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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche ikuſtrierte Peilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 85
Freitag, den 26. März 1926.
189. Jahrgang
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t Dollar — 420 Marhl.
Im Falle höherer
Hewali, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſch
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
zufträge und Leiſt ung von Schadenerſatz. Bei
Kenfurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſt
der
Nabatt weg. Bankkonto: Deuſche Bank und
Darm=
ädter 8 Nationalbank.
Chamberlain über Locarno und Pöſkerbund
Verleihung des Ehrenbürgerrechts
von London an Chamberlain.
w. London, 25. März.
Die City von London verlieh heute in der Guildhall dem
Staatsſekretär des Aeußern, Chamberlain, in Anerkennung
ſeiner hervorragenden öffentlichen und politiſchen Verdienſte
wäh=
rend ſeiner langen Laufbahn das Ehrenbürgerrecht. Eine
große Anzahl hoher Gäſte wohnte der Feier bei, darunter der
Premierminiſter und verſchiedene Mitglieder des Kabinetts ſowie
die Botſchafter Deutſchlands, Spaniens, Italiens, Portugals,
Bra=
ſiliens, Belgiens, Japans, Frankreichs und der Türkei mit ihren
Gattinnen und eine Reihe von Geſandten.
In Erwiderung auf die an ihn gerichtete Anſprache erklärte
Chamberlain nach Dankesworten für die ihm erwieſene Ehrung,
er ſei dankbar, daß es ihm erlaubt ſei, eine Rolle bei dem großen
Werk des Friedens zu ſpielen, das in Locarno vollbracht wurde.
Chamberlain hob die Mitarbeit des Foreign Office ſowie der
bri=
tiſchen Botſchafter und Geſandten hervor, die er die beſte
Beam=
tenſchaft der Welt nannte. Chamberlain führte weiter aus:
Das Werk von Locarno iſt das Ergebnis einer wirkſamen
Zuſammenarbeit vieler Männer und vieler Nationen. Der
erſte Anlauf auf dem Wege, der uns dorthin führte, wurde
von zwei großen und weitblickenden deutſchen
Staats=
männern genommen.
Dieſes Beginnen wurde zur Reife gebracht durch die mutige und
weitherzige Politik eines großen Franzoſen. Chamberlain ſagte
weiter: unerwartete Schwierigkeiten hätten ſich der Vollendung
der gemeinſamen Arbeit von Locarno in den Weg geſtellt. Die
Stärke ihrer Grundlage, die Wichtigkeit ihres Zweckes und das
Nationalgefühl, das ſie hervorgerufen habe, ſeien alle einer
plötz=
lichen ernſten Probe unterworfen worden. Wenn jedoch etwas
klarer ſei, als alles andere infolge der Genfer geheimen oder
öffentlichen Beſprechungen, ſo ſei es dies, daß die ſieben
gro=
ßen Nationen, die den Friedenspakt beſiegelten,
ent=
ſchloſſen ſeien, ihr Wort zu halten, ihre Politik
weiter=
zuführen und keinem Zufall zu geſtatten, das Werk, mit dem ſie
ſich befaſſen, zu behindern. Chamberlain fuhr fort:
Nachdem alle Schwierigkeiten unter uns ſelbſt beſeitigt
waren, nachdem wir auf Vorſchlag des deutſchen Vertreters
der Welt unſere Entſchloſſenheit kundgegeben hatten, unſere
friedliche Politik zu erfüllen, und nicht zu geſtatten, daß
das Werk der Verſöhnung und Zuſammenarbeit
unter=
brochen wird, habe ich, als wir trotzdem die notwendige
Einſtimmung im Rate nicht erzielen konnten, die die
fun=
damentale Grundlage des Völkerbundes iſt, in der
Erſchüt=
terung des erſten Eindrucks ausgerufen, daß dies eine
Tragödie ſei.
Wenn auch unſere Hoffnungen nicht ſofort verwirklicht wurden
und der Völkerbund und ſeine Arbeiten momentan in Mißkredit
gerieten und ſich teilweiſe der Zweifel regte, ob nicht der
Völker=
bund eine bleibende Wunde und einen dauernden Rückſchlag
er=
litten habe, ſo laſſe ich mich im Vertrauen auf die ihm
innewoh=
nende Stärke und die in der Welt verbreitete Anſchauung von
ſeiner Notwendigkeit durch ſolche zeitweiligen Erſcheinungen
nicht entmutigen. Man darf nicht vergeſſen, daß der Völkerbund
noch im erſten Stadium iſt. Man muß ſich weniger darüber
wundern, daß unter den Mitgliedern des Rates keine
Einſtim=
migkeit erzielt wurde, als vielmehr darüber, daß trotz ſo
zahl=
reicher Schwierigkeiten und ſo vieler kritiſcher Fragen es das erſte
Mal war, daß eine Meinungsverſchiedenheit die Arbeit des
Völ=
kerbunds behinderte.
Daraus folgt zunächſt, daß wir vom Völkerbund nicht in
ſeinen jungen Jahren alles das erwarten dürfen, was wir
von ihm in ſeiner Reife erhoffen.
Wir müſſen nach Genf gehen in dem Bewußtſein, daß wir nur
eine unter mehr als 50 Nationen ſind, die im Völkerbunde alle
einander gleich ſind. Wenn wir in der vorgefaßten Meinung
dahin gehen, daß wir uns nicht für ein Kompromiß einſetzen
kön=
nen, und daß wir uns keiner Vereinbarung anſchließen können,
dann verſtehen wir nicht den Geiſt des Völkerbundes und nehmen
eine Haltung an, die für ſeinen weiteren Einfluß und ſeine Macht
verhängnisvoll ſein würde. Chamberlain erklärte, man könne auf
dieſer Grundlage im Völkerbund nicht arbeiten. Er ſei eine
Ver=
einigung von Mächten, von denen jede ihre ſouveränen Rechte
beibehalte. Die Leute, die ihre Politik, wie es England tue, auf
den Völkerbund gründeten, müßten einſehen, daß man auf der
einen oder anderen Seite es vermeiden ſollte, Schranken für eine
Vereinbarung zu errichten, bevor man in Genf zuſammentritt.
An die Feier in der Guildhall ſchloß ſich ein Frühſtück im
Manſion=Houſe.
Schatzſefretär Mellon über die Kriegsſchulden
an Amerika.
Aus Philadelphia wird gemeldet: Schatzkanzler
Mel=
lon ſagte in einer Rede, die Kriegsſchuldenregelungen
Ameri=
kas ſeien die günſtigſten, die unter den beſtehenden Umſtänden
zu erlangen geweſen ſeien, wenn man von der
Zwangsanwen=
dung abſehe. Ueber die Frage der moraliſchen Verpflichtung
Amerikas, den anderen Völkern beizuſtehen, ſagte Mellon,
Ame=
rika ſei dies ſchuldig und werde dieſe Pflicht erfüllen. Er fügte
hinzu, die Regierung glaube an Hilfe, aber nicht an
Wohltätig=
keit. Die amerikaniſche Finanzpolitik gründe ſich nicht auf das
Gefühl, ſondern auf den Verſtand. Hauptſächlich beſchränkten ſich
die Ausführungen Mellons auf die Verteidigung der bereits
ab=
geſchloſſenen Schuldenregelungen, darunter die Regelung mit
Italien, die jetzt im Senat die Feuerprobe beſtehe. Der
Schatz=
ſekretär nahm auch Bezug auf die unerledigten Verhandlungen
mit Frankreich, Griechenland und Südſlawien, die einzigen
Län=
der, die ihre Schulden noch nicht fundiert hätten. Er erklärte,
wenn Europa auf einer geſunden Grundlage wieder hergeſtellt
werden ſolle, müſſe es ſeine Budgets ausgleichen. Die
Kriegs=
ſchulden müßten fundiert werden. Der amerikaniſche
Kapital=
anleger müſſe ſein Kapital im Ausland mit Vorſicht und Gewinn
anlegen. All dies ſei im Gange. Der finanzielle Wiederaufbau
Europas ſei in Sicht, was für Amerika wahrſcheinlich verbeſſerte
und geſunde Abſatzmöglichkeiten bieten werde. Amerika habe
Ueberſchuß an Waren, und um dieſe abzuſetzen, müſſe es
aus=
ländiſche Märkte gewinnen, d. h. kaufkräftige Abnehmer im
Aus=
lande. Wenn der exportierbare Produktionsüberſchuß nicht im
Ausland untergebracht werden könne, würden die Preiſe ſinken.
Zu der Kritik, die an den Schuldenregelungen geübt wurde, mit
der Begründung, ſie ſeien zu nachſichtig, ſagte Mellon, er ſehe
lieber zahlungsfähige Kunden mit der Ausſicht auf ein
gewinn=
bringendes Geſchäft in der Zukunft, als daß er ſeine Kunden
zum Bankerott zwinge.
Die Verſchuldung Europas.
Erklärungen Churchills im Unterhaus.
London, 25. März.
In der geſtrigen Sitzung des Unterhauſes, befaßte ſich der
Staatsfekretär Churchill in einer längeren Rede mit der
Schuldenfrage. Er führte aus, daß Rußland
Eng=
land 800 Millionen Pfund ſchulde, deren Bezahlung
es zurückgewieſen habe. Vielleicht ſei das nicht das letzte Wort
Rußlands. Die Bedeutung der Weltkredite werde
den Führern Rußlands allmählich klar. Wenn dieſe Frage
ein=
mal aufgeworfen werden ſollte, dann werde Rußland mit
der=
ſelben Rückſicht behandelt werden, wie die anderen Schuldner
Englands. Es ſei bemerkenswert, daß der Betrag, den
Europa nach dem bisherigen Abkommen an
Ame=
rika bezahle, ungefähr dem Geſamtbetrag der
von Deutſchland zu zahlenden Reparationen
gleichkomme. Der Hauptteil der Einkünfte aus Deutſchland
gehe aber an Frankreich, das qugenblicklich keinerlei
Kriegsſchul=
denzahlungen mache. Wenn Frankreich und Italien ihre
Schul=
den an Amerika fundiert hätten, würden 60 Prozent der geſamten
Reparationen Deutſchlands in einem ununterbrochenen Strom
über den Atlantik hinübergehen.
Im weiteren Verlauf ſeiner Rede verteidigte Churchill das
Schuldenabkommen mit Italien und betonte, daß
der neue franzöſiſche Finanzminiſter ſich trotz des engliſchen
Ent=
gegenkommens gegenüber Italien bereit erklärt habe, an der
Cail=
lauxſchen Vereinbarung feſtzuhalten. Einer Regelung mit
Frankreich ſtehe der franzöſiſche Standpunkt emtgegen, daß
bei einem Mißerfolg der deutſchen Reparationen von Frankreich
keine Zahlungen verlangt werden könnten. Dies ſei ein ſehr
ernſtes Hindernis für eine Vereinbarung.
Die Schulden=Annullierung der Zukunft.
Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen legte Churchill
dar, wie die Schuldenfrage ſich in Zukunft geſtalten werde. Er
gedenke 12½ Millionen Pfund von Frankreich, etwa 4 Millionen
Pfund von Italien und 2 Millionen Pfund von den übrigen
kleinen Schuldnerſtaaten zuſammen zu bekommen. Wenn
Deutſch=
land nun dreiviertel der im Dawesplan vorgeſehenen
Reparatio=
nen leiſte, ſo werde England daraus etwa 14 Millionen Pfund
erhalten. Es ſei alſo nicht übertrieben, wenn er hoffe, daß
Eng=
land in naher Zukunft jährlich 33½ Millionen Pfund erhalten
werde. Großbritannien zahle gegenwärtig an die Vereinigten
Staaten 33 Millionen Pfund und werde, nachdem alle
Kriegs=
ſchulden gegenüber Großbritannien konſolidiert ſeien, etwa 38
Millionen Pfund zu bezahlen haben. Vielleicht werde auch eines
Tages Rußland ſich bereit erklären, auf ſeine Schulden
Zahlun=
gen zu leiſten, die dieſen Unterſchied ausgleichen würden.
Snowdens Kritik an der engliſchen Schuldenregelung.
Der Arbeiterparteiler Snowden griff die Finanzgebarung
Frankreichs und Italiens äußerſt heftig an. Er betonte, daß
Frankreich keinen Verſuch gemacht habe, ſeine Verpflichtungen zu
erfüllen. England zahle an Steuern 50 Prozent mehr als
Frank=
reich und 100 Prozent mehr als Italien. Frankreich genieße eine
noch nicht dageweſene Wohlfahrt und habe keine Arbeitsloſigkeit.
Es ſei ſehr gut in der Lage, die Schulden an England
vollkom=
men zurückzuzahlen. Frankreich ſchulde England ungefähr 700
Millionen Pfund und habe bisher noch keinen Verſuch gemacht,
dieſen Verpflichtungen nachzukommen. Wenn Frankreich pro Kopf
der Bevölkerung ebenſoviel Steuern zahlen würde wie England,
dann würde Frankreich von ſeinen Steuerzahlern zurzeit 340
Millionen Pfund an Steuem mehr erheben müſſen als es
gegen=
wärtig tue. Aehnlich ſtehe es mit Italien, deſſen Handel
außer=
ordentlich blühe und das ein ernſter Konkurrent Englands
ge=
worden ſei.
In Beantwortung der Ausführungen Snowdens im
Unter=
haus erklärte Schatzkanzler Churchill, daß Großbritannien ſich in
der Schuldenfrage an die Grundſätze der Baldwin=Note halten
werde, wonach die Zahlungsfähigkeit der Länder berückſichtigt
werden müſſe, die ernſthafte Anſtrengungen zur Konſolidierung
ihrer Schuld gegenüber England gemacht hätten. Zu den
Be=
mühungen Großbritanniens, die Rückzahlung der von Rufland
geſchuldeten Beträge durchzuſetzen, erklärte Churchill, daß
Eng=
land, obwohl die Sowjets noch im letzten Jahre eine
Anerken=
nung ihrer Schuld abgelehnt hätten, keine ſeiner
Kriegsforde=
rungen aufgebe und, wenn zu irgendeiner Zeit die Sowjets
ver=
ſuchten, dieſe Frage anzuſchneiden, ſo würden ſie von England
genau ſo behandelt werden wie die anderen Mächte. Seit der
ſchiedenheiten zwiſchen Großbritannien und den Vereinigten
Staaten feſtgeſtellt. Großbritannien ſei niemals der Anſicht
ge=
weſen, daß die für eine gemeinſame Sache verſchoſſene Munition
als eine gewöhnliche Handelsſchuld betrachtet werden könne.
* Die Schwierigkeiten des
deutſch=engliſchen Handels.
Von
Dr. Fritz Runkel, Bensberg=Köln.
Kürzlich ſind einige offizielle Aeußerungen der engliſchen
Regievung über die Anwendung des Induſtrie=Schutzzollgeſetzes
auf einigen Sondergebieten bekanntgegeben worden. So hieß es,
daß man nicht beabſichtige, die britiſche Leineninduſtrie,
die von ſich aus eine Unterſtellung unter das Schutzgeſetz
bean=
tragt hatte, mit einem Zollſchutz zu umgeben. Dagegen ſollen
die Verhandlungen wegen Einſetzung eines Prüfungsausſchuſſes
für die Strumpf= und Wirkwareninduſtrie
dem=
nächſt beginnen. Dasſelbe iſt bezüglich lederner
Hand=
taſchen zu erwarten. Weiter iſt ſchon die Entwicklung bezüglich
der Packpapierinduſtrie gediehen, die aller Vorausſicht
nach einen Zollſchutz erhalten wird. Eine ganze Reihe von Waren
iſt bereits durch neue Verordnungen geſchützt worden, ſo vor
allem Seide und Kunſtſeide, Spitzen und
Sticke=
reien aller Art, Stoffhandſchuhe,
Meſſerſchmiede=
waren, Gasglühlichtſtrümpfe, Muſikwaren und
Uhren. Es wird zwar von engliſcher Seite darauf
hingewie=
ſen, daß die meiſten dieſer Waren im geſamten engliſchen
Außen=
handel keine allzu große Rolle ſpielen, aber das Syſtem des
Zoll=
ſchutzes an ſich drückt ſich hier doch recht deutlich aus, und man
ſjeht auch, daß eine immer größere Zahl von Induſtrien
An=
träge um Aufnahme in den Zollſchutz an die Regierung richtet.
Dabei iſt das einzuſchlagende Verfahren ziemlich einfach. In
England genügt es für einen Induſtriezweig, daß er auf einen
„ungewöhnlichen Wettbewerb” hinweiſt, um die
Ein=
ſetzung eines Unterſuchungsausſchuſſes in die Wege
zu leiten. Dieſer Ausſchuß kann, wenn ihm das Beweismaterial
der beantragenden Induſtrie ausreicht, dem Parlament
Schutz=
maßnahmen vorſchlagen. Für Deutſchland iſt beſonders
be=
merkenswert, daß als „ungewöhnlicher Wettbewerb”
u. a. das Vorliegen niedrigerer Löhne und einer längeren
Ar=
beitszeit in der betreffenden Induſtrie des konkurvierenden
Aus=
lands angeſehen werden, und daß es an Hand ſolcher
Beweis=
möglichkeiten nicht allzu ſchwer erſcheint, darzutun, daß
Deutſch=
land über wirkſame Wettbewerbsvorteile verfüge.
Die ſomit jedenfalls zutage liegenden Erſchwerungen des
deutſch=engliſchen Handels treffen Deutſchland um ſo härter, als,
wie die neueſte Aufſtellung des engliſchen Handelsamtes für das
Jahr 1925 erkennen läßt, die Ausfuhr Deutſchlands nach
Eng=
land gegenüber 1924 zwar eine gewiſſe Belebung erfahren hat,
aber doch gegenüber der Vorkriegszeit noch einen ſehr niedrigen
Stand aufweiſt. Im Jahre 1913 betrug die Wareneinfuhr
aus Deutſchland 10,46 v. H. der geſamten engliſchen
Ein=
fuhr, während ſie ſich im Jahre 1925 auf nur 3,76 v. H. ſtellte.
Es liegt nahe, hier einen Vergleich mit den engliſch=
ameri=
kaniſchen Handelsbeziehungen anzuſtellen. Die Vereinigten
Staaten hatten im Jahre 1913 einen Anteil von 18 v. H. an der
engliſchen Einfuhr, und im Jahre 1925 hatten ſie 19 v. H.
er=
reicht, wenn ſie auch inzwiſchen von ihrem Höchſtſtande (29 v. H.
im Jahre 1920) wieder herabgeſtiegen ſind. Es kann uns auch
über die wirkliche Lage nicht hinwegtäuſchen, wenn von engliſcher
Seite darauf hingewieſen wird, daß die Ausfuhr
Groß=
britanniens nach Deutſchland in den Bewegungen
von 1924 auf 1925 eine viel geringere Zunahme zeige als der
Handel in der umgekehrten Richtung. Als Zahlen bringt die oben
erwähnte Handelsſtatiſtik folgende:
1924: Einfuhr Englands aus Deutſchland 37 Mill. Pfd. Sterl.,
1925: Einfuhr Englands aus Deutſchland 48 Mill. Pfd. Sterl.,
1924: Ausfuhr Englands nach Deutſchland 42½ Mill. Pfd. St.,
1925: Ausfuhr Englands nach Deutſchland 44½ Mill. Pfd. St.
Wenn man aber dieſen Zahlen gegenüberſtellt, daß die Einfuhr
Englands aus Deutſchland im Jahre 1913 80½ Millionen Pfund
Sterling und ſeine Ausfuhr nach Deutſchland 50½ Millionen
Pfund Sterling betrug, ſo wird man die augenblickliche, für
Deutſchland ſo ungünſtige Situation mit einem Blick erkennen.
Man darf auch den Geſichtspunkt nicht außer acht laſſen, daß
ſich die allgemeine Preislage gegenüber der Vorkriegszeit ganz
erheblich gehoben hat, ſo daß der Rückgang des deutſch=engliſchen
Handelsverkehrs, zumal der deutſchen Einfuhren nach England,
noch viel ſchärfer in die Erſcheinung tritt.
Der Uebergang Englands zum Schutzzoll war an ſich ſchon
eine große Ueberraſchung für die geſamte Wirtſchaftswelt. Man
hatte England ja ſtets als das klaſſiſche Land des Freihandels
betrachtet und ſah ſich nun auf einmal vor einer ganz neuen
Lage, die im Hinblick auf ein Land, das mit der ganzen Welt in
großen Ausmaßen Handel trieb, erſt recht bedeutungsvoll
er=
ſcheinen mußte. Einer Würdigung der Gründe, die England zu
dieſem Richtungswechſel veranlaßt haben, konnte ſich das
Aus=
land natürlich nicht entziehen. Es war vor allem die inzwiſchen
chroniſch gewordene Arbeitsloſigkeit in der engliſchen
Induſtrie, die die Schutzzollbefürworter in ihren Beſtrebungen
ſtärkte. Dieſe Arbeitsloſigkeit hat zwar in der jüngſten Zeit um
ein Geringes nachgelaſſen, ſie beſteht aber in großen Zügen nach
wie vor fort, ganz im Einklang mit der Geſchäftslage, wie ſie
ſich im großen und ganzen allenthalben in den Induſtrieländern
zeigt und wie ſie ja auch in den anderen Staaten zur Auslöſung
einer allgemeinen Hochſchutzzollbewegung geführt hat,
einer Bewegung, der ſich auch die agrariſchen Länder
an=
geſchloſſen haben, weil ſie der Meinung ſind, daß ſie einen großen
Teil der früher vom Ausland eigeführten Waren bei ſich ſelbſt
erzeugen können. Aber wie ſehr man auch die Schutzzollneigungen
vom engliſchen Standpunkt aus verſtehen kann, ſo
verhängnis=
voll erſcheinen ſie, wenn man ſie vom Geſichtspunkt der
deut=
ſchen Wirtſchaftsintereſſen aus betrachtet.
Deutſch=
land iſt ja ſchon wegen ſeiner
Wiedergutmachungsver=
interalliierten Schuldenkonferenz habe man ſtets Meinungsver= pflichtungen geradezu gezwungen, ſeinem Außenhandel
einen möglichſt breiten Umfang zu geben, und es kommt hinzu,
daß ſich ein Deutſchland, welches ſich gegen Ende 1924 dazu
ver=
ſtanden hatte, mit England einen reinen
Meiſtbegünſti=
gungsvertrag abzuſchließen, durch die neueſte Entwicklung
Freitag, den 26. März 1926
Seite 2
der engliſchen Handelspolitik überaus ſtark enttäuſcht ſieht, einer
Politik, die ſich jedenfalls mit dem Geiſt des genannten
Ver=
trages nicht in Einklang bringen läßt.
Es wird auch auf engliſcher Seite von allen einſichtigen
Wirtſchaftsführern unumwunden zugegeben, daß Deutſchland und
England in ihrem Handel ſo ſtark aufeinander
angewie=
ſen ſind, wie das in höherem Grade von anderen
Handelsbezie=
hungen kaum geſagt werden kann. Es erübrigt ſich wohl, hier
die Gründe für eine ſolche offenbundige Lage im einzelnen zu
wiederholen. Auch in England ſieht man mit völliger Klarheit,
daß die Erſchwerungen der Einfuhr aus Deutſchland mit einer
entſprechenden Behinderung des Abſatzes engliſcher
Waren auf dem deutſchen Markt verbunden ſein
müſſen. Im Augenblick wird man ſich ja wohl nicht dazu
ver=
ſtehen können, die praktiſchen Folgerungen aus einer ſolchen
Ein=
ſicht zu ziehen. Aber vielleicht darf wan, wenigſtens für eine
nicht allzu ferne Zukunft, gewiſſe Hoffnungen an die
inter=
nationalen Beſtrebungen zur Aufhebung von
Ein= und Ausfuhrverboten knüpfen, wie ſie zuletzt im
September 1924 hervortraten. Bekanntlich beſchäftigt ſich die
Satzung des Völkerbundes auch mit einer internationalen
ge=
rechten Regelung des Handels, und aus dieſer Anregung heraus
haben ſich im Jahre 1923 31 Staaten im Genfer
Abkom=
men über die Zollförmlichkeiten verpflichtet, die bei
ihnen vorhandenen Ein= und Ausfuhrbeſchränbungen, ſobald es
die Umſtände geſtatten, nach Möglichkeit einzuſchränken. Das war
vielleicht zunächſt nur die Bekundung eines guten Willens. Die
Bewegung zeigte aber einen weiteren Fortſchritt darin, daß man
im September 1924 das Wirtſchaftskomitee des
Völ=
kerbundsrates veranlaßt hat, einen Entwurf zu einer
zwiſchenſtaatlichen Vereinbarung auszuarbeiten.
demzufolge die ſich anſchließenden Staaten innerhalb 6 Monaten
alle Ein= und Ausfuhrverbote und =Beſchränkungen aufheben
und neue in Zukunft nicht mehr erlaſſen ſollen. In der
Zwiſchen=
zeit wären die Verbote und Beſchränlungen auf ein Mindeſtmaß
zurückzuführen. Wenn man auch auf eine glatte Annahme eines
ſolchen Entwurfes in abſehbarer Zeit wohl kaum hoffen darf,
ſo wird man doch wohl damit rechnen können, daß die im
An=
ſchluß zu einem ſolchen Entwurf zu erwartenden internationalen
Beſprechungen immerhin dazu beitragen werden, einen
allmäh=
lichen Abhau der zahlloſen Zollſchranken und der anderen
Han=
delshemmungen in die Wege zu leiten, wenn auch aus
nahe=
liegenden Gründen in dieſem Entwurf von der Tarifpolitik und
2twaigen Zöllen, die einen Erſatz für Einfuhrverbote bilden
könnten, zunächſt nicht geſprochen worden iſt.
Im Zeichen
der Wietſchaftsverhandlungen.
Fortſchritte in den deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen.
In der letzten Woche haben die deutſch=franzöſiſchen
Wirt=
ſchaftsverhandlungen einen verhältnismäßig
gün=
ſtigen Verlauf genommen, da der derzeitige franzöſiſche
Han=
delsminiſter beſtrebt iſt, die Verhandlungen zu einem Abſchluß
zu bringen. An zuſtändiger Berliner Stelle, wird jedoch vor
einem übertriebenen Optimismus gewarnt, da noch nach wie
vor erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden
ſind, vor allem in der Frage der franzöſiſchen Zölle für
verſchie=
dene deutſche Waren. Ein weiterer Grund, nicht zu optimiſtiſch
zu ſein, iſt die gegenwärtige Kabinettskriſe in Frankreich, die
ſich ſo zugeſpitzt hat, daß das Kabinett Briand jeden Augenblick
zurücktreten kann. In dieſem Falle würden die Verhandlungen
eine neue Verzögerung erleiden, da die Stimme des
Handels=
miniſters für den Fortgang der Verhandlungen durchaus
maß=
gebend iſt und von ihr alles andere abhängt. Wir haben in
die=
ſem Punkte ſchon verſchiedentlich ſchlechte Erfahrungen gemacht,
daß nach einem Wechſel, im franzöſiſchen Handelsminiſterium
die Verhandlungen wieder von vorne beginnen mußten, und bis
ſich der neue Miniſter einsearbeitet und ſich zu einem Entſchluß
durchgerungen hatte, war diel Zeit verloren. Man befürchtet
da=
her, daß ein Rücktritt des Kabinetts uns wieder einen Strich
durch die Rechnung maci. Es iſt jedoch immerhin erfreulich,
feſt=
zuſtellen, daß auf franzöſi cer Seite ein gewiſſer
Verſtändigungs=
wille beſteht, der zu einem gewiſſen Grade aber doch wohl
dar=
auf zurückzuführen iſt, daß die in dem deuiſch=franzöſiſchen
Han=
delsproviſorium vorgeſehene Einfuhr von franzöſiſchem Obſt und
Gemüſe zu ermäßigten Zollſätzen nach Deutſchland bereits erfolgt
iſt, ſo daß von jetzt ab wieder der deutſche autonome Zolltarif in
Kraft tritt. Die Franzoſen haben aher das größte Intereſſe daran,
jetzt ihr Frühgemüſe nach Deutſchland einzuführen.
Nummer 85
Vom Tage.
Der ſächſiſche Landtaglehnte den von den radikalen
Sozia=
liſten eingebrachten Antrag auf Auflöſung des Landtages mit
60 gegen 27 Stimmen ab. Für den Antrag ſtimmten lediglich die
Kom=
muniſten und Nadikalſozialiſten.
Im preußiſchen Landtag wurde das kommuniſtiſche
Miß=
rauenspotum gegen das preußiſche
Staatsminiſte=
rium mit 196:182 Stimmen der Rechten und der Kommuniſten
ab=
gelehnt.
Der litauiſche Kriegsminiſter Dr. Byſtras hat mitgeteilt,
daß das Miniſterium einen Geſetzentwurf ausgearbeitet hat, nach dem
auf 18 Monatefeſtgeſctzt wird.
Reichspräſident von Hindenburg begeht am 7. April ſein 60jähriges
Militärjubiläum. Aus dieſem Anlaß wird ihm Reichswehrminiſter Dr.
GHefler die Glückwünſche der Reichsregierung und der Reichsmarine
aus=
ſprechen.
Der Wirtſchaftsausſchuß des vorläufigen
Reichswirtſchafts=
rates beſchloß, ſich gegen die Einfühxung der
Sommer=
zeit auszuſprechen.
Bratianu wird nächſten Samstag mittag dem rumäniſchen König
ſein Rücktrittsgeſuch überreichen.
Der franzöſiſche Finanzminiſter hat in der Kammer ein neues
proviſoriſches Budgetzwölftel eingebracht.
Die Verwaltung Elſaß=Lothringens iſt dem franzöſiſchen
Juſtizminiſter Pierre Laval übertragen worden.
Das internationale Schiedsgericht im Haag hat über die
Auslegung des Dawesplanes beſchloſſen, daß die für
Sozial=
verſicherungen in Elſaß=Lothringen und Oberſchleſien an Frankreich und
Polen zu leiſtenden Beträge in den Jahreszahlungen einbegriffen ſind.
Nach jugoſlawiſchen Meldungen iſt in Paris eine Liga gebildet
worden, deren Ziel die Vereinigung aller Balkanſlawen
in einem ſüdflawiſchen Staat iſt.
Im Unterhaus erklärte am Mittwoch Churchill, daß Lord Cecil
Großbritannien auf der am 18. Mai in Genf ſtattfindenden
vorbereitenden Abrüſtungskonferenz vertreten werde,
ob=
wohl Chamberlain hoffe, ſelhſt nach Genf gehen zu können.
Nach einer Meldung aus Peking ſoll General Feng entſchloſſen
ſein, Peking auf alle Fälle gegen die anrückenden Truppen Si=
Tſching=
lins, Tſchang=Tſo lins und Wu=Pei=Fus zu halten.
Die Regelung der deutſch=öſierreichiſchen
Wirtſchaftsverhandlungen.
Bei dem Aufenthalt des Bundeskanzlers Rameck in Berlin
ſoll eine Vorbeſprechung über die beſtehenden wirtſchaftlichen
Verhandlungen ſtattfinden. Eine Vereinbarung dürfte während
dieſes Beſuches noch nicht getroffen werden. Es iſt beabſichtigt,
zunächſt ein proviſoriſches Uebereinkommen mit Deutſchland
ab=
zuſchließen. In erſter Linie ſollen Erleichterungen für die
öſter=
reichiſche Landwirtſchaft erzielt werden. Dieſes Abkommen mit
Deutſchland dürfte nur wenige Poſitionen umfaſſen. Wie
ver=
lautet, beabſichtigt der Miniſter für Handel und Verkehr, zum
Abſchluß der eigendlichen Handelsvertragsverhandlungen
perſön=
lich nach Berlin zu kommen. Der öſterreichiſch=tſchechiſche
Schieds=
vertrag wird in der morgigen Sitzung des Natiovalrates
rati=
fiziert werden.
Die Handelsvertragsverhandlungen mit Spanien.
Madrid, 25. März.
Außenminiſter Ayngas berichtete geſtern im Miniſterrat über
die Handelsvertragsverhandlungen mit
Deutſch=
land, die eine günſtige Wendung genommen hätten. Er
betonte ferner, daß in Deutſchland, wie der Verlauf der
Reichs=
tagsſitzung beweiſe, eine ſtarke Strömung zugunſten Spaniens
eingetreten ſei. Der neue deutſche Botſchafter Welczeck überreichte
heute ſein Beglaubigungsſchreiben. Seine Anſprache ſowie die
Antwort des Königs waren in überaus freundſchaftlichem Tone
gehalten. Sie erwähnten beide die zwiſchen Spanien und
Deutſchland beſtehenden ausgezeichneten Beziehungen. Welczeck
beſuchte nach dem Empfang beim König Primo de Rivera.
Moskaus ſchwindender Einfluß in China.
Moskau, 25. März.
Die Niederlage des Marſchalls Feng wird in hieſigen politiſchen
Kreiſen außerordentlich unangenehm empfunden. Man befürchtet, daß
der Einfluß der Sowjetregierung in China dadurch erheblich geſchwächt
und die ruſſiſch=chineſiſche Grenze dadurch freigelegt werde. Durch die
größere Bewegungsfreiheit Marſchall Tſchang=Tſo=Lins befürchtet man
weiterhin für Sowjetrußland ungünſtige Einwirkungen auf die chineſiſche
Oſtbahn. Die Sowjetregierung, heißt es, müſſe ſich aus dieſen Gründen
mit der Frage eines Aequivalents in China beſchäftigen. — Nach einer
Meldung aus China befindet ſich General Feng auf dem Rückzug nach
Urga.
* Die Schwierigkeiten Raoul Pörets.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 25. März.
Die franzöſiſche Umſatzſteuer muß erhöht werden, ſonſt bleibt
nur ein Ausweg offen, die Inflation. Damit läßt ſich die
Situa=
tion, in der ſich Frankreichs Finanzminiſter befindet, am klarſten
charakteriſieren. Schon der Sütrz Briands vor den Genfer
Ver=
handlungen bedeutete einen ſehr ſchwzeren Schlag für die
fran=
zöſiſche Finanzpolitik. Jeder Tag, um den ſich die Budgetdebatte
verlängert, bedeutet für das Schatzamt einen Verluſt von 20
Millionen. Raoul Péret, der Finanzminiſter, befindet ſich
viel=
fach in derſelben Lage wie ſein Vorgänger Doumer. Die
Stim=
mung in der Kammer iſt für die Regierung äußerſt froſtig.
Wie=
der iſt die ganze Politik auf Finanzſragen reduziert, und in
dieſer Beziehung ſteht die Regierung keineswegs beſſer als vor
Genf.
Der einzige Aküppoſten, den Briand wirklich für ſich hat,
iſt die Dringlichkeit der Lage. Er identifiziert — wenn möglich —
ſich noch viel ſtärker mit dem jetzigen Finanzminiſter als mit
Doumer. Wohl zum erſten Male ſeit langer Zeit ſcheint er ſich
in einer Finanzfrage — die Finanzpolitik iſt ſchließlich nicht ſein
Gebiet — feſt zu engagieren. In den Parteien iſt die Lage
äußerſt verworren. Die Erklärung der Sozialiſten, daß ſie
nun=
mehr auf ihre paſſive Nolle verzichten, hat in vielen Herzen die
Lieblingsideen des „onze mai” aufleben laſſen. Beſonders bei
den Radikalſozialiſten iſt dies der Fall. Daß Malpy, der die
Partei in der Regierung als Innenmtniſter vertritt, ſich auf
einige Tage von der Politik zurückziehen mußte, um ſeine durch
die Aufregungen angegriffene Geſundheit in Nizza herzuſtellen,
verſchlimmert die Situatjon ganz beträchtlich. Die
radikalſozia=
liſtiſche Partei war nie beſonders einheitlich, jetzt aber, da Malvy,
der markanteſte Vertreter der Partei, ſich auf einige Tage
zurück=
zog, ſcheint ſie ſich kaum mehr an die Regierung gebunden zu
fühlen. Raoul Péret muß alſo nach dem Muſter Doumers ſich
um Kompromiſſe bemühen, dieſe pflegen aber auf dem äußerſt
heiklen Gebiete der Steuergeſetzgebung in der letzten Zeit nur
ſelten zu gelingen. Einzelne Abgeordnete ſind ganz feſt an die
Forderungen ihrer Wähler gebunden, und gerade in den Fragen
der Umſatzſteuer und verſchiedener Tariferhöhungen wirkt ſich
das ſehr fatal aus.
Der Franken hat einen Rekordtiefſtand erreicht, und die
Argumentation der bedingungsloſen Anhänger der
Stabiliſie=
rung ſind durch das Schickſal des belgiſchen Franken, welcher
rotz der angeblichen Stabiliſierung einen erheblichen Teil ſeines
Wertes einbüßte, empfindlich geſchwächt.
Es iſt ſchwer vorauszuſehen, in welcher Richtung jetzt die
franzöſiſche Finanzpolitik ihre Entwicklung nimmt. Die politiſche
Situation iſt labil. Bezeichnenderweiſe denkt jetzt niemand mehr
daran, daß Briand einen neuerlichen Finanzminiſterwechſel
zu=
ließe. Man denkt vielmehr an einen gemeinſamen Rücktritt der
ganzen Regierung, wenn ſich der Fall wiederholen würde, daß
die Kammer ihr Vertrauen dem Finanzminiſter entzieht. Eine
neue Kartellregierung wirft ihre Schatten voraus, wenigſtens in
der Phantaſie derer, welche an eine nahe Regierungskriſe
glau=
ben. Dieſe Entwicklung der Dinge wäre nicht unlogiſch.
Immer=
hin könnte das in zwiefacher Hinſicht eine ungünſtige Wirkung
ausüben. Erſtens ſcheint die Angſt des Kartells vor der
Infla=
tion mehr theoretiſch zu beſtehen, zum mindeſten ſind die Mittel,
mit denen man ſie eindämmen will, untauglich, zweitens könnte
aber der Sturz Briands in außenpolitiſcher Hinſicht die
Stim=
mung in Europa verdüſtern. Gründe ſind alſo genug
vorhan=
den, um die Regierung Briands im Amte zu behalten, und dies
weiß man auch in der franzöſiſchen Kammer. Trotzdem birgt die
politiſche Lage noch ſehr viele Schwierigkeiten in ſich.
Das unnachgiebige Braſilien.
* Berlin, 25. März. (Priv.=Tel.)
Der braſilianiſche Außenminiſter läßt durch das
Reuterbüro eine Meldung verbreiten, die darauf hinausläuft,
daß er auch im Herbſt dem Eintritt Deutſchlands
in den Rat die gleichen Schwierigkeiten in den
Weg ſetzen werde, wenn nicht zuſammen mit
Deutſchland ein ſüdamerikaniſches Land in den
Nat aufgenommen werden würde. Das könnte
heißen, daß damit auch im Herbſt die Aufnahme Deutſchlands
unmöglich bleibt und hinausgeſchoben werden muß bis zum
Januar nächſten Jahres, weil Braſilien vermutlich, falls es auf
einem Widerſtand beharrt, bei der Neuwahl nicht in den Rat
gewählt werden dürfte. Aber bis zum Herbſt iſt noch viel Zeit,
und vermutlich hat der Braſilianer dieſe Erklärung nur
abge=
geben, um auf die Kommiſſion, die im Laufe des Sommers tagt,
einen Druck anszuüben, damit in ihrem Vorſchlag bereits der
ſtändige Sitz für Braſilien enthalten iſt.
*Melchior Viſchers „Fußballſpieler und
Indianer”
(Zur Uraufführung der Jungen Bühne am Samstag, den
27. März, im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters.)
„Es muß aufhören, daß wir vom Urwald träumen.” So ſagt
Opito, der junge Indianer, der die Jagdgründe ſeiner Ahnen
ver=
laſſen hat, um bei den öſtlichen Bleichgeſichern Fußball zu ſpielen.
Melchior Viſcher, der Dichter des Stückes „Fußballſpieler und
Indianer”, bezeichnet ſein Stück mit dem etwas umfänglichen,
aber durchaus richtigen Untertitel: „Für die alte Welt eine
Tra=
gödie, für die neue Welt eine Komödie und umgekehrt.‟ Dieſe
dichtung iſt — kurz geſagt — nichts anderes als eine
Verherr=
lichung derjenigen Begriffe, die die heutige Jugend unter „neuer
Sachlichkeit” zuſammengefaßt hat. Der Urwald, das iſt für dieſe
Jungen Vergangenheit, Rückblick, ſchroff ausgedrückt
Sentimen=
talität, von der ſelbſt zu träumen nicht mehr erlaubt ſein ſoll,
Denn Träunie ſchwächen ab, vermindern die Tatbereitſchaft zu
dem nüchternen unheroiſchen Leben, das dieſe Jugend vorhat, ein
Leben, deſſen Erfolge ſich am beſten durch „goals” ausdrücken
laſſen, Reſultate einer entſchloſſenen, ſachlichen, unſentimentalen
dreſſierten Zuſammenarbeit, an deren Gelingen Muskel und Hirn
in gleicher Weiſe beteiligt ſind. Der Sport in jeder Form iſt das
Ideal der zukunftsfreudigen jungen Generation, wobei wir uns
hüten müſſen, das Wort „Ideal” in einem überlieferten
roman=
tiſchen Sinn zu gebrauchen, denn das würde uns gerade von
dieſen Jungen äußerſt übel genommen. Schon, daß man einen
gelungenen Schuß ins Tor „ideal” nennen kann, iſt ein Beweis
für die Wendung, die die Bedeutung dieſes geduldigen Wortes in
unſerer Zeit genommen hat. Melchior, dem ſchon manche
dra=
matiſche Arbeit gelungen iſt, hat in dieſem Stück den Verſuch
ge=
macht, einmal fern von aller Literatur die Sehnſucht ſeiner
gleich=
altrigen Genoſſen dramatiſch zu verwerten, und wenn wir auch
noch ſo viel gegen die durchſchnittliche Ebene einzuwenden haben,
auf der ſich das Leben dieſer Nachkriegsgeneration abſpielt, ſo
müſſen wir doch zugeſtehen, daß ſie es verſtanden hat, ſich alle
Ge=
wichte vom Hals zu ſchaffen, die uns das Gehen in freier Luft
noch erſchweren. Die Dramatik früherer unvollkommenerer
Zei=
ten ſpielt ſich bezeichnenderweiſe zum größten Teil in geſchloſſenen
Räumen ab. Der neue Ton, den Melchior Viſcher anſchlägt,
braucht Licht, Luft, Himmelsraum, es iſt die Lebensatmoſphäre
des Kampſplatzes, es iſt der friſche, nüchterne Geruch des jungen
Raſengraſes, der dieſes ganze Stück durchweht. Wir werden
vielleicht einmal dieſe ganze Geſte als etwas zu kraftmeieriſch
empfinden, zu muskelfreudig, in einem ſehr weiten Sinn zu
wenig angereichert mit wirklichen Lebens= und Bildungsſtoffen,
aber daß ſie der vollkommene, wenn auch nicht immer willkommene
Ausdruck einer Generation iſt, das wird man einmal zugeſtehen
müſſen.
Melchior Viſchers „Fußballſpieler und Indianer” ſetzt die
Reihe der in die diesjährige Junge Bühne aufgenommenen Stücke
fort, inſofern, als es, wie alle dieſe Werke, ein Symptom unſerer
Zeit iſt. Gab „Anja und Eſther” einen Einblick in die
Ver=
wirrung und Wirrnis einer Jugend, die noch an den Wirkungen
der großen Weltkataſtrophe zu leiden hat, gab Döblins „
Lu=
ſitania” die Untergangsſtimmung, die unſere älteren Dichter
er=
füllt, ſo iſt Melchior Viſchers Stück ein Ausblick in freiere Zukunft.
Wenn wir das umfangreiche Buch (Guſtav Kiepenheuer Verlag,
Potsdam) leſen, ſo iſt der Geſamteindruck der einer unbeſchwerten
Heiterkeit und der Genugtuung, daß für unſere Jugend das
Dickicht einer weltſchmerzlichen, von überhitzter Erotik ungeſund
ausgefüllten Periode vorüber iſt, und dieſer Ausblick, durch
manche andere Produktion unſerer jüngſten Dichter beſtätigt, gibt
eine Hoffnung, die uns beruhigt in die Zukunft ſehen läßt. Und
wenn nur die Tatſache übrig bleibt, daß ſich junge Menſchen
entſchloſſen haben, jenſeits der Literatur nur dem Leben, wie es
ihnen zukommt, zu dienen, ſo verdanken wir Melchior Viſcher
Einſicht und Ausſicht genug.
G.
*Die Kantate „Aus tiefer Not”
Man wünſcht von mir eine kurze Einführung in die Kirchen=
Kantate „Aus tiefer Not”, die am künftigen Sonntag in der
Johanneskirche in Darmſtadt geſungen wird.
Der Text der Kompoſition beſteht in der ſchönen von Martin
Luther verfaßten metriſchen Ueberſetzung des 130. Pſalms, dieſes
gewaltigſten Bußgeſanges aller Zeiten. Wenn S. Bach in ſeinen
Choralkantaten meiſt nur den erſten und letzten Vers wortgetreu
aus dem Choral übernimmt, und ſtatt der dazwiſchen liegenden
Strophen zu Gunſten der von ihm bevorzugten muſikaliſchen
Formen (Rezitativ, Arie uſw.) lieber eine vom Original
ab=
weichende Paraphraſierung der in dieſen Strophen
ausgeproche=
nen Gedanken benutzt, ſo iſt in der zu beſprechenden Kompoſition
der Choral, was den Text betrifft, durchweg in der Urgeſtalt
ver=
wendet worden, weil dadurch eine muſikaliſche Geſtaltung
herbei=
geführt wird, die der heutigen Auffaſſung von kirchlicher
Hal=
tung mehr zu entſprechen ſchien, als jene ältere, die ſich für die
Empfindung namentlich der Reformierten unter uns ein
wenig dem Konzertmäßigen annähert. Die muſikaliſche
Aus=
führung ſtützt ſich dementſprechend in allen fünf Strophen auf die
Chöralmelodie, die im erſten Vers in der Weiſe Pachelbels be=
arbeitet iſt: Die Melodie in langen Noten im Sopran, während
die tieferen Stimmen ſie in kürzeren Notenwerten fugenartig
durchführen. Im zweiten Vers trägt der Baßchor die Melodie
des Chorals vor; eine Clarinette ſingt dazu eine ſchmerzlich
pathetiſche weit ausgreifende Melodie, während das
Streich=
orcheſter dieſe Kombination mit gleichſam angſtvoll bebenden und
ſtockenden Akkorden begleitet: „Des muß dich fürchten
Jeder=
mann” Im Inſtrumentalbaß liegt die Melodie bei der dritten
Strophe, während Alt und Tenor in bewegter Figuration und
lebhafterem Zeitmaß ſich zu den Worten ergehen: „Darum auf
Gott will hoffen ich” Vers 4, von einer Sopranſtimme mit
Begleitung einer Solovioline und des Streichorcheſters
vorgetra=
gen, läßt in ziemlich freier Behandlung die Melodie des Chorals
mehr nur anklingen. In ihr ſpricht ſich das Gefühl der im Glauben
gewonnenen Erlöſung aus, worauf der letzte Vers in ſchlicht
homophoner Faſſung der Melodie den ganzen bis dahin
entfal=
teten Komplex von Gedanken und Empfindungen zuſammenfaßt
und ſo das Werk beſchließt.
Mendelsſohn.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Herolde des Frühlings. Jeder kennt ſie, die
erſten Boten von Frühlingsſonne, grünen Fluren und milden
mondbeſtrahlten Nächten: Storch, Schwalbe und Kuckuck, deren
erſter Flügelſchlag nach langer Abweſenheit den Abſchied von
Winter, Eis und Froſt verkündet. Weiß man aber auch von den
anderen gefiederten Sendboten des Frühlings, von den
Schwär=
men der winzigen Weidenlaub= und Fitislaub=Sänger, von dem
munteren Treiben des bunten Steinſchmätzers, von den
Lebens=
gewohnheiten der Bachſtelzen, Bekaſſinen und Kiebitze und den
vielen anderen Muſikanten unſerer Wieſen und Wälder? Wer
an ihrem täglichen und nächtlichen Konzert noch mehr Freude
haben will, muß mehr wiſſen als ihre Namen. Im neuen Heft
der „Koralle” erzählt Profeſſor Braeß, der bekannte Ornithologe,
mancherlei und viel Neues von ſeinen Studien und Beobadk
ungen in der Vogelwelt. Auch über andere feſſelnde Themen
fehlen leſenswerte Aufſätze nicht: Elektriſche Exploſionen bei
20000 Grad — Was iſt Leben? Die Antwort des Veilchens —
Die Waſſer des Menam — Balzkämpfe der Kreuzottern — uſw.
— Eine bisher noch unbekannte dramatiſche Dichtung
Bal=
ac s, die Komödie „Kampf der Frauen” wurde von Dr.
Walter Meckauer zum erſtenmal ins Deutſche überſetzt und
für die Bühne bearbeitet. Das Werk iſt von Intendant
Weichert zur alleinigen Uraufführung am
Schau=
pielhaus Frankfurt a. M. angenommen worden.
Nummer 85
Freitag, den 26. März 1926
Seite 3
Abbau=Sebatte im heſſiſchen Landtag.
Der Kampf um das Landesamt
für das Bildungsweſen.
Beginn der Ausſprache über die Erſparnisanträge.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 9 Uhr 30 Minuten.
Abg. Weckler (Ztr.) richtet an die Regierung eine Kleine
An=
frage wegen der Entlaſſung von Eiſenbahnern in Gießen und
Fried=
berg. Er macht auf verſchiedene Härten bei dieſer Maßregel
aufmerk=
ſam, u. a., daß es ſich zum Teil um Leute handelt, die das 50.
Lebens=
jahr bereits überſchritten haben. — Staatsrat Balſer erwidert
darauf, daß die Regierung ſich mit der Eiſenbahnverwaltung in
Ver=
bindung geſetzt hat, um der Angelegenheit auf den Grund zu gehen.
Auch Abg. Wolf bringt Beſchwerden über die
Eiſenbahnverwal=
tung vor.
In einer Kleinen Anfrage weiſt Abg. Weckler (Ztr.)
darauf hin, daß bei der Poſt 9000 neue Stellen im Etat
vor=
geſehen ſind, und fordert, daß in erſter Lixie auf Wartegeld geſtellte
Beamte für dieſe Poſten berüchſichtigt werden. Staatspräſident
Ulrich ſagt zu, daß er in dieſem Sinne bei dem Reichspoſtminiſter
vorſtellig werde.
Abg. Galm (Kom.) fragt nach den Bedingungen an, unter denen
Beamte der Domanialverwaltung Wein zu verbilligtem Preiſe erhalten.
Staatsrat Balſer gibt darüber Auskunft.
In einer Anfrage des Abg. Reuter (Soz.) wird erklärt, daß in
rheinheſſiſchen Orten Wohnungen leer ſtehen, weil für ſie zu hohe
Miet=
preiſe verlangt werden. Miniſter Raab erwidert, daß der Regierung
davon nichts bekann ſei, und giot im Anſchluß daran auf verſchiedene
andere Fragen Auskunft.
Die Beratungen des Staatshaushalts werden bei den
Ka=
piteln 53 bis 74 fortgeſetzt; dieſe behandeln das Landesamt
für das Bildungsweſen. Es wird zunächſt in die allgemeine
Ausſprache eingetreten.
Abg. Dr. Leuchtgens (Bbd.): Bei dem Kapitel Landesamt
han=
delt es ſich bei einer Geſamtausgabe von 36 Millionen um einen
Staats=
zuſchuß von 29½ Millionen. Die Oeffentlichkeit hat ſich in der letzten
Zeit mit der Schule beſchäftigen müſſen im Hinblick auf die geplanten
Sparmaßnahmen, die vor den Schuleinrichtungen nicht Halt machen
dürfen. Im Jahre 1913 war das Landesamt noch eine Abteilung des
Miniſteriums des Innern, in dem 5 akademiſche ſowie 3 mittlere
Be=
amte tätig waren. Die Buchhaltung wurde von dem Miniſterium
mit=
beſorgt. In der heute ſelbſtändig gewordenen Zentralſtelle, dem
Lan=
desamt für das Bildungsweſen, ſind 26 Beamte tätig, dazu 13
akade=
miſche, wenn man den Leiter des Werkunterrichts und den für
Jugend=
pflege dazu rechnet. Das iſt eine unerhörte Aufblähung. Das
Landes=
amt für das Bildungsweſen hat, alſo ungefähr ebenſoviel Beamte, wie
das frühere Jnnenminiſterium, mit den dazu gehörigen 3
Unterabtei=
lungen. Es ſteht feſt, daß die höheren Beamten im Landesamt nicht
voll beſchäftigt ſind. Redner führt als Beiſpiel die 4 Oberſchulräte an,
von denen nur einer voll beſchäftigt iſt. Bei den Referenten für das
höhere Schulweſen iſt einer zu entbehren. Es herrſche nirgends ein
ſolches Bild der inneren Zerfahrenheit, wie im Landesamt. Das habe
ſich am beſten bei den Verhandlungen im Sechſerausſchuß gezeigt. Der
verantwortliche Leiter, der Herr Staatspräſident, habe hier nicht nach
dem Nechten geſehen. Die Denkſchrift über den Abbau der Volksſchule
ſei nicht einmal ſämtlichen Mitgliedern des Landesamts, vor allem den
Referenten für das höhere Schulweſen, bekannt geweſen. Die
Denk=
ſchrift ſelbſt ſuche die öffentliche Meinung irrezuführen; während nach
dem Staatsvoranſchlag für den Schüler der höheren Schulen 120 Mark
zu leiſten ſeien, gebe die Denkſchrift an, daß 218 Mark verausgabt
wür=
den. Das von dem Landesamt vorgelegte Material laſſe jegliche
Objek=
tivität vermiſſen. Die Regierung hat die Verhältniſſe bei der
Volks=
ſchule erſt durch eine Statiſtik geklärt — vorher hat ſie ſelbſt keine
Ahnung davon gehabt. Es ſtelle ſich nun heraus, daß von den 4000
Volksſchulklaſſen 960 Klaſſen weniger als 30 Schüler haben. Als dieſe
Statiſtik in dem Finanzausſchuß vom Redner ausgewertet wurde, zeigte
es ſich, daß das Landesamt gar nicht im Bilde war. Einer der
Schul=
räte behauptete in jener denkwürdigen, kataſtrophal wirkenden Sitzung
in ſeiner Verlegenheit, es könnten vielleicht 12 Klaſſen abgebaut
wer=
den. Als Oberſchulrat Jung dem Redner zuruft, das ſei ja gar nicht
wahr, erklärt dieſer, Herr Oberſchulrat Jung ſei es geweſen, der dies
geſagt habe. Der Redner betont, daß Oberſchulrat Jung keinen Eid
darauf leiſten würde, daß er dies nicht geſagt habe. Hier könne er es
leicht ableugnen. Mit einem gewiſſen Syſtem und auch mit einem
ge=
wiſſen Geſchick verſuche man, in der Oeffentlichkeit, in den
Proteſtver=
ſammlungen, namentlich auch in der Lehrerpreſſe, die ganze Erregung
über den bevorſtehenden Abbau auf ihn abzuladen. Man ſolle die
Vor=
würfe nicht gegen ihn, ſondern gegen die zuſtändige Stelle, und das ſei
der Miniſterialdirektor im Landesamt, richten. Er habe auf allen
Ge=
bieten der Staatsverwaltung Erſparungen angeſtrebt. Er ſei ſelbſt
da=
für eingetreten, daß landwirtſchaftliche Schulen und
Landwirtſchafts=
ämter abgebaut würden. Er ſei in einer geradezu unflätigen Weiſe,
namentlich in dem Organ des Landeslehrervereins, dem „Schulboten
für Heſſen”, mitgenommen worden. Es ſei kein Zeichen einer
beſon=
deren Bildung, daß man ihn wegen ſeiner politiſchen Auffaſſung
per=
ſönlich in den Schmutz zu ziehen verſuche. Redner kommt ſodann auf
die Proteſtverſammlung des Heſſiſchen
Lehrerver=
eins in der Woogsturnhalle zu ſprechen. Er bezeichnet die Vorgänge
dort als tief bedauerlich im Intereſſe des Anſehens des Lehrerſtandes.
Dieſe ſeine Auffaſſung ſei ihm durch zahlreiche Zuſchriften beſtätigt
wor=
den, worin die Ausſchreitungen nicht gebilligt wurden. Es ſei nicht
der Ton und die Art, wie ſie die Verſammlung an den Tag gelegt habe,
die man bei anſtändigen und gebildeten Menſchen Gäſten gegenüber
er=
warten dürfe. Die Verſammlung ſei nicht dazu angetan geweſen, dem
Lehrerſtand neue Sympathien zu erwerben. Die Urſache der
Mißſtim=
mung ſei doch das Landesbildungsamt, das bei der Abnahme der
Schülerzahl rechtzeitig hätte einſchreiten müſſen. Der verantwortliche
Leiter dieſes Amtes, der Staatspräſident, gehöre eigentlich wegen grober
Fahrläſſigkeit nach Artikel 47 der Verfaſſung vor den Staatsgerichtshof.
Der Redner erläutert dann die Sparanträge ſeiner Partei, die ſich
keineswegs nur auf die Volksſchule, ſondern auch auf die höheren
Schu=
len und auf die Hochſchulen beziehen. Abg. Dr. Leuchtgens erläutert
dann Abbauanträge des Bauernbundes, wonach 800 Volksſchulklaſſen
aufgehoben werden ſollen. Als der Redner erklärt, daß man ſich
da=
gegen ſtemme, weil durch dieſe Anträge Lehrer aus der Stadt aufs Land
verſetzt werden müßten, die das natürlich nicht wollten, enrſteht
an=
dauernde Unruhe im Hauſe, die ſich noch ſteigert, als er erklärt, daß in
der Stadt die guten Parteifreunde der demokratiſchen Führer, der
Her=
ren Urſtadt und Henrich, ſäßen. Die Junglehrer würden nur von den
demokratiſchen Lehrern vorgeſchoben. Das Landesamt für das
Bil=
dungsweſen wolle in erſter Linie Lehrerſtellen auf dem Lande abbauen,
obwohl dort die Verhältniſſe für den Abbau nicht ſo geeignet wären,
wie in der Stadt, wo aber die Parteifreunde geſchont werden müßten.
Der Bauernbund wolle die 27 Kreisſchulräte bis auf 17 abbauen; auch
hier widerſetze ſich ein Teil der Lehrerſchaft, obwohl ſonſt die Lehrer
immer gegen die Schulaufſicht wären. Hierfür ſei wohl wieder die
Parteipolitik maßgebend. Weiter übt der Redner Kritik an dem
Werk=
unterricht, an der Jugendpflege und dem Fortbildungsſchulunterricht.
Bei Beſprechung der Abbauanträge, die ſich auf die höheren Schulen
beziehen, legt der Redner ſeinen und ſeiner Partei Standpunkt dahin
feſt, daß nicht beſtimmte höhere Schulen in einer Stadt bezeichnet
wer=
den dürften, ſondern die Frage, welche Anſtalt aufgehoben werden folle,
müſſe noch genau geprüft werden. Es ſollen 80 Lehramtsaſſeſſoren
ab=
gebaut werden; gegen den Abbau im Sechſerausſchuß hatten die
Links=
parteien geſtimmt, dann aber in den Volksverſammlungen behauptet,
der Bauernbund wolle bloß Abbaumaßnahmen bei den Volksſchulen
durchführen. Wenn die Linke des Hauſes den Anträgen der Rechten
nicht zuſtimme, werde das Volk ihr die Quittung geben.
Abg. Lux (Soz.) beſchwert ſich, daß der von dem Abg. Müller
ge=
machte Zwiſchenruf „Spakenkopf” nicht gerügt worden ſei.
Vizeprä=
ſident Nußerklärt, daß er wegen der Unruhe im Hauſe den Zuruf nicht
gehört habe; er ermahnt die Abgeordneten, derartige Zwiſchenrufe zu
unterlaſſen.
Nach einer Pauſe wird eie Regierungsvorlage über die Erſtreckung
des Finanzgeſetzes für das Rechnungsjahr 1925 auf die erſten zwei
Mo=
nate des Rechnungsjahres 1926 beraten. Der Geſetzentwurf wird gegen
die Stimmen der Rechtsparteien angenommen.
Miniſterialdirektor Urſtadt gibt die Erklärung ab, daß die
Be=
hauptung, Oberſchulrat Jung habe nur 12 Schulſtellen abzubauen
beab=
ſichtigt, unzutreffend ſei; die Angabe hätte ſich nur auf Darmſtadt
be=
zogen.
Abg. Dr. Keller (D. V. P.): Das Landesamt für das
Bildungs=
weſen iſt ſchon immer heiß umſtritten worden. Diesmal wird der Kampf
noch ſchärfere Formen annehmen. Redner verſichert auf einen Zuruf
hin, daß er nicht der Verfaſſer der Spektatorartikel im „Darmſtädter
Tagblatt” iſt. Diesmal werden die grundſätzlichen Fragen nicht die Rolle
ſpielen wie ſonſt, obwohl ſie an Bedeutung nichts verloren haben. Jede
Einſchränkung einer ſtaatlichen Einrichtung hat etwas Bedenkliches, denn
dadurch wird planvoll Geſchaffenes ernſtlich gefährdet, unter Umſtänden
ſogar zerſtört. Deshalb wird wohl niemand leichtſinnig an ſolche
Ab=
baumaßnahmen herantreten. Es iſt auch zu bedenken, daß hier nicht
nur materielle Werte, ſondern daß auch das Menſchenglück unter
Um=
ſtänden auf dem Spiele ſteht. Deshalb muß es oberſte Pflicht ſein, die
Lage genau zu prüfen. Es handelte ſich diesmal vor allem um die Frage,
ob aufs neue im Schulweſen geſpart werden kann und wieviel. Wenn
auch Vergleiche nicht unbedingt maßgeblich ſein können, ſo ſeien ſie doch
immerhin lehrreich. Heſſen ſtand im Jahre 1911, im Schulweſen, was
die Klaſſenfrequenz anlangt, am günſtigſten da. Ihm folgte Sachſen
und dann Preußen, Bayern und Baden. Heſſen hatte damals 54
Schü=
ler in der Klaſſe. Im Jahre 1921 iſt Bayern an die Spitze gerückt, dem
Sachſen und Heſſen folgen. Erſt in größerem Abſtand folgen Thüringen,
Preußen und Württemberg, während Baden, das Muſterland des Herrn
Hellpach, eine Durchſchnittszahl von 47 aufweiſt, hat Heſſen nunmehr 43.
Ein Uebergang von Heſſen an Preußen würde einen Abbau von einem
Viertel der Lehrer bedeuten. Weiter macht der Redner Angaben über
die Zahlen der höheren Schüler und der Volksſchüler in Heſſen und in
den anderen deutſchen Ländern. Vor 15 Jahren gingen 10 Prozent der
Schüler in die höheren Schulen, heute ſind es 16 Prozent. Die
Ab=
nahme der Schülerzahl in Heſſen habe noch nicht aufgehört; nach dem
Landesamt für Statiſtik wird die erſte Zunahme der Schülerzahl von
1930 ab zu erwarten ſein und von 1940 ab erſt eine konſtante Zahl von
50 000 erreichen. An Oſtern würde keine Vermehrung der Schüler zu
erwarten ſein; es würden wahrſcheinlich ebenſoviele Schüler
aufgenom=
men, wie abgehen. Der Schülerrückgang ſei als dauernd anzuſehen. Der
Geburtenrückgang werde bei den höheren Schulen kaum eine
Verän=
derung herbeiführen. Eine Anpaſſung der Lehrerzahl an die
Schüler=
zahl werde ſich künftig nicht vermeiden laſſen. Der Zentrumsantrag
ſpreche dies auch aus, aber er ſei ſpäter verwäſſert worden. Die
Frak=
tion der Deutſchen Volkspartei verwahre ſich dagegen, daß ſie
bildungs=
feindlich ſei. Bei der höheren Schule müßten dieſelben
Abbaumaß=
nahmen eingeführt werden, wenn ſich dieſelben Abnahmeerſcheinungen
wie bei den Volksſchulen zeigten. In vielen höheren Schulen wäre in den
unteren Klaſſen eine höhere Durchſchnittszahl an Schülern, als in den
Volksſchulen. In kleineren Gemeinden dürften die Schulen,
entgegen=
geſetzt der Anſchauung des Oberſchulrats Jung, nicht abgebaut werden.
Die Lehrer in Darmſtadt, Offenbach und Mainz hätten durchſchnittlich
nur 31 Schüler. Die Sonderklaſſen und Förderklaſſen ſeien nicht zu
beanſtanden, wohl aber in der übergroßen Zahl, ſo wären in
Offen=
bach und Darmſtadt 35 Prozent der Volksſchulklaſſen ſolche Sonderklaſſen.
75 Orte mit mehr als 8000 Einwohnern könnten ganz gut die
Abbau=
maßnahmen tragen, ohne geſchädigt zu werden. In Darmſtadt wird
beim Abbau die Schülerzahl einer Klaſſe von 31 nur auf 36 anſteigen.
In höheren Schulen dürfe der 5. Jahrgang erſt geteilt werden, wenn
48 Schüler vorhanden ſind, eine Volksſchulklaſſe würde in dieſem
Schul=
jahr alſo noch weniger Schüler aufweiſen. Die Schulen in Worms und
Gießen würden vermutlich weniger von den Abbaumaßnahmen
betrof=
fen, weil man dort vorſichtiger in der Einrichtung von Förderklaſſem
war. Die perſönlichen Rückwirkungen der Abbauanträge wären ſchwer,
aber in anderen Ländern wären die Anſtellungs= und
Verwendungs=
verhältniſſe viel ſchwieriger, als in Heſſen, namentlich in Baden und
Preußen. Geht es den Lehreranwärtern etwa ſchlechter als den anderem
Anwärtern im Staatsdienſt?! Hat man dafür in der Oeffentlichkeit in
der gleichen Art und im gleichen Maße und mit derſelben Leidenſchaft
mobil gemacht? Ich habe nichts davon gemerkt, daß man mit den im
der vorigen Woche abgebauten 10 Forſtaſſeſſoren bei den Linksparteien
ein beſonderes Mitleid und Mitgefühl empfunden hat. Aus dem
Klage=
ruf der Anwärter für das höhere Lehramt, die ſich ja aus denſelben
Be=
völkerungsſihichten wie die Lehrer rekrutieren, geht die erſchütternde
Lage dieſer Anwärter hervor. Auch da appeliere ich an ihr gutes Herz,
meine Herren von der Linken, für das Elend, das viel größer iſt, als
das der Junglehrer. Dabei ſind es meiſt ältere Leute, zum Teil fogar
Kriegsteilnehmer. Die Behörde hat ſie bisher nicht mit dem gleichem
Wohlwollen behandelt wie die Junglehrer. Auch keine
Proteſtverſamm=
lung hat ſich für ſie eingeſetzt. Ein Studienaſſeſſor iſt ſeit 9 Monaten
in Heſſen angeſtellt worden, dagegen 140 Schulamtsanwärter. (Abg.
Storck ruft dazwiſchen: Ja, die Zahl der Lehrer iſt aber
auch viel größer.) Redner gibt ihm die treffende Antwort:
Gewiß fünfmal ſo groß, aber nicht 140 mal ſo groß.
Zu bedenken ſei auch, daß die Banken und die Induſtrie in dieſer
Not=
zeit viele Angeſtellte entlaſſen haben. Der Redner weiſt auf
Schmäh=
briefe hin, die Abgeordnete der Deutſchen Volkspartei erhalten haben,
aber die Abgeordneten müßten die Intereſſen des Volkes vertreten und
könnten auch vor der Schule nicht Halt machen. Gerade bei der
Zen=
trale, dem Landesamt für das Bildungsweſen, könne und müſſe geſpart
werden. Die Entſcheidung ruhe in den Händen der Regierungsparteien,
die Oppoſition könne dies nicht ändern; ſie werde abivarten, welche
Ent=
ſcheidung das Volk treffen werde.
Schluß der Sitzung 1 Uhr 20 Minuten. Nächſte Sitzung Freitag,
vormittags 9 Uhr.
Das Steuerkompromiß.
Einigung zwiſchen den Regierungsparteien,
Deutſchnationalen und Sozialdemokraten.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Verhandlungen zwiſchen den Regierungsparteien und
den Sozialdemokraten und Deutſchnationalen haben in den
Abendſtunden des Donnerstag zu einer grundſätzlichen Einigung
geführt. Mit den Deutſchnationalen iſt allerdings keine feſte
Vereinbarung getroffen wovden. Die deutſchnationale
Reichs=
tagsfraktion hat aber das beſtimmte Verſprechen abgegeben, daß
ſie der Erledigung der Vorlage keine Hemmniſſe in den Weg
legen wird, da eine ganze Reihe deutſchnationaler Wünſche
be=
reits bei den vorbereitenden Verhandlungen der
Regierungs=
parteien bis zu einem gewiſſen Grade Verwirklichung gefunden
hätten.
Im großen und ganzen ſieht die Einigung folgendermaßen
aus: die Weinſteuer wird aufgehoben, die
Sekt=
banderolenſteuer wird am 1. Juni eingeführt, und
zwar auf Grund eines Antrages, den die Zentrumsfraktion im
Reichstag einbringt, die Bierſteuererhöhung tritt am
1. Januar 1927 in Kraft. Bei der Vermögensſteuer ſoll
die Zahlung für 1926 mit der Maßgabe erfolgen, daß im Falle
der Nichterreichung des Etatsvoranſchlages eine
Nachforde=
rung eintreten kann. Bei der Hauszinsſteuer hat man
ſich dahin geeinigt, daß im Prinzip die Friedensmiete
bis zum 1. April 1927 nicht überſchritten werden
darf, jedoch können Ausnahmen gemacht werden. Die
Salz=
ſteuer wird am 1. April d. J. aufgehoben. Für den
Ausfall, der durch die Herabminderung der
Zucker=
ſteuer entſteht, ſoll zum 1. Auguſt d. J. die
Branntwein=
monopolſteuer ſo ausgebaut werden, daß ſie
Mehr=
einnahmen ergibt. Im übrigen ſoll das Kompromiß ſeine
bis=
herige Form behalten.
Um die griechiſche Präſidentenwahl.
Paris, 25. März.
Nach einer Havasmeldung aus Athen hat General
Pan=
galos erklärt, er würde eine Verſtändigung über die
Kandi=
datur Zaimis für die Präſidentſchaftswahl unterſtützen unter
der Bedingung, daß alle Faktoren des Landes die Kandidatur
öffentlich anerkennen würden. Bei ihrem Zuſtandekommen
würde er — Pangalos — ſich von der Politik zurückziehen, da
er ſeine Pflichten gegenüber Griechenland dann für erfüllt halte.
Was ſind,Zeitraffer” und, Zeitwender”
im Film?
Ink. Die Technik hat im Film in der letzten Zeit ganz
ge=
waltige Fortſchritte gemacht. Jeder Menſch kennt bereits die
„Zeitlupe”, durch die alle Vorgänge verlangſamt werden. Es iſt
aber vielleicht manchem unbekannt, wie dieſe Zeitlupen arbeiten.
Darum ſei es hier noch einmal erwähnt. Im allgemeinen
wer=
den in der Sekunde 16 Bilder aufgenommen, man kann aber jetzt
in der Sekunde ſchon viele Hundert Bilder aufnehmen, ja, es
ſind bereits Apparate erbaut, mit denen man bis zu 2000 Bilder
in der Sekunde aufnehmen kann. Wenn nun 16 bis 18 Bilder
in der Sekunde aufgenommen werden, dann iſt der Vorgang ſo,
wie er ſich dem menſchlichen Auge darſtellt. Wenn man
den=
ſelben Vorgang aber in 320 Bildern aufnimmt, bei der
Wieder=
gabe aber nur 16 Bilder in der Sekunde vorführt, dann ſieht der
Zuſchauer nur den 20. Teil desjenigen Vorganges, der ſich in
einer Sekunde abgeſpielt hat. Oder der ganze Vorgang, der ſich
in einer Sekunde abgeſpielt hat, wird auf die Länge von 20
Sekunden ausgedehnt. Er erſcheint alſo nur langſam und kann
in allen Einzelheiten geſehen werden.
Das Gegenteil davon iſt der ſogenannte „Zeitraffer‟. Der
Zeitraffer ſoll die Zeit zuſammenziehen, wie ſchon ſein Name
beſagt. Er ſoll alſo Vorgänge, die langſam ſich auf große
Zeit=
räume erſtrecken, ſo wiedergeben, daß ſie ſich in Sekunden
abzu=
ſpielen ſcheinen. Man denke z. B. an den Bau eines Hauſes
oder das Wachstum einer Blume! Man photographiert alſo
darum alle paar Minuten ein Bild. Man wird dann in 24
Stunden nur ein paar Bilder bekommen, die das fortſchreitende
Wachstum der Blume genau verſinnbildlichen. Dieſe Bilder
werden dann ſchnell vorgeführt, ſo daß wiederum 16 Bilder in
einer Sekunde gedreht werden. Der ganze Vorgang, der 24
Stunden gedauert hat, wird dann dem Auge des Menſchen in
wenigen Sekunden vorgeführt. Dies iſt ein zweites Mittel, den
Begriff der Zeit vollkommen neu zu geſtalten und alle
menſch=
lichen Vorſtellungsformen, die an Zeit und Raum gebunden ſind,
umzuwandeln.
Der dritte und kühnſte Vorgang iſt aber der des „
Zeitwen=
ders”. Mit Hilfe eines techniſchen Kunſtmittels iſt es möglich,
die Zeit rückwärts zu drehen und Vorgänge, die nach dem
natür=
lichen Ablauf der Dinge immer in die Zukunft weiſen,
tatſäch=
lich umzuwandeln und nach der Vergangenheit zurückzudrehen.
Man kann alſo nicht nur den Einſchlag eines Geſchoſſes in den
Erdboden zeigen und darauf — wie es natürlich iſt — das Auf=
Die Goldene Medaille für Theodor Wiegand.
Geheimrat Theodor Wiegand, dem künftigen Direktor des
Pergamonmuſeums und Leiter der Ausgrabungen in Milet und
anderen Städten Kleinaſiens, iſt für hervorragende Verdienſte
um das Bauweſen die Goldene Medaille verliehen worden.”
beginnen laſſen, die Menſchen aus den Gräbern auferſtehen und
als letztes nicht den Aufmarſch der Truppen zeigen, ſondern
ihren Rückmarſch in die Kaſerne. Auch hier wird in ganz
erſtaun=
licher Form die Zeit ganz ausgeſchaltet bzw. umgewandelt. Der
letzte Vorgang kann natürlich nicht in der Aufnahme, ſondern
nur in der Wiedergabe bewerkſtelligt werden.
wirbeln der Erdmaſſen und des Staubes, ſondern man kann
auch zuerſt das Aufwirbeln des Staubes vorführen, das aber
kein Aufwirbeln, ſondern Niederwirbeln iſt, und könnte, wenn
es techniſch zu machen wäre, auch dann die Kugel zeigen, die
allerdings nicht in den Erdboden einſchlägt, ſondern ſich daraus
erhebt und in die Kanone zurückfliegt. So könnte man auf
dieſe Weiſe den Verlauf eines Krieges mit dem Friedensſchluß
*Die Sator=Formel und ihre Löſung.
Unter dieſem Titel veröffentlicht ſoeben der Friedberger
Pfarrer Valentin Zatzmann in den „Heſſiſchen Blättern
für Volkskunde‟ XXIV 1926, eine Abhandlung über die über
1500 Jahre alte Zauberformel:
S A T O R
REPC
EI
TE
O
ERA
R0 T A. S
Von links nach rechts, von rechts nach links, von oben nach unten,
von unten nach oben geleſen, ergibt die Formel immer dieſelben
5 Worte: Sator arepo tenet opera rotas. Eine umfangreiche
Literatur über dieſe Formel gibt Zeugnis von den
verſchieden=
ſten Verſuchen, die im Lauf der Zeit zu ihrer Löſung gemacht
worden ſind. Die Leſer dieſes Blattes erinnern ſich vielleicht des
Löſungsverſuches, den Graf Kuno von Hardenberg in Nr. 69
des „Darmſtädter Tagblatts”, Jahrgang 1925, veröffentlicht hat.
Angeregt durch dieſe Unterſuchung hat ſich nun V. Zatzmann in
eingehendem Studium mit der rätſelhaften Formel beſchäftigt und
eine von den bisherigen Deutungsverſuchen ganz abweichende
Löſung gefunden. Alles bisherigen Ausleger verſuchen die
ge=
heimnisvollen Worte aus der lateiniſchen Sprache abzuleiten (nur
einer, Rabe, aus dem Keltiſchen). Zatzmann hat erkannt, daß die
Worte aus dem Hebräiſch=Aramäiſchen abzuleiten ſind, und ſo
einen ungezwungenen, dem Charakter der Satorformel als einer
Beſchwörungsformel entſprechenden Sinn ergeben. Die
ge=
wonnene Löſung iſt einfach und einleuchtend. Ein Jahrhunderte
währendes Rätelraten dürfte damit zum Abſchluß gebracht ſein.
Die Abhandlung iſt unter dem obigen Titel als Sonderabdruck
erſchienen.
— Profeſſor Kempffer †. In Obernigk bei
Bres=
lau iſt der weit über Schleſiens Grenzen hinaus bekannte
Hiſto=
rienmaler Prof. Eduard Kempffek an den Folgen eines
Nerven=
leidens geſtorben. Berühmt geworden iſt Kempffer durch die
Ausſchmückung des Rathauſes in Erfurt mit Fresken.
Seite 4
Freitag, den 26. März 1926
Poſtaliſches im Reichstag.
Stingls Verkehrsprogramm.
Berlin, 25. März. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag erledigte heute zunächſt kleinere Vorlagen. Eine
Er=
gänzung zum Veſoldungsgeſetz über die Neuaufſtellung der
Ortsklaſſen=
verzeichniſſe, das ſpäteſtens bis zum 1. April 1928 vorliegen ſoll, wurde
in allen drei Leſungen angenommen, ebenſo das Geſetz zur einheitlichen
Regelung des Wohnungszuſchuſſes. Der Geſetzentwurf zur Aufhebung
des Staatsgerichtshofes zum Schutze der Republik wurde dem
Rechts=
ausſchuß überwieſen. Nach Erledigung eines kleinen Reſtes des
Ver=
kehrsetats begann die Beratung des Etats des Reichspoſtminiſteriums.
Reichspoſtminiſter Dr. Stingl verwies auf ſeine vor kurzem
dem Haushaltsausſchuß gehaltene Rede und führte weiter aus: Die
Reichspoſtbeamten ſeien und blieben auch künftig Reichsbeamte im
eigent=
lichen Sinne des Wortes. Die Reichspoſt nehme hierin eine ganz
andere Stellung ein als z. B. die Reichsbahngeſellſchaft. Das
Poſtmini=
ſterium ſei ſtolz darauf, eine reine Reichsanſtalt zu ſein, die gleichzeitig
als wahres Weltinſtitut miteingefügt ſei, in die
Volks= und Weltwirtſchaft. Für die nächſten zehn Jahre
werde ein weitſchauendes Wirtſchafts= und
Verkehrs=
programm aufgeſtellt werden. Das Ziel ſei der großzügige Ausbau
aller Verkehrseinrichtungen und die Schaffung aller nur irgend möglichen
und finanziell tragbaren Verkehrserleichterungen. Für die
Wirtſchafts=
gebarung der Poſt ſeien folgende Leitſätze geltend: Beweglichkeit und
Anpaſſung auf allen Gebieten, offener freier Blick für die Verhältniſſe
und Bedürfniſſe der allgemeinen Wirtſchaft, umfaſſende Auswertung
für die Poſtwirtſchaft und eutſchloſſenes Handeln.
Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen, betonte der Miniſter,
daß die Reichspoſt mit Parteipolitik nichts zu tun habe. Sie ſtehe nicht
im Dienſte einzelner Parteien, Konfeſſionen oder Wirtſchaftsrichtungen,
ſondern arbeite für die Volksgeſamtheit. Das gelte auch für die
Per=
ſonalpolitik, in der allein maßgebend ſein dürfe Befähigung, Tüchtigkeit,
Zuverläſſgkeit, Ehrlichkeit, Treue zu Volk und Reich. Der Miniſter
er=
klärte, daß er der vom Haushaltsausſchuß vorgenommenen Heraufſetzung
der Poſtablieferung an das Reich von 20 auf 70 Millionen nicht
wider=
ſprechen wolle, weil die Poſt mit einer Anleihe von 150 Millionen rechne.
In der Ausſprache führte der Sozialdemokrat Seppel
Beſchwerde über die Perſonalpolitik des Miniſters. Im Gegenſatz zu
den höheren Beamten behandele der Miniſter die unteren
Beſoldungs=
gruppen wie ein Rabenvater. Der Miniſter ſei auch ein Feind des
Achtſtundentages. Er ſei für Urlaubskürzung, für eine Erhöhung der
Dienſtſtundenzahl und für Vergrößerung der Poſtbeſtellbezirke. Redner
brachte dann noch ins Einzelne gehende Beſchwerden vor, in denen er
nach=
zuweiſen verſuchte, daß auch in der Reichspoſt monarchiſtiſche Geſinnung
bevorzugt würbe.
Der deutſchnationale Abgeordnete Bruhn begrüßte
die Verbeſſerung des Beſtelldienſtes in den Großſtädten, während auf
dem Lande es damit noch recht im Argen liege. Der rigoroſe Abbau
der Poſtagenturen habe die Briefbeſtellung auf dem Lande ſehr
ver=
ſchlechtert.
Abg. Allekotte (Ztr.) ſprach ſich gegen die Sonntagsbeſtellung
auf dem Lande aus, denn die meiſten Beſtellungen kämen Sonntags als
unbeſtellbar zurück. Die Sonntagsruhe der Beamten, ſei auch nicht nur
aus ſozialen und wirtſchaftlichen ſondern namentlich aus religiöſen
Gründen notzwendig. In der Perſonalpolitik müſſe das alte
Vorgeſetzten=
tum verſchwinden, ohne daß darunter die ſtraffe Dienſtzucht zu leiden
habe
Abg. Morath (D. Vpt.) begrüßte es, daß die Poſt als erſte
Reichs=
anſtalt ihre werbenden Anlagen aus Anleihen decken wolle. Dabei wäre
eine Auslandsanleihe zweckmäßiger als eine inländiſche. Redner lehnte
den Gedanken ab, beim Fernſprechlveſen den Vielſprechern
Gebühren=
erleichterungen zugunſten der Wenigſpracher zu gewähren.
Nachdem der Kommuniſt Torgler, gegen die Perſonalpolitik
des Reichspoſtminiſters eine Stunde lang polemiſiert hatte, nahm der
Abgeordnete Dr. Fiſcher für die Demokraten das Wort. Der
Nedner bedauerte die vielen Beamtenreden, die doch nur auf eine
Um=
ſchmeichelung von 350 000 Wählern hinauslaufen. Die Briefbeſtellung
laſſe noch viel zu wünſchen übrig. Um zukünftig die Beförderung zu
ſichern, ſolle der Eingangsſtempel wieder eingeführt werden. In den
Poſtämtern müſſe man vor den Schaltern in langen Schlangen oft ſehr
lange anſtehen. Im Telegrammverkehr könnte eine wirkſamere
Ver=
billigung durch Steigerung des Verkehrs erzielt werden. Mit der Mo=
Weien, iar 1Me Hif. 2
die Wirtſchaft belebt werde. Die Poſt ſolle auf allen Gebieten dem
Grundſatz huldigen: Großer Umſatz, kleiner Nutzen.
Abg. Mollath (W. Vgg.) wandte ſich gegen eine
Ueberſchußwirt=
ſchaft bei der Poſt, die ſich auf zu hohe Tarife ſtütze.
Abg. Henning (ölk.,) ſprach dem Miniſter bas Vertrauen ſeiner
Freunde aus.
Reichspoſtminiſter Stingl ſagt zu, daß das Handwerk bei den
Bauten der Poſt mehr berüchſichtigt werden ſolle. Für beſſere
Ausſtat=
tung der Schalterräume werde geſorgt werden. Der Miniſter erklärt,
daß ihm die Neklame von Herzen zuwider ſei, aber man komme nicht
darum herum. Bei geſchmackvoller Aufmachung könnten auch gute
Wir=
kungen erzielt werden. Zu beſtreiten ſei die angebliche Ausnutzung des
Perſonals. In den Fernſprechämtern werden nicht 62 Stunden
ge=
arbeitet, ſondern nach Abzug der Pauſen 43 bis 44 Stunden, in
Han=
nover im Durchſchmitt ſogar 41 Stunden. Beſchwverden ſind dort nicht
eingelaufen. Die Zahl der für Deutſchland möglichen Sender ſei bereits
erreicht. Der Miniſter ſtellt mit aller Entſchiedenheit in Abrede, daß
bei der Beförderung parteipolitiſche Rückſichten genommen werden. Man
wiſſe gar nicht, zu welchen Parteien die Vegmten gehören. Diſziplin
müſſe ſein. Es könne nicht geduldet werden, daß ein Beamter
Vorge=
ſetzte öffentlich beleidige. Ohne Gehorſamspflicht gehe es eben nicht.
Der Miniſter ſchließt gegenüber ſozialdemokratiſchen Angriffen: Mögen
Sie friſch drauflos wettern, ich bleibe ſchon im richtigen Gleis. (
Leb=
hafter Beifall.)
Angenommen wird ein Antrag auf Verbeſſerung der
Landpoſt=
beſtellung ſowie der Antrag bei Stundungsgeſuchen der
Fernſprechteil=
nehmer möglichſt Entgegenkommen zu zeigen. Ebenſo zur Annahme
ge=
langt ein Antrag der Baheriſchen Volkspartei bei Einführung des
Poſt=
ſparverkehrs dieſen auch auf die Darlehnskaſſenvereine auszudehnen.
Der Poſtetat und der der Reichsdruckerei werden erledigt.
Das Haus vertagt ſich: Freitag 12 Uhr 2. Leſung des Haushaltes des
Reickspräſidenten und der Finanzverwaltung, 3. Leſung des
Haushalt=
planes. — Schluß nach 188 Uhr.
Der unermüdliche Reichstag.
Von unſerer Berliner Redaktion.
In den letzten Tagen hat der Reichstag durchſchnittlich zehn bis zwölf
Stunden getagt und ſehr fleißige Arbeit geleiſtet. Faſt jeden Tag
wurde die zweite Leſung des Etats irgend eines Miniſteriums erledigt.
Dazu gehört zunächſt eine lange Miniſterrede, in der alle
grundlegen=
den Fragen ſeines Arbeitsbereiches ausführlich dargeſtellt werden, und
die meiſtens zwei Stunden und mehr in Anſpruch nimmt. Dann
be=
ginnt die Debatte, in der zunächſt die erſte Nednergarnitur aller
Par=
teien zu den grundlegenden Fragen Stellung nimmt. Damit iſt die
Sache aber noch lange nicht zu Ende, denn ſetzt bringen erſt die
verſchie=
denſten Abgeordneten die Wünſche ihres Wahltreiſes. Diſtriktes und der
verſchiebenen in Frage kommenden Verbände und Organiſationen vor.
Die Debatte geht dann ſo ins Einzelne über, daß ſie nur noch für den
betreffenden Abgeordneten Wert hat, der gerade ſeine ſpeziellen Wünſche
vorbringt. Trotzdem iſt es gelungen, die zweite Leſung aller
Miniſte=
rien durchzujagen.
Der Reichstag wird ſich morgen mit dem Etat der allgemeinen
Finanzverwaltung und dem des Reichspräſidenten beſchäftigen,
wobei die Frage der Steuerverteilung zwiſchen Reich=
Ländern und Gemeinden noch einmal zur Sprache kommen
wird. Am Samstag iſt noch das Etatsgeſetz zu beraten, in dem der
ganze Etat noch einmal zuſammengefaßt iſt. Ob es gelingen wird, am
Samstag auch noch die dritte Leſung des Geſamtetats vorzunehmen, ob
bei den Beratungen nicht zu viele Redner ſich verpflichtet fühlen, etwas
zu ſagen?. Jedenfalls ſind alle Parteien und der Präſident beſtrebt, bis
ſpäteſtens Dienstag abend alle Arbeit erledigt zu haben, wozu vor allem
noch die zweite und dritte Lefung des Steuermilderungsgeſetzes gehört.
Aus dieſem Beſtreben heraus wird der Steuerausſchuß des Reichstages
in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag ſeine ſchwierige Arbeit zu
Ende führen, damit der heute nacht zuſtande kommende Geſetzentwurf
rechtzeitig gedruckt werden kann. Ein Geſetz kann im Reichstag erſt zur
Beratung kommen, wenn es ſämtlichen Mitgliedern gedruckt vorliegt. Es
iſt kaum anzunehmen, daß ſich dieſem parlamentariſchen
Arbeits=
programm noch irgendwelche Schwierigkeiten entgegenſtellen werden,
zu=
mal die Abgeordneten nach den Anſtrengungen der letzten Wochen ſich
nach den Ferien ſehnen und in Anbetracht des Oſterfeſtes ſpäteſtens am
Mittwoch Berlin verlaſſen wollen.
Nummer 85
Das Arbeitsprogramm des Reichstages
nach den Oſierferien.
Berlin, 25. März.
Der Reichstag wird nach den Oſterferien erſt am 26. April wieder
zuſammentreten. Die Steuermilderungsvorlage ſoll, wie der
Aelteſten=
rat beſchloſſen hat, unbedingt vor dem erſten April noch erledigt werden.
Der Rechtsausſchuß wird die Vorlage über die Fürſtenabfindung in den
nächſten Tagen ſoweit fördern, daß die Generaldebatte abgeſchloſſen wird.
Der Nechtsausſchuß wird ſich dann über Oſtern vertagen und am
20. April ſeine Sitzungen wieder aufnehmen. Er will dann bis zum
28. April die Vorlage ſoweit fördern, daß ſie beim Wiederzuſammentritt
des Plenums fertig vorliegt, ſo daß die Plenarberatungen dann
un=
mittelbar erfolgen könne. Zur Steuermilderungsvorlage erfahren wir
noch aus demokratiſchen Kreiſen, daß der Reichsfinanzminiſter daran
feſt=
hält, daß die Vorlage als ganzes verabſchiedet wird, und daß es nicht
möglich iſt, einzelne Teile vorweg zu erledigen, für die vielleicht eine
Mehrheit zu haben ſein würde.
Die Finanzberatungen in der franzöſiſchen Kammer.
EP. Paris, 25. März.
Bei der Beratung der Kammer über das Finanzgeſetz riefen
die Artikel 33 und 34 über die Verwendung der Annuitäten
aus dem Dawesplan eine längere Ausſprache hervor, ohne
daß es jedoch zu der ſeinerzeit bei der Rückſtellung der Artikel
zu der von dem Sozialiſten Uhry geforderten Kammerdebatte
ge=
kommen wäre, da die Kommiſſion inzwiſchen über die Forderung
Uhrys hinausging und den Kredit für das
Oberkommiſ=
ſariat in den Rheinlanden nicht nur um eine, ſondern
um zwei Millionen Franken gekürzt hat.
Finanz=
miniſter Peret legte dar, daß ein Teil der Annuitäten für den
Unterhalt der Beſatzungstruppen, ein anderer Teil für die
Kriegs=
beſchädigten beſtimmt ſei. Da es nicht möglich ſei, den
verblei=
benden Reſt der Amortiſationskaſſe, die noch nicht gegründet ſei,
zur Verfügung zu ſtellen, ſchlägt er vor, über die Verwendung
durch ein ſpäteres Geſetz zu entſcheiden. Der Abg. Schuman von
der republ.=demokr. Union befürchtet, daß die erſten beiden Poſten
die geſamten Annuitäten aufzehren könnten, ſo daß die
elſaß=
lothringiſche Sozialverſicherung und verſchiedene andere
fran=
zöſiſche Gläubiger zu kurz kommen könnten. Demgegenüber weiſt
der Miniſter darauf hin, daß für die Beſatzungstruppen ein
Kre=
dit von 479 Millionen, der außerdem noch herabgeſetzt werden
ſolle, und für die Kriegsbeſchädigten 400 Millionen vorgeſehen
ſei. Es verbleibe alſo ein Reſt von 500 Mill. Darauf wurde der
Artikel, ebenſo eine Reihe anderer Beſtimmungen angenommen.
Bei dem Kredit für den Bau neuer Flugzeuge beantragte
der ſozialiſtiſche Abgeordnete Gamard, unterſtützt von dem
Vor=
ſitzenden der Vertragskommiſſion, dem Nadikalen Delthil, die
Abtrenung dieſes Poſtens, da die Aufträge für das Flugweſen
unter unheilvollen Methoden vergeben und
ausge=
führt würden. — Kriegsminiſter Painlevs teilte mit, daß er
mit einer Diskuſſion dieſer Methode in der erſten Woche nach
den Parlamentsferien einverſtanden ſei, erklärte aber den
gefor=
derten Kredit von 100 Millionen Franken für
unbe=
dingt erforderlich. Da er ferner bereit iſt, bis zur
ein=
gehenden Klärung keine weiteren Anträge zu vergeben,
be=
willigte die Kammer ſchließlich den Kredit, ſowie einen weiteren
für Studienzwecke der Luftſchiffahrt.
In der Schlußabſtimmung nahm dann die Kammer
mit 415 gegen 128 Stimmen das
Geſamtfinanz=
geſetz, das mit einer Ausgabe von 36 451 937 814 Franken
ab=
ſchließt, an und vertagte ſich auf morgen vormittag. Vor Schluß
der Sitzung teilte der Finanzminiſter noch mit, daß er, um Zeit
zu gewinnen, heute abend das Budget, das ein Defizit von
4373 Millionen Franken aufweiſt, im Büro des
Senats einbringen werde.
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Nummer 85
Freitag, den 26. März 1926
Seite 3
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 26. März.
* — Hefſiſches Landestheater. Heute findet im Großen Haus die erſte
Wiederholung der Drei Goldoniſchen Komödien von
Mali=
piero und der choreographiſchen Komödie „Das venezianiſche
Kloſter” von Alfredo Caſella ſtatt.
Als 9. Vorſtellung der Sonntagsfremdenmiete wird am Sonntag
den 28. März, Hans Pfitzners muſikaliſche Legende „Paleſtrina”
gegeben. Anfang 5½ Uhr.
Richard Wagners „Parſifal” wird am Mittwoch, den 31. März,
uter muſikaliſcher Leitung von Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock
und in der Inſzenierung von Charles Moor zum erſten Male in dieſer
Spielzeit aufgeführt.
In der am Samstag, den N7. März, ſtattfindenden Aufführung von
Puccinis „Bohéme” hat der erſte Kapellmeiſter des Stadttheaters in
Wiesbaden, Arthur Rother, aushilfsweiſe als Gaſt die muſikaliſche
Leitung übernommen.
* Hohe Auszeichnung. Frau Baronin von Kunowski,
Heidel=
bergerſtraße 81½/,, hat vom Papſt das goldene Ehrenkreuz „Pro Ecclesia
t Pontifice” verlichen bekommen, nachdem ſie bereits vor einigen Jahren
Zild und Segen des verſtorbenen Papſtes in Anerkennung unermüdlicher
Arbeiten für gute Zwecke erhalten hat.
* Mektor Senz †. In nicht vollendetem 62. Lebensjahr ſtarb hier
der Rektor der Di ſterwegſchule, Herr Franz Senz. Nach etwa 35jähriger
Tätigkeit wurde er 1919 aus Mainz ausgewieſen und wurde in
Darm=
ſtadt zum Rektor ernannt. Einen herben Verluſt hat den Heſſ. Landes=
Lehrerverein getroffen, deſſen Ehrenmitglied er ſeit vorigem Jahre iſt.
Bis in die letzten Wochen war er Schriftleiter des Schulboten für Heſſen.
Zei der geſtrigen Beerdigung gaben nach dem Vertreter der
Dieſterweg=
ſchule, der Obmann des Landes=Lehrervereins und die Vorſitzenden des
Marnzer und Darmſtädter Lehrervereins dem Dank der heſſiſchen
Lehrer=
ſchaft Ausdruck für das Lebenswerk des Verſtorbenen.
Der Leſeabend der Stadtbücherei am Freitag, den 26. März
(Leſekreis Rußland), fällt aus.
— Bühnenvolksbund. Die unſerem Verband angeſchloſſene
Spiel=
gemeinde des Jung=Odenwaldklubs bringt kommenden Samstag, abends
8 Uhr, im Feſtfaal des Gymnaſiums das Laienſpiel „,Gundrun” von
Julius Heiß aus unſerem Verlag zur Aufführung für unſere
Mit=
glieder. Bekanntlich fördert der Bühnenvolksbund ſolche Volksſpiele in
anerkannt hervorragendem Maße. Es iſt unſere Pflicht, die hieſige junge
Spielgruppe zu unterſtützen, und wir erwarten unſere Mitglieder zur
Aufführung, deren Beſuch wir warm empfehlen möchten.
— Die Laienſpielgruppe „Darmſtadt” des Jung=Odenwaldklubs
gaſtierte am Mittwoch abend mit glänzendem Erfolg gelegentlich
eines von der Schillerſchule (Müllerſtr. 11) veranſtalteten
Eltern=
abends. Zur Aufführung gelangte unter lebhaftem Beifall der r.
nd 300
Zuhörer das deutſche Heldenſpiel „Gudrun” von Julius Heiß.
In=
folge der Erkrankung des Darſtellers der Hartmut=Partie hatte in letzter
Stunde Herr Diefenthäler die ſchwierige Rolle übernommen und ſich
dank ſeiner ſchauſpieleriſchen Begabung ausgezeichnet bewährt und die
Aufführung an dieſem Abend ermöglicht. Die übrige Rollenbeſetzung lag
in den bewährten Händen der Darſteller vom letzten Samstag, die ſich
wieder mit beſonderem Geſchick und beſtem Erfolg ihrer Aufgaben
ent=
ledigten. Auch der hinftleriſchen Leiſtungen des Orcheſters, dem ſich
zwei junge Freunde der Schillerſchule als vortreffliche Soliſten zugeſellt
hatten, ſowie der ſtilvollen Inſzenierung und Beleuchtung ſei lobend
Erwähnung getan. — Am Samstag, den 27. I. M., abends 8 Uhr, findet
im Feſtſaal des Ludwig=Georg=Gymnaſiums eine Wiederholung der
Auf=
führung ſtatt. Möge der rührigen Spielgruppe auch an dieſem Abend
ein vollbeſetztes Haus beſchieden ſein! Eintrittskarten ſind außer in
den bekannten Verkaufsſtellen auch an der Abendkaſſe zu erhalten.
— Im Verein der Funkfreunde ſprach Herr Dipl.=Ing. Keßler
über Kunſtſchaltungen. Nach einem ſehr intereſſanten, leicht
verſtänd=
lichen Vortrag, über Neutrodyne=, Super=Heterodyne= und Tropadyne=
Empfänger führte der Vortragende ein ſelbſtgebautes Miradyne Sechs=
Röhrengerät vor. Trotzdem nur mit einem Rahmen von 75 Zentimeter
Seitenlänge und 10 Windungen, ohne Erde oder Antenne, empfangen
wurde, holte der Vorführende mit erſtaunlicher Sicherheit die
entfernte=
ſten Stationen mit ganz bedeutender Lautſtärke im Lautſprecher herbei.
Selbſt Stationen mit geringer Sende=Energie, wie Zürich, Oslo,
Stutt=
gart, Dortmund, Hannover uſw., wurde mit der Lautſtärke eines ſehr
guten Grammophons wiedergegeben. Sehr intereſſant war es, daß der
Vortragende durch einfaches Drehen des Rahmens verſchiedene Stationen
zu Gehör brachte; es iſt dies ein Beweis, wie äußerſt ſelektiv dieſe
Kunſt=
ſchaltungen ſind. Die Bedienung dieſer Apparate iſt ſo einfach, daß es
dem Vortragenden möglich war, mit unglanblicher Schnelligkeit die
Sta=
tionen zu wechſeln. Die Einſtellung geſchah ausnahhmslos ohne
Kopf=
hörer. Der Verein der Funkfreunde beabſichtigt, künftighin derartige
Vorträge mit praktiſchen Vorführungen regelmäßig abzuhalten, und iſt
für den nächſten Vortragsabend vorgeſehen, die verſchiedenen Arten von
Lautſprechern vergleichsweiſe vorzuführen. Zu dieſem Zweck wurden
uns bereits 14 verſchiedene Lautſprecher zur Verfügung geſtellt, ſo daß
auch dieſer Abend verſpricht, äußerſt lehrreich zu werden, beſonders aber
für diejenigen, die ſich Lautſprecher anzuſchaffen beabſichtigen, von
größ=
tem Intereſſe ſein dürfte. — In der Baſtelſtube des Vereins, im
Bürgerhof (Eliſabethenſtraße 2), können Intereſſenten ſtets in der Zeit
von 4—5 Uhr nachmittags jede gewünſchte Auskunft erhalten.
— Turngemeinde Beſſungen 1865 e. V. Darmſtabt. Am Samstag,
den 27. März If. Js., abends 8½ Uhr, wird in dem Turnhauſe im
großen Saale ein zwangloſer Familienabend abgehalten. Der
Veranſtaltungs=Ausſchuß hat hierfür die aktive Turn= und
Singmann=
ſchaft zur Mitwirkung gewonnen. Ferner hat ſich Turner Georg Simon
zur Verfügung geſtellt und wird eigene Dichtungen rezitieren. Es iſt
bekannt, daß Simon ſeine Zuhörer zu feſſeln verſteht, ein Grund, daf
alle kommen. Turnerinnen und Turner, es iſt ſür die nächſte Zeit viel
geplant, es ſteht vieles auf dem Spiele, es hängt an Euch, dieſer Sache
einen vollen Erfolg zu ſichern. Wenn jeder ſeine Schuldigkeit tut, treu
zur Fahne ſteht und mit jeder Faſer deutſcher Turner iſt, dann iſt der
Preis uns. Als erſtes Zeichen Eueres Wollens iſt, am Samstag
voll=
zählig zu erſcheinen, und ſo das Intereſſe an Euerer Turngemeinde zu
bekunden.
Sterbekaſſeverein „Cinigkeit !‟ Darmſtadt. Der Verein hielt ſeine
diesjährige Generalverſammlung, die 36. ſeit Beſtehen des Vereins. Der
erſte Vorſitzende Herr Storck, eröffnete um 9 Uhr die Verſammlung und
begrüßte die erſchienenen Mitglieder aufs herzlichſte. Sodann gedachte
er in warnen Worten der ſechs im Laufe des Jahres verſtorbenen
Mit=
glieder. Zum Zeichen der Trauer erhoben ſich die Anweſenden von ihren
Plätzen. Nach der Entgegennahme des Tätigkeitsberichtes erſtattete der
Kaſſierer, Herr Kilian, den Kaſſenbericht. Aus dieſem war zu
ent=
nehmen, daß die Kaſſe und Bücher ſich in beſter Ordnung befinden, wie
es auch die beiden Kontrolleure bezeugten. Bei einem eintretenden
Skerbefall kann die Sterberente — z. Zt. 260 Mk. — ſofort zur
Aus=
zahlung gelangen. Jür die muſterhafte Kaſſenführung brachte der erſte
Vorſitzende namens des Vereins ſeinen Dank zum Ausdruck. Hierauf
wurde die Vorſtandswahl vorgenommen. Der erſte Vorſitzende und der
Rechner wurden per Akklamation einſtimmig wiedergewählt. D=sgleichen
die übrigen Mitglieder durch Stimmzettel. Ausgeſchieden iſt Herr Rohde
an deſſen Stelle wurde Herr Georg Hahn neu gewählt. Unter Punkt
Verſchiedenes wurden mehrere kleine Anfragen erledigt. Von ſeiten
der Mitglieder wurde dem Geſamtvorſtand für ſeine uneigennützige,
er=
das Wohl des Vereins großes Lob und
ſprießliche Tätigkeit für
Dank ausgeſprochen. Der Vorſitzende ſchloß die Verſammlung
mit dem Wunſche, daß der Verein ſeine Tätigkeit auch weiterhin
wirk=
ſam entfalten möge. Er bittet die Mitglieder, in ihren
Bekannten=
kreiſen eifrig weiter zu werben, damit auch das Jahr 1926 ſich als ein
erfolgreiches geſtalten möge. Es ſei noch bemerkt, daß der erſte
Vor=
ſitzende, Herr Storck, Techniſche Hochſchule, der zweite Vorſitzende, He
„
Thomas, Ploenniesſtraße 17, ſowie der Rechner, Herr Kilian, Feldb
ſtraße 89, gerne bereit ſind, Auskunft zu geben ſowie Neuaufnahmen
entgegenzunehmen.
— Verwendung des Gaſes im Haushalt. Wie bereits in der geſtrigen
Nummer bekannt gegeben wurde, veranſtaltet die Direktion der ſtädtiſchen
Betriebe in Gemeinſchaft mit unſerer einheimiſchen Herdinduſtrie (Gebr
Röder und Herd'abrik und Emaillierwerk) im großen Saal des
Reſtau=
rants Bürgerhof, Eliſabethenſtraße 2, Vorträge mit praktiſchen
Vor=
führungen, um unſeren Hausfrauen, und insbeſondere der weiblichen
Jugend Gelegenheit zu geben, die vielſeitige Verwendungsmöglichkeit des
Gaſes im Haushalt kennen zu lernen. Die Vorträge finden in der Zeit
vom 26. bis 30. März, jeweils um 3 Uhr nachmittags und 8 Uhr abends,
ſtatt; der Zutritt hierzu iſt unentgeltlich. (Heute nur ein Vortrag um
6 Uhr). Der Beſuch dieſer Vorträge iſt daher im Intereſſ: unſerer
Haus=
frauen ſelbſt nur beſtens zu empfehlen. Sie werden die Ueberzeugung
gewinnen, daß man im Haushalt „nur mit Gas” raſch, ſauber und
billig arbeitet. Nach den Kchvorführungen wird ein Wärmefachmann
einen kurzen Vortrag über Verwendung, Wirkungsweiſe und
Betricbs=
koſten des neuen Darmſtädter Radiators „Patent Nuß” halten und ihr
praktiſch vorführen, wobei über etwaige Fragen bereitwilligſt Auskunft
erteilt wird. (Siehe Anzeige.)
— Jubiläen. Am 29. Mirz begeht Herr Jean Chriſt ſeinen 75.
Ge=
burtstag in geiſtiger und körperlicher Friſche. Gleichzeitig ſind es 36
Jahre, daß Herr Chriſt Ecke Karl= und Heinrichſtraße ſein Seifen=, Putz=
und Waſchartikelgeſchäft führt.
4Ordentliche Generalverſammlung der
Darmſtädter Volksbank.
Vorgeſtern abend fand die ſehr zahlreich beſuchte Verſammlung ſtatt.
Direktor Weiler erſtattete den Geſchäftsbericht. Das verfloſſene Jahr
ſei trotz der Ungunſt der Wirtſchaftsverhältniſſe ein erfolgreiches für die
Genoſſenſchaft geweſen. Nicht der erzielte Neingewinn gebe den
Abſchluß=
ziffern das Gepräge, ſondern die geſtiegenen Umſätze, das Wachstum
der Mitgliederzahl, die größere Beteiligung der Mitglieder am
Ge=
ſchäftsverkehr, was ſich in der Erhöhung der Kontenzahl von 1401 gegen
1015 im Jahre 1913 ausdrücke. Die Genoſſenſchaft ſei in der Lage
ge=
weſen, ein ausgedehntes Kreditgeſchäft zu pflegen, dabei ſei das
Klein=
kreditgeſchäft bei weitem üüberwiegend. Am 31. Dezember ſeien 616 Kredite
ausgeliehen geweſen zwiſchen 50 Mk. und 3000 Mk. Auch der
Geld=
zufluß habe ſich durchaus befriedigend entwickelt. Die Geſchäftsguthaben,
die Spareinlagen, die Depoſiten, die täglich fälligen Gelder haben ſich
im Laufe des Geſchäftsjahres verdrei= und vervierfacht. Das eigene
Kapital ſtelle ſich nach den Zuwendungen aus dem erzielten Reingewinn
einſchließlich der Geſchäftsanteile auf ½ Million Mark. Die
Genoſſen=
chaft ſei bemüht geweſen, die Zins= und Proviſionsfätze zu ſenken. Das
ſei auch im laufenden Geſchäftsjahr Zweck und Ziel.
Die Urſache des Erfolges liege in der Wirtſchaftsnot des
Mittel=
ſtandes, die ihn in der Genoſſenſchaft zuſammenführe. Die Not, die ihn
nicht verzagen, ſondern die Zähne zuſammenbeißen laſſe und ihn zur
Selbſthilfe treibe. Einen anderen Weg, als den der Selbſthilfe gebe es
nicht. — Der Vorſitzende des Aufſichtsrates, Fabrikant Nohl, gab
dann ein Bild über die allgemeine wirtſchaftliche Lage. Es ſei höchſte
Zeit, daß mehr vom wirtſchaftlichen Standpunkt, nicht vom
parteipoliti=
ſchen, regiert werde. Mit der Steuerſenkung und mit größten
Sparſam=
keit in den öffentlichen Verwaltungen müſſe jetzt Ernſt gemacht werden.
Der Aufſichtsrat habe ſeiner Ueberwachungspflicht auch im abgelaufenen
Jahr obgelegen und dabei alles in Ordnung befunden.
Hierauf wurde die Bilanz und die Gewinn= und Verluſtrechnung
genehmigt. Der vorgeſchlagenen Gewinnverteilung, die neben
Zuwen=
dungen an die Reſerve auch eine Rückſtellung für die
Vorkriegsſpar=
einleger in Höhe von 10 000 Mk. vorſah, wurde ebenfalls einmütig
zu=
geſtimmt. Den geſchäftsführenden Organen wurde Entlaſtung erteilt.
darüber hinweg kommen Sie mit einem Satz,
durch zielbewusste Reklame.
4514
Inserieren Sie im
Darmstädter Tagblatt.
— Vom Hauptausſchuß des Odenwaldklubs. Der Frühling
zieht ins Land, und Odenwald und Bergſtraße, Main= und
Neckar=
tal locken den Wanderer zu freier, fröhlicher Bergfahrt. Da empfiehlt
ſich vor allem, zur Planung und Ausführung vielfältiger, prächtiger
Wanderungen, die vom Odenwaldklub herausgegebene, das
ge=
ſamte Klubgebiet umfaſſende und im Maßſtab von 1:150 000 gehaltene
„Karte mit Erläuterungen der farbig bezeichneten
Touriſten=
wege im Odenwald, an der Bergſtraße ſowie im Main= und Neckartal”
Sämtliche durch den Odenwald und die angrenzenden Gebiete führenden,
farbig bezeichneten Wandernege ſind überſichtlich in dieſer Karte
dar=
geſtellt und in den der Karte beigehefteten „Erläuterungen”, unter
An=
gabe des für die Wanderung erforderlichen Zeitaufwands, kurz aber
anſchaulich beſchrieben. In der Karte ſowohl wie in der Natur iſt
ſo=
gar mittels des ehemaligen „Reichsbannforſtes Dreieichenhain”
Frank=
furt a. M. und mittels des ſüdlich von Heidelberg gelegenen „
Kraich=
gaues” auch Pforzheim und über Rappenau=Schwaigern auch die Rauhe
Alb durch farbig bezeichnete Wege mit dem Odenwald verbunden.
Gleich=
falls vom Odenwaldklub herausgegeben ſind bis jetzt
dre=
weitere Kartenblätter im Maßſtab von 1:25 000 und zwar: „Die heſſiſche
Bergſtraße”, nördlich von Seeheim beginnend, dann im Anſchluß an dieſe
Karte das Blatt „Weinheim” und im weiteren Anſchluß das Blatt
Heidelberg”. In dieſe Kartenblätter, die das geſamte Gebiet der
Bergſtraße — von der Darmſtädter Gegend bis ſüdlich von Heidelberg,
ſowie das nach Oſten anſchließende Gebiet des Odenwaldes bis in die
Umgegend von Lindenfels, Beerfelden und Hirſchhorn a. N. enthalten —
ſind gleichfalls die ſämtlichen vom Odenwaldklub geſchaffenen farbigen
Wegbezeichnungen eingetragen. Sowohl die erſtbezeichnete Karte nebſt
Erläuterungen, wie auch die letzterwähnten drei weiteren Blätter, ſind in
allen Buchhandlungen käuflich zu haben.
R. Hausgehilfen ſind von Erwerbsloſenbeiträgen befreit. Gemäf
der 5 „Ausführungsverordnung der Verordnung für Erwerbsloſenfür
ſorge vom 14. November 1924 in der Neufaſſung vom 18. Juni 192:
(ſiehe Deutſcher Reichsanzeiger Nr. 15 vom 19. Januar 1926) ſind
Haus=
gehilfen, die in die häusliche Gemeinſchaft des Arbeitsgebers aufge
nommen ſind, z. B. Dienſtmädchen, Köchinnen uſw., nicht aber
ſtunden=
weiſe beſchäftigtes Hausperſonal) von der Beitragspflicht zur
Erwerbsloſenfürſorge befreit. Anſcheinend werden immer
noch von den Ortskrankenkaſſen zu Unrecht Beiträge zur
Erwerbsloſen=
fürſorge von den Hausangeſtellten angefordert. Die Arbeitsämter und
die Krankenkaſſen hätten die Pflicht, die Arbeitgeber von der
Beitrags=
freiheit der Hausgehilfen in Kenntnis zu ſetzen. Dies müßte jetzt endlich
geſchehen, und zwar unter dem ausdrücklichen Hinweis darauf, daß
Haus=
gehilfen auch ohne Beitragsleiſtung Anſpruch auf die
Leiſtungen der Erwerbsloſenfürſorge haben, wenn
je mit
die Vorausſetzungen zur Gewähr der Unterſtützung vorliegen.
der Einziehung der Beiträge beauftragten Krankenkaſſen können höchſtens
einen Nachweis über die tatſächliche Aufnahme der Hausgehilfen in
in die häusliche Gemeinſchaft des Arbeitgebers verlangen. Dieſer
Nach=
weis geſchieht am beſten durch eine Anzeige des Arbeitgebers an die
zuſtändige Krankenkaſſe, die auch vom Arbeitnehmer zu unterzeichnen iſt.
— Der Schleſier=Verein e. V. veranſtaltete anläßlich der Wiederkehr
des Abſtimmungstages eine gutbeſuchte Abſtimmungsgedenkfeier. Als
Redner wieſen Herr Oberſtadtſekretär Baſſitta, Frankfurt a. M., und
Herr Dr. Zſcharn auf die Bedeutung des Tages hin. Herr Dr. Zſcharn
gab ein getreues Bild über die kulturelle Entwicklung Ober=Schleſiens
und betonte deſſen Zugehörigkeit zu Deutſchland. Die Verſammlung
faßte einſtimmig eine Reſolution gegen die unwürdige Behandlung
deut=
ſcher Stammesgenoſſen in dem heutigen Polniſch=Oberſchleſien. Das
Ganze wurde durch geſangliche Darbietungen des Herrn Gruß, ſowie
von Klatiervorträgen umrahmt.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuſſes der Provinz
Starkenburg am Samstag, den 27. März 1926, vormittags 10 Uhr.
1. Klage des Gaſtwirts Mund zu Darmſtadt gegen den Oberbürgermeiſter
der Stadt Darmſtadt wegen unzuläſſiger Anforderung der
Getränke=
ſteuer. 2. Beſchwerde des Ludwig Weſp zu Darmſtadt gegen den
Be=
ſchluß des Kreisausſchuſſes Darmſtadt vom 30. November 1925 wegen
Unt rbringung in das Arbeitshaus Dieburg. 3. Beſchwerde des Wilhelm
Neumann zu Griesheim gegen den Beſchluß des Kreisausſchuſſes
Darm=
ſtadt vom 30. November 1925 wegen Unterbringung in das Arbeitshaus
Dieburg. 4. Berufung der Firma Oberhammer Motorenwerke zu
Michel=
ſtadt gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Erbach vom 16. Februar 1922
betreffend Bewäſſerung der Wieſe des Georg Bär zu Steinbach. 5.
Be=
rufung des Straßenwarts Georg Simon Krichbaum in Winterkaſten gegen
das Urteil des Kreisausſchnſſes Bensheim vom 6. November 1925 betref.
fend Einwendungen gegen die Bürgermeiſterwahl in Winterkaſten.
„Das Wiegenlied” die Tragödie einer Mutter und „Der
Zapfen=
ſtreich” nach dem Drama von Beyerlein, bilden in dieſer Woche das
(4572
wiederum gute Prooramm des Reſidenz=Theaters.
Bismarckfeier auf der Wachenburg.
Weinheim, 25. März. Zum erſten Male wird in dieſem Jahre
anläßlich des Geburtstages Bismarcks für die ganze Bergſtraße eine
ge=
meinſame Gedenkfeier auf der Wachenburg, und zwar am Sonntag, den
28. März, ſpät nachmittags, abgehalten werden. Von Heidelberg bis
Darmſtadt, aus Mannheim, Worms uſw. liegen bereits Anmeldungen zu
der Teilnahme vor. Die Feier wird von muſikaliſchen und geſanglichen
Darbietungen umrahmt ſein. Die Feſtrede wird Profeſſor E. Maenner,
der Vorſitzende des Landesverbandes der Vereine für das
Deutſchtun=
im Auslande, abſtatten. Man erwartet in Anbetracht des
überpartei=
lichen und nationalen Charakters der Veranſtaltung und der
Anziehungs=
kraft der Wachenburg eine Maſſenteilnahme von nah und fern.
c. Die Witterung des Jahres 1925 in Darmſtadt. Das Jahresmittel
der Temperatur betrug 9,6 Grad C., das ſich mit dem langjährigen
Durchſchnitt gerade deckt. Der wärmſte Monat war der Juli mit einem
Mittelwert von 19,0 Grad, der kälteſte der Dezember mit einem ſolchen.
von 0,9. In dieſe Monate fielen auch die Extreme der Temperatur mit
32,9 Grad am 22. Juli und — 15,2 am 6. Dezember. Sommertage gab
es 29 (4 unter normal), Froſttage 73, wovon 13 zugleich ſogenannte
Eis=
tage waren, d. h. ſolche, an denen das Thermometer ſtändig unter Null
blieb. Der letzte Frühjahrsfroſt fiel auf den 31. März, der erſte
Herbſt=
froſt auf den 20. Oktober. Nur 25 Tage waren heiter, 163 trüib, der Reſt
gemiſcht, eine Verteilung, die einer Jahresziffer der Bewölkung von 7.0
(0,6 über normal) entſpricht. Der trübſte Monat war der Januar, der
heiterſte der Mai. An 199 Tagen mit Niederſchlag, wovon 32 mit Schnee,
wurde eine Niederſchlagsmenge von 707 Millimeter (707 Liter Waſſer
auf den Quadratmeter Fläche) gemeſſen, womit das langjährige Mittel
um 70 Millimeter überſchritten iſt. Hiervon entfielen auf den 28.
De=
zember als den näſſeſten Tag 31 Millimeter, wie denn überhaupt der
Dezember mit 106,5 Millimeter der näſſeſte Monat war, gegenübey
Januar, Februar und Mai, von denen jeder nur 39 Millimeter aufwies.
Die Zahl der Gewitter betrug 19. Im Ganzen kann man das Jahr=
1925 als vorwiegend trüb und ziemlich naß bezeichnen. Von den
aus=
wärtigen Stationen ſei nur Winterkaſten genannt, deſſen Ziffern das
überaus gleichmäßige Klima dieſer Geſundheitsſtation beweiſen. Während
Lauterbach ein Jahresminimum von — 23,5 Grad C. meldet, betrug
dasſelbe in Winterkaſten nur — 10,6 Grad. Auf der anderen Seite ſtieg
an letzterer Station das Sommermaximum nicht über 28,6 Grad und die
Zahl der Sommertage, d. h. ſolcher mit mindeſtens 25 Grad betrug
nur 6 gegenüber 29 in Darmſtadt und 50 in Freiweinheim a. Rh.
Die Auszahlung der Verſicherungsrenten (J.A. K.W.WK. O.) und
Unfallrenten beim Poſtamt I Darmſtadt. Die Auszahlung der
Verſiche=
rungs= und Unfallrenten erfolgt am 1. April in der Paketausgabe vom
7½—12 und 2—5 Uhr. Alle Quittungen müſſen am Zahltage mit der
amtlichen Beglaubigung der Unterſchrift, der Lebens= und
Witwenſchafts=
beſcheinigung verſehen ſein. Die Beglaubigung darf ſchon jetzt
vorgenom=
men werden. Die am Zahltage nicht abgehobenen Beträge werden am
den folgenden Werktagen in der Rentenſtelle von 8½ Uhr vormittags
bis 12½ Uhr nachmittags gezahlt.
— Nächſte Dampferabfahrten ber Hamburg=Amerika=Linie. Nach
New York: D. Deutſchland ab Hamburg am 25. 3., ab Cuxhaven am
26. 3., D. Cleveland ab Hamburg am 1. 4., ab Cuxhaven am 2. 4., D.
Hamburg ab Hamburg am 8. 4., ab Cuxhaven am 9. 4., D. Weſtphalic
ab Hamburg am 14. 4., D. Albert Ballin ab Hamburg am 22. 4., ab
Cuxhaven am 23. 4., D. Thuringia ab Hamburg am 28. 4. Nach Boſton:
D. Weſtphalia am Hamburg am 14. 4., D. Thuringia ab Hamburg an
28. 4. Nach Philadelphia, Baltimore, Norfolk: D. Monpelier am 10. 4.
Nach der Weſtküſte Nord=Amerika: D. Witram am 3. 4. Nach der
Oſt=
küſte Südamerika: D. Württemberg am 10. 4., D. Wasgenwald am 17. 4.
D. Schtvarzwald am 24. 4.. D. Baden am 12. 5. Nach der Weſtküſte
Süd=
amerika: D. Seſoſtris am 26. 3., D. Murla am 3. 4., D. Braſilia am
9. 4., D. Uarda am 14. 4. Nach Mexiko: D. Ambria am 20. 3., D. Toledo
am 30. 3., D. Schleswig=Holſtein am 10. 4., MS. Rio Panuco am 20. 4.
Nach Cuba: D. Antiochia am 6. 4., D. Kyphiſia am 5. 5. Nach
Weſt=
indien: D. Galicia am 20. 3., D. Raimund am 10. 4., D. Rugia am
24. 4., D. Denderah am 8. 5. Nach Oſtaſien: MS. Vogtland am 20. 3.,
MS. Rheinland am 24. 3., D. City of Naples am 2. 3., D. Coblenz
am 3. 4., D. Agapenor am 10. 4., D. Pfalz am 14. 4., MS. Friesland am
17. 4. Nach Afrika: D. Livadia am 7. 4. D. Njaſſa am 8. 5. Hamburg=
Rhein Linie: Wöchentlich ein Dampfer. Mitgeteilt von dem Vertreter
Adolph Rady in Darmſtadt, Zimmerſtraße 1.
2 Bezirksſchöffengericht. 1. Auch die heute vor dem Gericht zuerſt
verhandelte Sache beſchäftigt ſich mit einem Diebſtahl, der länger
zurück=
liegt und in die Inflationszeit zurückführt. Der Diebſtahl geſchah in
Groß=Gerau, die Abnehmer wurden in Mainz geſucht. Heute
handelt=
es ſich um einen Anzug, der im Dezember 1922 geſtohlen war. Der Dieb
Chauffeur Adam Hey in Groß=Gerau iſt bereits abgeurteilt. Er wollte
von dem Althändler Ruben für den noch faſt neuen Anzug am 8. Januar
1923 20 000 Mark haben, nach Handeln wurde man für 14 500 Mark
einig. Der wegen Hehlerei angeklagte Althändler ließ ſich den
Per=
ſonalausweis vorlegen und trug den Namen Hey in ſein Trödelbuch
ein. Der Staatsanwalt beantragt die Freiſprechung, mit einigen
Aus=
führungen ſchließt ſich die Verteidigung dem geſtellten Antrage an. Das
Urteil lautet freiſprechend. — 2. Gegen den Kaufmann Joh. Mich.
Stockum in Höchſt, der wegen Widerſtands angeklagt iſt, ergeht,
da=
ſein Ausbleiben für nicht entſchuldigt erachtet wird, Vorführungsbefehl.
zum Termin am 26. April. — 3. Eine Anklage wegen Widerſtands und
Beleidigung richtet ſich gegen den in Bergen geborenen Metzgermeiſter
Jul. Altheimer in Höchſt, deſſen in Höchſt geborene Ehefrau Emma,
geb. Krämer, und den im Geſchäft, das auf den Namen der Ehefrau
betrieben wird, beſchäftigten Sohn Herbert Altheimer. Der
Kreisvoll=
ziehungsbeamte Schulz für Erbach, wohnhaft in Darmſtadt, wollte
Pfandſiegel an einem Sekretär anlegen, woran ihn nach der Anklage
Jul. Altheimer, Frau und Sohn gehindert haben ſollen. Der
Erſtge=
nannte wurde auch tätlich und ſchlug dem Beamten auf den Kopf und
ſpäter ins Genick. Da Schulz zum erſten Male in Höchſt tätig war,
nahm er, um ſich in die neuen Verhältniſſe einzuführen, den Schutzmanm
Olt von Höchſt auf die Amtshandlungen mit. Gegen Ehefrau und Sohm
Altheimer beantragt der Staatsanwalt Freiprechung, gegen den Vater
Altheimer wegen Widerſtands und Beleidigung 2 Monate 1 Woche
Ge=
fängnis, wegen Beleidigung des Kreisamts 50 Mk. Geldſtrafe. Die
Verteidigung hebt die mildernden Momente bei Beurteilung der Tat
hervor. Das Gericht erkennt gegen Jul. Altheimer auf 2 Monate drei
Wochen Gefängnis, gegen die Ehefrau auf 2 Geldſtrafen von je 30 Marb,
gegen den Sohn auf 2 Geldſtrafen von je 20 Mark.
Kunſinotizen.
Ueber Werke, Künſiler und fünffleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchieht, behält ſich die Redaktion ibr Urteil vor.
— Palaſt=Lichtſpiele. „Dasrote Signal. Senſations=
Schauſpiel in 7 Akten. Dieſer Film iſt ein Kunſtwerk von überragender
Bedeutung, er wird jedermann hinreißen und wird auch alle die
be=
geiſtern, die bisher die Bedeutung des Films im künſtleriſchen Sinne
nicht anerkennen wollten. „Der Roman einer
Kranken=
ſchweſter”, Irrungen des Herzens. Drama in 6 Akten. Ein techniſch
ſehr feiner Geſellſchaf sfilm. Welche Ueberraſchungen, Spannungen allein
aus dem Photographiſchen heraus . . . Durch beide Films wandelt als
Hauptfigur die ſchöne Virginia Valli, ſtill, edel und ausdrucksvoll.
Man iſt erſtaunt: die Amerikaner können nicht nur ſenſationelle, ſondern
auch ſtimmungsvolle, künſtleriſch intereſſante Filme machen.
— Reſidenz=Theater: Dem Charakter der bevorſtehenden
Karwoche angepaßt, bringt das R.=T. zwei Filme ernſten Inhalts. „Das
jegenlied”, die Tragödie einer Mutter ſchildert in 7 packenden Akten
das Leben einer Mutter, die vom Unglück verfolgt, vieles durchzumachen
hat. — Sogar der einzige Sonnenſchein ihres Daſeins, ihr Töchterchen,
wird von ihr genommen. Körperlich und ſeeliſch zuſammengebrochen,
findet das treue Mutterherz nach vielen Jahren ihr Kind wieder, und
darf ſich noch einmal des Lebens freuen. — Zapfenſtreich ein
Militärfilm nach dem Drama von Beyerlein, führt uns zurück in das
Familienleben unſerer Soldaten. Man mag über derartige Filme denken
wie man will, jedenfalls ſind die einzelnen Nollen in guten Händen
und das Werk infolge ſeines dramatiſchen Aufbaues äußerſt ſpannend
und packend.
Lokale Veranſialtungen.
zeigen m betracte
Die Herunter ercheierden Nofizen ſind ausfchließlich als Hinweiſe auf Anz
inem Faſſe irgendwie als Reiprechung oder
D. H. V., Ort Zgruppe Darmſtadt. Der am Samstag,
den N. März, geplante „Heitere Abend” fällt aus; ſtatt deſſen
veran=
ſtaltet der B. d. K. im Heim einen Hermann Löns=Abend und
bittet um zahlreichen Beſuch.
Tageskalender für Freitag, den 26. März 1926.
Landestheater Großes Haus. Anfang 7½ Uhr, Ende nach
10 Uhr, D 18, zum erſten Male wiederholt: Drei Goldoniſche
Komö=
dien. Hierauf: „Das venezianiſche Kloſter.” — Kleines Haus: Keine
Vorſtellung. — Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, abends 8½ Uhr,
zum Beſten der Nothilfe der Lukasgemeinde: Konzert. — Die
Chri=
ſtengemeinſchaft: Vortrag von Dr. Heidenreich, Frankfurk
a. M.: „Der Tod von Pflanze, Tier, Menſch und der Tod Chriſti”
in der Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße. —
Kino=
vorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Seite 6
Nummer 85
Freitag, den 26. März 1926
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arheflgen, 25. März. Mitgliederehrung. Ein ganz
be=
ſonderes Gepräge trug diesmal der von dem hieſigen Gewerbeverein
ver=
anſtaltete Familienabend; galt es doch, eine ganze Reihe Mitglieder zu.
ehnen, die 85 Jahre dem Verein angehören. Eingeleitet wurde die Feier
durch einen gemiſchten Chor der hieſigen Bäckerinnung, worauf der
1. Vorſitzende die an geſchmückter Tafel ſitzenden 11 Jubilare, die meiſt
mit ihren Angehörigen erſchienen waven, mit herzlichen Worten zu
be=
grüßte und beglückwünſchte. Es erhielten Diplome für Bjährige
Mitgliedſchaft die Heuren: Heinrich Breitwieſer, Mechaniker und
Fahr=
radhandlung; Heinr. Dieter, Spezereihandlung; Jakob Göhel,
Schmiede=
meiſter; Karl Kretſchmann, Wagnermeiſter; Jakob Reichert,
Weißbinder=
meiſter; „Reinhard. Buchdruckereibeſitzer: „Friedrich Stein,
Satt=
lermeiſter; Heinrich Wagner, Schreinermeiſter: Heinrich Valentin Weber,
Inſtallateur= und Spenglermeiſter; Ludwig Wild, Maurermeiſter;
Hein=
rich Winter, Weißbindermeiſter. Den Dank der Jubilare ſprachen die
Herven Dieter und Kretſchmann aus. Die Glückwünſche der
Handwerks=
kammer überbrachte Herr Dr. Goll, worauf er ſich über das Thema
„Wintſchaftsfragen des Handwerks” verbreitete. Die Bäckerinnung trug
noch weiter zur Verherrlichung des Abends einige Lieder vor, und dann
ſchloß au die Veranſtaltung noch ein flottes Tänzchen an, das die
Feiern=
den bis in ſpäte Stunde zuſammenhielt. — Die diesjährige geſetzliche
Geſellenprüfung findet hier im Monat April ſtatt. Die
An=
meldungen müſſen auf dem vorgeſchriebenen Formular bis zum 29. d8.
Mts. eingereicht ſein, und iſt eine Prüfungsgebühr von 7 Mk. (
einſchließ=
lich Geſellenbrief) zu entrichten. Ferner ſind dem Prüfungsausſchuß des
Ortsgewerbevereins vorzulegen: das Schulzeugnis, der Lehrvertrag,
eine Beſcheinigung des Lehrmeiſters über beendete Lehrzeit und ein
ſelbſtgefertigter Lebenslauf.
Eberſtadt, 25. März. Arbeitsmarkt. Die Lage auf dem
hieſigen Arbeitsmarkt hat ſich neuerdings wieder verſchlechtert. Die
Zahl der Unterſtützungsempfänger iſt auf nahezu 400 angewachſen. —
Am Mittwuoch nachmittag fanden hier hintereinander vier Beerdigungen
ſtatt.
* Eberſtadt, 25. März. Ausflug. Die hieſigen Konfirmandinnen
(Mädchen=Oberklaſſe) unternahmen dieſer Tage einen Ausflug nach
Hei=
delbetg. — Wegen Ausbruchs der Maul= und Klauenſeuche iſt der hieſige
Faſelſtall bis auf weiteres geſchloſſen. Uebrigens ſind gegenwärtig
Beſtvebungen im Gange, den Faſelſtall vom Schloßplatz weg nach
außer=
halb des Ortes zu verlegen. Der Gemeinderat wird ſich demnächſt mit
dieſer Frage zu beſchäftigen haben und zwar auf Grund einer Eingabe
mehrerev Einwohner.
* Pfungſtadt, 25. März. Schulfchluß. In dieſem Jahre
kom=
men hier an Oſtern etwa 150 Kinder aus der Schule. Die Zahl der
Mädchen beträgt 93, während die Zahl der Knaben zirka 30 niedriger
iſt. — Der Geſanaverein „Sängerluſt” plant, an Pfingſten eine
Rheinfahrt nach St. Goarshauſen zu unternehmen. Frühzeitige
An=
meldung iſt erwünſcht.
* Pfungſtadt, 25. März. Stammholzverſteigerung. Bei
der erſten Stammholzverſteigerung im hieſigen Gemeindewald wurden
12997— Mark gelöſt. Die Verſteigerung iſt bereits genehmigt. Die
Abfuhrſcheine können gegen Barzahlung oder Bürgſchaftsleiſtung auf
der Bürgermeiſterei abgeholt werden. Die Losholzettel für die
Orts=
hürger werden vorausſichtlich nächſte Woche ausgegeben. Die nächſte
Stammholzverſteigerung findet am Montag ſtatt. — Oberpoſtſchaffner
Valentin Arnold, der ſetzt 43 Jahre im Dienſte der Reichkspoſt
ge=
ſtanden hat, tritt am 1. April in den Ruheſtand.
* Ober=Ramſtadt, 25. März. Unter dem Viehſtand des Karl
Vier=
hellex, Schießbergſtraße 19, iſt die Maul= und Klauenſeuche feſtgeſtellt
worden. Zunächſt wurde die Schießbergſtraße für jeden Verkehr mit
Klauenvieh ſowie der Faſelhof geſperrt. — Die Auszahlung der Milie
tärxenten für April erfolgt am Montag, den 29. März, vormittags von
8—12 Uhr. am Poſtſchalter. Die von der Bürgermeiſterei beglaubigte
Lebensbeſcheinigung iſt dabei vorzulegen. — Die Zahl der Erwerbsloſen
iſt nunmehr um etwa 40 zurückgegangen und ſteht gegenwärtig auf 360.
Ein weiterer Abgang iſt in den nächſten Tagen zu erwarten durch
Ein=
ſtellung von Hilfskräften bet der Reichsbahn.
* Reßdorf, 25. März. Die Schlachtzeiten für hieſige Gemeinde
ſind wie folgt feſtgefetzt: Vom 1. Mai bis 30. September auf wochentags
7—12 Uhr vorm. und 2—7 Uhr nachm., vom 1. Oktober bis 30. Aprif
auf wochentags 8—12 Uhr vorm, und 2—4 Uhr nachmittags.
Mnfet m Mrt. Der Lultaulnſaunein Drmicht zernte
ſtaltet am Samstag, den V. März, für ſeine Mitglieder im Saale
Kaf=
ſenberger dahier einen Vortrag mit Filmvorführung. Die Vorführungen
finden nachmittags 5 Uhr für Kinder und abends 8 Uhr für Erwachſene
bei freiem Eintritt ſtatt,
Roßdorf, 25. März. Das vom Geſangverein „Sängerluſt”
veranſtaltete Konzert ſtand auf künſtleriſcher Stufe. Sämtliche
Männer=
chöre, von Herrn Nektor Heß dirigiert, wurden wirkungsvoll
vorgetra=
gen und fanden lebhaften Beifall. Herr Kalepe (Klavier), Volke
dankbaues Puhlikum, wieder geſunden, das die zu Gehör gebrachten
Muſikſtüicke und Solis mit Beifall belohnte. Frl. M. Koch (Sopran),
Herr Reinfrank (Tenor). Meyer, K. Hein GBaß) trugen ihr, vorſtände zu erſtreben. Mit 51 Ortsgruppen und 2500 Mitgliedern mar=
Beſtes zur Verſchönerung des Abends bei.
Michelſtadt B. März. Vortrag. Durch einen Vortrag des
Herrn Oberſtudiendirektors Dr. Weiner über „Kant”, den am Freitag
im Saale des Gaſthauſes „Zum Anker” in Stockheim ſtattfindet, wird die
zweite Vortragsreihe dieſeh Winters der Odenwälder Vereinigung f.
Lunſt und Wiſſenſchaft abgeſchloſſen. Dr. Weiner gab unz ſchon öfters
Gelegenheit, durch klare und für jedermann leicht verſtändliche Vorträge
auf philoſophiſchem Gebiete aus ſeinem reichen Schatz des Wiſſens etwas
zu übernehmen, weshalb auch dieſer Vortrag für alle, auch den auf
dieſem Gebiete Unbewanderten, intereſſante Ausführungen bringen wird.
Michekſtadt 25. März. Flugtag. Dem am Sonntag, den 28.
März, auf dem Galgenberg durch den Heſſen=Fliegerverein für Luftfahrt
Darmſtadt ſtattfindenden Flugtag wird ſeitens der hieſigen Bevölkerung
als auch der näheren und weiteren Umgebung das größte Jutereſſe
ent=
gegengebracht; bildet derſelbe doch zurzeit das Tagesgeſpräch. Die
Veranlaſſung hierzu dürften die bereits in der Preſſe erfolgten Anſagen
und die überall zum Anſchlag gekommenen Einladungsplakate gegeben
haben. Neben intereſſanten, von evſten Piloten zur Vorführung
kom=
menden Kunſtflügen werden auch ſtaunenerregende Fallſchirmahſprünge
aus einer Höhe von 500 bis 1000 Meter, die von dem bewährten
Fall=
ſchirmabſpringer des Heſſen=Fliegervereins. Herrn Langer=Darmſtadt,
ausgeführt werden, das Intereſſe des Publikums in beſonderem Maße
in Anſpruch nehmen. Dem weitaus größten Teil der Bevölkerung des
Odenwaldes werden die am Sonntag zu beobachtenden Leiſtungen, wie
ſie uns dunch den Heſſen=Fliegerverein geboten werden, etwas Neues ſein,
war doch bisher keine Gelegenheit, etwas Gleiches in hieſiger Gegend
kennen zu lernen. Naturgemäß wird es an einer zahlreichen Beteiligung
bei dieſem Ereignis nicht fehlen, um ſich auch hier ein Bild von den
neueſten techniſchen Errungenſchaften auf dem Gebiete des Flugweſens
machen zu können.
t. Stockheim i. O., B5. März. Das Programm für die am 14. und
15. April ds. Js. im Gaſthaus „Zum Anker” hier ſtattfindenden
reli=
giöſen Vorträge iſt nunmehr feſtgelegt. Am 14. Abril, vormittags 10 Uhr,
ſpricht Herr Geheimrat D. Dr Flöring=Darmſtadt über: „Zur
ethiſchen Erziehung, mittags 2 Uhr, Herr Univerſitätsprofeſſor D. Dr.
Felke über: Das Weſen der Religion in moderner Problemſtellung”
Am 15. April ſpricht vormittags 10 Uhr Herr Prälat D. Dr. Diehl
über: „Das Stockholmer Weltkonzil”, und nachmittags 2 Uhr Herr Dr.
Heymann über: „Die Dorf=Kirchentag=Bewegung”. Für billige
Ver=
pflegung iſt Sorge getragen, auch kann man ſich bei Herrn Oberpfarrer
Herber=Michelſtadt für Bezug von Privatquartieren anmelden.
i. Beerfelden, 25. März. Der Verkehrs=Ausſchuß der hieſigen
Orts=
gruppe des Odenwaldklubs hat die Anfertigung einer „
Verkehrs=
tafel” Herm Malermeiſter Horn übertragen. Dieſe für Touriſten
ſo angenehme Onientierungsgelegenheit ſollte ſchon im vorigen Jahre
geſchaffen werden, blieb jedoch beim Vorſatz, da die Ausführung über
ge=
wiſſe Hinderniſſe nicht hinwegkam. In Baden trifft man ſolche Tafeln
auf allen Bahnhöfen, wo ſie auf Veranlaſſung des badiſchen Verkehrsber=, folgte das von Konfirmanden und Konfirmandinnen aufgeführte
dra=
bandes angebracht ſind. Die Karten ſind mehrfarbig und bieten dem
Reiſenden und Touriſten willkommene Orientierungsgelegenheit und
ſparen ihm manche Frage, die er oft mangelhaft beantwortet erhält.
Sonntag abend in der Turnhalle einen vaterländiſchen Abend durch
Auf=
führung des Schauſpiels in 4 Akten „Aönigin Luiſe‟. Die zahlreiche
Zuhörerſchaft ſpendete namentlich nach dem 3. und 4. Akt den Darſtellern
den verdienten Beifall. — Der hieſige Stenographenverein laſſenden, wobei er ſie ermahnte, darauf bedacht zu ſein, durch Fleiß
„Gabelsberger”, gibt den aktiven Mitgliedern durch einen
koſten=
lofen Umlernungskurſus Gelegenheit, ſich die „Reichskurzſchrift”
an=
zueignen.
24. März 1.29 Meter, am 25. März 1.R7 Meter, 3 Grad Kälte.
Manfch. Mrt. Genertluerfenlung des Lertahfags.
vereins.) In der Eröffnungsrede ſprach der Vorſitzende und Verſamm=, Gerr Kreisdirektor Pfeifer, der Okwa ſeinen Dank für
die Bereitſtellung von Sonderwagen zu dieſer Hauptverſammlung aus.
die überfüllt war. Die letzte Obſternte ſei zufriedenſtellend geweſen. Doch
könne der durch die Auslandskonkurrenz ſehr erſchwerte Obſtabſatz immer
noch gehoben werden. Wie ſchon auf der letzten Hauptverſammlung zu
Waldmichelbach, empfiehlt er beſſere Aufmachung, da der ſtädtiſche
Kon=
ſument lieber, von den verführeriſchen Großſtadtauslagen verleitet,
Aus=
landsobſt kaufe. Eine diesbezügliche Ausſtellung in Bensheim ſei ge==
(Bioline), Tilking (Cello) vom Landestheater Darmſtadt haben ihr plant. Ein Nückblick zeige eine rege Vereinstätigkeit bei allen
Orts=
gruppen. Ein Hauptintereſſe beanſpruchte die Schädlingsbekämpfung.
Eine größere Verbreitung der Vereinszeitſchrift ſei durch die
Vereins=
ſchiere der Kreisobſtbauverein an der Spitze ſämtlicher
Kreisobſtbau=
vereine des Landes. Die Rechnungsablage durch den Rechner Dr.
Eiſen=
hauer und die Veratung des Voranſchlages 1926 wurden erledigt.
Schüßler verlangt die Einſtellung von Mitteln für
Baumwärterausbil=
dungskurſe. Für eine Erhöhung der Zeitſchriftbezieher und beſſere
Be=
richte der Ortsgrutzpen ſpricht Herr Kreisobſtbaulehrer Ortmann. Der
Vorſtand wird wiedergewählt. Von einer projektierten Obſtausſtellung
in Mörlenbach rät Herr Landwirtſchaftsrat Dr. Schül ab und wünſcht
Verbindung mit der Landwirtſchaftskammerausſtellung in Darmſtadt.
Anläßlich des bevorſtehenden Ueberganges der Kreisſtraßen an die
Pro=
vinz, der einen größeren Verluſt bedeute, fordert eine Reſolution, deren
Ausarbeitung dem Vorſtand überlaſſen bleiben ſoll, die Erhaltung der
Beamten. Herr Ortmann verbreitete ſich über die Schädlingsbekämpfung,
deren Erkolge an Beiſpielen gezeigt wird und die ein Lehrfilm
illu=
ſtrierte. Eine Verloſung beſchloß die überaus anregende Verſammlung
rs. Rimbach, 24 März. (Kavallerieverein.) Der nebgegründete
Ver=
ein ehemaliger Heſſenreiter, der unter der Führung der Herren
Ober=
wachtmeiſter Asmus und Helferich bereits 64 Mitglieder zählt,
gedenk=
demnächſt ſeine Standardenweihe hier abzuhalten.
* Bensheim, 24. März. Der Obſt= und Gartenhauverein
Bensheim hielt am Montag im Bahnhofs=Hotel ſeine diesjährige
Hauptverſammlung ab. Der Vorſitzende, Rektor Michel, trug den
Jahresberichk vor, woraus die rührige Tätigkeit des Vorſtandes für die
im Herbſt ſtattgefundene Kreis=Obſtausſtellung und im Intereſſe einer
rationellen Schädlingsbekämpfung zu erſehen iſt, wie auch für die
Be=
ſchaffung ſortenreinen Pflanzmaterials ſich der Vereinsvorſtand energiſch
einſetzt. Der nach dreijähriger Wirkſamkeit ſtatutenmäßig zurücktretende
Vorſtand wurde durch Zuruf einſtimmig wiedergewählt und ihm für
ſeine Tätigkeit gedankt. Obſtbauinſpektor Behne=Darmſtadt hielt
ſo=
dann einen ſehr lehrreichen Vortrag über „Zeitgemäße Obſtbaufragen”,
wobei auch er die Schädlingsbekämpfung ſowie die Beſchränkung der
Sorten bei dann aber beſter Qualität in den Vordergrund ſeiner
Be=
trachtungen ſtellte. Der jetzt durch Schädlinge und durch Anbau
nicht marktfähiger Sorten verurſachte Verluſt der deutſchen Ohſternte
beträgt rund 50 Prozent und kann großenteils durch rationelle
Behand=
lung vermindert bzw. faſt ganz vermieden werden. Der Vortragende
empfahl neben den verſchiedenen Arten der Schädlingsbekämpfung den
ſtärkeren Anhau der Kirſche (Harzer hellrindige Vogelkirſche), der
Mira=
belle und für den kleinen Landwirt die Spargelkultur als
Gewinnbrin=
ger zu einer Zoit, wo der Landmann nichts anderes zu verkaufen hat.
Eine lebhafte Ausſprache folgte den intereſſanten Ausführungen, worauf
eine Gratisverteilung von Sämereien an die Beſucher der
Verſamm=
lung vorgenommen wurde.
* Lampertheim, 25. März. Zu einer Entlaffungsfeier hatte
auf vorgeſtern Abend die evangeliſche Volksſchule die diesjährigen
Kon=
ſirmanden und deren Eltern in den Saal des „Reichsadler” eingeladen.
Nach dem von der oberſten Mädchenklaſſe geſungenen Liede „Hörſt dur
den luſtigen Poſtillon” und dem Gedichte „Nun gehts ins Leben”
be=
grüßte Herr Rektor Wendel die zahlreich Erſchienenen. Seiner Anſprache
matiſche Spiel „Lurlei”, das, wie auch das im weiteren Verlauf des
Programmz gebotene Jugendſpiel „Wohin”, den Kindern die mancherlei
Verſuchungen des Alltags und ihre Folgen vov Augen führte. Drei
Das Volkstheater Darmſtadt (Dir. Eliſ. Werner) bot amf anſchließende Gedtchte „Die Worte des Glaubens” „Ehre der Arbeit”
und „Loh der Arbeit” wieſen auf den Segen von Glaube und Arbeit im
ſpäteren Leben hin. Auf das Lieb „Denk gern zurück” hielt dann Herr
Lehrer Schweizer eine längere tiefgründige Anfprache an die zu
Ent=
tüchtige Glieder der menſchlichen Geſellſchaft zu werden und nicht zu
glauben, daß das Leben in Wohlleben und Genußſucht beſtehe. Ein
Gedicht „Zur Entlaſſung” und die Lieder „Nun friſch hinaus ins Leben”
— Hirſchhorn, B. März. Wafferſtand des Neckars am und „Im ſchönſten Wieſengrunde” bildeten den Abſchluß der
ſtimmungs=
vollen Feiex.
MPDOrDMid
der vierfach vergrößerten, einzigartigen, großſtädtiſchen Räume ſowie des
ma
Tagers der
NA
gtoorrast
rafenfttabs
wird Jedermann zur zwangleſen Beſichtigung
eingeladen.
Nachmittags von 3—7 Uhr
MeDereD MongeT
der geſamten Jazz=Band=Abteilung des Städt. Orcheſters, unter der perſönlichen Leitung des Herrn Kapellmeiſters
(4592
M. Weber
Der Verkauf wird ohne Unterbrechung in den in der Herrenkleiderbranche in dieſer Größe und Helle noch von Niemand geſehenen Verkaufsräumen aufrecht
erhalten. Die Käufer werden höfl. gebeten, ihre Wünſche ohne gefragt dem Perſonal zu äußern. Die Auswahl iſt den Lokalitäten entſprechend groß, die Preiſe
Tanz=Einlagen. / 7 4 — derart niedrig, daß jeder in der Lage iſt, den Bedarf aus ſeiner Börſe zu decken. 7 Erfriſchungen werden gereicht,
Nummer 85
Freitag, den 26. März 1926
Geite 7
*Flugtag der Heſſenflieger in Offenbach.
Nach dem ſo glänzend verlaufenen Flugtag in Lampertheim, bewieſen
auch die Heſſenflieger am letzten Samstag in Offenbach, daß ſie
ver=
ſtehen, einen Flugtag muſtergültig zu organiſieren. Nicht weniger
be=
wieſen aber die Piloten Buſch, Fuchs und Jährling, daß ſie überall auf
ſolchen Veranſtaltungen ſich die Herzen des Publikums durch ihre ganz
hervorragenden Leiſtungen erobert und ferner noch erobern werden.
Am Samstag flogen bereits zwei Maſchinen mit den bewährten
Führern Buſch auf „Dietrich”=Doppeldecker und Jährling auf „Grulich”=
Hochdecker nach Offenbach und landeten auf dem ſehr ungünſtigen,
provi=
ſoriſchen Flugggelände zwiſchen Lurwald und Bebraer Bahn, um am
nächſten Morgen für Propagandaflüge zur Verfügung zu ſtehen. Als
dritte Maſchine traf dann am Samstag um 1 Uhr nachmittags ein
Hein=
kel=Doppeldecker unter Führung des bekannten Piloten Fuchs ein.
Lange vor Beginn der Veranſtaltung bewegte ſich eine ungeheure
Menſchenmenge in der „Richtung” des Flugplatzes, denn nur die
Rich=
tung war bei allen gemeinſam, da der größte Teil des Publikums es
vor=
zog, an den Kaſſen vorbei auf Wegen Aufſtellung zu nehmen, die von
der Sperre und den Kaſſen nicht erreicht werden konnten, aber doch eine
Beobachtung der Flüge geſtattete, da ja leider die Flugveranſtaltungen
nicht in Sälen abgehalten werden können.
Pünktlich um ½3 Uhr ſtartete das Dietrich=Flugzeug mit dem
be=
kannten Kunſtflieger Buſch zum erſten Kunſtflug, der mit dieſem und
den nachfolgenden bewies, daß er ſich getroſt an die Seite unſerer beſten
Kunſtflieger ſtellen kann. Was Herr B. hier an Loopings, Rollings,
Trudeln uſw. vorführte, wurde ſelbſt von alten bewährten Fliegern als
ganz hervorragende Leiſtung bezeichnet.
Nachdem ſtartete Pilot Jährling, der ja auch ſein fliegeriſches
Kön=
nen ſchon öfters bewieſen hatte, zu einem Paſſagierflug, und zeigte bei
ſpäteren Flügen noch, außer ſeinen bebannten Spiralflügen, mit ſeinen
fttänzen, was er und ſeine Maſchine zu leiſten vermögen.
Als der Dritte im Bunde Pilot Fuchs, der ſich als ernſthafter
Kon=
kurvent der Herren entpuppte und nur durch verſchiedene Eigenarten
des Heinkel=Doppeldeckers an der vollen Entfaltung ſeines Könnens
be=
hindert war. Jedenfalls bewieſen aber die drei Piloten, daß ſie als
wahre Kunſt= und Sportflieger anzuſehen ſind, und daß ſie mit dazu
beitragen werden, den alten Fliegergeiſt von Darmſtadt auch weiter
unter Beweis zu ſtellen. Zwiſchen den Flügen fanden noch zwei
Fall=
ſchirmabſprünge verſchiedener Syſteme ſtatt, und zwar von den
Ab=
ſpringern Pecher und Beutler, aus dem Grulich=Hochdecker, unter der
ſicheren Führung des Fallſchirmſpezialiſten Jährling.
Herr Pecher wagte den erſten Abſprung, nachdem Herrn B. der
Wind für einen ſolchen nicht zuſagte. Dieſe Leiſtung iſt um ſo höher
anzuſchlagen, als Herr P. mit ſeinem ſelbſtkonſtruierten Schirm den
zweiten Abſprung und zugleich auch den zweiten Flug ſeines Lebens
machte und bewies, daß es, mit gut konſtruiertem und ſorgfältig
be=
handeltem Schirm, nicht allzu gefährlich iſt, einen Abſprung zu wagen.
Herr Beutler konnte viel weniger überzeugen, da ſich ſein Schirm
erſt kurz über der Erde (zirka 80 Meter) mit Glück entfaltete, nachdem
er vorher unentfaltet hinter dem Springer nachgeflattert war. Die
Ab=
ſprünge fanden aus 250 bzw. 300 Meter Höhe ſtatt.
Am Schluß der Veranſtaltung führten die Piloten Buſch und Fuchs
noch einen Luftkampf vor, der ſelbſt den Kenner an die einſtige Wirklich=
*e.
keit erimnert
Anſchließend fand dann der gemeinſame Rückflug der drei Maſchinen
ſtatt, die den Heimathafen mit einem Geſchwader=Kunſtflug über dem
Weichbild der Stadt begrüßten, was von Beobachtern als ein
begeiſtern=
des Bild geſchildert wurde, wie ſich die drei Maſchinen in ihrem Element
über Darmſtadt tummelten.
Ein ſchöner Flugtag war zu Ende. Hoffen wir, daß die folgenden
genau ſo verlaufen, aber den Heſſenfliegern eine verdiente, aber größere
Unterſtützung des Publikums durch Löſen von Eintrittskarten bringen
möge.
* Offenbach, 25. März. Vor dem Kreisausſchuß wurde geſtern wegen
des ſogenannten Leihhausſtandals, wie die B=leihung von minderwertigen
Diamanten und Perlen an einen gewiſſen Siegfried Poſner aus Leipzig
mit 188 000 Mark im Volksmunde genanut wird, gegen den Vorſteher
des Leihamts, Verwaltungsamtmann Auguſt Boßler, und den
Pfand=
ſchätzer Wilhelm Como verhandelt. Das Verfahren gegen Como wurde
gleich zu Beginn der Sitzung abgetrennt. Die Anklage gegen Boßler
lautete auf Dienſtentlaſſung ohne Ruhegehalt und wurde im Namen der
Stadt von Bürgermeiſter Rech vertreten. Verteidiger des Angeklagten
war Rechtsanwalt Meloth. Als Zuhörer waren auch einige Beamte des
Frankfurter Leihhauſes erſchienen. Die Verhandlung zog ſich über drei
Stunden hin. Nach halbſtündiger Beratung des Kreisausſchuſſes wurde
das Urteil verkündet, das Boßler in eine Geldſtrafe von 300 Mark und
die Koſten des Verfahrens nimmt. Der Wert des ſtreitigen Gegenſtandes
wurde auf 5000 Mark feſtgeſetzt. Darnach richten ſich bekanntlich die
Koſten. Die Begründung des Urteils läßt der Kreisausſchuß folgen.
Rheinheſſen.
R. Nackenhei, 25. März. Diamantene Hochzeit. Unter
Teilnahme der ganzen Gemeinde feierten geſtern die Eheleute Paul
Jung und Thereſe, geb. Jans, das ſeltene Feſt ihres 60jährigen
Hoch=
zeitstages: Am Abend bewegte ſich unter den Klängen der hieſigen
Feuer=
wehrmuſikkapelle ein impoſanter Feſtzug nach der Wohnung des noch
äußerſt rüfſtigen Jubelpaares, wo Herr Bürgermeiſter Zimmermann und
Altadjunkt Bender im Auftrage der Gemeinde, der heſſiſchen Regierung,
des Kreisamts Oppenheim und des Gemeinderats in markig
n Worten
gratulierten und Geſchenke überreichten. Die kirchliche Behörde hatte
ſchon am Nachmittag ihre Glückwünſche dargebracht. Verberrlicht wurde
die ſchöne Feier durch Vortrag mehrerer Lieder des Geſangvereins
„Frohſinn” und turneriſche Darbietungen. Bei dieſer Gelegenheit wurde
dem Jubilar auch ein von Gaſtwirt Franz Wucher dahier angefertigtes
Diplom überreicht, wonach er durch Gemeinderatsbeſchluß zum
Ehren=
bürger Nackenheims ernannt worden iſt. Ein Enkel des Jubelpaares
dankte für die dargebrachte Ovation.
Worms, 25. März. Frühlingsfeier. In der Turnhalle
der Eleonorenſchule fand heute eine ſtimmungsvolle Frühlingsfeier ſtatt,
deren geſchickt zuſammengeſtelltes Programm verſchiedene Chöre, das
A=dur Klavierkonzert mit Orcheſterbegleitung von Mozart (von Frl.
2 Honig famos geſpielt) und ein Weingartner’ſches Lied „Liebesfeier”
(Frl. Lahmann) brachte. Worms beſitzt in Herrn Deboben, dem Leiter
des Konzerts, einen feinfühligen Muſiker, dem das Publikum warm
für das Dargebotene dankte. Die Nachfrage nach Eintrittskarten war
ſo ſtark, daß das Konzert noch einmal wiederholt werden muß.
Oberbeſſen.
b. Friedberg, 24. März. Am 23. März beging Geh. Juſtizrat Jöckel
die Feier ſeines 91. Geburtstages, er iſt der älteſte Einwohner unſerer
Stadt. Bei der Feier ſeines 90. Geburtstages ernannte ihn die
Stadt=
verwaltung zum Ehrenbürger, da er ſich als langjähriger Beigeordneter
und Landtagsabgeordneter große Verdienſte um die Entwicklung unſerer
ſtädtiſchen Verhältniſſe erworben hat, auch von vielen anderen Seiten
wurden ihm reiche Ehrungen zu teil. Der greiſe Herr erfreut ſich noch
einer guten Geſundheit und geiſtiger Friſche und läßt es ſich nicht
nehmen, ſelbſt bei der größten Winterkälte täglich ſeinen gewohnten
Spaziergang zu machen.
Bad=Nauheim, 25. März. Für die zahlreichen Gäſte, die wie in
jedem Jahre Bad=Nauheim während der Oſtertage beſuchen, wird eine
beſondere Kurkarte zum Preiſe von 5 Mk. ausgegeben, die vom 28.
bis zum 7. 4. Gültigkeit hat. Dieſe Karten berechtigen zum freien
Be=
ſuche des Kurhauſes und der Konzerte des ſtaatlichen Kurorcheſters. Für
die Benutzung der Kurmittel gelten ſür dieſe Karten die gleichen Rechte
wie für die allgemeinen Kurkarten.
Paſtillen zur Desinſektion von Mund= und
Rachenhöhle. Fachärztlich empfohlen bei
Hals=
entzündung und Erkältung, ſowie zum Schutz
Erdältlich in
Apolbe=
ten und Drogerien.
Os
Ke
Zasammoosetzung=
2.6 Diamino- 10 Heinge-Aeridinlomchlond 0,000 mit Kakae und Zucker als Pastillenmasss.
* BadNanheim, 35. März. Der Guſtat=Adolf Verein errichtet im
nahen Ober=Mörlen der evangeliſchen Diaſporagemeinde eine Kapelle.
Man hofft die Ausbauarbeiten des Innern der Kapelle noch vor
Pfing=
ſten zu vollenden, da an den Feiertagen die Einweihung erfolgen ſoll.
Gießen, 25. März. Der mehrtägige Maſchinenkurſus am
landwirtſchaftlichen Inſtitut der Univerſität nahm
heute unter Leitung des Geh. Hofrat Prof. Dr. Giſevius ſeinen Anfang.
In ſeiner Eröffnungsanſprache dankte Geheimrat Giſevius der
Landwirt=
ſchaftskammer für die Finanzierung des Kurſus und den Maſch.
nen=
baufirmen für die zur Verfügung geſtellten Maſchinen und den Rednern
für ihre Mitwirkung. Induſtrie und Landwirtſchaft müßten ſich heute in
die Hand arbeiten. Da die Landwirte beſtrebt ſeien, beſtimmte Typen
von Maſchinen zu bevorzugen, ſo müßten ſich die Fabriken danach zu
Naſſenfabrikation einrichten, damit ſie billig liefern könnten. Die heutigen
Notverhältniſſe dürfe man nicht für dauernd anſehen. Wer ſich nach
einer vonibergehenden Konjunktur einrichtet, iſt kurzſichtig und hinkt
dann immer nach. Die heutige Wirtſchaftsnot iſt unhaltbar, wir können
ſie ruhig als etwas vorübergehendes betrachten. Die heutige
Veranſtal=
tung zeigt uns, daß ſowohl Induſtrie, als auch Landwirtſchaft den
weit=
ſichtigen Weg des Aufbaues und Ausbaues gehen müſſen. Geheimrat
Giſetzius begrüßte ganz beſonders den Vertreter der
Landwirtſchafts=
kammer Wiesbaden, Dr. Eiſinger. Die Reihe der Vorträge eröffnet
In=
genieur Heim aus Mannheim er ſprach über Rohölmotore und zeigte
dann den Zuhörern mehrere Maſchinen. Dr. Schellhaas=Mannheim hielt
einen Vortrag über Dreſchanlagen, Dreſchmaſchinen Strohpreſſen und
Gebläſe. Die Lichtbilder und Filme, mit denen er ſeine Ausführungen
erläuterte, waren außerordentlich intereſſant und belehrend. Es war
erſtaunlich, zu ſehen, welche rieſige Arbeit Ackerbulldogg und
Felddank=
motor leiſteten. Spannend war der Film über die Erfindung und
Ent=
wicklung der Dreſchmaſchine bis zu ihrer heutigen Vollkommenheit. Der
mit Humor gewürzte Film über Düngung mit Kalkſtickſtoff und der
Schwiegerſohn mit den dickſten Kartoffeln bot eine angemeſſene
Ab=
wechslung. Morgen findet eine Beſichtigung der Maſchinenbauanſtalt
Tröſter=Butzbach ſtatt.
Gießen, 25. März. Selbſtmord verübte ein hieſiger 44 Jahre
alter Lokomotivführer, indem er ſich den Hals durchſchnitt. Eine ſchwere
geiſtige Erkrankung dürfte wohl die Urſache dieſer Tat ſein.
* Büdingen, 25. März. Die Pfarrerder Dekante
Büdin=
gen und Nidda hielten vorgeſtern in Stockheim unter dem Vorſize
von Dekan Schäfer=Büdingen eine gutbeſuchte Konferenz ab. Der
Prälat der heſſiſchen Landeskirche Dr. Diehl=Darmſtadt hielt, ein en
Vortrag über die Weltkonferenz für praktiſches Chriſtentum in Stockho /m.
* Herchenhain, 25. März. Das Heim für die wander ade
Jugend des Vogelsberger Höhenklubs auf der (
öer=
chenhainer Höhe geht nunmehr ſeiner Vollendung entgegen.
Ge=
genwärtig iſt der Innenausbau in Arbeit. Zum Leiter des Heimes wurde
unter mehreren Bewerbern der Landwirt Habermehl aus Babe ahauſen
gewählt, der in ungefähr ſechs Wochen hier oben ſeinen Einzu g halten
wird. Die Jugendherberge wird mit 65 Betten ausgerüſtet weu gen. Die
Pläne des Heimes wurden von dem Architekten Deutſchma in
ausge=
arbeitet. Die Anregung zur Errichtung gab der rührige V.H C.=Bruder
Profeſſor Bender=Frankfurt a. M. Auch die Arbeiten an den
Ehren=
mal für die gefallenen V. H.C.=Brüder und der Gemeinde Herchenhain,
dem höchſtgelegenen Gefallenen=Denkmal im Heſſenlande, gehen ihrer
Vollendung entgegen.
Bermutshain, 25. März. Unſer neuer Bür germeiſter
Pfannſtiel wurde durch Kreisdirektor Dr. Michel=Lauterba/h in ſein neues
Amt eingeführt. Seinem Vorgänger dem Landtagsab geordneten Joſt
ſprach Herr Kreisdirektor Dr. Michel ſeinen Dank für, die langjährige
Tätigkeit im Dienſte der Gemeinde aus.
* Grünberg (Heſſen), 25. März. Der hieſige Männergeſangverein
hatte ſeine Mitglieder mit Angehörigen zu einem Fa znilienabend
einge=
laden. Dieſer Abend galt der Ehrung des ſcheidender/ Dirigenten Lehrer
Lauber. Nahezu 28 Jahre hatte er die Leitung des Vereins als Dirigent
in Händen gehabt, nachdem er 7. Jahre im be aachbarten Lehnheim
dieſen Verein auch ſchon geführt hat. Der Männer geſangverein ernannte
ihn zum Ehrendirigenten und überreichte ihm ei gen ſchönen wertvollen
Seſſel. Der heſſiſche Sängerbund brachte ſeine /(5lückwünſche durch eing
ſchön ausgeſtattete Urkunde dar.
* Lanterbach, 2. März. Dieſer Tage tro ten die Kreisrechner des
Kreiſes Lauterbach zu einer Verſammluſrg zuſammen. Der
ſtell=
vertretende Vorſitzende, Gemeinderechner Gal iel=Ilbeshauſen begrüßte.
die zahlreich Erſchienenen. Rechnungsrat Be /told hielt einen Vortrag
über die Gelſchäftsführung der Gemeinde= un Kirchenrechner. Zum
Ver=
bandsvorſitzenden wurde Gemeinderechner A8ahl=Angersbach einſtimmig
gewählt.
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Seite 8
Freitag, den 26. März 1926
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ſchweren Leiden mein lieber, guter Mann,
unſer treuſorgender Vater, Schwiegervater,
Großvater und Onkel
(
Bohann Buremtilt Oteoen
im faſt vollendeten 86. Lebensjahre, (s29s
In tiefer Trauer:
Fran Kätchen Sieben
Dr. Arnold Chriſtiani, Generalveterinär a. 2,
und Frau Kätchen, geb. Dörr
Zakob Meyer. Polizei=Hauptmann d. Verw.
und Frau Eliſabeth, geb. Sieben
Willi Sieben, Regierungs= u. Baurat a. 2.
und Frau Elſa, geb. Herminghaus
nebſt Hinder Elſa, Trudel, Willi, Hilde.
Darmſtadt, Berlin, Duisburg, den 24. März 1926.
„Die Beerdigung findet am Samstag, den 2T. März,
4ormittags 41 Uhr, in aller Stille vom Sterbehauſe,
Beſſungerfraße 45 aus fiatt.
Nach langem, ſchweren Leiden, aber
umer=
wartet, entſchlief heute meine innigſtgeliebte Frau,
meine herzensgute Tochter, unſere geliebte Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter,
Schwä=
gerin und Tante
Frau Rebekfa Neu
geb. Karlsberg
(4535
im Alter von 5) Jahren.
Im Naman der trauernden Hinterbliebenen:
Baruch Neu und Kinder.
Tengfeld, Fränk.=Grunbach, Frankfurt, London.
Die Beerdigung findett Freitag, den 26. März, um
12 Uhr mittags, von dem Portal des iſrael, Friedhofs
in Dielnurg aus ſtatt.
Im 59. Jahr ſeines arbeifüreichen Lebens verſchied
heute, nacht unſer lieber Gatte umd Vater
Nachruf.
Heute nacht verſchſed der Gründer und langjährige Leiter des
Darm=
ſtädter Pädagoglums
Herr Michgel Elias.
Der Heimgegangene verſtand es, wie ſelten ein Pädagoge, durch Umſſcht
und Ueberblick die Mängel in der Begabung der einzelnen Schüler zu erkennen
und zu beſeitigen. Geiſtige Regſamkeſt und ſtiarker Wille in ſeiner Täligkeit,
verbunden mit teilnehmenderHerzensgüte, beſtimmten das Weſen dieſes allgemein
verehrten Mannes. Die Tehrer und Schüler der Anſtalt werden dieſem
hoch=
verdienten, gltigen und raſſloſen Menſchen ein dantbares Andenken bewahren.
Darmſtadt, den 25. März 1926.
(4605
Die Lehrer u. Schüler des Darmſtädter Pädagogiums.
Statt beſonderer Anzeige.
Plößlich und unerwartet iſt heute früh
mein lieber Mann, mein guter Vater, der
Eiſenbahn=Oberſekretär
Adam Draiß
im 67. Lebensjahre ſanft entſchlafen. (esest
In tiefer Trauer:
Eva Draiß, geb. Dörle
Luiſe Draiß.
Darmſtadt, den 25. März 1926.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 27. März,
vormittags 44 Uhr, vom Portal des Friedhofes an der
Nieder=Ramſtädterſtraße aus auf Wunſch des
Ver=
ſforbenen in aller Stille ſfatt.
Kranz= und Blumenſpenden ſind nlcht im Sinne des
Verewigten.
Von Beileidsbeſuchen wolle man gütigſt abſehen.
Statt Karten.
Mittwoch abend wurde meine innigſtgeliebte Frau,
die treuſorgende Mutter ihres Kindes
Anna Köhler
geb. Horn
im Alter von 41 Jahren, von ihrem langen, ſchweren,
mit Herzensgeduld ertragenen Leiden durch den Tod
erlöſi.
In tiefer Trauer:
Wilhelm Köhler und Sohn.
Darmſtadt, den 25. März 1926.
Beckſtraße 67.
Die Beerdigung findet Samstag, mittags 2 Uhr, auf dem
(essos
Waldfriedhof ſtatt.
Nachruf.
Michael Elias
Im Namen der trauerndmt Hinterbliebenen:
Anna Elias, geb. Oppenheimer.
(*8298
Darmſtadt, den 25. März 1926.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 26. März, nachm.
5 Uhr, vom Portal des iſrgelitiſchen Frledhofs aus ſtatt.
Von Beileidebeſuchen bitet man abſetten zu wollen.
Wir erfüllen hiermit die traurige
Pflicht, unſere Mitglieder von dem K.
Ableben unſeres langjährigen
Na=
meraden
vorrz
dan
Seltll aducht Akalß
Eiſenbahn=Oberſekretär i. R.
in Kenntnis zu ſetzen.
(4538
Wir verlieren in dem
Dahin=
geſchtedenen einen guten, treuen
Kameraden, deſſen Andenken wir
ſtets in Ehren halten.
Die Beerdigung findet
Sams=
tag, den 27. ds. Mts., vormittags
11 Uhr, auf dem alten Friedhof an
der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt
Treffpunkt der Kameraden 10¾
Uhr am Portal.
Darmſtadt, den 25. März 1926.
Reichsbund d. 8lblldienſtberechtigten
Zweigverein Darmſtadt.
Der Vorſtand.
Dankſagung.
Allen, die uns bei dem Heimgang
meiner lieben Frau, unſerer lieben
guten Mutter, ihre aufrichtige
Teil=
nahme bewieſen, für die vielen
Kranz=
ſpenden und für das letzte Geleit, das
ſie ihr gaben, ſei auf dieſem Wege
unſer herzlichſter Dank geſagt.
Be=
ſonderen Dank Herrn Pfarrer
Lauten=
ſchläger für die tröſtenben Worte.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Franz Becher.
Darmſtadt, den 26. März 1926.
Rheinſtr. 47.
(4591
Die Beerdigung des
Profeſſors Georg Grünewald
findet heute, 26. März, nachmittags
2uhr, auf dem Friebhof ander Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt. (e8239
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme, die mir anlüßlich des
ſchmerzlichen Verluſtes meines lieben
Mannes in ſo großer Anzahl
zuge=
gangen ſind, ſage ich herzlichſten Dank.
Beſonders danke ich Herrn Pfarrer
Vogel für ſeine troſtreichen,
wohl=
tuenden Worte beide=Einſegnung und
am Grabe, Herrn Drektor Dr.
Sturm=
fels für die ehrende Anſprache und
Kranzniederlegung im Namen der
Herren Amtsgenoſſen der Ludwigs=
Oberrealſchule, Herrn Oberrealiehrer
Pfaff und Schüler für den erhebenden
Grabgeſang, ſowie den Schülern für
Kranzniederlegung am Grabe, dem
Ortsverband, derev. Markusgemeinde,
der Mänervereinigung Dar nſtadt=
Beſſungen, der Vereinigung alter
Landsmannſchafter Darmſtadt, der
Landsmannſchaft Baringia Heidelberg
für die lieben, ehrenden Worte am
Grabe, und den ſo ſchönen,
warm=
empfundenen Nachruf, ſowie der
Di=
rektion und dem Lehrerkollegtum der
Ludwigs=Oberrealſchule, HerrnDiakon
Henzler für ſeine liebevolle Pflege,
ferner Herrn Pfarrer Fiſcher=Goddelau
für die ehrende Anſprache nnd
Kranz=
niederlegung im Namen derdankbaren
Heimatskirche und für die troſtreichen
Worte bei der Gedächtnisfeier am
21 März in der Kirche zu Goddelau
und für die ſo vielen ſchönen Blumen=
und Kranzſpenden ſage ich Allen
(4562
innigſten Dank.
Die trauernd Hinterbliebenen:
Eliſe Rothermel, geb. Schaffner.
Darmſtadt, im März 1926.
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Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme, ſowie
die Blumenſpenden beim Heimgange
unſrer lieben Entſchlafenen
Frau
Franziska Luck Ptw.
geb. Baumbach
ſagen wir Allen unſeren herzlichen
Dank. Beſonders danken wir Herrn
Pfarrer Schäfer für die troſtreichen
Worte am Grabe und den Schweſtern
der Beſſunger Gemeinde für die
liebe=
volle Pflege.
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Milchtopf, gestanzt, mit Ausguß . . . 1.25, 0.98, 0.80
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Wasch-Körbe, oral . . . . . . . . . . Stück 1.95
Zink-Eimer, 28 cn .. . . . . . . . Stück 1.15
Müll-Eimer, mit Deckel . . . . . . . . Stück 3.95
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F Putztücher, gute Onalität . . . . . . . . . 0.95
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Handbesen, Kokos-Roßhaar-Borsten 0.95, 0.85, 0.35
Staubbesen, Kokos-Roßhaar-Borsten 1.50, 1.15, 0.75
Schrubber . .0.50, Möbelklopfer . .0.95 0.85
Lamperiebürsten 0.35, Klogettbürst.0.95, 0.65
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Kmoch. Aljechin, Spielmann und
Tarta=
kower führen nunmehr mit 9 Punkten,
einen halben Punkt vor Niemzowitſch.
Die Favoriten des Semmeringer Schachturniers: Aljechin (links) und Tartakower (rechts) bei dem Schachbrett.
*3. Start Rademachers und Froelichs.
Ein amerikaniſcher Rekord von Rademacher
unterboten. — Froelich abermals geſchlagen.
Der fünfte Start der beiden deutſchen Meiſterſchwimmer
Rademacher und Froelich in Amerika ging am Mittwoch
abend im Bad des Vereins Chriſtlicher Junger
Männer in Cineinnati (Ohio), der Heimatſtadt des
neuen amerikaniſchen Schwimmerſterns Lauffer, vor ſich. Wie
nicht anders zu erwarten war, blieb Rademacher abermals in
Front. Froelich ſteckte eine neue Niederlage ein. Wieder ſchwamm
Rademacher im Alleingang, und wieder bließ er einem
ameri=
kaniſchen Rekord das Lebenslicht aus. Die amerikaniſche
Höchſtleiſtung über 500 Yards hat er unterboten. Mit 7:3,6
bezwang er dieſe Strecke und ſchwamm dann weiter bis 500)
Meter, die er in 7:42,2 zurücklegte. Rademacher iſt hier allerdings
hinter ſeinem eigenen Weltrekord um 1½ Sekunden
zurück=
geblieben. Wenn er aber ſeine Weltrekordzeit nicht erreichte, ſo
lag das einerſeits an dem Umſtand, daß er ohne Gegner ſchwamm,
auf der anderen Seite ſpielte aber das warme Frühlingswetter
mit, das zurzeit im amerikaniſchen Mittelweſten herrſcht und
ſeinen ermüdenden Einfluß auch bei einem Rademacher geltend
macht. Hinzu kommt noch, daß ſich Rademacher nicht ausſchwamm,
ſondern in der Hauptſache darauf bedacht war, abermals den
deutſchen Bruftſtil in überzeugender Weiſe vorzuführen.
Wie in allen bisher beſuchten amerikaniſchen Städten, ſo war
auch in Cincinnati Rademacher der Held des Tages. Er ſtand
im Mittelpunkt begeiſterter Ovationen, die hier einen Höhe=
punkt erreichten, der für die dortigen Verhältniſſe nicht zu den
alltäglichen gerechnet werden darf. Der Fußballklub von
Cincin=
nati veranſtaltete zu Ehren der deutſchen Schwimmer eine große
Feier, zu der ſich Tauſende drängten, allen voran die Deutſch=
Amerikaner. Am Nachmittag ſchon wurde den Deutſchen ein
feierlicher Empfang durch den Bürgermeiſter bereitet, der in
einer Anſprache auf die völkerverſöhnende Bedeutung dieſer
Schwimmerreiſe hinwies und mit einem herzlichen
Willkommens=
gruß die Hoffnung verband, daß die deutſchen Schwimmer von
Cincinnati eine dauernde und gute Erinnerung mit auf den Weg
nehmen werden. Selbſtverſtändlich, daß das Bad am Abend
vollſtändig ausverkauft war. Selbſtverſtändlich, daß der neue
amerikaniſche Rekord des deutſchen Meiſterſchwimmers mit
toſen=
dem Beifall aufgenommen wurde, der um ſo höher einzuſchätzen
iſt, als Cincinnati durch Lauffer einen bedeutenden Ruf als
ame=
rikaniſche Schwimmerſtadt beſitzt.
Froelich ſchwamm diesmal über 50 Yards Freiſtil, wurde
aber wieder glatt geſchlagen. Sein Bezwinger war Ruttlidge
vom Verein Chriſtlicher Junger Männer Cincinnati. Ruttlidge
ſchwamm die Strecke in 24,4, während Froelich 25 Sekunden
brauchte. Froelichs Niederlage iſt wieder auf ſchlechten Start
und ſchlechtes Wenden zurückzuführen. Sie beweiſt aber auch
aufs neue, daß Amerika ein ganz hervorragendes Freiſtil=
Mate=
rial beſitzt. Denn es iſt immerhin bezeichnend, daß ein deutſcher
Meiſter und einer der beſten Schwimmer Europas von
ameri=
kaniſchen Leuten geſchlagen wind, deren Name im
internatio=
nalen Schwimmſport überhaupt noch nicht bekannt ſind.
Lauſfer unternahm am gleichen Abend einen Angriff auf
Weißmüllers Weltrekord über 100 Yards Rücken. Wenn er dieſen
auch nicht zu drücken vermochte, ſo muß ſeine Zeit von 1:4,4 als
ganz hervorragend bezeichnet werden, denn ſie ſteht nur 0,2 Sek.
unter der Weltrekordzeit. Bei Berückſichtigung der Tatſache, daß
Lauffer erſt 18 Jahre alt iſt, daß er erſt ſeit kurzer Zeit zur
amerikaniſchen Schwimmer=Elite aufrückte, ſo iſt ohne weiteres
erkenntlich, daß eines ſchönen Tages Weißmüllers ſämtliche
Re=
korde durch Lauffer gedrückt werden, wenn die Freiſtil=Kanone
Amevkas Weißmüller nicht verſucht, ſeine eigenen Rekorde zu
unterbieten.
Am Samstag werden die Deutſchen in Buffalo
ſtar=
ten, während ſie am Dienstag in Philadelphia Rennen
beſtreiten. Dann folgt eine achttägige Ruhepauſe, die der
Vor=
bereitng für die amerikaniſchen Meiſterſchaften
dient. — Lauffer und Glancy haben für den Sommer eine
Europafahrt vorgeſehen, auf der ſie in Deutſchland
wahrſchein=
lich in Magdeburg und Berlin ans Rennen gehen.
Fußball.
Union=Darmſtadt — 04 Arheilgen.
Die beiden Rivalen der Ligaklaſſe des Odenwaldtreiſes treten ſich
am Samstag abend 4.45 Uhr auf dem Arheilger Mühlchen zu einem
Freundſchaftsſpiel gegenüber. Die Treffen zwiſchen den beiden warem
ſchon von jeher ſpannend und ſo wird es auch diesmal ſein. Das Spiel.
ſei, da Sonntag keinerlei ſportliche Veranſtaltungen ſtattſinden dürfen,
allen Sportfreunden zum Beſuch bei billigſten Eintrittspreiſen empfohlen.
F. C. Eintracht I. — Polizeiſportverein Darmſtadt I.
Zu einem Samstag=Nachmittagsſpiel empfängt Eintracht am 27.
ds. Mts. die als äußerſt ſpielſtark bekannte Elf des Polizeiſportvereins
Darmſtadt zu einem Privatſpiel. Die Mannſchaft, die in den
Ver=
bandsſpielen z. T. ſehr hohe Reſultate zu erzielen vermochte, hat ſich in
der B=Klaſſe den Meiſtertitel erkämpft. In ſeiner jetzigen Form trat
der Pol.=Sportv. der Eintracht noch nicht gegenüber, wohl aber als
Süddeutſcher Polizeimeiſter, und mußte Eintracht damals eine
Nieder=
lage einſtecken. Inzwiſchen hat aber auch Eintracht durch die harten
Kämpfe in den Verbandsſpielen an Spielſtärke weſentlich gewonnen. Ein
Vergleich der Spielweiſe und =ſtärke der beiden Mannſchaften, die ſich
im nächſten Spieljahr als Gegner im Punktkampf gegenüberſtehen,
dürfte intereſſant ſein. Das Spiel beginnt pünktlich um 5 Uhr.
Handball.
Union II — A. S.C. komb.
Die 2. Handballelf empfängt Samstag nachmittag 4.30 Uhr auf dem
Sportplatz an der Heidelberger Straße die komb. Elf des Ak. Sp.=Klubs
Darmſtadt zu einem Freundſchaftsſpiel. Unions Handballmannſchaften
ſind eben feſte an der Arbeit, ſie bilden ſich weiter aus und haben durch
den Sieg gegen die II. Pol.=Sp.=V. Babenhauſen und das gute
Ab=
ſchneiden gegen Kickers=Ofſenbach gezeigt, daß ſie ihr Können erweitern
wollen. Die Akademiker ſind bekanntlich ein nicht leichtzunehmender
Gegner. Dadurch wird ein ſpannendes Spiel gewährleiſtet.
Leichtathletik.
Sportverein 1898 e. V., Abtlg. für Leichtathletik und Handball.
Die Abteilung entſendet ihre Mannſchaft (Engelhardt, Krichbaum,
Lindner, Habich) die auch in dieſem Jahre die Verbandsmeiſterſchaft
nach Darmſtadt bringen konnte, zu den ſüddeutſchen
Waldlaufmeiſter=
ſchaften nach Fraukfurt. Sie trifft auf Gegner aus Saarbrücken,
Kai=
ſerslautern, Landau, Mannheim, Freiburg, Frankfurt uſw. Neben der
Meiſterſchaftskonkurrenz findet ein Propagandawaldlauf des Frankfurter
Verbandes ſtatt. Strecke 5 Kilometer. An dieſem Lauf werden ſich
weitere ſechs Mannſchaften der Abteilung beteiligen. Die Veranſtaltung
findet im Frankfurter Stadion vormittags 10 Uhr, ſtatt. Die Abfahrt
erfolgt um 7.55 Uhr vom Darmſtädter Hauptbahnhof. — Die
Jugend=
abteilung wird am Samstag um 4 Uhr im Golfhaus zuſammenkommen.
I. BIn. 4120
Mit „Kruschen” 70 Jahre alt
und immer noch frisch und munter!
Manch einer ist 70 Jahre alt und fühlt sich wie 40! Aber
auch umgekehrt! Die Erklärung dafür ist sehr einfach: Der
eine kümmert sich seit Jahren täglich um seine Gesundheit,
indem er Kruschen-Salz nimmt, was ihm seine inneren Organe
Leber, düieren, Dagen) in guter Ordnung hält, der andere
kümmert sich garnicht darum, er lebttagein tagaus dara uf los.—
Machen Sie nichtdenselben Fehler, sondern fangen Sie sofort
an, etwas für die Erhaltung Ihrer Gesundheit zu tun, solange
Sie noch gesund sind. Nehmen Sie jeden Morgen eine kleine
Messerspitze voll Kruschen-Salz, das wird Ihre Verdauung
regeln, Ihren Appetit fördern, Ihr Blutreivigen und Ihnen einen
erfrischenden, gesunden Schlat verschatten, der Ihnen Energie
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Freitag, 26. März
Neueſte Nachrich
Eine badiſche Staatsanleihe.
Karlsruhe, 25. März.
Der badiſche Landtag hat durch Geſetz vom 18. Dezember vorigen
Jahres die badiſche Staatsſchuldenverwaltung ermächtigt, ein Anlehen
im Betrage von 46,2 Millionen Reichsmark für wirtſchaftliche
Unter=
nehmungen des Landes, alſo für werbende Anlagen, aufzunehmen, und
zwar für den Ausbau der ganzen im badiſchen Staatsbeſitz befindlichen
badiſchen Landeselektrizitätsverſorgung (Badenwerk) und des
Kaliſyndi=
kats in Buggingen, ſowie für die Staatsbeteiligung an dem großen
Rheinkraftwerk Niederſchwörſtadt, das auch für die Eletrifizierung der
Bahnen in Baden von weſentlicher Bedeutung ſein wird. In den
letz=
ten Tagen iſt nun, wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, zwiſchen
der badiſchen Staatsſchuldenverwaltung im Einverſtändnis mit dem
Finanzminiſterium und der Schweizeriſchen Kreditanſtalt in Zürich
namens eines internationalen Bankenkonſortiums ein Betrag für die
Uebernahme eines 6½prozentigen Anlehens des Freiſtaates Baden von
40 Millionen Schweizer Franken nominal mit 20jähriger Laufzeit
ab=
geſchloſſen worden. Von dem Anlehen werden 25 Millionen in der
Schweiz zur Zeichnung aufgelegt, 10 Millionen in Holland und 5
Mil=
lionen ſind von einer dritten ausländiſchen Gruppe feſt übernommen
worden. Es verdient betont zu werden, daß entgegen dem Verfahren
in anderen Fällen hinſichtlich der Auskünfte über die Finanz= und
Ver=
mögensverhältniſſe des badiſchen Staates in taktvoller Weiſe Maß
ge=
halten wurde, und daß ſich der Inhalt des Vertrages ungefähr auf das
beſchränkt, was in den Anleiheverträgen deutſcher Länder ſchon üblich
war. Die effektive Belaſtung durch die Anleihe, die inzwiſchen von
der Berliner Beratungsſtelle genehmigt worden iſt, wird weniger als
8 Prozent betragen. Das Land Baden dürfte das erſte deutſche Land
ſein, das nach dem Zuſammenbruch eine Staatsanleihe in Europa
unter=
gebracht hat. Die Verhandlungen wurden weſentlich dadurch erleichtert,
daß der badiſche Staat auf günſtigeren finanziellen Grundlagen baſiert.
Hirſch, Kupfer= und Meſſingwerke A.=G., Berlin. Der Aufſichtsrat
beſchloß in ſeiner heutigen Sitzung, der auf den 4. Mai einzuberufenden
H.=V. vorzuſchlagen, von der Ausſchüttung einer Dividende abzuſehen
und den nach ordentlichen Abſchreibungen von 427 500 Rm. und
außer=
ordentlichen Abſchreibungen von 285 205 Rm. verbleibenden Reſt in Höhe
von 874 366 Rm. auf neue Rechnung vorzutragen. Die einzelnen Ziffern
der Bilanz, verglichen mit den in Klammern geſetzten des Vorjahres
lauten wie folgt: Immobilien 13 922 504 (14 350 004), Maſchinen uach
Abſchreibungen von 123 287 mit 750 000 Rm. (1), Warenbeſtände 4 338,802
(6 159 548), Außenſtände 9 733 553 Rm. (16 792 491), Wertpapiere und
Beteilig. 2 151 145 (2831 376), Schulden abzügl. flüſſ. Mittel 12 986 651
Rm. (22 194 227). Es iſt der Geſellſchaft alſo gelungen, eine Verringgerung
ihrer Schulden um etwa 9 Millionen zu erreichen. Das Berichtsjahr
er=
gab zufriedenſtellende Betriebsgewinne, die für Abſchreibungen und
Rücklagen, wie ſie die jetzige allgemeine wirtſchaftliche Lage erfordert,
verwendet wurden.
Frankfurter Effektenbörſe.
7.
Frankfurt a. M., 25. März.
Tendenz: ſtill, aber feſt. Die Börſe nahm auch hente wieder ganz
unerwartet und trotz der bevorſtehenden vielen chriſtlichen und füdiſchen
Feiertage und der außerordentlich ſchwachen Haltung der geſtrigen New
Yorker Börſe eine feſte Haltung an. Die Hauptſtütze für die feſte
Hal=
tung bot die große Nachfrage nach Schiffahrtswerten und die ſtürmiſche
Aufwärtsbewegung auf dem Vorkriegspfandbriefmarkt. Schiffahrtswerte
gewannen wieder faſt 2 Prozent, Montanwerte 1——1½ Prozent und
Chemiewerte 1¾ Prozent. Die Eiektrowerte blieben gut behauptet. Auf
allen Gebieten einſchließlich des Kaſſamarktes war die Umſatztätigkeit
fehr eingeſchränkt, ſo daß ſich die Nähe der bevorſtehenden Feiertage
nur in dem geringen Geſchäft bekundete. Auch nach der Feſtſetzung der
erſten Kurſe konnte ſich die Tendenz noch gut behaupten. Es wurde
dar=
auf hingewieſen, daß das Steuerkompromiß große Ausſicht habe,
ange=
nommen zu werden, was nach Anſicht der örſe die beſte Löfung der
ganzen Steuerfrage bedeuten würde. Deutſche und ausländiſche Renten
hatten geringes Geſchäft. Türkenrenten konnten ſich aber wieder etwas
erholen. Auf dem Vorkriegspfandbriefmarkt wurden bei ſtürmiſcher
Nachfrage neuerdings Gewinne von 20 bis 50 Pfennig erzielt. Der
Frei=
verkehr war dagegen umſatzlos. Becker Stahl 45.—, Becker Kohle 53.—
Benz 49,50, Brown Boveri 66.—, Entxepriſe 9,50, Growag 56.—,
Hanſa=
bank 72,50, Krügershall 99,—, Petrolgum 73.—, Raſtatter Waggon 18.—
Ufa 47, Unterfranken 69,50. Im weieren Verlaufe erhielt ſich faſt
durch=
weg die feſte Grundſtimmung. Nur die Schiffahrtswerte konnten ihre
Anfangskurſe nicht ganz behaupten und gaben etwas nach, dafür waren
aber jetzt die Elektrowerte etwas feſter. Auf dem Pfandbriefmarkt ſetzten
ſich die Käufe aus Kapitaliſtenkreiſen fort und hatten abermals
Kurs=
ſteigerungen von 10—15 Pfennig gegen die Anfangskurſe im Gefolge.
Der Geldmarkt war ſehr leicht. Tägliches Geld 5 Prozent.
Die Abendbörſe verharrte weiter in ihrer luſtloſen Haltung.
Dem=
zufolge war die Umſatztätigkeit ſehr gering auf den Aktienmärkten, die
amtlichen Kurſe zeigten ſich aber gut behauptet. Später gaben
Schiff=
fahrtswerte etwas nach, überhaupt war gegen Schluß die Tendenz
all=
gemein wieder etwas leichter. Nur für die D.=Banken ergaben ſich
kleine Kursbeſſerungen bei einiger Umſatztätigkeit. Pfandbriefe
konn=
ten die Kursgewinne von heute nachmittag nicht vollkommen behaupten,
gaben vielmehr um 15 Pf. nach. Kriegsanleihen 0,380, Berliner
Han=
delsgeſellſchaft 140.—, Commerzbank 112,25, Darmſtädter Bank 130,25,
Deutſche Bank 131.—, Diskontogeſellſchaft 125.—, Dresdener Bank 117,25,
Oeſterr. Kreditanſtalt 7,25, Deutſch=Luxemburger 87,25, Gelſenkirchener
90,—, Harpener 103.—, Mansfelder 82.—, Phönix 77,50, Rheinſtah.
80.—, A. E. G. 96,25, Daimler 47.—, Deutſc
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Voigt u. Häffner 83.—, Wayß u. Freytag 94,7, Hapag 146,75, Nordd.
Lloyd 147,50.
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Berlin, 25. März.
In der innerlich zwar ziemlich feſten, aber doch ſchwankenden
Ten=
denzgeſtaltung an der Börſe hat heute eine zuverſichtlichere Stimmung
Platz gegriffen. Beſonders infolge der außerordentlichen Geldflüfſigkeit
und der Hoffnung, daß der Quartaltermin ohne die übliche Verſteifung
der Geldſätze vorübergehen wird. Hinzu kam noch, daß der Frankenkurs
ſich nicht weiter verſchlechtert, ſondern eher eine leichte Erholung
erfah=
ren hat. Es überwogen auf den führenden Märkten bei weitem die
Beſſerungen, die ſich im Verlaufe bis 2 Prozent verſchiedentlich erhöhten.
Auch aus der Wirtſchaft lagen teibzveiſe etwas hoffnungsvollere Gerüchte
vor; ſo aus der Kaliinduſtrie, in der ſich der Abſatz ſtändig heben ſoll
Kaliaktien waren daraufhin zumeiſt bis zu 1 Prozent gebeſſert.
Schiff=
fahrtsaktien lagen bei Erhöhungen bis zu 1 Prozent und für Kosmos
2 Prozent ruhiger. Von Bankaktien waren Braubank und Barmer
Bankverein 1 bis 2 Prozent gebeſſert, die anderen gut gehalten.
Ber=
liner Handelsanteile konnten von ihrem Dividendenabſchlag 3 Prozent
wieder einhoben. Von Montanwerten trat augenſcheinlich im
Zuſammen=
hang mit den morgen ſtattfindenden Generalverſammlungen für die
Rhein=Elbe,Gruppe ſtärkeres Intereſſe hervor, welches in Beſſerungen
bis zu 2 Prozent für Gelſenkirchner und Deutſch=Luxemburg zum
Aus=
druck kam. Ilſe Bergbau waren über 3 Prozent gebeſſert. Sonſt ſind
an Beſſerungen noch einige Nebenwerte beteiligt. Am Rentenmarkte
ſetzten Vorkriegshyvothekenpfandbriefe ihre Aufwärtsbewegung bei
Beſſe=
rungen bis zu 50 Pfennig fort. Auch Sachwertanleihen blieben gefragt
namentkich landſchaftliche Goldpfandbriefe und Roggenwertanleihen. Am
Deviſenmarkt iſt Paris um 6½ Pfennig gebeſſert.
25. 3
24
24. 3 / 25. 3.
Aſchaffb. Zellſtof
85.5 Semoor Zement ..."
85.*
75.—
25
73.
Auysb.=Nürnb. Maſch.
72.— 76irſch Kupfer ......
2
Bamag=Meguin ..
Höſch Eiſen ......"
87
55
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70.—
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109
43
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118.*
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42
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1132
5
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Sächſ. Gußſtahl.. . .
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25
44.
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3 125
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35
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55 25 Bittener Guf
56.
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36.
Kanja Dampfſch.. . . .
46.25 1154.3751 Banderer=?
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Deviſenmarkt.
Amſierdam=R.
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Stockholm.
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Italien ...."
London ....
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Schweiz.. . .
Spanien ...."
25. 3
24. 3.
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168.18 15
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3 931f0
Rio de Janeir.
12.51112.791174.38 112 761 6 ulgarien.
0.554 10.5c
19. 554/70.590 Bclgrad. ...
16.351
8.36/ 18.9 MKonſtantinope
15.86
W.339 29.471120 393W.4S0Liſſabon .....
4.195/ 4.2051
35 (.285 Lanzig .....
4.615/14.65
14 93/ 14TclAthen ......"
30.73/ 80.39 30.77 30 971Kanada. . . . . ."
59.10/ 59.24
59.06/ 59.20 Aruzuah
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78
2.418.1
45.
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71 5.3:
1.3.
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7.38
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5.56:
5.61
k.2451 4 255
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71
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30 3
5
4.186
1 245
B
9.3.
30
7.40
2.10
21.345
81.0
5.67
4.195
4.2,5
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 25. März. Die Nachfrage nach
allen Getreidearten iſt mit Rückſicht auf die bevorſtehenden Feiertage
etwas größer geweſen. Dieſer verſtärkten Nachfrage bei verhältn. smäßig
geringem Angebot ſtanden aber die heute wieder ſehr niedrig lautenden
Ueberſeenotierungen gegenüber, ſo daß auch heute die höheren
Forde=
rungen nicht durchdringen konnten. Weizen 27, Roggen 17,75,
Sommer=
gerſte 21,50—24, Hafer, inl. 19,50—21,75, Mais 17,50—18, Weizenmehl
40,25—40,75, Roggenmehl 26,50—26,75, Weizenkleie 9,40—9,50,
Roggen=
kleie 10,25.
Mannheimer Produktenbericht vom 25. März. Die ſchwächeren Kurſe
die von den ausländiſchen Börſen gekabelt wurden, haben den hieſigen
Markt nur wenig beeinflußt. Die Preiſe am hieſigen Platze ſind ziemlich
unverändert. Die Kaufluſt iſt weiter befriedigend. Man nannte im nicht
offiziellen Verkehr gegen 12½ Uhr: Weizen, inl. 26,75—27,25, ausl.
29,50—32,25, Roggen, inl. 18,25—19,50, ausl. nominell, Hafer, inl. 18
bis 19,50, ausl. 18,50—21,25, Braugerſte 21—24, Futtergerſte 15,75—17,
Mais mit Sack 17,75—18, Weizenmehl 40,25—40,50, Roggenmehl 27—28,
Brotmehl 26—30, Kleie 9,25—9,50, Biertreber mit Sack 15—15,50 Rmk.,
alles per 100 Kilo waggonfrei Mannheim.
Berliner Produktenbericht. Das erſthändige Angebot von Weizen
fehlt weiter, und da die Provinz underänderte Preife für jeden
greif=
baren Poſten anlegte, änderte ſich auch hier der Preisſtand für prompte
Ware nicht. Im Lieferungsmarkte ergaben ſich auf Grund der flaueren
Meldungen von Ueberſee und der ermäßigten Cifforderungen um 2 bis
3½ Mark niedrigere Preiſe. Man glaubt, daß nur noch mäßige
Decou=
verts in Weizen beſtehen. Roggen iſt durchaus nicht reichlicher offeriert,
doch mußten die Preiſe im Abſchluß an die ſchwächere Tendenz für
Wei=
zen für prompte Ware und auf Lieferung um etwa eine Mark nachgeben.
Mehl war in den Preiſen bei ſtillem Geſchäft unverändert. Das
Gerſten=
geſchäft iſt ruhiger geworden, da Auslandsgerſte bereits Rechnung läßt.
Hafer iſt in den Fovderungen hochgehalten. Für gute Qualitäten
be=
ſtand rege Nachfrage, doch kam es nur zu geringen Umſätzen.
weſen, die im Anſchluß hieran ins Leben gerufen wurde, obliegt die
Erledigung von Einzelarbeiten im Zuſammenhange mit dem Eingang
der Jahresleiſtungen, ſowie die Verwaltung der eingegangenen Gelder
und deren Abführung an den Generalagenten für die
Reparattonszah=
lungen. — Die überaus komplizierten Rechtsfragen vergnlaßten dann die
Bildung einer beſonderen Rechts=Abteilung.
Für die erſte Umlegung wurden bekanntlich die Ergebniſſe der
Ver=
anlagung zur Vermögensſteuer für das Jahr 1924, alſo nach dem
Ver=
mögensſtande vom 31. Dezember 1923, zugrunde gelegt. Nach diefem
Berechnungsmodus ergab ſich für jeden zur Belaſtung heranzuziehenden
Unternehmer ein Umlegungsſchlüſſel von 17,1 Prozent. Bereits gegen
Mitte Januar 1925 ſetzte bei der Bank der Eingang der Obligationen
ein, und pünktlich am 28. Februar 1925 konnte dem Treuhänder ſei
Betrag von 5 Milliarden Gm. in 53 408 Einzel=Obligationen übergeben
werden. Die dem Treuhänder und der Bank von der Reichsregiexung
am 2. Oktober 1924 übergebene vorläufige Geſamtobligation über
5 Milliarden Gm. wurde demgemäß zuriickerſtattet. Der Eigaug der
Obligationen hatte einen Ueberſchuß ergeben, der eine Herabſetzug des
Umlegungsſchlüſſels von 17,1 Prozent auf 15,73 Prozent ermöglühte. —
Die dem Treuhänder übergebenen Obligationen wurden in gemeinſame
Verwahrung des Treuhänders und der Bank überführt, um als Deckung
für die von der Bank auszugebenden Induſtriebonds zu dienen. Von
den von der Bank im Februar 1925 geſchaffenen Induſtriebonds im
Nennbetrage von 5 Milliarden Gm. wurde ein Betrag von 4,25
Mil=
liarden an den Treuhänder ausgehändigt. Ein Betrag von /750
Millio=
nen Gm. verblieb in den Händen der Bank mit dem Zwecke, einen etwa
vom Treuhänder geforderten Umtauſch ſolcher veräußerlicher
Obligatio=
nen, auf deren Veräußerung er verzichtet, gegen Induſtrfebonds zu
er=
möglichen. — Unverzüglich nach der Uebergabe der
unveräußerli=
chen Obligationen an den Treuhänder ſchritten Bank und Treuhän
zur Feſtſtellung derjenigen Unternehmer, die ihrer Größenordnung nach
zuſammen eine Belaſtungsſumme von 1,5 Milliarden Gm. ergaben. Die
auf dieſe Weiſe feſtgeſtellten Firmen erhielten alsbald die Mitteilung,
daß ſie zur Ausſtellung der im Gefetz vorgeſehenen veräußer
lichen Obligationen herangezogen werden würden. — Nach den
Be=
ſtimmungen des Induſtrie=Belaſtungs=Geſetzes komte der Treuhänder
für die Hälffe von 1,5 Milliarden Gm., d. h. alſp für 750 Millionen
Gm., veräußerliche Obligationen verlangen. Inſolge der Auswirkung
der Entſcheidungen, des Reichsfinanzhofes über die Wertveranlagungs=
Beanſtandungen, die insgeſamt eine Minderung des Belaſtungsbetrages
um 171 600 000 Gm. mit ſich brachten, verringerte ſich der Nennbetrag
der für den Treuhänder in Betracht kommenden veräußerlichen
Obliga=
tionen um faſt 100 Mill. Gm. Der Treuhänder verzichtete auf die
Auf=
füllung des Differenzbetrages durch Heranziehung weiterer Firmen
und verlangte dafür Induſtriebonds aus dem noch nicht begebenen
Beſtand.
Die Ausſtellung der veräußerlichen Obligationen und
dem=
gemäß die Aushändigung der Induſtriebonds an den Treuhänder war
mit Schluß des Geſchäftsjahres noch nicht durchgeführt. Am 31.
Dezem=
ber 1925 befanden ſich in den Händen der Bank 153 reräuferliche
Obli=
gationen im Betrage von 426 100 000 Gm. In den folgenden Wochen
wurden 209 veräußerliche Obligationen im Betrage von 653 500 000 Gm.
und 96 500 000 Gm. Induſtriebonds an den Treuhänder übergeben. Aus
den ihm übergebenen Obligationen iſt der Treuhänder berechtigt, zum
Zwecke des Verkaufs 500 Millionen Gm. auszuwählen. Die zur
Ver=
äußerung nicht in Betracht gezogenen Obligationen ſind der Bank gegen
Aushändigung von Induſtriebonds zurückzuerſtatten. Sie verlieren
da=
mit den Charakter der Veräußeulichkeit. Eine diesbezügliche
Entſchei=
dung iſt von dem Treuhänder urch in keinem Falle getroffen worden.
Zu dem zahlenmäßigen Ergebnis der Geſchäftsführung der Bank
iſt kennzeichnend zu bemerken, daß ſich für das erſte Geſchäftsjahr ein
Verluſt von 229 719 Rm. ergeben hat. Die Einnahmen aus Zinſen
ſtellten ſich auf 436 920 Rm., der Anteil des Treuhänders an den Koſten
der Geſchäftsführung auf 242271 Rm., Handlungsunkoſten machten
825 210 Rm. und Abſchreibuungen auf Inventar 83 699 Rm. aus. — Nack
dem Bericht der Bank könne der ausgewieſene Verluſt inſofern als
un=
bedenklich gelten, als es ſich ohne weiteres aus einem Ueberſteigen der
laufenden Geſchäftsunkoſten über die Zinserträgniſſe des nur halb
ein=
gezahlten Grundkapitals ergebe. In den kommenden Jahren dürften der
Bank aus der Verwaltung der ihr anvertrauten Gelder hinreichende
Einnahmen zufließen, die nicht nur die Handlungsunkoſten decken,
ſon=
dern die Erzielung von Ueberſchüſſen ermöglichen würden. Es wird
deshalb vorgeſchlagen, den Verluſt auf neue Rechnung vorzutragen.
In der Bilanz, die zur Vereinheitlichung des Zahlenbildes in allen
Poſitionen auf Rezchsmark geſtellt iſt, obwohl nach den Beſtimmungen
Surinſtäuter w.
git
Nre
*. Grantsatter Karsderiche vem Bd. Marz Losd.
Staatspapiere
a) Deutſche
5% Reichsanleihe 0.38
keichsanleihe
0.36
*
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K.=Schatzanw. 23
K.=Schatzanw. 24
4½% IVundV R.=
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4½%VI.-IK.
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4% D. Schutzgb. . .
Sparprämienanl.
Preuß. Konſ.. . 0.31
3½% „ „
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0.38
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1896
0.45
Bahern ......!"
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8-16% Heſſ. unt. 28/ 24
...... . 0.35
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4% Württ. alte .
b) Sonſtige,
europäiſche
5% Bos.E. B 1914
5% „L. Inv. 1914 24.25
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4½% 1902 ..
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0.175
0.2211
0.37
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41/s% „ Silberr.
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3% Port. (Spz.) III
5% Rum. am. R.03
t½%- Gold. 13
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4% Türk. (Adm.)03
(Bagd.
(Bagd III
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„ 1911 Zoll.
2.7
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5% Neck. AG. Gld23
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Rhein=Main=
Donau. Gold 23
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4% Bulg. Taba
4½ Oft. Staatsr.
v. 1913
5 ½½Oſt. Schatz. 14
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4½% Ung. St. 1918 —
4½% „ St. 1914 18
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Goldr. /17.20
St. 10
Kronr.
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„ Eiſ. Tor. / 13.5
Außereuro=
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5% Mex am. inn. / 19.25
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„ Gold. 04 23.5
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5% Jamaulipas ..
Sachtvert=
Schuld=
verſchreibungen
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Zinsberech=
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6% Doll. Gold. 1932/ 95
Gold. 1935/ 93.35
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8% Frk.=Hyp.=B
Goldpfdbr. R.1. / 97.5
8% Frkf. Hyp.=Bk.=
Reihe 21 97.5
5% Fkf. Pfandbr. B./ 80
„ „Gold Reihe 2
Ern. 31 97
82
Ohne
Zins=
berechnung
Bd.=Bd..Hz. 23/ 17
Bdw. Kohl. 23/ 11.45
Bk. G. I 2.20
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Großh.
Mannh.
Kohl. 23/ 12.80
6% Heib. Holzw. 23
6% Heſſ. Brl.= R g
Roggan. 23 8
Mannh. Stadt=
23! —
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60 Offenb. Holz ./ 17.75
5% Pfälziſche=Hpp.
Bk. Gld .... 24 —
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Pr. Kaliw.
Pr. Roggenw. 6.2
50 Rh. 6.B. 6b. 2.
Sächſ. Brk. 23. 2.40
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„ Roggenw.22
5% Südd. Feſt=B. G/ 2
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
—
Bahr. Vereinsb.. .
Bayr Handelsb.
Bahr. Hyp.u. Wechſ
Frlf. Hyp.=Bk. ..
10.2:
Frkf. Pfandbr.=Bk. 12.20
Hamb. Hyp.=Bk.
9.35
Meining Hyp=B1
Pfälz. Hhyp.=Bk. 11.9
Preuß Pfbr.=Bk.
9.05
Rhein. Hyp.=B.
10.35
Südd. Bodenkr. ../ 10.40
Württ. Hyp.=B.. . .! 9.60
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. ..
Obligationen v.
Transportanſt.
40 Eliſ.=Bahn.
42 Galiz. Carl=
Lud.=B
5% Oſt. Südb. (L.)
2,6% Alte ..
5% Neue
Oſt. Staatsb.
„Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. „ 9. E. .
3%Oſt. „ 1885..
3%Oſt. „ Erg. Netzl
40 Rud. Silber.
4% Rud. Salzkg.)
4½½% Anat, S.1
41.
Anat., S. II
1
(nat., S. II.
32 Salon. Monaſt.
Al. Kananene..
4½½
Bank=Aktien
Allg. D.=Credit. . . /101.5
Bad, Bk. ..... . . . / 41
Bk f. Brauind. . . .
Barmer Banlv. . ./ 95
Bay. Hyp...Wchſ. 1 97.5
Berl. Handelsgeſ. 115(
Comm. u. Privatb. 111
Darmſt. u. Nat.=Bk. 1130
Deutſche Bank
D. Eff. u. Wchſ.=Bk. 86.25
D. Hyp.=Bk. Mein./ 98
D. Vereins=Bk. . . .
Disk.=Geſellſch. . . . 125.20
Dresdener Bk.. . . . 1116.75
Frankf. Bk. .„. . . . 1 82
7.80
9.10
7.62
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2.40
9.2
130
100
94.75
104.25
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83
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Frrſi. Hhp.=Bk. . ../ 82,1
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Gotha Grundkr. Bk. /104
Metallbank. . .
Mitteld. Creditb
Oſterr. Creditanſt.
Pfälz. Hhp.=Bk.. . . 80.75
Reichsbank=Ant. . . 156.5
Rhein Creditbk. . .
Rhein=Hyp.=Bk. . . 84.75
Südd. Disc.=Geſ. 1100
Wiener Bankverein! 6
Bergwerks=Akt.
Berzelius ......"
Bochum. Bergb.
Buderus. . . . . . . . . 93
Dt. Luxemburg . . .
Eſchw. Bergw...
Gelſenkirch. Bgw.. .
Harp Bergb.. . . .
Ilſe Bergb. ....
Genußſchein. .
238
Kali=Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurt
Kali. Weſterregln 11321
Klöcknerwerke. . .
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder .. . . . . 82
Oberbedarf .. . ..
Obſchleſ. Eiſ. (Caro
Otavi=Ant. .... .
.
Phönix=Bergb. .. .
Rhein Braunk. . . . 131
Rhein. Stahlw.. .
—
Rombach. Hütte
A. Riebeck Montan
59
Tellus Bgb...."
Ver Laurahütte . . 34.90
Induſtrie=Akt.
Eichbaum(Mannh.)/ 65
108
Henninger .. .
Löwenbr.=München 187
Mainz. Aktienbr. .
Schöfferhof (Bind.)
Schwarz=Storchen
Werger .........
Akkum. Berlin . . . .
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher)
A. E. G. Stamm . .
% A. E. G. Vzg.A.
GA. E. G. Vzg. B.
Amme Gieſecke ..
Aſchaff. Zellſtoff
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Bad Maſch. Durl
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin ..
Bayr. Spiegel ...
Beck & Henkel ....
Bergmann El. . . . .
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Eement Heidelb..
Cement Karlſtadt
Cement. Lothr. . .
Chem Albert. . . .
Chem Brockh.. ...
Chem. Milch ...."
Daimler Motoren,
Dt Eiſenhandel
Deutſche Erdöl
D. G. u. Silb Sc,eid.
Dingler Maſch
Dresd. Schnellpr.
Dürrkopp .. . .
Dürr Ratingen .
Dyckerhoff ( W
Eiſenw. Kazſersl.
Eiſenw. L2. Meyer
El Ließwing. ..
El. Lich, u. Kraft
Elſ. Bed Wolle..
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Ema /l. Ulrich ...
Em inger Werke. ..
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56.2/3
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44.2-
25
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Kge
Ettlinger Spinn..
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Virmohens
Farbenind F. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech, (Jetter
Feiſt. Sekt
Frankfurter Gas.
Franffurter Hof.
Frkf.=M Pok. u. W.
Fuchs Waggon .."
Garz.” Ludw. ... .
GeAmg & Cie. ...
Germania Linol.
Gelſenk. Gußſt. . .
Goldſchmidt, Th..
Gotha Waggon ..
Greffenius .."
Britzner, Maſch.. .
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkf.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ..
Hartm & Braun.
Heyligenſtaedt. .
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer . ..
Hoch=Tiefbau ..."
Holzmann .. . . . . ."
Holzverk. Ind... . .
Hydrom. Breslau
Fnag ........
Junghans ..
Kammg Kaiſersl.
Karlsruher Maſch.
Karſtadt R.
Klein. Sch. &Beckerl 40.25
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun
Krauß Lokom. . .
Lahmeher ..... ..
Lech, Augsburg ...
209
83
59.75
43
132.75
51.5
10
102
62.5
30.75
54.20
84
2.2:
74.75
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78.25
4.
2.5
88.5
Meien Meife
Spicharz . / 22.5
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle ./ 39
Ludwigsh. Walzm./ 54.25
Lüdenſcheid Metall/ 47.25
Luther, Mühlenb.
Lux Induſtrie .. . 24.5
Mainkraft Höchſt . 84
Metallgeſ. Frkf. . . . 1104
Meher, Dr. Paul. . 20.25
Miag. Mühlenb.. . . 100
Moenus Stamm. . 41
Motorenf. Deutz
Motorenf Oberurf.
Reckarf. Fahrz.
58
Neckarw. Eßlingen / 97.9
Beters Union ..
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps. .
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61.
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33
25
73
58,
S.
58.5
8.5
3.80
108
94.5
34.7!
18.25
22.75
Bank für deutſche Induſirie=
Obligationen.
Die zur weiteren Durchführung des Dawesplanes gemäß Induſtrie=
Belaſtungs=Geſetz vom 30. Auguſt 1924 in Berlin gegründete Bank für
deutſche Induſtrie=Obligationen, die bekanntlich die Belaſtung der
deutz=
ſchen Induſtrie mit einer Reparations=Obligationen=Schuld in Höhe von
5 Milliarden Gm. durchzuführen hat, legt nunmehr ihren erſten Ge
ſchäftsbericht für die Zeit vom 30. September 1924 bis 31. Dezember
1925, ſowie ihre erſte, auf den 31. Dezember 1925 vollzogene Bilanz vor.
Die Gründungsvorgänge, auf die der Bericht im einzelnen eingeht,
dür=
fen als bekannt vorausgeſetzt werden. Erwähnenswert iſt, daß die
Hauptarbeitsgebiete der Bank zur Bildung einer Obligationen= und
einer Hypothekenabteilung führten. Der Obligationen=
Abtei=
lung obliegt die Erledigung aller mit der Entgegennahme, Verwal.
tung und Verwahrung der Einzelobligationen, der Ausgabe der In
duſtriebonds, der Entgegennahme der veräußerlichen Obligationen, den
im Geſetz vorgeſehenen Rückkaufsmöglichkeiten verbundenen Arbeiten.
— Die Hypotheken=Abteilung trifft die bei der Verwaltung
der Sicherungen zu ergreifenden Maßnahmen, insbeſondere ſoweit ſie
Seite 13
Nammer 85
des J.B,G, die Ohligationen und Induſtriebonds, ſowie die
Jahres=
leiſtungen auf Goldmark lauten, ſind folgende Poſten aufgeführt:
Aktiva: Noch nicht eingezahltes Aktienkapital 5 000 000 Rm.,
Kaſſenbeſtand 1122 Rm., Reichsbankguthaben 178 Rm., Poſtſcheckguthaben
1 Rm., Guthaben bei Banken 4 (01 822 Rm., Debitoren 75 821 Rm.,
Inventar 1 Nm., Kapitaliſierter Betrag der Anſprüche der Bank gemäß
Induſtriebelaſtungsgeſetz 5 000 000 000 Rm., Zinsan pruch der Bank aus
der Induſtriebelaſtung für die Zeit vom 1. September bis zum 31.
De=
zember 1925 41 666 667 Rm., Verluſt 1924—25 229 719 Nm.
Paſſiva: Aktienkapital 10 000 000 Rm., Kreditoren 8884 Rm.,
Kapitaliſierter Betrag der Anſprüche des Treuhänders gemäß
Induſtrie=
belaſtungsgeſetz 5 000 000 000 Rm., Zinsanſpruch des Treuhänders aus
der Induſtriebelaſtung für die Zeit vom 1. September bis zum 31.
De=
zember 1925 — 41 666 667 Rm.
Während im abgelaufenen Geſchäftsjahre nur die in dem Geſetz
vorgeſehenen Obligationen an die Bank einzureichen waren, wird im
laufenden Geſchäftsjahr die erſte Zinsrate fällig, für deren Erhebung
die Beſtimmungen des Aufbringungsgeſetzes Anwendung finden. Der
Verteilungsſchlüſſel für die Vorauszahlungen auf die Aufbringung
wurde durch Verordnung der Reichsregierung vom 13. Januar 1926
auf 3,75 ſoo feſtgeſetzt. Dieſe Zahl wird für die Vorauszahlungen
an=
gewandt auf das nach der Vermögenserklärung für 1925 errechnete
Be=
triebsvermögen, ſoweit dieſes zu einem aufbringungspflichtigen Betrieb
gehört, um die erſte Jahresleiſtung in Höhe von 125 Millionen Gm.,
ſowie den von der Bank zu erhebenden, zur Bildung einer beſonderen
Ausgleichs= und Sicherungsrücklage beſtimmten 10prozentigen Zuſchlag
in zwei Halbjahresraten zu erbringen.
Es ſeien alle Vorkehrungen getroffen, um den pünktlichen Eingang
der erſten Jahresleiſtungen ſicherzuſtellen und der Bank die Erfüllung
ihrer Ueberweiſungspflicht in Höhe von 62,5 Millionen Goldmark am
1. April 1926 zu ermöglichen.
Beitritte ſaarländiſcher Eiſenwerke zu deutſchen Verbänden. Wöe
aus Luxemburg gemeldet wird, haben die Verhandlungen zwiſchen den
Saar Eiſenwerken und den deutſchen Eiſenverbänden zu dem Ergebnis
geführt, daß die Burbacher Hütte und die Dillinger Hüttenwerke formell
ihren Beitritt zu den deutſchen Verbänden erklärt haben. Das dritte an
den Verhandlungen beteiligte Saar=Eiſenwerk, die Neunkirchener Hütte,
hat ſich angeſichts der bei ihm in der Schwebe befindlichen
Umgruppie=
rung einer Beitrittserklärung enthalten, doch nimmt man an, daß ſein
Beitritt zu den deutſchen Verbänden ſofort nach Beendigung dieſer
Um=
gruppierung erfolgen wird.
Die Auslandsanleihe bayeriſcher Städte. In der letzten Sitzung
der Beratungsſtelle für Auslandskredite beim Reichsfinanzminiſterium
wurde über den Reſt der Anträge bayeriſcher Städte und Gemeinden
verhandelt. Abgeſehen von der Stadt München, die ſchon früher ihre
große Auslandsanleihe aufgenommen hat, beſchäftigten die
Beratungs=
ſtelle 113 bayeriſche Anträge. Bei 86 Geſuchen fand eine Befürwortung
der Aufnahme einer Auslandsanleihe aus währungspolitiſchen Gründen
überhaupt nicht ſtatt, während 27 Städte und Gemeinden mit zuſammen
rund 17 Millionen Reichsmark an der Auslandsanleihe deutſcher Städte
teilnehmen. Es ſind dies unter anderem folgende: Nürnberg 8,850
Mil=
lionen; Bad Kiſſingen 3,740 Millionen, Würzburg 1,5, Schweinfurt
Million, Füirth 500 000, Paſſau 500 000, in der Pfalz Germersheim
50 000, Altripp 40 000, Lambrecht 25 000 und Roxheim 20 000 Mark.
Freitag, den 26. März 1926
Beilegung des Lohnkonfliktes im rheiniſchen Braunkohlenbergbau.
Zur Beilegung der Lohnſtreitigkeiten im rheiniſchen Braunkohlenrevier
ſchloſſen die Parteien nunmehr folgendes Abkommen: 1. Das derzeitige
Lohnabkommen wird in allen Teilen mit Wirkung vom 1. März 1926 ab
wieder in Kraft geſetzt und läuft unkündbar bis zum 31. Dezember 1926
erſtmalig kündbar am 1. Dezember 1926 zu dieſem Datum, von da ab
monatlich. 2. Den Werken, bei denen die Arbeitey der Gruppe B 14
und 16. (Abzieher und Wagenführer unter dem Bagger, Leute auf dem
Wipperboden bzw. der Hängebank, ſowie G 8 Kohlenbodenarbeiter) der
Lohntafel keine Prämien bekommen, wird empfohlen, die Einführung
von ſolchen wohlwollend zu prüfen.
Mannesmannröhren=Werke, Düfſelborf. In der Aufſichtsratsſitzung
wurde u. a. mitgeteilt, daß die Geſellſchaft ſei längerer Zeit mit Amerika
wegen eines Konto=Korrent=Vorſchuſſes von 5 Millionen Dollars ſüir
zwei Jahre zu den üblichen Bedingungen verhandele, weil ſie glaube,
eine langfriſtige Anleihe während dieſer Zeit günſtiger als jetzt
ab=
ſchließen zu können. Die Verhandlungen wären weit vorgeſchritten, aber
noch nicht beendigt.
Viehmärkie.
Darmſtädter Viehmarkt vom 25. März. Aufgetrieben waren 10
Ochſen, 19 Schweine, 152 Kälber, 27 Schafe. Der Preis betrug für
Ochſen 50—52 Pfg., für Kälber 76—88 Pfg., Schafe 30—40 Pfg. Der
Marktverlauf: bei Ochſen Ueberſtand, alles übrige geräumt.
Frankfurter Schlachtvjehmarlt vom 25. März. Der Auftrieb des
heutigen Nebenmarktes ſtellte ſich auf 5 Rinder, darunter 5 Färſen und
Kühe, ferner aus 1533 Kälber, 386 Schafe und 540 Schweine. Verglichen
mit dem Auftrieb des Nebenmarktes der vergangenen Woche ſtanden
200 Kälber mehr zum Verkauf, Schafe waren unverändert ſtark
an=
getrieben, während 60 Schweine fehlten. Der Marktverlauf war für die
verſchiedenen Viehgattungen grundverſchieden. Kälber wurden infolge
der gewöhnlich vor den Feiertagen enſetzenden ſtarken Nachfrage nach
Kalbfleiſch außerordentlich ſchnell verkauft und erzielten in raſchen
Sprüngen einen Preisal
chlag von insgeſamt 10 Mk. gegenüber den
letzten Notierungen vom 22. Marz. Für feine Maſtkälber wurden 85 Mk.
per Zentner Lebendgewicht bezahlt; ja ausgeſuchte norddeutſche Ware
erzielte ſoger bis 90 Mk. Schafe blieben dagegen vollkommen unver
ändert. Schweine waren gedrückt. Es verblieb ſogar etwas Ueberſtand
Das früher vor den Feiertagen ſehr große Intereſſe für Schweinefleiſch
iſt jetzt auf Kälber übergegangen. Für die geringeren Qualitäten
er=
gaben ſich ſogar kleine Kursyickgänge. Bezahlt wurde pro Zentner
Lebendgewicht: Kälber Klaſſe b) 80—85, c) 70—79, d) 60—68, e) 50—58
Schafe Klaſſe a) 45—50, b) 36—44, Merzſchafe 24—35, Schweine im
Ge=
wicht von 160—200 Pfd. 78—82, von unter 160 Pfd. 75—77, von 200
bis 240 Pfd. 80—83, von 240—300 Pfd. 78—82, die Gewichtsklaſſ= von
über 300 Pfd. und Sauen und Eber wurden nicht notiert. Die
Fleiſch=
großhandelspreiſe ſind 4) Friſches Fleiſch, Ochſenfleiſch 80—85,
Bullen=
fleiſch 75—82, Kuhfleiſch, 1. Qual. 70—80, 2. Qual. 60—70, 3. Qual. 40
bis 60, Kalbfleiſch (ganze Kälber in der Haut: 80—100, Hammelfleiſch 80,
Schweinefleiſch 95—105, B) Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel 46,
Hinterviertel 54—56.
Mannheimer Viehmarkt vom 25 März. Dem heutigen Viehmarkte
waren zugefahren: 155 Kälber, 15 Schafe und 169 Schweine (alter
Be=
ſtand 88). Die erlöſten Preiſe ſtellten ſich für Kälber auf 60—86, ſür
Schweine auf 75—81 Mk. für je 50 Kilo. Lebendgewicht,
Marktver=
lauf: Mit Kälbern mittelmäßig geräumt, mit Schweinen ruhig,
lang=
ſam geräumt, Ferkelmarkt ausgefallen. Nächſte Woche Kleinviehmarkt
am Mittwoch, den 31. März,
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 25. März.
Weizen: Die Eröffnung des Marktes geſtaltete ſich feſter auf
Dek=
kungskäufe und höhere Liverpooler Kabel. Auch regte die gebeſſerte
aus=
ländiſche Lokonachfrage an und die größeren Aufträge der amerikaniſchen
Müihlen. Nach vorübergehender Verflauung war der Schluß wieder
er=
holt. Die Termine zogen 1½—2 C. an.
Mais: Die Eröffnung geſtaltete ſich ſchwächer auf Liquidationen.
Dann konnte eine Erhöhung eintreten auf gebeſſerte heimiſche
Lokonach=
frage. Der Schluß war wieder abgeſchwächt. Die Termine waren leicht
erholt.
Hafer: Der Markt verkehrte in ſtetiger Haltung auf eine gute
Ex=
portnachfrage.
Baumwolle: Der Markt verkehrte nach vorübergehender Abſchwächung
in ſtetiger Haltung. Der Schluß ſtand unter dem Zeichen von
ſpekula=
tiven Käufen, ſo daß die Termine 20—30 Pkt. anzogen.
Kaffee: Nach ſchwachem Beginn war die Haltung feſt auf höhere
braſil. Preiſe beſonders ſür nahe Termine. März gewann 40 Pkt., die
übrigen Termine mehrere Pkt.
Zucker: Größere Käufe der Raffinerien verurſachten heute leichte
Kursbeſſerungen.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die auf den Stichtag des 24. März berechnete
Großhandels=
ziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes hat ſich gegen die Vorwoche (117,8)
infolge des Steigens der Getreidepreiſe auf 119 erhöht.
Die H.=V. der Süddeutſchen Kreditbank, A.=G.,
Mün=
chen, genehmigte den Abſchluß für 1925, der einen Verluſt von 27 500
Reichsmark aufweiſt. Ferner wurde beſchloſſen, die Geſellſchaft zu
liquidieren.
Laut Hauptverſammlungsbeſchluß der Süddeutſchen
Brem=
ſen=A.=G., München, wird aus dem Reingewinn von 515 283 Rm.
(i. V. 1 032 877 Rm.) eine Dividende von 5 Proz, (10 Proz.) auf das
Kapital von 10 Mill. Rm. verteilt. Zum Vortrag gelangen 15 283 Rm.
In der A.=R.=Sitzung der Ilſe, Bergbau=A.=G., wurde
be=
antragt, eine Dividende von 8 Prozent auf Stammaktien und
Genuß=
ſcheine und 6 Prozent auf die Vorzugsaktien zu verteilen.
Die am 20. April ſtattfindende o. H.=V. der Roſitzer
Zucker=
raffinerie=A.=G. und der Zuckerraffinerie Halle
wer=
den über die Verteilung einer Dividende von 5 Prozent (0 Proz.) zu
be=
ſchließen haben.
Die Deutſchnationale Verſicherungs=A.=G.,
Ham=
burg, die 1913 gegründet und als „die Verſicherung der nationalen
Volksſchichten” in weiten Kreiſen des Bürgertums bekannt und geachtet
iſt, hat ein ſehr erfolgreiches Jahr hinter ſich. Der Antragseingang des
Jahres 1925 war um 35 Prozent höher als im Jahre 1924.
Am Mittwoch fand im Klub der Induſtriellen in Prag die
Gründung der öſterreichiſchen Handelskammer, für
Prag ſtatt.
Die amerikaniſche Rohölerzeugung betrug in der Zeit
vom 14. bis 19. März im Tagesdurchſchnitt 1 228 000 Faß, oder 17000
Faß täglich weniger, als in der Vorwoche. In gleicher Zeit im
Vor=
jahre betrug die Erzeugung 1 945 000 Faß.
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Samstag, den 27. März 1926,
Montag, den 29. März 1926, und
Dienstag, den 30. März 1926,
um 3 Uhr nachm. und 8 Uhr abends.
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Direktion der ſtädtiſchen Betriebe.
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Das Oeffnen der Waſſerleitungen der
Kleingärten iſt bei uns,
Frankfurter=
ſtraße 69, (Zimmer 16) mündlich oder
ſchriftlich zu beantragen.
Die Kleingärtnergruppen müſſen
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zeichniſſe der einzelnen Abnehmer und
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Direktion der ſtädt. Betriebe.
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vom 25. ds. Mts. iſt, mit Ausnahme
der Kiefern II. und V. Klaſſe,
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nehmigt. Erſter Abfuhrtag:
Donners=
tag, den 1. April ds. Js.
4503
Städt. Güterverwaltung.
Brennholz=Verſteigerung
Nr. 3.
Montag, den 29. März 1928, vor= allee30 ſtattgefundene Zwangsverſteigerung
mittags 10 Uhr, werden aus dem betraf den Konkurs 3. W. Schneider.
Eberſtädter Gemeindewald, Diſtrikt /28278)
Klingsackertanne, Abtl. 49, 50, 51, 52,
53 und 68 (Abtrieb) die
nachverzeichne=
ten Halzſortimente öffentlich meiſtbietend
an Ort und Stelle verſteigert:
209,5 Rm. Kiefern=Scheit
98
„ Knüppel
20 Stck. „ =Wellen
127. Rm.
=Stock.
Die Zuſammenkunft der Steigerer erfolgt ſ an den für die einzelnen Förſtereien
zu=
auf dem Bäckerweg am Eingang des ſtändigen Forſthäuſern Apfelbachbrücke,
Waldes. Nähere Auskunft erteilt Herr bezw. Schlichter, bezw. Wieſental. Ab=
Güter=Aufſeher Knörnſchild, hier, Oden= lauf der Barzahlfriſt 14. April 1926.
waldſtraße 7‟/,o-
Eberſtadt. den 24. März 1928.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
(4561
Deutsche Bank.
Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden hierdurch zu der
am 14. April 1926, vormittags 11 Uhr, in unserem Bankgebäude,
Ein ang Kavonierstraße 22/23, stattfindenden
Ord
Itlichen Generalversammlung
eingeladen Iktionäre, weiche ihr Stimmrecht nach Maßgahe 823
der Satzit, en ausüben wollen, müssen ihre Aktien loder die
dar-
über lauten den Hinteriegungsscheine der Reichsbank; spätestens
am 10. April ds Js.
in Berlin
hei der Effektenkasse der Deutschen Bank,
Beh-
renstraße 11,
oder bei den Filialen der Deutschen Bank an folg Orten:
Aachen, Amsterdam, Arnstadt, Augsburg, Bamberg,
Barmen, Bielefeld, Braunsctweig, Bremen, Breslau
Schlesischer Bankverein Filiale der Deutschen Bank),
Cassel, Celle (Hannoversche Bank Celle Filiale der
Deutschen Bank), Chemnitz, Danzig, Darmstadt,
Dort-
mnund, Dresden, Düsseldorf, Duisburg (Duisburg-
Ruhr-
orter Bahk Filiale der Deutschen Bank), Elberleld
(Bergisch-Merkische Bank Filiale der Deutschen Bank)
Erfurt Essen (Essener Credit-Anstalt Filiale der
Deut-
schen Bank), Frankfurt (Main), Fürth (Bayern), M.-
Gladbach, Görlitz, Gotha, Hagen ( Westf.), Halle( Saale),
Hamburg, Hamein (Hannoversche Bank Hameln Filiale
der Deutschen Bank), Hannover (Hannoversche Bank
Filiale der Deutschen Bank), Harburg (Elbe) (
Han-
noversche Bank Harburg Filiale der Deutschen Bank),
Heilbronn (Neckar), Koblenz, Köln, Königsberg ( Pr.),
Kreteld, Leipzig, Lüneburg (Hannoversche Bank
Lüne-
burs Filiale der Deutschen Bank), Magdeburg, Mainz,
Meißen, Mühlhausen (Thüring.), München, Nürnberg,
Regenburg, Remscheid, Saarbrücken, Siegen (Siegener
Bank Filiale der Deutschen Bank) Stettin, Stuttgart
Württembergische Vereinsbank Filiale der Deutschen
Bank), Trier, Verden (Aller) (Hannoversche Bank
Verden Filiale der Deutschen Bank), Weimar,
Wies-
baden, Würzburg,
nußerdem
in Düsseldork
außer bei der Filiale der Deutschen Bank
bei dem Bankhause C. G. Trinkaus,
Dm ( Main) außer bei der Filiale der Deutschen Bank
bei dem Bankhause Lazard Spever-Eiliesen,
Jacob S. H. Stern,
Gebrüder Sulzbach,
Hildesheim
„ der Hildesheimer Bank,
Mannheim
Rheinischen Creditbank,
Oldenburg (Oldb.) „ „ Oldenburgischen Spar- &Leih-Bank,
„
Osnabrück
Osnabrücker Bank
oder bei einem deutschen Notar hinterlegen und bis nach der
Generalversammlung belassen.
Schließlich
ist es den dem Effektengtroverkehr angeschlossenen Bankfirmen
gestattet, Hinterlegungen auch bei ihrer Effektengirobank
vor-
zunehmen.
Stimmkarten werden bei den Hinterlegungsstellen
ausge-
händigt. Im Falle der Hinterlegung bei einem Notar i-t die
Be-
eine Verpflichtungserklärung des Ob=/scheinisung desselben über die erkolste Hlinterlegung in Urschrit
oder Abschrilt späte tens einen Tag nach Ablauf der
Hinter-
jegungstrist bei der Gesellschaft einzureichen.
Tagesordnung:
1. Jahresbericht über die Geschäfte der Gesellschaft,
2. Rechnungssblage mit dem Bericht des Aufsichtsrats
3. Beschlußiassung über die Genehmigung der Jahresbilanz,
die Gewinnverteilung sowie über die Entlastung des
Vor-
standes und des Aufsichtsrats.
(IV.4565
Wahlen zum Aufsichterat
Berlin. A 25. März 1926
Deutsche Bank.
Michalowsky
Paul Millington-Herrmann.
Richtigſtellung.
Die am 24. März 1926 in der Kirſchen=
Trautmann, Vollz.=Beamter
Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerung vom 22. März
1926 iſt, mit Ausnahme der beiden
aus=
gebotenen Loſe Fichtenſtammholz V. Klaſſe,
genehmigt. Ueberweiſung und erſter
Abfuhrtag: Mittwoch, den 31. März 1926
mit Zuſammenkunft vormittags 9 Uhr
Ablauf der zinsfreien Stundungsfriſt bei
(4576
Bürgſchaft 24. Juni 1926.
Mörfelden, den 23. März 1926.
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(*8030ifo
platz 8.
Seite 14
Alexandra Zwanowna.
Der Roman einer ruſſiſchen Emigrantin.
Von Horſt Bodemer.
(Nachdruck verboten)
22)
Den Kopf ſtützte Alexandra Iwanowna in die Hand. Wenn
ſich nun Nicolai Angſtaſiowitſch nicht über die Grenze bringen
laſſen wollte? Dann — ſie ſah Peter Mirkowicz an — ihre
Hand hielt ſie ihm über den Tiſch hin.
„Ich werde mich zuſamennehmen. Sie ſind der herrlichſte,
opferbereiteſte Menſch, den die Welt trägt!”
„Davon möchte ich Sie überzeugen! Denn es hat eine Zeit
gegeben — es iſt ſchrecklich, daß die für mich verſunken iſt!“
Er hatde den Wurf gewagt, ſehen wollen, ob ſie ſchon anfing.
würbe zu werden. Denn der nächſte Zug, den er auf dem
Schach=
brett ſeines Lebens ziehen wollte, war recht verwegen.
Aexandra Jwanowna brach in Tränen aus. Er ließ ſie ſich
ruhig ausweinen. Tränen machten ein Frauenherz weich. . ..
Ignaz Boidl ſpielte ſeine Rolle ausgezeichnet. Auf den
Weiberſchacher verſtand er ſich. Mit toternſtem Geſicht erzählte
er, wen er alles und unter welch unglaublichen Gefahren aus
Rußland herausgeholt hatte. Ja, ſelbſt aus Gefängniſſen, aus
Transporten nach ſibiriſchen Bergwerken.
„Wir ſind eine große Organiſation! Eine Organiſation,
deren Haß gegen die Machthaber von heute in Ihrem ſchönen
Vaterland keine Grenzen kennt! Sehen Sie mich an! Kann
man ſich heute vorſtellen, daß ich vor dem Kriege einer der
ein=
flußreichſten Großkaufleute Moskaus war? Der vom Zaren
mit dem Komtur des Stamislausordens ausgezeichnet worden
iſt? Obgleich ich öſterreichiſcher Untertan war! Der vielen
Ruſſen Lohn und Brot gab! Fabriken und ganze Häuſerblocks
in Moskau beſaß. Es geht mir nicht anders wie Ihnen, ich will
mein Eigentum wieder haben und meinen Einfluß! Und
Ruß=
land, das mir zur zweiten Heſimat geworden iſt, vor dem völligen
Untergang mit retten helfen! Der Herr Baron kennt mich ganz
genau aus den Zeiten, in denen er zur öſterreichiſch=ungariſchen
Botſchaft in Petersburg kommandiert geweſen iſt! Ich war ein
intimer Freund unſeres Botſchafters! Brauche ich noch mehr zu
ſagen, meine Gnädigſte?”
Alexandra Jwanowna faltete die Hände.
„Wie ſollte ich unter dieſen Umſtänden kein Vertrauen zu
Ihnen haben! Gott und die Heiligen mögen Sie ſchützen und
uns alle wieder beſſere Tage ſehen laſſen!“
Peter Mirkowicz miſchte ſich ins Geſpräch.
„Meinen Sie, daß es das Richtige wäre, Alexandra
Zwa=
nowna kehre wieder zu ihren Freunden nach Bayern zurück?”
Sehr lebhaft wurde Herr Ignaz Boidl.
„Unter keinen Umſtänden! Unſere Organiſation hat keine
Filiale in Deutſchland! Vor allem nicht in Bahern! Dort iſt
Freitag, den 26. März 1926
die Polizei viel zu neugigrig!. Aber in Belgrad und Bukareſt
ſitzen Vertrauensleute von uns! Kaufleute, meine Gnädigſte, die
mit den ruſſiſchen Kniffen und Pfiffen viel beſſer Beſcheid wiſſen
als Offiziere oder Hofbeamte. Sie betreiben ein wenig Handel
mit Rußland, kommen leichter hinein, und worauf in der Lage
Ihres Herrn Gemahls beſonders Wert zu legen iſt, leichter
wie=
der heraus!”
„Wohin würden Sie raten dieſer edlen Frau, zu gehen, Herr
Boidl?”
Der wunderte ſich ſichtlich über dieſe Frage.
„Aber das liegt doch auf der Hand! Zu Ihnen nach Kroatien!
Das gehört doch heute zum jugoſlawiſchen Königreich! Die
Herr=
ſchaften können, ohne daß es auffällt, nach Belgrad oder Bükareſt
reiſen oder wir können einen Vertrauensmann auf das Schloß
des Herrn Barons ſenden! Vielleicht, komme ich einmal
ſelbſt, wenn ich recht gute Nachricht bringen kann! Womöglich
einen Brief von Sankpiel!”
„Wie würde ich mich freuen, mein lieber Herr Boidl! Wir
plauderten dann zu dritt von den ſchönen Petersburger und
Moslauer Tagen!
Und dann blickte Peter Mirkowicz Alexandra Iwanowna
fragend an. Man ſah es ihr an, ſie hatte einigen Widerſtand
niederzuringen. Aber dann ſtreckte ſie ihm die Hand entgegen.
Ich vertraue Ihnen!. Ich will es beweiſen!!“
Da war Peter Mirkowicz ein ganz verwegener Schachzug
ge=
lungen.
*
*
Der Baron Herrlin ging mit ſeinem Förſter durch den Wald.
Sah ſich das Holz an, das im kommenden Winter geſchlagen
werden ſollte. War aber nicht recht bei der Sache. Auch heute
morgen war keine Nachricht von Frau Sankpiel gekommen. Ihr
Mann war in den nächſten Zug, der nach München fuhr,
ge=
ſprungen, um ſie zu ſuchen. Er hatte verſprochen, am
Nachmit=
tag mit dem Gepäck nachzureiſen! Man lebte im Schloſſe
Wald=
uffeln in geordneten Verhältniſſen. Die Dienſtboten fingen an,
zu tuſcheln, die Ruſſin ſei vor ihrem Mann ausgeriſſen. Es war
begreiflich. Vor allem regte ſich ſeine kranke Frau auf. Man
wußte wahrhaftig nicht mehr, was man von Frau von Sankpiel
zu halten hatte. Wie aber ſollte ſie Kenntnis bekommen haben
von dem baldigen Eintreffen ihres Gatten? Auf irgend eine
Weiſe mußte es doch geſchehen ſein, ſonſt hätte ſie wemigſtens
geſchrieben. . Aber ſie war doch nur mit wenig Gepäck und Geld
weggefahren!. Der Baron trug ſonſt ſein Herz nicht auf der
Zunge. Er erzählte das „merbwürdige‟ Ereignis ſeinem Förſter,
der im Walde wohnte und ſelten ins Dorf oder Schloß kam.
Der ſuhr ſich mit der Hand über ſeinen langen Vollbart.
Machte ein nachdenkliches Geſicht, ſagte endlich:
„Herr Baron, mir iſt etwas aufgefallen!‟ Er erzählte von
dem ungariſchen Maler, der im Dorſwirtshaus gewohnt und den
gleichen Zug wie die gnädige Frau nach München benutzt habe.
Er ſei ja den Morgen auf dem Bahnhof geweſen, um einen
Waggon zu beſtellen.
Nummer 85
„Gehen wir ſofort in s Wirtshaus!. Der Wirt muß jeden
Gaſt, der über Nacht bleibt, ſich ins Fremdenbuch eintragen laſſen.
Es iſt polizeiliche Vorſchrift!”
Der Name des ungariſchen Malers ſtand im Fremdenbuch.
Ziemlich undeutlich. Die Handſchrift zeigte eigenartige Züge.
„Hier liegt vielleicht des Rätſels Löſung! Schweigen Sie
gegen jedermann. Um zwei will Herr von Sankpiel aus
Mün=
chen anrufen. Ich werde ihn auffordern, ſofort zurückzukehren!”
Der Baron ging nach Hauſe, erzählte ſeiner Frau, was ihm
der Förſter geſagt und dio Feſiſtellung, die er im Wirtshaus
ge=
macht hatte.
Sie wunderte ſich nicht allzu ſehr.
„Ich habe mir gleich gedacht, daß ein dritter ſeine Hand im
Spiele hat! Der wahrſcheinlich über Herrn von Sankpiels
Tätig=
keit in Rußland recht gut unterichtet iſt! Und dem viel daran
lag, ein Zuſammentreffen der Ehegatten zu verhindern. Es war
immer etwas — Unausgeglichenes in dieſer Frau. — Jetzt heißt
es, Ruhe bewahren! Denn an Wunderlichkeiten wird es in den
nächſten Tagen nicht fehlen!
Die Hände auf dem Rücken, ging der Baron nachdenklich
durchs Zimmer. Blieb dann vor ſeiner Frau ſtehen.
„Meinſt du, ſie iſt mit dieſem Mann auf Gedeih und
Ver=
derben verhunden?”
„Ich dermute es — durch irgend eine bodenlos leich ſinnige
Tat — an Schlechtigkeit vermag ich nicht zu glauben — wird ſie
in die Hörigkeit dieſes Menſchen gekommen ſein! Daß der Name
ſtimmt, den er im Wirtshaus eingetragen hat, glaube ich nicht!”
„lind was nun?”
„Warten, lieber Mann! Eines Tages wird Frau von
Sank=
piel ewas von ſich hören laſſen! Dann heißt es, auf der Stelle
handeln, um ſie aus den Krallen dieſes Subjektes zu befreien!
Herr von Sankpiel bleibt natürlich bei uns!”
„Hm — das dem mit Recht aufgeregten Manne beizubringen,
wird ſehr ſchwer ſein! ...
Du denkſt ſcharf, meine liebe Leonie!
Deshalb Frau von Sankpiels Gerede in den letzten Tagen von
Paris!”
„Wohin ſie mit dieſem Menſchen ganz ſicher nicht gefahren
iſt!“
.
Am Bahnhof ging der Baron mit dem Ruſſen auf und ab.
Erzählte ihm, was die Nachforſchungen ergeben hatten.
„Verlieren Sie die Ruhe nicht, mein verehrter Herr von
Sankpiel! Ihre Frau Gemahlin iſt monatelang bei uns geweſen.
Wir trauen ihr eine Schlechtigkeit nicht zu! Irgendeine unſelige
Verkettung von außergewöhnlichen Umſtänden wird vorliegen!
Man wird ihr Verſprechungen gemacht haben, Sie aus Rußland
herauszuholen. Oder man hat ihr Verſprechungen anderer Art
gemacht. Sie fürchtet für Ihr Leben, das wiſſen wir! Einer
Frau iſt da leicht einzureden, es ſei beſſer, uns von ihrem
Auf=
enthalt keine Mitteilung zu geben! . . . Gehen wir alſo jetzt ins
Wirtshaus und laſſen uns das Fremdenbuch vorlegen! und
nehmen Sie ſich zuſammen, damit nicht törichtes Gerede
ent=
ſteht!”
(Fortſetzung folgt.)
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Kommanditgesellschaft auf Aktien.
zu der
Einladung
am Samstag, den 77. April I926, vormittags II Uhr,
in unserm Gebäude Berlin, Behrenstraße 68-69, stattändenden
ordentlichen Generalversammlung
Tagesordnung:
1. Erstattung des Geschäftsberichts für 1925.
2. Beschlußtassung über die Genehmigung der Bilanz nebst Gewinn- und
Verlust=
rechnung für 1925 und die Gewinnverteilung.
3. Beschlußfassung über die Entlastung der persönlich haftenden Gesellschafter und
des Aufsichtsrats.
4. Aufsichtsratswahlen.
Zur Stimmenabgabe sind diejevigen Kommanditisten berechtigt, welche ihre Aktien
oder den von einem Notzr oder von der Beichsbank oder von dem Giro-Eaekten-Depotz
der Bank des Berliner Kassen-Vereins über dieselben aussestellten tlinterlegungsschein
spätestens drei Werktage vor der Generalversammlung bei einer der nachbezeichneten
Stellen deponieren, und zwar
1. bei unseren Hauptniederlassungen in
Berlin (Behrenstr. 6869), Kremen, Darmstadt:
2. bei unseren sämtlichen Filialen und Zweigniederlassungen;
3. in Breslau bei den Herren Eichborn & Co.,
Gassel bei den Herren Fiorino & Sichel,
Coblenz bei Hlerrn Leopold Seliemann
„ Danzig bei der Danziser Bank für Handel und Gewerbe
Aktiengesellschaft,
„ Essen a. d. Ruhr bei den Herren Gebrüder Hammerstein,
bei Herrn Simon Hirschland,
Frankkurt a. M. bei der Deutschen EFecten- und Wechsel-Bank,
bei den Herren Otto Hirsch & Go.,
bei Herrn Lincoln Menny Oppenheimer,
bei klerrn „Jacob 8. f1. Stern,
bei den He ren Gebrüder Sulzbach,
Hamburg bei den Herren I., Behrens & Söhne,
bei den Herren M. M. Warburs & Co.,
Köln hei dem Bankhaus A. Levy,
Leipzis bei der Allsemeinen Deutschen Credit-Anstalt,
München bei der Baverischen Vereinsbank,
bei den Herren Merck, Finck & Co,
4, in Amsterdam bei der Amsterdamschen Bank,
bei der Internationalen Bank te Amsterdam,
Wien bei der Mercurbank.
Berlin, den 22. März 1926.
TV, 4523)
Darmstädter und Nationalbank
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Nummer 85
Freitag, den 26. März 1926
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515
[ ← ][ ][ → ]Nummer 85
Freitag, den 26. März 1926
[ ← ][ ][ → ]Nummer 85
Genf — poſt funerale.
Begräbnis erſter Klaſſe.
Geheimnisvolle Begegnung auf
der Montblanc=Brücke. — Neue Gäſte im Hotel Beau=Rivage.
Die Sorgen der Genfer. — Geſpenſter im Völkerbundspalais.
Von
George Poppff.
Genf, Ende März.
Gemeint iſt natürlich jenes groteske Monſtrebegräbnis, das
der Völkerbund ſich während der verfloſſenen unglüchſeligen
Märzes=Iden ſelbſt bereitet hat. So — jedenfalls der Schein,
von dem hier nur die Rede ſein ſoll.
„Das nennt man ein Begräbnis erſter Klaſſe!” hörte ich an
dieſem unvergeßlichen 17. März, nach Schluß der weihevollen
Feier, einen ruſſiſch ſprechenden Journaliſten zu jemandem ſagen.
Vielleicht — ein bolſchewiſtiſcher „Obſerver‟ Glänzend
ge=
launt, ſchien er nur noch an einen extrafeinen Leichenſchmaus
mit viel Wodka, Kaviar und luſtig garnierten Spanferkeln in
Gelee zu denken. Ich wandte mich um und hörte ihn ſeine
Ge=
danken weiterſpinnen: „Kennen Sie dieſen Scherz? Ich glaube.
er kommt in einer Tſchechowſchen Erzählung vor . . . an ihn
mußte ich ſoeben, als Briand ſeine Leichenrede hielt, lebhaft
benken: ſo, dieſer Zeremonie gleich, bei lachend blauem Himmel,
unter Aſſiſtenz unzähliger Trauernden, mit viel wehleidigen
Reden und bitteren Krokodilstränen wurden im alten Rußland
nur die Wirklichen Geheimräte, die hohen Exzellenzen zu Grabe
getragen Erſter Klaſſe ... Wundervoller Abgang ..
Kommen Sie! Das Frühſtück wartet!” Und fort war er.
Seitdem ſind Tage vergangen. Der „außerordentlichen
Ta=
gung” Marſch funebre iſt verrauſcht, verklungen. Eine
troſtlos=
graue Kuliſſe hat ſich über den Genfer See geſchoben, die Briſe
pfeift ſchneidend über die verödete Montblanc=Brücke hinweg, es
regnet, es ſchneit und — Totenſtille, Menſchenkeere überall . . .
Ein Begräbniswetter — — „vierter Klaſſe” In derſelben, vom
Sowjet=Obſerver erwähnten Erzählung heißt es zum Schluß:
„bei ähnlicher Witterung pflegte man einſt politiſchen Verbrechern
die letzte Ehre zu erweiſen; der Tag iſt grau, ſtürmiſch, regneriſch,
als Leidtragende figurieren nur zwei Gendarmen mit gezückten
Säbeln, keine Reden, keine Tränen, kein panaſchierter
Leichen=
wagen, ja ſelbſt der Tote.
geht zu Fuß dem Jenſeits
ent=
gegen!
Eine derartige Begräbnis=Stimmung vierter Klaſſe laſtet
heute über dem von Gott und allen 55 Völkern verlaſſenen Genf,
dem Genf — post funerale . ..
*
Man kann es oft beobachten, wie die Natur ſich unter
ge=
wiſſen Umſtänden den äußeren Ereigniſſen des Menſchenlebens
anzupaſſen pflegt. Noch vor wenigen Tagen — welch
bezaubern=
des, ſchweizeriſch=buntes Bild! . . . Damals . . . Bei blauem
Himmel, bei lachender Sonne, bei luſtig ſchillerndem See ..
Heute — Begräbniswetter vierter Klaſſe: „Seufzerbrücke‟
kein Scherzwort mehr. Verſtimmt gehen die armen Genfer, bei
Sturm und Regen, über ihre in graue Nebel gehüllte alte Brücke
und ſeufzen, ſeufzen — — ob der vielen unverfälſchten Franken,
die ihnen durch den allzu raſchen Abbruch flöten gegangen ſind.
Nur zwei vermummte Geſtalten, die ſich an dieſem
regne=
riſchen Morgen auf dieſer Brücke, die zwei hiſtoriſche Wochen
lang ſo tapfer die hochfliegendſten Hoffnungen ungezählter
Men=
ſchenherzen getragen hatte, begegnen, ſcheinen nicht zu ſeufzen.
Sie erkennen ſich, bleiben ſtehen, lüften die hochgeſchlöſſenen
Mantelkragen und beginnen ein Geſpräch, flüſternd, aber eifrig
geſtikulierend und in einem Tone, der verrät, daß in den Herzen
dieſer Männer von Trauer und Wehklagen keine Spur zu ſein
ſcheint . . .
Wer ſind dieſe bis zur Naſe vermmmten, geheimnisvoll, aber
fröhlich flüſternden Verſchwörergeſtalten, die ſich bei Wind und
Wetter auf der Seufzerbrücke treffen, heute noch treffen, da alles
Genflängſt verlaſſen hat? Wer ſind die, die vom Verſchwören und
Intriguieren der erſten Märzwochen noch immer nicht genug
haben? Der Neugierige, dem es einfallen ſollte, ſich ihnen zu
nähern und, wie zwei ſpröden Schönen, unter die breiten Hüte
zu ſchauen, würde eine braune Meſtizenphyſiognomie mit
flackern=
dem Blick und ein unbekümmert lachendes Slawenantlitz
er=
blicken und ſtaunend, ſtaunend erkennen: den braſilianiſchen
Sennor Alfranio de Mello=Franco, und den polniſchen Pan
Frangois Sokal — beides von ihren Regierungen teuer bezahlte,
ſtändig in Genf akkreditierte Völkerbund=Verſchwörer, Trotz Wind
und Wetter — immer auf dem Poſten!
*
Wie inmer, bewahren ſelbſt in dieſer post funerale
Stim=
mung — — die Engländer Frohſinn und Gelaſſenheit. Die
eng=
liſchen Angeſtellten des Sekretariats haben während des großen
Märztheaters in aller Stille — geprobt, bitte im Ernſt
Theaterſtücke geprobt und haben ſich nun, nachdem die laute
politiſche Weltkomödie ausgeſpielt, die Geſichter abgeſchminkt,
die Kuliſſen niedergeriſſen ſind, haben ſich nun zuſammengetan
und führen im Genfer „Théatre des amis de UInstruction” ein
nettes Stück von J. H. Turner auf — „The Lilies of the field‟.
Und daß dieſe Dilettanten zum mindeſten ebenſo gut ſpielen
werden, wie jene drei edlen. Lords, die Großbritannien diesmal
nach Genf entſandt hatte, davon kann man feſt überzeugt ſein..."
In der „Alhambra” tritt ein Orientale, der Fakir Tahra=
Bey auf, läßt ſich lebendig begraben, hypnotiſiert Hunde und
Hühner, errät (oh, wie peinlich . . .) ſämtliche Gedanken des
Publikums uſw. Ein franzöſiſcher Manager in elegantem
Abend=
dreß aſſiſtiert ihm bei ſeinen Vorführungen. Tahra Bey ſelbſt
iſt primitiv, einem Bettelmönch gleich, gekleidet und trägt das
Weſen eines Asketen, zur Schau, in Kürze — ein Fakir, wie er
leibt und lebt.
Doch ach! In Genf ſcheint alles — Enttäuſchung! Als ich
am nächſten Tag zufällig am Hotel „Beau=Rivage” vorbeikomme
blicke, wo noch vor wenigen Tagen Chamberlain mit Briand und
Streſemann konferiert hatte, da ſchaut mir plötzlich von oben
niemand anders als der unbekümmert lächelnde — — Fakir
Tahra Bey entgegen. Neben ihm — das verſchmitzte Andlitz ſeines
franzöſiſchen Managers. Und unten vor dem Hotel=Portal ſteht
ein prachtvoller Rolls=Royce Wagen, der ebenfalls zum
Bettel=
mönch=Asketen gehört und mit dem er morgen nach Paris
davon=
zuſauſen beabſichtigt, nachdem Genf ihm viele Tauſende gute
Schweizer Franken eingebracht hat .."
*
Die Genfer gelten allgemein als „deutſchfeindlich‟. Das iſt
aber nur in begrenztem Maße richtig. Derartige Sentiments
haben in allen Ländern gewöhnlich ſehr merkantile
Hinter=
gründe. Genf war ſtets mehr für Frankreich als für Deutſchland,
weil es doch all ſeine Lebensſäfte unmittelbar vom benachbarten
Frankenlande zog. Heute ſind dieſe Säfte nicht mehr ſo
er=
giebig und überhaupt hat ſich ſo manches verändert. Man ſucht
jetzt Säfte aus der Société des Nations zu ziehen. Aber die
Société kann nur ertragreich ſein, wenn Deutſchland . . . Na
alſo . . . Na alſo, werden die Genfer immer deutſchfreundlicher,
und beſonders nach dieſes Märzes Kataſtrophe ſind ſie überhaupt
nicht mehr zu halten . . ."
Comme Jai pitié avee
„Uh, ces paurres Allemands
eux . . .” ſagt mir ſelbſt der — — Elektrotechniker, der in
mei=
nem Hotelzimmer die elektriſche Anlage ausbeſſert. Ich
opponiere, ſetze ihm auseinander, daß der Völkerbund=Kollaps
weniger die „paurres allemands” berührt, daß ſein Mitgefühl,
Freitag, den 26. März 1926
Seite 12
Reich und Ausland.
Schweres Grubenunglück.
Oberhauſen. Auf der Zeche Oberhauſen I und II der
„Gute Hoffnungshütte” ereignete ſich geſtern morgen ein
ſchwe=
res Unglück, indem bei der regelmäßigen Seilfahrt gegen
620 Uhr der mit 36 Perſonen beſetzte nieder
gehende Korb im Schachtſumpf aufſtieß. Von den
darin befindlichen Bergleuten haben wahrſcheinlich ſechs oder
ſieben den Tod gefunden. Die übrigen wurden teils
ſchwer, teils leicht verletzt. Die Bergungsarbeiten ſind
noch im Gange. Größeres Unglück wurde dadurch verhütet, daß
der aufwärtsgehende Korb unbeſetzt war. Der Korb wurde gegen
die Seilſcheibe gezogen, wobei das Zwiſchengeſchirr riß. Die
Un=
terſuchung über die Urſache des Unglücks wurde von den
Berg=
behörden eingeleitet.
Die Opfer des Förderunglücks auf Zeche Oberhauſen.
TU. Eſſen. Wie der Bergbauverein der Telegraphen=Union
mit=
teilt, ſind bei dem Förderunglück auf Zeche Oberhauſen 6 oder 7 Berg=
ſeute tödlich berunglückt. Bei den ſofort aufgenommenen Netungsart
beiten ſind ſämtliche Verletzte bereits geborgen worden.
Amtliche Darſtellung des Förderunglücks bei Oberhauſen.
Sechs Tote.
IU. Oberhauſen. Das Preußiſche Miniſterium für Handel
und Gewerbe (Grubenſicherheitsdienſt) teilt durch den Amtlichen
Preußé=
ſchen Preſſedienſt mit: Auf Zeche Oberhauſen, Schacht 1 (
Oberbergamt=
bezirk Dortmund), wurde am Donnerstag früh 6.20 Uhr, bei der
Seil=
fahrt der aufwärtsgehende Förderkorb gegen die Seilſcheibe gezogen.
Hierdurch wurde der abwärts gehende, mit 37 Perſonen beſetzte
Förder=
koub im Schachtſumpf der 7. Sole (608 Meter tief) aufgeſtoßen. Von
deu fahrenden Perſonen ſind ſechs tot, 13 ſchwer und 18 leicht
verletzt. Sämtliche Perſonen bis auf vier Tote ſind geborgen. Die
Unterſuchung über die Urſache des Unfalls iſt eingeleitet.
104 Perſonen untergegangen.
PU. London. Der braſilianiſche Dampfer „Paes de
Car=
valbo” iſt auf dem Amazonenſtrom, in der Nähe von Manos in
Brand geraten und mit 104 Perſonen an Bord
unter=
gegangen.
Bilder im Aether. — Erfolgreiche Verſuche Profeſſor Belins in Wien.
Prof. Eduard Belin. Die durch Nadio=Bildtelegrahie übermitelte Photograpl
äſidenten Coolidge und ſeiner Frau
Auf Grund einer Vereinbarung mit der Wiener Sendegeſellſchaft
hat Profeſſor Eduard Belin in Wien, in den Räumen der Radioanlage
im Kriegsmin ſterium einen Belinſchen Bildtelegraphieſender errichtet,
mittels deſſen zwiſchen Wien und Graz Verſuche zur Uebertragung von
Bildern und Photographien per Radio durchgeführt werden ſollen. Das
Belinſche Bildtelegraphenſyſtem zeichnet ſich vor anderen ähnlichen
Syſtemen dadurch aus, daß es nicht nur Schrift und Zeichnung genau
wiedergeben kann, ſondern auch die Uebertragung von Photographien
in nahezu volllndeter Weiſe ermöglicht. Die von Profeſſor Belin
kon=
ſtruierte Sendeanlage beſteht aus einem Sendeapparat „Belinograph”.
an welchem zwei Sendewalzen angebracht ſind. Die Hauptwalze wird
mit dem zu ſendenden Texte oder Bilde verſehen, welche bei Abgabe der
Bilder oder Schriften rotierende Bewegung macht. Mit Hilfe einiger
Scheiben, die mit Einſchnitten verſehen ſind, wird eine Einſtellung
vor=
genommen, die dazu dient, die Walze einige Male während jeder Nota=
tion aufzuhalten und nach beliebig zu wählenden Zeitintervallen wieder
weiter rotieren zu laſſen. Der Empfänger beſitzt eine ähnliche
Einrich=
tung. Das Bild, die Photographie oder die Schrift wird auf
Spezial=
bromſilberpapier kopiert, deſſen Gelatineſchicht durch einen einfach n
Prozeß zum Aufquellen gebracht wird. Dieſes Bild wird wie ein
Pig=
mentdruck auf die Walze des Senders übertragen, welche durch ein
Uhr=
werk in Rotation geſetzt wird. Es wird nun der Helligkeitsgrad des
Bildes proportionell in eleftriſche Stromſchwankungen verwandelt, um
dann durch Telephonleitung oder durch den Radioſender weitergeleitet zu
werden.
Anläßlich der Belinſchen Verſuche gelang es, die in Wien gefunkten
Bilder in Paris aufzunehmen. Damit iſt ein neuer Rekord in der
draht=
loſen Bildübertragung erreicht, da zum erſten Male Photographien auf
eine Entfernung von 1500 Kilometer innerhälb ſechs Minuten
über=
tragen wurden.
Zu den Anruhen in China. — Peking vor dem Fall.
Links: Barrikaden aufder Grenze.
der japaniſchen Konzeſſion und
dem chineſiſchen Stadtteil.
Rechts: Italieniſche Soldaten
bei der Grenzbewachung an der
Grenze der italieniſchen
Kon=
zeſſion und dem chineſiſchen
Stadtteil.
Die chineſiſche Nationalarmee
zieht ſich an der Eiſenbahnlinie
in nordweſtlicher Richtung von
Peking zurück, während die
mandſchuriſche Kavallerie bis
auf 50 Kilometer öſtlich von
Peking vorgedrungen iſt. In
Peking erwartet man ſtündlich
das Eintreffen von Tſchang=
Tſo=Lin und Wu=Pei=Fu zwecks
Bildung einer aktionsfähigen
Zentralregierung.
ſo rührend es iſt, vielmehr nach ganz anderer Richtung gehen
ſollte.
„Mais, si, s1 —” ſtimmt er unerwarteter Weiſe ſofort zu, und
und unwillkürlich zu den Fenſtern jener Prunkzimmer hinauf= nun kommt es heraus: Der Gute war Elektrotechniker im
Völker=
bundsſekretariat. Aushilfsweiſe. Doch man hatte ihm eine feſte
Anſtellung in Ausſicht geſtellt, wenn, ja wenn — Deutſchlands
Aufnahme erfolgen und es folglich im Sekretariat mehr Arbeit
geben würde! Und plötzlich alles aus: erſtklaſſiges Begräbnis
all dieſer und ähnlicher merkantilen Hoffnungen. Oh, dieſe armen
Genfer Bürger ...
*
Zum Schluß — noch einen Blick ins Völkerbundspalais!
Dieſe ſonſt mit politiſcher Energie bis zum Berſten geladene
Hotelhalle des Sekretariats, vor kurzem noch der verwirrende
Tummelplatz beſeſſenſter Börſengelüſte ſämtlicher
Völkerbunds=
ſpekulanten, — iſt nun wie ausgefegt. Nur aus einer
halbgeöff=
nieten Tür dringt wie aus weiter Ferne leiſes Stimmengemurmel
hervor: im Saale C, wo ſonſt die Geheimſitzungen des Rates
ſtattfanden, tagt
das Komitee für den Kinder= und
.
Jugendſchutz!
Nur zwei oder drei perlgrau koſtümierte Engländerinnen mit
ſtarrblickenden Hornbrillen bezeugen einiges Intereſſe für den
Gang der Verl indlungen. Sonſt döſt alles: Komiteemitglieder
und Journaliſten, wie geiſtesabweſend vor ſich hin. Jemand
haſcht vergebens nach einer Fliege, die über den
Verhandlungs=
tiſch hin und her ſchwirrt und irritierend ſummt. Ein anderer
verläßt, laut gähnend, mitten in der Sitzung den Saal, ſtampft
unſchlüſſig in der einſamen Halle auf und ab und krallt ſich, wie
an einen rettenden Strohhalm, an den erſten beſten Sekretariats=
Funktionär, mit ihm irgend ein irrelevantes Geſpräch über —
die Vergnügungslokale Geufs beginnend
Wo ſind die Zeiten hin, da dieſe ſelben Leute an dieſer ſelben
Stelle nichts anderes zu fragen wußten, als: „Was gibt’s
Neues? . . . Haben Sie gehört, Braſilien . . .? Würde in
die=
ſem Falle Polen . . .2 uſw. Nein, davon iſt keine Rede mehr.
Phlegmatiſch ſtehen ſich Journaliſt und Völkerbundsmann
gegen=
über, ſelbſt das Geſpräch über die Genfer Amüſements verſickert
allmählich, und ſchließlich gehen ſie auseinander, ziellos, lebloſen
Schrittes, ſo wie in Tauſenden von Jahren vielleicht die letzten
Menſchen auf Erden einherwandern werden .. ."
Einer dieſer letzten „Völkerbundsmenſchen” geht, nein,
wan=
delt apathiſch durch die Galerie, welche von der Halle nach dem
berühmten „Glashaus” am Genfer See führt, jener Veranda,
wo der Rat ſeine letzte öffentliche Sitzung abgehalten hat. Alles,
Ratstiſch, Ratsſeſſel und Preſſeſtühle ſtehen noch genau ſo wie
ſie der verhängnisvolle 17. März hier gelaſſen hat
Kirch=
hofsleere, Kirchhofsſtille . . . Oder iſt es dieſes mal Täuſchung?
Iſt dieſes dürre Bleichgeſicht, das nun langſamen Schrittes durch
die Veranda ſchleicht und, einem Somnambulen gleich, auf den
Ratstiſch zuſteuert, nicht der Sehr Ehrenwerte Auſten
Chamber=
lain? Und läßt er ſich nicht gar würdevoll auf dem mittleren
Seſſel nieder, wackelt mit ſeinem korrekten, kreideweißen Tory=
Haupte nach links und — des Vicomte Iſhii ſtarres
Aſiaten=
antlitz grinſt ihm entgegen, wackelt nach rechts und — — Ariſtide
Briands Totenmaske nickt ihm phantaſtiſch lächelnd zurück .. .?
Geſpenſter . . .? Geſpenſter!
Entſetzt ſchreit der einzige Zeuge dieſer post-funeralen Szene,
der letzte „Völkerbundsmenſch” auf, ſtürzt in den Garten, rennt
hinaus auf den Quai Woodrow Wilſon (auch ein Geiſtername),
immer weiter, immer weiter — vur von einem Wunſche erfaßt,
nur von einer Sehnſucht beſeelt: fort aus dieſem Glashauſe,
fort aus dieſer Totenkammer, wo kein Leben mehr herrſcht. wo
nur noch grauenvolle Schemen eine unheimlich realiſtiſche
Ge=
ſpenſterſzene aufzuführen ſcheinen .. ."
Seite 18
Rumer 63
Freitag, den 26. März 1926
Der Fluch des Pharao.
Die Mordaffäre Fleſſa vor dem Schwurgericht.
(Erſter Tag.)
WSN. Frankfurt a. M., 25. März. Unter gewaltigem Andrang
des Publikums, hauptſächlich des weiblichen Geſchlechts, hat heute
vor=
mittag 9 Uhr der Prozeß gegen die 36jährige Krankenſchweſter
Wilhel=
mine Fleſſa aus Nürnberg, die am B. Oktober vorigen Jahres den
Chi=
rurgen Dr. Seitz in der Wittelsbacherallee in Frankfurt a. M. erſchoſſen
hatte, begonnen. Die Angeklagte, eine blaſſe, mittelgroße Perſon mit
dunklen Haaren, macht einen gefaßten Eindruck. Sie befindet ſich nicht
in Schweſterntracht, ſondern erſchien in einem dunklen Koſtüm mit
Pelz=
kragen. Nachdem der Vorſitzende die Preſſevertreter erſucht hatte,
jeg=
liche Senſation zu vermeiden, wurde zur Vernehmung der Angeklagten
geſchritten. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Fleſſa, die die Tochter eines
Nürnberger Metzgermeiſters iſt, bisher unbeſtraft iſt. Sie beſuchte die
Volksſchule, war ſpäter in einer Fabrik beſchäftigt und während des
Krieges als Krankenpflegerin tätig. Dieſen Beruf behielt ſie auch
ſpä=
ter bei. Dr. Seitz lernte ſie während ihrer Tätigkeit im Städtiſchen
Krankenhaus 1923 kennen. Nebenbei widmete ſie ſich wiſſenſchaftlichen
Fragen und beſuchte das Frauenſeminar für ſoziale Berufsarbeit als
Hörerin. 1925 machte der erſchoſſene Dr. Seitz eine längere
Nordland=
reiſe und ſie ſah ihn längere Zeit nicht. Ehe er zurückkam, machte ſie
mit ihrer Schtveſter eine Reiſe nach Partenkirchen. Vorher kaufte ſie ſich
in einem Waffengeſchäft einen Revolver, wie ſie angab, zu ihrem
per=
ſönlichen Schutze. Während des weiteren Verhörs ſagte ſie aus, daß
ſie ſich im Lazarett im Schießen geübt habe. Während des nun
folgen=
den Kreuzverhörs gab die Angeklagte äußerſt vorſichtige Antworten,
gab jedoch zu, daß ſie Dr. Seitz, wenn auch in einem anderen
Zuſam=
menhange, geſchrieben habe, er werde ſeinem Schickſal nicht entgehen.
Der Vorhaltung, daß ſie nochmals auf den ſinkenden Dr. Seitz geſchoſſen
habe, ſetzte ſie entſchiedenen Widerſpruch entgegen. Als der zweite Schuß
fiel, habe Seitz noch geſtanden. Die Angeklagte beſtreitet, gerufen zu
haben, es habe ſich jemand erſchoſſen. Nach der Vernehmung der
An=
geklagten wird dann zwecks Erörterung der näheren Beziehungen
zwi=
ſchen der Angeklagten und Dr. Seitz die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen,
Freiſpruch in einem Vatermord=Prozeß.
DD. Hamburg. (Eig. Meld.) Das Hamburger Schwurgericht
erkannte nach zweitägiger Verhandlung gegen den des Mordes
ange=
klagten 21jährigen Kaufmann Edgar Pülſchen auf Freiſpruch.
Pülſchen hatte, um ſeine Mutter vor den fortgeſetzten Mißhandlungen
des gewalttätigen Vaters zu bewahren, dieſen am 1. Dezember v. J.
durch einen Revolverſchuß in den Kopf getötet. Der Staatsanwalt hatte
Todesſtrafe beantragt. Das Gericht billigte dem Angeklagten die
Tat=
ſache des Notſtandes aus Paragraph 54 des Strafgeſetzbuches zu. „
Dem=
gegenüber war die Frage”, ſo heißt es in der Urteilsbegründung, „ob der
Angeklagte mit Ueberlegung handelte oder nicht, nicht mehr von
Be=
deutung.”
Tragödie in der Autodroſchke.
Berlin. Mittwoch abend gab der 22 Jahre alte amerikaniſche
Student Goodich in einem Auto auf eine 22jährige, aus Detroit
ſtammende Tänzerin einen Schuß ab und brachte ſich dann ſelbſt
einen Kopfſchuß bei. Er ſtarb kurz nach ſeiner Einlieferung in das
Krankenhaus. Die Tänzerin iſt geſtern vormittag ihren Verletzungen
erlegen.
Schreckenstat eines Wahnſinnigen.
TU. Berlin. Das „B. T.” meldet aus Wilhelmshafen: In dem
Ort Rodenkirchen, im Oldenburgiſchen, hat der Gutsbeſitzer Dr. Karl
Tantzen ſeinen achtjährigen Sohn und dann ſich ſelbſt
er=
choſſen. Dr. Tantzen litt ſchon ſeit längerer Zeit an
Wahnvor=
ſtellungen.
Löwenjagd in einem franzöſiſchen Dorf.
DD. Paris. In einem Dorfe in der Nähe von Nebers ſtürzten
am Sonntagnachmittag zwei Wagen einer Wandermenagerie um, ſo
daß es zwei Löwen gelang, aus ihrem Käfig auszubrechen
In dem Dorfe entſtand eine furchtbare Panik. Die Einwohner
flüch=
teten in ihre Häuſer und verbarrikadierten ſich. Nach großer Mühe
ge=
lang es der Gendarmerie und einigen beherzten Bauern, die „Könige der
Wüſte” zu ſtellen. Das eine der Tiere wurde erſchoſſen, das andere
konnte eingefangen werden.
40 000 Stück Vieh verbrannt.
DD. London. Wie aus Melbourne gemeldet wird, iſt am
Sonn=
tag über Auſtralien der lang erſehnte Regen niedergegangen, der dem
noch immer glimmenden Steppenbrand ein Ende bereitete. Der
auſtraliſche „Viehkönig” Sir Sidney Kidman erklärte, daß er 40000 Stück
Rindvieh im Steppenbrand verloren habe.
Eine weibliche Diebesbande.
130 Millionen Pfund Beute in acht Jahren.
DD. London. Der Londoner Polizei iſt es nach achtjährigen
ver=
geblichen Bemühungen endlich gelungen, die Diebesbande der „40
Ele=
fanten”, die ausſchließlich aus Frauen beſtand, hinter Schloß und Riegel
zu bringen. Dieſe wenig holden Vertreter der Weiblichkeit ſuchten
ins=
beſondere die im Zentrum gelegenen Warenhäuſer heim und haben
im Laufe ihrer achtjährigen Tätigkeit für mehr als 130 Millionen Pfund
Sterling Waren zuſammengeſtohlen.
* Der Fälſcher.
b. Prag. Er heißt Emil Palma, iſt Lithograph und in Prag.
beheimatet. Vor ſieben Jahren ging er nach Berlin und trat bei den
Lithographen Fuchs in Dienſt, der, ſchlau wie ſein Name, längſt
er=
kannt haben mochte, daß es ehrlich am längſten währt, bevor der Menſch
zu was kommt, weshalb er der Erzeugung von Plakaten und Umſchlägen
jene von Banknoten vorzog, jener bunten Scheine, die damals in
Deutſchland im Wettlauf mit dem Dollar immer mehr ins Hintertreffen
gerieten. Palma war ein geſchickter Zeichner, und die erſte Arbeit, die er
dem fuchsſchlauen Dienſtgeber lieferte, war ſo außerordentlich gut
ge=
raten, daß wenige Stunden ſpäter in der Fuchsſchen Litographie
zwei=
hundertfünfzig Bogen falſcher Fünfzigmarkſcheine — gleich 2500 Stück —
bereit gelegt werden konnten. . . . Palma, der geniale Zeichner, erhielt
1000 (echte!) Mark und eine Belobung, und er war deſſen zufrieden, denn
nach kurzer Zeit ſchon winkte ihm eine neue Aufgabe: er ſtellte falſche
Kaſſenſcheine her und ſetzte davon 7500 Stück zuſammen mit einem
an=
deren Mitarbeiter des Füchs, einem ebenſo würdigen Herrn Eichler
in Umlauf. Aber der Gewinn entſprach kaum dem Riſiko, weshalb in der
Fuchsſchen Lithographie der Beſchluß gefaßt ward, wieder die Erzeugung
der rentablen Fünfzigmarkſcheine aufzunehmen. Als von der neuen
Auf=
lage etwa 11 000 Exemplare in ganz Deutſchland verbreitet waren,
ent=
deckte die Polizei die Fälſcherwerkſtätte, hob ſie aus, verhaftete eine Reihe
von Perſonen und führte ſie der Beſtrafung zu. Palma hatte die Gefahr
erkannt: als die Hüter des Geſetzes in ſeine Wohnung kamen, war der
Vrgel ausgeflogen, und da in Berlin die Ertappten ihrer Aburteilung
ſie erhielten Kerkerſtrafen in der Dauer von 12 Monaten bis zu
6 Jahren — entgegenſahen, überſchritt der Flüchtige die öſterreichiſche
Grenze. — Es dauerte nicht lange, und die öſterreichiſchen Behörden
ahen ſich vor die Aufgabe geſtellt, nach dem Herſteller zahlreicher falſcher
tſchechiſcher Banknoten zu forſchen, die plötzlich in ganz Oefterreich ber=
den Preſſevertretern aber das Verweilen geſtattet. Die Auslaſſungen
der Angeklagten ergaben, daß zwiſchen ihr und Dr. Seitz intime
Be=
ziehungen beſtanden haben und daß ſie am Tage der Tat unwohl war
Nach einſtündiger Mittagspauſe begann dann das Zeugenverhör.
Für den erſten Tag ſind 23 Zeugen und drei Sachverſtändige geladen.
Dr. Schwab, der die Angeklagte nach ihrem Selbſtmordverſuch
behan=
delte, ſagte aus, daß ſie ungefähr die Hälfte des Fläſchchens mit der
Giftlöſung ausgetrunken hatte. Es ſei eine Magenausſpülung
vorge=
nommen und eine Athropineinſpritzung gemacht worden.
Vergiftungs=
erſcheinungen ſeien nicht bemerkbar geweſen, auch keine Veranderung
der Pupillen, wie ſie nach dem Genuß von Morphium eintritt. Bei
der Ausſpülung hätte ſich die Angeklagte den Schlauch aus dem Magen
geriſſen und ihn kaput gemacht. Dann werden mehrere Polizeibeamte
vernommen. Ein Kriminalaſſiſtent ſagte aus, daß die Fleſſa angegeben
habe, ſie hätte Seitz nur verletzen, nicht erſchießen wollen, da ſie ihn viel
zu gern gehabt habe. Kriminalkommiſſar Ball erklärte, daß ſich die
Vernehmung der Fleſſa ziemlich ſchwierig geſtaltet habe. Sie habe
er=
klärt, daß ſie nur einen Schreckſchuß habe abgeben und Seitz höchſtens
habe verwunden wollen. Die frühere Wirtin des Erſchoſſenen ſagte
aus, daß ſie niemals etwas über Beziehungen zwiſchen der Fleſſa und
Seitz gemerkt habe. An dem fraglichen Tage ſei ſie kurz vor der Tat
eilig zur Stadt gegangen, wobei ſie hinter der Kellertür eine Frau
ſtehen ſah. Die Schüſſe habe ſie nicht gehört. Der Inhaber der
Par=
terrewohnung gab an, daß er, als er den Schuß gehört habe, das Opfer
röchelnd am Boden geſehen habe. Die Angeklagte hätte geſchrien: „Ich
habe ihn erſchoſſen, das habe ich aber nicht gewollt!“ Der Zeuge glaubt,
daß die Fleſſa Theater geſpielt und die Tat mit Ueberlegung ausgeführt
habe. Der Bruder und die Schweſter der Wirtin des Erſchoſſenen
be=
laſten die Angeklagte etwas durch ihre Ausſagen. Die Zeugin will
ge=
hört haben, wie die Fleſſa rief: „Hier hat ſich einer erſchoſſen!“ Dr. Seit
habe immer ſeine Korreſpondenz offen liegen laſſen. In einem Briefe
der Fleſſa hätten die Worte „Sie Mörder!” geſtanden, welche Ausſage
von der Angeklagten mit der Bemerkung „Sie Lügnerin!” quittiert
wird. Ein Zahnarzt, der in dem Hauſe wohnte, ſagte aus, daß er von
der Fleſſa aufgefordert wurde, Seitz eine Kampfereinſpritzung zu geben.
Wegen Erſchöpfung der Angeklagten wurde die Weiterverhandlung auf
Donnerstag vertagt.
breitet waren. Die Erhebungen waren von ſo ſchnellem Erfolg gekrönt,
daß Palma, der Fälſcher keine Gelegenheit mehr hatte, rechtzeitig
Fer=
ſengeld zu geben. Das öſterreichiſche Gericht verſorgte ihm eine
koſten=
freie Penſion auf ſechs Jahre hin, aber Palma verbrachte nur vier
Jahre ſeines Lebens in Gittergemeinſchaft mit üblen Subjekten, denn
nach Ablauf dieſer Zeit ward er bedingt auf freien Fuß geſetzt und als
läſtiger Ausländer in ſeine Heimat abgeſchoben, woſelbſt ihm ein wenig
reundlicher Empfang zuteil ward, denn die Prager Polizei verhaftete
ihn wegen der in Deutſchland begangenen Fälſchungen und ſtellte ihn
vors Gericht, das ihn, der vergeblich ſeine Schuldloſigkeit zu beweiſen
ſuchte, nunmehr zu einem Jahr ſchweren Kerkers verurteilte, womit ſich
erweiſt, daß die Flucht aus Berlin eigentlich ohne rechten Sinn geweſen
iſt, denn ſie hat dem Manne eine Menge neuer Aufregungen gebracht,
und mehr als fünf Jahre hätte er auch in Deutſchland ſchwerlich erhalten.
Das neue Großſchiff „Hamburg” der
Hamburg=Amerika Linie.
Mit dem Einſetzen der Sommerſaiſon wird von der
Ham=
burg—Amerika=Linie das neue Großſchiff „Hamburg” auf der
nordatlantiſchen Route in Dienſt geſtellt. Mit ſeinen 21 000 Br.=
Reg.=T. und etwa 16 Knoten Geſchwindigkeit iſt der Neubau
ein Schweſterſchiff des „Albert Ballin” und der „Deutſchland”
jener Dampfer, die durch eine beſondere Anti=Schlingeranlage
eine beträchtliche Widerſtandsfähigkeit bei Sturm und Wetter
zeigen. Auf dem Nordatlantik kennt ſie jeder als die „Schiffe
ohne Seekrankheit”. Für den hohen Grad der Brauchbarkeit
dieſes neuzeitlichen Schiffstyps ſpricht auch die Tatſache, daß die
Samburg—Amerika=Linie Ende vorigen Jahres Auftrag zum
Bau eines vierten Dampfers dieſer Klaſſe gegeben hat, welcher
den Namen „New York” erhalten wird,
Telegramme aus Paris berichten, daß in Luxor der Leiter des
Louvre=Muſeums, der am Grabe Tutanchamons wiſſenſchaftlich
arbeitete, plötzlich geſtorben iſt. Damit hat ſich die Zahl der
ſeltſamen Todesfälle, die ſich um die Oeffnung dieſes Grabes reihen, um
einen weiteren vermehrt. Der engliſche Lord Carnavon, der
urſprüng=
lich der Träger dieſer Ausgrabungen war, iſt unmittelbar nach der
Oeff=
nung des Grabes an dem Stich einer giftigen Fliege geſtorben. Vor
Jahren hat ſchon ein Amerikaner, der an derſelben Stelle forſchte, in
geheimnisvoller Weiſe den Tod gefunden. Aber damit nicht genug, der
vertraute Freund und Mitarbeiter Carnavons, Prof. Newberry, und
der Leiter der Expedition, Howard Carter, ſtarben gleichfalls unter
rät=
ſelhaften Umſtänden. Die Zahl derOpfer, die das Grab
Tutanch=
amons gefordert hat, iſt damit auf fünf geſtiegen. Kein Wunder,
daß dadurch nicht allein in Aegypten der Glaube an böſe Geiſter neue
Nahrung erhält und die Sage neu auflebt von dem Fluch, den der
Pharao ausgeſtoßen haben ſoll, jeder, der ſein Grab berührt, müſſe
ſterben.
Geſchäftliches.
Man ſchreibt uns: In ſeiner Größe, Beleuchtung, Ueberſichtlichteit
und Bequemlichkeit für jedermann in der Herren= und
Knaben=
kleiderbranche hieſiger Gegend mächtig weit hervorragendes Lokal.
hat die Firma Kleider=Hörr in nunmehr ¼ Jahren zu Ende
geführt. An das vor 18 Jahren von der Firma neu erbaute
Haupt=
haus wurde ein nur aus Eiſen und Stein beſtehender Anbau errichtet
und mit dem Neubau vereinigt. Das ſchwere Haupthaus wurde bis auf
die ſeitlichen Brandmauern abgetragen. An einzelnen Stellen waren
Eiſenkonſtruktionen bis 75 000 Kilogramm Tragkraft erforderlich. Von
dem Parterre=Lokal, in ſeiner Baufläche ein Rechteck von 10 auf 34 —
340 Quadratmeter, in der Mitte zu einem nach engliſch=amerikaniſchem
Vorbild gebauten, 15 auf 10 — 155 Quadratmeter großen, hellen, drei
Meter hohen Souterrain, führt eine Treppe, der die nahezu 500
Quad=
ratmeter umfaſſenden Verkaufsräume auf die bequemſte Art miteinander
zu einem Ganzen verbindet. Als Handwerker waren in ſehr
lobens=
werter Weiſe beteiligt: die Firma Eiſen=Donges, hier, Herr Architekt
und Bauunternehmer Georg Gerhard 1., aus Griesheim, Herr
Hofweiß=
bindermeiſter Borger, Herr Philipp Maul, Inſtallateur, Herr Zahrt,
Inſtallateur, Herr Tapezier Blum, Herr Glaſermeiſter Gans, ſämtlich
hier. Samstag, den 27. d. M., 10 Uhr morgens, ſollen die Räume, von
der Gärtnerei Schulz geſchmückt, ihrer Beſtimmung übergeben werden.
Nachmittags von 3—7 Uhr findet Konzert in dem Verkaufsraum II
(der zu dieſem Zweck geräumt iſt) durch die Städtiſche Kapelle, unter
Leitung ihres bewährten Kapellmeiſters Weber ſtatt. Erfriſchungen
und Geſchenke werden verabreicht. Jedermann iſt zu dieſer Beſichtigung
höflichſt eingeladen.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 26. März. 3.30: Jugendſtunde. „Ernſtes und Heiteres
O 4.20: Hausfrauennachmittag. O 5.45: Leſeſtunde: Aus den
Brie=
fen der Günderode. O 6.15: Dr. Ehrenberg: „Eindrücke in
Grie=
chenland‟ O 6.45: Dipl.=Kaufm. Dr. Leonhard: „Die heutige
Wirtſchaftskriſis als Folge der Subſtanzverminderung in Induſtrie
d ihre Sanierungsmöglichkeiten”. O 7.15: Dr. Lertes,
und Handel Un."
„Mikrofon
7.45: Zwanzig Minuten Umſchau über die
Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik; Ing. Randewig. O 8.05:
Film=Wochenſchau. O 8.15: Sonderveranſtaltung für die Radioklubs
des beſetzten Gebietes
Bunter Tanzabend des Hausorcheſters. Alois
Reſni, Tenor; Emil Franz, Xnlophonſolo. Flügel: Kohlhöfer. O.
Bis 12: Uebertr. aus Berlin: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Freitag, 26. März. 4.30: Beethoven geſt. 1827. Debuſſy geſt.
1918 Marſchner geb. 1855. 1. Beethoven: Ouv. Leonore Nr. 3.
Beethoven: Andante aus der 5. Symphonie. 3. Marſchner:
Ouv. Der Vampyr” 4. Debuſſy: Zwei Arabeſquen. 5. Marſch=
Ouv. „Hans Heiling”, 6. Beethoven: Zwei Romanzen für
Violine. 7. Beethoven: Ouv. „Egmont”. O 6.30: Bücherbeſpr.
O 7: Vortrag Dr. Helene Fernau: Wert und Weſen der
Sprech=
erziehung für Berufsſprecher. O 7.30: Vortrag Wilh. Kipp:
Vor
Meiſtergeſang im Elſaß. O 8: Symphonie=Konzert. „
Man=
fred
Dramatiſches Gedicht von Lord Byron. Muſik von
Schu=
mann. Philharm. Orch. Perſ.: Manfred. R. Arndt: Der
Gems=
jäger, Sböckinger: Der Abt von St. Moritz, Chr. Fr. Kayßle
Manuel, Hermann, Diener Manfreds, G. Ott, K. Albrecht: Die
Alpenfee Pia Mietens; Ariman, H. Conzelmann; Nemeſis, Frl.
Hiller: Aſtarte, Pia Mietens. Geiſterſtimmen: Fr. Kaißler,
Stockin=
ger, Alice Nick, Gerda Hanſi, Conzelmann, Deinert, Hofele,
Bau=
diſtel. Anſchl. Pfälziſcher Abend. Mitw.: Verein der Rheinpfälzer,
Stuttgart, Frau Rücklos (Sopran), Frau Erika Geiger (Rez.),
Rund=
funkorcheſter. 1. Der Jäger aus Kurpfalz. 2. O Pfälzer, heb
dei Hemat hoch: Prolog von Frau Geiger. 3. Lieder (Frau Rücklos).
Anſprache: J. Seibert. 5. Rezitationen: a) E Fräulein war beim
Feſtbankett, b) Dr. Federhut (Frau Geiger). 6. Pfalzlied (
Männer=
quartett). 7. Cello=Solo: Large eſpreſſivo. 8. Lieder: (Frau
Rück=
los). 9. Orcheſter. 10. Rez.: Die Res uf Münche (Frau Geiger).
11. Pfälzer Volkslied (Männerquartett).
Berlin.
Freitag, 26. März. 4.30: Der Tod eines Helden, von Paul
Friedrich. Gel. vom Dichter. 5: Funk=Kapelle. 1. Holzmann:
Marſch. 2. Maillart: Ouv. „Das Glöckchen des Eremiten” 3.
Yoſhitomo: Japan. Suite. 4. Jarno: Das Farmermädchen, Walzer.
Jeſſel: Der Roſe Hochzeitszug, 6. Herbert: Potp. a. „Naughty
Marietta‟, O 6.40: Gartenbauinſpektor Krug: „Frühjahrsarbeiten
im „Gemüſegarten”. O 7.05: G. Dhamm: „Zurechtfinden auf
Wanderkarten”. O 7.30: K. J. Kietzmann: „Der
Interparlamentaris=
mus”. O 7.55: Dr. Leppmann: „Aus der Weltliteratur. Homer
und ſein Werk”, O Richard=Strauß=Abend. 1. Tod und Verklärung.
2. a) Breit” über mein Haupt; b) Morgen; c) Zueignung (Cornelius
Bronsgeeſt). 3. Don Juan. 4. a) Traum durch die Dämmerung;
Ich trage meine Minne; c) Heimliche Aufforderung (Bronsgeeſt),
5. Till Eulenſpiegel. O 10.30: Tanz=Muſik.
Königswuſterhauſen. 3: C. M. Alfieri u. Frl.
Ger=
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Freitag, den 26 März. Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 45 Min,
Samstag, den 27. März Norgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min.
Sabbatausgang 7 Uhr 35 Min
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min. —
Abend: 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrael. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 27. März Vorabend 6 Uhr 15 Min. — Morgens
8 Uhr — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 7 Uhr 35 Min.
Sonntag, den 28 März: Morgens 6 Uhr 30 Min. — Abends 6 Uhr
15 Min Bedikas=Chomez.
Montag, den 29. Mär; Erew=Peſach. Morgens 6 Uhr 15 Min,
Verbot des Chomez=Eſſens bis 9 Uhr.
Dienstag, den 30 März. Peſachfeſt. Vorabend 6 Uhr 40 Min;
Morgens 4 Uhr. — Nachm. 4 Uhr 30 Min. — Abends 7 Uhr 40 Min,
Mittwoch, den 31. März: Morgens 8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr 30 Min,
Jontefausgang 7 Uhr 40 Min
Donnerstag: Chaul=Hamaned. Morgens 6 Uhr 15 Min. —
Abends 6 Uhr 15 Min. — Maariw mit Nacht 7 Uhr 40 Min.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Samstag, den 27. März 1926.
(Nach der Wetterlage vom 25. März 1926.)
Nach Nachtfroſt tagsüber milde, ſtärkere Bewölkung, durchweg trocken.
Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortl. & für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrchten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd ent: Andreas Bauer
Verantwertlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2 C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 22 Seiten.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 19
Nummer 88
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Nummer 88
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