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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 37
Samstag, den 6. Februar 1926.
189. Jahrgang
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(4 Dollar — 420 Marfl.
Im Falle höheree
Gewalt wie Krſieg, Aufruhr, Steik uſw. erſiſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeiſgen=
uſträge und Teſt ung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Nabat weg. Bonktonto: Deuſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
Bayern und die Außenpolitik. Verzögerte Ratifikation der
Rauferei im baperiſchen Landtag.
Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.
München, 5. Febrüar.
Während der Ausſprache über den Etat des Aeußeren im
bayeriſchen Landtag hatten ſchon verſchiedentlich die einzelnen
Redner zu den wichtigſten Fragen der Außenpolitik Stellung
ge=
präſident Dr. Held in die Debatte ein. Er führte dabei u. a.
in der Pfalz gegenüber rund 10000 deutſchen Soldaten im
Frie=
den Es ſei höchſte Zeit, daß die Vertragsgegner endlich ihre
in Locarno gegebenen Verſprechen einlöſten. Einen Beweis guten
präſidenten liefern. Die Zuſtände in Südtirol hätten begreiſlich
Erregung hervorgerufen. Es ſcheine faſt, als ob in Italien,
Gegen die brutale Vergewaltigung des
Deutſch=
tums in Südtirol und in der Tſchechoflowake
lege die bayeriſche Staatsregierung auch an dieſer Stelle feierlich
Dr. Held, er ſei ein aufrichtiger Freund einer Politik des
Frie=
dens und der Verſöhnung. Dem Gedanken eines Völkerbundes
ſtehe er durchaus ſympathiſch gegenüber, wenn ein ſolcher
wirk=
lich auf dem Boden gegenſeitiger Achtung des Nechtes und der
Gerechtigkeit ſtehe. Aber der Völkerbund, wie er jetzt
be=
ſtehe, ſei nach ſeinem Dafürhalten kein Inſtitut des
Friedensge=
dankens, ſondern ein Inſtrument der
Vergewalti=
gung des deutſchen Rechtes und der
Gerechtig=
keit. Darum ſei ſein Standpunkt bezüglich des Eintrittes
Deutſchlands in den Völkerbund der gleiche wie bisher.
Am Schluß der Debatte erhielt noch der völkiſche Abg.
Streicher das Wort, der in ſcharfen Ausdrücken ſich gegen deu
Eintritt in den Völkerbund wandte und ſtark gegen den
Reichs=
gußenminiſter Dr. Streſemann polemiſierte. Als er die
Aeuße=
rung ſeines Parteigenoſſen Abg. Wagner, der im Ausſchuß
be=
kanntlich erklärte, er könne es verſtehen, wenn ein ausgewieſener
Elſäſſer Streſemann über den Haufen ſchießen würde, deckte
er=
hob ſich bei den Kommuniſten und Sozialdemokraten ein
Tu=
mult, wie ihn dieſes Haus wohl ſelten geſehen hat. Die
Kom=
muniſten ſtürzten, geführt von dem Abg. Büchs, zum
Rednerpult. Der Nationalſozialiſt Löw ſtellte ſich ſchützend
vor Streicher. Auch ſozialdemokratiſche
Abgeord=
nete drangen gegen Streicher vor. Es kam zu
einer regelrechten Rauferei. Als der Abg. Büchs
zum Schlag gegen Löw ausholte und ihm einen Fußtritt ver= weiſung eines ſtändigen Ratsſitzes werden die erſte und die
ſetzte, erhob dieſer einen neben ihm ſtehenden Stuhl und
ſchleu=
derte ihn gegen die Kommuniſten. Die Glocke des
Vizepräſiden=
ten blieb wirkungslos, ſo daß er durch Verlaſſen des Saales die
Sitzung auf eine Viertelſtunde unterbrach. Auch während der
Pauſe ging die Rauferei weiter. Nach Wiederaufnahme der
Sitzung ſtellte der Vizepräſident Auer die Vorgänge mit
Be=
dauern feſt, erteilte ſämtlichen Beteiligten einen Ordnungsruf
und bat im Intereſſe des Anſehens des Parlamentes von weite= Militärkommiſſion des Völkerbundes mit der Frage zu befaſſen
ren Erörterungen des Vorfalles abzuſehen. Der Etat des
Neußeren fand ſodann gegen die Stimmen der Sozialdemokraten
und Kommuniſten Annahme.
* Königsberger Geſchütze und nationale Verbände.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Durch die Berliner Preſſe gehen Nachrichten, wonach die eines ſtändigen Ratſitzes befürwortet werden.
Entente uns gegenüber plötzlich in Sachen der militäriſchen
Ab=
rüſtuug und der nationalen Verbände einen außerordentlich ſeierliche At der Aufnahme Deutſchlands vollzieht ſich. Von
ſcharfen Kurs eingeſchlagen haben ſoll. So wird behauptet, daß dem Vorſitzenden der juriſtiſch=politiſchen Kommiſſion wird über
gerolt worden ſei. Nach unſeren Informationen an zuſtändiger, der Großmächte werden kurze grundſätzliche Erklärungen abge=
Stelle iſt dort von einer Neuanſchneit ung dieſer Frage uichts geben. Es folzt die Abſtimmung, die aller Vorausſicht nach ein=
Königsberger Armierung das Einverſtändnis der Enteute ge= eine Zweidritrelniehrheit nötig iſt. Hierauf öffnen ſich die Türen
funden hat. Es iſt auch ſeit mehreren Monaten über die artil= des Saales und geführt von zwei Beamten des
Völkerbunds=
leriſtiſche Beſtückung nicht mehr verhandelt worden, wie über= ſekretariats erſcheinen die Vertreter Deutſchlands, vier an der
Munt die ganze Abrüſtungsfrage als bereinigt angeſehen werden Zahl, die ihre Plätze rechts vorn an der Präſidententribine
ein=
kann. Daß die Kontrollkommiſſionen noch nicht verſchwunden nehmen werden. Nach einer Begrüßungsanſprache des Vor=
3 12t erlaſſen worden, zu dem lediglich auf Grund der
eberhandlungen eine Ergänzungsverordnung erfolgt, die
* Sicherungsklauſel gegenüber der Entente aufzufaſſen
gen die vaterländiſchen Verbände richtet ſich dieſe Ver=
A uicht, da ſie ſich ebenſo wie das Reichsbauuer oder die
iſtiſchen Frontkämpfer nicht mit militäriſche n
Angelegeui=
ſondern rein innerpolitiſchen beſchäftigen, alſo nicht als
iſche Verbände anzuſehen ſind.
Locarnoverträge.
Deutſchland hat vorgeleiſtet.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Von einem engliſchen Blatt iſt die Frage nach der
parlamen=
nommen. Gegen Schluß der Erörterung griff heute Miniſter= tariſchen Lage der Locarnoverträge angeſchnitten worden mit einer Verärgerung eine Feindſchaft entſtehen zu laſſen, aus der
dem Hinweis darauf, daß Deutſchland in dieſer Beziehung
vor=
aus, die Sorge der bayeriſchen Regierung gelte vor allem der geleiſtet hätte. Das iſt nicht ganz zutreffend. Tatſächlich ſind die Muſſolini diesmal laſſen, daß er ein erfreuliches Maß von politi=
Pfalz, wo vom Geiſt von Locarno wenig oder nichts zu ſpüren Locarnoverträge bei uns parlamentariſch verabſchiedet. Das ſchem Verſtändnis zeigt, wenn er ſeine Kohorten daran hindert,
ſei. Die Beſatzungslaſt ſei nicht geringer geworden und es habe bedeutet aber noch keineswegs die Ratiſikation, die vielmehr erſt weiter zu demonſtrieren und ſeiner Preſſe verbietet, weiterhin
ſich in der letzten Zeit gezeigt, daß die Franzoſen noch immer zurch den Austauſch der Natifikationsurkunden ſelbſt erfolgt, Zegen Deutſchland in verletzender Form zu hetzen. Es iſt nicht
ſchützend oder zum mindeſten indirekt fördernd ſich vor die Sebl= Man wird vermutlich daraus aber keinen offiziellen Akt machen, ganz einfach für ihn, ſeine fasciſtiſche Jugend zurückzupfeifen,
ratiſten ſtellen. 15800 Mann franzöſiſches Militär liegen zukzelt ſondern das den Botſchaftern übertragen, ſobald auch in den denu die Jünglinge ohne Verautwortung und ohne politiſches
übrigen Ländern, die Vorausſetzungen dafür geſchaffen ſind.
Willens könnten ſie bei der Beſetzung des Poſtens des Saar= Originalexemplar der in London unterzeichneten Verträge in zorden. Eines der Schlagworte des Fascismus iſt ja das Wort
dem zuſtändigen Ausſchuß. Ob ſie überhaupt öffentlich vom das Faseiſtenlied zugleich das Lied der „Jugend” iſt.
wenn auch nicht offizielle, ſodann doch mindeſtens inoffizielle. Parlament behandelt werden, iſt zweifelhaft. In Italien wie in
Kreiſe am Werke ſeien, die eine Befriedung verhindern wollten. Zelgien ſind die Verträge von der Kammer angenommen, aber, tirol keine Entſchuldigung gibt, und wir wiſſen auch, daß im
Proteſt ein. Zur Frage des Eintritts in den Völkerbund erklärie, jede parlamentariſche Behandlung verzichten und ſich bei der
Ra=
tifikation auf die Vollmachten des Kabinettes ſtützen. Die
Ent=
rechnet aber in diplomatiſchen Kreiſen damit, daß auch dort in
den nächſten Wochen die Vorausſetzungen für eine Ratifikation
erfolgen kann, bevor Deutſchland in den Völkerbund eintritt.
Die Genfer Senſation.
TII. Genf, 5. Februar.
Der bevorſtehende Eintritr Deutſchlands in den Völkerbund
bildet in Genf die Senſation des Tages. Die Einberufung einer
lurzen Ratsſitzung ſteht nunmehr feſt. Sie wird etwa 3—4 Tage
nach Eintreffen des deutſchen Aufnahmegeſuches in Geuf
ſtatt=
finden und das genaue Programm der Verſammlung für Mitte
März, man ſpricht vom 10. März, feſtlegen. Drei Gegenſtände
werden auf der Tagesordnung der Vollverſammlung ſtehen:
1. Deutſchlands Aufnahme in den Völkerbund;
2. die Zuteilung eines ſtändigen Ratsſitzes an Deutſchland
und
3. die Feſtſetzung des Beitrages, den Deutſchland als
Mit=
gliedsſtagt des Völkerbundes zu entrichten haben wird.
Die Vollverſammlung wird etwa folgendermaßen verlaufen:
Mit der Prüfung des deutſchen Aufnahmegeſuches und der
Zu=
ſechſte Kommiſſion der Vollverſammlung, die juriſtiſche und die
politiſche beauftragt werden. Dieſe gemiſchte Kommiſſion wird
eine Unterkommiſſion hilden, die im enzelnen feſtzuſtellen haben
wird, ob Deutſchland bereit iſt, die ihm als Völkerbundsmitglied
zukommenden Pflichten und Aufgaben gemäß der
Völkerbunds=
ſatzungen zu erfüllen. Die Unterkommiſſion wird zu dieſem
Zweck den deutſchen Vertreter vorladen, der ihr bindende
Zu=
ſagen zu erteilen hat. Gleichzeitig wird ſich die ſtändige
haben, ob Deutſchland ſeinen Abrüſtungsverpflichtungen in
aus=
reichendem Maße nachgekommen iſt. Die Berichte der
Unterkom=
miſſion und der Militärkommiſſion werden ſodann der
gemiſch=
ten politiſch=juriſtiſchen Kommiſſion zur Beſchlußfaſſung
vor=
liegen und von ihr der Vollverſammlung überwieſen werden.
Be=
reits in der gemiſchten Kommiſſion, die öffentlich tagen wird,
werden von den Vertretern der einzelnen Staaten in längeren aber man hat kein Recht, deshalb als Fremder die italieniſchen
Programmreden die Aufnahme Deutſchlands und die Zuteilung
Dann tritt erneut die Vollverſammlung zuſammen und der
Eneut die Frage der Beſtückung, der Feſtung Königsberg auf= die Arbeiten der Komnüſion berichtet und von den Vertretern eiſtiſſeren” wollen.
betannt, bielmehr herrſcht dort der Cindruck vor, daß gerade die ſtimmig Deutſchlands Aufnahme beſchließen wird, obgleich nür Deutſche war tatſächlich in Italien ſchon zu einer Zeit gern
ge=
ſind, Saran ſind jedenſals nicht zilitäriſche, ſondern politiſche ſitzenden wird den deutſchen Vertretern das Wort erteilt, die ſich durch Italien und durch die undiſziplinierte und unüberlegte
Grüude maßgebend. Es kann übrigens darauf hingewieſen wel= in längeren größeren Reden an die Verſammlung wenden
wer=
deu, daß durch die wegen Südtirol eingetretene deutſch=italie= den. Hieran ſchließt ſich die Abſtimmung über die Verleihung Antwort aus Deutſchland eine überflüſſige Trübung gebracht
niſche Spannung die italieniſchen Delegierten in den Enteute= eines günſtigen Ratsſitzes an Deutſchland und die Behandlung worden. Nur das ſeit langem nicht ſehr erquickliche Verhältnis
kommiſſionen und der Botſchafterkonferenz gegen uns arbeiten, der Beitragszahlung Deutſchlands, die unterdeſſen von der Frankreichs zu Italien kann daraus Vorteil ziehen, während für
worauf auch die neuen Schwierigkeiten bei den noch zu bereini= Budgetkommiſſion geprüft wurde. Der Beitrag wird ſich auf Deutſchland mehr Schaden als für Italien aus einer
Verſchlech=
etwa 1½ Millionen Schweizer Goldfranken jährlich belaufen.
An der folgenden Ratsſitzung, die ſich unmittelbar an die
Vollverſammlung anſchließen wird, wird Deutſchland bereits als
ſtändiges Ratsmitglied teilnehmen. Dieſe Sitzung wird inſofern Nutzen ausgehen, und die Drohung mit dem Boykott des
Nicht=
von Bedeutung ſein, als hier die Vertretung Deutſchlands im reiſens nimmt man in Italien nicht allzu tragiſch.
Völkerbundsſekretariat und in den ſtändigen Kommiſſionen des
gend wird Deutſchland als ſtändiges Ratsmitglied auch in der wvill — außenpolitiſch eine ganze Reihe von Möglichkeiten, wo ſie
ſtändigen Militärkommiſſion vertreten ſein. Die
Vollverſamm=
führenden Staatsmänner faſt aller europäiſchen Stanten von bo= Hier hat Italien große Intereſſen nach der Nichtung ſeiner
kolo=
ſonderer Feierlichkeit ſein. Auch die internatienale Preſſe wird
ſich zahlreicher als ſonſt in Genf einfinden.
Italien und Deutſchland.
Die Beziehungen zwiſchen Italien und Deutſchland haben in
den letzten zwei Wochen eine höchſt überflüſſige Trübung
erfah=
ren. Die Schuld liegt dabei auf beiden Seiten. Die moraliſche
Schuld für die Verärgerungen hüben und drüben gehört den
Italienern, die ſich in nicht zu verantwortender Weiſe über alle
Beſtimmungen zum Schutz der deutſchen Minderheit in Südtirol
hinweggeſetzt haben. Die falſche Form der Antwort und des
Angriffs fällt auf das Konto Deutſchlands, und die letzten Lichter
in all dieſe Unerquicklichkeiten haben wieder die Italiener, und
zwar die unverantwortlichſten hineingeſetzt, die Studenten und
Schüler. Mit einer gewiſſen Genugtuung darf man es dafür
be=
grüßen, daß wenigſtens die beiderſeitigen Regierungen
vernünſ=
tiger geweſen ſind, wie die Völker und alles tun, um nicht aus
nur lachende Dritte einen Nutzen ziehen können. Man muß es
Verſtändnis in Italien ſind in den letzten paar Jahren als
Stützen des Regimes erheblich verzogen und über ihre wirkliche
2as iſt in England der Fall. England hat bereits auch ein Bedeutung hinaus als „tragende” Kräfte des Landes behandelt
Genf niedergelegt. In Frankreich liegen die Verträge noch in von der Jugend, der das Land gehört, und es iſt kein Zufall, daß
Wir wiſſen in Deutſchland, daß es für die Vorgänge in
Süd=
noch nicht vom Senat. Polen und die Tſchechei, die nur an den Laude der Diktatur heute Gewalt vor Recht und Nationalismus
Oſtverträgen intereſſiert ſind, wollen allem Anſchein nach auf vor hiſtoriſche Kultur geht. Mau muß aber in Deutſchland auch
zviſſen, daß heute noch genau wie in alten Zeiten in dieſem
Lande mit Gewalt von außen her wenig zu erreichen iſt, daß
da=
wicklung iſt alſo abhängig von den romaniſchen Staaten. Man zegen ſehr diel ſich durch gütliche Ueberredung durchſetzen und
vor allem ausgleichen läßt. In außenpolitiſchen Dingen iſt durch
die Hochzüchtung des fasciſtiſchen Nationalismus nichts mehr
ziit Drohung oder durch Geſten, die nach Drohung ausſehen, zu
getroffen werden, ſodaß der Austauſch der Ratifikationsurkunden mnachen. Das üuberſpitzte Ehrgefühl der heutigen regierenden
Schich; hat ſich auf breite Bolksmaſſen überträgen, ohne daß man
angeben könnte, warum heute mehr als früher der Italiener iu
Dingen der Außenpolitik empfindlich iſt. Es ſind ihm ſeit Korfu
teine direkten außenpolitiſchen Schläge verſetzt worden, er hat
ſo=
gar durch die Teilnahme Muſſolinis an Locarno und durch die
beiden Finanzabkommen mit Amerika und England das Bild
eines außenpolitiſchen Erfolges gehabt. Aber die Meutalität des
Volkes und der herrſchenden Schicht iſt derartig auf das
Macht=
empfinden des antilen Imperium Romanum eingeſtellt, daß
heute der kleinſte Wolkenſchatten vor der Sonne des neuſten
Ita=
liens genügt, um im Lande der Heiterkeit und der
ſchlummern=
den Demokratie die törichtſten Expauſionen des
Uebernationalis=
mus herbeizuführen. Wer ſich dieſe nun einmal vorhandene
Ent=
wicklung des italieniſchen Volkscharakters gegenüber
außenpoli=
tiſchen Dingen vor Augen hält, der muß, wenn er überhaupt
Außenpolitik treiben will., dieſe Mentalität in Rechnung ſtellen
und benutzen, nicht gegen ſie blind Sturm laufen.
Man kann den Südtirolern nur helfen, wenn man zugleich
mit Italien gut Freund iſt. Nur wenn Italien nicht in den
Glauben verſetzt wird, daß die moraliſche, landsmänniſche Hilfe
für die Südtiroler einen territorialen Beigeſchmack hat, nur dann
wird das übertriebene Angſtgefühl weiter italieniſcher Kreiſe,
man könne das „leicht” erwvorbene Gebiet ebenſo leicht wieder
verlieren, allmählich wieder derblaſſen. Eine Propaganda in
Deutſchland, die immer nur von Südtirol ſpricht, und dabei die
deutſchen Minderheiten in anderen Ländern nicht in gleichem
Maße behandelt, läuft Gefahr, immer falſch gedeutet zu werden.
Dazu kommt, daß ſtaatsrechtlich Deutſchland ja zurzeit gar
kei=
nen Angriffspunkt für ſeine Forderungen hat.
Vor allem aber muß man die Südtiroler Frage nicht in
einen Zuſammenhaug mit der Propaganda gegen den
Fascis=
uus im Auslande bringen. Südtirol iſt eine Sache für ſich. Die
antifgsciſtiſche Propaganda eine andere, und zwar eine
Ange=
lezenheit, die Deutſchland gar nichts angeht. Man kann ein
über=
zeugter Gegner des fasciſtiſchen Regimes ſein, weil man in ihm
die Regierung aller Freiheit in Geſetz und Perſönlichkeit ſieht,
Gegner Muſſolinis im Ausland zu unterſtützen und ſich in
in=
nere italieniſche Verhältniſſe handelnd einzumiſchen. Vor allem
aber muß man ſich in Deutſchland nicht vor einen Wagen
ſpan=
nen laſſen, den Leute lenken wollen, die an der Beſetzung
Süd=
tirols genau ſo beteiligt waren, wie die Fasciſten, die es „fas=
Die Beziehungen zwiſchen Italien und Deutſchland hatten
ſeit dem Friedensſchluſſe dauernd an Wärme gewonnen. Der
ſehen, — nicht nur als Reiſender —, als ihm an anderen Stellen
noch alle Türen mehr oder weniger verſperrt waren. Der
Ab=
ſchluß des Handelsvertrages hatte dieſer Lage Rechnung getragen
und das ſtillſchweigende gute Verhältnis auch offiziell betont. In
dieſe günſtige Entwicklung iſt durch das Vorgehen in Südtirol
terung der Beziehungen beiderſeits der Alpen ſich ergeben kann.
Ein Boykott italieniſcher Waren würde den Gegenboykott
deut=
ſcher Waren in Italien herbeiführen und kaum zu Deutſchlands
Die beiden Länder, Deutſchland und Italien haben — man
Nates geregelt werden wird. Dem bisher geübten Brauche fol= uag ſich zu den innerpolitiſchen Verhältniſſen ſtellen wie man
gegenſeitig ſich unterſtützen können. Man denke nur an die
lung und die Ratsſitzung werden, durch die Beteiligung der Kolonialfragen, die im Völkerbund aufgerollt werden können.
niglen Expanſion, und man wird einen italieniſchen Widerſpruch
gegen ein deutſches Kolonialmandat nur überwinden könnem
Geite 2
Samstag, den 6. Februar 1926
Nummer 37
wenn man in dieſer Frage mit Italien, nicht gegen es arbeitet.
Aehnliche Perſpektiven zeigen ſich in den Fragen des nahen
Oſtens und des Balkans, wo Italien ſtets mit wachſamem Auge
und voller Argwohn achtgibt. Wer in der Tſchechoſlowakei für
das Deutſchtum etwas erreichen will, muß Italiens Einfluß auf
die kleine Entente einſchätzen, und wer in Polen den Deutſchen
helfen will, muß immer daran denken, daß Muſſolini zuſammen
mit der Banca Commerciale arbeitet. Und der Direktor dieſer
Bank und zugleich der ſtille Lenker für alle wirtſchaftlichen
Fra=
gen hinter den Kuliſſen iſt der Herr Toeplitz, ein Pole von
Ge=
burt, der auch als Italiener nie ſeine Heimat vergeſſen hat. In
der Außenpolitik kann man eben ohne Rückſichten auf die „
Sen=
timents” der anderen nichts erreichen, wenn man nicht gleich
Ge=
ſchütze auffahren kann. Und davon hat man doch eigentlich
nach=
gerade genug.
* Zur 8
Siatfevemeſſung der Kruppen
in der 2. und 3. Zone.
Von unſerem Korreſpondenten.
C.M. P. London, 5. Februar.
Ein unioniſtiſcher Staatsmann, welcher die engſte Fühlung
mit maßgebenden Kreiſen hat, führte geſtern in einer privaten
Unterhaltung aus:
„Wie ſchwer es der deutſchen Regierung werden würde, die
nationaliſtiſchen Widerſtände gegen Locarno zu überwinden,
dar=
über herrſchte auf dieſer Seite nicht der geringſte Zweifel, und
ebenſowenig darüber, daß gegen die beiden deutſchen
Staats=
männer, die in erſter Linie geholfen hatten, Locarno
aufzu=
bauen, Sturm gelaufen werden würde. Wir, wie die franzöſiſche
Regierung hatten ſelbſtverſtändlich alles Intereſſe, unſere
ge=
ſchätzten Mitarbeiter von Locarno her in ihrer Stellung als
Lei=
ter der deutſchen Politik zu erhalten, und wir haben alles
Mög=
liche getan, um den Geiſt von Locarno in Deutſchland wecken
zu hefen und ihn gegen alle Angriffe zu ſtärken. Dazu gehörte,
daß wir dem deutſchen Volke den praktiſchen Gewinn an der
Locarno=Politik durch Tatſachen klar legten. Es waren Berge
an Arbeit zu leiſten, Berge an Vorurteilen zu überwinden,
namentlich in Frankreich, damit Briand mit uns Hand in Hand
gehen konnte.
Der Hauptgewinn von Locarno iſt, daß Deutſchland mit
allen anderen Mitgliedermächten gleichberechtigt praktiſche
Mit=
arbeit im Völkerbunde leiſtet. Deutſchland hat die ehrliche
Be=
reitwilligkeit dazu gezeigt. Die zweite große Errungenſchaft iſt.
daß in der internationalen Politik fortan der internationalen
Abmachungen innewohnende Geiſt gelten ſoll. Die Zeit des
Klebens am Buchſtaben, das Deuteln am Wort iſt für alle
Mit=
gliedermächte vorüber. Darum fort mit den großen
Wagenladun=
gen voll Ordonnanzen. Fort mit den endloſen Verzögerungen
der erſten Räumung. Am liebſten möchten wir „weiter rufen:
Fort mit den ſtarren Terminen der Räumungen
überhaupt. Fort mit der ganzen Beſatzung. Das
kann freilich erſt das letzte Ziel ſein, auf das man jedoch mit
Geduld und größter Vorſicht in langſamen Etappen weiter
los=
marſchieren muß. Alſo zunächſt einmal ein Strich unter die
ganze Buchhaltungs=Pedanterie der Kontrollkommiſſion über
Schuld und Fehle. Damit Zulaſſung zum Völkerbunde und zur
Präliminar=Abrüſtungskonferenz.
Auf der anderen Seite: Die erſte Zone iſt frei, wie ſteht
es mit der zweiten und dritten? Wir konnten uns dem
Stand=
punkt der Pariſer Generale nicht anſchließen, daß die Truppen
der erſten Zone einfach auf die zweite und dritte Zone
über=
tragen werden ſollten. Das wäre auf eine doppelte Belaſtung
dieſer, auf eine unverdiente Sanktion für ſie herausgekommen.
Von Anfang an war bei uns der Gedanke vertreten, daß keine
Mehrbelaſtung eintreten dürfe. Die freiwerdende Anzahl Truppen
müſſe einfach von der bisherigen Geſamtſtärke geſtrichen werden.
Das haben wir in Wiesbaden ſtrikt durchgeführt und darum
ſogar die Anforderungen an Unterbringung von Familien
ge=
mindert. Auf dieſe Weiſe iſt der Vorſchlag einer Geſamtziffer
von 60 000 Mann zu Stande gekommen (45 000 : 8000 : 7000), den
wir vorläufig als einen fairen betrachten möchten. Es bleibt
ab=
zuwarten, ob ſich mit der Zeit nicht noch Weiteres erreichen läßt
und namentlich der franzöſiſchen Oppoſition Briand gegenüber
als tragbar erſcheinen könnte. Es bleibt ja auch abzuwarten, ob
nicht die Ergebniſſe der allgemeinen Abrüſtungskonferenz eine
Rückwwirkung ausüben könnten.”
Vom Tage.
Das Reichskabinett hielt geſtern eine Sitzung ab, in der
verſchiedene Maßnahmen zur Ausführung des
Regierungs=
programms zur Sprache kamen.
Etwa drei bis vier Tage nach dem Eintreffen des deutſchen
Auf=
nahmegeſuches wird in Genf eine kurze
Völkerbundrats=
ſitzung ſtattfinden, um das genaue Programm der
Voll=
verſammlung für Mitte März feſtzulegen.
Der Polniſche Seim hat die polniſch=ruſſiſche Konſular=
Konvention ratifiziert. Rußland hat unter anderem die
Er=
öffnung eines Sowjet=Generalkonſulats in Danzig, ſowie ruſſiſcher
Kon=
ſulgte in Lemberg und Lodz feſtgelegt. Polen erhält Konſulate in
Leningrad, Kiew, Tiflis und Chabarowsk.
Der Zuſammenſchluß der öſterreichiſchen
Chriſt=
lich=Sozialen, mit der chriſtlich=nationalen
Wirt=
ſchaftspartei ſteht unmittelbar bevor.
Bei einer Hausſuchung im militärgeographiſchen
Inſtitut in Budapeſt ſoll die Druckmaſchine der
Franken=
fälſcher aufgefunden worden ſein.
Im Hinblick auf die ergangene Sprachenverordnung haben geſtern
abend die deutſchen parlamentariſchen Parteien: der Bauernbund, die
Chriſtlich=ſoziale Volkspartei, die Deutſchnational=ſozialiſtiſche
Arbeiter=
partei und die Gewerbepartei der Tſchechoſlowakei ſich zu einem
deutſchen Verband, zuſammengeſchloffen. Die Deutſchnationale
Partei hat ſich nicht angeſchloſſen.
Eine Meldung aus Waſhington befagt, daß der amerikaniſche
Ge=
ſandte in Bern dem Staatsdepartement mitgeteilt habe, daß die
vor=
bereitende Abrüſtungskonferenz am 6. Mai mit ihren
Arbeiten beginnen folle.
In Paris verlautet, daß Botſchafter Nakowski demnächſt
abberufen und durch den früheren Leiter des Sowjetfinanzkommiffgriats
Sokolnikof erſetzt werde.
Die Unterredung zwiſchen Marſchall Petain und
General Primo de Rivera hat nach einer Havasmeldung aus
Madrid eine vollſtändige Uebereinſtimmung über alle
er=
örterten Fragen ergeben.
Der franzöſiſche Kommuniſtenführer Cachin wurde
von der Strafkammer in St. Nazaire wegen Aufreizung zum
militäri=
ſchen Ungehorſam zu 15 Monaten Gefängnis und 2000 Fr. Geldſtrafe
verurteilt.
Der franzöſiſche Botſchafter Berenger hat dem Schatzſekretär Mellon
mitgeteilt, daß er bereit ſei, die Verhandlungen über die Regelung
der franzöſiſchen Schulden mit Amerika wieder
aufzu=
nehmen.
Reuter meldet aus Damaskus, daß ſich die religiöſe
Beweg=
ung in Syrien weiter ausbreite, was die Ermordung der
Einwohner von Marmuch darzulegen ſcheine. Auch in Damaskus ſeien
ähnliche Vorfälle bekannt geworden. Die Hinrichtung zweier Mörder
habe die europäerfeindliche Stimmung weiter verſchärft.
Admiral Moffet hat im ame rikaniſchen
Repräſentan=
tenhaus eine Vorlage eingebracht, durch die der Kredit von 133 744 000
Dollar für den Ausbau der amerikaniſchen Luftflotte
innerhalb fünf Jahren gefordert wird, und zwar iſt der Bau von
1248 Kampfflugzeugen vorgeſehen.
Wie aus Riode Janeiro gemeldet wird, iſt unter ungeheurem
Jubel der Bevölkerung der Flieger Franco auf ſeinem Dornier=
Wal glücklich gelandet. Die deutſche Flugzeugtechnik
hat wiederum einen ſchönen Erfolg, zu verzeichnen.
Nach engliſchen Meldungen aus Schanghai iſt der Boybott
gegen England in Südchina noch nicht erloſchen.
Reichsregierung und Fememorde.
Berlin, 5. Februar.
In der letzten Zeit iſt in der Preſſe verſchiedentlich verſucht
worden, die Reichsregierung in die gegenwärtig im Gange
be=
findlichen Fememordprozeſſe hineinzuziehen. Wie hierzu von
zu=
ſtändiger Stelle witgeteilt wird, liegt bei der Reichsregierung
keinerlei Anlaß vor, in das Verfahren der preußiſchen Juſtiz in
irgendeiner Weiſe einzugreifen.
Annahme des Handelsproviſoriums mit
Spanien im Ausſchuß.
Berlin, 5. Februar.
Der handelspolitiſche Ausſchuß des Reichstages
behandelte heute das neue vorläufige Wirtſchaftsabkommen mit Spanien
und verband, damit die Erörterung der Entſchließungen, betreffend
BZeinzollſätze, die von vier bürgerlichen Parteien beantragt ſind. Das
Proviſorium wurde mit 15 gegen 7 Stimmen angenommen. Die
Ent=
ſcheidung über die Entſchließungen wurde vertagt.
Ferner nahm der Ausſchuß nach kurzer Ausſprache, in der von
deutſchnationaler Seite Bedenken erhoben wurden, den deutſch=
hollän=
diſchen Zuſatzdertrag zum Handelsvertrag mit 11 gegen 6 Stimmen an.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 5. Februar. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag beſchäftigte ſich in ſeiner heutigen, ½3 Uhr
nachmit=
tags beginnenden Sitzung zunächſt mit kleineren Vorlagen. Eine vom
Verkehrsausſchuß beantragte Entſchließung auf Vorlegung einer
Denk=
ſchrift über Fahrpreisermäßigungen bei Jugendausflügen ſowie ein
Zentrumsantrag auf Aufhebung der Beſtimmung, daß
Armenunter=
ſtützungsempfänger nicht Schöffen ſein können, wurde debattelos
ange=
nommen. Ein ſozialdemolratiſcher Antrag auf Aenderung der
Emmin=
gerſchen Juſtizverordnung, wonach die Beſetzung der großen
Schöffen=
gerichte dahin geändert werden ſoll, daß die Laien dem Richter
gegen=
über die Mehrheit haben und daß die früheren Schwurgerichte wieder
eingeführt werden, wurde nach turzer Debatte abgelehnt.
Im weiteren Verlauf der Beratungen wurde nach unweſentlicher
Debatte ein demokratiſcher Antrag angenommen, der eine Aenderung
der Gewerbeordnung dahingehend verlangt, daß die in
Bahnhofsgebäu=
den und auf dem Bahnhofsgelände untergebrachten Verkaufsſtände
grundſätzlich in die Beſtimmungen über Sonntagsruhe und Ladenſchluß
einbezogen werden ſollen. Die Verkaufsautomaten ſollen wie offen=
Verkaufsſtände behandelt werden. Als dem unmittelbaren
Reiſebedürf=
nis dienende Betriebe ſollen je ein Wirtſchafts= und
Zeitungsverkaufs=
ſtand auf dem Bahnhof anzuſehen ſein. Ebenſo wurde ein vom
volks=
wirtſchaftlichen Ausſchuß vorgeſchlagener Geſetzesantrag angenommen,
der beſagt: Diejenigen auf dem Gelände von Eiſenbahnunternehmungen
betriebenen Gewerbe, welche nicht auf die Eiſenbahnbeförde ung von
Perſonen und Gütern abzielen, rechnen nicht zu dem Betriebe der
Eiſen=
bahnunternehmungen. Indeſſen kann die höhere Verwaltungsbehövde
für die Bahnhofsſchankwirtſchaften und andere auf dem Gelände der
Eiſenbahnunternehmungen betriebenen Gewerbe auf Widerruf
Aus=
nahmen von den Beſtimmungen über Arbeitszeit, Polizeiſtunde,
Sonn=
tagsruhe und Ladenſchluß bewilligen, ſoweit dies zur Befriedigung der
Bedürfniſſe der die Eiſenbahn in Anſpruch nehmenden
Bevölkerungs=
kreiſe geboten erſcheint.
Damit war die Tagesordnung erledigt. Ueber den Zeitpunkt und
die Tagesordnung der nächſten Sitzung entwickelte ſich eine längere
Ge=
ſchäftsordnungsdebatte, die damit endete, daß entgegen dem heutigen
Beſchluß des Aelteſtenrates ein Zentrumsantrag angenommen wurde,
wonach der morgige Tag ſitzungsfrei bleiben ſoll.
Nächſte Sitzung Montag nachmittag 3 Uhr.
Der Arbeitsplan des Reichstages.
Berlin, 5. Februar.
Der Aelteſtenrat des Reichstages beſchloß, der Anregung, die
Samstage und Montage regelmäßig von Plenarſitzungen frei zu
halten, nicht zu folgen, ſondern bis zur Erledigung des
Haus=
haltplanes für 1926 durchzutagen. Am Samstag ſollen die
Nechtsverhältniſſe der Reichsbahn behandelt
wer=
den. Vorausſichtlich wird ſich dieſe Debatte nur noch auf den
Montag erſtrecken. Am Dienstag ſteht der
Handelsver=
trag mir Spanien auf der Tagesordnung. Der
Mitt=
woch bringt die Etatsrede des
Reichsfinanzmini=
ſters Dr. Reinhold. Außerdem ſollen die Anträge über die
Hochwaſſerſchäden an dieſem Tage behandelt werden.
Der Reichsarbeitsminiſſerüber die Erwerbsloſenfürſorge
Berlin, 5. Februar.
Im Haushaltsausſchuß des Reichstages erklärte
Reichs=
arbeitsminiſter Dr. Brauns, die bemängelte ſtarke
Geſetzespro=
duktion ſei in den Schwierigkeiten der gegenwärtigen Zeit
be=
gründet. Alle Geſetzentwürfe, die von der Regierung
ausge=
arbeitet würden, ſeien ſelbſtverſtändlich Kompromiſſe. Im
Ok=
tober 1925 hätten die Geſamteinnahmen aus Beiträgen der
In=
validenverſicherung 58,8 Millionen R.=M. betragen, im November
51,3 Millionen und im Dezember 1925 insgeſamt 51,9 Millionen.
Man dürfe im Intereſſe einer geſunden Zahlungsbilanz das
Reich nicht nötigen, noch mehr zu zahlen. Der Rat, für die
Er=
werbsloſenfürſorge mehr die Kredithilfe nutzbar zu machen, ſei
vom Reichsarbeitsminiſterium nicht annehmbar. In der Zeit
vom 1. April 1925 bis 5. Februar 1926 ſeien für zu
unter=
ſtützende Erwerbsloſe aus öffentlichen Mitteln insgeſamt 36,336
Millionen Reichsmark, für produktive Erwerbsloſenfürſorge
33,56 Millionen Reichsmark verausgabt worden. Verfügt wurde
über 27,8 Millionen Reichsmark. Insgeſamt ſeien für produktive
Erwerbsloſenfürſorge in der angegebenen Zeit 60 800 000
Reichs=
mark ausgegeben worden und für zu unterſtützende und
produk=
tive Erwerbsloſe zuſammen insgeſamt 97,2 Millionen
Reichs=
mark. In der Frage der Unterſtützung der Kurzarbeiter habe
das Reichsarbeitsminiſterium ſchon frühzeitig Vorſchläge
aus=
gearbeitet. Ueber Einzelheiten der Vorlage werde noch im
Kabinett beraten.
4„Der Pater” von Auguſt Strindberg.
Zum Wegener=Gaſtſpiel am Sonntag, den 7. Februar,
im Kleinen Haus des Landestheaters.
bergs Lebensbekenntniſſe, beſonders ſeine Anſichten über die
Frau, mit einer Geringſchätzung abzutun, die ſich vor allem auf
das angeblich Pathologiſche in Strindbergs Weltanſchauung
be=
zieht. Es wird darauf hingewieſen, daß Strindberg in ſeinem
Verhältnis zu den Frauen eine beſonders unglückliche Natur
ge=
weſen ſei und daß ſeine erotiſchen Beziehungen am beſten
medi=
ziniſch zu deuten ſeien. Sein Leben und ſeine Anſchauungen
boten ja auch für die Pſychoanalytiker dankbaren Stoff, denen
er beſonders in ſeiner Tragödie „Der Vater” die meiſten
Ent=
deckungen vorweg nahm. Daß ſie ſich dann dafür dadurch
räch=
ten, daß ſie eben dieſe Entdeckungen auf ihn anwandten und ein
geſchicktes Krankheitsbild nach dem Weſen des nördlichen Magiers
zogen, iſt ein begreiflicher Gegenzug, den man nur nicht allzu
ernſt nehmen ſollte. Denn Strindberg war ebenſo viel und
eben=
ſo wenig krankhaft veranlagt, wie es jeder geniale Mann zu ſein
pflegt. Daß ſich auf ſeiner Höhe die Erkenntniſſe zuſpitzten,
mit=
unter unbürgerliche Formen annahm, liegt an der Sphäre, in der
er lebte, liegt an der dünnen Höhenluft, in der er zu atmen
pflegte, und die anderen, niedriger Geborenen, allerdings
Atem=
beſchwerden verurſacht. Ihn nun pathologiſch zu nehmen, iſt die
gewöhnliche Rache der Mittelmäßigkeit, iſt die Zuflucht aller
der=
jenigen, denen menſchliche Größe im Grunde genommen ein
ewiger Vorwurf iſt.
Was ſeine Menſchlichkeit betrifft, ſo war er vor allem ein
Mann. Und ſo ausſchließlich ein Mann, wie es Dichter ſelten
zu ſein pflegen, und von dieſer Tatſache aus allein iſt es zu
be=
greifen, daß er die Not des Mannes ſo eindeutig darzuſtellen
verſtand, wie es in ſeiner Tragödie „Der Vater” geſchah. Er
war als Dichter der letzte tapfer kämpfende Vorpoſten gegen die
anſchwellende Flut des Feminismus. Seit ſeinem Tode iſt kein
Mann aufgeſtanden, der ſo lange dieſem Strom widerſtanden
hat wie er. Alle haben kapituliert, ſich zu Zugeſtändniſſen
be=
reit erklärt und wacker mitgelogen. Selbſt die männlichſten
Ver=
treter unſerer geiſtigen Führer ſind zwar im Geheimen
vollkom=
men von den Anſichten Strindbergs über die Frauen
durch=
drungen, eine höchſt ehrenwerte Feigheit aber verhindert ſie, für
dieſe Erkenntniſſe öffentlich einzutreten. Die großen
Wahr=
heiten des Meiſters kurſieren vielleicht noch in verzerrter Form
an Stammtiſchen, wenn zwei Männer unter ſich ſind und ſich
zu=
geſtehen dürfen, was ſie laut nicht erklären wollen. Denn vor ſich
ſelbſt iſt der Mann, mag er für andere ſelbſt bekunden, was er
will, von der Inferiorität der Frau ſo tief überzeugt, daß er nur
durch Selbſtbetrug, von dem wir alle mehr oder minder leben,
dahin geführt werden kann, das Gegenteil öffentlich kund zu tun.
Denn ſo ungefährlich dies auf den erſten Blick erſcheint, ſo
ge=
fährlich iſt es tatſächlich. Der Frauenverächter wird komiſch
ge=
nommen und damit erledigt, und zwar inſofern mit Recht, als
die Verachtung irgend eines Lebendigen, ſei es auch die Frau,
immer unſinnig bleibt. Aber ſchon die Tatſachen klarzuſtellen,
Es iſt in den letzten Jahren Mode geworden, Auguſt Strind= den ungeheueren Betrug, der nun ſeit ein paar hundert Jahren
mit Erfolg geübt wird, aufzudecken, das bringt Vernichtung
dem=
jenigen, der es mit unmenſchlichen Kräften verſuchen ſollte:
Ver=
nichtung durch geſellſchaftliche Boykottierung, Unterſtellung
wider=
natürlicher Motive, Anſturm der geſamten verweiblichten
Männ=
lichkeit und das große gewaltige Geheimnis, das jeder weiß,
aber in ſeinen vier Wänden gefangen hält.
Strindbergs „Vater” iſt heute wahrer denn je. Nicht in
ſei=
ner Grundidee; nämlich in der uns faſt kindlich anmutenden
Verbohrtheit des Rittmeiſters in Beziehung auf den für ihn
tödlichen Zweifel an der Vaterſchaft ſeines Kindes. Dieſe Frage
iſt für uns, ſeit wir das Kind beziehungslos zu ſehen beginnen
und als ſolches ſelbſt zu lieben anfangen, nicht mehr von ſo
hoher Bedeutung, wie ſie für Strindberg war. Ueber dieſe Frage
pflegt man ſchon ſeit Homers Zeiten mit Reſignation und Humor
hinwegzukommen. Hier liegt auch das Pathologiſche im Falle
des Rittmeiſters. Aber dauernd gültig, ſo lange es Mann und
Weib auf der Erde gibt, ſind die Erkenntniſſe Strindbergs über
die Feindſchaft der Geſchlechter. Daß vom Mann aus geſehen
die Frau hier ſchlecht wegkommt, iſt natürlich. Daß ihre Mittel,
wieder vom Mann aus geſehen — und wie anders hätte ſie denn
Strindberg ſehen können, der doch ein Mann war —, zweideutig,
hinterhältig, ohne Nobleſſe ſind, ſteht feſt, aber nur inſofern, als
dieſe Werteinſtellungen ebenſo ſachlich oder unſachlich ſind, wie
es zum Beiſpiel die menſchliche Werteinſtellung einem Tier oder
irgend einer Naturerſcheinung gegenüber iſt, die wir, je nachdem
ſie uns nützt oder ſchadet, mit böſe oder gut zu bezeichnen
pfle=
gen. Ein Orkan, der alles zerſtört, ein Tiger, der einen Menſchen
zerreißt, wird, vom Menſchen aus geſehen, begreiflicherweiſe als
Uebel empfunden.
Kein Mann kann ſich der ungeheueren Wirkung entziehen,
die, wie jede echte Wahrheit zu tun pflegt, unwiderſtehlich dem
Drama Strindbergs entſpringt. Für die Dauer der Aufführung
wenigſtens ſchlägt der Dichter ſelbſt die Widerſtrebendſten in
Bann. Hernach kann man ſich wieder mit den bequemen
Aus=
reden, dies alles ſei ja beſtenfalls nur Dichtung,
ſchlimmſten=
falls krankhaft zu werten, nach Hauſe begeben. Der Friede, der
uns allen lieb und teuer iſt, verhindert uns ſelbſtverſtändlich,
die erkannte Wahrheit des Abends auf den Tag anzuwenden.
Konzeſſionen, die wir — den Frauen, der Umwelt, der eigenen
Frau — zu machen gewohnt ſind, helfen uns, dieſes Daſein von
der angenehmſten Seite aus zu ertragen. Nur ſollten wir uns
deſſen bewußt ſein, daß Konzeſſionen an ſich verlogen ſind und
Wahrheiten Wahrheiten bleiben. Dies für die Dauer eines
Abends einzuſehen, iſt immerhin einen Theaterabend wert.
Jacob Geis.
*Bali, die Märcheninſel.
Lichtbildervortrag Dr. Krämer.
Bali, die Märcheninſel, liegt als weſtlichſte der kleinen
Sundainſeln an der Inſelſtraße zwiſchen Java und Timor und
birgt, faſt quadratiſch, nicht ganz 6000 Quardatkilometer groß
um einen rieſenhaften, geſpaltenen Vulkan gelagert in ſich und
ſeinen vor 500 Jahren aus Jada eingewanderten Bewohnern die
unvergänglichen Spuren öſtlicher Kultur. Von einem Deutſchen
(Krauſe, der das Bali=Bilderbuch ſchrieb) eigentlich erſt entdeckt,
iſt die Inſel, die keine Bahn, kein Hotel und keinen Dolmetſcher
kennt, vom Weltverkehr noch gänzlich abgeriegelt. Von Java
trennt ein Meeresarm und undurchdringlicher Urwald, das
Schiff bringt den Forſcher nach Buléleng und von hier führt der
Weg über das Gebirge in die Zentren der alten Kultur. Der
Eindruck, den Bali vermittelt, iſt der einer urſprünglichen und
bizarren ſchöpferiſchen Schönheit, geboren aus der Melancholie
des Oſtens, von deſſen Innerſtem uns eine ewig
unüberſteig=
bare Mauer trennt. Der Landſchaft prägen Palmenwälde= und
Reisfelder, Tempel= und Profanbauten ihren Stempel auf. Das
Klima der Inſel erfordert keine Innenräume, ſo ſtrahlt der ganze
Reichtum der oft barocken Architektur in der Mauer, dem Tor
und ihrem Schmuck aus. Die Kultur dieſer Inſel der Feſte iſt.
aus der Relegion heraus zu verſtehen, der Tanz, das
Schau=
ſpiel ſind Gottesdienſt. Die Kernfrage der Inſel iſt die, wird
Holland, wird Europa es auf ſich nehmen können, daß Bali in
ſeinem Urbeſtand zerſtört wird, daß europäiſche Unkultur und
amerikaniſcher Geſchäftsſinn wetteifern dürfen. Wer behauptel,
daß der Strom der Reiſenden, der dann die Märcheninſel, die
letzte ihrer Art in der Welt mit einheitlicher Kultur, in ihrer
vollkommenen Reinheit nicht beeinfluſſen wird, der hat keine
Ahnung von den Urzuſammenhängen der Kultur. Man müßte
Bali unter Naturſchutz ſtellen wie den Nationalpark der
Vel=
einigten Staaten. Die Miſſionen haben ſich bis jetzt von der
Inſel ferngehalten und werden dies auch weiterhin tun, ſolange
der Europäismus fernbleibt. Nur zwei Miſſionare haben aul
Bali gewirkt, die Sprache erforſcht und die Volksmärchen
ge=
ſammelt, ein Einwohner wurde nach 20jähriger Arbeit bekehrh,
und zum Danke hat er dann ſeinen Miſſionar getötet! Man
möchte, um Bali in ſeiner einzigartigen Unberührtheit zu
erhal=
ten, an das Weltgewiſſen appellieren, wenn es ein ſolches
Well=
gewiſſen überhaupt gäbe! — —
Für den klaren und verſtändlichen Vortrag, dem ſich
zahle=
reiche Bilder nach eigenen Aufnahmen des Vortragenden
ein=
gliederten, dankten die das „Kleine Haus” dicht füllenden Zu=
H. W. W.
hörer mit freudig geſpendentem Beifall.
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Nummer 37
Streifichter.
Von unſerem Korreſpondenten.
C.M. P. London, 4. Februar.
Es iſt etwa ein Jahr vergangen, daß König Georg von einer
ſchweren Krankheit befallen wurde, die ſeine Konſtitution aufs
Aeußerſte erſchütterte. Die von den Aerzten durchgeſetzte
Kreuz=
fahrt im Mittlmeer hatte damals entſchieden ſehr wohltuend
ge=
wirkt. Aber es iſt immerhin nicht zu überſehen, daß die
Kon=
ſtitution des Königs auch nicht annähernd eine ſo kräftige iſt,
wie die ſeines Vaters geweſen iſt, von der ſeiner Großmutter,
Königin Viktoria, gar nicht zu reden, deren Nervenſyſtem und
Temperament Gemütserſchütterungen ohne allgemeine
Schädi=
gungen überwand. Die Konſtitution des Königs hatte im
vori=
gen Jahre immerhin einen recht ſchweren Schock erhalten. In
Erfüllung ſeiner umfangreichen Verpflichtungen jeder Art ſchont
er ſich grundſätzlich nicht, und auch auf ihn könnte man mit
vol=
lem Recht das alte, gerade nicht ſehr ſchöne, aber treffende Wort
anwenden: „Er iſt das verkörperte Pflichtgefühl auf zwei
Bei=
nen.” Der Tod ſeiner Mutter hat ihn ſchwer getroffen. und
ſchließlich: ein Londoner Winter iſt eben ein Londoner Winter,
auch wenn die Temperatur nicht ſo tief ſinkt, und man empfindet
den Druck des Nebels geradeſogut im Palaſt wie in einem
be=
ſcheidenen Heim. Dieſer Winter war aber faſt ein Rekord an
Witterungsunbilden.
Nun begann mit der Parlamentseröffnung für den König
eine beſonders anſtrengende Saiſon. Es iſt daher kein Wunder,
daß in Hofkreiſen das Gerücht entſtehen konnte, der König werde
nach der Zeit der großen Staatsfunktionen dem dringenden
Rate ſeiner Aerzte folgen und wie im vorigen Jahre auf ſeine=
Macht im Mittelmeer kreuzen, ſowie auf ſeinen Fluten und an
ſeinen Geſtaden der Frühling endgültig eingezogen iſt.
*
So kurz vor der Parlamentseröffnung haben noch oben im
Norden zwei Erſatzwahlen ſtattgefunden, die in ihren
Ergeb=
tiſſen nicht ohne Bedeutung ſind: in den Diſtrikten Eaſt Renfrew
und der Grafſchaft Dumbarton. Es iſt zur richtigen Beurteilung
zu bemerken, daß beide Wahlbezirke bis zur letzten allgemeinen
Bahl den Sozialiſten gehörten und daß ſie nur in dem großen
Landrutſch zur Konſervativen Partei hinübergeglitten ſind. Die
onſervativen Mehrheiten betrugen damals in Eaſt Renfrew
813, in Dumbarton ſogar 3351 Stimmen, bei den jetzigen
Erſatz=
pahlen 923 bzw. 1070 Stimmen (abſolute Mehrheit). Dieſer
ſücgang iſt aber in der Hauptſache auf die jetzige geringe
Wahl=
ſeteiligung von 75 bzw. 76 Prozent zurückzuführen. Die
Ab=
jahme in der Geſamtzahl der abgegebenen Stimmen betrug 2000
zw. 2600 Stimmen. Die konſervativen Stimmen gingen um
900 bzw. rund 3350 zurück, die ſozialiſtiſchen nur um 14 bzw.
240. Ganz zweifelsohne war die konſervative Bearbeitung der
Lahlkreiſe eine faſt gefährlich zu nennende nicht energiſche,
zu=
nal in Dumbarton, wo die Liberalen merkwürdigerweiſe mit in
as Gefecht getreten waren. Es handelte ſich zwiſchen dem
Kon=
ur um 70 Stimmen. Der Ausgang hing infolge des
Ein=
reifens der Liberalen nur an einem Haar. Der Sieger Thom und ganz akzeptiert worden.
erkündete aber, das Verdikt von Dumbarton würde im ganzen
Lande als eine große Ermutigung für Baldwin und ſeine
Regie=
ung aufgefaßt werden. Es war das knappe Vermeiden einer
Ulamage.
Daß die Sozialiſten in den Kohlenbezirken keine Fortſchritte I
u machen vermochten, ſondern ſogar ein wenig zurückgedrängt Sprachenverordnung die Krönung des Tſchechiſie=
Lichtänwachſen der Sozialiſtenſtimmen in beiden Bezirken iſt für
die ſeine Parteiorganiſation müſſen nicht nur Hohn und Spott
degen der kläglichen Stimmenzahl (2146) über ſich ergehen
laſ=
en. Reid geht auch noch ſeines Wahleinſatzes von 150 Pfund
ſterling verluſtig, weil er noch nicht den achten Teil, der
ab=
egebenen Stimmen für ſich erreicht hat. Es iſt übrigens in
deutſchland vielleicht nicht bekannt, daß jeder Kandidat vor der
Lahlkampagne einen Einſatz von 150 Pfund Sterling
be=
ahlen muß.
*
ie ganze Beſetzung ihr Ende erreichte. Wir haben von Anfang werkes durch die polniſche Regierung und um die beabſichtigte
ſicherheitsgarantie gehalten. Wir weigern uns jetzt, daran zu des deutſchen Reiches iſt Univerſitätsprofeſſor Dr. Kaufmann
enken, daß ſie ihren Verlauf bis zum Ende nehmen kann oder aus Bonn.
Die Biene Maja und ihre Abenteuer.
„In einem märchenhaft ſchönen Schloßpark, in einem Schloß,
eſchützt von Menſchenhand gegen alle Gefahren, kam die kleine
iene Maja zur Welt. Die Stunde ihrer Geburt fiel
zuſam=
ten mit der, die für ihren ganzeu Volksſtamm, dem ſie geboren
dard, von höchſter Bedeutung war; um dieſe gleiche Stunde
dard dieſem Volke eine neue Königin geboren, ein Ereignis,
as im Leben des Bienenſtaates immer eine Revolution, eine
eilung des Volkes und die Gründung eines neuen Staates im
Zefolge hat.
Die Biene Maja kam zur Welt, um gehegt und gepflegt zu
derden von liebender Hand, in beſonderen Schutz genommen
oi der mütterlichen Kaſſandra. Kaſſandra erzog die kleine
Najg, unterwies ſie in ihren Pflichten gegen die Königin und
egen ihr Volk, geleitete ſie auf ihrem erſten Flug in die Welt,
er zum Ausgangspunkt ihrer Abenteuer werden ſollte.
Kaſſan=
ra lernte ſie Honig ſaugen aus den Blumenblüiten und dieſen
lonig ſammeln und zurücktragen ins Reich.
Groß und ſtärker geworden, wagte Maja ihren Flug in die
Belt allein, und damit begaunen ihre Abenteuer. Das Dunkel
2 Paldes, geheimnisvoll raunend und rauſchend, nahm die
leine Fliegerin auf. Unbeſorgt und unbekümmert flog ſie von
Zlume zu Blume, einzig ſich der Aufgabe hingebend, Honig zu
augen und an den Schönheiten der Welt ſich zu erfreuen.
Im Wald erſchloß ſich ihr eine neue Welt der Wunder.
Rie=
enhaſte Geſchöpfe, die ſie nie bisher ſah, traten in ihren Weg,
ber, da ſie Angſt nicht kannte, war ſie lieb und zutraulich zu
hnen. Sie lernte ſo, die Häschen kennen, Schlangen,
Libellen, Käfer und Eulen, alles, was für den
Men=
den Kleintier, was für die kleine Maja aber Wunder über
Lunder war.
Da ſie unbeſorgt den kleinen und großen Tieren ſich näherte,
S9annen auch bald ihre Abenteuer, deren erſtes ihr, weil ſie gut
ar und hireich, den Miſtkäfer Theodor zum Freund
nd Beſchützer werden ließ. Sie warf ihm, der hilflos auf dem
lücken lag, einen Grashalm zu, an dem er ſich aufrichten konnte.
Eine Kraſt und ſeine Dankbarkeit ſollten ſpäter die kleine Maja
us höchſter Gefahr erretten.
Naig erlebte das Wunder des Werdens neuer Geſchöpfe: ſie
Dar Zeuge, wie Blumen, auch die Blumenkönigin, ihren Kelch
EI Sonue und dem Leben öffneten. Sie erlebte, wie aus einer
kaupe eine Puppe, aus der Puppe ein bunter Schmetterling
Dard. Maia war Zeuge, wie aus weichem weißem Ei ein junges
Schänglein und noch eins und ſchließlich eine ganze
Schlangen=
zmilie lebendig wurde. Majg wagt auch ihren Flug in die
Londhele Nacht und macht hierbei die Bekauntſchaft mit einen
aLichen, dem ſie ſorglos in die Flauen krabd=l”, vas ihr
Suche das Leben koſtet. Das guttzütige Tierchen aber ſtreift
* lEns Maig nur ab und läßt ſie weiter fliegen. In einer
Samstag, den 6. Februar 1926
ſoll. Wir freuen uns, zu erfahren, daß das Gerücht einer
dau=
ernden Vermehrung der Beſatzungstruppen in der zweiten und
dritten Zone nicht auf Wahrheit beruht. Die numeriſche Stärke
der Garniſonen, die Deutſchland in dieſen Gebieten vor dem
Kriege unterhielt, gibt einen Maßſtab für die Herabſetzung.
Briand muß mit ſeinen Unzufriedenen fertig werden. Aber
Deutſchland macht den ſchwierigſten und kritiſchſten Kampf
von allen Freunden und Feinden einer neuen Ordnung in
Europa durch. Herr Luther konnte ſeine Regierung nur nach
dem mächtigen Eingreifen des Präſidenten Hindenburg bilden.
Herr Luther und Herr Streſemann führen einen glänzenden
Kampf gegen ihre inneren Schwierigkeiten. Sie verdienen die
Bewunderung und den Dank aller, welche die Erfüllung des
Verſprechens von Locarno erhoffen.”
„Das Geheimnis des italieniſchen
Schuldenabkommens”
Politiſches Zugeſtändnis Englands an Jtalien?
London, 5. Februar.
Ein Sonderberichterſtatter der „Weſtminſter Gazette” befaßt
ſich in einem Artikel mit dem „Geheimnis des italieniſchen
Schuldenabkommens‟ Der Korreſpondent erhebt die Frage ob
zwiſchen England und Italien ein Handelsgeſchäft abgeſchloſſen
worden ſei, in dem Italien gegen eine erhebliche Verminderung
ſeiner Schulden an England ſich verpflichtet habe, für
Großbri=
tannien im Falle eines Moſſulkrieges gegen die Türkei zu
han=
deln und Großbritannien Italien ein Verſprechen gegeben habe,
daß ihm freie Hand in Kleinaſſen oder ſonſtwo gewährt werde.
In weiten Kreiſen auf dem Balkan und in Rußland beſtehe der
Eindruck, daß ein ſolcher Handel abgeſchloſſen zworden ſei, wenn
auch nicht offiziell durch das Foreiga Ofſice, ſo doch durch ein
Ginvernehmen zwiſchen Chamberlain und Muſſolini. Die „
Weſt=
minſter Gazette” fordert in einem Leitartikel die Regierung auf.
die Oeffentlichkeit darüber zu unferrichten, was hinter der
Schuldenregelung mit Italien ſtecke.
*
Nach kurzen Erklärungen des Finanzminiſters Volpi über
das Schuldenabkommen mit England hat die
italie=
niſche Kammer mit 221 gegen 2 Stimmen die ſofortige
Behand=
lung des Abkommiens und diskuſſionslos ebenſo einmütig die
Annahme des Abkommens beſchloſſen.
Exiſtenzkampf der Deutſchen in der Tſchechoflowakei.
EP. Prag, 5. Februar.
Der Inhalt der geſtern veröffentlichten Sprachenverordnung
wird in der deutſchen Preſſe einmütig verurteilt. In der
Ver=
ordnung werde den dreieinhalb Nillionen
Deut=
ſchen der tſchechoflowakiſchen Republik nicht
ervativen Oberſtleutnant Thom und dem Sozialiſten Martin das geringſte Zugeſtändnis eingeräumt. Die
chauviniſtiſchen Forderungen der Nationglo=mokraten ſeien voll einem engen Zuſammenarbeiten mit den weſt=
Ueberſchrift „Um die letzten Rechte der deutſchen Sprache” und
erklärt, den Deutſchen ſei ein neuer Exiſtenzkampf
aufgezwungen worden. Sie müßten ihn mit allen noch
zu=
läſſigen Mitteln durchfechten. — Der „Sozialdemokrat” nennt die
zurden, beweiſt auf der anderen Seite, daß Herr Cook hier nicht rungswerkes. — Das „Prager Tagblatt” bedauert, daß die
riumphiert, ſondern nüchterne Ueberlegungen vorwalten. Das tſchechiſche Sprache durch die Verordnung ein überragendes Recht
ie Regierung ein größerer, wenn ſchon indirekter Erfolg, wie Sprache das Privileg eingeräumt, aber nicht das Recht des
tſche=
as Durchbringen der eigenen Kandidaten. Der Liberale Reid chiſchen Bürgers, ſondern der Mangel an Gegenſeitigkeit für den renny, der in der Frankenfälſcheraffäre eine gewiſſe Rolie
ge=
deutſchen Bürger ſei charakteriſtiſch an der Verordnung.
Deutſch=polniſche Streitfragen vor dem
Intenglionglen Gerichcheſ.
TU. Haag, 5. Februar.
Heute beginnt vor dem Ständigen Internationalen
Gerichts=
hof die Verhandlung über mehrere zwiſchen Deutſchland und
Garvin ſchreibt im „Obſerver”: „Die britiſche Flagge wurde. Polen ſchwebende Streitfälle. Es handelt ſich um die Uebernahme
Köln niedergeholt. Wir würden unſererſeits froh ſein, wenn eines in Chorzow in Polniſch=Oberſchleſien gelegenen
Stickſtoff=
n die fünfzehnjährige Periode mehr für eine Gefahr als eine Enteignung einiger großen Güter in dieſem Bezirk. Sachwalter
Tulpe, die ſich ſchützend über ihr ſchließt, ſie gegen alle
Un=
bilden der Nacht ſchützt, verbringt ſie die erſte Nacht; auch ein
niedergehender Regen kann der kleinen Maja nichts anhaben,
und wohlbehütet und geſtärkt fliegt ſie am Morgen der Sonne
wieder entgegen.
Nun aber beginnt ihr Abenteuer ernſt zu werden: die böſe
Kreuzſpinne hat tückiſch ihr Netz geſponnen in einer von
Inſekten viel beflogenen Verkehrsſtraße. Bald hängt die kleine
Maja zappelnd im Netz, und ehe noch ihre Befreiungsverſuche
Erfolg haben, iſt die Kreuzſpinne hinzugeeilt, ſpinnt den dichten
Faden um die arme Maja, ſo daß ſie hilflos gefangen iſt, kein
Glied mehr regen kann und von der Kreuzſpinne in die
Vorrats=
kammer geſchleppt wird. Von hier aus gehen ihre leiſen
Hilfe=
rufe hinaus, ſie werden gehört vom Schmetterling
Ar=
thur, der ihr aber keine Hilfe bringen kann, ſondern nur
mit=
leidig ihr einen leichten Tod wünſcht. Sie werden aber auch
gehört von dem dankbaren Miſtkäfer, der nun ſofort
hilfs=
bereit Befreiungsverſuche unternimmt. Trotz aller Gegenwehr
der Kreuzſpinne zerſtört er deren Netz, und über den
dornen=
reichen Weg eines Brombeerſtrauches gelangt er zu der
ein=
geſponnenen Maja, entführt ſie und wickelt ſie in mühſamer
Arbeit aus ihrem Netzgefängnis. Wenn auch dem Tode nahe
geſchwächt, ſo doch immerhin noch lebend, nimmt ſie dankbar
Abſchied von ihrem Retter und hat nun das wunderbare
Erleb=
nis, die Königin der Blumen, die Roſe, erwachen zu
ſehen. Erſchöpft fleht ſie den Roſenkäfer um einen
Labe=
trunk, der ihr auch hilfreich gewährt wird. So kann ſie
neu=
geſtärkt ihren Weiterflug in die Wunderwelt antreten.
Noch einmal erlebt ſie Wunder der Nacht. Elfengeſang weckt
ſie aus ſüßem Schlaf im Blumenkelch, und eine Elfe erfüllt ihr
den Wunſch, die Menſchen kennen zu lernen, wenn ſie am
ſchön=
ſten ſind. Die Elfe zeigt der kleinen Majg ein liebend
Men=
ſchenpaar, jung und hingegeben alles vergeſſend in
ſeli=
gem Kuß.
Noch trunken vom Glück des Erſchauten, Böſes nicht ahnend,
weil es ihr fremd, wird die Biene Maja leicht eine Beute ihres
größten Feindes, den ſie bisher nicht kannte, der Horniſſe.
Trotz verzweifelter Gegenwehr ſchleppt die Horniſſe die arme
kleine Maja in die Räuberburg. Es gelingt ihr, ihre
Feſ=
ſeln zu fprengen, aber auf dem Wege zur Freiheit, wird ſie
Zeuge eine Beratung, die dem räuberiſchen Ueberfall auf das
Bienenvolk gilt, das im Schloßpark ſein ſorgloſes Daſein führt,
auf ihr eigenes Volk. Die kleine Maja, verzweifelt über das
Schickſal, das ihren Geſchwiſtern droht, findet den Weg zur
Frei=
heit, findet den Weg zur Heimat zurück. Vor die Königin
ge=
führt, verrät ſie warnend den Plan der räuberiſchen Feinde.
Alles wird in Bienenſtaat glarmiert und zur Verteidigung
orga=
niſiert, denn die Bienen wiſſen, daß es einer Schlacht gilt mit
ihren furchtbarſten Gegnern. Kaum ſind die Tore verrammelt,
die Soldatenbienen zur Verteidigung organiſiert, da nahen auch
Seite 3
Der ruſſch=ſchweizeriſche Konſikt.
Frankreichs Vermittlerrolle.
TU. Moskau, 5. Februar.
Der in Paris eingetroffene ruſſiſche Botſchafter Rakowski
hat ſich wegen des Konfliktes der Sowjetregierung mit der
Schweiz ſofort mit dem franzöſiſchen Außenminiſterium in
Ver=
bindung geſetzt, dem er mitteilte, daß ſeine Regierung in dieſem
Augenblick keine neuen Vorſchläge machen könne. Die
Sowjet=
regierung ſtehe vielmehr auf dem Standpunkt, daß der Konflikt
nur dann beigelegt werden könne, wenn die Schweiz neue
Vor=
ſchläge an die Sowjetregierung mache. Die Beilegung des
Kon=
flikts im Fall Worowski habe gar nichts mit den Schweizer
Bür=
gern zu tun, die ihr Eigentum in der ruſſiſchen Revolution in
Rußland verloren haben und Rußland verlange, daß dieſe beiden
Fragen getrennt behandelt würden. Wie verlautet, glaubt die
franzöſiſche Regierung, daß ihre Vermittlerrolle durch dieſe
Wen=
dung ſehr erſchwert iſt. Sie will daher ihre Vermittlertätigkeit
einſtellen. Dem franzöſiſchen Botſchafter in Moskau Herbette
ſind entſprechende Inſtruktionen gegeben worden. Die
Verhand=
lungen in dem Konflikt dürften damit abgebrochen ſein.
Rußland über die mandſchuriſche Politik
beunruhigt.
* London, 5. Februar. (Priv.=Tel.)
Einer „Times”=Meldung zufolge herrſcht in Moskauer
poli=
tiſchen Kreiſen erhebliche Unruhe über die Lage in der nördlichen
Mandſchurei. Auf der chineſiſchen Oſtbahn ſeien zwar allmählich
faſt normale Bedingungen wiederhergeſtellt worden. Die
Chi=
neſen ſeien jedoch ausgeſprochen ſowjetfeindlich geſtimmt. Die
Sowjetagenten in China berichten, daß die Haltung
Sowjet=
rußlands während des mandſchuriſchen Konfliktes die Anhänger
des Bolſchewismus in China davon überzeugt habe, daß die
Sowjetregierung es vorziehe, ihre eigene Macht in der
Mand=
ſchurei zu ſichern, anſtatt den chineſiſchen Brüdern zu helfen.
Daher ſei auch die Propagandaarbeit in China ſchwerer als
vor=
her. Nadeck, der neuerdings als Spezialiſt für Oſtfragen
fun=
giere, habe von dem Politbüro eine Verſtärkung der
Verhetätigkeit in China geſordert und beträchtliche
Geldmittel dafür verlangt. Radek ſei der Anſicht, daß die
ruſſi=
ſchen Beſitzrechte an der chineſiſchen Oſtbahn neubegründet
wer=
den müßten. An dieſem Recht müſſe Rußland im Intereſſe der
chineſiſchen Volksmaſſen feſthalten, weil ein Verzicht auf dieſes
Recht eine Verſtärkung der Macht der Unterdrücker Chinas,
namentlich Tſangs und Japans, bedeuten würde.
Japans Außenpolitik.
Der japaniſche Botſchafter in Waſhington, Madſudaira, hielt
geſtern in New York eine Rede anläßlich eines Banketts, das
ihm zu Ehren von der amerikaniſch=aſiatiſchen Geſellſchaft
gege=
ben worden war. Er erklärte dabei, daß Japan Intereſſe an
lichen Mächten und an einer Politik der
Freund=
ſchaft mit China habe. Japan habe keinen Gewinn, wenn
Die „Bohemia” überſchreibt die Sprachenverordnung mit der in China chaotiſche Zuſtände herrſchten, ſondern es wünſche im
Gegenteil, daß China wohlhabend ſei und daß die politiſchen
Verhältniſſe ſich dort ſtabiliſierten.
Bethlen und die Frankenfälſcher.
* Paris, 5. Febr. (Priv.=Tel.)
Der Matin” veröffentlicht Auszüge aus dem Briefwechſel
gewinne. In den kleinſten deutſchen Dörfern ſei der tſchechiſchen zwiſchen dem ungariſchen Miniſterpräſidenten Graf Bethlen und
dem Präſidenten der Ungariſchen Nationalen Vereinigung
Pe=
ſpielt hat. In einem Brief vom 25. November vor. Js. teilt Graß=
Bethlen mit, daß er darauf aufmerkſam geworden ſei, daß im
Beſitze der Nationalen Vereinigung ſich falſche franzöſiſche
Bank=
noten befänden und daß man die Abſicht habe, dieſe
herauszu=
geben. Bethlen bittet Perenny, eine Unterſuchung einzuleiten
und erſucht ihn, die Vereinigung ſolle ſich nicht auf derartige
Dinge einlaſſen. In ſeiner Antwort erklärt Perenny, daß die
Nationale Vereinigung nicht im Beſitze auch nur einer einzigen
falſchen Note ſei und ſich niemals mit der Ausbeutung von
Fäl=
ſchungen oder ähnlichen Handlungen beſchäftigt habe und dies
auch niemals tun werde. Weiter teilt Perenny mit, daß er dem
Wunſch des Miniſterpräſidenten entſprechend, eine Unterſuchung
eingeleitet habe, wobei es ihm gelungen ſei, gewiſſe
Informatio=
nen zu erlangen, über die er Bethlen in einer mündlichen
Unter=
redung unterrichten wolle.
H
Räuber im Anflug auf den friedlichen Staat der Bienen.
Es entwickelt ſich die größte Schlacht, das blutigſte Morden
und das heldenmütigſte Verteidigen, das die Welt der Bienen,
der Inſekten überhaupt je geſehen. Viele Hunderte bedecken das
Schlachtfeld, als es endlich nach Aufbietung der letzten Reſerven
den braven Bienen gelingt, den Feind zu ſchlagen, den Staat zu
retten. Die kleine Maja wird neben der Königin als Retterin
dankbarſt gefeiert.
*
Dieſer Roman der Biene Maja, von Waldemar Bonſels
mit tiefem Empfinden und warmherzigem Verſtändnis für das
Seelenleben der Tiere geſchrieben, iſt verfilmt. Alles Erleben
der kleinen Maja iſt durch die Wunder der Technik der Natur
abgelauſcht. Was bisher geheimſt verſchloſſen, iſt durch den Film
der Oeffentlichkeit nahegerückt. Was nur wenigen Auserwählten
zu ſehen beſchieden, kann in dem Film der Biene Maja von
jedermann geſehen werden.
Der Kulturfilm „Die Biene Maja” iſt ein Wunderwerk
der Kinotechnik und iſt damit eine Tat, die im Sinne
natur=
geſchichtlicher Forſchung und Belehrung wohl unerreicht daſteht.
Die Heſſiſche Bilderbühne zeigt dieſen Film zurzeit
in ihrem allerdings höchſt primitiven Lichtſpieltheater Perkeo,
M. St.
* Die Tragik des Erfinders. Ein armer, aber intelligenter
Schuhmacher in Braunſchweig hatte während der Inflation mit
Nahrungsſorgen zu kämpfen. Seine Tochter mußte verdienen
helfen und kam in einer großen Schuhfabrik unter, die auch dem
Vater etwas Heimarbeit gab. Letztere beauftragte ihn mit der
Herſtellung von Kletterſtiefeln. Meiſter Pechdraht erfand
nun eine ganz neue Art ſolcher, bei denen gedrehte Hanfſeil= in
der an ſich bekannten ſchneckenförmigen Wickelung auf der Sohle
von außen nach innen laufen. Ebenſo iſt die Vernähung
beſon=
ders praktiſch und ſicher geſtaltet. 30 Paar dieſer Stiefel hatte
er im Frühjahr 1922 bereits der Schuhfabrik geliefert und von
dort hatten ſie gute Abnehmer in München, Nürnberg und
Dres=
den gefunden, zahlreiche Neubeſtellungen gingen ein. Im April
1922 ſagte er der Firma, daß er den Stiefel zum Patent
ange=
meldet habe. Die Fabrik proteſtierte und verlangte den Stiefel
für ſich. Der Schuhmacher erhielt als Erfinder ein
Ge=
brauchsmuſter auf den Kletterſtiefel eingetragen. Die
Fa=
brik beſtritt die Berechtigung und ſtellte den Stiefel weiter her.
Die vom Erfinder angeſtrengte Klage auf Unterlaſſung der
Ge=
brauchsmuſterverletzung iſt in allen Inſtanzen, abgewieſen
worden, weil die Erfindung zur Zeit der Anmeldung ſchon
be=
kannt war. Reichsgericht begründete das Urteil dahin:
Ueber=
ließ Kläger ſein Erzeugnis an die Beklagte, obwohl er wußte,
daß ſie damit Handel zu treiben beabſichtigte, ſo gab er das
Muſter der Allgeweinheit preis,
Wie wir Ihre
Rückgretverkrümmung
ohne Berutastörung bessern
und ertl hellen, zeigt uns. Buch
mit 50 Abb. Zu besichen gss.
Nachnahme von 1.— M. von
FRANZ MENZEL
Seite 4
Samstag, den 6. Februar 1926
Nummer 37
Die Verlobung ihrer Kinder
Evi und Karl beehren ſich
Als
anzuzeigen
Landwirt
Philipp Oelp und Frau
Eliſabeth, geb. Trabolt
Fabrikbeſitzer
Michael Eis und Frau
Philippine, geb. Schmidt
7. Februar 1926
Nieder=Klingen
Evi Oelp
Karl Eis
Fabrikant
Freiendiez=Höchſt a. M.
12u3
Slatt Karten.
Philipp Glock
Käthe Glock
geb. Frank
Vermählte
Darmſiadt
Ludwigſir. 15 II
Kirchliche Trauung am Sonntag, 7. Februar 1926,
nachmittags 2½/ Uhr, in der Stadtkapelle.
(*3477
Jnge.
Ein geſundes Töchterchen
iſt bei uns angekommen.
Dr. Werner Heß u. Frau
Ilſe, geb. Ploch.
Regensburg, 31. Januar 1926.
Prinz Ludwigſtraße 6.
(*3522
„P Die glückliche Geburt
*
eines Mädchens zeigen
in dankbarer Freude an
Oberſteuerinſpektor K. Nicolgi
und Frau Rudolfine, geb. Becker.
Darmſtadt, den 4. Februar 1926.
(3344
Tandstronſtraße 65.
2
Die glückliche Geburt ihres
Sohnes Hans=Jakob zeigen
an
Anguſt und Adelheid Ulrich
z. Zt. Klinik Dr. Hoffmann
und Dr. Wolff.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht
unſere A. H., A. H., Philiſter und i. a. B,
i. a. B, von dem Ableben unſeres lieben A H.
Roquetteweg 10, 1. Febr. 1926. (*3498
Statt Karten.
Direktor
Am 1. Februar 1926 iſt unſere
Anna Maria geboren. (*3358
Pfarrer Fritz Rohrbach
u. Frau Emma, geb. Weiß.
Franffurt a. M., Crontalerſir. 9, I.
Zu den vielen Geſchenken und
Gra=
tulationen anläßlich unſerer Silbernen
Hochzeit ſagen wir herzlichen Dank.
r3475) Ph. Maſer und Frau.
Jſaak Strauß
Henny Strauß
geb. Diſtelburger (*3465
Vermählte
Darmſitadt
Frankfurt a. M.
Teruung und Empfang 1:/, Uhr
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anläß=
lich unſerer Vermählung ſagen wir
allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten, unſeren herzlichſten,
aufrich=
tigſten Dank.
Wikhelm Böhle und Frau
Emmy, geb. Kuntze.
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Darmſtadt, Orangerieſtr. 18.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme beim Heimgang
unſerer lieben Tante
Für die mir anläßlich meines
Dienſt=
jubiläums dargebrachten Glückwünſche
ſpreche ich auf dieſem Wege meinen
allerherzlichſten Dank aus. Ganz
be=
ſonders danke ich nochmals dem
Muſik=
korps und der Geſangsabteilung unſerer
Beamtenſchaft für die mir erwieſene
Ehrung.
Windiſch
1961)
Polizeikommiſſar.
Liſette Eſcher
ſagen wir hiermit herzlichen
(*3454
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1NH: PAu
Das Haus der dufen Schuhe
[ ← ][ ][ → ]Nummer 37.
Seite 5
Samstag, den 6. Februar 1926
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 6. Februar.
Ausſtellung „Mutter und Kind‟.
Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, ſind die
Vorarbei=
u für die in der Zeit vom 5. bis 15. März d. J. im Städtiſchen
galbau ſtattfindende ſozialhygieniſche Ausſtellung „Mutter und
ind” rüſtig vorangeſchritten. Nicht nur die Ausſtellungsleitung
Ibſt iſt bemüht, das von ihr zu zeigende Material in
vollendet=
er Form darzubieten, ſondern auch das Städtiſche
Wohlfahrts=
mnt und die ſich mit Wohlfahrts= und Geſundheitsfürſorge
be=
iſſenden Organiſationen und Berufsgruppen ſind eifrig bemüht,
ie Ausſtellung zu vervollſtändigen und wiſſenſchaftlich
auszu=
eſtalten. Neben dem eigentlichen Anſchauungsmaterial, wie
jräparaten, Bildtafeln und graphiſchen Darſtellungen, werden
uch die von hieſigen Firmien zur Ausſtellung gelangenden Waren
nd Bedarfsartikel zur Ausſchmückung und Vervollſtändigung
eitragen. Ganz beſonderes Augenmerk iſt aber dem von jedem
jeſucher zu erſverbenden Führer durch die Ausſtellung
zuzu=
ſenden, enthält er doch neben dem Führungsplan wertvolle
ſiſſenſchaftliche Beiträge aus allen Gebieten der Volkshygiene.
Zeiter wird er aber auch den Leſern und vor allem den
Beſuche=
nnen der Ausſtellung durch geſchickt angeordnete Anzeigen
hie=
ger Firmen den Weg weiſen, das dort Geſehene, Gehörte und
(s porteilhaft Erkannte zweckmäßig und nutzbringend zu
er=
ſerben und anzuwenden. Im Jutereſſe des Gedankens, der die
usſtellung ſchuf, und ihrer Beſucher iſt daher eine weitgehende
jerückſichtigung der Möglichkeit, einſchlägige Waren zur Schau
ellen zu können, allen hieſigen Firmen anzuempfehlen. Es kann
lit Sicherheit behauptet werden, daß der ideelle Wert dieſer die
ebung der Volksgeſundheit anſtrebenden Ausſtellung nur
för=
erlich beeinflußt wird durch materielle Hinweiſe auf die
prak=
ſche Ausübung der Volksgeſundheitspflege. Deshalb wäre es
begrüßen, wenn die der Ausſtellung zugegliederte
Sonder=
hau recht rege von unſerem einheimiſchen Handel und der
hier=
ir in Frage kommenden Induſtrie und dem Gewerbe beſchickt
ürde und wenn der — wie in Erfahrung gebracht, in einer
luflage von 15 000 Exemplaren — herauskommende Führer
eben ſeinem wiſſenſchaftlichen Inhalt recht zahlreiche
Finger=
eige und Hinweiſe auf Waren und Firmen enthielte.
*Zur Palaisgarten=Frage.
Von Gartenarchitekt F. C. Weigold.
Geheimnisvoll und ſtark ſind die Kräfte des Gartens. Immer aufs
Neue zwingt er uns in ſeinen Bann, weckt die Sehuſucht, aus der
Stein=
wüſte der Straßen hinauszufinden zu einer ſtillen Inſel, wo Grün und
loſer Gott Materialismus!
Nur wenige Städte können den Ehrentitel Gartenſtadt für ſich in
An=
ſpruch nehmen; anläßlich der Gartenbau=Ausſtellung 1925 wurde von
ein Lob iſt es unbedingt, ſollte es jedenfalls im damaligen Sinn ſein. Oswaldſchen Anweſen an der Rheinſtraße; 10 Errichtung von Verkaufs=
Was ſchafft nun den Begriff der Gartenſtadt? Doch nur die
Viel=
liegen und jede Verminderung bedeutet da einen nie wieder gut zu
machenden Eingriff, muß dem Ehrentitel „Gartenſtadt” Abbruch tun.
nicht ſo akut, daß jetzt ſchon endgültige Beſchlüſſe gefaßt werden müſſen.
Eines aber zeigt ſie von größter Deutlichkeit: Die ganze Einſtellung der
einzelnen Intereſſengruppen, den ſo grundverſchiedenen Begriff von
dem „Wohle unſerer Vaterſtadt”. Alle vertreten, ſicherlich aus ehrlichſter
innerer Ueberzeugung, ihren Standpunkt, — die einen wollen
Dam=
ſtadts Behaglichkeit und verträumte, etwas ſpießige Altväterlichkeit nicht
antaſten, — die andern ſehen ihre Lebensaufgabe darin, daß der Name tags von 1—3 Uhr in der Poſtamtspackkammer ohne Entrichtung
Darmſtadts wieder genannt werde, daß er einen Klang bekomme. Wer
hat nun Recht? Was iſt wichtiger, und läßt ſich dies durch Abſtimmung
oder Sammeln von Unterſchriften beweiſen? Es gibt Städte, die auch
ohne bedeutenden Handel, ohne Hochhäuſer in der ganzen Welt
be=
kannt ſiud, deren Namen einen Klang haben: Weimar, Potzdam! Es Zweigpoſtämtern III (Hermaunſtraße) und IV (Stiftſtraße) die
geht letzten Endes um folgendes: Verinnerlichung oder Wettſtreit
üußere: Kräfte mir den Nachbarſtädten. Wo liegt das Wohl der Stadt?
zuſehen ſind end= und zahlloſe Diskuſſionen, bis vielleicht eines Tages
eine zubackende Diktatur die ganze Angelegenheit aus der Welt ſchafft.
Meine Berfünliſſte Anſicht als Gartengeſtalter iſt die: Das
Darm=
ſtadt von heute, bei ſeiner geringen räumlichen Ausdehnung, auf drei
Seiten von 22.ld umgeben, könnte auf den Palaisgarten verzichten,
wenn durch deſſen Beſaüung ein bleibender Getoinn erzielt würde. Aber
zuie ſte
runs deuen
etung Buch
beiehen est
1-Nra
ENZEII
a. M. 80
IStr. 3
— Hefſiſches Landestheater. Die heutige Aufführung von Lortzings
Vildſchütz” fällt ausnahmsweiſe der Zuſatzmiete IV zu. Die
enderung des Tages iſt durch ſpielplantechniſche Gründe und die
Not=
endigkeit der Zuteilung einer Oper veranlaßt.
Es wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß die „Auda” am Sonntag, 7. Februar, um 6 Uhr beginnt.
Am Freitag, den 12. Februar, veranſtaltet die Ballettmeiſterin des
andestheaters. Manda von Kreibig, einen eigenen Tanzabend im
leinen, Haus des Landestheaters mit Orcheſterbegleitung, die Fritz
ohne übernommen hat. Fräulein von Kreibig wird verſchiedene
charak=
riſtiſche Solotänze zu klaſſiſcher und moderner Muſik zur Vorführung
ringen.
— Herr Dir, Steffter, der auch in dieſem Jahr wieder die
Sommer=
ielzeit des Kleinen Hauſes übernehmen wird, hat im Neuen
Operetten=
zeater in Bonn in den letzten Monaten mit der Aufführung neuer
peretten einen großen Erfolg zu verzeichnen: Der „Bonner Anzeiger”
hreibt anläßlich der Aufführung der Operette „Clo=clo” von Lehar:
Die Aufſührung und Darſtellung war eine der beſten und geſchloſſenſten
ieſes Winters, verriet überall Steffters, des erfahrenen Praktiters
ihrende Hand und ſeitens der Mitglieder begeiſtertes Mittun. Herma
druſel als entzückende, temperamentvolle Clo=clo; Karola Krahl und
Palter Straſſer in den Rollen des Bürgermeiſterehepaares vortrefflich.
ſaul Voigt als zielbewußter muſikaliſcher Leiter.‟ Die gleiche Zeitung
ußert ſich zur Aufführung „Der Zigeunerprimas” von Kalman
folgen=
ermaßen: „Der Zigeunerprimas” unter der ſicheren Regie Direktor
ſteffters übertraf die Wiedergabe aller bisherigen Operetten, die er in
ieſer Spielzeit herausgebracht hat. Walter Straſſer im Mittelpunkt
ortrefflich, Herma Gruſel, Paula Stauffert, Karola Krahl ſowie Edwin
ingliſch überzeugend in ihren Nollen.
* Kupferſtich=Kabinett des Landesmuſeums. Die neue Ausſtellung
ringt im Weſtflügel eine Auswahl der Neuerwerbungen der
etzten vier Jahre. Vornehmlich ſind es Blätter heſſiſcher Künſtler und
olche, die auch durch den Gegenſtand einen Bezug auf heſſiſches Land
uud heſſiſche Perſönlichkeiten haben. Im Oſtflügel ſind ausgeſtellt eine
Nappe mit Farbenlichtdrucken nach Gemälden des älteren Pieter
Zruegel in Wien, und die letzte Mappe der Mareés=Geſellſchaft mit
Viedergaben von Aquarellen und Zeichnungen zeitgenöſſiſcher Künſtler.
Die Notlage der Wirtſchaft. Wie wir erfahren, fand
die=
er Tage eine Beſprechung der Darmſtädter Wirtſchaftskreiſe über
die Notlage der Wirtſchaft ſtatt. Zu dieſer Beſprechung waren
ille Organiſationen der Wirtſchaft, der Induſtrie und des
Han=
dels geladen, nur die Preſſe war zu dieſer Beſprechung nicht
zeladen. Wir ſind darum leider nicht in der Lage, über die
Ver=
ammlung zu berichten.
* Arnold Mendelsſohn=Feier in der Aufbauſchule für Mädchen. Es
var eine Feier ganz beſonderer Art, zu der Herr Oberſtudiendirektor
Pfaff die Geladenen, — unter ihnen waren auch die Studierenden
des Pädagogiſchen Juſtituts und deren Lehrende zu ſehen — begrüßte.
Sie galt einem unſerer Großen aus dem Reiche der Muſik, unſerem
etzt 70jährigen Arnold Mendelsſohn, der perſönlich erſchienen war.
Mit warmen Worten würdigte der Leiter der Anſtalt ſein erſprießliches
ſönnen und Schaffen. Das vom Studienrat Borngäſſer mit
ſeinem Geſchick zuſammengeſtellte Programm zeigte den Künſtler von
den derſchiedenen Seiten ſeines Wirkens. Zwei Chöre „Nun danket
alle Gott” und „Wunderbarer König” unter Leitung der Geſanglehrerin
Frau Dr. Walther umrahmten den erſten Teil des Programms. In
dieſem ſowie in den reizenden Liedchen „Immer wenn der Märzwind
weht” und „An den Neckar” zeigte die Schule ihr großes Können, und
die Leiterin des Chores kann ſtolz ſein auf ihren Erfolg. Beſonders
wirkungsvoll geſtaltete ſich die Begleitung mit Klavier und Violine durch
eine Schülerin und Herrn Konzertmeiſter Drumm. Auch die übrigen
Darbietungen waren künſtleriſch voll auf der Höhe. „Portum inveni”
„Aus dem Nachtlied Zarathuſtras”, „Waigenleedken” und „Maidag”,
Lieder für Altſtimme, vorgetragen von Fräulein Dora Altenbach
unter Begleitung von Herrn Studienrat Borngäſſer zeugten von reicher
hünſtleriſcher Begabung und reifem Können. Ganz beſonderer Dank
gebührt dem Drumm=Quartett, das bei Veranſtaltungen der
Aufbauſchule ſchon mehrfach mitwirkte, und das auch diesmal mit dem
Soltrag des Streickquartetts in B=Dur von Mendelsſohn die ſtimmungs=
Dolle Beier zu einem würdigen Abſchluß brachte.
— Herr Otto Baumgarten, der langjährige Beſitzer des Bahn=
Volshotels, eine in den Kreiſen feiner Kollegen und auch in der
Seffentlichkeit hochgeſthätzte Perſönlichkeit, wird demnüchſt
Darm=
ladt verlaſſen. Die Heſſiſche Regierung hat Herrn Baumgarten
De Leitung des ſtaatlichen Kurhauſes und Hotels in Bad=Salz=
Huſen übertragen. Der Vertrag läuft ab 1. Mai und iſt auf
JJahre abgeſchloſſen. Wenn Herr Baumgarten ſeine berufliche
Sligkeit in den letzten Jahren auch auf ein anderes Gebiet ver=
„9r hatte, ſo werden doch viele ſeiner alten Freunde ihn ungern
ceiden ſehen, obwohl ſie ihm zur Rückkehr in den ihm lieb=
Lewordenen Lebensberuf ſicher gratulieren.
— Poſtberkehr mit Nachbgrorten. Unter „Stimmen aus dem
Leſer=
kreiſe” iſt in den Nummern 13 und 21 des Darmſtädter Tagblattes
i 13. und 21. Januar angeregt worden, die Orte Eberſtadt, Gries=
Hein und Arheilgen in den Ortsverkehr von Darmſtadt einzubeziehen.
Metbei iſt auf die Verhältniſſe in Stuttgart hingewieſen, wo Caunſtadt,
ſewie Ober= und Untertürkheim zum Ortsberkehr gehören. Die
hie=
ge Operpoſtdirektion ſchreibt uns hierzu folgendes: Nach 8 1 Abſatz 2
S Geſehes über die Poſtgebühren” vom 19. Dezember 1921 N.G.Bl.
Seite 1539) gilt als Ditsberkehr der Verfehr innerhalb des Drts= und
Sandzuſtellbeziks des Aufgabeboſtorts. Die Grenze des Aufgabepoſt=
* Deckt ſich mit der Gemeindegrenze. Da die Orte Eberſtadt, Gries=
La” und Arheilgen nicht zur Gemeinde Darmſtadt gehören, ſind die
DDrausſetzungen für ihre Einbeziehung in den Ortsverkehr von Darm=
Hadt nicht gegeben. Entſprechend den erwähnten geſetzlichen Beſtim=
Nunden Zehören zu dem Bereich des Drtsverkehrs von Stuttgatt aufch
Mie Die Drte, die ſich zu einer Geminde Groſt=Stuttgat zuſaumna=
Beichtoſſen haben. Alle übrigen Vororte mit Poſtauſtalt und eigener
Senendebernaltung, ſelbſt diejenigen, die mit Stuttgart bäulich zie
Eiernängenr, Iind in dieſen Ortsverkehr nicht einbezogen
Srimnſen (oder Deleaiſene veriſkt zune wueſter vom Zenfrun der
Stadt. Darmſtadt wir” Großſtadt: Dann würden auch die Anhänger des
Bebauungsgedankens zur Einſicht gelangen, daß zum Wohnen des
Men=
ſchen nicht nur Wohnungen, ſteinerne Häuſer, ſondern auch grünes
Zubehör, eben Gärten, gehören. Dann wäre der bebaute Palaisgarten
ein ewiger Vorwurf für unſere Geueration, was hier verſäumt, wäre für und lieferte ſie prompt ab, worauf ihm die Frau ein entſprechendes
Ge=
alle Zeit dahin, wenn nicht Koſten ins Ungemeſſene für die
Rückgewin=
nung eines entſprechenden ſozialen Grünlandes aufgewendet würden.
Es wäre grundfalſch, das, was heute unſerer Stadt not tut, auf Koſten
deſſen, was ſie morgen noch dringender benötigt, zu ſchaffen. Hier muß
weitſchauende Kulturarbeit geleiſtet werden. Dem Mangel an
Geſchäfts=
häuſern muß Abhilfe geſchaffen werden können, auch ohne den
Palais=
garten dafür zu opfern.
Entwickelt ſich Darmſtadt aber nicht in dem eben erwähnten Maße,
ſchreitet die Bevölkerungszunahme und ſomit die Flächenausdehnung
nicht beträchtlich fort, ſo iſt auch dann nach meiner Auffaſſung die
Er=
richtung von Geſchäftshäuſern an dieſer Stelle nicht als „bleibender
Ge=
winn” zu bezeichnen und einer Gartenſtadt unwürdig.
— Im Schloßmuſeum finden täglich (außer Samstag)
Führun=
gen vormittags um 11 Uhr und 11½ Uhr ſtatt.
Der letzte Leſeabend der Stadtbücherei wies auf ein verdienſtvolles
Werk eines jungen Darmſtädters hin: Adolf Müller, Johann Jakob
v. Willemer. Doch trat dies Bild ſelbſt — wie dies in ſeiner Abſicht lag
zurück vor den Geſtalten Goethes, Mariannes und Willemers, die in
ihrer ganzen menſchlichen Größe ſtärker als ihr Schickſal und an ihm
ſich formend uns entgegentraten. Das Bild der drei Geſtalten in ihrem
Zuſammenleben erſteht hier in klarer Reinheit. Eine Auswahl aus dem
weſt=öſtlichen Diwan und aus Goethes und Mariannes Briefwechſel
er=
gänzte die Abſchitte des Buches aufs beſte.
Die Karnevalgeſellſchaft Narrhalla weiſt im heutigen
An=
zeigenteil noch einmal auf die große Jubiläums=Damen=
und Herrenſitzung am 7. Februar hin. Die Sitzung
fin=
det, wie mehrfach mitgeteilt, in dem durch Kunſtmaler Pfeil
Saalbau ſtatt und dürfte, ſoweit das Programm bisher bekanut
iſt, ſich den Sitzungen der Karnevalgeſellſchaft Narrhalla nicht
nur würdig anreihen, ſondern entſprechend der Bedeutung des
Jubiläums zu einer Glanzſitzung werden. Es iſt dringend zu men-Kuba: „Angora” 10. Febr. — 4.
Bremen=
raten, ſich Eintrittskarten zur Sitzung noch heute in den
Vor=
verkaufsſtellen zu ſichern, da der Eintrittspreis an der
Abend=
kaſſe erhöht werden dürfte. Numerierte Plätze ſind
aus=
ſchließlich in den Vorverkaufsſtellen zu haben, die in der
heutigen Anzeige bekannt gegeben ſind.
Koſtümfeſt der Heffenflieger. Aus dem Himmel iſt ſoeben der
Funkſpruch eingegangen, daß die Götter des hohen Olymp perſönlich
zum Fliegerfeſt kommen werden, um die Aufſicht über die Teufel und
Engel zu übernehmen, die am Samstag abend zum Fliegerball kommen.
Jupiter bringt außer ſeiner Juno auch den Blitz mit, Mars, Venus
und Merkur haben beſtimmt zugeſagt, von Pluto war bisher nur ein
unterirdiſches Grollen vernehmbar, doch ſcheint auch er ſich dieſem
Aus=
flug nach Darmſtadt anzuſchließen. Seien wir uns der hohen Ehre dieſes
Beſuches bewußt und verſäume niemand die Gelegenheit, ſich perſönlich
ſir zukünftige Zeiten den Göttern in Erinnerung zu bringen. Deshalb,
auf zum Fliegerball am 6. Februar in ſämtlichen Räumen der Traube.
— Verein für das Deutſchtum im Ausland. An dem Bunten
Ball, den die Frauenortsgruppe des Vereins am 11. Februar
ver=
anſtaltet, wird die Studentenſchaft in beſonderem Maße
betei=
ligt ſein. Unſere Techniſche Hochſchule hat eine erfreulich ſtarke
akade=
miſche Ortsgruppe des Vereins für das Deutſchtum im Auslande, deren
Mitglieder ſich freudig in den Dienſt der Veveinsveranſtaltungen ſtellen.
Die heiteren Darbietungen, die den Tanz unterbrechen, werden zum
großen Teil von Studenten beſtritten. Berühmt iſt das Kabarett des
Akademiſchen Chors. Auch ſonſt werden bewährte Kräfte aus den
Rei=
hen des Vereins tätig ſein, um das Programm eigenartig zu wirzen.
Die Kartenausgabe wird beſchränkt, da der Verein nicht durch
Ueberfül=
lung der Räume die Behaglichkeit des Abends geſtört ſehen will. Karten
bei Konzert=Arnold.
— Hausbeſitzer=Proteſtverſammlung. Der Darmſtädter
Haus=
beſitzerverein ſchreibt uns: Das Heſſiſche Geſamtminiſterium hat
bekanntlich die Miete für den Monat Januar 1926 unterm 28. Dezember
1925 ordnungsmäßig mit Rückſicht auf die ab 1. Januar 1926 durch das
Aufwvertungsgeſetz vorgeſchriebene höhere Zinsbelaſtung auf 93 Prozent
feſtgeſetzt. Auf Betreiben der ſozialdemokratiſchen Fraktion wurde durch
Bekanntmachung vom 11. Januar 1926 dieſe Miete rückwirkend auf
88 Prozent heruntergeſetzt, obwohl in 8 11 des Reichsmietengeſetzes
vor=
geſchrieben iſt, daß Aenderungen in der Mietfeſtſetzung erſt mit dem auf
die Veröffentlichung folgenden Monatserſten wirkſam werden. Dazu
kommt, daß durch die Herabſetzung der Miete ein Drittel der Zinſenlaſt
ungedeckt bleibt. Das Geſetz über den Geldentwertungsausgleich ſchreibt
vor, daß in der Miete u. a. auch die Verzinſung mit einzuvechnen iſt.
Durch die Herabſetzung der Miete werden alſo reichsgeſetzliche
Vorſchrif=
ten mehrfach verletzt. — Der heſſiſche Hausbeſitz wird, wie das bereits
an vielen anderen Orten Heſſens geſchehen iſt, gegen die ungeſetzliche
Mietfeſtſetzung in einer auf Sonntag, 7. Februar, vormittags 10.30 Uhr,
in der Turnhalle in Darmſtadt anberaumden Verſammlung Proteſt
er=
heben. — Auſchließend wird der Führer des badiſchen Hausbeſitzes, Herr
Landtagsabgeordneter von Au=Mannheim, einen Vortrag über die
Realkreditſelbſthilfeorganiſation des deutſchen Hausbeſitzes halten. Die
Löſung des Problems bedeutet die finanzielle Selbſtändigmachung des
deutſchen Hausbeſitzes. Der Vortrag begegnet daher allgemeinem
In=
tereſſe.
* Unfälle. Durch einen unglücklichen Zufall wurde geſtern morgen
beim Holzfällen im Walde einem Arbeiter die rechte Hand ſehr erheblich
verletzt. Der Bedauernswerte wurde von der Sanitätswache
Saalbau=
ſtraße 4—6 (Tel. 400) in das Stadtkrankenhaus verbracht. — In der
Mühlſtraße wurde ein Schuljunge von einem Radfahrer umgefahren.
Der Verletzte wurde ebenfalls von der Sanitätswache Saalbauſtraße 4—6
in die elterliche Wohnung verbracht.
Naturßeil -Heihode Aneien!
Die weitberühmten
TR
*
*
Pfarrer Aneinp-Pillen
Cas zuverlässige, blutreinigende
K
Abführrittel
—R f
Rheum u. Sapo je 2, Cal. 3, Junip. 1, Aloc 4.
— zuhaben in allen Aretheken Mk. 1.—2
D Zur Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung am
Donners=
tag, den 11. Februar, nachmittags 5 Uhr, im Saalbau iſt folgende
Tagesordnung feſtgeſetzt: 1. Einmaliger Beitrag zur Errichtung einer
Heilſtätte für tuberkulöſe Kinder; 2. Zuſchuß zu den Koſten der
Bahn=
hofsmiſſion; 3. Voranſchlag über die Verwaltungskoſten der Städtiſchen
Sparkaſſe für das Kalenderjahr 1926; 4. Errichtung einer zweijährigen
ſtädtiſchen Handelsſchule; hier die Errichtung von vorläufig einer Klaſſe;
Blumen uns aufatmen laſſen; noch herrſchſt du nicht ganz, erbarmungs= 5. Einführung der ſchulärztlichen Unterſuchung der Schüiler der höheren
Lehranſtalten; 6. Bereitſtellung des Kredits für die Aufſtellung der
Zeitungskioske, 7. Aufſtellung von weiteren Anſchlagſäulen; 8.
Errich=
tung einer Einfriedigung an den Wohnbaracken zwiſchen Eſchollbrücker
verſchiedenen Seiten auch für Darmſtadt dies Lob ausgeſprochen, denn Straße und Stadtällee, 9. Errichtung von Wohnungen in dem fruher
läden an der Landgraf=Georg=Straße; 11. Inſtandſetzung des Kanals
heit, Garten bei Garten, in deren Grüin die Häuſerblocks eingebettet in der Annaſtraße, 12. Benennung von Plätzen und Straßen: 13.
Aende=
rung des Bebauungsplans für die Rheinſtraße zwiſchen
Landwirtſchafts=
kammer und Wald; 14. Abänderung der Feuerlöſchordnung; 15. Er=
Die Frage der Bebauung des Palaisgartens iſt z. Zt. wohl noch gänzung verſchiedener Deputationen und Ausſchüſſe; 16. Mitteilungen.
Vom Poſtamt I. Vom 8. d. M. ab werden die
Paketſchal=
ter bei dem Poſtamt I (Rheinſtraße) an Werktagen ſtatt von
9 Uhr vorm. bereits von 8 Uhr vorm. für den Verkehr mit dem
Publikum offen gehalten. Vom gleichen Tage ab werden
Selbſt=
bucherpakete werktags außerhalb der Schalterſtunden auch
mit=
der beſonderen Einlieferungsgebühr angenommen. Die
Paket=
annahmebücher werden künftig den Selbſtbuchern wieder
unent=
geltlich geliefert. Vom 8. d. M. ab werden werktags bei den
Paketannahmeſchalter ſtatt um 5 Uhr erſt um 6 Uhr geſchloſſen.
— Neue Fernſprechanſchlüſſe. Von den höheren Schulen in Darm=
Darüber eine Cinigung zu erzielen, dürfte wohl nie möglich ſein, voraus= ſtadt ſind bis jetzt an das ſtädtiſche Fernſprechnetz angeſchloſſen: Ludwig=
Georgs=Gymnaſium unter 609, Realgymnaſium 605, Ludwigs=
Oberreal=
ſchule 608, während die Aufbauſchule unter 2049 an das allgemeine
Fern=
ſprechnetz angeſchloſſen iſt.
K. Belohnte Ehrlichkeit. Um ſich das nötige Schlafgeld
zuſammen=
zufechten kam da jüngſt ein Handwerksburſche in ein Haus und hielt um
eine Gabe an; im erſten Stock abgewieſen, begab er ſich eine Treppe
s höher. Eine Frau, die ihm öffnete, gab ihm zu verſtehen, daß ſie kein
Kleingeld habe, wenn er ihr aber ein halbes Pfund Butter in der
Nach=
barſchaft holen wolle, wolle ſie ihm einen Obulus nicht vorenthalten,
was der Handwerksburſche auch verſprach zu tun, worauf ihm die Frau
Fünf=Markſchein einhändigte. Der Mann im erſten Stock hörte
zu=
fällig dieſe Unterhaltung und dachte, du mußt doch einmal aufpaſſen,
ob er wiederkommt. Und richtig, nach einigen Minuten kam der
Hand=
werksburſche in der einen Hand das Geld und in der anderen die Butter
ſchenk verabreichte. Auch der Mann im erſten Stock konnte es ſich
darauf=
hin nicht verſagen, den Mann bei ſeinem Weggehen noch einmal
herein=
zurufen und ihn reichlich zu beſchenken ob ſeiner Ehrlichkeit, worauf der
Nitter der Landſtraße fröhlich von dannen zog.
— Fußbodeneinſturz. Im Hinterhauſe Alexanderſtraße 4
ereignete ſich am Donnerstag nachmittag ein Unfall. Durch Einſtürzen
des Fußbodens, welcher baufällig war, ſtürzte eine zu Beſuch weilende
Frau mit in die Ticfe. Dieſelbe zog ſich ſchwere Verletzungen an den
Beinen zu.
* Zum Fall Mevn. Gegenüber unbeſtimmten Mutmaßungen,
in denen man ſich in einem Teil der Lokalpreſſe ergeht, kann nur
als feſtſtehend betont werden, daß die Vorunterſuchung noch
nicht abgeſchloſſen iſt, was nicht wundernehmen kann, wenn man
bedenkt, daß nicht nur der ſchauerliche Leichenfund im Dickicht
der Eſchollbrücker Straße Gegenſtand der Unterſuchung iſt. Es
ſcheint nur richtig, wenn in einem ſo wichtigen Falle die Frage
der Zurechnungsfähigkeit ſchon im Stadium der
Vor=
unterſuchung recht gründlich geklärt wird. Auch die
Vor=
bereitung der Anklageſchrift und deren Abfaſſung bedarf Zeit,
und der Dezernent der Staatsanwaltſchaft wird es ſich nicht
neh=
men laſſen, darüber zu befinden, wann er das ganze Material
mit dem Antrage auf Eröffnung des Hauptverfahrens dem
Ge=
richt unterbreitet. Die Rolle des Schwurgerichts, in der der
Name Meon figuriert, wird rechtzeitig veröffentlicht werden.
— Nächſte Dampfer=Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen.
1. Bxemen—New York (ab. Bremen): „Preſident Rooſevelt” (Uni=
und Dekorationsmaler Bauer feſtlich dekorierten Städtiſchen ted States Lines) 5. Febr., „München” (Kapt. Wittſtein) 10. Febr.,
„Yorck” (Kapt. Miltzlaff) 17. Febr., „Bremen” (Kapt. R. Wurpts) 27. 2.,
„Berlin” (Kapt. F. Rehm) 5. März. — 2. Bremen-Philadel?”
phia-Baltimore-Norfolk (ab Bremen): „Göttingen” (Kapt.
Hurtzig) 10. Febr., „Hameln” (Kapt. Th. Minſſen) 3. März. — 3. Bre=
„Braſilien:
„Minden”, (Kapt. Filſinger), 5. Febr., „Bremerhaven” 2. März.
5. Bremen—La Plata (ab Bremerhaben): „Madrid” (Kapt.
Schlü=
ter) 6. Febr., „Sierra Vertana” (Kapt. Gößling) 20. Febr., (ab Bremen):
„Pera” 1. März. — 6. Bremen—Oſtaſien: „Idarwald” 5. Febr.,
„Troilus” 6. Febr., „Saarland” 13. Febr., „City of Glasgow” 20. Febr.
—7 Bremen-Auſtralien: „Hanau” 6. Febr., „Polyphemus”
19. Febr., „Aachen” (Kapt. Ziegenbein) 6. März. — Mitgeteilt durch den
Vertreter des Norddeutſchen Lloyd Anton Fiſcher, Darmſtadt.
Lokale Veranſialtungen.
Die bierunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Kinweiſe auf Anzeigen zu befrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritil.
— Hiſtoriſcher Verein. Am nächſten Montag, 8. Februar,
wird Ephorus Dr. Lang aus Maulbronn, auf Grund jahrelanger
archivaliſcher Forſchungen ſprechen über „Prinz Ludwig Georg Karl von
Heſſen=Darmſtadt als Freimaurer”. Des Prinzen freimaureriſche
Tätig=
keit hat ſ. Zt. Archivrat Dr. Herrmann in ſeinem Vortrag über den
Offenbacher Abenteurer Proli geſtreift. Der Vortrag findet, wie immer,
im Feſtſaale des Realgymnaſiums um 6 Uhr ſtatt.
— Unter der Deviſe „Aus der Jugendzeit” veranſtaltet der
Chauf=
feur=Verein Darmſtadt heute Samstag ſeinen Gala=Maskenball in
ſämt=
lichen Räumen des Mathildenhöhſaales. Außer den bekannten
Dar=
bietungen wie Sektlaube, Likörſtube, Zigeunerlager uſw. ſteht noch eine
beſondere Ueberraſchung bevor. Die Göttin der Jugend hat in letzter
Stunde ihr Erſcheinen zugeſagt und wird um 12 Uhr Mitternacht ihren
feierlichen Einzug in Begleitung einer Ehreneskorte halten.
Einlaß=
karten ſind noch zu haben im Verkehrsbüro und an der Kaſſe im
Mathil=
denhöhſaal. (Siehe Anzeige vom 3. Februar.)
* Ueber die Fortpflanzung der Menſchen ſpricht am
Mittwoch, 10. Febr., in der Verſammlung des Gewerkſchaftsbundes der
Angeſtellten der Frauenarzt Dr. med. Altſchüler, Leiter der Frauenklinike
„Paulinenheim”=Darmſtadt, Eſchollbrücker Straße. Herr Dr. Altſchüler
wird über dieſes ſo wichtige Thema vom geſundheitlichen Standpunkte
aus ſprechen, ſo daß der Vortrag für jeden von größtem Intereſſe iſt.
Aus dieſem Grunde iſt der Zuhörerbreis nicht auf die Mitglieder
be=
ſchränkt worden, ſondern Familienangehörige und Gäſte ſind herzlich
wvillkommen. Eintrittsgeld uſw. wird nicht erhoben; Jugendliche unter
18 Jahren werden gebeten, dem Vortrag fern zu bleiben. Der
Gewerk=
ſchaftsbund der Angeſtellten, der ſchon immer den Gedanken der
Selbſt=
hilfe vertreten hat, will mit dem Vortrag zeigen, daß er auch auf dem
Gebiete der Geſundheitsfürſorge weitgehendſte Aufklärung ſchaffen will.
Kunſtnotizen.
Ueber Werte, Künſiler und künſtleriſche Deranftaltunge
geſchſebt, bebält ſich die Redal
gen, deren im Nachſtiehenden Grwihnung
ſion ihr Arteil vor,
— Palaſt=Lichtſpiele: „Ein Walzertraum”. In den
Palaſt=Lichtſpielen feiert zurzeit Oskar Strauß” weltberühmte Operette
„Walze traum” im Film eine glanzvolle Wiederauferſtehung, der die
Motive der Operette in ſchwungvollem Tempo und in ſtimmungsvoller
Milieu=Schilderung wiedergibt. Das Publikum ſchwelgte in
wonnevol=
lem Empfinden der prickelnden Walzerweiſen. „Leiſe, ganz leiſe, ziehts
durch den Raum, ſelige Weiſe, Walzertraum”. Unwillkürlich ſummt
man die ſüßen Melodien Wiener Fröhlichkeit mit, und gern läßt man
ſich von dem wundervollen Film feſſeln, der uns ſüir wenige Stunden in
ein Märchenland verſetzt. Die Begeiſterung für den „Walzertraum”.
groß, und mit Recht, denn das Werk iſt einer der beſten Filme, welcher
ſzeniſch ſowohl wie darſtelleriſch auf dem Gipfel ſteht. Die ſchöne luſtige
und glückliche Donaumetropole und das herrliche Schloß Schönbrunn
geben den Hintergrund der hübſchen Handlung. Es iſt nicht zu
ver=
wundern, daß das Stück uch hier, wie in anderen Städten, einen
Maſ=
ſenbeſuch erfährt. Es iſt ja ein regelrechtes Zugſtück, wie es nicht viele
gibt. Ein echter Wiener Walzer iſt und bleibt doch der ſchönſte Tanz.
Dr. Berger läßt Erzherzöge, Prinzeſſinnen, Hofmarſchälle,
Damenkapel=
len, Wiener Volk und Kleinſtadtbürger im Welzertakt durch einen
luſti=
gen Schwank hüpfen, deſſen Heiterkeit überzeugend iſt. Die Darſtellung
iſt auf künſtleriſcher Höhe. An erſter Stelle ſei Mady Chriſtians
ge=
nannt. Aus ihrer Rolle als Prinzeſſin Alis macht ſie ein Kabinettſtück
feinſter Komik. Entzickend ſind auch Willy Fritſch und Tenia Desni,
Die muſikaliſche Illuſtrierung durch das verſtärkte Orcheſter unter
Lei=
tung des Herzn Lüdu. Geis unterſtützt den Eindruck des meiſterhaften
Filmwerks auf das wirkungsvollſte. — Was ſagt der Mann aus dem
Volke?. Wer ſich den Film nicht gnſieht, kann mir leid tmd
Seite 6
Samstag, den 6. Februar 1926
Nummer 37
Aus Heſſen.
H. Eberſtadt, 5. Febr. Die diesjährige Geſellenprüfung
findet im Monat März ſtatt. Anmeldungen hierzu ſind an den
Vor=
ſitzenden des Geſellenprüfungsausſchuſſes, Glaſermeiſter Gerog Roth II.
bis längſtens 6. Februar, abends 6 Uhr, einzureichen. Die
Prüfungs=
gebühr von 5 Mk. iſt bei der Anmeldung zu entrichten. — Die
General=
verſammlung des Vereins „Soldatenkameradſchaft” findet am Sonntag,
den 7. Februar, nachmittags 3½ Uhr beginnend, im Gaſthaus „Zur
Poſt” (Fiſcher) ſtatt. — Der Odenwaldklub unternimmt am Sonntag,
den 7. Februar, ſeine zweite Wanderung im Jahre 1926 über
Waſchen=
bach nach Nieder=Ramſtadt. Abmarſch 11½ Uhr vom Ortsausgang im
Mühltal. — Am Dienstag, den 9. Februar, beginnt abends um 8 Uhr
im Hörſaal der Georgenſchule ein auf drei Abende berechneter
Vortrags=
zyklus des Herrn Dr. Waas über „Die Geſchichte des Bauernkri=ges”.
Der zweite Abend iſt auf den 23. Februar und der dritte Abend auf
den 2. März feſtgelegt worden. Ein beſonderes Intereſſe dürften die
Vorträge in der landwirtſchaftlichen Bevölkerung hervorrufen, ſo daß
mit einem ſtarken Beſuch gerechnet werden muß. Hörerkarten für den
ganzen Zyklus zu 1 Mk. ſind bei Hern Lehrer Becker und am Eröff
nungsabend im Hörſaal erhältlich. Die Vorträge werden vom
Orts=
ausſchuß für Volksbildung und Jugendpflege im Anſchluß an den
be=
endeten Goethekurſus veranſtaltet. Die Teilnehmer dieſes Kurſes haben
ſich zu einer Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſen, um die durch der
Referenten Schwedes=Bensheim begonnene Arbeit auch während
des Sommers fortzuſetzen. Zu dieſem Zwecke ſoll allmonatlich eine
Zu=
ſammenkunft ſtattfinden.
* Eberſtadt, 5. Febr. Odenwaldklub. Die hieſige Ortsgruppe
des Odenwaldklubs unternimmt am kommenden Sonntag ihre zweite
Wanderung nach Waſchenbach. Die Marſchzeit beträgt drei Stunden.
* Pfungſtadt, 5. Febr. Todesfall. Im Alter von 65 Jahren
iſt hier der in weiten Kreiſen bekannte Philipp Höhl geſtorben. Höhl
war mehrere Jahre Mitglied des Gemeinderates und zuletzt noch
Mit=
glied des Kreistages des Kreiſes Darmſtadt. — Am kommenden Samstag
findet hier im Saale des „Rheiniſchen Hofes” der ſogenannte
Ge=
werbeball ſtatt, der vom hieſigen Gewerbeverein und der
Hand=
werkervereinigung veranſtaltet wird. — Der erſte Pfungſtädter Kohlen=
und Sparverein hält am Sonntag nachmittag im Gaſthaus „Zum
Schwimmbad” ſeine diesjährige erſte Generalverſammlung ab.
* Ober=Ramſtadt, 4. Febr. Das Finanzamt weiſt in einer amtlichen
Bekanntmachung darauf hin, daß ab 1. Januar 1926 die Richtzahlen bei
der Umſatzſteuer=Vorauszahlung für nichtbuchführende Landwirte, die bis
zu 40 Morgen Ackerland und Wieſen bewirtſchaften, für den Morgen auf
7.05 Mk. monatlich, oder 21,25 Mk. vierteljährlich feſtgeſetzt worden ſind.
Beim hieſigen Standesamt kamen im Monat Januar dieſes Jahres
11 Geburtsfälle, 5 Eheſchließungen und 4 Sterbefälle zur Beurkundung.
* Ober=Ramſtadt, 5. Febr. Der allerwärts rühmlichſt bekannte
„Kappenabend” des Turnvereins E. V. Ober=Ramſtadt (D. T.) findet
wie allfährlich am Faſtnacht=Sonntag, alſo in dieſem Jahre am 14. Febr.,
im Saalbau „Suppes” ſtatt.
* Werſau, 5. Febr. Der Sportverein Werſau hält nächſten Sonntag.
den 7. Februar, im Saale von Heinrich Trautmann (Erbach Schönberger
Hof) feinen diesjährigen Maskenball ab.
* Roßdorf, 4. Febr. Der hieſige Turnverein will in dieſem Jahre
von der Veranſtaltung eines Maskenballes abſehen und ſtatt deſſen am
Sonntag, den 7. Februar, abends 8 Uhr, im Saale zur Sonne eine große
Damen= und Herrenſitzung abhalten, um auf dieſe Weiſe ſeinen
Mit=
gliedern und Freunden einige frohe Stunden zu bereiten.
— Dieburg, 5. Febr. Der Sportklub „Haſſia‟ Dieburg, hält am
Sonntag abend in den Sälen zum Grünen Baum” ſeinen Maskenball
ab, der das Gepräge eines Sportfeſtes in Honolulu trägt. Man hofft,
daß die recht zahlreich erſchienenen Gäſte in der Mannigfaltigkeit ihrer
Koſtüme ſich dem Rahmen des Feſtes anpaſſen, ſo daß es der
Spiel=
leitung ſchwer fallen wird, vom Beſten das Beſte mit Preiſen
auszuzeich=
nen. Prämiiert werden die originellſten Masken und luſtigſten Gäſte.
Niſchen, Kioske uſw. ſorgen für Gemütlichkeit und Bequemlichkeit.
* Groß=Umſtadt, 5. Febr. Filmvorführung. Am Sonntag
nachmittag fand auf Veranlaſſung des hieſigen Landwirtſchaftlichen
Be=
zirksvereins und des Vereins ehemaliger Schüler der Höheren
Land=
wirtſchafts= und der Landwirtſchaftlichen Winterſchule eine
Filmvorfüh=
rung von ſeiten der Landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation zu Darmſtadt
ſtatt. In Verhinderung des Vorſitzenden des Altbürgermeiſters Eidmann
zu Nichen, begrüßte Herr Prof. Dr. Biedenkopf die Erſchienenen. Der
Film, der von Herrn Dr. Roßler erläutert wurde, umfaßte drei Akte.
In dem erſten wurde uns gezeigt, wie in den chemiſchen Laboratorien
der Inſtituts die Kontrolle des Saatgetreides, der Dünge= und
Futter=
mittel vor ſich geht. Der zweite Akt veranſchaulichte die Verſuchstätigkeit
der Stationen und der dritte zeigte uns die Methode zur Beſtimmung
des Nährgehaltes und die Verſuche über Bodenſäure. Die Vorführung
war ſehr lehrreich und wurde mit dankbarem Beifall und Intereſſe
auf=
genommen".
r. Babenhaufen, 5. Febr. Die öffentliche Gemeinderatsſitzung, die
geſtern abend ſtattfand, war vom Publikum in anbetracht der wichtigen
Tagesordnung gut beſucht. Zur Beratung ſtand ein Schreiben des
Kreisamts Dieburg, das den Standbunkt des Heſſ. Finanzminiſteriums
betr. Bahnhofsumbau darlegte und die umgeänderten Pläne zur
Begut=
achtung des Gemeinderats vorlegte. Dieſer lehnt einſtimmig den Plan
in ſeiner jetzigen Geſtalt ab und beharrt auf ſeinem früheren
Stand=
punkt, der auch von Gemeindevertretern beim Finanzminiſterium ſchon
vertreten worden war. Man beſchließt in dieſem Sinne auch die
Abfaſ=
ſung eines Proteſtes ans Finanzminiſterium. Das Kreisamt Dieburg
erſucht in einer Zuſchrift an die Gemeindeverwaltung um die Genehmi
gung, die Hauptwaſſerleitungsrohre für eine
Kreisgruppenwaſſerverſor=
gung durch die in Frage kommenden Ortsſtraßen legen zu dürfen. Der
Antrag wird genehmigt. Nachdem die Frage der Waſſerverſorgung
eif=
rigſt erörtert worden war, wird zwecks Erledigung der Vorarbeiten eine
Kommiſſion gebildet, der der Bürgermeiſter und die Gemeinderäte Kloos
und Mohr 1. angehören. Der Erſatz für Holzhauer= und Setzerlohn an
die Ortsbürger wird auf 25 Mk. feſtgeſetzt. Weiterhin wurde beſchloſſen
daß Nichtortsbürger mit eigenem Hausſtand, die 2 Meter Knüppelholz
zum Durchſchnittspreis der nächſten Verſteigerung haben wollen, ſich bis
Montag, den 8. d. M., bei der Bürgermeiſterei melden können. Die
Aus=
ſprache über den nächſten Punkt der Tagesordnung: Aufteilung des
Kreiſes Dieburg, endigt mit dem Ergebnis, daß die Mehrheit der Ge
meindeverwaltung, nach Abſtimmung, für die Aufteilung iſt. Ein Geſuch
der Pächter um Pachtnachlaß wegen Waſſerſchäden wird zurückgeſtellt.
Die Lieferung von gußeiſernen Rinnen für die Bürgerſteige wird der
Firma Jul. Seeſald, hier, zugeſprochen. Betr. Lieferung von
Baſalt=
ſteinplatten ſoll zubor ein Gutachten des Tiefbauamts eingeholt werden.
Die Baukommiſſion ſoll erſt dann entſcheiden. Zur notwendigen
Erwei=
terung der Glebachbrücke genehmigt der Gemeinderat ein Viertel der
Unkoſten, etwa in Höhe von 1500 Mk. Der Gemeindezuſchuß zum
Frauenverein wird ab 1. Januar 1926 um jährlich 100 Mk. erhöht. Mit
großer Stimmenmehrheit ſpricht ſich der Gemeinderat für den eweiterten
Speſſartplatz aus und genehmigt die neuen Fluchtlinien. Unterſtützungs
geſuche u. dal. bilden den Schluß der Sitzung, die gegen Mitternacht ihr
Ende erreicht.
k. Höchſt i. O., 5. Febr. Die hieſige Ortsgruppe des
Odenwald=
klubs feierte am Samstag abend im Gaſthaus „Burg Breuberg” ihr
drittes Wanderer=Auszeichnungsfeſt, das ſich eines
über=
aus guten Beſuchs erfreuen durfte. Die Begrüßung erfolgte durch den
erſten Vorſitzenden, Herrn Veterinärarzt Dr. Bauer, der den
Ver=
treter des Hauptausſchuſſes des Geſamtklubs, Herrn Amtsgerichtsrat
Becker, willkommen hieß und mit einem „Friſch auf” auf den
Oden=
wald ſchloß. Ein Prolog, verfaßt von Herrn Pfarrer Zimmermann=
Darmſtadt, wurde von Frl. Hofferberth geſprochen. Die Grüße
des Hauptausſchuſſes übe
ittelte deſſen Mitglied, Amtsgerichtsrat
Becker, der in ſeiner Anſprache die Tätigkeit der Ortsgruppe Höchſt
würdigte und dann, von der Zugehörigkeit des Odenwaldes zum
Rhein=
land ausgehend, den Blick auf das deutſche Vaterland und den Dienſt
des Klubs im vaterländiſchen Sinne lenkte. Nach der Ausſprache, die
mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland ausklang, wurde die
Natio=
nalhymne von der Feſtverſammlung geſungen. Der Vertreter des
Hauttausſchuſſes nahm ſpäter mit einer weiteren Anſprache die
Aus=
zeichnung der 37 Damen und Herren vor, die das Goldene Ehrenzeicher
ſich errungen haben, dabei beſonders der Tätigkeit des Vorſitzenden
Dr. Bauer gedenkend. Für die Unterhaltung der Gäſte war reichlich
geſorgt durch Vorträge der Hauskapelle — Streich= und Zupfgeigen — ein
Trio und Violinvorträge, ein komiſches Damen=Terzett, Schattenbilder
und Schnitzelbank‟. Den Schluß des Abends bildete die vorzüglich
Aufführung des Odenwald=Luſtſpiels. Das Lieschen” von Hans Otto
Becker, das Dank der ſehr humorvollen, charakteriſtiſchen Darſtellung
aller Mitwirkenden viel Heiterkeit erregte und allen Beteiligten lebhaf.
ten Beifall eintrug. Der folgende Ball hielt die Gäſte noch lange
zuſammen.
* Michelſtadt, 4. Febr. Endlich iſt auch hier die ſeit November
vorigen Jahres über den Kreis Erbach verhängte und von allen
Hunde=
beſitzern als ſehr läſtig empfundene Hundeſperre vollſtändig aufgehoben
worden.
Hirſchhorn, 4. Febr. Waſſerſtand des Neckars am 3.
Fe=
bruar 1,63 Meter, am 4. Februar 1,81 Meter.
Große Fach=Ausſtellung
für bas Hotel= und Gaſtwirte=Gewerbe, und verwandte Berufe
anläßlich der Tagung des Rhein=Main=Gaſtwirte=Verbandes
zu Bingen a. Rh. vom 5. bis 13. Juni 1926.
Die Hotel= und Gaſtwirte=Innung Bingen und Umgebung hat in
dieſem Jahre den Verbandstag des Rhein=Main=Gaſtwirte=Verbandes
übernommen. Mit dieſer Tagung iſt eine große Gewerbeſchau, eine
Fachausſtellung allererſten Ranges verbunden, bei der gleichzeitig eine
Prämiierung, eine Preisverteilung an die beſten ausgeſtellten Objekte
ſtattfinden wird. Man darf ſicher ſein, daß dieſe Ausſtellung aus allen
Teilen des Reiches beſchickt werden wird, iſt doch jetzt ſchon die Zahl der
Anmeldungen ganz bedeutend. Der Ausſtellungsraum befindet ſich in
der Rhein=Nahe=Ecke Bingens, alſo an einer Stelle, die außerordentlich
geeignet iſt und auch den genügenden und ausreichenden Raum bietet,
auf der anderen Seite aber zuſammengefaßt genug iſt, um die bei ſolchen
Ausſtellungen unbedingt nötige Ueberſicht zu erhalten und zu gewähr.
leiſten. Seitens der Binger Innung, wie überhaupt der Bevölkerung
dieſer alten fröhlichen Rhein= und Weinſtadt werden die Vorbereitunger
in der ſorgfältigſten Weiſe getroffen, ſo daß, zumal erfahrungsgemäß
bei ſolchen Veranſtaltungen an dieſer günſtigen Stelle des
Mittelrhein=
gebietes, mit einem ganz gewaltigen Beſuch zu rechnen iſt, die
Aus=
ſteller ſicher auf ihre Koſten kommen und ihre Rechnung finden werden.
Seitens der Ausſtellungsleitung werden Intereſſenten, die ausſtellen
wollen, im Anzeigenteil unſerer Zeitung aufgefordert, ihre Anmeldung
vollziehen bzw. Anfragen an den Innungsvorſitzenden richten zu wollen
Dort können ſie die Bedingungen erfahren, ferner die erforderlicher
Vordrucke erhalten. Im übrigen iſt güünſtig dabei, daß die Gebühren in
drei Raten entrichtet werden könmen, die Zahlungsbedingungen alſo
ſehr vorteilhaft ſind, und Gleisanſchluß bis zu den Ausſtellungshallen
vorhanden iſt. Es wird ſich aber empfehlen, mit der Einholung der
Erkundigungen oder der Anmeldung nicht zu lange zu zögern, da mit
den bereits eingelaufenen und täglich eingehenden Anmeldungen von
Ausſtellern zu rechnen iſt und rechtzeitige Anmeldung die Sicherheit eines
günſtigen Platzes gewährleiſtet.
* Vielbrunn, 5. Febr. Reiche Jagdbeute ohne einen Schuß abgeben
zu müſſen, machte dieſer Tage Förſter Hartmann von hier im Diſtrikt
Felgenwald. Drei etwa ein Jahr alte Wildſauen hatten ſich in den
dort errichteten Saufang verirrt, wo ſie in Transportkaſten eingefangen
in den fürſtlich Löwenſteinſchen Saupark im Speſſart verbracht und dort
ausgeſetzt wurden.
s. Beerfelden, 4. Febr. Der Familienabend des Vereins
für Raſenſport verlief aufs ſchönſte. Vor dicht beſetztem Hauſe
im Grabſchen Saale wickelte ſich flott ein reichhaltiges Programm ab,
zuſammengeſetzt aus Einaktern, Duoſzenen, Couplets, Muſikſtücken uſw.
ie Mitwirkenden hatten ſich mit Verſtändnis in ihre Rollen gefunden
darum herrſchte allſeitiges Lob über das Dargebotene. Dem Programm
folgte ein Tänzchen, das bei froher Geſelligkeit die Anweſenden noch
längere Zeit zuſammenhielt.
i. Beerfelden, 4. Febr. Infolge Ablebens ſeiner Gattin ſiedelte
kürzlich Herr Rektor i. R. Friedrich Opel in einem Alter von 86 Jahren
nach Darmſtadt über. Im Auguſt 1840 geboren, kam Herr O. am 25.
uli 1859 als Lehrer hierher, wurde 1867 befinitiv, ſtand der Schule ſeit
1898 als Oberlehrer vor und konnte im Jahre 1909 ſein 50jähriges
Dienſtjubiläum begehen. Gemeinde, Kirche, Lehrer und Behörde
wett=
eiferten miteinander in Ehrung des Jubilars. Im Jahre 1910 trat er
auf ſeinen Wunſch in den Ruheſtand und erhielt den Titel „Rektor”,
da die zwei damals üblichen Orden ſchon in ſeinem Beſitz waren. Als
der Weltkrieg ausbrach, ſtellte Herr O. ſeine Dienſte zur Verfügung,
doch zwangen ihn Familienverhältniſſe bald, der Schule fern zu bleiben.
Den Organiſtendienſt übte er noch in ſeinem 83. Lebensjahre aus. Von
hier begleitet der Wunſch den Verzogenen, er möge noch eine Reihe
von Jahren im Kreiſe ſeiner Kinder und Enkel verbringen dürfen.
— Aus dem Odenwald, 5. Febr. Die Landtagsabgeordneten Ritzel
und Sturmfels haben ſich für Schaffung beſſerer Verkehrsbedingungen
ſeitens der Eiſenbahn eingeſetzt. Für die vernachläſſigten
Verkehrs=
gebiete bietet ſich neuerdings eine Möglichkeit zur Abhilfe. Im Ulmer
Lokaldienſt ſind verſuchsweiſe neue Dieſeltriebwagen eingeſtellt.
Wenn dieſer Triebwagen ſich gut bewähren wird, iſt zu hoffen, daß der
ſparſame Brennſtoffverbrauch, die einfache Bedienung durch nur einen
Mann und die ſtändige Betriebsbereitſchaft die Reichsbahn veranlaſſen
wird, noch mehr Triebwagen einzurichten und den Fahrplanwünſchen
mehr entgegenzukommen. Dieſe Ausſicht hat Präſident Sigel=Stuttgart
einer Deputation des Verkehrsvereins für das Jagſttal eröffnet. Was
in Stuttgarr erſtrebt wird, möge auch bei Uns beherzigt werden!
* Birkenau, 4. Febr. Steuerbeſprechtag. Das Finanzamt
Fürth wird am Mittwoch, den 10. ds. Mts., auf dem hieſigen Rathaus
einen Steuerbeſprechtag abhalten. Die Intereſſenten haben ſich vorher
bei der Bürgermeiſterei anzumelden.
A. Von der Bergſtraße, 4. Febr. Die Ortsgruppe Heidelberg des
Odenwaldklubs wird nächſten Sonntag auf dem Weißen Stein eine
Ehrentafel ſür die Gefallenen enthüllen. Die Ortsgruppe Mannyeim=
Ludwigshafen hat bekanntlich ſchon vor Jahven eine Gedächtnistafel für
die Gefallenen auf dem Eichelberge errichtet. Nunmehr hat in ihrer
Verſammlung auch die Ortsgruppe Weinheim des Odenwaldblubs
ein=
mütig beſchloſſen, für ihre 18 im Weltkriege gefallenen Mitglieder eine
bronzene Ehrentafel in freier Natur zu errichten. Ein von der
kunſt=
gewerblichen Werkſtätte Karl Hurſt in Bensheim vorgelegter Entwurf
wvurde gutgeheißen.
* Bensheim, 3. Febr. Grönlandvortrag. Geſtern abend
fand hier im Saale des Hotels „Deutſches Haus” ein Vortrag des Herrn
Krüger ſtatt, der bekanntlich die kürzlich zurückgekehrte Heſſiſche
Grön=
landexpedition leitete. Das intereſſante Thema und die Perfönlichkeit
des Herrn Krüger, der ein geborener Bensheimer iſt, hatten bewirkt, daß
der ziemlich große Saal faſt vollſtändig gefüllt war. Nach einleitenden
Begrüßungsworten des Herrn Schulrat a. D. Bauder begann der Redner
ſeinen Vortrag, der durch eine ſehr große Anzahl von Lichtbildern unter
ſtützt wurde. Es war zu bedauern, daß die zum Teil ſehr intereſſanten
Bilder durch Mängel des Vorführungsapparates nicht genügend zur Gel
tung kamen. Der Vortrag, der gut eineinhalb Stunden dauerte, und der
über alles Wiſſenswerte Grönlands unterrichtete, wurde vom Publikum
mit Intereſſe aufgenommen, das ſich am Schluſſe durch lebhaften Beifall
für den Vortragenden äußerte. Nach einigen Schlußworten des Herrn
Schulrat Bauder, der Herrn Krüger den Dank der Bensheimer Bevölke
rung ausſprach, fand der anregende Abend ſein Ende. Die
Geſamtein=
nahme des Abends hatte Herr Krüger der Bensheimer Kinderhilfe zur
Verfügung geſtellt.
* Bonsweiher, 5. Febr. Am vergangenen Sonntag, den 31. Januar
hielt, der Gefangverein Sängerbund auf der Inhöhe im Saale ſeines
Mitgliedes Adam Höfle wieder einen Theaterabend ab. Auf vielſeitigen
Wunſch wurde das am 24. Januar aufgeführte Odenwälder
Volksſchau=
ſpiel „Bauer und Bellmann”, welches in Heppenheim unter Leitung des
Verfaſſers Holzhauer, Heppenheim, ſeine Erſtaufführung mit großem
Erfolg erlebte, wiederholt. Einen noch nie dageweſenen Erfolg hatte auch
der Verein durch die Aufführung dieſes Schauſpiels zu verzeichnen, das
man mit Recht die Perle des Volkstheaterſchatzes nennen darf. „Auch
einige Chöre kamen unter der muſikaliſchen Leitung des Dirigenten,
Herrn Lehrer Geiß, muſtergültig zum Vortrag.
Aus dem Ried 5. Febr. Der Hauſierhandel nimmt eben in unſerer
Gegend — und wahrſcheinlich auch anderwärts — infolge der großen
Ar=
beitsloſigkeit immer mehr überhand, und ein Hauſierer gibt ſozuſagen
dem anderen die Türklinke in die Hand, was mitunter recht läſtig wird.
Aber trotzdem ſollte man dabei den Mut nicht verlieren oder die Leute
gar mit harten Worten abweiſen. Das wäre hartherzig und durchaus
nicht zu billigen. Im Gegenteil, wer Bedarf hat und über die nötigen
Mittel verfügt, möge doch Nächſtenliebe zeigen und dieſe Leute, denen
meiſtens eine körperliche aber dauernden Verdienſt einbringende Arbeit
lieber wäre als dieſes viele Hin= und Herlaufen wegen des bischen
Ver=
dienſtes, bereitwilligſt zu unterſtützen. Auch wenn er das Angebotene im
Augenblick nicht nötig hat.
* Biblis, 5. Febr. Eiſenbahnunglück. Auf der Strecke
Bib=
lis-Bobſtadt entgleiſten geſtern zwei Güterwagen eines fahrenden
Güterzuges. Die Wagen waren heißgelaufen, wodurch die Lager völlig
geſchmolzen waren. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen.
Segen stiftet
die Frau durch Kaiser’s
Brust-Garamellen mit der
3 Tannen. Sie vertreibt dami
sicher Husten, Heiserkeit,
Verschleimung, Keuchhusten
Brust- und Rachenkatarrh und
beugt Erkältungen vor.
Be-
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Nur in Paketen zu 40 Pfg., Dasen 90 Pfg., aber nie offen. Lassen Sie
sich nichts anderes aufreden.
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Vertretun und Lager: Heinrich Hochstätter, Riedeselstr. 17, Tel. 3297
Parlamentariſches.
Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags begann geſtern ſeine
Beratungen bei Kapitel 75 (Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft). Ein
Antrag Dr. Leuchtgens 10 Beamte der Gehaltsgruppen X und höber
ſo=
wie 20 mittlere und Unterbeamte auf den Inhaber zu bewilligen oder zun
ſtreichen, wurde mit 11 gegen drei Stimmen abgelehnt. Ebenſo wurde
ein Antrag Angermeier, mehrere Stellen zu ſtreichen, abgelehnt un
dann das Kapitel angenommen. Ferner wurden genehmigt, Kapitel gs
(Stellvertretungen und Aushilfskoſten), Kapitel 77 (Poſtgebühren),
Kodi=
tel 78 (Hochbauweſen), Kapitel 79 (Geologiſche Landesanſtalt), Kapitelso
(Koſten der Pachteinigungsämter). Zu Kapitel 82 (Landwirtſchaftliches
Verſuchsweſen und Landwirtſchaftspflege) lag ein Antrag Dr. Büchner=
Reiber vor, die Zahl der Landwirtſchaftsämter auf 10 herabzuſetzen und
die Zahl der Beamten auf die Hälfte. Der Antrag wurde mit 10 gegen
3 Stimmen abgelehnt. Angenommen wurde dagegen ein Antrag Dr
Büichner=Reiber, in dem die Regierung um Vorlage eines Geſetzes
er=
ſucht wird, das die Koſten der Gemeinden der Kreiſe und der
Landwirt=
ſchaftskammer zu den landwirtſchaftlichen Schulen regelt. Ein weiterer
Antrag Dr. Büchner=Reiber, die Tagegelder auf 4000 Mark feſtzuſetzen
wurde mit 11 gegen 2 Stimmen abgelehnt. Dagegen nahm der Aus
ſchuß einen Antrag, die Zuſchüſſe für die landwirtſchaftliche
Verſuchs=
ſtation in Darmſtadt zu ſtreichen, da die Landwirtſchaftskammer eine
ähn=
liche Anſtalt unterhalte, mit 7 gegen 5 Stimmen an. In einem weiteren
Antrag, der mit 7 gegen 6 Stimmen angenommen wurde, wird die
Re=
gierung erſucht, zu prüfen, ob nicht die Landwirtſchaftsämter und
land=
wirtſchaftlichen Schulen, ohne Koſtenerſatz an die Landwirtſchaftskamme
übertragen werden können. Ein Antrag Dr. Werner, die Frage zu
prüfen, ob und inwieweit die Aufgaben der Landwirtſchaftlichen
Ver=
ſuchsſtation anderenorts oder anderweitig geleiſtet werden können, wurde
gegen 4 Stimmen angenommen. Ferner ſtimmte der Ausſchuß einem
Antrag Widmann=Stork zu, von den Vergütungen für 15 Aſſeſſoren, die
für 8 zu ſtreichen. Der Beſchluß fand mit 7 gegen 5 Stimmen Annahr
Ebenſo wurde ein Antrag Lux, den Beitrag für die landwirtſchaftlicher
Haushaltungsſchulen, in Höhe von 3000 Mark zu ſtreichen, mit 7 gegen
6 Stimmen angenommen. Ein Antrag, die Landwirtſchaftsſchule in
Als=
feld zu einer kleinbäuerlichen Muſterwirtſchaft auszubauen, wurde der
Regierung zur Berückſichtigung überwieſen, ſobald die finanziellen
Ver=
hältniſſe den Ausbau erlauben. Das Kapitel ſelbſt wurde dann
ange=
nommen, ebenſo Kapitel 86 (Reichsverſicherung); ein Antrag Angermeie
hierzu zwei Regierungsräte zu ſtreichen, wurde abgelehnt. Auch Kapitel
87 (Schlichtungsweſen) wurde genehmigt. Zu Kapitel 88 (
Erwerbsloſen=
fürſorge) lag ein Antrag Roth vor, ſtatt 500 000 Mark 3 Millionen
(für Notſtandsarbeiten) einzuſetzen. Der Antrag wurde der Regierun
als Material überwieſen. Ein Antrag, den Aufwand von 3 439000 Mk.
in dieſem Kapitel ſpezialiſiert aufzuführen, wurde abgelehnt; ebenſo
Antrag Kiel, einen Zuſchuß zu der Sonderunterſtützung der
Tabal=
arbeiter zu leiſten, weil dies gegen reichsgeſetzliche Beſtimmungen
ver=
ſtößt. Das Kapitel 88 wurde dann angenommen, in gleicher Weiſe das
Kapitel 89 (Landeskredit). Zu Kapitel 83 (Bodenverbeſſerung und
Waſſerverſorgung), das dann beraten wurde, lag ein Antrag Dr.
Büch=
ner=Reiber vor, die Tagegelder des Vermeſſungsperſonals zu ſtreichen
Es ſollen alſo, wie bei den Forſtbeamten, nur die Reiſekoſten vergt
werden. Der Antrag wurde gegen 3 Stimmen bei 2
Stimmenthaltun=
gen abgelehnt. Ein Antrag, die Tagegelder und Reiſekoſten der Kültur
beamten auf 45 000 Mark herabzuſetzen, wurde mit 5 gegen 4 Stimmen
bei drei Stimmenthaltungen angenommen. Ein Antrag Dehlinger, der
ſich auf unentgeltliche Mitwirkung der Behörden bei Feldbereinigungen
uſw. bezieht, wurde der Regierung als Material überwieſen. Ebenfalls
wurde ein Antrag Birnbaum=Haury, daß die Vermeſſungspraktikanten,
die ſchon vor dem Kriege in der Gehaltsgruppe III waren, in dieſe
Gruppe wieder eingeſtellt werden, oder in ſie aufrücken, der Regierung
als Material überwieſen. Das Kapitel ſelbſt wurde genehmigt.
* Lampertheim, 5. Febr. Anläßlich der Einweihung ſeines Schieß
ſtandes ſtiftete der hieſige Schützenverein vergangenes Jahr einen Wan
derpreis, beſtehend aus einem Tiſchſchild mit Siegerplakette, für den Be
zirk 1 des Badiſchen Sportverbandes für Kleinkaliberſchießen, dem a
Vereine dieſes Verbandes im Gebiete zwiſchen Main und Neckar a
hören. Als Tag des Ausſchießens hat der Verein für dieſes Jahr de
6. Juni in ſeiner Generalverſammlung beſtimmt. Beim erſtmalige
Wettſtreit fiel der Preis bei ſtarker Beteiligung von Brudervereinen
wieder an den Stifter. Für dieſes Jahr darf mit einer noch größeren
Konfurxenz gerechnet werden.
Gernsheim, 5. Febr. Waſſerſtand des Rheins. Am 5
Februgx: 71 Zentimeter.
* Groß=Gerau, 3. Febr. Kreisſchulamt. Als unſtändige
Mit=
glieder des Kreisſchulamtes Groß=Gerau gelten für die Jahre 1926—
Bürgermeiſter Fiſcher in Biſchofsheim, Bürgermeiſter Klink in
Wor=
felden. Landwirt Lämmermann 2. in Groß=Gerau, Frau Heinrich Göbel
und Rektor Helfenſtein in Rüſſelsheim, Lehrer Hefermehl in Biebesheim
und Lehrer Schwarz in Egelsbach.
Groß=Gerau, 4. Febr. Kirchenjubiläum. Die hieſige
katholiſche Kirchengemeinde plant, die 25jährige Wiederkehr des Tage
der Einweihung der hieſigen katholiſchen Kirche durch eine beſondere
Feier zu begehen.
WSN. Alzey, 4. Febr. Altertumsfunde in Alzey. Bei
Bauarbeiten wurden hier in der Nibelungenſtraße zahlreiche mit
Knochen=
reſten gefüllte Urnen aufgefunden, die aus dem 1. bis 3. Jahrhund
v. Chr, ſtammen und von Brandgräbern herrühren.
M. Bingen, 4. Febr. Selbſtmord durch Ertränken im Rhein hat der
70jährige Schreinermeiſter Otto Fleig, zuletzt wohnhaft in Guſtavzburg,
wo er ſich am 2. Februar entfernt hatte, begangen. Kleidungsſtücke des
Selbſtmordkandidaten wurden geſtern morgen am hieſigen Rheinufer
gefunden, die Leiche wurde noch nicht geländet. F. iſt etwa 1,60 Meter
groß und unterſetzt, hat graues Haar und grauen Schnurrbart, die
oberen Schneidezähne fehlen, der rechte Daumen iſt verkrüppelt, an
der linken Hand trug er einen breiten, flachen Ehering. Die Urſache des
Selbſtmordes dürfte in einem Leiden zu ſuchen ſein. Es wird gebeten
bei Ländung der Leiche der Polizeiverwaltung Bingen oder Guſtal
voch
burg Nachricht zu geben. — Ein Autounfall ereignete ſich am Mittn
nachmittag in der ſehr ſteilen Grabenſtraße. An einem Laſtauto, das die
Straße hinauffuhr, ſprang etwa in der Hälfte dieſer plötzlich die Be
reifung eines Vorderrades ab. Der Führer verlor die Gewalt über del
Wagen und zu allem Unglück verſagte auch noch die Fußbremſe, ſo dar
der Wagen rückwärts rollte und die Schaufenſterſcheibe eines
Inſtalla=
teurgeſchäftes zertrümmerte
* Büdingen, 5. Febr. Ein Arbeitsloſer drang in das Amtszimmer
des Bürgermeiſters und begann mit einem ſchweren Stock auf ihn
ein=
zuſchlagen. Auch hinzueilende Beamte wurden tätlich angegriffen.
Friebberg, 5. Febr. An den Folgen einer Kriegsverletzung ſtarb
der ehemalige Offizier Gewerbelehrer Wolkoborski im beſten
Mannes=
alter. Er war an den gewerblichen Fortbildungsſchulen Butzbach, Bao=
Nauheim und Friedberg tätig. Zugleich war er Führer der Techniſchen
Nothilfe im Kreiſe Friedberg und ein führendes Mitglied der Deutſchen
Volkspartei.
Gießen, 4. Febr. Der Direktor an der Veterinäranſtalt, Geheimer
Medizinalrat Prof. Dr. Olt, begeht heute ſeinen 60. Geburtstag; e
wirkt nahezu 25 Jahre an dieſer Anſtalt. Er iſt in wiſſenſchaftlichel
Kreiſen eine rühmlichſt bekannte Perſönlichkeit und hat eine Anzall
wiſſenſchaftliche Arbeiten herausgegeben. Das Studentenhaus der „Fralle
konia” hat er mit ſelbſtgemalten Gemälden ausgeſtattet. Er iſt geborel
im Odenwald zu Breitenbrunn und ſtudierte in Gießen Tierhei”
kunde. Danach war er Tierarzt in Ober=Ramſtadt, Groß=Bieberau une
ſpäter Kreisveterinärarzt in Erbach. Seine weitere Wirkungszeit pielt
ſich in bedeutenden Stellen und Aemtern zu Berlin, Hamburg und Hau”
nover ab.
* Butzbach, 4. Febr. Eine furchtbare Bluttat hat ſich in dem
nahen Pohl=Göns zugetragen. Ein als brav und fleißig geltender
Al=
beiter hatte ſehr mißliche häusliche Verhältniſſe und eheliche
Zerwunſ=
niſſe. Am Mittwoch abend geriet der ſonſt ruhige Mann in ſolche
Li=
regung, daß er mit einem Prügel ſo lange auf ſeine Frau ſchlug, de
ſie blutüberſtrömt zuſammenbrach. Nachbarn verbrachten ſie ſchwer be‟”
letzt ins Krankenhaus. Heute früh fand man die zerſtückelte Leiche Ve=
Arbeiters auf der Bahnſtrecke Gießen-Butzbach; er hatte ſich von eine!
Zuge überfahren laſſen.
* Aus dem Vogelsberg, 4. Febr. Eine Silberfuchsfarm ha
der Jagdpächter Kübel zu Herbſtein eingerichtet. Die acht Tiere wurge‟
im November aus Nordkanada bezogen und in eingefriedigtem Reyle
an der Heckenmühle ausgeſetzt. Sie befinden ſich bis jetzt wohl.
* Grünberg (Heſſen), 5. Febr. Zu der Jagdverpachtung im nche
Reinhardshain hatten ſich nur wenige Jagdliebhaber eingefunden. Se
alten Jagdpächter, Herr Allmendinger=Grünberg und Herr Jureig
Frankfurt, erhielten für 400 Mark den Zuſchlag. — Der hieſige Männe‟
geſangverein, der älteſte Verein unſerer Stadt, gegründet 1834, het
wie alljährlich, ſeinen Konzerttag ab. Die Leiſtungen am Nachmitlan
ſowie am Abend waren hervorragend. Das abwechſlungsvolle und Fei
haltige Progxamm fand bei allen Zuhörern reichen Beifall.
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Rheint. M
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Wer
Nummer 37
Samstag, den 6. Februar 1926
Büglerin, auch für
Stärkwäſche, 2 mal
monatlich geſ. (*3463
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Geſunder Schlaf
in für Dich wichtiger als Du denkſt. Während des Schlafes
ſindet die Entgiftung des Körpers durch Ausſcheidung der
ge=
fährlichen Säuren ſtatk. Dieſe werden durch die alkaliſchen
Auf=
bauſalze gebunden. Anruhiger Schlaf iſt ein Zeichen von
Sifu=
renüberſchuß. — Sorge für guten Schlaf, er iſt die Vorbedingung
für einen lebendigen Tag.
Die Uglichen Heinen Priſen Dr. Schröders Aufbaufaß machen e4
Oir fehlt daher nur:
ganzet
SHalg ATAN
Aufbau=
Leben
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Zugend!
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Es behebt. Müdigkeit, Abſpannung, Anluſt, Depreſſion.
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Es erneuert die Zellen und Gewebe.
Es fördert die Verbauung, den Blutumkauf, Stoſſwechfel.
Es reinigt . Nieren, Lebes, Darit und Blaſe.
Es bindet, , die überſchüſſigen Säuren im Blut u. in den Organen
Es gibt . . . . Kräftegefühl, Frohſinn, Woßlbehagen.
Es iſt, „777 geſchmacklos, geruchfrei, angenehm zu nehmen
Br. Schröders
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[ ← ][ ][ → ]Geite 8
Samstag, den 6. Februar 1626
Nummer 37
*
Der „Junker
11
Von
Generalſekretär Wittig=Berlin (früher Darmſtadt).
In Nr. 341 des „Darmſtädter Tagblattes” findet ſich eine
Studie über den oſtelbiſchen „Junker”. In vielen Dingen ſtimme
ich mit dem Verfaſſer überein, einiges aber reizt mich doch zur
Erwiderung. Ich glaube, durch genaue Kenntnis ſowohl
oſt=
deutſcher wie auch weſtdeutſcher Verhältniſſe dazu berechtigt zu
ſein.
Der oſtdeutſche Junker iſt ganz gewiß nicht das
Schreck=
geſpenſt, zu dem ihn eine gewiſſe Agitation machen möchte
er iſt aber auch nicht die Idealfigur, die aus dem Artikel des
Herrn „E1” im „Darmſtädter Tagblatt” herausſchaut. Der
Aus=
druck „Junker” wird übrigens übungsgemäß nicht auf den
gan=
zen Adel angewandt, ſondern lediglich auf den grundbeſitzenden
Kleinadel des Oſtens. Niemandem im Oſten würde es einfallen,
die großen Geſchlechter der Grafen und Fürſten unter die
Junker” zu rechnen. Dieſer kleine Adel wohnt auf ſeiner
„Klitſche”, ſeine Söhne haben als Offiziere oder
Verwaltungs=
beamte dem Staate bedeutende Dienſte geleiſtet. Die einzelnen
Repräſentanten dieſer Schicht ſind oft prachtvolle Geſtalten
ob ſie aber als politiſcher Faktor gerade zu allen Zeiten
ſegens=
reich gewirkt haben, kann indeſſen bezweifelt werden. Dieſer
„Junker” (um bei dem Schlagwort zu bleiben) war und iſt im
Parteiſinne und als Ausdruck ſeiner Klaſſenintereſſen
konſer=
vativ, während der Hochadel vielfach den gemäßigten Parteien
angehörte (vergleiche die Freikonſervativen).
Jedenfalls hat der Junker ſeit Jahrhunderten Gelegenheit
gehabt, zu regieren und zu kommandieren, es hat ſich in ſeinen
Reihen dadurch eine politiſche Tradition herausgebildet, wie ſie
ſonſt nur der engliſchen Gentry zu eigen iſt. Das alte preußiſche
Dreiklaſſenwahlrecht war ihm auf den Leib zugeſchnitten. Er war
politiſch unduldſam bis zum Letzten, unterſchied eigentlich nur
Konſervative und Sozialdemokraten. Daß ſeine Vorherrſchaft
auch bis in die letzte Zeit hineinragte, als Deutſchland aufgehört
hatte, ein Agrarland zu ſein, iſt eines unſerer Verhängniſſe
ge=
worden. Das emporgeſtiegene Bürgertum hat (aus Gründen,
die hier nicht zu unterſuchen ſind) dieſen Zuſtand geduldet. Die
Folge war, daß nach dem Zuſammenbruch gerade im Oſten die
Extreme von rechts und links hart aufeinander platzten.
Eine vornehme ſoziale Geſinnung iſt auf dem Lande auch
immer nur von wenigen grundbeſitzenden Failien gepflegt
wor=
den, alter patriarchaliſcher Gewohnheit getreu. Hinter das
ge=
rühmte Zuſammenleben mit der anſäſſigen Arbeiterſchaft der
großen Güter muß leider ein Fragezeichen geſtellt werden.
Un=
beſtreitbar iſt doch die Tatſache, daß jährlich etwa 200 000
pol=
niſche Wanderarbeiter vom oſtdeutſchen Großgrundbeſitz nach
Deutſchland geholt werden. Ein Teil dieſer Polen wird auch
über den Winter behalten und nach und nach anſäſſig. Bald
werden in bisher rein deutſchen Bezirken polniſche Minderheiten
auftreten, zur gleichen Zeit, in der die Polenkolonien des
Ruhr=
gebietes im rapiden Rückgang begriffen ſind.
Es iſt deshalb falſch, wenn der Artikelſchreiber ſagt: „Der
Junker war und iſt der deutſche Pionier im Oſten.” Nur Teile
des Oſtens ſind durch den Adel germaniſiert worden, größere
Teile wurden durch das Kreuz des Chriſtentums und durch den
Pflug des Bauern für das Deutſchtum gewonnen. Das war
ein=
mal. Heute iſt der Großgrundbeſitz durch ſeine überwiegende
Form geradezu eine Gefahr für den Oſten. In Mecklenburg
ge=
hören 60 v. H. der landwirtſchaftlichen Fläche zu Gütern über
100 Hektar, in Pommern 55 v, H., in Oſtpreußen 39, in
Branden=
burg 35, in Schleſien 34 v. H. Seit einem Jahrhundert ſind große
Flächen ehemaligen Bauernlandes (durch das „Bauernlegen”) in
die Hände des Großbeſitzes übergegangen. Durch Abwanderung
ſind weite Landesteile menſchenleer geworden. Das muß wieder
anders werden, wenn wir der ſlawiſchen Welle einen Damm
ent=
gegenſtellen wollen. Siedlungspolitik aber kann — darüber aber
nruß man ſich klar ſein — nur gegen den „Junker” getrieben
werden. Niemand redet der Vernichtung des Großbeſitzes das
Wort, der ſicher auch ſeine volkswirtſchaftliche Bedeutung hat.
Wir müſſen aber ſiedeln, nicht in Heſſen, ſondern in Oſtpreußen,
Pommern, in der Grenzmark uſw. „Wir ſiedeln oder wir ſinken.”
Ich will mich auf dieſe kurzen Ausführungen beſchränken.
Unendlich viel ließe ſich noch ſagen. Zuſtimmen wird man dem
Herrn Verfaſſer, daß das „Trennende” zurückgeſtellt werden muß.
Nach meiner Kenntnis der Dinge erübrigt ſich dieſe Mahnung faſt
ganz gegenüber der ſprichwörtlichen Toleranz des weſtdeutſchen
Volksſchlages, gegenüber dem ſelbſtherrlichen „Junker” im Oſten
iſt ſie oftmals um ſo beſſer angebracht.
*
Auf die Zuſchrift des Herrn Generalſekretärs Wittig erlaube
ich mir Folgendes zu erwidern:
Mein Artikel „Der oſtelbiſche Junker” ſollte verſöhnend
wir=
ken; ich bedauere, daß er auf den Herrn Einſender eine ihn
rei=
zende Wirkung gehabt hat. Ich bemerke, daß mir andererſeits
auch Zuſtimmungen zugegangen ſind. Meine Ausführungen bitte
ich in verſöhnlichem Sinne aufzufaſſen.
Da ich beerits über drei Jahrzehnte als Oſtdeutſcher in
Süd=
deutſchland lebe und mich hier ſehr wohl fühle und viele Freunde
habe, ſo muß ich doch ſagen, daß ich während dieſer ganzen Zeit
darunter gelitten habe, daß in Süddeutſchland — mit wenigen
Ausnahmen — eine große Unkenntnis und Ueberhebung über
Nord= und beſonders über Oſtdeutſchland herrſcht, woraus ſich
ein vollſtändig ſchiefes, um nicht zu ſagen falſches, Urteil über
Oſtdeutſchland gebildet hat. Eine gewiſſe Verhetzung hat noch
dazu beigetragen, im Süddeutſchen die Abneigung gegen den
Oſt=
deutſchen zu verſtärken. Nach meinen jahrzehntelangen
Erfah=
rungen iſt auch das Intereſſe, das der Süddeutſche dem
Oſtdeut=
ſchen entgegenbringt, äußerſt gering, jedenfalls viel geringer als
umgekehrt. Ich möche ein kleines Beiſpiel dafür anführen, wie
groß die Unkenntnis in Süddeutſchland über Oſtdeutſchland iſt:
Als im Kriege davon die Rede war, daß im Falle einer deutſchen
Niederlage die Polen ſehr große Länderſtrecken der preußiſchen
Oſtprovinzen ihrem neuen Polenreich einverleiben wollten,
äußerte in Süddeutſchland eine den gebildeten Kreiſen
ange=
hörende Perſönlichkeit, daß dies doch eigentlich nur natürlich
wäre, denn das in Frage kommende oſtdeutſche Land wäre doch
eigentlich von Polen bewohnt, in Breslau käme man doch wohl
mit der deutſchen Sprache allein nicht durch!
In der heutigen Zeit ſollte aber Einigkeit mehr als je
Leit=
ſtern des ganzen deutſchen Volkes ſein, und hierzu gehört gegen=
ſeitiges Verſtehen; der Süddeutſche kann aber den Oſtdeutſchen
nicht verſtehen, wenn er von ihm eine falſche Vorſtellung hat.
Intereſſe für Oſtdeutſchland zu wecken, und keine zu ſchroffe,
ſon=
dern eine richtige Beurteilung ſeiner Bewohner zu erzielen, war
der Zweck meines Artikels.
Mein ganzer Artikel ſollte überhaupt kein ſogenannter
poli=
tiſcher Artikel ſein; ich bedauere daher, daß der Herr Einſender
ihn in ſeiner Gegenſchrift zu einem politſchen ſtempelt. Aber in
allerhöchſtem Maße bedauere ich, daß der Herr Einſender, obgleich
er mir zwar darin zuſtimmt, daß das „Trennende” zurückgeſtellt
werden muß, ſich zu einer Kampfanſage gegen den „Junker”
ver=
ſteigt, indem er ausdrücklich ſagt, daß die Siedelungspolitik
gegen den „Junker” getrieben werden muß!
Auf die verſchiedenen, von dem Herrn Einſender angeführten
Punkte, erlaube ich mir Folgendes zu erwidern:
1. Es lag mir fern, den „oſtelbiſchen Junker” als eine
Ideal=
figur zu ſchildern; ich erwähnte ſchon, daß ſein Bild in
Süd=
deutſchland durch Unkenntnis und Verhetzung ein ganz falſches
iſt. In meinem Artikel iſt ausdrücklich kein Unterſchied zwiſchen
dem grundbeſitzenden Kleinadel und den großen Geſchlechtern der
Fürſten und Grafen gemacht. Dieſe Scheidung iſt überhaupt
ſchwer zu treffen, zumal eine große Anzahl von Fürſten und
Gra=
fen, oft vor garnicht langer Zeit, aus dem Kleinadel
hervorgegan=
gen, ihnen die Titel „Fürſt” oder „Graf” verliehen worden ſind.
Auch der Kleinadel hat zum großen Teil nicht nur eine „Klitſche‟,
ſondern ein ſehr anſtändiges Gut. Nur ein Beiſpiel; Fürſt
Bis=
marck war ein Herr v. Bismarck und als ſolcher Beſitzer des
Gutes Kniephof (keine Klitſche). Es ſcheint dem Herrn
Einſen=
der ganz entgangen zu ſein, daß ich in meinem Artikel
ausdrück=
lich geſagt habe, daß man unter „Junker” in der Jetztzeit nicht
nur die Midglieder des Adels verſteht, ſondern, daß der Begriff
des Junkers ein viel weiterer iſt; ich muß dabei bleiben, daß
meine Anſicht zutrifft.
2. Die Anſicht des Herrn Einſenders, daß der „oſtelbiſche
Junker” ſeit Jahrhunderten Gelegenheit gehabt hat, zu regieren,
kann nicht unwiderſprochen bleiben. Es genügt wohl, daß ich
darauf aufmerkſam mache, daß ſeit dem Einzug der Hohenzollern
in die Mark Brandenburg im Jahre 1415 ein Kampf der
Hohen=
zollerndynaſtie gegen den Adel eingeſetzt hat, der ſich von Anfang
an zu Ungunſten des Adels auswirkte und in welchem der
ge=
ſamte oſtdeutſche Adel immer mehr unterlag, bis er ſchließlich
un=
ter Friedrich Wilhelm I. zu einem vollſtändig willenloſen
Werk=
zeug dieſes ſtrengen, aber gerechten Königs wurde und es von da
ab geblieben iſt. Der Adel Englands hat unvergleichlich mehr
ſeine Macht gegenüber dem König und dem Parlament zu
wah=
ren gewußt: gegen das Haus der Lords konnte im freien
Eng=
land nicht regiert werden, und erſt kurz vor dem Weltkrieg hat
dieſes Haus der Lords ſich zur Schmälerung ſeiner Rechte und
ſeiner Macht bequemen müſſen.
3. Da der Herr Einſender aber zwiſchen den großen
Ge=
ſchlechtern der Fürſten und Grafen und dem kleinen
grundbe=
ſitzenden Adel unterſcheidet, und dieſen Unterſchied in politiſcher
Hinſicht zu Gunſten der Erſteren ſtempelt, ſo möchte ich doch nicht
unerwähnt laſſen, daß dieſe Erſteren mehr den großen
Latifun=
dienbeſitz darſtellen, die Letzteren den Beſitz einzelner Güter: Die
Latifundienbeſitzer laſſen in der Regel ihren ausgedehnten Beſitz
durch Pächter oder Güterdirektoren, welche beide vollſtändig
ſelb=
ſtändig ſind, bewirtſchaften, während die Beſitzer der einzelnen
Güter dieſe in der Regel ſelbſt bewirtſchaften; ſie kennen jeden
Acker, jedes Vieh genau, ſie verkehren perſönlich mit ihren
Arbeitern und kümmern ſich um ihre Familien; Millionen
Bei=
ſpiele könnten hier angeführt werden. Daß es — zumal in der
heutigen Zeit — zu gelegentlichen Uneinigkeiten zwiſchen
Arbeit=
gebern und Arbeitnehmern kommt, beſonders, da Letztere von
gewiſſer Seite ſyſtematiſch aufgehetzt werden, iſt nur zu natürlich.
Da die Latifundienbeſitzer, ſowie der ſüddeutſche Adel, der, durch
die Verhältniſſe bedingt, meiſtenteils ſeinen Beſitz auch verpachtet,
mit den landwirtſchaftlichen Arbeitern wicht in direkte Berührung
kommen, ſo iſt es klar, daß ſie feindlichen, hetzeriſchen Angriffen
bei weitem nicht ſo ausgeſetzt ſind, als die ſelbſtwirtſchaftenden
öſtlichen Gutsbeſitzer.
4. Dem Herrn Einſender wird wohl nicht unbekannt ſein, daß
in Oſtelbien der Adel durch ſeinen Patriotismus in Tauſenden
von Fällen ſeine Güter verloren hat. Ich erinnere nur daran,
daß in Oſtpreußen das Heer Napoleons I. von vielen Gütern
ſämtliche Pferde und ſämtliches Vieh fortnahm, und daß dieſe
verarmten adeligen Gutsbeſitzer trotzdem noch reichliche Gelder
für die Aufſtellung eines neuen preußiſchen Heeres zeichneten.
Und als ſie in den folgenden Jahren und Jahrzehnten die immer
höher anwachſenden Schuldenzinſen für ihre Geldzeichnungen
nicht mehr bezahlen konnten, wurden ihre Güter ſubhaſtiert. So
ließ der liberale oſtpreußiſche Oberpräſident v. Schön an einem
einzigen Dage zirka 100 Rittergüter ſubhgſtieren, und dieſes
wiederholte ſich vielmals. Für lächerlich geringe Kaufſummen
wurden dieſe Güter erſtanden; die neuen Beſitzer waren meiſt
Pfarrer und Inſpektoren, ſogar einfache Hufſchmiede.
5. Die neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts mit dem
Capriviſchen Handelsvertrag, welche nebenbei vor Augen führten,
daß nicht die Junker regierten, bewirkten einen abermaligen,
be=
ſonders großen Beſitzwechſel der oſtelbiſchen Güter. Die jüngeren
Söhne reicher Kaufmanns= und Induſtriefamilien erwarben
Güter in Oſtelbien. Von Hauſe aus gewohnt, mit hohen
Zinſen=
erträgen zu rechnen, wollten ſie dieſe nun auch aus ihren
erwor=
benen Gütern herauswirtſchafen; ſie wollten Muſterwirtſchaften
ſich einrichten, hatten das Kapital, um viel in das Gut „
hinein=
zuſtecken”, mußten aber ſchließlich doch einſehen, daß das Geld ſich
in der Landwirtſchaft geringer verzinſt. Sie verlangten aber auch
ungeheuer viel von ihren landwirtſchaftlichen Arbeitern und
machten ſich hierdurch unbeliebt. Obgleich ihr Verhältnis zu
den Gutsarbeitern ein ganz anderes war als bei den „Junkern”.
ſo ſchadeten ſie doch im Allgemeinen der Beurteilung der
oſtelbi=
ſchen Gutsbeſitzer, und hiermit den „Junkern”.
6. Die Behauptung des Herrn Einſenders, daß jährlich etwa
200 000 polniſche Wanderarbeiter von dem oſtdeutſchen
Groß=
grundbeſitz nach Deutſchland geholt werden, und hiervon ein Teil
über den Winter behalten wird, klingt offenbar wie ein Vorwurf.
Da möchte ich mir doch erlauben, der Sache auf den Grund zu
gehen. Seit 1870/71 nahm in Weſtdeutſchland die Induſtrie
einen ungeheuren Aufſchwung! Dieſe Induſtrie und das
An=
wochſen der großen Städte brauchten Arbeiter. Seit Beginn der
achtziger Jahre überſchwemmten Agenten der Induſtrie und der
großen Städte förmlich das platte Land Oſtdeutſchlands! Zuerſt
wurden die Arbeiter vom Lande nach Berlin gelockt. Der größere
Barlohn lockte, aber die Wohnung „6 Treppen und einen Auf=
ſchwung” im Häuſermeer Berlins war doch ſtets eine
Entäuſch=
ung. Einige Wenige kamen reumütig in ärmlichſtem
Zuſtand=
in ihre öſtliche Heimat zurück, vielen fehlte hierzu für ihre
zahlreiche Familie das Reiſegeld, andere waren indolent und
ließen ſich weiter nach Weſten ins Induſtrie=Revier verſchieben
noch andere fanden Gefallen an dem Getriebe der Großſtadt
Immer wieder kamen die Agenten: Die Induſtrie brauchte
immer mehr Arbeiter, die Verſprechungen wurden immer
locken=
der geſtaltet. Das flache Land wurde immer mehr entvölkert, der
landwirtſchaftliche Arbeitermangel immer größer. Da in der
Landwirtſchaft noch viel weniger als in der Induſtrie ohne
menſchliche Arbeitskräfte gewirtſchaftet werden kann, ſo mußte
Erſatz für die abgewanderten Landarbeiter geſchaffen werden:
er wurde in den Wanderarbeitern öſtlich der ruſſiſch=polniſchen
Grenze gefunden.
7. Schuld daran, daß ruſſiſch=polniſche, aber nebenbei geſagt
auch viele Arbeiter aus den Deutſchenkolonien in Rußland, alſo
Deutſche, zur landwirtſchaftlichen Arbeit vom oſtdeutſchen
Groß=
grundbeſitz herangezogen werden, iſt logiſcherweiſe die Induſtrie,
nicht der oſtdeutſche Großgrundbeſitz. Die deutſche Induſtrie
zieht aber außerdem noch ſelbſt ſehr, ſehr viele Polen direkt zu
ſich als polniſche Induſtriearbeiter.
8. Wenn der Herr Eiſender ferner ſagt, daß der Adel nur
Teile des Oſtens germaniſiert habe, daß vielmehr auch das Kreuz
des Chriſtentums und der Pflug des Bauern hierbei eine große
Rolle geſpielt haben, ſo iſt dem doch entgegen zu halten, daß der
Adel doch die Führung hatte, deren ſich auch die Kirche durch die
Ritterorden bediente.
9. Das „Bauernlegen” war auch keine Marotte des
Groß=
beſitzes, ſondern es reſultiert daher, daß früher — bis vor 100
Jahren ca. — die einzelnen Bauern und Käthner ſowohl ihr
eigenes Land bewirtſchafteten als auch zur Arbeit beim
Guts=
beſitzer rechtlich verpflichtet waren. Beſonders in naſſen Jahren,
wenn es viel regnete, nutzten die Bauern und Käthner die ſchönen
Tage zur Beſtellung ihrer eigenen Felder und zum Einbringen
ihrer eigenen Ernte aus; ſie ließen den Gutsbeſitzer im Stich,
der das Nachſehen und den Schaden und Verluſt hatte. Da auch,
zumal bei den Käthnern, der eigene Beſitz an Land nicht zum
Unterhalt der Familie ausreichte, ſo waren ſehr viele dieſer
Käthner und Kleinbauern mit dem Angebot des Gutsbeſitzers
zufrieden: Kauf des Bauerngrundſtücks durch den Gutsbeſitzer,
dafür: freie Wohnung, Kartoffelland, Gemüſeland, eigene
Hal=
tung eines Schweines und einer Kuh — das Futter für die Kuh
lieferte der Gutsbeſitzer —, Deputat an Weizen, Roggen, Hafer,
Erbſen etc. und Löhnung in Bargeld. Auf dieſe Weiſe iſt das
„Bauernlegen” entſtanden; daß Uebertreibungen im Ankauf von
Bauernland vorgekommen ſind, ſoll nicht beſtritten werden; aber
das Wort „Bauernlegen” iſt auch ſolch’ ein Agitationswort
ge=
worden, und in den ſeltenſten Fällen wird darüber nachgedacht,
ob bzw. welche Geſichtspunkte hierzu geführt haben, bzw.
maß=
gebend waren.
10. Ich behaupte ferner, daß es nicht zutreffend iſt, daß ſich,
wie ſo oft behauptet wird, der oſtelbiſche Großgrundbeſitz gegen
die Siedlung ſtemmt: er hat vielmehr das größte Intereſſe an
einem richtigen geſunden Verhältnis von Groß=, Mittel= und
Kleinbeſitz. Allerdings iſt er gegen das ſinnloſe Zerſchlagen und
Aufteilen von Gütern. Vor dem Kriege ſind jedenfalls von
großen Anſiedlungs=Geſellſchäften oft Fehler gemacht worden.
Es iſt offenbar falſch, vom grünen Tiſch aus zu ſiedeln; erfahrene
angeſeſſene Landwirte, und zwar aus der betreffenden Gegend,
welche das für die Siedlung in Betracht kommende Gut wirklich
ganz genau kennen, müſſen nicht nur zu Rate gezogen werden,
ſondern auf ihren Rat muß auch gehört werden. Mehrere große
Hinderniſſe ſtehen aber einer Siedlung in Oſtdeutſchland im
großen Stile hindernd entgegen:
a) Die allgemeine Landflucht in die großen Städte — der
Land=
hunger hat ſchon ſehr nachgelaſſen;
b) die Tatſache, daß weſt= und ſüddeutſche Siedler ſich im
All=
gemeinen nur ſehr ſchwer dazu entſchließen, ſich in
Oſt=
deutſchland anzuſiedeln;
c) es fehlt an Geld, welches die Siedler trotz Unterſtützung
umn=
bedingt beſitzen müſſen, aber in der Regel nicht beſitzen; die
Siedlungen müſſen doch erworben, aufgebaut und
einge=
richtet werden; hierzu gehört auch: Bau von Haus, Ställen,
Scheunen, Anſchaffungen von Vieh, Ackergerät und dergl.;
d) das Fehlen von Abſatzgebiet im Oſten in unmittelbarer
Nähe der Siedlungen, im Gegenſatz zu dem ſtark und dicht
bevölkerten Weſt= und Süddeutſchland, wo die Kleinbeſitzer
bzw. Siedler ihre Erzeugniſſe in nächſter Nähe leicht, und zu
hohen Preiſen abſetzen können.
11. Zu der Bemerkung des Herrn Einſenders, daß der
oſt=
elbiſche Junker eigentlich nur „Konſervative” und „
Sozialdemo=
kraten” unterſchied, erlaube ich mir zu bemerken, daß die
rechts=
ſtehenden Kreiſe in Oſtelbien auch einen ſehr großen Unterſchied
zwiſchen ſich und den „Liberalen” machen und auch zwiſchen ſich
und den „Demokraten” Ich möchte aber bei dieſer Gelegenheit
andererſeits betonen, daß nach meinen reichen Erfahrungen in
Oſtdeutſchland die politiſche Richtung im perſönlichen Verkehr
nicht ſtörend wirkt, daß im Gegenteil die Junkerkreiſe ſehr oft
intim und befreundet mit politiſch links gerichteten Gutsbeſitzern
und Bewohnern der Landſtädte verkehren. Auch exiſtierte bis
etwa zum Jahre 1908 in Schleſien ein Wahlbündnis zwiſchen
Konſervativen, Freikonſervativen, Nationalliberalen, Zentrum
und Demokraten; in dem großen Landkreis Jauer wählten bis
dahin, d. h. 1908, z. B. ſtets im erſten Wahlgang zur
Reichstags=
wahl alle Konſervativen den Direktor des Berliner Aquariums,
welcher Demokrat war, zum Abgeordneten, obgleich er als Städter
wohl an ſich nicht ein beſonders geeigneter Vertreter eines
Land=
kreiſes war.
Es wird dem Herrn Einſender aber intereſſant ſein, zu hören,
daß vor zirka 1 Jahr, alſo jetzt nach der Revolution, ein
ſüd=
deutſcher Demokrat mir gegenüber ſich dahin geäußert hat, daß
es ihm immer imponiert hätte, wie vor dem Kriege Herr v.
Heyde=
brand in jedem Jahre im Reichstag überzeugt und beſtimmt das
Programm der Konſervativen, und ebenſo in jedem Jahre der
Führer der Sozialdemokraten das Programm der
ſozialdemo=
kratiſchen Partei entwickelt hätten und er fügte hinzu, daß doch
eigentlich nur dieſe beiden Parteien — Konſervative und
Sozial=
demokraten — ein wirkliches, klares Programm hätten und
wüßten, was ſie wollten; alle anderen Parteien lavierten nur
mehr oder weniger hin und her.
Ich könnte noch unzählige Seiten über das Thema des
Jun=
kers ſchreiben, möchte nun aber ſchließen.
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Reich und Ausland.
ie Nöte des deutſchen Kolonialwaren= und Lebensmittel=
Einzelhandels.
waren Gegenſtand einer Vertreterverſammlung des Reichsverbandes
Heutſcher Kolonialwaren= u. Lebensmittelhändler e. V., Sitz Berlin, die
„m 2. und 3. Februar in den Räumen der Handelskammer zu Berlin
ſtattfand. In der dazu einſtimmig angenommenen Entſchließung heißt
S u. a.:
Die Folgen der Kriegsnöte und Kriegsverluſte, die Verarmung und
Zerelendung des deutſchen Volkes infolge des völligen Zuſammenbruchs
ver Reichswährung ſind erſt jetzt in ihrer ganzen kataſtrophalen Schwere
Erſcheinung getreten. Die geſamte deutſche Wirtſchaft ſteht im Kampfe
im Sein oder Nichtſein umſomehr, als die Kaufkraft der Allgeweinheit
73 auf das tiefſte geſunken iſt. Falſch iſt es, den dadurch notwendig
ge=
vordenen Preisabbau auf dem Wege der Geſetzesgebung herbeiführen
wollen. Das allein wirkſame Mittel iſt Vertrauen in die
Selbſtändig=
eit und Selbſtverantwortung der Wirtſchaft. Deshalb ſind im
Lebens=
nittel=Einzelhandel, der die Mißgriffe einer fehlgehenden Ernährungs=
„irtſchaft und Ernährungskontrolle über ſich hat ergehen laſſen müſſen,
ille noch beſtehenden behördlichen und privatwirtſchaftlichen
Beſchränkun=
gen (Preistreibereigeſetzgebung, Preisprüfungsſtellen, Produktionskartelle
a. m.) ſo ſchnell als möglich zu beſeitigen, damit der Handel in voller
reiheit zur Förderung der Preisſenkungsbeſtrebungen beitragen kann.
der Kolonialwaren= und Lebensmittel=Einzelhandel kann weiterhin die
zm obliegende volkswirtſchaftliche Aufgabe der geſicherten Ernährung
3 Volkes nur dann in vollem Umfange erfüllen, wenn ihm, der
hwerſte Subſtanzverluſte erlitten hat, zur Fortführung ſeiner Betriebe
Treditunterſtützung aus Mitteln des Reiches gewährt wird.
Zur Aufrechterhaltung des ehrbaren Kaufmannsſtandes in
Deutſch=
ind bedarf es geſetzgeberiſcher Maßnahmen, die die Heranbildung eines
üchtigen kaufmanniſchen Nachwuchſes ſicherſtellen und dieſem im
In=
ereſſe der Volksgeſundheit und zum Wohle der Volksgeſamtheit den
Handel mit Lebens= und Genußmitteln vorbehalten.
Ein neuer Brennſtoff für die Motoreninduſtrie.
WSN. Frankfurt a. M. Der hohe Preis des Benzols, das
ßerdem nicht in hinreichenden Mengen zur Verfügung geſtellt werden
ain, hat, wie Ingenieur Futterer von der Badiſchen Anilin= und
Soda=
brik in Ludwigshafen heute hier in einem Vortrage vor Intereſſenten
itteilte, dazu geführt, ſich mit der Frage eines geeigneten Erſatzes zu
faſſen. Dieſes Problem ſoll nach Mitteilung des Vortragenden von
* Badiſchen Anilin= und Sodafabrik nach jahrelangen Verſuchen in
nem Brennſtoff gefunden worden ſein, der durch Beimengung einer
ſenverbindung zum Benzin hergeſtellt wird und den Namen Motalin
agen ſoll. Da die Rohſtoffe — Kohlen und Eiſen — in hinreichendem
aße in Deutſchland vorhanden ſind, kann dieſer Brennſtoff in
be=
ebiger Menge hergeſtellt werden, ſo daß man damit rechnet, auch die
rigen Länder damit verſorgen zu können.
Die Ausleſe des Berufsnachwuchſes.
, Frankfurt. Die Induſtrie= und Handelskammer erläßt
ge=
einſam mit der Handwerkskammer einen Aufruf, der ſich mit der
uswahl des Berufsnachwuchſes bei der Lehrlingseinſtellung befaßt,
bisherigen Methoden zur Gewinnung hochwertiger Facharbeiter
ichten nicht mehr aus, perſönliche Empfehlungen geſchäftlicher oder
rwandſchaftlicher Art hätten ſich als wenig ſegensreich erwieſen, auch
s Schulzeugnis und der bloße äußere Eindruck könnten nicht
maß=
bend ſein. Es wird empfohlen, ſich immer an das ſtädtiſche
Be=
ufsamt zu wenden, das Prüfungen nach bewährten Methoden
uf eine breitere Baſis geſrellt habe. Hier gelten: 1. Aeußerer Eindruck
d Anſtelligkeit, 2. körperliche Eignung auf Grund ärztlicher
Unter=
chung, 3. geiſtige Fähigkeiten nach Dauerbeobachtung und 4. ſpezielle
higkeiten, die durch Berufseignungsprüfungen gefunden werden. Die
ahl= und Entſchlußfreiheit der Lehrherren wird durch das
Be=
fsamt in keiner Weiſe gebunden, das ſeine Beratung koſtenlos
ſt und damit einen für die Allgemeinheit wichtigen Weg vorbereitet.
* Frankfurter Chronik.
8. In der Obergaſſe ſpielten zwei junge Leute mit einer Piſtole,
ch entlud und einen Sechzehnjährigen ſo unglücklich am Kopf
ver=
undete, daß er bei der Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. — Ein
Uner bedrohte ſeine Braut mit einem Revolver, die floh und den
ſchutz von Polizeibeamten anrief. Der Kellner richtete darauf ſeine
affe auf die Beamten, die ſich ebenfalls ſchußbereit machten. Bevor
aber zu einem Kugelwechſel kam, ſchoß ſich der Kellner ſelbſt eine
igel in den Kopf. — Am Montag ſprechen an der Univerſität zwei
mzöſiſche Gelehrte. Profeſſor Dr. Leevy=Brühl von der Sorbonne in
ris ſpricht über „Zeit und Raum in der Vorſtellung des Primitiven”
ofeſſor Dr. Rivet ſpricht über den Urſprung des amerikaniſchen
Men=
en. — Profeſſor Dr. Jgersheimer=Göttingen habilitierte ſich als
ivatdozent der mediziniſchen Fakultät. — Bei dem Konkurs eines
ffeehauſes war bekannt gemacht, daß in einem Kaffeehaus täglich
Mk. verdient worden ſeien. Die Kaffeehausbeſitzer Frankfurts
nden ſich jetzt gegen dieſe Behauptung, die nicht zutreffen könne, da
s Gewerbe ſchwer zu kämpfen habe. Kaffeehäuſer mit Konzert könnten
Taſſe Kaffee nicht unter 50 Pfg. abgeben.
Aufgedeckte Kokainſchiebereien.
WSN. Wiesbaden. Hier iſt ein neuer Kokainſkandal aufgedeckt
ſorden. In die Affäre ſind 26 Perſonen verwickelt, von denen inzwiſchen
izelne verſchwunden ſind. Das Gift wurde hauptſächlich in homo=
Euellen und Halbweltkreiſen verkauft.
Tödlicher Unfall.
WSN. Aſchaffenburg. Der Arbeiter Ambros Bauer fiel in
* Zellſtoffabrik Stockſtadt in eine Bütte mit Lauge und konnte nur
hr tot herausgezogen werden. Ingenieur Greiner, der den Leichnam
rauszog, erlitt gefährliche Verletzungen in den Augen. Der tödlich
rungkiickte iſt Vater von 7 Kindern, von denen 3 verheiratet ſind.
Großfeuer.
WSN. Kaiſerslautern. Aus nicht bekannter Urſache brach in
geſtrigen Abendſtunden in dem Magazingebäude der franzöſiſchen
Slatzungsbehörde Großfeuer aus. Da bis unter das Dach mit Vor=
Aten angefüllte Depot brannte vollſtändig nieder.
Sechs Schülerinnen durch Kohlengas betäubt
Bad Dürkheim. Durch die von einem verſtopften Ofenrohr
Sſtromende Kohlenoxydgaſe wurden in der hieſigen ſtädtiſchen
Hand=
eitsſchule ſechs Schülerinnen betäubt. Die durch einen Arzt mit Hilfe
(es Sauerſtoffapparates unternommenen Wiederbelebungsverſuche
aren von Erfolg gekrönt.
Eine grauenhafte Mordtat.
10. Köln. Eine grauenhafte Mordtat ereignete ſich auf dem
* des Landwirtes Hermann Hellvies in Haſſelbeck. Der dort
be=
ſtigte 19jährige Knecht überfiel plötzlich die Fra des Beſitzers, als
mr dem Melken einer Kuh beſchäftigt war. Er ſchlug wiederholt auf
Ein und ließ ſie ſtark blutend bewußtlos liegen. Darauf eilte er
De Wohnung, ergriff die 4jährige Tochter und richtete ſie ebenfalls
einer Miſtgabel beſtialiſch zu. Dann warf er das Kind die
Keller=
pe hinunter und ſtürzte ſich auf den 14jährigen Sohn. Auch dieſen
bte er ſehr ſchwer. Der Junge hatte aber noch ſoviel Kraft, daß
Etftiehen und um Hilfe rufen konnte. Als die Nachbarſchaft herbei=
½ ſtuchtete der Täter und konnte bis zur Stunde noch nicht gefaßt
Een. Die Frau wurde in ſchwer verletztem Zuſtande im Stall
ge=
en und ins Krankenhaus geſchafft. Das vierjährige Kind iſt tot.
Sohn hofft man am Leben zu erhalten. Die Tat konnte unbemerkt
Mehen, weil der Beſitzer und die beiden älteven Söhne außerhalb
Een. Der Grund der Tat iſt unbekannt. — Der Täter hat ſich am
üüerstag abend freiwillig der Polizei in Heiligenhaus geſtellt. Der
er zeigt große Reue. Ueber das Motiv der Tat verlautet noch nichts
timmtes. Der Täter iſt Sohn achtbarer Eltern und hat die Schule
Sbertertia beſucht. Der Arbeitgeber und die Nachbarn ſtellen dem
Eihem halben Jahr auf dem Gute beſchäftigten Eleven ein gutes
AMtnoszeugnis aus. Ob Geiſtesgeſtörtheit vorliegt, kann erſt die
(nterſuchung ergeben.
Ein grauenvoller Mord in Hamburg.
* Hamburg. Eine Zeitungsfrau fand Freitag früh in einer
ühenniſche einen Koffer. Beim Oeffnen des Koffers fand ſie im
er den Unterteil einer weiblichen Leiche, der in eine ſchwarze
Sack=
utweae und eine große Schlafdecke eingehüllt war. Die ſofort benach=
Ziche Kriminalpolizei arbeitet mit allen Mitteln an der Aufllärung
** Vordes. Der obexe Teil der Leiche konnte bis jetzt noch nicht ge
unden werden.
131 Schafe durch Hunde getötet.
WSN.
unte Hunde brachen letzte
Der Sturm im Atlantiſchen Ozean.
Das ſchwerſte Unwetter ſeit 30 Jahren. — Bisher 50
Tote und 100 Schiffbrüchige.
DD New York. Das ſeit Mitte voriger Woche im Atlantiſchen
Ozean wütende Sturmwetter und Schneetreiben iſt das ſchwerſte ſeit
30 Jahren. Betroffen wurden vor allem die Linien von Europa nach
New York, auf denen ſowohl eine Reihe von Frachtdampfern wie
ein=
zelne Paſſagierdampfer dem Unwetter zum Opfer fielen. Für die
Stärke des Unwetters iſt beſonders bezeichnend, daß eines der größten
Paſſagierſchiffe der Welt, der Cunard=Dampfer „Acquitania” mit einer
Waſſerverdrängung von 45 000 Tonnen mit 48 Stunden Verſpätung in
New York eintraf. Die Beſatzungen auch dieſer modernen Großdampfer
erklärten übereinſtimmend, daß ſie ein ſolches Unwetter noch nicht
mit=
gemacht haben, die älteren Seeleute können ſich auf einen ähnlichen Sturm
vor etwa 30 Jahren beſinnen. Die Wellen erreichten ſtellenweiſe eine
Höhe von 20—30 Meter, ſodaß ſelbſt die maſſivſten Eiſenkonſtruktionen
durch den Anprall der Fluten verbogen wurden. Schiffe älterer
Kon=
ſtruktion oder gar Segelſchiffe der früheren Zeit wären in dieſem
Sturm rettungslos verloren geweſen. Eine beſonders aufopfernde
ätigkeit fiel den Funkern der Paſſagierdampfer zu, die infolge der
Witterungseinflüſſe die zahlreichen Hilferufe oft wur mit größter Mühe
aufnehmen konnten. In der Reihe der hilfeleiſtenden Dampfer ſtehen
die deut
hen Schiffe in vorderſter Linie. Ueber das Rettungswerk der
Bremen” iſt bereits ausführlich berichtet worden, andere Dampfer
haben ſich mit gleicher Aufopferung betätigt. Die deutſche Seeſchiffahrt
hat zu ihrem alten guten Namen neuen Ruhm erworben, der
insbe=
ſondere in zahlreichen Anerkennungen auf amerikaniſcher Seite warmen
Ausdruck fand. Während die deutſchen Schiffe Opfer bei den
Hilfe=
leiſtungen nicht zu beklagen hatten, ſind auf amevikaniſcher Seite bei dem
Rettungswerk 2 Perſonen ums Leben gekommen. Die Geſamtzahl der
Opfer des Unwetters muß bisher mit etwa 50 angenommen werden.
Dazu treten noch etwa 100 Schiffbrüchige, deren Schickſal zum Teil noch
ungewiß iſt.
Sturmkataſtrophe in Amerika.
FU. NewYork. Die „B. Z.” meldet: die atlantiſche Küſte
Nord=
amerikas wird von einem beiſpiellos heftigen Schneeſturm heimgeſucht,
der ſeit 24 Stunden anhält und ſehr großen Schaden angerichtet hat.
Durch Fliegerabſtürze und andere Unglücksfälle, die durch das
Schnee=
treiben veranlaßt wurden, ſind bereits zwanzig Perſonen ums Leben
ge=
kommen. Der Verkehr iſt überall unterbrochen. Der Schnee liegt
be=
reits 50 Zentimeter hoch. In New York mußten die ſtädtiſchen
Volks=
ſchulen geſchloſſen werden.
Ein Dorf durch Wirbelſturm zerſtört.
DD. New York. Durch einen Wirbelſturm wurde ein Dorf in
Florida völlig zerſtört. Mehr als 100 Perſonen wurden verletzt,
dar=
unter einige tödlich. Der Sachſchaden beträgt 100 000 Dollar.
Eine neue deutſche Rettungsaktion auf hoher See.
IU. New York. Nach Funkſprüchen iſt der engliſche 6000
Tonnen Frachtdampfer „Producer” durch Ruderbruch in Seenot
ge=
raten und treibt hilflos 800 Meiler vor Halifax. Der Dampfer des
Norddeutſchen Lloyd „Hannover” iſt zur Hilfeleiſtung herbeigeeilt.
50 Filmſchauſpieler in Seenvt.
DD. Paris. Wie aus New York gemeldet wird, iſt bei den
Stürmen der letzten Zeit auch der Dampfer „Indiana”, der etwa 50
Filmſchauſpieler an Bord hatte, in der Nähe des Kaps Vingente ſüdlich
von Los Angeles in Seenot geraten. Der Dampfer, auf dem
Auf=
nahmen für einen Film gemacht werden ſollten, war im Hafen von
Los Angeles verankert und hatte ſich infolge des ſchweren Wetters
los=
geriſſen. Zwei Dampfer begaben ſich zur Rettung der bedrohten
Film=
ſchauſpieler und es gelang, nach längeren Mühen, den Dampfer wieder
in den Hafen zu ſchleppen. Nach Meldungen aus Brüſſel, iſt es dem
belgiſchen Dampfer „Arminico” gelungen, die 25 Mann ſtarke Beſatzung
des geſcheiterten norwegiſchen Dampfers „Johannes Dybwad” zu retten.
Starke Schneefälle in Chile.
DD. New York. Nach Meldungen aus Santiago de Chile ſind
die Zugverbindungen zwiſchen Chile und Argentinien infolge größerer
Schneefälle unterbrochen worden. Mit der Wiederaufnahme des
Ver=
kehrs iſt erſt in zehn Tagen zu rechnen.
Wieder 21 Schiffe eingefroren.
TU. Reval. Oeſtlich der Inſel Dagö ſind wiederum 21 auf dem
Wege nach Reval befindliche Dampfer im Eiſe ſtechen geblieben.
Banditenüberfälle in Syrien.
London. Wie aus Damaskus gemeldet wird, ermordeten
Ban=
diten die Einwohner eines chriſtlichen Dorfes in der Nähe von
Damas=
kus. Es ſollen 50 Perſonen getötet worden ſein.
Geſchäftliches.
Lugano, die Perle der ſchweizeriſchen Riviera, trifft ſeine
Vor=
bereitungen zum Empfang der Frühlingsgäſte. Die herrliche Landſchaft
und das milde Klima des ſonnigen Südens bilden bekanntlich für Ruhe=
und Erholungsbedürftige eine große Anziehungskraft. Wer ſich einen
guten Platz ſichevn will, ſorge beizeiten. — Das in 450 Meter Höhe
prachtvoll gelegene Kurhaus Monte Bre wurde in letzter Zeit erweitert
und mit Loggien ausgeſtattet, in den Zimmern fließendes Waſſer
in=
ſtalliiert. Hier findet man bei mäßigen Preiſen Ruhe und Erholung.
Im mittleren Schaufenſter der Hofbuchhandlung H. L. Schlapp
iſt zur Zeit die erſte Lieferung der im Inſel=Verlag erſcheinenden
Fak=
ſimile=Ausgabe der Maneſſe’ſchen Handſchrift ausgeſtellt, worauf wir
die Freunde alter Handſchriften und Miniaturen aufmerkſam machen
möchten. Die Reproduktion der einzelnen Seiten und Bilder dieſer
bekannten mittelhochdeutſchen Liederhandſchrift iſt ganz vortrefflich und
von einer wirklich alten Pergamenthandſchrift ſchwer zu unterſcheiden.
Die Herausgabe iſt eine hevvorragende Tat des deutſchen Buchhandels.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
2. Tag der 5. Klafſe 26. Preuß.=Südd. (252. Preuß.) Klafſen=Lotterie.
Berlin, 4. Febr. In der heutigen Vormittags=Ziehung
fielen: 2 Gewinne zu 200000 Mark auf Nr. 38833; 2 Gewinne zu
10000 Mark auf Nr. 105 582; 6 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 4642
52098, 124 479: 6 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr. 29 460, 191 892
242381; 22 Gewinne zu 1000 Mark auf Nr. 9908, 45 938, 110 870,
114800, 143 600, 151874, 186 105, B6 936, 242 487, 280 382, 297 464;
ferner 52 Gewinne zu 500 Mark und 238 Gewinne zu 300 Mark.
Berlin 4. Febr. In der heutigen Nachmittags=Ziehung
fielen: 14 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 35 269, 66 608, 92 796, 103 185,
124 165, 146 980, 153 408; 38 Gewinne zu 1000 Mark auf Nr. 32026,
35 370, 44 173, 45 476, 73 226, 131 574, 137 822, 162 511, 179 320, 204 966.
230 217, 244 658, 250 615, 252 063, 253 449, 259 316, 262952, 281 418
284 893; ferner 78 Gewinne zu 500 Mark und 208 Gewinne zu 300 Mark.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Sonntag, den 7. Februar 1926
nach der Wetterlage vom 5. Februar.
In Nordeuropa iſt eine Verſtärkung des Hochdruckgebietes
einge=
treten, das ſeinen Einfluß weiter öſtlich lnd ſüdlich ausgedehnt hat, ſodaß
die Froſtgrenze durch Oſtdeutſchland verläuft. Gleichzeitig fällt über
den britiſchen Inſeln der Luftdruck ſehr ſtark. Das Vordringen von
Randwirbeln gegen den Kontinent iſt weiter zu erwarten, doch fallen
zunächſt die Temperaturen; dieſe dürften nachts um Null Grad liegen.
ſpäter iſt wieder Anſteigen der Temperaturen und zunehmende
Nieder=
ſchlagsneigung zu erwarten. Die Heſſ. Oeffentl. Wetterdienſtſtelle.
Ar
AST
Tanzplatte und Karneval!
Zu den ſchönſten und harmloſeſten Fveuden der Menſchen, die vom
Arbeit und Beruf Erholung ſuchen, gehört das Tanzen. Es lenkt von
den Sorgen des Alltags für einige Zeit ab und verſchafft außerdem
eine ſehr erwünſchte korperliche Ausſpannung und Entlaſtung. Nicht
alle aber haben Luſt und Zeit, öffentliche Bälle zu beſuchen, ſie ziehen
es vor, zu Hauſe, in kleinem, vertrauten Heim zu tanzen und auf dieſe
Weiſe den Karneval zu feiern. Zum Tanzen aber gehört Muſik, vor
allem gute, rhythmiſch exakte, ſaubere Muſik, und jeder, der Freude
am Tanzen hat, wird ein Lied davon ſingen können, wie dieſe Freude
durch einen ſchlechten Klavierſpieler oder eine mittelmäßige Kapelle
empfindlich getrübt werden kann.
Von ſolchen Zufällen wird man unabhängig, wenn man ſich eine
Sprechmaſchine mit einer Anzahl guter Tanzplatten zulegt. Da kann
man ſich, vorausgeſetzt, daß man die richtigen Quellen kennt, die beſten
Tanzorcheſter für billiges Geld „engagieren” und braucht ſeinen
Ap=
parat nur aufzudrehen, um das zu hören, was man wünſcht. Das
aus=
gedehnteſte Repertoire und die beſten Platten beſitzt auf dieſem Gebiet,
wie auch auf dem der ernſten Muſik, die Deutſche Grammophon=
Aktiengeſellſchaft. Gerade für ihre neuen Tanzplatten bringt
ſie ſeit einiger Zeit ein beſonderes Aufnahmeverfahren zur Anwendung,
das den Ton ſehr laut und plaſtiſch hervortreten läßt. So wird es
möglich, auch in größeren Räumen, wo viele Paare tanzen, die Muſik
jederzeit hörbar und tonſtark zu machen. In dieſer Hinſicht ſind die
ſoeben erſchienenen Tanzplatten vom „Grammophon” vorbildlich. Man
höre ſich einmal die neuen Platten von Efim Schachmeiſter an
(„On the Radio”, „Märchen, die der Wind erzählt”, „Frühlingstraum”
oder die Tanzlieder aus Lehärs neuer Opevette „Paganini”, von Paul
Godwin geſpielt, oder die ſchmiſſigen Fox=trots der Jazzband=Kapelle
„The Excellos Five”, und man wird darüber ſtaunen, was hier
an Lautſtärke und Tonplaſtik geleiſtet wird. Gerade recht zum Karneval
kommen auch einige Platten mit „Rheinlieder=Potpourris” von
Hanne=
mann und mit Aufnahmen „In Kölſcher Mundart” von Ebeler,
Aber auch die Neuerſcheinungen auf dem Gebiete der ſeriöſen Muſik
müſſen hier berückſichtigt werden, trotz des Karnevals. Findet ſich doch
unter ihnen eine ſo wertvolle Aufnahme wie die des Cis=moll=
Streich=
quartetts, op. 131, von Beethoven, das vom Leipziger
Gewand=
haus=Quartett prachtvoll geſpielt wird. Vorzüglich iſt auch
Erica Morini, die junge, erfolgreiche Geigerin, vertreten, und
zwar u. a. mit „Variationen über ein Corelli=Thema” und mit dem
„Ungariſchen Tanz Nr. 8” von Johannes Brahms. Daneben gibt es
zwei Neuaufnahmen von Vorträgen der Kapelle der Berliner
Staats=
oper, einmal unter Hans Pfitzner (Vorſpiele zum zweiten und
drit=
ten Akt ſeines „Paleſtrina”) und dann unter Otto Klemperer der
Schuberts „Unvollendete” (Symphonie h=moll) dirigiert. Eine
ausge=
zeichnete Inſtrumentalplatte bringt das herrliche Violoncelloſpiel von
Gaſpar Cäſſado in einem „Arioſo” von Bach. Nur
erwähnt=
ſeien noch die neuen Platten mit Geſangsvorträgen von Theodor
Scheidl, Robert Hutt Friedrich Schorr, Richard
Mayr, Frida Leider und Fritz Soot. Sehr populär iſt die
von der Deutſchen Grammophon=Aktiengeſellſchaft herausgebrachte
„Praktiſche Turnplatte”, die Freiübungen nach Kommando mit
Muſik bringt und bei dem heutigen großen Intereſſe für das tägliche
Turnen ſicherlich viele Freunde gewinnen wird.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Sonnabend, 6. Febr. 3.30—4: Liedervorträge Frankfurter Schulen:
2. lch geh durch einen
gras-
rgenrot, Morgenrot.
Arndtschule. 1.
2
and, wo die
Jol. Bartholmes: Kennst du das
grünen Wald.
Feldeinwärts Hog ein
Zitronen blühn? (mit Klavierbegleitung
WValde. — 6. Bartholmes: Die
5. Ein Männlein steht in
Vögelein.
wandelnde Glocke. Kinderballade (mit Klavierbegl.). X 4.30—6:
Haus-
orch.: E. Th. A. Hoffmann (geb. 24. Jan. 1776): 1. Gluck: Ouv. „Toh
in Aulis‟. — 2. „Ritter Gluck. Eine Erinnerung aus dem Jahre 1809
3. Arie aus „Undine‟: „Wer traut de
Der Musikkeind” a. d „Kreisleriang”. se Lliektge Flise
5. Allegre moderato und
Adagio a. d. Quintett in Es-dur. — 6. Reznicek: Fant. a. „Die
wunder-
lichen Geschichten des Kapellmeisters Kreisler‟. Mitw.: Agnes Werniug-
6—6.30: Lese-
Haus, Sopran; Fritz Odemar, Rez. Flügel: Dr. Merte
on (arl Ewald.
„Meister Reinecke
stunde (für die reifere Jugend
Stunde der Frankfurter Vereinigung
*
X 6.30—6.45: Briefkasten. X
Stenographischer Fortbildungskursus
ir Heimatkunde. +
X 7.30—8: Dr. Herzfeld: „Strömungen in der modernen Bähnendichtung
K 8—9: Heiterer Abend. Richard v. Schenck, Baß; Alois Resni, Tenor;
Bang: Josef Kainz. —
schauspielert
Hausorch. X 9—10: „Von
—
2. Bang: Eleonora Duse. — 3. Landau: Friedrich Mitterwurze
Landau: Adalbert Matkowski. — 5. Bang: Gabriele Réiane /Vor
Oberreg. Heinz Hilpert. Mitw.: Hausorch. Anschließend bis 12 Uhr:
Tanzmusik der Berliner Funkkapelle.
Stuttgart.
Samstag, 6. Febr. 2: Schallplattenkonzert. X 5: s Gretle vo
Strümpfelbach erzählt. X 4.30: Tanzmusik. Mitw.: Jazzbandkapelle d.
Philh. Orch. Lisette. Wenn ich eine Ahnung hätt. Pfui, schäme Dich!
Eine weiche Frauenhand! Besuch mich mal in Korsika. Humoristisches.
Ach. lieber Florian. Madison. Wein, Weib, Gesang. Laß mir Zeit.
Humo-
ristisches. Violet. Schenk mir eina Liebesnacht. Unruhiges Meer. Machs
nochmal. Texasfee. Semset, Shadows. Tch mag die Mädchen nicht sehen.
X 6.30: Dram, Funkstunde (Oper) X 7: Frau von Sanden: Gefügelzucht
(Georg Ott). + 7.30: Morsekursus, X 8: Kammermusik. (H.
Seeber-
van der Floe.) Mitw: H. Conzelmann (Baß); Konzertm. Somer (Violine);
IIoß (Bratsche); H. Weil (Cello): A. Haagen (Klavier). Trio in Es-dur
Brahms) Sieben Kammerlieder (Baß) (Frischenschlager), X 9: Alt-
Berliner Humor (Paul Bamberger, Berlin). — Anschl.: Funkbrettl (Strure).
Mitw.: Gerda Hansi; Helene Brandt-Schüle; Kitty Rolfen; H. Gredinger;
C. Struve; H. Voigt; Rundfunkorch. Pierrot-Marsch (Bose), Walzer a.
„Czardasfürst
(Kalman). Grüß mir me
Wien (Kalman). Wenn die
terne am Himmel leuchten a. „Bajadere‟ (Kalman). An der West
(Pressel). Sousie. Der alte Zigeuner (Kondor). Ouv. „Flotte Burschen
(Suppé), Aber Anna! Sketsch von Zeska. Meditation (Bach-Gounod
rleine Toni (May). Komm Zigan! a. „Gräfin Mariza‟
Linsteigen,
(Kalman), Wenn sich zwei Menschen küssen (La Touche). Scheußlich
chike Chevrreauschuh (Nelson). Telle Streiche (Waldteufel), Humoristisches,
Alles da, Potp. (Kollo), Ich hab‟ Dir noch was Wichtiges zu sagen (Kollo).
Das Lied vom Segeln (Gruber).
Berlin.
Sonnabend, 6. Febr. 3.45: Kurt Doerry: „Spiele auf dem Eise‟ +
4.30: Wilhelm Schmidtbonn (zum 50. Geburtstage des Dichters): „Die
Flucht zu den Hilflosen‟. Gespr. von Friedrich Kavßler. X 5: Lustige
Stunde. Holländer: Die süßen kleinen Mägdelein (Freund). Berlin
Sommernacht, a. Revue „Von A—Z‟ (Al. Fleßburg, Tenor). Nelson: Fang
nie was mit Verwandtschaft an! W Mendelssohn: Warum soll er nicht
Viedeke)
mit ihr (Grete
ehn Minuten sächsische Scherzchen u
Vitzchen (Karl Platen). Kälman: Jaj Mamän aus „Die
ardasfürstin”.
Bransen:
Allan: Zu Haus mein Grammophon, aus Revue Von A
Jetzt ist die Zeit, wo von dem Glück man träumt (
lex. Fleßburg).
Gilbert: Durch Berlin fließt immer noch die Spree. Werner: Mensch,
da mußte lachen drüber (Grete Wiedeke). X 6.45: Esperanto (Dir. Glück).
X 7.15: Personenverzeichnis und Inhaltsangabe zu der Ubertragung aus
der Staatsoper. X 7.30: Ubertr. „Der Erangelimann‟ Musik, Schauspiel
von Wilhelm Kienzl. X 10.30: Tanzmusik. (Funktenzkapelle. Leitung:
Konzertmeister Franz v. Sxpanowski.)
Königswusterhausen. 3: Prof. Amsel: Einheitskurzschrift. X 4: Alfierf
und Frl. van Eyseren: Spanisch für Anfänger. X 4.30: Frl. Rechtsanwalt
Frau Dr. Zahn-Harnack: Die Frau als Bürgerin.
Dr. Behrend b
H
M
A
OdPUNA Dogerien M.4—
löſend, lindernd, erfriſchend
Tabletten
in allen Apothelen u.
Tageskalender für Samstag, den 6. Februar 1926.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr Ende 10 Uhr,
L 12: „Kanzler und König”.
— Kleines Haus, Anfang 7 Uhr,
Ende 10 Uhr, Zuſatzwiete IV (7), Schülermiete braun 6: „Der
Wildſchütz”. — Orpheum, abends 8 Uhr: „Die Faſching=
Sen=
ſation” — Lichtbildervortrag im Realgymnaſium (Kirchſtr.)
um 8 Uhr abends über Spiritismus, Okkultismus Wiſſenſchaft,
Hotel Traube: abends 8 Uhr Koſtümfeſt der
Heſſen=
flieger. — Turngemeinde 1846, abends 8,11 Uhr, Turnhalle am
Woogsplatz: Maskenball. — Chauffeurverein Darmſtadt,
abends 7,11 Uhr: Großer Elite=Maskenball. — Ehemal. Angeh.
der 76. Reſ.=Div., Ortsgruppe Darmſtadt, abends
8 Uhr, bei Grohe, Karlsſtraße: Wolkuſchfeier. — V. H. C., im
Kon=
kordiaſaal: Bunter Abend mit Tanz. — Kinovorſtellungent
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſtlichtſpiele, Heſſ. Bilderbühne.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauv
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Baue
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Seite 10
Samstag, den 6. Februar 1926
Nummer 37
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle: Am 22. Jan.: Otto Ernſt Guby, 1 J., Steinackerſtr. 12;
Anna Maria Schäfer geb. Ofenloch, 49 J., von Gernsheim, hier
Eliſa=
bethenſtift. Am 23.: Adam Knecht, Landgeſtütsdiener i. R., 78 J., von
Waſchenbach, hier Stadtkrankenhaus; Wilhelm Münch, Ingenieur, 49 J.,
Saarbrücken, hier Eliſabethenſtift. Am 24.: Karoline Riedl geb.
Nacht=
kamp, 28 J., Ludwigſtraße 10; Wilhelm Roth, Schüler, 16 J.,
Stein=
ſtraße 14. Am 26.: Luiſe Marie Riedel geb. Göttmann, 29 J.,
Geiſt=
berg 1. Am 25.: Gertrude Kehres geb. Melchior, 70 J., Herdweg 6.
Am 26.: Katharina Schäfer, 9 Mon., von Dornheim, hier
Stadtkranken=
haus. Am 27.: Eliſabetha Sommer geb. Schwarz, 59 J.,
Wittmann=
ſtraße 34; Valentin Kochhafen, Schuhmachermeiſter, 83 J., Kahlertſtr. 23;
Emma Simon, ohne Beruf. 82 L. Aliceſtraße 16. Am 28.: Johannes
Peter Bitſch, Invalide, Schloßgaſſe 11; Anna Maria Neinicke geb. Götz,
79 J., Klappacherſtr. 38; Karl Auguſt Heilmann, Kellermeiſter, 46 J.,
Riedlingerſtr. 33; Erneſtine Schnittſpahn geb. Reh, 87 J.,
Landwehr=
ſtraße 9. Am 29.: Johann Heinrich Vogel, Poſtaushelfer, 29 J.,
Nhön=
ring 73; Magdalena Köhres geb. Köhres, 70 J., Pallaswvieſenſtraße 50;
Franz Geißner, ½ Stunde, Hölgesſtr. 10; Anna Anding geb. Heyn,
63 J., Bismarckſtraße 61. Am 30.: Ernſt von Klipſtein, Hptm. a. D.,
55 J., Gutenbergſtr. 15. Am 31.: Emma Oppenheimer geb. Sander,
84 J., Martinſtr. 34. Am 1. Febr.: Karl Heinrich Wirrweiß, Polizei=
Oberaſſiſtent, 48 J., Gervinusſtr. 49.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Sexageſimä, den 7. Februar 1926.
Stadtkirche: Samstag, den 6. Febr., abends 8½ Uhr: Andacht. —
Sonntag, den 7. Febr., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Vogel.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Müller.
— Um 11½4 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger. — Abends
5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Schäfer,
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil.
Abendmahls. Pfarrer Zimmermann. — Um 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarrer Zimmermann.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 77). Montag, den 8. Febr., abends 8 Uhr:
Vortragsabend mit Hauptverſammlung des Gemeindebereins der
Mar=
kusgemeinde. Pfarrer Vogel ſpricht über Lage und Zukunft der
Kirche. — Dienstag, den 9. Febr., abends 8 Uhr:
Generalverſamm=
lung des Kirchengeſangvereins der Stadtkirche; abends 8½ Uhr:
Frauen=
verein der Kaplaneigemeinde. Fräulein Grein wird aus der
Bahn=
hofsmiſſion erzählen. — Mittwoch, den 10. Februar, abends 6 Uhr:
Bibelſtunde: „Bedeutung des Apoſtels Paulus für uns”. Pfarrer
Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Wagner.
Martinskirche: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Beringer. Feier des heil. Abendmahls mit Vorbereitung.
Anmel=
dung von ½10 Uhr ab in der Sakriſtei. — Um 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer. — Abends 6 Uhr:
Pre=
digtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Müller. — Mittwoch, den 10. Februar,
abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Bibelſtunde (Pſalm 72).
Pfarraſſi=
ſtent Weinberger.
Altersheim: Vormittags 10 Uhr: Predigtgottesdienſt.
Pfarraſſi=
ſtent Weinberger.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Goethe. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch den
10. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer
Goethe.
gottesdienſt. Pfarrer Pabſt. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Pabſt. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Weinberger. Anſchließend Feier des heil Abendmahls. Anmeldung
von 1a6 Uhr an in der Sakriſtei — Mittwoch, den 10. Febr., abends 7½ Uhr geöffnet; Sonntags ab 3 Uhr.
8 Uhr im Gemeindehaus: Bibelſtunde. Pfarrer Pabſt
Pauluskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Rückert. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Die Pauluskirche iſt tagsüber zu ſtiller Andacht geöffnet.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. —
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
verein (Chriſtl. Verein junger Mädchen): Nachm. 4—7 Uhr:
Ver=
einsſtunden. — Donnerstag, den 11, Febr., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Edangel. Kirche in Eberſtadt: Vorm 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Paul. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachmittags
5 Uhr: Bibelſtunde. — Mittſpoch, den 10. Februar, abends 8 Uhr:
Frauenabend bei den evang. Schtpeſtern mit Andacht.
Evang. Gemeinde Traiſa: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. —
Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. ½1 Uhr:
Kindergottes=
dienſt der Kleinen. —
— Montag: E. J. G. Mädchenabend. —
Diens=
tag: Singabend. — Mittwoch: Hauptverſammlung des
Frauen=
vereins bei Heß. — Donnerstag: E. J. G. Jungenabend.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. —
Abends 8 Uhc: Im Saale der „Poſt”: Abendunterhaltung des
Kirchen=
chors zum Beſten des Fonds zur Erbauung eines (emeindehauſes. —
Dienstag: Kirchenchor. — Mittwoch: Jungmädchenverein. —
Frei=
tag, abends 8 Uhr: Hauptverſammlung des Frauenvereins bei
Hie=
ronymus.
Lutheriſcher Gottesdienſt. (Selbſtändige evang.=luth. Kirche.
Am Sonntag Sexageſimä, den 7. Febr., vorm. 10 Uhr, im „
Feier=
abend”, Stiftſtraße 51. Vikar Rothfuchs.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebetsſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½, Uhr:
Bibelſtunde. Generalſekretär Franke. — Abends 8½ Uhr:
Evangeli=
ſation. Generalſekretär Franke. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibel=
beſprechſtunde (Kriegerdankbund). — Mittwoch, nachm. 4 Uhr:
Kin=
derbund für Kuaben und Mädchen. — Donnerstag, abends 8½ Uhr:
Vortrag von Sekretär Kohn=Frankfurt a. M.: „Das Evangelium
unter den Katholiken”. — Freitag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=
Bibel=
ſtunde und Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule Beſſungen.
Samstag, abends 9 Uhr: Poſaunenchor.
Vom 7.—14. Februar: Volksmiſſion in der Kirche zu Erzhauſen
4 und 8 Uhr. Pred. Semmel.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Bibelgeſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4¾ Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für Jungfrauen. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für
Jünglinge und Miſſionsgebetsſtunde für Jungfrauen. — Mittwoch,
abends 8 Uhr: Freundeskreis für Jünglinge. — Donnerstag, abends
3 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge. — Freitag, abends 8½ Uhr:
Freundeskreis für junge Mädchen. — Um 8 Uhr: Turnſtunde für
Jünglinge in der Turnhalle der Realſchule.
Chriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt, e. V.,
Alexander=
ſtr. 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, den 7 Febr., vorm.
9 Uihr: Morgenwache: Mark. 6, 30—44. — Nachm. 3 Uhr:
Jugendab=
teilung. Fahrt ins Blaue. — Abends 8 Uhr: Männerabteilung
Vor=
trag von Herrn Eiſenbahninſpektor Kientz: „Wie werden
Eiſenbahnun=
fälle verhütet?” — Montag, den 8. Febr., abends 8½ Uhr:
Muſik=
übung, Klampfen und Lauten, durch Herrn Umſonſt. — Dienstag,
den 3. Febr., abends 8½ Uhr: ännerabteilung. Bibelbeſprechung
(Luk. 20, 9—191.
Abends ?½ Uhr: Jugendabteilung. Bibelbeſprechung:
„Das Paradies”. — Mittwoch, den 19. Febr., abends 8 Uhr:
Jugend=
abteilung. Gemütliches Beiſammenſein, Fahrtenlieder, Singübung.
— Donnerstag, den 11. Febr., abends 8½ Uhr: Miſſionsſtunde für
Familien. Miſſionar Rottmann — Freitag, den 12. Febr., abends
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr: Haupt= / 8 Uhr: Turnen in der Ludwigs=Oberrealſchule. — Samstag, den
13. Febr., nachm. 3 Uhr: Jungſchar. Spiel im Freien. Bibliſche Ge=
—
ſchichte: „Wie Jeſus ſeine Jünger fand”.
5—7 Uhr: Uebung des
Hausorcheſters. — Das Heim iſt außer Freitagé und Samstags ab
Möttlinger Freunde=Kreis: Montag, abends 8½ Uhr, im
Feier=
abendſaal, Stiftſtr. 51: Bibelſtunde, Lehrer Spamer=Braunshardt.
Chriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I..
Sonntag, vorm. 9 Uhr: Morgenwache. — Nachm. 3½ Uhr: Vortrag=
Anſtand und Sitte‟. — Abends 8½ Uhr: Vortrag: „Die Entdechung
Evangel. Sonntags= Amerikas”. Herr Häuſer. — Montag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunds
— Dienstag, abends 6½—8½ Uhr: Turnen in der Turnhalle der
Müllerſchule. — Abends 8½4 Uhr: Poſaunenchor. — Mittwoch, abends
8½ Uhr: Jugend=Bibelſtunde. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Männer=
chor. — Abends 8½ Uhr: Familien=Bibelſtunde. — Freitag, abends
8½ Uhr: Leiter= und Helferverſammlung, — Samstag, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor. — Jeden Mittwoch von 5—7 Uhr: Jungſcharſtunden,
Singen, Spielen, Vorleſen, Andacht.
Katholiſcher Gottesdienſt.
Sonntag, den 7. Februar 1926.
St. Martinskapelle und Liebfrauenkirche.
Samstags und vor Feiertagen, nachm. von 5—7 und 8—8½ Uhr:
Beichtgelegenheit in der Martinskapelle.
Sonn= und Feiertags, vorm. 6½ Uhr: Beichtgelegenheit in der
Martinkapelle. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe ebenda. — Um 8 Uhr=
Heil. Meſſe mit Predigt ebenda. — Um 91 Uhr: Hochamt mit
Pre=
digt in Liebfrauen. — Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre in der
Martins=
kapelle. — Um 2½ Uhr: Andacht ebenda.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 7. Febr.
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 10. Febr., abends 8½ Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Freitag, den 12. Febr., abends 8½4 Uhr: Brbelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
7. Febr., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule, — Abends 8 Uhr:
Gottes=
dienſt. — Um 9 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 11. Febr.,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Pred. Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40):
Sonntag=
den 7. Febr, vorm. 10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Jugendbund. — Abends 8 Uhr:
Evan=
geliſation. — Dienstag, den 9. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Kirche Feſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 7. Febr., vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule, — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
10. Febr., abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann
will=
kommen.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 7. Febr., vorm. 10 Uhr: „Von der Gegenwart und
Zukunft der Wiedergeborenen”. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. —
Nachm. 5 Uhr: „Vom Zuſammenhange zwiſchen Krankheit und Sünde‟,
Abends 6½ Uhr: Jugendvereinsſtunde. — Mittwoch, den 10. Febr.,
abends 8½ Uhr: Geſangſtunde. — Donnerstag, den 11. Febr., abends
8½ Uhr: Bibelbeſprechung (Römerbrief). Jedermann iſt willkommen,
Pred. Conrad
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungsſtunde.
Abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. — Dienstag für
Mitglieder.
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſa 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde.
Abends 8½ Uhr: Oeffentl.
Heilsver=
ſammlung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung,
Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjudantin Land
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Nummer 37
Samstag, den 6. Februar 1926
Sport, Spiel und Turnen.
Seite 14
5. Stiftungsfeſt desA. G. C.
Anläßlich des 5. Stiftungsfeſtes des Akademiſchen Sport=Clubs
findet, wie bereits evwähnt, am Samstag, nachmittags 2½4 Uhr, ein
Hockehwettſpiel gegen den A. S. C. Heidelberg ſtatt. Das Spiel
ver=
fpricht bei der beiderſeitigen Spielſtärke intereſſant zu werden. Nach
dieſem Treffen ſpielen A. S. C. II gegen A. S. C. Alt=Akademiker.
Am Sonntag ſpielt um 2 Uhr die Jugendmannſchaft des A. S. C.
gegen die gleiche der Turngeſellſchaft Gberſtadt. Beide Mannſchaften
ſind neu aufgeſtellt; es dürfte auch dieſes Spiel ſeine Anziehungskraft
nicht verfehlen. Um 3 Uhr ſpielt die 1. Handballelf des A. S. C. gegen
die 1. Elf des T. und S. V. Langen 1862. Langen, eine gute A=
Klaſſen=
mannſchaft, konnte in der letzten Zeit recht beachtliche Reſultate erzielen,
wenn ſie auch in den Verbandsſpielen wenig vom Glück begünſtigt
war. Die A. S. C.=Mannſchaft tritt in neuer Aufſtellung an; ſie
wird alle Anſtrengungen machen müſſen, um gegen eine
Wettkampf=
mannſchaft wie Langen zu beſtehen.
Zur gleichen Zeit ſpielt die 1. Fußballmannſchaft in Eberſtadt
gegen die dortigen Germanen.
A. S. C.—6. P. S. V. 1:2 (1:0).
Geſtern nachmittag ſtanden ſich der Seſſiſche Polizei=Sportverein
und die erſte Mannſchaft des Akademiſchen Sport=Clubs in einem
Fuß=
ballwettſpiel gegenüber. Nach hartem, intereſſanten Kampfe verließ die
Polizei mit dem Ergebnis 2:1 (0:1) das Spielfeld. Beide Mannſchaften
machten die größten Anſtrengungen, das Ergebnis für ſich günſtig zu
geſtalten, ſodaß die Spielweiſe häufig bis hart an die Grenze des
Er=
laubten ging. In der erſten Halbzeit war der A. S. C. leicht
über=
legen, was ſich in dem Ergebnis ausdrückt. Nach der Pauſe gelang es
der Polizei, durch größeren Kraftaufwand und den Fehler des linken
Läufers des A. S. C., nicht nur den Ausgleich herbeizuführen, ſondern
auch durch ein 2. Tor den Sieg zu erringen.
In gewohnter guter Form waren beim A. S. C. der rechte
Ver=
teidiger und der Mittelläufer. Beſonderes Lob erwarb ſich der
Tor=
wächter des A. S. C., der auch die ſchwierigſten Bälle meiſterte; unter
anderem machte er 2 plazierte 11 Meter unſchädlich.
Leichtathletik.
Houben abermals geſchlagen.
Bei dem Rennen in Madiſen Square Garden in New York iſt
Houben abermals geſchlagen worden. Bei dem erſten Rennen über
40 Yards gewann Marchiſon in 4s Sekunden. Es folgten Miller,
Houben und Huſſey. Im 60 Yards=Rennen gewann abermals
Mar=
chiſon in 62ſyo Sekunden vor Miller, Houben und Huſſeh. Houben, der
ſehr nervös war, kam beide Male ſchlecht vom Start ab. Er erklärte,
die Amerikaner ſeien auf der Holzbahn beſſer als er.
Schießſport.
Privileg. Schützengeſellſchaft Darmſtadt.
Ein hochherziger Gönner unſeres Vereins hat weder Mühe noch
Koſten geſcheut, um uns eine ganze Reihe wertvoller Preiſe zur
Ver=
fügung zu ſtellen. Dieſe Preiſe ſollen beim Zimmerſchießen mit
Klein=
kaliber ausgeſchoſſen werden.
Am letzten Donnerstag (4. II. 26) wurde mit dem Preisſchießen
begonnen, am 11. Februar 1926 wird dasſelbe ſein Ende erreichen.
Außer den wertvollen Einzelpreiſen, um die gekämpft wird, erhält
der Schütze, der mit 9 Schuß (liegend, knieend und ſtehend) die höchſte
Ringzahl erreicht, eine kunſtvolle, echte Münchener Schützenfahne von
hohem Wert. Einſatz und Nachkauf ſind, um die Sache für die Schützen
nicht zu teuer werden zu laſſen, äußerſt niedrig gehalten.
Die Beteiligung am 1. Abend des Preisſchießens war
dementſpre=
chend außerordentlich gut und wurden zum Teil ſchon vorzügliche
Reſultate erzielt. Mit Spannung erwartet man den Endkampf am
11. Februar 1926.
Zu unſerem Zimmerſhießen am Dienstag und Donnerstag, abends
8 Uhr, Mühlſtraße 5, Seitenbau, ſowie zum Preisſchießen können Gäſte,
die für den Schießſport Intereſſe haben, eingeführt werden.
Schwimmen.
Rademacher und Frölich in Hamburg.
Der deutſche Meiſter im Bruſtſchwimmen, Erich Rademacher (Hellas=
Magdeburg) ſoll auf ſeiner Fahrt nach Amerika nun doch von ſeinem
Klubkameraden, dem Rückenmeiſter Frölich begleitet werden. Am Tage
vor der Ueberfahrt, am 11. Februar, veranſtaltet der Hamburger S. V.
Stern noch ein Schwimmfeſt deſſen Erträgnis der Reiſekaſſe der
Amerika=
fahrer zukommen foll. Auf dieſem Schwimmabend werden Rademacher
und Frölich noch einmal gegen die beſte Hamburger Klaſſe in die
Schranken treten. Frölich hat außerdem einen Angriff auf den von ihm
mit 1:14,1 gehaltenene deutſchen Rekord im 100 Meter Rückenſchwimmen
angekündigt. Sollte ihm dieſes Unternehmen auch glücken, ſo ſieht es
doch um ſeine Ausſichten in Amerika nicht allzu roſig aus, denn einer
ſeiner ſchärfſten Gegner im Dollarlande, der junge W. Laufer, ſtellte erſt
dieſer Tage imn Toronto im 100 Meter Rückenſchwimmen mit der
fabel=
haften Zeit von 1:10 einen neuen Rekord auf.
*
Pferdeſport.
Deutſche Vollblüter nach Frankreich verkauft.
Nachdem im Vorjahre auf dem Umwege über Polen einige gute
Mutterſtuten aus Deutſchland nach Frankreich gewandert ſind, treten
nun franzöſiſche Intereſſenten auf offenem Markte als Käufer deutſcher
Vollblüter auf. Der in Paris lebende Balte W. v. Köppen, der in
Frank=
reich, Geſtüt und Rennſtall unterhält, hat kürzlich für ſein Geſtüt vier
Stuten, Stigmaria, Grane und zwei junge, noch nicht gelaufene Stuten
aus dem Stall Weinberg angekauft. Jetzt iſt der Pariſer Pferdehändler
Blum ſeinem Beiſpiel gefolgt, der hier einige Ankäufe vollzogen hat
und noch weiter machen will. Bisher kaufte Blum von Trainer Thiede
den einſtigen Altefelder Axenſtein, der allerdings auf der Rennbahn eine
ziemliche Enttäuſchung war, ferner die Mutterſtute Quodlibet und die
aus Waldfried ſtammende Oder.
Fußball.
„V. f. R.‟ Darmſtadt.
Eine ſeltene Ablvechſlung in den Verbandsſpielen ſtellt das morgige
dem Exerzierplatz nachmittags die 1. Mannſchaft von „Starkenburgia”
Heppenheim aus dem Riedgau. Mit Heppenheim verbinden den V. f. R.
alte gute Beziehungen. Die ausgetragenen Spiele waren ſtets von
edlem Sportgeiſt beſeelt. Unter dieſer Tatſache wird auch das morgige
Spiel der beiden Mannſchaften einen angenehmen ſpannenden Verlauf
nehmen, dem ein guter Beſuch zu wünſchen iſt.
Die zweite Mannſchaft der Raſenſpieler tritt ebenfalls im
Freund=
ſchaftsſpiele der „Chattia” Wolfskehlen gegenüber. Das Spiel findet in
Wolfskehlen ſtatt.
Die neu aufgeſtellte 1. Junioren=Mannſchaft trägt ein
Uebungs=
ſpiel aus, während die 1. Jgd.=M. im erſten Verbandsſpiel dem F. C.
Union gegenüberſteht. — Ein gutes Programm des V. f. R., dem man
den beſten Verlauf wünſchen kann.
F. C. Union 1913 e. V.
ſchreibt uns: Die Ligamannſchaft fährt kommenden Sonntag zum
Ver=
bandsſpiel nach Mannheim=Sandhofen.
Sandhofen iſt immer noch erſter Meiſterſchaftsanwärter. Im
Vor=
ſpiel unterlag Sandhofen dem Elan der Unioniſten, die damit zeigten,
daß ſie gegen einen guten, ſtarken Gegner etwas leiſten können.
Ich betrachte den Ausgang des Rückſpieles am Sonntag als völlig
offen, und zwar deshalb, weil die Ligaelf der Union einen ernſthaften
Gegner „abgibt, wenn ſie mit Energie und Siegeswillen in den Kampf
geht und die nötige innere Uebereinſtimmung in der Mannſchaft
mit=
bringt. Die Mannſchaft fährt in ſtarker Aufſtellung, allerdings ohne
den bewährten Darmſtädter als Mittelläufer, der wegen einer
Ver=
letzung ſpielunfähig iſt. Die Verteidigung iſt gut beſetzt, der Sturm
hat verſprochen, zu ſchießen und die Sandhöfer Kiſte nicht zu ſchonen.
Warten wir alſo ab.
Die Jugend tritt in die angeſetzten Jugendverbandſpiele ei.
1. Jugend gegen V.f.R. Jug. 1,30 Uhr auf der Rennbahn.
2. Jugend gegen SpV. 98 1b 10,30 Uhr auf dem Stadion.
4 Fußball im Odenwaldkreis.
Die Kämpfe in der Kreisliga gehen ihrem Ende entgegen und
die Lage erſcheint immer klarer. Viel zu dieſer Klärung hat der vorige
Sonntag beigetragen, an welchem die Favoriten durchweg gewannen,
überraſchend ſicher Spielvgg. Sandhofen in Arheilgen mit 3:0.
Sand=
hofen kann im ungünſtigſten Fall nur noch von Olympia Lampertheim
eingeholt werden, die in Darmſtadt überraſchend mit 2:1 gegen Union
gewann. In Viernheim blieb der V.f.R. Bürſtadt ebenfalls
über=
raſchend mit 4:2 gegen Amieitia Sieger und erhärtete dadurch ſeine
Anwartſchaft zur Spitzengruppe. Sehr glatt gewann auch Germania
Pfungſtadt gegen Olympia Lorſch; 3:0 hieß das Ergebnis des Kampfes,
nach welchem ſich folgendes Bild in der Tabelle ergibt:
Spiele gew. uentſch. verl. Tore Punkte
Spielvgg. Sandhofen
16
1
14
*
V. f. R. Bürſtadt
14
Germania Pfungſtadt
*
14
15
Okympia Lampertheim
11
24:1
Union Darmſtadt
3
14
9
1SD=
Sportvgg. Arheilgen
15
8 43:
Olympia Lorſch
z
13 5
5 23:98 12
2
Amicitia Viernheim
24:3
13
2
Fußballverein Weinheim 12
2
6
8 21:36
Während man auf Grund der bisherigen Leiſtungen und des
Ta=
bellenſtandes Sandhofen, Bürſtadt, Pfungſtadt, Lampertheim und Lorſch
als ſicher bezeichnen kann, iſt die Frage des evtl. Abſtiegs bei Union
Darmſtadt, Arheilgen und Viernheim noch ungeklärt; Weinheim dürfte
dagegen kaum zu retten ſein. Im übrigen wäre es aber ſchade für jede
einzelne der genannten Maunſchaften, und es bleibt zu hoffen, daß eine
Neuregelung hier helfend eingreift.
Der kommende Sonntag ſieht nur die beiden Treffen
Spielvag. Sandhofen—Union Darmſtadt und Olympia Lampertheim—
„V. Weinheim vor. Man darf in beiden Fällen die Platzvereine als
Sieger, erwarten.
In der 4=Klaſſe ging es ebenfalls ohne Ueberraſchungen ab. es
ſei denn, daß man den ſehr knappen 1:0=Sieg von Griesheim über
Die=
burg als ſoſche bezeichnen darf. Weiter trennten ſich noch Groß=Gerau
und V.f.R. Darmſtadt unentſchieden und Eherſtadt ſchlug Dornheim mit
5:0. Am kommenden Sonntag finden wur zwei Nachtragsſpiele,
Ein=
tracht Darmſtadt—Sportverein 98 Reſerve und Haſſia Dieburg—
Spiel=
vereinigung Pfungſtadt, ſtatt. Dieburg und die Darmſtädter Reſerven
ſollten gewinnen. — Im Gau Ried ſtoßen F. V. Hofheim und
Star=
kenburgia Heppenheim im Nachtragsſpiel aufeinander. In einem
Pri=
vatſpiel empfängt ferner der F. C. 07. Bensheim die Fußballgeſellſchaft
Heidelberg=Kirchheim.
Die B=Klaſſe ſtellte am Vorſonntag im Polizeiſportverein
Darmſtadr, der den F. V. Michelſtadt mit 5:0 ſchlug, den Meiſter des
Gaues Bergſtraße feſt. Die Poliziſten werden für die 4=Klaſſe in der
Folge eine ſehr ſtarke Konkurrenz abgeben. Daß den wackeren
Michel=
ſtädtern als einzigem Vertreter des Odenwaldes ebenfalls der Aufſtieg
zuſteht, kann nur mit Genugtuung erfüllen. — Im Riedgau
ver=
ögerte ſich die Entſcheidung, da das Entſcheidungstreffen Seeheim—
Groß=Rohrheim infolge ſpielunfähigen Platzes wiederum ausfiel. —
An Meiſterſchaftsſpielen ſind für kommenden Sonntag nur die
Begeg=
nung Sportverein 98 II—Arheilgen Reſerven angeſetzt. Privatſpiele
ſollten durch Bekanntgabe der einzelnen Vereine bekannt geworden ſein.
Handball.
Das Sportprogramm des Sonntags.
Der kommende Sonntag bringt uns im
Fußballſport
die erſten Endſpiele um die „Süddeutſche‟. Das größte Intereſſe wird
ohne Zweifel die Begegnung zwiſchen dem Bayernmeiſter und dem
Meiſter von Württemberg/Baden entgegengebracht. Tritt der
Karls=
ruher F.V. mit kompletter Mannſchaft an, ſo iſt ein Großkampf erſten
Ranges zu erwarten, vermutlich wird aber der K.F.V. auf ſeimen Mit=
Wettſpielprogramm des V. f. R. dar. Die 1. Mannſchaft empfängt auf telſtürmer Vogel verzichten müſſen, der vom Stuttgarter S. C.=Spiel her
noch verletzt ſein ſoll. Auch das Mannheimer Spiel zwiſchen dem
Süd=
deutſchen Meiſter und dem F.V. Saarbrücken wird ſeine
Anziehungs=
kraft auf die ſüdweſtdeutſchen Fußballer nicht verfehlen. In dieſem
Treffen dürſte wohl die größere Erfahrung der Mannheimer
ausſchlag=
gebend ſein. Sollte Hanau in Fürth am Sonntag antreten können, ſo
wird es ihm vielleicht, ſehr ſchwer fallen, den Mainbezirk ſo zu
ver=
treten, wie der Fußball=Sporwerein Frankfurt es im vergangenen
Jahr getan hat. Im übrigen ſind noch einige Meiſterſchaftsſpiele in
den verſchiedenen Bezirken nachzuholen. In Württenberg/
Baden treten die Stuttgarter Kickers und der V.f.R. Heilbronn
noch=
mals in die Schranken, ein Sieg der Heilbronner wäre, bei, ihrer am
letzten Sonntag gegen den Karlsruher F.V. gezeigten Form nicht
aus=
geſchloſſen. Im Mainbezirk ſind noch verſchiedene Mannſchaften
mit ihren Verbandsſpielen im Rückſtand. Helvetia Frankfurt empfängt
die Germania, Viktoria Aſchaffenburg iſt bei den Offenbacher Kickers
zu Gaſt und Eintracht Frankfurt muß nach Niederrad zur dortigen
Union. Falls bis Sonntag noch keine endgültige Entſcheidung in der
Mainbezirksmeiſterſchaft getroffen iſt, wird der F.S.V. Frankfurt dem
Tabellenzweiten des Rheinbezirks Phönix Ludwigshafen auf eigenem
Platze in einem Freundſchaftsſpiel gegenübertreten. Im Bezirk
Rhein=
heſſen=Saar tragen S.V. Wiesbaden und Wormatia Worms gleichfalls
noch ein Meiſterſchafts=Wiederholungsſpiel aus, das die Wiesbadener
zumal auf eigenem Platze für ſich entſcheiden werden. — Im Reich
ſind die meiſten Gau= oder Bezirksmeiſter ſchon ſo weit ermittelt, daß
die noch ausſtehenden Verbandsſpiele lediglich nur als
Plazierungs=
kämpfe gewertet werden können.
Boxen.
Die Profeſſionals veranſtalten am Freitag (5. Febr.) einen
bedeu=
tenden Kampf=Abend, bei welchem der Halbſchwergewichtsmeiſter
Sam=
ſon=Körner mit dem Belgier Pierre Charles einen harten Kampf
aus=
fechten wird. Das gute Beiprogramm ſieht folgende Paarungen vor:
Fiedemann, deutſcher Bantamgewichtsmeiſter, — Linke Duisburg,
Solida=Bernau — Obell=Berlin im Mittelgewicht und Edu Schmidt=
Bremen, deutſcher Federgewichtsmeiſter—Walter Hochbaum=Magdeburg=
Radſport.
Die Dortmunder Weſtfalenhalle hat wieder einen „Coup” vor. Zum
erſtenmal werden, dort in der Zeit vom 5. bis zum 7. Februar die
Wintermeiſterſchaften der Steher ausgefahren. Die beſten deutſchen
Dauerfahrer, werden ſich hier um den neuen Titel bewerben. Unter
anderen werden am Ablauf erſcheinen: „Bauer, Dedevichs, Krupkat,
Feja, Lewanow, Möller, Saldow und Sawall. Bei dieſer glänzenden
Konkurrenz ſind ohne Zweifel große Kämpfe zu erwarten.
Winterſport.
Der Witterungsumſchlag, der allenthalben eingeſetzt hat, wird den
Winterſportlern viel Freude verderben, trotzdem ſind für den Sonntag
wieder eine große Anzahl von Veranſtaltungen vorgeſehen. In
Süd=
deutſchland werden zweifellos die Meiſterſchaftswettbewerbe des Skiklubs
Schwarzwald auf dem Feldberg am meiſten intereſſieren. Die Ski=
Jugend des Sauerlandes veranſtaltet einen großen Verbandsjugendlauf
unter Führung des Ski=Clubs Sauerland in Winterberg. In
Fried=
richsroda veranſtaltet der thüringer Ski=Verband in einem Langlauf
über 20 Km. einen ſcharfen Wettbewerb um den Wanderpreis „Rund
um den Schorn”. Bei allen Bobfreunden konzentriert ſich für den
kommenden Sonntag das Hauptintereſſe ſelbſtverſtändlich auf die
Aus=
tragung der Deutſchen Fünfer=Bobmeiſterſchaft in Krummhübel, zu der
ganz erſtklafſige Meldungen abgegeben wurden. In Oberſtdorf werden
die bahriſchen Eishockey=Meiſterſchaften ausgetragen, und zwar werden
ſich folgende Mannſchaften um den Titel bewerben: S.C. Rieſſerſee,
Münchener Eislaufverein, Hockeygeſellſchaft Nürnberg und Tennis= und
Hockehelub Nürnberg. Nach den letzten Ergebniſſen der vier
Mann=
ſchaften in verſchiedenen untereinander ausgetragenen Privatſpielen zu
urteilen, wird es ſehr heiße Kämpfe geben, über deren Ausgang nichts
Beſtimmtes geſagt werden kann. In Sachſen findet noch ein großer
Verbandswettlauf des ſächſiſchen Ski=Verbandes in Geiſing=Altenberg
ſtatt. In Breslau werden die ſchleſiſchen Eiskunſtlaufmeiſterſchaften
ausgefahren. An wichtigen Auslandsveranſtaltungen nennen wir die
öſterreichiſchen Ski=Meiſterſchaften auf dem Bödele, ſowie die
Aus=
tragung der öſterreichiſchen Bobsleigh=Meiſterſchaft am Semmering.
Leichtathletik.
Am kommenden Samstag und Sonntag iſt für die deutſchen
Leicht=
athleten eine Veranſtaltung von überragender Bedeutung vorgeſehen.
Der Verband brandenburgiſcher Athletik=Vereine deranſtaltet ſein 14.
Berliner Hallenſportfeſt, zu dem Meldungen in großer Zahl ergangen
ſind. Das Hauptereignis wird der große Sprinter=Dreikampf bilden,
der in Abweſenheit von Houben Deutſchlands Extra=Klaſſe am Start
ſehen wird. Corts, Körnig, Schlößke und Schüller werden ſich in einer
60—70= und 80 Meter=Konkurrenz den Rang gegenſeitig ſtreitig machen.
Ferner ſtarten der holländiſche Kurzſtreckenmeiſter van den Berghe und
der Deutſche Meiſter Dr. Peltzer. Letzterer wird das 1000 Meter=
Haupt=
laufen beſtreiten. Für die 4mal 400 Meter=Staffel, die im vergangenem
Jahr von Teutonia=Berlm gewonnen wurde, gilt der Hamburger SV.
mit ſeiner Mannſchaft: V. Eberſtein, Giercke, Tachau und Moldenhauer
die meiſten Ausſichten. Ganz erſtklaſſige Kämpfe ſind zu erwarten, auf
deſſen Ausgang man mit Recht ſehr geſpannt ſein darf.
Rugby.
Der Rugby=Betrieb am kommenden Sonntag wird aller
Voraus=
ſicht nach ſehr ſchwach ſein, denn bis jetzt iſt lediglich folgendes Spiel
bekannt geworden: V.f.R. Aſchaffenburg—T.V. 1860 Frankfurt a. M,
Im Ausland intereſſiert das Länderſpiel, der Nugby=
Nationalmann=
ſchaften von Schottland und Wales in Edinburg.
Deutſche Turnerſchaft. Main=Rhein=Gau.
Die Meiſterſchaftsſpiele gehen ihrem Ende entgegen. Verſchiedene
Vereie haben die Pflichtſpiele ſchon erledigt. Von den ausgefallenen
Spielen finden am Sonntag die Treffen Griesheim-Nauheim und
Worfelden—Aſchaffenburg ſtatt. Während Griesheim wohl Sieger
bleiben wird, ſteht der Ausgang der andern Begegnung völlig offen.
Die 4=Klaſſe bringt das Spiel Seeheim-Beſſungen, und mit etwas mehr
Schußfreudigkeit werden die letzteren gewinnen können.
In der B=Klaſſe wird der Kampf um die Meiſterſchaft zwiſchen
Groß=Gerau und Wolfskehlen ausgetragen, die nach Groß=Gerau fallen
wird. Außerdem treffen ſich Griesheim II—Egelsbach und Bensheim—
Langen. Dann ſpielen noch Nieder=Roden—Sprendlingen, Gernsheim—
Tgſ. Darmſtadt und in der Jugendklaſſe Tgſ. Darmſtadt—Gernsheim.
Fechten.
Sitzung des Fechtausſchufſes der Deutſchen Turnerſchaft.
In der Leißziger Sitzung wurde beſchloſſen: Für das
Mannſchafts=
fechten der D. T. werden die Ausſcheidungskämpfe den 5 Kreisgruppen
übertragen; den Kreiſen bleibt die Zuſammenſtellung ihrer Mannſchaft
überlaſſen. Die ſiegende Mannſchaft jeder Kreisgruppe iſt von ihrem
Obmann dem Fechtwart D. T. bis 15. April zu melden. Dem Kreis IIIb
wird das Mannſchaftsfechten am 9. Mai in Berlin übertragen. Deutſche
Kampfſpiele in Köln und Ausſtellung Geſolei in Düſſeldorf werden
be=
ſchickt. Für die Wettfechtordnung und die Kampfrichterausbildung
wer=
den weitere Richtlinien feſtgelegt. Den Kreiſen wird empfohlen, bei den
Wettfechten auch die Degenkämpfe zu übernehmen.
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Nummer 37
Pauute
Reparationen und Arbeitslöhne
Prof. Kehnes über die Auswirkungen des Oalpesplanes.
w. Paris, 5. Februar.
Keynes beſchäftigt ſich in einem längeren Artikel, den das
„Petit Journal” zum Abdruck bringt, mit der
Wirtſchafts=
kriſe in Deutſchland, indem er ſie ausſchließlich auf die
Wirkungen aus dem Dawesdlan zurückführt. Nach einer
Be=
trachtung über das erſte Erfüllungsjahr beſpricht Keynes die
Wirkungen der Deflation und kommt zu folgendem
Schluß=
ergebnis: Reichsbankpräſident Schacht ſei mit der Einſchränkung
des Kredits zu demſelben Ergebnis gelaugt wie Montague
Nor=
man, der Gouverneur der Vank von England. Deutſchland habe
die erſte Million Arbeitsloſer überſchritten, aber es verſtände
ſich von ſelbſt, daß, indem man die Arbeiterbevölkerung um
10 Prozeut herabſetze und ſie nun auf Staatskoſten ernähren
müſſe, man nicht zu einer Löſung des Reparationsproblems
komme. Allerdings müſſe man Schacht Gerechtigkeit widerfahren
laſſen. Das Transferierungskomitee befinde ſich vor
einem unangenehmen Dilemma.
Wenn es die Reichsbauk ermächtige, Kredite zu gewähren,
und wenn es den innerdeutſchen Kreiſen geſtatte, ſich dem
Welt=
marktnivean zu nähern, müſſe jede Hoffnung aufgegeben werden,
den Export in der nächſten Zeit zu heben. Er habe immer
ge=
glaubt, daß das Neparationsproblem ſich bald einem
wahrhaft praktiſchen Geiſte anpaſſen werde, aber was man jetzt
tue, werde es zu einem Problem der Löhne der
deut=
ſchen Arbeiter machen. An dem Punkte, an dem man jetzt
angelangt ſei, habe der deutſche Arbeiter faſt ſeine
Vorkriegs=
löhne erreicht.
Wenn man die Kapitalverluſte in Rechnung ſtelle, die
Deutſchland erlitten habe, und die Beſchränkung ſeiner Märkte,
ſo frage man ſich, wie die hohen Arbeiterlöhne, zu vereinbaren
ſeien mit der Entwicklung des Handels in einem ſolchen zMaße,
daß die Annuitäten des Dawesplanes gezahlt werden könnten.
Daraus gehe hervor, daß die Arbeit des
Transferierungskomi=
tees mehr und mehr darin beſtehe, den Kampf gegen die
deutſchen Arbeiterorganiſationen
aufzuneh=
men, um zu einer Anpaſſung der Löhne zu gelangen.
Das erſte Jahr des Dawesplanes habe Deutſchland eine
Atempauſe gegeben, um ſich mittels Auslandsanleihen wieder
aufzurichten. Davon hätten natürlich die Arbeiter profitiert;
aber die Arbeitsloſenkriſe, die jetzt ſich verſchlimmert habe, ſcheine
die erſte Eſiſode einer zweiten Periode zu ſein, nämlich das
Ergebnis eines Verſuchs, um die Löhne und Preiſe durch das
Mittel der Krediibeſchränkung herabzudrücken. Es ſei nicht
un=
möglich, daß dieſe noch mit einem gewiſſen Erfolg durchgeführt
werden könne. Aber man müſſe ſich daran erinnern, daß, um
zu dieſem Ergebnis zu gelangen, das
Transferierungs=
komitee einmal für einen guten Außenhandel und
dann für eine Herabſetzung der Löhne ſorgen müſſe.
Keynes fragt ſich, ob die Einſchränkung der Kredite genügen
würde, dieſes doppelte Ergebnis zu erzielen. Es ſei wohl
mög=
lich, daß man verpflichtet ſei, direktere Methoden zu verſuchen.
Für den Augenblick erdroſſele die finanzielle Sanierung ein
wenig Deutſchland, wie ſie England erdroſſele. Dieſes
Unbe=
hagen werde ſich fortſetzen, bis irgend eine ernſte politiſche Kriſe
eintrete. Die Schwerinduſtrie ſei wirklich geneigt, loyal mit den
Kontrolleuren des Dawesplanes zuſammenzuarbeiten, ſei es,
weil ſie die Ruhe liebe, ſei es, weil ſie gute Beziehungen zur
ausländiſchen Finanz unterhalten wolle. Was aber zu
befürch=
ten ſei, ſei, daß die deutſche Regierung eines Tages
zwiſchen die Notwendigkeit des Dawesplanes
und die Wünſche der Wähler geſtellt werde. Wenn
dieſe Kriſe eintrete, welches Mittel hätten die Alliierten dann,
ihren Willen dem deutſchen Volke aufzuzwingen? Man ſehe nicht
recht ein, wie die Weſtmächte in die Erſcheinung treten könnten,
um die Arbeitslöhne in Mitteleuropa herabzuſetzen. Ein
der=
artiges Unternehmen würde den konſervativen Intereſſen
ver=
ſchiedener Länder nicht dienen und könnte denen, die in
Oſt=
europa im Trüben fiſchen, die Gelegenheit geben, auf die ſie
warteten.
So befriedigend auch die Berichte über das erſte Jahr des
Dawesplanes ſeien, er, Keynes, werde dadurch nicht verhindert,
inſtinktiv dem ganzen Problem und ſeinen Folgen zu mißtrauen
Man könne hofſen, daß die für die Ausführung des
Dawes=
planes verantwortlichen Männer eine vorſichtige Politik
ver=
folgten und es vermieden, den Dawesplan bis zu
ſeinen letzten logiſchen Konſequenzen
durch=
führen zu laſſen. Man könne erwarten, daß es ihnen
ge=
lingen werde, noch bei den Schwierigkeiten der Kreditpolitik
etwas zu lavieren, um ſich mit kleinen Reſultaten zu begnügen.
Man ſtelle ſchon gewiſſe Symptome einer Verminderung
der Kreditkrije feſt, aber dieſe Milderungen önnten auch
auf die Produktionskriſe zurückzuführen ſein, ebenſo wie auf
einen Wechſel in der Methode der Reichsbank. In der unſicheren
Periode, in der man lebe, befinde ſich die wirtſchaftliche Gefahr
für Europa in Deutſchland.
Die engliſche Kohlenkriſe.
w. London, 5. Februar.
„Daily Mail” berichtet, daß der Vollzugsausſchuß des
Bergarbeiterverbandes am nächſten Donnerstag in
London zuſammentreten werde, um die Lage zu erwägen, die am
30. April entſtehen werde, wenn die Staatszuſchüſſe für die
Koh=
len=Induſtrie ihr Ende erreichen. Die Bergarbeiter ſchienen jetzt,
ebenſo wie die Bergwerksbeſitzer, beſtrebt zu ſein, eine
fried=
liche Löſung zu finden. Es verlautet, daß der
Vollzugsaus=
ſchuß der Bergarbeiter Vorkehrungen getroffen habe, um mit
Be=
auftragten der Bergwerksbeſitzer am nächſten Donnerstag
zu=
ſammenzutreffen. In den nächſten Tagen werde der
Vollzugs=
ausſchuß mit dem Induſtrieausſchuß des Generalrats des
Ge=
werkſchaftskongreſſes zuſammentreffen, um dieſer Körperſchaft
die Vorſchläge mitzuteilen, die er in den weiteren
Verhandlun=
gen mit den Bergwerksbeſitzern unterbreiten will.
Starke Zunahme des Danziger Seeverkehrs
im Jahre 1925.
Die letzten ſtatiſtiſchen Angaben über den Verkehr im Danziger
Hafen im Jahre 1925 bringen überraſchend günſtige Zahlen.
Da=
nach iſt der Seeverkehr um mehr als das Doppelte gegenüber dem letzten
Vorkriegsjahr geſtiegen. Obwohl in dem erſten Halbjahr ein dauernder
Rückgang zu verzeichnen war, ſtieg der Verkehr im zweiten Halbjahre
durch die polniſche Kohlen= und Getreideausfuhr dauernd. So wurden
am Ende des Jahres über den Danziger Hafen allein bis 150 000 To.
Kohlen monatlich ausgeführt. Eingegangen ſind im ganzen Sommer
des letzten Jahres nach Danzig 3986 Schiffe mit 1 869 979 Nettotonnen
Raumgehalt gegenüber 1 635 000 To. im Vorjahre und 925 000 To. im
Jahre 1913. Die deutſche Flagge, ſteht im Danziger Verkehr
nach wie vor bei weitem anerſter Stelle, dann folgen
Däne=
mark, England und Schweden. Der Anteil der polniſchen Flagge betrug
nur etwa 1,2 Prozent vom Geſamtverkehr,
Samstag, 6. Februa
jelſ.
Verlegung des Kohlenkontors nach Mannheim.
Eſſen, 5. Februgr.
In der heutigen Geſellſchaftsverſammlung des Kohlenkon
tors, die ſich mit der Frage der Verlegung des Sitzes des
Kon=
tors zu befaſſen hatte, entſchied man ſich mit der erforderlichen
Dreiviertelmehrheit für Mannheim. Das
Ergeb=
nis wurde dadurch erreicht, daß die Firma Marthias. Stinnes
G. m. b. H. in Mülheim (Ruhr), die bisher mehr auf Seiten
Dnisburgs ſtand, auch für Mannheim eintrat. Geheimrat
Wey=
henmeyer, der ſeit Beſtehen des Kohlenkontors dieſe größte
Syndikatshandelsgeſellſchaft mit großem Erfolg geleitet hat und
jetzt endgültig von ſeinem Poſten zurücktritt, wurde zum
ſtellver=
tretenden Vorſitzenden des Beirates gewählt. Erſter
Vorſitzen=
der iſt nach wie vor Dr. Huber, der Leiter der Firma Raab,
Karcher und Co. in Karlsruhe (Gelſenkirchener Bergwerks=
A.=G.).
Die deutſchen Wollwarenkäufe in England.
B. R. Aus London wird gemeldet, daß die engliſche Ausfuhr von
Kammzügen ſich in 1925 auf 28 700000 Ihs belief gegen 38 060000 Ibs in
1924 und 40 670 000 Ibs in 1913. Davon gingen über 25 Prozent,
näm=
lich 7 340000 Ibs nach Deutſchland gegen 9000 000 Ibs im Vorjahr und
14 980 000 Ihs in 1923. Trotzdem ſich die Kammzugausfuhr nach
Deutſch=
land gegenüher dem letzten Vorkriegsjahr um die Hälfte verringert hat,
ſteht Deutſchland als Bezugsland engliſcher Kamm=
Füge nochimmer an der Spitze vor Japan, das im vergangenen
Jahr 5 410000 Ibs, und Kanada, das 4 010 000 Ibs aus Großbritannien
einführte.
Von der engliſchen Wollgarnausfuhr, die ſich in 1925 auf
35 810 000 Ibs (41 280 000 Ibs in 1924 und 46 060 000 Ibs in 1913)
be=
zifferte, entfielen über 50 Prozent auf Deutſchland, das 18 720000 Ibs
bezog gegen 19 460 000 Ibs in 1924 und 27 420000 Ibs in 1913.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 5. Februar
Tendenz: Nach ſchwacher Eröffnung im Verlaufe befeſtigt. Die
Börſe nahm heute einen recht ſchwankenden Verlauf. Schon
vorbörslich machte ſich ein ſtärkeres Glattſtellungsbedürfnis bemertbar,
das aber bei der offiziellen Eröffnung des Verkehrs noch in den
Hinter=
grund gedrängt werden konnte, weil der Bericht der Dresdner Bank
über das Januargeſchäft einen ſehr guten Eindruck hinterlaſſen hatte.
Später aber trat die Abgabeneigung wieder kräftiger hervor und
ver=
band ſich mit Wochenſchlußdeckungen zu einem ſtark kursdrückenden
Faktor. Auf allen Induſtriemärkten ergaben ſich daraufhin
Kursver=
luſte von mehreren Prozent, die beſonders für Montanwerte ſehr
empfindlich waren. Aber, ſelbſt in dieſer Schwächeperiode, verlor die
Börſe nicht ihre feſte Grundſtimmung. Dies zeigte ſich in erſter Linie
auf dem Markte der Metallbankkonzernaktien, die
ſämt=
lich 3 bis 4 Prozent gewinnen konnten. Nachdem dann das nach
Beſitz=
ſechſel drängende Material bald untergebracht war, ſetzte eine neue
Aufwärtsbewegung ein, die ihren Ausgang vom
Rheinſtahl=
markte nahm, für den ſih wieder ſtärkeres Inteveſſe geltend machte. Fs
dauerte dann auch gar nicht lange, bis die geſtrigen Kurſe wieder
voll=
kommen erreicht waren, ja verſchiedentlich ergaben ſich ſogar noch
Kurs=
gewinne dazu. Durch beſondere Feſtigkeit zeichneten ſich Berliner
Han=
delsgeſellſchaft und Mansfelder Kuxe aus. — Deutſche Anleihen
konn=
ten ſich nicht ganz behaupten, dafür aber die ausländiſchen, beſonders
die türkiſchen. Auf dem Pfandbriefmarkt blieben die ſrarken
Kursgewinne von geſtern und vorgeſtern behauptet. — Der
Geld=
markt wird immer flüſſiger und wurde dadurch auch ſpäter die neue
Aufwärtsbewegung nicht unweſentlich gefördert. Tägliches Geld 5½
und Monatsgeld 7.—9 Prozent.
Die Abendbörſe verkehrte weiter in feſter Haltung.
Be=
ſonders die Schiffahrtswerte konnten ſich ſtark im Kurſe weiter heben.
Hapag geſannen 4 und Nordd. Lloyd 5 Prozent. Auch die Banken
waren ſtärker verlangt. Reichsbank, Berliner Handelsgeſellſchaft und
Bayeriſche Hypotheken= und Wechſelbank ſtanden hier im Vordergrund.
Auch Kriegsanleihen waren kräftig erholt. Kriegsanleihen 0,300, Bayr.
Hyp.=Wechſelbank 94,75, Berlin. Handelsgeſellſch. 148.—, Reichsbans
153.—, Phönix 83,25, A. E.G. 99,50, Scheideſtahl 102,50,
. G. für
Farbenwerte 134,50, Hapag 129,50 und Norddeutſcher Lloyé 142.—.
Von den ſüddeutſchen Waren=
und Produktenmärkten.
Mannheim, 5. Februar.
Die Preisbeſvegung am Getreidemarkt nahm in der verfloſſenen
Woche einen ungleichmäßigen Verlauf. Die höheren Forde
rungen, die die überſeeiſchen Plätze für Weizen meldeten, hatten für aus=
Berliner Effektenbörſe.
w. Berlin, 5. Februar.
Infolge vorherrſchender Abgabenneigung gaben die Kurſe
im Effektenverkehr zunächſſt weiter etwas nach. Namentlich am
Montan=
markte, wo Abſchwächungen bis etwa 2½ Prozent eintraten. Die
Kurs=
bewegung geſtaltete ſich aber zunächſt unregelmäßig, da Deckungen und
das Gerücht von bevorſtehender Ermäßigung des
Privat=
diskonts um ein Viertel=Prozent befeſtigend wirkten.
Harpener überſchritten ſehr bald den geſtrigen Schlußkurs. Auch
Man=
nesmann holten den anfänglichen Verluſt wieder ein. Klöcknerwerke
lagen von Anfang an feſt und gewannen gegen geſtern 3 Prozent.
Chemiſche Werte waren im allgemeinen ziemlich gut gehalten. Farben=
beſonders geſtiegenen Werte litten etwas unter Realiſierungen,
wäh=
rend AFG. etwas höher gewertet wurden. Maſchinenfabriksaktien
zeigten meiſt gute Haltung. Bankaktien änderten ſich nur wenig
Reichsbank zog etwas an. Schiffahrtsaktien waren anfangs etwas
nach=
gebend, konnten den Verluſt aber wieder einholen. Kosmoslinie ſetzt;
um 2 Prozent höher ein. Deutſche Anleihen wurden auf etwa geſtrigem
Kursniveau mäßig umgeſetzt. Im allgemeinen wurden die anfänglichen
Verluſte unter leichten Schwankungen auch auf dem
Induſtrieaktien=
markte durch die ſpätere Befeſtigung voll wieder ausgeglichen.
Vor=
kriegspfandbriefe ſchwankten anfangs im Kurſe, zogen aber ſpäter bei
ruhigerem Geſchäft teilweiſe 15 bis 20 Pfg. an. Für Landſchaftliche
Goldpfandbriefe erhielt ſich die ſtarke Nachfrage, ſodaß teil
weiſe repartiert werden mußte und die Kurſe 2 bis 3 Prozent anzogen.
Das Bekanntwerden der Ermäßigung des Pridatdiskontes um ein
Vier=
tel=Prozent auf 5¾ ſtützte dieſe Feſtigung. Tagesgeld war reichlich zu
6 bis 7½ Prozent, Monatsgeld zu 8 bis 9 Prozent zu haben.
Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin ....
3.—
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92
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68.27 5. 2 37.5 Seinvor Zeitent 148.— 150. 4. 2 5. 2. 71.2 Sirſch Kupfer 90. 88.— 30.7: Höſch Eiſen .. 93.5 .6‟
ländiſche wie inländiſche Weizenarten eine Preisbefeſtigung zur Folge,
Die übrigen Getreidearten verharrten im allgemeinen auf ihrem
vor=
wöchentlichen Nideau, und auch Weizen nahm in der zweiten
Wochen=
hälfte eine rückläufige Bewegung. Der Geſchäftsunfang iſt
zuſammen=
geſchmolzen, weil ſich die Spekulation angeſichts der hohen Geldſätze
untätig verhäft und weil die Mühlen angeſichts der ungünſtigen
Ge=
ſchäftslage im Mehlhandel bei den höheren Forderungen nicht mitgehen.
Eine gewiſſe Stütze fand das Geſchäft in ausländiſchem Getreide durch
mehrfache Verkäufe, die wieder nach dem Auslande vollzogen
wurden und wobei für Getreide aus Mitteldeutſchland das über
Ham=
burg nach England geht, etwas beſſere Preiſe als die hieſigen
Notierun=
gen bewilligt wurden. Mitteldeutſcher Weizen wurde in der Preislage
von 27,75—28 Rmk. verkauft, und die Forderungen lauteten zuletzt nicht
unter 28 Rmi., ein Preis, der hier nicht bezahlt wurde. Das Angebotz
von anderen Plätzen in Baden und Württemberg, in geringerer Ware
lautete auf 26,75—27,50 Rmk. Die ſüddeutſchen Mühlen legten für
Land=
ware, ſelbſt pfälziſcher Herkunft, nicht mehr als 26,50—27,00 Rmk. an,
Für Futterweizen zeigte ſich etwas verſtärkte Nachfrage. Das
Haupt=
intereſſe der Verbraucher erſtreckte ſich wieder auf La Plataweizen,
der zum Preiſe von 15,15—15 60 Gulden eif Rotterdam gehandelt wurde,
während Azimas, je nach Qualität, eif Notterdam 16,70—17,25 Gulden
und Manitobas 17—17,40 Gulden eif Rotterdam koſteten.
In deutſchem Roggen wurde eine größere Partie über Hannover
nach England gehandelt. Hier nannte man Inlandsroggen mit 18,25
bis 18,50 Rmk. Parität Mannheim. Es iſt aber auch bereits Ware zu
17,75—1800 Rmk. franko Mannheim zu haben. Für Weſtern=Roggen
verlangte man bahnfrei Mannheim 22 Rmk., für ſüdruſſiſchen Roggen
11 Gulden, Parität Rotterdam tranſito.
Das Gerſtengeſchäft ſtagniert, förmlich; nur für die
allerfeinſten Qualitäten beſteht einige Nachfrage, die von den
Malzfabri=
ken ausgeht. Mittelqualitäten und geringere Sorten ſind zur Zeit ſchwer
verkäuflich. Für inländiſche Braugerſte werden 21,50—24,75 Rmk.
ver=
langt; Fehmarn=Gerſte war eif Rotterdam mit 23,00 Rmk., notfalls mit
22,50 Nmk. offeriert; rumäniſche Gerſte, 66/67 Kilo, 3 Prozent Beſatz,
auf der Donau ladend, geladen oder ſchwimmend, follte 9,50 Gulden,
iranſito eif Mannheim, Donau=Gerſte, 61/62 Kilo, 3 Prozent Beſatz,
Donau ladend, geladen oder ſchwimmend, 9,40 Gulden eif Mannheim,
tranſito, koſten.
Hafer beſter Sorten war etwas gefragt, mindere Sorten
vernach=
läſſigt: im ganzen gingen die Forderungen um etwa 25 Pfennig die
100 Kilo gegen die Vorwoche zurück. Hafer aus Pommern wurde mit
2,5 Gulden tranſito, da die Ware über Rotterdam ſchwimmt, angeboten.
— Bei Mais vollzogen ſich einige Umſätze im Waggongeſchäft bei 19,25
bis 19,50 Rmk., waggonfrei Mannheim; rheinſchwimmende Ware wurt
mit 9,00 Gulden eif Mannheim offeriert. — Das Geſchäft in Saatgetreide
lag diesmal ſehr ruhig.
Das Mehlgeſchäft war völlig vernachläſſigt. Die ſüddeutſchen
Mühlen, die zu Anfang der Woche Weizenmehl, Spezial Null, noch mit
10,75—40,80 Rmk. verkauften, ſahen ſich angeſichts der höheren Preiſe für
Auslandsweizen veranlaßt, ihre Forderungen zuletzt auf 40,50—41 Rmk.,
je nach Fabrikat, zu erhöhen. Sie forderten für Roggenmehl in
70prozentiger Ausmahlung 26,50—27 Rmk., bei 60proz. Ausmahlung
28—28,50 Rmk.
Das Futtermittelgeſchäft bewegte ſich in ſehr engen
Grenzen, weil dem Konſum die Aufnahmefähigkeit fehlt.
Insbe=
ſondere waren auch Mühlenprodukte vernachläſſigt. Man verlangte für
die 100 Kilo Weizenfuttermehl 11,50—12 Nmk., Roggenfuttermehl 13,00
Rmk., Weizenkleie fein 10,50, do. grob 11,50—11,75 Rmk., Roggenkleie.
11 Rmk. Großes Angebot iſt ſeit kurzem in rheinſchwimmenden argentin.
und engliſchen Biertrebern aufgetreten, die waggonfrei Mannheim mit
Sack zu 16,50 Rmk. die 100 Kilo angeboten wurden. Malzkeime wurden
mit 14—15 Rmk. einſchließlich Sack, Trockenſchnitzel mit 10—10,50 Rmk.
ohne Sack ab Fabrik, Melaſſefutter mit 8,50—9,50 Rmk., je nach
Fabri=
kat, Parität Mannheim, angeboten. In Futterkuchen entwickelte ſich
wenig Geſchäft.
Eine Auslandsanleihe Preußens. Gerüchtweiſe verlautet, daß der
Freiſtaat Preußen die vom Landtag erteilte Kreditgenehmigung in der
Weiſe realiſieren werde, daß mit der National City Bank New York der
Abſchluß einer 6½proz. Anleihe in Höhe von 25
Milli=
onen Dollar beabſichtigt ſei. Eine Beſtätigung dieſer Meldung
fehlt noch.
Zuiſchen Reichsbank und Automobilinduſtrie fanden Verhandlungen
ſtatt. Von der Reichsbank wurde erklärt, ſie bringe den Beſtrebungen
der Automobilinduſtrie hinſichtlich der Belebung des Abſatzes großes
Intereſſe entgegen; ſie ſei jedoch nicht in der Lage, das
Abzahlungs=
geſchäft direkt zu finanzieren.
Maſchinenfabrik Badenia vorm. Wm. Platz Söhne A.=G. Weinheim
(Baden). Die Geſellſchaft beruft auf Mittwoch, den 24. Februar, eine
außerordentliche Generalverſammlung ein. Auf der Tagesordnung ſtehen
u. a. Bericht der Geſchäftsaufſicht und die Beſchlußfaſſung über weitere
Maßnahmen.
Aus der Farbeninduſtrie. Wie die „K. Z.” hört, iſt im Zuge der
mit der Verſchmelzung der Intereſſengemeinſchaft Farbeninduſtrie
ver=
bundenen Vereinheitlichungsmaßnahmen nunmehr auch eine
Zuſam=
menfaſſung in der Vertretung der Intereſſengemeinſchaft Farbeninduſtrie
in der Schweiz erfolgt. Unter der Firma Teerfarben A. G.
Zürich iſt eine neue Geſellſchaft gegründet worden, deren Zweck der
Handel mit Farbſtoffen und anderen chemiſchen Erzeugniſſen iſt. Das
Aktienkapital beträgt 500 000 Schweizer Franken.
Produktenberichte.
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Buenos-Aires
Brüſſel=Autw.
Tslo ....."
Kopenhagen
Stockholm . .
Helſingfors ..
Italien .....
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New=York..
Paris.... . ..
Schweiz... .
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12.31n2.59
19.546 19.5
10.589 10.51
15.89 16.93
2u.3
19.
2
5M 4.183 k.301
57
735/15.7453/15-78
30.84/ 81 04/ 80.84 81.9
59.351 59.4)1 59 231 59.31
85.561 85.34/ 85.56
Wien D.=Oſt.abe k.Geld Br
59.07 53.20 1.22F 1.722 Erag........" 12.41342.453 6. 33 Japan ......." 1.831 Rio de Janeire 2.f 2.32 112.60 Zulgarien ..." Belgrad.. . .." 17 5.83 16.92/Konſtantinopel 2.2
27 9.304 23. 453/Liſſabon ....." Lanzig....." 371
89 5Aihen ......." 5.
5.3 E/Kanada. . .... 4.19
7.10 Arugugy.... ! 4315 4.3251
5. 2.
Brief Geld
59.07 53 17
12.515 42.3
5.9
1885 0
2.
22521.3
81.
6.41
4.1
4.196
4:315 4.325
Frankfurter Produktenbericht vom 5. Februar. Der hieſige
Produk=
tenmarkt eröffnete in ſehr ſtiller Haltung; jedoch leicht abgeſchwächt, da
ſowohl die Liverpooler als auch die Chicagoer Notierungen etwas
ſchwächer lauteten. Weizen 26,75—27, Roggen 17,75—18, Sommergerſte
für Brauzwvecke 21,50—23,50, Hafer (inl.) 18,50—21,50, Hafer (ausl.)
.—, Mais 19,50—19,75, Weizenmehl (ſüdd. Spezial) 40,75—41,25,
Roggenmehl 26—26,50, Weizenkleie 10,50, Noggenkleie 10,75.
Berliner Produktenbericht vom 5. Febr. Die Geſchäftstätigkeit im
Berliner Produktenhandel iſt heute für Brotgetreide ſehr gering, da das
ſihwache Ausland keine nennenswerte Deckungsfrage aufkommen läßt,
andererfeits aber auch das Angebot entſchieden zu hoch im Preiſe
ge=
halten bleibt. Am Lokomarkt waren nur zu ermäßigten Preiſen
Um=
ſätze zu erzielen. Auch Gerſte bei einiger Nachfrage für beſte
Mittel=
qualitäten ruhig, Hafer ſtill und erneut angeboten, Mehl trotz etwas
ermäßigter Forderungen ohne weſentliche Umſätze. Im
Lieferungs=
handel eröffnete Weizen 1,50 Mark unter Vortagsſchluß (März 270, Mal
276,50). Jnir Noggen ſetzte ſich per März mit 171 ein Rückgang von
2 Mark durch. Mailieferung mit 185 Mk. 1,50 Mk. ſchwächer.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Neu York, 5. Februar.
Weizen: Der Maukt war anfangs ſchwach in Uebeveinſtimmung mit
den Liverpooler Notierungen und auf langſame Lokonachfrage und kleine
Nachfrage der Mühlen. Später trat jedoch eine Befeſtigung ein, da man
der Anſchauung war, daß der Markt überverkauft ſei und auf
Baiſſe=
deckungen. Die Termine ſchließen etwas über geſtern,
Mais begann ſchwach auf Wetterberichte und kleine Lokonachfrage,
konnte ſich aber weiterhin befeſtigen. Die Notierungen ſchließen mit
leichten Einbußen.
Hafer verkehrte in etwas ſchwächerer Haltung
Baumwolle: Der Maukt zeigte eine ſchwächere Haltung auf die
ge=
meldete größere Anbaufläche. Nahe Termine gaben bis 15, entferntere
Termine 5—10 Punkte nach
Kaffee: Nach anfänglicher Aufwärtsbewegung infolge gebeſſerter
braſilianiſchen Wechſelrate trat ſpäter eine Abflauung ein, da die
Nach=
frage des lokalen Handels klein war.
Zucker: Der Markt verkehrte in ſchwächerer Haltung auf gedrücktes
kubaniſches Angebot und günſtigere Witterungsberichte aus Kuba.
Kakao: Der Maukt derkehrte in abgeſchſächter Haltung, da
beion=
ders die Fabriken Kaufreſerve zeigten. Die Termine gabe einige Punkie
nach.
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Dollar=Schatzanweiſungen.
Dtſch. Schtzanw. KIu. IIv.
Klu. HIv.
TV. u. V. Schatzanw.
DM—I5
47 D. Schutzgb. v. 08-11 u. 13
v.14
Sparprämienanleihe .. .
Zwangsanleihe .. . . . . . . . .
euß. Konſols ...."
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3½½ „
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40 Bahern=Anleihe .....
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5% L.=Inveſt.=Anl. 1914
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0.3021 0.2
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0.29 0.2‟
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5% Bulgar. Tabal 1902
4)% Oſt. Staatsrente 1913
1918 ............"
4½%0 Oſt. Schatzanweiſ.ſtfr.
v. 1914 .............."
4% Oſt. Goldrente .. .. .."
4½-% „ Silberrente. . . .
4% einh. Rente (konv.
8% Portugieſ. (Spez.). II.
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GHoldr. v. 13 ...
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(Bagdad) Ser.
(Bagdab) Ser, II
v 1911 Zollan!.
(7
0.2
31
0.22
0.3
0.275
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14
2.5
15:1,
1.7.
1.10
6.4
2.75
S.6
1.65
.... 15.5 6%H. Braunk.=Nog.=Anl. v. %6 H. Roggenanleihe v. 1923 6% Mannh. Stadt=Kohlen wertanl. v. 1923 ... .. 10.: 10.5 % Offenbach (M.) Holzwert anl. v. 1923 ... ..." — 15.5 % Pfälzer Hyp. Bank Gold Pfdbr. v. 24. — 50
ert
teihe
Preuß. Kaliſ 3.8 3.8 Preuß. Roggenwert=Anl. 5.5 5.5 6 Rhein. Hypoth. Bk. Gold= Pfdbr. v. 24........." — — 5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23, Ser. Iu. II.."
. 2.01 2.01 5% Sächſiſche Roggenwertan= eihe von 23 ... „Südd. Feſtwertbk. Goldobl .68 1.75
Vorkriegs=Hypothekenbank
Pfandbrief=
Bay. Vereinsbant München.
Bay. Handelsbank München.
Bay. Hyp. u. Wechſelbank
Frankfurter Hypothek.=Bk..
frankfurter Pfandbrief=Bk..
ſamb. Hypothek.=Ban . . ."
Meininger Hyp.=Bank .. . ..
Pfälziſche Hyp.=Ban . . . .."
Preuß. Pfandbrief=Bk. .. . ..
Rhein. Hypothk.=Bank ... ..
Südd. Bodenkredit=Anſtalt
Württemberg. Hypoth.=Bank
Staatl oder provinz ia
garantiert
Heſſiſche Landes=Hyp.=Bank
Landes
tanſtalt Caſſel. ..
Naſſauiſche Landesbank
9.25
8.5
8.5
8.4
8.
10.47!
0.
42
7.95
30
17.3
14.75
11/-
4½% Ung. Staatsr. v. 1913/ 13
Staatsr. v. 14
4½%
Goldrente
Staatsr. v. 10 14.8
Kronenrente
Eiſern Tor)Gl./ 10.5
3%
Außereuropäiſche.
—
5% Mexik amor. innere
konf äuß. v. 99 ..
49
Gold v. 04 ſtfr.
ti8g. inne=
Frrigationsanl. 32
52 Tamailipas. Serie I. . 16.5
Nach Sachwert verzinsliche
Schuldverſchreibun gen
Mit Zinsberechnung
7 ½ Döllar Goldanl. v. 193‟
—
große Stücke
6% Dollar Goldanl. v. 193.
große Stücke/ 90.25
5% Frkitr. Hyp.=Bk.
Gold=
pfandbrier N.1, 86.75
9½ Frkrft. Hyp.=Bk.
Golb=
pfandbrief Em. 3
57 Frkitr. Hyp.=Bk. Gold=
—
pfandbrief Em 2
5½ Neckar A.=G. Stuttgart
—
Goldanleihe von 1923
6 Pfälzer Hyp.=Bk.=
Gold=
pfandbrief von 24 ...
87.5
% Rhein. Hyp. Bk.
Gold=
f andbrief von 24 ..
6% Rhein=Main=Donau=
—
Gold=Anleihe von 23 ..
Ohne Zinsberechnung
½Baden=Baden=Holzwert
Anleihe von 23 ... ...."
%Badenw. Kohlnwranl. 23/ 8.98
Frkftr. Pfandbrief=Bf.
Goldoh Em.
1.78
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0.265
1.6
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15.7
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1.20
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2. 6
5.60
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10.35
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Hank=Aktien.
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Badiſche Bank ........."
Bank für Brauinduſtrie. ..
Barmer Bankverein .. . . . ..
Bay. Hyp.= u. Wechſelb. .
Berl. Handelsgeſellſchaft
Lommerz= u. Privatbank .. 4
Darmſtädter u. Nationa lbk.
deutſche Bant ....."
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eutſche Eff. u.
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eutſche Hyp.=Bk. Mein.
Deutſche Vereinsbane .. . ."
Disconto=Geſellſchaft .. . . ."
Dresdener Bank .........
Fkankfurter Bank ..... ..."
Frkf. Hyp.=Bank ..
Frankf. Pfandbrief=?
Gotha Grund kredit=Ban! ..
Metallbank . . . .. ..."
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Mitteldeutſch. Creditbank ..2
Oſterr. Creditanſtalt .. .. ..
Pfälz. Hypoth.=Bank ... . ."
Reichsbank=Ant. . . . . . .. . .
Rhein. Creditbank .. . . . . . ."
ein Hypothekenbank ..."
Südd. Disconto=Geſellſch. O
Wiener Bankverein ..... ..
Bergwerks=Aktien.
Berzelius .. . . . .. . . ....."
Bochumer Bergbau . . . . . . O
Buderus .. . . . . . ........"
Dt. Luxemburger ..
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Gelſenkirchen Bergw. . .. ."
Harpener Bergba
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Fſe Bergbau Stamn
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Flie Bergbau Genuß
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Kaliwerke Aſchersleben . . . S
Kailiwerke Salzdetfurt . . . .
Kaliwerke Weſteregeln .. . . 4
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Mannesmann Röhren ....
Mansfelder ............
Oberbedarf .. . . . . ... . .."
Oberſchle . Eiſen(Caro)...
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Rombacher Hütte .. . . . . . .O
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Tellus Bgb.=u. Hütten=Akt.e
Ver. Laurahütte .. . .
Aktien induſtrieller
Unternehmungen.
Brauereien.
Eichbaum (Mannh. .... ."
enninger Kemp=Stern ..
Löwenbräu München ...."
Nainzer Aktienbrauerei ..
ſchöfferhof (Binding) ..."
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Anilin=V.n.=Treptow . . . . .O
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Badenia (Weinheim). . . . . ."
Bad. Anilin= u. Sodafabr. O
Bad. Maſchf. Durlach .. . .O
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6.60
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Obtigationen von
Transportanſtalten.
4½ Elilabethbahn, ſtfr. . . . .
Ga. Carl Ludw.=Bahn ..
% Oſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb.)
6% Neue Oſt. Südb. (Lomb.
Oſt. Staatsb. v. 1883 ..
ſt Staatsb. 1. b.8.Em.. .
ſt Staatsb. 9 Em
-
Staatsb. v. 1885
ſt. Staatsb. Erg.
etz.
%o Rudolfb. i. Silber ſtfr. . .
v Rudolfbr. Salzkammerg.
s% Anatolier Serie l.....
410 Anatolier Serie II..
% Anatolier Serie II..
3% Salonique Monaſtir. . . .
% Tehuantepec .. . . . . ...
4½½ Tehuantepee ......."
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17.65
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Jahr
Zaſt Nürnberg .. .. . ..... (
Bahyriſch Spiegel ........
Beck & Henkel (Caſſel) ...."
Zergmann El. Werke ...."
ting. Metallwerke ... . . . ."
Bremen=Beſigh=Olfabr. . . . (
Tementwer: Heidelberg ..
ementwerk Karlſtadt . . .
Cementwer
gerke. . ...
Albert .. . .."
„Brockh.,Nd. Walli
Them. Griesheim=Ele
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Chem. Fabrik Milch ......"
hem. Weiler=
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Zaimler Motoren ..
Deutſch. Eiſenhandel Berl.
Deutſche Erdöl. . ..
ſcheideanſt.
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Dresdener Schnellpreſſ
Därrkopp (Stamm) .. . . ."
irrwerke Ratinger
dyckerkof: & Widm. St
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ſenwerk Kaiſerslaute
Eiſenwer: L. Meher, fr.
Elberfel”. Farbw.v. Batz
Itr. Lieferungs=Geſ. ...4
ektr. Licht= u. Kraft .....
Tſäſſ. Bad.=Wolle
.....
mag. Frankfurt a. A
...
Email. &Stanzw. Ullrich ..
nzinger Werke. .. . . .. ."
linger Maſchinen .. . . .
Ettlinger Spinnerei ....."
Faber Joh. Bleiſtift ......"
Faber & Schleicher ...."
ihr, Gebr. Pirmaſens ..
Felten EGuilleaume, Carls.
Feinmechanik (Jette
Feiſt, Sektk., Frankf.
Frankfurter Gas ........"
Frankfurter Hof..."
Frkf. M., Pokornh & 2
Fuch8 Waggon Stamm . .
Banz. Ludw., Mainz...."
gECie.
.......C
...
Dußſtahl au.
Gelſenkirchen (
Goldſchmidt, Th. ........"
Botha Waggon".
imm
Greffenius Maſch.
Britzner, Maſchfbr. T
Brün & Bilfinger ..
Hafenmühle Frantf. (M.)
Hammerſen (Osnabrüch .. "
danfwerke Füſſen
....
Hartm. &Braun Frankf.
Heyligenſtgedt. Gieße=
Hilvert Armatt
br. ..
Hindrichs=Auffe
in ..."
dirſch Kupfer & Meſſ. ..
poch= und Tiefbau ......."
Höchſter Farben .. . . .. .. ."
Holzmann, Phil. ........
Holzverk. Induſtr. ... ...."
Hydrometer Breslau .. . ..O
.
Inag ..
Stamm
Fungha
n
Kammgarnſp. Kaiſersl
Karlsruher Maſchinen .. . . 4
Larſtadt R. ............
Liein, Schanzlin & Becker.
Knorr, Heilbronn ... .. ..."
Konſervenfabril Braun .. .
Krauß & Co., Lokom. . . . . . O
Lahmeyer & Co. ........."
Lech, Augsburg .. . . . . ..."
Lederw Rothe
......
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dederwerke Spic
Lingel Schuhw., Erfurt . . . O
Vöhnberger Mühle .. . . . . ."
Ludwigshaf. Walzmühle ....
Lüdenſcheid Metallw. . . . O
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44.5
Luther, M.= u. Mühlenbau g
Luxſche Induſtrie .... . . . .0
Nainkraftwerke Höchſt...."
Metallgeſ. Frankfurt ....."
Reher. Dr. Paul .......
Miag. Mühlenb. Frkf. a. M.6
Toenus Stamm . . . . . . . ."
Lotorenfabrik Deutz .....
Notorenfabr. Ober
1..
Reckarſulmer Fahrzeugw.
Neckarwerke Eß
S
1.
Oleawerke Frankfurt a. M.
ters Union Frankf. a. M.
fälz. Näh. Kayſer ....
Philipps A.=G. . .. ....."
Porzellan Weſſel.... . . . . .
Prometheus Frkf. M. .. . . ."
Reiniger, Gebbert & Schafl
Rhein. Elektr Stamm . . . .
Rhein Metall=Vorzüge ..."
Rhenania Aachen ... . . .. .."
Rückforth Stettin ........."
Rütgerswerke ..........."
Schleußner (Frankf. a. M.).o
Schneider & Hanau ....."
miellpreſſen=Frankenthal 0
Schramm u. Megerle, Lackf.O
hriftg. Stempe Ffm. . . 4
Schuckert Elektr. „Nürnb.). &
huhfabr Berneis=Weſiele
Schuhfabri: Herz
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ſchuhf. Leander. Offenb.,
hultz Grünlac, Rdsh. ..
Seilinduftrie Wolff......" "
chel &Co. Mait
.
Siemens Eleftr. Betriebe
ziemens Glasinhuſtrie
riemens & Halsfe
.
Süddeutſche Immobilien
Thür elektr. Lief.-G. Gotka (
Ahrenfabrik Furtwängſer
Beithwerke in Sandbach
Verein. f. Them. Ind. Frkf
Verein. d. Olfbr. Mannh.
Verein. Faßfabrik. Caſſe
Ver. Gummif. Bln.=Frkft.
rein. Vinſelf. Nürnberg
Verein Ultramarin .. . . . . "
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off Berlin ..O
Vogtl. Maſchinen".
Zoigt & Haeffner S
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Folthom. Seil . ... . ...."
jahß & Frehtag ........
Wegelin Rußfabrit . . . . . . .O
Zellſtoff Waldhof Stamm
Zuckerfbr. Waghäuſel ... . . 4
Zucker ſbr Frankenthal .. . "
Zuckerfbr. Heilbronn . . . . . O
Zuckerfbr. Offſtein .. . . . . . O
ſckerfbr. Rheingau ......"
zuckerfbr. Stuttgart . . . . . O
Transport= und
Verſicherungs=Aktien
Illg. Deutſche Ciſenbahn
eutſche Eiſenb=G. Fftm.
Elektr. Hochbahn Berlin ..
han tung E. B........
üdd. Eiſenbahn=Geſ. ...
apag (Paketfahrt) .....
Norbb. Lloyd ..........
Frrft. Allg. Verſich.=Geſ...
Frankona Rück= u. Mitv. .. . .
Darmſtädter Wer
Bahnbebar . . . . . . . . . . . . . 6 1. 1
Dampfkeſſel Robberg .....
gelvetia Konſervenfabr.
Gebr. Lutz ........."
Mot.orenfabrik Darmſtadt
Gebr. Roeder
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Annotierte Aktien
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Beckerkohle . .. . . . ........"
Beckerſtahl .. . . . . . . . . . .. ...
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........
Brown Boverie ..... . . .. "
Deutſche Petroleum .. . . . ."
Diamond Shares .. . . . ..."
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Grßkrftw. Unterfr. (Ufra) .6
Krügersha Ul Kali .. . . . . . .O
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1.
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1. 6.
1
16
86
Zeichenerklärung: X — Mark für eine Million nominal. — Mark
für eine Milliarbe. — Mark pro Stück. O — Gold=Kusr
Ausden Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Fünfziggramm=Gewicht
Damenſchirm mit braunem gebogenen
Griff. 1 gelb= und weißwollener
Jacken=
gürtel. 1 roſa Kindermütze. 1 weißes
Kinderhöschen und Hemd (eingeſchlagen),
3 Ketten (ca. 9 Meter Länge) 1 ſchwarz.
Damenhalbſchuh. 1 großer und 1 kleiner
Schlüſſel zuſammengebunden). —
Zuge=
laufen: 1 Fox, weiß mit ſchwarzen Ab=
Zeichen. 1 ſchwarzer Baſtard mit hellen
Abzeichen.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche von
6. Febr. bis einſchließlich 13. Febr. den
Nachtdienft die Apotheke am Juſtizpalaſt,
Bismarckſtraße 9, die Einhorn=Apotheke,
Kirchſtraße 10½.
In das Handelsregiſter B wurde heute
bei der Firma Mitteldeutſcher
Bank=
verein, Aktiengefellſchaft in Die
urg, eingetragen: Karl Berck,
Frank=
ſurr a. M., iſt aus dem Vorſtand
aus=
geſchieden. Vorſtandsmitglied. Wilhelm
Bender in Frankfurt a. M. iſt gemein
am mit einem anderen Vorſtandsmit.
Aied oder einem Prokuriſten zeichnungs
berechtigt.
(1943
Dieburg, den 18. Jan. 1926.
Heſ. Amtsgericht.
1.
Am Donnerstag, d. 11. Februar
ds. Js., werden nachm. 3 Uhr im
Gaſthaus zur Krone in Zell i.
Oow=
aus Revier Zell, Abteilungen Litzert 13.
14, Haberich 6, 7, Kreuzgraben 18,
öffenk=
lich meiſtbietend verſteigert:
etwa 250 rm Buchen=Brennholz
50 „ Nadelholz=Brennholz
Dus mit A bezeichnete Holz kommt
nicht zum Ausgebot.
1958si
Erbach, den 5. Februar 1926.
Gräfl. Forſtamt Erbach=
Einträge in das Handelsregiſter B
Am 27. Januar 1926 bei der Firma:
Deutſche Vereinsbank, Filiale
Darmſtadt in Darmſtadt: Die
Pro=
kuren von Dr. Julius Hatz, Dr. Otto
Wormſer und Albert Sommer ſind
er=
loſchen. Dr. Rudolph Winterwerb. iſt
aus dem Vorſtand ausgeſchieden; am
Februar 1926 bei der Firma:
Eiſen=
mann & Staiger, Geſellſchaft mit
beſchränkter Haftung. Darmſtadt:
Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 10. Juli
1925 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt.
Kauf=
mann Wilhelm Eiſenmann in
Frank=
furt a. M. iſt zum Liquidator beſtellt;
am 4. Februar 1926 bei der Firma:
Heſſiſche Immobilien=Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung,
Darm=
ſtadt: Die Geſellſchaft iſt durch Geſell
ſchafterbeſchluß vom 12. Mai 1925
auf=
gelöſt. Ida Strauß, geb. Kündig, Witwe
in Baſel, iſt als Liquidatorin beſtellt.
Darmſtadt, den 4. Febr. 1926. (1956
Amtsgericht I.
Bekanntmachung.
Die bei der Herſtellung eines Teile
der Wilhelmſtraße zu Reinheim
vor=
kommenden Pflaſterarbeiten ſollen in
öffentlichen Wettbewerb vergeben
wer=
den. Plan und Bedingungen liegen in
den Amtsräumen des Unterzeichneten
während der Dienſtſtunden zur Einſicht
offen. Angebotsvordrucke ſind dort zum
Herſtellungspreis erhältlich. Verſchloſſene
mit entſprechender Aufſchrift verſehene
portofreie Angebote ſind bis Mittwoch
den 10. Februar 1926, vormittags
11 Uhr, bei dem Unterzeichneten
einzu=
reichen, woſelbſt die Oeffnung der
Ange=
bote in Gegenwart etwa erſchienene
Unternehmer erfolgt.
(1632gs
Zuſchlagsfriſt 3 Wochen.
Dieburg, den 27. Jan. 1926.
Der Regierungsbaurat bei der
Kreisverwaltung.
J. V.: Leinert.
(Nutzholz.)
Dienstag, 9. ds. Mts., von
vor=
mittags ½/,10 Uhr ab, werden in der
Turnhalle am Woogsplatz hier,
aus den ſtädt. Förſtereien Beſſ.
Tanne (Maitanne, 26 u. 27) und
Bür=
gertanne (Abtlg. 30) verſteigert:
7 Kiefer II. Kl. 10,31 fm
50 „ III. Kl. 41,47
174 „ IV. Kl. 95,81 „
V. Kl. 87,67
237
Darmſtadt, den 3. Febr. 1926. (st1848
Städt. Güterverwaltung.
(Brennholz.)
Donnerstag, den 11. Februar
1926, vormittags 9 Uhr, werden auf
der „Ludwigshöhe” bei Darmſtadt aus
den Domanialwalddiſtrikten „
Dommer=
berg und Ludwigshöhe” der Förſterei
Böllenfalltor verſteigert: Nr. 322—743.
Scheiter, Rm.: Buche I. 74, II. 8,
Eiche 26, Kiefer 5; Knüppel, Rm.
Birke 1, Buche I. 65, II. 18, Eiche 38,
Kiefer 3: Reisknüppel, Rm.: Eiche 4
Reiſig, 100 Wellen: Buche 20,30,
Eiche 3,20; Stöcke, Rm.: Buche 25,
Eiche 14.
Das Holz iſt vorher anzuſehen. Unter
ſteichene Nummern kommen nicht zum
Ausgebot. Nähere Auskunft durch Herrn
Förſter Klipſtein zu Forſthaus
Böllen=
falltor. (Fernruf 3445).
Darmſtadt, den 6. Februar 1926.
Heſſ. Forſtamt Beſſungen.
(1935
Delp.
Kinderwagen
modern, faſt neu, zu
verkaufen. Rhönring
Nr. 31, II. r. (*3483
34 Sitz=Liegewagen
zu verkaufen. (*3460
Näh. Geſchäftsſtelle
Bekanntmachung.
Holzverſteigerung Nr. 5 vom 4.
Fe=
bruar 1926 iſt genehmigt. Die
Abfuhr=
ſcheine können von Montag, 8. Februar
1926, ab bei den zuſtändigen Finanzkaſſer
bzw. Untererhebſtellen eingelöſt werden.
Ueberweiſung und 1. Abfuhrtag:
Montag, 8. Februar 1926.
Darmſtadt, den 4. Februar 1926.
Heſſ. Forſtamt Beſſungen.
(1934
Delp.
Senanntmachung.
Auf Grund des § 22 des Geſetzes über
das Verfahren in Verſorgungsſachen vom
10. Januar 1922 (Reichsgeſetzblatt 1922
Nr. 7) wird hiermit zur öffentlicher
Kenntnis gebracht, daß zu ärztlichen
Sachverſtändigen (Gerichtsärzte)
nach=
tehende Herren erneut auf die Dauer von
4 Kalenderjahren gewählt worden ſind:
1. Für die Kammer 1:
1. Geh. Obermedizinalrat,
Miniſterial=
rat a. D., Dr. Balſer
2. Kreisarzt, Obermedizinalrat Dr.
Langermann
3. Dr. med. Koepke
4. Profeſſor Dr. Zander
5. Augenarzt Dr. Appel, ſämtlich zu
Darmſtadt.
2. Für die Kammer 2:
Kreisarzt, Medizinalrat Dr. Walger zu
Gießen.
3. Für die Kammer 3:
1. Geh. Medizinalrat Dr. Reiſinger
2. Sanitätsrat Dr. Hochgeſand
3. Dr. von Buengner
4. Sanitätsrat Dr. Obermüller
5. Augenarzt Dr. von Hymnen, ſämt
lich zu Mainz.
Darmſtadt, den 1. Februar 1926
Heſſ. Verſorgungsgericht bei dem
Oberverſicherungsamt Darmſtadt.
(1928
von Krug.
Bekanntmachung.
Die am 2. ds. Mts. in hieſigem
Ge=
meindewald abgehaltene
Nutzholzver=
ſteigerung iſt genehmigt. Die
Abfuhr=
cheine können vom 10. d8. Mts. ab bei
dem Gemeinde=Einnehmer dahier in
Empfang genommen werden. Erſter
Ab=
fuhrtag Donnerstag, den 11. d8. Mts.
Gundernhauſen, den 4. Februar 1926.
Bürgermeiſterei Gundernhauſen.
Schütz.
(1927
Bomütsvertäcf!
Aus einer Konkursmaſſe iſt ein
jaor Ae
Fahrradorſatzte
Suger von Bahrerserfahtenen
im Einkaufswert von ca. 11000.— im
ganzen alsbald zu verkaufen, ebenſo ein
ja
Onlbein Moidtrau, o,0 42,
M
Moden Les4, ue Seiwbagen.
Näheres durch den Konkursverwalter,
Rechtsanwalt Dr. jur. K. Brücher,
Rheinſtraße 19, Telephon 1497. (1925
„gihznr Schlacht=
Penſionengs
Frelbt.en hof.
Samstag vorm. von Bill. Pr.=Tiſch, Bis=
3—12 Uhr zi. nachm.
von 4 Uhr ab, (1914/marckſtr. 28, I. (1419a
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entlaufen. Wiederbr
Belohng. Turnhalle
(*3485
Woogsplatz.
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Martinspfad 72. (*3499
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geſucht. Angebote u.
K 550 Gſchſt. (*3474
Gurerh. H.=Fahrrad
zu kaufen geſ. (*2559
Angebote mit Preis
u. K 182 Geſchäftsſt=
Seite 14
Samstag, den 6. Februar 1926
Nummer 37.
Schminke.
35)
Ein Roman im Rampenlicht.
Von Guido Kreutzer.
(Nachdruck verboten)
„Ein Stallmeiſter und eine gefeirte Operettendiva von
inter=
nationalem Rang — das iſt eine abſonderliche Verbindung und
jeder hämiſchen Mißdeutung ausgeſetzt. Läßt ſich da jemals ein
Ausgleich ſchaffen? Willſt du mir zuliebe dich mit deinen
acht=
undzwanzig Jahren womöglich von der Bühne zurückziehen?
Narrheit, ſolchen Gedanken überhaupt nur auszuſprechen! Oder
ſoll ich mich von dir durchs Leben ſchleppen laſſen wie irgendein
Gegenſtand, den du in bizarrer Laune, mal kaufteſt und eines
Tages doch von dir tun wirſt, weil er als Trödelkram nicht zu
dem Wert deiner Umgebung paßt? Oder ſoll ich als Impreſario
vielleicht der Schmarotzer deines Namens werden? Oder zum
Schauſpieler umſatteln, wozu mir küinſtleriſch und menſchlich
jede Vorausſetzung fehlt? . . . Uieberall Abgründe, die ſich nicht
überbrücken laſſen! Vielleicht, daß wir jahrelang dieſe Illuſion
unſerer Zuſammengehörigkeit aufrechterhalten. Aber hüte dich
vor der Stunde, wo dieſer Selbſtbetrug verſagt und du nur noch
auf Trümmern ſtehſt! Wagſt du den ſyſtematiſchen Selbſtmord
deines Herzens? Und willſt du, daß unſere ſchöne reine Liebe
eines Tages ſo elend ſtirbt und in platten Banalitäten
ver=
kommt?”
„Nein — ſondern in ihrer Größe und Lauterkezt ſoll ſie uns
erhalten bleiben bis an das Ende unſerer Tage!”
„Du wirſt es nicht erzwingen — nicht mit allen flehentlichen
Beſchwörungen des Schickſals und nicht mit allen guten
Wünſchen.”
Sie ſah ihn lange an in ſchmerzlichem Stolz. Sie war ſehr,
ſehr ſchön, wie von rückwärts her das opaliſierende Licht der
arabiſchen Ampel ſie geheimnisvoll umſpielte und die ſchmale
Vornehmheit ihrer Züge in tiefen Ernſt gebannt lag.
Wie ein Hauch wehte ihre Stimme durch das Dunkel.
„Du ſprichſt von Wünſchen. Ich habe allerdings einen
Wunſch. Den einzigen, von dem ich weiß, daß ſeine Erfüllung
mein irdiſches Güück umſchließt. Willſt du ihn mir gewähren?”
„Kann ich es?“
„Ja — wenn du mich liebſt.”
„Dann iſt er erfüllt, Adda.”
„Und daß ich dieſem Wunſch Ausdruck gebe, wird dir endlich
beweiſen, daß, was du auch immer geſprochen, nur zu meinem
Ohr, nicht aber zu meinem Herzen gedrungen iſt noch je dringen
wird.”
„Was alſo willſt du?"
Sie machte eine rührend hilfloſe Gebärde. Und als ſie die
Augen jetzt hob, waren ſie wie die tiefen Brunnen ihrer Seele.
Dann flüſterte ſie, wie wenn ein Traum ihre Lippen löſte:
„Ich möchte deine Frau werden, Klaus”
Mit einem erſtickten Laut riß er ſie an ſich.
Als er tief in der Nacht heimkehrte, fand er auf ſeinem
Schreibtiſch einen Brief vor. Ueberſee. Irgendein, total
un=
leſerlicher Poſtſtempel.
Dr Hüfe er ſhai=
Hoogreewe, Apel von Hoogreewe. Sein Dutzfueund. Der
gute prächtige Junge, mit dem er bis zum Kriege ſo manch
liebes Jahr Seite an Seite über das infame Kopfſteinpflaſter
ihres gottverlaſſenen litauiſchen Garniſonſtädtchens gellirrt war.
Bis der auflodernde Weltbrand ſie auseinander riß. Denn Axel
Hoogreewe wurde Kampfflieger. Auf und ab die Weſtfront —
vom Kanal bis zur Schweizer Grenze — leuchtete der Glanz
ſeiner Heldentaten. Während der Revolution lag er mit
ſchwe=
rem Steckſchuß im Lazarett. Die Aufräumungsarbeiten der
Frei=
korps in den mitteldeutſchen Kommuniſten=Neſtern machtg er
ſchon wieder ſpringlebendig — bis zum letzten erfriſchenden Ende
mit. Dann ging er nach Chile, wo man die kleine Armee
reor=
ganiſierte und ſich nach deutſchen Inſtruktionsoffizieren alle zehn
Finger leckte.
Als er auf der Ausreiſe durch Berlin kam und ſie beide
ehe der Hamburger D=Zug ſtartete — im Warteſaal des Lehrter
Bahnhofs noch eine definitiv letzte Pulle Rotwein tranken, hatte
er dem Freunde und Kameraden die Hand auf die Schulter
ge=
legt und abenteuerluſtig mit den rabenſchwarzen kleinen
Iltis=
augen gefunkelt.
„Schmeiß den ganzen Murks hin und komm' mit,
Menſchens=
kind! Lieber in ſolchem bengaliſch bunten Papagejenſtaat durchs
Gelände toben, als hier auf dieſem neckiſchen Kompoſthaufen
neudeutſcher Errungenſchaften rumkrabbeln wie ein Miſtkäfer!”
Doch der Rittmeiſter von Longartt hatte finſter den Kopf
ge=
ſchüttelt.
„Erſt wenn ich auch die letzte Hoffnung aufgegeben habe, daß
auf unſereinen hier noch Aufgaben warten — erſt dann komme
ich nach.”
Und heute ſchrieb der Axel Hoogreewe. Wieder mal nach faſt
Jahresfriſt. Acht eng bekritzelte Seiten. Reſpektable Leiſtung
für ſeine notoriſche Schreibfaulheit. Wie Kraut und Rüben ging
das durcheinander: witzig und bitter=emſt; reſigniert und
zu=
kunftsfreudig; ſarkaſtiſch und enthuſiasmiert. Das ganze liebe
drahtige temperamentolle impulſive Kerlchen, das er ſchon in
Deutſchland bei den Kurprinzeß=Dragonern geweſen.
Klaus von Longartt ſaß am Schreibtiſch und las, was da
über den Atlantik der Freund ihm vorplauderte. Viel
Nichtig=
keiten. Aber über ein paar Sätze geriet er doch ins Nachdenken:
„Auch hier muß man die Ohren ſteifhalten und ſich
finan=
ziell durchklemmen. Dazu ſtraffer Dienſt und hohe
Anforderun=
gen. Aber es geht famos vorwärts. Die franzöſiſchen
Inſtruk=
tionsoffiziere, die ſich bei der Regierung in Santiago anbiedern
und uns auf den Proppen ſetzen wollten, ſind elend abgeſtunken
und mit eingekniffenem Schwanz wieder entwetzt. Sechzig
ehe=
mals aktive deutſche Offiziere ſtehen jetzt auf dem Etat der
Armee. Und man hält was von uns, weil wir unſern Kram
rich=
tig machen. Fortſchritte an allen Ecken und Enden. Dabei
prachtvolles Menſchenmaterial in den Regimentern. Meine
Schwadron zum Beiſpiel hätte ſich bei jedem preußiſchen
Divi=
ſionsmanöver und auf dem Tempelhofer Felde bei jeder Parade
verſunkener deutſcher Kaiſerherrlichkeit getroſt ſehen laſſen
kön=
nen. — Und wie die Kerls hinhalten — alſo das Herz geht einem
auf!. Nämlich im Frühjahr, kurz nachdem ich zuletzt an Dich
ge=
ſchrieben, hatte ich eine Strafexpedition gegen aufſäſſige
arau=
koniſche Stämme; oben in den Kordilleren von Nahuelbuta.
werden von den meisten Verbrauchern zu den allerbesten gerechnet-
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Eigentlich zuſammengerottene Straßenräuber; degeneriertes
Ge=
ſindel. Und doch ſteckt noch viel von der alten todverachtenden
Indianerwildheit ihrer Vorfahren in dieſen Burſchen. Seſten
ge=
nug zeigen ſie noch die Zähne. Aber jetzt wars eben wieder mal
ſo weit. Ich hatte bloß meine hundertzwanzig Männerchen mit
zwei Maſchinengewehren — und vor uns in den Felſenneſteru,
wo wir ſie rausſtökern ſollten, ſteckten an zweitauſend dieſer
ſchwarzbraunen gefährlichen Schnapphähne. In der Nacht,
be=
vor wir ihnen ans Leder kamen, brannten rings um unſer kleines
Zeltlager helle Feuer. Die Gäule ſchnoben im Dunkeln. Die
Poſten lauerten im Buſch.
„Wirſt jetzt erhaben lächeln, Klaus — aber in mir war
da=
mals ine Stimmung, wie die friderizianiſchen Meſſieurs ſie
vielleicht die letzte Nacht vor der Schlacht bei Leuthen gehabt
hatten. Es ging ja gleichfalls aufs Ganze. — Im Morgengrauen
kriegten wir ſie dann vor die Klinge; und es gab erheblichen
Kattun. Aber das Kräfteverhältnis war doch zu ungleich. So
zog ſich die Katzbalgerei ſieben Wochen lang hin. Und immer auf
Biegen oder Brechen. Die ganze Zeit — wo wir in den Pampas
oder den Kordilleren lagen oder nach tagelangen Parforce=Ritten
mal hier, mal da auftauchten, um die überall hochflackernden
Widerſtände zu brechen —, war um unſer kleines Häuflein für
mein Empfinden ſolch merlwürdiger Hauch von Roßbach und
Lowoſitz, von Soor und Keſſelsdorf, von Torgau und
Hohen=
friedberg. Aber endlich hatten wir’s geſchafft; und ſind ſeit drei
Wochen wieder in unſerer Garniſon.
„Klaus, Jungchen — komn her! Bei meinem
Diviſions=
kommandeur hab’ ich in rieſigen Stein im Brett. Sobald Dein
Kabeltelegramm, wann Du abdampfſt, in meinen Händeu iſt,
mach’ ich mich hier für Dich mauſig. Dann brauchſt Du Dich in
Santiago ſozuſagen nur auf dem Kriegsminiſterium zu melden
und haſt Deine Schwadron ſchon in der Taſche. Sehr viel
um=
ſtändlicher wird’s nämlich nicht werden. Garantiert! Und ich
meine — das iſt immer noch ne andere Sache, als da in unſeren
ehemaligen Vaterländern . . . Na, Du kennſt meine Anſichten,
die ja auch die Deſinigen und die aller anſtändigen Leute ſind.
Alſo los — ich erwarte Deinen Kabel!”
Das las der Freiherr von Longartt; und las es noch einmal
mit brennenden Augen und unruhigem Herzen. Dann warf er
den Brief auf die Schreibtiſchplatte und erhob ſich jäh.
Die Hände in den Taſchen vergraben, durchmaß er mit
lan=
gen Schritten den Raum. Bis er ruckhaft den Schritt verhielt.
Vor einem goldgerahmten, lebensgroßen Oelbild, das er ſeit
Jahr und Tag getreuüich mit ſich ſchleppte. Bei ſeinem Einzug
hatte er es über einar Vitrine aufgehängt. Nun verlieh es der
abgegriffenen Eleganz dieſes Penſionszimmers etwas
Per=
ſönliches:
Sein Vater, der als Generalleutnant a. D. vor Jahresfriſt
zur Großen Armee abberufen worden. In letzter
Friedensver=
wendung Kommandeur der 57. Kavallerie=Brigade, war er an
der Front Chef des Generalſtabes einer Armee geweſen.
Im goldverbrämten Prunk ſeines Waffenrockes — die Bruſt
von Ordensgeglitzer überrieſelt — ſah er jetzt ſtumm zu dem
Sohn hinab, der nun als Letzter den Namen des Geſchlechts
trug.
(Fortſetzung folgt.)
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Theaterzettel für Samstag, 6. Februar
(Ohne Gewähr)
„Kanzler und König‟
Perſonen:
Chriuian VIl, König von
OscarGroß, a. G.
Dänemark . ."
Mathilde, Königin von
Th. Thieſſen,a. G.
Dänemark . .
Juliane, Chriſtians Stief
mutter . . . . . . . . . . El Tuerſchmann
Friedrich, ihr Sohn . . . Hans Schalla
Struenfee, Kanzler von
Max Nemetz
Dänemark . . . . .
Graf Brandt, Miniſter der
Königl Vergnügungen KurtWeſtermann
Graf Rantzau, General der
Haus Baumeiſter
Garde . D
von Köller, Obriſt in einem
Hans Schultze
Fußvolkregiment . . .
OweGuldberg, Königlicher
Robert Klupp
Kabinettsſekretär
Freiherr v. Wind, Vorſitzender der Kgl.
Inquiſitionskommiſſion KurtWeſtermann
Wiwet, Königl. Ankläger Hugo Keßler
Hans Ausfelder
Braem, Richter ...
Dr. Balthaſar Münter, Struenſee
Seelenbeiſtand. . . . . W. Mahenknecht
Eduard Göbel
Propſt Hee
Bulukaſſu, Königl. Mohr Walter Bluhm
Jungfer Bruun,
Kammer=
frau der Königin . . . Jeſſie Vihrog
JoachimBüttner
Juel ......"
Geeſch . . . . . Mirjam Lehmann=Haupt
Löwenwirt .. . . . . . . Richard Jürgas.
Erſter Bürger . . . . . . Paul Maletzki
Zweiter „
. . . . . Eduard Göbel
Erſter Bauer . . . . . . Hugo Keßler
Zweiter
„
Erſter Matroſe . . .
Zweiter . ....
Dritter . ....
Vierter „ ....
Erſte Dirne . . . . .
Zweite „ ...."
Dritte „....
Vierte . ....
Fünfte
.....
Ein 70jähriger . . .
Eine 9jährige . . .
Ihre Mutter . . . .
Erſter Schmauſender.
Zweiter
Erſter Geſättigter ..
Zweiter
*
Erſter Eſſenholer ..
Zweiter
„
Dritter
-
„
Vierter
„
Kammerdiener . . .
Frdr. Jachtmann
Friedrich Kinzler
Jacob Sattler
Rudolf Strzeletz
Karl Ebert
Martha John
Annelies Roerig
M. Fleiſchmann
MarinkaPloetzer
Milly Reis
Hugv Keßler
Hedwi: Geis
Käthe Gothe
Paul Maletzki
Hans Ney
Adolf Klotz
Wilh. Wegerich
Richard Jürgas
Albert Meiſe
Friedrich Kinzler
Rudolf Strzeletz
Karl Ebert
Diener . . . . . . . Hans Ausfelder jun.
Soldat . . . . . . . . . Frdr. Jachtmann
Henker . .
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Richter, Bürger, Bauern, Matroſen,
Dirnen, Soldaten, Henker, Volk.
„Der Wildſchütz”
Perſonen:
Graf von Eberbach . . . Leo Barczinski
DieGräfin, ſeine Gemahlin Martha Liebel
Baron Kronthal, Bruder
der Gräfin . . . . . . Karl Jörn, a. G.
Baronin Freimann, eine junge Witwe,
Schweſter des Grafen . Paula Kapper
Nanette ihrKammermädch Annelies Roerig
Baculus, Schulmeiſter auf
einem Gute des Grafen Heinrich Kuhn
Gretchen, ſeine Braut . . Ma/gar.Albrecht
Pankratius,
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Mohrenköpfe m. Sahne 0.25
Schillerlocken gefüllt . 0.25
Merinken, gefüllt . . . 0.25
Windbeutel, gefüllt . . 0.25
Schlotfeger, gefüllt . . 0.25
Torte im Stück, gefüllt 0.25
Torte im Stück, gefüllt 0.30
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(1926
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findet mit den größten Ueberraschungen wie
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buden, Fackeltanz, Maskenprämilerung usw. mit
erstkl. Musikkapelle (frühere Milttärmusiker,
Blech-
musik), Kepelle Busslau, heute Samstag Abend
7 Uhr 11. nur im Hanauer Hof, Eingang
Mauer-
straße, statt.
(*3494
Eintritt pro Person 2,50 Mk. an der Abendkasse.
— Tanz frei
Mf
R4
Rat
Hederhescha
für das Hotel- und Gastwirte-
Gewerbe und verwandte Berute
anläßlich der Tagung des Rhein-
Main-Gastwirte-Verbandes zu
Bingen am Rhein
vom 5. bis 13. Junl 1926
Alle Interessenten, die auf dieser
mit einer Prämiierung verbundenen
Fach-Ausstellung auszustellen
be-
absichtigen, werden gebeten, ihre
Anfragen an den 1. Vorsitzenden
der Hotel- und Gastwirte-Innung
Bingen und Umgebung. Heinrich
Kühn, Bingen a. Rh., Rheinkai,
wenden zu wollen. Die
Zahlungs-
bedingungen für die Gebühren eind
günstig, zumal diese in drei Raten
entrichtet werden können. (1912
Techn. Beirat: Architekt Thunich
Die Ausstellungsleitung
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Thomasbräu (München), Kulmbacher= u.
Fürſienbergbräu, Köſtritzer Schwarzbier
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Ach, wie bist Du so lieb, so süß, wie Honig,
die Haut so glatt wie Wachs,
die Backen so rot wie Feuer,
und sonst alles kerngesund.
Wenn ich Dich nur am Schaufenster sehe
und könnte ich Dich kriegen,
würde ich Dich totbeißen.
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