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Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 44
Samstag, den 13. Februar 1926.
189. Jahrgang
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n= und Schlaf
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Fuhren,
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Beiladungen
Berechnun
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Einberufung der
Völkerbundsverſammlung.
Deutſchlands Stellung zum Völkerbundsrat.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Völkerbundsrat hat am Freitag vormittag beſchloſſen,
ie Vollverſammlung des Völkerbundes auf
en 8. März einzuberufen. Gleichzeitig hat er folgende
jagsordnung aufgeſtellt: 1. Aufnahme Deutſchlands: 2.
Be=
hlüſſe über den § 4 der Völberbundsſatzung; 3.
Beitragszah=
ing Deutſchlands; 4. Bau eines neuen Völkerbundsgebäudes.
ſer zweite Punkt der Tagesordnung, der ſich auf die
Erwei=
erung des Völkerbundsrates bezieht, muß
natur=
mäß im erſten Augenblick den Eindruck erwecken, als ſei der
ölkerbundsrat in ſeiner heutigen Sitzung den Wünſchen jener
lächte nachgekommen, die eine Vermehrung der Sitze zum
weck der Schwächung des deutſchen Einfluſſes anſtrebten. Dem
1 nicht ſo. Vielmehr mußte dieſer Punkt auf die
Tagesord=
ung geſetzt werden, weil Deutſchland in den Rat
aufgenom=
en werden ſoll, alſo die Völkerbundsſatzung eine entſprechende
bänderung zu erfahren hat. Gegenwärtig lautet ſie dahin, daß
ngland, Frankreich uſw. einen ſtändigen Sitz im Rat haben,
ährend in Zukunft auch noch der Name Deutſchlands
einzu=
igen iſt. Beſorgniſſe irgend welcher Art, daß der Rat den
unkt deswegen auf die Tagesordnung geſetzt hat, um die Zahl
er Sitze von 10 auf etwa 15 zu erhöhen, ſind völlig
unbe=
ündet.
Zur Tagung des Völkerbundes wird der
keichsaußenminiſter Dr. Streſemann fahren.
Pfund” rgendwelche Beſchlüſſe über die Zuſammenſetzung der deut=
Pfund)” den Delegation und auch darüber, ob der Reichskanzler
r. Luther ſich nach Genf begeben wird, ſind noch nicht gefällt
orden. Ebenſo iſt auch über die anderen mit unſerem Eintritt
Zuſammenhang ſtehenden Angelegenheiten noch nichts
Poſi=
des beſchloſſen worden. Die Entſcheidung darüber, namentlich
ich über die Beſetzung der Poſten im Völkerbundsſekretariat,
ird wohl in den kommenden Wochen getroffen werden.
Als feſtſtehend kann angeſehen werden, daß der
Völ=
rbundsrat einſtimmig für die Aufnahme
eutſchlands eintreten wird. Die Verſuche, den Rat
be=
ichtlich zu erweitern, dürften ebenfalls als vorläufig
geſchei=
hrungi t anzuſehen ſein. Sollte allerdings von Frankreich eine
Ver=
ehrung der Ratsſitze angeſtrebt werden, ſo wird die Reichs=
Zierung hiergegen energiſch Front machen, bedeutet das doch
bölliges Verſchieben der Vorausſetzungen zu unſeren
Un=
nſten, unter denen die Einreichung des deutſchen
Aufnahme=
ſliches erfolgt. Der Völkerbundsrat ſelbſt wird aber mit
ickſicht auf die Konſequenzen, die eine Vermehrung der
Rats=
e durch Hernahme auch anderer Staaten nach ſich ziehen
1ß, jeden derartigen Verſuch von vornherein ablehnen. Es
rd doch durch ein Nachgeben in dieſer Frage bei allen
übri=
n Staaten der Wunſch ausgelöſt, ebenfalls im Rat vertreten
ſein, was ſchließlich zu einem Auffliegen des Völkerbundes
9ren muß. Die nachteiligen Folgen dürften abſchreckend wir=
und den Bemühungen der uns nicht wohlwollenden
Staa=
einen Riegel vorſchieben. Möglich iſt dagegen, daß ſich das
ſtreben geltend machen könnte, unſere Aufnahme i den Rat
* zur Herbſttagung des Völkerbundes hinauszuſchieben. Auch
kan iſt von den Intriganten gedacht worden, weil ſie damit
Men, daß dann ein immer weiteres Hinausſchieben ſich
er=
cen läßt. Auch das wäre eine Verſchiebung der
Voraus=
lungen unſeres Antrages, und die Reichsregierung wird auch
Begen ſofort energiſch Einſpruch erheben und Aufnahme in
7 Rat noch im Frühjahr fordern.
Die Tagung des Völkerbundsrates.
* Genf, 12. Febr. (Priv.=Tel.)
Anter außerordentlich ſtarker Teilnahme der Preſſevertreter,
dum Teil beſonders aus Paris hierhergekommen ſind, und
Es zahlreichen Publikums begann heute nachmittag um 3.15
* die außerordentliche Tagung des Völker=
12srates. Die in ſo großer Zahl herbeigeſtrömten In=
Eſenten und Zuſchauer mußten ſich aber darauf beſchränken,
den Türen des Ratsſaales zu warten, da die Sitzung
zu=
hſt geheim iſt.
S Vertreter der Ratsmitglieder ſind im Rat anweſend:
De Präſidialmacht Italien der Berner Geſandte Gar=
2: für Frankreich der Berner Botſchafter Henneſſyi
Dclgien der Berner Geſandte Peltzer;, für die Tſche=
4owakei der Berner Geſandte Veverke; für Japan
Deiner Geſandte Ariyoſhi; für England der Berner
ſcote Sberling; für Spanien der Pariſer Botſchafter
nones de Leon; für Braſilien, der Botſchafter beim
tetbund Mello Franco; für Uruguay der Pariſer
Ge=
dte Guani.
Dcreits eine Viertelſtunde nach Beginn der Sitzung wurde
chnt gegeben, daß der Rat beſchloſſen hat, die ſie=
Völkerbunds=Verſammlung für den
arz nach Genf einzuberufen, d. h. alſo für
EtDen Tag, an dem auch die 39, ordentliche Tagesordnung
Zolterbundsrates beginnen wird. Der Nat wird am
Sear3h, Dormittags 11 Uhr, und die Verſammlung am gleichen
S nachmitags 3 Uhr, zuſammentreten. Betreffs der Ta=
2 Der Volterbundsverſammlung wurde die oben erwähnte
gesordnung beſchloſſen.
Die Beſchlüſſe des Völkerbundsrates.
* Genf, 12. Febr. (Prib.=Tel.)
Der Rat des Völkerbundes hat in der Frage der ſtändigen
und nichtſtändigen Ratsſitze in keiner Weiſe vorentſchieden. Vor
der 7. Verſammlung des Völkerbundes wird nun das ganze
überaus heikle Problem der Zuſammenſetzung des
Völker=
bundsrates aufgerollt werden und zu entſcheidender
Beſchluß=
faſſung kommen. In der Frage des Beitrages ſoll bereits eine
vorläufige Entſchließung unter einigen Hauptmächten dahin
ge=
troffen worden ſem, daß Deutſchland grundſätzlich
den gleichen Betrag wie Frankreich und
Eng=
land bezahlen ſoll, daß ihm aber, ebenſo wie
Frankreich, dem ein Abzug von etwa 600 000
Schweizerfranken jährlich mit Rüchſicht auf ſeine
durch den Krieg verminderte Leiſtungsfähigkeit gewährt
worden iſt, der gleiche Abzug zugute kommen ſoll.
Deutſch=
land würde danach etwa 1 900 000 Franken zu
bezahlen haben, während England etwa 2½ Millionen
Franken zahlt. Eine Entſcheidung über die Beitragsfrage
kann indeſſen nur von der Völkerbundsberſammlung ſelbſt,
bzw. ihrer vierten Kommiſſion für die Budgetfragen getroffen
werden. Die Frage des Verſammlungsgebäudes iſt auf die
Tagesordnung geſetzt worden, weil die
Preisausſchrei=
ben für die Entwürfe zu dem neuen
Ver=
ſammlungsgebäude möglichſt bald erlaſſen werden
ſol=
len. Nachdem Deutſchland Mitglied des Völkerbundes
gewor=
den ſein wird, werden alſo auch die deutſchen
Archi=
tekten zum Wettbewerb zugelaſſen ſein. —
Sämt=
liche Beſchlüſſe der heutigen Sitzung des Rates ſind
übri=
gens, wie die offizielle Mitteilung des Sekretariats hervorhebt,
einſtimmig gefaßt worden.
Die Konferenz der Kleinen Entente.
Kein greifbares Ergebnis.
* Prag, 12. Febr. (Priv.=Tel.)
Die amtlichen Nachrichten, die die Außenminiſter der Kleinen
Entente über das Ergebnis der Konferenz in Temesvar den
Journaliſten erteilten, beſtätigen vollauf die geſtrigen
Meldun=
gen über den Verlauf der Konferenz. Die allgemeinen
Redens=
arten des Communiques können nicht darüber hinwegtäuſchen,
daß die Konferenz zu keinerlei feſten Beſchlüſſen gekommen iſt.
Es wird beſtätigt, daß die Kleine Entente das Ergebnis des
gerichtlichen Verfahrens in der ungariſchen Geldfälſcheraffäre
ab=
warten wolle und daß ſie ſich in die Frage der ungariſchen
Regie=
rungsform nicht einmiſchen, ſondern nur fordern werde, daß
Ungarn entſprechend ſeinen Bindungen kein Mitglied der
Habs=
burger Familie, auf den Thron gelangen laſſe. Der ſüdſlawiſche
Außenminiſter Dr. Nintſchitſch erklärte, vor Abſchluß eines
Bal=
kanpaktes nach dem Muſter von Locarno müßten erſt die
ſchwe=
benden Fragen zwiſchen Südſlawien und Griechenland beigelegt
werden.
Die Betonung des pazifiſtiſchen Charakters der Kleinen
En=
tente durch ſämtliche drei Außenminiſter wird gerade in dieſen
Tagen beſonders beleuchtet durch die kriegeriſchen Trinkſprüche
anläßlich des Abſchiedes des franzöſiſchen Generals Mittelhauſer
von Prag, ſowie durch die Tatſache, daß die tſchechiſche
Regie=
rung zu der Ablehnung der Wehrgeſetze auf Herabſetzung der
Militärdienſtpflicht von 18 auf 14 Monate entſchloſſen iſt.
Uebri=
gens geht der wahre Sinn der in dem amtlichen Communique
betonten Eingabe über die Abrüſtung aus den privaten
Erklä=
rungen des rumäniſchen Außenminiſters Duca hervor, der
aus=
drücklich von den Grenzen der Möglichkeit ſprach, in denen die
Kleine Entente für die Entwaffnung und den Ausbau jener
friedlichen Politik eintreten werde, wie ſie durch den Vertrag
von Locarno angeregt iſt. An der Durchführung der allgemeinen
Entwaffnung, ſagte er, habe Rumänien ein großes Intereſſe.
Es habe ſeine nationale Einheit erlangt und wolle von
nieman=
dem mehr etwas. Es ſei alſo ſein Wunſch ſehr natürlich, daß
die rumäniſchen Rüſtungsausgaben möglichſt bald eingeſchränkt
werden könnten. Aber Rumänien dürfe das Gefühl der
Sicher=
heit nicht verlieren und nicht vergeſſen, daß es Nachbar eines
großen Staates ſei, der bis jetzt dem Völkerbund nicht
beige=
treten iſt. Daraus geht klar hervor, daß die Kleine Entente
beim Völkerbund ihren Einfluß dahin geltend machen wird, daß
auch bei der nächſten Tagung des Völkerbundes die Frage der
allgemeinen Abrüftung nicht über theoretiſche Erörterungen
hin=
aus gelangt.
Was im übrigen die ruſſiſche Frage anlangt, ſo ſcheint man
geneigt, von einem diplomatiſchen Sieg Ducas zu ſprechen.
In=
deſſen beſteht darüber noch Unklarheit. Was zum mindeſten die
tſchechoſlowakiſchen Anerkennungsverhandlungen anlangt, ſo
bringen die Blätter bisher widerſprechende Nachrichten. Die
veröffentlichte Meldung vom Abbruch der Verhandlungen
er=
ſcheint durch den Bericht des „Prager Tageblattes” widerlegt,
wonach Dr. Beneſch in Temesvar ausdrücklich erklärt habe, die
Verhandlungen ſeien zwar unterbrochen worden, er hoffe jedoch,
daß ſie fortgeſetzt werden würden. Nach einer anderen
Dar=
ſtellung habe Dr. Beneſch ſogar geſagt, die Verhandlungen ſeien
noch im Gange. Hier ſcheint noch alles im Fluß zu ſein, ſo daß
über das Ergebnis der Konferenz bezüglich der ruſſiſchen Frage
wohl erſt in einigen Tagen wird geurteilt werden können.
Die Lage in Frankreich.
Annäherung an Rußland. — Das Schuldenproblem.
Innere Anſicherheit.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 10. Februar 1926.
Seit langem war in den politiſchen Kreiſen Frankreichs die
Ueberzeugung lebendig, daß die franzöſiſche Außenpolitik eines
Tages aus der Reſerve, die ſie den Moskauer
Annäherungs=
verſuchen gegenüber bewahrt hatte, heraustreten müſſe. Das
bolſchewiſtiſche Rußland gibt noch immer Rätſel für die
euro=
päiſche Politik auf, aber ſeit langem iſt die Ueberzeugung in
Frankreich allgemein, daß Rußland nicht weiter ignoriert
wer=
den darf. Neun Jahre vergeblichen Wartens hatten allen
den=
jenigen in Frankreich ſchwere Enttäuſchungen bereitet, die auf
eine plötzliche Aenderung der Dinge in Rußland gehofft haben.
Aber alles, was bisher geſchah, waren nur Halbheiten. Taſtende
Verſuche und mehr oder minder gelungene wirtſchaftliche
Trans=
aktionen waren bisher alles, was die Weſtmächte und
insbe=
ſondere Frankreich in ihrer Politik Rußland gegenüber geleiſtet
haben.
Die jetzt im Zuge befindlichen Verhandlungen, welche in
erſter Linie das größte Hindernis einer wirtſchaftlichen und
poli=
tiſchen Annäherung an Rußland, das Problem der ruſſiſchen
Schulden an Frankreich, aus dem Wege räumen möchten, ſind
aber ſehr bedeutſam. Nicht als ob ſofort ſchwerwiegende
poli=
tiſche Konſequenzen aus ihnen zu ziehen wären —, dazu iſt ja
die Abhängigkeit der franzöſiſchen Außenpolitik von den
angel=
ſächſiſchen Mächten viel zu groß und vielleicht auch das
Ver=
trauen zu den Herren in Moskau zu gering, aber trotzdem kann
die Erledigung des Schuldenproblems den Beginn einer neuen
Aera bedeuten.
Die franzöſiſche Preſſe übte bis jetzt im allgemeinen eine
merkliche Zurückhaltung Rußland gegenüber, beſonders ſoweit
die rechtsſtehenden Blätter in Betracht kommen. Eine
Aus=
nahme bildete vielleicht nur „Le Temps” der in einem
aufſehen=
erregenden Artikel eine frühere Aeußerung Rakowskis über die
ausländiſchen Schulden Rußlands und auch den ganzen Ton,
den Rußlands Preſſe und Politiker anſchlagen, aufs ſchärffte
angriff. Es wurde in dieſem Artikel angedeutet, daß in den
Verhandlungen eigentlich Rußland der werbende Teil und in
ſeiner bedrängten wirtſchaftlichen und außenpolitiſchen Lage,
die ſich bereits kriſenartig entwickelte, auf die Unterſtützung
Frankreichs in höchſtem Maße angewieſen ſei. Ganz ſo ſcheinen,
die Dinge nun aber doch nicht zu liegen. Sonſt wäre es ja
un=
verſtändlich, warum man von links her und auch aus der
Um=
gebung der Regierung gerade jetzt, ſo viele ruſſenfreundliche
Aeußerungen hören kann. Das gilt auch von Induſtriekreiſen.
Die augenblickliche Stimmung in Paris iſt ſelbſtverſtändlich
von den Verhandlungen über die ruſſiſcherſeits
zurückzuzahlen=
den Summen außerordentlich ſtark beeinflußt, und die
fran=
zöſiſchen Preſſeorgane aller Färbung arbeiten je nach ihrer
Ein=
ſtellung nur in dieſer Richtung. Aber die allgemeine Auffaſſung
über die ruſſiſche Politik hat eine Aenderung erfahren —
unbe=
ſchadet aller Preſſepolemiken. Man erblickt jetzt nicht mehr im
Rußland den unbedingten Gegner in der Kolonialpolitik.
We=
nigſtens hat es ſich gezeigt, daß die ruſſiſchen Politiker über die
orientaliſchen Völker, deren Befreiung aus dem kapitaliſtiſchen
Joch ſie ja angeblich als ihre vornehmſte Aufgabe betrachten,
mit ſich verhandeln laſſen. Und die große Aufregung über „die
Bewegung im Orient” iſt erheblich abgeebbt. Man fängt jetzt
an, die kolonialen Unruhen wieder mehr als vereinzelte
Erſchei=
nungen aufzufaſſen, oder wenigſtens mißt man ihnen nicht mehr
jene grundlegende Bedeutung bei wie früher. Es iſt leicht
mög=
lich, daß auch gewiſſe militäriſche und politiſche Erfolge in
Syrien und Marokko zu dieſer Auffaſſung etwas beigetragen
haben, obzwar, die wirkliche Lage auf Grund der ſpärlichen
Meldungen, die hierher gelangen, nur mangelhaft zu
beur=
teilen iſt.
In Marokko ergeben ſich immer neue Stämme, und wenm
auch die Meinungen über den Wert ſolcher Erfolge verſchieden
ſind, äußern doch viele militäriſche Sachverſtändige jetzt die
Meinung, daß mit keinem ernſten Frühjahrsfeldzug mehr zu
rechnen ſei. In Syrien ſind zwar die politiſchen Anſtrengungen
de Jouvenels vielfach mißlungen — die politiſchen Probleme
dieſes Landes ſollen ja unter den gegebenen Bedingungen
un=
lösbar ſein — aber, wie verlautet, iſt es den Franzoſen durch
die Verſtändigung mit der britiſchen Kolonialverwaltung
ge=
lungen, die Druſen von ihrer transjordaniſchen Waffenzufuhr
abzuſchnüren. Eigentlich ſollte alles, was über dieſen
Kolonial=
krieg verlautet, mit größter Reſerve aufgenommen werden.
Daß aber aus all dieſen Anzeichen nicht etwas weitgehende
Folgerungen auf die Entwicklung der Außenpolitik gezogen
werden dürfen, zeigt nichts beſſer, als die Tatſache, daß die
Abhängigkeit Frankreichs von ſeinen angelſächſiſchen Gläubigern
immer mehr fühlbar wird. Auch offiziell ſind nun die
Ver=
handlungen mit den Vereinigten Staaten im Gange. Aber in
Paris gibt man ſich keinen übertriebenen Hoffnungen hin. Wie
ſehr dieſe Verhandlungen auch von politiſchen Motiven
beein=
flußt werden, zeigt die aus ſehr glaubwürdiger Quelle
ſtam=
mende Meldung, daß die Nachricht von der Vertagung der
Ab=
rüſtungskonferenz in den zuſtändigen Kreiſen plötzlich einen für
Frankreich recht ungünſtigen Stimmungsumſchwung erzielt hat.
Aber auch die innenpolitiſche Lage iſt in Frankreich jetzt ſo
geſtaltet, daß jede großzügige außenpolitiſche Entſcheidung
ſei=
tens der Regierung möglichſt hinausgeſchoben werden muß. Die
Finanzdebatte hat bisher überhaupt keine Klärung gebracht, nur
beſchränkte Erfolge für die beiden ſich bekämpfenden Teile: für
die Regierung und für die Finanzkommiſſion. Die
Wieder=
annäherung der Sozialiſten an ihre einſtigen Genoſſen, an die
Kartellparteien, hat eine ſehr unſichere Lage gebracht, und die
Entſcheidungen der Kammer zeigen, daß die Regierung ſelbſt
die Annahme von abſurden und nur der Parteidogmatik
dienen=
den Geſetzvorlagen nicht verhindern kann. Auch die Debatte
über die Wahlreform, von der viele eine Klärung erwarteten,
mußte verſchoben werden; gleichſam als Symbol der
innen=
politiſchen Unſicherheit, die im heutigen Frankreich alles hemmt.
Geite 2
Die Frankenfälſcheraffäre
und ihre Aaswirkung.
Durch einen internationalen Skandal iſt Ungarn in den
Mittelpunkt des europäiſchen Intereſſes geraten. Man iſt
da=
durch wieder auf die Politik und die Probleme dieſes Landes
aufmerkſam geworden. Allerdings auf eine ſehr traurige Weiſe.
Die Frankenfälſchungsaffäre wirbelte viel Staub auf und führte
zu Erörterungen über die ungariſche Innen= und Außenpolitik,
die ſehr verſchiedenen Auffaſſungen und Quellen entſpringen.
Eigentlich iſt es höchſt merkwürdig, daß ein letzten Endes
krimineller Vorgang — die urſprüngliche politiſche Bedeutung iſt
noch vollkommen unklar — ſo viel Staub aufwirbeln konnte.
Denn ſo groß angelegt die Budapeſter Frankenfälſchung auch
war, ſo vornehme und hochſtehende Perſonen in ſie auch
ver=
wickelt ſein mögen, ſie war ein Verbrechen, deſſen Urheber nichts
mit Patriotismus oder ernſter Politik zu tun hatten; denn es
gelang bisher nicht, ihre Zuſammenarbeit mit irgendeiner
aus=
ländiſchen politiſchen Gruppe nachzuweiſen. Ja nicht einmal die
politiſche Einſtellung der Fälſcher läßt ſich klar definieren,
be=
fanden ſich doch zwiſchen ihnen Anhänger aller möglichen
poli=
tiſchen Parteien. Aber ſofort erſcheint die Sache in einem völlig
neuen Lichte, wenn man die Nebenumſtände betrachtet.
Nichts war geeigneter, die wegen der Frankenentwertung
ſowieſo beunruhigte franzöſiſche Oeffentlichkeit aufzuregen, als
die Nachricht, daß man dem franzöſiſchen Franken gegenüber
einen Anſchlag geplant hatte. Die Tatſache, daß hochgeſtellte
Perſönlichkeiten in die Affäre verwickelt waren, und die
Nach=
richt, daß man in Ungarn einen Umſturz vorbereite, mußten in
Frankreich eine begreifliche Beſtürzung hervorrufen. Die
An=
nahme, daß auch rechtsſtehende deutſche Kreiſe in dieſe Affäre
verwickelt ſein müßten, war — der franzöſiſchen Mentalität
ent=
ſprechend — naheliegend, und ein franzöſiſches Blatt beeilte ſich,
ſofort dieſen Schritt zu tun, obzwar nicht der mindeſte
Anhalts=
punkt vorlag, was eine ausländiſche Beteiligung an der
Franken=
fälſchung hätte beweiſen können.
Die franzöſiſche Oeffentlichkeit verhielt ſich trotz alledem
ruhiger, als man hätte annehmen können, denn von offizieller
Seite wurde die ganze Affäre als eine kriminelle Angelegenheit
behandelt und keines der umlaufenden Gerüchte irgendwie
be=
ſtätigt. Die Unterſuchung hat bisher ergeben, daß die in der
Sache verwickelten Perſonen, wenigſtens die Führer,
hauptſäch=
lich eigennützige Zwecke verfolgt haben, wenn auch einige
Phan=
taſten dabei vielleicht an die Verwirklichung ihrer politiſchen
Ambitionen mit Hilfe des gefälſchten Geldes gedacht hatten.
Aus verſchiedenen Gründen lag es nahe, daß die
beſchul=
digten Perſonen patriotiſche Gründe für ihre Machinationen
vortäuſchten. Alle inneren und äußeren Umſtände erleichterten
es ihnen.
In Ungarn beſteht ſeit dem Trianoner Friedensſpruch eine
verzweifelte politiſche und geſellſchaftliche Situation. Von einem
Lande, das ſchon im Frieden an der Ueberwucherung der
ſtädti=
ſchen Bürgerſchaft litt, wurden zwei Drittel ſeines Gebietes
gewaltſam abgetrennt, man zerſchlug ſeine wirtſchaftliche
Ein=
heit, vernichtete ſeine Induſtrien und ſeinen Handel, und um
das Elend, welches hierdurch entſtand, noch zu erhöhen, verjagte
man die Menſchenmaſſen aus den abgetrennten Gebieten, die
dann nach dem mit der Bürgerſchaft übervölkerten Rumpfungarn
fliehen mußten, wo für ſie eben kein Platz mehr vorhanden war.
Der ganze Mittelſtand eines einſt großen Landes wurde in einer
Stadt, in Budapeſt, auf dieſe Weiſe zuſammengepfercht.
Unge=
ſunde politiſche und geſellſchaftliche Zuſtände mußten die Folge
davon werden. Es iſt verſtändlich, daß in dieſer ungefunden
„Atmoſphäre politiſcher Haß, Elend und Verbrechen gedeihen
mußten; aber es iſt auch verſtändlich, daß in breiten ungariſchen
Kreiſen ein wilder Haß gegen Frankreich entſtehen mußte, deſſen
Politik man für das ganze Unglück des Landes verantwortlich
macht. Es war alſo für den Prinzen Windiſchgrätz nicht ſchwer,
für ſeine Machinationen in gewiſſen verzweifelten Kreiſen
Sym=
pathie und Unterſtützung zu finden.
Eine außenpolitiſche Bedeutung gewann die Sache erſt
da=
durch, daß von ſeiten der Kleinen Entente gegen Ungarn eine
heftige Agitation nach bewährtem Muſter in der Weltpreſſe
an=
gezettelt wurde, um die Mächte zu einer Intervention, die
Un=
garns Souveränität aufheben ſollte, zu veranlaſſen. Ein ernſter
Erfolg war dieſer Aktion nicht beſchieden, immerhin gelang es,
einen großen Teil der Weltpreſſe mit falſchen Nachrichten zu
überſchwemmen. Es ſollen hier nicht die Gründe unterſucht
wverden, weshalb es Herrn Beneſch nicht gelang, in London und
ſelbſt in Paris die volle Unterſtützung für ſeine Aktion zu finden;
jedenfalls kann aber feſtgeſtellt werden, daß er ſich in ſeiner
Samstag, den 13. Februar 1926
Vom Tage.
Dem Reichstag iſt ein deutſchnationaler Antrag
zuge=
gangen, das Wahlalter von 20 auf 24 Jahre
heraufzu=
ſetzen.
In den letzten Tagen wurden in Clede 12 Perſonen wegen
Spionage verhaftet. Zehn Perſonen wurden in Haft
be=
halten. Weitere Verhaftungen ſtehen bevor.
Die von den Eiſenbahnverbänden eingereichte
Feſtſtellungs=
klage gegen die Reichsbahn auf Durchführung des verbindlich
erklärten Schiedsſpruches wird am 4. März die 8. Zivilkammer des
Landgerichtes I Verlin beſchäftigen,
Der Reichspräſident empfing Vertreten des
Reichs=
landbundes, die eingehend die kataſtrophale Lage der
Landwirt=
ſchaft ſchilderten.
Der Vizegouberneur von Rom hat angeordner, daß die erſte Rede
Muſſolinis in ſämtlichen Schulen von den Lehrern
erklärt werde und daß daran anſchließend die Kollekte für da3
Battiſti=Denkmal in den Schulen vorgenommen werden
ſolle,
Der italeniſche Botſchafter in Berlin, Graf Bosdari, hat ſeine
Rückreiſe unterbrochen und iſt wieder in Rom eingetroffen. Jn
offiziellen Kreiſen wird dieſer Aenderung ſeines Reiſeplanes jedoch keine
politiſche Bedeutung beigemeſſen.
Wie verlautet, dürfte Luxemburg ſich den Schritt Belgiens üüber die
Abſchaffung des Viſumzwanges anſchließen und den viſumfreien
Verkehr zwiſchen Deutſchland und Luxemburg,
ent=
ſprechend dem deutſchen Wunſche, beantragen.
Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß es in der nächſten Zeit zu
einer Spaltung der engliſchen Arbeiterpartei kommen
werde. Während die Gewerkſchaftler in ,der Partei beſtrebt ſind, die
hohen Löhne aufrecht zu erhalten, iſt eine andere Gruppe der Partei für
einen Abbau der Löhne.
G
Politik plötzlich umgeſtellt hat und daß nun angeblich von der
Temesvarer Konferenz der Kleinen Entente Lockrufe an Ungarn
ertönen.
Die linksſtehende ungariſche Oppoſition, hauptſächlich deren
Führer, der Abgeordnete Vaſzonyi, hat dieſe Affäre aufgegriffen,
um das gegenwärtige Syſtem und die Regierung des Grafen
Bethlen zu ſtürzen. Unterſtützt von den im Auslande lebenden
kommuniſtiſchen Emigranten, führt dieſe zahlenmäßig ſchwache
oppoſitionelle Gruppe die Agitation im In= und Auslande fort,
unbedacht der ſchweren Schäden, die ſie damit Ungarn
verur=
ſachen. Die Stärke dieſer Gruppe wird im allgemeinen ſtark
überſchätzt. Es iſt ſehr unwahrſcheinlich, daß ſie jemals in
Ungarn zur Macht gelangen könnte. Ein Regimewechſel in
Ungarn könnte nämlich nur auf dem vollkommenen ſozialen
Umſturz beruhen, der ſchon einmal zum Kommunismus geführt
hat und der jetzt die ſchon im Gange befindliche finanzielle
Sanierung wieder auf Jahre zurückwerfen würde.
Dr. Seipel über die Anſchlußfrage.
Wien, 12. Februar.
In einem Vortrag über „Das wahre Antlitz Oeſterreichs”,
in dem er ſich mit der deutſch=öſterreichiſchen
Zuſammengehörig=
keit beſchäftigte, erklärte der frühere Bundeskanzler Dr. Seipel
über die Anſchlußfrage folgendes: „Sei man aber über den
Begriff der Kultureinheit des Deutſchtums klar, ſo könne man
die Anſchlußfrage ſehr viel nüchterner, als dies vielfach geſchehe,
auf die folgende Formel zurückführen: Wenn die dringend
not=
wendige europäiſche Verſtändigung raſch genug fortſchreite und
in abſehbarer Zeit in wirtſchaftlicher und anderer Hinſicht die
Staatsgrenzen auf etwas Nebenſächliches reduzieren würde,
dann ſei es nicht notwendig, ja vielleicht nicht einmal richtig,
den ſelbſtändigen öſterreichiſchen Staat aufzugeben. Wenn aber
die Zerklüftung Europas lange Zeit vor ſich gehe, dann werde
ſich das öſterreichiſche Volk eines Tagen fragen müſſen, ob ihm
die vor allem auch in wirtſchaftlicher Hinſicht drückende Trennung
vom Reich länger erträglich erſcheinen kann.”
Die Botſchafterkonferenz gegen die Stärfe
der Schutzpolizei für Köln.
Köln, 12. Februar.
Nach einer Meldung aus Köln ſoll die Botſchafterkonferenz
bei der Reichsregierung Einſpruch gegen die Verlegung von vier
Polizei=Hundertſchaften nach Köln erhoben haben. Wie wir
hierzu von unterrichteter Seite erfahren, ſind gegenwärtig in
Paris Verhandlungen über die Stärke der Schutzpolizei im
be=
ſetzten und unbeſetzten Rheinland im Gange. Die
Reichsregie=
rung hat ſich auf Grund der bisher mit den Alliierten geführten
Verhandlungen damit einverſtanden erklärt, bis zum Abſchluß
der Pariſer Verhandlungen lediglich drei Schutzpolizei=
Hundert=
ſchaften in Köln zu belaſſen.
*Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. — Freitag, den 12. Februar.
Tanzabend von Manda von Kreibig.
Unſere neue Ballettmeiſterin, die uns heute einen
inter=
eſſanten Tanzabend ſchenkte, iſt der Typ der Bühnentänzerin,
wie ihn die heutige Zeit braucht. Schon fünfjährig Duncan=
Schülerin, und von da an mitten in der modernen Bewegung
lebend, kam ſie in ſtrenge Ballettſchulung und iſt durch eine
zwölfjährige Tätigkeit als Solotänzerin am Münchener Hof= und
Staatstheater mit der Bühne eng verwachſen. Ihre Kunſt
ver=
bindet die Errungenſchaften, die die Entwicklung moderner
Tanzkunſt von der Duncan bis zur Laban kämpfend durchgemacht
hat, mit dem berechtigten und bewährten Kunſt= und
Formen=
ſchatz einer durch Jahrhunderte gewachſenen Ueberlieferung. Sie
verſteht den Tanz weniger als einen ſelbſtändigen Kunſtzweig,
ſondern ordnet ihn gern ein in die Bedingungen, die ihm von
den Kunſtformen der Bühne — Oper, Operette, Singſpiel,
Pan=
tomime, Ballett — geſtellt werden. Damit gewinnt ihre Kunſt,
abſeits ſubjektiver Willkür, eine objektive, gut handwerkliche
Grundlage. Sie hat geſunden, natürlichen Boden unter ſich.
Das ſcheint mir ein Standpunkt, der die Tanzkunſt von allen
verſtiegenen, meiſt dilettantiſchen Schwärmereien der letzten
Jahre frei macht und wieder zu ſachlichen Zielen hinführt. Da
aber die Grundelemente des Tanzes von der Künſtlerin völlig
beherrſcht werden, ihre Technik vollendet iſt, Ausbildung und
Erfahrung ihr Formenkenntnis und Stilgefühl gebracht haben,
ihr regſamer Verſtand ſie erfinderiſch, ihr Blut ſie raſſig und
temperamentvoll macht, ſo darf ſie frei über ihre angeborenen
und erlernten Fähigkeiten ſchalten und wirkt als ſelbſtändige
Perſönlichkeit von ausgeſprochener Eigenart.
Sie bewies es in einer Tanzfolge von größter
Vielſeitig=
keit. Aber ihre Vielſeitigkeit beſteht nicht darin, daß das Koſtüm
gewechſelt und ein anderer Takt geſpielt wird — es ſind
grund=
verſchiedene Schöpfungen ohne irgend eine Wiederholung. Sie
kann alles, ſie macht keine Phraſen, ſie hat ihren eigenen Stil,
Das Programm war das nicht einer Tänzerin, ſondern einer
Künſtlerin. Bezeichnend dafür die Zuſammenſtellung der Muſik
und der Zwiſchenſpiele; faſt nur Klaſſiker, aber mit ihren
heiter=
ſten Gaben und ſeitener gehörten Stücken. Herr Fritz Bohne
und ſein Begleitorcheſter holten ſich mit ihnen verdienten Beifall,
Bezeichnend am meiſten, daß die Künſtlerin bei vielfach
ver=
langten Wieberholungen nie das gleiche tanzte, immer
Varia=
tionen erfand.
Das klaſſiſche Ballett wird von ihr mit neuem Sinn und
Reiz gefüllt. Sie tanzte einen Fackeltanz, eine Mazurka, ein
39. Wie fein ſie da den Spitzentanz auf die Pizzikato=
Stellen zu ſetzen verſtand, wie groß und ſchwungvoll ihre
Linien=
führung! Ihr eigentliches Reich iſt aber die Groteske. Da kann
ihr haarſcharfer Verſtand verteufelte Witze reißen, hat ihre
Er=
findung die bizarrſten Einfälle, ſprüht ihr Temperament die
verwegenſte Laune. Eine köſtliche Mimik begleitet jede ihrer
wundervoll abgewogenen Bewegungen. Sie tanzte die Puppe,
eine leibhaftige Olympia nur aus Scharnieren, den bei offener
Szene bejubelten Bienenhaus= und Honeymoon=Marſch mit
hin=
reißendem Schmiß, zum Schluß mit Humor und phantaſtiſcher
Straffheit die Maske und den Dolores=Jazz. Das alles macht
ihr ſo leicht niemand nach. Sie iſt wahrlich eine Ballettmeiſterin.
Ihre Koſtüme, von Fritz Schaefler und ihrem Bruder
Erich v. Kreibig entworfen, ſind in Schnitt und Farbe
Kunſt=
werke von Geſchmack und Keckheit.
Das Publikum erkannte bald das Ungewöhnliche ihrer
Er=
ſcheinung und ging unwiderſtehlich begeiſtert mit.
v. HI.
*Bilder aus Algier.
Tebeſſa (Algier), Januar 1926.
Unter Palmen.
Ueber die ſchuppigen Palmenſtämme gleiten große,
fremd=
artig bunte Eidechſen. Ich ſitze unter Palmen und ſchreibe.
Ver=
faſſe Sekunden —, Romane „Fennek, der Wüſtenfuchs” „Am
Markt in Biskra‟. „Die Schule von El=Kantara” uſw.
Arabiſche Tanzkunſt.
Geſtern abend war es wunderſchön. Mit einigen Arabern
ſchaute ich den Tänzerinnen zu. Wir waren ganz tief in der
Oaſe. Selten habe ich ſo etwas Schönes geſehen. Die Mädchen
mit geſchweiften, breiten Naſen und nußgroßen Augen, ganz
blank und friſch, tanzten bis ſpät in die Nacht hinein.
Ein Scheik.
Heute ſegnete mich ein Scheik. Er ſtand in ſeinem grünen
Mantel da, und ich fragte ihn :„Du biſt ein Scheik?‟ Da freute
er ſich ſehr. Dann legte er mir ſeine Gebetsſchnur um den Hals
und ſagte Beſchwörungen, die einem vor allen böſen Geiſtern
ſicher beſchützen.
Arabiſches Grab.
Ich habe Marabut, das Grab eines arabiſchen Heiligen,
ge=
ſehen. Es iſt hier Brauch, daß die Eingeborenen auf die
Heiligen=
gräber Speiſen in irdenen Gefäßen niederlegen.
Abendfriede.
Abends gehen die Alis und Mohammeds in ihren weißen
Burnuſſen befriedigt nach Hauſe, ſie erzählen mir von ihrem Vieh
und daß die Früchte gedeihen
Noch ein paar Tage, und der Ausflug nach Afrika iſt zu Ende.
Friedrich Wilhelm Fuchs.
Die Kammer nahm in ihrer heutigen Vormittagsſitzung
wie nach den geſtrigen Vorgängen in der Finanzkommiſſion
etwarten war, die Kompromißvorſchläge des
Finan=
miniſters Doumer an. Eine längere Debatte entſpann ſie
dabei nur um den Paragraphen über die Einführung eine
Zinsſcheinheftes, der von der Oppoſition bekämpft, ſchließlie
aber doch mit 363 gegen 195 Stimmen gutgeheißen wurde.
Die Nachmittags=Verhandlungen der Kammer über di
Erbſchaftsſteuer verliefen wieder außerordentlich lebhaf
Zunächſt forderte der linksradikale Abgeordnete Reynaldi d
Abtrennung der hierauf bezüglichen Artikel, nicht weil er Ge
ner der darin enthaltenen Beſtimmungen ſei, ſondern weil di
Zeit dränge und er eine ſorgfältige Prüfung für notwendi
halte. Dieſem Antrag ſchloß ſich, während Generalberichterſta
ter Lamoureux ſich gegen die Abtrennung ausſprach,
Finan=
miniſter Doumer und ein Redner der Oppoſition an, da d
vorgeſchlagenen Maßnahmen vom internationalen Standpun
aus undurchführbar ſeien. Dieſe Intervention rief große
E=
regung hervor.
Als Briand kam, griff er ſofort in die Debatte ein. (
erklärte, das Land erwarte von der Kammer, daß ſie ihre Pflicl
tue und die Zeit nicht mit unnützen Reden verliere. Wenn heu
die Erbſchaftsſteuer in Angriff genommen würde, ſo würde
damit mehrere Tage vergehen. Die Zeit dränge jedoch und de
Senat müſſe ſobalo als möglich ſich mit dem Finanzprojekt b
faſſen. Aus dieſem Grunde ſchließe er ſich dem Antrage
Re=
naldis an und ſtelle dazu die Vertrauensfrage.
Nach dem Miniſterpräſidenten wandte ſich der Abgeordne
Vincent=Auriol im Namen der Sozialiſten gegen den A
trennungsantrag. Finanzminiſter Doumer wies demgege
über darauf hin, daß aus dieſer Reform für das laufende F
kaljahr keinerlei Einnahmen zu erwarten ſeien. Damit beſchw
er aber eine Intervention des Generalberichterſtatters Lamo
reux herauf, der die Abtrennung mit der Behauptung
bekämpf=
daß dadurch ein Einnahmeausfall von 400 Millionen Franke
entſtände. Damit wurde die zwiſchen den Sozialiſten und de
übrigen Kartellgruppen beſtehende Kluft ſowie die Meinung
verſchiedenheiten zwiſchen der Finanzkommiſſion und dem 7
nanzminiſter von neuem offenbar. Miniſterpräſident Briand i
tervenierte neuerdings. Er habe bisher gewartet, ehe er ha
delte, und viele Zugeſtändniſſe gemacht. Die Debatte müſſe ab
unbedingt vor dem 15. Februar beendet ſein, denn der Sen
müſſe gleichfalls nach dem Text prüfen und ſich darüber ausſpr
chen. Die Regierung zögere daher nicht, ihre Verantwortung
übernehmen. Unter allgemeiner Erregung verließ Briand 1
Rednertribüne. — Die Abſtimmung erfolgte unter größtem Lär
Die Sozialiſten, Kommuniſten und einige Radikale ſtimmien 4
gen die Abtrennung. Die Auszählung ergab jedoch die
A=
nahme des Abtrennungsantrages mit 326 gege
183 Stimmen und damit einem Sieg der Regieru
gegenüber der Finanzkommiſſion.
Neue Inſiruktionen für die Sowjetdiplomate
* Moskau, 12. Febr. (Priv.=Tel.
Wie zuverläſſig bekannt wird, hat die Sowjetregierung d
ruſſiſchen Vertretern im Ausland neue Inſtruktionen über ih
Zuſammenarbeit mit den kommuniſtiſchen Parteien zugeh
laſſen. Tſchitſcherin betont dabei, daß die Beziehungen
Botſchaften und Geſandtſchaften mit den kommuniſtiſchen P
teien rein formell ſein ſollen. Das gelte beſonders für
Botſchaften in England, Frankreich, Deutſchland und Itali
Eine beſondere Inſtruktion iſt für die Diplomaten in Aſien au
gearbeitet worden. In dieſer Inſtruktion wird den Geſand
erlaubt, in nähere Beziehungen zu den kommuniſtiſchen P
teien einzutreten, wobei ſie aber ſtets einen beſtimmten Kont
mit den links= oder rechtsſtehenden Gruppen aufrechterhal
ſollen. Die gleichen Inſtruktionen erhalten alle Handelsver:
tungen im Ausland. Die Abkehr von den Ultraradikalen w.
durch die formale Aufforderung unterſtrichen, im Verkehr
bürgerlichen Organiſationen ſämtliche bürgerlichen Zeremon
mitzumachen. Was die neue Diplomaten=Uniform anbelangt,
werde ihre endgültige Feſtſetzung in der nächſten Zeit erfolg
lieber die Verleihung von Orden an die Sowjetdiplomaten w.
das Vollzugskomitee in der nächſten Zeit entſcheiden.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Die neu entſtehende Welt. Graf Herm. Keh
ling hat ſeine Ideen über die pſhchologiſchen Grundlagen
Weltkriſis und die Art ihrer möglichen Ueberwindung im Gu
zu einem Buch zuſammengefaßt, das Mitte Februar bei 2
Reichl in Darmſtadt erſcheinen wird. (Preis 6.— Mk.) Bei
ders ausführlich behandelt es das Problem des Bolſchewisn
und ſeiner ungeheuren Werbekraft, der deutſch=franzöſiſchen
ziehungen, des Fascismus und des erwachenden Oſtens.
Fragen hat Graf Keyſerling bisher nur mündlich in ſeinen 2
trägen „Die neu entſtehende Welt” und „Deutſchlands Zütl
in weltgeſchichtlicher Perſpektive” gelegentlich kurz berührt.
— Vierteljahresblätterdes Volksverband
der Bücherfreunde. Der Volksverband der Bücherfreu!
dem ſich bis heute annähernd ½ Million Mitglieder angeſch
ſen haben, beginnt mit der Herausgabe einer eigenen Zeitſcl
der „Vierteljahresblätter des Volksverbandes der Buic
freunde‟. Dieſe Zeitſchrift wird den Mitgliedern koſten!
zugeſtellt. Das vorliegende erſte Heft hat vor allem die Bell
mung, durch reichhaltige und geſchickt ausgewählte Proben
Bände der kommenden Jahresreihe zu charakteriſieren. Auc
Tauſchband — eine Neueinrichtung des Volksverbandes
Bücherfreunde, durch die auch beim Bezug der Jahresreile.
Möglichkeit der Auswahl geſchaffen iſt — iſt in dem neuen
durch ein farbiges Kapitel vertreten. Der Verfaſſer des Rom.
„Das große Alkaheſt”, der junge baltiſche Dichter Werner Be.?
gruen, ſtellt ſich mit einer autobiographiſchen „Plauderel
Mitgliedern vor. Wie wir hören, hat ſich die Leitung des 34
verbandes der Bücherfreunde für die nächſten Hefte der „S
teljahresblätter” die Mitarbeit vieler hervorragender dent
Schriftſteller geſicherr. Die Geſchäftsſtelle des Volksverb.,
der Bücherfreunde, Wegweiſer=Verlag G. m. b. H., Berliu=”.
lottenburg 2, Berliner Straße 42/43, verſendet auf 22*
koſtenlos ihr Verlagsverzeichnis.
Walter Haſenelevers neues Drama. 4
Haſenclever hat, nachdem er mehrere Jahre lang als Orän.
ſchwieg, ein neues Drama vollendet, das den Titel „9
trägt und das Thema behandelt: Gibt es einen Weſenls‟”
ſchied zwiſchen einem wirklich ausgeführten Mord und dei."
in Gedanken? Um dieſe Handlung ſind in ſatiriſchek.
Beleuchtung charakteriſtiſche Milieus unſerer Zeit geiee
Preſſe, Gericht, Irrenhaus, Hotel, Spielklubs, Straße. —2
clevers Drama wird in kürzeſter Zeit vom Deutſchen The‟.
Berlin zur Uraufführung gebracht werden. Auch das 2e
Theater in Wien hat das Aufführungsrecht für Haſele."
Werk erworben.
Vorläufiges deutſch=franzöſiſches
Wirtſchaftsabkommen.
Schluß mit der Ausgabenwirtſchaft!
die Bedeutung der Vorſchläge des Reichsfinanzminiſters.
Uier.
würde
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h dem An
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der
das
ſterſtatters
iptung
illion
ialiſten
owie die
iſſion und
erpräſident Ar
Die Kritik, betr. das Programm des neuen
Reichsfinanzmini=
rs Dr. Reinhold, hat am Freitag abend im Reichstag ihr Ende
reicht. Wirft man einen Blick auf die Reden der einzelnen
grecher zurück, ſo kann man ſich des Eindruckes nicht erwehren,
„ß der Reichstag anſcheinend gar nicht recht begriffen hat, welche
edeutung die Vorſchläge des neuen Finanzminiſters beſitzen
d — was noch viel wichtiger iſt — daß es ſich doch gar nicht
n ein Geſchenk an die Steuerzahler, ſondern um etwas ganz
„deres handelt. Darüber, daß unſerer Wirtſchaft das Waſſer
zum Halſe geht und ſie unter dem entſetzlichen Steuerdruck
r letzten Jahre und der Ungunſt der Verhältniſſe weder aus
ſchein weiß, braucht kein Wort mehr verloren zu werden. Jeder
inzelne kann die Not unſerer Wirtſchaft an der Zahl unſerer
rwerbsloſen ableſen. Einig iſt man ſich ſchon längſt darüber,
iß etwas geſchehen muß, um die Wirtſchaft wieder flott zu
achen und ſie in die Lage zu verſetzen, das deutſche Volk zu
er=
ihren, die Bedürfniſſe des Staates zu befriedigen und die
Re=
rationsmilliarden aufzubringen. Ueber Erwägungen und
Er=
terungen kam man nicht hinaus. Verſchiedene Anſätze in dieſer
ichtung brachen wieder zuſammen, weil eben unſer Steuerdruck
id die vielen anderen Abgaben jeden Erfolg von vornherein
nichte machten. Die Wirtſchaftskriſe erreichr allmählich
nen nie dageweſenen Höhepunkt, während eine falſche
teuerpolitik dem Reichsſäckel ganz erhebliche
eldmittel zuführte, die zum allergrößten Teil aus der
bſtanz unſerer Wirtſchaft ſtammten und nur dazu dienten, die
usgabefreudigkeit des Reiches, der Länder und Gemeinden zu
riedigen. Das veranlaßt ſogar den Reparationsagenten Par=
Gilbert, in ſeinem Jahresbericht davon zu ſprechen, daß die
rzeitigen Steuerüberſchüſſe des Reiches zu der Hoffnung
be=
chtigten, die Reparationsleiſtungen ſchon vor dem fünften Jahr
erhöhen und das alles, obwohl die eigentliche Trägerin der
utſchen Reparationslaſt, die deutſche Wirtſchaft, immer mehr
m Erliegen kam.
Angeſichts der Tatſache, eine Kataſtrophe von
unüberſeh=
rem Ausmaß zu verhüten, berief der Reichskanzler Dr. Luther
nſächſiſchen Finanzminiſter Dr. Reinhold in das
Reichsfinanz=
niſterium, deſſen Aufgabe in vollſter Uebereinſtimmung mit der
ſamten Reichsregierung und unter ausdrücklicher Aufforderung
sſelben es ſein wird, eine letzte gewaltige
Anſtren=
ing zu machen, die deutſche Wirtſchaft wieder zu beleben,
frucht=
r und leiſtungsfähig zu machen. Das haben anſcheinend die
arteien gänzlich überſehen. Sie ſprechen faſt durchweg von den
teuerermäßigungen, weil ihnen dieſe am meiſten in die Augen
len, während ſie doch nichts weiter als Werkzeuge zur
Errei=
ing des hohen Zieles der Abwendung einer
Wirtſchaftskata=
ophe ſind. Jede Kritik an dem Reinholdſchen Programm iſt
wvegig, die ſich mit den einzelnen Maßnahmien auf ſteuerlichem
ebiet befaßt und dahei außer Acht läßt, daß es ſich dabei um
ne bittere Notwendigkeit handelt, die mit einem „Geſchenk” an
Steuerzahler nicht das geringſte zu tun hat. Jede Kritik iſt
eiter abwegig, die am Alten feſthält und ſich der jetzt
eingeſchla=
nen Richtung allerſchärfſter Ausgabenbeſchneidung nicht
an=
ſſen will. Es gibt Dinge genug, die man gerne ausführen
ſchte, die aber die derzeitigen Umſtände rundweg verbieten.
ir müſſen uns jedoch immer vor Augen halten, daß die Laſten,
e ſie uns das Reparationsabkommen aufgebürdet hat, einfach
tragbar ſind, daß wir aber niemals eine Verringerung der Laſt
reichen können, wenn die Subſtanz beſteuert wird und die
eichskaſſe enorme Einnahmen, nur durch eine ganz verderbliche
euerpolitik begründete Ueberſchüſſe, aufweiſt. Wir müſſen aber
chſelbſtverſtändlich alle Hebel in Bewegung ſetzen, die uns
auf=
bürdeten Laſten bis zur Grenze des Möglichen abzutragen. Die
fahr, daß uns die Entente nachweiſt, wir hätten durch eine
ſche Steuerpolitik die Quellen verſchüttet, aus denen die Gold=
Uionen und Milliarden fließen und uns dann einen
Spar=
ktator beſtellt, iſt nicht von der Hand zu weiſen. Etwas
anderes iſt es allerdings, wenn wir bis an die Grenze der
Leiſtungsfähigkeit gehen und dann nachzuweiſen
ver=
mögen, daß unſere Reparationsfähigkeit durch die Schuld der
Gegner bzw. des Londoner Abkommens erſchöpft iſt und nicht
durch unſere, die Wirtſchaft zerſtörende Steuerpolitik.
Dr. Reinholds Programm iſt alſo alles andere als ein
Pro=
gramm der Steuererleichterungen, ſondern der Verſuch, in
zwölf=
ter Stunde den drohenden
Wirtſchaftszuſammen=
bruch mit ſeinen gefährlichen innenpolitiſchen Folgen
abzuwen=
den. Es darf wohl angenommen werden, daß er ſich durch
keiner=
lei Beſtrebungen, die alte Ausgabenwirtſchaft
fortzu=
ſetzen, von ſeinem Ziel abbringen läßt, ſondern es mit geradem
Kurs im Intereſſe des Wiederaufbaues unſerer geſamten
Volks=
wirtſchaft anſteuern wird.
Gegenſeitige Meiſibegünſtiigung oder
Zoll=
vergünſtigung. — Vorerſt 3 Monate Laufzeit.
Die Etatsdebatte im Reichstag.
* Berlin, 12. Febr. (Eig. Bericht.)
Zu Beginn der heutigen Reichstagsſitzung, die um ½2 Uhr begann
wurde ohne Ausſprache ein Geſetzentwurf angenommen, der die Regie
rung ermächtigt, die fürſorgerechtlichen Beziehungen
im Saargebiet im Wege der Verordnung abweichend von den
geſetzlichen Vorſchriften zu regeln.
Dann wurde die allgemeine Ausſprache zum Etat mit einer
Rede des Kommuniſten Neubauer fortgeſetzt, die auf eine
Ab=
lehnung des Etats und eine offene Kampfanſage an die Regierung
hinauslief.
Hierauf nahm Abg. Dr. Dietrich (Baden) von den Demokraten
das Wort. Der Redner ſtellte feſt, daß im vergangenen Jahre
tatſäch=
lich zu viel Steuern erhoben wurden. Man hätte es verſäumt,
rechtzeitig an den Steuern abzubauen. Wenn die Deutſchnationalen die
großen finanziellen Sorgen auf die Annahme des Dawesplanes
zurück=
führen und deswegen eine große Hetze in die Wege leiten, ſo iſt das
ganz unvernünftig, denn ſie haben ſelbſt zum Teil dieſen Geſetzen
zu=
geſtimmt. Natürlich kann das Vorgehen des neuen Finanzminiſters nur
Erfolg haben, wenn es von einer brutalen Sparſamkeit im
Reiche begleitet iſt. (Zuſtimmung). Beim Arbeits= und beim
Finanzminiſterium, ſowie beim
Reichswehrmini=
ſterium kann erheblich geſpart werden. Hier muß ein
ſyſtematiſcher Abbau einſetzen. Die im Dawesgutachten der deutſchen
Regierung zugeſtandene Atempauſe muß ſich noch in den Jahren 1926/27
und 1927/28 geltend machen. Zu einer großen Kampagne gegen die
Dawesgeſetze iſt die Zeit noch nicht gekommen. Sie wird ganz von
ſel=
ber kommen. In Europa herrſcht immer noch ein verworrener Zuſtand.
Nur der Staat, der finanzkräftig iſt, wird ſich behaupten können. An
dieſen Grundſatz muß Deutſchland ſich halten.
Der Wirtſchaftsparteiler Drewitz forderte Beſeitigung
der Hauszinsſteuer. Er begrüßte die angekündigte Steuerſenkung und
verſprach dem Miniſter bei ſeinen Bemühungen um Reduktion der
Aus=
gaben die Unterſtützung ſeiner Fraktion.
Darauf nahm Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold
nochmals das Wort. Er ſtellte feſt, daß bisher alle zu Worte
gekom=
nenen Parteien ſich mit der Tendenz ſeines Programms einverſtanden
erklärt hätten. Man habe ihm höchſtens einen Vorwurf daraus
ge=
macht, daß er mit einer Steuerſenkung gekommen ſei und ſich nicht gleich
das für den Finanzminiſter übliche Maß von Unpopularität verſchafft
habe. (Heiterkeit.) Der Miniſter verſicherte, daß die Steuerſenkung
erfolgt ſei auf Grund genaueſter Unterlagen; die Senkung ſolle auch für
1927 gelten. Das Vertrauen des Auslandes werde durch die neuen
Maß=
nahmen in keiner Weiſe erſchüttert werden, eher im Gegenteil. Die
Tendenz der ganzen Steuerſenkung gehe dahin, dafür zu ſorgen, daß
nicht in übergroßem Peſſimismus die jetzige ſchwere Zeit von uns als
normal angeſehen werde. Die Verteilung der Steuerlaſten müſſe
ge=
recht und wirtſchaftlich tragbar ſein. Der Miniſter bat den
Reichstag, ihm bei ſeinem Bemühen zu helfen und
die Ausgaben auf das notwendigſte Maß
herabzu=
ſetzen. Dann werde die Steuerſenkung keine Gefahr bedeuten. Die
Regierung verzichte darauf, an Symptomen zu kurieren. Sie wolle das
Uebel an der Wurzel anfaſſen.
Der Bayeriſche Volksparteiler Dr. Horlacher wies
darauf hin, daß der jetzige Etat unter dem Zeichen der angeſchwollenen
Verwaltungs= und Reparationslaſten ſtehe. Der Redner bezeichnete es
als ein Ding der Unmöglichkeit, das Reich mit Ueberſchüſſen arbeiten
zu laſſen, während die ganze deutſche Wirtſchaft notleide. Der Weg der
Sparſamkeit müſſe energiſh beſhritten werden. Die Bayeriſche
Volks=
partei werde es ſich ſehr überlegen, ob ſie der Senkung der Fuſions= und
Börſenumſatzſteuer zuſtimmen könne. Der Redner warnte dringend vor
einer Erhöhung der Bierſteuer.
Nachdem noch Abg. v. Graefe (völkiſch) Kritik an den früheren
Finanzminiſtern geübt hatte, wobei es zu einem Zwiſchenfall mit den
Sozialdemokraten kam, wurde die Ausſprache geſchloſſen.
Der Haushaltsplan für 1926 wurde dem Haushaltsausſchuß
über=
wieſen.
Das Haus vertagte ſich auf Samstag, 12 Uhr:
Reichsverkehrs=
miniſterium. — Schluß 6½ Uhr.
w. Paris, 12. Februar.
Die deutſchen und die franzöſiſchen Delegierten haben heute
abend ein Handelsabkommen unterzeichnet, das für gewiſſe
Er=
zeugniſſe aus dem einen oder anderen Land Zollvergünſtigungen
einräumt. Auf Grund dieſes Abkommens erhalten franzöſiſche
landwirtſchaftliche Saiſonerzeugniſſe bei der Einfuhr nach
Deutſchland die Meiſtbegünſtigung und Zollbindungen.
Deutſch=
land ſeinerſeits erhält die Minimaltarife oder Abſchläge auf
den Unterſchied zwiſchen den beiden franzöſiſchen Tarifen für
geſchnittenes Holz, gewiſſe chemiſche Produkte, gewiſſe Gruppen
von landwirtſchaftlichen Maſchinen, Haushaltungsgegenſtände
und Möbel. Dieſe Zugeſtändniſſe ſind für gewiſſe deutſche
und franzöſiſche Waren an Kontingente gebunden. Außerdem
ſind Sicherheiten vorgeſehen für Verbrauchsſteuern und innere
Abgaben, ſowie Zollnebenabgaben, die auf den Waren liegen,
ebenſo für die Behandlung der Handlungsreiſenden und Mufter.
Dieſes Abkommen iſt für die Dauer von drei Monaten
abge=
ſchloſſen, wobei die beiden vertragſchließenden Teile die
Hoff=
nung hegen, daß ſie bei Ablauf des Abkommens die
Verhand=
lungen über den endgültigen Vertrag abgeſchloſſen haben
wer=
den. Wie die Havasagentur mitteilt, tritt das Abkommen in
Kraft, ſobald der Reichstag es ratifiziert hat.
Nach Schluß der Reichstagsſitzung verſammelte ſich der
Auswärtige Ausſchuß unter dem Vorſitz des Abg. Hergt zur
Beratung über ein vorläufiges Handelsabkommen mit
Frank=
reich. Geſandter Dr. Ritter erſtattete zunächſt Bericht über
den vorliegenden Regierungsentwurf. Dann folgte eine längere
Diskuſſion, an der ſich die Abgg. Graf Lerchenfeld, Quatz und
Dr. Dernburg beteiligten. Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt.
Die Luftfahrtverhandlungen.
Engliſcherſeits iſt man, wie wir aus Luftfahrtkreiſen erfahren,
noch immer emſig bemüht, von Deutſchland den Weiterbetrieb
der Fluglinie London-Köln durch die Imperial Airway Ltd.
jeſtattet zu erhalten, der vorläufig durch die Räumung Kölns
von britiſchen Truppen unterbrochen worden iſt. Nach einer
„Times”=Meldung ſollen die Schwierigkeiten jetzt zeitweilig
über=
wunden worden ſein durch eine beſchränkte Genehmigung der
deutſchen Regierung, den Flughafen zunächſt weitere zwei
Mo=
nate zu benutzen. Im übrigen hänge natürlich die endgültige
Löſung der Frage des Einfluges ausländiſcher Flugzeuge in
Deutſchland und damit in die jetzt geräumte nördliche
Rhein=
landzone von dem Ausgang der Pariſer Luftfahrtverhandlungen
ab, in erſter Linie davon, ob die Beſchränkungen fielen, die der
deutſchen Zivilluftfahrt in ganz vertragswidriger Weiſe
auf=
erlegt worden ſind. Auch das genannte Londoner Blatt gibt
dann der Hoffnung Ausdruck, daß der Botſchafterrat unter den
veränderten politiſchen Verhältniſſen in Europa eine derartige
Löſung genehmigen wird, die es der deutſchen Zivilluftfahrt
ermöglicht, ſich unter den gleichen Bedingungen zu entwickeln,
wie diejenigen anderer Völker.
Parker Gilbert über Deutſchlands Reparationsleiſtungen
Parker Gilbert iſt geſtern nach Berlin abgereiſt. Vor
ſeiner Abreiſe drückte er einem Vertreter des „Excelſior” ſeine
Befriedigung über die Entwicklung der
deut=
ſchen Reparationsleiſtungen während der letzten 18
Monate aus und erklärte, daß er optimiſtiſch ſei, ohne über die
Zukunft des Dawesplanes prophezeien zu wollen. Die letzte
Jahresleiſtung ſei zwar durch die 800=Millionen=Goldmarkanleihe
erheblich erleichtert worden, aber die Wiederherſtellung der
deut=
ſchen Finanzen ſei eine Tatſache. Auch die gegenwärtigen
Schwierigkeiten der deutſchen Wirtſchaft dürfe man nicht
über=
treiben. Die Stimmen der deutſchen Preſſe gegen den
Dawes=
plan ſchienen durch Erwägungen der inneren Politik und des
Parteikampfes diktiert zu ſein. Die deutſche Regierung ſei dafür
nicht verantwortlich.
Ueber die Möglichkeit einer Mobiliſierungder
deut=
ſchen Eiſenbahnobligationen gab Gilbert keine
be=
ſtimmte Erklärung. Der Vertreter des „Excelſior” hatte aber
den Eindruck, der Reparationsagent halte die gegenwärtige Lage
des Marktes für eine derartige Operation für wenig günſtig.
Die Obligationen ſeien eine wertvolle Reſerve für ſpätere
Zah=
lungen.
Geſtaltung des Bühnenbildes
Emil Preetorius: Bilder zu Glucks „Jphigenie in Aulis=
Von Dr. Walter Riezler.
II. (Schluß.)
Auf dem Gebiete der Oper liegt die Aufgabe noch etwas
an=
ts. Hier mag, abgeſehen vom Muſikdrama, das aber auch
* dramatiſchen Spannungen nicht ſo geladen iſt, wie das
ge=
köchene Drama, jedenfalls deren nicht ſo viele in ſo raſcher
19e enthält, die Gefahr einer Vernichtung der dramatiſchen
Muamik durch das ruhende Bühnenbild geringer ſein, ſo daß
Cy dieſer Seite der Künſtler auch kaum Rückſicht zu nehmen hat.
*e Welt der großen Oper erlaubt nicht nur, ſondern verlangt
geradezu eine üppige Bildlichkeit, und es gäbe für den
Ulſchebildlichen Aufwand in der Oper überhaupt keine Grenze,
wenn nicht die Muſik auch ihre Anſprüche zu ſtellen hätte,
Du i9r aus ſcheint es noch weniger eine Brücke zu der Welt des
Des zu geben als vom Drama aus. Denn während dieſes an
Sichtbarkeit gebunden iſt, iſt der Sinn des Auges in der Muſik
5 ausgeſchaltet. Nur das rhythmiſche Element der Muſit
N im Tanz ſeit Urzeiten eine Verbindung mit der Welt des
dS ein; der bewegte Rhythmus der Muſik wird fürs Auge
tar. Das eigentlich Bildmäßige aber iſt von der Muſik aus
tſchtet eine fremde Welt, mit der von vornherein eine
Ver=
ung ausgeſchloſſen zu ſein ſcheint. Ob das Nebeneinander
Seiden Eindrücke in der Oper erträglich und erfreulich iſt,
über zur Unterdrückung der Muſik durch das Sichtbare führt,
* Don den abſoluten Werten der Muſik oder von ſtiliſtiſchen
cheidungen ab; während die dekorative Muſik neben ſich jeden
Dichen Reichtum erträgt, leidet die ſeeliſch tiefe Muſik des
rtio” oder der Mozartſchen Opern unter einer allzu
auf=
gtichen Bildlichkeit. Nicht unter dem Bildlichen an ſich:
As entzückend phantaſtiſche Szenenbilder zur „Zauberflöte‟
* Skäntgart) laſſen bei allem Reichtum des Bildlichen die Muſik
em Rechte kommen, weil der Maßſtab graziös und fein,
Simmung echt märchenhaft iſt. Wenn aber der hochbegabte
2 Bbelzig zum „Don Giovanni” Bühnenbilder entwirft, die
ühere Dämonie des Stoffes — nicht des Textes von Da
. — mit einer etwas brutalen Phantaſtik ins Bildliche über=
„DSta I2 wird von dieſer Wucht die Mozartſche Muſik erſchlagen.
Feräde die unter der graziöſen Oberfläche ſchlummernden
ucliſchen Elemente der Muſik können ſich nicht zur Geltung
ringen.
Lud iſt mit der Frage nach der größeren oder geringeren
4tücnie zwiſchen Muſik und Bühnenbild die ganze Tiefe des
ctens noch nicht erfaßt. Vielleicht gibt es doch noch eine
DeE Berbindung zwiſchen dieſen beiden Faktoren als eim
mehr oder weniger konſonierendes Nebeneinander. Vielleicht iſt
es doch möglich, ähnlich wie beim Drama auch bei der Oper zu
einer organiſchen Einheit zu gelangen, die das Bildliche ebenſo
vie die Muſik umfaßt, auch hier das Bild in den Dienſt einer
anderen Kunſt, in dieſem Falle alſo der Muſik zu zwingen. Dieſes
Problem hat unſeres Wiſſens zum erſtenmal ganz klar Emil
Preetorius geſehen, als er an die Bildausſtattung der
Gluckſchen Iphigenie an der Berliner ſtädtiſchen Oper
ging. Hier konnte er das, was er bei einer Münchner
Inſzenie=
rung des gleichen Werkes vor drei Jahren wegen der Ungunſt
der Zeiten nur andeuten konnte, ganz verwirklichen. Daß gerade
er dieſen neuen Weg zum erſtenmal beſchreitet, iſt kein Zufall:
nur ein denkender, noch mehr ein gebildeter Künſtler, der das
Ganze des Werks zu überſchauen vermag, kann eine Löſung
finden, die ſo ſehr das Ganze umfaßt. Und auch nicht zufällig
iſt der Verſuch gerade bei Gluck zum erſtenmal gemacht worden.
Denn hier iſt die Einheit von Drama und Muſik ſo groß, daß nur
von ihr aus, nicht von einem der beiden Elemente aus der Weg
zum Bild gefunden werden kann. Und die große Einfachheit
dieſer Kunſt, die uns oft faſt als Kargheit erſcheint, verlangt
ge=
radezu nach einer Bereicherung durch das Bild, — das aber
wiederum durch die Einfachheit des Ganzen in beſtimmte
Gren=
zen gewieſen wird.
Die Grundform der Ausſtattung iſt aus dem klaſſiziſtiſchen
Charakter des Werkes gewonnen. Daß barocke Bühnenbilder,
wie ſie bei den Aufführungen zur Zeit Glucks üblich waren, nicht
in Frage kommen, iſt klar; für uns iſt Gluck nicht barock, ſondern
klaſſiziſtiſch, auch in der Haltung der Muſik. Andererſeits aber
mußte eine zu große „hiſtoriſche” Treue vermieden werden, die
für unſer heutiges Empfinden immer etwas Unlebendiges hat,
So hat Preetorius in den Hintergrundsbildern orientaliſche
An=
klänge bei den Zeltformen nicht geſcheut, iſt auch mit den
Koſtü=
men ziemlich frei verfahren und hat die „antikiſche” Wirkung
erreicht hauptſächlich durch die konſequent feſtgehaltene rote
Farbe der das Szenenbild meiſtens abſchließenden Vorhänge,
auf deren Grunde die Figuren ähnlich wie auf griechiſchen
Vaſen=
bildern wirken. Viel Schwarz in den Figuren, glänzende
Rü=
ſtung nur bei Achill, ſtarke Farben nur an einigen Draperien, die
das Bühnenbild beleben, und in den Reigentänzen der
Ballett=
ſzenen. Dieſer aus der allgemeinen Haltung des Dramas
ge=
wonnene Grundcharakter des Bühnenbildes gibt nun zugleich
den Rahmen ab für die Muſik, die dieſe braucht: Glucks Muſik iſt
nicht nur innerlich an das Drama, ſondern auch äußerlich an die
Bühne gebunden und bedarf für uns heute mehr als je einer
gewiſſen Unterſtützung durch das Auge, — die ihr ja auch zur
Zeit Glucks keineswegs fehlte. Nur in Verbindung mit der
Bühne iſt ſie ganz lebendig, ganz erfüllt.
Dieſe Bildlichkeit aber wäre trotz aller ſtützenden Kraft für
den Verlauf des Dramas und der Muſik gleich verhängmisvoll,
wenn ſie nicht, ganz im Sinne jener oben geforderten Dynamik,
beweglich genug gehalten wäre, um allen weſentlichen
Entwick=
lungen zu folgen. In der Tat hat es Preetorius im Verein mit
der Regieführung vortrefflich verſtanden, das Bild ganz in den
Dienſt der bewegten Muſik und der ſich entwickelnden Handlung
zu ſtellen. Auf dem roten Grunde bewegen ſich die durch das
Bühnenlicht kunſtvoll beleuchteten Figuren frei und in ſchönen
Körperlichkeit, und da das Auge in der Regel nichts erblickt, wie
eben dieſe Figuren vor den Vorhängen, ſo gewinnen die Figuren,
zwiſchen denen ſich das Drama abſpielt, die richtige Bedeutung.
Wenn ſich aber bei dem Hereinbrechen des Chors der Griechem
im erſten Akt zum erſtenmale die Vorhänge teilen und einen
Blick freilaſſen auf das Lager im Hintergrunde, wird die äußere
Welt für einen Augenblick deutlich genug, — ohne daß doch die
Phantaſie durch ein bleibendes Bild allzuſehr feſtgelegt und von
dem Mitleben der Muſik und des Dramas abgelenkt wurde. Denn
die Vorhänge ſchließen ſich gleich wieder, um ſich erſt im zweiten
Akt bei dem Auftreten Achilles, dann wieder im dritten zur Szene
der Opferung öffnen. So werden imer beſonders ſtarke, für
das Drama wichtige und auch für das Muſikaliſche
bedeutungs=
volle Momente hervorgehoben, und es iſt dann von der ſtärkſten
Wirkung, wenn zum Schluß zum erſten Male die Vorhänge
die ganze Bühnenbreite freigeben und das Griechenvolk zum
Meere hindrängt, deſſen öde Weite jetzt den Bühnenhorizont
be=
grenzt. Dieſe große Rhythmik des Bühnenbildes wird bereichert
durch ſtark bildliche Wirkung der Reigentänze, die die Geſtalt der
Iphigenie umſpielen, und aufs eindringlichſte belebt durch das
ganz beweglich gehaltene Licht, deſſen allmähliche Verdunkelung
im dritten Akt, bis zum Augenblick von Iphigeniens Entrückung,
ein unvergeßlicher Eindruck iſt. Und erſt zum letzten Schluß
er=
gießt ſich zum erſten Male die ſtrahlende Helle des Sonnentags
über die Bühne und macht es ſo recht augenfällig, wie hier erſt
ſich die Spannung der Konflikte löſt, die Befreiung aus dem
Bann des göttlichen Zornes gewonnen iſt.
Es mag nicht alles an dieſer Bildgeſtaltung ſchon reine
Er=
ſüllung ſein. Manches vielleicht iſt noch zu abſichtlich, zu ſehr
ge=
dacht, — aber wahrſcheinlich wird die ganze neue Form, der
wir entgegengehen, mehr Geiſtiges in ſich enthalten, als es
ſinn=
lich lebendigere Zeiten kiebten und vermochten. Und in dem
Falle der neuen Bühnenform kommt es ſicherlich vorerſt einmal
mehr auf das Grundſätzliche an als auf den Reichtum und die
Phantaſiekraft der einzelnen Löſung. Wir kennen, abgeſehen von
der ruſſiſchen Bühnenkunſt, keiner zweites Beiſpiel einer ſo klaren.
grundſätzlichen Einſtellung zu dem Problem des neuen
Bühnen=
ſtils. Deshalb hoffen wir, es möge Emil Preetorius noch öfter
Gelegenheit gegeben werden, ſeine Begabung und die Klarbeit
ſeiner künſtleriſchen Anſchauung an realen Aufgaben, wie ſie
die Bühne unſerer Zeit zur Genüge ſtellt, zu erproben.
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Nummer 44
Samstag, den 13. Februar 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 13. Februar.
— Ernannt wurde: am 9. Februar 1926: der Kanzleigehilfe bei dem
Forſtamt Eichelsdorf Wilhelm Uhl zu Eichelsdorf vom 1. März 1926 ab
zum Kanzliſten.
— Im Schloßmuſeum finden täglich (außer Samstag) Führungen
vormittags um 11 Uhr und 11½ Uhr ſtatt.
— Heffiſches Landestheater. Als 5. Vorſtellung der
Samstags=
fremdenmiete wird heute Donizettis heitere Oper „Don Pasquale‟
im Kleinen Haus, nachmittags 3 Uhr, gegeben.
Am Montag, 15. Februar, wird Zellers Operette „Der
Vogel=
bändler” als Volksvorſtellung zu Einheitspreiſen (Preiſe: 1, 2 und
3 Mk.) aufgeführt. Es wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß
dies für lange Zeit die letzte Wiederholung des Werkes iſt.
Heute und morgen findet der Vorverkauf für Mieter zum
Kammer=
muſikabend am Donnerstag, den 18. Februar, ſtatt, an dem
Strawins=
rys Bläſer=Oktett und Hans Hubers Klavierſextett (unter Leitung und
Mitwirkung von Generalmuſikdirektor Roſenſtock) zur Aufführung
ge=
langen.
— Veranſtaltungen des Städtiſchen Orcheſters. Sonntag, 14.
Fe=
hruar, findet der 3. Rheiniſche Abend im Feſtſaal der Turngemeinde
Woogsplatz ſtatt. Leitung: M. Weber. Im Programm nur rheiniſche
Weiſen, wobei diesmal auch unſer Woog beſungen wird. Akute Schlager
dezenter Art würzen die Vortragsfolge. Nach dem Programm Tanz.
Anfang 7,11 Uhr. Siehe auch Inſerate und Plakate. Roſenmontag, den
15. Februar, ebenfalls im Feſtſaal der Turngemeinde „Sommernachtfeſt
um großen Woog” mit entſprechender Vortragsfolge und anſchließendem
Tanz. Dieſe Veranſtaltung gilt als „Clon” des diesjährigen Karnevals.
Um nichkt zu ſpät mit dem Tanz zu beginnen, beginnt das Sommerfeſt
zereits um 7,11 Uhr. Man ſichere ſich Plätze. Leitung Matthias Weber.
— Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heintatkunde
Datterich=Geſellſchaft). Der Vortragsabend geſtaltete ſich zu einem echten
Paul Weber=Gedächtnis. Er iſt einer von den großen Söhnen unſerer
Stadt, der aber leider, wie ſo diele, auch der Vergeſſenheit anheimgefallen
ſt. Es ſei nur an dieſer Stelle an ſeinen Meiſter Aug. Lucas, der erſt
ange nach ſeinem Tode aus der Vergeſſenheit herausgeholt wurde und
in ſo manchen anderen Darmſtädter bedeutenden Meiſter erinnert. Es
ſt ein beſonderes Verdienſt von unſerem Meiſter Beyer, dem rührigen
Zunſtjünger, daß er das Andenken an Paul Weber in unſerer Stadt
vach erhält. Mit ganz beſonderer Wärme und in klaren ſcharfen Strichen
eichnete Herr Profeſſor Ad. Beher in ſeinem Vortrag das Bild dieſes
ſerdienſtvollen, reich begabten und beſonders produftiven Künſtlers.
Paul Weber wurde am 19. Januar 1823 zu Darmſtadt als Sohn des
Hofmuſikers und Violincelliſten Johann Daniel Weber, auf dem
Stadt=
irchturm geboren. Es war in damaliger Zeit Sitte, daß einer der
Hofmuſiker als Stadtmuſikus auf dem Stadtkirchturm wohnen und bei
eſtlichen Anläſſen von da aus ſeine Weiſen ertönen laſſen mußte. So
ſatte den Vater von P. Weber das Los getroffen. Schon früh zeigten
ich in dem geweckten Knaben, der Tage lang draußen im Park und der
Umgegend herumſtreifen konnte und da nach der Natur zeichnete, Anſätze
ur Kunſt. Früh wurde er mit dem hervorragenden Miniaturmaler
5. J. Hill bekannt, der die Naturliebe in dem Knaben weckte. Ferner
nachte ſein Zeichenlehrer, der damalige Dekorationsmaler am Theater,
hoffmann, ſeine Einflüſſe geltend. In dieſer Jugendzeit aquarellierte
* Bildchen für die Leute und bekam daſir 7 Kreuzer pro Stück, damit
erdiente er ſich ſein erſtes Stundengeld. Später kam er zu unſerem
be=
ühmten Darmſtädter Altmeiſter Lueas in die Lehre. Mit 19 Jahren
og er an das Städelſche Kunſtinſtitut in Frankfurt am Main. 1844
ing er nach München, wo ſchon bereits er ſelbſtändig arbeitete, dort
zar es der Darmſtädter Kreis, mit dem er ſich zuſammenſchloß, dem unter
nderem Heinrich Hofmann, Aug. Noack, Karl Schweich u. a. angehörten.
Zon einer Orientreiſe, die er im Gefolge des damaligen Prinzen
Luit=
old machen durfte, kehrte er mit einer reichen Ausbeute an Kunſt zurück.
dann zog er nach Antwerven, wo damals die belgiſche Kunſt aufblühte.
28 erfolgte ſeine Verheiratung. Es folgte dann ein ſchaffensreiches Beifall, ein Beweis, daß man von einem alten Züchter immer noch was
eben, aber bei aller Vielſeitigkeit blieb er immer wieder ſeiner
Jugend=
iebe, den Buchen= und Eichenwäldern treu und viele hervorragende ordnung „Aus der Praxis für die Prazis”. Hier wurde angeregt und
egem Intereſſe und reichem Beifall aufgenommen, und die rührige Vorſchlägen an Hand zu gehen. Wie weit dieſe Sache obligatoriſch
druppe „Alt=Darmſtadt” hat auch mit dieſem Vortragsabend wieder einen
inſerer Darmſtädter Söhne und Meiſter geehrt. Es ſei auch an dieſer
ber Helfrich Peter Sturz ſprechen wird, findet am 25. Februar, im
ſotel Prinz Kaxl ſtatt.
— Die Schillerſchule (Müllerſtraße 11) veranſtaltet in der kommenden
Loche im Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule zwei
Vortrags=
bende. Herr Polizeioberleutnant Götzinger ſpricht am Montag,
en 15. Februar, über: „Die Fahrten des Kriegsſchiffe
ruar, über die Frage ,Braucht Deutſchland Kolonien?”
eginnen pünktlich um 8 Uhr. Eintrittskarten zu 25 Pf. für jeden Vor= führer bitten wir, die Ausweiſe für die Heſſiſche Bilderbühne in Empfang
ag werden durch die Schüler vermittelt. Der Reinertrag dient zur An= zu nehmen. Vorausſichtlich gelangen ab nächſter Woche die Ausweiſe
haffung eines Lichtbildapparates für die Schule.
Sammlung des Volksbundes für Kriegsgräberfürſorge. Mit
be=
ördlicher Genehmigung läßt um die Zeit des Volkstrauertags (28. Febr.)
ſe Bezirksgruppe Darmſtadt, die ihr Gebiet über den ganzen
reis Darmſtadt erſtreckt, in ſämtlichen Gemeinden ihres Bezirks
ſammelliſten zirkulieren, in die ſich diejenigen einzeichnen wollen, die
ir eine deutſchem Volksempfinden entſprechende Wiederherſtellung und
chmückung unſerer Kriegergräber im Ausland ein kleines
ſeldopfer zu bringen bereit ſind. Auch die geringſte Gabe wird ſehr
aukbar angenommen. Da die Sammlung einem ſehr edlen Zweck dient,
arf erwartet werden, daß man die Sammler überall freundlich
ufnimmt
Die Beſchädigungen der Telegraphen= und Fernſprechtabel durch
ickelhiebe, durch Anzinden von Feuer in ausgehobenen Gräben uſw.
zi der Ausführung von Erd= und Mauerarbeiten in Verkehrswegen
aben in letzter Zeit außerordentlich zugenommen. Die
Oberpoſtdirek=
on in Darmſtadt erſucht uns, unter Hinweis auf 88 317 und 318 des
eichsſtrafgeſetzbuches vor Störungen und Gefährdungen der
Reichs=
elegraphenanlagen zu warnen, und zugleich darauf aufmerkſam zu
achen, daß die Beteiligten nicht nur gerichtlich beſtraft, ſondern auch
ir Tragung der oft nicht unerheblichen Inſtandſetzungskoſten
heran=
jäogen werden können. Es iſt daher dringend geboten, bevor in
traßen Ausgrabungen und Bohrungen ſtattfinden, durch Erkundigung
ei der nächſten Poſt= oder Telegraphenanſtalt genau feſtzuſtellen, ob
nd an welchen Stellen Telegraphen= oder Fernſprechkabel liegen, damit
on der Deutſchen Reichspoſt die erforderlichen Auskünfte gegeben und
e nötigen Schutzmaßnahmen rechtzeitig getroffen werden können.
Skiklub Darmſtadt=Odenwald. Der geplante Hauptſkikurſus des
lubs, welcher am 14. Februar beginnen ſollte, muß infolge anhaltend
armer Witterung und unglinſtiger Schneeverhältniſſe verſchoben
wer=
in. Sollten die Witterungsverhältniſſe der nächſten Tage die ſpätere
ſrchführung des Kurſes im Schwarzwald weiterhin unmöglich machen,
blant der Klub eine Verlegung des Kurſes in die Alpen, und iſt dafür
IS Gebiet des Arlberges in Tirol (Vorarlberg), mit Lech oder Stuben
S Kurſusort, vorgeſehen. Die Schneeberichte aus dieſer Gegend ſind
it und dürfte die Durchführung des Kurſes bei einer etwaigen Ver=
Aung in die Alpen geſichert werden. — Am Montag, den 15. Febr.,
ichmittags 6 Uhr, findet im Sporthaus Adelmann eine Beſprechung
der den Kurfus ſtatt, zu welcher alle bisher gemeldeten Teilnehmer und
* hinzutretende eingeladen ſind. Der Kurſusbeitrag iſt bei dieſer
Ge=
genheit zu entrichten. Die Abräiſe zu dem 1ttägigen Kurſus wird
vor=
lSſchtlich am 19. oder 20. Februar erfolgen.
Dle Karnevalgeſellſchaft „Narrhalla” weiſt nochmals auf
Eeu großen Jubiläums=Geſellſchafts=Masken=
441 in ſämtlichen feenhaft dekorierten Räumen des Städtiſchen
Jaabaues hin. Da der Vorverkauf (zu erheblich niedrigeren
tchen) im Laufe des Nachmittags geſchloſſen werden muß,
eehlt es ſich doch dringend, ſich umgehend mit Karten zu
erſehen.
Aheum. Luſtige Faſchings=Abende. Heute Samstag ſowie
Sonntag, 14. Februar, durchweg neuer Spielplan. Das um=
*e Programm, welches mit viel Sorgfalt zuſamengeſtellt und
ert wurde, iſt aus heutiger Anzeige erſichtlich. — Das Orpheun,
riſches Hoftheater des Prinzen Karneval, präſentiert ſich den
ſcon heute in großem Feſt=Schmuck. Anfang 8 Uhr.
Riuienepal im Reichshof. Wie im Inſeratenteil erſichtlich, finden an
Karnebalstagen, Samstag, Sonntag, Montag und Dienstag,
arnechaliſtiſche Unterhaltungen ſtatt, zu denen drei Muſikapellen
dten karnebaliſtiſchen Weiſen ertönen laſſen. Obermuſitmeiſter
Der Anreger des Humors, wird, wie bisher in den rheiniſchen
T. an muſikaliſchen Abwechflungen alles aufbieten, das Publikum
Diedenen karnehaliſtiſchen Tricks nach rheiniſcher und Münchener
unterhaltens. Naldem der Reicshof in dieſem Jahre ſeine
kar=
iae Premnieren gibt, dürften dieſe Veranſtaltungen der Clou der
hauptſtadt mit Recht genannt werden.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheater
Großes Haus.
Sonntag, 14. Febr. I. 13. Anfang 5 Uhr, Ende 10 Uhr: „Die
Meiſterſinger”. Oper von Richard Wagner. Preiſe:
1.50 bis 15 Mk.
Montag, 15. Febr. Volksvorſtellung zu Einheitspreiſen.
An=
fang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr: „Der Vogelhändler”.
Operette von Zeller. Preiſe: 1, 2, 3 Mk.
Dienstag, 16. Febr. E 14. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr:
„Lumpacivagabundus”. Poſſe von Neſtroy. Preiſe;
1 bis 10 Mk.
Mittwoch, 17. Febr. Keine Vorſtellung.
Donnerstag, 18. Febr. C 14. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr:
„Kanzler und König”. Tragödie von Hans Franck.
Preiſe: 1 bis 10 Mk.
Freitag, 19. Febr. D) 15. Anfang 7” Uhr, Ende 10 Uhr: „
Tief=
land”. Oper von d’Albert. Preiſe: 1.20 bis 12 Mk.
Samstag, 20. Febr. Samstags=Fremdenmiete 6. Vorſtellung.
Anfang 2½ Uhr, Ende 6 Uhr: „Die Räuber”,
Schau=
ſpiel von Schiller. Preiſe: 0.70 bis 7 Mk.
Sonntag, 21. Febr. Vorm 11 Uhr: Hauptprobe zum
Arnold=Mendelsſohn=Konzert. — Abends 7 Uhr, Ende gegen
10 Uhr: Sonntags=Fremdenmiete 7. Vorſtellung: „
Fide=
lio”. Oper von Beethoven. Preiſe: 1.20 bis 12 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, 14. Febr. Vorm. 11½ Uhr, Ende 1 Uhr: Heitere
Morgenveranſtaltung (Paula Kapper, Guſtav
De=
harbe). Preiſe: 50 und 80 Pfg. — Abends 7½ Uhr, Ende
934 Uhr: Zuſatzmiete II (6): „Der Glückspilz”.
Luſt=
ſpiel von Rickelt. Preiſe: 1 bis 6 Mk.
Montag, 15. Febr. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 16. Febr. Zuſatzmiete I (8). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: „Don Pasquale”, Komiſche Oper von
Doni=
zetti. Preiſe: 1.20 bis 7.20 Mk.
Mittwoch, 17. Febr. Zuſatzmicte VIII (8). Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: „Jugend”. Drama von Halbe. Preiſe:
1 bis 6 Mk.
Donnerstag, 18. Febr. Anfang 8 Uhr, Ende 9½ Uhr:
Kammer=
muſikabend, veranſtaltet vom Landestheater
gemein=
ſam mit der Freien Geſellſchaft für Muſik. Preiſe: 1, 2,
3 Mk. Vorverkauf für Mieter zu Preiſen von 0.80, 1.60 und
2.40 Mk. am Samstag, 20., und Sonntag, 21. Februar.
Freitag, 19. Febr. Keine Vorſtellung.
Samstag, 20. Febr. Zuſatzmiete XI (9). Anfang 7 Uhr, Ende
10 Uhr: Zum erſten Male: „La Serva Padrona”
Intermezzo von Pergoleſe. „Abu Haſſan”, Komiſche
Oper von Weber. „Die Nürnberger Puppe”, Kom.
Oper von Adam.
Sonntag, 21. Febr. Zuſatzmiete III (8). Anfang 7 Uhr, Ende
10 Uhr: „Fritzchen”, Drama von Sudermann. „Arzt
ſeiner Ehre” Groteske von Mongré. „Der
Kammer=
ſänger”, Schauſpiel von Wedekind. Preiſe: 1 bis 6 Mk.
— Geflügelzuchtverein Darmſtadt. Die letzte Monatsverſammlung
war wieder außergewöhnlich gut beſucht, ſo daß ſich der Vorſtand genötigt
ſehen wird, in aller nächſter Zeit die Lokalfrage anderweitig zu regeln.
Der Vortrag des 1. Vorſitzenden über Linienzucht fand ſehr lebhaften
lernen kann. Eine rege Ausſprache veranlaßte der Punkt der Tages=
Zildniſſe zeugen von ſeiner Kunſt und von der Schaffensfreude des auch der Beſchluß gefaßt, daß die Stallanlagen beſichtigt werden ſollen,
Neiſters. Der Vortrag wurde von einer zahlreichen Zuhörerſchaft mit was den Zweck haben ſoll, unerfahrenen Hühnerhaltern mit Rat und
durchzuführen iſt, wird die Praxis ergeben. Auf alle Fälle iſt dort wo
eine Beſichtigung unerwünſcht ſein ſollte, in der weitgehendſten Weiſe
Stell auf das neue Geft der Zeitſchrift, Volk und Scholle” hingewieſen, Rückſicht zu nehmen. Zunächſt wird mit der Beſichtigung dort begonnen
2 eint liebliches Bild von der Geburt Webers auf dem Stadtkirchturm werden, wo Hühnerhalter darum gebeten haben, um in den meiſten
gfichnet iſt. Der nächſte Vortragsabend; an dem Herr Dr. Büchner. Fällen Verbeſſerungen der betreffenden Stallanlage an Ort und Stelle
zu beſprechen. Es wird dann gehofft, daß alle Mitglieder den
gutgemein=
ten Zweck erkennen. Zur Verloſung kam lebendes Geflügel, darunter
1 Stamm heller Brahma und ſonſtige Gebrauchsgegenſtände.
— Arbeitsgemeinſchaft Darmſtädter Jugendverbände. Alle
Jugend=
verbände und Jugendgruppen werden dringend gebeten, ſofort ihre neue
önigsberg im Weltkriege” und am Donnerstag, den 18. F= Anſchrift der Geſchäftsſtelle zu ſenden. Beſonders ſollen die neuen
kleinen Jugendgruppen nicht vergeſſen, ihre Adreſſe mitzuteilen, ſoweit
ſeide Vorträge, zu denen eine Reihe guter Lichtbilder gezeigt werden, ſie gewillt ſind, bei der Arbeitsgemeinſchaft mitzuarbeiten. Die Gruppen=
und Mitgliedskarten der deutſchen Jugendherbergen zur Ausgabe. Die
Karten werden täglich von 3 Uhr nachmittags bis 7 Uhr abends aus=
C. Die Januar=Witterung in Darmſtadt. Der zweite Monat des
diesjährigen meteorologiſchen Winters war mit Ausnahme einer
ziem=
lich kurzen Kälteperiode mild und vegenreich. Das Monatsmittel der
Temperatur betrug 2,1 Grad Celſius (1,3 über normal), während ſich die
Gegenſätze auf 13,3 am 2. und —9,8 Grad am 13. ſtellten. Froſttage gaß
es 14, wovon 7 zugleich Eistage waren, d. h. ſolche, an denen das
Ther=
moneter ſtändig unter Null zeigte. Die Bewölkung war mit der Ziffer
7,4 (10 bedeutet völlige Tyübung) gerade normal, es kamen 3 heitere und
16 trübe Tage vor. Die ſüdweſtliche Windrichtung überwog, worauf in
weiterem Abſtand die ſüdöſtliche folgte. Stürme blieben aus. Die 12
Tage mit Regen und 6 mit Schnee lieferten eine Niederſchlagsmenge.
von 57,2 Millimeter (17 über dem Durchſchnitt), wobei nur die Periode
vom 9. bis 15. ganz trocken blieb. An 10 Tagen lag eine ziemlich hohe
Schneedecke. Der Barometerſtand ſchwankte zwiſchen 759,2 Millimeter
am 13. und 739,1 am 3. bei einem Mittel von 749,2 (2,3 unter normal).
— Erwerbsloſenfürſorge und Krankenverſicherung. Wir verweiſen
auch an dieſer Stelle auf die Bekanntmachung des öffentlichen
Arbeits=
nachweiſes für Stadt und Kreis Darmſtadt, aus der erſichtlich iſt, daß
die Beiträge zur Finanzierung der notwendigen Koſten des
Arbeits=
nachweiſes und der Erwerbsloſenfürſorge auch für Februar 1926 bis
auf weiteres 3 vom Hundert des jeweiligen Grundlohnes betragen. Den
Arbeitgebern wird empfohlen, beſonders darauf zu achten, daß die
Bei=
träge für Zwvecke der Erwerbsloſenfirſorge als ſolche beſonders von
ihnen bezeichnet werden, fonſt tragen ſie aus der Unterlaſſung etwa
entſtehende Nachteile.
Verfahren gegen Joſeph Mevn. Wie uns von ſeiten
der Staatsanwaltſchaft mitgeteilt wird, iſt in dem Strafverfahcen
gegen den Studenten Joſeph Meon von Bensheim die
Vor=
unterſuchung nunmehr geſchloſſen und Anklage wegen Totſchlags
erhoben worden.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritil.
n Familiengeſchichtliche Vereinigung. In der näch
n Sitzung am nächſten Montag, den 15. Februar, abends im
Heſſi=
hen Hof, Wilhelminenſtraße 1, 1. Stock, ſpricht Prinz Wilhelm
arl von Iſenburg über „Ahnenforſchung als Problem
nd Erkenntnis”. Der Vortragende iſt heute wohl der
hervor=
gendſte Vertreter der problematiſchen Ahnenforſchung in der
gene=
logiſchen Wiſſenſchaft. Der Abend verſpricht deshalb ſehr lehrreich und
ziehend zu werden. Gäſte ſind willkommen.
— Der Liederkranz=Maskenball, welcher heute abend
den feenhaft dekorierten Räumen in der Turnhalle am Woogsplatz
ttfindet, bietet verſchiedene Ueberraſchungen. Das Ballorcheſter,
ſelches von 2 Kapellen geſtellt wird, ſorgt für ſtändige Unterhaltung,
nfalls ſtehen Likör=, Kaffeeſtuben uſw. zur Verfügung. Alles Nähere
he Plakate.
— Geſangverein „Einigkeit”, Beſſungen. Maskenball im
auſſeehaus, Heidelbergerſtraße.
waſche Dein Haar rechtzeitig mit Schaumpon
dem ſchwarzen Kopf. — Um wieviel wol
fühlſt Du Dich, um wieviel leichter gerät die
eiſur,
wenn Dein Haar leicht und ſchmiegſam iſt! Und die
Hauptſache: um wieviel reizvoller und anziehender iſt
ein von duftigem, wohlgepflegtem Haar umrahmtes
Ge=
ſichtchen! Das echte Schaumpon iſt erkenntlich an dem
ſchwarzen Kopf, worauf beim Einkauf ganz beſonders zu achten iſt.
Alleiniger Herſteller: Hans Schwarzkopf, Berlin=Dahlem.
*Bezirksſchöffengericht.
Zwei Fälle ſtehen auf der Rolle: 1. Inſtallateur Ph. Bock in
Unter=
ſchönmattenwag, geboren in Roßdorf, ſoll ſich in 2 Fällen des Berrugs
ſchuldig gemacht haben. Im erſten Fall ſoll er das Vermögen des
Kauf=
manns Hch. Koch von Allendorf/Eder um etwa 600 Mk. geſchädigt haben,
indem er aber die Größe ſeines Unternehmens (Holzwarenfabrikation),
ſeine Zahlungsfähigkeit und Zahlungswilligkeit einen Irrtum erregt
und unterhalten habe, ſo daß Koch einen Waggon Holz in genanntem
Werte ohne Akkreditivſtellung oder ſonſtige Sicherheit an ihn abſchickte.
Im zweiten Fall ſoll er das Vermögen des Bauunternehmers Rudolf
Zippe in Mannheim um etwa 6
Hindn euee eile uich
Vorſpiegelung der falſchen Tatſache, am Telephon ſei Zippe in
Mann=
heim, der auf dem Bahnhof ſtehende Waggon Holz ſolle an Bock
aus=
gehändigt werden und unter Verſchweigung der wahren Tatſache, daß
Zippe die Auslieferung an Bock ausdrücklich abgelehnt hatte, einen
Frr=
tum erregte und unterhielt, ſo daß Wunderlich den Waggon au Bock
frei=
gab. Der Angeklagte erklärt zum letzteren Punkt, daß Telephongeſpräch
ſei in ausdrücklichem Auftrag von Zippe erfolgt. Zum erſteren Falle,
der mit dem zweiten nichts zu tun habe, erklärt Bock, er habe keine
Täuſchungsmittel angewendet, bei Beſtellung des Holzes ſei er noch
zahlungsfähig geweſen, die Verſchlechterung ſeiner Lage ſei erſt ſpäter
eingetreten, ſo daß Koch nur eine zivilrechtliche Forderung an ihn habe.
Die Anklage führt auch die von Bock geführten Briefköpfe ins Feld,
wo=
rauf als Bankkonten die Bezirksſparkaſſen Heppenheim a. d. B. und
Weinheim aufgeführt ſind. Bock behauptet, dieſe Kaſſen hätten ihm
Kredit gewährt gehabt, und er hätte Umſätze auf dieſen Konten gemacht.
Bock hat auf Grund eines Wechſelurteils vom 17. Juni 1925 am 25. Aug.
1925 den Offenbarungseid geleiſtet. Unter den Ausſtänden gab Bock
damals auch eine Forderung an Zippe mit 200 Mk. an. Auch bei der
Süddeutſchen Diskontogeſellſchaft unterhielt Bock ein Bankkonto. Der
Angeklagte betrieb mit 7 Arbeitern anfangend eine Holzwarenfrbrik,
ſtellte Bürſtenhölzer her, die Firma war nicht eingetragen, nach Bocks
Angabe habe ihm der Waldmichelbacher Richter geſagt, er ſolle mit der
Firmeneintragung noch etwas warten, bis ſich der Betrieb entſprechend
ver=
größert habe. Auch ſei ihm bekannt geweſen, daß ſolche Eintragung Geld
koſte.
Zeuge Koch iſt kommiſſariſch durch das Amtsgericht Battenbera
ver=
nommen. Bei ihm hatte Zippe u. Cie, einen Waggon Holz beſtellt, der
für die Holzwarenfabrik Bocks beſtimmt war. Bock hat nichts bezahlt,
Koch will um 40—50 Mark allein an Auslagen geſchädigt ſein, der
Schaden wird noch höher, wenn der Schreinermeiſter, der nach Kochs
Angabe Eigentümer des Holzes war, an Koch Schadenzerſatzanſprüche
ſtellen wird.
Rud. Zippe in Mannheim R 7 46, war an der Rheiniſchen
Holz=
vertriebsgeſellſchaft in Mannheim beteiligt, aber dieſes
Beteiligungs=
verhältnis war nach außen hin durch Firmeneintragung nicht kenntlich
gemacht, ſpäter ſchied Zippe aus und machte ſeine
Ge=
ſchäfte im Nebenzimmer der Geſellſchaft, wie er als
Zeuge angibt, mit deren Zuſtimmung. Die von Bock akzeptierten Wechſel
waren an die Holzvertriebsgeſellſchaft adreſſiert worden und von dieſer
an Zippe übergeben. Zippe wollte aber erſt ſehen, ob er die Wechſel
unterbringe. Später kam von der Bahn in Unter=Waldmichelbach an
Zippe die Mitteilung, die Annahme des Holzes ſei vom Adreſſaten
ver=
weigert. Darauf beorderte Zippe das Holz nach Mannheim zurück und
drohte dem Beſteller Verſteigerung auf ſeine Koſten an. Das Holz wurde
dann verkauft an eine Mannheimer Firma. Auf Anfrage in Unter=
Wald=
michelbach erfuhr Zippe von der Bahn, das Holz ſei zum Teil ſchon
ausgeladen und ſpäter, daß Bock unter ſeinem (Zippes) Namen
tele=
phoniert habe. Zippe glaubt nicht, daß er Bock erlaubt habe, unter ſeinem
Namen zu telephonieren, gibt aber doch die Möglichkeit zu. Der
Staats=
anwalt führt aus, Bock habe wohl nur die Annahme des Waggons Holz
verweigert, um den Preis zu drücken, das Telephongeſpräch als Zippe
fingiert, um ſich in den Beſitz des Holzes zu ſetzen. Fraglich ſei nur, ob
vollendeter oder verſuchter Betrug (im 2. Falle) vorliege, zugunſten des
Angeklagten werde hier letzteres angenommen, im Falle Koch habe Bock
Barzahlung verſprochen und ſeine Solvenz vorgetäuſcht, darauf habe ſich
Koch — auch mit Rückſicht auf die großſpurige Firma — bewegen laſſen,
das Holz an Bock abzuſenden, für das er den Kaufpreis heute noch zu
fordern habe. Aus den verleſenen Kontoauszügen gehe zudem hervor,
daß bei den beiden Sparkaſſen Bock damals ſchon im Debet geweſen
ſei. Hier liege vollendeter Betrug vor. Ohne Kapital, mit Nichts, würden
Geſchäfte gegründet und ſo mit Betrug ein Unternehmen in die Welt
geſetzt. Der Strafantrag geht auf eine Geſamtſtrafe von 3 Monaten
2 Wochen Gefängnis. Das Urteil erkennt unter Freiſprechung
im Uebrigen auf 100 Mk. Geldſtrafe. Bock mochte ſich berechtigt
halten, zu telephonieren. Im Falle Koch hat das Gericht vollendeten
Betrug angenommen, Koch mußte und konnte auf Barzahlung rechnen.
Das Urteil wird als rechtskräftig anerkannt.
2. Wegen Körperverletzung hat ſich Schneider Jakob Fuhr von
Lautenweſchnitz zu verantworten. Am 18. Oktober 1925 war
Nachkirchweihe in Krumbach; gelegentlich derſelben ſoll er den Peter
Vetter von Linnenbach vorſätzlich in den Arm geſtochen haben. Fuhr
erklärt, man habe ihm als Lautenweſchnitzer ſein Krumbacher Mädchen
(die Anna Gölz) abſpannen wollen, darüber ſei der Streit entbrannt; er
ſei angegriffen worden und habe ſich da wehren müiſſen mit ſeinem
ge=
wöhnlichen ganz lahmen Taſchenmeſſer. Daß er den Vetter geſtochen
habe, will er nicht wahrgenommen haben, die Burſchen hätten ihn
ver=
hauen. Vetter hat am 22. Oktober 1925 Strafantrag geſtellt, denſelben
aber — was unzuläſſig iſt — gegen Ende November 1925 wieder
zurück=
genommen, ſo daß das Verfahren ſeinen Fortgang nehmen muß. Nach
zehntägiger ärztlicher Behandlung iſt die Wunde geheilt. Es handelte
ſich um eine belangloſe Wunde am Vorderarm, die reaktionslos heilte,
wie der als Sachverſtändige geladene Arzt Dr. Lindenborn von Fürth
bekundet. Die Meſſerſtechereien nehmen, wie der Staatsanwalt
aus=
führt, in letzter Zeit wieder ſtark zu, dies beweiſen gerade die Anzeigen,
die aus dem Odenwald einlaufen. Junge Burſchen ſind die Täter.
Der Angeklagte war nicht angegriffen. Weder Notwehr, noch fahrläſſiges
Handeln liegt vor. Zum Mindeſten ſei Eventualdolus anzunehmen, der
Angeklagte habe das Meſſer benutzt, um, koſte es, was es wolle, ſich zu
befreien. Ein Exempel müſſe bei den jugendlichen Elementen ſtatuiert
werden. Antrag: 3 Monate Gefängnis. Der Verteidiger findet, daß das
Ziehen des Meſſers unzweckmäßig geweſen. Nach den Umſtänden des
Falles könne nicht angenommen werden, daß der Angeklagte ſeinen
Freund Vetter vorſätzlich verletzen wollte. Bei einer Abwehrbewegung
habe er den Vetter getroffen. Für dieſe Fahrläſſigkeit ſei eine Geldſtrafe
ausreichend. Urteil: Uebertretung nach 8 367, 3. 10 St.G.B.
25 Mk. Geldſtrafe. Schluß der Sitzung 12 Uhr.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſiler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchieht, behält ſich die Redaktion ibr Urteil vor.
Reſidenz=Theater. „Volk in Not”. Wie die Preſſe
über den gewaltigen Deutſchlandfilm urteilt: „B. Z. am Mittag‟: „Der
Regiſſeur Wolfgang Neff hat es verſtanden, das rein Menſchliche dieſes
Erlebens aus den allgemeinen kriegeriſchen Ereigniſſen herauszuheben.
Das Erſcheinen Hindenburgs im Bilde wurde jedesmal mit großem
Bei=
fall aufgenommen, und auch der Film ſelbſt, der zum Unterſchied von
anderen Kriegsfilmen ſich von allen Entgleiſungen frei hält . . ." „
Bres=
lauer Zeitung”: Es gehört wohl nicht zu dem Alltäglichen, wenn bei
einem Film das Publikum während der Vorführung in ſpontanen
Bei=
fall ausbricht, wie es bei der erſtmaligen Aufführung des großen
Hinden=
burg=Films im Promenaden=Theater der Fall war. Im Rahmen eines
Heldenromans „Volk in Not” konnte das Leben und Wirken des
Siegers von Tannenberg nicht prächtiger gezeichnet werden. Der Film
ſtellt ein gewaltiges Erlebnis aus dem Weltkriege dar, das von
Deutſch=
lands großer Zeit erzählt. Jeder Soldat der alten Armee ſollte ſich
dieſes einzigartige Werk nicht entgehen laſſen. „Der Deutſche‟: Ein
Dokument deutſcher Geſchichte, Bilder aus Oſtpreußens ſchweren Tagen,
ein Heldenlied von Tannenberg und gleichzeitig eine Chrung und Dank
an den Befreier Oſipreußens.
— Palaſt=Lichtſpiele. „Pat und Patachon als Millionäre‟
6 Akte voll ſprühenden Humors mit den beiden beliebteſten Komikern
der Filmwelt. Wenn Sie einmal wirklich herzlich lachen wollen, dann
ſehen Sie ſich die neuen Streiche dieſes edlen Paares an. Der lange
Pat und der kurze Patachon, dieſe Vagabunden von trauriger Geſtalt,
bleiben die alten luſtigen Kerle, die mit ihrer allerneueſten Attraktion
wieder die Herzen geſund machen und frohe Stunden bringen. Höher
als die Wolken”, Senſationsdrama mit Tom Mix. Die Canyon=
Schluchten in Arizona. Dieſes einzige Naturpſhänomen, welches von den
Forſchungsreiſenden als die irdiſche Hölle bezeichnet wird, wurde im
Jahre 1540 von G. L. Cardenas, dem kühnen ſpaniſchen Entdecker zum
erſten Male geſichtigt. Die Schlucht iſt 238 Meilen lang und 900 bi=
2000 Meter tief. Wirbelſtürme erfüllen die gähnenden Abgründe. Der
Strom ſelber hat ein unerreichtes Gefälle und eine
Stundengeſchwindig=
keit von 20 Meilen. Die Wirbelſtürme erzeugen ſogenannte Luftſäcke,
die die gefährlichſten Feinde des Aeronauten ſind. — Die ſchier unmögliche
Aufgabe, in dieſem Höllenkeſſel mit dem Flugzeug zu landen, vollbringt
Tom Mis, der tollkühne Senſationsdarſteller der Fox=Film=Corvoration
in dem neueſten Fox=Film „Höher als die Wolken”,
Nummer 44
Seite 6
Aus Heſſen.
* Arheilgen, 12. Febr. Jubiläum. Geſtern waren es 40 Jahre.
daß Herr Ludwig Hübner von hier in Dienſten der Firma Friedrich
Schäfer=Darmſtadt ſteht. Aus dieſem Anlaß wurden dem Jubilar
Ehrun=
gen und reiche Geſchenke von ſeiten der Firma ſowie ſeitens ſeiner
Mit=
arbeiter zuteil. Hübner iſt eine allſeits, beſonders in Apothekerkreiſen,
bekannte Perſönlichkeit, die ſich größter Beliebtheit erfreut. — In einer
hieſigen Hofreite in der Reitbahn iſt die Maul= und Klauenſeuche
ausgebrochen. Reitbahn und Römerſtraße ſind als Sperrgebiet erklärt,
der Ortsteil weſtlich der Frankfurter und Darmſtädter Straße bis zur
Etteſterſtraße wurde in das Beobachtungsgebiet einbezogen.
* Griesheim, 12. Febr. Gemeinderatsbericht. Die
Durch=
führung der Starkſtromleitung Kelſterbach Heppenheim durch den
Ge=
meindewald (Diſtrikt Harreseck) wurde genehmigt und der
abzuſchlie=
ßende Vertrag in der vorliegenden Faſſung gutgeheißen. — Das Geſuch
der Schreinervereinigung, die Herſtellung der Särge durch einen
Ge=
meindeſchreiner einzuſtellen bezw. um Uebertragung der Sarglieferung
an die genannte Vereinigung, wurde mit 9 gegen 7 Stimmen abgelehnt.
— Zur Anſchaffung von Waſchkeſſeln für die Gemeindehäuſer am
Wolfs=
weg wurden die erforderlichen Mitteln bewilligt. — Auf Anregung des
Kreisamts Darmſtadt, geſtattet der Gemeinderat den Grundbeſitzern
das Bepflanzen ihrer an die Ortsſtraßen angrenzenden Hauswände
und Mauern mit Spalierobſt auf Gemeindegelände. — Die Befeſtigung
der Ortsdurchfahrt, der Kreisſtraße Darmſtadt—Griesheim (Neue
Darm=
ſtädter Straße mittels Kleinpflaſter oder einer ſonſtigen haltbaren Maſſe
wurde beſchloſſen. Die erforderlichen Koſten ſind in den Voranſchlag
für 1926 einzuſtellen. Die Aufbringung der Mittel ſoll durch
Kapital=
aufnahme erfolgen. — Da der hieſige Gemeindewald (Diſtrikt Harreseck)
durch die Hochſpannungsleitung Kelſterbach-Heppenheim unghüicklich
durchſchnitten wird, hat das Forſtamt Darmſtadt zur beſſeren
Abgren=
zung des Waldes einen Tauſch des Harreseck mit dem ſtädtiſchen
Brun=
nenſtück vorgeſchlagen. Der Gemeinderat lehnt dieſen Tauſch ab, da der
Gemeindewald wertvoller iſt, als das Brunnenſtück. Einem Verkauf kann
der Gemeinderat ebenfalls nicht zuſtimmen. — Da der Verband der
Inſtallateure für eine ſachgemäße Ausführung der Hausanſchlüſſe durch
die zugelaſſenen Inſtallateure die Garantie übernimmt, ſollen die von
den einzelnen Inſtallateuren geſtellten Kautionen wieder zurückgegeben
werden. — Um einen ſchnelleren Eingang der Wohnungsmieten ſütr
die Wohnungen in den Gemeindehäuſern zu ſichern, ſollen die
Polizei=
organe mit dem Einzug der Mieten an jedem Monatserſten beauftragt
werden.
* Wixhauſen, 12. Febr. Gemeinderatsbericht. Infolge der
Amtsniederlegung einiger Mitglieder des Mieteinigungsamts wurden
die Herren Heinrich Müller als Schriftführer, Karl Koch, Georg
Größ=
mann als Vertreter der Mieter und Georg Weber 6. als Vertreter der
Vermietev gewählt. Die Notmaßnahme für die Gemeindebeamten wurde
wegen der ſchlechten finanziellen Lage wiederholt abgelehnt. Das Geſuch
von Chriſtian Benz und Konſ. wegen Aufnahme von 5000 Mark
Bau=
darlehen ward einer Kommiſſion, beſtehend aus Vertretern des
Hand=
werks und Gemeinderats, zwecks Beſchaffung von Geldern übertragen.
Die neu angeſchaffte Baumſpritze wurde dem hieſigem Obſt= und
Garten=
bauverein übergeben mit der Bedingung, daß ſelbige auch
Nichtmitglie=
der zu gleichen Sätzen benutzen können.
H. Eberſtadt, 12. Febr. Gemeinderatsſitzung. In der
geſtrigen Gemeinderatsſitzung, die bis über Mitternacht hinaus andauerte,
erledigte der Gemeinderat eine ſehr reichhaltige Tagesordnung. Im
Zu=
hörerraum hatte ſich auch geſtern wieder eine große Zahl von
Intereſſen=
ten und Neugieriger eingefunden. Der Tiſch des Hauſes iſt um drei
Sitze vergrößert, da im neuen Gemeinderat 21 Mitglieder, alſo drei
Mit=
glieder mehr als im alten Gemeinderat, vertreten ſind. Der
Zuhörer=
raum iſt durch eine Baluſtrade abgeteilt, für die Preſſe iſt ein beſonderer
Platz innerhalb des Sitzungsraumes geſchaffen. Damit ſind bisher ſtark
fühlbare Mängel im Sitzungsſaale behoben worden. Zunächſt werden
die Ausſchußbeſchlüſſe beraten und ſämtlich gutgeheißen. Die von
Lud=
wig Hill 3. der Gemeinde angebotene Nadelholzparzelle Fl. X Nr. 57
— 2494 Quadratmeter ſoll zum Preiſe von 700 Mk. angekauft werden.
Den Beſchluß des Gemeinderats vom 2. Januar, mit dem den
Holz=
hauern ein Zuſchlag zu den feſtgeſetzten ſtaatlichen Lohnſätzen auf Koſten
der Erwerbsloſenfürſorge bewilligt worden war, hat das Kreisamt, wie
alle vorgängigen Beſchlüſſe in dieſer Frage, wiederum beanſtandet, ſo
daß immer noch nicht die dringend nötige Einigung geſchaffen werden
konnte. Warum nicht endlich der einzig gangbare Weg des Art. 208
L.G.O. eingeſchlagen wird, um zu einem brauchbaren Ergebnis zu
kom=
men, iſt unverſtändlich. Die Lieferunge von 100 Kubikmeter Kies und
280 Kubikmeter Steingeröll zur Planierung des Sportplatzes „Nord”
wird dem Wilhelm Schott 1. und Wilhelm Rückert zu den
Angebots=
preiſen übertragen. Die Anlage des Platzes am Denkmal für die im
Weltkrieg Gefallenen erfordert nach der Vorlage der Verwaltung einen
Koſtenaufwand von rund 7000 Mk. Der Bauausſchuß hatte beſchloſſen,
einen Teil der Anlage in dieſem Jahre, den anderen Teil im nächſten
Jahre herſtellen zu laſſen. Der Gemeinderat entſchloß ſich, im Hinblick
auf die finanzielle Notlage der Gemeinde, von dem Vorhaben zunächſt
abzuſehen, dagegem aber eine proviſoriſche Herſtellung des Platzes ins
Auge zu faſſen. Der Gegenſtand wird dem Denkmalsausſchuß zur
Vor=
beratung überwieſen. Die Geſuche der Bauluſtigen Georg Heil 4., Gg.
Klinger, Adam Gerhardt 3. und Adam Ackermann um Bewilligung
wei=
terer Baudarlehen für die von ihnen im Vorjahre erſtellten
Wohnhaus=
neubauten mußten mangels verfügbarer Mittel zurückgeſtellt werden,
ebenſo auch das Geſuch des Heinrich Knieß um ein ſolches für einen von
ihm beabſichtigten Wohnhausneubau. Die Lieferung der
Waſſerleitungs=
rohre für die Verlegung der Waſſerleitung vom Hirtenbachhochbehälter
nach dem Ort wird dem Fritz Hofmann und Wilhelm Bauer
gemein=
ſchaftlich, die Lieferung der Hebelvorrichtung der Firma Bopp u.
Reu=
ther=Mannheim übertragen. In den Fortbildungsſchulausſchuß wurden
als Arbeitgeber die Herren Georg Geißler und Philipp Dächert 4.
wie=
der=, als Arbeitnehmer die Herren Georg Wilhelm Fiſcher und
Gemeinde=
rat Lieſenfeld neugewählt. Zu Kommiſſionsmitgliedern für die Prüfung
der Geſchäftsführung des Pächters der Gemeindeapotheke werden die
Ge=
meinderäte Heißt, Gärtner und Anacker beſtimmt. Da Gemeinderat Heißt
die in der Sitzung vom 7. Januar auf ihn gefallene Wahl als
Gemeinde=
kontrolleur ablehnte, war eine Neuwahl erforderlich. Die Wahl fiel mit
11 Stimmen auf den Gemeinderat Anacker, 10 Stimmen waren für
Ge=
meinderat Hindermeher abgegeben worden. Das
Wirtſchaftskonzeſſions=
geſuch des Ludwig Pabſt im Hauſe Alte Darmſtädterſtraße 8 („Zum
Lud=
wigsturm”) gilt bei der erzielten Stimmengleichheit als abgelehnt. Die
Stichwahl für den Beigeordneten wird, falls eine ſolche in Frage
kom=
men ſollte, auf den 28. Februar, alſo auf den Sonntag nach dem erſten
Wahlgange, feſtgeſetzt. Für den von Gemeinderat Quari geſtellten
An=
trag auf Aufhebung der Erwerbsloſen=Pflichtarbeit erklärt ſich der
Ge=
meinderat für unzuſtändig. Er beſchloß indeſſen einſtimmig, die
Ent=
ſcheidung der zuſtändigem Inſtanz, des Verwaltungsausſchuſſes beim
Ar=
beitsamt Darmſtadt, herbeizuführen. Das Geſuch des Friedrich Gans
um Genehmigung der Errichtung einer Benzin=Zapfſtelle vor dem
An=
weſen des Philipp Hofmann wird abgelehnt. Die Wohnung der
verſtor=
benen Phil. Matthes Wwe. in der Kleinkinderſchule, wird für deren
Zwecke freigegeben, da ſich die Unzulänglichkeit des dieſer Schule zur
Ver=
fügung ſtehenden Raumes längſt herausgeſtellt hatte. In geheimer
Sitz=
ung: Antrag des Gemeinderats Jakob Krug 2., Steuerſtundungsgeſuche
und Wohlfahrtsangelegenheiten.
II. Eberſtadt, 12. Febr. Beigeordnetenwahl. Der von den
wirtſchaftlichen Organiſationen Eberſtadts (Induſtriellenvereinigung,
Ortsgewerbeverein, Hausbeſitzerverein und Bauernbund) in der am
letz=
ten Montag im „Darmſtädter Hof” einberufenen Verſammlung für die
Beigeordnetenwahl aufgeſtellte Kandidat Gemeinderat und Landwirt
Heinrich Dächert 4., iſt zugunſten des Vorſitzenden des
Ortsgewerbe=
vereins, Georg Geißler, von ſeiner Kandidatur zurückgetreten.
In=
folgedeſſen ſah ſich der Holz= und Baumaterialienhändler Ludwig Krug
veranlaßt, auf ſeine Sonderkandidatur zu verzichten. Mit Geißler
kom=
men noch zwei Kandidaten, der gegenwärtige Beigeordnete Flick (Soz.)
und der frühere Gemeinderat Claus (Komm.) für die
Beigeordneten=
wahl in Frage.
* Groß=Umſtadt, 12. Febr. Ehrenhain. Die Beſprechungen
über die Errichtung eines Ehrenhains für die gefallenen Söhne unſerer
Stadt ſind nun im Kunſtausſchuß ſoweit gediehen, daß der Vertrag mit
einem Stuttgarter Künſtler abgeſchloſſen werden kann. Der Hain wird
auf dem erſten Quadrat vom Friedhofseingang aus links errichtet
wer=
den. Hier kommen im Anſchluß an einen mächtigen Kaſtanienbaum
ſechs ſarkophagartige Steine zur Aufſtellung, deren obere Fläche mit
einem Schwert und dem Lorbeerkranz geziert wird. Die vorderen
Flä=
chen werden geſchliffen und tragen die Namen und den Todestag der
Gefallenen. Die Gedenkſteine wie auch die zu errichtenden Ruhebänke
werden aus Muſchelkalk hergeſtellt und die Umgebung mit Anlagen
ver=
ſehen. Die Einweihung der Stätte kann vorausſichtlich noch im Laufe
des Sommers erfolgen. — Urſprünglich war geplant, auf den
Ge=
dächtnisſteinen nicht nur die Namen und den Todestag der Gefallenen,
ſondern auch Dienſtgrad und Ort, wo dieſelben fürs Vaterland
ge=
ſtorben ſind, anzubringen. Man wollte auf dieſe Weiſe den
nachkom=
menden Geſchlechtern gleichzeitig ein Denkmal von geſchichtlicher
Bedeu=
tung ſchaffen. So ſ hön die Verwirklichung dieſes Planes geweſen wäre
mußte man doch aus techniſchen Gründen davon Abſtand nehmen.
Vielleicht läßt ſich dieſer Gedanke von ſeiten der Stadt oder der verſchie=
Religionsgemeinſchaften verwirklichen.
Samstag, den 13. Februar 1926
— Gundernhauſen, 12. Febr. Montag, den 15. ds. Mts., feiert Herr
Dr. Guſtav Baumann, Arzt der Gemeinden Roßdorf und
Gundern=
hauſen, ſein 25jähriges Arztjubiläum.
* Habitzheim, 12. Febr. Unter Führung der Herren Studienräte Dr.
Neumann und Dr. Heid hatte ſich im gutbeſetzten Saale „Zum Deutſchen
Haus” zu Habitzheim die Oberſekunda der Oberrealſchule zu Groß=
Um=
ſtadt eingefunden, um in muſikaliſcher, deklamatoriſcher und theatraliſcher
Hinſicht der Einwohnerſchaft einige vergnügte Stunden zu bereiten. Herr
Dr. Neumann ſagte in ſeiner Eröffnungsanſprache, daß der Zweck der
Veranſtaltung die Betonung des deutſchen Einheitsgedankens und die
Weckung der Teilnahme für unſere im Süden bedrängten deutſchen
Brü=
der ſei. Der Ueberſchuß des heutigen Abends fließe der deutſchen Preſſe
zu, die unterſtützt werden müſſe, um den Kampf gegen die feindliche Preſſe
und die Uebergriffe und Quälereien von ſeiten Italiens und
Jugoſla=
viens erfolgreich führen zu können. Der Männergeſangverein Habitzheim
ſang unter Leitung von Herrn Troll einige Chöre, die mit den Worten
ausklangen: „Gott ſchüitze unſeren deutſchen Rhein und unſere deutſche
Mutterſprache‟ Mit dem Appell an die Verſammlung, unſerem
ſchwer=
bedrängten Vaterlande durch treue Mitarbeit wieder zum Aufſtieg zu
verhelfen, ſchloß Herr Dr. Neumann die Veranſtaltung.
— Unter=Oſtern, 12. Febr. Goldenes Sängerjubiläum.
In dieſem Jahre kann der Geſangverein „Liederkranz” auf ſein 50
jäh=
riges Beſtehen zurückblicken. Trotz der Unbill der Zeit hat ſich der
Ver=
ein entſchloſſen, am 29., 30. und 31. Mai ſein 50jähriges Stiftungsfeſt
zu feiern. Der geſchäftsführende Ausſchuß hat bereits vor Weihnachten
die Vorbereitungen für das Feſt begonnen. Er wird nichts verſäumen,
was geeignet iſt, unſeren Gäſten den Aufenthalt im ſchönen Oſterner
Grund ſo angenehm wie möglich zu machen.
* Michelſtadt, 11. Febr. Die Frage des Ankaufs des Wormſer
Kurhauſes iſt für die Stadt Michelſtadt jetzt inſofern erledigt, als die
Heſſiſche Landwirtſchaftskammer das Anweſen zum Preiſe von 175 000
Mark erworben hat. Man beabſichtigt angeblich, darin eine
Haushal=
tungsſchule einzurichten als Erſatz für die in Langen aufgelöſte Schule
dieſer Art.
— Hammelbach, 10. Febr. Man ſchreibt uns: Im Dezember vorigen
Jahres kam zwiſchen den hieſigen Landwirtſchafttreibenden und den
Bäckermeiſtern durch Vermittelung der Bürgermeiſterei ein
Ueberein=
kommen zuſtande, wonach ab 1. Januar das Korn der Landwirte aus
Hammelbach und Litzelbach von den hieſigen Bäckern gebacken werden
ſollte. Die bekannte Not der Landwirte, ihre Produkte nicht an den
Mann bringen zu können oder nur zu außerordentlich geringem Preis,
wurde hierdurch gelindert. Seit über 4 Wochen ißt die hieſige
Bevöl=
kerung ausſchließlich Kornbrot, und glauben wir annehmen zu dürfen,
daß bei der vorzüglichen Qualität des von den Bäckern zu einem
billi=
geren Preis gelieferten Kornbrots in Zukunft der Geſchmack der an das
aus ausländigem Weizen hergeſtellten Brot Gewöhntem ſo leicht nicht
mehr aufkommt. (Alſo eßt auch deutſches Brot.)
* Aus dem Odenwald, 12. Febr. Aus Holzmacherkreiſen
kommen immer wieder Klagen, daß die nach dem ſtaatlichen Tarife
feſt=
geſetzte Entlohnung viel zu niedrig ſei und viele Arbeiter die Arbeiten
verweigern. Verhandlungen zwiſchen ihnen und den Bürgermeiſtereien
wegen Erhöhung des Lohnes hatten nicht den erwünſchten Erfolg und
wurden meiſtens abgelehnt, einige Gemeinden erklärten ſich bereit, ein
beſonderes Wege= und Geſchirrgeld zu zahlen oder auch die Lohntaxe
ſelbſt zu erhöhen, inſofern dies vom Kreisamte gebilligt werde, was aber
der Konſequenz halber kaum Erfolg haben dürfte.
— Hirſchhorn, 12. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
11. Februar 1,33 Meter, am 12. Februar 1,28 Meter.
M Von der Bergſtraße, 11. Febr. An den Hängen von Weinheim
bis Heppenheim ſtehen jetzt die Mandelbäume in voller Blüte. — Der
Verwaltungsrat des Gemeinnützigen Vereins Weinheim beſchloß, auch
in dieſem Jahre, und zwar am Sonntag Lätare, den 14. März, einen
Sommertagszug zu veranſtalten, allerdings wegen der Zeitlage in
ver=
einfachter Form.
* Alsbach, 11. Febr. Am verfloſſenen Samstag feierte die
Orts=
gruppe Alsbach des Odenwaldklubs in der „Krone” ihr erſtes
Wanderer=
ehrungsfeſt. Mit viel Luſt und unermüdlichem Eifer hatte der
Ver=
gnügungsausſchuß unter Leitung des Herrn Förſters Dörr mit
Mit=
gliedern des Vereins (und ſelbſt Nichtmitgliedern), wochenlang gearbeitet
um an dem Freudentage den zu Ehrenden und den Gäſten (von
außer=
halb ſeien beſonders erwähnt, Mitglieder der Ortsgruppen Darmſtadt,
Pfungſtadt, Seeheim, Zwingenberg, Auerbach uſw.) einige erhebende
Feierſtunden zu bereiten. Ob es gelungen? Herr Schött als Vertreter
des Hauptausſchuſſes hielt nicht zurück mit anerkennenden Worten. Der
Begwißung der Gäſte durch den erſten Vorſitzenden folgte ein hübſcher
von Herrn Dr. Koppe=Seeheim verfaßter Prolog. Fräulein Boſſe=
Seeheim zeigte wieder einmal, wie ſie es meiſterhaft verſteht, ſich durch
ihren Geſang in die Herzen der Zuhörer einzuſchmeicheln und ſo Allen
Anteil zu geben an den herrlichen Genüſſen reiner Kunſt. Sie wurde
von Fräulein Brüning in feinſinniger Weiſe am Flügel begleitet. Dann
kam der Höhepunkt der Darbietungen: ein in heimiſcher Mundart
ver=
faßter Einakter. Wen ſollte man von den die Geſtalten ihrer Rolle
ver=
körpernden Spielern hervorheben?. Sie alle waren ſo mit der Sache
verwachſen, daß es eine Luſt war, Lauſcher dieſer echten Volkskunſt zu
ſein, die gewiß kein wiſſenſchaftlich geleitetes Theater darſtellen ſoll und
will. So haben denn alle Darbieter den im reichen Maße gegebenen
Beifall verdient. Einige geſangliche und humoriſtiſche Einlagen ſowie
Muſikſtücke der Kapelle der Alsbacher Muſikvereinigung 1923 füllten die
Pauſen aus. Dann erfolgte die feierliche Ehrung der 2 Damen und
9 Herren (1 Dame und 4 Herren waren am Erſcheinen verhindert). Noch
lange blieben die Mitglieder und Gäſte zu fröhlicher Unterhaltung
(Tanz) vereint. Erſt die Frühzüge brachten die letzten Gäſte wieder
ihrer Heimat zu.
* Auerbach, 11. Febr. Verſchiedenes. Bei der letzten
Holz=
verſteigerung aus dem Staatswalde (Diſtrikt Malchen) wurden zwei
Raummeter Buchenſcheitholz mit 35—37 Mk., zwei Meter Knüppel mit
28—32 Mk. und Stockholz die zwei Meter bis zu 40 Mk. bezahlt. Bei
der erſten Verſteigerung waren die Preiſe etwas niedriger. — Die
Ge=
meinde übernimmt die Kreisſtraße durch die Bachgaſſe und wurde
be=
reits von den zuſtehenden Stellen an die Gemeindeverwaltung
abgetre=
ten. Da beabſichtigt iſt, die genannte Straßenſtrecke mit Kleinpflaſter
zu verſehen, ſo erwartet man, daß Kreis und Provinz einen namhaften
Beitrag zu den Koſten leiſten werden. Ohne letzteren wird die
Neuher=
ſtellung der Bachgaſſe, die ſich in einem jammervollen Zuſtande befindet,
wohl noch lange auf ſich warten laſſen. Die Gemeinde kann die Koſten
unter keinen Umſtändem allein aufbringen. — In den Weinbergen findet
zurzeit der Rebenſchnitt ſtatt. Das Holz iſt im allgemeinen
zufrieden=
ſtellend. — Im hohen Alter von 86 Jahren iſt der Vater des bekannten
Gaſtwirts J. Kilgus geſtorben.
* Gernsheim, 11. Febr. Der Famälienabend, den die
eban=
geliſche Gemeinde abhielt, füllte den Saal des Herrn Haas bis zum
letzten Platz. Ein reiches Programm war aufgeſtellt, das zum größten
Teil von Mitgliedern des rührigen Kirchengeſangvereins unter Leitung
des Herrn Studienrat Stöppler beſtritten wurde, der das Beſte aus den
Sängern zu holen wußte. Die meiſt recht ſchwierigen Chorgeſänge
wur=
den ſicher und mit feiner Empfindung vorgetragen. Auch die beiden
Spiele, die ſorgfältig von Herrn Reallehrer Möſſinger eingeübt worden
waren, zeigten, daß der Verein über gute ſchauſpieleriſche Kräfte
ver=
fügt. Das erſte Stück „Deutſchland in Thüringen” ſuchte das Mißtrauen,
das noch in weiten Kreiſen zwiſchen Nord= und Süddeutſchland (
Preu=
ßen und Schwaben) beſteht, zu beſeitigen. Das andere „Die Wette‟
zeigte in humorvoller Weiſe auf Grund einer Erzählung Fritz Reuters,
wohin dieſe Leidenſchaft führen kann. Reichen Beifall fand Frau Dr.
Weiß, die, begleitet von Herrn Gräter, mit glockenreiner Stimme einige
Lieder vortrug; dankbar wurden auch die Darbietungen eines gut
auf=
einander eingeſpielten Trios der Herren Prein, Steffan und Gräter
aufgenommen. Ein ganz beſonderer Genuß wurde der Gemeinde
be=
reitet durch die künſtleriſch vollendeten Vorträge, der beiden
liebens=
würdigen Darmſtädter Künſtlevinnen Fräulein Anni und Lieſel Delp
(Violine und Klavier), die wieder gern der Bitte der Heimatgemeinde
ihres verſtorbenen Vaters gefolgt waren, und alles entzückten. Herr
Dekan Vogel hielt die Begrüßungsanſprache, in der er Vergleiche
zwi=
ſchen den Familienabenden vor 30 Jahren und den jetzigen zog. Das
Dank= und Schlußwort ſprach Herr Herms als Präſident des
Kirchen=
geſangvereins, der u. a. auch auf die ſoziale Bedeutung unſerer
Fami=
lienabende hinwies, in denen ſich faſt alle Glieder unſerer
Diaſpora=
gemeinde zuſammenfänden.
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Parlamentariſches.
* Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags ſetzte geſtern ſeine B.
ratungen bei Kap. 118 (Ausleihungen und Staatsſchulden) fort; de
Kapitel wurde einſtimmig angenommen. Hierauf wandten ſich die B.
matungen dem zweiten Teil des Voranſchlags, der Vermögensverwaltun.
zu. Kap. 119 (Forſten und Kameralgüter unter
Forſtverwaltun=
wurde genehmigt. An die Regierung wurde ein Antrag gerichtet, eine
Nachweis über das Vermögen und die Schuilden des heſſiſchen
Staat=
vorzulegen. Die Regierung erklärte ſich bereit, die gewünſchte Aufſte
lung in aller Kürze zu liefern. Bei Kap. 120 (Siedlungsweſen) wur
von der Regierung um die Ermächtigung nachgeſucht, Kreditreſte für d.
nächſten zwei Jahre zu verwenden. Die Ermächtigung wurde ertei
und das Kapitel genehmigt. Bei Kap. 124 (Bad Salzhauſen) wun
die Regierung ermächtigt, einen Kreditreſt im Betrage von 5000 Ma
zur Herſtellung eines Gewächshauſes zu verwenden. Das Kapitel wur
genehmigt, ebenſo Kap. 125 (An= und Verkauf von Staatsgütern), de
gleichen Kap. 126 (Ueberſchüſſe und Fehlbeträge). Zu Kap. 129 (
Ho=
bauweſen) beantragt zu Titel 5 (Landes=Heil= und Pflegeanſta
Philippshoſpital bei Goddelau) Abg. Haury, a) für den Neubau d.
Frauenabteilung die erſte Rate von 200 000 Mark zu ſtreichen, b)
den Neubau der Männerabteilung die erſte Rate im Betrage von 1500
Mark ebenfalls zu ſtreichen. Die zurzeit von den Beamten bewohnte
Krankenräume ſollen ihrem urſprünglichen Zweck wieder zugeführt we
den. Der Antrag wurde mit 7 gegen 5 Stimmen angenommen.
übrigen wurde das Kapitel genehmigt. Kap. 133 (Hochbauweſen d
Landesbildungsamtes) wurde genehmigt; darunter auch für die He
ſtellung einer Fernſprechanlage für das geſamte Klinikgebiet 40000 M
Ferner wurden bewilligt Kap. 136 (Bodenverbeſſerung und Waſſe
melioration) und Kap. 142 (Hochbauweſen für die Juſtizverwaltun=
Dazu wurde für ein Amtsgerichtsgefängnis die erſte Baurate im Betra
von 140 000 Mark genehmigt. Ferner wurden die Forderungen bewill;
für die Kapitel 145 (Brücken und Ueberfahrten), 146 (Bauweſen),
(Beteiligung des Staates an Waſſer= und Elektrizitätsverſorgung ur
an Flugverkehrsverbindungen) und 148 (Ausleihungen und Staat
ſchulden). Der Ausſchuß beriet ſodann eine Regierungsvorlage, in d
ſämtliche Bauten und Unterhaltungskoſten aus allen Kapiteln zuſau
mengeſtellt ſind. Die Regierung beantragte die Vorgenehmigung v.
5 320 000 Mark, damit noch bis zum Herbſt dieſe Bauten hergeſtellt we
den können. Der Ausſchraß ſtimmte der Forderung zu, aber unter de
Vorbehalt, daß, wenn in einem Kapitel eine Streichung vorgenomm
wird, dieſer Betrag von der Summe abgeſetzt werden muß. Der Finar
ausſchuß beſchäftigte ſich ferner mit einem Antrage Blank=Weckler
Kap. 75, der die heſſiſche Regierung auffordert, bei der
Reichsregieru=
vorſtellig zu werden, daß beim Abſchluß von Handelsverträgen
Zweige der Landwirtſchaft geſchützt werden. Der Antrag wurde d
Regierung als Material überwieſen. Ein weiterer Antrag Weckle
Blank, bei der Reichsregierung vorſtellig zu werden, daß die Preiſe f
landwirtſchaftliche Bedarfsartikel geſenit werden, wurde angenomme
Der Ausſchuß begann dann mit den Berarungen der Anträge, die zu
Kapitel Theater vorliegen; Abſtimmungen wurden aber noch nicht ve
genommen.
— Gernsheim, 12. Febr. Waſſerſtand des Rheins
9. Februar 85 Zentimeter, am 10. Februar 78 Zentimeter, am 11.
bruar 75 Zentimeter.
* Biblis, 11. Feb. Gemeinderatsſitzung. Der Bi
germeiſter eröffnete die Sitzung und wurde zunächſt wegen der Tage
ordnung darüber Ausſprache geführt, ob die Oeffentlichkeit zugelaſſ
ſein kann oder ob ein Ausſchluß am Platze ſei. Die Ausſprache hat
Anweſenheit der Zuhörer zur Folge. Nach Verleſung der Tagesordnu
wurde zu dem 1. Punkt: Nachträgliche Bewilligung der an die Gemein!
beamten im Dezember vorigen Jahres ausgezahlte einmalige Unt
ſtützung, nach längerer Debatte abgeſtimmt und waren 7 Stimmen geg
und 3 Stimmen für die Auszahlung. Der 2. Punkt: Reduzierung 4
Gehälter ſelbſt, hatte eine rege Auseinanderſetzung hervorgerufen. We
rend einzelne Mitglieder des Gemeinderats der Auffaſſung waren, d
die Gehälter der Beamten für die derzeitige allgemeine Notlage 1
Steuerzahler unerſchwinglich hoch ſeien, wurde auf der anderen Se
darauf hingewieſen, daß die Gehälter in allernächſter Zeit ſtaatlich
ſeits geregelt würden. Eine Einigung kam jedoch nicht zuſtande u
wurde dieſer Punkt zur nächſten Tagesordnung zurückgeſtellt. Der
Punkt: Beſteuerung karnevaliſtiſcher Veranſtaltungen, wurde durch 9
ſtimmung dahingehend beſchieden, daß die Gemeinde neben den behör
lichen Sätzen eine Gebühr in Höhe von 40 Mk. erhebt. Da der öffer
liche Teil der Sitzung nunmehr erſchöpft war, mußten die Zuhörer 0
Saal verlaſſen. Es fanden nun eine Reihe von Anträgen und Wünſch
ihre geordnete Erledigung.
gk. Büttelborn, 12. Febr. Oftmals konnte man in letzter Zeit
Beobachtung machen, daß auf den Straßen ſpielende ſchulpflichtige Kind
ſich während dem Bekanntgeben der Bürgermeiſterei=Bekanntmachung
durch die Ortsſchelle ſo unruhig verhielten, daß es den Einwohne
erſchwert iſt, zu verſtehen, was bekannt gegeben wird.
gk. Büttelborn, 12. Febr. Die hieſige Spar= und Darlehnska
e. G. m. b. H. hält ihre ordentliche Generalverſammlung am Sonnte
den 21. Februar, nachmittags 2 Uhr auf dem Rathauſe ab.
* Dornberg b. Groß=Gerau, 12. Febr. Feuer. Heute vormitt
brannte ein Lagerſchupen mit Holzvorräten in der Nähe, der hieſie
Station nieder. Die Feuersgefahr war für die Züge groß und mußt
dieſe auf das zweite Geleiſe geleitet werden, um die Brandſtelle paſſier
zu können. Trotz der ſofortigen Löſchmaßnahmen brannte der Lag
ſchuppen bis auf das Eiſengerippe nieder.
* Gießen, 12. Febr. Der dienſtälteſte Lehrer des Heſſe
landes dürfte Lehrer Schweitzer geweſen ſein, der 52 Jahre ununte
brochen in Odenhauſen, Kr. Gießen, wirkte, 54 Jahre war er als Organ
und Lektor tätig. Er ſtarb im Alter von 85 Jahren.
* Gießen, 12. Febr. Bekämpfung der Kropfkrankhe
Seit dem Kriege wird dieſe Erſcheinung, die früher nur in beſonder
Kropfgegenden Deutſchlands vorkam, und ſich nicht auf beſtimmte Alte
klaſſen beſchränkte, ganz allgemein bei der Schul= und heranwachſend
Jugend bemerkt. Beſonders Mädchen vom 12.—17. Lebensjahr werl
ſehr häufig mit vergrößerter Schilddrüſe behaftet gefunden. Die Urſa
dieſer Erſcheinung iſt noch nicht völlig geklärt. Man kann aber ſag
daß ſie meiſt nicht auf einen Krankheitszuſtand des Kindes hinweiſt u
zu Beſorgniſſen Anlaß gibt. Nach dem Vorgehen von Schulärzten in
Schweiz, wo die Kropfkrankheit beſonders verbreitet iſt, ſind nun a.
in Deutſchland in den letzten Jahren Verſuche unternommen worden
Schilddrüſen=Schwellungen der Kinder zu bekämpfen. Als beſtes Mit!
um eine Verkleinerung dieſer Schwellungen zu erzielen, hat ſich
Jod erwieſen, das in ganz geringen Mengen verabreicht wird. Auch
Kreiſe Gießen ſollen nun dieſe Verſuche angeſtellt werden. Du
regelmäßige Meſſungen des Halſes wird der Erfolg feſtgeſtellt. Die
Kindern einverleibte Jodmenge iſt abſolut unſchädlich. Die Behandlu
erſtreckt ſich über Monate.
* Bad=Salzhauſen, 11. Febr. Das Salzhäuſer Bergwerk bei
Station Geiß=Nidda wird vollſtändig ſtillgelegt und abgebrochen. Sel.
die Holz= und Fachwerkgebäude, die Schachttürme, die Büroeinri
tungen, die Lokomobile, die Förderhaſpeln mit elektriſchem Ankrie
die Pumpen und die Eiſenbahnſchienen des Bahnanſchluſſes werd
abgebrochen, bezw. verſteigert.
* Alsfeld, 11. Febr. Bei den Jagdverpachtungen in unſer
Gegend wurden im Gegenſatz zu anderen Gebieten des Vogelsberg
recht hohe Preiſe erzielt. So ſteigerte in Arnsheim Fabrikant F!/0
aus Hagen die Jagd für 1250 Mk., in Gleimenhain für 570 M
letztere Pachtſumme betrug bisher nur 300 Mk. Dazu kommt noch, 2
es ſich in beiden Gemeinden um Feldjagden handelt, ſodaß Hocſch
kaum angetroffen wird.
* Grebenhain im Vogelsberg, 12. Febr. Zu einer großen Proil
kundgebung gegen die hohen Steuerlaſten geſtaltete ſich die vom Heſſie
Landbund einberufene Maſſenverſammlung in unſerem Dorfe. *
Vorſitz führte Landtagsabg. Joſt. Landtagsabg. Dr. Müller ver! Wünſche des Landbundes. Durch die Kreditwirtſchaft ſei die *
zehrung des Vermögens faſt reſtlos erfolgt. Die Landwirtſchaft 9
trotz dieſer Notlage, wie die Produktionsſtatiſtik zeige, ihre Pflicht Ae.
Redner kommt alsdann auf die heſſiſche Staatswirtſchaft zu ſprechen."
betont, daß der Heſſiſche Landbund für eine Sparpolitik eintrele.
Ausführungen des Redners fanden lebhaften Beifall. Landesvorſihe.”
Dr. von Helmolt=Friedberg erörterte die Einzelfragen der Steuer”, 9
dit= und Wirtſchaftspolitik. Eine Entſchließung, die die Wünſche der 2
Heimatdichter, Herr Heß aus Leihgeſtern, wirkte zur Verſchönerung."
Er trug einen Teil ſeiner eigenen Gedichte vor; der Beifall wa.
waltig. Herr Oberſtudiendirektor Angelberger hielt die Begrußt.
anſprache, dunchwirkt von Würze und Humor. Das reichhaltige*
künſtleriſch zuſammengeſtellte Programm fand den reichſten Beiſal.
Gäſte. 14 Dekorierte hatte das letzte Wanderjahr zu verzeichnel"
zwar wurden ein 9., ein 8., drei 6., zwei 4., ein 3., ein 2. und I.”
Abzeichen verausgabt.
Vom Vogelsberg, 11. Fehr. Das neue Jugendhein
Ehrendenkmal des Vogelsberger Höhenklube
dem höchſtgelegenen heſſiſchen Dorfe Herchenhain geht der Voleli
entgegen, die Einweihung ſoll Oſtern erfolgen.
Nummer 44
Samstag, den 13. Februar 1926
Seite 7
des Rhe
itzung.
ichſt wegen
deffentlichl
Die Ausſpr.
ſeſung der Tages
ng der an die
Ein Noman aus jüngſivergangenen
und taungen Tagen.
Von
D. Dr. M. Schian.
Wie ſtehen wir jetzt zur Kriegsliteratur? Dauert die
Ab=
igung gegen ſie, die nach dem Kriege viele erfaßt hatte, noch
g. Ich kann dieſe Abneigung verſtehen, wenn ich an manches
zeugnis denke, das wir damals vorgeſetzt bekamen und das
nen inneren Abſtand von dem großen Erleben zeigte. Aber
ſch würde die Ablehnung dieſer Literatur, wenn ſie
grundſätz=
zen Verzicht auf Beſchäftigung mit den Ereigniſſen jener Jahre
geutete. Wer darauf verzichtet, verzichtet nicht bloß auf das
rſtändnis der Jahre 1914—1918, ſondern auch auf das
Ver=
ndnis der folgenden Jahre, ja — der Zukunft.
So iſt es denn berechtigt, jetzt den Leſern zum Studium eines
mans zu raten, der ganz und gar vom Krieg handelt: ich meine
n ſtarken Band (825 Seiten), den Friedrich Fürſt Wrede jüngſt
ter dem Titel Politeia vorgelegt hat (Darmſtadt und Leip=
Ernſt Hofmann u. Co; Preis Leinwandband 12.80 Mk.).
lerdings handelt es ſich in dieſem Buch nicht um ſtrategiſche
wägungen, auch nicht um Bilder aus Schlachten und
Gefech=
i. Der Standort des Erlebens iſt der des heimiſchen
Beobach=
s: das heimiſche Erleben ſteht im Vordergrund. Und zwar
s Erleben nicht des reichsdeutſchen, ſondern des öſterreichiſchen
ks. Schauplatz der Handlung iſt Salzburg. Vielleicht
min=
et der öſterreichiſche Standpunkt unſer Intereſſe? Aber es
in nur heilſam ſein, wenn der Reichsdeutſche auch einmal dieſe
ite der Sache betrachtet. Und weil nicht unmittelbar unſer
ſenſtes Erleben geſchildert wird, bleiben wir beim Leſen etwas
higer. Bei dieſem Thema ſchadet das nichts! Es iſt immer
ch aufregend genug.
Die Fabel des Romans braucht nicht ausführlich beſprochen
werden. Sie iſt ja nur erfunden, um die Kriegsſchickſale der
völkerung anſchaulich darzulegen. Doch nein! Nicht nur, um
hickſale zu erzählen, ſondern auch (und noch mehr), um die
t zu zeigen, wie ſich die Menſchen zu dem Kriegsſchickſal ſtell=
I, wie ſie den Krieg ſelber und alles, was mit ihm
zuſammen=
ig, beurteilten. Das Letzte iſt das Wichtigſte. Fürſt Wrede
t ſein Buch „Politeia” genannt. Alles, was das Staatsweſen
d ſeine Bedeutung, ſein Verhalten, ſeine Anforderungen an die
irger betrifft, wird im Zuſammenhang mit den verſchiedenen
jaſen des Kriegsgeſchehens erörtert. Zuweilen hat man den
ndruck, als ſei das Verhalten des Staates während des Krie=
3 nur eben der Anlaß, um die richtigen Anſchauungen über
s Weſen des Staats, über ſein Recht den Bürgern gegenüber,
er Staatsgeſinnung und Individualismus klarzuſtellen. Die
izelnen Menſchen erſcheinen dann als Träger beſtimmter
Auf=
ſungen: der Hofrat von Schmeller als Vertreter der
unbe=
igt ſtaatsfrommen altöſterreichiſchen Beamtengeſinnung; der
iſſe Urotal als Vertreter des unbedingten, in ſeinen
Konſe=
enzen ſtaatsauflöſenden Individualismus, der greiſe
Wal=
rlin als das letzte Exemplar des im klaſſiſchen Altertum
leben=
n und von dort her ſeine Stellung zum Staat regulierenden
imaniſten, der ſozialiſtiſche Blumenmacher Guſtl als der „reine
r”, der Schwärmer und Wilſonvergötterer. Und ſo noch mehr
r Typen!
Mag ſein, daß zuweilen des Politiſierens, des Debattierens,
s Philoſophierens etwas viel wird. Mag ſein, daß der
Ver=
ſſer ſtärker ins Dozieren gekommen iſt, als die Romanform
zentlich verträgt. Auch ſoll ruhig zugeſtanden ſein, daß ſein
til nicht immer das Leſen zu einer reinen Freude macht. Fürſt
irede liebt es, ſo viel Hilfszeitwörter als möglich zu
unter=
ücken; und er betätigt eine große Vorliebe nicht nur für
Par=
ſipien, ſondern auch für Einſchachtelungen. Das alles macht
n ſtarken Band nicht zu einer geeigneten Lektion für
Viertel=
inden, in denen man mehr das Träumen als das Denken
bt. Aber denen, die dieſe Art zu überwinden wiſſen, darf ich
ſagen, daß es ſich lohnt, den Roman zu leſen. Und zwar nicht
bloß — nach meiner Anſicht nicht einmal vorwiegend — wegen
der ſtaatsphiloſophiſchen Einſchläge, die ihm allerdings in
beſonderen Maß Inhalt geben, ſondern vor allem weil es
uns möglich iſt, an der Hand eines ſolchen Führers die Dinge
noch einmal zu durchleben, die wir ſtaunend, jubelnd, leidend.
faſt zugrundegehend von 1914 bis 1918 erlebt haben. Dabei
gibt das öſterreichiſche dem Ganzen noch eine beſondere Note.
Fürſt Wrede hat in manchem Stück ſehr eigene Anſichten.
Sein ganzer Grimm gilt der ſtaatlichen Zwangswirtſchaft. Der
nachträgliche Kampf, den er gegen dieſe Schreckensmaßnahmen
führt, iſt geradezu erbittert. Lohnt es ſich, darüber zu ſtreiten?
Beſſer, man läßt es bleiben und nimmt, was zu dieſem Kapitel
geſchrieben iſt, als Symptom der Stinmung, die der Krieg
er=
zeugte.
„Politeia” iſt mit Fug und Recht ein hiſtoriſcher Roman zu
nennen. Und zwar iſt es ein hiſtoriſcher Roman großen
Aus=
maßes. Schon wächſt langſam ein Geſchlecht heran, das den
Krieg nicht mit wachem Bewußtſein durchlebt hat. Wie bald
wird dies Geſchlecht die Kriegsgeneration abgelöſt haben! Wir
müſſen aber im Gedächtnis halten, was geſchehen iſt. Wir
müſſen es innerlich verarbeiten. Dazu hilft ein Buch wie
dies.
Männer ſagen oft, daß ſie Romane nicht leſen mögen. Dies
iſt ein Roman (nicht nur, aber in beſonderem Maß auch) für
Männer. 1ind zwar für ernſte Männer.
Die Hamburg=Amerika Linie
zu Anfang 1926.
Das vergangene Jahr iſt für die deutſche Schiffahrt ein Jahr des
inneren Ausbaues geweſen. Nachdem die Durchfiihrung des
Wiederauf=
bauprogramms 1924 im weſentlichen ihren Abſchluß erreicht hatte, ſetzte
ſich die dichte Reihe nach außen ſichtbarer Ereigniſſe, wie Stapelläufe,
Indienſtſtellung neuer Schiffe, Wiederaufnahme vor dem Kriege betriebener
Dienſte uſw. nicht in gleicher Weiſe fort. Die Arbeit unſerer Reedereien
war vielmehr darauf gerichtet, die durch den Wiederaufbau erreichte
Poſition zu feſtigen und, ſoweit die mißlichen Zeitverhältniſſe es zuließen,
der Fortſetzung des Wiederaufbauwerkes die Wege zu ebnen.
Hamburgs größte Reederei, die Hamburg=Amerika=Linie, iſt mit
einer Geſamttonnage von 440 000 Br.=Reg.=T. in das Jahr 1926
ein=
getreten. 400 000 Br.=Reg.=T. der Geſamträume entfallen auf die
Ueber=
ſeedampfer der Geſellſchaft, die in regelmäßigen Dienſten nach der Oſt=
und Weſtküſte des amerikaniſchen Kontinen=s, nach Afrika und Oſtaſien
verkehren und im Rahmen der großen Ueberſeelinien zahlreiche
euro=
päiſche Häfen (Antwerpen, Boulogne, Southampton, Cherbourg,
Ply=
mouth, Cobh, Vigo, Marſeille, Genug uſw.) bedienen.
Der Nordamerikadienſt, den die Geſellſchaft gemeinſam mit
den United American Lines (Harriman Line) ausführt, beſteht zurzeit
aus einer Paſſagier= und Frachtlinie nach New York und einem
Fracht=
dienſt nach Boſton, Philadelphia, Baltimore und Norfolk. Gegenüber
dem Vorjahre wird der Gemeinſchaftsdienſt inſofern eine Aenderung
er=
fahren, als mit den bis November 1925 nach Kanada verkehrenden
Dampfern „Thuringia” und „Weſtphalia” im Februar dieſes Jahres ein
direkter Boſton=Dienſt eingerichtet wird, in dem die beiden Dampfer von
Hamburg über Cobh (Irland) nach Boſton und von dort weiter nach
New York fahren. Die Rückreiſe ſoll in umgekehrter Richtung über die
gleiche Route erfolgen. Die übrigen Dampfer werden wie bisher über
Boulogne—Southampton bzw. Southampton-Cherbourg direkt nach
New York gehen. Für die New Yorker Linie iſt im November vorigen
Jahres der Zweiſchrauben=Turbinendampfer „Hamburg”, das dritte
Schiff der Albert Ballin=Klaſſe, vom Stapel gelaufen, das als neuer
wertvoller Zuwachs der Hapagflotte Anfang April I. J. ſeine erſte
Reiſe antreten wird. Ein vierter Dampfer der gleichen Klaſſe, die vor
einigen Wochen bei der Hamburger Werft von Blohm &Voß in Auftrag
gegebene „New York”, ſoll nach ſeiner im Frühjahr 1927 erfolgenden
Indienſtſtellung gleichfalls in der New Yorker Fahrt Verwendung finden.
Für die demnächſt beginnende Reiſeſaiſon ſtehen dem Gemeinſchaftsdienſt
der Hamburg=AmerikaLinie und der United American Lines die mit
drei Paſſagierklaſſen ausgeſtatteten Dampfer „Albert Ballin” „
Deutſch=
land” und „Hamburg” (je 21 000 Br.=Reg.=T.) und die eine Kamitsklaſſe
und eine dritte Klaſſe beſitzenden Dampfer „Thuringia” und „Weſtphalia”
der Hamburg=Amerika=Linie (je 12000 Br.=Reg.=T.) zur Verfügung. Die
United American Lines werden an dieſem Dienſt wie bisher mit ihren
beiden 20000 Br.=Reg.=T. großen, drei Paſſagierklaſſen führenden
Dampfern „Reſolute” und „Reliance”, ſowie mit dem 17 000 Br.=Reg.=
To. großen Zweiklaſſen=Dampfer „Cleveland” beteiligt ſein. Die
Ge=
ſamttonnage des Dienſtes beträgt alſo rund 130000 Br.=Reg.=To.
Der Cuba=Mexico=Dienſt der Hapag wurde 1925 in
un=
gefähr dem gleichen Umfang durchgeführt wie 1924. In 10tägigem
Abſtand wird immer abwechſelnd ein Paſſagier= und Frachtdampfer von
Hamburg nach Cuba=Mexiko und ein Frachtdampfer von Hamburg nach
Mexico abgefertigt., Autzer dieſem Dienſt, in dem auch einige
kombin=
nierte Dampfer der Ozean=Linie, Hamburg, verkehren, betreibt die
Hapag noch einen monatlichen, Frachtdienſt nach Cuba.
Im Weſtindienverkehr unterhält die Hamburg=Amerika=
Linie in Verbindung mit der Kosmos=Linie und Roland=Linie einen
14 täglichen Paſſagier= und Frachtdienſt nach Trinidad, Venezuela,
Cura=
cao, Columbien und Zentralamerika, der im vergangenen Jahr durch
einen Interkolonialdienſt erweitert worden iſt, in dem die Dampfer
Alemania und Abeſſinia im Anſchluß an die Ueberſeedampfer zwiſchen
Curagao und Maracaibo verkehren.
Von dem Dienſt nach Südamerika=Oſtküſte iſt im
ver=
gangenen Jahr eine direkte Santos=Linie abgezweigt worden, an der die
Hugo Stinnes=Linien und der Norddeutſche Lloyd beteiligt ſind. Außer
dieſer Linie, zu deren Einrichtung die Hafenverhältniſſe in Santos
An=
laß gaben, unterhält die Hapag je einen monatlichen Frachtdienſt nach
Braſilien und nach dem La Plata ſowie eine Paſſagierlinie nach
Bra=
ſilien, Uruguay und Argentinien, in die im vergangenen Jahre Santos
und Rio Grande do Sul als neue Anlaufhäfen aufgenommen worden ſind.
Die Dampfer dieſes Dienſtes nehmen auch Ladung für Rio de Janeiro,
Santos, Montevideo und Buenos Aires.
In der Weſtküſtenfahrt brachte das vergangene Jahr eine
wichtige Neuorganiſation. Bis zum Auguſt 1925 wurde von den „
Deut=
ſchen Weſtküſtenlinien”, einem Gemeinſchaftsdienſt der Hamburg=Amerika=
Linie, der Deutſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft Kosmos und der Roland=
Linie ein wöchentlicher Dienſt durch den Panama=Kanal und ein
ſechs=
wöchentlichen Dienſt durch die Magalhaesſtraße in einen vierzehntäglichen
ſchen Weſtküſte unterhalten. Den Wünſchen ihrer Verlader ſowie den
Anregungenen der deutſchen Handelsfirmen und der deutſchen
Handels=
kammer in Valparaiſo folgend, haben die Weſtküiſtenlinien den
ſechs=
wöchentlichen Dienſt durch die Magalhgesſtraße in einen vierzehntäglichen
verwandelt. Dadurch wurde ſowohl eine Verkürzung der Fahrtdauer
nach den ſüdlichen Pacifichäfen als auch eine Entlaſtung der durch den
Panamakanal laufenden Linie von der ſütr die ſüdchileniſchen Häfen
be=
ſtimmten Hauptladung erreicht und ſomit die Möglichkeit geboten, im
Dienſte durch den Panama=Kanal die wöchentlichen Abfahrten in
zehn=
tägliche einzuſchränken. Neben dieſen Dienſten nach der ſüdamerikaniſchen
Weſtküiſte betreiben die Weſtküſtenlinien einen monatlichen Paſſagier=
und Frachtdienſt nach der Weſtküſte Zentralamerikas und Mexicos, der
ausgehend auch Curagao und die Häfen in Venezuela und Columbien
bedient und dann durch den Panama=Kanal nach den Häfen der
Weſt=
küſte Zentralawerikas bis einſchließlich Champerico fährt. Die drei
Ge=
ſellſchaften ſind außerdem an einer Frachtlinie der United American
Lines nach der Weſtküſte Nordamerikas beteiligt.
Der Oſtaſiendienſt der Geſellſchaft, in den Ende 1925 das
Frachtmotorſchiff Friesland eingeſtellt worden iſt, beſteht nach wie vor
aus zwei Linien, von denen die eine gemeinſam mit dem Norddeutſchen
Lloyd, Alfred Holt u. Co., Liverpool, und der Ellermann u. Bucknall
Steamſhip Co., London, die andere in Gemeinſchaft mit dem
Nord=
deutſchen Lloyd ausgeführt wird. Die Hapagflagge iſt in dieſen Dienſten
durch drei Paſſagierſchiffe, durch ſünf Frachtmotorſchiffe und durch einige
Frachtdampfer vertreten.
Der gemeinſame Afrikadienſt der Woermann=Linie, der
Deut=
ſchen Oſtafrika=Linie, der Hamburg=Amerika=Linie und der Hamburg=
Bremer=Afrika=Linie umfaßt, nachdem im verganenen Jahr die öſtliche
Rundfahrt um Afrika wieder aufgenommen worden iſt, zu Beginn des
neuen Jahres neun Dienſte nach dem ſchwarzen Erdteil. Die Hamburg=
Amerika=Linie iſt an dieſem Verkehr zurzeit mit zwei Paſſagierdampfern
und mehreren Frachtſchiffen beteiligt.
In gleicher Weiſe wie im deutſchen Afrikaverkehr ſind auch die in
der Levantefahrt tätigen deutſchen Reedereien zu einem
Gemeinſchafts=
dienſt, dem Deutſchen Levante= und Orientdienſt vereinigt. An ihm hat
die Hapag durch die Deutſche Levante=Linie teil, die zuſammen mit der
Deutſchen Orient=Linie, Stettin, der Roland=Linie, Bremen, und der
Bremer Dampferlinie „Atlas” zahlreiche Häfen der Adria, Nordafrikas,
der Levante und des Schwarzen Meeres bedient.
Nimmt man zu dieſer ſtattlichen Zahl der Ueberſeedienſte noch die
Hamburg=Rhein=Linie und die Hapag=Seebäderdienſt=G.m.b.H. hinzu, ſo
hat man einen Ueberblick über das Liniennetz der Hamburg=Amerika=
Linie erlangt. Für ſeinen weiteren Ausbau iſt durch die kürzlich
ab=
geſchloſſene Dollaranleihe von zunächſt 6,5 Millionen Dollar, die auf
zehn Millionen Dellar erhöht werden kann, die finanzielle Grundlage
vorbereitet worden. Die Anleihe ſoll zur Vergrößerung des Schiffsparks
dienen und wird der Geſellſchaft die Möglichkeit geben, in erweitertem
Maße dem Bedürfnis des deutſchen Ueberſeehandels und des
überſee=
iſchen Reiſeverkehrs Rechnung zu tragen.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Ebangeliſche Gemeinden.
Sonntag Eſthomihi, den 14. Februar 1926.
Stadtkirche: Samstag, den 13. Febr, abends 8½ Uhr: Andacht. —
Inntag, den 14. Febr., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
kutenſchläger. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht
öffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Kleber=
2. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Um
14 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Abends 5 Uhr:
dendgottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Mittwoch, den 17. Februar,
ends 6 Uhr: 1. Paſſionsandacht: „Jeſus auf dem Wege nach
Je=
ſalem” Pfarrer Vogel.
Schloßkirche, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
einberger.
Hemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, den 14. Februar, abends
2 49r: Männervereinigung der Lukasgemeinde: Stiftungsfeſt mit
Uſkaſiſchen und anderen Vorträgen /Teebewirtung), — Donnerstag,
12. Febr., abends 8 Uhr: Lichtbildervortrag von Studienrat Dr.
Eiker über: „Das Deutſchtum in Siebenbürgen”. Eintritt 30 Pfg.
er Reinerlös für kirchliche Zwecke,
Imtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Wagner.
Nartinskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarraſſi=
r Müller. Kollekte für Blitzenrod — Um 11 Uhr: Kindergottes=
Eaſt jur den Weſtbezirk. Pfarrer D. Waitz. — Abends 6 Uhr: Pre=
Bigortesdienſt. Pfarrer D. Waitz. — Mittwoch, den 17. Februar,
Ellds 8 Uhr, im Martinsſtift: 1. Paſſionsandacht. Pfarrer Beringer.
2hänneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
4½* —Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch, den 17. Febr.
„Eids 8 Uhr: 1. Paſſionsandacht in der Kirche Pfarrer Marx=
DEſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr: Haupt=
Esdenſt. Pfarrer Pabſt. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Fr Pabſt. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
AIEr. — Abends 8 Uhr im Gemeindehaus (Eichwieſenſtraße 3):
e Sachs=Abend, veranſtaltet von der evang. Jugendvereinigung.
N Fr 20 Pfg. Karten bei den Mitgliedern der Jugendvereinigung
Derrn Kirchendiener Kropp. — Mittwoch, den 17. Febr., abends
u in der Kirche: 1. Paſſionsandacht. Pſarrer Pabſt
Simnskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarr=
ien: Bendel. Kollekte für Blitzenrod. — Um 11½ Uhr: Kinder=
SDenſt. Pfarraſſiſtent Wendel. — Mittwoch, den 17. Februar,
4:1. Paſſionsandacht. Pfarrer Rückert
DE Pauluskirche iſt tagsüber zu ſtiller Andacht geöffnet.
Siſstirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
u L4 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evangel. Sonntags=
JEIn Cehriſtl. Verein junger Mädchen): Nachm. 4—5 Uhr: Ver=
Leitzhden. — Donnerstag, den 18. Febr., abends 8 Uhr: 1.
Paſſions=
ndacht.
Sſngel: Kirche in Eberſtadt: Vorm 10 Uhr: Gottesdienſt.
nralſſtent Hagel. — Um 11½4 Uhr: Kindergottesdienſt. —
Nach=
tick Tuhr: Bibelſtunde. — Montag, abends 8 Uhr:
Kirchenge=
ch rein. — Mittwoch, den 17. Februar, abends 8 Uhr: Frauen=
Li Der den Sbang. Schweſtern mit Andacht. — Freitag, 19. Febr.,
Hends 8 Uhr: Paſſionsandacht.
J B Gemeinde Traiſa: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
L 4 42r” Rindergottesdienſt. — Nachm. 11 Uhri Kindergutes.
dient der Kleinen. — Montag: E. J. G. Mädchenabend. —
Mitt=
woch: Bibelſtunde. — Donnerstag; E. J. G. Jungenabend. —
Frei=
tag: Singabend.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. —
Abends 8 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt in Waſchenbach. — Dienstag:
Kirchenchor. — Mittſpoch: Jungmädchenvereinigung.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebetsſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Semmel. Thema: „Sehet, wir gehen hinauf”
(Luk. 18, 31—43. — Abends 8½ Uhr: Deklamatorium des
Jugeni=
bundes: „Jugend” — Montag, abends 8 Uhr: Generalverſammlung.
— Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde (Kriegerdankbund),
— Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen,
— Donnerstag, abends 8½ Uhr: Elternabend. Sekretär Reimann=
Berlin. Thema: Die ſittliche Not unſerer Jugend”. — Freitag,
abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde und Bibelſtunde in der
Stadt=
mädchenſchule Beſſungen. Pred. Semmel. — Samstag, abends
8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. E. (Mühlſtr, 24). Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4¾ Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für Jungfrauen. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für
Jünglinge und Gebetsſtunde für Jungfrauen. — Mittwoch, abends
8 Uhr: Freundeskreis für Jünglinge. — Donnerstag, abends 8 Uhr;
Gebetsſtunde für Jünglinge. — Freitag, abends 8½ Uhr:
Freundes=
kreis für junge Mädchen. — Um 8 Uhr: Turnſtunde für Jünglinge
in der Turnhalle der Realſchule.
Vereinigung chriſtl. Eiſenbahner, Mühlſtr. 24. Samstag,
den 20. Febr., abends 6 Uhr: Verſammlung.
Thriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt, e. V.,
Alexander=
ſtr. 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, den 14 Febr., vorm.
9 Uhr: Morgenwache: Mark 8, 1—10. — Nachm. 2 Uhr:
Jugendab=
teilung. Fahrt nach Braunshardt. — Abends 8 Uhr: Familienabend,
Pfarrer Zimmermann: „Eindrück= aus dem Orient” (Lichtbilder),
— Montag, den 15 Febr., abends 8½ Uhr: Muſikübung, Klampfen
und Lauten, durch Herrn Umſonſt. — Dienstag, den 16. Febr., abends
8½ Uhr: Jugendabteilung: „Sünde und Strafe‟. — Abends 8½ Uhr
Sittlichkeitsvortrag: „Um unſere Manneskraft”. — Mittwoch, den
17. Febr., abends 81 Uhr: Sittli hkeitsvortrag: „Der junge MNann und
das Mädchen”. Referent: Sekretär Reimann=Nowawes. Beide
Vortrige im großen Feierabendſaal, Ecke Stiftſtraße und Meßplatz. —
Mittwoch, abends 8½ Uhr: Jugendabteilung. Gemütliches
Beiſam=
menſein, Fahrtenlieder. — Donnerstag, den 18. Febr., abends 8½ Uhr:
Familienbibelſtunde. Lehrer Spamer — Freitag, den 19. Febr.,
abends 8½ Uhr: Turnen in der Ludwigs=Oberrealſchule. —
Sams=
tag, den 20. Febr, nachm. 3 Uhr: Jungſchar. Spiel im Freien. Bibl.
Geſchichte: „Das Hochzeitsfeſt in Kana‟. — 5—7 Uhr: Uebung des
Hausorcheſters — Das Heim iſt außer Freitags und Samstags ab
7½ Uhr geöffnet: Sonntags ab 3 kihr.
Möttlinger Freunde=Kreis: Montag, abends 8½ Uhr, im
Feier=
abendſaal, Stiftſtraße 51: Bibelſtunde. Pfarrer Veller=Mainz=
Bretzenheim.
Chriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.);
Sonntag, vorm. 9 Uhr: Morgenwache. — Nachm. 2½ Uhr:
Spazier=
gang. Treffpunkt im Heim. — Abends 8½ Uhr: Fragenabend: „Der
junge Mann und die Bibel”. — Montag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtund:,
— Dienstag, abends 6½—81= Uhr: Turnen in der Turnhalle der
Müllerſchule. — Abends 8¾ Uhr: Poſaunenchor. — Mittwoch, abends
8 Uhr: Jugend=Bibelſtunde. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Männer=
chor. — Abends 8½ Uhr: Familien=Bibelſtunde. — Freitag, abends
8 Uhr: Leiter= und Helferverſammlung, — Samstag, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor. — Jeden Mittwoch von 5—7 Uhr; Jungſcharſtunden.
Singen, Spielen, Vorleſen, Andacht.
Katholiſcher Gottesdienſt.
Sonntag, den 14, Februar 1926.
St. Martinskapelle und Liebfrauenkirche.
Samstags und vor Feiertagen, nachm, von 5—7 und 8—8½ Uhr;
Beichtgelegenheit in der Martinskapelle,
Sonn= und Feiertags, vorm. 6½ Uhr: Beichtgelegenheit in der
Martinkapelle. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe ebenda. — Um 8 Uhr:
Heil. Meſſe mit Predigt ebenda. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit
Pre=
digt in Liebfrauen. — Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre in der
Martins=
kapelle. — Um 2½ Uhr: Andacht ebenda.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 14, Febr.)
vorm. 11¼ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 17. Febr., abends 8½ Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Freitag, den 19. Febr., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Svangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
14. Febr., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Evan=
geliſationsvortrag: „Gibt es ein Zu ſpät?‟. — Um 9 Uhr:
Jugend=
bund. — Donnerstag, den 18, Febr., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Pred. Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag;
den 14, Febr., vorm. 10 Uhr: Heiligungsſtunde, — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Jugendbund. — Abends 8 Uhr:
Evan=
geliſation. — Dienstag, den 16. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Kirche Feſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 14. Febr., vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule, — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
17. Febr., abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann
will=
kommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 14. Febr., vorm. 10 Uhr: Pred. Conrad: „Bekehrung
iſt noch niht Bewährung”. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nach=
Nachm. 5 Uhr: Evangeliſationsvortrag von Herrn Zimmermann. —
Abends 6½ Uhr: Jugendvereinsſtunde. — Mittwoch, den 17. Febr.;
abends 8½ Uhr: Geſangſtunde. — Donnerstag, den 18. Febr., abends
8½ Uhr: Bibelbeſprechung über das Thema: „Der Chriſt und die
Obrigkeit” nach Röm. 13, 1—7. — Voranzeige: Vom 22.—28. Febr.;
allabendlich 8½ Uhr: Evangeliſationsvorträge von Pred. Franz Kuhl=
Breslau. Jedermann iſt herzlich eingeladen und willkommen.
Methodiftengemeinde: Sonntag, den 14. Febr., nachm. 4 Uhr:
Gottesdienſt Heidelbergerſtraße 100.
Die Heilsarmee. Schulzengaſſe 3: Samstag, abends 8 Uhr:
Jugend=
berſammlung. — Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 7½ Uhr: Freiverſammlung
auf dem Marktplatz. — Um 8 Uhr: Kinderdemonſtration, geleitet von
Stabskapitän Schmidt. — Mittwoch und Freitag, abends 8 Uhr:
Oeffentliche Verſammlungen. Es ladet freundlich ein Kapitän Engel,
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag morgend
1o Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsver‟
ſammlung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung
— Freitag, abends 8½ Uhr; Heiligungsverſ. Adjudantin Land.
Seite 8
Samstag, den 13. Februar 1626
Nummer 44
Reich und Ausland.
Die Notgemeinſchaft der Deutſchen Wiſſenſchaft
verſammelte die Spitzen der Reichs= und Landesbehörden, führende
Parlamentarier und Wiſſenſchaftler in ihren Räumen im Berliner
Schloß, um durch einige Leiter der von ihr angeregten und Dank der
Hilfe des Reichstags in Angriff genommenen großen Volksaufgaben
die innere Begründung zu geben. Der Einladung war in erfreulicher
Weiſe Folge geleiſtet worden. Unter den Erſchienenen bemerkte man
den Reichskanzler, den Reichsminiſter Dr. Külz, vom Reichsminiſterium
des Innern ferne: Staatsſekretär Zweigert, Staatsſekretär Schulz,
Miniſterialdirekkor Gürich und Miniſterialrat Donnevert, vom
Reichs=
finanzminiſterium: „Miniſterialdirektor Lothholz und Miniſterialrat v.
Manteuffel, den Reichsſparkommiſſar Saemiſch, den
Reichstagspräſi=
denten Loebe, vom Preußiſchen Kultusminiſterium: Miniſter Dr.
Becker, die Generaldirektoren Dr. Kehr und Dr. Krüß ſowie die
füh=
renden Kulturpolitiker der großen politiſchen Parteien im Reichstage.
Geheimrat Schenck=Münſter bezeichnete es auf ſeinem Gebiet der Me=
tallforſchungen als die fundamentale Forderung, den metallurgiſchen
id wiſſenſchaftlich zu ergründen. Deutſchland, im Vergleich zu
Zuſtat
anderen Ländern erzarm, muß durch Veredelung der Metalle einen
Ausgleich ſchaffen. Prof. Nägel=Dresden referierte über die
wiſ=
ſenſchaftliche Entwicklung der Probleme der Kraftmaſchine. War
Deutſchland in der Vorkriegszeit in allen wiſſenſchaftlichen
Entwick=
lungsſtufen führend, ſo daß das Ausland von ihm Lizenzen nahm, ſo hat
ſich das Bild im letzten Jahrzehnt verſchoben. Wir dürfen nicht mehr
von den wiſſenſchaftlichen Erkenntniſſen der Vorkriegszeit zehren,
ſon=
dern müſſen neue Grundlagen ſchaffen. Auf Grund ſeiner auf
mehr=
jährigen Auslandsreiſen erworbenen Erfahrungen kennzeichnete
Ge=
heimrat Aſchoff=Freiburg als unſer einzig übrig gebliebenes
Macht=
mittel im Wettbeweub der Völker unſere kulturelle Grundlage, die nicht
wie die Ziviliſation kaufbar iſt. Alle Gebiete der Medizin, auf denen
wir bahnbrechend waren, bedürfen dringend und eiligſt nicht nur der
Sachmittel, ſondern auch vor allem der Unterſtützung des
wiſſenſchaft=
lichen Nachwuchſes. Hochöfen der wiſſenſchaftlichen Forſchung, die
ein=
mal erloſchen ſind, können nicht ſo leicht wieder angeblaſen werden.
Der Reichskanzler gab in warm empfundenen Worten ſeiner
Ueber=
zergung von der hohen Bedeutung der wiſſenſchaftlichen Forſchung
Ausdruck. Wenn er dabei Bedenken äußerte, daß die neuen
Auf=
gaben der Notgemeinſchaft die Naturwiſſenſchaften zu ſtark in den
Vor=
dergrund ſtellen und die Mobilmachung aller Geiſteskräfte, die uns aus
eigener Kraft ohne Völkerbundshilfe möglich ſei, betonte, ſo konnte
ihm der Präſident der Notgemeinſchaft die Verſicherung abgeben, daß
die Geiſteswiſſenſchaften nach wie vor Gegenſtand beſonderer Sorge
der Notgemeinſchaft ſind, jedoch nicht wie gerade die
Naturwiſſen=
ſchaften für die Gemeinſchaftsarbeit der Forſcher verwertbar ſind,
ſon=
dern ſtärker dem wiſſenſchaftlichen Individualismus überlaſſen bleiben
müſſen. Die Ausführungen des Reichskanzlers hinterließen bei allen
Anweſenden den ſtärkſten Eindruck. In launigen Worten bat
Geheim=
rat Haber die anweſenden Vertreter des Reichsfinanzminiſteriums,
bei Prüfung kultureller, ſpeziell wiſſenſchaftlicher Anforderungen,
Ver=
gleiche zu anderen Etatspoſitionen zu ziehen und gerade der
Notge=
meinſchaft die für die Gemeinſchaftsarbeiten erbetenen Mittel, die
ent=
ſprechend der wirtſchaftlichen Vertruſtung Erſparniſſe herbeiführen,
nicht zu verſagen.
* Der Frankfurter Autodroſchkenbetrieb.
S. Frankfurt a M. Die Zahl der Frankfurter Autodroſchken
hat ſich in letzter Zeit ſo vermehrt, daß die Lage der Droſchkenbeſitzer
und Fahrer ſehr ſchwierig geworden iſt. Waren im Vorjahre nur
100 Droſchken im Betrieb, ſo iſt dieſe Zahl jetzt auf 180 angewachſen,
während andererſeits der Bedarf nachgelaſſen hat, da die wirtſchaftlichen
Verhältniſſe es immer weniger Leuten erlauben, für kürzere Strecken ein
Automobil zu nehmen. Die Einrichtung von Kleinautos zu
Droſch=
ken mit niedrigerem Fahrpreis, die in vielen anderen Großſtädten des
Reiches eingeführt wurde, iſt in Frankfurt abgelehnt worden, da
ſich hierdurch die Lage noch weiter verſchlechtern würde. Ein
Droſchken=
fahrer macht heute in Frankfurt durchſchnittlich ſechs Fahrten täglich.
Die Geſamteinnahme von ungefähr 15 Mark iſt nach Abzug der
Be=
triebskoſten allerdings gering, auch für den Fahrer, der als Lohn nur
15 Prozent der Einnahme erhält.
* Frankfurter Chronik.
S. Der Zuſchneider M. hatte im Kriege als Bombenwerfer auf
einem Zeppelinluftſchiff die gefährlichen Fahrten nach England und
anderen Gegenden mitgemacht und ſich hierbei mehrfach ausgezeichnet.
Durch den Tod ſeiner Frau war der ſonſt arbeitſame Mann auf die
ſchiefe Bahn gekommen, und ſchon im Vorjahre ſtand er wegen
mehr=
facher Betrügereien vor Gericht, erhielt Bewährungsfriſt und
hatte ſich jetzt im wiederholten Betrugsfalle zu verantworten. Er wurde
zu fünf Monaten Gefängwis verurteilt. — In Berlin unterſchlug
eine junge Buchhalterin den Betrag von 8500 Mark. Sie fuhr mit
ihrem Geliebten nach Frankfurt, mietete ſich in einem erſten Hotel ein
und beſuchte ſo lange die hieſigen Maskenbälle, bis die Polizei das
Pärchen verhaftete, das von dem unterſchlagenen Gelde nicht mehr
viel bei ſich hatte. — Ein Viehhändler, der zum Viehkauf nach Frankfurt
gefahren war, verlor in der Bahn ſeine Brieftaſche mit 1100
Mark, die nicht wieder herbeigeſchafft werden konnten. — Der deutſche
Handelsattaché in New York, Dr. v. Wülfäng, wird am 16. und
17. Februar in der Neuen Börſe Sprechſtunden für die Firmen
abhalten, die am Handel mit Amerika intereſſiert ſind. — Die
Ar=
beitsmarktlage hat ſich in Frankfurt wieder verſchlechtert.
In der vergangenen Woche haben ſich auf dem Arbeitsmarkt 25 117
Arbeitsloſe gemeldet. — Es kann mit Beſtimmtheit damit gerechnet
werden, daß zum Frankfurter Polizeipräſidenten der
Land=
rat des Kreiſes Höchſt Zimmermann, ernannt wird, der aus der
ſozialdemokratiſchen Arbeiterbewegung hervorgegangen iſt. — Die
Handwerkskammer weiſt erneut darauf hin, daß es verboten iſt
Lehr=
linge einzuſtellen, wenn nicht die Meiſterprüfung abgelegt iſt. Einem
Autoſchloſſer, der entgegen dieſen Beſtimmungen junge Leute
einge=
ſtellt hatte, wurden die Lehrlinge zwangsweiſe fortgenommen und
außerdem wurde er zu einer Geldſtrafe von 70 Mark verurteilt.
Zum Exploſionsunglück in München.
TU. München. Der im Zuſammenhang mit der Exploſion
ſtehende Desinfekteur wird von der Polizei ſolange in Haft
behalten, bis feſtſteht, daß das Unglück kein Menſchenopfer gefordert
hat. Wie jetzt endgültig feſtſteht, ſind bei der Exploſion ſechs
Per=
ſonen ſchwer und zwölf leicht verletzt worden, ungeachtet einer großen
Zahl von Perſonen, die nur Schnittwunden, Verbrennungen uſw.
da=
vongetragen haben.
Vier deutſche Oſtſeedampfer vermißt.
Berlin. Wie die B. Z.” berichtet, herrſcht über das Schickſal
von vier deutſchen Dampfern, die am Sonntag und Montag in
Stock=
holm erwartet wurden, Ungewißheit. Es handelt ſich um die Bremer
Dampfer „Ceres” und „Vulkan” und um die Dampfer „Nürnberg”
und „Indalſälven”. Man hofft, daß die Dampfer im Eiſe feſtſitzen.
Bisher wurden ſie aber von Flugzeugen vergeblich geſucht.
Ein Maſſenmörder aus dem Zuge geſprungen.
Berlin. Der polniſche Arbeiter Emil Kowalczek, dem
zahlreiche Kapitalverbrechen und einige Morde nachgewieſen ſind und
der in Neuſtettin verhaftet worden war, ſollte von einem Landjäger
und einem Beamten der Berliner Mordkommiſſion von Berlin, wo
er vom Erkennungsdienſt gemeſſen worden war, nach Oſterburg
ge=
bracht werden. Trotz der ſchweren Feſſeln gelang es Kowalczek, kurz
vor der Station Seehauſen die Abteiltür zu öffnen und ſich aus dem
fohrenden Zuge zu ſtürzen. Die Beamten zogen die Notbremſe und
fauden den Verbrecher bewußtlos auf. Er hatte ſchwere innere
Ver=
letzungen und eine Gehirnerſchütterung erlitten und wurde in einem
Auto in das Gefängnis nach Oſterburg gebracht.
* Rennwetten mit nicht vollgezahltem Einſatz.
Kläger verlangt vom beklagten konzeſſionierten Buchmacher T. in
Dresden Auszahlung von 2650 G.=Mk. als Teil eines Gewinnes von
3100 Mk., der durch das Pferd „Fridolin”, beim Dresdener Nennen
(5. April 1924) zugunſten Klägers hereinkam. Als Einſatz war für
mehrere Rennen insgeſamt 1100 G.=Mk. zu zahlen. Davon ſind bar
bezahlt worden 350 G.=Mk., für 700 Mk. wurden, am 4. April 1924
2 Schecks ausgeſtellt, die aber bei Vorlegung am 5. April nicht eingelöſt
wurden, reſtliche 50 G.=Mk. blieben unbezahlt. Beklagter behauptet,
die Wetten ſeien unter der Bedingung abgeſchloſſen worden, daß
die Schecks vor Beginn der Rennen eingelöſt würden. Kläger,
der im Beſitze der Wettſcheine iſt, beruft ſich auf § 4 Abſ. 2 des
Renn=
wett= und Lotteriegeſetzes vom 8. April 1922. Dort heißt es: „Iſt der
Wettſchein ausgehändigt, oder die Wette in das Wettbuch des
Totali=
ſators eingetragen, ſo iſt die Wette für den Unternehmer des
Totali=
ſators verbindlich.” Zwei Inſtanzen haben Beklagten zur
Zah=
lung verurteilt. Reichsgericht hat aufgehoben und zurückverwieſen.
„Mit der in 8 4 Abf. 2 des Rennwett= und Lotteriegeſetzes feſtgeſetzten
Verbindlichkeit des Inhabers des Totaliſators oder des Buchmachers iſt
nur eine klagbare Verbindlichkeit des Wettunternehmers im
Gegenſatz zu 8 762 Abſ. 1 Satz 1 BGB. gemeint, der nicht konzeſſionierte
Wetten für nicht verbindlich erklärt, ſodaß dieſe Wetten nicht
einklag=
bar ſind. Dagegen ſoll durch das Rennwettgeſetz nicht ausgeſprohen
werden, daß der Wettſchein unbedingt zur Auszahlung des
Ge=
winns verpflichtet. Vielmehr können die Parteien bei konzeſſionierten
Rennwetten ſehr wohl freie Vereinbarungen treffen, wonach
die Verbindlichkeit für gewiſſe Fälle (unvollſtändige Zahlung des
Ein=
ſatzes uſw.) nicht gelten ſoll. Solche Vereinbarungen können auch
mündlich getroffen werden. Die zweite Inſtanz hätte auf die bezüglichen
beklagtiſchen Behauptungen eingehen müſſen. Zutreffend hat dieſe
dagegen angenommen, daß der Wettunternehmer von dem Gewinn nur
den für das gewinnende Pferd geſtundeten Eiſatz abziehen darf, nicht
auch andere geſtundete Einſätze des Gewinneus.
Der ſpaniſche Südamerikaflug.
Madrib. Kurz nach der Ankunft des Mafors Franco in
Buenos Aires, hatte König Alfons, der ſich zurzeit in Malaga
befin=
det, mittels des ihm zur Verfügung geſtellten italieniſchen Kabels eine
Unterredung mit Franco, der ihm intereſſante Einzelheiten des Fluges
mitteilte und die tadelloſe Beſchaffenheit ſeines Apparates hervorhob.
Der König beglückwünſchte Franco und ſeine Begleiter zu dem
erfolg=
reichen Flug und teilte ihnen mit, daß er alle drei zu Hofkämmerern
ernannt habe und den Mechanikern andere beſondere Ehrungen
er=
weiſen werde. Preſſetelegramme berichten über den äußerſt
begeiſter=
ten Empfang der Flieger in Buenos Aires. Der ſpaniſche
Außen=
miniſter erklärte einem Zeitungsvertreter, die ſpaniſche Regierung ſehe
dieſen Flug als Ausgangspunkt zur Herſtellung ſchnellerer
Verbin=
dungen mit Amerika an, zunächſt für die Beförderung von Poſt und
Zeitungen.
Einem Teil unſerer heutigen Landauflage (mit Poſt) liegt
Beilage der Hanſa=Drogerie, C. W. Ritſert. (Julius Adel=
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11. Februar fielen: 8 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 56 018,
81 179, 193 509, 202 026; 8 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 202 115,
248 253, 288 494, 292 885; 10 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 58 030,
129 771, 171 081, 191 480, 217 576; 44 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr.
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142 411, 142786, 156 688, 175 740 192 637, 198 415, 200 744, 214 940,
218554, 241 424, 270 315, 274 726, 296 399; ferner 78 Gewinne zu
500 Mark und 148 Gewinne zu 300 Mark.
In der
Nachmit=
tags=Ziehung fielen: 2 Gewinne zu 25 000 Mk. auf Nr. 38 258;
2 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 90 755; 8 Gewinne zu 3000 Mk. auf
Nr. 12064, 118 246, 120 048, 220 761; 10 Gewinne zu 2000 Mk. auf
Nr. 7943, 30 867, 110 192, 159 065, 215 123; 24 Gewinne zu 1000
Mk. auf Nr. 8593, 13 531, 40 630, 54 231, 54 460, 63 298, 68 170,
101 316, 191 276, 240 530, 264 462, 283 412; ferner 78 Gewinne zu
500 Mark und 226 Gewinne zu 300 Mark. — Im Gewinnrad
verblieben: 2 Prämien =zu je 500 000 Mk. 2 Gewinne zu je
500 000 Mk., 2 zu je 75 000 Mk., 2 zu je 50 000 Mk., 6 zu je 25000 Mk.,
34 zu je 10 000 Mk., 88 zu je 5000 Mk., 224 zu je 3000 Mk., 398 zu
je 2000 Mk., 810 zu je 1000 Mk., 2278 zu je 500 Mk. und 5214 zu
je 300 Mark.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Sonnabend, 13. Febr. 3.30—4: Jugendstunde, Liederrorträge Frankfurt
Schulen: Bismarek-Mittelschtlg. Ernste Flänge. 4.15—5.45: Hauzo
Zu Wagners Todestag (gest. 13. Februar 1883). Hans Brandt, Tenor.
Dr. Herten. 1. Trauermusik bei Siegfrieds Tode aus „Götteräämm
2. Fant. Tristan und Isolde‟. 2. Siegmunds Liebeslied aus „Walkür
4. Siegfried-Idrll. 5. Vorspiel Meistersinger”. 6. Waltbers Traumlieder 7
„Meistersinger” 7. Wotans Abschied und Feuerzauber aus „Walkire
+ 5.45—6.15: Lesestunde für die reifere Jugend: „Meister Reinecke‟"
Carl Ewald. X 6.15—6.45: Stunde des Südwestdeutschen Radiokl,
X 6.45—7.05: Zwanzig Minnten Umschau über die Fortschritte in Wisse
und Technik. * 7.05—7.15: Briefkasten. X 7.15—7.45:
X 7.45—8.15: Stunde des Frankf. Bundes für Volksbildung. V
Henriette Fürth. X 8.15—9.15: Ubertragung von Cassel. R 9.15-
Heiterer Abend. Elisaheth Friedrich, Sopran; Alois Resni, Tenor.
* Bis 12: Vbertragung von Berlin: Tanzmusik der Berliner Funkkapelle,
Stuttgart.
Sonnabend, 13. Fchr. 2: Schallplattenkonzert. X 3: s Gretle
Strümpfelbach erz. X 4.30: Tanzmusik. Mitw.: Jazzbandkapelle
Philharmon, Orch.; Frau Helene Brandt-Schüle; H. Werder. F 6.
Dramaturg. Funkstunde (Oper). X 7: Helmut Hauri: Erinnerungen
Erlebnisse r. meiner Brasilienreise I. X 7.30: Morse-Kursus.
Kammervereinigung d. Philharmon, Orch.: Sonate für eine V
(Händel); Sonate Nr. 2 für Violine u. Klavier (Weiner); Streichgug
in E-dur (Mlozart). Ausf.: Prof. Indig (Viol.). Frau B Indig
Konzertm Heß (Bratsche), Konzertm. Weil (Cello), A. Haagen
X 9.30: Funkbrettl. Mitw.: Kitty Rolfen, Martha Rubly (Zürie
Hansi, Fr. Forster, F. Künstner, K. Raymer, C. Struve, Ru
Einzug d. Gäste in der Wartburg a. „Tannhäuser‟ (Wagn
leben (Joh. Strauß); Zwei verdrelte Gedichte Das Trampeltier
Komm her, du mein herziges Mädel a. „Walzertraum” (Strauß
junge Mädchen träumen (Nelson); Schlösser, die im Monde
(Linke); Paraphrase über „Walthers Preislied‟ (Wagner-Witte
Zauberlied (Mever-Hellmund); Amora, Der Engel als Dienstt
(Spitteler); Fingerhütehen (Nlever); Our. „Zehn Mädchen und
Mann” (Suppé). Graf Ladislaus. Sketsch von Zeska. Melodie
„Sybill” (Jacoby); Batavia-Foxtrott (Künecke); Die geteilte Wall;
(Karl Ettlinger); Tango Rere (Stolz); In Wien gibts mauch Finziges
Gasserl (Malderen); Das kannst du deiner Großmama erzählen (Ros
Im Hotel zu den drei Quasten (Rebner): Mlit mir kannst du’s ja m
(Hirsch),
Berlin.
Sonnabend 13. Fehr. 3.45: Esperanto. X 4.30—6: Funkkapelle. Prage
Seeteufel. — Rubinstein: Our. „Dimitri Donskoi‟ — Bizet: TA4rlésienne.
— Wesly: Flitterwochen. — Toshitoma: Lied der tausend Vögel. —
Kahnt: Künstler-Romanze. — Mannkred: Opernabend, Melodienkranz. —
Lehär: Gern hab’ ich die Fraun geküßt, Lied aus „Paganini”. X 6.05:
Dr. Stein: „Zu der Übertragung aus der Staatsoper am 14. Februar‟
X 6.45: Medizinisch-hygienische Plauderei (San.-Rat Dr. Frank). X 7.15:
Reichsbahurat Dr. Schulty: „Die Güterwagenverteilung bei der
Reichs-
bahn”. X 7.45: Geh. Reg-Rat Dr. Miethe: „Additive Dreifarbensrnthese
auf plotographischem Wege‟, X 8.30: Sendespiele: „Die große Stunde‟‟
Kammerspiel von Karl Tietsch. Personen: Leva 17 Jahre: Gretel
Jacobsen; Rui, 19 Jahre: Erwin Faber. Handlung im Sprechzimmer eines
Blindenarztes. X 9—10: Kunterbunt: Holzmann: Blackberries — Berliner
Tppen (Seuta Söneland). — Die Grottkauer Kirmeß (schlesisch); Der
Herrgott auf’m Baum (sttddeutsch); Schön ist das Soldatenleben (
süd-
deutsch) Emil Kühne, Lieder zur Laute). — Bendix: Tanz der
Der-
wische. — Berliner Typen (Senta Söneland). — Vischer: Merkwürdiges
Strakgerielt, Schauerhallade: Die Arbeet (aus Berlin) (Emil Kühne). —
Lehär: Wir geben ins Theater, Tanzlied aus „Paganini”, X 10.30—12:
Tanzmusik. — Königswusterhausen. 3.30: Prof. Dr. Amsel,
Oberschullehrer Westermann: „Einheitskurzschrikt”, X 4: C. Alfieri, Frl.
G. van Lyseren: Spanisch f. Anfänger. X 4.30: Rechtsanwalt Dr.
Mar-
garete Berent: „Mutter und Kind, Erläuterungen zum Familienrecht”.
Tageskalender für Samstag, den 13. Februar 1926.
Landestheater Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 10 u.
zum Beſten der Wohlfahrtseinrichtungen der Genoſſenſchaft
De=
ſcher Bühnenangehöriger: „Lumpazivagabundus.” — Klein,
Haus nachm. 3 Uhr, Samstags=Fremdenmiete, 5. Vorſtellur
„Don Pasquale‟. — Abends 7½ Uhr, Ende 10½ Uhr, Zuſe
miete V (10): „Datterich.” — Orpheum, abends 8 Uhr: Ner
karnevaliſtiſcher Spielplan. — Karneval=Geſellſcha
Narrhalla”, abends 8.11 Uhr, im Städt. Saalbau: Ju
läums=Geſellſchafts=Maskenball. — Bürgerverein. Darmſta
abends 8.11 Uhr, in der „Vereinigten Geſellſchaft”: Maskenball.
Sängerluſt, im Mathildenhöhſaal: Familien=Maskenball.
Einigkeit, abends 8.11 Uhr, im Chauſſeehaus: Maskenball.
Liederkranz, abends 8.11 Uhr, in der Turnhalle am Wog
platz: Maskenball. — Schmetterlingsklub, abends 8.11 u
im Rummelbräu: Maskenball. — Radfahrerverein Fo
tung abends 8.11 Uhr, im „Perkev”: Maskenball. — Geſan
verein Teutonia, abends 8.11 Uhr, in der Ludwigshal
Obergaſſe 12: Maskenball. — Kaffeehaus „Zur Oper
abends 8 Uhr: Karneval=Konzert mit Tanz. — Rheingau
Weinſtube, abends 8 Uhr: Großer karneval. Einzug. — Hote
Reſt. „Alte Poſt”: Großer karneval. Kappenabend.
Schloß=Kaffee, abends: Großes Karnevals=Konzert.
Sport=Kaffee: Großer Faſtnachts=Rummel. — Schütze
geſellſchaft Tell”, abends 8.11 Uhr, im Vereinslokal, E
Beck= und Soderſtraße: Großer karnevaliſtiſcher Kappenabend.
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lie
ſpiele.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Sonntag, den 14. Februar 1926.
(Nach der Wetterlage vom 12. Februar 1926.)
Mild, meiſt bedeckt, Nebelbildung, leichte Niederſchläge. — Obw
in unſerem Bereich die Temperaturen wenig gefallen ſind, hat
kalte Luft allgemein weiter an Raum verloren, ſo daß Deutſchland,
Ausnehme des Südoſtens, froſtfrei iſt. Da jetzt flache Tiefausläu
nach Deutſchland hereinreichen, ſo iſt damit zunächſt trübes, mill
Wetter, bei leichten Niederſchlägen gegeben.
Heſſ. Oeffentl. Wetterdienſtſtelle
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann.
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
Für die Herstellung guter Suppen gibt es viele Rezepte. Und doch verursacht ihre Auswahl häufg
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zerbrechen, weil ihre Zubereitung meist mühevoll und zeitraubend ist. Die erfahrene Hausfrau weiß sich aber
zu helfen: Aus MAGGlS Suppenwürfein bereitet sie ohne langes Zurichten, nur durch Kochen mit Wasser,
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Nummer 44
Samstag, den 13. Februar 1926
Seite 9
Sport, Spiel und Zurnen.
uar 194 1
Er
hr.
ehtzunzl 9
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Oaolino-Diener unentſchieden.
* Berlin, 12. Febr. (Priv.=Tel.)
Der Abend der Schwergewichte im Sportpalaſt am
Kaiſer=
amm brachte trotz hoher Eintrittspreiſe, wie das nicht anders
erwarten war, einen Maſſenbeſuch. Die Organiſation klappte
jesmal beſſer als beim letzten großen Boxkampftag.
Einge=
itet wurde der Abend mit einem 8Rundenkampf zwiſchen den
albſchwergewichten Max Schmeling (Köln) und
Diek=
ann (Berlin). Beide brachten 160 Pfund. Das Publikum
ahm an dem guten Durchſchnitt darſtellenden Kampf lebhaften
nteil. Beide Kämpfer zeigten ſich in den erſten Runden ſehr
orſichtig und gingen erſt in den Schlußrunden ſtärker aus ſich
eraus. Der Kampf endete unentſchieden.
Eine Ueberraſchung für alle Zuſchauer bot das zweite Treffen
viſchen Haymann (München) 170 Pfund und Mehling
Vürzburg) 161 Pfund. Man hatte unbedingt damit gerechnet,
aß der Würzburger, der vor noch nicht allzu langer Zeit gegen
reitenſträter knapp nach Punkten verlor, ſeinem Gegner
ge=
achſen ſein würde. Hahmann ſchlug aber Mehling in drei
unden vollkommen zuſammen. Als ſeine Ueberlegenheit in
er vierten Runde noch ſtärker wurde, warfen die Sekundanten
Tehlings das Handtuch um ihren Schützling, um ihn vor dem
o. zu bewahren.
Unter ungeheurer Spannung des ganzen Hauſes betraten
er ſpaniſche Meiſter Paolino und der deutſche
Meiſterſchafts=
iwärter Diener zum Hauptkampf den Ring. Das Treffen
viſchen beiden, die 190 Pfund brachten, nahm einen
über=
iſchenden Ausgang. Diener zeigte ſich ſeinem gewaltigen
Geg=
er nicht nur gewachſen, ſondern ſogar überlegen. Er bewies,
aß er tatſächlich die große deutſche Hoffnung iſt. Er zerſtreute
je Bedenken, daß er wegen ſeiner Unerfahrenheit in
inter=
ationalen Kämpfen die Siegeslaufbahn des Spaniers nicht
nterbrechen könnte. Paolino hatte ſeine ſchwere Not, ein
Un=
itſchieden zu erzielen. Diener hätte eigentlich einen Punktſieg
erdient gehabt. Er war dem Spanier körperlich und an
Schlag=
aft gleichwertig, techniſch ſogar überlegen.
Das Treffen ſetzte gleich lebhaft ein. Paolino verſuchte ſich
ununterbrochenen Schlagſerien, aber Diener deckte alles ſchnell
nd gewandt ab. Er blieb auch an Schlägen nichts ſchuldig.
ereits die erſten drei Runden ſahen Diener im Vorteil. In
er vierten Runde trat ſeine Ueberlegenheit klar zutage. In
er fünften Runde waren beide ſehr vorſichtig. Die ſechſte und
ebente Runde ſtellten einen ausgeglichenen Kampf dar. Diener
atte in der achten und neunten Runde wieder ganz
ausgezeich=
ete Momenie und konnte wiederholt ſehr gut landen. Die
tzte Runde brachte noch einmal von beiden Seiten lebhafte
ſchlagſerien, eine entſcheidende Wendung blieb auch jetzt aus.
as Punktgericht entſchied auf unentſchieden, da das Punkteplus
ierers nicht ausreichte, um einen Sieg zu rechtfertigen. Das
rteil wurde vom Publikum mit einem unbeſchreiblichen Jubel
ufgenommen. Diener iſt mit dieſem Kampf in die Reihe der
eſten europäiſchen Schwergewichte aufgerückt.
Fußball.
Sportverein Darmſtadt — V.f.B. Gießen,
Am morgigen Sonntag trifft die Ligamannſchaft des Sportvereins
auf dem Platze am Böllenfalltor auf die Ligamannſchaft des Vereins
für Bewegungsſpiele Gießen. Die Gießener
Bewegungs=
ſpieler ſind vielen Darmſtädtern ein alter Bekannter. Mancher früherer
aktive Darmſtädter Fußballer kämpfte während ſeiner Studienzeit in den
Reihen ihrer erſten Mannſchaft. Seit vielen Jahren ſpielt dieſe
Mann=
ſchaft bei den Verbandsſpielen des Weſtdeutſchen Fußballverbandes mit
wechſelnden Erfolgen in der Gauliga. In dieſem Jahre iſt ih= gelungen,
die Meiſterſchaft der Gauliga ihres Spielkreiſes zu erringen, ſo daß der
Verein vom nächſten Jahre ab in der Oberliga ſeine Spiele austrägt.
Die Mannſchaft iſt zurzeit ſtark genug, um der Liga des Sportvereins
den Erfolg ſtreitig zu machen. Beim Vorſpiel in Gießen gewannen die
Einheimiſchen nur knapp mit 4:3 Toren. Ueber den Ausgang des
morgigen Rückſpieles ſind die Meinungen geteilt. Auf alle Fälle iſt das
Spiel wert, durch zahlreichen Beſuch ausgezeichnet zu werden, um ſo
mehr, als Gießen beabſichtigt, ſeine Schlappe im Vorſpiel auszumerzen.
Die Liggerſatzmannſchaft des Sportvereins tritt im Verbandsſpiel gegen
den Sportverein Groß=Gerau an. Die zweite Mannſchaft ſpielt gegen die
erſte des Sportklubs Weiterſtadt ebenfalls auf dem hieſigen Platze. Die
Junioren des Sportvereins begeben ſich nach Frankfurk a. M., um gegen
die Junioren des dortigen Fußballklubs Eintracht ein Freundſchaftsſpiel
auszutragen. An Jugendſpielen trägt die Ia=Jugend des Sportvereins
ein Spiel gegen die la=Jugend der Sportvereinigung Arheilgen, die Ia
Jugend ein Spiel gegen die Jugend des Vereins für Raſenſpiele
Ger=
mania Pfungſtadt, die IIa=Jugend gegen die gleiche der Sportvereinigung
Arheilgen und die Ia=Schüler gegen die gleiche desſelben Vereins aus.
VfR. Darmſtadt.
Am morgigen Sonntag tritr VfR. mit ſeiner 1. Mannſchaft zum
drittletzten Verbandsſpiel an. „Eintracht‟ Darmſtadts junge Elf iſt der
Gegner. Alſo ein ſogenannter Lokalkampf? Im Vorſpiel ſiegte VfR.
mit 2:0 Toren. In der Zwiſchenzeit haben ſich die Raſenſpieler aber
ſehr gebeſſert. Eintracht war auch nicht müßig, ſo daß es morgen auf
dem VfR.=Platz (Exerzierplatz) 2,30 Uhr zu einem ſcharfen, ſpannenden
Kampfe kommen wird. Eintracht braucht noch dringend Punkte, um vom
Tabellenende wegzukommen, dagegen VfR. Punkte, um ſeinen Stand zu
verbeſſern. — Die 2. Mannſchaft der Raſenſpieler hat die 1. Mamſchaft
des beliebten Sportvereins Roßdorf vormittags 10,30 Uhr als Gaſt. —
Vor dem Spiele der 1. Mannſchaft ſtehen ſich die 1. Jugendmannſchaft
von Eberſtadt und VfR. im Verbandsſpiel gegenüber.
* Fußball im Odenwaldkreis.
Es geht der Meiſterſchaft entgegen in der Kreisliga. Nachdem
der Vorſonntag mit ſeinen beiden Spielen die Situation ſchon etwas
geklärt hat, dürfte die Entſcheidung ſelbſt bereits am konmenden
Sonn=
tag fallen. Der Favorit Sandhofen bezwang nach hartem Widerſtand
die Darmſtädter Union mit 3:1; die Darmſtädter hätten nach ihren
Leiſtungen ein noch knapperes Reſultat verdient. In Lampertheim
ge=
wann Olympia überraſchend hoch mit 6:2 gegen den Fußballverein
Wein=
heim. Dadurch hat ſich die Lage ſo geſtaltet, daß Sandhofen unbedingt
ſein letztes Spiel gewinnen muß, um mit dem knappeſten aller
Vor=
ſprünge, 1 Punkt, Meiſter zu werden, da Lampertheim bis auf dieſe
Diſtanz herankommen kann. Dieſe Entſcheidung ſoll am kommenden
Sonntag fallen. Sandhofen tritt in Weinheim gegen den
vor=
jährigen Meiſter, Fußballverein 09 Weinheim, an. Im Falle eines
Sie=
ges empfängt Sandhofen alſo als neuer Meiſter die Würde unmittelbar
aus der Hand des Altmeiſters. Zu gönnen wäre der Sandhöfer Elf der
Erfolg, der aber noch nicht einmal ſo ſicher erſcheint. Eine gewiſſe
Be=
ruhigung für Sandhofen dürfte es ſein, daß der hartnäckige Rivale
Lampertheim am kommenden Sonntag in Pfungſtadt gegen
Germania 03 antreten muß. Die Pfungſtädter ſind, mit kompletter
Beſetzung eine der ſtärkſten Mannſchaften des Kreiſes und hätten bei
regelmäßigem Antreten in dieſer Aufſtellung ebenfalls Anrecht auf den
Meiſtertitel, den ſie durch ihre Unbeſtändigkeit verſcherzt haben. Es iſt
bunchaus möglich, baß den in der letzten Zeit ſo überraſchend
erfolg=
reichen Lampertheimern am Sonntag in Pfungſtadt zum erſten Male
ein Halt geſetzt wird. Es kommt dabei ganz auf die Leiſtung der
Ein=
heimiſchen an. — Im dritten Spiel Olympia Lorſch gegen Union
Darmſtadt handelt es ſich für die Darmſtädter, die ihr letztes Spiel
austragen, um die Sicherung eines Platzes in der Kreisliga. Die
Unioniſten haben in der letzten Zeit nicht gerade glücklich gegen Lorſch
abgeſchnitten (7:2 und 7:3 verloren), doch iſt die Lage am Sonntag
abſo=
lut nicht ausſichtslos. Bei einigermaßen Anſtrengung können die
Punkte mit nach Darmſtadt wandern.
In der A=Klaſſe iſt vom Vorſonntag nur der 7:0=Sieg von
Haſſia Dieburg über Spielvereinigung Pfungſtadt noch nicht bekannt
ge=
worden. Auch hier geht es der Entſcheidung zu. Münſter führt noch
immer mit einem Punkt Vorſprung vor Viktoria Griesheim und ſollte
ihn auch beibehalten. Am kommenden Sonntag ſind folgende Treffen
fällig:
VfR. Darmſtadt—Eintracht Darmſtadt,
Germania Eberſtadt—Haſſia Dieburg,
Viktoria Griesheim-Boruſſia Dornheim,
Spielvgg. 06 Pfungſtadt—Sportverein Münſter,
Sportverein Groß=Gerau—SV. 98 Reſerve.
In den unteren Klaſſen iſt nur noch ein Treffen, Vgg. Weiterſtadt=
Braunshardt gegen Sportverein 98 II., angeſetzt. — Auch aus dem
Riedgau iſt nichts zu erfahren. Die Entſcheidung in der B=Klaſſe FV.
Seeheim—Alemannia Groß=Rohrheim, ſowie die Nachtragsſpiele der
A=Klaſſe ſind hier wegen unbeſpielbarer Plätze erneut verſchoben worden.
Als Bereicherung des Programms müſſen dafür aber die jetzt
wie=
der einſetzenden Meiſterſchaftskämpfe der Jugend erwähnt
werden, die in dieſem Jahre beſonders ſtarke Meldungen erfahren haben;
wohl der beſte Beweis dafür, daß ſeitens der Vereine den Jugendlichen
ſehr viel Intereſſe entgegengebracht wird. Es kann hier nicht im
beſon=
deren auf all dieſe Spiele hingewieſen werden, doch darf darauf
auf=
merkſam gemacht werden, daß von jetzt ab kein Sonntag ohne die
Jugendkämpfe ſein wird. Auch dieſe ſind regen Beſuches ſeitens der
Aelteren wert.
Gau Elfenz.
Auch in unſerem Gau iſt am vergangenen Sonntag der Meiſten der
A=Klaſſe nach hartem Kampf feſtgeſtellt worden. Gelang es doch der
Spielvereinigung Eberbach, ihren ſchwerſten Rivalen, Viktoria
Bammen=
tal, einwandfrei mit 4:0 zu ſchlagen, um ſich hiermit den Meiſtertitel
der A=Klaſſe 1925/26 zu erringen. Bammental in verſtärkter
Aufſtel=
lung, wollte ſich die Meiſterehre nicht entreißen laſſen, aber gegen die
techniſch gut ſpielende Elf von Eberbach war es machtlos. Dem
Schieds=
richter, Herrn Köhnlein von Wiesloch, können beide Vereine herzlich
danken für die einwandfreie Leitung dieſes ſchweren Ringens.
Mosbach hatte den Tabellenletzten Gemmingen zu Gaſt und
ge=
wann wie vorauszuſehen; Reſultat 6:1. Hirſchhorn konnte ebenfalls auf
eigenem Platze ſein letztes Spiel gegen Sinsheim mit einem 3:2=Sieg
beenden.
In der Klaſſe 4 II konnte ebenfalls die zweite Mannſchaft der
Spiel=
vereinigung Gberbach mit nur einem Verluſtpunkt gegen Bammental II.
die Meiſterehre erringen. Gberbach II. ſteht nach Beendigung der
Spiel=
ſaiſon 1925/26 mit 19 Punkten bei 10 Spielen und einem Torverhältnis
Kabe
von 53:13 an erſter Stelle als Meiſter.
Handball.
„Heſſen”, V. f. L.
Am kommenden Sonntag findet nachmittags 3 Uhr auf dem
Heſſen=
platz ein Freundſchaftsſpiel der 1. Mannſchaft gegen die gleiche des
V. f. L., Frankfurt, ſtatt. — Die 2. Mannſchaft ſpielt vormittags 11 Uhr
gegen die 2b=Mannſchaft des Sportvereins 98.
Athletik.
Athletenverein „Vorwärts” Groß=Zimmern-Athletik=Vgg. Bingen.
Am Sonntag, den 14. Februar, nachmittags 31 Uhr, findet in
Groß=Zimmern bei Karl Pullmann (Kaiſerſaal) der Entſcheidungskampf
in der Kreisliga zwiſchen obengenannten Rivalen ſtatt. Da Groß=
Zim=
mern ſowie Bingen beide Bezirksmeiſter ſind, ſind ſehr ſchöne und
tech=
niſche Kämpfe zu erwarten. Der endgültige Sieger iſt alsdann
berech=
tigt, um den Meiſtertitel von Süddeutſchland zu kämpfen. — Weiter
hat der Athleten=Verein „Vorwärts” die 1. Mannſchaft des Vereins für
Körperpflege Bieber zu Gaſt, welche mit der 2. „Vorwärts”=Mannſchaft
den Endkampf der Vorrunde in der B=Klaſſe auszutragen hat.
naden Amtsverkündigungen des Kreisamts
zrmſtadt und den Bekanntmachnngen des
Polizeiamts Darmſtagt.
Gefunden: 1 Elfenbeinbroſche (
Edel=
eiß). 1 weißes Kinderlätzchen. 1 goldene
roſche mit 3 kleinen roten Steinchen und
kleiner Perlenanhänger. 1 kurz. Doppel
blüſſel und Schrankſchlüſſel mit gelbem
riff. Eine Anzahl verſchiedene Schlüſſel
ſchwarzlackierte Radluftpumpe. 1 ſchw.
andtäſchchen mit Schlüſſel, Spiegel uſw.
helle Hornbrille. 1 Kraftwagennummer
. S. 196. 1 Damenſchirm. 1 br.
Herren=
lacéhandſchuh. 1 goldener Herrenring
z. G. L. mit rotem Stein. 1 grauer
ilzhut und 1 Spazierſtock. — Zugelaufen:
ſchwarz weiß=rotes Kätzchen. 1 jung. Fox.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
en Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
mSonntagsdienſt und in der Woche vom
. Febr. bis einſchließlich 20. Febr. den
achtdienſt die Merckſche Apotheke,
heinſtraße 9, und Beſſunger Apotheke,
Littmannſtraße 1.
Erwerbsloſenfürſorge und
Krankenkaſſen.
Gemäß § 34 der Reichsverordnung
om 15. Oktober 1923 in der Faſſung
om 16. Februar 1924 ſind auch für
Fe=
ruar 1926 bis auf weiteres an
Bei=
agen zur Finanzierung der
notwen=
igen Koſten des Arbeitsnachweiſes und
er Erwerbsloſenfürſorge zu erheben:
72o des jeweiligen Grundlohnes.
Beitragspflichtig ſind die
Arbeitneh=
ſer, die auf Grund der
Reichsverſiche=
ingsordnung oder des
Reichsknapp=
haftsgeſetzes für den Fall der Krankheit
ltichtverſichert ſind, und ihre
Arbeit=
eber. Arbeitgeber und Arbeitnehmer
jagen den Beitrag je zur Hälfte.
Hinſichtlich der Abführung der
Bei=
age an die Krankenkaſſen und die
Seterleitung der eingegangenen Beträge
E die Kaſſe des Arbeitsnachweiſes bleibt
3 bei dem bisherigen Verfahren. (st2292
Darmſtadt, den 10. Febr. 1926.
deffentlicher Arbeitsnachweis fur
Stadt und Kreis Darmſtadt.
D0lderſteigerang M. 3.
Fkeitag, den 19. Februar 1926,
DEm. 10 Uhr, zu Burg
Franken=
ein aus Forſtort I Frankenſtein, Abr. 4,
Schindkaute, in der Nähe der Straße
kühler Grund—Nieder=Beerbach:
Scheiter: Buche 262, Kirſchbaum 2;
Knüppel: Buche 119, Eiche 5: Knüp=
Pekreiſig: Eiche 3; Gewöhnliche
Reiſig: Buche 2250 Wellen; Stöcke:
Buche 48.
Blau unterſtrichenes Holz wird nicht
erſteigert. Auskunft bei Herrn Förſte.
lander, Forſthaus Sommersgrund
ei Eberſtadt, Telephon 252.
(2290
Eberſtadt, den 11. Febr. 1926.
Heſſ. Forſtamt Eberſtadt.
(Nutzholz.)
Mittwoch, 17. ds. Mts., von
vorm. /10 Uhr ab, werden in der
Turnhalle am Woogsplatz hier aus
den ſtädtiſchen Förſtereien
Beſſun=
ger Tanne (Abtlg. 18, 19, 24a Abtrieb),
Bürgertanne (Abtlg. 22 und 30
Ab=
trieb) u. Beſſunger Laubwald (
Hin=
ter den Erlen 10a) verſteigert:
1 Kiefer I. Kl. 1,70 fm, 7 II. 7,78
fm, 20 III. 15,62 fm, 53 IV. 24,26 fm,
239 V. 82,22 fm (I.—TV. Kl. in Beſſunger
Tanne, V. Kl. in Beſſunger= u.
Bürger=
tanne).
63 rm Kiefernutzſcheit, rund (
Bür=
gertanne, Abtlg. 22 und 30).
137 Fichte Va Kl. 89,21 fm, 157 Ib
Kl. 55,17 fm (Beſſunger Laubwald 10a).
Darmſtadt, den 11. Febr. 1926. (st223
Städt. Güterverwaltung.
Bekanntmachung.
Holzverſteigerung Nr. 6 vom
11. Februar d8. Js. iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können vom 15. ds.
Mts. ab bei den zuſtändigen Finanzkaſſer
und Untererhebſtellen eingelöſt werden
Überweiſung und 1. Abfuhrtag
Montag, 15. Februar 1926.
Darmſtadt, 11. Februar 1926.
Heſſ. Forſtamt Beſſungen.
Delp.
2259
Bekanntmachung.
Die Gemeinde Roßdorf hat einen
faſt neuen
10 Ps Drehſtrom=Motor
zu verkaufen. Schriftliche Angebote
wollen bis 20. If. Mts. an die
unter=
zeichnete Stelle abgegeben werden.
Be=
ſichtigung kann alltäglich Vormittags im
hieſigen Waſſerwerk erfolgen.
Roßdorf, den 11. Februar 1926.
Heſſ. Bürgermeiſterei.
Lorenz.
Samstag, den 20. Februar ds.
Is., nachmittags 3: Uhr, kommt im
Hotel Büchner zu König i. Odenwald
die Jagd in der Gemarkung Eichels auf
2263
9 Jahre zur Verpachtung.
Die Jagd umfaßt ca. 525 Morgen
Wald und 120 Morgen Feld und iſt vom
Bahnhof König etwa 10 Minuten entfernt.
Förſter Klinger zu Kirchbrombach i. O.
zeigt die Jagd auf Verlangen vor.
Neuſtadt i. O., den 10. Februar 1926
Fürftlich Erbach=Schönbergiſche Oberförſterei.
4.
Montag, den 15. ds. Mts., von
vorm. 9 Uhr ab, werden in der
Turn=
halle am Woogsplatz hier aus den
ſtädt. Förſtereien Beſſ. Laubwald
(Dieterſchlag 3a, 4a), Heiligkreuz
(Eichelacker 57) u. Beſſ. Tanne (
Köhler=
tanne 18, 24a) verſteigert:
378 rm Scheiter (239 Buche, 22
Eiche, 117 Kiefer);
241 rm Knüppel (85 Buche, 6 Eiche,
150 Kiefer):
15 rm Buchereiſigknüppel;
68 rm Kiefernſtöcke;
1355 Wellen (1055 Buche, 300 Kiefer).
Darmſtadt, den 9. Febr. 1926. (St. 2139
Städt. Güterverwaltung.
„I.
(Brennholz)
Donnerstag, den 18. Febr. 1926,
vorm. 9Uhr,werdenim „Fürſtenſaal”,
Grafenſtraße 20 zu Darmſtadt, aus dem
Domanialwalddiſtrikt Burgwald (Abtrieb
zur Starkſtromleitung) verſteigert: Nr.
482—706.
Scheiter Rm.: Kiefer 13; Knüppel
Rm.: Buche 2, Eiche 2, Kiefer 148;
Reiſig H. W.: Buche 4,50, Eiche 1,6(
Kiefer 73,60; Stöcke Rm.: 193.
Das Holz iſt vorher anzuſehen.
Nähere Auskunft durch Herrn Förſte=
Schimpf, Darmſtadt, Beſſungerſtr. 115.
Darmſtadt, 12. Februar 1926.
Heſſ. Forſtamt Beſſungen.
Delp
Am Montag, den 15. Febr. 1926,
nachmittags 2 Uhr, verſteigere ich in
Darmſtadt, Holzhofallee Nr. 11,
Train=
depot, Wagenhaus V, nach 88 1234—1240
B. G. B., öffentlich gegen Barzahlung
nachſtehende Gegenſtände:
Mehrere Holzbearbeitungsmaſchinen
wie: Bandſäge, Abrichtmaſchine,
Dicktenmaſchine, Kreisſäge,
Fräs=
maſchine, 1 großen und 1 kleinen
Leimofen, Schleifmaſchine.
Fournier=
preſſen, Bohrmaſchine, Schraubſtock,
Schränkmaſchine, 1 Motor 10,5 PS.,
1 Motor 3 PS, Feldſchmiede,
Schleif=
ſtein, Exhauſter, Preſſen,
Holzdämpf=
keſſel, Leimerwärmer, Feuerlöſcher,
ca. 20 Hobelbänke, Eiſenſäge, Zwingen,
mehrere Schränke, Holzſägen, eine
große Partie — ca. 6000 qm —
Fournierhölzer verſchiedener Holzart
Verſteigerung ſoll beſtimmt
ſtattfinden.
Glaſer,
Stellvertreter desGerichtsvollziehersPortner
2264
in Darmſtadt.
Stadtgeſpräch
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oval vorgebaute Mitteltür, fünf
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käſten, Ausziehtiſch u. 6 Stühle, kompl.
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einzelne
Schreibtiſche
äußerſt bill. abzugeb.
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L. Menger
Bleichſtr. 17. (2003a
Montag, den 15. Februar 1926,
vormittags 11 Uhr, ſollen auf dem
Hofe des Marſtallgebäudes,
Mathilden=
platz 17 dahier, acht ausgemuſterte
Land=
geſtütsbeſchäler, zwiſchen 9 und 14 Jahre
alt, darunter ein Geſpann ſchwerer,
gro=
ßer Füchſe, ein Geſpann ſchwerer Braune
und ein Geſpann leichter Braune,
geeig=
net als Arbeits= und Fuhrhalterpferde,
gegen gleich bare Zahlung öffentlich ver
(2153d
ſteigert werden.
Darmſtadt, den 8. Febr. 1926.
Heſſiſche Landgeſtüts=Direktion.
Schörke.
Freibank-
Schlachthof
Samstag vormittag
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„ Stock (*5063sgi
Liefer=Auto
10 Ztr. Tragfähigkeit,
z. verkauf. Zahlungs
erleichterung. Heinr
Müller,
Wilhelmi=
nenſtr. 35, I. (*5089sic
Achtung!
Verſchiebung einer Brennholzverſteigerung
des Forſtamts Mörfelden.
Die zu Montag, den 15. Februar 1926, angeſetz
geweſene Brennholzverſteigerung in Mörfelden in
Gaſthaus „Saalßau” bei Avemary mit Brennhol.
aus der Förſterei Sensfelder Tanne, Abteilung 6 und
Dürrholz, ſowie aus der Förſterei Schlichter, wird
auf Montag, den 22. Februar 1926, verſchoben.
Im übrigen bleibt es bei der bereits erlaſſenen
Be=
kanntmachung über die betreffende Verſteigerung.
Mörfelden, den 11. Februar 1926.
Heſſ. Forſtamt Mörfelden.
2264)
Werkſtatt
für Motor= u.
Fahr=
räder geſ. Vermieter
kann ſich ſtill od. tätig
beteiligen. Angeb. u.
L. 112 Geſchſt. (*5026
Berufst, ält. Dame ſ.
2 kl. unmöbl.,
frdl. Zimmer
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Hauſe. S.=O.=V.
be=
vorz. Ang. u. L. 116
an d. Geſchſt. (*5034
Beſchlagnahmefreie
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z. miet. geſ. Ang. u.
L. 110 Gſchſt. (*5017
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Ma=
thildenſtr. 55, II./5406
Arbeitsmarft und Wirtſchaftslage.
Arbeitsmarktlage und Beſchäftigung der deutſchen
Indu=
ſtrie haben ſich noch nicht weſentlich gebeſſert. War es
kenn=
zeichnend für die deutſche Wirtſchaft, daß ſich abnehmende
Abſatz=
möglichkeiten und zunehmende Schwierigkeiten in der
Beſchaf=
fung von Kapitalien nicht ſofort auf dem Arbeitsmarkt
aus=
wirkten, ſo kommt andererſeits die Bewegung auf dem
Arbeits=
markt, wenn ſie einmal rückläufig geworden iſt, nicht ſo ſchnell
zum Stillſtand. So zeigt ſich jedenfalls im Januar, daß die
Herabſetzung des Reichsbankdiskonts, das Flüſſigwerden des
Geldmarktes, die Möglichkeit, leichter Wechſelkredite zu
erhal=
ten, als dies noch vor Monaten der Fall war, eine entſcheidende
Entlaſtung des Arbeitsmarktes noch nicht auslöſte. Vorerſt
iſt, obwohl ſich bei den Arbeitsnachweiſen bereits von
verſchie=
denen Induſtriezweigen Bedarf an Arbeitskräften zu regen
be=
ginnt, noch die Zahl der Arbeitsloſen, allerdings in
verlang=
ſamtem Tempo, geſtiegen. Auch die Anzahl der Konkurſe hat
zugenommen, freilich insbeſondere im Handelsgewerbe, was
zif=
fernmäßig auf dem Arbeitsmarkt nicht ſo ſtark in Erſcheinung
tritt.
Auch nach den Einzelberichten, die aus der Induſtrie für
über 2 Millionen Beſchäftigte vorliegen, hat ſich die
Beſchäf=
tigung im ganzen noch weiterhin vermindert, ebenfalls im
Ver=
gleich zu vorher in verminderter Stärke. Von 3868
Unterneh=
mungen mit 1,47 Millionen Arbeitern und Angeſtellten liegen
dem „Reichsarbeitsblatt” vergleichbare Angaben über den
Be=
ſchäftigungsgrad im Januar 1926 und im Dezember 1925 vor.
In dieſen typiſchen Betrieben ſank die Zahl der Beſchäftigten
um etwas über 5 Prozent. In Betrieben mit ſchlechtem
Ge=
ſchäftsgang waren 66 Prozent der Beſchäftigten tätig,
gegen=
über 61 Prozent im Dezember. Im Vergleich zum Dezember,
der eine Zunahme des Anteils der Betriebe mit ſchlechtem
Ge=
ſchäftsgang von 52 Prozent auf 60. Prozent brachte, iſt diesmal
die ermittelte Zunahme von 61 auf 66 Prozent alſo etwas
ge=
ringer ausgefallen.
Oeuiſche Gold= und Silberſcheide=Anſialt
Frankfurt a. M.
Frankfurt a. M., 12. Februar.
An der heutigen G.=V. der Deutſchen Gold= und Silber
ſcheideanſtalt in Frankfurt a. M. waren 22 Aktionäre mit
13 557 600 vertreten. Nachdem dem Vorſtand Entlaſrung erteilt und die
vorgeſchlagene Gewinnverteilung aus einem Ge uinn von 1947385 Mk.
dahin genehmigt worden war, daß auf die Vorzugsaktien 6 Prozent und
auf die Stammaktien 7 Prozeut Dividende verteilt werden, wurden für
die auſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder neu in den Aufſichtsrat Herr
Georg v. Simſon (Darmſtädter Bank) und Freiherr v. Bethmann
ge=
wählt. Hinſichtlich der Ausſichten für das neue Geſchäftsjahr wurde
dar=
auf hingewieſen, daß man unter Berückſichtigung der gegebenen
Verhält=
niſſe mit dem bisherigen Ergebnis zufrieden ſein könne. Es ſeien
aller=
dings für den Wiederaufbau, namentlich den der Auslandsbedingungen
ziemlich bedeutende Aufwendungen zu machen. Aus der Verſammlung
heraus wurde um Auskunft eiber das Amerika=Guthaben der Geſellſchaft
erſucht. Die Verwaltung wies aber darauf hin, daß es nicht im Intereſſe
der Geſellſchaft läge, im jetzigen Augenblick darüver nähere Auskunft
zu geben. Uebrigens ſei der Geſellſchaft über dieſe Frage auch nichts
mehr bekannt als das, was in den Zeitungen darüber zu leſen
ge=
wpeſen ſei.
Konſervenfabrik Joh. Braun A.=G. in Pfeddersheim bei Worms.
Wie die Verwaltung in einem Zulaſſungsproſpekt zur Frankfurter Börſe
ausführt, können die Ergebniſſe für das Geſchäftsjahr 1925/26, das am
30. April endet, als bisher befriedigend angeſehen werden. Vorausſagen
über das Geſamtreſultat ließen ſich bei der gegenwärtigen Wirtſchaftslage
jedoch nicht machen. Ueber die Produktionsfähigkeit der Werke werden in
dem Proſpekr genaue Ziffern mitgeteilt, die nach den einzelnen Betrieben
ſubſtantiiert ſind. Das in der Gemeinde Pfeddersheim bei Worms
ge=
legene Fabrikgrundſtück hat eine jährliche Leiſtungsfähigkeit von 100 000
Zt. Gemüſe und Obſtkonſerven, 250 000 Ztr. Marmeladen und 5000 h1
Obſtweine. Das Braunſchweiger Fabrikgrundſtück erzeugt jährlich 3 Mill.
Kilodoſen Gemüſekonſerven, ſowie 50 000 Ztr. Halb= und Fertigfabrikate
(auch Obſtkouſerven). In den beiden vorgenannten Betrieben werden
als Stammperſonal etwa 45 Angeſtellte und 350 Arbeiter beſchäftigt.
Die Zahl der Arbeiter erhöht ſich in der Hauptfabrikationszeit (Frühjahr
bis Herbſt) auf das Doppelte. In dem 1923 übernommenen Werk Volkach
a. M. können jährlich 500 000 Doſen Obſt und Gemüſekonſerven
produ=
ziert werden.
Eine neue 10prozentige Pfandbriefferie an der Berliner Börſe. Die
Zulaſſungsſtelle der Berliner Börſe hat 10 Mill. GM. 10proz.
Gold=
hypothekenpfandbriefe Em. 40 der Preußiſchen Pfandbriefbank in
Ber=
lin, kündbar früheſtens zum 31. Januar 1931, zum Börſenhandel
zu=
gelaſſen. Bekanntlich ſollen von den Hypothekenbanken jetzt neue
10prozentige Emiſfionen nicht mehr ausgegeben werden. Immerhin iſt
es doch möglich, daß von den bereits vertauften Emiſſionen dieſer
Pfand=
briefart noch nicht börſenmäßig gehandelte Reihen zur Börſe eingeführt
werden. Bei der Berliner Zulaſſungsſtelle befindet ſich zurzeit noch ein
derartiger Antrag in Arbeit.
Kreuznacher Soolbäder A. G. in Kreuznach. Die Geſellſchaft, die mit
einem Aktienkapital von 1 440 000 RM. arbeitet, beruft eine H.V. ein,
auf deren Tagesordnung die Beſchlußfaſſung über die Schließung des
Bades ſteht. Dieſer Antrag iſt auf das Betreiben einer Schweizer Bank
zurückzufüihren, die ſich augenblichlich im Beſitze der Aktienmehrheit der
Soolbäder A.G. befindet. Sollte der Beſchluß zur Ausführung
gelan=
gen, ſo würde das eine Kataſtrophe für die Stadt Kreuznach bedeuten.
Preisermäßigung für Fordwagen. Wie nunmehr beſtätigt wird, haben
die Fordwerke eine nicht unweſentliche Preisermäßigung für eine Reihe
ihrer Automarken vorgenommen. Der Preis für Ford=Coupees wurde
um 29 Dollar per Wagen herabgeſetzt, für Ford=Tudors um 60 Dollar
und für Forders ſogar um 25 Dollar. Dagegen wurde der Preis für
Tourenwagen um 30 Dollar erhöht. Die Preiſe für Laſtwagen wurden
unverändert gelaſſen. Wie man hier annimmt, dürfte die Tatſach= der
Ermäßigung, die einen ziemlich ſtarken Eindruck macht,
Preisermäßigun=
gen auch bei der Mehrzahl der übrigen Autounternehmungen zur Folge
haben.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 12. Februar. Infolge der
neuer=
lichen Befeſtigung des Chicagoer und Liverpoler Produktenmarktes
er=
öffnete der hieſige Markt in etwas freundlicherer Haltung, ohne daß es
aber zu Preisbeſſerungen gekommen wäre. Weizen 26—26,25, Roggen
17,50, Sommergerſte für Brauzwecke 20—22,50, Hafer inl. 18,50—21,50,
Hafer ausl. —, Mais 18,50, Weizenmehl (ſüdd. Spezial) 40—40,50,
Rog=
genmehl 2,75—26, Weizenkleie 10—10,25, Roggenkleie 10,25.
Mainzer Produktenberichte vom 12. Februar. Weizen 25,75—26,25,
Roggen 17—17,25, Hafer 18,25—20,25, Braugerſte 20—21,25, Futtergerſte
15—17, Weizenmehl Spez. 0 41—41,50, Roggenmehl 26—27, Weizenkleie
fein 10,25—10,75, Weizenkleie grob 11,75—12,25, Roggenkleie 11—11,75,
Weizenfuttermehl 12,50—14, Malzkeime 14—16, Biertreber 17—17,50,
Kleeheu 8,50—9, Wieſenheu loſe 8—8,25, Wieſenheu gepreßt 9,
Maſchinen=
ſtroh 3,20, Drahtpreßſtroh 5—6, weiße Bohnen 26, Viktoria=Erbſen 35
bis 40, Haferflocken 38, Graupen (Baſis 4) 34,25. Tendenz: abgeſchwächt,
Berliner Produktenbericht vom 12. Februar. Im Anſchluß an die
Reaktion des Weltmarktes konnte ſich auch hier eine freundlichere
Stim=
mung durchſetzen. Das Angebot in Weizen auf prompte Verladung
blieb knapp und reichte nicht zur Befriedigung der von den Mühlen, den
Exporteuren und neuerdings auch den Reporteuren ausgehenden
Nach=
frage aus. Das Preisniveau erfuhr eine Erhöhung um etwa 2 Mark.
Weizen auf Lieferung war ebenfalls in den Eröffnungsnotierungen um
1,50 bis 2 Mark feſter gehalten. Prompter Roggen iſt genügend von
der Provinz angeboten und wird weiter von den Mühlen und zur
Re=
portage zu etwa 1 Mark höheren Preiſen gekauft. Das Exportgeſchäft
in dieſem Artikel hat ſich immer noch nicht beleben können. Roggen auf
Lieferung ſtellte ſich anfangs 1,50 Mark höher. Mehl war in den
For=
derung=n unverändert. Die Umſätze beſchränkten ſich auf nicht
über=
mäßige Bedarfskäufe. Hafer lag etwas freundlicher bei etwa 1 Maik
höherem Preiſe. Gerſte tendierte ziemlich unverändert.
Metalbank und Metallurgiſche Geſellſchaft A.=G.
Frankfurt a. M., 12. Februar.
Aus Kreiſen der Metallbank und Metallurgiſchen Geſellſchaft A.=G.
wird mitgeteilt, daß die Abſicht beſteht, einer außerordentlichen
Ge=
neralverſammlung der „Berzelius” Metallhütten=Aktiengeſellſchaft eine
Fuſion mit der Metallbank und Metallurgiſchen Geſellſchaft Aktien=
Ge=
ſellſchaft vorzuſchlagen, und zwar ſoll gegen je 4 Aktien von Berzelius
im Nominalwvert von 100 Rmk. eine Metall=Aktie im Nominalwert von
160 Rm. in Tauſch gegeben werden.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 12. Februar.
Nachdem ſchon an der Vorbörſe große Deckungs= und
auslän=
diſche Meinungskäufe ſich bemerkbar gemacht hatten, eröffnete der
offi=
zielle Verkehr auf weſentlich erhöhtem Kursniveau und nach einigen
Schwankungen blieben die höchſten Tageskurſe behauptet. Die glatte
Placierung der 6½proz, preußiſchen Schatzſcheine, die ruhigere
Beur=
teilung des deutſch=italieniſchen Zwiſchenfalles, der andauernde leichte
Stand des Geldes und ſchließlich die heutigen Aeußerungen über den
Montantruſt wirkten auf die Tendenz ſtimulierend, ſo daß die ſeit
einigen Tagen wieder reger gewordenen Baiſſiers ſich zur Eindeckung
ihrer Poſitionen veranlaßt ſahen. Sämtliche variablen Werte konnten
von der allgemein günſtigeren Tendenz profitieren, und auch der
Pfandbriefmarkt konnte ſeine Elaſtizität bei, merklichen
Kursbeſſe=
rungen zurückgewinnen. Das Intereſſe für Goldpfandbriefe iſt nach
den vorausgegangenen großen Kursſteigerungen dagegen etwas in den
Hintergrund getreten, da durch die Emmiſſion gleichartiger Werte in
den letzten Wochen das angebotene Material ſich doch weſentlich
ver=
mehrt hat. Ferner iſt wieder von einer ſehr feſten Tendenz für die
Vankaktien zu berichten, und konnten insbeſondere Deutſche Bank,
Diskentogeſellſchaft und Darmſtädter Bank mit reichlichen
Kursbeſſe=
rungen auftreten. Das ſchon ſeit einigen Tagen anhaltende
Kauf=
intereſſe für die Aktien der Bayeriſchen Hypotheken= und Wechſelbank
hat auch heute unvermindert angehalten. In der Hauptſache waren
es wieder provinzielle Käufe, die das verhältnismäßig kleine Angebot
ſchlank abſorbierten. Die ſeither in dieſem Papiere aufgenommene
Ware darf jetzt ſchon wohl als vollkommen placiert gelten, ſo daß einer
weiteren Aufwärtsbewegung dieſer Aktien keine ſachlichen und
tech=
niſchen Schvierigkeiten mehr im Wege ſtehen dürften. Der Kurs iſt
inzwiſchen nahe an den Parikurs herangerückt. Andere
Hypotheken=
banken mußten dagegen heute leichte Kursrückgänge über ſich ergehen
laſſen, ohne daß hierfür ſachliche Gründe angeführt werden können.
Auf dem fr uden Rentenmarkt waren heute Ungarn, Türken und
Mexikaner wieder bevorzugt. In informierten Kreiſen ſieht man den
Entſchließungen in Angora hinſichtlich der Wiederaufnahme des
Zin=
ſendienſtes mit großem Optimismus entgegen. Das ſpekulative
In=
tereſſe für deutſche Anleihen hat heute unvermindert ſeine Fortſetzung
gefunden. Auch der Kaſſamarkt verkehrte in feſter Haltung.
Nament=
lich einige Kaſſabanken hatten weſentliche Kurserhöhungen
aufzu=
weiſen. Der Geldmarkt war weiter unverändert leicht.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 12. Februar.
Die Mediovorbereitungen der Börſe haben anſcheinend in der
Hauptſache ihr Ende gefunden. Die Abgaben der Spekulation ſetzten
ſich ebenfalls heute nicht mehr fort, ſondern man ſchritt vielmehr zu
leichten Deckungs= und Nückkäufen. Die Stimmung war daher
zuver=
ſichtlicher, das Kursnivean durchſchnittlich um 1 bis 1½ Prozent
er=
holt. Das Hauptgeſchäft wickelte ſich weniger am Montanaktienmarkt
und am Schiffahrtsmarkt ab, als in Bankaktien, von denen
Darm=
ſtädter Bankaktien führten. Die Kriegsanleihe, 5proz. Reichsanleihe
hatte geſtrige Schwäche überwunden und zog ſprunghaft auf 0,400 an.
Die Schutzgebietsanleihe folgte dieſer Bewegung mit einer Beſſerung
auf 7.20 Prozent. Im ganzen fand die beſſere und feſtere Haltung der
Börſe in den letzthin erhofften neuen Publikumskäufen jedoch noch
keine Stütze, da der Ordereingang von auswärts verhältnismäßig
ge=
ring war. Um ſo mehr wirkte aber die ſehr leichte Veranlagung des
offenen Geldmarktes anregend. Der öffentliche Satz für tägliches Geld
iſt durch die außerordentlich ſchwierige Unterbringung der angebotenen
Beträge bereits auf 4½ bis 7 Prozent gedrückt worden. Monatsgeld
wird ſo gut wie überhaupt nicht umgeſetzt. Ebenſo fand am
Privat=
diskortmarkt zu dem offiziellen Satz gar kein Abſchluß ſtatt. Man
dürfte uicht fehlgehen in der Annahme, daß eine weitere beträchtlich=
Senkung der Privatdiskontnotiz erfolgen würde, wenn nicht von
Reichsbankſeite hiergegen Bedenken erhoben würden. Auch
Waren=
wechſel ſind zu dem Satz von 6½ bis 7 Prozent erhältlich. Am
Devi=
ſenmarkt lag die däniſche Währung ſehr feſt. London—Paris ſtellte
ſich auf 132, New York—Warſchau auf 7.40. Im einzelnen konnten
vom Montanaktienmarkt über die gewöhnlichen Beſſerungen hinaus
Ilſe um 3 Proz., Solinger um 2¾, Buderus-Bochumer, von denen
letztere gegenüber den übrigen Rhein=Elbe=Werten zurückgeblieben
waren um je 2½ Prozent anziehen. Von Kaliaktien verzeichneten
Weſteregeln, einen Gewinn von 3½. Von chemiſchen Werten lagen
Rüttgerswerke 31/ weniger. Auch Elektroaktien durchweg freundlich,
unter „Vorontritt von Siemens=Schuckert=Aktien. Am
Schiffahrts=
aktienmarlt ſtellten ſich größere Kauforders ein, ſo daß während der
erſten Stunde Deutſch=Auſtralier und Roland je 3 Prozent, Hapag 25ls,
Hamburg=Süd 2 gewannen. Am Bankaktienmarkt, der, wie erwähnt,
außerordentlich feſt verkehrte, zogen Barmer Bankverein um 2 Proz.,
Dresdener Bank ſpäter ſogar um 3, Dtſch. Bank um 2½4, Berliner
Handelsanteile 25/g, Diskonto 1½ Prozent an. Berliner
Hochbahn=
aktien infolge der Klageabweiſung der Stadt Berlin, trotz der
letzt=
tägigen Feſtigkeit, um ein weiteres Prozent geſteigert.
Privatdiskont, kurze und lange Sicht, 5½ Proz. Da das
Ge=
kehrs und nachbörslich taum noch Kursveränderungen ein. Die über die Errichtung einer Einigungsſtelle und eines Baukverkehrſchieds=
Grundtendenz war abbröckelnd bei größter Luſtloſigteit der Börſe. Zu
einer Spezialbewegung kam es in deutſchen Erdölaktien, die nach 88½
mit 93 ſchloſſen. Im übrigen hörte man nachbörslich: Mannesmann 86, Stuttgart=Cannſtatt, ſchließt mit einem Reingewinn von 669 000 Rm.
Harpener 110¾, Rheinſtahl 81½, Gelſenkirchen 88.5, Phönix
anleihe 0.386½, Schutzgebiet 6.85.
65.— 12. 2. Hemoor Zement 11. 2
149.— 12. 2. Augsb.=Nürnb.Maſck 32.— 74.375 Hirſch Kupfer 83.5 83.5 Bamag=Meguin 30.5 31.— Höſch Eiſen 8E.5 89.25 Berl. E. W. Vorzu 63.5 Hohenlohe Werke.. 11.75 12.75 Berlin. Karlsruhe Ind 66.25 68.75 Kahla Porzellan 50.5 51.— Braunkohlen=Briketts 102.— 101.— Lindes Eismaſch. 119.5 120.25 Bremer Bulkan.
Bremer Wolle 98,5 56.—
106.— Lingel Schuhe.
Linke & Hofmann 22.—
44.— 22.—
45.75 Teutſch.=Atlaut. Tel. 53.5 56. 25 L. Loewe & Co.., 128.25 141.25 Teutſche Maſchinen 49.5 51.— C. Lorenz 79.75 80.— Teutſch.=Nied. Tel. 11.— 11.125 Ndl. Kohle. 108.— 108.— Teutſche Crdöl ..... 86.— 91.25 Nordd Gummi. Teutſche Petroleum. 77.— Orenſtein. 72.5 75.— Tt. Kaliwerle .. 115.— 117.5 Rathgeber Waggon 35.— Tonnersmarckhütte. 56.— 57.— Rombacher Hütten 18.— 19.75 Tynamit Nobel. 84.5 88.5 Roſitzer Zucker . 70.— Elektr. Lieferung. 81.— 83.5 Rütgerswerke. 73.625 78.875 Farben=Ind. A.=G. 126.6es Sachſenwerk .. 52.— 53.5 G. Friſter ....." 3.125
30.— 3.125 Sächſ. Gußſtahl 51.— 51.75
88.— Caggenau Vorz. . . 31.— Siemen Glas 89.— Gelſenk. Gußſtahl .. 24.75 24.— Ver Lauſitzer Glat 86.— 88.— H. f. elektr. Untern. 129.125 130.— Volkſtedter Porzell. 31.— 34.— Halle Maſchinen . 1:0.25 1110.25 Weſtf. E. Langendreer 36.5 35.5 San. Maſch.Egeſt. 49.75 50.— 1 Wittener Gußſtahl 37.25 37.5 Eania Dampſch. 143.— Wanderer=Werke. 1108.— 110.—
Deviſenmarkt.
Amſterdam=N.
Buenos=Aires
Prüſſel=Antw.
Cslo ....
Kopenhagen
Stockholm . .
Helſingfors..
Italien ...
London
Neu=York.
Paris....
Schweiz.. . .
Spanien .....
11.
Geld
162.13
7712
1s.315
3534
vor 65
72351
15.552 1
15.33
21.4935
7.73
15 45”
30.735
59.181
2.
Brie
153.54l1
1.715.
85.59.
10k.330
17.5921
15.97
29.45
7.305
15.505
30 23,
59.30
12. 2.
1d. Brief
1.730 1.723 Prag.
13 11513.075 19.118/Budapeſt.
n2. 63/t 1 2.32 112.60 Zulgarien.
i9 551 19.530 Belgrad.
*0 350 23.754
4.795 4.207 Danzig
80.731 60.91
55 081 59.2Uruguah. ....
183,34158.56 WienD.=Oſtabt
45.64 85.86 Japan ... . . . .
96. 25 708.51l Nio de Janeiro
15.92 18.99Konſtantinopel
Liſſabon
15.77 15.36lUthen . ....
Kauada. . . . . ..
Von den ſüddeutſchen Waren=
und Produftenmärkten.
Mannheim, 12. Februar,
Die Tendenz der Weltmärkte für Getreide hat in dieſer Woche
ein=
ſtarke Abſchwächung erfahren. Mai=Weizen iſt in Chicago von 177
auf 1671/, Juli=Weizen von 155½/ auf 14934 Cents zurückgegangen. Auck
Liverpool ſandte täglich niedrigere Kurſe. Die Folge für unſeren
ſüd=
deutſchen Markt war, daß das Geſchäft ganz außerordentlich
zuſammen=
geſchrumpft iſt. Zu den niedrigeren Kurſen trat der Umſtand, daß die
Mühlen dauernd mit ſehr kleinen Vorräten arbeiten. Die zweite 6
die ihren auf dem Papier ſtehenden Nutzen hinwegſchwinden f
gegenüber früheren Käufen bereits in Verluſt ſteht, entſchloß
ſcharfen Realiſationen, was zur Folge hatte, daß man in der zweit
Wochenhälfte Ueberſeeweizen eif Mannheim billiger kaufen konnte,
al=
die direkten Angebote der überſeeiſchen Ausfuhrhäuſer eif Rotterdan
lauteten. Der Preisunterſchied eif Mannheim betrug etwa 30—40
Cent=
gegenüber der Rotterdamer Cif=Forderung. Das Angebot in
inländi=
ſchem Weizen konnte diesmal nicht als dringend bezeichnet werden,
immerhin haben auch dafür, wie für alle übrigen Getreidearten, die
Forderungen im Wochenverlauf 0,50—1,00 RM. die 100 Kg. nachgeg
ben. Badiſche und württembergiſche Weizen waren bereits bei 26,
bis 26,75 RM. erhältlich, für gute pfälziſche Weizen wurden 26,
27,00 RM., bezahlt, mitteldeutſche Weizen ſtellten ſich auf 27,75—3
Reichsmark, doch hab=n ſich darin Abſchlüſſe nicht vollzogen. Das Rogg
geſchäft war unbedeutend. Franko Mannheim war für inländiſchen
Roggen bereits bei 17,50—17,75 anzukommen. Südruſſiſcher Roggen,
70/71 Kg., war loko Antwerpen bei 10,75 Fl., bordfrei, tranſito, z.
haben. In Gerſte hat ſich das Angebot verſtärkt, ſo daß in Braugerſte
nur noch allerfeinſte Qualitäten einige Beachtung der Brauereien und
Mälzereien fanden. Dieſe Gerſten waren bereits zum Preiſe von 22
bis 23 RM. die 100 Kg., Parität Mannheim, erhältlich. Geringe und
mittlere Qualitäten blieben vollſtändig vernachläſſigt. Futtergerſte
wurde ab Regensburg und anderen niederbayeriſchen Stationen zu
zirka 15 RM. angeboten. Sortiergerſte von inländiſchen Mälzereien
war ſchon mit zirka 13 RM. die 100 Kg., Parität Mannheim, offeriert.
Hafer lag geſchäftslos, ausländiſche Ware rentiert nicht hierher. Die
offizielle Notiz blieb unverändert. Plata=Mais ging von 19,25 bis
19,50 auf 19 RM. die 100 Kg. mit Sack zurück. Rheinſchwimmende
Ware wurde mit 8,80 Fl. eif Mannheim angeboten; für jugoſlawiſche
Herkunft, deren Qualität nicht befriedigt, beſtand keinerlei Kaufneigung.
Das Mehlgeſchäft blieb ſehr klein. Es waren nur die Mühlen mit
Qualitätsware, die über einigen Abſatz zu berichten vermochten.
Ver=
langt wurden für die 100 Kg. mit Sack: Weizenmehl Spezial 0. 40 bis
40,50 RM. (Vorwoche 41—41,50 RM.), für Roggenmehl 70proz. 26 RM.
(27—27,50), für Roggenmehl 60proz. 27,50 RM. (28,50). Nachmehl und
Futtermehl nar je nach Qualität mit 15—16 RM. bzw. 11,50—12 RM.
die 100 Kg. zu haben. In norddeutſchen Mehlen lagen Angebote vor
Eam
Arnt
IaZu
aiß..
in Noggenmehl 65—70proz. zu 25,50 RM. und Roggenauszugsmehl zu
20,50 RM. eif Mannheim.
Der Futtermittelmarkt vermochte aus den im Norden Europas
ein=
getretenen Fröſten keinerlei Anregung zu ziehen. Kleie war von den
Mühlen mit 10—10,75 RM. zu haben, die zweite Hand gab noch unter
dieſen Preiſen ab. Auch in Futtermitteln vermochte ſich kein anſehnliches
Geſchäft zu entwickeln.
Der Malzverkauf iſt infolge weiterer Verbilligung für geringere
Sorten ſchvieriger geworden. Malz aus badiſcher, bayeriſcher und
frän=
kiſcher Gerſte iſt ab Verladeſtation mit 36—39 RM., je nach Ausbe
garantie, angeboten, während die großen ſüddeutſchen Fabriken f1
aus Ia Pfälzer Gerſte, mit 80proz. Ausbeutegarantie, 42 RM.
Kilogramm fordern. Brennmalz iſt mit 33—34 RM. zu haben. Tſch
ſlowakiſches Malz, aus mähriſcher Gerſte hergeſtellt, wurde franko Ege
verzollt, mit 43 RM. pro 100 Kg. offeriert. Für Hopfen hat ſich,
den Hauptmärkten ausgehend, die Stimmung etwas
abgeſchwä=
beſondere ſind mittlere und geringere Qualitäten um zirka 20—30 RM.
pro Zentner billiger erhältlich als in der letzten Woche. In Englaud
iſt das Hopfen=Einfuhrverbot aufgehoben worden. Da die engliſchen
Brauer vor dem Kriege mit Vorliebe baheriſchen Hoüfen für ihre
ſchwve=
ren Biere gekauft haben, iſt dieſe Maßnahme von nicht zu
unterſchätzen=
der Bedeutung für den deutſchen Hopfenmarkt, auch dann, wenn
ledig=
lich die ausländiſchen dadurch vom deutſchen Markt abgelehnt werden.
Von fermentierten Bauerntabaken ſind in dieſer Woche einige
tau=
ſend Zentner zu 25—28 RM. je Zentner verkauft worden. Es zeig
ſich auch einige Nachfrage nach alten Zigarrentabaken. Rippen blieben
geſchäftsſos.
In der Rheinſchiffahrt iſt der Waſſerſtand bis nach Straßburg ſehr
günſtig geblieben, das Geſchäft dagegen hat ſich wieder flau geſtaltet.
Es beträgt die Schiffsmiete 4—4½ Pf. pro Tonne und Tag; in
Rotter=
dam 2½—23/ Cents, der Schlepplohn wird nach dem 25=Cents=Tarif pro
Laſt von 2000 Kg. berechnet. Von Ruhrort uach Mannheim ſtellt er
auf 1,10 RM., von Mannheim nach Karlsruhe auf 0.50—0,60 RM.,
Mannheim nach Straßburg auf 1—1,10 RM. Die B
Schlepplohnes erfolgt nach dem Normaltarif.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Im Auswärtigen Amt wurden die Ratifikationsurkunden über die
am 12. Oktober 1925 abgeſchloſſenen deutſch=ruſſiſchen Rechts= und
Wirt=
ſchaftsverträge ausgetauſcht.
Der fetzige Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius iſt mit Uebernahme
ſeines, neuen Amtes aus dem A.R. der H. Fuchs Waggonfabrik A.=G.,
Heidelberg, ausgeſchieden.
Ziſchen dem Reichsverband der Deutſchen Induſtrie und dem
Zen=
ſchäft außerordentlich ruhig verlief, ſo traten auch bei Schluß des Veu= tralverband des Bank= und Bankiergewerbes iſt ein neues Abkommen
gerichts beſchloſſen worden.
Das Geſchäftsjahr 1924/25 der Haueiſen u. Cie A.=G. (Schuhfabriken),
(bei einem A.=K. von 5 Mill. Rm.). Mit Rückſicht auf die derzeitige
A. E. G. 97, Hapag 128.5 Nordd. Lloyd 134, Reichsbank 157, Kriegs= Wirtſchaftslage wurde von der Verteilung einer Dividende Abſtand
genommen.
Die Vereinigten Seifenfabriken Stuttgart A.=G. in Stuttgart (A.=R.
2,4 Mill. Rm.) hat am 10. Februar Antrag auf Geſchäftsaufſicht
geſtellt.
Das Amtsgericht hat die beantragte Verlängerung der
Geſchäftsauf=
ſicht über die zum Kahn=Konzern gehörenden Deutſchen Niles=Werke, die
Stock=Motor A.=G. und die Allgemeine Werkzeugmaſchinen A.=G. bis
zum 8. April genehmigt.
Die Beſſerung auf dem Schrottmarkt, die ſchon ſeit kurzem zu
ber=
zeichnen war, hat weiter angehalten. Die Vorräte der Werke ſind
ziem=
lich erſchöpft, ſo daß allgemein damit gerechnet wird, daß die Werke
höhere Preiſe anlegen müſſen, wenn das Frühjahrsgeſchäft in der
Eiſen=
induſtrie ſich wieder belebt.
Nachdem ſeitens der Arbeitgeber der Lohntarif für die nordweſtliche
Gruppe der Eiſen= und Stahlinduſtrie am 1. Februar aufgekündigt
wor=
den war, kam es geſtern zur erſten Zuſammenkunft zwiſchen beiden
Ver=
tragsparteien in Eſſen. Die Verhandlungen verliefen ergebnislos.
Wei=
tere Verhandlungen ſind auf den 18. Februar angeſetzt.
Die Beſtrebungen zur Gründung eines Zweckverbandes Gelſenkik”
chen-Buer, möglicherweiſe unter Einſchluß von Horſt, ſind auf dem
Wege zu ihrer Verwirklichung.
Der rhein.=weſtfäl. Eiſenhändlerverband (Düſſeldorf) beabſichtigt eine
Ermäßigung der Lagerpreiſe für Feinbleche, und zwar für alle
Verkaufs=
gebiete, vorzunehmen. Ferner hat die ſüddeutſche Eiſenzentrale in
Mannheim mit Wirkung ab 1. Februar die Preiſe um 10 Mark für die
Tonne ermäßigt.
Das ſeit mehr als vier Monaten vollkommen ruhende Baroper Wald”
werk wird am 15. Februar den Betrieb wieder zum Teil aufnehmen, und
zwar gelangen vorläufig 250 Arbeiter zur Einſtellung.
Nach einer Mitteilung des Vorſtandes der Kölner Wertpapierbolrſe
ſind vom Montag, den 15. Februar ab, nachſtehende Wertpapiere zum
Börſenterminhandel zugelaſſen: „Intereſſengemeinſchaft Farbeninduſtrie
A.=G. in Ludwigshafen (3000 Mark), Mannesmannröhrenwerke in
Düſ=
ſeldorf (3000 Mark).
Die Deutſche Eiſenbahn=Betriebsgefellſchaft A.=G. Berlin, kündiht
ihre 5prozentige Anleihe vom Jahre 1921 zur Rückzahlung am 1. Juc
ds. J5.
Nummer 44
Samstag, den 13. Februar 1926
Seite 11
1. Bramfätter Karbeerſche Bom Ta. debrant Lesb.
kuropäiſche Staatspapiere
a) Deutſche
% Reichsanleihe .. . .."
.
125
vollar=Gld=Anleihe b. 1935
große Stücke
dollar=Gld=Anl. per 1932
gruße Stücke
dollar=Schatzanweiſungen
dtſch. Schtzanw. KIu. TTo. 23
Klu. IIb. 24
D TV. u. V. Schatzanw.
% VI.—IK.
D. Schutzgb. v. 08-11 u. 13
v.14
Sparprämienanleihe .. . ..
Zwangsanleihe .. . . . . . . . ."
2 Preuß. Konſols ......"
2 Bad. Anl. alte ...."
...
370
„ v. 1896 ...
Bahern=Anleihe ..."
30
11. 2. 12. 2.
0.380
0.365
0.3675
99
0.385
0.38
99
16% Heſſen R. XXxvi
untilg. b. 28 ....."
2 Heiſen unk. 1924..
alte ..........
.
½%
.. . „ . .
% Württemberger alte
b)Ausländiſche
0 BosnienV.=E.=B. v. 1914
„ L.=Inveſt.=Anl. 1914
% „v 1898 .........
½% „v. 1902 ..... ..."
7.5
7.5
0.2)
0.355
0.335
0.23
0.37
0.38
0.2094
0.425
0.24
0.38
0.43
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23 .. . . ."
6% Heidelberger Holzwertanl.
von 23
6%H. Braunk.=Rog.=Anl. b. 23
5% H. Roggenanleihe v. 1923
6% Mannh. Stadt=
Kohlen=
wertanl. v. 1923 .. . . . ..
7 %0 Offenbach (M.)
Holzwert=
anl. v. 1923 ... ... .......
59 Pfälzer Hyp. Bank Gold=
Pfdbr. v. 24.....
Preuß. Kaliwert=Anleihe
9 Preuß. Roggenwert=Anl.
5% Rhein. Hypoth. Bk. Gold=
Pfdbr. v. 24...
5 % Sächſ. Braunk.=Anl.v. 23,
Ser. Tu. HI.............
5% Sächſiſche
Roggenwertan=
leihe von 23 .
Südd. Feſtwertbk. Goldobl.
16
2.01
6.15
1.835
16.5
4.02
2.01
8.18
1.84
Zorkriegs=Hypothekenbank 11. 2.
Pfandbrief=
Bay. Vereinsbank München..
Bay. Handelsbank München.
Bay. Hyp. u. Wechſelbank . . . 8.25
Frankfurter Hypothek.=Bk... 8.15
Frankfurter Pfandbrief=Bk.. . 9.75
Hamb. Hypothek.=Ban. .. . . B.2
Meininger Hyp.=Bank ..... 7.25
Pfälziſche Hyp.=Ban . . . ..."
Preuß. Pfandbrief=Bk. ... . .
Rhein. Hypothk.=Bank ... .. .! 8.1
Südd. Bodenkredit=Anſtalt .. 7.90
Württemberg, Hypoth.=Bank 7.70
Staatl oder provinz ia
garantiert
Heſſiſche Landes=Hyp.=Bank 6.60
Landeskreditanſtalt Caſſel. ..
Naſſauiſche Landesbank..
6.‟
12.2.
9.60
8.55
8.60
10.40
8.9
7.55
8.25
7.80
8.425
8tie
6.825
7.6
6.75
Obligationen von
Transportanſtalten.
4‟ Elilabethbahn, ſtfr.
4½ Ga. Carl Ludw.=Bahn",
5% Oſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb.
2,60 Neue Oſt. Südb. (Lomb.
14½ Oſt. Staatsb. v. 1883 ...
30 Oſt. Staatsb. 1.b.8. Em..
3% Oſt Staatsb. 9 Em. ....
% Oſt. Staatsb. v. 1885 ..
39 Oſt. Staatsb. Erg. Netz..
4‟ Rudolfb. i. Silber ſtfr. . .
49 Rudolfbr. (Salzkammerg.
4½% Anatolier Serie l....
4½% Anatolier Serie II..
4½% Anatolier Serie III ...
30 Salonique Monaſtir. . . .
5% Tehuantepee ........."
4½½ Tehuantepec ........"
11. 2. 12. 2.
2.25
1.7
11.75
11.5
11.5
18.25
18
18.2
1.75
1.80
10
8.75
22.n5
25.25
22
1.7
11.5
11.5
5.20
18.40
18.
18.25
18.25
10.5
9.25
12.2
21.25
0.355
% Bulgar. Taba! 1902 .
½% Oſt. Staatsrente 1913
ab 1918 .......
½% Oſt. Schatzanweiſ.ſtfr.
v. 1914 ..............
25 Oſt. Goldrente ......
1% Silberrente. . . . .
2o einh. Rente (konv.
20 Portugieſ. (Spez.)6. III
2 Rum. am. Rente v. 03. 2.40
½% Goldr. v. 13 ..
5.6
am. konb.. . .
1.5
„ am. v. 05 .
32
0.32
0.32
0.33
1.70
1.50
157),
1.65
33
0.22
0.371
0.37
15
Sank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſt. O
Badiſche Bank .....
%0 Tür”, (Admin.) v. 1903 8
„ (Bagdad) Ser, I/ 12
(Bagdad) Ser, II
v. 1911. Zollanl.
% Ung. Staatsr. v. 1913
37
Staatsr. v. 14
Goldrente
Staatsr. v. 10
Kronenrente
(Eiſern Tor)G!
9.9
9.8
13.75
17‟
14.5
A(4
10.5
14.5
Außereuropäiſche.
% Mexik. amor innere .. 210
konſ äuß. v.99 . 42
„ Gold v. 04 ſtfr. .
„ konſ. inner. .
½% Frrigationsanl. 33.25
7 Tamaulipas. Serie I.
Rach Sachwert verzinsliche
Schuldverſchreibun gen
Mit Zinsberechnung
7F Dollar Goldanl. v. 1932
große Stückel 91.75
7 Dollar Goldanl. v. 1935
große Stücke 90.2!
7 Frlitr. Hyp.=Bk.
Gold=
pfandbrier R.1/91.75
% Frkrft. Hyp.=Bk.
Gold=
pfandbrief Em. 8
% Frkitr. Hyp.=Bf.
Gold=
pfandbrief Em 2
2 Neckar A.=G. Stuttgart
Goldanleihe von 1923
70 Pfälzer Hyp.=B?.=
Gold=
pfandbrief von 24.
% Rhein. Hyp. Bk.
Gold=
of andbrief von 24 . . . . 91
% Rhein=Main=Donau=
Gold=Anleihe von 23..
Ohne Zinsberechnung
%Baden=Baden=Holzwert
Anleihe von 23 .. . . . . . . 15.65
% Badenw. Kohlnwranl. 23/ 11.7
% Frkftr. Pfandbrief=Bk..
Goldob I Em.
1.96
14
157.
1.65
1.02
2.40
5.25
9.4
11.75
10.4
10.25
14
17.2
15.10
15
22
43
14.5
34½/g
Bank für Brauinduſtrie..
Barmer Bankverein
Bah. Hyp.= u. Wechſelb. . . 0
Berl. Handelsgeſellſchaft ..O
Kommerz= u. Privatbank . .O
Darmſtädter u. Nationalbk.
Deutſche Bank . . . . . . . . . .0
Deutſche Eff. u. Wechſelbr.. O
Deutſche Hyp.=Bk. Mein.
Deutſche Vereinsbank .. . .O
Disconto=Geſellſchaft .. . . .O
Dresdener Bank .. . . . . . . .0
Frankfurter Bank .. .. . . . .0
Frkf. Hyv.=Bank .. .. .. .. .."
Frankf. Pfandbrief=Bk. .."
Gotha Grund kredit=Bant
Metallbank
... . . .!
Mitteldeutſch. Creditbank ..0
Oſterr. Creditanſtalt.
Pfälz. Hypoth.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Crebitbank
Rhein Hypothekenbank .. .0
Südd. Disconto=Geſellſch. o
Wiener Banwerein
Zergwerks=Aktien.
Berzelius".
„
Bochumer Bergbau.... . .
Buderus .. ..
Dt. Luxemburger .. . . . . . .
Eſchweiler Bergwerks=Akt..
Gelſenkirchen Bergw.
Harpener Bergbau ......."
Fſe Bergbau Stamm. . . . .
Ilie Bergbau Genußſcheine
Kaliwerke Aſchersleben .. .
Kailiwerke Salzdetfurt ..
Kaliwerke Weſteregeln ...."
Klöcknerw. jab. Lthr.=Hütte
Mannesmann Nöhren .. . .
Mansfelder
Oberbebarf
Oberſchle. Eiſen(Caro)... .
Otavi inen u. Eb.=Ant
Phönix Bergbau
Rhein. Braunk. u. Br=
Rhein. Stahlwerle
Rombacher Hütte
Stinnes Riebeck Montan
Tellus Bgb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte
Geſch.=
Jahr
90.25
92
15.65
11.7
Aktien induſtrieller
Nmternehmungen.
Brauereien.
Eichbaum (Mannh. . . .. . ...
Henninger Kemp=Stern . . . O
Löwenbräu München .. . . .O
Mainzer Aktienbrauerei .. .0
Schöfferhof (Binding) .. . . "
Schwarz=Storchen ...... . (
Werger
Akkumulat. Berlin.
..O
Adler & Oppenheimer ..."
Ab erwerke (v. Klegen ..
A. E. G. Stamm . . . . . . . .0
6‟ A. E. G. Vorzug Lit. A 8
5% A. E. G. Vorzug Lit. B .
Amme Gieſecke & Konegen.0
Anglo=Continantal=Guano.
Anilin=B.n.=Treptow .. .
Aſchaffenburger Zellſtoff ..O
Badenia (Weinheim). . . . . . .
Bad. Anilin= u. Sodafabr. O
Bad. Maſchf. Durlach .. . . O
Bad. Uhrenfabr. Furtwang.O
Bamag=Meguin Berlin O
1. 1
1. 1
1. 4.
1. 1.
1. 1.
1. 1.,
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 1.
1. 1
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 10
1. 1.
1. 1
1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 10
1. 1
1. 10
1. 7
1. 10.
1. 1.
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 1.
.1.
1. 7
1. 7
1. 1.
1. 10
1. 10.
1. 4.
1 7.
1. 4.
1. 7.
1 7.
1. 8.
1. 1.
1. 7.
1. 10.
1. 9.
1. 10.
1. 15.
1. 10.
1. 10.
1. 10.
1. 1.
1. 7.
1. 11
1. 10.
1 10.
1. 10.
1. 1.
1. 1
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 7
1. 7.
1. 7.
Tas
58‟
40
3331/
20
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40
200
60
100
100
50
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150
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160
20
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500
40
100
100
100
709
20)
700
800
700
1300
200
200
140
160
150
600
800
50
100
120
500
300
500
300
400
37.50
83.33
AAf
600
3331
1000
250
300
200
500
250
a0
100
70
75
50
100
200
300
16
200
200
400
100
Divid
8%
15.
RM. 10
8
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30
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10
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6%
11. 2.
97
39.5
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82 83.5
96
142.25
105.5
125
125.25
81.5
81
55.5
118 120.25
114.25
64
26.25
88
92.25
92.5
73
74
153.25
89.5
75.4
90.5
6.5
12. 2.
95.5
39.5
144.5
108.25
129.75
123.25
82
82.5
H5.5
117
65
74.5
90
95
98
n3.75
155
90
75.1
90.5
6.3
30
43.5
86
129
87.5
1092,
103
77.5
115
117.25
71.5
80.4
723
48
43.75
Aré
1321),
79
17.6
88.5
54.5
33.25
58
99.75
161
120
153
83.75
95
36
96.75
76.25
68.25
65
95
1265,
65
4.25
126e,
31‟
31
46
430
90.75
112.5
105
79
116
1a0
124
75
86.5
75
50
45.25
26.5
78
134
83
19.5
55
37
58
99.75
163
121
151
83.75
95
39
97.5
76.25
68.25
65
1293
67
1293I
12
17
31
Baſt Nürnberg ..
Bayriſch Spiegel .......
Beck & Henkel (Caſſel) ....
Bergmann El. Werke
Bing. Metallwerke ..
Bremen=Beſigh=Olfabr.
Tementwert Heidelberg".
Tementwerk Karlſtadt .. . .
Cementwerk Lothr. (Karls.)
Ahem. Werke Albert ......"
Chem. Brockh., Nd. Walluf. . e
Chem. Griesheim=Elektron (
hem. Fabrik Milch ......"
Chem. Weiler=ter=mer .. . . (
Daimler Motoren ........ "
Deutſch. Eiſenhandel Berl.
Deutſche Erdöl. . . . . . . . . . .
D. Gld.=u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ... .. (
Dresdener Schnellpreſſen .6
Dürrkopp (Stamm) .. . . ."
Dürrwerke Ratingen . . . . . O
Dhckerhoff & Widm. Stammch
Eiſenwerk Kaiſerslautern .O
Eiſenwerk L. Meyer, fr. . . . 4
Elberfeld. Farbw.v. Baher
Elektr. Lieferungs=Geſ.
Elektr. Licht= u. Kraft .. . .."
Elſäſi. Bad.=Wolle ......
Emag. Frankfurt a. M. . . . 9
Email. &Stanzw. Ullrich ..
Enzinger Werke. . . . . . . . . "
Eßlinger Maſchinen
..O
Ettlinger Spinnerei
.O
Faber Joh. Bleiſtift
Faber & Schleicher .. . . . . . O
Fahr, Gebr. Pirmaſens .. O
Felten EGuilleaume, Carls.0
Feinmechanik (Jetter) . . . . O
Feiſt, Sektk., Frankf. . M.0
Frankfurter Gas ....
..O
Frankfurter Hof .. . . . . . ..O
Frkf. M., Pokorny & Witteke
Fuchs Waggon Stamm . . . O
Ganz. Ludw., Mainz ... . .
Geiling & Cie. ... . . . . . . . . 9
Germania Linoleum . . . . . "
Gelſenkirchen Gußſtahl .. .O
Goldſchmidt, Th. . . . . . . ."
Gotha Waggon .. . . . . . . . . "
Greffenius Maſch. Stammo
Gritzner, Maſchfbr. Durlacho
Grün & Bilfinger . . . . . . . . O
Hafenmühle Frankf. (M.) .O
Hammerſen (Osnabrüch) .. 8
Hanfwerke Füſſen . . . . . . . O
Hartm. &Braun Frankf. . .O
Hehligenſtaedr, Gießen . . O
Hilvert Armaturenfbr. .. . O
Hindrichs=Auffermann .. . . O
Hirſch Kupfer & Meſſ. .. . . 0
Hoch= und Tiefbau .. . . . . .O
Höchſter Farben .. . . . . . . . O
Holzmann, Phil. . . . . . . . .O
Holzverk. Induſtr. ....
Hydrometer Breslau ....."
Inag ......."
Junghans Stamm . . . . . . O
Kammgarnſp. Kaiſerslauterne
Karlsruher Maſchinen .. . . 4
Karſtadt R. . . . . . . . . . . . . . O
Liein, Schanzlin & Becker .O
Knorr, Heilbronn .. . . . . . .O
Konſervenfabrik Braun .. . O
Krauß & Co., Lokom. .
Lahmeher E Co.
Lech, Augsburg
Lederw. Rothe
Lederwerke Spicharz
Lingel Schuhw., Erfurt . . . O
Löhnberger Mühle .. . . . . . 0
Ludwigshaf. Walzmühle
Lüdenſcheid Metallw. . . . O
Geſch.
ahr
1. 10
1. 1.
1. 4.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 1
1. 1
1. 1
1. 1.
1. 11.
1. 1
1. 10.
1. 4
1. 6
1. 1.
1.4.
1. 1.
1. 10.
1. 1.
1. 1.
1. 7.
1. 4.
1. 1.
1. 1.,
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 7.
1. 1.
1. 1
1. 1.,
1. 7.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 8.
1. 1.
1. 7.
1. 1.
1. 1.,
1. 1.
1.1
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 4.
1. 1.,
1. 1.,
1. 1.
1. 1.
1. 4.
1. 1.
1. 7.
1. 1.
1. 1.
1. 2.
1. 7.
1. 4:
1. 5.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 7.
1. 1.
1. 1./
1. 5.
R
60
50
200
50
1. 1./ 340
300
150
1. 1./ 40
300
100
200
120
1. 1.: 200
1. 1./ 60
1. 1./ 80
400
140
100
40
1. 10./ 150
50
1. 1./ 60
33½,
1. 1. 20
1. 1./ 200
200
60
200
*
100
100
140
80
100
300
120
80
50
200
100
25
33½=
100
400
200
80
50
300
180 80
47./ 60
1. 200
200
200
50
80
120
150
20
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GGel=
80
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1. 250
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500
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80 2.40RM
0%
11. 2. 12. 2.
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126
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26
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19.10
16
126‟
25.1
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2
34
200
71
51
37.5
95
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0.425
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115
24.75
69
33.5
65
92
83
50
57.1
47.5
39
46.75
30.25
78.5
95
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39.5
1292,
37.5
1193
35.5
37.75
91.5
992
6.5
56
32
37.5
19.1
15.75
129.75
82.25
100
28.5
0.175
30
68
34
201
51.5
37.5
65
74.5
63
37.5
119.75
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1.RM/ 53.5
5%
8.
68
0%
55
108.
83
67.5
23
24
38
84
47
1265
60.75
53.5
0.60
2R
35
116
34
54.5
42.10
82
Luther, M.=u. Mühlenbau o
Luxſche Induſtrie .... . . . . 6
Mainkraftwerke Höchſt ....!
Metallgeſ. Frankfurt . . . . . O
Meher, Dr. Paul ..... . . .O 1. 1.
Miag, Mühlenb. Frkf. a. M.O
Moenus Stamm .. . . . . . . O 1.
Motorenfabrik Deutz .. . . .O
Motorenfabr Oberurſel ..O
Reckarſulmer Fahrzeugw. Of 1. 1.
Neckarwerke Eßl. Stamm „O 1 1.
Sleawerke, Frankfurt a. M.
Beters Union Frankf. a. M.0/1 10.
Pfälz. Näh. Kayſer .. . . . O 1. 10.
Philipps A.=G. .. . . . . . . . . "
Porzellan Weſſel. . . . . . . . .0
Prometheus Frkf. M. . . . . . 0
Reiniger, Gebbert & Schall o
Rhein. Elektr. Stamm . . . . O
Nhein. Metall=Vorzüge ...O
Rhenanio Aachen ...
Rückforth Stettin ..
Rütgerswerke ... ... .
Schleußner (Frankf. a. M.). O
Schneider & Hanau ..
Schnelspreſſen=Frankenthal o . 1
Schramm u. Megerle, Lackf.6
Schriftg. Stempe. Ffm. . .O
Schuckert Elektr. (Nürnb.).e
Schuhfabr. Berneis=Weſſelo
Schuhfabrit Herz ... . . .."
Schuhf. Leander, Offenb.
Schultz, Grünlack, Rdsh. . .O
Seilinduſtrie Wolff
...O
Sichel & Co., Mainz .. . . . .O
Siemens Elektr. Betriebe .O
Siemens Glasinduſtrie . . .O
Siemens & Halske ... . . . . O 1. 10.
Süddeutſche Immobilien O
Thür. elektr. Lief.=G. Gotha .9
Uhrenfabrik Furtwängler e
Beithwerke in Sandbach .O
Verein. f. Chem. Ind. Frrft. 0
Verein. d. Olfbr. Mannh.
Verein. Faßfabrik. Caſſel 6
Ver. Gummif. Bln.=Frkft. O
Verein. Pinſelf. Nürnberg. O
Verein. Ultramarin . . . . . . 9
Verein. Zellſtoff Berlin ..O
Vogtl. Maſchinen .. . . . . . ..
Voigt & Haeffner Stämme O
Volthom. Seil....."
..O
Wayß & Freytag ..
...O
Wegelin Rußfabrit . . . . . . . O
Zellſtoff Waldhof Stamm.
Zuckerfbr. Waghäuſel .. . . . O/1. 10.
Zucker fbr. Frankenthal . . . O
Zuckerfbr. Heilbronn . . . . . O/1, 10.
Zuckerfbr. Offſtein .. . . . . . "
Zuckerfbr. Rheingau .. . . . .O
Zuckerfbr. Stuttgart .. . . . O
Transport= und
Verſicherungs=Rktien.
0.425)Allg. Deutſche Ciſenbahn
Deutſche Eiſenb=G. Fftm.
30 ſElektr. Hochbahn Berlin.
Schan tung E. B. .... ....
Südd. Eiſenbahn=Geſ. ...
71.25 Hapag (Paketfahrt)
35
66
92
50
55.5
67.5
23
25.75
39.5
85.5
48
1298
63
54.75
0.65
75
116
34.5
57.75
42
83½
82ig
26.5
22
49
Nordd. Lloyd
Frrft. Allg. Verſich.=Geſ.
Frankona Rück= u. Mitv.
Darmſtädter Werte
Bahnbedast
Dampfkeſſel Rodberg ..."
Helvetia Konſervenfabr.
Gebr. Lutz
Mot orenfabrik Darmſtadt
Gebr. Roeder
Venuleth & Ellen
Geſch.=
Jahr
1. 1.
1. 1.
1 1
1. 19.
1. 1.
1.
1.
1. 1.
1 10.
1. 1.
1. 1.
1. 8
1. 1
1. 7
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 1
1.1
1. 11.
1. 1
1. 10
1. 1.
1. 7
1.
1. 1
13
1. 10.
1. 1.
1. 1.
1
1. 1
1. 1
1. E
1. 1.
1. 1.
7.
1. 7.
1. 7.
1. 1.
1. 2.
1. 7.
1. 10.
1. 9
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1
1. 1
1. 1.
Stu 10
1. 1
1. 5.
O 1. 7.
1. 1.
015. 2.
5a
50
100
140
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10
29
30
250
250
100
100
20
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100
40
30
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100
100
60
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40
80
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700
83.33
100
40
60
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1. 1./ 404
60
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200
200
50
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1. 1./ 50
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40
1. 10./ 40
1. 9./ 40 2 RM
1000
1060
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300
40
80
80
Divid. 11. 2.
81.9
68
09
4.50RM
108
5%
8%
89
6‟
0=
1RM
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8%
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6
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40 2.40RM
2 RM
2 NM
2 RM
0%
10%
65
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13
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31
36.75
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88
60
42.25
16
46
59
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73
191,
37.25
74
14
54.75
59.5
64
78
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30
28
33
58”.
55
80.75
21
46.5
59
30
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97.75
43
44.5
42.25
E6
43.5
6s
3.3
102
126.75
133
60
40 2.40RD
300
140 4%
120 8%
300
16.5
30
33
Unnotierte Aktien.
Apt. .
ſeckerkohle ....."
Beckerſtahl .. ....
Benz....."
Brown Boverie",
Deutſche Petroleum
Diamond Shares
Großkrftw. Württ. (Growag)/
Grßkrftw. Unterfr. (Ufra) .O
Krügersha ll Kali .
...O
Ufa Film ..
....0
1. 1
1. 7.
1. 7
1. 5.
1. 1.
1. 1.
T
1. 1
1. 1.
1. 6.
20
80
10
60
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A
80
150
12. 2.
1
81.75
12
90.5
31
36
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89
E0.5
42.5
16
48
59
49
74
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79.25
14
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59
64
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30
33
32.5
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19
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54
81
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30
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44
21
89
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Zu
81.75
95.5
98
44.5
45.76
43.75
56
44.5
55
61.5
3‟
103
129.9
134.25
78.75
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Dienstag, den 16. Februar
Grosses Blütenfest im Wein- und Bierlokal
Samstag, den 13. Februar
Im Weinlokal: Grosser rheinischer Abend
m Bierlokal: Münchener Faschingsrummel
In der Diele: Jazz-Kapelle
Sonntag, den 14. Februar
Rheinischer Karneval in sämtlichen Räumen
Ueberall Stimmung!
Sonntag und Dienstag
nachts 12 Uhr
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In der Diele:
Eine Nacht in Venedig • Neapolitanische Kapelle
R
3 Musik-Kapellen / Gesamtleitung: Obermusikmeister Mickley
Ueberall Stimmung!
Seite 12
Samstag, den 13. Februar 1926
Nummer 44
Palast-Lichtspieler
Ber Iange Bag
und der
Kdfze
Uüufe
Die neuesten Eulenspiegeleien der bei den
Humorkanonen Pat und Patachon
Wiederum ein Triumpf des lachenden Mutes
von „Dick und Dünn‟
GARte!
Eine nicht enden wollende
Ouelle der Heiterkeit
Tom M
Aehel ArdteBchen
5 Akte voller Sensation
2249
Zum ersten Male werden hier
Film-
aufnahmen aus einer der
schauerlich-
schönsten Gegenden der Welt ge-
Zeigt: aus dem GSrand Canvon, genannt
„Die jrdische Hölle
OAPlLOtT
V
K
* Heute
Samstag, 13. Februar u. folgende Tage:
Neuen Spielplan!
Die Faschings-Sensatſon!
Bertram’s
Lustige Abondes
* Stimmung 6 Jazzband !
O Rumor 6
„Lusanne im Fage
kalisches Lustspiel im 1 Akt
Sofort abzugeb.
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HürHaralmäuflin d.
Die neueste Wochenschau
ugendliche haben Zutritt!
Hegeweld-Fiim
7 Akte
Das Heldenlied von Tannenberg 1914
Dieser Film faßt das gewaltige Erleben eines
ganzen Volkes in dem Schicksal einer Familie
zusam ven und führt uns zurück in das
Kriegs-
jahr 1914 Er ist somit ein Dokument deutscher
Geschichte und gleichzeitig eine Ehrung u. Dank
an die Befreier Ostpreußens
Hindenburg und seine Getreuen
Hanptdarsteller: Eduard von Winterstein.
Hermine Sterler, Wilh. Diegelmann,
Claire Rommer, G. A. Semmler, Carl
Beckersachz, Sophie Pagay
Werner Pittschau
301
Im Beiprogramm:
Monty und die Bratgans
Groteske in 2 Akten
„ESmmmnſn 000wmtrta
Jugendliche haben Zutritt!!
„Ich hab’ das Fräulein
Helen baden sehln
A
Revuette in 1 A.
W Neueste Vortrags-Schlager:
Ja der Sonnenschein + Gladiola — Bachusnachti
Mein Genre Ich hab’ das Fräulein Helen baden
sehin Zu Haus mein Grammophon + Heut hab‟
ich noch was vor Ach Maxe, was kost: bei Dir die
Taxe • Jeder Mann zieht mal an sein Mägdelein 4
Das Lied vom schwachen Stündchen • Die Polizei,
die regelt den Verkehr & usw.
Mitwirkende: Das gesamte Personal d. Bertram-
Ensembles.
Neue Revue-Tänze
„Bonbontüte und Kontetti” — „Die Zille-Girls”
getanzt von Geschw. Socha
Fastnacht-Sonntag,
AoroeR den 14. Februar
Große karnevalistische
Extra-dorstellung
Rosen-Montag
15. Februar
Auf höchstnärr. Befehl
in Anwesenheft Sr. Märr. Hoheit deorg
Ludwig Xl., Prinzen Karneval v. Hessen
und vom Woog unter grossem Vorantrikt
des Vorgefolges sowie des närrischen
Ministeriums, bei Festlich beleuchtetem
und geschmücktem Hause:
Gnla-Fest-Vorstellung!
Tägl. Kartenverkauf: Verkehrsbüro, Ernst-
Ludwigs-
platz, Hugo de Waal, Rheinstrasse 14.
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Anfang 8 Uhr
Und wann ſich alles uff de Kopp ſtellt
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Sonntag, 14. Februar, präzis 6.11 Uhr
im Saale des Rummelbräu
mit Tanzbeluſtigung!!
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Wozu freundlichſti einladet Der Vorſtand.
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Sonntag, Montag,
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Der II. große Rheinfilm:
Der Abenkeurer
Nach dem gleichnamigen Roman
von Rudolf Herzog in 8 Akten
In den Hauptrollen:
HARRN LIEPTKE
Erna Morena, Mady Christians
Aufgenommen in Köln, Godesberg, an den
Ufern des Rheinstromes und in Italien.
Der Meisterdetektiv
Lustspiel in 2 Akten
In der Hauptrolle: Monty Banks
Der Rote Kreuzfilm:
5119
Erste Hilfe bei Unglücksfällen
Turnhalle Poogsplatz
Faſfnacht=Sonntag, den 14. Februar 1926
3. Rheinifcher Abend mit Ball
ausgeführt vom Städt. Orcheſter
Leitung: M. Weber
Abends 7 Uhr 11 Minuten
Roſen=Montag, den 15. Februar 1926
Sommernachtfeſt mit Ball
Leitung: M. Weber
Abends 8 Uhr 11 Minuten
Eintritt 50 Pfennig und Steuer
(St.2883
Hessischer Odenwald-Verein
Gegründet 1903 * Darmstadt Gegründet 1903
Sonntag, den 14. Februar 1926, abends 71 Uhr
Großer pompöser
MASKENBALL
in sämtlich. Räumen des „Perkeo‟, Alexanderstraße
Hierzu ladet alle Landsleute, Freunde und Gönner
(*3812
des Vereins ein
Das närrische Elfer-Komitee
9—
Die ſchönſten
Dam=Mask, ſchich, AIAAABT
Schuchardſtr. 8 II I./*5013 Große Auswahl in ſchön., eleg. Koſtume
ſowie Dominos in jeder Preislag
1300
R
zu verleihen
ſchicker D.=u. H.=
Mas=
ken, Arheilgerſtr. 3, A. Getroſt, Rheinſtr. 2
1. Stock.
(2299
Nummer 44
Samstag, den 13. Februar 1926
Schminke.
Ein Roman im Rampenlicht,
Von, Guido Kreutzer,
(Nachdruck verboten)
Kitty Lerron beſaß die abgeſchliffenen Lebensformen der
großen Weltdame. So fiel ſie nie aus dem Rahmen der
Um=
gebung, in der ſie ſich gerade befand. Deshalb meiſterte ſie auch
jetzt den Aufruhr ihres Innern. Und doch hätte ſie dem Manne
ihr gegenüber all ihre Not und all ihr loderndes Aufbegehren
ins Geſicht ſchreien mögen.
Jetzt erſt, während ſie ſprach, empfand ſie ſelbſt, wie innerlich
fremd ihr doch die Sphäre geblieben war, die ihr äußeres
Da=
ſein umgrenzte. Trotz Schminke und Puder und Kuliſſenluft
und Rampenlicht war ſie im tiefſten Grunde ſtets und ſtets die
Freiin von Longartt und die preußiſche Generalstochter geweſen.
Nun wußte ſie es. Und ſtarrte auf die ſieben Jahre, ſeit ſie das
Elternhaus verlaſſen, wie auf eine ſchwere Krankheit zurück.
Weil ihr — als unbeirrbare Rechtfertigung vor ſich ſelbſt
nicht einmal die Ueberzeugung ihrer künſtleriſchen Fähigkeiten
und ihrer ſchauſpieleriſchen Sendung blieb. Auch dieſer Glaube
wankte in den Fugen. Alles in ihr und um ſie war erſchüttert
und morſch und brüchig. Das glitzernde Punkſchloß ihrer
ſoge=
nannten Lebensmaxime, darin ſie wie eine Prinzeß aus
Mär=
chenland gethront, ſchien ihr heute nur noch ein armſeliges
Kartenhaus unerfüllbarer Berufungen und lächerlicher
Selbſt=
täuſchungen. Nun zerſchlug ſie es mit eigenen Händen, in einem
Paroxysmus hemmungsloſen Selbſtvernichtungstriebes, der
über alle Grenzen weit hinausſchoß und nicht Maß noch Ziel
kannte.
Zorn und Widerwille, Abſcheu und Empörung, Reue und
Scham trieben ihr die Worte von den Lippen und ließen ſie auch
das Letzte ſprechen.
„Ich nehme die Erbſchaft Ernſt Volkmars nicht an. Weil
ich ihrer nicht wert bin, weil ich ſeine Güte nicht verdiente, weil
ich ihn nie eine Sekunde liebte. Er glaubte es und war in
die=
ſem Wahn glücklich. Ich aber bin nicht verworfen genug, jetzt
nach ſeinem Tode nur noch einen Tag länger Vorteile daraus
gewinnen zu wollen. An ſeiner Hochherzigkeit, die einem
Irr=
tum entſprang, vermag ich erſt zu ermeſſen, wie ſehr ich mich
ver=
loren hatte und wie breit die Kluft geworden, die mich ſchon von
allem trennt, was früher einmal war und mir etwas galt.”
Stumm hatte Artur Brook die Beichte der geliebten Frau
eutgegengenommen. Als ſie hochatmend jetzt ſchwieg, fragte er:
„Und Alfred Lenſch?‟.
„Dieſe Lakaienſeele!” ... begehrte ſie auf . . . „Zwiſchen
ihm und mir gibt es keine Gemeinſchaft. Er mag tun, was er
mir angedroht. Aber er ſoll es nicht wagen, ſich mir noch einmal
zu nähern.”
Er ſchüttelte beruhigend den Kopf.
„Sie haben nichts von ihm zu befürchten. Denn gerade die
brutalſten Egoiſten ſind die erbärmlichſten Feiglinge. Das iſt
ein alter Erfahrungsſatz, den ich im Leben faſt immer wieder
beſtätigt fand. Sozuſagen die Harmonie minderwertiger
Cha=
raktereigenſchaften. — Und nun laſſen Sie mich auf das
ant=
worten, was Sie mir alles anvertrauten. Ich will es in wenigen
Worten tun:
„Ihr Gefühl leitet Sie recht: Sie können die Erbſchaft nicht
antreten. Solche Möglichkeit darf nie in Frage kommen, weil Sie
ja nun wirklich der Menſch und die Frau ſind, die ich hinter der
Maske der Weltdame ſtets ahnte. Laſſen Sie mich geſtehen, daß
mich Ihr Entſchluß ſehr, ſehr froh macht. Nchts ſoll Sie
äußer=
lich wie innerlich noch an die Vergangenheit binden. Nur dann
werden Sie Ihre Zukunft wirklich mit feſten Händen geſtalten
können.”
„Meine Zukunft beim Theater?" fragte ſie mit
Fucken=
den Lippen ..." „Auch Sie werden mir dieſe Zuverſicht, die ich
verloren habe, nicht zurückbringen können. Wo iſt der brennende
Ehrgeiz, der bisher jeden meiner Schritte beſtimmte? Weshalb
glaube ich heute nicht mehr an meine künſtleriſche Sendung?
Weshalb ſind all die Illuſionen dieſer Scheinwelt, die mir
ſo=
lange ein unantaſtbares Dogma geweſen, mit einem Schlage
ver=
blaßt? Und wie iſt es denkbar, daß man von einem zum andern
Tage für immer verwirft, was man ſieben Jahre als
Evange=
lium angebetet und wofür man durch ſoviele dunkle Stunden
gegangen iſt? Muß ich mich nicht faſt ſchämen, daß ſolche
Wand=
lung in mir vörgehen konnte?‟
„Nein, Kitth” . ., ſagte er ernſt . „die Erkenntnis eines
Irrtums iſt keine Charakterloſigkeit. Wo gäbe es große
Wahr=
heiten, wenn ihnen keine großen Irrtümer vorangegangen wären?
Denn ich weiß ja, daß Sie heute nicht etwa nur unter der
Depreſſion des Augenblicks ſprachen, ſondern daß es Ihnen
heilige Ueberzeugung iſt. — Alſo Ihre Zukunft liegt nicht beim
Theater. Gegen dies Phantom, dem Sie ſolange nachträumten,
hat ſich ſtets alles in mir gewehrt. Nun ſind wir uns beide klar
darüber. Und Gott ſei gedankt, daß es ſo iſt!“
„Demnach alſo .."
Er hob abwehrend die Rechte.
„Nicht doch! Trotz dieſer Erkenntnis dürfen Sie daraus
keinesfalls ſofort die Folgerungen ziehen. Weil Sie damit die
Exiftenz Hunderter von Menſchen gefährden und unendlich viel
Arbeit illuſoriſch machen würden. Die Premiére und die erſten
Wiederholungen müſſen Sie noch durchhalten. Aus ganz
ſelbſt=
verſtändlichem pflichtgebundenen Verantwortungsgefühl, und
weil es feige wäre, vor der Entſcheidungsſchlacht die Fahne zu
verlaſſen, die für Sie ſolange ein Idol geteſen. Iſt aber das
alles überſtanden, dann wollen wir uns um einen Erſatz für Sie
bemühen. Er wird zu finden ſein. Und dann".
Seite 13
Er brach ab. Dis Härte ſeines berſchloſſenen konzentrierten
Moneymakergeſichts begann ſich zu entſpannen, wie ſeine Augen
denen Kitty Lerrons begegneten und lange in ihnen ruhten.
Als ſuche er darin die Seele dieſes jungen Menſchenkindes.
„Ich ſagte vorhin: die Erkenntnis eines Irrtums iſt keine
Charakterloſigkeit. Dabei ſprach ich gleichzeitig von mir ſelbſt,
wenn auch in anderem Sinn und Zuſammenhang. Auch ich
hing jahrelang einem Irrtum nach, als ich eine Frau zu lieben
glaubte. Sogar vor wenigen Wochen noch, als ich ſie unerwartet
wiederſah, war dieſe Illuſion in mir wirkſam. Denn ich ahnte
ja nichts davon, daß es nur romantiſch=ſentimentale
Erinnerun=
gen waren, die mich noch umſponnen hielten. Erſt ſeit ich Sie
kenne, Kitty — erſt ſeitdem weiß ich, daß ich einer Selbſttäuſchung
erlegen war. Nie habe ich es ſo klar empfunden, als gerade
heute. Noch gelte ich Ihnen als Mann nichts. Aber vielleicht
kommt einmal der Tag, wo ſich auch Ihr Herz mir neigt. Und
um der Möglicheit willen, dieſen Tag einmal zu erleben, bin ich
mit tauſend Freuden bereit, alles daran zu ſetzen, was ich beſitze.”
Bittere Mutloſigkeit ließ ihre Lippen ſchmal werden.
„Ich verſtehe — oh, jetzt verſtehe ich! Sie wollen die
Nach=
folge Ernſt Volkmars antreten. Schrecken Sie nicht ſeine
Spuren?”
„Niemandes Nachfolge will ich antreten” . .. ſagte er fanft
und begütigend, als gelte es, ein verängſtigtes Kind zu tröſten.
„Meine Wünſche gehen weiter. Und vielleicht finden ſie
Erfül=
lung, wenn ich nach der Premiere die Freiin von Longartt
fra=
gen werde, ob ſie ſich dazu entſchließen will, die Gattin des,
Kommerzienrats Brook zu werden.”
Kitty Lerron zuckte jäh zuſammen und wurde bleich bis in
die Schläfen. Ein feuchter Schleier, ging über ihre Augen,
Lange ſaß ſie in ſich verſunken und ſann. Zaudernd ſah ſie
endlich auf.
„Soviel bin ich Ihnen? . . . fragte ſie erſchüttert . . . „
So=
viel bin ich Ihnen — trotz allem und allem?”
„Ja, Kitty, ſoviel ſind Sie mir — trotz allem und allem.
Ich weiß, was Sie damit ſagen wollen. Aber ich bin frei und
unabhängig und — anmaßend genug, mit einem Achſelzücken
all den verſtaubten Plunder ſchablonenhaft engherziger
Alltags=
moral abzutun. Weil ich mir durch ein Leben der Arbeit das
Recht erkauft habe, Egoiſt meiner Liebe zu ſein und nur der
Stimme meines Herzens zu folgen.”
„Obwohl Sie wiſſen, daß dieſe Stimme vielleicht nie einen
Widerhall in mir wecken wird?‟ . . . ſagte ſie bang.
„Vielleicht nie!” ... wiederholte er ſchwer.
Dann griff er nach ſeinem Glaſe, um es grüßend gegen ſie
zu heben.
„Und dennoch! Es war ja der Kardinal Mazarin, der das
Wort prägte: „Die Zeit iſt eine feine Herrin! — Meinen Sie
nicht auch, Kitty, daß der Regentſchaftsrat des roi soleil
immer=
hin ein Mann von Geiſt und Weisheit geweſen iſt?”
(Fortſetzung folgt.)
Rt
jaſtnact=Conntag: Konzeits R
SädtdlM BitiZ
Jaſtnacht=Dienstag: Konzert und Tanz
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Don Malateſta . . . . . Leo Barczineki
Erneſto, Don Pasquales
Neffe . . . . . . . . . W. Schumacher
Norina, eine junge Witwe Gertrud Callam
Ein Notar".
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Freunde des Don Pasquale. Diener,
Ein Haushofmeiſter. Eine Putzmacherin.
Ein Friſeur.
„Datterich‟
Perſonen:
Datterich, Particulier . .Eduard Göbel
Richard Hinz
Bennelhächer ſeine Emit Thomas
Spirwes
Freunde
Hartmuth Pfeil
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Dummbach, Drehermeiſter Julius Harres
Babette, ſeine Frau . . . Lamp=Welker
Marie, ſeine Tochter Lilli Neudecker
Schmitt, Drehergeſelle . Ernſt Ldw. Göbel
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