zeinummer 10 Pfennige
iund
Mere Mite
mer 415
fmer 41ß
mer ℳF 1n
tn Pfund 7)
1.40
Maai0
Anlage
st. Brandiſt
Arnold
Zimmer 50
Zimmer 40-I
zimmer 79.
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAlufkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 42
Donnerstag, den 11. Februar 1926. 189. Jahrgang
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FinanzAlnzuigen 40 Reichspfg. Rellamezeiſe (92 mim
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zeſe 300 Reſchemark Alle Preiſe in Reiſchemart
ſ4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt wie Krſeg, Aufruhr. Strel uſw erliſcht
ſede Verpſichtung” auf Erfällung der
Anzelgen=
ufträge und Teiſt ung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Rabat weg. Bankonto: Deutſche Bank und Darme
ſtädter 8 Nationalbanl.
Dagiograiii den negen bielapſatiſiiitiiern
Eine gewaltige Summe von Not und Elend. — Anpaſſung der Steuerlaſten an die Leiſtungsfähigkeit der Steuerzahler.
Vereinfachung der Verwaltung. — Keine Ausgaben ohne entſprechende Einnahmen. — Wiederherſtellung der vollen
Perantwortlichkeit der Länder und Gemeinden. — Beſeitigung der Steuerplage. — Sparſamkeit die Parole des Tages.
1
Reinholds Etatsrede.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Dr. Reinhold, der neue Reichsſinanzminiſter, hat am
Mitt=
woch nachmittag unter größter Aufmerkſamkeit des Reichstags
ſeine Etatsrede gehalten, die eigentlich richtiger und beſſer als
Programmrede bezeichnet werden muß. Das machte es
uuch verſtändlich, weswegen gerade dieſe Ausführungen das
tärkſte Intereſſe des geſamten deutſchen Volkes hervorrufen
verden, weswegen das Plenum ihnen unter größter Stille im
Hauſe folgte. Die Rede enthält keine trockenen Zahlen. Sie
verſucht vielmehr, all unſerem wirtſchaftlichen und finanziellen
Elend an die Wurzel zu gehen und Mittel und Wege zur
Rück=
ehr von der unheilvollen Wirtſchaft zur alten Sparſamkeit zu
inden.
Herr Dr. Reinhold hat ſich ſehr, ſehr viel vorgenommen,
dielleicht etwas zu viel für ihn, der von der Tribüne herunter
n raſcheſtem Redefluß Pläne entwickelt und dabei doch im
Beheimen eine leiſe Kritik an der Finanzpolitk ſeines
Vor=
jängers übt, der man doch immer zugute halten muß, daß ſie
jeberſchüſſe zugunſten der ungeheuren Nuhrſchäden und zur
Abtragung der Reparationsſchulden herauswirtſchaften mußte.
Auch Herr Reinhold wird trotz ſeiner geſunden Anſchauungen
und Grundſätze mit dem unerbittlichen Reparationsagenten
echnen müſſen. Er verſpricht zwar der Wirtſchaft Schonzeit. Ob
r ſie braktiſch ſo weit wird ſchonen können, wie das für den
Frfolg ſeiner Abſichten erforderlich iſt, bleibt eine noch zu löſende
Frge. Das Dawesabkommen rollt bereits. Die Jahresraten
ind zu bezahlen. Möglich allerdings, daß Herr von Schlieben
ſücklagen in ſo erheblichem Umfange machen konnte, daß der
eue Reichsfinanzminiſter dieſe Mittel benutzen kann, um
tat=
ichlich eine Schonzeit für die Wirtſchaft einlegen zu
innen, und auf die Wiedererſtarkung unſerer
Wirt=
chaft kommt es ja vor allem an. Wie ein roter Faden zog
c dieſe Erkenntnis durch ſeine ganze Rede hin. Immer
wie=
er betonte er die Notwendigkeit einer Erholung
es deutſchen Wirtſchaftskörpers, die eintreten
uuß, wollen wir für die Zukunft unſere wirtſchaftliche und
poli=
ſche Exiſtenz ſicherſtellen.
Darum nimmt ſein Programm auch den Ausgang von der
öirtſchaftskriſe, unterſucht deren Urſachen und forſcht nach Mög=
Meiten, ſie zu mildern und der Wirtſchaft eine Atempauſe zu
haffen. Steuererleichterungen ſind das
Unter=
ſchungsergebnis. Man kann es dem Reichsfinanzminiſter
nach=
hlen, daß es ihm nicht leicht geworden iſt, angeſichts der
im=
er ſchwächer werdenden Steuereingänge noch obendrein auf
ſtimmte Steuern zu verzichten. Sehr groß iſt allerdings die
umme nicht, die als Mindereinnahme für das Reich in Frage
mmt. Aber es ſoll ja nur ein Anfang ſein. Im Laufe der
ichſten Monate ſoll bei ſofortigem Arbeitsbeginn der
Steuer=
uc weiter gemildert werden.
Auch davon, was zu geſchehen haben wird, um Volk und
irtſchaft wieder leiſtungsfähig zu machen, ſpricht er. Die
aßnahmen, an die er denkt, dürften vielfach kein
freund=
hes Echo ſinden. Wir leben aber in einer Notzeit.
Notmaß=
hmen ſind es alſo, die zur Anwendung gelangen müſſen, das
zu bedenken. Erfreulich iſt es, daß Dr. Reinhold nicht nur
u anderen fordert, ſondern im eigenen Reſſort auch den
uckwes zur alten Sparſamkeit gehen will. Nicht
r Vereinfachung der Verwaltung, ſondern auch
eſeitigung der Steuerplage hat er auf ſein Panier
ſchrieben. Doch nicht allein auf das Rich foll dieſe Aufgabe
ſchränkt werden — und das iſt wohl mit das Wichtigſte.
änder und Gemeinden ſollen gleichermaßen
erhöhter Sparſamkeit angehalten werden.
eine Ausgabe ohne entſprechende Einnahme,
Thaſſung der Steuerlaſten an die Leiſtungs=
Digkeit, das iſt die Deviſe, die er ſich zu eigen gemacht hat.
ſſen wir, daß es ihm gelingen wird, das von ihm geſteckte
S zu erreichen. Mut, Ausdauer, Energie und Kraft werden
n innewohnen müſſen, wenn er die am Mittwoch gemachten
Fſbrechungen erfüllen will. Er darf ſich dabei allerdings nicht
den Parteien einloſſen. Er muß ſeinen eigenen Weg gehen,
Jlenlent und rückſichtslos. Nur dann wird er die Hofnung
Pei erfülen können, die heute von ihm das Heil erwarten.
teDer allem ſchwebt aber doch das Reparations=
IIlem, das für uns zu einem ſchweren und unlösbaren
Dnem werden muß, je mehr wir uns den ſteigenden Jahres=
Een nähern. Was Dr. Reinhold jetzt auf der einen Seite
*2 einſchneidende Maßnahmen zu ſparen gedenkt, das wird
auf der anderen dem Reparationsagenten auf den Tiſch legen
Nen. Leicht wird es alio nicht ſein, die Wirtſchaft zu
ent=
ten die Bedurfüiſſe des Staates zu beſtiedigen und gich die
bantiansberplchtugen zu erfülle. Allin kann er das nicht
Deß. Ohm muß die Unterſtützung nicht nur des Reichstags,
ſondern des geſamten deutſchen Volkes zuteil werden. Der
Sparkamkeit von oben her hat die von unten
herauf zu folgen. Das wird ſich auch der Reichstag vor
Augen halten und ſeiner Ausgabefreudigkeit ſtraffe Zügel
an=
legen müſſen. Dieſe Mahnung gilt nicht zuletzt auch für die
Gemeinden. Nur wenn alle dieſe Mahuung beherzigen, wird
der Miniſter ſein Sparprogramm in die Wirklichkeit umſetzen
können.
Sitzungsberickt.
* Berlin, 10. Februar. (Eig. Bericht.)
Am Regierungstiſch: Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold.
Präſident Loebe eröffnet die Sitzutng um 120 Uhr. Auf
der Tagesordnung ſteht die erſte Leſunn des
Reichshaushalts=
planes für 1936. Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold erhält
ſofort das Wort zu ſeiner Etatsrede.
Der Reichsfinauzminiſter ſtellt feſt, daß der Etat kein klares
Bild über unſere wirkliche Not gebe, weil er zu einer Zeit
auf=
geſtellt wurde, in der die Wirtſchaftstriſe, die juzwiſchen mit
voller Wucht über uns hereingebrochen iſt, uoch nicht in allen
Auswirkungen zu überſehen war. Die dringendſte Aufgabe der
Zeit iſt es nun, an der Ueberwindung dieſer ſchweren Kriſe zu
arbeiten.
Der Miniſter verweiſt darauf, daß wir im Monat Januar
den bisher nie erreichten Rekord von 2290 Konkurſen und
1553 Geſchäftsaufſichten erreichten. Das bewveiſe den Ernſt
der Lage, ebrnfo wie die erſchreckend hohe Ziffer der
unter=
ſtützten Erwerbsloſen, die von 195 000 am 1. Juli 1925 auf
rund zwei Millionen am 1. Februar 1926 geſtiegen iſt, wozu
noch 2,6 Millionen Zuſchlagsempfänger und ſchätzungsweiſe
2,5. Millionen Kurzarbeiter kommen. (Lebhaftes Hört, Hört!)
Eine gewaltige Summe von Not und Elend iſt
in dieſen Zahlen enthalten. Alle Kreiſe der
Wirt=
ſchaft, ſind ziemlich gleichmäßig von der Not betrof
fen. Für die Landwirtſchaft iſt ſie durch das Mißverhältnis
der Preiſe ihrer Produkte zu dem Preis der allgemeinen
Be=
darfsartikel, für den Steinkohlenbergbau durch die Eindämmung
des Abſatzes der Steinkohlen durch Verwendung anderer
Kraft=
quellen, bei der Eiſeninduſtrie durch den ſcharfen Wettbewerb
der aus dem niedrigen Stand des franzöſiſchen Franken ſich
ergebenden Lage entſtanden. Der Miniſter erinnert daun an
die Kapitalknappheit, die zu dieſer Kriſe geführt habe,
die allmählich in eine Vertrauenskriſe ausgeartet iſt. Die
Ueberlaſtung unſerer Wirtſchaft mit
öffent=
lichen Abgaben aller Art habe zur Verſchärfung der Kriſe
nicht unweſentlich beigetragen. (Zuſtimmung.) Ein an den
Welthandel angeſchloſſenes Volk kann Steuern
und Abgaben in der Höhe, wie ſie dem deutſchen
Volke in den letzten Jahren auferlegt wurden,
auf die Dauer nicht ertragen, ohne daß die
Funda=
mente ſeiner Wirtſchaft zerſtört und dadurch Kriſen
herbei=
gerufen werden, wie ſie jetzt unſer Volk durchſchüttern. (
Leb=
hafte Zuſtimmung.)
Die Kriſe droht mit dem Kranken auch das Geſunde in den
Abgrund zu ziehen. Wollen wir verhindern, daß die Kriſe ſich
zur Kataſtrophe auswächſt, ſo müſſen wir dafür ſorgen, daß die
geſamten öffentlichen Ausgaben ſo eingeſchränkt
werden, daß die zu ihrer Deckung notwendigen Laſten
wirt=
ſchaftlich tragbar ſind. Die Hauptaufgabe dieſes Jahres
auf finanziellem Gebiet wird daher die Regelung
des Verhältniſſes zwiſchen der
Leiſtungs=
fähigkeit der Wirtſchaft und der des einzelnen
Steuerzahlers ſein. Es muß der notwendige
Ausgleich zwiſchen Steuerbedürfnis und Steuerkraft
gefunden werden. Der jetzige Apparat der geſamten
öffentlichen Betätigung iſt zu groß geworden. In dieſem
Panzer können wir nicht ſchwimmen, ſondern müſſen
unter=
gehen, wenn wir die Laſt nicht erleichtern.
Der Finanzausgleich zwiſchen Reich, Ländern und
Gemeinden muß erfolgen. Eine Reform der
Verwal=
tung iſt nicht mehr zu umgehen. An einen ſchematiſchen
Be=
amtenabbau wird nicht gedacht. Nicht der Abbau von
Per=
ſonen, ſondern der von Verwaltungsarbeiten, nicht
von Beamten, ſondern von Aemtern tut not und zwar
nicht nur im Reiche, ſondern auch in den
Läu=
dern und Gemeinden. Zum Zwecke der Erſparnis iſt
es nötig, auch die volle Verantwortlichkeit der
Länder und Gemeinden für die zu leiſtenden Ausgaben
wieder herzuſtellen. Nur in Verbindung mit der finanziellen
Selbſtverantwortlichkeit wird die Selbſtverwaltung wirtſchaftliche
(
Schäden verhüten können.
Das Ziel muß ſein: durch Reform der Verwaltung und
Beſchränkung der Aufgaben und Ausgaben, Anpaſſung der
geſamten öffentlichen Laſten Deutſchlands, ſoweit wir allein
darüber zu beſtimmen haben, an die Steuerkraft unſeres
Volkes und unſerer Wirtſchaft.
Von der praktiſchen Löſung dieſer Frage hängt der
Wiederauf=
bau und unſer finanzielles Schickſal ab. Die Not unſerer
Witt=
ſchaft und unſerer Erwerbsloſen erfordert ſofortige Maßnahmen.
Verminderte Steuereinnahmen und erhöhte Erwerbsloſenaus=
gaben machen ſich jetzt bemerkbar. Zu der Herabdrückung
des Preisniveaus ſollen daher
Steuererleichte=
rungen kommen. Die wichtigſte Herabſetzung ſoll
auf dem Gebiete der Umſatzſteuer ſtattfinden, die am
1. April dieſes Jahres auf 06 Prozent geſenkt werden ſoll.
Neben die Senkung der allgemeinen Umſatzſteuer
ſoll die Beſeitigung der erhöhten umſatzſteuer
treten, drittens ſoll eine ſteuerliche Erleichterung bei
wirtſchaftlich notwendigen
Betriebszuſammen=
ſchlüſſeu ſtattfinden, d. h. alſo die Fuſionsſteuer ſoll auf ein
augemeſſenes Maß, herabgeſetzt werden. Viertens ſollen die
Härten beſeitigt werden, die durch die Häufung
der Termine der Einkommens= und
Vermögens=
ſteuerzahlung im nächſten Etatsjahr auftreten werden.
Die Stundungen reichen nicht aus. Es ſoll daher eine
geſetz=
liche Regelung erfolgen. Der einzelne Steuerpflichtige ſoll
wie=
der auf Grund eines wirklich endgültigen Steuerbeſcheides ſeine
Steuerſchuld begleichen. Der fünfte Vorſchlag betrifft die
Ver=
mögensſteuer. Die friſtloſe Aufeinanderfolge der freien
Vermögensſteuerveranlagung für 1925 und 1926 ſoll beſeitigt
werden. Zu dieſem Zwecke wird der Vorauszahlungstermin
auf die Vermögensſteuer am 15. Mai, in Fortfall gebracht.
Schließlich ſoll noch die Börſenumſatzſteuer geſenkt
werden, da eine gut funktionierende Börſe für die
Kapitalgeld=
gebung von größter Bedeutung iſt. Der Miniſter erklärte, daß
er mit dieſen Steuererleichterungen bis zur äußerſten Grenze
deſſen gehe, was er als Finanzminiſter verantworten könne.
Ein Defizit müſſe unter allen Umſtänden vermieden werden.
Es müfſe aber auch mit einer überhaſteten Geſetzesmacherei auf
ſteuerlichem Gebiete zudem einmal Schluß gemacht werden. Aber
bei der Erledigung des Finanzausgleiches werde an dem
Fragen=
komplex der Realſteuern nicht vorübergegangen werden können.
„Jede Ueberſchreitung der Grenzen äußerſter Sparfamkeit geht
auf die Koſten der Realſteuerpflichtigen, beſonders in den
Go=
meinden. Der Miniſter kündigt eine Vereinfachung der
Steuerveranlagung und der Steuererhebung
an. Ein großer Teil des Unwillens im Volke richte ſich nicht
etwa ſo ſehr gegen die Belaſtung wie gegen die Beläſtigung
durch die häufigen Termine für den Steuerpflichtigen. (
Zu=
ſtimmung.) Auch die Lohnſteuer ſoll vereinfacht werden.
Die Steuermilderungen werden für 1926 einen
Einnahmen=
ausfall von 550 Millionen Mark bringen. Es muß daher eine
Neugeſtaltung der Einnahmeſeite des Haushaltes erfolgen. Bei
der Reichsſchuld ſind einige Mehreinnahmen und
Minderaus=
gaben zu verzeichnen, ſo daß damit 180 Millionen gedeckt
wer=
den. Der Reſt von 370 Millionen ſoll dadurch gedeckt werden,
daß außerordentliche Ausgaben aus Anleihen genommen und
vorhandene Betriebsmittel als Einnahmen eingeſtellt werden,
Unbedingte Vorausſetzung der Steuererleichterungen iſt, daß
der Haushaltsplan keine höheren Ausgaben als die
vorge=
legten aufweiſt. Der Miniſter richtet an den Reichstag die
dringende Bitte, die Pläne der Regierung durch neue
Be=
willigungen nicht zu durchkreuzen. Crhöhungsbeſchlüſſe eines
Ausſchuſſes ſollten, wie in England, nur im Einverſtändnis
mit der Regierung gefaßt werden.
Im Zuſammenhang mit dieſer Entlaſtung der Wirtſchaft ſteht
die Frage, ob nicht ein gewiſſer Erſatz der Einnahmeausfälle
auf anderem Gebiete möglich iſt. Der Miniſter verweiſt auf das
Branntweinmonopol und kündet ein Geſetz zur Neugeſtaltung
des Branntweinmonovols an. Hoffentlich werden dann größere
Erträge herauszuholen ſein. Vorgelegt werden wird auch ein
Kraftfahrzeugſteuer=Geſetz, das die Wegeunterhaltungspflichtigen
inſtand ſetzt, für die Wiederherſtellung und Moderniſierung des
deutſchen Wegenetzes Sorge zu tragen. Der Miniſter ſtellt dann
feſt, daß eine Gefährdung der Währung in keiner
Weiſe zu befürchten ſei. Reichsregierung und
Reichs=
bank werden mit rückſichtsloſeſter Energie alle Gefahren in
dieſer Hinſicht vermeiden. (Lebhafter Beifall.) Der Miniſter
beſpricht dann den Reichshaushaltsplan für 1926, der in
Ein=
nahmen und Ausgaben mit rund 74 Milliarden das
Gleich=
gewicht hält. Die Steigerung der Ausgaben gegenüber 1913
beträgt 2270 Millionen oder rund 85 Prozent. Dieſer
Mehr=
bedarf erklärt ſich in erſter Linie durch die unmittelbaren
Aus=
gaben infolge des Krieges und der Beſetzung, die allein 49
Pro=
zent der Geſamtausgaben für ſich beanſpruchen. Der Miniſter
weiſt die Notwendigkeit dieſer Ausgaben nach, ſo daß man der
Reichsverwaltung den Vorwurf verſchwenderiſcher Steigerung
der Ausgaben nicht machen könne. Trotzdem iſt unſere
Not=
lage ſo, daß
weitere Einſchränkungen unbedingt notwendig
ſind. Bei den Reparationszahlungen iſt für dieſes Jahr mit
einer Zuſatzahlung von 250 Millionen zu rechnen. Auf das
Etatsjahr 1926 entfallen hiervon ſieben Zwölftel, gleich 145,8
Millionen, die allerdings erſt in dier Monatsraten vom 1. Febr.
1927 bis 1. Februar 1928 fällig werden. Daß dieſe Ausgaben
für ein Volk, das nicht nur die inneren Laſten des verlorenen
Krieges tragen muß, ſondern durch die Fortnahme ſeines im
Auslande angelegten Vermögens und der anderen infolge des
Friedensvertrages verlorenen Sachwerte und Kapitalien
unend=
lich ſchwer ſind, bedarf keiner Beweisführung. Auch in der
Weltöffentlichkeit beſteht darüber nicht der geringſte Zweifel.
Ebenſo feſt ſteht für alle Sachverſtändigen, daß die
Kapital=
entziehungen durch den Vertrag von Verſailles die Wirtſchafts=
Donnerstag, den 11. Februar 1926
kriſe außerordentlich verſchärft haben. Allerdings iſt ſeit dem
Londoner Abkommen eine gewiſſe Erleichterung eingetreten.
Wenn das deutſche Volk die außerordentlichen Anforderungen
des Saehverſtändigenplanes mit einem großen Entſchluß auf
ſich genommen hat, ſo iſt das geſchehen, um der
nachfolgen=
den Generation die Möglichkeit freien Schaffens
wiederzu=
geben. (Beifall.)
Auf Grund der Schädengeſetze ſind insgeſamt 900 Millionen
ausgeworfen worden. Weitere Ausgaben auf dieſem Gebiete
geſtattet die Finanzlage nicht. Von den fortdauernden
Aus=
gaben beanſpruchen die Bezüge der Beamten, Angeſtellten und
Arbeiter des Reiches 670 Millionen, gleich 18 Prozent, die
Ver=
ſorgungsgebührniſſe, einſchließlich der Militärrenten für
Kriegs=
beſchädigte 1,5 Milliarden, gleich 42 Prozent. Trotz aller Notz
müſſe der Staat für kulturelle Maßnahmen eine offene Hand
haben, wie auch in Zeiten größter Not vor mehr als hundert
Jahren die Berliner Univerſität gegründet wurde.
Die Mitglieder aller Parlamente müßten ſich in der
Spar=
ſamkeit zufammenfinden. „Ich weiß,” ſo ſchließt der Miniſter,
„daß ich kein Miniſter des Glücks, ſondern ein Miniſter der
Not bin. Aber gerade in der Not haben ſich die Quellen
der deutſchen Volkskraft immer beſonders lebendig erſchloſſen.
Durch Arbeit und angeſtrengteſte Sparſamkeit werden wir
ſchließlich doch das Ziel erreichen: den neuen Aufſtieg und
die alte Freiheit des deutſchen Volkes.” (Lebhafter Beifall.)
Die Etatsberatung wird darauf abgebrochen. Ohne
Aus=
ſprache wird einſtimmig ein vom Abg. Wallraf (Dnatl.)
empfohlener Antrag des Haushaltsausſchuſſes angenommen, der
die Reichsbeihilfen für die Hochwaſſergeſchädigten von drei auf
fünf Millionen Mark erhöht, ſteuerliche Erleichterungen für die
Geſchädigten und Maßnahmen zur Verhütung ähnlicher ſchwerer
Hochwaſſerkataſtrophen verlangt.
Der Geſetzentwurf über die Verſorgung der Polizeibeamten
beim Reichswaſſerſchutz wird in zweiter und dritter Beratung
angenommen.
Ein Zenirumsantrag auf Beſchränkung der ausländiſchen
Weizeneinfuhr und ein Autrag der Deutſchen Volkspartei über
die Roggenpreisentwicklung werden dem Volkswirtſchaftlichen
Ausſchuß überwieſen.
Das Haus vertagt ſich. Donnerstag, 2 Uhr: Fortſetzung der
erſten Leſung des Etats. — Schluß gegen 3 Uhr.
Der 4. internationale Kongreß
fär Ntliche Erziehung.
Aéſage deutſcher Profeſſoren.
Der Philoſoph der Univerſität Gießen Profeſſor Dr. Auguſt
Meſſer veröffentlicht im „Pädagogiſchen Echo” einen offenen
Brief an den Profeſſor Francesko Oreſtano in Rom, in welchem
er unter Hinweis auf die Gewalttaten der Fasciſten gegen die
deutſchen Stammesbrüder in Südtirol erklärt, daß er (Meſſer)
der Einladung zur Teilnahme an dem „4. Internationalen
Kon=
greß für ſittliche Erziehung” in Rom nicht Folge leiſten könne,
und zwar aus den gleichen Erwägungen, die auch ſeine
Kol=
legen Profeſſor Eucken und Profeſſor Kerſchenfteiner zur
Ab=
lehnung der Einladung veranlaßt hätten. Profeſſor Meſſer
er=
ſucht Profeſſor Oreſtano, dem Gedanken, der ihn zu ſeiner
Ab=
lehnung geführt habe, auf dem Kongreß Ausdruck zu geben.
*Oeuiſche Aowehr in der Tſchechoſſowakei.
Von unſerem Korreſpondenten.
B. Prag, 10. Februar.
Mit Rückſicht auf die kürzlich erlaſſene Sprachenverordnung
der Prager Regierung hat der Vorſtand der deutſch=
demokra=
tiſchen Partei eine Proteſtverſammlung nach Prag einberufen
und in einer Vorberatung eine Entſchließung angenommen, mit
welcher gegen die neue Sprachenverordnung energiſch proteſtiert
wird. Es wird darauf verwieſen, daß die Sprachenverordnung
eine Verletzung des Minderheitenſchutzvertrages darſtelle und
ein friedliches Zuſammenleben der Deutſchen und Tſchechen
un=
möglich macht. Die Partei verlangt von den gewählten
Ver=
tretern des deutſchen Volkes, daß ſie den Kampf gegen die
ruinöſe Sprachenverordnung mit Entſchloſſenheit aufnehmen und
führen und daß die vom Volke ſeit langem geforderte
Einheits=
front der deutſchen Parlamentarier endlich hergeſtellt wird.
Vom Tage.
Das Reichskabinett wird in einer ſeiner nächſten Sitzungen
ben Termin für das geſtellte Volksbegehren über die
Fürſtenenteignung feſtſetzen. Wahrſcheinlich werden die Liſten
vom 3.—17. März aufgelegt werden, wenn nicht noch eine Einigung auf
das Kompromiß der Regierungsparteien erfolgt.
Der Hauptausſchuß des Reichstages hat die Streichung der
Etatmittel für den Staatsgerichtshof zum Schutze
der Reuublik. beſchloſſen.
Der Berliner italieniſche Botſchafter Graf Bosdari, iſt
von Rom nach Berlin abgereiſt.
Die deutſche Delegation zur Wiederaufnahme der
Handels=
vertragsverhandlungen mit Spanien iſt nach Madrid abgereiſt.
Geſtern haben im Reichsfinanzminiſterium Beſprechungen mit
den Organiſationen der Beamten des Reiches, der Länder
und der Gemeinden über eine evtl. Aenderung der
Beſoldungs=
ordnung begonnen.
Die Eiſenbahnergewerkſchaften haben den zuſtändigen
Gerichten die Klageſchrift gegen die Reichsbahn zugeſtellt.
Die ſpaniſche Begierung hat beſchloſſen, ſiir den Oktober dieſes
Jahres eine ſpaniſch=amerikaniſche Luftfahrt=
Kon=
ferenz nach Madrid einzuberufen.
Die elſaß=lothringiſchen Eiſenbahner haben, am
Dienstag den Streik beſchloſſen.
Die franzöſiſchen Truppen haben das Bergmaſſiv von
Bibano geräumt.
In Nizzaiſt ein italieniſcher Staatsangehöriger
verhaftet worden, der einen Plan zur Ueberwachung von
anti=
fasciſtiſchen italeniſchen Perſönlichkeiten im Ausland bei ſich trug.
Der Schweizer Ständerat hat den mit Oeſterreich
abgeſchloſſenen Handelsvertrag mit 26 gegen 2 Stimmen
nenehmigt.
Der Londoner Sowjetbotſchafter Kraſſin, der ſeit
ſeiner Erkrankung in der Sowjetbotſchaft in Paris weilt, liegt im
Sterben.
Im engliſchen Unterhaus erklärte Chamberlein, daß er die
franzöſiſch=ruſſiſchen Verhandlungen aufmerkſam
ver=
folge, die vielleicht auf irgendeine Weiſe auch die Verhandlungen
zwiſchen England und Rußland beeinfluſſen könnten.
Die Konferenz der Kleinen Entente.
Die Erklärung der drei Miniſter.
EP. Temesvar, 10. Februar.
Nach Abſchluß der Beratungen der Kleinen Entente wurde
eine amtliche Verlautbarung ausgegeben, in der es
heißt: „Die Herren Beneſch, Nintſchitſch und Duca
ſind heute zuſammengekommen, um einen Gedankenaustauſch
über verſchiedene auf der Tagesordnung ſtehende Fragen zu
pflegen, die die Staaten der Kleinen Entente intereſſieren. Die
drei Miniſter prüften ebenfalls jene Fragen, die auf der nächſten
Tagung des Völkerbundsrats zur Verhandlung
kommen werden und ſetzten die allgemeinen Richtlinien über das
Verhalten der Staaten der Kleinen Entente
zur Abrüſtungsfrage ſeſt. Weiter bildete den
Gegen=
ſtand einer eingehenden Erwägung die Lage, die durch die
Nachwirkung der Verträge von Locarno im
Südoſten Europas geſchaffen wurde. Die Diskuſſion
wurde in einem friedliebenden Geiſte geführt, von dem die
Kleine Entente beſeelt iſt. Derſelbe Friedenswille hat auch die
drei Außenminiſter beſtimmt, die Möglichkeiten und geeigneten
Mittel zu ſinden, durch welche der Frieden auf dem Balkan in
Zukunft noch mehr befeſtigt werden kann. Auch die
Geld=
fälſcheraffäre war Gegenſtand der Beſprechungen. Im
Intereſſe des Friedens iſt zu hoffen, daß dieſe Angelegenheit
vollſtändig aufgedeckt wird und die notwendigen Maßnahmen
ergriffen werden, damit derarkiges ſich nicht wiederholt. Die
Staaten der Kleinen Entente haben beſchloſſen, das Ergebnis
in dieſer Frage abzuwarten.”
In Ergänzung des amtlichen Comuniques wird bekannt,
daß die drei Miniſter in der Nachmittagsſitzung auch die Frage
der deutſchen Mitgliedſchafft im Völkerbund,
durch den tſchechiſchen Miniſter Beneſch zur Sprache gebracht,
behandelt haben. Beneſch lenkte die Aufmerkſamkeit ſeiner
Kol=
legen darauf, daß Deutſchland im Völkerbund wahrſcheinlich die
Frage der deutſchen Minderheiten in den
Staa=
ten der Kleinen Entente zur Sprache bringen werde.
Es wurde beſchloſſen, daß die Kleine Entente bereits jetzt
Schritte unternehme, damit eine etwaige Intervention
Deutſch=
lands nicht auf eine Weiſe geſchehen könne, welche die
Inter=
eſſen der Kleinen Entente beeinträchtigen würde. — In der
Ab=
rüſtungsfrage einigte man ſich nach den Wünſchen des
rumäniſchen Außenminiſters Duca, daß eine vollſtändige
Ab=
rüſtung nicht möglich ſei, ſolange Rußland nicht Mitglied des
Völkerbundes ſei und mit ſeiner ſtarten Armee eine ſtändige
Bedrohung für ſeine Nachbarn bedeute.
Geſtaltung des Bühnenbildes
Emil Preetorius: Bilder zu Glucks „Jphigenie in Aulis”.
Von Dr. Walter Riezler.
Es wird immer den Münchener Künftlern als ein großes
Verdienſt augerechnet werden, daß ſie im Jahre 1908 im „
Mün=
chener Künſtlertheater” im Ausſtellungsdark zun erſten Male
den neuen Ideen über die Geſtaltrng des Bühnenbildes, die
da=
mals theorotiſch und in Entwürfen da und dort auftauchten und
leidenſchaftliches Jutereſſe fanden, in großem Umfang zur
Ver=
wirklichung verhalfen. Die Schwierigkeiten waren groß genug;
denn die Entart ug des Bühnenbildes, von feiner Empfindung
ſeit Jahrzehnten erkannt und beklagt, hing offenbar ſo eng mit
der Lage der geſamten bildenden Kunſt zuſammen, daß an eine
Beſſerung gerade auf dieſem einen Gebiete ſchwer zu denken war.
Schuld war ja nicht etwa die allgemeine Verderbnis des
Ge=
ſchmacks, ſondern der Mangel an einer geſunden und natürlichen
Grundlage für die Geſtaltung des Bühnenbildes. Dieſe
Grund=
lage war in früheren Zeiten imer der malerifche und
baukünſt=
leriſche Zeitſtil geweſen. Im 18. Jahrhundert war die
Verbin=
dung ſo eng, daß manche Grundſätze des Bühnenbildes ſogar
für die Geſtaltung von Kirchenräumen brauchbar waren und
umgekehrt, und aus dem Zeitſtil erwuchfen noch die letzten
künſt=
leriſch wirklich hochſiehenden Bühnenbilder des 19. Jahrhunderts,
die von Schinlel und Blechen und aus deren Schule ſtamimen:
der Stil der tlaſſiziſtiſchen und romantiſchen Architektur und
Landſchaftsmalerei konnte ohne weiteres auf das Bühnenbild
übertragen werden. Mit dem Verfall der Baukunſt, mit dem
Abfterben einer ſchlichten Bildtradition entartete dann auch das
Bühnenbild. Von der ſehr hochſtehenden abſoluten Malerei des
Leibl=Kreiſes und der Impreſſioniſten war für die Bühne nichts
zu holen. Eher hätte eine Befruchtung aus dem Kreiſe um
Böck=
lin und Marses komnien können, aber ſür dieſen Kreis gab es
weder Möglichkeiten des Einfluſſes noch auch die Luſt der
Be=
ſchüftigung nit dieſen Fragen des Tages. Und es entſprach ganz
dem herrſchenden Geſchmack, daß nunmehr das Bühnenbild
ininer mehr in die Bahnen eines unlebendigen Akademismus
und einer ſüßlichen Genremalerei geriet und Korrckturen
höch=
ſtens von dem künſtlerifeh nicht fruchtbareren Naturalismus
em=
pfing. Der Einfluß Richard Wagners und der Meininger auf die
Geſtaltung des Bühnenbildes war durchaus dieſer
unkünſt=
leriſchen
Es iſt kein Zufall, daß die erſten Verſuche einer Ruform
auftauchten, ais eben die ernſte Malerei die Pfade des reinen
Impreſſionismus wenigſtens zum Teil zu verlaſſen begann, als
die Werte der abfoluten Farbe einerſeits, einer ſtrengen, nach
Bindung an die Architekturform verlangenden Bildform
anderer=
ſeits wieder neu erkannt wurde. Gerade dieſe beiden Elemente
konnten zum Aufbau einer neuen Bühnengeſtaltung nutzbar
ge=
macht werden. Es waren durchaus neue Wege, die begangen
wurden, kaum ein Blick galt den Zeiten früherer Blüte der
Büh=
nenkunſt und niemand verſuchte, auch nicht bei der Ausſtattung
klaſſiſcher Stücke, auf dem Wege Schinkels oder des 18.
Jahrhun=
derts zu einer echten Form zu gelangen. Die Bedingungen hatten
ſich zu ſehr verändert. Das Bühnenbild, in früheren Zeiten Teil
des Geſamtraumes, zu dem auch der nie verdunkelte
Zuſchauer=
raum gehörte, war aus dem Zuſanumenhang mit dem Raum
ge=
löft und ſelbſtändig geworden, und das durch Richard Wagner
aus dem Zuſchauerraum verbannte Licht gewann von Jahr zu
Jahr auf der Bühne größere Macht. Damit war die Aufgabe von
Grund auf verändert und zweifellos auch erſchwerd:
das Bühnenbild hatte ſich nicht mehr in einen
architek=
toniſchen Rahmen einzuſügen und entbehrte ſo des ſicherſten
Haltes. Eleichzeitig mußte der Zufammenhang mit dem
Drama erhöhte Bedeutung gewinnen, da die Bühne nun
das einzige war, was das Auge erblickte. Wie der Künſtler das
Drama ſah, welche Anvegungen zur Bildgeſtaltung er aus ihm
empfing, das hing allein von ſeinem Talent und Geſchmack ab,
und es half ihm hierbei nicht einmal eine bildliche Tradition;
denn die neuen Wege der Bildgeſtaltung ſchienen noch lange nicht
zum Ziele eines überperſönlichen Stils zu führen.
Sicherlich wurde die Aufgabe damit ſchöner und
ſelbſtän=
diger, als ſie je geſpeſen, — zugleich aber wuchſen auch die
Mög=
lichkeiten des Irrtums und des Sichvergreifens, und ſo iſt die
Geſchichte des Bühnenbildes der letzten Jahrzehnte trotz aller
Erfolge reich an ſolchen Irrtümern und Verſagern. Schuld daran
war nicht etwa der Mangel an Talent und Phantaſie bei den
Künſt=
lern, die ſich den neuen Aufgaben widmeten. Man könnte
viel=
leicht eher einem Uebermaß an Phantaſie die Schuld geben: der
bildneriſche Trieb der Künſtler, vom Drama irgendwie befruchtet
wucherte allzu ſelbſtündig und erdrückte dadurch nicht ſelten bas
Drama, verdrängte es aus der beherrſchenden Rolle, die ihm in
dem „Geſamtkunſtwerk” zweifellos zukommt. Das Bild wurde
oft ſo eindrucksvoll, daß das Drama hinter ihm verſchwand. Es
kam auch vor, daß die allzu ſinnfällige bildliche Ausdeutung von
Einzelſituationen oder Einzelworten merkwürdige Widerſprüche
zu anderen Stellen im Gefolge hatte: wie in der erſten Szene
jener rein bildlich genommenen wunderſchönen Hamlet=
Infzenie=
rung des Künſtlertheaters 1908, wie die Eingangsworte „Es iſt
bitter kalt” durch eine in Schnee und Eis ſtarrende Winterland=
EP. Nom, 10. Februar.
Als Muſſolini heute im Senat zur Andwort an Streſemann d.
Wort ergriff, wurde er mit lebhaftem Beifall begrüßt. Auch die Tr
büinen waren dicht beſetzt. Die Rede wurde in tiefem Schweigen ane
hört, an einigen Stellen auch durch Beifall unterſtrichen.
Muſſolini ſagte: Die lange und ſchwankende Rede des Miniſte
Streſemann legt mir die Pflicht einer ſofortigen Andwort auf, die eben
klar und beſtimmt ſein wird, wie meine Rede vom Samstag,
Worte waren notwendig, um eine Lage zu klären, die ſich zu tr
ben begann. Die Klärung war erfolgt, der Gegenſatz hiſtoriſch
e=
ſchieden. Es iſt
der Gegenſatz zwiſchen dem vollen Recht und den
wider=
ſinnigen deutſchen Anſprüchen.
Ich brauche kaum zu ſagen, daß ich im Geiſte und Buchſtaben mei
vorangegangene Nede beſtätige, die Schlußwendung über die Trikolo
nicht ausgeſchloſſen, die Streſemann auffaſſen kann, wie er will,
aber die Italiener in dem Sinne auffaſſen, daß ſich; Italien nie A
maßungen des Auslandes unterwerfen wird. Uebrigens hat Strei
mann in ſeiner Rede nur die Hauptpunkte der meinigen beſtätigt.
er vielleicht meine Behauptung beſtritten, daß Italien eine mildern
Politik gegenüber Deutſchland befolgt hat? Nein. Hat er den Preſ
feldzug gegen Italien beſtritten? Nein, obwohl er nicht beifügte, 1
dieſer Feldzug auch in Regierungkreiſen und =blättern organiſiert wur
und Aufnahme fand. Hat Streſemann vielleicht das Vorhandenſe
einer Hetze zur Begünſtigung des Touriſten= und Handelsboykotts geg
Italien beſtritten? Nein, weil dieſer Feldzug fortdauert. Hat Stre
mann die Wichtigkeit dieſes Feldzuges abſchwächen können? Streſemaz
ignoriert, daß den Propaganda=Komitees für die Boykottierung
liens Männer angehören, die öffentliche Aemter bekleiden und in d.
deutſchen Oeffentlichkeit großen Einfluß beſitzen. Mit keinem Wort
Streſemann den Teil meiner Rede erwähnt, wo ich die widerſinni
Pläne des alldeutſchen Kongreſſes von 1918 in Südtirol
erwähnte. Ich behaupte mit genauer Sachkenntnis, daß man in breit
Kreiſen der deutſchen Bevölkerung auf die deutſchen Anſprüche noch nie
verzichtet hat. Streſemann hat ſich mehr mit Einzelheiten befaßt.
der Rede Streſemanns gibt es eine Behauptung, die ich ſofort wide
lege, nämlich, daß die italieniſche Regierung irgendwie und zu irge
einer Zeit einen ergänzenden Garantievertrag, für die Brennergren
angeſtrebt habe.
Streſemann beklagt ſich, daß ich dem deutſchen Botſchafter erwide
habe, die italieniſche Regierung werde den Boykott mit einem Gege
bohkott beantworten. Verlangt man es, daß man anders antwort=
Hinſichtlich der Touriſten beſtätige ich das am Samstag Geſagte. V
Deutſche kennen wahrſcheinlich das werktätige Italien nicht, das
Italien, welches ſehr gut leben kann, wenn auch in Zukunft
kein einziger Deutſcher mehr über die Alpen kommt.
Italien verneigt ſich vor keiner Aufgeblaſenheit mehr und ſchuldet
Freundſchaften auf dem Fuße vollkommener Gleichberechtigung.
Entnationaliſierung des Oberen Etſch verwechſelt Streſemann mit
einfachen Anwendung der italieniſchen Geſetze. Daß die deutſche Pre
gelogen hat, beweiſt alles. Ich brauche kaum zu erwidern, daß unf
Politik der logiſchen Gerechtigkeit am Oberen Etſch fortgeſetzt wird, d
für immer im pölitiſchen, moraliſchen und geiſtigen Bereich Italie
bleiben wird. Streſemann verſprach, daß Deutſchland ſeine Haltu
gegenüber den fremdſprachigen Minderheiten ändern werde. Ich nehr
für die Zukunft davon Kenntnis, aber heute liegen die Verhältni
anders. Herr Streſemann möge zuerſt den Balken im eigenen Au
bemerken, ehe er auf den Splitter in unſerem Auge hinweiſt.
kurze Debatte dieſer Tage hat nicht zwei Miniſter gegenübergeſtel
ſondern zwei Geſichtspunkte heikler Natur. Nachdem der Schleier
fallen iſt, iſt die Lage grell beleuchtet.
Deutſchland will die Beſchützung aller Deutſchen der Welt
übernehmen, das muß man zur Kenntnis nehmen und
zum Gegenſtand aufmerkſamer Ueberlegung machen. Aber
ich erkläre:
1. daß die fremdſprachige Bevölkerung des Oberen Etſch
nicht zu den Minderheiten gehört, welche in dem
Frie=
densvertrag Gegenſtand beſonderer Abmachungen bilden,
2. Italien ſtimmt in keiner Verſammlung und in keinem
Rate Erörterungen über dieſe Angelegenheit zu,
3. die fasciſtiſche Regierung wird mit großer Tatkraft
ge=
gegen jeden Plan dieſer Art vorgehen; ſie würde ihre
Pflicht dem Vaterlande gegenüber vernachläſſigen, wenn
ſie hunderttauſend Deutſcher wegen den Frieden von
42 Millionen Italienern gefährdete.
Das ſind keine Drohungen, ſondern das iſt die Behauptung der
und der Kraft, die keine Tatſache widerlegen kann. Sengtoren!
euerem vorzüglichen Verantwortungsgefühl habt ihr eingeſehen, 2
die Debatte dieſer Tage grundlegende Fragen berührt hat, Frage
die nicht nur die Unverletzlichkeit des Brenners, die Streſemann a
Grund der Friedensverträge anerkennt, betreffen, ſondern auch alle
was von dieſer Unantaſtbarkeit abhängt. Von 1866 bis 1915 hat
Nation die widerſinnige Grenze des Trentino wie einen feindlich
Meſſerſtich von den Alpen bis zum Po empfunden. Jetzt iſt die La
vollkommen geändert. Dieſe Parole iſt endgültig und unverletzli
Damit glaube ich, der Wortführer des ganzen italieniſchen Volk
zu ſein.”
ſchaft ausgedeutet wurden, —wozu dann der ſpäter erwähm
„Glühwurm” in einem etwas ſeltſamen Gegenſatze ſtand. A
dem allzu großen Reichtum des Bildes brauchte der Fehler nie
zu liegen: manche ganz einfachen Bilder wirkten rein farbig kon
poſitionell ſo ſtark, daß jede Bewegung der Figuren, jede En
wicklung der Handlung entweder das Bild ſtörte, — wenn d.
Figuren an einer beſtimmten Stelle für die Kompoſition ſel
wichtig waren, — oder hinter dem unveränderlichen Eindruck de
Bildes verſchwand.
Hier liegt der Konflikt und die eigentliche Schwierigkeit
Problems: jedes ſehr eindrucksvolle Bühnenbild birgt in ſich d.
Gefahr, daß die innere Dynamik des Dramas, deſſen Sinn el
ewiges „Werden” iſt, durch das ruhige „Sein” des Bildes 9
hemmt, ja in Feſſeln geſchlagen wird. Je perſönlicher und G
raktervoller die Leiſtung des Malers iſt, deſto größer iſt die 9
fahr, — weshalb ſie ja auch zur Zeit des Verfalls nicht beſtan.
weil eben damals ein charaktervolles bildneriſch bedeutſamee
Bühnenbild nicht vorhanden war und ſich die Geſtaltung
Szene auf reine Stimmungsmomente und die möglichſt
erſche=
fende Ausdeutung des Gegenſtändlichen beſchränkte. Auc
früheren Blütezeiten des Bühnenbildes war jene Gefahr Ile
vorhanden, weil die Einbeziehung des ſtreng geſtalteten Buhlle.
bildes in den Zuſammenhang des ganzen Theaterraumes Le
Bühnenbild zu keiner iſolierten Wirkung kommen ließ. Li
heute, wo das Auge während des Dramas nur die Bühne
ſe=
wird der Konflikt wirkſam.
Die Gefahr iſt ſehr wohl erkannt worden, und man vering
ſie auf verſchiedene Weiſe zu vermeiden. Der einfachſte, ſcheine
ſicherſte Weg iſt der Verzicht auf jedes beſondere Bühnenl.
das Spiel vor Vorhängen. Dies kann ſehr eindrucksvol ſe‟
paßt aber nur für ganz wenige Stücke. Auch iſt damit das 2
blem nicht gelöſt, ſondern die Schwierigkeit durch Ausſchaut
des Augeneindruckes nur umgangen. Brauchbarer iſt die Eie!
gung des Einzelbildes in einen allgemeinen Rahmen, der Le
rend des ganzen Dramas unverändert bleibt, ſo gewiſſermeb
das Drama zuſammenfaßt, und nur mehr für eine andenl.‟
Vildlichkeit der Einzelſzenen Raum läßt. Vielleicht iſt oie
Weg ganz allgemein der richtige: der allgemeine Rahmen,
Del=
tigt die gefährliche Iſolierung des Einzelbildes, und wenn. .
für dieſes nicht mehr viel Spielraum bleibt, ſo ſpricht daſt:
alte Erfahrung, daß es vorteilhafter, vor allem nahrhafte..
die Phantaſie iſt, nicht alles zu zeigen, ſondern vieles nur 4i
deuten und ahnen zu laſſen. Aber auch ein ſehr ſparſames."
andeutendes Einzelbild kann der Dynamit des Dramas Itt"
oder ſchaden. Und ſo biei”t das Prohlem immer noch das Aele
vie es möglich iſt, durch die Dildg=ſtaltung die Dy
[ ← ][ ][ → ]Nummer 42
auch in
die Alpen konn
und
Donnerstag, den 11. Februe: 1926
Seite 3
Beutſciaip, eint m ven PMſergind
Ueberreichung der deutſchen
Aafnahmenote in Genf.
Der Wortſaut der Note.
Genf, 10. Februar.
Am heutigen Mittwoch, vormittags 11.15 Uhr, wurde das
Aufnahmegeſuch Deutſchlands in den Völkerbund durch
General=
fonful Aſchmann dem Generalſekretär des Völkerbundes
ſtverreicht. Der Generalkonſul fügte hinzu, daß er glücklich ſei,
vie Note im Namen ſeiner Regierung überreichen zu dürfen.
Sir Erie Drummond gab hierauf dem Generalkonſul einige
Erläuterungen über techniſche Fragen, die mit der Aufnahme
in Verbindung ſtehen. Die Bollverſammlung für die Aufnahme
Deutſchlands wird aller Vorausſicht nach am 8. März in Genf
ſtattfinden.
Die Note des Reichsminiſters des Auswärtigen hat
folgen=
den Wortlaut:
„Herr Generalſekretär!
Unter Hinweis auf das deutſche Memorandum an die
Regie=
rungen der Ratsmächte vom September 1924, auf die Ihnen.
Herr Generalſekretär, überſandte deutſche Nöte vom 12.
Dezem=
ver 1924 und auf die Antwort des Völkerbundsrates darauf vom
14. März 1925 ſowie unter Bezugnahme auf die in Abſchrift hier
beigefügte Note der übrigen an den Verträgen von Locarno
be=
teiligten Regierungen vom 1. Dezember 1925 beehre ich mich,
ge=
näß Artikel 1 der Völkerbundsſatzung namens der deutſchen
Re=
gierung hiermit die Aufnahme Deutſchlands in den
Völkerbund zu beantragen. Ich bitte Sie, dieſen
An=
rag baldmöglichſt auf die Tagesordnung der
Bundesverſamm=
ung ſetzen zu wollen.
Genehmigen Sie, Herr Generalſekretär, den Ausdruck meiner
vorzüglichen Hochachtung.
gez. Streſemann.”
Die Anlage zu der deutſchen Note an den Völkerbund.
„Die deutſche Delegation hat gewiſſe Klarſtellungen
yinſichtlich des Artikels 16 der Völkerbundsſatzung
verlangt. Wir ſind nicht zuſtändig, im Namen des Völkerbundes
zu ſprechen, wir zögern aber nicht, nach den in der Verſammlung
und den Kommiſſionen des Vülkerbundes bereits gepflogenen
Beratungen und nach den zwiſchen uns ausgetauſchten
Erläute=
ungen Ihnen die Auslegung mitzuteilen, die wir unſererſeits
dem Artikel 16 geben.
Nach dieſer Auslegung ſind die für die Bundesmitglieder
aus dieſem Artikel ſich ergebenden Verpflichtungen ſo zu
ver=
tehen, daß jeder der Mitgliedsſtaaten des Bundes, gehalten iſt,
ohal und wiriſem mitzuarbeiten, um der Satzung Achtung zu
verſchaffen und jeder Angriffshandlung entgegenzutreten, in
einem Maße, das mit ſeiner militäriſchen Lage verträglich iſt
und das ſeiner gevgraphiſchen Lage Rechnung trägt.”
gez. Vandervelde. gez. Briand. gez. Baldwin.
gez. Chamberlain. gez. Dr. Beneſch. gez. Skrzynſti.
gez. Scialvja.
Die Grandlage, von der aus Deutſchland
ſeinen Eintritt zuu vollziehen beabſichtigt.
Berlin, 10. Februar.
Zu dem Aufnahmegefuch Deutſchlands in den Völkerbund
rfahren wir von zuſtändiger Stelle:
Die derſchiedenen Schriftſtücke, auf die des Schreiben an den
Heneralſeiretär Bezug nimmt, ſind bereits, ſrüher veröffentlicht
vorden. Sie geben Aufſchluß über die Verhandlungen, die
vegen der Frage des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund
tattgefunden haben, und laſſen ſich ihrem weſentlichen Inhalt
lach iwi: ſolgt zuſammenfaſſen:
Das deutſche Nemorandum vom September
1924 gab den Regierungen der im Völkerbundsrat vertretenen
Nächte bekannt, daß die deutſche Regierung grundſätzlich zum
Eintritt in den Völkerbund bereit ſei, daß ſie es aber für
not=
vendig halte, zunächſt gewiſſe Fragen zu klären. In dem
Nemorandum wurden vier Punkte aufgeführt, von denen zwei
als Bedingungen des deutſchen Eintritts anzuſehen waren, zwei
dagegen als Erklärungen der Reichsregierung, auf die eine
Ant=
wort nicht gefordert wurde. Die beiden Bedingungen waren
die Einräumung eines ſtändigen Ratsſitzes an
Deutſchland und die Klärung der mit dem Artikel 16
der Völkerbundsſatzung zuſammenhängenden Fragen. Die
bei=
den einſeitigen Erklärungen bezogen ſich auf die
Kolonial=
mandate ſowie auf die nach der Völkerbundsſatzung von
Deutſchland zu gewährleiſtende aufrichtige Abſicht, ſeine
inter=
nationalen Verpflichtungen zu beobachten. Zu dieſen letzteren
Punkten wurde in dem Memorandum betont, daß
Deutſch=
land zur Erfüllung ſeiner internationalen
Verpflichtungen entſchloſſen ſei, daß eine ſolche
Er=
klärung aber die von der deutſchen Regierung bei früheren
Ge=
legenheiten zu dieſen Verpflichtungen abgegebenen Erklärungen
unberührt laſſe und insbeſondere nicht ſo verſtanden werden
dürfe, als ob die deutſche Regierung damit diefenigen zur
Be=
gründung ihrer Verpflichtungen aufgeſtellten Behauptungen
an=
erkenne, die eine moraliſche Belaſt ig des deutſchen Volkes in
ſich ſchließe.
In dem zweiten Schriftſtück der deutſchen Note an
den Völkerbund vom 12. Dezember 1924 wurde der
Inhalt der Antworten der Ratsmächte auf das Memorandum
dahin zuſammengefaßt, daß dem deutſchen Wunſche wegen
Be=
teiligung am Völkerbundsrat ſeitens der im Völkerbundsrat
ver=
tretenen Regierungen Rechnung getragen werde, daß dagegen
die Ausführungen des Memorandums zum Artikel 16 noch nicht
zu dem gewünſchten Erfolge geführt hätte. Aus dieſem Grunde
wurde die deutſche Auffaſſung zu der Frage des Artikels 16 in
der Note noch einmal ausführlich dargelegt und das Erſuchen
geſtellt, dieſe Angelegenheit nunmehr den zuſtändigen Inſtanzen
des Völkerbundes zu unterbreiten.
Die Antwort, die der Völkerbundsrat hierauf am 14. März
1924 erteilte, beſeitigte die deutſchen Bedenken wegen des
Ar=
tikels 16 nicht. Deshalb wurde die Völkerbundsfrage im
Som=
mer 1925 mit den Sicherheitsverhandlungen verbunden und in
der deutſchen Note vom 20. Juli 1925 über die Sicherheitsfrage
erneut eine Ausräumung jener Bedenken gefordert. Das führte
zu den bekannten Erörterungen auf der
Konfe=
renz von Locarno, deren Ergebnis die Note der übrigen
an dieſer Konferenz beteiligten Regierungen vom 1. Dezember
1925 bildet. Da dieſe Note deutſcherſeits dem Völkerbund
bis=
her amtlich noch nicht mitgeteilt wurde, iſt ſie jetzt dem deutſchen
Antrag in Abſchrift beigefügt worden. Wenn der deutſche
An=
trag in dieſer Weiſe ausdrücklich auf die erwähnten Schriftſtücke
Bezug nimmt, ſo wird dadurch dem Völkerbund gegenüber die
Grundlage noch einmal kkargeſtellt, von der aus
Deutſchland ſeinen Eintritt zu vollziehen
beabſichtigt. Damit wird erneut die Bedingung der
ſofor=
tigen Einräumung eines ſtändigen Ratsſitzes hervorgehoben und
ferner auf die Stellung Deutſchlands hinſichtlich der Frage
ſei=
ner Beteiligung an etwaigen Sanktionsmaßnahmen hingewieſen.
Außerdem wird aber auch in Uehereinſtimmung mit den anderen
Mächten bei anderer Gelegenheit abgegebenen Erklärungen zum
Ausdruck gebracht, daß die Reichsregierung ſich auf den
Stand=
punkt des Memorandums von 1924 hinſichtlich der
Kolonial=
mandate und namentlich hinſichtlich der Kriegsſchuldfrage zu
eigen macht.
Das Echo in Pölkerbundskreiſen.
* Genf, 10. Febr. (Priv.=Tel.)
In Völkerbundskreiſen wird dem heutigen Tag eine
beſon=
dere Bedeutung in der Geſchichte des Völkerbundes beigelegt.
Scherzweiſe wurde er als der zweite Geburtstag des Bundes
be=
zeichnet. Allgemein wird die hohe Befriedigung über
den Entſchluß Deutſchlands, jetzt in den Bund
ein=
zutreken, zum Ausdruck gebracht, da der Eintritt nicht nur für
den Völkerbund, ſondern für die ganze Welt ein einſchneidendes
Ereignis bedeute. Die Verträge von Locarno hätten den
Welt=
krieg beendet. Der Eintritt in den Bund eröffne eine neue
Epoche der Weltgeſchichte, die Folgen wären noch unüberſehbar.
Ob ſie eine Neugruppierung der Mächte mit ſich bringen werde,
werde die Zukunft lehren. Die beiden bevorſtehenden
Konfe=
renzen des Völkerbundes, die Abrüſtungs= und
Wirtſchafts=
konferenz, würden Deutſchland die Möglichkeit geben, zum erſten
Male ſeit dem Weltkrieg ſeinen Einfluß in der internationalen
Politik wieder geltend zu machen. Wenn Deutſchland
Geſchichts=
politik treibe, dann werde es zum mindeſten auf der
Wirtſchafts=
konferenz die Führung übernehmen können. In neutralen
Krei=
ſen iſt man weſentlich ſkeptiſcher geſtimmt und ſieht bereits heute
große Schwierigkeiten voraus, da einer deutſchen Politik im
Völkerbund die iſolierte Mehrheit Deutſchland im Wege ſtehe.
Der Wohnungsbau in Heſſen.
Die Beſchlüſſe des Landtags.
Eine Erklärung des Präſidenten Abelung.
Der Landtag war für geſtern nachmittag einberufen worden, um
über die Anträge zur Förderung des Wohnungsbaues zu beraten,
Präſident Adelung cröffnet die Sitzung um 3 Uhr 17 Minuten
und gibt vor Eintritt in die Tagesordnung folgende Erklärung ab:
Meine Damen und Herren! Am Rhein iſt ſeit einigen
Tagen die erſte Zone von der fremden Beſatzung geräumt.
Zwar iſt der Räumungstermin weſentlich länger
hin=
ausgezögert worden, als es das Diktat von Verſailles
vorſah, aber endlich iſt doch der Tag der Erlöſung
für dieſen Teil des rheiniſchen Landes gekommen. Der
heſſiſche Landtag und das heſſiſche Volk beglückwünſchen
auf das herzlichſte die von fremdem Druck befreiten
Volksgenoſ=
ſen am Niederrhein. Es harit noch die Bevölkerung der
zwei=
ten und der dritten Zone der Befreiung und erſehnt
mit Inbrunſt die Stunde, in der der letzte fremde Soldat den
deutſchen Boden verläßt. (Bravo!) Bis zu zehn langen
Jahren ſollen deuiſche Gebietesteile am Rhein und an der
Saar, darunter die heſſiſchen, noch beſetzt bleiben. Wenn
aber das Verſtändigungswerk von Lvcarno zum
großen, bleibenden Erfolg führen, wenn die
Be=
friedung Europas und der Welt ehrlich und
weit=
ſichtig gefördert werden ſoll, dann muß weiſe
Ein=
ſicht die Staatsmänner der Entente dazu führen, alsbald
ihre Truppen völlig zurückzuziehen. (Lebh. Beifall.)
Die fremde Beſatzung in Deutſchland iſt ihrer ganzen
Natur nach ein ſtarkes Hemmnis auf dem Wege des
Friedens und des reſtloſen Verſtehens der Völker. (Sehr
richtig!)
Der heſſiſche Landtag hofft mit dem ganzen deutſchen
Vater=
lande, den Volksgenoſſen im beſetzten Gebiet recht bald
Glück=
wünſche zur Befreiung von den Beſatzungslaſten entbieten zu
können. (Lebhafter Beifall.)
Das Haus tritt ſodann in die Beratung der fünf Anträge, betr.
Förderung des Wohnungsbaues, ein.
Der Finanzausſchuß hatte ſich 1. mit dem Antrag der Abgg.
Leuſch=
ner, Heinſtadt und Reiber, Förderung des Wohnungsbaues, 2. dem
An=
trag des Abg. Kindt und 3. dem Antrag der Abgg. Haury, Dr. Niepoth
und Genoſſen in gleichem Betreff in wiederholten Beratungen befaßt
und mit 8 gegen 5 Stimmen bei einer Stimmenthaltung beſchloſſen, dem
Plenum den Antrag der Abgg. Leuſchner, Heinſtadt und Reiber in
fol=
gender abgeänderter Faſſung zur Annahme zu empfehlen:
I. Der Landtag wolle beſchließen, die Regierung zu erſuchen:
1. Auf der Grundlage des neuen Geſetzes, betreffend den
Geldent=
wertungsausgleich bei bebauten Grundſtücken, wird in Heſſen
für das Rechnungsjahr 1926 beſtimmt, daß
a) der im Staatsvoranſchlag für 1926 eingeſtellte Betrag von
10 Millionen Reichsmark zur Förderung des Wohnungsbaues
weſentlich und tunlichſt bis zur Höhe des reichsgeſetzlich
vor=
geſehenen Betrages von 15 Prozent der Friedensmiete erhöht
wird, ſoweit das die Finanzlage des Landes zuläßt, jedenfalls
aber den Mehrertrag der Sonderſteuer, der ſich über den im
Voranſchlag. für 1926 vorgeſehenen Betrag hinaus ergibt, zur
Förderung des Wohnungsbaues zu verwenden;
) die Vorbereitungen für ein Bauprogramm ſofort in Angriff
genommen werden und die Beſchlüſſe des Ausſchuſſes für
wirtſchaftliches Bauen zur Erreichung der größten
Wirtſchaft=
lichkeit berüickſichtigt werden;
e) die Staatsregierung ermächtigt wird, eine Anleihe
aufzu=
nehmen, mittels deren Hilfe die rechtzeitige Bereitſtellung der
zur Förderung des Wohnungsbaues beſtimmten
Steuer=
anteile laufend ermöglicht werden kann.
2. Die ſtaatlichen und kommunalen Steueranteile, die zur
Förde=
rung des Wohnungsbaues Verwendung finden ſollen, werden an
einer Stelle verwaltet und ſollen nur zur Errichtung von
Klein=
wohnungen (in Ausnahmefällen auch Mittelwohnungen)
Verwen=
dung finden.
3. Auf dem Geſetz= oder Verordnungsweg von der Regiewng die
Bildung eines aus allen an der Wohnungswirtſchaft intereſſierten
Kreiſen zuſammengeſetzten paritätiſchen wohnungspolitiſchen
Ausſchuſſes für Heſſen herbeizuführen.
II. Der Landtag wolle ferner beſchließen:
Als Uebergangsmaßnahme wird Gemeinden, welche aus dem
Aufkommen der Gemeindeſonderſteuer Verpflichtungen zur
Be=
ſtreitung des Kapitaldienſtes im Intereſſe des Wohnungsbaues
eingegangen ſind, aus den für den Wohnungsbau beſtimmten
öffentlichen Mitteln im Höchſtfalle bis 4 v. H. der Friedensmiete
für die Jahre 1926 und 1927 Darlehensgeld gewährt mit der
Maßgabe, daß dieſe Zuwendungen auf die anteiligen
Baudar=
lehensmittel angerechnet werden können.
III. Der Landtag wolle folgende Entſchließung annehmen:
„Eine Rückzahlung kann nicht eher gefordert werden, als die
Feſtſtellung des rentierlichen Wertes auf die Dauer möglich iſt.
Die Rückzahlung hat in einem anteiligen Verhältnis zu erfolgen,
Dramas nicht zu ſchwächen, ſondern zu unterſtützen. Das
bedeu=
et, daß der Künſtler im entſagungsreichen Dienſte des Dramas
auf allzu ſtarke Bildlichkeit, deren Wirkung immer einem Wechſel
biderſtrebt, verzichtet, und das Hauptgewicht auf die dynamiſche
Auswertung der Bilder legt. Er wird alſo vor allem den
menſch=
ichen Figuren zur Eeltung verhelfen, — nicht notwendig immer
m Sinne der „Deutlichkeit”, wohl aher ſo, daß das Bild die
duich die Entwicktung des Dramas bedingte Bewegung der
Fi=
zuren nicht hemmt, ſondern in der Wirkung ſteigert. Das Bild
raucht dabei nicht nur den Hintergrund abzugeben, ſondern es
ann, in der Art gewiſſer ruſſiſcher Vühnenbilder, räumlich und
inear ſelbſt ſtark dynamiſch anzelegt ſein. Der wichtigſte und
rüchtbarſte Fartox wird aber immer das bewegliche Licht ſein,
leſſen Möglich eiten auf der Bühne in den letzten Jahrzehnten
inendlich gewachſen ſind, das aber nicht immer zur bildmäßigen
Serſinnlichung der dramatiſchen Dynamik verwendet wird. Was
deuſte mit dem Bühnenlicht geſchieht, dient weniger dieſem gro=
Zen Zweck als der Erzielung von oft allerdings erſtaunlichen und
Tochſt eindrucksvollen Effekten. Kaum jemals in den letzten Jah=
En haben wir nieder eine ſo innerlich dramatiſch begründete
Anwendung des Lichts geſehen, wie in der Fauſt=Aufführung des
ALnſtler=Thraters 1998 bei der Szene des „Spazierganges”, wo
(ichs zu ſehen war wie die ſchwarze Silhouette der beiden
Panderer hot dem ſich immer mehr verdunkelnden Blau des
Limmels, wo aber der ganze bildliche Reichtum der Verſe ſich
„em inneren Auge enthüllte und die magiſch= Spannung der
SZene mit unerhörter Wucht den Hörer in Bann ſchlug. Dieſer
tEten Zielbewußtheit der Lichtgeſtaltung ſind wir ſpäter kaum
ESer begeguet, ſo mannigfach auch die Talente ſein mögen, die
ich heute mit Ueberzeugung und Hingaße dem Pkoblem des
Sühnenbilkes widmen. Im ganzen glaubt man mit Hilfe von
Sütſierung” und maleriſch geſchmackvoller Anordnung das
Weſentliche zu leiſten.
Heſſiſches Landesthcater. Kleines Haus. Dienstag, den
Gehruar. Heiterer Abend klaſſiſcher und mo=
Guſtav
einer Operetten, Paula Kapper
arde. Durch unliebſames Verſehen iſt in der geſtrigen
Septchung eines Künſtlers nicht gedacht worden, der an dem
taſcteriſchen Erfolg des Abends ſehr erheblichen Anteil hatte.
Ir Kabellmeiſter Berthold Sander, der ſämtliche Geſänge
im
tete war ſeiner Aufgabe nicht nur, was Eei
* ſelbſtyerſtändlich iſt, reſtlos gewwachſen, er war.
entslhlet Ddurch ſetate, Geignetäaeit us Operetendirigent, in
S Janſinniger, ſicher und unaufdringlich führender Begleiter
**
End erhob die Begleitmuſik zu einer eigenen Kunſt.
Gewerbemuſeum.
Durch Vermittlung des Grafen von Hardenberg
wurden dem Gewerbemuſeum 23 Aquarelle von Fräulein
Beatrice Neumann nach hervorragenden Werken
Alt=
peruaniſcher Keramik zur Ausſtellung überlaſſen. Die
Aufnahmen wurden von der Künſtlerin meiſt im Muſeum von
Buenos Aires nach den Originalen angefertigt und zeigen
neben einer Darſtellung des ganzen Gefäßes die ornamentalen
Muſter in abgewickelter Wiedergabe. Die Blätter ſind daher
her=
vorragend geeignet, den Eindruck dieſer eigenartig ſtarken
Orna=
mentik zu vermitteln. Die Ausſtellung von Werken
Altperu=
aniſcher Kunſt, die im vorigen Jahr das Frankfurter
Kunſtge=
werbemuſeum veranſtaltete, hat vielen Darmſtädtern Gelegenheit
gegeben, dieſe merkwürdigen Reliquien eines verſchollenen Volkes
kennen zu lernen. Auch unſer Gewerbemuſeum beſitzt ein paar
beſcheidene Proben von keramiſchen Erzeugniſſen, die aus den
Ausgrabungen in Peru ſtammen. So werden den Beſuchern
un=
ſeres Muſeums einige geſchichtliche Notizen erwünſcht ſein, die
wir einem Auffatz von Dr. Albert Michelis entnehmen.
Die älteſten Bewohner Perus, von denen ſich bis auf unſere
Zeit Spuren erhalten haben, ſind die dem Bereich der heute noch
fortlebenden ſog. Quichua=Sprache zugehörigen Völkerſchaften.
Aus ihnen entſtanden, lange vor der Inca=Herrſchaft, eine Reihe
von Kulturen, die ſich mehr oder minder ſelbſtändig entwickelten.
Von der Mitte des 12. Jahrhunderts ab wurden die verſchiedenen
Stämme und Ziviliſationen allmählich von den Inca zu einem
Reiche vereinigt. Damit wurde zugleich eine neue Kultur
be=
gründet, der erſt die ſpaniſche Eroberung ein Ende machte. Von
der Vergangenheit zeugen umfangreiche Trümmerſtätten im
gan=
zen Lande, denn die Peruaner waren vor allen Dingen
Bau=
meiſter. Trotz der vielen Einzelfunde zwiſchen den Ruinen von
Städten, Tempeln und Gräbern läßt uns aber der völlige Mangel
an hiſtorifchen Aufzeichnungen im Ungewiſſen über Zeitpunkt und
Reihenfolge der einzelnen Kulturen. Die meiſten in unſerer
Ausſtellung dargeſtellten Geräte gehören der künſtleriſch
bedeuten=
den und vielleicht auch älteſten Gruppe an. Die Formen ſind ſehr
mannigfach, aber immer von einfacher und klarer Linienführung
und weit entfernt von den ausſchweifenden Gebilden der Inca=
Kultur. Die Zeichnung, die vor allen Dingen Beachtung
ver=
dient, zeugt von wuchernder Phantaſie. Die Farben, aus
pflanz=
lichen Stoffen hergeſtellt, haben durch die Jahrhunderte hindurch
ihre Leuchtkraft bewahrt. Religiöſe Motive im weiteſten Sinne,
ſerner geometriſche Figuren ſind die hauptſächlichſten
Gegen=
ſtände. Eine ſichere Deutung im Einzeinen iſt nur ſehr ſchwer
möglich. Menſchen und Tiere ſind auf kühne und ſeltſame Weiſe
ſtiliſiert und im Zuſammenhang mit den linearen Verzierungen
von großer ornamentaler Wirkung.
In demſelben Vorderraum wie die Peruanifchen Blätter ſind
eine größere Anzahl von Tafeln aus der ſoeben erſchienenen
Ver=
öffentlichung über die frühmittelalterlichen
Bronze=
türen ausgeſtellt. Der jetzt erſchienene 1. Band enthält mit
einem begleitenden Text von Adolf Goldſchmidt die Türen
in Aachen, Mainz, Hildesheim und Augsburg. Unſere
Aus=
ſtellung führt daraus beſonders die berühmte Hildesheimer
Tür mit einer großen Anzahl von Einzelaufnahmen vor.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Verdiente Auszeichnung eines
Auslands=
deutſchen. Profeſſor Dr. Emanuel de Marney=Baruch,
New York, ein anerkannter hervorragender Mediziner in U. S.A.,
wurde für ſeine unermüdliche Liebestätigkeit zur Linderung der
Not in Oeſterreich von der öſterreichiſchen Regierung mit dem
Goldenen Ehrenkreuz der Republik Oeſterreich
ausge=
zeichnet. Auch wir in Deutſchland wiſſen, daß Dr. Baruch ſchon
bei Kriegsausbruch 1914 ſich an die Spitze des Hilfswerkes für
die Länder Zentraleuropas ſtellte und Präſident des
denkwür=
digen Rieſenbazars im Madiſon Square Garden in New York
war, welche Veranſtaltung dem Liebeswerk dreiviertel Millionen
Dollar brachte. Nach dem Waffenſtillſtand, widmete ſich Dr.
Baruch insbeſondere dem Hilfswerk für Deutſchland und
Oeſter=
reich und iſt heute noch Präſident des „New York Committee
for the Relief of Diſtreß in Germany and Auſtria”, welches den
erfolgreichen Dollar 500 000,— Drive und ähnliche Hilfsaktionen
unternahm und uns heute noch Wohltaten erweiſt. Letztmals
war Dr. Baruch im vorigen Jahre in Deutſchland und genoß
in Anbetracht ſeiner führenden Stellung in Amerika an der
Wiener Univerſität den Vorzug, Vorleſungen zu halten. Mit
den Deutſch=Amerikanern, die im vorigen Jahre viele deutſche
Städte beſuchten, war er letztmals bei uns und hielt ſich viele
Tage in Darmſtadt, mit welchem ihn viele freundſchaftliche
Be=
ziehungen verbinden, auf. Nicht unbekannt dürfte ſein, daß Dr.
Baruch Aufſichtsratsmitglied des Bankhauſes Union
Han=
delsgeſellſchaft, Aktiengeſellſchaft Darmſtadt,
iſt. Läugſt ſchon vor dem Kriege genoß Dr. Baruch das
An=
ſehen eines hervorragenden Freundes deutſcher Kunſt und
Wiſſenſchaft, eines Pioniers auf hoher Warte für das
Deutſch=
tum im Ausland.
Seite 4
Donnerstag, den 11. Februar 1926
Nummer 42
aus der endgültigen Feſtellung des auf die
Dauer zu ermittelnden rentierlichen Wertes der ſtnatlichen
bezu=
ſchußten Bauten im Vergleich zu den tatſächlichen Baukoſten.
Er=
reicht der rentierliche Wert den vollen Betrag der Baukoſten,
dann iſt das Staatédarlehen in voller Höhe zurückzuzahlen.
Die Staatsdarlehen ſind mit 2 Prozent zu verzinſen und mit
1 Prozent zu tilgen. Fir die Jahre 1926 und 1927 wird der
Kapitaldienſt ausgeſetzt.
Der Ausſchuß beautragt in ſeiner Mehrheit weiter:
1, den Antrag der Abgg. Leuſchner, Heinſtadt und Reiber,
2. den Antrag des Abg. Kindt,
3. ben Antrag der Abgg. Haury, Dr. Nieboth und Genoſſen
durch die Annahme des abgeänderten Antxags der Abgg, Leuſchner und
Genoſſen für erledigt zu erkläven.
Schließlich beantragt der Ausſchuß, dem in der Sitzung des
Aus=
ſchuſſes geſtellten Antrag des Abg. Büchner, welcher lautet;
„Jch beantrage, die Regierung zu erſuchen, durch eine Kommiſſion
von unpaxteiiſchen Fachleuten die bisher erſtellten Siedlungsbauten
daraufhin prüfen zu laſſen, ob ſie ſach= und fachgemäß erbaut ſind und
allen geſundheitlichen Anſprüchen genügen”.
die Zuſtimmung zut geben.
Dieſen Anträgen wird gegen die Rechtsparteien zugeſtimmt. Der
letzte Antrag erhält die Zuſtimmung des gauzen Hauſes.
Der Antrag Ritzel über die Mietzinsſteuer wird für erledigt erklärt.
Dem zweiten Abſatz des Antrages Dr. Werner: „Auf die Gemeinden,
die trotz vorhandener Wohnungsnot, und obgleich ſie Bauſtoff aus
eige=
nem Beſitz verwenden könnten, bisher nicht gebaut haben, einzuwirken,
daß ſie endlich ihrer Pflicht nachkommen”, wird zugeſtimmt.
Schluß der Sitzung um 6 Uhr 15 Minuten. Präſident Adelung
teilt mit, daß das Plenum zur Etatsberatung, wenn die Arbeiten im
Finanzausſchuß weiter wie bisher gefördert werden, am 2. März
zu=
ſammentreten wird.
Die Proteſibewegung gegen die
Steuerbelaſtung in Heſſen.
Der heſſiſche Finanzminiſter hat auf eſine
der zahlreichen Proteſtreſolutionen die nachfolgende
Ant=
wort gegeben, die auch für die Geſamtbevölkerung des
Landes von Intereſſe ſein dürfte und die zugleich als
Ant=
wort auf ähnliche Proteſtreſolutionen gelten kann:
Die wirtſchaftliche Not faſt aller Kreiſe der
Bevöl=
kerung, insbeſondere auch der Arbeiterſchaft, der Landwirte und
der Gewerbetreibenden iſt mir ſelbſtverſtändlich genau
bekannt und ich fühle ſie umſomehr mit, als ſich dieſe Not
auch auf die Staatsfinanzen in geradezu verheerender Weiſe
aus=
wirkt durch Verminderung der Steuereinnahmen und durch
Ver=
mehrung der Staatsausgaben auf dem Gebiete der
Erwerbs=
loſenfürſorge. Um die Einſchränkung der Staatsaufgaben und
damit auch der Ausgaben ſind die berufenen Vertreter des
Vol=
kes gemeinſam mit der Regierung ſeit langem ernſtlich bemüht.
Dieſe Ausgabenverminderung hat aber ihre Grenze
und ſie kann nie ſoweit gehen, daß wichtige
Lebens=
intereſſen des ganzen Volkes oder einzelner Teile desſelben
ge=
fährdet und der Zweck des Staates in Frage geſtellt
werden. Daß in ſolcher Notzeit alle, die noch irgendwie dazu
imſtande ſind, dazu beitragen müſſen, das Ganze
zuſammenzu=
halten, wird ohne weiteres von wahrhaft vaierländiſch
denken=
den Volksgenoſſen begriffen werden, wie man andererſeits auch
in der Regierung weiß, daß ſolche Opfer und Steuern um ſo
härter drücken, je ſchwerer e3 der geſunkene Ertrag der Wietſchaft
macht, dieſe Laſten zu tragen. Darum wird und muß es auch
weiterhin das Beſtreben der Regierung ſein, die undermeidlichen
Laſten nach Möglichkeit gerecht zu verieilen.
Wenn vielleicht die wirtſchaftlichen und damit die ſteuerlichen
Verhältniſſe in Heſſen noch ungünſtiger liegen als in manchen
anderen deutſchen Ländern, ſo iſt es bekannt, daß das auf die
unſeligen Wirkungen der Beſetzung faſt der Hälfte des
Landes zurückzuführen iſt. Es iſt guch bekannt, daß ich aus
dieſem Anlaß aufs äußerſte bemüht bin, das Reich zur
Anerken=
nung einer Schadenserſatzpflicht zu veranlaſſen. Ich wäre
be=
ſonders dankbar, wenn mich die Bevölkerung bei dieſer ſchweren
Aufgabe, die ich ja gerade zu ihrem Nutzen übernehme,
unter=
ſtützen wollte.
Daß die Bevölkerung ſich in ihrer Not au ihre Regierung
wendet, iſt ihr gutes Recht. Sie ſollte das aber nicht in
ab=
ſälliger Kritik oder gar in der Form unverhüllter
feind=
ſeliger Drohungen tun, wie ſie zu meinem ſchmerzlichen
Bedauern an einzelnen Orten vorgekommen ſind, — bevor ſie ſich
die Tatſache überlegt hat, daß die heſſiſche Regierung
für die gegenwärtige wirtſchaftliche Not nicht
verantwortlich gemacht werden kann und daß die auf der
Bevölkerung ruhenden Steuern im Ganzen nur zu einem Vierteil
von dem heſſiſchen Staat für ſeinen eigenen Finanzbedarf
er=
hoben werden, die übrigen drei Vigrteile nimmt
das Reich und nehmen die Gemeinden und
Kom=
munalverbände in Anſpruch.
Das deutſche Volk hat in heldenhaftem Ringen und in
be=
wunderungsſperter Ausdauer vier Jahre hindurch Gut und Blut
für ſein Vaterland geopfert. Iſt dieſes Vaterland heute, wo es
durch die Auswirkungen des verlorenen Krieges in eine
un=
geheure wirtſchaftliche Kriſis hineingeraten iſt, nicht mehr wort,
durch Opfer erhalten zu werden? Ich bin überzeugt, daß kein
Deutſcher dieſe Frage in ablehnendem Einne beantworten wird,
und ebenſowenig brauche ich zu verſichern, daß mir keine größere
innere Befriedigung zuteil werden kann, als wenn es mir
ge=
lingt, nicht nur den Fehlbetrag im Staatshaushalt zu beſeitigen,
ſondern auch eine fühlbare Herabſetzung der Steuerlaſt zu erreichen.
* Wir geben dieſe Antwort unſeren Leſern ſehr gern zur
Kenntnis, um ſo mehr, als ſie ia durch die in den letzten Tagen
bei uns erſchienenen Spektator=Artikel über die Finanzlage
Heſſens und die Möglichkeit einer Balanzierung des Etats
unterrichtet ſind. Wir bedauern allerdings, daß die,
Verlaut=
barung des Herrn Finanzminiſters auf die in den Reſolutionen
angeſchnittenen ſachlichen Fragen ſo wenig eingeht. Wenn wir
auch mit ihm darin einig gehen, daß das Reich unbedingt
ver=
pflichtet wäre, dem Staate Heſſen den durch die Beſetzung
be=
dingten Steuerausfall und die daraus ſich ergebende
Sonder=
belaſtung Heſſens tragen zu helfen, ſo glauben wir doch nicht,
daß das Vertrauen auf die notwendige Einſicht und
Rückſicht=
nahme des Reiches ſchon allein genügt, um des Defizits Herr
zu werden. Auch der Hinweis, daß „um die Einſchränkung der
Staatsgufgaben und damit auch der Ausgaben die berufenen
Vertreter des Volkes gemeinſam mit der Regierung ſeit langem
ernſtlich bemüht ſind”, iſt nur ein recht ſchwacher Troſt.
„
Für die zahlreichen Geſchenke
und Glückwünſche anläßlich
unſerer Hochzeit ſagen wir Allen
herzlichſien Dank.
(*2155
Karl Wendel
nebſt Frau, geb. Funk
Nieder=Namſtadt.
Af5ff557,5. 56
Ihre Vermählung geben
bekannt
Lehrer H. Uhrig
und
Frau Anng, geb. Ripper
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 10. Februar.
Der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund beſchäftigt nun
in immer höherem Maße die politiſche Phantaſie. Es ſteht außer
jedem Zweifel, daß dadurch eine neue politiſche Situation in
Europa entſtehen wird, von der jetzt — und vielleicht bis zur
letzten Minute — ſich kaum etwas Greifbares vorausſagen läßt
Es bleibt alſo ein ſehr breiter Raum für außenpolitiſche
Kom=
binationen übrig, und man leiſtet ſich in den hieſigen politiſchen
Kreiſen auch manches in dieſer Beziehung.
Konkreter ſind die Sorgen über Form und
Begleiterſchei=
nungen des deutſchen Eintritts. Auch hierüber ergeht man ſich
viel zu ſehr in Mutmaßungen. Ueber die deutſchen Bedingungen
bei dem Eintritt gehen zum Teil widerſprechende
Verlautbarun=
gen um; die Hauptanſtrengungen der franzöſiſchen Außenpolitik
ſollen jetzt in erſter Linie darauf hinzielen, Polen, und unter
Umſtänden auch gewiſſen anderen Staaten einen ſtändigen Sitz
im Völkerbundsrate zu ſichern. Es wird behauptet, daß es
ge=
lang, auch in gewiſſen engliſchen Kreiſen dafür Stimmung zu
machen.
Während aber über die Völkerbundspolitik trotz allen
Rätſel=
ratens kaum etwas anderes herauskommt als das, worauf die
Weltpreſſe ſchon vor Wochen hinwies, werden die Konturen einer
neuen Politik Rußland gegenüber immer mehr fühlbar. „LEcho
de Paris” hat eine ſehr günſtige Verſion über die
Schulden=
regelung verbreitet, und die ruſſiſche Delegation wurde hier ſehr
günſtig aufgenommen. Die Ueberzeugung iſt allgemein, daß die
Regekung des Schuldenproblems nur die Baſis für eine ernſte
Annäherung vorbereiten ſoll und — charakteriſtiſcherweiſe betont
man dies jetzt bei der Erwägung aller politiſchen
Möglichkeiten-
auch England ſoll dieſe Entwicklung jetzt ruhig betrachten. Eine
gewiſſe Entſpannung im Oſten ermöglicht jetzt dieſe ſtille
Wand=
lung der Auffaſſungen, eine Entſpannung, die vielleicht mehr in
den ruhigeren und optimiſtiſcheren Betrachtungen der Dinge als
in den Tatſachen begründet iſt.
Die deutſch=italieniſche Preſſefehde und ihre Folgen
beſchäf=
tigen die franzöſiſche Preſſe ſehr ſtark. In den politiſchen
Krei=
ſen wurde die Rede Muſſolinis ſehr verſchiedenartig
kommen=
tiert. Seit Volpis Beſuch in Paris wollen die Gerüchte
über=
haupt nicht verſtummen, daß er den Boden für eine
weitgehen=
dere Annäherung ſondiert hätte. Die Zuſammenkunft zwiſchen
Chamberlain und Muſſolini, die ſich jetzt nachträglich doch als
erfolgreich erweiſen ſoll, hat ein begreifliches Intereſſe für die
italieniſchen Pläne entſtehen laſſen. Man ſoll aber nicht
ver=
geſſen, daß Frankreichs Situation Italien gegenüber ſich
keines=
wegs eindeutig definieren läßt. Die wirkliche Urſache dieſer
Be=
lebung des Intereſſes an der Außenpolitik iſt jedoch letzten Endes
in dem bevorſtehenden deutſchen Eintritt in den Völkerbund zut
ſuchen, die eine nervöſe Spannung verurſacht; genährt wird dieſe
noch dadurch, daß man hier die Entwicklung der deutſchen
In=
nenpolitik für ſehr unſicher hält.
Todes=Anzeige.
Unſere liebe gute Mutter,
Schwiegermutter undGroßmutte:
Frau
Eliſabeth Stutz Wtw.
iſt heute nach langem, mit großer
Geduld ertragenem Leiden von
uns geſchieden.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 19. Februar 1926.
Die Beerdigung findet am
Frei=
tag, den 12. Februar, nachmittags
um 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof
ztt.
Kirchl. Trauung findet heute um 2 Uhr
in der Kapelſe ſtatt.
3994
Todes=Anzeige.
Heute nachmittag 6 Uhr iſt
un=
ſere liebe Mutter, Großmutter,
Urgroßmutter. Schwiegermutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Witwe
im kurz vollendetem 78. Lebensjahr
unſerem lieben Vater in den Tod
gefolgt.
Im Namen der
trzuernden Hinterbliebenen:
J. Burk
Rechnungsdirektor.
Darmſtadt, Wienersſtr. 76, Münſter,
Frankfurt Fulda, Gannover, Eelle,
den 9. Februar 1926,
Die Beerdigung findet Freitag, den
12. Februar, nachm. 2 Uhr, von der
Kapelledes Friedhofs an der Nied.=
Ramſtädterſtraße aus ſtatt. (2162
Todes=Anzeige.
Statt Karten
Heute nachmittag 5¾ Uhr
ver=
ſchied nach ſchwerem Leiden infolge
Schlaganfalles mein lieber, guter
Mann, mein treuſorgender Vater,
unſer lieber Bruder, Schwager,
Onkel und Schwiegervater
Herr
Schuhmacher
in ſeinem 53. Lebensjahre,
Dietrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 9. Februar 1926.
Die Beerdigung findet Freitag, den
12, Februar 1926, nachm. 1¾4 Uhr,
vom Portale des Waldfriedhofes
(73918
aus ſtatt.
I, Dr. 1845
Rint
Anfertiguzg v. Herrengarderober
Verarbeitung L . . 25.— ℳ
40.—
Erſtklaſſ. Ausführung 60.—
Angeb. unter L. 65 an die Geſchſt. (*3983
Warum ärgern Sie ſich immer wieder, daß Ihre
Zahnpaſia beim Gebrauch ſo ſpritzt und Ihnen
jedesmal Ihre Sachen beſchmutzt? Verſuchen OR
einral die BlOX-UL TRR-Zahnpaſlo, ſie beſißzt
die=
ſen Fehler nicht und iſt dabei bedeutend ſpariamer,
zus ſofi wenig genügt volkommen. Eine Tube
reicht dreimal ſolange wie andere Marken. Alle guten
Eigenſchaften und Wirkungen, die bei der Reklame
anderer Zahnpaſten hervorgehoben werden, ſind in
der Sauerſtoff= Zahnpaſia BlOX GLTRK vereinigt.
Am 10. Februar vormittags wurde unſere
liebe Mutter
Eliſabeth Falkenſtein
geb. Pfersdorff
von ihrem ſchweren Leiden erlöft. ( 3962
Für die frauernden Hinterbliebenen:
Elſe Falkenſtein.
Darmſiadt, Schloßgartenſtr. 71, I.
Die Trauerfeier findet Freitag nachmittag 2 Uhr auf dem
Waldfriedhof ſtatt.
Man bittet, von Beileidsbeſuchen Abſtand nehmen zu
wollen.
Heute verſchied nach ſchwerem
Leiden meine liebe Frau und gute,
treue Mutter
geb. Zimmermann.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Schäfer
Käthe Herrmann, geb. Schäfer.
Darmſtadt, den 8. Februar 1926.
Mathildenſtr. 58.
(*3920
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 11, Februar, nachmittags
3 Uhr, vom Portal des alten
Fried=
hofs aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
liebe Schweſter, unſere gute Tante und Schwägerin
Frau Minna Schmidt
geb. Kauß
Muſiklehrerin
nach langem ſchwerem Leiden im Alter von 77
Jahren zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Aſchaffenburg, den 9. Februar 1926.
Die Beiſetzung findet am Freitag, den 12. Februar,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof an
der Klappacherſtraße ſtatt,
DüMent A. Setteif Süte
werden auf mod. Formen umfaſſoniert.
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Nummer 42
Donnerstag, den 11. Februar 1926
Aas der Landeshauptſtadt.
ine
menkun
igl
Darmſtadt, 11. Februar.
* Maß und Gewicht.
Auf behördliche Anordnung finden zur Zeit im Gebiete der Stadt
Darmſtadt die nach reichsgeſetzlichen Beſtimmungen in zweijährigen
Zeit=
abſchnitten vorzunehmenden Nacheichungen ſtatt. Hiernach ſind
alle im eichpflichtigen, d. h. im öffentlichen Verkehr befindlichen Maße,
Gewichte, Wagen uſw. bei dem Eichamt einzuliefern, um auf ihre Zu=
9
Gegenſrand den eichtechniſchen Anforderungen nicht und iſt eine in
be=
ſtimmten Grenzen zuläſſige Berichtigung ausgeſchloſſen,fo erfolgt die
Rückgabe unter Vernichtung der Stempelzeichen.
Daß derartige zeitweiſe Kontrollen im Intereſſe der Erhaltung eines
möglichſt guten Maß= und Gewichtszuſtandes notwendig ſind, ſteht wohl
ßer Frage. Sie ſind auch im üibrigen nichts Neues und wurden ſchon
vor Jahrhunderten, wenn auch in anderer Form, ausgeübt. Der
Ge=
brauch von Maß= und Gewichtsgerätſchaften ragt unzweifelhaft in die
früheſten geſchichtlichen Zeiten zurück; die Einrichtung hatte insbeſondere
unter der Vielſeitigkeit und Verſchiedenheit der Geräte zu leiden. Nicht
nur jeder engere Bezirk, ſondern faſt jeder Ort hatte ſein eigenes Maß
und Gewicht,wodurch hauptſächlich im Mittelalter heilloſe Verwirrungen
auf dieſem Gebiete hervorgerufen wurden, und außerdem eine
einheit=
liche Nas prüfung ausgeſchloſſen war. — Solches ſcheint zu jenen Zeiten
auch die damalige Heſſiſche Regierung erkannt zu haben, und dürfte es
gelegentlich der oben erwähnten gegenwärtigen Nacheichungen vielleicht
von Intereſſe ſein, einen kleinen Rückhlick auf die früheren Verhältniſſe
auf dieſem Gebiet zu werfen.
Nach einer uns erhaltenen, anſcheinend älteſten Verordnung dieſer
Art, erlaſſen vom Landgraf Georg I. am 1. April 1574 wird
aus=
geſüihrt, daß faſt durchaus in allen Aemtern und Zenten der Landſchaft
ein eigen und ſonderliche Maaße geführt wird; die teilweiſe die Worm=
ſer, Mainzer, Oppenhenheimer und Frankfurter „Eych” halten und das
eine klein, das andere groß ſei. Beſonders wird gerügt, daß beim
Aus=
meſſen des Hafers, infolge der verſchiedenen Form der Maße hinſichtlich
ihrer Weite und je nach der Häufung des Materials, „viel Spitzfindigkeit
und Forteil” geſucht werden, wobei leichtlich „Betrügereien und
Ueber=
vorteilungen” eintreten. Zur Abwehr deſſen wird angeordnet, daß die
Fruchtmaße der einzelnen Zenten uſw. nach der „Darmbſtädter Eych)
be=
ſchüttet, gemeſſen und verglichen” werden ſollen. Alle Frucht ſoll hinfurtt
mit Strichmaß — alſo abgeſtrichen und nicht gehäuft — Darmbſtädter
Eych eingenommen und ausgegeben werden. Die alten Maße eines
jeden Orts ſollen gänzlich abgeſchafft und beide „Trocken und Naſſ
Maaß”, ſowie und Ehlen mit der Darmbſtädter Eych eingenommen und
ausgegeben werden. — Es folgen ausführlich noch die Gepflogenheiten
bei dem Ausmeſſen des Hafers in der Lichtenbergk=Ober=Rambſtädter,
der Rüſſelsheimer, Gerater, der Dornbergt=Erfelder, Pfungſtädter,
Zwingenberger, Arheilger und Jugenheimer Zent im Vergleich zu dem
Darmbſtädter Verfahren und deſſen Eych, ſowie Vorſchriften über die
Umrechnung der alten Ortsmaße in das Darmbſtädter Maß, namentlich
ür die Fälle der Naturalabgabe.
Um den neuen Anordnungen auf die Daurer Nachdruck zu verleihen,
wird im Anſchluß hieran weiter verordnet:
„Es ſoll auch ein jeder Zenttgrav in der Woche nachnegſt künftigen
Pfingſtheiligen Tagen, — alſo in der Woche nach dem Pfingſtfeſt
illhier zu Darmbſtadt bei den geſchworenen Eychern daſelbſt erſcheinen,
einen Zentteych=Zuber (Naßmaß), jeder die Stücke des maß und halben,
desgleichen des Sommern (Simmer, Trockenmaß), Gewicht und
Ehlen=
naß (Längenmaß) mitbringen, dieſelben rechtfertigen und aufziehen
aſſen Sobald dann ſolches geſchehen, ſollen die Unterthanen, ein jeder
nſeiner Zentt, Ire Trucken= und Naß=Eych, wie auch daß Gewichtt und allen
ſei dem Zenttgraven und ſeinen zugeordneten geſchworenen Eychen auch
hol=
en Ferner ſo gebitten (gebieten) wir hiermitt, und wollen auch, daß in
in jeden Statt, Flecken oder Dorff, ſo weitt ſich Unſere Gravſchaft und
Zentten erſtreckt, Ein neu beſchlagener Sommer uf dero gemeinde Coſtenn
erzeugtt und zum aller erforderlichſten zu Darmbſtadt geehcht werde,
Solichs ſoll ein jeder Zenttgrav, Schulteiß oder Büttell in ſeiner
Ver=
vahrung haben. Alſo wandt Frucht viell oder wenig auß derſelbigen
Statt, Flecken oder Dorff verkauft, oder ſonſt inn= und außgemeſſen
wirtt, daß allewegen ſollich Sommern hierzu gebraucht werden ſoll, damit
alle Unrichtigkeitt vermieden bleibe Und iſt demnach Unſer Ernſter
Befehl, daß ſich alle und jeder Unſerer Keller, Zenttgraven, Schultheißen,
Bütteln, Bürgermeiſter und Underthanen, dieſer Unſerer Ordnung
ge=
näß verhalten. Darin nitt Vharleßig ſeien, So lieb einem Jeder ſei
Unſer Ungenadt und Straff zu vermeiden.”
Die Verordnung muß, wenn ſie ſich auch hauptſächlich auf das
Trockenmaß (Hohlmaß) erſtreckt, als immerhin bedeutungsvoll erachtet
verden. Zunächſt ſucht ſie die Vielſeitigkeit der Meßgeräte und die
Un=
icherheit des Meßverfahrens in den einzelnen Orten uſw. zu beſeitigen.
ferner wird, was nicht minder wichtig iſt, die Anſchaffung von
be=
onderen, nur für Eichzwecke beſtimmten Maßen (Normalen) in den
ein=
elnen Orten und die zeitweiſe Vergleichung und Richtigſtellung dieſer
Eichmaße mit einem beſtimmten Hauptmaß (Muttermaß) vorgeſchrieben.
Son nicht zu unterſchätzendem Wert iſt ſchließlich die Beſtimmung, daß
ie im Gebrauch befindlichen Meßgerätſchaften von den Beſitzern zur
(achprüfung alljährlich einzuliefern waren, während, wie bereits
ein=
angs erwähnt, gegenwärtig die Gültigkeitsdauer des Eichſtempels zwei
Jahre währt.
rbei muß freilich in Betracht gezogen werden, daß die
Zeſchaffenheit der Meß= und Wieggerätſchaften, ſowie der
Prüfungs=
inrichtunger
v. heute auf einer weit vollkommeneren Stufe ſteht, als
olches vor
ie Landgräfliche Verordnung
Jahren der 7
Grundlage für alle ſpäteren
on 1574 bildet nach
beitere Erlaſſe auf
3 Maß= und Gewichtsweſens. Rpf
— Ernannt wurbe: am 28. Januar Hermann Breckheimer aus
Nainz zum Schutzpolizeioberaſſiſtenten mit Wirkung vom 1. Jan. 1926.
—In den Ruheſtand verſetzt wurde: am 3. Februar 1326: der
Gen=
armerieſachtmeiſter Heinrich Noß aus Weißkirchen auf ſein
Nach=
uchen mit Wirkung vom 1. April 1926.
Heſſiſches Landestheater. Durch den ungewöhnlich ſtarken Erfolg,
en der Operetten=Liederabend von Paula Kapper und Guſtav
Deharde am Dienstag, den 9. Februar, fand, veranlaßt, wird das
rogramm als Morgenveranſtaltung am Sonntag, 14.
Fe=
ruar, vormittags 11½ Uhr, noch einmal wiederholt. Die Preife der
Hlätze ſind, wie bei Morgenveranſtaltungen üblich, 50 und 80 Pf.
— Ausſtellung „Mutter und Kind‟. Zu den vor einigen Tagen an
ieſer Stelle erſchienenen Ausführungen iſt noch mitzuteilen, daß ſich die
deſchäftsſtelle der Ausſtellung im Stadthaus, Zimmer 26, (Fernruf
ekadtamt) befindet. Es empfiehlt ſich, alle die Ausſtellung betreffenden
infragen uſw. dorthin zu richten.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Die
iesjährige Hauptverſammlung findet am Freitag, den 19. ds. Mts.
dends 8 Uhr, im großen Saale des Reſtaurants „Perkeo” ſtatt. Etwaige
mtrage müſſen 1 Woche vorher eingelaufen ſein. (Näheres ſiehe Anz.
Die Wohlfahrtsmarken gültig bis 15. Mai 1826. Der Reichspoſt=
Aniſter hat auf Antrag der Deutſchen Nothilfe die Gültigkeit der
Wohl=
hrIsbriefmarken bis Ende Mai verlängert, verkauft werden ſie bis
2. Abril durch die Organiſationen der freien Wohlfahtspflege. Die
tarken können jederzeit von der „Provinzgemeinſchaft der freien Wohl=
1Mrkspflege” Magdeburg, Landwehrſtraße 8, III, angefordert werden.
De bekannten Markenheftchen zu 2 Mk. enthalten 4 Marken zu 5,
Marken zu 10 und 2 Marken zu 20 Pf. Poſtwert. Ferner wird
dar=
hingewieſen, daß eine Schrift vorliegt „Die Briefmarke im Dienſte
E Wohltätigkeit”, die ebenfalls bei den Organen der Wohlfahrtspflege
* haben iſt. Der Reinerlös, der aus dem Verkauf der Schriften er=
EE wird, wird für Wohlfahrtszwecke benutzt. Für Anfang März iſt
1* Markenvertriebswoche geplant. Man hofft, daß die
hahmen in dieſer Woche beſonders reichlich fließen werden. Es wir!
Bſchlagen, daß in dieſer Woche ſämtliche Privat= und Geſchäftspoſt
* Wohlfahrtsbriefmarken frankiert wird. Helfe jeder mit, ſoweit es in
ien Kräften ſteht! Viele warten auf Unterſtützung, damit ſie dem
Schickſal nicht erliegen.
Preiſen ſtatt. Wir weiſen ganz beſonders auf die künſt
*Icen Einlagen hin, die nur an dieſem Abend geboten werden und
* Eenen ſich faſt alle erſten Darſteller des Landestheaters beteiligen. So
Derr Generalintendant Legal ſich in liebensrürdiger Weiſe bereit
tarr die Ouvertüre, ſowie die Ballettdarbietungen des zweiten Aktes
lelcher, ähnlich
„Fledermaus”, den künſtleriſchei Höhepunkt
er Aufführu
zu dirigieren. Außerdem wird Herr Kamme
inger Jr
ſt erſcheinen und unter anderem ſämtliche. Da
er Oper
*s originelle und reizvolle Ueberraſchung brin
Vährend
lindet Promenadenkonzert im Foyer ſtatt.
irhöhung
b heiteren Eindrucks wäre es lebhaft zu begrüßer
fenn derfenige Teil des Publikums, i.
nd
StwrSwpäle zu beſuchen beabſichtigt, bereits zur Vorſtellung im Koſtüm
Krg
Ausführungen ein Bild von den gefährlichen Irrlehren und dem
agreſ=
ſiven, kirchenfeindlichen Treiben dieſer Sekte zu geben. Neben den
Adbentiſten und Neuapoſtoliſchen ſind es ja gerade die Ernſten
Bibel=
forſcher, die in der Front der die Kirche angreifenden Sekten am meiſten
gegen dieſelbe Sturm laufen und in ihrem Fanatismus kein gering zu
ſchätzender Gegner ſind. In klaren deutlichen Strichen zeichnete der
Redner zunächſt die Geſchichte dieſer Sekte, ihren amerikaniſchen
Ur=
ſprung und die echt amerikaniſche Methode in ihrer Propaganda (
maſſen=
weiſes Verbreiten von Flugblättern und Zeitſchriften; von denen die
letzteren, um ihre Zugkraft zu erhöhen, von Zeit zu Zeit mit immer
neuen Titeln verſehen werden; ferner Reklame und Film). Von
aus=
ländiſchem Gelde alſo reichlich unterſtützt, verbreiten die Ernſten
Bibel=
forſcher ihre Irrlehren. Der für 1925 vorausgeſagte, aber nicht
ein=
getroffene Weltuntergang nird nun neuerdings mit dem gleichen
Bruſt=
ton der Ueberzeugung für das Frühjahr 1926 angekündigt, eine
Prophe=
zeiung, deren Erfüllung man ſchon für 1914 angeſagt hatte. Die
Er=
rechnung dieſer Jahreszahlen iſt nur möglich durch eine ganz willfürliche
ſchriftwidrige Auslegung und Verwendung von Bibelſtellen, die je nach
Bedarf wörtlich oder ſinnbildlich gedeutet werden. Der Vortragende zeigt
an Hand eindeutig klauer Bibelſtellen, wie dieſe Sektierer, die ſich doch
ernſte Bibelforſcher nennen, oft gerade das Gegenteil von dem, was
die Bibel ſagt, behaupten. Sie gebrauchen — oder richtiger geſagt
mißbrauchen die Bibel lediglich als Wahrſagungsbuch zukünftiger
Freig=
niſſe, während die Bibel als Buch, das Gottes heiligen Willen und des
Menſchen Sünde, ſowie Gottes Gnade und des Menſchen Erlöſung
offen=
bark, für ſie faſt keine Rolle ſpielt. Was der Redner in dieſem
Zuſammen=
hang von Luthers ernſter gewiſſenhafter Schriftforſchung ſagte, die auch
die Höhenunterſchiede in den einzelnen Büchern der Bibel, vor allem
zwiſchen Altem und Neuem Teſtament, beobachtet und eine Stelle im
Buche Daniel nicht gleich hoch einſchätzt wie eine Stelle in den
Evan=
gelien, ließ die frivole Bibelauslegung dieſer ſogenannten Ernſten
Bibel=
forſcher klar erkennen. So iſt die Warnung vor dieſer Kirche und Staat
haſſenden Sekte nur zu berechtigt. Reicher Beifall lohnte die vorzüglichen
Ausführungen des Redne
Sie wissen nicht, wie Sie Ihrem Geschäft schnell
einen Aufschwung geben können?
Inserieren Sie im
„Darmstädter Tagblatt‟
2170
— Orpheum. Bertrams luſtige Künſtlerabende. Der gegenwärtige
Spielplan, welcher täglich viel Erfolg findet, beſteht nur noch heute
Donnerstag und morgen Freitag, da ſür Samstag ein neues Programm
in Vorbereitung iſt. (Siehe Anzeige
— Ev. Petrusgemeinde. Die Jugendvereinigung der Petrusgemeinde
veranſtaltet am Samstag, den 14. Februar, abends 8 Uhr im
Gemeinde=
haus, Eichwieſenſtr. 8, einen öffentlichen Hans Sachs=Abend. Es kommen
3 Schwänke von Hans Sachs zur Aufffhrung. Ein einleitender Vortrag
wird mit dem Meiſter bekannt machen. Eintrittskarken zu 50 Pfg. ſind
im Vorverkauf bei den Mitgliedern der Jugendvereinigung, bei der
Firma Bender, Beſſungerſtraßé 47, ſowie bei Herrn Kirchendiener Kropp
zu haben.
— Tätigkeitsbericht der Sanitätswache vom Roten Kreuz,
Saalbau=
ſtraße 4—6 (Tel. 400) im Monat Januar: Es wurden 130
Trans=
porte, davon 22 von und nach auswärts, ausgeführt:
Fahrſtuhlausfahr=
ten 20. In vier Fällen wurden Verbände auf der Wache angelegt und
die Verleihanſtalt ſür Krankenbedarfsartikel wurde in 14 Fällen in
An=
ſFruch genommen.
— Nächſte Dampfer=Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen.
1. Bremen—New York: „München” (Kapt. Wittſtein) ab
Bremer=
haven 10. Februar; „Yorck” (Kapt. Miltzlaff) 17. Febr.; „Bremen”
(Kapt. R. Wurpts) 27. Febr.; „Berlin” (Kapt. F. Nehm) 5. März;
„Preſident Rooſevelt” (United States Lines) 6. März. — 2. Bremen
— Philadelphia — Baltimore — Norfolk: „Göttingen
(Kapt. Hurtzig) ab Bremen 10. Febr.; „Hameln” (Kapt. Th. Minſſen)
4. März. — 3. Bremen=Cuba: „Angora ab Bremen 10. Febr.
4. Bremen-Braſilien: „Pera” ab Bremen 1. März; „
Eiſe=
nach” (Kapt. C. Kühlken) 27. März. — 5. Bremen—La Plata:
„Sierra Ventana” (Kapt. Gößling) ab Bremerhaven 20. Februar
„Werra” (Kapt. Ballehr) 27. Febr.; „Sierra Cordoba” (Kapt. D.
Rei=
mers) 13. März. — 6. Bremen—Oſtaſien: „Saarland” ab Bremen
13. Febr.: „City of Glasgow” 20. Febr.; „Deſſau” (Kapt. Meyer” 25.
Febr.; „Saarbrücken” (Kapt. Grantz) 27. Febr.: „Eurybates” 6. März
7. Bremen—Auſtralien: „Polyphemus” ab Bremen 19. Febr.;
„Aachen” (Kapt. Ziegenbein) 6. März; ein Dampfer am 20. März.
Kunſinotizen.
Ueber Werke, Künfiler und künſtlerſſche Deranffoltungen, deren im Nachſtehenden dre chnung
geſchiebt, behäſt ſich die Redaktion ibr Urteil vor.
— Refidenz=Theater. „Das Mädel von Pontecuculi” hat ſich
ſeines großen Erfolges wegen bis jetzt in Darmſtadt aufgehalten und
verabſchiedet ſich heute, um in einer anderen Stadt die Herzen eines
dankbaren Publikums zu erobern. Wer einige frohe Stunden verleben
will, verſäume nicht, ſich dieſe hervorragende Filmoperette, in welcher
erſte Berliner Geſangskräfte unter Leitung des Kapellmeiſters der
Noto=
lmgeſellſchaft mitwirken, anzuſehen.
— Palaſt=Lichtſpiele. „Ein Walzertraum”, 8 Akte nach der
gleichnamigen Operette von Oscar Straus. Ein wirkliches Luſtſpiel, das
nicht nur zum Lachen reizt, ſondern auch zum Herzen ſpricht. Gezeigt wird
ein Spiel, ein bewußt unwirkliches Spiel, fern vom Erlebt=Tatſächlichen,
von ihm unterſchieden wie Muſik vom Tagesgeräuſch. Es iſt ein
ſorg=
fältig komponiertes Spiel; die Ereigniſſe werden parallel nebeneinander
und mit an= und abſteigenden Akzenten hintereinander gruppiert. Man
ſpürt überall den Spielleiter, der keinen Zufall kennt, ſondern mit
fugen=
hafter Sorgfalt abtönt und abwägt. Was wir ſehen, iſt Film als
muſi=
kaliſche, alſo zeitlich ſich auswirkende Erſcheinung, nicht wiedergegebene
ſondern künſtlich erſchaffene Welt, erſtrebt wird nicht Wirklichkeit, ſon
dern Wirkung, nicht Erſchütterung, ſondern Erheiterung. Ausgezeichnet
Begleitung der Hauskapelle. Die Aufführung dieſes großen
Werkes iſt heute zum letzten Male.
Lokale Veranſtaltungen.
s wird mitgeteilt, daß, wie alljährlich, in den Räumen der
Rheingauer Weinſtube, Luiſenplatz, Inh. H. Moog, die zu dieſem Zwecke
eenhaft dekoriert ſind, große karnevaliſtiſche Vevanſtaltungen ſtattfinden
Für rheiniſche Stimmung wird Herr Obermuſitmeiſter M. Webe
Sorge tragen. Siehe Anzeige
Seite 5
— Evangeliſcher Bund. Am Dienstag ſprach Pfarrer Hofmann=
Nieder=Beerbach im Saale des „Feierabend” über die „Internationale
Vereinigung ernſter Bibelforſcher‟. Der Redner verſtand es in
meiſter=
hafter Weiſe, ſeinen zahlreich erſchienenen Zuhörern in rhetoriſch
wirk=
ſamen, aber doch ſtreng ſachlichen und gerade dadurch überzeugenden
Zweite Jahresſitzung
der Hefſiſchen Induſtrie=und
Handels=
kammer Darmſtadt
vom 9. Februar 1926.
Der Geſchäftsführungsbericht ſeit der letzten Sitzung wurde
vor=
gelegt. Die Kammer war auf der
Jahreshauptverſamm=
lung des Neckar=Verkehrsverbandes in Hirſchhorn
ver=
treten. Ebenſo hat ſie an einigen Vorträgen der
landwirtſchaft=
lichen Woche teilgenommen. Eine Beſprechung über die Abhaltung
einer Reichsgeſundheitswoche in Heſſen diente der Klärung
der hierfür grundſätzlichen Fragen. In Ermangelung der erforderlichen
Mittel, an deren Aufbringung ſich die Wirtſchaftskreiſe zurzeit nicht
be=
teiligen können, wird die Durchführung einer ſolchen Woche nur in
kleinſtem Rahmen möglich ſein. — Bei der Uebergabe der Turn=
und Feſthalle an den Staat ſeitens der Vereinigung von
Freun=
den der Techniſchen Hochſchule war die Kammer durch ihren Vorſitzenden
vertreten. Ebenſo hat ſie an einer Ausſprache der hieſigen
wirtſchaft=
lichen Verbände über „die öffentliche Finanzpolitik und
die Wirtſchaft” teilgenommen. In den Zeitungen iſt bereits
hier=
über berichtet worden.
Auf der erſten diesjährigen Tagung des Heſſiſchen Induſtrie= und
Handelskammertags ſind folgende Punkte eingehend verhandelt worden:
Zum Vorort wurde für das laufende Jahr wiederum die Induſtrie=
und Handelskammer Mainz gewählt. — Ein eingehender Bericht wurde
über die Frage der Gasfernverſorgung in Heſſen ſeitens des
Direktors des Darmſtädter Gaswerks erſtattet, an den ſich eine
Aus=
ſprache anſchloß, in der der Herr Provinzialdirektor der Provinz
Stau=
kenburg beſonders hervortrat. — Der von dem Landesamt für das
Bil=
dungsweſen aufgeſtellte Lehrplanentwürf für das
gewerb=
liche Fortbildungsſchulweſen wurde einer eingehenden
Prüfung unterzogen. Die Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern
können ſich nicht mit der in dieſem Lehrplan vorgeſehenen Beſchränkung
der fachlichen Stundenzahl einverſtanden erklären. Ebenſo erſcheint ihnen
das für die allgemeinen Fächer vorgeſehene ſtoffliche Gebiet und deſſen
Verteilung auf die einzelnen Schuljahre als nicht der Aufnahmefähigkeit
der Lehrlinge entſprechend. Die Wünſche der Induſtrie= und
Handels=
kammern ſollen in einer beſonderen Ausſprache noch zum Ausdruck
ge=
bracht werden. Im übrigen wurde beſchloſſen, dem Landesamt für das
Bildungsweſen zu empfehlen, bei der Auswahl von Schulleſebüchern
unter der Vorausſetzung der Gleichwertigkeit in Heſſen hergeſtellten
Büchern den Vorzug zu geben. — Für die Auswahl von
Kon=
kursverwaltern und von Geſhäftsaufſichtsper
ſonen kann nach der Auffaſſung der Heſſiſchen Induſtrie= und
Han=
delskammern kein Monopol der Rechtsanwälte anerkannt werden. In
geeigneten Fällen ſind vielmehr im praktiſchen Geſchäftsleben, ſtehende
Perſönlichkeiten für dieſe Aemter auszuwählen, namentlich in Fällen,
in denen es ſich weniger um rechtliche als um praktiſche wirtſchaftliche
Fragen handelt. — Der Beitritt des Heſſiſchen Induſtrie= und Handels=
kammertags zu der Deutſchen Gruppe der
Internatio=
nalen Handelskammer wurde beſchloſſen. — Nach einem
Be=
richt der Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt über den
Geſetzent=
wurf, betreffend das Straßenweſen in Heſſen, wurde betont,
daß Sonderbelaſtungen für Kraftfahrzeugbeſitzer unter keinen
Umſtän=
den in Frage kommen dürfen. Die diesbezüglichen Beſtimmungen des
Geſetzentwurfs ſeien zu ſtreichen. Im übrigen hält der Induſtrie= und
Handelskammertag die Frage für die künftige Entwicklung des
Straßen=
weſens in unſerem Lande für derart wichtig, daß ſie noch eingehend ge
prüft und geklärt werden muß.
Mit der Stadtverwaltung in Darmſtadt ſind über die
Finanz=
lage der Stadt eingehende Erörterungen gepflogen worden. Im
Anſchluß hieran iſt die Stellungnahme der Kammer der
Stadtverwal=
tung unterbreitet worden. Die Vollverſammlung faßte einſtimmig
fol=
gende Entſchließung:
„Die Vollverſammlung der Induſtrie= und Handelskammer
Darm=
ſtadt erklärt einſtimmig, daß die Wirtſchaft eine ſtärkere
Belaſtung durch Steuern keinesfalls mehr
ertra=
gen kann, daß ſie vielmehr eine baldige ſteuerliche Entlaſtung in
erheblichem Maße fordern muß. Sie wird deshalb jede Erhöhung der
Steuern ſowie die Erhebung eines außerordentlichen
Steuerzieles, wie ſie die Verwaltung der Stadt Darmſtadt für
das laufende Steuerjahr noch plant, mit allen Mitteln, die ihr zu
Ge=
bote ſtehen, aufsäußerſte bekämpfen. Nicht durch Erhöhung
der Steuereinnahmen, ſondern durch Senkung der
Aus=
gaben muß das Gleichgewicht in der ſtädtiſchen Rechnung hergeſtellt
werden.”
Zur Verbeſſerung der Zugverbindungen
Darm=
ſtadts, namentlich nach dem Rheinland und Induſtriegebiet, wurden
eingehende Verhandlungen mit der Reichsbahnverwaltung und zwar
ſo=
wohl mit der Reichsbahnhauptverwaltung in Berlin wie auch mit der
Reichsbahndirektion Mainz geführt. Es beſteht begründete Ausſicht, daß
zum kommenden Sommerfahrplan, wenn auch nicht alle berechtigten
Wünſche Darmſtadts erfüllt werden, einige wichtige Verbeſſerungen
er=
zielt werden können. Beſondere Verhandlungen in Offenbach ergaben
völlige Uebereinſtimmung mit der Induſtrie= und Handelskammer
Offen=
bach ſowie den dortigen ſonſtigen Intereſſenten über eine zweckmäßige
Ausgeſtaltung der dringend notwendigen Verbindungen der beiden
größten Städte der Provinz Starkenburg.
Nach Verhandlungen mit dem Eiſenbahnverkehrsamt in Darmſtadt
wurde die Erhöhung der Stückgutbeförderungsgebühr
auf den Privatgleisanſchlüſſen, die von 30 auf 35 Pfennige pro 100 Kg.
erfolgt war, wieder rückgängig gemacht. Die Reichsbahnverwaltung hat
hierbei erfreulicherweiſe die Notwendigkeit, unter den gegenwärtigen
Verhältniſſen jede Preiserhöhung zu vermeiden, in die Tat umgeſetzt.
Sowohl bei der Reichsbahnhauptverwaltung in Berlin wie auch bei der
Reichsbahndirektion Kaſſel iſt die Kammer dahingehend vorſtellig
ge=
worden, es möchten auch in Zukunft die Firmen des hieſigen Bezirks bei
Vergebung von Lieferungen und Aufträgen ſeitens der Deutſchen
Reichsbahngeſellſchaft, ſoweit ſie für das hieſige Gebiet in
Betracht kommen, in erſter Linie berückſichtigt werden
Für die Neubearbeitung der erhöhten Umſatzſteuer
(Luxusſteuer) wurde beantragt, zukünftig alle Waren, die teilweiſe aus
Schildpatt gearbeitet ſind, ohne Rückſicht auf die Wertverhältniſſe von
der Luxusſteuer zu befreien. Die ſchwierige Lage dieſer Induſtrie macht
eine ſolche Berückſichtigung unbedingt notwendig.
Ein Antrag des Darmſtädter Einzelhandels, die Finanzämter
möch=
ten nach Möglichkeit bei Pfändungen von Warenvorräten wegen
Steuer=
forderungen Zwangsverkäufe vermeiden, wurde bei dem
Landes=
finanzamt unterſtützt, da durch ein ſolches Verſchleudern der Waren nicht
nur der Steuerpflichtige ſelbſt, ſondern auch die übrige Geſchäftswelt
außerordentlich geſchädigt wird.
Die Stadt Darmſtadt hat es abgelehnt, für vor dem 1. Januar d. J.
zuviel gezahlten Steuer eine angemeſſene Verzinſung zu gewähren,
wie es ſeitens des Reiches und des heſſiſchen Staates geſchieht, mit der
Begründung, daß die Stadt in der damaligen Zeit ihrerſeits auf die
Er=
hebung von Verzugszuſchlägen bei verſpätet gezahlten Steuern verzichtet
habe. Die Kammer hat ſich dieſer Anſicht nicht anſchließen können, weil
ein ſolcher einſeitiger Verzicht der Stadt Darmſtadt mit dem aus
allge=
meinen Rechtsgründen ſich ergebenden Verzinſungsanſpruch eines
Steuer=
oflichtigen nicht verquickt werden darf. Es iſt zu hoffen, daß bei den
weiteren Verhandlungen die Stadt die rechtliche Unhaltbarkeit ihres
Standpunktes einſieht.
Gegen die Pläne der Stadt Darmſtadt, noch weitere Kioske hier
zu errichten und in den errichteten auch den Verkauf von anderen Waren
als Zeitungen und Zeitſchriften zuzulaſſen, mußte ganz entſchieden
Stel=
lung genommen werden. Es geht nicht an, daß bei der gegenwärtigen
ſchlechten Lage der Geſchäfte die Stadt Darmſtadt den Steuerzahlern
ſolche Konkurrenzbetriebe ſchafft. Ganz abgeſehen hiervon, liegt auch
die hierdurch zu erwartende Vermehrung der Konſumwirtſchaft nicht im
Allgemeinintereſſe.
Ueber die zu hohen Gebühren für Reiſelegitimations
karten die entſprechend dem heſſiſchen Urkundenſtempelgeſetz
5—20 Mk. geſtaffelt erhoben werden, iſt in zahlreichen Fällen Beſchwerd
geführt worden. Die Einſtufung der einzelnen Firmen in die vorge
ſehene Staffel iſt zweifellos für die Kreisämter außerordentlich ſchwe
da einwandfreie Merkmale für die unterſchiedliche Behandlung nicht
ge=
geben ſind. Die Kammer iſt der Anſicht, daß in Zukunft die Staffelung
dieſer Gebühren überhaupt in Wegfall kommen ſollte. Eine einheitliche
Gebühr von maximal 5 Mk. je Legitimationskarte ſollte ausreichend ſein.
Die Firma Böttiger u. Co., Biebesheim, hat den ihr von der Han
delskammer Darmſtadt als Rhein=Ruhrkampf=
Entſchädi=
gung überwieſenen Betrag von 500 Rm. dem Kreisamt Groß=Gerau
als Kriegerdenkmalsfonds für die Gemeinde Biebesheim zur Verfügung
geſtellt. Die Handelskammer erklärt, daß dieſe Ueberweiſung ohne
Wiſſen und ihren Willen vorgenommen worden iſt. Sie hat der Firu
ihxe Mißbilligung ausgedrückt und die ſofortige Rückerſtattung des
iner wirklich notleidenden Firma
zuge=
trages verlangt, damit 1
o. hat ſich indeſſen
ge=
führt werden kann.
rſtatten.
t, den Betrag
Seite 6
Bezirksſchöffengericht.
1. Der in Münſter bei Dieburg wohnhafte Joh. Kutzher war
beim Allianzkonzern gegen Gehalt und Reiſeſpeſen als
Verſicherungs=
agent tätig. An Reifeſpeſen (Tagesſpeſen) will er täglich 3 Mk. bezogen
haben, die ihm jeweils per Poſt zugeſtellt wurden. Geſchah dies nicht,
ſo ſei ihm zugeſtanden worden, den Reiſekoſtenbetrag von den
verein=
nahmten Prämien zu entnehmen. Es werden ihm Unterſchlagungen in
Höhe von 466 Mk. zum Nackteil dieſes Allianzkonzerns zur Laſt gelegt,
er beſtreitet ſolche, weil er noch für Gehalt uſw. höhere Forderungen
unter Aufrechnung mit dieſen zu bilden habe. Auf 10. September 1925
wurde dem Huther gekündigt. Er ging dann als Agent zur Konkurrenz,
Wir edehn Sect e ee er Saie
uiſche Manipulationen bei Erhebung von Prämienbeträgen in 2 Fällen
zur Laſt gelegt.
Anfangs war der Allianzkonzern mit Huther zufrieden, ſpäter lies
Huther in ſeiner Tätigkeit nach und es wurde bekannt, daß er von
Agenten vereinnahmte Gelder nicht abgeliefert hatte. Von
Gegenforde=
rungen des Huther will der als Zeuge vernommene Direktor Bode nichts
wiſſen. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft verweiſt auf die
Gemein=
gefährlichkeit des Treibens hin, das ſich gerade bei der Anbahnung oder
Vermittlung von Geſchäften auf dem Lande offenbart. Dem Angeklagten
ſeien zahlreiche Unterſchlagungen zum Nachteil der Allianz nachgewieſen,
bei der Hammonia habe er im Falle Lotz 197 Mk. unterſchlagen.
Straf=
ſchärfend kämen auch die Vorſtrafen des Angeklagten (Unterſchlagung,
gewerbsmäßiges Glücksſpiel und Betrug) in Betracht. Es wird eine
Geſamtgefängisſtrafe von 6 Monaten beantragt, auf die
das Gericht auch erkennt.
2. Wegen Verbrechens im Amte (8 348, 349 St. G.B.) und Betrugs
ſteht der Oberbahnmeiſter auf Wartegeld W. G. und der Maurermeiſter
und Unternehmer Ph. G. I., beide in Oberroden (letzterer wegen
Bei=
hilfe zum Betrug) vor Gericht. Der Erſtgenannte iſt am 1. Mai 1913 bei
der Bahn eingetreten und übernahm am 14. Juli 1924 den Bezirk Die=
Haniee Drnfr den Dringeien in ie Knnckeie
einer Motordräſine aufmerkſam, die man ſich aber, wie er ihm
mn=
gedeutet habe, nur auf krummem Wege beſchaffen könne, wozu der Beamte
ihm behilflich zu ſein ſich bereit erklärt habe. Infolge des umgeleiteten
Verkehrs war die Nebenbahnſtrecke Offenbach-Dieburg ſehr ſtark
her=
untergewirtſchaftet, ſo daß beſondere Aufwendungen dafür gemacht
werden mußten. Hier glaubte G., daß er nun Gelegenheit haben könne,
ſich die Motordräſine aus den dem Unternehmer G. I. zur Zahlung
an=
gewieſenen Beträgen — mit deſſen Zuſtimmung — beſchaffen zu können.
Das Geld legte ſich G. zu Hauſe hin und bemühte ſich, in Frankfurt
a. M. ein vollſtändiges motoriſiertes Bahnmeiſter=Fahrrad zu beſchaffen.
Am 1. Juli 1925 wurde G. auf Wartegeld geſetzt. Die Anklage legt dem
Beamten zur Laſt, daß er bezüglich der von G. I. beſchafften Materialien
und geleiſteten Arbeiten falſche Beurkundungen vorgenommen und die
Reichsbahn um 941 Mk. (den aus der Bahnkaſſe angewieſenen Betrag)
in betrügeriſcher Weiſe geſchädigt habe. Am 16. Dezember 1924 ſtellte G.
den Antrag, ihm zu geſtatten, anſtatt des Schienenfahrrads einen
ein=
zubauenden Motor zu benutzen. Oberbahnmeiſter M., ſo erklärt
An=
igeklagter, habe ihm die Genehmigung des Geſuchs in Ausſicht geſtellt.
Auf Befragen erklärt derſelbe Angeklagte, derartige Umrechnungen
(durch Schiebungen), wie die von ihm vorgenommenen, kämen auch ſonſt
bei der Bahn vor; er erwähnt dazu, daß er von ſolcher Schiebung erſt
jüngſt auch von der Strecke Koblenz—Gießen gehört habe, er dürfe aber
den Namen nicht nennen. Die Vernehmung des G. I. ergibt, daß er in
den Plan des Beamten völlig eingeweiht war, er habe als gewiſſermaßen
Untergebener des G. der Forderung nicht entgegentreten können. Zeuge
Oberbahnmeiſter M. beſtreitet, bei der erſten Begegnung mit G. von
einer Beſchaffung nur auf krummom Wege geſprochen zu haben, im
Gegenteil habe er ihm geſagt, er ſolle nur einen Antrag vorlegen, über
den er (Zeuge) wohl gehörte werde. Zeuge verweiſt auf einen am
11. Oktober 1924 herausgekommenen amtlichen Erlaß, der die Beſchaffung
derartiger motoriſierter Fahrräder regle. Zeuge gibt zu, daß er dem
Angeklagten die Firma Sternberg in Frankfurt a. M. als Lieferantin
ſolcher Maſchinen genannt habe, auch den Preis ſolcher angegeben habe.
Zeuge Oberbahnmeiſter St.=Gießen riet dem im November 1924 bei ihm
perſönlich anfragenden Angeklagten G. I., was er tun ſolle, er ſolle die
Angelegenheit der vorgeſetzten Behörde melden. Dies hat aber der
Zeuge felbſt beſorgt; er erklärt dazu, der Angeklagte G. habe als ſein
Amtsnachfolger Unrichtigkeiten über ihn und ſeine Familie verbreitet.
Zeuge Eiſenbahner H. hat die Rechnungen der Bahnmeiſterei auf dem
Büro des Oberbahnmeiſters als Betriebsarbeiter herausgeſchrieben, aber
nicht gewußt, daß es ſich um finyierte Reckmungen handelte. Zum Zeugen
Betriebsaſſiſtenten E., der den Bau des Aufenhaltsraumes in Oberroden
leitete, erklärte Angeklagter G., wenn Herren aus Hanau kämen, ſolle
er (Zeuge) und die Arbeiter verſchwinden. Dem Bahnmeiſter H. in G.
hat Zeuge Oberbahnmeiſter M. erklärt, Angeklagter G. bekommg von der
Firma Sternberg in Frankfurt a. M. ein motoriſiertes Fahrrad, Zeuge
H, erinnert ſich, daß ihm gegenüber Zeuge M. eine ähnliche Aeußerung
getan habe, es ſei aber ſchon lange Zeit her, möglich ſei auch, daß da
von einem krummen Weg die Rede geweſen ſei. Eiſenbahnoberingenieur
P. in G. erklärt als Zeuge, derartige Buchungsmonöver, wie das hier
vorgenommene, kämen bei der Bahn vor, allerdings habe er hier
Rech=
nungen, die, wie hier fingiert ſeien, nicht im Auge. Eiſenbahningenieur
B. in Frankfurt=Niederrad erklärt als Zeuge, Rechnungen werden bei
der Bahn oft auf einen anderen Titel verrechnet, als wo ſie hin gehören,
das iſt bei der Bahn ganz unvermeidlich. Belege kann ich nicht anführen.
Davon ſind die Aemter unterrichtet. Die Aemter betonen, es wüiſſe
ge=
ſpart werden. So werden z. B. Umbuchugen für Schneearbeiten
vor=
genommen, wenn ſolche Arbeiten nicht vorgenommen wurden, weil kein
Schnee geweſen war. Da ſagt man, es ſchneit Geld. Häufig werde dann
bei einem Titel, wenn Geld da nicht vorgeſehen ſei, die Arbeit bei einem
anderen Titel verrechnet. Auch einen Fall, wie den vorliegenden, wo
das Geld zu einem ganz beſtimmten Zweck (Ankauf einer Dräfine)
ver=
wendet werden ſollte, hält Zeuge in der Praxis für möglich, einen
be=
ſtimmten Fall kann er nicht anführen. Angeklagter G. betont, es ſei ihm
Geld ganz allgemein Gevor die Rechnungen eingereicht geweſen)
über=
wieſen, auch die Mittel erhöht zur Verfügung geſtellt worden. Der
Eiſenbahnſachverſtändige macht aber hierzu die große Einſchränkung, daß
dieſe Mittel nicht, wie man ſo zu ſagen pflegt, „zum Verpulvern”
ge=
geben würden. Mittel würden beſonders am Schluſſe des Etatsjahres
ſo überwieſen, um die Herſtellung der Arbeiten zu beſchleunigen.
Rech=
nung müſſe aber über die Arbeiten in allen Fällen geſtellt werden,
be=
tont dazu der Sachverſtändige, auch hätten die Beſtellzettel vorgelegt
werden müſſen über die ausgeführten Arbeiten.
Der Staatsanwalt hält den Angeklagten für einen Beamten (da
das Reichsbahngeſetz erſt am 1. Oktober 1924 in Kraft getreten iſt und die
ſtrafbaren Handlungen nach der Anklage in die Zeit des September 1924.
fallen), nicht handle es ſich hier, wie die Verteidigung es darzuſtellen
ſuche, um eine Etatsausgleichung, hier ſeien unlautere Manipulationen
getätigt worden, um mit Hilfe des Mitangeklagten G. I. die Gelder zu
Einem beſtimmten Zwecke ſich zu beſchaffen, für eine Beſchaffung ſolcher
Dräſine ſei kein Bedürfnis vorhanden geweſen. Der Angeklagte G. habe,
als am 6. Oktober 1924 das Geld in ſeine Hand gekommen ſei, den
Ge=
danken an Beſchaffung einer Motordräſine fallen gelaſſen, aber den
mit=
angeklagten G. I. zur Beihilfe ſeiner Manipulationen geworben, erſt am
16. Dezember 1994 habe er den Antrag wegen ſolcher Beſchaffung geſtellt.
Da ſei die Vermögensſchädigung der Bahn ſchon eingetreten geweſen,
es liege alſo vollendeter Betrug vor. Der Staat könne nicht gedeihen,
wenn der Beamtenkörper faul ſei; 8 349 St. G.B. ſehe hier eine
Zucht=
hausſtrafe von 1 Jahr als Mindeſtſtrafe vor, das möge hart erſcheinen,
ſei aber im Staatsintereſſe nötig. Gegen den Angeklagten G. wurde
eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr und 1 Monat und weiter 1000 Mk.
Geld=
ſtrafe beantragt, gegen den mitangeklagten G. l., das Opfer, 3 Monate
Gefängnis. Die Verteidigung des angeklagten Beamten will in ihm das
Opfer des Dienſteifers, des Dienſtübereifers und der Rachſucht eines ihn
denunzierenden Kollegen ſehen, der Beamte ſei beſtrebt geweſen, mit
allen Kräften die verlotterte 25 Kilometer lange Bahnſtrecke der
Neben=
bahn wieder in Ordnung zu bringen, was auch die Reichsbahn
ausdrück=
lich anerkennend beſtätigt habe. In ſubjektiver Beziehung fehle es
an einem Verſchulden. Der Angeklagte habe von ſeinem Plan offen
ge=
ſprochen, durch deſſen Ausführung habe er ja nur der Bahn nützen
wollen. Das Geld ſei auch längſt der Bahn zurückgegeben worden. Auch
der Verteidiger des Mitangeklagten G. I. betont deſſen Gutgläubigkeit,
im Vertrauen auf die Darſtellung des Beamten habe dieſer das Geld
angenommen.
Das Urteillautet freiſprechend. Das Gerichſt hat dem
Angeklagten geglaubt, daß die Dräſine nur aufkrummem Wege nach
An=
gabe des Zeugen E. beſchafft werden könne. Das Gericht hat Zweifel
ge=
habt, ob Angeklagter zur Aufnahme öffentlicher Urkunden befugt war
und ob es ſich um öffentliche Urkunden handelte. Hier handele es ſich
nur um Vorgänge amtlichen Vermerks für den inneren Dienſt. Der
An=
geklagte hat das Geld nur ſür eine Dräſine im Dienſt verwenden wollen.
Aus den Parteien.
die Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei
macht die Teilnehmer an den Vorträgen von Herrn Geh. Rat Back dag
auf aufmer
ortrag am Freitag, den 12. Februar,
nach=
mittugs
ſeum ſtattfindet
Domerstag;den 41. Februar 1926
Aus Heſſen.
Sängeriag des Hefſiſchen Sängerbundes.
Unter außerordentlich ſtarker Beteiltgung der Vertreter der
heſſi=
ſchen Männergeſangvereine fand am Sonntag, den 7. Februar, im
Saale des Rummalbräu der 2. Bundesſängerdag des Heſſiſchen
Sänger=
bundes ſtatt. Alle heſſiſchen Sängergaue waren vertreten, und darüber
hinaus Sänger aus dem benachbarten Preußen (Marburg, Wetzlar) und
Baden anweſend. Der Bundesvorſitzende, Obervegierungsrat Dr. Sie=
EIEc Hriai ud dem Wufrnd eie Wrfingens en Serſchen
erlegenen Dirigenten Adolf Töpfer von Gonſenheim einen tief
empfun=
denen Nachruf. In dem mun folgenden geſchäftlichen Teil war der
aus=
führliche Geſchäftsbericht des Bundesvorſitzenden von beſonderem
In=
tereſſe. Es wunde den Sängern zum erſten Male vor Augen geführt,
welch ungeheure Arbeit die Organtſation im erſten Geſchäftsjahr mit
ſich brachte.. Der Sängerbund, der bei ſeiner Gründung 350 Vereine
zählte, hat heute 494. Davon entfallen auf die Provinz Starkenburg
222, auf Rheinheſſen 135, auf Oberheſſen 137 Vereine. Die große
Zahl der Vereine machte einen Ausbau der Kreisverbände notwendig. Entſtehungsurſache wird auf das Heißlaufen eines Rades zurückgefuhrt
Als vorbildlich wurden die Sängergaue Worms und Oppenheim bezeich= Perſonen kamen nicht zu Schaden.
net, wo nahezu ſämtliche Männer=Geſangvereine für den Heſſiſchen
menden Entſchluß gefaßt hat, ſich aufzulöſen und mit den übrigen
Ver=
einen des Kreiſes gemeinſam dem Heſſiſchen Sängerbund ohne
Zwi=
ſchenglied, alſo deſto inniger anzugehören. Im Anſchluß hieran ſprach Grund dafür vorhanden iſt. Von einem Preisabbau iſt alſo hier noch
der Bundesvorſitzende dem Vorſitzenden der ehemaligen Darmſtädter nichts wahrzunehmen.
Sängervereinigung, Herrn Wilhelm Bitter=Darmſtadt, für dieſes
um=
eigennützige Verhalten wärmſten Dank und Anerkennung aus. Die
Geſchäftsbericht des Bundesvorſitzenden wurde auch die Tätigkeit der zermilch uſw. vorhanden, der nun aufgebraucht werden ſoll,
Mitglieder des Fachausſchuſſes für Geſangvereinsweſen eingehend
vor=
getragen, insbeſondere über den Stand der Bemühungen um Befreiung 9. Februar 1,37 Meter, am 10. Februar 133 Meter.
von der Vergwütgungsſteuer geſprochen, über die Erfolge der letzten
Pirigententage, über die Richtlinien für Verleihung von Ehrengaben
bei Vereinsjubiläumsſeiern. Bei Beſprechung der Aufnaben des Fach= erſter Bezirk im Arb=Turn= und Sportbund ſtatt. Samstag abende
ausſchuſſes wurde der beſonderen Verdienſte der Zentralſtelle für
Volks=
bilddng gedacht, die in der Perſon des Herrn Schulvats Haſſinger die
Beſtrebungen der Männergeſangvereine in ſo werwoller Weiſe
unter=
fördert hat. Die Verſammlung faßte eine Reſolution, wonach die Re=
Prüfung der Abbau= und Erſparmismaßnahmen einen Abbau auf dem
Gebiet der Zentralſtelle nicht eintreten zu laſſen, da hierdurch die
In=
den. Einen breiten Raum in den Verhandlungen nahm das Arbeits=
Frage der andeven Ausgeſtaltung des Bundesorgans „Die
Sänger=
warte” ein. Die hierzu gefaßten Beſchlüſſe ſehen u. a. eine
Bamner=
weihe mebſt Feſtakt für den September d. J. in Mainz vor. Bei dieſer
Gelegenheit ſollen ſorgfältig vorbereitete Maſſenchöre der einzelnen
Gaue zum Vortrag kommen. Das Programm wird von dem
Mufik=
ausſchuß aufgeſtellt. In Anbetracht der gegenwärtigen ungünſtigen
Wirtſchaftslage können entfernt gelegene Vereine ſich darauf
beſchrän=
ken, eine Fahnendeputation zu entſenden. Die Verhandlungen
erreich=
ten erſt am ſpäten Nachmittag ihr Ende. Mit Spannung lauſchte man
bis zum Schluß. An der Einmütigkeit der gefaßten Beſchlüſſe und
dem verſöhnlichen Geiſt, in dem die Debatten geführt wurden, konnte
man ſeine Freude haben. Mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch
auf den Heſſiſchen Sängerbund und mit dem deutſchen Sängergruß
ſchloß der Bundesvorſitzende Dr. Siegert die Tagung,
WSN. Griesheim b. D., 10. Febr. Der Reichskommiſſar für die
be=
ſetzten Gebiete, Freiherr Langwerth von Simmern, weilte kürzlich im
Griesheimer Lager. Der Beſuch ſoll veranlaßt worden ſein durch die
Mißſtände, die ſich infolge der Umgruppierung der Beſatzungstruppen
herausgeſtellt haben. Im Griesheimer Lager wurden nach der
Zeber=
gabe der Stadt Wiesbaden an die Engländer die dortigen Materialien
untergebracht. Ebenſo wurden frühere in Wiesbaden ſtationierte
Offi=
ziere und Unteroffiziere in dem Ort Griesheim einquartiert.
Infolge=
deſſen ſollen, wie wir hören, von der Griesheimer Einwohnerſchaft an
die zuſtändigen deutſchen Stellen Beſchwerden wegen übermäßiger
Woh=
nungsbeſchlagnahme eingelegt worden ſein.
H. Eberſtadt, 8. Febr. Der Verein Soldatenkameradſchaft” hielt
geſtern bei Kamerad Wilhelm Fiſcher („Zur Poſt”) ſeine diesjährige
Generalverſammlung ab, die ſeitens der Mitglieder gut beſucht war.
Aus den erſtatteten Berichten war zu entnehmen, daß der Verein im
ver=
floſſenen Jahre bedeutende Fortſchritte gemacht hat. Die
Mitglieder=
zahl iſt von 85 auf 200 geſtiegen. Dem Verein angegliedert iſt
nun=
mehr eine Ortsgruppe des Haſſia=Verbandes der Kriegsbeſchädigten und
Hinterbliebenen, als deſſen Obmann Herr Chr. Crößmann
wiederge=
wählt wurde. Der Rechenſchaftsbericht wurde von Kamerad
Strößin=
ger erſtattet und ihm Entlaſtung erteilt. Die von dem Vorſtande
aus=
gearbeitete neue Satzung fand einſtimmig Annahme. Dann referierte
der erſte Schießmeiſter des Vereins über die Vorverhandlungen bezüglich
der Einrichtung zur Abhaltung von Uebungen im Kleinkaliberſchießen.
Die kreisamtliche Genehmigung darf demnächſt erwartet werden, ſo daß
alsdann mit den Uebungen begonnen werden kann. Die
ſatzungsge=
mäß ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder Kirſchner, Pfeiffer und
Berg=
ſträßer ſind durch Zuruf einſtimmig wiedergewählt worden. Die
Kame=
raden Junker und Flammiger wurden als Fahnenträger auch für das
neue Vereinsjahr wiedergewählt. Der Vorſitzende des Vereins,
Kame=
rad Oſt, leitete und ſchloß die echt kameradſchaftlich verlaufene
Ver=
ſammlung mit dem Dank an die anweſenden Mitglieder.
Birticei, Siemermaßer ein ebätrg er ſichf 5,fes Fehr bicher ait.
das allerbeſte beſucht. Der Kirchenchor trug einige hübſche und gefällige
Volkslieder vor, die mit ihrem alten Zauber immer wieder aufs neue
Gefallen erregten. Im Mittelpunkt des erſten Teils des Abends ſtand
ein Vortrag des Herrn Pfarrer Weißgerber=Traiſa üüber das Evangelium
in Oeſterreich. In ſehr anziehender Weiſe erzählte der genannte Herr
über ſeine perſönlichen Erfahrungen und Erlebniſſe aus ſeiner Pfarrzeit
daſelbſt. Jedem Zuhörer wurde der deutliche Unterſchied gegenüber
unſeren Verhältniſſen bewußt, aber die Treue des Glaubens und die
Herzlichkeit innigen Gemeindelebens dort hat doch etwas vorhildliches.
Im zweiten Teil des Abends ſtand ein Singſpiel von Buxbaum: „Der
Kriſchdernchesbam”, das recht flott von Mitgliedern des Kirchenchors
geſpielt wurde und das mit ſeinen urwüchſigen Odenwälder Späßen
manchen Heiterkeitserfolg erzielte. Auch ein kleines Duett, von zwei
Damen des Kirchenchors geſungen, kam recht gut zum Vortrag. Die
Mühe des ganzen Abends hatte zum allergrößten Teil Herr Lehrer
Jourdan zu tragen, der als Dirigent des Kirchenchors es auch hier
wieder einmal vortrefflich verſtand, unſerem evangeliſchen
Gemeinde=
leben zu dienen.
* Wembach, 10. Febr. Am Sonntag hielt der Geſangverein
Lieder=
kranz Wembach=Hahn ſeinen diesjährigen Theaterabend in autbeſetztem
Saale bei Karl Zimmermam ab. Zur Aufführung kam das Odenwälder
Charakterſtück in 3 Akten von Georg Löffler. „Blous e Moad” nebſt
humoriſtiſchen Geſangsvorträgen. Der Abend iſt glänzend verlaufen.
* Groß=Umſtabt, 9. Febr. Der Bund der ehemaligen Leibgardiſten
(115er), Ortsgruppe Groß=Umſtadt und Umgegend, hatte ſich am
Sonn=
tag im Gaſthaus „Bur Krone” zu einem gemütlichen Zuſammenſein
ver=
ſammelt. Bei dieſer Gelegenheit hielt Herv Oberſtleutnant von Hagen
einen Vortrag mit Lichtbildern über die Schlacht in Maſuren im
Jahre 1915. Herr von Hagen, der die Schlacht miterlebt hat, ſchilderte
in äußerſt lebhafter und ſpannender Weiſe die Ruhmestat deutſcher=
Führung und deutſcher, unübertrefflicher Tapferkeit. Zahlreiche
wohl=
gelungene Aufnahmen einzelner Szenen dieſer Schlacht unterſtützten
und illuſtrierten den Vortrag aufs beſte. Der Vorſitzende des Bundes
dankte dem Redner in herzlichen, kameradſchaftlichen Worten, und gab
dem Wunſche Ausdruck, Herrn Oberſtleutnant von Hagen recht bald hier
wieder zu ſehen. Dieſem Wunſche wurde bereitwilligſt entſprochen.
Gleichzeitig tagte eine zweite Verſammlung im Gaſthaus. Zum Lamm”.
Hier ſprach vor zahlreich verſammelten Intereſſenten Herr
Landes=
ökonomierat Gilch in äußerſt feſſelnder Weiſe über „Düngungsfragen”.
Der Vortrag wurde durch einige recht lehrreiche Filmvorführungen
unterſtützt.
—
m.
De odeiler
TaO Pastillen gegen
O Kusten Heiserkeit Verschleimung
Nummer 42
B Großeumſtaßt, 10. Gedk. In der Woche vom 14. bi9 20. Fehrmn
werden vom Landwirtſchaftsamt Groß=Umſtadt folgende
Verſammlunge=
mit Vorträgen gehalten werden: Schlierbach, Montag, den 15. Bo
bruar, abends 8 Uhr, bei Gaſtwirt Roth zur Krone, Vortrag über Ro
denbearbeitung, Vortragender Landwirtſchaftsaſſeſſor Dr. Roth.
Ni=
derklingen, Freitag, den 19. Februar, abends 8 Uhr, bei Gaſtwir=
Valentin Saal, Vortrag über Schweinezucht, Vortragender Landwirt,
ſchaftsrat Strack. Reinheim, Samstag, den 20. Februar, abend
8 Uhr bei Gaſtwirt Buxmann zum Schwanen, Vortrag über: Die künſt.
liche Düngung nach neueren Methoden, Vortragender Landwirtſchafts
aſſeſſor Dr. Günther. Ferner wird am 28. Februar, nachmittags z uhr
in Babenhauſen ein Vortrag des Herrn Oekonomierat Gilch aus Manm
heim über die Düngung mit phosphorſäurehaltigen Düngemitteln ſtatt
finden, der mit Filmvorführungen verbunden ſein wird. Das Loral
wird ſpäter noch bekannt gegeben werden. Der Vortrag wird jetzt ſcho
angekündigt, um einen guten Beſuch dieſer Verſammlung zu ſichern, de
auch die Phosphorſäurefrage für die Gegenden mit Sandböden beſon,
ders wichtig erſcheint.
* Babenhaufen, 10. Febr. Feuer in der Mühle. In Ac
weſenheit des Mühlenbeſitzers Eduard Beſt brach geſtern macht gegen
2 Uhr in der Mühle bei Stockſtadt a. M. Feuer aus: Das Mühlen,
gebäude und das Wohnhaus wurden ein Opfer der Flammen. Danl
* Reichelsheim i. O., 10. Febr. Man ſchreibt uns: Während die
Sängerbund gewonnen ſind. Ebenſo wurde der Gau Darmſtadt beſon= Preiſe für Milch und Butter in den meiſten Odenwaldorten auf 2 Pf
ders erwähnt, wo die Darmſtädter Sängervereinigung, trotz bereits bzw. 1,30 Mk. zurückgegangen ſind, wie an dieſer Stelle in der Sonn,
25jährigen Beſtehens und erfolgreichen Wirtens, den hoch anzuerken= tagsnummer zu leſen war, und die Milch ſelbſt in der Stadt 30 Pf. pro
Liter koſtet, darf man in unſerem Ort immer noch 30 Pf. pro Liter
Milch und 1,60 Mk. pro Pfund Butter bezahlen, obwohl eigentlich kein
* Birkenau, 9. Febr. Warmes Frühſtück. Schon ſeit einigen
Wochen erhalten bedürftige Kinder im hieſigen Schulhauſe täglich ein
Mitglieder der Darmſtädter Sängervereinigung ehrten ihren ehema= warmes Früßſtück. Aus der fyüheren Quäkerſpeiſung iſt nämlich noch
ligen Vorſitzenden durch Ueberreichung einer goldenen Uhr. In dem ein ziemlicher Reſtbeſtand von Kakao, Grieß, Mehl, kondenſterter Schwet,
— Hirſchhorn, 10. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
* Zwingenberg, 9. Febr. Turntag. Am kommenden Samstag
und Sonntag findet hier der diesjährige Bezirksturntag des Kreiſes 9.
wird ein Kommers veranſtaltet. — Unfall. An der Ecke der Haupt
und Bahnhofsſtraße ſtießen ein Auto und ein Motorradfahrer heftig
zu=
ſammen. Der Motorradfahrer kam mit dem Schrecken davon, wurde
ſtützt und die Gründung des Heſſiſchen Sängerbundes erleichtert und ge= jedoch von ſeinem Rade geſchleudert. — In der letzten Gemeinderais,
ſitzung wurde mitgeteilt, daß dem Antrag der Stadt, bei Bewilligung
gierung darum erſucht werden ſoll, im Intereſſe der Volksbildung bei von Auslandskredit berückſichtigt zu werden, nicht ſtattgegeben werden
konnte.
* Rodau b. Zwingenberg, 10. Febr. Der hieſige Landwirtſchaftliche
tereſſen der Männergeſangvereine und aller anderen ſich mit Heimat= Konſumperein hatte die Mitglieder mit ihren Familienangehörigen
ſo=
pflege und Volksbildung befaſſenden Vereine ernſtlich geſchädigt würe wie die Nachbargenoſſenſchaft in Hähnlein zu einer Verſammlung
ein=
geladen. Zahlreich waren die Landwirte von hier und Umgegend
er=
programm des Bundes für das kommende Jahr und insbeſondere die ſchienen. Der Direktor der Genoſſenſchaft, Bürgermeiſter Schweickert,
eröffnete die Verſammlung und erteilte zunächſt dem Vertreter des
Deutſchen Kaliſyndikats, Herrn Diplom=Landwirt Stirner=Darmſtadt,
daß Wort, der in kurzen Ausführungen die folgenden Filme erklärte.
Gezeigt wurden drei verſchiedene Filme und zwar die
Hederichbelämp=
fung mit feingemahlenem Kainit, dann eine Reiſe durch das ſogenannte
„Alte Land” in der Nähe von Hamburg und zum Schluſſe ein Film,
der die Frage der Rentabilität der Roggendüngung behandelte.
Sämt=
liche Filme fanden den lebhaften Beifall der Anweſenden. In der
an=
ſchließenden Diskuſſion wurde in der Hauptſache die Frage erörtert, ob
heute eine intenſive oder extenſive Wirtſchaftsweiſe den Landwirten zu
empfehlen ſei. Hierzu äußerten ſich außer Herrn Stirner vom
Kaliſyn=
dikat noch der Vertreter des Verbandes der heſſiſchen
landwirtſchaft=
lichen Genoſſenſchaften Darmſtadt, Landwirtſchaftslehrer Frech. Der
Vorſitzende ſchloß abends 11 Uhr die intereſſant verlaufene
Verſamm=
lung mit dem Danke an die Referenten und gab der Hoffnung Ausdruck,
daß die anweſenden Landwirte praktiſchen Nutzen aus dem Gehörtem
ziehen mögen.
* Unterwald=Michelbach, 10. Febr. Hohes Alter. Am 10. d.M.
feierte Frau Gertrude Ehret Wwe, in voller geiſtiger und körperlicher
Friſche ihren 80. Geburtstag.
A Von der Bergſtraße, 9. Febr. Verſchiedne Weinheimer Geſchäftz
leute haben gegen die Weſtdeutſche Filmgeſellſchaft in Eſſen bei dr.
Staatsanwaltſchaft eine Kollektiv=Anzeige wegen Reklamebetrugs
e=
ſtattet. Jene Geſellſchaft hatte hier Lichtbildreklame für ein angeblich
erſtklaſſiges Filmwerk „Die Bergſtraße im Bilde” aufgenommen.
Ver=
tragsmäßig ſollte dieſer Film in allen größeren Bergſtraßenorten durch
ein volles Jahr laufen. In Wirklichkeit iſt lediglich ein minderwertiger
Film acht Tage in den Weinheimer Kinos gelaufen. Alles andere war
Schwindel. Die Weinheimer Geſchäftsleute ſind um den Betrag von
zuſammen 1500 bis 2000 Mk. geſchädfigt.
— Gernsheim, 10. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
8. Februar 98 Zentimeter, am 9. Februar 85 Zentimeter, am 10. Februar
78 Zentimeter.
* Lampertheim, 9. Febr. Ein hieſiger in den 50er Jahren ſtehender
Mann iſt zum zweitenmal verheiratet und ſind Kinder aus beiden Ehen
vorhanden. Wahrſcheinlich liegt hier die Urſache der traurigen Tatſache,
daß ſich der 11jährige Sohn des Mannes aus erſter Ehe, ein braver
und fleißiger Menſch, im Holzſchuppen noch bei Dunkelheit erhängte.
Der Vater vermißte den Jungen, ging auf die Suche und fand ihn
er=
hängt vor. Nach langer Bemühung gelang es, den Knaben wieder ms
Leben zurückzurufen.
* Erfelden, 9. Febr. Viehſeuche. Hier iſt unter dem
Viehbe=
ſtand die Maul= und Klauenſeuche ausgebrochen. Die Gemarkung iſt
zum Beobachtungsgebiet erklärt worden.
Groß=Gerau, 9. Febr. Der Segen der Entwäfſerung.
Wie aus der Geinsheimer Gegend berichtet wird, hat der neue
Abzugs=
kanal ſich gut bewährt. Die Rückſtände des letzten Hochwaſſers können
dort als beſeitigt angeſehen werden. Die überſchwemmten Aecker ſind
gut entwäſſert.
* Groß=Gerau, 8. Febr. Arbeitsmarkt. Charakteriſtiſch iſt,
daß gegenwärtig nur noch vereinzelt offene Stellen gemeldet und
ver=
mittelt werden. Die Zahl der Erwerbsloſenunterſtützungsempfänger
betrug zuletzt innerhalb des geſamten Kreiſes 6817, darunter 940
weib=
liche Perſonen.
* Biſchofsheim, 8. Febr. Da endgültig feſtſteht, daß die
Waſſerver=
ſorgung der Stadt Mainz aus dem Grundwaſſerbecken bei Hof Schönau
erfolgen ſoll, wird die Verſorgung einzelner Ortſchaften des Kreiſes
Groß=Gerau im Anſchluß an den Rohſtrang nach Mainz in nächſter Zeit
in Frage kommen. Nach dem zwiſchen der Stadt Mainz und dem Kreis
Groß=Gerau abgeſchloſſenen Vertrag über die Waſſerentnahme und die
Durchführung der Leitung in der Kreisſtraße iſt die Stadt u. a.
ver=
pflichtet, an die Gemeinden des Kreiſes Waſſer zum Selbſtkoſtenpreis
zuzüglich 10 Prozent Gewinn abzugeben. Obwohl die Fertigſtellung der
Leitung vor 1928 nicht zu erwarten iſt, haben die Gemeinden,
Biſchofs=
heim, Ginsheim und Bauſchheim vorſorglich eine gemeinſame
Beſtre=
chung zwiſchen Waſſerwerksverwaltung Mainz, Kreisamt und Kultur”
bauamt veranlaßt, an der auch die Bürgermeiſter der drei Gemeinden
teilnahmen. Da die Rohrleitung direkt an Biſchofsheim vorbeiführt,
kann der Anſchluß der Gemeinde leicht erfolgen. Auf Erbauung eines
koſtſpieligen Waſſerturmes kann unter beſtimmten Vorausſetzungen
ver=
zichtet werden, da ein A4ſtündiger Pumpbetrieb vorgeſehen iſt und bei
Stillſtand des Pumpwerks eine rückläufige Zuleitung des Waſſers vom
Hochbehälter Mainz erfolgen kann. Die Druckverhältniſſe ſind günſtich,
Biſchofsheim wird immer einen Druck von 40 Meter zur Verfügung.
haben. Die Orte Ginsheim und Bauſchheim müſſen zur Verbilligunn.
eine gemeinſame Zuleitung erhalten. Die Stadt gibt das mit einem
Hauptmeſſer zu meſſende Waſſer am Hauptrohrſtrang ab, die Herſtellung
der Zuleitung nach den Orten, die Erbauung der Ortsleitung und der
Hauszuleitungen iſt Sache der Gemeinden. Es ſteht dieſen frei, d0e
Waſſer nach Meſſung oder Schätzung abzugeben. Mit Rüickſicht auf die
hohen Zinſen werden vorerſt vorausſichtlich keine Waſſermeſſer
einze=
bauen fein, die Waſſerabgabe kann nach Schätzung auf Grund de
Familienſtandes Größe der Wohnung, Gewerbe uſw. erfolgen. Zu be”
jährlich aufzubringenden Koſten für Verzinſung und Tilgung des All
lagekapitals kommt noch der Preis, der an die Stadt Mainz für die
Waſſerabgabe ſelbſt zu zahlen iſt. Dieſer iſt ab Pumpwerk für die erſten.
zwei Jahre auf 10 Pfg. für 1 Kubikmeter feſtgeſetzt. Bei einer
Enk=
nahme aus dem ſtädtiſchen Hauptrohrſtrang kommen noch die ankel”
mäßigen Koſten für die Herſtellung des Rohrſtranges dazu. Da die
Stadt beabſichtigt, ſchon in den erſten Jahren 6—7 Millionen
Kubit=
meter nach Mainz zu leiten, iſt der Anteil der Gemeinden gering. E
wird kaum 1 Pfg. für 1 Kubikmeter überſchreiten. Auch nach Ablaul
der zwei Jahre wird ſich der Mainz zu zahlende Waſſerpreis von 10 Bſb.
kaum nennenswert erhöhen. Viel größer ſind aber die Koſten auf das
Waſſer ſür die von den Gemeinden herzuſtellenden Rohrleitungen. O
die Baugelder hierfür z. Zt. kaum zu beſchaffen ſind, wird die Stadt Maintz
gebeten werden, zu gegebener Zeit die erforderlichen Kapitalien zur
Vei=
hügung zu ſtellen, unter Bedingungen, zu denen ſie ſelbſt Geld erhäl=,
Die Entwürfe für die Waſſerverſorgung der drei Orte ſollen ergän”
bzw. vom Kulturbauamt neu aufgeſtellt werden.
Nummer 42
Donnerstag, den 11. Februar 1926
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*b Friedberg, 8 Febr. Die abgelaufene Woche brachte uns wieder
wei Vorträge, die ſowohl durch ihren Inhalt und ihre Art
An=
ruch auf Bedeutung hatten; in dem erſten Vortrag ſprach im „Verein
in das Deutſchtum im Auslande” der k. u. k. General von Einem
her das Thema „O du mein Oeſterreich”. Mit Unterſtützung einer
gro=
en Anzahl von wundervollen Lichtbildern machten wir im Geiſte mit
m Redner eine Donaufahrt von Paſſau üüber Linz nach Wien und dann
och nach Kärnten und Steiermark; vor unſeren Augen entſtanden die
hönen Landſchaften und die herrlichen Bauten Wiens, wie der
Stefans=
irm. die Hofburg, Schloß Schönbrunn uſw. Mit Recht machte der
Vor=
agende darauf aufmerkſam, daß dieſe verhältnismäßig leicht und
wohl=
il zu erreichenden Länder von Deutſchland aus viel zu wenig beſucht
üirden und recht gut einen Erſatz für die ſo beliebten Italienfahrten
ogeben könnten. Der Vortrag, der mit ſtürmiſchem Beifall begrüßt
urde, war ſo ſtark beſucht, daß der große Hörſaal im Polyrechnikum
icht ausreichte und viele der Erſchienenen unverrichteter Sache wieder
imgehen mußten. — Auch der am Freitag von dem Volksbildungs=
Fein in demſelben Lokale veranſtaltete Vortrag war ſehr gut beſucht.
ſer ſchon von früheren Vorträgen her vorteilhaft bekannte Dr.
Krö=
er ſprach über die „Kunſt der Gegenwart” „Ein undankbares Thema”,
bezeichnete der Redner ſelbſt den Gegenſtand, denn die Kunſt ſoll ein
viegelbild der Zeit ſein, ja oft einen Blick in die Zukunft weiſen laſſen.
o foll das Kunſtwerk nicht mehr gewiſſermaßen eine Photographie der
firklichkeit ſein, ſondern frei von der Materie die Viſionen des
Künſt=
rs feſthalten. Durch eine große Anzahl von Lichtbildern aus dem
ebiete der Architektur, Plaſtik und Malerei ſuchte er dies zu erklären,
wieweit ihm dies gelungen iſt, läßt ſich wohl ſchwer feſtſtellen, doch
nn man wohl auf allen Fälle ſagen, daß die begeiſterren Ausfürhrungen
s Redners viel Intereſſantes und Anregendes boten und mit
Anteil=
ahme und Dankbarkeit entgegengenommen wurden.
* Bad=Nauheim, 9. Febr. Die Wilhelmskirche, das zweite
te Gotteshaus in der Altſtadt, iſt ſeit Herbſt umgebaut worden zu
nem Evangeliſchen Gemeindehaus, deſſen Einweihung jetzt erfolgen
nnte. Die Pläne des Umbaues hat Denkmalspfleger Geh. Oberbaurat
rofeſſor Walbe aus Darmſtadt entworfen. Die Innenräume hat der
kannte heſſiſche Kirchenmaler Velte in künſtleriſcher Weiſe ausgeſtattet.
je Kirche enthält einen großen Verſammlungsraum,
Geſellſchaftszim=
er, eine Kaffeeküche, Luftheizung und elektriſche Beleuchtung. Die
oſten des Umbaues kommen auf etwa 50 000 Mk. Die Kirche wurde
40 von dem Grafen Wilhelm von Hanau für die damals ſtarke
refor=
jerte Gemeinde erbaut. Mit der Vollendung der Denkmalskirche 1905
ente ſie nur noch für Kindergottesdienſte, während des Krieges war ſie
ebensmitteldepot, ſpäter diente ſie den Vertriebenen zur Unterkunft.
ann begann der Verfall, bis der Kirchenvorſtand den Umbau beſchloß
id der Kirche eine neue Beſtimmung gab.
* Butzbach, 9. Febr. Auf ſein 80jähriges Beſtehen blickt unſer
Turn=
id Sportverein zurück. Die Jubelfeier iſt für den Monat Mai geplant.
* Reichelsheim i. d. Wetterau, 9. Febr. Der älteſte Einwohner
iſerer Gegend dürfte wohl der Landwirt Heinrich Reinhardt im
chen Rodheim ſein, der dieſer Tage ſeinen 90. Geburtstag feiern
nnte.
* Gießen, 9. Febr. Der Turngau Heſſen hält ſeinen
dies=
hrigen Gauturntag am 21. März in Gießen ab. Das Gaufeſt 1926
idet in Nidda ſtatt, für 1927 haben ſich zum Gauturnfeſt gemeldet:
(sfeld, Butzbach und Kirchhain.
Gießen, 9. Febr. Vom Maskenball in den Tod.
Wäh=
nd des Koſtümfeſtes des Vereins „Union” wurde eine ältere
Bürgers=
zu von Unwohlſein befallen. Ein Herzſchlag machte ihrem Leben ein
ide.
* Grünberg (Heſſen), 9. Febr. Bei der ſtark beſuchten
Hauptver=
mmlung der Freiwilligen Feuerwehr wurde der Jahresbericht verleſen,
s dem hervorging, daß im Laufe des vergangenen Berichtsjahres vier
igesübungen, eine Nachtübung und eine Inſpektion ſtattfanden.
Drei=
al wurde die Wehr alarmiert und jedesmal war die Wehr
über=
ſchend ſchnell zur Stelle, ſo daß von Intereſſenten der Wehr
Geldbe=
ige geſtiftet wurden. Die Stadt hat im Laufe des Jahres 12 Helme,
0 Meter Schlauch und einen Hydrantenwagen beſchafft. Drei
Kame=
den wurden wegen 25jähriger Dienſtzeit dem Kreisamt zur Dekoration
rgeſchlagen, außerdem wurden mehrere Auszeichnungen für 15 bezw.
jährige Dienſtzeit verliehen. Da ſeinerzeit der
KreisfeuerwehrInſpek=
r, Herr Diekoré, die gegenwärtige Spritze bemängelte, wurde die
An=
ſaffung einer Motorſpritze beſprochen und ebenſo der Uebelſtand des
pritzenhauſes, wo das Material durch die herrſchende Feuchtigkeit
chaden erleidet.
* Grünberg, 10. Febr. Goldene Hochzeit feierte in dem
be=
ichbarten Treis das Ehepaar Förſter Merkel.
2 Aüs dem Kreiſe Gießen, 10. Febr. Derälteſte Einwohner
unſeres Kreiſes, Johannis Müller, Landwirt in Lang=Göns,
iſt 95 Jahre alt geſtorben. — Der Sängerbund „Chattia” wird im
Sommer ſein Bundesſängerfeſt in Hattenrod abhalten.
* Schotten, 9. Febr. Die Errichtung einer Kreisabdeckerei mit
Kadaververwertungsanſtalt wurde vom Kreistag mit Nückſicht auf die
Geldknappheit zurückgeſtellt. Es waren bereits 40 000 Mk. eingeſtellt, und
der Bauplatz bei Rainrod war ausgeſucht. Das Geld ſoll einſtweilen für
Straßenerneuerung, für Winternothilfe, für ein Dienſtauto und als
Baudarlehen für Bawende, die in Not geraten ſind, verwandt werden.
* Lich, 9. Febr. Trotz Geldknappheit teuere
Holz=
preiſe, das war das Ergebnis der dieſer Tage ſtattgehabten
Brenn=
holzverſteigerung in den ſtädtiſchen und fürſtlichen Waldungen.
Zahl=
reiche Kaufluſtige aus ſelbſt weit entfernten Orten der Wetterau hatten
ſich eingefunden. Es koſteten im Durchſchnitt der Raummeter
Buchen=
ſcheit 15—20 Mk., Buchenprügel 10—14 Mk., Eichenknüppel 9—10 Mk.,
Eichenſtöcke 6 Mk., Buchenſtöcke 8 Mk., 50 Eichenwellen 8 Mk.
* Storndorf bei Alsfeld, 9. Febr. Ihr 40jähriges Jubiläum als
Hebamme der Gemeinde Storndorf feierte Dorothea Schmidt. Es fand
eine kleine Feier ſtatt, bei der der Kreishebammenverein, der
Orts=
vorſtand und Bürgermeiſter Schäfer Geſchenke überreichten.
* Lauterbach, 9. Febr. Auf der Helmesmühle brach Feuer aus,
wobei die Stallungen und Scheune vollſtändig ein Opfer der Flammen
wurden. Das Wohnhaus konnte gerettet werden. Die Urſache des
Brandes wird durch eine gerichtliche Unterſuchung aufgeklärt werden.
m. Aus Oberheffen, 9. Febr. Auch in unſerer Provinz finden
zahl=
reiche, von der Landwirtſchaftskammer veranlaßte Vorträge ſtatt. In
Annerod ſpricht am 10. d. M. Herr Landwirtſchaftsrat Dr. König über
„Wirtſchaftsfragen”, an demſelben Tag in Albach Herr
Landwirtſchafts=
rat Dr. Schneider über „Wirtſchaftsweiſe unter den heutigen
Zeitver=
hältniſſen”, an demſelben Tag in Rodheim Herr Landw.=Referent
E Paſtor über „Die Zukunft des ſchwarzbunten Niederungsviehs in den
bäuerlichen Betrieben Oberheſſens”, am 11. d. M. in Hauſen Herr
Landwirtſchaftsrat Dr. König über „Wirtſchaftsfragen” am 13. d. M.
in Obbornhofen Herr Landwirtſchaftsrat Dir. Dr. Lehr über „Der
Zuckerrübenbau im Rahmen der heutigen Wirtſchaftsverhältniſſe””; am
13. d. M. in Bettenhauſen Herr Landwirtſchaftsrat Dr. König über
das zuletzt genannte Thema, ebenſo am 13. d. M. in Bellersheim Herr
Landwirtſchaftsrat Dr. Schneider, in Langd am 14. d. M.
Landwirt=
ſchafts=Referent E. Paſtor über „Welche Stellung nimmt die
landwirt=
ſchaftliche Nutzviehhaltung in der gegenwärtigen Wirtſchaftslage ein?”
* Aus dem Lande, 9. Febr. Im Artikel 19 des neuen
Volksſchul=
geſetzes wird beſtimmt, daß körperlich und geiſtig nicht unreife Kinder,
die bis zum 30. September eines Jahres das ſechſte Lebensjahr vollenden,
auch noch in die Schule aufgenommen werden dürfen. Dieſe
Beſtim=
mung ſollte aber nur noch bis zum Beginne des Schuljahres 1926, alſo
bis zu Oſtern, gelten. Es hat ſich aber nun herausgeſtellt, daß dieſer
Abbau etwas überhaſtet in das Geſetz aufgenommen wurde, und man iſt
ſich vor allem darüber klar, daß er nicht plötzlich und in einem Jahre
durchgeführt werden kann. Einmal erreicht die Zahl der Kinder, die
neu in die Schule aufgenommen werden, in vielen Orten erſt in dieſem
Jahre ihren tiefſten Stand. Nähme man zu Oſtern nun auch noch nur
die Knaben und Mädchen in die Schule auf, die bis zum 1. Mai das
ſechſte Lebensjahr zurücklegen, ſo entſtünde ein doppelter Ausfall an
Klaſſen, was die Stetigkeit im Schulbetriebe beeinträchtigen würde. Es
würden dann nur die Geborenen vom 1. Oktober 1919 bis 30. April 1920
eingeſchult werden und ſo ein halber Jahrgang vollſtändig wegfallen.
Nun hat man auch in maßgebenden Kreiſen bereits eingeſehen, daß ſich
die genannte Beſtimmung im Schulbetriebe vernichtend auswirken würde,
und man will den Zeitpunkt, bis zu dem das Kind geboren ſein muß,
wenn es Anſpruch auf Aufnahme in die Schule haben ſoll, alljährlich und
monatweiſe vorverlegen. Auf dieſe Weiſe käme man in fünf Jahren,
alſo 1931, auf den 1. Mai. Es herrſcht aber nun in weiten Kreiſen der
Bevölkerung darüber Unklarheit, ob man mit dem monatweiſen Abbau
der Monate Mai bis September ſchon dieſes Jahr oder erſt im
kom=
menden Jahre beginnen will. Es wäre deshalb ſehr am Platze, wenn
ſich das Landesamt für das Bildungsweſen einmal zu der Sache äußerte,
denn auch Schulvorſtände ſind, wie beſtimmt verlautet, im Zweifel, welche
Auskunft ſie den Eltern in dieſer Frage geben ſollen; und warten auf
eine baldige Entſcheidung der oberſten Schulbehörde. Es wird auch oft
die Frage erörtert, ob man in der heutigen Zeit, in der die Eltern mehr
denn je auf den Zeitpunkt warten, in dem ihre Kinder, beſonders in
der Landwirtſchaft, mit tätig ſein können, nicht ganz auf die
Durchfüh=
rung einer Beſtimmung, die recht gemeint ſein mag, ganz verzichten
ſolle. Es ſtellt ſich ja ſo manches als überhaſtet und übereilt heraus.
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händler”. 4. O. Straus: Pikkolo-Lied aus „Walzertraum” 5. Lehar: Potp.
„Der blaue Mazur”. 6. Ziehrer: In lauschiger Nacht, aus „Die Landstreicher‟.
7. Künnecke: Mädchenaugen, Lied aus „Die hellblauen Schwestern” 8. Eysler:
Gustl-Marsch aus Wenn zwei sich lieben”. X 5.45—6.15: Aus den „Briefen
aus der französischen Revolution”, von Rétif de la Bretonne. X 6.15—6.45:
Übertragung von Cassel. X 7: Ubertragung aus dem Frankf. Opornhaus „Der
Freischütz” von Weber. Personen: Ottokar, regierender Graf; Kuno,
graf-
licher Erbförster; Agathe, seine Tochter; Annchen, eine junge Verwandte;
Kaspar Max: erster und zweiter Jägerbursche; Samiel, der schwarze Jäger;
ein Erimit; Kilian, ein reicher Bauer; Brautjungfern; Jäger; Landleute und
Ausikanten. — Ort: Böhmen. — Zeit: 17. Jahrhundert. X Bis 12: Ubertragung
aus Berlin.
Stuttgart.
Donnerstag, 11. Febr. 4.30: Konzert: Gruß in die Ferne (Döring);
Stunden, die wir nie vergessen (Grüschel); Our. „Der Wasserträger”
(Cherubini); Abendlied und Träumerei (Schumann); Melodien a. „
Mam-
sell Angot‟ (Lecogue); An Dich (Czibulka); Tris-Marsch (Döring). Dazu:
Rez. a. Werken v. Else Lasker-Schüler (zum 50. Geburtst d. Dichterin).
X 6.30: Dramaturg. Funkstunde (Schauspiel). X 7: Dr. Trautz, Museum
für Völkerkunde, Berlin: Korea und die Mandschurei. + 7.30:
Dr. M. Schneider: „Spanien‟ X 8: Reise um die Welt: Stuttgart.
X 9: Abendunterhaltug. Mitw.: H. Schöttge (Ten.); H. Grotz (Bar.);
E. Stockinger. Rundfunkorch.: Fest-Ouv. (Lassen); Brise de mer
(Leoncavall6); 4rie d. Luna a. „Troubadour‟ (Verdi); Stretta a. „
Trou-
badour” (Verdi); Fant. „Die lustigen Weiber von Windsor” (Nieolai);
Rezitationen; Arie d. Escamillo a. „Carmen” (Bizet); Ach wie so
trügerisch a. „Rigoletto‟ (Verdi); Feile Sklaven a. „Rigoletto‟ (Verdi);
Menuett (Paderewski); Rezitationen; Duett von Pietro u Masanello a.
„Stumme von Portici” (Auber); Fackeltanz (Meverbeer).
Berlin.
„Donnerstag, 11. Febr. 4.30: Bunter Nachmittag. Drescher: Grinzinger-
Marsch (Dietrich-Guart.). — v. Weber: Kommt ein schlanker Bursch”,
Arie aus „Der Freischütz”; Lortzing: Wir armen, armen Mädchen, aus
Der Waffenschmied‟ (Chaxlotte Prever, Sopran). — Dietrich: Weana
Hamur (Dietrich-Quart.). — Schumann: ſch wandre nicht: Jensen: Margret
am Tore; Löwe: Tom der Reimer (Kammersänger Heller). — Straug3
Karneval-Botschafter (Dietrich-Quart.). — Schumann: Der arme Peter;”
Schumann: Es zogen zwei rüst’ge Gesellen: Brahms: Schwalbe sag’ mir
an; Blech: Goldhähnchen; Schmalstich: Weißt du’s noch (Ch. Frever). —
Hutter: Bergfahrt; Hoffmann: Geküßt; Obermayer: Heute ist heutel
(Heller). — Dietrich: Was jeder gern singt, Potp. X 6.45: Baurat Grahl:
„Das Gas als Kraftträger” X 7.15: Siegm. Pisling: Eink. zum Oratorium
„Die Jalreszeiten” am 12. Febr. X 7.45: Professor Leitner: „Bilanzen
und Bilanzkritik‟ X 8.30 (auch Welle 1300); 14. Forts. „Die Katastrophe‟,
Originalroman von Gramatzki X 9: „Nach Feierabend”, Suppé: Our. zu
„Dichter u. Bauer”; Lehär: Walzer aus „Die lustige Witwe‟ — Gounod=
Frühlingslied; Sullivan: O laß mich träumen (Kuttner, Tenor). — Morena:
Alles da. — Gastaldon: Verbotene Musik; Baumgarten: Noch sind die
Tage der Rosen (Kuttner). — Schäfer: Die Post im Walde. — Ebule:
Unter dem Lindenbaum; Abt: Gute Nacht, du mein herziges Kind
(Kuttner). — Beck: Carmen-Marsch. X 10.30: Rapées Jazz-Sinfoniker.
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London: Englisch f. Anfänger X 3.30: Englisch f. Fortgeschrittene.
X 4: Oberschullehrer Wolff, Vors. d. Deutsch. Lehrer-Ver.: „
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Seite 8
Deunerstag, den 11. Februar 1626
4
Reich und Ausland.
Sitzung des Reichsausſchuſſes der deutſchen
Jugendverbände.
In Berlin fand eine Tagung des Reichsausſchuſſes der deutſchen
Jugendberbände ſtatt. Sie hat ſich im weſentlichen mit den Problemen
beſchäftigt, die ſich für die Jugendverbände des Reichsausſchuſſes aus
der Forderung einer geſetzlichen Feſtlegung einer ausreichenden
Frei=
zeit der erwerbstätigen Jugend ergeben. Auf der Freizeit=Tagung in
Kaſſel wurde von einigen Seiten darauf hingewieſen, daß die
Er=
füllung der Forderungen in ſehr ſtarkem Maße davon abhängig wird,
ob es den Jugendverbänden gelingt, die Jugend in ihrer Freizeit
zweck=
dienlich zu beſchäftigen. In der Sitzung des Reichsausſchuſſes wurde mit
Recht darauf hingewieſen, daß es nicht allein die Aufgabe der
Jugend=
verbände iſt, für die Ausgeſtaltung der Freizeit der erwerbstätiger
Jugend zu ſorgen, ſondern daß auch die öffentlichen Stellen hier die
Verpflichtung haben, die notwendigen Einrichtungen zu treffen. Dieſe
Forderung kam beſonders ſtark zum Ausdruck in der Diskuſſion über
ein Referat von Pfarrer Donndorf=Hamburg über Jugend=
und Erholungsheime der Jugendbünde. Der Referent konnte
auf Grund einer Nundfrage bei den Jugendverbänden feſtſtellen, daß
die Jugendverbande bereits eine ganze Reihe von eigenen Jugend= und
Erholungsheimen beſitzen, daß aber dem weiteren Ausbau dieſer
Ein=
richtungen erhebliche materielle Schwierigkeiten gegenüberſtehen, die nur
mit Unrerſtützung der behördlichen Stellen überwunden werden können.
In der Diskuſſion wurde weiter darauf hingewieſen, daß infolge des
geringen Entgegenkommens vieler kommnnaler Verwaltungen
heute ein großer Mangel an guten Jugendheimen beſteht, in denen die
Jugendgruppen ihre Abend= und Sonntagsveranſtaltungen abhalten
können. In vielen Fällen müſſen die für die Zwecke der Jugendarbeit
an der ſchulentlaſſenen Jugend reichlich ungeeigneten Klaſſenräume der
Schulen oder gar Vereinszimmer in Gaſtwirtſchaften in Anſpruch
ge=
nommen werden. Es wurde ein Unterausſchuß eingeſetzt, der die
Auf=
gabe hat, Richtlinien für die Finanzierung, Verwaltung und
zweck=
mäßige Einrichtung von Erholungs= und Ferienheimen auszuarbeiten
und außerdem Vorſchläge zu machen, wie auf die Landesregierungen
und Kommunen eingewirkt werden kann, um ſie zu einer ſtärkeren
Imitiative bei der Schaffung von ausreichenden und zweckdienlichen
Jugendheimen in ihren Verwaltungsbezirken zu veranlaſſen. Der
an=
dere Einwand der Gegner der Freizeitbewegung der Jugend, daß die
Verbände nicht die genügende Zahl von Jugendführern zur Verfügung
ſtellen könnten, um der Jugend in ihren Ferien eine Anleitung für die
erfolgreiche Ausnutzung der Ferientage zu geben, wurde in einem
zwei=
ten Vortrage von Herrn Wiegand=Berlin über die Ausbildung
von Jugendführern und Jugendführerinnen
inuer=
halb der Jugendverbände behandelt. Der Referent konnte feſtſtellen,
daß nach den jetzt vorliegenden, noch reichlich unvollſtändigen Angaben
der Jugendverbände über die Zahl ihrer Führer und die
Veranſtal=
tungen zur Ausbildung dieſer Führer als ſicher angenommen werden
kann, daß ſchon die Zahl der bisher gemeldeten Führer und
Führe=
rinnen ausreicht, um für mehr als die Hälfte der bei den Forderungen
des Reichsausſchuſſes in Frage kommenden Jugendlichen für die gute
Verwendung ihrer Freizeit Führer und Helfer zur Verfügung ſtellen
zu können. Um der Oeffentlichkeit einmal ein umfaſſendes Bild zu
geben von der bereits bis jetzt von den Jugendverbänden geleiſteten
Erziehungs= und Kulturarbeit, wurde beſchloſſen, im Frühjahr 1927
in Berlin unter Führung des Reichsausſchuſſes eine große
Aus=
ſtellung. Die Freizeit der Jugend” zu veranſtalten. Um
für dieſe Ausſtellung ſtichhaltiges und einwandfreies Matevial über die
gegenwärtige ſoziale Lage der deutſchen erwerbstätigen Jugend zu
erhalten, beſchloß die Sitzung der Arbeitsgemeinſchaft der
Landesaus=
ſchüſſe des Reichsausſchuſſes der deutſchen Jugendverbände, die am
4. Februar ſtattfand, im Laufe des Sommers in allen Teilen des
Deutſchen Reiches ſtatiſtiſche Erhebungen anzuſtellen, die zum erſten
Male die ungeheure geſundheitliche, ſoziale und ſittliche Not der
er=
werbstätigen Jugend, ſowohl in den verſchiedenen Landesteilen, als
auch in den einzelnen Wirtſchaftsgebieten, zahlenmäßig wiedergeben
werden. Auf der Sitzung der Arbeitsgemeinſchaft hielt außerdem der
Vorſitzende des badiſchen Landesausſchuſſes, Pfarrer Horning=
Karlsruhe, ein Referat über die vielſeitige Tätigkeit dieſes
Zwechver=
bandes der badiſchen Jugendorganiſationen.
Das Eheleben eines Trinkers.
Frankfurt a. M. Wegen Nötigung und Bedrohung
ſeiner Frau ſtand der 29jährige Portier Hies vor Gericht, der ſich
als Sohn eines Trinkers früher in Fürſorgeerziehung befand. Auch
er hatte den Hang zum Trinken, kam nachts ſpät nach Hauſe und
machte dort den größten Skandal. Einmal warf er ſeine Mutter
und ſeine Schwiegermutter zur Treppe hinunter. Als ſeine Frau
einen Entmündigungsantrag gegen ihn geſtellt hatte, wollte er ſie
er=
morden. Die Frau ſtürzte ſich in ihrer Angſt aus dem offenen
Fenſter des zweiten Stockes in den Hof, wo ſie auf Sandboden fiel
und glücklicherweiſe nur leicht verletzt wurde. Ihr wewige Monate
nach dieſem Vorfall geborenes Kind ſtarb bald nach der Geburt. In
der Verhandlung ſuchte die Frau ihren Mann noch zu entlaſten, aber
Polizeibeamte bekundeten, daß die Frau faſt in jeder Woche aufs
Poli=
zeirevier kam, um Schutz vor ihrem Mann zu ſuchen. Der Angeklagte
wurde zu 11 Monaten Gefängnis verurteilt und der
Trinker=
fürſorge unterſtellt.
* Frankfurter Stadtparlament.
S. Frankfurt a. M. In der letzten Sitzung der
Stadtverord=
neten ging es ſehr lebhaft zu, was ſchon daraus hervorgeht, daß zwei
Stadtverordnete von der Sitzung ausgeſchloſſen wurden. Man
verhandelte über die Bilanz der Meſſegeſellſchaft, die einen
Zuſchuß von 1,3 Millionen fordert. Hierbei kam zur Sprache, daß an
zwei Direktoren und einen Prokuriſten der Meſſegeſellſchaft jährlich
136 000 Mark Gehalt gezahlt werden, 78 Angeſtellte erhalten 300 000
Mark und für Reklame wird jährlich eine Million Mark ausgegeben.
— Die Zukunft der ſtädtiſchen Bühnen wurde dahin
entſchie=
den daß ſie nicht unter ſtädtiſche Regie kommen, ſondern in Form der
A.=G. weitergeführt werden. Damit iſt gegen die Stimmen der Linken
jedenfalls die zweckmäßigſte Löſung gefunden, da ſchon jetzt bei den
end=
lofen Debatten nichts herausgekommen iſt. Oberbürgermeiſter Dr.
Landmann bemerkte im Laufe der Debatte, daß er aus allen
Bera=
tungen der Ausſchüſſe ſo klug wieder herausgekommen ſei, wie er
hineinging.
Ein Lokalbahnidyll.
Wemding. Nicht wenig erſtaunt waren die Paſſagiere des
Morgenzuges, der am 8. Februar von Nördlingen nach Wemding fuhr,
als der Zug kurz vor Feſſenheim auf freier Strecke hielt. Sollte ein
Unglück gefchehen ſein — oder könnte gar der Zug nicht in die Station
einfahren? Doch nein! Der Zugführer wurde in Deiningen
vergeſſen und jetzt wurde man erſt gewahr, daß er fehlte. Was
blieb anderes übrig: der Zug fuhr nach Deiningen zurück und nahm
ſeinen Führer mit.
Eiſenbahnunglück bei Oberhof.
Oberhof. Geſtern früh gegen ½5 Uhr fuhr im Tunnel bei
Oberhof ein Arbeitszug in etwa 80 mt Gleisarbeiten beſchäftigte
Arbeiter, die das Herannahen des Zuges infolge ſtarken Nebels nicht
wahrnehmen konnten. Nach amtlichen Angaben wurden ſechs
Ar=
beiter getötet, drei leicht und einer ſchwer verletzt.
Nach einer amtlichen Meldung entſtand das Unglück im
Brand=
leite=Tunnel bei Oberhof dadurch, daß der mitgetötete Rottenführer
irrtümlich angenommen hatte, daß dieſer Zug im falſchen Gleis
ver=
kehren würde, andererſeits dadurch, daß Ihifolge Witterungsumſchlages
Nebel und Dunkelheit herrſchten und der Zug dichte Rauchwolken vor
ſich hertrieb, ſo daß ſein Nahen nicht zu bemerken war. Sicherheits
peſten waren ausgeſtellt und haben die vorſchriftsmäßigen Signale
gegeben.
* Faſſadenkletterer auf der Durchreiſe.
Im. Karlsruhe. Zuei von auswärts kommende
Faſſaden=
kletterer, die in äußerſt raffinierter Weiſe arbeiten, gaben Montag
nachmittag hier ein doppeltes Gaſtſpiel, bei dem ſie durch Einſteigen in
zwei Villen Schmuckgegenſtände und Brillanten im Geſamtwerte von
7000 Mark entwendeten. Die beiden Einbrüche ſcheinen der Anfang
einer neuen Serie und das Werk einer von auswärts kommenden
organiſierten Einbrecherbande zu ſein, die vielleicht von einer anderen
Polizeidirektion vermißt wird.
Selbſttötung aus Furcht vor einer Operation.
Annweiler. Aus Furcht vor einer Operation, der ſie ſich
un=
terziehen ſollte, hat ſich hier Frau Ochſenreither erhängt,
Die Tat hat ſich in dem Augenblick zugetragen, als ſich Herr
Ochſen=
reither wegen der Operation beim Arzt befand.
Schrecklicher Tod.
WSN. Friedrichsfeld. Eine hieſige Familie wurde von einem
ſchweren Unglück heimgeſucht. Das fünf Jahre alte Söhuchen ſtieß in
einem unbewachten Augenblick ſein dreijähriges Schweſterchen ſo
un=
geſchickt an, daß das Kind in einen Zuber mit heißem Waſſer ſtürzte.
Das arme Geſchöpf erlitt ſchwere Brandwunden, ſo daß nach wenigen
Stunden der Tod eintrat.
Die Eltern als Kindesmörder entlarvt.
DD. Köln. Der Kriminalpolizei iſt es nach halbjährigen
Be=
mühungen gelungen, einen Kindesmord aufzuklären. Am 22. Auguſt
v. J. wurde bei der Oberkaſſeler Weide die Leiche eines etwa vier Jahre
alten Mädchens angeſchwemmt, das durch Schläge auf den Kopf getötet
worden war. Die Leiche war in einen Sack geſteckt und verſchnürt
worden. Von den verhafteten Eltern des Kindes legte der Ehemann ein
Geſtändnis ab und gab zu, das Kind durch Schläge auf den Kodf
ge=
tötet, verſchnürt und dann in den Rhein geworfen zu haben,
ie Ehe
frau leugnete eine Beteiligung an der Tat, gibt dagegen ihre Hilfe
der Beiſeiteſchaffung der Leiche zu.
Mord auf offener Straße.
DD. Dresden. Eine ſchwere Mordtat hat ſich Montag nacht
in der Nähnitzgaſſe in Dresden=Neuſtadt zugetragen. Der etwa 30 Jahre
alte, zum zweiten Male verheiratete Straßenbahnarbeiter Paul Hübner
wurde kurz nach 11 Uhr beim Verlaſſen ſeines Wohnhauſes von einem
Unbekannten durch zwei Revolverſchüſſe auf der Stelle getötet. Wie
Augenzeugen verſichern, hat der Täter auf den Ueberfallenen längere
Zeit gewartet. Der Mörder iſt unerkannt entkommen. Die Ehefrau
Hübners, die in der Nacht feſtgenommen worden war, iſt am Dienstag
vormittag wieder freigelaſſen worden.
* Schmuggel aus Deutſchland.
Aus Brüx in Böhmen wird uns berichtet: Die Gendarmerie iſt
dieſer Tage einem ſchwunghaften Handel mit aus Deutſchland gepaſchten
Radioapparaten und Beſtandteilen auf die Spur gekommen und hat den
Haupttäter Karl Lehmann verhaftet. Bei der Hausdurchſuchung wurden
ein kompletter Apparat, außerdem eine beträchtliche Menge von
Radio=
beſtandteilen gefunden und beſchlagnahmt. Lehmann hatte die Apparate
und die Beſtandteile von einer Chemnitzer Firma bezogen. Aus den
vorgefundenen Rechnungen ging hervor, daß Lehmann ſeit Juni v.J.
Waren im Werte von über 50 000 Kronen in die Tſchechoſlowakei
ge=
bracht hatte. In die Angelegenheit ſind 16 Radiobeſitzer in Brüx und
Umgebung verwickelt. Gelegentlich dieſer Erhebungen wurde von der
Gendarmerie auch ein ſehr ſchwunghafter Handel mit gepaſchtem Salz,
den gleichfalls Lehmann organiſiert hatte, aufgedeckt.
Ernſte Unruhen in Kaliſch.
Warſchau. In Kaliſch rotteten ſich am Dienstag einige
Hun=
dert Erwerbsloſe vor dem Rathaus zuſammen und verlangten die
Ver=
doppelung der Arbeitsloſenzulage. Als der Bürgermeiſter dieſe
For=
derung ablehnte, drangen die Erwerbsloſen in das Rathaus ein
und zerſtörten alles, was zu zerſtören war, und
verprügel=
ten den Bürgermeiſter. Pobizei verdrängte die Menge aus
dem Gebäude. Auf der Straße kam es zu einer regelrechten Schlacht.
Die Polizeiabteilung gab eine Salve in die Luft und eine
zweite auf die Menge ab. Daxauf überrannten die
Demonſtran=
ten die Polizei und drangen abermals in das Rathaus ein. Zwei
Bataillone Infanterie ſtellten ſchließlich die Ruhe wieder her.
Außer dem Bürgermeiſter wurden neun Arbeiter, drei Poliziſten und
drei Soldaten verletzt. In der Stadt herrſcht große Erregung.
Hochwaſſergefahr in England.
DD. London. Starke Regengüſſe, die ſeit annähernd drei Wochen
über weiten Gebieten Englands niedergehen, verurſachen ein
beſorgnis=
erregendes Steigen der Flußläufe. In London iſt ſeit dem 20. Januar
täglich Regen gefallen. Man befürchtet, daß die Themſe in den nächſten
Tagen über die Ufer treten wird. Aus der Grafſchaft Lancaſter
kom=
men Meldungen über große Ueberſchwemmungen. Der Eiſenbahnverkehr
erleidet ſtellenweiſe empfindliche Störungen. Die Bahnverbindung mit
Southampton iſt unterbrochen.
Ein amerikaniſcher Zweimaſter geſcheitert.
DD. Newyork. Wie aus Atlantic City gemeldet wird, iſt der
amerikaniſche Zweimaſter „John Hovard” vom Sturm an die Küſte
geworfen worden und geſcheitert. Die fünfzehn Mann ſtarke Beſatzung
hat das Wrack verlaſſen. Ihr Aufenthalt iſt unbekannt. Man vermutet,
daß ſich die Seeleute auf den Dampfer „Wellington” gerettet haben,
der dem geſcheiterten Schiff zu Hilfe geeilt war. Da man von der
„Wellington” ſeit geraumer Zeit ohne jede Nachricht iſt, wird befürchtet,
daß auch dieſes Schiff dem furchtbaren Sturm zum Opfer gefallen iſt.
Vbler Hundgerueh
wirkt
ab=
ſtoßend.
Häßlich g
gefärbtes
Zähne
entſtellen das ſchönſte Antlitz. Beide Schönheitsfehler werden ſofort in voll=”
kommen unſchädlicher Weiſe beſeitigt durch die Zahnpaſte Chlorodont,S
Briefkaſten.
Nach Darmſtadt. Ueber den Zwiſchenzins bei vorzeitiger
Zablun=
des Aufwertungsbetrags belehrt die Durchführungsverordnung urt
Aufwertungsgeſetz (in Nr. 349 und 350 vom 18. und 19. Dezember 19—
abgedruckt). Zahlt der Eigentümer oder der Schuldner den Aufwer
tungsbetrag vor Eintritt geſetzlicher oder vertraglicher Fälligkeit zurüch
ſo iſt der Barwert des Aufwertungsbetrags und der nach 8 28 zu zahlen.
den Zinſen unter Berückſichtigung eines Zwiſchenzinſes zu entvichten, füt,
deſſen Berechnung bis zu anderweiter Regelung ein Zinsfuß von 9 Pro
zent jährlich zu Grunde zu legem iſt. Als früheſter Fälligkeitstag gil
der 1. Januar 1932. Eine auf Grund des § 26 Abſ. 1 Geſ. erfolgt,
Hinausſchiebung des Fälligkeitstags über 1. Januar 1932 hinaus bleiß
für Berechnung des Zwiſchenzinſes außer Betracht. Eine Tabelle ſten
den ſich für die am 1. Januar 1932 fällig werdenden Anſprüche ergeben
den Barwert feſt. Ueber die Höhe des hiernach zu entrichtenden
Betrag=
entſcheidet auf Antrag die Aufwertungsſtelle. Auf Amortiſationsbopo
theken finden die vorgenannten Beſtimmungen keine Anwendung.
Er=
gibt die Anwendung der Vorſchriften über Zwiſchenzins bei vorzeitige
Zahlung, daß Eigentümer oder Schuldner bereits mehr geleiſtet hat, al.
er nach den Vorſchriften des Geſetzes und dieſer Verordnung zu leißter
hatte, ſo behält es hierbei ſein Bewenden.
F. K. Die letzten Militärrangliſten, die die Landesbibliothek wohl
zur Einſicht gibt, werden Aufſchluß geben.
M. G. in E. Es handelt ſih um das 3Xprozentige Eiſenbahn=
Anlehen von 1876. Die beiden Anleihen ſind, wenn Altbeſitz,
anzu=
melden.
D. 100. hier. 1. 60,60 Mk., 2. 6,45 Mk., 3. 6,30 Mk., 4. das
Darlehns=
kapital iſt in dieſem Falle ohne prozentuale Beſchränkung frei
aufwert=
bar. Das ordentliche Gericht (nicht die Aufwertungsſtelle) entſcheidet
mangels gütlicher Einigung über die Höhe der Aufwertung.
Nach Darmſtadt. 1. Der Fall wäre dem Finanzamt zur
Nach=
prüfung zu unterbeiten. 2. Der Mietzins iſt, wenn Vorauszahlung nicht
vereinbart iſt, poſtnumerando zu entrichten.
G. B. in S. 1. Der für April, Mai und Juni 1923 zu entrichtende
Betrag iſt durch die Inflation entwertet. 2. Ebenſo die Beträge für
Juli und Auguſt 1923. 3. Im September 1923 ergäbe ſich ein Betrag
von etwa 6,14 Mk. Für Okt. 1923 ergäben ſich etwa 4,05 Mk. Unſeres
Erachtens können nur die für die in Frage kommenden Zeiten behördlick
feſtgeſetzten Mietbeträge in Betracht kommen, keinesfalls die
Friedensmiete. Suchen Sie kreisamtliche Vermittlung nach.
W. K. 91. Wir haben erſt vor einiger Zeit an dieſer Stelle
Anſtalten für Heſſen und Heſſen=Naſſau namhaft gemacht, worüber
den Band der Zeitung in der Geſchäftsſtelle nachzuſchlagen bitten.
kann das ſtädtiſche Wohlfahrtsamt Ihnen Auskunft geben.
J. J. Die Anfrage iſt nicht genau geſtellt. Anſcheinend war ke
Hypothef beſtellt, ſo daß das Kaufgeld wohl rechtzeitig nach Vertrag i
Ihre Hände kam. Der Vertrag wurde beiderſeits nach Vereinbaru
erfüllt. Eine Aufwertung kraft Rückwirkung hatte ja auch bis 1. Janua=
1926 angemeldet werden miiſſen. Wir möchten hier die Frage einer A
wvertung verneinen.
B. in R. § 1931 BGB. beſtimmt: Der überlebende Ehegatt
Erblaſſers iſt neben Verwandten der 2. Ordnung (Geſchwiſtern des
laſſers) zur Hälfte der Erbſchaft als geſetzlicher Erbe berufen.”
ſagt: „Iſt der überlebende Ehegatte neben Verwandten der 2. Ord
geſetzlicher Erbe, ſo gebühren ihm außer dem Erbteile die zum ehe
Haushält gehörenden Gegenſtände, ſoweit ſie nicht Zubehör eines (
ſtücks ſind, und die Hochzeitsgeſchenke als Voraus.” Zum ehelichen
halt gehört der ganze moderne Apparat der Einrichtung einer A
nung und Häuslichkeit, wie er ſich je nach den Gewohnheiten und
hältniſſen der Ehegatten geſtaltet hat. Gleichgültig iſt es, ob die Se
in. die Ehe gebracht oder während derſelben angeſchafft worden
Bei den Hochzeitsgeſchenken handelt es ſich um Gegenſtände, di
Brautleuten bzw. Ehegatten anläßlich ihrer Vermählung vor oder
derſelben von anderen Perſonen geſchenkt wurden, ſoweit ſie nich
Charakter einer Ausſteuer oder Ausſtattung an ſich tragen. Gleichgül
iſt es, ob dieſe Geſchenke don den Verwandten oder Freunden
Mannes oder der Frau ſtammen. Der Anteil der Ehefrau am Hau
hört mit zum Nachlaſſe.
Nach G. Wir verweiſen auf Art. 37 der Reichsverfaſſung. D
Immunität, wie ſie infolge der Zuſammenſetzung der Parlamente ge
handhabt wird, iſt allerdings geeignet, Mißbräuchen Tür und Tor zu
öffnen. Sache der Wählerſchaft muß es ſein, hier eine Korrektur zu
ſchaffen.
Sch. G. Nach § 434 B.G.B. iſt Verkäufer verpflichtet, dem Käu
den verkauften Gegenſtand frei von Rechten zu verſchaffen, der von 2
ten gegen den Käufer geltend gemacht werden können. Hier kommt noch
hinzu, daß ſolche Verpflichtung kraft Vereinbarung vom Verkäufer
über=
nommen wurde.
G. H. T. Die Hypothek hatte einen Goldmarkwert von 196 Mar=
50 Pfg., hiervon ſind 25 Prozent — 49 Mark 12 Pfg.
Tageskalender für Donnerstag, den 11. Februar 1926.
Landestheater Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr
C 13 (für diejenigen C=Mieter, die zugleich Zuſatzmiete III oder II
haben): „Die Fledermaus.” — Kleines Haus, Anfang 7½ Uhr
Ende 10 Uhr: Zweites Gaſtſpiel Paul Wegener mit Enſemble
„Ramper."
Orpheum abends 8 Uhr: „Im Zeichen de
Faſchings.” — Verein f. d. Deutſchtum im Ausland
abends 7 Uhr, in allen Räumen der Vereinigten Geſellſchaft: Bun
ter Ball. — Gartenbauverein, Darmſtadt, abends 8½ Uhr
im Fürſtenſaal, Vortrag des Herrn Landes=Obſtbau=Inſpektor
Pfeiffer über „Schädlingsbekämpfung im Gartenbau.” —
o
vorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Freitag, den 12. Februar 1926,
nach der Wetterlage vom 10. Februar 1926.
Wechſelnd belvölkt, ſüdliche Winde, kälter, vielfach Froſt, nur
ringe Niederſchlagsneigung, doch Nebel= oder Reifbildung.
Lage iſt ſeit geſtern nur wenig verändert. Das Tiefdruckgebiet dür
ſich noch weiter nach Weſten zurückziehen, während das Kaltluftge
in Mitteldeutſchland langſam an Raum gewinnt.
Heſſiſche Oeffentl. Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
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im. Feuerung, Bade=
[ ← ][ ][ → ] ſtaſe gufſperien, was ſich an dem Abend tut! — Wenn man
ſebeukt, welch= Wandlung ſich in den letzten paar Wochen
ogen hat — alſo wirilich Schlag auf Schlag ging das!“
„Und der allerletzte Schlag kommt vielleicht erſt noch.”
„Was heißt das?
Ihre Augen begegneten herausfordernd ſeinem jählings
Dm
godbtbsbotetosoé
Schminfe.
Ein Roman im Rampenlicht.
Von Guido Kreutzer.
(Nachdruck verboten)
Er wiegte den Kopf. Selbſtgefälliges Schmunzeln lag auf
einem leeren, unintelligenten Geſicht.
„Eine Premiere wird das werden! Alle Puppen laß; ich
guzen. Jetzt will ich das ganz wiſſen. Berlin ſoll Mund und
oll=
rgwöhniſch ſverdenden Blick.
„Ich ziehe den Fall in Erwägung, daß ich die Erbſchaft nun
berhaupt nicht antrete,” verſetzte ſie langſqm, jedes Wort
gleich=
am unterſtreichend.
„Das iſt natürlich ausgeſchloſſen! Vollkommen ausgeſchloſſen
Dann müßteſt du ja deine ſünf Sinne nicht mehr beiſammen
aben.
„Womöglich gerade dann!“
Er ſtarrte ſie noch iminer an. Betroffen, unſicher, ängſtlich.
Ullmählich verzerrte ein hilfloſes Lächeln ſeine Lippen.
„Eine deiner unvermeidlichen Capricen, nicht wahr?
Natür=
ich, das iſt’s! So was macht dir Spaß und brickelt dir. Weil
u weißt, daß ich immer wieder darauf hereinfalle. Und auch
iesmal wär’s dir beinahe gelungen, mich zu bluffen.
„Wie feſt du davon überzeugt biſt, daß nur eine Laune mich
o ſprechen ließ!“
Da erloſch ſein krampfhaft überlegenes Lücheln. Er hatte
en züngelnden Hohn hinter ihren Worten geſpürt. Mit dem
ellwachen mißtrauiſchen Inſtinkt, der ſtets auf der Lauer lag,
venn es ihm um Kitty Lerron ging. Zwei Jahre kannte er ſie
un. Seit zwei Jahren fieberte er danach, daß ſie ſich ihm zu
igen gäbe. Was ihn dieſer Frau untertan machte, das war
icht Liebe — das war beſinnungsloſe Leidenſchaft, blinder
Fa=
atismus, willenloſes Helotendum. Ja — zwei Jahre kannte
r ſie nun. Und kannte ſie letzten Endes doch nicht. Grübelte
hr nach. Konſtruierte ſich über ſie pſychologiſche Theſen.
Ver=
or ſich in Labyrinthen vielverſchlungener Kombingtionen und
ager Vermutungen. Bis er tödlich erſchöpft wieder am
Aus=
angspunkt anlangte. Dann ſtand er abermals mit leeren
Hän=
en da nd wußte nichts. Sie war ihm eine Sphinx, ein Rätſel
ine täglich erneute Qual. Und doch klamnierte er ſich mit der
yſteriſchen, angſtvoll=gierigen Zähigleit des alternden Mannes
ndieſe Frau — die ihm noch einmal die Jugend und den
Früh=
ing bringen ſoülte: die ſeine ſchale Sceſe bis in die tiefſte Tiefe
uifgeſpühlt hatte; die ihn Hinunel und Hölle und Glücksrauſch
und Verdammnis war; und ohne deren Gegenwart ihn ſein
Daſein unerkräglich gedünkt hätte
Der Wagen nahm eine ſcharfe Kurve, riß ihn aus zielloſem
Brüten. Er ſchrak zuſammen. Vielleicht ſchwieg er ſchon zu
lange. Was hatte ſie zuletzt geſagt? Ach ſo — ja.
Uind er wiederholte:
„Weshalb ich ſo feſt davon überzeugt bin, daß nur eine Läune
dich ſo ſprechen ließ? Weil ſolch Schritt gegen alle Logik und
Vernunft wäre. Eine vollendete Torheit, eine zwecklos heroiſche
Geſte, mit der du niemandem nützen und dir ſelbſt nur ſchaden
würdeſt.”
hinſveg zu diſputieren, ihr ein leiſes Lächeln und ein freundliches
Wort abzugaunern. Deshalb war auch die Beſtimmtheit, die er
ſeiner Stimime zu geben ſuchte, fadenſcheinig und zerſchliſſen und
verlogen.
„Du biſt keine Frau, die in kleinen engen Verhältniſſen leben
kann. Das wäre ein Dahinvegetieren, ein Widerſpruch in ſich.
Altruismus und Entſagungsſtärke iſt was für Urſulinerinnen
und Betſchweſtern — nicht aber für dich! Du biſt lein
Arbeits=
tier, ſondern ein Prunkſtück, eine filigranfeine Koſtbarkeit. Du
brauchſt einen großen Rahmen und dekorative Hintergründe, um
entſprechend zu wirken. Das muß man dir ſchaffen, wenn man
Greis ſein würde. Ein blöder Hohlkopf, der aus der geiſtigen
Hefe des Volkes ſtammte. Ein armſeliger Komödiant und
ehe=
maliger Schauſpieler ohne Rang und Bedeutung. Ein
ſchmie=
riger Wegelagerer, der wahrſcheinlich ſchon hundertmal um eine
Handvoll Silberlinge ſeine Seele verkauft hatte. Und dieſem
Menſchen hatte ſie ſich attachiert — weil das Milieu ſie
demora=
liſierte und ihrem triebhaften Ehrgeiz jeder Weghelfer zur
ver=
meintlichen Höhe recht geweſen war! Ein Alfred Leuſch — der
ſollte das Ende, der ſollte der Mann ſein, der ſie mit ſeiner
Be=
rührung beſudelte? Ein körperlicher Schauder rieſelte ihr über
dich ſo lieht, wie ich dich liebe, und damit äſthetiſches
Verantwor=
tungsgefühl hat. Jetzt endlich iſt es möglich. Weil ſich die ganze
Stuation zu unſeren Gunſten gewandelt hat. Radikal zu unſeren
Gunſten.
„Und weißt du auch, wie ich mir die weitere Entwicklung nun
denke — oder vielmehr: wie ſie ſich beſtimmt geſtalten wird?
Brook behält die Pacht und trägt damit auch weiterhin das ganze
finanzielle Riſiko. Daran ändert ſich nichts. Denn günſtiger
kön=
nen wir es uns gar nicht wünſchen. Auch in der Durchführung
unſerer Theaterpläne und meiner Direktionstätigkeit tritt keine
Wandlung ein. — Aber doas uns beide perſönlich anbelangt, ſo
iſt jetzt die Zeit gekommen, deine Zuſage wahrzumachen.”
Als er ſich dabei zu ihr hinneigte, bog ſie unwillkürlich den
Kopf zurück. Zwiſchen ihren Brauen niſtete eine kleine ſcharfe
Falte.
„Meine Zuſage?" wiederholte ſie drohend . . . „Wovon
ſprichſt du?
„Daß eir heiraten!“ — ſtieß er hervor.
Noch rechtzeitig krampfte ſie im Schoß beide Hände
ineinan=
der, um ihm nicht ins Geſicht zu ſchlagen. In dieſem Moment
hätte ſie es ſonſt ſicher getan. So widerte er ſie plötzlich an ..
Sie war wie eine Nachtwandlerin, die aus Träumen jäh erwacht
und ſich entſetzt hart am Rande eines Abgrundes ſieht.
Wie war denn das möglich, wie hatte es ſolveit kommen
kön=
nen, daß dieſer Menſch ein Recht darauf zu haben glaubte,
ver=
langend nach ihr die Hände auszuſtrecken?! Wer war Alfred
Lenſch? Ein abgelebter alternder Mann, der in zehn Jahren ein
den Nacken.
Im Bruchteil von Sekunden waren dieſe Gedanken über ſie
hinweggeſtürmt, während ſie in den Polſtern lag und mit
ſchmalen Lidern vor ſich hinſtarrte.
Der Mann neben ihr beoßachtete ſie unverwandt.
Seine Stimme war demütig. Seine Augen bettelten wie
geſchlagene Hunde.
„Du weißt, Kitty — es geht mir nicht um deine Millionen,
die du jetzt erbſt. Denn ich hatte mich ſchon rettungslos in dich
vernarrt, als du noch von Volkmar abhängig warſt. Aber du
ent=
ſinnſt dich auch unſerer Ausſprache neulich im Büro, ehe du zur
Klinik fuhrſt.
„Sprich nicht von dieſem Tage!” — ſchrie ſie haßerfüllt.
„Ich erwähnte ihn doch nur, um dich daran zu erinnern, daß
meine (
e
jetz”, während er weiterſprach, riß ſeine Leidenſchaft ihn mit ſich
fort, daß die Worte wie trunfen taumelten
„Ich laſſe dich
nicht! Du mußt mein werden! Jch habe überhaupt kein anderes
Ziel und keinen anderen Gedanken weiter. Du und du und
immer nur du — das iſt das Leitmotiv meines Lebens! Das
verfoigt mich durch meine Tage und Nächte. Ich laſſe dich nie,
Kitty! Und verſuchteſt du, dich mir zu entziehen, dann würde ich
irgendeinen Wahnſinn begehen. Soweit haſt du mich gebracht”
Aber du wirſt es nicht tun. Du gabft mir die Verſicherung, daß
weder Volkmar noch Brook dir als Männer etwas galten. Ich
aber habe dein Wort, daß du einſtmals mein werden würdeſt.
Dieſe Stunde ſchien in weiter Ferne zu liegen. Nun iſt ſie ſchon
da. Nun biſt du frei und reich und ungbhängig. Auf niemänden
brauchen wir mehr Rückſicht zu nehmen. Nach niemandes
Wohl=
wollen brauchen wir mehr zu fragen. Die Vorſehung hat ſich
für uns ins Zeug gelegt und alle Hinderniſſe aus dem Wege
ge=
räumt. Jetzt köſinen wir heiraten. Jetzt iſt alle Unklarheit zu
Ende. Nicht wahr, Kitty?”
Sie griff nach dem Wagenſchlag, um ihn zu öffnen. Denn
das Auto war vor ihrem Hauſe angelangt.
„Ja‟ ... ſagte ſie kalt . . . „du haſt recht. Tauſenmal mehr
recht, als du ahnſt. Jetzt iſt wohl wirklich alle Unklarheit zu
Ende!”
(Fortſetzung folgt.)
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aufge=
brauchten Glas Aufbauſalz in der Hand gleicht jenem
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gepflegten Hauſe, an dem ſorgſam alle kleinen Schäden ſofort
ausgeglichen werden. Schon nach kurzem Gebrauch von Dr.
Schröders Aufbauſalz zeigt ſich eine intenſive Erhöhung der
Spannkraft und Leiſtungsfähigkeit.
Die täglichen kleinen Priſen Dr. Schröders Aufbaufalz machen es.
Dir fehlk daher nur:
lanzes
Leben
Säglich
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Vorſtandes.
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Nummer 42
Zur Kreditpolitik der Reichsbank.
Im Wirtſchaftspolitiſchen Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrates gab
geſtern Reichsbankvizepräſident Kauffmann eine ausführliche Schilderung
der Kreditpolitik der Reichsbank in den letzten Monaten, ſowie eine
Darſtellung der augenblicklichen Situation auf dem Geld= und
Kapital=
markt. Im Verlaufe der Beratung wurde zum Ausdruck gebracht, daß
die Kontingentierungspolitik der Reichsbank durch ein Syſtem der reinen
Diskontpolitik abgelöſt werden müßte, daß der Lombarddiskont weiter
herabgeſetzt werden müſſe auf einen Stand, der nur 1 Prozent füber dem
Wechſeldisront liege und daß durch dieſe Politik eine Herabſetzung der
immer noch unberechtigt hohen Spanne zwiſchen Reichsbankdiskont und
Debetzinfen der Privatbanken unbedingt beſchleunigt werden müſſe.
Ferner müſſe die noch beſtehende Deviſenzwangswirtſchaft fallen. Auch
habe in den periodiſchen Ausweiſen der Reichsbank eine größere
Spezia=
liſierung Platz zu greifen, damit geſicherte Anhaltspunkte für eine
Kon=
junkturbeurteilung gewonnen werden könnten.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 10. Februar.
Trotz der beruhigenden ausländiſchen Preſſekommentare über die
deutſch=italieniſche Differenz konnte ſich die Börſe nicht von einer
ge=
wiſſen Beunruhigung loslöſen, und da auch eine ununterbrochene
Auf=
wärtsbewegung von langer Dauer hinter der Börſe liegt, ſo daß ſich
beträchtliche heimiſche Hauſſepoſitionen aufgetürmt haben, hielt heute die
berufsmäßige Baiſſeſpekulation, insbeſondere die Berliner, den
Zeit=
punkt für gekommen, um einen energiſchen Vorſtoß gegen die hohen
Kurſe zu unternehmen, zumal auch vom Auslande einige Verkaufsorders
vorgelegen haben ſollen. Als Folge dieſer Tatſachen kam allmählich eine
flaue Welle zum Durchbruch. Insbeſondere wurde der Montanmarkt
von ziemlich beträchtlichen Kursverluſten heimgeſucht; auch die
chemi=
ſchen Werte hatten unter dieſer Mattigkeit empfindlicher zu leiden. Auf
dem Markte für Elektrizitätsakrien hielten ſich die Kursverluſte in
enge=
ven Grenzen. Kein großes Ausmaß erreſhten die Rückgänge auf dem
Bankenmarkte, auf dem es ſogar verſchiedentlich Kursbeſſerungen gab,
wie für Badiſche Bank auf die Verteilung einer Dividende von 10
Pro=
zent. Dieſe mußten ſogar rationiert zugeteilt werden. Auch
Frank=
furter Bankaktien waren auf lokale Käufe im Kurſe gebeſſert. Die
Schiffahrtswerte, die zu weſentlich höheren Kurſen eingeſetzt hatten,
mußten im Verlaufe ihre Kursgeſwinne wieder hergeben. Auch der
Kaſſamarkt ſtand vollkommen unter dem Einfluß der matten Haltung
der Börſe, doch waren auf dieſem Gebiete die Verkäufe und die
Kurs=
rückgänge wrſentlich geringer. Recht lebhaft war das Geſchäft auf dem
deutſchen Anleihemarkt, auf den ſich jetzt der Schwerpunkt der Börſe
verlegt hat. Kriegsanleihen waren ſehr lebhaft gefragt und in großen
Poſten aus dem Markte genommen. Sie erreichten zur erſten amtlichen
Notiz einen Kurs von 0,38, der allerdings im weiteren Verlaufe nicht
ausländiſchen Renten waren Türken ſchwächer auf die Unterbrschung
in den Pariſer Verhandlungen. Ungarn und Mexikaner aber gut
be=
hauptet. Pfandbriefe lagen etwas ſchwächer. Der Geldmarkt blieb
un=
verändert äußerſt leicht. Tägliches Geld 5½ und Monatsgeld 7 bis
9 Prozent.
Berliner Effektenbörſe.
TU. Berlin, 10. Februar.
Der Druck, der ſeit kurzem wieder auf der Börſe laſtete, hat
ſich zirar etwas derringert, iſt aßer von den Effekten
märkten noch nicht völlig geſichen. Anſcheinend wirft der
Medio=
termin ſeine Schatten bereits voraus und veraniaßt zu
Entlaſtungs=
abgaben, ſo daß eine durchgreifende Beſſerung der Tendenz nach den
letzttägigen Berluſten heute nicht eintrat. Immerhin ſetzten ſich die
2änge nicht weiter fort. Montanwerte und Schiffahrtsaktien eröf
neten ſogar gegenüber den niedrigſten Vortagsturſen um 1—2 Prozent
gebeſſert. Das Hauptintereſſe der Spekulation konzentrierte ſich jedoch
nach wie vor auf den Kriegsauleihemaukt, wo anſcheinend außer ſpeku
lativen Käufen auch ſolche ſeitens der Reichsſtellen erfolgen ſollen. De
Kurs der Hproz. Reichsanleihe zog ſprunghaft auf anfangs 0,375 an.
Die Schutzgebietsanleihe ſtieg ebenfalls ſtärker auf 7,65, ebenſo erhielt ſich
das nun ſchon ſeit Wochen anhaltende Intereſſe nach Gold= und
Papier=
pfandbriefen, das mit der leichteren Lage des Geldmarktes und der
finkenden Zinstendenz in Verbindung zu bringen iſt. An den
Aktien=
märkten, die mangels auswärtiger Käufer ſehr ſtill verkehrten, waren
nur wenig größere Kursveränderungen zu verzeichnen. Die Aktien der
Continentalen Kautſchuk, auf die eine zehnprozentige
Gewinnausſchüt=
tung erfolgen ſoll, zogen daraufhin um 7 Prozent au. Im übrigen
wirk=
ten ſich angeſichts der Geſchäftsſtille die vorliegenden günſtigen Momente,
insbeſondere die beabſichtigte Umgeſtaltung des gegenwärtigen Steuer
ſyſtems durch den neuen Reichsfinanzminiſter, die bevorſtehende
Herab=
ſetzung der Börſenumſatzſteuer und die vegierungsſeitig geplanten
Sub=
ventionen für den Kohlenbergbau nicht entſprechend ihrer wirtſchaftlichen
Bedeutung aus. Die Geldverhältniſſe blieben unverändert flüſſig.
Tages=
geld wurde mit 5—7, Monatsgeld mit 7—8 genannt. Am Deviſenmarkt
bröckelte der franzöſiſche Frankenkurs gegen London auf etwa 133 ab,
während die übrigen Valuten kaum verändert lagen. Die Reichsmark
konnte ſich in Zürich etwas befeſtigen
An den Termin= und variablen Märkten konnten im einzelnen
Kali=
werte ſich nicht behaupten (bis 2 Prozent niedriger), ebenſo mußten
ein=
zelne Elektrowerte 1—2 Prozent hergeben, während andere ſich mäßig
beſſerten. Sehr vernachläſſigt blieben Farben=Induſtrie=Aktien und die
ſonſtigen Induſtrieaktien=Märkte, die daher nur unweſentliche
Kurs=
veränderungen verzeichneten. Sehr freundlich, teilweiſe gefeſtigt, lagen
Amſterdam=R.
Buenos-Aire3
Brüſſel=Antw.
Lslo ......"
Kopenhagen
Stockholm . . . .
Helſingfors ...
Italien ....."
London ....."
Neiv=York..
Paris. . . . . . .
Schweiz...
Epanien ...."
9. 2.
189.17 163.
1.723 1.72,
19.57 1971
85 19 85.
M103.23 103.55/609.57 403.63
Hz.3 n2.6
H0.552 10.59.
1 16.63 16.5
120.505 20.45712p.404 20. 456
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Deviſenmarkt.
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10.562 19.537
15.93/ 16.91
4.198/ 4.2‟
15 475 15 545 15.37/ 15.31
89.82 8102/ 60.78/ g0.9
59.051 59.73 58 291 53.19
Japan ... . .."
Nio de Janeiro
Zulgarien.
Belgrad.. . . ."
Konſtantinopel
Liſſabon .. . ...
Danzig ....."
Athen ......
Kanada. . . . ..
ruguah. . ..
Geld
59. 0
2.715
5.873
9.622
1245
80.91
6 19
4. 135
5.315
2
5. 339
1.830/ 1.50
733 1.3
2.137 2.207
21.22-)
81.71
6.2f
7.135
F.325
Bevorſtehende Erleichterungen im Effektenverkehr. Wie verlautet,
haben die in der Berliter Stempel=Vereinigung zuſammengeſchloſſenen
Banken eine Herabſetzung der Effekten=Proviſion von 6 auf 4. bro Mille
vorgeſchlagen. Weiterhin iſt geplant, in Zukunft die Ausfall=Proviſion
fortfallen zu laſſen. Man glaubt, daß dieſe Vorſchläge alsbald zum
Be=
ſchluß erhoben werden, umſomehr, als auch die Effekten=Umſatzſteuer eine
erhebliche Ermäßigung erfahren dürfte. Vorausſichtlich wird die
Er=
mäßigung der Effekten=Proviſion am 1. März d3. Js. in Kraft treten.
Die Aktien der Deutſch=Auſtraliſchen Dampfſchiffahrts=Geſellſchaſt
und der Cosmos=Linie werden nach einem Beſchluß des Berliner
Börſen=
vorſtandes vom 16. Februar ab im Terminhandel gehandelt und damit
nicht mehr als variables Papier notiert werden. Der
Effektentermin=
handel wird infolgedeſſen ab 16. Februar um 4 neue Papiere erweitert,
nachdem bereits die Einführung der Allgemeinen Deutſchen Eiſenbahn=
und Charlottenburger Waſſer=Aktien in den Terminhandel von dieſem
Zeitpunkt ab beſchloſſen wurde. Ueber die übrigen 18 Papiere liegt
noch keine Entſcheidung vor.
Donnerstag, 11. Februar
Neuet
Berlin=Karlsruher Induſtriewerke, Hirſch=Kupfer, Vogel=Telegraph,
Stöhr, dagegen gaben Hartmann Maſchinen, Deutſche Maſchinen,
Deutſche Petroleum, Schultheiß um 1—3 Prozent nach. Waggonaktien
behauptet. Von Bankaktien zogen Barmer Bankverein um 1½ Prozent
an. Auslandsrenten leicht abbröckelnd.
Im weiteren Verlauf der Börſe ſetzten ſich die Kursrückgänge noch
ſchärfer als zu Beginn fort. An den Terminaktienmärkten waren 3 bis
4prozentige Verluſte gegenüber den erſten Kurſen durchaus an der
Tageserdnung. Man begründete dies mit neuerlichen ſtärkeren
Ent=
laſtungsverkäufen der Börſe ſelbſt und dem Fehlen der ausländiſchen
Käufer. Privatdiskont wurde für beide Sichten mit 5½ Proz. genannt=
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5.878/ 5.393
1.9261 1.838
d.6241 0.622/ 0.524
29 2.375 2.385
7.315 7.395
2.20 2.21
21.245 21. 235
80.81/ 81.11
6.09 6.11
6.18 7.19
4.315/ 4325
Frankfurter Probuktenbericht vom 10. Februar 1926. Die vom
Ausland gemeldeten höheren Notierungen verhinderten ein weiteres
Nachgeben der Preiſe; vermochten aber nicht, ein neues Anziehen
herbei=
zuführen. Bei geringem Geſhäft blieben die geſtrigen Preiſe
unver=
äindert. Weizen 26,25, Roggen 17,50—17,75, Sommergerſte für Brau
zwecke 20—22,50, Hafer (in.) 18,50—21,75, Hafer (ausl.) —, Mais 18,50
bis 18,75, Weizenmehl (ſüdd. Spezial) 40,50—40,75, Roggenmehl 26 bis
26,25, Weizenkleie 10,20—10,30, Roggenkleie 10,25—10,50.
Berliner Produktenbericht vom 10. Februar. Der Berliner Markt,
der auf die letzttägigen ſcharfen Preisrückgänge der Auslandsmärkte
nur wenig reagiert hatte, henutzte die in den geſtrigen Schlußmeldungen
zum Ausdruck kommende Reaktion der amerikaniſchen Märkte, um die
Verluſte wieder faſt voll’tändig auszugleichen. Eine Stütze bot
hier=
bei das ſpärliche Angebot der Provinz. Bereits geſtern nachmittag und
heute vormittag hatte ſich eine Erholung geltend gemacht, die heute an
der Mittagsbörſe für prompten Weizen eine Preiserhöhung von etwa
2 bis 3 Mark, für Roggen von 2 Mark gegenüber den geſtrigen
Mittags=
preiſen zur Folge hatte. Italien bleibt Käufer für gute
Weizenquali=
täten, während England nicht ſo wähleriſch in ſeinen Käufen iſt. Der
Roggenexport ſtockt. Dieſer Artikel wird von den ſchwach verſorgten
Mühlen und weiter zu Reportagezwecken gekauft. Die Tendenz des
Lie=
ferungsgeſchäfts war der des Effektivmarktes entſprechend. Weizen=
und Roggenmehl waren zu unveränderten Preiſen offeriert und etwas
lebhafter umgeſetzt. Preiserhöhungen ließen ſich nicht verwirklichen.
Die Marktlage für Hafer und Gerſte war unverändert.
Zunehmende Belebung auf dem engliſchen
Eiſen= und Stahlmarkt.
Der Grundton, der den engliſchen Eiſen= und Stahlmarkt beherrſcht
wie dem Fachblatt „Induſtrie=Kurier” berichtet wird, z
Woche angezogen und die Nachfrage iſt beträchtlich. Die gebuchten
Be=
ſtellungen ſind bereits ſo bedeutend, daß es nahezu unmöglich iſt,
Roh=
eiſen zur Lieferung per Februar zu verkaufen. Die Preiſe ſind etwa
fol=
gende: Cleveland I. für Inland 71,6 für den Export 72, III. 79, 79.6
IV. 78, 78,6. Trotz der Steigerung der Preiſe konnten einige Ordres
von ſeiten des Kontinents gebucht werden. Auch in Hämatit hält die
Nachfrage an. Es liegen gute Aufträge für Inlandsbedarf und für
Export vor. Die Sheffielder und ſchottiſchen Werke haben beträchtliche
Käufe vorgenommen. Die Produktion zahlreicher Hochöfen iſt für
Wochen vorverkauft. Die Preiſe bewegen ſich zwiſchen 77 und 77,6 für
Oſtküſtenhämatit. Die Erzeinfuhr über die Teeshäfen betrug in der
er=
ſten Hälfte des Januar etwa 6000 To. täglich. Der gegenwärtige Preis
für beſtes Rubio iſt ungefähr 21 pro To. Auch die Stahlwerke ſind
gut beſchäftigt. U. a. iſt eine Beſtellung über 20 000 Eiſenbahnſchienen
von ſeiten der britiſchen Eiſenbahnen zur Vergebung gelangt. Die
Nach=
frage iſt durchweg rege.
Sitzungen des Verkehrs= und Poſtausſchuſſes des Deutſchen
In=
duſtrie= und Handelstages finden am 11. und 12. ds. Mts. ſtatt, in
denen zu wichtigen, gegenwärtig im Vordergrund des Intereſſes
ſtehen=
den Verkehrsfragen Stellung genommen werden ſoll.
Die deutſchen Münzprägungen im Januar. In den deutſchen
Münz=
ſtätten wurden im Monat Januar geprägt an Einmarkſtücken 14 932837
Reichsmark, Zweimarkſtücken 4 384 692 RM., Dreimarkſtücken 29 001
Reichsmark, Fiinfmarkſtücken 1 355 530 RM. Unter Berückſichtigung der
bisherigen Prägungen und der inzwiſchen eingezogenen Münzen beträgt
zurzeit der Umlauf an Einmarkſtücken 254 082 974 RM., Zweimarkſtücken
56 496 248 RM., Dreimarkſtücken 150 010 941 RM., Fünfmarkſtücken
5 267 565 RM. An Reichspfennigmünzen wurden im Januar 64 162,40
Reichsmark Fünfpfennigſtücke und 105 546,40 RM. Zehnpfennigſtücke
gemünzt.
Mannesmann=Mulag=Werke A.=G., Aachen. Mit der Ausſchüttung
einer Dividende für das Geſchäftsjahr 1925 wird kaum zu rechnen ſein.
Gegenüber den letzten Monaten des Vorjahres zeigt die
Geſchäftstätig=
keit in den abgelaufenen Wochen lebhafte Anzeichen der Beſſerung. Laut
B. T. werden z. Zt. ausſichtsreiche Verhandlungen wegen langfriſtiger
Kredite geführt. Zu den in den letzten Tagen verbreiteten Gerüchten
von einer Intereſſennahme der Geſellſchaft an den Fafnir=Werken, womit
die Kursſteigerung der letzteren von 3 auf 4 Prozent in Zuſammenhang
gebracht wurde, wird mitgeteilt, daß dieſes Projekt noch nicht
eingehen=
der erwogen ſei. Desgleichen beſteht noch kein Beſchluß hinſichtlich der
Stellungnahme bei der Liquidation der Fafnir=Werke.
Gründung einer deutſchen Perrot=Bremſe G. m. b. H. in Maunheim.
Unter Beteiligung der Firmen Heinrich Lanz Aktiengeſellſchaft,
Mann=
heim, Röchling=Buderus Aktiengeſellſchaft in Wetzlar und Fulminawerk
Aktiengeſellſchaft in Friedrichsfeld i. B. wurde am 2. Februar 1926 die
Deutſche Perrot=Bremſe G. m. b. H. mit dem Sitz in Mannheim
ge=
gründet.
Das Ende der Ruſſiſch=Baltiſchen Werft A.=G. in Reval. Die Ruſſiſch=
Baltiſche Werft, die im Jahre 1913 gegründet wurde und das größte
Schiffsunternehmen im nördlichen Bezirk des Baltiſchen Meeres
dar=
ſtellte, ſteht jetzt vor der völligen Auflöfung. Die Werft beſchäftigte bei
voller Tätigkeit über 8000 Arbeiter. Mit dem Aufhören der Kredite der
Eſtibank iſt nunmehr das Schickſal des ganzen Unternehmens beſiegelt.
Die noch vorhandenen wenigen Arbeiter ſollen in ſtaatlichen Betrieben
untergebracht werden.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 10. Februar,
Weizen: Die Abſchwächung machte zunächſt weitere Fortſchritte af
ſchwächere Liverpooler Meldungen. Dann konnte eine Erholung
ein=
treten auf Käufe der Kommiſſionsfirmen und zunehmende Nachfrage
nach Lokoware. Die Haltung wurde dann erneut ſehr ſchwach auf
Liqui=
dationen in erheblichem Umfange, auf größere Zufuhren, als erwartet,
und ſpekulative Verkäufe im Hinblick auf die Schwäche anderer
Brot=
ſtoffe. Auch verſtimmte das Ausbleiben der ausländiſchen Nachfrage fü
Lokoware. Die Termine gaben 3—3½ C. nach.
Mais: Anfangs war die Haltung ſchwach, dann konnte die Tenden,
etwas avancieren auf gebeſſerte heimiſche Lokonachfrage, ferner auf
günſtige Witterungberichte und argentiniſche Erntetaxen. Der Schlu
ſtand jedoch wieder unter dem Einfluß der Schwäche des Weizenmarktes.
Die Termine gaben etwa 1 C. nach.
Baumwolle: Der Markt verkehrte in ſtetiger Haltung. Beſonders
gefragt waren nahe Termine. Die Notierungen konnten bis zu 1
Punkten ſteigen.
Kaffee: Der Markt zeigte anfangs eine ſtetige Haltung, wobei nahe
Lieferungsmonate bevorzugt waren. Deckungskäufe führten dann zu einer
Aufwärtsbewegung, während der Schluß wieder eine Abſchvächung
auf=
wies. Die Termine ſchloſſen jedoch noch mit leichten Avancen.
Zucker: Der Markt verkehrte in ziemlich feſter Haltung, da die
Naffinerien eine gebeſſerte Kaufluſt zeigten und Kuba ſich weiter
reſer=
viert verhielt.
Kakao: Der Markt zeigte eine ziemlich ſtetige Haltung auf
Baiſſe=
deckungen; beſonders waren Lokopreiſe befeſtigt.
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Jahre alt, ſucht
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3½% „....
v. 1896 .
% Bahern=Anleihe .....)
816% Heſſen R. XXxy1
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4½ Heſſen unk. 1924.. . . . .
alte ..........
*
3½% ..
„.
4% Württemberger alte
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5% „ L.=Inveſt.=Anl. 1914
4½%„v. 1898 .... . ....
4½% „v. 1902 ..... ....
„..... .
5% Bulgar. Taba: 1902
4½% Oſt. Staatsrente 1913
ab 1918 .......
4½½ Oſt. Schatanweiſ.ſtfr.
v. 1914 .........
*2 Oſt. Goldrente ......"
1½% Silberrente . . .
einh. Rente (konv.
3% Portugieſ. (Spez.)S. II.
5% Rum. am Rente v. 03 2.65
1.3475 0.37
99
g9
0.14
0.11
0.30
0.18
0.34
0.30
0.30
0.24
0.3)
0.30
0.50
31
(Admin.) v. 1903
(Bagdad) Ser.
(Bagdad) Ser. II
v. 1911 Zollanl.
7.40
7.43
0.20
0.36
0.35
31
0.32
32
1.70
1.60
16.25
15.25
1.7
1.6
13½,
2.5
155,
17.1
1.7
1
6.5
9.2
10.5
10.4
13:
6.8
142
11.
42
25
14.5
Z2.7
26
% Ung. Staatsr. v. 1913
„ Staatsr. v. 14
Goldrente
Staatsr. v. 10
Kronenrente
(Eiſern Tor)Gl.
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Gold=
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%0 Rhein. Hyp. Bk. Gold=
) andbrief von 24 ... 1 90
20 Rhein=Main=Donau=
Gold=Anleihe von
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%Baden=Baden=Holzwert
Anleihe vor
19.5
%Badenw. Kohlnwranl. ?
% Frkftr. Pfandbrieſ=Bk.
Goldoß. / Ei=
2.5
15‟,
17
1.6
1
2.50
5.5
1.69
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23 .... . 11
6% Heidelberger Holzwertanl.
von 23
.... 16
6%H.Braunk.=Rog.=Anl. b. 23
% H. Roggenanleihe v. 1923
6% Mannh. Stadt=
Kohlen=
wertanl. v. 1923 „.."
7%0 Offenbach (M.)
Holzwert=
anl. v. 1923 ... . . . . . . . . . . 16
19 Pfälzer Hyp. Banf Gold=
Pfdbr. v. 24......."
59 Preuß. Kaliwert=Anleihe
59 Preuß. Roggenwert=Anl./ 5.5
5% Rhein. Hypoth. Bk. Gold=
Pfdbr. v. 24....
3%0 Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23,,
Ser. Iu. II ..... . . . .... . 2.05 2.22
5% Sächſiſche
Roggenwertan=
leihe von 23.
Feſtwertbk. Goldobl
3.95
5.7
1.83
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Frankfurter Hypothek.=Bk.
Frankfurter Pfandbrief=Bk.
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8.4 14% Oſt. Staatsb. v. 1883
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Oſt. Staatsb. v. 1885 ...
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(Sleawerke Frankfurt a. M.6
„Peters Union Frankf. a. M.
Pfälz. Näh Kayſer ... . . 6
Philipps A.=G. . . . . . . . . . . "
12
10.3
10.05
13.75
171
14.75
14:/
10.5
14.5
32‟
18
90.25
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... . . . O
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Deutſche Hyp.=Bk. Mein.
Deutſche Vereinsbank . . . .O
Disconto=Geſellſchaft . . . . .O
Dresdener Bank..
O
Frankfurter Bank
..0
Frkf. Hyv.=Ban!.
„
Frankf. Pfandbrief=Bk.
Gotha Grund ſredit=Ban!
..0
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Mitteldeutſch. Creditbank ..0
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Bad. Uhrenfabr. Furtwang.0
Bamag=Meguin Berlin O
Geſch=gas
Jahr
E8”
40
1. 1./3331
1. 41 20
1. 1./ 16
1. 1. 20
1. 1/ 200
1. 1.
1. 1
1. 1
1. 1
1. 1
1. 1
1. 1
1.1.
1. 1
1. 1
1. 1
1.1.
1. 10
1. 1
1. 1
1. 1.
I.
1.
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 10
1. 1.
1. 10.
1 7.
1. 10.
69
100
100
50
100
150
80
120
100
831,
260
20
100
500
40
100
100
100
753
23
70]
830
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Divid
10%
RM 10
8%
10%
10%
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10
8
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Kroogo
0%
10%
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8%
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9. 2.
96
35.5
83.5
195.71
105
126.75
124.5
81.5
80¾,
56
120.25
115
61.5
79.5
89.9
92
94.25
99
7.n7
757g
89
78
91
10. 2.
1. 1./1000
1. 1
1. 1
1. 7.
1. 7.
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1. 10.
1. 4.
1 7.
1. 4.1 300
1. 7.
1. 4
1 7./83.-33
1. 10.
1. 9
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1. 10
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1. 1.
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1. 1.
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1. 1./ 200
1. 1./ 200
140
160
1. 1./ 150
600
800
50
100
500
500
1 7./ 200
400
1. 1. 37.50
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600
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10
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BB
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89.25
111.5
102.5
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122.7:
22
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75.25
51
46
78.5
132.5
80.5
18.5
55
3e.5
99.75
161
1e0
155
83.75
95
38.5
97.5
77.5
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66
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129
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Seyligenſtaedt, Gießen ..0
6ilvert Armaturenfbr. „. .O
Hindrichs=Auffermann .. . . "
Hirſch gupfer & Meſſ. .. . . 4
boch= und Tiefbau .. . . . . .O
Göchſter Farben . . . . . . . . . O
Holzmann, Phil. . . . . . . . .O
Holzverk. Induſtr. .. . . ...."
Hydrometer Breslau .. . . .O
„Fnag ..... .... ..........
Funghans Stamm . . . . . . G
Kammgarnſp. Kaiſerslauterno
Karisruher Maſchinen .. . . O
Karſtadt R.
.......C
Rrein, Schanziin & Becker .O
Knorr, Heilbronn .. . . . . . . "
Lonſervenfabril Braun . . .O
Krauß & Co., Lokom. . . . . . 0
Lahmeher E Co.
C
O
Lech, Augsburg
O
Leberw Rothe
Lederwerke Spicharz .. . . . 0
Lingel Schuhw. Erfurt . . . O
Löhnberger Mühle
..O
Ludwigshaf. Walzmühle
Lüdenſcheid Metalli
O
1. 10
1. 1
1. 4
1. 1./ 200
1. 1
1. 1
1. 1
1. 1
1. 1
1. 11., 120
1. 1
1. 1.
1. 1./ 80
1. 1.
1. 10
1. A.
1. 6./ 40
1. 10
1. 1
1. 1
1. 4
1. 1
1. 1
1. 1
1. 10
1. 1
1. 1. 6
1. 7./ 60
1. 4./ 100
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. I.
1. 1./ 100
1. 1
1. 1.
1. 7.
1. 1./ 50
1. 1.
1. 1.
1. 7
1. 1.I
1. B.) 400
1. 1./ 200
1. 7./ 6)
2 1./ 50
1. 1./ 300
1. 1./ 180
1. 5.
* 1. s00
1. 1
1.1
1. 1/ 80
1. 1
1. 1.
1. 1./ 200
1. 4,/ 80
1.4/ 8)
1. 1./ 20
1. 7./ 140
1. 1/ s0
1. 2
1. 4:/ s0
1. 5.
1. 1./ 50
„ 1:/ 253
1. 1./ 50
1. 7.1 20
1. 1./4s8
1. 1./ 500
S./69
E0
50
1. 1./ 50
340
300
150
40
1. 1./ 300 6%
100
1. 1. 200 8%
60
400
100
150
50
80
331.
20
200
69
100
140
80
200
120
80
200
100
1. 1./ 331,
2. 1./ 100
80
1/ 200 1.RM
200
50
4. 120
150
2.3
1. 1. E62
1. 1./ 120
40
1. 7,/ 80
15
1. 7./ 157
1500
49 59
48.25 Rhein. Elektr Stamm .. . . 9 1 1. 100 74 74.50 Livil Rhein Metall=Vorzüge ..." 1.7 130 20 20.5 9. 2. 10. 2 Rhenan o Aachen ...." 1. 1 60 39.5 38 Rückforth Stettin .. 1. 1 10 0% Rütgerswerke . . . . . . . . ." „ 1 16 74.25 60 2.40R 56.55 Schleußner (Frankf. a. M.).O 1. 1 60 12.5 14.25 49.75 48 Schneider & Hanau. 1. 1 104 4.soRM 50 53 44 39 Schnel. preſſen=Frankenthal & 100 62 60 86 82.50 Schramm u. Megerle, Lackf. /1. 11 60 66 GS 45 44.25 Schriftg Stempe Ffm. .C 1. 1 120 10% 77.5 7.5 Schuckert Elektr. (Nürnb.). O 1. 17 „ 709 87 82.5 78 77.5 Schuhfabr Berneis=Weſſele 1. 1 40 5% 33.8 1 99 Schuhfabri! Herz 60 30 — 12 Schuhf Leander, Offenb. c 1. 7 250 83 82 Schultz Grünlack, Rdsh. .O 1. 1 20 33.75 33 40.5 38 Seilinduſtrie Wolff . . . . . . " 1. 120 34 33 129 Sichel & Co., Mainz ...... " 1. 20 6.75 6 42 Siemens Elektr. Betriebe . 6 1. 15 100 200 8? 129 Siemens Glasinduſtrie .. . C 1. 1. 20 8% 34.5 33 Siemens & Halske .. . . . . . " 1. 10 70 100.5 95 59 40.75 Süddeutſche Immobilien S 1. 1 8.-5 89 88 Thür elektr. Lief.-G. Gotha .O 1. 1 120 8% 80 79.75 140 77 92.5 95 nhrenfabrik Furtwängler O 1 40 21 20.75 6.5 G. Beithwerke in Sandbach . . O 1. 1 60 48.5 46 79.75 77.5 Verein. f. Chem. Ind. Frkft.O 1. 1. 10 59.25 59.5 43 53 Verein. d. Olfbr. Mannh. d 1. 1. 40C 08 33 33 34 32 Verein. Faßfabrik. Caſſel .O 1. 6 60 1RM 58 26 38.5 33 Ver. Gummif. Bln.=Frkft. O 1. 1. 4u 44.5 19.75 12.5 Verein. Pinſelf. Nürnberg.O 1. 1. A4 6% 11.75 12 Verein Ultramarin . . . . . . " 1. 7 200 89 86 203 8 129 Verein. Zeilſtoff Berlin .. 4 1. 7 50 52 51.5 8% 85 82.75 Vogtl. Maſchinen 1. 7 45 39.5 45 191.5 100 Boigt & Haeffner Stämme o 1. 1. 20 8% 277 29.95 29 Volthom. Seil
.. 1. 1 50 27.5 C.179 0.17 Wahß & Frehta
. 0 1. 2 40 10% 81.25 81.5 1 RM 30 29 Wegelin Rußfabrit
. ..O 1. 7 40 93.75 68 Zellſtoff Waldhof Stamm .. 1. 1 100 6% 98.75 97.5 100 O7 34.5 34 Zuckerfbr. Waghäuſel .... . 6 1. 10. 40 2 RM 438 43 200 200 Zuckerſbr Frankenthal . . . O 1. 10. 40 2.40R9 45.5 44 72.1 70 Zuckerfbr. Heilbronn .. . . . " 1. 10 4) 2 RM 42.5 41.5 E2 51 Zuckerfbr. Offſtein .. . . . . . " 1. 9 40 2 RM 56 56 37.5 Zuckerfbr. Rheingau ...... " 1. 10 40 2 RM 42.5 69 108 Zuckerfbr. Stuttgart .. . . . O 1. 9 40 2 RM 43.25 42.5 5% 69.5 65 28 26 75 Transport= und 80 67 68 Verſicherungs=Aktien 4% 36.5 36.5 0.475 0. 425 Allg. Deutſche Ciſenbahn ..0 1. 1 1000 57.25 H Deutſche Eiſenb=G. Fftm. . 1. 1 62 62 29 29 Elektr. Hochbahn Berlin. 1. 1 Aaß 5” 15% Schan tung E. B. ........" 1. 1. 24.5 Südd. Eiſenbahn=Geſ. . . . ." 1. 1 800 102 1og 72.95 Hapag (Paketfahrt) ... . . . * 1. 1 300 0% 129.25 128.2: 35.5 33 Nordb. Lloyd
.... G 1. 1. 40 0% 133 133 86o 65 65 10% 93 90 8% 83 Frrft. Allg. Verſich.=Geſ. . .0 1. 1 80 A 1 RM 50 50 Frankona Rück= u. Mitv. .. 1.1 80 10¾ 59 88 6% 67.5 67 Darmſtädter Berie .5 23.5 23.5 Buhnbedar
R4 1. 1 20 25.5 25.5 38 37 Dampfkeſſel Robberg .. . . ." 10 60 14.75 15.5 80.5 85.5 Helvetia Konſervenfabr. ..O 1. 1. 40 2. 40R9 49 48.5 Gebr. Lutz".
...O 1. 5 300 30.5 31 8½ 129 Mot orenfabrik Darmſtadt O 1. 7. 140 45 44. 62. 25 64.5 Gebr. Roeder
.G 1.1 120 8½ 82.5 82 6% 55.5 54 tuleth & Ellenberge
15. 2 300 39 42 0% 0.53 0.57 Unnotierte Aktien. 72.5 72.25 n3 n1.75 ..........." 1. 1. 20 36 35.25 Zeckerkohle ......." 4. 7. 80 117 117 Beckerſtahl ... .. ..." 1. 7. 10 34.25 34.25 Benz ..... 1. 5. 60 57.7 56.5 Brown Boverie ....... . . 6 1. 1. 20 Deutſche Petroleum
.9 1. 1. 180 Diamond Shares 82 Broßkrftw. Württ. (Growag/0 1. 1. 3% 81.5 82 rßkrftw. Unterfr. (Ufra) .0 1. 1. 28 10% Krügersha ll Kali .. . . . . . . O 1. 1. 80 26 26 Ufa Film .. . . . ."
... .O 1. 6. 150 83 28
49 21
49 Zeichenerklärung: — Mark für eine Million nominal, — Mark 45.5 45.25 für eine Milliarde. — Mark pro Stück. 6 — Gold=Kurs.
8½ſ.
68
02
Mittwoch, den 17. Februar 1925,
vormittags 9 Uhr, wird in
Darm=
tadt, Wirtſchaft „Heiliges Kreuz”, aus
Liſtrikt VI, Zinkeneck 2. und Kleeneck 44
jächſtehendes Holz verſteigert: Stämme,
m: 0,21 Hainbuche V.; Rutzſcheiter,
m: Eiche (geſpalten) 8 I und 4 II.;
Scheiter, rm: 239 Buche, 104 Eiche
Rnüppel, vm: 96 Buche, 5 Hainbuche,
94 Eiche: Reiſig: 1540 Buchenwellen;
Stöcke, rm: 105 Buche, 147 Eiche.
Es wird gebeten, das Holz vorher
einzuſehen. Blau unterſtrichene
Num=
nern kommen nicht zum Ausgebot. Aus=
Unft durch Hrn. Förſter Lang, Meſſeler
Falltorhaus.
(2154
Darmſtadt, den 9. Febr. 1926.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
Montag, den 15. Februar 1926,
vormittags 11 Uhr, ſollen auf dem
Hofe des Marſtallgebäudes,
Mathilden=
olatz 17 dahier, acht ausgemuſterte
Land=
geſtütsbeſchäler, zwiſchen 9 und 14 Jahre
alt, darunter ein Geſpann ſchwerer, gib=
Zer Füchſe, ein Geſpann ſchwerer Braune
ind ein Geſpann leichter Braune,
geeig=
ter als Arbeits= und Fuhrhalterpferde,
jegen gleich bare Zahlung öffentlich
ver=
teigert werden.
(2153d,
Darmſtadt, den 8. Febr. 1926.
beſſiſche Landgeſtüts=Direktion.
Schörke.
—
Für Gemüfe=und
Obſthändler: KMöbl. Zimmerß
Eorhalle, in welcher/ Wendelſtadtſtr 34½, bel
olcher Handel mit Hinkel, ſchön gut
modi=
größtem Erfolge betr. Zim. zu vm. (7 397*
wurde, für ſofort od
päter zu vermieten- Luiſenſtr. 34, Jägel
Aug. unt. K 115 an gr., einfach. möbl.
die Geſchſt, (1840a m. 2 Bett. s. v. (13948
Montag, den 22. Februar 1926,
vormittags um 9 Uhr beginnend,
wrrden an Ort und Stelle aus dem
Seeheimer Gemeindewald (Ebene)
fol=
gende Sortimente Nutzholz meiſtbietend
verſteigert:
Kiefern=Stämme:
1 Stamm 1. Klaſſe 1,13 fm
2 Stämme 2. Klaſſe 0,40 tm
44 Stämme 3. Klaſſe 36,42 fm
2 Stämme 4. Klaſſe 0,71 fm
6000 Kiefern=Wellen.
Ferner: 76 rm Rollerholz, bis 35
cm Durchmeſſer, 1,75 m lang, als
Schnitt=
holz geeignet.
212 um Knüppel, bis 16 cm
Durch=
meſſer, 2,50 m lang, als Grubenhol;
und verſchiedenartige Poſten uſw. ſehr
gut geeignet.
Die näheren Bedingungen werden
vor der Verſteigerung bekanntgegeben.
Zuſammenkunft Pfungſtädterſtraße.
Heſſ. Bürgermeiſterei Seeheim.
Roßmann.
(2186
Donnerstag, den 18. Februar,
nachmittags 2 Uhr, wird die der
hie=
ſigen Gemeinde gehörige Jagd bei Wirt
Arras auf weitere 6 Jahre öffentlich
verpachtet. Die Jagd umfaßt ca. 400
Morgen und hat einen beſonders guten
Beſtand an Rehen, Haſen und Auerwild
Der Jagdbezirk kann in einer Stunde
vom Bahnhof Erbach i. O. oder Wahlen
oder mit dem Omnibus in /, Stunde
von Station Erbach erreicht werden.
Unter=Moſſau, den 8. Febr. 1826.
Heſſiſche Bärgermeifterei Unter=Moffan.
Neff
(2161d
Donnerstag, den 18. Februat
1926, nachmitiags 3 Uhr, wird die
Gemeindejagd Krumbach 501,75 ha
Kröckelbach 147,9
Brombach 176,79 „
in der Wirtſchaft zur Roſenhöhe in
Krum=
bach öffentlich verpachtet.
Die Jagden liegen nahe an der
Bahn=
ſtation Fürth i. O. und ſind durch die
Autolinie Heppenheim—Erbach bis zur
(2159
Stelle ganz gut zu erreichen.
Brombach, den 9. Febr. 1926.
Bürgermeiſterei Krumbach.
PP
Samstag, den 29. Feb=uar 1926
nachmittags 31 Uhx, wird die
Ge=
meindejagd Weſchnitz, 235,25 ha, in der
Wirtſchaft des Nikolaus Eiſenhaue
zu Weſchnitz öffentlich verpachtet.
Die Jagd liegt eine Stunde von der
Bahnſtation Fürth und iſt mit der
Auto=
linie Heppenheim—Erbach bis zur Stelle
(2160
ganz gut zu erreichen.
Brombach, den 9. Febr. 1926.
Bürgermeiſterei Krumbach.
Knapp.
Beckſtraße E4, I., Friſch, Vornehm möbl.
Freundl. möbliertes
Zimmer
Zi==. ab 1. März 192
zu vermieten
ſofort beziehb.
Hügel-
ſtraße 15, Lad. (239a
Grafenſtr. 24, I.
bei Langnes, möb.
Wohn= u. Schlafzim
elektr L
väſche und Frühſtück
zu verm. Anzuſehen
ab 5 Uhr. (*3768
Martinſtraße 66, II
Seitz, hell. gr. Z u. 1
(*394:
kl. Z. z. b
klein. möbl. Wohn=
1. Schlafz. 2Be:t
zui verm. Näh. Wald
ſtr. 16, b. Brand./ 3925
Dienstag, den 16. Februar 1926,
vormittags 10 Uhr anfangend, wer
den im Schaafheimer Gemeindewald
Diſtrikt Schwarzwaſſer (Abtl. 13), ver
ſteigert:
4 Kiefernſtämme I. Kl. — 7,69 fm
42 Kiefernſtämme II. Kl. — 64,07
205 Kiefernſtämme III. Kl. — 199,36
9 Kiefernſtämme II. Kl. — 5,55
111 Fichtenſtämme, darunter 30 Stämme
mit einem Inhalt von über 1 fm.
Die Zuſammenkunft iſt am
Stock=
ſtädterweg am Eingang des Waldes.
Schaafheim, den 3. Febr. 1926.
Bürgermeiſterei Schaafheim.
1862fd
Höreth.
Am Freitag, den 12. Februar
1926, vormittags 10 Uhr, ſollen in
Verſteigerungslokal Bleichſtr. 41 (
Wirt=
ſchaft Rummel) gepfändete Gegenſtänd
aller Art zwangsweiſe gegen Barzahlung
verſteigert werden, insbeſondere: (2189
2 Standuhren, 1 Herren= und
1. Damen=Fahrrad, 3
Schreib=
tiſche, 80 Hüte, 1 Spiegelſchrank,
1 Waſchtiſch mit Spiegel, 1 Toi
lettentiſch, 4 Figuren Bolkſtaedt
6 Marmorſchreibzeuge, 2 große
Warenſchränke, 1 Kaſſenſchrank
1 Schreibmaſchine, 1 Ladentheke.
Darmſtadt, den 11. Febr. 1926.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt,
Bleichſtraße 53.
Tannusſtraße 15, I.,
ei Döll
nöbl. Zimmer an
Beamt. ſof. zu verm.
( 3505sid)
2 möbl. Zimmer
Küche
Hauſeif
erm. Näh Geſch
(*2967is
Am Freitag, den 12. Febr. 1926,
nachmittags 3 Uhr, ver ſteigere ich in
meinem Verſteigerungslokc. Hügelſtr. 27
nachſtehende Gegenſtände öffentl.
zwangs=
weiſe gegen Barzahlung:
1 Klavier, 1. Taſtkraftwagen, 2
Schreib=
maſchinen, 1Axminſter=Teppich, 2Ziſche,
2Nähmaſchinen, 1 Aktenſtänder, 1
Spie=
gel, 1 Oelgemälde „Königſee‟, 1 großer
Grammophon in Schrankform, 1 großer
elektr. Meiſingleuchter, zwölf Flammen
mit Zugvorrichtung.
(2190
Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt,
Glaſer
tellvertreter des Gerichtsvollzieher Portner
Frankfurterftr. 21,
b. Walter, möbl. Zim.
zu vermiet. (*3687id
Bleichſtr. 9, bei
Nu=
dolph, möbl. Wohn=u
Schlafz. pt., ſep
Ein=
gang, an ſol, Hrn. z
vermieten. (*3713ic
Ein gut möbl. Wohn= 1
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Manſarden=Zimmer zu
(*395:
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Donnerstag, den 11. Februar 1926
Nummer 42
Ne
Ab morgen: Freitag!
Pat und Patachon als Millionäre
Tom Mik n. „Nöher als die Wolken” 5 Akte!
Meute zum leitzten Male!
Beifall aufgenammene Schlager
Akte!
Ve
Sehen Sie sich diesen Film an. Der Bismarckfilm wird
wegen anderweitigen Verpflichtungen noch heute
vorgeführt!
nach dem gleichnamis
Roman von ( 3‟
BerABenedler nideiverse
Ferner den Lehr- und Kulturfülm: „Erste Milfe bei Unglücksfällen
Im nächsten Programm
sehen Sie den II. großen
Rheinfilm:
Heute letzter Tag!
Samstag, den 13. Februar 1926, abends 811 Uhr
(2 Musikkapellen)
in ſämtlichen feenhaft dekorierten Räumen der
Turnhalle am Woogsplatz.
Unter persönlicher Mitwirkung erster
Der große Singfilm.
Berliner Operettenkräfte
Jimmy Aubrey als Mechaniker, Groteske in 2 Akten
Trianonwoche — Neueste Modenschau
Beginn: 3‟., 5¾ und 8
Keine Preiserhöhung!
Eintrittspreiſe: für Miiglieder a 2.— Mk., für geladene
Gäſie 4 4.— Mk. bei E. Sulzmann, Zigarrengeſchäft,
Obergaſſe 5, A. Made, Schreinermeiſter, Schloßgartenſtr. 19,
(2180
A. Sulzmann, Friſeur, Gutenbergſir. 41
Ab morgen: Der großte Deutschlandfilm:
augl
Das Heldenlied von
TMN Trannenberg 1914
DER FlLM DER DEUTSCHEN
I. Teil — 9 Akte.
In der Hauptrolle: Franz Ludwis als Blsmarck
Prolog gesprochen von Herrn Fredy Wiener
Jugendliche haben Zutritt! (*398
Ankang 3½ Uhr
Letzte Abendvorführung 8 Uhr
Im Logengebäude Sandſtraße 10, Vortrag,
am Freitag, den 12. Februar, 8 Uhr abends.
Die religiöſen Hintergründe
von Faſtnacht und Masken
Martha Heimeran, Frankfurt a. M.
Freiwillige Beiträge zur Unkoſiendeckung erbeten (0.50 — 1.00)
im
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Brauerel-Aussehant „ME88‟
Klrchstrasse 3 (2175 dsg
(73933
VORANZEIGE:
Im Saale der Akademie für Tonkunft, Cliſabethenſtraße.
Freitag, 19. Febr., 8 Uhr abends: „Der fauſtiſche Menſch”
(Vortrag Dr. Heidenreich, Frankfurt a. M.)
Samstag, 20. Febr., 8 Uhr abends: „Der priefterliche Menſch”
(Vortrag M. Heimeran, Frankfurt a. M.)
Sonntag, 21. Febr., 5½/= Uhr nachm.: „Evangelium und
Engel=
wirken” (Kult. Predigt Dr. Heidenreich, Frankf. a. M.)
Die Chriſiengemeinſchaff (Leiter Dr. Rittelmeher, Stuttgart)
Orpheum
gebraucht, von 600 Mk. an zu verkaufen
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Morgens: Wellfleisch, Brat- und Meenzer Knoblauchwürste,
Abends: Frische Hausmacher Wurst, Schweinepfeffer pp.
sowie als Spezialität stets Rippchen und Haspel mit Kraut
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Während der 3 Fastnachtstage
großer Rummel „mit Jazz‟
Berkram’s —
Lustige Abende
Heute und morgen
Donnerstag u. Freitag
w zun letzten Male
das letzlge Programm!
„Im Zeichen —
des Faschings‟
* stimmung & Jazzband •
* Humor
Heue Tänze d. Geschw. Socha
Heue Vortrags-Schlager!
Wach Schluß der Vorstell. elektr. Bahn-
Verb. nach Bessungen und Eberstadt
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Zu dem im März beginnenden
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weitere Anmeld. erbet. Privatſiunden jederzeit.
Fegterzettel fr Donnerstag, 1I. Fehr.
(Ohne Gewähr)
„Die Fledermaus”
Perſonen:
Gabriel von Eiſenſtein. . Guſtav Deharde
Roſalinde, ſeine Frau . . GertrudCallam
Frank, Gefängnisdirektor Heinrich Hölzlin
Prinz Orlofsky . . . . . E. Stephanowa
Alfred, ſein Geſangslehrer W. Schumacher
Dr. Salke, Notar . . . . Leo Barezinskt
Dr. Blind, Advokat . . . Hans Ney
Adele, Roſalindens
Stu=
benmädchen . . . . . Paula Kapper
Froſch, Gerichtsdiener. HansBaumeiſter
Ramuſin, Geſandtſchafts=
.. Hans Debus
Attache .
Aly=Bey, Eghpter . . . . JakobSchambach
Carikoni . . . . . . . . . Adolf Stein
Ida ... . . . . . . . . Annelies Roerig
Sidi . . . . . . . . . : Eliſe Domek
Minni . . . . . . . . . . Franziska Röſe
Fauſtine . . . . . . . . Elſe Daniel
Felieitas . . . . . . . . Maria Schott
Melanie . . . . . . . . . Frieda Herbach
Natalie .... . . . . . Martha Debus
Jwan, Kammerdiener des
Prinzen . . . . . . . . Adolf Klotz
Gäſte, Diener, Pagen des Prinzen,
O
Donnerstag,11. Febr.
Großes Haus.
C 13 (für diejenigen
C=Mieter, die zugleich
Zuſatzmiete III oder
1K haben)
Die Fledermaus
Operette von
Johann Strauß
Anfang 7, Ende 10½Uhr
Preiſe: 1—10 Mark
Klein. Haus. (V.2192
Zweites Gaſtſpiel
Paul Wegener
mit Enſemble
Ramper
Schauſpiel von
Max Mohr
Anf. 7½, Ende 10 Uhr.
Preiſe: 1.50—9 Mk.
M
III.,Knabenrad abzg.
(*3827)
Re
mir geg,
wöchent=
liche Teilzahlung
von (278a
Mk. 1.— an
billige Taſchenuhren,
Wecker,
Armband=
u. Küchenuhren uſw.
P. Grünfeld
Uhrmacher
Gr. Ochſengaſſe3‟
Bitte Ausweis=
Wiet Jſſaſſg
BUROERVEREIMDARMSTADT
Wir erinnern unsere Mitglieder und werten
Oäste hiermit nochmals an unseren am
Samstag, den 13. Februar, abends 811 Uhr
in sämtlichen Räumen der Vereinigten
Gesellschaft stattfindenden
Habe noch einige
Tägl. Kartenverkauf: Verkehrsbüro,
Ernst-Ludwigsplatz, Hugo de Waal,
(2171
Rheinstrasse 14.
dewöhnllche Preise.
ſowie einzelne
Seſſel u. Diwans
weit unter
Herſtel=
lungspreis abzugeb.
Ludwig Müller
Werkſtätten f.Wohnungs=
Einrichtungen
Karlſtr. 47-43, 1391
II. Rang, Miete A
mit Zuſatzmiete
ab=
zugeben. Angeb. u.
I. 68 Geſchſt. (23998
Balkonloge
Miete C (Vollmiete),
Großes Haus, f. den
Reſt d. Spielzeit ab
zugeben. Näh. Geſchſ
85)
WWASKENBII
Samstag, den 13. Februar
„Ramper”
Perſonen:
Ramper, ein Flieger . . . Paul Wegener
Ipling, ſein Maſchiniſt . Fritz Melchiok
Leſſingtheater Berlin
Chocolat, ein Artiſt . . Georg Brand
Stadttheater Baſel
Zizi, deſſen Frau . . . . Cläre Reichenaut
Deutſches Theater Berlin
Barbazin, ein Arzt . . . Friedrich Domin
Leſſingtheater Berlin
Norma, deſſen Frau . . . Greta Schröder
Deutſches Theater Berlin
Piaz, Barbazins Aſiſtent. Fritz Melchior
Leſingtheater Berlin
Schlubbe, Barbazins Aſſiſtentin. Antonie
Straßmann, Staatstheater Berlin=
Eintrittspreise:
Vorverkauf Herrenkarte Mk. 3.—, Damenkarte Mk. 2
Studentenkarte Mk. 2.— inkl. Steuer
Abendkasse Herrenkarte Mk. 5.—, Damenkarte Mk.
Verkaufsstellen
bei den Firmen: Oarl Bleu, Wilhelminenstr., Martin Cönen
Elisabethenstr. 36, Otto Günther, Mathildenplatz 2, J. Rühl
Lang, Saalbaustraße 24, H. Schmidt, Ernst-Ludwigsplatz, E
Thomasius, Wittmannstraße 2.
(2188
karnevalist, Spielplan!
Anfang 8 Uhr
in einer Stunde (245a
billig und gut.
Nagieche a Ai
Die Dame aus Darmſtadt wird von dem
Herrn mit dem 5 M.=Stück auf der bunten
Krawatte um ein Lebenszeichen gebeten unter
Nr. L 64 an die Geſchäftsſtelle. (*39840
Tel.: 2457 u. 975
2 Küchenherde
guterhalten, billig ab=
( 3907
zugeben.
Schützenſtr. 12, Htb
Elektr. Licht,
Klingel=
anlagen inſtalliert,
re=
pariert billig u. gut
Eckert,
Kranichſteiner=
ſtraße 7.
194
sehmontag=
sall •Hotel Traube
NI
„schließlich Steuer
Portier
kauf
ouperbestellung erbeten
htzeitige Tisch-