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hIorodon
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 33
Dienstag, den 2. Februar 1926.
189. Jahrgang
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ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
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ufräge und Leiſf ung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beitreibung fälli jeder
Rabatt weg. Bankonto: Deuiſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
Die Anklage gegen die Frankenfälſcher.
Eine Wendung in der
Franfen=
fälſcheraffäre.
Das Papier aus Frankreich?
* Budapeſt, 1. Februar. (Priv.=Tel.)
Die franzöſiſchen Polizeivertreter ſind fortwährend bemüht,
zwiſchen der Frankenfälſchung und gewiſſen deutſchen politiſchen
Kreiſen Zuſammenhänge zu konſtruieren. Sie behaupten noch
immer, daß nicht nur die Banknotenpreſſe aus Deutſchland
ſtammte, ſondern daß auch das bei der Herſtellung der
Franken=
ſcheine verwendete Papier deutſchen Urſprunges ſei. Nun meldet
„Peſti Naplo”, das Papier ſei keinesfalls aus Deutſchland
ge=
liefert worden, ſondern ſtamme aus Frankreich, von wo die
Lan=
destransportgeſellſchaft dem Geographiſchen Inſtitut zehn
Meter=
zentner Papier lieferte, das zur Herſtellung der Banknoten
ver=
wendet wurde. Dieſe Angaben des Blattes werden gegenwärtig
durch die Polizei nachgeprüft.
Die Franzoſen verlangen weitere Nachforſchungen.
Die Anklageſchrift wurde heute den franzöſiſchen Emiſſären
in einer wortgetreuen Ueberſetzung überreicht. Die Franzoſen
ſind jedoch von deren Inhalt nicht befriedigt. Ihrer Anſicht nach
werde die Frage, woher die Fälſcher das Papier bezogen haben,
durch die Anklageſchrift in keiner Weiſe befriedigt. Es wird
be=
hauptet, daß Fürſt Windiſchgrätz von einer deutſchen
Papier=
frabrik um 400 Millionen Kronen die Patente für ein Verfahren
erworben habe, vermittels deſſen alle Spezialſorten von
Noten=
papier mit den einfachſten Mitteln auch in Budapeſt hergeſtellt
werden könnten. Auch ſei die Rolle des Deutſchen Schulze
auf=
klärungsbedürftig, der — wie die Emiſſäre behaupten — die
rechte Hand des Fürſten Windiſchgrätz bei der ganzen
Fälſcher=
aktion geweſen ſein ſoll. Die Franzoſen verlangen, daß neue
Erhebungen zur Ausfindigmachung des gegenwärngen
Aufent=
haltsortes Schulzes angeſtellt werden.
Graf Beihlen mitſchuldig?
w. Paris, 1. Februar.
Der Sonderberichterſtatter des „Journal” in Budapeſt
er=
klärt, Graf Bethlen habe die Pläne der ungariſchen
Banknoten=
fälſchung gekannt und begünſtigt. Bis jetzt habe der Beweis
hierfür gefehlt. Seit Donnerstag vormittag ſei er in den
Hän=
den Briands, und zwar handle es ſich um ein unterſchriftliches
Zugeſtändnis der Mitſchuld, die der Graf Bethlen ſelbſt gegeben
habe. Dieſes Dokument ſei nichts anderes als die Ueberſetzung,
die chiffriert von der franzöſiſchen Geſandtſchaft in Budapeſt
übermittelt wurde, und zwar eines Briefes, den Graf Bethlen
ſelbſt dem franzöſiſchen Geſandten übermittelt und den er an
Baron Perenni geſchrieben habe.
Die Begründung der Anklage.
w. Budapeſt, 1. Februar.
In der Begründung der Anklageſchrift der
Frankenfäl=
ſchungsſache wird ausgeführt, Prinz Windiſchgrätz habe 1923 mit
mehreren Freunden, deren Perſon er jedoch zu nennen nicht
ge=
neigt ſei, beſchloſſen, das Papiergeld iugend eines ausländiſchen
Staates, und zwar nach längerer Beratung franzöſiſche Franken,
in großen Mengen nuchzuahmen und in den Verkehr zu bringen.
Der in dieſer Hinſicht völlig geſtändige Windiſchgrätz erklärt, er
habe die Fälſchung nicht im Intereſſe der eigenen oder der
mate=
riellen Verhältniſſe eines anderen beſchloſſen, ſondern, weil er
den Erlös zu patriotiſchen Zwecken verwenden wollte. Weder
dieſe Behauptung, noch das Gegenteil habe erwieſen werden
können. Der Verdacht, daß er ſeine in den jüngſten Jahren
drückend gewordene materielle Lage auf dieſem Wege erleichtern
wollte, könne durch keinerlei ſtichhaltige Beweiſe geſtützt werden,
denn Windiſchgrätz habe annehmbar nachgewieſen, daß er von
ſeinen etwa 20 Milliarden Kronen ausmachenden Schulden
un=
gefähr die Hälfte für die Zwecke der Geldfälſchung aufwendete.
Windiſchgrätz habe nach ſeinen eigenen Angaben, nachdem
er mit ſeinen unbekannten Freunden die Fälſchung franzöſiſcher
Tauſendfranknoten beſchloſſen habe, in erſter Reihe den
Polizei=
chef Nadoſſy in ſene Pläne eingeweiht, der nach den erſten
Monaten der ganzen Aktion von allen weſentlichen
Vorkomm=
uiſſen Kenntnis erlangt und dazu ſeine Zuſtimmung gegeben
haben. Nadoſſy behauptet, er habe an der Geldfälſchung
teilge=
nommen, weil er glaubte, dadurch den Intereſſen ſeines
Vater=
landes zu dienen. Im Verlauf der Unterſuchung ſei auch nicht
der geringſte Verdacht aufgetaucht, als ob Nadoſſy in ſeinen
Handlungen von egoiſtiſchen Abſichten geleitet worden wäre. Es
lei feſtgeſtellt, daß im Kartographiſchen Inſtitut 1925 etwa 24
bis 25 000 Stück Falſifikate angefertigt wurden. Die Falſifikate
ſeiner in einer Kiſte auf dem Auto des Prinzen Windiſchgrätz
Dom Prinzen und ſeinem Sekretär Raba in die Wohnung des
Biſchofs Zadravscz gebracht worden. Später ſeien ſie in die
Naumlichkeiten des Nationalen Verbandes gebracht und dort
Don Joſeph Szoertſey übernommen worden.
In der Anklageſchrift heißt es, Prinz Windiſchgrätz habe
19233/24, beſonders aber im Sommer 1925, etwa 28 bis 30 000
Tranzöſiſche Taufendfranknoten nachahmen laſſen, indem er
au=
angs 1923, zu der Fälſchung entſchloſſen, aus Deutſchland und
Seſterreich das notwendige Material und die Maſchinen
be=
caffte und das Budapeſter kartographiſche Inſtitut durch den
Döl bereiten Gerce und Genoſſen zunächſt das notwendige
Pa=
vier und dann die Falſifikate ſelbſt herſtellen ließ. Die
Anklage=
ſchrift führt dann die Rolle der einzelnen Angeſtellten des karto=
eine Studienreiſſ in Deutſchland, wo er Paviermaſſenaſchinen
eSainte. Nadoſiy hat das Verbrechen abſichtlich gefördert, indem
er der Geldfälſchung im Voraus zuſtimmte, worin er zu dieſem
Behufe an den abgehaltenen Beſprechungen mehrmals teilnahm
und ſich über die Einzeiheiten des Fälſchungsvorganges
unter=
richtete und duldete, daß Prinz Windiſchgrätz vor allen für die
Fälſchung gewonnenen Perſonen ſich darauf berief,
Landes=
polizeichef Nadoſſy billige und unterſtütze die Geldfälſchung,
wo=
durch er mit der moraliſchen und pſychiſchen Wirkungskraft und
Autorität der Polizeichefſtelle die Teilhaber an dem Verbrechen
in ihrer Abſicht beſtärkte.
Aus der Begründung der Anklageſchrift zur
Fran=
kenfälſchung iſt weiter zu entnehmen: Noch bevor die
Fal=
ſifikate ins Ausland gebracht worden waren, erlangte der
Direk=
tor der Poſtſparkaſſe Baroß nach eigenem Geſtändnis aus den
Mitteilungen Nadoſſys und Windiſchgrätz von ihrer Abſicht
Kenntnis. Da es ihm nicht gelang, den Prinzen und Nadoſſy
zur Einſtellung ihrer Aktion und zur Vernichtung der Falſifikate
zu bewegen, brachte er Bethlen zur Kenntnis, daß ſich in den
Räumlichkeiten des Nationalverbandes noch
Tauſendfranken=
noten befänden, die man auch verwerten wolle. Dies geſchah
un=
gefähr zwei Tage vor der Abreiſe des Miniſterpräſidenten nach
Oenf Ende November. Der Miniſterpräſident erſuchte in einem
Brief ſofort den Präſidenten des Nationalen Verbandes,
Pe=
renyr, ihm Bericht zu erſtatten, da die Regierung aufs ſtrengſte
einſchreiten werde. Perenyr teilte den Inhalt des Briefes
Szoertſey mit, der, obwohl er wußte, daß die falſchen Banknoten
in den Räumlichkeiten des Verbandes ſortiert und verpackt
wur=
den, die Meldung erſtattete, daß ſich in den Lokalitäten des
Ver=
bandes keine Falſifikate befänden. Perenyr teilte dieſe
Er=
ktärung Szoertſeys dem Miniſterpräſidenten mit, der trotz dieſer
beruhigenden Antwort unmittelbar vor ſeiner Abreiſe nach Genf
verfügte, der Staatsſekretär im Miniſterpräſidium, Baron
Pro=
nay, ſolle den Polizeichef im Namen des Miniſterpräſidenten
auf=
frrdern, in der Sache zu recherchieren. Von dem Ergebnis ſeiner
Unterſuchung habe er nach der Rückkehr des Miniſterpräſidenten
aus Genf zu berichten. Nadoſſy nahm die Anordnung des
Mi=
niſterpräſidenten zur Kenntnis, leiſtete ihr jedoch keine Folge.
Szoertfey, der Kenntnis davon erlangt hatte, daß dem
Miniſter=
präſidenten Anzeige erſtattet worden war, machte hiervon
Win=
diſchgrätz, Nadoſſy und Baroß Mitteilung, ohne zu wiſſen, daß
letzterer, Anzeige erſtatet hatte. Hierauf brachten Raba und
Szoertſey die falſchen Noten nach der Wohnung des Prinzen
Windiſchgrätz, nach der Wohnung von Baroß und nach der neuen
Wohnung Szoertſeys, der damals gerade umzog. Die Zahl und
der Verbleib der Falſifikate konnten nicht einmal mit
annähern=
der Genauigkeit feſtgeſtellt werden. Nach den Angaben Geroes
hat die Zahl der Windiſchgrätz übergebenen Falſifikate 24= bis
25 000 Stück keineswegs überſchritten. Nach den Angaben des
Prinzen und Rabas wurden etwa 5= bis 8000 Stück in der
Wohnung des Prinzen verbrannt. Ebenſoviel hätten auch
Raba und Olchvary verbrannt. Ueber den Verbleib der bei
Szoertſey verſteckten etwa 6000 Stück hat Szoertſey die Ausſage
verweigert. Es wird ſodann die Rolle der verſchiedenen
Per=
ſonen erörtert, die ſich mit der Verwertung der falſchen Noten
im Auslande befaſſen ſollten. Die Täter, in erſter Reihe
Win=
diſchgrätz, haben großes Gewicht darauf gelegt, daß alle
Teil=
nehmer in dieſer Angelegenheit dem Erzbiſchof Zadravecz
eidlich Verſchwiegenheit gelobten. Aus den Geſtändniſſen
Za=
draveez; läßt ſich feſtſtellen, daß er in den erſten Tagen des
Oktober 1925 von dem Prinzen und Raba in einem Reiſekoffer
34 000 Stück franzöſiſche Tauſendfrankennoten behufs
Verwah=
rung übernahm. Er behauptet jedoch, erſt ſpäter davon Kenntnis
erlangt zu haben, daß das Geld gefälſcht ſei. Die
Staatsanwalt=
ſchaft erachtet es als erwieſen, daß Zadravecz die ihm zur Laſt
gelegten Handlungen begangen hat.
* Deutſchland und der Völkerbund.
Vor der Anmeldung.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Am Mittwoch wird, wie bereits bekannt, der Auswärtige
Ausſchuß zuſammentreten. Die Reichsregierung wird ihm Bericht
erſtatten über die bisher erfolgten Verhandlungen mit der
Bot=
ſchafterkonferenz über die Rückwirkungen und wird im Anſchluß
daran mitteilen, daß ſie beabſichtigt, den Antrag zum
Ein=
tritt Deutſchlands in den Völkerbund
einzu=
reichen. Vermutlich wird dann am Mittwoch oder
Donners=
tag noch eine Beſprechungder Miniſterpräſidenten
in Berlin zuſammenberufen, die auch gutachtlich gehört
wer=
den ſoll. Die Reichsregierung glaubt, mit der zugeſicherten
Herabſetzung der Beſatzungstruppen in der zweiten und dritten
Zone im Zuſammenhang mit der Räumung der Kölner Zone
wenigſtens das Minimum an Rückwirkungen erreicht zu haben,
das die Vorausſetzung für unſeren Eintritt in den Völkerbund
wäre. Man wird alſo damit rechnen können, daß Ende der
Woche die offizielle Anmeldung nach Genf
ab=
geht und daß dann bald darauf der Generalſekretär des
Völker=
bundes nach Berlin kommt, um mit dem Außenminiſter die
letz=
ten Einzelheiten über die Formalitäten des Eintrittes
Deutſch=
lands und die Beteiligung Deutſchlands an dem
Verwaltungs=
apparat zu beſprechen. Mitte März wird vermutlich über den
Antrag Deutſchlands entſchieden werden. Vorher wird
wahr=
ſcheinlich noch eine Zuſammenkunft zwiſchen Dr.
Streſemann und dem franzöſiſchen
Miniſter=
räſidenten Briand in Paris ſtattfinden, bei der über
den weiteren Ausbau der Rückwirkungen eine Verſtändigung
geſucht werden ſoll. Vielleicht darf man auch annehmen, daß der
Rücktritt des Präſidenten der Saarregierung Rault und ſeine
Erſetzung durch einen Engländer eine Rückwirkung der
Locarno=
berträge iſt. J=Tenfalls würde ein Wechſel im Saarregime, der
ja auch niur eine Rückkehr zu den Verpflichtungen bedeuten
rürde, die von der Entente uns gegenüber übernommen ſind, als
ein Beweis des guten Willens der Gegenſeite gedeutet werden
lönnen.
* Die Baſierung der internationalen
Politik auf Perſönlichkeiten.
Von unſerem Korreſpondenten.
C.N. P. London, Ende Januar)
Chamberlain hat ſeine Reiſe wieder einmal durch ſeine
Be=
ſprechung mit Briand mit einem großen Erfolge beſchloſſen. In
ſeiner Rede, die er auf dem ihm zu Ehren gegebenen Frühſtück
in der Geſellſchaft „Les amis de la France” hielt, erwähnte er,
wie es ihm in Locarno eine beſondere Befriedigung gewährt
habe, wahrzunehmen, daß die „ſo diſtinguierten Vertreter der
neuen deutſchen Politik die Wichtigkeit, der anglo=franzöſiſchen
Freundſchaft für Deutſchland” erkannt hätten. Aber wenn dieſe
wichtig iſt, ſo iſt es nicht minder richtig, daß die leitenden
Staats=
männer Englands und Frankreichs die Wichtigkeit der „
diſtin=
guierten Vertreter der neuen deutſchen Politik” für die
engliſch=
franzöſiſche Zuſammenarbeit im Intereſſe Locarnos erkannt
haben.
An einem der ſchwierigſten Tage der Dawes=Konferenz hat
Macdonald halb im Scherz das treffende Wort geſprochen, er
habe es doch am allerſchwerſten, ſchwerer wie Herriot und Marx—
Streſemann, denn die Herren hätten nur für ihre Regierung
daheim zu kämpfen, er aber müſſe für alle drei ſorgen, für die
eigene, für die in Paris und die in Berlin. Dieſen Worten liegt
der richtige Gedanke zugrunde — den vielleicht die meiſten
neu=
zeitlichen Politiker und noch mehr die von keiner außenpolitiſchen
Sachkenntnis angekränkelten Rufer im Streit aus dem großen
Publikum mit Hohngeſchrei ablehnen werden —, daß heute die
Perſönlichkeiten der leitenden Staatsmänner alles ſind,
und daß man in dieſer Beziehung an längſt vergangene Zeiten
und ihre internationalen Konferenzen erinnert wird. Man
über=
lege ſich doch einmal, was geſchehen wäre, wenn während der
Dawes=Konferenz. Herriot geſtürzt und Poincaré wieder an das
Ruder gekommen wäre, oder wenn Briand in dieſen Wochen
hätte zurücktreten müſſen. Und welcher Situation würden ſich
Chamberlain und Briand gegenüberſehen, wenn in Deutſchland
ein ausgeſprochener Rechtskurs die Politik beeinfluſſen würde?
Und wenn man hier auf der anderen Seite an die Möglichkeit
dachte, daß Briand über der Frage der Okkupationsſtärken in
der zweiten und dritten Zone ſtürzen konnte, war es kein
Wun=
der, wenn man die Lage als eine „ſehr ſchwierige” bezeichnete.
Locarno würde in einem ſolchen Falle in den Grundfeſten
erzittern.
Chamberlain ſagte, er habe keine offiziellen Dokumente
er=
halten. Aber wozu iſt denn der glänzende Telegraphendienſt des
Foreign Office da? Sturmzeichen braucht Sir Auſten nicht erſt
aus Dokumenten zu leſen. So eilte er mit möglichſter
Beſchleu=
nigung zu Briand. Es blieb keine Wahl. Für die Sicherheit des
Berliner Kabinetts Luther—Streſemann war er beſorgt. Der
Ernſt der Lage ſiegte über alle Bedenken. Und ſo konnte das
rettende Telegramm noch gerade zur rechten Zeit in Berlin
ein=
treffen. Man muß hier übrigens, um Klarheit über die
Entwick=
lung zu ſchaffen — und das erſcheint auch hier als durchaus
wünſchenswert —, zwei Dinge einſchalten. Einmal muß
man der Wahrheit die Ehre geben und verzeichnen, daß
Van=
dervelde die Gefährdung von Locarno in Berlin am früheſten
erkannte. Wie weit er mit Chamberlain in Verbindung getreten
iſt — er hatte ja im Herbſt eine volle Meinungsübereinſtimmung
mit ihm konſtatieren können —, iſt allerdings nicht bekannt, und
derartige Feſtſtellungen dürften auch kaum opportun
er=
ſcheinen. Er iſt jedenfalls der erſte geweſen, der an eine
Minde=
rung der Beſatzungsſtärken als beſtes Linderungsmittel gedacht
hat. Sodann wäre wegen der ſenſationellen Meldung einer
be=
ſchloſſenen Geſamtbeſatzungsſtärke von 75 000 Köpfen
nachzu=
tragen, daß ein allſeitig definitiv angenommener Beſchluß über
eine ſolche Mindeſtſtärke nie beſtanden hat.
Ueber das magere Abſtimmungsreſultat von 10 Stimmen
Mehrheit für Luther—Streſemann iſt man hier etwas verblüfft,
aber man ſagt ſich allerdings, daß das Telegramm ſo ſpät
ein=
getroffen iſt, daß es nicht mehr zu einer durchgreifenden Wirkung
kommen konnte. Vielleicht hätte es ja auch noch einige andere
der allgemeinen Einigungspunkte bringen können. Man hofft,
daß die weiteren Nachrichten jetzt die Wirkung vervollſtändigen
werden. Aus Kreiſen von etwas entnüchterten früheren
Fran=
zoſenſchwärmern hört man die Anſicht, man hätte doch ebenſogut
eine Geſamtſtärke von 55 000 ſtatt 60 000 Köpfen telegraphieren
können. Vom militäriſchen Standpunkt aus hätten die 5000
Mann weniger keinen Unterſchied gemacht. Um Locarno willen
hätte Briand auch das riskieren können, und die Minderung auf
55 000 würde in Berlin zweifelsohne einen ungleich ſtärkeren
Eindruck gemacht haben. Das franzöſiſche Kontingent würde ja
dann immer noch fünfmal ſo ſtark ſein wie das britiſche,
und damit hätie ſich das nationale Bewußtſein der Franzoſen
zufrieden geben können, das ja doch viel mehr bei der
über=
wiegenden Bemeſſung der franzöſiſchen Kontingentſtärke
mit=
geſprochen habe als das tatſächliche Sicherheitsbedürfnis.
Seite 2
Der deutſche Befreiungsflug.
Köln, 1. Februar.
Die Deutſche Lufthanſa entſandte heute von Düſſeldorf zwei
Großflugzeuge, um Grüße aus dem unbeſetzten Gebiet ins
be=
freite Gebiet zu überbringen. Nach dreiviertelſtündigem Fluge
trafen die beiden Flugzeuge in Köln ein. Nachdem ſie den
Köl=
ner Dom zweimal umflogen hatten, landeten ſie gegen 11¾ Uhr
auf dem Kölner Flugplatz, wo ſie von Vertretern der Stadt und
der Preſſe empfangen wurden.
Zu Ehren der bei dem Befreiungsflug in Köln
eingetroffe=
nen Gäſte gab die Stadt ein Frühſtück im Gürzenich, bei dem
in Vertretung des Oberbürgermeiſters Adenauer Bürgermeiſter
Matzerath die Erſchienenen herzlich willkommen hieß und die
Hoffnung ausdrückte, daß der heutige Tag für die Entwicklung
des Flugverkehrs im Rheinland und ganz Deutſchland einen
Wendepunkt darſtellen möge. Namens der aus der Vereinigung
des Aero=Lloyd mit der Junkers=Luftverkehrsgeſellſchaft
hervor=
gegangenen Deutſchen Lufthanſa A.G. dankte das Mitglied des
Direktoriums Milch und gab bei dieſer Gelegenheit bekannt,
daß der heutige Flug mit zwei Großflugzeugen der Geburtsflug,
der erſte Flug der Deutſchen Lufthanſa überhaupt geweſen ſei.
Rheinlandkundgebung im preußiſchen Landtag.
Berlin, 1. Februar.
Im preußiſchen Landtag fand heute eine erhebende
Kund=
gebung aus Anlaß der Befreiung der Kölner
Zone ſtatt. Das geſamte Kabinett mit Ausnahme des
perſön=
lich im Rheinland weilenden Miniſterpräſidenten Braun war
verſammelt. Auch zahlreiche Regierungsvertreter, darunter der
preußiſche Geſandte beim Vatikan Herr v. Bergen, nahmen an
der Feier teil. Die Abgeordneten waren faſt vollzählig erſchienen.
Die Feier begann mit einer Anſprache, die der Landtagspräſident
Barthels an die Mitglieder des Hauſes richtete und in der
es unter anderem heißt:
„Die erſte beſetzte Rheinlandzone iſt endgültig geräumt
wor=
den. Etwa ein Fünftel des geſamten beſetzten Gebietes iſt damit
von fremder militäriſcher Beſatzung geräumt. Dieſes Ereignis
gibt auch dem preußiſchen Landtag Veranlaſſung, ſeiner
beſon=
deren Freude über das endlich Erreichte einmütig Ausdruck zu
geben. Der Landtag entbietet der Bevölkerung des jetzt befreiten
Gebietes ſeine herzlichen Wünſche und dankt ihr zugleich für ihr
treues Bekenntnis zu Preußen und zu Deutſchland, indem ſie
auch in ſchwerſten Zeiten nicht wankend geworden iſt. Der
Land=
tag ſpricht dabei zugleich die Hoffnung aus, daß auch die
Räu=
mung der beiden weiteren Zonen in abſehbarer Zeit, jedenfalls
aber vor dem Ablauf der vertraglichen Friſt, erfolgen möge.
Imer wird die Beſetzung als etwas Demütigendes empfunden
werden und ſolange ſie beſteht nur geeignet ſein, die ſo not= Gereon ein. Die Beamten zogen in geſchloſſenem Zuge zur
Zeug=
wendige friedliche Einigung der Völker zu erſchweren. Das jetzt wegkaſerne, ihrem neuen Quartier, wo ſie von dem Kommandeur
befreite Gebiet aber wird nun in der Lage ſein, mit uns
gemein=
aufbau des Vaterlandes mitzuarbeiten. Nichts ſehnlicher
wün=
fremdem Druck unſer Volk, insbeſondere ſeine arbeitenden Schich= ſame Begrüßungsfeier ſtattfinden.
ten, auch von dem Druck wirtſchaftlicher Notlage recht bald befreit
werden möge. Mit dem Glückwunſch an das beſetzte Gebiet
be=
kundet der Landtag zugleich dieſen Wunſch und Willen.”
Das Haus hatte die Anſprache ſtehend angehört und
beglei=
tete ſie mit lebhaften Beifallskundgebungen.
Anläßlich der Befreiung der Kölner Zone ſind beim
Ober=
bürgermeiſter von Köln, Dr. Adenauer, zahlreiche
Glückwunſch=
burg, Reichskanzler Dr. Luther, Reichsminiſter für die beſetzten
Gebiete Dr. Marx, vom badiſchen Staatspräſidenten Dr. Trunk,
vom ſächſiſchen Miniſterpräſidenten Heldt, uſw.
Die Befreiung Krefelds.
bürgermeiſter Dr. Johannſen an die Bevölkerung einen Aufruf, auf Seiten der Befatzungsbehörden das Beſtreben, derartige
in dem es am Schluß heißt: Schmückt Eure Häuſer mit Fahnen.
Der Ausdruck unſerer Freude ſoll zugleich ein Gelöbnis der durchſchnittenen Gemeinden ganz zur zweiten Zone, den anderen
Treue zu unſerem geliebten Vaterlande ſein. — Aus Anlaß der
Befreiung der Stadt Krefeld ſollen alle Kriegsopfer des letzten auf Grund gegenſeitiger Vereinbarung. Zu irgendwelcher
Be=
in barem Gelde erhalten.
* Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Montag, den 1. Februgr.
T7. Sinfonie=Konzert.
F.N. In dem neuen Werk von E. N. v. Rezuicek Thema und
Variationen für großes Orcheſter nach dem Gedicht „Tragiſche
Geſchichte” von Adalbert v. Chamiſſo lernten wir ein ebenſo
geiſt=
volles wie fein humoriſtiſches Werk kennen. Allerdings wäre es
dankenswert geweſen, auf der Vortragsfolge auf den Wortlaut
dieſer „Tragiſchen Geſchichte” aufmerkſam zu machen, da es wohl
manchem unvorbereiteten Hörer ſo gegangen ſein mag, daß ihm
gleich der Anfang des Themas ſtarke Bedenken gegen den Ernſt
dieſer Tragik aufkommen ließ, bis ſchließlich Erinnerungen aus
der Schulzeit auftauchten, und mit den Worten: „s war einer,
dem’s zu Herzen ging, daß ihm der Zopf ſo hinten hing, er wolli
es anders haben” und dem ſtets wiederkehrenden Refrain „Der
Zopf, der hängt ihm hinten” ſich die richtige Einſtellung ergab.
In einer prachtvollen Reihe ſtart gegenſätzlicher Variationen
ob ſie ſich in ihrem Wechſel von Humor, melodiſcher Schönheit,
Tragik, die dann und wann an das Gegenteil ſtreifte, irgendwie
an die Strophenfolge des Gedichtes anlehnte —, dazu reicht meine
Literaturkenntnis nicht aus — läßt der Komponiſt Geiſtesfunken
aller Art ſprühen; mit einfachen, liedartigen Gedanken beginnt
er, Temperament, Gefühl, Tanzrhythmen leben auf, an einen
einen Choral und ein Soliſſimo des Violoncell ſchließt ſich ein
richtiger Trauermarſch an, und dann beginnt in einem
entzücken=
den Scherzo in den Streichern ein tolles Drehen, aber die Bläſer
betonen dabei immer wieder das Thema: „Er dreht ſich her, er
dreht ſich hin, — der Zopf der hängt ihm hinten.”
Unter Joſeph Roſenſtocks Leitung kam dieſe Neuheit
prachtvoll zur Geltung, eine bewundernswerte rhythmiſche
Ener=
gie und Straffheit beherrſchte das ganze, die einzelnen Teile
wurden in hervorragender geiſtiger Ueberlegenheit ausgedeutet
und das Orcheſter ſpielte, daß es eine wahre Luſt war. Ein
ähn=
licher Hauch von Friſche und Natürlichkeit lag über der den
Abend abſchließenden Sinfonie von Haydn, die wir vor wenigen
Jahren unter Ballings Leitung hier hörten. Auch hier feine
Durcharbeitung und pointierter geiſtvoller Vortrag, dabei die
ganze Flüſſigkeit der Stabführung Roſenſtocks. Das einleitende
Adagio ging vielleicht allzu raſch in fließendes Andante über,
wo=
durch die Eigenart vieler alter Formen, ſelbſt Las Leichteſte und
Humorvollſte ganz ernſt, pathetiſch und offiziell zu beginnen, hier
etwas verwiſcht wurde. Dadurch wirkte der Anfang auch nicht in
völliger rhythmiſcher Genauigkeit — vielleicht eine kleine Ab=
Dienstag, den 2. Februar 4926
Vom Tage.
In Berlin fand am Sonntag eine große Kundgebung
der Auslands=, Kolonial= und Grenzlanddeutſchen ſtatt.
Im Jahre 1925 haben ſich in Berlin insgeſamt 11156
Zuſammenſtöße ereignet. Verletzt wurden im Straßenverkehr
4929 Perſonen. An Todesopfern hat der Verkehr 143 gefordert.
Die amtliche Beglaubigung für den neuen deutſchen
Kon=
ſul Dr. Speier iſt in Mombaſſaunterzeichnet worden. Er wird
die deutſchen Intereſſen in den engliſihen Kolonien Uganda, Kenya und
Tanganyika (früher Deutſchoſtafrika) vertreten,
Eine unter Führung des Gefandten Goeppert ſtehende deutſche
Abordnung iſt in Warſchau eingetroffen. Sie hat die
Ver=
handlungen über den Artikel 297 des Verſailler Vertrages —
Liqui=
dation deutſchen Eigentums in Polen — wieder
auf=
genommen.
Der ſchweizeriſche Bundesrat hat den
ſowjetruſſi=
ſchen Vorſchlag zur Wiederaufnahme der diplomatiſchen
Beziehun=
gen abgelehnt.
Die Sowjetregierung hatte nach der Gefangennahme einer
Kinder=
räuberbande etwa 300 minderjährige Kinder in ungeheizten
Güterwagen nach Woroneſch geſchickt. Als der Zug in Woroneſch ankam,
waren ſämtliche Kinder erfroren.
Als Nachfolger des Kardinals Mercier für das
Erz=
bistum Mecheln wird in vatikaniſchen Kreiſen Monſignore van
Roy genannt.
Die Konferenz der Kleinen Entente findet nunmehr
doch am 10. Februar in Temesvar ſtatt.
Das engliſch=italieniſche Schuldenabkommen wird
bereits im Laufe dieſer Woche vom italieniſchen Miniſterrat und der
Kammer ratifiziert werden.
Nach Meldungen aus Tanger hat Hauptmann Cunning
auf Aufforderung des engliſchen Generalkonſulats hin Tanger
ver=
laſſen. Vor ſeiner Abreiſe erklärte er, daß er ſich vorläufig nicht
mehr mit den Angelegenheiten Abd el Krims befaſſen werde.
Nach Meldungen aus Peking ſind die Kämpfe zwiſchen
den Militärgvuverneuren wieder im Gange. Ferner
wird gemeldet, daß Wupeifu ſich mit ſeinem ehemaligen Gegner
Tſchangtſolin verbündet habe.
Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Indo=Paeific aus Peking
hat General Feng, nachdem er ſeine Päſſe hat viſieren laſſen,
eine Reiſenach Moskau und Deutſchland angetreten.
Die „Chikago Tribune” berichtet aus Teheran, daß der Aufſtand
der Kurden an der türkiſch=perſiſchen Grenze gegen
die Türkei einen immer ernſteren Charakter annehme.
Nach einer Meldung der „Morning Poſt” haben chineſiſche
Truppen auf den Takuforts Geſchütze aufgeſtellt und
drohen, auf alle Dampfer zu feuern, die nach Anbruch der Dunkelheit in
den Fluß einlaufen.
Die erſie Schupo für Köln.
Köln, 1. Februar.
Geſtern traf die erſte für Köln beſtimmte neue Hundertſchaft,
von Mülhauſen in Thüringen kommend, am Bahnhof
Köln=
der Kölner uniformierten Polizei, Oberſt Petri, begrüßt wurden.
ſam die Schäden der Beſetzungszeit zu beſeitigen und am Wieder= Die beiden weiteren, für Köln beſtimmtem Hundertſchaften, die
bekanntlich von Berlin kommen, werden am Freitag erwartet.
ſchen wir in dieſer Stunde, als daß neben der Befreiung von Nach ihrer Ankunft wird für alle neuen Beamten eine gemein=
Die Grenze zwiſchen der 1. und 2. Zone.
Berlin, 1. Februar.
Verſchiedene Blätter haben aus der Mitteilung des
komman=
dierenden Generals der franzöſiſchen 47. Diviſion in Düren an
den Regierungspräſidenten in Aachen, wonach von der
Grenz=
linie zwiſchen der zweiten und erſten Rheinlandzone
durchſchnit=
tene Gemeinden vorläufig noch als beſetzt gelten, Schlüſſe
ge=
telegramme eingelaufen u. a vom Reichspräſidenten v. Hinden= zogen, die entſchieden zu weit gehen. U. a. wurde von einer
„neuen Beſetzungswillkür” geſprochen. Davon kann, wie uns
von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, keine Rede ſein. Die
Grenzlinie zwiſchen der erſten und zweiten
Zone des beſetzten Gebietes iſt im Verſailler Vertrag feſtgelegt.
Dabei hat ſich nachträglich ergeben, daß die Linie ſtellenweiſe
Gemeinden durchſchnitt, ein Zuſtand, der nach der Räumung der
Krefeld, 1. Februar. erſten Zone ſich aus Verwaltungsbeſchlüſſen und anderen Grün=
Am Morgen des heutigen Tages, des 1. Februar, den Krefeld den als nicht haltbar erweiſt. Man hat deshalb auf beiden
Sei=
wieder nach vielen Jahren in Freiheit verlebt, richtet der Ober= ten, das heißt ſowohl auf Seiten der deutſchen Verwaltung, wie
Durchſchneidungen inſofern zu revidieren, als man einen Teil der
Teil ganz zu der geräumten Zone geſchlagen hat. Es geſchah dies
Krieges und die Veteranen der früheren Feldzüge eine Ehrengabe unruhigung giht daher die Mitteilung des franzöſiſchen Generals
keine Veranlaſſung.
ſpannung nach den ſchwierigeren modernen Werken. Daß man
von Haydn nach wenigen Jahren eine Sinfonie wiederholte,
ob=
gleich kaum bei einem anderen Meiſter die Auswahl ſo groß ift,
und obgleich unſeres Wiſſens ſeine bedeutendſte, die in Es=Dur
mit dem Paukenwirbel, ſeit längerer Zeit hier nicht aufgeführt
wurde, ſchien uns ein Fehlgriff zu ſein.
Neu für Darmſtadt waren außerdem Vier Geſänge für
Bari=
ton mit Orcheſter von Hermann Wünſch „aus dem Stundenbuch”
von Rainer Maria Rilke, wertvolle, gedanken= und
ſtimmungs=
reiche Lyrik. Die Muſik der Sprache, die äußere Schlichtheit und
innere Vertiefung der Dichtungen wurden von dem Komponiſten
in ein edles muſikaliſches Gewand gekleidet, trotz der ähnlichen
Grundſchattierung des ganzen Werkes feſſelten die Geſänge vom
Anfang bis zum Ende, die Singſtimme ſteht vor dankbaren und
dabei durchaus geſanglichen Aufgaben, die reiche, ſtets
durch=
ſichtige Orcheſterbegleitung iſt herrlich inſtrumentiert und
ur=
ſprünglich mitempfunden, Künſteleien und nur Gewolltes deſſen
Abſichtlichkeit verſtimmen könnte, kommt nirgends vor. Die
Ge=
ſänge hinterließen den Eindruck wahren Wertes und ungeſuchter
Originalität.
Ihnen ſchloſſen ſich Guſtav Mahlers „Lieder eines
fahren=
den Geſellen” an, die in dem Wechſel von volksliedhafter
Un=
bekümmertheit und blitzartig hineinleuchtenden Partien tiefſten
Subjektivismus für mich ſtets wieder etwas unnennbar
Ergrei=
fendes haben. Es iſt eine Kunſt, die nur in dieſer einen Perſon,
in Guſtav Mahler Leben finden konnte und lie den Zauber und
das Geheimnis ſeines Weſens in idealer Weiſe ſprechen läßt.
Alle dieſe Geſänge wurden von dem Soliſten des Abends, Herrn
Konzertſänger Hermann Schey, in wirklicher Vollendung zu
Gehör gebracht. Eine prachtvolle Baritonſtimme, weich und edel,
aller Schattierungen vom großen dramatiſchen Akzent bis zum
feinſten tenoralen pp fähig, hervorragend ausgeglichen, dabei
eine Künſtlerſchaft, die nie an der Oberfläche bleibt, ſondern die
Tiefendimenſion ergreifend ausſchöpft. Eine ſolche Geſangskunſt
iſt etwas ganz ſeltenes, ſeit Meſchaerts und Raatz=Brockmanns
Meiſterleiſtungen haben wir kaum wieder eine ſolch vertiefte
Vortragsweiſe gehört, und ſelbſt bei Rehkemper ſchien uns die
Abſichtlichkeit des Ausdrucks und die Freude an der techniſchen
Unfehlbarkeit das innere Empfinden nicht in ſolcher Stärke
her=
dortreten zu laſſen. Der Sänger hatte aber auch in Roſenſtock
einen Begleiter, wie er ihn ſich beſſer nicht wünſchen konnte, denn
die Feinheit der Klangſchattierungen, die dieſer dem Orcheſter
entlockte, das volle Verſchmelzen von Geſang und
Orcheſter=
begleitung hört man ſelten ſo vollendet. Vielleicht dürfen wir,
angeregt durch den prachtvollen Abend, einen kleinen
Wunſch=
zettel vorlegen, denn die Rezuicek=Variationen ließen uns hof=
Nummer 33
Antrag auf Pertagung der
Abrüſtungskonferenz.
Frankreich an der Spitze der Aktion.
* Berlin, 1. Februar. (Priv.=Tel.)
Nach Pariſer Meldungen ſoll der Generalſekretär des
Völker=
bundes, Sir Erie Drummond, von mehreren Staaten den
Auf=
trag auf Verſchiebung der
Abrüſtungskonferen=
erhalten haben. Die Nachrichten widerſprechen ſich im einzelnen
uvch. So wird behauptet, daß der Vertagungsantrag die
Unter=
ſchrift Fraukreichs trüge, während von anderer Seite wieder
ver=
ſichert wird, Frankreich denke ebenſowenig wie England daran,
die Konferenz hinauszuzögern. Immerhin ſpricht mancherlef
dafür, daß Frankreich hinter der ganzen Aktion ſteht. Den
fran=
züſiſchen Militärs iſt der Gedanke der Abrüſtung außerordentlich
unſympathiſch und, wenn ſie es auch verſtanden haben, das
Programm der Konferenz ſtark zu verwäſſern, ſo wäre es ihnen
natürlich am liebſten, wenn alles beim Alten bliebe, und die
Kon=
ferenz überhaupt nicht zuſtandekäme. Jede Vertagung über den
15. Februar hinaus bedeutet natürlich eine Verſchiebung um
mehrere Monate, weil inzwiſchen der Völkerbundsrat
zuſammen=
tritt und danach das Plenum, dann alſo vermutlich bis Mitte
Mai keine Zeit für Sonderkonferenzen wäre.
Wie das Wolff=Büro ſich aus Genf melden läßt, haben die
Natsvertreter Frankreichs, Italiens, Japans, der
Tſchechoſlowa=
kei und Uruguays beim Sekretär des Völkerbundes den Antrag
geſtellt, den Zuſammentritt der vorbereitenden Kommiſſion der
Abrüſtungskonferenz zu vertagen.
Die Vertagung der Sitzung der Abrüſtungskommiſſion des
Völkerbundes, die urſprünglich für den 15. Februar in Ausſicht
genommen war, iſt nunmehr ſicher, nachdem ſich Spanien dem
Vertagungsantrag der anderen fünf Ratsmitglieder angeſchloſſen
hat. Da für Formfragen nur eine einfache Mehrheit bei der
Ab=
ſtimmung im Völkerbundsrat notwendig iſt, genügen die
Stim=
men der fünf Antragſteller: Frankreich, Italien, Japan,
Tſchecho=
ſlowakei und Uruguay, zuſammen mit der ſpaniſchen Stimme,
um die Verſchiebung rechtswirkſam zu machen, auch wenn, wie
man ſieht, England gegen die Verſchiebung iſt. Infolge der
pro=
viſoriſchen Feſtſetzung der Sitzung der vorbereitenden
Wirt=
ſchaftskommſſion auf den 15. April dürfte die Sitzung der
Ab=
rüſtungskommiſſion nunmehr vom Rat kaum vor dem 15. Mai
einberufen werden, falls nicht etwa in der Tagesordnung der
Wirtſchaftskommiſſion eine Aenderung vorgenommen wird.
Der „Obſerver” für baldige Beendigung der
Beſatzung.
w. London, 1. Februar,
Der „Obſerver” ſchreibt zur Räumung der Kölner Zone, es
würde vorzuziehen ſein, wenn die geſamte Beſetzung beendet
würde. Der Zeitraum von 15 Jahren ſei mehr eine Gefahr als
eine Sicherung. Der Chamberlain=Beſuch in Paris ſei ein neuer
Beweis, daß Locarno nicht vergeſſen, ſondern daß der Geiſt von
Locarno lebendig ſei. Das Blatt ſpricht Luther und Streſemann
ſeine Bewunderung und ſeinen Dank angeſichts ihres „
glänzen=
den Kampfes gegen ihre inneren Schwierigkeiten” aus. Die
Beiden hätten Grund zu der Erwartung, daß die Politik des
Zu=
ſammenwirkens, auf die ſie alles geſetzt hätten, nicht durch das
Verſagen der anderen, in gleichen Maße verpflichteten
Regierun=
gen lächerlich gemacht werde. Der „Obſerver” glaubt nicht, daß
dies der Fall ſein wird.
England hört die „Deutſche Glocke‟
London, 1. Februar.
Die Londoner Preſſe veröffentlicht Schilderungen des in
London mitangehörten Jubels der Kölner Bebölkerung und
des Glockengeläutes der Stadt. Im „Daily Chronicle” heißt
es, das Geläut der „Deutſchen Glocke” habe ſich angehört, wie
das donnernde Echo eines gewaltigen Gongs, vom Hammer,
eines Gottes geſchlagen. Es habe überirdiſch geklungen. Als
die bronzenen Stimmen der Glocken erſtarrten, habe man den
Oberbürgermeiſter von Köln gehört, deſſen Schlußhochruf auf
das geliebte deutſche Vaterland ſo deutlich vernehmbar geweſen
ſei, daß man den Eindruck hatte, er ſtehe neben einem. Die
dröhnende Erwiderung darauf von Seiten der Bevölkerung ſei
überwältigend geweſen. In der „Daily News” wird
ausge=
führt es ſei ein ſeltſames Erlebnis für den Engländer geweſen,
geſtern abend in London an ſeinem Kamin zu ſitzen und den
nationalen Jubel Deutſchlands über die Befreiung Kölns zu
hören.
fen, daß Roſenſtock uns bald einmal die Haydn=Variationen von
Brahms und die Mozart=Variationen von Reger interpretiert,
und die Mahler=Lieder erweckten beſonders ſtarke Sehnſucht nach
deſſen „Lied von der Erde‟. Mahlers reifſter Schöpfung, die im
kühner Vorausahnung einer beſtimmten Richtung unſerer
heuti=
gen Muſikentwicklung den Weg gewieſen hat. Das heutige
Kon=
zert war eines der gelungendſten in dieſem ganzen Winter und
wurde auch von dem Publikum durch reichen Beifall in dieſem
Sinne gewertet.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
-Vereinigter Muſikerkalender Heſſe=Stern,
18. Jahrgang 1926. 3 Bände, ca. 1500 Seiten. Preis 6,50 Mark.
Max Heſſes Verlag, Berlin WV 15. — Rechtzeitig iſt der neue
Jahrgang des bewährten Handbuches der muſikaliſchen Welt
inhaltlich weſentlich verbeſſert und vermehrt erſchienen. Beim
Vergleich mit dem vorjährigen Kalender ergibt ſich heuer eine
Zunahme von 250 Seiten, ſo daß ein Umfang von 1500 Seiten
erreicht wird. Das Taſchenbuch enthält wiederum ein
vollſtän=
diges Tageskalendarium bis 31. Dezember 1926 auf gutem
Schreibpapier. Die Lebensdaten berühmter Muſiker werden
ebenſo wie die Aufſtellungspläne für Chor und Orcheſter jedem
Dirigenten willkommene Hilfsmittel für Programm und Probe
ſein. Alles Wiſſenswerte über das Muſikleben in mehr als 450
Städten des In= und Auslandes umfaſſen die beiden ſtarken
Textbände. Im allgemeinen Teil ſind, die Konzertdirektionen,
Muſikverleger, Vereine, Stiftungen, Zeitſchriften überſichtlich und
faſt lückenlos zuſammengeſtellt. Dann folgen die äußerſt
wert=
vollen alphabetiſchen Verzeichniſſe der konzertierenden Künſtler
und Enſembles nach Fachgruppen geordnet. Der Städteteil weiſt
beſonders für das Ausland ſtarke Bereicherungen auf. Neu
auf=
genommen und vollſtändig berückſichtigt wurde Italien,
Griechen=
land und Paläſtina, weſentlich bereichert die Angaben über
ame=
rikaniſche Muſikverhältniſſe. Den Schluß bildet ein viele
Tau=
ſende von Namen umfaſſendes Verzeichnis bekannter Künſtler
und Pädagogen mit ihren Adreſſen. Einer Empfehlung bedarf
der „Muſikerkalender”, an dem, wie aus dem Vorwort erſichtlich,
Hunderte bekannter Muſikerperſönlichkeiten mitarbeiten, um
ge=
meinſam mit dem Verlag dieſes Handbuch der Muſikwelt zu
ſchenken, überhaupt nicht mehr. Auch der neue Jahrgang, der
angeſichts ſeines überreichen Inhalts und ſeiner vollſtändig
friedensmäßigen Ausſtattung ſehr preiswert iſt, wird jedem
unentbehrlich ſein, der irgendwie zum Muſikleben in
Bezie=
hung ſteht.
Nummer 33
Kundgebung für den ſberalen
Gedanken in Deutſchland.
Berlin, 1. Februar.
Die Liberale Vereinigung veranſtaltete am Montag in den
Räumen der Deutſchen Geſellſchaft einen Feſtabend. Unter den
faſt 500 Anweſenden bemerkte man Reichskanzler Dr. Luther,
die Reichsminiſter Dr. Streſemann, Dr. Geßler, Dr. Külz, Dr.
Reinhold, Curtius und Dr. Krohne, die preußiſchen Miniſter
Dr. Hoeppker=Aſchoff, Dr. Becker und Dr. Schreiber, ſowie den
früheren badiſchen Staatspräſidenten Dr. Hellpach, den
öſter=
reichiſchen Geſandten, Dr. Frank, Oberbürgermeiſter Dr. Böß,
Staatsſekretär Dr. Meißner und zahlreiche Vertreter von
Wiſſen=
ſchaft, Induſtrie, Handel und Kunſt. Der Ehrenvorſitzende der
Liberalen Vereinigung, Prof. Dr. Kahl, begrüßte die Gäſte.
Reichsminiſter Dr. Streſemann und Dr. Koch hielten
Anſprachen. Aus den Reichstags= und Landtagsfraktionen
der Deutſchen Volkspartei, der Demokratiſchen Partei und der Die deutſch=polniſche Grenzregelung unterzeichnet.
Wirtſchaftlichen Vereinigung waren die Führer und eine Anzahl
Mitglieder erſchienen. An ein gemeinſames Eſſen und die
poli=
tiſchen Reden ſchloß ſich ein künſtleriſcher Teil. Den Beſchluß der
Veranſtaltung bildete ein Tanz.
erwähnten, wenn er einmal eine Dummheit gemacht habe. Die
Parteien ſeien zu ſehr Konfeſſionsparteien geworden. Die
Deut=
geſſen aber, daß es ein Für=die=Geſamtheit ſein muß. Er ſehe
nicht ein, weshalb der tiefſte und breiteſte Graben mitten durch von Waſſer= und Elektrizitätskraft, ferner über die
Abgaben=
den Liberalismus hindurchgehen müſſe. Die Unterſchiede ſeien
zu den Ereigniſſen und zu den anderen Parteien. Die Deutſche
Volkspartei und die Demokratiſche Partei befänden ſich
gewiſſer=
maßen beide auf der Brautſchau, die eine nach der rechten, die
andere nach der linken Seite hin, aber es ſcheine ihm, als ob
beide von dieſer Brautſchau nicht mit voller Befriedigung
zurück=
gekehrt ſeien. Er habe dieſes Beiſpiel von zwei männlichen Reſultgtloſe engliſch=türkiſche Moſſul=Verhandlungen.
Weſen abſichtlich gewählt, damit er nicht in Verdacht komme, hier
eine neue Partei ſtiften zu wollen. Unter dieſer Vorausſetzung
habe der Liberalismus das Gemeinſame zu pflegen. Einer der
wichtigſten Geſichtspunkte des Staates ſei das liberale Prinzik über den Bericht ihres Botſchafters in der Türkei gewahrt, den
der Führerausleſe. Wir brauchten Führer, die ſich ihre dieſer nach ſeiner Rückehr aus Angora nach London geſandt hat.
Gefolgſchaft ſuchten, aber nicht Organiſationen, die einen
Vor=
ſitzenden hätten. Der Redner faßte ſeine Ausführungen
zuſam=
geiſt zu füllen und den deutſchen Staat mit Volksgeiſt. liſchen Regierung nicht erwartet würden. Die Türkei habe ſich
Darauf ſprach Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann auf den Standpunkt geſtellt, daß das letzte Angebot einer
terri=
über die Geſchichte des Liberalismus, der den
Leſebuchdarſtel=
lungen zufolge an der Reichsgründung führend beteiligt geweſen England herkommen müßte. Demgegenüber ſtellt der
Korreſpon=
ſei, wobei aber die Schwierigkeiten, die es zu bekämpfen galt, dent noch einmal feſt, daß Baldwin in ſeiner letzten Unterredung
nicht zum Ausdruck kamen. Wenn die geniale Staatskunſt Bis= mit dem türkiſchen Botſchafter in London ſich auf die Möglichkeit
marcks das Reich geſchaffen habe, ſo ſei das doch nur möglich geringer Grenzverbeſſerungen und eines wirtſchaftlichen
Abkom=
geweſen durch die Vorarbeiten in der Paulskirche. Es ſei ſicher, mens feſtgelegt habe. Es beſtehe ſomit für die Türkei keinerlei
daß die Wiedergeburt des deutſchen Volkes nicht das Werk
ingend einer Wirtſchaftsbewegung, ſondern das der geiſtigen
Kräfte ſei, die im deutſchen Volke wirkten. Wenn die Geſchichte
eines lehre, ſo ſei dies, daß man trennen müſſe zwbiſchen nicht gelungen, eine Grundlage, für weitere Ver=
Veltanſchauungsfragen und Fragen, die wirt=
Liberalismus gemacht, daß er zu ſehr die Geſichtspunkte der
Großſtadt in den Vordergrund geſtellt habe. Hätte er ſich mehr lehne jedoch die Türkei ab. Der engliſche Botſchafter ſei deshalb
für das Blühen der Landwirtſchaft intereſſiert, daun wäre er nach Konſtantinopel zurückgekehrt, um neue Inſtruktionen zu
heute ſtärker. Mit wem die Partei zuſammengehe, ſei eine Frage
der Taktik, nicht aber der Weltanſchauung. Liberalismus ſei: die doch ſeien gegenwärtig die Hoffnungen auf Erfolg ſehr gering.
Wahrung der Staatsintereſſen gegenüber unberechtigten
Sonder=
iutereſſen. Man müſſe der Kraft des liberalen Gedankens ver=
Das Nationale ſei ſelbſtverſtändlich, und der Kampf ſei nur in der Kriegsſchuldenfrage geſtellten günſtigen Bedingungen ein
den beſten Weg zur Erzielung deſſen wiſſe, was wir alle an= eine günſtige Moſſulentſcheidung mit allen Mitteln zu ſichern.
ſtrebten. Der liberale Gedanke ſei ſtark genug, um uns das
Leben miteinander und nebeneinander zu
geſtat=
ten. Ein Gedanke eine alle: Vaterland und Freiheit!
Auch der Abgeordnete Drewitz bekennt ſich als Führer der
Wirtſchaftspartei zu den liberalen Grundgedanken. Er ſpricht
ſich für die Wirtſchaftsfreiheit aus. Er unterſtrich die
Gleich=
berechtigung aller Stände und verlangte ſtatt des Parteiſtaates
den Volksſtatt. Er betonte ebenſo wie der Abgeordnete Koch,
daß ein Teil der Preſſe ſehr viel dazu beigetragen habe, daß man ſammenarbeiten werde. Tſchang Tſo Lin hat an die Negierung
ſich parteimäßig ſo fernſtehe.
ihn zuerſt einen blauen Zettel abgegeben habe. Die Deutſche gierung ſtehe.
Dienstag, den 2. Februar 1926
Seite 3
*Die Kölner Befreiungsfeier im Nundfunk.
Kurz vor zwölf ſchloß der Sender in Königswuſterhauſen
ſeine Darbietungen mit dem üblichen Abſpielen des
Deutſch=
landliedes und eine Stimme verkündete, daß Punkt zwölf die
Uebertragung der Kölner Befreiungsfeier mit dem Ertönen der
deutſchen Glocke am Rhein, der neuen Petriglocke, beginnen
werde.
Wir ließen das Gerät auf die Berliner Welle eingeſtellt. Da,
Punkt zwölf verkündete die Domglocke die Mitternachtsſtunde.
und die Kölner Glocken begannen zu läuten. Klar und deutlich
hoben ſich die mächtigen Schläge der neuen großen Domglocke
ab, ein tiefer, voller Ton, nicht ſo dumpf wie die Klänge der
ehe=
maligen Kaiſerglocke, aber gleich mächtig und gewaltig. Wir
ſchalteten auf die Welle des Frankfurter Senders um, und nun
durchbrauſten die Glockentöne ſo mächtig den Raum, daß ſie in
dem entfernteſten Winkel des Hauſes gewaltig vernehmbar waren.
Die deutſche Glocke am Rhein! Ihr Ton iſt heller als die der
alten gigantiſchen Kölner Domglocke. Möge auch die Zukunft
Deutſchlands heller ſein!
Da verſtummten die mächtigen Glockentöne.
Oberbürger=
meiſter Dr. Adenauer ſprach. Langſau, ernſt und feierlich! Wenn
er neben uns geſtanden hätte, hätten wir ihn nicht deutlicher
ver=
nehmen können. Eine markige Rede, durchglüht von echter,
wah=
rer Vaterlandsliebe. Und als er mit der Aufforderung zum
Ge=
löbnis der Treue zum Volk und der Liebe zum Vaterland ſchloß,
da hörte man den Jubel, der vieltauſendköpfigen Menge und
ſtand ſo mitten im Erleben! Wuchtig und markig erklang das
Deutſchland über alles” aus vielen, vielen begeiſterten Kehlen.
Der gewaltige Klang vermittelte den Raumbegriff, und man
Aaubte die gewaltige Menſchenmenge zu ſehen, die ſich in dieſem
Augenblick um den Kölner Dom drängte.
Das Lied verklang, und wieder ſprach eine Stimme zum
Volke, klar und deutlich. Der preußiſche Miniſterpräſident Braun.
Lr leitete ſeine Worte ein mit dem unauslöſchlichen Dank der
Staatsregierung an alle Kreiſe der rheiniſchen Bevölkerung, dem
Dank für die in ſchweren Tagen bewieſene Treue. Und als er
ge=
endet hatte, da brauſte der Choral „Großer Gott, wir loben
Dich über den Platz, und als auch dieſes Lied verklungen war,
2a ſetzten wiederum die Glocken zu einem mächtigen und
gewal=
igen Freudenſturm ein, und wieder hoben ſich wuchtig und
ge=
waltig hervor die mächtigen Töne der deutſchen Glocke am Rhein:
Lange hörten wir den feierlichen Klängen zu, da verſtumm=
Een auch dieſe und eine Stimme verkündete, daß die
Ueber=
trSchung beendet ſei. Der Sprecher bat um Mitteilung, ob die
Volkspartei pflege ſich ſpäteſtens bei Auflöſung des Reichstages
von ihm zu löſen. Seine Beziehungen zur Wirtſchaftspartei
ſeien noch wechſelreicher. Herr Drewitz habe ja im Reichstag
geſagt, wenn das Kabinett nur aus Herrn Luther beſtände,
würde ſeine Partei für ein Mißtrauensvotum ſtimmen. Jetzt
ſcheine ja wieder ein Umſchwung eingetreten zu ſein. Der
Kanz=
ler kam dann auf die drei großen Kräfte zu ſprechen, die als Die Produktionsſteuer — Ein ſiiller Rückzug.
Folgen unſeres geſchichtlichen Werdeganges nebeneinander
be=
ſtehen: Liberalismus, Konſervativismus und Sozialismus. Dieſe
Kräfte würden die Gegenwart und auch eine ſehr weite Zukunft
beherrſchen. In der Mitte ſtehe die jetzige Regierung mit
man=
chem ſozialiſtiſchen Einſchlag, aber auch vielen konſervativen
Kräften. Ohne einen Miſchmaſch in des Wortes ſchlimmſter
Be=
deutung gelte es doch, die großen Menſchheitsgedanken wirkſam
zu machen zum Nutzen unſeres lieben Vaterlandes. — Mit einem Wahrſcheinlichkeit nach anläßlich der Erledigung des
Doumer=
fand die Ausſprache der politiſchen Redner ihr Ende.
Poſen, 1. Februar.
zur Regelung der Greuzverhältniſſe unterzeichnet worden. Der
Als erſter Redner führte Reichsminiſter a. D. Dr. Koch Vertrag, der mit der Tätigkeit der deutſch=polniſchen Grenz= teien, das Regierungsprojekt während der Sitzungen weitgehend
unter anderem aus: Die Gräben zwiſchen den Parteien ſeien zu feſtſetzungskommiſſion in Zuſammenhang ſteht, iſt das Ergebnis zu beeinfluſſen. Dieſer Beeinfluſſung gab auch Doumer nach,
breit geworden. Dazu habe auch die Preſſe zum Teil beigetragen, längerer Verhandlungen, die unter Mitwirkung der beteiligten als der die heftig angefochtene „taxe de payement” —urſprüng=
Es gebe Blätter, die den Namen eines Parteiſührers nur dann zuſtändigen Behörden und nach Anhörung der beteiligten Kreiſe lich hieß ſie „chikre Aafkzires” — in eine
Produktions=
geführt wurden. Er enthält Beſtimmungen über Feſtſetzung und
Beurkundung ſowie über Kennzeichnung, Sicherſtellung und
ſchen faßten die Politik immer als ein Gegeneinander auf, ver= Unterhaltung der deutſch=polniſchen Grenzen, über die Benutzung bringend. Viele Abgeordnete, die der Umſatzſteuer, in ihren
keine Unterſchiede der Weltanſchauung, ſondern der Einſtellung Grenze durchſchnitten wird, ſowie allgemeine und Schlußbeſtim= den Sturz Doumers geſehen hätten, iſt man über dieſe taktiſche
mungen. Der Abſchluß einiger weiterer mit dem Vertrage in
Verbindung ſtehenden Abkommen, wie zum Beiſpiel über die
Fiſcherei in den Greuzwaſſerläufen und Grenzgewäſſern und über
die Grenzſtrecke der Oder und Warte, iſt vorbehalten worden.
EP. London, 1. Februar.
Die engliſche Regierung hat bisher völliges Stillſchweigen
Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph” glaubt
ſagen zu können, daß keinerlei greifbare Ergebniſſe
men in dem Wort: Es gilt, das deutſche Volk mit Staats= erzielt worden ſeien, und ſo, wie die Lage ſei, auch von der
eng=
torialen Abänderung der Völkerbundsentſcheidung zuerſt von
Hoffnung auf irgendwelche weitergehende Vorſchläge Englands.
Wie die „Weſtminſter Gazette” berichtet, iſt es dem engliſchen
Botſchafter in Konſtantinopel bei ſeinem Beſuch in Angora
handlungen zu finden. England beſtehe nach wie vor
dar=
ſchaftlich gelöſt werden müßten. Einen Fehler habe der auf, die Beſprechungen auf der Grundlage des Völkerbundes zu
halten und keinerlei territoriale Konzeſſionen zu machen. Dieſes
holen. Er werde in einer Woche wieder nach Angora reiſen,
je=
trauen. Das Ziel des Liberalismus ſei die Volksgemeinſchaft, miet I Millie” in einem inſpirierten Leitartikel, daß die Italien lungsſteuer erſetzen ſoll. Dieſes neue Projekt werde
vorausſicht=
darum zu führen, wer auf Grund von Erfahrung und Weisheit neuer Beweis für den Ernſt des engliſchen Kampfes ſeien, um dem Entwurf vorgeſchlagenen Maßnahmen könnten jedoch kaum
Bündnis zwiſchen Tſchang und Wu.
UU. Paris, 1. Februar.
ſeinem ehemaligen Gegner Tſchang Tſo Lin verbündet. Wu Pei
Fu hat erklärt, daß er in Zukunft eng mit Tſchang Tſo Lin
zu=
in Peking ein Telegramm gerichtet, in dem er erklärte, daß er
Reichskanzler Dr. Luther verwies in einigen mit Humor ſich in Zukunft nicht mehr um die Zentralregierung kümmern Rede zu erkennen gegeben habe, daß die Oppoſition gegen die
gewürzten Worten darauf, daß die Demokratiſche Partei gegen werde, ſo lange dieſe unter dem Einfluß der Moskauer Re= Zahlungsſteuer ſich auch auf eine Produktionsſteuer erſtrecke, da
ſchaft Intereſſe an der Uebermittlung ſolcher Ereigniſſe gewin= zu jenen „entzückenden Fehlern”, auf die der Mann noch ſo viel
einzurichten.
Die Antwort kann in aller Oeffentlichkeit gegeben werden: Triumph der Frau iſt, zeigt z. B. auch das Verhalten der weib=
Ja, wenn man auf dieſe Weiſe ſozuſagen mitten in ein hiſto= lichen Angeſtellten, die ſich daran gewöhnt haben, pünktlich im
riſches Erlebnis von ſolcher Bedeutung hineingeſtellt werden Geſchäft zu erſcheinen. Aber ſobald die Bürodame als Frau
auf=
alle, denen es vergönnt war, dieſe Uebertragung zu hören, den ſie ſich als Frau fühlt . . . .
Vorgang als ein wertvolles Erlebnis in ihrer Erinnerung
be=
halten werden.
amerikaniſchen Johns Hopkins=Univerſität haben eine große An= Die ſtädtebauliche Anlage Luiſenplatz—Mathildenplatz—
zahl von Prüfungen durchgeführt, um feſtzuſtellen, worin ſich
der Zeitſinn bei Mann und Frau unterſcheidet, und dieſe „Teſts”
beweiſen ganz deutlich, daß die Frauen einen viel weniger ſchar= Die Anlage iſt das Produkt einer phantaſieloſen,
ſpieß=
fen Zeitſinn haben als die Männer. Damit wäre nun das ewige
Problem gelöſt, warum uns die Damen bei Verabredungen
im=
mer ſo lange warten laſſen, und gewiß iſt es eine große Beruhi= Verkehr und Wirtſchaft müſſen den Ausdruck einer Stadt
gung für jeden Ehemann oder Liebhaber, der bei grimmiger
Kälte oder im ſtrömenden Regen eine halbe Stunde lang der= Aeſthetiſche Geſichtspunkte müſſen die erſte Rolle ſpielen. bravo!
geblich nach der Königin ſeines Herzens ausſchaut wenn er ſich Neue öffentliche Bauten und Geſchäftshäuſer gehören
ſagen kann, daß das nun einmal an ihrem mangelhaft
entwickel=
ten Zeitſinn liegt und daß man die Frauen eben mit allen ihren Verkehr und Geſchäftsbetrieb dürfen nicht weiter gehäuft,
Eigenarten hinnehmen muß. Aber wenn ſie dann ſchließlich
trium=
phierend herannaht und höchſt verwundert iſt, wenn er darüber Darmſtadt muß ſich großſtädtiſcher entwickeln, ſonſt ſinkt
ſtöhnt, daß ſie ihn ſo lange hat warten laſſen, dann dürften ihm
doch Zweifel an dieſer pſychologiſchen Erklärung aufſteigen. Sie Darmſtadts Reiz und Anziehungskraft liegt gerade in
weiß nämlich ganz genau, daß ſie zu ſpät kommt; ſie wäre ſogar
höchſt empört, wenn man den „mangelhaften Zeitſinn” als Ent= Es fehlt in Darmſtadt eine große Zahl Läden . . .. bravo!
ſchuldigung anführen wollte; es hat geradezu den Anſchein, als In Darmſtadt ſind ſchon viel zu viel Läden...= bravol
ob ſie zu ſpät kommen wollte, weil ſie das als ihr gutes Recht Die Wirtſchaft iſt auf dem Hund.
anſieht. Wenn der Mann ſich verſpätet, ſo hat er immer ein. Sie iſt es noch lange nicht.
ganzes Schock von Gründen bei der Hand, und wenn die Ent= Die Palaisgartenmauer muß wenigſtens weg
ſchuldigung auch noch ſo weit hergeholt worden iſt, er glaubt. Die Mauer muß unbedingt erhalten werden.
doch immer, die Verſpätung irgendwie erklären zu müſſen. Die Schlußreſolution:
Frau aber ſtottert keine Entſchuldigungen, ſondern ſie entwaffnet
den Mann durch ein ſieghaftes Lächeln. Sie empfindet eine
ge=
heime Freude dabei, wenn ſie ihn ſchon von fern daſtehen ſieht,
wie er unruhig von einem Bein aufs andere tritt und immer
wieder nervös nach der Uhr guckt. Sie hat das Vorrecht, zu ſes humorvollen „Protokolls”, das tatſächlich den Kern der Sache
ſpät zu kommen; ſie kann es ſich erlauben, und ſie würde um alles beleuchtet, wollen wir die Angelegenheit Palaisgarten nicht etwa
in der Welt nicht auf dieſes angeſtammte Frauenrecht verzichten, ins Lächerliche ziehen. Es beweiſt im Gegenteil, wie ſchwer zu
So beweiſt die Unpünktlichkeit des weiblichen Geſchlechts keine
Die Lage der franzöſiſchen
Regierung.
Die Aböngigkeit von der Linfen.
Von unſerem 2.=Korreſpondenten.
Paris, 1. Februat,
Dem bisherigen Verlauf der Finanzdebatte zufolge, iſt aller
Schlußwort des preußiſchen Handelsminiſters a. D. Fiſchbeck ſchen Budgetentwurfes mit dem Ausbruch einer neuen Kriſe zu
rechnen. Nach einem Ausſpruch des früheren Finanzminiſters
Clementel iſt, „die Stabiliſierung des Franken möglich, wenn
eine Stabiliſierung des Finanzminiſters gelingen wird”‟. Gleich
ihm ſind viele in der Kammer der Anſicht, daß ein Sturz der
Regierung oder nur des Finanzminiſters unter den
gegenwär=
tigen Umſtänden nicht nur dem Anſehen des Parlaments ſehr
ſchädlich wäre, ſondern auch die finanzielle Situation hoffnungs=
Am 27. Januar iſt in Poſen der deutſch=polniſche Vertrag los verderben könnte. Deshalb verzichtet man noch keineswegs
auf die Oppoſition. Briands Taktik ermöglicht es ja den
Par=
ſteuer umwandelte. Dieſe letzte Aenderung an dieſer
viel=
umſtrittenen Vorlage erwies ſich auch als verhältnismäßig
glück=
der Grenzgewäſſer und Grenzwaſſerläufe, ſowie die Zuteilung früheren zwei Formen prinziviell abgeneigt waren, zeigen jetzt
Verſtändnis für ihre Notwendigkeit in der neuen Form und
wer=
freiheit hei der Veräußerung von Grundbeſitz, der durch die den ſie nicht ablehnen. In den Kartellparteien, die ſehr gerne
Wendung des Finanzminiſters erboſt. Man behauptet auch, daß
es der üblichen Form und Gepflogenheit nicht entſpreche, eine
Vorlage in der letzten Minute ſo zu verändern. Doumer erwies
ſich damit aber als ein vorzüglicher parlamentariſcher Taktiker.
Jedenfalls iſt dadurch ſeine Stellung jetzt ſtärker geworden.
Dennoch kann man ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß
wäh=
rend der ganzen Debatte ein ſtiller Rückzugder
Regie=
rung ſtattfand. Wenn auch die Stellung der Regierung nicht
gefährdet wurde, ſo haben doch die Kartellparteien einen
gewiſ=
ſen moraliſchen Sieg erfochten. Beſonders der Umſtand, daß der
Finanzplan des einſtigen Kartells ſich vollkommen mit dem der
allmächtigen Finanzkommiſſion deckt, gereichte ihnen ſehr zum
Vorteil.
Selbſt wenn es Doumer gelänge, die letzte Klippe zu
um=
ſchiffen — trotz allem iſt er ja noch nicht vollkommen „
ſtabili=
ſiert” —, ſo hat die Rechte doch keinen Grund zum Triumphieren.
Die Annäherung der Sozialiſten an die übrigen
Linksparteien wiegt das Verbleiben Doumers im Kabinett
vollkommen auf, ſo daß bei einem ſcheinbaren Siege der
Regie=
rung noch nicht von einer Rechtswendung geſprochen werden
kann. Wenigſtens dieſe Anſicht herrſcht in allen Gruppen des
einſtigen Kartells vor. Man erwartet hier auch, daß die
Regie=
rung auch bei den zur Verhandlung kommenden militäriſchen
Fragen — welche ganz beſtimmt zu ſehr lebhaften
parlamenta=
riſchen Auseinanderſetzungen führen werden — ihre
Abhängig=
keit von der Linken wird manifeſtieren müſſen.
Die franzöſiſchen Finanzberatungen.
EP. Paris, 1. Februar.
Laut Paris Soir benutzt der Finanzminiſter Doumer die in
der Finanzdebatte eingetretene Pauſe zur Ausarbeitung eines
Nach einer Meldung aus Konſtantinopel erklärte die „Haki= Geſetzentwurfes, der die urſprüngliche Vorlage über die
Zah=
lich morgen der Finanzkommiſſion der Kammer zugehen. Die im
als Produktionsſteuer bezeichnet werden, ſondem entſprächen
eher dem zur Zeit in Belgien beſtehenden Steuerſyſtem, durch das
Groß= und Zwiſchengroßhändler beſteuert würden. Durch dieſe
Maßnahme hoffe der Finanzminiſter eine Einnahme von 4
Mil=
liarden Franken zu erzielen. Wie bei der Zahlungsſteuer, ſoll=
Nach einer Meldung aus Shanghai hat Wu Pei Fu ſich mit ten auch in dieſem Geſetzesentwurf wichtige Lebensmittel von
der Beſteuerung ausgeſchloſſen ſein. Das Blatt hält es für
frag=
lich, ob die Linksgruppen in der Kammer ſich durch den Verzicht
Doumers auf die Zahlungsſteuer veranlaßt ſehen würden, ihren
Beſchluß durch einen Artikel 13 rückgängig zu machen, mit dem
ein Gegenprojekt eingebracht würde, da Vincent Auriol in ſeiner
die beiden Steuerarten ſich ähnlich ſähen, wie ein Ei dem andern.
Uebertragung als gelungen zu bezeichnen ſei und ob die Zuhörer= Mangel, ſondern eine Ueberlegenheit. Sie gehört nun einmal
nen könne, um darnach die weitere Ausbildung des Rundfunkes ſchimpfen mag und die doch den geheimnisvollen Zauber der Frau
ausmachen. Daß dieſe Unpünktlichkeit eine Waffe und ein
kann, dann darf man die Uebertragung nicht nur als gelungen tritt, ſobald ſie in ihrem Privatleben eine Verabredung hat,
bezeichnen, ſondern wohl kaum einen Zweifel daran hegen, daß bleibt ſie weiter unpünktlich — mit oder ohne Zeitſinn, eben weil
A. v. L. * Die Bebauung des alten Palais=Gartens.
* Warum ſind Frauen unpünktlich? Die Pſychologen der Kurzes Protokoll über die öffentliche Ausſprache am 22. v. Mts.
Altes Palais iſt eine fein durchdachte einheitliche
Schöpfung, an der nichts geändert werden darf
bravo!
bürgerlichen, verſchlafenen Zeit, die neues Leben
er=
halten muß
bravo!
beſtimmen
bravo!
möglichſt in das Hauptgeſchäftsviertel
bravo!
müſſen nach anderen Vierteln verſchoben werden.
bravo!
es immer tiefer gegen die Nachbarſtädte herab. .
bravo!
ſeiner ruhigen Behaglichkeit
.... bravo!
bravo!
bravo!
bravo!
bravo!
Der Palaisgarten muß bebaut werden . . angenommen!
Der Palaisgarten muß unbebaut bleiben : . angenommen!
Anmerkung der Redaktion. Mit dem Abdruck
die=
vie ernſt aher die ganze Frage für Darmſtadt iſt.
Seite 4
Die neuen Lehrpläne
für die höheren Schulen Heſſens
Von Oberſtudiendirektor Altendorf,
Den Anfang des heſſiſchen Regierungsbüchleins über die neuen
Lehrpläne bilden die Stundentafeln der vier Anſtalten (Gymnaſium,
Realgymnaſium, Reformrealgymnaſium, Oberrealſchule). In der hier
ſich findenden Zuſammenſtellung der Einzelfächer und der ihnen
zuge=
teilten Stundenzahl iſt das Endergebnis der Reform enthalten. Eine
Prüfung führt uns in ihre Hauptgedanken ein.
Die Fächer treten überall in vier Gruppen auf: Kernfächer,
Fremh=
ſprachen, mathematiſch=naturwiſſenſchaftliche Fächer und techniſche
Fächer. Die Kernfächer (Religion, philoſophiſche Propädeutik, Deutſch,
Geſchichte, Staatsburgerkunde und Geographie) haben an den vier
An=
ſtalten etwa die gleiche Stärke (Gymnaſium 83 Wochenſtunden in den
9 Klaſſen zuſammen, Realgymnaſium 90, Reformrealgymnaſium 92,
Oberrealſchule 98 Wochenſtunden) und nehmen etwa ein Drittel der
Ge=
ſamtſtundenzahl in Anſpruch. Das fremdſprachliche Element iſt am
ſtärk=
ſten betont am Gymnaſium (112 Wochenſtunden) und tritt am meiſten
zurück an der Oberrealſchule (55 Wochenſtunden), faſt gleich ſtark iſt es
vertreten an den beiden Realgymnaſien (Realgymnaſium 87
Reform=
gymnaſium 83 Wochenſtunden). Bei den mathematiſch=
naturwiſſenſchaft=
lichen Fächern iſt es umgekehrt. Hier tritt die Oberrealſchule an die erſte
Stelle (87 Wochenſtunden) und das Gymnaſium an die letzte (56
Wochen=
ſtunden), an den beiden Realgymnaſien beſteht auch in dieſen Fächern
ein ganz geringer Unterſchied (64, bzwv. 65 Wochenſtunden). Zu den
ge=
nannten Fächern kommt als verbindliches Unterrichtsfach noch Turnen
und Spielen, wofür an allen Anſtalten für jede Klaſſe 4 Stunden, alfo
insgeſamt 36, angeſetzt ſind. Außerdem iſt an allen Anſtalten auch ein
reichlicher unverbindlicher Unterricht vorgeſehen.
Die Verteilung der Lehrfächer läßt vor allem die große Aehnlichkeit
der Anſtalten untereinander erkennen. Sie drückt ſich nicht nur aus in
der Gleichheit der Kernfächer, „die das deutſche Bildungsgut üiberliefern”
und „den inneren Zuſammenhaug der höheren Schulen mit der
Volks=
ſchule und der höheren Schulen untereinander” gewährleiſten (ſo in
den preußiſchen Richtlinien), und ihrem in allen Anſtalten gleich ſtarken
Betrieb, ſondern auch in der Tatſache, daß neben dieſen Kernfächern in
allen das fremdſprachliche und mathematiſch=naturwiſfenſchaftliche
Ele=
ment, wenn auch in verſchiedener, ſo doch überall in erheblicher Stärke
hervortritt. Im Betrieb der techniſchen Fächer und der Leibesübungen
beſteht, abgeſehen von dem Zeichnen im Gymnaſium, völlige Gleichheit,
und der unverbindliche Unterricht ſucht vielfach beſtehende
Verſchieden=
heiten zwiſchen den Einzelformen etwas auszugleichen (vgl. den engliſchen
Unterricht am Gymnaſium, den lateiniſchen an der Oberrealſchule).
Der Unterſchied der Anſtalten beſteht alſo nur in der verſchieden
ſtarken Betonung des fremdſprachlichen, bzw. mathematiſch=
naturwiſſen=
ſchaftlichen Elementes. Hierin allein beruht die Sonderart der
Anſtal=
ten. Die angeführten Zahlen zeigen, daß die Sonderart des
Gymna=
fiums und der Realgymnaſien im fremdſprachlichen, die der
Oberreal=
ſchule im mathematiſch=naturwiſſenſchaftlichen Unterricht beruht, und
fer=
ner, daß das Gymnaſium am ſchärfſten ſeine Sonderart hervorhebt und
die Realgymnaſien ſtärker mathematiſch=naturwiſſenſchaftlich gerichtet
ſind als das Gymnaſium.
Welches mag aber wohl der Grund ſein, warum die Stundentafeln
der Einzelanſtalten ſo weitgehende Aehnlichkeiten in den zu
behandeln=
den Lehrgegenſtänden zeigen? Offenbar, weil der Gedanke zu Grunde
liegt, daß ohne deren Vermittlung ein Stand der Bildung nicht erreicht
werden könne, der nötig iſt, um an führender Stelle an den
Gegenwarts=
aufgaben unſeres Volkes mitzuarbeiten. Der Zweck iſt alſo den die
höheren Schulen durchlaufenden Schülern in die für unſer Volk und
die gegenwärtige Zeit wichtigſten Kulturgebiete die nötigen Einblicke zu
geben, d. h. eine gewiſſe Allgemeinbildung zu vermitteln.
Es iſt ſeltſam, daß die preußiſche Denkſchrift und, ihr folgend, die
heſſiſchen „Richtlinien” dieſe Zielſetzung trotzdem ausdrücklich ablehnen.
Dienstag, den 2. Februar 1926
„Eine alle Fachgebiete gleichmäßig berückſichtigende Allgemeinbildung
kann heute nicht mehr Ziel des Unterrichts ſein”, heißt es in der
heſſi=
ſchen Schrift. Aber eine derautige Allgemeinbildung hat doch
niemals Ziel des Unterrichts ſein können, wohl aber eine ſolche, die die
Fachgebiete für den Erziehungszweck ſorgfältig wägt und wertet und ſie
danach in ſinnvoller Ordnung, Auswahl und Betonung bei der
Jugend=
bildung verwendet. Und gerade dies tun ia offenſichtlich auch die neuen
Lehrpläne, und zwar die heſſiſchen noch ausgeſprochener als die
preußi=
ſchen. Aus welchem anderen Grunde hätte man z. B. in die Oberklaſſen
des Gymnaſiums Geographie, Chemie und Biologie neu eingeführt oder
den unverbindlichen engliſchen Unterricht im Gymnaſium und den
latei=
niſchen in der Oberrealſchule verſtärk?
Dieſer Einſeitigkeit in der Ablehnung eines in der Ausgeſtaltung
der Stundentafeln doch zweifellos verfolgten Zieles ſteht in der
preußi=
ſchen Denkſchrift eine ſcharfe, vielleicht allzu ſcharfe Hervorhebung der
Sonderart gegenüber. Den Realanſtalten, die geſchichtlich ihre Lehrpläne
doch mehr aus Nützlichkeitserwägungen aufgebaut haben, wird durch die
breußiſche Reform eine Sonderart erſt aufgeprägt. Die Sonderaufgabe
des Realgymnaſiums ſoll es danach ſein, zu einem dem Chriſtentum
und der Antike ebenbürtigen „Quellbezirk einer deutſchen Bildung”
her=
anzuführen, dem „modernen Europäismus, wie er in der Geſchichte des
modernen Geiſtes ſeit Reformation und Renaiſſance ſich zu dem
ge=
ſchloſſenen Gedankenſyſtem entwickelt hat, in dem bis heute die uns alle
beherrſchenden Grundideen unſerer modernen Kultur ſich geſtaltet haben.
Die Oberrealſchule ſoll in Zukunft ihre Sonderart in den mathematiſch
naturwiſſenſchaftlichen Fächern ſehen, deren „geiſtesgeſchichtliche,
kul=
turelle, philoſophiſthe Leiſtung für die Entſtehung des modernen Geiſtes
und für unſere Gegenwartskultur gegenüber rein ſachlicher Einſtellung”
ſtärker zu betonen wäre. Gewiß geiſtvolle und glänzend vorgetragene
Gedanken, in denen zweifellos ein berechtigter Kern ſteckt, die aber in
Verbindung mit der Ablehnung des „irrigen Zieles einer allgemeinen
Bildung” (heſſ, Richtlinien) den Widerſpruch herausfordern. Sie
ver=
führen zu dem Fehler, in den Einzelformen der höheren Lehranſtalten
Fächer, die nicht zu den Kernfächern oder zu den ihre Sonderart
be=
zeichnenden Fächern gehören, aber doch ihres allgemeinen
Bildungs=
wertes wegen kräftig vertreten ſein müſſen, verkümmern zu laſſen.
Die heſſiſchen Lehrpläne faſſen die Begründung der Sonderarten
etwas anderes an, gelangen aber ſchließlich zum gleichen Ergebnis. Hier
werden Natur und Geſchichte, die beiden „vorläufig unvereinbaren
Brennpunkte des modernen Geiſteslebens”, als die natürlichen
Mittel=
bunkte der höheren Schulbildung unſerer Zeit bezeichnet und auf dieſer
das Weſen des Unterſchiedes der höheren Schulformen doch keinesfalls
zureichend bezeichnenden Grundlage ein doppelter Typ konſtruiert, einer,
„der die geſchichtlich=ſprachlichen Fächer, ein anderer, der die
mathema=
tiſch=naturwiſſenſchaftlichen Fächer in den Mittelpunkt ſtellt.‟ Der erſte
teilt ſich dann noch in einem altſprachlichen (Gymnaſium) und in einem
neuſprachlichen (Realgymnaſium)=Typ. Dieſe ſcharfe Typiſierung hat die
heſſiſche Stundentafel der Oberrealſchule zu dem oben bezeichneten
Fehler verleitet. Die Stundenzahl, die hier den neueren Fremdſprachen
noch zugeteilt iſt, genügt nicht, um in dieſen Fächern überhaupt noch
etwas Rechtes zu erreichen. Damit kommt an dieſer Anſtalt die geſamt
ſprachliche Ausbildung zu kurz, ein Mangel, der ſich nicht nur an der
mutterſprachlichen Ausbildung fühlbar machen, ſondern auch die
allge=
meine geiſtige Ausbildung beeinträchtigen muß.
Italien dementiert engliſches
Vermittelungs=
angebot in der Sädtiroler Frage.
München, 1. Februar.
Das italieniſche Generalkonſulat in München iſt beauftragt,
die in der franzöſiſchen, engliſchen und Danziger Preſſe
ver=
öffentlichten Nachrichten zu dementieren, wonach Churchill in der
Südtiroler Frage ſeine Vermittlung zwiſchen Deutſchland und
Italien angeboten habe.
EEin deutſch=ruſſiſcher
Zwiſchen=
fan veigelegt.
Rußland entſchuldigt ſich.
Berlin, 1. Februar,
In der Angelegenheit der Verletzung der für die deutſche
Botſchaft in Moskau beſtimmten Poſt des Generalkonſulats m
Tiflis hat die von der Sowjetregierung angeſtellte
Unter=
ſuchung ergeben, daß ein Agent der transkaukaſiſchen
außer=
ordentlichen Kommiſſion aus eigener Initiative und ohne Wiſſen
ſeiner Vorgeſetzten auf dem Bahnhof in Tiflis den von dem
deutſchen Reiſenden aufgegebenen Koffer zurückbehalten und das
darin befindliche Amtspatet geöffnet und beſchlagnahmt hat=
Die Sowjetregierung hat auf Grund des
Unterſuchungsergeb=
niſſes durch einen Beamten des Außenkommiſſariats dem
deut=
ſchen Geſchäftsträger ihr Bedauern über den Vorfall
ausge=
ſprochen und in einer Note von der Enthebung des ſchuldigen
Beamten von ſeinem Poſten Kenntnis gegeben, ſowie ſeine
Be=
ſtrafung in Ausſicht geſtellt. Der an dem Vorfall mitbeſchuldigte
Eiſenbahnangeſtellte iſt in Haft genommen worden und wird zur
Verantwortung gezogen. Die deutſche Regierung ſieht damit,
ſobald die in Ausſicht geſtellte Rückgabe der Amtspoſt erfolgt iſt,
diefen Vorfall als erledigt an. — Wegen Regelung des früheren,
mit der Verhaftung der Konſulatsagenten in Zuſammenhang
ſtehenden Vorfalles ſind die Verhandlungen mit der
Sowjet=
regieruns noch nicht abgeſchloſſen.
Die Boykottbewegung gegen Italien.
Wien, 1. Februar.
Wie eine hieſige Korreſpondenz meldet, haben ſich 160
Wie=
ner Vereine zuſammengeſchloſſen, um unter ihren Mitgliedern
bis zur Gewährung der kulturellen Autonomie und der
Preſſe=
freiheit in Südtirol eine Boykottbewegung gegen Italien zu
organiſieren. Die Vereinsmitglieder haben ſich auch verpflichtet,
auf ihren 1rlaubsreiſen Italien ſo lange zu meiden, bis die
jüngſten itglieniſchen Erlaſſe für Südtirol zurückgezogen werden.
Wechſel in der Berliner italieniſchen Botſchaft.
* Berlin, 1. Februar. (Prib.=Tel.)
Ju diplomatiſchen Kreiſen Berlins verlautet, daß der
ita=
tieniſche Botſchafter Graf Bosdari, der gegenwärtig in
Italien ſich aufhält, auf ſeinen Berliner Poſten nicht mehr
zu=
rückehren werde. Man wird dieſe Mitteilung in
Zuſammen=
hang bringen können mit der unzeifelhaften Verſchärfung der
deutſch=italieniſchen Beziehungen, die durch das Vorgehen
Muſ=
ſolinis in Südtirol entſtanden iſt. Bosdari ſelbſt iſt daran
frei=
lich unſchuldig. Er hat nach beſten Kräften an eier Beſſerung
der deutſch=italieniſchen Beziehungen gearbeitet und erfreut ſich
in amtlichen, wie in nichtamtlichen Kreiſen großen Anſehens.
Vielleicht aber hat Herr Muſſolini jetzt den Wunſch, den
Ver=
treter einer etwas ſchärferen Tonart nach Berlin zu ſchicken, der
dann allerdings eine begreiflicherweiſe recht kühle Aufnahme
finden dürfte.
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Nummer 33
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 2. Februar.
* Heſſiſche Grönland=Expedition.
Bekanntlich war im Juli des vergangenen Jahres eine
wiſſenſchaft=
liche Expedition nach Grönland abgereiſt, die von dem Aſſiſtenten des
Geologiſchen Jnſtituts der Techmiſchen Hochſchule in Darmſtadt H. K. E.
Krueger und dem Profeſſor der Geographie an der Landesuniverſität Dr.
glute unternommen worden war. Die Koſten hatte der Heſſiſche Staat
getragen. Es handelte ſich eigentlich um eine Vorexpedition der beiden
kühnen Forſcher, der ſpäter die Hauptexpedition folgen wird. Dieſes
Unternehmen hatte als Hauptzweck expeditionstechniſche Erfahrungen
zu ſammeln. Profeſſor Klute hatte ſich die Aufgabe geſtellt, die
Verände=
rungen in der Geſtalt Grönlands zu erforſchen. „Herr Krueger widmete
ſich insbeſondere geologiſchen Forſchungen. Ueber die Ergebniſſe des
Unternehmens hatten beide Gelehrte bereits im Sitzungsſaal des
Land=
tags vor Vertretern der Regierung und den Landtagsabgeordneten in
ſehr beifällig aufgenommenen Vorträgen berichtet. Am geſtrigen Abend
traten die beiden kühnen Forſcher zum erſten Male vor die
Oeffentlich=
keit mit Schilderungen ihres Unternehmens. G
Dſenstag, den 2. Februar 1926
Seite 5
fer gistd oeden, delehrten enie Ddei die Geſſche Negſerulig und de
Landtag ein glänzendes Zeugnis für die Schätzung der Wiſſenſchaft
ab=
gelegt in einer wirtſchaftlich ſchwie igen Zeit. Seit Karl W=yprecht habe
kein Heſſe ſich mehr der Polarforſchung gewidmet. Weiter machte
Bür=
germeiſter Mueller auf die Expedition aufmerkſam; Reichsaußenminiſter
Streſemann habe auch die Bedeutung dieſer erſten deutſchen Expe
ei Geglife rude ſchlderlie den Serlalf der
Eergesſlilf=
die von Kopenhagen ausging. Der Dampfer „Hans Egede” umfuhr
Kaß Farewell, die Südſpitze von Grönland und landete in Umanak, das
der Ausgangspunkt der Forſchungsreiſe war, auf der weite Strecken von
Grönland durchforſcht wurden. Die Expedition hatte viele Gefahren und
Hinderniſſe zu beſtehen, von denen der Vortragende feſſelnde
Schilde=
rungen entwarf: Ende November traf die Expedition wieder in
Kopen=
hagen ein. Das Publikum ſpendete dem Redner lebhaften Beifall.
Sodann ſprach Profeſſor Klute. Er legte dar, daß Grönland ſich ſtauk
gehoben hat. Im 12. Jahrhundert iſt Grönland teilweiſe von Normannen
beſiedelr worden, und im 14. Jahrhundert drangen von Norden
her Eskimos ein. Im 18. Jahrhundert kam Hans Egede, der Miſſionar,
nach Grönland. Die Siedelungen aus der Normannenz
das Land vieder geſenft huf. Zn Zunern des Kandes ii die Vegetaton.
ähnlich unſerer Heide. Von den Renntieren allein können die
Gron=
länder nicht leben; ihre Hauptnahrungsquelle iſt das Meer. Die
Grön=
länder ſind noch ein Naturvolk geblieben, obwohl ſie ſchon lange mit den
Europäern zuſammengekommen ſind. Ihre Kultur reicht vielleicht
Jahrtauſende zurück. Außer Treibholz, Kräutern und einigen Tieren
hat der Grönländer nichts anderes, um darauf ſeine Kultur zu gründen.
Mit ſeinem Kajak, dem Ruderboot, iſt der Grönländer wie verwachſen.
Die Grönländer gehören der mongoliſchen Raſſe an. Im Süden iſt ihre
Kleidung europäiſch beeinflußt, im Norden iſt die Fellkleidung üblich.
Früher war die Raſſe geſünder und lebenskräftiger. Jährlich werden
etwa 100 000 Seehunde erlegt, wovon die Bevölkerung hauptſächlich lebt.
Jm ganzen ſind die Lebensverhältniſſe ſehr ſchwierig, doch wird die
Jagdbeute im Winter verteilt, ſodaß alle zu leben haben. In Grönland
gibt es keine Polizei, keine Gefängniſſe und keine Eheſcheidungen. Die
Dänen haben verſchiedene Maßnahmen getroffen, um dem
Nahrungs=
mangel entgegenzuwirken. Schafzucht wurde eingerichtet, aber den
Grönländern, die an traniges Fleiſch gewöhnt ſind, ſchmeckt das
Schaf=
fleiſch nicht recht. Der Redner ſchilderte dann noch eine Reihe von
Einzelzügen aus dem Leben der Grönländer und fand mit ſeinen
Aus=
führungen lebhaften Beifall beim Publikum. Bürgermeiſter Mueller
kleidete den Dank für die intereſſanten Darlegungen noch in
gnerken=
nende Worte.
— Heſſiſches Landestheater. Heute beginnt der Vorverkauf für
Mie=
ter zu dem am Sonntag, den 7. Februar, ſtattfindenden Gaſtſpiel Paul
Wegeners. Paul Wegener wird an dieſem Abend als erſte Rolle
den Rittmeiſter in Strindbergs „Der Vater” ſpielen.
In der Uraufführung von Hans Francks „Kanzler und
Kö=
nig” am Donnerstag, den 4. Februar, ſind in den Hauptrollen beſchäftigt
pefentlichen Aolen beſchäftiſt. Mar Nemet, Wkar Goß a. G.
Peſter=
mann, Baumciſter, Klupp, Schiltze, Büttner, Bluhm, Mayenknecht,
Schalla, Keßler. Inſzenierung: Edgard Klitſch vom Staatstheater in
Berlin als Gaſt. Bühnenbild: Arthur Pohl.
In der Aufführung von „Carmen” am Mittwoch, den 3. Februar,
wird Kurt Galen vom Stadttheater in Aachen als Gaſt auf Anſtellung
die Partie des Don Joſe ſingen.
— Das Heſſiſche Künſtle=theater hat im Laufe der Spielzeit bereits
insgeſamt über 35 Aufführungen im Gebiet des Freiſtaates Heſſen in
mehr als zwölf Städten veranſtaltet. Mindeſtens die gleiche Anzahl von
Aufführungen ſteht (unter Hinzunahme neuer Spielſtädte) bis zum Ende
der Spielzeit zu erwarten. Auf die Aufführung der „Fünf Frankfurter”
von Karl Rößler, die am 3. Februar, abends halb 8 Uhr, im Kleinen
Haus des Landestheaters ſtattfindet, ſei beſonders hingewieſen. Karten
zum Preiſe von 0,50 Mk. bis 3,50 Mk. ſind an der Theaterkaſſe erhältlich.
— Darmſtädter Gruppe. Die „Darmſtädter Gruppe” wird im
Mo=
nat März zunächſt als Gaſt einer „Düſſeldorfer, Künſtlergruppe”, in
Düſſeldorf ausſtellen. Der Sammelplatz der auszuſtellenden Werke iſt
das Hofferberth’ſche Atelier, Heinrichſtraße 5, woſelbſt die Bilder
ver=
packt und in Sammelkiſten abgeſandt werden. Die Bilder müſſen bis
zum 10. Februar dort eingeliefert ſein. Für den Spätſommer iſt die
„Darmſtädter Gruppe” eingeladen, in Düſſeldorf eine größere
Aus=
ſtellung zu arrangieren.
Altbeſitz von Reichs= und Staatsanleihen. Die Städtiſche
Spar=
kaſſe Darmſtadt macht in einer Anzeige in der heutigen Nummer ihre
Kunden darauf aufmerkſam, daß die Geltendmachung von
Altbeſitz=
anfprüchen für Reichsanleißen uſw. bis ſpäteſtens Mitte Februar 1926
erfolgt ſein muß, und daß eine rechtzeitige Stellung der
Anmel=
dung zur Vermeidung von Verzögerungen erwünſcht iſt. Die
vorgeſchrie=
benen amtlichen Vordrucke können an den Schaltern der Sparkaſſe in
Cmpfang genommen werden. Die Anmeldung iſt ausdrücklich auch von
den Kunden zu veranlaſſen, die ihre Reichsanleihen uſw. im Depot der
Sparkaſſe hinterlegt haben.
— Die Gaſtwirte=Jnnung Heffens (Sitz Darmſtadt) feiert morgen
Mittwoch, den 3. Februau, im ſtädtiſchen Saalbau unter Mitwirkung
be=
währter Künſtlerinnen und Künſtler, ſowie dem Solo=Quartett des
Heſſ. Landestheaters und des ſtädt. Orcheſters ihr Stiftungsfeſt. Dem
Feſt iſt eine Ausſtellung gewerblicher Erzeugniſſe angegliedert, an der
Weite eit e ich
Erzeugniſſe vom bürgerlichen Gaſthaus
die derſchiedenartigen Aus=
und Keller. Selbſtverſtändlich werden
Mieder der Lunuge und Dere Aungelelien in erelſalse ue iu ie
heren Jahren, vorgeſehen. (Siehe Anzeige.
—„Heſſiſches Rotes Kreuz” (Heſſ. Landesverein vom Roten Kreuz
und Alice=Frauenverein). Nachdem am 28. Januar im Union=Theater
Eine Preſſe= und Gäſtevorführung des Films „Erſte Hilfe bei
Unglücks=
fällen” ſtattgefunden hat, welcher mit großem Jntereſſe von den
gela=
denen Gäſten aufgenommen wurde, wird dieſer Film vom Dienstag,
den 2. Februar, an vormittags für die oberen Schulklaſſe der höheren,
Volks= und Mittelſchulen hieſiger Stadt aufgeführt werden. In den
Nachmittagsvorſtellungen des Union=Thcatels wird er den Darbietungen
des U. I. angereiht wverden, um ihn den weiteſten Kreiſen der hieſigen
Bevölkerung zugänglich zu machet.
— Wie uins vom Bund reiſender Kaufleute im Deutſcnationalen
Dandlungsgehilfenverbande uitgeteilt wir?, hat auf ſeine Anuegung hin
Die „Sieſta‟, Geſellſhaft ſür Reiſeerleichterungen, den Preis für den
n dem Liegewagen (Schlafwagen 3. Klaſſe) zur Verfügung geſtellten
Zubehör (Decke, Bezüge, Kopfkiſſen) mit Wirkung vom 1. Februar ab
don 4 Mk. auf 3,50 Mk., alſo um 12½ Prozent, herabgsſetzt.
* Die Cheleute Friedrich Hoth feiern heute das feltene Feſt de
oldenen Gochzeit in geiſtiger ſowie körperlicher Friſche.
90 Jahre. Der nicht nur in hieſigen Muſikkreiſen, ſondern auch
weit über die Grenzen unſerer Vaterſtadt hinaus bekaunte Herr
Muſik=
t feiert am 4. ds. Mts. ſeinen 60.
Geburts=
direktor Martin Klaſſ.
tas
16 Geburtstag. Der durch ſeinen Uritſichſigen Humyr wie auch
42 Datterichdarſteller bei dem Gefangverein Melomanen weit über das
Deichbild Darmſtadts hinaus bekaunte Heru Reutner Kontad Wörne
voller Geiſtesfriſche ſein
vollendet am Donnerstag, 4.
vem
Die Darmſtädter Frühjahrsmeſſe fällt in dieſem Jahre
kalender=
mäßig in die Zeit vom 25. April bis 4. Mai. Der Anſchluß Mainz=
Frankfurt-Darmſtadt iſt ſomit geſichert. Alle die Schauſteller und
reiſen=
den Geſchäftsleute, die im vergangenen Jahre die Frühjahrsmeſſe
be=
ſuchten, werden die durchaus gute Frequenz noch in beſter Erinnerung
haben. So verſpricht auch in dieſem Jahre die Darmſtädter
Frühjahrs=
meſſe wieder eines der ſchönſten Jahresfeſte der Umgegend zu werden.
Schon fetzt iſt es der Stadtverwaltung gelungen, ſich eine Reihe
erſtklaſſi=
ger und vornehmſter Fahr= und Schaugeſchäfte zu ſichern, und ſchon allein
der Umſtand, daß bei Auswahl der Geſchäfte nur ſolide Unternehmen
Ausſicht auf Platzuteilung haben und Glücksſpiele jeder Art zu den
Darmſtädter Meſſen nicht zugelaſſen werden, dürfte den Meßfieranten
Gewähr dafür bieten, daß die Stadt wohlwollendes Verſtändnis für die
Lebensfähigkeit des ambulanten Gewerbes zeigt. Die Plätze für
Schaumeſſen werden im Wege des ſchriftlichen Angeboss vergeben.
Ter=
min ſür die Einreichung der Gebote iſt auf den 10. Februar d. J. feſt
geſetzt. Die Plätze für die Verkaufsmeſſe werden am Montag, 29. März,
vormittags 10 Uhr, in der Turnhalle am Woogsplatz öffentlich
meiſt=
bietend verſteigert.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
die 5. Winterverſammlung unſerer Gewerbevereinigung, die am Fre;
tag, den 5. Februar, abends 8 Uhr, im „Fürſtenſaale‟ (Grafenſtr. 18)
ſtattfindet, iſt ein Lichtbildervortrag des Herrn Kapitän a. D. W. von
Senden über das Leben und Treiben an Bord eines uodernen
Paſ=
ſagierdampfers des Nordd. Lloyd von Bremen über Italien, Suezkanal,
Indien nach Jaßan (mit 200 Lichtbildern) vorgeſehen. Der Vortrag
umfaßt die nähere Beſchreibung der Küſtenſtriche ſowvie der Anlaufbäfen
in bezug auf Einfuhr, Ausfuhr, Sehenswürdigkeiten ſowie Sitten und
Gebräuche der Einwohner; er bietet alſo für jeden Beſucher dieles
In=
tereſſante. — Ferner wird darauf hingewieſen, daß aur nächſten Sonntag,
den 7. Februar, vormittags 10 Uhr, eine 3. Führung durch das
Ge=
werbemuſeum, Neckarſtr. 3, ſtattfindet, welche Herr Direktor Dr Haupt
leiten wird. Zu dieſen beiden Veranſtaltungen ſind unſere Mitglieder
und ihre Familienangehörigen freundlichſt eingeladen.
—e. Elevnorenſchule. Der heute abend 8 Uhr beginnende
Eltern=
abend wird nicht wie ſeither ein Vortragsabend ſein, der die
Beſpre=
chung eines Referats über allgemeine Erziehungsfragen zum Gegenſtand
hat. Es ſollen vielmehr in Wort und Bild die beſonderen
Erfah=
rungen mitgeteilt werden, die von der Anſtalt in den zurückliegenden
vier Jahren mit ihrem Landheim in Niedernhauſen i. Odw.
gemacht wurden. Auch Gelegenheit zu Aeußerungen über die
Beobach=
tungen der Eltern gelegentlich des Aufenthalts ihrer Kinder im Heim
wird geboten werden.
— Deutſche Kolonialgeſellſchaft, Abteilung Darmſtadt. Im Rahmen
unſerer Vortragsreihe wird auf vielſeitigen Wunſch unſer
Vorſtands=
mitglied Herr Gouvernementsſekretär L. Dietz Freitag, 5. Febr., abends
8 Uhr, im Feſtſaale des Ludwig=Georgs=Gymnaſium, Eingang
Karl=
ſtraße, einen einmaligen Lichtbildervortrag über Deutſch=
Oſtafrika halten. Der Vortrag dürſte für die Beſucher inſofern
recht intereſſant werden, als es ſich ausſchließlich um Schilderungen aus
Daresſalam, der Hauptſtadt von Deutſch=Oſtafrika, während der
Kriegs=
zeit von 1914—1919 handeln wird. Herr Dietz war letzter Vertreter des
Bezirksamts Daxesſalam vor der Beſetzung durch die Engländer und
auf Anordnung des Gouverneurs Schnee in Daresſalam zur Wahrung
der Intereſſen der Bürgerſchaft zurückgeblieben. Nach Ueberreichung
eines Ultimatums durch die Engländer verhandelte Herr Dietz an Bord
des engliſchen Linienſchiffes „Vengeance” mit General Price und
Admi=
ral Charlton züber die Beſetzung von Daresſalam. Ueber die
Verhand=
lung ſelbſt, ſeine Erfolge und die Zeit nach der Beſetzung wird Herr Dietz
eine eingehende Schilderung geben. Sämtliche diesbezüglichen
Schrift=
ſtücke werden im Original bzw. in Abſchrift, mit dem engliſchen
Zenſur=
ſtempel verſehen, zur Anſicht ausgelegt ſein. Ein Vortrag über Deutſch= die ganze Welt ſchon lange wartet, zeigen ſich dem Darmſtädter
Publi=
oſtafrika dürfte auch ſchon aus dem Grunde von Intereſſe ſein, als dieſe kum im „Kampf mit dem Drachen‟. Dieſer Kampf, der von bei=
Kolonie wieder für Deutſche geöffnet iſt und die dortige engliſche
Regie=
rung nach den neueſten, aus zuverläſſigen Quellen ſtammenden
Nach=
richten ſich mit dem Gedanken trägt, in den ſüdlichen Hochländern des
Mandatsgebietes Beſitzrechte zu Farmzwecken, im Wege der
Verſteigerungen von Kronland werden Deutſche zu den gleichen
Bedingungen zugelaſſen werden wie Engländer. Die zur
Vor=
führung gelangende, aus über 100 farbigen Lichtbildern beſtehende Serie
hat Herr Dietz von ſeinen eigenen Photographien zu dieſem Vortrage
herſtellen laſſen, ſo daß nur neue Lichtbilder in Frage kommen. — Zur
Kreiſe teilnehmen können. Näheres demnächſt im Anzeigenteil,
herzlichen Worten begrüßte Herr Pfarrer Beringer die Anweſenden, der größte Detektiv der Welt, Herr Sherlok Holmes jr., die ungeheuer=
und betonte, wie wertvoll und erhebend es ſei, auch in ernſter Zeit hohe
und edle Kunſt zu hören. Und dieſe brachte der Abend in der Tat. Frau
Schmitz=Creter (Sopran) erfreute mit ihrer lieblichen, wohlklin= im gewöhnlichen Leben zu tun hat. Mit dem Mädchen, das er liebt, mit
ſehr wie Herr Fritz Lang (Tenor), welcher eine Arie und zwei Lieder im Traum des armen, kleinen Vorführers zu den Perſonen, die den
zu Gehör brachte. Mit feiner und tiefer Empfindung ſpielte Herr Kurt
Winkler verſchiedene Violinſoli, dabei vortrefflich am Flügel
unter=
ſtützt von Frau Klöß, welche ſich auch durch den Vortrag zweier
Klavier=
ſtücke als eine Künſtlerin von hoher Begabung erwies. Sämtliche Künſt= Keaton, der bei allen ſeinen Taten toternſt bleibt. Das iſt ſeine große
Auch die Aufführung und Reigen der Mädchenvereinigungen des Oſt= ihn noch nicht, ihn, vor deſſen Filmen die Leute in Paris, London,
Dankeswort an die Anweſenden.
ein in der Schulſtraße 14 untergebrachtes Perſonenauto in dieſes neuen genialen Filmkomikers im U.T. zu machen.
Brand. Die von Hausbewohnern unternommenen Löſchverſuche blieben
ohne Erfolg. Die inzwiſchen herbeigerufene Feuerwehr lonnte mit einer
zerſtört. — Ein geſtern abend in der Stiftſtkaße 7. entſtandener wuchtig, klobig ſtößt er die Tendenz der Komödie dem Zuſchauer ins Ge=
Kaminbrand wurde alsbald durch die Feuerwehr gelöſcht.
ds. J3. werden bis auf weiteres Werktags folgende Triebwageufahrten ſchauer damit unerhört in den Bann des Stückes. Werner Krauß,
mit 3. und 4. Klaſſe verſuchsweiſe befördert: T. 981 (W.) Darmſtadt ab
6,10 (mit Zug 909), Neu=Iſenburg an 6,50, ab 706 vorm., Fraukfurt jäh in der Ausdeutung des Gefühls ſtehen — und doch, er packt den
a. M., Said, an 7.14, ab 7.15, Offenbach an 7,24. T. 982 (W.)
Offen=
bach ab 7,38 mit Zug 816, Frankfurt a. M., Süd, an 7.49, ab 7,57 vorm.,
8.14, Langen an 8.20, ab 8 21, Darmſtadt Hbf. an 8,42 Uhr. T. 983 (.) lich als robuſte, draſtiſche Magd . .. Die ſchöne Lil iſt ganz in ihrem
Darmſtadt ab 2.12, Langen an 2,33, ab 2,34, Sprendlingen an 2,40, ab
2,41, Neu=Iſenburg an 2,47, ab 2,49, Frankfurt a. M., Süd, an 2,57,
(Anſchluß B.P.) ab 3,04, Offenbach an 3,12. T. 984 (W.) Offenbach ab
T. 983/984 in Frankfurt a. M.=Süd nach und von Offenbach umgeſtiegen
werden
ohia=BaltimoreNorfolk: „Hameln” (Ktapt. Tl. Minſſen
3. Breuen—Cuba: .A
10. Februgu ab Bremen,
10 Febu, ab Bremen. — 4. Bremen-Braſilien (ab Bremen)
„Minden”, (Kapt. Filſinger), 30. Jan., „Bremerhaben” 2. März.
Bremen—La Plata (ab Bremerhaben): „Sierra Morena
(Kapt. G. Nauer) 30. Jan., „Madrid” (Kapt. Schlüter) 6. Febr., „Sierra
Veutaua” (Kapt. Gößling) 20. Febr. — 6. Bremen—Oſtaſien (ab
Bremen): „Trie” (Kapt. Jachens) 30. Jan., Idarwald” 5. Febr., „Troi
lus” 6. Febr., „Saarland” 13. Febr., „City of Glasgow” 20. Februar.
„„Pr
7. Bremen-Auſtralien (ab Bremen): „Hanau” 6.
phemus” 19. Febr., „Aachen” (Kapt. Ziegenbein) 6. März.
Aus den Parteien.
Deutſchnationale Volkspartei, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. In der letzten Vorſtandsſitzung am 26. Januau d. J. wurde
geregt, am zweiten Dienstag eines jeden Monats eine Zuſammenkunf
* Parteimitglieder abzuhalten. Die erſte Zuſammenkunft findet am
Dienstag, den 9. Februar, nachmittags 6 Uhr, im Roten Zimmer bei
Sitte ſtatt. Dieſe Zuſammenkünfte ſollen u. a. zur Erörterung brennen
der politiſcher Fragen dienen. Auch Rechtsfragen finden auf Wunſ=
Beantwortung. Der Landesgeſchäftsführer Herr Dr. Brehm wird
Februar zugegen ſein und es auch einzurichten ſuchen, an den ſp
Wochg zuvor
rent Zuſammenkünften teilzunehmen. Jet=
Beſondere Einladu
in der Zeitung an die Zuſammenkunft
gen ergehen nicht.
Freitag, den 5. Februar, abends 8 Uhr,
3 Landestheater
Kleinen E
07
76. Lebensjahr.
— Orpheum. Heut
die letzte Aufführung.
der Marquif
Erogram=
Lichtbilder=Vortrag Dr. Philipp Krämer
„Bali” die Märchen=Inſel
Vorverkauf für Mieter zu ermäßigten Preiſen (0,50—2,40 Mk.) heute
—3,00 Mk.) ab morgen.
Dienstag, allgemeiner Verkauf zu
— Der Darmſtädter Männergeſangberein 1881 hat die Hälfte des
bei ſeinem diesjährigen Maskenball erzielten Ueberſchuſſes dem
Städti=
ſchen Wohlfahrtsamt überwieſen.
— Bezirksſchöffengericht. Als einzige Sache wird verhandelt gegen
1. Bahnarbeiter Joh. Nieder und die Schloſſer Jakob Domm und
Jakob Daum, ſämtlich ledig, in Meſſel wohnhaft, wegen
gefähr=
licher Körperverletzung. Nach dem Beſuche der Darmſtädter
Theater=
vorſtellung am Nachmittag des 25. Oktober 1925 kehrte Nieder mit
Kol=
legen ſpät abends nach Meſſel mit der Bahn zurück. Kurze Zeit wurde
noch am Bahnhof Meſſel die Wirtſchaft der Grube Meſſel beſucht und
dann der Heimweg ins Ort angetreten. Die drei Angeklagten ſind
be=
ſchuldigt, den Keſſelſchmied Friedrich Volk von Meſſel körperlich verletzt
zu haben; Nieder foll ihm mit einem Meſſer einen Stich verſetzt und
er weiter gemeinſchaftlich mit Domm und Daum den Volk geſchlagen
haben. Nieder und Domm ſollen ſich dabei eines Schlagrings bedient,
Daum mittelſt geſchloſſenen Meſſers gearbeitet haben. Nieder will von
Volk, der einen Gummiſchlauch gehabt, angegriffen worden ſein. Volt,
der Bußanſprüche verfolgen will, wird als Nebenkläger zugelaſſen. Volk
hatte einen Stich am Schulterblatt und blutende Wunden am Kopf, die
ihm ſeine Schweſter, Hebamme Volk, verband. Sie ſtellte 9 Kopfwunden
feſt, was auch das Zeugnis des Urberacher Arztes beſtätigk. Der Zeuge
Kredel erklärt beeidigt, Volk habe ihm am Abend des Vorfalls — 25.
Oktober — erklärt, er werde heute Nacht dem Joh. Nieder auflaueri
und bleibt nach Gegenüberſtellung mit deu Zeugen Volk bei ſeiner
Aus=
ſage. Der Staatsanwalt ſtellt feſt, daß Volk mißhandelt worden iſt, auch
einen Stich bekommen hat. Zwiſchen Nieder und Volk haben
Differen=
zeu beſtanden. Die neun Kopfwunden habe Volk im Hofe der Wirtſchaft
von Volk erhalten, in welchen ihn die Angeklagten hineinzogen. Da die
Meſſerſtechereien wieder überhandnähmen, müßten ſtrenge Strafen
aus=
geſprochen werden. Gegen Nieder werden ſechs Monate Gefängnis,
gegen Domm und Daum je drei Monate Gefängnis beantragt. Die
Verteidigung erachtet, die Darſtellung des Verletzten Volk können nicht
der Wahrheit entſprechen, er habe aus Rachſucht, auch unter dem
Ein=
fluß des Alkohols, gehandelt. Es ſei nicht aufzuklären, von wem der
Meſſerſtich herrühre. Volk habe Drohungen ausgeſtoßen und
Schimpf=
worte gebraucht; in geſchwvächter Verfaſſung könne er nicht geweſen ſein.
Angreifer beim zweiten Vorfall ſei Friedrich Volk geweſen, hier lägen
Notwehrhandlungen der drei Angeklagten vor. Den zweiten Vorfall
habe Friedrich Volk provoziert, er habe da Raufhändel geſucht. Die
Angeklagten ſeien vollkommen nüchtern von Darmſtadt zurückgekommen.
Die nachträglichen Schläge am Tor des Wirtes Volk habe Friedrich Vols
provoziert. Die Abheilung der Wunden ſei raſch erfolgt. Menſchlich
ſei deshalb die Haltung der Angeklagten verſtändlich und eine Geldſtrafe
für die unbeſtraften jungen Leute ausreichend. Bezüglich des
Bußan=
ſpruches ſei zu ſagen: Friedrich Volk habe einen großen Teil desſelben
zu tragen, da er den Streit verſchuldet habe.
Das Urteil erkennt gegen Nieder auf eine
Geſamtge=
fängnisſtrafe von 3 Monaten 1 Woche, wozu eine Buße von
50 Mark tritt, gegen Domm und Daum auf je 60 Mk.
Geld=
ſtrafe. Der Verletzte Volk habe bei der Sache eine etwas eigenartige
Nolle geſpielt, er möge angetrunken geweſen ſein und im Tatendrang
da eine Rolle habe ſpielen wollen. Doch ſtehe der Meſſerſtich feſt. Die
drei Angeklagten hätten den F. Volk im Hofe der Wirtſchaft Volk
ver=
hauen.
Kunſinotizen.
Leber Werke, Künſiler und künſileriſche Veranſialiungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchſeht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Uinion=Theater. Ein Programm der Lachſtürme: „Pat
und Patachon”, die ſoeben nach Spanien abgereiſt ſind, um dort
„Don Quichotte” und „Sancho Panſa” zu filmen, einen Film, auf den
den vielbelachten Männern ebenſo glänzend, ja noch viel erheiternder
beſtanden wird, als der Siegfrieds mit dem gleichen Vieh, iſt von einem
herrlichen Tempo der tollſten luſtigen Situationen. Neben dem Drachen,
der ein ſogenannter Hausdrache iſt, ſieht man hervorragende Aufnahmen
öffentlichen Verſteigerung zu vergeben. Ebenſo wie bei den zbrigen am Meer, das Hauslaboratorium eines jungen Profeſſors mit allerhand
merkwürdigem Viehzeug, welches mitſpielt, und ein beſonders nettes
junges Mädchen. Lan Lauritzen hat die Negie — es iſt alſo ein
echter Pat= und Patachonfilm. Nachdem Sie ſich hierüber ſchief gelacht
haben, lachen Sie ſich wieder gerade, wenn Sie die gewaltigſte Parodie
eines mit allen Waſſern gewaſchenen Kriminalfilms geſehen haben, den
Deckung der Unkoſten iſt der Eintrittspreis ſo geſtellt, daß möglichſt weite. Ihnen der berühmte Buſter Keaton unter dem Titel „Sherlok
Hol=
mes jr.” vorſpielt. Buſter iſt darin Vorführer in einem Kleinſtadtkino.
Es gehört mit zu den höchſten Träumen eines ſolchen Vorführers, in.
— Der Unterhaltungsabend des Frauenvereins der Martinsgemeinde, dem Film, den er da Euch allen vorführt, ſelbſt mitzuſpielen. Und
hatte ſich eines ungemein ſtarken. Zuſpruchs zu erfreuen. Mit warmen, ſo geſchieht es. Buſter träumt ſich in den Film hinein und erlebt als
lichſten Abenteuer, und zwar mit den Leuten zuſammen, mit denen
er=
deſſen Vater, der ihn beſchuldigt, ſeine Uhr geklaut zu haben, mit dem
genden Stimme durch den Vortrag einiger Lieder die Anweſenden ebenſo. Nebenbuhler, der die Uhr eigentlich geſtohlen hat. Sie verwandeln ſich
Film ſpielen. Dieſer phantaſtiſche Einfall, das Kino durch das Kino zu
zeigen, iſt märchenhaft luſtig. Wir lachen unaufhörlich über Buſter
Note. Er wird nie lachen, er hat ſich für Millionen Dollar verpflichtet,
ler wurden mit großem Beifall überſchüittet und zu Zugaben veranlaßt, niemals zu lachen und uns trotzdem zum Lachen zu bringen. Sie kennen
und Weſtbezirks fanden ungeteilten Beifall. Mit humorvollen liebens= New York und ſeit, vier Wochen in Berlin angeſtanden ſind wie vor der
würdigen Worten richtete Herr Pfarrer D. Waitz noch ein Schluß= und Butter?. Sie kennen ihn nicht, den Amerika neben dem Baſeballſpieler
Babe Ruth, Jack Dempſey, Harold Lloyd und Chaplin zu ſeinen be=
— Die Feuerwache teilt mit: Geſtern abend gegen halb 8 Uhr geriet, kannteſten Geſtalt zählt? Dann verſäumen Sie es nicht, die Bekanntſchaft
— Palaſt=Lichtſpiele. Tartüff — 6 Akte nach der Ko=
Schlauchleitung das Feuer erſticken. Das Auto ſelbſt iſt faſt vollſtändig mödie von Moliere. Der Tartüff iſt Emil Jannings. Breit,
ſicht. Er zerrt den Leitgedanken bis zu letzten Möglichkeiten ſeiner
Wiedergabe. Einprägſamer, wie er es tut, kann und darf man’s nicht
Direkte Verbindungen Darmſtadt=Offenbach a. M. Ab 1. Febr. ſchildern. Er bewegt ſich immer an der Grenze. Und er zwingt die Zu=
Orgon, macht das mit ganz anderen Mitteln. Er deutet nur an. Bleibt
Menſchen vor der Leinwand, das Gefühl bis zum Ende zu tiefſt mitzu=
Neu=Iſenburg an 806, ab 807, Sprendlingen=Buchſchlag an 813, ab ſühlen . . . Zwiſchen den beiden Männern ſteht Lil Dagover mit allen
Zauber= und Verführungskünſten einer Frau. Ihr zur Seite Lucie Höf=
Element: Wie ihre Elmire den Gatten Orgon aus den Händen des
ſchurkiſchen Heuchlers Tartüff befreit, das iſt mit allen
Verführungs=
künſten des Weibes, mit allem Zauber der um den Ausgang zagenden
Gattin geſpielt. Den Schwärmer Orgon, fanatiſchen Blickes und einer
törickten Begeiſterung voll, formt Krauß zum getreuen Schatten des
Heuchlers. Molieres diaboliſche Luſt kichert aus dieſen Bildern, durch
die auf dünnen ſchwarzen Beinen Tartüffs fetter Wanſt marſchiert, das
Gebetbuch vor das Geſicht gedrückt, ein böſer Geiſt des einſt von Liebe
und Glück bewohnten Hauſes. Jannings ſchöpft den Wortſchwall dieſes
Heuchlers aus ſeinem unerſchöpflichen Gebärdenquell. Mimiſcher
Aus=
druck feiert Orgien bis zu dem letzten Augenblick, da Tartüff der Liſt
Elmires erliegt . . . Man ſieht hübſche Geſichter, ausgeglichene
dar=
ſtelleriſche Leiſtungen und wunderhübſche Szenenbilder, kurz — alles,
wvas zum guten Film gehört. Das ganze iſt eine feine Leiſtung des
Negiſſeurs Murnau. Dekorationen atmen wundervolle Stimmung. Die
Koſtüme ſind ſelten gut abgeſtimmt. Genießer erleben ein paar
ſthöne Stunden Ein beſonderer Genuß die Photographie, für die
„Seine Bilder ſind von einer herrlichen Klar=
Carl Freund zeichne
it, einer ſchwvebenden Schönheit, die ſo leicht kein anderer Operateur
Wie bei ihm nichts verwiſcht iſt, nichts aufdringlich wird, das iſt
nSgezeichnet
Reſidenz=Theater: Ein großes Schlagerprogramm läuft
ab heute im R.=T. Außer dem Berliner Milieufilm „Das Fräulein vom
Spittelmarkt”, Lebenroman einer Stenotypiſtin, mit H. Reinwald in der
Titelrolle, ſehen wir als zweiten Schlager den ſpannenden Film „So
ſpieltdas Leben”, eine tragiſche Komödie in ſechs Akten mit Erna
Morena in der Hauptrolle. Im Beiprogramm erheitert uns Harold
Lloyd als Ehekandidat; außerdem ſehen wir die aktuelle Trignonwoche,
die uns die neueſten Ereigniſſe bringt, ſowie „Die elegante Dame”, die
prachtvolle farbige Modeſchau. — Niemand verſäume, dieſes wiederum
geſchmackvoll zuſammengeſtellte Programm — In Vorbereitung befindet
ſich die große Ausſtattungsfilm=Operette „Das Mädel von
Ponte=
inter perſönlicher Mitwirkung erſter Berliner
Operetten=
luf dieſes große Ereignis ſei heute ſchon hingewieſ
kräf
Lokale Veranſialiungen.
Die bierunter erſchelnenden Nofizen ſind ausfchlſeßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befradlen.
zu keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritä.
Ueber Spiritismus, Okkultismus, Wiſſenſchaft,
oder „Gibt es ein Leben nach dem Tode?” ſpricht am Samstag, den
Freireli=
6. Februar, abends im Realgymnaſium auf Veranla
che
Licht=
giöſen Gemeinde Herr Kahl=Hamburg. Aeußerſt
egleiten den Vortrag, zu dem jedermann Zutritt hat. Karten
g. Volksho=
I0, Sa
zert-A
Königin Luiſe=Bund weiſt auf
ſches Zuſammenſeit
Seite 6
Aus Heſſen.
* Oer VI. Liedertag in Eberſiadt.
„Grüß Gott mit hellem Klang!
Heil deutſchem Wort und Sang!”
H. Es iſt ein unbeſtrittenes Verdienſt des im Kriege gefallenen
frühe=
wig Sattler, den Grundſtein zu den örtlichen Liedertagen gelegt zu Beträge bis zu 50 Mk. bis 1. November zinsfrei geſtundet werden
möch=
wvohntes, Selbſtverſtändliches. Der Liedertag iſt das alljährlich
wieder=
kehrende geſangliche Ereignis, der Tag, an dem im friedlichen
Wett=
meinſam Zeugnis ablegen von ihrem Können und ihrem Fortſchritte. Juli—31. Oktober mit 6 Prozent und von da ab mit 12,2 Prozent ver=
Schon allein die Tatſache, daß ſich an dieſem Tage alle Sänger Eber= zinſt werden ſollen, angenommen Eine Bürgſchaftsübernahme für die
ſtadts ohne Unterſchied ihrer Herkunft, ihres Berufs, ihrer politiſchen
und religiöſen Einſtellung zuſammenfinden, ſich die Hand reichen, zeugt ſtellt. Der landw. Schule zu Darmſtadt wird für 1926 ein Beitrag von
von der überragenden Bedeutung der Veranſtaltung. Dieſes einigende 30 Mk. bewilligt.
Band des Liedertags iſt zwar nur ein winziger, aber ſehr beachtenswerter
Bruchteil an der großen Aufgabe des Wiederaufbaus unſeres deutſchen hält der Geſangverein „Liederkranz” bei Gaſtwirt Zimmermann eine
Vaterlandes, eine kulturelle Tat, des Nachdenkens und Gleichtuns wert.
Die Eberſtädter Geſangvereine, insbeſondere ihre Präſidenten und Charakterſtück in 3 Akten von Gg. Löffler: „Blous e Moad”.
Dirigenten, dürfen für ſich in Anſpruch nehmen, den Liedertag von Jahr
zu Jahr mehr zu einem ethiſchen und künſtleriſchen Genuß geſtaltet und im Orient” betitelt ſich der Maskenball des Turnvereins Dieburg am
auf eine höhere Stufe geſtellt zu haben. Der Präſident des heurigen
Liedertages, Gemeinderat Jean Knodt, deutete in ſeiner
Begrüßungs=
anſprache auf dieſes Beſtreben unter Hinweis auf das Programm hin,
das der Vereine Liebe und Pflege zu unſeren alten Volksliedern atme.
Was Knodt bezüglich der Not der Geſangvereine und der
Beeinträch=
tigung ihrer Entwicklung durch die ihre Veranſtaltungen, ſchwer be= krankenkaſſen. Nachdem die Allgemeine Ortskrankenkaſſe für
laſtende Vergnügungsſteuer ſagte, kann nur uterſtrichen werden und Gießen=Stadt ſich kürzlich ſchon gezwungen ſah, wegen außerordentlich
verdient Beachtung ſeitens der maßgebenden Stellen.
Als ein Fortſchritt in der Ausgeſtaltung des Liedertages waren die reelle Mitglieder die Höhe ihrer Leiſtungen an die Krankheitsverſicher=
Gruppenchöre, die die beiden Teile des Geſangsprogramms
ſtimmungs=
voll und wuchtig zugleich einleiteten, anzuſprechen. Hier die
Geſang=
vereine „Frohſinn”, „Germania” und „Männerquartett Harmonie” mit zwungen. Beide Kaſſen klagen ſehr darüber, daß ſie von arbeitslos
ge=
dem ernſten und weihevollen Chor: „Hymne an die Nacht” von Beetho= wordenen Mitgliedern durch Krankmeldungen in ſchlimmſter Weiſe
miß=
ven, dirigiert von Herrn Pfeiffer, dort die Geſangvereine „Laſſallia”,
„Sängerluſt” und „Liederkranz” mit den lieblich dahinrauſchenden
Akkorden des Uthmannſchen Chors: „Mein Lied”, dirigiert von Herrn
Möbus. Neu war auch das wohl aus den beſten Kräften der ſechs
Vereine zuſammengeſetzte zwölfköpfige Quartett, das uiter der Leitung
des Herrn Lehrers Becker am Schluſſe des erſtn Teils den Baumann= Sonntag nachmittag fand im Kleinen Saale des Gaſthauſes „Deutſcher
ſchen „Waldmorgen” und zum Schluſſe des zweiten Teils das ſchöne Lied:
„Heimdorf im Schnee” von Kraſinsky in formvollendeter Geſtaltung
zum Vortrag brachte. Im übrigen fand jeder Verein ſowohl im erſten
als auch im zweiten Teil des Programms einzeln Gelegenheit, ſein
Kön=
nen zu zeigen. „Germania” (Dirigent: Herr Metzner) ſang „Bleib”
deutſch” von Arndt, „Abendſtändchen” von Schiebold und „Andreas Hofer”
von Rebbert, „Liederkranz” (Dirigent: Herr Horan) „Sternennacht” von
Schulken, „Das ſtille Tal” von Schmied und „Urtreue” von Silcher,
„Laſſallia” (Dirigent: Herr Möbus) „Landsknechtſtändchen” (1520—1594)
von Orlando di Laſſo, „Werbung” von Silcher und „Spielmannherbſt”
von Koch, „Männerquartett Harmonie‟ (Dirigent: Herr Lehrer Knöß)
„Wenig begehr’ ich im Leben” von Podbersky, „Verlaſſen” von Koſchat
und das uralte, mit einem launiſchen Text verſehene „Rätſellied”, von
A. v. Othegraven, „Frohſinn” (Dirigent: Herr Pfeiffer) „Abendfriede
am Rhein” von Neumann, das aus dem Jahre 1240 ſtammende „
Minne=
lied” von Adam de la Hale und „Phillis und die Mutter” von Simon
und ſchließlich „Sängerluſt” (Dirigent: Herr Chormeiſter Bäniſch) „In
den Alpen” von Hegar, ſodann im Gemiſchten Chor: „Bergfreiheit” von
Baumann und „Die drei Röſelein” von Andre.
Es wäre verfehlte Arbeit, feſtzuſtellen, welchem der 6 Vereine im Falle
einer Wertmeſſung ſeiner Leiſtungen der Preis zuzuerkennen wäre. Das
liegt nicht im Sinne des Liedertages. Es mag deshalb genügen, wenn
geſagt wird, daß das im ganzen volkstümlich gehaltene Programm einen
tiefen Eindruck hinterlaſſen hat, und daß mit dem 6. Liedertage der noch
jungen Geſchichte der Eberſtädter Liedertage ein würdiger Bauſtein
hin=
zugefügt werden konnte. Der Muſikverein „Edelweiß” umrahmte das
Feſt mit muſikaliſchen Darbietungen, fand mit dem ſchneidig geſpielten
Eröffnungsmarſch. Prinz Eitel Friedrich” von Blankenburg, der
Strauß=
ſchen Ouvertüre „Fledermaus”, der ſehr beifällig aufgenommenen
„Traumſuite” von Arno Richter und dem Schlußmarſch von Souſa
„Unter dem Sternenbanner” ein dankbares Gehör, und ſchloß alles zu
einem harmoniſchen Ganzen ab. Das zahlreich erſchienene Publikum,
das der große Saal „Zum Bergſträßer Hof” kaum zu faſſen vermochte,
war von dem Gebotenen ſichtlich befriedigt und zollte warmen Beifall.
Möge Eberſtadt noch recht viele ſolcher Liedertage als ein ſtolzes
Wahrzeichen der Kraft und der Erhebung erleben. Es liegt in ihnen
mehr als eine Sache des Kunſtverſtändniſſes, des Geſchmackes: ſie ſind ein
Schönheit der künſtleriſchen Offenbarung und Macht des deutſchen Liedes
und Geſangs.
* Arheilgen, 1. Febr. Eine Feierſtunde im wahren Sinne des
Wor=
tes war die Vorführung des zweiten Films aus dem Leben und der
Ar=
beit der Bodelſchwinghſchen Anſtalten in Bethel bei Bielefeld. Nach
einleitendem Geſange der den Saal des evangeliſchen Gemeindehauſes
bis auf den letzten Platz füllenden Gemeindeglieder ſprach der hieſige
Ortsgeiſtliche einige Worte zur Einführung, worauf die beweglichen
Lichtbilder, erklärt dunh begleitende Worte eines Anſtaltsbedienſteten,
an den Augen der Anweſenden vorüberzogen. Der Film bot viel
ſchöne landſchaftliche Bilder und hatte eine außerordentlich freundliche
Aufnahme gefunden. Der Reinertrag des Abends geht zur einen Hälfte
an die Anſtalt Bethel, zur andern Hälfte bleibt er in Heſſen und foll
hauptſächlich zu dem im Entſtehen begriffenen heſſiſchen Krüppelheim
Verwendung finden.
* Griesheim, 1. Febr. Der Maul= und Klauenſeuche, die hier in
zwölf Hofreiten feſtgeſtellt wurde, ſind bis jetzt 4 Stück Großvieh (1 Kuh
und 3 Rinder) zum Opfer gefallen. In drei Hofreiten iſt die Seuche
wieder erloſchen.
* Griesheim, 1. Febr. Die zu Beginn des neuen Schuljahrs in die
Volksſchule aufzunehmenden Schulkinder ſind am Mittwoch, den 3.
Fe=
bruar ds Js., in der neuen Schule vorzuſtellen. Aufgenommen werden
Kinder die bis zum 1. Mai das 6. Lebensjahr vollenden. Auf Wunſch
der Eltern oder deren Stellvertreter dürfen ſolche leiblich und geiſtig
nicht unreife Kinder aufgenommen werden, die bis zum 30. September
das 6. Lebensjahr zurücklegen.
H. Eberſtadt, 1. Febr. Als erſte Veranſtaltung im Jubiläumsjahr
hält der Turnverein 1876 (e. V.) am Samstag, den 6. Februar, im
Saale „Zum Bergſträßer Hof” einen großen Jubiläums=
Mas=
kenball ab, der für dieſes Jahr zugleich die einzige
Faſchingsveran=
ſtaltung des Vereins darſtellt.
— Pfungſtadt, 1. Febr. Am Samstag, feierte die hieſige Ortsgruppe
des Odenwaldklubs ihre zweite Wandererehrungsfeier im Gaſthaus „Zum
Goldnen Lamm”, Schlicht und ſinnig war die Feier. Heimat= und
Vaterlandsliebe atmete die Veranſtaltung, die kein rauſchendes Feſt im
landläufigen Sinn, ſondern die verdiente Ehrung tüchtiger Wanderer
und die Anerkennung ihrer Leiſtungen war. Der Hauptausſchuß des
Odenwaldklubs war durch die Herren Miniſterialrat Guntrum und
In=
ſpektor Schött aus Darmſtadt vertreten und die Ortsgruppen Darmſtadt,
Alsbach, Eberſtadt, Goddelau und Nieder=Ramſtadt hatten Vertreter
entſandt. Alle bei der Vortragsfolge Mitwirkenden verdienen
uneinge=
ſchränktes Lob. Von Humor überſprudelnd war der von Frl. Stein
vor=
getragene Wanderbericht, klangſchön und ſicher ſpielte das unter der
Leitung des Herrn Kermel ſtehende Klampforcheſter, lobend ſind die
Lie=
der des gemiſchten Chores, einſtudiert von dem Vorſitzenden der
Orts=
gruppe, Herrn Lehrer Schäfer, zu erwähnen und tief war der Eindruck
über den von den Heinrich Oſche gedichteten Wanderer=Ehrungsakt.
Er=
ſtaunlich war es zu ſehen, wie viel künſtleriſche Talente in den
Mitglie=
dern der Ortsgruppe ſchlummern. Die Begrüßungsrede des Herrn
Vor=
ſitzenden der Ortsgruppe und die Feſtrede des Herrn Miniſterialrats
Guntrum fanden begeiſterten Widerhall.
* Ober=Ramſtadt, 1. Febr. Die erſte Nutzholzverſteigerung im
hieſi=
gen Gemeindewald findet am Donnerstag, den 4. Februar, vormittags
9 Uhr, im Forſtort Eichelberg (Zuſammenkunft der Steigerer am
Brückenweg) ſtatt. Zur Verſteigerung kommt hauptſächlich Buchen=,
Eichen= Kiefern= und Lärchen=Schnittholz. Das Holz iſt ſämtlich gut
abzufahren.
* Ober=Ramſtadt, 1. Febr. In der Gemeinderatsſitzung ſtand zum
erſten Punkt der Tagesordnung der Ankauf von Kochgeräten für die
weibliche Fortbildungsſchule in Ober=Namſtadt. Das Kreisamt hatte der
Gemeinde die Gerätſchaften der früheren Kreis=
Wanderhaushaltungs=
ſchule zum Kauf angeboten. Der Gemeinderat lehnt dieſes Angebot ab.
Zunächſt ſoll ſich Herr Rektor Lehr noch einmal darüber äußern, welche
Haushaltungsgegenſtände tatſächlich dringend nötig ſind. Hiernach ſoll
weiter beſchloſſen werden. Die Kochküche ſoll alsdann im Schulſaal
Darmſtädterſtraße 60 untergebracht werden. — Der Karuſſellplatz auf
dem Mauktplatz ſoll für das Jahr 1926 demnächſt öffentlich ausgeſchrieben
und verſreigert werden. Das Geſich des Gewerkſchaftskartells Ober=
Ramſtadt um Errichtung einer Gemeinde=Badeanſtalt wird vorerſt
zu=
rückgeſtellt. Es ſoll in Kürze auf die Angelegenheit wieder
zurückgekom=
wen werden. — Einen breiten Raum in der Beratung nahm alsdann
Dſenskag, den 2. Februar 1926
die Feſtſetzung der Holzverſteigerungs= bzw. Zahlungsbedingungen für
1926 ein. Es lagen hierzu zunächſt 2 Anträge der Verwaltung vor.
An=
trag I ging dahin, daß für auswärtige Steigerer genau wie im
Vor=
jahre die Zahlungsbedingungen, wie ſie bei Verſteigerungen im
Staats=
walde für 1926 zu Grunde liegen, maßgebend ſein ſollen. Dieſer Antrag
wurde ohne Debatte angenommen. Der zweite Antrag behandelte die
ortsanſäſſigen Steigerer. Er ſah zinsfreie Stundung bis 30, April 1926
vor. Vom 1. Mai bis 31. Oktober 6 Prozent, vom 1. November ab 12,2
Prozent Zinſen. Im Verlaufe der ſich hierüber ergebenden Debatte
ren Präſidenten des Geſangvereins „Männerquartett Harmonie”, Lud= ſtellte Gemeinderat Nadomicki (Komm.) einen Gegenantrag dahin, daß
haben. Das Eberſtädter Publikum betrachtet ſie heute als etwas Ge= ten. Gemeinderat Gunkel (Ortsbv.) will die ſeitherigen Bedingungen
(zinsfreie Stundung bis Martini) beibehalten wiſſen. Die Anträge
werden bei ſchriftlicher Abſtimmung abgelehnt und ein Antrag Finger
kampfe ſämtliche Eberſtädter Geſangvereine — ſechs an der Zahl — ge= dahin, daß die Holzgeldbeträge bis 30. Juni zinslos geſtundet, vom 1.
Baugenoſſenſchaft „Selbſthilfe” Ober=Ramſtadt, wird vorerſt zurückge=
— Wembach, 1. Febr. Am kommenben Sonntag, den 7. Februar,
Abendunterhaltung ab. Zur Aufführung gelangt das Odenwälder
— Dieburg, 30. Jan. Karneval im Turnverein 1863. Eine Nacht
Sonntag, den 7. Februar, im Hotel „Mainzer Hof‟. Der Verein wird
alles aufbieten, den Abend ſo glänzend wie möglich zu geſtalten. Die
beiden Ballſäle ſchimmern in orientaliſcher Pracht. Ein Maskenfeſt
glänzenden Stils wird jedem Beſucher bevorſtehen.
WSN. Gießen, 30. Jan. Schwierige Lage beiden
Orts=
ſtarker mißbräuchlicher Inanſpruchnahme ihrer Einrichtungen durch
un=
ten herabzuſetzen, ſieht ſich jetzt auch die Allgemeine Ortskrankenkaſſe
für die Landgemeinden des Kreiſes zu der gleichen Maßnahme
ge=
braucht worden ſind, und daß bei vertrauensärztlicher Nachprüfung der
Krankmeldungen ſich ergeben hat, daß ein großer Teil der betreffenden
Perſonen kerngeſund war. Um das Fortbeſtehen der Kaſſen
ſicherzu=
ſtellen, wßten die Leiſtungen abgebaut werden.
r. Babenhauſen, 1. Febr. Beamtenverſammlung. Am
Hof” eine große Beamtenverſammlung ſtatt, in deren Mittelpunkt ein
Vortrag des 2. Vorſitzenden des Heſſ. Beamtenkartells, des Herrn
Rech=
nungsdirektors Koch, über die kommende neue Beſoldungsregelung
ſtand. Redner behandelte alle Vermutungen und Fragen üüber die
kom=
mende neue Beſoldungsregelung. Vom beamtenpolitiſchen Standpunkte
aus beleuchtete der Vortragende die Kernſtücke eines wünſchenswerten
Beſoldungsſyſtems, das, rein geſchichtlich betrachtet, weder auf dem
Ver=
ſorgungsprinzip noch auf dem Leiſtungsprinzip allein aufgebaut ſein
foll. Von dem anſchließenden Meinungsaustauſch wurde ergiebig
Ge=
brauch gemacht und folgende Entſchließung gefaßt: „Die heute in
Ba=
benhauſen in großer Zahl verſammelten Mitglieder verſchiedeuer
Orts=
kartelle der Kreiſe Dieburg und Offenbach haben nach dem Vortrag des
2. Vorſitzenden des Heſſ. Landeskartells, des Herrn Rechnungsdirektors
Koch, unter entſchiedener Ablehnung des unter der Flagge Radke
ſegelnden Beſoldungsvorſchlages folgende Entſchließung gefaßt: 1. die
Leitung des H. L. K. wird gebeten, ſofort mit den zuſtändigen Stellen
der Heſſ. Regierung Rückſprache darüber zu nehmen, ob eine
Neurege=
lung der Beſoldungsordnung des Freiſtaates Heſſen geplant iſt, da
vorausſichtlich am 31. März d. J. das Sperrgeſetz fällt. 2. Wird dieſe
Frage verneint, ſo möge die Leitung in aller Stille die nötigen
Vor=
bereitungen dahin treffen, daß eintretenden Falles poſitive Vorſchläge
in Zahlen umgeſetzt, vorgelegt werden können. 3. Iſt eine Neuregelung
beabſichtigt, ſo möge der Vorſtand ſofort oder möglihſt raſch einen, den
feſtgelegten Richtlinien entſprechenden Vorſchlag unterbreiten. 4. Die
Regierung wird gebeten, der Organiſation rechtzeitig Mitteilung von
einer beabſichtigten Neuregelung zu machen. — Anſchließend fand dann
die Generalverſammlung des Ortskartells ſtatt.
k. Lengfeld i. O., 1. Febr. Am Sonntag brach in der Scheune des
Landwirts Emil Blitz Feuer aus. Nur dem raſchen und tatkräftigen
Ein=
greifen der Freiw. Feuerwehr iſt es zu verdanken, daß der Brand trotz
ſchwieriger Gebäudeverhältniſſe auf ſeinen Herd beſchränkt wurde, ſo daß
die zur Hilfe herbeigeeilten Nachbarfeuerwehren zum Teil nicht mehr
ein=
zugreifen brauchten. Vermutlich liegt Brandſtiftung durch den
Stall=
ſchweizer vor, der bereits verhaftet iſt.
* Michelſtadt, 1. Febr. Am Sonntag fand im gut beſuchten Saale
des „Schmerkers Gartens” das 6. Stiftungsfeſt des evangeliſchen Po=
Bekenntnis höheren Menſchentums, ſind Andacht vor der Größe und ſaunenchors ſtatt. Nach dem Eröffnungsmarſch begrüßte Herr
Ober=
pfarrer Herber die Erſchienenen und übebrachte dem aufſtrebenden
Ver=
ein die Glückwünſche ſeiner Freunde. Die dann vorgetragenen
Muſik=
ſtücke verrieten gegen früher ein bedeutend geſteigertes Können, und da
auch im letzten Jahre die Zahl der Inſtrumente vervollkommnet worden
war konnte unter Leitung des Herrn Eiſenbahninſpektors Schmidt ein
friſches Geſamtſpiel der 13 aktiven Bläſer erzielt werden. Der zweite
Teil des Abends beſtand in der Aufführung von zwei Theaterſtücken, die
gut einſtudiert waren und den reichen Beifall der zahlreichen Zuſchauer
fanden. So ſah man ſich genötigt, noch einige komiſche Vorträge als
Einlagen zu bringen, von denen beſonders „Der Pantoffelheld” die
Lach=
muskeln des Publikums in Bewegung ſetzte.
— Hirſchhorn, 1. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
31. Januar 1,77 Meter, am 1. Februar 1,68 Meter.
* Birkenau, 1. Febr. 100 Mk. Belohnung. Der Ehemann der
verſtorbenen Frau Schumacher, deren Leiche infolge einer gewiſſenloſen
Denunziation ſeziert wurde, ließ geſtern durch die Ortsſchelle bekannt Enyrim) erſcheinende. Wormſer Zeitung” kann am 7. Februar den Tag
namhaft machen kann, um den Uebeltäter gerichtlich belangen zu können. Schichten der Bevölkerung in Stadt und Kreis Worms ſowie der
an=
verheiratete Fabrikarbeiter Auguſt Lichter hatte kürzlich an ſeiner beſteht jedoch ſchon länger und kann ſogar auf ein W5jähriges Be=
Arbeitsſtätte in Weinheim dadurch einen ſchweren Unfall, daß er während ſtehen zurückblicken. Aus Anlaß des Jubiläums findet am Sonntag den
der Nachtſchicht durch ein Glasdach ſtürzte, wobei er den rechten Arm 7. Februar, vormittags 111 Uhr im Mozartſagl des Städniſchen
Spiel=
brach. Es trat eine Blutvergiftung hinzu, und obwohl ihm der rechte und Feſthaufes in Worm3 eine Jubiläumsfeier ſtatt.
Arm abgenommen wurde, iſt der Verunglückte geſtern ſeinen
Verletzun=
gen erlegen.
* Jugenheim a. d. Bergſtr., 1. Febr. Geſtern abend ſprach im ſtündiger Verhandlung der Prozeß gegen die beiden Inhaber der Feuer=
Deutſchen Haus” vor einer größeren Zahl von Frauen und Mädchen werkskörperfabrik Neu=Iſenburg Friedrich Sturm und Peter Leichum
die Großmeiſterin der Schweſternſchaft Darmſtadt über die Arbeit und zu Ende. Die Schuld der beiden Angeklagten war durch die Zeugen=
Ziele der deutſchen Frauen in den Jungdeutſchen Schweſternſchaften, ausſagen und die Darlegungen der beiden als Sachverſtändige geladenen
Alle Anweſenden folgten den Worten der Rednerin in tiefer Ergriffen= Offenbacher Gewerberäte in vollem Umfange erwieſen. Sie haben durch
heit, wurden doch Wege gezeigt, die bislang wenig begangen wurden. Fahrläſſigkeit den Tod von ſechs Menſchen verſchuldet. Der Staats=
und die die Läuterung und Reinhaltung der kleinſten Keimzelle des anwalt beantragte für jeden zwei Jahre Gefängnis. Das Gericht
Staates, der Familie, zum Ziele haben. Reicher Beifall lohnte die Ned= erkannte auf 1½ Jahre Gefängnis für jeden Angeklagten. Sturm, der
ſind, gleich den Ordensbrüdern im Jungdeutſchen Orden, nach Frauenar: Leichum in Haft bleibt. Die Angehörigen der Todesopfer des Unglücks
mitzuhelfen am Aufbau eines jungdeutſchen Staates. Nach erfolgter, waren während der Verhandlung im Gerichtsſaal anweſend. Zwiſchen=
Ausſprache meldeten ſich eine große Zahl von ihnen zum Eintritt in die fälle kamen trotz der ſtarken Erregung im Zuhörerraum nicht vor.
Schweſternſchaften. Der Geſang deutſcher Lieder vereinte alle
Anweſen=
den noch einige Zeit, bis zum Aufbruch der auswärtigen Freunde.
WSN. Heppenheim, 1. Febr. Tot gerobelt. Ein 16jähriger
Kleinknecht im nahen Ober=Hambach iſt beim Rodeln derart ſchwer
ver=
unglückt, daß er den erlittenen Verletzungen erlag und geſtern in Bens= bis 1924 an der hieſigen Auguſtinerſchule tätig war, iſt am 29. Januar
heim beerdigt wurde. Der Junge beging die leider beim Rodeln häufig im hieſigen Krankenhauſe nach langem und ſchwerem Leiden geſtorben.
zu beobachtende Unvorſichtigkeit, ſich längs auf den Schlitten zu legen. Der Verſtorbene erfreute ſich nicht nur im Kreiſe ſeiner vielen früheren
Dabei verlor er an einer abſchüſſigen Stellen die Gewalt über ſeinen Schüler, ſondern auch bei der ganzen Bevölkerung wvegen ſeiner vortreſſ=
Schlitten und rannte mit ſolcher Wucht mit ſeinem Kopf im Tal unten lichen Charaktereigenſchaften der größten Hochachtung.
an eine Mauer, daß ſofort das Blut in Strömen floß. Der
herbei=
gerufene Arzt konnte nicht mehr helfen; der Junge mußte ſeine Unvor= giſchen Fakultät der Univerſität Gießen hat ſich der Repetent bei dieſer
ſichtigkeit mit dem Leben büßen.
— Gernsheim, 1. Febr. Waſſerſtand in Gernsheim am habilitiert. Der Ordinarius für Zoologie an der Univerſität Bern
1. Februar 0,62 Meter.
* Worms, 1. Fehr. Der Baukdirektor Lerch von der Rhein, Kredit= abgelehnt und bleibt in Bern.
bank, Filiale Worms, der ſeit 38 Jahren bei dieſer Bank tätig war und
ſich allgemeinen Anſehens erfreute, wurde wegen Unterſchlagung und gangenen Nacht in Gladenbach verübt. Dort drangen Diebe in das
Urkundenfälſchung verhaftet und nach Mainz verbracht. Lerch, der ſich Konfektionsgeſchäft von Braun ein und ſtahlen 26 Herrenanzüge, ſieben
aus kleinen Anſängen emporgearbeitet hatte, — ſein Vater war Loko= Mäntel ſowie verſchiedene Windjacken und Oberhemden. Die Einbrecher
motivführer — war bei vielen Vereinen und Wohlrätigkeitsanſtalten konnten bis jetzt noch nicht dingfeſt gemacht werden.
gleichzeitig ehrenamtlicher Rechmer, doch hat man ihm in der letzten Zeit
von verſchiedenen Seiten bereits Mißtrauen entgegengebracht. — Der
von etwa 2000 Mart flüchtig gegangen. Er hatte ſich dann den verun= der Familie Direktor Liſte tätig iſt. Ihr 50. Dienſtiubiläum feierte Eva
treuten Betrag von ſeinem Bruder in Mannheim geliehen, fuhr dann Volp bei der Familie Pfarrer Schulte.
ber damit nach Karlsruhe, wo er das Geld in lockerer Geſellſchaft
durch=
brachte. Er ſtellte ſich freiwillig hier der Polizei.
Tabletten
in allen Apotheken u.
für Zänger, Sportsleute, Naucher
Nummer 33
449. ordentliche Hauptverſammlung
des Landespferdezuchlvereins für Heſſen.
Friebberg, 31. Jan. Im Hotel Trapp fand heute die 49.
Haupt=
verſammlung unter dem Vorſitz des Oekonomierats Müller=Neuhof
und im Beiſein der Vertreter der Zuchwvereine der drei Provinzen, der
Vertreter der Landwirtſchaftskammer, darunter Direktor Hamann=
Darmſtadt, des Vorſitzenden für Oberheſſen Oekonomierat Breidenbach
aus Dorheim und des Generalſekretärs Dr. Wagner aus Gießen, des
Landes=Stallmeiſters Schörke und des Kreisveterinärrates Prof. Dr.
Knell aus Gießen ſtatt. Provinzialdirektor Graef=Gießen war am
Er=
ſcheinen verhindert. Der Vorſitzende Müller wies auf die Notlage der
Landwirtſchaft hin, unter der auch die Pferdezucht ſehr leide. Er hofft,
daß bei der 50. Hauptberſammlung, die im Frühjahr
1927 in Darmſtadt tagen werde, wieder eine beſſere Zukunft
winken möge. Dieſe Verſammlung ſoll mit der Landwirtſchaftlichen
Woche verbunden werden. Redner teilt mit, daß ſich ein
Warmblut=
zuchtverein mit etwa 100 Mitgliedern gebildet habe, der ſich dem
Lan=
desverein angeſchloſſen habe. Der Jahresbericht über das Vereinsjahr
1926 zeigte die ungünſtige Einwirkung der allgemeinen Notlage der
Landwirtſchaft auf den Landespferdezuchwerein. Von 1100 früheren
Mitgliedern ſind nur noch etwa 650 geblieben, die 16 Zuchtvereinen
an=
gehören. Nun iſt der Warmblutzuchtverein mit rund 100 Züchtern
hin=
zugekommen. Die Pferdemärkte — darunter auch Darmſtadt Gießen,
Alsfeld — wurden mit je 100 Mark unterſtützt, ebenſo die Fohlenweiden
zu Düdelsheim, Langsdorf, Hahn. Für 1926 iſt ein Pferdemarkt in
Darmſtadt im Verein mit der Landwirtſchaftskammer geplant,
an=
dere werden folgen. Sehr bedauert wird die Abſage des
Kreiszucht=
vereins Alsfeld, der die Zahlung der Beiträge weigert. Die
Rechnungsablage für 1925 zeigt eine Einnahme von 5741 Mark, darunter
einen Mitgliederbeitrag von 4358 Mark, die Ausgaben betrugen 1270
Mark. Auf der Nationalbank befinden ſich 3537 Mark. Der
Voran=
ſchlag für 1926 zeigt größte Sparſamkeit und balanziert mit 6640,85
Mark in Einnahme und Ausgabe. Für Fohlenweiden ſind 750 Mark,
für Pferdeſchauen 500 Mark, für die Pferdemärkte (Gießen, Alsfeld,
Groß=Umſtadt, Beerfelden, Darmſtadt) je 100 Mark vorgeſehen.
Brei=
denbach=Dorheim bittet, auch Friedberg zu bedenken, das Mitte
Fe=
bruar einen Pferdemarkt plane; er bedauert, daß kein Vertreter der
Stadt Friedberg anweſend ſei, obwohl Einladung erfolgt wäre. Der
Vorſitzende ſagt die Unterſtützung des Friedberger Pferdemarktes zu,
falls die Stadt ſich meldet. Der Vorſitzende Müller macht den Vertvag
bekannt, der 1924 zwiſchen Landesverein und Landwirtſchaftskammer
vereinbart wurde. Danach unterſtützen ſich beide in der Förderung der
Pferdezucht. Der Vertrag dauert vorläufig 12 Jahre. Breidenbach=
Dorheim bedauert beſonders das Fernſtehen Alsfelds, es ſoll mit dem
dortigen Zuchtverein perſönlich verhandelt werden. Häuſer=Nieder=
Weifel und Oekonomierat Breidenbach ſprechen über die Verteuerung
der Fohlen durch den Zwiſchenhandel und empfehlen die dauernde
Em=
richtung von Fohlenauktionen ähnlich den Bullenauktionen, ſie
ſollten recht oft abgehalten werden. Landesſtallmeiſter Schörke=
Darm=
ſtadt gibt iutereſſante Mitteilungen über die Geſtüte in Heſſen. 1914
und 1924 wurden je 3500 Stuten gedeckt, 1925 tauſend weniger, nämlich
nur 2500. Viele Züchter der Nachkriegszeit ſeien zum Vorteil für eine
qualitatio hochſtehende Pferdezucht abgefallen, aber die alten
Vorkriegs=
züchter müſſe man zuſammenhalten trotz der Geldtnappheit. Nur dam
könne ein weiterer Abbau der Deckſtationen und Geſtüte verhindert
werden. Früher waren es 35 Stationen mit 90 Hengſten, heute ſind
es nur noch 29 Stationen mit 70 Hengſten. Im Gegenſatz zur
allge=
meinen Abnahme der Deckungsziffer ſteht die Station
Greben=
hain, hier wurden 1924 nur 45, 1925 dagegen 104 Stuten gedeckt. Die
Zuchtvereine müſſen auf ſtärkere Benutzung der Stationen hinwirken,
ſonſt drohe weiterer Abbau zum Schaden der Pferdezucht. Mehrere
Redner betonen, daß die heſſiſche Pferdezucht bodenſtändig geworden
ſei und vorzügliches leiſte und wenden ſich mit Entſchiedenheit gegen
die Einfuhr aus dem Ausland, bei unſerer Armut ſei das ein
unver=
zeihlicher Luxus. Bauſch=Nieder=Wöllſiadt bittet um ein Verzeichnis
der Stationen in der landwirtſchaftlichen Zeitſchrift. Zahlreiche Redner
beteiligten ſich an der Ausſprache über den Zwiſchenhandel, der
das Pferdematerial zum Schaden für die Käufer ſehr verteuere, es
ſollen eine Verkaufsvermittlung eingerichtet
Fohlen=
auktionen abgehalten und gegen die Einfuhr aus dem Ausland
energiſch proteſtiert werden. Profeſſor Dr. Knell=Gießen erklärt, wir
könnten qualitativ den Bedarf an Pferden im Inland decken, das Geld
müſſe im Inland bleiben. — Dekonomierat Fritſch hielt einen Vortrag
über „Aufzucht der Fohlen‟. Das Jungtier brauche Luft, Licht,
Rein=
lichkeit, weiches trockenes Lager, dann folgt der Weidegang. Der kleine
Bauer müſſe die Produktion, der große Landwirt die Aufzucht zum
ge=
brauchsfertigen Pferd übernehmen. Die landwirtſchaftlichen Betriebe
müſſen vielſeitig geſtaltet werden und neben Ackerbau auch Tierzucht
treiben. Er warnt davor, wegen der gegenwärtigen ungünſtigen
Kon=
junktur die Pferdezucht aufzugeben — Profeſſor Knell=Gießen ſpricht
über das Gebiet der Hygiene, über Fohlenkrankheiten und
Be=
kämpfung der Aufzuchtkrankheiten. Die deutſche Landwirtſchafts=
Geſell=
ſchaft hat hier aufklärend gewirkt, in Hannover ſei ein beſonderes
tier=
ärztliches Amt entſtanden. Die Erhaltung der Pferdezucht ſei für Heſſen
ſehr bedeutend, ſie ſei ein Teil des Volksvermögens. Das heſſiſche
Pferdematerial ſei ſo gut wie das ausländiſche, die Zuchtziele müſſen
ſtreng befolgt werden. Oekonomierat Breidenbach dankt den beiden
Rednern namens der Landwirtſchaftskammer, die der Pferdezucht alle
Sorgfalt widme 1925 ſeien 110 Fohlen auf den Jungviehweiden
ge=
weſen, die Gewichtszunahme habe je Tier bis zu 100 Kilo betragen,
vier Weiden ſeien bereits vorhanden, eine weitere im Entſtehen
begriffen.
* Worms, 1. Febr. 150jähriges Jubiläumder „
Worm=
ſer Zeitung‟. Die im Verlage der Buchdruckerei Kranzbühler (Gebr.
machen, daß er 100 Mark Belohnung demienigen zuſichere, der ihm den ihres 150jährigen Beſtehens begehen. Das 13 mal wöchentlich erſchei=
Verfaſſer des gnonymen Briefes an die Staatsanwaltſchaft Darmſtadt nende Blatt iſt eines der führenden heſſiſchen Blätter und in allen
g. Von der Bergſtraße, 30. Jan. Der im 28. Lebensjahre ſtehende grenzenden Gebiete ſehr ſtark verbreitet. Die Buchdruckerei Kranzbühlen
WSN. Offenbach, 30. Jan. Das Iſenburger
Exploſions=
unglück vor Gericht. Am Freitag nachmittag ging nach
vier=
nerin und zeigte ihr, daß auch hier deutſche Frauen und Mädchen bereit, ſchwer nervenleidend iſt, wurde vorläufig aus der Haft entlaſſen, wärend
* Büdingen, 28. Jan. Ihren 90. Geburtstag konnte heute die älteſte
Einwohnerin unſerer Stadt Frau Johauna Türck, geb. Müller begehen.
* Friebberg, 1. Febr. Profeſſor Dr. Aug. Stroman, der von 1888
* Gießen, 1. Febr. Von der Univerſität. An der teolo=
Fakultät Lic. Juſtus Ferdinand Laun für das Fach der Kirchengeſchichte
Prof. Baltzer hat den an ihn ergangenen Ruf an die Univerſität Gießen
WSN. Gießen, 30. Jan. Ein ſchwerer Einbruch wurde in der bei=
* Großen=Linden, 29. Jan. 50 Jahre im Dienſte ihrer Herr=
Leiter der ſtädtiſchen Milchverſorgung Jäger war nach Unterſchlagung ſchaft iſt die 71jährige Dorotheg Lögel, die ſeit dem Jahre 1855 bei
* Ulrichſtein, 29. Jan. Wegen Aenderung der
Eiſenbahu=
fahrkarte erhielt ein hieſiger Arbeiter vom Schöffengericht zwei
Wochen Gefängnis. Er hatte an der Rückfahrkarte den Tag 5. 9. 25 in
5. 10. 25 geändert und ſich dadurch einer Urkundenfälſchung ſchuldig
ge=
macht. Nur der Umſtand, daß der Arbeiter die Fahrkarte nicht für eine
Urkunde hielt, rettete ihn vor ſchruerer Gefängnisſtrafe.
* Schotten, 28. Jan. Die Jagdpreife im Vogelsberg ſind
be=
deutend niedriger als in der Vorkriegszeit. So wurde dieſer Tage bei
der Jagdverpachtung zu Buſenborn als Höchſtgebot 70 Mk. eingelegt.
Nummer 33
Dienstag, den 2. Februar 1926
Geite 7
Reich und Ausiand.
Du und dein Volk!
Denkſt du daran, daß dein Volk in Not iſt? Denkſt du daran, wenn
Hu heute noch eine Einnahme dein eigen nennſt, wie du ſie verwendeſt?
Du willſt etwas duichſetzen; du willſt zeigen, daß du nachdenkſt fiber
unſer Elend; du rufſt nach Sparſamkeit.
Sparſamkeit! Biſt du auch ſparſam?
Wer ſparſam iſt im richtigen Sinne, der denkt nicht nur darüber
nach, was ihm fehlt, ſondern er denkt auch darüber nach, was er wohl
freimachen könnte für Dinge, die der Zukunft ſeines Volkes
unentbehrlich ſind. Sparſam ſein heißt, die uns zur Verfügung
ftehenden Mittel ſo anzulegen, daß ſie neue Werte ſchaffen.
Unſer Weg heißt heute: das Verlorene wieder
nach=
ßolen. Haben wir nicht die Möglichkeit, uns an die alten Werte zu
halten, dann müſſen wir den uns verbliebenen Reichtum nutzbar machen.
uind das können wir, wenn wir das eine nicht vergeſſen, daß jeder Ein=
„elne unter uns verantwortlich iſt für das, was aus unſerem Volk wird.
Darum: Wirf beiſeite deine Gedanken, daß es nicht auf dich
an=
kommt. Du biſt derjenige, der durch ſein Beiſpiel Tauſende zur ſelben
Gleichgültigkeit veranlaßt; weil du zögerſt, geht deinem Volk der Glaube
a ſich ſelbſt verloren. Weil du fehlſt, fehlt es züberall. Sieh ein, daß
du allein verantwortlich biſt, du an deinem Teil!
Du ſollſt ja nichts tun, was über deine Kräfte geht. Du ſollſt dir
nicht die kleinen Freuden entziehen, die du brauchſt und die deinem Leben
ein wenig Glanz und Helle geben. Aber du ſollſt einmal in einer Stunde
des Nachdenkens zu dir ſagen: „Ichwill etwas für mein Volk
tun”, und einmal vielleicht auf ein Vergnügen verzichten. Einmal nur
follſt du in deine Taſche greifen und 20 Pfg.
für die Erhaltung der Friedrichshafener Werft
geben, damit ein ſtolzer Vagel in die Welt fliegt, der Deutſchlands
Willen zur Weltgeltung und Deutſchlands ſoziales
Wiedererſtarken zeigt.
Warte nicht bis morgen! Denke, ob du nicht heute ſchon die 20 Pfg
ſtatt für ein paar Zigaretten deinem Volke geben kannſt. Wiſſe, daß du
deinen arbeitenden Brüdern hilfſt, daß du mit deiner kleinen Gabe ein
Miterretter ihrer Arbeit und ihrer ſchaffenden Leiſtung biſt.
Geheimrat Sturtz 70 Jahre.
Der Hauptgeſchäftsführer des Hanſa=Bundes für Gewerbe, Handel
und Induſtrie begeht am 2. Februar 1926 die Feier ſeines 70.
Geburts=
tages. Nach einem Lebensgang, der ihn beſonders in der Vorkriegszeit
durch Jahrzehnte mit der deutſchen Flotte und der deutſchen
Kolonial=
arbeit verband, ſteht Geheimrat Sturtz ſeit faſt 15 Jahren fetzt an der
Spitze der Verwaltung des Hanſa=Bundes für Gewerbe, Handel und
Induſtrie. Mit unermüdlicher Tatkraft hat er dem Bunde auch in den
ſchwerſten Kriegs= und Nachkriegszeiten die Möglichkeit praktiſcher
erfolg=
reicher Arbeit für Deutſchlands Gewerbe, Handel und Induſtrie
ge=
ſchaffen. Mit Stolz darf er, der ſtets unter vorbildlicher Zurückſtellung
ſeiner Perſon ſich reſtlos für die von ihm vertretene Sache eingeſetzt
hat, an dieſem Ehrentage, zu dem ihm aus zahlloſen Kreiſen der deutſchen
Wirtſchaft aufrichtigſte Glückwünſche entgegengebracht werden, auf die
Leiſtungen ſeines Lebenswerks zurückblicken. Dem Hanſa=Bund möge
der Jubilar noch recht lange in ſeiner gegenwärtigen Tatkraft und mit
ſeinem unerſchütterlichen Optimismus auf eine beſſere deutſche Zukunft
als Leiter ſeiner Geſchäfte zur Verfügung ſtehen.
Herzſchlag im Straßenbahnwagen.
Ludwigshafen. Die 68 Jahre alte Ehefrau Maria Hake von
hier erlitt am Sonntag nachmittag in einem Straßenbahnwagen einen
Herzſchlag, der ihren ſofortigen Tod zur Folge hatte.
Tödlicher Unglücksfall.
Ludwigshafen. Der 18 Jahre alte Taglöhner Karl Acker=
mann von Mundenheim, der in angeheitertem Zuſtande mit einem
Freunde von einer Hochzeit kam, erkletterte in der Nacht von Samstag
auf Sonntag in der Nähe der Gartenſtadt eine eiſerne Leiter der
Hoch=
ſpannungsleitung und griff dabei nach den elektriſchen Leitungen. Er
wurde durch den eleſtriſchen Strom ſofort getötet.
Vernichtung von 70 000 Rebſtöcken.
Münſter a. Stein. Wegen Reblausverſeuchung iſt im pfälziſchen
Alſenztal die Vernichtung von 70000 Rebſtöcken notwendig geworden.
Wegen der dadurch für die pfälziſchen Winzer entſtehenden
Einnahme=
ausfälle wird im bayeriſchen Landwixtſchaftsminiſterium eine
ent=
ſprechende Hilfe in Erwägung gezogen.
Schwerer Automobilunfall.
Limburg. Am Sonntag nachmittag kam ein aus Weilburg
kommendes, mit zwei Perſonen beſetztes Perſonenauto auf der
Weil=
ſtraße ins Schleudern und überſchlug ſich zweimal. Die beiden
In=
ſaſſen wurden aus dem Wagen geſchleudert. Der eine erlitt einen
ſchweren Schädelbruch, der andere ſtarke Rippenquetſchungen. Die
bei=
den Verletzten wurden in das Limburger Krankenhaus geſchafft. Das
Auto ſelbſt blieb unbeſchädigt.
Schreckenstat eines Irren.
Berlin. Nach einer Meldung aus Landsberg an der Warthe
griff in Neuenburg (Kreis Soldin) ein geiſteskranker Schneider aus
einer Gruppe ſpielender Kinder auf der Straße 2 Knaben im Alter von
4 und 5 Jahren hevaus und ſchlug mit einem Hammer den Kindern ſo
lange auf den Kopf, bis ſie blutüberſtrömt zuſammenbrachen. Der eine
der Knaben iſt bereits tot, während der andere hoffnungslos
darnieder=
liegt. Der Mörder entfloh, wurde aber ſpäter ergriffen und der
Lan=
desirrenanſtalt Landsberg zugeführt.
Anſchlag auf ein Munitionsdepot.
Magdeburg. Wie die „Magdeburger Zeitung” meldet, wurde
am Donnerstag abend ein Anſchlag auf ein Munitionsdepot, das ſich in
der Nähe des Schießſtandes des Miederitzer Buſches befindet, vereitelt.
Gegen 10 Uhr abends hörte der Poſten verdächtige Geräuſche, konnte
aber wegen der Dunkelheit nichts Beſtimmtes wahrnehmen. Plötzlich
ſprang ein Mann auf ihn zu, der ihn durch einen Schuß in den
Ober=
arm leicht verletzte. Die durch den Schuß alarmierte Wache bemerkte
in einiger Entfernung etwa 15 Männer, die ſich im Dunkel zu ſchaffen
machten. Auf die Haltrufe der Wache ergriffen ſie die Flucht und
blie=
ben auch nicht ſtehen, als die Wache das Feuer eröffnete. Anſcheinend
wurden mehrere der Verdächtigen verletzt. Es gelang den Fliehenden,
zu entkommen. Nachforſchungen, die von der Kriminalpolizei und einem
Detachement der Reichswehr ſofort eingeleitet wurden, hatten bisher
noch keinen Erfolg.
Die Landwirtſchaftskammer für die Provinz Oſtpreußen
beranſtaltet, wie alljährlich, ſo auch in dieſem Jahre, während der
andwirtſchaftlichen (D. L. G.) Woche im Zirkus Buſch zu
Berlin die Oſtpreußenſchau und Auktion edler oſtpreußiſcher Pferde
Die Schau findet am 23. die Auktion am 24. Februar ſtatt. Die
Ver=
anſtaltung wird beſchickt ſein mit etwa 75 4—5jährigen edlen oſt=
Breußiſchen Pferden nachgewieſener Abſtammung. Sie ſind das beſte,
was an verkäuflichem Material aus der oſtpreußiſchen Edelzucht an=
Beboten wird. Der Katalog, welcher die näheren Angaben enthält,
IE durch die Landwirtſchaftskammer für die Provinz Oſtpreußen,
Königs=
berg Pr., Beethovenſtr. 24/26 zu beziehen.
* Eine Silberfuchsfarm in Liechtenſtein.
Eine engliſche Finanzgruppe beabſichtigt, eine ſolche Farm anzu=
Ehen, nachdem ein kanadiſcher Fachmann Klima und Terrainverhältniſſe
N 8 Plätzen als beſonders günſtig bezeichnet hat. In die Anlage
olen 700 000 Fr. inveſtiert werden.
Die Unterſuchung gegen den Juwelendieb Moranski.
E.E. Wien. Am Samstag wurde in einer hieſigen Bank ein Safe
De2 Juwelendiebs Moranski gefunden, in dem Schmuckgegenſtände im
Siue von einer Viertelmilliarde Kronen verwahrt waren. Sie dürften
Drchweg von dem Einbruch bei dem Juwelier Meiſter in Birich her=
„F9ren. Am Abend iſt hier der Züricher Polizeioberleutnant Nievergelt,
dee in Bürich die Unterſuchung über den Juweleneinbruch geführt hat,
Hugerroffen, um ſich über den Stand der hieſigen Erhebungen zu
in=
formieren.
* Eine Flexenbahn.
On Langen aus über Stuben nach dem Flexenpaß eine Schw
42n erbaut werden, die bis Lech führen ſoll. Die Bahn würde eine
eüEme Verbindung nach dem Winterſportplatz Zürs darſtellen.
Eng=
ge Einanzkreiſe ſollen das Unternehmen finanzieren.
Silgwerung der Lage der Dampfer im Finniſchen Meerbuſen.
„ Rehal. (Funkſpruch.) Durch den eingetretenen ſtarken Sturm
Sitwer, uich die Eismaſſen im Finniſchen Mectbuſen in Bewegung geſetzt.
Deß ſich die Lage der dort noch eingeſchloſſenen Dampfer ſehr bedroh=
Reſtaltet. Ein Dampfer gilt bereits als verloren, während drei
wei=
tere ſchwer havariert ſind.
Der Fehmemordprozeß Panier.
Ausſchluß der Oeffentlichkeit.
Berlin, 1. Februar.
Vor dem Schwurgericht des Landgerichts 3 begann heute unter dem
Vorſitz des Landgerichtsdirektors Bombe der Fememordprozeß. Wegen
der Ermordung des Schützen Panier haben ſich als Täter, Mittäter
Begünſtiger oder Mitwiſſer zu verantworten: 1. Der Fahrſtuhlführer
Walter Schirrmamn, 2. Johann Main, 3. Feldſchutzbeamter Alfred
Aſchenkampf 4. Pförtner Erwin Schmidt, 5. kaufmänniſcher Angeſtellter
Theobald Benn, 6. Inſpektor Adolf Gutknecht, 7. Oberleutnant a. D
v. Senden, 8. Handlungsgehilfe Joſt Schetzelberg, 9. Bildhauer Frank
Joachim Meder, 10. Kandidgt, Adolf Zeidler, 11. Kanonier Oskar
Snethlage.
Zeugen ſind am 1. Verhandlungstag noch nicht geladen, da die
Ver=
nehmung der Angeklagten mehrere Tage vorausſichtlich in Anſprud
nehmen wird. Nach dem Eröffnungsbeſchluß wird auf Antrag der
Staatsanwaltſchaft gegen die Angeklagten das Hauptverfahren eröffnet,
die hinreichend verdächtig erſcheinen, im Juni auf dem
Truppenübungs=
platz Döberitz vorſätzlich den Schützen Erich Panier getötet und die
Tötung mit Ueberlegung ausgeführt zu haben. Die erſte Anklage
richtet ſich gegen Schirrmann, Main und Aſchenkampf. Die übrigen
Angeklagten werden teils der Anſtiftung zum Mord, teils der
Unter=
laſſung der Anzeige und der wiſſentlichen Beihilfe beſchuldigt. Nach
Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes richtete der Vorſitzende an den
Oberſtaatsanwalt die Frage, ob die Staatsanwaltſchaft Gründe für
vorliegend erachte, die den Ausſchluß der Oeffentlichkeit rechtfertigten.
Der Oberſtaatsanwalt hielt zunächſt Gründe zum Ausſchluß der
Oeffent=
lichkeit nicht für vorliegend. Auch der Verteidiger, Rechtsanwalt Bloch,
trat für Oeffentlichkeit der Verhandlung ein. Demgegenüber beantragte
Rechtsanwalt Dr. Sack, wegen der Gefährdung der Staatsſicherheit die
Oeffentlichkeit zunächſt für die Begründung ſeines Antrages allgemein
auszuſchließen. Nach kurzer Beratung verkündete der Vorſitzende, daß
die Oeffentlichkeit für dieſe Begründung ausgeſchloſſen wird. Zuhörer
und Preſſevertreter verließen darauf den Saal.
Nach kurzer Beratung beſchloß das Gericht dann weiter, auch für
die ganze Dauer des Prozeſſes die Oeffentlichkeit auszuſchließen, da ſich
aus einer öffentlichen Verhandlung eine Gefährdung der Staatsſicherheit
ergeben könnte. Dieſer Beſchluß gilt auch für die Preſſe.
Entſchließung für die Reichserziehungswoche.
Die im Verbande evangeliſcher Schulgemeinden und Schulbereine
organiſierte evangeliſche Elternſchaft fordert auf Grund des Art. 146, 2
R.=V. den baldigen Erlaß eines Reichsſchulgeſetzes, das ſich in Wahrheit
auf Gewiſſensfreiheit und Elternrecht gründet, die völlige
Gleichberech=
tigung der verfaſſungsmäßigen Schularten feſtlegt und ſo auch der
ebangeliſchen Bekenntnisſchule als Geſinnungs= und Einheitsſchule freie
Bahn ſchafft. Sie fordert ferner, daß das natürliche Recht aller Eltern
auf die Wahl einer ihrem Bekenntnis oder ihrer Weltanſchauung
ent=
ſprechenden Schule in keiner Weiſe beſchränkt und in ſeiner praktiſchen
Auswirkung auch dadurch geſichert wird, daß für jede evangeliſche
Schule nach dem Prinzip der Selbſtverwaltung ein erweiterter Eltern
beirat (Schulbeirat oder Schulpflegſchaft) geſchaffen wird, dem auch ein
(der) Vertreter des Lehrkörpers der Schule und ein Vertreter der
Reli=
gionsgemeinſchaft (Landes= und Freikirchen) als vollberechtigte Mitglie
der angehören müſſen. Dieſem Schulbeirat, durch den auch die
natur=
gemäße, friedliche und vertrauensvolle innere Verbindung von Schule
und Religionsgemeinſchaft grundſätzlich gewährleiſtet wird, iſt neben
anderen Aufgaben der Schulpflegſchaft ein maßgebender Einfluß, zum
mindeſten das Vorſchlagsrecht, bei Beſetzung von Schulleiter= und
Leh=
verſtellen einzuräumen.
Eine ruſſiſche Schiffsladung beſchlagnahmt.
Reval. Auf Erſuchen des Kapitäns vom deutſchen Dampfer
„Trave” hat die Gerichtsbehörde den ruſſiſchen Hafer, den dieſer
Dampfer aus Petersburg nach Rebal gebracht hatte, beſchlagnahmt.
Die Beſchlagnahme erfolgte, weil die Rebaler ruſſiſche
Handelsver=
tretung ſich geweigert hatte, die Transportkoſten in Höhe von 2 500 000
Eſtimark zu tragen.
„Karawanenführer” geſucht.
* Warſchau. In Warſchauer Kreiſen hat ein Prozeß ungeheures
Aufſehen erregt, der dieſer Tage gegen zwei ehemalige Offiziere der
ranzöſiſchen Kolonialtruppen geführt wurde. Beide hatten ſich wegen
Betrugs zu verantworten. Die Angeklagten hatten ſeit Wochen
an=
geblich im Auftrag eines afrikaniſchen Milliardärs, A. Serbinowski für
eine Expedition nach dem Sudan große Propaganda getrieben, wobei
ſie den Bewerbern Poſten als „Leiter afrikaniſcher Handelskarawanen”
in Ausſicht ſtellten. Dieſe mußten, was der ſpringende Punkt der
ganzen Affäre iſt, als Einſchreibungsgebühr tauſend Zloty entrichten.
Zu „Leitern von Handelskarawanen” wurden auch eine ganze Anzahl
von Offizieren angeworben. Dieſe insbeſondere hatten Verdacht
ge=
ſchöpft, als die Ausreiſe immer weiter hinausgezögert wurde.
Schließ=
lich überwarfen ſich noch die beiden Unternehmer, wobei einer von ihnen,
der ſich bewachteiligt fühlte, Anzeige erſtattete. Das Gericht verurteilte
die geſchäftstüchtigen „Karawanenunternehmer” zu je zwei Monaten
Gefängnis.
Sowjethilfe für Amundſens Nordpol=Expedition.
TU. Moskau. Die Sowjetregierung hat ſich entſchloſſen, die
reiſe beteiligen. Ueber die Reiſe Amundſens nach Moskau ſchweben
noch Verhandlungen zwiſchen der norwegiſchen und der Sowjetregierung.
Die ruſſiſche geographiſche Geſellſchaft wird von ſich aus Amundſen
ein=
laden, um in Moskau eine Reihe von Vorträgen zu halten. In
Mos=
kau wird der Forſcher u. a. auch über die Beteiligung der ruſſiſchen
Luftflotte verhandeln. Auf Anordnung der Sowjetregierung wurde ein
beſonderes Komitee gebildet, das die Verhandlungen mit Amundſen
führen wird.
* Heiteres aus dem Gerichtsſaal.
Wir geben nach „Progrés Civique” hier einige Proben wieder:
Vor dem Zuchtpolizeigericht begehrt ein junger Anwalt die Enthaftung
ſeines Klienten. Hat er nicht guten Grund es zu tun?. Der Häftling
iſt krank, und das ärztliche Zeugnis, das er verlieſt, erſcheint
überzeu=
gend. Der Beſchuldigte iſt chroniſcher Trinker, wie der Arzt beſtätigt,
leidet infolge ſeines Hanges zum Trinken an ſtarker Reizbarkeit.
Der Staatsanwalt unterbricht: „Der Gerichtshof wird verſtehen, was
der Arzt auf gut franzöſiſch ſagen will: „Er iſt ein Gewohnheitsſäufer,
der oft das beſoffene Elend hat.” Nun wohl,” ſagt der Vorſitzende,
„ich habe ein vorzügliches Mittel: 14 Tage Gefängnis!” — Mlle.
Grille=dEgont, eine große Berühmtheit von Moulin=Rouge, iſt als
Zeugin vor das Zuchtpolizeigericht geladen. Mit ſtrengem Blick muſtert
ſie der Präſident, wie ſie ſich in nachläſſiger Haltung gegen die
Schran=
ken zu bewegt. Ihr Tänzeln, das an die großen Ballfeſtlichkeiten
er=
innert, erſcheint ihm im Gerichtſaal nicht am Platze. „Verhalten Sie ſich
ruhig, Fräulein. Hier hebt man nicht das Bein hoch, ſondern die Hand.
Sprechen ſie mir nach: „Ich ſchwöre!” — Als Zivilprozeßpartei tritt
im Saale Mme. Maffre vor. Sie begehrt einen anſehnlichen
Schaden=
erſatz, denn infolge eines Autounfalls, deſſen Opfer ſie geworden, iſt ſie
vollkommen taub. Die Verhandlung iſt zu Ende und das Gericht will
ſein Urteil fällen, als der Vorſitzende halblaut bemerkt: „Mme. Maffre
iſt wohl fünfzig Jahre alt." „Beileibe nicht, ich bin 35 Jahre alt.”
Sie hören ja ſehr gut der Gerichtshof wird erneut beraten.
Auf einem großen allegoriſchen Gemälde, das für den Gerichtsſaal
be=
ſtimmt war, hielt Göttin Juſtitia die Wage der Gerechtigkeit eng in
ihren Armen. Der Maler, der ſein Werk zur Beſichtigung ausgeſtellt
hatte, zeigte es dem Juſtizminiſter Briand. „Sie verſtehen die
Anſpie=
lung, Herr Miniſter, Juſtitia umarmt das Recht.” Ariſtide Briand,
lächelnd: „Ja, ich verſtehe. Beide umarmen ſich, bevor ſie ſich trennen.
Sie ſagen ſich lebewohl, vielleicht ſehen ſich beide niemals wieder!“
tum festessen
Udeln.
Sier
Briefkaſſen.
G. 45. Invalidenrente wird Verſicherten gewährt, welche 1. das
Alter von 65 Jahren vollendet haben oder 2. infolge von Krankheit oder
anderen Gebrechen dauernd indalide ſind oder 3. nicht dauernd invalide
ſind, aber während 26 Wochen ununterbrochen indalide geweſen ſind oder
4. nach Wegfall des Krankengeldes invalide ſind, für die weitere Dauer
der Invalidität. Vorausſetzung iſt, daß die Anwartſchaft aufrecht
er=
halten und die Wartezeit erfüllt iſt. Die Anwartſchaft, alſo der Anſpruch
auf Verſicherungsleiſtungen erliſcht, wenn während zweier Jahre nach
dem Tage, an dem die Quittungskarte ausgeſtellt wurde, weniger
als 20 Wochenbeiträge auf Grund der Verſicherungspflicht oder der
Wei=
terverſicherung entrichtet ſind. Die Anwartſchaft lebt wieder auf, wenn
der Verſicherte a) wieder eine verſicherungspflichtige Tätigkeit aufnimmt
oder durch freiwillige Beitragsleiſtung das Verſicherungsverhältnis
er=
neuert und danach eine Wartezeit von 200 Beitragswochen zumi klegt.
Er=
ſatzzeiten ſind einzurechnen. — Das Wiederaufleben der Anwartſchaft iſt
erſchwert für Perſonen, die in einem höheren Lebensalter ſtehen. Hat
der Verſicherte das 40. Lebensjahr vollendet, ſo lebt die Anwartſchaft
nur wieder auf 1. bei wieder beginnender Pflichtverſicherung nach
Ver=
wendung von weiteren 200 Pflichtbeiträgen oder 2. bei freiwilliger
Weiterverſicherung, wenn vor dem Erlöſchen der Anwartſchaft
mindeſtens 500 Beitragsmarken verwendet ſind und danach eine
Warte=
zeit von 500 Beitragswochen zurückgelegt iſt. Wenden Sie ſich im übrigen
wegen Auskunft an das ſtädtiſche Verſicherungsamt
W. H. hier. 1. Bei Wetter mit ſo wechſelnden Kältegraden liegt es
doch im eigenen Intereſſe der Mieter, ſich bei Tage Waſſer zeitig in
Reſerve zu ſtellen, daß er von dem nach ſeiner Anſicht zu früh erfolgten
Abſtellen der Leitung nicht überraſcht wird. 2. Wegen des zu fruhen
Schluſſes der Haustür möge die zu wählende Mietervertretung mit dem
Hauseigentümer verhandeln; führt dies nicht zum Ziele, ſo bleibt nur
Klage beim Amtsgericht nach vorgängigem Sühneverſuch vor demſelben
übrig
Viktoriaſtraße. Fragen Sie doch ihren Schullehrer.
A. E. 93. Bei einer ausgeklagten Forderung kann nur eine
Um=
wertung in Frage kommen. Der Geſetzgeber hat es bisher unterlaſſen,
ein Wertverhältnis zwiſchen der Friedensmark und der jetzigen Goldmark.
herzuſtellen. Die Reichsgerichtsentſcheidungen ſtellen ſich, ſo z. B. bei
Vor=
kriegsverſicherungen (Haftpflicht) auf den Standpunkt, daß der
Nenn=
betrag der Verſicherungshöchſtſumme beim Vertragsabſchluſſe gleich dem
Goldmarkbetrag der jetzigen Währung iſt. Man kann auch mit gutem
Grunde ſagen, daß das Aufwertungsgeſetz auf die urteilsmäßige
Vor=
kriegsforderung gar keine Anwendung findet, denn der Anſpruch iſt ja
„vom Währungsverfall” gar nicht betroffen
L. A. Alter Altbeſitz an Reichsmarkanleihen und zu ſolchen erklärter
Länderanleihen (Reichseiſenbahnvertrag) iſt bis Ende Februar 1926
an=
zumelden.
E. P. Die Anfrage iſt nicht genau genug geſtellt, Sie müßten auch
angeben, um die Aufwertungsfrage beurteilen zu können, zu welchem
Zwecke das Darlehen aufgenoumen wurde. Im Uebrigen muß doch
betont werden, daß 30 000 Papiermark am 1. April 1922 429 Goldmark
waren. Davon wäre doch wohl auszugehen.
H. F., hier. Da müſſen Sie ſich ſchon an das Städtiſche Steuerbütro
wenden.
H. Kr. 2. 1. Ja. 2. Die Gemeinden ſind ermächtigt, im Einzelfall
die Gemeindehundeſtener zu ermäßigen oder ganz zu erlaſſen. Sie müßten
ſich zu dieſem Zweck in einem gehörig begründeten Geſuch an die
zuſtän=
dige Bürgermeiſterei wenden. 3. Nein.
N. 100. Ja. Die Aufwendungen erſcheinen als Nachlaßſchuld. Hierin
könnte nur eine veränderte Geſetzgebung Wandel ſchaffen.
K. in Z. Es iſt unmöglich von hier aus ſolche Ratſchläge ohne
Kenntnis der Verhältniſſe zu erteilen.
Bei läſtigem Huſten
raten wir Ihnen, die von Aerzten als kräftige Huſtenmedizin
hervorragend begutachteten „Sagitta”=Huſtenbonbons zu nehmen.
Lindern die Schmerzen, löſen den Schleim. „Sagitta”=Bonbons
ſind in allen Apotheken erhältlich.
(TV 19566
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 2. Febr. 3.30—4: Jugendstunde. Lehrer Stricker: Vom
Heushund Barry (nach Brehm). — Für Kinder vom 10. Jahre ab.
K 4.30—6: Hausorch. Neue Operetten: 1. Engel-Berger: Wenn die
Arizona-Jauzband spielt‟ a) „Die Bojärenbraut”. — 2. Granichstaedten-
Potp. „Der Orlom” 3. Lehar: „Gestern habl ich die Fraun geküßt”
„Paganini”. — 4. Gilbert: Potp. „Das Spiel um die Liebe‟. —
5. Hirsch: Aus der Operette „Maiermax‟ a) Der gute Onkel Mond da
droben; b) Liebe mich, dann kannst du was erleben; o) Hast du eine
kleine Freundin? — 6. Kalman: Potp. „Gräfin Mariza‟. X 6—6.30:
„Pitt und Fox” von Fr. Huch. X 6.30—7: Uebertragung von Kassel.
X 7: Dr. Hagen: „Was will der Arzt in der Schule?‟ X 7.30: Prok.
Wilhelm: „Die Grundlagen der chinesischen Kultur TV‟. X 8—10:
Sin-
foniekonzert: 1. Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 4. — 2. Respight-
Aus den „Antiche Danze ed Arie‟. — 3. Schreker: Kammersinfonie.
Mus. Leitung: Dr. Rotteaberg. Ausf.: Orchester des Frankf. Opernhauses)
Stuttgart.
Dienstag, 2. Febr. 4 30: Rundfunkorch. Ernst-August-Marsch (
Blanken-
burg); Ganz allerliebst (Waldteufel); Our. „Zigeunerin” (Balfé); Adagio
n. VI. Symphonie (Beethoven); Faut, a. „Das Glöckchen des Eremiten‟
(Maillart); Du mein Schönbrunn (Fall); Slavischer Tanz Nr. 6 (Dvorak);
merican Patrol (Mescham). X 6.30: Dr. Ehrhardt: Richard Strauß als
Musikdramatiker. X 7: Morse-Kursus. X 7.30: Dr. Rüdiger: Slovaken und
Slovenen in ihren Beziehungen zum Deutschtum. X 8: Acis und Galatea,
Pastoral von Hündel. Pers.: Aeis (H. Mostert); Galatea (Hedwig Picard);
Damon (Maria Eicchtl); Polyphemus (H. Conzelmann). X 9: 32.
Wunsch-
abend (Heve).
Dienstag, 2. Febr. 4.30: Havemann-Quartett: Beethoven. Sonate
A-dur (Kreutzer-Sonate), Streichgu, Cis-moll. X 6.45: „Neue Romane‟.
Bischoff: „Alter‟. Zech: „Das törichte Herz” und „Die arme Johanna‟.
Eine neue Romanreihe (Georg Hirschfeld, Rudolf Huch, Hans v Hülsen,
Emil Lucka). Kellermann: „Die Brüder Schellenberg‟ X 7.15: Englisch
(R. Herdman Pender). X 8: Sendespiele. „Der Gauklerkönig‟, Operette
von Jean Gilbert. Hauptpers.: Der König: P Harden; Fürst Stefan;
Greiner; Jolante, seine Tochter: Edith Karin; Boris, sein Neffe,
Adj.: B. Bötel. X 10.30: Rapées Jazz-Sinfoniker
Königswusterhausen, 3: Geh. Reg.-Rat Dr. Ministerialrat Kühne:
Der inuere Ausbau der Berufsschulen. X 3.30: Frau Mathes-Wimermark,
Lektor der Handelshochschule: Schwedisch für Anfänger. X 4: Wirkl.
Geh. Ober-Reg.-Rat Dr. v. Seekeld, Ministerialdirektor: Die rechtlichen
Grundlagen der Berufsschulen, X 4.30: Frl. Lili Droescher, Leiterin des
Pestalozzi-Fröbel-Hauses: Die Frau als Erzieherin.
Tageskalender für Dienstag, den 2. Februar 1926.
Landestheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung. — Kleines
Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr, Zuſatzmiete VII (7): „Don
Pasquale‟ — Orpheum abends 8 Uhr: „Das Spielzeug der
Heſſ. Polizei=Sport=Verein abends
Marquiſe‟
½8 Uhr, in ſämtlichen Räumen des Städt. Saalbaues: Winter=
Schwimm=Sport=Verein „Möwe‟
Veranſtaltung
E. V., abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal: Außerordentliche
Mitglieder=
verſammlung. — Realgymnaſium, abends 8 Uhr:
Eltern=
abend. — Kinovorſtellungen: Umion=, Reſidenz=Theater,
Palaſtlichtſpiele.
Verſteigerungskalender für Mittwoch, den 3. Februar 1926.
Stammholzverſteigerung vormittags 10 Uhr in dem
Ge=
meindewald (Täubcheshöhle). — Nutz= und
Brennholzver=
ſteigerung vormittags 9 Uhr in der Wirtſchaft „Heiliges Kreuz”.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Mittwoch, den 3. Februar 1926.
Zunehmend bedeckt, weſtliche Winde, Temperatur wenig geändert,
Niederſchlagsneigung oder Nebelbildung. — Der Wirbel weſtlich von
England hat ſich noch etwas verſtärkt; ſeine Ausläufer greifen bereits
ein wenig nach dem Kontinent über. Im übrigen hat ſich die
Wetter=
eiſe ſtärkere nächtliche
Aus=
lage nicht nennenswert geändert. Stelle
ſtrahlung derbunden mit entſprechendem Temperaturfall.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle Gießen
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
udreas Bauer
Verantwortlie
üir Si
ch in Darmſtad
un
Die heutige Nummer bat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Dienstag, den 2. Februar 1626
Nummer 33
Die glückliche Geburt eines geſunden
Mädchens zeigen hocherfreut an
Bernhard Pfotenhauer
und Frau.
Darmſtadt, 1. Februar 1926.
(1740
Wer huſtet
Heilkräftig wirken)
" Bruſt=
„e 9e. Bonbons
Eine Wohltat für
Alt u. Jung!
Einhorn=Apotheke
Löwen=Apotheke.
Darmſtadt, (V.15580
Strümpfew. bik ange
ſtrickt. WBolle geſt. *2
Roßdörferſt
Am 3. Februar begehen die Eheleuie
Philipp Maſer und Frau Babette,
geb. Mink, Ahaſiraße 14, das Feſt der
Silbernen Hochzeif. (*2804
Für die Ehrungen, die mir anläßlich
meines 25jährigen Dienſtiubiläums und
50. Geburtstages ſo üiberaus zahlreich
zugegangen ſind, danke ich recht
herz=
lich
Friedr. Oechler
Polizeikommiſſar.
1735)
Gott dem Allmächtigen ha
es gefallen, meinen geliebten
Mann, unſeren guten Vater,
Bruder, Schwiegerſohn, Schwa
ger und Onkel
Herrn
Kurranweiß
von ſeinem qualvollen Leiden
im Alter von 48 Jahren zu
er=
löſen.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Eliſabethe Wirrweiß, geb. geck
und Kinder.
Die Einäſcherung findet Mittwwoch
ag ½4 Uhr auf dem 22al
Fſanft zu Eiſe
nach derGeburt einerTochter mei
geliebte Frau, unſere Tochter
Schweſter
Eliſabeth Koſt
geb. Noack.
Mit der Bitte um ſtille
Teil=
nahme
Pfarrer Woldemar Koſt,
Eiſenach
Konſiſtorialrat Noack,
Darmſtadt.
Eiſenach, den 31. Januar 1926.
(B. 1725
Statt Karten.
Heute nacht wurde mein
liebter Mann, unſer guter Va
Schwiegervater und Vetter
Sanitätsrat
Dr. Otto Chelius
im 65. Lebensjahre von
langen, ſchtveren Leiden e
In tiefer Trauer:
Frieda Chelius. geb. Kunze
Otto Cheliug u. Fran Leni. geb. He
Elifabeth Chelius
Fabrikant Konrad Heſſe u. Frau Elſe,
geb. v. Lengerke.
Guntersblum (Rheinheſſ.), Darmſtadt,
den 1. Februar 1926.
Von Beileidsbeſuchen bittet m
Dankſagung.
Für die vielen Beiveiſe aufrichtiger
Teilnahme, ſowie für die zahlreiche
Beteiligung und die Kranzſpenden
beim Heimgang unſres lieben Ent=
Franz Breitwieſer
Bäckermeiſter
ſagen wir allen Verwandten und
Be=
annten, der freiwilligen Feuerwehr,
der Schützengeſellſchaſt, ſowvie Herrn
Pfarrer Weigel für die troſtreichen
Worte am Grabe auf dieſem Wege
herzlichen Dank. Beſonders danken
wir noch Herrn Dr. Müller für ſeine
unermüdliche Tätigkeit früh und ſpät.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Frau Kath. Breitwieſer
und Kinder.
Nieder=Ramſtadt, den 28. Januar 1926.
Um etwas Außergewöhnliches zu bieten, verkaufe ich einige
Hundert Reſte aus allen Abteilungen meines Lagers zu
fabelhaft billigen
(1701
Einheitspreiſen
Jeder Reſt wird aus dem Fenſter genommen!
aufenſter!
Beachten
Berichtigung.
Bei der Todes=Anzeige mußte es
heißen ſtatt kurzein — nach langem,
ſchweren Leiden.
NO
Dankſagung.
Für die liebevolle Anteilnahme,
ſowie zahlreichen Kranzſpenden beim R=
Heimgang unſerer lieben
Entſchla=
fenen ſagen wir Allen, beſonders
Herrn Pfarrer Wendel für ſeine
troſtreichen Worte herzlichen Dank.
Geſchw. Sommer
nebſt Angehörigen.
Darmſtadt, den 2. Februar 1926.
2
Wittmannſtr. 34
aller Art behandelt ſeit über
30 Jahren mit überraſch. Erfolgen
vielfach bei ganz alten Leiden auch
Wurmleiden, Gallenſtein, Beinleiden
nach eigenem Spezialverfahren
Schmerzen werden ſofort gemildert
Fr. Hornberger
hier und Umgebung einziger (89 und durch Aerzte geprüfter
Magnetopath und Reformheilkundiger.
Darmſtadt, Frankfurterſtr. 4(
Saunst. 9—12 Uhr
Sprechſt:1
Königin Luiſe=Bund
Verſammlung Olnlns!!
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Unterricht
Nähunterricht
Selbſtanf. v Kleidern
und Wäſche. Gründl
. gewiſſenh. Ausbild.,
auch im Ausbeſſern
und Flicken. Tages=
und Abendkurſe.
An=
meldung täglich, Frau
Adele Bachrach
Wendelſtadtſtraße 47,
(1039
parterre.
„ Februar uin
de
17. Februar 1926,
Viktoriaſchule, (*302
Inſtandhalten
von Gärten
übe nimmt2(. Schieß,
hilden
Gärtner
Heute entſchlief ſanft in ihrem 85. Lebensjahr
unſere liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter,
Schwiegermutter und Schwe
geb. Sander,
Im Namen der Hinterbliebenen:
Dr. med. Siegfried Oppenheimer.
(*2990
Darmſtadt, den 31. Januar 1926.
Die Beerdigung findet am Mittwoch um 11 Uhr vom
Portal des iſraelitiſchen Frieohofs aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe warmer Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen,
des
Herin Oberſtleutnants a. O.
Robert Riedel
ſagen herzlichen Dank
Die trauernden Sinterbliebenen.
Darmſtadt, den 1. Februar 1926.
(2957
an Pianos u. Flüge!
werden" ſchnellſtens
ausgeführt. (232a
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Wilhelminenſtr. 9.
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Tesnt 5.3
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tbernehmen, wenn ſie uns erſt in den
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entſtehen.
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Darmſtadt, im Februar 1926.
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1376)
[ ← ][ ][ → ]Nummer 33
Dienstag, 2. Februgr
KS
Biſanz der Deutſchen
Giro=
zentrale 1923.
Berlin, 1. Februar.
Die Verbandsberſammlung des Deutſchen Sparkaſſen= und
Giroderbandes genehmigte die Bilanz ſowie die Gewinn= und
Verluſtrechnung für 1925 der Deutſchen Girozentrale. Aus den
Abſchlußziffern ſeien folgende Poſten mitgeteilt: Kaſſenbeſtand
557071, Guthaben bei Notenbanken 1,17 Mill., Wechſel und
Schecks 72,1 Mill. (darnnter 30,3 Mill. Rentenbankechſel und
3.9 Mill. Mittelſtandskreditwechſel), eigene Wertpapiere G,4 Mill.,
Außenſtäude in laufender Rechnung 50 Mill., Darlehen mit feſten
Lanfzeiten 102,8 Mill. Die Rücklagen betragen 1,98 Mill., die
Kreditoren 282,4 Mill., langfriſtige Anleihen 3,5 Mill. R.=M.
Als Reingewinn werden ausgewieſen: 903 733 R.=M., die zur
Verzinſung des Betriebskapitals (20 Mill.) und zur Dotierung
der Reſerven verwandt werden. Im Jahre 1925 wurde das
Privatkreditgeſchäft ſtark eingeſchränkt, die Ge
ſamtſumme des im Pridatkreditgeſchäft angelegten Kapitals
be=
trägt weniger als em Sechſtel der geſamten Bilanzſumme, die
ſich auf 309 Mill. Mk. ſtellt. Hieraus ergibt ſich, daß die im
Privatkreditgeſchäft arbeitenden Beträge im Verhältnis zu den
im Kommnnalkreditgeſchäft und auf Noſtrokoſten
angelegten großen Summen keine entſcheidende Rolle ſpielen.
Der Geſchäftsbericht macht eingehende Ausführungen über die
Tätigkeit der Verbandsabteilungen und nimmt am Anfang zu
den aktuellen wirtſchaftspolitiſchen Fragen, die die Sparkaſſen=
und Giroorganiſationen berühren, Stellung.
Der Deutſche Sparkaſſenverband
im Jahre 1925.
Der Deutſche Sparkaſſen=Giroverband gibt ſeinen Jahresbericht
für 1925 heraus und behandelt darin zunächſt eingehend die Frage
der öffentlichen Gelder, die Reichsbankpolitik, das Realkreditproblem und
die kommunalen Auslandsanleihen. Der Anteilderöffentlichen
Gelder, d. h. der aus Steuern und Verwaltungsgebühren von Reich,
Staat und Gemeinden ſtammenden Beträge an den Depoſiten der
Spar=
kaſſen und Girozentralen ſei außerordentlich gering. Die
maßgeben=
den Geſichtspunkte für die Kreditpolitik der Sparkaſſen und Girozentra
leit ſeien Dezentraliſation und Gemeinnützigkeit. Ob dabei kurzfriſtig
oder langfriſtige Geſchäfte mehr gepflegt werden, hänge von den
jewveili=
gen bankpolitiſchen und wirtſchaftlichen Notwendigkeiten ab. Das lang
iſtige Geſchäft, das die Sparkaſſen wegen der dringenden L
quiditätsrückſichten und der Unklarheit im Grundbuchweſen bisher
rlicktreten laſſen mußten, werde wieder ſtärker aufgenom
men, ſobald es der eigene Status der Sparkaſſer
und die Lage der Wirtſchaft zuließen. Völlig verfehlt ſe
es dagegen, dieſe Entwicklung durch geſetzliche Eingriffe erzwingen zu
wollen. Gegemüber dem Verlangen der Girozentralen und Sparkaſſen
auf Einräumung eines höheren Wechſelkreditkontingents der Reichsbauk
habe ſich dieſe bisher ablehnend verhalten. Nunmehr erſcheine für die
Erfüllung dieſes Wunſches die Möglichkeit gegeben, ohne daß der bis
herige Anteil der Privatbauken irgendwie gekürzt zu werden brauck)
Der Verband hoffe, daß weitere Verhandlungen mit de
Reichsbanb nicht erfolglos bleiben werden, da eine Fortdauer de
bisherigen Zuſtandes zu einer nachhaltigen Schädigung der produktiben
Kleinwirtſchaft führen müſſe, die zur Kundſchaft der Sparkaſſen gehöre
In der Frage der angeblichen Ueberſetzung unſerer Wirtſchaft mit
öffent=
lichen Banken wird gegen die Behauptung Stellung ge
nommen, daß es zur Zeit 3300 öffentliche Banken
gäbe. Die rund 3000 Sparkaſſen, die hierzu gezählt würden, beſtanden
auch ſchon vor dem Kriege und ſeien heute trotz gewiſſer bankmäßiger
Betätigung ebenſo wenig Banken wie damals. An Girozentralen ſeien
von den Zweiganſtalten abgeſehen, ganze 12 neu gegründet, und auch
die ſelbſtändigen Kommunalbanken (Reichs und Stadtbanken)
züberſchrit=
ten im ganzen Reich kaum die Zahl 60. Die Zahl der Neugründungen
bei den Sparkaſſen und Girozentralen ſtelle alſo nur einen winzigen
Prozentſatz der Bank=Neugründungen dar. In den-Verluſten, die in
letzter Zeit bei Sparkaſſen aufgedeckt wurden
der Bericht, daß die
entſtandenen Schwierigkeiten, ſoweit die Verluſte nicht aus eigenen
Mit=
teln gedeckt werden konnten, regelmäßig durch Unterſtützung der
zuſtän=
digen Girozentrale bzw. Landesbank mit langfriſtigen Darlehen behoben
wurden. Es ſei aber falſch, anzunehmen, daß derartige Erſcheinungen
als Nachwirkungen der Deflation typiſch für Sparkaſſen wären. Sie
würden dort infolge der öffentlichen Geſchäftsführung nur ſchneller auf
gedeckt, als bei Privatinſtituten gleichen Geſchäftsumfanges. Imr letzten
Jahr erwarb der Deutſche Sparkaſſen= und Giroverband die
Mitgli=
ſchaft am Internationalen Inſtitut für das Sparweſen in Mailand. Al=
Delegierte in deſſen „ſtändigen Ausſchuß” wurden ernannt: Reichsminiſter
a. D. Dr. Scholz, Präſident Dr. Kleiner, Direktor Cremer. Der
Reichs=
verband der Deutſchen Sparkaſſen in Oeſterreich (Wien) erwarb die
Mitgliedſchaft des Deutſchen Sparkaſſanverbands
Der Abſchluß der Reichskredit=A.=G.
Berlin, 1. Februar.
Der Abſchluß der Reichstredit=A.=G. für 1925 zeigt
Roh=
einnahmen von 10 152 103 R.=M., Zinſen, Deviſen, Sorten
6 749 531 R.=M., Proviſionen 3 136901 R.=M., Vortrag von 1924
265 671 R.=M.. Die Gewinne aus Effekten und
Konſortialge=
ſchäften ſind aus der Bilanz nicht erſichtlich, ſondern zur
Stär=
kung der inneren Reſerden verwendet worden. Unkoſten und
Steuern haben 4691745 R.=M. erfordert. Es verbleibt ein
Reingewinn von 5 460 358 R.=M., aus dem 6 Prozent
Dividende auf das 30 Millionen betragende A.=K. verteilt
werden: 2 Millionen gehen an den Reſervefonds, 1 Million wird
auf Bankgebäude abgeſchrieben, 250 0000 R.=M. werden dem
An=
geſtelltenfonds überwieſen und der Reſt von 377 025 R.=M. auf
neue Rechnung vorgetragen.
Die Verhandlungen über die Gründwug der Stinnes=Kohlenhandels
A.=G. ruhen zur Zeit. „Hibernin” (preuß, Staat) und Krupp, deren
Beteiligung wvegen verſchiedener Meinungsverſchiedenheiten noch nicht
zuſtandegetommen iſt, verhandeln zur Zeit mit dem ſehr ausgedehnten
Kohlenhandelsgeſchäft Strohmeyer, wobei beſtritten wird, daß dies als
Erſatz für die Verhandlungen mit dem Stinnes=Koylenhandel gedacl
iſt. In der Familie Stinnes ſoll auf Grund des bisherigen Reinerlöſes
des Liquidationskomitees von angeblich 25 Millionen R.=M. die Me
ne fremde Beteiligung an dem Stin
Ste
nung beſte
icht mehr notwe
häft in
Zur Frage der Einführung des Regiſterpfandes
Die vom Zentralverband des deutſchen Großhan
dels ſeit längerer Zeit zur ſofortigen Einführung des Regiſterpfandes
eingeleiteten Beſtrebungen haben nunmehr dazu geführt, daß im Reich
tag von den Abgg. Keinath und Genoſſen ein Geſetzeurwuef zur
Einführung des Regiſterpfandes eingebracht worden iſt. Nach dieſem
Entwurf können mittels Regiſterpfandes bewegliche Sachen, e
zeln oder als Sachgeſamtheit, derpfändet werden, d
zu einem landwirtſchaftlichen, forſtwirtſchaftlichen, gärtneriſchen oder g
werblichen Betriebsvermögen gehören, ohne daß der Ueber
rang in den Beſitz des Pfandglänbigers erſorde
iſt. Als Gewerbe gelten hier auch der Bergbau und die ſonſt
Ausbeutung von Grund und Boden, nicht jedoch die Ausübung
ei=
freien Berufes. Zur Beſtellung des Pfandrechtes bedarf es der
Eini=
gung des Verpfänders und des Gläubigers darüber, daß dem Gläubige
das Pfandrecht zuſtehen ſoll und der Niederlegung des Pfan
vertrages beim Regiſtergericht. Das Pfandreiht foll ſie
erftrecken bei Sachgeſamtheiten mit wechſelndem Beſtand, insbeſonder
renlägern, Vorräten und dergleichen auf die jeweils in die Se
leibren Sachen, auf Erſaözſtücke anſtelle derpfün
Pfandgläühiger kann nach dem Cinrritt der Verkaufsbere=
3 Pfandes zum Zwecke der Vern
d beim Amtsgericht geführt. Di
8fandvegiſters iſt je
d
ſtattet, der ein
berech=
tigtes Intereſſe darlegt.
Reichsregierung kann beſtimmen,
daß die Verpfändung in den Geſchäftsbüchern und Bilanzen des
Schuld=
neus kenntlich zu machen
Mit Inkrafttreten dieſes Geſetzes dürfen
Sicherungsübereignungen an Gegenſtänden, deren
Verpfändung mittels Regiſterpfandes zuläſſig iſt, nicht mel
begründer werden, ſofern auſtelſe der Uebergabe der zu
übe=
eignenden Sachen eine Vereinbarung getroffen wird. Sicherungsühe
eignungen dieſer Art, die vor Jukrafttreten des Geſetzes begründet ſi.
werden unwirkſam, falls nicht binnen die
naten nach Jndr
des Geſetzes der Sicherungsüberei
ei dem Regiſterg‟
niedengelegt und eingetragen 1
Finanzierung von (iſenbahnaufträgen.
Berlin, 1. Februar.
Das Reichswirtſchaftsminiſterium ſoſl beabſichtigen, zu
Finanziernng von Eiſenbahnaufträgen einen Betrag von 5
Millionen Mark zur Verfügung zu ſtellen. Da
turch ſoll die Reichsbahn in die Lage verſetzt werden, einen
Teil ihres etatsmäßig erſt in ſpäteren Monaten vorzunehmenden
Beſtellungen ſchon jetzt zu vergeben. Neben der Rückzahlung
dieſes Kredites in bar an das Reich wird auch über eine
even=
tuelle Begleichung in Vorzugsaktien der Reichsbahn gedacht.
Vor einem 300 Millionen=Kredit für Rußland?
Gegenwärtig ſchiveben Verhandlungen, die eine langfriſtige Finan
zierung des ruſſiſchen Wiederaufbaues zum Ziele haben. Es handelt ſi
um die Uebernahme ruſſiſcher Aufträge in Höhe
vo=
uund 300 Millionen Mauk durch die deutſche
Jud=
ſtrie, wobei die Finanzierung der Lieferungen der deutſchen Firmer
wviederum durch ein deutſches Bankenkonſortium erſolgen ſollte
Dabei iſt intereſſant, daß das Deutſehe Reich eine Ausfallgarantie fü
dieſe Aufträge übernehmen ſoll. Entgegen den Meldungen, in denen
von einem baldigen Abſihluß geſprochen wird, verſautet, daß keine der
einzelnen Verhandlungen ſo weir vorgeſchritten
jes
erwähnten Nachrichten angenommen werden, kör
Frankfurter Effeitenbörfe.
Fraukfurt a. M., 1. Februar.
Die heutige Börſe eröffnete in ſehr lebhafter Stimmung auf
Ankündigung, daß eventuell mit einer weiteren Ermäßigung des
Dis=
konts zu rechnen ſei. Ferner ſtimulierte die Nachricht, daß in der
Zucker=
induſtrie Zuſammenſchlußbeſtrebungen im Gange ſeien. Dann wurden
noch Gerüchte in Umlauf geſetzt bzw, von einer führenden
Handels=
zeitung angekündigt, daß auch Zuſammenfaſſſungen in d
Elektroinduſtrie mit erſten amerikaniſchen Unternehmungen glei
iher Art in Vorbereitung wären. Schließlich war es dann noch die def
nitive Räumung Kölns, die zu der günſtigen Stimmung beigetragen hat.
Unter der Führung von Schiffahrts= und Elektrizitäts
werten, bei denen ſich die ausländiſchen Meinungskäufe immer
wieder=
holen, und auf informierte Intereſſenkäufe in chemiſchen Aftien und
un=
ter ſtark gebeſſerter Nachfrage für ſämtliche Vorkriegspfandbriefe blieb
eine andauernd ſehr feſte Haltung bis zum Schluß der Börfe
vorherr=
ſchend. Die Banken wgen ehenfalls etwas feſter. Beſondere
Umſatz=
tätigkeit fand in den Aktien der Bayeriſchen Hypotheken= und
Wechſel=
bank ſtatt, doch ſtanden den umfangreichen Käufen allerdings auch
meh=
vere größere provinzielle Verkaufsorders gegenüher, ſo daß trotz de
hohen Kurſes zum Ausgleich nur noch ſehr geringe Beträge erforderlich
waren. Auf dem Kaſſamarkte waren heute einzelne Gebiete von
Meinungskäufen aus dem Publikum bedacht, ſo daß teilweiſe recht
an=
ſehnliche Kursbeſſerungen durchgeſetzt werden konnten. Auf dem Markte
für ausländiſche Renten blieben Türken, Ungarn und Mexikaner gut
be=
hauptet, ohne daß die Umſatztätigkeit ein größeres Maß angenommen
hätte. Von den deutſchen Anleihen waren beſonders Schutzgebiets
anleihen ſtark verlangt. Der Stand des Geldes iſt nach wie vor
Wenn auch die Abendbörſe wieder in feſter Grundſtimmung
verkehrte, ſo war es doch augenſcheinlich, daß die Glattſtellungen
überwiegend waren. Chemiewerte allerdings konnten ſich weiter
leicht befeſtigen, ebenſo die Zuckerwerte auf die Zuſammenfaſſungs
eſtre=
bungen. Stärker rückgängig waren die Schiffahrtswerte. Montan= und
Elektroſverte blieben Inapp behauptet. Deutſche Anleihen waren feſter.
Berliner Effektenbörſe.
w. Berlin, 1. Februar.
In der Effektenbörſe begann die neue Woche in durchaus
zuverſicht=
feſter Tendenz. Als weſentlich gebeſſert machten ſich oberſchle=
Werte, ferner Deutſche Kali, Ludw. Loelve, Klöcknerſverke und
miſche Werte ein, die in den wichtigſten Padieren 2 bis Zprozenti
Beſſerungen erzielten. Am Montanmarkte waren Klöcknerwerke,
Rhein=
ſtahl, Eſſener Steinkohlen bei Steigerungen bis 3 Prozent bedorzugt
Von chemiſchen Werten ſtiegen Farbeninduſtrie um 3, Th. Goldſchmidt
Riebeck=Montan bemerkbau. Im ſpäteren Verlauf wurde eine plötzlich
einſetzende Aufwärtsbewegung am Schiffahrtsmarkte für die
weitere allgemeine Tendenzgeſtaltung maßgebend, Roland=Linie und
Nordd, Lloyd nahmen die Führung und gewannen in raſchem Aufſtieg
vorübergehend bis zu 6 Prozent. Nur in geringem Abſtand folgten
Paketfahrt und die übrigen Schiffahrtsaktien.
Hierdurch angeregt, ſtellte ſich Unternehmungsluſt am
Montan=
markte, für Elektrizitäts= und Maſchinenbauaktien ſowie auch für
um mehr als 2 Prozent. Von Elektrizitätsweiken geivannen Akkumu
latoren 2½, Bergmann 2 Prozeut. Von Maſchinenbauanſtalten w
vielfach Automobilwerte begehrt im Zuſammenhang mit
richten über einen geplanten Zuſammenſchluß der Uuternehmunge
Nationale Auto ſtellten ſich um 4½, Hanſa=Lloyd um 22½s Prozenk höher
Bankaktien waren bei nicht einheitlicher Tendens im allgemeinen weni
verändert. Anch für deutſche Bonds zeigte ſich kein beſonderes Jutereſſ
Amerikaniſihe Bahnen ſchvächten ſich etwvas
Am Geldmartte
ſich noch einiger Bedarf, der al
3 8½ Prozent gle
1ig.
natsgelt
Aſchaffß.
Sn.sos e8. 75
.59— 151.5
Augsb. Nürnb. Dig
79.—
Bamag=Meguin
30.375 30.5
33.
Verl. E. 92. Vor;
63.
63.5
11.7
Werlin. Karlsruhe In
66.25 88.5 Kahlg
50.
51.5
Braunkohlen=Brifetts / O6.—
/120.5 124.-
Bremer Vulkan
58.— 79.75
Preier Wolle
aa.- 46.—
Teutſch.=Atlant. Tel. 1 38.5 40.75 2. Loeiue &
144.—
142.
Deutſchie Maſck inen . / 50.—
86. 75
Teutſtck.-Nieb. Tel.
Ndl. Ko
71
105.5
195.
90.—
Deutſcke Erbül
94.5
Norbd (Bun
Teutſche Petrole:
73.— 76. — Oreuſtein
75.5
72.5
Tt. Kaliwerke
Nathgeber
125.5 126.—
23.25
28.—
Donnersmardkhütte.
58-23
14.875) 15.5
Tynamit Mobel.
93.25 93.375
G4.
69.—
Eleltr. Lieferung
87.—
7162: 15.
Jarben=Jud. A.=
23
achſenwert
61.— 60.125
V. Friſier ...
3
.3
E4.5
GS.
g1.
22.25
(aggenan Vorz.
31.5
93.5
29.5 Ve
Beifenk. Gußſtahl
96).-
88
5. f. eleltr. Untein. 1137.5 134.5
zolfſtedter Vorzel
29.
Solle Maſchinen
98.5 195.5
38.
Gan. Maſck. Cgeſt.
42.5
39.—
Eanz Dampfſch. . . 1155.— 1155.25 Wanderei=
93.—
95.—
Deviſenmiarkt.
30. mſterda m 59.2316385 fag 2 168. ten D.-Oſt. 5909 Buenos-Wires 1.734 1.7331 1.738 1.74 Prag 12.715 Trüſſel=An 13.065 9 165 18.07 13.11 udageſt 5.873 95 31 65. 59 E5 391 85.6 Japan 1.889 73.75 znk. Ca M73.67 1 03.9 Nio de Ei WZ.28112. i5. 587 1 3007i9 541 10.*5 72 1 16.32 15.4* 535 2.45 3.4R7 20.35 6.30 4.185 309 1.R. 59 z0 93 9.1 Kauada 4. 18 882 5977 59 32 59.3 Urug (.30 1. 2.
59 G7
123F5l12, 612 12.453
5.9331 6.u73/ 5.93.7
1.813 1.306 7.339
1627/ 1.625 6.627
2.935/ 2.035
7.41
75
21.27 2
61.10/ 81.52 81.12
6-661 6.R3 5.91
k.19e1 4.183 4.198
17
1.3151 7.315
2. 714
Zu den Fuſionsverhandlungen in der
ſüddeutſchen Zuckerinduſtrie.
Mannheim, 1. Februar.
den Verhandlungen über einen engeren
Zuſammen=
ſchluß der ſüddeutſchen Zuckerfabriken Frankenthal,
Zaghäuſel, Heilbronn, Stuttgart, Offſtein und
Rheingau=Worms ſtehen namentlich die zwei
erftgenann=
ten Fabriken in dem Vordergrund, deren Auffaſſung übex manche
Verhandlungspunkte noch nicht ganz übereinzuſtimmen ſcheinen.
Die Verhandlungen ſelbſt wverden uns als ausſichtsreich
bezeich=
net, zut einem Abſchluß iſt es jedoch noch nicht gekommen. Eine
neue Zuſammenkunft findet ſchon in allernächſter Zeit ſtatt. Das
Kapital der Fuſionsgeſellſchaft dürfte wahrſcheinlich nicht genau
die Höhe des Kaditals haben wie jenes der in Frage
kommen=
den Geſellſchaften zuſammengenommen.
Wie verlautet, werden die genannten ſeit 1920 in einer
Ju=
tereſſengemeinſchaſt vereinigten ſüddeutſchen Zuckerfabriken für
e Geſchäftsjahr ohne Dividende bleiben.
das abgela:
(inem gewiſſen Grade der Man=
Hierfür ſei bis
gel an rationeller Betriebsweiſe verantwortlich zu machen.
Hierauf iſt es auch zurückzuführen, daß innerhalb der
Zucker=
gemeiiſchaft der Eedanfe eines engeren Zuſammenſchluſſes
er=
wogen wird. Es iſt beabſichtigt, einen Zuſammenſchluß der
Zuckerfabriken in der gleichen Art, wie er in der Anilin=Induſtrie
erfolgt iſt, herbeizuführen.
Frankfurter Produktenverkehr.
Frankfurt a. M., 1. Februar.
Die Umſatztätigkeit war heute bei Beginn des Geſchäftes etwas
leb=
hafter, ohne daß aber in der Preisgeſtaltung eine weſentliche Aenderung
eingetreten wäre. Die Ueberſeenotierungen lauten eine Kleinzgkeit feſter,
as angebotene Material. aufzunehmen,
o daß eher Neigung beſtan=
Weizen 27 Roggen 17,75—18, Sommergerſte für Brauzwecke 21,5—23,5,
Hafer (ausl.)—, Mais 19,5—19,75, Weizenmehl
er (in
(füdb. Epezial) 40,75—41,25, Roggenmehl 26—26,5, Weizenkleie 10,75
bis 11, Roggenkleie 11—11,25, Erbſen, je nach Qualität für Speiſezwecke
28—34, Linſen, je nach Qualität für Speiſezwecke 40—70, Heu, ſüdd.
gut, geſ., trocken 9,5, Weizen= und Roggenſtroh, drahtgepr. 5—6, Treber
getrocknet 17,5-
Mannheimer Pruduktenbericht vom 1. Februar. Die direften
Offer=
ten von Amerita ſind nach wie dor hoch. Am hieſigen Maukt bewegte
ſich das Geſchäft in engen Grenzen; man nannte gegen 12½ Uhr: Weizen
inl.) 18,5—19, Rog=
(inl.) 26,5—37,25, Weizen (ausl.) 32,75—34, Rogg
20—23, Braugerſte
gen (ausſ.) 22, Hafer (inl.) 17,75—19,5,
5, Mais mit Sack 19,75, Weizenmehl Baſis
22—25, Futtergerſte 17
Roggenmehl 27—27,5, Kleie
Null 40,75—41,75, Brotmehl 30,75—3
11, Biertreber mit Sack 18 Reichsmauk; alles per 100 Kg. waggonfrei
Mannheim.
Mannheimer Kolonialwarenmarkt vom 1. Feh ar. Tendenz:
ce gut 7—8,
ruhig. Kaffee Santos 4,10—4,50, gewaſchen 4,70
mittel 2—10, fein 10—11, Kakag (inl.) 1—1,20, hölländäſcher 1.40—1,60
Zucker Kriſtall
Reis Rangoon 0,41, Weizengrieß 0,55, Hartgrieß 0,
0,63; alles per 1 Kg. waggonfrei Mannheim.
Berliner Produkienverkehr.
UU. Berlin, 1. Februar.
iſt die Tendenz wohl feſt, doch ſind die Preiſe füir exkluſibe Ware nicht
voll zu behaupten. Gerſte ſchwach, Hafer ruhig, nur beſte Sorten bei
mäßigem Angebot etwas feſter. Mehl ſtill, desgl. Futterartikel.
Getreide und Oelſaaten je 1000 Kg., ſonſt jc 100 Kg. Weizen, märk.
Mai 273.50—275, feſt,
241—247, do. pomm. 242—218, März 267-
—: Roggen, märk. 149—156, pomm. 145—152, Mürz 175,5 Mai
187,5, feſter, Juli —: Sommergerſte 170—198, Wintergerſte und
Futter=
gerſte 142—160, beh.; Hafer, märt. 156—167, Märx 177,5, Mai 1845,
ſtetig, Juli —; Mais, La Plata 187—180, ſtill; Weizenmehl 32,25—35,25
ſtetig, Roggenmehl 22,25—24,25, ſtetig, Weizenkſeie 11,25—11,50, ſtill,
Roggenkleic 9,60—10, ſtill; Raps 340—350, ſtill, Leinſaat —,
Viktoria=
eisſen 26—35, kleine Erbſen 27—25, Futtererbſen 20—22, Peluſchken
20—21, Ackerhohnen 19—21, Wicken 20—21, Lupinen, blau 12—13, do.
gelb 1:—15, Seradella, alt — do., neu 19——20, Rapskuchen 15,10—25,
Leinkuchen 21,18—22, Trockenſchnitzel 8,10—3,25, Sohaſchrot 19,20—19,40,
8, Kartoffelflocken 14,40—15,10
Torfmelaſſe
Piehmörkte.
Fraukfurter Viehza kt vom 1. Februar. Der Auftrieh des
Haupt=
marktes beſtand aus 1201 Rindern, darunter 327 Ochſen, 44 Bullen
und 860 Färſen und Kühen, ferner aus 379 Kälbern, 92 Schafen und
4147 Scheinen. Gemeſſen mit dem Auftrieb des letzten Hauptmarktes
war der heutige um 136 Rinder und 369 Schweine ſtärker. — Notiert
ſonrde der Zentner Lebendgewicht: Ochſen: Klaſſe a1) 46—53, a2)
h) 36—15, c) 30—35; Bullen: Klaſſe a) 40—48, b) 35—39, c)
ine im Gewicht von 160—200 Pfd. 73—75, von
ife 25—30. S
er 170 Pfb. (5—72, von 200—240 Pfd. 74—7, von 240—300 Pfd.
70, vun ſiber 300 Pfund —, und ſür Sauen und Eber mit 55—65
Reichsmarf. Berglichen mit der letzten Haudrmarktnotierung
behaupte=
ten Rinder nießt ganz die gehabten Preiſe. Kälben ließen nach der
inuar um 5, Schweine um 6—7 Nmk. pro Zti.
Notierung vom
Mauktvcrlanf: Sperrmazkt. Schleppender
Lebendgelsicht e
i Sctveinenr Ueberſtand. Ausfuhr
gattung
Handel in allen
mit Atteſt geſtattet. Für Heſſen war Einfuhrgenehmigung erforderlich.
fuiſches Fleiſch das
ßhnndelsp
Kuhfleiſch 1. Qualitär
), Bullenfle
ih Ocf
Hbfleiſch 1. Qual. 80—30,
2 Qual. 60—70 und
2.
ndfleiſch das Pfd.:
Schveinefleiſch 90—100 b) Gef
Hinterdiertel 54—5
Vorderdie
Manuheimer Viehmarkt vum 1. Febeucz. Der Auftrieb beſtand aus
180 Lchfen. 92 Bullen, 599 Klihe und Rinder, 639 Kälba, 61 Schafe, 2130
dgelvicht: Ochſen: Klaſſe
Schweine. Bezahlt wur
Zullen: Klaſſe a) 45—47,
30
25, b) 14—20; Kälber:
—11
) 50—58: Schafe: Klaſſe
Klaſſe 7) — D) 24—26
ä mme
) 76—77, 0) 75—76, e) 74
e:
Schwe
bis 75, 1) 66—74. — Maktverlanf: Mit Großvieh langſam
ge=
umt, mit Schweinen mittelmäßig
aus=
räumt, mit Kälbern laugſam
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 1. Februar.
Weizen: Der Maukt begann auf kleine Zufuhren und im Einklaug
mir Liverpool in feſter Haltung; dann trat auf ſehr geringe
Auslauds=
nachfrage eine Abſchwächung ein, die über die anfänglichen Avancen hin=
Mafs begaun feſt im Einklang mit Weizen, ſchloß aber auf
Stati=
n der ſichtbaren Vorräte ettgs unter geſtern.
Hafer etſuns abgeſchwächt.
Baumtolle: Der Martt ſihließt nahezu underändert.
Kaffee: Die abnehmende Kaufluſt der Lokofirmen hatte eine ſchwa=
Haltung des Marktes zur Folge. Die Termine gaben 15—20 Pfk.
Zucker: Die nene Woche brachte zuerſt eine Abſchwächung, da die
Vorräte bei den Raffinerien groß ſein ſollen. Die Termine zeigen Eills
leichte Abſchwächung.
Nummer 33
Dienstag, den 2. Februar 1926
Geite 41
Europäiſche Staatspapieer
a) Deutſche
5% Reichsanleihe ........
....
3½%
Dollar=Gld=Anleihe 9. 1935
groß= Stücke
Dollar=Gld=Anl. per 1932
große Stücke
Dollar=Schatzanweiſungen.
Dtſch. Schtzanw. KIu. IIv. 23
Klu. HIv. 24
(½% IV. u. V. Schatzanw.
½% VI.—IX.
4½ D. Schutzgb. v. 08-11 u. 13
v.14
Sparprämienanleihe ...
....
Zwangsanleihe .
4½ Preuß. Konſols ....."
.....
z0
...
4 % Bad. Anl. alte
.....
30
v. 1896 ...
42 Bahern=Anleihe
8.16% Heſſen R XXXf1
untilg. b. 28 ..........
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . .
42 „ alte ...
„
..
42 Württemberger alte ..
b)Ausländiſche
5% BosnienL.=E.=B.v. 1914/
5% 3.=Inveſt.=Anl. 19141 1
4½%„v. 1898 ..
4½% „v. 1902.
4% „.."
6½ Bulgar. Tabal 1902
4½% Oſt. Staatsrente 1913
ab 1918 ...........
½% Oſt. Schatzanweiſ.ſtfr.
v. 1914 .............. 1
% Oſt. Goldrente ......
1z%o Silberrente. . . . . .
„ einh. Rente (konv.
30.1. 1. 2
0.250/ 0.262:
98.8 98.80
6.85
6.80
0.25
0.23
28
0.21
0.25
7.15
7.15
0.126
G.27
0.27
0.10
d.23
C.25
30
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23 ... ..
6% Heidelberger Holzwertanl.
von 23
6%H.Braunk.=Rog.=Anl. v. 23
5% H. Roggenanleihe v. 1923
6% Mannh. Stadt=
Kohlen=
wertanl. v. 1923
%0 Offenbach (M.)
Holzwert=
anl. v. 1923 ... . . . .."
9. Pfälzer Hyp. Bank Gold=
Pfdbr. v. 24...
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe
5% Preuß. Roggenwert=Anl.
5% Rhein. Hypoth. Bk. Gold=
Pfdbr. v. 24...
5 % Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23,
Ser, Iu. II..........."
5% Sächſiſche
Roggenwertan=
leihe von 23
wertbk. Gol
30.1. 1. 2.
10.10 10.10
10.05 10.10.
15.03
3.8
6.15
2.1
6.15
1.65
1.66
Vorkriegs=Hypothekenbank
Pfandbrief=
Bay. Vereinsbank München..
Bay. Handelsbank München.
Bay. Hyp. u. Wechſelbant . .
Frankfurter Hypothef.=Bk.
Frankfurter Pfandbrief=Bk..
Hamb. Hypothek.=Ban
Meininger Hyp.=Bank ..
Pfülziſche Hyp.=Ban ......
Preuß. Pfandbrief=Bk. ... ..
Rhein. Hypothk.=Bank ....
Südd. Bodenkredit=Anſtalt".
Württemberg. Hypoth.=Bank
Staatl oder provinz ia
garantiert
Heſſiſche Landes=Hyp.=Bank
Landeskreditanſtalt Caſſel..
8% Portugieſ.(Spez.)S.III 6.35
5% Rum. am. Rente v. 03
2.4
1.6
14.5
Goldr. v. 13 ..
amn. konp.. .
ant. v. 05 .. .
(Admin.) v. 1903
(Bagdad) Ser. I
(Bagdad) Ser, II
v. 1911 Zollanl.
Ing. Staatsr. v. 1913
Staatsr. v. 14
Goldrente
Staatsr. v. 10
Kronenrente
(Eiſern Tor)Gl.
Außereuropäiſche.
59 Mexik amor. innere ..
konſ äuß. v. 99
Gold v. 04 ſtfr.
konſ. inner.
Irrigationsanl.
62 Tamaulivas. Seriel.
Nach Sachwert verzinsliche
Schuldverſchreibungen
Mit Zinsberechnung
52% Dollar Goldanl.v. 1982
große Stücke
6½ Dollar Goldanl. v. 1935
große Stücke
8% Frkitr. Hyp.=Bi.
Gold=
pfandbrie R.1/ 84.5 86
8½ Frkrft. Hyp.=Bk.
Gold=
pfandbrief Em. 3
5% Frkitr. Hyp.=B1.
Gold=
pfandbrief Em 2
5% Neckar A.=G. Stuttgart
Goldanleihe von 1923/ 68.15
25 Pfälzer Hyp.=Bk.=
Gold=
pfandbrief von 24 .....
8½ Rhein. Hyp. Bk. Gold
vi andbrief von 24
5% Rhein=Main=Donau=
Gold=Anleihe von 23...
Ohne Zinsberechnung
%Baden=Baden=Holzwert
Anleihe von 23.......
5%Badenw. Kohlnwranl. 23
5% Frkftr. Pfandbrief=Bk.
Goldob / Em.
5.65
9.5
1.1
21.25
41.25
2.5
15.5
7.5
8.2
10.6
9.10
9.45
13.5
16.75
14.25
90.25 90.25
85
84 84
65
1.6
14.10
9.05
1.7
0.2351 Zank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſt
Badiſche Bank
Bank für Brauinduſtrie. ..6
Barmer Bankverein
Bah. Hyp.= u. Wechſelb. .6
Berl. Handelsgeſellſchaft ..O
Kommerz= u. Privatbank . . O
Darmſtädter u. Nationalbk.6
Deutſche Bank
8
Deutſche Eff. u. Wechſelbk.. o
Deutſche Hyp.=Bk. Mein.
Deutſche Vereinsbant .. . . 0
Disconto=Geſellſchaft .. . . .0
Dresdener Bank .. . . . . . . .0
Frankfurter Bank .. . . . . . . 0
Frkf. Hyv.=Bauk".
Franff. Pfandbrief=Bk.
Gotha Grund lredit=Ban:
Metallbank
.6
Mitteldeutſch. Creditbank ..0
Oſterr. Creditanſtalt.
Pfälz. Hypoth.=Bank
Reichsbank=Ant. . . . . . . ."
Rhein. Creditbank .. . . . . . . 6
Rhein Hypothekenbank .. . !
Südd. Disconto=Geſellſch. O
Wiener Bankverein ..
-
Bergwerks=Aktien.
Berzelius
Bochumer Bergbau. . . . . .O
Buderus .. . . . . . . . . . . . . .O
Dt. Luremburger .. . . . . . .0
Eſchweiler Bergwerks=Akt..
Gelſenkirchen Bergw.
Harpener Berghau .. . . . . .0
Fſe Bergbau Stamm. . . . . O
Ile Bergbau Genußſcheine O
Kaliwerke Aſchersleben .. .O
Kailiwerke Salzbetfurt
Kaliwerke Weſteregeln . . . . O
Klöcknerw. (ab. Lthr.=Hütte)o
Mannesmann Röhren .. . . O
Mansfelder
5
„O=
Oberbedarf
0
Oberſchle . Eiſen”
Otavi Minen u. C
Phönix Bergbau
6
Rhein Braunk. u. Brike
Rhein. Stahlwerle
„O
Rombacher Hütte
Stinnes Riebeck Montan ..O
Tellus Bgb.= u. Hütten=Akt.6
Ver. Laurahütte.
Aktien indnſtrieller
Unternehmungen.
Brauereien.
Eichbaum (Mannh. . . ..
1
Henninger Kemp=Stern . . . O
öwenbräu München ... . . "
Mainzer Altienbrauerei .. .0
Schöfferhof (Binding) .. . ." /1
Schwarz=Storchen .. . . . . . O1.
*
Werger
Jahr
40
3
16‟
40
60
50
Akkumulat. Berlin. . .
..O
Adler & Oppenheimer
Ad erwerke (v. Kleher) .. .O
A. E. G. Stamm
..9
6% A. E. G. Vorzug Lit. A
5% A. E. G. Vorzug Lit. B .O
Amme Gieſecke & Konegen .O
Anglo=Continantal=Guano.
Anilin=B.n.=Treptow ..
Aſchaffenburger Zellſtoff ..6
Badenia (Weinheim).
Bad. Anilin= u. Sodafabr. O
Bad. Maſchf. Durlach .. . . O
Bad. Uhrenfabr. Furtwang.6
Bamag=Meguin Berlin . . O
40
100
100
70
20)
700
800
700
000
200
200
140
160
150
860
5o0
300
500
300
400
Aa
600
3331,
1000 82
250
300 12RM
500
250
40
100
70
75
50
100
200
300
16
200
200
400
109
83.75 4 21 5 95.5 96 Kr900 0 8.75 2 OON 72 74.5 * 10 146 147.5 89
100 ON A5 85.5 74 76.5 86
26 Kr8400 5.35 5.5 30
29.5 96 44.5 47.25 98 98 136 131 98 97.25 113.25 115 105.5 110 * 26 82 120.5 120.5 127 142 73.5 83
* 77.75 78 1G 47.5 51
E 46
27
19 80.5 80.5 o 138 139 ( 73 75.75 1c 15.5 16.25 1G 85 So
9 56
15 35 39
5
5
*
5
15 2oRMl 54 54 30 98 H
00 10% 160 15
163 16
117 90 5
173 79.5 81
5 10 „
95 95
5:
Fr 5% 16 e
74 37.5 Jea 98.5 1* 26.5 75.75 47 63.25 36.5 9.25 1er 2a 127 130 Le 6¾ 67.5 69.25 1 (2 8%0 127 130 (2i 1 12 112 1253 Zis 30 20.5 121
30. 1. 1. 2
772*
7.65
9.45
7.75
4.9
7.6
7.6
7.80
9.5
7.85
6.8
7.575
6.3
7.40
5.8
S50
Obligationen von
Transportanſtalten.
40 Elilabethbahn, ſtfr.
4% Ga. Carl Ludw.=Bahn
5% Oſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
2,6% Alte Oſt. Sütdb. (Lomb.)
2.6% Neue Oſt. Südb. (Lomb.)
4% Oſt. Staatsb. v. 1883
3% Oſt Staatsb. 1.b.8. Em..
o Oſt. Staatsb. 9 Em.
3% Oſt. Staatsb. v. 1885 ...
3% Oſt. Staatsb. Erg. Netz
42 Rudolfb. 7. Silber ſtfr. . . .
4% Rudolfbr. Salzkammerg.)
4½% Anatolier Serie l...
4½% Anatolier Serie II...
4½% Anatolier Serie III ...
3% Salonique Monaſtir. . . . .
5% Tehuantepec .........."
4½% Tehuantepee ........
30, 1.
7.4
17.2
1.65
10.25
1.65
Baſt Nürnberg ....."
Bayriſch Spiegel ...."
Beck & Henkel (Caſſel)
Bergmann El. Werke
A
hr
S
„..lel1. 10./ 60
...0 1. 1./ 60
Chem. Werke Albert
Chem. Brockh., Nd. Walluf.
hem. Weiler=ter=mer
.....O
Sl1. 10/ 150
Gebr. Pirmaſens . .G
in EGuilleaume, Carls.O
echanik (Fetter) . . . . 9
Sektk Frankf. M.0
furter Gas .... . . . . . O
urter Hof .. . . . . . . .O
M. Pokorny & Witteke
Gußſtahl .. .O
Th. .. . . . . . "
Franff.
Phil.
5
Erfurt
4./ 50
1.: 200
1./ 50
1./ 340
/ 360
1./ 150
1/ 40
1./ 300
1. 100
200
1./ 120
1./ 200
1./ 60
80
400
140
100
3 a0
50
60
33.
20
203
200
9./ 6o
1./ 100
6
60
100
100
140
80
190
300
120
8o
50
200
100
25
331
100
400
200
69
50
360
180
60
200
200
200
50
80
120
150
20
200
CK=
80
20
149
129
50
40
80
19
50
15
25
5o0
29
166
78
1. 2
Livid. 30. 1
2.40RD
57.25
42
36 38.5
86.5 88
40 43
73
23.5
71
73
92.5
5%
7
32
RM 25
76
37
126.75
36
34.5
41.5
127
85.5
103
BSie
RM
5%
32.75
200
72
46.5
37
76
40
130
38
130
3a.5
40
93.75
90.75
77
88
103.25
0.16
27
10
33
200
75
46.75
38.5
Luther, M.= u. Mühlenbau ol 1. 1. 50
Luxſche Induſtrie ...... . ." 1. 1./ 100
Mainkraftwerke Höchſt...." 1 1.
Metallgeſ. Frankfurt .. . . .0/1. 10.
Meher, Dr. Paul ..... . . . O 1. 1./ 10
Miag, Mühlenb. Frkf. a. M.o 1. 1./ *0
Moenue Stamm .. . . . . . . 0 1. 1.
Motorenfabrik Deutz .... ." 1. 7./ 250
Motorenfabr Oberurſel ..O/ 1
Neckarſulmer Fahrzeugw. Ol 1. 1.
Neckarwerke Eßl. Stamm . O 1 1.
Oleawerke Frankfurt a. M.o 1. 1.
Beters Union Frankf. a. M.6/1 10.
Pfälz. Näh. Kayſer
O
Philipps A.=G.
Porzellan Weſſel..
Prometheus Frkf. M.
Reiniger, Gebbert & Schall e 1. 8
Rhein. Elektr. Stamm
Rhein Metall=Vorzüg
Rhenania Aachen
Rückforth Stettin
Rütgerswerke
Schleußner (Frankf. a.M.).o 1. 1.
Schneider & Hanau
Schnelipreſſen=Frankenthal o . 1.
Schramm u. Megerle, Lackf.o/1. 11./ 60
Schriftg. Stempe Ffm. .O 1. 1
Schuckert Eleltr. (Nürnb.). o 1. 10
Schuhfabr Berneis=Weſiele/ 1. 1
Schuhfabrit Herz
Schuhf Leander, Offenb..O
Schultz Grünlack, Rdsh. . .O
Seilinduſtrie Wolff ... . . . 1. 7./ 120
Sichel &Co. Mainz ... . . . O 1. 7:/
Siemens Elektr. Betriebe „O/1. 10
Siemens Giasinduſtrie . . . O
Siemens & Halske
Süddeutſche Immobilien
Thür. elektr. Lief.=G. Gotha .O
uhrenfabrik Furtwängler 1 7./ 40
Beithwerke in Sandbach O 1. 1./ 60
Verein. f. Chem. Ind. Frift.6 1. 1./ 10
Verein. d. Olfbr. Mannh. O
Verein. Faßfabrik. Caſſel .0 1. 6.
Ver. Gummif. Bln.=Frkft. 6 1. 1
Verein. Pinſelf. Nürnberg. e
Verein Ulltramarin . . . . . . " 1. 7. 200
Verein. Zellſtoff Berlin ..6
Vogtl. Maſchinen
Voigt & Haeffner Stämme e/ 1. 1.
52
52
75
69.75
0.205
77.5
69.75
35.5
0.43
20
128
26.9
66.5
38
60
91
80
50
103
23
86
45
227
56
57.75
33.5
0.4
61
66.5
62
67
33.5
110.5
29.5
58
41
847
84.5
20.5 21
26
46,75
45 39
Volthom. Seil . . . . . . . . . . "
Wahß & Freytag
.....8
Wegelin Rußfabri:
.8
Zellſtoff Wa dhof Stamm.
Zuckerfbr. Waghäuſel .. . . . B
Zuckerſbr Frankenthal .„. . "
Zuckerfbr. Heilbronn .. . . . (
Zuckerfbr Offſtein .. . . . . . 0
Zuckerfbr. Rheingaa .. . . . . "
Zuckerfbr. Stuttgart
6
Transport= und
Berſicherungs=Aktien
Allg. Deutſche Ctſenbahn e
Deutſche Eiſenb=G. Fftm.
Elektr. Hochbahn Berlin
Schan tung E. B.
Südd. Eiſenbahn=Geſ. ....
Hapag (Paketfahrt) .. . . . ." 1. 1
Nordd. Lloyd
...6 1. 1.
Frkft. Allg. Verſich.=Geſ.
Frankona Rück= u. Mitv.
Jarmſtädter Wer
Dampfkeſſel Nodberg .... 9/1 10/ 60
Helvetig Konſervenfabr.
Gebr. Lus
*
Mot orenfabrik Darmſtadt e
Gehr. Roeder
O
1. 10
„0/1 10.
01.1
„O 1. 1
1.7.
1.1
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 7.
1. 7./ 250
1 1./ 20
1. 1.
..9/1. 10
1.
1. 1.
1. 1.
1. 7./ 50
1. 7./ 45
1. 1./ 50
1. 2./ 40
1.7.,
1. 4./ 150
. 10./ 40
10.
2. 10.
1. 10.
1.
140
120
30
250
100
100
20
30
50
100
100
40
30
100
150
60
10
18
60
100
100
120
700
40
60
40
100
20
300
93.33
100
400
60
40
200
20
40
40
4
1.9./ 40 2mM
40
0%o
25
.5oRM
108
Dſe
45
57
5.2
76
86
25
10.25
60
88
1RM 55
0% 43
6%
57.5
10%
60
2RM
2.40RM
2 RM
2 RM
40 2 RM
35
20
80 80.5
88 89.5
96.5 99.75
42.5 45.75
45.5 50.5
43
44
52 53.21
41.5 43.5
Annotierte Altien
Api
.
Beckerkohle ........"
Beckerſtahl .. .. . . ."
Benz
Brown Boverie
Deutſche Petroleum .. . . . . O
Diamond Shares
Großkrftw. Württ. (Growag!6
Grßkrftw. Unterfr. (Ufra) .0
Krügersha ll Kali
..O
Ufa Film .
..0
Zeichenerklärung: X — Mark für eine Million nominal. Milliarde. — Mark pro Stück. 0 — G
Einträge in das Handelsregiſter
Ab=
teilung B: Am 16. Januar 1926 bei der
Firma: Chemag, Fabrikation und
Vertrieb chemiſch=techniſcher
Pro=
dukte, Aktiengeſellſchaft, Darmſtadt
Die Geſellſchaft iſt nach § 16 der Gold
bilanzverordnung nichtig; am 26. Janua=
1926 bei der Firma: Baumag
Darm=
ſtadt, Baumaterialien=Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung. Darm
ſtadt: Die Geſellſchafterverſammlung vom
18. Auguſt 1925 hat die Umſtellung des
Stammkapitals auf 1400 Reichsmark und
Aenderung des Geſellſchaftsvertrags
be=
ſchloſſen. Die Umſtellung iſt erfolgt.
Wilhelm Zelder in Darmſtadt iſt als
Geſchäftsführer ausgeſchieden; am 27.
Ja=
nuar 1926 bei den Firmen: 1. Deutſche
Bank, Filiale Darmſtadt in
Darm=
ſtadt: Kommerzienrat Guſtav Schröter
in Charlottenburg iſt aus dem Vorſtand
ausgeſchieden. 2. Boſch & Comp.,
Ge=
ſellſchaft mit beſchränkter Haftung,
Darmſtadt: Kaufmann Walter Deſchler
in Dresden iſt Liquidator. 3. W.
Dem=
ber Nachf. German Guby,
Geſell=
ſcaft mit beſchränkter Haftung, beſtimmt, beginnend am 1. Januar 1926.
Darmſtadt: Kaufmann German Gub.
nuar 1926 bei der Firma: Direction
der Disconto=Geſellſchaft, Filiale
Darmſtadt: Die Prokuren des Heinric
ſind erloſchen. Neueinträge: Am
Sitz: Darmſtadt: Gegenſtand des
Unter=
nehmens: Herſtellung von
elektroteſh=
niſchen Apparaten, Inſtrumenten, Ge
räten und ähnlichen Gegenſtänden
Stammkapital: 5100 Reichsmark. Ge=
Adam Tritſch, beide in Darmſtadt, und
ngard Pfeiſfer in Groß=Bieberau. Der rechnet werden. Bekanntmachungen der
Geſellſchaftsvertrag iſt au 28. Juli 1925
anen oder mehrere Geſchäftsführer Ve.‟
treten. Von den Geſchäftsführern ſind
je zwei berechtigt, die Geſellſchaft zu
ver=
treten. In Anrechnung auf ihre Stamm
einlagen bringen in die Geſellſchaft ein
Leonhard Pfeiffer in Groß=Bieberau di
in ſeinem ſeitherigen Betrieb benutzten
Maſchinen im angerechneten Werte von
1700 RM., Georg Haller und Adam Tritſch
in Darmſtadt Warenvorräte im
ange=
rechneten Werte von je 1700 RM.
Be=
kanntmachungen erfolgen im Deutſcher
Reichsanzeiger. 2. Firma: Ludwig Heyl
Sohn, Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung. Sitz: Darmſtadt. Gegenſtand
des Unternehmens: Handel mit Weinen
und Spirituoſen und deren Herſtellung
ſowie Erwerb ähnlicher und Beteiligung
an ähnlichen Unternehmen.
Stammkapi=
tal: 40 000 Reichsmark. Geſchäftsführer:
Kaufmann Alfred Hammer und
Wein=
gutsbeſitzer Carl Walther, beide in
Darm=
ſtadt. Kaufmann Fritz Walther in
Darm=
ſtadt iſt zum Prokuriſten beſtellt. Der
Geſellſchaftsvertrag iſt am 7. bezw. 25.
Januar 1926 feſtgeſtellt. Die Dauer der
Geſellſchaft wird zunächſt auf fünf Jahre
Wird die Geſellſchaft nicht ſpäteſtens am
in Darmſtadt iſt Liquidator; am 29. Ja=/31. Dezember 1929 auf das Ende des
Jahres 1930 gekündigt, ſo beſteht ſie mit
unbeſtimmter Dauer fort. Beim
Vor=
handenſein von zwei Geſchäftsführern
Aiöckers und des Hermann Oppenheim ſind nur zwei Geſchäſtsführer gemeinſam
oder ein Geſchäftsführer in Gemeinſchaft
22= Januar 1926 die Geſellſchaften: 1. mit einem Prokuriſten zur Vertretung
Virma: Leonhard Pfeiffer & Co., Ge= der Geſellſchaft berechtigt. Der
Geſell=
ſellſchaft mit beſchränkter Haftung, ſchafter Alfred Hammer in Darmſtadt
bringt auf ſeine Stammeinlage in die
Geſellſchaft ein ſein bisheriges unter der
Firma Alfred Hammer vorm. Ludwig
Heyl Sohn geführtes Handelsgeſchäft
ſamt Firma wie aus der Anlage zum
Haltsſührer: Kaufleute Georg Haller, Geſellſchaftsvertrag erſichtlich, wofür ihm
20000 RM. als Stammeinlage ange=
Geſellſchaft erfolgen durch einmalige
EſtGeſtellt. Die Geſellſchaft wird durch Einrücken im Deutſchen Reichsanzeiger.
Abteilung 4: Eintrag am 26. Januar!
1926 bei der Firma: Alfred Hammer! Einträge in das Handelsregiſter 4:
vorm. Ludwig Heyl Sohn,
Darm=
ſtadt: Geſchäft ſamt Firma iſt auf die
Ludwig Heyl Sohn Geſellſchaft mit
be=
gegangen. Die Firma wird hier gelöſcht
Darmſtadt, den 29. Jan. 1926. (169
Amtsgericht I.
(Gemeindewald Ober=Ramſtadt.)
Donnerstag, den 4. F bruar
1926, vormittags 9 Uhr, werden im
Forſtort Eichelberg 13b, 142 und h und Uebergang, der in dem Betrieb des Ge=
20a an Ort und Stelle verſteigert:
Buchen Kl. II. 5 S
Stämme: 5,83 III. —4 3,32 IV 1,23 III. 3,10 „ IV. —
4 35,95 — 4,06 II. —
3 4,02 III. —
65 57,84 IV. —
21 12,50 I. 0,69 IV. 1,30 13 3,70 III. 2,50 IV. 6,00 Va u. b 18 79
Eichen
Kiefern
Lärchen
Fichten
Das Holz iſt an die Abfuhrwege
ge=
ſchleift und gut abzufahren. Zuſammen
kunft der Steigerer im Forſtort Eichel=
(169
berg (am Brückenweg).
Ober=Ramſtadt, den 39. Jan. 1926.
Heſſiſche Bürgermeiſteref.
Rückert.
Neufang! 9+0 weißfl. T „Iqher.—21,K, ca.
extra ff
210—14ℳ, ca.
Franko
Ia Ia ca. V00 volfett. BAl0 80-90—61. Nollunps
Del. od. Bisihr.
40 und
U zuf.
5½ ℳ.
E. Degeners Konſervfabrißen, Swinemünde 61a
(II. BIn 536)
Am 25. Januar 1926 bei der Firma:
Richard Soldan, Darmſtadt: Die Firma
iſt erloſchen; am 26. Januar 1926 bei
ſchränkter Haftung in Darmſtadt über= der Firma: Ludwig Damm,
Darm=
ſtadt: Die Prokura der Betty Schneider,
geborenen Dietrich, iſt erloſchen; an
28. Januar 1926 bei den Firmen: 1.
Friedrich Barfels, Maßſtabfabrik,
Darmſtadt: Diplom=Ingenieur Arnold
Haas in Darmſtadt iſt zum Prokuriſten
beſtellt. 2. Wilhelr Schwab,
Darm=
ſtadt: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Ge
ſchüft ſamt Firma iſt auf Eliſabeth
Fuß=
mann in Darmſtadt übergegangen. Der
ſchäfts begründeten Forderungen und
Verbindlichkeiten iſt bei dem Erwerb des
Geſchäfts durch Elifabeth Fußmann
aus=
geſchloſſen. 3. Willi Schlier,
Darm=
ſtadt: Die Firma iſt erloſchen. 4. Helene
Martin, Darmſtadt: Geſchäft ſamt
Firma iſt auf Mathilde Meyer, geborene
Glaſer in Darmſtadt, übergegangen. Der
Uebergang der in dem Betrieb des
Ge=
ſchäfts begründeten Forderungen und
Verbindlichkeiten iſt bei dem Erwerb des
Geſchäfts durch Mathilde Meyer
ausge=
ſchloſſen; am 29. Januar 1926 bei der
Firma: Elias Joſeph, Darmſtadt: Die
Firma iſt erloſchen. Neueintrag: Am
29. Januar 1926 die Firma: Friedrich
Neumann, Darmſtadt.
InhabersRauf=
mann Joſeph Joſeph in Darmſtadt. Die
Ehefrau des Joſeph Joſeph, Berta, geb.
Neumann in Darmſtadt, iſt zur
Pro=
kuriſtin beſtellt. Der Ort der
Nieder=
laſſung war ſeither Reinheim. Eintrag
am 25. Januar 1926 bei der Firma:
Max Pfaelzer & Co., Darmſtadt: nachmittags 2 Uhr, wird die Jagd
Die Vertretungsbefugnis des Liquidators der Gemeinde Birkert i. Odw. (Poſt und
Ernſt Aſſelmeyer iſt beendet. Die Firma/ Bahnſtation Mümling=Grumbach) in der
iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 29. Jan. 1926.
Amtsgericht I.
Paket 10 D empf. Secher
Weiſenpulber Nachf., Ludwigshöhſtraße 1.
(B561)
Ueber das Vermögen der Firma
Markanerwerk Heinrich Honsberg,
Heſſiſche Eiſen=Stahl= und
Temper-
gießerei=Uktien=Geſellſchaft in Groß=
Zimmern wird heute, am 30. Januar
1926, vormittags 9 Uhr, das
Konkurs=
verfahren eröffnet.
Konkursverwalter: Rechtsanwalt Lüft
in Dieburg.
Anmeldefriſt bis zum 27. Februar
1926. Erſte Gläubigerverſammlung:
Samstag, den 27. Februar 1926,
vor=
mittags 9 Uhr. Prüfungstermin:
Sams=
tag, den 6. März 1926 vormittags
9 Uhr. Offener Arreſt mit Anzeigefriſt
27. Februar 1926.
(1738
Dieburg, den 30. Jan. 1926.
Amtsgericht.
Samstag, den 6. Februar ds. Js.,
nachmittags 3 Uhr, wird die Feld=
und Waldjagd der Gemeinde
Franken=
hauſen auf weitere ſechs Jahre in der
Wirtſchaft von Georg Krämer
öffent=
lich verpachtet.
(1343mi
Frankenhauſen, den 25. Jan. 1926.
Heff. Bürgermeiſterei Frankenhauſen.
Keller.
Samstag, den 13. Februar 1926,
(1689 Wirtſchaft von Georg Steiger zu
Bir=
kert öffentlich verpachtet.
(1694
Birkert, den 29. Jan. 1926.
Heſſ. Bürgermeiſterei Birkert.
König.
Geite 12
Dienstag, den 2. Februar 1926
DlOLLOITie
Nummer 33
Ber Film den
uu
Beutschen!
Residenz-Theater
Palast-Lichtspiele
Nur noch heute!
Emil lannings
spielt die Titelrolle in dem
Ufa-Grossfilm:
TARTOT!
6 Akte nach der Komödie v. Moliere mit
Lil Dagover, Lucie Höflich
Werner Krauss
Rosa Valetti, Hermann Picha
André Mattoni
Tanz oder stinb
Humorvolles Lustspiel in 2 Akten
Die neuste Wochenschau
AP M
!
Heute zum letzten Male:
Das Spielzeug
der Marguise
Musik von Robert Stolz
In den Hauptrollen u. a.
Marga Peter, Karl Walbröhl
Gustav Bertram
Mittwoch, den 3. Februar
Heues Programm!
Kartenverkauf: Verkehrsbüro, Ernst-
Ludwigsplatz, de Waal, Rheinstr. 14,
726
Tel.-Bestellung Nr. 389.
HIAAABAAAHAAAHAHAHAHAAAIA
EAEwgwAwngnEvkaganungagen
ſ=
Ortsgruppe Darmſtadt.
Am 2. Februar 1926 findet in ſämtlichen
Räumen des Städt. Saalbaues die diesjähr.
Konzert . Tombola . Geſangsvorträge
Turneriſche Vorführungen
Freiübungen
Ball im großen Feſtſaal
Jazzband=Kapelle im Gartenſaal
Anfang 8 Uhr abends
Eintritt für Mitglieder Mk. 0.75, Nichtmit
glieder 1.50. Tanzabzeichen 1.— ſeinſchl
Steuer. Damen haben in Begleitung von
Herren freien Eintritt.
Der Vorſt and
1426d1)
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Lauft nicht immer
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Eine tragische Komödie in 6 Akten
In der Hauptrolle:
ERNA MORENA
Das
Spittelmarkt
Der Lebensroman einer Stenotypistin
Ein Berliner Milieu-Film in 7 Akten
Titelrolle: Hanni Reinwald
— Hierzu: —
(1739
Das geschmackvolle Beiprogramm.
Beginn 3½ Uhr — Letzte Vorführung 8 Uhr.
In Vorbereitung:
„Das Mädel von Pontecueuli‟
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Die fünf Erdteile
Vier Kapellen.
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Frankfurt a. M., Steinweg 7. (I1714
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(1743
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159
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Berkeo straße 14
Ab Dienstag, den 2. Febr. 1926
bis auf weiteres
Sio Giene
Mala
und ihre Abenteuer
Ein Film in 6 Akten
nach d. Romanv. Waldemar Bonsels
Beitilm: „Der Maikäfer”
Eine recht nette u. lustige Geschichte
Urn
Z.
Vorführungszeiten täglich
3, 5, 6¾/und 8½/s Uhr
Voraussichtl. nächste Spielfolge:
1728) Dr. Colin Roß
„Bie Reise um die Gelt”
Herren= und Damen=
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angefertigt. (*2972
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UnionnTheaten
Versäumen Sie nicht das grosse Lustspielprogramm, da nur
noch 2 Tage auf dem Spielplan:
Pat und Patachons Kampf
mit dem Prachen
Lustspiel in 6 Akten
II. Lustspiel
Bherlock Holmes ir.
Lustspiel in 5 Akten.
In der Hauptrolle: Buster Keaton
entfesselt Lachstürme in aller Welt.
Jugendliche haben Zutritt! (zoße
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr
Anfang 31/, Uhr.
V
Gaſtwirte=Innung Heſſen
(Sitz Darmſtadt)
Morgen, Mittwoch,
den 3. Februar, abds. 8 Uhr,
im ſtädtiſchen Saalbau
Sinlangsſen
Konzert Bunte Bühne
unter Mitwirkung bewährter
Künſtlerinnen und Künſtler
ſowie dem Solo=Quartett des
Heſſiſchen Landes=Theaters
Ehrung. verdienſtvoller
Mitglieder und Angeſtellter
BALZ
Jazz-Band
Der Vergnägungsausſchuß.
Gäſte können eingeführt werden.
Im Gartenſaal: Ausſtellung und
Verloſung gewerbl. Erzeugniſſe
1700
Weinhaus
MARTM
Landestheater.
Dienstag, 2. Febr.
Großes Haus.
Zeine Vorſtellung
Flein. Haus. (V.170
Zuſatzmiete VII,
Zum erſten Male
wiederholt
Don Pasquale
Oper von Donizetti
Anf. 7½, Ende 9¾ Uhr
breiſe: 1.20—7.20 Mh
Theatermiete C
III: Sperrſitz,
Zuſatz=
miete III, abzugeben
wegen Trauer. (* 3013
Wittmannſtr, 34pt.
Heute Dienstag abend
Apachen.
Ball
Tischbestellung rechtzeitig
erbeten
1152 Telephon 1152
ABfß
Film=Aufführung
„Erſte Hilfe bei Unglücksfällen
im Union=Theater
Wir bringen hiermit zur öffentl. Kenntnis,
daß unſer Film „Erſte Hilfe bei
Un=
glücksfällen” beſtehend in 3 Abſchnitte=
1. Schnitt= und Rißwunden, Verbren=
nungen,
2. Knochenbrüche und Verrenkungen,
3. Ertrinken, Erfrieren, Ohnmachten,
von Dienstag ab in der laufenden Woche
in die Nachmittags= und
Abendvorſtel=
lungen des Union=Theaters aufgenommen
wird, um ihn weiteſten Kreiſen der
Be=
völkerung zugänglich zu machen. (1696
Heſſiſches Rotes Kreu=
(Heſſiſcher Landesverein vom Roten Kreuz
und Alice=Frauenverein)
AASKEN
Große Auswahl in ſchön., eleg. Koſtümen
ſowie Dominos in jeder Preislage
zu verleihen
(1300a
A. Getroſt, Rheinſtr. 5.
Theaterzettel für Dienstag, 2. Februar
(Ohne Gewähr)
Perſonen:
Don Pasquale, ein alter
Junggeſelle . . . . . . Heinrich Kuhn
Don Malateſta . . . . . Leo Barczinski
Erneſto, Don Pasquales
Neffe . . . . . . . . . W. Schumacher
Norina, einejunge Witw= Gertrud Callam
Hans Ney
Ein Notar
Freunde des Don Pasquale. Diener,
Ein Haushofmeiſter. Eine Putzmacherin.
Ein Friſeur.
Lauft nicht immer
nackt herum! 1n42
Ortsgewerbeverein und
Hand=
werkerbereinigung Darmſtadt.
U. Winterverſammlung
am Freitag, 5. Februar 1926, abends
8 Uhr, im „Fürſtenſaale‟,Grafenſtr. 18
Tages=Ordnung:
1. Mitteilungen.
2. Lichtbildervortrag des HerrnKapitän
a. D. W. von Senden, Darmſtadt
über: „Leben und Treiben an Bord
eines Paſſagierdampfers des Nordd.
Lloyd während einer Weltreiſe‟
Unſere Mitglieder und ihre
Familien=
angehörigen ſind zu dieſer Verſammlung
freundlichſt eingeladen. Eingeführte Gäſte
ſind willkommen.
Ferner wird auf die am Sonntag,
den 7. Februar, vormittags 10 Uhr,
ſtatt=
findende III. Beſichtigung des
Gewerbe=
muſeums (Führung durch die
Metall=
arbeiten) hingewieſen und zur reger
Be=
teiligung eingeladen.
(1739ik
Der Vorſtand.
Lauft nicht immer
nackt berum! (174
über „Ein Vermächtnis unſerer gefallenen
Kameraden aus dem Weltkrieg” von
Herrn Direktor Stähler, Berlin, Mittwoch,
den 3. Februar 1926, abends 8 Uhr, im
großen Saal der Stadtmiſſion, Mühlſtraße
Nr. 24. — Freien Zutritt für jedermann.
Kriegerdankbunde. V.
Ortsgruppe Darmſtadt. (*3024
Moderne Geſellſchafts=Janzkurſe.
Weitere Anmeldungen zu dem am
Samstag, 6. Februar, beginnenden
Kurſus nehme täglich entgegen. —
Kurſe für ältere Damen u. Herren,
ſowie Privat=Unterricht jederzeit.
Ballettmeiſterin
Foh
nnd Gebr9 früher Mtglied
Eigener Tanzſalon des hieſigen Theaters
Friedrichſtr. 30, 22991 Rheinſtr. 41, II
Mehterexkäneg
gebraucht, von 600 ℳ an zu verkaufen (271a
Klavier-Arnold,Elisabethenst.28
Inſtandſetzen von
Gärten
ſowie Neuanlagen werden, auf das
ſorg=
fältigſte ausgeführt,
Gartenbaubetrieb (B 1724
Auguſt Loos
(Schießhausſtr. 18.
Fernruf 2810
Ostpreussenschau und
Auktion
während der landwirtſchaftlichen
(D. L. G. —) und Reichsverbands=
Tur=
nierwoche am 23. und 24. Febr. 1926
im Zirkus Buſch, Berlin. (II Bln 1713
Landwirtſchaftskammer für die Provinz
Oſtpreußen.
neit
unſerer gefallen
Weltkrieg”
Berlin, !
bends 8 Uhr
n1
nſtadt.
Schminke.
Ein Roman im Rampenlicht.
Von Guido Kreutzer.
31).
(Nachdruck verboten)
„Seit langem wußte ich, daß einmal der Tag käme, wo ich
mein Leben in meine eigene Hand nehmen würde. Und als
(rnſt Volkmar dann mit ſeinem Auto verunglückte, als ich kurz
Karauf die notarielle Generalvollmacht in Händen hielt — da
fühlte ich klar, daß dieſer Tag der Entſcheidung jetzt gekommen
fei. Wenn damals gerade Sie als Intereſſent für das „Theater
am Weidendamm' auftraten, ſo war es blanker Zufall. Sonſt
hätte ich das Haus doch weitergegeben. An irgendeinen andern
Menſchen, der ſich bereit erklärte, mir den Weg zur Höhe frei zu
machen. Denn das war mein Endziel.”
Artur Brook erſchrak. bis ins Innerſte hinein.
„Das ſind ſehr bittere Geſtändniſſe, Kitty. Demnach bin
alſo auch ich für Sie nur Mittel zum Zweck und nur eine Figur
in Ihrem Schachſpiel!“
Ihre flirrenden Augen, die etwas Entwaffnendes hatten,
begeneten gelaſſen ſeinem finſtern Blick.
„Es wird lediglich von Ihnen abhängen, ob Sie wir eines
Tages mehr werden und mehr ſein können."
„Und wann werde ich mein Schickſal erfahren?”
„Wenn die Premiere mir weinen entſcheidenden Sieg
ge=
bracht hat. Nicht früher. Vielleicht auch dann noch nicht. Ich
kann Ihnen nichts verſprechen.”
Eine fliegende Röte ſchoß über ſein Geſicht und verſchwand
wieder, um einer noch bleicheren Blutleere zu weichen. Ruhelos
ſpielten die Schläfenadern.
„Kitty — Sie machen mich wahnſinnig! Wenn Sie wüßten,
mit welch anderen Plänen und Abſichten ich dies Theater
über=
nahm! Und nun iſt davon nichts mehr übrig. Nun iſt das alles
ſinnlos geworden und gleichgültig und ohne Bedeutung. Nun
denke ich nur noch an Sie! Imer nur an Sie! Nichts anderes
daneben hat in wir Raum und Geltung; das wiſſen Sie ja. Das
müſſen Sie längſt
„Still! Laſſen Sie das jetzt. Es kommt etwas für Sie.”
Denn der lange Komiker Paul Oſtermeier hatte ſich erhoben,
um — als Prominenteſter der Prominenten — im Namen des
Enſembles einen Speech vom Stapel zu laſſen. Er nannte das
eine ,oratoriſche Nachgeburt” und unterſtrich ſeinem ſprühenden
Witz durch eine überwältigend komiſche Mimik, die ſtürmiſche
Heiterkeit erweckte. Und als er mit einem jubelnd
aufgenomnie=
nen dreifachen „Hoch!” auf den neuen Herrn des Hauſes ſchloß
und mit ſeinem Glas zu dem Kommerzienrat trat, da folgten
ihm alle anderen.
Es gab einen allgemeinen Wirrwarr. Die Tafel war
auf=
gehoben, der offizielle Teil des Abends erledigt.
Während das Promenoire ausgeräumt und der rieſige
Tep=
pich aufgerollt wurde, hielt. Artur Brook — Kitth Lerron zu
ſeiner Rechten — förmlich Cercle. Nan umdrängte ihn; man
ſuchte ſeine Nähe; man wärmte ſich in der Gnadenſonne dieſes
Plutokraten, den der Nimbus fabelhaften Reichtums umwitterte.
Die Lohndiener reichten Mokka und Liköre herum. Man
trank im Stehen. Zigarettenrauch flockte auf. Es herrſchte
blendende Stimmung. Das Orcheſter wurde in die äußerſte Ecke
hinter ein Arrangement von Palmen und Blattpflanzen
ver=
wieſen, damit man mehr Raum zum Tanzen gewann.
Dann ſchlug Bruno Keſtner vor, den „Eröffnungsball der
neuen Direktion durch eine Feſtpolonäſe einzuweihen, die
ſämt=
liche Räume des Hauſes in ſich beziehen ſollte: gewiſſermaßen
als Symbol der Beſitznahme.
Er fand allſeitige Zuſtimmung.
Die breiten Flügeltüren wurden geöffnet, damit die Muſik
überall durchdringen konnte. Die Pare ordneten ſich. An ihrer
Spitze ſelbſtverſtändlich Artur Brook mit Kitty Lerron. Dann
folgte Alfred Lenſch mit Sonja Wierowska. Paul Oſtermeier mit
Lotte Markmeiſter, Bruno Keſtner mit Elſa Werna, Mr. Lougſon
mit Carka Mielſen Viola Steinegg mit Hugo Jeremia, der
Kapellmeiſter mit Juanita Carreſa.
Die Spitze hatte ſich ſchon in Bowegung geſetzt, während am
Ende die Paare ſich noch raſch zueimander geſellten.
Der Weg zog ſich über die Bühne, über Treppen und
Po=
deſte, durch die Ränge und das Parkett, das Foyer und die
Gar=
deroben.
Doch als eine Viertelſtunde ſpäter die Schlange ſich im
Pro=
menoire wieder auflöſte und das Orcheſter gerade zum erſten
Jaba einſetzen wollte — da erſchien plötzlich ein ſeltſamer Gaſt:
Der alte Hanſchke: der Bühnenportier; das Faktotum des
Hauſes.
Stand da unter der Flügeltür in ſeinen verſchoſſenen
lan=
gen Lidreemantel, den er ſich wohl ſchnell übergezogen hatte, und
drehte die Treſſenmütze verlegen in der Hand. Seine müden,
ſtumpfen Augen taſteten — gebſendet von der Lichterfſut —
un=
ſicher über die glänzende Feſtgeſellſchaft.
Ausgelaſſener Jubel empfing ihn. Denn die Stimmung
hatte bereits temperamentvolle Formen angenommen. Außerdem:
den ollen Hanſchke mochten ſie alle gern. UInd ſelbſt die
Promi=
nenteſten der Prominenten hatten jederzeit ein freundſchaftliches
Wort für ihn übrig.
Aber er, der ſonſt auf jedes Scherzwort eine treffende
Be=
merkung wußte, blieb heute ernſt.
Endlich ſchien er gefunden zu haben, wen er ſuchte. Zögernd
näherte er ſich Kitty Lerron.
Unwillkätrlich kam ſie ihm ein paar Schritte entgegen.
„Vollen Sie mich ſprechen, Hanſchke?”
Er nickte ſchwer.
Jetzt war es ganz ſtill vingsum. Irgendeine Ahnung
kom=
menden Unheils ſchauerte durch den Saal. Vierzig Augenpaare
ſtarrten geſpaunt auf den Alten, den der lange Mantel noch
un=
geſchlachter und maſſiger machte, und neben dem die ſchlanke,
graziöſe tiefbrünette Frau in der loſtbaren Goldbrokat=Toilette
faſt verſchwand.
„Nämlich” . . . ſagte er rauh . . . „da is von der Klinik
au=
gerufen worden.”
„Von — der — Künik?”
„Ja. Se hätten ſchon verſucht, Fräulein Lerron zu Hauſe
telephoniſch zu erreichen. Wber das Mädchen hätte geantwortet,
Fräulein Lerron ſei im Theater. Deshalb riefen ſie jetzt hier an.
Und ich ſollte Fräulein Lerron an den Apparat bitten. Da hab'
ich geſagt, die Herrſchaften ſeien gerade beim Tanzen. Da dürfte
ich nich ſtören. Und ſe ſollten mir man ſagen, was ſe wollten.
Ich würde es gleich ausrichten. Da haben ſe’s denn auch getan.”
„Na — und? . . . Sprechen Sie doch weiter! — Herrgott,
ſprechen Sie doch!!
Na ja — alſo.
Er ſchluckte; würgte; ſtarrte auf ſeine Mütze herab, die er
noch immer zwiſchen den Fäuſten kmüllte.
Dann ſagte er ganz ſtill:
„Nämlich, ich wollte denn man bloß ausrichten: — Unſer
Herr Direktor Volkmar hat vor iner halben Stunde in neuen
Blutſturz gehabt — Und vor zehn Minuten is er geſtorben.. . —
Es war einer jener wundervoll miden Oktoberabende, die
noch einmal den ganzen Zauber verrauſchter Sommerſeligkeit
in ſich ſchließen und von einer wehen leidenſchaftlichen Schönheit
durchzittert ſind. Ein traumhafter Abend, der in Duft und
Glanz ſtill zerfloſſen war. Jetzt hing violette Dämmerung
zwiſchen den Häuſerfronten. Die Sterne flimmerten unruhig:
Wie flüſſiges Silber tropfte das Mondlicht von Bäumen und
Sträuchern. Scheue heimliche Zärtlichkeiten webten in der Luft,
und ein lauer Nachtwind hatte ſich aufgemacht und ſpielte in
koſender Verliebtheit mit der Locke, die ſich aus Adda van Ruhts
ſchimmerndem Haar gelöſt hatte.
Sie ſaßen draußen in der eingebauten Loggia, der
Etagen=
wohnung, die ſeit kurzem das Heim der Diva war. Sie hatte
in unvermitteltem Impuls gehandelt, als das lärende Getriebe
des Regent=Hotels ſie eines Tages unerträglich dünkte.
Außer=
dem wollte ſie auch die letzte äußerliche Erinnerung des
Geſcheh=
niſſes ausmerzen, das ſie Klaus von Longartt harte kennen
ler=
nen. Nichts durfte es wehr geben, was ihn noch an die
Vergan=
genheit mahnte. Dieſem Entſchüuß ließ ſie ſofort die Tat folgen.
(Fortſetzung folgt.)
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