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Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit z verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſf. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 36
Freitag, den 5. Februar 1926.
189. Jahrgang
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ſtädter 8 Natſonalbank.
Der Konnift bei der Reichsbahn.
Erklärungen Dr. Oeſers.
Das Reichsbahngeſetz.
Berlin, 4. Februar.
Anläßlich der geſtrigen Vorwürfe im Haushaltsausſchuß des
Reichstags gegen die Reichsbahngeſellſchaft gewährte
General=
direktor Dr. Oeſer dem Vertreter des W. T.B. ein
Inter=
view, in dem er folgende bemerkenswerte Aufſchlüſſe gab:
Das Reichsbahngeſetz gab der Deutſchen
Reichsbahn=
geſellſchaft eine Organiſation, die mein Erſcheinen im Reichstag
oder in den Ausſchüſſen des Reichstages verbietet, ſonſt hätte ich
ſchon geſtern Gelegenheit genommen, perſönlich den maßloſen
Angriffen auf der Stelle entgegenzutreten. Ich kenne
die Beratungen des Haushaltsausſchuſſes bisher nur aus
Zei=
tungsberichten. Ich will aus ihnen die Hauptpunkte
heraus=
greifen:
Es wurde der Vorwurf erhoben, daß die ominöſen
Be=
ſtimmungen des Reichsbahngeſetzes nicht vom Ausland,
ſon=
dern von den deutſchen Vertretern in das Geſetz
hin=
eingearbeitet worden ſeien und daß weiter die
Reichs=
bahnverwaltung bemüht ſei, das Reichsbahngeſetz
mög=
lichſt zu Ungunſten des Reiches und zum Vortei!
der leitenden Perſonen auszulegen. Das iſt eine
unerhörte Beſchuldigung, die beinahe ehrenrührig iſt. Man
ver=
gißt zu leicht, wie die Verhältniſſe bei der Dawes=Geſetzgebung
lagen. Das Dawes=Gutachten über die Reichsbahn, das als
Grundlage für das Reichsbahngeſetz zu gelten hatte, barg die
GGefahr einer wirklichen Internationaliſierung der Reichsbahn
in ſich. Ich ſtelle ausdrücklich feſt, daß es dem Geſchick und der
wahrhaft deutſchen Einſtellung der deutſchen Unterhändler
(Reichsbahnvertreter und Reichsvertreter) zu verdanken iſt, wenn
uns die Deutſche Reichsbahn erhalten blieb, in der dem
Deut=
ſchen Reich im Gegenſatz zu dem Dawes=Gutachten das
Eigen=
tum ſichergeſteſit iſt und die deutſche Mehrheit des
Verwaltungs=
rates durchgeſetzt wurde. Nur einige Hauptpunkte, die zu
unſe=
ken Günſten durchgeſetzt wurden:
das Sachverſtändigengutachten ließ es offen, ob die neue
Reichsbahngeſellſchaft nicht auch ein Eigentum an der Bahn
ethalten ſollte. Sie iſt nur Betriebsgeſellſchaft geworden,
das Reich hat das Eigentum;
2 die deutſche Mehrheit des Verwaltungsrates und des
Ar=
beitsausſchuſſes, die durchaus zweifelhaft war, wurde in
den Verhandlungen durchgeſetzt;
3. die im Sachverſtändigengutachten vorgeſehenen Befugniſſe
des Eiſenbahnkommiſſars ſind ſtark eingeſchränkt worden;
4. Streitigkeiten werden vor ausſchließlich deutſchen Gerichten
ausgetragen und nicht, wie im Gutachten vorgeſehen war,
vor einem internationalen. Ein ſolches internationales
Ge=
richt kommt erſt in zweiter Linie;
5. das Berufsbeamtentum wurde entgegen dem Gutachten
auf=
rechterhalten:
6 die Aufſichtsrechte der Reichsregierung wurden gegen die
ausländiſche Einſtellung erheblich ertveitert.
Ich betone, daß keine Beſtimmung des Geſetzes ohne
Zu=
ſtimmung der Reichsregierung entſtanden iſt. Dieſes
Reichs=
bähngeſetz wurde von einer Zweidrittelmehrheit
des Deutſchen Reichstags angenommen. Die
Reichsbahn iſt damit verpflichtet, das Geſetz zu befolgen. Von
11gendeiner Auslegung des Geſetzes zu Ungunſten des Reiches
kann niemals die Rede ſein. Der oberſte Grundſatz für
die Reichsbahn muß nach wie vor ſein, ihren
finanziel=
len Laſten gerecht zu werden. Die finanziellen Laſten
beſtmmen maßgebend, die Tarif= und Perſonalpolitik. Wenn
Geldüberfluß vorhanden iſt, wird das Perſonal ſtets
zu=
rieden ſein. Wenn wenig Geld zur Verfügung ſteht, wie
Vegenwärtig, iſt eine Spannung zwiſchen Perſonal und
Ver=
waltung faſt unvermeidlich.
Die Leiſtungszulage.
Ich bemühe mich dauernd, alle irgendwie ſtrittigen
Oragen mit der Aufſichtsinſtanz, dem Reichsverkehrsminiſter,
auf gütlichem Wege ins Reine zu bringen. Es gibt natur=
Bemäß Fragen prinzipieller Natur, wobei dies nicht möglich
ſcheint. Eine ſolche Frage iſt auch die der Leiſtungszulage.
Deſe umſtrittene Leiſtungszulage, die 1925 in einer Höhe von
IIIsgeſamt 20 Millionen verausgabt wurde und etwa in Höhe
Don 22 Millionen für 1926 vorgeſehen iſt, macht etwa 2
Pro=
dent der über 1 Milliarde betragenden
Beam=
lbeſoidnng aus. Dieſe Leiſtungszulagen ſind im Geſetz
Ausdrücklich vorgeſehen, ja das Geſetz ſieht eine Summe von
liber 50 Millionen Mark im Jahre vor, die jedoch aus
ſinanziellen Gründen nicht verausgabt werden kann. Die
Lei=
ſaungszulagen wirken nach dem Urteil aller ſachkundigen Stellen
üßerordentlich gut und fördern die Wirtſchaftlich=
II der Reichsbahn. Es beſteht durch ſie die Möglichkeit, daß
Dls Perſonal beſonders ausgezeichnete Leiſtungen vollbringt,
and ſie bilden weiter einen Anreiz für die Tüchtigen. Solche
Aitagen ſind übrigens nichts neues. Schon in früheren Zeiten
tümre die Staatsbahn in ihren Stellenzulagen und
Renumera=
oſen etwas ähnliches wie die jetzigen Leiſtungszulagen. Auch
.” kaufmänniſchen und gewerblichen Betrieben und Verwaltun=
De7 Bilt es als ſelbſtverſtändlich, daß beſondere Leiſtungen
be=
inders bergütet werden. Wenn die Reichsbahn ſo
außerordent=
tice Laſteu im Jutereſſe der Allgemeinheit herauswirtſchaften
Li4, I9 bedarf ſie der aufopferungsvollen Mitarbeit ihres Per=
Mals. Deshalb muß das Leiſtungsprinzip mehr als
früher betont werden.
Die Gehaltsregelung der leitenden Beamten.
Die Angriffe, die gegen die beſſere Bezahlung der
leitenden Beamten gerichtet ſind, berückſichtigen nicht die
veränderte Lage dieſer Beamten. Zunächſt ſind die Gerüchte
über die jetzige Höhe der Gehälter maßlos
über=
trieben. Es handelt ſich etwa um 100 leitende Beamte bei
einer Geſamtzahl von 3200 Oberbamten und 329 000 Beamten
insgeſamt. Die Verantwortung dieſer wenigen herausgehobenen
Beamten iſt gegenüber dem früheren Arbeitsbetrieb
unverhält=
nismäßig geſtiegen. Das Verbleiben in ihrer Stellung iſt mehr
als an anderer Stelle abhängig von dem Erfolg ihrer Tätigkeit.
Ich darf es mir verſagen, näher auf die Aeußerungen über dieſe
„Verſchwendungsſucht” der Verwaltung einzugehen. Es iſt mir
kaum eine Klage bekannt, die ſich bei näherem Nachforſchen
als haltbar erwies.
Was es zum Beiſpiel mit den erwähnten
hinterpom=
merſchen Bierabenden für eine Bewandtnis hat, will
ich kurz aufklären. Anfangs Dezember wurde zur Eröffnung
der Werkſtätte Stargard in Pommern die Preſſe,
Wirtſchafts=
kreiſe, Beamten= und Arbeitervertreter von der Reichsbahn
ge=
laden. Die Veranſtaltung erſtreckte ſich von vormittags 10 Uhr
bis 8 Uhr abends und endete mit einer einfachen Bewirtung
der Gäſte, der Beamten= und Arbeiterſchaft der Werkſtatt. Mit
ſolchen Vorwürfen macht man gegen uns Stimmung. Daß eine
gewiſſe Repräſentationspflicht auch im Intereſſe der
Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft notwendig iſt, wird
nie=
mand beſtreiten. Sie tut darin vielleicht weniger, als manche
anderen Stellen.
Es iſt ein ſcharfer Vorwurf, wenn behauptet wird, daß die
Reichsbahn gewinnbringende Einrichtung an
Privatgeſellſchaften abſtoße und dadurch das Reich
ſchädige. Ein ſolcher Vorwurf iſt mir unverſtändlich. Ich
weiß nichts von einer Verminderung des
Reichsbahnvermö=
gens. Das Recht der Reichsregierung zur Nachprüfung der
Bilanz, Gewinn= und Verluſtrechnung der Geſellſchaft, iſt durch
Geſetz genau feftgelegt. Die Reichsbahn wird ſelbſtverſtändlich
im Rahmen dieſes Geſetzes alles tun, um eine Nachprüfung zu
ermöglichen und zu erleichtern.
Reichsbahngericht und Lohnkonflikt.
Es wurde weiterhin die Anrufung des
Reichsbahn=
gerichtes in dem bekannten Lohnkonflikt erörtert.
Zur Genüge anerkannt iſt ja vvohl, daß die geſamte
finan=
zielle Lage der Reichsbahn ihr keine
Mehraus=
gaben geſtattet, ohne daß entſprechende Deckung
vorhanden iſt. Es iſt unmöglich, die Sachausgaben weiter zu
droſſeln. Es wurden der Reichsbahn im Laufe des letzten
Ge=
ſchäftsjahres neue Perſonalausgaben durch
Schieds=
ſpruch und Reichstagsbeſchluß (insgeſamt 280
Millio=
nen) auferlegt. Dadurch iſt die Balancierung des Haushaltes
erſchwert. Es iſt deshalb notwendig, endlich eine
Entſchei=
dung darüber herbeizuführen, ob durch die
Verbindlich=
keitserklärung des Schiedsſpruches, ohne Rückſicht, ob
Deckung vorhanden iſt, weitere Perſonallaſten der
Reichsbahn aufgepackt werden können. Der letzte
Streitfall wurde deshalb zum Anlaß genommen, um dieſe
prinzipielle Rechtsfrage auszutragen. Der jetzige
Mo=
ment ſcheint deswegen geeignet, weil es ſich um eine nicht zu
hohe Lohnaufbeſſerung handelt, ſo daß bei einer Verzögerung
der Auszahlung durch den Rechtsſtreit das Perſonal nicht
allzu=
ſehr leidet. Ich ſtehe auf dem Standpunkt, daß das
Reichs=
bahngericht für dieſe Frage zuſtändig iſt, jedoch wird
das Reichsbahngericht ſelbſt über ſeine Zuſtändigkeit zu
ent=
ſcheiden haben und darüber, ob der Reichsbahngeſellſchaft auf
dieſem arbeitsrechtlichen Gebiete eine
Sonder=
ſtellung zukommt. Es muß doch zuläſſig ſein, bei einer
Diffe=
renz der Rechtsauffaſſungen das Gericht um Entſcheidung
anzu=
rufen. Ich muß auf das lebhafteſte bedauern, daß man verſucht
hat, in den ſchwebenden Rechtsſtreit einzugreifen.
Verſtändigung mit der Arbeiterſchaft.
Man kann der Reichsbahn nicht den Vorwurf mangelnder
ſozialer Geſinnung und Handlungsweiſe machen, beruht doch ihre
Lohnpolitik auf dem ſozial wie wirtſchaftlich geſunden Gedanken,
daß der Reichsbahnarbeiter dasſelbe verdienen ſoll, wie ſein
Arbeitskollege in der Privatinduſtrie, mit dem er ſich vergleichen
kann. Die Reichsbahn weigert ſich niemals, ihren Arbeitern da
zu helfen, wo ſie hinter dem Lohn der Induſtriearbeiter
zurück=
bleiben. Auch ohne Rückſicht auf den ſchwebenden Lohnſtreit
wird ſie den Lohnausgleich durchführen. Wie auch
der Spruch des Reichsbahngerichtes ausfallen mag, ich werde
mich ſtets dafür einſetzen, zu einer Verſtändigung mit
der Arbeiterſchaft zu gelangen. Ich muß aber
Verſtänd=
nis für das finanzielle Können der Reichsbahn vorausſetzen.
Wenn uns der Vorwurf gemacht wird, daß wir für uns eine
Sonderſtellung verlangen, ſo wurde uns dieſe
Sonder=
ſtellung durch das Reichsbahugeſetz mit der Auferlegung der
Reparationslaſt zugewieſen. Hier liegt die entſcheidende
Ver=
antwortung der Reichsbahn Jedenfalls bin ich mir mit allen
meinen Mitarbeitern der ſchweren Aufgabe bewußt, die
außer=
dem auf uns liegt, indem uns das Reichseiſenbahnvermögen zu
treuen Händen übergeben wurde. Es iſt über jeden Zweifel
erhaben, daß es das Beſtreben der Reichsbahngeſellſchaft und
ihrer Organe iſt, dieſes Rieſenvermögen vor dem
Zugriff des Auslandes zu bewahren und als
brauchbares Inſtrument der deutſchen Wirtſchaft in
einwand=
freiem Zuſtande dem Reich zurückzugeben.
Wilſon als Vernichter der
deutſchen Macht.
Zur Erinnerung an den Beginn des U=Bvot=
Krieges am 4. Februar 1915.
Von
Profeſſor Dr. Fritz Kern, Bonn.
Der amerikaniſche Geſchmäck iſt ein anderer als der deutſche.
In New York beſteht eine Woodrow=Wilſon=Stiftung, die
jähr=
lich einen Preis für eine „ſelbſtloſe Tat” verleiht. Der Preis
wurde am Dezember 1925 dem deutſchen Außenminiſter für
Locarno verliehen. Selbſtverſtändlich hat der Preisträger die
ihm zugedachte Ehrung abgelehnt. Von allem anderen abgeſehen
fragt man ſich, ob Amerika, das den Vertrag von Verſailles,
Wil=
ſons weltgeſchichtliches Werk, anzunehmen ſich geweigert hat,
ſchon vergeſſen konnte, was wir Deutſche bei Nennung dieſes
Namens empfinden?
Aus unveröffentlichten Akten ſoll in den nachfolgenden
Zei=
len dargelegt werden, wie der Alpdruck Wilſon von Beginn des
Krieges an auf uns lag. Seine einſeitige Auffaſſung der
Neu=
tralität war es, die uns die Kehle zuſchnürte, lange bevor
Woo=
drow Wilſon die Millionen amerikaniſcher Rekruten zu der
„ſelbſtloſen Tat” der Vernichtung Deutſchlands auf die
Schlacht=
bank führen konnte.
Am 2. Oktober 1914 ſperrte England, den Kanal, für die
Handelsſchiffahrt durch ein Minenfeld, was eine der vielen
ſchweren Verletzungen des Völkerrechts durch England darſtellte.
Daraufhin beantragte der Chef des deutſchen Admiralſtabes
beim Reichskanzler die U=Boot=Blockade Englands als Vergel=”
tungsmaßregel. „Die Unterſeebootsblockade”, ſo ſchrieb er, „iſt
den Neutralen gegenüber ein viel ſchonenderes Kriegsmittel, als
die Sperrung der freien See am Ausgang des engliſchen Kanals
durch engliſche Minen.” Am 27. Dezember erhob der
Reichs=
kanzler gegen den beabſichtigten U=Boot=Krieg Bedenken, die ſich
im weſentlichen auf die Furcht vor Wilſon gründen. „Wird
Amerika”, ſo ſchrieb Beethmann Hollweg, „uns mangels
genü=
gender Streitkräfte auch kaum den Krieg erklären können, ſo iſt
es doch imſtande, den Handelsboykott in gleicher Weiſe wie
Eng=
land über uns zu verhängen, ſowie die Lieferung von
Kriegs=
material gewiſſermaßen offiziell zu betreiben. Es wird auch trotz
aller eigenen Befürchtungen vor Japans zunehmender
Macht=
ſtellung deſſen etwaigen Abſichten, Truppen nach dem
europä=
iſchen Kriegsſchauplatz zu entſenden; kaum mehr entgegenwirken.
Denn es gibt dann für die Amerikaner nur ein Ziel: die möglichſt
ſchnelle Niederwerfung des ſeinen Handel ſtörenden
Deutſch=
lands.”
Wie mai ſieht, gab man ſich Ende 1914 in Berlin von dem
vollen Umfang der von Wilſon drohenden Gefahren noch keine
Rechenſchaft Der Kanzler drückte ſogar in demſelben Schreiben
ſeinen Glauben aus, daß der amerikaniſche Präſident der
Liefe=
rung von Kriegsmaterial an die Entente entgegenwirken werde,
wenn der U=Boot=Krieg unterbleibe. Aber daß Wilſon nicht mit
gleichem Maß meſſen und daß er das in Lebensgefahr ringende
Deutſchland lieber niederwerfen, als ihm den Gebrauch ſeiner
Kriegsmittel zur ernſtlichen Bedrohung Englands geſtatten
werde, das ſah man doch in Berlin ſchon furchtbar klar. Mit
dieſem ungeheueren Riſiko war der Entſchluß zum U=Boot=Krieg
von der erſten Minute an belaſtet, und man hätte dieſen
Ent=
ſchluß niemals gefaßt, wenn man an einen anderen Ausweg aus
dem Erſchöpfungskrieg geglaubt hätte. In dieſer Beziehung iſt
ein Brief des Generaldirektors Ballin an Admiral v. Capelle
vom 21. Januar 1915 von geſchichtlichem Intereſſe, weil er zeigt,
wie gerade in den Wirtſchaftskreiſen die Ueberzeugung von der
Notwendigkeit des U=Boot=Krieges zunahm. Der Leiter der
Hamburg=Amerika=Linie, dem die Folgen eines Bruches
mit Amerika deutlicher als manchem andern vor Augen
ſtanden, erklärte ſich trotzdem zum Anhänger des ſchärfſten
U=Boot=Krieges, denn „die engliſche Regierung hat zu ſo
gemei=
nen Mitteln in ihrer Kriegsbetätigung gegriffen, daß jede
Rück=
ſicht unſererſeits Schwäche wäre, und endlich nimmt die
Ab=
ſperrung Deutſchlands und der neutralen Länder eine Geſtalt
an, die im Hinblick auf unſere ungenügende Verſorgung mit
Getreide und Rohſtoffen eine große Gefahr für uns darſtellt. Die
Geſamtheit dieſer Gründe iſt ſo ſchwerwiegend, daß ſelbſt
Maß=
nahmen gegen England, die unter Umſtänden uns in
Schwierig=
keiten mit neutralen Ländern bringen könnten, doch nicht
unter=
laſſen werden ſollten.”
Am 4. Februar wurde der U=Boot=Krieg angekündigt. Schon
am 12. Februar ließ Wilſon ſeinen Einſpruch in Berlin
über=
reichen: „Wenn deutſche Kriegsſchiffe ein amerikaniſches
Kauf=
fahrteiſchiff oder das Leben amerikaniſcher Staatsangehöriger
vernichten ſollten, ſo würde das eine unentſchuldbare Verletzung
neutraler Rechte ſein, für welche die deutſche Regierung ſtreng
verantwortlich zu machen ſein würde.”
Angeſichts dieſer Sprache verlor der Kanzler den Mut. Er
vvollte der amerikaniſchen Regierung Gewähr für amerikaniſche
Schiffe anbieten. Damit war aber der U=Boot=Krieg unmöglich,
der ſoeben angekündigt worden war. Ein Einknicken vor
Ame=
rika mußte die ſchlimmſten Folgen für uns haben. Aus Rom
depeſchierte der Botſchafter Fürſt Bülow am 16. Februar: „
Ame=
rikaniſche Note iſt geeignet, den ſtarken Eindruck zu verwiſchen,
den die Erklärung des Handelskriegs gegen England in Italien
hervorrief. Zur Vermeidung der Gefahr von Italien iſt
er=
wünſcht, in der Antwortnote bei möglichſter Rückſichtnahme auf
Neutrale die Notwendigkeit unabänderlichen Feſthaltens an
unſerem Standpunkt zu verſichern. In dem jetzigen ſchwierigen
Augenblick hängt in Italien viel davon ab, den Reſpekt vor der
Kraft Deutſchlands und ſeiner Flotte aufrechtzuerhalten.”
Was ſollte der Kanzler in dieſem Dilemma tun? Die Furcht
vor dem amerikaniſchen Geſpenſt gab den Ausſchlag, und den
U=Boots=Führern wurde Schonung amerikaniſcher und
italie=
niſcher Schiffe zur Pflicht gemacht. Damit war der U=Boot=Krieg
vom erſten Tag an lahmgelegt, denn die engliſchen Schiffe
brauch=
ten nur neutrale Flaggen zu hiſſen, um ſicher zu fahren. Der
mit Fanfaren angekündigte U=Boot=Krieg mußte zum Geſpött
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der Welt werden . . . Und die Verluſte an U=Booten und
Mann=
ſchaften ſtiegen automatiſch im ſelben Maß, als ihre Wirkſamkeit
abnahm.
Trotz dieſes erſten Rückzuges Bethmanns vor Wilſon oder
vielleicht gerade weil wir Angſt gezeigt hatten, vergingen aber
nur wenige Monate bis zu Wilſons zweitem Schlag. Die
Tor=
pedierung des engliſchen armierten Dampfers „Luſitania” am
7. Mai 1915 gab Wilſon die Gelegenheit, die Reichsregierung
„niederzuboxen”, da ſich auf dieſem Munition führenden Schiff
amerikaniſche Bürger befunden hatten. Vom Abſtand eines
Jahrzehntes aus ſehen ſich die unter rechtlichen Phraſen
verhüll=
ten Schritte des neutralen Wilſon noch viel nackter als reine
Parteihandlungen an. Die taktiſchen Fehler, die Bethmann bei
der Einleitung des U=Boot=Krieges begangen hat und die
Wil=
ſon ſein Spiel erleichtert haben, ſollen nicht beſchönigt werden.
Aber alle dieſe Fehler laſſen ſich lediglich auf die Furcht vor
Wil=
ſon zurückführen und auf die verfehlte Hoffnung, durch eine in
Kriegszeiten unerhörte und darum nur Schwäche verratende
Rückſicht auf Amerika dieſem Land eine wahrhaft neutrale
Hal=
tung zu erleichtern.
Ein ungeheuerlicher Schacher.
Eine neue tſchechiſche Knebelungs=Sprachenverordnung
zu Gunſten der Anerkennung Sowjetrußlands.
Von unſerem Korreſpondenten.
B. Prag, 4. Februar.
Die Welt hat ſich nachgerade an die ſonderbaren Wege
ge=
wöhnt, welche die tſchechiſche Politik geht, und ſo wird auch die
Meldung von einem Junktim in der Frage der
Sprachenverord=
nung mit der — Frage der Anerkennung Sowjetrußlands in
politiſchen Kreiſen kaum mehr allzuſehr überraſchen, obzwar es
ungefähr das Höchſte an politiſcher Unmoral iſt, was
ſich die tſchechiſche Regierung damit geleiſtet hat. Die Ergebniſſe,
welche dieſes ſonderbare Junktim ſchufen, datieren aus jüngſter
Zeit: das oberſte Verwaltungsgericht hat einer Beſchwerde der
deutſchen Kurorte in der Tſchechoflowakei gegen den Zwang auf
Anbringung tſchechiſcher Aufſchriften und auf Anſtellung
tſchechi=
ſchen Perſonals ſtattgegeben und damit als ungeſetzlich erklärt,
was die Regierung früher unter Drohungen von den deutſchen
Unternehmern in den deutſchen Gebieten des tſchechiſchen Staates
erzwungen hatte, eine Entſcheidung, die in den tſchechiſch=
natio=
nalen Kreiſen einen Sturm der Entrüſtung hervorrief und
hauptſächlich die national=demokratiſche Kramarſch=Partei ſo
ſtark verſtimmte, daß die Regierung eine Gefahr für die ohnedies
mühſam genug zuſammengekleiſterte Koalition entſtehen ſah,
weshalb ſie zu einem Beſchwichtigungsmittel geradezu einzig
da=
ſtehender Art griff: wie die Prager deutſche Zeitung „Bohemia”
aus beſtinformierter Quelle erfährt, iſt in der Koalition die Frage
der Sprachenverordnung mit der Frage der Anerkennung
Sow=
jetrußlands junktimiert worden. Der Widerſtand der
National=
demokraten gegen die Anerkennung Rußlands wurde durch das
Zugeſtändnis der ſofortigen Herausgabe der
Durchfüh=
rungsverordnungen zum Sprachengeſetz, die in den letzten Tagen
nach der vorzeitigen Aufdechung dieſes neuerlichen Anſchlages
gegen das deutſche Volk wieder fraglich geworden war, gebrochen.
Miniſter Dr. Beneſch wird in einer der nächſten
Miniſterrats=
ſitzungen ermächtigt werden, in einer Note an Moskau die
Aner=
kennung Sowjetrußlands durch die Tſchechoſlowakei mitzuteilen.
Das erwähnte Blatt ſchreibt: „Daß die Anerkennung eine
be=
ſchloſſene Sache ift, geht am beſten daraus hervor, daß Miniſter
Dr. Beneſch mit dem Sowjetvertreter in Prag Owſejenko bereits
über den Text der offiziellen Noten, die bei dieſem Anlaß zwiſchen
Prag und Moskau wenden ausgetauſcht werden, verhandelt.”
Dieſe Verquickung einer rein innerpolitiſchen Frage von
emi=
nender Lebensbedeutung für die Sudetendeutſchen mit einer
außenpolitiſchen und wirtſchaftlichen iſt eine ſo ungeheuerliche,
daß ſie als eine Unmöglichkeit erſchiene, wenn ſie eben nicht in
der tſchechiſchen Republik Verwirklichung finden ſollte. Um den
Preis der Anerkennung Sowjetrußlands macht die allnationale
tſchechiſche Koalition den Kramarſchleuten Zugeſtändniſſe, die den
Lebensnerv der Deutſchen im Staate treffen müſſen und
außer=
dem Zuſtände erneuern, die nach der Entſcheidung der oberſten
tſchechiſchen Gerichtsbehörde ungeſetzlich und unmoraliſch ſind.
Des deutſchen Volkes, das in dieſem ſonderbaren Rechtsſtaate
ſchon längſt die traurige Rolle der Geknechteten zu ſpielen
ge=
zwungen ift, hat ſich über dieſen neuerlichen Vorſtoß gegen Recht
und Moral eine tiefgehende Erregung bemächtigt, und es fordert
von ſeinen Vertretern, daß ſie kein Mittel unverſucht laſſen, den
Anſchlag zu vereiteln, der ſelbſt in der an politiſchen Sünden
nicht armen allnationalen tſchechiſchen Koalition beiſpiellos
daſteht.
1
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Donnerstag, 4. Februar.
Uraufführung:
Kanzler und König.
Tragödie von Hans Franck.
Schloß Hirſchholm. Sommerſitz der däniſchen Könige. Juli
1770. König Chriſtian VII., in Oskar Groß=Geſtalt ein
ſchmaler, weicher Jüngling, ſpielt mit dem Mooren Bulukaſſu, den
Struenſee ihm zur Unterhaltung geſandt hat. Die
Geiſteskrank=
heit des Königs bricht in der Kindlichkeit ſeiner Spiele, in der
Un=
berechenbarkeit ſeiner wechſelnden Entſchlüſſe durch.
Im Gegenſatz hierzu Struenſee im königlichen Schloſſe in
Kopenhagen, in der Darſtellung von Max Nemetz eine kräftige,
unterſetzte Geſtalt mit hoher Stirn und ausdrucksvollen Zügen.
Ein fabelhaft raſches Geſchick trug den Phyſikus von Altona, den
Reiſebegleiter und Leibarzt des Königs, an die Spitze des
dä=
niſchen Staates. Geiſt der Aufklärung. Nachdem er vorgeſtern
die Garde abgeſchafft, geſtern die Bautern für frei erklärt hat,
diktiert er heute dem Geheimſchreiber Guldberg den Befehl zum
Schutze der ledigen Mütter: „Wer eine ledige Mutter mit Daten
oder Worten ſchmäht, wird in den Stock geſchloſſen. Dänemark
braucht Menſchen. Geſunde Menſchen. Geſundheit der Kinder
aber und der Prieſterſegen ſtehen in keinerlei urſächlichem
Zu=
ſammenhang!” Findlingshäuſer werden errichtet. Die Freunde
warnen Struenſee. Doch er drängt vorwärts. Nach Kampf
ver=
langt es ihm, nach Kampf gegen die grauen Geiſter der
Ver=
gangenheit!
In der Schenke zum „Goldenen Löwen” äußert ſich — in der
geſtrigen Aufführung ſtark gekürzt — die Wirkung der Reformen
auf das Volk. Stimimen dafür, Stimmen dagegen! Die Bauern
ſind mit ihrer Befreiung nicht zufrieden: wenn ſie früher
faulenz=
ten, haben ſie die Herrſchaft um die Zeit beſtohlen; faulenzen ſie
jetzt, ſo ſchädigen ſie ſich ſelbſt! Die Freiheit der Preſſe erſcheint
den Bürgern bedenklich. Der Schutz der ledigen Mütter wird von
Matroſen und Dirnen gefeiert. Im ſtürmiſchen Kampf zwiſchen
der däniſchen Nationalhymne und dem Struenſee=Lied klingt der
erſte Aufzug aus.
Auf dieſer überſichtlichen Grundlage baut ſich die weitere
Ent=
wicklung au:. Der Kampf gegen Struenſee nimmt feſtere Formen
an, geführt von Juliane, der Stiefmutter des Königs. In
Freitag, den 5. Februar 1926
Vom Tage.
Oberbürgermeiſter Dr. Jarres wurde mit 41 gegen 12
kommuniſtiſche Stimmen erneut in ſeinem Amte beſtätigt.
Bemerkenswerterweiſe haben auch die Sozialdemokraten, für ihn
ge=
ſt mt.
Die Schule der deutſchen Kolonie in Tokio iſt
nie=
dergebrannt. Verletzt wurde niemand, jedoch iſt der Sachſchaden
bedeutend.
Die Mailänder Zeitungen melden aus Bozen: 34 Deutſche in
50 Kilometer Grenzbreite erhielten Ausweiſungsbefehle.
Die belgiſche und die jugoſlawiſche Regierung haben
nunmehr ebenfalls ihr Einverſtändnis mit der Vertagung
der vorbereitenden Abrüſtungskonferenz erklärt, ſo daß die
Vertagung, da ſämtliche Ratsmitglieder ihr zugeſtimmt haben, als
beſchloſſen gelten kann.
Der belgiſche Generalſtabschef Maglinſe, der vor
einiger Zeit zurückgetreten iſt, wird durch General de
Longue=
ville erſetzt werden.
Der franzöſiſche Oberkommiſſar in Shrien de Jouvenel wird
ſich am 10. Februar nach Angora begeben, um mit den türkiſchen
Vertre=
tern Verhandlungen aufzunehmen, die beſonders die Herſtellung
freundſchaftlicher Beziehungen zwiſchen Syrien
und der Türkei herbeiführen ſollen.
Der franzöſiſche Hohe Kommiſſar in Syrien hat vom
Druſen=
ſultan einen Brief erhalten, in dem der Wunſch nach baldiger
Eröffnung der Friedensverhandlungen ausgedrückt
wird.
In Liſſabon, iſt ein Putſchverſuch von radikaler Seite
durch Regierungstruppen vereitelt worden.
In Dublin, hat die Polizei ein großes Waffenlager
be=
ſtehend aus 25 Handwaffen mit rund 6000 Geſchoſſen, aufgedeckt.
Am 22. Februar beginnt in Warſchau eine
internatio=
nale Verkehrskonferenz an der Rußland, Italien, Polen,
Deutſchland und die Tſchechoflowakei teilnehmen.
Nach Meldungen aus Hankau ſind die Streitkräfte Wu Pei
Fus, die vor einiger Zeit in die Provinz Honan einmarſchierten, auf
unerwarteten und ernſten Widerſtand geſtoßen.
Die Antidumping=Oenkſchrift
der Reichsregierung.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Dem Reichstag iſt jetzt die von ihm beantragte Denkſchrift
über die Abwehrmaßnahmen anderer Staaten gegen das
Dum=
ping im allgemeinen und das Valutadumping zugegangen. Es
wird ein Unterſchied gemacht zwiſchen dem echten Dumping,
bei dem die Ausfuhrpreiſe unter dem inländiſchen
Verbrauchs=
preis des Ausfuhrlandes liegen, und dem unechten. Werden
alſo niedrigere Ausfuhrpreiſe durch niedrige Löhne, längere
Arbeitszeit, mit Staatsmitteln geſenkte Lebensmittelpreiſe unter
gleichzeitigem Druck auf die Inlandspreiſe erzeugt, ſo liegt ein
unechtes Dumping vor. Auch das Valutadumping iſt kein echtes
Dumping, denn die Exportpreiſe liegen dabei zwar unter
Welt=
marktpreis, aber in der Regel über dem inländiſchen
Verbrauchs=
preis. Nach dem Kriege hatte beſonders Auſtralien ſeine
Anti=
dumping=Geſetzgebung ausgebaut. In Frankreich wurde 1910
die Ermächtigung geſchaffen, für Waren, denen im
Urſprungs=
oder Herkunftsland unmittelbar oder mittelbar Ausfuhrprämien
gewährt werden, einen Ausgleichszoll in Höhe dieſer Prämie zu
erheben. Aehnlich ſei Belgien 1920 und 1924 vorgegangen. Die
engliſche Geſetzgebung richte ſich lediglich gegen den Verkauf
unter Herſtellungspreis. Im erſten Abſchnitt wird umfaſſend
geſagt, daß die Maßnahmen der Staaten in der Hauptſache gegen
das Prämiendumping gehen. In ganz Europa einſchließlich
Großbritannien, ferner in Nordamerika und Neuſeeland ſind die
Antidumpinggeſetze praktiſch nicht durchgeführt worden.
Der zweite Abſchnitt der Denkſchrift beſchäftigt ſich mit der
Bekämpfung des Valutadumpings. Die diesbezüglichen
Maß=
nahmen beſtehen entweder in Einfuhrverboten oder
Zollzuſchlä=
gen. Hier iſt zuerſt die Schweiz in größerem Umfange
vorgegan=
gen, und zwar faſt ausſchließlich gegen die deutſche Konkurrenz.
England ſucht ſich mit den Induſtrieſchutzgeſetzen vom Jahre
1921 eine Waffe ſpeziell gegen das deutſche Valutadumping zu
ſchaffen. Auch gegen Deutſchland ſind nach der Stabiliſierung
der deutſchen Währung weiterhin Valutazölle erhoben worden.
Zuſammenfaſſend wird geſagt: Geſetzliche Maßnahmen gegen
das Valutadumping ſind wvenig verbreitet. Unter den Ländern,
die den deutſchen Export nicht erſchwert haben, befinden ſich
unſere Hauptabſatzländer. Das Antivalutadumpinggeſetz haben
verſucht Belgien, die Schweiz, Kanada, Auſtralien und
Neu=
ſeeland. Der geſamte Export der betreffenden Länder iſt aber
durch die Maßnahmen nur in geringem Grade erſchwert worden.
Die am ſtärkſten am Welthandel beteiligten Staaten haben auf
eine Bekämpfung des Valutadumpings entweder verzichtet oder
ſich, wie zum Beiſpiel England, mit vorübergehenden
Einzel=
maßnahmen begnügt. Die zollpolitiſche Bekämpfung des
Valuta=
dumpings hat bisher alſo noch nicht zu einer allgemein
gebräuch=
lichen Methode der internationalen Handelspolitik geführt.
einer überaus wirkſamen Szene bei Juliane ſpitzen die Gegenſätze
ſich zu. Die Beziehungen Struenſees zu der jungen Königin
Mathilde, denen eine Tochter entſpringt, ſtärken die Stellung
ſeiner Feinde. Auf dem Maskenball im Schloß zu Chriſtiansberg
kommt der Konflikt zum Ausbruch. Eine unheilſchwangere
Stim=
mung liegt über der von Klitſch geſchickt aufgebauten Szene. In der
Königsniſche ſitzt der König beim L'Hombre, von jähen Einfällen
durchzuckt, umgeben von den Verſchwörern. Aus dem
Hinter=
grunde klingen die einſchmeichelnden Töne des Menuetts. In den
gleichen ſonnengelb=leuchtenden Dominos tanzen Struenſee und die
Königin, hingegeben ihrer Liebe, nichtahnend die Gefahr. Auf
das Zeichen der Königin=Mutter bricht der Ball ab; der König,
gereizt durch das Auftreten Struenſees und gedrängt von den
Verſchwörern, unterzeichnet den Haftbefehl gegen Struenſee und
die Verbannung,der Königin.
Verhandlung vor der Inquiſitionskommiſſion, — Vollſtreckung
des Todesurteils gegen Struenſee. Im Anblick des Todes bricht
ſeine Kraft noch einmal auf, und er gibt wohl des Dichters
An=
ſicht über den Sinn der Tragödie wieder in den Worten: „Kraft
wider Kraft! Das Endergebnis: Ich fiel. Weil ich zu
ſchwach befunden? Den Platz zu weit von euch genommen? Der
Weg bis zu mir hin euch zu beſchwerlich? — Der Kampf war
nicht umſonſt! — Ich kehre wieder in gewandelter Geſtalt. Nur
eines iſt im Himmel und auf Erden ewig: Kraftwandel. Und
das zum Zeichen bis zum letzten Tage: Kampf
Hans Francks Werk iſt ein Schauſpiel der
Tat=
ſächlichkeiten. Es leuchtet nicht hinein in menſchliche Tiefen.
Es läßt keine inneren Kämpfe ſich abſpielen. Es gibt nicht
dich=
teriſch geſtaltete Menſchen, deren Schickſale um ihrer ſelbſt willen
uns erſchüttern. Es gibt vielmehr ein Stück dramatiſierte
Ge=
ſchichte. Aus dem geſchichtlichen Rahmen ſchält es intereſſante
Gegenſätze klar hervor: den Kampf des allzu ſtürmiſchen
Refor=
mators, der der Zeit vorauseilt und an dem Widerſtand der ihm
nicht folgenden Umwelt zerbricht. Es läßt folgerichtig Vorgang
an Vorgang ſich ſchließen. Fehlt ihm auch der dramatiſche Nerv,
ſo bietet es doch eine den Zuſchauer intereſſierende Handlung.
Die Aufführung hatte an dem Manuſkript weite und geſchickte
Striche vorgenommen. Der Dialog hatte Stellen von ſtarker
Prägnanz; bisweilen verlor er ſich in eine falſche Intereſſantheit
Sudermannſcher Prägung.
Hans Franck iſt keiner von den Jüngſten. 1879 in
Wit=
tenburg geboren, Voltsſchullehrer in Hamburg, Herausgeber der
„Masken” in Düſſeldorf, hat er ſchon eine umfangreiche, ſchrift=
* Der Reichstag hat das Sperrgeſetz, das die Prozeſſe zwi
ſchen den ehemaligen Fürſtenhäuſern und den Ländern bis
30. Juni ſuspenſiert, mit der erforderlichen Zweidrittelmehrh
gegen die Deutſchnationalen und Völkiſchen angenommen.
wird ſich nun darum handeln, in der Zwiſchenzeit einen Weg
finden, der das ganze unerquickliche Thema von der politiſchen
Debatte ausſcheidet. Grundlage dazu bietet der Antrag der Re
gierungsparteien, mit dem ſich aber vorläufig niemand identi
fiziert, der alſo nur Ausgangspunkt der Beratungen des
Aus=
ſchuſſes ſein kann. Es iſt aber doch ſchon ein Fortſchritt, daß die
Sozialdemokraten, die mit den Kommuniſten zuſammen den
An=
rag auf Volksentſcheid geſtellt haben, wenn ſie auch ſcharfe Krit;
an dem Geſetzentwurf der Regierungsparteien üben, ſich berei
erklären, an einer geſetzlichen Regelung mitzuwirken. Aehnlich
die Stimmung auch bei den Deutſchnationalen. Es beſteht alſe
vorläufig die Hoffnung, daß mit einer Mehrheit von den
Deutſch=
nationalen bis zu den Sozialdemokraten ein Geſetz formulier
werden kann, das auf der einen Seite den Fürſten ihre Rechtt
läßt, auf der andern Seite aber auch der finanziellen Notlage der
Länder Rückſicht trägt und die ganze Streitfrage einem
Schieds=
gericht überträgt, das mit unbegrenzten Vollmachten ausgeſtatter
von dem allgemeinen Vertrauen getragen, durch die endgültige
Beilegung aller Prozeſſe zur Entgiftung der Atmoſphäre im
nern beiträgt.
Am Regierungstaſch: „Reichsinnenminiſter Dr. Külz.
Präſident Loebe eröffnet die Sitzung um 1,20 Uhr.
Vor Eintritt in die Tagesordnung bringt Abgeordneter Raed
(Kommuniſt) einen Mißt=auensantrag gegen die Regierung ein, weil ſie
die Erledigung der Erwerbsloſenfürſorge verſchleppt habe.
Abgeordneter Hoch (Soz.) wirft den Kommuniſten
Taſchenſpie=
lerei vor. Erſt heute habe der Reichsarbeitsminiſter im Ausſchuß
zu=
geſagt, daß eine Erwerbsloſenvorlage morgen oder übermorgen von
Kabinett verabſchiedet werden ſoll.
Auf der Tagesordnung ſteht dann die zweite Bexatung des
Sperrgeſetzes zur Fürſtenabfindung. Nach Artikel 1
des Geſetzes ſind alle Rechtsſtreitigkeiten, die zwiſchen den Ländern und
den Mitgliedern der ehemals regierenden Fürſtenhäuſer, ſowie der
übrigen in Betracht kommenden Familien über de vermögensrechtliche
Auseinanderſetzung anhängig ſind, auf Antrag einer Partei bis zum
Intrafttreten einer reichsgeſetzlichen Regelung (Geſetz oder
Volksent=
ſcheid) auszuſetzen. Einſtweilige Verfügungen ſollen hierdurch nicht
be=
rührt werden. Nach Artikel 5 tritt dieſes Geſetz mit dem Tag der
Ver=
küindigung in Kraft und mit dem 30. Juli 1926 außer Kraft.
Abgeordneter Dr. Pfleger (Baheriſche Volkspartei) berichtet
über die Verhandlungen des Rechtsausſchuſſes. Die Meinung des
Aus=
ſchuſſes ſei, daß auch die vor den Schiedsgerichten ſchwebenden
Streitig=
keiten unter das Geſetz fallen.
Das Sperrgeſetz wird darauf in zweiter und dritter Leſung
mnit Zweidrittelmehrheit gegen die Stimmen der
Deutſchnationalen und Völkiſchen angenommen. Es
folgt die zweite Beratung des Geſetzentwurfes über Militärgerichte und
Militärgerichtsverfahren.
Die Vorlage wird dann in zweiter und dritter Leſung gegen
Sozial=
demokraten und Kommuniſten angenommen.
Abgelehnt wird eine Entſchließung Landsberg (Soz), die
Diſziplinarſtrafordnung dahin zu ändern, daß nur rechtskräftig
feſt=
geſetzte Diſziplinarſtrafen vollſtreckt werden können.
Eine Entſchließung Schulte (Breslau) — Zentrum — fordert
einen Geſetzentwurf, durch den für alle im öffentlichen Dienſt ſtehenden
Perſonen die Herausforderung zum Zweikampf und die Annahme einer
ſolchen Herausforderung als Grund der Entlaſſung bzw. friſtloſen
Löſung des beſtehenden Vertragsverhältniſſes beſtimmt wird. Die
Eut=
ſchließung wird mit 216:125 Stimmen bei 4 Enthaltungen angenommen.
Dagegen ſtimmten die Deutſchnationalen, die Deutſche Volkspartei, die
Völkiſchen und die Wirtſchaftspartei.
Das Haus vertagt ſich auf Freitag 2 Uhr. Steueranträge,
Rechits=
verhältniſſe der Reichsbahn. Schluß 743 Uhr.
Die Haltung der Gewerkſchaften im Eiſenbahnkonflit.
Heute vormittag 10 Uhr fanden bei der Hauptverwaltung der
Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft erneute Verhandlungen ſtatt,
über deren Ergebnis bisher noch keine Mitteilung vorliegt. Die
Tariforganiſationen der Eiſenbahner ſtehen auf dem Standpunkt,
daß der vom Reichsarbeitsminiſter für verbindlich erklärte
Schieds=
ſpruch die Grundlage für die Verhandlungen bieten müſſe,
umſo=
mehr als auch darin eine Verbeſſerung der Ortslohnzuſchläge
niedergelegt wird. Bei der Hauptverwaltung der Reichsbahn ſol
daher die Abſicht beſtehen, von ſich aus freiwillig die
Ortslohn=
zuſchläge in einigen Orten heraufzuſetzen, ohne indes den
Schieds=
ſpruch anzunehmen. Heute nachmittag werden die
Tarifgewerl=
ſchaften in einer Beſprechung ſich über die gegen die
Reichsbahn=
geſellſchaft anzuſtrengende Feſtſtellungsklage auf Erfüllung des
Schiedsſpruches ſchlüſſig werden. Bei dieſer Gelegenheit dürſte
auch die Frage erwogen werden, ob es nicht vielleicht zweckmäßig
wäre, in einer gemeinſamen Klage aller Tariforganiſationen
vor=
zugehen. Dieſe Klage würde dann mehrere Tauſend
Unterſchrif=
ten tragen, um ſo eventuell die Berufungsmöglichkeit an das
Reichsgericht zu ſichern. Die Klage ſelbſt wird wahrſcheinlich erſt
am Freitag oder Samstag formuliert und dem Landgericht Berlin
zugeſtellt werden.
ſtelleriſche Tätigkeit zu verzeichnen. Zwiſchen die Dramen „Der
Herzog von Reichſtadt”, „Godiva”, „Opfernacht” „Martha und
Maria” ſchoben ſich Romane wie „Thieß und Peter”, „Das dritte
Reich”, Novellen und Legenden. Seine jüngſte Tragödie „Kanz
ler und König” wird den Rahmen ſeiner ſeitherigen Erfolge
weder nach unten noch nach oben ausbiegen.
Edgar Klitſch vom Staatstheater in Berlin inſzenierte.
Er kommt offenbar vom Schauſpieler zur Regie. Man ſpürt, wie
er die Darſteller zu faſſen und anzuregen verſteht. Er zog die
Szenen in ſchöner Geſchloſſenheit zuſammen und gab ſtarke
Span=
nungen. Ausgezeichnet war die Stimmung des verhängnisvollen
Maskenballes getroffen. Manchmal hätte man ein raſcheres
Tempo, manchmal auch mehr Helligkeit gewünſcht. Die Luſt der
Regiſſeure an nächtlichen Beleuchtungswirkungen verbannt die
Sonne allzuſehr aus den Dramen und ſchadet der Wirkung des
Ganzen. Arthur Pohl zeigte als Bühnenbildner wiederum 9
e=
ſchickte Einfälle.
Max Nemetz war ein Struenſee von ſtarker Eindringlicſe
keit. Er betonte den Staatsmann, den Kämpfer, den
Kraſtmell=
ſchen, demgegenüber die Genialität des Reformators und die
De=
wegtheit des Geliebten zurücktraten; irdiſch gebunden, nicht dei
Himmel ſtürmend.
Als König Chriſtian gab Oskar Groß eine pſychiatriſele
Studie in leicht fließenden Tönen. Die kindiſchen Spiele de=
Irren wurden von jähen Einfällen, von perverſen Trieben duldk
zuckt; dazwiſchen brachen die lichten Augenblicke um ſo kraſſe
durch. Letzten Endes für den Mediziner intereſſanter als für 9."
— Theaterbeſucher!
Glänzend gab Robert Klupp den Geheimſchreiber Güld
verg: eine ſcharfumriſſene, beherrſchte Geſtalt, packend in de=
Wirkung.
Die Erſcheinung der jungen Königin iſt vorwiegend päſſie.
So blieb Thereſe Thieſſen in der Taufſzene recht blaß, fane
aber für die Kataſtrophe auf dem Maskenball ſchöne, ſtärkele
Töne. Aus dem Kreiſe des Hofes traten Eliſe Türſchman”
Kurt Weſtermann und Hans Baumeiſter, als Typen dee
Volkes Joachim Büttner und Mirjam Lehmann=Haun
noch hervor. Eine überaus lebendige, famoſe Charakteriſtik 9‟"
Walter Bluhm dem Mohr Bulukaſſu.
Die Zuſchauer, anfangs zurückhaltend, riefen zum SchleNe
mit den Mitwirkenden auch den Dichter mehrmals an die Rolr”
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Seite 3
Nummer 36
Beſatzungsverminderung und
Beſatzungsdauer.
Das Verſprechen der Alliierten vom Jahre 1919.
* Berlin, 4. Febr. (Priv.=Tel.)
Die Frage der Beſatzungsverminderung ſoll nach der letzten
Botſchafternote bebanntlich einer neuen Prüfung unterzogen
wer=
den, ſobald der Locarnovertrag in Kraft geſetzt iſt. In den
Er=
örterungen über Befatzungsſtärke und =friſten iſt franzöſiſcherſeits
wiederholt erklärt worden, daß die Alliierten vertragsmäßig nicht
verpflichtet ſeien, ſich auf eine beſtimmte Beſatzungsziffer oder
auf Abkürzung der Beſatzungsfriſten einzulaſſen. Demgegenüber
wird in rheiniſchen politiſchen Kreiſen auf eine Erklärung der
alliierten und aſſoziierten Mächte vom Jahre 1919 hingewieſen,
wie ſie der bekannte Vertrauensmann Wilſons, Baker, in den
Memoiren Wilſons erwähnt. Durch dieſe Erklärung, die eine
Auslegung zu den Artikeln 428 bis 432 des Verſailler Vertrages
Harſtellt, wird nach Baker „die Wirkung des eigentlichen
Wort=
lautes des Friedensvertrages bezüglich der Beſetzung des linken
Rheinufers zwar nicht geändert, wohl aber durchgreifend
beein=
flußt‟ Dieſe von Baker behandelte Erklärung hat folgenden
Wortlaut:
„Die alliierten und aſſoziierten Mächte beabſichtigen nicht, die
Zeit der Beſetzung auszudehnen, bis die Reparationsklauſeln
vollſtändig ausgeführt ſind, da ſie annehmen, daß Deutſchland
ſich prpflichtet fühlen wird, jeden Beweis ſeines guten Willens
und jede notwendige Garantie vor Ablauf der fünfzehnjährigen
Zeit zu geben. Da die Koſten der Okkupation eine entſprechende
Reduktion der für die Reparationen verfügbaren Zahlungen
be=
dingen, beſtimmen die alliierten und aſſoziierten Mächte laut
Ar=
tibel 431 des Friedensvertrages, daß, wenn vor Ablauf der
fünf=
zehnjährigen Periode Deutſchland alle ſeine Verpflichtungen
un=
ter dem Friedensvertrag erfüllt hat, die Okkupationstruppen
augenblicklich zurückgezogen werden ſollen.
Wenn Deutſchland zu einem früheren Termin Beweiſe eines
guten Willens und befriedigende Garantien gegeben hat, die
Er=
füllung ſeiner Verpflichtungen zu ſichern, werden die alliierten
und aſſoziierten Mächte vereint bereit ſein, untereinander zu
einem Abkommen über eine frühere Beendigung der
Okkupations=
periode zu gelangen. Jetzt und hinfort vereinbaren ſie, um die
Laſt der Reparationsbill zu erleichtern, daß, ſobald die alliierten
und aſſpziierten Mächte vereint überzeugt ſind, daß die
Bedin=
gungen der Abrüſtung durch Deutſchland in befriedigender Weiſe
erfüllt werden, die jährliche Höhe der Summe, die Deutſchland
bezahlen ſoll, um die Koſten der Okkupation zu decken, nicht 240
Millionen Mark (Gold) überſteigen ſollen. Dieſe Bedingung
kann modifiziert werden, wenn die alliierten und aſſoziierten
Mächte bezüglich der Notwendigkeit ſolcher Modifikation
überein=
ſtimmen.
16. Juni 1919.
gez. Woodrow Wilſon, Lloyd George, G. Clemenceau.”
Die deutſch=franzöſiſchen Luftfahrtverhandlungen.
London, 4. Februar.
Der diplomatiſche Berichterſtatter des „Daily Telegraph”
be=
richtet von einem weſentlichen Fortſchritt in den Erörterungen,
die in den letzten Monaten zwiſchen den Alliierten und den
deut=
ſchen Sachverſtändigen über die Milderung der augenblicklichen
Beſchränkungen der deutſchen Luftfahrt ſtattgefunden haben.
Deutſchland habe ſeine Bereitwilligkeit zum Ausdruck gebracht,
im Reichstag eine neue Luftfahrtvorlage einzubringen, die drei
Punkte einſchließe, bezüglich deren die Alliierten entſchloſſen ſeien,
ihre beſtehenden Verbote aufrecht zu erhalten, nämlich Verbot
aller Flugzeuge über eine gewiſſe Pferdeſtärke
hinaus, Verbot von Kampfeindeckern und
Ver=
bot der Fliegerausbildung von Mitgliedern
der Reichswehr.
Wie wir von unterrichteter Seite hierzu erfahren, gibt dieſe
Meldung kein zutreffendes Bild über den gegenwärtigen Stand
der Verhandlungen, über die nach gegenſeitiger Vereinbarung
erſt nach dem Abſchluß berichtet werden ſoll. Auch entſpricht dieſe
Meldung nicht den Tatſachen. Die Abänderung der
Luftfahrt=
beſchränkungen der Alliierten iſt nicht auf geſetzlichem Wege
er=
forderlich. Es genügt hierzu eine Verordnung der
Reichsregie=
rung. Ferner handelt es ſich bei den gegenwärtigen
Luftfahrt=
berhandlungen lediglich darum, anſtelle der Londoner
Begriffs=
beſtimmungen den Alliierten beſtimmte Garantien für die
Ent=
icklung der deutſchen Luftfahrt zu geben.
*Konzert.
Im Muſikvereinsſaal, der ſich für intime muſikaliſche
Dar=
bietungen beſonders gut eignet — wenn er nicht ſo überheizt iſt,
wie geſtern abend —, konzertierte im Verein mit dem
Wies=
badener Meiſtercelliſten Profeſſor Brückner eine junge
Hol=
landerin, Fräulein Dieke Ermeling. Es war keine Senſation,
aber doch ein erfreulicher Erfolg. Die gewinnendſten Eindruck
am Klavier machende Dame hat eine Menge guter Gaben für
ihren ſchweren Beruf mitbekommen; vor allem beſticht ihr
kraft=
boller plaſtiſcher Anſchlag, ihr Temperament und geſundes
muſi=
kaliſches Empſinden. Sie ſpielte zwei Impromptus von
Schu=
bert, deſſen Empfindungswelt allerdings nicht ſo ſehr die ihre
zu ſein ſcheint. Wohler fühlte ſie ſich bei zwei Stücken von De=
DuNy: „La cathédrale engloutie” und „Arabesque” von denen
Las erſte ein vollwertiger Beweis der prächtigen Farbenpalette
Iſt, über die der geiſtvolle Schöpfer der neueren franzöſiſchen
Muſik verfügt: das Anſchwellen, das Verklingen der Glocken der
derſunkenen Kirche iſt muſikaliſch prachtvoll wiedergegeben; dies
Stuck iſt mit Recht berühmt. Weniger „Debuſſy” iſt ſeine „
Ara=
desque”; hier fehlt das Perſönliche ebenſo wie es dem „Karne=
Dar” von Tſchaikowsky fehlt, womit die mit Beifall bedachte blonde
unge Dame ihre Solodarbietungen beſchloß. Sie muß noch viel
ternen; beſitzt ſie den Willen und die Energie hierzu, ſo kann
Das aus ihr werden. Zuſammen mit Herrn Profeſſor
Brück=
er ſbielte ſie auch die Jugendſonate von Richard Strauß für
Lello und Klavier; das iſt ein Stück ſonnigſter, ſtrahlendſter
Dugendmuſizierfreudigkeit, in der Süße und Unbekümmertheit
der Melodie, im hinreißenden Schwung ganzer Strauß. Die
Deiden erſpielten ſich und dem Werke dankbaren Beifall. Seine
Igebrochene Meiſterſchaft auf dem Cello (es iſt in Tiefe und
Sohe außergewöhnlich klangvoll) bewies Herr Profeſſor
Brück=
der in dem dankbaren, früher viel geſpielten Konzert für Cello
einem Satz von Saint=Saens und drei kleinen Stücken von
SApin (Nocturne=Uebertragung), Mozart (Menuett) und
Pop=
der (Mazurka); ſein Ton iſt mächtig und er iſt Herr über die
SEchnik. Er mußte eine Zugabe geben: die Serenade von Mos=
Sth; das kleine zärtliche, ſchmachtende Stück hatte ich
aller=
a9s zärtlicher, ſchmachtender im Ohr, als es geſtern geſpiels
O.
Burde, — doch das iſt Anſichtsſache.
Freitag, den 5. Februar 1926
Der Weg nach Genf.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Ueber die Formalitäten, die bei der Anmeldung zum
Völker=
bund deutſcherſeits beobachtet werden, orakelt die Berliner Preſſe
nach allen Richtungen herum. Zumal die Linke kann es offenbar
gar nicht abwarten, bis die Anmeldung ergeht. Um falſchen
Auf=
faſſungen vorzubeugen, dürfen wir noch einmal feſtſtellen, daß die
letzte Entſcheidung erſt in einem Kabinettsrat
unter dem Vorſitz des Herrn Reichspräſidenten fällt, der
voraus=
ſichtlich erſt am Montag zuſammentritt und daß dann erſt das
Aufnahmegeſuch abgeht. In dieſer Sitzung wird auch die Form
des Geſuches feſtgelegt werden, das vermutlich nicht ein einfaches
Anmeldeſchreiben ſein wird, ſondern die Vorbehalte
zuſammen=
faßt, die Deutſchland in Locarno bereits geltend gemacht hat,
und vor allem auch die Interpretation des Artikels 16 der
Völker=
bundsſatzung im deutſchen Sinne noch einmal feſtlegt. Es iſt
ganz gewiß nicht nützlich, vorher ſchon um dieſe Dinge ſo viel
herum zu reden, meil dadurch die Wirkſamkeit des deutſchen
Schrittes abgeſchwächt wird. Die Anmeldung zum Völkerbund
iſt ein Trumpf, den wir ausſpielen, deſſen Wirkung auch in der
Art, wie er geſpielt wird, vorher genau berechnet werden muß.
Genf in Erwartung des deutſchen Aufnahmegeſuchs.
Genf, 4. Februar.
Die geſtern abend hier eingetroffenen Berichte über die
Sitzung des Answärtigen Ausſchuſſes des Reichstages haben in
bolitiſchen und Völkerbundskreiſen das größte Aufſehen erregt.
Erſt jetzt glauben auch die Skeptiker an einen bald
bevorſtehen=
den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund. Das deutſche
Ge=
ſuch wird etwa für den 12. Februar erwartet und man
beabſich=
tigt, etwa für den 16. Februar eine außerordentliche Ratsſitzung,
nach Genf einzuberufen, mit dem Zweck, die Tagesordnung der
außerordentlichen Bundesverſammlung feſtzuſetzen, die man
an=
fangs März nach Genf berufen will. Es ſei, ſo verlautet, beab=, die beiden außerordentlichen Verſammlungen ihr
Pro=
gramm in zwei bis drei Tagen erledigen zu laſſen.
Der Auswärtige Ausſchuß zur Frage des Lufiverkehrs.
Berlin, 4. Februar.
Im Auswärtigen Ausſchuß des Reichstages wurde die Frage
des Luftverkehrs behandelt. Nach längerer Ausſprache wurde
folgende Entſchließung mit allen Stimmen gegen eine
angenom=
men. Der Auswärtige Ausſchuß hat die Mitteilungen des
Reichs=
verkehrsminiſters zur Kenntnis genommen und ſpricht den
Wunſch aus, daß bei den Pariſer Verhandlungen, die weit über
die Beſtimmungen des Verſailer Vertrages hinausgehenden
Be=
ſchränkungen der deutſchen Luftfahrt beſeitigt werden. Die Gunſt
der geographiſchen Lage ebenſo wie die für uns ſprechenden
Be=
ſtimmungen des Völkerrechtes geben uns die Möglichkeit, ſowohl
für die wirtſchaftliche als auch für die ſportliche und
wiſſenſchaft=
liche Luftfahrt volle Freiheit zu erlangen. Der Auswärtige
Aus=
ſchuß erſucht die Regierung, die Verhandlungen in dieſem Sinne
zu führen.
Preußen im Reichsrat.
* Berlin, 4. Februar. (Priv.=Tel.)
Die preußiſchen Verſuche, die Abſtimmung der Preußen
ſtimmen im Reichsrat zu regeln, haben zu einem ſeltſamen
Er=
gebnis geführt. Nach der Verfaſſung liegt die Hälfte der
preu=
ßiſchen Stimmen bei den Provinzen, die oft genug gegen die
preußiſche Regierung ſtimmten, ſodaß tatſächlich die
Geſamt=
preußenſtimmen ſich mindeſtens aufhoben und ſo Preußen im
Reichsrat ohne jeden Einfluß war. Aus dem Landtag heraus
war deshalb der Verſuch gemacht worden, durch ein Geſetz eine
Aenderung in der Richtung zu ſchaffen, daß die Preußenſtimmen
nur einheitlich abgegeben werden können, daß alſo nach einer
Vor=
beratung die Minderheit ſich der Mehrheit zu fügen hat. Gegen
dieſes Geſetz hat der preußiſche Staatsrat Einſpruch erhoben. Die
Angelegenheit iſt deshalb am Donnerstag im Landtag nochmals
zur Sprache gekommen, der nach ſeiner Ablehnung wohl eine
Aus=
ſprache vornehmen, aber über das Geſetz in unveränderter Form
abſtimmen muß. Bringt er dann eine Zweidrittelmehrheit
zu=
ſammen, dann iſt der Einſpruch des Staatsrates unwirkſam. Von
ſeiten der deutſchnationalen Oppoſition wurde nun darauf
hin=
gewieſen, daß die preußiſche Regierung ſelbſt ſehr erhebliche
Rechtsbedenken gegen den vom Landtag angenommenen
Geſetz=
entwurf hat — Bedenken, die unſerer Meinung nach durchaus
zutreffend ſind, weil auch ein Landesgeſetz die Stimmfreiheit
der Provinzialvertreter, die in der Reichsverfaſſung garantiert iſt,
nicht aufheben kann—. Die Regierungsparteien ſetzten deshalb
einen Beſchluß durch, daß die erneute Abſtimmung um einige Tage
verſchoben wird. Es ſollen offenbar neue Verhandlungen geführt
werden, um die verfaſſungsrechtlichen Bedenken der Regierung zu
beſeitigen und das Geſetz dann in anderer Form erneut
einzu=
bringen. Gelingt das nicht, dann iſt vorderhand die ganze Aktion
begraben. Es bleibt dann nichts übrig, als auf dem Umweg über
die Reichsverfaſſung eine Aenderung herbeizuführen.
*Frankfurter Muſikbrief.
Es ſcheint in Frankfurt zu der Allgemeinbildung der Sänger
mittlerer und tieferer Stimmlage zu gehören, daß ſie den Baron
Ochs im „Roſenkavalier” geſungen haben. Bis vor kurzem war
die Rolle lediglich Herrn d. Schenck, dem Baßbuffo, anvertraut,
der ſich damit darſtelleriſch ausgezeichnet abfand. Dann hat Herr
Erl, der erſte Baſſiſt, allerdings ſehr indisponiert, einmal die
Rolle geſungen; ein abſchließendes Urteil fehlt. Es folgte Herr
Stern, über den ausführlich berichtet wurde. Nun ſingt ſie der
Heldenbariton Herr v. Scheidt — und ſtellt ſie alle in den
Schat=
ten! Denn dieſer große Künſtler mit ſeiner wohltuenden und
ſicheren Naturhaftigkeit in der Darſtellung packte die Rolle nur
von dieſer Seite an, ohne Grübeleien, mit einem famoſen und
gar nicht frechen Humor, mit einem durchaus verſtändlichen und
prächtig unmittelbar wirkenden Sinn zum Beiſpiel für den
Schluß des 2. Aktes — ein Ochs, der ſich ſehen laſſen und auf
den Frankfurt ſtolz ſein kann. Sonſt blieb die Aufführung, die
zu den beſten der Oper gehört, im alten Rahmen — wieder im
Mittelpunkt die überragende, ganz große Leiſtung der Frau
Sutter=Kottlar als Feldmarſchallin. Frau Kern, die zum erſten
Male die Sophie ſang, war ſtimmlich den Anforderungen der
Rolle nicht gewachſen.
Flotows „Martha” iſt in neuem Gewande auf der Bühne
erſchienen unter der Leitung des jüngſten Kapellmeiſters
Mali=
niak, der ſich nicht allen Schwierigkeiten gewachſen zeigte.
Fräu=
lein Kruswyck, die neue Koloraturſängerin, ſang die Martha: ſie
bewältigte die ſchwierige, aus lyriſchen und dramatiſchen
Momen=
ten zuſammengeſetzte Partie techniſch einwandfrei; immerhin
war am Schluß eine Uebermüdung nicht zu verkennen. Aber
allen voran der Lyonel John Gläſers, der ſich in ſeinem
Ele=
ment befand und prachrvoll ſang. Zum Schaden der Kaſſe wird
die Einſtudierung der Oper mit ihren leicht eingehenden Melo=
W. Kn.
dien nicht ſein.
C. K. Auf einer weltgeſchichtlichen Eiſenbahn. Die Geſchichte
der oſtchineſiſchen Bahn, die jetzt zu den ſchweren Verwicklungen
zwiſchen Rußland und China geführt hat, iſt einer der großen
Romane der modernen Eeſchichte. 25 Jahre lang wurde ſie von
einer Armee von 150 000 Kofaken und einer Horde von Kulis,
die ſie durch ihre Grauſamkeiten einſchüchterten, gebaut nach dem
grandioſen Plan des Grafen Witte, der mit Hilfe dieſes Schie=
Die Abrüſtungsfrage.
Coolidge für eine Sonderkonferenz.
Die unerwartet ungünſtige Aufnahme, welche die endgültige
Ver=
ſchiebung der Abniſtungskonferenz in Waſhington gefunden hat, wird
in Paris mit lebhaftem Unbehagen empfunden, und die offiziöſe Preſſe
insbeſondere benrüht ſich, durch Vorſchiebung der verſchiedenſten Gründe
die Notwendigkeit dieſer Verſchiebung plauſibel zu machen. Aus der
Umgebung des Präſidenten Coolidge hört man ganz offen ausſprechen,
daß die Anſetzung der Genfer Abrüſtungskonferenz ſich nur als ein
großer Bluff darzuſtellen ſcheine. Die Nationen, von denen der Gedauke
der Genfer Zuſammenkunft ausgegangen ſei, an erſter Stelle Frankreich,
hätten mit dem Beſchluß Amerikas, die Konferenz zu beſchicken, nicht
gerechnet. Man wollte nämlich, ſobald der erwartete ablehnende
Be=
ſcheid aus Waſhington vorgelegen hätte, erklären, daß die Konferenz
wenig Sinn habe, da ja Amerika nicht mitmachen wolle. Nun habe
je=
doch die amerikaniſihe Regierung einen Strich durch dieſe Rechnung
gemacht. Die treibende Kraft bei dieſer Abrüſtungsſabotage ſeien nach
der Auffaſſung in Waſhington Frankreich und deſſen Vaſallenſtaaten.
Paris habe jedoch keinen ſtichhaltigen Grund für eine ſolche Haltung
mehr, da ihm die dauernd von ihm verlangten Sicherheiten durch
Lo=
carno gegeben ſeien. Die große Enttäuſchung über die Vertagung ſchon
der einleitenden Vorkonferenz hat nunmehr dazu geführt, daß Präſident
Coolidge ſeinen früheren Plan für die Einberufung einer beſonderen
Zuſammenkunft wieder aufzugreifen beabſichtigt. Es wird ſehr bald ein
ganz energiſcher Schritt des amerikaniſchen Präſidenten in der
Ab=
rüſtungsfrage erwartet. Für die beſonderen Pläne des Präſidenten
Coolidge führt der Pariſer New York Herald noch folgende Gründe an:
1. Beſchränkung zur See ſollte von Seemächten beſtimmt werden und
nicht vom Völkerbund;
2. die Teilnahme Amerikas an einer Genfer Konferenz über die
Ab=
rüſtung zu Lande würde die amerikaniſche Regierung beſtimmt in
europäiſche Streitigkeiten verwickeln;
3. der verſtärkten Agitation für eine Flottenvermehrung in den
Ver=
einigten Staaten, die das Wirtſchaftsprogramm des Präſidenten
Coolidge gefährden, würde nur durch allgemeine weitere
Beſchrän=
kungen im nächſten Jahre zu begegnen ſein,
4. Präſident Coolidge möchte ſeine Wahlverſprechen von 1924 vor den
Wahlen von 1926 verwirklichen.
Die offiziöſen Erklärungen der franzöſiſchen Preſſe können nicht
darüber hinwegtäuſchen, daß der franzöſiſche Standpunkt durch die
Er=
klärungen Paul Boncours ſchon längſt bekannt iſt. Frankreich will die
Rüſtungspotenz jedes Staates, die Möglichkeit ſeiner techniſchen und
finanziellen Vorbereitung für einen Krieg, bei den zu erwartenden
Ver=
einbarungen in Betracht gezogen wiſſen, wobei es ſelbſtverſtändlich für
ſeine eigene Lage Vorteile erhofft. Demgegenüber vertritt das britiſche
Memorandum den Geſichtspunkt, daß eine Rüſtungsverminderung, die
zugleich einfach und praktiſch durchführbar ſein ſoll, lediglich die
ſicht=
baren Rüſtungen der Friedenszeit betreffen können. Lord Robert Cecil
entwickelte ſeinerzeit den britiſchen Standpunkt dahin, daß die von
Frankreich vorgeſchlagene Unterſuchung der potentiellen Stärke eines
Landes für praktiſche Zwecke wertlos ſein würde, da es unmöglich ſei,
die politiſchen und wirtſchaftlichen Hilfsmittel einer Nation etwa auf
dem Verhandlungswege zu beeinfluſſen. Zwar verſuchte man formell,
den britiſch=franzöſiſchen Gegenſatz bei Aufſtellung der von der
Vor=
bereitungskommiſſion vorzulegenden Fragen zu überbrücken; es erſcheint
jedoch zweifellos, daß es Frankreich darauf ankommt, vor dem Beginn
der praktiſchen Arbeit für ſeinen Standpunkt zu wirken, und daß es
hierzu vor allem Zeit zu gewinnen ſucht. Eine weitere Schwierigkeit
Lietet die Abtrennung der Seerüſtungen von den Landrüſtungen. So iſt
im Augenblick die ganze Abrüſtungsfrage kaum höher als eine ſchöne
Geſte einzuwerten.
Dr. Seipel, Oeſierreichs ehemaliger
Bundes=
kanzler in Berlin.
Zu Ehren des ehemaligen Bundeskanzlers Dr. Seipel, der
heute hier eingetroffen iſt, gab heute nachmittag 2 Uhr der
öſter=
reichiſche Geſandte Dr. Frank in der Geſandtſchaft ein Frühſtück,
an dem Reichskanzler Dr. Luther, die Reichsminiſter Dr.
Streſe=
mann, Marx und Brauns, der preußiſche Wohlfahrtsminiſter
Hirtſiefer, von Zentrumsführern die Abgeordneten Porſch und
Stegerwald und der Führer der Bayeriſchen Volkspartei,
Dom=
kapitular Leicht, teilnahmen. Am Freitag findet beim
Reichs=
außenminiſter Dr. Streſemann, dem öſterreichiſchen Gaſt zu
Ehren, ein Frühſtück ſtatt und für nachmittags 5 Uhr hat der
öſterreichiſche Geſandte zum Tee geladen. Wie wir erfahren,
wird Dr. Seipel während ſeines Berliner Aufenthaltes auch in
öffentlichen Verſammlungen das Wort ergreifen, ſo heute abenid
in der großen Stadthalle, wo er über die „Kulturmiſſion
der Kirche” ſpricht. Am Freitag abend ſpricht Dr. Seipel im
Großdeutſchem Kluh über das Problem des deutſchen
Staates. Der Gaſt wird ferner vom Reichspräſidenten, vom
Reichskanzler und vom Reichsaußenminiſter offiziell empfangen
werden und bei den Miniſtern und Führern der Zentrumspartei
Beſuche machen. Mit den Führern des Zentrums wird er bei
dieſer Gelegenheit Beſprechungen über die gemeinſamen Ziele der
reichsdeutſchen Zentrumspartei und der chriſtlich=ſozialen Partei
Oeſterreichs haben.
nenweges ein großes ruſſiſches Reich im fernen Oſten errichten
wollte. Gewaltig waren die Folgen, die aus dieſem Vorſtoß
Europas in das Herz Aſiens entſtanden. Ein ausgebreiteter
Handel mit Korn und Sohabohnen entwickelte ſich, große Städte,
wie Charbin und Mukden, ſchoſſen wie Pilze auf; Bauern, die
hier die Handelmöglichkeiten erkannten, wurden über Nacht
Millionäre, und dieſes ganze weite Gebiet von 20 Millionen
Men=
ſchen wurde nicht nur durch die Eiſenbahn geſchaffen, ſondern
auch durch ſie regiert. In Charbin baute man breite Straßen,
legte reizende Gärten an; Theater und Oper, Kirchen, Schulen
und Krankenhäuſer, Telegraphenlinien und
Telephonverbindun=
gen entſtanden, und durch die Eiſenbahn wurde aus dem kleinen
Chineſendörfchen von vor 25 Jahren eine große Stadt von einer
halben Million Einwohner, etwa die Hälfte davon Chineſen und
die andere Hälfte Ruſſen, die ſich in der Stadt niederließen oder
von Sibirien aus hinflüchteten, als die rote Flut nach Oſten
rollte. Infolge der Wirren iſt Charbin heute eine der tragiſchen
Städte der Welt. Der Engländer G. C. Dixon ſchreibt von dort:
Die ſchönen Gärten, die wimmelnden Boulevards, die reizenden
Frauen, die lärmenden Vergnügungsſtätten — all dies macht
Charbin zum Paris des Oſtens, aber zu einem Paris in Lumpen
und Elend, Hungrige Kinder preſſen ihre Naſen gegen die Fenſter,
hinter denen man ſpeiſt; frühere Generale handeln mit Tabak auf
den Straßen oder verdienen als Droſchkenkutſcher ihr Brot; man
findet Namen der höchſten ruſſiſchen Ariſtokratie in den von
Ver=
brechen und Schmutz ſtarrenden Eaſſen des „Grünen Bazars”,
und überall ſieht man ſchöne ruſſiſche Mädchen mit gierigen.
Augen in den Straßen umherlungern und um Brot betteln.
Charbin tanzt, aber es iſt ein Totentanz, und in das Gelächter
tönt ſchauerlich das Raſſeln der Knochen.”
C. K. Sechs Indianerſtämme entdeckt. Der kühne engliſche
rſchungsreiſende Dr. William Montgomery Mc. Govern, der
ich ſeine Reiſe „als Kuli nach Lhaſa” berühmt geworden iſt
id während ſeiner neueſten Reiſe im Gebiet des
Amazonen=
oms bereits für verſchollen galt, iſt jetzt nach acht Monaten
ſeinem Photographen glücklich in Lima angelangt. Er hat
ährend dieſer Zeit die noch kaum erforſchten Gegenden der
üſſe Negro, Apoporis und Japura im nordweſtlichen Braſilien
rchwandert und auch das Gebiet beſucht, an dem die
kolum=
chen, venezuelaniſchen und braſilianiſchen Grenzen
zuſammen=
ßen. Mc. Govern, der verſchiedentlich von Wilden
angegrif=
wurde, hat 6 bisher unbekannte Indianerſtämme entdeckt.
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Nummer 36
Freitag, den 3. Febtuzt 1926
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 5. Februar.
— Aus Anlaß der Befreiung Kölns ſandte der
Oberbürger=
meiſter folgende Glückwunſchdepeſche an die dortige
Stadtverwal=
tung: „Köln und dem Rheinland Glückauf zur Freiheit!
Rhein=
land bleib deutſch!”
— Ernanut wurden: am 26. Januar der Lehrer Jakob Mang zu
Hittenfeld (Kreis Bensheim) zum Lehrer an der Volksſchule zu
Bir=
ſtadt (Kreis Bensheim), am V. Januar der Schulamtsanwärter Wilh.
Mayer aus Büches (Kreis Büdingen) zum Lehrer an der Volksſchule
zu Würzberg (Kreis Erbach); am 29. Januar Georg Keil aus
Hammel=
bach und Philipp Schäfer aus Erfelden zu Pflegern bei der Landes=
Heil= und Pflegeanſtalt „Philippshoſpital”, bei Goddelau.
— Erledigt, iſt die Stelle des Amtsgehilfen an dem
Lehrer=
fominar zu Alzeh. Der Amtsgehilfe hat auch die Heizung zu verſehen.
Die Stelle iſt den Verſoraungsanwärtern vorbehalten. Als Bezuerber
können daher nur im heſſiſchen Staatsdienſt bereits angeſtellte
Amts=
gehilfen oder in die Bewverberliſte aufgenommene Verſorgungsautuärter
in Frage kommen. Dreizimmerwohnung mit Kücke ſteht zur Verfügung.
Meldungen ſind an das Landesamt für das Bildungsweſen zu richten.
Ende der Meldefriſt 15. Februar 1926.
— Von der Techniſchen Hochſchule. Der ordentliche Profeſſor der
Geodäſie Dr.= Zng. Heinnch Hohenner, hat einen ehrenvollen Ruf
an die Landwirtſchaftliche Hochſchule Berlin erhalten. Den
Bemühun=
gen des Landesamtes für das Bildungswveſen iſt es gelungen, dieſen
hervorragenden Gelehrten unſerer Techniſchen Hochſchule zu erhalten.
— Hefſiſches Landestheater. Der lebhafte Vorverkauf für das am
Sonutag, 4. Februar, ſtattfindende Wegener=Gaſtſpiel beweiſt, das
Schauſpieler. Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß Wegener am
Donnerstag, den 11. Febr., noch einmal auftritt, und zwar in Mohrs
Schauftiel „Ramper‟. Dieſes Schaufpiel hat mit Paul Wegener in
Berlin, Hamburg, Dresden, Frankfurt a. M. ſtürmiſchen Erfolg gehabt,
der ſich nicht nur auf die hervorragende Darſtellung Wegeners ſelbſt,
ſondern auch auf die mit literariſchen Mitteln errungene Spannung des
intereſſanten Stückes gründet.
In der Aufführung „Aida” am Sonntag, den 7. Febr., ſingt Gott=
Zugleich ſingt Frau Stephanowa, zum erſten Male die Amneris,
Muſikaliſche Leitung: Max Rudolph Ephraim.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Bei einer Aufführung von Verdis
„Maskenball” am Staatstheater in Wiesbaden ſang Gertrud Gercke aus= begeiſterte, und dielbeiden Darmſtädter Herren Gutkäſe und Goebel mit
hilfsweiſe die „Amelig‟. Das Wiesbadener Tagblatt ſchreibt darüber: ihren originellen Grotesken als „Max und Moritz, „die beiden Jung=
„Als Amelig gaſtierte Frau Gertrud Gercke von Daruſtadt. Sie ge= geſellen” uſw. Die „Maſſage des Klaviers”, wvie der Conferencier ſich
wann ſich durih ihre reizvolle Perſönlichkeit, durch die Anmut in Spiel ausdrückte, verſtand Heru Kapellmeiſter Kretſchuar vom Frankfurter
und Bewuegung alle Shmpathien, und man bedauerte faſt, daß im 3.
Akt kein Vollmond im Kalender ſtand und während der Nacht am Hoch= Darbietungen fanden ohne Ausnahme lebhaften Beifall und wurden faſt
gericht gar ſo lange Zeit undurchdringliche Dunkelheit herrſchte. Um alle 42 aapo verlangt.
ſo heller ſchimmerte das weiche, wohltiende Ougan der Sängerin, das
dann auch in den ſchmerzlichen Akzenten des 4. Akt=s ungewollt zu von Mitgliedern und Angeſtellten ſtatt. Herr Schnauber
Herzen ſprach.”
Mitglieder werden hierdurch nochnals zufmerkſam gemackt auf den Colannes Wilhelm Krämer in Noßdorf,. Philipp Schnell Aliceſtraße
heute abend um 8 Uhr im „Fürſtenſaale” (Grafenſtraße 12) ſtattfiu= Michael Schnellbacher Karlſtraße 1). Frau Marie Störger Wue (
Lud=
denden Lichtbildervortrag des Herrn Kapitän a. D. von Senden fiber, wvigsplatz 8). Weiter erhielten ein Jubiläums=Gedenkblatt und
Silber=
das Geverbemuſeun, Neckarſtraße 3, am Sonntag, den ſ. Februar, bor=. Keller (bei Herrn 3. Schnauber, Verkeo) und Frl. Gliſſe Weigel Gbei Frau
mittags 10 Uhr, hin.
— Vogelsberger Höhenklub, Zweigverein Darmſtadt. Unter Bezug= Donath (bei Herrn Alfred Schmitz, Café Ernſt Ludwig); für 15jährige
uahme auf die bereits ergangenen Anzeigen ſei nochmals auf den am Dienſtzeit Frl. Katharina Korndörfer (bei Herrn Schnellbacher, Hotel
Sanstag, den 8. Febr, abends pünktlich um 7.11 Uhr, ſtattfindenden Brinz Karl) und Herr Hans Sörgel (bei Herrn Paul Tiſchler, Schloß=
Bunten Abend aufmerkſam gemacht.
Männervereinigung und des Frauenvereins ſtellte ſich leider nur eine Schmitz, Café Ernſt Ludwig). Der Vorſitzende kredenzte allen Jubilaren
kleiue Schar Getreuer ein, um an einer Beſprechung des Dekguatsjahres= den Chrentrunk aus einem ſilbernen Pokal. — Nach Beendigung dieſes
berichtes teilzunehmen. Ausgehend von einer Betrachtung der kirchlichen feierlichen Aktes daukte Herr Beig. Delp im Namen der Stadtverwal=
Verhältniſſe ſeit dem Weltkriege und dem darauffolgenden Umſturz mit tung für die Einladung, wies auf die ſchwere wirtſchaftliche Not hin, die
zuehmender Neligionsloſigkeit und Sittenverwilderung, wies Herr auch die Gaſtwirte heimgeſucht hat, und wünſchte eine baldige Geſundung
Piatrer Zimmermann dagegen auf die durch Trennung von Kirche und der allgemein traurigen Lage. Die Stadtverwaltung und die Gaſtwirte=
Staat hervorgerufene religiöſe Wiedererweckung weiter Kreiſe hin, die innung ſvollen auch fernerhin zuſammenſtehen und arbeiten zum Wohle
ſich in zahlreicherer Beteiligutg an Gottesdienſten, in größte Bereit= der Allgemeinheit. Er wünſchte der Innung und allen Feſttilnehmern
willigkeit zu Hilfsdienſten und einer erfreulichen Opfeuwilligkeit äußerte genußreiche Stunden. Herr Direktor Schüttler von der Heſſiſchen
Haud=
uud führte im Weſeutlichen weiter aus, wie in der kritiſchſten Zeit die werkskammer beglückwünſchte die Jnnung zu ihrem 41. Stiftungsfeſt
Gründung der Männervereinigungen erfolgte, die ſich ſehr bald zu einem und freute ſich, daß es ihr gelungen iſt, ein ſo ſchönes und eindrucksvolles
Veuband zuſammenſchloſſen und ein Männerheim mit einer ſegensreich Feſt zu veranſtalten. Mit dem Wunſche, daß ein feſtes Band die
zuitkauden Digkonenſtation ins Leben riefen. Wo hätten ſonſt auch ſo. Junungsmitglieder immer enger verbinden möge, ſchloß er mit einem
raſch die Mittel für den Neubau eines Gemeindehauſes in der Wald= herzlichen „Vidak erescat, floreat” der Gaſtwirteinnung und der Stadt
kolonie aufgebracht werdenr könneu, wvenn Herz und Ange die Schäden der Darmſtadt ſeine Anſprache. — Herr Stemmer ſprach für den Verkehrs=
Zeit nicht erkennen würden! Auf Grund der Statiſtik verſtand Herr vereinz er wies auf das ſeitherige gute Zuſammenarbeiten der Innung
Pfarrer Zimmermann aus den ſcheinbar trockenen Zahlen recht lehn= und des Verkehrsvereins hin, das ſich beſonders während der
Veranſtal=
reiche Schlüſſe zu ziehen und ein anſchauliches Bild des kirchlichen Lebens tungen im Sommer gezeigt habe. Dies Einvernehmen müſſe auch in
in der Schloßgemeinde 4333 Gvangeliſche neben etwa 1300 Anders= brachte er ein dreifaches Hoch auf die Innung und die Stadt Darmſtadt
gläuf
Lebhafte Beſorgniſſe erregte früher ſchon die Lirchenaus= aus, in das die Anweſenden kräftig einſtimmten.
tuttshewegung; die Zahlen bezueiſen, daß ſich dieſelbe nur in ſeh:
mäßi=
geu Grenzen gehalten hat und auch ſchon wieder eine Rückehr zur Kirche zehr zu überbieten waren, und trotzdem brachſte die nun folgende
Ver=
feiern überwiegen weigliche Perſonen. Den bürgerlichen Eheſchließungen ringt. Der Cifer war durchaus berechſtigt. Im Gartenſaal des
Saal=
zu ſuchen. Die Zahl der Geburten überſviegt weſentlich die Sterbefälle, deren zurückſtellen. Es ſei nur erwähnt, daß es Delikateſſen it jeder
von wellchen nur wenige ohne kirchliche Feier blieben. Kollekten und ſon= Form, Kenditoreinaren, Backwaren, Weine, Liköre, Gebrauchsartiſel
friedigend und halfen manche Träue trocknen. Zum Schluſſe wurde noch dige Erſtaunen mancher Gewinner groß war. — Mitten in dieſer
Stin=
den Muſter auderer Vereinigungen geſpruchen und der in einer Koml= man bis in die fnühen Morgenſtunden zufammen. — Die
Gaſtwirte=
der Schloßgemeinde von der Ausführung des Planes vorerſt abzuſehel, Teilnehmern undergeßlich bleiben wird.
aber in beſonderen Fällen dringendeu Bedürftigkeit von ſeiten der
Män=
ver=Vereinigung ausnahmsweiſe Unterſtützung zu gewähren. Ferner
wurde auf den für den 7. März dieſes Jahres in Ausſicht genommenen
Konfirmandenabend hingewieſen.
Monatsverſammluug, war erfreulicherweiſe ſehr zahlreich
be=
ſucht. Keiner der Anweſenden wird es berent haben, daß er an dieſem zügliche Keuntnis des Sektenweſens der Gegenwart, und da gerade die
Abend ſeine Schritte nach unſerem Gemeindehauſe gelenkt hat, Verſtand „Eruſten Bibelforſcher” in letzten Zeit eine ſehr rührige Propaganda
es doch der Redner des Abends, herr Pfarrer Dr. Dreſcher aus entfalten und durch ihre Irlehren mancherlei Beunruhigung auch in
Art, im gemütlichen, oſt von feinem Humor durchwürzten
Plauderton=
ſchlug er die geſpanut lauſchenden Zuhörer in ſeinen Bann. Lebhaften
Beifall dankte ihm. Der Redner ſchilderte die unliebſamen Erſcheinungen
Des Alters, die ſich am Körper und Geiſt des Menſchen zeigen; er deckte
die Wechſelbeziehungen zwiſchen beiden auf; er wies aber auch Wege
un das Altern möglichſt lange hinauszuſchneben und Jugendfriſche ſich
zu bewahren. Er zeigte an zahlreichen, geſchichtlich hervorragenden
Per=
ſonen, die Lebenskünſtler geweſen ſind und es mit dadurch zu einem
hohen, geſegneten Alter gebracht haben, daß das uns von Gott geſchenkte
koſtbare Gut der Geſt
ch eine vernünftige Lebeusweiſe erhalten
on Ranke, Sophorles, Tizian. Es iſt dem Vortragenden kein Znueiſel.
daß durch eine richtige Lebensweiſe, die Gebrechen des Alters bis zu
einem gewiſſen Grade gemeiſtert werden können. Aus der Rezeptur des
Derm Pfarrers, der offenbar ſelber ein rechter, vorbildlicher
Lebens=
künſtier zu ſein ſcheint, ſeien genannt: Sorge für deine Geſundheit durch
laturgemäße Lebensweiſe. Mäßigkeit im Eſſen, Trinken, Nauchen u. a.;
Gelaſſenheit des Gemits, Beherrſchung des Temperaments, Anſchluß an
die Jugend. beiterkeit des Herzens. Endlich, als letztes genaunt, nicht
aber das letzte; ein ſtarker, vertrauender Chriſtenglaube, der auch da
über Echwierigkeiten hinweghilft, vo Menſchenwuitz und Menſchenkraft
nicht ausreichen. Das iſt der Glaube, von dem der Apoſtel ſpricht:
Vor=
„Unſer Glaube iſt der Sieg, der die Welt überwunden hat!”
tragende ſchloß mit einem Wunſch für alle ſeine Zuhörer durch den
Hin=
weis auf ein Wort, das aus uralter Zeit zu uns herüberklingt, ein Wort
des Gottesmannes Moſes, das er vor ſeinem Tode an einen der um ihn
berſanmelten Stämme gerichtet hat: „Dein Ater ſei wie deine Jugend!”
— Larmſtädter Schwimmklub „Juug=Deutſchland‟. Daß unſere
„Sereiſe” am 6. Ifd Mts, ſich zu einem geſellſchaftlichen Ereignis aller=
Eiſten Nauges geſtalten wird, verkirgt die überaus zahlreiche Teilnahme.
2rotz des großen Zudranges iſt es jedoch der Fahrtleitung möglich, noch
ite Anzahl von Plätzen abzugeben. Die Reiſe wuird nicht nur alle
be=
kmnuten Erdteile berühren, ſondern es iſt auch zu erwarten, daß neue
bisher uubekannte — Kontinente entdeckt werden. Furcht vor der
See=
ſchlange iſt unbegründet; dagegen wird ſich das Programm der
Bord=
eſtlichkeiten zu einer See=Schlange von hervorragender Gite entwickeln.
(Siehe Anzeige.
Feh=
Hohes Alter. Am Montag, 1
Lebruar 1838 geborene Frau Eliſabeth Schäfer in OberKainsbach,
Bres Erhach. Witwe von P. Schäfer 3, ihren 90. Geburtstag.
7 41. Stiftungsfeſt.
Die Gaſtwirte=Innung Heſſen hielt in dem ſinnig und
reich geſchurückten Saalbau ihr diesjähriges 41. Stiftungsfeſt
ab. Es iſt für den Feſtausſchuß gerade der Gaſtwirteinnung nicht leicht,
für ihre Mitglieder, die ſonſt ſelbſt für ihre Gäſte Feſte in jeder Form
und Größe herrichten, etwas Neues und Anziehendes zu bieten. Aber
dieſe Aufgabe wurde glänzend durch Herrn Gaſtwirt Weber und ſeine
Getreuen gelöſt; er hatte z. B. bei der „Bunten Bühne” kurzerhand
reichlich Frankfurter Luft im Saalbau wehen laſſen. Natürlich wirkten
auch bekannte Darmſtädter Kräfte mit, und bald herrſchte reinſte
Feſt=
ſtimmung. Nachdem die Muſikkapelle — das Städtiſche Orckeſter hatte
den muſikaliſchen Teil des Abends übernommen — einige klangſchöne
Darbietungen gebracht hatte, trug das Soloquartett des Heſſiſchen
Lan=
destheatens das eigens zu dieſem Stiftungsfeſt komponierte „Grußlied
an die Gaſtiwirte” vor, das mit dem zweiten Vers: „Sonſt ſeid Ihr ſtets
bei Tag und Nacht aufs Wohl der Gäſte nur bedacht, genießt drum
heut der Freiheit Luſt mit friſchem Geiſt und froher Bruſt”, wohl den
Kern traf und guch die Würſche Aller zum Gelingen des Abends in ſich
ſckloß. — Die Wilkommenanſprache hielt der erſte Vorſitzende Herr
Stad ). Gaſtwirt Scſnauber. Zunächſt begrüßte er die Vertreter der
Behörden und die anweſenden Ehrengäſte, deren eine große Anzahl der
Cinladung gefolgt war U. a. waren als Bertreter der Stadt Beig. Delp. Das Gericht ſah davon ab, auf eine Ehrenſtrafe zu erkennen.
als Vertreter der Polizei Oberregierungsrat Dr. Siegert und
Regie=
rungsrat Dr. Kayſor, für die Handwerksfammer Direktor Schüttler und
Shndikus Dr. Lindemann, fün das Handwerksamt Syndikus Dr. Goll. Gewerbeſteuer beitreiben und zur Pfändung ſchreiten wollte, äußerte ſich
ferner der Staatskommiſſar Schlichter Dr. Bernheim, Herr Stemmer
vom Verkehrsderein, Abg. Haurh u. a. m. anweſend. Nach eiteren dem Beamten, er warde ihm Sachen an den Kopf werfen, worauf dieſer
herzlichen Begrüßungswrten dankte Herr Schnauber allen hochherzigen
Stiftern und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Band der
Freund=
ſchaft, das Gaſtwirte und Darmſtädter Firmen verbinde, feſt und eng
bleiben möge. Er wünſchte allen einige genußreiche ſchötte Stunden.
Intereſſe des Darmſtädter Publikums an dem bedeutenden deutſchen gramm bereits ſtarke Sdannung beim „Puhlikum” hervorgerufen hatte, gangen, gegen den Einſtruch eingelegt iſt. Mildernd will der Staats=
Es war eine bunte Bühne im ſpahrſten Sinne des Wortes. Schon der
Corferencier. Herr Paul Emmel ſtührte ſich mit friſchem Humor ein und
hielt (hzw. ſteigerte) die Stimmung durch heitere und oft hikante
Zwi=
ſchenanſagen und Erklärungen auf der nötigen feſtlichen Höhe. Alle
folgenden Darbietungen fanden begeiſterten Beifall; ſolvohl Herr
Heberer mit ſeiren Geſangsdarbietungen, als auch das vorzügliche
Män=
nerquartett des Heſſiſchen Landestheaters und die Künſtlen des
Frank=
furter Oberetten=Theaters. Da war die feſche, quirlende Soubrette Frl.
helf Piſtor zum erſten Male in Darmſtadt die Partie des Rhadames. Lilien, die ſich viele Herzen im Stuim eroberte — namentlich die uänn= von Aſchbach wuurde in zweiter Inſtanz wegen fahrläſſiger Tötung
duetten, die den gleichen Erfole hatten wie ihre Kollegin, das Gürtler=
Seite 5
— Evangeliſcher Bund. Am nächſten Dieustag, den 9. Februar hält
Pfarrer Hofugun, Nieder=Beerbach, im Saale des „Feierabend” (
Stift=
ße 51), abends 8 Uhr, einen Vortrag über die „Internationale
Männerbereinigung der enangel. Petrlsgemeinde. Die letzte Vereinigung ernſter Bibelforſcher”. Der Vortragende beſitzt eine
vor=
kirchlich geſinnte Kreiſe getragen haben, ſo kann der Beſuch des Vortrags
nur dringend empfohlen werden. Der Eintritt iſt frei.
* Ueber die Methode „Cous” ſprach im Mathildenhöhſaal vor einer
großen iutereſſierten Zuhörerſchaft der Pſyechologe Jean Benit. Di
Methode des Heilgeſvaltigen aus Nanch beſteht im Grunde auf einer
Autoſuggeſtion, durch die alle Kraukheiten geheilt werden ſollen. Durch
wiederholtes, nicht allzu energilches, ſondern mehr. myſtiſch=leiſes
Sich=
vorſagen, daß die Krankheit eigentlich gar nicht beſteht bzw. gewichen
ſei oder weichen werde, verſchwinde dieſe allmählich aus dem
Bewußt=
ſein des Kranken, ſo daß er ſich gefund und kräftig fühlt. Es nab bei
dem hieſigen Vortrag Patienten, die zum Teil an Kopfſchmerz, Iſchigs,
Rheumatismus litten und nach ſtattgehabter kurzer Behandlung auf der
Bühne nach Ausſage des Vortragenden als geheilt oder gebeſſert auf
ihre Plätze zurückgingen. Der Vortragende betonte, daß man nicht
wiſſen könne, wie lange eine ſolche Heilung anhalte, nötigenfalls müſſe
ſie oft wiederholt werden: zweckmäßig müſſe auch die Behandlung durch
einen Arzt mit der vorgetragenen Heilmethode Hand in Hand gehen.
Auf organiſche Leiden könne jedenfalls die Heilmethode keinen Einfluß
haben. Großen Wert legte der Referent darauf, daß die Patienten unter
alen Umſtänden Optimiſten ſind und an eine Beſſerung ihres kranken
Zuſtandes glauben. Ein Nichtleidtragender, d. h. ein Nichtpatient, kann
natürlich in ſeiner Phantaſie ſo weit gehen, die Möglichkeit einer
gün=
ſtigen Beeinfluſſung auf manche Krankheiten, z. B. Hyſterie und
ver=
wandte Formen, für möglich zu halten; aber die Heilmethode Cous für
richtig oder falſch zu betrachtei, muß jedem Einzelnen überlaſſen bleiben.
ſedenfalls dürfte es angebracht ſein, dem Rat zu folgen,
mäßige ärztliche Mitbehandlung als wichtig für die
GH=
mpfiehl
falls er ſich ſir die Heilmethode Coué entſchließen ſollte.
* Im Reſtaurant Bender findet zurzeit bis 7. Februar
Bock=
bierfeſt ſtatt. Für die vielen Stammgäſte und Freunde des
alt=
beliebten Reſtaurants in Wahrheit ein, wenn auch der Zeit
an=
gemeſſen beſcheidenes Feſt. Die hübſchen Lokalitäten mit
Ein=
ſchluß des „Finkenneſtes” ſind gemütlich und anheimelnd
deko=
riert mit Flaggen und Tannengrün. Intime Beleuchtungskörper
geben in Verbindung mit der Dekoration einen ſtimmungsvollen
Rahmen. Eine temperamentvolle Schrammel= bzw. Jazz=Kapelle
ſpielt und — ſingt das iſt wieder modern geworden) luſtige
Weiſen und vertreibt ſchlechte Laune, ſowzeit der vorzügliche
Stoff — Michelsbräu=Tock — das nicht von ſelbſt tut, der in
Verbindung mit der bekannt guten Küche des Reſtauraut
Ben=
der ausgezeichnet mundet.
4Bezirksſchöffengericht.
1. Als einen vielfach vorbeſtraften und haltloſen Menſchen
bezeich=
net der Staatsanwalt den Joh. Hch. Maier von Rothenburg, der
wegen ſchweren Diebſtahls, einer Reihe von Zechbetrügereien und eines
Vergehens gegen 8 317 St. G,B. unter Anklage ſteht. Im Odenwald hat
Maier einen Diebeszug veranſtaltet: ſo hat er in Zell i. Odw. eine Decke
bei Jak. Maul geſtohlen, bei der Firma Heß in Lauerbach Treibriemen,
Oel uſw. in Erbach i. Odw. Tücher zum Einwickeln der Beute, bei
Engelhardt in Erbach Treibriemen, in Michelſtadt Zelluloidwaren;
wei=
ter hat er, um der Verfolgung zu entgehen, eine Telephonſchnur
durch=
ſchnitten (ſtrafbar nach 8 317 St. G.B.); auch iſt er in einigen Fällen die
Zeche ſchuldig geblieben. Der Staatsanwalt will angeſichts einer
ge=
wiſſen Notlage noch einmal mildernde Umſtände bewilligen und
bean=
tragt eine Geſamtgefängnisſtrafe von 2 Jahren 6 Monaten mit der
Bitte, die Unterſuchungshaft anzurechnen, dagegen angeſichts der vom
Angeklagten betätigten Geſinnung die hürgerlichen Ehrenrechte auf die
Dauer von 5 Jahren abzuerkennen. Das Urteil erkennt auf
eine Geſamtgefängnisſtrafe don 2 Jahren und rechnet
2 Monate der Unterſuchungshaft an. Mildernd kommt in Betracht, daß
die geſtohlenen Sachen wieder in den Beſitz der Eigentümer gelangt ſind
und bei den Zechprellereien nur geringe Beträge in Betracht kommen.
2. Ein Renkentre mit einem Steueraſſiſtenten in Dieburg bringt
einen dortigen Kaufmann vor Gericht. Als der Beamte rückſtändigs
der Kaufmann mehrmals in ungehöriger, abfälliger Weiſe und drohte
das Haus verließ. Auch das Wort „Idiot” fiel, wohl weil der Beamte
eine höherwertige Regiſterkaſſe für eine Steuerſchuld von 80 Mark
pfän=
den wollte, worauf der Beamte von dieſem Pfand Abſtand nahm. Wegen
Beleidigung und Nötigung. das Landesfinanzamt hat Strafantrag wegen
Nun begann die Bunte Bühne, die durch ihre drei 2 im Pro= Beleidigung geſtellt) iſt ein Strafbefehl auf ſechs Wochen Gefängnis
er=
anwalt berückſichtigen, daß der Angeklagte ein choleriſcher Menſch iſt;
eu=
glaubt, daß die Tat mit einer Geldſtrafe von zuſammen 350 Mk.
ab=
gegolten werden kann. Der Vorſitzende macht darauf aufmerkſam, daß
auch die Anwendung des 8. 113 St G. B. in Frage kommen kann. Das
Urteilerkennt auf Geldſtrafen von 200 und 300 Mk.
Das Gericht hat Widerſtand nach 8 113 angenommen.
Opernhaus als feinſiuniger Begleiter ganz vorzüglich. Wie geſagt, die
Nach dieſem reichhaltigen bunten Teil fand die feierliche Ehrung
überreichte zunächſt ſeinen Kollegen anläßlich ihrer 25jährigen
Geſchäfts=
tätigkeit mit warmen Glückwunſchvorten ein Jubilums=Gedenkblatt und
Ortsgewerbebverein und Handlerkervereinigung Daruſtadt. Unſere Silbernes Ehrenzeichen, und zioau: Geora Krämer I. in Prankenhauſen,
„Leben und Treiben an Bord eines PaſſagierDampfers des Norddeut= nes Chrenzeichen; für 3jährige Dienſtzeit Frl. Marie Killner (bei Herrn
ſchen Alohd” — Ferner weiſen wir nochmals auf die Führung durc) Leonh. Nicklas, Kranicſtein); für B5lährige Dienſtzeit Frl. Katharing
M. Störger, Ludwigsplatz 8): für 20jährige Dienſtzeit Herr Martin
Café); für 10jährige Dienſtzeit Frl. Katharina Schott (bei Herrn F.
— Aus der Schloßgemeinde. Zur letzten Monatsverſammlung der Mund, Schloßgaſſe 1) und Herr Fritz Armbruſter (bei Herrn Alfred
abgelaufeneu Jahr zu enttollen. Nach der allgemeinen Volkszählung Zukunft beſtehen zum Wohle der Stadt Darmſtadt. In dieſem Einne
Der Abend hatte ſchon manche Ueberraſchungen gebracht, die kaum
ltehrfach feſtzuſtellen iſt. Bei Kirchenbeſuch, Teilnahmo an Abendmahls= loſung einen „Aufruhr”, wie ihnk wohl ſelten eine Verloſung ſonſt auf den heute ahend 8 Uhr im Ludwig=Georgs=Gymnaſiun. Eingang
folgten mit wenig Ausnahmen die kirchlichen Trauungen, vo folche noch haus waren Gunderte der verlockendſten Gewinne ausgeſtellt, die befreun= Deutſchköſtaftika verwieſen. Vgl. auch die Anzeige in der geſtrigen
ausſtehen, iſt der Grund meiſt in den mißlichen Wohnungsverhältniſſen dete Firmen geſtiftet hatten; hier einen hervorzuheben, hieße einen au= Ausgabe.)
ſine Zuwendungen ugren in aubetracht der allgemeinen Notlage reht be= jeder Art, Noeder=Gasherde und vieles andere gab, und daß das freu= leber Weitke, Khnſſe und nſeriſche Beranſkaldungen, deren im Nchiſehenden Grwihuns
über die in einer früheren Veiſamulung angeregte Hilfe am Grab nach mung iutonierte die in weißem Dreß erſchienene Jazz=Napelle deu erſten, wie die bisherigen, ein Vilm, der tief hineingreiſt in das Gemüt und in
fotten Tanz. Der Feſthal begann und in auimierteſter Verfaſlung blieb die Sele eines jeden Deutſchen. Der Film wird beſtimmt nicht ohne
miſſonsſitzung gefaßte Beſchluß muitgeteilt, in anbetracht der Eigenart. Innung kann ſtolz ſein auf ihr wohlgelungenes Stiftungsfeſt, das allen Eiufluß auf unſer geiſtiges, ſittliches Leben, auf das Leben des deutſchen
* Große Strafkammer. Gegen den Betriebsleiter Ph. Dörſam II.
lichen —, die temveramentvollen Geſchwiſter Beruſtein mit ihren Tanz= verhandelt. Ueber den im Steinbruch geſchehenen Unfall haben wir
ſei=
nerzeit ausführlich berichtet. Die Berufung des Angeklagten hatte
in=
ſofern Erfolg, als an Stelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von 2½
Monaten auf eine Geldſtuafe von 900 Mark erkannt wurde.
Londesſchiedsgericht. Beſoldungsplan der Stadt
Mainz. Eine umfangreiche Verhandlung ſteht in dieſer Sache bevor,
ſo daß bis zum Schluſſe derſelben der Samstag, 6. Februar,
heran=
kommen dürfte. Von den Miniſterien ſind die früher genannten
Ver=
treter des Innen= und Finanzminiſteriums anweſend, für die Stadt
Bureaudirektor Firnhaber. Letzterer verbreitet ſich eingangs der
Ver=
handlungen in längeren Ausführungen über die geſamte Entwicklung
der Stadt Mainz in den letzten 30 Jahren. Bei der großen Zahl. der
zu verhandelnden Poſitionen und da verſchiedene Beamte als
Schieds=
richter ernannt ſind, die abwechſlungsweiſe tätig werden, ſind für die
einzelnen beanſtandeten Poſitionen Teilurteile zu erwarten, die wir
nach=
tragen werden.
* Reichsgerichtseutſcheidung. In Aerztekreiſen wird
nach=
ſtehende Reichsgerichtsentſcheidung intereſſieren: Ein Arzt hatte einer
Patientin, die ihn wegen Magenſchmerzen aufſuchte, ein
ſchmerzſtillen=
des Mittel verſchrieben. Dem Apotheker, der die Arznei herzuſtellen
hatte, kamen Bedenken gegen die Richtigkeit des Rezeptes, da entgegen
der ſtagtlichen Maximaldoſis von 003 Gramm Morphum und 005 Gr.
Kokain für das Medikament je 0.2 Gramm Morphium und Kokain
an=
gegeben waren. Nach den geſetzlichen Vorſchriften für Apotheker ſind
Rezepte, bei denen größere Mengen Gifte Verwendung finden, als die
Maximaldoſen, von dem ausſtellenden Arzt zur Sicherheit mit einem
Ausrufezeichen zu verſehen. Bei fraglichem Rezept fehlte dies
Kenu=
zeichen. Durch telephoniſche Nückſprache mit dem Arzt glaubte der
Apo=
theker irrigerweiſe die größere Doſis verabreichen und ein Ausrufezeichen
auf dem Rezept nachträglich anbringen zu ſollen. Die Patientin nahm
das Medikament nachmittags ein, verfiel in Schlaf und ſtarb nachts um
1 Uhr. Wiederbelebungsverſuche des Arztes blieben erfolglos. Die
Abgabe eines falſchen Nezeptes durch den Arzt. iſt
immer als eine Verletzung der ärztlichen
Sorgfalts=
pflicht zu beurteilen. Eine beſondere Fahrläſſigkeit liegt noch
darin, daß Angeklaater trotz der telephoniſchen Kenntnisnahme von
ſeinem Verſehen nicht alles in Bewegung geſetzt hat, um das Rezebt
zweifelsfrei richtigzuſtellen. Dafür hat der Arzt ſechs Monate Gefäng;
nis unter Billigung des Reichsgerichts erhalten.
— Vorſicht, Betrüger! Aus der heutigen Bekanntmachug des
Vinanzamtes Darmſtadt=Stadt geht hervor, daß zurzeit Unbefugte
ver=
ſuchen, Steuerrückſtände einzuziehen. Wir raten unſeren Leſern, in
der=
artigen Fällen ſich unbedingt die mit Dienſtſtempel und Lichtbild
ver=
ſehenen Ausweiskarten zeigen zu laſſen. (S. heutige Bekanntmachung.)
Lokale Veranſialtungen.
Die biermnter erſchelnenden Noiizen ſind auschſießlich els Hinweiſe arf Angelgen z beiradten.
i leigem Falle ingendwie als Beſrechung oder Krick.
Deutſche Kolonialgefellſchaft. Es wird nochmals
Karlſtraße, ſtattfindenden Lichtbilder=Vortrag des Herrn L. Dietz über
Kunſknotizen.
geſchieht, behält ſich die Redalion ihr Urteil vor.
—union=Theater: Bismarck. Ein Film, der anders iſt
Menſchen bleiben. Nicht auf politiſche Wirkungen iſt der Film
einge=
ſtellt, lediglich der überragenden Führergeſtalt Bismarcks ſoll ein
Deuk=
mal geſetzt werden. Iſt dieſes gelungen? Man kann nach Erleben des
erſten Teiles alle dieſe Fragen mit einem unbedingten „Ja”
beantwor=
ten. Ein hiſtoriſcher Anſchauungsunterricht wird erteilt und ſo dem
Sehenden Kraft gegeben, die Gegenwart zu ertragen und für die
Zu=
kunft gerüſtet zu ſein. Aber nicht nur hiſtoriſch, ſondern auch
kunſt=
erzieheriſch wird Neues, ſehr Gutes geboten. So möge nun dieſer Film
hinausgehen und jedem Deutſchen etwas bieten. Dem Volke das was
im Prolog des Films ausgeſprochen wird: „Seid einig, einig!‟ Dieſen
Proloa wird Herr Fredy Wiener — den Darmſtädtern ſehr bekannt
vor jeder Vorführung zu Gehör bringen.
—Reſidenz=Theater. Ab heute Freitag läuft der große
Schlager „Das Mädel von Pontequculi” große
Ausſtattungs=
filmoderette in ſechs Akten mit Charles Willy Kahſer und Ada Spedin
in den Hauptrollen unter perſönlicher Mitwirkung erſter Berliner
Operettenkräfte. Im Beiprogramm ſehen wir: „Jack Dempſy, der
Welt=
boxmeiſter”, in einem grotesken Erlebnis aus ſeiner Laufbahn.
Außer=
dem läuft die aktuelle Trianonwoche. Die neueſten Tagesereigniſſe
wer=
den uns hier vor Augen geführt. Beſonders großen Beifall findet
unſere Neuheit „Die elegaute Dame”, die neueſte farbige
Moden=
ſchau. Wir ſehen hier die allerneueſten Moden aus erſten Modeſalons.
—Palaſt=Lichtſpiele. Ein Walzertraum. Mit der
Erſchaffung dieſes Werkes hat die Ufg eine neue Großtat vollbracht die
ſich würdig an frühere Höchſtleiſtungen reiht. Die Handlung mit ihreu
unverwüſtlichen Zuſammenklang von Innigkeit, Rührſeligkeit und
Hu=
mor legt den Grundſtein zu dem Erfolg . .. ein wirkliches Luſtſpiel, das
nicht nur zum Lachen reizt, ſondern auch zum Herzen ſpricht. Die ſtarken
Möglichkeiten des Manuſkripts filmtechniſch hervorragend genutzt zu
haben, iſt das Verdienſt der geſchickten und geſchmackvollen Regie von
Ludwig Berger. Treffend kurze und witzige Titel, dramatiſch und lyriſch
gleich ſtarke Szenen reihen ſich in ſchneller Folge und vorhildlicher
Pho=
togradhie aneinander. Das alles in einem landſchaftlich herrlichen
Ge=
wande. Wien, die alte Kaiſerſtadt, lockt mit allen Reizen: Schönbrunn
mit ſeinem hoheitsvollen Schloß und dem idhlliſchen Park, der
altehr=
würdige Stefansdom, die ſchöne, blaue Donau” und nicht zuletzt das
heitere Grinzing, in deu das Wiener Volksleben ſtimmungsmäßig und
techniſch gleich gut erfaßt iſt. Wenn dazu ſich die einſchmeichelnden Weiſen
der Operettenmelodien von Oscar Straus und mitreißende Walzer von
Johann Strauß geſellen, die Ernö Rapée mit Meiſterhand
zuſammen=
geſtellt hat, ſo iſt der tiefe Eindruck und der Beifall verſtändlich, den
dieſer Film bei der Uraufſührung weckte. Eine Ausleſe rühmlichſt
be=
kannter Darſteller vereinigt ſich zu dieſer dankbaren Aufgabe. Mady
Chriſtiaus und Tenia Desni wetteifern miteinander um die Palme des
größten Liebreizes. Wie Mady Chriſtians aus dem ſteifen Prinzeßchen
eine beſtrickende, liebende Frau werden läßt, der der Schelm nur ſo aus
den Augen lacht, iſt nicht minder meiſterhaft wie die Wandlung, die
Tenia Desni von der feſchen ſüßen” Geigerin zum entſagenden Weibe
durchmacht. Jakob Tiedke als fürſtlicher Vater, ganz Sereniſſimus.
Den Prinzgemahl wider Willen gibt Willy Fritſch mit dem
erforder=
lei Einſchlag. Carl
Becker=
lichen Temterament und dem leicht ſer
8, Hans Brauſelvetter und Mathilde Suſſin fügen ſich gut dem
Ganzen ein.
Seite 6
Freitag, den 5. Februar 1926
Nummer 36
Aus Heſſen.
* Pfungſtadt, 4. Febr. Amtliches Wahlergebnis. Nach
den amtlichen Feſtſtellungen des Gemeindewahlkommiſſars erhielten bei
der Nachwahl zur Beigeordnetenwahl der ſeitherige Beigeordnete Paul
Weigel 2227 Stimmen, der Kandidat Ludwig Steinmetz 9. 1857
Stim=
men. Zerſplittert war eine Stimme. Weigel gilt ſomit als gewählt.
Das Wahlprotokoll iſt bis zum 5. Februar auf der Bürgermeiſterei
offen=
gelegt. — Der Unterhaltungsabend des Geſangvereins „Harmonie‟
erfreute ſich eines guten Verlaufes. Beſonders gut gelungen war der
rein geſangliche Teil, aus dem insbeſondere die Darbietung des
Neff=
ſchen Chores „Der Frühlingsreiter” hervorzuheben iſt. Die Chöre
be=
wieſen, daß Herr Lehrer Hofmann mit vielem Geſchick ſeines Amtes als
Dirigent waltet. Der zweite Teil des Programms brachte unter
an=
derem die Aufführung des Herbſtſpieles „Lindenwirtin, du junge”, bei
dem die einzelnen Rollen gut beſetzt waren.
* Pfungſtadt, 4. Febr. Jubiläum. Mitte Juni feiert hier der
Verband der Lebensmittel= und Getränkearbeiter ſein 30jähriges
Be=
ſtehen, das mit der Weihe eines Banners verbunden ſein ſoll.
* Crumſtadt, 4. Febr. Verbrannt. In einem unbewachten
Augenblick kam in einer hieſigen Familie ein Kind dem Stubenofen
ſo nahe, daß es ſich im Geſicht, an den Händen und am Arme ſchwer
verbrannte. Das Kind mußte ſofort in ärztliche Behandlung gegeben
werden.
— Traiſa, 3. Febr. Die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs
unter=
nimmt am Sonntag, den 7. d. M., die erſte Wanderung im Wanderjahre
1926. Die Wanderung beginnt nachmittags 1 Uhr vom Bahnübergang
Fornoff aus, rund um Traiſa; die beſtimmten Führer werden es ſich
an=
gelegen ſein laſſen, die Klubgenoſſen mit der näheren Umgebung
be=
traut zu machen.
— Nieder=Ramſtadt, 4. Febr. Sonntag, den 7. Februar, abends
8 Uhr, veranſtaltet der evang. Kirchenchor im Saale des Gaſthauſes
„Zur Poſt” unter Mitwirkung einheimiſcher künſtleriſcher Kräfte einen
Unterhaltungsabend. Der Ertrag des Abends ſoll dem Fonds zur
Er=
richtung eines evang. Gemeindehauſes zufließen. In Anbetracht des
guten Zweckes wird ein reger Beſuch von ſeiten der Gemeindeglieder
erwartet.
Ober=Ramſtadt, 5. Febr. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich,
fin=
det am Sonntag, den 7. Februar, im Gaſthaus Eliſenbad zu Ober=
Namſtadt eine Steuer=Proteſt=Verſammlung für den vorderen
Oden=
wald ſtatt. Als Redner hierfür ſind namhafte Abgeordnete gewonnen,
die die derzeitigen Steuerverhältniſſe und deren Urſachen ſcharf
beleuch=
ten. Wer deshalb an einer Aenderung der jetzigen drückenden
Steuer=
laſten intereſſiert iſt, der erſcheine in dieſer Verſammlung, um eine
machtvolle Kundgebung an die maßgebenden Regierungsſtellen richten zu
können. Beginn der Kundgebung pünktlich 2 Uhr.
— Groß=Zimmern, 3. Febr. Dem hieſigen Turnverein 1863 wurde
die Veranſtaltung einer Lotterie für die Ausbeſſerung ſeiner Turnhalle
amtlich genehmigt. Am Sonntag, den 31. Januar, fand nun die
Zieh=
ung unter behördlicher Aufſicht ſtatt und wurden folgende Gewinn=
Num=
mern gezogen: 52, 54, 115, 196, 196, 376, 423, 484, 631, 720, 786,
830, 879, 882, 905, 926, 960, 1023, 1041, 1044, 1048, 1054, 1097; 1147,
1180, 1237, 1254, 1332, 1335, 1387, 1389, 1460, 1515, 1539, 1602;
1611, 1684, 1793, 1871, 1900. Die Gewinne können täglich beim erſten
Vorſitzenden des Vereins, Herrn Friſeur Ludwig Heim, abgeholt werden.
* Groß=Umſtadt, 3. Febr. Gemeinderatsſitzung. Der
dies=
jährige Pferde=, Fohlen= und Zuchtviehmarkt ſoll am 16. September
ſtatt=
finden; der Ziegenmarkt an einem Tag nach dem Hähnleiner
Ziegen=
markt. Bevor die Karuſſellplätze für 1926 vergeben werden, ſollen
Ver=
handlungen mit Heinrich Winter zu Schaafheim gepflogen werden.
Nach Bekanntgabe einer kreisamtlichen Mitteilung, die Schafweide
betref=
fend, wird der Beſchluß der vorletzten Sitzung aufgehoben und neu
be=
ſchloſſen, daß jedermann Schafe auftreiben kann, aber nur bis zum 1.
März ds. Js. Die Beſitzer der Schafe haben nunmehr den Schäfer ſelbſt
zu bezahlen. Von dieſem Zeitpunkte ab ſoll keine Schafweide mehr
ver=
pachtet werden. — Die Baugenoſſenſchaft hat ein Baudarlehen vom
Kreiſe erhalten. — Ueber die Verabreichung eines Schulfrühftücks an
unterernährte Volksſchüler iſt man ſich einig. Nun ſoll durch die
hie=
ſigen Aerzte eine Unterſuchung der Schüler ſtattfinden, um die Zahl und
die Namen der hier in Betracht kommenden Schüler feſtzuſtellen. — Die
von der Stadt ſelbſt bewirtſchafteten Wieſen ſollen in entſprechender
Weiſe gedüngt werden. Der erforderliche Betrag hierfür wird
bewil=
ligt. — Bezüglich der Holzhauerlöhne herrſcht immer noch
Meinungs=
verſchiedenheit zwiſchen Kreisamt und Gemeinderat. — Die
Wohnungs=
miete für den Monat Februar beträgt wie für den Monat Januar 88
Prozent der Friedensmiete.
r. Babenhauſen, 3. Febr. Der Landbundabend, der von
Ortsgruppen von hier und der Umgebung im Gaſthaus zum Adler
ab=
gehalten wurde, erfreute ſich eines überaus zahlreichen Beſuches. Im
Mittelpunkt des Abends ſtand ein Vortrag des Herrn Dr.
Klein=
kurt vom Heſſ. Landbund. Der Redner ſchilderte die gegenwärtig
troſtloſe wirtſchaftliche Lage, ſchob die Schuld der Mißwirtſchaft der
Parteien zu und ging beſonders ſcharf mit der heſſiſchen Regierung zu
Gericht. Der jetzt furchtbare Steuerdruck, unter dem beſonders die
Bauernſchaft leide, ſei eine Folge dieſer Mißwirtſchaft. Der
Jungland=
bund müſſe als Sturmtruppe gegen die heutigen troſtloſen Verhältniſſe
ankämpfen, man müſſe einig zuſammenhalten. Die Ausführungen des
Redners fanden ſtärkſten Beifall. Stehend wurde der 4. Vers des
Deutſchlandliedes geſungen. Den Rahmen zu dieſem Vortrage bildeten
Anſprachen von Jungbauernvorſitzenden, Gedichtvorträge, turneriſche
Vorführungen und mehrere flott geſpielte humoriſtiſche Einakter.
* Reinheim, 4. Febr. In dieſem Jahre kann der hieſige
Landwirt=
ſchaftliche Konſumverein auf ſein 50jähriges Beſtehen zurückblicken. Der
derzeitige Rechner, Herr Seibold, führt die Geſchäfte des Konſum=
Ver=
eins bereits 24 Jahre. Im nächſten Jahre kann er ſein 25jähriges
Jubiläum feiern. Die diesjährige Generalverſammlung des Konſum=
Vereins wird Anfang März abgehalten werden, in der auch das 50jährige
Jubiläum gefeiert werden ſoll.
— Werſau, 4. Febr. Hier fand eine Filmvorführung ſtatt, die der
heſſiſche Genoſſenſchaftsverband veranſtaltet hatte. Herr
Landwirt=
ſchaftslehrer Frey hielt einen allgemein verſtändlichen Vortrag über die
Anwendung der hünſtlichen Düngemittel. Nach demſelben zeigte er den
über tauſend Meter langen Film. In der daran anſchließenden
Aus=
ſprache wurde die Anwendung der Stickſtoffdünger auf den hieſigen
Böden eingehend beſprochen. Ein Vertreter des Verbandes verhandelte
noch verſchiedene brennende Genoſſenſchaftsfragen. Der Vortrag war
von faſt 300 Perſonen beſucht. Der Direktor der Bezugs= und
Abſatz=
ſatzgenoſſenſchaft Herr Andreas Schanz und der Rechner Lautenſchläger
dankten am Schluſſe der Veranſtaltung den Rednern für die ſo gut
ge=
lungenen Vorführungen.
— Reichelsheim i. O. 2. Febr. Jugendtreffen in Pfaffen=Beerfurth
und Reichelsheim i. O. Am kommenden Samstag und Sonntag geben
ſich verſchiedene evangeliſche Jugendvereine, die teilweiſ= aus dem Ried
kommen, in Pfaffen=Beerfurth und hier ein „Stelldichein”. Am Sonntag
früh 8 Uhr veranſtaltet Herr Pfarrer Saal von hier eine Morgenwache
für die Jugend in der hieſigen Kirche. Um 10 Uhr beginnt der
Gottes=
dienſt, in dem der Vorſitzende des Verbandes für weibliche ev.
Jugend=
pflege in Heſſen, Herr Pfarrer Strack aus Pfungſtadt, predigt; der
Bläſerchor wirkt mit. An den Gottesdienſt ſchließt ſich Choralblaſen auf
dem Marktplatz. Von 2½ bis 6½ Uhr iſt eine weitere Verſammlung im
Saale des Gaſthauſes „Zur Eiſenbahn” vorgeſehen, zu der auch die
Er=
wachſenen eingeladen und willkommen ſind. Hier werden Vorträge der
Bläſer, Aufführungen von Reigen und Geſänge abwechſeln. Das Ganze
ſoll ein Werbetag für die evang. Jugendarbeit werden.
A Reichelsheim, 3. Febr. Winterveranſtaltung des
Turn=
vereins. Eine in allen Teilen hübſch verlaufene Abendunterhaltung
veranſtaltete der Turnverein Reichelsheim 1892 (D. T.) am Samstag
und Sonntag im Saale „Zur Eiſenbahn‟ Eine Anzahl junger Turner
und Turnerinnen hatte ſich in den Dienſt der guten Sache geſtellt. Zur
Aufführung gelangte das Volksſtück „Wir wollen ſein ein einig Volk von
Brüdern‟ Hohes Lob gebührt ſowohl den Darſtellern, ſowie auch
Herrn Oberwachtmeiſter Fiſcher, der zeigte, daß er nicht nur auf
kör=
perliche Ausbildung der Turner und Turnerinnen bedacht iſt, ſondern
der auch verſteht, dieſe zu künſtleriſch auf hoher Stufe ſtehenden
Darbie=
tungen zu befähigen.
(.) Michelſtadt, 3. Febr. Ein Antrag Ritzel=Sturmfels
be=
zweckt, daß der Landtag auf Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe des
Odenwalds, insbeſondere Einlegung eines zweiten Eilzugpaares
hin=
wirke. Die bevorſtehende Beratung des Sommerfahrplanes dürfte der
Negierung Gelegenheit geben, in dieſem Sinne tätig zu werden.
* Erbach i. O., 4. Febr. Die Odenwälder Vereinigung für Kunſt und
Wiſſenſchaft lädt für Freitag, den 5. d. M., abends 8½ Uhr, zu einem
Vortrag des Herrn Geheimrat Prof. Dr. Grupe=Heidelberg über: „
Rö=
miſches Recht” in den Anker nach Stockheim ein. — Die
Generalver=
ſammlung des Kreisobſtbauvereins Erbach i. O. findet am Sonntag den
7. ds Mts., nachm. 2 Uhr in der Turnhalle zu Beerfelden ſtatt. Außer
dem üblichen Geſchäftsbericht und Verloſung findet auch ein
Lichtbilder=
vortrag über Schädlingsbekämpfung ſtatt.
— Unter=Moffau, 4. Febr. Sonntag, den 7. d. Mts., hält der Ge
ſellſchaftsverein „Frohſinn” einen Theaterabend bei Gaſtwirt Hofmann
„Zum Deutſchen Kaiſer” ab. Zur Aufführung kommt „Der
Fremden=
legionär”.
Aufbewahren!
Ausſchneiden! * Steuerkalender
für die Zeit vom 1. bis 15. Februar.
5. Febr.: Abgabe der Beſcheinigung durch den Arbeitgeber an
die Finanzkaſſe, daß die Summe der im Januar
ab=
geführten Steuerabzugsbeträge mit der Summe der im
Januar einbehaltenen Steuerbeträge übereinſtimmt. (Keine
Schonfriſt.)
5. Febr.: Abführung der im Januar einbehaltenen
Lohnabzugs=
beträge, ſoweit dieſe Beträge nicht bereits am 15, und
25. Januar abzuführen waren. (Keine Schonfriſt.)
6. Febr.: Heſſiſche ſtaatliche Sonderſteuer vom bebauten
Grundbeſitz 6. Ziel. (Schonfriſt 1 Woche.)
10. Febr.: Zahlung der Börſenumſatzſteuer ſoweit dieſe im
Abrechnungsverfahren entrichtet wird. (Keine
Schonfriſt.)
10. Febr.: Umſatzſteuer=Voranmeldung= und Vorauszahlung für
die monatlichen Steuerzahler. (Schonfriſt 1 Woche.
13. Febr.: Letzter Tag, an dem die am 6. Februar fällig geweſene
Son=
derſteuernochzuſchlagsfrei entrichtet werden kann.
15. Febr.: Heſſiſche ſtaatliche Grundſteuer, 4. Ziel (Schonfriſt
eine Woche.
15. Febr.: Heſſiſche ſtaatliche Gewerbeſteuer vom Anlage=
und Betriebskapital 3. Ziel (Schonfriſt 1 Woche.)
15. Febr.: Vermögensſteuer=Vorauszahlung (Schonfriſt eine
Woche), fiehe unten.
15. Febr.: Abffihrung der in der Zeit vom 1. bis 10. Februar (erſte
Februardekade) einbehaltenen Lohnabzugsbeträge
ſoweit dieſe den Betrag von 100 Rmk. (nicht mehr wie
bis=
her 50 Rmk.) überſteigen. (Keine Schonfriſt.)
15. Febr.: Vorauszahlung auf die Jahresleiſtung nach dem
Auf=
bringungsgeſetz auf Grund des
Vorauszahlungsbe=
ſcheides. (Schonfriſt 1 Woche
15. Febr.: Kirchenſteuer der Lohnſteuerpflichtigen laut
Beſcheid, 4. Ziel. (Schonfriſt 1 Woche.)
15. Febr.: Einkommenſter=Vorauszahlung der
Landwirt=
ſchaft. (Schonfriſt 1 Woche.
15. Febr.: Kirchenſteuer=Vorauszahlung der Landwirtſchaft,
zu=
ſammen mit der Einkommenſteuervorauszahlung. (Schonfriſt
eine Woche.)
15. Febr.: Einreichung der Lohnſteuer=Ueberweiſungsliſten
nebſt Beſcheinigungen von Arbeitgebern (Behörden) bei dem
Finanzamt.
15. Febr.: Fehlanzeigen der Arbeitgeber (Behörden), die
Ueber=
weiſungsliften (ſ. vorſtehend) nicht einzureichen haben.
15. Febr.: Einreichung der Steuerkarten und Einlagebogen
durch den Arbeitnehmer beim Finanzamt.
Lohnſteuer: Näheres über die 3 zuletzt genannten Termine in der
Be=
kanntmachung der Finanzämter Darmſtadt und Langen in
Nr. 34 des Tagblatts vom 3. Februar.
Vermögensſteuer. Wahrſcheinlich wird die
Vorauszah=
lung am 15. Februar nicht zu leiſten ſein und
daher empfohlen, mit der Zahlung bis zum
Ablauf der Schonfriſt zu warten.
Steuererklärungen. Die Termine, die Abgabe der Einkommen=,
Kör=
verſchaftsſteuer= und Umſatzſteuererklärungen betreffend
ſtehen auch jetzt noch nicht feſt. H. W. Wohmann.
Parlamentariſches.
* Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags.
Der Finanzausſchuß nahm heute ſeine Beratungen bei Kob. zo
(Aerztlicher Dienſt) wieder auf. Das Kapitel wurde genehmigt. Au
Kapitel 40 (Tierärztlicher Dienſt) liegt ein Antrag Heinſtadt und Gen
vor, die Regierung zu erſuchen, ſobald als möglich, eine beſondere
Ro=
gierungsvorlage für den Neubau der Notlaufimpfanſtalt in Gießen
vor=
zulegen, die Mittel oder einen Teilbetrag hierfür anzufordern. Der
Antrag wird angenommen, ebenſo das Kapitel 40. Kapitel 41 (
Heh=
ammenlehranſtalt in Mainz) wird genehmigt. Zu Kapitel 42 (Landes=
Heil= und Pflege=Anſtalt) liegen Vorſtellungen aus dem Perſonal wenen
höherer Einſtufung im Gehalt vor und von Aerzten wegen
Wiederge=
währung von Amtszulagen. Die erſten Vorſtellungen werden der Re.
gierung als Material überwieſen und die zweiten abgelehnt. Das
Ka=
pitel wird dann genehmigt. Zu Kapitel 41 bis 43 hat Abg. Dr.
Leucht=
gens einen Antrag geſtellt, in den genannten Anſtalten kein meues
Ver=
ſonal wehr in Beamteneigenſchaft anzuſtellen, ſondern nur noch auf
Grund kündbaren Dienſtvertrags anzunehmen. Dieſer Antrag wird
an=
genommen, aber ein Antrag desſelben Abgeordneten, die Pflegegeldſätze
zu ermäßigen, wird abgelehnt. Weiter will Abg. Dr. Leuchtgens, daß
das Pflege= und Aerzteperſonal vermindert wird und Abſchaffung der
48 Stunden=Woche, da es ſich vielfach nur um Bereitſchaftsdienſt handelt.
Der Antrag wird ebenfalls abgelehnt. Kapitel 43 (Anſtalt für
Geiſtes=
ſchwache, Aliceſtiftung) wird angenommen. Zu Kapitel 44 (
Volksge=
ſundheitspflege) wird ein Antrag Delp angenommen, wonach das
Kuro=
torium des Eleonorenheims aus 16 Mitgliedern beſtehen ſoll (dem
Aw=
ſtaltsleiter, 5 Mitgliedern des Staates, 5 der Stadt und 5 des Vereins).
Das Kapitel wird genehmigt. Ein zu Kapitel 45 (Jugendfürſorge)
ge=
ſtellter Antrag Dr. Leuchtgens, die Summe für die Beteiligung an den
Auwendungen für den Fürſorgedienſt im Betrage von 144 000 Mark zu
ſtreichen und auf andere Poſitionen des Kapitels zu verteilen, wird
ab=
gelehnt. Ein Antrag Dr. Werner, die Regierung zu erſuchen, in
Ver=
handlung mit der chriſtlichen Charitas zu prüfen, inwiefern die
Auf=
gaben der Kreisfürſorgerinnen von chriſtlichen Schweſtern übernommen
werden können, wird mit Stimmengleichheit ebenfalls abgelehnt. Das
Kapitel wird angenommen, gleichfalls Kapitel 52 (Kunſtſtraßen und
Straßenverwaltung) und ein Antrag Büchner=Reiber hierzu, die
Tage=
delder auf 10000 Mark herabzuſetzen. Ferner werden angenommen
Kapitel 63 (Fortbildungskurſe für Lehrer an Volks= und höheren
Schulen) ſowie Kapitel 64 (Jugendpflege). Zu Kapitel 70 (
Landes=
muſeum) liegt ein Antrag Birnbaum=Scholz vor wegen Einſtufung des
Hausverwalters in Gruppe 5 und der Amtsobergehilfen in Gruppe 4:
ferner ſoll die Gleichſtellung des Reſtaurators mit dem Präparator
ge=
prüft werden. Die Anträge werden gegen 4 Stimmen angenommen. Ein
Antrag Heinſtadt erſucht die Regierung, die Frage zu prüfen, ob die
Steinſammlungen des Landesmufeums, der Techniſchen Hochſchule und
der geologiſchen Landesanſtalt ſich nicht vereiwigen laſſen. Es könnte
dann viel an Koſten geſpart und Raum im Landesmuſeum gewonnen
werden. Der Antrag wird angenommen; ferner ſtimmt der Ausſchuß
einem Antrag Heinſtadt zu, die Regierung zu erſuchen, die Direktorſtelle
des Landesmuſeums mit der Stelle des Leiters der Kunſt= und hiſtoriſchen
Sammlungen zu verbinden. Außerdem iſt beantragt, die Stelle eines
Hilfsarbeiters zu ſtreichen. Der Antrag wird der Regierung als Material
überwieſen. Das Kapitel wird genehmigt, gleichfalls Kapitel 71 (
För=
derung der Landesgeſchichte) und Kapitel 74 (Denkmalpflege). In der
nächſten Sitzung ſoll über das Landestheater beraten werden.
* Zwingenberg, 3. Febr. Odenwaldklub. Bei dem
diesjäh=
rigen Wanderer=Ehrungsfeſt der hieſigen Ortsgruppe des Odenwaldklubs
konnten 12 Herren und eine Dame ausgezeichnet werden. Das
Pro=
gramm des Dekorierungsfeſtes war ſehr ſchön zuſammengeſtellt. Die
Aufführung des Luſtſpieles in Darmſtädter Mundart „Die Maibowle‟
fand großen Beifall. Chöre des Geſangvereins „Sängerkranz” und
flotte Weiſen der „Kapelle Rhein” umrahmten das ſtimmungsvolle
Pro=
gramm.
Bürſtadt, 3. Febr. Gauturnfeſt. Nach einem Beſchluß des
Turnausſchuſſes des Gaues Rheinheſſen findet das Gauturnfeſt für 1926
am 17.—19. Juli in unſerem Orte ſtatt. Die Vorbereitungen dazu find
in vollem Gange. Die Platzfrage (Erweiterung des Jahnplatzes) ſowie
die Frage der Hallenbeſchaffung ſind bereits geregelt. In einer
Ver=
ſammlung des Ausſchuſſes wurden auch ſämtliche Uebungen feſtgeſetzt
Nun muß für die Turner eine regelmäßige und ſyſtematiſche
Durchbil=
dung des Körpers in den feſtgeſetzten Uebungsſtunden beginnen, damit
wir bei unſeren rheinheſſiſchen Brüdern mit unſeren turneriſchen
Vor=
führungen alle Ehre einlegen. Der geſchäftsführende und der
Wirtſchafts=
ausſchuß werden ſchon das Ihrige tun, um eine reibungsloſe Abwicklung
des Gauturnfeſtes in unſerem Orte zu gewährleiſten.
* Lampertheim, 3. Febr. Statiſtik des Standesamts
pro 1925. Die amtlichen Eintragungen ergeben folgende zahlenmäßige
Gegenüberſtellungen: Geburten 1914: 390, 1924: 333, 1925: 306;
Auf=
gebote: 79, bzw. 113, bzw. 164; Trauungen: 70, bzw. 79, bzw. 120;
Todesfälle: 306, bzw. 163, bzw. 152.
— Gernsheim, 4. Febr. Paſſerſtand in Gernsheim am
4. Februar 1926 0,62 Meter.
+ Groß=Gerau, 2. Febr. Rückgang der
Arbeitsloſen=
ziffer. In der vergangenen Woche iſt die Zahl der Arbeitsloſen im
geſamten Kreis um über 400 zurückgegangen. Dies dürfte in der
Haupt=
ſache auf Wiedereinſtellungen bei der Firma Opel in Rüſſelsheim
zurück=
zuführen ſein. Man befürchtet jedoch andernorts neue
Arbeiterent=
laſſungen.
* Groß=Gerau, 3. Febr. Die Viehſeuchen nehmen augenblicklich
in unſerem Kreiſe einen erſchreckenden Umfang an. Sowohl in Walldorf
wie in Rüſſelsheim iſt die Maul= und Klauenſeuche ausgebrochen. Beide
Gemarkungen ſind zum Beobachtungsgebiet erklärt worden. Der
Faſel=
ſtall iſt bis auf weiteres in Rüſſelsheim geſchloſſen. Außerdem iſt in
Biſchofsheim die Geflügelcholera ausgebrochen. Der Hauſierhandel mit
Geflügel in Biſchofsheim iſt behördlich unterſagt worden.
* Ober=Roden, 27. Jan. Kinderſpeiſung. Für die
Kinder=
ſpeiſung ſoll im Schulkeller ein Herd aufgeſtellt werden. Bedürftige
Kinder ſollen auf Gemeindekoſten verpflegt werden. Andere Kinder
ſollen gegen Entgelt teilnehmen können. Es iſt beabſichtigt, Milch und
Kakao zu verabreichen. Infolge eines am Schuhabſatz haftenden
Schneeſtollens kam im Schulſaal ein ſiebenjähriger Scküler ſo
unglück=
lich zu Fall, daß er einen Oberſchenkelbruch davontrug.
* Friebberg, 1. Febr. Im Geſchichts= und Altertumsverein” ſprach
am 29. Januar Regierungsrat Schäfer, der Vorſitzende der
Familienge=
ſchichtlichen Vereinigung in Heſſen über „Familienforſchung” In ſehr
anregender Weiſe verſtand es der Redner, ein Bild vön dem Werte und
der Bedeutung dieſer Forſchung zu geben, welche nicht nur in einer
trockenen Aufführung von Daten beſtehen ſoll, ſondern ſich auch mit den
Schilderungen der perſönlichen Eigenſchaften befaßt und ſo eine große
ſo=
ziale und moraliſche Bedeutung hat und das Gefühl der
Zuſammenge=
hörigkeit ſtärkt. Des weiteren betont er die Bedeutung der Forſchung
in geſchichtlicher, rechtlicher und mediziniſcher Beziehung und erläutert
den Unterſchied zwiſchen einer Stammtafel, welche nur die männlichen
Vorfahren aufführt und einer Ahnentafel, welche alle Vorfahren, auch
die der weiblichen Seite, umfaßt. Gerade in der letzten Zeit habe die
Familienforſchung ſehr zugenommen, was ſich durch die vielen Anfragen
bei den betreffenden Stellen, beſonders den Pfarrämtern beweiſen läßt
und bildet ſo ein gewiſſes Gegengewicht gegen die mehr oder weniger
erfolgte Auflöſung der ſtaatlichen Verhältniſſe. Zum Schluſſe machte er
noch Mitteilungen über die Tätigkeit der Vereinigung in Heſſen, welche
ſtets bereit ſei, mit Nat und Tat den Forſchenden Unterſtützung zu
ge=
währen. Der ſtarke Beſuch der Verſammlung und die lebhafte
Aus=
ſprache, gaben einen Beweis für das große Intereſſe, das man dem
Vortrage entgegenbrachte, die Anregung, auch hier eine Ortsgruppe zu
bilden, fand Zuſtimmung, indem ſich ein Teil der Anweſenden ſofort
zum Beitritt einzeichnete.
* Gießen, 2. Febr. Am 5. Mai findet hier unter dem Vorſitze des
Superintendenten Kirchenrat Wagner die Oberheſſiſche evangeliſche
Superintendenten=Konferenz ſtatt. Aus Anlaß des Jubeljahres der 1526
von Luther gegründeten deutſchen Meſſe halten die Pfarrer Schorlemer=
Lich und Dr. Allwohn=Kirtorf Vorträge.
— Marienfchloß, 3. Febr. Die Landtagsabgeordneten Weckler
und Heinſtadt (Zentrum) haben durch Ortsbeſichtigung die Einſicht
genommen, daß die derzeitigen räumlichen Verhältniſſe im
Landes=
zuchthauſe auf die Dauer nicht verantwortet werden können. Die
Regierung, ſo lautet ihr Antrag, ſolle die Verhältniſſe prüfen und Vor
ſchläge zur Behebung der Mängel machen.
dem schwafzen K66
vertroffen.
Kr die Wopfssidehe
Sichemn Sie sich der
=der neuen Boppelpa
(Inhaff 2 Beufet), Preis 35 Dfg.-Einzetpackung 20Pfg
WSN. Bad=Nauheim, 3. Jan. Die im Jahre 1740 erbaute
Wilhelm=
kirche, die bis vor zwei Jahrzehnten das Gotteshaus der Nauheimer war,
iſt in den letzten Monaten zum evangeliſchen Gemeindehaus umgebaut
und dadurch vor dem Verfall geſchüitzt worden. Das neue
Gemeinde=
haus wird am kommenden Sonntag ſeiner Beſtimmung übergeben.
* Ober=Mörlen, 2. Febr. Sein 25 jähriges Beſtehen feierte der
hieſige Bauernverein, der im Winter 1900—1901 von Kaplan Peter
Mi=
chel gegründet wurde. Eine Anzahl Bauernvereine der Wetterau
nah=
men an der Feier teil, Generalſekretär Dr. Bauer aus Lorſch hielt
einen Vortrag über die Landwirtſchaft.
* Aus dem Hüttenberg, 30. Jan. Eine
Kraftwagenverbin=
dung zwiſchen unſerer Gegend, dem Kleebachtal und der Stadt Gießen
wird angeſtrebt. Die Intereſſenten hielten dieſer Tage eine Beſprechung
ab und beſtimmten dabei einen Verkehrsausſchuß aus den Vertretern der
beteiligten Gemeinden und der Stadt Gießen. Dieſer hat Schritte zur
Verwirklichung des Planes ſofort unternommen und wird in Kürze in
Gießen tagen. Es handelt ſich um eine ganze Anzahl teils großer, teils
wohlhebender Orte, deren geſamtes Geſchäftsleben und
Verkehrsbedürf=
nis nach Gießen geht, die Orte heißen: Klein=Linden, Lützellinden,
Hörnsheim, Hochelheim, Dornholzhaufen, Nieder= und Ober=Kleen und
Kleeberg. In Brandoberndorf ſoll der Anſchluß an die Bahn Wetzlar—
Uſingen hergeſtellt werden.
* Gedern, 30. Jan. Die Zentrale für Förderung der Volksbildung
in Heſſen veranſtaltete hier einen Dirigentenkurſus, an dem
ſich zahlreiche Geſangvereinsdirigenten des Vogelsberges beteiligten,
Kantor Samper aus Darmſtadt behandelte eingehend die Auswahl der
Lieder und Chöre, die er einteilte in Volkslieder, volkstümliche Lieder,
Lieder im Volkston und Kunſtchöre. An den theoretiſchen Teil ſchloſſen
ſich praktiſche Vorführungen, zu denen ſich der Geſangverein „
Lieder=
kranz” und der Arbeitergeſangverein zur Verfügung geſtellt hatten. Die
zahlreich erſchienenen Dirigenten — in der Mehrzahl waren es Lehrer —
konnten hieraus für ihre eigene Tätigkeit wertvolle Anregungen
ent=
nehmen. Die Herren Stößinger=Oberlais und Lehrer Fernges=Gedern
ſprachen namens der Dirigenten und des Vogelsberger Sängerbundes
dem Kurſusleiter den Dank der Teilnehmer aus.
*Laubach (Oberheſſen), 3. Febr. Bei der erſten diesjährigen
Holz=
verſteigerung der gräflichen Forſtverwaltung am Dienstag wurden
fol=
gende Preiſe erzielt: Buchenſcheiter 1. Klaſſe durchſchnittlich 12 Mk.,
Buchenknüppel 8—9 Mk. und Reiſigknüppel 4 Mk. alles für den
Raum=
meter.
Grünberg (Heſſen), 1. Febr. In der Gemeinderatsſitzung wurde
ſeitens des Vorſitzenden bekannt gegeben, daß mit den Erdarbeiten zum
Bau des Hochbehälters begonnen worden und das erforderliche Geld
ſichergeſtellt iſt. Es wurde beſchloſſen, das Kreisbauamt zu erſuchen,
einen Vorſchlag einzureichen, damit die Ausſchreibungen vorgenommen
werden können. — Das Geſuch des Turnvereins, ein Koſtümfeſt
abzu=
halten, wurde den Verhältniſſen entſprechend abgelehnt, jedoch ein
Tanz=
abend erlaubt. — Geſuche um Bewilligung von Tankanlagen wurden
zurückgeſtellt, ebenſo die Neuanlegung eines Landkataſters. Als ein
Bedürfnis wurde empfunden, daß wieder der 11=Uhrzug aus der
Ra=
benau eingelegt wird und der Güterzug um ein Uhr nach Gießen
Per=
ſonenbeförderung erhält. Ferner wurde der Uebelſtand über die
Ab=
wäſſerung, beſonders bei Kälte, in der Bahnhofſtraße und der Abbruch
der drei Scheunen in dieſer Straße beſprochen und energiſche Abhilfe
verlangt.
* Lauterbach, 29. Jan.: Der Kreistag hat für den zu wählenden
Kreisausſchuß als Wahlausſchuß beſtimmt: Kreisdirektor Dr. Michel als
Vorſitzender, Oberinſpektor Bechtold=Lauterbach als Schriftführer und
die Herren Kaufmann W. Möller 2.=Lauterbach, Bürgermeiſter
Rode=
mer=Angersbach und Bürgermeiſter H. Walz=Lauterbach als Beiſitzer.
Die Konſtituierung des Kreistages und die Wahl des Kreisausſchuſſes
finden am 13. Februar ſtatt.
1. Vom Lande, 2. Febr. Die Bezirksſparkaſſe Erbach weiſt
darauf hin, daß die zu Gunſten der Landwirtſchaft geplante Kreditaktion
der Golddiskontbank und der Rentenbank=Kreditanſtalt nur durchgeführr
werden ſoll von denjenigen Nealkreditinſtituten, die nach dem Geſetz über
die Errichtung der Rentenbank=Kreditanſtalt für den Verkehr mit dieſer
allein in Betracht kommen, und deren Adreſſe bei der Rentenbank=
Kredik=
anſtalt zu erfahren iſt. Dieſer Hinweis iſt verurſacht dadurch, daß
unbe=
rufene Stellen ſich zur Vermittlung anbieten, um ſich dadurch Vorteile zu
ſichern, die den geplanten Kredit nur verteuern können. Der genannle
Kredit erfolgt gegen erſtſtellige Verpfändung von landwirtſchaftlichem
Grundbeſitz und erfolgt bis zu 33½/ Prozent des berichtigten
Wehrbei=
trags, über den das Finanzamt eine Beſcheinigung ausſtellt. Der
Zins=
ſatz beträgt 7,5 Prozent, Abzug iſt 1,25 Prozent, ſo daß 98,75 Mk. zur
Auszahlung gelangen, außerdem hat der Schuldner die Koſten der
Werl=
vermittlung und alle ſonſtigen Auslagen der Bank zu tragen. Für ole
Darlehensdauer kann dem Schuldner nicht gekündigt werden, wogegen e
jederzeit mit vierwöchentlicher Kündigung zurückzahlen kann. Normalel
Weiſe erfolgt die Rückzahlung in gleichen Raten in den Jahren 1923
1930 und 1931, über event. Verlängerung wird ſpäter entſchieden.
Wer=
ein Darlehen wünſcht, wird zunächſt die ortsgerichtliche Schätzung vorne9‟
men laſſen und dann eine Beſcheinigung des Finanzamtes über den be‟
richtigten Wehrbeitrag auf die Urkunde des Ortsgerichts ſetzen laſſen, das
Finanzamt ſoll die Erklärung beifügen, daß ſeine Beſcheinigung ſich nur
auf die in der ortsgerihtlichen Schätzung genannter Grundſtücke beziehl.
Dieſer Beiſatz ſoll ſpätere Rücklagen vermeiden, die die Gewährung des
Darlehens nur verzögern würden. Ferner iſt beizufügen, eine Bu‟
ſammenſtellung über die beabſichtigte Verwendung des Darlehens ſowie
eine Zuſammenſtellung der auf dem Grundbeſitz laſtenden Hypothelen
inſchließlich Aufwertungshypotheken unter Angabe, ob dieſe der neuen
Hypothek den Vorrang laſſen; Einſitz= und Auszugsrechte müſſen eben”
falls der neuen Hypothek den Vorrang laſſen. Wer den Kredit in
An=
ſpruch zu nehmen gedenkt, muß den Antrag baldmöglichſt ſtellen, 9e
ſicher von dieſer Gelegenheit zahlreich Gebrauch gemacht wird.
Nummer 36
Freitag, den 5. Februar 1926
Seite 7
Belaſtung der Stadt Wiesbaden durch die engliſche Beſatzung.
Heute, nachdem die Kölner Zone geräumt und die engliſchen
Streit=
räfte am Rhein in ihren neuen Quartieren in Wiesbaden und
Um=
rehung untergebracht worden ſind, läßt ſich auf Grund zuverläſſiger
Un=
erlagen feſtſtellen, daß die Geſamtbelaſtung der Stadt Wiesbaden
kei=
feswegs die Grenzen der ſeither unter franzöſiſcher Beſatzungsgewalt
ihlichen überſchreitet. Im Gegenteil, man kann ſogar behaupten, daß
zerſchiedene Erleichterungen und Verbeſſerungen eingetreten ſind Er
um Beiſpiel ſind die das Straßenbild im Kurviertel verſchandelnden
öffentlichen” Häuſer ſofort geſchloſſen worden. An Offiziersquartieren
nurden angefordert: 17 Wohnungen, beſtehend aus 10. Zimmern, Küche
Zubehör und Bad, 36 Wohnungen, beſtehend aus 8 Zimmern, Küche,
Zubehör und Bad, 83 Wohnungen, beſtehend aus 6 Zimmern, Küche,
Zubehör und Bad, 10 Quartiere, beſtehend aus je 1 Wohnzimmer und
Schlafzimmer, 87 Quartiere, beſtehend aus je 1 Wohn=Schlafzimmer,
Die letzte Poſition ſteht in direktem Widerſpruch zu dem, was früher
von Zeitungskorreſpondenzen über die Wohnungsanſprüche unverhei=
„gteter engliſcher Offiziere behauptet wurde. An Wohnungen für
Feldwebel und geringere Chargen wurden angefordert: 13 Wohnungen
von je 4 Zimmern, Küche und Zubehör, einſchl. Bad, 197 Wohnungen
von je 1 Wohnzimmer, 1 Schlafzimmer, Küche oder deren Mitbenutzung,
wenn möglich, 30 Wohnungen von je 1 Wohnzimmer, 2 Schlaf=
zu erhalten, muß man noch 146 Wohnungen, welche von der in
Wies=
daden verbleibenden Interalliierten Feldeiſenbahnkommiſſion „uſw. in
Anſpruch genommen werden, ſowie 111 Wohnungen in Reichsneubauten
ginzurechnen. Was die übrigen von den Engländern beſchlagnahmten
Objekte anbelangt, welche nicht für reine Wohnzwecke in Anſpruch
ge=
nommen ſind, ſo handelt es ſich hierbei in den meiſten Fällen um ſolche
Gebäulichkeiten, die auch ſchon von den Franzoſen beſchlagnahmt worden
waren. Hierzu gehören z. B. fünf Schulen, die nach wie vor als
Kaſernen Verwendung finden.
Ein deutſches Einheitsautomobil?
VSN. Frankfurt a. M. Das Projekt zur Schaffung eines
deut=
ſchen Einheitswagens iſt, wie wir hören, bereits ſoweit gediehen, daß
nach der bereits erfolgten Feſtlegung der techniſchen Einzelheiten die
Konſtruktionspläne in Kürze ausgearbeitet ſein können. Anſchließend
an das Bekanntwerden dieſer für den deutſchen Automobilbau
grund=
legenden Neuerung iſt in der Preſſe von Zuſammenſchlüſſen die Rede
geweſen; doch ſind ſolche durch das Fabrikationsprogramm in keiner
Weiſe bedingt. Die verſchiedenen Firmen, denen die Beteiligung an der
Fabrikation der einzelnen Teile der Wagen freiſteht, ſollen vielmehr auf
ihr Angebot vom Reichsverband der Deutſchen Automobilinduſtrie den
Teil zugewieſen bekommen, den ſie auf Grund ihrer Erfahrungen und
Leiſtungsfähigkeit am günſtigſten herſtellen können. Die Vergebung der
Aufträge ſoll jedoch nur nach Prüfung der Solidität der einzelnen
Unternehmungen erfolgen. Welche Firmen ſich an der Fabrikation der
neuen Wagen beteiligen werden, ſteht bis jetzt nicht endgültig feſt.
Der unaufgeklärte Eppinger Mädchenmord.
fm. Karlsruhe. In der Mädchenmordaffäre von Eppingen hat
die Staatsanwaltſchaft erneut eine öffentliche Aufforderung um
ſachdien=
liche Mitteilungen erlaſſen. Immer noch werden Nachforſchungen, z. B.
auch in den Schulen, angeſtellt, doch bisher ohne Erfolg. Ein junger
Mann wurde nach ſeiner zweiten Feſtnahme erneut freigelaſſen, ein
an=
derer erneut feſtgenommen. Auch der bekannte Frankfurter
Gerichts=
hemiker Dr. Bopp weilte in Eppingen.
Karnevalsfeier mit tragiſchem Ausgang.
Köln. Eine in Kalt wohnende junge Frau, die mit ihrem
Ehe=
mann von einer Karnebalsfeier heimgekehrt war, lehnte ſich, weil ihr
ſchlecht geworden war, aus dem Fenſter ihrer im dritten Stock liegenden
Wohnung. Dabei bekam ſie das Uebergewicht und ſtürzte in ihrem
Faſt=
nachtskoſtüm auf die Straße hinab. Sie erlitt ſo ſchwere Verletzungen,
daß ſie auf der Stelle ſtarb. — In derſelben Nacht wurde ein Vater
mit ſeiner Tochter, die ebenfalls von einem Maskenball kamen, von einem
Auto überfahren. Beide wurden ſchwerverletzt ins Hoſpital geſchafft,
wo der Mann kurz nach der Einlieferung ſtarb.
Rückgang des Branntweinkonſums in Deutſchland?
Berlin. Nach den neueſten Ziffern über den Abſatz von
Brannt=
wein, die in einer Sitzung des Beirats der Reichsmonopolverwaltung für
Brantwein kürzlich bekannt gegeben wurden, iſt der Abſatz von
Brannt=
wein zu Trintzwecken in den Monaten Oktober bis Dezember 1925, alſo
in der Jahreszeit, in der ſich das Hauptgeſchäft abzuſpielen pflegt, von
197 000 Hektolitern in der entſprechenden Zeit des Vorjahres auf
151 000 Hektoliter im Jahre 1925 zurückgegangen. Gleichzeitig hat ſich
allerdings die Erzeugung der dem Monopol nicht angeſchloſſenen,
ablie=
ferungsfreien Brennereien etwas erhöht. Schließt man dieſe noch ein,
ſo ergibt ſich doch ein Rückgang um 32 000 Hektoliter, d. h. rund
fünf=
zehn Prozent gegenüber dem Jahre 1924, in welchem der Abſatz ſich auf
29000 Hektoliter, gegenüber 177 000 Hektoliter im entſprechenden
Zeit=
raum des Jahres 1925, belief.
Die Notſtandsaktion für das Rheinhochwaſſergebiet.
Berlin. Gegenüber den Befürchtungen des Rheiniſchen
Provin=
ziallandtags, daß der preußiſche Staat die von ihm für die
Hochwaſſer=
entſchädigung bereits gegebene Spende auf die vom Reich zur Verfügung
geſtellte Beihilfe von 3 Millionen Mark anrechnen werde, ſtellt der
Amtliche Preußiſche Preſſedienſt feſt, daß die preußiſche Staatsregierung
beabſichtige, den auf Preußen entfallenden Anteil dieſer Reichsmittel nicht
auf die bereits gewährten oder noch in Ausſicht genommenen Beihilfen
des Staates ſelbſt zu verrechnen. Sie werde dieſe Hilfe des Reiches
viel=
mehr zur Entlaſtung der meiſtbetroffenen Gemeinden und
Gemeinde=
berbande insbeſondere im beſetzten Gebiet benutzen, die ſich
beſtimmungs=
gemaß ebenfalls an der ſtaatlichen Notſtandsaktion zu beteiligen haben.
Im übrigen iſt der preußiſche Staat bereit, nach Abſchluß der
Schadens=
feſtſtellungen weitere Mittel zur Verfügung zu ſtellen.
Der Holzmann=Bartels=Prozeß.
TU. Berlin. Im weiteren Verlauf der Vernehmung des Zeugen
Minzer im Holzmann=Bartels=Prozeß wurde dann die angebliche
Er=
ſchießung der beiden Deutſchen zur Sprache gebracht. Der Zeuge beſtritt
ganz energiſch, bei dem Frühſtück bei dem Konſul Pingand von Deutſchen
geſprochen, und ſich der Erſchießung gerühmt zu haben und erklärt: Ich
Habe in Charkow während der Okkupation die beſten Beziehungen zu
Deutſchen gehabt. Ich habe Wolle verkauft, ich habe Seife verkauft und
Diel Geld verdient mit den Deutſchen. Ich hatte doch gar keine
Veran=
haſſung, ſie zu erſchießen. Der Vorſitzende weiſt auf die Ausſage der Frau
Dingaud hin, die erklärt hat, daß ſich Minzer ihr gegenüber mit der
Er=
ſcießzung von Gefangenen gerühmt habe. Minzer beſtreitet die ganze
Unterhaltung mit Frau Pingaud. Staatsanwalt Ziegel fragt den
DZellgen, welche Motive denn Frau Pingaud haben könnte, falſche An=
Baden gemacht zu haben. Der Zeuge erwidert: Holzmann iſt der größte
Erpreſſer. Er hat mir geſagt, daß er Frau Konſul Pingaud in Monte
Larlo 5000 Franken zum Spielen gegeben habe. Vielleicht hat Frau
Zingaud geſagt, daß ihr Mann als Diplomat deswegen
Unannehmlich=
elten haben könnte, wenn es bekannt würde und daß ſie deshalb tun
Muhe, was Holzmann wolle. „Ich war überzeugt, daß Barmat damals
Aebußt hat, daß die ganze Sache von Holzmann ausgegangen ſei. Als
10 bei Bartels im Polizeipräſidium war wegen meiner Ausweiſung, hat
mir geſagt, ich ſolle doch Holzmann in Ruhe laſſen, ich könne doch
Seſſo gut in Paris leben. Angeklagter Bartels: Ich habe damals
Dinzer ganz ruhig geſagt: Ich habe gehört, daß Sie zwei Deutſche
ſchoſſen haben ſollen. Minzer beſtritt das aber gleich, nachdem gerade
rher Frau Pingaud die Ausſage gemacht hatte. Der ruſſiſche
Jour=
air Dr. J. S. Lewin erklärt als Zeuge, daß er als Vorſitzender des
Dereins ruſſiſcher Flüchtlinge in Berlin mit Regierungsrat Bartels vom
SiEmdenamt bekannt geworden ſei. Minzer habe er vor ein paar Jahren
2 Umſtrittene Perſönlichkeit kennen gelernt. Minzer habe ihm einmal
„ei ſeiner Verhaftung erzählt und dabei geäußert, daß Bartels min=
Deſtens zehn Jahre Gefängnis bekommen würde. Er habe ihm darauf
agr, daß das Strafmaß doch ſchließlich Sache des Gerichts ſei. Es
9r dann eine längere Vernehmung des Zeugen Juſtizrat v Gehren,
E ſch zu verſchiedenen Punkten der Anklage äußert. Holzmann habe
i Erklart, daß Minzer ein armer Mann geweſen ſei und von ihm auf=
Bemmen worden ſei. Minzer habe das aber übel gelohnt und ihm
Aige Dokumente entwendet. Die Ausweiſung Minzers ſei
wahr=
ietnlich Holzmanns ſehnlichſter Wunſch geweſen, denn er, der Zeuge,
MiE ſich mehrmals beim Regierungsrat Bartels nach dem Stand der
Sheiſung erkundigen müſſen. Auf Befragen des Vorſitzenden, ob denn
* Derſahren geben durſte, betonte der Sachbderſtändige
N Sdyrke: Die Schweigepflicht iſt die Pflicht eines jeden Beamten.
Eine Junkers=Flugſchule in Argentinien.
„ Berlin. Der Aero Lloyd Cordoba, der mit Flugzeugen der
MticeerSMiſſion=Südamerika ſeit einem Jahre regelmäßige Fluglinien
LSDr hat nunmehr auch die Einrichtung einer Flugſchule durchgeführt,
„” SEitung in den Händen des deutſchen Piloten Kneer liegt. Ferner
L Seſtrebungen im Gange, eine neue Strecke von Cordoba nach Mar
Shiqwitg zu eröffnen.
Schiffsjungen der ehemaligen Kaiſerlichen Marine.
In der Zeit vom 22.—25. Mai 1926 findet in Kiel die
Zuſammen=
kunft der ehemaligen Schiffsjungen der Kaiſerlichen Marine ſtatt.
Die=
jenigen Schiffsjungen aller Jahresklaſſen, die gewillt ſind, an der
Zu=
ſammenkunft teilzunehmen, werden gebeten, ihre Adreſſen (in größeren
Orten in Sammelliſten) unter Beifügung von Rrickporto an C.
Hoff=
mann, Iſerlohn Weſtf., Haus Seemannsruh, einzuſenden. Die
Teil=
nehmer wollen gleichzeitig an den Kaſſierer Kamerad Karl Denzau,
Werftinſp. a. D., Kiel, Gutenbergſtr. 44 II., für den Uinkoſtenfonds 2 Rm.
einſenden. Freiquartier wird, ſoweit angängig, gewährt, z. Zt. ſtehen
einige hundert Betten zur Verfügung. Wegen Fahrpreisermäßigung
kann erſt verhandelt werden, wenn die Teilnehmerzahl feſtſteht. Schluß
der Anmeldungen 31. 3. 1926. Shätere Meldungen können wegen
Stö=
rung des Programms nicht berückſichtigt werden.
Die Unterdrückung des Deutſchtums in der Tſchecho=Slowakei.
Verbot der deutſchen Schrift auf Straßenſchildern.
In der Tſchecho=Slowakei hatten die deutſchen Städte Arnau und
Gablonz beim Oberſten Verwaltungsgericht Beſchwerde eingelegt
gegen das Verbot der deutſchen Schrift auf den deutſchen
Straßen=
ſchildern. Das Urteil wurde am 22. Januar verkündet. Wie bei der
Unterdrückung des Deutſchtums nicht anders zu erwarten, lautete das
Urteil auf Abweiſung der Beſchwerde. Das Urteil reiht ſich würdig
an die Verbote der deutſchen Schrift in Elſaß=Lothringen, Südtirol,
Polen uſw. an. Man ſieht übrigens hieraus, welchen Wert man der
deutſchen Schrift als Zeichen des Deutſchtums im Ausland beilegt.
Eine deutſche Neu=Guinea=Expedition.
Amſterdam. Dem „Allgemeen Handelsblad” zufolge hat das
niederländiſch=indiſche Komitee für wiſſenſchaftliche Unterſuchung die
Mitteilung aus Deutſchland erhalten, daß dort eine bedeutende
Expe=
dition vorbereitet werde, an der die deutſche und die auſtraliſche
Re=
gierung beteiligt ſein werden. Dieſe Expedition beabſichtigte, quer durch
Neu=Guinea zu ziehen. Der Ausgangspunkt der Expedition ſoll auf
auſtraliſchem Gebiet und der Endpunkt auf niederländiſchem Gebiet
liegen. Das niederländiſch=indiſche Komitee iſt zu einer dringenden
Sitzung zuſammenberufen worden, um ſeine Stellungnahme zu dieſer
Expedition bzw. die Art und Weiſe feſtzulegen, in welcher das Komitee
ſich an der Expedition beteiligen ſoll.
Ein Streit innerhalb der katholiſchen Geiſtlichkeit Albaniens.
* Tirana. Eine große Anzahl katholiſcher Geiſtlicher Albaniens
hatte vor einiger Zeit den Erzbiſchof Mjeda von Sbutari aufgefordert,
ein Konkordat zwiſchen Albanien und dem Vatikan zuſtandezubringen
Durch dies Konkordat ſollte die bisherige italieniſche Subvention der
al=
baniſchen Geiſtlichen in Höhe von 1000 Lire jährlich pro Kopf abgeſchafft
und eine Entſchädigung der Prieſter durch den albaniſchen Staat
einge=
führt werden. Der Wunſch der Geiſtlichen ſtieß bei dem Erzbiſchof jedoch
auf Widerſtand. Hierauf erklärten die Geiſtlichen öffentlich, daß ſie den
Erzbiſchof nicht als Oberhirten anerkennen könnten, ſolange er ſelbſt
von Italien ſubbentioniert werde. Sie werden ſich nunmehr mit
Unter=
ſtützung der albaniſchen Regierung direkt an den Vatikan wenden.
Der Maharadſcha von Indore.
EP. London. Der Maharadſcha von Indore hat ſich nach einer
Meldung aus Delhi bereit erklärt, ſich dem Urteil des vom Vizekönig
Lord Reading vorgeſchlagenen außerordentlichen Gerichtshofes zu
unter=
werfen. Gleichzeitig aber hat er gegen die Intervention der engliſchen
Behörden in die verfaſſungsmäßigen Rechte der indiſchen Fürſten
pro=
teſtiert. Der Grund zur Annahme dürfte in dem Glauben liegen, daß es
dem Vizekönig nicht möglich ſein wird, zwei indiſche Fürſten und zwei
Beamte des Oberſten indiſchen Gerichtshofes zum Eintritt in den
außer=
ordentlichen Gerichtshof zu bewegen. Die indiſchen Fürſten erklären ſich
mit ihrem Kollegen ſolidariſch, obwohl dieſer zwei Morde auf dem
Gewiſſen hat.
Eine Univerſität, die Oelquellen beſitzt.
F. P.S. Durch die Aufdeckung von Oelquellen auf ihrem Grund und
Boden hat die Univerſität von Texas Ausſicht, eine der reichſten
Schul=
anſtalten der Welt zu werden. Die von den Unternehmern an die
Uni=
verſität abzuführenden Abgaben werden in dieſem Jahr auf eine runde
Million Dollars kommen; dabei iſt nur noch ſtrittig, ob die Univerſität
dieſe Bezüge zu ihrem Stiftungskapital ſchlagen muß oder frei über ſie
verfügen kann; der Generalſtaatsanwalt von Texas iſt der Anſicht, daß
die Univerſität das Geld in voller Höhe verauslagen darf. Aber auch
allein ſchon die Zinſen werden der Univerſität einen Ausbau geſtatten,
der ſie in die erſte Linie der Hochſchulen des Landes rüchen dürfte.
Denn die Ausbeutung des Feldes, von dem der Univerſität allmonatlich
ein Scheck über annähernd 100 000 Dollars ins Haus fliegt, iſt mit ihren
24 Quellen eben erſt in der Entfaltung begriffen und die Texas Oil and
Land Company und die Big Lake Oil Company haben
Bohrungspro=
gramme aufgeſtellt, die 32 erkundete neue Quellen erſchließen ſollen.
Da=
bei gab es in der Geſchichte der Univerſität eine Zeit, da man ſehr
ge=
neigt war, dieſe „wertloſen Ländereien” zu veräußern, um die erzielte
Einnahme für Erziehungszwecke zu verwenden. Glücklicherweiſe
wur=
den dagegen rechtzeitig Einwendungen erhoben und Geologen mit
Nach=
forſchungen betraut. Seit dem Jahre 1923, in dem nach vielen „
trocke=
nen Löchern” die erſte Ouelle angebohrt wurde, iſt das Intereſſe
be=
greiflicherweiſe ein fieberhaftes. Dabei iſt der gegenwärtig bearbeitete
Landſtrich verhältnismäßig klein und in den zwei Millionen Acves, die
die Univerſität im weſtlichen Texas beſitzt, ſchlummern vielleicht für ſie
noch unerhörte Reichtümer.
aM444 O0u, aube go
ODzd hebagt Obich.
TooL, gdndletMot bestahten,
Wfeik- dew Fezu, uad
Reichandt zact.
Ound dunch. Jeinkakad Bkaden!
Much Jehgkokade Hucht die No4.
Iat Dz ze satt Heisch
2
Kuckt.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
1. Tag der 5. Klaſſe Preuß.=Südd. (252. Preuß.) Klaffen=Lotterie.
Berlin, 3. Febr. In der heutigen Vormittags=Ziehung
fielen 2 Gewinne zu 50 000 Mark auf Nr. 26 651; 2 Gewinne zu 10000
Mark auf Nr. 127 310; 16 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr. 16 545, 16 934.
70940, 177 386, 206 644, 224 006, 268 224, 290 572: 2 Gewinne zu 1000
Mark auf Nr. 63 430, 78 056, 112784, 125 588, 131 851, 160 440, 167 777,
199 122, 205 727, 205 810, 223 813, 231353, B7 467, 262 827; ferner 68
Gewinne zu 500 Mark; 200 Gewinne zu 300 Mark.
Berlin, 3. Febr. In der heutigen Nachmittags=Ziehung
fielen 2 Gewinne zu 25 000 Mark auf Nr. 20 982; 10 Gewinne zu 3000
Mark auf Nr. 49887 77 01, 85 531, 246 970, 278495; 12 Gewinne zu
7, 77 937, 152 756, 212 776, 225 818; 32
Weiterbericht.
Wettervorherſage für Samstag, den 6. Februar 1926
nach der Wetterlage vom 4. Februar.
Meiſt bedeckt, weſtliche Winde, etwas milder, Niederſchlagsneigung
und Nebelbildung. — Die Abſpaltung von Teilwirbeln dauert fort und
bewirkt zunächſt noch veränderliche Wetterlage. Doch hat ſich der
Haupt=
wirbel weſtlich von Island ſtark abgeſchwächt, wohingegen das
Kaltluft=
gebiet über Nordſkandinavien eine außerordentliche Stärkung erfahren
hat. Seine Ausläufer reichen bereits bis nach Südſkandinavien un
dürften demnächſt auch bei uns einen Witterungsumſchlag bewirken.
Die Heſſ. Oeffentl. Wetterdienſtſtelle.
Briefkaſien.
Nach Darmſtadt. Außer dem von Ihnen erwähnten Vertrage mit
Italien ſind Staatsverträge des Deutſchen Reiches bezüglich der
Doppel=
beſteuerung bisher nur, ſoweit wir ſehen, abgeſchloſſen mit: der Republik
Deutſch=Oeſterreich, mit der Tſchechoflowakei und mit der Schweiz, mit
letzterer hinſichtlich des Arbeitseinkommens.
A. in O. Es iſt unerläßlich, daß Sie das Rechtsverhältnis genau
erläutern.
H. E. in G. Darüber wird wohl am Beſten die Deutſche
Kolonial=
geſellſchaft in Berlin W 35, Am Karlsbad 10, Ihnen Auskunft geben
können.
P. H. Das Reſtkaufgeld iſt als Hypothek eingetragen geweſen, der
Goldmarkbetrag im Reſttbetrag von 10450 Mk. wäre, als den Zeitpunkt des
Erwerbs 4. 4. 1919 angenommen — 3563,45 Gmk. Der Aufwertungsbetrag
nach der dinglichen Seite iſt 25 Prozent des Goldmarkbetrags — 890,86
Mk. Wenn die Reſtkaufgeldforderung noch dem Verkäufer zuſteht, ſo
kann nach der perſönlichen Seite Aufwertung bis zu 100 Prozent des
Goldmartbetrags ſtattfinden. (Hier wäre Anmeldung vo= 1. April 1926
bei der Aufwertungsſtelle erforderlich.) Iſt aber vor 14. Februar 1924
die Reſtkaufgeldhypothek durch Zeſſion auf einen anderen Gläubiger
übergegangen, ſo kommt auch nach der perſönlichen Seite nur eine
Auf=
wertung von 25 Prozent des Goldmarkbetrages in Frage.
K. Das ſtädtiſche Wohlfahrtsamt iſt allein zuſtändig.
P. S. PF. Nach den geſetzlichen Beſtimmungen über Unfallverſicherung
wird Abfindung ſtatt Rente gewährt: a) der Witwe, wenn ſie wieder
heiratet. Als Abfindung ſind ihr drei Fünftel des
Jahresarbeits=
verdienſtes zu zahlen. Dem berechtigten Witwer ſteht eine ſolche
Ab=
findung nicht zu. b) Mit Zuſtimmung des Berechtigten kann die
Ge=
noſſenſchaft einen Berechtigten abfinden, deſſen Rente ein Fünftel der
Vollrente oder weniger beträgt, mit einem dem Werke ſeiner Jahresrente
entſprechenden Kapital. Im Uebrigen machen wir darauf aufmerbſam,
daß die Löſung der Frage der Aufwertung der Renten durch die
Geſetzgebung zu erwarten iſt.
L. D. hier. Es dürfte ſich im Weſentlichen darum drehen: War die
Annahme der Mehrzahlung erfolgt, um Ihnen inſoweit
entgegenzu=
kommen, als von einem Kündigungsrecht kein Gebrauch gemacht werde
oder hat Gläubiger in Annahme der Mehrzahlung ſich ſeiner Rechte auf
Aufwertung ausdrücklich begeben, alſo einen Verzicht ausſprechen wollen?
Dabei iſt zu beachten, daß in fraglicher Zeit die Mehrzahlung in
Gold=
mark umgerechnet nur einen Wert von 3—4 Goldmark darſtellt. Wäre
alſo ein Verzicht auf Aufwertung nicht mit klaren Worten zum Ausdruck
gebracht, ſo möchten wir nicht annehmen, daß die angenommene
Mehr=
zahl, die nahäirlich in den paar Goldmark abzurechnen wäre, den
Auf=
wertungsanſpruch angeſichts des Wortlauts der 88 14, 15 des Geſetzes
ausſchlöſſe.
K. L. in A. 1. Die Anfovderung der Glänbigerin geht durchaus in
Ordnung, da auch Hypotheken unter 500 Mk. unter die Aufwertung
fallen. 2. und 3. ſind damit erledigt. Von Beglaubigung der
Unter=
ſchrift konnte umſomehr abgeſehen werden, als die Schuld ja beglichen iſt.
R. S. Nach der Darſtellung wurde die Reſtbaufgeldhypothek am
1. Oktober 1920 erworben, ſo daß ſie in Goldmark umgerechnet noch
2061 Mk. beträgt. Hiervon ſind 25 Prozent nach der dinglichen Seite
aufzuwerten, nach der perſönlichen Seite kann eine Aufwertung bis zu
75 Prozent des Goldmarkbetrages erfolgen. Der Gläubiger hat die
Ab=
weichung vom norwalen Höchſtſatz (25 Prozent des Goldmarkbetrags)
vor 1. April 1926 bei der Aufwertungsſtelle anzumelden. Die letztere
hat zu entſcheiden, in welcher Höhe nach der perſönlichen Seite unter
Abwägung der beiderſeitigen Verhältniſſe eine Aufwertung einzutreten hat.
J. G. Der Herauszahlungsanſpruch beruht doch wohl auf einer
Erbauseinanderſetzung unter Miterben. Derſelbe unterliegt nicht dem
Aufwertungsgeſetz, aber die Höhe der Aufwertung müßte, falls gütliche
Einigung nicht gelingt, durch das ordentliche Gericht (nicht
Aufwertungs=
ſtelle) entſchieden werden.
Frankfurt.
Freitag, 5. Febr. 3.30—4: Jugendstunde: „Flotte Verkäuferiunen“
Vortrag von Frl. Steinhäuser — Für Kinder vom 13. Jahre ab. X 4.30—6
Hausfrauen-Rachmittag. Dr. Kuppelmayr: „Gefrierfleisch im Haushakt
X 6—6.30: Lesestunde: Aus dem Briefwechsel zwischen Goethe umd
Zelter. X 6.30—7: Stunde des Südwestdeutschen Radio-Clubs. X 7—7.20:
Fwanzig Minuten Umechau üiber die Fortschritte in Wissenschaft und
Technik. X 7.20—7.30: Film-Wochenschau, 7.30—8: Italienisch, X 8—9-
Duette von Brahms und Drorak, vorgetr. von Frau Martha Elkan, Sopran.:
und Frau Greti Esselborn, Alt. X 9—10: Alt-Frankfurter Humor.
Hallen-
stein (1811—1881), Frankfurter Lokalstücke, vorgetr. von Hans Nerking
und Lene Obermever, beide vom Frankfurter Schauspielhaus.
Stuttgart.
Freitag, 5. Febr.
4.30: Rundfunkorchester Frohsinn (
Blanken-
burg). Brüderlein fein (Fall). Ouv „Der Erlenhügel‟ (Kuhlau).
Senn-
mädchens Sonntagslied (Ole Bull). Grieg-Erinnerungen, Fant, (Urbach).
Am Altar (Sinigaglia), Frühlingsrauschen (Sinding). X 6.30:
Bücher-
besprechung. X 7: Sprich deutsch! X 7.30: Dr. W. Hoffmann Harnisch:
Die deutsche Romantik. X 8: Sinfonie-Konzert (H. Seeber-van der Floe).
Tod u. Verklärung; Horn-Konzert (Rich. Strauß). Maxeppa (Liszt). —
Anschl.: Badischer Abend.
Berlin.
Freitag, 5. Febr. 4.30: Konzert. Weber: Trinklied; Rache-Arie des
Kaspar aus „Freischütz” (Erik Schubert. Baß). Brahms: Von ewiger
Liebe: Wiegenlied; Schwesterlein; Minnelied; Sandmännchen (Lia
Fuldauer, Sopran). Debussy: Petite Suite (Rud. Schmidt u. Hansi
Freud-
berg, Flügel, vierhändig). Hendelssohn: Auf Flügeln des Gesanges.
Chopin: Litauisches Lied. Reger: Zum Schlafen. Löwe: Niemand hat’s
geseh’n. (Lia Fuldauer.) Jensen: Alt-Heidelberg. Simon: In der
Wald-
schenke; Der Jäger aus Kurpfalz (Erik Schubert). Brahms: Walzer
(Rud. Schmidt u. Hansi Freudberg). X 6.45: Dr. Hesse: „Die Tollwut‟ +
7.15: Dr. Zehden: „Brunnenkuren im Hause‟ X 7.45: Geh. Reg.-Rat
Dr. A. Bliethe: „Die Grundlagen der Dreifarbenverfahren‟. X 8.30: Abend-
Unterhaltung. Auber: Our „Fra Diavolo‟. Hildach: Der Spielmann.
Gumpertz: O bitt” euch, liebe Vögelein (Edith Bach, Sopran). Presber:
Heimkehr des Schiffbrüchigen; Eins sei dein Trost; Weh’ dem; Coeur-
Dame, (Eugen Burg, Rez.). Levi: Der letzte Gruß. Doebber: Man glaubt
es kaum; Fahrender Sänger (von Frangois, Bariton). Spoliansky:
Norphium, Valse boston. Warlamoff: Der rote Sarafan. Wovna: Hans
und Lisel. Clutsam: Negerwiegenlied (Edith Bach). Presber: Die schöne
Dorothee; Ein neuer Rubens: Die Tante sagt: Die Ahnengalerie (Eugen
Burg). Mander: Mädel, bleib’ immer bei mir; Spoliansky: Zwei, die
von-
einander träumen; Brüll: Sechse, sieben oder acht (von Frangois). Friml:
Chansonette, Foxtrott. X 10.30: Tanzmusik. (Rapées Jazz-Sinfoniker.)
Königswusterhausen. 3: H. Römer, Volksbühne, Berlin: Praktische
Ubungen für gesundheitliches, konzentriertes und beseeltes Sprechen, X
3.30: Frau Mathes Wimermark: Schwedisch für Anfänger. X 4:
Einzel-
vortrag. X 4.30: Frl. Margot Grupe: Die Frau als Pflegerin häuslicher
Kunst. X 7.30: Prof. Dr. Dietrich: „Begrüßung und Bedeutung des
Rund-
funks für die bygienische Volksbelehrung‟. X 7.40: Ministerialrat Dr.
Thiele-Dresden: „Die Ziele der hygienischen Volksbelehrung‟. 8.05:
Prof. Dr. Adam: „Die Reichsgesundheits woche
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße),
Freitag, den 5. Febr. Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 30 Min,
Samstag, den 6. Febr. Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min. —
Sabbatausgang 6 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min. —
Abends 6 Uhr 15 Min,
Gottesdienſt in der Synagoge der iſrgel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 6. Febr. Vorabend 4 Uhr 55 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr, — Sabbatausgang 6 Uhr 15 Min,
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 45 Min. — Nachm. 4 Uhr
45 Min.
Tageskalender für Freitag, den 5. Februar 1926.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10½ Uhr
(Volksvorſtellung zu Einheitspreiſen): „Die Fledermaus”. — Kleines
Haus, Anfang 8 Uhr: Lichtbildervortrag von Dr. Ph. Kraemer.
Orpheum, abends 8 Uhr: „Die Faſchings=Senſation”. —
Orts=
gewerbeverein u. Handwerkervereinigung
Darm=
ſtadt, abends 8 Uhr, im Fürſtenſaale, Grafenſtraße: V.
Winter=
verſammlung. — Deutſche Kolonialgeſellſchaft abends
8 Uhr, im Ludwigs=Georgs=Gymnaſium, Vortrag von Herrn L. Dietz
über: Erbebniſſe und Schilderungen aus Daresſalam im Weltkrieg von
1914—1919 — Plattdütſcher Vereen „Holt to Hoop”
abends 8 Uhr, im weißen Saal: Großes Konzert und Tanz. —
Kino=
vorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Iuſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten,
[ ← ][ ][ → ] Der Triumpf des deutschen Schaffens
Der prächtige deutsche Gro
NIAaZerdauttn
Nach der gleichnamigen Operette von Oscar Straus und der
Hans Müllerschen Novelle „MuX, der Prinzgemahl‟
Ein wirkliches Lustspiel, das nicht
BAlte!
nur zum Lachen rett. Sondern auch B.Aizte!
zu Herzen spricht.
den Hauptro
Hadg Christiang•Henin Besnt • Gilly Fritsch
„Er” auf Liebespfaden mit Harold Lioyd — Neueste Wochenschau
Brpheum
Heute und folgende Tage!
Der gr. Serien-Ertolg des Intimen
Theaters Berlin und des Théatre
Frangais, Paris:
Aosdell Mi Beil
Die Festvorstellung
Union-Thaater
Parisiana in 1 Akt von Verneui) Stimmung! Jazzband! Humor! miber och nicht R
Rhein=
ſtraße2 Schlob-Café ſire
Schloß=Café Enſemble
Leitung: Kapellmeiſter Ludwig Bünger
Freitag, den 5. Februar 1926:
terhalt
an Pianos u. Flügel
werden" ſchnellſtens
tusgeführt. (232a
Heinrich Arnold
Wilhelminenſtr. 9.
unter Mitwirkung des ehem württb.
Hofſchauſpielers Fritz Schlotthauer
(Mainz). — Beginn:8 Uhr abends.
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2 Teile. I. Teil — 9 Akte
Die Geschehnisse von 1806— 1858
Prolog gesprochen von
Herrn Fredy Wiener — Darmstadt
Die Hauptdarsteller des Fllms: Erna Morena, Margareihe
Schön, Franz Ludwig, Adolk Klein, Leopold von
Ledebour, Franz Verdier.
Die neueste Wochenschau — Jugendliche haben Zutritt!
Orchesterleitung: Kapellmeister Georg Seibert (*3447
Anfang 3 Uhr
Letzte Abendvorführung 8 Uhr
KULTURFILMBÜHNE
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Heute, Freitag
und ab Montag, den 8. Februar
bis auf weiteres
Diebiehe
Mala
und ihre Abenteuer
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Or
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Eine recht nette u. lustige Geschichte
Nrn5
An
Vorführungszeiten täglich
3, 5, 6”4 und 8’/gUhr
Ab Samstag, 6. u. Sonntag, 7. Febr.
keine Spieltage
CAFE HASSIA
Bleichstraße 43
Bleichstraße 43
Heute Freitag
Jazz-Band- Stimmungskonzert
Anfang 8 Uhr. ( 3445
Eisenbahner
jeden Standes, jeden Grades!
Kommenden Sonntag, den 7. Februar,
ſpricht Generalſekretär Francke aus Eiſenach
in den Räumen der Stadtmiſſion,
Mühl=
ſtraße 24, nachm. 3½ Uhr, in einer Spezial=
Eiſenbahnerverſammlung, abends 8½ Uhr
in einem Evangeliſationsvortrag. Wozu
alle Eiſenbahner mit ihren Familien herze
lichſt und dringend einladet
Chriſtl. Bereinigung DeutſcherEiſenbahner
Ortsgruppe Darmſtadt
Der Vorſtand. (*3252dk
Tanzſchule Louiſe Rehr
Telephon 3200 Viktoriaſtr. 67, pt.
S
An einem in den nächſten Tagen
beginnenden Anfänger=Kurſus
hönnen noch einige Herren
33521s) teilnehmen
Moderne Geſellſchafts=Tanzkurſe.
An einem Kurſus für ältere Damen und
Herren können ſich noch einige Paare be‟
teiligen. Ebenſo nehme noch Anmeldungen
für einen am Samstag, den 6. Februgk
(3399
beginnenden Kurſus entgegen.
Privatunterricht jederzeit.
Johanna Georg, Ballettmeiſteril
(früher Mitglied des hieſigen Theaters)
Rheinſtraße 41, III. Eigener Tanzſalon
Friedrichſtraße 30.
Nummer 36
Freitag, den 5. Februar 1926
Seite 9
Familiennachrichten
Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen
Minna Nothnagel
Walter Schatz
Oberbahnmeiſter
Griesheim b. D.
Berlin
Pfützenſtr. 49
Kirchmöſer
1. Februar 1926.
echt Eiche, prima Ar
beit, zu äußerſt
bil=
ligen Preiſen
abzu=
geben.
Zahlungserleichterung.
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L. Menger
Darmſtadt
Bleichſtraße 17. (91a
Ofuf die überwältigend vielen Gratu=
A latſonen und Spenden anläßlich
unſerer Goldenen Hochzeit ſagen wir
unſren herzlichen Dank.
(B. 1892
Fr. Hoth und Frau
Gaſtwirtſchaft, Martinſtr. 101.
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach kurzer
Krankheit meine liebe Frau, unſere
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau
geb. Hoßfeld.
Um ſtille Teilnahme bitten:
Walter Gönnemann,
Wienerſtr. 70
Familie Emil Sulzmann,
Obergaſſe 5. (1899
Darmſtadt, Fulda, 4. Februar 1926,
Die Beerdigung findet Samstag,
nachmittags ½3 Uhr, auf dem alten
Friedhofe an der Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße ſtatt,
brgarelhe
eld vei
und
Am 3. d8. Mts, ſtarb infolge
eines Herzſchlags mein lieber Mann,
unſer guter Vater, Schwiegervater,
Großvater, Urgroßvater und Onkel
im Alter von 69 Jahren, (*3424
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau 9orothea Theis Btw
nebſt Kindern.
Die Beerdigung findet am
Sams=
tag, den 6. Februar, 11 Uhr
vor=
mittags, auf dem Waldfriedhofe
ſtatt.
Tiefgerührt durch die vielen
Be=
weiſe herzlicher Teilnahme und die
vielen Blumenſpenden bei unſerem
ſchweren Verluſte ſagen wir hierdurch
allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten herzlichen Dank. Insbeſondere
danken wir Herrn Pfarrer Vogel für
die ſo troſtreichen Worte bei der
Ein=
ſegnung, ſowie bei ſeinen
Kranken=
beſuchen. Ferner ſagen wir den Herren
Vorgeſetzten und Kameraden unſeres
teuren Entſchlafenen, ſowie dem
Ver=
ein ehemaliger Garde=Dragoner und
dem Schützenbund Tell unſeren
herz=
lichſten Dank, für die überaus große
Ehrung und koſtbaren Kranzſpenden
Es war uns alles ein lindender
Bal=
ſam in unſerem großen Schmerz. Auch
drängt es uns, den Herren Aerzten
für ihre liebevollen und aufopfernden
Beinühungen nochmals innigen Dank
auszuſprechen.
*3439
In tiefem Schmerz:
Eliſabeth Wirrweiß, geb. Heck
und Kinder.
Darmſtadt, den 4. Februar 1926.
Brautkleid (Crepe
de chine) für mittl.
Größe zu verleihen.
Näh. Geſchſt. (*3368
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe überaus herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange unſeres teueren
Entſchlafenen, ſowie für die zahlreichen
Blu=
menſpenden ſagen wir hiermit unſeren
innig=
ſten Dank. Ebenſo danken wir der
Stadf=
verwaltung Darmſiadt, ſeinen Kollegen und
Mitarbeitern, ſeinen Regimentskameraden und
Freunden für das zum Ausdruck gebrachte treue
Gedenken.
3361
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Heilmann Wtw.
Marie Schmitt.
Dankſagung.
Herzlichen Dank allen denen,
die unſeren furchtbaren Schmerz
mitgefühlt haben. Beſonderen
Dank Herrn Rabbiner Dr.
Ita=
liener für ſeine zu Herzen
gehen=
den Worte am Grabe unſeres
teuren Dahingeſchiedenen. (1865
Im Namen der Hinterbliebenen:
Sr. Felizia Breitermann Wtw.
TV. 1569
vom Kopf bis zum Fuß durch 2 Stück von
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Seite 10
Freitag, den 5. Februar 1926
Nummer 36
Sport, Spiel und Turnen.
Stiftungsfeſi des A. S. C.
Der Akademiſche Sport=Club an der Techniſchen Hochſchule
Darmſtadt feiert in dieſem Jahre ſein fünfjähriges Stiftungsfeſt
vom 5. bis 7. Februar. Im Rahmen dieſes Feſtes finden eine
Anzahl von Wettſpielen auf dem Hochſchulſportplatz ſtatt, die die
vielſeitige Betätigung des A. S. C. zeigen ſollen.
Am Freitag, den 5. Februar, 2 Uhr, ſteigt als erſtes ein
Fußballwvettſpiel unſerer 1. Elf gegen die gleiche vom Heſſiſchen
Polizeiſportverein. Da die letztere bisher eine kampfkräftige
Mannſchaft ſtellte und der A.S.C. ſeine Elf durch einige neue
Spieler verſtärken konnte, ſo iſt ein ſpannender Kampf zu erwarten.
Am Samstag, den 6. Februar, iſt eine kombinierte
Hockey=
mannſchaft des A. S. C. Heidelberg bei uns zu Gaſte. Unſere Elf
iſt durch einige Spieler der Hochſchulmannſchaft ergänzt. Im
Vorſpiel blieben die Heidelberger mit 4:1 Sieger. Aufgabe der
hieſigen Mannſchaft iſt es jetzt, ein beſſeres Ergebnis zu erzielen.
Spielbeginn: 2.15 Uihr. Anſchließend daran werden unſere
Alt=
akademiker in einem Handballſpiel gegen A. S.C. II zeigen, daß
auch noch in ihren Reihen mit Luſt und Liebe dem Sport
ge=
huldigt wird.
Am Sonntag treffen ſich Turn= und Sportverein Langen I.
und A. S.C. I zu einem Handballſpiel um 3 Uhr. Voraus geht
ein gleiches Spiel zwiſchen Eberſtadt III und A.S.C. III.
Eben=
falls um 3 Uhr findet das fällige Rückſpiel unſerer 1.
Fußball=
mannſchaft gegen die gleiche des Sportvereins Germania auf
dem Sportplatz in Eberſtadt ſtatt.
Zu wünſchen wäre nur noch, daß das Wetter die Spiele
be=
günſtigt und das Stiftungsfeſt des A.S.C. auch in dieſer Hinſicht
einen ſchönen Verlauf nimmt.
Die ſportärztlichen Körpermeſſungen
beim Amte für Leibesübungen, Alexanderſtraße 27, die für alle
Turn= und Sporttreibenden von unbedingter Notwendigkeit ſind,
haben wieder begonnen. Anmeldungen werden täglich
angenom=
men. Gebühr 50 Pfennig.
Montag, den 8. Februar 1926, abends 8 Uhr, findet
im Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule ein Vortrag mit
Lichtbildern über „Das Frankfurter Stadion” ſtatt.
Vortragender: Herr Direktor Maißenhelder. Da für die
Darm=
ſtädter Turn= und Sportvereine nur ca. 100 Plätze zur Ver=
fügung ſtehen, werden die Körperſchaften und
Einzelintereſſen=
ten gebeten, ſich im Laufe dieſer Woche bei dem Amte für
Leibes=
übungen, Alexanderſtraße 27, zu melden. Der Eintritt iſt frei.
Fußball.
Eintracht I—Sportverein 98 Reſerve.
Das ſeinerzeit ausgefallene Spiel Eintracht—Sportverein 98 ſteigt
nun am kommenden Sonntag. Beiden Mannſchaften iſr ungefähr die
gleihe Spielweiſe eigen und ſie haben ſich mit abwechſelndem Erfolg
ſchon immer ſehr ſchöne Spiele geliefert. Wenn auch dieſes Treffen auf
den Tabellenſtand gar keinen Einfluß hat, ſo wird doch Eintracht
ver=
fuchen, ihre im Vorſbiel erlittene 2:0 Niederiage wieder gut zu machen.
Man kann das Spiel als Lokaltreffen bezeichnen, und derartige Spiele
bergen immer einen beſonderen Reiz in ſich. Es wird daher auch ſeine
Anziehungskraft auf die Anhänger des runden Lederballes nicht
ver=
fehlen. Das Spiel beginnt um 11 Uhr vormittags.
Süddeutſche Endſpiel=Termine.
Der Verbands=Fußball=Ausſchuß des Süddeutſchen Fußball=
Verban=
des gibt jetzt auch die Termine für die Schlußrunde der
ſüddeut=
ſchen Meiſterſchaft 1926 bekannt. Dabei ſind die beiden Sonntage 21
März und 18. April für die 4. und 5. Verbands=Pokalrunde
freigehal=
ten worden. Die Spiele finden wieder auf ben Plätzen der erſtgenannten
Vereina ſtatt:
14. März: F.C. Hanau 93—Sp.Vg. Fürth. F. V. Saarbrücken
—V.f.R. Mannheim. Karlsruher F.V.—Bayern München.
28. März: V.f.R. Maunheim-Karlsruher F.V. SpVg. Fürth
—F. V. Saarbrücken. Bayern-München—F.C. Hanau 95.
4. April: F.V. Saarbrücken-Bayern München. Sp.Vg. Fürth
V.f.R. Mannheim. F.C. Hanan 93—Karlsruher F.V.
11. April: Bayern München—Sp.Vg. Fürth. Hanau 93—
R. Mannheim. Karlsruher F.V.—F. V. Saazbrücken.
25. April: F.V. Saarbrücken—Hanau 93. Sp.Vg. Fürth—
ruher F. V. V.f.R. Mannheim-Bayern Müncken.
Handball.
Turnverein Eberſtadt I—T. V. Beffungen I 6:0 (3:0).
Durch dieſen Sieg iſt die 1. Mannſchaft des T. V. Eberſtadt zu
Ehren eines A=Meiſters gekommen. Schwer war dieſes Spiel, viel harte
Kämpfe hat es um die Punkte gekoſtet, aber dank des Siegeswillens eines
jeden Einzelnen iſt dieſes Ziel für den vorjährigen B=Meiſter erreicht
worden.
Eberſtadt II—Tgf. Darmſtadt
Hockeg.
Darmſtädter Hockehklub I—Germania Frankfurt I 2:0 (1:0).
Nach längerer Pauſe hat der Darmſtädter Hockeyklub den
Sviel=
betrieb wieder aufgenommen. Die Spieler waren noch reichlich unſicher
doch zeigte ſich Darmſtadt im Zuſammenſpiel und in der Abwehr
über=
legen. Bei den Gäſten waren die Außenſtürmer und der Mittelläufer
ſehr gut, bei Darmſtadt gefiel beſonders Pietſch im Tor durch
vortreff=
zr.
Heſſiſch= und Naſſauiſcher Radfahrerbund, Bundesfeſt 1926.
Der Heſſiſch= und Naſſauiſche Radfahrerbund, angeſchloſſen an die
Vereinigung Deutſcher Radſport=Verbände, begeht ſein Bundesfeſt 1926
am 10., 11. und 12. Juli in Offenbach a. M.=Bürgel. Der feſtgebende
Verein hat bereits mit den Vorarbeiten begonnen und wird es an nichts
fehlen laſſen, um das Feſt gut zu organiſieren. Er bittet alle
Vundes=
vereine ſowie die Induſtrie um tatkräftige Unterſtützung, damit au den
Tagen eine große Werbearbeit geleiſtet werden kann. Das
Geſchäfts=
zimmer befindet ſich Offenbach a. M.=Bürgel, Schifferſtraße 10, Telephon
Amt Offensach 3391.
Kraftſport.
Kreistag des 2. Kreiſes D.A. S.V. 1891.
Laut Beſchluß des vorjährigen Kreistages in Bingen berief de
2. Kreis feine Vereine in dieſem Jahre nach Oberſtein. 74
Kraftſport=
vereine waren in dem herrlichen Naheſtädtchen verſammelt. Der Tagung
ging eine Kreisausſchußſitzung voraus, die ſämtliches eingegangene
Ma=
terial durchberiet, das am folgenden Tage dem Kreistag vorgelegt
wer=
den ſollte. Dieſer wurde eröffnet durch einen Vertreter der Stadt
Ober=
ſtein, der in ſchwungvollen, begeiſterten Worten die Ideale und Ziele
des Kraftſportes hervorhob und das Gelöbnis zum Ausdruck brachte,
daß die Stadt Oberſtein jederzeit zur Unterſtützung des Kraftſports
be=
reit ſei. Nach der Begrüßung durch den Kreisvorſitzenden, Herrn Joſeſ=
Darmſtadt, und den Vorſitzenden des N.=Idartalgaues, Herrn Haſpel=
Oberſtein, wurde in die Tagesordnung eingetreten. Dieſelbe wurde in
ſachlich richtiger Weiſe zum Wohle des Kraftſportes durchberaten.
Einzel=
heiten hierüber würden zu weit führen. Die Vorſtandswahl hatte
fol=
gendes Ergebnis: Kreisvorſitzender Joſef=Darmſtadt,
Kreisgeſchäftsfüh=
ver Hühner=Koſtheim, Kreisſportwart Heckmann=Dieburg, Kreisringwart
Huber=Bingen, Kreisſtemmwart Bohrer=Oberſtein, Kreisboxwart Lomb=
Fulda, Leichtathletikwart Oligſhläger=Aſchaffenburg. Das Amt des
Jugendwarts und die Bearbeitung der Preſſe wurde ebenfalls Heckmann=
Dieburg übertragen. Etwas mehr Kopfzerbrechen machte das
Kreis=
feſt. Gemeldet hatten vier Vereine. Zwei zogen ihre Meldung zurück,
und bei der Wahl mit dem Stimmzettel behielt Groß=Zimmern gegen
Neu=Iſenburg mit 4 Stimmen Mehrheit die Oberhand. Der
Kreis=
jugendtag wurde Koſtheinn übertragen.
Allgemein wurde bedauert, daß Kraftſportvereine von ſtaatlichen
Zuwendungen noch herzlich wenig betroffen wurden. Hoffentlich tritt
auch hierin eine Beſſerung ein. Mit einem dreifachen Kraft Heil ſchloß
der Kreisvorſitzende den ſchön verlaufenen Kreistag.
Schwere Lapins
dieſe Woche beſonders billig Stck. 2.10
Hirſch=, Reh= und
Wildſchweinbraten
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demjenigen, der mir meinen Jagdhund
„Tell”, deutſch. Kurzhaar,weiß mit braunen
Flecken, an der Seite große, runde braune
Abzeichnung, brauner Behang und „Rolf”
Dobermann, ſchwarz,ganz kurzer Schwanz,
weißer Fleck an Bruſt, wiederbringt oder
den Täter angibt, der d. Hunde geſtohlen hat.
Hagedorn
1868)
Gut Kranichſtein
Bekanntmachung.
In letzter Zeit wird, von Unbefugten
verſucht, Steuerrückſtände für das
Finanz=
amt einzuziehen. Es wird deshalb
da=
rauf hingewieſen, daß die
Steuervoll=
zieher mit einer amtlichen Ausweiskarte
verſehen ſind, und daß ſie dieſelbe auf
Verlangen vorzuzeigen haben. Zur
Ver=
meidung von Nachteilen wird das
ſteuer=
pflichtige Publikum erſucht, vor der
Vor=
nahme von ſolchen Amtshandlungen
(Zahlungen uſw.) ſich die mit
Dienſt=
ſtempel und Lichtbild verſehene
Ausweis=
karte vorlegen zu laſſen.
(1905
Darmſtadt, den 4. Febr. 1926.
Finanzamt Darmſtadt=Stadt.
Dienstag, den 16. Februar 1925,
vormittags 10 Uhr anfangend,
wer=
den im Schaafheimer Gemeindewald,
Diſtrikt Schwarzwaſſer (Abtl. 13),
ver=
ſteigert:
4 Kiefernſtämme I. Kl. — 7,69 fw
42 Kiefernſtämme II. Kl. — 64,07
205 Kiefernſtämme III. Kl. — 199,36
9 Kiefernſtämme IV. Kl. — 5,55 „
111 Fichtenſtämme, darunter 30 Stämme
mit einem Inhalt von über 1 fm.
Die Zuſammenkunft iſt am
Stock=
ſtädt rweg am Eingang des Waldes.
Schaafheim, den 3. Febr. 1926.
Bürgermeiſterei Schgafheim.
Höreth.
(1862.
K
4
Freitag und Bamstag die beiden Schlußtage!
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Nummer 36
AarſtadterCagblatte
Freitag, 8. Februar
Die Amſtellung der deutſchen
Automobil=Induſtrie.
Kontrahenten zur Einſicht kommen und das Ihrige tun. Bei
planvoller und einſichtsreicher Zuſammenarbeit wird es der
deut=
ſchen Automobilinduſtrie ein leichtes ſein, alle Forderungen zu
erfüllen, die im Jutereſſe nationaler Wirtſchaft gerechterweiſe
an ſie geſtellt werden können.
Geheimrat Dr.=Ing. Wilhelm v. Opel hat eine vor
kurzem erſchienene Abhandlung des Profeſſors Dr.=Ing.
G. Becker von der Techniſchen Hochſchule in
Charlotten=
lottenburg zum Anlaß genommen, um ſeinerſeits zu dem
in letzter Zeit viel erörterten Problem der Umſtellung der
deutſchen Automobilinduſtrie Stellung zu nehmen. Wir
entnehmen den intereſſanten Ausführungen folgendes:
Zunächſt muß als erſte Urſache für unſere derzeitige Lage
immer nieder betont werden, daß Krieg und Inflation jede
planvolle Wirtſchaftsführung lange Zeit unterbunden haben und
daß wir ſelbſt heute von normalen Verhältniſſen noch weit
ent=
fernt ſind. Die verlorenen 10 bis 12 Jahre über Nacht
einzu=
holen, iſt natürlich ausgeſchloſſen. In Amerika hat die
Entwick=
lung der Automobilinduſtrie bis zur heutigen quantitativen
Leiſtungsfähigkeit ebenfalls dieler Jahre bedurft. Alle Kenner
der amerikaniſchen Verhältniſſe ſind ſich daher auch einig, daß,
wenn zum Beiſpiel Ford heute erſt neu anfangen würde, er
nie=
mals eine ähnliche Organiſation mit derartigen Leiſtungen
wie=
der zu Wege bringen könne, — und Amerika verfügt doch weiß
Gott über eine geordnete und blühende Wirtſchaft! Glückliche
Zeiten und glückliche Umſtände ſpielen eben bei der Induſtrie
wie überall — ihre faſt ausſchlaggebende Rolle! Die
Um=
ſtellung der deutſchen Automobilfabriken auf Maſſenproduktion
erfordert Anſchaffung modernſter Maſchinen in
gro=
ßem Umfange, außerdem eine völlige Umſchulung der
Ar=
beiter. Angenommen: die Fabriken verfügen über ausreichende
Mittel — was tvohl in den ſeltenſten Fällen zutreffen wird —
um dieſe gewaltigen Neuanſchaffungen durchzuführen: was
ſol=
len ſie tun, wenn ſie ihrerſeits wiederum gezwungen ſind, auf
die deutſche Werkzeugmaſchineninduſtrie zu warten,
die in ihrer Entwicklung naturgemäß durch die gleichen
Um=
ſtände um Jahre zurückgeworfen, jetzt auf dem Weg iſt, dieſe
zurückzugewinnen?
Trotz aller dieſer ungeheueren Schwierigkeiten hat die
deut=
ſche Automobilinduſtrie es fertig gebracht, in den letzten zwei
Jahren, die mit der Stabiliſierung des deutſchen Geldes
wenig=
ſtens wieder eine feſte Unterlage brachten, den großen Vorſprung
des Auslandes hinſichtlich Preisgeſtaltung und
Liefe=
rungsfähigkeit um ein großes Stück wieder einzuholen.
In konſtruktiver Hinſicht ſind wir dem Auslande
vollkom=
men gleich, übertreffen es ſogar auf manchen Gebieten, wie im
Nutzfahrzeugbau, und in der Preisgeſtaltung ſind heute
bereits Senkungen gelungen, die durchweg weit unter der
Friedensgrenze liegen, und das, obwohl die Erzeugniſſe
faſt aller übrigen deutſchen Induſtrien oder Gewerbe weit über
die Vorkriegspreiſe hinausragen. Dieſe bedeutſame Tatſache
pflegt in den häufigen meiſt ſehr ſubjektiv gehaltenen Kritiken
über die deutſche Automobilinduſtrie leider viel zu wenig
be=
achtet zu werden.
Ein zweiter Faktor iſt das Käuferpublikum. Vor dem
Kriege mußten Verſuche, preiswerte Serienfabrikate herzuſtellen,
aufgegeben werden, weil dieſe nicht auf dem deutſchen Markte
unterzubringen waren. Der deutſche Käufer will eben immer
etwas Beſonderes, etwas, was der andere tunlichſt nicht beſitzt.
Zum Teil iſt auch die modiſche Vorliebe für Auslandswagen, die
erfreulicherweiſe jetzt im Abflauen iſt, nur dadurch zu erklären
geweſen, daß der biedere Deutſche ſich von allem Ausländiſchen
gern berücken läßt. Es muß anerkannt werden, daß das deutſche
Publikum zum Serienwagen heute ſchon eine weit
vernünf=
tigere Einſtellung gefunden hat. Dennoch ſind ſeine Anſprüche
immer noch zu verſchiedenartig.
Wenn dann weiterhin der deutſchen Automobilinduſtrie die
Vielzahl der Betriebe zum Vorwurf gemacht wird, ſo
muß erwidert werden, daß auch hier die Eigenbrödelei des
Käu=
fers dieſe Eigenart gezüchtet hat. Nun auf einmal weitgehende
Zuſammenlegungen zu fordern, iſt ebenfalls leichter geſagt, als
getan. Bemerkenswerte Fuſionen wie Benz=Daimler, die G. D.A.
oder der D.A.K. ſind bereits unternommen worden, ebenſo
kön=
nien in dieſem Zuſammenhang auch die
Normierungs=
arbeiten der deutſchen Automobilinduſtrie, die
im Auslande als vorbildlich gelten, erwähnt werden. Im
allge=
meinen verhält es ſich aber ſo, daß mehrere ſchwache Betriebe
mit unzureichenden Produktionsmitteln zuſammengelegt noch
längſt keinen ſtarken leiſtungsfähigen Betrieb ergeben. Da
außer=
dem bei derartigen Verſchmelzungen die Selbſtändigkeit der
Ein=
zelnen immer in gewiſſer Beziehung aufgegeben werden muß,
— wer will hier freiwillig den Anfang machen? Jeder der
Be=
treffenden wird gerade auf die ſpezielle Güte ſeines Fabrikats
und ſeinen beſonderen Kundenkreis hinweiſen und damit ſeine
Exiſtenzberechtigung darzulegen ſuchen. Nur zu natürlich! Die
Einſicht der Käufer und die der Fabrikanten ſtehen eben in
einem beſtimmten Wechſelverhältnis. Da kann nur — ſo hart
es klingen mag — der unerbittliche Zwang der Verhältniſſe
helfen, der gerade in letzter Zeit eine ſchmerzliche, aber geſunde
Reinigung unſerer Wirtſchaft von allen unnatürlichen und
lebensunfähigen Gebilden unternimmt! Im übrigen dürfte in
dieſer Frage bereits inſofern eine Klärung eingetreten ſein, da
der deutſche Markt heute zu 70 Prozent von nur wenigen
deut=
ſchen Automobilwerken beherrſcht wird.
Den dritten Faktor bilden Regierung und Behörden.
Sehen wir in anderen Ländern das Automobilweſen von dieſer
Seite aus in jeder Beziehung gefördert, ſo iſt dies in
Deutſch=
land leider gerade umgekehrt. Bei unſeren Behörden gilt das
Kraftfahrzeug immer noch als Lurusgegenſtand. Es wird
be=
reits in den einzelnen Fabrikationsphaſen fortlaufend mit
Steuern derart belaſtet, daß der Preis des fertigen
Erzeugniſſes ungefähr 20 Prozent Steuern enthält. Dann
kom=
men die jährlichen Abgaben für die Haltung des Wagens ſelbſt,
abgeſtuft nach Pferdeſtärken, und zwar einer Formel, welche
hochtourige und nach Spitzenleiſtungen ſtrebende Motore zum
Schaden des Gebrauchswagens züchten mußte. Dieſe
Haltungs=
ſteuern ſind ebenfalls zu hoch, ſollen aber noch erhöht werden,
angeblich zur Koſtendeckung für die gründliche Renovierung der
ſtark vernachläſſigten Straßen. Auch damit nicht genug! Es
werden Sonderſteuern erhoben in Geſtalt von
Voraus=
leiſtungen zur Wegeunterhaltung. (Wo in aller Welt müſſen
Dinge bezahlt werden, die man noch nicht in Gebrauch
genom=
men hat?) Ferner von Brückengeldern, Autofallen uſw.
Finanz=
ämter pflegen in dem Beſitz eines Kraftwagens den Anlaß zu
beſonders hoher Veranlagung zu erblicken. Derartige
Belaſtun=
gen müſſen eine Entwicklung des Kraftverkehrsweſens, die für
unſer Wirtſchaftsleben ein conditio sine aua non bedeutet, aufs
ſchwerſte beeanträchtigen.
Mit Herrn Profeſſor Becker halte auch ich den Bau von
Kraftfahrzeugen in Deutſchland für zukunftsreich, ſonſt würde
ich mich nicht mit der Herſtellung von Automobilen befaſſen. Jch
bin überzeugt, daß die deutſche Automobilinduſtrie durchaus
Die Reichsbank anz Monatgende.
konkurrenzfähig mit dem Auslande werden
wird. Vorausſetzung hierzu iſt jedoch, daß auch die übrigen
Der Ausweis der Reichsbank vom 30. Januar zeigt,
daß die Zunahme der Kapitalanlage der Bank in der letzten Januarwoche
geringer geweſen iſt als in den ſämtlichen letzten Monatswochen des
Vorfahres. Die Anlage in Wechſeln, Lombards und Ef
fekten ſtieg in der Zeit vom 24. bis 30. Januar um 120,8 Millioner
Reichsmark auf 1708,9 Millionen Reichsmark an. Di Wechſelaulage
er=
höhte ſich um 113,8 Millionen Reichsmark auf 1 464,4 Millionen Reichs
mark. Dieſe Vermehrung iſt zum Teil dadurch verurſacht, daß 65,3 Mi
lionen Reichsmark, die rediskontiert waren, in das Portefenille der Bank
zurückgefloſſen ſind. Die Summe der rediskontierten
Wechſel verringerte ſich entſpreihend auf 520,5 Millionen
Reichsmark. Die Lombardanlage nahm um 6,2 Millionen Reichsmark
auf 10,9, Millionen Reichsmark, der Efſektenbeſtand um C,8 Millionen
Reichsmark auf 233,6 Millionen Reichsmark zu.
An Reichsbanknoten und Nentenbankſcheinen ſind
in der letzten Januarwoche 519,2 Millionen Reichsmark mehr in den
Verkehr gefloſſen. Der Banknotenumlauf erhöhte ſich um 307,8
Mil=
lionen Reichsmark auf 2 648,8 Millionen Reichsmaxt, der Umlauf an
Nentenbankſcheinen um 211,4 Millionen Reichsmark auf 1450 Millionen
Reichsmark. Die Beſtände der Reichsbank an Nentenbantſcheinen
ver=
ringerten ſich um 215,9 Millionen Reichsmark auf 139,1 Millionen
Reichs=
mark. 4,5 Millionen Reichsmauk an ſolchen Scheinen wurden vernichtet,
Der geſamte Zahlungsmittelumauf ſtellt ſieh unter
Ein=
reihnung von rund 185 Millionen Reichsmarr Privatkonten und etwa
582 Millionen Reichsmart Scheidemünzen auf 4866 Millionen
Reichsmark gegen 5209 Millionen Reichsmark am 31. Dezember
ie fremden Gelder nahmen um 343,5 Millionen Reichsmark
auf 578,7 Millionen Reichsmark ab
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen De
viſen wieſen eine Vermehrung um 44,5 Millionen Reichsmauk auf
1673,3 Millionen Reichsmark auf, die deckungsfähigen Deviſen allein
nahmen um 39,3 Millionen Reichsmark auf 418,3 Millionen Reichsmauk zu.
Die umlaufenden Noten waren durch Gold allein mit 47,4 Prozent
gegen 53,4 Prozent am 23. Januar und 40,8 Prozent am Ende des
Vor=
monats gedeckt: die Deckung durch Gold und deckungsfähige Devifen
betrug 63,2 Prozent gegen 69,6 Prozent am Ende der Vorwoche und
54,4 Prozent Ende Dezember.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 4. Februar.
die Haufſebewegung an der Börſe macht weiter Fortſchritte.
Börſenkreiſen iſt man geneigt, die fortgeſetzten Käufe in gewiſſe Be
ziehung mit der enormen Kursſteigerung auf dem Vorkviegspfandbrief
markt zu bringen. Wohl der Abwechſlung halber fanden heute die
Farbenwerte größere Beachtung mit Kursſteigerungen von 4
Pro=
zent. Daneben erzielten Montanwerte, Kaliwerte und auch
Elektrizitäts=
aktien faſt ähnliche Gewinne. Schiffahrtswerte begnügten ſich dagegen
mit Kursbeſſerungen von 2—3 Prozent. Stärker in den Vordergrund
traten heute auch die Banken auf die geſtern von Berlin aus gegebene
Anregung. Auch die Werte des Metallbaukkonzerns waren ſehr hauſſiert
— Deutſche Anleihen und teilweiſe auch die ausländiſchen Renten ſchloſſen
ſich mit mäßigen Kursbeſſerungen der allgemeinen Tendenz an. Lebhaft
war das Geſchäft wieder auf dem Vorkrie gspfandbriefmarkt.
Der großen Nachfrage konnte kaum entſprochen werden, und wieder
er=
gaben ſich Kursbeſſerungen von 40—60 Pfennig. — Der Geldmaikt war
fehr leicht. Tägliches Geld 6 und Monatsgeld 8—9 Prozent.
Nach=
börslich gewannen Realiſierungen entſchieden das
Ueber=
gewicht und drückten den Kursſtand in beſonders geſtiegenen Werten
empfindlich herab, teilweiſe ſogar 2—3 Prozent, ſodaß einige wichtige
Werte zu den niedrigſten Tageskurſen ſchloſſen.
Die Abendbörſe war gegenüber den ſtark herabgeſetzten Kurſen
der Nachbörſe wieder etwas erholt, doch kam es nur zu verhältnismäßig
geringen Abſchlüſſen und blieb die Stimmung ziemlich unſicher
Norddeutſcher Lloyd 137,25, Hapag allerdings 125, Phönix 83,
Mannes=
mann 85,50, A. E. G. 98,50. Deutſche Anleihen und ausländiſche Renten
vollkommen vernachläſſigt.
Berliner (ffektenbörſe.
w. Berlin, 4. Februar.
Vor Beginn des heutigen Verkehrs herrſchte in den Börſenkreifen
eine recht angeregte Stimmung. Die tatſächliche Feſtſetzung entſprach
aber zunächſt nicht den Erwartungen, da die hieſige Spekulation die
günſtige Situation vielfach zu Gewinnreakiſierungen benutzte.
Immer=
hin waren durchgängig für Induſtriewerte meiſt 1—2prozentige
Beſſe=
rungen zu verzeichnen. Kaliwerte gingen zum Teil auf die günſtigen
Abſatzziffern darüber hinaus. Für Clektrizitätsweite zeigte ſich gute
Kaufluſt. Felten & Gnilleaume, Lahmeyer, Geſ. f. el. Unternehmungen,
Sackſenwerk und von allem Bergmann ſtiegen namhaft. Von chemiſ hen
Werten zogen Rütgerswerke weiter an, trotzdem die geſtern umlaufenden
Gerüchte teine Beſtätigung gefunden haben. Riedel gewannen weitere
2½ Prozent. Recht feſt war auch der Markt der Maſchinenfabrikaktien,
wo ſich namentlich Berliner Maſchinen, Orenſtein, Karlsruher
Maſchi=
nen und Deutſche Maſchinen höher ſtellten. Schiffahrtsaktien ſetzten
meiſt um 1 bis 2 Prozent. Deutſche Auſtraliſche Dampfſchiffahrt um
3½ Prozent höher ein. Der Bankaktienmarkt war belebter als an den
Vortagen. Darmſtädter und Natiynalbank, Deutſche Bank und
Dis=
kontogeſellſchaft ſtiegen um 2 bis 3 Prozent, auch Reichsbank behauptete
den geſtern erlangten hohen Kurs. Deutſche Anleihen konnten eine
an=
fängliche kleine Beſſerung nicht behaupten. Auch auf den übrigen Ge=
bieten geſtaltet ſich die Kursbewegung ſchwankend, da die Kaufluſt
nach=
ließ und Realiſierungsbeſtrebungen der Spekulation hervortraten.
Vor=
kriegspfandbriefe zogen bei feſter Haltung bis 25 Pfennige an. Land
wirtſchaftliche Golopfandbriefe waren ſtark gefragt,
mußten teilweiſe ſcharf repartiert werden, gewannen meiſt 1 bis 2
Pro=
zent. Tagesgeld war zu 6 bis 8 Prozent, Monatsgeld zu 8 bis 9 Prozent
angeboten.
Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin
Berl. E. W. Vorzug.
Berlin. KarlsruheInd.
Braunkohlen=Briketts
Bremer Bulkan. .
Bremer Wolle
Teutſch.=Atlant. Tel.
Teutſche Maſchinen".
Teutſch.=Nied. Tel.
Deutſche Erdöl ..."
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Sanja Dampfſch. . .."
4. 2
148.—
90.—
93.5
13.75
53.25
122.75
22.—
49.—
150.75
85.75
78.25
38.—
22.875
82.—
59.—
50.25
34.—
37.—
96.—
Deviſenmarkt.
Amſterdan=R.
Buenos=Aires
Brüfſel=Antw.
Lslo ....."
Kopenhagen
Stockholm . .
Selſingfors .."
Italien
London
Nen=York.
Paris.. . . .
Schweiz. . .
Spanien ....
held 18
153.33 153.7
4. 2.
13.07 19.171 19.37 191
2.23 1336
1.730 1.734 1731 1.735
95.361 85.561 85 34 05.5‟
o3.8i6 03. s0/163.59 103.85
172.31412.59/112.31 H2. 59
H10.55240.533119.582 19.598
13.88 18.39 18.39 15.83
20.57 2).454123. 608, 23.75t
1.485 f.3031
15.77 15.8.15 7771579
80.35/ St-051 sa.84 g1. 04
59 23 59.371 59.3 59.73
Wien D.=Sſt.abo
Prag..."
Budapeſt. . . .
Zapan .. . . ....!
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Zulgarien.
Belgrad...
Tonſtantinopel
Liſſabon".
Lanzig
Athen ...."
Kanada. . . . .
Uruguah. . . . . .!
27ſ9
5.67
1.382
0.618
2.955
7.393
2.705
1ä521213
89 921 81.12
5.93/ 5.91
4.196/ 4.196
1.315/ 7.325
Um den Anſchluß der Saarwerke an die
deutſche Rohſtahlgemeinſchaft.
Saarbrücken, 4. Februgr.
Wie wir erfahren, werden die am 26. Januar in Düſſeldort
unterbrochenen Verhandlungen über den Anſchluß der
Saarwerk=
an die deutſche Rohſtahlgemeinſchaft in den nächſten Tager
fortgeſetzt. Als weſentlichen Fortſchritt kann man den Um
ſtand bezeichnen, daß die lothringiſchen Werke ihren Anſpruch au
Rückvergütung eines Betrages von ſechs Rentenmark für jed=
Tonne nach Deutſchland ausgeführten Saareiſens vollſtändig auf.
gegeben haben. Nachdem die Röchlingſchen Eiſen= und
Stahlwerke in Völklingen bereits am 1. Januar dieſes Jah.
res den deutſchen Eiſenverbänden beigetreten ſind, handelt es ſick
heute darum, mit den übrigen ſchwerinduſtriellen. Werken der
Saargebietes — Burbacher Hütte, Neunkirchene
Eiſenwerke, Dillinger Hütte — eine Einigung über
die Frage der Kontingente (Produktionseinſchränkung) ſowie de
Abrechnung zu finden. Eine Beteiligung der lothringer, belgi,
ſchen und luxemburgiſchen Werke an den Verhandlungen kommt
wie wir hören, zunächſt noch nicht in Frage.
Zu der Bildung des Montantruſtes. In der „Uſine” wird der
deutſche Montantruſt einer Betrachtung unterworfen. Das franzöſiſche
Blatt weiſt darauf hin, daß dieſer Truſt in engen Beziehungen zur
Alpinen Montan=Geſellſchaft ſtehe. Da dieſe deutſch
öſterreichiſche Firma ihrerſeits gemeinſame Verkaufs=Syndikate mit der
ſchechoſlowakiſ.
eninduſtrie habe, ſei der deutſche
Montantruſt zugleich als ein Schritt auf dem Wege zu einer mitteleurg
päiſchen Zufammenfaſſung zu betracht
Die Amerikaanleihe der Katholiſchen Kirche
TU. München, 4. Februar.
Die Amerika=Anleihe der Katholiſchen Kirche Bayerns in der
Höhe von 5 Millionen Dollar iſt jetzt durch eine amerikaniſche
Bankengruppe geſichert. Der Betrag ſoll aber bei 6,5prozentiger
Verzinſung nur zu 84 Prozent zur Auszahlung
ge=
langen, ſo daß es zweifelhaft erſcheint, ob der Ausſchuß der
Diözeſanverbände, dieſen Anleihebedingungen zuſtimmen
wird.
Die geplante Exportkreditverſicherung.
Am 3. Februar hat im Reichswirtſchaftsminiſterium eine
Be=
ſprechung über die Frage der Exportkreditvereinigung
ſtattgefun=
den, an der ſowohl die Spitzenverbände von Induſtrie und
Han=
del wie auch die Kreditverſicherungs= und Rückverſicherungs=
Ge=
ſellſchaften teilnahmen. Uebereinſtimmung beſtand darin, daß
Wege zur Förderung des Exports gefunden werden müßten. Da
bei wurde neben den dom Reichswirtſchaftsminiſterium
ausge=
arbeiteten Plänen noch ein zweiter Vorſchlag, der aus
Kreiſen des Hamburger Exports ſtammt, zur Diskuſſion
geſtellt. Die Durchführbarkeit des letzteren Vorſchlages, ſowie die
Möglichkeit der Vereinigung der beiden Vorſchläge wird geprüft
und in kürzeſter Friſt ein Beſchluß gefaßt werden.
Innungsrichtpreiſe. Ein Urteil des Oberlandesgerichts. Hamm
hat zum Gegenſtand Nichtpreiſe, die von der Shuhmacherinnung i
Eſſen aufgeſtellt worden waren. Zwei Eſſener Schuhmachermeiſte
hatten an ihren Schaufenſtern die Preiſe für Beſohlen angebracht; in
beiden Fällen waren die Preiſe niedriger als die in den Richtpreiſen
der Schihmacher=Innung vorgeſhriebenen. Die beiden Meiſter
erhiel=
ten am 4. April ein Schreiben der Innung mit der Aufforderung, ihre
Preistafeln unverzüglich aus dem Schaufenſter zu nehmen, und zwar
unter Androhung einer Geldſtrafe von 1000 Goldmark. Dieſer Vorfall
ſührte zu einer Anklage gegen den Obermeiſter der Schuhmacher=Innung
und den Jnnungsverwalter, die das Schreiben unterzeichnet hatten.
Während das Amtsgericht Eſſen die beiden Angeklagten frei ſprach,
kam das Landgericht Eſſen zu einer Verurteilung aus Paragraph 11
der Preistreibereiverordnung; das Urteil lautete für jeden an Stelle
einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von einer Woche auf 50 Mark
Geldſtrafe.
Beide Angeklagten legten Reviſion ein, und ſo hatte ſich das
Ober=
landesgericht Hamm mit dieſer im ganzen Ruhrgebiet und im
Hand=
werk weit darüber hinaus vielbeachteten Angelegenheit zu befaſſen.
Rechtlich und ſachlich wurde vor dem Oberlandesgericht der gleiche
Sach=
verhalt wie in Eſſen feſtgeſtellt. Das Urteil erklärt, daß die beiden
Schuhmachermeiſter Leiſtungswucher begangen haben wurden, wenn ſie
die Innungsrichtpreife genommen hätteu. Die Eſſener Strafkammer,
ſo wird weiter ausgeführt, habe mit vollem Recht angenommen, daß die
Vertreter der Innung die beiden Meiſter angereizt haben, die
Innungs=
breiſe einzuführen, d. h. ihre bisherigen Beſohlpreiſe heraufzuſetzen.
Die Reviſion der Angeklatten wurde daher koſtendflichtig abgewieſen.
Dieſes rechtskräftige Urteil, gegen das ein weiteres Rechtsmittel nicht
vorhanden iſt, wird für eine Reihe ähnlicher Prozeſſe, die noch bei den
unteren Gerichtsinſtanzen ſchweben, maßgebend ſein
Daimler Motoren A.=G., Unterdürkheim. Das abgeſchloſſene
Ge=
ſchäftsjahr bleibt vorausſichtlich ohne Dividende. Der Abſatz von
Laſtkraftwagen habe einen berrächtlichen Aufſchwung genommen, der
Ver=
kauf von Perſonenwagen dagegen ſei ſehr ſchleppend. Aus dem Ausland
ſeien neuerdings einige Aufträge eingegangen.
Oſtwerke=Kahlbaum=Patzenhofer=Konzern Berlin. Die
Geſchäfts=
berichte der bekanntlich in enger Intereſſengemeinſchaft ſtehenden
Geſell=
ſchaften liegen nunmehr, vor. Die Schultheiß=Patzenhofer=
Brauerei kann auf eine 70prozentige Zunahme der Produktion im
letzten Jahr zurückblicken. Ein Rohgewinn von 55,73 Millionen R.=M.
vermindert ſich um 47,77 Millionen Unkoſten und Steuern ſowie 3/72
Millionen Abſchreibungen. Der verbleibende Reingeſvinn von
4,24 Millionen R.=M. erlaubt die Ausſchüttung einer
Divi=
dende von 10 Prozent auf die Stammaktien (6 Prozent an die
Vor=
zugsaktien). Die Oſtwerke A.=G. mit einem Reingewinn von 2/6
Millionen R.=M. (Abſchreibungen 549 603 R.=M.) verteilen ebenfalls 10
Prozent Dividende. Der Geſchäftsgang auf den Intereſſengebieten der
Geſ. (Hefe, Zement, Glas uſw.) ſei befriedigend. Weniger günſtig nn
er Bericht der C. A: F. Kahlbaum A.=G., Berlin; der Abſatz mi
Likören und Spirituoſen leidet unter der mangelnden Kaufkraft des
Publikums. Die Bilanz zeigt einen Reingewinn von 1,81 Mill. R.=M.
(Abſchreibungen nur 11 797 R.=M.), aus dem 10 Prozent Dividende ver
teilt werden.
Um die Ermäßigung des Börſenſtempels. In Berlin finden
zur=
zeit zwiſchen den Intereſſenten und Regierungskreiſen Verhandlungen
über eine Ermäßigung der Börſenſtempelſteuer ſtatt. Poſitive Beſchluſſe
ſind noch nicht gefaßt, doch hofft man, auf eine evtl. Ermäßigung ſchon
für 1. März.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 4. Februar.
Weizen. Der Markt begann in ſchwächerer Haltung auf ermäßigle
Liverpooler und Buenos Aires=Notierungen. Auch lagen von den Fa.”
mern größere Angebote vor. Später konnte eine Erholung eintrer"
auf Käufe der Spekulation. Die Termine ſchließen jedoch 1½ bis 2e
tiedriger.
Mais. Günſtigere Witterungsberichte und kleine heimiſche Lolde
nachfrage verurſachten einen ſchwächeren Verlauf des Markkes”
Die Termine gaben bis zu ¼ C. nach.
Hafer. Der Maukt verkehrte in Uebereinſtimmung mit der ſchwache‟
Verfaſſung der vorgenannten Marktgebiete ebenfalls Luſtlos.
Baumwolle. Der Markt verkehrte in feſterer Haltung. Die 2EN
mine konnten 30—40 Punkte anziehen.
Kaffee. Anfangs verkehrte der Markt auf den Nückgang der braſſt
Wechſelrate in abgeſ hwächter Haltung. Später konnte jedoch eine De
feſtigung eintreten, da uunmehr der hieſige Handel, mit Käufen !
Markte
Zucker. Die Feſtigkeit des Marktes konnte auch heute di
halten auf verſteifte kubaniſche Offerten und große Käufe der Mafffuerled
Nummer 36
Produktenberichte.
Frunkfurter Produktenbericht vom 4. Februar. Nachdem Liverpool
reits geſtern und Chicago auch heute leicht erhöhte Notierungen
„deten, erfuhr die Nachfrage eine gewiſſe Steigerung, vermochte aber
„ für, Weizenmehl einen kleinen Preisaufſchlag durchzuſetzen. Weizen
Roggen 17775—18, Sommergerſte für Brauzwecke 21,50—23,50,
„fer (inl.) 18,50—21,50, Hafer (ausl.) — —, Mais 19,50—19,75,
Weizen=
ehl (fudd. Spezial) 41—41,25, Roggenmehl 26—26,50, Weizenkleie 10,50
3 10,65, Roggenkleie 10,75—10,90.
Mannheimer Produktenbericht vom 4. Februar. Trotz erhöhten
„slandsforderungen bleibt die Stimmung am hieſigen Maukt vuhig;
„ Handel wie auch die Mühlen verhalten ſich im Einkauf reſerviert.
an nannte gegen 121 Uhr im nicht offiziellen Verkehr: Weizen (inl.)
—27,50, Weizen (ausl.) 33—34,25, Roggen (inl.) 18,50—19, Noggen
usl.) 22, Hafer (inl.) 17,75—19,2, Hafer (ausl.) 20—23, Braugerſte
75—24,50, Futtergerſte 18,25—19,50, Mais mir Sack 19,50—19,75.
eizenmehl, Baſis 0 41—41,50, Roggemehl 27—27,50, Kleie 10,75—11,
fertreber mit Sack 18 Rm.; alles per 100 Kg. bahnfrei Mannheim.
Berliner Produktenbericht vom 4. Februar. Die geſtrige
Aufwärts=
wegung in Weizen auf Grund verſchiedener Exportkäufe nach
ialand und Italien kam ſchon in den Abendſtunden zum Stillſtand,
chdem die amerikaniſchen Börſen nicht in dem erwartenden Umfang
f die Liverpooler Feſtigkeit reagierten. Heute wickelte ſich die
Ge=
äftstätigkeit im Hinblick auf leicht abgeſchwächte Liverpooler
Anfangs=
tierungen in erneut ruhigen Bahnen ab. Inlandsweizen
eibt glatt offeriert. In Roggen iſt das verfügbare Material ſtark, die
reiſe gaben gegen geſtern etwas nach. Gerſte vereinzelt gefragt, Hafer
hig und nicht voll behauptet, Mehl ohne Bewegung. Im
Lieferungs=
ſchäft eröffnete Weizen für Frühjahrsmonate um ½ Mark niedriger,
ärz 20,50, Mai 278, Roggen mit einem erſten Kurs für März
Mark und für Mai 1 Mark unter Vortagsſchluß.
Freitag, den 5. Februgr 1926
Verliner Metallnotierungen vom 4. Februar (für 100 Kilogramm in
Mark): Elektrolythkupfer 133,75, Originalhüttenrohzink (Preis im
Ver=
kehr) 73,5—74,5, Remelted=Plattenzink von handelsüblicher
Befchmffen=
heit 76,5—77, Originalhüttenaluminium 235—240, Desgl. in Walz= od.
Drahtbarren 240—250, Reinnickel 340—350, Antinen Regelus 180—185,
Silber in Barren (Feinſilber) 92,75—93,75 Mk. pro Kilogramm.
Viehmärfte.
Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 4. Februar. Auftrieb: 6 Ochſen,
2 Kühe (45—49 Pfg.), 104 Kälber (50—66 Pfg.), 26 Schafe (30—40 Pfg.),
1 Ziege, 3 Schweine. Markt geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 4. Februar. Dem heutigen
Kleinvieh=
markte waren zugefahren: 31 Kälber, 40 Schafe, 43 Schweine. Bezahlt
wurden für Kälber 40—75, für Schweine 74—79 Mark per 50 Kg.
Lebend=
geſicht. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam, geräumt;
mit Schweinen mittelmäßig, geräumt. Der Ferkelmarkt iſt ausgefallen.
Frankfurter Viehmarkt vom 4. Februar. Der Auftrieb des
Neben=
marktes beſtand aus 1 Kuh, 782 Kälbern, 381 Schafen und 339
Schweinen. Notiert wurde per Zentner Lebendgewicht: Kälber:
Klaſſe a) — b) 68—74, c) 60—67, d) 50—59 und e) 45—49; Schafe:
a) 44—50, b) 35—43 und Merzſchafe 25—33; Schweine: im Gewicht
von 160—20 Pfund 76—75, von unter 160 Pfund 70—75, von 200—240
Pfund mit 77—79 und von 240—300 Pfd. mit 76—77 Reichsmark. Die
Gewichtsklaſſe über 300 Pfund und Sauen und Eber wurden nicht notiert.
Verglichen mit vorausgeganger
Seite 13
vieh bei lebhaftem, Schweine bei ruhigem Handel ausverkauft.
Fleiſch=Großhandelspreiſe: a)friſches Fleiſch das Pfund
Ochſenfleiſch 80—85, Bullenfleiſch 75—80, Kuhfleiſch 1. Qual. 70—80,
2. Qual. 60—70 und 3. Qual. 45—60, Kalbfleiſch 50—90, Hammelfleiſch
70—80, und Schweinefleiſch 90—100; b)Geſxierfleiſch: Rindfleiſch
Deutſchlands Anteil am franzöſiſchen
Außenhandel 1925.
Nach offiziellen franzöſiſchen Angaben ſtand Deutſchland
im Jahre 1925 laut Fachblatt „Induſtrie=Kurier” in der
Waren=
einfuhr Frankreichs mit 2372593 000 Franken (1924:
2017 183000 Franken) an vierter Stele. Den
Haupt=
prozentſatz an der Einfuhr hatten die Vereinigten Staaten, an
zweiter Stelle ſtand England und an dritter die
Wirtſchafts=
union Belgiſch=Luxemburg. Nach Deutſchland folgten Italien,
Argentinien, Braſilien, Spanien, die Schweiz, Schweden, Japan,
Kanada, Norwegen, die Tſchechoflowakei, u. a. Die Wareneinfuhr
aus den franzöſiſchen Kolonien= und Protektoratsländern belief
ſich im Jahre 1925 auf 4580 265 000 Franken (4080 130000 Fr.)
In der Warenausfuhr ſtand Deutſchland mit
3 754 152 000 Franken (3 777 798000 Franken) an dritter
Stelle. Der Hauptprozentſatz entſiel auf England, an zweiter
Stelle ſtand Belgiſch=Luxemburg. Nach Deutſchland folgten die
Vereinigten Staaten, die Schweiz, Italien, Spanien, Holland,
Argentinien, Braſilien, Kanada, Japan, die Tſchechoſlowakei,
Schweden, Nortegen. Die Geſamtausfuhr nach den franzöſiſchen
Kolonien und Protektoratsländern betrug 6 434 844 000 Franken
(5 309 058 000 Fr.)
ropäiſche Staatspapieer
a) Deutſche
Reichsanleihe ......"
„
20
Ular=Gld=Anleihe b. 1935
groß e Stücke
llar=Gld=Anl. per 1932
große Stücke
lar=Schatzanweiſungen
ſch. Schtzanw. KIu. IIv. 23
Klu. HIv. 24
% IV. u. V. Schatzanw.
G II.—lX.
D. Schutzgb. v. 08-11 u. 13
v.14
arprämienanleihe ....."
jangsanleihe .. . . . . . . . ."
Preuß. Konſols ......
....
......
Bad, Anl. alte ....."
.........
v. 1896 ...
Bahern=Anleihe .....
60 Heſſen R. XxxyI
ntilg. b. 28 ......."
Heſſen unk. 1924.. .
„ alte .."
%o
Württemberger alte
0 Ausländiſche
BosnienL.=E.=B. v. 1914/ 16.5
„ L.=Inveſt.=Anl. 1914/ 15.5
%o „v. 1898 ..
2o „b. 1902 ......."
3. 2.
0.287
98.9
6.75
6.75
0.161
0.28
4. 2.
0.302
0.29
98.9
6.70
6.70
0.179
0.23
0.292
0.33
0.255
Bulgar. Tabai 1902
% Oſt. Staatsrente 1913
b 1918
Ja Oſt. Schatzanweiſ,ſtfr.
1914.
Oſt. Goldrente .....
% Silberrente . . . . .
einh. Rente (konv.
Portugieſ. (Spez.)6.III
Rum. am. Rente v. 03
%6 „ Goldr. v. 18 ...
„ am. „ konp.. . . . .
am. v. 05 .. . ..
Tür:. (Admin.) v. 1903
(Bagdad) Ser. I
(Bagdad) Ser. II
v. 1911 Zollanl
31.5
O.22
0.275
0.27
1.5
2.55
15.6
17.35
1.65
0.90
6.4
5.65
1.4
8.75
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23 ... ..
6% Heidelberger Holzwertanl.
von 23
6 %H. Braunk.=Rog.=Anl. b. 23
50 H. Roggenanleihe v. 1923
65% Mannh. Stadt=
Kohlen=
wertanl. v. 1923 ... . .....
% Offenbach (M.)
Holzwert=
anl. v. 1923 ... ...."
..
%0 Pfälzer Hyp. Bank Gold=
Pfdbr. v. 24... ..
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe
59 Preuß. Roggenwert=Anl.
5% Rhein. Hypoth. Bk. Gold=
Pfdbr. v. 24...."
Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23,
Ser. In. II..........."
5% Sächſiſche
Roggenwertan=
leihe von 23
Südd. Feſtwertbk. Goldobl.
3. 2.
10
10.1
15‟,
3.8
5.5
2.1
1. 67
4. 2.
10
10.:
3.8
5.5
2.01
1.68
Vorkriegs=Hypothekenbank
Pfandbrief=
Bay. Vereinsbank München.
Bay. Handelsbank München
Bay. Hyp. u. Wechſelbank.
Frankfurter Hypothek.=Bk..
Frankfurter Pfandbrief=Bk..
Hamb. Hypothek.=Ban ..
Meininger Hyp.=Bank .. ."
Pfälziſche Hyp.=Ban .....
Preuß. Pfandbrief=Bk. ....
Rhein. Hypothk.=Bank .....
Südd. Bodenkredit=Anſtalt.
Württemberg, Hypoth.=Bank
Staatl oder prouinz ia
garantiert
Heſſiſche Landes=Hyp.=Bank
Landeskreditanſtalt Caſſel.
Naſſauiſche Landesbank
Transportanſtalten. 3. 2. 4. 2. 4‟ Elilabethbahn, ſtfr. 2.30 2.29 9.25 4% Ga. Carl Ludw.=Bahn 1.7 1.7 8.5 5D Oſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. 11.25 11.25 8.11 8.4 2,60 Alte Oſt. Südb. (Lomb. 11.25 11.25 1 10.475 2,6% Neue Oſt. Südb. (Lomb. 11.30 11.25 8.25 4% Oſt. Staatsb. v. 1883 5.6 5.5 G.8 T.225 3% Oſt Staatsb. 1.b.8.Em.. . 17/. 17.65 7.75 7.95 3% Oſt. Staatsb. 9 Em. .. 1721 170g 3% Oſt. Staatsb. v. 1885 .. 7.72 8.05 o Oſt. Staatsb. Erg. Netz.. 17.5 17.n5 7.35 7.6 49 Rudolfb. i. Silber ſtfr. . . 1.65 1.7 7.45 4½ Rudolfbr. Salzkammerg.) 2.15 4½% Anatolier Serie I.. 4½% Anatolier Serie II 4½% Anatolier Serie III ... D Salonique Monaſtir. . . . 207, 6.25 6.5
6.5251 5% Tehuantepec .......... 20.5 6.5 6.8 14½% Tehug
intepee
...
0.29
31
U.22
0.27*
0.275
1.50
14
2.5
152,
1.75
1.10
6.4
2.75
5.60
1. 65
Außereuropäiſche.
Mexik amor innere . 20.50
konſ äuß. v.99
Gold v. 04 ſtfr. 26
konſ. inner.
Frrigationsanl. 32
Tamaulipas. Serie I.
ch Sachwert verzinsliche
Schuldverſchreibun gen
eit Zinsberechnung
Dollar Goldanl.v.1932
große Stücke/ 91.75
Dollar Goldanl v. 1935
große Stückel 90.25
Frlftr. Hyp.=Bi.
Gold=
pfandbrle R.1/ 86.5
Frkrft. Hyp.=Bk.
Gold=
pfandbrief Em. 3
Frkitk. Hyp.=Bt.
Gold=
pfandbrief Em 2
5 Neckar A.=G. Stuttgart
Goldanleihe von 1923
6 Pfälzer Hyp.=Bk.=Gold=
Ifandbrief von 24 .. . . . 86
Rhein, Hyp. Bk.
Gold=
andbrief von 24
Rhein=Main=Donau=
Gold=Anleihe von 23.. . 65
ohn= Zinsberechnung
GBaden=Baden=Holzwert
Anleihe von 23.
14.75
SBadenw. Kohlnwranl. 23/ 8.75
Frkftr. Pfandbrieſ=Vk.
Goldob I Em.
1.75
32
16.5
90.25
86.75
87.5
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſt. .6
Badiſche Bank
Bank für Brauinduſtrie
Barmer Bankverein ..
Bah. Hyp.= u. Wechſelb. (
Berl. Handelsgeſellſchaft .O
Kommerz= u. Privatbank . . O
Darmſtädter u. Nationalbk.6
Deutſche Bant ..
.. . ..O
Deutſche Eff. u. Wechſelbk..O
Deutſche Hyp.=Bk. Mein.
Deutſche Vereinsbank . . . . O
Disconto=Geſellſchaft .. . . . O
Dresdener Bank".
... . . 0
Frankfurter Bank
...0
Frkf. Hyp.=Bank.
Frankf Pfandbrief=Bk.
Gotha Grund kredit=Ban!
Metallbank
..O
Mitteldeutſch. Creditbank ..0
Oſterr. Creditanſtalt . . . .
Pfälz. Hypoth.=Bank ..."
Reichsbank=Ant
.O
Rhein. Creditban
Rhein Hypothekenbank .. ."
Südb. Disconto=Geſellſch. O
Wiener Banfverein .. ... ..
Bergwerks=Aktien.
Berzelius
Bochumer Bergbau... . . . 6 1. 10.
Buderus
O
Dt. Luxemburger .
Eichweiler Bergwerks=Akt..
Gelſenkirchen Vergw.
Harpener Bergbau ..."
Jlſe Bergbau Stamm. . . . . E
Flie Bergban Genußſcheine 0
Kaliwerke Aſchersleben .. . O
Kailiwerke Salzdetfurt
Kaliwerke Weſteregeln . . . .O
Klöcknerw. (ab. Lthr.=Hütte)9
Manne3mann Röhren .. . .O
Man2feider .
Oberbedarf
Oberſchle . Eiſen(Caro). . . .O
Otavi Minen u. Eb.=Ant.
Phönix Bergbau
Rhein Braunk. u. Brikett .O
Rhein. Stahlwerke . . . . . . .O
Rombacher Hütte . . .."
Stinnes Riebeck Montan .. 8
Tellus Bgb.=u. Hütten=Akt.6
Ver. Laurahütte
..O
Geſch.=
Jahr
1. 1
1. 4.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1 1.
1. 1.
1. 1
1. 10.
1. 1
1.1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
.ol1. 10
1.
1. 10.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 7.
1. 7.
1. 1
1. 10.
1. 10.
1. 4.
1
1. 4.
1. 7.
1 7.
1. 4.
1. 1.
1. 7.
Aktien indnſtrieller
Anternehmungen.
Brauereien.
Eichbaum (Mannh. ..... ...
Henninger Kemp=Stern . . . O
Löwenbräu München .. . . .O
Mainzer Aktienbrauerei .. .O
Schöfferhof (Binding) .. . .O
Schwarz=Storchen .. . . . . . O
Werger . ... ..."
Arkumular, Berlin. ....
Adler & Oppenheimer ..
Ad erwerke (v Kletzer . .O
A. E. G. Stamm . . . . . . .O
6% A. E. G. Vorzug Lit. A O
5% A.E. G. Vorzug Lit. B O
Amme Gieſecke & Konegen .O.
Anglo=Continantal=Guano
Anilin=B.n.=Treptow
Aſchaffenburger Zellſtoff
Badenia (Weinheim).
Bad. Anilin= u. Sodafabr.
O
Bad. Maſchf. Durlach .
Bad. Uhrenfabr. Furtwang.6
Bamag=Meguin Berlin *
a8
40
333½,
20
16‟
40
200
60
50
100
4
150
80
2
120
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831,
160
20
100
500
40
100
100 89
100
0)
20
700
800
700
2000
200
200
140
180
150
800
600
50
12C
120
500
300
500
300
400
1. 10
1. 9.
1. 10.
1. 1.
1. 10
1. 10.
1. 10.
1. 1.
1.
1. 11.
1 10.
1 1C.
1. 10.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 1.
1.
1. 7.
1. 7.
1. 7.
AA4
600
3331.
1006
250
300
200
500
250
40
100
7
75
50
100
200
300
16
200
200
400
100
20RM
30
10%
8%
99
12RM
10.
6%
54
99
163
117
155.25
82
95
208
38.5
97.75
74.25
64.25
66
129:
67.75
4. 2.
33.75
96
79.25
92.5
81
30.75
60
58.25
74
85
88
89
M
77.75
51
36
30
37
5.75
31
94
95.5
130
98.5
79.15
82
8a.5
78.5
E5
26‟=
84.5
138.5
84
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56.25
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58
99.75
162
17.75
156
84
95
40.5
99
74.25
64.25
66
134.5
68
Sac
Baſt Nürnberg .. . . . . . . . . 6/1. 10.
Bahriſch Spiegel .... . . . . 6 1. 1.
Beck & Henkel (Caſſel) ....0 1. 4.
Bergmann El. Werke
Bing. Metallwerke
Bremen=Beſigh=Olfabr
Eementwert Heidelberg
Tementwert Karlſtadt
Cementwerk Lothr. (Karis.)0 1. 1.
Chem. Werke Albert
Them. Brockh., Nd. Walluf. O 1. 1.
Them. Griesheim=Elektron O 1. 1.
Chem. Fabrik Milch .. . . . . 01. 11.
Them. Weiler=ter=mer .. . . O 1. 1.
Daimler Motoren ... . . . . . O 1. 1.
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
S 1. 1.
Deutſch Eiſenhandel Berl.0 1. 1.
Deutſche Erdöl.
.....0 1. 1.
D. Glb.= u. Silberſcheideanſt. 6/1. 10.
Dingler, Zweibrücken
.O 1.4
Dresdener Schnellpreſſen Ol 1. 6
6/1. 10.
Dürrkopp (Stamm) ..
.O 1. 1
Dürrwerke Ratingen
Dyckerhoff & Widm. Stamme
Eiſenwerk Kaiſerslautern O 1. 4.
Eiſenwerk L. Meher, tr. .. .O 1. 1.
Elberfeld. Farbw.v.Baher O 1. 1.
Elektr. Lieferungs=Geſ. .„. . O 1. 1.
.9l1. 10.
Elettr. Licht= u. Kraft.
..0 1. 1.
Elſäff. Bab.=Wolle.
Emag. Frankfurt a. M. . . .O 1. 1.
Email. EStanzw. Ullrich ..Ol 1. 7.
Enzinger Werke. .. . . . . . . 0 1. 4.
Eßlinger Maſchinen .. . . . . 1. 1.
Ettlinger Spinnerei .. . . . . 1. 1
Faber Joh. Bleiſtift ... . . ." 1. 1.
Faber & Schleicher ... . . . . 0 1. L./ 8o
Fahr. Gebr. Pirmaſens .. 1. 1./ 100
Felten EGuilleaume, Carls.O 1. 1./ 300
Feinmechanik (Jetter) .. . . 1. 1./ 120
Feiſt, Sektk., Frankf. M.o 1. 7.
Frankfurter Gas .... . . . . . "l 1. 1./ so
Frankfurter Hof
Frkf.M. Pokorny & Witteks/ 1. 1./ 100
Fuchs Waggon Stamm . . .
Ganz. Lubw., Mainz .. . . . O
Geiling & Cie. ... . . . . . . . . 0
Germania Linoleum . . . . . C
Gelſenkirchen Gußſtahl ...0
Goldſchmibt, Th.
.... C
.. . . . O
Gotha Waggon
Greffenius Maſch. Stamma
Gritzner, Maſchfbr. Durlachſe
..
Grün & Bilfinger
dafenmühle Franff. (M.) .0
Hammerſen (Osnabrüch . O
...O
Hanfwerke Füſſen
Hartm. EBraun Frankf. . .O
Heyligenſtgedt. Gießen ..6
Hilvert Armaturenfbr. .. .O
Hindrichs=Auffermann .. . . O
Hirſch Kupfer & Meſſ. . . . . O
ſoch= und Tiefbau .. . . . . . O
ööchſter Farben .. . . . . . . ."
Holzmann, Phil. „.. . . . . . 6
Holzverk. Induſtr. .. . . .. ...
Hydrometer Breslau .. . ..0
Znag ...
Junghans Stamm . . . . . . 6
Kammgarnſp. Kaiſerslauterne
Karlsruher Maſchinen .. . .O
... ...9
Karſtadt R.
(Klein, Schanzlin & Becker „O
Knorr, Heilbronn .. . . . . . . O
Konſervenfabril Braun . . .O!
Krauß & Co., Lokom. . . . . . O
Lahmeyer & Co. ... . . . . . . O
Lech, Augsburg .. . . . . . . .O
Lederw Rothe .. . . . . . . . .0
1Lederwerke Spicharz .. . . . 6
Lingel Schuhw Erfurt .. .e
Löhnberger Mühle ..... . .0
NLudwigshaf. Walzmühle .
Lüdenſcheid Metallw. . . .O
1. 1.
...0 1. 1./ 200
1. 7.
1. 1.
1. 1.
1. 1./ 100
1. 1./ 300
1. 1.
1./ 200
1.I 200
1. 1.
1.
1. 1
1. 4.
1. 1.
1. 1./ 20
1. 7.
1. 1.
1. 2/ s0
1. 2.
1. 4/ 50
1. 5.
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1. 1./ 500
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60
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57.5 58.25
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4. 2
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30
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95
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19.1
7.5
123‟ 1134.5
84.5
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24
30
72
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205 204
72
50
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25
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37.75
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70
36
30
58
43.5
81.25
24
20.5
26.5
48
44.5
Ad
Jahr
Luther, M.- u. Mühlenbau O/ Z. I.
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...0/ 1.1.
Mainkraftwerke Höchſt ....O/ 1 1.
Metallgeſ. Frankfurt .. . . . O 1. 10.
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Miag, Mühlenb. Frkf. a. M.0 1. 1.
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Schriftg. Stempe Ffm. „Of 1. 1
Schuckert Elektr. (Nürnb.). o11. 10
Schuhfabr Berneis=Weſſelo 1. 1.
Schuhfabrit Herz
Schuhf Leander, Offenb. e 1. 7.
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Seilinduſtrie Wolff
.0
Sichel & Co. Mainz
.0 1. 7.
Siemens Elektr. Betriebe „0/1. 10
Siemens Glasinduſtrie . . .O 1. 1.
Siemens & Halske
.0/1. 10.
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Khrenfabrik Furtwängler S
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Verein. f. Chem. Ind. Frkft. 8 1. 1.7
Verein. d. Olfbr. Mannh. O 1. 1.
Verein. Faßfabrit. Caſſel 1. 8
Ver. Gummif. Bln.=Frrft. O 1. 1
Verein. Pinſelf. Nürnberg O/ 1. 1.
Verein UIltramarin . . . . . . O
Verein. Zellſtoff Berlin .0/ 1. 7.
Vogtl. Maſchinen".
1.
Vorgt & Haeffner Stämme 1. 1.,
Volthom. Seil
...O 1. 1
Wayß & Frehtag ... . . . . . O 1. 2.
Wegelin Rußfabrit .. . . . . . 6
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Zuckerfbr. Waghauſel ... . . "/1. 10.)
Zuckerſbr Frankentha . . . "11. 10.
Zuckerfbr. Heilbronn . . . . . O/1, 10.
Zuckerfbr Offſtein .. .. . . . "l 1. 9.
Zuckerfbr. Rheingau ... . . . "l1. 10.
Zuckerfbr. Stuttgart .. . . . O 1. 9.
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Nordd. Loyd.
...0
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Darmſtädter Wer
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... . O
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Gebr Lutz
134.5 Mot orenfabrik Darmſtadt 6
Gebr. Roeder
6
Venuleth & Elle
O
1. 1.
1. 1
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1 10
1. 1
1. 5.
1. 7
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15. 2
Täg
50
100
140
10
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30
250
250
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20
30
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100
20
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60
10
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40
40
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1000
800
300
40
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60
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300
1a0
120
300
50
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2. 40RT
52.5
62
3.65
95
121:
137
78.5
52.75
24.5
11.5
8o
87
54.5
62
97.5
124.5
138.75
80.25
56
25.5
12
31.5
40.25
81
Annotierte Aktien.
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Beckerköhle „„l...
Beckerſtahl .........
FBenz .... ....... ....
Brown Boverie ... ....."
Deutſche Petroleum ... .. . "
Diamond Shares .. . . ."
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Grßkrftw. Unterfr. ufra) .O
Krügersha ll Kali
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Ufa Film
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1.
1. 5.
1. 1.
1. 1.
1.1,
1 1.
1. 1.
1. 6.
80
10
60
20
160
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Seite 14
Freitag, den 5. Februar 1926
Nummer 36
Schminke.
Ein Roman im Rampenlicht.
Von Guido Kreutzer.
34).
(Nachdruck verboten)
Leis hatte ſie ſich erhoben und war zu ihm getreten. Innig
legte ſie ihm die Hand um die Schulter.
„Wie froh du mich mit dem machſt, was du ſagſt, Klaus!
und als ich dir eben zuhörte, war ein Staunen in mir: Denn
meine Empfindungen ſind ſo völlig die gleichen wie deine. Eine
Liebe zwiſchen zwei reifen Menſchen iſt ja nichts Aeußerliches.
Iſt Harmonie im letzten und tiefſten Sinne. Iſt Losgelöſtſeia
von der Umwelt. Iſt Verſinken und Sterben, um aufzuerſtehen
als ein neues Wunder. Iſt wie ein Akord, den einer von uns
anſchlägt; und der andere nimmt ihn auf und führt ihn weiter.
— So habe ich dich geliebt von der Stunde an, da ich dich ſah.
So liebe ich dich. So werde ich dich lieben bis ans Ende. Denn
du biſt der erſte Mann, der mich in Feſſeln ſchlug. Und eine
Liebe, wie wir beide ſie haben, kann nicht ſterben!“
Er hatte ſie auf ſeine Knie gezogen. Sie lehnte den Kopf
an ſeine Bruſt. Da verhielt ſie ſich lautlos. Alabaſtern blühte
ihr Hals aus den Falten des Seidenſchals, den ſie um die
Schultern gelegt hatte. Betörenden Quft ſtrömte die ſilbern
ſchimmernde Flut ihres wundervollen Haares, das im Nacken zu
ſchweren Knoten zuſammengenommen war. Ihre Bruſt hob
und ſenkte ſich in tiefen Atemzügen. Dunkel lagen die Wimpern
auf der lichten Haut.
Bis in die Fingerſpitzen durchſchauerte Klaus von Longartt
die Unmittelbarkeit ihrer Nähe. Seine Leidenſchaft für dieſe
einzige Frau war maßlos und herriſch, unſinnig und deſpotiſch,
ſelbſtquäleriſch und überreizt. Doch zu lange hatte ſein
verwil=
dertes Herz entbehren müſſen; zu, weit war der Weg geweſen,
der ihn über Trümmer und durch Dickicht und Dorn geführt.
So trieb er wehrlos zwiſchen Extremen des Glücks und der
Ver=
zweiflung. So wurde er ſeiner Liebe nicht froh. Stets hatte er
das Gefühl, als ſtände das Schickſal hinter ihm und hole zu
einem vernichtenden Schlage aus, der ihm das Rückgrat brechen
mußte. Ueberall ſah er Schatten kauern.
Auch jetzt wieder kroch es aus ihnen heran; daß er über ihrer
Stirn raunte:
„Manchmal, Adda, wenn wir beide ſo lange ſchweigen
dann meine ich, wir treiben auf einer reißenden dunklen
Strö=
niung fern auseinander.”
Seine Worte riſſen ſie jäh aus ziellos ſüßem Träumen.
„Ich verſtehe dich nicht, Klaus.”
„Jetzt das mit meiner Schweſter wieder! verſetzte er
in zornigem Aufbegehren .. . „Jahrelang haben wir nichts
mit=
einander zu ſchaffen gehabt. Sie hatte ſich freiwillig aus unſerer
Sphäre gelöſt und ihr eigenes Leben gelebt, das ich nur ahnen
konnte. Nichts beſtand mehr zwiſchen ihr und mir. Und mit
einem Male iſt ſie wieder da; und iſt deine Feindin; und tritt
zwiſchen dich und mich.”
„Zwiſchen uns kann niemand treten! — Ich habe dich nach
dem Namen gefragt, weil ich das tun mußte. Nun weiß ich
alſo: ſie war deine Schweſter, mit der dich heute nichts mehr
ver=
bindet. Damit iſt es völlig bedeutungslos geworden, welchen
eigentlichen Namen Kitty Lerron heute führt. Daß es gerade
der deinige iſt — willſt du einen belanglos törichten Zufall
ge=
waltſam zum Schickſal komplizieren?”
„Und daß gerade dein ehemaliger Verlobter ihr Favorit iſt?
Und daß es gerade das „Theater am Weidendamm” ſein muß?
Nennſt du guch das vielleicht Zufall?. Aber den gibt es nicht,
weil es nur ein Schickſal gibt. Und überall legt es uns
Fuß=
angeln in den Weg!”
Von unten herauf lächelte ſie ihm tapfer zu.
„Eben dann müſſen wir dieſen Weg gemeinſam gehen, um
ſie deſto ſicherer zu vermeiden. Oder magſt du mich auf ihm allein
laſſen?. Biſt du nicht der Mann, dem ich mich mit Leib und
Scele für dies Leben anvertraut habe?”
„Dein Leben wird lang genug ſein, um dich noch einmal
den Spott zu lehren — den Spott über mich und deine Liebe
zu mir!”
Er ſchob Adda van Ruyt von ſeinen Knien und erhob ſich
brüsk. Ziellos tat er ein paar Schritte, wandte ſich in der
Log=
giatür wieder zurück. Drinnen im Parlour=room ſchuf der gelb=
ſeidene Schirut einer Ständerlampe weich zerfließendes
Hun=
licht. So hoh ſich gegen den helleren Hintergrund ſeine
hoh=
ſchlante Geſtalt ſcharf konturiert ab.
„Es bleibt ſchon mal dabei, Adda: Unmöglichkeiten kaym
man nie, niemials zur Tatſache werden laſſen! Alle noch fo
guten Wünſche und ehrlichen Vorſätze ſcheitern daran!” ...
her=
ſetzte er unterdrüickt, daß ſeine Stimme ſie gerade noch erreichte
„Zu Moment uatürlich — Herrgott, jeder von uns iſt des
andern erſte und im Leben vielleicht überhaupt einzige goße
Leidenſchaft. Davor verſinkt einem die Welt; wie ſie einem hor
jedem Müſterium verſinkt und es gibt vielleicht wirklich kein
tieferes, als wenn zwei Menſchen ſich ſinden, die von Anbeginn
der Schöpſung für einander beſtimmt waren. Aber ſiehſt du denn
nicht die Schlange, die unter dem Roſenſtrauch lauert?”
„Ich weiß nur von den Roſen, die Tag um Tag ſchöner
er=
blühen. Die Schlauge deines krankhaften Mißtrauens gegen die
Beſtändigkeit unſeres Glücks aber — die ſehe ich nicht.”
„Weil du ſie nicht ſehen willſt. Und doch wird ſie einmal
herankriechen und
Mit raſchem Schritt trat ſie ſo dicht zu ihm, daß ihr
zittern=
der Atem ſeine Stirn ſtreiſte.
„Ich kann das nicht länger anhören! Mit Hirngeſpinſten
quäſt du dich ab und kämpfſt gegen Schatten! Nichts von allm.
was du fürchteſt, wird je eintreffen!”
Seine Augen gingen, über ſie hinweg, blicklos ins Leere.
„Wahrheit haſt du gefordert, Adda — Wahrheit, als die
Grundlage unſerer Gemeinſchaft. Weshalb weichſt du ihr dann
aus? Seit wann biſt du feige? Einmal ebbt der
Ueber=
ſchrang der Leidenſchaften ab. und hat bis dahin die äußere
Harmonie ſich nicht der inneren hinzugeſellt, dann kommt die
Er=
nüchterung. In der Bedrängnis deines Herzens willſt du an ſie
nicht glauben und wirſt es eines Tages doch müiſſen.”
Die verſchlungenen Hände krampfte ſie über der ſürmenden
Bruſt ineinander.
„Wenn ich nur wüßte, was das alles bedeuten ſoll?!”
Hohn war um ſeine Lippen.
(Fortſetzung folgt.)
Sätte
Während der Weißen Woche gibt es nur ein Urteil:
Bas Geschäftshaus Rehfeld ist, was Preise und Aualität enbetrifft, Run Fährends
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ganz besonders billig . . . . . . 0.95, 0.75, 0.58, 0.38,
Geschäftshags
Ortgewerbeverein und Hand=
Muflgerelfaund Aerſict.
V. Winterverſammlung
am Freitag, 5. Februar 1926, abends
8 Uhr, im „Fürſtenſaale‟, Grafenſtr. 18
Tages=Ordnung:
1. Mitteilungen.
2. Lichtbildervortrag des HerrnKapitän
a. D. W. von Senden, Darmſtadt
über: „Leben und Treiben an Bord
eines Paſſagierdampfers des Nordd.
Aoyd während einer Weltreiſe”.
Unſere Mitglieder und ihre
Familien=
angehörigen ſind zu dieſer Verſammlung
freundlichſt eingeladen. Eingeführte Gäſte
ſind willkommen.
Ferner wird auf die am Sonntag,
den 7. Februar, vormittags 10 Uhr,
ſtatt=
ſindende UII. Beſichtigung des
Gewerbe=
muſeums (Führung durch die
Metall=
arbeiten) hingewieſen und zur reger Be=
Serie
(1739it
teiligung eingeladen.
Der Vorſtand.
(1874
Barmstadt
15 Ladwigstraße 15
Oeffentliche
am Sonntag, den 7. Februar 1826
in Ober=Ramſtadt
Um gegen die derzeit ſchweren
Steuer=
laſten und deren Urſache Stellung zu
nehmen, rufen wir hiermit
ſämtliche Landwirtel
Induſtrielle und Gewerbetreibende
ſowie
Haus= und Grundbeſitzer
vom geſamten vorderen Odenwald
auf, ſich an einer Proteſt=Verſammlung am
Sonntag, den 7. Februar 1928 im
Saalbau Eliſenbad zuoberramſtadt
in Maſſen zu beteiligen.
Beginn pünktlich 2 Uhr.
Als Redner hierfür ſind gewonnen:
Landtagsabgeordneter Dr. Leuchtgens
Dr. Müller
Haury
General=Sekretär Kollbach
Dr. Kleinkurt.
TV. 1891)
Die Einberufer.
RöceI De Rider gaicken
wird von bedeutendem leiſtungsfähigem
Haus auch an Beamte und Private zu
Fabrikpreiſen geliefert bei Gewährung von
Ziel ohne Aufſchlag. Vertreterbeſuch
jeder=
zeit ohne Kaufzwang unter Diskretion. Off.
unter K 92 an die Geſch, ds, Bl. ( 32621s
9
III
TV
schwere Oualität, dunkel
gemustert und gestreift".
sehr strapazierfähig, Buxkin
oder Baumwoll-Kammgarn
sehr gute Ware, Tirtey oder
Kammgarn . .
bewährte Oualität, Buxkin
oder Kammgarn
feinste Ware,
gestreift Kammgarn
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Darmſtädter Schwimmklub
Jung Deutſchland!“
An unſere werten Gäſie und Mitglieder!
Unsere Seereise
an Bord der „Jung=Deutſchland‟
am 6. Februar beginnt pünktlich abends 8 Uhr. Um die
Lebernahme aller Paſſagiere, ſowie des Gepäcks nach
Möglichkeit zu erleichtern, wird dringend gebeten,
recht=
zeitig vor Abgang des Dampfers ſich am „Kai: Städt.
Saalbau” einzuſinden.
Fahrkarten für Gäſte bei Konzerthaus Arnold,
Wilhelminenſtr. 9, und Papierhaus Müller,
Schul=
ſtraße 14. Fahrkarten für Mitglieder im Klubheim und
am Schwimmbad Freitag, 5. Februar 41926, erhältlich.
Die Fahrtleitung.
(1866
Landestheater
Freitag, 5. Februar
Großes Haus.
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ſtadt, Mainſtraße 39,
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Muſik Reichshof, ab
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