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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit z verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 31 
Sonntag, den 31. Januar 1926. 
189. Jahrgang
 27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfa. 
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ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
uſträge und Teiſt ung von Schadenerſatz. Vei 
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt ſeder 
Rabatt weg. Bankonto: Deutſche Bani und 
            Darm=
ſtädter 8 Nalſonalbanl.
Die Räumung der Kölner Fone.
 Köln endlich geräumt. 
Niederholung der engliſchen Flagge. — Der letzte Reft 
der Beſatzung verläßt Köln. — Vorbereitungen 
zur Befreiungsfeier.
 Köln, 30. Januar. 
Flagge auf dem Hotel „Excelſior”, dem bisherigen Hauptquartier 
der Beſatzung, niedergeholt worden. Lange vor Beginn der 
Zeremonie verſammelte ſich am Domplatz eine nach Tauſenden 
zählende Menſchenmenge. Der Platz, ebenſo wie der Bahnhof 
wurden von der Polizei um 2 Uhr abgeſperrt. Um 2,45 Uhr 
marſchierte die 1. Kompagnie des 2. Bataillons der Kings Shrop 
Shire Ligh Infanterie mit klingendem Spiel auf dem Platz vor 
dem Dome auf. Eine kurze Parade, minutenlanges Stillſtehen, 
Zeichen zum Niederholen der Flagge. Die Militärkapelle ſpielte 
die engliſche Nationalhymne, während die Menge der Zuſchauer 
in Hurra=Rufe ausbrach. In Stärke von 500 Mann zog darauf 
der letzte Reſt der Beſatzung zum Bahnhof, von wo ſofort der 
Abtransport erfolgte. Die Polizei hatte die größte Mühe, die 
ſtürmiſch nachdrängende Menge ſolange zurückzuhalten, bis der 
letzte Soldat im Bahnhof verſchwunden war. Köln iſt nunmehr 
nach mehr als ſiebenjähriger Beſatzung — am 5. Dezember 1918 
zogen die erſten fremden Truppen in Köln ein — ganz von 
Truppen frei. Nur ein einziger Soldat mußte zurückbleiben, der 
im Krankenhauſe liegt nud nicht transportfähig iſt. Auch 
            irgend=
welche Abwicklungskommandos ſind nicht zurückgeblieben. 
            Zur=
zeit iſt man bei den beteiligten Stellen eifrig mit den 
            Vorberei=
tungen für die in der Nacht vom Sonntag zum 
            Mon=
tag ſtattfindende Befreiungsfeier beſchäftigt. Im 
            Mittel=
punkt der Feier wird die Befreiungsrede des Oberbürgermeiſters 
Dr. Adenauer ſtehen. 
Die deutſche Glocke am Rhein läutei 
die Freiheit ein. 
Köln, 30. Januar. 
Aus Anlaß der vollſtändigen Räumung der Kölner Zone 
wird am Montag, den 1. Februar, in ſämtlichen Schulen des 
            frei=
gewordenen Gebietes der Schulunterricht ausfallen. In einer 
kurzen Feier ſoll die Jugend auf den denkwürdigen Tag 
            hin=
gewieſen werden. — Die Kölner Befreiungsfeier in der Nacht 
zum 1. Februar wird nicht in dem Umfang, wie urſprünglich 
vorgeſehen war, ſtattfinden können. Das Kölner Preſſeamt gibt ten. Sie ſteht auf dem Standpunkt, daß dieſe im Auftrage des 
eine Nachricht heraus, in der es heißt: Vom Auswärtigen Amt 
um Mitternacht ihr Ende erreicht. Dieſer hiſtoriſche Akt ſoll 
Kölns Bürgerſchaft auf dem Platze vor dem Dom verſammeln. 
Um 12 Uhr nachts wird zunächſt die deutſche Glocke am 
Rhein läuten. Darauf wird der Oberbürgermeiſter eine kurze 
anſchließt. Mit dem feierlichen Geläute der Glocken aller Kölner 
ſtaltung vor dem Dom ſolle der offiziellen Befreiungsfeier in 
keiner Weiſe vorgreifen. Daher können weder Vereine noch 
Korporationen Aufſtellung nehmen. Die Feier wird auf ſämt= auszugeſtalten. Moskau würde aber gut tun, ſein ganzes 
            Per=
liche deutſche Radioſender übertragen. 
Befreiungsfeier in Bonn. 
Bonn, 30. Januar. 
Aus Anlaß des Abrückens der Beſatzung wird die Bonner Militärſpionage der drei Verhafteten vorzulegen. 
Stadwerwaltung am erſten Tage, an dem die Stadt offiziell frei 
iſt, eine Befreiungsfeier veranſtalten. Vorgeſehen ſind 
            Feſt=
gottesdienſte in den verſchiedenen Kirchen, Glockengeläut und um 
die Mittagsſtunde wahrſcheinlich auf dem Marktplatz eine 
            allge=
meine Feier. Reichspräſident von Hindenburg wird bei ſeiner 
zweiten Rheinlandreiſe aus Anlaß der Räumung der erſten Zone 
am Montag, den 22. März, in Bonn erwartet. Entſprechend 
eine ganz ſchlichte Feier verbunden ſein. Nach der Ankunft des 
Reichspräſidenten zwiſchen 10 und 11 Uhr wird er ſich zu einer ſchaffen, weil man es ſonſt keinem deutſchen Kaufmann verargen 
kleinen Begrüßungsfeier ins Rathaus begeben. Von der 
            Rat=
haustreppe wird er eine Anſprache an die Bevölkerung halten. 
Nach Rundfahrt durch die Stadt, einem Beſuch in der Univer= warten hat. 
ſität und einem einfachen Frühſtück im Königshof wird 
            Hinden=
burg die Stadt wieder verlaſſen. 
Der Abzug der Belgier. 
Homberg (Niederrhein), 30. Januar. 
Geſtern gegen 11 Uhr iſt die belgiſche Beſatzung abgezogen. 
„Offizier und 12 Mann werden noch bis heute hier bleiben. Auch 
die Näumung Moers” durch die belgiſche Beſatzung wird heute 
endgiltig beendet ſein. Der Kreisdelegierte iſt bereits abgereiſt 
Das Truppenlager von Schwafheim und die Beſatzungswohnun= 
Zen ſind ſchon übergeben worden. Zur Abwickelung der letzten ſehene und franzoſenfreundliche Blatt läßt deutlich die Unzu= a 
 
bleiben.
 Die Grenze zwiſchen der 1. und 2. Zone. 
Aachen, 30. Januar. 
Der kommandierende General der 47. franzöſiſchen Diviſion 
laſſen, daß die Botſchafterkonferenz die Räumung der erſten 
Zone am 31. Januar um Mitternacht als beendet erklärt hat, daß 
jedoch die von der Grenzlinie durchſchnittenen Gemeinden 
            vor=
läufig auch weiterhin noch als in ihrem vollen Umfange beſetzt 
Heute nachmittag 3 Uhr iſt, wie vorgeſehen, die engliſche zu gelten haben, bis die Botſchafterkonferenz die Grenze 
            end=
gültig feſtgelegt habe. 
Die Rheinlandkommiſſion zur Räumung 
der Kölner Zone. 
Koblenz, 30. Januar. 
Der Reichskommiſſar für die beſetzten rheiniſchen Gebiete 
hat von der Interallierten Rheinlandkommiſſion eine Mitteilung 
folgenden Inhalts erhalten: Die in der Botſchafterkonferenz 
vertretenen allierten Regierungen haben auf Grund des Artikels 
dann gab der kommandierende Offizier, Oberſt Taorpe, das 429 des Friedensvertrages beſchloſſen, am 31. Januar 1926 um 
Mitternacht die im Abſatz 1 dieſes Artikels bezeichneten deutſchen 
Gebiete zu räumen. Die Interallierte Rheinlandkommiſſion und 
die militäriſchen Beſatzungsbehörden ſind beauftragt, alle hierzu 
erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Sie werden während 
einer möglichſt kurzen Uebergangszeit die notwendigen 
            Abwicke=
lungsſtellen, hinterlaſſen (ohne Hoheitsrechte, lediglich zur 
            Ab=
ſchätzung von Schaden und dergleichen). Die allierten 
            Regie=
rungen hoffen, daß die deutſche Regierung die Anſtrengungen 
würdigen wird, welche die Rheinlandkommiſſion und die Armeen 
gemacht haben, um die Näumung in der kürzeſten Friſt zu 
            er=
möglichen, die in dem Schreiben der Botſchafterkonferenz vom 
16. 11, 1925 vorgeſehen iſt. Die Rheinlandkommiſſion ſpricht 
            fer=
ner die Bitte aus, man möge provokatoriſche, das Werk von 
Locarno ſtörende Kundgebungen aus Anlaß der Näumung 
            ver=
meiden. 
Die Abwicklungsſiellen in der Kölner Zone. 
Nach dem 31. Januar, dem offiziellen Termin der Räumung, 
verbleiben in der Kölner Zone uoch einige Abwickelungsſtellen, 
die aber, wie an zuſtändiger Stelle hervorgehoben wird, keinerlei 
Gewalt ausüben. Ihre Aufgabe beſteht lediglich darin, die 
            reſt=
lichen Abrechnungen, ſowie Schadenerſatzanſprüche und die 
            Ab=
gabe von Mobiliar zu regeln. 
*0 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Beraubung des Gepäcks eines deutſchen Kuriers entſchuldigt, 
nicht aber wegen der Verhaftung der drei deutſchen 
            Konſularagen=
deutſchen Generalkonſulats in Tiflis Militärſpionage getrieben 
iſt beim Oberbürgermeiſter die Mitteilung eingegangen, daß die hätten. Ein Vorwurf, der ſchon aus dem Grunde völlig unſin= von vornherein zeigte, daß es keine Luſt hat, ſich zum Gegenſtand 
Beſatzungszeit der Kölner Zone am Sonntag, den 31. Januar, nig erſcheint, als wir nicht das geringſte Intereſſe daran haben, taktiſcher Spielereien der Parteien machen zu laſſen, lehrreich auch 
uns über die militäriſchen Verhältniſſe Rußlands auf derartigen 
Umwegen zu informieren. Sollte es ſich allerdings bewahrheiten 
— und das wird die nunmehr eingeleitete Unterſuchung zu er= vorüber und die neue Regierung kann an die Erledigung der 
geben haben —, ob die Verhafteten ſich im Auftrage eines frem= 
Anſprache halten, an die ſich der Geſang der Nationalhymne den Staates mißbrauchen ließen, dann wird ſelbſtverſtändlich die 
Reichsregierung auf das ſchärfte gegen die Konſularagenten ein= grammatiſchen Erklärung. 
Kirchen findet die Veranſtaltung ihren Abſchluß. Dieſe Veran= ſchreiten und nicht zögern, der ruſſiſchen Negierung einen Beweis 
dafür zu liefern, daß wir nach wie vor gewillt ſind, die 
            gegen=
ſeitigen Beziehungen auf der Baſis des Rapallovertrages weiter Beſatzungsſtärke und Beſatzungsregime im Rheinland geführt 
ſonal feſter zu zügeln und derartige Zwiſchenfälle zu vermeiden, 
die die deutſch=ruſſiſchen Beziehungen nur ſchädlich beeinfluſſen Pariſer Zuſammenkunft zwiſchen Chamberlain und Briand die 
müſſen, um ſo mehr, als Rußlands Stellung eine abſolut un= Gelegenheit benutzt hätte, um von der Tribüne des deutſchen 
ſichere ſein muß, da es ſich bisher geweigert hat, dem deutſchen Reichstages herab vor aller Welt nochmals den deutſchen Stand= 
Botſchafter in Moskau das Beweismaterial für die angebliche 
gegenſeitige Warenaustauſch in der letzten Zeit ſtark gehoben und 
den Betrag von 500 Goldmillionen auf das Jahr umgerechnet 
erreicht hat. Es wird auch von deutſcher Seite alles getan, um dem Abſchluß eines auf dem Grundſatz der Gleichberechtigung 
genug ſein dürfte, derartige Zwiſchenfälle nach Möglichkeit zu einer ſtarken fremden Beſatzung auf deutſchem Boden 
            rechtferti=
vermeiden. Die ruſſiche Regierung, deren Hauptintereſſen 
            ge=
einem Wunſche des Reichspräſidenten, wird mit dem Beſuch nur genwärtig auf wirtſchaftlichem Gebiet liegen, würde alſo gut tun, 
auch den jüngſten Zwiſchenfall möglichſt bald aus der Welt zu 
kann, wenn er das Rußlandgeſchäft fahren läßt, weil er eben verſprochen hat und wenn man, ſich deutſcherſeits mit dieſen 
fortgeſetzt uebergriffe ſeitens der ruſſiſchen Behörden zu er= mündlichen Verſprechungen begnügte, ſo geſchah das aus ſehr 
 
EP. Genf, 30. Januar. 
Bekanntlich hatte die franzöſiſche Regierung ſeit einiger Zeit 
die franzöſiſchen Zollämter von der Grenze der bisherigen 
            Frei=
zone um Genf an die politiſche Grenze verlegen laſſen. Schwei= 
Die Räumung ging in aller Ruhe vor ſich. Die Truppen zogen zeriſcherſeits wurde bisher angenommen, daß dieſe Maßnahme von der Ankündigung der ſofortigen und endgültigen Näumung 
geſchloſſen zum Bahnhof, wo ſie verladen wurden. Nur ein mit Rückſicht auf die noch in der Schwebe befindlichen 
            Verhand=
lungen zwiſchen dem Bundesrat und der franzöſiſchen Regierung es aber zu wünſchen, daß der engliſche Miniſterpräſident ſeinen 
nur proviſoriſchen Charakter haben könne. Wie nun das „Jour= franzöſiſchen Kollegen davon zu überzeugen vermocht hat, daß es 
nal de Geneve” berichtet, hat Frankreich ſeither an vielen Haupt= nunmehr höchſte Zeit iſt, die Verſprechungen von Locarno zu 
            er=
zollämtern neue Gebäude erſtellen laſſen und eine Reihe weiterer füllen. Denn ebenſo wie das Deutſche Reich ſind auch Frankreich 
Zollgebäude wird noch errichtet. Daraus muß geſchloſſen wer= und England intereſſiert an der Aufrechterhaltung und 
            Fortfüh=
den, daß dieſer Zuſtand beibehalten werden ſoll. Das ange= 
Seſchäfte wird noch ein Kommando auf einige Tage zurück= friedenheit der Bewohner des Kautons Genf über dieſe Tatſache rückzukommen ſein wird, neuerdings wieder einmal mit dem 
e 
durchblicken,
Die Woche.
 Die neue Regierung Luther hat vom Reichstag das verlangte 
Vertrauensvotum bekommen, und ſomit wäre, alſo 
            parlamen=
tariſch alles wieder einmal in beſter Ordnung — bis zur nächſten 
Kriſe. Wir wollen uns doch keinen Illuſionen hingeben, unſer 
ganzes parlamentariſches Syſtem in ſeiner Weimarer Form 
wächſt ſich mehr und mehr zu einer unmittelbaren Lebensgefahr 
in Düven hat dem Regierungspräſidenten in Aachen mitteilen, für den Staat aus. Sechs Wochen hat diesmal das Hin= und 
Herziehen in Berlin gedauert, und es bedurfte erſt eines 
            Macht=
wortes des Reichspräſidenten, um überhaupt zu einer Löſung 
zu kommen. „Präſident von Hindenburg entſpricht in ſeinen 
Handlungen unbewußt ſeinem Ruf, daß er Deutſchlands einzig 
übrig gebliebene große Perſönlichkeit iſt. Als er die führenden 
Mitglieder des vorigen Kabinetts zu ſich berief und einfach ſagte: 
„Es iſt Zeit, daß die neue Regierung entſteht”, wurde ſie mit 
magiſcher Schnelligkeit gebildet. Hindenburgs gänzliches 
            Nicht=
beachten und Nichtverſtehen der Parteipolitik würde ſeine größte 
Stärke ſein, wenn nicht der Reſpekt wäre, den ſein leichteſtes 
Wort ſichert, das allerdings niemals leichthin geſprochen wird.” 
Dieſe Sätze waren letzthin in einer engliſchen Zeitung zu leſen. 
Es gibt doch bei uns Kreiſe, die ſich beſonders gern auf das 
Urteil des Auslandes berufen. Es wäre erfreulich, wenn gerade 
dieſe Kreiſe derartige vernichtende Urteile über unſer 
            Partei=
weſen und unſer ganzes parlamentariſches Syſtem — man kann 
ſie dutzendweiſe in der ganzen ausländiſchen Preſſe finden — 
recht nachhaltig auf ſich wirken laſſen wollten. Nach ſechs Wochen 
langem Parteihandel hat man ſchließlich unter ſtärkſtem Druck 
eine parlamentariſche Regierung zuſtande gebracht — und wenn 
nicht die größte Angſt bei Sozialdemokraten und 
            Deutſchnatio=
nalen vor Neuwahlen geweſen wäre, ſo wäre dieſe neue 
            Regie=
rung bei ihrem erſten Auftreten vor dem Parlament ſchon wieder 
geſtürzt worden! Eine Mehrheit von 10 Stimmen, dazu rund 
130 Stimmenthaltungen, gibt es eine beſſere Illuſtration unſerer 
parlamentariſchen Verhältniſſe? Die Sozialdemokratie iſt eine 
unbedingte Verfechterin des Parlamentarismus. Man muß doch 
aber ſchon ſagen, daß es eine immerhin merkwürdige Auffaſſung 
von den ſich aus dieſer Regierungsreform ergebenden 
            Konſe=
quenzen verrät, wenn eine große Partei ſich in entſcheidenden 
Stunden durch Stimmenthaltung um die Verantwortung 
            herum=
zudrücken ſucht. „Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion 
            be=
findet ſich alſo dank der Haltung, die ſie geſtern eingenommen 
hat, in einer nicht ungünſtigen taktiſchen Lage, auf deren Aus= 
Berlin, 3). Januar. „nutzung man vielleicht einige beſcheidene Hoffnungen ſetzen darf. 
Es iſt leicht möglich, daß es in abſehbarer Zeit doch zum 
            Kon=
flikt mit der Regierung kommt, aber die Sozialdemokratie iſt in 
der Lage, ſich Gelegenheit und Zeitpunkt dazu ſelber 
            auszuwäh=
len.” Präziſer als es in dieſer Zuſammenfaſſung der „
            Vor=
wärts” tut, kann man das entſetzliche Armutszeugnis nicht zum 
Ausdruck bringen, das ſich die zahlenmäßig ſtärkſte Partei des 
Landes ſelbſt ausſtellt. Die taktiſche Lage der Partei, das iſt der 
Weisheit letzter Schluß in einem Augenblick, in dem das deutſche 
Volk ſchwer um ſeine wirtſchaftliche Exiſtenz ringt. Ueber 
Der deutſch=rufnſche Swiſchenfan. 1 700 000 Arbeitsloſe weiſt die letzte Reichsſtatiſt aus. Anſtat 
aber ihren ganzen Einfluß einzuſetzen, anſtatt mit allen Kräften 
mitzuarbeiten an einer Beſſerung der Lage, weiß die Sozialdemo= 
Die Moskauer Regierung hat ſich bisher lediglich wegen der kratiſche Partei — die ſich doch ſelbſt gern die berufene 
            Vertre=
terin der Arbeiterſchaft nennt — nichts beſſeres zu tun, als die 
taktiſche Lage auszunutzen. 
Es iſt immerhin erfreulich, daß das neue Kabinett wenigſtens 
wie ſchon die unausgeſprochene Drohung mit der 
            Reichstagsauf=
löfung Wunder wirkte. Der erſte parlamentariſche Sturm 
ihr geſtellten gewaltigen Aufgaben gehen, deren Bedeutſamkeit 
im umgekehrten Verhältnis ſteht zur Länge ihrer erſten pro= 
Nur kurz hat der Reichskanzler auf die Verhandlungen 
            hin=
gewieſen, die nun ſchon ſeit Wochen mit den Weſtmächten über 
werden und es wäre ſicher von der großen Mehrheit des deutſchen 
Volkes begrüßt worden, wenn Dr. Luther am Vorabend der 
punkt zu entwickeln, um ſo mehr, als die Verhandlungen 
            nach=
gerade von einem großen Teil des deutſchen Volkes mit Sorge 
Bedauerlich ſind dieſe Vorgänge auch deswegen, weil ſich der verfolgt werden. Man hat ſehr viel vom Geiſt von Locarno 
            ge=
ſprochen, von dem allſeitigen Willen zu einer friedlichen 
            Verſtän=
digung der europäiſchen Völker. Wie aber will man den nach 
den Handelsverkehr zu fördern, was für Rußland Veranlaſſung aufgebauten Sicherheitspaktes überhaupt noch die Unterhaltung 
gen?. Wozu einen Sicherheitsvertrag, wenn die Sicherheit von 
der Zahl der Bajonette abhängt? Es iſt zugegeben worden, daß 
Briand ſowohl in Locarno wie in London den Führern der 
            deut=
ſchen Delegation eine Herabſetzung der Beſatzungsſtärke mündlich 
verſtändlichen Gründen, nachdem von franzöſiſcher Seite auf eine 
Reihe von außerordentlich gewichtigen Gründen hingewieſen wor= 
Die franzöſiſch=ſchweizeriſche Zonenfrage, den war, die eine formelle Feſtlegung dieſer Verſprechen damals 
angeblich noch nicht zuließen. Ein Bruch dieſer Verſprechungen 
würde — darüber ſollte man ſich auch in England und Frankreich 
klar ſein — geradezu verhängnisvolle Folgen haben müſſen. Noch 
liegen über das Ergebnis der Zuſammenkunft zwiſchen 
            Chamber=
lain und Briand keinerlei authentiſche Nachrichten vor, abgeſehen 
der Kölner Zone. Im Jutereſſe der Befriedung Europas wäre 
rung des Werkes von Locarno. Europa ſehnt ſich nach Frieden, 
auch wenn Her; Muſſolini — worauf ſpäter noch eingehender zu= 
Säbel raſſelt. Feierliche Glockenklänge werden heute um Mitter=
Sonntag, den 31. Januar 1926
Seite 2
 nacht in Köln die Befreiung künden. Sie werden hinausklingen 
und Nachhall wecken in allen deutſchen Landen. Wieder ein 
Schritt aufwärts iſt getan. Neue Hoffnung weckend für Deutſch= 
M. 
lands Zukunft.
 * Die Wahlreform. 
Abſchaffung der Liſtenwahl. — Einführung der 
            Perſön=
lichkeitswahl. — Verkleinerung der Wahlkreiſe. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Die Reichsregierung wird ſchon in den nächſten Wochen 
zeigen, daß ſie gewillt iſt, in allen Reſſorts fruchtbringende 
Arbeit zu leiſten. Sie wird aber auch zeigen, daß ſie nicht daran 
denkt, ſich in ihrer Arbeit durch parlamentariſche Quertreibereien 
ftören zu laſſen, mit denen ſie angeſichts der Stärkeverhältniſſe 
im Reichstag rechnen muß. Eine ihrer Hauptaufgaben erblickt 
ſie in der Durchführung der Wahlreform, für die übrigens der 
entſprechende Geſetzentwurf faſt fertiggeſtellt iſt. Nach den 
            zur=
zeit vorliegenden Informationen beſteht das Ziel der Reform 
in der Abſchaffung der Liſtenwahl und 
            Einfüh=
rung der Perſönlichkeitswahl. Dadurch wird 
            auto=
matiſch mit den Splitterparteien aufgeräumt und die Schaffung 
ſtarker Gruppen gefördert, was vor allem den Kommuniſten 
höchſt unbequem zu ſein ſcheint, die bereits in ihren 
            Preſſe=
organen eine ſtarke Propaganda gegen die Wahlreform entfalten. 
Beſteht doch für ſie die Gefahr, daß ſie bei einer Wahl auf Gruno 
des neuen Geſetzes an die Wand gedrückt werden, was für die 
Arbeit der Parlamente nur zu begrüßen iſt. Ferner ſollen die 
Wahlkreiſe verkleinert werden und damit auf. 156 
Kreiſe erhöht werden. Bis zu einem gewiſſen Grade will der 
Entwurf jedoch an dem Verhältnisſyſtem feſthalten und für 
je 70 000 Stimmen einen Abgeordneten in Ausſicht nehmen. 
Die Geſamtzahl der Sitze im Reichstag würde 
dadurch um rund 100 von 493 auf 390 verringert 
werden. Die Einbringung des Geſetzes wird vorausſichtlich 
nicht mehr lange auf ſich warten laſſen, weil Neuwahlen 
früher oder ſpäter doch notwendig werden dürften. 
Jedenfalls hat auch die höchſte Stelle im Reich zu erkennen 
            ge=
geben, daß ſie nicht mehr daran denkt, ſich auf eine 
            Kabinett=
bildungsſpielerei einzulaſſen, wie wir ſie im letzten Vierteljahr 
erlebten, woraus auch hervorgeht, daß es falſch war, in der 
vorigen Woche von einer Gefährdung des Kabinetts zu reden. 
Lagen doch die Dinge in Wirklichkeit ſo, daß mit Fug und Recht 
von einer Gefährdung des Reichstages geſprochen werden konnte. 
Eine andere weſentliche Aufgabe des Kabinetts 
beſteht in der Erledigung des Eintritts 
            Deutſch=
lands in den Völkerbund. Hier liegen bekanntlich die 
Dinge ſo, daß das Kabinett Vollmacht zur Abſendung des 
            Auf=
nahmegeſuches hat, daß ihm aber ſeinerzeit vom Reichstag 
            nahe=
gelegt wurde, erſt noch einmal eine Generalbilanz der 
            Rückwir=
kungen zu ziehen und den Eintritt von den 
            Be=
ſatzungserleichterungen abhängig zu machen. 
            In=
zwiſchen ſind nun zwei Telegramm aus Paris eingelaufen, die 
auch ſofort von dem Reichsaußenminiſter im Reichstag verleſen 
wurden. Einmal eines über die Räumung der Kölner Zone, 
die die Botſchafterkonſerenz in einer neuen Note ausdrücklich 
beſtätigt hat, und zum andern über die Anerkennung des 
            deut=
ſchen Standpunktes, daß unter normaler Beſatzungsſtärke nur 
die alte Friedensſtärke von 45= bis 50 000 Mann verſtanden 
            wer=
den könne. Die Verhandlungen über den letzten Punkt ſchweben 
noch, doch haben wir die offizielle Zuſage, daß nach der 
            Ratifi=
zierung der Locarno=Verträge in Frankreich an einen weiteren 
Abbau herangegangen werden ſoll. Zurzeit dürften etwa vier 
Diviſionen und insgeſamt 60 000 Mann im Rheinland liegen. 
Vermutlich werden die Franzoſen ſehr bald eine Diviſion 
            her=
ausziehen. Dieſer Frage galt auch die für Samstag in Ausſicht 
genommene, dann aber auf Mittwoch verſchobene Beratung des 
Auswärtigen Ausſchuſſes. Von der Haltung des Auswärtigen 
Ausſchuſſes wird das Kabinett auch ſeine weiteren Schritte über 
den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund abhängig machen, 
der nunmehr nicht mehr lange auf ſich warten laſſen darf, wenn 
wir noch zur Märztagung zurecht kommen wollen. Urſprünglich 
war ja auch der Februar für die Abſendung des 
            Aufnahme=
geſuches in Ausſicht genommen worden, der jetzt herangerückt iſt. 
Ueber die Genfer Perſonalfragen ſind noch keine Entſcheidungen 
gefallen, da die bevorſtehenden Verhandlungen mit dem 
            General=
ſekretär Sir Erie Drummond erſt einmal Klarheit über die uns 
zur Verfügung geſtellten Stellen bringen müſſen. Ebenſo iſt 
auch noch nicht über die Zuſammenſetzung und Führung der 
deutſchen Delegation für die Abrüſtungskonferenz entſchieden 
worden.
 Heſſiſches Landestheater. 
Kleines Haus. — Samstag, den 30. Januar 
Don Pasquale 
Komiſche Oper von L. Donizetti. 
Donizetti iſt Zeitgenoſſe von Roſſini und Bellini. Er führte 
ein ſehr unſtätes Leben. Urſprünglich Offizier in Venedig, wo 
er ſich muſikaliſch mit ſeiner erſten Oper durchſetzte, wechſelte er 
innerhalb ſieben Jahren achtmal Stellung und Wohnſitz zwiſchen 
Paris, Wien und italiniſchen Städten, und verſtand es für 
            Aller=
welt Muſik zu machen. Von ſeinen 67 Opern ſind die tragiſchen 
— Lucia, Lucrezia Borgia u. a. — vergeſſen. Was blieb, iſt 
Unterhaltungsmuſik (Regimentstochter). Gerade die haben wir 
jetzt für unſere Spielpläne nötig. Das heutige, ſeltener 
            aufge=
führte Werkchen des vielgewandten Meiſters gehört hierzu und iſt 
wert, wieder ans Licht gezogen worden zu ſein. Donizetti hat 
ſich den Text ſelbſt verfaßt, die neue Bearbeitung iſt von 
            Bier=
baum und Kleefeld, und das Kunſtſtück fertig gebracht, mit wenig 
Perſonen und nur einer weiblichen Rolle eine wirklich ſehr luſtige 
Oper zu ſchreiben. Alles, was über Hageſtolz, Ehejoch, geprellte 
Liebhaber, humoriſtiſch und ironiſch zu ſagen iſt, wird in fein 
            zu=
geſpitzter Art gegeben und von einer prickelnden anmutigen 
Muſik umrankt. Die Handlung iſt dabei trotz aller Verwicklungen 
ſo Furchſichtig, wie die Muſik leicht und flüſſig. Man hat einen 
vergnügten Abend. 
Stoff, Handlung und Muſik ſind Kinder des italieniſchen, 
bürgerlichen Rokoko. Stil und Wirkung iſt dem Roſſiniſchen 
Barbier außerordentlich ähnlich. Dem mußten Regie, 
            Inſzenie=
rung, Bühnenbilder und Koſtümcharakter entſprechen. Sie 
            ge=
langen der leichten und geſchmachvollen Hand der Herren Moor 
und Schenck von Trapp ſehr glücklich. Max Rudolph Ephraim 
leitete die Oper mit gewohnter Strafſheit und dem ſtarken 
            Tem=
perament, das ihn auszeichnet. Mit einer vollendeten Beſetzung 
kam ein verdienter Erfolg zuſtande. Die äußerſt danlbaren 
Rollen ſind allen Stimmen, wenn man ſo ſagen darf, auf den 
Leib geſchrieben. 
Im Mittelpunkt ſtand Gertrud Callams entzückend gegebene 
meiſterhaft geſungene Norina, um deren Gunſt ſich vergeblich der 
alte Don Pasquale, eine prächtige Typenfigur Heinrich Kuhns. 
und der glückliche Liebhaber Erneſto ringen, von Werner 
            Schu=
macher hübſch geſungen, noch etwas ungelenk geſpielt. Als 
            intri=
ganter Dr. Malateſto ſtand Leo Barczinski dazwiſchen, 
            ſpielge=
wandt, ſicher im Stil, mit geſanglicher Eleganz, unterſtützt von 
dem draſtiſchen Notar Hans Neys. Ein friſcher, wirkungsvoll 
aufgemachter Chor der Dienerſchaft (Berthold Sander) zierte den 
2. Ak 
So iſt alles beiſammen, um der reizenden Oper große 
            An=
ziehungskraft zu geben 
V, H.
 Vom Tage. 
In Genua verſuchten geſtern demonſtrierende 
            Studen=
ten in das deutſche Konſulat einzudringen. Militär trieb die 
            Demon=
ſtranten zurück. 
Wegen der in Nom ſtattgefundenen deutſch=feindlichen 
Kundgebungen hat die italieniſche Regierung beim deutſchen 
            Bot=
ſchafter ihr Bedauern ausgeſprochen. 
Halbamtlich wird mitgeteilt, daß der Präſident der 
            Saar=
gebiets=Kommiſſion, Rault, deſſen Mandat abgelaufen iſt, 
            zurſick=
treten wird. Die Neuernennung wird demnächſt durch den 
            Völker=
bundsrat erfolgen. 
Die franzöſiſche Kammerkommiſſion zur Unterſuchung der 
            Speku=
lation hat zahlreiche Unregelmäßigkeiten in der 
            fran=
zöſiſchen Saargrubenverwaltung feſtgeſtellt. 
Die Verhandlungen zwiſchen der Schweiz und der 
Sowjetregierung haben eine günſtige Wendung genommen. 
An dem Zuſtandekommen einer endgültigen Einigung wird nicht mehr 
gezweifelt. Schwierigkeiten macht gegenwärtig nur noch die 
            Formulie=
rung des Vergleichsabkommens. 
Nach einer Meldung aus Bilbao iſt Graf Karolyi, der lange 
Zeit in Lequeito als Erzieher der Söhne der Kaiſerin Zita weilte, 
plötzlich nach Budapeſt abgereiſt; um einem Erſuchen der 
ungariſchen Regierung um Aickäußerung über ihm zugeſchriebene 
            Er=
klärungen im Zuſammenhang mit den 
            Franken=
fälſchungen zu entſprechen. 
Im Laufe des Vormittags trafen die belgiſchen Miniſter 
Janſſen und Vandervelde mit einem großen Stab von 
            Mit=
arbeitern in Luxemburg ein, um mit der luxemburgiſchen Regierung 
die Verhandlungen über die Eiſenbahn= und 
            Finanz=
fragen wieder aufzunehmen. 
Die engliſche Regierung hat Vertreter von Deutſchland, Frankreich, 
Belgien und Italien zu einer Arbeitszeitkonferenz nach 
London eingeladen. 
Die Lage im engliſchen Kohlenbergbau hat ſich weiter 
verſchärft. In intereſſierten Kreiſen iſt man lebhaft darüber be 
ſorgt, was geſchehen werde, wenn die Kohlerſubventionen der Regierung 
im April ablaufen. 
Sir Erie Drummond hat in Paris ſeine Beſprechung über eine 
Vertagung der Abrüſtungskonferenz fortgeſetzt. Eine 
Entſcheidung iſt noch nicht gefallen. 
Die allgemeine Finanzdebatte wurde geſtern in der 
            franzö=
ſiſchen Kammer geſchloſſen, ohne daß es zu der erwarteten 
Intervention Briands kam. Die Einzelberatung beginnt nunmehr am 
Dienstag. 
Eine Anzahl Mitglieder der Rechten der franzöſiſchen Kammer hat 
einen finanziellen Gegenentwurf eingebracht. Sie fordern 
darin die Verpachtung des Tabakmonopols, die Verpachtung des 
            Tele=
phons, die Einführung einer einheitlichen Zahlungsſteuer, dazu beſtimmt, 
die Umſatz= und Luxusſteuer zu erſetzen ſowie die Schaffung einer 
nationalen Lotterie. 
Die italieniſche Kammer hat den Geſetzentwurf der Heeresreform 
angenommen. Muſſolini führte in der Begründung des Entwurfes 
aus, daß der ſicherſte Frieden für Italien ein gutes 
Schwert ſei. 
Nach einer Meldung aus Athen ſind in Saloniki 24 Kommu 
niſten, darunter zwei Munizipalräte, unter der Beſchuldigung ver 
haftet worden, daß ſie ein Komplott gegen die Sicherheit des Staates 
angezettelt haben. 
Nach einer Meldung aus Jeruſalem haben die ſyriſchen 
            Auf=
ſtändiſchen die Eiſenbahnlinien zwiſchen Haifa und 
            Da=
maskus ſowie zwiſchen Rayak und Aleppo unterbrochen und die Brücken 
bei Damaskus geſprengt. 
Nach einer Meldung aus Waſhington rechnet man in politiſchen 
Kreiſen mit einer baldigen Demiſſion des Staatsſekretärs 
Kellogg und mit der Uebernahme ſeines Poſtens durch den 
            gegen=
wärtigen amerikaniſchen Botſchafter in London Houghton. 
Nach einer Meldung aus Hongkong iſt General Wupeifu 
            gegen=
wärtig beſtrebt, eine Allianz mit dem Gouverneur der ſüdweſtlichen 
Provinzen abzuſchließen, um ſeine bollen Streitkräfte für die 
            Er=
oberung von Kanton einſetzen zu können. 
Das neue japaniſche Kabinett ſetzt ſich der Hauptſache 
nach wie folgt zufammen: Miniſterpräſident und Innenminiſter 
            Wakat=
ſuki, Außenminiſter Baron Shidehara, Marineminiſter Takarabe, 
            Finanz=
miniſter. Hamagugi, Kriegsminiſter General Ugaki, Juſtizminiſter 
Yokoto. 
Das Schickſal des Etats noch ungewiß. 
Berlin, 30. Januar. 
Der Reichsrat hat den Etat für 1925, wie er vom Reichstag 
beſchloſſen worden iſt, wieder in verſchiedenen Punkten 
            abgeän=
dert, derart, daß die vom Reichstag neu beſchloſſenen Abgaben 
abgeſetzt worden ſind. Dadurch iſt erreicht worden, daß der nach 
den Reichstagsbeſchlüſſen vorhandene Fehlbetrag von 
62,3 Millionen wieder beſeitigt iſt. Durch dieſen 
            Kon=
flikt zwiſchen Reichsrat und Reichstag iſt das Schickſal des Etats 
immer noch ungewiß. 
* Techniſche Rundſchau. 
 
 
Von Dr. Helmut Thvmaſius. 
Die Stadt der Zukunft bietet der Phantaſie gegenwärtig 
reiche Anregung. Wie wird ſie ausſehen, wie wird man in 
            hun=
dert oder zweihundert Jahren wohnen, welches Bild werden die 
Straßen, welches wird der Verkehr darbieten? 
            Romanſchrift=
ſteller, die dieſe Stadt zu beſchreiben, Maler, die ſie zu malen, 
Filmregiſſeure, die ſie aufzubauen haben, machen ſich die Sache 
leicht: Dem Fluge der Gedanken ſind ja keinerlei Grenzen geſetzt, 
und Anregungen, wie es werden könnte, gibt die Technik von 
heute gerade genug. So entſtehen denn in Romanen, auf 
            Bil=
dern und in Form von Kuliſſenbauten Städte ganz 
            merkwür=
diger Art: Daß die Häuſer bis zum Himmel emporragen, iſt 
ſelbſtverſtändlich. Nicht minder ſelbſtverſtändlich iſt es, daß ihre 
Dächer flach ſind, ſodaß Luftſchiffe und Flugzeuge bequem 
            dar=
auf landen können. Das ganze Luftmeer iſt bedeckt don ſolchen 
Luftſchiffen und Flugzeugen. Die Straßen aber beſtehen aus 
übereinanderliegenden Fahrbahnen — der Zahl dieſer 
            Fahr=
bahnen ſind keine Grenzen geſetzt — auf denen Autos und 
            elek=
triſche Züge in ungezählter Menge hin= und herſauſen. 
            Schrift=
ſteller, Maler, Regiſſeure — das Bild, das ſie von der Stadt der 
Zukunft geben, iſt faſt ſtets das gleiche. 
Entſpricht es der dereinſtigen Wirklichkeit? Der Techniker, 
der dieſen Problemen doch am nächſten ſteht, hat ſich dazu bisher 
eigentlich noch gar nicht geäußert. Das iſt leicht begreiflich, kann 
er doch nicht die Phantaſie ſpielen laſſen. Er muß von realen 
Geſichtspunkten, er muß von Grundlagen ausgehen, deren 
            Beur=
teilung ziemliche Schwierigkeiten darbietet. Erſt in jüngſter Zeit 
hat man ſich auch auf Seiten der Techniker eingehender mit 
            die=
ſer Frage beſchäftigt, gibt es doch eine ganze Anzahl von großen 
Städten, bei deren Ausbau auf die künftige Entwicklung, und 
zwar in weit vorausſehender Weiſe, Rückſicht genommen werden 
muß. 
Zunächſt einmal iſt man ſich in techniſchen Kreiſen überhaupt 
noch nicht darüber klar, ob die Entwicklung der Großſtädte in 
die Breite oder in die Höhe gehen ſoll. Siedlungen oder 
            Wolken=
kratzer, Gartenſtadt oder Turmſtadt? Das Ideal wäre freilich 
die Siedlung. Es gibt aber vorerſt kein Verkehrsmittel, das 
imſtande wäre, Millionen von Bewohnern innerhalb der kurzen 
Zeitſpanne vor Beginn und nach Beendigung der Arbeitszeit 
raſch genug an die Arbeitsſtätten oder von dieſen hinaus in die 
Siedlungen zu bringen. Infolge der Fortſchritte der Hygiene 
vermehrt ſich die Bevölkerung aller großen Städte ſehr raſch. 
Der Zuzug vom flachen Lande vergrößert dieſe Vermehrung. 
Man müßte alſo in New York, London, Berlin, Paris und noch 
in einer Reihe weiterer Städte mit einem Siedlungsgürtel vor 
40 bis 50 Kilometer Breite rechnen. Dann erſt liegt inmitte 
dieſes Gürtels die eigentliche Arbeitsſtadt, die „City”, der
Nummer 34
 Die tſchechoſlowakiſchen Freihäfen. 
Erleichterung des Warentranſites aus 
Deutſchland und Polen. 
r. Prag, 30. Januar. 
Die zuſtändigen tſchechiſchen Behörden befaſſen ſich derzeir 
mit dem Studium der Errichtung von Freihäfen in der 
Tſchechoſlowakei. Für die Errichtung von Freihäfen ſprechen ſich 
nicht bloß die inländiſchen Induſtrie= und Geſchäftskreiſe, 
            ſon=
dern auch zahlreiche ausländiſche Firmen aus, die den Boden 
in einzelnen Häfen bereits in Pacht nehmen wollten, als das 
Projekt der Freihäfen bebannt wurde. Eine beſondere 
            Aufmerk=
ſamkeit ſurde den Donquhäfen gewidmet, ſo das Problem an 
aktuellſten wurde. Der Freihafen müßte, wie es heißt, die 
            Zoll=
fornalitäten und den damit verbundenen Zeitverluſt und 
            Geld=
ausgaben im Intereſſe des Handels beſeitigen. Weiter ſoll er 
den Warentranſit über die Tſchechoflowakei aus Deutſchland 
und Polen in die Donauhäfen und umgekehrt erleichtern. Die 
Einfuhr von Waren aus den Donauländern in die freien 
            Hafen=
zonen könnte ohne im voraus abgeſchloſſene Geſchäfte ermöglicht 
und eine langfriſtige Warenlagerung und ihre eventuelle 
            Reexpe=
dierung zugelaſſen werden. Schließlich müßte die Bearbeitung 
der eingeführten Waren im Hafen ſelbſt geſtattet werden. Die 
Durchführung des Projektes der Freihäfen erfordert jedenfalls 
die gleichzeitige Löſung mehrerer wirtſchaftlicher Probleme, die 
zur Erlangung eines vollſtändigen Effektes unerläßlich ſind. So 
müßten u. a. die Grundſätze für ſämtliche in der Tſchechoſlowakei 
zu errichtenden Freihäfen gleichzeitig beſtimmt werden, alſo auch 
für die Häfen an der Elbe und der Oder. Ebenſo müßten 
auch der Eiſenbahnverkehr und die Vorſchriften für den 
            Waren=
transport zwiſchen den einzelnen Häfen und Oderberg geregelt 
und die Vorſchriften für den Betrieb in den Freizonen feſtgeſetzt 
werden. 
Warum Carol ging. 
Berlin, 30. Januar, 
Die Abdankung des rumäniſchen Kronprinzen ſcheint jetzt 
zu neuen Skandalen zu führen. Der nationaliſtiſche Abgeordnete 
Gregoir Filipescu kündet Enthüllungen über den großen und 
allmächtigen Günſtling der Königin, den Fürſten Babu Stirbey, 
den Hintermann Bratianus an. Stirbey ſoll tatſächlich die 
            Ur=
ſache des ſchweren Zerwürfniſſes in der königlichen Familie 
            ge=
weſen ſein. Am 23. Januar wurden an allen Mauern der Stadt 
große Plakate angeſchlagen, auf denen der Kopf des Fürſten 
Babu Stirbey abgebildet iſt, und auf denen nur die Worte 
ſtehen: „Das iſt er‟ Ein in Wien eingetroffener Politiker 
            er=
zählt, daß Babu Stirbey tatſächlich die Urſache des ſchweren 
            Zer=
würfniſſes in der königlichen Familie geweſen ſei. Dem Einfluß 
des Fürſten war es zuzuſchreiben, daß Miniſterpräſident 
            Bra=
tianu bei der Königin alles durchzuſetzen vermochte. Hinzu kam 
der perſönliche Haß Carols gegen den Fürſten, der, trotzdem en 
ein 50jähriger iſt, immer noch eine prachtvolle Geſtalt ſein foll 
und der ſeit 20 Jahren, d. h., ſeit dem Tage, als er am Hofe zum 
erſten Male auftauchte, eine glanzvolle Karriere machte. Er iſt 
urſprünglich nicht als Fürſt geboren und auch nicht reich, wurde 
aber ſchnell Oberſt und iſt heute einer der reichſten 
            Großindu=
ſtriellen und Würdenträger. Die Königin ſtand, ſo wird 
            behaup=
tet, vor allem unter ſeinem Einfluß und ſtattete zuweilen auf 
ſeinem Beſitz nahe Bukareſt Beſuche ab. Carol’foll vom König 
gefordert haben, daß Stirbey das Betreten des königlichen 
            Pa=
laſtes verboten werde. Eine Woche; bevor Carok endgültig 
            Ru=
mänien verließ, kam es in dem Schloſſe zu einer heftigen 
Familienſzene. Bei dieſer Szene habe Carol auf den Fürſten 
Stirbey eingeſchlagen. Die Königin wäre beſonders über dieſes 
Verhalten ihres Sohnes erbittert geweſen und habe am meiſten 
dazu beigetragen, daß ſein Thronverzicht angenowmen und 
öffntlich bekannt gegeben wurde. 
Heute ſoll bereits im königlichen Schloß eine andere 
            Auf=
faſſung beſtehen. Als die Nachricht von der Erkrankung Carols 
eintraf, hätten die Königin und Kronprinzeſſin Helene gern 
            Ge=
legenheit ergriffen, nach Mailand zu fahren, um eine Verſöhnung 
herbeizuführen. An dem Gedanken dieſer Verſöhnung ſoll 
            ins=
beſondere der König hängen, und es ſei anzunehmen, daß, wenn 
das Regime Bratianu ein Ende finde, die Rückkehr Carols nach 
Kräften betrieben werden würde.
 Durchmeſſer vielleicht auf gleichfalls 40 Kilometer veranſchlagt 
werden muß. Es kommen alſo Entfernungen bis zu 80 
            Kilo=
meter in Betracht. Dazu Menſchenmaſſen, die den 
            Arbeits=
ſtätten zuſtrömen und die bereits in zwanzig Jahren mit vier 
bis fünf Millionen zu veranſchlagen ſein dürften. Wo iſt das 
Verkehrsmittel, das ſie in annehmbarer Zeit bewältigen kann? 
Das Flugzeug wäre vielleicht ſchnell genug. Aber wo ſollen die 
Hunderttauſende oder Millionen von Flugzeugen inmitten der 
Stadt landen, die in kurzer Zeit von allen Seiten her eintreffen 
würden? 
Der Kreis der Siedlungen wird alſo ſolange ein beſchränkter 
bleiben, bis die Frage der Beförderung gelöſt iſt. Daraus ergibt 
ſich ohne weiteres, daß man den im Innern der Städte zur 
            Ver=
fügung ſtehenden Raum beſſer ausnutzen, daß man in noch 
            aus=
gedehnterem Maße als bisher zum Bau von Wolkenkratzern 
übergehen muß. Die Stadt der Zukunft dürfte alſo in ihrem 
Kern Turmſtadt, außen herum in beſchränktem Umkreis 
            Garten=
ſtadt werden. 
Aber auch das Problem der Turmſtadt ſchließt mancherlei 
Schwvierigkeiten in ſich. Man kann nicht einfach Häuſer beliebig 
hoch gegen den Himmel zu bauen. Das geht in New York, wo 
der Untergrund aus Felsgeſtein beſteht. Berlin hingegen iſt 
auf Schwemmſand gegründet, breite Grundwaſſerſtröme fließen 
unter ſeinen Gebäuden dahin. Man weiß heute noch nicht, ob 
dies ein guter oder ein ſchlechter Baugrund für Wolkenkratzer iſt= 
Die Meinungen der Bautechniker ſind geteilt. So können alſd 
erſt der Verſuch und die Erfahrung lehren, wie hoch man bauen. 
kann. Verſuch und Erfahrung müſſen auch darüber Aufſchluß 
geben, wie die Fundamente in dieſem Untergrund aus 
Schwemuſand durchgebildet ſein miſſen. Wird der Pfahlrofl 
der ſchon eine ganze Anzahl von Berliner Gebäuden trägt, auch 
für den Wolkenkratzer genügen? In anderen Städten liegen die 
Verhältniſſe wieder anders, iſt der Grund, auf dem ſich der 
Wolkenkratzer erheben ſoll, wiederum ein anderer. So ergibr 
ſich ſchon hier eine Fülle von Fragen, die es erklärlich machl, 
warum der Techniker bisher geſchwiegen hat. Er kann nicht die 
Phantaſie walten laſſen. Für ihn ſind die Geſetze der phyſt 
kaliſchen Mechanik, ſind insbeſondere die der Statik maßgebend= 
Nehmen wir nun den Fall an, es wäre — ſei es durch die 
natürliche Beſchaffenheit des Untergrunds oder infolge techni 
ſcher Maßnahmen — möglich, allüberall da Wolkenkratzer zu 
            el=
richten, wo die Notwendigkeit dazu zwingt. Dann tauchen wieder 
neue Fragen auf, von denen insbeſondere einer ſchwerwiegende 
Bedeutung zukommt: Sie iſt kürzlich von Seiten amerikaniſche! 
Techniker am Beiſpiel des New Yorker Wolkenkratzerviertels el” 
örtert worden und hat berechtigtes Aufſehen erregt. Es kanl 
der Fall vorkommen, daß plötzlich eine Panik ausbricht, ſei /2 
ſelge eines Feuers, eines Erdbebens oder irgendeines ihn 
ig 
uud daß ſich nun die Wolkenkratzer auf einl 
ren. Die Berechnungen ergeben, daß heute ſchon d2
Nummer 31
Sonntag, den 31. Januar 1926
 M 
diunen 4 
Dem Enſt 
4 
vom Hü ſ=
 Was das Parlament nicht mehr tun kann. 
Von unſerem Korreſpondenten. 
C. UI. P. London, 29. Januar. 
Weſtminſter zu beſteigen. Dann ſetzt ſich die königliche Prozeſſion 
eine Schwadron der Leibgarde=Kavallerie, dahinter ſechs vier= linien feſtlegen und das weitere den Diſtrikten und Gruben 
Dann folgt der mit acht Pferden beſpannte prachtvolle goldene induſtriellen Frieden des ganzen Landes werden. 
Königliche Staatswagen, deſſen Seiten faſt nur aus Glas 
            be=
ſthen, ſo daß ſie einen vollen Anblick auf das Königspaar 
            ge=
den Seiten eine Kette von Yeomen der Königlichen Leibwache, 
der Yeomen der Garde. Eine Schwadron ſchließt den Zug. 
So geht es im Schritt durch die Mall, über den Horſeguards= 
Platz, durch die Portale des Horſeguards=Gebäudes die White 
Hall hinunter nach Weſtminſter. Die ganze Route entlang 
            bil=
den Gardetrut pen Spalier. Am Victoria=Turm des Hauſes der 
Flügel. Sowie der Königliche Galawagen am Turme zum Halten 
York Houſe her, von einem Detachement Leib=Gardereiter 
            eskor=
diert, zehn Minuten vor dem Königspaare ein. 
Ausſichten deuten zweifellos auf den letzteren. Es iſt bei der 
überwiegenden Mehrheit auf beiden Seiten unbedingt der gute 
hetzte, halsſtarrige Maſſe zu betrachten, als fanatiſierte 
            Gefolgs=
kenswvert ſtiller geworden in der letzten Zeit und hat neulich 
            ſo=
gar von den Vorteilen eines induſtriellen Friedens geſprochen. 
Das kommt zu ſpät. Wenn nicht alles täuſcht, wird er ſehr bald werden könne oder nicht. 
zu den unſchädlich gemachten ehrgeizigen Unheilſtiftern gehören. 
Die Grubenarbeiter ſind — von einer kleinen Schar von Cook= 
Leuten abgeſehen — ruhige Leute, die nichts mehr erſehnen, als 
eine ungeſtörte Arbeit bei erträglichen Lebensbedingungen. Man 
ſagt ſich in den Arbeitgeber= wie Arbeitnehmerkreiſen, daß die 
Kohlenkommiſſion Baldwins ja wahrſcheinlich mauche nützliche 
Vorſchläge zutage fördern könnte, daß aber andererſeits, ſoviel 
man jetzt ſchon vernehmen konnte, unter den Vorſchlägen 
            man=
ches vorhanden ſein wird, was entweder die eine oder die andere 
ſchon im Mai der Waffenſtillſtand ab, und bis dahin kann un= rend des letzten Vierteljahres 1925 zugeſtellt. In dem Bericht 
wir zu der verhäugnisvollen Tatſache, daß in dem ganzen 
            Kom=
miſſionsverfahren Baldwins ein grober Fehler ſteckt, der ſich beſorgniserregend wirkt. Die Koſten der Lebenshaltung ſind 
ſelber an Ort und Stelle Erhebungen anſtellen, dann aber Ver= den in Baden=Baden mit der deutſchen Regierung Verhand= 
Parlament von heutzutage. Ein Parlamentsbeſchluß kann an 
Unterſuchungskommiſſionen erſt recht. 
dauernden Frieden verſpricht: das freitilliger Einigung. Der gebiet weſentliche Beſſerungen feſtſtellen zu können. 
D 
Menſchen auf 16 Meter hoch annehmen kann, ſo würden alſo moderner Phantaſten. 
vier Stockwerke von Menſchenleibern ſich übereinander 
            auftür=
men müſſen, um nur deu lebenden Inhalt der Wolkenkratzer 
aufzunehmen. Der Zuſtand, der ſich bei einer plötzlichen 
            Entlee=
rung ergeben würde, iſt alſo nicht auszudenken. Er entzieht ſich 
jeder Berechnung und Beſchreibung, wenn die Zahl dieſer 
            Ge=
bäude und wenn ihre Höhe noch weiter wachſen. Es kommt 
hinzu, daß die Straßen durch die hohen Mauern, verfinſtert über die Teilnehmer der Sitzungen und über die Leſer der 
werden; in den unteren Stockwerken kann man vielfach nur bei Zeitungen, die freilich dieſe oratoriſchen Dauerleiſtungen nur 
ſodaß auch im Freien högkeniſche Nachteile entſtehen.
 Aanfd eigceiden Siſchifiunen dui zefen eie eil 
gelangt, ſich ein Bild von der Stadt in hundert Jahren zu 
machen. Der Volkenkratzer hleibt — und er muß auch bleiben. 
Denn wo ſollte man ſonſt die ſo beträchtlich anwachſende 
            Bevöl=
kerung unterbringen, wo ſollte ſie arbeiten und wohnen? Sein= 
Höhe richtet ſich nach den örtlichen Verhältniſſen, insbeſondere 
nach der Art des Untergrunds, nach den Fortſchritten der 
            Bau=
technit, nach der Bevölkerungszahl. Aber dieſer Wolkenkratzer 
hat keinen quadratiſchen Grundriß mehr. Er iſt rund. Er 
gleicht alſo einem jener rieſigen Gasbehälter, wie wir ſie heute 
an Gasauſtalten ſehen. Die runde Form gewährt den Vorteil, 
daß man für jedes Stockwerk eine beſondere Aurampung 
            vor=
ſchen kann, die an ganz anderer Stelle auf der Erde endet, als 
die Anrampungen anderer Stockwerke. Damit iſt die 
            Möglich=
keit gegeben, im Falle der Panik jedes Stockwerk für ſich zu 
entleeren und die Inſaſſen des Rieſengebäudes derart in 
            weite=
kem Umkreiſe zu verteilen, daß von einem Gedränge und einer 
Lebensgefahr zu Füßen des Gebäudes keine Rede mehr ſein 
kann. Die Anrampungen aber haben die Form von Straßen, 
ſodaß man auch mit dem Auto ins Innere des Hauſes 
            hinein=
fahren kann. Es liegen nach Bedarf auch mehrere Fahrbahnen 
übereinander, ſodaß Wagenverkehr und Fußgänger voneinander 
getrennt ſind. Beſondere Einrichtungen im Innern löſen auch 
die Frage
 igen, deren Plattfornen je einen Kraftwagen aufzunehmen 
dermögen. Cs eitſieht ſo eine bewegliche Garage, die die Fornn 
eines hohen, ſchmalen Schachtes hat. Hier ſteht ein Wagen über 
dem andern. Jeder Wagen kann einzeln dadurch zum ſofortigen 
Sebrauch bereitgeſtellt werden, daß man die Plattformen durch
 Gedankengang, dieſe Wahrheit in das praktiſche Leben zu 
            über=
tragen, iſt folgender: Die Baſis eines jeden Abkom= 
* Zur britiſchen Parigmenigerohhang. mens muß das Vertrauen ſein. Der neue Plan jelt Deutſchlands Weitgeitung und 
darauf ab, Vertrauen zu zeigen, um Vertrauen zu erwecken. Für 
jede Grube ſoll ein Verſtändigungsausſchuß gebildet werden, der die Aufgaben der Propaganog. 
beiſpielsweiſe aus zwei Arbeitern, dem Betriebsleiter und 
            Ver=
tretern der Beſitzer beſteht. Die Arbeiter ſollen unter der 
            Ver=
pflichtung der Geheimhaltung volle Einſicht in die Bücher er= 
Am Dienstag, 11,15 Uihr vormittags, wird das Königspaar halten. Sie werden dann ſelber ſehen, welche Löhne die Grube 
in das große Hofviereck des Buckingham=Palaſtes hinaustreten, für die verſchiedenen Arbeiterklaſſen zahlen kann. Sie werden 
empfangen von dem Salut der Chrenwache der walliſiſchen Gar= dann einerſeits mehr leiſten, andererſeits ſich mit bemühen, an= Abmachung mit England daran ging, das Protektorat über 
den, um die große königliche Gala=Equipage zur Fahrt nach dere Produktionskoſten zu verringern. Auf dieſer Baſis möchte Marokko, unter Verletzung aller früher eingegangenen 
in gewohnter Ordnung die Mall hinunter in Bewegung. Voraus teiiſchen Vorſitzenden (Baldwin?) kommen, allgemeine Richt= eine kleine Schriſt erſcheinen „Ia Guerre qui vient, „Der 
            kom=
ſpännige Equipagen mit Hoſchargen und königlichen Pagen, überlaſſen. Die Parteien könnten zu Wegweiſern nach dem ſtrophe iſt ſo klar, daß ſeine Schrift noch heute als ein 
            außer=
währen. Stallmeiſter neben den Schlägen, nach außen auf bei= Südaftilg und ber Thalng=Serntag. auch im Wege einer außergewöhnlichen Propaganda durch die 
Die Entſcheidung zurückgeſtellt bis zur 
briüſchen Reſchskonſerenz. 
Peers ſteht eine Abteilung der Leib=Gardereiter als Ehrenwache Beautwortung einer Anfrage, der Locarnovertrag ent= beſten Unterlagen des wohlvorbereiteten Preſſefeldzuges. Nahezu 
zu Fuß aufmarſchiert, Standarte und Trompeter auf dem rechten halte nur inſofern eine Bezugnahme auf Südafrika, als 11 Jahre hat es gebraucht, bis man in Amerika erkannte, daß die 
gekommen iſt, dröhnt der erſte Schuß der 41 des Königsſaluts unterzeichnen und daß, bevor dies geſchehen ſei, keine Verpflich= richtenmonopol der Welt beſaß. Poinearé muß ſich in einem 
vom St. James Park her herüber, wo eine reitende Batterie tungen für Südafrika aus ihm erwachſen würden. Bisher ſei Artikel der amerikaniſchen Zeitſchrift „Poreign 4kkairs” heftig 
Auftellung genommen hat. Der Prinz von Wales trifft vom noch kein endgültiges Erſuchen um Unterzeichnung eingegangen. 
Aönig Georg eröffnet ſein getreues Parlament, und damit Reichskonferenz bevorſtehe, ſei anzunehmen, daß die bri= der Tatſache der Kriegserklärung als dem entſcheidenden 
            Be=
tritt das Land in eine Seſſionsperiode, die zu den denkwürdig= tiſche Regierung beabſichtige, die Frage von Locarno auf dieſer weiſe. Die Hiſtoriker des Auslandes, ſoweit ſie ſich ernſtlich mit 
ſten gehören mag, weil während derſelben über induſtriel= Konferenz eingehend zu erörtern. Er ſei daher der Anſicht, daß dem Kriegsſchuldproblem beſchäftigen, ſind längſt über dieſe 
            Auf=
len Krieg oder Frieden entſchieden werden muß. Die es weder ratſam noch höflich gegenüber der britiſchen Regierung faſſung hinweggeſchritten, es wird einer objektiven 
            Geſchichts=
wäre, wenn die ſüdafrikaniſche Regierung irgendeine Erklärung ſchreibung der Zukunft vorbehalten bleiben, feſtzuſtellen, in 
            wel=
über die Haltung bezüglich des Locarnovertrages abgebe. Aus 
Wille vorhanden. Es iſt vollkommen falſch — wie wir ſchon dem gleichen Grunde ſei er der Meinung, daß es nicht ratſan auch von Delaiſi vorausgeſehenen Ausgang des Krieges 
            hin=
früher betonten — die Grubenarbeiter als eine unruhige ver= für das Parlament ſein würde, in dieſem Augenblick irgend zuwirken. 
etwas zu tun, was eine künftige Entſcheidung vorwegnehmen 
leute des Herrn Cook und ſeiner Genoſſen. Er iſt auch bemer= oder beeinfluſſen könne. Soweit die ſüdafrikaniſche Union in ganda nicht liegt. Es war nur zu ſehr bekannt, daß die Entente 
Aus dem Saargebiet. 
Der Bericht der Regierungskommiſſion. 
w. Genf, 30. Januar. 
Seite als ganz unannehmbar betrachten muß. Dann läuft auch die Lage im Saargebiet und die Tätigkeit der Kommiſſion wäh= land wieder vor einer Entſcheidung, die mit der Aufgabe einer 
möglich aus dem Bericht ein Geſetzentwurf entſtanden, geſchweige wird u. a. ausgeführt: Die vollſtändige Inkraftſetzung des fran= Zuſammenhang ſteht. Es wird mit dem Eintritt in den 
            Völker=
denn zur Annahme im Hauſe gelangt ſein, Und damit kommen zöſiſchen Zollſyſtems an der Grenze des Saargebiets und Deutſch= bund ſeine ſeither iſolierte Stellung aufgeben. 
lands hat eine Lage geſchaffen, die nach Anſicht der Kommiſſion 
aus einer von ihm nicht in Betracht gezogenen Eigenart ſeiner im Zuſammenhang mit den Schwankungen der Valuta etwas und das gemeinſame Intereſſe in den Vorderguund ſtellen. Es 
Landsleute ergibt. Es war ja an ſich eine ganz hübſche, nur geſtiegen. Daraus ſind Rückwirkungen auf die Löhne entſtan= wird vor allen Dingen dazu führen, daß die ſeither noch nicht 
leider gänzlich veraltete Idee, eine der beliebten Kommiſſionen, den und Konflikte namentlich in der Holzinduſtrie und dem veröffentlichten Berichte des Völkerbundes und ſeiner einzelnen 
dieszal aber ganz ſicher eine parteiloſe, einzuſetzen, die einmal Baugewerbe aufgetreten. Im Oktober und Dezember 1925 fan= Abteilungen an die Oeffentlichkeit dringen, ſoweit dies 
            insbe=
treter beider Pärteien vernehmen ſollte. Der Bericht einer ſol= lungen ſtatt über die Lage der Beamten ſowie über die Pen= Berichte iſt ſeither veröffentlicht worden. Es ſind das die 
            Be=
chen Kommiſſion kann aber nur dadurch Kraft gewinnen, daß ſionen der deutſchen Beamten und über verwaltungstechniſche richte über den momentanen Stand der Bekämpfung 
            gemein=
das Parlament eine auf ihm aufgebaute Geſetzesvorlage dis= Fragen. Die Verhandlungen, die in verſöhnlichem Geiſte ge= gefährlicher epidemiſcher Krankheiten. Die Hygiene=Sektion des 
kutiert und annimmt. Das aber iſt gerade nichts mehr für ein führt wurden, zeitigten praktiſche Ergebniſſe, die den Einwohnern Völkerbundes hat ſeit dem Jahre 1922 eine fortlaufende Serie 
des Saargebiets zugute kommen. Die Regierungskommiſſion hat ſolcher Berichte herausgegeben, deren Erweiterung als ein klares 
ſich gar kein untarteiiſcher ſein. Er ſtellt immer die Vergewal= am 1. Oktober 1925 die Erhebung der Kohlenſteuer auf die in Bild angeſehen werden kann von der zunehmenden harmoniſchen 
tigung einer Minorität dar. Man kann die Arbeiter durch einen das Saargebiet eingeführten Kohlen eingeſtellt und die Wert= Zuſammenarbeit aller Kulturnationen auf dem wichtigen Gebiet 
Parlamentsakt nicht zwingen, länger zu arbeiten oder niedrigeren zuwachsſteuer für Grundſtücke aufgehoben. Die Regierungs= der Hygiene. Wie würde es z. B. im Intereſſe Deutſchlands 
Lohn anzunehmen, und ebenſowenig kann man auf dieſem Wege kommiſſion ſchließt, aus ihrem Bericht über die Lage im Saar= gelegen ſein, wenn die erſchütternden ungünſtigen Engebniſſe der 
die Grubenbeſitzer zwingen, ihren Betrieb aufrecht zu erhalten, gebiet während der drei letzten Monate des Jahres 1925 gehe ſogenannten Mandatsverwaltung der Mitglieder des 
            Völker=
wenn ſie dies nur mit Verluſt tun können. Und ſo iſt das Par= hervor, daß die ſaarländiſche Produktion und der Handel ſowie bundes über den ehemaligen deutſchen 
            Kolonial=
lament, dieſe ſichere Grundlage des konſtitutionellen britiſchen die Arbeiterklaſſe einer ziemlich ſchwierigen Lage gegenüber= beſitz veröffentlicht würden? Das Zeugnis des zuſtändigen 
Lebens, für die allerwichtigſte Aufgabe der Jetztzeit, die Schlich= geſtanden hätten. Die Regierungskommiſſion ſpricht die Hoff= engliſchen Gouverneurs ſpricht aus, daß Deutſchland z. B. in 
tung von induſtriellen Streitigkeiten, die Neubegründung indu= nung aus, daß ſich in kurzer Zeit günſtigere Verhältniſſe er= Kamerun in wenigen Jahren ein Kolonialreich 
ſtriellen Lebens, ein Verſager und alle die Arbeit präliminarer geben, um ſo dem Saargebiet neue Lohnkonflikte zu erſparen, geſchaffen hatte, wie es andere Völker nur in 
die beſtehenden zu beenden und um andererſeits bezüglich der Jahrhunderten geſchaffen haben. Was Deutſch= 
Es gibt nur noch ein Mittel im heutigen Juduſtrieleben, das Zollverhältniſſe zwiſchen dem deutſchen und franzöſiſchen Zoll= land getan hat im Gebiete der Hygiene, der wichtigſten Landes= 
Straßen nicht ——r inſtande wären, die Menſchenmaſſen aufzu= Bewegung des Aufzugs in jenes Stockwerk bringt, wo man das ſchwanz, dem man den Lebensfaden ſtückweiſe ausbläſt.” „Dieſe 
uehmen, die dann aus den jetzt vorhandenen Gebäuden ent= Auto benötigt. Wie man aber die Luftſchiffe und Flugzeuge in anſteigende Welle hat ſich als ein Strohfeuer entpuppt.‟ Eines 
ſtrömen würden. Dort, wo dieſe Nieſengebäude am dichteſten der Stodt der Zulunft unterbringen wird, darüßer zerbrechen Tages ſchrie der kommuniſtiſche Abgeordnete Höllein, in 
            furcht=
gneinanderſtehen, würden die Straßen ſechs Meter hoch von ſich die Techniker von heute noch nicht den Kopf. Sie überlaſſen barer Aufregung den Zeigefinger nach ſchräg rechts vorſtreckend, 
Menſchen bedeckt ſein. Da man die Durchſchnittsgröße eines die Löſung dieſer Frage zunächſt noch weiterhin der Phantaſie wi. Stinnes ſitzen ſollte: „Da ſchaut der nackte Pferdefuß des 
Stilblufen aus dem Reichstag. 
begonnen, und eine wahre Flut von Reden ergießt ſich 
Licht arbeiten, daß die natürliche Beutilation der Straße leidet, in ſehr verkürzter Form vorgeſetzt erhalten. Welch ungeheure Dem Dritten gelingt das entzückende Bildchen: „Sie haben eben 
den, zeigt ein Blick in die ſtenographiſchen Protokolle der Satz hervor: „Der Erzeuger dieſes Verſuchskaninchens iſt der 
Sitzungen. Die Nationalverſammlung hat in 180 Sitzungen 5033 heißt: „Der Herr Vorredner hat der Weimarer Verfaſſung 
Seiten geredet, der erſte Reichstag der Republik in 411 
            Sitzun=
gen 12830 Seiten, und eine kurze Tagung von 29 Sitzungen 
brachte es auf 1150 Seiten. Es iſt begxeiflich, daß bei einer tag dieſes lange Geſetz, „dieſen Nieſenbandwurm, mit großem 
ſolchen Maſſenproduktion nicht nur lautere Weisheit 
            hervor=
gebracht werden kann. Beſonders die gefürchteten Dauerredner auf die Geſchmacklyſigkeit des Glatteiſes verleiten laſſen”, dann 
warten gar häufig mit Leiſtungen auf, deren Gedankenfülle im 
umgekehrten Verhältnis zu der Länge ſteht, und im Eifer des atmet man auf. 
Gefechtes hagelt es dann Entgleiſungen und Stilblüten, die in 
der gähnenden Langeweile plötzlich bei der Wiedergabe der 
            Be=
richte die tröſtliche Bemerkung „große Heiterkeit” hervorrufen. Damenwelt, die in den letzten Wochen des Regenwetters und 
erſchienenen Buch „Die Herrſchaft der Fünfhundert”, das ein ſchützen konnte, wird erleichtert aufamen, wenn ſie hört, daß 
anſchauliches Bild des parlamentariſchen Lebens im neuen jetzt ein gegen Schmutz und Baſſer gefeiter Strumpf erfunden 
Deutſchland bietet, verweilt Walther Lambach auch bei dieſen worden iſt. Cs iſt ja wirklich für die moderne Frau ſehr 
            pein=
komiſchen Zwiſchenfällen, die ja in keinem Parlament fehlen, lich, wenn ſie mit ihren dünnen hellen Strümpfen die Straße 
Er knürft an einen Satz des Abgeordneten Erkelenz an, der bei betritt und ſofort dieſer Schmuck ihrer Beine durch ein paar 
einer Rede zum Sozialverſicherungsgeſetz zuerſt nach Worten Flecken völlig verunziert iſt. Dieſe peinliche Situation ſoll jetzt, 
ſuchte und dann ſchließlich erklärte: „Meine Herren und Damen! wie Londoner Blätter berichten, aus der Welt geſchafft werden. 
Das Geſetz das wir jetzt machen, der Schritt, den wir jetzt tun, Ein neuſeeländiſcher Chemiker hat auf Grund zahlreicher 
            Ver=
iſt nichts Beſonderes, nichts Unerhörtes; ja, man kann ſagen: ſuche ein Verfahren zuſtande gebracht, durch das Strümpfe jeder 
dieſer Schritt lag ſeit Jahren in der Luft.” „Wenn ſoetwas geſagt Art, ſowohl ſolche aus Seide, aus Kunſtſeide, wie die aus Flor 
wird, meint der Verfaſſer, „dann merkt man doch, daß die zei= gegen Regen und Schmutz geſchützt werden. Die erſten dieſer 
tungleſenden und briefſchreibenden Zuhörer unten im Sitzungs= ſchmutz= und waſſerfeſten Strümpfe kommen jetzt in den Handel. 
ſaal wenigſtens mit einem Teil ihres Gehörs immer noch beim Die Damen, die die von uns imprägnierten Strümpfe tragen,” 
tern, jeder ſtellt ſich den Schritt vor, der in der Luft liegt, denkt „konnten ſich ruhig dem aufſpritzenden Straßenſchmutz ausſetzen, 
an den kleinen Däumling mit den Siebenmeilenſtiefeln oder an ohne daß ihre Strümpfe darunter litten. Der Schmutz kann 
Münchhaufens Abenteuer, und die ſtille Frößlichkeit, die ſich bei nicht haſten, er fällt ſofort wieder ab. und hinterläßt keine 
lieſein oßer jenem temperamentvolleren Zuhörer auch etwas Flecken. Auch Näſſe kann ihnen nichts anhaben. Die Strümpfe
Seite 3
 Von 
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing, Darmſtadt. 
Im Mai 1911, zu einer Zeit, als Frankreich im Schutze der 
man gern baldmöglichſt zu Verhandlungen unter einem unpar= Verpflichtungen, durchzuführen, ließ Franeis Delaiſi in Paris 
mende Krieg‟. Die Einſicht in die ſich vorbereitende 
            Weltkata=
gewöhnlicher Beitrag für die Beurteilung der wahren 
            Kriegs=
ſchuldigen in der internationalen Welt gilt. Die Stellungnahme 
der engliſchen Induſtrie gegen die deutſche, die Vorbereitungen 
Frankreichs und Englands, der Einkreiſungsfeldzug Englands, 
Preſſe der Welt, ſind mit einer Sicherheit dargeſtellt, die 
            über=
raſcht. 
Die vorteilhafte Lage Frankreichs, das eine Kriegserklärung 
nicht abzugeben brauche, die ungünſtige Lage Deutſchlands, das 
w. Kapſtadt, 30. Januar. die erſte Kriegserklärung Rußland gegenüber abgeben müſſe in= 
Im ſüdafrikaniſchen Parlament erklärte General Hertzog in folge des ruſſiſchen Vormarſches, galt damals ſchon als eine der 
er beſage, daß es ihm freiſtehe, den Vertrag als Garant zu Entente während des Krieges und noch lange nachher das 
            Nach=
gegen die Wandlung der Anſichten in Amerika wehren, die ihm 
Da die ſübafrikaniſche Regierung bereits von der britiſchen Re= heute ein überwiegendes Maß von Verantwortung zumeſſen. 
gierung benachrichtigt worden ſei, daß die Abhaltung einer Noch im September v. Js, operierte Poincaré im Ausland mit 
chem Umfange der Preſſeſeldzug dazu beigetragen hat, auf den 
Deutſchland galt im Ausland als das Land, dem die Propa= 
Frage komme, könne ein Beſchluß des Parlaments nur die Ent= beiſpielsweiſe bei Beginn des Weltkrieges ſelbſt in Bulgarien 
ſcheidung darüber treffen, oh der Loearnovertrag unterzeichnet und in der Türkei weit mehr für Schulen und Preſtige getan 
hatte, als Deutſchland. Wenn wir ehrlich ſind, müſſen wir 
auch bekennen, daß dem Deutſchen, ohne Unterſchied der 
            politi=
ſchen Parteirichtung, die Propaganda nicht liegt. Im Beſitze 
eines guten Gewiſſens, „einer reinen Weſte” und im Gefühl 
ſeiner Kraft hat er die Propaganda vor dem Kriege kaum 
            betrie=
ben und ſelbſt in den Zeiten des Weltkrieges ſich nicht in 
            genü=
gender Weiſe gegen die Haß= und Lügenpropaganda zur Wehr 
geſetzt. Noch im Jahre 1925 hat Frankreich in der deutſchgeſinn= 
Die Regierungskommiſſion des Saargebiets hat dem Gene= ten Schweiz und in Amerika eine ſtarke Propaganda unter 
            Ver=
ralſekretär des Völkerbundes ihren 20. Vierteljahresbericht über wendung hervorragender Mittel unterhalten. Heute ſteht 
            Deutſch=
für die Zukunft wirkungsvollen Propaganda in unmittelbarem 
Das Zuſammenarbeiten in einem Kollegium von 
            internatio=
naler Bedeutung kann den entſcheidenden ſachlichen Geſichtspunkt 
ſondere in deutſchem Intereſſe gelegen iſt. Nur ein Teil dieſer 
kulturarbeit, in der Erziehung der Eingeborenen, in der 
            Zurück=
kapitaliſtiſchen Egoismus heraus, der auf keine Kuhhaut geht.” 
Und als ſchallende Heiterkeit ihn belohnt, ſchaut er dem einen 
der Zurufer ſcharf ins Geſicht und brüllt ihn an: „Ja, bei Ihnen 
ſchaut auch ſchon der nackte Pferdefuß heraus!‟ Ein anderer 
Die Sitzungen des Deutſchen Reichstages, haben wieder Abgeordneter meint: „Wir müſſen über den Skalp des Miniſters, 
den wir leider viel zu laut gefordert haben, erſt etwas Gras 
wachſen laſſen.” Wieder ein anderer beginnt weihevoll ſeine 
Rede: „Geſtatten Sie, daß ich hier eine Sonderwurſt ausgrabe.” 
Mengen an Worten in unſerem Reichstag verſchwendet wer= zwei Buſen in ihrer Seele.” Viel Heiterkeit ruft ſodann der 
Herr Kultusminiſter.” „Man ruft ſchaurig Hu, Hu, wenn es 
Stiche in das Rückgrat verſetzt, die wie die Totenglocke klingen.” 
und man ſchreckt zurück, wenn feſtgeſtellt wird, daß der Reichs= 
Widerſtreben geſchluckt hat”. Will ſich aber ein Redner „nicht 
C K. Der ſchmutz= und waſſerdichte Strumpf. Unſere 
In ſeinem bei der Hauſeatiſchen Verlagsanſtalt in Hamburg Straßenſchmutzes die Strümpfe vor Spritzern und Näſſe nicht 
Redner ſind, denn fröhliches Lächeln erſcheint auf allen Geſich= ſogte ein Vertreter der Firma, die die neuen Strümpfe herſtellt, 
lauter äußert, ſteigt zum Redner empor, auf deſſen Antlitz ſie ſich behalten ihre Imprägnierung, auch wenn ſie gewaſchen werden, 
und jeder beliebige Strumpf kann dieſem Verfahren unterworfen 
werden.”
Seite 4
Sonntag, den 31. Januar 1926
Nummer 31
 haltung des Alkohols, vor allen Dingen im Gebiete eines weit 
ausſchauenden Schulweſens, wie die Kolonien in einem 
            Zu=
ſtande waren, in dem die Nachfolger Deutſchlands nach dem 
Weltkrieg nur ernten konnten, und wie der Zuſtand der 
            Gegen=
wart geradezu erſchütternd liegt, das muß demnächſt im In= und 
Auslande immer mehr betont werden. Wir müſſen, ohne 
            Rück=
ſicht auf Gefühle, aber auch mit einem berechtigten nationalen 
Stolz unſere Intereſſen im Völkerbund zur Geltung bringen 
Ohne Frage ſtehen wir ihm faſt in allen Schichten 
der Bevölkerung auf Grund der ſeitherigen Erfahrungen 
mit dem ſtärkſten Mißtrauen entgegen. Die Pariſer Väter 
des Völkerbundes, die aus ſeinem Statut einen formellen 
Beſtandteil des Verſailler Friedensdiktats gemacht und 
            Deutſch=
land dann zunächſt ausgeſperrt haben, müſſen für dieſe 
            Auf=
faſſung die Verantwortung tragen. Es zeigt die Weltgeſchichte, 
daß nach jeder außergewöhnlichen Ueberſpannung die 
            Ausſpan=
nung wie ein Naturgeſetz folgt. Die Haager Friedenskonferenz, 
die Errichtung des ſtändigen Schiedsgerichtshofes, die von dem 
Zaren Alexander I. ins Leben gerufene Heilige Allianz erinnern 
an die früheren Verſuche, den Gedanken der vereinigten Staaten 
von Europa zu verwirklichen. Trotzdem wurden die Waffen 
wieder angerufen, nachdem die Gegenſätze unüberbrückbar 
            ge=
worden waren. Gelingt es nun, den Völkerbund zu einer 
            bin=
denden Schiedsgerichtsinſtanz umzugeſtalten, ſo würde eine ſolche 
Entwicklung bei wirklicher Gerechtigkeit zweifellos nur im 
            In=
tereſſe Deutſchlands gelegen ſein. Es war vorauszuſehen, daß 
der Kampf um die Rückwirkungen im beſetzten Gebiet 
            gegen=
über der Generalität geführt werden muß. Wir müſſen auch 
über andere Fragen, Handelsverträge, Luftſchiffahrt, Saargebiet, 
Kämpfe führen. Wohl aber ſtehen im Rahmen der 
            Völkerbund=
organiſation Fragen bevor, die Deutſchlands zukünftige Stellung 
in entſchiedener Weiſe verbeſſern können. Es ſind Aufgaben, die 
Deutſchlands Stellung in der ganzen Welt verbeſſern werden, 
auch wenn ſie zunächſt nicht im vollſten Umfang befriedigend 
            ge=
löſt werden ſollten. Es ſei zunächſt an die wirkſame Vertretung 
der Intereſſen des Auslandsdeutſchtums und der 
Minderheiten erinnert. Deutſchland iſt die erſte große 
Macht, die an dieſem Schutze das größte Intereſſe hat. 
Der Ratsausſchuß des Völkerbundes hat die Vorbereitung für 
die Abrüſtungskommiſſion in die Hand genommen. Nach 
der Sicherheit des Vertrages von Locarno iſt es nicht mehr 
            mög=
lich, die völlige Erfüllung aller Vorausſetzungen, die vollkommene 
Entwaffnung Deutſchlands zu bezweifeln. Der franzöſiſche 
            Mi=
niſterpräſident Briand hat in ſeiner Nede in der Kammer 
            aus=
drücklich anerkannt, daß „die Politik der internationalen 
            Ab=
kommen, die Frankreich alle wünſchenswerten 
            Sicherheitsgaran=
tien geben, es geſtatte, die Militärlaſten herabzuſetzen, und daß 
dieſe Verminderung von der Regierung an die erſte Stelle ihrer 
Bemühungen gerückt wird." 
Von ſachverſtändiger Seite ſind bereits Vorſchläge über die 
praktiſch mögliche und auch gerecht wirkende Feſtſetzung der 
Wehrmacht der Staaten des Völkerbundes zur öffentlichen 
            Dis=
kuſſion geſtellt. Hierbei muß auch das Kolonialreich der in 
            Be=
tracht kommenden Staaten, ihre außereuropäiſche Rüſtung 
            be=
rückſichtigt werden. Nachdem Deutſchland ſeine Rüſtungsinduſtrie 
zertrümmern mußte, iſt ſicher auch in den anderen Staaten die 
Abrüſtung der ſogenannten militäriſchen Induſtrien möglich. 
Nur auf dem von dem Herrn Reichskanzler Dr. Luther 
            vertre=
tenen Gedanken der Gegenſeitigkeit und der Gleichberechtigung 
wird der Vertrag von Locarno Leben gewinnen. Bei Beratung 
der Locarnoverträge im Ausland iſt u. a. erklärt worden, daß 
eine im Widerſpruch mit den Locarnoverträgen ſtehende 
            Abma=
chung der Kriegsminiſterien und der Generale unwirkſam ſei, 
Auch der „Obſerver” in London ſchrieb: „Wenn Locarno nicht 
zur Abrüſtung führt, iſt es ein Mißerfolg.” Trotzdem muß der 
Weg zur Abrüſtung als ein ſehr weiter bezeichnet werden. In 
Amerika wird das Heer verſtärkt. Die Vereinigten Staaten 
bauen die Armeeflugzeuge aus und legen einen großen Wert 
auf den Ausbau des Seeflugweſens. In gleicher Weiſe werden 
die Rüſtungen für den Luftkrieg in England betrieben. 
            Frank=
reichs Haltung iſt bekannt. Das Wettrüſten geht weiter, wäh=
 rend die Staaten einſchließlich Amerika die Einladung zur 
            Ab=
rüſtungskonferenz annehmen. Nur Deutſchland iſt militäriſch 
vollkommen ohnmächtig und im Falle einer kriegeriſchen 
            Ent=
wicklung nicht in der Lage, den Locarno widerſprechenden 
            Ein=
bruch feindlicher Heere in ſein Land abzuwehren. Umſomehr hat 
Deutſchland allen Anlaß, mit verſtärkter Energie für die 
            Abrü=
ſtung Vorſchläge auszuarbeiten, die von ſachverſtändiger Seite 
ſtammen. 
Eine dritte, für Deutſchland bedeutungsvolle Frage iſt 
die Feſtſetzung des Wertes der bis jetzt von 
uns geleiſteten Reparationszahlungen. 
            Be=
kanntlich hat ſchon der Vertrag von Verſailles in ſeinem 
Völkerbundſtatut einen Artikel enthalten, der Deutſchland 
die Möglichkeit bietet, Streitigkeiten mit anderen Mitgliedern 
des Völkerbundes im Wege eines Schiedsgerichts zu 
regeln. Deutſchland hat allerdings bis jetzt von Artikel 17 des 
Völkerbundſtatuts noch keinen Gebrauch gemacht. Die 
            Repara=
tionskommiſſion hat erklärt, daß Deutſchland bis zum Ende des 
Jahres 1922 nur 8 Milliarden Goldmark an Reparationen 
            ge=
zahlt habe, während dieſe Summe nach Veröffentlichung des 
Reichsfinanzminiſters den Betrag von 40 Milliarden überſteigt. 
Auch nach Annahme des Dawesplans iſt es ſelbſtverſtändlich von 
größtem Werte, feſtzuſtellen, wie groß ſeither die Leiſtungen in 
der Vergangenheit waren. Faſt alle Parteien in Deutſchland 
ſind ſich darüber einig, daß wir durch die Abrechnung der 
            Repa=
rationskon miſſion in unglaublicher Weiſe geſchädigt wurden. Es 
gilt auch hier, die Beweiſe herbeizubringen und die Möglichkeit 
zu ſchaffen, daß die Wahrheit marſchiert. 
Wenn Deutſchland mit offenem Viſier auftritt und Vorſchläge 
macht, die ſeine Friedensliebe und ſein Verlangen nach 
            Gerech=
tigkeit außer Zweifel ſtellen, ſo hat die Gegenſeite, für den Fall der 
Ablehnung, die Verantwortung zu tragen. Erſcheint die 
            Be=
ſatzungsverſtärkung im beſetzten Gebiet zur Zeit als ein Sieg der 
Militärs, ſo darf auch dieſer Standpunkt nicht ſchrecken. Der 
Verſailler Vertrag ſieht in der Beſatzung nur ein Mittel, 
            Deutſch=
land in der Erfüllung des Diktats zu kontrollieren. Der Vertrag 
zeigt klar, daß dieſe Beſetzung zu kriegeriſchen Zwecken nicht 
            die=
nen darf. Deutſchland, das heute im Ausland nicht mehr in der 
Haßatmoſphäre ſteht, muß viel mehr wie ſeither die Welt von 
ſeinen lauteren Abſichten in Kenntnis ſetzen. In den 
            bevor=
ſtehenden internationalen Verhandlungen hilft nur männliches 
Auftreten und berechtigter nationaler Stolz, perſönliche 
            Zurück=
haltung, aber ſtarke Energie in der Vertretung der Sache. 
Während des Krieges behindert, iſt es Deutſchland nunmehr 
möglich, im Wege der neu aufgebauten internationalen 
            Bezie=
hungen ſeine Weltgeltung zu verbeſſern, in kluger Beachtung 
der ſtarken Imponderabilien eines einwandfreien, im Auslande 
heute gehörten und Deutſchlands Stellung wirkſam 
            unterſtützen=
den Nachrichtendienſtes. 
 
Razzia auf deutſche Reiſende in Jtalien? 
EP. Innsbruck, 30. Januar. 
Wie den „Innsbrucker Nachrichten” aus Rom gemeldet wird, 
hatten die ſtudentenfeindlichen Kundgebungen gegen Deutſche in 
Mailand, Bari und Rom einen weit größeren Umfang, als aus 
den bisherigen Meldungen hervorgeht. In Bari wurden alle 
Leute, die als deutſche Reiſende angeſehen wurden, 
            ver=
prügelt. Auch in Rom wurden die Verkäufer deutſcher 
Zeitungen verprügelt, auf den Boden geworfen und 
mit Füßen getreten. Ein Zeitungsverkäufer wurde in 
            ſchwer=
verletztem Zuſtande in ein Krankenhaus gebrocht. Der 
            Kanz=
ler der Botſchaft wurde beſchimpft und geſtoßen. 
In Rom wurde eine förmliche Razzia auf deutſche 
            Rei=
ſende veranſtaltet. Die Studenten zogen vor die Hotels und 
Penſionen, um ſie nach deutſchen Reiſenden zu 
            unter=
ſuchen. In den meiſten Fällen konnte das Eindringen der 
Demonſtranten durch die Miliz verhindert werden. Die Vorfälle 
haben die Flucht einer großen Anzahl dautſcher 
            Reiſen=
der zur Folge.
 Die Vertagung der Konferenz 
der Kleinen Entente. 
Widerſtände gegen Sowjetrußland. — Der Zankapfel 
Beßarabien. — Uneinigkeit unter den Balkanſtaaten. 
* Prag, 30. Januar. (Priv.=Tel.) 
Die Frage des Zuſammentritts der Konferenz der Kleinen 
Entente ſteht gegenwärtig im Mittelpunkt des außenpolitiſchen 
Intereſſes ſowohl der tſchechoſlowakiſchen Regierung, als auch 
der Prager Preſſe. Die Belgrader Meldung, wonach 
            Außen=
miniſter Nintſchitſch die Verſchiebung der 
            Kon=
ferenz bis März beſtätigt haben ſoll, hat in Prager 
politiſchen Kreiſen Aufſehen erregt. Man war bisher in Prag 
davon überzeugt, daß gerade die jugoſlawiſche Regierung auf 
der Abhaltung der Konferenz zu dem zuletzt feſtgeſetzten Datum 
des 14. Februar beſtanden hat. Es war bekannt, daß die 
            rumä=
niſche Regierung den Wunſch ausgeſprochen hat, die Konferenz 
bis nach den rumäniſchen Gemeindewahlen zu verſchieben. Ein 
heute in Prag eingetroffener Bericht des tſchechoſlowakiſchen 
Geſandten in Belgrad Scheba ſcheint Aufklärung in dieſe 
            Ange=
legenheit gebracht zu haben. Danach hat die Belgrader 
            Regie=
rung offenbar dem Wunſch Bukareſts nach einer Verſchiebung 
der offiziellen Konferenz ſtattgegeben, dagegen eine 
            Begeg=
nung der Außenminiſter angeregt, die wahrſcheinlich 
mehr oder minder privater Natur ſein wird und etwa am 10. 
Februar ſtattfinden ſoll. Es liegt auf der Hand, daß alle 
urſprünglichen Programmpunkte der offiziellen Konferenz der 
Kleinen Entente, die erſt in Raguſa, ſpäter in Bled ſtattfinden 
ſollte, nunmehr auch in der in Belgrad, Agram oder Preßburg 
ſtattfindenden Zuſammenkunft der Außenminiſter zur Beratung 
ſtehen werden. 
Die Frage, von der bisher alle Schwierigkeiten 
            aus=
gegangen waren, welche zur wiederholten Vertagung der 
            Kon=
ferenz geführt haben, iſt zweifelsohne die Stellungnahme 
der einzelnen Staaten des Kleinen Verbandes 
gegenüber Sowjetrußland. Die Belgrader „Vreme‟ 
nimmt heute zu dieſer Frage Stellung und ſagt, es werde 
            vor=
ausſichtlich kein endgültiger Beſchluß gefaßt werden. Mit 
            deut=
licher Beziehung auf die Tſchechoſlowakei erklärt das Blatt, daß 
auch die Anerkennung durch einen Staat der Kleinen Entente 
die Stellung der anderen Staaten zu dieſem Problem nicht 
            prä=
judizieren werde. Es iſt bekannt und aus mehrfachen 
            Preſſe=
ſtimmen erſichtlich, daß die Tſchechoſlowakei ernſtlich 
mit dem Gedanken einer de=zure=Anerkennung 
Rußlands umgeht und dieſe vorausſichtlich ſchon in der 
nächſten Zeit ausſprechen wird. Auch Belgrad hat ſich mit 
dieſer Frage beſchäftigt und wird ſie vorausſichtlich auch in 
            poſi=
tivem Sinne entſcheiden, obwohl ſich dort noch beträchtliche 
Widerſtände geltend machen. Anders ſteht es mit 
            Rumä=
nien. Zwiſchen Bukareſt und Moskau ſteht noch immer 
            Beß=
arabien, das den chroniſchen Zankapfel darſtellt und die 
Wiederaufnahme der Beziehungen verhindert. Rumäniens 
Widerſtände ſind verſtändlich, da es durch eine Regelung 
            zwi=
ſchen Prag und Moskau ſowie zwiſchen Belgrad und Moskau 
jegliche Rückenſtärkung verlieren würde.
 Ein gut gepflegtes Gesicht erweckt überall Sympathie. Erreichen 
kann dies der Herr nur durch gutes Rasteren. Wie unglücklich fühlen Sie sich. 
wenn Sie schlecht rasiert sind. Perl-Rasterceme” wird Sie lehren, was gutes 
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Nummer 31
Sonntag, den 31. Januar 1926
Seite 5
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 31. Januar. 
Leber die Erdſenkungen in Darmſtadt. 
Es iſt in den letzten Wochen durch eine Reihe von großen 
und ſehr angeſehenen Zeitungen ein Artikel gelaufen mit der 
volltönenden Ueberſchrift: „Die Stadt der 
            Erdſenkun=
gen.” (Gemeint iſt die Stadt Darmſtadt.) In dem Artikel 
wird Bezug genommen auf drei Chauſſee=Einbrüche, die in der 
Anna= und Dieburger Straße vorgekommen ſind, ſowie auf das 
Herabfallen der Rabitzdecke im Hauptbahnhof. Obwohl der 
            Arti=
kel auf den Fachmann — ſei es nun ein Ingenieur, ein Architekt 
oder ein Geologe — man möchte ſagen, mehr einen 
            humoriſti=
ſchen Eindruck macht, iſt es doch notwendig, um unnötige 
            Auf=
regungen in dem gläubigen, nichtfachmänniſchen Publikum zu 
vermeiden, einige Worte der Aufklärung zu geben. 
Der Verfaſſer behauptet, zwiſchen den zünftigen Geologen 
und den mehr als Laien anzuſprechenden Bodenforſchern ſei 
über die Urſache dieſer „Erdſenkungen” ein Streit entbrannt. 
Wir möchten demgegenüber nur feſtſtellen, daß weder den „
            zünſ=
tigen” Geologen — deren es in Darmſtadt, wo eine Techniſche 
Hochſchule und eine Geologiſche Landesanſtalt beſtehen, eine 
ganze Anzahl gibt — noch den Fachmännern des Tiefbaues 
etwas von einer derartigen Auseinanderſetzung bekannt iſt. 
Weiter iſt unbekannt, welche Art von „Bodenforſcher, die mehr 
als Laien anzuſprechen ſind”, gemeint iſt. Allerdings, wenn der 
Verfaſſer ſchreibt, ein Bodenforſcher, deſſen Unterſuchungen mit 
einem auf dem Prinzip der Strahlung beruhenden Polariſator 
ausgeführt worden ſind, habe ſich dahin geäußert, die Senkungen 
ſeien mit einem unter der Stadt Darmſtadt hinziehenden 
            Erd=
ſpalt in Zuſammenhang zu bringen, ſo iſt ſeine Meinung, daß es 
ſich um eine ſehr laienhafte Anſchauung handelt, 
durchaus richtig. Auch muß gleich an dieſer Stelle der 
            Behaup=
tung widerſprochen werden, die erwähnten Erdſenkungen hätten 
ſich „mit unheimlicher Regelmäßigkeit” wiederholt. Es hat ſich 
nämlich weiter nichts ereignet, als die oben erwähnten drei 
Chauſſee=Einbrüche und das Herabfallen der Decke im 
            Haupt=
bahnhof, ide mit Erdſenkungen aber auch garnichts zu tun haben. 
Daß durch Darmſtadt eine Verwerfungsſpalte läuft, die das 
kryſtalline Gebirge des Odenwaldes von den im Diluvium 
            aufge=
ſchütteten Ablagerungen trennt, weiß hier nicht nur der Geologe, 
ſondern auch jeder ſonſt naturwiſſenſchaftlich intereſſierte Mann. 
Ihr Verlauf iſt nicht nur durch die geologiſche Unterſuchung, 
            ſon=
dern auch durch zahlreiche Aufgrabungen bei Kanal=, Fundierungs= 
und ähnlichen Arbeiten recht gut bekannt, hebt ſich auch äußerlich 
durch den Anſtieg des Geländes hervor. Sie ſtreicht von Süden 
kommend etwas oberhalb der Heidelberger Straße entlang und 
ſchwenkt an der Einmündung der Wilhelmsſtraße leicht nach 
Norden um, zieht etwa durch die Kreuzung der Anna= und 
            Saal=
bauſtraße hinter dem Saalbau vorüber, unterhalb des Großh. 
Palais vorbei, nach der Krenzung der Wilhelminen= und 
            Eliſa=
bethenſtraße, läuft weiter nach dem Schloßplatz, und von dort 
hinter der Infanteriekaſerne an der Alexanderſtraße vorüber 
am Orpheum vorbei nach dem Karlshof zu. Längs dieſer alten 
Bruchlinie hat keinerlei Erdbewegung ſtattgefunden, auch etwaige 
Ausſpülung durch Auftreiben von Tiefenwaſſern iſt noch niemals 
beobachtet worden. Man darf ſich ſolche geologiſche Bewegungen 
nicht ſo vorſtellen, als wenn ſie ſich noch vor unſeren Augen 
ereignen könnten. Der Vorgang der Abſenkung liegt geologiſch 
weit zurück und fällt in die Diluvialzeit. Nun liegen die zwei 
Einbruchsſtellen in der Annaſtraße von der genannten 
            Verwer=
fungsſpalte etwa 100 Meter oberhalb bereits auf dem anſtehenden 
Granit und diefenige in der Dieburger Straße noch viel weiter 
von ihr entfernt, nämlich 350 Meter auf dem Rotliegenden, das 
von der Roſenhöhe her nach NW. zieht. Durch die 
            Unter=
ſuchungen mit Hilfe von Aufgrabungen und Bohrlöchern iſt mit 
Sicherheit feſtgeſtellt, daß es ſich in der Annaſtraße um 
            Aus=
waſchungen der Rohrverbindungen eines der älteſten 
            Tonrohr=
kanäle handelt, die dadurch entſtanden ſind, daß die 
            ineinander=
greifenden Kanalrohre, wie früher üblich, mit Letten gedichtet 
waren. Dieſer Letten wurde durch den zeitweiligen Ueberdruck 
des Waſſers im Kanal ausgeſpült, zumal auch Baumwurzeln, 
die in die Fugen eindringen konnten, ſchon eine Lockerung 
            be=
wirkt hatten. Das unter Ueberdruck ſtehende Waſſer hat den 
umgebenden Boden aufgewühlt und die ausſchwemmbaren 
            fein=
ſten Teilchen mit ſich fortgenommen; ſo ſind im Laufe der Zeit 
trichterförmige Hohlräume entſtanden, die gelegentlich einer 
            ſtar=
ken Belaſtung der chauſſierten Straßendecke einbrachen. Ganz 
anders in der Dieburger Straße! Hier wurde der Kanal erſt im 
Jahre 1914 verlegt, und zwar als Notſtandsarbeit im Winter. 
Der demals in die Kanalbaugrube wieder eingefüllte Boden 
aus ohnehin leicht erweichbaren rotliegenden Tonen mag zum 
Teil gefroren geweſen ſein, ſodaß er ſich unter der Straßendecke 
nachträglich geſetzt hat. Auch hier erfolgte der Einbruch, als ein 
beſonders ſchwer beladenes Laſtauto den früheren Kanalgraben 
überfuhr. 
Die im Vorſtehenden bezüglich der Straßeneinbrüche gegebene 
Darſtellung entſpricht den Tatfachen, wie ſie durch das Städt. 
Tiefbauamt feſtgeſtellt worden ſind. Die Urſache des Herabfallens 
der Decke im Hauptbahnhof iſt, ſoweit die Ergebniſſe der 
            Unter=
ſuchung bekannt geworden ſind, nur auf die Konſtruktion des 
Baues zurückzuführen. Aus allem aber geht hervor, daß die 
Behauptung, es ſeien ganze Stadtteile durch Senkungen bedroht, 
vollkommen aus der Luft gegriffen iſt.
 — Ernannt wurde: am 16. Oktober der Hilfslehrer an der 
            Bau=
gewerk= und Gewerbeſchule zu Bingen, Regierungsbaumeiſter Eugen 
Müller zu Bingen, zum Studienrat an der Baugewerk= und 
            Gewerbe=
ſchule zu Bingen.
 — Ruheſtandsverſetzungen: Auf Grund des 8 1 des Geſetz=s über die 
Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923 bzw. 19. Dezember 
1923 in Verbindung mit Artidel 2 des Geſetzes über die Einſtellung des 
Perſonalabbaues und zur Aenderung des Perſonalabbaugeſetzes vom 
8. Oktober 1925 treten am 1. Februar 1926 in den dauernden Ruheſtand: 
die Lehrer im einſtweiligen Ruheſtand Chriſtian Bangert zu Butzbach 
(Kreis Friedberg), Wilhelm Gundermann zu Büdesheim (Kreis 
Friedberg), Anton Nicolai zu Ockſtadt (Kreis Friedberg). 
— Die Sommerferien beginnen in Darmſtadt nach einer Verfügung 
des Landesamts für das Bildungsweſen in dieſem Jahre Samstag, den 
17. Juli. Der Unterricht fängt am Montag, den 16. Auguſt, wieder an. 
— Heſſiſches Landestheater. Siebentes Sinfoniekonzert. 
Im Programm des 7. Sinfoniekonzertes werden Guſtav Mahlers 
Lieder eines fahrenden Geſellen” zur Aufführung gelangen. 
Lieder, die wie ſonſt kaum ein anderes Werk Mahlers im beſten Sinne 
volkstümlich geworden ſind, bedürfen wegen ihres ſchlichten geiſtigen 
            Ge=
haltes ſowie der aus Wort und Ton ſprechenden Naturempfindung und 
ehrfürchtigen Naturliebe keiner beſonderen Erläuterung. Die „Lieder 
eines fahrenden Geſellen” bezeichnet Mahler ſelbſt als ſeine 
            Lieblings=
ſchöpfung. Wie bekannt, hat er auch die 1. und 3. in ſeiner 7. Sinfonie 
wieder verwendet. 
Heute gelangt im Großen Haus die Oper „Tannhäuſer” zur 
Aufführung. Die Vorſtellung fällt der Miete K (Bühnenvolksbund) zu. 
Beginn 6 Uhr 
Das im Kleinen Haus zur Aufführung gelangende Luſtſpiel „Der 
Glückspilz” beginnt um 7½ Uhr und fällt der Zuſatzmiete 4 zu.
 — Kirchemmuſikaliſche Abendfeier in der Martinskirche am 1. 
            Fe=
bruar 1926, abends 8 Uhr. Die Vortragsfolge bringt Lieder von Hugo 
Wolf: 2) Gebet b) Ueber Nacht. Joh. Seb. Bach: 2) Gibl dich 
            zufrie=
den, b) Gott lebet noch, e) Ich laß dich nicht und Seht, was die Liebe 
tut, Arie aus der Kantate: Ich bin ein guter Hirte von J. S. Bach, 
            ge=
ungen bon Geinuich Landzettel Tenor. Die Geſänge werden 
Srgelborträge des Herrn Organiſten Adam Weber umrahmt. Joh. S 
Da3: Präludium und Fuge F=Moll — Orgelchoräle von Max Reger und 
Vr Pührich. — Ph. Wolfrum: Klage und Troſt. — Joh. S. Bach: Toc= 
Iatz und Fuge DMoll. Der Eintritt iſt frei; die Kirche geheizt,
 *Die feierliche Aebergabe der Turn=u. 
Feſthalle der Zechniſchen Hochſchule. 
Die Vereinigung von Freunden der Techniſchen Hochſchule zu 
            Darm=
ſtadt hatte für geſtern vormittag zur feierlichen Uebergabe, der von ihr 
errichteten Turn= und Feſthalle der Techniſchen Hochſchule an den Staat 
eingeladen. Der Einladung waren zahlreiche Vertreter der ſtaatlichen 
und ſtädtiſchen Behörden, faſt der geſamte Lehrkörper der Techniſchen 
Hochſchule und weit über 1000 Studierende gefolgt. 
Die neue Feſthalle, über die wir bereits eingehender berichtet haben, 
präſentierte ſich im Schmuck von Girlanden und Fahnen, der das 
            bunt=
farbene Bild ſtudentiſchen Prunkes wirkſamſt umrahmte, ungemein 
            feſt=
lich und anheimelnd. Die Chargierten der an der Techniſchen Hochſchule 
beſtehenden Verbindungen in Wichs und mit Fahnen hatten ringsum 
Aufſtellung genommen. Die Damen und zahlreiche Ehrengäſte hielten 
die Galerien und Logen beſetzt, während im Feſtſaal ſelbſt die 
            Profeſ=
ſorenſchaft und die Studierenden Platz genommen hatten. Das ſtädtiſche 
Orcheſter unter Leitung des Herrn Muſikdirektor Schmitt, eröffnete 
den feierlichen Akt durch den künſtleriſch ausgezeichneten Vortrag eines 
Studentenliederpotpourris und gab mit dem abſchließenden Gaudeamus 
igitur einen wirkſamen Auftakt zu dem Feſtakt, der dann folgte. 
Als erſter Redner beſtieg Geheimrat Otto Berndt die Bühne von 
jubelndem Beifall der ſämtlichen Anweſenden ſtürmiſch umbrauſt. Seine 
Feſtrede war in erſter Linie ein Dank an Alle, die geholfen haben, das 
war weiter eine humordurchwürzte Geſchichte der ſchwierigen 
            Vorberei=
tungen zum Bau, der erſten Geldbeſchaffungen, dann des Baues ſelbſt, 
der ebenfalls ſtändig unter den Schwierigkeiten der Geldbeſchaffung zu 
leiden hatte, über die nach allgemeiner Anſicht der unverwüſtliche 
            Opti=
mismus Geheimrat Berndts ſelbſt letzten Endes immer wieder 
            hinweg=
half. Beſcheiden wie Otto Berndts Perſönlichkeit immer war, ſtellte er 
ſelbſt ſich in den Hintergrund und hob immer die Verdienſte anderer 
Helfer am Werk, vor allem die ſeines Kollegen Roth, und Stifter in 
den Vordergrund. Sein beſonderer Willkommensgruß galt den Herren 
Miniſterialrat Löhlein, der das Landesamt für Bildungsweſen 
            ver=
trat, Miniſterialdirektor Kratz, der für das Finanzminiſterium 
            er=
ſchienen war, Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing als Vertreter der 
Stadt Darmſtadt, Fabrikant Schenck als Vertreter der Induſtrie= und 
Handelskammer uſw. Der Abriß aus der Geſchichte des Baues, den der 
Redner dann gab, dürſte wohl irgendwie im Druck feſt gelegt werden, 
            ſo=
daß wir uns ſeine Wiedergabe an dieſer Stelle wohl erſparen können. 
Er war ein Dokument für die Tatſache, daß eiſerner Wille, freudiger 
Ottimismus, Verſtändnis für die Notwendigkeiten des heutigen Lebens, Segelfluges ſein möge, 
Opferfreudigkeit aller, die dazu in der Lage waren, auch in der 
            ſchwierig=
ſten Zeit ein Werk ermöglichten, deſſen Schaffung von vornherein
 Bas Uitraphen 
die neue nach den Prinziplen des 
bekannten Erfinders Heinrich —. 
Küchenrneister, Berlin, konstrulerte 
Sprechmaschlne wird am 
            Diens-
tag abend 8 Uhr, im großen Saale 
des Hotels zur Traube, Im Anschluß 
an einen einleltenden Vortrag 
            vorge-
führt. Karten unentgeltlich durch den 
General-Vertreter für Darmstadt 
Heinrich Arnold 
Wilhelrninenstraße O. 
(1681
 bielfach als zurzeit unmöglich angeſehen wurde. Er war ein Dokument 
freudiger Lebensbejahung, geeignetes Vorbild zu ſein und zur 
            Nach=
eiferung anzuſpornen. Fie Feſtrede ſchloß mit dem Appell an die 
            Kommi=
litonen, die ſchöne Halle zur zweckentſprechenden Benutzung zu 
            über=
nehmen, ſie zu beſchüitzen und ſo zu erhalten, wie ein wertvolles Werk 
erhalten zu werden verdient. 
Geheimrat Berndt übergab dann offiziell die Feſthalle zurück an den 
Staat bzw. an das Landesamt für Bildungsweſen und ſchloß ſeine 
            Feſt=
rede mit dem ſchlichten turneriſchen „Gut Heil”. 
Der brauſende Beifall, der Geheimrad Berndt grüßte, geleitete 
ihn auch minutenlang vom Rednerpult zu ſeinem Platze. 
Miniſterialrat Löhlein übernahm die Feſthalle in den Schutz des 
Landesamtes für Bildungsweſen mit einer beſonderen die Verdienſte 
des Geheimrat Berndt anerkennenden Rede. Er ſprach namens der 
Staatsregierung herzlichſten und wärmſten Dank aus für die große Tat, 
die die Errichtung der Halle bedeute für die Hochſchule und für die 
            aka=
demiſche Jugend. Redner übergab die Feſthalle an S. Magn. Profeſſor 
Eberle mit dem Wunſch, daß die Halle zur Ertüchtigung der 
            aka=
demiſchen Jugend und damit zum Segen werden möge für die Hochſchule, 
für die Stadt Darmſtadt und für das deutſche Vaterland. 
Seine Magnifizenz Profeſſor Eberle übernahm die Halle mit 
herzlichſtem Dank unter der Verſicherung, daß es die vornehmſte Aufgabe 
der Hochſchule ſein werde, das anvertraute Gut in Treue zu verwalten. 
Redner verbreitete ſich auch ſeinerſeits über die unüberwindlichen 
Schwierigkeiten, die ſich dem Bau entgegenſtellten und dankte ebenfalls 
namens der beiden Senate Herrn Geheimrat Berndt, der als eigentlicher 
Schöpfer des Werkes anzuſehen iſt. Sein Dank galt weiter den Stiftern 
und Förderern. Es ſei gern erfüllte Pflicht der beiden Senate geweſen, 
den Förderern des Werkes die höchſte Ehre zu verleihen, die die 
            Tech=
niſche Hochſchule zu vergeben habe. Beide Senate haben beſchloſſen, die 
Würde eines Ehrenſenators zu verleihen an die Herren 
            Ge=
heimrat Otto Berndt, Dr. Ing. Hans Hermann=Guſtavsburg, 
Direktor der Maſchinenfabrik Augsburg, Dipl.=Ing. Siegfried Stamm, 
Direktor der Siemens=Schuckert=Werke, Büro Frankfurt, Jakob Nohl= 
Darmſtadt, Vorſitzender der Heſſiſchen Handwerkskammer, Dipl.=Ing. 
Joſef Gerſter=Mainz, Dr. Ing. Bernhard Fiſcher=Guſtavsburg, 
Dipl.=Ing. Ernſt Dyckerhoff in Fa. Dyckerhoff u. Söhne Bieprich, 
und Dr. Auguſt Dyckerhoff, Portland Zementfabrik Amöneburg. 
Unter Hervorhebung der jeweils beſonderen Verdienſte ſchmückte 
Seine Magnifizenz die neuen Senatoren mit Band und Medaille. 
Profeſſor Dr. Peterſen ſprach namens des akademiſchen 
            Aus=
ſchuſſes für Leibesübungen Herrn Geheimrat Berndt aufrichtigſten 
Dank aus und überreichte ihm die von dem Ausſchuß geſtiftete, nur für 
Sieger beſtimmte Ehrenplakette. Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing 
beglückwünſchte namens der Stadt und der Stadtverwaltung die 
            Tech=
niſche Hochſchule zu dem neuen Werk und ſprach den wohl aus aller 
Herzen kommenden Wunſch aus, daß es Geheimrat Berndt beſchieden 
ſein möge, noch manches gleich wertvolle Werk der Techmiſchen Hochchule 
anzugliedern. 
Fabrikant Schenck ſprach namens der Induſtrie= und 
            Handels=
kammer herzlichſte Glückwünſche aus und ſagte unter frendigem Beifall 
auch weitere Unterſtützung für die noch fehlende Kleiderablage zu. 
Schließlich ſprach Herr Schäfer. Vertreter des Ausſchuſſes der 
Studierenden, im Namen der gkademiſchen Jugend den herzlichſten 
Dank aller Studierenden für die Errichtung der Halle aus und legte 
für dieſe das Gelübde ab, daß die Studentenſchaft ſich ſtets der 
            Verant=
wortung und der Pflicht, die Halle zu erhalten, bewußt ſein wird. 
Den Schluß des Feſtaktes bildete die Vorführung des Sportfilms der 
Werbewoche für Leibesübungen, die die Geeignetheit der Feſthalle auch 
M. St. 
für dieſe Zwecke überzeugend bewies.
 Das erſie Schauturnen in der neuen Hochſchul= 
Turn= und Feſihalie 
das anläßlich ihrer Einweihung eine große Anzahl Ehrengäſte 
dort verſammelt hatte, begann am Samstag nachmittag 
pünktlich um 3 Uhr. Die geſamte Studentenſchaft Darmſtadts hatte 
ſich an dieſer Veraaſtaltung beteiligt. Bevor das erſte Kommando 
            er=
tönte, begrüßte Diplom=Turn= und Sportlehrer Söllinger in einer 
kurzen herzlichen Anſprache die Anweſenden und gedachte beſonders des 
verdienſtvollen Herrn Geheimrat Prof. Berndt, der ſo unendlich 
Segensreiches für die Studentenſchaft durch die Errichtung der neuen 
Turnhalle geſchaffen hat. Dann folgten in bewunderswerter 
            Exakt=
heit die turneriſchen Darbietungen. Mit Maſſenfreiübungen wurde 
            be=
gonnen, anſchließend kam jeder einzelne Sportzweig zu ſeinem Recht. 
Es wurden gymnaſtiſche Uebungen, Box=, Fechtübungen, Geräteübungen
 am Ning, Neck und Barren von den jugendſtraffen Studenten 
            vorge=
führt, die zeigten, mit welchem Ernſt in ihren Reihen dem Sport 
            gehul=
digt wird. Die Veranſtaltung hat bewieſen, daß der Akademiſche 
            Aus=
ſchuß für Leibesübungen auf dem Gebiete der turneriſchen Leiſtungen 
durch Energie und reſtloſe Diſziplin imſtande iſt ſeine Turner ſo 
            aus=
zubilden, daß ſie nur durchaus Vorbildliches leiſten. Lebhafter Beifall 
wurde nach den einzelnen Darbietungen von den Anweſenden geſpendet 
und dadurch am beſten das große Intereſſe für die Sache kundgetan.
 abelsberger Stenographenverein von 1861, Darmſtadt, der 
in den nächſten Monaten auf ein 6bjähriges Beſtehen zurückblickt, hält 
heute im Fürſtenſaal ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. Die 
            Mit=
glieder ſeien auch an dieſer Stelle an ihre Pflicht erinnert, recht 
            zahl=
reich zu erſcheinen; ſind doch gerade in der diesjährigen 
            Hauptverſamm=
lung, beſonders intereſſante Berichte über die großen Erfolge, die der 
Verein während des verfloſſenen Jahres auf allen Gebieten ſeiner 
Tätigkeit aufweiſen kann, zu erwarten. Zu dem ſich anſchließenden 
            Unter=
haltungsahend ſind auch Gäſte, Freunde und Gönner des Vereins 
            will=
kommen. (Näheres ſiehe Anzeige.) 
— Auf den Elternabend im Realgymnaſium weiſen wir nochmals 
hin. Er findet am Dienstag, 2. Februar, abends 8 Uhr, in der Aula 
der Anſtalt ſtatt. Geladen ſind die Eltern aller Schüler, die nach 3= oder 
4jährigem Schulbeſuch an Oſtern in das Realgymnaſium, oder in das 
Reformrealgymnaſium eintreten ſollen. (Siehe Anzeige in der Nummer 
vom Samstag.)
 e. Eleonor=nſchule. Am kommenden Dienstag, abends 8 Uhr, findet 
ein Elternabend ſtatt, bei dem Landheimfragen zur Beſprechung 
ſchöne, große und bedeutſame Werk zu ſchaffen und zu vollenden. Sie gelangen. Mehrere Mitglieder aus dem Landheimausſchuß des 
Lehrkörpers werden Bericht erſtatten und Lichtbilder aus dem Leben der 
einzelnen Klaſſen draußen vorführen. Daran ſchließt ſich eine allgemeine 
Ausſprache. Die Eltern ſind herzlich und dringend dazu eingeladen. 
— Auszeichnung der Akadem. Fliegergruppe. Bei der letzten Tagung 
des deutſchen Modell= und Segelflugverbandes in Frankfurt konnte der 
Vorſitzende des Deutſchen Luftrates, Dr. h. e. Konſul Kotzenberg, den 
von ihm geſtifteten Hochſchulwanderpreis der Akademiſchen Fliegergruppe 
Darmſtadt zuſprechen. Der Preis, ein adlergekrönter Silberpokal, wurde 
1922 dem Sieger für längſte Flugdauer im Einſitzerſegelflugzeug 
            aus=
geſetzt und ſollte, wenn er dreimal von demſelben Sieger gewonnen 
wurde, in deſſen Beſitz übergehen. Mit dem Dauerflug von Heſſelbach 
auf der „Margarete” im vergangenen Wettbewerb von 3 Stunden und 
52 Minuten gewann die A. F.G. D. den Preis zum dritten Male und 
            da=
mit endgültig. Mit herzlichen Glückwunſchworten zu den Erfolgen der 
Gruppe überreichte Herr Konſul Dr. Kotzenberg den Pokal dem 
            Vor=
ſtand der A.F.G.D. und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Gruppe 
auch Zukunft unter den führenden Verbänden des wiſſenſchaftlichen 
— Die Karnevalgeſellſchaft „Narrhalla” hat für ihre große 
Jubiläums=Damen= und Herren=Sitzung, die am Sonntag, den 
7. Februar, abends 6,11 Uhr, im Städtiſchen Saalbau ſtattfindet, 
den Eintrittspreis mit Rückſicht auf die herrſchenden 
            wirtſchaft=
lichen Verhältniſſe auf nur 2 Mark feſtgeſetzt, um ſo Jedem 
zu ermöglichen, dieſer glanzvollſten Veranſtaltung des ganzen 
Karnevals beizuwohnen. Dazu wurde eine geringe Anzahl von 
numerierten Plätzen freigehalten, für die allerdings ein erhöhter 
Preis von 4 Mark zu zahlen iſt. Dieſe numerierten Plätze ſind 
ausſchließlich im Vorverkauf (Parfümerie Müller, 
            Rhein=
ſtraße, Juwelier L. Schmidt, Wilhelminenſtraße, Friſeur Hermes, 
Luiſenſtraße, L. Simon, Grafenſtraße) zu haben. An der 
            Abend=
kaſſe werden numerierte Plätze nicht mehr ausgegeben. Die 
große Feſtſitzung wird aus Anlaß des Jubiläums durch ein der 
Zeit entnommenes und entſprechendes Eröffnungsfeſtſpiel 
            ein=
geleitet, deſſen Verfaſſer ein junger Darmſtädter Dichter iſt, der 
damit zum erſten Male vor die breite Oeffentlichkeit tritt. Die 
närriſche Hochburg, der Städtiſche Saalbau, wird eine ganz neue 
farbenfrohe Dekoration erhalten, die von Herrn Kunſtmaler 
Pfeil entworfen iſt und von Dekorationsmaler Bauer 
            aus=
geführt wird. Außer den ſchon mehrfach erwähnten Darmſtädter 
und Mainzer Büttrednern und Liederdichtern, die 
            ſelbſtverſtänd=
lich den Hauptteil des Programms beſtreiten werden, winken 
den Beſuchern künſtleriſche Genüſſe rhetoriſcher, muſikaliſcher und 
geſanglicher Art, die eine angenehme Abwechſlung in das 
            Pro=
gramm bringen werden. 11. a. werden die Herren Ney und 
Heinz Heberer künſtleriſch mitwirken, dazu einige Damen, 
darunter Frl. M. Hauff, die amerikaniſche Nachtigall. Der 
muſikaliſche Teil liegt in den Händen des Obermuſikmeiſters 
Weber, der das Städtiſche Orcheſter an dieſem Abend leiten 
wird. Die Feſtſitzung wird durch Herrn Jakob Jacobi 
            ge=
leitet werden, da der erſte Präſident der „Narrhalla”, wegen 
Familientrauer verhindert iſt. Herr Jacobi iſt aus ähnlichen 
Veranſtaltungen beſonders in der Turngemeinde bekannt und 
dürfte auch unter ſeiner Leitung die Sitzung ſich flott und 
            rei=
bungslos vollziehen. — Der Große Rat macht jetzt ſchon auf den 
großen Geſellſchaftsmaskenball am Faſtnachtsſamstag 
aufmerkſam, nach alter Tradition ein beſonderes Ereignis auf 
karnevaliſtiſchem Gebiet. Hierzu iſt der Eintritt ebenfalls mit 
6 Mk. für Herren= und 4 Mk. für Damenkarten äußerſt niedrig 
gehalten. Auch dieſe Preiſe gelten nur für den Vorverkauf, 
an der Abendkaſſe beträgt der Eintrittspreis durchweg 10 Mk. 
— Orpheum. Zahlreichen Anregungen auswärtiger Beſucher 
            Rech=
nung tragend, iſt der Beginn der Sonntagsaufführungen 
auf 348 Uhr feſtgeſetzt worden. Nach Ende der Vorſtellung geht ein 
direkter Wagen nach dem Hauptbahnhof, desgleichen iſt der Anſchluß 
nach Beſſungen—Gberſtadt gewährleiſtet; demzufolge können von nun an 
die auswärtigen Beſucher der Vorſtellung bis zum Ende beiwohnen. 
Der Kartenverkauf für heute findet ſtatt: im Zeitungskiosk am Schloß 
(Ernſt=Ludwigs=Platz) von 10 Uhr vormittags bis 6 Uhr abends, 
            des=
gleichen im Verkehrsbüro von 9—12 Uhr und an der Kaſſe des Orpheums 
ab 3 Uhr. Telephoniſche Kartenbeſtellungen unter Nr. 389. (S. Anz.) 
— Aufwertung von Anſprüchen gegen öffentlich=rechtliche 
            Grund=
kreditanſtalten. Nach 8 48 Abſ. 2 des Geſetzes ſind bezüglich der 
            Auf=
wertung von Anſprüchen gegenüber ſolchen Anſtalten Teilungsmaſſen zu 
bilden, von denen ein 10 Prozent der Maſſe nicht überſteigender 
            Ver=
waltungskoſtenbeitrag abzuziehen iſt. Die oberſten Landesbehörden ſind 
ermächtigt, Beſtimmungen über den Abzug dieſes Beitrages zu treffen. 
Sie können zu dieſem Zweck die Zuläſſigkeit und Anrechnung von 
            Sach=
leiſtungen regeln, ohne hierbei an die Durchführungsverordnung vom 
29. November 1925 gebunden zu ſein. 
Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten wird die Annaſtraße, 
zwiſchen Saalbau= und Eichbergſtraße, vom 30. Januar 1926 ab bis auf 
weiteres für den Fuhrwerks=, Auto= und Radfahrverkehr geſperrt. 
— Verwaltungsgerichtshof. Vorentſcheidung gegen die 
            Polizeiwacht=
meiſter Nadke und Baußmann in Darmſtadt. Zunächſt wirſt 
ſich die Frage auf, ob das heutige Verfahren infolge plötzlicher 
            Er=
krankung des Studenten Lipp ausgeſetzt werden ſoll. Der Vertreter des 
Staatsintereſſes erachtet es für zweckmäßig, daß man doch nicht erſt in 
eine Sachverhandlung eintreten möge. Der Vorſitzende verkündet nach 
Beratung Beſchluß dahin, daß die Verhandlung auf 20. Februar, 
            vor=
mittags 9 Uhr, vertagt werde. 
Schulgeldmahnung. Das Schulgeld der hieſigen höheren Schulen 
für den Monat Januar 1926 iſt bei Meidung der Beitreibung bis zum 
10. Februar an die Stadtkaſſe Grafenſtraße 28, zu zahlen. (S. auch 
            Be=
kanntmachung im Anzeigenteil.) 
— Anſtalt für Epileptiſche. Unſer Kollektant iſt z. Zt. damit 
            be=
ſechäftigt, die uns miniſteriell genehmigte Hauskollekte in der Stadt 
Darmſtadt einzuſammeln. Unſere Anſtalt iſt für alle Epileptiſche aus 
Heſſen offen ohne Rückſicht auf Religion und Beruf uſw. Der Kollektant 
iſt natürlich mit ordnungsmäßigem Ausweis und Kolleltenbuch ver=
 —Unfälle. Am Marienplatz wurde ein älterer Herr von einem 
jahrer überfahren. Derſelbe trug einen Knöchelbruch davon und 
de von der Sanitätswache Saalbauſtraße 4—6, Telephon 400, nach 
r Wohnung verbracht. — In einer hieſigen Fabrik wollte, ein 
iter eine Sauerſtofflaſche transportieren, kam dabei zu Fall und 
ſich einen Armbruch zu. Auch dieſer Verletzte wurde von der 
            Sani=
ache vom Roten Kreuz, Saalbauſtraße 4—6, Telephon 400, nach 
Städtiſchen Krankenhaus verbracht.
 (1675 
ensroman aus dem Berliner Milleu 
uns „das Fräulein vom Spittelmarkt” der Lebensroman einer 
piſin, ein Film in T Akten. Daß ein hübſches junges Mädchen 
chen ſungen Mann liebt und allen Wiederſtänden zum Trotz 
iſi nichts außergewöhnliches. Anders liegt die Sache, wenn 
            es=
den Sohn ihres Chefs, eines vermögenden Großkautmanns 
Falls Sie dieſes Schickſal intereſſiert, dann beſuchen Sie das
Seite 6
 Sonntag, den 31. Januar 1926 
Kunſtnotizen.
 Wochenſpielplan des Heſiſchen Landeschegter 
Großes Haus. 
Sonntag, 31. Jan., Anfang 6 Uhr, Ende 10 Uhr, K 8 (
            Bühnen=
volksbund): „Tannhäuſer”, Oper von Nich, Wagner. 
Preiſe 1,20—12 Mk. 
Montag, 1. Febr., Anfang 7½½ Uhr, Ende gegen 9½ Uhr: 
            Sie=
bentes Konzert des Landestheaterorcheſters. 
Soliſt: Hermann Scheh, Bariton. Preiſe 0,80—8 Mk. 
            Sperr=
ſitz 4,50 Mk. 
Dienstag, 2. Febr.: Keine Vorſtellung. 
Mittwoch, 3. Febr., Aufang 7/4 Uhr, Ende nach 10½ Uhr, K 9 
Bühnenvolksbund): „Carmen”, Oper von Bizet. Preiſe 
1,20—12 Mk. 
Donnerstag, 4. Febr., Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr, E 13 (
            Ur=
aufführung): „Kanzler und König”, Tragödie von 
Haus Frauck. Preiſe 1,20—12 Mk. 
Freitag, 5. Febr., Anfang 7½ Uhr. Ende 10½ Uhr (
            Volksvor=
ſtellung zu Einheitspreiſen): „Die Fledermaus”, 
            Ope=
rette von J. Strauß. Preiſe 1, 2, 3, 4 Mk. 
Samstag, 6. Febr., Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr, T 12 (zum 
erſten Male wiederholt): „Kanzler und König”, 
            Tra=
gidie von Hans Franck. Preiſe 1,20—12 Mk. 
Sonntag, 7. Febr., Anfang 6 Uhr, Ende 10 Uhr, Sonntags=
            Frem=
denmiete (6. Vorſtellung): „Aïda”, Oper von Verdi. Preiſe 
1,50—15 Mk. 
Kleines Haus. 
Sonntag, 31. Jan., vorm. 11 Uhr: Elektromelodiphon=Konzert 
der Firma Carl Arnold u. Sohn, Rheinſtraße 31. — Abends 
Anfang 7½ Uhr, Ende 93 Uhr, Zuſatzmiete IV,6: „Der 
Glückspilz” Luſtſpiel von Rickelt. Preiſe 120—7,20 Mk. 
Montag, 1. Febr.: Keine Vorſtellung. 
Dienstag, 2. Febr., Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr, 
            Zuſatz=
miete VII,7 (zum erſten Male wiederholt): „Don 
            Pas=
quale” komiſche Oper von Donizetti. Preiſe 1,20—7,20 Mk. 
Mittwoch, 3. Febr., Aufang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr (Gaſtſpiel des 
Rhein=Mainiſchen Künſtlertheaters): „Die fünf 
            Frank=
furter”, Luſtſpiel von Nößler. Preiſe 0,50—3,50 Mk. 
Donnerstag, 4. Febr., Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr, 
            Zuſatz=
miete III 7, Schülermiete gelb 5: „Die Entführung aus 
dem Serail”, Oper von Mozart. Preiſe 120—720 Mk. 
Freitag, 5. Febr., Anfang 8 Uhr: Lichtbildervortrag von Dr. Ph. 
„Kraemer über „Bali, die Märcheninſel”. Preiſe 
0,50, 1, 2, 3 Mk. Vorverkauf für Mieter zu Preiſen von 0,50, 
0,80, 1,60, 2,40 Mk. am Montag, 1., und Dienstag, 2. Febr.; 
allgemeiner Verkauf zu Preiſen 0,50, 1. 2, 3 Mk. ab 3. Febr. 
Samstag, 6. Febr., Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr, Zuſatzmiete IV,77, 
Schülermiete braun 6: „Der Wildſchütz”, Oper von Alb. 
Lortzing Preiſe 1,20—7,20 Mk. 
Sonntag, 7. Febr., nachm. 3 Uhr (Vorführung der 
            Gymnaſtik=
gruppe Friedel Kaſten=Frankfurt): „Wege der 
            Körper=
erziehung”. Preiſe 0,80, 1,50, 2 Mk. — Abends 7½ Uhr, 
Ende 10 Uhr, erſtes Gaſtſpiel Paul Wegener mit Enſemble 
(außer Miete): „Der Vater” Schauſpiel von Strindberg. 
Vorverkauf für Mieter zu Preiſen von 1,20—7,20 Mark am 
Dienstag, 2, und Mittwoch, 3. Febr.; allgemeiner Verkauf zu 
Preiſen von 1,50—9 Mk. ab 4. Februar.
 — Die Ortsgruppe Darmſtadt im Deutſchnationalen 
            Handlungs=
gehilfewverband hielt in ſeinem Heim, Aleranderſtraße 22. in 
            Anweſen=
heit des Herrn Gauvorſtehers H. Auerbach=Frankfurt ſeine 
            außerorent=
lich gut beſuchte Jahreshauptverſammmlung ab. Der Jahresbericht für 
das Jahr 1925, der von dem Stadtverordneten Kollegen Süß gegeben 
wurde, gab Zeugnis darüber, wie in der Ortsgruppe Darmſtadt im 
D. H.V. im vergangenen Jahre für die Intereſſen der männlichen 
            kauf=
männiſchen Angeſtellten gearbeitet worden iſt. Die Erfolge der Arbeit 
haben ſich aber, auch ausgewirkt in einer glänzenden Entwicklung der 
D.H.V.=Bewegung in Darmſtadt, wie jg überall im ganzen Reiche. 
            Nahe=
zu 200 Kaufmannsgehilfen haben im Jahre 1925 in Darmſtadt erkannt, 
daß für die Intereſſenvertretung des Kaufmannsgehilfen nur ein 
            Be=
rufsverband in Frage kommen kann, und ſind dem D.HV. beigetreten. 
Nach der Vorſtandswahl nahm dann Herr Auerbach=Frankfurt a. M. 
das Wort und ſprach in ſehr ausführlicher Weiſe über die heutige 
            tarif=
politiſche Lage der Kaufmannsgehilfen, über die innen= und 
            außenpoli=
tiſchen Vorgänge im Zuſammenhange mit unſerer heutigen 
            Wirtſchafts=
kriſe. Danach nehmen die verſammelten Kaufmannsgehilfen Stellung 
zu dem arbeitgeberſeitigen Vorſchlag auf Verkürzung des Urlaubs um 
nahezu 40 Prozent. Die Kaufmannsgehilfen im D.H.V. lehnen ganz 
entſchieden ab, ſich das einzig Wertvolle, was der Tarifvertrag heute noch 
an Ideellem zu bieten vermag, nehmen zu laſſen. Die verſammelten 
Kaufmannsgehilfen ſind vielmehr der Meinung, daß nunmehr die 
            For=
derung auf Beſſerſtellung der Urlaubszeit, eine Forderung, die für 
ſpäter vorgeſehen war, nunmehr den Arbeitgebern überreicht werden 
müſſe. Aus den beachtlichen Ausführungen alter erfahrener Kollegen 
klang immer wieder der Beweis heraus, daß die Kürzung des Urlaubs 
auch nicht das geringſte an unſerer wirtſchaftlichen Lage ändern könnte. 
Im Gegenteil, man nimmt den Angeſtellten noch mehr als bisher die 
Arbeitsfreudigkeit, von der letzten Endes der Auftieg unſerer deutſchen 
Birtſchaft im Erheblichen mit abhängt. Mit einem Heil auf Verband 
und Volk wurde die Verſammlung geſchloſſen. 
— Bebauung des Paglaisgartens. In dem geſtrigen Bericht iſt richtig 
zu leſen: der Garten ſei ungepflegt (nicht angepflanzt), Turmhaus (ſtatt 
Turnhaus) und die Namen Graßmann und Giſſinger. 
 (eber Werte, Künſier und känſkieriſche Veranſtaltungen, deren im Nuchſtehenden Erwäßnung 
geſchleht, behält ſich die Redaktlon ihr Urtelt vor. 
— Zu dem Konzert am Donnerstag, den 4. Februar 1926, abends 
8 Uhr, Frl. Dieke Ermeling und Prof. Oskau Brückner, entnehmen wir 
aus verſchiedenen Tageszeitungen über den Meiſter des Cellos folgende 
Kritikauszüge: Leipziger Noland: Ein eminenten Meiſter auf 
dem Cello lernten wir in Oskar Brückner kennen. Gs war ein ſeltener 
Genuß, dieſem herrlichen Spiel zu lauſchen. (Dr. L. Hartmann.) — 
Wiesbadener Tagblatt: Herr Prof. Brückner gehört unſtreitig 
zu unſeren größten Cellodirtuoſen der Gegenwart. In zahlreiſcen 
            Kon=
zerten gab er Proben ſeiner herrlichen Kunſt uſtu. . . (Prof. Otto 
Dorn.) — Veuliner Börſenkurier: Herr Brückner, ein Schüiler 
von F. Grüitzmacher, hat von dieſeu den euergiſchen Strich und die 
            Klar=
heit in der Wiedergabe alles Techuiſchen ſich angeeignet. Dazu gefellent 
ſich ein ungemein wohltuender, weicher, ſeelenvoller Vortrag, deu man 
überall den großen, gebildeten Müſiker aumerkt. (Prof. Otto 
            Tauh=
mann.) — Karten bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtraße 9, (Telephon 
2360) und an der Abendkaſſe. 
— Palaſt=Lichtſpiele. Tartüff. Ufa=Film. 
            Urauf=
führung für Süddeutſchlaud. Was wir hier ſehen, iſt urdeutſches, derb 
zugreifendes uud ſtark untermalendes Volksſtüick. Volksſtück um ſo mehr, 
da eine Nahmeuhandlung nach Art des ſeligen Bonifnzius Kieſetvetter 
eine handgreifliche „Moral” aufügt, geluiſſermaßen alio die Molitreſche 
Satire für den Hausgebrauch verſtändlich macht. Für den Film 
            durch=
aus diskutabel. Nein filmiſch intereſſiert bei dieſem Werk in erſter Linie 
die überragende Darſtellung. Am intereſſanteſten iſt Jannings. Man 
iſt gewvohnt, den Tartüff der Sprechlühne als überelegauten 
            weltge=
wandten Abbé zu ſehen. Jannings gibt ihn als grobſchlächtigen, 
            ur=
komiſchen und doch ſo heimtückiſchen, ſchleicheriſchen Proleten, deſſen 
Sinnlichkeit nur mühſam hinter dem vorgehaltenen Gebetbuch verborgen 
wird. Dieſer Tartüff iſt grotesk und doch vielleicht wuirkſamer, als jener 
der Sprechbühne, denn en arbeitet mit vollstümlicheren Mitteln. Er 
verſifliert den Heuchlertyp, wie er uns näherſteht, als jener aus der 
galanten Zeit des Barock. Auch Lil Dagover in der Nolle der Elmire 
gibt dieſe geiſtvolle Frau, trotz des Koſtüms, das ſie mit herrlichem 
            An=
ſtand zu tragen verſteht, geiſtig durchaus modern. Wir hätten uns keine 
andere in dieſer zwar dankbaren, aber darſtelleriſch recht komplizierten 
Aufgabe denken können. Lucie Höflich gibt die Magd Dorine. Auch 
dieſe Partie wird ſonſt vom üblichen Kammerkätzchen geſpielt. Die 
Höflich aber iſt der treue, derbe deutſche Hausgeiſt; ſie paßt ſich alſo dem 
vergröberten Ton beſtens an. Ganz hervorragend iſt der Film in ſeiner 
Technik. Herlth und Nöhrig haben Räume hingeſtellt, die zwuar nicht 
durch die ſonſt übliche und üble Koloſſalität wirten, ſondern durch 
feinſte Stilkunſt, die es insbeſondere auch dem Kamerauann erlaubt, 
ſeine unerhörten Lichteffekte anzubringen. Karl Freund hat auch hier 
            wie=
der durchaus Eigenes geſchaffen. In allen ſeinen Arbeiten ſteckt eine eigene 
Note die das Betrachten ſeines Werkes zum äſthetiſchen Genuß macht. 
Selbſt einige Härten der Beleuchtung, mit denen man nicht immer 
            ein=
verſtanden zu ſein braucht, ſind hei ihm beſtimmte künſtleriſche Abſicht. 
Der überaus ſtarke Beifall des Puhlikums galt allen an dieſem Werke 
Beteiligten, insbeſondere dem Regiſſeur Murnau und den Derſtellern. 
Von dieſen ſei außerdem noch Roſa Valetti erwähnt, die in der 
            Rahmen=
handlung zuſammen mit Picha ausgezeichnete Typen hinſtellte und 
endlich auch Werner Krauß. Er hatte die undankbare Rolle eines 
Trottels, aus der auch dieſer große Künſtler nichts Rechtes machen 
konnte. 
— Reſidenz=Theater. Unter dem zugkräftigen Berliner 
Lokaltitel. Das Fräulein vom Spittelmarkt” der 
            Lebens=
roman, deſſen Stenotypiſtin in 7 Kapiteln, läuft augenblicklich im R.=T. 
ein Film, deſſen Inhalt jede berufstätige Frau intereſſieren muß. Nach 
einem vielgeleſenen Romau von 9. Sommerfeld hat der Regiſſeur 
            Ger=
hard Dammer dieſes keineswegs unmögliche Erlebnis des kleinen braven 
Tippmädels mit ihrem Märchenprinzen in hübſche und feſſelnde Bilder 
gebracht. Natürlich mit dem rührenden Schluß, den wir aus den 
            ame=
rikaniſchen Filmen allmählich gewohnt geworden ſind und doch — ach — 
ſo gern immer wieder ſehen! — Im Beiprogramm ſehen wir den 
            belieb=
ten Harold Lloyd in ſeiner neueſten Groteske „Er” als Ehekandidat. Sie 
lachen Tränen. Außerdem läuft die aktuelle Trianonwoche, ſowie die 
allerneneſte farbige Modenſchau: „Die elegante Damel. 
Lokale Veranſialtungen. 
Die diemnter erſcheinenden Nofzen find auschlieflich ae Hinweiſe auf Auzelsen mu betracm 
m keinem Falle irgendwie alt Beſhrechung oder Keick. 
— Am Dienstag abend um 8 Uhr findet im großen Saale 
des Hotels zur Traube die Vorführung der Ultraphon=
            Sprech=
maſchine ſtatt, die auf Grund der wiſſenſchaftlichen Studien des 
            be=
kannten Erfinders Heinrich J. Küchenmeiſter in Berlia konſtruiert und 
durch zahlreiche Patente geſchützt iſt. Dieſe bedeutſame Erfindung, die 
weit über den Rahmen des Gebietes der Sprechmaſchine hinaus geeignet 
iſt, auf allen Gebieten des Tonweſens ganz neue 
            Entwicklungsverſpekti=
ven zu eröffnen, wird nach einem einleitenden Vortrage eines 
            Mitarbei=
ters, des Herrn Heinrich J. Küchenmeiſter in Vergleich mit normalen 
Sprechmaſchinen vorgeführt werden. Dieſe Vorführung düfte ſowohl für 
alle Muſikfreunde wie auch für alle techniſch und gkuſtiſch intereſſierten 
Leſer von großem Jutereſſe ſein. 
— Ein Vortrag über die Methode Coué, die erzielten 
            Heil=
erfolge und die Möglichkeiten ihrer Anwendung in verſchiedenen 
            Lebens=
lagen findet am Mittwoch, den 3. Februar 1926, abends 8 Uhr, im 
Mathildenhöhſaal, Dieburgerſtraße 2, ſtatt. Der beglaubigte Vertreter 
des Herrn Coué in Nanch wird an Hand einfacher Beiſpiele das Syſtem 
auseinanderſetzen und demonſtrieren. — Karten bei Konzert=Arnold, 
Wilhelminenſtraße 9 (Telephon 2560) und an der Abendkaſſe.
  
Bei läſtigem Huſten 
raten wir Ihnen, die von Aerzten als kräftige Huſtenmediz in 
hervorragend begutachteten „Sogitta”=Huſtenbonbons zu nehnien. 
Lindern die Schmerzen, 1öſen den Schleim. „Sagitta”=Bonbons 
ſind in allen Apotheken erhältlich. 
(fV 19566
Nummer 31
 —Ein Vernächtnig Unſererm. 3. 
raden aus dem Weltkrieg wird kommenden Mittwoch abend in 
der Stadtmiſſion (ühlſtraße 241 durch Direktor Stähler vom 
            Krieger=
dankbund im Lichtbild vorgeführt. Ein ſehr klar aber kurz gehaltener 
Vortrag, welcher in unſerer heutigen, ſehr bewegten Zeit für jeden 
            ehe=
maligen Feldgrauen und deſſen Angehörige, ſowie überhaupt für jeden 
denkenden Menſchen von größtem Intereſſe iſt, wird die Vorführungen 
erläutern und äußerſt intereſſant geſtalten. Der Kriegerdankbund iſt 
eine auf religiöſer Grundlage ſtehende Organiſation, welche über allem 
Politikzwviſt und unter Leitung des bekannten Evangeliſten General v. 
Oven ſteht, und hat auch in Darmſtadt eine Ortsgruppe. Der Beſuch 
der Veranſtaltung iſt unentgeltlich. 
— Ludwigshöhe. Auf das heutige Nachmittagskonzert des 
Städtiſchen Orcheſters ſei beſonders hingewieſen, zumal ein anſprechendes 
Programm dafür aufgeſtellt iſt. Die Leitung hat Herr Hauske. Siehe 
auch Anzeige. 
— Der Vogelsberger Höhenklub veranſtaltet am 6. 
            Fe=
brugr im Konkordiaſaal einen „Bunten Abend” mit Tanz. (Siehe Anz 
— Der Verein ehem. Heſſiſcher Leibdragoner hält 
ſeine diesjährige Generalverſammlung heute nachmittag im 
            Vereins=
lokal Reſtauration Gutenberg. Ecke Grafen= und Wieſenſtraße ab. 
— Der Maskenhall des Klub Fröhlichkeit findet am 
            Sonn=
tag, den 7. Februar, aufangs 7,11 Uhr in den Näumen des 
            Mathilden=
höhſaales ſtatt. Trotz der ſehr niedrig gehaltenen Eintrittspreiſe wird 
derſelbe großzügig ausgeſtattet werden. 2 Muſikkapellen bei feenhafter 
Beleuchtung und Dekoration werden für die nötige Stimmung ſorgen. 
Der Nebenſaal wuird mit grünen Lauben und Erfriſchungsbuden verſehen.
 Aus den Parteien. 
Der Bezirksverein Nord der Deutſchen 
            Volks=
partei hielt am Freitag abend in der Reſtauration Speher (Ecke 
Nhönring und Frankfurter Straße) eine Verſammlung ab, in der 
            Ge=
neraliekretär Kollbach einen Vortrag über die politiſche und die 
finanzielle Lage im Reiche und Heſſen hielt und außerdem kommunale 
Angelegenheiten beſprochen wurden. Der Vorſitzende des Vereins 
            Obev=
ſetretär Ittmann, eröffnete die Verſammlung mit einer Anſprache, 
in der u. a. ausführte: „Wir alle wollen hoffen und wünſchen, daß uns 
das Jahr 1926 in unſeren Beſtrebungen, der Bevölkerung des nördlichen 
Stadtteils behilflich zu ſein, fördernd zur Seite ſteht. Wir dürfen uns 
aber nicht darüber täuſchen, daß uns nun der Weg geebnet würde ohne 
Kampf und Arbeit. Wenn uns das Jahr 1926 zum Segen werden ſoll, 
bedarf es weiterer hingebender Arbeit jedes Einzelnen, des Einſatzes 
des ganzen Volkes.” Hierauf erteilte der Vorſitzende dem Redner des 
Abends, Generalſekretär Kollbach das Wort zu ſeinem angekündigten 
Vortragsthema. Der Redner ging bei ſeinen Betrachtungen zur 
            poli=
tiſchen Lage vom Jahre 1923 aus, das einen Wendepunkt in der deutſchen 
Politik bedeute. Die Währung war zerrüttet und die Lage im 
            Rhein=
land äußerſt kritiſch. Der Retter in der Not war Streſemann: ſeinem 
Kabinett iſt es in erſter Linie zu danken, daß wir wieder eine feſte 
            Wäh=
rung haben, ihm iſt auch der Erfolg des Londoner Abkommens zu danken. 
Der Redner ging dann näher auf die politiſchen Verhältniſſe des Jahres 
1994 ein, in dem zwei Neichstagswahlen ſtattfanden. Die 
            Deutſch=
nationalen erwieſen ſich als unzuverläſſige Stützen einer folgerichtigen 
Außenpolitik. Die weiteren Ausführungen des Vortragenden galten 
der Schilderung von Hindenburgs politiſcher Perſönlichkeit und die 
Auswirkungen ſeiner Wahl auf das Ausland. Weiter wurde der 
Locarnovertrag, die durch das Ausſcheiden der Deutſchnationalen aus 
der Reichsregierung hervorgerufene Regierungskriſe, ſowie die neue 
Regierungsbildung behandelt. Bei Beſprechung der heſſiſchen Politik 
übte Generalſekretär Kollbach ſtarke Kritik an der gegenwärtigen 
            Re=
gierungskoalition. Er machte im Einzelnen auf die vielfach verfehlte 
Steuerpolitik und auf den großen Fehlbetrag im Staatshaushalt 
            auf=
merkſam. Es müſſe in der heſſiſchen Politik, iusbeſondere in der 
            Finanz=
politik zu grundſätzlichen Aenderungen kommen, ſonſt wirden die 
            Zu=
ſtände einer Kataſtrophe zutreiben. Schließlich kam Herr Kollbach noch 
auf die Frage der Fürſtenabfindung und im Zuſammenhang damit auf 
die verhetzende Agitation der Linken zu ſprechen. Mit dem Bekenntnis, 
daß das Vaterland über der Partei ſtehen müſſe, ſchloß der Redner 
ſeine mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Ausführungen. Der 
            V=
ſitzende kleidete die Zuſtimmung noch in folgende Worte: „Ich darf in 
Namen aller ſprechen, wenn ich unſerem verehrten Gneralſekretär für 
ſeine vortrefflichen Ausführungen herzlich danke. Der Giſt von Locarno, 
von dem er ſprach, hat Hoffnungen erweckt, und wir wünſchm aufrichtig, 
er möge ein Anfang ſein, ſür ein Wiederemporkommen unſeres 
            Vater=
landes.” In der Ausſprache erklärte ein Vertreter des Handwerks, die 
heſſiſche Regierung habe ſchon längſt das Vertrauen des Handwerks 
verloren. Er verlangte eine Verminderung des aufgeblihten 
            Ver=
waltungsapparates; die Regierung müſſe dafür ſorgen, daß der 
            Bau=
markt ſich wieder belebe. Generalſekretär Kollbach wies in dieſer 
            Be=
ziehung u. a. auf die Anträge des Abg. Haur) im Landtag hin. In der 
weiteren Diskuſſion wurden verſchiedene kommunale Fragen des 
            Nord=
bezirks beſprochen. Oberſekretär Ittmann ſchloß dann die Verſammlung 
mit der Aufforderung, mitzuhelfen und mitzuarbeiten zum Wohl= der 
Bevölkerung des nördlichen Stadtteils und weiterhin auch zum Wohle 
der deutſchen Volkspartei! 
— Frauengruppe derDeutſchen Volkspartei. Die 
von Herrn Geheimrat Back uns in ſo liebenswüridger Weiſe in 
            Aus=
ſicht geſtellten Vorträge über „Mittelrheiniſche Kunſt” 
            be=
ginnen am 5. Februar, nachmittags 3½ Uhr, in Muſeum. Liſten für 
die Teilnahme ſind in der Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 22, von Montag, 
den 1. Februar, in den Geſchäftsſtunden von 9—1 und 3—6 Uhr, 
            auf=
gelegt. Da nur eine beſchränkte Zahl unſerer Parteifreunde an dem 
Vortrage teilnehmen können, iſt es ratſam, ſich möglichſt ſchnell zu, melder 
Alles Weitere wird auf der Geſchäftsſtelle mitgeteilt. 
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Am 
Montag, den 1. Februar, abends 8 Uhr, findet in der Turnhalle ein 
Lichtbildervortrag der beiden Grönlandforſcher, Hern H. 9. G. Krueger 
von der Techniſchen Hochſchule in Darmſtadt und Prpfeſſor Dr. Klute, 
von der Univerſität in Gießen über ihre Erlebniſſe in Grönland ſtatt. 
Wir bitten unſere Mitglieder dringend, wenn irgend möglich, die 
äußerſt intereſſanten Vortrag zu beſuchen. Eintrittspreis für Jug 
gruppenmitglieder 0,50 Mk. Eintrittskarten ſind auf der Parteigeſch 
ſtelle zu haben.
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(1614
Nummer 31
Sonntag, den 31. Januar 1926
Mauern.
Seite 7
 Vergl. hierzu heutige „Gegenwart”.) 
Die Frage, was aus dem Garten am Alten Palais 
werden wird, hat die Gemüter ſchon ſehr erregt und wird ſie noch 
mehr erregen. Wird der Garten verſchwinden und wird an ſeine 
Stelle ein großes Geſchäftshaus treten? Wird die 
            Wilhelminen=
ſtraße, auf die wir Darmſtädter mit Recht ſtolz ſind, in ihrem 
            un=
teren Teil zur reinen Geſchäftsſtraße werden, die ſich von anderen 
Geſchäftsſtraßen kaum unterſcheidet? Mancherlei Umſtände 
            wir=
ken zuſammen, dieſem Teil der Straße ihre wohltuende 
            Eigen=
art zu verleihen: Die Baumreihen zu beiden Seiten, die 
            ange=
nehme Ruhe der Gebäude in ihren meiſt klaſſiziſtiſchen Formen, 
vor allem die ſchönen Wandungen des Alten Palais — das gute 
Verhältnis von Straßenbreite zu Gebäudehöhe — die angemeſſene 
Länge der Straße — ferner ſehr weſentlich die Steigung, die nicht 
gleichmäßig in gerader Linie, ſondern in konkaver Ausbuchtung 
verläuft bis zu dem Monument der katholiſchen Kirche hinauf, in 
der das Straßenbild einen wundervollen Abſchluß findet. 
            Be=
ſonders wichtig aber iſt der Garten, der auf einer Seite die 
Häuſerreihe unterbricht und ſo die Straße kurzweilig macht. 
Der Garten iſt in ſtraffer Weiſe gefaßt durch die Mauer, die ihn 
als Ausklang der hufeiſenförmigen Baugruppe des Alten Palais 
gelten läßt, die zugleich von der Straße aus betrachtet mit der 
geſchloſſenen Maſſe der Baumkronen die Flucht der Häuſer 
            fort=
ſetzt und ſo verhindert, daß für den, der eine Straße als 
            Raum=
gebilde zu erfaſſen verſteht, ein unangenehmes Loch ſich auftut. 
Was hier über Garten und Mauer geſagt iſt, gilt in gleichem 
Maße, vielleicht noch mehr, für die Eliſabethenſtraße. 
Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe werden in abſehbarer Zeit 
die Verwendung des Gartengeländes als Bauplatz ausſchließen. 
und heute ſchon eine Entſcheidung zu treffen im einer Frage, die 
erſt in zehn oder noch mehr Jahren entſchieden zu werden 
braucht, wäre ſinnlos. Wir wiſſen ja, wie ſchnell Verhältniſſe 
und Anſchauungen ſich ändern. 
Aber was ſoll jetzt mit dem Garten geſchehen? So wie er 
iſt, kann er nicht bleiben. Gegen die Abſicht, ihn vollſtſtändig 
            ab=
zuſchließen, längs des Durchganges am Alten Palais ein Gitter 
zu errichten, hat die Stadtverordnetenverſammlung einmütig 
Widerſpruch erhoben. Sie will ihn der Oeffentlichkeit zugängig 
gemacht wiſſen weit mehr als bisher, für Kinder zum Spielen 
und für Erwachſene zur Erholung. 
Aber die Mauer! 
Daß man auch heute noch nur auf ein Lächeln ſtößt, wemn 
man behauptet, eine Mauer wäre ſchön, ſollte man nicht denken, 
Vorausgeſetzt iſt natürlich, daß die Mauer vernünftig und 
            ſach=
lich geſtaltet iſt, daß ſie die Ruhe wahrt und nicht durch 
            un=
nötige Zutaten wie in dem einen Gegenbeiſpiel (Abb. 6) 
            ver=
dorben iſt. Auch darf ſie nicht abgetreppt werden, wenn das 
            Ge=
lände fällt, darf nicht alle paar Meter dem Auge einen Ruck 
            ver=
ſetzen, wie es merkwürdigerweiſe einige neue Mauern in der Nähe 
der Pauluskirche tun. Wenn Mauern allzulang ſind, wirken ſie 
ermüdend wie alles, was im Uebermaß geboten wird. 
            Klap=
pacher Straße!. Sonſt aber ſind Mauern die ſchönſte 
            Einfriedi=
gung, die es gibt, zumal in Verbindung mit hohem Baumwuchs, 
zu deſſen unbeſtimmter Form ſie in der langgeſtreckten Fläche 
und in der ruhigen Abſchlußlinie einen klaren beſtimmten 
            Gegen=
ſatz bieten, deſſen Licht und Schatten ſie vie beſſer aufnehmen und
 eWicherten is S Jane us Kal, der der aus Sien zun 
können. 
Der Mann, der in den letzten 2 Jahrzehnten auf die 
            Ge=
ſchmacksbildung des deutſchen Volkes am meiſten eingewirkt hat, 
iſt der Architekt Paul Schultze=Naumburg. Seine „
            Kulturauf=
gaben” ſollte jeder, beſonders aber wer mit ſtädtiſchen 
            Ange=
legenheiten zu tun hat, geleſen und ſollte an den vielen 
            Ab=
bildungen, den Beiſpielen und Gegenbeiſpielen, ſich ein Urteil 
gebildet haben. 
Was ich in Nachfolgendem von ihm wiedergebe, ſtammt aus 
dem 4. Band der „Kulturaufgaben”: 
„Die Gefühle, die eine Mauer i uns erweckt, ſind ſo 
außerordentlich mannigfaltige, daß es nur mit der äußerſten 
Verrohung unſeres Augenempfindens zu erklären iſt, wie dieſer 
Maſſenkampf gegen die Mauern aufkommen konnte. Aber auch 
rein formal iſt das lange horizontale Flächenband der Mauer 
vielfach ein ſo außerordentlich wichtiges Bauglied im 
            Geſamt=
bild, daß es geradezu einzig in ſeiner Art dazu geeignet iſt, Teile 
einer Gruppe ſtraff zu vereinigen. Man ſollte meinen, daß der 
geſtaltungsfähige Architekt ſie kaum entbehren könnte. Auf Abb. 1 
iſt der Hof neben das Haus gelagert. Trotzdem ſetzt die Mauer 
die Straßenflucht in ſo vollkommener Weiſe fort, daß von einer 
Unterbrechung eigentlich kaum die Rede ſein kann, ſondern das 
Haus mit dem Torweg ein Ganzes bildet. Aehnliches ſehen wir 
in kleinerem Maßſtab auf Abb. 2, wo ein entzückendes Gärtchen 
hinter der Mauer dicht an der Straße liegt und trotzdem ein ſo 
abgeſchloſſenes kleines Paradies bildet, als wenn es weit, weit 
weg vor den Toren läge. Davon erzählt auch unſer Bild, 
            ob=
gleich wir auf ihm den Garten ſelbſt nicht ſehen können. Und 
trotzdem, welcher Empfindende könnte ein ſolches Bild ohne eine 
gewiſſe ſtille Sehnſucht erblicken? Und wo rührte ſich Sehnſucht 
in ſeinem Herzen, wenn er Abb. 3, unſer Gegenbeiſpiel, anſieht? 
In Abb. 4 iſt die ſtarke Ueberſchneidung der Mauer über das 
Haus weg, die dann in der monumentalen Einfahrt gipfelt, ſo 
ausdrucksvoll, daß ſie geradezu der Träger des ganzen 
            Bild=
wertes wird. In ſehr glücklicher Weiſe pflegte man früher die 
Fluchten von Monumentalgebäuden in Mauern fortzuſetzen, 
wie wir ein Beiſpiel in Abb. 5 ſehen.” — Wer denkt bei dieſem 
Bild nicht an unſeren Palaisgarten? — „Die heutige 
            Gepflogen=
heit, ein Monumentalgebäude auf die Mitte eines Platzes zu 
ſetzen und es dann mit „Anlagen” zu umgeben, zeugt von der 
Phantaſiearmut unſerer Zeit. Unſeren Architekten ſtreicht die 
tiefe Weisheit einer hohen Baupolizei die Mauern einfach weg.” 
— Bei der ſcharfen Kritik Schultze=Naumburg wollen wir uns 
vergegenwärtigen, daß ſeine Worte vor zwanzig Jahren, im 
Jahre 1906, geſchrieben wurden. Schon damals hatten 
            Be=
hörden und Architekten ſich einer vernünftigeren Denk= und 
            Schaf=
fungsweiſe zugewandt. Aber daß ſolche Gedanken Gemeingut 
des Volkes geworden wären, kann man leider noch nicht 
            be=
haupten. — Daß Mauern nicht allein für den ſie 
            umſchließen=
den Garten, ſondern auch für das Straßenbild von Vorteil 
            wer=
den können, zeigt Abb. 7, wo mit Haus, Hof und Mauer eine 
ſehr glückliche Harmonie geſchaffen iſt und dem Vorübergehenden 
einen freudigen Eindruck mitgeben muß, wenn er eben die 
            Fähig=
keit hat, in den ſinnfälligen Erſcheinungen der Welt zu leſen. 
Ich führe das Gegenbeiſpiel, Abb. 6, hier deswegen an, um zu 
zeigen, wie unſere Zeit Mauern, wo ſie einmal beſtehen, doch
 flugs mit Häßlichkeit zu überziehen verſteht. Aber gegen Mauern 
ganz im Allgemeinen ſcheint unſere Zeit einen wilden Haß 
            ge=
faßt zu haben. 
Abb. 8 zeigt uns ein intereſſantes Beiſpiel aus der letzten 
Zeit. Es iſt Goethes Garten in Weimar mit ſeinem 
            Garten=
häuschen und der das Ganze umſchließenden Mauer. Wie ſehr 
hier das Gartenhaus mit der Mauer eins wird und ein Ganzes 
bildet, wird man auf unſerem Beiſpiel ſehen können. Beſonders 
der Anblick vom Garten aus kann uns einen Begriff davon 
geben, wie ſehr die ſtille Abgeſchloſſenheit des Gartens von der 
Mauer abhängt. Es kamen vor einiger Zeit Leute, die ſich 
            auf=
richtig für Schönheitsfreunde hielten und wollten die Mauer 
niederlegen, um ſie durch ein durchſichtiges Gitter zu erſetzen. 
Daß man damit nicht allein dem Straßenbilde etwas ſehr Schönes 
genommen, ſondern auch den Garten vollkommen aufgehoben 
hätte, hatte niemand von allen geahnt. Trotzdem erhob ſich da 
aber ein ſolcher Sturm der Entrüſtung, daß ſie von ihrem 
            Vor=
haben ablaſſen mußten. Hier mag ja großenteils der Umſtand 
mitgewirkt haben, daß doch die Mehrheit der Menſchen einſah, 
wenn man überhaupt die Stätte, wo ein großer Menſch gelebt, 
erhalten wolle, müſſe man ſie in dem Zuſtande erhalten, wie ſie 
war. Leider trat noch viel zu wenig die Erkenntnis hervor, daß 
die Mauer wie jede andere Einfriedigung ihre 
            Exiſtenzberechti=
gung hat und gewiſſe Stimmungswerte mit ſich bringt, die durch 
nichts anderes erſetzt werden können. Die Mauer bringt dieſe 
Stimmungswerte nicht bloß für die Innenſeite des Grundſtücks, 
ſondern auch für den Anblick von außen. Die Mauer iſt eben 
nicht bloß eine ſteife, ſtarre umwehrung, die im Uebrigen ſehr 
häßlich, aber an manchen Orten nicht zu umgehen iſt, weil ſie 
die einzige ganz feſte, widerſtandsfähige Form der Umwehrung 
iſt, die jeden Uebergriff von außen abſchließt. Sondern ſie iſt die 
edelſte und ſchönſte Art der Umwehrung überhaupt. Sie allein 
ermöglicht es, daß man das heimiſche Gefühl, zwiſchen ſeinen 
vier Wänden zu ſein, auch unter freien Himmel herausträgt, und 
daß ſich das auch den Draußenſtehenden in gewiſſem Sinne 
mitteilt.” 
Hinzuzufügen iſt nichts. Die Bilder i der Bildbeilage 
mögen weiter für die Sache ſprechen. 
Nun betrachte man aber noch einmal die Mauer am Alten 
Palais mit den alten Bäumen darüber her und frage ſich, ob 
man ſie wirklich niederlegen darf. Es iſt gut, daß die Beſeitigung 
der Mauer wegen der Geländehöhenunterſchiede auf 
            Schwierig=
keiten ſtößt. Sonſt wäre ſie vielleicht ſchon verſchwunden. Weiter 
aber frage man ſich, ob denn Zieranlagen, die man in dieſem 
Falle anzulegen für gut hielt, die üblichen Zieranlagen, die man 
ſich ſo leicht überſieht, die in allen Städten die gleichen ſind, die 
in der Anlage und erſt recht in der Unterhaltung ungeheure 
Mengen Geld verſchlucken, die auch des Sonnenſcheins bedürfen, 
der hier von den Bäumen weggenommen wird, ob ſolche 
            Zier=
anlagen dem mit geringen Mitteln zu verbeſſernden 
            gegenwär=
tigen Zuſtand an Größe der Wirkung und an charaktervoller 
Eigenart auch nur entfernt nahe kommen können. 
Als Spielplatz mag der Garten dienen, die Kinder haben ſich 
ſeiner bereits bemächtigt — da iſt die Mauer unentbehrlich. Aber 
auch mancher Erwachſene wird gern, wenn erſt der Garten beſſer 
zugängig gemacht iſt, unter den hohen Bäumen ſich ausruhen 
und wird beglückt ſein, aus dem Geſchäftstrubel heraus ſo ſchnell 
an eine intime, wohlumfriedete Stelle ſich verſetzt zu ſehen. 
Walbe.
 A 
9 
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 Biolin=Unterricht 
erteilt b. mäß. Hon. 
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ſtraße 38, I. C7799gra
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m. Pr. unt. 1 232 an 
die Geſchſt. (e2904
 Unterr. . 
            Reichskur=
ſchr. u. Diktat (60-100 
S Anf.=Unterr.: Engl. 
u. Franz w ert Gefl. 
Ang 1230 Gſchſt (*2900
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Seite 8
Sonntag, den 31. Januar 1626
Nummer 34
 Probinzialtag der Provinz 
Starfenburg. 
Die Provinzialtagsmitglieder der Provinz Starkenburg hatten ſich 
geſtern mittag zur Wahlverſammlung im Stadtverordnetenſitzungsſaal 
im Städtiſchen Saalbau verſammelt. Acht Mitglieder und deren 
            Stell=
vertreter für den Provinzialausſchuß wurden in geheimer Wahl gewählt. 
Es wurden 49 Stimmen abgegeben, und zwar für den Wahlvorſchlag der 
Sozialdemokratiſchen Partei 21, des Zentrums 7, der 
            Deutſchnationa=
len 4, der Kommuniſtiſchen Partei 5, der Deutſchen Volkspartei 6 und 
des Bauernbundes 6. Cs wurden ſomit gewählt: 1. Max Granzin, 
            Ober=
hürgermeiſter in Offenbach: 2. Beujamin Karcher, Regierungsrat, 
            Darm=
ſtadt, 3. Heinrich Ritzel, Bürgermeiſter in Michelſtadt; 4. Val. 
            Schmel=
zer Gewverkſchaftsb. Offenbach; 5. Franz Reſch, Bürgermeiſter, 
            Offen=
bach: 6. Dr. Wilh. Bernbeck, Vizepräſident, Darmſtadt: 7. Ed. Dingeldeh, 
M. d. L., Rechtsanwalt, Darmſtadt; 8. Joh. Haid. Gaſt= und Landwirt, 
Wald=Michelbach. Der Wahlausſchuß ſetzte ſich unter dem Vorſitz des 
Herrn Provinzialdirektors Dr. Kranzbühler zuſammen aus den Herren= 
A. P. Weigel, Beigeordneter (Schriftführer) Dr. Bernbeck, Rechtsanwalt 
Dingeldeh, Schuhmacher E. Lotz (als Beiſitzer). Nachdem die 
            Anweſen=
heitsliſte verleſen und die Beſchlußfähigkeit feſtgeſtellt war, wurde nach 
ſtattgehabter Wahl dieſe für gültig erklärt. 
Mit der Gültigkeitserklärung der Wahl war die 
            Provinzialtags=
ſitzung, die ſich unmittelbar an die Wahlverſammlung anſchloß eröffnet 
und Punkt 1 der Tagesordnung erledigt. Punkt 2, betr. 
            Notſtandsar=
beiten der Provinz, wurde zurückgeſtellt. Punkt 3 ſah die Beteiligung 
der Provinz an dem Ferngaswerk der Provinz Starkenburg vor. 
            Pro=
vinzialdirektor Dr. Kranzbühler verbreitet ſich zunächſt eingehend 
über die Gasfernverſorgung in der Provinz. Es ſei beabſichtigt die 
Zuſammenlegung unrationeller Betriebe zu veranlaſſen, um dadurch 
„ationeller arbeiten zu können. Selbſtverſtändlich ſei dieſe Entwicklung 
noch nicht abgeſchloſſen, ſie ſei noch im Fluß begriffen, aber um eine 
Einkreiſung der Provinzen Starkenburg und Rheinheſſen, und vielleicht 
auch ſpäter Oberheſſens, durch die Anlegung größerer Werke zu 
            ver=
hindern, müſſe man jetzt ſchon Vorkehrungen treffen. Die 
            Gasverſor=
gung müſſe zentraliſiert werden, es müſſe möglichſt Augenmerk darauf 
gerichtet werden, daß das Privatkapital dabei ausgeſchaltet werde. Er 
ſelbſt ſei der Frage der Gasberſorgung jetzt in einem kritiſchen Stadium 
näher getreten, zu einer Zeit, da Darmſtadt ein neues Gaswerk 
            grün=
den und ſich vergrößern wollte. Nach ſeiner Anſicht könne man von 
Gernsheim aus, durch Anlegen eines Werkes dort, weite Gegenden 
            Heſ=
ſens mit Gas verſorgen. Es ſei nicht vorteilhaft, wenn, wie das in 
Darmſtadt ſeinerzeit angeregt war, zwei Geſellſchaften gegründet 
            wür=
den, und zwar eine Gas=Erzeugungs= und eine „
            Verteilungs=
geſellſchaft. In dieſem Falle müſſe man beide zu einem Betrieb 
            ver=
ſchmelzen. Das Ergebnis langer Verhandlungen ſei nun ja auch, daß 
heute an maßgebender Stelle niemand mehr ernſtlich an die Gründung 
zweier Geſellſchaften denke. Die Frage einer zentralen Gasverſorgung 
für die Provinz ſei deshalb jetzt ſo durchaus brennend, weil beſonders 
das große Frankfurter Gasverſorgungswerk (das in Händen einer 
            Pri=
vatgeſellſchaft ſei), ferner das außerordentlich große Rheiniſch=Weſtfäliſche 
Elektrizitätswerk ihre Kreiſe auch über heſſiſche Gebiete auszudehnen 
drohen, falls hier nicht eine geſchloſſene Geſellſchaft, die für die 
            Gasver=
ſorgung in Heſſen beſorgt ſei, entgentreten könne. Außerdem ſei in 
Köln eine weſtdeutſche A.=G. in Gründung begriffen, die ſich bei 
            Ver=
größerung ebenfalls ungünſtig auf Heſſen auswirken könne. 
            Einzelver=
ſorgung der Städte durch eigene Gaswerke ſei ebenfalls nicht 
            wünſchens=
wert, nur ein Zuſammenſchluß könne eine billige Gasverſorgung der 
Bevölkerung zur Folge haben. Aus dieſem Grunde bitte er den 
            Vor=
vertrag, der den Zweck eines einmütigen Handelns und Zuſammen= koſteten 10 bis 19 Mark pro Hundert, 
gehens des Provinzialtags verfolge anzunehmen. Er habe ſich bereits 
mit den Städten und Kreiſen Offenbach und Groß=Gerau in Verbindung 
geſetzt, und hier Sympathie für ſeine Vorſchläge gefunden. Im Süden 
Heſſens habe leider eine ſolche Agitation eingeſetzt, daß die Situation, 
beſonders in Bensheim und Hepbenheim, zunächſt gefährdet erſchien, 
aber auch dieſe Städte und Kreiſe hätten ſich der Einſicht nicht 
            ver=
ſchließen können, daß ein Zuſammenſchluß der Provinz Heſſen erhebliche 
Vorteile biete. Bedauerlicherweiſe ſei Weinheim, trotzdem die 
            Vor=
ſchüäge heſſiſcherſeits vorteilhafter geweſen ſeien, als andere, zu dem 
Entſchluß gekommen, ſich Mannheim anzuſchließen. Verſchiedene Städte, 
mit denen er über dieſes Problem Rückſprache genommen habe, hätten 
einen fertigen Plan verlangt, der aber heute natürlich noch nicht 
            gege=
ben werden könne, da die ganze Sache noch in Vorbereitung ſei. Selbſt= Abteilung D: Nichtpreisgekrönte Vereine: 1. Klaſſe: 1. Preis 
verſtändlich vewbiete die volkswirtſchaftliche Erwägung, daß die 
            beſtehen=
den Gaswerke kaltgeſtellt würden aber durch Verträge und 
entgegenkommende Regelungen könnten dieſe für das neue Prohlem 
            ge=
wonnen werden. Die Erichtung eines neuen Gaszentralwerkes in Fuß iſt Münſter 12 Stunde von Dieburg. 
Gernsheim ſei ſelbſtverſtändlich nicht Vorbedingung, für das neue Werk; 
wenn von anderer Seite ein derart günſtiger Platz wie Gernsheim 
            vor=
geſchlagen werden könne, würde er ſelhſtverſtändlich in Erwägung 
            ge=
zogen. Er könne ſeine diesbezüglichen Verhandlungen aber nicht 
            weiter=
führen, wenn nicht eine geſchloſſene Macht hinter ſeinen Plänen ſtehe 
und dieſe decke. Für dieſe neue Geſellſchaft müſſe, wenigſtens 
            vor=
übergehend, die Form eines körperlichen Rechts gewählt werden, die verein Frohſinn”, der ſich in dankenswerter Weiſe zur Verfügung 
            ge=
man aus naheliegenden Gründen zunächſt abſehen. Zum Schluß bittet 
der Redner nochmals, den vorliegenden Antrag, der bereits vom 
            Pro=
vinzialausſchuß einſtimmig autgeheißen ſei, anzunehmen. 
Die anſchließende Debatte war äußerſt lebhaft. Zunächſt erklärte 
Nechtanwalt Dingeldeh, das Projekt ſei von derart weittragender 
Bedeutung für die Provinz, daß es unbedingt ſorgfältiger Erwägung 
aller Konſequenzen bedürfe. Es ſei ja nicht allein damit getan, daß 
mütigteit dotumentiere, ſondern durch den Vertrag entſtänden 
            Bin=
dungen, die man nicht ohne weiteres eingehen könne zumal, da die ausgeführte gymnaſtiſche Uebungen. Ein Schwank von Hans Sachs, 
Dinge noch zu ſehr im Fluß ſeien. Er beantrage alſo, die Entſcheidung der eine heitere Stimmung in der Verſammlung hervorrief, wurde von 
heute auszuſetzen. In dem Vorvertrag ſei neben dem Zuſammenſchluß 
bereits bindend die Gründung einer Gas=Erzeuguns= und =
            Verteilungs=
anſtalt vorgeſehen. Das ſei der ſpringende Punkt, und auf eine ſolche 
Bindung könne man ſich ohne Ueberlegung nicht einlaſſen, ohne Weiteres 
über das Projekt (beſonders die Finanzierung, Rentabilität, techniſche Schluſſe brachte der Geſangverein in altbekannter vorzüglicher Weiſe ein 
Ausführung uſw.) zu wiſſen. 
ſtanden, da man von dem großen Gedanken beherrſcht ſein müſſe, eine 
Zuſammenfaſſung der Produktion und eine erhebliche Verbilligung des 
Konſums zu erreichen. Bei dem vorliegenden Projekt ſei beſonders die 
Ausſchaltung des Privatkapitals zu begrüßen. Die Gasverſorgung haben jetzt Bauſparkonten eingerichtet. Die Mindeſteinzahlung iſt 
müſſe unbedingt ſo geregelt werden, daß ſie möglichſt billig iſt. 
ſeiner Partei für die Annahme des Projekts. 
trag einderſtanden, allerdings müßten kleine Aenderungen 
            vorgenom=
men werden. Er halte aber ein ſchnelles Handeln für unbedingt 
            not=
wendig. 
Büirgermeiſter Porth=Offenbach (Deutſchnational) erklärt ſich im 
Prinzip einverſtanden, bemerkt aber, daß der Vorvertrag in dieſer 1 Prozent über dem Einlagezinsfuß der Sparkaſſe. Die Einlagen des 
Form nicht reſtlos angenommen werden könne. 
Nachdem noch einige Mitglieder des Provinzialtags im Sinne ihrer 
Partei geantwortet hatten und Oberbürgermeiſter Granzin=
            Offen=
bach ſeine Anſicht, die im Weſentlichen für das Projekt zuſtimmend iſt, 
geantwortet hatte, betont. Provinzialdirektor Kranzbühler, 
            noch=
mals, daß es nur zwei Möglichkeiten gebe, eine Zuſtimmung oder eine 
Ablehung, und daß es ſich darum handele, Gefahren, die er eingangs 
behandelt hatte, zu beſeitigen. 
Er wurden verſchiedene Anträge eingebracht, die eine Abänderung Am Dienstag, den 2. Februau, vormittags 10 Uhr beginnend, findet im „ 
des Vorvertrags bezweckten u. g. auch ein Antrag des Abg. Mühls Kreisamtsgebäude eine öffentliche Verſammlung des neugewählten 
weiterer Ausſprache waren ſich alle Parteien darüber einig, daß eine 9 
möglichſte Einheitsfront geſchaffen werden müſſe, das heißt, daß man haltungskoſten für 1926 uſtp. 
ſich der Dringlichkeit, des von Herrn Provinzialdirektor Kranzbühler 
angeſchnittenen Problems nicht verſchließen dürfe. Da aber doch 
            er=
hebliche Differenzen beſtänden, ob der Vorvertrag in der vorliegenden 3 
Form angenommen werden könne, wolle man ſich auf einen Antrag 
Reitzel einigen, der folgenden Wortlaut hat: 
„Der Provinzialtag billigt den Abſchluß des Vorvertrags unter 
der Maßgabe, daß durch Provinzialausſchußbeſchluß folgende Geſichts= Wachkommgndo ſamt den Einrichtungsgegenſtänden nach Ludwigshafen 
punkte berückſichtigt werden: 1. Die endgültige Rechtsform der Geſell= 0 
beiten fördern zu können, wird die Form der öffentlich rechtlichen 
Körperſchaft beſchloſſen. 2. Die Begründung einer Gas=
            Erzeugungs=
anſtalt wird ebenfalls einer ſpäteren Beſchlußfaſſung vorbehalten. b 
9 
3. Privatkapital darf an der Geſellſchaft nicht beteiligt werden.” 
Die Mitglieder des Provinzialtags ſtimmen einſtimmig dem Vorver= 9 
trag in der abgeänderten Form zu. 
Ueber Punkt 2, hetreffend Notſtandsarbeiten der Provinz, wird als= de 
dann beraten. Ein Kredit von 150 000 Mark für den Ausbau der 
            Stra=
fen wird einſtimmig angenommen. Ebenſo ein Antrag auf 
            Bereitſtel=
lung von 115000 Mark für Herſtellung von Ortsdurchfahrten. 30000 
Mark für bauliche Herſtellung in der Probinzialdflegeanſtalt werden 
ebenfalls bewilligt. 
Punkt 4 der Tagesordnung, betr. Dienſtſicherheit des 
            Provinzial=
kaſſenrechners, wird erledigt und durch den Vorſitzenden um 3.45 Uhr 
der Provinzialtag geſchloſſen.
 Aus Heſſen. 
Zur Kreditaktion für die deutſche Landwirtſchaft. 
Gegen unlautere Vermittler. 
Von maßgebender Seite wird mitgeteilt: Es iſt bekannt geworden, 
daß die zugunſten der Landwirtſchaft geplante Kreditaktion der 
            Gold=
diskontbank und der Rentenbank=Kreditanſtalt von unberufenen Stellen 
benutzt wird, um ſich durch Anbieten einer Vermittlung geſchäftliche 
            Vor=
teile zu ſichern, die ſich auf viele Prozent der gewünſchten 
            Darlehns=
beträge beziffern und geeignet ſind, den Kredit für den Landwirt in 
ganz unnötiger Weiſe und in einem ganz unerträglichen Ausmaße zu 
verteuern. Es wird nachdrücklichſt auf das Treiben ſolcher Kreiſe 
            auf=
merkſam gemacht und davor geſarnt.—Die Durchführung der 
            Kredit=
aktion liegt ausſchließlich in den Händen derienigen Realkreditinſtitute, 
die nach dem Geſetz über die Errichtung der Rentenbank=Kreditanſtalt 
für den Verkehr mit dieſer allein in Betracht kommen, und deren 
Adreſſe bei der Rentenbauk=Kreditanſtalt zu erfahren iſt.
 * Pfungſtadt, 29. Jan. Um die Holzhauerlöhne. In der 
letzten Gemeinderatsſitzung teilte zur Frage der Holzhauerlöhne 
            Bei=
geordneter Weigel mit, daß nach kreisamtlicher Verfügung keinerlei 
Neigung vorhanden iſt, über den beſtehenden Lohntarif hinauszugehen. 
Die genannte Behörde habe ſogar die Bürgermeiſterei beauftragt, 
            ge=
eignete Leute namhaft zu machen und in die Holzhauerei einzuſtellen, 
ihnen im Weigerungsfalle jedoch die Ererbsloſenunterſtützung zu 
            ent=
ziehen. In mehreren Verhandlungen mit den Holzhauern habe ſich 
herausgeſtellt, daß bei den Holzhauern Stimmung dafür vorhanden ſei, 
die Arbeit aufzunehmen, wenn außer dem Tariflohn ein beſonderes 
Weg= oder Geſchirrgeld bezahlt werde. Eine Beſchlußfaſſung über dieſen 
Punkt erfolgte in der genannten Gemeinderatsſitzung nicht, jedoch 
            er=
klärte ſich der Gemeinderat bereit, die von den Holzhauern geforderten 
Beträge zu bewilligen, wenn das Kreisant ebenfalls die Forderungen 
der Holzhauer anerkennt. — Der Feldausſchuß des Gemeinderats hat ſich 
zu einer Mitteilung des Vermeſſungsamtes Darmſtadt, daß in der 
            hie=
ſigen Gemarkung eine Feldbereinigung oder eine 
            Neuver=
meſſung zur Erhaltung der Grenzen notwendig wäre, dahin 
            ausge=
ſprochen, daß eine geſamte Neuvermeſſung in anbetracht der hohen Koſten 
auf unbeſtimmte Zeit zu verſchieben ſei, wenn man auch nicht verkennen 
wolle, daß an einigen Stellen eine Neuregelung der 
            Gren=
nötig wäre. Der Gemeinderat hat ſich hinter dieſes Gutachten geſtellt 
und das Feldſchutzverſonal angewieſen, ein beſonderes Augenmerk auf die 
Einhaltung der Grenzen zu haben. 
* Dieburg, 30. Jan Erwerbsloſenfürſorge. Der 
            Gemein=
derat nahm in ſeiner letzten Sitzung zu einer Reihe von Forderungen der 
Erwerbsloſen Stellung. Zunächſt beſchloß man, zur Beſchäftigung von 
Arbeitsloſen Notſtandsarbeiten vornehmen zu laſſen. Der zweite Wunſch 
auf Stundung der Losholzkoſten konnte aus finanziellen Gründen keine 
Berückſichtigung finden. Ferner beſchloß man, ſich dafür einzuſetzen, daß 
Dieburg wieder dem Lohngebiet III einverleibt wird. Außerdem 
            kön=
nen erwerbsloſen Familien die Beträge für Licht bis zu 3 
            Kilowatt=
ſtunden geſtundet werden. Wegen Gewährung einer wöchentlichen 
            Wirt=
ſchaftsbeihilfe konnte zunächſt keine Einigung und Beſchlußfaſſung 
            er=
zielt werden. Bei Beratung von beſonderen Erwerbsloſenfragen ſollen 
Mitglieder der Erwerbslofenkommiſion zugezogen werden. 
* Dieburg, 29. Jan. Hohe Holzpreiſe. Bei einer im 
            Staats=
wald „Eichen” abgehaltenen Holzverſteigerung wurden für zwei Meter 
Buchenſcheitholz his zu 34 Mk. erzielt. Eichenſcheitholz ſtellte ſich zwiſchen 
20 und 24 Mark, Buchenknüppelholz 24 bis B Mark, Buchenwellen 
— Münſter b. Dieburg, 30. Jan. Geſangswettſtreit. Wie 
bereits berichtet, hat ſich der Männergeſangverein „Eintracht” die 
            Auf=
gabe geſtellt, ſein Djähriges Beſtehen mit einem nationalen 
            Geſangwett=
ſtreit zu verbinden. Am 28. Februar findet, wie bereits durch 
            Rund=
ſchreiben mitgeteilt, die Delegierten=Verſammlung ſtatt. 
Das Feſt ſoll am 12., 13. und 14. Juni d. J. in unſerem Städtchen 
            ge=
feiert werden. Wertvolle Ehrenpreiſe und ſehr hohe Geldpreiſe winken 
als Lohn für die beſten Leiſtungen. Abteilung 4: 1. Stadtklaſſe: 
1. Preis 800 Mark. 2. Stadtklaſſe: 1. Preis 400 Mark= 3. Stadtklaſſe: 
1. Preis 250 Mark Abteilun B: 1. Landklaſſe: 1. Preis 600 
Mark, 2. Landklaſſe: 1. Preis 300 Mark; 3. Landklaſſe: 1. Preis 
20 Mark. Abteilung C: Quartettklaſſe: 1. Preis 100 Mark. 
125 Marke 2. Klaſſe: 1. Preis 100 Mark. Münſter iſt mit der Bahn 
ſehr leicht zu erreichen: Frankfurt=Offenbach-Münſter, Frankfurt— 
Darmſtadt—Dieburg—Münſter, Aſchaffenburg—Dieburg-Münſter. Zu 
Lengfeld, 29. Jan. Geſtern abend veranſtaltete die Oberſekunda 
der Oberrealſchule zu Groß=Umſtadt unter der Leitung der Herren 
Studienräte Dr. Neumann und Heid im Gaſthaus „Zum Löwen” einen 
vaterländiſchen Abend zugunſten des bedrängten Deutſchtums in 
            Kärn=
ten und Südtirol. Der Saal war dicht gefüllt. Der hieſige 
            Geſang=
große Vorteile biete, von der Gründung einer Aktiengeſellſchaft follte ſtellt hatte, eröffnete die Veranſtaltung durch ein dem Zwecke des Abends 
angepaßtes Heimatlied. Hierauf folgte ein einleitender Marſch der aus 
neun Köpfen beſtehenden Muſikkapelle der Oberſekunda. Nach einem 
tiefergreifenden Gedichte, „die drei Geſellen”, vorgetragen von der 
Schülerin Kraus, fand die Vorführung von Lichtbildern ſtatt, die uns 
in die Heimat des „verlaſſenen Bruderſtammes” nach Kärnten und 
            Süd=
tirol führten und uns mit der ſchönen Gegend und dem Tun und Treiben 
der dortigen Bewohner bekannt machten. Dann folgten Gedichte in 
man nun mit der Annahme des vorliegenden Vorvertrags ſeine Ein= heimatlicher Mundart, meiſterhaft vorgetragen von den beiden Schülern 
Völſing und Ohl. Hieran ſchloſſen ſich durch den Schüler Ihrig brillant 
den Schüilern Chriſt und Brunner und der Schülerin Schütz in 
            tadel=
loſer Weiſe zur Darſtellung gebracht. Zwiſchen den einzelnen Pauſen 
konzertierte die Schüilerkapelle, die ihre Aufgabe in glänzendſter Weiſe 
löſte nud das Publikum zu ſtürmiſchen Beifallsbezeugungen hinriß. Am 
ſtimmungsvolles Rheinlied zum Vortrag. Den Dank der Verſammlung 
Abg. Leuſchner erklärt ſich im Prinzip mit der Sache einver= für den ſchönen Abend brachte Bürgermeiſter Grünewald zum Ausdruck, 
worauf das Deutſchlandlied von den Anweſenden geſungen wurde, tvomit 
die Feier einen würdigen Abſchluß erhielt. 
* Erbach i. O., 29. Jan. Die Bezirksſparkaſſen in Erbach und Höchſt 
wöchentlich 3 RM., das ſind jährlich 156 RM. Wer durch Wochenraten 
Abg. Ankermann (Komm.) ſtimmt im weſentlichen im Namen oder durch Sondereinlagen mindeſtens 300 RM. eingezahlt hat, nimmt 
an der Vergebung der Baudarlehensſumne bis zu 10 000 RM. teil. Bei 
Auch Abg. Nupp (Zentr.) erklärt ſich im Prinzip mit dem Vorder= jeder dritten Darlehensgewährung entſcheidet nicht das Los, ſondern es 
erhält 60 Prozent der Bauſumme zu 4 Prozent aus den eingezahlten 
bei dem die meiſten Zinfen aufgelaufen ſind. Der Darlehensempfänger 
erhält 60 Prozent der Bauſumme zu 4 Prozeut aus den eingezahlten 
Bauſpareinlagen, den Neſt aus den übrigen Mitteln der Sparkaſſe zu 
Bauſparers werden zu 3 Prozent verzinſt. Die Sparkaſſe verwender 
ſämtliche Emlagen auf Bauſparkonto. Die Mindeſteinzahlungen von 
3 RM. wöchentlich oder 156 RM. jährlich ſind nach der 
            Darlehensgewäh=
rung zur Lilgung weiter zu zahlen. Nähere Auskunft erteilen die be= 
 
treffenden Bezirksſparkaſſen. 
Hirſchhorn 30. Jan. Wafſerſtand des Neckars. Am 29. 
Januar 1,62 Meter, am 30. Januar 1,65 Meter. 
* Aus dem Kreiſe Heppenheim, 28. Jan. Kreistagsſitzung. 
häuſer=Steinbach, des Inhalts, daß Wirtſchaftler als Sachverſtändige Kreistags des Kreiſes Heppenheim ſtatt. Tagesordnung: „
            Verpflich=
zur Grörterung dieſes Problens hinzugezogen werden mögen. Nach, tung der Kreistagsmitglieden. Bericht über die Finanzlage des Kreiſes, eine ſchwvere Notlage gekommen. Baldige Hilfe iſt unbedingt erfordel= 
Neuwahl des Kreisausſchuſſes, Ferngasverſorgung, Kreisſtraßenunter= 
* Von der Vergſtraße, 29. Jan. Laſtauto überfahren. 
Beim Bahnübergang Heddesheim-Wallſtadt wurde ein mit 
            Futter=
mitteln ſchwer beladenes Laſtauto vom Zuge überfahren und ſchwer 
            be=
ſchädigt. Der Materialſchaden iſt beträchtlich. — In Schwetzingen die trotz der ſchlechten wirtſchaftlichen und finauziellen Lage noch nicht 
iſt das in den Baracken an der Altripper Fähre ſtationierte franzöſiſche wiſſen, wieviel die Uhr geſchlagen hat. Das Großſtadtleben gewiſſet 
ſchaft bleibt einer ſpäteren Beſchlußfaſſung des Provinzialtags vor= niert war. — In Weinheim wird in der zweiten Hälfte des Monats worte, denen wir uns wieder nähern müßten. Redner fordert am 
behalten. Um rechtsverbindliche Vorverträge abſchließen und die Voray= Februar die dritte Hochſchulwoche abgehalten werden. Der Veranſtal= Schluſſe ſeiner Rede das Landvolk zur größten Einigkeit und zum 
            Zu=
tung wird großes Intereſſe entgegengebracht. 
* Hähnlein, 30. Jan. Das vor wenigen Jahren erſchienene und ſammlung ſeinen Ausführungen und faßte folgende Reſolution: „Die 
hisher an allen Stadt= und Dorfbühnen mit größtem Erfolg geſpielte 
Theaterſtück „Glaube und Heimat” von Schönhern gelangt Sonntag, den 
7. Februay, in unſerem Orte zur Aufführung. Der Veranſtalter iſt der Kreis und Gemeinde an ſie ſtellen. Die Bauern des ſüdlichen Kreiſes 
Turnverein „Teutonig‟. Der Verein hat keine Koſten geſcheut, um hier
 Sodener 
92 Pasliſen ges 
Kusten, Heiserkeit Verschleimung
parſamentgriſches.
 Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags ſetzte heute ſeine 
            Bo=
ratungen bei Kapitel 6 (Bad=Nauheim und Bad=Salzhauſen) fort. Ein 
Antrag Dr. Leuchtgens, die Verwaltungskoſten von 838 584 Mark und 
die Betriebskoſten von 714 000 Mark um zuſammen 300 000 Mark zu 
ermäßigen, wurde abgelehnt. Ein Antrag Heinſtadt=Blank von den 
            Ver=
waltungs= und Betriebskoſten 100 000 Mark ebenſo vom 
            Erneuerungs=
fonds 100 000 Mark der Hauptſtaatskaſſe zu überweiſen, wurde mit g 
gegen 3 Stimmen angenommen. Ein Antrag Widmann (Soz.), den 
Anſatz im Hauptſtaatsvoranſchlag von 200 000 Mark auf 400 000 Marl 
zu erhöhen und dementſprechend die Summen für die Kapitel 4 bis 8zu 
kürzen, wurde angenommen. Das Kapitel 6 wurde dann genehmigt. 
            Fer=
ner ſtimmte man einer Vorbemerkung zum Voranſchlag zu, wonach das 
Miniſterium ermächtigt wird, bei großer Arbeitslaſt beſondere Hils, 
kräfte anzunehmen. Kapitel 6a (Bad Salzhauſen) wurde genehmigt, 
Kapitel 7 bis 12 fallen aus, Kapitel 13 (Münzſtempel), 14 (Staats enten) 
wurden angenommen, Kapitel 15 zurückgeſtellt, Kapitel 16 genehmigt, 
Kapitel 18 (Landtag) genehmigt.
 Bensheim, 30. Jan. Am 2. Februar 1926 finden im neuen 
            Semi=
nar ein Vortrag des Herrn Krüger über ſeine Grönlanderpedition ſtatt. 
Da Herr Krüger ein Bensheimer iſt, iſt mit einem großen Andrang 
ſicher zu rechnen. Der Erlös iſt für die Kinderhilfe beſtimmt. 
* Biblis, 30. Jan. Gemeinderatswahl. Von Mitgliedem 
der Sozialdemokratiſchen Partei und dem Gewerkſchaftskartell wurde 
ſeinerzeit die am 15. November 1925 ſtattgefundene Gemeinderatswall 
angefochten. Es kam nun am 25. Januar 1926 vor dem Kreisausſchuß 
zur Verhandlung, und wurde trotz der verſchiedenen angeführten Punkte 
die Wahl für richtig erklärt. Die Koſten fallen nun den Anfechtern 
zur Laſt. 
* Biblis, 30. Jan. Unglücksfall. Geſtern mittag ereignete 
ſich Ecke Bahnhof= und Hauptſtraße ein bedauerlicher Unglücksfall. Auf 
der ſchlüpfrigen Straße geriet ein Laſtwagen ins Rutſchen, wodurh 
der Chauffeur von ſeinem Sitze geſchleudert wurde. Er erlitt außer 
leichteren Verletzungen einen Naſenbeinbruch. 
Gernsheim, 30. Jan. Waſſerſtand des Rheins am 30. 
            Ja=
nuar, vormittags 6 Uhr: 0,53 Meter. 
* Groß=Gerau, 29. Jan. Arbeitsloſendemonſtration. 
Eine größere Anzahl hieſiger Erwerbsloſen gebab ſicht 
Zuge zur Bürgermeiſterei, um dort gemeinſam für ihre Lage zu 
            de=
monſtrieren. 
* Groß=Gerau, 30. Jan Viehſeuchen. Die Maul= und 
            Klauen=
ſeuche iſt gegenwärtig im Kreiſe Groß=Gerau weit verbreitet. 
            Neuer=
dings iſt ſie in Leeheim und Biſchofsheim ausgebrochen. Die 
            Ferkel=
märkte in Groß=Gerau und Gernsheim müſſen wegen Seuchengefahr bis 
auf weiteres ausfallen. — Durch Entlaſſungen bei der hieſigen 
            Kon=
ſervenfabrik iſt die Zahl der Arbeitsloſen erneut angeſtiegen, ſie beträgt 
ungefähr 600 — In einer Verſammlung des Kreisverbandes Groß= 
Gerau des Heſſiſchen Bauernbundes nahm man im Anſchluß an ein 
Referat des Abgeordneten Glaſer=Nordheim zu allen wichtigſten 
            Stan=
desfragen, Pachtpreisfragen, Viehſeuchenbekämpfung uſw. Stellung. 
* Nierſtein, 29. Januar. Unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters 
Eckerts und bei Anweſenheit von vierzehn Gemeinderäten 
fand eine Gemeinderatsſitzung ſtatt, in der an Stelle 
des von hier ſcheidenden Gemeinderats Joh. Frick der Landwirt 
Wilh. Schrauth eingeführt und verpflichtet wurde. Ueber die Anſtellung 
eines Berufsbürgermeiſters, die vom Gemeinderat am 2. Oktober 1935 
beſchloſſen wurde, hatten ſich verſchiedene Bürger wiederholt beſchwett 
und verlangten, daß wie früher ein Bürgermeiſter dies Amt im 
            Ehren=
amt verſehen ſoll. Ein dahingehender Antrag wurde abgelehnt und 
erneut mit großer Stimmenmehrheit beſchloſſen, die Stelle mit einem 
Berufsbürgermeiſter zu beſetzen. Die von der Kommiſion vorgelegten 
Ortsſatzungen über die Anſtellung eines Berufsbürgermeiſters wurden 
nach einigen unweſentlichen Abänderungen für gut geheißen und 
            ge=
nehmigt. Der Punkt über Wahl der einzelnen Kommiſſionen wurde auf 
die nächſte Tagesordnung verſchoben. Zur Deckung eines Defizits follte 
eine Nacherhehung der Gewerbeſteuee vorgenommen werden, was der 
Gemeinderat jedoch ablehnte. Mehrere Wohnungen wurden 
            Wohnungs=
ſuchenden zugewieſen und von weiteren Geſuchen Kenntnis genommen. 
Mehrere Bürger wurden als Sozial= und Kleinrentner anerkannt. 
Zwecks Prüfung der eingelaufenen Geſuche für die zum I. April d. J. 
zu beſetzende Stelle eines Schutzmanns ſowie eines Feldſchüitzen, wurde 
eine Kommiſſion gewählt und ſoll dieſe dem Gemeinderat in ſeiner 
            näch=
ſten Sitzung hierüber Bericht erſtatten. Ein Charakterbild zeigte die 
Gemeinderatsſitzung inſofern, daß dieſer faſt alle Erwerbsloſe, ſowie 
noch andere Perſonen als Zuhörer beiwohnten, was früher nie der Fo 
war. — Das Wohnhaus des Handelsmannes Wilhelm Goldſchmidt in 
der neuen Schmiedgaſſe dahier ging durch Kauf an den Metzger und 
Wirt Karl Vowinkel über. Der Kaufpreis ſoll dem Vernehmen nach 
14 000 Mark betragen. 
II. Ingelheim, 29. Jan. In der Sitzung des Provinziglausſchuſſes 
der Provinz Rheinheſſen unter Vorſitz des Geh.=Rat Dr. Uſinger ſtand 
die Klage der Baufirma Fröhlich u. Betzel, Mainz=Kaſtel, gegen das 
Kreisamt Bingen auf Aufhebung eines Polizeibefehls vom 8. März 1922 
zur Verhandlung. In dem betr. Polizeibefehl hatte das Kreisamt Bi 
gen der Klägerin verboten, ihre Laſtkraftfahrzeuge im ganzen Kreis 
            Bin=
gen zu benützen. Beſonders ſeitens der beiden Gemeinden Ober= und 
Nieder=Ingelheim wurde behauptet. daß mit dem Befahren dieſer 
            Laſ=
züge die Straßen und auch die Häuſer in den Ortsſtraßen ſchwer 
            ge=
ſchädigt worden ſeien. Es wurden mehrere Sachverſtändige gehört. 
Nechtsauwalt Dr. Simon, der Vertreter der klagenden Fima, war der 
Auffaſſung, daß das Verbot des Kreisamtes rechtswidrig ſei und deshab 
der Polizeibefehl aufgehoben werden müſſe. Als Vertreter des 
            Kreis=
amtes Bingen ſprach Referendar Haas für die Abweiſung der Klage. 
Vom Provinzialausſchuß wurde der Polizeibefehl aufgehoben, jebe Partei 
hat die Hälfte der Koſten zu tragen. Die Auffaſſung des Kreisamtes 
Bingen, daß ein rechtswidriger Zuſtand vorliege, gehe zu weit und könne 
man nicht für den ganzen Kreis dieſe Laſtzige verbieten. An den Wegen 
müßten Verbeſſerungen vorgenommen werden, außerdem müßten be 
ſtimmte Straßen, vor allem die von Nieder=Ingelheim, für dieſen Zut 
verkehr geſperrt werdel. 
* Gießen, 29. Jan. Die Stadtverordnetenverſammlung hat das 
            Auf=
kommen aus Gewerbeſteuern auf 250 000 Mark feſtgeſetzt, wovon 125000 
Mark aus der Beſteuerung des Anlage= und Betriebskapitals und 125000 
Mari aus der Beſteuerung des Gewerbeertrags aufzubringen ſind. Der 
Zuſchlag beträgt wie bisher 30 Prozent. 
* Aus der Wetterau, 29. Jan. In einem Schuhgeſchäft zu 
            Reichels=
heim wurde ein Einbruch verübt und zwölf Paar Herren= und 
Damenſchuhe geſtohlen. Der Geſchäftsmann iſt um etwa 200 Mark 
            be=
trogen. 
* Groß=Felda, 29. Jan. Eine gut beſuchte 
            Proteſtberſamm=
lung hielten die Landwiute von Groß=Felda und Umgebung hier 
ab. Mühlenbeſitzer Lutz=Klein=Felda begrüßte die Erſchienenen, und 
            be=
ſonderz hieß er den Hauptredner des Abends, Landtagsabgeordneten 
Dr. Leuchtgens=Friedbera, und den ehemaligen Landtagsabgeordneten 
Stein=Stumpertenrod willkommen. Alsdan hielt Dr. Leuchtgens eine 
faſt zweiſtündige Nede über die Not des Bauernſtandes. An dieſer Not 
ſei das Landvolk viel ſelbſt ſchuld, da in der gemeinſamen Sache zuviel 
Lanheit innerhalb der Verufsangehörigen herrſche. Die beſondere Not 
des Bauernvolkes ſei gegenwärtig hauptſächlich darin zu ſuchen, daß di 
abzuſetzenden Produkte des Landwirts vielfach nicht auf demſelben 
Preisniveau ſtehen, wie die Artikel, welche er in ſeiner Wirtſchaft 
            benö=
tigt und die zu kaufen er mehr oder weniger gezwungen ſei. Der Nog=
 lichen Erzeugniſſe einerſeits und der induſtriellen Artikel andererſeits in 
lik, um den Landwirt vor dem Bankerott zu retten. Zu dieſer 
            beſon=
deren Not des Bauers tritt noch die heutige allgemeine deutſche Not 
hinzu. Auch unſere Induſtrie habe ſchwer unter dieſem Druck zu 
            lei=
den. Täglich vermehren ſich die Konkurſe und geben zu großen 
            Be=
fürchtungen Anlaß. Leider gäbe es noch weite Kreiſe im deutſchen Volke, 
Kreiſe, welche in Ueppigkeit und Luxus ſchwelgen, muß jeden Deutſchen 
abgerückt, das ſeit 18. Dezember 1918 zur Schiffskontrolle dorten ſtatio= mit großen Sorgen erfüllen. Sparen und arbeiten ſeien die 
            Loſungs=
ſammenſchluß aller Stände auf. Großen Beifall ſpendete die 
            Vel=
anpeſenden Vauern und Gewerbetreibenden erheben ſchärfſten Proteſt 
gegen die ungeheuren Steuerforderungen, die Reich. Land und Provinz= 
Alsfold ſind nicht mehr in der Lage, ihren ſteuerlichen Verpflichtungen 
das inhaltsreiche, hochdramatiſche Stück zur Aufführung zu buingen, nachzukommen. Wir fordern ſofortige Ermäßigung der Steuern und 
Duzchführung einer tiefgreifenden Sparſamkeit in der öffentlichen 
            Wirt=
ſchaft.” Am Schluſſe ſprachen noch Stein=Stumpertenrad. Poſtmeiſter 
Uſinger und der Bezirksvorſitzende, Mühlenbeſitzer Lutz=Klein=Felda. 
* Grünberg (Heſſen), 29. Jan. Ein 12jährige: Juuge, der als 
Pflegetind bei einem hieſigen Bürger war, ſprang aus einem Fenſtet 
und derletzte ſich ſo ſchwve”, daß die Ueberführung in eine Klinik nach 
Gießen erforderlich war. Der Junge wollte an dieſem Platze nicht wehs 
bleiben und führte deshalß die unglückliche Tat aus.
Nummer 31
Sonntag, den 31. Januar 1926
Familiennachrichten
 Karl G. Groebe 
Kaufmann 
Anna Groebe 
geb. Heilmann 
Vermählte 
Bermersheim Darmſfadt, Karlſtr. 99 Bermersheim 
Kreis Alzey 
31. Januar 1926.
 Ina Krug 
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Verm.=Referendar 
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Nidda 
Januar 1926.
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 Wenn Frauen heimlich Schulden 
machen 
Von Erika Menzel.
 Sie iſt keine Einzelerſcheinung, die Ehefrau mit den 
            heim=
kichen Schulden. Wenn es uns möglich wäre, über dieſen Punkt 
von jeder Einzelnen die Wahrheit zu erfahren, dann würden 
wir erſchrecken über die Höhe deſſen, was Ehefrauen heimlich 
borgten, ohne mit Beſtimtheit zu wiſſen, wann ſie die 
            entſtan=
denen Schulden begleichen können. Bächer Fleiſcher, 
            Kolonial=
warenhändler könnten ebenſo wie die Schneiderin, Modiſtin, 
Weißwäherin, Schuhmacher uſw. ein trauriges Lied davon ſingen, 
wenn nicht gerade ſie der Kundſchaft willen, die ſie ſich in 
            Anbe=
tracht der ſcharfen Konkurrenz doch erhalten möchten, zum 
            Still=
ſchweigen über dieſen Punkt gezwungen wären. 
Wohl dringt dann und wann envas von geheimen Schulden 
der Ehefrauen in die Oeffentlichkeit, aber dann ſind es meiſt 
rieſige Beträge von Frauen der erſten Geſellſchaftsklaſſen, denen 
jedermann nur zu gern borgte, weil eben ihre bevorzugte 
            Stel=
lung den Gedanken an ein Riſiko bei dem ihnen eingeräumten 
Kuedit völlig ausſchloß. Daß dann trotz dieſer Stellung ſehr 
oft doch die eingegangene Verpflichtung nicht eingelöſt werden 
konnte, weil ſie einen zu großen Umfang angenommen hatte, das 
weldeten dann die Zeitungen eingehend, wenn die 
            Gerichtsver=
handlungen gegen dieſe leichtſinnigen Frauen ſtattfanden. Und 
der fernſtehende und unbeteiligte Leſer konnte ſich nicht genug 
darüber wundern, daß derartige Summen von Handwerkern und 
Geſchäftsleuten geſtundet und immer wieder geſtundet, immer 
wieder von neuem Lieferungen an die betreffende ſäumige 
            Zah=
lerin geleiſtet wurden, obgleich alte, vielleicht Jahre 
            zurück=
liegende Schuilden noch nicht beglichen waren. 
Ja, man wunderte ſich und hatte zu dieſer Verwunderung 
über das=Schuldenmachen von Ehefrauen ohne Wiſſen des 
            Man=
nes in den letzten Jahren vielfache Gelegenheit. Wer vermöchte 
aber nun wohl auch nur annähernd jene Schuldenlaſt anzugeben, 
die in kleinen und kleinſten Beträgen bei den verſchiedenſten 
            Ge=
ſchäftsleuten auf Deckung harrte? Manch einer von dieſen kommt 
nur deshalb trotz allem Fleiß, trotz aller Unermüdlichkeit und 
Regſamkeit niemals auf einen „grünen Zweig”, weil er, um ſeine 
Frauenkundſchaft nicht zu verlieren, ihr Kredit einräumen muß 
und deshalb nie mit größeren Barmitteln operieren kann. Und 
daß es ſo iſt, daran tragen jene Ehefrauen Schuld, die es nicht 
gelernt haben und nicht lernen wollen, ſich in ihre Verhältniſſe 
zu ſchicken und nach der ihnen zur Verfügung ſtehenden „Decke 
zu ſtrecken”. 
Zugegeſben, daß es heute keine leichte Kunſt iſt, mit den 
            ver=
fügbaren Mitteln immer gut auszukommen, zugegeben ferner, 
daß Geſchäftsleute und Handwerker beiderlei Geſchlechts es der 
konſumierenden Frau bielfach gar zu leicht machen, den ihr 
            ge=
währten Kredit in immer größerem Umfange, in Anſpruch zu 
nehmen, die rechnende wie auch die ſozial denkende Frau ſollten 
ihn trotz aller Verlockungen, die er unzweifelhaft ausübt, nie 
für ſich in Anſpruch nehmen. Es iſt ja ſo ſchwer, ein 
            Kleidungs=
ſtück voll zu bezahlen, wenn es ſchon mehrmals getragen wurde 
und den Reiz der Neuheit für den Träger verloren hat. Noch 
ſchwerer aber vielleicht, Rechnungen für Lebensmittel begleichen 
zu müſſen, von denen auch nicht der geringſte Reſt mehr im 
            Haus=
halt vorhanden iſt. Doch nicht genug damit, verdüſtern dieſe 
geheimen Schulden auch noch die Lebensluſt der heimlichen 
Schuldnerin, ſetzen ſie in Zwieſpalt mit ſich ſelbſt. Die Furcht 
vor Entdeckung ſeitens des Ehemannes, die ja leider nur zu oft 
durch einen Zufall herbeigeführt wurde, läßt ſie nicht mehr zur 
Ruhe kommnen, oder aber zu verwerflichen Mitteln greifen, ſich 
dieſer drückenden Schulden einſtweilen zu entledigen. Wie oft 
werden Darlehen aufgenomen, bei denen fernſtehende 
            Men=
ſchen, Freunde und Verwandte die Bürgſchaft übernehmen, und 
der Ehemann, der völlig ahnungslos bezüglich dieſer „Geſchäfte‟ 
zwiſchen jenen und ſeiner Ehefrau iſt, dadurch in ein recht 
            ungün=
ſtiges Licht gegenüber jenen gerät, wenn er nicht gar deren 
            Ach=
tung einbüßt, ſofern die Ehefrau es verſtanden, ſeinen „Geiz”, 
ſeine „mangelnde Einſicht” uſw. als angebliche Urſache ihres 
Schuldenmachens hinzuſtellen. 
(
 Aphorismen von Brillat Savarin. 
(Zu ſeinem 100jährigen Todestag am 2. Februar 1926.) 
Sage mir, was du ißt, und ich will dir ſagen, was du biſt. 
Nur an der Tafel iſt gleich die erſie Stunde amüſant. 
Das Geſchick der Nationen hängt von ihrer Nahrung ab. 
Der Schöpfer nötigt uns zu eſſen, um zu leben; Appetit iſt 
die Einladung, Genuß die Belohnung. 
Das Tafelvergnügen gehört ſedem Alter, ſedem Stande, 
allen Ländern und allen Zeiten; es ſchließt ſich allen anderen 
Genüſſen an und bleibt am Ende, uns über deren Verluſt 
zu tröſten. 
Freſſer und Säufer dilletieren in der Kunſt des Eſſens und 
Trinkens.
O
 Werden ihm dann eines Tages über die wirbliche finanzielle 
Lage ſeiner Lebensgefährtin die Augen geöffnet, dann kommt 
es nur in ſeltenen Fällen zwiſchen ihnen wieder zu dem früheren 
Zuſtand gegenſeitigen uneingeſchränkten Vertrauems. Und der 
Mangel daran von ſeiner Seite, ſo ſehr die Ehefrau ihn auch 
verdient hat, trägt ferner dazu bei, das Band, das ſie einſt ſo 
feſt umſchlungen, immer mehr zu lockern, ſo daß oft ein Ende 
dieſes unerquicklichen Zuſtandes nur durch Trenmung der beiden 
herbeigeführt werden kann. 
Es gibt freilich auch noch zahlreiche andere Fälle, in denen 
der Ehemann nie etwas von den heimlichen Schulden ſeiner 
Frau erfährt. Fälle, in denen ſie mit Hilfe der heranwachſenden 
Kinder das vorhandene Defizit auszugleichen und völlig zu 
löſchen verſucht. Und es ſind durchaus keine Seltenheiten, daß 
teriſch gezwungen, einſpringen und ihre Schuldenlaſt decken 
            muß=
ten, die jahrzehntelang durch gelegentliches Aufreißen „größerer 
Löcher”, um die „kleineren” füllen zu können, einen Umfang 
            an=
genommen hatte, den ſelbſt der Ehemann mit ſeinen Mitteln 
nicht mehr zu decken vermocht hätte. 
Daß dadurch auch das Glück der Kinder nicht nur in Frage 
geſtellt, ſondern oft direkt zerſtört wird, kann für den Einſichtigen 
nicht verwunderlich erſcheinen. Und das alles, weil viele 
            Ehe=
frauen, nicht lernen wöllen, daß auch das geringſte=
            Schulden=
machen eine Gefahr bedeutet, die, lawinengleich anwachſend, 
ſie und ihre Familie ſpäter einmal ins Verderben reißen muß, 
und was ebenſo wichtig iſt, daß ſie nicht genug Vertrauen zur 
Einſicht des Ehegatten beſaßem, der bei Her Darlegung der 
            Ver=
hältniſſe ſicher geholfen, ſoweit es in ſeiner Macht lag, oder 
            ge=
meinſam mit ihnen einen Weg geſucht hätte, der ſie vor weiteren 
häuslicher Schwierigkeiten verſagten?
 Der Wilde als Künſtler 
C.K. Die Schöpfungen der primitiven Kunſt, die heute 
            ſtei=
gende Bewunderung finden, und denen ſich die Forſchung 
            ein=
gehender zuwendet, ſind faſt immer namenlos. Nur das Werk 
lebt noch, während das Andenken an den Schöpfer ins Dunkel 
der Vergeſſenheit geſunken iſt. Dieſe Eigenheit teilt die primitive 
Kunſt mit vielen Werken der Antike und des Mittelalters, bei 
denen ebenfalls die Perſönlichkeit des Künſtlers völlig hinter 
ſeine Arbeit zurückgetreten iſt. Es ſind eben nicht in erſter Linie 
Geſtaltungen des Einzelnen, ſondern die Werke entſtehen aus 
einer Gemeinſchaft heraus, wie dies auch noch in den mittel=
Der Löwe von Limbal
 Von F. Schrönghamer=Heimdal. 
„Wir waren,” ſo berichtete Freund Truckenbrod, der alte 
Südweſter, „gerade in Limbal, oder wie das Neſt ſonſt hieß, 
angekommen und machten Raſt in der Farm eines alten 
            Ka=
meraden aus den Kolonialkämpfen mit den Hereros. 
„ch hatte Siedler aus der Heimat geholt, lauter prächtige, 
mutige Menſchen, die fähig und willens waren, dem 
            deut=
ſchen Namen im Neulande Ehre zu machen. 
Limbal lag etwa in der Mitte zwiſchen der Küſte und unſerm 
Reiſeziel, und wir hatten ſchon 8 Tage die Sättel wund gedrückt 
und dieſe uns, namentlich die des Reitens ungewohnten Neulinge 
auf dem brennenden Südweſterboden. 
So fielen wir denn nach den Tagesritten jeweils todmüde 
aus den Sätteln und genoſſen mit unſäglichen Wonnen die 
            er=
quickenden Raſten bei den befreundeten Farmern, deren 
            Heim=
ſtätten auf unſerm Wege landeinwärts lagen. 
Als wir damals in Limbal — oder wie die Siedlung des 
alten Kameraden ſonſt hieß, der Name iſt mir nicht mehr gegen= 
Partig, nach ſo langer Zeit — anlangten, waren wir beſonders 
mude und abgeſpannt und legten uns nach kurzem Imbiß gleich 
dur Ruhe. Wir hatten kaum die Augen zum Schlafe geſchloſſen, 
da drang durch die Märchenſtille der afrikaniſchen Nacht ein 
markerſchütterndes Gebrüll. 
ſch richtete mich auf und horchte in die Weiten. Die 
            Süd=
landsſterne funkelten groß und feuergolden durch die vergitterten 
Fenſter.
 Da ſchreckte das Gebrüll wieder durch die Nacht und zwar, 
wie ich jetzt im Wachzuſtande merkte, aus nächſter Nähe. 
„Ein Löwe!” ſchrie einer der Kameraden. „Auf! dem rücken 
Dir an den Leib! Ich möchte das Fell zu gerne meiner 
            Herz=
allerliebſten zum Chriſtkindl ſchicken!“ 
„Sie Nürnberger hängen keinen, bevor ſie ihn haben,” 
            be=
merkte ein anderer.. 
IMdeß ich Stille gebot, um weiter beobachten zu können, kam 
auch der Wirt ſchon verſtört in unſer Schlafgemach. 
„Habt ihr’s gehört?” 
„Ein Löwe?” tat ich fragend. 
Der Wirt nickte nur, und meine Begleiter griffen ſchon zu 
den Karabinern.
im
 „er muß ganz in der Nähe ſei, ſei es in den Hürden oder 
Darſe ſelbſt. Es treibt ſich hier noch ſo ein alter Lump herum,
 aber ſo nahe iſt er nie gekommen,” meinte unſer Gaſtgeber 
            be=
klommen. 
Wieder und wieder ſchlug das ſchreckliche Gröhlen, das wie 
aus Unterweltwirbeln kam, uns an die Ohren. 
Meine Begleiter, die ſich alle erhoben hatten, fieberten vor 
Erregung. Die Karabiner klapperten in ihren Händen. Aber aus 
ihren Augen leuchtete Mut und Entſchloſſenheit. Jeder von ihnen 
wollte ſich allein mit dem Löwen meſſen und den Wüſtenkönig 
meiſtern. 
„Nur ſachte!” gebot ich, „und keine Dummheiten machen! Eine 
Löwenjagd iſt kein Scheibenſchießen im Krähwinkel.” 
Meine weiteren Belehrungen wurden von entſetzlichen 
            Gur=
gellauten der Beſtie übertönt, die ſich in unmittelbarer Nähe 
            be=
finden mußte, und zwar über uns — auf dem flachen Hausdache. 
Ich ſah den Gaſtgeber fragend an. 
„Es iſt mir ſelbſt ein Rätſel, wie der Löwe auf das Dach 
kommt” erwiderte dieſer. „Das Miſtvieh muß entſetzlichen 
            Hun=
ger haben, denn nur im Notfall wagt es ſich an Menſchenfleiſch.” 
Die Karabiner meiner Tapferen klapperten einen Augenblick 
mit ihren Zähnen um die Wette. Mir ſelbſt — ich geſtehe es 
offen — rieſelten gelinde Schauer über den Rücken, und der Wirt 
ſtand bleich und beſorgt. Er dachte an das Leben ſeiner Lieben 
— bei ſo naher und ſchrecklicher Gefahr. 
„Es muß etwas geſchehen, und zwar ſofort”, faßte ich meinen 
Entſchluß. „Wir ſind ſieben Mann hoch . 
Wieder unterbrach mich dumpfes, langhinwetterndes Gebrüll, 
durch die Stille der Nacht ſeltſam geſteigert. Meine Gefährten 
umkrampften die Karabiner feſter. 
„Führt vom Innern des Hauſes eine Türe auf das 
            Haus=
dach?” fragte ich den Gaſtgeber. 
„Ja, eine ſogenannte Falltüre". 
Dann können wir der Beſtie alſo von der Treppe aus 
            bei=
kommen. Das iſt gut. Denn wenn wir das Haus verlaſſen 
nüßten, um ſie von außen her zu packen, wäre zweifellos einer 
von uns verloren.” 
Die Wut des Löwen ſchien nunmehr auf’s höchſte geſtiegen, 
denn ſein Brüllen ſchütterte jetzt in kurzen Stößen über uns. 
Wir entſicherten die Gewehre. 
Dan gab ich Anordnung, wie wir der Beſtie beikommen 
            woll=
ten. Geſchoſſen ſollte erſt auf meinen Befehl werden. 
Ich ſelbſt wollte die Treppe empor, die vom Flure zu der 
angehaltenem Atem die Treppe empor, die vom Flure zu der 
Falltüre in der Dachwalmung führte.
 alterlichen Zünften der Fall war. Aber bei der primitven Kunſt 
iſt dieſe Erſcheinung ſo durchgängig, daß ſich die Frage erhebt, 
ob die Kunſtwerke überhaupt Schöpfungen individueller 
            Perſön=
lichkeiten ſind oder aus einer Gemeinſchaft hervorgehen, deren 
Organe nur die Künſtler ſind. Iſt die Kunſt der Naturvölker 
Kunſthandwerk auf der Baſis der Gemeinſchaft oder wirkliche 
Kunſt?. Dieſe Frage beantwortet Ernſt Vatter in ſeinem 
            tief=
erſchütternden Werke „Religiöſe Plaſtik der Naturvölker”, das 
ſoeben bei der Frankfurter Verlagsanſtalt erſchienen iſt. Er 
            er=
kennt es als die Eigenart aller religiöſen Kunſt, daß der Künſtler 
hier, wie der Prieſter, nur Diener am Werk iſt, ſich als Organ 
einer höheren Macht fühlt und demütig auf eigenen Ruhm 
            ver=
zichtet. Nun liegt zweifellos ein großer Teil der bildneriſchen 
Arbeit bei den Wilden in den Händen beſtimmter Gruppen; es 
ſind ähnliche feſte Bindungen wie bei den Zünften des 
            Mittel=
alters. Aber dieſe mehr kunſthandwerklichen Erzeugniſſe ſind 
faſt niemals religiöſer Natur und können auch nicht als reine 
Kunſtwerke gelten. Wie überall in der Kunſtgeſchichte iſt auch 
im primitiven Schaffen die Einzelperſönlichkeit der Träger der 
Leiſtung. Wenn auch durch Ueberlieferung und Schulung ganze 
Gruppen einer Gemeinſchaft eine hohe Geſchicklichkeit in der 
            Bild=
ſchnitzerei z. B. erhalten, ſo iſt es doch bei näherer Erforſchung 
faſt immer ein Meiſter, der die Arbeit leitet und deſſen 
            Perſön=
lichkeit den Ausſchlag gibt. Daher weiſt denn auch die 
            Ueber=
lieferung der Primitiven ſtets auf eine beſtimmte Perſönlichkeit, 
auf einen Gott oder einen Menſchen, hin, der die Kunſtübung 
unter ihnen verbreitete. 
So erzählt z. B. auf Neuſeeland die Ueberlieferung von der 
Erfindung der einzelnen Figuren und Ornamente durch einen 
Mann namens Rauru, der vor etwa 26 Generationen an der 
Plentey=Bai gelebt haben ſoll. Als der Erfinder der Schnitzkunſt 
überhaunt gilt Run, der im Wetteifer mit dem Gott des Meeres 
zum „Vater der Schnitzkunſt” wurde. In Neumecklenburg gilt 
Moroa, der Sonnengott, als der erſte Bildhauer, und ein Mann 
namens Lavangge wird als der Erfinder Totem=Figuren 
            be=
zeichnet. Ein Mythos von der Oſterinſel nennt Tuukoihu, d. h. 
„der Aufrechte mit der Naſe”, als Schöpfer der „Skelettfiguren”. 
Die ſtark gebogenen Naſen dieſer Statuen ſeien der ſeinen 
            nach=
gebildet. Dadurch, daß Tuukoihu zunächſt nur männliche Figuren 
herſtellte, erzürnte er die Totengeiſter der Frauen, die ihn im 
Traum ſo ſchrecklich beſchimpften, daß er taub wurde. 
            Darauf=
ſpätere Schwiegerſöhne und =töchter, durch die Verhältniſſe gebie= hin gelobte er, auch weibliche Ahnenbilder zu ſchaffen. Die 
            groß=
artige Bronzekunſt der Benin ſoll durch einen weißen Mann in 
das Land gebracht worden ſein, und zwar hat man dieſen Namen 
als „Mohammed” gedeutet; es mag ſich alſo wohl um eine 
            ge=
ſchichtliche Perſönlichkeit handeln, die zwar nicht als Begründer 
der Kunſt in Benin, aber als Schöpfer einer Gießerſchule 
            anzu=
ſehen iſt. Auch heute noch hört man unter den Wilden von 
            ein=
zelnen Künſtlern ſprechen, die als die Verfertiger von Skulpturen 
gelten und oft hohen Ruhm genießen. So wird z. B. von einem 
Kameruner Holzbildhauer berichtet, der durch feine Arbeiten 
ſolches Anſehen gewann, daß er von ſeinem Stamm zum Häupt=; 
ling gewählt wurde. Stirbt auf den Herveh=Inſeln ein berühmter 
Bildhauer, dann wird eine große Trauerfeier veranſtaltet und 
der „Axt=Geſang” angeſtimmt, der ſein wichtigſtes Werkzeug 
            ver=
herrlicht. In der Südſee und in Afrika bilden die Künſtler, und 
zwar hauptſächlich die Holzſchnitzer, einen eigenen angeſehenen 
Sorgen bewahrte. Oder war manchmal auch nur die Eitelkeit Stand; ſie haben z. B. im Kongogebiet den Vorſitz über die 
            Ver=
die Triebfeder zu ihrem unklugen Verhalten: dem Manne nicht treter der anderen Künſte und Handwerke. Sehr oft iſt der 
einzugeſtehen, daß ihre wirtſchaftlichen „Fähigkeiten” angeſichts Zauberdoktor, der Prieſter und Medizinmann zugleich der 
Schöpfer des Kultgerätes, der Götterſtatuen, Ahnenbilder und 
Masken. Ueberhaupt iſt für den primitiven Künſtler die 
Schöpfung eines religiöſen Werkes eine heilige Handlung, für 
die beſtimmte Zeremonien der Reinigung, Anrufungen der Götter, 
heilige Geſänge, das Achten auf die Vorzeichen uſw. vorgeſchrieben 
iſt. Auf Hawai wurden früher ſogar Menſchenopfer dargebracht, 
wenn ein Götterbild geſchnitzt wurde. So wird die plaſtiſche 
Arbeit zur heiligen Kulthandlung. Trotz dieſer Bindungen dringt 
die frei ſich entfaltende Künſtlerperſönlichkeit immer wieder durch, 
und es ſind ſtets die wenigen ſchöpferiſchen Naturen, die auch 
hier das große Kunſtwerk vollbringen. „Ihr Name verweht,” 
ſagt Vatter, „nur ganz ausnahmsweiſe iſt er uns überliefert; 
aber in ihrem Werk lebt derſelbe göttliche Funke, der in aller 
großen religiöſen Kunſt die Glut der Empfindung entfacht.”
 Vorſichtig, das Gewehr ſchußbereit in Händen, hob ich die 
Türe mit dem Kopfe, aber nur ſoweit, daß meine Augen das Dach 
erſpähen konnten. 
Da die Nacht ziemlich hell war, erkannte ich den „Löwen” 
ſofort. Er ſaß auf dem kurzen Kamin. 
„Unerhört! Wollen Sie uns uzen?!” rief einer aus der 
Tafelrunde.
 „Laſſen Sie mich ruhig auserzählen, ich mache Ihnen keinen 
Ulk vor. Die Geſchichte iſt buchſtäblich wahr . . . Alſo der 
„Löwe” ſaß auf dem kurzen Kamin des Daches, baumelte mit 
den Beinen und blies — ſeinen Bombardon. Es war 
            näm=
lich kein Löwe, ſondern unſer damaliger Fahrtgenoſſe, ein junger 
Landsmann aus Schleſien, den das Heimweh nicht ſchlafen ließ 
und der, als wir uns zur Ruhe gelegt hatten, mit ſeinem 
            Bom=
bardon unbemerkt auf das Dach geſtiegen war, um ſein wildes 
Weh in die afrikaniſche Nacht hinauszuwettern. 
Wir natürlich, die durch das Baßgebrüll des Bombardons 
aus dem Schlafe geweckt wurden, dachten natürlich ſofort, das 
müßte ein Löwe ſein. In der Eile und Aufregung vermißten 
wir unſeren Schleſier auch gar nicht, noch weniger hatten wir eine 
Ahnung davon, daß er ſeinen Bombardon mit nach Afrika 
            ge=
nommen hatte. Er war in der alten Heimat Mitglied einer 
Bergmannskapelle geweſen und als ſolcher Bambardonbläſer. 
Das rieſige Inſtrument führte er in einem ſchwarzen Tuch 
auf dem Rücken des Pferdes mit, und erſt in jener Nacht, da ihn 
das Heimweh übermannte, erhielten wir Kenntnis, daß der Inhalt 
dieſes Packſackes ein Bombardon war. 
Hätten wir’s eher gewußt, dann hätten wir das Baßgetön 
des Bombardons keineswegs für das Gebrüll eines Löwen 
            ge=
halten, obwohl die Laute in afrikaniſcher Nacht täuſchend ähnlich 
waren. 
Uebrigens hat der Bläſer von da ab den Beinamen. Der 
Löwe von Limbal” bekommen, auf den er ſich aber weiter nichts 
zugute tat. Denn die Geſchichte hätte für ihn ſchlimm ausfallen 
können, wenn ich nicht erſt erkundet hätte . . . Ein voreiliger 
Schrß, und — ſtatt des vermeintlichen Löwen — wäre ein lieber 
Gefährte gefallen, deſſen maßloſes Heimweh mir heute noch ins 
Herz ſchneidet. Seine Seele war ſo tief wie das Brauſen ſeines 
Bombardons, und ſeine Sehnſucht nach der alten Heimat ſo 
            mäch=
tig wie das Brüllen eines Löwen. 
Ja, es iſt etwas ſonderbar Tiefes um deutſche Herzen im 
fremden Land ..
 s Läwe leicht, zu nemme, is ſchwer, awwer 28 Läwe 
ſchwer zu nemme, däß is leicht. — Nu bin ich bekanntlich net 
diejenich, die wo s Läwe uff die leicht Axel nimmt, leider, 
            ſun=
dern ganz im Gäächedaal, ich nemm’s vieler zu ſchwer, un bin 
bun Haus aus, un ſchun vun Klaa uff vieler zu ernſt un zu
 ſchwermiedich veralagt, als daß ich mich ſo leicht iwwer alles 
ewäck witzele kennt. Däß is mir net gäwwe. Sundern ich neig
 dann doch net, ſie miſſe erſt gelade hawwe. — Die 
            Sälbſtendich=
keit uffgäwwe! — Ja do bidd ich awwer doch die Menſchheit, wie 
ſtellt mer ſich däß eichentlich vor?! — Denkt mer ſich valleicht, mir 
ſollte unſern Bankrott organiſiern, un ſollte uns unner de 
            Ham=
mer bringe, un ſollte uns effentlich meiſtbiedend gääche gleich 
bare Zahlung veraukzioniern? — Odder wie?
 bekanntlich meiner ganze ſeeliſche Struckdur nooch, mehr ins 
Melangkohleriſche. Däß is nu emol ſo, un es kann halt kaan’s 
aus ſeine Haut, wann ich aach unumwunde zugäwwe muß, daß 
mer manchmal un net ohne Grund draus eraus fahrn mecht, aus 
ſeine Haut, un mecht ſich denäwe ſetze. Iwwrichens is es aach e 
wahr Glick, daß däß tächniſch net ſo aaffach is, aus ſeine Haut 
zu fahrn — kaa Finanzminiſter weer dann mehr drinn, in ſeine. 
Un aach ſunſt dhet mer valleicht uff Schritt un Dritt uff ſo e 
            ver=
ſchrummbelt, herrenlos Schwvord ſtoße, wo aaner in ſeiner 
            Ver=
zweiflung draus eraus gefahrn is, was aach grad kaa Ablick 
weer for Gedder. Schließlich ſteßt mer aach ſo ſchun uff grad 
genug annern Gäächeſtend, wo äwenfalls kaa Ablick ſin for 
Gedder, es is alſo net neediſch, daß jeder Ixbeliewiche korzer 
Hand aus de Haut fehrt, wann em däß odder jenes gääche in 
Strich geht. Un ich will’s däßhalb liewer gleich ſage, un will 
diejeniche welche, die wo leicht dezu neige, aus ihre Umhillung 
zu ſauße, die will ich vun vornerei ernſtlich un ei dringlichſt 
            ver=
warne, mei driebſeeliche Bedrachtunge vum heidiche Dadumm, 
die wo ich notgedrungenerweis vun mer gäwwe muß, 
            weiter=
zuläſe. Net, daß mer hinnenooch aaner kimmt und ſeecht, däß hett 
ich gleich ſage ſolle, in wos for=e Horrn ich blooſe dhet, dann 
wann er däß gewißt hett, hett er’s „Bienche” heit gor net geläſe, 
dann däß hett=er net hinner mir geſucht, daß ich iwwer ſo 
            ſchwer=
wiechende Froge witzele dhet, wo diefernſt weern un zum aus de 
Haut fahrn, un däß weer net der Zwäck der Iwung un 
            dode=
wääche dhet er ſich’s Dagblatt net halte — — Alſo wer ſo vun 
mir denkt, und guckt mich als Witzlerern a', der ſoll liewer net 
weiter läſe. 
Nemlich heit hannelt ſich’s um nix mehr un nix wenicher als 
um . . . alſo ich loß vorſichtshalwer noch emol mei Norſingnahl 
erteene: Adangſion — ich warne Neiſchieriche! — Jetz is es noch 
Zeit, loſſe ſe ſich’s geſagt ſei un leeche Se ’s Blatt aus de Hand, 
eh’s Ernſt ward. Ich weſch mei Hand in Unſchuld un in 
            Saafe=
brieh, un mir ſoll hinnenooch kaaner kumme un ſoll ſage, do weer 
er net druff gefaßt gewäſe. — Un alſo jetzt fang ich a, dann nig 
deſto drotz, ich ſäh gornet ei, warum ich mich net zu dene 
            zentner=
ſchwerwichende Frage aißern ſoll, un ſoll net ewenfalls mein 
Dafelſemft dezu gäwe. Wo’s doch aach ſounſoviel Annern dhu. 
Soll ich’s valleicht for mich behalte? — Damit mer’s es Härz 
            ab=
drickt? — O naa, ich mach’s eraus, dann däß bin ich meiner 
            Ge=
ſund= un de Allgemeinheit ſchuldig. Awwer däß ſag ich noch 
emol, es is mein bludicher Ernſt un es ſei färne von mir, zu 
witzele un ſo. 
Owacht! 
Drei Wörter nenn ich Eich inhaltsſchwer; nemlich: Die 
            Sälb=
ſtendichkeit, die Notgemeindſchaft un des 
            Gemeindebeſtimmungs=
recht. 
Alſo erſtens: Die Sälbſtendichkeit. Do hannelt ſich’s 
um nig mehr un nix wenicher als wie dodrum, ob mir Heſſe 
            kimf=
dichhie noch Heſſe bleiwe un alſo unſer Sälbſtendichkeit hoch 
halte und en Verein for uns bilde wolle; odder ob mer unſer 
Sälbſtendichkeit an Nagel henke un uns ärchendwo ei 
            ge=
meinde wolle loſſe ſolle dhu miſſe brauche. — Sein odder 
Nichtſein, das ißt alſo ſo bwaſie hier die Frage, wie de Hamlädd 
im Wallenſteins Dod ſo dräffend bemerkt hott. — Sein oder 
Nichtſein, dodrum dreht ſich’s alſo im Aageblick. — Un es war 
unſer Herr Finanzminiſter, der wo mit dem Gedanke geſpielt 
hott, ſo ganz näwebei, ſozuſage als Schlußäffäckt vun ſeim 
            Fi=
nanzecksboſſee. Wah’ſcheints hott er ſich do gor nis debei 
            ge=
denkt un er hett grad ſo gut die ortsieblich Redensart 
            ge=
brauche kenne un hett ſage kenne: mir erläwe’s net, awwer ſie 
wärrn ſähe, daß ich recht hab, in fuffzig Johr ſin mer all — 
Därke! — Alſo ich maan, er hott ſich do gewiß nix debei gedenkt. 
Awwer wie’s ſo geht, mer ſeecht ſo äbbes ſo leicht hie, un annern 
fange’s uff un wolle dann gleich aus de Haut fahrn. Ich denk, 
dodezu is noch gorkaan Grund, mer kann vorerſt emol noch ruhich 
drinn bleiwe in ſeim Fudderahl. So ſchnell ſchieße die Praiße
 Geſetzt den Fall, däß gingt ſo, is dann domit aach geſagt, 
daß gleich aaner do is, der wo uff uns biete dhut? Ich glaab, 
do hott mer die Rächnung ohne de Wärt gemacht, womit net der 
vum Zendrum gemaant is. Un iwwrichens, was hawwe mir 
dann noch viel uffzugäwwe vun unſere Sälbſtendichkeit? Außer 
unſere Schulde blitzwenich. Un ich glaab, do wärd ſich net ſo 
drum geriſſe, dann mir mach’ts den Eidruck, daß die, die wo 
effendewäll uff uns biete dhete, ſelbſt genuch hawwe vun dem 
Addickel. Im Gäächedaal, was ſo die Schulde bedrifft, ſo ſcheint 
mir’s, als hett mer bei dem Addickel die Johrn doher 
            aller=
wärts e bißche aſch uff Vorrat gearweit. Un jetzt ſtockt uff aamol 
de Abſatz. — Wann ſich awwer for unſer Schulde kaa 
            Lieb=
hawer finne — wääche dem, was ſunſt noch in Frog kimmt, 
            do=
dewääche braiche mir unſer Sälbſtendichkeit noch lang net 
            uff=
zugäwwe un brauche uns ärchend wem an de Hals zu wärfe: 
da, hoſte mich! Sundern ich ſag mir däß: hawwe mer die ganz 
Zeit Schulde uff Vorrat fawriziert, ſo miſſe mer halt unſern 
Bedrieb „umſtelle” un miſſe uns mehr uff den Addickel 
            Iwwer=
ſchuß” wärfe, Deiwel noch emol, mit=eme bißche gude Wille kann 
däß doch ſo ſchwer net ſei! For alle Dinge därfe mer kimfdichhie 
unſer Biddſchee net mehr nooch dem bekannte, geheimnisvolle 
Rächenkunſtſtick uffſtelle: — denk derr emol e Zahl — zeehl zwaa 
dezu — zigg zehe ab — un ſo. Zweidens maan ich, mer ſollte uns 
unſer gutgemaante, awwer e bißche nowele Kulduhr= un 
            Ziffeli=
ſatzions=Paſſione vun ſälwert abgewehne, dann vermudlich is 
däß grad däß, was uns im Ernſtfall vun dene, die wo uns aus 
Gnad un Bammhärzichkeit als erb un eiche alnemme, de erſt 
abgewehnt wärd — alſo? Schließlich un endlich — mit Gewalt 
hebt mer e Gas hinnerum —, mer muß bloß die Sach am 
            rich=
diche Zibbel apacke . . . Zu weitere Auskunft gerne bereit: Die 
Unterfärdichte. Poſtkadde geniecht! Komme ſofort! 
Zweidens: die Nodgemeinſchaft! Ja, was ſoll mer 
ſich dodrunner denke. Sin mir net ſtreng genumme ſchun all die 
Johrn doher immer e Nodgemeindſchaft gewäſe, aaner wie de 
anner! Odder verſteht mer unner Notgemeinſchaft nor den 
Zuſtand, wann’s aam perſeenlich an de Krage geht — 
            ge=
wiſſermaße nooch dem Stoßgebäd: O heilicher Florian, verſchon 
mei Haus, ſteck dem ſein’s an! — Faſt ſcheint’s ſo. Dann ich 
hab bei all dem viele Geſchwätz iwwer die Nod un ſo noch kaan 
geheert, der wo aach emol dem annern ſei Nod hott gälte loſſe; 
jeder redd nor immer bloß vun ſich; un wie’s ihm allaa ſo 
ſchlecht geht. Un bei Licht bedracht: mir ſin doch allzumal 
            Bäch=
veechel, der aa es bißche mehr, der anner e bißche wenicher, däß 
is de ganze Schiedunxr. Un iwwer uns reſchiert, ſtill un 
            beſtenn=
dich, e prachtvoll=herrlicher, piramidahler, großordicher Dalles, 
der wo ſchun ſo große Dimmenſione agenumme hott, daß mer 
ruhich behaubte kann, in däre Vollendung is er uff de ganze 
runde Wält noch niemols gezeigt worrn. s is diräckt 
            ſähens=
wärt, un mir kennte uns beinoh was druff eibilde. — Stattdem 
mer nui dem piramidahle Dalles eidrächtlich un geſchloſſe zu 
Leib geht un e Nodgemeinſchaft bilde dhut, die wo ſemmtliche 
reſpäckdiefe Bächveechel briederlich umſchließt, — ſtattdem 
ſchwätzt mer ſich ausenanner, un gereed dodorch in e babbiloniſch 
Sproochverwärrung, daß kaaner mehr de annere verſteht, un 
molt aach noch de Deiwel an die Wand. — Naa, ich glaab, die 
Nodgemeinſchafte die packe’s aach net, dann es ſin mehr 
            In=
dräſſegemeinſchafte. Helfe kann uns bloß, wann mer uns 
gäächeſeidich helfe, un wann aaner em annere hilft, is uns 
            all=
mitnanner geholfe — 
Drittens: des Gemeindebeſtimmungsrecht. Alſo 
dodrunner kann mer ſich alles meechliche vorſtelle, bloß net däß, 
was domit gemaant is. Nemlich nooch dem 
            Gemeindebeſtim=
mungsrecht do ſoll alſo kimfdichhie net mehr die hohe Behörde 
beſtimme, ob aaner e Wärtſchaft uff= odder zumache kann, 
            ſun=
dern es ſoll in jedem aanzelne Fall en Volksentſcheid in de 
            Ge=
meinde ebeigefiehrt wärrn. No, däß kann e Abſtimmerei gäwwe! 
Un dodebei kann’s ſoweit kumme, daß in de aane Gemeinde 
Wärtſchafte ſei därfe, un in de annere kaa. Was dann 
            ge=
ſchieht, kann mer ſich denke. Ich meecht bloß an den Buß= un 
Bäddag erinnern, der wo im Praißiſche gilt un im Heſſiſche
 gefeiert wärd — un wie! Un was mer ſo vun Ameriga heert 
wo ſe däß ſogenannte Gemeindebeſtimmungsrecht, vullſchn 
„Druckeleechung”, im große eigefiehrt hawwe, däß is aach net 
grad ermudichend. Ganz im Gäächedaal. Un ſoviel ich mich 
            en=
inner, ſo hott unſer ameriganiſcher Beſuch vorichs Johr gor net, 
ſo ausgeſähe, als wann er dauernd „drucke” gelääche hett. 
Was mich bedrifft, ſo will ich mich net weiters dezu gißern. 
net, daß noochher iwwerall ausgeſprengt wärd, ich hett e drucke 
Läwwer un dhet=em Alkehohl die Stang halte. Naa, ich bin 
ſogar ſtrickte un dorchaus gääche de Alkehol, un zwar in jeder 
Form. Ich halt mich im allgemeine an die Milch der frommen 
Denkungsart: halb Malz, halb Zigorie. Un wann mer’s emol 
net ſo ganz äxdra is, do geniecht mir en „Quetſche” odder zwag. 
Aach e Kunnjäckelche odder ſowas ehnliches hott mer ſchun gude 
Dienſte gedha, wann mein Klabberadißmuß e bißche näwer de 
Spur war — mer is hat net mer däß, un brauch als emol ſp 
e Azzenei. Un wann mir aaner vorſchmeiße will, mei Name dhet 
ſogar uff=ere Flaſch ſteh, ſo beweiſt däß gor nix, dann es hannelt 
ſich in dem Fall net um Alkehohl, ſundern um Ligehr, un do 
kann ich mich uff aan vun unſere beſte Filleſofe berufe, däß 
haaßt, net uff de Herr Goldſtein, ſundern uff de Wilhelm Buſch. 
der wo den Satz gebräächt hott: „Es iſt ein Brauch von 
            alters=
her, wer Sorgen hat, hat auch Ligehr.” Was awwer aach net 
mehr zudräffend is, dann ſoviel Ligehr gibt’s gor net, als mir 
äwe Sorje hawwe — 
Alſo, ich ſchließ mich dem Kreizzug gääche de Alkehohl vonl 
un ganz a', weil ich for mei Perſon gääche alle geiſtliche 
            Ge=
drenke bin. Wer ſich’s leiſte kann, dem gunn ich gern e Gläsche 
Wei wann ern mit Verſtand zu drinke verſteht. Aach en 
Schobbe Bier awends kann aam kaa Dockder verbiete, wann 
mer’s net wie Waſſer in ſich eneiſchidde dhut. — Awwer was 
de Alkehohl bedrifft, der muß mit alle Middel bekembft wärrn. 
Wann mich nu awwer dodruffhie jemand freecht, ob ich for’s 
Gemeindebeſtimmungsrecht weer, do ſag ich offe un frei eraus: 
däß dann doch net! — Un zwar, weil ich aus Brinzieb gääche 
alle Geſetze bin, die wo ſich in unſer Brivatläwe eneimiſche 
dhun un die wo diräckt uff e Bevormundung enauslaafe. Un 
weil ich der Iwwerzeichung bin, daß es Geſetze un Erläß un 
Verordnunge allaa noch net dhun, dann wann mer die 
            Menſch=
heit dodemit beſſern kennt — mir hette in Deitſchland es 
wahre Barradies. 
Ich hab geſprochen. Un jetzt macht mit mer was=derr wollt, 
dhut mich rädern odder vierdeile, teern un fäddern: Hier ſteh 
ich, ich kann nix dazu, Gott helfe mir — Amen. 
Bienche Bimmbernell. 
Poſtſchkribbdumm: Frieher, wann mer aan utze 
wollt, do hott mer als zu=em geſagt: „Im Rhönring wärrn die 
Pannekuche bloß uff de aane Seit gebacke!” — Un wann der 
ganz verdutzt gefrogt hott: „Inwieſol” — Do hott mer e 
            geiſt=
reich, Geſicht gemacht, wann’s meechlich war, un hott ſpitzbiewich 
geſagt: — „Ei weil uff de anner Seit kaa Haiſer ſtehn.” — 
Un wann der e bische Gribbs im Kobb hatt, hott=er däß dann 
aach kabbiert. — Edwas, was awwer die geſcheidſte Darmſtädter 
net kabbiern, is däß, daß in de meiſte Stroße bloß uff de aane 
Seit awends Ladärne brenne. Daß Räzel is awwer noch 
aafacher zu leeſe, nemlich die Ladärne brenne bloß däßhalb uff 
de aane Seit, weil die anner Seit noch net an die Färnzindung 
ageſchloſſe is. Un de Zufall will’s, daß die Ladärne meiſtens uff 
dare Seit ihr Licht leichte loſſe, die wo am wenichſte begange 
wärrd. Uff de annere Seit härrſcht eſchibdiſche Finſternis. 
            Bei=
ſpielsmeßich uff em Madildeblatz, do brenne ſe ausgerächent 
zwiſche de Beem, währenddem uff de annere Seit die Leit 
            iw=
wer die Maſchdalldräbbe ſtolwern. Iwrichens, die Dräbbe hawwe 
lengſt ihr Aexſißdensberächdichung berlorn, die kenne ewäck 
tumme. Odder mer ſoll ſe blau=weiß, naa, rot=weiß albinzele, 
daß mer ſe in de Dunkelheit erkenne kann. Jedenfalls, die 
            aa=
ſeidiche Stroßebeleichdung bringt allerhand Mißhällichkeite mit 
ſich un de Gas=Nuß wärd ſich doch emol langſam mit dem 
            Ge=
danke beſchäfdiche miſſe, wie mer dem Iwwel abhelfe kann. — 
Iwwrichens hatte unſer Stadträt vor, doch emol e Nachtiewung 
abzuhalte, innerhalb vun de Stadt, is do eichentlich wos draus 
worrn? Mer hott nix mehr devo geheert. Valleicht hawwe 
ſeis im Drang der Geſchäfte bloß verſchwitzt un ſin mer dantbar, 
wann ich ſe dra erinner. Dann was e richdicher Stadtrat is, 
der muß die Stadt net bloß bei Dag, ſundern aach bei Nacht 
kenne, wie ſein Hoſeſack. No ich ſetz immernoch mei Hoffnung 
uff die neie Stadträt, die wärrn’s ſchun mache 
Forerſt mache ſe allerdings noch net mehr wie die annem 
aach, ſie halte Redde, drebbelchesweis. Awwer ich mecht=en doch 
emol empſehle, daß ſe unſerm Stadtgärdnereidirekter in de Arm 
falle un dhun em ſemtliche ſchaffe Gäächeſtend aus em 
            Griff=
bereich, der is im Stand, un ſäwwelt noch alle Beem ab, die 
            wo=
em in die Finger falle. Die Woch hott=er ſich die vor de 
            Jo=
hanneskarch uff’s Korn genumme. „Ich will’s heit nor der 
            Ord=
nung halwer reſchißdriern. 1s nechſtemol mehr devo, dann do 
muß ich mich doch emol widder mit de ſogenannte „
            Grienbolle=
dick” in Darmſtadt beſchäfdiche, un mit dem kroniſche 
            Balleegadde=
bebauungsbrojäckt, wääche dem am letzte Freidag widdermol e 
ausgiewich Verhannlung war, wo ſämtliche berufene un 
            un=
beruſene Balleegaddebebauungskabbazidäde uffgedräte ſin. Ich 
denk, is wärrd bis zum nechſte Sunndag noch Zeit hawwe, ſie 
wärrn=en die Woch noch net bebaue.
Frauen=Rundſchau
 Behördliche Maßnahmen gegen 
            Kinderbet=
telei. Das Wohlfahrtsamt Leipzig hat ſich in einer 
            Bekannt=
machung an die Diſtriktsvorſteher und Lehrer gewandt, um in 
gemeinſamer Arbeit mit dieſen dem Ueberhandnehmen der 
            Kin=
derbettelei entgegenzuwirken. Jeder Einzelfall von Kinderbettel 
ſoll unverzüglich geprüft und wenn beſondere Umſtände eine 
            ſo=
fortige Unterſtützung notwendig machen, dieſelbe ungeſäumt 
            ge=
währt werden, wozu auch erziehliche Fürſorge zu rechnen iſt, 
wenn gewiſſenloſe Eltern ihre Kinder zur Bettelei anhalten. E. 
Kleingartenbau und Fugendpflege. Auf der 
Reichsausſtellung der Kleingärtnerſchaft, die Anfang September 
1927 in Leipzig ſtattfinden ſoll, um den bis 400 000 organiſierten 
Kleingärtnern unter etwa 1½ Millionen deutſcher Kleingärtner 
Gelegenheit zu ſtärkerer Ausdehnung ihrer Organiſation zu 
            ge=
ben, wird auch die Jugendbewegung und =Pflege einen ſehr 
breiten Raum erhalten. Vorgeſehen iſt die Anlage eines 
            Rieſen=
ſpielplatzes von zirka 70000 Quadratmetern neben der 
            Aus=
ſtellung, auf dem Kindergruppen aus den Großſtädten Sachſens 
den Beſuchern der Ausſtellung aus dem Reiche und vom 
            Aus=
lande zeigen ſollen, wie die Jugendpflege in Sachſen auch nach 
dieſer Richtung hin gehandhabt wird. 
E.
Praktiſche Winke
 Verbrauchte Trikotwäſche zu verwerten. 
            Viel=
leicht iſt mit nachfolgenden Ratſchlägen mancher Hausfrau 
            ge=
dient: Aus fünf Teilen, nach oben abgeſchrägt und mit dünnem, 
gewebtem Rundbund verſehen, wie man ſie in jedem größeren 
Geſchäft kaufen kann, geben ſie ein ſchmiegſames Oberteil zu 
einem hübſchen Unterrock, an das man einen der überall 
            käuf=
lichen fertigen farbigen Rockvolants anſetzt. Recht feſte Teile 
geben praktiſche bequeme Untertaillen für empfindliche oder 
magenkranke Perſonen und können — die Nähte von links mit 
gebrühtem, recht feſtem, grauen Leinenband verdeckt — das Kor=
 ſett im Hauſe erſetzen. Dem oberen Rande und den Armlöchern 
ſetzt man entweder graue Zackenlitze an oder häkelt mit paſſendem 
Garn Pikots daran. Kleine Abfälle endlich geben, nach dem Fuße 
aus Sohle und Oberteil gefertigt, im Wintnr weiche Söckchen 
über die Strümpfe zu ziehen und doppelt zuſammengelegt, mit 
Schrägſtreifen von gewaſchenem Baumwollſtoff eingefaßt und mit 
Henkel derſehen, endlich noch praktiſche Topfanfaſſer, die 
            ſchließ=
lich noch zum Ausſeifen von Bade= und Abwaſchwannen und 
Spülſteinen benutzt werden können, ehe ſie endgültig in die 
            Lum=
penkiſte wandern. 
E. H. 
Seidene Lampenſchirme und =ſchleier 
            aufzu=
friſchen. Da bei ihrer Reinigung nur ein Verfahren in Frage 
kommt, das ihr zartes Gewebe ſo viel wie möglich ſchont, ſo 
muß die Hausfrau recht weiche Bürſtchen und Schlwämne dafür 
verwenden. Die Schirme werden ſtets nur in kleiner Fläche auf 
untergelegtem Handrücken benäßt, die Schleier dagegen 
            ausge=
breitet und am beſten mit Reißzwecken an den Ecken befeſtigt. 
Man bereitet ſich zum Reinigen eine laue Löſung von einem 
Eßlöffel Quedlin, in 1 Liter Waſſer gut verquirlt. Nachdem 
dieſe ½ Stunde eingewirkt hat, entfernt man den gelöſten 
Schmutz mit Watt= und lauem reinen Waſſer, oft erneuert, und 
äßt die Schirme in Zugluft trocknen, während man die Schleier 
einſchlägt und halbfeunht trocken plättet.
Der zeitgemäße Haushalt
 Rohe Krautſalate als bekömmliche Zuſpeiſe. 
Neben den Salaten, die von Sellerie, roten Rüben uſw. bereitet 
werden, ſpielen auch die Krautſalate eine große Nolle, die 
leider aber noch viel zu wenig bekannt ſind, obwohl ſie ſehr 
            be=
kömmlich ſind. Nachſtehend einige Rezepte: 
Roher Krautſalat. Dazu ſchneidet man einen abgewaſchenen, 
feſten Weißkohlkopf auf dem Blitzeiſen oder mit dem Hobel recht 
fein und läßt es mit eiem Eßlöffel Salz gut untermenat 
1—2 Stunden ſtehen. Das Salz macht das Kraut „mürbe‟ 
Dann bereitet man von gutem Weineſſig, mit Waſſer nach 
            Be=
darf, Oel und 1 Teelöffel aufgelöſtem Süßſtoff eine ſäuerlich=
 ſüße Marinade, mit der man das Kraut gut mengt. Zum Schluß 
reibt man noch eine nußgroße Zwiebel daran und gibt den Salal 
mit Pfeffer überſtäubt zu Tiſch. 
Pikanter Rotkrautſalat. Das auf gleiche Weiſe wie oben 
            zu=
bereitete Rotkraut wird ebenfalls mit gleicher Marinade gemiſcht. 
Verfeinert wird der Salat noch, wenn man vor Auftragen 
2 Eßlöffel geröſtete Speckwürfel beifügt. 
Rotkrautſalat mit Sellerie. Unter den wie oben 
            angege=
benen, bereiteten Salat miſcht man vorſichtig noch 1 in Scheiben 
geſchnittenen gekochten Sellerie. 
Sauerkrautſalat. Das Sauerkraut wird ungekocht, mit 
            reich=
lich Oel, wenig Salz, Eſſig und 1 Teelöffel Süßſtofflöſung pikant 
abgeſchmeckt und gut gemiſcht 1 Stunde ziehen gelaſſen. Er 
ſchmeckt zu fettem Braten vorzüglich. 
V.4. 
Bechamelſoße nach Feinſchmecker=Art. 2 wal=
nußgroße, in Würfel geſchnittene Zwiebeln, 1 fingerlange Möhre
 vder Karotte und 1 kleines Sträußchen Peterſilie dünſtet man i 
Butter, fügt unter ſtändigem Rühren ½ Liter Milch bei, 
            ver=
dickt die Soße mit einer hellgelben Mehlſchwitze, läßt ſie ſämig 
kochen und ſtreicht ſie vor dem Anrichten durch ein feines Haar” 
ſieb. Mit Salz und wenig Pfeffer abſchmecken. 
Angeſetzte Speiſen raſch vom Topfe zu löſen= 
Wenn die Gerichte noch nicht angebrannt ſind, laſſen ſie ſich. 
ſchnell losrühren, wenn man den Topf in ein Gefäß mit kaltem 
Waſſer ſtellt und 3—5 Minuten darin ziehen läßt.
 Speiſe=Zettel. 
Sonntag: Reisſuppe. Noaſtbeef mit Blumenkohlgee 
müſe. Zitronenflammerie. — Montag: Erbsſuppe mit 
Semmelbröckchen. Spinat mit Setzei und Bratkartoffeln. 
Dienstag: Gebrannte Mehlſuppe. Frikandellen mit 
            Weiß=
kraut und Kartoffeln. — Mittwoch: Pilzſuppe. Rindfleiich 
mit Meerrettichſoße und Klößen. — Donnerstag: Dickel 
Reis mit Aepfeln und Korinthen, Zimtzucker und braune Butfel= 
Freitag: Pikantes Fiſchragout im Kartoffelrand. 
Samstag: Saure Kartoffeln mit Blutwurſt.
Nummer 31
Sonntag, den 31. Januar 1926
Seite 13
 echt, ob ich 
e un frei 
Brinzieb gü 
läwe er 
mmbernel 
mer ac 
nring wärm 
Un wann 
hott mer e 
hott ſpitzbier 
Haiſer ſtehn! 
hotter däß 
Darmſt 
zuff de au 
wwer 7
 Reich und Ausland. 
Eingeſtelltes Verfahren gegen einen Förſter. 
s Frankfurt a. M. Die Frankfurter Staatsanwaltſchaft hat 
das Verfahren gegen den Gemeindeförſter Bender eingeſtellt. Bender 
hatte im September vorigen Jahres den Landwirt Rupp aus 
            Crans=
berg beim Wildern erſchoſſen. Die Angehörigen des Getöteten 
behaupteten, daß Rupp die Jagdberechtigung gehabt habe, daß er nur 
die Grenze etwas überſchritten habe und von dem Förſter einfach 
            nie=
dergeſchoſſen worden ſei. Der Förſter behauptete dagegen, daß 
Rupp auf ihn angelegt habe, und daß er nur dem zu erwartenden 
Schuß zuvorgekommen ſei. Die Staatsanwaltſchaft hat feſtgeſtellt, daß 
der Erſchoſſene keinen gültigen Jagdſchein hatte, und da ſich für die 
Angaben des Förſters der Gegenbeweis nicht erbringen ließ, wurde das 
Verfahren eingeſtellt. 
* Weltreiſe im Auto. 
s. Frankfurt. In letzter Zeit hat man von ſoviel Weltreiſen 
zu Fuß, auf dem Motorrad und auf anderen Fahrzeugen gehört, daß 
man all dieſen Reiſen etwas ſkeptiſch gegenüberſtand. Von Frankfurt 
wird nun aber eine Weltreiſe in drei Automobilen angetreten, bei 
            wel=
cher der Name des Leiters für den Erfolg bürgt, denn der Führer dieſer 
Expedition durch fünf Weltteile iſt der bekannte Afrikaforſcher 
            Geheim=
rat Leo Frobenius. Die Reiſe ſoll in fünfzehn Monaten durch 
die fünf Erdteile gehen, und man wird 70 000 Kilometer im Auto und 
30 000 Kilometer per Schiff zurücklegen. Auf der Fahrt werden 39 
            Län=
der berührt, und ganz beſonders will man ſich der weiteren 
            Erfor=
ſchung Afrikas widmen, wo man durch die Beziehungen des 
            Pro=
feſſors Frobenius zu den Stämmen der Eingeborenen in bisher 
            unbe=
kannte Gegenden vordringen will. Der Weg führt auch durch das 
Innere von China und Korea, und die Auswertung der Reiſe im Film 
und Buch ſoll zugleich ihre Unkoſten decken. 
* Frankfurter Chronik. 
S. Der Perſonenverkehr auf der Eiſenbahn hat in letzter 
Zeit erheblich nachgelaſſen, da auch der Winterſport keine 
            beſon=
dere Belebung brachte. Selbſt die Schlaſwagenplätze, die ſonſt nicht 
            aus=
reichten, ſind in letzter Zeit faſt nie ausverkauft, man erwartet aber im 
Sommer durch die verſchiedenen neu eingelegten Züge eine Belebung 
des Verkehrs. — Auf dem Gelände der Gold= und 
            Silber=
ſcheideanſtalt brach Feuer aus, das in den Schwefelmaſſen reiche 
Nahrung fand und durh das trotz raſchen Eingreifens der Feuerwehr 
erheblicher Sachſchaden angerichtet wurde. — In Klein=
            Stein=
heim wurden ſeit längerer Zeit die Güterzüge heraubt. Jetzt gelang 
es Kriminalbeamten der Eiſenbahn, die Täter auf friſcher Tat 
auf einem Güterwagen zu überraſchen. Es handelt ſich um den 
            ſtellen=
loſen Kellner H. und einen früheren Eiſenbahnarbeiter, die dem 
            Offen=
bacher Gefängnis zugeführt wurden. — Wegen der Exploſion in 
der Feuerwerkskörperfabrik in Iſenburg, bei der im Dezember 
            vori=
gen Jahres ſechs Menſchen getötet wurden, hatten ſich die Kaufleute 
Sturm und Leichum wegen fahrläſſiger Tötung zu 
            verant=
worten. Sie hatten mehr Arbeiter, als erlaubt, beſchäftigt und die 
            Ge=
werbevorſchriften nicht beachtet. Beide Angeklagten wurden zu 1½ 
            Jah=
ren Gefängnis verurteilt. 
Schwere Exploſion auf der Zeche „Graf Bismarck.” 
TU. Gelſenkirchen. Auf der Zeche „Graf Bismarck” II bis IV 
in Buer=Erle ereignete ſich geſtern vormittag in einer Kippſtrecke im 
Flöz B eine Exploſion, bei der neun Mann verletzt wurden, 
darunter drei ſchwer. Tote ſind nicht zu beklagen. — Von der 
            Verwal=
tung der Zeche „Graf Bismarck” in Buer=Erle wird der Telegraphen= 
Union zu dem Exploſionsunglück weiterhin mitgeteilt: Auf der Zeche 
„Graf Bismarck” in Buer=Erle ereignete ſich am 30. Januar, vormittags 
gegen 9 Uhr, auf der oberſten Sohle eine Schlagwetterexploſion, bei der 
ſechs Bergleute leichtere und drei Mann ſchwerere Verletzungen 
            er=
litten. Die Baue ſind nicht zerſtört worden und ſind befahrbar. Für 
die Rettungsmaßnahmen konnten die Baue ohne Gasſchutzapparate 
            be=
treten werden. Die Verletzten ſind zum Teil in das Bergmannsheim in 
Bochum und das Erler Krankenhaus gebracht worden. 
Die Polizeiaktion gegen die Verbrecherbanden in der Altmark. 
DD. Magdeburg. Die Polizeiaktion, die im Kreiſe Oſterburg 
wegen der zahlreichen Mordtaten der letzten Zeit durchgeführt 
wurde, erreichte erſt in den ſpäten Abendſtunden des 28. Januar ihr 
Ende. Unter den Verhafteten befindet ſich eine große Anzahl von 
Polen, von denen einwandfrei feſtgeſtellt wurde, daß ſie ſich gegen 
das Strafgeſetz vergangen haben. Fünf Polen ſtehen in dem 
            dringen=
den Verdacht der Begünſtigung von Mordtaten. Eine große Menge 
Diebesgut, ſeidene Kleider, Wäſche, Stiefel uſw wurden außerdem in 
den Unterkunftsräumen beſchlagnahmt. Auch Waffen wurden 
            vorge=
funden. Noch in der Nacht wurden etwa 100 Polen nach Magdeburg 
            ge=
bracht, während die übrigen, etwa 20 an der Zahl, dem Oſterburger 
            Ge=
fängnis zugeführt wurden, wo ſie im Laufe des heutigen Tages vom 
Richter vernommen wurden. In Magdeburg wurden die 
            Feſtgenom=
menen in großen Gemeinſchaftszellen des Gefängniſſes untergebvacht. 
Von hier aus werden ſie zunächſt einem der Konzentrationslager 
            zuge=
führt und dann über die Grenze abgeſchoben werden. 
Jubiläumsfeier des Invalidendank. 
Berlin. Eine Jubiläumsfeier beging in aller Stille der 
            Invali=
dendank am 26. Januar. An dieſem Tage vollendete ſich ein halbes 
Jahrhundert, ſeitdem Generalkonſul Eugen Landau dem 
            Verwal=
tungsrat des Invalidendank angehörte. Dieſer Gedenktag galt mit recht 
eigentlich dem Invalidendank ſelbſt, der 1872 gegründet wurde, und 
            ſei=
ner Aufgabe kaum hätte genügen können, wenn nicht im Augenblick, da 
er vor unüberwindlichen Schwierigkeiten ſtand, der damalige Vorſitzende 
Herzog Viktor v. Ratibor die Zuwahl einer kaufmänniſchen Kraft von 
der Bedeutung des jugendlichen Generalkonſuls Eugen Landau 
            ange=
regt hätte. In der feierlichen Vorſtands= und Aufſichtsratsſitzung am 
Donnerstag hob der derzeitige Vorſitzende, Fürſt zu Stolberg=Wernige 
rode in einer Rede hervor, was alles der Inyalidendank Landau zu 
danken habe. Dem Wirken des Invalidendank zollte, wie die frühere 
Regierung, auch Reichspräſident Ebert mehrfach wärmſte Anerkennung. 
Reichspräſident Hindenburg ſandte Generalkonſul Eugen 
            Lan=
dau aus Anlaß der Feier ein Glückwunſchſchreiben. 
Der Prozeß gegen die Kriminalkommiſſare Dr. Götſch und 
Schüler. 
DD. Berlin. Im Laufe der weiteren Verhandlungen im Prozeß 
gegen die Kriinalkommiſſare Dr. Götſch und Schüler wurde zunächſt 
der Kaufmann Sachs=Skapowker vernommen, der ſich dahin äußerte, daß 
er mit den Ermittelungen der Kriminalkommiſſare in ſeiner 
            Angelegen=
heit mit Michael ſehr zufrieden geweſen ſei, und daß es ſeine Abſicht 
geweſen wäre, ihnen etwas zugute kommen zu laſſen, indem er ihnen 
eine Weihnachtsfreude bereitete. Deshalb habe er ſie auch mit auf die 
Wohltätigkeitsliſte geſetzt. Er könne ſich aber nicht beſinnen, ob die 
            Geld=
zahlung auch erfolgt ſei. Als nächſter Zeuge wurde R.=A. Dr. 
            Frei=
mann vernommen, der für den Michael=Konzern tätig war. Sachs war 
bei Michael in große Schulden geraten und hatte Effekten verpfändet. 
Als mit Exekution gedroht wurde, brachte er einſtweilige Verfügung 
gegen den Verkauf heraus, und an demſelben Tage erſchienen die 
            bei=
den Kriminalkommiſſare, um die Effekten zu beſchlagnahmen; Michael 
und die verantwortlichen Herren mußten zur Polizeidienſtſtelle mit. 
Während der Vernehmung tauchten die Brüder Sachs auf. Es kam 
Hann zu einem Vergleich, und die Anzeige wurde zurückgezogen Die 
Privatſekretärin von Sachs bekundete, daß auf der Liſte in der 
            Wohl=
katigkeitsmappe etwa 20 Namen ſtanden, die Lebensmittel und Geld er= 
Halten ſollten, darunter auch die beiden Kriminalkommniſſare. Ob die 
Sachen abgeſchickt worden ſind, kann ſie nicht ſagen. Der nächſte Zeuge 
iſ der aus einem Strafverfahren in der Sklarz=Affäre bekannte Kauf= 
Mamn Hermann Sonnenfeld, der ſeinerzeit mit ſeinem Sohn zuſammen 
Die Enthüllungen aus den Sklarz=Betrieben in die Oeffentlichkeit gebracht 
Zar. Er will wiſſen, daß Sachs mit den Angeklagten in einem 
            Wein=
lokal geſpeiſt habe, und daß die Zeche auf Geſchäftsunkoſten ging. 
Sonnenfeld ſagt ferner aus, daß er als Vertreter des Perſonals die 
Räſſenbücher in die Hand bekommen und dort eine Belaſtung von Götſch 
mar 20 Mark und von Schüler mit 300 Mark entdeckt habe. Die 
Deweisaufnahme wandte ſich dann dem Beſtechungsfall Kutisker zu. 
            Da=
dei kam zur Sprache, daß bei der Deutſchen Kreditanſtalt (Scharlach= 
Dank) mit dem Vermerk „wegen der Stein=Bank” je 2000 Mark auf 
Noſten der beiden Angeklagten überwieſen und eingezahlt worden ſind. 
Der Vorſitzende verweiſt darauf, daß die Einzahlung unmittelbar nach 
der Beilegung des Geſchäfts mit Michael, das auf dem Polizeibureau 
Aagebahnt worden war, erfolgt ſei, und daß es den Anſchein habe, als 
„2 bamit eine Dankesſchuld abgetragen werden ſollte. Damit war die 
Dewelsaufnahme beendet. Die beiden Kommiſſare wurden wegen Ver= 
BENels gegen 8 331 in je zwei Fällen zu je 1000 Mark Geldſtrafe 
            ver=
ttceut. Fe 3000 Mark Beſtechungsgelder wurden dem Staat für 
            ver=
auen erklärt. Der Staatsanwalt hatte gegen die Angeklagten je einen 
onar Gefängnis und Einziehung der Beſtechungsgelder beantragt. 
Segen 998 Urteil iſt von der Verteidigung Berufung eingelegt worden.
 Die Frau mit den 36 Männern. 
Paris. Die Pariſer Zeitungen ſind voll von Berichten über die 
Abenteuer der Frau mit den 36 Männern, die in Kairo gelebt haben 
ſoll und Safedo Amr heißt. Sie iſt eine unternehmungsluſtige 
Aegppterin, die — vollkommen rechtmäßig — im Laufe von 12 Jahren 
36 verſchiedene, ihr kirchlich angetraute Ehemänner beſaß. Das Syſtem 
der Frau war raffiniert auf die ägyptiſchen Rechtsverhältniſſe 
            abge=
ſtellt. Denn es gibt in Aegypten ein Eherecht, das aus ſtaatlichen und 
kirchlichen Einrichtungen gemiſcht iſt. Sobald alſo Frau Sajedo einen 
Mann überdrüſſig hatte, und das geſchah, wie die Statiſtik beweiſt, ſo
 ſchaft gingen hin und ſchwuren vor dem religiöſen ägyptiſchen 
            Gerichts=
hof, daß Sajedos derzeitiger Ehegatte in ihrem Beiſein eine „dreifache 
Scheidung” ausgeſprochen habe, d. h. Frau Sajedo drei Mal ſagte: „Ich 
trenne meinen Tiſch von deinem Tiſch, ich trenne mein Bett von deinem 
Bett, ich trenne mein Haus von deinem Haus — hebe dich weg von 
mir!‟ Das iſt eine nach gültigem ägyptiſchem Recht ausreichende 
            Ehe=
ſcheidungsprozedur. Einige von den 36 Männern der Frau Sajedo 
gaben ſich mit dem Spruch des Gerichtshofes zufrieden, der auf Grund 
des dreifachen Zeugeneides die Scheidung ausſprach. Einige konnten 
dicſe Geſchichte nicht recht verſtehen und mußten von ihrem Nachfolger 
mit Drohungen zur Ruhe gewieſen werden. Einige aber wollten auf 
Frau Sajedo nicht verzichten und ſchwuren ihrerſeits vor dem hohen 
religiöſen Gerichtshof, daß ſie gar nicht daran gedacht hätten, ihre Frau 
zu verſtoßen. Diefe armen Unglücklichen kamen in den Verdacht des 
Meineids und mußten froh ſein, mit einem blauen Auge 
            davonzukom=
men — denn drei Eide heben einen Eid auf. Aber auch Frau Sajedos 
Glück ſollte ein Ende haben. Der 36. und vorläufig wohl letzte 
            Ehe=
mann der unternehmungsluſtigen Aegypterin hatte nicht geglaubt, daß 
auch er das Schickſal ſeiner Vorgänger teilen ſollte, die er wohl 
            ſchwer=
lich alle gekannt haben wird. Als es ihm doch zuteil werden ſollte, 
ſprach er mit ſeinem Vorgänger, und wieder mit deſſen Vordermann — 
und ſo kam die Geſchichte heraus. Das ägyptiſche Gericht iſt nicht 
            grau=
ſam geweſen: es verurteilte Frau Sajedo nur wegen Fälſchung von 
Eheſcheidungszertifikaten zu zwei Jahren Gefängnis. Viel ſchlimmer iſt 
es, daß Sajedo Amrs Lebensgeſchichte nun an die große Glocke gehängt 
wird und wohl kaum ein Mann in zwei Jahren Luſt verſpüren wird, ihr 
37. Gatte zu werden. 
Die ſchlechte Bezahlung der Straßenwärter in Frankreich. 
* Warum dort die Straßen von ſo ſchlechter Beſchaffenheit ſind, das 
enthüllt uns „Progrés Civique”, indem er ſchreibt: „Dreihundert 
            Fran=
ken monatlich! Noch im Monat Januar 1926 gibt es Beamte der 
            ſtaat=
lichen Straßenunterhaltungsbehörde, die nur 300 Papierfranken beziehen, 
von denen ſie 30 Tage leben müſſen! 
Der Straßenwärter iſt es, der unglückliche Arbeiter, der dazu 
            ver=
urteilt iſt, die Steine auf den Straßen klein zu ſchlagen. 
„Die derzeitige Lage kann nicht mehr länger andauern”, ſo 
            ver=
ſichert Montet in ſeinem Parlamentsbericht. „Der Straßenwärter iſt 
am ſchlechteſten beſoldet, nicht nur unter den ſtaatlichen Hilfskräften 
ſondern oft ſogar unter allen Lohnarbeitern. Der landwirtſchaftliche 
Arbeiter hat zumeiſt noch Koſt und Wohnung. Der Straßenwärter muß 
aber den Unterhalt ſeiner Familie faſt einzig und allein mit ſeinem 
Gehalt beſtreiten. Er ſteht ſtändig in ſeinem Berufe, der Staat hat 
keinen ernſthaften Grund, ihn anders zu behandeln wie andere Beamte, 
noch das Recht, ihm länger die übliche Entlohnung vorzuenthalten.” 
Man denke ſich in die Seele eines ſolchen Straßenwärters hinein, 
der auf „ſeiner Straße” ſo viele prunkvolle Limouſinen verkehren ſieht, 
die mit Fabrikanten beſetzt ſind, die Pferdefleiſchkonſerven als 
            Schweine=
fleiſchkonſerven herſtellen und verkaufen! Kann man darüber erſtaunen, 
daß es eine Kriſe unter dieſen armen Steinklopfern gibt, und daß unſere 
Straßen in ſo jämmerlichem Zuſtande ſind! 
Worüber die Stars nachdenken! 
* Die Clowns und Poſſenreißer ſind von allen Menſchen die, die am 
wenigſten zu leichtfertigen Gedanken neigen. Die Fratellini geben ſich, 
wie bekannt, mit großem Erfolg den abſtrakteſten Forſchungen auf dem 
Gebiete der überſinnlichen Metaphyſik hin. Max Linder, der mit ſo 
viel ſchnurrigen Einfällen manche Rollen ausſtattete, war immer mit 
Gedanken über den Tod beſchäftigt. 
Nun kommt aus Amerika eine Kunde, über die die „Zeitſchrift für 
das Ueberſinnliche” wie folgt berichtet: 
„Unter die hervorſtechendſten Perſönlichkeiten die ſich für die 
Metaphyſik intereſſieren, reihen ſich die Sängerin Madame Melba und 
ſich ihr anſchließend drei Kinoſterne; ſo erfährt man, daß Charlie 
            Chap=
lin ſeit Jahren Fragen des Seelenlebens ſehr ernſthaft ſtudiert und 
daß Mary Pickford ſich für ſie ebenſo leidenſchaftlich begeiſtert wie ihr 
berühmter Filmpartner Douglas Fairbanks.” 
Aber, lieber Leſer, würdeſt Du auf den Einfall kommen, daß ganz 
Los Angeles ſich ausſchließlich mit ſo ſchweren Fragen befaſſen möchte? 
Man höre: Douglas vermochte runde Tiſche in tanzende Bewegung zu 
verſetzen und die verführeriſche Mary entfärbte ſich bei dem gelehrten 
Vortrag über das Ueberſinnliche des Profeſſors Richet. 
Und was Karlchen Chaplin betrifft — wer weiß, manche ſeiner 
            Be=
wunderer wären vielleicht darüber erſtaunt, daß er manchmal den 
            Schat=
ten Moliéres heraufbeſchwört
Sport, Spiel und Turnen.
Zußball.
 D. H. Darmſtadt—Univerſität Frankfurt 8:1 (2:1). 
Zum erſten Meiſterſchaftsſpiel ſtanden ſich obige Mannſchaften am 
29. Januar auf dem Hochſchulſportplatz gegenüber. Unter der Leitung 
des Schiedsrichters, Herrn Dröll=Darmſtadt, entwickelte ſich ein flottes 
Spiel, das ſehr ſcharf — zeitwveiſe mit etwas unnötiger Härte — 
            durch=
geführt wurde. Vor Halbzeit kam Darmſtadt durch leicht überlegenes 
Spiel zu 2 Toven, denen Frankfurt durch Fehler unſeres linken Läufers 
eins entgegenſetzen konnte. Nach der Pauſe änderte ſich das Bild 
            voll=
kommen zu Ungunſten Frankfurts, das dem ſcharfen Tempo zum Opfer 
fiel; ſo konnte Darmſtadt unter guter Führung des Mittelſtürmers in 
regelmäßigen Abſtänden durch 6 Treffer das Ergebnis auf 8:1 ſtellen. 
Hervorzuheben iſt von diefen Toren ein wunderbarer 25=Meter=Schuß 
des Mittelſtürmers. 
Frankfurt trat nur mit 10 Mann an, was allerdings nicht als Grund 
für ſeine Niederlage angeſprochen werden kann. Gut waren 
            Mittel=
läufer und Mittelſtürmer. Der Torwächter ſchlug ſich in der erſten 
Halbzeit gut, zeigte aber nach der Pauſe teilweiſe recht ſchwache 
            Leiſtun=
gen. Die hieſige Mannſchaft war ſehr ausgeglichen. Der Mittelläufer 
fiel bei ſeinem Spiel oft durch zu großes Phlegma auf. Linksaußen war 
im Verhältnis zu dem flinken Sturm etwas langſam. Irgend jemand 
von der übrigen Mannſchaft lobend hervorzuheben, hieße die Leiſtungen 
der anderen herabſetzen. 
Als nächſten Gegner hat Darmſtadt den Sieger aus dem Spiel 
            Mar=
burg—Gießen, das am 3. Februar in Marburg ſtattfindet. Schlägt ſich 
in dieſem Treffen die hieſige Mannſchaft mit demſelben Geiſt und 
            dem=
ſelben Eifer, ſo kann man auch hier günſtiges Abſchneiden erwarten. 
Sportverein Darmſtadt 1898 E. V. 
Am heutigen Sonntag hat der Sportverein Darmſtadt nachſtehende 
Spiele abgeſchloſſen: Ligamannſchaft gegen die Ligamannſchaft des 
Frankfurter Fußballklubs Germania in Frankfurt, Ligaerſatzmannſchaft 
gegen die 1. Mannſchaft der Spielvereinigung Pfungſtadt auf dem Platze 
am Böllenfalltor, 2. Mannſchaft gegen die 1. Mannſchaft des 
            Fuß=
ballklubs in Wolfskehlen, ebenfalls auf dem hieſigen Platze, 1a. 
            Jugend=
mannſchaft gegen die 1. Jugendmannſchaft des Sportvereins Schierſtein, 
hier 2a. Jugendmannſchaft gegen die gleiche des F.C. Langen und die 
1a. Schiilermannſchaft gegen die Schüler des F. C. Germania Eberſtadt. 
F. C. Union E. V. 
Die Ligamannſchaft empfängt heute nachmittag 2,30 Uhr die gleiche 
des F C. Olympia Lampertheim zum fälligen Verbandsrückſpiel auf der 
Rennbahn. Lampertheim ſteht nach den Verluſtpunkten an zweiter Stelle 
der Tabelle, kann alſo dem Tabellenführer Sandhofen bei günſtigem 
            Ab=
ſchneiden in den kommenden Spielen noch gefährlich werden. Seine 
Mannſchaft iſt bekannt, insbeſondere der flinke, ſchußfreudige Sturm 
wird den Unioniſten den Sieg nicht leicht machen. Das Vorſpiel in 
Lampertheim endete 2:2. Union weiß, was auf dem Spiele ſteht, und hat 
deshalb ſeine Mannſchaft in ſtärkſter Aufſtellung zur Stelle. Allen 
Sportfreunden ſteht daher ein ſchönes Spiel in Ausſicht. Der Platz iſt 
gegenüber dem Vorſonntag in beſter Verfaſſung 
Jugendſpiele: 1. Jugend gegen V.f.R., 11 Uhr; 2. Jugend 
gegen 1. Meſſel, 4 Uhr; 1. Schülermannſchaft gegen Jugend 
            Eſcholl=
brücken, 10 Uhr.
Handball.
 Sp.B. Darmſtadt 98—Pol. Sp. Ver. Babenhauſen. 
Am heutigen Sonntag trifft ſich in der Pokalrunde die 
            Liggerſatz=
mannſchaft der Handball=Abteilung des Sportvereins Darmſtadt mit der 
Ligamannſchaft des Polizei=Sportvereins Babenhauſen. Die Babenhauſer 
Mannſchaft konnte vor 14 Tagen durch ihren Sieg gegen die Polizei= 
Sportverein Friedberg (1:0) ſich in der Pokalrunde behaupten, um ſo 
Gelegenheit zu haben, auch fernerhin ihr hervorragendes Können in die 
Wagſchale um den Sieg werfen zu können. Das Spiel, das auf dem 
Stadion am Böllenfalltor um 3 Uhr beginnt, wird zweifellos bei allen 
Handballanhängern lebhaftes Intereſſe erwecken und viele auf das 
            Sta=
dion hinausführen.
Athletik.
 Geſchäftliches. 
Große Erleichterung für Radioteilnehmer. Die 
Firma Herm. Schröbel, Spezialgeſchäft für Akkumulatoren, 
            Eliſabethen=
ſtraße 42, richtet in verſchiedenen Stadtteilen Sammelſtellen ein, 
und können Heizbatterien zwecks Laden dort abgegeben und am anderen 
Tage abgeholt werden. Dortſelbſt gibt es auch Leihatkumulatoren. 
(Siehe Anzeige.) 
Eine Entfettungskur im Winter 
iſt von ganz beſonderem Wert, da der Körper bekanntlich im Winter 
am meiſten zum Anſatz neigt. Wir können keinen beſ eren Rat geben, 
ils gerade in jetziger Jahreszeit eine Zehrkur mit den echten 
            Tolu=
ba=Kernen, die unſchädlich fürs Herz ſind, durchzuführen. 60 Gramm 
reichen für ca. 4 Wochen. Eite Toluba=Kerne ſind in Apotheken 
(IV. 1625 
erhältlich. Beſtandteile auf der Packung. 
Tageskalender für Sonntag, den 31. Januar 1926. 
Landestheater Großes Haus, Anfang 6 Uhr, Ende 10 Uhr, 
K 8 (Bühnenvolksbund): Tannhäuſer” — Kleines Haus 
            vor=
mittags 11 Uhr: Erſtes Elektromelodiphon=Konzert; nach dem 
            Kon=
zert: Große Ausſtellung der allerneueſten Muſikapparate — Abends 
7½ Uhr, Ende 9¾ Uhr, Zuſatzmiete IV (6): „Der Glückspilz.” 
Orpheum, abends ¼8 Uhr: „Das Spielzeug der Marquiſe.” 
Mathildenhöhſaal, abends 6 Uhr: „Liederhalle=Maskenball.” 
Karnevalverein Beſſungen 1905, abends 7.11 Uhr, 
in der Beſſunger Turnhalle: „Große Damen= und Herren=Sitzung.” 
— Odenwaldklub Frankonia” abends 6.11 Uhr, im 
Saalbau: „Großer pompöſer Maskenball.” — Turngemeinde 
1846, abends 6.11 Uhr, im Feſtſaale (Woogsplatz): Damen= und 
Herrenſitzung. — Reſt. z. Grünen Wald, Arheilger Str. 50: 
Stimmungs=Konzert. — Zur Reichskrone, Mühlſtr. 5, abends: 
Konzert. — Perkeo: Großer Faſchings=Rummel mit Tanz. 
Hanauer Hof, abends 6.11 Uhr, Nadſportklub „Komet”: Großes 
Kappen=Kränzchen. — Verein ehem. 6ler Artilleriſten. 
nachm. 3.30 Uhr, bei Sitte, Karlsſtraße: Hauptverſammlung. — 
            Ver=
einigung früh. Leibgardiſten, Darmſtadt u. Umgebung, 
nachm. 5 Uhr, auf dem Arheilger Mühlchen: Lichtbilder=Vortrag über 
„Die Schlacht bei Tannenberg.” — Kinovorſtellungen: 
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. 
Verſteigerungskalender für Montag, den 1. Februar 1926. 
Nutzholzverſteigerung, vorm. 9 Uhr, im Gaſthaus zur Sonne 
in Weiterſtadt. 
Wetterbericht. 
Wettervorherſage für Montag, den 1. Februar 1926, 
nach der Wetterlage vom 30. Januar 1926. 
Die nach leichten Regenfällen eingetretene Aufbeſſerung iſt nur 
vorübergehend, wenn auch ſtarke Regenfälle noch nicht in Ausſicht ſtehen. 
Die Temperaturen dürften nachts am Gefrierpunkt, vereinzelt darunten 
liegen, während tagsüber bei zunehmender Bewölkung einzelne Regen= 
Heſſ. Oeffentl. Wetterdienſtſtelle. 
fälle zu erwarten ſind. 
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrchten: Max Streeſ= 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
Verantwortlich für Schlußd ent: Andreas Bauer 
Berantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle 
2 und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt. 
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
 Athletik=Sport=Verein 1895 Darmſtadt. 
Nachdem wir durch die Trennung der beiden Schwerathletik 
            treiben=
den Vereine gezwungen waren, über die Hälfte unſeres Materials, in 
erſter Linie die Ringmatte, abzugeben, geriet der Uebungsbetrieb etwas 
ins Stocken, er konnte überhaupt nur einſeitig durchgeführt werden. Nun 
iſt es uns aber durch das liebenswürdige und dankenswerte finanzielle 
Entgegenkommen einiger Mitglieder ſowie der ſtaatlichen Behörde in 
kurzer Zeit gelungen, unſer Material wieder derart zu ergänzen, daß der 
Uebungsbetrieb wieder voll und ganz aufgenommen werden kann. Es 
iſt ein Genuß und eine Freude für jeden Sportsmann, unſere Mitglieder 
auf der ſchönen neuen Rin atte ihre Kräfte gegenſeitig meſſen zu ſehen. 
Es ſei an dieſer Stelle nochmals all denen gedankt, die uns in dieſer 
Weiſe unterſtützt haben. Neben unſeren Ringern ſowie Stemmern 
            möch=
ten wir nicht unerwähnt laſſen unſere Boxabteilung; dieſelbe hat ſich 
in letzter Zeit zu einer ganz beachtenswerten Größe und Stärke 
            empor=
geſchwungen und zählt zurzeit 18—20 aktive Mitglieder. Wir glauben, 
8 Kreismeiſter bis jetzt hervorgegangen. Ferner möchten wir noch auf 
unſere füngſte Errungenſchaft, die Akrobatenriege, hinweiſen, die durch 
fleißiges Training ſchon gute Leiſtungen aufzuweiſen hat und ſich bei 
der erſten Veranſtaltung des Vereins den Darmſtädter Sportanhängern 
vorſtellen wird. Unſere Uebungsſtunden finden nach wie vor jeden 
Dienstag und Freitag, abends von 8—10 Uhr, in der 
            Ballonſchulturn=
halle ſtatt, und laden wir jeden Intereſſenten freundlichſt zu 
            denſel=
ben ein. 
Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Sonniag, 31. Jan. 8.30—9.30: Morgenreier. Anspracne: Pfarrer Vömel, 
X 12—1: Mittagsständchen vom Arbeiter-Zitherverein. X 3: Fußkalikampf 
com Sportplatz (Hausorch.), X 5.30—6: Jägermärchen: Die zwölf Jäger. 
Der geleinte Jäger. — Musikantenmärchen: Der wunderliche Spielmann. 
— Für Kinder vom 4. Jahre ab. X 6—7: Prof. Dr. Giannoni-Wien: 
„Ziele und WVege deutscher Volksbildungsarbeit in Osterreich”. X 7—7.30: 
Große Erzieher — Sprecher: Heinz Hilpert. X 7.30—8: Prof. Sittig: 
„Himmelskunde‟ X 8.30: „Die Königskinder‟ Märchen von Ernst 
Rosmer. Musik von Humperdinck, 1. und 3. Akt vor der Hexenküche 
im Hellawald, der 2. auf dem Stadtanger von Hellabrunn. Mitw u. a.: 
Frl. Friedrich (Gänsemagd); Brandt (Königssohn); Ziegler (Spielmann), 
Anschließend bis 12 Uhr: Tanzmusik der Berliner Funkkapelle.
Stuttgart.
 Sonnlag, 31. Jan. 11.30: Literar.-musikal. Morgenkeier. Mitw.: Eise 
Kleemann (Sopran); Konzertmeister Künstner (Violine); Weil (Cello); 
A. Haagen (am Flügel); G. Ott (Rezit.). X 2: Schallplattenkonzert. X 3: 
Aus den Werken von Friedrich Rückert (z 60. Todest.). X 4: Konzert. 
Aitw Martha Köruer; H. Mostert; A. Weith. X 6.30: Vortr. von 
Dr. Hoffmann-Harnisch: Lulu von Wedekind. X 7: Vortr. von H. 
            Neu-
berger: Die Anekdote als Spiegel der Kultur- und Geistesgeschichte 
(TV Teil). X 7.30: Vortr. von Dr. Elwenspoek: Wie sieht die Welt in 
fünfzig Jahren aus? Kunstübermittlung der Zukunft. X 8: Gastspiel: 
Elisabeth Schlotterbeck-Textor, Heidelberg. X 9: Rheinischer Abend. 
Nitw.: H. E. Gredinger; E. Thyssen; H. Blank; M. Heve. Deutsche 
Wacht (Sebrock). Am schönen Rhein, Walzer (Béla). Im Rhein im 
Heiligen Strome (Franz). Im kühlen Keller (Fischer). Ouv zu Orpheus 
(Offenbach). Auf dem Drachenfels (Freiligrath). Der Stein im Rhein 
(Arndt). Der Rheinwein (Klopstock). /Träumerei (Schumann). Es liegt 
eine Krone (Hiller). Im Rolandsbogen (Mauce), Vater Rlein (Heve- 
Bergmann). And. an Beethoven, Faut. (Crbach). Das Herz am Rhein 
(Walter). Die Lindenwirtin (Abt). Im gold’nen Löwen (Königsberge 
Rhein. Humor. Ständchen (E 
mir das goldblonde K 
(Stolz). Rhein, Humo
Berlin.
 Sonntag, 31. Jan. 9: Morgenfeier. X 11.30: Platzmusik (auch Welle 
1300). Waguer: Marsch aus „Tannhäuser”. Herold: Ouv zu „Zampa‟ 
Cords: Konzert Es-moll. Lanner: Die Pesther, Walzer. Fucik: Floren 
tiner Marsch. Sray: Bauerntanz; Kosackentanz. Strauß: Potp. aus „Die 
Fledermaus”. Diefke: Preußens Gloria, Marsch. X 1.10: Die Stunde 
Lebenden. +X 2.20: Schachfunk (Nebermann) X 5: von Hünefeld. Leiter 
des Tierschutzvereins: „Der prakt. Tierschutz und der Hundefang in 
Großstadt‟ + 3.30: „Korinthchen und Rosinchene‟. Erz vom 
            Funk-
heinzelmaun. X 4.30: Aus „Hansjörgs Erwachen” Romant. Spiel von 
Paul Apel. X 5: Funkkapelle. Mitw.: Max Hausen, Tenor. Sousa: 
Marsck. Lehär: Gern hab’ ich die Fraufn geküßt, Lied aus „Paganini”. 
Lecocg. Ja, grad’ die Blonden aus „Mamsell Augot‟. Jaffe u. Bonx 
Kobes-Sodes. Fall: Potpourri aus „Rose vou Stambul”. Lehär: Wenn 
eine schöne Frau befiehlt. Katscher: Es geht die Lou lila. Egen 
D. Straus: Besuch mich mal i 
Jawohl! Jawohl! aus „No Vo Nanette 
Corsika. Lied a. „Die Teresina‟. X 6.50: Forschungsreisender Dr. Be 
Vom 
Isschlag unserer Er 
kul
 schuber 
-Sinkonikgt.
Seite 14
Sonntag, den 31. Januar 1926
Nummer 31
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ehe. In meiner Stellung können anonyme 
Briefe keine Berückſichtigung verlangen 
Zuſriften erbeten” unter M K 2043 an 
die Anzeigenabtlg. d. Blatt. (f Mlch 1611
 Doppelwalse 
Ich bin zwar faſt in Gold gewickelt, aber 
keinen Menſchen habe ich, dem ich mich 
            an=
vertrauen könnte. M ein Vermögen iſt bar 
auf der Bank und beſitze ich außerdem eine 
große Villa, welche ich allein mit drei 
            Be=
dienſteten bewohne. Gibt es einen tüchligen 
Mann, zu dem ich aufſchauen kann und der 
mich reſtlos glücklich macht. Nur Herren mit 
ernſten u baldigen Heiratsabſichten wollen 
ſich melden unter M J 3527 an die 
            An=
zeigenabtlg, des Blattes. Jedwede Ver= 
(1 Uch 1610 
mittlung unterſagt.
 Mädchen, 18 J. alt, 
ſucht Stellung 
            tags=
über in gut. Haush. 
Wixhauſen, 
            Fallthor=
ſtraße 8.
 A. Bo 
Erwarte m. 
            Mitt=
woch, Samstag leider 
verhindert.
 wünsch.reiche 
Heir a/ 
            Ausländerin-
nen, vermög deutsche 
Dam. Herr., 2. ohne 
Vermög. Ausk. sol, 
Stabrey, Berlin, Post= 
4489 
amt 113.
 Neelle Heiraten. 
Wer ſich raſch und 
glückl. vh. w., wende 
ſich vertrauensv. a. d. 
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ſucht geb., alleinſteh. 
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geſund, muſ „
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berm., herrl. Wohng. 
vollſtänd. Möbel= und 
Wäſcheausſt, mit nur 
geb Herrn auch 
            Wit=
wer. Nur ernſtgem. 
Ang., anonymzweckl., 
unter I 221 an die 
Geſchäftsſtelle (r2944
 Geſchäftemann 
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Ang. unter 1 214 an 
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wünſcht mit einer 
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werden zw. Heirat, 
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die Geſchſt. (2291s
 Eiſenbayn=
            Untrr=
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ſchäftsſtelle. (*28
 Wer heiraten will, 
trete unſerer 
            Welt=
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berufsmäß. 
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glühenden Köpfe und sengen Ihnen daher in Ihre Kleider, Decken, Teppiche u. dergl. 
keine häßlichen Brandstellen hinein! Verlangen Sie daher nicht schlechthin 
            Zünd-
hölser, sondern ausdrücklich nur die guten „Weit”-Hölzer. Das tium Millionen 
von Hlausfrauen und deshalb werden auch in einem Jahr soviel „Welt”-Hölzer 
hergestellt, da8 108 Arbeiter gemeinsam 50 Jahre ununterbrochen täglich 
8 Stumden zu tun hätten, wenn sie sie einzeln zählen müßten. 
Auflösung des letzten „Welt‟-Holz-Rätsels (Wie kann 
man möglichst schnell aus 4 „Welt”-Hölzern 12 machen?) 
Man nimmt die 4 „Welt”-Hölzer links und gruppiert sie 
4 
11 1 I in der Anordnung rechts um
 Viertes „Welt‟-Holz-Rätsel: 
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Ouadrate ergeben, 
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Sonntag, den 31. Januar 1926
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Nummer 31
Sonntag, 31. Januar
 lebhaft zu begrüßen, die dem deutſchen Exporteur die 
            Möglich=
keit der Gewährung längerer Zahlungsfriſten 
Die Tumſätgſiswschhe. für ſeine ausländiſchen Kunden verſchaffen wollen, ein Punkt, in 
dem bekanntlich das kapitalſtarke Amerika und England uns ſehr
 Fortgang der Effektenhauſſe. — Das Phänomen des 
            Schiffahrts=
markts. — Ein Wort für die Bautätigkeit 1926. — Die 
            Jahres=
bilanz des deutſchen Außenhandels. 
Wie es die ſehr nüchternen, große politiſche Bewegungen und 
Aktionen ausſcließenden Notwendigkeiten der gegenwärtigen 
Lage verlangen, hat ſich die neue Reichsregierung als ein 
Kabinert der wirtſchaftlichen und ſozialen Arbeit vorgeſtellt und 
wird hoffentlich zwiſchen den Klippen der daradoren 
            doppelſeiti=
gen Oppoſition hindurch längere Zeit ohne Havarie 
            hindurch=
ſteuern tönnen. An der Börſe wirkte die, wenn auch knappe 
Anahme des Vertrauensvotums im Sinne einer Zerſtreuung der 
innerpolitiſchen Beſorgniſſe, die um die Mitte der Woche die 
            opti=
miſtiſche Stimmung etwas beeinträchtigt hatten. Im ganzen war 
die Kursbildung in der vergangenen Woche wieder recht feſt, 
wenn auch hie und da bei einem Ausbleiben der heute eigentlich 
marktbildenden Auslandskäufe die einheimiſche 
            Spekula=
tion zu ſtärkeren Realiſationen neigte; angeſichts der immer noch 
beſtehenden Kapitalſchwäche des heimiſchen 
            Inter=
eſſentenkreiſes und vor allem angeſichts der noch immer 
höchſt unbefriedigenden Wirtſchaftslage und Rentabilität der 
deutſchen Unternehmungen ſollte man zum mindeſten allen 
Außenſeitern aus dem Publikum zur größten Vorſicht in 
            Börſen=
dingen raten. Im einzelnen konnten neben einer recht 
            unüber=
ſichtlichen Reihe von Spezialpapieren aus den verſchiedenſten 
Gruppen vor allem der Markt der Schiffahrtsaktien 
einen weiteren enormen Aufſchwung nehmen; man ſpricht von 
bedeutenden Käufen für amerikaniſche und hanſeatiſche Rechnung, 
kühne, allzu kühne Kombinationen wiſſen von einem ſich 
            anbah=
nenden deutſch=amerikaniſchen Großſchiffahrtstruſt zu berichten, 
ohne daß man jedoch über alle dieſe Dinge etwas wirklich 
            Zuver=
läſſiges erfahren könnte. Bei einer Gegenüberſtellung der Kurſe 
vom 2. Januar (Börſentiefpunkt) und 28. Januar ergibt ſich eine 
Steigerung für Hanſa von 52 Prozent, Nordd. Lloyd 42 Prozent, 
Hamburg=Südamerika 31 Prozent und Hapag 22 Prozent. Ohne 
Zuſammenhang mit der Börſe iſt von der deutſchen Schiffahrt 
noch der nunmehr nahezu abgeſchloſſene Verkauf der 
            Stinnes=
flotte an Deutſch=Auſtral und Kosmos zu berichten, durch den 
die weit über 100 000 Tonnen betragende Tonnage dem deutſchen 
Volkseigentum erhalten bleibt. An der Börſe iſt noch 
            bemerkens=
wert die große Belebung der Elektrizitätswerte, wo 
z. B. ſeit Monatsanfang Geſ. für elektr. Unternehmungen 36 
Prozent, Siemens u. Halske 32 Prozent, Schuckert 27,5 Prozent 
gewinnen konnten. Der Abſchluß der AEG., Berlin, bietet kein 
ſchlechtes Bild der Ausſichten der Elektroinduſtrie; namentlich die 
große Steigerung des Geſamtumſatzes im Jahre 1925 macht 
einen günſtigen Eindruck. Auch die Werte der zurzeit, den 
            Ge=
ſetzen der Kriſe entſprechend, ſo ſchwer leidenden 
            Montanindu=
ſtrie, (Kohle und Eiſen), können auf eine beträchtliche, ſich um 25 
bis 30 Prozent bewegende Kursſteigerung im Januar 
            zurück=
ſehen, eine Entwicklung, die vielleicht zu einer ſkeptiſchen 
            Beurtei=
lung der gegenwärtigen Börſentendenz beitragen könnte; es 
            han=
delt ſich vor allem darum, wie lange und bis zu welchem 
            Kurs=
nibeau es den ausländiſchen Käufern vorteilhaft erſcheinen wird, 
ſich weiter am deutſchen Aktienmarkt zu intereſſieren. Man muß 
dieſer Art Beteiligung, die den ausländiſchen Erwerber von 
            Ge=
ſchäftsgang und Dividende des Unternehmens abhängig macht, 
grundſätzlich unterſcheiden von der eine ſichere (und zumeiſt 
ſehr hohe!) Verzinſung gewährenden Kreditbeteiligung 
des Auslandes am deutſchen Wirtſchaftsleben, wenn natürlich 
auch dieſe Kreditgewährung den größten Wert auf einen guten 
Geſchäftsgang der deutſchen Wirtſchaft legen muß. 
In Landwirtſchaft, Induſtrie und Handel dauert die 
            Illi=
quidäts= und Abſatzkriſe weiter an; wo noch unrationelle 
Arbeitsmethoden und Ueberteuerung der Preiſe beſtehen, ſollten 
dieſe ſo raſch wie möglich beſeitigt werden. Freilich, auf dem 
Wege zu einer neuen Stufe volks= und privatwirtſchaftlicher 
            Pro=
duktivität ergibt ſich vorerſt das erſchreckende Bild der 
            Ar=
beitsloſigkeit, die vom 1.—15. Januar wieder um mehrere 
Hunderttauſend geſtiegen iſt. Im Rahmen der finanziellen 
            Mög=
lichkeiten wird natürlich die Begebung von öffentlichen 
            Auf=
trägen, etwa der Reichsbahn, zu begrüßen ſein; aus Kreiſen der 
Wirtſchaft iſt auch der Vorſchlag gemacht worden, aus dem Fonds 
der Erwerbsloſenfürſorge evtl. bis zu einer gewiſſen Höhe, 
            Lohn=
gelder an Unternehmungen vorzuſchießen, die ſonſt zu 
            Arbeiter=
entlaſſungen gezwungen wären. Sehr zu wünſchen wäre vor 
allem eine Belebung der Bautätigkeit im kommenden 
            Früh=
jahr. Wenn man bedenkt, daß die Erſtellung von Häuſern und 
Wohnungen nicht nur der noch immer dringenden Wohnungsnot 
abzuhelfen, ſondern auch den verſchiedenartigſten 
            Zwei=
gen der Wirtſchaft Aufträge und Arbeit zu verſchaffen geeignet 
wäre, ſo muß neben allen Beſtrebungen, die auf eine Belebung 
des Markts für langfriſtige Kapitalanlagen gerichtet ſind, die 
möglichſt vollſtändige Verwendung der Hauszinsſteuer 
für Gewährung billiger Baugelder und nicht für 
die Zwecke des allgemeinen Staatshaushalts, gefordert werden. 
Bei alledem muß man ſich darüber klar ſein, daß erſt die nicht 
mit Uebereilung, wohl aber zielbewußt anzuſtrebende völlige 
Aufhebung der Wohnungszwangswirtſchaft ſowie die mit einiger 
Beſtimmtheit zu erwartende Belebung des privaten 
            Kapi=
talmarktes die gänzliche Rückkehr normaler Zuſtände im 
Baugewerbe und Wohnungsweſen ermöglichen wird. 
Handelt es ſich bei vorſtehenden Bemerkungen beſonders um 
die Belebung des inneren Marktes, ſo ſind ſich auch die 
            eif=
rigſten Anhänger der Nationalwirtſchaft darüber einig, daß für 
die überſchüſſigen Menſchenmaſſen, beſonders im deutſchen 
Weſten, der Anſchluß an die Weltwirtſchaft und vor 
allem eine aktive Exporttätigkeit unerläßlich zum Leben ſind. Die 
ſoeben veröffentlichte Jahresbilanz des deutſchen 
Außenhandels iſt daher überall der größten Aufmerkſamkeit 
begegnet; die Ziffern für Ein= und Ausfuhr, ſowie die 
            Gliede=
rung in Lebensmittel, Rohſtoffe und Fertigfabrikate ſind bereits 
mitgeteilt worden. Im ganzen ergibt der Außenhandel des 
            Jah=
res 1925 ein Anwachſen des Paſſivfeldes im reinen 
            Warenver=
kehr von 2,5 Milliarden 1924 auf 3,6 Milliarden Mark. Seit Herbſt 
1924 wurden große Auslandskredite in Form von 
            Einfuhrüber=
ſchüſſen, namentlich Lebensmitteln und Rohſtoffen, realiſiert. 
Wenn man die monatliche Entwicklung im Jahre 1925 
            ver=
folgt, ſo zeigt ſich von Oktober ab ein ganz bedeutendes 
            Abſin=
ken der Einfuhr, nachdem die höchſte Ziffer vom Januar 
bereits vorher nicht mehr erreicht worden war. Wie weit das 
Abſinken der Einfuhr im November und Dezember nur ein 
Symptom der Wirtſchaftskriſe darſtellt, muß die Zukunft lehren. 
Erfreulich an der Handelsbilanz iſt jedenfalls die ſtetig 
            fort=
ſchreitende Steigerung der Ausfuhr, die das Ergebnis 
von 1924 im letzten Jahr um 2.25 Milliarden überſchritten hat; 
wenn auch die Ziffern für November und Dezember etwas hinter 
dem höchſten Stand vom Oktober zurückbleiben, ſo kann man doch 
für das laufende Jahr 1926 von der ftändig fortſchreitenden 
            Um=
ſtellung der deutſchen Induſtrien und einer ſorgſamen 
            Preis=
politik eine weitere günſtige Entwicklung des deutſchen Exports 
erwarten. In dieſer Richtung ſind auch alle die Bemühungen
 weit überlegen ſind. Auch die Herabminderung des Exportrifikos 
durch Ausbwu der Kreditverſicherung gehört zu einem 
            er=
folgreichen Exportprogramm; die vorgeſtern gemeldete 10=
            Millio=
portverſicherung im größeren Stil iſt erfreulich; immerhin 
            er=
ſcheint die Summe für den wünſchenswerten Antrieb dieſer 
naturgemäß ſehr riſikoreichen Verſicherungsart etwas niedrig. 
Alles in allem jedoch zeigten dieſe und andere Maßnahmen, es 
ſei nur an die beabſichtigte große Wirtſchaftsenquete erinnert, daß 
allenthalben in Deutſchland Hand angelegt wird zur Beſeitigung 
der Wirtſchaftsnot. Ohne Zagen wird das deutſche Volk die 
            wirt=
ſchaftlichen Schiierigkeiten durchkämpfen und überwinden, die 
ſich ihm heute in der Heimat und draußen in der Weltwirtſchaft 
Dr. J. B. 
ſo bedrohlich entgegenſtellen.
 Der Konkurs der Landbank vermieden.— 
            Be=
teiligung des preußiſchen Stagts. 
TU. Berlin, 30. Januar. 
Der „Amtliche Preußiſche Preſſedienſt” teilt mit: Bei weiterer 
Prüfung der Verhältniſſe der Landbank A.=G. hat ſich herausgeſtellt, 
daß im Falle eines Konkurſes dieſer Geſellſchaft mehrere provinzielle 
gemeinnützige Siedlungsgeſellſchaften große Verluſte erleiden und in 
eine bedrohliche Lage gebracht würden. Somit war der Staat vor die 
Frage geſtellt, ob er im Intereſſe der Siedler Mittel zur Sanierung der 
Geſellſchaft aufwenden ſolle. Nachdem nun der Provinzialverband 
            Grenz=
mark Poſen Weſtpreußen, beſchloſſen hat, einen großen Poſten Aktien 
der Landbank zu erwerben und das dringende Erſuchen an die 
            Staats=
regierung geſtellt hatte, die ruhige Fortführung der 
            Sied=
lungstätigkeit in der Grenzmark zu ermöglichen, hat ſich 
die Staatsregierung entſchloſſen, Gewährung weiterer Kredite an die 
Landbank näherzutreten. Bedingung wird dabei ſein, daß die ſämtlichen 
der Gruppe der Oſtdeutſchen Privatbank gehörigen Aktien, foweit ſie 
nicht auf die Provinzgrenzmark übergehen, dem Staate oder der 
            Staats=
bank zu einem Kurſe von 1 pro Mille zur Verfügung geſtellt werden, 
und daß ferner dem Staate maßgebender Einfluß auf die Beſtellung der 
Vorſtandsmitglieder und des Aufſichtsratsvorſitzenden der Landbank 
            ein=
geräumt wird. 
Frankfurter Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., 30. Jamar. 
Die heutige Samstagsbörſe verkehrte wieder in ſehr feſter 
Haltung. Die ſehr leichte Ueberwindung des Ultims und der 
außerordentlich fluſſige Geldmarkt fördern die Aufwärtsbewegung. 
            Be=
ſonders feſt waren die Montanwerte mit Kursbeſſerungen von 2 
bis 4 Prozent, ferer die Elektrowerte, die um 2 bis 5 Prozent 
anzogen, während die chemiſchen Werte etwas in den Hintergrund 
            tra=
ten und es auf Kursbeſſerungen von nur 1 Prozent bringen konnten. 
Dagegen traten die Banken heute mehr hervor und hatten 
            Kursbeſſerun=
gen bis zu 2½ Prozent aufzuweiſen. Schiffahrtswerte hatten geteilte 
Tendenz. Norddeutſcher Lloyd gaben 3 Prozen: nach, die von Hapag 
geionnen werden konnten. Zuckeraktien waren weiter angeboten. Gut 
erholt waren heute wieder die Motoren= und der größte 
Teil der Maſchinenwerte mit Kursbeſſerungen von 2 bis 3 
Prozent. Deutſche Anleihen waren kaum verändert und ſtark 
            vernach=
läſſigt. Ueberhaupt war das Geſchäft auf den Rentenmärkten ſehr 
            ge=
ring, denn auch die ausländiſchen blieben ſehr ſtill. Nur die türkiſchen 
konnten ſich anfangs weiter ſteigern. 
Berliner Effektenbörſe. 
w. Berlin, 30. Januar. 
Bei angeregtem Geſchäft auf faſt allen Marktgebieten beſchloß die 
Börſe die Woche in bemerkenswert feſter Haltung. Neben 
            beträcht=
lichen Auslandskäufen waren auch größere inländiſche Kauforders zu 
            er=
ledigen. Die heutige Prämienerklärung ging ohne merklichen Eindruck 
vorüber, ſo daß auch der Ultimo nun tatſächlich als überwunden 
gelten kann. Das Hauptgeſchäft ſpielte ſich in Montan=, Elektrizitäts=, 
chemiſchen und einigen bisber vernachläſſigten Nebenwerten ab, wogegen 
Schiffahrtswerte etwas in den Hintergrund traten. Letztere zeigen nach 
dem geſtrigen Nückſchlag zum Schluß Erholungen von ungefähr 1 
            Pro=
zeut und erfuhren im Verlaufe keine bemerkenswerten Veränderungen. 
Die Werte des Rhein=Elbe=Union=Konzerns und im Anſchluß daran der 
Siemens=Gruppe wurden weiter lebhaft gekauft. Neben Gothaer und 
Nathgeber Waggon ſind noch Humboldt=Maſchinen, Orenſtein u. Koppel, 
Sarotti, Motoren Deutz und Voigt u. Haffner mit Beſſerungen von 2 
bis vereinzelt 5 Prozent zu nennen. Auch Bankaktien vermochten ihre 
geſtrigen Schlußſteigerungen weiter zu erhöhen, wobei Darmſtädter und 
Dresdener über 1 Prozeut, Bank für Brauinduſtrie 2 Prozeut anzogen. 
Der Rentenmarkt zeigte für Länderanleihen feſte Haltung. 
            Schutzgebiets=
anleihen ſtiegen bis 7 und Goldpfandbriefe waren gut behauptet und 
Vorkriegshypothekenpfandbriefe bei geſteigerter Nachfrage bis vereinzelt 
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88.— 
Ber Lauſitzer Glas. 87.— 
Celſenk Eußſtahl ... 1 24.1251 27.5 
H. f. eleftr. Untern. 1135.75 137.5 
Volkſtedter Porzell. 28.5 29.— 
Salle Maſchinen 
98.5 98.5 Weſti. E. Langendreer 26.5 26.5 
Son.Maſck.Cgeſt. 
51.— 
Wittener Gußſtahl 
35.25 39.— 
Kania Tampſſch. 
155.— 
Wanderer=Werke. 1 93.25 95.—
Deviſenmarkt.
 Amſterdam-R. 
Buenos=Aires 
Brüfſel=Antw. 
Eslo 
goxenhagen 
Stockholm. 
Eelingfors. 
Zialien ......! 
London 
. 
New=York. 
Taris. 
Schweiz.. 
Spanien..."
 29. 1. 
Geld Brief 
1.772 1.737 
85 24 95.39 
63,63 103 8. 
Mte.Zäite.5‟ 
Diä s47 10.587 
M5.30 16 945 t 
50 338 0.44291 
4.185 k.2051 
15.80 15 B2
 30.1. 
Geld Brief 
163. 21 1es. 131168. 22l16 1.gr WienD.=Oſt.ab= 
1.739 1.733 Prag 
19.07 19.111/9.065l 9 107/Budapeſt.
25 3/ 85. 52 Japan . .....
 103.73119 T. Cgl Rio de Janeiro 
iiE-EARS.SS zulgarien. 
70.53 719.58N Belarad. 
15.88: 16.935lKonſtantinopel 
2.335 20. 451/Liſſabon . 
1795 7.705 Lanzig 2... 
1583 15 85Athen ......
 R0.89 81.631 80 88 81 08/Kauada. . .... 
59 231 59.371 59,23 59.37Uruguah. . .
 23. 1. 
Geib Briel 
59 07 59.30 
12.715 12.755 
5.574 5.8301
 1.553 
0.5i4 
2.365 
2253 
21.775
 1.557 
d.Sic 
2.833 
7.421
 80.80 61 101 80 90 
581 5ic 
T 160 1.199 
4 3u5 4315
 30. 
Gelb! 
53 08 
2.415 
5.673 
1858 
0.653 
2335 
720 
2i3 2.27 
ei 225lei 275 
5.841 
4168 
(.3051
 Brieſ 
5920 
i2 255 
EKS3 
1.823 
d.621 
2893 
7.42 
2.312 
2i.275 
8i.10 
5.665 
k.353 
(.375
 Berliner Produktenverkehr. 
TU. Berlin, 30. Januar. 
Im Berliner Produktenhandel bleibt die Geſchäftstätigkeit für 
Brotgetreide ruhig. Im Lokohandel war das Niveau für 
Weizen wenig verändert, auch Roggen ſchließt die Woche auf der Baſis 
des Vortages. Im Zeitgeſchäft hatten nahe Frühjahrsſichten unter ſtarker 
Intereſſenloſigkeit zu leiden. Weizeu per März ½ Mk. ſchwächer (264 
Mai mit 771 unverändert. Märzroagen 1 Mark unter Vortag (175), Mai 
186. Das Mehlgeſchäft bleibt ſtill. Gerſte und Hafer behalten ihre 
ſchvere Abſatztätigkeit. Auch Futtermittel vernachläſſigt.
 Die deutſche Kohlenproduktion 
im Jahre 4925. 
Berlin, 30. Januar. 
Nachdem nunmehr aus allen Fördergebieten die 
            Produktions=
nenbeteiligung des Reichs an der Schaffung einer privaten Ex= ziffern für den Monat Dezember vorliegen, werden ſeitens des 
Statiſtiſchen Reichsamts die Geſamtziffern der 
            Kohlen=
produktion des deutſchen Reiches im Jahre 1925 
            be=
kannt gegeben. Danach wurden bei ſämtlichen Kohlenarten die 
Erzeugungsziffern des Vorjahres erheblich übertroffen, gegen 
über 1913 aber nur eine Steigerung der Braunkohlenerzeugung 
und daher auch der Preßkohlen=Fabrikation aus Braunkohlen 
            er=
zielt. Im einzelnen belief ſich im vergangenen Jahr die 
            Produk=
tion an Steinkohlen im Deutſchen Reich ohne das 
            Saarge=
biet auf 132 729 097 (i. V. 118828624 To.: 1913 auf dem jetzigen 
Gebietsumfang 140 753 158 To.), an Braunkohlen au 
139 789 714 To. (1924: 124 345 489: 1913: 87 228 070 To.); an 
Koks auf 26 810 094 To. (1924: 23 719 541 To.; 1913: 31667 515 
To.). Bei den Ziffern des Jahres 1913 iſt hierbei immer die 
            Er=
zeugung des heutigen Gebietsumfanges (ohne Saargebiet) 
            ein=
ſetzt. Die Produktionsziffern des deutſchen Reiches in ſeinem. 
Vorkriegsumfang ſtellten ſich 1913, wie zum Vergleich 
            an=
geführt ſei, folgendermaßen dar: Steinkohlen 190 109 440 
To., Braunkohlen 87 233 084 To., Koks 34 630 403 To. 
Plan einer Arbeitsgemeinſthaft im ſüddeutſchen 
Kohlenhandel. 
Mannheim, 30. Januar. 
Eine vom Süddeutſchen Kohlenwirtſchaftsverband nach Mannheim 
einberufene Verſammlung des Kohlengroß= und 
            Klein=
handels verhandelte über die Errichtung einer Arbeitsgemein) haf 
Es kam die einmütige Auffaſſung zum Ausdruck, daß eine Trennung 
der Arbeitsgebiete von Groß= und Platzhandel erſtrebt werden 
müſſe. Der Großhandel will auf Lieferungen an die Platzkundſchaft 
verzichten und der Platzhandel umgekehrt auf die dem Großhandel 
            zu=
ſtehenden Lieferungen. Es beſtand Einmütigkeit darüber, daß eine ſolche 
Arbeitsgemeinſchaft am beſten geeignet ſei, die Geſchäftsunkoſten 
zu vermindern, was letzten Endes den Verbrauchern zugute 
kommen müſſe. Ob die Beſtrebungen zu einem Abſchluß führen werden, 
hängt von verſchiedenen Vorausſetzungen ab, die erſt noch geklärt werde 
müſſen. Eine neue Verſammlung findet am 20. Februar ſtatt. 
Die Genehmigung des Verkaufs der Stinnesflotte. Die A.=R. der 
Deutſch=Auſtral und der Kosmos Linie erteilten am Samstag ihre 
            Zu=
ſtimmung zu dem Vertrag betr. Uebernahme der Stinnesflotte und 
zwar zu den geſtern mitgeteilten Bedingungen. Verhandlungsführer 
der Gegenſeite iſt die Darmſtädter und Nationalbank. 
Die Reichsindexziffer für die 
            Lebenshaltungs=
koſien im Januar 1926. 
w. Berlin, 30. Januar. 
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten iſt nach den Feſt 
ſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes für den Durchſchnitt des Monats 
Januar mit 139,8 gegenüber dem Vormonat (141,2) um 10 v. H. 
rückgegangen. Die Ernährungskoſten allein haben ſich tro 
weiteren Anziehens der Preiſe für Gewüiſe und auch Kartoffeln 
            infol=
des — vor allem in der erſten Januarhälfte — ſtarten Sinkens de 
Preiſe für Milch und Milcherzeugniſſe und auch des Rückgauges 1 
Eierpreiſe um 2,1 v. H. ermäßigt. Die Wohnungsmiete hat im Janua 
gegenüber Dezember 1925 im Reichsdurchſchnitt um 2 b. H. angezog: 
Rombacher Hüttenwerk 2/. G., Hannover. 
In der H.=V. wurde der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1924/25 
            vor=
gelegt. Wie ſchon in früheren Hauptverſammlungen hervorgehoben 
wurde, ſei von den in Lothringen enteigneten deutſchen Hüttenwerken 
gerade Rombach in der ungünſtigſten Lage geweſen. Der Ruhrkampf 
machte die Aufnahme von Schulden notwendia, die durch die 
            Wieder=
ankurbelung ſehr erheblich vermehrt wurden. Der Vorſitzende behandelt 
ſodann die Beziehungen zu den Howaldtswerken, über deren 
Verluſte bereits an anderer Stelle berichtet iſt. Durch die neuerdings 
getroffenen Vereinbarungen mit der Deutſch=Amerikaniſchen Petroleum= 
Geſellſchaft ſei eine ruhige Erledigung der Howaldt=Angelegenheit 
geſichert. 
Die H.=V. genehmigte ſodann den Abſchluß für das 
            Ge=
ſchäftsjahr 1924/25 und beſchloß, den Verluſt von 19246 593 
Rm. der ſich durch die Verwendung des geſetzlichen Reſervefonds von 
5 580 788 Rm. auf 14 160 805 Rm. ermäßigt, vorzutragen. Auf die 
            einzel=
nen Beanſtandungen ſeitens einiger Aktionäre wurde von der 
            Verwal=
tung darauf hingewieſen, daß die wirtſchaftliche Depreſſion die Abſtoßung 
von Werken verhindert hätte, da auch die Banken dagegen waren, 
irgendwelche Werte zu ungünſtigen Bedingungen zu veräußern, ſei der 
Kredit ihrerſeits bis zum 31. Oktober 1926 verlängert worden. Auf den 
Kohlenzechen ſei während des ganzen Geſchäftsjahres gut gearbeitet 
worden, doch könne nicht genug darauf hingewieſen werden, daß den 
deutſchen Kohlenberawerken infolge der Preiſe der Auslandsmarkt 
            voll=
kommen verloren gehe. Beſonders nachteilig habe ſich die engliſche 
Subventionspolitik bemerkbar gemacht. 
Schöfferhof=Binding=Bürgerbräu A.=G., Frankfurt a. M. In der 
G.=V. wurden ſämtliche Regularien einſtimmig genehmigt. Der 
            Divi=
dendenvorſchlag war bekanntlich 20. Prozent. Es waren 21 
Aktionäre mit rund 3 500 000 Mark Aktienkapital anweſend. Die aus 
ſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt. 
Dortmunder Aktien=Brauerei, Dortmund. In der o. H.=V., in der 
60 Aktionäre mit einem Aktienkapital von 5 636 560 Rm. vertreten waren, 
erklärte der Vorſitzende, daß von der Ermächtigung durch die letzte H.=V. 
eine Anleihe aufzunehmen, kein Gebrauch gemacht zu werden brauchte 
und es gelungen iſt, das Unternehmen aus eigener Kraft liquide zu 
            er=
halten, und zwar ohne etwas von den Werten oder Beteiligungen zu 
veräußern. Trotz großer Abſchreibungen ſei es möglich, auf das durch 
die Aufſaugungen verſchiedener Braucreien auf 11 104 870 angewachſene 
Stammkapital eine Dividende von 10 Prozent in Vorſchlag 
zu bringen, die man auch für ſpäter durchzuhalten hoffe. In den 
verfloſſenen 4 Monaten des laufenden Geſchäftsjahres ſei auffälligerweiſe 
der Abſatz noch geſtiegen. Ob das angeſichts der kommenden 
            Steuer=
erhöhung ab 1. April 1926 und der ſich bemerkbarer machenden Laſten 
aus dem Dawesabkummen und der Gefahr der Trockenlegung weiter 
der Fall ſein werde, laſſe ſich heute noch nicht ſagen. 
Konkurs der Ziggrrenfabrik Barbara Behl Wwe. in Groß=
            Stein=
heim. In der erſten, vor dem Amtsgericht Offenbach a. M. am 27. 
            die=
ſes Monats abgehaltenen Gläubigerverſammlung berichtete der 
            Konkurs=
verwalter über den ſich bis jetzt zu überſehenden Stand des Konkurſes. 
Danach iſt Maſſe nicht vorhanden, der auf Lager befindliche Rohtabak 
gepfändet, die Ueberſchuldung iſt bedeutend und beziffert ſich auf 
            Hun=
derttauſende. Vollſtändig ungedeckte Forderungen haben eine Anzahl 
Rohtabaklieferanten. Eine Bankfirma hat, ſich die Uebertragung von 
nom. 75 000 Mauk Außenſtänden geſichert und eine Rechnung von 380 000 
Mark über Ktedite aufgemacht. Die perſönlichen Entnahmen der 
            Firmen=
inhaber ſind als außerordentlih hoch zu bezeichnen. Im Jahre 1924 
z. B. haben die vier Inhaber der Zigarrenfabrik je über 30 000 Mark 
für ihren engeren Bedarf, zuſammen 131 000 Mark entnommen. Selbſt 
für die Koſten der Geſchäftsaufſicht und des Konkurſes iſt bis jetzt Deckung 
nicht vorhanden. 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
* New York, 30. Januar. 
Weizen konnte nach einigen Schwankungen am Schluß 1 Cent über 
geſtern notieren. 
Mais ſchloß nach anfänglicher Abſchwächung mit leichten Avaneen. 
Hafer lag ſtetig zu unveränderten Preiſen. 
Baumwolle verlor etwas von dem aufänglichen hohen Niveau, konnte 
aber zum Schluß einige Punkte höher ſchließen. 
Kaffee eröffnete feſter auf Statiſtiken, erfuhr aber dann leichte 
            Eiu=
bußen. 
Zucker notierte auf niedrige 
ubg=Offerten etwas unter geſtern.
 kuropäiſche Staatspapieer 
a) Deutſche 
2 Reichsanleihe ..... .. 
....... 
„..... 
1½½ 
... 
Dollgr=Gld=Anleihe d. 1935 
große Stücke 
Dollar=Gld=Anl. per 1932 
große Stücke 
Dollar=Schatzanweiſungen 
otſch. Schtzanw. Klu. IIv. 23 
Klu. IIv. 24 
½% IY. u. V. Schatzanw. 
HI.—lK. 
2 D. Schutzgb. v. 08-11 u. 13 
v.14 
Sparprämtenanleihe ....." 
Zwangsanleihe ..........! 
9 Preuß. Konſols ...... 
... 
½% 
...... 
3 Bad. Anl. alte ...... 
½% „ ...... 
v. 1896 ... 
2 Bahern=Anleihe ..... 
.... 
% 
-16% Heſſen R. XXXf1 
untilg. b. 28 ......... 
9 Heſſen unk. 1924.... . . 
alte .......... 
½% ... 
..... 
25 Württemberger alte 
b)Ausländiſche 
126 BosnienL.=E.=B.v. 1914/ 16.5 
% „ L.=Inveſt.=Anl. 19141 
½% v. 1898 ......... 
1½% b. 1902 .... ....." 
12o „....... 
7% Bulgar. Taba 1902 /14.5 
1½% Oſt. Staatsrente 1913 
ab 1918 
½.% Oſt. Schatzanweiſ,ſtfr. 
..... 
v. 1914 
180 Oſt. Goldrente .... . . 17.25 
1/% Silberrente. . . . . . 1.45 
% einh. Rente (konv. 4.90 
125 Portugtel. (Spez./6.III 
126 Rum. am Rente v. 03. 
½% Goldr v. 18 .... 
, am. „ konp.. . . . . 
am. v 05 .... .. 
% Tür: (Admin.) v. 1903 
„ (Bagdad) Ser. 
(Bagdad) Ser. III 9.15 9.5 
v. 1911 Zollanl 
½½ Ung. Staatsr. v. 1913/ 13.75
98.80 98.8
 6.85 
5.85
 6.85 
6.89
0.25
 6% Großkraftwerk Mannheim 
Kohlenwertanl. v. 23 ..... 
6% Heidelberger Holzwertanl. 
von 23 
1 
6% H. Braunk.=Rog.=Anl.v. 28 
5% H. Roggenanleihe v 1923 
5% Mannh. Stadt=
            Lohlen=
wertanl. v. 1923 
%0 Offenbach (M.) 
            Holzwert=
anl. v 1923 ..." 
32 Pfälzer Hyp. Bank Gold= 
Pfdbr v. 24.. 
%0 Preuß. Kaliwert=Anleihel 
5% Preuß. Roggenwert=Anl. 
5% Rhein. Hypoth. Bk. Gold= 
Pfdbr. v. 24 
5% Säch), Braunk.=Anl.v. 23, 
Ser, Iu. II. 
.. 
5% Sächſiſche 
            Roggenwertan=
leihe von 23 
5% Südd. Feſtwvertbk. Goldobl
10.05 10.05
2.1
 Bay. Vereinsbank München. 
Bay. Handelsbank München 
Bay. Hyp. u. Wechſelbant. 
Frankfurter Hypothef.=Bk.. 
Frankfurter Pfandbrief=Bk.. 
Hamb. Hypothek.=Ban .. .." 
Meininger Hyp.=Bank ..... 
Pfälziſche Hyp.=Ban .. . . .." 
Preuß Pfandbrief=Bk. ... .. 
Rhein. Hypothk.=Bank ...." 
Südd. Bodenkredit=Anſtalt 
Bürttemberg. Hypoth.=Bank 
Staatl oder provinz ia 
garantiert 
Heſſiſche Landes=Hyp.=Bank 
Landeskreditanſtalt Caſſel. 
Naſſauiſche Landesbank
 z0. 1. 1 Obligationen von 
Transportanſtalten. 
4% Ell abethbahn, ſtfr. 
4½ Ga Carl Ludw.=Bahn 
7.725150 Oſt. Südb (Lomb.) ſtfr. 
7.65 12,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb. 
9.a5 12.60 Neue Oſt Südb. (Lomb. 
7.75 4%0 Oſt Staatsb. v. 1883 
3% Oſt. Staatss 1.b.8.Em. 
7.1 13% Oſt Staatsb. 9 Em 
 
j.42 13% Oſt Staatsb v. 1885 . 
7.1. 
3%0 Oſt. Staatsb. Erg Netz.. 
5.3 14% Rudolfb / Silber ſtfr. 
4½ Rudolfbr Salzkammerg.) 
7 
/4½½ Anatolier Serie I. 
4½% Anatolier Serie II 
4½” Anatolier Serie II1 ... 
3% Salonique Monaſtir. . . . . 
5 
% Tehuantepec .......... 
4½½ Tehuanteve ........
10.25
0.25 0.23
0.28
 Geſch.= 
Jahr
Divid. 29. 1. 30. 1.
 28 
0.21
 2.6 
15.5
0.25
2.4
6.25 6.35
5.
5.65.
 Staatsr. v.14 16.9 
Goldrente 
Staatsr. v. 10 
Kronenrente 
(Eiſern Tor)Gl.
 Außereuropäiſche. 
7% Mexik amor, innere 
konſ äuß. v.99 
Gold v. 04 ſtfr. 
„ konſ. inner. 
„ Irrigationsanl 
77 Tamaulipas Seriel. 
Rach Sachwert verzinsliche 
Schuldverſchreibungen 
Mit Zinsberechnung 
72 Dollar Goldanl. v. 1932 
große Stückel 
39 Dol ar Goldanl v. 1935 
große Stücke 
12 Frlitr. Hyp.=Bi. 
            Gold=
pfandbrie R1 
7% Frkrft. Hyp =Bt. 
            Gold=
pfandbriet Em 3 
7% Frkitr. Hyp.=B1. 
            Gold=
pfandbrief Em 2 
2 Neckar A.=G. Stuttgart 
Goldanleihe von 1923 
20 Pfälzer Hyp.=Bk.=
            Gold=
pfandbrief von 24 
 
3%0 Rhein Hyp. Vi. Gold= 
) andbrief von 24 
5% Rhein=Ma’n=Donau= 
Gold=Anleihe von 23.. 
Ohne Zinsberechnung 
7 %Baden=Baden=Holzwert 
Anleihe von 23 
5 %Badenw. Kohlnwranl. 23 
5% Frkftr. Pfandbrief=Bk. 
Goldoh Em
 19.5 
13.9 
1.10
14.5
 16.6 
14ie
1.1
 21.25 
41.25
 Bank=Aktien. 
Allg. Deurſche Creditanſt. . O 
Badiſche Bank 
Bank fü. Brauinduſtrie. . .0 
Barmer Bankverein 
Bah. Hyp.: u. Wechſelb. ( 
Berl Handelsgeſellſchaft O- 
Kommerz= u Privatban: 0 
Darmſtädter u. Nationalbk.6 
Deutſche Ban! 
Deutſche Ef u. Wechſelbk. 6 
Deutſche Hyp.=Bf. Mein. 
Deutſche Vereinsbanl .. . .O 
Disconto=Geſellſchaft .. . . .O 
Dresdener Bank .. . . . . . . . 0 
Frankfurter Bank .. . . . . . . O 
Frkf. Hyv.=Bank .... ....." 
Frankf, Pfandbrief=Bk. ..." 
Gotha Grund kredit=Ban! 
Metallban! 
..."11 
Mitteldeutſch. Creditbank ..0 
Oſterr Creditanſtalt ... . .. 
Bfälz. Hhpoth.=Bank ... 
Reichsbank=Ant. 
Rhein Credithan1 
Rhein Hypothekenbank 
Südd. Disconto=Geſellſch. 
Wiener Banwerein 
Bergwerks=Aktien. 
Berze ius ............... . 
Bochumer Bergbau. . . . . . 0 
Buderus 
......0 
Dt. Luxemburger ..... . . .O 
Eſchweiler Bergwerks=Akt.. . 
11 
Gelſentirchen Bergw. 
Harpener Berabau ......" 
Fſe Bergbau Stamm. . . . . 0 
NeBergbau Genußſcheine 0 
Kaliwerke Aſchersleben . . . O 
Kailiwerke Salzdetfurt . . . 
Kaliwerke Weſteregeln . . . .O 
Klöcknerw ab. Lthr.=Hüttele 
Lannesmann Röhren .. . .0 
Man2fe. der 
1. 
Oberbedarf 
1 
Oberſchle Eiſen(Carv 
Otavt Minen u. Eb.=Ant.. 
Phönix Bergbau 
Rhein Braunk. u. Brikett 
Rhein Stahlwerke 
Rombacher Hütte 
Stinnes Riebeck Montan .o 
Tellus Bgb.= u. Hütten=Alt.0 
Ver. Laurahütte 
Aktien induſtrieller 
Unternehmungen. 
Brauereten. 
11. 
Eichbaum (Mannh. ...... 
Henninger Kemp=Stern . . . O 
Löwenbräu München .. . . .0 /1. 
Mainzer Aktienbrauerei .. .0 11 
Schöfferhof (Binding) ... .0 11 
Schwarz=Storchen .. . . . . .0 11 
Werger 
1
88
 85.75 
34 
3.25 
81-,
 100 
500 
40 
100 
100
 (Döe 
8 
6%
 ar9o0o 
0% 
10% 
8% 
0% 
8%0 
Kr8.00
 71.75 
80 
85 
86.25 
95.75 
6.65 
712/, 
145.5 
84.5 
73.75 
86 
5.35
 86.5 
33 
9.7 
80½, 
80 
141 
201.5 
120 
118 
79 
79 
60 
113 
112.5 
58
1.67
85
 66.15 Akkumular. Berlin. 
Adler & Oppenheimer 
Ad erwerke (v. Kleher) 
A. E. G. Stamm 
84 16%0 A.E. 0 Vorzug Lit. 4 
5% A. E. G. Vorzug Lit. B O 
Amme Gieſecke & Konegen.9 
Anglo=Continantal=Guano 
Anilin=B. n.=Treptow". 
Aſchaffenburger Zellſtoff.. 
Badenia (Weinheim).. 
Bad. Anilin= u. Sodafabr. d 
Bad. Maſchf. Durlach . 
Bad. Uhrenfabr. Furtwang.6 
1.6 Bamag=Meguin Berlin O
 500 
300 
500 
300 
400 
37.50 
83.33
 Af 
600 
3331. 
1000 
250 
300 
200 
s00 
250 
40 
100 
30 
75 
50 
100 
200 
300 
16 
200 
200 
400 
100
 28.5 
91.5 
91.25 
96 
135 
95 
110.75
30
 77.75 
47.5
 80.5 
138 
73 
15.5 
85
35
 20RM 
30 
10% 
8% 
R. 
10.
 54 
98 
160 
116.5 
78.5 
95
 5% 108.5 
32 
96.5 
6 
7a.5 
5 
62.5
8%
 126 
67.25 
126 
112 
19.75 
29
 79.5 
95
 34 
98.5 
76.5 
63.25
 127 
67.5
30
 Baſt Nürnberg ..... . . . . . 0/1. 1 
Bayriſch Spiegel .... . . . . "f 1.1 
1Beck & Henkel (Caſiell ....0 1. 4 
Bergmann El Werke ... . " 
Bing. Metallwerke .. . . ." 
Bremen=Beſigh=Olfahr 
Cementwer: Heidelberg 
Tementwert Karlſtadt 
Cementwerk Lothr. (Karis./6 1. J 
Chem. Werke Albert 
Chem. Brockh., Nd. Walluf. 
Chem. Griesheim=Elektron w 1. 1. 
Chem Fabrif Milch ......" 
Chem. Weiler=ter=mer .. . . O 1. 1 
Daimler Motoren .... . . . . " 1. 1 
Deutſch Eiſenhandel Berl.O/ 1. 1 
Deutſche Erdöl. 
D. Gld.- u. Silberſcheibeanſt. 6 /1. 10 
Dingler Zweibrücken 
Dresdener Schnellpreiſen G 1.6 
Dürrkopp (Stamm) 
 
Dürrwerke Ratingen .. . . . O 1. 
Dyckerhofi & Widm. Stammo 1. 1 
Eiſenwerl Kaiſerslautern O 1. 4 
Eiſenwerk 2 Meyer, r. . . O/ 1. 1 
Elberfeld. Farbw.v. Baher O 1. 1 
Elettr Lieferungs=Geſ. 
Elettr. Licht- u. Kraft .... ." 
Elſäſſ. Bad.=Wolle ..... .." 1. 1 
Emag, Frankfurt a. M. .. . O 1. 1 
Email EStanzw Ullrich ..O/ 4. 7. 
Enzinger Werke . . . . . . . . " 1. 4. 
Eßlinger Maſchinen .. . . . .O/ 1. 1 
Ettlinger Spinnerei .. . . . .0 1. 1 
Faber Foh. Bleiſtift ... . .." 1. 1 
Faber & Schreicher ... . . . . P 1. 1. 
Fahr Gebr Pirmaſens .." 
Felten EGuilleaume, Carls. 0 
6 
Feinmechanik (Jetter) 
Feiſt. Sektl Frankf. M.0 1. 7. 
Frankfurter Gas . . . .. . . . 0 1. 1 
Frankfurter Hof. 
. ..O 
Frkf.M. Bokorny & Witteko 1. 1. 
Fuchs Waggon Stamm . . . 1. 7 
Ganz Ludw. Mainz .. . . .4 
Geiling & Cie 
...... 6 
Germania Linoleum .. . . .6 1. 1. 
Gelienkirchen Gußſtahl ...0 
Goldichr dt. Tb .. . . . . ." 1. 1. 
Gotha Waggon 
... 0 1 7. 
Greffenius Maſch. Stammo 1. 
Gritzner. Maſchfbr. Durlacho 
Grün & Bilfinger 
O 
Hafenmühle Fran 5. (M., O 1. 7. 
Hammerſen (Osnabrüch 
Hanfwerke Füſſen 
Hartm. &Braun, Franff. 
Heyligenſtaedt. Gießen.. 
Hilvert. Armaturenfhr. 
 
Hindrichs=Auffermann 
.0 
6 
Hirſch Kupfer & Meff. 
Hoch= und Tiefbäu:. 
Höchſter Farben 
Holzmann. Phil 
Holzverk. Induſtr. 
Hydrometer Breslau 
Fnag. 
Junghans Stamm. 
1.0 
Kammgarnſp. Katſerslauterno/ 1. 1. 
Karlsruher Maſchinen 
* 
Karſtadt R 
Krein, Schanzlin & Becker 0 
Knorr, Heilbronn". 
Konſervenfabrit Braun ...0 
Krauß & Co., Lokom. . . . . . 0 
Lahmeher & C. 
..O 
Lech, Augsburg 
Tot 
Ledern 
Lederwerte Spicharz .. 
Lingel Schuhw Erfurt . . . O 
Löhnberger Mühle 
....0 
Ludwigshat. Walzmühle 
Lüdenſcheid Metallw
Divib. 29. 1. 1 30. 1
.4oRM
*
 69.25 
91.75 
36 
128 
36 
125.75 
32.75 
38:, 
88 
89.5 
6.5 
74 
35.5 
35 
301 
14.5 
128 
85.5 85.5 
102 
0.155 
24.5 
69
71
 33 
126.75 
36 
3a.5 
41.5
32
 127 
103
Volthom. Seil
25
 Luther, M.=u Mühlenbau o 
Luxſche Induſtrie 
Mainkraftwerke Höchſt ...." 
Metallgeſ Frankfurt .. . . . 0l1 
Meher Dr. Paul 
6 
Miag. Mühlenb. Frkf. a. M. 6 
Moenue Stamm 
...6 
Motorenfabrit Deutz 
Motorenfabr Oberurſel 
Reckarſulmer Fahrzeugm. g 
Neckarwerke Eßl Stamm o 
Oleawerke, Frankfurt a. M.0 
Beters Unvon Frankf. a. M.0 
Pfälz. Näh Kayſer ...." 
Philipps A.=G. . . . . . . . . . . O 
Borzellan Weſſel........ . 
Prometheus Frkf. M. . . . . . 0 
Reiniger, Geöbert & Schall e 
Rhein Elektr Stamm . . . . O 
Rhein Metall=Vorzüge ...0 
Rhenania Aachen .. 
Rückforth Stettin .. 
Rütgerswerke 
Schleußner (Frankf. a. M.). 
Schneider & Hanau 
Schnel. preſſen=Frankenthal o 
Schramm u. Megerle. Lackf.0/1 
Schriftg Stempe Ffm ol 
Schuckert Elektr (Nürnb.) of1 
Schuhfabr Berneis=Weſſelo 
Schuhfabrtt Herz 
Schuhf Leander Offenb. O 
Schultz Grünlack. Rdsh. „6 
Seilinduſtrie Wolff 
.0 
Sichel & Co. Mainz 
.0 
Siemens Eleltr Betriebe O. 
Siemens Giasinduſtrie . .O 
Siemens & Halske 
6 
Süddeutiche Immobilien 
Thür elektr. Lief.-G. Gotha O 
Uhrenfabrik Furtwängler O 
Beithwerke in Sandbach OI 
Verein. f. Chem Ind. Frkft. 0 
Beretn. d. Olfbr. Mannh. 0. 
Berein. Faßfahrit Caſſel 
Ver Gummif Bln.=Frkft. 0 
Verein Binſelf. Nürnberg 0 
Veren Ultramarin . . . . . . G 
Verein. Zellſtoff Berlin ..O 
Vogtl. Ma ſchinen 
Boigt & Haeffner Stämme 0
52
 75.25 
67
0.23
 32.75 
200 
72 
46.5 
37 
 
52 
75 
69.75
 0% 
15%
 8% 
10% 
829 
1 RM 
1.RM 
5%
0%
108
 64.5 
33 
80.5 
81 
S0 
83.25 
56.75 
62 
22 
21.5 
40 
45 
128 
54.5 
57.5 
33.5 
0.351 
60.5 
66.25 
29.25 
110.5 
28.1 
56
 26.2 
a6.75 
39
 a3 
86 
45 
127 
56 
57.75 
33.5 
0.4 
61 
66.5 
111 
M4 
56
 20.5 
26 
46.75 
40
 Wanß & Freytag 
Wegelin Nußfabrit .. . . . . .0 
Zellſtoff Wa dhof Stamm 
Zuckerfbr Waghäuſel ... . .O 
Zuckerſbr Frankenthal .„. . O 
Zuckerfbr Heilbronn .. . . . lJ 
Zuckerfbr Offſtein ....... " 
Zuckerfbr Rheingau .. . . . . O 
Zuckerfbr. Stuttgart .. . . .O
 Transport= und 
Berſicherungs=Aktien. 
0.205: Allg. Deutſche iſenbahn „0 
Deutſche Eiſenb=G. Fftm. 
Elektr Hochbahn Berlin. 
Schan tung E. B 
... . . .O 
Südd. Eiſenbahn=Geſ. .. . .0 
Hapag (Paketfahrt) .. . . . .0 
Nordd. Aloyd 
..O
 Frlft. Allg. Verſich.=Geſ. 
Frankona Rück= u. Mitv. .
 Darmſtädter Wer 
Bahnbedar 
...9 
Dampfkeſſel Rodberg ..... l" 
Helvetia Konſervenfabr. ( 
Gebr. Luß 
6 
Mot orenfabrik Darmſtadt 5 
Gehr. Roeder 
e 
Venuleth & Ellenberger 
6 
Unnotierte Aktien. 
Ap 
Beckerkohle .....: 
Beckerſtahl ... .. . . 
Benz.... . .. 
Brown Boverie 
Deutſche Petroleun 
Diamond Shares 
Großkrftw Württ. (Growag) 
Grßkrftw. Unterfr. (fra) ( 
Krügersha ll Kali ........" 
Ufa Film 
....O
 800 
300 
40
35
 30 
53.5 
42.5 
19.5
48
72.25
4.5oRM
  
10%
 56 
65 
76 
8u.75 
23.75
8%
 6o 
102.5 
57
 8% 
108
 1000 
1000 55
0%
10%
 50 
61.5 
2.4 
99 
121.75 
138.5
 19.5 
11.5
57.5
 20 
80 
98 
96.5 
42.5 
45.5 
44 
52 
41.5
 52 
61.5
 121.5 
134
 72.5 
54
19.7
2. 4079
8%
 Zeichenerklärung: X — Mark für eine Million nominal. W— Mar; 
für eine Milliarde. — Mark pro Stück. 6 — Golb=Kurs
 Donnerstag, 4. Februar 1926 
vormitt. 9 Uhr, wird im „
            Fürſten=
ſaal”, Grafenſtraße 20 zu Darmſtadt, 
das Brennholz aus den 
            Domanialwald=
diſtrikten „Am grünen Teich, an der 
Katzenſchneiſe, Glasberg, 
            Kellerwieſen=
ſchlag, Salmenſeekopf” ſowie das Dürr= 
und Windfallholz aus verſchiedenen 
            Di=
ſtrikten der Förſterei Beſſunger 
            Forſt=
haus verſteigert: Nr. 1—311. 
Scheiter, rm: Birke 3, Buche 116, 
Eiche 59, Eſche 1, Kiefer 57, Lärche 4 
Knüppel, rm: Birke 1, Buche 50, Eiche 
21, Erle 1, Eſche 2, Hainbuche 3, Fichte 
5, Kiefer 24; Reiſig, 100 Wellen: Buche 
13,50, Eiche 1,00, Kiefer 7,85; Stöcke, 
rm: Buche 36, Eiche 20, Fichte 4, Kiefer 17. 
Blau unterſtrichene Nummern 
            kom=
men nicht zum Ausgebot. Das Holz 
iſt vorher anzuſehen. Nähere Auskunft 
erteilt Herr Förſter Kolb zu Beſſunger 
Forſthaus (Fernruf 2666). 
(1616 
Darmſtadt, den 30. Jan. 1926. 
Heſſ. Forſtamt Beſſungen. 
Delp.
 Bekanntmachung. 
Holzverſteigerung Nr. 4 vom 
28. Januar 1926 iſt genehmigt. 
            Ab=
fuhrſcheine können vom Montag, 1. 
            Fe=
bruar ds. Js. ab, bei den zuſtändigen 
Finanzkaſſen und Untererhebſtellen 
            ein=
gelöſt werden. Ueberweiſung und erſter 
Abfuhrtag: Montag, 1. Februar 1920. 
Darmſtadt, den 29. Jan. 1926. 
Heſſ. Forſtamt Beſſungen. 
Delp. 
(1615 
Sofa, Serviertiſch Eine Kaute Pferde= 
(nußb.) 3 Stühle, ein; u. Ziegenmiſt zu 
            verk=
vierecki.,g Tiſch billig/ Befſungerſtraße * 
abzugeb. Hölgesſtr. Gaſth. zum Ochien 
Mr. 1. pt. 
(*28841 
(28o)
 Kolzverſteigerung. 
Donn erstag, den 4, Februar I. J., 
werden verſteigert aus Diſtrikt I: Eichen, 
Steinbruch 13 u. 15, Holzwieſe 16 u. 17, 
Sellborn 14 und Fuchsbau 21: Nutz 
knüppel, rm: 2 Eiche, 2,5 m lang, 
Pfoſten, Abt. 16 u. 21: ferner Scheiter, 
rm: 185 Buche, 37 Eiche, davon 4 rm, 
Nr. 202 u. 203, in Sellborn 14; Knüppel, 
rm: 90 Buche, 4 Hainbuche, 50 Eiche, 
2 Lärche, 1 Fichte; Knüppelreiſig, rm 
4 Buche, 29 Eiche; Reiſig, Wellen 
2920 Buche; Stöcke, rm: 18,5 Buche, 
11 Eiche, 2 Fichte. Zuſammenkunft 9/. Uhr 
auf der Straße Meſſel—Eppertshauſen 
am Steinbruch. Das Holz iſt vorher 
            ein=
zuſehen. Unterſtrichene Nummern 
            wer=
den nicht verſteigert. Auskunft durch Die Anmeldung ſchulpflichtiger 
Herrn Förſter Schmidt zu Forſthaus 
Thomashütte. 
Meſſeler Forſthaus, den 28. Januar 1926. 
Heſſ. Forſtamt Meſſel.
 Bekanntmachung. 
Die bei der Herſtellung eines Teiles 
der Wilhelmſtraße zu Reinheim 
            vor=
kommenden Pflaſterarbeiten ſollen im 
öffentlichen Wettbewerh vergeben 
            wer=
den. Plan und Bedingungen liegen in 
den Amtsräumen des Unterzeichneten 
während der Dienſtſtunden zur Einſicht 
offen. Angebotsvordrucke ſind dort zum 
Herſtellungspreis erhältlich. Verſchloſſene, 
mit entſprechender Aufſchrift verſehene 
portofreie Angebote ſind bis Mittwoch, 
den 10. Februar 1926, vormittags 
11 Uhr, bei dem Unterzeichneten 
            einzu=
reichen, woſelbſt die Oeffnung der 
            Ange=
bote in Gegenwart etwa erſchienener 
Unternehmer erfolgt. 
(1632gs 
Zuſchlagsfriſt 3 Wochen. 
Dieburg, den 27. Jan. 1926. 
Der Regierungsbaurat bei der 
Kreisverwaltung. 
 
J. B.: Leinert.
 Am Montag, den 1. Februar 
1926, vormittags 10 Uhr, ſoll an Ort 
und Stelle, Kirſchen Allee 103, in 
(1659 
Darmſtadt 
1 Möbelwagen 
(9 Meter lang) 
zwangsweiſe gegen Barzahlung 
            verſtei=
gert werden. Zuſammenkunft der 
            Stei=
gerer dortſelbſt. 
Darmſtadt, den 31. Jan. 1926. 
Jungermann 
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt. 
Kinder zur Aufnahme in die Stadt= 
(1629 ſchulen an Oſtern 1926 hat 
            Diens=
tag, den 2. Februar Ifd. Js. zu 
            er=
folgen. 
Näheres in der Bekanntmachung in 
den ſtädtiſchen Aushangkäſten und in den Anmeldungen für Oſtern 1926 werden 
(st1381 
Schulen. 
Darmſtadt, den 25. Jan. 1926. 
Der Vorſitzende des Schulvsrſtandes 
K4 Pferde Märkte 
1. Februar 10. Mai 4, Oktober 8 
1. März 7. Juni 1. Nov. 
5. Juni 6. Dez. 
22. März 
19. April 16. Anguft 
Durchſchnittl. Auftrieb 1000 Pferde 
aller Raſſen, auch Schlachtpferde; 
 
größte Auswahl u. beſte Gelegenheit 
f. Kauf od Tauſch. Ein Beſuch dieſ 
Märkte iſt zu empfehl (TV1523
 Neuer 
            nußbaumfour=
niert. Kkeiderſehrank 
1,35 m br. m. 
            Facet=
enſp.preisw. /* 2743sg 
Zeſſungerſtr. 84, Schrein.
 ues 
Opel=Herrenrad 
bill. zu verk. (*2574sg 
Pallaswieſenſtr. 33, I.
 Biktoria= und Eleonorenſchule 
zu Darmſtadt. 
Dienstag, den 9. Februar von 3—5 Uhr, 
in den betreffenden Schulgebäuden 
            ent=
gegengenommen. Das letzte Schulzeugnis, 
der Geburtsſchein und der Impf= oder 
Frankfurt a. M. Wiederimpfſchein ſind dabei vorzulegen. 
Die Direktionen: (St. 1648 
Dreſcher 
Kiſſinger 
Oberſtudiendirektor. Oberſtudiendirektor.
 Zwei noch guterhalt 
5 Mtr. u. 6 Mtr. lg.
 auch als Bauhütte u. 
Gerätewagen zu 
            ver=
wenden, preiswert zu 
verkaufen 
(1671 
J. Glückert, 
Bleichſtr. 29
 Mein Laſtwagen 
fährt Dienstag nach 
Mainz und können 
Beiladungen hin und 
zurück mitgenommen 
(*289‟ 
werden. 
Philipp Simon 
Kranichſteinerſtr. 41 
Telephon 773.
 Pfund 60 Pfg., einpl. (B 559 
Ran91K eecker, Nchf., Ludwigshöhſtr 1
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Darmſtadt Saalbau=, Ecke Waldſtr. 
*2797) Kulante Zahlungsweiſe
 Mutbons erirn Bahrr 
an die Bergſtraße (1619 
Heute Sonntag bei ſchönem Wetter 
Extra=Fahrt nach Seeheim=Jugenheim 
mittags 120, 122 u. 22 ab weißen Turm 
Autobetrieb Bergſtraße
Geite 18
 Schminke. 
Ein Roman im Rampenlicht. 
Von Guido Kreutzer. 
(Nachdruck verboten) 
Dem dünnen, endlos langen Komiker Paul Oſtermeier, 
einem unermüdlichen Zechkumpanen, durfte man ohne Zögern 
atteſtieren, daß er gegenwärtig die ſtärlſte humoriſtiſche 
            Be=
gabung der deutſchen Bühne bedeutete . . . . Seine Partnerin, 
auch an dieſer Tafel natürlich, war die geniale kleine Ur=Ber= 
Iierin Lotte Markmeiſter, die mit „ihrem Paul” Duett=Szenen 
„hinlegte”, von denen ganz Berlin ſprach Bruno Keſtner, 
der beſtangezogene deutſche Schauſpieler und viel umſchwärmte 
Flimmerheld, wirkte auch in dieſer Umgebung diſtinguiert und 
als Perſönlichkeit . . . Nicht minder die Sängerin Elſe Werna, 
die Anſpruch darauf erhob, die ſchönſte Frau im Rampenlicht zu 
ſein und ihre blendenden Toiletten mit unnachahmlicher Nuance 
zu tragen . Die pikante däniſche Tanzſoubrette Carla Mielſen 
war erſt geſtern aus Kopenhagen zu den Proben eingetroffen ... 
Richt viel länger ſchon beherbergte Berlin den hageren ſehnigen 
Mr. Lougſon, der aus Neſv. York ſeine weltberühmten 
            Brogd=
pay=Girls mitgebracht hatte, die zu ihrem Teil dazu beitragen 
ſollten, daß „Jetzt hält die Welt den Atem an!” wirklich zu einer 
Senſation für Berlin würde . . . Unbedingt eine faſzinierende 
Erſcheinung war der „Stern von Sevilla”, die ſpaniſche 
            Tän=
zerin Juanita Carveſa, von der man um ſo größere 
            Offenbarun=
gen erwartete, als ſie mauriſches Blut in den Adern hatte 
Die hübſche Geſangsſoubrette Viola Steinegg mit ihrem roſigen, 
ſtereotyp lächelnden Puppengeſicht hatte als Tiſchherrn ihren 
            ge=
treuen Hugo Jeremia, den Chef des gleichnamigen belannten 
Ausſtattungsateliers, der ſie nun ſchon ſeit einem Dutzend 
            Jah=
ren chaperonierte und auch künſtleriſch gemanaged hatte 
Sonja Wierowska, die walkürenhafte Wagnerſängerin der 
Wiener Oper, ſollte in der neuen Revue ein zweimonatiges 
            Gaſt=
ſpiel abſolvieren und erteilte dem Herrn zu ihrer Linken, dem 
Chefredakteur Heinz Harten von der „Illuſtrierten Bühnenwelt” 
eben zwiſchen Braten und Nachtiſch mit gnädig herablaſſendem 
Lächeln das insgeheim ſehnſüchtig erwartete Interview . Der 
Ballettmeiſter Weißknecht ſchtvärmte von der neuen 
            Tanzpanto=
mime, an der er unter Zugrundelepung eines Stoffes der 
            deut=
ſchen Heldenſage arbeitete Der Kapellmeiſter Gans erzählte 
von ſeinem neuerworbenen Landhaus am Tegernſee und 
            ver=
tilgte zwiſchen Bordeaux und Sekt Glas um Glas ſeines 
            gelieb=
ten „Nikolaſchka‟ . . . In allen Kulturſprachen dagegen ſchwieg 
ſich der Regiſſeur Roſen aus, der nun mal kein 
            Geſellſchafts=
menſch war, auf den Proben dagegen von Temperament, Geiſt 
und witzigen Einfällen ſprühte Ganz unten vom Ende der 
Tafel aber leuchtete des Theatermalers Bummke vergnügte 
            Eier=
kuchen=Phyſiognomie, während er vor einer lachenden Korona 
der mannigfachen „Honigmäuſen”, die ſo im Laufe der letzten
Sonntag, den 31. Januar 1926
 dreißig Jahre ſein behagliches Erdenwallen mit ihren Reizen 
verſchönt hatten, ein anatomiſch detgilliertes enthuſiaſtiſches 
Loblied ſang. 
Ja — faſt alle, die dem Rufe des Gaſtgebets gefolgt waren, 
beſaßen in dieſer Welt des Wahns und der Schminke ihre 
            Miſ=
ſion und ihren Rang und gehörten vielfach zu jenen 
            Prominen=
ten, deren eine Bühne von der Bedeutung des „Theaters am 
Weidendamm” nicht zu entraten vermochte, wenn ſie ihren Platz 
an der Sonne ſiegreich behaupten tvollte. — 
Kitty Lerron ließ ſie vor dem Finanzier in kurzen, raſch 
            um=
riſſenen Charakteriſtiken einzeln vorüberziehen. 
Er halte ſie darum gebeten, um einen erſten ungefähren 
Ueberblick zu geſinnen, und hörte intereſſiert zu. 
Aber als ſie ſchwieg, verſetzte er: 
„Nun alſo bin ich ziemlich im Bilde und gebe ununnpunden 
zu: auf ihrem Sondergebiet eine Reihe glänzender Namen. Und 
doch vermiſſe ich den glänzendſten von alſen: Adda van Ruyt! 
Hat ſie keine Einladung erhalten? 
„Gewiß; ebenſo wie ihr Agent. Wundert es Sie wirklich, 
daß ſie nicht erſchienen iſt? Wohl kaum. Denn Sie kennen ja 
den Urſprung der beſtehenden Difſerenzen. Wenn man will, 
waren Sie ſogar ihr Urheber.” 
„Da ich widerſpruchslos auf Ihre Pläne einging” 
            er=
gänzte er. 
Sie drehte ruhelos den ſchlanken Stiel des Weinglaſes. 
„Vereuen Sie es vielleicht jetzt nachträglich? Sagen Sie es 
nur ganz offen. Denn gerade heute wäre ich vielleicht bereit, all 
unſere Vereinbarungen wieder rückgängig zu machen. Sicher 
ſogar. Alſo es koſtet Sie nur ein Wort — und ich trete zugunſten 
Adda van Ruyts ſofort zurück.” 
Betroffen ſchüttelte er den Kopf. 
„Weshalb ſpreihen Sie in ſolcher aggreſſiven Form mit mir, 
Kitty? Sie wiſſen, daß ich Ihnen nie Veranlaſſung dazu gab. 
In dieſen letzten Tagen habe ich Ihnen doch immer wieder 
            er=
klärt, daß Ihre Hoffnungen durchaus die meinigen ſind und daß 
ich mir nichts aufrichtiger wünſche, als mein geringes Teil zur 
Erfüllung Ihrer Erwartungen beitragen zu können. Stimmt 
es nicht?” 
„Doch; natürlich” . . . beſtätigte ſie. Aber es klang, als habe 
ſie ihn gar nicht angehört und niſſe mühſam ihre Gedanken 
            zu=
ſammenhalten, die immer wieder zu zerflattern drohten. 
Der Multimillionär reagierte mit knapper Verneigung nach 
links hinüber, wo Bruno Keſtner eben chevaleresk den Sektkelch 
halb gegen ihn gehoben hatte. 
Daun wandte er ſich raſch ſeiner Dame wieder zu. Seine 
ſonſt ſo kalte Stimnie dibrierte von verhaltener Errégung, als 
er ihr zurautnte: 
„Ju dieſer Goldbrokat=Toilette mit dem Kronenreiher= 
Diadem im Haar ſehen Sie hinreißend aus. Unter den vielen 
ſchönen Frauen an dieſer Tafel ſind Sie die ſchönſte. Aber 
            gleich=
zeitig auch die ernſteſte. — Was haben Sie, Kitty? Schon heute 
mittag bei Tiſch fiel mir auf, was ich jetzt noch viel quälender 
empfinde: Sie ſind von einer zerfahrenen, ſprunghaften Ueber=
 Nummer 34 
reiztheit, die ich bisher an Ihnen nicht kannte. Sonſt ſtehen Sie 
ſtets über der Situation. Aber heute . 
„— heitte habe ich das Grauenhafteſte erlebt, was ich je vo 
Augen geſehen!“ . . . fiel ſie ihmt ins Wort und hob den finſter 
verſtörten Blick ... „Wie Sie mich danach fragen können! 
Sie wiſſen doch, was ſich vormittags abgeſpielt hat! 
„Alſo noch immer beſchäftigt dieſer Volknnar Ihre Gedankem; 
„Noch immuer — ja. Für wie ſeelenlos und oberflächlich 
müſſen Sie mich halten, wenn Sie das in Erſtaunen ſetzt! Und 
hätten ſich die Einladungen zu dieſem Feſteſſen noch mit 
            Ge=
ſchmack rückgängig machen laſſen — es wäre beſtimmt geſchehen, 
So aber war es zu ſpät. Und jetzt brauch’ ich all meine 
            Selbſt=
beherrſchung, um nicht aufzuſpringen und heizufahren. So 
ſchäme ich mich vor mir ſelbſt.” 
„Sie lieben ihn!“ ſagte er zwiſchen den Zähnen. 
Ein wunderlich trauriges Lächeln überflog ihr helltoniges 
Gamingeſicht. 
„Nein — ich habe ihn nie geliebt; er galt mir ſtets nur als 
Menſch viel. Und eben deshalb . . . Glauben Sie denn, dieſe 
zwei Jahre unſerer Gemeinſchaft ſeien völlig eindruckslos an 
mir vorübergegangen? Da waren doch ſo manche Stunden, die 
ich als ſchön und rein immer in der Erinnerung bewahren werde 
Gerade das empfand ich ſo klar heute vormittag, als ich ihn zum 
wahrſcheinlich letzten Male ſah. Denn wenn er nach Monaten 
die Klinik verläßt, dann werden unſere Wege nicht wieder 
            zu=
ſammenlaufen. Aber ich bin nicht ftumpf und gefühllos genug, 
daß es mir nichts ausmachte, einen Menſchen, der vr einmal. 
nahe ſtand, körperlich und ſeeliſch leiden zu ſehen.” 
„Solch Mitleid ehrt Sie natürlich. Immerhin lag es doch 
nur bei Ihnen, ſein Theater ihm zu erhalten. Wenn Sie ſich 
ihm gegenüber geſwiſſermaßen irgendwie verpflichtet fühlen und 
jetzt Gewiſſensbiſſe empfinden. 
Er ſchwieg vor dem ſeltſamen Blick, der ihn traf. Unſicherheit 
lag darin, ein verſtörtes Suchen, ein betroffenes Grübeln und 
Taſten. 
So ſprach ſie auch, als ſie jetzt langſam die nackten Schultern 
hob und ſich mit zögernder Hand über die Stirn ſtrich. 
„Der Frauen wunderlich Weſen! Manchmal glaube ich 
wirklich, daß wir inferiore Geſchöpfe ſind und von unſeren 
            Wider=
ſprüchen leben. Vielleicht liegt es darin, weil wir ſtets nach 
            trieb=
haften Inſtinkten und impulſiven Eingebungen handeln. 
„Ich ſagte vorhin: ich ſei bereit, all unſere Vereinbarungen 
wieder rückgängig zu machen. Im Moment empfand ich wohl 
wirklich ſo. Jetzt aber weiß ich, daß es nicht wahr iſt. Ich dächte 
gar nicht daran, es zu tun. Als ich heute vormittag in der 
            Kli=
nik war, da habe ich Ernſt Volkmar aus tiefſtem Herzen bedauert: 
denn er ſteht mir menſchlich nahe. Nie aber wäre wir in den 
Sinn gekommen, ihm zuliebe auf meine Pläne zu verzichten. 
            Ver=
pflichtet fühlt ſich eine Frau immer mr da, wo ſie liebt. Und ich 
liebe ihn ja nicht. 
(Fortſetzung folgt.),
DOA
 B o r d e n 
Täll bezw, Etamine. . . . . Mtr. 0.90. 
Scheibengardinen 
vom Stück, enorme Ausw., Mtr. 0.55, 
Scheibengardinen 
abgepaßt, hübsch. Muster St. 0.60, 
Brises-bises vom Stück 
mit schön. Kant., 65-70 cm br. 1.20,
 Ein Posten 
Weiss Natté 
30 cm br., für Kleider und Bluser 
Ein Posten 
Kleider-Crepe 
V. 
100 cm br., weiß m. hübsch. Streif.
kar, 150 cm br., gut. Oual. Utr. 1.—, 0.0 Tupfenmull f. Gardinen
dichte Oual., 120 cm br., Utr. 1.90, 1.10 U.30 Gardinen vom Stück
schöne Blumenkanten. .. Mtr. 1,20, 0.0 Gardinen vom Stück
130 cm br., neuest. Ausm., Mtr. 2.50, 1.00 9.40 Spannstotte
130 cm br., gr. Auswahl Mtr. 1.80, 4.00 Künstler garnituren
2 Chales, 1 Ouerbehang Atr. 4.50, H00 1.65 HalbstOres aus Etamine
mit schönen Eins. u. Vol. St. 2.50, 1.0 Halbstores
gut. Etam., Handfl.-Mot. u. Eins. 6.50, 1.90
 Ein Posten 
Bettdamast 
80cm br., mit breit,. Streif,, Ia 0nal. 
Ein Posten 
Bettdamast 
130 cm br., m. breit, Streik, 1a 0ual. 44 4
 Ein Posten 
Bettuch Cretonne 
1.40 
140 cm breit .. 
Ein Posten 
Schweiz. Vollrolle 
100 cm br., weis, Ia Gualitzt. 9440
 Große Posten Taschentücher 
für Herren, Damen und Kinder 
Tabelhaft preiswert 
auf Etratischen im Erdgeschoß ausgelegt.
 beſtens gewaſchen, 
ohne Schmutz und 
Staub, leichtwiegend, 
wie von d. Gans 
            ge=
rupft, mit allen 
            Dau=
nen Pfd. 3.—, 
            hoch=
prima 4 —, 
            Halb=
daunen 5.—, 6 50, 
Edel=½=Daunen 750/ 
1a großflockige 
            Dau=
nen 12 —, 14.— 
iſſ. daunige Federn 
4.10,zarte weiche 6 —, 
760. Schneeweißer 
Daunenſchleiß 8.40. 
Garant. reelle 
            Be=
dienung! 
            Nichtgefal=
lendes nehme auf 
meine Koſien zurück! 
Fritz Rauer, 
            Gänſe=
mäſterei. Neutrebbin 
41a (Oderbruch). 
(II BIn. 852)
 Fragen Sie meine 
Kundſchaft! 
Uebereinſtimmend 
beſtätigt dieſelbe, daß 
ſie mit den von mir 
bezogenen, 
            hervor=
ragend leiſtungsfähig, 
Nähmaſchinen 
(248a 
Fahrrädern 
glänzend zufr edeniſt 
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iſt abzug. Angeb. ſind 
u. J 135 an die 
            Ge=
ſchäftsſt. zu richten. 
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nach neuſten Formen 
faſſoniert, jetzt 2 Mk= 
Frankfurter, Kutlager 
Ecke Grafenſtr. und
Sonntag, den 31. Januar 1926
Nummer 31
Stimmungsmusik in allen Räumen
Onien
Anfang ‟/,8 Uhr
Orpkeum
Emil Hannings
 Lachsalven werden Sie heute und in den nächsten 
Tagen zu hören bekommen! 
Das I. Lustspiel
 von der ganzen Welt als der größte Charakter- 
Darsteller unserer Zeit anerkannt, spielt die 
Titelrolle in dem Ufa-Großfilm:
 Die letzten 
Operettenaufführungen: 
Sonntag, Montag und 
Dienstag 
Der große Erfolg: 
Das Spielzeug 
der Marguise
 Lustspiel in 6 Akten 
In den Hauptrollen: 
Pat .. .. .. . . . . Carl Schlenstrom 
Patachon .. . . . . Harold Madsen 
Das II. Lustsplel:
 Musik von Robert Stolz 
In den Hauptrollen u. a. 
Marga Peter, Karl Walbröhl 
Gustav Bertram
Sherlock Holmes iF.
 Sonntagskarten: Verkehrsbüro 9—12 
Uhr. Im Kiosk, gegenüber dem 
Verk.-Büro ab 3 Uhr. Orph.-Kasse 
ab 3 Uhr. 
(1652
 Lustspiel in 5 Akten. 
In der Hauptrolle: Buster Keaton 
entfesselt Lachstürme in aller Welt. — Beide Filme muß man 
gesehen haben. 
(2290 
Orchester-Leitung: Kapellmeister deorg Selbert. 
Jugendliche haben Zutritt! 
Sonntags Anfang um 2 
infang um ½4 Uhr 
Wocl
Anfang ‟/,8Uhr
 Ludwigshohe 
onntag, 31. Januar 1926,½/4 Uhr 
TOllzer
 Eliſabethenſtr. 28. 
Tel. 2457 u. 975.—
 des Städtiſchen Orcheſiers (B160 
Leitung: Hugo Hauske 
Für Nichtkonzertbeſucher ſtehen 
die oberen Räume zur Verfügung.
Frauenortsgruppe Darmstadt
 Neuer Smoking, 
erſtkl. Stoff, a. Seide 
gearb., m. Hoſe, für 
gr. ſchl. F. z., vk. Im
Rosa Valettl, Hermann Picha, André Mattonl
 Donnerstag, 11. Februar 1926, abends 7 Uhr, 
in allen Räumen der „Vereinigten Gesellschaft”
 Humorvolles Lustsplel 
in 2 Akten
Tanzoder stirb
 Restaurant Bender 
23 Elisabethenstraße 23 
Bis 7. Februar 
Großes Bockbierfest 
Im Ausschank: 
Frühlings-Doppelbock 
„„Trlo-lazz‟ 
Eintritt frei! 
Eintritt frei!
Residenz-Theater
 Karten für Mitglieder zu 3 Mk. vom 2. bls 
5. Februar, vom 6. Februar ab für 
            Nichtmit-
glieder zu 5 Mk. bei Konzert-Arnold. (1650 g8
Unser glänzender neuer Spielplan!
 Bas Fräulein 
Spittelmarkt
 Peitſchengamaſchen 
in Stoff und Leder, 
Marke eingeſtempelt. 
(I Bin 881)
 Liederkranz 
Maskenbaft
zwerdwiddergut!
 Fastnacht-Samstag, 13. Februar 1926, abends 
8 Uhr i1. in sämtlichen Räumen der 
            Turn-
halle (am Woogsplatz). — Zutritt haben nur 
Mitglieder und geladene Gäste. 
Eintrittskarten: bei E. Sulzmann, 
            Zigarren-
geschäft, Obergasse 5. A. Made, 
            Schreiner-
meister, Schloßgartenstraße 19. (1597
 Der Lebensroman einer Stenotypistin 
Ein Berliner Milieu-Film in 7 Akten 
Titelrolle: Hannl Reinwald (1673 
— Im Beiprogramm: — 
Harold Lloyd „Er”” als Ehekandidat 
Trianon-Woche — Neueste Wochenschau.
 Beginn: 2 Uhr 
Letzte Vorführung: 8 Uhr
 Darmſtadt 
Sonntag, den 7. Februar, abends 6 Uhr 11 Min.
 Motto: Losse babble 
Sonntag, den 7. Februar 1926, abends 711 Uhr, 
im Mathildenhöhsaal
 Allee-Restaurant Rummelbräu 
Telephon 2519 Inh. K. Heidenreich. Rheinſtr. 101
 von 12—2Uhr in bekannt 
Mittagstisch vorzüglicher Zubereitung 
von Mk. 0.80, 1.30, 1.60 und höher 
Von 4—7 und abends 8—11 Uhr 
in den feſtlich dekorierten Reſtaurationsräumen 
KAnstiernkonzert 
Eintritt frei! 
Eintritt frei!
 2 Musik-Kapellen 
Jazz-Band 
Feenhafte Beleuchtung und Dekoration 
Masken: Fremde 2 Mk., Mitglleder 1 Mk. 
Nichtmasken 50 Pfg. 
(*2822
 Erſiklaſſige Vortäge Darmſtädter und Mainzer 
Dichter und Redner / Künſtleriſche 
Darbietungen / Ball 
Städi. Orcheſter: Leitung Weber 
Der große Rat. 
Eintrittspreis 2 Mark 
reſerviert. Pl. 4 Mark
 Vertreter v. 
Die Preſſe über J
 uhe: Benit erzielte bei etwa 12 Perſonen aus 
ganz erſtauliche Erfolge. Pforzh. Anz und 
nge Frau, die ſeit 2 Jahren gelähmt war und 
gehen konnte, vö’lig, frei den Saal querte, 
Zeifall ein. — Alle Verſuche glückten. Vortrag 
bruar 1926 8 Uhr abends m 
            Mathildenhöh=
ße. Karten Mk. 4—, 3.—, 2 — und 1.50 
            ein=
ei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtr. 1 (
            Tele=
der Abendka
Heute
 Vorverkaufs=Stellen: 
Parfümerie Müller, Rheinſtraße 6 ½ Juwelier L. Schmidt, Wilhelminenſtraße 7 
Friſeur Willy Hermes, Zuſſenſtraße 8 / 2. Simon, Popiergeſchäf, Grafenfiraße 15
39 Elisabethenstraße 39 (1599
[ ← ][ ] EWir erkennen und verstehen die Forderungen der Beit. Wir wissen, daß ein großer Kreis der Freunde 
unseres Hauses nur kaufen kann, wenn Außergewöhnliches gebofen wird, und Gualitäten und PPreise im 
richtigen Werhältnis zur gesunkenen Raufkraft stehen. 
(0ir haben uns auf dieses Faktum eingestellt und die gewaltigen Hilfsmittel, die uns zur Werfügung 
stehen, herangesogen, um die Weiße Woche zu einer Werkaufs=Oeranstaltung ersten Ranges 
zu gestalten. DDas Fundament unserer Beistungsfähigkeit kommt auch hier wieder zum Ausdruck. 
Hinzu kommt die Uacht unserer Bentralisation und des gemeinsamen Ginkaufs, sowie teilweise 
            delbst=
ausrüstung dieser weißen (aren mit ca. 55 angeschlossenen Firmen, nicht zulett aber die Otärke, die 
darin liegt, daß wir in der Bage sind, jedes Quantum Ware gegen sofortige Rasse zu erstehen. WOir 
vollen in der „Weißen Woche” wiederum beweisen, was wir zu bieten vermögen. 
Unsere EWeiße Woche wird ein seltenes Greignis für Darmstadt werden.
H6c0
Eiisabethenstr. 1-3
Darmstadt
Am Ludevigsplate
 Sonniag, 31. Januar, vorm. 11 Uhr 
im Kleinen Haus 
erttOr 
Melodiphon= 
Konzert 
Eintritt frei! * Eintritt frei! 
Karten: 
Ecke Erbacherſtraße — Eliſabethenſtr 28 
Rheinſtraße 31 und an der Tageskaſſe 
Arnold & Sohn 
(Arnoſo) 
(1310 a
ind
 Reparaturen 
an Pianos u. Flügel 
werden, ſchnellſtens 
ausgeführt. (2322 
Heinrich Arnold 
Wilhelminenſtr. 9.
 Muſikvereinsſaal, Steinſtraße 24 
Donnerstag, den 4. Februar 1926, 
abends 8 uhr 
Konzert 
Fräulein Dieke Ermeling, Klavier 
Profeſſor Oskar Brückner, Cello 
Werke von R. Strauß, Schubert, 
Saint=Saens, Debuſſy, Chopin, 
*2928) Mozart u. a. m. 
Fbach=Konzertflügel v. Heinrich Arnold, 
Wilhelminenſtr. 9.— Karten z.ℳ/ 2.20,1.10, 
Schülerkart zuK 0.55b Konzert=Arnold, 
Wilhelminenſtr gund anderAbendkaſſe.
 Schwimm=Sport= 
Verein „Möwe‟ 
E. V., Darmſtadt
 Außerordentliche 
KANeberberfanm
 am Dienstag, den 2. Februar 1926, 
abends 8 Uhr, im „Fürſtenſaal”, 
Tagesordnung: 
Aenderung der Satzung. 
Der Vorſtand. 
1595)
 WPassbilderl 
77 
Rrse4 
Rassts 
(Keruchutte 2 
(aano) 
Z/Weißbinder= und 
Anſtreicherarbeit. 
lſowie Möbel=Lachieren 
wird gut und billig 
ausgeführt (r2810 
O 
Viktoriaſtraße 26. 
DaAty En 
Punter Abend 
mit Tanz 
am Samstag, den 6 Februar, im 
Konkordiaſaal (Waldſtraße). 
Näheres im Aushang. 
(*2483
 Turnverein Dieburg 1863 E. V. 
Sonntag, 7. Februar 1926 
großerGalamaskenbaßl 
„Eine Hucht im Orlent”
 im Hotel „Mainzer Hoft 
(1618
 Funk-Telegramm 
Lade-Sammelstellen f.Heizbatterien 
in nachsteh Geschälten Daselbst Leihbatter. 
Paul Guhsch. Karlstraße 117 
L. Schneider, Karlstraße 50 
Jos. Vogt, Nieder-Ramstädterstr. 14 
H. Sinder, Dieburserstraß 18 
E. Krebs Heidelbergerstraße 42 
Annahme Dienstags und Donnerstags vorm. 
Hess. Azkumulator.-Sper.-Geschäft 
Darmstadt (*2930) Elisabethenstr. 42
 KOSTÜMFEST 
der Hessenflieger 
MHIMMEL 
6. Februar 1926, abends 8 Uhr, 
Hotel Traube
 — Masken mit Visier zugelassen 
Punkt 9 Uhr 
Ein Blitz aus heiterem Himmel 
Eintrittspreis 3.— Mk. Nichtmitglieder haben 
außerdem eine Aufnahmegebühr, Hierren 5.—, 
Damen 2.— Mk., zu entrichten 
Vorverkauf: Sporthaus Adelmann, Rhein- 
Straße, Photohaus Baumbach Nachf. 
            Rhein-
straße, Harthmuth Pteil in Druckerel Roether, 
Bleichstraße, Zotz, Hutgeschätt, Ecke Kirch- 
und Schulstraße, Heinz Hieberer, Ernst-
            Ludwig-
straßte 12, Geschäftsstelle, Wendelstadtstraße 13 
Speisen und Getränke (1630 
zu mäßigen Preisen, 2. B.: 
Wein . . . . Flasche von 2.— Mk. an 
Sekt, /. M. M. . . . . . . . 10.— Mk. 
Belegte Brötchen 0.50 Mk. Rippchen 1.— Mk
 Sonntag, den 31. Januar 1926 
im Kleinen Haus, nach dem Konzert
  
 
Große Ausfteilung 
der 
Allerneuſten Muſikapparate 
 
Arnoſo=Elektro=Melodiphon
Beſichtigung frei! (uso3a) Beſichtigung frei!
 Landestheater. 
Sonntag, 31. Januar 
Großes Haus. 
K8 
(Bühnenvolksbund) 
Tannhäuſer 
Oper von R. Wagner 
Anf. 6 Uhr. Ende 10 Uhr 
preiſe: 1.20—12 Mk. 
Klein. Haus. (V.1678 
Vormittags 11 Uhr 
Elektromelodiphon- 
Konzert der Firma 
Carl Arnold & Sohn 
(Rheinſtr. 31) 
Eintritt frei.
 Abends 71 Uhr 
Ende 934 Uhr. 
Zuſatzmiete IV. 6 
DerGlückspilz 
Luſtſpiel von 
G. Rickelt 
Preiſe: 1.20—7.20 Mk.
 Verein ehemalig. 
Heſſiſcher Leib= 
Dragoner Nr. 24. 
Zu der am 
            Sonn=
tag, den 31. d. Mts., 
nachm. 3 Uhr, im 
Reſtaurant „
            Guten=
berg”, ſtattfindenden 
Generalverſammlg. 
wird hiermit 
            noch=
mals hingewieſen. 
Pünktliches 
            Erſchei=
nen iſt Ehrenpflicht 
aller Mitglieder, (1e69
 I.I. H.3.0.I. 
II.8.0. 
Dienstag, 2. Febrnar, 
abends 8 h. c. 1, 
Farbenabend 
„Chattenhaus 
Schollweg 3 (*2906
 Sheatermiete 4 
I.Sperrſitz, 
            umſtände=
halb. abzug (2430dg 
Ang. u. 1101 Geſchſt
 II4. Sperrfitz 4 
14. R. /391) abz. (*2861 
Ang u T222Geſchſt
 KTauier- 
Stim mer 
Schultze 
Darmſtadt, 
            Schieß=
haustr. 9. 
Kammerm i. R. 
Auftr. auch b. Thies 
Nachf. 
            Eliſabethen=
ſtraße 12. (2882sial 2920)
 Theaterzettel für Sonntag, 31. Januar 
(Ohne Gewähr) 
„Tannhäuſer” 
Perſonen: 
Hermann, Landgraf von 
Thüringen . . . . . . Heinrich Hölzlin 
Tannhäuſer .. .. . . Gotthelf Piſtor 
Wolfram von Eſchinbach Imre Aldori 
Walthervond. Vogelweide W. Schumacher 
Biterolf 
... . . Heinrich Kuhn 
Heinrich der Schreiber. . Rudolf Strzeletz 
Reimar von Zweter .. . Georg Mundt 
Eliſabeth. Nichtedes 
            Land=
grafen . . . . . . . . Emma Holl a. G. 
Venus . . . . . . . . . Ch. Maſſenburg 
Ein junger Hirte . . . . Paula Kapper 
Erſter 
„S Müller=Wiſchin 
Zweiter Page des . . Annelies Roerig 
Dritter ( Landgrafen . . E. Stephanowa 
Vierter 
Käthe Welzel 
Edelleute und Edelfrauen. Pagen. 
Aeltere und jüngere Pilger. Nymphen, 
„Der Glückspilz” 
Perſonen: 
Reinhold Ohlſen, ein 
Deutſch=Amerikaner . . Osear Groß a.6. 
Walter Wachtel, Proviſor, 
ſein Jugendfreund . . . Robert Klupp 
Brown, Rechtsanwalt aus 
St. Franziscv . . . Hans Schultze 
Fean Ohlſen, Weinhändler Paul Maletzki 
Ulrike Ohlſen, ſeine Frau Käthe Meißner 
Grete, deren Tochter . . . Jeſſie Vihrog 
Ohlſen, Juſtizrat . . . . K. Weſtermann 
Aurelte Ohlſen . . . . . Käthe Gothe 
Müller, Hotelbeſitzer . . . Richard Jürgas 
Oberbürgermeiſter Dr. 
.. . . HansBaumeiſter 
Werner . 
Sanitätsrat Dr. Heuer .. Hans Schalla 
Otto, Vorſitzender des Reichsbanners 
„Schwarz=Not=Gold”. Mas Nemetz 
Biermann, Vorſitzender des 
            Geſang=
vereins „Harmonie‟. . Hans Ausfelder 
... . W. Mahenknecht 
Vöhler 
. 
Facob Lebi, Vorſteher der 
jüdiſchen Gemeinde . . Hugo Keßler 
Adelherd von Kummersdorf. Vorſteherin 
des Magdalenenſtifts” Margar. Carlſen 
Der Standesbegmte . . . Willy Krichbaum 
Ein Küfer . . . . . . . . Friedrich Kinzler 
Ein Kellner . . . . . . Walter Bluhm 
Ein Stubenmädchen . . . Martha John 
Deputationen 
Gaststätte Perkeo 
Al xanderſtraße 
Mittagstisch und Abendkarte 
zu äußerſten Tagespreiſen. 
Heute Sonntag den 31. Januar u. morgen 
Montag, den 1. Februar 
Schlachtfeſt 
Wer 
W 
Spezialität: Schweinepfeffer, Schlachte 
platte und Bratwurſt 
Im Ausſchank nur erſtklaſſ. Spezialbiere, 
ſowie Glas= und Flaſchenweine, 
Es ladet ergebenſt ein 
Jakob Schnaubes.