Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit / verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfattet.
189. Jahrgang
Mittwoch, den 27. Januar 1926.
Nummer 27
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
FinanzAnzuiſgen 40 Reſchepfg, Relamezeiſe ſ92 mm
breic) 3 Neſchemart. Anzeſgen von auswärte 40 Reſchpfg.
FinanzAnzeigen 60 Neichspfg, 92 mm breite Rellame.
zeiſe 300 Reſchsmark. Alle Preſe in Reichsmark
(t Dollar — 420 Marh. — Im Falſe höhener
Gewalt, wie Krſeg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht
ede Verpſchtung” auf Erfälung der
Anelgen=
uſträge und Teiſt ung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtliſcher Beſtreibung fällt ſede
Nabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darme
ſädter 8 Natlonalbanl.
Mege Miſig!
Dag necierungsprogramm.
Die Schwierigkeiten einer Minderheitsregierung. — Starke Zurückhaltung in der Form. — Ein unmotiviertes
Mißtrauens=
botum der Deufſchngtionglen.— Bei Gimmenthaltung der Gozjaldemokgten die Stellung des Kabimetls gefährdet.
* Am frühen Nachmittag des 26. Januar gab der
Reichskanz=
ler Dr. Luther im Namen des neuen Kabinetts ſeine
pro=
grammatiſche Erklärung ab. Am ſpäten Abend hatten ſich die
Dinge ſo zugeſpitzt, daß das Schickſal des neuen Kabinets nur
noch an einem ſeidenen Faden häugt. Im unmittelbaren
An=
ſchluß an die Regierungserklärung trat die deutſchnationale
Reichstagsfraktion zu einer Sitzung zuſammeu, um über ihre
weitere Haltung dem neuen Kabinett gegenüber zu beraten. Nach
fünfſtündigen Beratungen wurde ſchließlich der Beſchluß gefaßt,
gegen das Kabinett Luther ein unmotiviertes
Miß=
trauensvotum einzubringen. Es liegt auf der Hand, daß
da=
durch die Dinge eine außerordentliche Verſchärfung erfahren
haben. In Berliner parlamentariſchen Kreiſen war man am
geſtrigen Spätabend außerordentlich peſſimiſtiſch und ſprach
be=
reits von dem Sturz der Regierung. Alles hängt jetzt von den
Sozialdemokraten ab, die ſich übrigens über ihre Etuſtellung zu
der ueuen Regierung noch nicht endgültig ſchlüſſig geworden ſind
und heute vormittag vor der Plenarſitzung noch weiterberaten
wollen. Enthalten ſich die Sozialdemokraten bei der Abſtimmung
über den deutſchnationalen Mißtrauensantrag der Stimme, dann
iſt die Stellung des Kabinetts faſt unhaltbar.
Es bleibt allerdings noch eine andere Möglichkeit, nämlich
daß die Sozialdemokraten als Gegenzug von ſich aus ein
moti=
viertes Mißtrauensvotum einbringen, ſo daß ſie bei der
Abſtim=
mung gegen die Deutſchnationalen und die Deutſchnationalen
gegen den ſozialdemokratiſchen Antrag ſtimmen würden. Dieſe
Möglichkeit iſt nicht von der Hand zu weiſen. Doch iſt
dem=
gegenüber zu bedenken, daß die Sozialdemokraten es ſich
wahr=
ſcheinlich nicht nehmen laſſen werden, den Deutſchnationalen die
Schuld an dem Sturz der Regierung in die Schuhe zu ſchieben,
ſich alſo der Stimme zu enthalten.
Der Verlauf der Dinge hat verſtändlicherweiſe die Erörterung
der programmatiſchen Erklärungen des Kanzlers faſt in den
Hiutergrund gedrängt. Daß dies bei der prekären
parlamen=
tariſchen Poſition des neuen Kabinetts nicht allzuviel beſagen
würde, war eigentlich vorauszuſehen. Es iſt daher kaum
berech=
tigt, wenn geſtern abend auch in den Kreiſen der Mittelparteien
kritiſiert wurde, daß der Kanzler ſich nicht ausführlicher zu den
Maßnahmen geäußert habe, wpelche die neue Negierung zur
Mil=
derung der gegenwärtigen Wirtſchaftsnot in Ausſicht genommen
hat. Da die Einſtellung des neuen Kabinetts zu dieſen Fragen
im großen ganzen bekannt iſt, komit es ſchließlich nicht ſo ſehr
darauf an, was die neue Regierung in ihrer Programmrede
derſpricht, ſondern was ſie leiſtet. Dr. Luther hat ja
bereits unmittelbar nach Beendigung der Kabinettsbildung
öffentlich erklärt, daß eine rein ſachliche Arbeit die beſte Stütze
ür ſeine Minderheitsregierung ſein werde. Ueber die
Enwicke=
lung der außenpolitiſchen Dinge ſagt die Regierungserklärung
uichts Neutes, konnte wohl guch kaum etwas Weſentliches bringen.
Dabei muß allerdings die Frage aufgeworfen werden, ob es nicht
angebracht geweſen wäre, ſich, bei dem Hinweis auf
Verhand=
lungen über die Beſatzungsſtärken in der zweiten und dritten
Zone etwas deutlicher zu erklären und ſich nicht lodiglich auf eine
kurze Skizzierung des Ganges der Verhandlungen zu
be=
ſchränken.
Nach wochenlangen Vethandlungen iſt endlich ein Kabinett
zuſtande gekommen. So wie die Dinge im Augenblick liegen,
weiß wan nicht, ob es die nächſten 48 Stunden überlebt, wobei
man ſich des Eindrucks nicht erwehrzn kann, daß ſich über das,
was nach dem etwaigen Sturz der Regierung werden ſoll,
nie=
mand weiter Gedanken macht. Eine Glanzleiſtung des deutſchen
Parlamentarismus!
4
Der Oitzungsbericht.
* Berlin, 26. Jan. (Eigener Bericht.)
In Erwartung der Erklärung der neuen Reichsregierung
haben ſich die Abgeordneten in außerordentlich großer Zahl im
Saale eingefunden. Die Tribünen ſind überfüllt.
Die Miniſter des neuen Kabinetts nehmen ihre Plätze am
Regierungstiſch ein. Zuletzt erſcheint Reichskanzler Dr. Luther.
Auf der Tagesordnung ſteht als einziger Punkt „
Entgegen=
nahme einer Erklärung der Reichsregierung.”
Um 2.20 Uhr eröffnet Reichstagspräſident Loebe die
Sitzung.
Reichskanzler Dr. Luther nimmt ſofort das Wort. Die
Kommuniſten begrüßen ihn mit lärmenden Rufen.
Reichskanzler Dr. Luther
führte aus:
Die jetzt dem Reichstag vorgeſtellte Reichsregierung iſt
gemäß einem Auftrag des Herrn Reichspräſidenten gebildet
vor=
den, nachdem die Deutſchnationale Volkspartei aus der
lisheri=
gen Regierung ausgeſchieden war und die Verſuche zur Bildung
einer Regierung der großen Koalition mißlungen waren. Um
trotzdem eine parlamentariſch geſtützte, wenn auch nunmehr von
einer Minderheit des Reichstags getragene Reichsregierung
zu=
ſtande zu bringen, haben ſich die Fraktionen des Zentrums, der
Deutſchen Volkspartei, der Deutſchen Demokratiſchen Partei und
der Bayeriſchen Volkspartei zu einer Koalitionspartei der Mitte
öuſammengeſchloſſen. Es wird Sache des Hohen Hauſes ſein,
berantwortlich darüber zu entſcheiden, ob es der Aufnahme
der ſachlichen Arbeit durch dieſe Minderheitsregierung
die Vertrauensgrundlage geben will. Schon am 19. Januar
1925, als ich dem Hohen Hauſe eine Mehrheitsregierung
borſtel=
len durſte, häbe ich uun die Mithilfe auch der außerhalb der
Regierung ſtehenden Parteien nachgeſucht, die in
ſtaatsbejahen=
der Geſinnung praktiſche Mitarbeit leiſten wollen. Die Regierung,
die ich heute dem hohen Hauſe vorzuſtellen berufen bin, iſt als
Minderheitsregierung auf die Mithilfe nicht zur
Re=
gierung gehörender Parteien grundſätzlich angewieſen. Sie
er=
bittet dieſe Mithilfe, damit ſie in einer ſchwierigen außenpolitiſchen
Lage und in einer Wirtſchaftskriſe von größtem Ausmaße die
Geſchäfte des Reiches ſachgemäß und zum Nutzen des deutſchen
Volkes führen kann.
In der Außenpolitik iſt der Weg, den die Regierung zu gehen
hat, durch den am 1. Dezember 1925 in London abgeſchloſſenen
Vertrag von Locarno und durch die allgemeinen Richtlinien, die
ich in meiner Reichstagsrede vom 23. November 1925
ausge=
ſprochen habe, beſtimmt. Die wichtigſte Entſcheidung der
Reichs=
regierung wird den
Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund
betreffen. Die jetzt zurückgetretene geſchäftsführende
Reichsregie=
rung hat gemäß der Entſchließung des Reichstags vom 27. Nov.
1925 unabläſſig an der weiteren Auswirkung der Abmachungen
von Locarno geatbeitet, inſonderheit zugunſten des beſetzen
Ge=
bietes. Ich nehme an, daß die bevorſtehende Beratung des
Haushaltsplanes des Auswärtigen Amts zu eingehender
Aus=
ſprache hierüber und über die Außenpolitik überhaupt Gelegenheit
geben wird. Es erſcheint der Reichsregierung empfehlenswert,
hierbei alle Einzelfragen der Außenpolitik im Hohen Hauſe zu
erörtern und dabei die vorliegenden Anträge, Interpellationen
und Anfragen einzubeziehen.
Meinerſeits möchte ich heute nur auf eine Frage hinweiſen,
die zurzeit im Mittelpunkt der Erörterung ſteht. Das iſt
die Frage der Beſatzungsſtärke in der zweiten
und dritten Zone.
Hierüber hat die dem Hohen Hauſe bekannte Note der
Botſchafter=
konferenz vom 14. November 1925 vorgeſehen, daß eine fühlbare
Ermäßigung der Truppenzahl eintreten ſoll, und zwar ſo, daß
die künftige Beſatzungsſtärke ſich den Normalziffern nähert. Der
Begriff der Normalziffern kann nicht anders aufgefaßt werden,
als gleichbedeutend mit dem Begriff der deutſchen
Friedens=
präſenzſtärke, indem die in Betracht kommenden Ziffern
ſeiner=
zeit in der amtlichen deutſchen Veröffentlichung ohne Widerſpruch
der in der Botſchafterkonferenz vertretenen Mächte hervorgehoben
wurden. Mit den beteiligten fremden Regierungen ſind
Ver=
handlungen in lebhaftem Gange. Die Reichsregierung gibt ſich
der Erwartung hin, daß ſie ebenſo, wie dies in einer Reihe
be=
reits erledigter Fragen ſchon geſchehen iſt, zu dem von uns
ge=
wünſchten Ergebnis führen.
Was die innere Politik betrifft, fo verweiſe ich wegen der
grundſätzlichen
Stellungnahme der Reichsregierung zu den Fragen
der Verfaſſung
und zu den Beziehungen zwiſchen Reich und Ländern auf die
Erklärung, die ich am 19. Januar 1925 in dieſem Hauſe abgegeben
habe. Auf dieſe Erklärung berufe ich mich auch wegen der
grundſätzlichen Regierungseinſtellung zum
Beam=
tentum und Beamtenrecht und zu den Fragen unſerer
auf chriſtlicher Grundlage beruhenden Kultur. (Lärm bei den
Kommuniſten.) Auf dem Gebiete der Schulpolitik wird die
Reichsregierung die Löſung anſtreben, unter Wahrung der in der
Verfaſſung gewährleiſteten Gewiſſensfreiheit und unter
Berück=
ſichtigung der Elternrechte. Die Reichsregierung gedenkt eine
Verbeſſerung unſerer Wahlgeſetzgebung ernſthaft
in Angriff zu nehmen. (Erneuter Lärm. — Abg. Höllein (Kom.)
erhält einen Ordnungsruf.) Die vermögensrechtliche
Auseinanderſetzung mit früheren regierenden
fürſtlichen Familien bedarf einer möglichſt baldigen
reichs=
geſetzlichen Regelung, wobei die Reichsregierung dem deutſchen
Volke die Unruhe eines Volksentſcheids erſparen möchte. (Großer
Lärm bei den Kommuniſten. — Präſident Loebe droht mit
ſchär=
feren Maßnahmen und ruft den Abg. Thälmann (Kom.) zur
Ordnung.) Die geſamte Regierungs= und Verwaltungstätigkeit,
ganz gleichgültig, ob es ſich um die Weiterverfolgung der
allge=
meinen Reformgedanken, um große geſetzgeberiſche oder ſonſtige
Pläne oder um die laufenden Arbeiten handelt, muß von dem
Grundſatz beherrſcht ſein, daß die öffentlichen Ausgaben auf
ein Mindeſtmaß herabzuſetzen ſind. Der feſte Wille zu
grund=
ſätzlicher Sparſamkeit, der ſeine Wurzeln im ſtärkſten
baterländiſchen Verantwortungsgefühl findet, muß ſich, wenn
er einen Ausweg aus der Bedrängnis der Gegenwart finden ſoll,
nicht nur in der Verwaltung des Reiches, ſondern auch in
gleicher Stärke bei den Ländern und Gemeinden auswirken. Die
Lage, in der die Regierung die Geſchäfte des Reiches übernimmt,
iſt gekennzeichnet durch
eine Wirtſchaftskriſevon außerordentlichem Ausmaß
Ihre Ueberwindung iſt die dringendſte Aufgabe der Gegenwart.
Es bedarf dazu der Aufbietung aller geiſtigen und ſittlichen
Kräfte, der großen Arbeitſamkeit und Sparſamkeit unſeres
Vol=
kes. Die Regierung ihrerſeits wird mit allem Ernſt und allem
Nachdruck auf finanziellem, wirtſchaftlichem und nicht zuletzt
ſozialpolitiſchem Gebiet alles tun müſſen, was möglich iſt, um die
Erſtarkung der Wirtſchaft zu fördern und die Not weiteſter
Volks=
kreiſe zu lindern. Alle Bemühungen um Verminderung
der ſteuerlichen Abgaben finden auch bei größter
Be=
ſchränkung der Ausgaben ihre Begrenzung in den durch die Ver=
armung unſerer Wirtſchaft geſchaffenen Tatſachen und in den
Belaſtungen, die wir infolge unſerer politiſchen Geſamtlage auf
uns nehmen mußten. Gerade deshalb aber habe ich die
Er=
höhung jedes Uebermaßes an Steuern dort völlig zu vermeiden
und beſondere Härten nach allen Möglichkeiten auszugleichen
ge=
ſucht, damit die Geſamtbelaſtung wirtſchaftlich tragbar und ſozial
gerecht iſt. Die Reichsregierung wird demgemäß mit der durch
die Lage der Wirtſchaft gebotenen Beſchleunigung auf der
Grund=
lage des beſtehenden Shſtems ſich um den
Abbau wirtſchaftshemmender und damit
preisverteuernder Steuern
weiter bemühen, deren Schwere letzten Endes die breite Maſſe
der Bevölkerung trifft. Um auch in dieſem Zuſammenhang die
eigene Verantwortung der Länder und
Gemein=
den zu ſtärken, ſollen für die Einkommenſteuer am 1. April 1927
die Ueberweiſungen durch Zuſchläge abgelöſt werden. Dabei iſt
aus finanziellen und wirtſchaftlichen Geſichtspunkten im Auge zu
behalten, daß die einzelnen ſteuerlichen Leiſtungen in einem
Rechtsverhältnis zu einander bleiben müſſen; das ungedeckte
Ausgaben nicht geleiſtet werden dürfen und keinerlei
Hinab=
gleiten in inflatoriſche Maßnahmen in Frage kommen kann, iſt
ſelbſtverſtändlich. Die Bereitſtellung von öffentlichen
Geldern für die Belebung der Wirtſchaft iſt
naturgemäß ſehr eng umgrenzt und darf grundſätzlich den
Nah=
men einer produktiven Erwerbsloſenfürſorge nicht überſchreiten.
Die Reichsregierung möchte mit Beſchleunigung die bäuerliche
und Arbeiterſiedlung in den volksarmen Teilen des Oſtens
för=
dern. Die allgemeinen Siedlungspläne ſollen hierdurch nicht
berührt werden. Für die
Förderung des Wohnungsbaues
ſind der Reichsregierung Beratungen, die mit Vertretern der
Landesregierungen kürzlich im Reichsarbeitsminiſterium
ſtattge=
funden haben, wertvoll. Namentlich müſſen Wege gefunden
wer=
den, der nicht zu leugnenden Ueberteuerung des Bauens zu
be=
gegnen. Die Reichsregierung hofft, von den Länderregierungen
bei der Verminderung der Hauszinsſteuer in dieſen Beſtrebungen
unterſtützt zu werden und bemüht ſich ihrerſeits beſonders um die
Erleichterung langfriſtiger mehrſtelliger Hypothekenkredite. (Abg.
Höllein (Kom.) wird zum zweiten Male zur Ordnung gerufen.
— Auf weitere kommuniſtiſche Zurufe erklärt Präſident Loebe:
„Der Kanzler ſpricht, was er will.” — Abg. Raedel (Kom.): „Er
foll das ſagen, worauf die Arbeiter warten.” — Abg. Raedel
(Kom.) erhält gleichfalls einen Ordnungsruf.) Ueberhaupt wird
die Reichsregierung mit aller Energie auf eine Beſſerung der
Kreditnotlage der Wirtſchaſt hinarbeiten. Unſere Wirtſchaft
braucht billige und langfriſtige Kredite. Die
Reichsregierung denkt dabei beſonders an die Landwirtſchaft,
deren Notlage ſie mit großer Sorge verfolgt. Durch die bereits
in der Durchführung begriffene Kreditaktion der
Golddiskont=
bank wird der Landwirtſchaft über die Rentenbank=Kredttanſtalt
ein beträchtlicher Zwiſchenkredit alsbald zugeführt werden. Die
Reichsregierung iſt ſich darüber klar, daß mit Krediten allein
nicht geholfen werden kann, wenn nicht gleichzeitig auch mit
an=
deren Mitteln die Landwirtſchaft ertragsfähig gemacht wird.
Maßnahmen zur Steuerung der allgemeinen Not
in der Landwirtſchaft
ſind in Vorbereitung und ſollen in Verbindung mit den
verſchie=
denen landwirtſchaftlichen Organiſationen getroffen werden.
Wenn es auch hier, genau wie in den anderen Wirtſchaftszweigen,
ein Allheilmittel nicht gibt, ſo iſt die Reichsregierung doch davon
durchdrungen, daß die Erhaltung, und ſomit irgend mögliche
Steigerung der Produktionsfähigkeit der
Landwirtſchaft, eine Lebensfrage
Deutſch=
lands iſt. (Zuſtimmung rechts.) Neben der notwendigen
Stär=
kung des inneren Manktes, tritt mit gleicher Bedeutung das
Erfordernis einer Steigerung der Ausfuhr.
Die geſamten Handelsvertragsverhandlungen,
die ohne Unterbrechung fortzuſetzen ſind, müſſen mit dem Ziele
geführt werden, zur Hebung des allgemeinen Wirtſchaftslebens
die Wiederherſtellung eines lebhaften Warenaustauſches auf dem
Weltmarkt zu ermöglichen. Hierbei muß in erſter Linie darauf
hingewirkt werden, daß die noch teilweiſe beſtehende
Schlechter=
ſtellung deutſcher Waren, im Vergleich mit den Waren anderer
Länder auf ausländiſchen Märkten, beſeitigt wird. Angeſichts
der hohen Zölle, die im Ausland vielfach gelten, müſſen die
deutſchen Zölle bei den Verhandlungen dazu verwandt werden,
unter Wahrung der deutſchen Lebensnotwendigkeiten den
Ge=
ſamtſtand der europäiſchen Zölle möglichſt herabzudrücken. Auch
außerhalb der Handelsverträge wird die Reichsregierung jede
ernſthafte Abſicht, eine Annäherung der einzelnen Staaten durch
allgemeinere zwiſchenſtaatliche Abmachungen zu verwirklichen, mit
aller Kraft fördern. Die Reichsregierung iſt weiter bereit, zu
prüfen, ob und wie in Fortſetzung ihrer ergriffenen Maßnahmen,
die deutſche Ausfuhr auf derartigen Wegen erhöht werden kann.
Die beſonderen Verhältniſſe, die ſich aus außergewöhnlichen
Entwicklungen der Wirtſchaftslage in anderen Ländern ergeben.
haben, und für einzelne Wirtſchaftszwecke, ſo beſonders für
Koh=
len und Eiſen, ſehr fühlbar geworden ſind, erfordern die
be=
ſondere Aufmerkſamkeit der Reichsregierung. Soweit die ſchwere
Wirtſchaftskriſe, die wir durchlaufen, eine allgemeine Kriſe iſt,
müſſen die Hemmungen beſeitigt werden, die der Selbſthilfe der
wirtſchaſtseigenen Kräfte noch entgegenſtehen. Dabei denkt die
Mittwoch, den 27. Januar 1926
Nummer 22
Seite 2
Reichsregierung nicht etwa an ein überſpanntes Eingreifen der
Behörden, ſie iſt aber davon überzeugt, daß die ſchon vor längerer
Zeit wirkſam eingeleitete
Preisſenkungsaktion mit Nachdruck fortgeſetzt
werden muß, um die Wirtſchaft von übermäßigen
Preisbelaſtun=
gen zu befreien und dadurch die geſunden Kräfte, ſowohl die der
Großwirtſchaft, wie des gewerblichen Mittelſtandes, in ihrer
Lebensfähigkeit zu ſtärken. Beſonders wichtig iſt die alsbaldige
Verabſchiedung eines Geſetzes über die Beſeitigung der
Geſchäftsaufſicht. Die Reichsregierung erblickt in der
Durchführung von Maßnahmen, die die deutſche Geſamtwirtſchaft
von allen Urſachen der Ueberteuerung befreien, eine unerläßliche
Vorausſetzung für den Wiederaufſtieg Deutſchlands. Sie iſt ſich
bewußt, daß der Erfolg ihrer verwaltungstechniſchen und
geſetz=
geberiſchen Maßnahmen in vielen Hinſichten ſehr weſentlich von
der freiwilligen Mitarbeit der Erwerbsſtände abhängt. Die
zu=
rückgetretene Reichsregierung hat dieſe Mitarbeit in erheblichem
Umfange gefunden. Das neue Kabinett wird in gleichem Sinne
weiterarbeiten. Es iſt bereit, wegen der zu ergreifenden
Einzel=
maßnahmen auch die im Gange befindlichen geſetzgeberiſchen
Enttürfe mit den Vertretern der Erwerbsſtände erneut zu
prü=
ſen. Der unverrückbare Zweck der Preisſenkungsmaßnahmen,
neben der Geſundung des Wirtſchaftslebens, iſt die
Erleichterung der Lebenslage der Arbeiter und
der ſonſtigen Bevölferungsteile
mit geringem Einkommen. In Erfüllung einer beſonderen
Auf=
gabe der Sozialpolitik wird die Reichsregierung ein
Arbei=
terſchutzgeſetz einbringen, das die Beſtimmungen über
Ar=
beiterſchutz einheitlich zuſammenfaßt und die Arbeitszeit
neu regeln wird. Die Reichsregierung hält an ihren den
Regie=
rungen während der Ratifikation des Waſhingtoner Abkommens
gegebenen Erklärungen feſt. Das Inkrafttreten einer
internatio=
nal geregelten Arbeitszeit in Deutſchland muß von dem
gleich=
zeitigen Inkraftreten in England, Frankreich und Belgien
ab=
hängen. Auch das einheitliche Arbeiterrecht bedarf der
tatkräf=
tigen Förderung durch die Reichsregierung, die zu dieſem Zweck
das zurzeit dem Reichsrat vorliegende Arbeitergerichtsgeſetz
wei=
ter verfolgen wird.
Die geſetzliche Regelung der Erwerbsloſenfürſorge
iſt angeſichts der großen Zahl der Erwerbsloſen mit
Beſchleuni=
gung zu betreiben. Vor wenigen Wochen ſind die Bedingungen
für die Verzinſung und die Tilgung der Reichsdarlehen für die
Notſtandsarbeiten an die Kommunen und andere Verbände
weſentlich erleichtert worden. Auch iſt der Anteil des Reiches
und der Länder an den Koſten dieſer Arbeiten erhöht worden.
Ihre beſondere Aufmerkſamkeit wird die Reichsregierung der
Kurzarbeiterfrage, als einer dringenden Frage des Tages
zu=
wenden und feſtſtellen, ob eine Linderung der Not der
Kurzar=
beiter möglich iſt, unter gleichzeitiger Ausſchaltung der
wirtſchaft=
lichen Nachteile, die von der Kurzarbeiterunterſtützung befürchtet
werden. Die Regierung hofft beſtimmt, daß ſich eine ſolche
Lö=
ſung finden läßt und dem Reichstag eine entſprechende Vorlage
alsbald unterbreitet werden kann. Die wirkungsvollſten
Maß=
nahmen zur Behebung der Arbeitsloſennot bleiben dabei immer
ſolche, die der deutſchen Wirtſchaft ihren Antrieb zu innerlich
ge=
ſunder Arbeit geben. Auch um dieſes Zieles willen muß die
deutſche Geſamtpolitik auf die Herſtellung und Feſtigung eines
wirklichen europäiſchen und Weltfriedens eingeſtellt ſein.
Damit habe ich in großen Zügen, ohne auf Einzelheiten
ein=
zugehen und ohne irgendwie zu erſchöpfen, die Aufgaben
um=
riſſen, vor die das neue Kabinett geſtellt iſt und die es im
Ver=
trauen auf die Unterſtützung dieſes hohen Haufes und des
geſam=
ten Volkes zu löſen ſich beſtreben wird.
Das Gebot der Stunde
iſt: Mit dem klaren Ziel der Wiederaufrich ung der deutſchen
Wirtſchaft und des deutſchen Volkes nach innen und außen
prak=
tiſche Maßnahmen in ſachlicher Arbeit zu ergreiſen. Laſſen Sie
uns in gemeinſamer Arbeit im Dienſte des Vaterlandes
zufam=
mengehen, um die großen Schwierigkeiten der gegenwürtigen
Lage zu überwinden. Je entſchlöſſener und geſchloſſener alle
Teile des Volkes dieſe Arbeit unterſtützen, je eher wird
Deutſch=
land wieder die Stellung in der Welt erreichen, die der Größe
und Tüchtigkeit ſeines Volkes gebührt!“
Abg. Schultz=Bromberg (Deutſchnational beantragte, daß
ein deutſchnationaler Antrag, der verſchiedene Vorausſetzungen
für den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund aufzählt, mit
der Beſprechung der Regierungserklärung verbunden wird.
Unter großer Heiterkeit ſtimmten für dieſen Antrag ſämtliche
an der Regierung nicht beteiligten Parteien, ſo daß er Annahme
fand.
Gemäß des Vorſchlags des Präſidenten Loebe wird
be=
ſchloſſen, die Beſprechung der
Regierungserklä=
rung am Mittwoch nachmittag 1 Uhr beginnen zu laſſen.
Vom Tage.
Die Gerüchte, daß am Geburtstage des früheren Kaifers von
rechtsradikaler Seite ein Putſch geplant ſei, entbehren jeder
Begründung.
Gonverneur z. D. Dr. Schnee und Herr Reichstagsabgeordneter
Heuſe haben die Poſten des erſten bzw, des erſten ſtellvertretenden
Vorſitzenden im Bund der Auslandsdeutſchen übernommen.
Das polniſche Außenminiſterium hat die polniſchen Geſandten in den
Balkanſtaaten zu einer Konferenz nach Warſchau berufen. Obwohl nur
von der Erneuerung des polniſch=rumäniſchen
Bünd=
niſſes geſprochen werden ſoll, rechnen politiſche Kreiſe damit, daß die
Regierung auch mit anderen Balkanſtaaten ein Militärbündnis
ein=
gehen will.
Der langjährige Chef des tſchechoſlowakiſchen Generalſtabs, der
franzöſiſche General Mittelhauſer, hat Prag verlaſſen
und iſt über Paris nach Marokko abgereiſt, wo er ein Armeekorps
übernehmen ſoll.
Der italieniſche Seuat nahm ein Geſetz an, das die Güter
beſchlagnahme und die Verluſterklärung des Heimatrechtes für
alle Italiener verſieht, die Italien im Ausland verleumden
oder ihm Schaden zufügen.
Die italieniſche Nationalliberale Partei hat ſich
aufgelöſt, nachdem alle Sektionen der Partei ihrer Aufforderung
Folge geleiſtet haben, der Fasciſtiſchen Paxtei beizutreten.
Der Parlamentsausſchuß für die
Frankenfälſcher=
affäre hat geſtern den Grafen Bethlen und den Juſtizminiſter
Peſty vernommen.
In London iſt geſtern eine endgültige Einigung in den
engliſch=italieniſchen Schuldenverhandlungen
er=
zielt worden. Die förmliche Unterzeichnung wird heute 11 Uhr
vor=
mittags erfolgen.
Der franzöſiſche Miniſterrat beſchäftigte ſich geſtern mit den
deutſch=
franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen. Während der letzten Woche
wur=
den verſchiedene noch ſtrittige Fragen geregelt, ſo daß die Verhandlungen
einen normalen Verlauf nehmen.
Das türkiſche Parlament hat die Geſetzesvorlage über die
Einführung von Staatsmonopolen für Zucker und Petroleum
angenommen.
Nach Meldungen aus Syrien ſoll ein neuer Kurdenaufſtand
gegen die Türken im Gange ſein. In verſchiedenen Gegenden
haben bereits heftige Kämpfe zwiſchen türkiſchem Militär und
Aurfſtändi=
ſchen ſtattgefunden.
Das amerikaniſche Parlament hat die Marinelredite
in Höhe von 308 Millionen Dollav bewilligt.
Die Mißtrauensanträge.
Berlin, 26. Januar.
Im Reichstag iſt heute das erſte gegen die neue Regierung
ge=
richtete Mißtrauensvotum eingegangen. Es rührt von der
Völkiſchen Fraktion her und hat folgenden Wortlaut:
„Die Reichsregierung beſitzt nicht das Vertrauen des
Reichs=
tages!“ — Für den Fall der Ablehnung dieſes Antrages: „Der
Reichsminiſter des Auswärtigen, Dr. Streſemann, beſitzt nicht
das Vertrquen des Reichstages!”
Die Kommuniſriſche Reichstagsfraktion hat folgendes
Miß=
trauensdotum eingebracht: „Die Reichsregierung Luther=
Streſe=
mann beſitzt nicht das Vertrauen des Reichstages!”
Die Deutſchnationale Reichstagsfraktion
ver=
handelte in über fünfſtündiger Sitzung über die Lage, die durch
die Regierungserklärung geſchaffen iſt. Die Fraktion beſchloß
morgen im Reichstag ein Mißtrauenspotum gegen die
Politik der ſich präſentierenden Regierung
ein=
zubringen.
Verſtiändigung über die Erklärung der
Regierungsparteien.
Im Laufe des Nachmittags traten die Führer der
Regie=
rungsparteien zu einer Beſprechung zuſanunen und
verſtändigten ſich über die Formulierung der
gemein=
ſamen Erklärung, die dieſe vier Parteien am Mittwodk
durch den Abg. Fehrenbach (Zentr.) abgeben werden. Das
Zen=
trum und die Bayeriſche Volkspartei hielten nach dieſer
Beſpre=
chung nochmals Fraktionsſitzungen ab. In der Sitzung des
Zen=
trums wurde die Formutlierung der Erklärung ausdrücklich
ge=
billigt. Auch in der Sitzung der Bayeriſchen Volkspartei wurde
ſie ohne Widerſpruch zur Kenutnis genonmnen.
Die Deutſche Voltspartei und die Demokratiſche Partei
hiel=
ten keine Sitzungen ab. Ueber die Formulierung eines
Billi=
gungsvotums für die Regierung verlautet noch nichts.
Die Entwaffnung Deutſchlands.
Die deutſche Entgegnung auf die H avas=Beſchuldigungen
Berlin, 26. Januar.
Der Berichterſtatter der Agentur Havas in London
beſchäf=
tigt ſich, wie bereits von uns gemeldet, mit dem Bericht des
Vorſitzenden der Interalliierten Militärkontrollkommiſſion in
Berlin, General Walch, an den Vorſitzenden des
Interalliier=
ten Militärkomitees in Verſailles hinſichtlich der ſchwebenden
Entwaffnungsfragen, über die im Monat November 1925 in der
Botſchafterkonferenz verhandelt wurde. Er beſpricht die
ſeiner=
zeit aufgeſtellten vier Liſten und ſtellt feſt, daß die in den beiden
Liſten enthaltenen Verpflichtungen erfüllt ſind, während die
Er=
füllung der in der Liſte 3 enthaltenen Verpflichtungen viel zu
wünſchen übrig läßt und die erzielten Fortſchritte nicht genügten,
um zu dem Urteil zu kommen, daß Deutſchland ſein Verſprechen
für den 15. November 1925 gehalten hat. Bezüglich der Liſte 4
ſeien ſich die alliierten Kontrollorgane darüber einig, daß die von
Deutſchland zugeſagten Vorkehrungen ſo verzögert worden ſeien,
daß man den Grad der Erfüllung der Klauſeln, die im
Novem=
ber vorigen Jahres den Gegenſtand einer beſonderen Erörterung
gebildet hätten, für den Augenblick gleich Null betrachten könnte.
Die Liſte 4 umfaßt bekanntlich die Organiſation der Polizei, die
Stellung des Oberkommandos, das Verbot des Gebrauchs
ge=
wiſſer Waffen zu Ausbildungszwecken, die Artillerie von
Königs=
berg und die militäriſchen Vereinigungen.
Halbamtlich verlaut: Der vom Londoner Berichterſtatter
der Agentur Havas veröffentlichte Bericht über den Stand der
Entwaffnungsfrage, der ſich an einen angeblichen Bericht des
Generals Walch anlehnt, iſt in dieſer Form nicht zutreffend. Die
Durchführung der im Herbſt vorigen Jahres zur Regelung der
Entwaffnungsfrage zwiſchen der deutſchen Regierung und der
Botſchafterkonferenz getroffenen Abmachungen iſt vielmehr in der
Zwiſchenzeit von der deutſchen Regierung ſo energiſch gefördert
worden, daß die Regelung des größten Teiles aller Punkte bereits
abgeſchloſſen iſt oder noch vor dem Abſchluß ſteht. Insbeſondere
iſt auch die Durchführung der hinſichtlich der fünf beſonders
ſchwierigen Punkte getroffenen Vereinbarung von der deutſchen
Regierung in der Zwiſchenzeit in die Wege geleitet worden.
Wenn tatſächlich auf dem Gebiete der eigentlichen Entwaffnung
über die Regelung einiger weniger Fragen eine Einigung noch
nicht erzielt werden konnte, ſo iſt zu betonen, daß bei
Anwen=
dung des in der Note vom 16. November vorigen Jahres
zuge=
ſagten Entgegenkommens eine befriedigende Regelung mit
Sicher=
heit zu ertparten iſt, zumal es ſich hierbei zum großen Teil nicht
um materielle Differenzen, ſondern lediglich um Erörterungen
über formale Fragen handelt.
Die hinſichtlich der Umorganiſierung der Polizei im Herbſt
vorigen Jahres getroffenen Abmachungen ſind von den
Regie=
rungen der Länder gebilligt worden. Dieſe ſind unverzüglich
daran gegangen, die für den Auſbau der neuen Organiſation
er=
forderlich werdenden umfangreichen Maßnahmen vorzubereiten.
Wenn trotzdem in der Erledigung der die Polizei betreffenden
Fragen eine gewiſſe Verzögerung eingetreten iſt, ſo trifft die
Verantwortung hierfür nicht die deutſche Regierung. Dieſe
Ver=
zögerung iſt lediglich darauf zurückzuführen, daß die noch
ſchwe=
benden Beſprechungen mit der Botſchafterkonferenz über die
Poli=
zeibeamten im beſetzten Gebiet noch nicht ganz zum Auſchluß
ge=
langt ſind. In dieſen Verhandlungen werden von der deutſchen
Regierung keine über die getroffenen Vereinbarungen
hinaus=
gehende Forderungen erhoben, da die Nichteinrechnung der
Poli=
zeiſtärken des beſetzten Gebiets in die Zahl von 150 000 Mann
bereits in der Note von Boulogne vorgeſehen iſt.
Die Behauptung, daß die deutſche Regierung an den
Gren=
zen eine unverhältnismäßig ſtarke Belegung durchführen wolle,
iſt völlig unbegründet. Die Verteilung der Polizei erfolgt
ledig=
lich nach polizeilichen Geſichtspunkten, d. h. ſie wird beſtimmt
durch Bevölterungsdichte, Verteilung der Induſtrie und ähnliche
Geſichtspunkte.
Uebrigens iſt über die Zahl der Polizeibeamten im beietzten
Gebiet an ſich eine grundſätzliche Einigung mit der
Botſchafter=
konferenz erzielt. Zur Erörterung ſteht lediglich die Frage der
Einrechnung in die Geſamtſtärke von 15 000 Köpfen. Nach
Klä=
rung dieſer Frage wird die endgültige Regelung aller die Polizei
betreffenden Fragen mit ſolcher Beſchleunigung erfolgen können,
daß die Interalliierte Militärkontrollkommiſſion nach Anſicht der
deutſchen Regierung ihre Tätigkeit noch im Laufe des nächſten
Monats zum Abſchluß bringen kann.
* Fünfies Akademiekonzert.
Ein ſchönes, intereſſantes Konzert war es, das die
Aka=
demie für Tonkunſt geſtern abend im Großen Haus des
Landestheaters veranſtaltete; nur „Bach” wurde geſpielt. Vom
Vater Johann Sebaſtian — der Freund Goethes, Zelter, ſchrieb
über ihn: Dieſer Leipziger Kantor iſt eine unbegreifliche
Erſchei=
nung der Gottheit — kam zu Gehör: das dritte ſeiner
Branden=
burgiſchen Konzerte für Streichorcheſter in G=Dur, prachtvoll
beſchwingte, lebensfrohe Muſik, und die Kantate 158 „Der Friede
ſei mit Dir”, für Baß, Violine, Chor und Klavierbegleitung.
Solcher Kantaten ſoll Bach in ſeinem unerſchöpflichen Reichtum
nicht weniger als fünf Jahrgänge für alle Sonn= und Feſttage
geſchrieben haben; ein großer Teil derſelben ſoll verloren
ge=
gangen ſein. Dann kamen zwei Söhne Bachs zu Wort; zuerſt:
ein Chor mit Orcheſterbegleitung: „Leite mich nach deinem
Willen”; ein von Bach’ſchem Geiſt erfülltes Gebet, an dem die
weiche Tonſprache des begleitenden Orcheſters beſonders
inter=
eſſiert, und der ſehr wohl auch heute von Kirchenchören geſungen
zu werden verdiente; den Schluß machte eine Sinfonie in B=Dur
des „engliſchen” Bach Johann Chriſtian, der von ſeinen
Zeit=
genoſſen über ſeinen Vater und die Brüder geſtellt wurde; das
dreiſätzige Stück iſt Vorläufer Haydns und mehr noch Mozarts;
voll ſprühenden Lebens im erſten und letzten Satze, voll inniger
Schwärmerei im Andante: dieſe Sinfonie tut heute noch ihre
volle Wirkung, und wir begrüßen ihre Ausgrabung als Gewinn.
Ein glücklicher, wertvoller Gedanke dünkt uns ſolche
Programmzuſammenſtellung; ſie iſt nicht willkürlich oder
äußer=
lich; die Werke gehören ſtiliſtiſch im Ganzen zuſammen und
zeigen für den Kenner intereſſante Zuſammenhänge
verſchie=
dener Kunſtepochen; und darüber hinaus gab ſie Kenutnis von
der Tatſache, daß muſikaliſch=ſchöpferiſche Begabung ſich in einer
Familie ſehr wohl vererben kann; ſelten genug zwar; und auch
hier der Fall, daß das Genie des Vaters mit ſeinem
Rieſen=
ſchatten das Talent des Sohnes verdunkelt. Lange Zeit blieb
der Sühne Schaffen vergeſſen und erſt jetzt entdeckt man auch
bei ihnen wieder Werte; der geſtern gehörten Werke dürfen wir
uns freuen.
Die Wiedergabe des Bach’ſchen Konzertes und der Sinfonie
macht dem Dirigenten W. Schmitt und dem durch das Städt.
Orcheſter verſtärkten Inſtrumentalverein alle Ehre;
wir haben das Orcheſter noch nie ſo präziſe, techniſch ſauber
und ſo — undilettantiſch ſpielen gehört. Das Orcheſter war ſo
ſtark beſetzt, daß der Bach’ſche Streicherklang überall in
Erſchei=
nung treten konnte; ſprudelnd, rhythmiſch tadellos gelang das
Preſto der Sinfonie, und beſonders hervorgehoben ſei die Oboe
für ihr wohlgelungenes, zartes Solo im Andante. Es war eine
borzügliche Leiſtung des Dirigenten, es war eine vorzügliche
Leiſtung des Orcheſters. Daß Dr. Noack und ſein
Madrigal=
chor auf der Höhe waren, verſteht ſich von ſelbſt.
In der Kantate erſpielte ſich großen Erfolg eine Geigerin;
Gräfin v. Schwerin, Lehrerin an der Akademie für Tonkunſt:
da erſcheinen Stilgefühl, Wärme, Temperament, Ernſt und
innerſte muſikaliſche Hingabe in glücklichem Verein; wir würden
uns freuen, dieſem Talent bald wieder in der Oeffentlichkeit zu
begegnen; der Sänger der Kantate, Herr Weiler aus Plauen,
hatte trotz geſchmackvoll behandelten Stimmaterials („lyriſcher”
Baß) neben ſo viel Vorzügen einen nicht ganz leichten Stand.
Am Cembalo vertretenden Flügel gab Frau A. Vogel erneut
Beweis ihrer großen Zuverläſſigkeit; ſie iſt eine ſo
ernſtzuneh=
mende Pianiſtin, daß wir bedauerten, daß ſie beim Branden=
O.
burgiſchen Konzert ſo wenig zu hören war.
* Ausſtellung in der Kunſthalle.
Daß die Künſtler beſonders jetzt unter dem Sichvordrängen
materigliſtiſcher Anſchauungen zu leiden haben, bedarf keiner
Feſtſtellung; hierzu kommen aber noch die Schwierigkeiten der
allgemeinen wirtſchaftlichen Lage. Weite Kreiſe, die früher nicht
einmal zu den begüterten zählten, brachten die Kunſt in ihren
verſchiedenſten Aeußerungen oftmals ein lebendiges Intereſſe
entgegen; das iſt imer mehr abgeſtorben. Wie Theater und
muſikaliſche Veranſtaltungen über den Rückgang des Beſuches
zu klagen haben, ſo gilt dies auch von den Kunſtausſtellungen.
Die wirtſchaftliche Not iſt allein nicht dafür verantwortlich zu
machen, ſondern das Intereſſe hat ſich verflüchtigt und anderen
Beſtrebungen zugewandt. Dieſer geiſtigen Verarmung unſeres
öffentlichen Lebens gilt es entgegenzuarbeiten.
Die gegenwärtige Ausftellung in der Kunſthalle am
Rhein=
tor iſt nicht als eine Fortſetzung der Weihnachtsausſtellung
an=
zuſehen, obwohl viele der Künſtler, die dort vertreten waren,
jetzt wieder ihre Werke darbieten, ſondern die Ausſtellung zeigt
ein völlig anderes Geſicht. Es ſind nicht allein neue Bilder
zu ſehen, ſondern es iſt durch andere Gruppierung ein völlig
veränderter Eeſamteindruck erzielt. Die Ausſteller gehören faft
durchweg der jüngeren Künſtlergeneration an; es ſind dieſelben
Namen, die uns jüngſt in der „Darmiſtädter Gruppe” und auf
Ausſtellungen anderer Künſtlervereinigungen begegnet ſind.
Wenn der Geſamteindruck des künſtleriſchen Erlebniſſes, das der
Betrachter beim Durchwandern der Säle empfängt, durchaus auf
eine Formel gebracht werden ſoll, ſo wäre es die von der „Neuen
Sachlichkeit”.
Wenden wir uns der Betrachtung einzelner Gemälde zu, ſo
fallen namentlich die Stilleben auf, nicht allein durch die Zahl,
ſondern auch, weil bei ihnen die Wandlungen in der künſtle=
riſchen Weltanſchauung und der Technik ſich am ſtärkſten
offen=
baren. Hans Vielmetters Geranien und Feuerlilien
ver=
einigen in ſich die Vorzüge, die charakteriſtiſche Geſtalt der
Pflanzen und Blumen wiederzugeben, dabei das Auge aber auch
durch Farbenglanz zu erfreuen. Mit ungemein wirkungsvollen
Farbenreizen ſtellt ſich ein Roſenſtilleben von Mathilde Hüber
(Mainz) dar; es iſt in dieſem Blumenſtrauß eine verwirrende
Fülle von Farben und doch geben ſie einen guten
Zuſammen=
klang. Ueberhaupt haben die Malerinnen eine Reihe
vortreff=
licher Werke zur Ausſtellung beigeſteuert. Es ſei nur erinnert
an Anna Bounemanns „Weiße Häuſer‟. Das Glänzen und
Leuchten der Farben als Ausfluß eines virtuoſen Könnens
zei=
gen vor allem zwei Stilleben von Paul Theſing; das eine
bietet tote Fiſche und das andere Früchte, wie Tomaten und
Oliven. Unter den von Georg Breitwieſer ausgeſtellten
Arbeiten läßt ein Blumenſtilleben den feinen Farbenſinn des
Künſtlers erkennen. Ernſt Eimers Stilleben mit Aepfeln
zeigt eine gereifte, ſelbſtſichere Kunſt. W. Hofferberts „Vaſe
am Fenſter” iſt mit einer Feinheit der Zeichnung und der
Far=
ben gemalt, die ſelbſt unter dem Zeichen der neuen Sachlichkeit
überraſchen muß. Aehnlich geartet ſind auch Hofferberts
„Blattpflanzen”, auf die ebenfalls das volle Licht aus einen
Fenſter fällt. Unter den Aktdarſtellungen ſind Hofferberts „
Halb=
akt” und Poſchs „Akt mit Spiegel” als Leiſtungen einer ſehr
ſubtilen Malkunſt zu nennen. Wie ſich die Gegenwartskunſt
wie=
der mit der Vergangenheit berührt, mag etwa Lothar Tollers
„Odenwaldlandſchaft” dartun. Schelds kraftvollen Tier= und
Landſchaftsbildern aus ſüdlichen Gegenden begegnet man immer
gern. Ferner ſei in dieſem Saale noch auf die Straßenbilder
Poſchs und auf die Porträtdarſtellungen Depperts aufmerkſant
gemacht, ſowie noch auf Stilleben von Mathilde Stegmayer
und Frieda Beſt.
Die Nachbarſäle bergen noch zahlreiche Arbeiten der hier
ge=
nannten und anderer Künſtler; auch treten viele von ihnen noch
mit Aquarellen oder Radierungen hervor. Mit einer
Sammmel=
ausſtellung iſt der verſtorbene, aus Heſſen ſtammende Karl
Her=
mann vertreten, deſſen Tätigkeitsfeld Heidelberg und Umgebung
war. Seine Arbeiten ſind ſauber ausgeführte Blätter von
poeti=
ſchem Reiz, der nicht bloß von den dankbaren Objekten, wie dem
Heidelberger Schloß ausgeht. Unter den Aquarellen verraten die
Tierdarſtellungen von Emmy Tietze eine gute
Beobachtungs=
gabe und Sinn für das Charakteriſtiſche. Vielmetter, Throll,
Hallerſtede, Ludwig Enders, Lothar Toller, Heinz Michel u. d.
ſeien hier mit ihren Schöpfungen der Beachtung des Beſuchers
empfohlen, ebenſo wie mit ihren Radierungen, Holzſchnitten uſw.
nommen.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 272
Seite 3
Diktator Muſſolini.
„Die Deutſchen unſere Feinde‟. — Die Latein=Union.
Ueberlebter Parlamentarismus. — Großitalieniſche
Pläne. — „Die deutſche Geſahr”.
* Paris, 26. Jan. (Priv.=Tel.)
Der „Eclair” veröffentlicht heute ein Interview ſeines
Mit=
arbeiters Epſtein mit Muſſolini. Man unterhielt ſich dabei über
Napoleon und Cäſar. Muſſolini erklärte, für ihn bedeute
Napo=
leon eine noch größere Erſcheinung als Cäſar, obgleich auch dieſer
ein wahrhaft großer Mann geweſen ſei. Er habe kürzlich wieder
einmal die Schriften Cäſars und beſonders das Kapitel geleſen,
in dem Cäſar erzählt, wie er in zwölf Tagen eine Brücke über
den Rhein ſchlagen ließ, um die Deutſchen, ſchon damals
unſere Feinde”, zu unterwerfen. Als das Geſpräch auf das
Parlament kam, erklärte Muſſolini, daß dieſes ſich
über=
lebt habe und an einer Art von Unterleibskrankheit ſterbe.
Frankreich und Italien mit zuſammen 80. Millionen
Einwohnern müßten als Schweſtern Hand in Hand
marſchieren, um einen feſten Block zu bilden gegen den Block, den
einige europäiſche Völker bildeten, die Italien und Frankreich
haßten und dieſe Länder beeinträchtigen wollten. Sein Plan,
ein großitalieniſches Reich zu ſchaffen, dürfe
nie=
mand, vor allem Frankreich nicht, beunruhigen. Er liebe dieſen
Plan wie eine Blume, wenn ſie auch eines Tages verwelke.
Muſ=
ſolini erklärte, er habe keine Abſichten auf Savoyen, Korſika und
Nizza. Frankreich könnte Italien große Freundſchaft bezeigen,
wenn es die lächerliche, dreimonatige Erneuerung der tuneſiſchen
Konvention in eine jährliche umwandle. Er glaube, daß
Frank=
reich trotz ſeiner Intereſſen in Syrien die wirtſchaftliche
Vor=
herrſchaft Italiens an den Küſten Kleinaſiens bis zum
Schwar=
zen Meer anerkennen könnte.
Von einer anderen ſehr hoch geſtellten Perſönlichkeit erhielt
der Journaliſt ferner noch folgende Erklärungen: Was
Muſſo=
lini Ihnen nicht geſagt hat, weil er es nicht ſagen konnte, iſt,
daß er den Vertrag von Locarno als ein
trügeri=
ſches Spiegelbild betrachtet. Man kenne die deutſche
Gefahr (!). Wenn man nur etwas praktiſchen Sinn habe, ſetze
man ſich mit dieſen Leuten nicht an einen Tiſch. Sobald die
Verträge von Locarno von allen Ländern ratifiziert ſind, wird
Muſſolini ſeinen Standpunkt klar machen und den Deutſchen ſeine
Meinung ſagen.
Um Südtirol. — Der Berliner italieniſche
Botſchafter nach Rom befohlen.
* Berlin, 26. Jan. (Priv.=Tel.)
Nach einer Meldung der römiſchen „Tribuna” befindet ſich der
Berliner italieniſche Botſchafter, Graf Bosdari gegenwärtig
auf dem Wege nach Rom, wo er mit Muſſolini „die Lage”
be=
ſprechen wird. Das Blatt läßt die Frage offen, worauf ſich die
Beſprechungen des näheren beziehen werden und was mit dieſer
„Lage” gemeint iſt. Es ſcheint jedoch nicht ſchwer zu erraten, daß
es ſich dabei um die Vorgänge in Südtirol handeln wird. Es
ſind bereits in den letzten Tagen in der ausländiſchen Preſſe
Meldungen verbreitet worden, die davon wiſſen wollten, daß
Muſſolini mit ſeinem Berliner Botſchafter nicht
mehr zufrieden ſei, weil dieſer der „deutſchen Hetzkampagne‟
nicht rechtzeitig vorzubeugen vermochte. Dieſe Meldungen haben
auch Eingang in die deutſchen Blätter gefunden und ſind hier
mit demſelben Befremden aufgenommen worden, mit dem man
in Deutſchland auf die italieniſchen Wutausbrüche zu dem
deut=
ſchen Eintreten für die ſchwer bedrückten Südtiroler einzig und
allein reagieren mußte. Es kann den Deutſchen und der deutſchen
Preſſe nicht übel genommen werden, wenn ſie aus dem
nationa=
len Zuſammengehörigkeitsgefühl heraus für die 230 000 Deutſchen
jenſeits des Brenners eintreten, die auf Gnade und Ungnade den
Italienern ausgeliefert ſind und deren Leben durch eine Unmenge
von römiſchen Dekreten, die allen Minderheitsrechten Hohn
ſprechen, zu einer Qual geworden iſt. Die italieniſchen Vorwürfe
der Einmiſchung in inneritalieniſche Verhältniſſe können nicht
ſcharf genug zurückgewieſen und die Italiener auf die
Verſpre=
hungen aufmerkſam gemacht werden, die ſie den Südtirolern
ſchon auf der Pariſer Friedenskonferenz und unzählige Male
nachher abgegeben, die ſie aber nie gehalten haben.
Mittwoch, den 27. Januar 1926
Den deutſchen Standpunkt in der Südtiroler Frage hat der
Präſident des Reichsgerichts Dr. Simons im Rahmen eines
Vortrags über die Probleme des Minderheitenrechts präziſiert.
Er unterſuchte die rechtliche Seite der Frage ſtreng
wiſſenſchaft=
lich und ſagte, Italien" habe zwar keinen Minderheitenvertrag
unterzeichnet, die römiſche Regierung habe aber
Scho=
nung der deutſchen Sprache, der Schule und des
Gottesdienſtes zugeſagt, und die deutſche
Ge=
richtsſprache freie öffentliche Meinungsäußerung
und den Verkehr mit den Behörden in deutſcher
Sprache zugeſichert. Simons führte eine ganze Reihe
von Fällen an, in denen die römiſche Regierung dieſe
Verſpre=
chungen wiederholt hat, ſtellt ihnen die Tatſache der ſkrupelloſen
Bedrückung gegenüber und kommt zu dem Schluß, daß
unzweifel=
haft in der Mißachtung, die Italien gegenüber ſeinen
feier=
lichen Verſprechungen an den Tag gelegt hat, auch völker
rechtlich eine Verletzung geltenden Rechts gegeben ſei.
Verbot der letzien deutſchen Zeitung in Südtixol
Innsbruck, 26. Januar.
Am 15. Februar wird die vor 58 Jahren gegründete
„Meraner Zeitung” ihr Erſcheinen einſtellen,
an ihre Stelle wird ein fasciftiſches Blatt in deutſcher Sprache,
die „Alpenzeitung” zum erſten Male ausgegeben werden.
Die „Meraner Zeitung” hat alle ihre Betriebsräume und ihre
Druckerei der neuen Zeitung überlaſſen müſſen. Der
Eigen=
tümer dieſes Blattes, Ellenreich, wurde zur Ueberlaſſung
ſeiner Druckerei dadurch gezwungen, daß ihm
ange=
droht wurde, die „Meraner Zeitung” werde beſchlagnahmt oder
gänzlich verboten werden, wenn er nicht den Druckauftrag
über=
nehme. Der leitende Direktor der neuen „Alvenzeitung” iſt der
Fasciſt Neri=Leonardi. Die neue Zeitung wird von der
fasciſti=
ſchen Regierung erheblich ſubventioniert. Sie wird in deutſcher
Sprache ausgegeben. hit aber die Aufgabe, den über
Süd=
tirol im Ausland verbreiteten ungünſtigen Nachrichten durch eine
„wahrheitsgetreue Berichterſtattung” über die
Vorgänge in Südtirol und über die Behandlung der deutſchen
Minderheiten entgegenzutreten. Sämtliche Carabinieri=
Poſten in Südtirol wurden angewieſen, der Zeitung als
Berichterſtatter zu dienen. Sie werden auch beauftragt,
auf die Gemeindevorſteher einen Druck auszuüben,
da=
mit ſie für die „Alpenzeitung” Abnehmer gewinnen.
Das alpenländiſche Syndikat richtet an alle Zeitungskor
reſpondenten die dringende Aufforderung, jede Berichterſtartung
für die neue fasciſtiſche Alpenzeitung zu unterlaſſen.
Die italieniſche Regierung hat verboten, daß
Ausländer in einem Bereich von 30 Kilometern
von der Tiroler Grenze Handel, und Gewerbe
betreiben. Allen Ausländern, die bereits eine
Handels=
erlaubnis erhalten haben oder einem Gewerbe nachgehen, iſt in
dieſem Grenzgebiet innerhalb dreier Monate die Erlaubnis zu
entziehen und der Gewerbebetrieb zu verbieten.
Vor der Pariſer Beratung.
Die deutſche Entwaffnung im Mittelpunkte
der Verhandlungen.
Paris, 26. Januar.
Wie jetzt feſtſteht, wird die vorgeſehene Zuſammenkunft
zwi=
ſchen Briand und Chamberlain am Donnerstag
ſtatt=
finden. Nach dem „Echo de Paris” werden ſich die Veratungen
im weſentlichen um folgende drei Fragen drehen: 1. ob
Deutſch=
land unverzüglich von ſeinen Entwaffnungsverpflichtungen
be=
freit werden könnte, die es nicht ganz erfüllt habe; 2. ob die
vorbereitende Entwaffnungskonferenz am 15. Februar
zuſammen=
treten könne, ohne daß Deutſchland die Entlaſtung erteilt
wor=
den ſei, um die es nachgeſucht habe und 3. ob das Deutſche Reich
Zutritt zum Völkerbund erhalten könne, ſolange die
Interalli=
ierte Militärkontrollkommiſſion ihre Arbeiten nicht beendet und
Berlin nicht verlaſſen habe.
Bezeichnenderweiſe ſpricht das Blatt die „Befürchtung” aus,
Deutſchland werde, wenn es einmal zum Völkerbund zugelaſſen
ſei, auf Grund des § 1 des Völkerbundsſtatuts in keiner Weiſe
mehr hinſichtlich der militäriſchen Beſtimmungen des Verſailler
Vertrags als im Verzuge befindlich angeſehen werden können.
Das Blatt erklärt es für ein „Unglück”, daß Briand ſeine
poli=
tiſche Ehre mit dem Werk von Locarno verknüpft habe. Schon
verlange man deutſcherſeits die Verringerung der
Beſatzungs=
truppen, und das ſei noch nicht alles, denn auf der
Entwaff=
nungskonferenz werde Deutſchland erklären, daß es dieſes Werk
und die im Verſailler Vertrag feſtgeſetzte Entwaffnung nur in
dem Maße reſpektieren könne, in dem die anderen Staaten, in
erſter Linie alſo Frankreich, ſich danach richten würden.
Elektrizitäts=Wiriſchaft in Heſſen.
Wir geben der nachſtehenden Zuſchrift um ſo lieber
Raum, als ſie zu dieſer für das ganze Land ſo
außer=
ordentlich wichtigen Frage mehrere unſerer Auffaſſung
nach ſehr beachtliche Anregungen gibt.
Die Beteiligung des heſſiſchen Staates bei dem Rheiniſch=
Weſtfäliſchen Elektrizitätswerk (R. W. E.) hat Herr Profeſſor
Dr.=Ing. Heidebroek in Nr. 359/1925 Ihrer geſchätzten Zeitung
einer kritiſchen Betrachtung unterzogen. Das Heſſ.
Finanz=
miniſterium hat hierzu in Nr. 13/1926 Ihres Blattes eine wenig
überzeugende Aufklärung gegeben, deshalb mag es gerechtfertigr
erſcheinen, die Elektrizitäts=Wirtſchaft in Heſſen und
insbeſon=
dere deren regierungsſeitige Behandlung von dritter Seite
er=
örtert zu ſehen.
Ob die Beteiligung des heſſiſchen Staates an dem R. W. E.
mit Rm. 300 000,— taktiſch richtig und nicht nur ein
Augenblicks=
erfolg iſt, bleibt eine Frage, die von der Zukunft beantwortet
werden wird; auf das Faktum dieſer Beteiligung kommt es
vielleicht auch weniger an, als auf die übertrieben optimiſtiſchen
Schlüſſe und Folgerungen, die das Miniſterium aus dieſer
Ver=
bindung ableitet, ohne deren vorausſichtliche Schäden zu
er=
kennen. Die Quote von Rm. 300 000,— entſpricht dem 466. Teil
oder 0,21 Prozent des Aktienkapitals des R. W. E. Gibt es
wirklich jemanden, der glaubt, daß dieſer winzige Bruchteil der
Regierung Ausſicht bietet, einen maßgebenden Einfluß auf die
fernere Geſtaltung der Dinge zu gewinnen? Wenn man dieſe
Frage verneint, wozu man ſich notgedrungen wird bequemen
müſſen, verliert die Ueberſtürzung an der Beteiligungsfrage ihre
Begründung und fordert um ſo mehr zu einer Kritik heraus, als
durch dieſen Entſchluß fraglos eine Verkümmerung der
Hand=
lungsfreiheit der Regierung und insbeſondere derjenigen der
ſelbſtändigen heſſiſchen Elektrizitätswerke eintreten wird. Das
Finanzminiſterium wendet hier ein, nicht die geldliche
Beteili=
gung, ſondern der angeſtrebte Aufſichtsratsſitz bei dem R. W. E.
iſt das Wichtige und wird dem Staat Einfluß und Einblick auf
bzw. in die Abſichten und Pläne dieſer Geſellſchaft bringen. Das
R. W. E. mit ſeiner umfaſſenden und weitblickenden
Elektrizi=
tätspolitik hat es wirklich nicht nötig, aus Gefälligkeit oder wegen
der lumpigen Rm. 300 000,— eine Aufſichtsratsſtelle zu vergeben
und tut es auch nur dann, wenn ihm ein greifbarer Vorteil in
näherer oder fernerer Zukunft vollſtändig ſicher iſt. Auch das
61. Aufſichtsratsmitglied, deſſen Sitz die heſſiſche Regierung
erkauft, wird von den internen Zukunftsplänen des R. W. E.
nicht viel erfahren oder zumindeſt doch keinen Einfluß darauf
haben. Es liegt nicht entfernt im Sinne dieſer Niederſchrift,
eine großzügige Elektrizitäts=Wirtſchaft mit kleinen Angriffen
ſtören zu wollen oder gar dem R. W. E. ſeine Taktik übel zut
nehmen. Im Gegenteil! Jeder gute Schachzug verdient
Aner=
kennung, das ſchließt jedoch eine Verwunderung darüber nicht
aus, daß eine Geſellſchaft mit ca. 70 Prozent Beteiligung
rheiniſch=weſtfäliſcher Kommunen eine auch in das Kleine gehende
Expanſionspolitik über Hunderte von Kilometern von der Baſis
betreibt.
Wenn eine Geſellſchaft über Geldmittel verfügt, die ſie ſelbſt
zu erwirtſchaften gezwungen bzw. in der Lage iſt, ſo iſt ſie in
ihrer Elektrizitätspolitik naturgemäß viel weniger an Rückſichten
gebunden als ein Staat, der bisher in dieſer Richtung keine
Einnahmen aufzuweiſen hat und ſeine Ausgaben für
Elektrizi=
tätszwecke aus anderen Staatsmitteln, alſo öffentlichen Geldern,
beſtreiten muß. Die Elektrizitätswirtſchaft eines ſolchen Staates
wird geldlich und wirtſchaftstechniſch lediglich von den
Landes=
einwohnern als Steuerzahler getragen. Aus dieſem
Zuſammen=
hang des Einzelnen mit dem Ganzen erwächſt der Regierung die
Verpflichtung, der Allgemeinheit oder doch zumindeſt den
be=
rufenen Vertretern der einheimiſchen Wirtſchaft und
Elektrizi=
tätsfachgruppe Aufſchluß über die Wege und Ziele, die ſie
ver=
ſolgt, zu geben. Da dieſes leider nicht geſchehen iſt, muß
nach=
träglich völlige Offenheit nicht etwa als ein Akt des
Entgegen=
kommens, ſondern auf Grund guten Rechtes gefordert werden.
Die bisherige Geheimniskrämerei, verſchwägert mit einem
ge=
wiſſen Abſolutismus, paßt nicht mehr in die heutige Zeit; nur
glücklichen Zufällen iſt es zu verdanken, daß dieſes Syſtem nicht
ſchon größeren Schaden als bisher angerichtet hat.
Den Vorwurf der Geheimniskrämerei, welchen auch Herr
Prof. Heidebroek erhebt, ſucht das zuſtändige Miniſterium im
Falle R. W. E. durch den Hinweis auf die im Finanzausſchuß
*Geſchichten von Mozart.
Zu ſeinem 170. Geburtstag am 27. Januar.
Mozarts ewig junge, ewig ſchöne Geſtalt, wie ſie in ſeinen
Werken fortlebt, braucht nicht erſt durch einen Gedenktag in
unſeren Herzen neu erweckt zu werden. Aber die Wiederkehr
ſeines Geburtstages gibt doch immer erwünſchten Anlaß, von
dieſem Genie zu erzählen, deſſen Anmut und Heiterkeit die
heim=
liche Tragik ſeines kurzen Daſeins verklärte. Aus dem blühenden
Unkraut zahlloſer Anekdoten und Geſchichten, die ſeinen
Lebens=
weg umwuchern, hat die Mozart=Forſchung eine Anzahl
bezeich=
nender Züge herausgehoben, denen zum mindeſten eine innere
Wahrheit zukommt und die beſſer als alles andere uns den
Zau=
ber ſeiner Perſönlichkeit vergegenwärtigen. Was könnte uns
zum Beiſpiel beſſer über ſeine Anſchauungen vom künſtleriſchen
Schaffen aufklären als die Geſchichte, die ſchon 1797 in der „
All=
gemeinen Muſikaliſchen Zeitung” von dem Knaben erzählt wird,
der Mozart fragte, wie man das Komponieren anfangen ſolle.
„Wie man das anfängt?” lachte der Meiſter. „Gar nicht!” Aber
etwas müſſe man doch tun, meinte der Knabe. „Nichts, nichts!
Nur abwarten!“ „Sie haben aber doch ſchon komponiert, als Sie
noch viel kleiner als ich waren” meinte der Zwölfjährige. „
Frei=
lich habe ich das!” erwiderte Mozart. „Aber nie nach dem Rezept
gefragt. Man muß es in ſich haben. Wenn man das hat, ſo
druckt’s und quält’s einen: man muß es machen und man
macht’s auch und fragt nichts darum.‟ Der Knabe ſtand
be=
ſchamt und traurig. Dann meinte er kleinlaut, ob es nicht doch
ein Buch gäbe, woraus man es lernen könne. „Schau, mein
Junge”, erwiderte da Mozart freundlich und ſtreichelte dem
Klei=
nen die Wangen. „Das iſt wieder nichts! Hier, hier und hier!“
er zeigte auf Ohr, Kopf und Herz. „Hier iſt alle Weisheit!
Wies die drei Lehrer haben wollen, ſo kann man’s getroſt
Huſchreiben. Der vierte Schulmeiſter findet ſich hinterher ganz
Don ſelber.‟ Er ſelbſt hat nach dieſem Rezep= geſchaffen und
titer den ſchwierigſten Umſtänden, wenn rings um ihn
ein=
eſellſchaft tobte, wenn neben ihm ſeine Frau krank lag, wenn
die Gläubiger auf ihn lauerten, ſeine göttlichen Melodien nieder=
Beſchrieben. Die ſchönſten Ideen kamen ihm aber, wenn er ſich
* Gottes weiter Natur befand. Dann brummte und ſummte
* bor ſich hin, und einmal ſagte er zu ſeiner Frau auf einem
Sbaziergang plötzlich: „Wenn ich das Thema doch gleich auf dem
Zaper hätte!” Als ſie erwiderte, das könne er doch machen,
einte er: „Freilich, freilich! Ich meine nur, es iſt ein
Bana=
ar, daß man ſo wunderſchöne Dinge hinterher in der Stuß=
Sokuten muß!” In ihm ſang und klang es. und es war wie
St” innerer Rhythmus, der ſein ſtets bewegliches. Weſen be=
Neurſchte. „Seloſt wein er ſich in der Frühe die Hände wuſch”,
erzählt ſeine Schwägerin Sophie Haibl, „ging er dabei im
Zim=
mer auf und ab, blieb nie ruhig ſtehen, ſchlug dabei eine Ferſe
an die andere und war immer nachdenklich. Bei Tiſch nahm er
oft eine Ecke ſeiner Serviette, drehte ſie feſt zuſammen, fuhr ſich
damit unter der Naſe im Takt herum und ſchien in ſeinem
Nach=
denken nichts davon zu wiſſen. Auch ſonſt war er immer in
Be=
wegung mit Händen und Füßen, ſpielte immer mit etwas, z. B.
mit ſeinem Chapean, Taſchen, Uhrband, Tiſchen, Stühlen
gleich=
ſam Klavier. Das Tanzen machte ihm große Freude, und es iſt
tvohl geſagt worden, daß ſich im Tanz der Rhythmus ſeiner
Natur am reinſten entfaltete. Er tanzte über manchen Kummer
hinweg; ja, er tanzte ſich ſogar warm, wenn ihn fror. Der
biedere Hausknecht aus ſeinem Stammlokol, der „Silbernen
Schlange”, Joſef Deiner, berichtet in ſeinen ſchlichten
Erinne=
rungen, er ſei eines Tages im Spätherbſt zu Mozart gekommen,
um zu fragen, ob er wie ihm Jahr zuvor Holz haben wolle. Da
traf er das Ehepaar Mozart im Zimmer herumtanzend an, und
der Meiſter ſagte lachend zu ihm: „Lieber Deiner, wir tanzen
uins warm. Wir frieren und haben kein Geld, uns Holz zu
kau=
fen.” Für Geld und Geſchäfte hatte er keinen Sinn, und
des=
halb wurde er beſonders von den Muſikalienhändlern betrogen.
Nochlitz erzählt, daß der bekannte Muſikhändler Artaria häufig
Kompoſitionen von ihm verlegte und verkaufte, ohne ſeine
Er=
laubnis zu beſitzen. Kommt da ein Freund zu Mozart und fragt:
„Da hat der Artaria wieder einmal eine Serie Variationen fürs
Klavier von Ihnen gedruckt. Wiſſen Sie davon?” „Nein!”“
„Warum legen Sie ihm nicht endlich einmal das Handwerk?
„Ei, was ſoll man da viel redens machen, er iſt ein Schelm!“
„Es iſt hier nicht bloß des Geldes, ſondern, auch Ihrer Ehre
wegen!“ „Na, wer mich nach ſolchen Bagatellen beurteilt, der
iſt auch ein Schelm! Baſta!” Bezeichnend für dieſe
Weltfremd=
heit und Beſcheidenheit Mozarts iſt der Satz, den er in das
Formular eintrug, durch das ihm Kaiſer Joſeph II. 800 Gulden
Gehalt als Kammerkompoſiteur zubilligte. Unter die Rubri
„Beſondere Bemerkungen” ſchrieb er: „Zuviel für das, was ich
leiſte; zu wenig für das, was ich leiſten könnte.”
Aenne Osborn=Tanzabend im Kleinen Haus.
Aenne Osborn kehrt wieder! Mit lebhafter Freude haben
die vielen Freunde der hier unvergeſſenen Tänzerin die Kunde
vernommen, daß das geſchätzte Mitglied des Landestheaters in
einem Tanzabend zuſammen mit Julian Algo ihre Kunſt wieder
einmal ihren Verehrern darbietet. Ueber Aenne Osborn ſchreibt
anläßlich eines Gaſtſpiels in Halle die dortige Preſſe: „Ihr
Schritt iſt Elegie”: „Wirklich innerlich getroffen wird man durch
Aenne Osborns „Schrei”.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Das Heſſiſche Künſtlertheater bereitet als
nächſte Erſtaufführung den „Othello” von Shakeſpeare vor. Wie
bereits berichtet, wird die Bühne am 3. Februar, abends ½8
Uhr, im Kleinen Haus des Landestheaters „Die fünf
Frank=
furter” von Karl Rößler zur Aufführung bringen. Karten zum
Preiſe von 50 Pfg. bis 3,50 Mk. ſind an der Theaterkaſſe
er=
hältlich.
25 deutſche Miſſionsgeſellſchaften. Die
größte Miſſionsgeſellſchaft iſt, wie aus einer neueren Statiſtik
hervorgeht, die der Brüdergemeine. Sie unterhält auf faſt 300
Stationen 97 ordinierte Miſſiouare und 40 ordinierte
einge=
borene Arbeitskräfte. Demgegenüber ſtehen die Rheiniſche und
Berliner Miſſionsgeſellſchaft an zweiter und dritter Stelle, ſofern
man wenigſtens die Zahl der Miſſionare berüclſichtigt. Die Zahl
der evangeliſchen Chriſten, die von den verſchiedenen
Miſſions=
geſellſchaften verſorgt werden, iſt bei der Rheiniſchen
Miſſions=
geſellſchaft, wie es nach der uns vorliegenden Statiſtik den
An=
ſchein hat. am größten. Sie beträgt 353 421. An zweiter Stelle
ſteht die Brüdergemeine mit 105 165. Miſſionsſchulen unterhält
die Rheiniſche Miſſionsgeſellſchaft 683, die Berliner
Miſſions=
geſellſchaft 405. Die übrigen Miſſionsgeſellſchaften ſind zum Teil
ſehr klein, ſie verſügen oft nur über wenige Miſſionare.
Be=
zeichnend iſt immerhin, daß ein Hauptteil der geleiſteten
Mif=
ſionsarbeit nicht auf evangeliſche Landeskirchen kommt, ſondern
auf kirchliche Gemeinſchaften, die neben ihnen beſtehen.
C. K. Die Geige als Haarmittel. Daß viele Muſiker ſich
einer ungeöhilichen Lockenpracht erfreuen, iſt eine häufig
be=
obachtete Erſcheinung. Aber nicht alle, die ſich der Göttin Muſica
ergeben, haben lange Haare, ſondern auch Elatzen ſind häufig
vertreten. Man braucht aber nur einmal die Mitglieder eines
größeren Orcheſters zu beobachten, und man wird finden, daß
die Langhaarigen ſich hauptſächlich unter den Streichern finden,
wahrend die Männer des „Blechs” meiſt durch Glatzen
ausge=
zeichnet ſind. Ein engliſcher Gelehrter, der ſich neuerdings
wie=
der mit dieſem Problem beſchäftigt hat, empſiehlt die Geige als
Haarmittel. Leute, die Streichinſtrumente ſpielen, bekommen
Haare, ſelbſt wenn ſie ſchon einen bedenklichen Glatzenanſatz
zeigen. Durch eine Reihe von Verſuchen wurde die anregende
Wirkung der Streichinſtrumente auf den Haarwuchs erwieſen.
Die Bläſer dagegen verlieren ihr Haar frühzeitig; man
ver=
mutet, daß die körperliche Anſtrengung beim Blaſen den
Blut=
kreislauf ungünſtig beeinflußt und damit den Haarwurzeln die
notwendige Blutzufuhr entzieht.
Seſte 4
des Landtages erfolgte Zuſtimmung zu der Beteiligung zu
ent=
kräften. Selbſtverſtändlich mußte in dieſem Falle der
Finanz=
ausſchuß gehört werden, weil er für die Bereitſtellung der
Mittel ſchlechterdings nicht umgangen werden konnte. Die Frage,
ob der Landtag in den allgemeinen wichtigen Elektrizitätsfragen
des Landes auch ſonſt unterrichtet iſt, bedarf noch der Klärung.
Die Bemerkung des Finanzminiſteriums, daß die
Kapitalbeteili=
gung die ſür den allgemeinen Finanzbedarf verfügbaren Mittel
der Hauptſtaatskaſſe in keiner Weiſe berühre, mutet bei der
kri=
tiſchen Finanzlage merkwürdig an. Die Flüſſigkeit für die
Be=
teiligung muß um ſo mehr befremden, als auf der anderen
Seite zu gleicher Zeit einem heſſiſchen
Indu=
ſtriewerk für einen Auslandsauftrag, der
Hun=
derten von Erwerbsloſen auf Monate hinaus
Brot und Lohn gebracht hätte trotz
dringend=
ſter Vorſtellungen ein kurzfriſtiger
Zwiſchen=
kredit aus Mangel an Mitteln vom Staate nicht
gegeben werden konnte. Der Auftrag iſt
hier=
durch der heſſiſchen Induſtrie verloren
ge=
gangen.
Im Eegenſatz zu anderen Ländern (nicht nur ſolchen mit
reichen Waſſerkräften) hat man ſich von Staats wegen bis vor
nicht langer Zeit wenig oder garnicht um Elektriſierungsfragen
geſorgt, ſondern die elektriſche Erſchließung des Landes den
kom=
munalen und gemiſchtwirtſchaftlichen Elektrizitätswerken
über=
laſſen. Dieſe haben mit großen Opfern und Riſiken die
Elektri=
zitätsverſorgung des Landes ſichergeſtellt und volkswirtſchaftlich
Bedeutendes geleiſtet, während in Heſſen die Regierunng nur
Zuſchauer war. Nun, wo von anderen die Hauptarbeit geleiſtet
iſt, beſinnen ſich die zuſtändigen Regierungsſtellen ihrer hohen
Aufgabe und betreiben eine Elektrizitätspolitik der großen Linie
auf eigene Fauſt. Die ſeit Jahrzehnten beſtehenden größeren
Werke werden hierbei völlig umgangen, trotzdem ſie ſchon
aus=
gereifte Gebilde waren, als ſich die andere Seite mit Fragen
der Elektrizitätswirtſchaft noch kaum beſchäftigte.
Angeregt durch die Kraftgewinnungsfragen bei der Main—
Donau= und Neckar=Kanaliſierung, iſt dem Miniſterium
anſchei=
nend plötzlich die Erkenntnis der wegſchtimmenden Felle
ge=
kommen, und nun mußte verſucht werden, ſelbſt mit
untaug=
lichen Mitteln, den verpaßten Anſchluß wieder zu gewinnen.
Jeder Einſichtige wird des Glaubens ſein, die Regierung hätte
ſich nun (insbeſondere in Ermangelung einer mit Fachkräften
befetzten Dienſtſtelle) der Mitarbeit der in Elektrizitätsfragen
und mit den Bedürfniſſen der Verbrauchergebiete vertrauten
heſſiſchen alteingeſeſſenen Werke bedient; kein Gedauke daran,
die Fragen ſind in der beliebten Dunkelkammer bearbeitet
wor=
den. Was dann das Licht der Welt erblickte, waren die
Ab=
machungen mit der Neckar A.=G. und dem Bayernwerk, deren
Inhalt ſich einer Kritik entzieht, weil er der Oeffentlichkeit
vor=
enthalten bleibt. Ein Abſatz dieſer Abkommen jedoch iſt bekannt
geworden und fordert ſchärfſten Widerſpruch heraus, da er dey
vorgenannten Geſellſchaften verbietet, an die heſſiſchen
Elektri=
zitätswerke unmittelbar und in freier Vereinbarung Strom zu
liefern. Dieſes Verbot iſt auf heſſiſche Anregung hin in die
Abmachungen eingefügt, es widerſpricht den Grundſätzen der
Handels= und Gewerbefreiheit wie auch denjenigen der Toleranz
ebenſo, wie den Wirtſchaftsintereſſen der vorhandenen Werke.
Die Spitzenſtelle der größeren heſſiſchen Elektrizitätswerke hat
Ende September 1925 ſchriftlich um Aufklärung über Sinn und
Zweck vorgenannten Verbotes nachgeſucht, eine Antwort iſt in
den verfloſſenen 3½ Monaten ſeitens des Miniſteriums der
Finanzen nicht erfolgt. Man kann nur annehmen; daß die dem
Mittwoch, den 27. Januar 1926
Fernſtehenden allerdings unbegreifliche 1eberſtürzung bei der
Transaktion mit dem R. W. E. (ſie ſoll in vierzehn Tagen perfekt
geworden ſein) alle Kräfte abſorbiet hat, denn ſchon aus
Höf=
lichkeitsgründen dürfte ſonſt eine höfliche Anfrage nicht ſo lange
unbeantwortet bleiben.
Im Rahmen der Erwiderung des Finanzminiſteriums iſt
ut. a. die Verbindung mit den der Oberweſer A.=G. zugehörenden
Mainſtauſtufen als Aktippoſten verbucht. Die Vorgeſchichte
dieſer Verbindung iſt ebenſo intereſſant wie grotesk. Wie immer,
war auch hier bei den grundlegenden Abmachungen die heſſiſche
Elektrofachwelt kaltgeſtellt, ſo daß es eines zehnjährigen Kampfes
bedurfte, um die Geburtsfehler des Urſprungsvertrages zu
beſei=
tigen. Daß dieſe Affäre letzten Endes noch günſtig für den
heſſiſchen Partner ausging, verdankt man lediglich der
Stand=
haftigkeit einer heſſiſchen Stadtverwaltung, die ſich, unbeſchadet
aller Winkelzüge, einen Trumpf nicht aus der Hand nehmien
ließ, trotzdem das Spiel ſeitens der heſſiſchen Regierung,
ent=
gegen aller Regel, dem Gegner bereits preisgegeben war.
Alle dieſe Vorgänge und ſonſtigen Erfahrungen,
insbeſon=
dere das ſyſtematiſche Aneinandervorbeiarbeiten, haben die
grö=
ßeren heſſiſchen Elektrizitätsunternehmen veranlaßt, ſich zu einer
Arbeitsgemeinſchaft zuſammenzuſchließen. Die offizielle
Mittei=
lung hiervon, unter gleichzeitigem Anerbieten zur Mitberatung
in den Elektrizitätsfragen des Landes, wurde den verſchiedenen
Miniſterien im Auguſt 1925 zugeleitet. Wie ſich die Regierung
zu dieſem Angebot der Mitarbeit ſtellt, kennzeichnet am beſten
das Ausbleiben jedweder Antwort auf die bereits erwähnte
September=Anfrage und die Ausſchaltung bei den in letzter Zeit
getroffenen Entſcheidungen.
Dieſe kurze Ausleſe genügt wohl zu der Erkenntnis, daß
die Dinge ohne Schaden ſür die Geſamtheit nicht ſo weiterlaufen
können, und in dieſem Sinne iſt der Schlußfolgerung des Herrn
Prof. Heidebroek unbedingt zuzuſtimmen. Wenn die Regierung
in der Landes=Elektrizitätswirtſchaft eine maßgebende Rolle
an=
ſtrebt, ſo iſt das nicht nur ihr gutes Recht, ſondern in gewiſſer
Hinſicht ſogar ihre Pflicht, nur darf ſie hierbei weder einſeitig
noch nach den geſchilderten Methoden verfahren. Vorausſetzung
iſt ferner, daß ſie ihre Elektro=Politik in Uebereinſtimmung mit
den Belangen aller heſſiſchen Werke und nicht etwa nur mit
denjenigen von Wölfersheim bringt. Ob man höheren Ortes
gewillt ſein wird, von ſich aus die notwendige Umſtellung
vor=
zunehmen, erſcheint mehr als fraglich, ſo daß dringend zu
wün=
ſchen wäre, der Landtag möchte hierzu die Initiative ergreifen
und die Berufung eines kleineren Kreiſes von Wirtſchaftlern
und Fachleuten aus der angewandten Elektrizität in Form eines
Beirates beſchließen. Als Aufgabenkreis einer ſolchen
Körper=
ſchaft wäre die Begutachtung und Beratung der Wege und Ziele
einer geſunden Landes=Elektrizitätswirtſchaft gemeinſam mit der
bearbeitenden Regierungsſtelle vorzuſehen. Eine ſolche Gemein
ſchaftsarbeit ſichert durch die Mitarbeit von Vertretern
maß=
gebender Wirtſchaftskreiſe aus verſchiedenen Landesteilen
unbe=
dingt die einheitliche Linie zum Beſten des Volksganzen; ſie
be=
deutet ferner eine beachtenswerte Rückenſtärkung der Regierung
bei den Verhandlungen mit ihren Kontrahenten und verhütet,
daß der Staat von ſeinen elektriſchen Hoheitsrechten nicht mehr
preisgibt, als mit Rückſicht auf die Lebensfähigkeit der
beſtehen=
den heſſiſchen Elektrizitäts=Unternehmungen aufgegeben werden
darf.
Eile iſt in jedem Falle dringend geboten, denn anſcheinend
bahnen ſich im rheinheſſiſchen Gebiet recht unerquickliche
Ver=
hältniſſe an, deren ſchnellſte Klärung zur Beruhigung ganzer
Landesteile unbedingt erforderlich iſt.
W. Lemke,
Direktor des Elektrizitätswerks und der Ueberlandanlage
der Stadt Offenbach a. M.
Nummer 22
Die Frankenfälſchungsaffäre.
Einniſchung Frankreichs in die innere
Angelegenheiten Ungarus?
EP. Budapeft, 26. Januar.
Die Meldung, daß der franzöſiſche Miniſterpräſident Briand
an den franzöſiſchen Gefandten in Budapeſt, Clinchant,
telegra=
phiſch die Beiſung erteilt habe, bei den ungariſchen Behörden
die Teilnahme der franzöſiſchen Emiſſäre bei
den Verhören mit den Angeklagten zu erwirken, hatz
in den politiſchen Klubs große Beſtürzung hervorgerufen. Am
maßgebender Stelle herrſcht die Anſicht vor, daß dieſe
For=
derung die Souveränität Uingarns verletze und
entſchieden zurückgewieſen werden müſſe. Die Staatsanwaltſchaft
erklärt, daß dem Wunſche Briands keinesfalls Folge geleiſtet
wer=
den könne, da im ungariſchen Strafgeſetz ausdrücklich vorgeſehen
ſei, daß bei den Verhören von Beſchuldigten außer dem
Staats=
anwalt oder dem Unterſuchungsrichter, ſowie dem Protokollführer
keine andere Perſon anweſend ſein dürfe. Großes Aufſehem
herrſcht ferner über die plötzliche Abreiſe des außenpolitiſchen
Chefredakteurs des „Matin”, Jules Sauerwein, und des
franzö=
ſiſchen Detektivs Benoiſt, die entgegen ihren bisherigen
Diſpoſi=
tionen, heute früh die ungariſche Hauptſtadt plötzlich verlaſſen
haben.
Wie „Magyar Orſzag” meldet, hat die Polizei mehrere
un=
gariſche Journaliſten verhört, die den Chefredakteur des Matins,
Jules Sauerwein, interviewt haben. Es handelt ſich um
Aeuße=
rungen, trelche die inneren Angelegenheiten des Landes berührt
hätten. Da derartige Mitteilungen von ſeiten eines
ausländi=
ſchen Journaliſten nicht im Intereſſe Ungarns liegen, hat die
Polizei es für notwendig befunden, entſprechende Maßnahmen
zu treffen.
Ueber die durch das Telegramm Briands an den
franzöſi=
ſchen Gefandten in Budapeſt geſchaffene Lage gibt der „Peſter.
Lloyd” folgende Darſtellung: Die Angelegenheit der
Franken=
fälſchungen tritt nunmehr in eine bedenkliche
Entwick=
lungsphaſe, in dem ſie ſich mit Weiterungen
inter=
nationaler Natur zu komplizieren beginnt. In die
Rechts=
frage, tras nach ungariſchen Geſetzen im Verkaufe eines
Straf=
verfahrens zuläffig ſei, beginnt ſich nunmehr ein Politikum
ein=
zumiſchen, indem eine fremde Macht der ungariſchen Regierung
Vorgänge aufoktroyieren will, die dieſe als mit den
Rechtsgrund=
ſätzen ihres eigenen Staates undereinbar bezeichnet. Einſtweilen
müſſen wir uns damit begnügen, meint das Blatt, dies
feſtzu=
ſtellen. So viel iſt ſicher, daß ſich mit dem Uebergreifen der
An=
gelegenheit auf das Gebiet der internationalen Beziehungen eine
ernſte Wendung vollzogen hat.
Räumung der Kölner Zone im Februax.
Koblenz, 26. Januar.
Entgegen anderslautenden Meldungen teilt das
Reichs=
koyumiſſariat in Koblenz mit, daß die Räumung der ſogen.
Kölner Zone ſich keinesfalls bis zum März und auch nicht
bis zum 20. Februar hinziehen wird. Nach Mitteilung von
zu=
ſtändiger Stelle iſt nicht nur die militäriſche Räumung, ſondern
auch die rechtliche Freigabe der Kölner Zone vorausſichtlich ſchon
in den erſten Fehrugrtagen zu erwarten. Der genaue Zeitpunkt
wird von der Botſchafterkonferenz baldigft feſtgelegt werden.
Oito Schneider
Emmi Schneider
geb. Jäckle
Vermählte
Darmſtadi, den 27. Januar 1926.
Bismarckftr. 125, I.
(*2281
Die krchliche Trauung findet heute nachmittag
3 Uhr in der Johanniskirche ffatt.
Todes=Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten
die traurige Mitteilung, daß mein
lieber Mann, unſer guter Vater,
Bruder, Schwager, Onkel,
Schwie=
gervater und Großvater
Herr
Franz Breitwieſer
Bäckermeiſter
heute nachmittag 3½ Uhr nach
kurzem, ſchweren, mit Geduld
er=
tragenem Leiden im 75.
Lebene=
jahre ſanft entſchlafen iſt. (*2320
Im Namen dertrauernd. Hinterbliebenen:
Frau Kath. Breitwieſer
und Kinder.
Nieder=Ramſtadt, den 25. Jan 1926.
Die Beerdigung findet am
Don=
nerstag, nachmittags 3 Uhr, in
Nieder=Ramſtadt ſtatt.
Weinet nicht an meinem Grabe,
Gönnt mir nur die ewige Ruh”,
Denkt, was ich gelitten habe,
Eh’ ich ſchloß die Augen zu.
Todes=Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten
hiermit die ſchmerzliche Nachricht,
daß es Gott dem Allmächtigen
ge=
fal en hat, meine liebe Frau, unſere
treuſorgende Mutter, Schweſter
und Tanie
geb. Göttmann
nach langem, mit großer Geduld
ertragenem Leiden im Alter von
29 Jahren in die Ewigkeit
abzu=
rufen.
2347
Die träuernden Hinterbliebenen:
Jakob Riedel und Kinder
Familie L. Göttmann
Familie Karl Poth.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 28. Januar, nachr
auf dem ASal
Nachruf.
Ein unerbittliches Geſchick
ent=
riß uns unſern lieben Onkel,
Groß=
onkel, Bruder und Schwager
Herrn
Privatier
im 76. Lebensjahr.
Um ſtille Teilnahme bitten.
Die trauernden Hinterbliebenen
Franz Geier und Familie
Kiesbergſtr. 5.
Darmſtadt, Groß=Zimmern, Ober=Ramſtadt
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 28. Januar, nachmittags
3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof
ſtatt.
Dankſagung.
Alle, die beim Heimgang meines
lieben Gatten und unſres Bruders
mit ſo viel Liebe ſeiner gedachten,
beſonders Herrn Pfarrer Kleberger
für die troſtreichen Worte am Grabe,
innigen Dank.
( 2353
In tiefer Trauer:
Joſeſine Leißler
Geſchwiſter W. u. M. Leißler.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, ſowie für die zahlreichen
Kranzſpenden bei dem Hinſcheiden
unſeres lieben Entſchlafenen
Philipp Brunner
ſagen wir allen Freunden und
Be=
kannten, insbeſondere Herrn Pfarrer
Fiſcher für die troſtreichen Worte am
Grabe, dem Krieger= und Turnverein,
dem Verein, ehemaliger 6ler
Artille=
riſten des vorderen Odenwalds für
ihre Kranzniederlegung herzlichen
Dank.
(1337
Kätha Brunner. geb. Munker, u. Kind
Eliſe Brunner Wtw.
Groß=Bieberau, den 26. Januar 1926.
Greiner’s
Antisepton
unübertroffen
ür Kopf und Haar.
Mehrfach prämiiert.
nit gold. Medaillen
Kinderzeitung „Der bleine Coco oder Lachzeitung „Hns gratts!
Greis ½ Jd. nur 50 Pfg.
Zu haben bei
Herm. Franck
Friſeur (146a
Mathildenplatz 19
Hauptniederlage
(Fabriklager)
Wiederverkäufer erh.
Barezu Fabrikpreiſen IV. 1377
1. Han
94
Größte und bedeutendite
palitiichr Tages= und handelgjeitung
der Pkalz
Girkſamſtes GGerbemittel
für Bandel, Unduſtrie und Tandwirtſchaft
Geitaus höchſte Aullage
aller pfälziſchen Tageszeitungen
Bas Blatt der kleinen Inſerate
Ankragen an den Berlag Tudwigshaken a.
Gerſtenkaffer Secker Nchf., Ludwigshöhſt.
Warme
und trockene Füße
können Sie auch bei kaltem und
naſſem Wetter haben, wenn Sie
die Wärme erzeugende
Kuki=
rol=Einlegeſohle fragen.
Machen Sie ſofort einen
Verſuch.
Preiſe Mk. 1.25 bis 1.75 je
Paar. Imprägnierte Kukirol=
Einlegeſohlen ohne galvaniſche
Einlage 90 Pfg. und Mk. 1. —
Verkaufsſtellen:
Beſſunger=Apotheke, K. Fiſchbach;
Engel=Apotheke, Dr. E. Merck;
Drogerien: Beſſunger=Drogerie,
Beſſungerſtr. 1; Hubertus=
Droge=
rie, C. Lennartz; Palais=Drogerie,
Saalbauſir. 13; Schwanen=
Droge=
rie, Gardiſtenſtr. 17: Drogerie
Schwinn; Drogerie Secker Nfl.,
Ludwigshöhſtr. 1; Drogerie
Zach=
mann, Bleichſtr. 46.
(V. 1313
Nummer 27
Mittwoch, den 27. Januar 1926
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadi, 27. Januar.
— Ernannt wurde: am 26. November 1925: der Schulamtsanwärter
Jakob Marx zu Mainz=Kaſtel zum Lehrer an der Volksſchule zu
Groß=Winternheim, Kreis Bingen.
— Ernannt wurden: Pfarraſſiſtent Wilhelm Weimar zu Rhein=
Dürkheim zum Pfarrvikar in der Pfarrei Gonterskirchen, Dekanat
Schot=
ten; Pfarrvitar Heinrich Lautz zu Nieder=Ingelheim zum Pfarrvikar
in Schöllenbach=Buliau, Dekanat Erbach; Pfarraſſiſtent Lie. Ferdinand
Euler, zurzeit in Darmſtadt, zum Pfarrvikar in Nieder=Ingelheim,
Dekanat Mainz; Pfarraſſiſtent Felix Rau zu Alzey zum Pfarraſſiſtent
für Jugendarbeit in der evangeliſchen Gemeinde Mainz, Dekanat Mainz=
Pfarrvikar Botho Horſt zu Schöllenbach zum Pfarraſſiſtent zu Alzey,
Dekanat Alzey; Pfarraſſiſtent Otto Geiß zu Offenbach a. M. zum
Pfarraſſiſtent in Rhein=Dürkheim, Dekanat Worms. —
Aufforde=
rung zur Bewerbung. Zur Wiederbeſetzung wird ausgeſchrieben:
die evangeliſche Pfarrſtelle zu Hoch=Weiſel, Dekanat Friedberg.
— Die Oſterferien 1926 beginnen am Sonntag, den 28. März.
Das neue Schuljahr beginnt Montag, den 19. April, mit der
Aufnahmeprüfnng und Dienstag, den 20. April, mit dem vollen
lehrplanmäßigen Unterricht. — Entgegenſtehende Mitteilungen
in den Zeitungen ſind unrichtig.
Das Sommerfemeſter der Hefſiſchen Landesbaugewerkſchule,
ſtaatliche Studienanſtalt für Hoch= und Tiefbau in Darmſradt,
Neckar=
ſtraße 3, beginnt am 25. März 1926. Anmeldungen ſind baldigſt an die
Direktion der Landesbaugewerkſchule einzureichen. (Siehe Anzeige.)
— Heſſiſches Landestheater. Das 7 Sinfoniekonzert am
Montag, den 1. Februar, bringt als Auftakt die Erſtaufführung von
Reczinecks „Thema und Variationen‟ Das Werk iſt unter Furrwängler
im Leipziger Gewandhaus herausgebracht worden und fand dort eine
freudige Aufnahme bei Publikum und Preſſe. Die Deutſche
Muſih=
zeitung ſchreibt: „Das iſt ein artiges Stück moderner, doch nirgends
ver=
ſtiegener Arbeit, dabei ein wirkliches Variationenwerk, alſo eines, bei
dem die Beziehungen der einzelnen Veränderungen zum Thema immer
deutlich erkennbar gewahrt blieben.” — Als weitere Orcheſternummer
kommt die Sinfonie Nr. 101 von Haydn zur Aufführung. In der erſten
Ausgabe wird dieſe Sinfonie in D=Moll ſtehend bezeichnet, währeno in
einer anderen ſie als D=Dur=Sinfonie (die Uhr) bezeichnet wird; in
D=Moll ſteht lediglich die Einleitung des 1. Satzes, während ſonſt überall
freudigſte D Dur=Stimmung herrſcht.
Die von Generalintendaut Ernft Legal ins Leben gerufene Heſſiſche
Spielgemeinfchaft bereitet als nächſte Aufführung Rüthleins „
Glas=
ſchrank” vor, deſſen ſzeniſche Ausgeſtaltung wiederum nach von
Archi=
tekt Hartmnt Pfeil freundlichſt zur Verfügung geſtellten Entwürfen in
den Werkſtätten des Landes heaters neu hergeſtellt wird. — Es ſei bei
dieſer Gelegenheit noch einmal auf den Zweck und Sinn dieſer
Auffüh=
rungen hingewieſen. Es kam der Theaterleitung darauf an, eine Stätte
zu ſchaffen, die den verhältnismäßig zahlreichen guten Volksſtücken
heſſiſcher Mundart dauernde Unterkunft und ſorgfältige, liebevolle
Aus=
führung gewährleiſtet und deren finanzieller Reinertrag den Fonds zu
einem Niebergall=Denkmal bilden und notleidenden heſſiſchen
Schrift=
ſtellern Beihilfen gelvähren kann. Natürlich iſt das nur möglich, wenn
ſich, wie es jetzt geſchieht, die Mitglieder dieſer Spielgemeinſchaft in
dankenswerteſter Weiſe zur Verfügung ſtellen, und aus reinem
Idealis=
mus heraus beträchtliche Opfer an Zeit und Mnihe zu bringen,
ent=
ſchloſſen ſind. Der Beſuch der erſten fünf Aufführungen des „Datterich”
war fo hervörragend, daß die nicht unbeträchtlichen Koſten der neuen
Ausſtattung ſamt den laufenden Tageskoſten glatt gedeckt werden
konn=
ten und noch für die Ziele der Spielgemeinſchaft eine Summe von rund
1200 Mk. übrig bleiben, über deren Verwendung berichtet werden wird.
Am Samstag, den 30. Januar, abends 7½ Uhr, findet eine
Wieder=
holung des „Datterich” im Großen Haus als Volksvorſtellung zu
Einheitspreiſen ſtatt. Preiſe 1, 2, 3 und 4 Mk. Der Vorverkauf für dieſe
Vorſtellung beginnt heute.
— Der Ausſchuß der vereinigten Bezirksvereine hielt ſeine erſte
Sitzung im neuen Jahre ab. Der Vorſitzende Dr. Kolb erklärt, daß
jetzt wieder vegelmäßig die Sitzungen ſtattfinden ſollen. Der Rechner
Finger macht darauf aufmerkſam, daß auch Unkoſten entſtehen, und
müſ=
ſen die einzelnen Bezirksvereine dazu beitragen. Es wird beſchloſſen,
daß jeder Bezirksverein wie ſeither 15 Mf. Jahresbeitrag zu zahlen hat.
Einige Bezirksvereine haben ihre Tätigkeit noch nicht aufgenommen, dieſe
ſollen veranlaßt werden, damit zu beginnen. Ueber die Werbung der
Mitglieder gingen die Anſichten auseinander. Es ſoll jedem
Bezirksver=
ein überlaſſen werden. Darauf werden eine Reihe von Städtiſchen
An=
gelegenheiten beſprochen, ſo die Abtragung des Herrngartenberges, die
Trockenlegung des Herungartenteiches, die Bebauung des Palaisgartens,
die Niederlegung der Bäume am Luiſenplatz, die Benennung
verſchie=
dener Straßen und Plätze u. a. mehr.
fm. Eleonorenſchule. Am erſten Elternabend dieſes Jahres
begrüßte Herr Oberſtudiendirektor Kiſſinger die zahlreich
Erſchie=
nenen. Herr Studienrat Schömer ſprach ſodann in einem feſſelnden
Vortrag über Elternhans und Schule im Kampf gegen
die Lüge des Kindes”. An einem leicht faßlichen Beiſpiel (
Weih=
nachts= und Oſterglaube des Kindes) wies er nach, wie ſchwer oft den
Eltern die Aufrichtigkeit fällt, und gab eine Beſtimmung des Begriffs
und Weſens der Lüge, die immer dann vorliegt, wenn „Bewußtſein der
Unwahrheit und Abſicht zu täuſchen vorhanden ſind”. Um den Kampf
gegen die Lüge erfolgreich aufnehmen zu können, muß man wiſſen, wie
ſie entſteht, und wird vielfach Mangel an Aufmerkſamkeit als Grund
feſt=
ſtellen, z. B. wenn ein Kind behauptet, es ſei ihm der Griffelkaſten
ge=
nommen worden, den es zu Hauſe ſtehen gelaſſen hat. Darum ſind
Be=
bbachtungsgabe und Aufmerkſamkeit zu ſchulen. „Welches Bild hängt vor
uns?” — frage man einmal, und Eltern und Erzieher werden ſo das
Kind dahin führen, daß es die Wirklichkeit von der Unwirklichkeit
unter=
ſcheidet. Auch die „Phantaſielüge”, die im Alter von 12—13 Jahren und
früher auftritt und das armſelige Beei zum prachtvollen Garten, die
Hütte zum Palaſt und geringe Kleider zu anſehnlichen Gewändern werden
läßt, iſt nicht als eigentliche Lüge zu betrachten; nur darf dabei nicht der
Begriff der Eitelkeit eine Rolle ſpielen. Mit dem wuchtvollen Zitat aus
„Jphigenie‟: „O weh der Lüge..” wandten ſich die Ausführungen des
Redners der Lüge als ſolcher zu. Er unterſchied zwvei Arten: die „
Ab=
wehr=, Not= und Angſtlüge”, die milder zu beurteilen iſt wie die „
Ver=
ſtandesrüge”, die nicht ernſt genug genommen werden kann. In Gefahr
ſind auch Kinder, die folgern: „Wenn ich die Wahrheit ſage, werde ich
nicht beſtraft”, ebenſo wie andere, die, nur um zu „glänzen”, zum Lehrer
ſagen: „Beſtrafen Sie urich bitte auch!” An Maß und Art der Strafe
und der Notwendigkeit der eigenen Aufrichtigkeit zeigte der Redner zum
Schluß, wie die Kinder vor alledem zu behüten und zu bewahren ſind,
und wies auf eine gute Lehre Salzmanns, des Verfaſſers des „
Ameiſen=
büichleins” hin; „Für alle Fehler des Kindes ſoll der Erzieher den Grund
in ſich ſelber ſuchen!“ Dieſes Wort, das geiſtvoll den ganzen Vortrag
abſchloß, gab der Redner ſeinen Zuhörern als Geſchenk des Abends mit.
Auſchließend ſprach Herr Oberſtudiendirektor Kiſfinger. Er dankte
dem Redner für die warmen, auf Erfahrung beruhenden Ausführungen
die er durch praktiſche Beiſpiele reichlich zu ergänzen wußte. Der zunächſt
mitgeteilte wahre Vorfall, der ſich erſt kurz zuvor ereignet hatte und allen
in Erinnerung bleiben wird, muß, obwohl er an ſich beluſtigend wirkte,
nachdenklich ſtimmen. Schiilerinnen einer Oberflaſſe war ein Bild mit
Tandsknechten über eine halbe Stunde zum Betrachſten überlaſſen worden.
Nach Wegnahme des Bildes wurde ihnen zwei Fragen geſtellt: Wiediel
Pferde ſind vor dem Wagen? Auf welcher Seite befindet ſich der Reiter?
Nachdem man ſich in den Antworten für links und auch für rechts, für
einfache und für doppelte Geſpanne entſchieden hatte, wurde das Bild
wieder herbeigeholt, auf dem weder links noch rechts ein Reiter, noch
ein Pferd mit einem Wagen zu erblicken war! Auch „was Mutti alles vonder
Schule erzählt wird”, beruht meiſt auf dem gleichen Mangel an
Be=
bbachtungsgabe. Die Ausſprache, an der ſich Mütter und Väter, unter
anderem Herr Profeſſor Dr. Heuſſel mit feinem Wort beteiligten,
verlief ſehr angeregt. Herr Oberſtudiendirektor Kiſſinger lud beim
Abſchied zu einem Landheimabend ein, der mit Vorſührung von
Licht=
hildern in 14 Tagen ſtattfinden ſoll.
Engliſcher Vortrag. Mittwoch, den 27. Januar, nachmittags 5
Uh=
bunktlich, hält Herr Lewis in der Ludwigs=Oberrealſchule (Kapellplatz)
leinen zweiten Vortrag über Bernard Shaw.
— Die Anmeldung ſchulpflichtiger Kinder zur Aufnahme in die
Stadtſchulen an Oſtern 1926 hat nächſten Dienstag zu erfolgen. (Siehe
Anzeige.)
— Paracken für Jugendpflege=, Turn= und Sportvereine. Mit der
Naumung der erſten Beſatzungszone wird vorausſichtlich eine größere
Dayl zerlegbarer Holzbaracken (5X15 bis 10X30 Meter) entbehrlich, die
EIſter Linie obigen Vereinen angeboten werden als Uebungs= und
Dereinsſtätten. Der Kaufpreis zwiſchen 1000 und 3500 MM. iſt mit einem
Aunſtel anzuzahlen, der Reſt mit 5 v. H. zu verzinſen. Es kommen
ueromgs noch die Nebenroſten für Abbruch, Transport, Wiederaufbau
2 Beſeitigen der Fundamente hinzu. Doch follen die Baracken meiſt
* hütem Zuſtand ſein und könnten unterkellert, ſowie durch Zwiſchen=
Sſde in mehrere Räume geteilt werden. Anmeldung von Bewerbern
im Präſidenten der Reichsvermögensverwaltung in Coblenz. Nähere
A4Skunft gibt der Vorſtand des Ausſchuſſes für Leibesübungen in der
Sitzung am Donnerstag abend.
Morgenmuſik im Realgymnaſium
Man ſchreibt uns: Im Zuſammenhang mit dem Vortrag des
Aſſeſ=
ſors Henk „Ueber den Menſchen Ludwig van Beethoven” fand am
24. Januar in der Aula des Realgymnaſiums durch Lehrer
und Freunde der Anſtalt eine Aufführung der Beethovenſchen
Klavierquartette aus dem Jahre 1785 ſtatt. Dieſe 3 Quartette
in Es, C und D ſind nach den Kurfürſtenſonaten von 1783 die erſten
be=
deutſameren Werke B.ſcher Kammermuſik.
Läßt ſich auch der Einfluß Mozarts und namentlich Sterkels, des
Kurmainziſchen Abbés im Aſchaffenburger Schloß, überall verſpüren, ſo
erkennen wir doch in allen drei Werken an vielen Stellen bereits den
ſpäteren großen Beethoben.
Das Quartett in Es (zeitlich dielleicht das letzte) beginnt mit einem
weitausgeſponnenen Adagio, dem ſich attaca das Allegro con spirito in
Es=Moll anſchließt. Ein ſehr einfaches, aber tief empfundenes Thema
mit Variationen beſchließt das Gauze.
Das D=Dur=Quartett beginnt in ſeinem erſten Satz mit feſtlichen,
feierlichen Rhythmen, an die Eingangstarte einer zeitgenöſſiſchen
Sym=
phonie erinnernd. Bemerkenswert iſt auch die Art, wie dieſer Satz in
einem Kirchenſchluß endet, eine Erinnerung an B.s damalige Eigenſchaft
als Kurfürſtlicher Hoforganiſt.
Das Quartett in C, von den dreien am ſtärkſten unter Sterkelſchem
Einfluß ſtehend, iſt deswegen beſonders bemerkenswert, weil B. zwei in
ihm vorkommende Themen in ſpäteren Werken wieder verwandt hat. So
kommt das zweite Thema des erſten Satzes wieder vor in der
Klavier=
ſonate Op. 2, Nr. 3, während das Thema des langſamen Satzes in den
2. Satz der F=Moll=Sonate Op. 2 Nr. 1 züberging. Leiſe ſteigt das erſte
Thema auf; in geſchmeidiger Linie trirt ihm das zweite Thewa zur
Seite; in kecken, fröhlichen Rhythmen, oft an Volksweiſen geizahnend,
geht der Satz ſeinem Ende zu. Ein an Mozart erinneundes, freundliches,
ſanftes Adagio con espressione in rührender Einfachheit ſchließt ſich an
während der letzte Satz in der von B. ſtets ſehr bevorzugten Form des
Rondos geſchrieben iſt.
Es war eine verdienſtvolle Leiſtung, dieſe im allgemeinen
unbekann=
ten Jugendwerke des großen Meiſters hier in Darmſtadt einem grötzeren
Kreiſe vorzuführen. Der reiche Beifall der ſehr zahlreich erſchienenen
Zuhörer dürfte zu einenr guten Teil dieſen Erwägungen entſprungen
ſein. Sicharlich galt es aber auch dor allem der hervorragenden
Wieder=
gabe der teilweife durchaus nicht leichten Quartette. Vor allem lag der
in allen drei Werken virtuos geſchriebene Kladierpart bei Frau Aſſeſſor
Henk in beſten Händen; ihr reifes, meiſterhaftes Spiel wurde den
vor=
handenen Schwierigkeiten in jeder Hinſicht geredt. Den weniger
an=
ſpruchsvollen Streichpart hatten übernommen die Herren Student
Schildge (Violine), ein früherer Schüler des Realgymnaſiums, ſowie
Herr Afſeſſor Henk ſelbſt (Bratſihe) und Herr Studienrat Dr.
Men=
ger (Cello). Alle drei Herren zeigten ſolides muſikaliſches Können,
ſau=
bere Technik und gründliches Einſiihlen in den Geiſt der Werke.
Die Veranſtalter des Konzerts können durchaus mit ihrem Erfole
zufrieden, die Schule aber ſtolz auf die achtunggebietende Leiſtung ſein.
HAA:
AAHS
ARE
A. Elettren
Aelediphena
Aonzert
Kleinen Haus
Sonntag, den 31. Januar 1926,
vormittags 11 Uhr
Karten unentgeltlich bei:
Arnold & Sohn, Ecke Erbacherstraße
Arnold & Sohn, Elisabethenstraße 28
Arnoso, Rheinstraße 31
(1334
AAK
AHR
IA
AGA
— Vrreinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums. Nächſte
öffentliche Winterveranſtaltung am kommenden Freitag, den 29. Januar,
(Feſtſaal des Gymnaſiums, Karlſtraße 2). Univerſitätsprofeſſor Dr. Otto
Regenbogen ſpricht über „Der Sinndeslateiniſchen und
griechiſchen Unterrichts auf dem humaniſtiſchen
Gymnaſium der Gegenwart”, Profeſſor Regenbogen iſt der
Nachfolger von Geheimrat Franz Boll auf dem Heidelberger Lehrſtuhl
für klaſſiſche Philologie. Er hat auf der Berliner Gymnaſialtagung und
auf der Erlanger Philologenverſammlung durch tiefgründige
Behand=
lung humaniſtiſch=pädagogiſcher Zeitfragen warmes Intereſſe erregt.
— Vereinigung Alt=Darmſtadt (Datterich=Geſellſchaft) Vereinigung
für Ortsgeſchichte und Heimatkunde. Am Donnerstag abend findet im
Weißen Saal des Kaiſerſaals, Grafenſtraße, eine Fortſetzung des
Vor=
trags über Wilhelm Hamm ſtatt. Der erſte Vortrag führte ein in das
Lebensbild und in die Heimatgeſchichte Hamms. Der Redner des Abends
gab ein feines Bild dieſer markanten Perſönlichkeit, auf den ſeine
Vater=
ſtadt ſolz ſein darf, und führte vor allem in das Kleinleben des alten
Darmſtadt mit ſeinen originellen Perſönlichkeiten und ſeiner Eigenart
ein, es war ein Bild der Kleinwelt unſerer Väter. In dem diesmaligen
Vortrag wird Herr Brüchmann üiber Hamm als Schriftſteller und Dichter
berichten und Proben aus ſeinen Freiſcharennovellen und ſeinen ſonſtigen
Dichtungen geben.
Von der Feuerwehr. Im Monat Dezember 1925 wurde
die Städtifche Berufsfeuerwehr 34mal glarmiert, und zwar bei neun
Kleinfeuern, ſechs Kaminbränden und neunzehn ſonſtigen
Hilfelei=
ſtungen. — Der Sanitätsdienſt erſtreckte ſich auf 121 Transporte. In
12 Fällen wurden Notverbände auf der Wache angelegt.
Beim Verſorgungsamt — jetzt ehem. neues Lazarett,
Eſcholl=
brücker Straße 27 — findet die Auszahlung der Penſionen (nicht
Kriegs=
beſchädigtenrente) am Samstag, den 30. Jan., von 10.15 Uhr vorm. bis
12.30 Uhr nachm., ſtatt. Die am Montag, den 1. Febr., nicht abgeholten
Penſionen werden am Dienstag, 2. Februar, koſtenpflichtig zugeſandt.
— Den Ruhegehaltsempfängern, die ein eigenes Poſtſcheck=, Bank= oder
Sparkaſſenkonto beſitzen, und denen, die außerhalb des Sitzes einer
Verſorgungsbehörde oder deren Zahlſtellen wohnen, können die Bezüge
auf Reichskoſten zugeſtellt werden. Die übrigen Empfänger haben ihre
Gebührniſſe an der Kaſſe der Verſorgungsbehörde oder deren Zahlſtelle
abzuholen; es ſteht ihnen jedoch frei, die Zuſtellung durch die Poſt auf
eigene Koſten bei der Verſorgungsbehörde zu beantragen. Abweichend
hiervon kann für die letzteren Empfänger die portofreie Zuſtellung nur
auf beſonders begründeten Antrag durch die Verſorgungsbehörde
geneh=
migt werden, wenn es ſich z. B. um ſchwerkriegsbeſchädigte, gebrechliche
oder altersſchwache Empfänger handelt, oder wenn beſondere
Erwerbs=
oder Familienverhältniſſe vorliegen, oder wenn zur Erreichung der
Zahlſtelle größere Entfernungen ſüber 2 Kilometer) zurückzulegen ſind.
Es wird hierbei bemerkt, daß die Ruhegehaltsgebührniſſe eine Holſchuld
darſtellen und daher eine Verpflichtung des Reichs zur koſtenfreien
Zu=
ſtellung nicht beſteht. Wer hiernach vom 1. 4. 26 ab eine andere
Aus=
zählungsart ſeiner Gebührniſſe wünſcht, wird gebeten, dies dem
Ver=
ſorgungsamt ſobald wie möglich, ſpäteſtens bis 15. Februau, mitzuteilen.
Beſtimmungsgemäß ſoll die Auszahluagsart der Gebührniſſe innerhalb
eines Rechnungsjahres möglichſt nicht geändert werden.
Inſeraten=Annahmeſtellen
Darrastagt: Dingeldein, Heidelbergerſtr. 102
Waldmann, Waldkolonie
Mainz: Buchhandlung Scheff, Münſterpl. 4
Hickeistadt: L. Schumann, Braunſtraße
Seite 5
Schwurgericht.
Als letzte Sache in der Tagung des Januar wird die Anklage gegen
Dienſtmädchen Anna Kath. Marſch von Nordheim wegen
Kindestötung verhandelt. Die Neunzehnjährige ſoll am 10. Oktober 1925
zu Bensheim, ledigen Standes, als Mutter ihr uneheliches Kind gleich
nach der Geburt vorſätzlich getötet haben.
Die Marſch, die bei Witwe Hochſchild vom 14. Juni bis 14.
Novem=
ber 1925 als Dienſtmädchen in Stellung war, hat in Bensheim
außer=
ehelich im Bett ihres Zimmers geboren. Das Kind hat nach der Mutter
Angaben gelebt.
Gleich nach der Geburt deckte die Angeklagte das Kind mit einer
Wolldecke zu und zog dem Kinde die Deck= über das Geſicht. Alsdann
überließ ſie das Kind ſeinem Schickſal. Als ſie am nächſten Abend nach
dem Kind ſah, war es tot. Erſt nach dem Auszug der Angeklagten
wurde die Leiche auf dem Kleiderſchrank gefunden. Seit 19. November
iſt Angeklagte in Unterſuchungshaft.
Die Angeklagte iſt im weſentlichen geſtändig, ſodaß ſich eine größere
Beweisaufnahme erübrigt. Die Angeklagte hatte gegen den Willen der
Eltern ein Verhältnis mit dem Fabrikarbeiter Ludwig Wohlfahrt von
Nordheim, das zur Schwangerſchaft führte. Den Eltern gegenüber
leug=
nete ſie das Verhältnis, das Wohlfahrt nach Pfingſten 1925 abbrach.
Der Sachverſtändige will die Todesurſache nicht mit abſoluter
Sicherheit feſtlegen; einen Erſtickungstod bezeichnet er als möglich.
Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme kann auch fahrläfſig
Tötung in Frage kommen. Der Staatsanwalt nimmt an, daß d.
Tötungsvorſatz von der Angeklagten nicht feſtgehalten worden ſein
könne, indem ein anderes Ereignis dazwiſchengetreten ſei, ſo daß der
Tod des Kindes durch Fahrläſſigkeit verurfacht ſei, auch Verſuch
einer vorſätzlichen Tötung könne in Frage kommen. Nach den
Dar=
legungen des Sachverſtändigen neigt der Staatsanwalt zur Annahme
einer fahrläſſigen Tötung und trägt auf ſechs Monate Gefängnis an
Mildernde Umſtände lägen vor, ſie ſeien auch darin gegeben, daß das
Mädchen von ihrem Liebhaber ſchnöde verlaſſen war. Der Verteidigen
will in dem Eintreten ſür die Angeklagte nicht mit Paragraphen
jong=
lieren, nur als Menſch ſeine Ausführungen über die Tat der
Angeklag=
ten machen, die ihm als ein Ausfluß ihrer Dummheit erſcheint. Die
Au=
geklagte verſuchte, ihren Zuſtand zu verheimlichen, wollte ſich niemanden
offenbaren und führte dies auch ſtrikte durch. Sie machte ſich keine Ge
dauken darüber, was nun und was mit dem Kinde werden würde. Einen
Törungsvorſatz habe ſie nicht beſeſſen; damit entfalle die Anwendung
des § 217 St.G.B. Die Angeklagte habe in ihrer Verfaſſung nicht den
Mut aufgebracht, früher in der Kammer noch einmal nach dem Kinde zu
ſehen. Die Angekiagte könne nicht beſtraft werden, weil nicht nach
gewieſen ſei, wie das Kind zu Tode gekommen ſei. Die verſchiedenen
Möglichkeiten ſeien nicht zu klären, und daraus ſeien die Konſequenzen
zu ziehen. Niemand könne heute mehr feſtſtellen, wie der Tod des
Kin=
des vor ſich gegangen ſei. Daher ſei die Angeklagte freizuſprechen.
Das Urteil erkennt wegen Verſuchs der Kindestörung nach §§ 217 43
R. St. G. auf eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten, wovon zwvei
Monate Unterſuchungshaft in Abzug kommen. Die Angeklagte habe
als junges Ding aus Dummheit gehandelt. Der Haftbefehl bleibt be
ſtehen.
Vom alten Friedhof. Wir machen unſere Leſer auf die heutige
Bekanntmachung des Oberbürgermeiſters ganz beſonders aufmerkſam.
Es dürfte ſich empfehlen, etwaige auswärtige Hinterbliebene der dorn
Beerdigten von dieſer Bekanntmachung in Kenntnis zu ſetzen, zumal
in=
folge des Kriegs viele Familien ihren Wohnſitz gewechſelt haben und
von der Maßnahme keine Kenntnis erhalten. Auch hinſichtlich der
Grab=
teine auf den nicht wieder angebauften Gräbern empfiehlt es ſich, denn
Friedhofsamt oder dem Verwalter alsbald Mitteilung zu machen, ob
dieſelben von den Eigentümern beanſprucht oder in das Eigentum der
Stadt übergehen ſollen.
Nacheichung von Meßgeräten. Es beſtehr Veranlaſſung, noch
einmal dringend darauf hinzuweiſen, daß zurzeit die Nacheichung der im
eichpflichtigen Verkehr befindlichen Meßgeräte (Längen= und
Flüſſig=
keitsmaße, Meßwerkzeuge für Flüſſigkeiten, Hohlmaße, Gewichte und
transportable Handelswagen bis ausſchließlich 3000 Kg.) durchgeführt
wird. Die Beteiligung daran war bisher ſehr gering, ſo daß damit zu
rechnen iſt, daß die gleichzeitig ſtattfindende polizeiliche Reviſion zu
gro=
ßen Beanſtandungen führt und zahlreiche Strafanzeigen erhoben werden
müſſen. Es ergeht daher die wiederholte Aufforderung, die in Frags
kommenden Meßgerate unter Einhaltung der nachfolgenden Zeiten bei
dem Eichamt Darmſtadt, vormittags von 8—1 Uhr, abzuliefern: 2.
Poli=
zei=Revier 20. bis 28. Januar 1926, 3. Polizeirevier 4. bis 12. Februas,
4. Polizeirevier 17. bis 26. Februar, 5. Polizeirevier 8. bis 16. März,
6. Polizeirevier 22. bis 26. März, 7. Polizeirevier 7. bis 15. April.
Ausgenommen ſind Samstage (Amtstag).
Kunſfnotizen.
Ueber Werke, Künſiler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchſeht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Auf das heute Mittwoch, den 27. Januar, abends 8 Uhr, im
Mathil=
denhöhſaal, Dieburgerſtraße 26, ſtattfindende „Indiſche Konzert”
Mahe=
boob und Musheraff Khan ſei hiermit nochmals hingewieſen. Karten
bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtraße 9, (Telephon 2560) und an der
Abendkaſſe.
Fox Film: „Das Feuerroß”. In dieſem größten Fox=Film aller Zeiten.
wird der Bau der erſten ameribaniſchen Ueberland=Eiſenbahn geſchildert.
Es iſt das Hohelied der Arbeit und eine Verherrlichung des kühnen
Menſchengeiſtes, der in aufregenden Kämpfen die Widerſtände der
Natur überwältigt. — Ab Freitag läuft der Taktige Berliner Milieu=
Film: „Das Fraulein vom Spittelmarkt” der Lebensroman einer
Stenotypiſtin, nach dem gleichnamigen Roman von Adolf Sommerfeld.
In den Hauptrollen: Hanni Reinwald, Ernſt Rückert Clementine
Pleß=
ner und Ott Tollen.
— Palaſt=Lichtſpiele. „Mädels vonheute‟ Das
Publikum war begeiſtert . Die Beſetzung konnte nicht beſſer ſein,
Claire Rommer iſt das Mädel, wie ſie im Buch ſteht Olga
Tſche=
chowa iſt bezaubernd . . . . Von den Herren gebührt der erſte Platz
Carl Platen, deſſen alter Buchhändler ein prächtiger echter Menſch war
Sein Gegenſtück in jung iſt Hans Thimig, der dem ſchüchternen
Liebhaber Züge verlieh, die, weit über den Rahmen der Komik hinaus,
tiefes ſeeliſches Erleben erkennen ließen In dieſem Film zündet
lles! Er wird nicht nur ein ſtarker künſtleriſcher Erfolg, ſondern auch
ein großer geſchäftlicher werden. — Die Texasreiter.
..
Tempo, Spannung, raſende tollkühne Jagd=Senſation, die das Blut
er=
ſtarren läßt — kurz, ein Tom Mix=Film nach allen Regeln der Kunſt.
Vor noch nicht allzu langer Zeit waren die Texasreiter, kühne Männer,
die aus dem Sattel Recht ſprachen, die einzigen Vertreter des Geſetzes im
Wilden Weſten. Hier lebte auch Buck Duane, der Sohn eines berühmten
Weſtmannes, mit ſeiner Mutter. Eines Tages kommt auf einem
Plan=
wagen ein ſchönes junges Mädchen in Trapperkleidung an Duanes Farm
vorgefahren. Auf dem Wagen liegt ihr kranker Vater. Unweit der
Farm bricht ein Rad von dem Wagen und Jenny Wilſon, das junge
Mädchen, bittet Duane um Beiſtand. Er heilt den Schaden und fordert
das junge Mädchen auf, bei ſeiner Mutter einige Zeit auszuruhen. Die
beiden beabſichtigen, nach dem Weſten zu reiſen um eine neue
Anſied=
lungsmöglichkeit ausfindig zu machen. Nach kurzer Zeit zieht das
Mäd=
cen mit ihrem Vater weiter. Bei einem Tanzfeſt gerät Buck wegen
eines Mädchens mit Cal Beni, einem berüchtigten Banditen, in Streit.
Buck wirft Beni aus dem Tanzlokal. Beni lauert Buck in den folgenden
Tagen auf. Der junge Duane mußte ſeiner Mutter verſprechen, daß
er nur in Notwehr von ſeinem Revolver Gebrauch machen wird. Es
ge=
lingt Beni, ſeinen Feind in Streit zu verwickeln, er ſchießt auf Buck,
wird aber ſofort darauf von deſſen Kuli niedergeſtreckt. Buck muß
fliehen, um ſich ſo lange zu verbergen, bis die Sache im Sande
ver=
laufen iſt. Tom Mix übertrifft ſich in dieſem Film ſelber. Die
Senſa=
tionen, die er in dieſem Film zeigt, ſind eine Gipfelleiſtung an
Kalt=
blütigkeit und Kühnheit. Wir erwähnen nur den Sprung mit dem
Wunderpferd von dem Dach eines dreiſtöckigen Hauſes. Das muß man
geſehen haben. Die Regie und die Photogrgphie erſtklaſſig, ein Film,
der jedes Publikum befriedigen muß.
Lofale Veranflaltungen.
Die bierunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu bekrahiez,
i keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritu
— Die Proteſtverſammlung der abgebauten Beamten,
Ortsgruppe Darmſtadt, findet am 29. d3. Mts. im Fürſtenſaal,
Grafen=
ſtraße, ſtatt. Referent: Wetzel, Frankfurt a. M
Aus den Paxteien.
— Deutſche Volkspartei. Der Bezirksverein „Nord” der
Deutſchen Volkspartei hält am Freitag, abend, den 29. Januar, in der
Reſtauration Speher, Ecke Rhönring und Frankfurterſtraße, eine
Ver=
ſammlung ab, in der Herr Generalſekretär Kollbach ſprechen wird über:
Die politiſche und finanzielle Lage im Reiche und in Heſſen. In der
Ausſprache werden außerdem noch eine Reihe kommunaler Fragen zus
Erörterung kommen, die beſonders die Bevölkerung des nördlichen
Stadtteiles intereſſieren.
Seite 6
Mittwoch, den 27. Januar 1926
Nummer 27
* Griesheim, 25. Jan. Um einem weiteren Ueberhandnehmen der
maſſenhaft auftretenden Raben entgegenzutreten, hat die hieſige
Ge=
meinde innerhalb der geſamten Feldgemarkung eine umfaſſende
Ver=
tilgung eingelei. t. Da in allen Gemarkungsteilen vergiftete Präparate
ausgelegt ſind, empiehlt es ſich für die Hundebeſitzer, Vorſorge zu treffen
daß die Hunde den Feldern fernbleiben.
HI. Eberſtadt, 26. Jan. (Gemeinderatsſitzung). Die
geſtrige Gemeinderatsſitzung, geleitet von Bürgermeiſter Schäfer, hatte
infolge der auf der Tagesordnung ſtehenden Beſchwerde mehrerer
Wäh=
ler und Hausbeſitzer gegen den Gemeinderatsbeſchluß vom 14. Jan. 1926.
mit dem die Anſtellung eines beſoldeten Bürgermeiſters in der Gemeinde
Eberſtadt zum zweiten Male beſchloſſen worden war, einen ſtark beſetzten
Zuhörerraum aufzuweiſen. In der fraglichen Sitzung hatte bekanntlich
der Gemeinderat einer Verfügung des Kreisamtes entſprechend zu
be=
ſchließen, ob die vom alten Gemeinderat in der Sitzung vom 4. Juni
1925 mit 14:4 Stimmen beſchloſſene Ortsſatzung, betr. die Anſtellung
eines beſoldeten Bürgermeiſters in der Gemeinde Eberſtadt im Hinblick
auf die nunmehr nicht unweſentlich verſchobene Zuſammenſetzung des
neuen Gemeinderats aufrecht erhalten bleiben folle oder nicht. Mit 12
gegen 11 Stimmen war in der Sitzung die Aufrechterhaltung der Satzung
beſchloſſen worden. Bei dem abgegebenen Abſtimmungsergebnis hatte
der Zentrumsvertreter den Ausſchlag gegeben. Veranlaßt durch die
vor=
liegende Beſchwerde, die von Zentrumskreiſen ausging, erklärte der
Zentrumsvertreter, daß er ſich der Tragweite ſeiner damaligen
Abſtim=
mung zugunſten des beſoldeten Bürgermeiſters nicht bewußt geweſen
ſei und, nachdem er ſich ſeitens der Beſchwerdeführer habe anders
be=
raten laſſen, was man ihm mit Rückſicht auf ſein jugendliches Alter
entſchuldigen möge, nunmehr auf den Boden des Ehrenbürgermeiſters
ſtelle. Es entſpann ſich aus dieſer Situation heraus abermals ein harter
Kempf der Fraktionen um die heißumſtrittene Frage, wobei ſich von
neuem zeigte, wie wenig arbeitsfähig der Gemeinderat in ſeiner neuen
Geſtaltung vorausſichtlich ſein wird. In der Beſchwerde war zugleich
den Antrag geſtellt worden, die Ortsſatzung aufzuheben. Da man durch
die gegebene Lage für den Ehrenbürgermeiſter nun auf der anderen
Seite eine Mehrheit hatte, war es erklärlich, daß dort Neigung
vor=
handen war, über den Beſchwerdeantrag abzuſtimmen, während man auf
der anderen Seite des Hauſes hervorhob, daß der am 14. Januar 1926
gefaßte Beſchluß zu Recht beſtehe und eine nochmalige Abſtimmung nicht
in Betracht gezogen werden könne. Trotz des Proteſtes von dieſer Seite
wurde mit 12 Stimmen beſchloſſen, der Beſchwerde ſtattzugeben und
dem Beſchwerdeantrag zuzuſtimmen. (Auf den Ausgang dieſes
Bürger=
meiſterkampfes kann man geſpannt ſein. D. B.) Ueber die Prüfung der
Gemeinderechnung und der Rechnung des Gemeindewaſſerwerks ſür das
Rechnungsjahr 1924 erſtattete Gemeinderat Böhme dahin Bericht, daß
ſich Anſtände nicht ergeben haben. Dem Gemeinderechner wurde
darauf=
hin antragsgemäß einſtimmig Entlaſtung erteilt. Anſchließend hieran
er=
ſtattete der Bürgermeiſter den üblichen Rechenſchaftsbericht, der ohne
Debatte angenommen wurde. Eine kurze Ausſprache entſpann ſich nur
über gewiſſe Mißſtände in der Provinzial=Pflegegnſtalt, denen
nach=
gegangen werden ſoll. In den Wohnungsausſchuß ſind aus den Kreiſen
der Bevölkerung zu den bereits ſeitens des Gemeinderats beſtellten
Mit=
gliedern hinzugewählt worden: Ludwig Bär, Wilhelm Sattler, Jakob
Heß 4. und Weiſert. Für die am 21. Februar 1926 ſtattfindende
Bei=
geordnetenwahl wurden zu Abſtimmungsvorſtehern und Stellvertretern
gewählt: Bezirk 1: Gemeinderäte Meidinger und Quari; B=zirk 2:
Gemeinderäte Harniſchfeger und Gärtner; Bezirk 3: Gemeinderäte Heißt
und Böhme; Bezirk 4: Gemeinderäte Hindermeyer und Anacker;
Be=
zirk 5 (Provinzialpflegeanſtalt); Gemeinderäte Schäfer und Mahr.
Be=
züglich der Holzhauerlöhne beſchloß der Gemeinderat, die ſtrittige
ört=
liche Zulage von 25 Prozent trotz der ablehnenden Haltung der
Auf=
ſichtsbehörde, und zwar in Form von Geſchirrgeld zu zahlen. Damit
dürfte nun endlich die Holzhauerei begonnen werden können. Die Ve
feſtigung des Sportplatzes „Nord” erfordert einen weiteren
Koſtenauf=
wand von 2000 Mk. Mit 17 gegen 4 Stimmen wird die Einſtellung
dieſes Betrages in den Voranſchlag 1926 beſchloſſen. Von der Erhebung
einer Gemeinde=Gewerbeſteuer vom Ertrag für das Rechnungsjahr 1825
wird entſprechend einer Verſtigung des Kreisamtes Abſtand genommen.
Die Baugeſuche des Johs. Beutel 2. (Wohnhaus im Griesheimer Weg)
und des Fabrikanten Adolf Rieſterer (Anbau an ſeine Fabrikanlage)
finden gemäß den vorgelegten Bauplänen Genehmigung. Auf Antrag
des Heinrich Gehriſch Darmſtadt wird dieſem der gewünſchte Bauplatz
„Am Elfengrund” zum Preiſe von 3 Mk. pro Quadcatmeter unter den
üblichen Bedingungen überlaſſen. Weitere Vorſtellungen und Eingaben
werden zur Vorberatung den Ausſchüſſen überwieſen. Schluß der
Sitzung 12½ Uhr.
* Eberſtadt, 26. Jan. Beigeordnetenkandidat. Die
So=
zialdemokratiſche Partei hat in einer am Sonntag ſtattgefundenen
Sitz=
ung beſchloſſen, den ſeitherigen Beigeordneten Peter Flick zu der
dem=
nächſt ſtattfindenden Beigeordnetenwahl wieder aufzuſtellen. Ueber
wei=
tere Kandidaturen iſt noch nichts bekannt.
A Pfungſtabt, 25 Jan. Winterhilfe 1926 Als
Winter=
hilfe 1926 gibt die Stadt demnächſt Gutſcheine zu 1.— und zu 0.80 Mk.
an die Erwerbsloſen aus. Dieſe Winterhilfe dauert bis April. Für
die Zeit vom 15. Januar bis 15. Februar erhalten 515 Männer je
3.— Mk. pro Monat, 307 Frauen je 1.— Mk. monatlich und 585 Kinder
je 0.80 Mk. Für dieſe Gutſcheine können nur Lebensmittel und
beſon=
dere Haushaltsartikel abgegeben werden. Die Gültigkeit der
Gut=
ſcheine läuft bis zum 10. Februar; ſie müſſen bis zu dieſem Tage bei
der Bürgermeiſterei zur Zahlung eingereicht ſein. Die Gemeinde trägt
den vierten Teil des Geſamtbetrages dieſer Winterhilfe.
Pfungſtadt, 25. Jan. Das Holzfällen im Gemeindewald
wird in den nächſten Tagen ſeinen Anfang nehmen. — Zur
Bei=
geordnetenwahl (Nachwahl) iſt die Gemeinde in drei
Abſtim=
mungsbezirke eingeteilt.
* Ober=Ramſtadt, 25. Jan. Im Schützenhof fand die diesjährige
Hauptverſammlung des Turnvereins Ober=Ramſtadt ſtatt. Sie wurde mit
einem Chor der Singmannſchaft eröffnet. Nach Begrüßung durch den
erſten Vorſitzenden, Herrn Bürgermeiſter Rückert, wobei dieſer der im
Laufe des Vereinsjahres verſtorbenen drei Mitglieder ehrend gedachte,
erſtatteten die Warte die Jahresberichte, die ſämtlich von der
Verſamm=
lung gutgeheißen wurden. Bei der nun folgenden Vorſtandswahl wurde
der ſeitherige Vorſtand mit Ausnahme des erſten Turnwartes wieder
gewählt. Erſter Turnwart iſt jetzt Turner Fritz Obmann, zweiter
Tur=
ner Hermann Kehr. Den Mitgliedern wurde ſeitens des Vorſtandes
ans Herz gelegt, die edle deutſche Turnſache weiterhin zum Wohle
un=
ſerer Jugend nach beſten Kräften zu pflegen und zu fördern. Mit dem
Abſingen einiger echter Turnerlieder wurde die gut verlaufene
Verſamm=
lung geſchloſſen.
* Ober=Ramſtadt, 26. Jan. Nächſten Freitag, den 29. ds. Mts.,
vormittags von 8—12 Uhr, findet die Auszahlung der Militärrenten
für den Monat Februar beim hieſigen Poſtamt ſtatt.
r. Babenhauſen, 25. Jan. Operettenabend: „Gräfin Mariza”.
Ein vollbeſetzter Saal und ein in die heiterſte Stimmung verſetztes
Publikum, das waren die äußeren Kennzeichen dieſes Theaterabends.
Dazu ſtatt klein= wahrhaft großſtädtiſche Aufmachung mit glänzender
Szenerie, guter Bühnenbeleuchtung, flotter Darſtellung und trefflicher
Muſik. Der Direktion Viktor Bachmann=Pipping iſt volle An rkennung
zu zollen. Sie verſteht es, ihr Publikeim in Stimmung zu verſetzen
und dem größten Teil unſerer Theaterbeſucher zu zeigen, was eine
Operette iſt, und wie ſie geſpielt werden muß. Dazu nimmt ſie im
Gegen=
ſatz zu anderen hieſigen Veranſtalt ungen nicht zu hohe Eintrittspreiſe.
Von kleinen Mängeln ſei nicht die Rede; es genügt feſtzuſtellen, daß das
Publikum beifallsfreudig die Operette aufnahm und Herr Direktor
Bach=
mann mit ſeiner Schauſpielertruppe beim nächſten Mal ſicher wieder
ein volles Haus vorfinden wird.
r. Babenhauſen, 26. Jan. Die Heſſiſche Bilderbühne, die
durch die Einrichtung hochſtehender Filmvorführungen, die kulturelle
Hebung des Theaters der großen Maſſe bezweckt und mit großem
Er=
folge auch hier mehrmals erſtklaſſige Filme vor gut beſetztem Saale
ge=
bracht hat, kommt wieder zu uns. Sie beabſichtigt, für kommenden
Samstag und Sonntag die Vorführung des hochintereſſanten Laufbildes
„Menſch und Tier im Urwald”. Mit Rückſicht auf die großen
finanziellen Opfer, die die Heſſiſche Bilderbühne ſtets bei einem Beſuche
nach auswärts bringen muß, iſt ein ſtarker Beſuch dieſen
Filmdarſtellun=
gen nur zu wünſchen
— Groß=Umſtadt, 26. Jan. Der hieſige Kriegerverein veranſtaltet
eine Abendunterhaltung mit anſchließendem Ball und zwar am
Sams=
tag, den 30. Januar, im Gaſthaus „Zum Rheiniſchen Hof”. Unter
an=
derem gelangt zur Aufführung das vaterländiſche Volksſtück „Wir wollen
ein ein einig Volk” von Gebh. Schätzler=Peraſine.
* Lengfeld, 26. Jan. Die Oberſekunda der Oberrealſchule zu Gr.
Umſtadt, unter Leitung der Herren Studienräte Dr. Neumann und
Heid, veranſtaltet am Donnerstag, den 28. d. M., im Gaſthaus „Zum
Löwen” zum Beſten der bedrängten Deutſchen in Kärnten und der
Tſchechoſlowakei einen Unterhaltungsabend. Zur Vorführung gelangen
Lichtbilder, ferner werden Gedichte in heimatlicher Mundart und Muſik
Schluß macht ein
ſtücke durch die Schülerkapelle
vorgetrage=
abends 8 Uhr. Der Eintritt
er Beg
Schwank von Hans Sa
beträgt 50 Pfg. In anbetracht des guten Zweckes und des in Ausſicht
ſtehenden genußreichen Abends iſt ein zahlreicher Beſuch dringend
er=
wünſcht.
Kulturfilmarbeit in Heſſen.
Die „Heſſiſche Bilderbühne”, deren ſtändiger Betrieb in Darmſtadt
ſich inzwiſchen gut entwickelt hat, erwarb nicht nur für den kulturell
wertvollen Vatikanfilm das Alleinaufführungsrecht für Heſſen, ſondern
mit wenigen Ausnahmen auch für folgende intereſſante Laufbilder:
„Das große weiße Schweigen‟ (Die Todesfahrt des Kapitäns Scott
zum Südpol) „Der Berg des Schickſals”. „Zwei Menſchen” (Nach
dem Roman von Richaro Voß). „Klein Dorrit” (Nach dem Roman von
Charles Dickens) „Achtung! Kurve!” (Eine luſtige Geſchichte). „Die
Biene Maja und ihre Abenteuer”. „Hygiene der Ehe” „Hypnoſe und
Suggeſtion‟ „Die Steinachſche Verjüngungs=Theorie‟ „Mit
Kurbel=
kamera und Büchſe durch Sumpf und Urwald Afrikas”. „Menſch und
Tier im Urwald”, „Lawa”, „Im Lande der Pagoden” „Zwei Kinder”
„Schule des Lebens und der Liebe‟, „Jeremigs Crainquebille‟ „Das
Weidmannsjahr” „Im Wunderlande des ewigen Eiſes” „Mein kleiner
Kapitän”, „Wunderliches aus Abeſſinien” „Menſch gegen Beſtie‟
Es iſt alſo vor allem auch fenen heſſiſchen Orten, in denen ſich keine
Kinos befinden, Gelegenheit geboten, für Schulen, Anſtalten, Vereine
oder die Oeffentlichkeit erſtklaſſige Laufbildvorführungen zu ermöglichen,
wenn ſie ſich mit der Leitung der „H ſſiſchen Bilderbühne‟. Darmſtadt,
Mathildenplatz 17, (Fernruf 2158) ins Benehmen ſetzen. — Die „Heſſiſche
Bilderbühne iſt gerne bereit, auf Wunſch regelmäßig wiederkehrende
Gaſtſpielvorführungen zu veranſtalten, was ſicherlich ſehr begrüßt werden
dürfte.
i. Beerfelden, 26. Jan. Das Dekorierungsfeſt der hieſigen
Ortsgruppe des Odenwaldes nahm am Samstag abend in der
Turn=
halle einen ſehr ſchönen Verlauf. Einem Muſikſtück folgte die Begrüßung
der äußerſt zahlreich Anweſenden durch den Vorſitzenden Herrn
Kauf=
mann Karl Willenbücher. Beſonderen Willkomm entbot er den
Vertretern des Hauptausſchuſſes, Herr Bürgermeiſter Daub=Darmſtadt
und Herrn Rektor Schäfer=Darmſtadt, desgleichen dem
Bezirksvor=
ſitzenden Herrn Rektor Schäfer=König. Dann überbrachte Herr
Bür=
germeiſter Daub die Grüße und Wünſche des Hauptausſchuſſes. Redner
ließ ſeine Ausführungen ausklingen in ein „Friſch auf!” auf unſer
deut=
ſches Vaterland und ſein Volk, und begeiſtert ſtimmte man ein in das
Lied „Deutſchland, Deutſchland über alles” — Herr Rektor Schäfer=
König widmete ſeine Worte der engſten Heimat, dem Mimlingtal. Er
kennzeichnete beſonders die Aufgaben, die der Odenwaldklub in bezug
darauf hat! Den Verbehr zu erleichtern und zu erſchließen durch
Ver=
mehrung der Verkehrsmöglichkeiten: paſſende und zahlreiche
Zugverbin=
dungen, Einführung der Verbindung mit Verkehrsautos uſw. Dieſer
Redner ſchloß mit einem Glück auf!” auf das Mümlingtal. Nach dieſen
Begrüßungsanſprachen folgten dann die weiteren Programmnummern,
unterbrochen von gemeinſam geſungenen Liedern: Wo die alten Eichen
rauſchen, — Odenwald, ich will dich preiſen, — Wohlauf, die Luft iſt
friſch und rein. Viel Wechſel und Schönheit bot das Feſtſpiel „Deutſch
das Herz und deutſch der Rhein”; prächtige Koſtüme, glänzende
Deko=
ration, verſtändnisvolles und lebendiges Spiel. Alles vereinigte ſich zu
einer ſchönen, ausgeglichenen Leiſtung. — Den Dekorierungsakt nahm
Herr Bürgermeiſter Daub vor, nachdem er ihn durch paſſende Worte
er=
öffnet hatte; zum 1. Male wurden dekoriert die Damen Luiſe Kumpf,
E. Schwartz, E. Hönn, Kätchen Eſcher, die Herren H. Schäfer, W. Lenz,
E. Reimherr, zum 2. Male die Herren J. Ruppel und Karl
Willen=
bücher, die Damen H. Sala und Minna Willenbäicher, zum 3. Male
die Damen Frau Rettig, Sophie Flath, die Herren Rettig, W. Heilmann
und H. Siefert, zum 4. Male Herr Poſtmeiſter Sala. Herr Daub wußte
jeder Gruppe ein paſſendes Gedichtchen zu widmen, und ermahnte alle,
darauf hinzuarbeiten, daß Einheimiſche und Fremde unſer Gebirge
be=
wandern und nicht ihr Geld in außerdeutſche Gegenden tragen. — Das
Programm brachte noch die wohl einſtudierten Reigen „Tanz um den
Maibaum” und „Maientanz‟. Die Duoſzene mit Tanz „Das
Gänſe=
lieſel und der Hirtenhans” ſowie das Luſtſpiel „Wenn man ſich im
Dun=
keln küßt” vermehrten die muntere Laune. Der Wanderbericht des
ver=
floſſenen Jahres, erſtattet durch die „Orgelpfeifen” löſte manche
Lach=
ſalve aus. Zum Schluß dankte Herr K. Willenbücher allen Damen und
Herren, die durch ihr Mitwirken zum Gelingen des Abends beitrugen;
auch Herrn Weißbindermeiſter K. Horn wurde für Herſtellung der
wun=
dervollen Dekoration Dank abgeſtattet. Nach Abwicklung des Programms
hielten frohe Unterhaltung und Tanz noch mehrere Stunden die
zahl=
reich Verſammelten zuſammen.
* Birkenau, 25. Jan. Arbeitsloſe. Die Zahl der Arbeitsloſen
in hieſiger Gemeinde iſt jetzt auf 110 geſtiegen. Dieſe Zahl wird ſich
noch erhöhen, wenn die Holzhauerarbeit beendigt iſt und die
wirtſchaft=
liche Lage ſich bis dahin nicht beſſert.
A. Birkenau i. O., 26. Jan. Zu der gemeldeten Sektion der Leiche
einer hieſigen jungen Frau, die auf Veranlaſſung des Staatsanwalts
exhuminiert wurde, erfahren wir, daß die Todesurſache in einer
Abtrei=
bung zu ſuchen ſein dürfte. Die Unterſuchung des Amtsgerichts Fürth
iſt in bollem Gange. Es ſtehen mehrere Verhaftungen bevor.
— Rimbach, 26. Jan. Am 23. Januar fand in Rimbach eine
Be=
zirksverſammlung des Heſſiſchen Landbundes ſtatt, die aus
allen Teilen des ſüdlichen Odenwaldes überaus ſtark beſucht wurde. Den
Vorſitz führte im erſten Teil der Verhandlungen Herr Bürgermeiſter
Schäfer=Rimbach, ſpäter der Kreisvorſitzende Herr Heid=Waldmichelbach.
Herr Landtagsabgeordneter Dr. Leuchtgens legte in längeren
Ausfüh=
rungen die Nöte der deutſchen, insbeſondere der heſſiſchen Wirtſchaft dar.
In der Diskuſſion wurde von verſchiedenen Seiten die gewaltige
Not=
lage der Bauern und Gewerbetreibenden des Odenwaldes beleuchtet. Die
Willensmeinung der Verſammlung kam in der einſtimmigen Annahme
folgender Entſchließung zum Ausdruck: Die in Rimbach in großer
Zahl verſammelten Bauern und Gewerbetreibenden erheben ſchärfſten
Proreſt gegen die ungeheure ſteuerliche Belaſtung, die in Heſſen auf die
landwirtſchaftliche Bevölkerung gelegt wird. Die Bauern und
Gewerbe=
treibenden ſind nicht gewillt, ſich durch die hohen Steuern von Haus und
Hof bringen zu laſſen. Sie verlangen den Abbau des aufgeblähten
Beamtenapparates, Vereinfachung der Verwaltung und Einſchränkung
der Ausgaben der öffentlichen Hand. Sollte das nicht geſchehen, ſo wird
ſich das Landvolk ſelbſt zu helfen wiſſen.
Hirſchhorn, 26. Jan. Waſſerſtand des Neckars. Am 25.
Januar: 1.17 Mtr., am 26. Januar: 1,20 Mtr. Regen.
* Bickenbach, 26. Jan. Der neue Gemeinderat hat unter
dem Vorſitz des Bürgermeiſters ſeine erſte Sitzung abgehalten. Es
wur=
den 5 Kommiſſionen gebildet, in denen der Bürgermeiſter jedesmal den
Vorſitz führt.
— Alsbach, 26. Jan. Bei der Bürgermeiſterwahl, hier, erhielt der
Bürgermeiſter Loos 323 Stimmen, Landwirt Ludwig Glock II. 349
Stim=
men; am 4. Oktober 1925 erhielt Loos 326 Stimmen, Glock 353 Stimmen.
Die Wahlbeteiligung war ſehr rege.
A Von der Bergſtraße, 24. Jan. In dieſen Tagen ſind eine Anzahl
junger Leute aus dem Odenwald und von der Bergſtraße, die im
Ja=
nuar 1921 ſich infolge Arbeitsloſigkeit für die Fremdenlegion hatten
an=
werben lafſen, nach fünf unſäglich ſchweren Dienſtjahren in die Heimat
zurückgekehrt. Von entſetzlich anſtrengenden Wüſtenmärſchen, von
blu=
tigen Gefechten und entſetzlichen Strapazen wiſſen ſie viel zu berichten
und haben dem Tode mehr als einmal in das Auge geſehen. Einer
von ihnen, der 59jährige Arbeiter Michael Apfel aus Weinheim, geriet
im vorigen Jahre bei den Kämpfen in Marokko mit noch 180 Kameraden
beim Waſſerholen in einen Hinterhalt der Rifkabylen. Von 500 bis
600 Feinden umringt, verteidigten ſich die Legionäre, ſolange die
Munition reichte. Etwa 90 Mann blieven verwundet oder tot liegen,
der Reſt, darunter Apfel, geriet in Gefangenſchaft. Apfel wurde
2grauf als Rifkabyle eingekleidet und gezwungen, gegen die Franzofen
zu kämpfen. Es gelang ihm dann ſpäter, zu ſeinem alten Bataillon
überzulaufen. Sonſt müßte er heute noch in Afrika Krieg führen. Am
Januar 1926 wurde er nach Beendigung ſeiner Dienſtzeit freigelaſſen.
Ein anderer Fremdenlegionär, der gleichfalls ſich in die Heimat gerettet
hatte, und zwar der Arbeiter Wilhelm Riecker aus Weinheim, machte in
dieſen Tagen infolge von Familienzerwürfniſſen einen Selbſtmordverſuch,
indem er ſich mit einem Revolvers in die Schultergegend ſchoß. Er
wurde ins Städtiſche Krankenhaus überführt, iſt aber jetzt als geheilt
entlaſſen worden. Alle heimgekehrten Fremdenlegionäre, die ihre
Ret=
tung nur einer wunderbaren Schickſalsfügung zu verdanken haben,
ſtim=
men in der Schilderung der entſetzlichen Leiden überein, denen diejenigen
bedauernswerten jungen Leute entgegengehen, die den Lockungen der
Werber für die Fremdenlegion Folge leiſten. Die Knochen der meiſten.
die einſt hoffnungsfroh hinauszogen, bleichen irgendwo im Wüſtenſande.
A. Von der Bergſtraße, 26. Jan. In Hemsbach hat ſich in einer
der letzten Nächte der 72jährige Maurermeiſter Heinrich Schröder in
ſei=
ner Wohnung erſchoſſen. Der Verſtorbene war verwitwet und hinterläß
mehrere verheiratete Kinder. Er trug ſich ſchon längere Zeit mit
Selbſt=
mordgedanken. — Auf dem Friedhofe in Weinheim wurde der 63 Jahre
alte Fabrikarbeiter Peter Eller am Grabe ſeiner verſtorbenen Ehefrau
erſchoſſen aufgefunden. Es liegt Selbſtmord vor.
* Jägersburg, 25. Jan. Holzverſteigerung. Hier fand eine
von Steigerungsluſtigen ſtark beſuchte Holzverſteigerung ſtatt. Zieht
man die Not der Zeit in Betracht, ſo iſt zu bemerken, daß die
Steiger=
preiſe ziemlich hoch waren.
* Lampertheim, 26. Jan. Rückgang des Tabakbaues.
In=
folge der geringen Tabakpreiſe iſt auf dem Gebiete des Tabakbaues ein
ſtarker Rückgang zu verzeichnen. Die hier einſt ſo blühende
Tabak=
induſtrie wird dadurch ſtark in Mitleidenſchaft gezogen, zumal der
Er=
lös kaum die Selbſtkoſten deckt.
Parlamentariſches.
* Wohnungsbau und Hochwaſſerſchäden vor dem Finanzausſchuß.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages, der bexeits am 14.
Januar mit den Beratungen des Staatshaushalts begonnen hatte,
mußte dieſe wegen der Tagung des Plenums unterbrechen; er hat geſtern
wieder mit ſeinen Arbeiten begonnen. Zunächſt ſtanden auf der
Tages=
ordnung die Anträge über den Wohnungsbau, weil am nächſten
Diens=
tag der Landtag in einer Vollverſammlung darüber entſcheiden ſollte.
Die Regierung gab zu der Angelegenheit eine Erklärung ab, daß ſie erſt
eine Entſchließung faſſen könnte, wenn das Schickſal des Antrages
Müller=Franken im Reichstage bekannt ſei, der hekanntlich den Termin
des Inkrafttretens der Friedensmiete um ein Jahr verſchieben will. Ehe
nicht Klarheit hierüber herrſche, könne in Heſſen kein Schritt zur
Finan=
zierung des Wohnungsweſens getan werden. Der Ausſchuß ſchloß ſich
dieſer Anſicht an und vertagte die Angelegenheit bis die Regierung in
der Lage ſei, zu der Frage Stellung zu nehmen. Damit entfällt auch
der Plan, den Lantag zum nächſten Dienstag einzuberufen, um ihr
über die Anträge zum Wohnungsbau beraten zu laſſen.
Die Abgeordneten Lux und Widmann erſtatteten ſodann Bericht
über die Anträge zur Unterſtützung der durch Hochwaſſer Geſchädigten.
Die Regierung gab ihre Stellungnahme zu dieſen Anträgen dahin
be=
kannt, daß ihre Entſcheidung von einer Reihe von Erhebungen abhängig
gemacht werden müßte; dieſe Erhebungen wären zum Teil ſehr
ſchwie=
rig, doch könne jetzt ſchon geſagt werden, daß nur an die Geſchädigten
eine Beihilfe gezahlt werden könnte, deren Exiſtenz gefährdet ſei. Da die
Anträge außerdem noch eine Reihe von Wünſchen wegen
Flußregulie=
rungen uſw. enthalten, ſo wird die Regierung auch dieſe Wünſche prüfen
und dann eine Vorlage an den Landtag gelangen laſſen. Der Ausſchuß
einigte ſich auf einen Antrag, die Regierung zu erſuchen, über die
Ent=
ſchädigungen der durch Hochwaſſer Geſchädigten, ſoweit der Staat dazu
in der Lage iſt, eine Vorlage zu machen und auch die in den Anträgen
über die Regulierungen geſünſchten Erhebungen anzuſtellen und die
Anbeiten hierzu zu beſthleunigen. Die Anträge ſelbſt wurden der
Re=
gierung als Material überwieſen. Der Antrag der Freien Rheinheſſiſchen
Bauernſchaft wurde durch die Regierungsantwort für erledigt erklärt.
Wenn alſo die Regierungsvorlage fertiggeſtellt iſt, wird der Ausſchuß
endgültig zu der Angelegenheit Stellung nehmen.
Der Ausſchuß nahm hierauf die Beratungen des Staatsvoranſchlags
für 1926 wieder auf, und zwar bei Kapitel 1 (Forſt= und Kameralgüter).
Nach den bisherigen Verhandlungen ſoll, wie verlautet, die Abſicht,
meh=
rere Forſtämter aufzuheben, wahrſcheinlich die Zuſtimmung des
Aus=
ſchuſſes finden. — Der Finanzausſchuß tritt in dieſer Woche am
Don=
nerstag und am Freitag wieder zuſammen; für die am Mittwoch
aus=
fallende Sitzung wird vorausſichtlich am Samstag eine Tagung
ſtatt=
finden.
Gernsheim, 26. Jan. Waſſerſtand des Rheins. Am 25.
Januar, vorm. 6 Uhr: 0,20 Metex.
* Groß=Gerau, 25. Jan. Um das Kreiskrankenhaus.
Die Stadtverordneten beſchloſſen zu der Frage der Erhaltung des
Kreiskrankenhauſes, daß die Gemeinde dem Kreiſe 40 Prozent des
ent=
ſtehenden Fehlbetrages erſetzen will, daß in dieſen Betrag aber nicht
die Zinſen, Abtragungen, ſowie die Auswirkung der Bildung von
Erneuerungs= oder Erweiterungsfonds einbegriffen ſein dürfen. Wenn
der Kreis auf dieſe Bedingungen nicht eingeht, wollen die
Stadtver=
ordneten auf einen früheren Beſchluß zurückkommen, wonach die Stadt
das Krankenhaus in ihre Verwaltung übernimmt, wenn der Kreis
ſeinerſeits 60 Prozent des Fehlbetrages deckt.
* Nierſtein, 26. Jan. Durch den Herrn Kreisfeuerwehr=Inſpektor
Becker=Oppenheim fand eine Beſichtigung der Freiwilligen ſowie der
Pflichtfeuerwehr ſtatt, woran ſich eine Beſichtigung ſämtlicher Feuerwehr=
Löſchgeräte anſchloß. Der Herr Inſpektor ſtellte die Aufgabe, daß in
dem am Südende des Ortes ſtehenden Schulgebäude ein Brand
aus=
gebrochen ſei, und übergab dem Kommandanten der Wehren, Herrn
Faatz, das Kommando. Sofort gab dieſer ſeinen Führern die nötigen
Anweiſungen und gleich darauf begaben ſich die Mannſchaften an den
Brandort und traten mit ihren Geräten uſw. in Stellungen. Ehe mit
der Bekämpfung des gegebenen Brandherdes begonnen wurde, erſcholl
das Kommando: „Das Ganze halt”, worauf der Inſpektor eine genaue
Beſichtigung der aufgeſtellten Löſchzüge uſw. vornahm und von den
Füh=
rern eine eingehende Aufklärung über Zweck und Art ihrer Aufſtellung
verlangte. Nachdem die Inſpezierung beendet, ſetzte ſich die Wehr, unter
Vorantritt ihrer ſchneidigen Muſikkapelle, nach dem Marktplatz in
Be=
wegung, wo der Herr Inſpektor ſich über die Schneidigkeit der Wehr
ſowie über das Vertrautſein der Führer über alle an ſie geſtellten
Auf=
gaben in einer Anſprache ſich nur lobend ausſprach. Eine gemütliche
Stunde im Gaſthaus „Zum deutſchen Haus”, vereinigte Führer und
Kommando, wobei die Kapelle ihre fröhlichen Weiſen extönen ließ.
* Alsheim (Rheinheſſen), 26. Jan. Einen einzigartigen, hier wohl
noch nicht erlebten Genuß brachte den Bewohnern unſeres Dorfes der
evangeliſche Kirchengeſangverein durch die Aufführung des muſikaliſch
ſehr wertvollen Traumſpiels „Es war einmal” in der hieſigen Turn= und
Feſthalle. Die Mitwirkenden zeigten eine faſt über Dilettantentum
hin=
ausgehende Höhe muſikaliſchen und theatraliſchen Könnens. Dem
Präſi=
denten und Dirigenten des Kirchengeſangvereins gebührt ebenſo wie
allen Mitwirkenden hohe Anerkennung, ebenſo der Muſikvereinigung
Oſthofen, die die Begleitung der Arien, Duette und Geſänge gütigſt
übernommen hatte. Zum Schluß des Abends wurde noch ein von
köſt=
lichem Humor erfüllter Schwank dargeboten. Der Reinertrag der
Ver=
anſtaltung dient der hieſigen Schweſternſtation.
M. Ober=Ingelheim, 25. Jan. Die alte Rathausuhr iſt dieſer Tage
aus ihrer Behauſung entfernt worden. Sie wird durch eine elektriſche
Turmuhr erſetzt, die ſich automatiſch jeden Tag ſelbſt aufzieht.
M. Bingen a. Rh., 25. Jan. Von der Rheinſchiffahrt. Es
ſind zwei Neubauten von Schiffen für die Rheinſchiffahrt zu verzeichnen.
Dabei handelt es ſich um zwei Schleppkähne. Der eine von den beiden
hat im Anhange des Schleppdampfers „Stachelhaus 2” ſeine erſte
Berg=
reiſe zurückgelegt. Er führt die Bezeichnung „Alexander” und iſt
Eigen=
tum der R. V. Sleepkaan Matſchappy in Amſterdam. Der auf einer
Schiffswerft in Slikkerveer (Holland) erbaute neue Kahn beſitzt eine
Ladefähigkeit von etwa 1300—1500 Tonnen und hat Abmeſſungen zum
Befahren des Rhein=Herne=Kanals. Seine erſte Ladung beſtand aus
1200 Tonnen Schwefelkies, für Mannheim beſtimmt. Bei dem zweiten
Neubau handelt es ſich um einen Schleppkahn, der eine Tragfähigkeit von
etwa 1350 Tonnen beſitzt. Sein Name iſt „Paul‟. Er fährt unter
hol=
ländiſcher Flagge und hat die Abmeſſungen für den Rhein=Herne=Kanal,
Auf ſeiner erſten Reife hatte er eine Ladung von 901 Tonnen
Schwpefel=
kies für Griesheim (Main) an Bord.
b. Friedberg, 25. Jan. Im Volksbildungsverein brachte uns Herr.
Seminarlehrer Gatzew vor einer ſehr zahlreich erſchienenen
Zuhörer=
ſchaft den zweiten Teil einer Reiſe, die er im Laufe des verfloſſenen
Jahres mit Herrn Studienrat Roth nach Spanien unternommen hat.
Die vielen, zum größten Teil von ſeinem Reiſegefährten aufgenommenen
Lichtbilder ließen vor unſeren Augen die prachtvollen Schlöſſer und
Kathedralen, die oft noch an die römiſche und mauriſche Zeit erinnernden
Bauwerke erſtehen, und ſo konnte man im Geiſte eine Reiſe durch
Toledo, Madrid, Salamanca, Burgos und andere Städte bis bis
Einſchiffung in Barcelona machen, auch die ſpaniſche Landſchaft
lernten wir durch eine Beſteigung des ſagenhaften Gralsberges des
Montſerrats, kennen. Von beſonderem Intereſſe waren die
Schilde=
rungen des ſpaniſchen Volkscharakters durch einzelne Erlebniſſe, welche
uns einen Begriff von der Gefälligkeit und Gaſtfreundſchaft gaben; dem
deutſchen Weſen bringt man volles Verſtändnis entgegen, ſo zeigt z. B.
jedes Konzertprogramm eine Reihe von deutſchen Kompoſitionen. Der
Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall entgegengenommen.
WSN. Gießen, 25. Jan. Akademiſche Nachrichten. Prof.
D. Dr. Frick, der Vertreter der ſyſtematiſchen Theologie an der hieſigen
Landesuniverſität, iſt von einer mehrmonatigen Reiſe nach den
Vereinig=
ten Staaten von Amerika, wo er Vorleſungen und Vorträge in
ver=
ſchiedenen Städten hielt, wohlbehalten nach hier zurückgekehrt. Am 20.
Februar wird in gleicher Miſſion der Geh. Kirchenrat Prof. D, Dr.
Krüger von der Landesuniverſität nach Amerika abreiſen.
* Gießen, 25, Jan. Der „Heſſiſche Kamerad”, das Organ
der Kriegerkameradſchaft „Haſſia”, welches hier erſcheint, wurde mit
dem 1. Januar obligatoriſch für alle Kriegervereinsmitglieder
einge=
führt. Der „Heſſiſche Kamerad” hat bereits eine Auflage von 33 000
erreicht.
* Altenſtadt, 25. Jan. Der Grundſtock zu einem
Gefalle=
nen=Denkmal wurde von dem hieſigen Nadfahrerverein gelegt, der
anläßlich einer Feier einen Betrag bei der Sparkaſſe zur Errichtung
eines Ehrenmals ſtiftete. Ein Denkmalsausſchuß ſoll in den nächſten
Tagen gewählt werden. Unſer Dorf gehört zu den wenigen Gemeinden
der Provinz Oberheſſen, die noch keine Gedächtnisſtätte für ihre im
Weltkrieg gefallenen Söhne beſitzen.
* Alsfeld, 25. Jan. Ein ſehr rüſtiger Altveteran von
1870/71 iſt der 85jährige Leonhard Hofmann im nahen Langenſchwarz.
Er hat den Feldzug im 32. Infanterieregiment mitgemacht,
* Lich, 26. Jan. Wie wir bereits meldeten, mußte faſt das geſamte
Milchvieh (etwa 60 Kühe) der Fürſtlichen Gutsverwaltung wegen
Lungenſeuche abgeſchlachtet werden. Die Seuche hat ſich leidel
weiter ausgebreitet, und Landwirt Fritz Zimmer mußte acht Stück
Rind=
vieh Simmentaler Raſſe abſchlachten. Das Kreisveterinäramt hat alle
Mittel ergriffen, um die Seuche einzudämmen.
Nummer 27
Mittwoch, den 27. Januar 1926
Seite 7
Reich und Ausland.
Die Noigemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft.
veranſtaltete gemeinſam mit dem Kaiſer=Wilhelm=Inſtitut für
Eiſen=
forſchung, Düſſeldorf, im Hörſaale des Inſtituts eine Vortragsſitzung,
an welcher unter dem Vorſitz des Präſidenten der Notgemeinſchaft,
Staatsminiſter a. D. Dr. Schmidt=Ott, das Kuratorium des
Kai=
ſer=Wilhelm=Inſtituts, der Vorſtand des Vereins deutſcher
Eiſenhütten=
leute, Hauptausſchußmitglieder der Norgemeinſchaft,
Vorſtandsmitglie=
der des Verbandes der Deutſchen Hochſchulen, der Direktor des Kaiſer=
Wilhelm=Inſtituts für Kohlenforſchung, Mülheim=Ruhr, fachkundige
Profeſſoren aller rheiniſch=weſtfäliſchen Hochſchulen und eine ſtattliche
Schar von Vertvetern der metallurgiſchen und chemiſchen Großinduſtrie
aus dem ganzen Reiche teilnahmen.
Die Notgemeinſchaft der Deutſchen Wiſſenſchaft iſt in neuerer Zeit
dazu übergegangen, außer den früher geförderten Einzelforſchungen
größere Aufgaben im Bereiche der nationalen Wirtſchaft, der
Volks=
geſundheit und des Volkstvohles durch plarmäßige Gemeinſchaftsarbeit
deutſcher Forſcher in Angriff zu nehmen. Sie hat die für dieſe
Ar=
beiten benötigten Mittel vom Reiche erbeten und zum Teil bereits
bewilligt erhalten. Schon vor einiger Zeit hatte ſie die
Aufmerkſam=
keit weiterer Voltskreiſe auf dieſe Beſtrebungen durch Veranſtaltung
einer „Mediziniſchen Woche” in Eſſen gerichtet.
Die in Düſſeldorf abgehaltene Sitzung betraf die Metallforſchung
für ein weiteres Gebiet, deſſen planmäßige Förderung ſich die
Notge=
meinſchaft zur Aufgabe gemacht hat. An den Arbeiten iſt neben einer
Reihe von phyſikaliſchen, chemiſchen und hüttenmänniſchen
Hochſchul=
inſtituten auch das Kaiſer=Wilhelm=Inſtitut für Eiſenforſchung beteiligt,
und die Vortragsſitzung wurde veranſtaltet, um bei den Fachleuten
Intereſſe für das in Angriff genommene Gebiet zu erwecken und ſie
mit einigen bereits gewonnenen Ergebniſſen bekannt zu machen.
Einleitend entwickelte Staatsminiſter Dr. Smidt=Ott die
Ge=
dankengänge, welche die Notgemeinſchaft bei ihren Beſtrebungen leiten,
der nationalen Wirtſchaft das notwendige wiſſenſchaftliche Reiſtzeug
zu verſchaffen und für den Nachwuchs an für Forſchungsarbeiten
be=
fähigten jungen Kräften zu ſorgen, und gab eine kurze Ueberſicht über
das Arbeitsprogramm zur Förderung der Metallforſchung.
Im Anſchluß daran ſprach Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Schenk
Münſter i. W., über: „Eiſen, Kohlenſtoff und Sauerſtoff in ihren
wech=
ſelſeitigen Beziehungen‟. Er gab eine gedrängte Ueberſicht über die
unter ſeiner Leitung angeſtellten Forſchungsarbeiten über die
phyſiko=
chemiſchen Grundlagen der chemiſchen Vorgänge des Eiſenhüttenweſens
und teilte die wichtigſten der zahlreichen, in mehr als 20jähriger
mühe=
voller Forſchungsarbeit gewonnenen, hochbedeutſamen Ergebniſſe mit,
die er an Hand einer großen Anzahl Zeichnungen und Raummodellen
erläuterte.
Zum Schluß berichtete Privatdozent Dr. Weher vom Kaiſer=
Wilhelm=Inſtitut ſür Eiſenforſchung, Düſſeldorf, über die Entwicklung
der elektriſchen Hochfrequenzöfen zum Schmelzen von Metallen, die
damit bisher gewonnenen Erfahrungen und ihre
Anwendungsmöglich=
keiten im Laboratorium und prraktiſchen Betriebe. Mit einer im
Inſtitut befindlichen Anlage wurde ein Schmelzverſuch an einer größeren
Stahlmenge vorgeführt.
Ein Rundgang der Teilnehmer durch die Laborato ien des Kaiſer=
Vilhelm=Inſtituts für Eiſenforſchung beſchloß die Veranſtaltung.
* Angebliche Detektive.
S. Frankfurt a. M. Zwei Kaufleute und ein früherer
Voll=
ziehungsbeamter waren auf den Gedanken gekommen, in dieſen
ſchlech=
ten Zeiten ihr Brot als Detektive zu verdienen. Sie redeten dem
Be=
ſitzer einer bekannten Textilfirma ein, daß bei ihm fortgeſetzt
ge=
ſtohlen werde, und da tatſächlich im vorigen Jahr größere Diebſtähle
bei der Firma vorgekommen waren, fanden ſie auch Glauben. Der
Kaufmann zahlte zunächſt 100 Mark Vorſchuß für die
Ermittlungs=
tätigkeit und gab dann weitere Beträge im Geſamtbetrage von 1000
Mark an die „Detektive”, die in Wirklichkeit nichts weiter machten, als
dies erhaltene Geld unter ſich zu verteilen. Das merkte ſchließlich auch
der Beſitzer der Firma, der nun Anzeige wegen Betrugs erſtattete.
Die Detektive beendeten nun ihre Tätigkeit mit Gefängnisſtrafen von
5 bis 9 Monaten.
Ein Preſſe=Empfang beim Regierungspräſidenten Ehrler.
WSN. Wiesbaden. Regierungspräſident Ehrler hatte am
Mon=
tag die Preſſe des Regierungsbezirks Wiesbaden zu einer Konferenz
ein=
geladen zwecks Beſprechung einiger politiſcher Fragen. Nach
einleiten=
den Wo=ten über die Beziehungen zwiſchen Preſſe und Behörden erklärte
der Regierungspräſidenr, daß die an den Einzug der Engländer
geheg=
ten Hoffnungen bei einem Teil der Bevölkerung Schiffbruch erlitten
hätten inſofern, als Erleichterungen auf dem Wohnungsmarkt nicht
ein=
getreten ſeien. Die Regierung bemühe ſich ſtändig, Erleichterungen zu
erlangen; teilweiſe ſeien auch Erfolge nicht ausgeblieben. Bezüglich der
hüngſten Wiedervergeltungsakte an den Rheingauer Separatiſten erklärte
Ehrler, daß wegen der außenpolitiſchen Folgen derartige Akte
unter=
bleiben müßten. Die Hochwaſſerſchäden hätten im Wiesbadener
Regie=
rungsbezirk längſt nicht den großen Umfang wie im B zirk Koblenz
an=
genommen; die vom Miniſterium zur Verfügung geſtellten 150 000 Mk.
reichten zur Deckung der Schäden aus.
Ein 14jähriges Mädchen ermordet.
TU. Heidelberg. Auf einem Feldweg in der Nähe des
Süd=
bahnhofes bei Friedrichszell wurde geſtern die 14 jährige Tochter des
Maurers Großmann aus Friedrichsfeld ermordet aufgefunden. Von
dem Täter fehlt bisher jede Spur.
Die Friedrichsfelder Bluttat aufgeklärt. — Der Bruder als Mörder.
WSN. Mannheim. Den Nachforſchungen der Behörden iſt es,
der „Neuen Badiſchen Landeszeitung” zufolge, überraſchend ſchnell
ge=
lungen, das Verbrechen an der 14jährigen Chriſtine Großmann
aus Friedrichsfeld, die am Sonntag abend in der Nähe des Bahnhofs
Friedrichsfeld=Nord ermordet wurde, aufzuklären. Als Täter
kommt der 22jährige Bruder des Mädchens in Betracht, der auch ſchon
ein Geſtändnis abgelegt hat. Dem Vernehmen nach hat der
Mörder ſein Opfer erwürgt und ihm dann noch, wahrſcheinlich mit
einem Stein, den Schädel zertrümmert. — Wie noch weiter mitgeteilt
wird, ſoll das Geſtändnis Großmanns dahin lauten, daß er ſeine
Schweſter im Streit erſchlagen habe, weil ſie nicht rechtzeitig
nach Hauſe gekommen ſei. Danach käme nicht Mord, ſondern
Körper=
berletzung mit Todeserfolg in Frage. Die weitere Unterſuchung dürfte
böllige Klarheit bringen. — Da der kürzliche Mädchenmord in Eppingen
bei Heidelberg bis jetzt noch nicht aufgeklärt werden konnte, hatte die
neue Mordtat überall eine furchtbare Aufregung hervorgerufen. Von
der raſchen Ermittlung des Täters der Friedrichsfelder Mordtat dürfte
daher die Oeffentlichkeit mit Genugtuung Kenntnis nehmen.
Zur Berliner Görres=Feier.
Berlin. Ueber die Görresfeier erhalten wir noch folgenden
er=
gänzenden Bericht: Die Feſtrede hielt der Miniſterialdirektor im
preu=
tiſchen Kultusminiſterium, Geheimrat Dr. Schellberg, der unſtreitig
der beſte Görreskenner der Gegenwart iſt und der auch die bisher
im=
mer noch fehlende Geſamtausgabe der Werke des großen Publiziſten
vorbereitet. Geheimrat Schellberg entwickelte in glänzender
Darſtel=
lung ein Bild von der Perſönlichkeit und dem Wirken dieſes
hervor=
ragenden Rheinländers. Er feierte Görres als großen Patrioten und
Vorkämpfer für Einheit, Freiheit, Wahrheit und Recht, den heute alle
byne Anſehen des Glaubens und der Partei feiern können als einen
Mann der Totalität, der alles Weſen des geiſtigen Lebens umſpannt,
als großen Führer und Erzieher des deutſchen Volkes in
ſchickſals=
ſchwerer Zeit.
Unter den zahlreich erſchienenen Gäſten bemerkte man u. a. den
Diſchof von Berlin, Dr. Deitner, Reichsjuſtizminiſter Dr. Marx,
Reichs=
lunzler a. D. Fehrenbach, Reichsminiſter a. D. Dr. Hermes u. a. Ver=
Ehſtaltet war der Feſtakt von der Deutſchen Görres=Geſellſchaft und
der Deutſchen Zentrumspartei. Die einzelnen Vorträge wurden von
Oelangsdarbietungen des Chores der St. Hedwigs=Baſilika umrahmt.
Fünf Kinder im Eis eingebrochen.
IU. Düſſeldorf. Wie die Düſſeldorfer Nachrichten aus
Ratin=
gen melden, ſpielten nachmitags fünf Kinder im Alter von 5—7 Jahren
in einem Steinbruch, in dem ſich Waſſer befand. Als die Kinder die
Dunne Eisſchicht auf dem Waſſer betraten, brachen ſie ein. Auf ihre
Ditferufen eilten Leute herbei, denen es gelang, zwei von den Kindern
im erſtarrten Zuſtande aus dem Waſſer zu ziehen. Die übrigen drei
ader ſind ertrunken. Die Leichen ſind geborgen worden.
ngünzſigen Windes ſtark abgekürzt werden. Sie endeten in der Gegend
Zngelſtedt. Der Flieger betrachtet das Fluggelände als ſehr gün=
Ich wird im Sommer und Herbſt ſeine Flige wiederholen.
Die Bevölkerung der Welt.
EP. Nach dem ſoeben erſchienenen Whitaker=Almanach für das Jahr
1926 ſchätzt man für dieſes Jahr die geſamte Bevölkerung der Welt auf
1 849 500 000 Scelen. Davon entfallen auf:
475 000 000
Europa".
1013 000 000
Aſien.
„ 143 000 000
Afrika
Nordamerika . . . 146 000 000
64000 000
Südamerika
8 500 000
Ozeanien
bi ſich folgendes Bild:
Mongolen
„ 680 000 000
Kauk ſier . . . . 725 000 000
. .213000 000
Neger ..
Semiten . . . . . 100 000) 000
Malaien.
. 104 500 000
Indianer
.. 30 000 000
Der Almanach ſchätzt die Höchſtzahl der Menſchen für die die Erde
Lebensmöglichkeiten bietet, auf ſechs Milliarden, eie Zahl, die bei
Zu=
grundelegung der gegenwärtigen Bevölkerungsvermehrung im Jahre
2100 erreicht werden könnte.
Die Vereinigung ehemaliger Kapitulanten des
Maſchinen=
perſonals der Oſt= und Nordſeeſtation der deutſchen Marine
veranſtaltet am 31. Mai 1926 in Wilhelmshaven anläßlich der 10jährigen
Wiederkehr der Skagerak=Schlacht eine Gedenkfeier. Ehemalige
Ange=
hörige des Maſchinenperſonals der Oſt= und Nordſeeſtation der deutſchen
Marine, die ſich an dieſer Feier beteiligen wollen, bezw. nähere
Auf=
klärung über dieſe Vereinigung wünſchen, oder ſich ſür die Gründung
von Ortsgruppen intereſſieren, werden gebeten, ihre Anſchrift an den
1. Vorſitzenden, Herrn Karl Freymuth, Rheydt, Königsſtraße 36,
ein=
zureichen.
Zeppelin=Linie Sevilla — Buenvs Aires?
DB. Berlin. Der Pariſer „Excelſior” wärmt heute eine alte
Mitteilung auf, wonach die ſpaniſche Regierung den Zeppelinwerken
Auftrag zum Bau von Luftſchiffen für die Linie Sevilla—Buenos
Aires gegeben habe. Der Zweck dieſer Mitteilung iſt nicht ganz
er=
ſichtlich, vielleicht ſoll ſie die Botſchafterkonferenz während der
deutſch=
alliierten Luftfahrtverhandlungen auf dieſes Projekt erneut aufmerkſam
machen. Von maßgebendſter Seite wird uns jedenfalls erklärt, daß in
den Verhandlungen hierüber gegenwärtig kein neues Moment zu
ver=
zeichnen iſt. Es iſt bekannt, daß auch die Junkersluftverkehrs=A.=G. ſich
um die Inbetriebnahme dieſer Linie mit Junkers=Großflugzeugen
be=
müht hat. Dr. Eckener ſteht aber auf dem Standpunkt, daß den Trans=
Ozeanflug in abſehbarer Zeit nur Zeppeline bewerkſtelligen können. Die
Aufnahme des Flugverkehrs kann aber keinesfalls, wie „Excelſior”
be=
hauptet, ſchon im Jahre 1927 erfolgen. Um einen wirklich ventablen
Verkehr einzuführen, müßten mindeſtens drei oder vier Zeppeline
mo=
dernſten Typs erſt einmal gebaut ſein, ferner gehört dazu der Bau
ton wenigſtens zwei großen Luftſchiffhallen in Sevilla und in
Argen=
tinien. Sollten die Verhandlungen mit Spanien zum Abſchluß
kom=
men, ſo iſt mit der Aufnahme des Verkehrs vor 1928 oder Frühjahr 1929
nicht zu rechnen.
Eishilfe der Reichsmarine im Finniſchen Meerbuſen.
Berlin. Das Linienſchiff „Heſſen” hat am 23. und 24. Januar
auf dem Wege von Reval nach Libau in der Nähe der Inſel Dagoe
folgenden Dampfern Hilfe gebracht: „Geiſer” aus Bremen, „Helene
Ruß” und „Desdemona” aus Hamburg und Harriet” aus Dänemark.
Die beiden Hamburger Dampfer waren nach Reval beſtimmt und ſind
von einem eſtniſchen Eisbrecher aufgenommen worden, der ihnen weiter
hilft. Die beiden anderen Dampfer waren nach Hargve beſtimmt und
ſind von finniſchen Eisbrechern aufgenommen worden. Die „Heſſen”
iſt am Sonntag abend in Libau eingetroffen und ergänzt dort Kohlen
und Proviant. Wie aus den Meldungen der letzten Tage bekannt iſt,
kommt für das Linienſchiff ein Hafen des Finniſchen Meerbuſens als
Stützpunkt wegen der verſchlechterten Eis= und Kohlenverhältniſſe nicht
mehr in Frage. Wie erinnerlich, war es für die „Heſſen” bei den
Hilfsarbeiten in den letzten Tagen auf 24 Grad (20 Seemeilen weſtlich
von Reval) nur noch mit großer Anſtrengung möglich, eine Eisrinne
herzuſtellen. Der weſtliche Teil des Finniſchen Meerbuſens iſt
nun=
mehr ſo vereiſt, daß die bei der Inſel Hogland liegenden 18 Dampfer
erſt in mehreren Wochen Ausſicht haben, frei zu werden, wenn ein
Witterungsumſchlag eingetreten ſein wind. Die Verſorgung dieſer
ein=
geſchloſſenen Dampfer mit Proviant und Brennſtoff wird den ruſſiſchen
Behörden in Petersburg obliegen müſſen, die auf dieſe Pflicht
hinge=
wieſen werden. Die Marineleitung wird die „Heſſen”, die ſeit dem
9. Januar zur Eishilfe in See war, nunmehr in die Heimat
zurück=
rufen.
Die Pfänderbahn geſichert.
Die Finanzierung des Projekts iſt ſichergeſtellt, nachdem die
Ge=
meindevertretung Bregenz dem Bahnbau zugeſtimmt hat. Auf den
Koſtenvoranſchlag von 1 Million Schilling ſind 710 000 Schilling bereits
gedeckt.
Abſturz eines Paſſagierflugzeuges.
Reval 25. Jan. Infolge des durch ſtarken Schneefall
hervor=
gerufenen unſichtigen Wetters ſtürzte das der eſtniſchen Aeronaut=
A.=G. gehörende Paſſagierflugzeug Junkers 13 geſtern bei
einem Fluge über die Stadt ab. Die vier Paſſagiere und der Führer
wurden verletzt, darunter die Gattin des Direktors der Aeronaut=
A.=G, der öſterreichiſche Konſul Holſti und der frühere Flieger Tillo.
Der Zuſtand des letzteren iſt hoffnungslos. Dieſer Unfall iſt der erſte
im Betriebe der Aeronaut=A.=G., die ſeit 1922 den Luftverkehr mit
Helſingfors, Riga und Stockholm vermittelt.
Ausbruch von Elefanten.
EP. Mailand. Mitten in der Stadt Turin ſind am Sonntag
nachmittag 5=Elefanten eines Zirkus ausgebrochen, weil einer von
ihnen von einer Buldogge gebifſen worden war. Die flüchtenden Tiere
richteten in den belebten Stvaßen der Stadt eine große Panik an; die
Leute flüchteten in die Hausgänge und Kaufläden. Sämtliche
Elefan=
ten konnten von den Wärtern des Zirkus gefangen und wieder
zurück=
geführt werden, ohne nennenswerten Schaden angerichtet zu haben.
Großfeuer in London.
TU. London. Unter dem ſehr wichtigen Eiſenbahnübergang in
der Mitte der City in Ludgate Hill befindet ſich ein kleiner
Vergnü=
gungspark mit Buden, Karuſſells uſw. Dieſer Platz iſt dieſer Tage auf
unbekannte Weiſe in Brand geraten. Die Flammen ſchlugen bald zu
den Gleiſen der Unterführung empor. Alle Züge über die Brücke
mußten angehalten werden, zumal die Flammen die Telegraphen= und
andere Signaldrähte ſo beſchädigt hatten, daß ſie unbrauchbar waren.
Einen Augenblick ſchien das angrenzende King=Lud Hotel gefährdet,
doch iſt das Feuer jetzt unter Kontrolle.
Amerika wünſcht deutſchen Kriegsflugzeugbau.
Seltſam verſchlungen ſind die Wege der Logik. Der Verſailler
Vertrag unterſagte dem deutſchen Reiche den Bau von Kriegsflugzeugen.
Deutſchland ſah darin ein nationales Unglück, weil Heer und Marine
als kräftigſte Geldquellen für die Flugzeugentwicklung ausfielen. Die
Lage des deutſchen Flugzeugbaus wurde verſchärft durch die
techniſch=
einſchränkenden „Begriffsbeſtimmungen” Trotzdem führte die
Konzen=
tration aller Kräfte auf den Bau reiner Zivilflugzeuge zu den guten
Ergebniſſen, welche der „Deutſche Rundflug 1925” zeitigte.
Amerika wittert nun eine neue, diesmal wirtſ
haf=
der amerikaniſchen Fachzeitſchrift „Aviation” ſchreibt der bekannte
Fach=
ſchriftſteller Edmond Allen bei einer Beſprechung des „Deutſchen
Rund=
flugs 1925” unter der Ueberſchrift: „Das Ideal für Flugwettbewerbe‟
u. a. folgendes: Wohl das Beſte, was Deutſchland paſſieren konnte,
waren die „Begriffsbeſtimmungen” für die deutſche Zivilluftfahrt (
Alle äronautiſchen Genies dieſes Landes wenden ſich der Entwicklung
von Zivilflugzeugen zu. Im Intereſſe der Flugzeuginduſtrie Amerikas
und anderer Nationen dürfte es ratſam ſein, Deutſchland zum Bau
von Kriegsflugzeugen zuzulaſſen und zu ermuntern!“
Auf der einen Seite wacht alle Welt mit Argusaugen darüber, daß
wir nur Zivilflugzeuge bauen — auf der anderen Seite aber hat man
wieder vor der Konkurrenzmöglichkeit durch Zivilflugzeuge Angſt!
Armes Deutſchland — wie du es auch machſt — falſch iſt es immer!
Briefkaſten.
R. L. Grundſätzlich werden Anſpriche nur zugunſten des
Gläubi=
gers, das iſt desjenigen, der aus dem Anſpruch berechtigt iſt, aufgewertet.
Eine Ausnahme bringt § 17 des Geſetzes. Hat nämlich der Gläubiger
die Hypothek abgetreten und liegen die Vorausſetzungen der §§ 14, 15
vor, hat er alſo die Gegenleiſtung nach 14. 6. 1922 oder unter Vorbehalt
angenommen, ſo wird Hypothek und perſönliche Forderung auch für ihn,
der jetzt nicht mehr Gläubiger iſt, aufgewertet. Vorausgeſetzt iſt nur die
Annahme der Gegenleiſtung nach dem bezeichneten Stichtag, die
Ab=
tretung kann auch früher erfolgt ſein. Der frühere Gläubiger wird ſo
behandelt, als ob ihm die Hypothek jetzt noch zum Teil zuſtände.
Da=
neben wird dieſelbe Hypothek und perſönliche Forderung auch für den
Erwerber aufgewertet. Aber für den früheren Gläubiger wird nur
inſoweit aufgewertet, als ſein Aufweretungsbetrag die Geſamtheit der
Aufwertungsbeträge der ihm zeitlich nachfolgenden Gläubiger
über=
ſteigt. In Ihrem Falle könnte, da ja Sie den Zeſſionspreis vor 15. 6.
1922 an den früheren Gläubiger (Zedenten) gezahlt haben, eine
Auf=
wertung zu deſſen Gunſten nur in Frage kommen, wenn letzterer ſich bei
Annahme des Zeſſionspreiſes einen Vorbehalt gemacht hätte, was nicht
der Fall zu ſein ſcheint. Für Berechnung des Goldmarkbetrages der
Aufwertung kommt wohl der Erwerbstag (17. 1. 1920) dem Schuldner
gegenüber in Betracht. Am 27 1. 1920 waren 100 Pmk. 5,76 Mk., alfo
7000 Pmk. — 403,20 Mk., 25 Proz. — 100,80 Mk.
Eric 1002. Wir unterſtellen, daß Sie in Notlage oder aus
Gefällig=
keit aushalfen. Das Aufwertungsgeſetz kommt hier überhaupt nicht in
Betracht. Es iſt nach Treu und Glauben ohne prozentuale Beſchränkung
aufzuwerten. Das Geld war zur Zeit der Hingabe 204 Goldmark.
Eine Anmeldungsfriſt beſteht nicht. Die Verjährung würde erſt 1950
eintreten. Die Höhe der Aufwertung hätte das ordentliche
Ge=
richt mangels gütlicher Einigung nach billigem Ermeſſen feſtzuſetzen.
K. D. O.=K. Sie werden, um einen bezüglichen Anſpruch formulieren
zu können, doch nachweiſen müſſen, daß die Unglücksfahrt gerade zu
be=
wegtem Ankauf gemacht wurde, alles natürlich vorbehaltlich der
An=
ſprüche an denjenigen, der am Unfalle Schuld oder mit Schuld trägt.
L. S. Wenn die Zahlung ohne Vorbehalt angenommen wurde,
wird Aufwertung nach dinglicher und perſönlicher Seite nicht in
An=
ſpruch genommen werden können, es ſei denn — nach der perſönlichen
Seite — daß die Forderung, was aus der Anfrage nicht erſichtlich iſt,
nicht unter das Aufwertungsgeſetz fällt.
D. S. u. D. Es handelt ſich um das am 12. November 1922 gezahlte
Reſtkaufgeld, das aufzuwerten iſt; die früheren Raten wären nur
auf=
zuwerten, wenn bei Annahme der Zahlung ein Vorbehalt gemacht wurde.
Nach der dinglichen Seite iſt der Aufwertungsſatz 25 Prozent des
Gold=
markbetrages der am 16. 10. 1919 erworbenen Kaufgeldreſtforderung,
nach der perſönlichen Seite iſt Aufwertung bis zu 100 Prozent des
Gold=
markbetrages möglich.
J. S. Anſprüche, die auf Erbauseinanderſetzungen beruhen, gelten
nicht als Vermögensanlagen und unterſtehen nicht dem
Aufwertungs=
geſetz. Ueber die Höhe der Aufwertung im Einzelfall hat mangels
gütlicher Einigung der ordentliche Richter zu befinden. Sie werden ſich
am beſten an einen Anwalt an genanntem Platze wenden, zudem dieſem
ja auch die örtlichen Verhältniſſe bekannt ſein dürften.
Geſchäftliches.
Neuer vegetariſcher Mittagstiſch. Es iſt ſehr zu
begrüßen, daß ein nach den Grundſätzen der neueſten wiſſenſchaftlichen
Erfahrungen geführter Mittagstiſch hier eingerichtet worden iſt. Allen
Anhängern der geſundheitsgemäßen Lebensweiſe iſt dadurch
Gelegen=
heit geboten, ſich Heilkuren zu unterwerfen, da ärztliche Vorſchriften
Berückſichtigung finden. (Siehe Anzeige in der heutigen Nummer.
Das behagliche Heim hat eine ſeiner wichtigſten
Grund=
lagen in einer guten, bei aller Sparſamkeit durch ſchmackhafte
Zube=
reitung und ſorgfältiges Anrichten gepflegten Küche. Wie viel froher
geht morgens der Hausherr zur Arbeit, gehen die Kinder zur Schule,
wenn ſie vorher ein gemütliches Frühſtücksſtündchen am gut gedeckten
Frühſtückstiſch erlebt haben! Und ſo begleiten alle Mahlzeiten als
weſentlicher Faktor kräfteerhaltender Behaglichkeit das Leben jedes
Fa=
miliengliedes während der Dauer des ganzen Dages. Dabei erfordert
eine derartige, ſorgfältige Küche nicht beſondere Ausgaben, ſondern nur
ein beſonders liebevolles Nachdenken der Hausfrau und ihre Fähigkeit,
ſich die Hilfsmittel einer modernen Haushaltführung dienlich zu machen.
Zu dieſen gehört vor allem „Rahma=Margarine buttergleich‟. Auf dem
morgendlichen Frühſtückstiſch, als Brotaufſtrich für die mitzunehmenden
Frühſtücksbrote beim Kochen, Braten, Backen entſpricht „Rahma
but=
tergleich” an Güte des Geſchmacks und an Nährwert vollkommen der
beſten Molkereibutter und koſtet doch nur 50 Pfennig das halbe Pfund.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 27. Jan. 3.30—4: Jugendstunde. „Das strenge Urteil
eines altdeutschen Stammesgerichts” Für Kinder vom 10. Jahre ab. 3
4—5: Hausorch.: Zum 170. Geburtstag Mozarts. 1. Aus „Idomeneo”:
a) Our.; b) Arie des Idamantes; c) Ballettmusik: Chaconne. 2. Andante
aus der Sinfonie in D-dur (ohne Menuett). 3. Rondo aus dem Trio für
Klavier, Violine und Cello. 4. Aus „Die Entführung aus dem Serail”:
a) Our.; b) Arie der Constanze: „Traurigkeit ward mir zum Lose‟;
() Suite: Janitscharen-Marsch. Mitw.: Luza Rotkovsky, Sopran. Flügel:
Dr. Merten. Violine: A. Meinel. Cello: W. Lange. X 5—6:
Ueber-
tragung von Hamburg: Funkheinzelmanns Kindertheater von Hans
Bodenstedt. Lieder von C. Krüger: „Frau Holle‟. X 6—6.30:
Bücher-
stunde. X 6.30: Uebertragung aus dem Frankf. Opernhaus: „Die
Zauberflöte‟ Oper von Mozart.
Siuttgart.
Mittwoch, 27. Jan. 8: Jugendstunde. Elsa Pfeiffer — Karl Köstlin. X
4.30: Konzert und Neues aus aller Welt. X 6.30: Englisch. Leit.:
L. Braun. X 7.30: Obering. Leitzsch: „Haushalts-Elektrotechnik für die
Hausfrau‟: „Einf. Stromkostenberechnung für Beleuchtung und
Haus-
haltapparate‟. X 8: Die schönsten Lustspiele der Weltliteratur:
Aristophanes. (Das griechische Theater. Tragödie und Komödie.
Aristophanes, „der ungezogene Liebling der Grazien”.) Vortr.: Paul
Enderling. — Anschl.: „Der Frieden‟, Lustspiel von Aristophanes, Pers.:
Trygaios, Weingärtner; Erster Sklave; Zweiter Sklave; Erste Tochter
des Trygaios; Zweite Tochter des Trygaios; Hermes; Polemos, der Krieg;
Kpdoimos, der Tumult; Hierokles, Wahrsager; Ein Sensenschmied; Ein
Waffenhändler: Der Chorführer: Der Knabe des Lamachos: Der Knabe
des Kleonymos. Jahr der Aufführung: 424 im März. — Anschl.:
Tanz-
musik. Mitw.: Kitty Rolfen, Hans Werder, Jazzkapelle des Philh. Orch.
Berlin.
Mittwoch, 27. Januar. 3 (Königswusterhausen): Frl. Schmitz, Vors. d. V.
kathol. Lehrerinnen: „Die Berücksichtigung der weibl. Eigenart in den
Mädchen-
schulen.‟ O 3.30: C. M. Alferi und Frl. van Eyseren: Spanisch für Anfänger.
O 4: Prof. Lampe: „Allg. Wirtschaftsgeographic.‟ O 4.30: Frl. v Gierke:
Leiterin eines Jugendheims: „Die Frau als Wirtschafterin.‟ O 3.30: Die
Funk-
prinzessin erzählt: Das Märchn vom Vergißmeinnicht. Der Heuschreck. Das
Märchen vom Regenboger. O 4.30: Funkkapelle. Humoristischer Marsch.
Auber, Our. zu „Feensee‟. Puccini, Fant. aus „Madame Butterfy” Michaelis,
Türkische Scharwache. Wagner, Albumblatt. Morena, Potp. Benatzky, Dreh‟
dich um. Foxtr. aus „Für dich‟ O 6.35: Prof. Seligmann: „Das Wesen der
ansteckenden Krarkheiten.‟ O 7: Techn. Wochenplauderei (Ing. Boehmer). O
7.30: Dr. Schacher: „Die Balkanländer.‟ O 8: Zum 25. Todestage von G. Verdi:
„Requiem.” Sooran: Ve a Schwarz; Mezzosopr.: Emmy Vilmar-Hansen; Tenor:
E. Transky; Baß: C. Bronsgeest. O 10.30: Tanzmusik.
Tageskalender für Mittwoch, den 27. Januar 1926.
Landestheater Großes Haus. Anfang 7 Uhr, Ende gegen
10 Uhr, B 14, Schülermiete weiß 4: „Fidelio” — Kleines Haus,
abends 8 Uhr: Tanzabend. Aenne Osborn — Julian Algo.
Orpheum, abends 8 Uhr: „Das Spielzeug der Marquiſe.”
Verein d. Hotel= Reſt.= u. verw. Betriebe, abends
8 Uhr, im Hotel zur Traube: Winterfeſt, unter Mitzwirkung erſter
Kräfte des Heſſ. Landestheaters. — Indiſches Konzert,
abends 8 Uhr, im Mathildenhöhſaal, Dieburger Str. 26. —
Saal=
bau abends 8 Uhr: Große Heils=Kundgebung. —
Kinovor=
ſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele,
Verſteigerungskalender für Donnerstag, den 28. Januar 1926.
Brennholzverſteigerungen: Vorm. 9 Uhr, im
Fürſten=
ſaal Grafenſtraße; vorm. 9 Uhr, in der Gaſtwirtſchaft „Zur Poſt”
in Nieder=Ramſtadt.
Die toten Reiſenden.
EP. Eine wohl einzigartige Fracht führte dieſer Tage ein
Eiſen=
bahnzug zur Weſthüfte von Nordamerika. Es waren dies die Leichen
von 412 Chineſen, die vor ihrem Tode den Wunſch ausgedrückt hatten,
in chineſiſcher Erde begraben zu werden, dann aber wegen mangelnder
Geldmittel in Amerika beigeſetzt worden waren. Eine chineſiſhe
Wohl=
tätigkeitsgeſellſchaft läßt zur Zeit die Leichen dieſer Mittelloſen
ausgra=
ſen und dann nach Cina überführen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrchten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd ent: Andreas Bauer
Verantwartlich für den Inſeratente.l: Willy Kußl
ruc und Verlag: 2. C. Wittich — ſämntlich in Darmſiadt
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]6
Mittwoch, den 27. Januar 1626
Nummer 27
Sport, Spiel und Turnen.
Schießſport.
Privileg. Schützengefellſchaft Darmſtadt.
Unſer für die Wintermonate wieder eingerichtetes
Zimmer=
chießen mit Kleinkaliber erfreut ſich auch in dieſem Jahre regen
meldeten, mußte ſich unſere Schießkommiſſion entſchließen, noch einen
zweiten Uebungsabend, nämlich Dienstag, einzuſchieben, der
erfreulicherweiſe ſeither ebenſo gut beſucht iſt wie der Donnerstag abend.
bei der Anweſenheit unſerer Schützeuſchweſtern für die nötige
Unter=
haltung und Geſelligkeit geſorgt iſt, dürfte bei unſeren bewährten
Solo=
kräften ſchon von vornherein geſvährleiſtet ſein. Der Zweck unſeres
Ver=
eins kann nur dann erfüllt ſein, wenn wir neben der Förderung des
Schießſports zu Höchſtleiſtungen auch das Zuſammengehörigkeitsgefühl
im Verein ſelbſt wieder ſo geſtärkt haben, wvie es von altersher der Fall
war. — Wie unſere Schießkommiſſion durch Rundſchreiben bekannt
ge=
geben hat, ſind für die nächſte Zeit verſchiedene Preisſchießen und
Unter=
haltungsabende ins Auge gefaßt, die die Uebungsabende nicht zu
ein=
tönig erſcheinen laſſen. Hoffentlich findet die Arbeit unſerer eifrigen
Schießkommiſſion dadurch ihren Lohn, daß ſich zu unſeren Schießabendenr
Dienstag und Donnerstag immer noch mehr Schützen in dem
Schießſaal Mühlſtraße 5, Seitenbau einfinden. Gäfte, die
Intereſſe für den Schießſport haben, ſind willkommen; Waffen und
Munition können geſtellt werden.
Schützenklub „Feurio”.
Die diesjährige Generalverſammlung hielt der Schützenklub
„Feurio” am vergangenen Samstag ab. Der Bundesvorſitzende Guſtad
Hanſtein gab einen Rückblick auf die Erfolge des vergangenen Jahres.
Dem Rechner wurde Entlaſtung erteilt. Die Neuwahl des Vorſtandes
ergab als 1. Vorſitzenden Adolf Schröder. Im Vorſtand ſind ferner die
Herren Herzberger, Kunkel, Hörr Harres und Lämmermeier. Der
ſeit=
herige verdienſtvolle 1. Vorſitzende Richard Schwab wurde einſtimmig
zum Ehrenmitglied ernannt.
Leichtathletik.
3. Breslauer Hallenſportfeſt. — Körnig=Bres lau gewinnt den Sprinter=
Dreikampf. — Dr. Peltzer=Stettin abermals geſchlagen.
Der Südoſtdeutſche Leichtathletikverband trug am Sonntag in der
Breslauer Sportarena ſein drittes Hallenſportfeſt aus. Er hatte für
dieſe Veranſtaltung ein großzügiges Programm zuſammengeſtellt,” gute
Kräfte eingeladen und für eine glatte Abwicklung geſorgt. Dieſe
Be=
müihungen wurden durch einen glänzenden Publikumsbeſuch und
hervor=
ragende ſportliche Ergebniſſe gelohnt. Die Senſation der
leichtathleti=
ſchen Wettbewerbe war die abermalige Niederlage des deutſchen
Mittel=
ſtreckenmeiſters Dr. Peltzer=Stettin, der gegen Schvemann=Breslau
unter=
lag. Der Sprinterdreikampf war eine glatte Sache für Körnig=Breslau,
der gegen Borner=Berlin, Wege=Leipzig, Schmidt=Breslau antrat und
ganz überlegen gewann. Leider konnte der Schweizer Borner am
drit=
ten Lauf wegen einer Sehnenzerrung nicht teilnehmen. — Im
Hoch=
ſprung erreichte Skorzinski=Berlin die beachtliche Höhe von 1.81 Meter.
— Sehr intereſſant geſtalteten ſich der N00 Meter=Lauf den Friebe=
Breslau gewann. Der als Favorit laufende Walpert=Kafſel konnte nur
Fünfter werden. — Die Veranſtaltung wurde von einem Stunden=
Mann=
ſchaftsrennen der Amateure abgeſchloſfen. Als das letzte Ergebnis
ver=
kündet wurde, ging es ſchon auf halb 12 Uhr.
Sprinter=Dreikampf über 50 Meter: Erſter Lauf: 1. Körnig=
Breslau 5,8 Sek., 2. Borner=Berlin, 3. Wege=Leipzig. — Zweiter
Lauf: 1. Körnig 5,9 Sek., 2. Borner, 3. Wege. — Dritter Lauf:
1. Körnig=Breslau 5,8 Sek., 2. Wege, 3. Schmidt=Berlin. —
Ge=
ſamtklaſſement: 1. Körnig 3 Punkte, 2. Wege 7 Punkte, 3. Schmidt
11 Punkte. Borner aufgegeben.
1000 Meter=Laufen: 1. Schvemann=Breslau 2:37,7 Min., 2. Dr.
Peltzer=Stettin 2:42,3 Min., 3. Böcher=Köln 2:43 Min.
Hochſprung: 1. Skorzinski Breslau 1,81 Meter.
60 Meter Hürden: 1. Jenkner=Breslau 9,2 Sekunden.
3000 Meter: 1. Friebe=Breslau 9:17,4 Min., 2. Boltze=Stettin,
Bruſtbreite zurück, 3. Wolf=Berlin, 4. Schneider=Hirſchberg, 5.
Wal=
pert=Kaſſel.
Kugelſtoßen: 1. Ploch=Breslau 12,19 Meter, 2. Zimmermann=
Breslau 12,17 Meter.
20X2 Runden=Staffel: 1. V. f. B. Breslau 14,25 Meter,
2. Schleſien/Rapid=Breslau, eine halbe Runde zuwick.
Stunden=Mannſchaftsfahren der Amateure: 1. Junge=
Skuzinski=Bveslan 36 Punkte, 2. Nickel/Baumgärtner=Breslau,
3. Rütt/Blanck=Berlin.
Handbail.
Deutſche Turnerſchaft Main=Rhein=Gan.
Durch den Siegverluſt der beiden Mitbewerber iſt Griesheim Gau=
Verhandsmeiſter geworden. Durch leichtſinniges Spie
In der A=Klaſſe wurde der Kampf um die Seitze zwiſchen Eberſtadt und
Walldorf auf ſehr ſchleihtem Platze vor zahlreichen Zuſchauern zugunſten
von Eberſtädt (1 0) ausgetragen. Ob auf feſtem Platze die ſchuachen
Walldörfer auch ſolch knappen Beriuſt erreicit hätten, iſt bei den
körper=
lich ſtarken Eberſtädtern eine Frage. Seeheim fertigte die Turngemeinde
Darmſtadt glatt mit 4:1 ab. Beushein konnte gegen Egelsbach nur
ein Unentſchieden (1:1) erzielen, trotz überlegenem Spiele, da die geg
neriſihe Verteidigung ſehr erfolgreich abvehrte.
gebniſſe
Nauheim—Worfelden 0:0, Langen—Pfungſtadt 3: 2 (2:0), Seeheim-
Tgde. Darmſtadt 4:
:0), Eberſtadt—Walldorf
Bensheim-
Egelsbach 1:1
gend Ober=Ramſtadt
:0
abge=
brochen.
Sportverein Weiterſtadt—F. C. „Germauig”=Eſchoſtbrüfen.
Am vergangenen Sonntag ſpielte in Weiterſtad: die erſte Manuſci
von Eſchollbrüicken gegen Weiter
Mannſchaft, und gei aui eritere
knapp 1:0. Trotz überlegenem Spiel von Weiterſtadi (was das
Ecken=
verhältnis 15:1 für Weiterſradt auchy zeigt), langte es nicht, um einen
folg zu erzielen. Das Tor fiel durch einen einzigen Durchbruch, der erſte
Halbzeit, wobei die Verkeidigung zu weit aufgerjickt war.
Ringen.
Schlußrunde um die Gaumeiſterſchaft im Maunſchaftsringen.
Die am letzten Sonntag von dem Kraft=Sport=
Darmſtadt
1910 veranſtaltete Schlußrunde um die Gaumeiſterid
im
Mann=
ſchaftsringen brachte dem Verein einen vollen Erfolg. Der Saal der
Luswigshalle war bis auf den letzten Platz beſetzt. Der gezeigte Sport
muß als hervorragend bezeichnet werden. Die Mannſchaft des
Kraft=
ſportvereins 1910 iſt den hohen Anforderungen, welche an dieſem Tag
an ſie geſtellt wurden, vollkommen gewachſen geideſen und hat ſie
glänzend gelöft. Die „Benjamine” der Mannſchaft, Doſch und Schwarz,
eine feſte Stütze derſelben — lieferten die teihniſch ſchönſten Kämpf
Heß, wie immer brillant, dergaß im letzten Kamef, daß es „Err
ind mußte deshalb eine Niederlaga einſtecken. Keitel zeigte ſich wieder
als ein Ringer von großem Format. Er hatte die ſihwverſten Kämpfe
des Tages. Truber, als Erſatz im leichten Mittelgelsicht, führte ſich
gut ein. Veith kam, ſah und ſiegte. Winkel, im Schwergewicht, hat ſehr
gutes geleiſtet. Die einzelnen Kämpfe vom Fliegengewicht an aufwärts
verliefen wie folgt: Doſch ſiegt gegen L. Becher=Werſau in 2 Min.,
Schwarz ſiegt gegen Gg. Becker=Werſau in 3½ Min., Heß ſiegt gegen
Speckhardt=Werſau in 2 Min., Keitel ſiegt über Niebel=Werſau in
17 Min., Truber unterliegt gegen Daum=Werſau in 5 Min., Veirh ſiegt
gegen Bermond=Werſau in 2 Min. und Winkel ſiegt über Vetter=Werſau
in 3 Min. — Doſch ohne Kampf Sieger. Schwarz ſiegt über Becker=
Pfungſtadt 24 in 2 Min., Heß ſiegt über Klöppingen=Pfungſtadt in
4 Min., Keitel ſiegt über Geiß=Pfungſtadt in 7 Min. Truber ſiegt
über Menger=Pfungſtadt in 10 Min., Veith ſiegt über Otto=Pfungſtadt
in 4 Min. und Winkel über Koch=Pfungſtadt in 1 Min. — Doſch ſiegt
über Ad. Schanz=Nieder=Ramſtadt in 1 Min., Schwarz ſiegt über Fal=,
termann, Nd.=Ramſt., in 2 Min., Heß unterliegt gegen Gg. Schanz,
Nd.=Ramſt., in 8 Min., Keitel ſiegt gegen Scheid, Nd.=Ramſt., in 5 Min.,
Truber unterliegt gegen Aug. Schanz, Nd.=Ramſt., in 1 Min., Veith
ſiegt über Kühn, Nd.=Ramſt., in 1 Min., Winkel ſiegt über Faltermann
in 2 Min. — Füy Darmſtadt iſt das Reſultat: 18 Siege in 79½ Min.,
verloren: 3 Einzelkämpfe.
Arbeiter=Athletik=Sportverein Darmſtadt 1891: Bezirksmeiſter 1926.
Bei gut beſetztem Saale fand am Sonntag in Neu=Iſenburg
ein Ringermatch Darmſtadt-Neu=Iſenburg ſtatt. Die
große Beſucherzahl dürfte darauf zurückzuführen ſein, daß dieſer Match
mehr als Herausforderungskampf galt, da bei Austragung der
Bezirks=
meiſterſchaft Darmſtadt nur 2 Puntte gegen Neu=Iſenburg erkämpfte.
Das Reſultat iſt folgendes: Fliegengewichtler Karl Schnellbächer mußte
dem an Kräften überlegenen Schickedans in 6 Minuten den Sieg
über=
laſſen. Bantam: Peter Schwarz=Darmſtadt brachte zur großen
Ueber=
aſchung ſeines Gegners Becker in einer Minute den Sieg an ſich.
Feder=
gewicht: Jakob Bauen=Darmſtadt und M. Krapf=Neu=Iſenburg, beide ſehr
gut ausgebildete Kräfte, rangen unentſchieden 1:1. Leichtgewicht: H.
Neidig=Darmſtadt, als Kreismeiſter an Niederlagen nicht gewöhnt, konnte
ſeinen Gegner Gußmann trotz heftiger Gegenwehr in 1½ Minuten
be=
ſiegen. Leichtmittel: Vertreter W. Schwarz (Jugendlich) ſtellte in dieſer
Klaffe ſeinen Mann und rang mit Fließbach unentſchieden 1: 1. Schwer=
mittel: Kratz=Darmſtadt kannte ſeinen Gegner Büttner und hütete ſich.
in die ihm dargebotenen Griffe einzugreifen und brachte durch Anſetzen
verſchiedener Griffe ſeinen Gegner in Verwirrung und ſiegte nach 5½
Minuten. Schwergewicht: Joſ. Zulauf=Darmſradt brachte ſeinen Gegner
Straub in ſehr ſchwierige Lagen; aher hier zeigte ſich, daß Straub eine
gute techniſche Ausbildung beſitzt, denn immer arbeitete er ſich aus den
ſchwierigſten Lagen heraus. Der Kampf endete unentſchieden 1:1. —
Nach Beendigung der Kämpfe blieb Darmſtadt mit 9 Punkten gegen Neu=
Iſenburg mit 5 Punkten Sieger. Es zeigt ſich hier wiederum, daß
eifri=
ges Training und gute techniſche Leiter in unſerem Verein am
Platze ſind.
Winterſport.
Pettläufe des Verbands Mitteldeutſcher Sfivereine auf dem
Feldberg im Taunus.
Anſchluß an unſere Notiz vom 24. Januar bringen wir noch
einige Ergänzungen zu den Wettläufen, die am 23. und 24. Januar auf
dem Feldberg im Taunus zum Austrag kamen. Der
Witterungs=
umſcklag in der Nacht vom Freitag auf Samstag brachte es mit ſich, daß
der Langlauf auf naſſem, teilweiſe verharſchtem Schnee gelaufen
wer=
den mußte. Die Langlaufſtrecke ſelßſt war von der Rennleitung mit
großem Geſchick ausgewählt worden. Die Schneeveränderung machte
eine kleine Verlegung nörig. Ausgehend vom Gaſthaus auf dem Feld
berg, führte die Strecke in leichter Abfahrt zunächſt zum Homburge
Eck, weiter zum Fuchstanz, dann um den kleinen Feldberg zur Weil
quelle, durch die Sprunghügelfchneife, vorbei am Erholungsheim
Goethe=Gymnaſiums. Weitere zu berührende. Punkte waren: (
ber
Dillenberg, Pfahlgraben und Stocborn. A
acken war das Ziel. Die
ecke war zirka 15 Kilomeker lang und zu
glt
90 Meidungen vorlagen, verlief
iſchenfall. Heir
Winkerſportverein Kaſſel lief die be
Zeit und bekam
Preis der Wettlaufklaſſe 1. In Klaſſe 2 belegte Herr Kem)
Skitlub „Taunus”=Frankfurt den 1. Platz, Herr König, ebenf
Skiklub „Taunus”=Frankfurt, wurde 2. Sieger. Dritter wurde
Kullmann, Skiklub „Taunus”= Frankfurt, dann kam als V
Anton Basherg, als Fünfter Herr Erich Ruhland, beide Mitglieder
Akademifchen Skikiub, Darmſtadt. In der Altersklaſ
Zimmermann, vom S.
16 „Feldberg”=Frankfurt, in Altersf
Herr Kiefer, vom Skikſ=
Am Nachmittag de
Taunus”=Frank
23. Januau fand der Geländelauf ſtatt, ausgehenb vom Gaſthaus
„Walküre” zum Zi
der Gretenbachwieſe. Die zirka 3 Kilometer
lange Strecke durchlief Herr Anton Basberg vom Akademiſchen Skiklub
Darmſtadt in der kürzeſten Zeit, wodurch er den 1. Preis für dieſen
Lauf errang. Zweiter ſpurde Herr Kahl, vom Winterſportverein Kaſſel.
Die weitere Verfchlechterung des Wetters hielt die Rennleitung nicht
davon ab, die angeſetzte Sprungkonkurrenz zum Austrag 3u
bringen. Es iſt daher nicht zu verwundern, daß keine übermäßig weiten
Sprünge ausgeführt wverden konnten.
er, vom Winter=
Sd
ſportverein Kaſſel, wurde Erſter
mit Note 18,83. In
Klaſſe 2 wurde Erſter Herr Mehlhorn,
Sri=
antfurt, mit Not
18,50, Zweiter Herr Kahl, Winterſpourverein Kaffel, Note 18,21
Altersklaſſe 1 wurde Herr Wiecklein vom Winterſportverein Kaffel,
Erſter mit Note 18,61. Daraus ergab ſich im zuſammengeſetzten Lauf
für Herrn G. Kahl, vom Winterſportverein Kaſſel, die beſte Note mit
18,81 Punkten: 2. Herr Kempff, Stiklub „Taunus”=Frankfurt,
Punkte; 3. Herr R. König, vom Skiklub „Taunus”=Frankfurt.
Fr. Kempff, vom Skiklub „Taunus”= Frankfurt, ſtellte die beſte Leiſtur
der Frankfurter Skiläufer. Somit ging der Pokal, geſtiftet vom
Schneeſchuhklub Frankfurt, für den beſten Frankfurter Läufer, in den
Beſitz des Skiklub „Taunus” über.
Die Europameiſterſchaften im Eislaufen.
Der Sonntag brachte in Chamonix bei gleichbleibend grinſtige
Eisverhältniſſen die reſtlichen Wettbewerbe der Europameiſterſchaften im
Eisſchnellaufen. Die Ergebniſſe lauteten:
1500 Meter: 1. Skutnabbe=Finnland 2:26,4 Min., 2. Pietilä=
Finn=
land 2:31,9 Min., 3. Polgezek=Oeſterreich.
10 000 Meter: 1. Polaczek Wien 18:48,3 Min., 2. Skutnabbe=
Finn=
land 18:50,4 Min., 3. Jungbluth=Oeſterreich.
Geſamtklaſſement: 1. Skutnabbe=Finnland, 2. Polgezek=
Oeſt=
reich, 3. Pietilä=Finnland, 4. Jungbluth=Oeſterreich.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Donnerstag, den 28. Januar 1926,
nach der Wetterlage vom 26. Januar 1926.
Meiſt bedeckt, weſtl. Winde, milder, Niederſchlagsneigung und
Nebel=
bildung. Während der äußerſte Ausläufer des nordiſchen Fallgebiets ſie
abgeſpalten hat und über Finnland in Oſtrichtung weiter wandert, zieht
der Hauptteil des Wirbels in nordöſtlicher Richtung weiter. Auf der
Südſeite dieſer Tiefdruckkette liegend, haben wir mit Fortdauer der
regneriſchen Witterung unter weiterer Erwärmung zu rechnen. (Das
Tagesmittel beträgt heute bereits 5,4 Grad Celſius.)
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.- und dann noch eins, Du bist doch ein
leidenschaftlicher Pfeifenraucher und rauchst mit
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nuß, während mir eine Pfeife nie so recht zusagt, wie
kommt das eigentlich ?
Weil ich immer bei ein und derselben Marke bleibe, die
nur aus überseeischen Rohtabaken hergestellt wird.
Und das ist ?
Komische Frage für einen Raucher, natürlich
Kiepenkerl von Oldenkott-Rees, kennst Du
den nicht ?
Doch, aber der ist mir nicht fein genug geschnitten.
Aber Menschenskind, das ist doch gerade der Witz, weil er nicht.
fein geschnitten, ist der Kiepenkerlso gut und so leicht. Schlechte.
schwere Tabake werdlen fein geschnitten, sonst brennen sie nicht, und
dann steckt mindestens zur Hälfte Pfälzer Tabak drin. Ein solches
Kraut rauche ich nicht, Feinschnitt kann mir niemand aufhängen.
Nun weiß ich Bescheid, das Zeug habe ich bisher geraucht, und
deshalb ist es mir immer schlecht geworden, ich werde jetzt:
sofort einen Versuch mit Kiepenkerl machen.
Tue das, Du wirst zufrieden sein; und dann noch eins, auch die
Marke Madastra ist von Oldenkott-Rees, das ist speziell
etwas für einen Sportsman wie Du bist.
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Sroßbritanniens Handels=
und Baßlungsbilanz im Jahre 1925.
B.R. Aus dem von Board of Trade veröffentlichten
ſtatiſti=
ſchen Material, über den Außenhandel Großbritanniens im
Jahre 1925 geht hervor, daß ſich der Paſſivſaldo der
eng=
liſchen Handelsbilanz gegenüber dem Vorjahre um 58858 626
Pfund Sterling auf 395 360 790 Pfund Sterling erhöht hat. Die
Einfuhr belief ſich im Wert auf 1322 858 167 Pfd. Sterl.
45 419023), die Ausfuhr auf 773 086 410 Pfd. Sterling
27 880 427) und die Rückausfuhr auf 154 410 967 Pfd. Sterl.
(++ 14440824). Bei der Gegenüberſtellung der einzelnen
Poſi=
tionen mit den entſprechenden Ziffern des Vorfahres ergibt ſich,
daß nur in der Lebensmittelgruppe die Einfuhr keine
nennens=
werte Steigerung erfahren hat, während die
Rohſtoffein=
fuhr 25 189262 Pfd. Sterl. und der Import von
Indu=
ſtriererzengnifſen 20066 597 Pfd. Sterl. mehr
abſorbier=
ten als in 1924. An dieſer Steigerung ſind Kautſchuk mit
20 115 397, Baumwolle mit 3 985 434, Wolle mit 1297 127, andere
Textilrohſtoffe mit 2 789 558, Oelſaaten uſw. mit 3 574 011 und
Häute und Felle mit 454 025 Pfd. Sterl. beteiligt. Eine Senkung
der Einfuhrziffern iſt bei Eiſenerz um 3 400980, Holz um
4 559 611 und Holzſchliff um 454216 Pfd. Sterl. erfolgt. Die
eingeführten induſtriellen Produkte werden mit Ausnahme von
Seidenwaren (— 2623 650), Chemikalien (— 215 035) und Delen
und Fetten (— 2531 560) auf der ganzen Linie mit höheren
Zif=
fern ausgewieſen als im Vorjahre. Am ſtärkſten war die
Stei=
gerung bei nicht eiſenhaltigen Metallen (5 424 566), Kurzwaren
(2032 519) Fahrzeugen (3 167 567), Gummiwaren (1 369 467)
und Maſchinen (1 344 705) Pfd. Sterl.
Die Wertverminderungder Ausfuhr verteilte ſich
in Pfund Sterl. auf Lebens= und Genußmittel (— 1950 434),
Rohſtoffe (— 22 111 061), Halb= und Fertigfabrikate (— 2576 555),
lebende Tiere (— 1877) und Poſtpakete (— 1230). In den
ein=
zelnen Gruppen entfallen allein 21 602 336 Pfd. Sterl. auf
Kohle, 6371886 Pfd. Sterl. auf Eiſen= und Stahlwaren,
8840261 Pfd. Sterl. auf Chemikalien und 1 143 991 Pfd. Sterl.
auf Apparate. In den übrigen Artikeln hat ſich der Export
be=
trächtlich gehoben, und zwar in Pfd. Sterling bei Fahrzeugen
5 829 822), Maſchinen (++ 4286 319). Metallen (—— 1182777)
und Gummiwaren (—— 1535 241).
Der ungünſtige Eindruck, den die Erhöhung des
Einfuhr=
überſchuſſes um faſt 59 Millionen Pfd. Sterl. hervorrufen muß.
wird dadurch erheblich gemildert, daß die Verſchlechterung der
Handelsbilanz weniger durch den Rückgang der Ausfuhr, als
durch die Steigerung der Einfuhr verurſacht worden iſt. Der
Ausfuhrwert hat ſich unter Berückſichtigung der Rückausfuhr nur
um etwas über 13 Millionen Pfd. Sterl. verringert, obgleich der
Ausfall, der durch die Abſatzkriſe am Weltkohlenmarkt entſtanden
iſt, ſich allein auf über 21½ Millionen Pfd. Sterl. belief. Auf
der anderen Seite kommen von der Zunahme des Einfuhrwerts
um rund 45 Millionen Pfd. Sterl. über 40 Prozent auf das
Konto der Gummieinfuhr, durch die zwar die engliſche
Handels=
bilanz rechnungsmäßig mit 20 Millionen Pfd. Sterl. belaſtet
wird, ohne daß ſich dieſer Betrag indeſſen in der Zahlungsbilanz
auswirkt, weil der engliſche Eigenverbrauch an Kautſchuk
vor=
wiegend aus dem inzwiſchen zuſammengeſchmolzenen Vorräten
beſtritten wurde. Da andererſeits in den Transaktionen des
engliſchen Kautſchukhandels und in den abnorm hohen
Gewin=
nen der mit engliſchem Kapital arbeitenden Kautſchukplantagen
noch ſtarke ſtille Reſerven der Zahlungsbilanz
ſtecken, dürfre dieſe, die im Jahre 1924 ziemlich ausgeglichen war,
auch im verfloſſenen Jahr ohne nennenswerten Paſſivſaldo
ab=
ſchließen.
Erſchwerungen des deutſchen Wettbewerbs in England.
Aus induſtriellen Kreiſen wird dem DHD. geſchrieben:
Wie es um die Auswirkungen des Locarno=Vertrages im Handel mit
England beſtellt iſt, zeigen verſchiedene uns in dieſen Tagen zugegangene
Unterlagen. Dem Bericht eines engliſchen Vertreters entnehmen wir,
daß in der „DailyMail” der am meiſt geleſenen engliſchen Zeitung,
jeden Tag in Form von Leitartikeln ſund eingeſandten Briefen gehäſſige
Aufſätze veröffentlicht werden, wo auf die deutſche Konkurrenz
hingewie=
ſen und das Publikum vor dem Kauf deutſcher Waren gewarnt wird.
Zurzeit wird in England eine außerordentlich große Reklame für
eng=
liſche Waren gemacht, unter Abhaltung engliſcher Wochen, in denen die
Kaufleute verpflichtet ſind nur engliſche Waven zum Verkaufe zu
bringen. In geſchickter Weiſe wird die ganze Reklame für engliſche
Waren mit der Arbeitsloſenfrage verknüpft. Selbſt Verbände haben
den Beſchluß gefaßt nur „Britiſh Goods” zu kaufen und
Zuwiderhand=
lungen durch hohe Konventionalſtrafen zu ahnden.
Jedoch nicht nur in dieſer Weiſe wird die Einfuhr deutſcher Waren
ſabotiert. Es wird fogar heute noch beſonders von ben engliſchen
Zeit=
ſchriften der Elektriſchen und Metallwaren=Induſtrie den deutſchen
Fir=
men unmöglich gemacht, durch Inſerate ihre Waren dem
eng=
liſchen Publikum näher zu bringen. Eine große deutſche
Metallwaren=
fabrik hat ſich an zahlreiche engliſche Fachzeitſchriften gewandt, um
feſt=
zuſtellen, welche davon für Inſertionszwecke in Frage kommen. Von den
in Frage kommenden Zeitſchriften haben u. a. folgende ſich, teilweiſe in
einer ausgeſprochen unhöflichen Form, ablehnend geäußert: „The
Jron=
monger” (am 27. 12. 25), „The Electrical Review” (am 29. 12. 25), „
Elee=
trical Induſtries” (am 31. 12. 25), „The Britiſh Trade Journal”, (am
8. 1. 1926). Eine größere Anzahl der Zeitſchriften hat überhaupt nicht
auf das Verlangen der deutſchen Firma geantwortet, wahrſcheinlich um
ſich eine Antwort zu erſparen, die über kurz oder lang doch einmal ihre
Folgen zeitigen könnte.
Polens Handelsbilanz im Dezember. Die letzten Aufzeichnungen der
polniſchen Handelbilanz ergeben, daß im Monat Dezember einem
Ein=
fuhrwert von 83 570 000 Zloty ein Ausfuhrwert von 186 888 000 Zloty
gegenüberſteht. Der Ueberſchuß, der im Monat Oktober 70 385 000
Zloty und im Monat November 50 583 000 Zloty betragen hat, erreichte
demnach im Monat Dezember die Höhe von 103 371 000 Zloty.
Vereinigte Stohlwerke — Rhein=Elbe=Union—
Siemens=Geſellſchaften.
Wie von dem Komitee der Rhein=Elbe=Siemens=Elektrizitätswerke
mitgeteilt wird, iſt es bei einem endgültigen Zuſtandekommen der
Ver=
einigten Stahlwerke nötig, vor allem zwei Punkte der
Intereſſenge=
meinſchaft Rhein=Elbe=Union zwiſchen Deutſch=Lux und Gelſentirchen
auf der einen, Siemens=Halske und Siemens=Schuckert
auf der anderen Seite zu ändern. Bei einem vollſtändigen Aufgehen der
Deutſch=Lux und Gelſenkirchen A.=G. in den Vereinigten Stahlwerken, iſt
es nicht mehr möglich, den Rohgewinn dieſer Geſellſchaften mit dem der
Siemens=Geſellſchaften zuſammen zu tun. Ob hier eine vollſtändige
Scheidung eintreten oder die Siemens=Geſellſchaften in ein neues
ähn=
liches Verhältnis zu den Vereinigten Stahlwerken treten ſollen, ſteht
naturgemäß noch nicht feſt. Kein Hindernis würde es auf der anderen
Seite bedeuten, wenn die Siemensgruppe ihrerſeits einem neuen
Elektrizitätstruſt, von dem bekanntlich in letzter Zeit uehrfach
die Rede war, beitreten würde, da in dieſem Falle für die
Siemens=
gruppe dieſelben Vorausſetzungen in der Intereſſengemeinſchaft entſtehen
würden, wie dies jetzt für Deutſch=Lux und Gelſenkirchen der Fall iſt.
Als zweiter Punkt muß für ein endgültiges Zuſtandekommen der
Ver=
einigten Stahlwerke die Perſonalfrage geändert werden, da bisher
bekanntlich fe ein Vertreter von Deutſch=Lux und von Gelſenkirchen in
der Verwaltung der beiden Elektrizitätsgeſellſchaften ſitzt. Dieſe
Neu=
regelung würde dann ebenfalls konform mit der Regelung der erſten
Frage ae
Auch von ſeiten der Montangeſellſchaften der Rhein=Elbe=Union
wird verſichert, daß man alles tun werde, um das gegenſeitige nutzbrin= Zu den Landwirtſchaftskrediten der
Gold=
gende Verhältnis der Rhein=Elbe=Union auch in Zukunft unter
eventnell neuen Bedingungen aufrecht zu erhalten.
Aus New York wird unter dem 26. Januar gemeldet:
Heute wurden die 25 Millionen Dollar 7proz. Bonds der
Rhein=Elbe=linion zum Kurſe von 94½½ Prozent aufgelegt; die
Anleihe wurde weſentlich überzeichnet.
Die Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen.
Berlin, 26. Januar.
In der Zeit vom 1. bis 15. Januar 1926 iſt die Zahl der
Hauptunterſüützungsempfänger in der Ererbsſoſenfürſorge von
1497516 auf 1 762 305 geſtiegen. Die Steigerung beträgt
17,7 vom Hundert. Die Zahl der männlichen
Hauptunter=
ſtützungsempfänger hat ſich von 1335 913 auf 1550 706, die der
weiblichen Hauptunterſtützungsempfänger von 171 573 auf 211 599
erhöht.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 26. Januar.
Die Umſätze der heutigen Börſe wurden in der Haubtſ nihe von den
ſtarken Käufen auf dem Schiffahrtsmarkte beherrſcht und waren
ins=
beſondere für Lloyd=Aktien heute Kursſteigerungen, feſtzuſtellen,
die ſelbſt in Friedenszeiten auf dieſem Gebiete zu den größten
Selten=
heiten gezählt haben. Paketaktien ſchloſſen ſich der Aufwärtsbewegung
der Lloydaktien nur zögernd an und erreichten nur eine Kursſteigerung
von 3 Prozent, während Lloyd 14 Prozent gewannen. Die übrigen
variablen Werte ſcheinen ſich auf Ultimoglattſtellungen abgeſchwächt zu
haben, doch hielt ſich das Angebot wveiter in ſehr engen Grenzen. Die
größten Kurseinbußen erlitten die chemiſchen Werte, die gege die
geſtrigen amtlichen Notierungen faſt 2 Prozent ſchwächer lagen. Auch die
Zuckeraktien konnten ſich von ihrer geſtrigen Abſchwächung nicht erholen,
ſondern verloren weiter 1 bis 2 Prozent. Auf dem fremdländiſchen
Nentenmarkte traten die türkiſchen durch recht gut behauptete Kurſe in
den Vordergrund, doch legte man ſich vor weiteren Trausaktionen eine
gewiſſe Reſerve auf, da die Ergebniſſe der Pariſer Verhandlungen vor
der Tür ſtehen. Ungariſche Renten zeigten heute zum erſten Male eine
kleine Kursabſchwächung. Von den deutſchen Renten waren Schutz
gebiets=
anleihen recht feſt. Der Geldmaukt war wieder außerordentlich flüſſig.
Tägliches Geld unverändert 6 Proz=, Monatsgeld 8 bis 9 Proz. Der
Verkehr war allgemein, bis auf den Schiffahrtsmarkt, ſehr ruhig, da die
Kommiſſionsgeſchäfte ſich ſehr wenig beſchäftigt zeigten.
Die Abendbörſe war bei ſtillem Geſchäft auf allen
Aktien=
märkten etwas ſchwächer auf Ultimoglattſtellungen. Die heute mittag
ſo ſehr gefragten und nach oben getriebenen Schiffahrtswerte hatten faſt
keine Umſätze.
Berliner (ffektenbörſe.
F. Berlin, 26. Januar.
Da ſich geſtern an der Fraukfurter Abendbörſe die Steigerung der
Schiffahrtsaktien im Anſchluß an die hohen nachbörslichen
Ber=
liner Notierungen ſtark befeſtigt hatte, hielt auch heute hier die
Bewe=
gung an und nahm im Verlaufe faſt das ganze Intereſſe der Börſe
ge=
fangen. Die Notierungen der Norddeutſchen Lloyd= und der
Roland=
aktien ſetzten mit Aufſchlägen von 7 Prozenk gegen geſtern, für die
an=
deren Papiere mit ſolchen von 2 bis 3 Prozeut ein. Bei großen
Um=
ſätzen, die hauptſächlich auf anhaltende Bremer Käufe zurückzuführen
waren, ſtiegen Lloyd weiter um 5 Prozeut bis auf nahezu 137 und auch
die anderen Schiffahrtsaktien gewannen zu ihren anfänglichen
Erhöhun=
gen 2 bis 3 Prozent hinzu. Auf den anderen Marktgebieten hielt
an=
fangs die feſte Haltung auch vor, wobei ſich Kursbeſſerungen von 1 bis
2 Prozent und am Montanmarkte für die Werte der Rhein=Elbe=
Union ſolche bis zu 3 Prozent ergaben. Außerdem ſtiegen noch einige
Nebenpapiere am Maſchinenmarkte in gleichen Ausmaßen, davon Stöhr
um rund 4,5 Prozent. Daneben war aber bereits die Neigung zu
Realiſationen ſtärker bemerkbar, die im Verlaufe zu
Abdroſſe=
lungen faſt auf allen Gebieten führten, ſo daß die anfänglichen Gewinne
teilweiſe wieder verſchwanden. Bankaktien waren bei ruhigem Geſchäft
wenig verändert. Rentenwerte behaupteten ihren Kursſtand.
Vorkriegs=
hypothekenpfandbriefe waren wenig verändert. Am Geldmarkt
iſt die Flüſſigkeit unverändert beſtehen geblieben. Von Deviſen
waren Kopenhagen um 25 und Oslo um 10 höher.
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120. 385/40.447 23. 333 23. 2 50 Liſſabon .....
1.
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53.23
12 453
5.873/ 5.638
1.694
0.633
2 905
7.53
2.71
21.325
81.50
5.65
4.188
4.305/ 7.315
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In=
tereſſenten blieb die Tendenz gegen geſtern faſt unverändert. Weizen
26—26,25, Roggen 17,5—17,75, Sommergerſte für Brauzwecke 21,5 bis
24, Hafer (inl.) 18,5—21,5, Hafer (ausl.) — Mais 20, Weizenmehl (füdd.
Spezial) 40,25—40,75, Roggenmehl 25,75—26,25, Weizenkleie 11,
Roggen=
kleie 11,25.
Berſiner Produkienverkehr.
TU. Berlin, 26. Januar.
Die Berliner Produktenbörſe zeigte heute ſehr ſchwachen Be
ſuch, ſo daß die Umſätze im amtlichen Verkehr keinen allzugroßen
Um=
fang annahmen. In Weizen konnten ſich keine Steigerungen trotz etwas
rhöhter Preisberichte von den Auslandsbörſen durchſetzen, da der
Han=
del infolge der weiter ermäßigten La Plataforderungen in ſeiner
Export=
täitigkeit ſehr beſchränkt wird. Roggen dagegen feſt. Im
Liefe=
rungsgeſchäft eröffnete Weizen ungefähr eine halbe Mark unter letztem
Kurs, während Roggen per März 1,5 Mark höher wurde. Für Mai
konnte keine amtliche Notierung zuſtandekommen.
recht ſchwierige Abſatzfähigkeit, während das Geſchäft in Gerſte
gebeſſert hat. Im Mehlhandel zeigte ſich Nachfrage für Roggen;
während Weizenmehl ſtill bleibt. Auch Futtermittel lagen zuhig.
diskontbank und der Rentenbank=Kreditanſtalt.
Von zuſtändiger Stelle wird uns mitgeteilt: Es iſt bekannt
geworden, daß die zugunſten der Landwirtſchaft geplante
Kredit=
aktion der Colddiskontbank und der Rentenbank=Kreditanſtalt
von unberufenen Stellen benutzt wird, um ſich
durch Anbieten ihrer Vermttlung geſchäftliche Vorteile zu ſichern,
die ſich auf viele Prozente des gewünſchten Darlehensbetrages
beziffern und geeignet ſind, den Kredit für den Landwirt in ganz
unnötiger Weiſe und in unerträglichem Maße zu verteuern. Es
wird nachdrücklichſt auf das Treiben ſolcher Kreiſe aufmerkſam
gemacht und davor gewarnt. Die Durchführung der Kreditaktion
liegt ausſchließlich in den Händen derjenigen
Realkreditinſtitute, die nach dem Geſetz über die
Er=
richtung der Rentenbank=Kreditanſtalt für den Verkehr mit
die=
ſer allein in Betracht kommen und deren Adreſſen bei der
Nen=
tenbank=Kreditanſtalt zu erfahren ſind.
6‟0 Dividende bei der A. E. G. Berlin. —
Weſentliche Amſatzſieigerung im Jahre 1925.
Berlin, 26. Januar.
In der heutigen Sitzung des Aufſichtsrats wurde berichtet,
daß der Umſatz im vergangenen Jahre um 50 Prozent geſtiegen
ſei; an Aufträgen ſeien 30 Prozent mehr als im Vorjahre
ein=
gegangen. Die Gewinn= und Verluſtrechnung ergibt nach
Abſchreibungen in Höhe von 3059 863 Mark (i. Vorjahr 2 426 743)
und einer Tilgungsſumme, von 957 507 Mark einen
Rein=
geinnn von 8 363 047 Mark (i. Vorjahr 7 223 284), der
die Verteilung einer Dividende auf die Stamnraktien von
6 Prozent (i. Vörjahr 5 Prozent) geſtattet. Der Erlös der
amerikaniſchen Anleihen iſt in der Bilanz an Stelle kurzfriſtiger
Verhindlichkeiten getretem. Die Geveralverſammlung iſt auf den
26. Februar 1926 einberufen.
Der Verkauf der Stinneg=Flotte.
Berlin, 26. Januar.
Die „B. Z.” bringt heute Meldungen von berſchiedenen
Seiten, die von einem bevorſtehenden Abſchluß der
Verkaufs=
verhandlungen über die Stinnes=Flotte wiſſen wollen. Als
Reflektanten werden genannt der Norddeutſche Lloyd, die Hapag
und die Deutſch=Auſtraliſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft. Als
Haupthindernis für die Erwerbung der Flotte wird die
ſtarke Belaſtung der Schiffe mit holländiſchen
Hypotheken, deren Zinsbeſaſtng auf jährlich rund 2
Mil=
lionen Mark geſchätzt wird, bezeichnet. Es wird verſucht werden,
das Stinnes=Konſor=iun zur Uebernahme wenigſtens eines
Zei=
les der holländiſchen Belaſtung zu veranlaſſen, um eine
Renta=
bilität der Flotte zu ermöglichen.
Erwerbsgeſellſchaften.
Die Käufe in Norddeutſchen Lloydaktien werden in Berliner
Börſen=
kreiſen mit einer Intereſſenahme der Harrimangruppe in Verbindung
gebracht. Wie die Verwaltung des Lloyd dazu mitteilt, iſt ihr von einer
ſolchen Intereſſenahme nichts bekannt.
Die Mannesmannröhrenwerke A.=G., Düfſeldorf, teilt zu den
Ge=
rüchten über Fuſionsverhandlungen mit dem Montantruſt mit, daß
dieſe Gerüchte vollkommen aus der Luft gegriffen ſeien.
Solche Verhandlungen hätten weder ſtattgefunden, noch befänden ſie ſich
in der Schwebe.
Mechaniſche Baumwollfpinnerei und =Weberei, Augsburg. Das
Ge=
ſchäftsjahr 1925 weiſt per 31. Dezember nach Abzug der Unkoſten und
Abſchreibungen bei einem A.=K. von 4 208 500 RM. einen
Reinge=
winn von 1330919 RM. (938 406) aus, der ſich durch den Vortrag
von 107 896 RM. auf 1438 815 RM. erhöht. Es wird vorgeſchlagen,
eine Dididende von 7 Prozent (5 Prozent) auf die
Stamm=
aktien, ſowie die vertragsmäßige von 6 Prozent auf die Vorzugsaktien
zu verteilen. Ferner ſollen 84 RM. (60 RM.) auf jeden Genußſchein
gezahlt, 100 000 RM. dem Penſionsfonds überwieſen werden, 250 000
RM. zur Errichtung eines Kinderhortes und 80 000 RM. für weitere
Aufwertung der Spareinlagen von Werksangehörigen bei der
Fabrik=
ſparkaſſe um 20 Prozent Verwendung finden, während 126 305 RM.
(107 896 RM.) vorgetragen werden.
A. Riebeckſche Montauwerke A. G., Halle a. S. Die Fiuma der
Ge=
ſellſchaft, die ſeit ihrer Kontrolle durch den Stinnes=Konzern bekanntlich
Hugo Stinnes=Riebeck Montan= und Oelwerke A.=G. firmiert, iſt ſchon
vor einiger Zeit auf den früheren Namen umgeſtellt
worden. Dieſer Tatſache entſprechend, wird vom 1. Februar d. Js.
ab an der Berliner Börſe die Notierung im amtlichen Verkehr unter der
neuen Firma erfolgen. Lieferbar ſind von dieſem Zeitpunkt ab nur die
Stücke, die auf die neue Firma abgeſtempelt ſind.
Erhöhung der Güter=Tarife der Saarbahnen. Mit dem 1. Februar
1926 tritt eine Erhöhung der Gütertarife auf den Saarbahnen um 10
Prozent ein. Wie der DHD. von der Regierungskommiſſion und der
Eiſenbahndirektion erfährt, iſt die Eiſenbahndirektion zur Erhöhung der
Tarife gezwungen, um das Defizir der Saarbahnen
einzu=
ſchräuken. Auch im Perſonentarifweſen wird man eine Erhöhung der
gegenwärtigen Sätze auf die Dauer nicht umgehen können. Deu Wunſche
der Vertreter der Wirtſchaftsorganiſationen, die Erhöhung der
Güter=
tarife möglichſt bis zum 1. März d. J. hinauszuſchieben, konnte nur
in=
ſoweit Rechnung getragen werden, als das bereits für den 18. Januar
vorgeſehene Intrafttreten der neuen Gütertarife bis zum 1. Februar
d. J. hinausgeſchoben wurde.
Siebenter allgemeiner deutſcher Sagtenmarkt in Berlin.
Berlin, 26. Januar.
Der in Berlin von der Vereinigung der Saatenhändler des
Deut=
ſchen Reiches und dem Verein Berliner Getreide= und Produktenhändler
veranſtaltete Saatenmarkt war in dieſem Jahre nicht ſo gut
be=
ſucht, wie in früheren Jahren. Zum Teil iſt das dem Umſtande
zuzu=
ſchreiben, daß in München heute ebenfalls ein Saatenmaukt ſtattfindet,
was den Beſuch aus Süddeutſchland beeinträchtigt; außerdem kam in
dem Beſuche wie in der allgemeinen Tendenz der Kapitalmangel
der Landwirtſchaft zum Ausdruck. Saatengetreide begegnete
nur geringer Nachffrage. Von den Sämereien waren Kulturgräſer für
Wieſen und Weiden etwas lebhafter gefragt. Reger Begehr bei
ſchwa=
chem Angebot beſtand für Schwedenklee, ebenſo waren Luzerne und roter
Klee feſt gehalten: Die Preiſe für Sämereien waren je 50 Kilo:
Rot=
klee 75—115, Weißklee 70—125, gelber Klee 25—35, Schwedenklee 70,
bis 105, Taunentſce 65—75, Luzerne 60—98, Gräſer 28—35, Buchweizen
braun oder grau 12—14, Runkelrübenſamen 38—44.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Neſv York, 26. Januar.
Weizen lag feſt auf höheren Liverpooler Notierungen und lebhafte
Lokonachfrage. Die Termine konnten 1—2 Cents anziehen.
Mais begann in ſchwacher Haltung, dann trat eine Befeſtigung auf
Baiſſedeckungen ein. Die Termine ſchloſſen bis zu 1 Cent über geſtern.
Hafer verkehrte in feſter Haltung in Uebereinſtimmung mit der
Beivegung am Weizenmarkt.
Baumwolle zeigte ſchwächere Tendenz auf geringere Käufe der
Spinnereien und günſtigere Temperaturen.
Kaffee neigte nach unten auf Glattſtellungen der Spekulation uud
ermäßigte Braſildeviſe.
Nummer 27
Mittwoch, den 27. Januar 1926
Seite 11
Suraftädter A. Mariakalbant, Hommaksrrgeferfchaftrauf Artich, Burmfkast. Branzfarter Kardderiat Doik ao. Bandnt LA4b.
Berlin.
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6½ Reichsanleihe .. ..... 0.2351 0.238
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42
3B% „ „.: 0.25
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Dollar=Gld=Anleihe d. 1935
groß e Stückel
Dollar=Gld=Anl. per 1932
große Stückel
Dollar=Schatzanweiſungen
Otſch. Schtzanw. Klu. IIv. 23
Klu.IIp. 24
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4½% UI.—IK.
47D. Schutzgb. b.08-11 u. 13
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Sparprämienanleihe .....
Zwangsanleihe .......
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4½% Oſt. Staatsrente 1913
ab 1918 ..
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47 Oſt. Goldrente .....
48% „ Silberrente. .....
47 einh.Rente(konv.
0.25
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0.26
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0.21
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1.4
82 Bortzugiel. (Spez.)S.II
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am. „ konp.. .
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2.1
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42 Tür-. (Admin.) v. 1908
t2
(Bagdab) Ser. II 9.25
42
(Bagdad) Ser. II/ 8.5
45
v 1911. Zollanl: / 8.255
4½½ Ung. Staatsr. v. 1913
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Goldrente.
Staatsr. b. 10
Kronenrente
Eiſern Tor)ol
Außereuropäiſche.
5 Merik amor innere
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42
Gold v. 94 ſtfr.
3%
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Frigationsanl
k20 Tamaulivpas. Serie l.
Nach Sachwert verzinsliche
Schulovesrſchreibmgen
Mit Zinsberechnung
6% Dollaer Goldani. v. 1932
große Stücke
6R Doltar Goldanl v. 1935
große Stücke
8% Frlitr. Hyp.=Bi.
Gold=
pfandbrie, R.1
42 Frkrſt. Hyp.=Bk.
Gold=
pfandbriei Em 8
5% Frkitr, Hyp.=Bt.
Gold=
pfandbrief Em 21
5% Neckar A.=G. Stuttgart!
Goldanleihe von 1933
8 % Pfälzer Hyp.=Bk.=
Gobd=
pfandbrief von 24.
8% Rhein Hyp. Bi. Gold=
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5% Rhein=Main=Donau=
Gold=Anleihe von 23..
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Ohns Zinsberechnung
6 %Baden=Baden=Holzwert
Anleihe von 23 .... 14.1
9 BBadenw. Kohlnwranl. 28 9.25
58 Frkſtr. Pfandbrieſ=Bk.
Goldoh. IEm.
1.68
2.70
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K.8o
1.8.
9.75
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1.1
11.
22
45.25
26
14.25
32.75
91.75
90.25
86
Pfandbrief: 25. 1. 28.1. Kohlenwertanl. v. 23 ..0
8% Heidelberger Holzwertank 63 7.2 von 23
62H.Braunk.=Nog.=Anl.v.23
5% H. Roggenanleihe b 1923 5% Mannh. Stadt=Kohlen wertanl, v. 1933 9.95 E5n0 3 Swochele. 70 Offenbach (M.) Holzwert Meininger Hyp.=Bank. ... 5.8 13 anl v. 1933 15 Pfälziſche Hhp.=Ban ...: 6.8 6.75 5% Pfälzer Hyp. Banf Gold= Preuß. Pfandbrief=Bk. .. 6.2 6.20 Pfdbr. v. 24.. Rhein, Hypothl.=Bank....
Süitdd, Bodenkredit=Anſtalt. 6.8 5% Preuß. Kaliſvert=Anleihe 3.80 6.05 525 Preuß. Roggenwert=Anl. Vürttemberg, Kypoth=Bank 7.05 5% Rhein. Hypoth. Bk. Gold= Staatl oder provinz ia! Pfdobr. v. 24.. 1.70 5% Sächl, Braunk.=Anl.v. 23,
Ser lu.Il....... 2.18 2.1 garantiert 1 5% Sächſiſche Roggenwertan=
leihe von 23
2. Südd Feſtwerthl. Goldobl., 1.55 1* Heſſiſche Landes=Hyp.=Bant
Landeskrebitanſtalt Caſſel. .
1.69 MNaſſauiſche Landeshank. 4.75
4.50 4 ga5l Geſch.= *5
Obligationen von
Transportanſtalten.
14% Eli labethbahn. ſtfr.
48 Ga. Carl Ludw.=Bahn.
138 Oſt. Süidb Lomb.) ſtfr.
12,880 Alte Oſt. Südb. (Lomb.)
2,69. Neue Oſt Südb. /Lomb.)
42 Oſt. Staatsb. v. 1888
38 Oſt Staatsb. 1.b.S. Em..
3% Oſt Staatsb. 9 Em. ...
320 Oſt. Staatsb. v. 1883 ...
6.85 13% Oſt. Staatsb. Erg. Netz .
142 Rudolfb 1. Silber ſtfr.
48 Rudolfbr. Salzkammerg.)
4½2%0 Anatolier Seriel..
412% Anatolier Serie ll ..
4½% Anatolier Serie II...
3% Salonique Monaſtir. ..
4.71 15% Tehuantevee .......
4½%0 Tehuantevee ........
28. 1. 128.1,
11:
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſt. (
Badiſche Bank.
Bank fü Prauinduſtrie.:
Barmer Bankerein.
Bah. Hyp.= u. Wechſelb.
Berl. Handelsgeſellſchaft
Kommerz= u. Privatbank.
84
63.5
14
1.66 19
Darmſtädter u. Nationalbk.H
Deutſche Ban!
*
Deutſche Efl. u. Wechſelbk. 6
Deutſche Hyp.=Bk. Mein.
Deutſche Vereinsban” ....0
Disconto=Geſelſchaft „...8
Dresdener Bank........0
Frankfurter Bank .......6
Frf. Hyp.=Bank
...
Franf. Pfandbrief=Bk. ....
Gotha Grund kredit=Ban”
Metallbank.
..5
Mitteldeutſch. Ereditbank .0
Oſterr Creditanſtalt
Pfälz, Hypoth.=Bank.
Reichsbank=Ant.
Nhein Erebitbant
Rhein Hypothekenbank ..6
Südd, Disconto=Geſelſch. O
Wiener Bankverein:
Bergwerks=Aktien.
Berzelius . .. .. ......"
Rochumer Bergbau.... .
Buderus.
Dt. Laremburger . ..8
Eſchweiler Bergwerks=Akt.
Gelſenürchen Bergw.
Harpener Berabau .......0
Tſe Bergbau Stamm.. .. . S
Re Bergbau Genußſcheine O
Raliwerke Aſchersleben ..O
Kailiwerke Salzbetfurt ...
Kaliwerke Weſteregeln ...o
Alöcknerw. ab Lthrebütteio
Mannesmann Röhren .—.8
Mansfeider
...6
Oberbedarf .
...5
Oberichle EiſenCaro)...61
Otav Mnen u. Eb. 9
Phöntr Bergbau
Rhein Braunk. u. Brt
Rhein. Stahlwerke
Rombacher Hütte.
Stinnes Riebeck Montan
Tellus Bab.=u. Hütten=Akt.6
Ver. Laurahätte
Aktien induſtrieller
unternehmungen.
Brauereten.
Eichbaum (Mannh. 1....
Henninger Kemp=Stern.:: .8. 1. 3.
Löwenbräu München . ....8=
Mainzer Aktienbrauerei .. .6
Schöfferhof (Binding) ....8 1
Schwarz=Storchen „..:...0 11 10.
Verger .
Jahr
1. 1.
1.1.
1.4
1.1.
1.1.
1.1.
1.1.
1. 1.
1. 1.
1.1.
1.1
1.1.
1 1.
1. 1.
1.1.
1.½.
1. 10.
1.1.
1.1.
1. 1.
1. 1.
11
1.1.
1. 1.
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1. 10,/ 54
1. 1. 30
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1. 7. 606
Divid.
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10%
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25. 1. 26. 3.
Arkumuigt. Berlin.
Adler & Oppenheimer .
Ad erwerke ſv Kleyer
A. C. G. Stamm.
*
82. A. E.G Vorzug Lit. 4. S
520 A.E. G. Vorzug Lit. B. 5
Amme Gieſecke & Konegen S
Anglo=Continantal=Guano.
Anilin=B.n.=Treptow.
Aſchaffenburger Zelſtoff . .6
Badenia (Beinheim).
Bab. Anilin= u Sodafabr. o
9.22 Bad. Maſchi Durlach .. s
Bad. Uhrenfadr. Furtwang. 6
Bamag=Meguin Verlin. S
1. 1.
1.1.
1.1
1. 1.)
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1.3.
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1. 10.
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Baſt Nürnberg ....
1el1
Bahriſch Spiegel .......5
Beck & Henkel Caſſel) ....5
Bergmann El Werke .1..8
Bing. Metallwerke .....6
Bremen=Beſigh=Olfabr. ...0
Fementwert Heibelberg ..8
Fementwert Karlſtadt . .8
Cementwerk Lothr. (Karis.)6
..9
Chem. Werke Albert
Chem.Brockh., Nd. Waluf. 6
Chem. Griesheim=Elektron S
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Chem. Fabrik Milch
6
Chem Weiler=ter=mer
2
Daimler Motoren.
Deutſch Giſenhandel, Berl.8
Deutſche Erdöl.
„5
D. Gld.=u. Silberſcheideanſt. 6
Dingler, Zweibrücken . .9
Dresdener Schnellpreſſen. 8
Dürrkopp (Stamm) .... 8l1
Dürrwerke Natingen. 8
Onckerhoft & Widm. Stammo
Eiſenwerl Laiſerslautern 8
Eiſenwerk 2. Meher, Fr. ..8
Elberfeld. Farbw.v. Bayer 8
Elettr Lieferungs=Geſ. ...9.
Eleltr. Licht= u. Kraft . ....6!4
Elſäſſ Bad.=Wolle .......6
Emag Frankfurt a. M. :.6
Emafl KStanzw. ulrich ..8
Enzinger Verke. ........0
Eßlinger Maſchinen .:...9
Ettlinger Spinnerei
...8
Faber Joh. Bleiſtiſt.
Faber & Scheicher . . ....0
Fahr Gebr. Virmaſens ..8
Felten Kchuillegume, Carks. S
Feinmechanik Fetter.
S
Feiſt. Seltr. Frankf. M.S
Frankfurter Gas .
....6
Frankfurter Hof
6
Frkf.M. Vofornn & Witteis
Fuchs Waggon Stamm ...O
Ganz Ludw. Mainz .....8
Geiling & Cie.....::..6
Germania Linoleum . ....O
Gelienkirchen Gußſtahl ...6
Goldſchmbt, Th. ....:..8
Gotha Waggon
S
Greffenius Maſch. Stammé
Gritzner. Maſchfbr. Durlachs
Grün g Bilfinger
S
Hafenmähle Franiſ. M.) 6
Hammerſen (Osnabrüch
Hanfwerke Füſſen
Hartm.EBraun Frank. .6
Heyligenſtaebr. Gießen
Hilvert Armaturenfbr.
Hindrichs=Auffermann
Hirſch Kupfer & Meſſ. :.8
Hoch= und Tiefbau
..5
Höchſter Farben
„.6
Holzmann Phil.
Holzverl. Induſtr.
Hydrometer Breslan ....,0
Ingg.
Funghans Stamm. ..... .
Kammgarnſp Katerslauterns
Karlsruher Maſchinen ....6
Karſtadi R.
...6
Kein, Schanzuin & Bedker 8
enor, Heilbronn. — .s
Konſervenfabri Braun ...6! 1
Krauß & Co., Lokom. ...6
Lahmener & Co.
„9
Lech Augsburg
9
Lederw Rothe
.:.::..5
Lederwerke Spicharz .....S
Lingel Schuhw. Erfurt :..5
Löhnberger Mähle .....8
Ludwigshat. Walzmühle .
O1
Lüidenſcheid Metallw.
60 2.s0RM
66
s6
200
50
390 059
360
150
40 12%o
300 670
100
200 8o 1
120
260
50
80
5e
400
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69
33½
33"
20)
200
*
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100
8
60 1 RM =
100
100 0%
88
40
15
108
8oo
1 RM
J.Rm
50
0%
(Luther, M.= u. Mühlenbau ol 1. I.
11.1 Lurſche Induſtrie.
:.8
11.3 (Mainkraftwerke Höchſt ....9
Metallgeſ Frankfurt .....8
47.30 fMener Dr. Paul.
5l
Miag. Mühlenb. Frkf. a. M.6
17.325 Moenus Stamm.
..6
47.5 Motorenfabrit Deutz
8
1.6 (Motorenfahr Oberurfel . .8
1.68 (Neckarſulmer Fahrzeugw. 8 1. 1.
102. Neckarwerke Eöl. Stamm. S 1 1.
Pe ſOlegwerke Frankfurt a. N.8
Peters Unvon Frankf. a. M. 8
Pfälz. Näh Kahſer .... 5
20.5 Philipps A.G. ....81
Vorzellan Weſſel. ......6
—/Prometheus Frkf. M. . s
Reiniger. Gebbert & Schall 6
ſRhein. Elektr Stamm ....9
Rhein Metall=Vorzüge ...0
ſRückforth Stettin ..
Rütgerswerke. ...
.!0
59
Schleußner Fraukf. a. M.). 8
42.5 Schneider & Hanau
33.25 Schnelpreſſen=Frankenthal o
22‟
Schramm u. Megerle Lackf.6 1. 11.
Schriftg Stempe Ffm. „O
36.5
Schuckert Elektr. Nürnb.). 6
68
Schuhfabr. Berneis=Weſiels
Schuhfabrit Herz
93
Schuhf Leander Offenb.
Schult Grünlack Rdsh. .S
Serlinduſtrie Wolff.
..5
35.5
1241e ISichel S Co. Mainz
.8
Siemens Elektr. Betriebe „8
35
Siemens Glaßinduſtrie ..8
Siemens & Halske.
.6l=
31
35.5 Süddeutſche Immobilien.
85.5 Thür elektr. Lief.=G. Gotka 6
88.3s luhrenfabri! Furtwängler
Beithwerke in Sandbach
Verein. f. Chem. Ind. Frrft. S
76.
24
84.75
28
61
91.25
8a.70
50
83
58 75
83
19
21.5
80
45
124.25
54
86
32
6o.5
66
29
107
28.25
58"
Berein, d. Olfbr. Mannh. 6
Berein. Faßfabrikt. Caſſel. 5
Ver. Gummi. Bln.=Frkft. 8
Verein. Vinſelſ. Rürnberg 8
Verein Ultramarin ......O
Verein. Zellſtoff Berlin ..6
Vogtl. Maſchinen.
Boigt & Hgeffner Stämme e
Bolthom. Seil.
„5
Wanß & Frentag
...8
Wegelin Rußfabrit .......O
Zelſtoff Wa dhof Stamm .
Zuckerfbr Waghäuſel ....."
Zuckerſr Frankenthal ...6
Zuckerfbr. Heilbronn ..:.8/1
Zuckerfbr Offſtein .......0
Zuckerfbr. Rheingau ....:.8
Zuckerfbr. Stuttgart .....5
Transport= und
Berſichermngs=Aktien.
ung. Deutſche iſenbahn .
Deutſche Eiſenb=G. Fftm.
Slektr Hochbahn Berlin.
Schantung E. B.
......
Südd. Eiſenbahn=Ge). ....
Hapag (Paketfahrt) .....
Nordd. Aoyd.
.......
Geſch.= /
Jahr
1. 1.
1 1.
21. 10.
1. 1.
1. 1.
1.7
1.3.
18
1.1.
1 10.)
5/4 16
1 10.
911
1. 1.
1. 8.
1 1.
1. 7.
1.1.
1.1.
1. 1.
1.1.
1.1.
1. 13.
1. 1.
1
1
31. 16.
91.1.
91 16,
1. 1.
1.1.
1. 1.
1.1.
1. 6.
1.1
1.
1
1.
1.:
1.1
1.1
1. 2.
1.7.
1. 1.
21. 10.
1. 10.
1. 10.
1.9.I
1 10
1.9.
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100
140
120
10
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25o
250
139
100
20
30
50
100
100 0o
40
30
200
150
60
10 Go
16
69
100 4.5omM
100
Divid.
25. 1. 26. 1.
Frtft Alg. Verſich.=Geſ. ..0
Frankona Rück= u. Mitv. .
Darmſtädter Ber
Bahnbedar=
Dampfkeſſel Rodberg .....6
Helvetia Konſervenfabr. ..8
Gebr Luß
A
Mot orenjabrit Darmſtadt. S
Gehr. Roeber
S
Benuleih & Elenherg”
Sl
1. 1.
1. 1.
11
1.1.
1. 1.
1.1
1.1.
1. 1.
21
60
120
700
40
169
250
20
120
49
100
20
760
183.33
108
40
60
10
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60
40
200
200
50
45
20
50
40
40
100
40.
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2. RM
2 RM
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18.
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95
116
136
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70
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47.5
20
28
48.75
37.75
Jup..
Dosoa----
Beckerkohle „z„eeuesses
Beckerſtahl ........
Benz
Brown Boverte.
Deutſche Petroleum
Diamond Shares.
Großkrftw Bürtt. Growag)o
Grßkrftw. Unterfr. Afra) ,8
grügersha l Kali
„.....5
ufg Film.
.....8
Zeichenerklſirung: 4 — Mark für eine Milion nomingl. W— Mark
für eine Milliarde. E— Mark pro Stück. o — Gold=Kurs
Mne
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Pollzelamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſchwarzer Damenpelz mit
Schwanz. 1 leines gepreßtes
Portemon=
naie mit über 2 Mk. 9 kleine Schlüſſel am
Ning. 1 Taſchenmeſſer mit braunem Stiel
im Futteral. 1 Zwicker im Futteral. 7 kl.
Schlüſſel am Ning 1 kleiner ſchwarzer
Kinde pelz. 1 gelb= und grüngeflochtenes
Strohkörbchen. 1 dunkelgelbwoll.
Damen=
handſchuh. 1 Paar Herren=Gummiſchuhe.
längliche ſiülberne vergoldete Nadel. Ein!;
Taſchentuch, gez. M. P. 1 E. K. 2. Klaſſe
4 Schlüſſel (zuſammengebunden!. 1
Hunde=
halsband. 1 grünes geſticktes Kinder=
Früh=
ſtückstäſchchen. 1 Kinder=Hornbrille. Ein! Herren=Pelzkragen 1 brauner
Kinderpelz. 1 brauner Herren=
Glaeéhand=
ſchuh. — Zugelaufen: 1 dunkelar, Baſtard
1 grauer Pinſher 1 Fox. 1 ſchwarzg lb.
Aofshund. 1 ſchwarzgelb. Baſtard.
Montag, den 1. Februar 1926,
nachmittags 1 Uhr, wird auf dem
Rathaus dahier die hieſige Gemeindejagd
auf weitere 6 Jahre verpachtet.
Das Jagdrevier umfaßt 650 Hektar
Feld und Wieſen und iſt vom Bahnhof
Reinheim in 10 Minuten zu erreichen.
Ueberau, den 23. Jan. 1926.
Bürgermeiſterei Ueberau.
Walter. (1336mf
Samstag, den 6. Februar ds. Js.,
nachmittags 3 Uhr, wird die Feld=
und Waldiagd der Gemeinde
Franken=
hauſen auf weitere ſechs Jahre in der
Wirtſchaft von Georg Krämer
öffent=
lich verpachtet.
(1343mi
Frankenhauſen, den 25. Jan. 1926.
Seſſ. Bürgermeiſterei Frankenhaufen.
Keller.
Einebnung von Reihengräbern
duf Beid Frieogofe un der
Rieder=Ramſtädterſtraße.
Die Reihengräber in dem Bezirk I B,
in welchem in der Zeit vom 1. Juli 1904
bis 17. Auguſt 1905 Beerdigungen von
Erwachſenen ſtattfanden, ſollen
einge=
ebnet und zu Wahlgräbern aufgeteilt
werden.
Nach 8 19 der Friedhofsordnung
kön=
nen dieſe Grabſtäten gegen Entrichtung
einer Gebühr von 20 R=Mark und unter
Uebernahme der Verpflichtung zur
ord=
nungsmäßigen Unterhaltung dem
Hinter=
bliebenen weitere 20 Jahre erhalten
bleiben.
Anträge auf Verlängerung der
Ruhe=
zeit ſind bis ſpäteſtens 1. März ds.
Js. auf dem Friedhofsamte, Hügel= 1
ſtraße 25, zu ſtellen. Bis zu dieſem
Zeitpunkte ſind auch etwaige Anträge
über anderweite Verwendung der
Grab=
ſteine der nicht angekauften Gräber zu
ſtellen, widrigenfalls dieſelben in das
Eigentum der Stadt übergehen.
Darmſtadt, den 21. Jan. 1926. (st13821
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Buxbaum.
Donnerstag, den 11. Februar
1923, nachmittags 3 Uhr, wird auf
dem Rathauſe dahier die Feldjagd der
Gemarkung Spachbrücken auf weitere
16 Jahre verpachtet.
Der Jagdbezirk umfaßt 505 ha und
liegt an der Bahnſtrecke Reinheim—
Offen=
bach ſowie Darmſtadt—Eberbach. Der
Wildbeſtand iſt gut.
(1342
Spachbrücken, den 25. Jan. 1926.
Heſſ.Bürgermeiſtereispachbrücken.!
Nenis
nn H
Kinder zur Aufnahme in die
Stadt=
ſchulen an Oſtern 1928 hat
Diens=
tag, den 2. Februar Ifd, Js. zu
er=
folgen.
Näheres in der Bekanntmachung in
den ſtädtiſchen Aushangkäſten und in den
(st1381
Schulen.
Darmſtadt, den 25. Jan. 1926.
Der Vorſitzende des Schulvorſtandes.
Ginträge in das Handelsregiſter,
Ab=
teilung 4: Am 19. Januar 1926 bei der
Firma: Fr. Rinner & Co.,
Darm=
ſtadt: Kaufmann Robert Maaß in
Darm=
ſtadt iſt zum Prokuriſten beſtellt unter
Beſchränkung der Prokura auf die
Haupt=
niederlaſſung. AbteilungB: Am 18.
Ja=
nuar 1926 bei der Firma:
Rentenan=
ſtalt und Lebensverſicherungsbank,
Darmſtädter Zweigniederlaſſung
der Frankfurter
Lebensverſiche=
rungs=Aktien=Geſellſchaft,
Haupt=
niederlaſſung Frankfurt am Main. Durch
Beſchluß der Generalverſammlung vom
27. Juni 1925 iſt der Geſellſchaftsver=
(1338
trag geändert.
*
Darmſtadt, den 23. Jan. 1926.
Amtsgericht I.
Am Freitag, den 23. Januar ds.
Js., werden nachmitt. 3 Uhr bei
Gaſt=
wirt Frey in Rohrbach aus Revier
Reichenberg, Abteilungen Streitbach 3,
Rotenkandelsberg 1. Krottenloch 2 (O.
M. 8.), öffentlich meiſtbietend verſteigert:
etwa 240 Rm. Laubholz=Brennholz
„ 10 Rm. Nadelholz=Brennholz
„ 750 Stck. Buchen=Aſtwellen.
Erbach, den 20. Januar 1926.
1135sm) Gräfl. Forſtamt Erbach.
Herren=Anzüge und
Mäntel, gut erhalten,
mittlere Figur, zu
verkaufen. (essss
Mathildenſtr. 58, I.
—Ifaſt neuer
Eutaway=Anzug und
Chapeau Clague
56) zu berk. (2391
Mauerſtr. 10, part.
Montag, den 1. Februar 1926,
vormittags 9 Uhr, werden in der
Bartſchen Wirtſchaft zu Roßdorf aus
Spieß 8, Gebrannter Schlag 3 und
Pfarr=
holz 6 der Förſterei Traiſa verſteigert:
143 Kiefer;
Knüppel, rm: 154 Buche, 26 Eiche,
1 Eſche, 37 Kiefer, 15 Fichte, 11 Lärche;
Reiſig, 100 Wellen: 55,7 Buche, 12,9
Kiefer;
Stöcke, rm: 93 Buche, 9 verſchiedene. 1
Die unterſtrichenenNummern in Pfarr.
holz 6 kommen nicht zum Ausgebot.
Nähere Auskunft durch Herrn Förſter
Hoffmann=Eiſernhand und Forſtlehr=
Ober=Ramſtadt, den 25. Jan. 1926.
Heſſ. Forſtamt Ober=Ramſtadt.
Hoffmann.
Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerung vom 25. Jan.
1926 iſt genehmigt.
Ueberweiſungs=
tag ſowie erſter Fahrtag Mittwoch, den
3. Februar 1926, mit Zuſammenkunft
vormittags 9 Uhr am Forſthaus
Apfel=
bachbrücke.
Ablauf der zinsfreien Zahlungsfriſt
17. Februar 1926.
(1391
Mörfelden, den 25. Jan. 1926.
Heſſiſches Forſtamt Mörfelden.
OeTU
19 jährige zugkräftige braune Stute, zu
verkaufen.
Näheres bei dem
Konkursverwalter
Raab
Wilhelminenſtr. 21
11361)
Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Heinrich
Trautmann, Schloſſerei und
Fahr=
radhandlung in Schaafheim, wird
heute, am 25. Januar 1926, vormittags
9½, Uhr, das Konkursverfahren eröffnet,
da die Firma Glöckler in Frankfurt a. M.
Scheiter, rm: 295 Buche, 25 Eiche, den Antrag geſtellt und Schuldner ſeine
Zahlungsunfähigkeit eingeräumt hat.
Der Rechtsanwalt Sturmfels in
Groß=Umſtadt wird zum
Konkursver=
walter ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum
18. Februar 1926 bei dem Gerichte
anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Beibehaltung des ernannten oder die
Wahl eines anderen Verwalters ſowie
ling Groß=Ober=Ramſtadt. (1345 über die Beſtellung eines
Gläubigeraus=
ſchuſſes und eintretendenfalls über die
in 8 132 der Konkursordnung
bezeichne=
ten Gegenſtände und zur Prüfung der
angemeldeten Forderungen auf
den 23. Februar 1926, vorm. 9 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht,
Sitzungs=
ſaal. Termin anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Kon=
kursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig
ſind, wird aufgegeben, nichts an den
Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu
leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt,
von dem Beſitze der Sache und von den
Forderungen, für welche ſie aus der
Sache abgeſonderte Befriedigung in
An=
ſpruch nehmen, dem Konkursverwalter
bis zum 16. Februar 1926 Anzeige zu
(1344
machen.
Amtsgericht Groß=Umſtadt.
SIe kaufen.
r lackierte und gestrichene
Kdchen
äußerst billig bei
Mühlstr. 27
Gebrüder Lang Teleph.1433
Seite 12
Mittwoch, den 27. Januar 1926
Nummer 27
WDalast-Lichtspiele
Nur noch heute und morgen!
Der entzückende Film:
Mädels
To HeIfe
6 Akte mit der erstklassigen Besetzun
Cläre Rommer als das „süße Mäde!”
Hans Unterkircher als eleganter Verführer
Carl Platen, Hans Thimig, Minna Jaida
Olga Tschechowa, Richard Starnburg.
Ein Roman von rauhen Reitern, scharfen
Schützen, kühnen Abenteuern, tollkühner
Männern, unerhört dressierten Pferden
und brennenden Herze
Residenz-Theater
A
Vorletzter Tag
der großen Deutsch-Amerikan. Fox-Woche:
15
„Das Beuernoß!
10 Akte
von
Liebe — Drama — Sensation
Dieser gewaitige Film schildert die dramatische
Vollendung der ersten amerikanisch. Ueberland-
Eisenbahn
— Hierzu —
Das grosse Beiprogramm.
De TAN
nLieblin
Tem Mik, aller Völke
Der unerreichte Bezwinger aller Gefahre
chsten Prof
Emil lannings
in dem Ufa-Großfilm:
TAATOT!
Lil Dagover, Werner Krauss
Orpheum
* Operettenspielzeit
Gust. Bertram und Ensemble
Heute und folgende Tage
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Ludwigsplatz, de Waal, Rheinstr. 14,
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verbg. n. Bessungen u. Eberstadt! —
Anfang 8 Uhr
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Rheinstr. 2
Rheinstr. 2
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Leitung: Kapellmstr. L.. Bünger
Mittwoch, 27. Januar (Beginn 4 Uhr,
Großes
Hachmittass-Konzert
(Opern und Operetten)
Freitag, 29. Januar, abends 8 Uhr
Großes
Karneuntist. Konzert
unter Mitwirkung von Herrn Carl
Hermann (Mainz) (1368
Humor
Frohsinn
Heute Mittwoch
Gg. Härting (1375
Weinſtube und Weinhandlung
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zu verkaufen oder zu verleihen.
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und Domino
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ſtarße 4, I. (608a Sehr eleg., faſt neue
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billig zu verl. (666a
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Heinheimerſtr. 57, IIi.
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Erbacherſt 13, Herrmann.
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Holländerin, Holländ.
Junge, Zigeunerin,
Domino, bill. z. verl.
Mauerſtr. 6, II (617a Eleg.
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Mathildenſt. 58, I,Ecke
Nieder=Ramſtädterſt.
(*2323mdi Masken
eleg. neue Koſtüme, f.
H. Dominos u. neue
ſeid., eleg. Pierrots,
verſchiedene Farben,
billig zu verleihen.
Mühlſtr 40, I/*2330mt 2 ſchöne gleiche Mas=
kenk. zu verl. Saal=
bauſtr 16, III. (*2292
m Masken
(*2319
ſehr billig.
Volkstheater
Alexanderſtr. 5, III. Eleg. 2.=Masken
nen u. gebr. ſehr ſchön
Schuchardſtr. 8, 3. St
2263mtg) Eleg. Masken zu ver=
leih. Landwehrſtr. 31,
Seitb., II. r. (2235 mt Soossssesese
2 Dam.=Masken 3
neu, eleg. u einf..
zu verl. Karlſtr
28½, I. (*2248mf
Mstsssste Weiße Perücke ( Bubi=
kopf), ſeid. Eierrette,
Rok.=Koſt., D.=Pierr.,
neu, a 4 +, zuverleih.
Näh. Geſchſt (*2317
3 eleg Maskenkot.
zu verl. Herdweg 95
Gartenhaus, (*23C
„Ein Abend aus der Spielzeugſchachtel!”
A
SLAuTtAHef
MosHelBdIt
Samstag, den 30. Januar 1926, in ſämtlichen Räumen der
Turnhalle am Woogsplatz, abends 811
Muſikaliſche Leitung: Obermuſikmeiſter M. Weber.
Sektlauben
Kaffeestuben
Zutritt haben nur Mitglieder und geladene Gäſte.
Mitglieder 2 Mk. einſchl. Steuer nur im Vorverkauf bei
Mitglied Wacker, Zigarrengeſchäft, Ecke Soderſtraße und
Mühlſtraße vom 25. bis 29. ds. Mts., nachmittags von 3 bis
7 Uhr gegen Entrichtung des Beitrags für das 1. Quartal.
Auch werden daſelbſt die Beikarten für 1926 abgegeben.
Gäſte 5 Mk. einſchl. Steuer gegen Vorzeigung der
Ein=
ladung im Vorverkauf beiMitglied Wacker, Zigarrengeſchäft,
Ecke Soderſtraße und Mühlſtraße, in der Zeit vom 25. bis
29. ds. Mts., nachmittags von 5 bis 7 Uhr / Abends an
der Kaſſe 6 Mk. / Mitgliedskarten werden an der Kaſſe
1335
nicht abgegeben.
Austofte Hanans Hassen
(Sitz Darmstadt)
Unser diesjähriges
Stiftungsfest
findet am Mittwoch, den 3. Februar 1926
abends 8 Uhr, im Städtischen Saalbau statt.
Jak, Schnauber, I. Vorsitzender.
NB.: Heute Miktwoch, nachmittags 4 Uhr. -
Generalversammlung im Restaurant Perkeo.
Erlebniſſe der Heſſiſchen
Erſtmaliger öffentlicher Lichtbilder=Vortrag
am Montag, dem 1. Februar, abends 8 Uhr
in Darmſtadt, Turnhalle am Woogsplatz
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Samstag, den 30. Januar
abends 8 Uhr 11
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Verſtärkte. Jazzbandkapelle
Eintritt einſchließlich Tanz 1.50 Mk.
im Vorverkauf bei Zigarrengeſchäft
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der Abendkaſſe. (B.1384
Darmſtädt. Frauenverein
Zeppelin=Eckener=Spende
deutſcher Frauen
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Der zweite Weltkrieg 1927—1933
aus dem Engliſchen überſetzt von Baron von Lüderitz
Beſchlagnahmt geweſen, wieder freigegeben.
Aufſehenerregend ſchildert eine Broſchüre die ungeheueren
Verwüſtungen, die im April 1927 über Europa hereinbrechen.
Zu beziehen gegen Einſendung von Mk. 1.10 oder Nach=
(IV. 1354
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Donnerstag, 28. Januar, abends
7½ Uhr, im ſtädtiſchen Saalbau
öffentl. Vortrag
— mit Lichtbildern —
von Frau Dr. Gertraude Wolf=München
„Die koloniale Schuldlüge:
darauf Filmvorführung
überfahrt des 3. R. III nach Amerika
Plätze: Mk. 2.—, Mk. 1.—, Mk. 0.50
Vorverkauf am Verkehrsbüro ab
25. Januar und an der Abendkaſſe
(1196 gm
Theaterzettel für Mittwoch, 27. Januar
(Ohne Gewähr)
„Fidelio‟
Perſonen:
Don Fernando, Miniſter. Walter Hagner
Don Pizarro, Gouverneur
eines Staatsgefängniſſes Joh. Biſchoff
Floreſtan, Gefangener . . Gotthelf Piſtor
Levnore, ſeine Gattin,
un=
ter dem Namen Fidelio Ch. Maſſenburg
Rocco, Kerkermeiſter . . Heinrich Hölzlin
Marcelline, ſeine Tochter Margar. Albrecht
Jaquino, Pförtner . . . Eugen Vogt
Erſter Gefangener . . . . Rudolf Strzeletz
Zweiter Gefangener . . Karl Cbert
Offiziere Wachen. Staatsgefangene. Volk
Muſikvereinsſaal: Steinſtr. 24
Donnerstag, den 4. Februar 1926
abends 8 Uhr
KONZERT
Fräul Dieke Ermeling, Klavier
Prof. Oskar Brückner, Cello.
Werke von R. Strauß, Schubert, Saint=
Saens, Debuſſy, Chopin, Mozart u. a. m.
Jbach=Konzertflügel von Heinrich Arnold,
Wilhelminenſtraße 9. (1374
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zu Mk/ 055, bei Konzert=Arnold,
Wilhelminenſtr. 9, u. a. d. Abendkaſſe.
KULTUREILMBÜHME
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Perkeo straße 14
Ab Dienstag, den 2. Februar 1926
Ttie
1er Film der Ueberraschungen
nach dem weltberühmten Roman
von Waldemar Bonsels. (138
Abgebaute Beamte
Protestversammlung
Freitag, den 29 ds. Mts., nachm. 3½ Uhr,
im Fürſtenſaal, Grafenſtraße, gegen die
geplante Zwangspenſionierung
Referent: etzel, Frankfurt.
Tagesordnun: Die derzeitige Lage.
Vollzähliges Erſcheinen iſt flicht. (*2338
Der Borſtand.
Nummer 27
Mittwoch, den 27. Januar 1926
Seite 13
Schminfe.
Cin Roman im Rampenlicht.
Von Guido Kreutzer.
26)
(Nachdruck verboten)
Sie reckte ſich, zitternd vor Zorn und Erregung.
„Was geht das dich an?”
„Das geht mich verdammt viel an. Und ich verlange
jetzt eine Aufklärung.”
„Willſt du nicht endlich die Güte haben, mir zu ... —
„Stehe ich unter Kuratel, oder bin ich ein unmündiges Kind,
daß ich dir von meinem Tun und Laſſen Rechenſchaft geben
muß?”
„Ich erwarte von dir, daß du genug moraliſches
Verantwor=
tungsgefühl haſt, um es zu tun.”
„Und ich verbiete dir, dich in meine pribateſten und
perſön=
lichſten Angelegenheiten zu miſchen.”
„Kitty!!“
„Ich verbiete es dir ein für allemal!”
Wenn das dein jetztes Wort iſt .."
Ihre Augen loderten ihm entgegen. Scharf abgezirkelte
Flecke hektiſcher Röte brannten jetzt auf ihren Wangen.
„Nein, ſondern mein letztes Wort iſt dies: — Wagſt du es
nur noch ein einziges Mal, dieſen Mann und dieſe ganze Szene
im Eden=Hotel vor mir zu erwähnen, dann ſind wir fertig
mit=
einander. Nun richte dich danach und wähle, was dir lieber iſt.”
„Kitty — wie kann man ſo außer ſich fein? Heute habe ich
zum erſten Male geſehen, daß du die Haltung verlorſt.”
Da lachte ſie ihm grell ins Geſicht.
„Ja, mein Freund — es gibt eben Momente, wo man an
Dinge erinnert wird, die beſſer in Vergeſſenheit bleiben. . . . Im
übrigen wünſche ich nichts mehr davon zu hören. Du kennſt jetzt
meinen Standpunkt und wirſt dich gefälligſt danach rich’en."
Sie trat zum Schreibtiſch und begann in den umherliegenden
Schriftſtücken zu brättern, obgleich ſie geſchäftliche
Angelegenhei=
ten nicht mehr intereſſierten, ſeit der Kommerzienrat Brook die
Pachtung übernommen hatte. Jetzt aber lenkte es ſie ab und gab
ihr das alte Gleichmaß zurück.
Ihre Stimme klang denn auch ſchon wieder ruhig, als ſie
nach ein paar Minuten des Schweigens — die Alfred Lenſch
nicht zu unterbrechen gewagt — beiläufig bemerkte:
„Wie iſt es mit heute abend? Liefert Borchardt das Eſſen
wie vereinbart?”
Er war glücklich, ſie wieder ſo gelaſſen zu ſehen. Mit
be=
fliſſenem Eifer beſtätigte er:
„Ja, ſelbſtverſtändlich. Auch für das Tafelarrangement iſt
bereits geſorgt. Neumann” . . . er meinte den zweiten
Buch=
halter . .. „hat heute früh alles noch einmal durchgeſprochen.
Das Eſſen wird drüben in der Küche hinder dem Promenoire
angerichtet. Perſonal zur Küchenhilfe ſtellen wir ſelbſt. Bei Tiſch
werden zmei Lohnkellner bedienen. Aus unſerm Orcheſter ſtelle
ich eine kleine Pariſer Beſetzung zuſammen, die während der
Tafel und ſpäter zum Tanzen ſpielen wird. Sie kommt auf eine
Eſtrade im Hintergrunde. Biſt du damit einverſtanden?”
„Ja; und die Blumen?”
„Werden ſchon um ſechs Uhr geliefert. Das Promenoire
laſſe ich gegenwärtig lüften und ſäubern. Ich nehme auch den
großen Bühnenteppich hinein. Von Palmen und Blattpflanzen
wird ein Arrangement geſchaffen und der Hintergrund durch
einen grünen Samtvorhang abgeſchloſſen. Dahinter
improviſie=
ren wir ein kleines behagliches Rauchkabinett. Der
Hausinſpek=
tor iſt mit ein paar Bühnenarbeitern augenblicklich dabei, um
alles herzurichten. Die Tafel, in Hufeiſenform, komnt mitten
in den Saal, direkt unter den großen Kronleuchter. Der ganze
Raum wird abends einen feſtlichen und zugleich behaglichen
Eindruck machen und von vornherein die nötige Stimmung
ſchaffen. Wenn alles fertig iſt, ſiehſt du es dir vielleicht
nachmit=
tags noch einmal an?”
Selbſtverſtändlich; gegen ſieben Uhr. Da ich ja ſozuſagen
die Honneurs des Hauſes mache.”
—„Und an deiner Seite Herr Kommerzienrat Artur Brook als
Hausherr,” ergänzte er mit leiſem Seufzer.
Sie überhörte ihn kühl.
„Die Einladungen ſind fort?”
„Vier Logenſchließer ſind unterwegs und überbringen ſie
jedem per’önlich. Es handelt ſich um ſämtliche Soliſten unſeres
Hauſes, ein paar Redakteure der wichtigſten Tageszeitungen und
unſere hauptſächlichſten Lieferanten. Auch die van Ruyt und
Samotſchiner ſind geladen.
Sie wandte ſich ſcharf zu ihm herum.
„Du biſt wohl von Sinnen?”
Er lächelte beſchwichtigend.
„Es iſt doch nur eine Formalität, Kitty. Daß ſie nicht
kom=
men, verſteht ſich von ſellſt. Aber auch ohne ſie ſind wir vierzig
Perſonen. Völlig hinreichend. Und ſicher wird es famos. — Es
war eine raffiniert glückliche Idee von dir, den Brook zu dieſem
Abend zu veranlaſſen. Trotzdem ſolche offiziellen
Begrüßungs=
eſſen bei Uebernahme einer Pachtung und Direktionsſwechſel an
ſich in Berlin nicht üblich ſind.”
„Eben deshalb. Man muß ſich gleich vom erſten Tage an
richtig in Szene ſetzen. Ueberhaupt wird es deine Sache ſein,
dafür zu ſorgen, daß Preſſe und Oeffentlichkeit ſich während der
nächſten Wochen bis zur Premiere dauernd mit dem „Theater am
Veidendamm” beſchäftigen. Ich habe da ganz beſtimmte
Vor=
ſchläge und Wünſche, die ich morgen mit dir durchſprechen werde.”
Er verſuchte wieder nach ihrer Hand zu greifen.
„An wir ſoll’s nicht fehlen. Alles, was dazu dienen kann,
um dir einen Nimbus zu verſchaffen, mache ich mit tauſend
Freu=
den mit. Dem ordne ich jede andere Rückſicht unter. Beweiſe
genug habe ich dir wohl ſchon gegeben. Sogar mit der
Umbe=
ſetzung bei der Leſeprobe und der Brüskierung der van Ruyt.
Wenngleich ich noch keine Ahnung habe, wie dieſe fatgle Sache
auslaufen wird.”
„Pah — Wichtigkeit!” .. lehnte ſie hochmütig ab . . . .„Auf
jeden Fall habe ich den Triumph für mich.”
„Nur momentan, Kitty. Wenn ſie es wirklich darauf
an=
kommen läßt Er trat zu einem kleinen eichenen
Wand=
ſchrank, entnahm ihm eine Flaſche Henneſſy und goß ſich ein Glas
ein, das er hinunterſtürzte und dem er ein zweites folgen ließ
.. „Der Brook als Laie kann die Tragveite ſolchen Prozeſſes
natürlich nicht ermeſſen. Aber wir unter uns dürfen ja ehrlich
ſein. Entſcheidet das Bühnen=Schiedsgericht, was totſicher
ge=
ſchieht, gegen uns, dann müſſen wir den Vertrag mit der van
Ruyt löſen und haben einen Rieſenſkandal.”
„Nein — dann haben wir eine neue Senſation für das
Publikum und unſere Redue. Ich garantiere dir dann für die
erſten drei Monate Abend für Abend ausverkaufte Häuſer. Denn
jeder wird ſich dieſe Kitty Lerron anſehen wollen, u
derent=
willen eine Adda van Ruyt ihren Vertrag löſte. Man ſoll nicht
enttäuſcht werden. Dafür laß mich nur ſorgen.”
Er betrachtete ſie kopfſchüttelnd.
„Du gehſt auf dein Ziel mit einer Zähigkeit los, die einem,
ob man will oder nicht, Reſpekt abzwingt. Sag mal: es gibt
wohl nichts, was dich noch beirren könnte?"
„Nichts! — Und ſeit ein paar Tagen ſchon überhaupt nicht
mehr. Denn da iſt jemand” . . . eine kleine ſcharfe Falte niſtete
jählings zwiſchen ihren Brauen . . . „da iſt jemand, dem ich den
Beweis liefern muß, daß ich doch nicht ein charakterloſes
leicht=
ſinniges Ding war, als ich aus dem Elternhauſe fortlief. In den
Dreck führt mein Weg nicht!“
„In den Dreck?” wiederholte Alfred Lenſch verblüfft. ..
„Wie kommſt du denn um Gottes willen jetzt mit eimmal darauf,
daß dein Weg dich in ..".
Das Telephon ſchrillte.
Kitty Lerron hob den Hörer ab.
„Ja, bitte? . . . Ja, perſönlich am Apparat.”
Sie ſtutzte, fragte zurück:
„Wer iſt dort? . . . Ja — und?. . . Wieſo denn, Schlveſter?
Bisher galt doch immer noch die Beſtimmung, daß niemand zu
ihm darf? Wie meinen Sie? . . . Ach bitde, ich habe nicht
genau verſtanden Erregt? Worüber denn erregt? . . . So
— ja .. Gewiß; wenn der Geheimrat die Verantwortung
über=
nimmt . . . Ja, natürlich iſt das möglich. Alſo ich werde in einer
halben Stunde dort ſein.”
Sie legt= den Hörer in die Gabel zurück und ſtand
ſekunden=
lang — den Kopf etwas geſenkt, die Augenlider grübelnd
zuſgut=
mengezogen.
(Fortſetzung folgt.)
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