
wie feurige Erzengel aus den Wolken ſtiegen, den toten Heiland
vom Kreuz abnahmen und daß alles Licht aus dem verklärtem
Leib des Heilandes kam. Feſt preßte er die Hände vor die Augen,
um nicht blind zu werden. Jetzt mußte er an das Tor der Vor=
hölle
kommen.
Sein Herz ſchlug heftig. Aber, er hatte keine Angſt mehr. Er
wollte dem Heiland all ſeine Märchen erzählen, die er wußte,
wollte ihn in den Schlaf ſingen, wie ſeine Mutter es tat. Und
dann wollte er ſeinen neuen Ball holen. Der ſchöne Ball, den
wollte er dem Heiland mit in den Himmel geben. Und dann
wollte er den lieben Heiland bitten, er ſolle den Ball ſeinem
himmliſchen Vater geben. Einen ſchönen Gruß von dem kleinen
Demany=Jungen. Gottvater ſolle doch ſo gut ſein und nie die
Erde untergehen laſſen. Sein Brüderchen und ſeine Mutter und
ſein Schweſterchen, all die Kinder, die hätten ſicher keine Schuld,
daß die böſen Kriegsmänner und die Juden den Heiland
ans Kreuz geſchlagen hätten.
Der Heiland ſolle es ſeinem Vater ſagen. Er ſollte es den
Soldaten und den Juden verzeihen, daß ſie ſeinen Sohn totge=
macht
hätten. Auch er, der kleine Demany, hätte es dem böſen
Eiſenbahnzug verziehen, daß er den kleinen Molly, den ſüßen
Hund von Deckers, überfahren hätte. Sie haben jetzt einen
Neuen, dem brächte er immer Wurſtfell. Jeden Samstag abend,
wenn Mutter in die Stadt gegangen wäre, dann brächte ſie ein
Pfund Wurſt mit. Aber zu Oſtern, dann brächte ſie noch viel
mehr mit, ſicher zwei Pfund, eine helle Wurſt und eine dunkie
Wurſt. Ach, dann würde der neue Molly Spaß haben. Nun lief
der kleine Demany, den Molly zu holen. Was würde der Hei=
land
ſich freuen, wenn er mit Molly ſpielen könnte.
Als er aber hns Haus kam, ſtand ſeine Mutter in der Tür
und rief: Hermann! Komm, Kaffee trinken! Und da fühlte er,
daß er furchtbaren Hunger habe. Aber er mußte doch immer an
die Vorhölle denken, wenn ihn die Mutter auch nicht mehr ſpie=
len
gehen ließ. Er wurde in die Bütte geſteckt und gewaſchen.
Dann kam er ins Bett. Er hätte ſeiner Mutter gern von der
Vorhölle erzählt. Aber ſie hatte keine Zeit.

[ ][  ][ ]

Nummer 92

Freitag, den 2. April 1926

Seite 3

Italieniſche Kolonialpläne.
Muſſolini und Briand gegen Chamberlain.
* Paris, 1. April. (Priv.=Tel.)
Die ſoeben zu Ende gegangene Finanzdebatte über Steuern
und Inflationsdroſſelung hat den Blick eine Zeitlang von außen=
politiſchen
Problemen abgelenkt, obwohl dieſe im Zuſammenhang durch die ſtaatliche Grubenunterſtützung in Höhe von 19 Millionen
gekommen, ſeine intimeren Freunde über die vielfachen Unter=
haltungen
zu informieren, die in Genf nebenher über alle mög= Ulſter=Staates weiſt einen Ueberſchuß von rund 50 000 Pfund
lichen europäiſchen und kolonialen Probleme geführt worden ſind.
Durchgeſickert iſt vorerſt, daß der ſerbiſche Außenminiſter Nin=
ſchwert
hat, daß Muſſolini einen italieniſch= jugo=
ſlawiſchen
Locarnovertrag nur unter der Be= DerBeitrittAmerikas zum Haager Gerichtshof
dingung zugeſtehen wollte, die Adria als italie=
niſches
Mare Noſtro anzuerkennen und die jahr=
hundertelange
ſerbiſche Zielſetzung nach dem Meer auf das grie=
chiſche
Saloniki zu beſchränken. Nintſchitſch ſcheint aber bei
Briand keine beſondere Gegenliebe gefunden zu haben. Vielmehr
hat der franzöſiſche Außenminiſter die Gelegenheit benutzt, die
ſten einer gemeinſamen Orient= und Kolonial=
politik
mit England klarzulegen und ebenſo auf diplo=
matiſchem
Weg zu bekämpfen.
ſprüche Deutſchlands ſich mehrfach auch ſcharf gegen Frankreich und Vorbehalten zu befaſſen haben, die der amerikaniſche Senat
ausgeſprochen und von Briand für entſprechende Neutralität in
Marokko weitgehende Zugeſtändniſſe an anderer Stelle in Afrika
zu erlangen verſucht. Zuerſt war von der Abtrennung der kleinen
franzöſiſchen Somali=Kolonie am Ausgang des Roten Meeres die Der Kampf um die Rückgabe des deutſchen
Rede, deren Hauptbedeutung in der einzigen Stichbahn nach
Abeſſinien liegt. Als Briand hier ſcharf ablehnte, wurde ihm
von Chamberlain der in Rapallo von Muſſolini vorgeſchlagene
Plan nahegelegt, Italien den Bau einer zweiten Bahn nach
Abeſſiniens Hauptſtadt von Italieniſch=Erythräa aus zuzugeſtehen.
Die beweglichen Klagen Nintſchitſchs haben nun Briand ver=
wünſchen
in Afrika doch lieber an das reiche England zu halten, rungen angenommen werden würde. Man erwartet, daß gegen
Man geht wohl nicht fehl, die jetzt in der Times aufgetauchte
Verſion für einen franzöſiſchen Plan zu halten, wonach Ita=
lien
ſelbſtändige Siedlungen in dem engliſchen
Mandatsgebiet des früheren Deutſch=Oſtafrika
erhalten ſoll. Noch iſt nicht einzuſehen, wie Italien dieſe
Anſprüche gegenüber den zweifellos vorhandenen Widerſtänden
der engliſchen Kolonialpolitik durchſetzen ſoll. Immerhin hat unantaſtbar ſei. Möglicherweiſe wird die Beratung der An=
England im nahen Orient ſo viele verletzbare Stellen, daß ſelbſt gelegenheit im Senat bis zum Herbſt verſchoben werden. In
ein ſo ungeſchickter Außenpolitiker wie Muſſolini in der ungeklär=
ten
Situation des gegenwärtigen Augenblicks ſich vorübergehend da nach den Wahlen die Oppoſition gegen den Plan zu ſtark
auf Frankreich ſtützen muß und England unbequem werden kann.
Nintſchitſch freilich hat von dieſem neuen Einvernehmen zwiſchen Zuſtandekommen des Planes führten, amtlich nicht vertreten ge=
Briand und Muſſolini wahrſcheinlich gar nichts. Im Gegenteil,
unter dieſen Umſtänden wird England erſt recht kein Intereſſe
daran haben, Saloniki als jugoſlawiſchen Hafen zur Wirklichkeit
werden zu laſſen. Deutſchland intereſſiert dieſe Fragen wegen =Kreiſe vertreten. Man weiſt darauf hin, daß Mils, der den Plan
der damit aufgerollten Einteilung in Afrika. Die Abdrängung
Italiens nach der ehemaligen deutſchen Kolonie wird das Inter=
eſſe
nur vorübergehend von Abeſſinien ablenken können, deſſen Belgiens Auslandsonleiheverhandlungen.
Selbſtändigkeit auf Grund des Verirages von 1907 ja eines Tages
doch wieder zum Zankapfel der Großmächte werden wird und muß.
Bündnisvertrages.
Bukareſt, 1. April.
Erklärungen des neuen Außenminiſters Mitilineu, daß die Ne= der belgiſchen Schulden an Großbritannien getroffenen Ueber=
gierung
Avareseu einen Bündnisvertrag mit Italien einkommen abzuhalten. Bei dieſer Gelegenheit wird er wahr=
abſchließen
wolle, Stellung und meint, daß die über dieſen
Gegenſtand von der Liberalen Partei gepflogenen Verhandlungen, mentreffen und mit ihnen weitere Anleiheverhandlungen führen.
ſoweit fortgeſchritten ſeien, daß der Außenminiſter den Vertrag
nur zu unterzeichnen brauche.
Die ſchleppende amerikaniſch=italieniſche
Schuldenregelung.
Nach einer Times=Meldung aus Waſhington iſt das
noch immer ungewiß. Es verlautet, daß 45 Senatoren ſatzungsarmee aus 8000 Engländern, 8000 Belgiern und 66 000
zur Ueberweiſung der Vorlage an den Ausſchuß verpflichtet ſeien.
Da 49 Stimmen erſt eine Mehrheit darſtellten, ſeien die Anhän= die Verminderung der Truppenzahl dauert noch an. Es ſind
ger der Schuldenvereinbarung beſorgt. Man verrate kein Ge=
heimnis
, daß die 100 Millionen Dollar=Anleihe an Italien kein worden. Die Verminderung iſt jedoch ſo gering, daß ſie keines=

*Die Johannespaſſion von Heinrich Schütz
wird durch den Stadtkirchenchor am Karfreitag um 3 Uhr bei
freiem Eintritt zur Aufführung gebracht werden. Ein paar Worte
dazu dürften manchem erwünſcht ſein. Die Paſſionsmuſiken
Schützens unterſcheiden ſich grundſätzlich von den uns bekann=
teren
Bach’ſchen. Schütz ſucht lediglich durch eine dramatiſch=
muſikaliſche
Geſtaltung die Handlung dem Zuhörer ſo anſchaulich
als möglich zu machen, und zwar jedesmal im Sinne des berich=
tenden
Evangeliſten. Den eigentümlich gedämpften Ton, der aus
dem Johannes=Evangelium entgegenklingt, trifft er mit über=
raſchender
Treue durch die Wahl, der weichen, dämmerhaften
phrygiſchen Tonart, mit dem immer wiederkehrenden Schluß=
klang
e gis h. Die Deklamation iſt überaus lebendig und aus=
drucksvoll
, verſucht auch, das Berichtete in beſonderen Linien=
führungen
malend zu verdeutlichen. Beiſpielsweiſe ſoll offenbar
bei der Stelle Die Kriegsknechte flochten eine Dornenkrone‟
das Flechten des Kranzes muſikaliſch abgebildet werden, und man
ſieht förmlich, wie die Dornenkrone Jeſu hoch auf ſein Haupt
geſetzt und der Mantel um ſeine Schultern gelegt wird. Merk=
würdig
maleriſch iſt auch das beſchrieben, was der Evangeliſt
auf Jeſu Hilferuf Mich dürſtet folgen läßt. Hoch an den Stamm
des Kreuzes hinauf zu Jeſu Mund wird der Yſop mit dem Eſſig=
ſchwamm
gereicht, und Jeſus hebt erquickt das Haupt empor.
Der Evangeliſt iſt aber auch der mitfühlende Jünger Chriſti,
deſſen Herz vor Rührung und Liebe wallt bei den Worten Ich
habe der keinen verloren, oder deſſen Rede einen klagenden Ton
annimmt, ſo oft das Wort kreuzigen vorkommt. Der, welcher
die Ereigniſſe berichtet, lebt ſie ſelbſt alle noch einmal durch.
Für die beiden anderen Hauptperſonen, Jeſus und Pilatus,
iſt Schütz beſtrebt geweſen, durch verſchiedenartige Farbe ihrer
Rede den nötigen dramatiſchen Gegenſatz zu ſchaffen. Jeſus ſingt
in der Baßlage, während Pilatus die Tenorlage zugeſchrieben iſt.
Die Deklamation des Pilatus iſt ungemein lebendig, die des
Evangeliſten noch überbietend. Die Perſon Jeſu dagegen läßt
Schütz ſtill wie einen heiligen Schatten an uns vorübergleiten.
Ohne Akzente und hellere Farben fließt die Rede in gleichmäßig
wehmütigem Ausdruck dahin.
Die Chöre nehmen an der eigenartigen Haltung der Einzel=
geſänge
durchaus teil. Es herrſcht bei ihnen eine gewiſſe orato=
rienhafte
Breite, die dramatiſche Knappheit, die wir bei Matthäus
in höchſtem Maße finden, iſt hier in dieſer Weiſe nicht vorhanden.
Aber im Sinne der johanneiſchen Darſtellung iſt das durchaus
richtig. Am ſtärkſten kommt die Geſamtſtimmung des Schütz’ſchen
Werkes wohl in den beiden Chören zum Ausdruck, die die Hiſto=

Das engliſche Budget.
16 Millionen Pfund Oefizit.
EP. London, 1. April.
Der Abſchluß des engliſchen Finanzjahres ergibt im Staats=
haushalt
ein Defizit von rund 16 Millionen Pfund. Dies iſt
mit Genf wahrlich wichtig genug ſind. Briand iſt erſt jetzt dazu / Pfund verurſacht worden, da dieſe in den Voranſchlägen des
letzten Jahres nicht enthalten war. Der Staatshaushalt des
auf. Der ſüdafrikaniſche Finanzminiſter war in der Lage, mit=
zuteilen
, daß er in dieſem Jahre gegenüber dem Defizit des
tſchitſch ſich bei ſeinem alten Freund Briand bitter darüber be= vorigen Erſparniſſe in Höhe von rd. 500 000 Pfund gemacht habe.
Genf, 1. April.
Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht ein Schreiben an
die Signatarmächte des Protokolls betreffend den Ständigen
Internationalen Gerichtshof im Haag, wodurch dieſe
zur Teilnahme an der am 1. September beginnenden Konferenz
ziemlich eindeutige Einſtellung Muſſolinis zugun= eingeladen werden. Die Konferenz ſoll die Frage der Aufſtellung
eines Zuſatzprotokolls prüfen, das durch den Beitritt Amerikas
zum Haager Gerichtshof notwendig wurde. Die Einberufung der
Konferenz erfolgt auf Vorſchlag des britiſchen Außenminiſters
Muſſolini hat in dem Kampf gegen alle kolonialen An= Chamberlain und wird ſich insbeſondere mit den Bedingungen
an das Protokoll des Ständigen Internationalen Gerichtshofes
knüpft.
Eigentums.
TU. New York, 1. April.
Die amerikaniſchen amtlichen Kreiſe betonen, daß Coolidge
möglicherweiſe ſein Veto einlegen würde, falls der neue Plan
anlaßt, Italien den Vorſchlag zu machen, ſich bei ſeinen Kolonial= über die Zurückgabe des deutſchen Eigentums nicht ohne Abände=
den
Plan ſcharf opponiert werden wird. Man befürchtet beſon=
ders
, daß Borah gegen den Plan Stellung nehmen könnte mit
der Begründung, daß er praktiſch eine Beſchlagnahme des deut=
ſchen
Eigentums darſtelle, daß eine ſolche aber im Widerſpruch
zu dem amerikaniſchen Prinzip ſtünde, daß das Privateigentum
dieſem Falle dürfte die Annahme der Vorlage zweifelhaft ſein,
werden könnte. Deutſchland iſt bei den Beratungen, die zu dem
weſen. Der deutſche Generalkonful hat nur als Privatperſon
daran teilgenommen und die Belange der intereſſierten deutſchen
ausarbeitete, durchaus nicht deutſchfreundlich ſei.
TU. Amſterdam, 1. April.
Wie das Handelsblad berichtet, wird von amtlicher Seite
Vor Abſchluß des rumäniſch=italieniſchen bekannt gegeben, daß die Verhandlungen wegen einer auslän=
diſchen
Anleihe niemals unterbrochen wurden. Die belgiſche
Regierung blieb fortgeſetzt im Kontaft mit den Vertretern der
ausländiſchen Banken. Der beligſche Finanzminiſter ſoll im
Laufe der nächſten Woche nach London gehen, um mit dem Schatz=
Das Organ der Liheralen Partei Vitorul nimmt zu dei kanzler eine Konferenz über die Ausführung des zur Fundierung
ſcheinlich mit den Vertretern der ausländiſchen Banken zuſam=
Noch 82000 Mann fremder Truppen im
Rheinland.
Berlin, 1. April.
Wie verlautet, beträgt die Zahl der Beſatzungstruppen im
Schickſal der italieniſchen Schuldenregelung Rheinland immer noch 82000 Mann und zwar beſteht die Be=
Franzoſen. Die Verhandlungen zwiſchen den Kabinetten über
zwar vor kurzem Abtransporte von Formationen angebündigt
Erfolg geweſen ſei im Gegenſatz zu dem deutſchen Angebot. falls den berechtigten deutſchen Forderungen zu genügen vermag.

ria einrahmen. In der Kompoſition der Worte. Das Leiden
unſeres Jeſu Chriſti iſt in ganz wunderbarer Weiſe jener Zug
des ſtillen, leidenſchaftsloſen Duldens Jeſu bei Johannes aus=
gedrückt
, die lange Ausſpinnung der Muſik auf die Worte Der
heilige Evangeliſte Johannes mutet den Hörer an, als ob der
Sänger des Werkes ganz verſunken wäre im Anſchauen des An=
geſichts
mit dem verklärt ſchwärmeriſchen Ausdruck, das die üiber=
lieferung
dem Evangeliſten Johannes zuſchreibt. Im Schluß=
chor
wird die Melodie zu dem Worte O hilf, Chriſti motetten=
artig
entfaltet. Der Alt beginnt, mit dem dritten Viertel treten
die beiden unteren Stimmen hinzu, im zweiten Takt eine Oktave
höher der Sopran. In ſtillen Gängen, meiſt paarweiſe, ziehen
die Stimmen ihre Straße. Bei den Worten fruchtbarlich be=
denken
ſchwingen ſie ſich empor mit ſchwärmeriſchen Modula=
tionen
und lang gehaltenen Tönen, ſinken darnach herab und
bringen wiewohl arm und ſchwach ihr Dankopfer. Mild und
ſtill, wie es begonnen, ſchließt das Werk, in ſeiner Weiſe ein
Meiſterwerk, ein beredtes Zeugnis für die tiefe Seele ſeines
Schöpfers.
W. Borngäſſer.

Bühnenchronik.
Das Heſſiſche Künſtlertheater bereitet, zum
14. April die Erſtaufführung des Schauſpiels Crainquebille von
Anatole France in der ſzeniſchen Neueinſtudierung und
Spielleitung durch Direktor Hans Meißner vor. Das Werk
iſt, ſoweit bekannt, bisher in Deutſchland nur einmal aufgeführt
worden. Es iſt die einzige dramatiſche Studie von Anatole
France und entſtand im Anſchluß an ſeine Novelle Crainque=
bille
, zu der er ſeinerzeit durch den Dreyfus=Prozeß angeregt
wurde.
* In der geſtrigen Beſprechung über die Parſifal=
Aufführung am 31. März muß es betreffs Mitwirkung der Chöre
anſtatt Männerquartett (wie übrigens der Theaterzettel mel=
dete
) heißen: Quartett=Verein 1920.

WSN. 1120 mal geſtorben. Der verſtorbene Schauſpieler Lud=
wig
Barnay führte über ſeine darſtelleriſche Tätigkeit genau Buch.
In 98 Städten hat er ſeine Kunſt gezeigt; in Leipzig trat er in
fünf Gruppengaſtſpielen insgeſamt 78 mal auf. Ludwig Barnay
hat an 3668 Aufführungen in zuſammen 455 Rollen mitgewirkt,
und dieſe Rollen verteilen ſich auf 371 Stücke. Der Künſtler
notierte, daß er auf der Bühne 1120 mal geſtorben iſt, und zwar
erſtochen, erſchoſſen, geköpft, ertränkt, vergiftet, erſchlagen, an
Herzſchlag, ermordet, hingerichtet, an Selbſtmord, eines natür=
lichen
Todes.

Das litauiſche Gewaltregiment
in emei.
Zum Ablauf der Optionsfriſi.
* Memel, 1. April. (Priv.=Tel.)
Als der Memelländiſche Landtag vor etwa einem Monat be=
ſchloß
, zu der Märztagung des Völkerbundes eine Sonderdelega=
tion
zu entſenden, die in Genf gegen das litauiſche Gewaltregi=
ment
in Memel Beſchwerde einlegen und eine Denkſchrift über=
reichen
ſollte, iſt die Welt wieder einmal auf den Kampf aufmerk=
ſam
gemacht worden, den die deutſche Stadt Memel um ihre
nationale und kulturelle Autonomie gegen den Kownoer Impe=
rialismus
, gegen die litauiſche Entdeutſchungspolitik führt. Die=
ſer
Kampf, der zumeiſt in der Stille, aber mit deſto größerer
Zähigkeit ausgefochten wird, reicht in ſeinen Anfängen bis in das
Jahr des Verſailler Friedensſchluſſes zurück. Der Vertrag ent=
hält
in ſeinen unzähligen Annexen auch die Memelkonvention,
die auf Grund falſcher litauiſcher Statiſtiken die Abtrennung des
Memelgebietes vom Deutſchen Reich vorſieht. Bis zum Jahre
1923 hielt franzöſiſches Militär das Memelzebiet beſetzt und rückte
am 10. Januar dieſes Jahres, bezeichnenderweiſe am Tage des
Ruhreinmarſches, ab, um der litauiſchen Beſatzung den Platz
zu überlaſſen. Mit dieſem Tage begann die beſondere Leidens=
zeit
der Memeler Deutſchen. Ueber die Beſtimmungen des
Memelſtatuts, das mit dem Völkerbund abgeſchloſſen wurde, und
in dem ein Autonomieſchutz für Memel vorgeſehen war, hat ſich
die litauiſche Regierung ſtets leichten Gewiſſens hinweggeſetzt
und die rückſichtsloſen Litauiſierungsmethoden angewendet. Die
Wahl zum Parlament, dem ſogenannten Seimelis, hat Kolvno
immer wieder zu verſchieben verſtanden in der Scheu, durch eine
gewaltige deutſche Mehrheit, ſeine Politik vor aller Welt ver=
urteilt
zu ſehen. Als die Memelländer mit ihren Proteſten nicht
zurückhielten und immer ungeſtümer beim Völkerbund, der ja
den Schutz der Memelländer übernommen hatte, vorſtellig wur=
den
, mußten ſich die Litauer ſchließlich zur Ausſchreibung der
Wahlen bequemen. Ihr Reſultat brachte eine ſo verblüffende
deutſche Mehrheit, daß an dem kerndeutſchen Charakter der Stadt
niemand mehr im Zweifel ſein konnte, der ſich nicht mit verbre=
cheriſcher
Intranſigenz über den Sinn der Zahlen hinwegzuſetzen
beabſichtigte. 57000 Stimmen wurden für die deutſche und nur
5000 Stimmen für die litauiſche Liſte abgegeben, ſo daß die deut=
ſchen
Abgeordneten im Landtag eine Mehrheit von 27 gegenüber
insgeſamt 29 Sitzen haben. Damals ſchrieb der ehemalige litau=
iſche
Außenminiſter Profeſſor Voldemaras, dieſes Ergebnis ſei
der beſte Beweis für den rein deutſchen Charakter des Gebietes.
Litauen müſſe von jetzt ab nicht nur den moraliſchen, ſondern
auch den faktiſchen Verluſt Memels in Rechnung ſtellen.
Trotzdem hat Litauen auch nach den Wahlen ſeine Unter=
drückungspolitik
nicht nur nicht abgebaut, vielmehr ihre Metho=
den
noch verſchärft. Mit allen Mitteln der Knebelung und Schi=
kanierung
bis zur Landesverweiſung iſt es beſtrebt, den deutſchen
Geiſt einzudämmen und den litauiſchen Charakter des Gebietes
zu betonen. Wenn die Deutſchen, um überhaupt einen geordne=
ten
Handel und Wandel zu ermöglichen, in einem Punkt wie
in der Angelegenheit des Landespräſidenten Simonaitis nach=
geben
, ſo erweiſt es ſich, daß Kowno dies nur als neues Sprung=
brett
benutzt, um den Deutſchen das Leben in Memel ganz zu
verekeln und unmöglich zu machen.
Die tieferen Gründe all dieſer Schikanen liegen in der Tat=
ſache
, daß am erſten April die Optionsfriſt für Deutſchland ab=
gelaufen
iſt und Litauen möglichſt viel Kerndeutſche zur Abwan=
derung
zwingen will, um den Reſt deſto ungehemmter litauiſie=
ren
zu können. Es ſcheint aber, daß ſie die Rechnung ohne den
Wirt machen. Die deutſchen Landtagsabgeordneten haben einen
Aufruf erlaſſen, in dem ſie die Memelländer auffordern, nicht zu
optieren und in Memel zu bleiben. Dieſe wahrhaft nationale
Tat, als deutſche Vorpoſten im Oſten auszuharren, kann den
Memelländern nicht hoch genug angerechnet werden. Anſtatt
durch Abwanderung das Deutſchtum zu ſchwächen, ziehen ſie es
vor, in der Hoffnung, daß keine Verträge ewig währen, in mög=
lichſt
geſchloſſener Einheit an Ort und Stelle zu bleiben, um den
nationaldeutſchen Charakter der Stadt zu wahren. Denn auch
für Memel gilt das Wort: Zu Deutſchland gehört, was
deutſch iſt.
Turati.
EP. Rom, 1. April.
Der neue Leiter der Fasciſtiſchen Partei, Auguſto Turati,
erklärte dem Impero über die Richtlinien ſeines Programms:
Nachdem der Kampf gegen den Aventin gewonnen ſei, könne die
Unverſöhnlichkeit des Fascismus den anderen Parteien gegen=
über
gemildert werden. Man müſſe die kläglichen Zuſtände der
früheren führenden Parteien ins Auge faſſen und die Worte des
Duce beherzigen, vor allem gegen ſich ſelber unverſöhnlich zu ſein.

* Alfred Einſtein: Das neue Muſiklexikon. XXVI und
730 Seiten. Gebunden 27,50 Mark, Halbfranz 32 Mark. Max
Heſſes Verlag, Berlin.
Das neue Muſiklexikon des bekannten Münchener Muſik=
forſchers
, der nach Hugo Riemanns Tode die Weiterführung von
deſſen berühmtem großen Muſiklexikon übernommen hat verfolgt
weſentlich andere Zwecke als das genannte große wiſſenſchaftliche
Werk. Es will der modernen Muſik und ihrer Erkenntnis dienen
und enthält als Kern die von Einſtein bewerkſtelligte Ueber=
ſetzung
des im vorigen Jahre erſchienenen Dictionary of Mo-
dern
Music, herausgegeben von Eaglefield=Hull. Sollte dies
Werk dazu dienen, die ſeit Beginn des Krieges zerſtörten muſi=
kaliſchen
Wechſelbeziehungen zwiſchen den Ländern und Völkern
anzubahnen und die Vielheit des ſeitherigen künſtleriſchen Ge=
ſchehens
in den verſchiedenen völkiſchen Kulturkreiſen in ihren
Erſcheinungen lexikaliſch zu ſammeln, ſo ergibt Einſteins Bear=
beitung
eine noch ſtärkere Einſtellung auf die Verbindung zwi=
ſchen
Wiſſenſchaft und Praxis in Anlehnung an die wichtigſten
neuen muſikwiſſenſchaftlichen Methoden.
Das Lexikon dient inſofern der neueſten Kunſt, als die
Grenze deſſen, was es behandelt, etwa mit dem Jahr 1880 ge=
zogen
wurde. Was ſeither produktiv, reproduktiv und wiſſen=
ſchaftlich
geleiſtet wurde, wird plaſtiſch und kurz fixiert. Von
älterer Kunſt iſt nur das einbezogen, was für das moderne Kunſt=
leben
noch von wirklicher Bedeutung iſt. Hiſtoriſche Meiſter wie
Palgeſtrina, Monteverdi, Schütz würde man darum vergeblich
ſuchen, bei klaſſiſchen und frühromantiſchen Meiſtern wie Mozart,
Beethoven, Schubert, Schumann entfällt alles biographiſche Ma=
terial
wie auch die Aufzählung der Werke, mit kurzen Worten
iſt nur die Einſtellung unſerer Zeit zu dem Meiſter und ſeinem
Lebenswerk und das neueſte aus der Literatur angegeben. Wenn
wir uns dagegen über moderne Komponiſten und Künſtler orien=
tieren
wollen, ſo finden wir überall Artikel von größter Voll=
ſtändigkeit
und Klarheit. Der Künſtler, ſein Lebenslauf, ſein
Charakter, alle bisher erſchienenen Werke und die Literatur ſind
mit bewundernswerter Vollſtändigkeit behandelt. Bedeutungs=
voll
ſind ferner vor allem die größeren Aufſätze über die Muſik
der verſchiedenen Völker ſeit 1880.
Aus dieſen Gründen iſt dies neue Werk eine überaus wert=
volle
Ergänzung des Riemannſchen Lexikons, ohne daß es in
irgend einer Beziehung als konkurrierend mit dieſem angeſehen
werden könnte. Die Einſtellung beider Werke iſt eine völlig andere.
Darum wird Einſteins Lexikon für jeden unentbehrlich ſein, der
ſich für moderne Muſik intereſſiert oder der beruflich als Kritiker,
als Leiter von konzertierenden Vereinen, als reproduktiver
Noack.
Künſtler tätig iſt.

[ ][  ][ ]

Freitag, den 2. April. 1926

Nummer 92

Familiennachrichten

w

Statt Karten

Die Verlobung meiner
Tochter Edith mit Herrn
Otto Ehrhardt beehre ich
mich anzuzeigen

Frau Konsul Hugo
Stahlschmidt Ww.

Düsseldorf
Amsterdamerstraße 170

Meine Verlobung mit
Fräulein Edith Stahlschmidt,
Tochter des verstorbenen
Herrn Konsul Hugo Stahl-
schmidt
u. seiner Gemahlin
Frau Gertrud, geb. Heinen,
zeige ich ergebenst an

Otto Ehrhardt
Dipl. rer. merc.

Darmstadt
Rheinstraße 4

Ostern 1 926

5032

Ihre am heutigen Tage vollzogene Vermählung beehren
ſich hierdurch ergebenſt anzuzeigen

Prokuriſt Willy Kuhle und Frau Elſa,
geb. Schnlze

Darmſtadt, den 3r. März I926.
Gutenbergſtraße 22

Trauung: Sonntag, 4. April (r. Oſtertag), nachm. 3 Uhr in der Schloßkirche

Heute entſchlief nach längerem Leiden meine
liebe Mutter, unſere Großmutter und meine

Schweſter

Frau Chriſtine Coy

geb. Lutzi

im 82. Lebensjahr.

(5068

Eliſe Waſter Wtw., geb. Coy
Otto Walter und Frau
Richard Walter
Anna Lutzi.

Die Beerdigung findet Samstag, den 3. April, vor=
mittags
11 Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.

Am 1. April verſtarb unſer Kamerad

Philipp Wilch

Ehrenmitglied des Vereins
nachdem er noch vor kurzem ſeine Goldene Hochzeit
feiern konnte. Wir verlieren in dem Verſtorbenen
einen unſerer beſten und treueſten Kaweraden,
einen aufrechten und gütigen Menſchen, deſſenAnden=
ken
in unſeren Reihen ſtets lebendig bleiben wird.
Die Beiſetzung findet am Oſtermontag, vorm. /, 12
Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt. Wir bitten die
Kameraden um möglichſt zahlreiches Erſcheinen.

Verein ehemgliger Angehöriger des
He ſiſchen Artilleriekorps
Bickel, Hauptmanna. D., 1. Vorſitzender. (5117

Ihre am 1. Oſierfeiertag, nach=
mittags
2 Uhr in der Petruskirche
ſiattfindende Trauung zeigen an

Gg. Steinmetz
und
((8995
Käthe Steinmetz, geb. Horſt

Rhönring 41

Beſſungerſtr. 88½

Ihre Vermählung beehren ſich
anzuzeigen
Wilhelm Morgenroth
Emmy Morgenroth

Statt Karien.
Für die Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden
meines lieben Mannes bitte
ich unſeren tiefgefühlten Dank
entgegenzunehmen.
Für die Hinterbliebenen:
Hedwig Freifrau von Starck
geb. von Hombergk zu Vach.

Dankſagung.
Allen, die uns beim Heimgang unſeres
ſieben Verſtorbenen ihre Teilnahme bewieſen
haben, ſagen wir auf dieſem Wege herzlichen
(28935
Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ala Grebe, geb. Wiener.
Frankfurt a. M., Darmſiadt, April 1926.

Edel=Buſchroſen
das Edelſte was darin exiſtiert, vom dunkel=
ſten
Rot bis zum zarteſten Gelb, ganz dicht
gefüllt, ſchon in dieſem Jahre unermüdlich
blühend, 10 wüchſige Büſche 3,80 Mk., 25 St.
9 Mk. 100 St. 34 Mk. Hochſtammroſen 1 St.
2.50 Mk., Trauerhochſtammroſen 1 St. 5 Mk.,
Schling= oder Kletterroſen 1 St. 0.70 Mk.,
10 St. 6 Mk., Rieſen=Fohannisbeeren 10
Büſche 3 Mk., 25 St. 7 Mk., 100 St. 25 Mk.
Hochſtämme 1 St. 1.50 Mk., 10 St. 14 Mk.,
Rieſen=Stackelbeeren 10 Büſche 6.50 Mk., 100 St 55 Mk. Hoch=
ſtämme
1 St 1.50 Mk 10 St. 14 Mk. Meine rieſenfrüchtigen
Gartenbrombeeren e regen überall Aufſehen 10 guttragende
Sträucher 4 Mk., 25 St. 9 Mk., 100 St. 35 Mk. Meine neueſten
Rieſenhimbeeren ſollten in keinem Girten fehlen. Der Ertrag
iſt ein ganz gewaltiger. 19 tragfähige Sträucher 1.75 Mk., 25 St.
4 Mk., 100 St 12 Mk., 1200 St. 100 Mk. Schattenmorellen
große lange Loeklirche) 1 Buſchbäumchen 1.50 Mk., 10 St. 12
Mk. Rieſenfrüchtige Haſelnn ſträucher 1 Strauch 1.60 Mk., 10
St. 15 Mk. Apfelbnſchobft in den beſten ertragreichſten Sorten
1 Buſchbaum 1.40 Mr 10 Stück 13 Mk. Birnenbuſchbäumchen,
edelite Serten, 1 St. 1.75 Mk., 10 St. 16 Mk. Kernechte Edel=
pfirſiche
, für nördliches Klima geeignet, 1 Buſch 1.50 Mk., 10 St.
112 Mk., 25 St. 27 Dik. Maßo ienfträucher, ſogen. Stechpalmen
Sommer und inter ihr ſchönes, glänzendes, dunkelgrünes Laub
behaltend, 34jährige Stäucher 19 St 2.50 Mr. Edler, echter
Wein, mehrjührige Büſche, 1 BuſH 1.60 Mk., 10 Stück 14 Mk.
ieſenblumige Knollen=Begonien it Blüten von koloſſaler Größe
2 St. 0.10 Mk., 19 St. 159 Mk., 100 St. 12 Mk. Rieſenblütige
Bladialen 2 St. 0.20, 10 St. 0.*0, 25 St. 1 80, 100 St. 6 50 Mk.
Effektvol wirkt immer eine Cannagruppe, 4 St. 3.50 Mk., 10
St. 8 Mk. Schneeweiße Prachti lien 1 St. 0.80, 10 St. 7 Mk.
Edelfarne in vieien Sorten, 1 St. 0.40, 10 St. 3 Mk. Edel=
dahlien
6 Prachtſorten 3 k., 10 St. 4.50 Mk., 20 St. 8 Mk.
Winterharte Zärwindeſchlingeflenzen mit herrlichen, dichtge=
füliten
Blüten (nicht vom Frot tot zu bekommen) 10 St. 2 Mk.,
25 St. 4 Mk., 50 St. 7 Mr., 100 St. 12 Mk. Ein Weltwunder
ſind rieſengroße Schwarze Anana3=Erdbeeren 10. Stück 1 Mk.,
25 St. 2 Mk., 50 St 3 50 100 St. 6.50. 250 St. 15, 00 St. 25,
1000 St. 40 Mk. Spargelpflanzen, Ruhm von Braunſchweig, 100
St. 3 Mk., 1000 St. 22 Mk. Ed I=Tomfrey 100 St. 2 Mk., 1000
St. 12 Mk. Laternen= oder Luftballonpflanzen, wachſen über=
all
, 10 Stauden, noch in dieſem Jihre rote Laternen tragend,
1 Mk., 100 Stück 6 Mr. Eine große Tüte Samen von ſchnell=
wachſenden
und ſ hön blühenden Schlingpflanzen für Balkone,
Lauv=n uſw. 45 Pfg., 2 Tüten 1.80 Mk. Rieſenblum. ſtarkouft.
Gartenmaiglöckchen, ſtarke, gutbewurzelte Pflanzkeime, 25 St.
1.25 Mk., 100 St. 4 Mk., 1000 St. 32 Mk. Lieferung (Nachnahme)
Verſandgärtnerei Höltge ſwpeltbe). irma) Ratzebuhr 70 (Vl,5103

Bei

Darmſiadt, im März 1926.
(28927
Eichbergſtraße 17.

itrovanille
D. R. O
InApotheken

geb. Hofmann
Darmſtadt, den 2. April 1926.
Die kirchliche Trauung findet am 1. Oſter=
feiertag
, nachmittags um 2½ Uhr, in der
Johanneskirche ſiatt. (e8891

Oeffentliche

Dankſagung.

Ihre Vermählung beehren ſich
anzuzeigen
Guſtav Meger
Anna Meger

geb. Stephan (*8961
Kirchliche Trauung am Oſter=Sonntag,
nachm. ½4 Uhr, in der Eliſabethenkirche.
Darmſtadt, Weiterſtädterſir. 21.

Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme bei dem Hin=
ſcheiden
meiner lieben Frau und
unſerer herzensguten Mutter
ſprechen wir Allen unſeren in=
nigſien
Dank aus.
(5051
Die
trauernden Hinterbliebenen:
Georg Reeg
und Kinder.

Uarung.

Wir erklären hiermit, daß wir unſere Kundſchaft in
Darinſtadt nur von unſerem langjährigen Vertreter Herrn
Tenth beſuchen laſſen, daß wir ohne ſeglichen Zwiſchen=
handel
durch Hauſierer liefern und daß es nur unſere
Fabrikate geweſen ſind, die ſeit ſetzt nahezu 40 Jahren in
Darmſtadt den bekannten guten Ruf der Schlitzer Seifen=
fabrikate
begründet haben.
(5026

Ihre am 1. Oſterfeiertag, nachmittags
3½ Uhr, in der Johanneskirche ſiatt=
ſindende
Trauung beehren ſich anzuzeigen

Dankſagung.

G. L. Miepoch e Co.
Seifenfabrik
Gegr. 1866
Schlitz i. H.

Wilhelm Weber
und Frau Elſe, geb. Beutke.

Mannheim
Alphornſtr. 35

(*8932)

Darmſtadt
Kahleriſtr. 31

Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme und Blumenſpenden unſe=
rer
lieben Verſtorbenen, ſowie für
die troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrers Zimmermann am Grabe
fagen wir auf dieſem Wege unſern
tiefgefühlteſten Dank.

Louis Hein

Schustergasse 19

Empfehle als langjährige Spezialität:
Gerollter Oſterlammbrate
in allen Größen, per Pfd. 90 Pfg.
Gerollt. Kalbsnierenbraten

Familie Traugott Richard

in allen Größen vorrätig. (5106

O

K

Marktplatz 5. (5115

Koylenſchlacken

Die herzlichſien Glückwünſche
bringen wir auf dieſem Wege
dem Ehepaar Klos, Heidel=
bergerſtraße
17½/g, zu ihrer am
4. April ſiattfindenden
Silbernen Hochzeit.
8777) Mehrere Bekannte.
Rrnnnaannng.6

für Beton= und Wegebau in verſchiedenen
Körnungen von unſeren Anlagen Mühl=
heim
a. M. und Wetzlar laufend lieferbar.
Anfragen erbeten auch bei Bedarf in

Koks und Schlackenſteine

A

II,5856

Wir bitten, allen Denen, die
unſerer lieben Entſchlafenen

habe ich durch Schaumauflagen von
Obermeyer’s
Medizinal Hexba=geife
beſeitigt K. K in G. Per St. M. ,65, 8000
verſtärkt M. 1.. Zur Nachbehandlung iſt
Herba=Creme beſonders zu empfehlen Zu hab.
in allen Apotheken, Drogerien u. Parfümerien

Brennſtoff Gewinnungs u. Ver=
jedelungs
=Geſellſchaft m. b. H.
Frankfurt a. M., Havignyſtraße 25

TT. 4567

Hedu g Hetté

gedachten und uns ſp viel Teil=
nahme
erzeigten, auf dieſem Wege
herzlichſten Dank fagen zu dürfen.

KUNSTWERKSTATTE
MADA MÜLLER-KISZEL
SAALBAUSTRASSE 23
FERNSPRECHERS869 (4551a

8o8s)

Famllie Hetté.

WIENER WERKSTATTEN
SEIDE, HANDDRUCKE
IN OROSSER AUSWAHL

URANrA

das feine
Markenradl

farfKälche, IMder
Anf 20 J., haush. gut
erzog.,geb. n. unverm.
dch. deren Verwandte
geſucht. Wohnung
vorhanden. Angebote
mit Bild unt S 212
Geſchäftsit. (*8380

Steinweg
Phonola
Piano

ſchwarz poliert, wenig
geſpielt, preisw. zu
verkaufen (4438a

Heinrich Arnold

Wilhelminenſtraße 9
Telephon 2560.

Elegante.
Speiſezimmer
einzelne
* Büfetts
äußerſt bill. zu verk
Zahlungserleichterung
Möbelhaus
L. Menger
Bleichſtr. 17 1200ez

Salllen

kopfwaſch., friſieren,
ondulieren zu jeder
Tageszeit. Manicure,
Schönheitspflege.
G. Kanzler, Friſeur
Schulſtr 12. Tel. 2215.
(TV.2088)

Theate miete A
Sperrſitz, m. Zuſatz=
miete
, 8. Reihe, für
den Reſt der Spiel=
zeit
abzugeben. Näh.
Geſchäftsſt. (*8958

Kluge

kaufen
a Kern=Seifen
Seifenpulver
ille Waſchmittel zu
den billigſten Tages=
preiſen
nur
Seifen=Lehner
Waldſtraße 11.
Wiederverk. höchſte
Rabatte. (1456a

Wanderer=
Motorrad

4½PS., Getriebe, wie
neu, mit Zündlicht,
ſehr billig. (4183a
Donges & Wiest.

und Ihre
Schall-
Platten

bei (4777gmt
Christian
Arnold
am weißen Turm.

PuVo

wenig gebraucht,
preisw. z. verkaufen
Heinrich Arnold
Wilhelminenſtraße 9
Telefon 2560. (3799a

Raſier=
klingen

werden wie neu ge
ſchliffen
Stück 10 Pf.
(Gillette 15 Pf.)
Annahme aller
Schleifereien. (3877a
Friedrich Tillmann
Eliſabethenſtr. 21

Wir verkaufen
unſere erſtklaſſ.
Fahrräder
für 10-15 An=
zahlung
. Rieſen=
auswahl
. (4594a
Fahrradhaus
B. Drio
Karlſtraße 14

Emngnlaler ome
Mar
Oolen

Vertreter für Darmstadt
A. & H. Steingaß, Mauerstr. 8
Telephon 1229 I. St. 1897

Radfahrer!

Zu Beginn der Saiſon empfehle meine
anerkannt erſtklaſſigen Markenräder

Dürkopp 4 Torpedo
zu billigſten Preiſen.

Reparaturen aller Syſteme unter
Garantie. Zubehörteile billigſt.

Ludwig Waldſchmitt

Hölgesſtraße 13 (4756a; Hölgesſtraße 13

Sttttttt

Bei Vortrag
Johannes Müller am
Sonntag im Kleinen
Haus wurde, wohl
durch Verſehen, ein
neuer Schirm.
ſchwarz mit Quaſte,
rauner, ſtarker Stod
nit gebo enem Griff,
mitgenommen Es
wird um Rückyabe
g beten an Schweſter
Eliſa eth, Alice=
hoſpital
. 5097
Sttttst

Miet-
Pianos
frei. (3504a
Arnold & Sohn

Eliſabethenſtr. 28

GFF

I
K

NEIDFIBERG

durSlens HdhrMdurd
daßweriſt if.
Mit Wkbfafchr hria
Mrt. 2

Vertreter: H. Haller,
Alexanderstr. 23.

I. 5047

Mittlere Briefmarken=
Sammlung (Europa)
zu verkauf. od gegen
gutes Fahrrad zu
tauſchen geſucht.
Wilhelmſtraße Nr 36,
1. Stock. (*8962

Uhnaraugen

Hornhaut, Schwielen und Warzen
beſeitigt ſchnell,
ſicher, ſchmerz=
und geſahrlos Kukinol

Aerztlich empfohlen. Millionenfach bewährt.
Packung 75 Pfg. Gegen Fußſchweiß, Brennen
und Wundlaufen Kukirol=Fußbad. P. 50 Pfg.

Verkaufsſtellen:
Beſſunger=Apotheke, K. Fiſchbach; Engel=Apotheke, Dr. E. Merck;
Drogerien: Beſſunger=Drogerie, Beſſungerſtr. 1; Hubertus= Dro=
gerie
, C. Lennartz; Palais=Drogerie, Saalbauſtr. 13; Schwanen=
Drogerie, Gardiſtenſtr. 17; Drogerie Schwinn; Drogerie SeckerNfi.,
Ludwigshöhſtr. 4: Orogerie Zachmann, Bleichſtr. 46. (I. Mg. 5004

[ ][  ][ ]

Nummer 92

Freitag, den 2. April 1926

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 2. April.
*Der Weg des Ewigen.
Von Reinhold Braun.
Einer, der weiß, daß es in ihm will und
wie es will, ohne zu wiſſen wo hinaus, geht
. den Weg des Ewigen.
Kolbenheyer.
Zwei Worte ſtehen leuchtend wie hohe Markſteine am Anſang
und am Schluſſe des Heilandweges: Das erſte, die erſte große
Bewußtheit ſeines Lebensauftrages ſtrahlend: Wiſſet ihr nicht,
daß ich ſein muß in dem, das meines Vaters iſt? und das
zweite, höch am Kreuze aus Dornen= und Schmerzensnacht ge=
ſprochen
: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geiſt!
Zwiſchen dieſen beiden Worten unbedingter Gottverbunden=
heit
liegt der unerhörte Liebes= und Leidensweg Jeſu, ein Weg,
aus dem Urgrunde der Seele aufdämmernd, gehoben und begon=
nen
aus Ewigkeit und am Schluſſe in Ewigkeit hinübermündend.
Beide Worte ſind die große Unbeirrtheit des Glaubens, von
Gottes Väterlichkeit hineingeſtellt zu ſein in dieſes Leben, dieſer
Väterlichkeit und ihrem Willen unbedingt zu dienen durch alles
Leid und alle Nacht hindurch, dem großen Unerforſchlichen ſich
ganz zu verſchreiben und am Ende wieder von dieſer Väterlich=
keit
getragen zu werden zu der Verklärung der Seele, die getreu
war und den Sieg der Liebe davontrug.
O du Weg der großen Jeſus=Unbeirrtheit, des erhabenen:
Ich muß!, der wunderbaren Nichtungsklarheit, der unerſchütter=
lichen
Zielſicherheit, der heiligen Sehnſucht, die da aufbrach aus
Ewigkeit und hinſtrömte in ewiges Licht.
Weg des Ewigen hin durch alle Zeitlichkeit, die Forderung
des Tages erfüllend um des letzten Zieles willen, und mächtig zu
dieſer Erfüllung, ſo wechſelvoll und ſchwer, ſo reich an Leiden ſie
ſein mag, mächtig aus dem Grunde Gott und Vater.
Das iſt letztes Ziel aller Lebenskunſt: mitten im Zeitlichen
mit allen ſeinen Verſchlungenheiten und Wirruiſſen, den Weg
des Ewigen zu erkennen, inbrünſtig ihm folgen, auf ihm zu blei=
ben
mitten im Leiden, trotz Verhöhnungen und Kreuzigung, im=
mer
die leuchtende Weisheit des Gotteskindes im Herzen: Die=
ſer
Weg iſt der rechte und einzige; er iſt dein Weg, der dich ans
Ziel trägt!
Was iſt der Tod im Angeſicht dieſes Weges; was aller Ver=
luſt
, der uns im Leben trifſt! Was aller Widerſpruch des Lebens,
all Widerſachertum des Böſen! All und Jedes, Kleiues und Gro=
ßes
, Gutes und Schlimmes wird in ſeinem Sinn gehoben und
eingefügt dem Sinn des Lebens!
Wie blüht der wahre Wert der Menſchenſeele uns ins Herz,
wie wandern wir innerlich fort von dem, was die Menge liebt
und immer nur Schein iſt, wie wachſen wir in herrliche Freiheit
und Einfachheit, wie wird uns Entbehren zur Freude, wie ler=
nen
wir wahrhaft lieben und opfern, wie reifen wir in lichte
Menſchlichkeit, geſegnet und ein Segen!
Wie wird uns vieles ſo leicht, was uns ſo ſchwer war vor=
dem
und anderen Menſchen immer noch ſo ſchwer iſt! Unſere
Lebens=Karfreitage werden zu den großen Siegestagen unſeres
Lebens. Das Leid wird Erhöhung unſeres inneren Meufchen.
Weg des Ewigen!
Hat in ſolcher Erkenntnis der Karfreitag noch das Allzu=
dunkle
in ſeinem Geſichte? Iſt er nicht der Tag, der ſein mußte,
um des erhabenen Lebenswerkes Jeſu willen?
Unter der dunklen Decke ſtrömt das Licht der heiligen Liebes=
kraft
, iſt Größe aus dem Ich muß!, aus dem gotthaften Ja!
O wieviel Kraft, wieviel ſtilles, ſtarkes Licht können wir in die
eigene Seele nehmen aus dieſem Tage? Wieviel Mut zu eige=
nem
Vollbringen, wieviel Ewigkeit für unſere Dornenſtunden?
O daß wir den Tag mit aller Wachheit erlebten, aller offenen
Tiefe unſeres Weſens!
Daß wir aus ähm und in ihm immer klarer unſeren eigenen
Weg des Ewigen erkennten und ihn gleichſam noch feſter unter
die Füße nähmen!
Nur aus der inneren Unverzagtheit des einzelnen und der
Geſamtheit kommt alles Elend.
Wer glücklich werden will, kann es nie, ohne daß ei tapfer
mit ſchöpferiſchem Herzen und in reiner Menſchenliebe ſeinen
Weg des Ewigen geht!
Wer wirken, wer wahrhaft leben will, kann es nie ohne ſol=
chen
guten Willen.
Hinter jedem noch ſo ſchmerzvollen Es iſt vollbracht! leuch=
tet
himmliſcher Glanz auf!
Das Lied von der unſterblichen Seele ſchwebt mit goldenen
Flügeln empor aus Nacht und Dornen, und die Himmel rüh=
men
des Ewigen Ehre!
* Ernannt wurden: am 18. März der Fachlehrer Rudolf Koch aus
Offenbach mit Wirkung vom 1. April 1926 an zum Studienrat an den
Techniſchen Lehranſtalten in Offenbach; am 19. März 1926 zu Ober=
afſiſtenten
mit Wirkung vom 1. März 1926: der Kanzleiaſſiſtent bei dem
Amtsgericht Butzbach Wilhelm Albert Krausgrill, der Kanzlei=
afſiſtent
bei dem Amtsanwalt zu Offenbach Ludwig Steinheimer;
am 24. März 1926: a) die Verſorgungsanwärter Georg Klüpfel zu
Griesheim b. D. zum Amtsgehilfen bei dem Amtsgericht Mainz, Chri=
ſtian
Korb in Zwingenberg zum Amtsgehilfen bei dem Amtsgericht
Zwingenberg, Arnold Schaus in Pfeddersheim zum Amtsgehilfen bei
dem Amtsgericht in Pfeddersheim, Auguſt Wölfelſchneider in
Ober=Ingelheim zum Amtsgehilſen bei dem Amtsgericht Ober= Ingel=
heim
; b) die Anſtellungsanwärter Wilhelm Meinel in Alsfeld zum
Amtsgehilfen bei dem Amtsgericht Alsfeld, ſämtlich mit Wirkung vom
1. April. 1926; am 25. März 1926 zu Kanzleiaſſiſtenten die Kanzliſten:
Johann Gabel bei dem Amtsgericht Mainz, Karl Richard Hußke
bei der Staatsanwaltſchaft Gießen, Heinrich Kraft bei dem Amts=
gericht
Ortenberg, Wilhelm Lüpcke bei dem Landgericht Mainz, Auguſt
Ludwig Pitzer bei dem Amtsgericht Ober=Ingelheim, Ulrich Saß bei
dem Amtsgericht Mainz, Wilhelm Schneidmüller bei dem Amts=
gericht
Gießen, Walter UIlrich bei der Staatsanwaltſchaft Gießen und
Wilhelm Georg Robert Weſeloh bei dem Amtsgericht Darmſtadt I,
ſämtlich mit Wirkung vom 1. März 1926; am 25. März 1926: der Kanz=
liſt
Wilhelm Reibſtein bei dem Amtsgericht Darmſtadt I zum Kanz=
liſten
bei dem Amtsgericht Groß=Gerau; der Kanzleigehilfe Adam Fo=
rell
in Lorſch zum Kanzliſten bei dem Amtsgericht Lorſch, beide mit
Wirkung vom 1. April 1926 ab; am 26. März 1926: Heinrich Roos
in Höchſt i. O. zum Amtsgehilfen bei dem Amtsgericht Höchſt i. O., mit
Wirkung vom 1. April 1926.
Entlafſen wurde am 5. Februar 1926: der Polizeioberaſſiſtent
Wilhelm Hofmann beim Polizeiamt Offenbach a. M. aus dem
Staatsdienſt.
Heſſiſche Flugbetriebs=A. G. Die von Darmſtadt aus gül=
tigen
Flugpreiſe werden ſich wie folgt ſtellen: Von Darm=
ſtadt
nach Baden=Baden 40 Mk., nach Baſel 60 Mk., nach Karls=
ruhe
30 Mk., nach Konſtanz 70 Mk., nach Mannheim=Heidelberg=
Ludwigshafen 20 Mk., nach München 75 Mk., nach Stuttgart
30 Mk., nach Villingen 50 Mk., nach Zürich 65 Mk.
Volkshochſchule. Füir die in unſerer Zahlſtelle angemeldeten Mie=
ten
der Darmſtädter Volksbühne müſſen die Karten zu der
Oſtermontag=Vorſtellung am Samstag, den 3. April, von 122
Uhr, in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule abgeholt werden.

Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheater
Großes Haus.
Sonntag, 4. April. C 13. (für diejenigen C=Mieter, die keine
Zuſatziiete haben). Anfang 5 Uhr, Ende 10 Uhr: Parſi=
fal
ein Bühnenweihfeſtſpiel von Richard Wagner. Preiſe
1,50 bis 15 Mk.

Montag, 5. April. F 8 (Darmſtädter Volksbühne). Anfang 7 Uhr,
Ende gegen 10 Uhr: Der Kreidekreis, nach dem Chi=
neſiſchen
von Klabund. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Dienstag, 6. April. A 17. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Drei
Goldoniſche Komödien (Das Caféhaus. Herr
Todero Brontolon, Die zänkiſchen Weiber von Chioggia).
Muſik von Francesco Malipiero. Hierauf: Das vene=
zianiſche
Kloſter choreographiſche Komödie v. Alfredo
Caſella. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Mittwoch, 7. April. B 18. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Lum=
pazivagabundus
Poſſe von Neſtroy. Pr. 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, 8. April. C 16. Anf. 7 Uhr, Ende 9½ Uhr: Fide=
lio
, Oper von Beethoven. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Freitag, 9. April. Außer Miete; Volksvorſtellung zu Einheits=
preiſen
. Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr: Carmen.
Oper von Bizet. Preiſe 1, 2, 3, 4 Mk.

Samstag, 10. April. T 17. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Der
Kreidekreis. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Sonntag, 11. April. K 13 (Bühnenvolksbund). Anfang 5 Uhr
Ende 10 Uhr: Parſifal. Preiſe 1,50 bis 15 Mk.

Empfehle meine (5096
erstklassige Küche

Mt Oe
Inh. H. Moog
10
Welnhandlung

Luisenplatz

unftununttiltuftuntutitutututitututuftuntuntuttnf
Ab 1. April
kommen sämtliche Weine
zum verbilligten Preise
zum Ausschank u. Versand
Muütuftuftutfunf
Mutufufutututf

* Zur Neuaufſiellung des Stadtmuſeums.
Das Stadtmuſeum (Schloßgraben) hat es ſich zur Aufgabe gemacht,
von dem Leben Alt=Darmſtadts ein anſchauliches Bild zu geben. Es iſt
das nicht leicht, da Darmſtadt keine große Vergangenheit hat und uns
nur ſpärliche Zeugniſſe vom Leben unſerer Vaterſtadt in vergangenen
Jahrhunderten erhalten ſind. Seit langem hat man verſucht, dieſe
Zeugen Alt=Darmſtädter Lebens zu ſammeln und, wo es an bedeutenden
Stücken fehlt, doch das Typiſche zu finden und zuſammenzutragen. Wir
haben uns bemüht, aus dieſen Sammlungen das auszuſtellen, was uns
weſentlich ſchien und verſucht, in den uns zur Verfügung ſtehenden engen
Räumen Bilder aus dem Darmſtädter Leben der Vergangenheit lebendig
werden zu laſſen. Wir mußten dazu das Muſeum umgeſtalten, manches
der dort ausgeſtellten Bilder auch vorläufig zurückzuſtellen, um das Ganze
anſchaulich geſtalten zu können.
Es wurde verſucht, den einzelnen Räumen einen einheitlichen Cha=
rakter
zu geben.
So ſtellt nun ein Raum die Faktoren zuſammen, die die alte Städt
gebildet und ihr Leben geſtaltet haben: Markt und Gericht, Rat, Be=
amtentum
und Bürgerwehr. Ein zweiter will uns das alte Stadtbild
lebendig werden laſſen mit den älteſten vorhandenen Abbildungen und
einem kleinen Modell. Ein drittes Zimmer iſt den Darmſtädter Zünften
gewidmet und zeigt, was wir von Zeugniſſen dieſen Lebens heute noch
beſitzen: Zunftfahnen mit den Zunftabzeichen, Zunfturkunden, Zunft=
briefe
, Wanderbücher der Zunftgeſellen und anderes mehr. An anderer
Stelle ſind eine Reihe alter Stadtpläne zuſammengeſtellt um ein Bild
der äußeren Entwicklung der Stadt zu geben. Zwei wohnlich eingerichtete
Zimmer des oberen Stockwerkes ſuchen einen Begriff zu geben von dem
Leben altdarmſtädter bürgerlicher Familien. Eines von ihnen gibt Er=
innerungen
an die Goethezeit Darmſtadts und ſucht ein Bild zu geben
von der Schönheit alter Darmſtädter Gärten, das zweite gibt Erinne=
rungen
an die 48er Zeit und an bedeutende Darmſtädter Geſtalten der
Biedermeierzeit. Hier findet man die Bilder von Gervinus, Liebig,
Büchner und anderen. Anſchließend an die Erinnerungen der Goethezeitz
iſt einiges zuſammengeſtellt, was das Gedächtnis der Jahre um 1813 feſt=
halten
will. Gegenüberliegend wollen wir zwei Ausſtellungsräume Alt=
Darmſtadt im Bild zeigen und zwar ſtellt einer das Schönſte und Wich=
tigſte
aus der großen Zahl alter Stiche und alter Aquarelle zuſammen,
unter denen die von Heinrich Hofmann eine Gruppe für ſich bilden,
während ein zweiter Raum das Bild von Alt=Darmſtadt zeigen will, wie
es neuere, zeitgenöſſiſche Künſtler geſehen haben. Von älteren Darm=
ſtädter
Künſtlern war es des geringen zur Verfügung ſtehenden Raumes
wegen nicht möglich, Bilder in größerer Zahl zu zeigen. An einer
Stelle des Aufgangs zum oberen Stock iſt eine kleine Auswahl zuſammen=
geſtellt
, im ganzen muß aber hier auf die reichhaltigen Sammlungen des
Landesmuſeums verwieſen werden. Wir haben nur verſucht, in den
Räumen des zweiten Stockes die Darmſtädter Künſtlerwelt des 19. Jahr=
hunderts
in Bildniſſen und Selbſtbildniſſen lebendig werden zu laſſen,
und haben eine kleine Auswahl charakteriſtiſcher Stücke der Zeichenkunſt
des 19. Jahrhunderts beigegeben.
Hier ſchließen ſich nun die von Herrn Sanitätsrat Dr. Maurer mit
viel Liebe und Sorgfalt zuſammengetragenen Schätze der Odenwald=
Sammlung an, an deren Aufſtellung nichts geändert wurde. Sie gibt
ein in ſeiner Art abgeſchloſſenes, ſehr lebendiges Bild des alten Oden=
wälder
Volkslebens, vor allem aber des alten bodenſt.ndigen Hand=
werks
, wie es heute im Ausſterben iſt. Gerade in dieſer Hinſicht hat
dieſe Sammlung eine Geſchloſſenheit und Vollſtändigkeit, der wenige
entſprechende Muſeen in Deutſchland gleich kommen.
Es iſt noch hinzuzufügen, daß die in den letzten Jahren erfolgte Be=
gründung
des Schloßmuſeums eine Abgrenzung der Arbeitsgebiete von
Stadtmuſeum und Schloßmuſeum notwendig machten. Wir verzichteten
darum darauf, das zu zeigen, was dort in reicheren Sammlungen ge=
boten
werden kann, ſodaß wir alſo aus der Geſchichte des heſſiſchem
Fürſtenhauſes nur das ausſtellen, was enger mit Darmſtädter Lebem
verwachſen nicht davon getrennt werden kann, und ebenſo wird in allem
militäriſchen Dingen nur von dem berichtet, was unmittelbar aus dem
bürgerlichen Leben hervorwächſt wie etwa die Bürgerwehr des 19. Jahr=
hunderts
.
Das Stadtmuſeum iſt regelmäßig Samstags nachmittags von 2 bis
4 Uhr, Sonntags von 11 bis 1 und 2 bis 4 Uhr geöffnete. Der Eintritt
iſt frei. Oeſterſonntag muß das Muſeum geſchloſſen bleiben. Es iſt
ſtatt deſſen am 2. Feiertag von 11 bis 1 und 2 bis 4 Uhr geöffnet.
Dr. Adolf Waas.

Kleines Haus.
Sonutag, 4. April. Nachm. 2½ Uhr, Ende 4½ Uhr: Zum erſten
Male: Heidideldei oder Wie die Haſen dazu
kamen, Eier zu legen Oſtermärchen von Franziska
Becker. Preiſe 0,50, 1,00 und 1,50 Mk. Abends 7½ Uhr,
Ende nach 10 Uhr: Sakuntala Schauſpiel von Kali=
daſa
, in der Bearbeitung von Kornfeld. Zuſatzmiete X (9)
Preiſe 1 bis 6 Mk.
Montag, 5. April. Zuſatzmiete IX (9). Anfang 6½ Uhr, Ende
gegen 10 Uhr: Figaros Hochzeit, Oper von Mozart.
Preiſe 1,20 bis 7,20 Mk.
Dienstag, 6. April. Nachmittags: Heidideldei oder Wie
die Haſen dazu kamen, Eier zu legen, Oſter=
märchen
von Franziska Becker. Preiſe 0,50, 1,00, 1,50 Mk.
Abends 7 Uhr, Ende 10 Uhr: Der Glasſchrank Lokal=
poſſe
von Heinrich Rüthlein. Dargeſtellt durch die Heſſiſche
Spielgemeinſchaft. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Mittwoch, 7. April. Nachm. 3 Uhr, Ende 5 Uhr: Heididel=
dei
oder Wie die Haſen dazu kamen, Eier zu
legen. Preiſe 0,50, 1,00, 1,50 Mk.
Donnerstag, 8. April. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Der
Glasſchrank Lokalpoſſe von Heinrich Rüthlein. Dar=
geſtellt
durch die Heſſ. Spielgemeinſchaft. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Freitag, 9. April. Zuſatzmiete TV (9). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: Bradamante‟, Komödie von Ernſt Legal.
Preiſe 1 bis 6 Mk.
Samstag, 10. April. Nachmittags 2½ Uhr, Ende 4½ Uhr: Hei=
dideldei
oder Wie die Haſen dazu kamen
Eier zu legen Preiſe 0,50, 1,00, 1,50 Mk. Abends
7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Die Entführung aus dem
Serail Oper von Mozart. Zuſatzmiete V (12). Preiſe
1 bis 6 Mk.

Sonntag, 11. April. Zuſatzmiete II (9). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: Der Herr von Pourceaugnac nach Mo=
liere
bearbeitet von Otto Stockhauſen. Preiſe 1 bis 6 Mk.

Die Der;Kamier

unſeres Blattes erſcheint bereits mit der Aus=
gabe
vom 3. April vereinigt am Oſter=Gamstag
und gelangt abends um 6 Uhr in der Stadt
durch die Trägerinnen zur Verteilung. Anzeigen
für die Oſter= Ausgabe müſſen ſpäteſtens bis Sams=
tag
, mittags 12 Uhr, aufgegeben ſein; Inſerate für
die Ausgabe vom Dienstag, den 6. April, werden
bis Samstag, nachmittags 2 Uhr, angenommen.

5027)
Der Verlag.

Darmſtädter Künſtler auswärts. Unſere Darmſtädter Altiſtin Grete
Nies hat ihren großen Erfolgen im Konzertſaal jüngſt einen neuem
Erfolg zugeſellt. Von der Freiburger Arbeitsgemeinſchaft für neue Muſik
verpflichtet, gewann ſie durch die edle, geiſtig vertiefte Wiedergabe der
Altpartie in Hindemiths Junger Magd allgemeine Anerkennung der
muſikverſtändigen Gemeinde und der zinftigen Preſſe. Das eigenartige
Werk, aufgebaut auf 6 Gedichten von G. Trake, läßt die Altſtimme von
Flöte, Klarinette und Streichquartett begleiten. Die Singſtimme ließ
das Einfache, Rührende, Ergreifende des Schickſals dieſer bäueriſchen
Heldin überzeugend hervortreten. Es konnte ſich der warmblütige Alt
der Sängerin, ihre wundervolle Ausſprache, die ganze Vornehmheit ihrer
Künſtlerſchaft voll entfalten, und vierfacher Hervorruf dankte für dieſe
Leiſtung. (v. Graevenitz in der Breisgauer Zeitung.)
Die Städtiſche Akademie für Tonkunſt hat auf Wunſch intereſſier=
ter
Kreiſe unter Leitung der Ballettmeiſterin am Heſſiſchen Landestheates
Fräulein Manda von Kreibig in Erweiterung der ſeitherigen rhythmi=
ſchen
Gymnaſtikkurſe eine Abteilung Akademie für Körperbildung und
künſtleriſchen Tanz eingerichtet. Neue Kurſe vom 10. April bis 10. Juli.
Die niedrigen Preiſe bieten weiteſten Kreiſen die Möglichkeit zur Teil=
nahme
an den Kurſen. Weiterhin iſt die Bildung eines Bewegungschors
bzw. einer Tanzgruppe vorgeſehen, die die Teilnehmer ſür Chor= und
Gruppentanz heranbilden ſoll. Dieſe werden gegebenenfalls zur Mit=
wirkung
auf der Bühne herangezogen. Der Eintritt in die Meiſter=
klaſſen
, die für das Winterſemeſter vorgeſehen ſind, kann erſt nach
dem Beſuch des erſten Kurſes erfolgen. Auskunft und Anmeldung im
Sekretariat der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtr. 36.
Telephon Stadtamt. Näheres wird noch bekannt gegeben.
Die Herrngarten=Morgenmuſiken des Städtiſchen Orcheſters ſollen
an den Oſterfeiertagen wieder aufgenommen werden. Um 11 Uhr be=
ginnend
, ſoll ihre Dauer anderthalbe Stunde ſein. Aus den Vorrrags=
ordnungen
: a) des 1. Feiertags: Beethoven: Die Himmel rühmen, Rich.
Wagner: Gralsrittermarſch, Kéler=Béla: Romantiſche Ouver üire, Verdi:
Fantaſie aus Rigoletto; b) 2. Feiertag: Altniederländiſches Dank=
gebet
, Bizet: Szenen aus Carmen, Grieg: Solveigs Lied, Strauß:
Wiener Blut u. a. m. (Siehe auch Anzeige.)
Evangeliſche Oſter=Gottesdienſte. Am 2. Oſtertag finden nach der
Vereinbarung der hieſigen evangeliſchen Gemeinden in dieſem Jahre
Konfirmationsgottesdienſte ſtatt in der Stadt= und Pauluskirche, Predigt=
gottesdienſte
in der Johannes= und Petruskirche, ſowie in der Stadtkapelle
und Schloßkirche, außerdem Oſtermette in der Martinskirche um 7 Uhr.
In der Beſprechung über die Aufführung der Händelſchen Johan=
nes
=Paſſion in der Martinskirche iſt verſehentlich ein mitwirkender Soliſt
nicht genannt worden. Es war dies Herr Ludwig Roſe aus München,
Schüler von Herrn Profeſſor Beines;; ſein ſchöner, leicht anſprechender
Baxiton, ſein beſeelter Vortrag ſchufen eindrucksvolle Wiedergabe der
Jeſus=Partie‟
O.
* Abſchiedsfeier. In den Räumen des Bürgervereins verſammelten
ſich die Oſtern zur Entlaſſung kommenden Schülerinnen und Schüler der
hier ſeit 1904 beſtehenden Handelslehranſtalt des Herrn Dr.
Wilh. Siedersleben, um ihr Abſchiedsfeſt zu feiern. Dieſes Mal
mußten alle vorhandenen Räume des Bürgervereins für die F ſtlichkeit
herangezogen werden, waren doch außer den aus der Anſtalt Ausſcheiden=
den
ehemalige Schülerinnen und Schüler, die heute längſt in Amt und
Würden ſind, erſchienen. Auch Eltern, Freunde und Angehörige jetzi=
ger
und früherer Schüler waren zahlreich vertreten. So lag denn der
Gedanke nahe, der im Laufe des Abends zum Beſchluß erhoben wurde,
dem Beiſpiel anderer Schulen folgend, eine Schulgemeinde zu grün=
den
um das verſtändnisvolle Zuſammenarbeiten von Lehrern und Fiienn
einerſeite und den Zu emmenhalt mit den entlaſſenen Zöglingen der Ain=
ſtalt
zu gewährleiſten und zu vertiefen. Die anregend und fröhlich der=
laufene
. Feier brachte nach einleitender Anſprache des Anſta; sleilers
müſikaiſche Vorträge aller Art, bei denen ſich beſonders Frl. Bröcher
und Frl. Wegel, ſowie Herr Trodt hervortaten; ein Reigentanz, aufge=
führt
von den Damen Ruhland, Feldmann, Schott, Deuter, Blank und
Schlett, ſowie humoriſtiſche Darbietungen von Herrn Wocker folgten. Ein
von Herrn Storck einſtudierter Einakter, deſſen Rollen von Frl. Wegel.
und den Serren Maurer, Biſchady, Göbel und Joachim charakterboll.
geſpielt wurden, wurde mit großem Beifall aufgenommen. In den Pau=
ſen
drehte ſich jung und alt fröhlich im Tanz, bis es ſchon ziemlich
früh geworden war.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Freitag, den 2. April 1926

Nummer 92

*April April !
Ja, es war nichts mit dem ſchönen Freiflug nach München,
trotz des wundervollen Wetters, das zu einem Flug durch die
Wolken geradezu verführeriſch einlud. Es war auch nichts mit
dem großzügigen Tauffeſt des neuen Darmſtädter Verkehrsflug=
zeuges
, und es war auch nichts mit dieſem großen und ſchönen
Verkehrsflugzeug ſelbſt.
Die vielen vielen Hunderte (es ſollen ſogar Tauſende ge=
weſen
ſein), die zum Flugplatz hinausgewandert waren, um
das Flugzeug zu ſehen, das tatſächlich im Morgengrauen über
Darmſtadts Dächer hinwegſurrte, konnten weder an der Feſtlich=
keit
teilnehmen, noch die Beſichtigung des wundervollen Flug=
zeuges
vornehmen, noch konnten ſie ſich an der Verloſung von
Freiplätzen beteiligen. Sie waren von der böſen Redaktion in
den April geſchickt worden.
Der ſchöne Spaziergang bei dem wundervollen Wetter wird
jedoch bald die Enttäuſchung überwunden haben, und wir dür=
fen
uns wohl der Hoffnung hingeben, daß niemand uns dieſen
Aprilſcherz nachträgt.
Es war aber auch nichts mit dem Rotorauto! Auch dieſe
neueſte Errungenſchaft der Technik zu ſehen, waren viele in die
Erafenſtjaße gewandert und beſtaunten die Schaufenſter der
Firma Donges & Wieſt.
Trotzdem in dieſen Schaufenſtern tatſächlich ein Rotorauto
zu ſehen war, mußten ſich die Schauluſtigen damit abfinden, daß
ſie in den April geſchickt waren. Sie ſahen nur eine witzig auf=
gemachte
Attrappe. Herr Wieſt war verſtändnisvoll auf unſeren
Scherz eingegangen und hatte ein merkwürdiges neues Auto in
aller Eile geſchaffen, dem allerdings der rotierende Zylinder nur
proviſoriſch aufgeſetzt war.
Es war aber auch nichts mit der Beſichtigung der Mammut=
funde
in Auerbach. Mammutreſte ſind dort allerdings gefunden
worden, aber wer zur Fundſtelle geeilt war, um die intereſſanten
Bergungsverſuche zu beſichtigen, mußte ebenfalls wahrnehmen,
daß er zum Aprilsnarr geworden war.
Mehr Sünden haben wir nicht auf dem Gewiſſen.

Ermäßigte Karten für Vereine zum Beſuch der Funkausſtellung
Mainz. Vereine aller Art, wie z. B. Berufs= und Fachverbände, Sport=
vereine
, Geſangvereine, Arbeiter=, Angeſtellten= und Beamtenorgani=
ſationen
uſv. können, ihren Mitgliedern den verbilligten Beſuch der
Funkausſtellung Mainz (Stadthalle vom 412. April 1926), und zwar
zum Preiſe von 45 Pfg. pro Kopf ermöglichen, wenn ſie korporativ für
den Verein unter Mitteilung der gewünſchten Anzahl von Cintritts=
karten
, jedoch nickt unter 25 Eintrittskarten, dem Büro der Ausſtellungs=
leitung
in der Stadthalle unter gleichzeitiger Einzahlung des Betrages
Kenutnis geben. Die Verteilung der auf dieſe Weiſe ermäßigt erhal=
tenen
Eintrittskarten an die Vereinsmitglieder iſt lediglich Sache der
betreffenden, Vereine und kann nicht etwa von den Kaſſenbeamten an der
Kaſſe vorgenommen werden.
Kunſthalle am Rheintor. Auf zahlreiche Anfragen, die das große
Intereſſe des Publikums an der derzeitigen Ausſtellung Köhler=
Reitzel=Strecker beweiſen, wird bekanntgegeben, daß die Kunſt=
halle
auch an den beiden Oſterfeiertagen von 104 Uhr geöffnet iſt.
Von den ausgeſtellten Werken ſind bis jetzt die Gemälde von Walter
Reitzel: Gibraltar, Roſtock, Herbſt im Odenwald, Bodetal verkauft.
Schon jetzt wird darauf aufmerkſam gemacht, daß G. Joh. Köhler dem=
nächſt
in der Kunſthalle einen Vortrag, zu halten gedenkt, der die
Beziehungen der induſtriellen und kaufmänniſchen Kreiſe zur Reklame=
und Plakatkunſt behandeln wird. Nähere Mitteilungen hierüber werden
noch ergehen.
Städtiſches Orcheſter. Auf der Ludwigshöhe konzertiert an
beiden Oſterfeſttagen das Städtiſche Orcheſter unter H. Hauskes Lei=
tung
. Es ſei aus dem Programm des erſten Feſttages hervorgehoben:
Méhul: Ouvertüre zu Joſeph und ſeine Brüder; Wagner; Lohengrin=
Motive; Strauß: Wo die Zitronen blühn; Gounod: Fantaſie aus
Margarete‟ (Fauſt); Beethoven: Violin=Romanze; des 2. Feiertags:
Gluck: Ouvertüre zu Jphigenie: Puccini: Madame Butterfly; Ochs:
Kommt ein Vogel geflogen, Transſkription; Lacombe: Frühlings=
morgenſtändchen
; Strauß: Fantaſie aus dem Luſtigen Krieg u. a. m.
(Siehe auch Anzeige.)

Aus den Parteien.
* Reichstagsabgeordneter Dr. Becker über außen= und innenpolitiſche
Fragen.
über die im Reichstag behandelten Fragen zur Außenpolitik und Innen=
politik
Bericht erſtattete. Trotzdem die Verſammlung ſehr kurz anbe=
raumt
war, und das Oſterfeſt unmittelbar bevorſteht, war der gelbe Saal
bei Sitte bis auf den letzten Platz gefüllt.
Landtagsabgeordneter Haury wies in ſeiner Begrüßungsanſprache
auf den ſtattlichen Beſuch hin, der ein Beweis für das Intereſſe an den
politiſchen Fragen der Gegenwart ſei.
Neichstagsabgeordneter Dr. Becker führte in ſeiner Rede etwa
aus: Schwere politiſche Wochen liegen hinter uns, ſowohl für die Regie=
renden
, die Parlamentarier, wie für die, die der politiſchen Entwicklung
in den letzten Monaten gefolgt ſind. Nach den Reichstagswahlen konnte
man das Empfinden haben, daß wir etwas geſicherteren Verhältniſſen
entgegengehen. Die Regierungsbildung brachte der Rechten eine anſehn=
liche
Mehrheit. Aber den Deutſchnationalen, mit ihrer ſcharfen Oppo=
ſition
, war es weit ſchwerer als ſeiner Zeit der Deutſchen Volkspartei,
ſich auf die praktiſche politiſche Arbeit innerhalb der Reichsregierung
einzuſtellen; trotzdem wird man ſagen können, daß es gelang, eine gute
Politik, insbeſondere eine vernünftige Steuerpolitik, zu treiben. Wohl
waren die Steuerſätze zu hoch, doch iſt daraus niemand ein Vorwurf zu
machen, weil man erſt ſpäter ſah, was die Steuern einbracten. Die
Außenpolitik des Kabinetts war ſchon in ihren Anfängen ſchwierig. Zu=
erſt
widerſtrebten die Deutſchnationalen, dann billigten ſie die Politik
Streſemanns und waren auch damit einverſtanden, daß die Reichsregie=
rung
nach Genf ging. Man muß den Deutſchnationalen einen Vorwurf
daraus machen, daß ſie ſich dann von der Regierung getrenut haben.
Ihre Führer ſind auch nicht nach ihrem Willen aus dem Kabinett aus=
geſchieden
, ſondern durch die Vertreter aus dem Lande ſind ſie nach einer
Zuſammenkunft zu dieſem Schritt gedrängt worden. Einſichtige Deutſch=
nationale
erklären jetzt, daß dies eine verfehlte Politik war. Profeſſor
Strathmann gibt dies in ſeinem Deutſchenſpiegel auch zu und bemerkt
ſehr richtig, daß alle weiteren politiſchen Fehler aus dieſem Fehler her=
vorgehen
. Aus der Regierungskriſe, die dem Rücktritt der deutſchnatio=
nalen
Miniſter folgte, ging nach wochenlangem Bemühen ein Kabinett
der Kleinen Koglition hervor, das ſeiner Natur nach immer nachgeben
und hin und her pendeln muß. Es gelang ihm, die Annahme der Lo=
carnoverträge
im Reichstag durchzuſetzen. Die ganze Politik, die zu die=
ſen
Verträgen ſührte, war ja nur unternommen worden, um die Rück=
wirkungen
für das beſetzte Gebiet zu erreichen. Die Befreiung Kölns iſt
nicht dazu zu rechnen, ſie wäre auch ſo gekommen; aber ein großer Erfolg
war es, daß das Delegiertenſyſtem im Rheinland reſtlos beſeitigt worden
iſt. Die ſtarke Verminderung der Truppen, die wir erhofft hatten, iſt
jedoch ausgeblieben, ebenſo an manchen Orten eine Erleichterung in der
Wohnungsbeſchlagnahme.
Der Redner ging dann dazu über, die Vorgeſchichte über die Ver=
handlungen
zum Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund zu ſchildern
und die Rollen, die hierbei Frankreich, England, Polen und Braſilien
ſpielten. Er erörterte hierbei auch die Frage, ob die deutſche Delegation
aus Genf hätte abreiſen ſollen, als das Scheitern der Verhandlungen
offenbar wurde. Der Redner erklärte dazu, daß es ſchwer ſei, über dieſe
ſowie über die Frage des Eintritts in den Völkerbund ein zutreffendes
Urteil abzugeben, ſchloß ſich jedoch der Auffaſſung an, daß bei einer Ab=
reiſe
der Delegation vieles zerſtört worden wäre; die Weltpreſſe hätte
gegen Deutſchland gehetzt, und weitere Erleichterungen für das beſetzte
Gebiet wären ausgeblieben. Zur Frage der künftigen Politik dem Völ=
kerbunde
gegemiber umſchrieb Reichstagsabgeordneter Dr. Becker ſeinen
Standpunkt dahin: Die Frage iſt in Deutſchland noch ungeklärt; es
gibt beiſpielsweiſe weit rechts ſtehende Politiker, die für den Eintritt
Deutſchlands in den Völkerbund ſind, und weit links ſtehende, die nichts
davon wiſſen wollen. Warten wir es ab, wie ſich die Dinge im Laufe
des Sommers entwickeln. Es kommt darauf an, wie ſich die Lage prak=
tiſch
darſtellt, und nicht darauf, ob man ſich vorher für oder gegen den
Völkerbund einſtellt. Bedauerlich iſt es dem Redner zufolge , daß
in Genf keine Entſcheidung herbeigeführt werden konnte und nun dieſe
politiſche Frage in der Schwebe bleibt. Es wäre ſonſt vielleicht zu er=
warten
geweſen, daß die Deutſchmationalen ſich dann mit den aus den
Genfer Verhandlungen ergebenden Tatſachen abgefuden und wieder
die Regierungspolitik geſtützt hätten, ohne daß ſie dabei gleich in die Re=
gierung
hätten eintreten müſſen. So wird die politiſche Eutwicklung
leicht nach rechts oder links gedrängt werden, weil die außenſtehenden
Parteien ſtark am Steuebruder zerren.

Das neue Seifenhaus am Schillerplatz bietet als größtes
Spezialgeſchäft viele Vorteile. Beachten Sie die 5 Schau=
fenſter
. Wiederverkäufer Fabrikpreiſe.
(5827g

Da die außenpolitiſchen Fragen nicht bereinigt ſind, war die Aufgabe
der Reichsregierung auf dem Gebiete der inneren Politik nicht ganz ein=
fach
, weil ſie durch das Verhalten der Parteien ſtark beeinflußt worden
iſt. Seit Januar iſt die Regierung an die Arbeit gegangen, und zwar
mit gewiſſen ganz großen Leitgedanken und hat ſie bereits zum Teil in
Mittwoch abend hielt die Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchen Volks= die Tat umgeſetzt. Sie ſucht die daniederliegende Wirtſchaft zu beleben,
partei eine Verſammlung ab, in der Reichstagsabgeordneter Dr. Becker, die Ausfuhr zu ſteigern, ſo ſchnell wie möglich zu Handelsverträgen zu
kommen, vor allem auch mit Frankreich, das durch ſeine Inflation für
uns ein ſcharfer Konkurrent geworden iſt. Ferner hat die Reichsregie=
rung
die Garantie für die Zahlung großer Lieferungen nach Rußland
übernommen, der Reichsbahn große Kredite gegeben, ebenſo der Land=
wirtſchaft
, 200 Millionen Mk. zur Ankurbelung der Bautätigkeit bereit=
geſtellt
und verſchiedenen Vorſchlägen zur Herabſetzung der Steuern ſtatt=
gegeben
(Salzſteuer, Weinſteuer uſw.). Auf dieſe Weiſe bleiben 500 Mil=
lionen
Mk. in der Wirtſchaft, die ihr ſonſt entzogen wären. Es iſt zu
hoffen, daß es nicht die letzten Steuerermäßigungen ſind; ſo iſt u. a. auch
die Beſeitigung der Hauszinsſteuer anzuſtreben.
Der badiſche Staatshaushalt weiſt keinen Fehlbetrag auf im Gegen=
ſatz
zum beſſiſchen. In Baden ſind ſich die Parteien näher gekommen
als iu Heſſen, ebenſo im Reichstag. Die Not der Zeit hat die Parteien
zuſammengeführt. Es wird kein Jahr vergehen, dann wird in Heſſen
derſeise Zuſtand eintreten müſſen; die Not zwingt zu einer Notgemein=
ſchaft
, wie im Neichstag.
Nachdem Reichstagsabgeordneter Dr. Becker dem Reichsſchulgeſetz,
der Wahlreforu, dem Beamtenrecht und der Fürſtenabfindung ſeine Be=
trachtun
en zutzewandt hatte, gab er der Hoffnung Ausdruck, daß wir
einer Zeſſeren Zukunft entgegengehen. Der Redner wies dabei auf Bis=
marck
hin, der ſogar fünf Jahrzehnte in einem ſchwachen, zerriſſenen
Deutſhland leben mußte; wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, daß
wir für unſer Vaterlaud den Sonnenaufgang erleben werden. (Lebhafter
Beifall.)
Der Rede folgte eine lebhafte Ausſprache, an der ſich Landtagsabge=
ordneter
Haury, Oberlandgerichtsdirektor Altendorf, General=
ſekretär
Kollbach, Herr Schneider und Reichstagsabgeordneter
Dr. Becker beteiligten. Es wurden hauptſächlich Fragen der heſſiſchen
Politik behandelt.

* Von der Sanitätswache, Saalbauſtraße 46, wird uns gemeldet:
In einem hieſigen Lokomotivwerk fiel beim Aufſtellen eines Gerüſtes ein
Brett um und traf einen Lehrjungen unglücklich ins Kreuz. Derſelbe
wurde nach ſeiuer Wohnung verbracht. In der Nacht vom 29.30. März,
abends kurz nach 11 Uhr, wurde ein Mann in der Rheinſtraße in der
Nähe des Hauptbahnhofes von einem Perſonenwagen angefahren. In
derſelben Nacht um 12 Uhr wurde ein Radfahrer, der ſich auf dem Nach=
hauſeweg
befand, ebenfalls von einem Auto angefahren und erlitt eine
Beckenquetſchung. Geſtern vormittag gegen 10 Uhr geriet eine ältere
Frau einem Radfahrer in das Nad und kam zu Fall. Dieſe trug eine
leichte Gehirnerſchitterung davon. In der Mittagszeit wollten einige
Arbeiter in einer hieſigen Fabrik eine Welle wegbringen. Der vordere
Mann, der rückwärts ging, blieb mit dem Abſatz hängen, fiel hin und
die Welle auf ihn. Er zog ſich dadurch innere Verletzungen zu Sämt=
liche
Verletzte wurden in ein hieſiges Krankenhaus von der Sanitäts=
wache
, Telephon Nr. 400, verbracht.
Autodroſchken. Es ſei on dieſer Stelle nochmals auf die von der
Automobildroſchkenbeſitzer=Vereinigung E. V. Darmſtadt errichtete Auto=
droſchtenzentrale
(Fernruf 37703771) hingewieſen. Für Ausflüge an
die Bergſtraße, in den Odenwald uſw. kommen die Autodroſchkenfahr=
preiſe
ungefähr den Omnibuſſen gleich. Eine Fahrt z. B. nach Bens=
heim
mit 6 Perſonen koſtet hin und zurück 22. Mk., es kommt hiermit
auf jede Perſon 3,50 Mk.
* Erſtreckung des Finanzgeſetzes für das Rechnungsjahr 1925 auf die
erſten zwei Monate des Rechnungsjahres 1926. Bekanntlich hat der Land=
tag
mit Nückſicht auf den Stand der Staatsvoranſchlagsberatungen das
Finanzgeſetz für das verfloſſene Jahr auf die erſten zwei Monate des
neuen Recmungsjahres, erſtreckt. Aus der beigegebenen Begründung
geht hervor, daß die ſtaatliche Gewerbeſteuer mit der Grundſteuer und
der Sondergebäudeſteuer auf einen einzigen Steuerbeſcheid zuſammen=
gefaßt
iſt. An Gewerbeſteuer werden bis zur Zuſtellung der Steuer=
beſcheide
über die auf Grund eines beſonderen Geſetzes erfolgende end=
gültige
Gewerbeſteuerveranlagung für 1926 zweimonatliche Vorauszah=
lung
in Höhe von je einem Sechſtel der für das Steuerjahr 1925 fällig
geweſenen Gewerbeſteuer erhoben. Die Vorauszahlungen wer=
den
auf Antrag ermäßigt, wenn glaubhaft gemacht wird, daß
ſich das gewerbliche Anlage= und Betriebskapital des Steuerpflichtigen
ſeit der letzten Fe ſtſtellung um mehr als den dierten
Teilvermindert hat.

Tageskalender für Freitag, den 2. April 1926.
Landestheater Großes Haus. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr
3. Konzert des Muſikvereins: Die Matthäus=Paſſion. Kleines
Haus: Keine Vorſtellung.
2"

Empfehle für die Feiertage!
Junges,
friſches Ochſenfleiſch gr. 90
Aungg4
friſches Hammelfleiſch gr. 90
Kalbfleiſch ... . Pfb. 1 20
la ausl. Maſtochſenſleiſch gfs. 64s
ſelbſtausgel. Sackfett gr. 60
Roaſtbeef u. Lenden im Ausſchnitt
Kalbs= u. Hammelsrollbraten vorrätig
Geislämmer, ganz und geteilt neu und gebraucht,
zum billigſten Tagespreis
Metzgerei L. Landau
Schuſtergaſſe6. (e8978) Tel. 2315.

Plasshen-Bien

Spatenbräu, Paulanerbräu, Hackerbräu,
Thomasbräu (München), Kulmbacher= u.
Fürſienbergbräu, Köſtritzer Schwarzbier
Stollbier, Hacker=Nährbier. (19422

MARTIN IAHN
Aepfel= und Beerenwein=Kelterei
Niederlage Kaſſer Friedrich=Quelle und
* mediziniſche Mineralwäſſer.
Pallaswiesenstr. 30 Tel. 305.

R
Büffel= u. Loba=Beize eudwrgshöhlroßer
B. 4364

IhssbhfPrsfargi
3. Gänge, Keitenantrieb
Vorzüge: Stoßfreier, ruhiger Gang,
konkurrenzlos billig.

Tourenmodell 1 430. Mk.
Sportmodell . 1530. Mk.

Bis 12 Monate Ziel

Benzé Comp.
DARMSTApT (4581a
Grafenstr. 20/22 Tel. 1239

1 Waggon
NordeufſcheSaat Kartoſſeln
Kaiſerkronen
Odenwälder Blaue
ſowie Induſtrie
eingetroffen u. ſehr preiswert abzugeben bei
Crössmann, Darmstadt
Grafenſtraße 16 (*8916) Telephon 2598

Weißwein
1924er und 1925er
pro Liter 80 und 85 Pfg.
verkauft in Fäßchen von 20 Liter an
Ober=Flörsheim
Peter Lawall ſar. Worms)

Garantiert Ia Qualität.
zugeſandt.

Proben werden
(4964dr

Roſen=Hochſtämme
Buſch=Roſen
in nur neuen Sorten, billig und gut
L. Weicher, Darmſtadt
Friebhef-Allee 82 (5804if

Empfehle für die Feiertage:
Friſches Ochſenfleiſch. . p Pfd. 0.80
Friſch Hammelfleiſch, alle Stck 0.80
Friſches Kalbfleiſch, alle Stücke 1.20
Friſches Gehacktes .. per Pfd. 0.80
... . 0.80
ff. Ochſenwürſtchen
Maſtochſenfleiſch, alle Stücke 0.60
Kalbs= und Hammelsniererbraten
ſiets vorrätig
Tenden und Rogſibeef im Ausſchnitt
Fleiſchzentrale
Doseph Paulg
Karlſtraße Nr. 66. (B 5114

50 zurückgeſetzte
Fchräder
darunter Schüler= u.
Mädchenräder, äußerſt
billigſt abzugeb. Teil=
zahlg
, geſtattet. /46989
Benz & Comp.
Grafenſtraße 20/22.
Jatat=
pflanzen

gibt ab
Gärtnerei
Karl Walter
Arheiligerſtraße 132
Tel. 1890 (39782

D. K. W.- 4199
Motorrad
wie neu, Mk. 350.
Donges & Wiest.

Offenbacher

nur Ia Qu
kaufen Sie b
Eritz
Arno
Schuchardſtr.

= Hut=
u
. Bäſchebeutel
mit u. ohne Firma=
druck
liefert billigſt
Fakob Skurnik,
Darmſtadt,
Wendelſtadtſtraße 28
Tel. 1791. (4414a
Fiſcher=419
Motorrad
mit D. K. W.=Motor,
Doppelüberſ., Mk. 280
Donges & Wiest.

Atelier Fuch.
Heidelbergerſtr. 79.
Für Konſirmanden
Kommunikanten!
12 Photographien
von 8 Mk. an.
Paßbilder
biülig und gut. 43917

Die unterzeichneten Banken haben von der Stadt
Darmſiadt
4 Miatonet Mutt Boiger Anteige
übernommen, die zum Kurſe von
92½. nette
unter üblicher Stückzinſenberechnung zum Verkauf auf=
liegen
. Die Stücke ſind mit halbjährigen Zinsſcheinen
verſehen, deren erſter am 1. Oktober 1926 fällig wird,
und werden in Abſchnitten von Mk. 100., 500., 1000.,
2000. und 5000. ausgegeben.
Die Anleihe iſt bis 1. April 1931 unkündbar.
Die Einführung an der Frankfurter Börſe wird be=
antragt
werden.
Darmſiadt, den 1. April 1926.
Darmſtädter und Nationalbank,
Kommanditgeſellſchaft auf Aktien
Deutſche Vereinsbank, Filiale Darmſtadt
Deutſche Bank, Filiale Darmſtadt
Direction der Oisconto=Geſellſchaft, Filiale Darmſtadt
Heſſiſche Girozentrale
(5119

Prachtvolle
Schrafsadet
echt Eiche, prima Ar=
beit
, zu äußerſt bil=
ligen
Preiſen abzu=
geben
.
Zahlungserleichterung.
Möbelhaus
L. Menger
Darmſtadt:
Bleichſtraße 17. 91=

[ ][  ][ ]

Nummer 92

Seite 7

Aus

zuſammen. Anweſend die Kammermitglieder: Herren Apo=
theker
Heß=Darmſtadt, Thurn=Mainz, Spohn=Wöllſtein,
Dornberger=Gießen, Ganß=Rodheim v. d. H., König=
Gruſchwitz=Darmſtadt, Hippauf=Mainz, Adolph= Gie=
ßen
, Berberich=Mainz ſowie der Vorſitzende, Apotheker
Seriha=Reinheim, als Gaſt der Stellvertreter, Apotheker
Reuland=Bingen. Die Regierung war vertreten durch Herrn
Miniſterialrat Prof. Dr. Heyl.
Der Vorſitzende eröffnete die Sitzung um 93 Uhr mit Be= meinde zur Ehre!
grüßung der Erſchienenen, beſonders des Herrn Regierungsver=
treters
. Von der Verleſung des Jahresberichts wird abgeſehen,
da derſelbe den Kammermitgliedern ſowie der Regierung zuge=
gangen
war;, dem Andenken des ſeit der letzten Sitzung verſtor=
benen
früheren Kammermitglieds Apotheker Wernher= Oppen=
heim
widmet der Vorſitzende herzliche Worte des Dankes und mit Lichtbildervorführungen, der fehr gefiel.
Gedächtniſſes, ſein Andenken wird in üblicher Weiſe geehrt. Die
vorgeprüfte Abrechnung wird gutgeheißen, der Geſchäftsſtelle
Entlaſtung erteilt: dem Voranſchlag, der gegen den vom
geſtimmt und die Höhe der Mitgliedsbeiträge feſtgeſetzt. Sie
werden geſtaffelt zur Erhebung gelangen und können zum größ=
ten
Teil erheblich ermäßigt werden.
Aus Billigkeits= und ſozialen Gründen werden eine Reihe
von Mitgliedsbeiträgen aus dem Jahre 1925 niedergeſchlagen,
gemäß dem Vorſtandsbeſchluß.
Als Pächter für die neu errichtete Gemeindeapotheke zu
Bodenheim wird, der Regierung der Apotheker Blank=
Nierſtein vorgeſchlagen. Die beantragte Errichtung einer Apotheke
zu Horchheim wird abgelehnt. Vertagt wird die Ent=
ſcheidung
über die Neukonzeſſionen in Bretzenheim, Bieber und
Groß=Gerau, da die Materie zum Teil noch nicht genügend ge=
klärt
war, z. T. noch Verhandlungen ſchweben. Die Kammer
nahm den Bericht der Kommiſſion für Bearbeitung der Pacht=
verträge
der Gemeindegpotheken, vom Referenten,
Apotheker Dornberger, entgegen, genehmigte ihn im Allge=
meinen
, bildete eine Kommiſſion aus dem Vorſitzenden und ſtorbene war Veteran des Krieges 1870/71, den er als bayeriſcher Offizier
Apotheker König=Sprendlingen, die mit der Regierung auf
Grundlage des Entwurfs Einzelheiten behandeln wird; dann
wird der Vertrag in der vereinbarten Faſſung der Kammer vor= Hochzeit, feierte am 1. April Herr Bergwerksdirektor a. D. Fried=
gelegt
werden.
Im Anſchluß daran wird der Antrag König beraten, der
die Beſeitigung der dem Gemeindeapotheken=Syſtem anhaften= niſchen Verdienſten des Jubilars verdienen aber auch ſeine künſtleriſchen
ſtattet werden ſolle, ihre Avotheke verwalten zu laſſen. Dieſer
als Material überwieſen und ſoll bei den Verhandlungen über
die Pachtverhältniſſe mitbehandelt werden.
Beſchloſſen wird, daß in die Sterbekaſſe weibliche An=
können
.
Ueber die Zuläſſigkeit von Fertigpräparaten, die betuug 10 bzw. 6 Prozent.
Gifte enthalten fand eingehende Ausſprache ſtatt; die
das Publikum liegt.
Erneut wird einſtimmig beſchloſſen, daß in Orten, wo die
Regierung Annahme zu verſchaffen.
haupt möglich und tragbar iſt für das heſſiſche Gebiet. Daneben Mark eingeſtellt, während 201 000 Mark eingingen. Dieſe goldenen
löſen. Ein Antrag des Kammermitglieds Spohn ſordert, daß noch auf 6916 000 Mark veranſchlagt, und es wird ſehr fraglich ſein,
Gruppen der Kammer.
Bemühungen Kenntnis gegeben hatte.
geſtellt wird.
ten Arzneibehältern dem Apotheker verboten werde aus ſanitären gefähr 2 150 000 Mark. Die Zeiten, in denen einſt die Städte im Geld
Gründen. Der Antrag findet einſtimmige Annahme und wird ſchwammen, ſind wirklich vorbei.
der Regierung weitergeleitet.
Zum Schluß gelangte noch ein Dringlichkeitsantrag der Re=
gierung
zur Verhandlung, der die Frage betraf, ob homoeo=
pathiſche
Arzneimittel in das Deutſche Arzneibuch, bez. heſſiſchen Reiteund FahrvereinsAlzey. Der vor kurzem
einen Nachtrag, aufgenommen werden ſollen. Die Kammer be= gegründete rheinheſſiſche Reit= und Fahrverein Alzey hielt jetzt ſeine
ſchloß die Befürwortung der Aufnahme der genannten Arznei= erſte ordentliche Generalverſammlung bei guter Beteiligung der Mit=
mittel
, wegen Gewährleiſtung ihrer Reinheit und gleichartigen glieder ab. Die Vorſtandswahl zeitigte folgendes Ergebnis: A. Dett=
Herſtellung.
Mit Dank an die Reſerenten und den Herrn Vertreter der Herm. Knellbeimersheim 3. Vorſ, weiter wurden in den Vorſtand ge=
Regierung ſchloß der Vorſitzende die Verhandlung um 53 Uhr. heim, GeilMonzernheim, Bürgermeiſter FeuchnerDintesheim, Barth=
Starkenburg.
2. Pfungſtadt, 31. März. Schulſtatiſtik. Die Volksſchule und die Landwirtsſöhne ſür den ſchönen Pferdeſport zu begeiſtern.
Pfungſtadts wurde im abgelaufenen Jahre von 905 Schultindern beſucht
(463 Mädchen, 442 Kuaben). Das Lehrerkollegium ſetzte ſich aus 6 Leh= In einer Verſammlung der Erwerbsloſen von Bingen ſprach Stadt=
rerinnen
, 19 Lehrern, 3 Handarbeits= und Hauswirtſchaftslehrerinnen, verordneter Thomas=Mainz über die Handhabung der Richtlinien für die
und 2 Fachlehrern für gewerbliches Zeichnen in der Fortbildungsſchule Erwerbsloſenfürſorge. Die Verſammlung, bei der die ſtädtiſche Verwal=
zuſammen
. Die Knabenfortbildungsſchule, die aus drei Klaſſen Bau= tung durch Herrn Bürgermeiſter Lippert vertreten war, zu der ferner
handwerker, zwei Klaſſen Metallaubeiter und je eine Klaſſe Landwirte, Verſpaltungsdirektor Keitel, Stadtbaurat Orth und der größte Teil der
Kaufleute und Bekleidungshandwerker beſtand, beſuchten 213 Schüler, Mitglieder des Stadtverordnetenkollegiums erſchienen waren, nahm einen
während die Mädchenfortbildungsſchule (neun Klaſſen) 216 Schülerinnen durchaus ſachlichen Verlauf. An den Vortrag ſchloß ſich eine Diskuſſion
zählte. An der Fortbildungsſchule wirkten ein hauptamtlicher Fortbil= an, an der ſich Herr Bürgermeiſter Lippert, verſchiedene Stadtverordnete
dungslehrer, fünf nebenamtliche Lehrkräfte und die obengenannten Fach= und weiter auch Erwerbsloſe beteiligten. Von den Stadtverordneten
lehrer.
* Weiterſtadt. 30 März. Die Turngemeinde Weiterſtadt wurde ein Antrag geſtellt, in dem es heißt: Die unterzeichneten Stadt=
E. V hatte eine Monatsverſammlung im Vereinslokal Darmſtädter Hof. verordneten heantragen folgendes: Mit Rückſicht auf die allgeneine Not=
Nach Erledigung der Tagesordnung wurde den Turnern durch Vorträge lage iſt den Erwerbsloſen ſolche mit ſelbſtändigem Haushalt), die min=
aus
Robert Schneiders Büchern ſowie Stimmungsmuſit ein ſchöner deſtens ſeit zwei Monaten erwerbslos ſind, eine einmalige individuelle
Abend bereitet. Beſondere Beachtung fanden die Turner bei den beiden Unterſtützung in Höhe von 15 Mk. als Mietzuſchuß zum 1. April zu ge
anweſenden Gründern, Ludwig Schöneberger und Karl Böhm, welche währen. Wir bitten, dieſen Antrag auf dem Zirkularſu ge erledigen
vor 35 Jahren halfen, den Verein ins Leben zu rufen.

Freitag, den 2. April 1926

Ober=Rauſtadt, 31. März. In Fortführung der im Herbſt vor.
Jahres begonnenen Umpflaſterung der Brückengaſſe ſoll nunmehr ein
Teil der Bauſtraße, und zwar von der Brücke, bis zur Gaſtwirtſchaft
Emich, umgepflaſtert werden. Zu dieſem Zwecke wird die Bauſtraße
vom 6. April ds. Js. ab für jeglichen Fuhrwerksverkehr bis auf weiteres
geſperrt. Wegen weiterem Umſichgreifen der Maul= und Klauen=
ſeuche
in Ober=Ramſtadt iſt nach einer Bekanntmachung der Bürger=
Die Heſſiſche Apotheker=Kammer trat zur 4. Sitzung im meiſterei nunmehr die geſamte Gemarkung Ober=Nam=
Sitzungsſaale des Miniſteriums des Innern zu Darmſtadt ſtadt zum Sperrbezirk erklärt worden. Die innerhalb dieſes
Gebiets maßgebenden veterinärpolizeilichen Anordnungen können bei
der Bürgermeiſterei eingeſehen werden.
rs. Fürth, 30. März. Kriegerdenkmal. Das Modell des
Sprendlingen (Kr. Offenbach), Hennemann=Bad=Nauheim, Chrenmals für die Opfer des Weltkrieges iſt eingetroffen und wird dem=
nächſt
im Schulhaus ausgeſtellt werden. Es zeigt einen ſchlichten Stein=
pfeiler
=Aufbau mit Bekrönung inmitten eines Ehrenhaines von gärtne=
riſchen
Anlagen Naſenteppichen und Baumgängen. Seine Höhe beträgt
vier Meter. Somit wird dieſe ſcheinbar eingeſchlafene Kriegerehrung
dank der tatkräftigen Anregung der Ortsvorſtände nun in Kürze wohl
verwirklicht werden können, den Gefallenen zur Erinnerung, der Ge=
rs
. Fürth, 30. März. Schulentlaſſungsfeier. Eine
ſtimmungsvolle Entlaſſungsfeier vereinigte unſere 27 Schülerinnen und
23 Schüiler dieſes Schuljahrs noch einmal im Schmittſchen Saal, bei der
Herr Rektor Helferich ſehr eindrucksvolle Abſchiedsworte aus der Schule
und Geleitsworte in das neue Leben ſprach. Theatraliſche und muſika=
liſche
Darbietungen umrahmten die Anſprache und ein Glockenvortrag
* Aus dem Weſchnitztal, 1. April. Reiterfeſt. Die junge Weſch=
nitztaler
Vereinigung ehemaliger Kavalleriſten feiert demnächſt in Rim=
bach
ihre Standartenweihe. Sie zählt bis heute über 60 Mitglieder,
Jahre 1925 um 2700 Mark herabgeſetzt werden konnte, wird zu= Alle berittenen Negimentsuniformen von 1870 bis 1914 wird der Feſtzug
vorführen. Zur Erhaltung des alten Reitergeiſtes iſt ein Reiterfeſt mit
Rennen geplant, das im Sommer abgehalten werden ſoll. Vorſitzende
ſind die Herren Oberwachtmeiſter Asmus und Juſtizwachtmeiſter Helfrich
zu Fürth.
* Von der Bergſtraße, 1. April. Warnung vor einer
Schwindlerin. Eine fremde Frauensperſon bereiſt eben, angeblich
im Auftrage des evang, Frauenbundes, unſere Ortſchaften zum Zweck
einer Hausſammlung für die Quäkerſpeiſungen und zur Errichtung eines
Hilfsfonds für die Kinder von Euwerbsloſen, was auf Schwindel beruht.
Bei derartigen Sammlungen muß das betreffende Publikum ſich immer
die nötigen mit Stempel verſehenen Ausweiſe vorzeigen laſſen.
A Von der Bergſtraße, 30. März. In Leutershauſen iſt Reichsgraf
Theodor von Wiſer im vollendeten 77. Lebensjahre geſtorben. Er wirkte
bis zum Jahre 1915 als Geh. Oberregierungsrat beim Bezirkspräſidium
in Colmar im Elſaß. Seit dem Tode ſeiner Frau lebte er vollſtändig
zurückgezogen in ſeinem Leutershauſener Schloß. Seine Ehe blieb kin=
derlos
, doch leben noch zwei Brüder von ihm. Die Beiſetzung findet in
der Familiengruft in der Schloßkapelle in Leutershauſen ſtatt. Der Ver=
mitmachte
.
* Auerbach, 1. April. Das ſeltene Feſt der Goldenen
rich Patzentin mit ſeiner Gattin Hermine, geb. Berg. Das Jubelpaar
mfreut ſich beſter Geſundheit und geiſtiger Friſche. Neben den kaufmän=
den
Härten zum Zweck hat. Vorgeſchlagen wird vom Antrag= Betätigungen hervorgehoben zu werden. Die Freunde des Hauſes Pa= wurden und nach auswärts kamen, ſo iſt doch immerhin noch vieles vor=
ſteller
, daß bis zur Begründung einer Invaliden= und Hinterblie= des Jubelpaares ſtets gefunden haben, auch iſt die dichteriſche Begabung. Auch die Herausgabe der Friedberger Geſchichtsblätter, von denem jetzt
benenverſicherung den Witwen der Gemeindeapothekenpächter ge= der Tochter des Hauſes, Fräulein Eliſabeth Papentin, hier allgemein ſiehen Bünde vorliegen, und welche die wertvollſten Beiträge vieler Mit=
Antrag wird nach eingehender Ausſprache, in der er namentlich meinſchaft mit allen denen, die dem Hauſe Papentin durch Freundſchaft das Wirken des Vereins eingeſchätzt wird, beweiſt die Tatſache, daß die
von den Angeſtellten bekämpft wird, der Kammer und Kommiſſion und Sympathie verbunden ſind, ein herzliches zGlück auf zur diaman= philoſobhiſche Fakultät der Univerſität Gießen dem Verein zu ſeinem
tenen Hochzeit zu.
* Heppenheim. 1. April. Herabſetzung des Zinsfußes.
Die Bezirksſparkaſſen zu Heppenheim und Lorſch machen bekannt, daß
ſie vom 1. April d. J. ab für Spareinlagen bei täglicher Verzinſung Landsmannſchaft Chattia in der Licher Straße iſt nunmehr
gehörige von Mitgliedern auf Antrag aufgenommen werden 8 Prozent und für Guthaben im Scheck= und ſontokorrentverkehr, pro= im Innern und Aeußern fertiggeſtell. Das ſtattliche Gebäude ſteht mit
viſions= und ſpeſenfrei, 5 Prozent vergüten. Der ſeitherige Zinsfuß der Haubt= und Nebeneingang zu erreichen ſind. Es iſt mit allen Er=
* Groß=Gerau, 31. März. Die Riedentwäſſerungsarbei= rungenſchaften und Bequemlickkeiten der Neuzeit ausgeſtattet und die
Sache wird der Regierung als Material überwieſen, die ſie der ten an der Nabenſpitze nehmen, wie aus Aſtheim gemeldet wird einen Einteilung und Verteilung der Räumlichkeiten geben der Geſchicklichkeit
ihr zuſtändigen Reichsſtelle unterbreiten wird. Betont wird dabei guten Verlauf. An dem Hauptkanal arbeitet ein Trockenbagger, der des Baumeiſters das beſte Zeugnis. Im Kellergeſchoß befinden ſich die
die Gefahr, die in dem Vorrätighalten dieſer Fertigpräparate für täglich zwiſchen 700 und 800 Kubikmeter Erde auswirft. Die Arbeiten an Kücht, die Wohnung für den Hausmeiſter, die Kellerräume die Heizungs=
den
Schleuſen ruhen vorläufig noch.
Offenbach, 31. März. Es iſt kaum ein Jahr her, da redete man raum, ſodann in den ſtattlichen Kneipſaal, der 16 Meter lang und 69
Notwendigkeit und Exiſtenzfähigkeit einer Apotheke von Regie= oſt davon, die Gemeinden und beſonders die Städte ſchwömmen im Geld. Meter tief iſt. Anſchließend befindet ſich an der Nückſeite des Gebändes
Vergleicht man nun den Voranſchlag für 1924 und das Nech= ein geräumiger Freiſitz, der eine prachtvolle Ausſicht nach dem Lahntal,
rung und Kammer anerkannt iſt, die Errichtung einer Gemeinde= nungsergebnis für das gleiche Jahr, ſo findet man dieſe Anſicht bis zu den Nuinen Gleiberg und Wetzberg und nach dem Weſterwald bietet. Im
apotheke aber verweigert wird, eine Perſonalkonzeſſion ausgege= einem gewiſſen Grade beſtätigt. Damals waren die Einkommen= und die Obergeſchoß ſind untergebracht ein großer Speiſeſaal, Chargiertenzimmer,
ben wird. In allen Fällen aber, in denen in demſelben Orte, Körperſchaftsſtenern (Reichsſteuern), die der Stadt anteilsmäßig über= Damenzimmer mit Balkon, und mehrere Gaſtzimmer. Die Ausſtattung
neben einer beſtehenden Privatapotheke eine zweite Apotheke eſen wurden, mit 1300 000 die Sonderſteuer vom bebauten Grund= der Näume, ſowie die Farbengebung im Aeußern und Innern des Ge=
errichtet
wird, muß die Neuerrichtung als Perſonalkonzeſſion ge= beſitz mit 1 200 000, die Vergnügungsſteuer mit 62 000 und die Zuſchläge häudes ſind in geſchmackvoller und ſehr anſprechender Weiſe ausgeführt.
ſchehen. Der Vorſitzende wird erſucht, dieſem Beſchluß bei der zur Grunderwerbsſteuer mit 20 000 Mark eingeſetzt. Nach der Nechnung Die Grundſteinlegung des Hauſes fand am N. Febrnar 1925 ſtatt, die
vom Jahve 1994 floſſen der Stadt jedoch aus Einkommen= und Körper= Einweihung ſoll dem Vernehmen nach im Monat Mai ds. Js. anläßlich
Ueber die zu errichtende Invaliden= und Hinter= ſcaftsſteuer 2887000, aus Sonderſteuern 1686 000, aus Vergnügungs= des Stiſtungsfeſtes der Chattia erfolgen. Die Entwurfsbearbeitung und
ſteuern 143 000 und aus Grunderwerbsſteuern 159 000 Mark zu, ſo daß Bauleitung lag in den Händen des Architekten Regierungsbaurat a. D.
bliebenen=Verſongung heſſiſcher Apotheken referiert der Schätzung des Voranſchlags 1994, die 4891 000 Mark betrug, eine Pfaff=Gießen. Das Gebäude macht in ſeinem Aeußern einen überaus
Kammermitglied Heß eingehend. Es ſind nunmehr nach ein= wirkliche Einnahme von 7100 000 Mark gegenüberſteht. Der Ueberſchuß vornehmen Eindruck und hebt das Straßenbild ganz beträchtlich. Die
gehenden langwierigen Ermittlungen Verhandlungen mit einem überſteigt alſo die damalige Schätzung um mehr als 2 Millionen, Außer= Landsmannſchaft Chattia kann nun ein ſchmuckes Haus ihr eigen nennen,
Sachverſtändigen angeknüpft, der prüfen wird, ob die Sache über= dem waren als Verbrauchsabgabe aus Getränken (Getränkeſteuern) 30 000 für das ſie bedeutende Opfer aufgebrachnt hat.
ſoll weiter verſucht werden, die Frage im Anſchluß an eine ähn= Zeiten ſind längſt vorüber. Die ſämtlichen Steuern, die 1924 den Betrag verbindungen, Butzbach Nieder=Klen Brandoberndorf und
liche, im Entſtehen begriffeue Eigrichtung der heſſiſchen Aerzte zu von 7 100 000 Mark ablieferten, ſind im neuen Voranſchlag (1228) nur Butzbach-Zingenberg ſoll am 1. Mai erfolgen.
ob ſie in dieſer Höhe eingehen. Die Getränkeſteuern, ſollen nur noch fand in Gegenwart des Herrn Oberlandwirtſchaftsrat Dr. May aus Darm=
die
Sache wegen ihrer Dringlichkeit und Notwendigkeit mit größ= 150 000 Mark einbringen, ſind aber bekanntlich ſtreitig. Es iſt den ſtadt, Heurn Neg=Rat Braun aus Gießen, der Eltern der Schüler und
tem Nachdruck bearbeitet wird. Die Kammer tritt einſtimmig den Städten unmöglich, mehr Steuern zu erheben, während die einmal über= einer großen Anzahl Gäſte, die Abſchlußprüfung der hieſigen landwirt=
Ausführungen des Referenten und dem dazu geſtellten Antrag nommenen Ausgaben, die nicht immer unbedingt notwendig wann, un= ſchaftlichen Winterſchule ſtatt. Die Prüfung ergab die vollſtändige Be=
bei
, unter Betonung der Notwendigkeit der Verſorgung aller aufhaltſam weiter ſteigen, beſonders aber die Wohlfahrtspflege, hervor= herrſchung der Fächer durch die Schüler. Herr Dr. May wies in ſeiuer
gerufen durch den wirtſchaftlichen Niedergang, immer größere Mittel Anſprache darauf hin, daß die Schüler das Gelernte beherzigen, den
Ein weiterer Antrag, daß die Apotheker=Kammer bei den beanſprucht. Sie kam hier 1924 mit 3 085000 Mark aus, iſt aber nun Näherſtehenden und ihren Gemeinden ihre Erfahrungen mitteilen und
mit 4 785 00 Mark vorgeſehen. Um den Finguzbedarf etwas herabzue praktiſch verwerten möchten. Nedner gab ſeinem Bedauern Ausdruck.
Induſtrie= und Handelskammern eine Herabſetzung des Beitrags mindern, ſind die Betriebsmittel, die im Voranſchlag 1925 noch rund daß 6 Landwirtſchaftsämter abgebaut werden ſollten, welches einen großen
der Apotheker erwirken möge, wird angenommen, nachdem der 600000 Mark betrugen, nur mit 350 000 Mark eingeſetzt. Es hat ſich Schaden für die Landwirtſchaft bedeute, denn nicht Abbau, ſondern Auf=
Vorſitzende von ſeinen ſeitherigen, in Einzelfällen erfolgreichen ergeben, daß ſchon 600 000 Mark zu wenig waven und mindeſtens 1 Mil= bau ſei am Platze und es ſollte durch führende Perſönlichkeiten angeſtrebt
lion der Sachlage entſprechen würde. Die Stadwerwaltung half ſich in werden, daß noch drei Landwirtſchaftsämter errichtet würden. Es ſei
Bezüglich der Krankenhausapotheke Mainz, wo den letzten Wochen auf eine ganz neue Art, indem ſie, nachdem die 600 000 nachgewieſen, daß ſich die deutſche Bevölkerung bei richtiger Ausnutzung
die Arzneizubereitung in Händen von nicht pharmazeutiſch aus= Mark aufgebracht waren, weitere Ausgaben vorbehaltlich der Beſchluß= des Geländes auf ihrem Boden ernähren, alſo unabhängig vom Aus=
gebildeten
Schweſtern liegt, wird erneut Mißbilligung ausge= faſſung über die Deckung bei Vorlage der Jahresrechnung für 1925, lande machen kann, dazu ſei einzig und allein die landw. Schule beſtimmt.
ſprochen und die dazu erteilte Antwort der Regierung für nicht die früheſtens im nächſten Herbſt erfolgt, bewilligen ließ. Das iſt das um hier belehrend einzugreifen, um dem Boden ſo viel wie möglich
Eingeſtändnis, daß man gegenwärtig Deckungsmittel nicht beſchaffen abzugewinnen. Weiterhin ſei es erforderlich, die Klaſſen der Schule
genügend erachtet. Im Fntereſſe der Sicherheit der Arzneiver= kann und dem Loch im Stadtſäckel ziemlich ratlos gegenüberſteht. Be auzubauen und mehr Schüler heranzuziehen. Herr Neg=Nat Braun
ſorgung der Kranken in der Anſtalt wird von der Regierung ge= rückſichtigt man, daß die Ergänzungsmittel im neuen Voranſchlag, mit gab ſeiner Befriedigung über die Leiſtungen der Schüler Ausdruck, dankte
fordert, daß die dortige Arzneiverſorgung auf geſetzliche Baſis 350 000 Mark um etwa 650 000 Mark zu niedrig eingeſetzt ſind und der den Lehrern und Schülern und wünſchte der Schule weiteres Empor=
Voranſchlag trotzdem ſchon einen ungedeckten Fehlbetrag von 1500 000 blühen. Nachmittags um 3 Uhr und abends 8 Uhr fand gemeinſame
Ein weiterer Antrag fordert, daß der Ankauf von gebrauch= Mark aufweiſt, ſo ſteigt dieſer ungedeckte Fehlbetrag jetzt ſchon auf un= Feier aller Beteiligten ſtat.

* Vilbel, 31. März.
die Veratung über die

Eine überaus heftige Gemeinderatsſitzung rief
Viederaufnahme der Feldbren=

nerei hervor. Sozialdemokraten und Nechte ſtanden ſich ſchroff gegen=
über
. Die Nechte ſprach von einem Defizitbetrieb und erklärte die Eache
für unrentabel. Auf Vorſchlag der Baukommiſſion wurde die Fortfüh=
rung
der Feldbrennerei am Lehmberg gegen die Stimmen der Nechten
beſchloſſen. Zu Marktmeiſtern wurden gewählt: Bauführer Walter und
und Gemeinderat Schaub.
b. Friebberg, 31. März. Am 1. April kann der ſeinerzeit von Herrn
Gymngſialdirektor Dr. Goldmann gegründete Friedberger Ge=
ſchichts
= und Altertumsverein auf ein dreißigjähriges Be=
ſtehen
zu ückblicken. Neben ſeinen Nachfolgern im Amte, den Herren
Direktor Dr. Loebell und Profeſſor Helmte, ſind es beſonders die jetzigen
Vorſitzenden des Vereins, die Herren Profeſſoren Dr. Blecher und Dre=
her
, die dem Verein in zielbewußter Arbeit zu ſeiner heutigen Bedeu=
tung
verholfen haben. Ein Gang durch das reichhaltige Muſeum und
Archiv gibt uns einen Beweis dafür, wie viele Schätze hier noch verbor=
gen
lagerten, und wenn auch leider in früheren Jahren durch Unverſtand
und Teilnaſmsloſigkeit die wertvollſten Kunſtgegenſtände verſchleudert

Rheinheſſen.
M. Alzey, 31. März. Generalverſammlung desrhein=
weiler
=Wintersheim 1. Vorſitzender, Phil. Wolf=Albig 2. Vorſitzender,
wählt die Herren K. L. FuchsAlzey, Walter=Dittelsheim, Niegel=Mons=
Blödesheim, Schilling=Dittelsheim, Oxner=Harxheim, Lull=Wachenheim
a. d. Pfrimm und Schönfeld=Wendelsheim. Geſchäftsführer iſt Roemer=
Erbes=Büdesheim und Kaſſenführer Stauffer=Flomborn. Der Verein be=
trachtet
es als ſeine Aufgabe, die Pferdezucht in Rheinheſſen zu pflegen
M. Bingen a. Rh., 1. April. Erwerbsloſenverſammlung.
Heinz, Lautenbach, Wahmke. Landvogt, Loeb. Hausmann und Duleius
vollen.

pentin wiſſen, daß Muſik und Malerei eine reichliche Pflege im Kreiſe handen, zuas für die Heimatgeſchichte von unvergänglichem Werte iſt.
bekannt. Dem Jubelpaare rufen wir heute an ſeinem Ehrentage in Ge= arbeiter enthalten, ſind eine Ehrentat des Vereins. Wie auch außerhalb
Jubiläumstage eine Ehrengabe von 200 Mart und das Landesamt für
Bildungsweſen eine ſolche von 300 Mark überwieſen hat.
* Gießen, 1. April. Der Neubau des Bundesheims der
de Haupt= und Nebeneingang zu erreichen ſind. Es iſt mit allen Er=
anlage
Brauſebäder und eine geräumige Fechtſcheuer. Im Erdgeſchoß
gelangt man von der Diele in die Garderobe, rechts in den Empfangs=
* Butzbach, 29. März. Die Gröffnung der Kraftwagen=
* Grünberg, 31. März. Am 29. d3. Mts., vormittags 9½ Uhr,
* Ettingshauſen bei Grünberg, 31. März. Die beiden Steinbruchar=
beiter
Ernſt Keil und Karl Grönert wurden beim Nachboren eines ver=
ſagenden
Schuſſes ſchwer verletzt.
* Lauterbach, 1. Aprit. Die Vorarbeiten für Nutzbarmachung
der Waſſerkräfte in Oberheſſen ſind vor einiger Zeit mit Rückſicht
auf die gegenwärtigen ungünſtigen Geldverhältniſſe eingeſtellt worden:
ein Ausbau läßt ſich aus dieſem Grunde zurzeit nicht verwirklichen. Es
handelt ſich um die projektierten Stauwerke an der Altfell, dem Prinzen=
hach
und der Alten Haſel in der Nähe der Orte Stockhauſen, Schadges,
Niafeld und Schlechtenwegen. Durch umfangreiche Vorarbeiten zur Feſt=
ſtellung
der Bodenverhältniſſe für Grbauung der Sperrmauer, und des
Waſſerſchloſſes letzteres zwiſchen Stockhauſen und Großenlüder an der
heſſiſch=preußiſchen Grenze konnte das Projekt fertiggeſtellt werden.
Dieſe Arbeiten erforderten 39 750 Mk. Am Seemenbachprojekt bei Mittel=
und Nieder=Seemen koſteten die Vorarbeiten 1240 Mk.
USN. Schlitz, 30. März. Eröffnung eines Heimat=
muſeums
. In Gegenuart der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden
wurde hier das Schlitzer Heimatmuſeum eröffnet. Das Muſeum ent=
hält
Urkunden und Denkmale, darunter Oelbilder, Stiche, Waffen,
Möbel und Geräte. Auch eine prähiſtoriſche, eine gewerbliche und eine
Schul= und Kirchemabteilung ſind dem Muſeum angegliedert. Das
Muſeum gibt einen Ueberblick über die reiche und bewegte Geſchichte
des Schlitzer Landes.

* Schwanheim. 1. April. Das Wertungsſingen des 9. Turnkreiſes,

Geſangsabteiluugen des 9. Turnkreiſes herzlichſt ein. Mit dieſer Gim=
ladung
verbindet er die Bitte, ſofortige Meldung an Turnbruder
Joh. Röhrig, Schpanhein a. M., Mainſtr. 25, zu erſtatten, welche Ge=
ſangsabteilung
ſich beteiligen. Die Sängerzahl iſt gleichfalls anzugeben.
Die erſte Auflage des Kreis=Sängergruß iſt vergriſſen. Um Unter=
lagen
für die zweite Auflage zu erhalten, werden alle Singmannſchaften,
vorgen. Chor ſich anſchaffen wollen, gebeten, uuter Augabe der
Stiumenzahl dies Turnbruder Ferd, Schaub. Frankfurt=Eckenheim,
Hügelſtraße, Galdmöglichſt mitzuteilen. Gut Heil!"

[ ][  ][ ]

Seite 8

Freitag, den 2. April 1926

Nummer 92

Einem Altmeiſter des deutſchen
Kunfigeweldes saif s. errümtäge
Profeſſor Dr. phil. h. c. Karl Berger, der Schillerbiograph
ſchreibt uns:
Am 2. April begeht ein Altmeiſter des deutſchen Kunſtgewer=
bes
, ein Bahnbrecher auf dem Gebiete der Innendekoration, der
ſeit über 20 Jahren in Dresden lebende frühere Hofdekorateur
Carl Müller, ſeinen 75. Geburtstag. Bin ich auch nicht von
der Zunft, ſo berechtigt mich doch ein halbes Jahrhundert gegen=
ſeitigen
Vertrautſeins, ein paar Worte zu dem Ehrentage dieſes
ſeltenen Mannes zu ſagen. Es war dem Sprößling einer kinder=
reichen
, ganz einfachen Schreinersfamilie zu Worms nicht an ſei=
ner
rheiniſchen Wiege geſungen, daß er einmal der tonangebende
Beherrſcher des Geſchmacks im Reiche wohnungsſchmückender
Kunſt ſein werde. Sein äußerer Lebenslauf bis in ſeine Jüng=
lings
= und erſten Mannesjahre unterſchied ſich in nichts von dem
unzähliger deutſcher Menſchenkinder kleinbürgerlicher Herkunft:
Volksſchule bis zum 14. Lebensjahre, ſtrenge Lehrzeit in dem
erwählten Tiſchler= und Tapezierberufe und dann Gehilſendienſte
in verſchiedenen Geſchäften zu Frankfurt, Mainz, Darmſtadt
(bei L. Alter), Bremen und Dresden. Dazwiſchen freiwillige
Teilnahme des vaterländiſch begeiſterten Neunzehnjährigen am
Kriege 1870/71, und zwar, weil zu der Waffe nicht berufen, erſt
als Krankenpfleger, dann als Subdelegierter beim Hauptdepot des
Maltheſer= und Johanniter=Ordens in Pont=ä=Mouſſon, Verſail=
les
und Chartres. Die üblichen Ehrenzeichen für dieſe aufopfern=
den
Dienſte blieben nicht aus, und überäll, in Krieg und Frieden,
wurde dem jungen Manne ſeine treue und gewiſſenhafte Pflicht=
erfüllung
, ſeine Hingabe und ſtets wache Hilfsbereitſchaft von
den Oberen beſtätigt. Eigenſchaften, die er mit tauſend anderen
teilte. Aber was ihm vorwärts helfen ſollte im Leben, was ihm
den ſchweren, dornenvollen Weg aus den Tiefen deutſcher Volks=
kraft
zu den Höhen ſeiner frühe geahnten, dann mit zielſtrebiger
Tatkraft feſtgehaltenen Beſtimmung führen ſollte, zeichnete den
Hochſtrebenden ſchon bei den erſten ſelbſtändigen Schritten aus:
die Gabe ſich angenehm und unentbehrlich zu machen bei den
Menſchen; bei Freund und Feind Liebe durch Liebe zu erwecken;
unter Hochgeſtellten mit derſelben freien und beſcheidenen Anmut
ſich zu bewegen wie unter ſeinesgleichen. Und dann, kraft eines
von der dichteriſch veranlagten Mutter ererbten künſtleriſchen
Zuges, die Fähigkeit, auch den grauen Alltag mit Humor zu ver=
golden
: die Fähigkeit, überall das Schöne zu ſehen und das Ge=
ſchaute
in neuen Formen und Farben zu geſtalten, das Geſtaltete
anzuwenden und zu verwerten. So getpann Müller, um nur ein
Beiſpiel zu erwähnen, bei ſeinem elf Monate dauernden Aufent=
halt
in Frankreich eine klare Anſchauung der franzöſiſchen Stil=
arten
und dekorativen Künſte, insbeſondere der hochentwickelten
Kunſt, die Innenräume bis aufs kleinſte und feinſte ſtilgemäf
auszuſtatten.

Dieſes geſunde Lernen von anderen Zeiten und Völkern kam
dem Aufſtrebenden in der Ausübung ſeines Berufes zugute, um
ſo mehr, als man nach dem Kriege in Deutſchland, um aus der
hergebrachten kahlen Nüchternheit herauszukommen, erſt in eine
atemloſe Hetzjagd nach immer neuen kunſtgewerblichen Moden
verfiel, dann, ſich beruhigend, in einem hiſtoriſchen Stile, der
deutſchen Renaiſſance, das einzige Heil erblicken zu müſſen
glaubte. Einem gewiſſen Ueberdruß an dieſem Treiben und ſei=
nem
dadurch unbefriedigten künſtleriſchen Drange mag ums Jahr
1878/79 der Entſchluß Müllers entſprungen ſein, ſich der Bühnen=
laufbahn
zuzuwenden: faſt ein Jahr nahm er, neben ſeiner Be=
rufstätigkeit
, als Schüler des Pudorſchen Konſervatoriums in
Dresden teil am Unterricht und den Uebungen der von Robert
Proelß, Marie Niemann=Seebach, Emil Bürde u. a.
geleiteten Schauſpielabteilung, entſagte aber der miiſchen Kunſt
trotz Anerkennung ſeiner entſchiedenen Begabung und trotz
ermunternder Zeichen von Autoritäten, wie Friedrich Haaſe,
Alexander Strakoſch und des Weimarer Intendanten von
Loen. Proelß, der dieſe Entſagungskraft bewunderte, hatte
recht, wenn er erklärte, was der Theaterſchüler gewonnen, die
freie Beherrſchung der Sprache und der Umgangsformen, die
Schärfung des Urteils und Verfeinerung des Geſchmackes, werde
dem Schaffen Müllers auf ſeinem ureigenen Gebiete zugute
kommen.
Kein Jahr verging, und Müller, dem gerade ſeine ſchau=
ſpieleriſche
Kunſt den zahlungsfähigen Genoſſen zugeführt, konnte
ſich mit der Gründung des Hauſes Carl Müller & Comp.,
Berlin, Friedrichſtraße 77, die Stätte bereiten, wo alle
ſeine Gaben und Kräfte frei zur Wirkſamkeit kamen. Nur kurze
Zeit, und Müllers Ruf in Berlin war begründet, er breitete ſich
raſch in ganz Deutſchland, im Auskande und über See aus, ſelbſt
das immer deutſchfeindlicher werdende Rußland wurde gewon=
nen
. Kaiſer und Könige, Magnaten des Geiſtes und des Geldes
gaben dem Hauſe, deſſen beſeelender Geiſt Carl Müller war, durch
Aufträge Gelegenheit, ſeinen Ruf und das allgemeine Vertrauen
immer aufs neue zu rechtfertigen. Der Herold dieſes Ruhmes
war kein Geringerer als Ludwig Pietſch, über 50 Jahre lang
das Kunſtorakel der Berliner und Berichterſtatter von europä=
iſchem
Anſehen. Er war der erſte, der Müllers geradezu geniale
Begabung erkannte und öffentlich pries. Carl Müller, ſo ſchrieb
er, komponiert ſeine Zimmer= und Wohnungseinrichtungen mit
der begeiſterten Liebe und mit der erregten ſchöpferiſchen Phan=
taſie
wie der Künſtler ſein Gemälde, der Poet ſeine Dichtung.
Ein glühender Farbenſinn, wie ihn Makart in ſeiner Malerei ent=
faltete
, wurde hier in den Dienſt eines fein abwägenden Ge=
ſchmackes
geſtellt. Die ſchönſten Stücke aus allen Gegenden und
Jahrhunderten wurden geſammelt, aber nicht, um wie bei ande=
ren
, ſich im Salon irgendeines Wohlhabenden in maleriſchem
Durcheinander ein Stelldichein zu geben, ſondern um, jedes an
ſeiner angemeſſenen Stelle, einem Raume zu charakteriſtiſchem
Gepräge zu verhelfen. Nicht ſklaviſch einſeitige Nachahmung
irgend einer Epoche, ſondern Verwendung alles Guten, Echten
und Schönen zu ſtilvoller Einheitlichkeit! Belebung und Förde=
rung
wahrhaft künſtleriſchen Geſchmackes in modernen Woh=

nungseinrichtungen, einerlei, ob ſie Prunkpaläſten oder dem bür=
gerlichen
Heime galten, das war das große Verdienſt Carl Mül=
lers
. Handwerk und Kunſt, die ſo lang einander geflohen hatten,
reichten ſich in ſeiner Werkſtatt die Hand zu innigſtem Bunde.
Soll ich einſt glänzende Namen von Mächtigen dieſer Erde
aufzählen, um das hohe Anſehen, das Carl Müller genoß, zu illu=
ſtrieren
? Wichtiger iſt, daß zum Beiſpiel eine Mathilde Weſen=
donck
, die Freundin Richard Wagners, ſein Werk zu würdigen
wußte; daß Maler wie Anton von Werner, Karl von Piloty,
Franz von Lenbach und Paul Meyerheim ſeinen Geſchmack und
Kunſtſinn ſchätzten und ſein ideales Streben nach einem hohen
Ziele anerkannten.
Und als dann mit den bildenden Künſten auch die Baukunſt
neue Wege beſchritt, mußte auch das Kunſtgewerbe folgen. Mül=
ler
, der auf ſeinem Gebiet führend und bahnbrechend geweſen
war, zeigte ſich für die guten Anregungen der neuen Zeit ſo emp=
fänglich
, daß gerade die bedeutendſten Vertreter der neuen Archi=
tektur
, wie Paul Wallot, die Dresdener Baukünſtler Karl Roth
und Adam, Müllers Rat und Mitarbeit in Anſpruch nahmen.
Die dekorativen Arbeiten im Bundesrats=Sitzungszimmer des
Berliner Reichstagsgebäudes, die in den Repräſentationsräumen
des Ständehauſes und des Finanzminiſteriums, in den Feſt=
räumen
der Landesausſtellung und des Rathauſes, letztere alle in
Dresden, legen davon Zeugnis ab.
Von ſeiner Berliner Firma und deren hochanſehnlichen
Zweigniederlaſſung in Leipzig (Goetheſtraße 7) hatte ſich Carl
Müller aus familiären Gründen vor etwa zwei Jahrzehnten ge=
ſchieden
, um mit ſeinem Schwager die Firma Rud. Bagier &=
Comp. in Dresden zu begründen. Jetzt lebt er in Elb=Florenz im
unruhvollen Ruheſtand, wie Millionen andere ein Opfer der Rieſen=
ſchlange
Inflation. Wäre das Ergebnis ſeiner 60jährigen räſt=
loſen
Arbeit nach den Schätzen zu bemeſſen, die die Motten und
der Roft zerfreſſen, dann wäre, ach!, leider wohl nicht allzuviel mehr
feſtzuſtellen. Aber geblieben iſt ihm eins, was ihm von je durchs
Leben geholfen hat: ſein wetterfeſter rheiniſcher Humor, die Treue
zu ſeinen Idealen und zu ſeinen Freunden und der tröſtende
Blick weg von den Gaſſen, auf nach den Sternen.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Samstag, den 3. April 1926.
(Nach der Wetterlage vom 1. April 1926.)
Stäukere Bewölkung, doch noch zeitweiſe heiter, tags milde, füd,
liche Winde, ohne Niederſchläge von Bedeutung
Die Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſ=
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle. Am 17. März: Marie Vonderſchmitt geb. Gullery, 40
Jahre, aus Altheim, hier im Stadtkrankenhauſe; Anna Maria Deitrich
geb. Gerhold, 57 J., Schulzengaſſe 1; Alice Mathilde Veronika Kahn,
Neckarſtr. 6; Helene Klink, 38 J., aus Groß=Gerau, hier Stadtkranken=
haus
. Am 18.: Peter Friedrich, 1 Mon., aus Pfungſtadt, hier Hein=
heimerſtr
. 21; Karl Peter Zieres, Proviſionsreiſender, 42 J., Stadt=
krankenhaus
: Fuhrmann Jakob Schever, 61 J., Große Bachgaſſe 9. Am
19. März: Karl Eduard Georg Burk, Eiſenbahninſpektor, 69 J., Vikto=
riaſtraße
64; Margar. Ruppel geb. Plößer, 55 J., Landgraf=Georgſtr. 64,
Am 18.: Emma Wieſeneckev geb. Röſchel, 62 J., Rhönring 17; Ferd.
Katz, 68 J., Ohlyſtr. 30. Am 19.: Kathar. Linn geb. Koch, 74 J., aus
Eberſtadt, hier Alicehoſpital; Mathilde Seelinger geb. Heß, aus Lam=
vertheim
, hier Eliſabethenſtift; Georg Honig, Althändler, 49 J., Marien=
platz
1. Am 20.: Thereſe Bauer, Schuſtergaſſe 13. Am 21.: Johann
Meher, Gewerbeſchulrat i. R., 76 J., Ireneſtr. 4. Am 20.: Franziska
Luck geb. Baumbach, 72 J., Wilhelmſtr. 51. Am 21.: Elifabetha Vecker
geb. Kirchmann, 58 J., Rheinſtr. 47. Am 22.: Anna Marie Geyer geb.
Waldmann, 33 J., Pankratiusſtr. 30½; Johann Philipp Ruths, Hilfs=
arbeiter
63 J., aus Groß=Bieberau, hier Stadtkrankenhaus. Am 22.:
Faſelwärter Johannes Fiſcher I., 52 J., aus Lengfeld, hier Stadtkranken=
haus
; Maria Karolina Berdux, Bleichſtr. 36; Rektor Franz Senz, 61 J.,
Viktoriaſtr. 45. Am 23.: Geh. Oberpoſtrat Heinrich Lw. Thomas, 53 J.,
Mathildenſtr. 11; Katharina Marg. Schröbel geb. Boßler, 38 J., Beſſun=
gerſtraße
125. Am 24.: Georg Lang, 4 J., Kiesſtr. 21; Mathilde Strö=
bel
, Gervinusſtr. 60. Am 23.: Privatier Georg Frank, 74 J., Eberſtadt,
hier Stadtkrankenhaus; Studienrat i. R. Georg Johann Grünewald,
64 J., Heinrichſtr. 132; Georg Crößmann aus Pfungſtadt, 12 J., hier
Eliſabethenſtift; Johann Wilhelm Vonderſchmitt, Schloſſer, 52 Jahre,
Frankenſteinſtr. 46. Am 24.: Privatier Johann Valentin Sieben, 85 J.,
Beſſungerſtr. 45; Margar. Sophie Krichbaum geb. Schneider, 37 J.,
Moosbergſtr. 84; Jakob Müller, Lumpenſammler, 66 J., Langgaſſe 41;
Philipp Weber, 16 Jahre, aus Fränkiſch=Crumbach, hier Stadtkranken=
haus
. Am 25.: Eiſenbahnoberſekretär i. R. Ad. Draiß, 66 J., Schwanen=
ſtr
. 69; Inſtitutsvorſteher Michael Elias, 58 J., Martinſtr. 34; Wilhel=
mine
Eckart 3 Tage, Pareusſtr. 11; Karl Auguſt Wilhelm Freiherr von
Starck, Heſſ. Kammerherr und Major a. D., 68 J., Eichbergſtraße 17.
Am 26.: Theodore Berger geb. Meyerſick, 46 J., Am Erlenberg 17: Kath.
Schwörer geb. Schwörer, 64 J., Liebfrauenſtr. 33; Heinrich Höreth,
Küfer, 18 J., aus Schaafheim (Kreis Dieburg), hier Stadtkrankenhaus.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Oſterfeiertag, den 4.. April 1926.
Heiliges Oſterfeſt.
Stadtkirche: Samstag, den 3. April, abends 8½ Uhr: Andacht.
Sonntag, den 4. April, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Kleberger. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Abends 6 Uhr: Predigtgottesdienſt mit Vorbereitung zum heil, Abend=
mahl
am 2. Oſterfeiertag. Pfarrer Lautenſchläger.
Stadtkapelle: Vorm. 7 Uhr: Oſtermette mit Feier des heil.
Abendmahls Pfarrer Heß. Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt, Pfarrer
Heß. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Zimmer=
mann
. Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
In Stadtkirche, Stadtkapelle und Schloßkirche Kollekte für die Kirche.
Martinskirche: Samstag, den 3. April, abends 6 Uhr: Beichte
und Vorbereitung zum heil. Abendmahl. Pfarrer D. Waitz. Sonn=
tag
, den 4. Apri; Kollekte für den Kirchenſtock. Morgens 7 Uhr:
Oſtermette unter Mitwirkung der Chorſhule und des Poſaunenchors.
Pfarraſſiſtent Weinberger. Um 8 Uhr: Choralblaſen auf Plätzen
der Martinsgemeinde. Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Beringer. Feier des heil. Abendmahls mit Vorbereitung. Anmel=
dung
von ½10 Uhr an in der Sakriſtei. Um 11½ Uhr; Kindergottes=
dienſt
für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer.
Altersheim: Vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Weinberger.
Johanneskirche: Samstag, den 3. April, nachm. 5 Uhr: Vorbe=
reitungsgottesdienſt
. Pfarrer Marx. Sonntag, den 4, April, mor=
gens
7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Wagner. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe. Um 11½ Uhr: Kindergottes=
dienſt
.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 7 Uhr: Oſterfrüh=
feier
. Pfarraſſiſtent Schäfer. Um 8½ Uhr: Kindergottesdienſt
Pfarraſſiſtent Schäfer. Um 10 Uhr: Haupgottesdienſt. Pfarrer
Pabſt. Anſchließend Feier des heil. Abendmahls mit vorausgehender
Beichte. Anmeldung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei Kollekte für
die Armen.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Vorbereitung
und Feier des heil. Abendmahls. Anmeldung von ½10 Uhr an in der
Sakriſtei. Pfarraſſiſtent Dr. Wendel. Kollekte für den Kirchenfonds
Stiftskirche: Samstag, den 3. April, nachm. 3 Uhr: Paſſionsan=
dacht
mit Beichte. Sonntag, den 4. April, vorm. 10 Uhr: Feſt=
gottesdienſt
mit Abendmahl. Pfarrer Hickel. Nachm. 3 Uhr:
Oſterandacht.
Kranichſtein (Schloßkavelle); Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Strack=Arheilgen.
Evangel. Kirche in Eberſtadt: Vorm, 9½ Uhr; Gottesdienſt,

Pfarrer Paul. Geſang des Kirchengeſangvereins. Um 11½ Uhr
Kindergottesdienſt.
Evang. emeinde Traiſa: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
(Bei genügender Anmeldung: Feier des heil. Abendmahls.) Nachm.
2 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für das Konfirmationsabendmahl.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Mitwirkung des Kirchenchors. Kollekte, für die ausländiſche Diaſpora,
Nachm. ½2 Uhr: Beichte zum Konfirmationsabendmahl.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Sonntag, vorm 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins und des Po=
ſaunenchors
. Feier des heil. Abendmahls. Nachm. 2 Uhr: Gottes=
dienſt
. Beichte zum Konfirmationsabendmahl,
2. Oſterfeiertag, den 5. April 1926.
Stadtkirche: Vorm. 9½ Uhr: Hauptgottesdienſt mit Konfirmation
und Feier des heil. Abendmahls für die Reformationsgemeinde,
Pfarrer Lautenſchläger. Kollekte für die Reformationsgemeinde.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüire.
Stadtkapelle: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarr=
aſſiſtent
Weinberger.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß,
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Freitag, den 9. April, abends 8 Uhr:
Männervereinigung und Frauenverein der Lukasgemeinde. Vortrag
mit Lichtbildern, Rezitation und Liedern: Matthias Claudius von
Stadtbibliothekar Weber. Eintritt frei.
Martinskirche: Vorm. 7 Uhr: Oſtermette unter Mitwirkung der
Chorſchule und des Poſunenchors. Pfarraſiſtent Müller. Um
8 Uhr: Choralblaſen auf Plätzen der Martingemeinde. Um 9 Uhr:
Konfirmation der Konfirmanden des Weſtbezirks und Feier des heil.
Abendmahls. Pfarrer D. Waitz Nachm. 3½ Uhr: Vorſtellung und
Prüfung der Konfirmanden des Oſtbezirks. Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Vorm. 9½ Uhr: Konfirmationsfeier des Nord=
b
zirks mit heil. Abendmahl. Pfarrer Marx. Nachm. ½3 Uhr:
Prüfung der Konf rmanden des Weſtbezirks. Pfarrer Wagner.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde)! Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Pfarraſſiſtent Schäfer. Nachm 5 Uhr: Prüfung der Kon=
firmanden
(Mädchenabteilung). Pfarrer Pabſt. Dienstag, den
6. April, nachm. 3 Uhr: Vorſtandsſitzung des ebang Frauenvereins
Mittwoch, den 7. April, abends 8½ Uhr: Monatsverſammlung der
Männervereinigung. Der ev. Arbeiterſekretär Laufer wird ſprechen
über das Verhältnis zwiſchen den Männervereinen und dem evang.
Arbeiterverein. Donnerstag, den 8. April, abends 8 Uhr: Frauen=
abend
im Gemeindehaus
Pauluskirche: Vorm. 9½ Uhr: Konfirmationsfeier mit heil. Abend=
mahl
. Pfarrer Rückert. Kollekte für die Paulusfirche Nachm.
5 Uhr: Nachfeier mit Austeilung der Konfirmationsblätter, Pfarrer
Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Beringer. Nachm. 3 Uhr: Oſterandacht.
Evang. Kirche zu Eberſtadt: Vorm. 9½ Uhr: Konfirmation der
Knaben mit Beichte und heil Abendmahl. Pfarrer Paul Nachm.
2 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Mädchen. Pfarraſſiſtent Hagel.
Evang. Gemeinde Traiſa: Vorm. 9½ Uhr: Konfirmation u. Feier
des heil. Abendmahls. Anmeldungen zum Abendmahl an Lehrer Wolf.
Der Kindergottesdienſt fällt an den Feiertagen aus.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm 9 Uhr: Beichte für die aus=
wärtigen
Abendmahlsgäſte im Pfarrhaus. Um ½10 Uhr: Konfir=
mationsfeier"
Kollekte für das Heſſiſche Krüppelheim. Im Anſhluß
an die Feier heil. Abendmahl. Nachmittags ½2 Uhr: Konfirmations=
ſchlußgottesdienſt
. Ausgabe der Konfirmationsſcheine Mittwoch
Jungmädchenvereinigung Donnerstag: Frauenverein.
Evang. Gemeinde Roßdorf: Vorm. ½10 Uhr: Konfirmationsfeier
mit Feier des heil. Abendmahls. Kollekte für die kirchl. Verſorgung
der evang. Deutſchen im Ansland. Nachm. 2 Uhr: Dankgottesdienſt
mit Austeilung der Konfirmationsſcheine.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): 1. Oſterfeiertag, vorm. 9 Uhr:
Gebetsſtunde. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Pred. Semmel. 2. Oſterfeiertag, Oſterkonferenz Nachm.
½3 Gebetsvereinigung. Um 3 Uhr: Thema: Frohe Oſterbotſchaft.
Abends 3½ Uhr: Abendverſammlung: Auferſtehungskräfte Diens=
tag
, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde. Donnerstag, abends
81 Uhr: Bibelſtunde. Pred. Neuber. Freitag, abends 8½ Uhr:
Blaukreuzbibelſtunde. Bibelſtunde in Beſſungen fällt aus. Sams=
tag
, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. E. (Mühlſtr. 24). 1. Oſterfeiertag, nachm.
2½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge. Um 4½ Uhr: Bibelſtunde
für Jungfrauen. 2. Oſterfeiertag: 1. Wanderung nach Lindenfels
(bei günſtiger Witterung). Abfahrt: Hauptbahnhof vorm. 6.12 Uhr,
Fahrtkoſten 1 Mk. Ruckſackverpflegung. Dienstag, abends 8½ Uhr;
Bibelſtunde für Jünglinge und Gebetsſtunde für Jungfrauen.
Mittwoch, abends 8 Uhr: Freundeskreis für Jünglinge. Donners=
tag
, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde, für Fünglinge. Freitag, abends
8½ Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen.
Chriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt, e. V., Alexander=
ſtr
. 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): 1. und 2. Oſterfeiertag: Fahrt
mit Rädern: Klein=Umſtadt, Aſchaffenburg, Obernburg, Breuberg, Otz=
berg
, Groß=Umſtadt, Darmſtadt 2½ Tage. Nachzügler können noch
Sonntagmorgen um 7½ Uhr in Klein=Umſtadt ſich anſchließen.
Dienstag, den 6. April; Bibelſtunde (Männerabteilung): Lur 22, 35
bis 46. Mittwoch, den 7. April: Jugendbibelſtunde: Joſephs
Jugendtage‟. Veranſtaltung vom Deutſchen Chriſtlichen Techniker=

bund. Vortrag von Miſſionar Jürgens: Deutſche Arbeit in Indien.
Donnerstag, den 8. April: Familienbibelſtunde. Lehrer Spamer.
Freitag, den 9. April: Turnen in der Turuhalle der Ludwigs= Ober=
realſchule
. Samstag, den 10. April, nachm 35 Uhr: Jungſchar=
ſtunden
, abends 5 Uhr: Hausorcheſter. Sämtliche Veranſtaltungen
finden abends 81 Uhr ſtatt, wenn nicht anders angegeben Das
Heim iſt ab 7½ Uhr geöffnet außer Samstags. An den Oſtertagen
iſt das Heim geſchloſſen.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.):
1. Oſterfeiertag, 4. April, vorm. 7 Uhr: Oſtermette Nachm. 3 Uhr:
Oſtereierſuchen. Treffpunkt 2½ Uhr uſeum. Abends 8 Uhr: Ge=
mütliches
Beiſammenſein. 2. Oſterfeiertag, 5. April, vorm. 9 Uhr:
Gebetsſtunde Nachm. 3 Uhr: Spaziergang. Dienstag, abends
8 Uhr: Gebetsſtunde. Mittwoch, abends 8 Uhr: Jugend=Bibelſtunde.
Donnerstag, abends 8 Uhr: Eltern=Bibelſtunde. Freitag, abends
8 Uhr: Leiter= und Helferverſammlung, Samstag, abends 8½ Uhrz
Konfirmandenabend im Feierabendſaal, Stiftſtr. 51. Jeden Mittwoch

Andacht.

von 5 bis 7 Uhr: Jungſcharſtunden. Singen, Spielen, Vorleſen,
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Martinskapelle und Liebfrauenkirche,
Sonntag, den 4. April 1926.
Hohes Oſterfeſt.
St. Martin: Samstag, nachm. von 57 und 8 Uhr: Beicht.
Sonntag, vorm. 8 Uhr: Heil. Meſſe und Predigt. Nachm. von
4 Uhr an Beichte.
Liebfrauen (Klappacherſtr.): Sonntag, vorm. ½7 Uhr: Auferſteh=
ungfeieier
mit Prozeſſion. Um 7 Uhr: Austeilung der heil Kom=
munion
und Frühmeſſe. Um 9½ Uhr: Hochamt u. Predigt, Kirchen=
chor
ſingt. Nachm. ½3 Uhr: Feierliche Veſper
Oſtermontag, den 5. April 1926
St. Martin: Vorm. ½7 Uhr: Beichte. Um 7 und 8 Uhr: Heil.
Meſſen. Nachm. ½3 Uhr: Andacht. Während der Woche: Mor=
gens
247 Uhr: Heil Meſſen.
Liebfrauen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt mit Prüfung der Erſtkom=
muuikanten
. Während der Woche um 8 Uhr: Heil. Meſſe. Darauf
Vorbereitung auf die 1. heil Kommunion und auf die heil. Firmung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 4. Aprik,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. Mittwoch, den 7. April, abends 8½ Uhr; Ge=
betsſtunde
. Freitag, den 9 April, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Spangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
7. April, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Gottes=
dienſt
. Um 9 Uhr; Jugendbund. Pred. Erhardt.
Kirche Feſn Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 4. April, vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. Mittwoch, den
7. April. abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann will=
kommen
.
Methodiſtengemeinde: Sonntag, den 4. April, nachm. 4 Uhr:
Gottesdienſt Eliſabethenſtraße 25½
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Oſterſonntag, vorm. 10 Uhr:
Heiltgungsſtunde. Um 11½ und 3 Uhr: Kindergott sdienſt.
Abends 7½ Uhr: Freiverſammlung auf dem Marktplatz Um 8 Uhr:
Oeffentliche Verſammlung Oſtermontag: Ausflug nach dem Mühl=
tal
12 Uhr Abmarſch Dienstag, abends 8 Uhr: Soldateneinreihung,
geleitet von Stabskapitän Jetter. Mittwoch und Freitag, abends
8 Uhr: Oeffentliche Verſammlungen. Es ladet freundlichſt ein Kapitän
Engel.
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. Abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsver=
ſammlung
. Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl Heilsverſammlung,
Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjudantin Land.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße),
Freitag, den 2. April. Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 45 Min.
Samstag, den 3. April. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Sabbatausgang 7 Uhr. 45 Min.
Schlußtage des Paſſahfeſtes
Sonntag, den 4. April. Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 30 Min.
Montag, den 5. April. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. Pre=
digt
. Abendgottesdienſt 6 Uhr 30 Min.
Dienstag, den 6. April. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Feſtesſchluß 7 Uhr 55 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min.
Abends 7 Uhr 55 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrgel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 3. April. Vorabend 6 Uhr 25 Min. Morgens
8 Uhr Nachm. 4 Uhr 30 Min Sabbatausgang 7 Uhr 45 Min,
Sonntag, den 4. April. ErefJontef. Morgens 6 Uhr 15 Min,
Montag! den 5 April. Vorabend 6 Uhr 25 Min Morgens 8 Uhr.
Nachmittags 4 Uhr 30 Min. Abends 7 Uhr 45 Min.
Dienstag, den 6. April. Morgens 8 Uhr. Nachmittags 4 Uhr
30 Min. Jontefausgang. 7 Uhr 55 Min
Wochengottesdienſt: orgens 6 Uhr 15 Min, Abends 6 Uhr
30 Min. Maariw 8 Uhr,

[ ][  ][ ]

Nummer 92

Freitag, den 2. April 1926

Seite 9

Zum 100. Geburtstag des Meininger Theater=Herzogs.

Am 2. April 1926 jährt ſich
zum 100. Male der Geburtstag
des berühmten Meininger The=
ater
=Herzogs Georg II. Aus
dieſem Anlaß werden in Mei=
ningen
groß angelegte künſt=
leriſche
Feiern ſtattfinden. Das
Enſemble des Herzogs, dem be=
deutende
Schauſpieler, die Mei=
ninger
, angehörten, iſt während
ſeiner berühmten Gaſtſpielreiſen
in Deutſchland im Jahre 1874
in aller Welt bekannt geworden.
Lange Zeit waren die Meinin=
ger
Träger eines eigenen Stils,
waren in Bühnenbildern vor=
bildlich
und befruchtend für viele
deutſche Bühnen. Wenn auch in
den dann folgenden Jahrzehn=
ten
und vor allen Dingen in
den letzten Jahren überall mit
mehr oder weniger Erfolg das
Beſtreben zutage tritt, ſich dem
Meininger Einfluß zu entzie=
hen
, wenn viele Theater und
viele Regiſſeure Neues ſchufen
und Meiningen als veraltet be=
kämpften
, eine Pflegeſtätte der
Kunſt und ein Vorbild für die
deutſchen Bühnen iſt das Mei=
ninger
Hoftheater ſtets geweſen.

Das Theatergebäude in Meiningen.
Rechts: Regiſſeur Chronegk, der Leiter der berühmten Meininger Gaſtſpiele.

Hauptausſchuß=Sitzung der Deutſchen Studentenſchaft.
In den Tagen vom 11. bis 14. April 1926 findet in Stuttgart eine
Hauptausſchß=Sitzung der Deutſchen Studentenſchaft ſtatt, die ſich aus=
ſchließlich
mit der Lage in der internationalen Studentenbewegung be=
ſchäftigen
wird. Gleichzeitig findet in Stuttgart eine Sitzung des Ex=
kutivkomitees
der Confederation internationale des Etudiants ſtatt,
die die Frage der Zuſammenarbeit bezw. Aufnahme der Deutſchen Stu=
dentenſchaft
in die C. J. E. beraten wird.
Im Rahmen dieſer beiden Sitzungen iſt neben verſchiedenen in=
pffiziellen
gemeinſamen Veranſtaltungen auch eine gemeinſame Sitzung
des Hauptausſchuſſes der Deutſchen Studentenſchaft mit dem Exekutiv=
komitee
der C J. E. vorgeſehen. Vor dieſen Stuttgarter Tagungen
findet in Genf vom 7. bis 10. April auf Einladung der Kommiſſion für
intelektuelle Zuſammenarbeit des Völkerbundes eine Sitzung ſämtlicher
internationaler ſtudentiſcher Zuſammenſchlüſſe, wie Confederation des
Etudiants (C. J. E.), Federation univerſitaire internationale (F. U. J.),
Pax Romana, Weltſtudentenwerk uſw. ſtatt. Ueber die Teilnahme der
Deutſchen Studentenſchaft, die bekanntlich keiner der obengenannten Or=
ganiſationen
angehört, iſt noch nicht endgültig entſchieden, doch wird im
Hinblick auf die darauf folgenden Stuttgarter Beſprechungen erwartet,
daß die Deutſche Studentenſchaft auch zugezogen wird.
* Frankfurter Chronik.
Annahme des Etats. Neue Steuern. Die heutige
Stadtverordnetenverſammlung genehmigte den Etat für 1926 nach den
Vorſchlägen des Referenten. Danach ſind die neuen Steuern ab 1. April
1926 folgende: 1. 200 Proz. Zuſchlag zur ſtaatlichen Grundvermögens=
ſteuer
;; 2. Gewerbeſteuer, 400 Proz. des Ertrags, bzw. 1500 Proz. der
Lohnſumme; 3. Kanalgebühren, 265 Proz. der Sätze der Gebühren=
ordnung
vom N. März 1924; 4. Kehrichtabfuhr und Straßenreinigung,
365 Proz. des Nutzungswertes; 5. Waſſergeld, 23 Pfg. pro Kubik=
meter
. Ferner wurde der Nachtragsetat 1925, der bisher abgelehnt
worden war, nach den Anträgen des Magiſtrats genehmigt, ſo daß eine
Uebernahme des Defizits von 1,95 Millionen auf den neuen Etat ver=
mieden
wurde. Dem zwecks Waſſerverſorgung der Stadt Höchſt mit
Höchſt abgeſchloſſenen Vertrag wurde im Prinzip zugeſtimmt, doch wurde
der Magiſtrat beauftragt, nochmals Verhandlungen mit Höchſt zum
Zwecke der Erzielung beſſerer Bedingungen anzukünpfen. Vortrag
des Präſidenten der Volgarepublik. Am 30. März
ſprach im Saal der Handelskammer Frankfurt a. M. auf deren Ein=
ladung
der zurzeit in Deutſchland befindliche Präſident der wolgadeut=
ſchen
Sowjetrepublik Johannes Schwab über die kulturellen und
wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſeines Landes. Nach Begrüßungsworten
des zweiten Präſidenten der Handelskammer, Baurat Dr. Köſter, der
betonte, daß nur die Wolgarepublik neben Deutſchland die deutſche
Sprache als Amtsſprache führe, ergriff Präſident Schwab das Wort. Der
Zweck ſeiner Reiſe ſei, die politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe
Deutſchlands näher kennen zu lernen und gleichzeitig durch ſeine Vor=
träge
die Bande feſter zu knüpfen. Er erläuterte kurz die Beſiedlung
der Wolgagegend durch die Bayern, Heſſen und Pfälzer, die vor
160 Jahren dem Rufe Katharina II. gefolgt waren. Die Verſprechungen
eigener Sprache, Religion und dergleichen ſeien nicht gehalten und ſtarke
Ruſſifizierungsverſuche gemacht worden. Die ruſſiſche Revolution habe
jedoch die völlige Durchführung dieſes Programms verhindert. Erſt die
Sowjetregierung habe den Wolgadeutſchen volle Autonomie und eigene
Verwaltung, Rechtspflege, Schule uſw. gewährt. Gleichzeitig ſei das
Gebiet der Wolgarepublik auf 25 000 Quadratkilometer abgerundet wor=
den
. Vom Boden würden 95 Prozent als Ackerland benutzt. Die
Republik habe gegenwärtig 600 000 Einwohner, von denen 67 Prozent
Deutſche, der Reſt Ruſſen und Ukrainer ſeien. Im Bildungsweſen und
in der Juſtiz beſtehe noch ſtarker Mangel an Lehrern und Juriſten.
Während früher im ganzen Wolgagebiet nur eine deutſche Zeitung be=
ſtanden
habe, drucke der Staatsverlag jetzt drei Tageszeitungen und zwei
Journale mit etwa 30 000 Beziehern. Der Redner kam dann eingehend
auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Wolgarepublik zu ſprechen. Der
Hauptbeſchäftigungszweig ſei naturgemäß Landwirtſchaft. Von der Ge=
ſamternte
von 22,8 Millionen im Jahre 1924 ſeien 4 Millionen Pud
exportiert worden. Die Induſtrie ſei noch wenig entwickelt. Es beſtehe
ſtarke Nachfrage nach landwirtſchaftlichen Maſchinen verſchiedenſter Art
ſowie ferner nach Mühleneinrichtungen. Die Abwickelung der Geſchäfte
erfolge in der bekannten Weiſe durch die Berliner ruſſiſche Handelsver=
tretung
. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche, daß zwiſchen der Republik
der Wolgadeutſchen und Deutſchland ſich ein enges freundſchaftliches und
wirtſchaftliches Verhältnis anbahnen möge. Die Ausführungen fanden
ſtarken Beifall.
Eine zehnköpfige Verbrecherbande verhaftet.
Berlin. In der Wiener Neuſtadt wurde eine zehnköpfige Ein=
brecherbande
verhaftet, die in der dortigen Gegend ſeit ſieben Jahren
gehauſt hat und der auch vermögende Geſchäftsleute und eine Frau als
Anführerin angehören. Die Verhafteten haben bereits ein Geſtändnis
abgelegt. Bis jetzt ſind ihnen 70 Einbrüche und Diebſtähle und fünf
Brandſtiftungen nachgewieſen worden, außerdem zwei Mordverſuche.
Die Verbrecher waren ſtets bis an die Zähne bewaffnet und machten
bei jeder Gelegenheit von der Schußwaffe Gebrauch. Außer ihnen iſt
gegen 25 Perſonen Anzeige wegen Teilnahme an den Diebſtählen er=
ſtattet
worden.
Der Studentenmord in Danzig aufgeklärt.
DD. Danzig. Der Studentenmord im Walde von Oliva bei
Danzig, der durch ſeine Begleitumſtände großes Aufſehen erregte, iſt nun=
mehr
aufgeklärt. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Student Georg Klingen=
berg
den Studenten Rolf Eggers in einem Duell ohne Zeugen er=
ſchoſſen
hat. Nach den Angaben Klingenbergs, hat ſich die Tat folgender=
maßen
zugetragen: Klingenberg war von Eggers ſchwer beleidigt worden
und forderte dieſen daraufhin zum Duell. Da nur eine Piſtole für das
Duell zur Verfügung ſtand, einigte man ſich dahin, daß Eggers die erſte
Schußſerie auf Klingenberg abgeben ſollte. Sämtliche Schüſſe gingen
fehl. Darauf erhielt Klingenberg die Piſtole und traf ſchon beim erſten
Schuß ſeinen Gegner unterhalb des linken Auges, ſodaß Eggers ſofort
tot zuſammenbrach. Klingenberg will dann im erſten Schrecken davon=
gelaufen
und erſt ſpäter zurückgekehrt ſein, um durch Wegnahme von
Brieftaſche und Ausweispapieren einen Raubmord vorzutäuſchen.
Die Unterſuchung ergab verſchiedene Widerſprüche in der Ausſage
Klingenbergs und führte ſchließlich zu der oben geſchilderten Aufklärung.

Herzog Georg II.

Eine Denkſchrift der Reichsregierung zum Bau des Neckar=Kanals

TU Berlin. Die Reichszegierung hat dem Reichsrat eine Denk=
ſchrift
üüber die Kanaliſierung des Neckars vorgelegt, die zunächſt zu dem
Ergebnis kommt, daß die Befürchtungen Heidelberger Univerſitätskreife,
daß die Stauſtufe Heidelberg das hiſtoriſche Landſchaftsbild verſchandeln
werde, fachlich nicht begründet find. Die Anlage der Heidelberger Stau=
ſtufe
ſoll unter dem Geſichtspunkt harmoniſcher Einpaſſung des Bau=
werks
in ſeine Umgebung erfolgen unter Wahrung aller für die Sicher=
heit
der Konſtruktion und des Betriebes gebotenen Rückſichten. Die
Denkſchrift gibt zu, daß ſich die Verhältniſſe ſeit der Kanaliſierung im
Jahre 1920 in einigen Punkten zu Ungunſten des Kanals verſchoben
haben. Die Einnahmen aus Waſſerkraftwerken, die mit Wärmekraftwer=
ken
in Wettbewerb treten müſſen, ſind infolge Sinkens der Kohlenpreiſe
und beſſerer wärmewirtſchaftlicher Ausnutzung der Kohle, ferner infolge
Erhöhung der Baukoſten und des Kapitaldienſtes der Waſſerkraftwerke
nicht mehr ſo hoch, wie ſie früher erwartet wurden. Die angeſtellten Er=
mittelungen
laſſen jedoch erkennen, daß die Großſchiffahrtsſtraße auch
heute noch einem weſentlichen Bedürfnis der ſüdweſtdeutſchen Wirtſchaft
entſpricht. Das Bauprogramm iſt vorläufig auf den Abſchnitt Mann=
heim
bis Heilbronn beſchränkt worden, ſür deſſen Durchführung weitere
zehn Jahre vorgeſehen ſind. Die Ertragsfähigkeit hängt von der Frage
ab, mit welchen Abgaben die Neckarſchiffahrt bei Inbetriebnahme der
kanaliſierten Strecke belaſtet und mit welchem Ergebnis die Waſſerkräfte
verwertet werden können. Bei den Verkehrsſchätzungen iſt mit einer
durchſchnittlichen Schiffahrtsabgabe von 0,6 Pfa. für das Tonnenkilometer
gerechnet worden. Wenn es gelingt, dieſen Satz einzuführen, ſo iſt es
möglich, die geſamten Betriebs= und Unterhaltungskoſten aus einigen
Einnahmen zu decken und das Baukapital mäßig zu verzinſen. Die Kraft=
werke
können das für ſie aufgewendete Baukadital verzinſen und tilgen.
Nach Abſchreibung des Baukoſtenanteils ſtehen ihre Reineinnahmen zur
Verzinſung und Tilgung der Baukoſten der Schiffahrtsſtraße zur Ver=
fügung
. Eine privatwirtſchaftliche Rentabilität iſt ſür die Beurteilung
von Waſſerſtuaßenbauten nicht ausſchlaggebend, deren Bedeutung viel=
mehr
darin liegt, daß ſie der Wirtſchaft Gelegenheit zu billiger Be=
förderung
bieten und durch Belebung des Güteraustauſches Erzeugung
und Verbrauch heben.
Brand einer Maſchinenfabrik.
Breslau! Am Mittwoch abend brach in der den Gockwerken
G. m. b. H. gehörenden Maſchinenfabrik in Carlowitz aus unbekannter
Urſache Feuer aus, das einen großen Teil der Fabrikanlagen vollſtändig
zerſtörte. Die Maſchinen wurden durch die herabfallenden Balken
und durch das Waſſer vollkommen unbrauchbar gemacht. Der Wert des
angerichteten Schadens läßt ſich noch nicht überſehen.
Ueberſchwemmungskataſtrophe in Turkeftan.
Mosk au. Infolge einer plötzlichen Ueberſchwemmung des Amu=
Daria iſt Turkeſtan von einer ſchrecklichen Kataſtrophe heimaeſucht wor=
den
. Bisher ſind 26 Dörfer völlig überſchwemmt, wobei eine große An=
zahl
Menſchen und Vieh umkamen.
Ein Flugzeug ins Meer geſtürzt.
Rom. Ein engliſches Flugzeug ſtürzte bei der Landung auf dem
Flugplatz von Calafrana (Malta) ins offene Meer und ſank. Der Flug=
zeugführer
ertrank.
Sturmſchäden in den Vereinigten Staaten.
London. Einer Timesmeldung aus New York zufolge haben ſich
die heftigen Schneeſtürme, die bereits am Montag die Rochy Mountains
bis Nord=Texas heimgeſucht hatten, in öſtlicher Richtung bis Neu=
England und ſüdlich bis zum Rio Grande in Texas ausgebreitet. In
der Nähe von Ligerty richtete der Orkan, der ſtellenweiſe den Cha=
rakter
eines Wirbelſturmes hatte, Schäden in Höhe von 300 000 Dollar
an. Zwei Menſchen ſind tödlich verunglückt. In Chicago wurde ein
Kind durch herabfallende Gegenſtände getötet;; mehrere Kinder wurden
verletzt. Der Eiſenbahnverkehr erlitt an vielen Stellen durch Schnee=
verwehungen
Verzögerungen. Auch die Ueberſeedampfer verſpäteten
ſich infolge der an der Oſtküſte herrſchenden Stürme.
Ein geheimnisvolles Unglück bei Dublin.

Drei Menſchen verbrannt.
Die Blätter melden aus Danzig: Auf dem Gutshofe in Brede=
ninken
in Oſtpreußen ereignete ſich ein furchtbares Brandunglück. Die
Frau des Beſitzers, deſſen Haus brannte, wollte die auf dem Boden
liegende Habe retten. Sie ſtürzte durch die Decke und kam in den
Flammen um. Zwei ihrer Schweſtern, die ihr nachgelaufen waren, er=
litten
das gleiche Schickſal.

London. Sechs Perſonen ſind Mittwoch beim Brand eines
Landhauſes bei Dublin umgekommen. Als die Polizei in das brennende
Gebäude eindringen wollte, fand ſie die Türen verſchloſſen und verriegelt
vor. Im Innern des Hauſes fand man die Bewohner tot auf. Einer
der Toten hatte eine Kopfwunde, die man für eine Schußwunde hält.
Die Umſtände des Vorfalles, die auf eine Verbrechen ſchließen laſſen,
ſind bisher noch völlig ungeklärt.

Oſtern im
Palmengarten Frankfurt a. M.
z. Zi.
Große Azalien=Ausſtellung
Große Blumen= und Pflanzenſchau
Vorzügliche Reſtauration (TV.5048

Briefkaſten.

L. D. in E. Dawüber kann nur die Satzung der Zwangsinnung
Aufſchluß geben.
Abonnent. Das Poſtbüro des hieſigen Polizeiamts wird Ihnen Auf=
ſchluß
geben. Das Viſum hat der franzöſiſche Konſul in Frankfurt a. M.
zu erteilen.
C. T. Beim Reichswehrminiſterium in Berlin bezw. auf dem hie=
ſigen
Geſchäftszimmer der Sicherheitspolizei (altes Palais) werden Sie
Auskunft erhalten können.
H. K. 1492. Die Frage iſt zu allgemein gehalten, um beantwortet
werden zu können.
Niederwald. Nach der gegebenen Darſtellung hat vielleicht eine
Petition an den Landtag Erfolg.
W. hier 67. Wir haben an dieſer Stelle ſchon wiederholt ausgeführt,
daß nach dem derzeitigen Stand der Rechtſprechung Inflationsverkäufe
von Grundbeſitz nur aus dem Geſichtspunkte als nichtig angefochten wer=
den
können, wenn (§ 138 B.G.B.) eine Ausbeutung der Notlage, des
Leichtſinns oder der Unerfahrenheit des Verkäufers erweisbar vorliegt.
O. K. Wir haben keine Zeit, das nachzuſehen. Genannte Schriften
wird jeder Buchhandler beſorgen.
R. S. 100. Nein.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.

Freitag, 2. April. 8: Morgenfeier. Mitw.: Magda Spendebach!
(Sopran), Hety Beyer (Alt), Fritz Becker (Orgel). O 12: Uebertr.
von Caſſel: Paſſionsſpiele. O 3.30: Karfreitagsmuſik. 1. Händel:
Ouv. Der Meſſias, 2. Händel: Zwei Arien a). Er ward ver=
ſchmähet
a. Der Meſſias, b) O hör mein Flehn a. Samſon.
3. Mozart: Ave verum corpus, 4. Bach: a) Es iſt vollbracht,
Arie a. d. Johannespaſſion, b). Gib dich zufrieden geiſtl. Lied.
5. Haydn: Die ſieben Worte des Erlöſers am Kreuz, für Streich=
orcheſter
. Einleitung: Maeſtoſo ed adagio. 1. Largo, 2. Grave el
cantabile, 3. Grave, 4. Largo, 5. Adagio, 6. Lento, 7. Largo.)
Das Erdbeben: Preſto. Mitw.: Frl. Maria Gluck (Alt). O 4.30:
Lehrer Metzker: Alte Legenden (für Kinder vom 12. Jahre ab).
O 6: Uebertragung aus dem Saalbau: Paſſionsmuſik. Chor und
Orch. von Joh. Seb. Bach. Ausf.: Frau Amalie Merz=Turnerl
(Sopran), Eva Gertrud Liebenberger (Alt), Auguſt Richter (Tenor),)
Thomas Denifs (Baß), Adolf Müller (Baß), die vereinig. Chörel
des Caecilien=Vereins und Rühlſchen Geſangvereins.

Radiloſchule. O 3.30: Hausorch. Brahms (geſt. 3. April 1827),
1. Tragiſche Ouv. 2. Andante a. d. Klavierſonate Op. 5. 3. Vier
ernſte Geſänge Op. 121. 4. Andante ſoſtenuto. 5. Variationen)
über ein Thema von Schumann. 6. Rondo alla zingareſe a. d. Kla=
vierquintett
Op. 25. Mitw.: Arthur Holl (Baß), Dr. Merten,
Kohlhöfer (am Flügel). O 4.30: Uebertragung vom Platz des
Sportklubs 1880 an der Adickesallee. 1. Spiel der Rugbymann=
ſchaft
des Sportklubs 1880 gegen die Mannſchaft der Oxforder
Gryhounds. O 6.15: Aus dem Roman: Die Regulatoren in
Arkanſas von Fr. Gerſtäcker. O 6.45: Umſchau über die Fort=
ſchritte
in Wiſſenſchaft und Technik. O 7.05: Film=Wochenſchau.
O 7.15: Der Briefkaſten. O 7.45: Der Oſterſpaziergang in
Goethes Fauſt, Vortrag Georg Hofmann. O 8.15: Zwei Kan=
taten
von Joh. Seb. Bach. Ausf.: Hans Brandt(Tenor) Joh!
Willy (Baß), Kammerchor, Kammerorch. O 9.15: Feierliche Stunde.)
A. d. Fünfzehn Myſterien für Violine und Klavier von Biber,
(16441704). Anſprache: Pfarrer Prof. D. Foerſter.

Siuttgart.

Freitag, 2. April. 11.30: Religiöſe Morgenfeier Paſſion.
O 3: Jugendſtunde Elſa Pfeiffer Karl Köſtlin. O 4: Geiſtliche
Lieder. Mitw.: Lieſel Olmesdahl, Hermann Conzelmann, Rund=
funkorcheſter
. O 6: Uebertragung aus dem großen Saal des Saal=
baues
Frankfurt a. M. Paſſionsmuſik von J. S. Bach. Soliſten:
Frau Amalie Merz=Tunner, München (Sopran): Eva Gertrud
Liebenberg, Berlin (Alt); Auguſt Richter, Köln (Tenor); Thomas
Denify. Amſterdam (Baß); Adolf Müller, Frankfurt a. M. (Baß);
Vereinig. Chöre des Cäzilien=Vereins und Rühl’ſchen Geſangvereins.
Samstag, 3. April. 3: Kindernachmittag. Mitw.: Gretle von
Strümpfelbach; Mädchenklaſſe 4 der Wilhelmſchule: Untertürkheim;
Rundfunkorcheſter. O 4.30: Nachmittagskonzert. Mitw.: Ingeborg
Peterſen, Erich Schulz CCello), Rundfunkorch. 1. Beethoven: Ouv.
Leonore III. 2. Wagner: Vorſpiel Parſifal, 3. Geſangseilage.
4. Händel: Sonate. 5. Kienzl: Fant. Evangelimann 6. Geſangs=
einlage
. 7. Dreyſchock: Andante religioſo. 8. Fucik: Gotteskämpfer,
Marſch. O 6.30: Dram. Funkſtunde (Oper). G 7: Vortrag Frau
von Sanden: Geflügelzucht (10. Teil). O 7.30: Morſekurs. O 8:
Kammermuſik. Mitw.: Kammermuſikvereinigung des Philharm. Orch.
Alfred. Indig (Violine), Frau Indig (Violine), C. Heß (Bratſche), H.
Weil CCello). Soliſten: Alice Nick, Hermann Conzelmann; Flügel:
Artur Haagen. Anſchl.: Melodramen=Abend. Mitw.: Roderich
Arndt, Alex. Preſuhn, Artur Hagen; Rundfunkorch. 1. Schillings:
Vorſpiel Pfeifertag, 2. Schillings: Hexenlied. 3. Scheinpflug:
Sonate für Violine und Klavier. 4. Schillings: Klein Olaf. o.
Wagner: Ankunft bei den ſchwarzen Schwänen.
Berlin.

Freitag, 2. April. 9: Morgenfeier. 1. Schubert: Ave Maria
(Liſa Haupt=Heckenbach, Violine; Br. Kohlmetz, Cello; Organiſt
Schmidt, Harm. 2. Bibelrezitation. 3. Maſſenet: Elegie für Violine
ſolo (Haupt=H.). 4. Anſprache Pfarrer Lic. Koch, 5. Tenaglia:
Arie für Violincello=Solo (Kohlmetz), 6. Bibelrezitation. 7. Müller=
Bueſſow: Andante cantabile. O 3: Sende=Spiele. Parſifal, Büh=
nenweihfeſtſpiel
von Wagner. Dir. Prof. Dr. von Schillings.
Amfortas: Bronsgeeſt; Titurel: van de Sande; Gurnemanz: Oito
Helgers: Parſifal: Kirchhoff; Klingſor: Schützendorf; Kundry:
Emmy Bettendorf. Solo=Blumenmädchen und Knappen: Emmy von
Stetten, Lia Fuldauer, Charlotte Freyer, Käte Jöken=König, Eliſe de
Haas, Thereſe Rothauſer, Alfred Erneſti; Gralsritter: Joſef Heller.
Der 1. Teil beginnt 3 Uhr, der 2. Teil um 5.45 Uhr, der 3.
um 8 Uhr. (Zwei Pauſen von je einer Stunde.)
Sonnabend, 3. April. 4.30: Funk=Kapelle. 1. Wagner: Vorſp.
Meiſterſinger. 2. Gerda v. Below lieſt eigene Dichtungen. 3.
Micheli: Suite Nr. 3 in 4 Sätzen. 4. Vieuxtemps: Reverie. 5. R.
Strauß: Ständchen. 6. Paula Ludwig lieſt eigene Dichtungen.
7 Morena: Denkmal für Liſzt. 8. Ferraris: Vergangene ſchöne
Tage. O 6.35: Eſperanto. O 7: Stadtarzt Dr. Korach: Gibt es
Wohnungen für kränkliche Menſchen? O 7.25: Univ.=Prof. Dr.
Babinger: Die Welt des Islams (Aegypten und Nordafrika)
O 7.55: Hochſtetter: Vom Oſterhaſen und anderen unmodernen
Tieren O 8.30: Konzert. 1. Chopin: a) Berceuſe, b) Mazurka)
Walzer (Joſef Schwarz, Klavier). 2. Schubert: a) Am Meery
b) Du biſt die Ruh’, c) Leiſe flehen meine Lieder (Hauſchild, Baß=
Bariton). 3. a) Bocccherini: Sonate A=dur; b) Paradis: Siciliennel
(Piatigorsky, Cello). 4. Chopin: a) Nocturne, b) Scherzo C=molle
(Joſ Schwarz). 5. Schumann: a) Im wunderſchönen Monat Mai,
b) Aus meinen Tränen ſprießen, c) Die Roſe, die Lilie, die Taube,
d) Ich grolle nicht (M. Hauſchild) 6. a) Schumann: Zwei Stücke
im Volkston, b) Schubert: Die Biene (G. Piatigorsky). O. Anſchl.
Der Oſterſpäziergang aus Fauſt von Goethe.
Stettin. 8.30: Orcheſterkonzert. Dir. H. Scheibenhofer.
1. Lortzing: Ouv. Zar und Zimmermann. 2. Kalman: Potp.
Gräfin Marizza, 3. Ziehrer: Wiener Bürger. 4. Puccini: Fant.
Tosca, 5. Joh. Strauß: Ouv. Die Fledermaus, 6. Liſzt:)
Rhapſodie Nr. 2. 7. Waldteufel: Immer oder Nimmer. ( Streich=
orcheſter
.)
Königswuſterhauſen. 3: Prof. Dr. Amſel u. Ober=
ſchullehrer
Weſtermann: Einheitskurzſchrift. O 3.30: Frl. K. Delns:
Der Gärtnerinnenberuf und ſeine Zukunftsmöglichkeiten. O 4: Dipl.=
Gartenbauinſp. Günther: Ernte, Aufbewahrung und Verwertung
des Obſtes. O 4.30: Gewerbeoberſchullehrerin Hetti Walther: Kar=
toffelgerichte
in vielen Formen.

[ ][  ][ ]

Geite 10

Freitag, den 2. April 1926

Nummer 92

Sport, Spiel und Turnen.

Der Sport am Karfreitag.
Man hat zwar ſchon einmal den Verſuch gemacht, am Kapfreitag,
dem ſtillen Tage des Jahres, den Sport auszuſchalten, aber da wirklich
nicht einzuſehen war, daß der Sport mit öffentlicher Luftbarkeit in
eine Reihe zu bringen iſt, blieb es bei dem Verſuch.
Sehr umfangreich iſt allerdings der Sportbetrieb am Karfreitag
auch nicht. Im
Fußball
beſchränkt man ſich auf Freundſchaftsſpiele, der Punktekampf ruht. In
Süddeutſchland kommt allerdings auch als Ausnahme ein Pokal=
Nachtragsſpiel zwiſchen F. V. Saarbrücken und Viktoria St. Ingbert
zum Austrag, jedoch iſt dieſem Spiele kaum eine beſondere Bedeutung
beizumeſſen. F. V. Saarbrücken dürfte ohne Kraftanſtrengung ge=
winnen
, und damit den letzten Kreisligiſten aus der ſüddeutſchen
Pokalkonkurrenz ausſchließen. Von den Freundſchaftsſpielen iſt in
erſter Linie das Treffen zwiſchen Phönix Ludwigshafen, dem tüchtigen
Zweiten des Rheinbezirks und der engliſchen Amateurmannſchaft
Leytonſtone F. C. London zu erwähnen. Die Engländer eröffnen da=
mit
die Serie ihrer ſüddeutſchen Gaſtſpiele. Eine zweite Ausländerelf,
der F. C. Winterthur, weilt bei Schwaben Augsburg. Die Schweizer
kennt man in ihrer Spielſtärke ſchon beſſer als die weniger bekannten
engliſchen Amateure und ſo läßt ſich auch ſagen, daß die Augsburger
Schwaben mit hartem Widerſtand rechnen müſſen. In der Maingegend
des S. F. V. kommt nur ein Spiel zwiſchen V. f. R. 01. Frankfurt,
der z. Zt. wieder mit beſten Ausſichten den Aufſtieg in die Bezirksliga
anſtrebt und Viktoria Aſchaffenburg, die ja den umgekehrten Weg
gehen muß, zum Austrag. Eine ſtattliche Anzahl ſüddeutfcher Mann=
ſchaften
beginnt ſchon mit dem Karfreitag ihren Oſterſpaziergang. So
weilen 1. F. C. Nürnberg, Eintracht Frankfurt, Wacker München in
Weſtdeutſchland, V. f. R. Fürth, A. S. V. Nürnberg und Saar 05
Saarbrücken gehen ins Ausland (Fürth und Nürnberg nach Portugal
bzw. Spanien, Saar nach Frankreich), München 1860 und Boruſſia=
Viktoria Neunkirchen komb. endlich beſuchen befreundete Mannſchaften
in Berlin, Stettin und Mitteldeutſchland. Süddeutſchlands Bezirks=
meiſter
ſchonen am Karfreitag mit einer, Ausnahme (F. V. Saarbrücken)
ihre Kräfte für die am Oſterſonntag bevorſtehenden ſchweren Titelkämpfe.
Ein ſehr reichhaltiges Programm weiſt Weſtdeutſchland am
Karfreitag auf. Einige Terminangaben genügen ſchon, um zu zeigen,
wie intereſſant hier der Spielbetrieb iſt. Es ſpielen: Kaſſel G3 gegen
1. F. C. Nürnberg, Turu Düſſeldorf gegen Eintracht Frankfurt, Preu=
ßen
Eſſen gegen Wacker München, S. u. S. Elberfeld gegen Middleſex
Wanderers, Duisburger Sp. V. gegen Ilford A. C. uſw. In
Norddeutſchland, kommt ein Städteſpiel zwiſchen Hamburg und
Harburg zuſtande. Intereſſanter aber dürfte noch die Begegnung zwi=
ſchen
Holſtein Kiel und dem Dresdener S. C. ſein, da beide als An=
wärter
auf die deutſche Meiſterſchaft gelten. Mitteldeutſch=
land
hat durchweg nur kleine Spiele auf dem Programm, ebenfalls
Berlin. Einigermaßen von Belang iſt das Spiel des S. C. Erfurt
gegen den S. C. Stuttgart.
Rugby.
Im Süden findet am Freitag nur ein Rugbyſpiel ſtatt: Eintracht
Frankfurt erwartet das Mitglied der Verbandsliga, den F. C. Heidel=
berg
=Neuenheim.
Hockey.
Im Hockey nehmen bereits die großen internationalen Turniere in
Hamburg und Frankfurt ihren Beginn. Die Elite der deutſchen Stock=
ballmannſchaften
iſt an dieſen Plätzen verſammelt, um mit einer Reihe
von erſtklaſſigen Mannſchaften aus England und der Schweiz in Wett=
bewerb
zu treten.
Tennis.
In Bremen haben inzwiſchen ſchon die deutſchen Hallen=Tennis=
Meiſterſchaften ihren Beginn genommen. Sie dauern auch über den
Karfreitag und die Oſtertage weg an. Wenn nicht alles trügt, dürfte bei
Herren=Senioren wieder der hallengewohnte Bremer Spieß den Titel
holen. Im letzten Jahr ſind ja zwar in einer Reihe von deutſchen
Städten Tennis=Hallen eingerichtet worden, aber in ſo kurzer Friſt
läßt ſich doch nicht der große Mangel an Routine im Hallentennis, der
unſeren meiſten deutſchen Tennisſpielern von Klaſſe noch anhaftet,
nicht ausgleichen.
Schwerathletik.
In den Tagen vom 1. bis 3. April findet in Frankfurt a. M. eine
ſporttechniſche Tagung des Deutſchen Athletik=Sportverbandes von 1891

ſtatt. Am Karfreitag wird ſich die Tagung mit verſchiedenen Anträgen
auf Neuerungen, verbunden mit praktiſchen Uebungen und einem Vor=
trag
des Reichsſportwartes Brunner befaſſen.
Boxen.
Der Deutſche Reichsverband für Amateurbogen trägt während der
Oſtertage in Mannheim ſeine Boxmeiſterſchaften aus. Die Kämpfe ſind
ſehr gut beſchickt und werden ſicher einen hochwertigen Sport bringen.
Nebenher läuft eine Tagung des Reichsverbandes, die bereits am Kar=
freitag
beginnt und ſich in erſter Linie mit Satzungsfragen befaſſen wird.
Nadſport.
Der Karfreitag ſieht im deutſchen Radſport nur eine Veranſtaltung,
und zwar die Radfernfahrt Berlin-Leipzig, die vom B. D. R. aus=
gerichtet
wird.
Sehr mager iſt auch das Programm in der
Leichtathletik.
Zu nennen iſt hier lediglich der Frühjahrswaldlauf der Berliner Tur=
ner
, der eine außerordentlich ſtarke Beteiligung cufzuweiſen hat.
Turnen.
Main=Rhein=Turngau D. T.
Nachdem nunmehr die einzelnen Gaue ihre Waldläufe durchgeführt
und die Beſten ſich plaziert haben, werden dieſe nun wiederum im Wald=
lauf
des Mittelrhein=Turnkreiſes am 2. Oſtertag in Gonſenheim bei
Mainz am Start erſcheinen. Von dem Main=Rheingau wird ſich der
Turn= und Sportverein Nieder=Modau mit ſeiner, beim Waldlauf des
Gaues gut bewährten Mannſchaft beteiligen. Von der Turngeſellſchaft
Darmſtadt ſind die Langſtreckenläufer Fick und Gunſt gemeldet. Seitere
Meldungen ſind bisher nicht bekannt geworden, doch dürften aller Vor=
ausſicht
nach weitere Vereine des Gaugebietes mit ihrem nicht zu
unterſchätzendem Läufermaterial zur Stelle ſein.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875.
Die Meiſterſchafts=Bruſtſtaffel 4 mal 100 Meter der Schwimmab=
teilung
iſt von der Schwimmabteilung der Turngemeinde Beſſungen
1865 zum internen Vereinskampf herausgefordert worden. Der Kampf
wird am Samstag, den 3. April, abends 7½ Uhr, gelegentlich der
Schwimmſtunde der Turngeſellſchaft im Städt. Hallenſchwimmbad aus=
getragen
werden. Weiter werden einzelne Staffeln beider Abteilungen
zur Austragung kommen. Am ſelben Abend treffen ſich die Waſſerball=
mannſchaften
der Turngeſellſchaft 1875 und Turnverein Arheilgen zum
Retourſpiele in der Waſſerballrunde des Main=Rheingaues. Die
Handball=Abteilung, und zwar die erſte aktive und erſte Jugendmann=
ſchaft
, tritt am 1. Oſtertage denjenigen der Turngeſellſchaft Ober=
Ramſtadts in Ober=Ramſtadt zum fälligen Retourſpiele gegenüber. Die
Leichtathletik=Abteilung entſendet zum Kreiswaldlauf des Mittelrhein=
kreiſes
, am 2. Oſtertage in Gonſenheim, ihre bewährten Vertreter.
Schießſport.
Schützem Klub Feurio‟ Darmſtadt.
Der Schützen=Klub Feurio hielt unter ſeinen Mitgliedern ſein
diesjähriges Oſter=Schießen ab, das Dank der vortrefflichen Vorberei=
tungen
durch die Schießleitung einen regen Zuſpruch fand. Es wur=
den
nicht nur recht ſchöne Reſultate erzielt, ſondern das Schießen hat
gezeigt, daß der Klub über einen Stamm verfügt, mit dem er jederzeit
zum friedlichen Kampfe antreten kann. Von beſonderer Anerkennung
iſt die Leiſtung der Schützenſchweſter Fräulein Sannchen Grab, die es
fertig brachte, 15 der beſten Schützen zu ſchlagen und den 5. Platz mit 33
Ringen zu belegen. Das Ergebnis: 1. Preis Heinrich Herzberger,
Ringe 36, 2. Preis Peter Kunkel 36, 3. Preis Adolf Schröder 35,
4. Preis Ernſt Hanſtein 34, 5. Preis Frl. Sannchen Grab 33, 6. Preis
Guſtav Hanſtein 33, 7. Preis Wilhelm Hörr 33, 8. Preis Karl Nie=
ber
33, 9. Preis Heinrich Fiſcher 33, 10. Preis Heinrich Kunkel 32,
11. Preis A. Fornoff 31, 12. Preis Hans Harres 31, 13. Preis Friedrich
Herzberger ſr. 30, 14. Preis Peter Hintermeier 30, 15. Preis Hans
Schröder 30. 16. Preis Philipp Harres 29, 17. Preis Frau Kröpfli 24,
18. Preis Georg Schulz 22. Die Preisverteilung fand am Samstag,
den 27. März, im Klublokal, verbunden mit einem wohlgelungenen
Familien=Abend ſtatt. Gleichzeitig wurden hierbei die Reſultate des
erſten Quartals bekanntgegeben: 1. Preis Adolf Schröder, 385 Ringe,
2. Preis Heinrich Herzberger 382 Ringe 3. Preis Ernſt Hanſtein 373
Ringe. Die Feierabendſtunde trennte leider nur zu früh den ſo har=
moniſch
verlaufenen Abend. Allen Preisträgern aber ein dreifaches
Gut Ziel und Glück auf zum weiteren friedlichen Kampfe.

Handball.
Das Oſterprogramm des Sportvereins Darmſtadt 1888.
Das Programm des Sportvereins Darmſtadt 1898, für die kommen=
den
Oſterfeiertage iſt ganz beſonderer Beachtung wert. Der erſte Feier=
tag
ſteht vollſtändig im Zeichen des Handballſports.
Spielvereinigung Fürth, der bayeriſche Handballmeiſter, kämpft um
die ſüddeutſche Meiſterſchaft gegen die bis jetzt ungeſchlagene Elf des
Sportvereins.
Wer im Vorjahre Zeuge des gewaltigen Ningens dieſer beiden Geg=
ner
war, kann ſich bei der Gleichwertigkeit dieſer handballerprobten Ri=
valen
um den ſüddeutſchen Meiſtertitel einen Begriff von der Schwere
des diesjährigen Spieles machen.
Da Galm noch nicht ſpielfähig iſt, wird bei der Darmſtädter Mann=
ſchaft
eine Umſtellung unvermeidlich ſein.
Fürth wird in ſtärkſter Aufſtellung antreten.
Im Laufe des kommenden Samstags trifft die Fürther Mannſchaft
bereits in Darmſtadt ein.
Beide Mannſchaftsaufſtellungen werden in der Samstagsnummer
dieſes Blattes bekanntgegeben werden.
Der zweite Liſterfeiertag ſieht ein gemiſchtes Sportprogramm vor.
Handball, Fußball und Leichtathletik werden in treuer Gemeinſchaft
den Nachmittag füllen.
Kein geringerer Gegner als der Erſte Fußballklub Nürnberg, der
langjährige deutſche Fußballmeiſter, wird ſich im Handballſpiel mit der
Ligamannſchaft des Sportvereins meſſen, und ſo den Reigen der ſport=
lichen
Darbietungen am Oſtermontag eröffnen. Der Umſtand, daß acht
Tage ſpäter ein Handballſtädteſpiel Nürnberg gegen Fürth, in Nürnberg
ſtattfindet und daß aus den auf Oſtern in Darmſtadt ſpielenden Fürther
und Nürnberger Mannſchaften das Hauptkontingent der in dieſem
Städtekampf mitwirkenden Spieler geſtellt wird, läßt die durch den hie=
ſigen
Sportverein vermittelte Bekanntſchaft dieſer beiden hervorragenden
bayeriſchen Handballmannſchaften noch intereſſanter erſcheinen.
Doch auch die Fußballer kommen am Oſtermontag zu ihrem Recht.
Lange mußten ſie, infolge der immer ſehr ſpät angeſetzten Handball=
ligaſpiele
den Darmſtädter Raſen meiden und auf auswärtigen Plätzen
ihre Kämpfe austragen. Es iſt ein beſonderes Verdienſt des Sportver=
eins
Darmſtadt, daß er, trotz der enormen Unkoſten, die die diesjährigen
Oſterveranſtaltungen verſchlingen, ein Fußballſpiel ermöglicht hat und
damit den zahlreichen Fußballanhängern eine beſondere Oſterfreude be=
reiten
will.
Die bekannte Ligaelf des Fußballklubs Phönix=Mannheim iſt der
Gegner!
Wer kennt nicht die außerordentliche Spielſtärke dieſes auch in Darm=
ſtadt
nicht mehr unbekannten Gegners, der überall dort, wo er antritt,
die Gewähr eines erſtklaſſigen Fußballſportes bietet.
Daß die hieſige Mannſchaft ihre Anhänger nicht enttäuſchen wird,
glauben wir nach den auswärts erzielten Reſultaten ohne weiteres an=
nehmen
zu dürfen.
Aber damit iſt das Programm des Sportvereins noch nicht erſchöpft.
Auch die aufſtrebende Leichtathletikabteilung des Sportvereins kommt
am Oſtermontag zu Wort. Ein Viertelſtundenpaarlaufen und ver=
ſchiedene
Staffelläufe, zu denen eine große Zahl auswärtiger Vereine
gemeldet haben, werden das Oſterprogramm vielgeſtaltig ergänzen.
Nun braucht der Sportverein nur noch gutes Wetter, damit ſeine
Bemühungen auch durch einen Rieſenbeſuch des Stadions belohnt werden.

Spielmann Sieger.

Das internationale Schachturnier am Semmering hat mit dem
Siege des Wieners Spielmann geendet, deſſen erſter Preis ſeit
einigen Tagen mit ziemlicher Sicherheit feſtſtand. Der jetzt 41jährige
Großmeiſter hat damit einen unzweifelhaft großen Erfolg errungen,
denn ſeine Form war gerade in den letzten von ihm beſtrittenen Tur=
nieren
recht unbeſtändig. Sein ſchärfſter Gegner, der Ruſſe Alechin,
lieferte ihm in der 17. und letzten Runde nicht den erwarteten großen
Kampf, machte einen böſen Fehler und nahm das Remisangebot Spiel=
manns
an, der mit 13 Punkten mit nur einem halben Punkt Vorſprung
vor Alechin den erſten Preis davontrug. Die weiteren Partien der
letzten Runde hatten nachſtehenden Ausgang: Niemzowitſch ſchlägt
Vaida, Rubinſtein ſchlägt Grünfeld, Vidmar ſchlägt Davidſon, Reti
ſchlägt Raſelli, Kmoch ſchlägt Treyval, Tartakower ſchlägt Gilg. Tar=
raſch
und Yates ſpielten remis. Hinter Spielmann und Alechin folgen
auf den nächſten Plätzen Vidmar mit 12, Nimzowitſch und Tartakower
mit 11½, Rubinſtein und Tarraſch mit je 10, Reti 9½, Grünfeld 9,
Janowski 8½, Treybal 8, Baida 7½, Yates 7. Gilg, Kmoch je 6, David=
on
5½, Michel 4½ und Roſelli ½ Punkt.

Fahrraddecken
friſche Ware
von 375 an
CarlLorſch. Darmſtadt
Pankratiusſtr. 2½
Lelephon 1613 (4221a
Spezialität:
Fahrzeug= Eummi.
Schlacht=
Freibant hof
Samstag vorm. von
812 Uhr u. nachm
von 4 Uhr ab. (503:

Stellengeſuicheg
Weiblich

Jg. Dame
23 Jahre, ausgebildet
i Gartenbau u Land=
wirtſch
ſucht paſſende
Stelle f. jetzt od ſpät.
A geb. unter S 183
Geſchäftsſtelle (*8880

32 Jahre
Fräul., alt.
ſ ſelbſtänd. Poſten bei
einz. Herrn auf 15.
April oder 1. Mai.
Angeb. unt S 196
an die Geſchäftsſtelle
ds. Blattes. (5050


und Kinderpflg.
ſucht Stellung b. kI.
Kindern, 1. Mai od.
früh. Gute Zeuan.
vorh. Ang u. S 199
an die Geſchſt. (*8946

Männlich

Lücht. Kafſierer
Stellg. in Abzahl.=
Geſchäft Angeb. unt
S 191 Geſchſt (s91:

Abgebaute Dame
ſucht Vertrauensſtellung, auch für
halbe Tage. Dieſelbe beſitzt lang=
jährige
kaufmänniſche, Bank= und
Sprachenkenntniſſe, iſt ſelbſtändige
Korreſpondentin, flotte Maſchinen=
Schreiberin, ſowie Rechnerin bei Ia
Referenzen und Zeugniſſen. Es wird
auch ſchriftliche
Heimarbeit aller Art
übernommen. Angebote unter S 165
Geſchäftsſtelle.
(4958dfs

Offene Stellen
Menn

Infolge Erkrankun=
ſuche
ich für ſofor
(vorläufig für Aush
eine flottſhreibend

die auch in Buch
haltung bewand. iſt
und Telephon be
dienen kann. Nu=
ſchriftl
. Angebote ar
Simon Maver
Poſtfach 66. (*89

Ein in allen Haus=
arbeiten
und Kochen
erfah=
renes
Mädchen
nicht unt. 21 J., für
Anfang April geſucht.
Frau Roether
Blei bſtr. 24, (*8730w.

Mädchen
von 1617 J. aus
anſtändiger Familie
das zunächſt zu Hauſe
ſchlafen kann, in kI.
Haush. geſ. Ang u.
S 205 Geſchſt. (*8863

Aelt. Stütze
perfekt in der Küche,
in Haush. m. 3 Kin=
dern
per 15. April geſ
Hilfe vorh., ebenſo
Waſch= u. Bügelf au.
Beding: gute Zeugn
Vorzuſt vorm. bis 1,
nachmitt ab 6 Uhr.
Näh Geſchſt (*8954

Braves, ehrl. (8971
Mädchen
das gut kochen kann,
zu jungem Ehepaar
tagsüber geſ. Schloß=
gartenſtraße
63, part,

Personalgesuch
Wir suchen für sofort oder später
mehrere tüchtige, branchekundige
Verkäuferinnen
für unsere Abteilungen
Kleiderstoffe, Seidenstoffe und
Baumwollwaren
Gebr. Rothschild
Darmstadt (5065f1

Vefe

Guten

(5031

Verdienſt
durch leichte ſchriftl.
Tätigkeit a. allen Ort
Anfragen an
G. Dennemant
Weitmar=Bochum
Hammerſtr 35

Branchekundiger
Textilfachmann als
Stadtreiſender
ür Darmſtadt unter
günſtig. Bedingungen
für Dauerſtellung ge=
ſucht
. Angeb. unter
S 188 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (e8898

1 Junge von 1518
J. findet dauernde
Beſchäftig. in einer
kletn. Landwirtſchaft
in einem Nachbarorte
Darmſtadts. Angeb
m. Lohnanſprüch. u.
S 208 Geſchſt. (*8968

Kaufmänniſcher
Lehrllng
nicht fortbildungs=
ſchulpfl
, von Lebens=
mittel
=Großhandl p.
ſof. geſ. Ang m Le=
benslauf
unt. S 215
an die Geſchſt (:8986

Lehrling
für kaufm Büro zum
ſofortigen Eintr. geſ.
Angeb. u S 186 Ge=
ſchäftsſtelle
. (5033
Verkäufeß

Preis=
Abbau
Kleiderſchrank
nußb. lackiert, 35 Mk.

Vertiko
mit geſchl. Spiegel
70 Mk. (*8976
Trümo 58 Mk.
Ausziehtiſch
poliert, 58 Mk.
Zim mertiſch
m. Schublade 28 Mk.
Zimmerſtühle
m. gefl. Sitz 7,50 Mk.
Klapp=
Kinder wagen
nur 16 Mk.
Möbel=Vertrieb
Heerwagen
Gr. Ochſengaſſe 10

Guterh mod. Pettig=
rohr
Kinderwagenm
Riem=Fed., b. z v!
Waldſtr. 25Stb. 1.r. /*3932

Sitzliegewagen, Kin=
derklappſtuhl
, Schuhe
(Gr. 22 u 23) u. Gas=
zuglampe
z vk. (*8918
Mathildenſtr. 35, pt.

Bl. Sitz=Liegewagen,
guterhalt, für 18
zu verk. Beſſunger=
ſtr
. 43, 1. St. (*8951

Klapp=Sportw.
m. Verdeck billig z
verkaufen. Barkhaus
ſtraße 61, I. I. (*8 55
Sport=
Zwillingsswagen,
guterh zukf. geſ. Ang
u. S 206 Gſchſt. /*8970

Privat-Handelsschule
Oskar Bierker
Schulstrasse 3 Darmstadt Telephon 3249
Ein-zweijährige Handelskurse
mit Fremdsprachen für Schüler von 14-17 Jahren
Der zweijährige Besuch befreit vollstän-
I dis von der Plicht-Fortbildungsschule.
Kurse für Erwachsene (Dauer 6 Monate)
Beginn am 6. und 13. April
Einzelfächer am 1. und 15. jeden Monats
(5029fgm)

Ne
bill. z. verk. Dieburger=
ſtr
. 42, Vdh. II. (*8929

Mühle im Gebirge‟
von A. Forſt, ſeh
ſchönes Stück, billie
zu verkaufen (4421m.
Wittmannſtr. 4, I.

2guterhaltene
Bettſtellen
mit Sprungrahmen
ind Nachttiſche zu vk.
Volz, Moosberg=
ſtraße
79, III. (5870

Herren=u Damenrad
preisw. zu vk. Bark=
hausſtr
. 15, pt. (*8981

1½ Tonn.=Laſtwag,
3
verkäufl. Autohaus Willy
Neuroth, Darmſt. , Eliſa=
bethenſtr
. 49. Tel 1060
(22994)

Immobilien

Landhaus=Sinia
als Ein= und Zwei=Familienhaus neu
rbaut, in ſchönſter Lage Darmſtadts
Süd=Oſt=Viertel), 2 Min. vom Walde.
10 Zimmer neuzeitlich und erſtklaſſi
eingerichtet, in einigen Wochen beziehbar,
unter günſtigen Zahlungsbedingungen zu
verkaufen durch (*8492g
Phil. Feldmann, Baugeſchäft
Darmſtadt Heinrichſtr. 66 Teleph. 1168
Unternehmen ſchlüſſelfert. Landhaus=u. Villenbauten

Beſchlagnahmefreie 6Zimmer=Villt
mit ſehr großem Garten, ertragreich, auch
ür Geflügelzucht, ſofort beziehbar, be
halber Anzahlung für 20 Mille verkäuflich
Angeb. unt. 5 159an die Geſchſt. (4035

Nie wiederkeyrende
Gelegenheit!/ 8177df
Unf. W8ohnh., Darmſt.
Heinheimerſt. 46, Pt.
2½ Etg. 43 B. u Küche
iſt für A4900 u. Ueber=
nahme
belangl Auf=
wert
.=Hyp züverkauf.
Koch & Rebhuhn,
Saarbrücken 3 Tel. 1876.

Garten
klein oder groß, evtl.
auch m. Glashaus, ſo=
fort
zu pachten geſ
Hoffmannſtr. 57, pt.

Obſtgarten
zu verpachten. Die=
burgerſtr
. 246, (8933t1

Kurhaus
bei Frankfurt am Main preiswert
zu verkaufen

(5118

in oder bei Darmstadt
zu kaufen gesucht
iedtteroinscneikto.
Elisabethenstr. 5
Telephon 3365

Haus?
mit Garten, beziehb.,
zu verk Arheilgen,
Darmſtädterſtr. 114,

Haus
in guter Lage, mit
2. bis 3mal 5- bis
Zimm.=Wohn", mi
Garten, bei größ. An=
zahl
zu kaufen geſ
Angeb. u. S 204 an
die Geſchſt (*89 4

Haus z. vk., Schulzen=
gaſſe
20, für 2000 Mk.
Angeb. u. S 211 an
die Geſchſt. (*8979

Lebensmittel=
geſchäft

nachweislich gutes
Geſchäft, mit Warer
u. 3 Zimm=Wohng.,
für 4500 Mk. zu ver=
kaufen
; nur gegen
Wohnungstauſch.
Ernſtl Selbſtkäuf. ,die
das erforderl Kapital
nachweiſen, können
beſichtigen mit dem
Alleinbeauftragt Im=
mobilien
=Dingeldein
Landwehrſtr. 39, pt.
Teleph. 2067. 15100

WWohnungstauſch
Der Läufcht
geräumige 5 Zimm.
Wohng. od. Einfam.
Haus im Süden ol
Südoſten, freie
Tage, gegen billig.
5 Zimmerwohng. im
Johannesviertel, evt.
Vergütung Ang. u.
S 202 Geſchſt (*8952

e ees
1 Treppe hoch,
großes Büro
vollſtändig einge=
richtet

ſofort zu vermieten.
Näheres bei Schmorr,
Hof rechts (*942

2 möbl. Zimmer
m. Küchenbenutzung
z. vm. Ang. u S 198
Geſchäftsſtelle. (*8436

Eliſabethenſtr. 49, I.,
bei Stolte, gut möbl.
Zimmer m 2 Betten,
auch mit Penſ ſof.
zu vermieten. (*8925

Möbl. Zimmer

Siermarſt

Rhein raße 75, de
Wührer, ein gut möbl.
Zint. zu vm (4811

Müllerſtraße 15, bei
Kamuff, möbl. Zim=
mer
zu verm (*8943

Vornehm möbl.
Zimmer
ſofort beziehb, Hügel=
ſtraße
15, Lad. 4800a

Fahrräder erſte Mar=
ken
, konkurrenzlos bil=
ig
. Angeb. u. S 128
an die Geſchſt. (*8662it

Schleiermacherſt. 18
I., bei, Fr. Roſinsk:
gut möbl Z ſof. z vm
(8894)

Heidelbergerſt. 61, I.,
bei Mickley, abgeſchl.
I. möbl. 2 Zimmer=
Wohnung mit Küche
zu vermieten ( 891

Rheinſtraße 41, I
großes, ſchön möbl.
ſonniges Zimmer m
elettr Licht f Mitte
April an zuverläſſig.
Studenten zu verm.
Näh. daſelbſt b. Frau
Dr. Reuling (e8957

Eliſabethenſtr. 52,
b. Seliymann, möbl
Wohn= u. Schlafzim,
zu vermiet. (3941:

Fuchsſtute
u verkaufen unter
zwei, die 1-4jährig u.
5jährig, für Acker=
und Wagenpferde ge=
eignet
.
(5046
Jakob Maul
Klein=Bieberauer Mühle.

1,2 Dunkle Wiandottes
z verk. Vonderſchmitt
Aexanderſtr. 2. In=
fanteriekaſerne
(*8925

Schöner Zwergpinſcher
(Rüde) mit gutem
Stammbaum billig
abzug: Schäfer, Lud=
wigshöhlr
. 99. /*906

Chebrolet=
Laſtwagen
Chaſſis, 26er Modelle,
unerreicht in Leiſtung=
Ausführung u. Preis,
1 Tonnen=Ausf. Mk.
4085., 1½ Tonnen
Mk 4975. Günſtige
Zahlungsbedingungen.
Donges & Wieſt
Ecke Grafen= u. Eliſa=
bethenſtraß
. (4889a

Biel mehr Umſatz erzielen Sie
im induſtriereichen Nordbayern
wenn Sie in der
Nürnberger Bürger=Zeitung
(Gegr. 1902)
inſerieren.
(201a
Die Nürnberger Bürger=Zeitung iſt Offizielles
Organ der Wirtſchaftspartei des deutſchen Mittel=
ſtandes
, Landesverband Bayern und des Grund=
und Hausbeſitzervereins Nürnberg.
Mitteilungsblatt des Landesverbandes Bayeriſcher
Lebensmittelhändler E. V., Ortsgruppe Nürnberg.
Das bewährte Anzeigenblatt von bervorragender Werbekraft.
Probenummern koſtenlos durch den
Verlag: Nürnberg, Kühnertsgaſſe 3.

[ ][  ][ ]

Aus der Kaliinduſtrie.
Von Otto Ullrich, Berlin.
Im Preußiſchen Landtag iſt der Entwurf eines Geſetzes über Ein=
bringung
ſtaatlichen Bergwerksbeſitzes in die Preußiſche Bergwerks= und
Hütten A. G. (Preußag) eingegangen, der das Staatsminiſterium ermäch=
tigen
ſoll, die zum ſtaatlichen Bergwerksbeſitz gehörigen Betriebe, Ge=
rechtſame
und Berechtigungen ganz oder teilweiſe der Preußiſ hen Berg=
werks
= und Hütten=A. G. in der Weiſe zu übereignen, daß ſie als Ein=
lagen
in die Geſellſchaft eingebracht werden. Dadurch ſoll das gegen=
wärtige
pachtähnliche Verhältnis, aus dem ſich mannigfache ſchwierige
Nechtsfragen und auch allgemein=wirtſchaftliche Nachteile ergaben, in eine
Eigentumsübertragung umgewandelt werden. Der zweite dem Staats=
rat
vorliegende Entwurf über die Preußag, betr. die 150 Millionen= An=
leihe
, iſt hingegen noch nicht verabſchiedet.
Dieſer Entwurf, der im Februar dem Staatsrat zuging, hat folgende
Begründung: In dem Umſtellungsgeſetz vom 9. Oktober 1923 das zur
wirtſchaftlicheren Geſtaltung der Staatsbergwerke ihre Ueberführung in
eine andere Betriebsform einleitete,, war der Preußag lediglich die Ver=
waltumg
und Ausbeutung des ſtaatlichen Bergwerksbeſitzes übertragen,
das Eigentum daran aber dem Staate vorbehalten. Dieſe, einem Pacht=
verhältnis
durchaus ähnliche Konſtruktion, zu der man 1923 aus zwin=
genden
politiſchen und finanziellen Gründen greifen mußte, hat ſich prak=
tiſch
als verfehlt erwieſen und läßt es geboten erſcheinen, der Geſell=
ſchaft
nachträglich den in Betracht kommenden ſtaatlichen Bergwerksbeſitz
zu üübereignen. Alle damals gegen dieſe Uebereignung ſprechenden Be=
denken
ſind gegenſtandslos geworden, nachdem die Inflation überwun=
den
, das Ruhrgebiet wieder frei geworden iſt und auch für die Bewertung
der Staatsberawerke durch die Stabiliſierung der Währung wieder ein
zuverläſſiger Maßſtab vorhanden iſt. Es entſtehen auch keine beſonderen
Koſten, weil die Preußag infolge geſetzlicher Befreiungsvorſchrift keine
Kapitalverkehrsſteuer zu bezahlen hat. Für die Eigentumsübertragung
dagegen ſpricht die Notwendigkeit, angeſichts der Unſicherheit der künfti=
gen
Entwicklung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe und der Finanzlage
des Staates der Preußag die Möglichkeit zu geben, ſich ohne Belaſtung
des ſtaatlichen Haushalts die für die Erhaltung, den Ausbau und die
Erweiterung der Betriebsanlagen, ſowie für ſonſtige Betriebszwecke er=
forderlichen
Mittel ſelbſt zu beſchaffen. Ganz abgeſehen davon aber, er=
geben
ſich aus der jetzigen Geſellſchaftsform weſentliche Bilanzſchwierig=
keiten
, wie auch für den Staat unerwünſchte finanzielle Folgen ſteuerlicher
Art und aus dem Aufbringungsgeſetz für die Induſtriebelaſtung. Mit
einem Mißbrauch des Eigentumsrechts an den ſtaatlichen Bergwerken iſt
bei der Preußag ebenſo wenig zu rechnen, wie bei der Bergwerksgeſell=
ſchaft
Hibernia und bei der Bergwerks=A. G. Recklinghauſen, weil die
Intereſſen der Geſellſchaften mit denen des Staates übereinſtimmen. Im
übrigen iſt der Staat gegen einen ſolchen Mißbrauch hinreichend dadurch
geſchützt, daß ſeine Organe im Aufſichtsrat der Geſellſchaft die Mehrheit
haben und die Generalverſammlung beherrſchen.
Dieſer Entwurf bedeutet nicht nur für die Preußag, ſondern auch
ſuir die geſamten ſtaatlichen Betriebe eine bemerkenswerte Neuerung. Die
Preußag war eine Art Verſuchsobſekt für privatwirtſchaftliche Formen
von ſtaatlichen Erwerbsbetrieben. Und zweifellos waren es politiſche
Gründe, die bei Uebertragung der Verwaltung der ſtaatlichen Bergwerks=
betriebe
an die Preußag das Staatsminiſterium und den Landtag ge=
hindert
haben, der Geſellſchaft nicht nur die Verwaltung, ſondern auch
das Eigentum zu übertragen, und zwar politiſche Gründe nicht nur all=
gemeiner
Art, ſondern überhaupt die prinzipielle Einſtellung, faſt aller
Parteien, kein Staatseigentum der privaten Verwaltung zu übergeven.
Hier hat ſich alſo ein grundſätzlicher Wandel der Auffaſſung vollzogen,
der allgemeine Beachtung verdient, und der darauf zurückzuführen ſein
dürfte, daß die Ueberführung der Elektrizitätsgeſellſchaften erfolgreich
vonſtatten gegangen iſt. Nun folgt daher auch die Preußag auf dem
neuen Wege, und man kann das verſtehen, ſchon, wenn man ſich die
Schwierigkeiten bei der Bilanzaufmachung vergegenwärtigt, die bekannt=
lich
ſehr oft zu einer recht ſcharfen Kritik der Fachpreſſe geführt haben
Bemerkenswert iſt, daß die Höhe des Aktienkapitals nicht feſtgeſetzt iſt
alſo im Regierungsentwurf wenn auch die Abſchätzung des zu
übertragenden Eigentums nicht leicht iſt, ſo wird doch der Landtag ge=
nauere
Angaben erwarten und auch verlangen dürfen, zumal man hier
aus gleichen Vorgängen bei den Elektrizitätsgeſellſchaften gelernt haben
ſollte. Darüber hinaus darf das neue Preußag=Geſetz auch inſofern be=
ſondere
Beachtung beanſpruchen, als es den Anlaß gibt, daß ſich der
Landtag wieder einmal genauer mit der Wirtſchaftsgebarung der Preußag
beſchäftigt und dabei auch die Wirtſchaftlichkeit der ſtaatlichen Betriebe
und Erwerbsunternehmen überhaupt einer kritiſchen und eingehenden
Beleuchtung unterziehen wird. Es ſteht zu hoffen, daß die zu erwarten=
den
umfangreichen Debatten endlich einmal zu der ſchon lange notwendi=
gen
Reform auf dieſem Gebiete führen werden.
Der Abſatz des Deutſchen Kaliſyndikats im Februar betrug 1 855 098
Doppelzentner Reinkali. Der Geſamtabſatz in den erſten zehn Monaten
des Düngejahres 1925/26 betrug 9 271 520 Dz. Reinkali gegen 9 322 838
Dz. Reinkali in den erſten zehn Monaten des Düngejahres 1924/25. Der
Abſatz für den Monat März, der zuerſt auf etwa 1 Million Dz. geſchätzt
wurde, wird jetzt allgemein mit mindeſtens 1,21,3 Millionen Dz. Rein=
kali
angenommen, zumal ja allein ein Auftragsbeſtand von 300 000 Dz.
aus dem Monat Februar übernommen worden iſt, und die endlich, aller=
dings
verſpätet, vom Reich übernommene Ausfallgarantie für Kaliliefe=
rungen
an die deutſche Landwirtſchaft die Abſatzentwicklung ginſtig be=
einfluſſen
dürfte. Im März 1925 betrug der Abſatz 1 439 591 Dz. Rein=
kali
, im erſten Vierteljahr 1925 insgeſamt 5,12 Millionen Dz., im erſten
Vierteljahr 1926 wird der Abſatz etwa 4 Millionen Dz. betragen, da ja
im Januar nur knapp 1 Million und auch im Februar nur 1,85 Mill.
Doppelzentner abgeſetzt worden ſind. Das Ausfuhrgeſchäft iſt weiter
befriedigend. Wie der Handelsminiſter Dr. Schreiber im Hauptausſchuß
des Preußiſchen Landtags mitteilte, hat der deutſche Kalibergbau im
Jahre 1925 endlich wieder die Vorkriegsproduktion erreicht, ja dieſe ſogar
die 11,1 Millionen Dz. Reinkali betrug um 1,2 Millionen Dz. über=
ſchritten
. Von den abgeſetzten 12,3 Millionen Dz. gingen 7.2 Millionen
ins Inland und 4,6 Millionen Dz. ins Ausland. Zurzeit werden 81 von
294 Werken, die im Beſitz von Quoten ſind betrieben. Die Belegſchaft
ging von 31 000 im Jahre 1913 auf 27 500 Perſonen zurück.
Ueber die zweite Tranche der großen Kaliauslandsanleihe haben bis=
her
Verhandlungen noch nicht ſtattgefunden, da bei den meiſten Kali=
werken
ein unmittelbares Geldbedürfnis nicht beſteht und überdies die
Haltung des amerikaniſchen Kapitalmarktes noch nicht ganz geklärt er=
ſcheint
, wenn es auch ſicher iſt, daß die amerikaniſchen Bankhäuſer einen
dauernden Druck auf den Handelsminiſter Hoover ausüben, die bisherige
ablehnende Haltung gegenüber der deutſchen Monopol=Induſtrie auf=. Die Polen machen ſich dieſe Lage nach wie vor zu Nutze, in=
dem
ſie durch ihre Intereſſenten um größere Anleihen nachſuchen, mit
deren Hilfe ſie verſprechen, eine gewaltige polniſche Kaliinduſtrie aufzu=
ziehen
, die dann der deutſch=franzöſiſchen Kaliinduſtrie wirkſame Konkur=
renz
zu machen imſtande ſein wirde. Es gehört ſchon ein gutes Quantum
Naivität dazu, um dieſen wirtſchaftlichen Unſinn für Wahrheit zu neh=
men
, und es beſteht ausſichtsreiche Hoffnung, daß der geſchäftstüchtige
Amerikaner auf dieſen faulen Zauber nicht hineinfällt.

Die Kalkinduſtrie im März.
Die im Vormonat einſetzende Belebung des Abſatzes flaute ab. Der
Abruf der Landwirtſchaft iſt im allgemeinen gut. Lediglich in Mittel=
deutſchland
iſt das Düngekalkgeſchäft ſchleppender, während in Süddeutſch=
land
die Landwirtſchaft kaum als Käufer in Erſcheinung tritt. Infolge
des für den Wohnungsbau zur Verfügung geſtellten Zwiſchenkredites
von 200 Millionen R.=M. hat ſich die Bautätigkeit belebt; im Zu=
ſammenhang
hiermit iſt der Bedarf der Kalkſtein= und Schwemmſtein=
fabriken
geſtiegen. Das Geſchäft mit der Eiſen= und Stahlinduſtrie iſt
weiterhin flau; für eine Beſſerung fehlt bei der durch die anhaltende
Frankenentwertung ſehr beſchränkten Ausfuhrmöglichkeit fegliche Grund=
lage
. Hingegen iſt ſeitens der chemiſchen Induſtrie verſtärkte Nachfrage
feſtzuſtellen. Der Bedarf der Kokereien und Gasanſtalten weiſt den
üblichen Umfang auf.

Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten im März 1926.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (Ernährung, Woh=
nung
, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und Sonſtiger Bedarf) iſt
nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts für den Durchſchnitt
des Monats März mit 138,3 gegenüber dem Vormonat (138,8) um 4,0
v. H. zurückgegangen. An Veränderungen von verhältnismüßig größe=
rem
Ausmaß ſind nur zu verzeichnen: das weitere Anziehen der Ge=
müſepreiſe
, der ſich verſchärft fortſetzende Rückgang der Eierpreiſe und
das Nachgeben der Kartoffelpreiſe,

* Die Effektenbörſe im März.
Die Kursbewegungen der deutſchen Effekten im März blieben wäh=
rend
des ganzen Monats gleich feſt. Keinerlei politiſche oder wirtſchaft=
liche
Ereigniſſe hatten eine nachteilige Beeinfluſſung der Börſe zur Folge.
Weder riefen die Verhandlungen in Genf noch die politiſchen Vorgänge
in Frankreich, die dortige Frankenbaiſſe, noch die Baiſſebewegung an der
New Yorker Börſe eine anhaltende Unſicherheit auf dem deutſchen Aktien=
markt
hervor. Es iſt auch kaum zu befürchten, daß in abſehbarer Zeit
eine ungüinſtige oder rückläufige Bewegung ſtattfinden wird. Ein Ver=
folgen
der Tagesnotierungen der einzelnen Wertpapiere ergibt durckweg
eine Steigerung oder mindeſtens ein Gleichbleiben der Werte. Ein Ver=
gleich
der heutigen Norierungen mit denen am gleichen Tage des Vor=
monats
zeigt dieſe Erhöhung. Wenn auch einige Werte gerade am letzten
Börſentage etwas unter Gewinnrealiſierungen litten, beſteht doch nach
wie vor eine feſte Grundſtimmung, die für einzelne Kurſe noch weitere
Beſſerungen erwarten läßt. So dürfte insbeſondere die Elektrizitäts=
und Bankaktien ſich vorausſichtlich in Zukunft weiter aufwärts bewegen,
auch iſt die Tendenz der deeutſchen Schiffahrtsaktien durchaus feſt. Das
Börſengeſchäft war im Laufe des Monats lebhaft; es traten Kreiſe als
Käufer neu auf, die ſich nach der Inflation ſtark zurückgehalten hatten.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 1. April.
Die Börſe war heute weiter feſt. Zwar traten auch einige Abgaben
ein, doch konnte das herauskommende Material immer ſchlanke Aufnahme
finden, wenn dabei auch nicht immer die erſten Kurſe behauptet werden
konnten. Als beſonders feſt erwies ſich der Schiffahrtsmarkt, die Mo=
torenwerte
, die Aktien des Metallbankkonzerns und beſonders auch der
Bauunternehmungen. Hapag und Lloyd gewannen 3 Prozent, Daimler
2,5 Prozent, Wayß u. Freytag 4 Prozent uſw. Chemiewerte gaben von
ihrem anfänglichen Kursgewinn von 2,5 Prozent gegen Schluß wieder
1,5 Prozent her. Von den Montanwerten waren Mansfelder, Caro,
Phönix und Rheinſtahl bis 2 Prozent feſter, aber Gelſenkirchen konnten
den hohen Kurs der geſtrigen Abendbörſe nicht behaupten. Auch Elektro=
werte
waren vernachläſſigt und das gleiche gilt auch von den Banken.
Sehr feſt waren ſchließlich auch die Zuckerwerte, die durchweg um 4 Pro=
zent
anzogen und ſich einer lebhaften Umſatztätigkeit erfreuten. Auch
Petroleumwerte gewannen wieder einige Prozent.
Deutſche Anleihen ſchloſſen ſich der Aufwärtsbewegung kräftig an,
dagegen blieben ausländiſche Renten und Pfandbriefe vernachläſſigt.
Im Freiverkehr war das Geſchäft ſtill aber feſt. Im weiteren Ver=
laufe
bröckelten die Kurſe noch etwas auf überwiegende Glattſtellungen
ab, doch hielten ſich die Kursrückgänge in ganz geringen Grenzen. Der
Kaſſamarkt blieb aber weiter außerordentlich feſt. Hier war das Material
ſehr knapp und fanden wieder zahlreiche Repartierungen ſtatt. Geld
war heute etwas ſteifer. Tägliches Geld 7 Prozent.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, den 1. April.
Die Oſterhauſſe nahm bei Börſenbeginn nicht in der geſtrigen
Sprunghaftigkeit ihren Fortgang. Die führenden Terminaktien behaup=
teten
jedoch ihre geſtrigen Schlußkurſe voll und wurden während der
erſten Stunde von der Spekulation in großen Beträgen aufgenommen.
An den geſtern vernachläſſigten Nebenmärkten trat dagegen ſchon bei
Börſenbeginn ſtärkere Befeſtigung ein, die in zahlreichen Werten bis
4 Prozent betrug. Das Publikum war angeregt durch die Feſtigkeit der
Börſe am Vortag mit größeren Kaufaufträgen am Markt, die ſich vor=
nehmlich
auf Einheitswerte und auf billig angeſehene variable Werte
erſtreckte. Von einer Realiſationsneigung war anfänglich nichts zu
ſpüren. Die letzte Börſe vor dem Oſterfeſt nahm ſomit insgeſamt einen
ſehr feſten Anfang. Einige techniſihe Schwierigkeiten waren inſofern
vorhanden, als innerhalb der Maklergruppen Umgruppierungen ſtatt=
gefunden
haben. Sämtliche Anleihewerte und Rentenpapiere ſind in den
neuen Börſenſaal verlegt worden, während die bisher dort etablierten
Dividendenpapiere in den alten Sälen untergebracht wurden. Die Börſe
hatte ſich an dieſe Aenderungen aber ſchnell gewöhnt, ſo daß das anfäng=
lich
ruhige Geſchäft auch in den umgezogenen Werten ſpäter lebhaft
wurde. Freundliche Aufnahme fand die Widerſtandsfähigkeit der Fran=
ken
=Valuten. An ſich war das Geſchäft im Deviſenuſancenverkehr im
Gegenſatz zu den Aktienmärkten ſehr ſtill. Namhafte Kursveränderun=
gen
traten nicht ein. Am Geldmarkt hatte ſich gegen den Vortag nichts
verändert. Tagesgeld war mit 67 Prozent etwas mehr gefragt. Unter
den bevorzugten Papieren befanden ſich Autoaktien, von denen Daimler
um 3,5 Prozent, Adlerwerke um 3,5 Prozent anzogen, Metallwerte, von
denen Bingwerke 4 Prozent, Hirſch=Kupfer 3,75 Prozent gewannen;
Philipp Holzmann plus 3 Prozent. Deutſche Petroleum plus 2,5 Proz.
Cinige Schiffahrtsaktien, wie Norddeutſcher Lloyd plus 2,25 Prozent,
Hanſa plus 2,25 Prozent, Hapag und Kosmos plus 2 Prozent, Chemiſche
Heyden plus 4,5 Prozent, Oberſchleſiſche Koks plus 3 Proz. uſw. alſo
hauptſächlich alles Papiere, die von der geſtrigen Hauſſe nicht, oder nur
wenig profitiert hatten. Allerdings zogen auch Montanaktien z. T. wei=
ter
namhaft an, ſo u. a. Harpener um 2,25 Prozent, Glöckner um 2,75
Prozent, Köln Neueſſen um 2,75 Proz., Riebeck Montan um 2 Prozent.
Am Elektromarkt bröckelten nur Lahmeher um 2 Prozent ab, während
die übrigen Papiere bis über 3 Prozent gewannen. Bei Beendigung
der erſten Börſenſtunde lebte die Umſatztätigkeit von neuem ſtark auf,
doch wurde das Kursniveau hiervon nicht weſentlich beeinflußt.
Privatdiskont beide Sichten 5 Prozent. Nachdem die Realiſationen
der Spekulation beendet waren, trat nachbörslich wieder eine Erholung
ein. Die Schlußkurſe wurden in der dritten Stunde um etwa ½1
Prozent überſchritten. Die Börſe ging ſomit in zuverſichtlicher Ten=
denz
in die Oſterferien. Im einzelnen hörte man nachbörslich Hapag
mit 161½, Norddeutſcher Lloyd mit 158½ nach 157¾, Dt. Luxemburg
mit 103, Phönix mit 86½, Gelſenkirchen mit 105, Rheinſtahl mit 927/8,
Harpener mit 144. Farbeninduſtrie mit 147½, Dt. Erdöl mit 101½
Geſellſchaft für elektriſche Lieferungen mit 142½ (etwas ſchwächer).
Stark befeſtigt waren nachbörslich die Kriesanleihe, die nach 0,430 mit
0,440½ lebhaft gehandelt wurde.

Aſchaffb. Zellſtof...
2unsb.=Nürnb. Maſch
gamag=Meguin
Berl. E. W. Vorzug.
Berlin KarlsruheInd
Braunkohlen=Brikett=
Bremer Bulkan..
gremer Wolle
Teutſch.=Atlant. Tel.
Teutſcke Maſchinen
Teutſck..Nieb. Tel
Teutſche Erdöl
Teutiche Petroleum
Tt. Haliwerke
Tonnersmorckhütte
Tynamtt Nobel.
Elektr. Lieferung.
Farben=Ind. A.=G..
E. Friſter
Caggenau Borz...
Eelſenk Eußſtahl ..
H. f. eleftr. Untern.
Salle Maſchinen
Kan. Maſck.Egeſt.
Kama Dampfſch.. . . .

23,8 95.85: 45. 47.5 77.25 78.25 73. 76. 1108. 1114. 59.5 59.5 102.- 110z. 59.75 60.5 61.5 65 75 17.5 19.5 100. 1101.25 79. 126. 28.875 85.5 87. 91.625 92.875 116. 118. 145.5 146.75 64. 64.75 *0.25 1 51.25 24.5 28 142. 142.25 134. 178. 69. 73. 571.25 158.

Hemoor Zement
Sirſch Kupfer
Söſch Eiſen
bohenlohe Werke
Kahla Porzellan
Lindes Eismaſch
Lingel Schuhe
Linke & Hofmann
L. Loewe & Co..
T Lorenz
Rdl. Kohle
Nordd Gummi
Orenſtein
Nathgeber Waggon
Rombacher Hütten
Roſitzer Zucker
Rütgerswerke
Sachſenwert
Sächf Gußſtahl.
Siem n Glas
Ver Lauſitzer Glas.
Volkſtedter Porzell.
Weſtſ. E. Langendreer
Wittener Gußſtahl
Wanderer=Berke. . . .

31. 3. 1. 4 188. 189. 86. 88. 97.5 99.5 17.375 775 65. 71.5 144.875 1149. 37.875 37.375 48.875 50.5 152. 15 .875 105.5 108.5 123. 119.75 86.25 90. 51. *0.5 32. 33.5 72. 86. 88. 75. 74. 65. 67. 1112. 105. 105. 47.5 46. 38.25 39.25 41. 44. 32. 135.

Deviſenmarkt.

Amſterdam=R.
Buenos-Atres
Prüſſel=Antw.
Cslo ....
Zoxenhagen
Stockholm
Felſingfors
Italien ....
London ..."
Nei=York..
Taris.. . . .
chweiz. . .
Spanien.

3i. 3.

Feld
168.23
1.656
15.715
90.01
os 94

Brief
90.33

112.3/112.1
10.557 10.597

20 394
4.195
4.545
30.805

3.83 16.92
9.74
1.205
14.535
1.00:
59.061 59.24

1. 4
Geld Briefl
168.65/168. 23 16365/WienD.=Oſt.abg
1.660/ 1 670 1 664
15.755/ 16 16 15 20
89 97 20 7
10. 25/109 98 110.26 Rio de Janeiro
112.38 112.76
10.557 10.59
16.88 16.9
20 395 20.75
195 1.705
1488/ 14 801Aihen
80.30 810
59.151 59.24

Prag .."
Audapeſt. .
Japan
ulgarien
Belgrad.
onſtantinopel

iſſabon
Danzig
Kanaba..
Uruguan

31. 3.

59.22
5.87
1.9.
0.59,
3 015
7.31
2111
21.215
83.6

Geld / Brie Geld
59 36
12.Mäh2.453/12.41
5.831f 5.871
1.939
o. soil
3.025
7.40f1
2.i2
21.25 fe1 24)
5.54 5 5

4. 188 7 19
.2551 T 281

f.
69 25
1.59
302
1.367
2.121
8t.ä7 80 83/ 81.09
5 50
(.196
255

7.
Brief
59.33
12 458
5.891
0595
30
7.407
2.135
21.295
5.52
1.196
4.26)

Verein deutſcher Oelfabriken Mannheim. Der Betriebsüberſchuß
einſchließlich 121 211 Vortrag beträgt 434 795 Mark. Nach 190 188 Mark
Abſchreibungen ergibt ſich ein Reingewinn von 241 607, wovon 6169 Mk.
der Reſerve zugeführt werden, ſo daß ſich ohne Gewinnausſchüttung ein
neuer Vortrag von 238 437 ergibt. Die Umſätze des Unternehmens konn=

ten weiter geſteigert werden.

Deutſche Reparationszahlungen.
Berlin. Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, hat die Bank
für deutſche Induſtrie=Obligationen am 1. April 1926 62½ Millionen
Goldmark gemäß den Beſtimmungen des Induſtrie=Belaſtungsgeſetzes
(Dawesplan) an das Reichsbankkonto des Generalagenten für die Repa=
rationszahlungen
für Rechnung des Treuhänders für deutſche Induſtrie=
Obligationen überwieſen. Dieſer Betrag ſtellt die erſte Hälfte der für
das Reparationsjahr vorgeſehenen Zinsleiſtung von 2½ Prozent auf die
Zins=Milliarden=Belaſtung der deutſchen Induſtrie uſw., die dem Treu=
händer
ſeinerzeit in Form von Induſtriebons und veräußerlichen Obli=
gationen
übergeben worden iſt. Mit dieſer Zahlung ſind trotz der
ſchwierigen Lage der deutſchen Wirtſchaft die bis zum 1. April 1926 aus
der Induſtie=Belaſtung ſich ergebenden Verpflichtungen friſt= und ord=
nungsgemäß
erfüllt worden.
Die Umſatzſteuer=Ermäßigung.
Berlin. Vom Reichsfinanzminiſterium wird mitgeteilt: Durch
das Geſetz über Steuermilderungen zur Erleichterung der Wirtſchafts=
lage
vom 21. März 1926 iſt der Satz der allgemeinen Umſatzſteuer für
die Umſätze vom 1. April 1926 an von 1 Prozent auf 75 Prozent er=
mäßigt
, die Herſteller= und Kleinhandelsſteuer aufgehoben worden. Die
Steuerpflichtigen, die zu monatlichen Voxauszahlungen der allgemeinen
Umſatzſteuer verpflichtet ſind, haben daher erſtmalig im Mai 1926 für
die Umſätze April, die Steuerpflichtigen, die zu vierteljährlichen Voraus=
zahlungen
der allgemeinen Umſatzſteuer verpflichtet ſind, erſtmalig im
Juli 1926 für die Umſätze von April bis Juni 1926 Umſatzſteuer von
,75 Prozent zu entrichten. Dagegen haben ſowohl die Monats= als
auch Vierteljahrszahler bei der Vorauszahlung der allgemeinen Umſatz=
ſteuer
im April 1926, die ſich auf die Umſätze vor dem 1. April 1926 be=
zieht
, noh 1 Prozent zu zahlen.
Dampfkeſſelfabrik vorm. Arthur Rodberg AG.,Darmſtadt
Wie die Geſellſchaft in ihrem Geſchäftsbericht für 1924/25 mitteilt,
wurde der Abſchluß in der Hauptſache durch die ungenügende Beſchäf=
tigung
beeinflußt, da nur 54 Prozent der Produktionsmöglichkeit umge=
ſetzt
werden konnte. Es ſei daher notwendig geweſen, Einſchränkungen
vorzunehmen. Dieſe Maßnahmen ſeien aber durch alsbald einſetzende
Lohn= und Gehaltsſteigerungen wieder überholt. Der erzielte Brutto=
gewinn
beläuft ſich auf 724 770 RM., dem an Betriebskoſten 392655
RM., an Handlungsunkoſten 426 795 RM., an Zinſen 56 534 RM. und
an Abſchreibungen 36 303 RM. gegenüberſtehen. Für das Geſchäfts=
jahr
1924/25 ergibt ſich ſomit ein Verluſt von 187 516 RM., zu deſſen
teilweiſer Deckung der Reſervefonds von 91 200 RM. herangezogen wer=
den
ſoll. In der Bilanz fällt zunächſt die außerordentliche ſtarke Zu=
nahme
der Akzeptverbindlichkeiten von 74 480 NM. i. V. auf 326 227
MM. auf. Darüber hinaus erſcheint neu ein Poſten Bankſchulden mit
dem erheblichen Betrag von 438 681 NM. Kreditoren weiſen ebenfalls
eine Erhöhung auf, und zwar von 258 396 RM. auf 311 917 RM. Da=
gegen
zeigt der Poſten Anzahlungen eine Verminderung von 207 829
NM. auf 140 172 RM. Auf der Aktivſeite der Bilanz iſt die Zunahme
der Debitoren von 223 349 RM. auf 430 455 RM. hervorzuheben. Auch
der Poſten Vorräte, zeigt eine bekrächtliche Zunahme (von 384 219
NM. i. V. auf 548 315 RM.). Zugänge auf den Anlagekonten ſind mit
insgeſamt 144 317 RM. bilanziert. Ueber das laufende Geſchäftsjahr
enthält der Bericht keinerlei Angaben.

Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbörſe vom 1. April. Mit Rückſicht auf die
Feiertage war heute bei ſchwachem Beſuch die Umſatztätigkeit gleich Null.
Die Preiſe erfuhren daher auch keine Veränderung. Weizen 27,5027,75,
Noggen 18,2518,75, Sommergerſte 21,5024, inländiſcher Hafer 2022,
Mais 17,7518, Weizenmehl 40,5040,75, Roggenmehl 27,2527,50,
Weizenkleie 9,75 und Roggenkleie 10,50.
Mannheimer Produktenbericht vom 1. April. Infolge der bevor=
ſtehenden
Feiertage war die Börſe heute ſchwächer beſucht. Nach Weizen,
beſonders in naher Ware beſtand aber weiter gute Nachfrage, zumal
auch der Mehlabſatz befriedigend iſt. Verſchiedene Weizenpartien in
naher Sicht wurden auch aus dem Markte genommen. Die Preiſe waren:
inländiſcher Weizen 27,7528,25; ausländiſcher 29,5032,75; Noggen inl.
18,5019; ausländiſcher wurde nicht notiert. Hafer inl. 18,7519,75;
ausländiſcher 19,7521,75; Braugerſte 16,5017,50; Mais mit Sack 18
bis 18,25; Weizenmehl Null 4041; Weizenbrotmehl 2630; Roggen=
mehl
27,7029; Biertreber mit Sack 15,5015,70; Weizenkleie 9,509,75;
alles per 100 Kilo waggonfrei Mannheim.

Viehmärkte.

Darmſtädter Viehmarkt vom 1. April 1926. Aufgetrieben waren
157 Kälber und 2 Ziegen. Der Preis für die Kälber betrug 6482 Pfg.
Marktverlauf: Langſam geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 1. April. Der Auftrieb des heutigen
Nebenmarktes beſtand aus 12 Rindern, darunter 1 Ochfe und 11 Färſen
und Kühen, ferner aus 1266 Kälbern, 92 Schafen, 85 Schweinen und
75 Schaflämmern. Bezahlt wurde der Zentner Lebendgewicht: Kälber:
Klaſſe b) 8388; c) 7382: d) 6372; e) 5562; Schafe Klaſſe a) 45 bis
50; b) 3544 und Merzſchafe 2632. Marktverlauf: Kälber wurden
bei ſehr lebhaftem, Schafe bei ruhigem Handel ausverkauft. Norddeutſche
Maſrkälber wurden über Notiz bezahlt. Der ſchwache Antriob in Schwei=
nen
wurde zu den Preiſen des letzten Montagsmarktes abgeſetzt. Die
Preiſe ſind im allgemeinen unverändert, aber die Kälber konnten aber=
mals
einen Aufſchlag von 3 bis 4 Mark durchſetzen. Die Fleiſchgroß=
handelspreiſe
für Kälber haben daher auch einen ſtarken Aufſchlag er=
fahren
. Dieſe waren: 4) Friſches Fleiſch, Ochſenfleiſch 8590; Bullen=
fleiſch
7080; Rindfleiſch 7080; Kuhfleiſch 1. Qual. 6580; 2. Qual.
5565; 3. Qual. 4050; Kalbfleiſch 1. Qual. 115130; 2 Qual. 90 bis
100; Schweinefleiſch 100105; B) Gefrierfleiſch, Nindfleiſch, Vordervier=
tel
46; Hinterviertel 56 Mark. Entgegen unſerer früheren Mitteilung
geben wir bekannt, daß der nächſte Viehmarkt in der Oſterwoche nicht am
Dienstag, den 6. April, ſondern am Mittwoch, den 7. April, ſtattfindet.
Mannheimer Viehmarkt vom 1. April. Dem heutigen Kleinvieh=
markt
waren zugetrieben: 116 Kälber, 2 Schafe und 33 Schweine (alter
Beſtand 135). Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber 6682, für Schweine
auf 7380 Mark per 50 Kilo Lebendgewicht. Der Ferkelmarkt iſt ausge=
fallen
. Marktverlauf: Mit Kälbern lebhaft und geräumt, mit Schweinen
ruhig und langſam ausverkauft.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.

* New York, 1. April.
Weizen. Der Maukt zeigte heute ein ſchwächeres Ausſehen auf
ringe Lokonachfrage und auf langſamen Abſatz der Mühlen. Später
urde die Liquidation allgemein auf private Erntetaxen. Die Termine
ben 12 C. nach.
Hafer. Bei ziemlich lebhaftem Geſchäft zeigte der Markt ein feſtes
tsſehen auf anhaltend lebhafte Nachfrage für den Export und eine
beſſerte heimiſche Lokonachfrage.
Baumwolle. Nach feſtem Beginn trat ſpäter eine Abſchwächung ein
die infolge der anhaltend großen Düngerbeſtellungen erwartete
ßere Anbaufläche.
Kaffee. Deckungskäufe verurſachten zunächſt eine Erhöhung. Später
t eine Abſchwächung ein auf Glattſtellungen und Zurückhaltung des
erikaniſchen Konſums.
Zucker. Der Markt verkehrte in leicht abgeſchwächter Haltung auf
erwartete größere Anbaufläche in Europa und geringe Nachfrage
affinerien.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.

Mit Rückſicht auf die durch die Herabſetzung des Reichsbankdiskonts
herbeigeführte Senkung der Zinsſätze hat die Preußiſche Hypotheken=
Aktienbank die Ausgabe von 7prozentigen Goldpfandbriefen mit fünf=

er Laufzeit beſchloſſen.
er Aufſichtsrat der Bayeriſchen Notenbank beſchloß, der
verſammlung am 21. April die Ausſchüttung einer Dividende von
zent für 1925 (i. V. 5½ Prozent) vorzuſchlagen.
jie engliſche Kohlenkriſe treibt ihrem Höhepunkt zu.
n haben die Zechenbeſitzer ihre Vorſchläge den Ar=
delegierten
übermittelt, über die am nächſten Freitag von dieſen
ß gefaßt werden ſoll. In den Vorſchlägen ſoll die Kriſe als im

[ ][  ][ ]

Seite 12

Freitag, den 2. April 1926

Nummer 92

Attien, Suritſtadt. drandfarter Karodericht donr 4. Aptit Teso.

Europäiſche Staatspapiere 2. 3. 1. 4. a) Deutſche 6% Reichsanleihe .. . . .... 0.362 042875 .....
3½ 0.395
3% Dollar=Gld=Anleihe d. 1935
groß e Stücke Dollar=Gld=Anl. per 1932
große Stücke Dollar=Schatzanweiſungen 99.35 99.60 Dtſch. Schtzanw. KIu. IIv. 23 Klu. IIv. 24 4½% IV. u. V. Schatzanw. 0.40 4½% HI.IK. 0.33 0.10 4% D. Schutzgb. v. 08-11 u. 13 6.51 v. 14 6.51 6.65 Sparprämienanleihe .. . .. 0.23c 0.26 Zwangsanleihe .. . . . . . . .." 4% Preuß. Konſols ...... 0.365 3½½ ....
0.37 0.41
4 % Bad. Anl. alte ...... 0.38 0.36 3½% ....." 0.42 3% v. 1898 ... 4% Bayern=Anleihe .. . . ."
3½½ 0.35 0.42 3% 8 16% Heſſen R. Xxxv1
untilg. b. 28 ..... .. 32 24 4% Heſſen unk. 1924.. . . . 0.27 4½ alte .........." 8½½ ........." 0.33 0.39 0.39 4% Württemberger alte 0.35 0.40 b)Ausländiſche
5% BosnienL.=E.=B.v. 1914/ 21.2 5% L.=Inveſt.=Anl. 1914
4½%v. 1898 ..... 1.7 3.30 4½% -v. 1902. 2 3.30 4% 5% Bulgar. Taba 1902 15 4½% Oſt. Staatsrente 1913
ab 1918 4½% Oſt. Schatzanweiſ.ſtfr.
v. 1914
16.3 4% Oſt. Goldrente ......" 41/ % Silberrente . . . . . .
4% einh. Rente (konv. 1.75 2.50 8% Portugieſ. (Spez.)S. III 7.2. 5% Rum. am Rente v. 03 4.20 4½% Goldr v. 13 .... 5.55 7.6 am. konp.. . . . . 2.15 2.5 4% am. b 05 ....." 47 Tür: (Admin.) v. 1903 10 % (Bagdad) Ser. 4% (Bagdad) Ser, II 10.95 11.2 4% v 1911 Zollanl 11.3 11.975 ung. Staatsr. v. 1913 157= 16.3 Staatsr. v. 14 11.95 17.90 Goldrente 16 17 Staatsr. v. 10 157. Kronenrente 1.3 1.60 Eiſern Tor)Gl.
3%0 10, Außereuropäiſche.
5% Mexik amor innere 19.25 konſäuß. v.99 40 Gold v. 04 ſtfr. 24.5 kon) inner. 12 Irrigationsanl 308, 31.5 5% Tamaulivas Serie I 18 Nach Sachwert verzinsliche
Schuldverſchreibungen
Mit Zinsberechnung
6% Dollar Goldanl.v.1932
große Stücke 93 95 6% Dollar Goldanl v. 1935
große Stücke 94 93.25 8% Frkitr. Hyp.=Bi. Gold=
pfandbrie
R.1 t 8% Frkrft. Hyp.=Bt. Gold=
pfandbriei
Em 2 92 100 5% Frkitr. Hyp.=B1. Gold=
pfandbrie/
Em 72 5% Neckar A.=G. Stuttgart
Goldanleihe von 1923 8% Pfälzer Hyp.=Bk.= Gold=
pfandbrief
von 24 91 100 8% Rhein Hyp. Bf. Gold=
). andbrief von 24 90.75 99.5 5% Rhein=Ma’n=Donau=
Gold=Anleihe von 23.. 82 Ohne Zinsberechnung
6 %Baden=Baden=Holzwert
Anleihe von 23........ 161- 5 % Badenw. Kohlnwranl. 2: 10.28 12.75 5% Frkftr. Pfandbrief=Bk.
Goldob. / Em. 1.91

6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23 .....
5% Heidelberger Holzwertanl.
von 23
6% H. Braunk.=Rog.=Anl. b. 23
5% H. Roggenanleihe v. 1923
6% Mannh. Stadt= Kohlen=
wertanl
. v. 1923
..
% Offenbach (M.) Holzwert=
anl
. v. 1923 ..

5% Pfälzer Hyp. Bank Gold=
Pfdbr v. 24..
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe
5% Preuß. Roggenwert=Anl.
5% Rhein. Hypoth. Bk. Gold=
Pfdbr. v. 24........"
% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23,
Ser. Iu. II............
5% Sächſiſche Roggenwertan=
leihe
von 23
5% Südd. Feſtwertbk. Golbobl

2. 3.
12.8
18
4.15
5.4
11¾,
16.12
5.6
1.89
1.95
6.15

1. 4.
3.75

5.9

2.25
5.20

2 13

Vorkriegs=Hypothekenbank
Pfandbriefe
Bay. Vereinsbank München.
Bay. Handelsbank München.
Bay. Hyp. u. Wechſelbant.
Frankfurter Hypothef.=Bk.
Frankfurter Pfandbrief=Bk.
Hamb. Hypothek.=Ban .. ."
Meininger Hyp.=Bank ....."
Pfälziſche Hyp.=Ban ....."
Preuß Pfandbrief=Bk. .. . .
Rhein. Hypothk.=Bank ... . ..
Südd. Bodenkredit=Anſtalt
Württemberg. Hypoth.=Bank
Staadl oder provinz ia
garantiert
Heſſiſche Landes=Hyp.=Ban!
Landeskreditanſtalt Caſſel. ..

2.3.

9.35
9.225
10.10
9.05
8.3
8.95
8.87.
9.2
8.8

7.62
7.6

1. d.

15.3
12.6
11.7
13.5
9.75
9.8
12.6
9.9
1C.8
11.4
11.2

8.25
7.98

Obligationen von
Transportanſtalten.

4% Eliſabethbahn, ſtfr. . .
4% Ga Carl Ludw.=Bahn
52 Oſt. Südb (Lomb.) ſtfr.
2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb.)
2. 6% Neue Oſt Südb. (Lomb.
4% Oſt. Staatsb. v. 1883
3%0 Oſt. Staatsk. 1.b.8.Em..
3% Oſt. Staatsb. 9 Em. .. .
3% Oſt Staatsb. v. 1885 ...
3% Oſt. Staatsb. Erg. Netz
4% Rudolfb. 1. Silber ſtfr. .
4% Rudolfbr. Salzkammerg.)
4½% Anatolier Serie l..
4½% Anatolier Serie II
½% Anatolier Serie III ..
32 Salonique Monaſtir. . . .
5% Tehuantepec .. ......."
4½% Tehuantepee ........

2. 3.

12.25
12.25
5
17
16.8
16.9
1.6

22.75
20.5

1. 4.
2.5
12.5
12.75
12.75

17.4
2.65

10.75
10.75

21
24.25

Bank=Altien.
Allg. Deutſche Ereditanſt. .O
Badiſche Bank .........
Bank für Brauinduſtrie. . .0
Barmer Banwerein
Bah. Hyp.= u. Wechſelb.
Berl Handelsgeſellſchaft
Kommerz= u. Privatbank . .0
Darmſtädter u. Nationalbk.o
Deutſche Bant

Deutſche Eft u. Wechſelbk.. 6
Deutſche Hyp.=Bk. Mein.
Deutſche Vereinsban ..."
Disconto=Geſellſchaft . . . . .O
Dresdener Bank .. . . . . . . . O
Frankfurter Bank .. . . . . . . O
Frkf. Hyv.=Bank.
Franif. Pfandbrief=Br.
Gotha Grund kredit=Ban!
Metallbank
Mitteldeutſch. Ereditbank ..0
Oſterr Creditanſtalt . . . . .
Pfälz. Hypoth.=Bank ...."
Reichsbank=Ant.
Rhein Creditban!
Rhein Hypothekenbank.
Südd. Disconto=Geſellſch. o
Wiener Banwerein .... ...
Bergwerks=Aktien.
Berzelins
.
Bochumer Bergbau.. . . . .O
Buderus ......
Dt. Luremburger .. . . . . . .O
Eſchweiler Bergwerks=Akt..
Gelſenkirchen Bergw.
Harpener Bergbau .. . . . . .O
Fſe Bergbau Stamm. . . . O
NeBergbau Genußſcheine O
Kaliwerke Aſchersleben .. .O
Kailiwerke Salzdetfurt ..
Kaliwerke Weſteregeln ..
elöckhnerw ab. Lthr.=Hüttelo
Mannesmann Röhren .. . .O
Man?fe. der. . . . . . . . . . . . .0
Oberbebarf".
....... D
Oberſchle Eiſen(Caro). . . O
Otavi M.nen u. Eb.=Ant.
Phönix Bergbau
Rhein Braunk. u. Brikett O
Rhein Stahlwerle . .. . . . O
Rombacher Hütte
O
Stinnes Riebeck Montan o
Tellus Bgb.= u. Hütten=Akt o
Ver. Laurahütte ..
Aktien induſtrieller
Anternehmungen.
Brauereien.
Eichbaum (Mannh. . .....
Henninger Kemp=Stern . . . O
Löwenbräu München ... . . 4
Mainzer Aktienbrauerei . . .O
Schöfferhof (Binding) .. . .O
Schwarz=Storchen .. . . . . .O
Werger
........
Arkumulat. Berlin. ......0
Adler & Oppenheimer .. . . .."
Ad erwerke (v Klehen . . . O
A. E. G. Stamm
...O
6% A. E. G. Vorzug Lit. 4 O
5 % A. E. G. Vorzug Lit. B 0
Amme Gieſecke & Konegen.o
Anglo=Continantal=Guano.
Anilin=B n.=Treptow ..."
Aſchaffenburger Zellſtoff".
Badenia (Weinheim). . . . .
Bad. Anilin= u. Sodafabr. o
Bad. Maſchf. Durlach
Bad. Uhrenfabr. Furtwang.0
Bamag=Meguin Berlin O

Geſch.=
Jahr

1. 1
1. 1
1. 4.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 1
1. 1.
1 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 10.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 1
1 1.
1. 1.
1 1.
1. 1.

1. 1.
1. 10.
1. 1.
1. 10.
1 7.
1. 10
1. 1.
11.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1.
1. 7
1. 1.
1. 10.
1. 10
1. 4
1 7.
1. 4.
1. 7.
1 7.
1. 4
1. 1.
1 7.

1. 10
1. 9.
1. 10
1 1
1. 10
1 10
1 10
1. 1
1. 7
1 11
1 10.
1 10.
1. 10.
1. 1.

1. 1
1. 1.
7.
1. 7.
1. 7

55
Sas

40
333½,
20
18,
40
200
80
100
100
50
100
4
150
80
2
120
100
831,
180
20
100
500
40
100
100

Divid.

82
10%
820
8%
10%
8%
109.
10%
8½

6%
10%
8%
6%

100
9
20
30)
800
700
1000
200
200
140
160
150
800
600
50
1.
120

500
300
500
300
400
37.50
A

AAd
600
3331,
1008
250
300
200
500
250
40
100
30
75
50

300
16
200
400
100

88
22 19000gr
41/Po
10%
8%
0%
8%.
Aag

0%
8%
8%

9%0

20 RB
10%
10%
8%
20%
100
10R
5%

6e
8%

107

2. 3.

98.25
41.5
100.5
8a
100.5
144
106.75
126
123
80.5
4
3
119
114.5
72.5
75
95.5
8% 104.5
82
101.5
6e=
5
154.75
94
78.75
98
5.95

31.5
30

138
102.75
100
78.5
137
65
81.25
75.5
44.25
43
27.5
72.5
30.5
277.5
23
80
33

6o
100
173
25
150
81
88

39.25
38
721g
62
65

74/.
9
111.5
19
A

1. 4.

44
137
99
105
115
139.5
137
96
105

121.25
20
91
109
114.25
101.75
11 2
91
144.25
97
97
106
6.25

37.25
99
66.5
100.5
1a1
104:
112.75
116.5
98.2.
13.
166
139.5
83.75
97.50
93
51
50
29.25
86.5
140
92.25
33.75
71.5
41.75

119
801

100
104
118
58
107.2
79.5
73
98.5
95
8.5
113.5
44
48

Holzverſteigerung Nr. 22.
Freitag, den 9. April 1926, vor=
mittags
9 Uhr, wird in Darmſtadt,
Wirtſchaft Heiliges Kreuz aus den
Diſtrikten V, Mörsbacherſchlag 26, 27, 29
In Bogen 28, II Saufangteil 25, Rau=
ſchen
27, 28, Kühruhe 39, 40, Kleeneck 41,
42, 43, 46, 47 und Silzſchlag 48 nach=
ſtehendes
Holz verſteigert: Stämme im
Fichte 2,12 I., 2,10IV., 3,35 Va, 7,70 Ub
Derbſtangen im: 0.29 Fichte I.; Nutz=
ſcheiter
rm: 3,7 Eiche II. (rund); Schei=
ter
rm: 122 Buche, 2 Hainbuche, 21
Eiche, 10 Birke, 2 Fichte; Knüppelrm:
71 Buche, 29 Eiche, 39 Hainbuche, 49
Birke, 2 Erle, 9 Kiefer, 14 Fichte; Stöcke
rm: 20 Buche, 21 Eiche.
(5089
Es wird gebeten, das Holz vor der
Verſteigerung einzuſehen. Auskunft durch
Herrn Förſter Lang, Meſſeler Falltorhaus
Darmſtadt, 1. April 1926.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.

Geſch.= S Jahr Es= Bahriſch Spiegel ......." 1. 1 / so Beck & Henkel (Caſſel).. 1. 4 ./ 50 Bergmann El Werke .. ..0 1. 1. 200 Bing. Metallwerke . . . ." 1. 1 / 50 Bremen=Beſigh=Olfabr . 2 1. 1 ./ 3a0 Cementwer! Heidelberg .O 1. 1. 300 Tementwerl Karlſtadt . . . . 4 1. 1 150 Nementwerk Lothr. (Karls./0 1. 1 40 hem. Werke Albert .. .. a 1. 1 300 hem. Brockh. , Nd. Walluf. O 1. 1. 100 hem. Griesheim=Elektron O hem. Fabrik Milch..... ..O 1. 11. 120 .25 Whem. Weiler=ter=mer .. ..O Daimler Motoren ......." .O 1. 1. 50 Deutſch Eiſenhandel Berl.e 1. 1 / 80 Deutſche Erdöl.
. O 1. 1. 400 D. Gld.- u. Silberſcheideanſt.0 1. 10. 140 Dingler, Zweibrücken O 1 4. 100 Dresdener Schnellpreiſen O 1. 6. 40 Dürrkopp (Stamm) ..." O 1. 10. 150 Dürrwerke Ratingen ...." O 1. 1 *o Dnckerhoft & Widm. Stammo 1. 1. 80 Eiſenwerl Kaiſerslautern O 1. 4. 33½= Eiſenwerk L. Meher, jr. . O 1. 1. 20 Elberfeld. Farbw.v. Bayer O Elektr Lieferungs=Geſ. .. O 1. 1. 200 Eleitr Licht= u. Kraft ..." 5 11. 10 z0 EElſäſſ Bad.=Wolle .... O 1. 1. 100 Emag, Frankfurt a. M. .. O 1. 1. 6 Email EStanzw Ullrich * 1.7 60 Enzinger Werke . . . .. .." O 1. 4. 100 Eßlinger Maſchinen .. . .." O 1. 1. 100 Ettlinger Spinnerei ....." O 1. 1. 250 Faber Joh. Bleiſtift....." O 1. 1. 140 Faber & Schreicher S 1. 1. 80 Fahr Gehr. Pirmaſens 6 1. 1. 100 Felten &Guillegume, Carls.O Feinmechanik (Fetter) 1. 1. 300 Feiſt. Sektl, Frankf. M.e 1. 1. 120 Frankfurter Gas ...... * 1. 7. 80 Frankfurter Hof
O 1 1. 50 Frkf.M. Bokorny & Wittelo 1. 1. 200 Fuchs Waggon Stamm O 1. 1. 100 J. G.=Farben=Induſtrie 1. 7. 25 Ganz Ludw. Mainz Geiling & Cie * 1. 1. 331 Bermania Linoleum O 1. 1. 100 GHellenkirchen Gußſtahl .." O 1. 8 400 Goldſchmidt. Th O 1. 1 200 Gotha Waggon".
.. S 1 7 60 Breffenius Maſch. Stammo 1. 1. 50 Britzner. Maſchfbr. Durlacho 1. 1. 300 Grün & Bilfinger O 1. 1. 180 dafenmühle Fran fi. (M., 5 1. 7. 60 Hammerſen (Osnabrüch O 1 1. 200 Hanfwerke Füſſen * 1. 1. 200 Hartm. &Braun, Franff. 5 1. 1. 200 Genligenſtgedt. Gießen O 1. 1. 50 öilvert Armaturenfbr. O 1. 1 80 Hindrichs=Auffermann O 1. 7 120 Hirſch Kupfer & Meſſ. O 1. 1 150 Goch= und Tiefbau .. O 1. 1 20 ööchſter Farben 6 Golzmann. Phil. O 1.1. 662= Holzverl. Induſtr. 1. 4. 80 Hydrometer Breslau". O 1. 1. Fnag. 1. 1. 20 Junghans Stamm. 1. 7. 140 Kammgarnſp. Kalſerslauterno 1 1. 120 Karlsruher Maſchinen O 1.1. 50 Karſtadt R. O 1. 2. 40 Crein, Schanziin & Becker O 1. 7. 80 Renorr, Heilbronn". O 1. 4. 50 Ronſervenfabri! Braun .." O 1. 5. 15 Krauß & Co., Lokom. O 1. 1. 50 Lahmeyer & Co. O 1. 7. 15 Lech, Augsburg O 1. 1. 250 Lederw Rothe O 1. 1. 500 Lederwerke Spicharz O 1. 1. 50 Lingel Schuhw Erfurt ... O 1. 7. 20 Löhnberger Mühle O 1. 1. 1662 Neudwigshaf. Walzmühle 1. 1. 500 Lüdenſcheid Metallw . O 1. 5. 60

Divid.

5%
35
O%
5%
6%

5%
7%0

10%

2. 3

39
44
32
20
92
65
15
36.75

34.25
35.5
88.5
90
6.5
79.5
41
28.5
34.5
18
12

8% 89
97

4%
99

28
80
341=

10% 1200
8% 68
50
8% 35.5

6% 122.25
Pio
5% 62
23
8%
73.5
4% 61
0.40

9%
15%

8%
10%
8%
2o

Mint s6

34
120
24
33
65
90
86
50
81.25

1. 4.

67
55
98
65
52.25
103.75
111
99
60
46
63
62
101.5
123.5
9
111.5
12
40
59.3
34
17.75
116.5
114.5
38.5
(.225
47
95
49
211.5
66
45
129
84.5
42
78.5
76.5
51
0.75
145.75
51.5
139
89
80
111
107

5%

8c
65
GN
8%
10%

5%
8%
10%

68

66
23
23
39
84
44
62.25
55.5
36.5
0.55
n8
88
32.75
109.5
60.5
45
42
81.5
85

2
Zy

Luther, M.. u Mühlenbau
Lurſche Induſtrie
Rainkraftwerke Höchſt..
Metallgeſ. Frankfurt .. . . .O
Meher Dr. Paul
O
Mrag. Mühlenb. Frkf. a. M.0
Moenue Stamm . . . . . . . . O
Motorenfabrik Deutz .. .. O
Motorenfabr Oberurſel O 1 7.
Reckarſulmer Fahrzeugw. O
Neckarwerke Eßl Stamm o/ 1 1.
Steawerke, Frankfurt a. M.0
Beters Union Frankf. a. M.0
Pfälz. Näh Kayſer .... O
Philipps A.=G. . . . . . . . . . . O 1 10.
Porzellan Weſſel. . . . . . . . .O
Prometheus Frkf. M.
O
Reiniger, Gebbert & Schallo
Rhein Elektr Stamm.
Rhein Metall=Vorzüge ...(
Rhenan Aachen ... ..."
Rückforth Stettm .. . . . .
Rütgerswerke
Schleußner Frankf. a.M.) O
Schneider & Hanau
Schnel. preſſen=Frankenthal O
Schramm u. Megerle, Lackf.6/1. 11.
Schriftg Stempe Ffm O
Schuckert Eleftr (Nürnb.) O
Schuhfabr Berneis=Weſtelo
Schuhfabri: Herz
Schuhf Leander Offenb e
Schultz Grünlack Rdsh O
Seilinduſtrie Wolff ..
Sichel & Co. Mainz..."
Siemens Elektr. Betriebe
Siemens Glasinduſtrie O 1. 1.
Siemens & Halske
Süddeutſche Immobilien O 1 1.
Thür elektr. Lief.-G. Gotha e/ 1 1.
Uhrenfabril Furtwängler 1 7.
Beithwerke in Sandbach O1. 10.
Verein f. Chem Ind. Frrft O/. 1. 1.
Verein. d. Olfbr. Mannh. O
Verein. Faßfabrit Caſſel O 1. 6.
Ver Gummif Bln.=Frift. O 1. 1.
Verein Pinſelf. Nürnberg O 1. 1.
Verein Ulrramarin . . . . O 1 7.
Verein. Zellſtoff Berlin e/ 1. 7.
Vogtl Maſchinen
Voigt & Haeffner Stämme 0

Geſch.=
Jahr

Volthom. Seil
..... O
Banß & Freytag ...... O
Wegelin Ruxfabriz ... . . . O
Zellſtoff Wa dhof Stamm
Zuckerfbr. Waghäuſel
*
Zuckerſbr Frankenthal . . O
Zuckerfbr. Heilbronn
O
Zuckerfbr Offſtein".
..O
Zuckerfbr Rheingau ... . . .O
Zuckerfbr. Stuttgart
O

76

33
37
66
86
6s
86
80
42.75
0.875
89.5
96
113
86
61
98.25
95.50
56
45
43
62.5
60

Transport= und
Berſicherungs=Aktien
Allg. Deutſche iſenbahn
Deutſche Eiſenb=G. Fftm.
Elektr. Hochbahn Berlin
Schan tung E. B...."
Südd. Eiſenbahn=Geſ. ...."
Hapag (Paketfahrt) .. . . . .O
44.5 Nordd. Lloyd
O

Frrft. Allg. Verſich.=Geſ.
Frankona Rück= u. Mitv.

Darmſtädter Berte
Bahnbedar
Dampfkeſſei Rodberg
3
Helvetia Konſervenfabr O
Gebr Lun
O
Mot orenjabril Darmſtadt. S
Gebr. Roeder
O
Venuleth & Ellenberger .. 0

1. 1.
1. 1.
1 1
1. 10./ 120
1. 1
1. 1.. O
1. 1.
1. 7
1. 1.
1 10.
1 10.
1. 1.
1. 1./ 40
1. 8./ 30
1 1.
1. 7.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1.
1. 1.
1. 10.
1. 1.
1. 7.

1 1.
1.
1. 7.

Ol1 10.
1. 1.
1. 7.
1. 1
1. 1
1. 2.
1. 7.)
1. 1.
1. 10.
1 10.
1. 10.
1. 9
1 10.
1. 9.

1. 1.
1. 1.
1 1
1. 1.
1. 1.
1. 1
1 1.

1. 1.
1. 1

1. 1.
1 10
1. 1.
1. 5
1. 7.
1. 1.
15. 2.

. 50
100
140
10
30
250
250
100
100
30
50
100
100
100
150
10
16
60
100
100
60
120
700
40
60
20
120
40
20
700
83.33
100
40
60
100
4C0
60
*0
200
200
50
45
25
50
40
40
100
40
40
4
40
44
40

1000
600
10-0

800
300
40

20
60
40
300
1a0
120
300

Divid.

3%
81/-o

85

55

4½
O

Fe

0%

4. 50RM
8%
4%
10%
5%

8%
6%

8%

6%
0%
8%
0%
6%
8%
6%
8%
10%
12%
10%
2 RM
.40RD
2 RM
2 NM
2 RM
2 RM

6%
6%
8%
0%

102,

2. 40n9

168

2. 3.

64
16
84
91.5
10.5
91
34
34
a3
92
61.5
44.5
16
51
47
29
18.5
42
72.5
12
48
29

28
26.5
32
30
5

97
T4
80
46.75
4
84.5
47
71
21
48.6
29.10
18
24
84.75
107
4. -25
42
44.25
*6
42.5
44

64.5
2.95
1o0
127.25
120.5

*as

12.25

30.5
90.5

1. 4.

31
93
115
108
49
51
1C2.75
36
53
65
98

88.5
26
54.5
79.5
87.:0
94
42.5
A
44
46.50
4.5

121.5
65
84.5
65
R=
74

113.5
74.5
93.75
38.5
106.75
118
128
6L.25
56.25
82
64

63.75
73
4
108
160.75
157.5

34.9
17.25

40
85.5

Unnotierte Altien

Apt
Beckerkohle
Beckerſtahl
Benz
Brown Boverie
Deutſche Petroleu
Diamond Shares
Großkrftw. Württ. (Growag
Grßkrftw. Unterfr Ufra)
Krügersha ll Kali ...
IUfa Film
O

1. 1.
1. 7
1. 7.
1. 5.
1. 1.
1. 1.
1. 6.

20
80
10
60
20
169

80
150

Zeichenerklärung: X Mark für eine Million nominal. Mark
für eine Milliarde. Mark pro Stück. O Gold=Kur

Bekanntmachung.
Die Ausführung der Maurer=,
Zimmer= und Schloſſerarbeiten und
die Trägerlieferung zur Erſtellung
einer Wohnbarache im Kleinkinder=
ſchulgarten
ſollen auf dem Wege der
öffentlichen Submiſſion vergeben werden.
Angebots=Unterlagen ſind auf dem
Gemeinde=Bquamt erhältlich. Die An=
gebote
ſind ſpäteſtens bis Donnerstag,
den 8. April ds. Js., nachmittags
3 Uhr, bei hieſiger Bürgermeiſterei
abzugeben.
(506
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.

ſeldverkehrf

2000-10 v0o Mr.
geg. erſtklaſſ. Sicherk
langfciſt. geſ. Ang u.
S 192 Geſchſt. erbet.
(*8907)

Hypotheßen
werden an 1. Stelle
innerh. 1012 Tagen
erledigt., bei Rückfr.
10 Pf. Porto beifüg.
F. M. Oppel. Darmſt.,
Pareusſtr 11 (180a

Letzte Stammholz=Verſteigerung.
Mittwoch, den 7. April 1926,
vormittags 9 Uhr anfangend, werden
aus dem Pfungſtädter Gemeindewald.
Diſtrikt Klingsackertanne, Abteilung 17
32 und 46, dem Mahlhieb für die Hoch=
ſpannungsleitung

2 Kiefern=Stämm=
41
*
181

45
*

I. Kl. 3,56 Fm.
II. 55,35
III. 104,99
IV. 27,04
I.. 0.44

an Ort und Stelle verſteigert.
Zuſammenkunft an der Griesheimer=
brücke
.
Sämtliches Holz iſt altes, ſchönes
Schnittholz, ein großer Teil davon ſind
Ueberhälter.
Es iſt gut abzufahren nach den
Chauſſeen Eſchollbrücken Darmſtadt und
Pfungſtadt Griesheim. Beſichtigung
über die Oſter=Feiertage dürſte ſich
empfehlen.
Gegen Bürgſchaft wird Zahlungsfriſt
bis 1. November 1926, bei Barzahlung
werden 5% Skonto gewährt.
Nähere Auskunft erteilen Förſter
Wiemer, Eberſtadt, Schloßſtraße 17 und
Güter=Verwalter Hoch, Pfungſtadt,
Zieglerſtraße 13.
(5066fs
Pfungſtadt, den 30. März 1926.
Heſſ. Bürgermeiſterei.
Schwinn.

500 K g. Sicherh. u gt.
Gew.=Bet. ¼ J. geſ.
Ang. u. S 195 Geſchſt.
(*8913)

Mittag= und
Abendtiſch
von 5095 Pfg.
vegetariſche u Fleiſch=
kiiche

(4812;
Reform=Reſtaurant
Alexanderſtr, 4, I.

Zu mieten geſucht!

ErfahrenerFachmann
im Lichtſpielweſen ſ.
zw. Eiurichtung eines
Lichtſpieltheaters, gl.
welchen Orts, einen
Sau=
zu
mieten. Einwoh=
nerzahl
nicht unter
4000. Ang. u. S 213
an die Geſchſt. (5107

Holzverſteigerung.
Dienstag, den 6. April, von vor
mittags 10 Uhr, werden im Zeilhar=
der
Gemeindewald, Diſtrikt Mark, ver=
ſteigert
:

1 Eichen=Stamm 1,17 fm
5 Lärchen=Stämme 2,11
241 Fichten= 74,10
314 =Derbſtang. 26,27
11 rm Eichen=Schnittholz.
Die Zuſammenkunft iſt beim Gaſtwirt
Heberer, Station Meſſel. (4886mt
Zeilhard, den 29. März 1926.
Heſſ. Bürgermeiſterei Zeilhard.
Kühn.

Gut möbliertes

Mitte d. Stadt, mög=
lichſt
mit voller Pen=
ſion
, zum 15. April
von ledigem Kauf=
mann
geſucht. (5095
Angebote m. Preis
u. S 203 Geſchäftsſt

Büro
mit Lagerräumen u.
Garage i. zentr. Lage
geſ. Angeb. u. S 187
Geſchäftsſtelle. (503=

HANNOVERSCHES
TAULSLA

Die meistgelesene und meistver-
breitete
Morgenzeitung der Groß-
stadt
und Prorinz Haunover.
Eingeführt in den Jpdustrie- und
Handelskreisen, der Geschäfts- und
Handelswelt, der Landwirtschaft und
dem Bürgertum / Für die Werbung
1m Vordwestdeutschland unent.
behrlich! Erscheint seit 74 Jahren
Größte
Anzeigenerfolge!

Verſicherungs=
Geſellſchaft
ſucht per 1. Mai zwe
möbli rte Zimmer als

in guter Geſchäfts
lage von Darmſtadt
zu mieten. (5009dt
Angebotem Preis=
angabe
u. S 184 an
die Geſchäftsſt. ds. Bl.

Waſchküche m. Trocken=
platz
zu mieten geſ.
Angebote u. S 201
an die Geſchſt. (*8953

Ke
Korb= oder
Holzmöbel
für Veranda zu kauf.
geſ. Ang u. S 190
an die Geſchſt. (8909

Juwelen 8
Gold-
Silber-
gegenstände

Perser
Teppiche
An-und Verkauf
Kurta-Malf
Pädagogstrasse 2
Aelteste
Ankaufsstelle
am Platze
(3535a)

Weißzeug
von Privat zu kaufen
geſucht. Ang. d. Preiſ
u Art Ana u S 214
an die Geſchſt. (*898

merikanischer Sechscylinder, 16/70 PS.,
ausgerüstet mit allem, was zu einem
modernen Wagen gehört, Vierradbremse
usw., offen und mit patentiertem amerik.
Verdeck, auch ganz geschlossen zu fahren,
zu dem billigen Preis von Mk. 7000.
zu verkaufen. Der Wagen ist 1 Jahr
in Benützung. Nähere Auskunft unter
(5045
S 194 Geschäftsstelle.

Straßenſperrung.
Der Ebersheimer Weg am Fort Heilig
Kreuz wird wegen Vornahme von Straßen=
bauarbeiten
in der Zeit vom 1. bis 30. April
1926 für den öffentlichen Verkehr geſperrt.
Mainz, den 29. März 1926.
Das Polizeiamt.
GemeindeHatenheim im Aheingan.
Stammholz=Verſteigerung.
Donerstag, den 8. April 1926, 10 Uhr
vormittags, werden verſteigert:
1. im Walde (Betzenkammer): 9 Eichen=
ſtämme
, darunter beſtes Furnierholz,
72 Buchenſtämme von 40 bis 70 cm Durch=
meſſer
, auf Schwellenlänge geſchnitten,
zuſ. 95 Fm.;
2. im Reſtaur. Reß, Kloſter Eberbach, nicht
vor 12½ Uhr anf.: 300 Buchenſtämme
(Wellenlg.), 175 Fm.; 35 Erlenſtämme, 22
Fm.; 7 Eichenſtämme, 3½ Fm.; 56 Tan=
nenſtämme
, 14 Fm.; 104 Hainbuchen=
ſtämme
, 36 Fm.
Günſtige Zahlungsbedingungen. Hole=
liſte
auf Wunſch koſtenfrei.
Hattenheim, den 29. März 1926-
Der Bürgermeiſter.

Die Arbeits= u. Herbergsſtätte für Wanderer
befindet ſich Rentengaſſe 3/5.
Anmeldezit: 6 Uhr abends. Zur Auf=
nahme
it eine Beſcheinigung des Städt.
Arbeitsamtes Mainz über vergebliche Be=
mühung
um Arbeit erforderlich.

[ ][  ][ ]

Nummer 92

Alexandra Zwanowna.
Der Roman einer ruſſiſchen Emigrantin.
Von Horſt Bodemer.
(Nachdruck verboten)
28)
Das glaubte der alte Janko Arzen. Aber er wollte wiſſen,
um was es ſich handelte. Zum Vergnügen ſchickte niemanden
einen Boten von Berlin oder München bis hierher. Da mußte
es ſich ſchon um wichtige Dinge drehen. Hatte man Kenntnis von
denen, kieß ſich bei einem meuen Abſchluß mit dem Gospodin
Mirkowicz vielleicht ein Druck auf den ausüben. Ein Geſchäfts=
mann
kann doch nie genug wiſſen!
Nun ja, davon bin ich überzeugt! Wollten Sie hier Holz
kaufen, würden Sie bald einſehen, daß es ohne mich nicht geht!
Alio bitte! Wie komm’ ich nun weiter? Geben Sie mir
keine Auskunft, dann ein anderer! Und ich berichte nach Berlin,
daß Sie mir nicht geholfen haben! Es handelt ſich nämlich um
eine ganz dringende Angelegenheit!
Herr Arzen hob beide Hände hoch, ſpreizte auch noch die
Finger. Mit Leuten, die es eilig hatten, war leicht fertig zu
werden.
Wer ſagte denn, daß ich nicht helfen will? Sie kennen die
Sitten und Gebräuche dieſes Landes nicht! Es wäre uns und
Ihrem Auftraggeber nicht gedient, wenn ich Sie zum Gospodin
Mirkowicz fahren ließ, ohwe zu wiſſen, was Sie dort wollen.
Bei uns kann man da leicht die ſchönſten Prügel beziehen, auch
ein Schuß in die Rippen iſt nicht ausgeſchleſſen und die
Hauptſache, mein Herr, woran Sie noch gar nicht gedacht zu
haben ſcheinen, man weiß, was Sie wollen! Das iſt nie gut für
einen, der ganz beſtimte Feſtſtellungen machen ſoll!
Dem Oberleutant Halepp leuchtete das ein. Aber er blieb
mißtrauiſch.
Und wenn ich Ihnen reinen Wein einſchenke, wer bürgt
wir dafür, daß Sie nicht ſofort dieſem Boran Mirkowicz Mit=
teilung
von meinem Vorhaben machen?
Ein Grinſen lief über das verrunzelte Geſicht. Die ſchwarzen
Augen bekamen einen ſtechenden Blick.
Wollen Sie mit dem Gospodin Mirkowicz Geſchäfte machen,
oder will ich es?
Sie natürlich! Und deshalb habe ich ſehr vorſichtig zu
ſein!

Freitag, den 2. April 1926

Den Kopf ſchüttelte der alte Mann= ſeufzte noch obendrein.
Nein, Sie ſind kein Geſchäftsmann! Sie werden nie einen
werden, ſonſt würden ſie nicht ſo dummes Zeug reden!
Herr Halepp ſtand auf. Griff ärgerlich nach Hut und Man=
tel
. Der Holzhändler hatte ſich an der Tür aufgepflanzt, lächelte.
Bitte, ich finde den Weg allein zu dieſem Herrn Baron!
Und ich bekomme einen großen Brief aus Berlin, wenn ich
Sie gehen laſſe! Herr, ich will Geſchäfte machen, mit Berlin,
überhaupt mit Deutſchland. Davon lebe ich. Und die Geſchäfte
ſind jetzt nicht leicht mit Euch! Aber ich merke es doch, ihr kommt
wieder langſam hoch. Wie kann man nur Geſchäfte machen?
Wenn man billig einkauft! Ihr könnt jetzt in Deurſchland gar
nicht teuer kaufen! Die ganze Welt kann es nicht! Je mehr ich
über Peter Mirkowicz weiß, um ſo billiger kann ich einkaufen bei
ihm. Dinge, auf die Sie gar keinen Wert legen, ſind für mich
und alſo auch meinen Auftraggeber in Deutſchland vielleicht von
großer Bedeutung! Verſtehen Sie mich nun!
Ein Zögern. Ein kurzes Nachdenken. Wenn ihm nicht
immer wieder geſagt worden wäre, es käme auf Stunden an,
wäre er gegangen. Herr Halepp ſetzte ſich, erzählte. Ein
Schmunzeln um die Lippen, hörte der Holzhändler zu. Wiegte
dann den Kopf hin und her. War dieſe Dame bei dem Gospo=
din
, wurde bei ihm ein Freudenfeſt nach dem andern gefeiert.
Das koſtete viel Geld. Es würde nicht lange dauern, und es
kam ein Briefchen von dem Herrn Güterdirektor, er ſolle ſofort
erſcheinen. So war es auch vor einigen Monaten geweſen. Er
hatte ſehr gut abgeſchloſſen, natürlich nach dem üblichen Feilſchen.
Ein ſolch neues und gutes Geſchäft ließ ſich doch Janko Arzen
nicht entgegen. Aber wie dieſem blonden Draufgänger Geduld
beibringen? Ihn am Geſchäfte beteiligen? Dieſe Deutſchen
waren ſonderbare Leute. Machte man ihnen ein Angebot, ver=
ſuchten
ſie nicht, wie vernünftige Menſchen es taten, mehr heraus=
zuſchlagen
, ſondern ſie liefen entrüſtet davon, und erzählten das
empört auch Menſchen, die mit dieſem Geſchäft gar nichts zu
tun hatten.
O, ſehr intereſſant, mein Herr, ſehr intereſſant! Aber Sie
werden nicht hinfahren jetzt. Es geht Zeit verloren und Geld!
Ich werde den Poſwerwalter dort anrufen! Ich kenne ihn. Hab
mit ihm manches Schnäpschen getrunken! Ich frage ihn, ob
Beſuch bereits auf dem Schloſſe iſt. Iſt er da, erzählt er mir
alle Neuigkeiten! Er weiß, er wird gut bezahlt!
Halepp ärgerte ſich, daß er ſo offen geweſen war. Wenn der
Holzhändler ein doppeltes Spiel ſpielte, wurden Peter Mirko=
wiez
und Frau von Sankpiel gewarnt. Aber das ließ ſich nun

Seite 13

nicht mehr ändern. Der Verdacht lag nahe, daß der Kerl von
beiden Seiten Vorteile einzuheimſen verſuchte.
Tun Sie es, aber ſeien Sie vorſichtig in ihren Aeußerungen.
Der Baron darf nicht erfahren, daß man ihm auf der Fährte iſt.
Nein, das darf er nicht, ſagte der Holzhändler gelaſſen,
wo blieb ſonſt mein Geſchäft?
An der Wand hing der Fernſprecher. Janko Arzen meldete
das Geſpräch an. Es dauerte recht lange, bis er Anſchluß be=
kam
. Dann redete er eine Viertelſtunde, Lachte oft einmal.
Nicht ein Wort verſtand Herr Halepp. Man ſprach kroatiſch.
Als endlich der Holzhändler den Hörer wieder angehangen
hatte, rieb er ſich die Hände und ſchmunzelte.
Sie iſt dort! Man feiert Freudenfeſte!
Da muß ich gleich hinfahren!
Das werden Sie nicht tun, entgegnete der Holzhändler
mit Nachdruck. Sie warden Ihrem Auftraggeber telegraphieren,
wo ſich dieſe edle Ruſſin befindet! Denn ich weiß, was nun ge=
ſchehen
wird!"
Was denn?
Geld muß der Güterdirektor ſür den Gospodin auftreiben!
Er wird da zuerſt an mich denken. Warum, können Sie ſich leicht
vorſtellen!
Wahrſcheinlich, weil er bei einem guten Abſchluß einige
Scheine in die Hand gedrückt belom. Wie es zuging im Oſten
und Südoſten hatte der ehemalige Oberleutnant auf den Kriegs=
ſchauplätzen
Rußlands, Serbiens und Rumäniens zu beobachten
genutg Gelegenheit gehabt.
Jch habe meinen Auftrag! Ich darf nicht hier ſitzen und
warten!
Wer ſagt Ihnen, daß Sie das ſollen? Morgen fahren wir
gemeinſam hin. Ich werde jetzt den Güterdirektor des Gospodin
anrufen, ihm ſagen, daß ein Herr aus Berlin da ſei, der Eichen=
holz
brauche! Der Herr ſind Sie! Wir wohnen im Schloſſe.
Sie werden, wenn die Stunde gekommen iſt, Gelegenheit haben,
mit dieſer Ruſſin zu ſprechen. Aber nicht früher, als ich Ihnen
ſage! Dann werden Sie ſich hoffentlich zu Hauſe brüſten kön=
nen
, nicht nur Ihren Auftrag zur Zufriedenheit erledigt zu
haben. Wir wollen dabei dem Gospodin die Flügel ſo beſchnei=
den
, daß er nicht hinter ſeiner Beute herfliegen kann! . . . Würde
Ihnen das keinen Spaß geben he?
Großen Spaß Herr Arzen!"
Sehen Sie, man muß Geld verdienen, aber auch das Leben
genießen können nach eigenem Geſchmack! Wazu iſt man ſonſt
auf der Welt?
(Fortſetzung folgt.)

Die Oſter=Feiertag

dritt
diſer Tarſttat
eiet

aus der Werger=Brauerei Akt.=Geſ. Worms a. Rh.

(B5011

Wegen Aplösund
der Weinſteuer gebe ich ab heute
Weiß- und Rotwein
per Liter von 259 an
ſowie alle anderen Weine: wie Malaga, Moscateller,
Tarragona, Wermuth uſw. zu den billigſten Preiſen.
* Bitte beachten Sie die Preisliſte in meinem Schaufenſter.
IIm Ausſchank per ½/. Liter von 20 9 an. (5117
Nur Spanische Bodega
Hügelstrasse 65
Telephon 856
Louls Brugal.

Achtung!
Meiner werten Kundschaft zur Kenntuis,
daß ich ab Karfreitag meine diesjährige
II8-Saison

eröffne
Außerdem bitte ich das verehrliche Publi-
kum
von Darmstadt und Umgebung, ihren
Bedarf von Oster-Geschenken in meinem
Spezial-Geschäft eindecken zu wollen
Achtungsvoll
Konditorei und Kaffee
KRAMER
Dieburgerstraße Ecke Mauerstraße
Für sämtliche Bestellungen in Eissorten
(wie Creme, Frucht- und Schnee-Eis),
Torten, Kleingebäck, Dessert usw.
bestens emptohlen
8908

Zun Begriisseng!
Mein lieber
Be auno Kasinen?
Gs freut unsmit Dir und Deiner hervorragenden Partnerin
LarigV HZengch
im Orpheum gemeinsam ein Gastspiel absolvieren zu können
Es wuird ein grosser Erfolg!
Deinem Telegramm gemäß, erwarten wir Such heute
Jamstag, um 5t6 Uhr nachmittags, am Hauptbahnhof.
Marga Peter / Gastag Bertram

U

Baumblüte an der Bergstraße
beide Ostertage
ununterbrochener Autobusverkehr
ab Darmstadt (Weißer Turm) vormitt. 82, 1000, 1030 USW.
Nachm. halbstündiger Verkehr 15 Uhr und abends ab
6 Uhr von Jugenheim zurück.
(5028
Autobetrieb Bergstraße‟

Hauz

Bewachur
Debewag tutnot! Luf751
vor-

Faſt n. Sparherd m.
Bratofen zu verkauf
Karlſtr 27, I. (*8915

Verein für naturgemäße Lebens= und Heilweiſe
E. V. Darmſtadt

Unſer Licht=, Luft= und Sonnenbad am Licht=
wieſenweg
(nächſi dem Flugplatz) iſt eröffnet.
Der Tennisplatz iſt noch für einige Stunden zu
vergeben. Näheres hierüber bei dem Verwalter im
Luftbade
(5110
Der Vorſtand.

Angenehmer Oſter= und Frühjahrs=Aufenthalt!
Kurhaus=Penſion Berg
Nonrod i. O./bei Schloß Lichtenberg
Feinbürgerliches Familien= u. Paſſantenhaus
Treffpunkt der Automobiliſten
/ Schöner Ausblick / Direkt am Walde /
Penſionspreis 5 bis 6 Mark.
Inhaber: Lothammer=Berg, langſähriger Küchen= und
(5024
Hotelfachmann.

Wirtſchaft Zum goldenen Lamm
Ueber die Oſterfeiertage offeriere ich das überall beliebte
Fay-Bier
meine vorzügliche Küche, prima Kaffee und Kuchen
Johannes Grünewald, Eberſtadt
Telephon 43
Georgenſtraße 2

Motorrad
1¾ PS., neu,
Mk. 350.. (4192a
Donges & Wiest.

Me R
gebr., guterh", billig
zu verk. Ploennies=
ſtraße
22, II. (frühere
Pfründnerhausſtr.).
(28897

Klavierſtimmen
7069
Arnold=Sohn
Tel,; 2457 u. 975,

PTuno

wentg gebraucht,
preisw. zu verkaufen.
Klavier=Arnold
Eliſabethenſtraße 28.
Tel 2457, 975 39622

Wenig gebraucht.
H.=Fahrrad
z. vk. Saalbauſtr 67
Gartenhaus (*8926

Bünf Uhr-Tee
Band 6
ſoeben erſchienen
Erhältlich bei
Christlan
Arnold
9 Ernſt=Ludwigſtr. 9
am weiß Turm)
4778gmt

Landestheater
Karfreitag, 2. April
Großes Haus.
3. Konzert des
Muſik=Vereins:
Die Matthäus=
Paſſion
Von J. S. Bach
Anfang 7, Ende 10 Uhr.
Preiſe: 1.508 Mk.
(Sperrſitz 4.50 Mk.)
Kglein. Haug. W.51416
Keine Vorſtellung.
Samstag, 3. April
Kelne Vorſtellungen

Theater=Abonnem. I.
1 Sperrſitz, 3. Reihe,
für den Reſt der
Sptelzeit abzugeben
Näh. Geſchſt.

Gaſthaus
Zum Römer
Nieder=Ramſtadt
Für die Feiertage
bringe meine Lokali=
täten
, ſowie meine 2
Geſellſchaftsräume
m Klavierin empfeh=
lende
Erinnerung.
Vorzügl Bohnenkaffee,
ſelbſtgebackener Kuchen
und Käſetorte Pfung=
ſtädter
Oſtergold,
ſelbſtgekelterter
Apfelwein. Es ladet
freundlichſt ein *8974
Adam Schuhmacher.

Triumphs rad,

Notor=
4 PS., neu, (4187
1450 Mk
Donges & Wiest.

Zum Mainzer Rad
Beſſungerſtraße 66.
G Heute Samstag A
Schlachtfeſt mit Konzert.
Am 1. und 2. Oſterfeiertag:
Johannis=Bier=Feſt
Es ladet ein der Wirt
229721
T. V.: Willi Pfaff.

Vereinigung früherer
Leibgardiſten
Darmſtadt.
Samstag, den 10. Aprik
1926, abends 8 Uhr
P
im Reſtaurant
Gu
Bürgerhof
Eliſabethenſtraße 2
Hauptverſammlung
ſiehe Leibgardiſt‟). Der Vorſtand. (5030

Habe für die Oſiertage Saal mit
Klavier an Geſellſchaften oder
Vereine abzugeben (5077
Behrens Hufnagel, Traiſa.
Unterricht
in Stenographie
Maſchinenſchreiben uſw.
in Kurſen und Einzelſtunden Gründliche
Ausbildung zum kaufmänniſchen Beruf.
Beginn der Kurſe 8. April.
128949fs1
Ernſt=
M. Naumann, Ludwigſtr. 23

Geſchäfts=Eröffnung und =Empfehlung

Heute, am 1. April, eröffne ich in
meiner ſeither beſtens bekannten Penſion in

Es wird mein Beſtreben ſein, nur Weine
erſter Firmen in Glas und in Flaſchen
zu den billigſten Preiſen zu verabreichen.
Bier im Ausſchank von der bekannten
Brauerei Fay, Darmſtadt
Liköre und dergl., alles prima Qualitäten.
Kaffee, Eis und Speiſen zu jeder Tageszeit.
Mittageſſen von 1. Mark bis 1.50 Mark.
Sonderbeſtellungen bei billigſter Berechnung.
Samstags und Sonntags Ausnahme=
Eſſen von kalten und warmen Schweine=
rippchen
, Würſtchen, Eisbein in Gelee uſw.
Für das Unterſtellen von Autos wird Sorge.
getragen. Bemerkt wird noch, daß die Reſtau=
ration
in nächſter Näge des Bahnhofs gelegeniſt.
Der Beſitzer; Konrad Eiſinger

[ ][  ]

Seite 14

Freitag, den 2. April 1626

Nummer 92

An die Einwohnerschaft Darmstadts und umgebung!

Allen denjenigen Berufsschichten, die sich in fester Position befinden, und die noch nicht im Stande gewesen, sich
die erforderliche Frühjahrskleidung in Anbetracht der ungünstigen Wirtschaftslage in bar zu beschaffen, bereiten wir

(5044

indem wir

Heceltse Helten dsuhen Hemenhen

in allen Fassons und Preislagen, sollie keib- und Bettwäsche
nur für einen Tag und zuar Samstag, den 3. April 1926
ONNUENEAIIEOIS
DUF TeLIzEHTUHS
K
2
d
im Rahmen eines 6monatlichen Kredits in bequenen Wochen- bezw. Monatsraten tilgbar, abgeben.

Mie
Frankfurt a. M.
Vilbelerstraße 32

UT
TAATSo

Zweigniederlassung
Offenbach a. M.
Große Marktstraße 30

Darmstadt Warenkredithaus Neckarstr. 15,I. Etage
Es wird gebeten, sich mit genügendem Personalausweis zu versehen, auch bestmöglichst zwecks Kauf den Vormittag zu verwenden, da in den Nachmittagsstunden ohnehin starker Kaufandrang herrscht

Unsere Geschäftslokalitäten sind von vormittags 8 Uhr ununterbrochen bis 7 Uhr abends geöffnet

d
K
1926

Sportmodell
4 PS, mit Baifonbereifung,
zuverlässlaes, sparsames
Motorrad

nur Mark 865.-

1. Donges & Wiest
Ecke Grafen-Ellsabethenstraße, (4479a

Achtung!
Achtung?
Empfehle für die Feiertage:
Prima Ochſenfleiſch . . . . per Pfund nur Mk. 0.90
per Pfund nur Mk. 1.20
Prima Kalbfleiſch .
Prima Hammelfleiſch . . . per Pfund nur Mk. 0.90
la Maſtochſenfleiſch . . . . per Pfund nur Mk. 0.64
Gerollter Kalbs= und Hammelsnierenbraten in allen
Größen ſiets vorrätig•Roaſtbeef u. Lenden im Ausſchnitt

Aulias Strauß
Ge
Telephon Nr. 2426
Holzſtraße Nr. 10

Parkettböden
Abhobeln, Abziehen,Abreiben, Bohnern urd
Wachſen wird prompt u. fachm. ausgeführt
Sbelc Lotz, Eliſabethenſtr. 31, Tel 461. 635843
Waldſtraße 2,
Stadt Coburg, Pfungſtädter
Bock=Ale im Ausſchank.
(231a Daßbiſder
in einer Stunde/3107a
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr.2. Tel. 1912. Geſchäfts Eröffnung g und =Empfehlung

Der werten Einwohnerſchaft von Darmſtadt zur gefl. Kennt=
nis
, daß ich am 1. April eine.
Bauſchloſſerei und Fahrrad=Reparatur=Werkſtatt
eröffnet habe.
Alle vorkommenden Arbeiten
werden prompt und billig ausgeführt.
Emaillierung und Vernicklung alter Fahrräder
bei billigſter Berechnung
Sämtliche Fahrrad=Erſatzteile
Eigene Autog. Schweißanlage. Schweißen aller Metalle.

Um geneigten Zuſpruch bittet und zeichnet
in aller Hochachtung
(28955

Ernſt Daubert, Schloſſermeiſter

Wohnung: Soderſtr. 25, part. / Werkſtatt: Roßdörferſtr. 60

Ruckſäcke
DieWeinſteueriſtaufgehoben
Sportſtutzen
alle Weine jetzt billiger
Stutzenhalter
Rheinheſſ. Weißwein von Mk. 0.75 an
Ingelheimer Rotwein
0.90
Hoſenträger
Sb.-Ingelheimer Burgunder , 1.05
Sockenhalter Malaga und Muskateller 155
Aermelhalter Tarragona
1.30
Gummibänder Rheinheſ. Weißweilloſe, Ltr.von 0.80 an
(4033
enorm billig
Hierzu die bekannten Gratlozugaben.

Gg. Schubkegel

gegenüber der Hauptpoſt.

Prima holländiſche
1U
Süßrahm= ,. p.
Mk.
Tafel=Butter !
Großabnehmer billiger!
Bickerle

Waldſtr. 11 Waldſtr. 11.
Ach

Oſterlämmer (Hammellämmer)
Hammelfleiſch / Hammelrollbraten
per Pfund 80 Pfg.
sso
In Kalbfleiſch / Ia Ochſenfleiſch
Georg Appfel

Netzgerei, Ecke Ober= und Schloßgaſſe.

Kein Laden

S. Lehmann

Hoffmannſtraße 12, pt.
Ecke Kies= und Hoffmannſtraße. 8941

Eivj=

Institut Boltz, IImenau,
-Abitur Thürinsen. II Dr356

SHFr. Etie
kaufen. Fahrräder reparieren laſſen
iſt immer Vertrauensſache. Es kommt
immer darauf an, wo man kauft oder
reparieren läßt. In Wirklichkeit iſt
doch nur ein Fachmann in der Lage
Ihnen für die Garantie des gelieferten
Nades oder ausgeführter Reparatur
zu bürgen. (45504
Bedienung bei mir nur durch gelerute
Fachleute. Zubehörteile billigſt.

Gg. Hahn & Co.
Fahrradſchloſſermeiſter
12 Große Ochsengasse 12
Reell, ſchnell, billig und doch gut.

Bssnimmer

wie Abbildung
in Eichen gebeizt

Büfett, 180 cm breit
Kredenz, 110,
Ausziehtisch. 120-85cm
6Stühle mit Rindliedersitz

Mk. 690.-
Besichtigung erbeten
(4529fek)
Ludwis Stritainger, Heipriebstr. 6.

Die Weinſteuer iſt aufgehoben!

Wir ſind daher in der Lage, als

Sonder=Oſter=Angebot

auf unſere alte Preisliſte 20% Rabatt zu gewähren.
Unſere Weine ſind in faſt allen einſchlägigen Ge=
ſchäften
, ſowie inunſeren Verkaufsräumen zu haben.
Eine Flaſche Bretzenheimer Naumberg zu Mk. 1.
ohne Glas wird Sie von unſerer Leiſtungsfähigkeit
überzeugen.
(5094

Marbach 6 Ludwig
Darmſtadt Weipbau u. Weinhandlung Karlsſtr. 1

Schlafzimmer=Bilder
ſpottbillig, auch Teilzahlung.
Franz Langheinz

(2902a

Darmſtadt, Karlſtraße 25, Ecke Hölgesſtraße.
Größtes Spezialgeſchäft für Bilder und Einrahmungen
am Platze.

Destilier.-rengpparafe.
AupferneRessel
Merd Masser.

Schiffe
T ferligt die

KAupferschmiede
Telef. ℳ/.788

Bernh. Gans. Darmstadt

Private Handels=Lehranſtalt

von Dr. Wilh. Siedersleben, Diplomhandelslehrer
(Mitglied des Reichsverbandes deutſcher Privatſchulen)
Fernſprecher 923 Darmſtadt Saalbauſtraße 73
1. Einjährige Handelsſchule (höhere Abteilung) mit
fremdſprachlicher Handelskorreſpondenz für Schüler
mit 10jähr, Vorbildung.
II. Einjährige Handelsſchule mit Fremdſprachen, für
Schüler mit 8= und 9jähriger Vorbildung.
zweijährige Handelsſchule
III.
V Renee
ung vom Fortbildungsſchulunterricht.
1V. Halbjahreskurſe für ältere Schüler.
Das Sommerſemeſter beginnt Dienstag, 13. April.
Anmeldungen frühzeitig erbeten. (1V.1211