Einzelnummer 10 Pfennige
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 Morgenzeitung der Landesbauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
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Nummer 26 
Dienstag, den 26. Januar 1926. 
189. Jahrgang
 27 mm brelte Zeile im Kreiſe Darmſiadt 25 Reſchspfg. 
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streit uſw. erliſcht 
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
zuſträge und Teiſt ung von Schadenerſatz. Bei 
Konlurs oder gerichtiſcher Beſtreſbung fällt ſeder 
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und 
            Darm=
ſädter 8 Natſonalbant.
 Die entſcheidende Kabinettsſitzung. 
Mißtrauensanträge der Kommuniſten und 
Völkiſchen. — Unklare Haltung der 
            Deutſch=
nationalen und Sozialdemokraten. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Das Reichslabinett hat ſich am Montag abend noch einmal 
mit der am Dienstag mittag 2 Uhr vor dem Reichstagsplenum 
durch Herrn Dr. Luther abzugebenden Regierungserklärung 
            be=
ſchäftigt. In den letzten 24 Stunden iſt von verſchiedenen Seiten 
die Behauptung aufgeſtellt worden, daß der Kanzler mit 
            Rück=
ſicht auf die Oppoſitionsparteien ſich ſehr kurz faſſen werde, um 
dieſen die Stimmenthaltung bei der Abſtimmung über die 
            Ver=
trauensfrage zu erleichtern. Ein begründeter Anhaltspunkt für 
dieſe Behauptung beſteht nicht. Es iſt vielmehr anzunehmen, daß 
das Regierungsprogramm ſehr umfangreich ſein wird und vor 
allem auch ins Einzelne geht, um den Parteien über die Abſichten 
und Ziele der Reichsregierung klaren Wein einzuſchenken, ſo daß 
es ihnen von vornherein möglich wird, ihre Haltung zu 
            beſtim=
men. Wenn behauptet wird, daß für das zweite Kabinett Luther 
die gefährlichſte Klippe bei den Sozialdemokraten liege, ſo trifft 
das in gleicher Weiſe auch für die Deutſchnationalen zu. Die 
einen wie anderen verhalten ſich ablehnend. Sie können aber 
von Fall zu Fall nur durch ſachliche Arbeit gewonnen werden. 
Schon aus dieſem Grunde erſcheint es falſch, daß der Kanzler die 
Abſicht haben ſoll, über die die Sozialdemokratie am meiſten 
            in=
tereſſierenden Dinge nur allgemein gehaltene Erllärungen 
            ab=
zugeben. Damit wird er ihnen gegenüber nicht weiterkommen, 
vielmehr ſie nur deranlaſſen, ihre abwartende Stimmenthaltung 
bei der Vertrauensfrage aufzugeben. Entſcheidungen darüber, 
ob die Oppoſition ſofort mit Nein ſtimmen ſoll, ſind noch nicht 
gefallen. Lediglich über die Haltung der Kommuniſten 
und Völkiſchen herrſcht Klarheit, die beide ſchon 
            Miß=
trauensanträge eingebracht haben. Die 
            Stellung=
nahme der beiden größten Oppoſitionsparteien, alſo der 
            Sozial=
demokraten und der Deutſchnationalen, hängt von dem Inhalt 
der Regierungserklärung ſelbſt ab, an die ſich am Mittwoch eine 
längere Ausſprache anſchließen wird. 
Die ſetzten Okspoſitionen für die große 
politiſche Ausſprache. 
Berlin, 25. Januar. 
Der Aelteſtenrat des Reichstags iſt zu einer Sitzung auf 
Dienstag mittag einberufen worden, um die letzten 
            Dispo=
ſitionen für die große politiſche Ausſprache zu 
treffen, die am Dienstag nachmittag 2 Uhr mit der 
            Programm=
erklärung des Reichskanzlers Dr. Luther ihren Anfang nimmt. 
Die Sitzung wird vorausſichtlich nach der Regierungserklärung 
vertagt werden, um den Fraktionen Gelegenheit zu geben, zu der 
Regierungserklärung Stellung zu nehmen. Man rechnet damit, 
daß die Debatte ſich bis zum Freitag hinziehen wird und an 
dieſem Tage die Abſtimmung über die Billigungs= beurteilt. Der deutſche Widerſtand beſtehe in der Tat noch bei 
formel der Regierungsparteien und die 
            Miß=
trauenspoten der Oppoſition erfolgen werden. Die 
Deutſchnationalen, die Sozialdemokraten und die Wirtſchaftliche 
Vereinigung machen ihre Stellungnahme von dem Inhalt der 
Regierungserklärung abhängig. 
Die amerikaniſche Preſſe zur Kabinettsbildung. miſſion werde warten müſſen, bis die deutſchen Behörden 
New York, 23. Januar. 
Die „New York Times” erklärt in einem Leitartikel über das 
neute deutſche Reichskabinett: Das Eingreifen des 
            Reichspräſiden=
ten war um ſo wirlungsvoller, als die Gründe für die ſechs rungen, wie man ſich erinnere, ſich bemüht hätten, abzukürzen, 
licher Art geweſen ſind. Im weiteren Verlauf des Artikels ſagt gefaßt hätten, der mit der Räumung der Kölner Zone 
            zuſammen=
die „New York Times” wörtlich: Die Beſorgniſſe, die durch die fallen ſollte. 
Wahl Hindenburgs zum Reichspräſidenten erregt worden ſind, 
haben ſich nicht als gerechtfertigt erwieſen. 
„New York American” ſagt in einem „Freiheit” 
            überſchrie=
benen Leitartikel: Der Reichspräſident Hindenburg warnt 
Deutſchland. Seine Politiker müßten wiſſen, wie ſie 
            zuſammen=
grbeiten ſollen, wenn das Land einer Diktatur entgehen will. 
Die gleiche Warnung wäre in Frankreich nötig, bevor es zu ſpät ſuchungsausſchuſſes des Reichstags, den Abg. Philipp, folgendes 
iſt. Nicht nur im Leben der Völker hängt der Begriff der 
            Frei=
heit davon ab, wie er angewendet wird, ſondern auch im 
            priva=
ten und öffentlichen Leben hängt das Maß der Freiheit von 
dem Gebrauch ab, den man von ihr macht. 
Berlin, 25. Januar. 
Eiſtungsvorkonferenz, die aus dem Grunde nicht erfolgt war, weil 
das Reichskabinett es nicht mehr für angebracht hielt, eine 
            Maß=
nahme von ſolch grundſätzlicher Bedeutung zu vollziehen, iſt als 
Korreſpondenz” bemerkt, an dem Zuſtandekommen der Ab= Aufgabe des Reichswehrminiſteriums und der von ihm 
            ent=
küſtungskonferenz und an einem poſitiven Ergebnis aller in des ungeheuer umfangreichen Materials zu unterſtützen, damit 
Kroßmacht inmitten vrü erüſteter Nachbain ein viel zu 
            offen=
kundiges und ſelbſtberſtüindlichss Jutereſſe, als daß es nicht 
ſeinerſeits das Menſchenmöglichſte dazu tun würde, um der 
            Kon=
ferenz zu einem Erſolg zu verhelfen. 
 Entwaffnungsfragen. 
Die Militärkontrolſe ſoll verlängert werden. 
w. Paris, 26. Januar. 
Der Berichterſtatter der Havasagentur in London beſchäftigt 
ſich mit dem Bericht des Vorſitzenden der Interallierten 
            Mili=
tärkontrollkommiſſion in Berlin General Walſh an den 
            Vor=
ſitzenden des Interalliierten Militärkomitees in Verſailles 
            Mar=
ſchall Foch hinſichtlich der ſchwebenden Entwaffnungsfragen, 
über die im Monat November 1925 mit der 
            Botſchafter=
konferenz verhandelt wurde. Er beſprach die ſeinerzeit 
            auf=
geſtellten vier Liſten und ſtellkte feſt, daß die in den erſten 
            bei=
den Liſten enthaltenen Verpflichtungen erfüllt 
ſind, während die Erfüllung der in der Liſte drei enthaltenen 
Verpflichtungen viel zu wünſchen übrig laſſe und die 
erzielten Fortſchritte nicht genügten, um zu dem Urteil zu 
            kom=
men, daß Deutſchland ſeine Verſprechungen für den 15. 
            Novem=
ber 1925 gehalten habe. Bezüglich, der Liſte vier ſeien die 
allierten Kontrollorgane darüber einig, daß die von 
            Deutſch=
land erwarteten Vorkehrungen ſo verzögert 
            wor=
den ſeien, daß man den Grad der Erfüllung der 
            Klau=
ſeln, die im November vorigen Jahres den Gegenſtand einer 
beſonderen Diskuſſion bildeten, für den Augenblick gleich 
Null betrachten könne. Die Liſte 4 umfaſſe bekanntlich die 
Organiſation der Polizei, die des 
            Oberkomman=
dos, das Verbot des Gebrauchs gewiſſer Waffen zu 
            Ausbil=
dungszwecken, die Artillerie von Königsberg und die 
            mili=
täriſchen Vereinigungen. Außerdem habe man ſchon 
geſagt, die Deutſchen würden neuerdings eine Diskuſſion über 
die Opportunität, die Reformen, über die man übereingekommen 
ſei, durch Rundſchreiben, Verfügungen oder Geſetze vorzunehmen, 
einleiten und gewiſſe bereits erledigte Fragen, wie die 
Zahl der Polizeiſtreitkräfte und ihre Verteilung uſw., wieder 
zur Diskuſſion ſtellen. So wünſchten ſie ein weiteres 
Kontingent — ſchätzungsweiſe 5000 Mann — zur Verſtärkung 
der Polizei in den Brückenköpfen und an den Weſt= 
und Oſtarenzen zu erhalten, was darauf hinauslaufen würde, 
auf gewiſſe ſtrategiſch wichtige Punkte wahre Deckungstruppen zu 
ſtellen. Wenn man auch den Gedanken, daß der gute Wille 
Deutſchlands nicht vollſtändig ſei, nicht ganz ausſchließen könne, 
ſei man doch der Annahme, daß das Nichtvorhandenſein 
eines Miniſterriums in Deutſchland als eine 
            Ent=
ſchuldigung angeſehen werden könne, die zum Teil den 
Verzug Deutſchlands rechtfertige. Das Miniſterium ſei erſt am 
20. Januar gebildet worden, und den Beamten wäre es bis zu 
dieſem Augenblick in gewiſſem Maße unmöglich geweſen, eine 
Verantwortung zu übernehmen. Dies ſei, ſo fährt der 
            Havas=
organe. Die deutſchen Behörden hätten ſich zwar nicht 
ſyſtematiſch geweigert, aber Einwendungen erhoben oder 
ungenügende Anerbieten gemacht und ſich geſträubt, ſich 
durch geſetzliche Texte zu binden. So viel man wiſſe, ſei Grund 
zu der Annahme vorhanden, daß der Kommentar des Berichtes regierungen und Parlamente durch das engliſche Parlament 
Walſh, der den techniſchen Ausführungen beiliegt, die Sache verliehen worden ſind, das ſeine Rechte auf die Filiakparlamente 
ohne Pefſimismus, aber unter gewiſſen Reſerven delegiert hat. 
den Punkten, von denen gewiſſe am 15. November hätten 
            ge=
regelt werden müſſen, alſo zu einem Zeitpunkt, als das 
            Mini=
ſterium Luther—Streſemann noch am Ruder geweſen ſei, denn 
es ſei erſt am 3. Dezember zurückgetreten. Jedenfalls ſei anzu= ein lebendiger Faktor, d. h.: ſollte das gemeinſame Erbe der 
barungen auszuführen, die Interallierte 
            Kontrollkom=
zierte Fragen eine ziemlich beträchtliche 
            Verlänge=
rung des Aufenthaltes der Kontrolloffiziere in 
Vochen andauernde Kriſe von frivoler parteimäßiger und perſön= indem ſie die Zurückziehung der Kontrollkommiſſion ins Auge wie ſie es wohl möchten. Aber England ſteht auf dem Stand= 
Der Fall Oittmann. 
Der Reichswehrminiſtier an den Unterſuchungsausſchuß. 
Der Reichswehrminiſter hat an den Vorſitzenden des Unter= 
Schreiben gerichtet: „Die Vorgänge im Unterſuchungsausſchuß 
am 23. d3. Mts. veranlaſſen mich zu folgenden Erklärungen: 
1. Der gegen Korvettenkapitän Canaris erhobene perſönliche 
Vorwurf, daß er an der Entweichung des Oberleutnants Vogel 
beteiligt geweſen ſei, iſt völlig unbegründet, wie ein durch mei= 
Deutſchland und die Abrüſiungskonferenz, nen Amtsvorgänger veranlaßtes gerichtliches Verfahren, feſt= Por der franzöſiſchen Finanzdebatte. — Rund 
geſtellt hat. Die Unterſuchung hat ſeinerzeit die völlige 
            Schuid=
loſigkeit des Korvettenkapitäns Canaris ergeben. Canaris war 
Die amtliche Annahme der Einladung Deutſchlands zur Ab= zur Zeit der Tat gar nicht in Berlin, ſondern war da. Ils in 
Familienangelegenheiten nach Süddeutſchland beurlaubt. 
2. In Uebereinſtimmung mit dem Chef der Marineleitung 
eine der erſten Maßnahmen heute vom Kabinett vollzogen wor= gen zu enthalten, wie dies in jahrelanger reibungslofer Zuſam= ſtellt worden. Die Zahl der bisher vorgemerkten Redner iſt auf 
den. Deutſchland hat, wie die „Deutſche diplomatiſch=politiſche menarbeit mit den Ausſchüſſen auch bisher geſchehen iſt. Die oder Zuſatzanträge vor, ſo daß die öffentliche Debatte 
            voraus=
ſandten Kommiſſare kann nur ſein, den Ausſchuß bei Sichtung , htlich wenigſtens eine Woche in Anſpruch nehmen dürfte. 
dieſer Hinſicht gehenden Beſtrebungen als einzige abgerüſtete der Ausſchuß der ihm geſtellten Aufgabe, zu einem objektiven der der Kammer ein Schreiben gerichtet, in dem gegen die von 
dabei in Uebereinſtimmung mit dem Ausſchuß geglaubt. Bevor 1 
ich weitere Kommiſſare zu den Verhandlungen abordnen kann, nahme dieſer Texte für den Verbraucher ſich ergeben, da durch ſie 
ſcheint es mir erforderlich, die Grenzen ihrer Mitwirkung erneut hauptſächlich die Steuern auf Brotgetreide und Zucker erhöht 
 
klar abzuſtecken.
 *Die kommende engliſche 
Reichskonferenz. 
Die engliſche Regierung hat in ihrem Beſtreben nach 
            ſtraff=
ſter Zuſammenfaſſung des engliſchen Reiches die erſt im 
            näch=
ſten Jahre fällige Reichskonferenz ſchon für Oktober dieſes 
            Jah=
res nach London einberufen. Einige der Kolonialregierungen 
haben ſich dieſem Plane gegenüber ſchon zuſtimmend geäußert. 
Auch über das Programm der diesmaligen Tagung ſtehen ſchon 
beſtimmte Nichtlinien feſt. Reichsverteidigung, Siedlungsfragen 
und Preferantialzölle werden den Hauptteil der Tagesordnung 
beſtreiten. 
Die engliſche Reichskonferenz datiert in ihren Anfängen ein 
Menſchenalter zurück. Es war im Jahre 1887, als aus Anlaß 
des Regierungsjubiläums der Königin Viktoria die 
            Miniſter=
präſidenten und leitenden Beamten der Dominions und 
            Kolo=
nien in London weilten. Damals ergab ſich aus dieſem 
            Zu=
ſammeuſein der Gedanke der Wiederholung ſolcher 
            Beſprechun=
gen zwiſchen den verantwortlichen Häuptern der Tochterſtaaten 
und des engliſchen Mutterlandes. Zunächſt nach zehnjähriger 
Pauſe, dann in kürzer werdenden Abſtänden wurden die 
            Kolo=
nialminiſter nach London einberufen, wo ſie als „
            Kolonial=
konferenz” unter dem Vorſitz des engliſchen Kolonialminiſters 
die Angelegenheiten des Reiches berieten. Die Teilnahme der 
Kolonialſtaaten am Weltkriege und ſchon vorher die wachſende 
Erkenntnis der grundſätzlichen Bedeutung dieſer Konferenzen 
fand ihren Ausdruck in der Uebernahme des Vorſitzes durch den 
Premierminiſter und die Schaffung des Namens „
            Reichskonfe=
renz” (lmperial Conferenge). 
Es war nicht zu leugnen, daß durch dieſe Beratungen das 
Gefühl der Zuſammengehörigkeit geſtärkt wurde. Der Krieg 
bewies, daß es ſich bei dieſen Dingen nicht um leere Worte 
            han=
delte. Die Opfer der engliſchen Kolonien an Gut und Blut 
waren relativ und abſolut faſt größer als die des Mutterlandes. 
Seit dem Kriege aber ſetzt eine immer mehr an Schwungkraft 
gewinnende rückläufige Bewegung ein. Die Leiſtungen der 
Dominions und Kolonien im vergangenen Jahrzehnt haben das 
in London ſchon ſtets als ſtörend empfundene koloniale 
            Selbſt=
bewußtſein außerordentlich geſteigert. Die beſſeren 
            Verbindun=
gen mit der Heimat haben merkwürdigerweiſe das Gefühl für 
die Verſchiedenheit von Intereſſen und Weſen von Mutterland 
und Kolonien geſchärft. Der koloniale Engländer fühlt ſich wohl 
als Mitglied einer weltumſpannenden angelſächſiſchen 
            Gemein=
ſchaft, aber er begreift unter dieſem Worte einen von der 
            Auf=
faſſung der Heimat grundverſchiedenen Inhalt. Man leugnet 
die Realität der politiſchen Verpflichtungen des Mutterlandes, 
man beſtreitet, daß die europäiſchen Intereſſen Englands 
            bei=
ſpielsweiſe mit Auſtralien oder Kanada auch nur das Mindeſte 
zu tun hätten. Deshalb lehnt man es ab, unbeſehen 
            Verpflich=
tungen zu übernehmen, die die engliſchen Kolonien wieder in 
Kriegsabenteuer verwickeln können, wie ſie der Weltkrieg 
            ge=
bracht hat. Aus dieſer Abneigung entſtand die Abneigung gegen 
Berichterſtatter fort, die Anſicht der interallierten Militärkontrolls Locarno. Aus dieſer Stimmung heraus war England nur in 
der Lage, einen Handelsvertrag mit Deutſchland unter 
            Aus=
ſchluß der Kolonien abzuſchließen. Politik und Wirtſchaft 
            wer=
den immer mehr als eigenes Reſervat empfunden, obwohl 
            hiſto=
riſch geſehen die geſetzgeberiſchen Vollmachten der Kolonial= 
Aus dem Geſagten ergibt ſich, wie tief die Gegenſätze trotz 
aller Betonung der Gemeinſchaften ſind. Für die praktiſche 
            Poli=
tik iſt im Augenblick eigentlich nur noch die Kulturgemeinſchaft 
nehmen, daß die Verzögerung Deutſchlands, die zwi= angelſöchſiſchen Kultur bedroht ſein, wird das Reich 
            gemein=
ſchen ihm und den Allierten im November getroffenen Verein= ſchaftlich auf den Plan treten. Alle anderen Fragen, das ſind 
gerade die Fragen, an denen der engliſchen Regierung in 
            Lon=
don ſo viel liegt, ſind mindeſtens ſtrittig. London muß mit 
ſie in den Stand ſetzten, eine Aufgabe zu erfüllen, deren komple Sidnen oder Wellington auf Neuſeeland wie mit einer 
            auswär=
tigen Macht verhandeln. 
Die Hoffnung auf Beſſerung dieſer im Sinne der engliſchen 
Berlin vermuten laſſen, ein Aufenthalt, den die allierten Regie= Reichspolitik höchſt unbefriedigenden Zuſtände begründet ſich auf 
der Beobachtung, daß es den Kolonien nicht überall ſo gut geht, 
punkt, daß die Zeit fortlaufender Subventionierung der 
            Kolo=
nien vorüber iſt, daß bei dem wachſenden Selbſtgefühl auf der 
anderen Seite auch wachſende Verpflichtungsbereitſchaft im 
Reichsſinn verlangt werden müſſe. England beherrſcht nach wie 
vor den Abſatz der Kolonialprodukte, und darin liegt ſein 
            Haupt=
trumpf. Wie man diesmal das Programm als ſolches 
            anzufaſ=
ſen gedenkt, ſteht noch dahin. Aber ſchon jetzt darf geſagt 
            wer=
den, daß diesmal der Verſuch gemacht werden dürfte, auch die 
grundſätzlichen Dinge zu verhandeln, denn in London fühlt man 
mit Schrecken, daß das Gefüge des engliſchen Weltreiches 
            aus=
einanderzufallen droht, wenn die zentrifugalen Kräfte nicht 
rechtzeitig gebannt werden. 
W.v. Kr.
 100 Abänderungsvorſchläge. 
EP. Paris, 25. Januar. 
Der Bericht des Generalberichterſtatters der 
            Finanzkommiſ=
hatte ich den Kommiſſaren des Reichswehrminiſteriums die Wei= ſion, Lamoureux, über die von der Regierung vorgeſchlagenen 
ſung erteilt, ſich jeder Parteinahme bei Abgabe ihrer Erllärun= Projekte iſt heute vormittag den Mitgliedern der Kammer zuge= 
26 angewachſen, außerdem liegen bereits rund 100 Abänderungs= 
Der Präſident der Handelsbörſe hat an die Mitglie= 
Gutachten zu gelangen, gerecht werden kann. Ich habe mich der Finanzkommiſſion angenommenen Projekte proteſtiert 
und auf die ernſten Folgen hingewieſen wird, die aus der 
            An=
würden.
Seite 2
 Die deutſch=fürkiſche Freundſchaft. 
Das Intereſſe des deutſchen Handels an der Türkei.
 Frankfurt a. M., 25. Januar. 
Die Türkiſch=Deutſche Handelskammer hielt heute nachnnittag 
unter Vorſitz von Konſul Dr. Kotzenberg ihre diesjährige 
            Ge=
neralverſaunlung ab, der auch der türkiſche Botſchafter in 
            Ber=
lin, General Kemaleddin Sam Paſcha, beiwohnte. Nach 
            Be=
grüßungsſporten des Vorſitzenden hielt der Botſchafter in 
            türki=
ſcher Sprache eine ſofort überſetzte Rede, in der er zunächſt den 
Zuſammenhang zwiſchen Politik und Wirtſchaft betonte. Die 
deutſch=türkiſche Freundſchaft habe eive große 
            Ver=
gangenheit. Die Türkei habe die Deutſchen nicht zuerſt als 
            Kauf=
leute, ſondern als Militärs kennen gelernt. Der Botſchafter 
            ge=
dachte dabei in warmen Worten der Verdienſte, die ſich Moltk= 
und v. d. Goltz um das türkiſche Militärweſen erworben haben. 
Von den Deutſchen könne die Türkei aber auf allen Gebieten noch 
ſehr viel lernen, und deshalb habe die Türkei nach dem Kriege 
ſehr viele deutſche Fachleute zu ſich berufen. Alle Mächte, die 
bisher nach der Türkei gekommen ſeien, hätten neben ihren 
Waren auch Intrigenpolitik mitgebracht. Der Deutſche dagegen 
habe ſich darauf beſchränkt, ſeine Intelligenz und ſeine 
            Erfahrun=
gen unter Außerachtlaſſung einer Intereſſenpolitik mitzubringen, 
und dieſe Tatſache ſei auch dem einfachen Türken, nicht wur der 
türkiſchen Intelligenz, bekannt. Jede aſiatiſche Revolution und 
Bewegung richte ſich nicht, wie von engliſcher Seite immer 
            aus=
geführt werde, gegen Europa, ſondern nur gegen England allein. 
Bei Beurteilung der über die Türkei verbreiteten Nachrichten 
ſei immer zu bedenken, daß ſie durchſchnittlich zu 80 Prozent 
            ge=
färbt ſeien und größtenteils aus England ſtammen. Die 
            Tür=
kei habe zwei Repolutionen durchgemacht, eine wirtſchaftliche und 
eine innere, und habe ſie beide überſtanden. Die Türkei ſei in 
der Endwickelung begrifſen, und in dieſer Entwickelung ſei ſie 
auf die Mitarbeit der Deutſchen angewieſen. Mit Stolz ſage 
er es, daß die Deutſchen es ſeien, die am meiſten in der Türkei 
arbeiten. Die Türkei ſei vielleicht der beſte Freund Deutſchlands 
in der Welt. In Aſien habe Deutſchland ſeine wichtigſte 
            wirt=
ſchaftliche Zukunft. Nach Aſien konme Deutſchland aber am 
beſten über die Türkei. Deutſchland müſſe daher die Türkei 
beſſer kennen lernen. Man könne ſich gar nicht vorſtellen, daß 
Deutſchland gegen die Intereſſen der Türkei handeln könne. 
            Des=
halb ſei er auch perſönlich und als Vertreter ſeines Landes mit 
großen Hoffnungen nach Deutſchland gekommen. Er betrachte 
es als ſeine Pflicht, die beiden Nationen näher zu bringen. 
Die mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Worte des 
            Bot=
ſchafters wurden noch ergänzt durch Ausführungen des türkiſchen 
Handelsattachés Halik Hilmi Bey und des türkiſchen Konſuls 
für Süddeutſchland, Oberſt im Generalſtab Haidar Mehmed Bey. 
Den Hauptvortrag hielt der Geſandtſchaftsrat Dr. Herbert 
Schwörmel vom Auswärtigen Amt, der zehn Jahre in der 
            Tür=
kei tätig geweſen iſt, über die deutſch=türkiſchen 
            Wirtſchafts=
beziehungen. Er führte darin u. a. aus: Schon in 
            Vorkriegs=
zeiten ſei das Intereſſe des deutſchen Handels an der Türkei und 
die deutſche Wirtſchaftsbetätigung dortſelbſt recht groß geweſen. 
Viel wichtiger ſei es geweſen, daß deutſche Ingenieure, Beamte 
und Arbeiter überall in der Türkei zu finden waren, geſchätzt 
als treue Gehilfen und tüchtige Mitarbeiter der türkiſchen 
            Re=
gierung bei der Erſchließung des Landes. Der Krieg mit allen 
feinen Folgen habe dem natürlich Schranken geſetzt, aber auch 
heute könne man ſagen, daß die Türkei deutſche Arbeit genau 
wieder ſo zu ſchätzen wiſſe, wie vor dem Kriege. Türken und 
Deutſche ſeien eben nicht zu trennen und würden ſich immer 
            wie=
der zu gemeinfamer Arbeit zuſammenfinden, weil ſie ſich 
            gegen=
ſeitig nicht in eigennütziger Weiſe gegenübertreten. Ein 
            weite=
tes einigendes Band ſei die Zähigkeit und Ausdquer, mit der 
beide Völker ſtets um ihr Volkstum kämpfen mußten und noch 
heute kämpfen müſſen. Der Redner gab darauf ein konſtruktives 
Bild der türkiſchen Rohſtoffwirtſchaftslage, vom deutſchen 
            Stand=
punkt aus geſehen, und zwar der türkiſchen Rohſtoffe des Bodens 
und der tieriſchen Rohſtoffe. — Aus den Ausführungen des 
Redners ging hervor, daß die Türkei mit deutſcher Hilfe wohl in 
der Lage iſt, ihre Rohſtoffproduktion ganz enorm zu ſteigern. 
Vor allem könnte ſie auch bei den ihr gegebenen Verhältniſſen 
neue Rohſtoffe zur Ausfuhr gewinen. Die Vorbedingungen für 
gute türkiſch=deutſche Wirtſchaftsbeziehungen ſeien gegeben. Wir 
müßten dieſe Vorbedingungen nun auch praktiſch auszuwerten 
verſtehen. Bei gegenſeitigem Verſtändnis werde das um ſo 
            leich=
ter ſein, als in beiden Ländern grundverſchiedene 
            Wirtſchafts=
unterlagen vorhanden ſeien, die ſich in glücklicher Weiſe 
            ergän=
zen könnten. 
Der Reſt der Tagung war ausgefülle mit dem Verleſen des 
Tätigkeitsberichts der Handelskamer und ſonſtigen 
            geſchäft=
lichen Angelegenheiten.
* Die Söhne Zohann Sebaſtian Bachs.
 Von Friedrich Noack. 
Der Untſtand, daß in dem nächſten Alademie=Volkskonzert 
neben dem Vater Bach zwei ſeiner Söhne mit in Darmſtadt noch 
nicht aufgeführten Werlen zu Worte kommen, dürfte es 
            recht=
fertigen, daß wir die Aufmerkſamkeit auf die Söhne Johann 
            Se=
haſtians lenken. Steht es doch in der Muſikgeſchichte einzig da, 
daß vier Söhne eines weltbedeutenden Muſikers ebenfalls eine 
ſolche künſtleriſche Bedeutng erlangen, daß ſie, wenn auch nicht 
gleichen Ruhm, ſo doch eine überaus ehrenvolle Stellung in der 
Entwickelung der Muſik erringen, und ſogar zum Teil 
            entſchei=
denden Einfluß auf andere große und größte Meiſter ausüben. 
Denn Johann Sebaſtian Bach war nicht nur der unerreichte 
            Mei=
ſter in all den Stilgattungen, die er pflegte, und in der 
            Virtuoſi=
tät des Orgel= und Klavierſpiels, ſondern er war auch eine 
            be=
wundernswerte Perſönlichkeit und ein hervorragender Lehrer, 
Daß er es verſtanden hat, ſogar ſeine eigenen Kinder zu 
            Mei=
ſtern in ſeiner Kunſt zu erziehen — außer Leopold Mozart gibt 
es ſolche Beiſpiele erfolgreichen väterlichen Einwirkens faſt 
nicht —, zeigt die Gewiſſenhaftigkeit und den Geiſt ſeines 
            Unter=
richts im allerhellſten Licht. 
Sein Lieblingsſohn war Wilhelm Friedemann, der älteſte, 
den ihm, dem Fünfundzwanzigjährigen. Maria Barbara 1710 in 
Weimar ſchenkte. Dem hochbegabten Kinde wurde bis zum 
            zehn=
ten Jahre kein regelmäßiger Muſikunterricht erteilt, ſondern ſeine 
Naturgaben durften ſich bis dahin frei und ungezwungen 
            ent=
wickeln. Dann aber nahm ſich der Vater des großen Talentes 
an, dem erſten Klavierunterricht in Cöthen dienten die kleinen 
Präludien für Anfänger und die zweiſtimmigen Inventionen, 
und bald war Wilhel Friedemann Meiſter auf Klavier und 
Orgel, ja er nahm auch zeitweiſe bei Johann Gottlieb Graun,, 
dem bedeutenden Violindirtuoſen, Unterricht. Daß zugleich die 
Kompoſitionsgabe ſorgfältig ausgebildet wurde, bedarf keiner 
Erwähnung. So kam in dem Zwanzigjährigen ſchon der 
            perſön=
liche Stil zu voller Reife, wie die früheſten von ihm erhaltenen 
Kompoſitionen beweiſen. Ueber ſeine Lebensſchickſale ſind 
            viel=
fach Irrtümer durch den Roman von A. E. Brachvogel 
            verbrei=
tet, ebenſo dadurch, daß in vielen populären Biogrgphien über 
Johann Sebaſtian Bach ſeinen Söhnen Undank und Verrat an 
dem Werke des Vaters vorgeworfen wurde. Heute erkennen 
wir, daß, wenn ſie ſich und ihre Kunſt achteten, ſie unbedingt 
fort ſchreiten mußten und nicht bei den Errungenſchaften und dem 
Stil des Vaters ſtehen bleiben konnten. Hat doch dieſer ſelbſt 
zeitlebens die neuere Literatur mit größtem Intereſſe verfolgt, 
ſich vieles kopiert, anderes aus dem italieniſchen Stil bearbeitet. 
Friedemanns glücklichſte Zeit war die ſeines Dresdener 
            Aufent=
halts, wo er 13 Jahre lang als Organiſt, Komponiſt und 
            Kapell=
meiſter wirkte, ſich hohen Anſehens erfreute und mit bedeutenden
Dienstag, den 26. Januar 1926
Vom Tage.
 Die Pariſer Blätter beſchäftigen ſich lebhaft mit der Frage der 
            Neu=
organiſation der franzöſiſchen Armee.
 Entſprechend der Vereinbarung mit der ägyptiſchen Regierung und 
den Vertretern Ibn Sauds wird Aegypten dieſes Jahr an der 
Pilgerfahrt nach Mekka teilnehmen.
 Innerhalb amerikaniſcher Senatskreiſe iſt man der Anſichr, daß die 
Debatte ſiber den Beitritt Amerikas zum 
            Internatio=
nalen Schiedsgerichtshof noch in dieſer Woche zum Abſchluß 
kommen wird.
 Wie aus Peking gemeldet wird, hat eine Abordnung des anti 
chriſtlichen Verbandes von dem Unterrichtsminiſter verlangt
 daß die Regierung den chriſtlichen Miſſionsſchulen verbiete, 
            Religions=
unterricht zu erteilen. 
Präſident Coolidge erklärte, die amerikaniſche Regierung 
halte es für eine vernünftige Palitik, Anleihen 
            ameri=
kaniſcher Banken an Auslandskonzerne, die von Amerika 
benötigte Rohſtoffe monopoliſieren, nicht zu begünſtigen.
 Die Peranlagung 
des bäuerlichen Einkommens.
 Muſikern, Künſtlern und Gelehrten verkehrte. Auch als Lehrer 
entfaltete er dort eine umfangreiche Tätigkeit. In den vielen 
Kompoſitionen, die damals entſtanden, ſpricht ſich volle 
            Lebens=
kraft und Daſeinsfreude in den Hauptſätzen aus, während in den 
Mittelteilen uns oft ein überraſchender Ernſt begegnet, der faſt 
an Schwermut arenzt. Selten nur koyymt ſtrenger Stil vor. 
Um ſich größere Einnahme zu ſichern, ſiedelte W. F. Bach 
1746 nach Halle über, wo er eine ähnliche Stellung einnahm wie 
ſein Vater in Leipzig. Hier beginnt die Tragik in ſeinem Leben, 
da ſeine kompoſitoriſche Tätigkeit für die Kirche, die ſich eng an 
den Stil des Vaters anſchloß, wenig Anerkennung von ſeiten 
der Behörde fand und er aus dieſem Grunde nach und nach 
gleichgültiger gegen ſeine Amtspflichten wurde, ſo daß in 
            ſteigen=
dem Maße Reibereien zwiſchen ihm und dem Magiſtrat 
            vor=
kamen, die 1760 zum völligen Bruch führten. Durchaus irrig iſt 
dabei die Annahme älterer Biographen, daß Friedemann gleich 
bei Beginn ſeines Aufenthalts in Halle menſchenſcheu, gereizt 
und verdroſſen geweſen ſei, es liegen im Gegenteil Beweiſe 
            da=
für vor, daß er anregenden Verkehr mit bedeutenden 
            Perſön=
lichkeiten pflegte, und daß jene aus ſeinem ſpäteren Leben 
            ver=
bürgten Eigenſchaften erſt die Folge der vielen Verdrießlichkeiten 
im Amte wurden. Da ihm in dieſer Zeit auf dem Gebiete der 
Geſangs= und Kammemuſik Anerkennung verſagt blieb, 
            be=
ſchränkte er ſich immer mehr auf ſeine Orgelkunſt, auf welchem 
Gebiete er bis zu ſeinem Tode als der bedeutendſte Meiſter galt. 
Nach ſeinem Scheiden von Halle wich das Unglück nicht von ihm. 
Es gelang ihm nicht mehr, eine ſeſte Anſtellung zu erhalten, 
            ob=
wohl er ſich um eine Organiſtenſtelle in Zittau, um die 
            Nach=
folge Graupwers in Darmſtadt und um zahlreiche andere 
Stellen bewarb. Zeitweiſe in Braunſchweig wohnend, trat er 
noch oftmals als Orgelvirtuoſe auf und begeiſterte u. g. Forkal 
in Göttingen ſür ſeine Kunſt. Tvotzdem verſchlechterten ſich ſeine 
äußeren Lebensumſtände von Jahr zu Jahr. Man kann es 
            er=
meſſen, wie ſchwer es ihm geweſen ſein muß, die Handſchriften 
ſeines Vaters zu veräußern, deſſen Lieblingsſohn er geweſen 
war und von denen er bei der Erbteilung die Hälfte erhalten 
hatte. Was Friedemann nach Berlin zog, wo er ſich von 1774 
bis zu ſeinem Tode 1784 aufhielt, iſt nicht mehr feſtzuſtellen. Als 
Orgelvirtuoſe fand er dort noch höchſte Anerkennung, ſeine 
            an=
fangs einigermaßen erſprießliche Tätigkeit als Privatinuſiklehrer 
dagegen ſcheint ſeine Schroffheit und Unzuverläſſigkeit in den 
letzten Jahren imer mehr beſchränkt zu haben. So verkam 
einer der bedeutendſten Künſtler ſeiner Zeit durch den tragiſchen 
Umſtand, daß er ſich nucht genügend den veränderten 
            Kunſt=
anſchauungen der Zeitgenoſſen anpaßte und nach dem friſchen 
Vorwärtsſtreben in Dresden während ſeiner Hallenſer Amtszeit 
allzu konſervativ blieb. Zelter und die Großmutter von Feli; 
Mendelsſohn=Bartholdy, Sara Levy, die bis zuletzt von Bach 
Klavierunterricht erhielt, waren die Letzten, die ihm naheſtanden. 
In der Not der letzten Jahre ſcheute er nicht vor Fälſchungen
Nummer 26
 Die römiſche Polizei kontrollierte am Sonntag die 
Anmeldungen der deutſchenStaatsangehürigen in Rom auf 
ihre Richtigkeit. Die Nachprüfung erfolgte in den Wohnungen. Es ſoll 
ſich um eine rein behördliche Kontrollmaßnahme handeln. 
Das Schulamt Trient hat den Uinterricht in der deutſchen 
Sprache einſtellen laſſen. 
Der Austauſch der deutſchen und der polniſchen 
Zollwunſchliſten iſt, wie verabredet war, am 25. Januar erfolgt. 
Beide Delegationen werden zunächſt die ihnen überreichten Liſten prüfen 
und dann die Einzelberatungen in der ſür die Zollfragen vorgeſehenen 
Kommiſſion aufnehmen, 
Die bekannte Firma Himmelsbach München teilte geſtern mit, 
daß ſie gegen das Auswärtige Amt, das Reichswirtſchafts= und 
            Finanz=
miniſterium, ſowie die Forſtverwaltungen Preußens, Heſſens und 
Bayerns Schadenzerſatzklage uſw. eingereicht hat. 
Der jugoſlaviſche Miniſterpräſident Paſitſch iſt wegen der 
            ſchwie=
rigen innerpolitiſchen Lage nach Belgrad zurückberufen worden.
Wir und die Auslandsdeutſchen
Die Abgeordneten Dr. Becker=Heſſen und Happ haben
 mit Unterſtützung ihrer Freunde an den Reichsminiſter der 
Finanzen folgende Anfrage gerichtet:
 „An den Herrn Reichsminiſter der Finanzen. 
Die bäuerliche Bevölkerung in weiten Teilen des Reiches 
fühlt ſich durch die Veranlagung zur Einkommenſteuer 1924/25 
auf Grund von Normalſätzen beſchwert. Die Mehrzahl der 
            Kla=
gen gründet ſich darauf, daß die Vorbereitung der Veranlagung 
durch Befragen, zuverläſſiger Gutachter häufig nicht ausreichend 
und zweckentſprechend geweſen iſt. Die Errechnung eines beſon. 
deren Arbeitseinkomens für die Ehefrau des Landwirts für 
ihre Mitarbeit im Betriebe, die Verſagung eines ſteuerfreien 
Betrages für die im Betriebe mitarbeitenden 
            Familienangehö=
rigen im Gegenſatz zu den entlohnten fremden Arbeitskräften, 
ſowie ferner die Errechnung der Normalſätze unter Anſetzung 
von beſonderen Zuſchlägen für eigenen Arbeitsverdienſt haben 
beſonders verbitternd gewirkt; dies um ſo mehr, als bei der 
gegenwärtigen ungeheueren Not der Landwirtſchaft jede Steuer 
ohnehin nahezu unerſchwinglich iſt. Wir fragen an: 
Iſt der Herr Reichsminiſter der Finanzen bereit, darauf 
            hin=
zuwirken, daß dieſen Beſchwerden abgeholfen wird und daß 
            ins=
beſondere 
1. in den Teilen des Reiches, in denen die Vorbereitung der 
Veranlagung der nichtbuchführenden Landwirte durch zuverläſſige 
Gutachter eine möglichſt genaue Ermittelung der tatſächlichen 
Verhältniſſe nicht herbeigeführt hat, dieſe Arbeiten jetzt noch 
nachgeholt und für die Berichtigung der Veranlagung bzw. für 
das Rechtsmittelverfahren verwandt werden; 
2. für die nichtbuchführenden Kleinbauern eine allgemeine 
Verlängerung der Einſpruchsfriſt angeordnet wird und daß die 
Entſcheidung über Einſprüche der kleinbäuerlichen Bevölkerung 
zurückgeſtellt wird, bis typiſche Einſprüche entſchieden ſind, 
ſo daß dieſes Ergebnis auch für die übrigen Einſprüche benutzt 
werden kann; 
3. ein beſonderer Arbeitsverdienſt der Ehefrau für Mitarbeit 
im Betrieb nicht angeſetzt wird: 
4. eine gleichmäßige Behandlung eigener und fremder 
Arbeitskräfte hinſichtlich der ſteuerfreien Beträge eintritt; 
5. in Zukunft das in weiten Teilen des Reiches angewandte 
Zuſchlagsſyſtem bei der Normalfatzveranlagung nicht mehr 
            an=
gewandt wird? 
Wir bitten um eine ſchriftliche Antwort.”
 Die Unterdrückung des Deutſchtums im Ausland. 
Die Unterdrückungen, welche das Auslandsdeutſchtum 
            zur=
zeit an allen Ecken und Enden zu erdulden hat, 
            be=
ginnen ſich allmählich zu einer ungeheuerlichen Gefahr für 
das Deutſchtum überhaupt auszuwachſen. Man mache ſich 
            ein=
mal klar, daß wir neben rund 60 Millionen Reichsdeutſchen noch 
18 Millionen Grenzlandsdeutſche und 22 Millionen 
            Auslands=
deutſche zählen, daß ſomit zwei Fünftel aller Deutſchen 
            über=
haupt nicht dem Reichsverbande angehören. Dieſe einfache 
Aufmachung zeigt, welche uneinbringlichen Verluſte dem 
            deut=
ſchen Volke und der deutſchen Kultur drohen, wenn dieſe 
            Me=
thoden gewiſſer Siegerſtaaten nur einige Jahrzehnte fortgeſetzt 
würden. Hier alle Widerſtände im Reiche lebendig zu machen, 
um das unſeren Brüdern jenſeits unſerer Grenzpfähle drohende 
Schickſal einer gewaltſamen Aufſaugung durch fremde Völker 
            ab=
zuwenden, iſt nicht nur eine ſelbſtverſtändliche Ehrenpflicht, 
            ſon=
dern auch eine zwingende Forderung der Selbſterhaltung. 
Alle Beſtrebungen, die ſich nach dieſer Richtung hin in 
Reichsdeutſchland auswirken, erfordern daher aus den 
            ange=
führten Gründen das weiteſtgehende Intereſſe und 
            uneinge=
ſchränkte Förderung. Wir begrüßen daher auch als ein ſolches 
Glied in der Kette, die alle Deutſchen, wo ſie auch auf der Erde 
zurzeit weilen mögen, unlösbar mit einander verbinden ſollte, 
die Kundgebung, die am Sonntag im dicht gefüllten Plenarſaal 
des ehemaligen Herrenhauſes zu Berlin für das 
            Auslands=
deutſchtum und die deutſche Volksſchule veranſtaltet wurde. Der 
ehemalige preußiſche Kultusminiſter Dr. Boelitz ſprach in 
            Ge=
genwart zahlreicher Vertreter aus den Grenzgebieten über „
            Aus=
landsdeutſchtum und Heimat.‟ Er betonte, daß es mehr denn 
je heute notwendig ſei, unſer Volk im Gemeinſchaftsbewußtſein 
zu erziehen. Hier habe ſich in erſter Linie als älteſter und größter 
Verein der Verein für das Deutſchtum im Auslande die 
            größ=
ten Verdienſte erworben. Dieſem Verein ſollte daher jeder 
Deutſche als Mitglied angehören. Der Verein arbeitet 
            zuſam=
men mit dem Deutſchen Auslandsinſtitut und dem Deutſchen 
Schutzbunde. Auch die Kolonialvereine leiſten auf ihrem 
            Ge=
biet wertvolle Arbeit. Von großer Bedeutung iſt endlich die 
Tätigkeit der Tagespreſſe, in deren Schriftleitungen ſachkundige 
Perſönlichkeiten ſich ſtändig mit den 40 Millionen Deutſchen 
außerhalb des Reichsgebiets beſchäftigen ſollten. Von 
            entſchei=
dender Bedeutung jedoch iſt die Erziehung in der Schule, die 
Erziehung zum deutſchen Menſchen. Mit Stolz 
            be=
kannte ſich Miniſter Boelitz zu dem erſten großen Erlaß ſeiner 
Amtstätigkeit im Jahre 1921, der die Schulgruppen des Vereins 
der Auslandsdeutſchen fördern ſollte und auf die 
            Bedeu=
tung des Grenz= und Auslandsdeutſchtums 
hinwies. Die opferbereite Dankbarkeit des 
            Auslandsdeutſch=
tums hat ſich u. a. in dem heroiſchen Ruhrkampf gezeigt, 
            Fräu=
lein Haun, die zweite Vorſitzende des Reichsperbands deutſcher 
Volksſchullehrerinnen, wies auf die entſcheidend wichtige 
            Auf=
gabe gerade der Volksſchule bei der Erziehung zum 
            Volksbe=
wußtſein hin. 
Die ungeheuerlichen Methoden, die gegenwärtig — entgegen 
den ausdrücklichen Beſtimmungen des Friedensvertrages — zur 
gewaltſamen Aſſimilierung der zwangsweiſe anderen 
            Staaten=
gebilden einverleibten Deutſchen zur Anwendung kommen, 
            fin=
den einen neuen, bezeichnenden Ausdruck in einem italieniſchen 
Dekret vom 17. Januar, das ſoeben im italieniſchen Amtsblatt 
veröffentlicht wurde. Dieſes Dekret beſtimmt, daß in den 
            Ele=
mentarſchulen der neuen Propinzen, die nicht vollſtändig 
            ita=
lieniſiert ſind, keine Schüler in eine höhere Klaſſe verſetzt 
            wer=
den können, wenn ſie nicht ein Examen in der italieniſchen 
Sprache beſtehen. Zu dieſem Zweck müßten mindeſtens fünf 
Unterrichtsſtunden im Italieniſchen innerhalb des 
            Normalſtun=
denplanes erteilt tverden. Es wird die Aufgabe der deutſchen 
Vertreter nach unſerem Eintritt in den Völkerbund ſein, gegen 
derartige flagrante Verletzungen der Friedensverträge mit allen 
geſetzlichen Mitteln anzukämpfen. Dabei wird ſich zeigen, ob 
der Völkerbund mehr iſt, als eine ſchöne Illuſion.
 zurück, indem er die Originalhandſchrift des berühmten 
            Orgel=
konzerts in D=Moll, das Johann Sebaſtian nach einem Werk 
von Vivaldi bearbeitet hatte, mit der Aufſchrift verſah; 
di W. F. Bach, manu mei patris descriptum (von der Hand 
meines Vaters niedergeſchrieben) und als ſein eigenes Werk 
ausgab. Cramers Magazin der Muſik war die einzige Zeitſchrift, 
die ihm einen Nachruf widmete. Es heißt da im Juni 1784:
 Am erſten dieſes Monats iſt allhier Herr Wilhelm Friedemann 
Bach, ein Sohn des unſterblichen Sebaſtians, im 74. Jahre 
            ſei=
nes Alters an einer völligen Entkräftung geſtorben. Deutſchland 
hat in ihm ſeinen erſten Orgelſpieler und die muſikaliſche Welt 
überhaupt einen Mann verloren, deſſen Verluſt unerſetzlich iſt. 
Jeder Verehrer wahrer Harmonie und der echten Größe in der 
Tonkunſt wird ſeinen Verluſt tief empfinden.”
 Weit glücklicher waren die Lebensſchickſale des 1714 in 
            Wei=
mar geborenen Karl Philipp Emanuel. Er ſurde ausſchließlich 
von ſeinem Vater in Muſik unterrichtet, ſchien dieſe aber mehr 
als Dilettant betreiben zu ſollen, da er das für einen 
            Berufs=
muſiker damals für unerläßlich gehaltene Violinſpiel nie erlernt 
hat und Juriſt werden ſollte. So wurde das Klavier ſein 
Hauptinſtrument, für das er auch in erſter Linie Kompoſitionen 
ſchuf, und er fand nach kurzer Tätigkeit in Frankfurt a. d. O. 
Anſtellung bei Friedrich dem Großen als Cembaliſt. Seine 
            Be=
werbung um das Thomaskantorat nach des Vaters Tod ſchlug 
fehl, er wurde 1767 Nachfolger Telemanns in Hamburg, 
            nach=
dem er ſich ſchon längere Zeit von Berlin weggeſehnt hatte, weil. 
nach dem 7jährigen Krieg des Königs Intereſſe für die Muſik ſtark 
abgenommen hatte. In Hamburg wurde er bald zum 
            aner=
kannten Beherrſcher des dortigen Muſiklebens, trat mehrfach als 
ausgezeichneter Klaviervirtuoſe auf und konnte ſich mehr denn 
je der Kompoſition widmen, wo nun neben die 
            Inſtrumental=
muſik noch in hervorragender Weiſe Oratorium, Kirchenmuſik 
und Lied traten. Er war dort auch der Begründer der 
            öffent=
lichen Konzerte und als Sammler von Kupferſtichen und 
            Ge=
mälden bekannt. Sein menſchlicher Wert wird von allen 
            Zeit=
genoſſen hoch anerkannt, die intime Freundſchaft mit Klopſtock 
beweiſt ihn zur Genüge. Auch er iſt nicht eigentlich ein 
            Ab=
trünniger von der Kunſt ſeines Vaters, denn die 
            Ausdrucks=
ſtärke und harmoniſche Kühnheit Johann Sebaſtians lebt in 
vielen Werken Philipp Emanuels bedeutſam wieder auf, wie 
auch die kurze Motette mit Orcheſterbegleitung, die in dem 
            hie=
ſigen Konzert zu Gehör kommen wird, zu beweiſen vermag. 
Seine ſtärkſte Bedeutung liegt aber auf dem Gebiet der 
            Klavier=
muſik, wo er in ſeinen von den Zeitgenoſſen als unerhört kühn 
beurteilten Sonaten den neuen zwiſchen Gegenſätzen wechſelnden 
Gefühlsausdruck als erſter mit vollſter Konſequenz durchführte. 
So tritt bei ihm regelmäßig in den erſten Sätzen das zweite 
lyriſche Thema in Gegenſatz zu dem erſten, und in ſeinen 
            lang=
ſamen Sätzen herrſcht die phantaſievolle Deklamation, der Auf=
 daher 
beitet zuſan 
dem Deutſche 
f ihrem ge 
iſt endlich Mi 
en ſachkundie 
ten Deutſchn 
Von entſchee 
Schule, die 
Mit Stolz 0 
Erlaß ſeine 
des Verein” 
die 
            Bedeu=
eutſchtuml
Nummer 26
Dienstag, den 26. Januar 1926
Seite 3
 Der rufſiſch=chineſiſche Konflikt. 
Verhaftung weiterer ruſſiſcher Beamten durch 
Tſchang. — Ruſſiſche Inter ventionsdrohung. 
EP. London, 24. Januar. 
Die Nachrichten aus China über den Konflikt zwiſchen der 
Sowjetregierung und dem Marſchall Tſchang Tſo=lin in der 
Angelegenheit der Oſtſibiriſchen Bahn lauten ſehr ernſt. 
Tſchang Tſo=lin habe außer dem Direktor der Bahn, 
Iwanoff, noch weitere drei hohe Beamte 
            ver=
haften laſſen und die Leitung der Bahn einem 
            ſowjet=
feindlichen Ingenieur übertragen. Der 
            Sowjetbotſchaf=
ter Karachan habe ſich nicht mit einem Proteſt beim 
            chine=
ſiſchen Außenminiſter begnügt, ſondern auch an Tſchang Tſo=lin 
ein Telegramm gerichtet, mit der Drohung, die Bahn 
durch ruſſiſche Truppen beſetzen zu laſſen. Man 
glaubt jedoch nicht, daß es zu einem ruſſiſchen Eingriff kommen 
wird, da die Sowjetregierung in dieſem Falle eine japaniſche 
Gegenaktion in der Mandſchurei befürchten müſſe. 
Ruſſiſches Altimatum an die Pekinger Regierung. 
Das von Tſchitſcherin an die Pekinger Regierung 
            ge=
richtete Ultimatum, binnen drei Tagen die Ordnung in der 
Mandſchurei wiederherzuſtellen, den Vertrag von Mukden 
            durch=
zuführen und die Freilaſſung des verhafteten Leiters der 
            oſt=
chineſiſchen Bahn, Iwanoff, zu erwirken, hat großes Aufſehen 
erregt, da im Norden der Mandſchurei 
            ſowjet=
ruſſiſche Truppen, konzentriert werden. Wenn Tſchang 
Tſo=lin nicht ſofort nachgibt, wird mit großer Beſtimmtheit mit 
einer rufſiſchen Intervention gerechnet. — Die 
„Prawda” ſieht in dem Vorgehen der Moskauer Regierung 
eine Unterſtützung des Generals Feng. 
Der Streit um die oſichineſiſche Bahn. 
EP. London, 25. Januar. 
Die Entwicklung der Lage in China wird in der engliſchen 
Preſſe mit ſtark antiruſſiſchen Gefühlen angeſehen. Man 
            ver=
birgt nicht die Freude, daß auch Rußland gegenüber den 
            Chi=
neſen in Schwierigkeiten gekommen iſt. Nach Meldungen des 
diplomatiſchen Korreſpondenten des „Daily Telegraph” ſei 
Rußland wieder bereit, den General Feng mit 
Geld und Waffen zu unterſtützen, ſo daß er als der 
Verteidiger der chineſiſchen Zentralregierung und der chineſiſchen 
nationalen Wünſche auftreten könne. Nach Meldungen desſelben 
Blattes aus Peking, ſehen die Engländer die Lage ſo an, daß 
der gegenwärtige Streit über die chineſiſche Oſtbahn ſich endlich 
als das herausgeſtellt habe, was er tatſächlich ſei, nämlich der 
Kampf zweier Mächte um die militäriſche 
            Ober=
herrſchaft über die Eiſenbahn. Die Lage des 
            ruſſi=
ſchen Botſchafters ſei nun ſo, daß er entweder zurückreiſen müſſe, 
was dem ruſſiſchen Anſehen ſtark ſchaden würde, oder aber ſeinen 
Proteſt durchſetzen müſſe, was auch ihn und Rußland bei den 
Chineſen in den Ruf von Imperialiſten bringen würde, ſo daß 
ſich die chineſiſchen Nationalgefühle gegen die Ruſſen, wie 
            be=
reits bisher gegen jeden anderen Fremden, wenden würden. 
In dasſelbe Horn ſtoßen die „Times”. Wenn auch die ruſſiſchen 
Forderungen vollkommen” gerechtfertigt wären und in voller 
Uebereinſtimmung mit den Beſtimmungen des Vertrages von 
1924 ſtünden, ſo beſtehe die Ironie der Lage doch darin, daß 
Rußland denſelben Schwierigkeiten ſeitens der chineſiſchen 
            Be=
völkerung ausgeſetzt wäre, wie die anderen Mächte, obgleich die 
Ruſſen es geweſen ſeien, die China dazu veranlaßt hätten, 
fremde Verträge zu mißachten und die Fremden aus ihrem 
Lande zu vertreiben. 
Jwanow wieder in Freiheit. 
Peking, 25. Januar. 
Einem Privattelegramm zufolge haben die Chineſen die 
Grenze geſperrt, um den Durchmarſch der Roten Truppen zu 
verhindern. Am Freitag abend ſollen die chineſiſchen Behörden 
in Charbin das Generalkonſulat der Sowjetunion durchſucht 
und eine Menge von Waffen und Schriftſtücken beſchlagnahmt 
haben. 
Tſchang Tſo=lin hat die Freilaſſung Jwanows angeordnet. 
Dadurch iſt der chineſiſch=ruſſiſche Konflikt vorläufig 
beigelegt worden. 
 
Tſchang Tſo=lin iſt der ultimativen Forderung Rußlands 
nachgekommen, ohne daß allerdings bisher zu überſehen wäre, 
welche Gründe ihn zum Nachgeben bewogen haben. Die Er=
 klärungen, die ſowohl von ruſſiſcher wie von japaniſcher Seite 
über ihre Politik in China abgegeben wurden, laſſen aber den 
Schluß zu, daß den Verhandlungen über eine ruſſiſch=japaniſche 
Zuſammenarbeit ernſte Bedeutung zukommt. Die Rede des 
            japa=
niſchen Außenminiſters ließ den Wunſch erkennen, die 
            japaniſch=
ruſſiſchen Konfliktsmöglichkeiten in China auf ein möglichſt 
            ge=
ringes Maß zu reduzieren und alles zu vermeiden, was neue 
            Rei=
bungsflächen ſchaffen könnte. Bei der Vielfältigkeit der Mittel, 
die in China ſowohl von Japan wie von Rußland angewandt 
werden, und bei der ſtändigen Verſchiebung des innerchineſiſchen 
Kräfteverhältniſſes, iſt damit allerdings kaum mehr erreicht, als 
die Einlegung einer Ruhepauſe in der an ſich 
            unver=
meidlichen Regelung der Intereſſengebiete in China, weil beide 
Mächte — das iſt unverkennbar — jeden Gegenſatz zu dem neu 
erwachten chineſiſchen nationalen Willen zu vermeiden ſuchen. 
Daraus ergibt ſich auch die ſtarke Zurückhaltung Japans 
            gegen=
über Tſchang. Die übrigen Mächte ſind durch die Entwicklung 
der Dinge ſtark ins Hintertreffen geraten. Das gilt am meiſten 
für England, das bei einer weiteren Entwicklung der Dinge in 
der erwähnten Richtung am meiſten zu verlieren hätte, zumal die 
diplomatiſchen Aktionen in Tokio nicht den Erfolg hatten, den 
man in London erwartet hatte. Man wird daher die weitere 
Entwicklung in China, bei dem Tempo, das ſie in den beiden 
letzten Jahren genommen hat, aufmerkſam verfolgen müſſen. 
Chineſiſcher Bohkott gegenüber engliſchen Waren. 
EP. London, 25. Januar. 
Der Streit mit Kanton gegen die Einfuhr engliſcher Güter 
hat ſich nach einer Meldung der „Times” zu einer Bewegung 
ausgewachſen, Kanton von Hongkong als Hafen vollſtändig 
            un=
abhängig zu machen. Die Kantonregierung ſoll nun bei 
            chine=
ſiſchen Kaufleuten eine Anleihe aufnehmen, um den Hafen 
            aus=
zubauen. Die Zeitungen in Kanton veröffentlichen einen 
            Vor=
ſchlag, die Zölle um 5 Prozent zu erhöhen und die damit 
            er=
zielten Mehreinnahmen zur Anlage von Landungsſtellen uſw. 
zu verwenden. Die „Times” benutzen dieſe Nachricht, um die 
Zweckloſigkeit der Pekinger Konferenz zu illuſtrieren, und 
            brin=
gen die Nachricht, daß ſich infolge der Ereigniſſe in der 
            Mand=
ſchurei ein neuer Boykott in Kanton gegen japaniſche Waren 
vorbereite. 
Peſprechungen Chamberlain Briand. 
Die Beweggründe der Parifer Zuſammenkunft. 
Paris, 24. Januar. 
Havas verbreitet folgende Meldung: Es ſcheint ſich zu 
            be=
ſtätigen, daß Staatsſekretär Sir Auſten Chamberlain am 
Mittwoch nach Paris kommt von wo er am Freitag 
die Weiterreiſe nach London antreten wird. Es iſt ſehr 
            wahr=
ſcheinlich, daß er gelegentlich ſeines Aufenthalts in Paris mit 
Miniſterpräſident Briand über verſchiedene außenpolitiſche 
Fragen ſprechen wird. 
Laut „Matin” wird die Frage der Vertagung der 
            vorberei=
tenden Abrüſtungskonferenz, über ſie bisher wegen 
der Abweſenheit Chamberlains in London keine Entſcheidung 
gefällt werden konnte, neben dem Problem der Beſatzungsſtärke 
im Rheinland und der Ausführung der militäriſchen 
            Beſtim=
mungen des Verſailler Vertrages den Hauptgegenſtand der 
            Be=
ſprechungen bilden, die Briand gelegentlich der Durchreiſe 
Chamberlains in Paris mit dieſem haben werde. Auf jeden Fall 
erſcheint es als wahrſcheinlich, daß die Vertreter der Mächte, 
die auf die Einladung des Völkerbunds geantwortet haben, nicht 
in der Lage ſein werden, ihre Arbeiten zu den früher 
            feſtge=
ſetzten Daten zu beginnen. Frankreich verfolge ferner mit 
            In=
tereſſe die zwiſchen der Schweiz und Rußland zurzeit im Gange 
befindlichen Verhandlungen, wie man annehmen könnte, 
            dem=
nächſt zu einem Ergebnis führen werden. Der ſchweiz riſche 
Bundesrat müſſe in Kürze mitteilen, ob er die von den Sowjets 
gefort erte prinzipielle Genugtuung ablehne oder annehme. 
Um den Termin der Abrüſiungskonferenz. 
London, 25. Januar. 
Zu der wahrſcheinlichen Verſchiebung des Zuſammentritts 
der vorbereitenden Abrüſtungskonferenz ſchreibt der 
            diploma=
tiſche Berichterſtatter des „Daily Telegraph” es könne keine Rede 
davon ſein, daß die britiſche Regierung einen neuen Aufſchub 
wünſche. Dieſer Gedanke ſei tatſächlich in keiner Weiſe von 
engliſcher Seite begünſtigt worden. Es zeige ſich aber imimer 
deutlicher, daß infolge gewiſſer Schwierigkeiten im 
            Zuſammen=
hang mit Deutſchland oder Amerika oder Rußland und der 
Schweiz ein zeitweiliger Aufſchub faſt unvermeidlich ſei. Das 
werde vielleicht in manchen alliierten Hauptſtädten begrüßt 
            wer=
den, in London aber nicht.
 Englands Sorge um ſeine 
Weltmachtſtellung. 
Die Ziele der britiſchen Afrikapolitik. — Das 
Schickſal Deutſch=Oſiafrikas. 
* London, 25. Jan. (Priv.=Tel.) 
Das britiſche Imperium ſieht ſeine Vormachtſtellung in 
Aſien durch die von Sowjetrußland unterſtützte 
            nationalrevolu=
tionäre Bewegung der Inder und Chineſen gefährdet. Dieſe 
Gefahr veranlaßt die Londoner Zentralregierung, mit aller 
Energie das afrikaniſche Kolonialreich durch 
            Gebietsvereinigun=
gen zu feſtigen und politiſch, wirtſchaftlich und 
            verwaltungstech=
niſch zu einem einheitlichen Ganzen zuſammenzuſchweißen. 
England hat es im vorigen Jahre verſtanden, ſeine durch die 
ägyptiſche Nationalbewegung erſchütterte Stellung am Nil durch 
die Militärdiktatur über Aegypten und den Sudan bedeutend 
zu feſtigen. England weiß, daß es mit Koloniſationsarbeiten 
größten Stils immer Teile der unterdrückten Völker für ſich 
gewinnen wird. Das große Stauwerk am Blauen Nil, das heute 
feierlich eingeweiht werde, ſoll den Nordafrikanern Zeugnis geben 
von Englands Sorge um die unter ſeinem „Schutz” ſtehenden 
Völker. Der Flug des britiſchen Meiſterfliegers Cobham von 
London über Kairo nach Kapſtadt zur Vorbereitung der 
            regel=
mäßigen Flugverbindung zwiſchen London und Britiſch=Afrika, 
zeigt deutlich die Ziele der britiſchen Afrikapolitik, ſeine 
            Beſitzun=
gen verkehrstechniſch und wirtſchaftlich feſt zuſammenzuſchließen. 
Von größter politiſcher Bedeutung wird die am 22. Januar in 
Nairobi (Kenya) zuſammentretende Konferenz aller 
            oſtafrika=
niſchen Gouverneure ſein. Sie ſoll entſcheidende Beſchlüſſe über 
die Zuſammenarbeit der britiſchen Gebiete Uganda, Kenya, 
Nord=Rhodeſia, Nyaſſaland und des ehemaligen Deutſch=Oſtafrika 
faſſen. England legt Wert darauf, von Kairo über die 
            oſtafrika=
niſchen Gebiete mit der ſüdafrikaniſchen Union, durch ein feſtes 
Schienennetz verbunden zu ſein. Dieſe für den Güteraustauſch 
überaus wichtige Frage wird einen der bedeutendſten 
            Verhand=
lungspunkte auf Lieſer Konferenz bilden. In Nairobi wird ſich 
ferner — und das iſt für Deutſchland von großer Wichtigkeit — 
das Schickſal des früheren Deutſch=Oſtafrikas entſcheiden. Das 
offizielle England ſieht zwar dieſes Gebiet als 
            Völkerbunds=
mandat an, das kann aber nicht darüber hinwegtäuſchen, daß die 
britiſchen Kolonialpolitiker das reiche Land ſchon heute als 
ewigen Beſtandteil des afrikaniſchen Reiches unter britiſcher 
Flagge betrachten. Die Konferenz von Nairobi wird die 
            Gren=
zen zwiſchen dem Tanganjika=Gebiet und den benachbarten 
            briti=
ſchen Beſitzungen zu „berichtigen” haben. Nach britiſcher Anſicht 
iſt nämlich bei der Beſitzergreifung des Tanganjika=Gebietes durch 
Deutſchland zu wenig Rückſicht auf die geographiſchen und 
            ethno=
graphiſchen Verhältniſſe genommen worden. Die neue 
            Grenz=
regelung ſoll „das den Eingeborenen angetane Unrecht wieder 
gutmachen” 
Die Grenzberichtigungen werden ſicher nicht zugunſten 
Deutſch=Oſtafrikas ausfallen. Es wird Aufgabe der deutſchen 
Negierung ſein, jede Grenzberichtigung in ſeinem ihm durch den 
Verſailler Vertrag entriſſenen Kolonialgebiet mit einem ſcharfen 
Proteſt in Genf zu beantworten. Schwierigkeiten haben die 
Engländer bei der Einbeziehung Nord=Rhodeſias und 
            Nyaſſa=
lands in die „oſtafrikaniſche Union” zu überwinden. Dieſe 
            Ge=
biete waren bisher auf die Verbindung mit Südafrika 
            angewie=
ſen. Schließt man ſie jetzt wirtſchaftlich an das 
            Tanganjika=
gebiet an, ſo kommen ſie in Abhängigkeit von Dar=es=Salam, 
und die Folge wird eine ſchwere Schädigung des 
            Wirtſchafts=
lebens dieſer Gebiete ſein. Das britiſche Kolonialamt wird trotz 
aller Hinderniſſe nichts unverſucht laſſen, durch die Bildung 
einer ſtarken oſtafrikaniſchen Union die für den Schutz des 
            briti=
ſchen Kolonialreiches bedeutſame Brücke zwiſchen Aegypten= 
Sudan und Britiſch=Südafrika zu ſchlagen. 
Ein deutſches Schwurgericht in Kairo. 
w. London, 25. Januar. 
„Daily Telegraph” meldet aus Kairo: Am 2. Februar wird 
vor einem beſonderen deutſchen Schwurgericht in Kairo ein 
            Pro=
zeß gegen zwei deutſche Seeleute, die der Ermordung eines 
Syriers beſchuldigt ſind, ſtattfinden. Deutſchlands 
            Kapitula=
tionsrechte ſind zwar durch den Friedensvertrag aufgehoben, 
aber nach langen Verhandlungen wieder hergeſtellt worden. Die 
deutſche Regierung hat drei Richter entſandt und die 
            Geſchwo=
renen werden aus Deutſchen der Kolonie in Kairo ausgewählt. 
Es iſt dies das erſte Mal, daß ein deutſches Schwurgericht in 
Aegypten abgehalten wird.
 bau aus kurzen, oft ſcharf gegeneinander abgeſetzten Themen 
und Motiven vor, und hierin wirkte er ſtärker denn andere 
Meiſter auf Haydn und Beethoven, die ſtets ſich in dieſer 
            Be=
ziehung als ſeine Schüler bekannt haben. Seine hohe 
            Allge=
meinbildung ermöglichte es ihm, auch ſchriftſtelleriſch eine 
            be=
deutſame Rolle zu ſpielen, und ſein Hauptwerk, der „Verſuch 
über die wahre Art Clavier zu ſpielen”, iſt von höchſter 
            hiſto=
riſcher und äſthetiſcher Bedeutung. So ſtarb er allgemein 
            aner=
kannt und betrauert. Die ihm von Klopſtock gewidmete 
            Grab=
inſchrift lautet: 
Steh nicht ſtill, Nachahmer, 
Denn du mußt erröten, wenn du bleibſt. 
Carl Philip Emanuel Bach, 
Der tiefſinnigſte Harmoniſt 
Vereinte die Neuheit mit der Schönheit, 
War groß 
In der vom Worte geleiteten, 
Noch größer 
In der kühnen ſprachloſen Muſik; 
Uebertraf den Erfinder des Claviers, 
Denn er erhob die Kunſt des Spiels 
Durch Lehre und Ausübung 
Bis zu dem Vollendeten. 
Das ſtillſte Lebensſchickſal war Johann Chriſtoph Friedrich 
Bach, dem „Bückeburger” beſchieden, der, 1732 geboren, Bachs 
zweiter Ehe entſtammte. Ueber ſeine Jugend wiſſen wir wenig, 
zu dieſer Zeit befanden ſich gerade die hervorragendſten Schüler 
bei ſeinem Vater, und es mag der Verkehr mit Agricola, 
            Homi=
luus, Kirnberger, Kittel u. a. ihm reiche Anregung geſpende: 
haben. Ihm wurde ſpäter nachgerühmt, daß es für ihn im 
kklavierſpiel beinahe keine Schwierigkeiten gäbe und daß er die 
Orgelſachen ſeines Vaters hervorragend ſpiele. Die Frühreife 
ſeiner muſikaliſchen Entwicklung wird durch ſeine frühe An= bildung des jüngſten Bruders, nahm ihn zu ſich nach Berlin 
ſtellung bewieſen, denn ſchon mit 18 Jahren trat er in die 
            Bücke=
burger Hofkapelle ein, wurde feſt angeſtellt und trat bald mit 
eigenen Werken hervor. Bis zu ſeinem Tode 1787 lebte er dort 
ein beſchauliches Daſein, ſchrieb Inſtrumentalwerke, beſonders 
für Orcheſter, die ſchon ſtark den Uebergangsſtil zu der Art der 
Viener Klaſſiker zeigen, und erreichte auch auf dem Gebiet des 
Okatoriums und der Kantate eine beſondere Bedeutung durch Melodik ſcheint ſtarken Eindruck auf den Jüngling gemacht zu 
ſeine Zuſammenarbeit mit Herder, der 1771 in Bückeburg 
            ein=
kraf. Dieſer hatte ſchon lange bei ſeiner leidenſchaftlichen Liebe 
Lichtung einzuſetzen, und ſein Zuſammentreffen mit dem 
            fein=
gebildeten und ſtark intereſſierten Johann Chriſtoph Bach gab 
ihm nun die erwünſchte Gelegenheit, zu erperimentieren und 
in der Regel wöchentlich zweimal bei Hofe dirigierte, zugegen. 
or gemeinſamen Werken beider kam zuerſt das Weihnachts=
 oratorium „Die Kindheit Jeſu” zur Aufführung, in dem ſich 
beide merklich an die Gefühlswelt Klopſtocks und Ramlers 
            an=
lehnen und dem Rührenden und der weichen Empfindung einen 
breiten Platz einräumen. Es folgte „Die Auferſtehung des 
Lazarus” und das Paſſionsoratorium „Der Fremdling auf 
Golgatha‟. Sogar eine Oper entſprang dieſer Zuſammenarbeit, 
und es bleibt ein ſchwerer Verluſt, daß die Partitur zu Herders 
„Brutus” verſchollen iſt. Reiche Anerkennung wurde ſeinem 
Schaffen von ſeiten der gräflichen Familie und der 
            Muſikverſtän=
digen zuteil. Manche alten Familienzüge haben ſich auf keinen 
der Brüder ſo ſtark vererbt wie auf den Bückeburger Bach, und 
ſeine Herzensgüte, Rechtſchaffenheit und treue Freundſchaft 
            wer=
den beſonders hervorgehoben. 
Im Gegenſatz zu dieſen drei Söhnen war das Neſthäkchen 
der Familie, Johann Chriſtian Heinrich, am erſten ein 
            Abtrünni=
ger zu nennen. Wenn allerdings von vielen ſeiner Beurteiler 
über ihn zahlreiche ungünſtige Nachrichten verbreitet worden ſind 
und auch ſein Charakter in ein recht zweifelhaftes Licht geſtellt 
wird, ſo widerſprechen dem zahlreiche Zeugniſſe von Zeitgenoſſen, 
deren Urteil uns beſonders wichtig iſt, denn ſowohl der 
            be=
rühmte Padre Martini in Bologna als auch Mozart, die beide 
ſcharf zu urteilen pflegten, waren mit ihm befreundet und 
            ſchätz=
ten ihn zeitlebens hoch. 1735 geboren, war er erſt fünfzehn 
Jahre alt, als ſein Vater, der auch ihn bis dahin unterrichtet 
hatte, ſtarb. Er ſcheint pianiſtiſch ganz außergewöhnlich begabt 
geweſen zu ſein, denn er wurde vor den anderen Geſchwiſtern 
dadurch bevorzugt, daß ihm Johann Sebaſtian noch bei 
            Leb=
zeiten drei Klaviere nebſt Pedal ſchenkte, ein Anſpruch, in den 
ſich die älteren, ſchon ſelbſtändigen Brüder bei der Erbteilung 
nicht ſogleich ſchicken wollten, der aber durch den gewiſſenhaften 
Vormund doch zur Anerkennung gebracht wurde. Nach des 
Vaters Tode übernahm Karl Philipp Emanuel die weitere Aus= 
und unterrichtete ihn beſonders im Klavierſpiel. Kompoſitionen 
aus jener frühen Zeit ſind ſchon von erheblicher Bedeutung. Am 
wichtigſten für den jungen Künſtler wurde die Bekanntſchaft mit 
der italieniſchen Oper, die am Hofe Friedrichs des Großen blühte. 
Die große Kunſt der Werke von Graun, Haſſe und Agricola mit 
ihrem hohen Pathos und der dabei doch ſo flüſſigen und reichen 
haben, und ſeine Sehnſucht wurde nun Italien. Als 
            Neunzehn=
jähriger begab er ſich dorthin und wurde Schüler des Padre 
für Muſik beabſichtigt, ſich tätig für die Neubelebung geiſtlicher Martini in Bologna, des damals bedeutendſten Vertreters des 
ſtrengen kontrapunktiſchen Stils. Die Uebernahme des 
            Orga=
riſtenpoſtens am Mailänder Dom zwang ihn zum 
            Glaubens=
wrechſel, wodurch er ſich anſcheinend mit ſeiner Familie verfein= 
Vikkungen zu erbroben. Er war bei allen Konzerten, die Bach dete. Auf dem Gebiet der Kirchenmuſik tätig, hat er allerdings 
bei der Verweltlichung und Verflachung dieſer Kunſt in Italien 
wenig für ſpätere Zeiten Bedeutſames geleiſtet. Um ſo inter=
 eſſanter ſind ſeine damals entſtandenen italieniſchen Opern und 
Inſtrumentalwerke. 1761 wird ſein „Catone”, bald darauf ſein 
„Alessandre nelle Indie” in Neapel aufgeführt. Beide haben 
ſtarken Erfolg und begründen den Ruhm Bachs als 
            Opernkom=
poniſt. Sein einfacher, ſanfter und geſanglicher Stil rührte die 
empfindſamen und durch die Philoſophie Rouſſeaus ſchon 
            beein=
flußten Zuhörer mehr, als manche der großzügigen 
            hochdrama=
tiſchen Oxern jener Zeit. Schon im nächſten Jahre führt ihn 
ſein Ruhm nach London, wo er bald als Opernkomponiſt, bald 
als Virtuoſe und Klavier= und Geſanglehrer tätig war, über 
bedeutende Einnahmen verfügte und weltmänniſcher lebte als 
irgend einer ſeiner Brüder. Ihn deshalb aber ausſchweifenden 
Leichtſinns und unzuverläſſigen Charakters zu zeihen, iſt eine der 
Uebertreibungen, die ſich in biographiſche Werke leicht zwecks 
Herſtellung von Gegenſätzen zu anderen Charakteren einſchleicht. 
Als 1764 der Knabe Mozart in London mit ſeinem Vater zu 
einem über ein Jahr dauernden Aufenthalt eintraf, da war es 
Bach, an den ſich die ſüddeutſchen Gäſte beſonders anſchloſſen, 
und Mozart erkannte es ſtets dankbar an, viel Anregungen von 
dieſem erhalten zu haben, und zwar in der Klavierkompoſition, 
der Symphonie und der Oper. Durch das vierhändige 
            Klavier=
ſpiel der Geſchwiſter Mozart wurde umgekehrt Bach zu manchen 
Werken dieſer Art veranlaßt. 1772 und 1774 treffen wir ihn in 
Mannheim, wo er zwei Opern auf Einladung des Kurfürſten 
Karl Theodor zur Aufführung bringt, deren Partituren beide 
auf der hieſigen Landesbibliothek vorhanden ſind. Im Sommer 
1778 weilt er in Paris, worüber Mozart an ſeinen Vater 
            be=
richtet. Mitten aus ſeiner reichen Tätigkeit rafft Chriſtian Bach 
am 1. Januar 1722 in London der Tod hinweg. Seine 
            Bedeu=
tung für die Muſik liegt beſonders in ſeinem ſtarken Talent für 
ſinnfällig ſchöne, kantabile Melodie, einem Gebiet, wo er, auf 
italieniſchen Vorbildern fußend, geradezu bahnbrechend wirkt und 
Mozart nachhaltig beeinflußt. Darum ſind beſonders ſeine 
            Sym=
phonien als Vorläufer, der Mozartſchen auch heute noch von 
großem Intereſſe. 
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben. 
— Hjalmar Chriſtenſen †. Hjalmar Chriſtenſen iſt 
auf dem Wege nach Deutſchland plötzlich geſtorben. Er gehörte 
zu der jungen norwegiſchen Dichtergeneration und war auf der 
Reiſe zu ſeinen deutſchen Freunden. Sein Geſamtſchaffen 
            er=
ſcheint, ins Deutſche überſetzt, im Friedr. Lintz Verlag in Trier. 
Mit ihm iſt ein hoffnungsvoller junger Dichter, der unter vielen 
Mühen ſeinen Weg ſuchte, dahingegangen. 
* Klaus Mann bittet uns, berichtigend mitzuteilen, daß er 
„leider noch nicht 22, ſondern 19 Jahre alt” iſt,
Seite 4
Dienstag, den 26. Januar 1926
Nummer 26
 Der deutſche Außenhandel. 
Rieſendeſizit des Jahres 1925. — Erſimalig 
Ausfuhrüberſchuß im Monat Oezember. 
w. Berlin, 25. Januar. 
Die im deutſchen Außenhandel ſeit Monaten wieder deutlich 
erkennbare Tendenz der Beſſerung der Handelsbilanz hat auch 
im Dezember angehalten. Im Dezember iſt die Handelsbilanz 
zum erſten Male ſeit Auguſt 1924 wieder aktiv. Der 
Ausfuhrüberſchuß im Dezember beträgt insgeſamt 34 Millionen 
Reichsmark, im reinen Warenverkehr 36 Millionen Reichsmark. 
Im Jahre 1925 beträgt ſomit der Einfuhrüberſchuß rund 4,3 
Milliarden Reichsmark, im reinen Warenverkehr 3,6 Milliarden 
Reichsmark. — Es betrug die 
Einfuhr Ausfuhr 
Dezbr. Jan.=Dez. Dezbr. Jan.=Dez 
1925 1925 1925 1925 
in 1000 RM. nach Gegenwartswerten 
1. Lebende Tiere 
5610 122 022 
898 15 256 
2. Lebensmitt. u. Getränke 243 713 4032 177 65 339 516 919 
3. Rohſtoffe und halbfertige 
Waren 
405 197 6272 488 162307 1640 407 
4. Fertige Waren 
103 055 2004 969 565 387 6 625 837
5. Gold und Silber.
 Reiner Warenverkehr 757 575 12 431656 793 931 8798419 
7099 718 110 4415 39 564 
Zuſammen: 764674 13 149 766 798346 8837983 
Es betrug in Mengen (in Doppelzentner) die 
Einfuhr 
Ausfuhr 
Dezbr. Jan.=Dez. Dezbr. Jan.=Dez. 
1925 
1925 1925 
1925 
1. Lebende Tiere ... 53 244 921 796 
1575 81531 
2. Lebensm. u. Getr. 5497 655 87823077 2924706 24 122823 
3. Rohſtoffe und 
            halb=
fertige Waren 26 993 855 417 534 968 23 916 533 299 005 27e 
4. Fertige Waren 
688 401 13700 795 5 549 107 60 035 132 
Waren aller Art . 33 233 155 519980 636 32 391 921 383 244 762 
Pferde (Stück) 
616 44 136 1 734 
11 213 
Waſſerfahrzg. (St.) 
401 
44 
938 
15245 
5. Gold und Silber 
386 
3 196 
Zuſammen: 33 233 750 519 995 881 32 392 307 383 247958 
Die reine Wareneinfuhr weiſt im Dezember gegenüber 
dem Vormonat einen Rückgang um 98 Millionen 
            Reichs=
mark auf. Daran ſind alle Gruppen beteiligt, hauptſächlich jedoch 
Rohſtoffe und halbfertige Waren (mit 60 Millionen Reichsmark) 
und Fertigwaren (mit 30 Millionen Reichsmark). Die reine 
Warenausfuhr zeigt im Dezember gegenüber dem Vormonat 
eine unweſentliche Zunahme (um 3 Millionen Reichsmark). Auch 
die Zuſammenſetzung der Ausfuhr hat ſich nur geringfügig 
            ver=
ändert. 
Im einzelnen iſt folgendes zu berichten: Die Einfuhr 
an Lebensmitteln und Getränken zeigt im 
            Dezem=
ber gegenüber dem Vormonat einen Rückgang um 7.1 Millionen 
Reichsmark. Die Einfuhr an Rohſtoffen und 
            halbfer=
tigen Waren weiſt gegenüber dem Vormonat einen Rück=
 gang um 59,7 Millionen Reichsmark auf. Auch die Einfuhr an 
Fertigwaren zeigt im Dezember gegenüber dem Vormonat 
einen beträchtlichen Rückgang (um 29,6 Millionen Reichsmark). 
Die Ausfuhr an Lebensmitteln und 
            Geträn=
ken zeigt im Dezember gegenüber dem Vormonat eine Zunahme 
um 14,5 Millionen Reichsmark. Davon entfallen auf Weizen 5,5 
und Roggen 3,9 Millionen Reichsmark. Im Dezember ſind 
(hauptſächlich gegen Einfuhrſchein) ausgeführt worden an 
            Rog=
gen 782 000 Doppelzentner und Weizen 933988 Doppelzentner. 
Die Ausfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen Waren 
weiſt im Dezember gegenüber dem Vormonat einen Rückgang um 
4,1 Millionen Reichsmark auf. Die Ausfuhr an Fertigwaren 
zeigt im Dezember eine Abnahme um 6,2 Millionen Reichsmark. 
Die Einfuhr an Gold und Silber weiſt gegenüber dem 
Vormonat einen Rückgang um 30,7 Millionen Reichsmark auf; 
die Ausfuhr iſt ebenfalls leicht zurückgegangen. 
* Die Betrachtung der nunmehr vorliegenden Ziffern des 
deutſchen Außenhandels für Dezember und das ganze Jahr 1925 
gibt Anlaß zu zwieſpältiger Beurteilung. Auf der einen Seite 
iſt die Entſpannung der deutſchen Handelsbilanz, die ſeit 
einigen Monaten eingeſetzt hat, auch im Dezember weiter 
            fort=
geſchritten. Und zwar zeigt ſich dieſe Entſpannung weniger in 
einer Steigerung der Ausfuhr, die ſich immerhin gut gehalten 
hat, als vielmehr in einem beträchtlichen Rückgang der 
Einfuhr. Als Ergebnis dieſer Bewegung zeigt im Dezember 
der deutſche Außenhandel zum erſten Male ſeit 15 Monaten 
            wie=
der einen Ausfuhrüberſchuß; immerhin wäre es erfreulich 
            ge=
weſen, wenn bei dieſem Ergebnis mehr die Belebung der 
            Aus=
fuhr als der Rückgang der Einfuhr mitgewirkt hätte. Für das 
geſamte Jahr 1925 zeigt ſich der erwartete enorme 
            Ein=
fuhrüberſchuß von über 4 Milliarden Mark, von 
dem ſicher nur der kleinere Teil durch ſogenannte unſichtbare 
Ausfuhren (Schiffsfrachten uſw.) ausgeglichen iſt, der 
            Groß=
teil jedoch zu Laſten einer wachſenden Verſchuldung 
Deutſchlands an das Ausland gegangen iſt. 
Das Geſamtvolumen des deutſchen Außenhandels 
            über=
ſteigt 1925 mit faſt 22 Milliarden Mark nominell den Wert 
des Außenhandels im Jahre 1913. Damals hatten wir eine 
Ausfuhr von 10,1 und eine Einfuhr von 10,7 Milliarden. Aber 
ganz abgeſehen von der ungleich viel günſtigeren Struktur der 
Geſamtziffer von 1913 gilt es, noch die ſeitdem eingetretene 
            welt=
weite Entwertung des Geldes zu berückſichtigen. In 
Vorkriegswerte umgerechnet, beträgt der deutſche Außenhandel 
1925 nur etwa 16,5 Milliarden, und zwar 9,7 für die Einfuhr 
und 6,7 für die Ausfuhr. Wenn uns alſo noch eine erhebliche 
Spanne von der wirklichen Größe des Vorkriegshandels trennt, 
ſo wollen wir doch die Entwicklung des letzten Jahres alles in 
allem als ein ſichtbares Zeichen dafür annehmen, daß 
            Deutſch=
land als Kunde und Lieferant ſeinen Platz in der Weltwirtſchaft 
ſich in wachſendem Umfang wieder zu ſichern verſteht. 
Der Volfstrauertag. 
Berlin, 25. Januar. 
Der vom Volksbund deutſcher Kriegsgräberfürſorge 
            veran=
ſtaltete Volkstrauertag am 28. Februar wird von der 
            Reichs=
regierung unter ihren Schutz genommen. Die öffentlichen 
            Ge=
bäude werden Halbmaſt flaggen, alle Kirchenglocken von 1 bis 
1½ Uhr läuten, und in verſchiedenen Feiern wird der Toten 
durch Gedenkreden und muſikaliſche Darbietungen gedacht werden.
 * Diefranzöſiſche Handelsbilanz 
von 1925. 
Von unſerem A=Korreſpondenten. 
Paris, 25. Januar. 
Das Jahr 1925 ſtand im Zeichen des ſinkenden Franken. Die 
jetzt veröffentlichte Jahresbilanz des franzöſiſchen Außenhandels. 
zeigt ſchon typiſche Zeichen der Inflation. So zweifelhaften 
Wert ihre Zahlen unter den gegenwärtigen Umſtänden auch 
            be=
ſitzen — es darf auch nicht vergeſſen werden, daß in dieſer Bilanz 
auch der Handel mit den Kolonien einbegriffen iſt —, ſo kann 
man aus ihnen doch ſchon die Folgen der franzöſiſchen Inflation 
für Frankreich und ſeine Nachbarſtaaten erſehen. 
Mit 1½ Milliarden Exportüberſchuß ſchließt die Bilanz des 
Jahres 1925, doch dem Werte nach gerechnet waren nur die 
erſten ſieben Monate des Jahres aktiv, in den letzten Monaten 
überwog der Import — in franzöſiſchen Franken gerechnet — 
ſtets den Export. Sofort geſtaltet ſich jedoch das Bild anders, 
wenn man ſich nicht nach dem unbeſtändigen Frankenwert 
            orien=
tiert, ſondern auf Grund der ein= und ausgeführten 
            Gewichts=
einheiten. Ein Vergleich mit dem Jahre 1924 ergibt, daß 
in Tonnen unter der Wirkung der Inflation viel weniger nach 
Frankreich eingeführt wurde; dieſen Unterſchied, welcher 9 
            Mil=
lionen Tonnen ausmacht, kann man an der Bilanz, ſolange dieſe 
in Franken aufgeſtellt wird, ſelbſtverſtändlich nicht merken. Eine 
typiſche Folge der Inflation iſt, daß, obzwar dem fallenden 
            Geld=
kurs entſprechend, die vom Ausland eingeführten Waren im 
Jahre durchſchnittlich 30 Prozent teurer bezahlt werden mußten, 
die franzöſiſchen Exportpreiſe in dieſer Zeit 
nur mit 7 Prozent,erhöht wurden. Jene Induſtrien, 
die inländiſche Rohmaterialien aufarbeiten, dürften ſich 
            dem=
entſprechend einen Schleuderexport leiſten, doch aus der Bilanz 
iſt auch erſichtlich, daß diejenigen Induſtrien, welche auf 
            aus=
ländiſche Materialien angewieſen ſind — wie auch die Erfahrung 
lehrt — ſtarke Verluſte erlitten und deshalb in der letzten Zeit 
auch nicht mehr dermaßen konkurrenzfähig waren wie Anfang 
des Jahres. 
Die wahre Bedeutung dieſer Bilanz würde man 
            ſelbſtver=
ſtändlich nur dann beurteilen können, wenn es möglich wäre, zu 
ſehen, wie weit der Schleuderexport die Verluſte, die bei dem 
Import durch die Entwertung der Währung entſtanden ſind, 
kompenſiert. Einen ernüchternden Bericht von nationaler 
            Ver=
armung und Subſtanzverluſten geben uns dieſe Zahlen. Wenn 
es ſo weitergeht — was man noch zu verhindern hofft —, dann 
werden ſich alle Symptome der Inflation, die man in 
            Deutſch=
land durchlebt hat, auch in Frankreich einſtellen. Die franzöſiſche 
Handelsbilanz von 1925 iſt eine ernſte Mahnung, hoffentlich wird 
man ſie zum Wohle von ganz Europa recht bald beherzigen.
Familiennachrichten
 Statt beſonderer Anzeige 
Mein geliebter Bräutigam, unſer lieber 
Bruder, Schwiegerſohn, Schwager und Onkel 
Aürelt Aiever 
Oberſtleutnant a. D. 
iſt am 21. d. M in Frankfurta O nach ſchwerem 
Teiden an Herzlähmung ſanft entſchlafen. 
Berti Freiin v. Stein 
Abteilungspräſident Weiſſenbruch und Frau 
Anna, geb. Riedel 
Forſtrat Kleinkopf und Frau 
Eliſabeih, geb. Riedel 
Oberregierungsrat Welcker und Frau 
Toni, geb. Riedel. 
Kaſſel, Darmſtadt, Mainz, Offenbach a. M, 
den 25. Januar 1926. 
Die Beerdigung findet am 27. d. Mis., nachm. 31/, Uhr, 
in Darmſiadt auf dem Friedhof an der Nieder= 
Ramſtädterſtraße ſtatt.
 Nachruf. 
Am 23. Januar verſchied ſanft infolge einer 
Operation unſer ſehr verehrter Vorſtand 
Herr Ingenieur 
Aineim Munch. 
Derſelbe war uns in jeder Hinſicht ein 
            gerech=
ter Vorgeſetzter und leuchtendes Varbild der 
            Pflicht=
erfüllung. 
Wir werden ihm ſtets ein ehrendes und treues 
Andenken bewahren. 
Die Angeſtellten und Arbeiter 
„Holkar= 
Heſſiſche Holz= und Karoſſerie=Bau= 
Aktien=Geſellſchaft. 
Eberſtadt b. Darmſtadt, den 2.
 Nachruf. 
Am 23 Januar verſchied an den Folgen 
einer Operation der Vorſtand unſerer Aktien= 
Geſellſchaft 
Herr Ingenieur 
Wiheim Munch. 
Der Verſtorbene war Mitbegründer 
            unſe=
rer Geſellſchaft und ſeit geraumer Zeit deren 
geſchäftsführender Vorſtand. Wenn er auch 
erſt ſo kurze Zeit dem Werke beſonders nahe 
ſiand, ſo haben wir ihn als hervorragend 
tüchtigen Mitarbeiter ſchätzen gelernt. 
Sein Dahinſcheiden iſt ein kaum zu 
            er=
ſetzender Verluſt für unſer Unternehmen. 
„Er wird uns unvergeſſen bleiben!“ 
Aufſichtsrat und Geſchäftsleitung 
„Holkar” 
Heſſiſche Holz= und Karoſſerie=Bau= 
Aktien=Geſellſchaft. 
Ebe;ſiad: b. Darmſtadt, den 25. Januar 1926.
 Todes=Anzeige. 
(Statt Karten) 
Ein unerbittliches Geſchick entriß mir Sonntag nacht 
meine liebe, gute, tapfere Lebensgefährtin, die beſie 
Mutter ihres Kindes 
Frau Lina Riedi 
geb. Nachtkamp 
nach nur kurzer Erkrankung im Alter von 28 Jahren. 
Im Namen der Tieftrauernden: 
Franz Riedl und Töchterchen Thea. 
Darmſtadt, Simbach a. Inn (Nieder=Bayern), 
            Dren=
ſteinturt in Weſtf., Frankfurt a. M., den 25. Jan. 1926. 
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 27. Januar 1926, 
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſiatt. Das 
Seelenamt für die Verſtorbene wird Freitag, den 
29. Januar 1926, vormittags 82, Uhr, in der St. 
Ludwigskirche abgehalten. 
(1309 
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei 
dem Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen 
Herrn 
Karl Audwpig Preitwieſer 
ſowie für die troſtreichen Worte des Herrn Pfarrers 
Lautenſchläger ſagen wir hiermit unſeren innigſten 
Dank. 
(*2155 
Die tragernden Sinterbliebenen.
 Todes=Anzeige. 
Sonntag morgen entſchlief ſanft 
mein lieber Sohn, unſer Bruder 
und Neffe 
Wilhelm Roth 
nach langem ſchweren Leiden im 
hoffnungsvollen Alter von 16 
Jahren. 
Im Namen dertrauernd. Hinterbliebenen: 
Chriſtine Roth Wtw. 
Steinſtraße 14. (*2174 
Die Beerdigung findet Dienstag, 
den 26 Januar, nachmittags 2 Uhr, 
auf dem Waldfriedhof ſtatt. 
Von Beileidsbeſuchen wolle man 
gefl. abſehen.
 Heute entſchlief ſanft nach mit 
großer Gedu d ertragenen Leiden 
unſere innigſt geliebte Mutter, 
Großmutter und Schwiegermutter 
Frau
 geb. Hoffart 
im 69, Lebensjahre. 
Familie Heinrich Keller 
Marie Kö ner 
Adam Körner, Lehrer 
Jakob Körner 
Georg Hofferbert 
König i. O., Nieder=Ramſtadt, 
Mainz=Koſtheim, 25 Januar 1926. 
Die Beerdigung findet Mittwoch, 
den 27. Januar, nachmittags 
½, Uhr, ſtatt. (1332
 Dankſagung. 
Für die wohltuenden Beweiſe 
herzlicher Teilnahme anläßlich des 
Todes meines lieben Mannes, unſeres 
guten Vaters 
Herrn 
GeorgMeien 
Eiſenbahn=Sekretär i. R. 
ſagen wir unſeren innigſten Dank. 
BeſonderenDankHerrn PfarrerMarx, 
den Beamten des 
            Eiſenbahnverkehrs=
amies ſowie dem Fahrbeamten=
            Ver=
ein Darmſtadt=Kranichſtein. (*2257 
Im Namen der trauernden 
Hinterbliebenen: 
Anna Meier, geb Emig 
Darmſtadt, den 25. Januar 1926.
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe herzlicher 
Teilnahme bei dem Heimgange 
            unſe=
rer lieben, unvergeßlichen 
            Entſchlafe=
nen, ſowie für die zahlreichen Kr 
            nz=
ſpenden ſagen wir auf dieſem Wege 
unſeren herzlichen Dank. Insbeſondere 
danken wir den Schweſtern der Dr. 
Walter’ſchen Klinik für die aufopfernde 
Pflege. 
Die tieftrauernden Hinterbliebenen: 
Johannes Lortz und Kinder. 
Darmſtadt, Stockſtadt a. Rh., den 
25. Januar 1926. 
(*2
 Dankſagung. 
Für die aufrichtige Teilnahme 
bei dem Ableben unſeres lieben 
Herrn 
Dr. Oskar Kaßner 
und allen Denen, die ihm die letzte 
Ehre erwieſen haben, herzlichen 
Dank. 
Die Hinterbliebenen. 
Darmſtadt, den 25. Januar 1926.
42225
 Dankſagung. 
Für die liebevolle Anteilnahme 
bei dem Ableben unſres lieben 
            Ent=
ſchlafenen, wie auch für die vielen 
Kranzſpenden ſage ich herzlichen 
Dank. 
Für die trauernden Hinterbliebenen: 
Karoline Roddewig Witwe. 
Darmſtadt. Wienerſtraße 76. (1295
 KFanke 
aller Art behandelt ſeit über 
30 Jahren mit überraſch. Erfolgen 
vielfach bei ganz alten Leiden auch 
Wurmleiden, Gallenſtein, Beinleiden 
nach eigenem Spezialverfahren 
Schmerzen werden ſofort gemilderk 
Fr. Hornberger 
hier und Umgebung einziger (894 
ausgebildeter und durch Aerzte geprüfter 
Ma netopath und Reformheilkundiger= 
Darmſtadt, Frankfurterſtr. 40 
Sprechſt: 10—12 u. 3—6, Samst. 9—12 Uhr.
Nummer 26
Dienstag, den 26. Januar 1926
Geite 5
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 26. Januar. 
— Heſſiſches Landestheater. Das Schnurbuſch=Quartett 
beranſtaltet ſeinen 2. Kammermuſikabend am Freitag, den 29. Januar, 
im Kleinen Haus unter Mitwirkung von Generalmuſikdirektr Joſeph 
Roſenſtock. Zur Aufführung kommen ein Klavierquintett von Tanejew, 
einer der bedeutendſten Komponiſten der neuruſſiſchen Schule, ferner 
Schumanns Klavierquintett in Es=Dur, das zum ſchönſten unſerer 
            Kam=
mermuſikliteratur zählt. Beginn des Konzertes 8 Uhr. 
Aenne Osborn tanzt mit Julian Algo, dem Solotänzer des 
Landestheaters in Gera, am Mittwoch, den 27. Januar, im Kleinen 
Haus. Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Beide Künſtler ſind in 
Darmſtadt wohl bekannt und erwarben ſich zurzeit ihrer hieſigen Tätigkeit 
die Beliebtheit weiter Kreiſe des tanzliebenden Publikums. 
Am Samstag, 30. Januar, wird Donizettis „Don Pasquale‟ 
zum erſten Male in neuer Bearbeitung zur Aufführung gelangen. 
Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf Ephraim. Inſzenierung: Charles 
Moor. 
Käte Foerder vom Landestheater in Gotha, die vor 8 Tagen 
            er=
folgreich als Heilige Johanna gaſtierte, wurde dem Landestheater für die 
Spielzeit 1926/27 verpflichtet. 
Die nächſte Opern=Neuinſzenierung wird im Großen Haus der 
„Zauberflöte” von Mozart gelten. Das mit der anhaltend 
            erfolg=
reichen muſikaliſchen und ſzeniſchen Neueinſtudierung des „Fidelio” 
            be=
gonnene Programm ſoll konſequent ausgebaut werden und wird 
            inner=
halb dieſer Spielzeit trotz der ſich entgegenſtellenden großen 
            Ausſtattungs=
ſchwierigkeiten durch Karl Maria von Webers ebenfalls ſehr lange nicht 
mehr gegebenen „Oberon” ergänzt werden. Infolgedeſſen werden in der 
nächſten Spielzeit, die mit einer Neueinſtudierung des „Don Juan” 
            eröff=
net werden ſoll, Mozart, Beethoven und Weber mit ſämtlichen 
            Haupt=
werken im Spielplan erſcheinen und zwar Mozart mit „Entführung” 
„Figaro”, „Coſi‟ Don Juan” und „Zauberflöte” Beethoven mit 
„Fidelio”, Weber mit „Freiſchütz”, „Euryanthe und Oberon”. 
Das 25jährige Dienſtjubiläum des Polizeikommiffars Friedrich 
Dechler gab der Beamtenſchaft des hieſigen Polizeiamts, ſowie weiten 
Vevölkerungskreiſen Veranlaſſung, dem Jubilar beſondere Ehrungen zu 
erweiſen. Für den Fernſtehenden war es eine Freude, anläßlich dieſes 
Tages erneut feſtſtellen zu können, daß in unſerem Volke trotz des harten 
Daſeinkampfes der Sinn ſür gegenſeitige Achtung und Ehrerbietung 
nicht verloren gegangen iſt. Als der Jubilar in den frühen 
            Vormittags=
ſtunden ſein feſtlich geſchmücktes Dienſtzimmer betrat und die Glückwünſche 
der ihm unterſtellten Beamten entgegennahm, hatte er wohl nicht geahnt, 
daß ſeine Arbeitsſtätte mit einer ſolchen Fülle von Blumen, Tannen= und 
Lorbeergrün, ſowie mit Geſchenken ausgeſtattet war. Die Anhänglichkeit 
ſeiner Beamten, die alle dieſe Chrungen zuſtande gebracht hat, muß für 
den Jubilar eine beſonder Freude geweſen ſein. Herr Oberwachtmeiſter 
Kohlbacher hielt im Namen der Beamten des Reviers eine kurze 
            An=
ſprache, die auf Herrn Oechler einen ſichtlich tiefen Eindruck machte. Der 
Jubilar dankte ſeinen Beamten ſür die Chrungen und brachte zum 
            Aus=
druck, daß er mit Gottes Hilfe dieſen Tag erleben dürfe. Manche Kämpfe 
habe er in den 25 Jahren als Polizeibeamter durchfechten müſſen, doch 
ſei es ihm vergönnt geweſen, alle Kämpfe ſiegreich zu beſtehen. Im 
Laufe des Vormittags wurden dem Jubilar von anderen Dienſtſtellen 
veitere Glückwünſche, Blumenſpenden und Geſchenke überbricht. Zur 
beſonderen Ueber=aſchung hatte ſich die kleine Kapelle der Polizeibeamten 
gegen 7 Uhr abends in der Wohnung des Kommiſſars eingefunden, um 
ihn mit einigen Chorälen zu erfreuen. Auch der erſt ſeit kurzem beſtehende 
Geſangverein der Polizeibeamten hat es ſich nicht nehmen laſſen, ſeinem 
verehrten Mitglied als beſondere Ehrung einige Chöre zu ſingen. Die 
überaus zahlreich eingegangenen Glückrüinſche haben ſicherlich dazu 
            bei=
getragen, dem Jubilar nach 25jähriger harter Dienſtzeit als 
            Polizei=
beamter auch für alle zukünftigen Anforderungen neue Kraft zu geben. 
* Geſchäftsjubiläum. Am 20. Januar waren es 25 Jahre, daß Herr. 
Karl Kahrhof, Inhaber der Firma K. Kahrhof, Erſte Darmſtädter 
            Be=
erdigungsanſtalt, das Geſchäft von ſeinem Vater übernahm. Aus kleinen 
Anfängen hat er es verſtanden, das Geſchäft als leiſtungsfähigſtes nicht 
nur in Darmſtadt, fondern auch für die weitere Umgebung zu machen. 
Bei den Behörden fand er immer einſichtige Vertreter, wenn es galt, 
im Beerdigungsweſen Verbeſſerungen einzuführen. Als erſter führte 
Herr Kahrhof auch das Automobil für den Leichentransport in 
            Darm=
ſtadt ein. Beſonders im Transport nach außerhalb wurde das 
            Auto=
mobil zum Segen, da es neben einer bedeutenden Zeiterſparnis eine 
Herabminderung großer Unkoſten mit ſich brachte. Neben dem 
            Haupt=
beruf zeugen aber auch zahlreiche ſtädtiſche ſowie Privat=Häuſer von der 
von der Firma betriebenen Bau= und Möbelſchreinerei. Möge es Herrn 
Kahrhof vergönnt ſein, das Geſchäft, das er mit ſeinen Söhnen betreibt, 
imnmer auf der Höhe zu halten. 
— Muſikverein. Die zweite Sonderveranſtaltung iſt dem 
            einhei=
miſchen Tonkünſtler Sixtus Großmann gewidmet. Lieder, 
            Kla=
vierſtücke und Streichquartett werden durch die erſten hieſigen Künſtler, 
wie Gertr. Gercke., Heinrich Hölzlin, das Drumm=
            Quar=
tett und Elſe Hofmann=Althen, eine Schülerin Uziellis, 
wiedergegeben. Der begabte Komponiſt tritt zum erſtenmal mit einem 
abgeſchloſſenen Bild ſeines Schaffens vor die Oeffentlichkeit. — 
            Mitglie=
der des Muſikvereins erhalten 25 Prozent Ermäßigung. (Siehe Anzeige.) 
— Der Landesverband Heſſen des Frauenvereins vom Roten Kreuz 
für Deutſche über See hält heute Dienstag, den 26. Jan., nachm., im 
Muſikvereinsſaal hier, Steinſtraße 24, ſeine diesjährige 
            Hauptver=
ſammlung ab. Nach Erledigung des geſchäftlichen Teils der 
            Tages=
ordnung wird Fräulein Dr. Gertraud Wolf aus München über 
            Kolonial=
fragen, beſonders ſolche aus den jetzigen ſogen. Mandatsgebieten, 
            ſpre=
chen. Man erwartet regen Beſuch, auch von den Mitgliedern aus dem 
Lande, und hat vorgeſehen, daß die Beſucher bei muſikaliſchen 
            Darbietun=
gen und einer Taſſe Tee Gelegenheit zu gegenſeitigem Gedankenaustauſch 
finden. Gäſte, die ſich für den Verein und ſeine Aufgaben intereſſieren 
und von Mitgliedern eingeführt werden, ſind beſtens willkommen. 
— Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums. 
            Uni=
verſtätsprofeſſor Dr. Otto Regenbogen aus Heidelberg ſpricht in 
der vierten Winterveranſtaltung am nächſten Freitag, den 29. Januar, 
über das Thema „Der Sinn deslateiniſchen und 
            griechi=
ſchen Unterrichts auf dem humaniſtiſchen 
            Gymna=
ſium der Gegenwart”. (Abends im Feſtſaal des Gymnaſiums.) 
Gäſte ſind willkommen. 
* Es ſind falſche Einmarkſtücke mit dem Münzzeichen G und der 
            Jah=
reszahl 1925 im Umlauf. Die Falſchſtücke ſind dadurch leicht erkenntlich, 
daß ſie etwas dünner und größer als die echten Markſtücke ſind; der 
Außenrand iſt rundlich und außerdem fehlen auf demſelben die 
            ausge=
pränten Ornamentſtücke, ſonſt iſt die Prägung ſehr ſcharf. 
* Schwurgericht. Unter der Anklage, in der Nacht vom 26. zum 
N. November 1925, zu Wimpfen ihr uneheliches Kind getötet zu haben, 
ſteht die Schneiderin Eliſabeth Kreuzmann, die Tochter eines gefallenen 
Lehrers, geboren in Wallhauſen (Oldenburg), wohnhaft in Wimpfen, 
vor Gericht. Seit 2. Dezember 1925 iſt ſie in Unterſuchungshaft. Als 
Todesurſache hat die Sektion eine Verletzung des Kopfes des Kindes 
ſeſtgeſtellt. Die Geburt hatte auf dem Aboxt ſtattgefunden, man 
            ent=
leerte einen Teil des Grubeninhaltes und fand alsbald beim Schöpfen 
die Leiche des Kindes, das nach dem ärztlichen Befund nach der Geburt 
gelebt hat. Der Staatsanwalt hält die Angeklagte der vorſätzlichen 
Kindestötung für überführt, gleichzeitig aber eine Reihe von 
            Straf=
milderungsgründen für vorliegend, eine Gefängnisſtrafe von 2 Jahren 
6 Monaten ſei angemeſſen, angeſichts des Ltgnens der Angeklagten 
möge von Anrechnung der Unterſuchungshaft abgeſehen werden. Der 
Verteidiger knüpft an ein Wort des Sachverſtändigen an: „Ganz 
            un=
möglich iſt die Sachdarſtellung der Angeklagten nicht” er hält eine 
            vor=
ſätzliche Tötung nicht für erwieſen, ob wegen Fahrläſſigkeit zu ſtrafen 
ſei, das überlaſſe er zu prüfen dem Ermeſſen des Gerichts. Die 
            Schutz=
behauptung der Angeklagten ſei nicht widerlegt. Wer planmäßig handle, 
gehe nicht ſo vor wie die Angeklagte. Mangels ausreichenden und 
            ge=
wügenden Beweiſes müſſe Freiſprechung von der Anklage aus 8 217 
StGB. eintreten. Der Staatsanwalt entgegnet, Zweifel an der Schuld 
lägen nicht vor, von fahrläſſiger Tötung könne keine Rede ſein. Das 
Urteil lautet auf ſechs Monate Gefängnis wegen fahrläſſiger Tötung. 
Mangels Beweiſes mußte vorſätzliche Tötung ausſcheiden. Die 
            Auf=
regungszuſtände bei der Geburt mußten mildernd in Betracht gezogen 
werden. Das Urteil wird als rechtskräftig anerkannt. 
Aus den Parteien. 
—Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Wir 
machen die Mitglieder der Ortsgruppe auf den höchſt intereſſauten 
            Vor=
trag von Frau Dr. Gertraud Wolf=München über „Die koloniale 
Schuldlige”, am Donnerstag, den 28. Januar, abends 7½ Uhr, im 
            Saal=
bau, aufmerkſam. In Anbetracht des nationalen Zweckes fordern wir 
unſere Mitglieder zu recht zahlreichem Beſuche auf. 
2. D. P.. Frauengruppe. Alle Mitglieder der Frauengruppe, 
ſowie alle Parteifreunde ſind dringend und freundlich eingeladen zu 
der Veranſtaltung am Donnerstag, den 28. Januar, im Städt. Saalbau, 
zum Beſten der Zeppelin—Eckener=Spende. (Näheres durch Inſerat 
und Plakat.) 
—Jugendgeuppe der Deutſchen Volkspartei. Am 
Mittwoch, den 27. Januar, abends 8 Uhr, findet auf der 
            Parteigeſchäfts=
ſtelle der Handarbeitsabend füir die Mädels der Gruppe ſtatt. Wir bitten 
um zahlreiches Erſcheinen.
 Der Reichsgründungskommers des Waffenrings. 
Warum iſt das Bild eines großen akademiſchen Kommerſes eigentlich 
dem inneren Auge ſo unvergeßlich?. Iſt es das tauſendfach Farbige all 
der Zereviſe, Mützen, Bänder, Schärpen und Fahnen und Kneipjacken? 
Iſt es der Anblick kerzenſchlanker, ſtraffer, ſtudentiſcher Jugend? Oder 
des jugendfriſchen Glanzes in den Augen Alter Herren unter dem von 
bunter Mütze beſchirmten weißen oder grauen Haar oder allzu hoher 
Stirne? Sinds die blinkenden Schläger? Oder gräbt ſich der Anblick des 
lieblichen Kranzes junger Nöslein und vollerblühter Roſen ſo ins Herz, 
wenn das Auge zum hohen Altan hinaufſchweift? Es muß wohl all das 
mannichfache, farbenfrohe, raſchpochende Leben ſein, von Frau Phantaſias 
Zauber und bläulichem „Tabakswolkenduft” zu einem gleichmäßig 
            getön=
ten Bilde harmoniſch verbunden, was in der monotonen Reihe grauer 
Tage noch ſo lange nachleucktet. 
Doch noch andere Eindrücke wirken fort und fort. Was die weitoffene 
Seele an ſolchen Abenden empfängt, es formt und bildet, gibt Richtung 
und Inhalt, kann ſchickſalentſcheidend werden. 
Reichsgründungsfeier des Waffenrings in der Turnhalle. Unter den 
Klängen des Hohenfriedbergers ziehen in vollem ſtudentiſchen Wichs die 
Chargierten der Korporationen unſerer Darmſtädter Hochſchule in den 
gewaltigen Saal, an deſſen langen Tafeln die Alten Herren ſchon Platz 
genommen haben. Die Alten ehren die jungen Träger ihrer Tradition, 
indem ſie ſtehend abwarten, bis dieſe ihrerſeits eingereiht ſind. 
Das Präſidium hat diesmal der L. C., der es Herrn Regierungsrat 
Bender, Chattige=Gießen übertragen hat. Dreimal kracht der Schläger 
auf den Tiſch, dem letzten Schlag antworten die Konterpräſiden an allen 
Tafeln: „Silentium!‟ Der Kommers iſt eröffnet und der erſte 
            Salaman=
der auf den Verlauf des Abends rollt über die Tiſche und endet mit 
einem Donner. Das erſte „Allgemeine‟! Die Muſik ſpielt die Weiſe vor 
und „Es klingt ein hoher Klang”, ſo gwißt es Deutſchland und ſeinen 
„König Rhein”. Abermals ein Silentium!. Der Kommerspräſide ſpricht. 
Eu heißt die Korona willkommen, begrüßt die Erſchienenen, die Alten 
und Jungen, die von Fern und Nah Herangeeilten. Er gedenkt der 
            ge=
fallenen Akademiber, man erhebt ſich, leiſe tönts „Ich hatte einen 
            Kame=
raden” von der Muſiktribüne. Dann führt die Rede nach dem Verſailles 
von anno 1871; Bismarck reckt ſich empor und mahnt, die Bedeutung des 
18. Januar wird betont, die Hoffnung, daß die Jugend ihrer für alles 
Deutſche entſcheidenden Aufgabe gerecht werde, weiſt in die Zukunft und 
ſchließt die Nede. Ein Salamander auf das Vaterland! 
Und nun folgt Lied auf Lied, dazwiſchen rauſchen Armeemärſche, 
althiſtoriſche Märſche. Obermuſikmeiſter Weber und einer ſeiner 
            Kame=
raden laſſen ihre Fanfaren ſchmettern, die Keſſelpauken dröhnen hinein. 
Phantaſien aus dem „Fliegenden”, aus dem „Lohengrin” ſtimmen 
weicher und — wer kann das alles aufzählen? 
Der Saal war bis auf den letzten Platz ausgefüllt. Spät, ſehr ſpät 
erſt wurden die Emporen von den Damen geräumt, die ſich offenbar nicht 
ſatt genug ſehen konnten an dem bewegten Farbenrauſch zu ihren Füßen. 
Der Waffenring hat am 23. Januar gezeigt, daß er den Gedanken 
            ge=
meinſamer gkademiſcher Pflicht auf ſeinen Schild erhoben hat und nicht 
mehr von ihm laſſen will.
 — Herr Geh. Juſtizrat Gallus, deſſen Ableben wir meldeten, hat 
in den Jahren 1899—1919 ununterbrochen der 
            Stadtverordnetenver=
ſammlung als Mitglied angehört und hat ſich in dieſer Zeit durch ſeine 
Tätigkeit im Finanzausſchuß, Rechtsausſchuß, Verwaltungsrat der 
            Spar=
kaſſe, Schulvorſtänden uſw. vermöge ſeiner hervorragenden juriſtiſchen 
Begabung und Erfahrung für die Allgemeinheit große Verdienſte 
            er=
worben. Die ſtädtiſche Verwaltung bedauert ſehr den Heimgang dieſes 
verdienſtvollen Mitbürgers und wird ihm immer ein treues Gedenken 
            be=
wahren. 
O Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Zum 3. Dekorierungsfeſt 
hatte der Wanderausſchuß die Vereinsmitglieder für den Samstag 
abend in den Nebenſaal des Turnhauſes eingeladen. Schon der mit 
Tannengrün hübſch geſchmückte Saal gab ein lebhaftes Bild des frohen 
Geiſtes, der in der Wander=Abteilung herrſcht und auch an dieſem Abend 
die ganze Veranſtaltung durchlebte. Der muſikaliſche Teil lag in den 
Händen von Turner Spatz. Humoriſtiſche Vorträge von Turnfreund 
Volk ſowie gemeinſame Lieder verſetzten die Mitglieder in eine 
            ange=
nehme Stimmung. Die Dekorierung der Wanderer ſelbſt nahm wie 
            all=
jährlich der 1. Sprecher vor. Echte Turnerworte ricktete er an die 
            An=
weſenden über Zweck und Ziele der Wander=Abteilung. Die 
            Wander=
nadel der D.T. konnte in dieſem Jahre an 11 Wanderer verliehen 
            wer=
den. Gewiß ein ſchönes Zeichen für den Verein, wenn alljährlich einigen 
Getreuen dieſe Ehrung zuteil werden kann. Ein Turner, Wanderwart 
Göbel, iſt beſonders hervorzuheben, war er doch ſeit Neugründung 
der Abteilung immer eifrig bei der Sache und als Einziger die Goldene 
Nadel erhalten konnte. Ein eigens für dieſen Abend verfaßtes Lied „Die 
Mitgliederliſte” gab der Dekorierung einen guten Abſchluß. Gleichzeitig 
konnte an dieſem Abend die Schwimmabteilung die Siegerehrung 
der am Vortage ſtattgefundenen Vereinsmeiſterſchaften vornehmen. Nach 
der Begrüßung widmete Abteilungsleiter Turner Matheß dem 
            Schwim=
men innerhalb der D. T. einige Worte, und entwarf ein Bild von der 
Tätigkeit und den Erfolgen der Abteilung. Neben den einzelnen 
            Mei=
ſtern der jeweiligen Schwimmlagen (Turner= und Turnerinnenklaſſe) 
konnte Turner Weiß als Vereinsmeiſter im Mehrkampf und Turnerinnen 
Schubkegel desgleichen für Turnerinnen ſich die ausgeſchriebenen 
            Wan=
derpreiſe, zwei von den Frauen geſtiftete Pokale, erwerben. — Eine 
            wei=
tere Ehrung nahm der 1. Sprecher vor. Anläßlich des 50. Jubeltages 
Ing. Fiſcher, ein Wanderpreis geſtiftet; jeweils der ſiegreichſten 
            Abtei=
lung fällt dieſer Preis zu. In dieſem Jahre errang ihn die 
            Schwimm=
abteilung mit 68 Siegen. Den Schluß bildeten die humoriſtiſchen 
            Vor=
träge des Turnfreundes Volk. Eifrig war er beſtrebt, die Lachmuskeln der 
Mitglieder in ſtete Tätigkeit zu verſetzen, und der rege Beifall, den man 
ihm zollte, bewies, daß er es glänzend verſtand. 
8 Münzſammler. Es hat ſich in Darmſtadt eine Vereinigung 
heſſiſcher Münzſammler gebildet, die ſich zur Aufgabe ge= aber er muß doch zugeben, daß ihm ſeine kleine Frau ſo eigentlich viel, 
macht hat, alle Münzſammler zu vereinigen und durch geiſtige Anregung 
wie Vorträge, Ausſtellungen und evtl. Prägung von Gedenkmünzen, das 
Intereſſe der Münzſammler zu erwecken und zu fördern. Auskunft auf 
Anfragen irgend welcher Art erteilt gerne Rechnungsrat D. Schneider, 
hier, Lichtenbergſtraße 83. Als Verſammlungslokal wurde zunächſt das 
Bahnhofshotel hier erwählt. 
den 1. Februar, abends 8 Uhr, eine kirchenmuſikaliſche Abendfeier 
ſichert. In der Vortragsfolge werden Joh. S. Bach, Max Neger und 
Hugo Wolf zu Gehör gebracht. 
verſammlung ſtatt. Der Vorſitzende Herr Gg. Burggraf begrüßte 
benen. Herr M. Fiſcher gab den Jahresbericht bekannt; ihm wurde für dieſen Perſonen bekannt zu werden, Sie möchten gerne Brauſewvetter, 
die umſichtige Arbeit gedankt. Ebenſo fand der Kaſſenbericht Annahme. 
Bei der Vorſtandswahl wurden die Herren Gg. Burgaraf, R. Ruppert, 
M. Fiſcher, H. Waldmann, K. Köppler, E. Thomas, Maar, Lenz, 
            Salo=
mon, Burkard, Simmerer, Frommann wieder= und die Herren 
            Wille=
mann und Keppler neugewählt. Herr Burggraf gab bekannt, daß im 
Zweigverein ſgit der Gründung geleiſtet hat. 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten. 
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung ober Kritik. 
— Elf Jahre unter den Kannibalen Auſtraliens. 
Ueber dieſes Thema hält heute, Dienstag abend, im Gemeindehaus der vollen Rahmen zu ſchaffen und wurde vom Photographen erfolgreich 
Petrusgemeinde, Herr Miſſionar Richter einen Vortrag.
 Die diesjährige Hauptverſammlung der 
Freiwilligen Feuerwehr 
in der Krone erfreute ſich eines guten Beſuches. Der erſte 
            Komman=
dant, Kamerad Vogel, eröffnete die Verſammlung und heß die 
            Kame=
raden willkommen. Kam. Weingärtner verlas das Protokoll der 
            vor=
jährigen Hauptverſammlung, das keine Beanſtandung fand. Der von 
Kamerad Hoffmann erſtattete Kaſſen= und Rechenſchaftsbericht zeigte nach 
den Erklärungen der Kaſſen= und Rechnungsprüfer geordnete 
            Verhält=
niſſe, doch kommt dabei zum Ausdruck, daß leider das früher nicht 
            unbe=
deutende Vermögen der Wehr auch der Inflation zum Opfer gefallen 
iſt, ſo daß es wünſchenswert erſcheint, daß diejenigen Kreiſe, die an der 
Erhaltung der Wehr Intereſſe haben, durch geeignete Spenden zeigen, 
daß die Tätigkeit der Mitglieder, die freiwillig ihre Dienſte der 
            Oef=
fentlichkeit zur Verfügung ſtellen, auch Anerkennung findet. Dem 
            Rech=
ner wird Dank ausgeſprochen und Entlaſtung erteilt. Es folgen die 
            Be=
richte der Brandmeiſter und Zugführer North, Wehn, Bauſcher und 
Weinmann, aus denen zu entnehmen iſt, daß die Mitglieder mit Freude 
und Gewiſſenhaftigkeit ſich an den Uebungen und Verſammlungen 
            betei=
ligen und wird auch ihnen herzlich gedankt. 
Der erſte Kommandant trägt hierauf den Geſchäftsbericht vor, aus 
dem hervorzuheben iſt, daß die 4 Feuerlöſchzüge mit je einem 
            Mann=
ſchaftswagen und Dreh= bzw. Maſchinenleitern von 14—24 Meter Höhe, 
Reſerve=Saug= und Druckſpritzen ausgerüſtet ſind. Die Geräte und 
Mannſchaften des 1. und 4. bzu. 5. Zuges werden durch Kraftwagen 
            be=
fördert, hoffentlich gelingt es bald, im Intereſſe der raſchen Hilfe auch 
bei den anderen Zügen die Pferdebeſpannung zu beſeitigen. Jedenfalls 
ſind die 4 Züge (der eigentliche 4. Zug iſt ausgefallen) derart 
            ausgebil=
det und ausgerüſtet und die Leiſtungen der Mannſchaften ſind derart, 
daß die Wehr im Ernſtfalle vor keiner anderen Wehr zurückzuſtehen 
braucht. Da alle Brandmeldungen an die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr 
gehen, kommt das Eingreifen der Freiw. Wehr erſt in zweiter Linie in 
Betracht. Es wurden 99 Brände gemeldet, darunter ein Großfeuer in 
der Kirſchenallee, wobei der 1 und der 2. Zug in Tätigkeit trat. Für die 
Waſſerentnahme ſind zuſammen etwa 1200 ſtädtiſche Hydranten 
            vorhan=
den. 
Im letzten Jahre wurden im Landestheater die Sicherheitswachen 
mit zuſammen 5660 Mann beſetzt. Im Orpheum waren tätig 665, 
            Turn=
halle, Saalbau, Zirkus und Kinos 135, Gartenbau=Ausſtellung 206, 
zuſammen 6666. Es wurden eine Hauptübung und 21 
            Vorſtandsſitzun=
gen, 1 Haupt= und 2 Mitgliederverſammlungen abgehalten. Der 
            Mit=
gliederbeſtand betrug etwa 125 Mann. Eingetreten ſind 9, ausgetreten 
6, ausgeſchloſſen wurden 5 Mann. Es wurden Delegierte zum 
            Kreis=
feuerwehrtag in Iſenburg ſowie zur Ausſchußſitzung nach Frankfurt 
entſandt. Die Wehr beteiligte ſich an den Jubiläen in Iſenburg und 
Offenbach a. M. 
Bei einer beſonderen Veranſtaltung mit Familienabend wurden 
            nach=
ſtehende Kameraden ausgezeichnet: Für 25jährige Dienſte die Kam. Hau 
und Poth, für 20 Jahre Weingärtner, für 15 Jahre Ph. Schneider, für 
10 Jahre Barth und Landzettel. Der Bericht gibt der Hoffnung 
            Aus=
druck, daß auch im laufenden Jahre auf Ausbildung und 
            Schlagfertig=
keit größter Wert gelegt wird und daß die zahlreichen pflichttreuen 
            Män=
ner der jungen Mannſchaft ein treues Vorbild zum Zuſammenhalt ſein 
mögen. Es ſchließen ſich die Berichte der Aufnahmeprüfungskommiſſion 
und des Zeugwartes an; in der Ausſprache wird von einer Seite eine 
ſtärkere Propaganda im Intereſſe des Zuwachſes angeregt, aber von 
Vorſtandsſeite entgegengehalten, daß nach den heutigen Verhältniſſen 
die Mitgliederzahl eine gewiſſe Einſchränkung erhalten muß, daß aber 
jederzeit geeignete, tüchtige und gut berufene Freunde ſich zur Aufnahme 
melden können, da nur wirklich brauchbare Leute Aufnahme finden 
können. 
Nach Bildung einer Wahlkommiſſion werden die Wahlen 
            vorgenom=
men und werden gewählt durch Stimmzettel: Zum erſten 
            Kommandan=
ten der bewährte Führer Vogel und zum 2. Kommandanten Kam. W. 
Schnell. Beide Kam. danken für die Wiederwahl. Zu Brandmeiſtern 
bzw. Zugführern werden gewählt: North 1. Zug; Wehn 2. Zug; 
            Bau=
ſcher 3. Zug; Eckert 4. bzw. 5. Zug. Zu Schriftführern werden 
            ge=
wählt: Kapfinger 1. und Jung 2., zum Zeugwart Bindewald. Als 
            Rech=
ner wird Kam. Hoffmann einſtimmig wiedergewählt. Die 
            Prüfungskom=
miſſion bilden die Kam. Weinmann, Weitzel, Engel, Hill, Rieß, Fritz, 
Geher C. Es wird dann noch die Wahl der Zugführer und deren 
            Stell=
vertreter uſw. vorgenommen, worauf beſchloſſen wird, einen Vorſtand 
für die neue Begräbniskaſſe zu bilden, der ſich aus dem Kaſſier und den 
1. Zugvertreter jeden Zuges zuſammenſetzt. Hier wird auf die großen. 
Vorteile dieſer Einrichtung hingewieſen und allen Kameraden im 
            Inter=
eſſe ihrer Familie der Beitritt ans Herz gelegt. Zu Führern der Spiele 
leute werden wieder die Kam. Poth und Huber gewählt.
BoIA
 AscHIERSTEN I. RI 
Vertreter: Car 
er, Darmstadt. 
andgraf-Georgstr. 62
 — Der Hefſiſche Landes=Lehrerinnen=Verein macht ſeine Mitglieder 
auf den intereſſanten Vortrag von Frau Dr. Gertraud Wolf=München 
über „Die koloniale Schuldlüge” am Donnerstag, den 28. Januar, abends 
7½ Uhr im Saalbau aufmerkſam und fordert zu zahlreichem Beſuche auf. 
Die Bebauung des Palaisgartens. Am Freitag 29. Januar, 
            fin=
det in dem großen Hörſaal des Gewerbemuſeums ein 
            Diskuſſions=
abend ſtatt, der Gelegenheit bieten ſoll, die Frage der Bebauung des 
Palaisgartens ſachlich zu erörtern. Bei der großen Wichtigkeit dieſer 
Frage ſir die Zukunſt der Stadt ſcheint es angebracht, Vertreter der 
Baubehörden, der Verwaltung und der Bürgerſchaft zu einer Ausſprache 
zu vereinigen, bei der ohne agitatoriſche Abſicht das Für und Wider der 
Bebauung erwogen werden kann. Die Diskuſſion beginnt abends um 
8½ Uhr. 
Kunfknotizen. 
Ueber Werke, Künſiler und künſileriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung 
geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Arteil vor. 
— Union=Theater. Ein neuer Regiſſeur: Conſtantin 
David. Sein Werk: Der Greenbaum=Film „Sündenbabel”, 
wurde dem Verein von dem Sohne eines verſtorbenen Ehrenmitgliedes, eine Komödie der Verſuchungen. Die amüſante Geſchichte einer jungen 
Gutsbeſitzersgattin, die als junge Frau aus der Provinz in die 
            Groß=
ſtadt kam und mit Hilfe eines von ihr entzückten reichen Onkels, einer 
großen Tänzerin und eines künſtleriſch veranlagten Friſeurs zu einer 
jungen Dame von Welt gemacht wurde. Bei dieſer Verwandlung 
            er=
geben ſich nun allerlei Abenteuer und Verſuchungen für ſie, aus denen 
ſie jedoch am Schluß glücklich in die Arme des ihr nachgereiſten Gatten 
gleitet. Der iſt zwar über ihr verändertes Ausſehen mächtig erſtaunt, 
viel beſſer gefällt. Sie leben auf dem Lande? Sie ſind jung 
            verhei=
ratet, Sie kommen in die Großſtadt und Sie wollen nicht, daß man Ihre 
Frau über die Achſel anſieht? Sie haben überhaupt noch nicht gemerkt, 
wie reizend und feſch Ihre Frau ſein könnte? Sie laſſen das andere 
Leute feſtſtellen? Bevor Ihnen das alles paſſiert, ſehen Sie ſich lieber 
dieſen Film „Sündenbabel” an. Sie ahnen die Leiden eines Fri= 
In der Martinskirche wird am kommenden Montag, ſeurs, der täglich in der verlockendſten Umgebung im Savoyhotel zu 
Berlin die ſchönſten Frauen — für einen anderen friſiert, onduliert und 
veranſtaltet. Herr Konzertſänger Heinrich Landzettel (Tenor) und manikiert, der ſtändig in alle dieſe reizenden Frauen verliebt iſt und der 
Herr Organiſt Adam Weber haben gütigſt ihre Mitwirkung zuge= dabei zur komiſchen Figur wird? Dann ſehen Sie ſich wiederum „
            Sün=
denbabel” an, denn parallel zur erſten Handlung läuft eine zweite, die 
Reinhold Schünzel als Friſeur beſtreitet. Auch er gerät in 
Fechtverein Waiſenſchutz. Am Donnerstag fand die General= Verſuchung, allerlei zu erleben, es geht aber leider alles bei ihm ſchief 
die Erſchienenen herzlichſt und ehrte die im abgelaufenen Jah= Verſtor= und er landet am Schluß in den Armen eines ſehr netten jungen 
            Mäd=
chens, wvelches ihn ſchon immer ſehr geliebt hat. Sie wünſchen mit all 
Mali Delſchaft, Barbara v. Annenkoff, Arnold Korff, die Richard 
            da=
rin in großen, tragenden Rollen ſehen, bitte, dann kommen Sie zu 
„Sündenbabel”. 
— Palaſt=Lichtſpie le. „Mädels von heute‟. Ein keck 
Juni in Düſſeldorf eine Ausſtellung der Gruppe V des Verbandes für und friſch gemachter Film, deſſen Handlung raſch und mit zielbewußter 
Wohlfahrtspflege ſtattfindet, und hier foll gezeigt werden, was jeder Spannung fortſchreitet und von einer kräftigen Doſis warmen Humors 
durchſetzt iſt. Köſtlich iſt die Art und Weiſe, wie die Einzelſzenen uſw. 
abgewogen ſind; köſtlich vor allem die zahlreichen witzigen Regieeinfälle 
Fritz Freislers. Der Erfolg des Filmes iſt in erſter Linie auf das 
Konto der Darſteller zu buchen, beſonders Hans Thimig, Claire 
            Rom=
mer und Carl Platen als alter Bücherwurm ſind in Maske und Spiel 
ſehr gut. . . . Fritz Freislers Regie hat ihr Beſtes getan, um der 
            ge=
ſchickt aus dem Leben unſerer Tage gegriffenen Handlung einen 
            geſchmack=
unterſtützt. — Der neue Fox=Film „Die Texasreiter” findet begeiſterte 
Aufnahme. Er verſetzt das Publikum durch die romantiſche Handlung 
in helle Aufregung. Dieſer prachtvolle Tom Mix=Film ſpielt im Wilden 
Weſten und enthält eine ganze Serie gefährlichſter Abenteuer. Wer gern 
gut reiten, gut ſchießen und gut Laſſowerfen ſieht und überdies für eine 
zarte poetiſche Liebesgeſchichte nicht unzugänglich iſt, verſäume nicht, den 
neuen Tom Mis=Film „Die Texasreiter” anzuſehen. 
Reſidenz=Theater: Wie die Fox=Film=Corporation in New 
York mitteilt, erlebte „Das Feuerroß” am 18. Januar 1926 die 10 000. 
Aufführung, und wurde dieſer Film an 300 Abenden ununterbrochen im 
Lyric=Theater in New Xork aufgeführt, ein Ereignis, das ſelbſt in 
Amerika Aufſehen erregte. In dieſem Film hat William Fox in 
außerordentlich dramatiſcher Weiſe eines der gewaltigſten Ereigniſſe der 
Menſchheitsgeſchichte wiedergegeben. Dieſer Film erzählt von Liebe und 
ſchildert gigantiſch das Thema und die Dramatik dieſes packenden Werkes. 
2 amerikaniſche Regimenter, 800 Indiauer, 2800 Pferde 1300 Büffel und 
10000 Texasſtiere haben in dieſem Film mitgewirkt, deſſen Herſtellung 
nur in Amerika möglich war.
Seife 6
Dienstag, den 26. Januar 1926
Nummer 26
Aus Heſſen.
 Reichsrats beträgt die Vergnügungsſteuer für die 
hieſige Gemeinde bei einer Veranſtaltungsfläche bis 100 Quadratmeter 
für Tanzbeluſtigungen 10 Mark für Maskenbälle 20 Mark, für 
alle übrigen Veranſtaltungen (des 8 19 Abſatz 1 der 
            reichsrät=
lichen Vorſchriſten) 5 Markz bis 200 Quadratmeter für 
            Tanzbeluſtigun=
gen 15 Mark, Markenbälle 30 Mark, die übrigen Veranſtaltungen 10 
Mark: bis 300 Quadratmeter Tanzbeluſtigungen 25 Mark, Maskenbälle 
Tanzbeluſtigungen 40 Mark, Maskenbälle 50 Mark, die übrigen 
            Ver=
anſtaltungen 20 Mark. — Bei Gelegenheit ſeines „Bunten Abends” 
wird der hieſige „Arbeiter=Radfahververein” am kommenden Sonntag 
die Theaterſtücke „Der Sportbri utigam” und Liebesexamen” zur Auf= 
Humoriſt gewonnen. Mit der Veranſtaltung iſt eine Gratisverloſung 
vorgeſehn iſt. Weitere klemere Gewinne, meiſt 
            Haushaltungsgegen=
ſtände, ſind als Troſtpreiſe in Ausſicht genommen. — Der Vereinsball über zwölf Jahrhunderte erſtreckte und trotzdem durch den ſie 
            beherrſchen=
es Geſangvereins „Liederzweig” findet am 6. Februar, der des 
            Ge=
ſangbereins „Sängerluſt” am 13. Februar ſtatt 
* Arheilgen, 25. Jan. In der letzten öffentlichen 
            Gemeinderats=
ſitzung wurde durch den Vorſitzenden, Herrn Bürgermeiſter Jung. 
            be=
kanntgegeben, daß Herr Bürgermeiſtereioberſekretär Laroche als 
            ſtän=
diges Mitglied gleichfalls der Finanzkommiſſion angehöre. Als 
            Er=
gänzung des Schulvorſtands wurden Gemeinderat Schneider und Jak. 
Völger 3, letzterer als Vertreter des Vereins der Kinderreichen in dieſe 
Kommiſſion gewählt. An Stelle des vor kurzem verſtorbenen Landwirts 
Geor Appel 2 wurde Landwirt Wilhelm Brücher in den Wieſenvorſtand 
gewählt. Um die Erwerbsloſigkeit zu beheben, ſollen laut Zuſchrift des 
Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft verſchiedene dringende 
            Not=
ſtandsarbeiten vorgenommen werden, wozu der Gemeinderat die Um= 
Chauſſierung des Woogswegs und Etteſterwegs und Herrichtung des 
Gemeindewohnhauſes in Vorſchlag brachte. Als Beitrag zu den Koſten 
der landwirtſchaftlichen Schule wurden für das Jahr 50 Mark bewilligt. 
Die Beratung über Anſchaffung eines Geſtells zur Aufbewahrung von 
Reißbrettern wurde verſchoben. Von einem Beitritt zum Süddeutſchen 
Verkehrsverband wird Abſtand genommen. Das Geſuch des 
            Geſang=
vereins „Frohſinn” um Ueberlaſſung der Schulturnhalle und des 
            Schul=
hofes aus Anlaß ſeines 50ährigen Jubelfeſtes findet Genehmigung. 
Dieſer Beſchluß geht an den Schulvorſtand. Die 
            Holzverſteigerungs=
bedingungen wurden derart geregelt, daß das Holz bis 1. Juli d. J. 
zinsfrei bleibt, von da ab werden 9 Prozent Zinſen berechnet. Nachdem 
die Tagesordnung erledigt war, trat man in die geheime Sitzung ein. 
II. Eberſtadt, B5. Jan. Der Radioklub hält morgen Dienstag 
im Gaſthaus Weber. Alte Darmſtädterſtraße B, einen 
            Vortrags=
abend ab. Zur Behandlung kommen zwei Themen: 1. Die 
            Behand=
lung der Akkumulatorenbatterien, 2. die Dektorempfänger. Zu dem 
Vortrage haben nicht nur die Mitglieder des Klubs, ſondern auch alle 
übrigen Freunde der Radiotelephonie Zutritt. Anfang abends 8 Uhr. — 
Der durch die Kriegsverhältniſſe eingegangene ev. 
            Kirchengeſang=
verein ſoll nun wieder neu gegründet werden. Anmeldungen hierzu 
werden im Pfarrhauſe von Herrn Pfarrer Paul entgegengenommen. — 
Die Wahlkartei für die Wahl des Beigeordneten in der 
Gemeinde Eberſtadt liegt von Mittwoch, den . Januar, bis Dienstag, 
den 2. Februar, auf Zimmer 4 der Bürgermeiſterei offen und kann dort 
während der üblichen Dienſtſtunden eingeſehen werden. 
II. Gberſtadt, 25. Jan. Der Turnverein 1876 E. V., de= am 4. Juli 
ds Js. das Jubiläum ſeines, 50jährigen Beſtehens 
feiern wird, trat am Samstag zu einer Verſammlung, zu der auch Ver= — Gernsheimer Zeitung — Herr Ludwig Keilmann. — Infolge der 1 
treter der übrigen hieſigen Vereine eingeladen und erſchienen waren, im 
Gaſthaus „Zum Darmſtädter Hof” (Laun) zuſammen. Die Arbeit des 
Abends galt der Bildung der verſchiedenen Ausſchüſſe zur Vorbereitung 
und Durchführung des acht Tage nach dem Jubiläum, alſo am 11. Juli, 
ſtattfindenden Gauturnfeſtes. Im Hinblick auf die großen 
            Aus=
maße, in denen dieſes Feſt geblant iſt zur Bewältigung der dadurch 
            er=
forderlich werdenden umfangreichen Vorarbeiten und Sicherung eines 
glatten Verlaufs des Feſtes ſind folgende Ausſchüſſe gebildet worden: 
1. Geſchäftsführender Ausſchuß, 2. Erhenausſchuß, 3. Ordnungs= und 
            Ver=
gnügungsausſchuß, 4. Preſſeausſchuß, 5. Finanzausſchuß, 6. Bau= und 
Wirtſchaftsausſchuß, 7. Empfangsausſchuß, 8. Muſikausſchuß und 9. 
Wohnungsausſchuß. In einer regen Ausſprache wurden eine Reihe von 
Fragen geklärt, die den Rahmen und die techniſche Durchführung des 
Feſtes betrafen. Der langjährige Vorſitzende des Vereins, Simon, leitete 
die Verſammlung und dankte am Schluſſe für das Intereſſe und die 
Bereitwilligkeit der Mitarbeit 
Beim Rodeln an einer abſchüſſigen Stelle kam ein 11 jähriges Mädchen 
ſo unglücklich zu Fall., daß es einen komplizierten Oberſchenkelbruch 
erlitt und nach Darmſtadt ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Zeug in Deutſchoſtafrika, kam Herr Dietz auf die Verdienſte des helden= 
* Ober=Ramſtadt, 23. Jan. Von Montag, den B, bis Sonntag, den 
Gießen hier in der Kirche eine Reihe von Evangeliſationsvorträgen 
halten. Herr Miſſionar Walther hat ſchon wiederholt in Heſſen 
            der=
liche Art verſtanden, ſeine Zuhörer zu feſſeln. Der Beſuch der 
            Vor=
träge ſei daher Jedermann empfohlen. Eintritt wird nicht erhoben. 
* Babenhauſen, 25. Jan. Zu unſerer Mitteilung über den Unfall 
der Kraftpoſt Babenhauſen—Schaafheim in Nummer 20 unſerer Zeitung 
Schaafheim erlitten hat, wurde von einem im Kraftfahrweſen bewander= 
Neuſchnee bedeckten, quer auf der Fahrbahn liegenden Holzknüppel 
            ab=
geglitten iſt. Hierdurch wurde der Wagen nach der rechten Straßen= wirt Peter Barthel, welcher mit einem zufriedenſtellenden Reſultat 
            ab=
dem konnte die Weiterfahrt fortgeſetzt werden. Einige Reiſende und 
der Kraftwagenführer erlitten leichte Verletzungen durch Glasſplitter. 
r. Babenhaufen, 9. Jan. Der Geſangverein „Sängerbund” 
hielt am Samstag abend im Gaſthauſe zum Löwen ſeinen Jahresball 
künſtleriſchen Leitung des Herrn Chormeiſters Küchler=Dudenhofen wurde ſchaftlichen Notlage, von einem Vereinsball abzuſehen. 
der Abend mit Wengerts Mänerchor. Das Lied” eröffnet. Schon der 
Dirigenten und ſeinen vortrefflichen Chor geleiſtet wurde, bewies das 
mit feinem Verſtändnis vorgetragene ſchwierige Kunſtlied „Kaiſer 
Friedrich III.”, komponiert von Neumann. Starker Beifall wurde des= 5 
halb auch der Sängerſchar und ihrem Leiter von den zahlreichen 
            Zu=
die ſoliſtiſchen Darbietungen der Konzertſängerin Frau Langohr= 
Dudenhofen und des Herrn Lehrers Müller von hier. Beſonders die 
von der Sängerin in reizender neckiſcher Art vorgetragenen Lieder 
            fan=
den ſtürmiſchen Beifall. Die Duette der beiden Soliſten von P. 
            Cor=
nelius, Mozart und Häldach waren für die dankbaren Zuhörer eine 
feine muſikaliſche Koſt. Zugaben wurden bereitwilligſt geſpendet. Nach 
Karpp, Held, Seibert, Seipp, Hartmann, Breitwieſer und Eichhorn, die 
über 25 Jahre dem Verein ununterbrochen angehörten. Herr Lehrer I 
ſtattliche Polonaiſe leitete den Tanz ein, dem bis zum frühen Morgen 100 Mark auszahlt. 
jung und alt eifrigſt huldigte. 
—Reichelsheim i. O., 94. Jan. Filmvorführungen der 
Heſſiſchen Bilderbühne. Der mter dem Leiter der Heſſe 
ſchen Bilderbühne, Herrn Heinrich Weinlein von Darmſtadt, 
            vor=
geführte Film „Das große weiße Schweigen” lief heute nachmittag vor 
der Schulirgend und abends vor Euwachſſenen. In deutlichen Bildern 
mit bevbindendem Text zogen vor den Zuſchauern die 1910 erfolgte 
            Aus=
reiſe, ſowie Erlebniſſe und Gefahren der engliſchen Expedition vorüber 
die unter dem kühnen Pelarforſcher Kapitän Scott die Erreichung des 
Südpols ſich zum Ziele geſetzt hatte. Die einzigartige Natur der 
Antarktis mit ihren gewaltigen Eisbergen, dem rauchenden Vulkan, von 
der Mitternachtsſonne beſchienen, den Stürmen, Schneewüſten und dem 
Tierleben verſetzte die Zuſchauer in Bewuderung. Waren die 
            Vorfüh=
rungen, die Leben und Treiben der Mitglieder der Erpedition an Bord 
des Schiffes bis zu ihrer Ankunft im Südpolarmeer, ſowie das 
Leben der Tierbewohner der ſchneeigen Einöden und des Eismeeres 
zeigten, ergötzlich zu ſehen — hierher gehören auch die lehrreichen Bilder 
aus dem Leben des Pinguins und des Seehundes, die Beweiſſe von der 
Mutterliebe dieſer Tiere gaben —, ſo wurde man gerührt ob des 
            tragi=
ſchen Schickſals der vier Getreuen des Kapitäns, die mit ihm am 18. 
            Ja=
nuar 1912 zwar den Südpol unter ungeheuren Anſtrengungen 
            erreib=
ten, an dem 34 Tage früher der Norweger Amundſen die Fahne 
            auf=
gebflanzt hatte, die aber auf ihrem Rückwege, nur 18 Kilometer vom 
Winterquartier entfernt, der Kälte ſſie mußten bei 100 Grad Kälte im 
Zelte ſchlafen) und den Entbehrungen zum Opfer fielen. — Die Bitte 
des Leiters um Unterſtützung des unter ſtaatlicher Kontrolle ſtehenden 
Unternehmens, aus dem kein Geld „gewonnen” werden foll, ſondern das 
zur Belehrung und Kultur beitragen will, fällt hoffentlich auch ſonſt, 
Kas wünſchen die Zuſch 
er. auf 
ſtbaren Boden.
 eMelcli D. a in im Seile de Serates Lartar IaI 
ging am Samstag die Ortsgruppe Michelſtadt des Odenwaldklubs ihr 
Wanderer=Ehrungsfeſt. Der Vorſitzende. Herr Poſtinſpektor 
* Arheilgen, B. Jan. Nach den Beſtimmungen des Seip, begrüßte die Erſchienenen und gedachte der Tätigkeit des Vereins 
während des verfloſſenen Jahres. Verſchiedene durch Frau Dr. 
            Staedt=
ler einſtudierte und von Mädchen des Jung=Odenwaldklubs aufgeführte 
Reigen fanden ſtarken Beifall. Das reichhaltige Programm brachte 
            wei=
ter ein Singſpiel aus der Biedermeierzeit und ein Luſtſpiel „Das 
            Toi=
lettegeheimnis‟. Die Darſteller dieſer Luſtſpiele, Frl. Lehr, Frl. 
            Hei=
mel, Herr Ph. Kuenzel und Herr Adolf Königs, verdienen für ihre 
            vor=
züglichen Leiſtungen auch an dieſer Stelle Dank. Herr Direktor Sauer= 
40 Mark, die übrigen Veranſtaltungen 15 Mark bis 400 Qugdratmeter Frankfurt nahm die Wanderer=Ghrung vor, und waren es nicht weniger 
als 37 Damen und Herren, die das Wandererabzeichen ſich verdienten. 
— Grbach, B. Jan. Die Od Vereinigung für Kunſt 
und Wiſſenſchaft hat, ihre Tätigkeit in dieſem Jahre mit einem 
Vortrag des Herrn Pfarrers Bergér zu König über „Bibliſche 
            Erzäh=
führung bringen. Gleichzeitig wurde ein auswärtiger Sportgenoſſe als lungs= und Liederkunſt” wieder aufgenommen. Ein unerſchöpfliches 
Thema, über das der Redner in packender Weiſe in der kurzen Spanne 
beabſichtigt, wobei ein zwei Zentner ſchwveres Schvein als Hauptgewinn, eines Abends einen klaren Ueberblick zu geben vermochte. Er begann 
mit einigen Angaben über die Entſtehungszeit der Bibel, die ſich etwa 
den einen großen Gedanken ein einheitliches Werk zuſtande brachte; dann 
ſprach der Redner über die älteſten Teile der Bibel, die an der, einem 
modernen Holzſchnitt vergleichbaren, knappen und prägnanten 
            Ausdrucks=
weiſe erkenntlich ſind, während die ſpäteren Erzählungen ſich durch die 
Ausführlichkeit der Darſtellungen auszeichnen. Weiterhin wurden die 
Propheten behandelt, die nicht als Wahrſager anzuſprechen ſind, ſondern 
als Männer, die mit weitſchauendem Blick die Ereigniſſe im voraus ſich 
entwickeln ſahen und ihr Volk warnten oder im Unglück ermutigten. Der 
Redner ging dann auf das neue Teſtament über und erläuterte 
            haupt=
ſächlich die von den Apoſteln Johannes und Paulus herrührenden Teile, 
wobei er eine Charakteriſtik ihrer Perſönlichkeiten gab. Herr Pfarrer 
Bergér verſtand es, mit der ihm eigenen redneriſchen Gewandtheit in 
vollendeter Weiſe ein Bild der bewunderungswürdigen Lieder= und 
            Er=
rodung des Peſchbuſchs, des Seßlochs und der Totenberge, ferner die zählungskunſt der Bibel zu geben und es durch trefflich gewählte 
            Bei=
ſpiele zu erläutern. Die zahlreich erſchienenen Zuhörer dankten, dem 
glänzenden Redner für den prachtvollen Vortrag durch reichen Beifall. 
ſes Erbach beabſichtigt, ſeine diesjährige Hauptverſammlung in der 
            hie=
endgültige Einladung mit Tagesordnung erfolgt in der Preſſe. Die 
            vor=
läufige Einladung, hat den Zweck, den Intereſſenten Gelegenheit zu 
geben, ſich auf den betreffenden Tag einzurichten, da die Tagesordnung 
für die Obſtzüchter viel Wiſſenswertes bringen wird. Ein Vertreter der 
Farbwerke Meiſter, jetzt Lueius u. Brüning in Höchſt a. M., wird einen 
Lichtbildervortrag halten über „Bekämpfung der Schädlinge des 
            Obſt=
baues”. Ueber dasſelbe Thema, ſprach kürzlich Herr Landesinſpektor 
Pfeiffer in Darmſtadt gelegentlich der außerordentlichen 
            Hauptverſamm=
lung des Obſt= und Gartenbauvereins. Dieſer Vortrag wird in der 
nächſten Nummer der Zeitſchrift für Obſt= und Gemüſebau erſcheinen, 
            da=
mit ſich jedermann über dieſe Frage orientieren kann. Wenn dann auf 
der eingangs erwähnten Hauptverſammlung dieſelbe Frage wieder 
            be=
handelt wird, iſt jeder Teilnehmer mit dem Stoff vertraut, was der 
            Dis=
kuſſion ſehr dienlich iſt, und man wird auch in der Lage ſein, 
            entſpre=
chende Beſchlüſſe zu faſſen, damit die neueſten Erfahrungen dem 
            prak=
tiſchen Obſtbau dienſtbar werden. 
Hirſchhorn, 25. Jan. Waſſerſtand des Neckars. Am 24. 
Januar 1,11 Meter, am 25. Januar 1,17 Meter. Langſames Tauwetter. 
Gernsheim, B. Jan. Waſſerſtand des Rheins am B. 
            Ja=
nuar, vormittags 6 Uhr: 0.2 Meter. 
— Gernsheim a. Rh., 25. Jan. Im hochbetagten Alter von 
86 Jahren ſtarb der Herausgeber und Verleger des Rheiniſchen Boten 
Weiterverbreitung der Maul= und Klauenſeuche wurde ſeitens des 
Kreisamts Groß=Gergu die Abhaltung des hieſigen Ferkelmarktes bis 
auf weiteres verboten. 
b8. Mts., nachmittags, findet im Gaſthaus zum Weißen Löwen eine große 
Landwirte, in Maſſen zu erſcheinen. 
— Groß=Rohrheim, 25. Jan. Im überfüllten Saale des Gaſtwirts 
Ludwig Dietz aus Darmſtadt einen Vortrag über Deutſch=
            Oſt=
afrika mit etwa 120 farbigen Lichtbildern. Im erſten Teile ſeines 8 
Vortrages gab Herr Dietz ein Bild der Verhältniſſe in früheren Jahren 
Eberſtadt, B. Jan. Schwerer unfall beim Rodeln, ſchaſten der Gingeborenen. Sodann ſchilderte er die Gefahren der Tro= 
Nach einer weiteren Aufklärung über die Tierwelt, ſpeziell das 
            Raub=
haften Verteidigers der Kolonie, des Generals v. Lettow=Vorbeck, mit b 
ſeiner weißen und farbigen Schutztruppe zu ſprechen. Er ſchloß mit 
31. Januar d. J, wird Herr Miſſionar Walther aus Beuern bei, einem Proteſte gegen die koloniale Schuldlüge und den damit 
            verbun=
denen Raub unſerer Kolonien durch unſere Feinde. Im zweiten Teile 
artige Vorträge gehalten und es überall durch ſeine packende volkstüm= kamen eine große Anzahl hervorragend kolorierter Lichtbilder aus alen b. Friebberg, B. Jan. Im Saale des Kaſinos hielt am Samstag 
Arten der Häuſer, Feld= und Plantagenbau, Städte und Stationen im klubs mit den ſieben angeſchloſſenen Jugendgruppen ihr 
            Dekorierungs=
turſchönheiten uſw. zur Vorführung. 
ſchreibt uns die Obervoſtdirektion in Darmſtadt: Als Urſache des Un= bund hielt auf dem Nathauſe ſeine ordentliche Generalverſammlung ab, unternommen habe Vierzig Mitglieder konnten mit den Wanderabzeichem 
falls, den der Poſtkraftwagen am Sonntag zwiſchen Babenhauſen und die äußerſt zahlreich beſucht war. Der erſte Vorſitzende. Landwirt Wils mit verſchiedenen Nummern (2.—5) je nach der Zahl der mitgemachten 
ten Mitreiſenden feſtgeſtellt, daß das rechte Vorderrad an einem mit dem zu entnehmen war, daß in organiſatoriſcher Hinſicht vorzügliches in jeder Beziehung Hervorragendes, beſonderen Beifall fand die 
            Auf=
ſeite gedrängt und beim Anfahren gegen einen Baum beſchädigt. Trotze ſchließt. Dem Geſamtvorſtand wurde Entlaſtung erteilt, und zur Vor= da8 Schattenſpiel „Traum eines Wanderers”. 
ſtandswahl geſchritten. Gewählt wurden: 1. Vorſitzender: Landwirt 
mann; Nechner: Landwirt Peter Barthel; Schriftführer: Landwirt wurde verhandelt über die Bürgermeiſterwahl zu 
            Burk=
mit vorausgehendem Konzert ab. Die Veranſtaltung war ſehr gut be= Kreim und die Jungbäuerinnen Fräulein Kätchen Keller und Fräulein gewählt worden war. Letzterer legte Berufung beim Kreisausſchuß 
ſucht und nahm einen äußerſt ſtimmungsvollen Verlauf. Unter der Adelheid Nothnagel. Beſchloſſen wurde in Anbetracht der landwirt= Schotten ein, dieſer erklärte jedoch die Wahl für gültig. Kneipp und 
erſt= Chor zeigte, auf welcher hohen Stufe des Könnens zur Zeit der von Albig nach hier ſcheu gewonden und auf und davon gegangen war, gültig erklärt, ſo daß in Kürze die Einführung des neuen Bürger= 
Geſangverein ſteht. Welche Fülle von ſorgfältigſter Kleinarbeit vom ſpielte ſich in den Straßen der Stadt ab. Das wilde Tier lief in meiſters erfolgen kann. — Die Klage des Bauunternehmers 
ſchnellem Lauf durch die Straßen in einen Hof, wo es nicht mehr Th. Morſchel zu Friedberg gegen die Stadt Friedberg auf 
weiter konnte. Alle Verſuche, es wieder einzufangen, ſchlugen fehl, ſo= Aufhebung der Beſchlüſſe der Stadtverordnetenverſammlungen vom 
daß man es erſchießen mußte. 
M. Guntersblum, 25. Jan. Von einem Landwirt aus Eich wurde im dabei um eine Submiſſion, bzw. Vergebung ſtädtiſcher Arbeiten. 
hörern gezollt. Künſtleriſche Höhepunkte des Konzerts bildeten unſtreitig. Altrhein die Leiche einer unbekannten weiblichen Perſon geländet. Die 
Leiche befand ſich in hartgefrorenem Zuſtande, war noch mit den Reſten mit einem Schießgewehr. Es ging plötzlich los und ein 15jähriges 
bekleidet. Sie trug einen goldenen Ehering mit den Buchſtaben C. R. Klinik gebracht werden mußte. 
1925, einen Ring mit rotem Stein und zwei weißen Steinchen an der 
Hand, ferner ein dünnes Halskettchen. 
* Nackenheim, 24. Jan. Wieder ein Schlingenſteller ertappt. ferien hier ihre diesjährige Hauptverſammlung ab. Da die meiſten 
Schluß des geſanglichen Teiles überreichte das Vereinsmitglied Fritz In der Gegend von Nackenheim und Bodenheim ſind in letzter Zeit ſehr Herren an der Gießener Univerſität ſtudiert haben, ſo ſteht ein ſtarker 
im Namen des Sängerbund” Ehrenurkunden an die Mitglieder Klinger, viele geſtellte Schlingen angetroffen worden und zwar dermaßen, daß Beſuch zu erwarten. 
man ſich bei jedem zweiten Schritt fängt. Der Jäger Zimmermann 
legte einen gefangenen Haſen in eine Schlinge in einem Weinberg am 
Müller, der vor dem Kriege 12 Jahre den Verein leitete, wurde durch Bahndamm und beobachtete ihn. Die Bürgermeiſterei hat eine Bekannt= boſten unſerer Kreisſtcht hat lebhaft eingeſetzt, nicht weniger als 
Ueberreichung einer Ghrenurkunde zum Ehrendirigenten ernannt. Eine machung erlaſſen, nach der ſie für die Ermittlung eines Schlingenlegers ſechs Landidaten ſind aufgeſtellt. Die Wahl iſt auf den 31. Januar feſt=
 „Maggi’s Fleischbrühwürfel sind mit 
bestem Fleischertrakt und feinsten 
Gemüseauszügen auf das sorgfältigste 
hergestellt. Sin Mürfel, in gut 1/4 Liter 
kochendem Wasser aufgelöst, gibt sofort 
eine kräftige Fleischbrüke. — Der „Name 
„Naggi bürgt für Gualität.
 Man achte auf die 
elb-rote Dackung. 
Mürfel 4 Ofennig.
 Das „Deutſche Haus” in Alsfeld. 
s Am 23. Januar wurde der vollſtändige Um= und Neubau des Deud 
ſchen Hauſes in Alsfeld durch eine Eröffnungsvorſtellung des Gießener 
Stadttheaters ſeinen Beſtimmungen übergeben, nachdem der Hotelteil 
bereits ſeit am 20. Dezember in Betrieb genommen iſt. 
Die Stadt Alsfeld wollte mit dem im März 1925 begonnenen, ziem 
lich umfangreichen Um= und Neubau eine moderne Gaſtſtätte und zugleich 
einen würdigen Mittelpunkt für Kunſt, Feſtlichleiten, Tagungen und 
Vorträge in dieſem Teile Oberheſſens ſchaffen. Dementſprechend wurde 
der Erweiterungsbau in einem auf lange Zeit genügenden 
            Größen=
verhältnis ausgeführt. Das Hauptverdienſt um das glückliche 
            Zuſtande=
kommen dieſer weitſichtigen Um= und Neugeſtaltung erwarben ſich der 
Herr Bürgermeiſter Dr. Völzing und der ſtädt. Bauausſchuß. Die 
            be=
ſtehende Anlage iſt nach Möglichkeit als Ausgangspunkt für die 
            Bau=
aufgabe benutzt worden. Der eigentliche Hoteldeil erhielt nur eine neug, 
innere gediegene Auskleidung die meiſten Fremdenzimmer Waſchtiſche mit 
fließendem warmem und kaltem Waſſer. 
Im Erdgeſchoß des um= und neugebauten Teiles ſind ein großer 
heller Wirtsraum und ein kleiner Saal, ſpeziell für Tagungen, Vorträge 
und Lichtbilder=Vorführungen untergebracht, ſowie ein Veſtibül, das den 
Verkehr zu dieſen, ſowie auch zu der ſehr geräumigen Garderobe= und 
Toilettenanlage und der Kaſſenhalle vermittelt. Von der 
            Kaſſen=
halle führt eine ſehr breite, geräumige Haupttrepvenankage zu dem 
großen Feſtſaal mit moderner Bühneneinrichtung im Obergeſchoß, der ſich 
durch drei mächtige Dobpelfligeltüren den Eintretenden als ein 
            über=
raſchender Eindruck öffnet. Der Saal hat ein Ausmaß von 17: 20 Meter 
und über 8 Meter Höhe und kann mit der ſehr breiten Emporenanlage 
etwa 700 Menſchen faſſen. 
Der Saal mußte entſprechend der Eigenart des Bauplatzes mit ſeiner 
breiteren Seite vor die Bühnenöffnung gelegt werden. Hiedurch war es 
möglich, eine Bühnenanlage mit nebenliegenden Kuliſſen= und 
            Ankleide=
räumen zu ſchaffen, welche auch ſchon größeren Anforderungen genügen 
und wodurch für die Sitzplatzanordnungen des Saales ein ſehr günſtiges 
Geſichtsfeld geſchaffen wurde. Außerdem iſt hierdurch die für äußere 
Lichtquellen nicht in Frage lommende Gebäudeſeite vorteilhaft ausgenutzt. 
Die Geſtaltung des Entwurfs und die Bauleitung lag in Händen 
i Beerfelden, 25. Jan. Der Kreisobſtbauverein des Kreis des Stadtbaumeiſters Goner, wegen Ueberlaſtung desſelben wurde zur 
eigentlichen architektoniſchen Bearbeitung Herr Archtekt Völker aus 
ſigen Turnhalle am 7. Februar, nachmittags 2 Uhr, abzuhalten. Eine Gießen herangezogen, der die ihm geſtellte Aufgabe mit feinem Verſtehem 
löſte. Er hat ein Hauptportal, ein Veſtibül und eine Garderobeanlage 
geſchaffen, welche mit einfachen, nur etwas geſteigerten architektoniſchem 
Mitteln eine feſtliche Stimmung vorbereiten, die in dem großen 
            Theater=
ſaal ihren Höhebunkt erreicht. Der Architekt hat in dieſem Saal vor 
allem durch die Verwendung der Eiſenbetonkonſtruktionen zu ſtark 
            plaſti=
ſcher Decken= und Wandbehandlung im Verein mit entſprechenden 
            Stuck=
arbeiten die ſchwierigen unſymmetriſchen Verhältniſſe faſt ganz ihres 
ſtörenden Einfluſſes zu entkleiden gewußt. Es iſt ihm im Verein mit 
dem ſir die maleriſche Ausgeſtaltung betrauten Herrn Kunſtmaler Kienzle 
aus Traiſa bei Darmſtadt gelungen, die wuchtigen ſtarren Linien einer 
ſo gewaltigen Eiſenbetonkonſtruktion in eine weiche, man könnte ſagen 
muſikaliſch klingende Schwingung zu verſetzen und zu einer feinen, 
            feſt=
lichen Farbeneinheit zu komponieren, ohne daß die Großzügigkeit und 
Strenglinigkeit des verwendeten Materials, des Eiſenbetons, 
            verleug=
net wird. 
Die Geſellſchaft für Beton= und Eiſenbetonbau m. b. H. in Gießen 
hatte die Berechmung und Ausführung der geſamten Eiſenbetonarbeiten 
in Händen und unterſtützte bereits die Projektierung in 
            entgegenkom=
mender Weiſe. Die einwandfreie techniſche Ausführung derartiger 
            gewal=
tiger Rahmenbinder und Tragekonſtruktionen ſowie der bis 3,80 m 
            aus=
kragenden, freiragenden Galeriekonſolen iſt eine muſtergültige Leiſtung. 
An allen anderen Arbeiten waren ſämtliche Alsfelder Bauhandwerker 
und Firmen beteiligt außerdem eine Reihe namhafter auswärtiger, 
darunter auch einige Gießener Firmen. 
Der Weiheakt hatte ſo viele Alsfelder auf die Beine gebracht, 
* Biblis, B. Jan Verſammlung. Am Mittwoch, den A. daß viele keinen Platz mehr fanden. Unter den zahlreichen Ehrengäſtem 
befanden ſich die Vertreter des Kreiſes, Kreisdirektor Dr. Stammler 
Steuerproteſtverſammlung ſtatt. Es ergeht ein Aufruf an ſämtliche und Regierungsrat Nans, ferner Freiherr Riedeſel von Altenburg, vom 
Bredow=Altenburg, Bürgermeiſter Dr. Völſina und der Stadtvorſtand 
von Alsfeld. Der Weiheakt wurde eröffnet durch ein von Theaterdirektor= 
Val. Schmidt, hielt auf Veranlaſſung der Junglandbundgruppe=Jung= Hofrat Steingötter=Gießen verfaßtes Feſtgedicht, geſprochen von Fräulein 
bauernvereinigung ein alter Oſtafrikaner. Herr Gouvernementsſekretär Oske vom Stadttheater Gießen. Darin wird auf den Ernſt der Zeit, 
auf die Anfechtungen während des Baues hingewieſen, dem Bürgermeiſter 
Dr. Völſing und Stadtbaumeiſter Egner für den weitſchauenden Plam 
Dank geſagt und die Hoffnung ausgeſprochen, daß der Saalbau eins 
bis in die jüngſte Zeit vor dem Kriege und veranſchaulichte an Hand Stätte der Kunſt, Vollsbildung und des Volkswohles werden möge. 
einer Anzahl ſelbſterlebter, teils ſehr humoriſtiſcher Epiſoden die Eigen= Nachdem mehrere Alsfelder Künſtler Muſikſtücke zum Vortrag gebracht 
hatten, begann unter perſönlicher Leitung von Hofrat Steingötter aus 
den, die Lebensweiſe der Europäer und Eingeborenen nebſt Wohnungen. Gießen die Feſtaufführung des Luſtſpiels „Heimliche Brautfahrt” durch 
das Perſonal des Gießener Stadtheaters. Das Stück fand eine 
            außer=
ordentlich günſtige Aufnahme, die Damen wurden reichlich mit Blumen 
beſchenkt. Den Abſchluß der Feier bildete ein Ball. Die Zahl der 
            Be=
ſucher betrug 90, während der Saal mit Galerie nur 800 
            Sitz=
blätze aufweiſt.
 Gebieten der Kolonie, wie Typen von Volksſtämmen, die verſchiedenen abend die Ortsgruppe Friedbera—Bad=Nauheim des Vogelsberger Höhen= 
Innern, Jagd= und Tierbilder, ſehr gut gelungene Aufnahmen von Na= feſt ab. Der Vorſitzende, Lehrer Weidenhaus, hielt die 
            Begrüßungs=
anſprache, in welcher er einen Ueberblick über das verfloſſene 
            Vereins=
gk. Büttelborn, 25. Jan. Die hieſige Ortsgruppe vom Jungland= jahr gab und mitteilte, daß der Klub in dieſem Jahre 13 Wanderungen 
helm Stork, begrüßte die Anweſenden und gab einen Tätigkeitsbericht, Wanderungen ausgezeichnet werden. Das ausgewählte Programm bot 
geleiſtet wurde. Den Rechenſchaftsbericht erſtattete der Rechner Land= führung eines Spieles von Walter Blachetta „Der Schweinehirt” und 
* Gießen, 23. Jan. Im Regierungsgebäude tagte heute vormittag 
Wilhelm Stork; 2. Vorſitzender: Landwirt und Wagner Georg Fried= der Provinzialausſchuß für die Provinz Oberheſſen. Gs 
Peter Naiß; Beiſitzer: Landwirt Peter Langendorf. Landwirt Philipp hards bei Schotten, bei welcher Gumbel gegen Heinrich Kneipp II 
ſeine Anhänger proteſtierten abermals und appellierten an den Pro= 
M. Alzey, 25. Jan. Gine Jagd auf eine Kuh, die auf dem Transport vinzial=Ausſchuß. Auch hier wurde die Wahl Gumbels für 
27. Auguſt und 4. September 1925 wurde abgewieſen. Es handelte ſich 
* Gießen, 23. Jan. In der Schloßgaſſe ſpielte ein 13jähriger Knabe 
eines Hemdes, ſchwarzen hohen Schnürſchuhen und ſchwarzen Strümpfen Mädchen wurde derart ſchwer verletzt, daß es durch Sanitäter in die 
* Gießen, 25. Jan. Die Akademiſchen Lehrer Heſſens, 
die im Philologenverein zuſammengeſchloſſen ſind, halten in den Oſter= 
* Büdingen, 25. Jan. Der Kampfumden 
            Bürgermeiſter=
geſetzt. 
* Schotten, 25. Jan. Durch ein biſſiges Pferd ſchwer verletzt 
wurde ein hieſiger Fuhrmann. Das Tier hat ihm ein Stück von ſeiner 
Wange volſtändig abgebiſſen. 
* Ulrichſtein, 25. Jan. Die Kraftpoſtlinie Ulrichſtein-
            Mei=
ches—Dirlammen-Almenrod-Lauterbach wurde von der 
            Poſtverwal=
tung abgelehnt. Die andere Linie Lauterbach-Freienſteinau verkehrt 
wegen des hohen Schnees nur bis Stockhauſen. 
* Aus dem Schlitzerland, 25 Jan. Um der Wildſchweinplage 
energiſch zu Leibe zu gehen, fanden dieſer Tage Treibjagden ſtatt. So 
wurden im Willofs, Neuters und Hof Saſſen ein Keiler und mehrere 
Bachen erlegt. 
* Alsfeld, 24. Jan. Die bedeutend erweiterte Gewerbeſchule 
wurde, im Beiſein von Vertretern des Gewerbevereins, der Stadt und 
der Handwerkskammer Darmſtadt feierlich eingeweiht. Der langjährige 
Leiter der Anſtalt, Rektor Schindel, dankte namens der Schule dem 
Kreis, der Stadt und dem Gewerbeverein für die Förderung der 
            Ge=
werbeſchule. Namens der Handwerkskammer ſprach Direktor Schittler= 
Darmſtadt, für die Stadt Alsfeld Bürgermeiſter Dr. Völſing, für den 
Gewerbeverein Stadtrat Lent. Der Neubau umfaßt zwei Werkſtätten, 
drei Lehrſäle und einen Saal für Verſammlungen. 
* Asfelb, 24. Jan. Das benachbarte Ohmſtädtchen Amöneburg 
hat den Anſchluß an die Elektrizitätsverſorgung durch die 
            Ueberland=
zentrale abgelehnt und beſchloſſen, durch die Waſſerkraft der Ohm ein 
eignes Elektrizitätswerk zu betreiben. Die geſchichtlich berühmte 
Brückermühle ſoll zu dieſem Zwecke weiter gebachtet werden. — Hier 
fand am 21. September 1762 die letzte Schlacht im Siebenjährigen Krieg 
zwiſchen Franzoſen einerſeits, Heſſen und Hannoveranern andeverſeits 
ſtatt
Nummer 26
Dienstag, den 26. Januar 1926
Seite 7
 * Die „Heſſen” als Retterin. 
Von 
Siegfried Dverſchlag. 
Dicker und immer dicker wurde das Eis, je weiter es 
            oſt=
wärts ging. Mit 15 Grad Minus lag der Vormittag über der 
unabſehbar weiten weißen Fläche. Eisſchollen türmten ſich hoch 
am Bug, die Meterdicke hatten und breit waren und ſchwer, und Schlitten die ſchwarz=weiß=rote Marineflagge. Es iſt ein 
            müh=
die mittſchiffs in die Tiefe verſanken, um dann im Strudel der ſeliges Wandern und Pirſchen. Oft müſſen die Schlitten 
            hoch=
ſich ſonſt nie bei der Seefahrt feſtſtellen läßt, war diesmal offen= liegen die Dampfer feſt. 
ſichtlich: die Linien, die Dampfer gefahren waren. Deren gab 
es zwei. Die eine ſtammte von der erſten Befreiungsaktion der nordiſchen Winter, erzählt uns der Kapitän der „Trave‟. Wohl 
„Heſſen”, die zweite von den ruſſiſchen Eisbrechern. In der 
geſchotter mit übereinandergetürmten Blöcken und Spitzen. 
dicken Eisblöcken wieder zuſammengefrorenen Straßen teilte worfen — jetzt nicht mehr, weil ihre Lage ja unbekannt war. 
ſich, und inmitten dieſer Gabelung gab’s Eisſchollen von gewal= Funkanlagen . . .?. Nein, die hatten beide Dampfer nicht, weder 
Und dies juſt in dem Augenblick, als fern am Horizont, ganz (Und die weitaus größere Mehrzahl der Oſtſeedampfer hat 
            be=
der Maſchinen feſtſaß — die Dampfer in Not mußten erreicht, 
ihnen mußte Hilfe gebracht werden! 
zur See Klüpfel auf der Kommandobrücke, alle Offiziere auf 
ihren Poſten, die Mannſchaft auf Deck, um zu „ſchlingern”, d. h. 
der Gewalt dieſes Eiſes zu entrinnen. Faſt eine Stunde aber Arzt der „Heſſen”, der unſeren Zug zu den beiden Dampfern 
dauerte es, bis trotz aller Maſchinenkräfte die „Heſſen” ein paar 
Meter aus der Umklammerung der Schollen herauskam. Rück= not, Kält. . . . alles hatte ſeine Spuren hinterlaſſen. 
wärts! Es ging in Rückwärtsfahrt etwa einen Kilometer weit, 
um dann mit äußerſter Kraft voraus dem Eisfall entgegen= rück, im Zickzack über Schollen und Riſſe. Es tat wohl, dieſen 
rinne, der Zuſammenprall zwiſchen Maſchinenkraft und Natur. Morgens, nachdem die „Heſſen” die Nacht über in der Nähe der 
ſchenkraft ſiegt! Die Eisblöcke zerfetzen in Schollen und Splitter. Male mußten die Schlitten übers Eis gezogen werden, bis die 
Die „Heſſen” bahnt ſich ihren Weg, näher entgegen den Damp= „Trave” und der „Fauſt” genügend Kohlenvorrat hatten. Und 
fern in Not und immer näher. Die Teufelskräfte des Eiſes 
            er=
ſchweren den Sieg. Es muß geboxt werden, vorwärts, rückwärts, geflimmer am Himmel, führt die „Heſſen” die beiden Dampfer 
wieder und immer wieder, und ſo kommt das Linienſchiff je mit ihrer wertvollen Ladung dem Revaler Hafen zu. Es geht 
Stunde ſchwerer, mühſeliger Arbeit etwa 2½ Meilen voran. Die langſam und unter Ueberwindung vieler Hinderniſſe, denn 
            wie=
feſtliegenden Dampfer geben Notſignale: keine Lebensmittel, der ſind die Rinnen vereiſt, wieder iſt die Eisdecke meterdick, 
keine Kohlen. Weil wir, um die beſtehende Eisrinne auszunutzen, wieder muß gegen Schollen, die Felsriffen gleichen, geboxt 
            wer=
oſtwärts halten müſſen und erſt auf Höhe der Dampfer Nord= den. Sirenen gellen als Signale durch die Nacht, und der 
            Schein=
kurs nehmen können, befürchten die Handelskapitäne, wir 
            könn=
bekannt. Als die Sonne untergeht, iſt die „Heſſen” bis auf etwa der „Heſſen” nicht mehr folgen kann, dann macht die „Heſſen” 
3 Kilometer an die Dampfer — „Trave” aus Lübeck und „Fauſt” Kehrt und furcht ihn mit ihrem Panzerkörper wieder hinaus 
aus Bremen ſind es — herangekommen. 
Und nun ſteht der Trupp der „Heſſen”=Mannſchaft an 
            Back=
bord bereit. Zwei Schlitten ſollen den Schiffsmannſchaften die der Zweck der Nordlandfahrt der „Heſſen”. Steckt auch leider 
ſtark, ſtärker wohl als je auf einer deutſchen Eisbahn, aber hier
 und da haben ſich doch plötzlich Spalten gezeigt. Drum Befehl: 
alle Mann Schwimmgürtel anlegen! Vor kurzen Minuten erſt 
hat die „Heſſen” die Eismaſſen durchbrochen und Schollen zer= 
Die Befreiung deutſcher Dampfer aus Eisnot, peitſcht — ſchon ſoll der den Hilfstrupp führende Oberleutnant 
aufs Eis. Auf einer Strickleiter herab — dann vorſichtiges 
            Füh=
len. Das Eis hält. Es folgt die Mannſchaft, es folgen die 
Schlitten, der Kinooperateur und der Journaliſt. Und nun geht’s 
Auf Linienſchiff „Heſſen”, 20. Januar. mit den wohlbeladenen Schlitten den feſtgefrorenen Dampfern 
entgegen. Die Sonne ſendet über des Eismeeres glitzernde, 
            fun=
kelnde Pracht ihren Abſchiedsgruß. Groß und mächtig überragt 
die „Hiſſen” mit ihren eisbekruſteten Geſchützen die weite, weite 
Fläche, luſtig und lebenſprühend flattert, auf dem zweiten der 
Schrauben wieder aufzutauchen und ſich kaum, daß das Schiff gehoben werden, wenn es auf aufgetürmte Schollen hinauf oder 
paſſiert hat, wieder zu feſter Maſſe zuſammenzuſchließen. Was über Eisblöcke hinweggeht. Still, ſtumm, ohne Rauch und Leben 
Seit Mitte. Dezember kämpfen ſie dieſen Kampf mit dem 
waren ſie vor einigen Togen von Eisbrechern weiter weſtwärts 
meilenweit glatten Fläche erſchienen dieſe Linien als wirres Eis= gebracht worden bis zu der Stelle, wo ſie jetzi liegen, aber dann 
brach die Schlepptroß, und der Eisbrecher ließ ſie liegen. Bis 
Plötzlich gab es ein ungeahntes Halt. Die eine dieſer aus vor wenigen Tagen hatten finniſche Flieger Lebensmittel 
            abge=
tiger Größe, die wie ein Mauerwerk dem Bug entgegenſtanden, die „Trave”, noch der dichter hinter ihr feſtgefrorene „Fauſt”. 
im Nordoſten, zwei Dampfer geſichtet worden waren — Dampfer dauerlicherweiſe keine E..=Anlagen!) Geſtern abend war ein 
in Not. Sie erreichen, war das Ziel. Und wenn auch die Eisbrecher nicht weit von ihnen vorübergefahren, ohne zu halten. 
„Heſſen” trotz äußerſter Fahrt und trotz der Wucht aller 16 000 PS Trotz der Notſignale! Lebensmittel? Bei „Trave” kein Mehl 
mehr und kein Kaffee, kein Fett und kein Zucker. Und beim 
„Fauſt”? Wir erfahren es, nachdem der Koch der „Trave” die 
Admiral Wieting als Führer der Expedition und Kapitän / Hälfte der von der „Heſſen” mitgebrachten Proviantladung 
            be=
kommen hat. Beim „Fauſt” war die eiſerne Ration bereits 
angebrochen. Tagelang ſchon mußte ſich die Mannſchaft mit 
um durch truxpmäßiges Herüberlaufen von der Backbord= zur Waſſer und Brot begnügen. Kohlen aber hatten beide Dampfer 
Steuerbordſeite die „Heſſen” aus der Gewalt des Eiſes zu be= nicht mehr. Die Maſchinen lagen ſtill. Alſo war die „Heſſen” 
freien . ." . ſo arbeiteten alle für einen und einer für alle, um zu rechter Stunde gekommen, war Retter aus Seenot! Auch der 
mitgemacht hatte, bekam zu tun. Waſſermangel, Verpflegungs= 
Im Scheinwerferlicht zogen wir an Bord der „Heſſen” 
            zu=
zubrauſen. Dann, nach Abſolvierung der alſo geſchaffenen Fahr= deutſchen Seeleuten Hilfe gebracht, zu haben. Und folgenden 
Eis gegen Stahlpanzer. Die Technik, die Panzerung, die Men= Dampfer Eis gebrochen hatte, erhielten ſie Kohlen. Viele, viele 
zur Zeit, in dunkler Nacht, bei eiſigem Wind und 
            Sternen=
werfer der „Heſſen” wirft taghelles Licht auf die eben geſchaffene 
ten ohne Halt vorbeifahren. Signale geben der „Heſſen” Abſicht Fahrrinne. Und wenn einer der beiden Dampfer dem Tempo 
aus dem Eismeer und bringt ihn in Fahrt. Reichshilfe durch die 
Reichsmarine für deutſchen Handel und Wirtſchaft . . . das war 
notwendigen Lebensmittel bringen. Zwar iſt das Eis dick und noch mancher Dampfer im finniſch=ruſſiſchen Eis — ſie alle ſollen 
geholt werden —, der erſte große Erfolg aber iſt geweſen!
 Briefkaſten. 
O. P. Man hat den Weg einer beſonderen 
            Zulagengeſetz=
gebung eingeſchlagen, der ſich jedoch wenig bewährt hat. Es iſt mit 
einer baldigen Neuregelung zu rechnen, die ausſchließlich die alten 
            lau=
fenden Nenten betreffen wird. 
K. in G. Es handelt ſich anſcheinend um eine Reſtkaufgeldhypothek. 
Zahlungen, die vor 15. Juni 1922 ohne Vorbehalt vom Gläubiger 
            an=
genommen worden ſind, ſind zum Nennbetrag auf den Nennbetrag 
            an=
zurechnen. Dies gilt alſo von der Zahlung am 6. Mai 1922 mit 3000 
Mk. Es war nach dieſer Zahlung eine Reſtkaufgeldſchuld in Höhe von 
22 000 Mk. — 301,40 Mk. Dieſer Betrag in Höhe von 25 Prozent des 
Goldmarkbetrages ergibt 75,35 Goldmark. Die Zahlungen vom 30. Juni 
1922 (3000 Mk.), 1. Ott. 1922 (4000 Mk.), 3. Januar 1923 (10 000 Mk.) 
und 14. Januar 1923 (5000 Mk.) ſind in Höhe ihres Goldmarkbetrages 
auf den Aufwertungsbetrag von 75 Mk. anzurechnen. Somit bleiben 
Reſtſchuld als Aufwertungsbetrag 22,13 Mk. nach der dinglichen Seite. 
Dieſer Betrag iſt, ſofern die Hypothek nicht gelöſcht wurde, ab 1. Januar 
1925 zu verzinſen und zwar mit 1,2 Proz., vom 1. Juli 1925 ab mit 
2½ Proz., vom 1. Januar 1926 ab mit 3 Proz. und vom 1. Januar 
1938 ab mit 5 Proz. Dieſe Zinſen, und nur ſie ſind je nach der 
            Ver=
einbarung (viertel= oder halbjährlich) zu entrichten. Außer dieſem 
dinglich geſicherten Aufwertungsbetrag kann der Gläubiger, da die 
            Kauf=
geldforderung nach dem 1. Januar 1922 begründet wurde, eine 
            Auf=
wertung nach der perſönlichen Seite ohne prozentuale Beſchränkung 
nach oben nach allgemeinen Vorſchriften fordern, über deren Höhe die 
Aufwertungsſtelle entſcheidet. 
A. B. Wir können nur dringend anraten, daß im Hauſe eine 
Mietervertretung beſtellt wird, die mit dem Hausbeſitzer dahin 
            verhan=
delt, daß Letzterer eine ſchriftliche Hausordnung anſchlagen läßt, die 
            ver=
ordnet, daß an Sonntagnachmittagen das Haustor geſchloſſen bleibt. 
„Lizenz”. Wir möchten die Anſicht vertreten, daß hier Anſprüche 
aus einem „Beteiligungsverhältniſſe” in Frage ſtehen, die nicht als 
Vermögensanlage gelten. Dieſe Anſprüche unterliegen nicht jes 
Aufwertungsgeſetze. Die Aufwertung hat nach Treu und Glauben zu 
erfolgen, gegebenenfalls hätte das ordentliche Gericht unter Abwägung 
der beiderſeitigen Verhältniſſe zu entſcheiden. 
R. L. Ein uneheliches Kind erlangt dadurch, daß ſich der Vater 
mit der Mutter verheiratet, mit der Eheſchließung die rechtliche 
            Stel=
lung eines ehelichen Kindes. Erkennt der Ehemann ſeine Vaterſchaft 
nach der Geburt des Kindes zum Geburtsregiſter des Standesamts des 
Bezirks, in welchem das Kind geboren iſt, an, ſo ſcheint alles von Ihrer 
Seite Nötige getan zu ſein. 
H. Sch. 42. Dieſe Frage muß durch die noch ausſtehende 
            landes=
geſetzliche Regelung geordnet werden. 8 58 3. 3 des Aufwertungsgeſetzes 
überläßt es der Landesregierung, „anzuordnen, daß Einzahlungen und 
Auszahlungen, die nach beſtimmtem Stichtag erfolgt ſind, bei der 
            Auf=
wertung unberückſichtigt zu laſſen. Die Stichtage dürfen 
            je=
doch nicht vor dem 15. Juni 1922 liegen.” 
A. M. in B. Die Durchführungsverordnung zum 
            Aufwertungs=
geſetz, mit deren Abdruck in Nr. 349 begonnen wurde, wird Sie 
            auffklä=
ren. Im übrigen iſt direktes Benehmen mit der Geſellſchaft nur zu 
empfehlen. 
P. Unſeres Wiſſens beſteht eine ſolche Verſicherung nicht. — Sie 
werden in Ihrer Lage den Unfall aus dem zivilrechtlichen Verhältnis 
des Dienſtvertrags betrachten und daraus gegebenenfalls 
            Ent=
ſchädigungsanſprüche herleiten wüiſſen. Hier kommt namentlich der 
            Ab=
ſatz 1 des 8 618 des B.G.B. in Betracht, der in ſeiner großen Tragweite 
viel zu wenig beachtet und gewürdigt iſt: Der Dienſtberechtigte hat 
Räume, Vorrichtungen der Gerätſchaften, die er zur Verrichtung der 
Dienſte zu beſchaffen hat, ſo einzurichten und zu unterhalten, und 
            Dienſt=
leiſtungen, die unter ſeiner Anordnung oder ſeiner Leitung 
            vorzuneh=
men ſind, ſo zu regeln, daß der Verpflichtete gegen Gefahr für Leben 
und Geſundheit ſoweit geſchützt iſt, als die Natur der Dienſtleiſtungen 
es geſtattet.” 
„Pomora”. Wir würden es nicht für unbedenklich halten, wenn dies 
ohne Vorwiſſen der Lieferantin geſchähe, 
R. C. 99. Darüber ſind zahlreiche Reichsgerichtsentſcheidungen 
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Seite 8
Dienstag, den 26. Januar 1926
Nummer 26.
 Reich und Ausland. 
Kriegsgräberſchmuck zum Volkstrauertag. 
Viele Angehörige, die ein Kriegergrab im Ausland haben, werden 
es dankbar begrüßen, daß der Volksbund Deutſcher 
            Kriegsgräberſür=
ſorge e. V. auch zum kommeiden Volkstrauertag die Gelegenheit gibt, 
die fernen Ruheſtätten der deutſchen Gefallenen zu ſchmücken. Im 
Januarheft der Zeitſchrift „Kriegsgräberfürſorge” iſt eine große Anzahl 
Namen deutſcher Kriegerfriedhöfe veröffentlicht, auf denen die Schmückung 
ohne weiteres möglich iſt. 
Die über das ganze Reich verbreiteten Ortsgruppen und Verbände 
des Volkbundes geben gern Auskunft über die in Frage lommenden 
Friedhöfe und vermitteln Beſtellungen von Kränzen und ſonſtigen 
            Blu=
menſchmuck. Die Hauptgeſchäftsſtelle des Bundes, Berlin W. 15, 
            Bran=
denburgiſche Straße 27, nimmt ebenfalls gern Aufträge entgegen. Hierbei 
iſt der volle Name des Gefallenen, die genaue Bezeichnung des 
            Fried=
hofes und die Nennung der Grabnummer erforderlich. Die Beſtellungen 
miſſen in Anbetracht der großen zu bewältigenden Arbeit bis ſpäteſtens 
am 30. Jan. beim Volksbund vorliegen. Die genaue Einhaltung dieſes 
Termins iſt im eigenen Intereſſe der Angehörigen unbedingt erforderlich. 
In Frankreich beträgt der Mindeſtpreis für einen Krauz 10 Mk. 
Dort ſind meiſt nur Kunſtkränze zu beſchaffen, da in Frankreich 
            Natur=
kränze faſt unbekannt ſind. In Belgien koſtet ein Kranz durchſchnittlich 
6 Mark. Die Preiſe für Krauzſpenden in den anderen Ländern ſind 
            ver=
ſchieden. Es würde zu weit führen, alle Einzelfälle hier aufzuführen. 
Der Volksbund iſt gern bereit, hierüber nähere Auskunft zu geben. Das
 Dundescgeſchiöſele zu. i Franreich dund der Wdrn Ziden uf. 
wird der Volksbund am Volkstrauertag aus eigenen Mitteln vornehmen. 
Zum Allerſeelentag und zum Totenſonntag hat der Volksbund 
            diel=
fach Aufträge für Kranzniederlegungen auf Friedhöfen in Fraukreich 
erhalten, die heute gar nicht mehr beſtehen. Viele wiſſen noch nicht, 
daß die franzöſiſche Regierung 2500 Friedhöfe auflöſte und auf große 
Zentralfriedhöfe zuſammenlegte. Wer von den Angehörigen die neue 
Lage des Grabes noch nicht kennt, tut gut, ſich dieferhalb umgehend mit 
dem Volksbund in Verbindung zu ſetzen. Erſt nach genauer Feſtſtellung 
des Grabes kann die Schmückung veranlaßt werden. 
In ſolchen Fällen wird ein Grabſchmuck zum Volkstrauertag nicht 
mehr möglich ſein. Aber auch zu Oſtern, Pfingſten und anderen Tagen 
vermittelt der Volksbund gern Blumengrüße und Kranzſpenden.
 Verurteilung eines Verſicherungskonzerns. 
8. Frankfurt a. M. Der Allianzkonzern hatte, um 
Arbeitskräfte zu ſparen, über 100 Angeſtellte entlaſſen. Nach der 
            Ent=
laſſung zeigte ſich aber, daß man dieſe Kräfte nicht entbehren konnte, 
und die noch dort Angeſtellten mußten faſt täglich vier bis fünf 
            Ueber=
ſtunden machen. Das führte zu einer Anzeige des Gewerbeamts, da 
die Angeſtellten ſyſtematiſch ausgebeutet würden. Dieſe Anſicht 
wurde von dem Vertreter des Gewerbeamts auch vor Gericht vertreten, 
das die angeklagte Geſellſchaft zu einer Geldſtrafe von 2300 
Mark verurteilte. Die Angeſtellten hätten wohl ohne Widerrede 
gearbeitet, aber ſie hätten bei dieſer Ueberſtundenleiſtung nur unter 
dem Druck der Zeit gehandelt. Das Geſetz müſſe die Angeſtellten ſchützen 
und deshalb ſei in dieſem Falle auf die hohe Geldſtrafe erkannt worden. 
* Frankfurter Chronik. 
S. Bei den Mainkraftwerken in Höchſt wurde die Leiche des 
Küfers Knoll gefunden, die eine ſchwere Wunde am Hinterkopf 
            auf=
wies, ſo daß man annimmt, daß K. einem Verbrechen zum Opfer 
gefallen iſt. — Beim Transport eines Bierfaſſes in den Keller geriet 
das Faß ins Rollen und ſtürzte auf einen Hilfsarbeiter, der ſo 
ſchwer verletzt wurde, daß er nach wenigen Stunden ſtarb. — Im 
Oktober vorigen Jahres wunde der Poſtwagen des abends von hier 
nach Darmſtadt abgehenden Zuges erbrochen und die Pakete 
            ge=
raubt, die man ſpäter zum Teil an der Strecke wiederfand. Der Täter, 
der Gärtner K. Spies, wurde jetzt zu zwei Jahren 
            Zucht=
haus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. — Konſul Filhol de 
Camas wunde zum franzöſiſchen Konſul in Frankfurt a. M. 
            er=
nannt. — Bekanntlich iſt Frankfurt an der Homburger 
            Kur=
haus=A.=G. ſtark beteiligt, die Homburg zu einem Spezialbad für 
Magen= und Darmkranke machen will. Wie in einer Sitzung des 
Aufſichtsrats berichtet wurde, iſt für die kommende Saiſon mit einer 
ſtarken Belebung des Beſuchs zu rechnen. Das Kurhausreſtaurant wird 
von der Geſellſchaft in eigene Regie übernommen werden. 
* Seltene Vögel. 
Aus Lindau wird berichtet: Als große Seltenheit im Tierreich 
wird hier ſeit einiger Zeit eine weiße Amſel beobachtet, die 
            regel=
mäßig zu einem beſtimmten Futterplatz kommt. Gegenwärtig werden 
am Bodenſee auch einzelne dunkelfarbige, grau=braune Möwen von 
ungewöhnlicher Größe wahrgenommen. Es handelt ſich um 
            Raub=
möwen, deren Brutplätze an der Nordküſte Sibiriens liegen. 
Große Unterſchlagungen bei der Kaſſeler Stadtverwaltung. 
WSN. Kaſſel. Durch einen merkwürdigen Zufall iſt eine große 
Anzahl von Unterſchlagungen beim hieſigen Elektrizitätswerk aufgedeckt 
worden, die faſt ein Jahr zurückreichen und die Höhe von etwa 
12000 Mark erreichen. Der Bürohilfsarbeiter Scholz, der die 
Liſte der Großabnehmer zu führen hatte, fälſchte, um für ſeine 
            koſt=
baren Nebenbeſchäftigungen, wie Motorradfahren, Skifahrten uſw., 
Geld zu haben, die Unterſchriften ſeiner Vorgeſetzten, ſtellte ſich 
            Quit=
tungen aus und ließ das Geld in ſeinen Taſchen verſchwinden. Der 
Bote, der die Zähler ablas und das Geld einkaſſierte, wurde 
            mitver=
haftet. Es ſteht noch nicht feſt, ab er mitbeteiligt iſt. Scholz iſt 
            vor=
läufig bis zu 6000 Mark geſtändig. 
1400 Schafe bei einem Brande umgekommen. 
TU Berlin. Der „Lokalanzeiger” meldet aus Stettin: Auf dem 
vommerſchen Nittergut Renſin im Kreiſe Greifenberg vernichtete ein 
Großfeuer, drei große Wirtſchaftsgebände. Dabei ſind 1400 Schafe 
verbrannt. 
Eishilfe der Reichsmarine im Finniſchen Meerbuſen. 
Berlin. Das Linienſchiff „Heſſen” leiſtete am 22. Januar 
im Eisgebiet von Kap Tachkona bis Kap Riſtna den Dampfern 
„Oberpräſident‟ Dellbrück”, Prutan” und ſpäter dem eſtniſchen 
Dampfer „Jaarva”, der im Eis ſtecken blieb, Hilfe. Durch den harten 
Froſt der letzten Zeit trat, wie gemeldet wurde, nunmehr auch im 
weſtlichen Teil des Finniſchen Meerbuſens vollkommene 
            Ver=
eiſnng ein. Während der Nacht leiteten drei eſtniſche Eisbrecher 
einen nach Weſten unterwegs befindlichen Geleitzug aus Reval über 
Kap Tachkona ins freie Waſſer. Zwei finniſche Eisbrecher helfen den 
nach Hangoe beſtimmten Dampfern. Die „Heſſen” lief am 23. Januau 
Libau zur Kohlenergänzung an und wird jetzt nur noch den im 
            äußer=
ſten weſtlichen Eisgürtel des finniſchen Meerbuſens befindlichen 
            Damp=
fern Hilfe leiſten können. Ob es den ruſſiſchen Eisbrechern in den 
nächſten Tagen gelingen wird, noch einen bei den Hogland=Inſeln im 
Eis liegenden Dampfer aus dem Finniſchen Meerbuſen 
            herauszu=
bringen, iſt nicht zu überſehen. 
Die Schiffe in Eisnvt. 
EP Stockholm. Einer der im Finniſchen Meerbuſen vout Eife 
eingeſchloſſenen ſchwediſchen Dampfer meldet drahtlos, daß der ruſſiſche 
Eisbrecher „Sviatog” in Helgoland angekommen iſt. Der Kapitän des 
Eisbrechers habe erklärt, daß er nunmehr die 20 eingeſchloſſenen 
Dampfer nach Weſten bugſieren wolle. Die däniſchen Eisbrecher ſind am 
Samstag von Kopenhagen nach dem Finniſchen Meerbuſen abgegangen, 
um ebenfalls Hilfe zu bringen. 
Ein gefährlicher Zeuge. 
DD. Olmütz. Eine aufvegende Szene ſpielte ſich kürzlich im 
            Kreis=
gericht Olmütz ab. „Vor dem Strafſenat ſtand unter der Anklage der 
Beihilfe der Hilfsarbeiter Polzer. Er war in der Strafanſtalt mit dem 
hekannten und wegen unzähliger Einbrüche in ganz Mähren 
            berüch=
tigten Schwerverbrecher Nesvatba bekannt geworden, mit dem er einen 
gemeinſamen Fluchtplan verabredete. Der Plan wurde jedoch entdeckt 
und Polzer vor Gericht geſtellt. Als Zeuge ſollte Nesvatba vernommen 
werden. Während der Verhandlung ſprang Nesbatba blitzſchnell auf, 
entriß dem neben ihm ſitzenden Polizeibeamten den mit zehn Patronen 
geladenen Revolver und bedrohte mit ihm alle Anweſenden. Es 
            ent=
ſtand eine furchtbare Panik. Ehe jedoch Nesvatba flüchten konnte, hatte 
ſich ein Schriftführer des Gerichts auf den Verbrecher geſtürzt und ihm 
den Nevolver nach erbittertem Kampf entriſſen. Darauf konnte der 
gefährliche Verbrecher gefeſſelt und in die Zelle gebracht werden.
 Zu dem großen Exploſionsunglück in Berlin 
geht uns von ſachverſtändiger Seite folgende Nachricht zu: Die 
            ge=
waltige Exploſion im Hauſe Kirchſtraße 9 in Berlin=Moabit am 
18. d. M. hat Wirkungen gehabt, die bei Gasexploſionen in 
ſolchem Umfange nicht auftreten. Daß es ſich um keine 
            Gas=
exploſion handelt, iſt auch ſchon aus dem Grunde nahezu ſicher, daß 
der in Betracht kommende kleine Seifenladen überhaupt keinen 
            Gas=
anſchluß mehr hatte. Die Exploſion hat in der Hauptſache nur in dem
 it ie eichit uehin anfte e e erhe Wich eſlunse 
fähig ivaren, gehen dahin, daß in dem Laden noch morgens 
um 5 Uhr gearbeitet worden iſt. Es wird erklärt, das der 
über dem Laden wohnende getötete Hausbeſitzer in der Nacht Ein 
brecher vermitete und ihnen bewaffnet zu Leibe gehen wollte. Alles 
deutet darauf hin, daß bei dem Hantieren mit hoch briſatten 
            Spreng=
ſtoffen dieſe zur Detonation gebracht worden ſind. Vorzugsweiſe nach 
dieſer Nichtung erſtrecken ſich jetzt die weiteren Ermittlungen.
 Akademiſcher Turn= und Sportplatz in Bad Blankenburg i. Th. 
Der Verband alter Turnerſchafter (V. C.), in dem zurzeit der 
            Ver=
band alter Turnerſchafter Thüringen den Vorſitz führt, hat auf ſeiner 
letzten Tagung in Bad Blankenburg endgültig die Errichtung eines 
Turn= und Sportplatzes für den Verband der Turnerſchaften auf 
            deut=
ſchen Hochſchulen (V. C.) beſchloſſen und die Mittel zur Erwverbung 
und Planierung des Grund und Bodens und zur Erſtellung der nötigen 
Anlagen bewilligt nachdem der Vorſitzende des Verbandes, Facharzt 
Dr. Petri=Arnſtadt (Salia=Jena), Prof. Altrock, der Leiter der 
Hochſchule für Leibesübungen an der Univerſität Leipzig (Stauffia= 
Charlottenburg) und Oberregierungsrat Dr. Tenner=Weimar 
(Straßburg=Tübingen) warm für das vorliegende Projekt eingetreten 
waren. Architekt J. Seiffert=Charlottenburg, der das Berliner Stadion 
erbaute und die Pläne für das Sportforum entworfen hat, erläuterte 
den von ihm aufgeſtellten Plan. Der Platz zieht ſich etwa in der 
Mitte zwiſchen dem Bahnhof und dem Sanatorium Schvarzeck der 
Schwarza entlang und umfaßt rund 40 000 Qugdratmeter. Vor der 
gegen Norden gerichteten Tribüne liegt die große Laufbahn. Dazu 
kommen Plätze für die verſchiedenen Ballſpiele und ſonſtige turneriſche 
und leichtathletiſche Uebungen. Die an der Schwarza gelegene Städt. 
Schwimmanſtalt, die von der Stadt dem V. C. für ſeine Turn= und 
Sportfeſte zur Verfügung geſtellt wird, wird nach einer Mitteilung der 
Stadtverwaltung von Bad Blankenburg beim Bau des Sportplatzes 
            ent=
ſprechend vergrüßert werden. Der neue Sportplatz ſoll bereits im 
            Som=
mer 1926 gelegentlich des großen Turn= und Sportfeſtes der 
            Turner=
ſchaften zum erſten Male in Benutzung genommen werden. Der V. C. 
iſt ſrmit der erſte ſtudentiſche Verband, der für ſeine alljährlichen 
Tagungen zu Pfingſten einen eigenen Turn= und Sportplatz zur 
            Ver=
fügung hat. 
Kongreß auf der Geſolei. 
Die Große Geſundheitsausſtellung in Düſſeldorf findet in den 
mediziniſchen Kreiſen die ihr gebührende Beachtung. Die Anmeldungen 
ärztlicher Kongreſſe anläßlich der Geſolei mehren ſich ſtändig. 
            Neuer=
dings hat der Verein der Krankenhaus=Aerzte Deutſchlands beſchloſſen 
ſeine diesjährige Generalverſammlung im Sommer 1926 in Düſſeldorf 
abzuhalten. 
Die deutſchen Weltumſegler in Spanien. 
TII Hamburg. Wie die Telegraphen=Union erfährt, iſt der 
Segelkutter „Hambura”, der am 2. Januar unter Führung von 
            Ka=
pitän Kircheis eine Weltumſeglung angetreten hat, am Sonntag in 
Vigo (Spanien) eingetroffen. 
Eine Schenkung Spen Hedins. 
EP Stockholm. Sden Hedin hat ſeine wertvolle archäplogiſche 
Sammlung, die von ſeinen beiden Expeditionen nach Turkeſtan 
            ſtam=
men, dem ſchwediſchen Staat zum Geſchenk gemacht. 
Auch die Deutſchen der Tſchechoſlowakei für einen Reiſeboykott 
über Italien. 
Aus Deutſchböhmen wird uns geſchrieben: Mit Rückſicht auf die 
            un=
erhörten Bedrückungen, denen das Deutſchtum Südtirols durch das 
italieniſche Fasciſtenregime ausgeſetzt iſt, haben ſich die deutſchen 
            Volks=
bildungsvereine in der Tſchechoflowakei, die alljährlich mit tauſenden 
von Mitgliedern Italienreiſen unternahmen, mit der Frage befaßt, ob 
dieſe zu einer ſtändigen Einrichtung gewordenen Reiſen fortgeſetzt 
            wer=
den ſollen. Es iſt bisher zur Ausgabe einer einheitlichen Bohkottparole 
noch nicht gekommen, doch haben eine ganze Anzahl dieſer Vereine 
            be=
ſchloſſen von Reiſeveranſtaltungen nach Italien abzuſehen und dafür 
ihre Mitglieder in die reichsdeutſchen und deutſchöſterreichiſchen 
            Som=
merfriſchen und Bäder zu führen. 
Ein Markomannen=Grab in Deutſchböhmen. 
Wie uns aus Deutſchböhmen geſchrieben wird, wurde bei 
            Schieße=
litz, im Saazer Lande, durch Prof. Dr. Max Wurdinger, Prof,. Dr. 
Hermann und Oberlehrer Fleiſcher die Grabſtätte einer 
            mar=
komanniſchen Frau aufgedeckt. Die Leiche trug reichen Schmuck, 
u. a. eine 182 Zentimeter lange, aus 360 Perlen beſtehende Halskette, 
Ringe, Fibeln, kupferne und ſilberne Anhänger, ſeltſame Schmuckſtücke 
aus Silber uſw. Ferner fand man bei dem Skelett eine 
            Porzellan=
ſchnecke (Chpregea tigris). Der Fund iſt inſofern von Bedeutung, als 
er beweiſt, daß das Saazer Gebiet von Markomannen bewohnt war, 
die bekanntlich von ihrem Herzog Marbod im Jahre 8 v. Chr. nach 
Böhmen geführt wurden, mehrmals in das Römiſche Reich einfielen 
und im 4. Jahrhundert n. Chr in den Bajuvaren aufgingen. Die 
Slawen kamen im Gefolge der kriegeriſchen Oparen als deven 
            Dienſt=
mannen erſt im 6. Jahrhundert nach Böhmen — als Koloniſten und 
Emigranten. 
Schwerer Eiſenbahnunfall in Rumänien. 
TU Bukareſt. Samstag abend ereignete ſich ein ſchwerer 
            Eiſen=
bahnunfall. Ein Güterzug, deſſen Waggons mit Baumſtämmen bepackt 
waren, ſtieß mit leeren Waggons zuſammen. Der Anprall war ſo heftig, 
daß die Lokomotiwe mit acht Waggons die Böſchung hinabſtürzte. Der 
Lokomotivführer, der Heizer und ein Bremfer wurden getötet. 
Die Stickſtoffproduktion aus Luft. 
EP New York. Wie der „New York Herald” meldet, erklärten 
die Chemiker des Palmerlaboratoriums im Princeton, daß ſie das 
deutſche Geheimnis für die Herſtellung von Stickſtoff aus der Luft, das
 ſtoff und den Nebenprodukten des Hochofenprozeſſes aufgenommen 
            wer=
den könne. 
Das größte Schienennetz der Welt. 
EP New York. Die St. Louis—San Fraucisco=Railroad hat 
nach ſechsmonatigen Verhandlungen das Schienennetz der Rhodes Jsland 
Nailroad gegen Zahlung von 875 Millionen Dollar übernommen. 
            Da=
mit verfügt die Geſellſchaft über das ausgedehnteſte Schienennetz 
der Welt. 
Der Hotelbrand in Allentown. 
EP New York. Der „New York=Herald” beziffert die Zahl der 
bisher feſtgeſtellten Toten bei dem Hotelbrand in Allentown auf 12, 
            wo=
von acht in ihren Betten erſtickt ſeien. Es werde jedoch angenommen, 
daß mindeſtens 12 weitere Tote noch unter den Trümmern liegen, da 
15 Perſonen vermißt würden, von denen ſich vielleicht noch einige 
            ge=
rettet hätten. 
Wild=Weſt in Buenos=Aires. 
EP. Acht bewaffnete und maskierte Banditen führten einen 
            Ueber=
fall auf eine Vorſtadtbauk von Buenos Aives aus, wie man ihn ſonſt 
wohl in amerikaniſchen Filmen zu ſehen gewohnt iſt. Mit gellenden 
Nufen und dauernder Schießerei ritten ſie in geſtrecktem Galopp die 
Straßen entlang zur Bank, ſchoſſen zwei Angeſtellte nieder und 
            blün=
derten, während zwei von ihnen die Türen beſetzt hielten, die Kaſſe 
aus. Nachdem ſie noch eine Schußſalve abgefeuert hatten verſchwanden 
die Räuber mit ihrer Beute von über 60 000 Peſos in einer 
Staubwolke in die Pampas. Von den beiden Bankbeamten iſt der 
eine tot, der andere ſchwer verletzt.
 Garaſani bleibt in Deutſchland! 
Hans Stoſch=Sarraſani, Europas volkstümlichſter Schau=
            Unterneh=
mer, iſt im November bekanntlich nach zweijähriger Ametika=Fahrt in die 
deutſche Heimat zurückgekehrt. Lautlos wie es ſeine Art iſt, hat er ſich 
für die kalte Jahreszeit nach ſeinem Dresdener Stammhauſe 
            zurückge=
zogen, das noch immer die größte und prächtigſte maſſive Arena=Anl. 
Deutſchlands darſtellt, aber nicht, um auszuruhen, ſondern nür im Frlih 
jahr mit einer großen Ueberraſchung loszubrechen. Hans Stoſch= 
Sarraſani hat ſich, nicht entmutigt durch die kataſtrophale Wirtſchaftslage 
allen Auslandsangeboten zum Trotze entſchloſſen, für dieſes Jahr in 
Deutſchland zu bleiben, um hier eine Schau ins Leben zu rufen, wie ſie 
Europa bislang noch nicht ſah. Den althergebrachten und erſtarrten 
            Ziu=
kus, auch denjenigen mit der Modetorheit des Mehrmanegeniyſtems, 
hat Hans Stoſch=Sarraſani, deſſen Blick und Unternehmengsluſt in 
            Am=
rika ſich weitete, endgültig überwunden. Hans Stoſch=Sarraſani wird 
nicht mehr als Zirkusdirektor vor ſeine deutſchen Freunden von früher 
treten, ſondern als Haupt und Schöpfer einer gewaltigen Schau neuen 
Stiles, von der es jenſeits des Ozeans zum geflügelten Worte wurde, 
daß ſie die „ſchönſte Schau zweier Welten” ſei, der Alten und der Neuer 
Welt. In Sarraſanis Winterwertſtätten zu Dresden und Leipzig rüſtet 
man fieberhaft. Von Südamerika her hat Sarraſani Trupps von 
            argen=
tiniſchen Gauchos, braſilianiſchen Kreolinnen, paraguayiſchen Indianein 
geſammelt, von Nordamerika her treffen echte Sioux=Indianer ein, eine 
Seltenheit erſten Ranges, dazu Dutzende von Texasbohs. Ein 
            Spezial=
geſandter der Sarraſani=Schau, der bekannte Forſchungsreiſende 
            Oberſt=
leutnant a. D. Vierordt, der von Sſüdamerika aus rund um die Erde 
            ge=
ſchickt wurde, um ſehenswerte Menſchenraſſen und Tiere für Sarraſani 
zu ſammeln, kabelt heimkehrend aus Kalkutta, daß er ſeinen Auftrag mit 
glänzendem Erfolge löſte. Aus weiteſten Ländern kommen Meldungen 
von der Abreiſe von Künſtlerſcharen zur Sarraſani=Schau nach 
            Deutſch=
land. Hans Stoſch=Sarraſani wird zum erſten Male einen „reiſenden 
Kongreß der Menſchenraſſen” in Marſch ſetzen. Auch darin wird 
            Sarra=
ſani alle deutſchen Wanderzickuſſe überflügeln, daß er ſeine geſamte 
Turnee, von Oſten zum Süden, vom Norden zum Weſten unter 
            Ver=
meidung der Eiſenbahn ausführen wird. Sarraſani will mit 120 
            Auto=
zügen ſiber die Landſtraßen 300 Tiere und 500 Menſchen befördern, er 
wird in künſtleriſcher wie techniſcher Beziehung eine Sehenswürdigkeit 
in Erſcheinung treten laſſen, deren kultureller Wert unſchätzbar iſt. Auf. 
dem Zuge durch Deutſchland gedenkt er, auch unſere Stadt zu kreuzen. 
Die Scheckprinzeſſin. 
EP. Eine echt amerikaniſche Geſchichte wird vom „New York 
Herald” aus Seattle gemeldet. Dort kam eines Tages ein 16jähriges 
Mädchen, Lillian Reed, an, ſtieg in einem luxuriöſen Hotel ab und 
erwarb ſich durch ihr freigebiges Auftreten bald den Ruf einer reichen 
Erbin. Sie war eine gute Kundin der Warenhäuſer, in denen ſie ſich 
eine erſtklaſſige Gatb robe zulegte, kaufte ein Landhaus zum Preiſe von 
25 000 Dollars, möblierte es mit einem Aufwand von 6000 Dollar und 
ſchaffte ſih ſchließlich noch ein ſtandesgemäßes Automobil zum Preiſe 
von 2600 Dollar an. Alle dieſe Einkäufe bezahlte ſie mit Schecks, 
und es iſt bezeichnend, daß ſie ſich auf dieſe Weiſe über eine Woche 
lang ihres Lebens freuen konnte, bevor es, einem ihrer Lieferanten in 
den Sinn kam, ſih bei der Bank in Seattle nach der Güte des ihm 
ausgehändigten Schecks zu erkundigen. Da allerdings war es mit dem 
Traum der jugendlichen Scheckprinzeſſin vorbei und ſie wurde unter 
der Obhut eines Polizeibeamten, ledig ihrer ſchönen Kleider, ihrer 
Juwelen und ihrer „Car”, ihren nicht wenig erſtaunten Eltern 
            zu=
geführt. 
Rund=Kunk=Programme. 
Frankfurt. 
Dienstag, 26. Jan. 3.30—4: Jugendstunde, Vortrag.: Lehrer 
Strieker. „Der Heidhase” von Löns. Für Kinder vom 10. Jahre ab. 
4.30—6: Hausorch.: Zu Verdis Todestag (f 27. Jan. 1901). Mitw.: Ev. 
Oettinger, Sopran. Flügel: Dr. Merten. 1 Ouv. „Nabucco‟. 
2. Miserere 2. „Der Troubadour”, 3. Arie 2. „Krnani”: „Ernani, 
Ernani, inrolami” 4. Fant. „Don Carlos”. 5. Ouv. „Die Macht des 
Geschickes”, 6. Arie a. „Die Macht des Geschickes”: „Madre, pietosa 
Vergine‟. 7. Fant. „Falstaff”. X 6—6.30: Lesestunde: Aus dem 
Roman „Pitt und Fox” von Fr. Huch. X 6.30—7: Uebertragung aus 
Kassel. X 7—7.30: Regierungerat Dr. Kuppelmayr: „D 
Hlelsch”, X 7.30—8: Dr. R. Hertens: „Die Vögel‟ 8—10: Gastspie 
des Stadttheaters Offenbach: „Das Mnsikantenmädel‟, Operette von 
Georg Jarno. Pers.: Fürst Asterhauy: Pranz Kugler; Fürstin Bsterhäxy: 
Naria Palik; Prinz Esterhary, deren Sohn:-JTeanne Lrmel; Josef Handu. 
Kapellmeister: Dir. Gräf; Karl. sein Neffe, Lehrer: Heinz Steinbrecher: 
Elena Montebelli, Tänzerin: Friedt Gierga; Brigitta, die Großbäuerin: 
Paula Horch; Resel, die Kuhmagd: Else Simon; Peter, Uusikant und 
Diener des Fürsten: Paul Westermeier; Salomon, der Hausierer: 
Heinrieh Schmitt: ein französischer Hauptmann: Alfred Ganzer; ein 
Korporal: The0 Kaiser; Kathi, Bauernmädchen: Irma Wegmann. 
Stuttgart. 
Dienstag, 26. Jan, 4.30: Konzert und Neues aus aller Welt. 6.30: 
Stadtpkarrer Dr. Schairer, Hedelfingen: Die Hysterie als Seelenproblem 
* 7: Morss-Kurgus. Lelt.: Rolk Vormis. 7.30: Vortr.: Staatsrat Uohl- 
München (krüher Petersburg): Kreuz- u. Luerfahrten eines schwäbischeu 
Nagisters im alten Lublandk. — 4nschl.: Nachrichten aus dem 
            Ausland=
deutsohtum. 8: Lebertr. aus der Punkstunde Berlin: „Figaros 
            Hoch-
zeit”, Oper in drei Akten von W. 4. Moxart. Dirigent: Goneralmusikdir. 
Kleiber von der Staatsover, Berlin. Pers.: Grätin (Emmr Bettendork): 
Susanne (Irene Lden); Eigaro (Leo Schitzendork); Cheruhin (Elkriede 
Uarherr-Wagner); Solisten der Staatsoper Berliu. 
Berlin. 
Dienstag, 26. Januar, 5: Versuchs-Konzert für den Empfang in den 
            Ver-
einigten Staates von Nord-Amerika und Canada. Schumann, Ouartett D-dir 
Mosart, Arie 2 d. *Zauberllöte‟”: „In diesen heiligen kiallen‟ (Helgers). 
Rossini, Rosinen-ärie aus „Barbier von Serilla‟ (Sabine Mieven). Arie aus der 
„Zauherlöte‟: „O lsis und Osiris” (Fielgers). Schlager aus Operetten: „Die 
tanzende Prinzessin”; „Mlarietta”; „Floheit die Tänjerin” (Pepi Zampa, P. 
            Hlar-
den). O 3 (Königswusterhausen); Ministerialrat Kühne: „Der innere Ausbau der 
Berufsschulen.” 8 3.30: Frzu Mathes-Wimermark, Lektor d. Hlandelshochschule: 
Schwedisch für Arfänger, 8 4: Wirll. Geh Rat Dr. v. Seefeld, 
            Ministerial-
direktor: „Die rechtlichen Cirundlagen der Berufsschulen.” 6 4.30: Frl. 1i11 
Droescher, Leiterin des Pesislozsi-Fröbel-Flauszes: „Die Frau als Erzieherin.” 
8 3.45: Prof. Ludnigs: „Wellen und Absterben der Planzen durch besondere 
Einflisse.” 8 4.30: Fuukkapelle. 8 6.30: Stunde mit Büchern. 8 7: Dr. Sclmidkt 
spriclt zu dem Requiem azm 27. lan. über Verdi. O 7.30: „Figaros klochseit.” 
Oper von Moxart. Dirig.: Cieveralmusikdirekt. Kleiber. — Hauptdarst.: Graf 
Almariva: Bronsgeest; Gräfn: Emmp Bettendorf: Susauna, Kammerzofe: Irene 
lden; Eigaro, Kammerdiener 1. Schützendorf-* Cherubin Page: Elfriede 
            Mar-
herr-Waguer; Marzelline, la4 von Scheele-Mülier; Bartolo: kl. Schultz. 
            Hand-
lung: Serilla. Zeit: 17. Jahrh. 6 10.30: Tanzmusik (Rapées Jaxz- Sinfoniker).
 Tageskalender für Dienstag, den 26. Januar 1998. 
Landestheater, Großes Haus, abends 6 und 8 Uhr: Fünftes 
Konzert des Städt. Akademie für Tonkunſt. — Kleines Haus, 
Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr, Zuſatzmiete 1 (7), Schülermiete gelb 4: 
„Der Wildſchütz.” — Orpheum, abends 8 Uhr: Das Spielzeug 
der Marquiſe.” — Deutſche Demokratiſche Partei, 
abends 8 Uhr, im Kluhzimmer, Waldſtr. 45: Hauptverſammlung. 
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſp. 
Verſteigerungskalender für Mittwoch, den 27. Januar 1926. 
Nutz= und Brennholzverſteigerung, vorm. 9 Uhr, in 
Arheilgen, Wirtſchaft von Geopg Erzgräber 4.
 Wetterbericht. 
Wettervorherſage für Mittwoch, den 27. Januar 1926, 
nach der Wetterlage vom 25. Januar 1926.
 ſah Aiederſchldge der Dechel nacſe gende bereifs ui Teäuern.e 
nach dem Finniſchen Meerbuſen über. Die Temperaturen liegen in 
Mitteleuropa ſchon durchweg über — 2 Grad Celſius; mit weiterer 
Erwärmung iſt zu rechnen. Heſſiſche Oeffentl. Wetterdienſtſtelle.
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaſt: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachr chten: Mar Streeſe 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
Verantwortlich für Schlußd ent: Andreas Bauer 
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle 
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die ſeutige Nummer hat 12 Geiten.
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 jrd immer mein Grundsate Sein, damnit jch Siets in del Lage bleibe, bei langen Ziel und kostentreier 
(1328 
Großer Uasaßs — Rieinae NHttKK sofersiger Lieferung konkurrenslase Angebote herauszubringen. 
Einen offensichtlichen Beweis geben bereits meine 14 Schaufenster 
46tes Geschäftsjahr. 
Möbel-Industrie Feldel, Hügelstreße 18-17.
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Nummer 26
latte
 Neuregelung der merikaniſchen 
Staatsſchuld.
 W. Berlin, 25. Januar. 
Die Neuregelung des mexikaniſchen Schuldendienſtes ſieht in 
erſter Linie eine Trennung der Eiſenbahnſchuld von der 
eigentlichen Staatsſchuld vor, zu welch letzteren auch 
die im Abkommen vom 16. 6. 1922 berückſichtigten Anleihen der 
Einzelſtaaten, der Stadt Mexiko und der Darlehenskaſſe für die 
Bewäſſerungsanlagen gehören. Für die rückſtändigen 
Zinſen der direkten Staatsſchuld wird dahin Vorſorge 
            ge=
troffen, daß die mexikaniſche Regierung ſich verpflichtet, zu deren 
Amortiſation ab 1. 1. 1928 für vierzig Jahre jährlich 2 708 655 
Dollar bereitzuſtellen. In gleicher Weiſe haben die Eiſenbahnen 
für ihre rückſtändigen Zinſen jährlich 2 463 174 Dollar 
            aufzu=
bringen. Hinſichtlich der laufenden Zinſen der direkten 
Staatsſchuld iſt vereinbart worden, daß vom 1. Januar 1926 bis 
31. Dezember 1927 die geſamten Erträgniſſe aus der 
            Oelex=
portſteuer ſowie 5 Millionen Dollar jährlich aus dem 
            Er=
trag der Oelproduktionsſteuer an das internationale Comitee 
abgeführt werden müſſen. Von dieſen Summen behält letzteres 
11 192845 Dollar für 1926 und 12 511 901 Dollar für 1927 ein. 
Dieſe Summen ſind ausreichend, um die Verzinſung der direkten 
Schuld nach den Beſtimmungen des Abkommens vom 16. 6. 1922 
zu ſichern. Die Eiſenbahnen werden mit dem 1. 1. 1926 
wieder in private Betriebsführung übergehen, und 
zwar unter den Bedingungen, betreffend den Wiederaufbau der 
Löhne und Tarife uſw., die es ihnen ermöglichen ſollen, ihre 
feſten Laſten von etwa 11 279 695 Dollar, jährlich zu begleichen. 
Dieſe Vereinbarung enthebt jedoch keineswegs die Regierung 
ihrer Verpflichtung hinſichtlich der Eiſenbahnanleihen, wie ſie vor 
dem 16. 6. 1922 beſtanden. Beſondere Beſtimmungen wurden 
hinſichtlich der Irrigationsanleihe getroffen. Die 
            Re=
gierung ſchafft eine neue Anleihe mit gleichen Zins= und 
            Til=
gungsbedingungen, die gegen die Stücke der Irrigationsanleihe 
umgetauſcht werden. Ferner wird die Regierung der New 
York Truſt Company als Treuhänderin für dieſe 
Anleihe fünf Millionen Dollar monatlich mit je 5000 Dollar 
fällige Schatzſcheine übergeben, deren Erlös zum Ankauf der 
Stücke der Irrigationsanleihe oder der neuen Anleihe im freien 
Markt zu einem Kurſe dienen ſoll, der zuzüglich der Zinſen 
56 Prozent nicht überſteigt. Die an Stelle der Irrigationsanleihe 
neu auszugebende Anleihe nimmt an den Beſtimmungen des 
geänderten Abkommens teil. Im übrigen bleiben die 
            Beſtim=
mungen des Schuldenabkommens vom 16. 6. 1922 unverändert 
in Kraft, ſo daß ab 1. 1. 1928 der Anleihedienſt in vollem 
            Um=
fange wieder aufgenommen werden ſoll.
 Die Amerikaanleihe der Rhein=Elbe=Anion. 
Berlin, 25. Januar. 
Die 25 Millionen=Dollaranleihe, der Rhein=Elbe=Union wird unter 
folgenden Bedingungen von der Dillon Read=Gruppe 
            über=
nommen: Der Ausgabekurs beträgt 94 Prozent, der Zinsfuß 7 Prozent, 
Laufzeit 20 Jahre; die Anleihe iſt rückzahlbar zu 100 Prozent, wenn der 
Schuldner von dem Recht der vorzeitigen Rückzahlung nech 5 Jahren 
Gebrauch macht, zu 105 Prozent. Jeder Inhaber von 1000 Dollar Anleihe 
erhält das Recht, 1000 Mk. Deutſch=Luxemburg=Aktien zu erwerben, und 
zwar aus dem von Dillan Read erworbenen Stinnespaket. Die Anleihe 
kommt nur Deutſch=Luxemburg und Gelſenkirchen zugute, nicht dagegen 
den Stinnes=Geſellſchaften. Evtl. geht die Anleihe ſpäter auf die 
            Ver=
einigten Stahlwerke A.=G. über. 
Drei Millionen Dollaranleihe für Tietz. Wie die „Kölniſche Ztg.” 
erfährt, iſt die drei Millionen Dollar betragende Obligationsanleihe 
für die Firma Tietz nunmehr abgeſchloſſen. Die Verzinſung beträgt 
7,5 Prozent, der Ausgabekurs 97 Prozent. Die Laufzeit wurde auf 
20 Jahre bemeſſen mit dem Recht der Firma Tietz, die Anleihe nach 
fünf Jahren teilweiſe oder ganz zu kündigen. 
Abſchluß der Metallbank in Frankfurt a. M. 
Wie bereits mitgeteilt, verteilt die Metallbank und 
            Metal=
lurgiſche Geſ., A.=G. in Frankfurt a. M. aus einem 
            Reinge=
winn von 624 442 RM. 7 Prozent Dividende auf 25,6 Mill. RM. 
Stammaktien, 6 Prozent auf 1,06 Mill. RM. Vorzugsaktien Serie 1 und 
7,5 Prozent auf 8 Mill. RM. Vorzugsaktien Serie 2. Als Vortrag auf 
neue Rechnung verbleiben 70 218 RM. Nach dem Verwaltungsbericht 
entwickelte ſich im Verlaufe des Geſchäftsjahres eine neue ſtarke Kriſe, 
die heute noch andauert. Die weiterverarbeitende Metallinduſtrie litt 
in ſteigendem Maße an Auftragsmangel. Immerhin konnten die eigenen 
Anlagen in Heddernheim, Mannheim, Guſtavsburg und Köln 
            ver=
hältnismäßig gut beſchäftigt werden. Die der Geſellſchaft 
naheſtehenden Hüttenwerke ſind von der Abſatzkriſe wenig betroffen 
            wor=
den. Die Zinkhütten litten weiter unter der franzöſiſch=belgiſchen 
            Kon=
kurrenz. Die Anlagen der Norddeutſchen Affinerie=Hamburg ſind 
            nun=
mehr ſämtlich in Betrieb. Mit einer Jahreskapazität von 50000 To. 
Kupfer kann ein großer Teil des deutſchen Bedarfes gedeckt werden. 
Die techniſchen Abteilungen waren noch ausreichend beſchäftigt. In der 
Bilanz per 30. September erſcheint eine Anzahl Poſten infolge der 
Fuſion der „Heddernheimer Kupferwerke und 
            Süd=
deutſche Kabelwerke A.=G. zum erſten Mal. Das ſtarke 
            An=
wachſen der genommenen und gegebenen Geider ſei zum größten Teil auf 
rein bankmäßige Transaktionen zurückzuführen. Die Reichsbank ſei 
bisher kaum in Anſpruch genommen worden, wie auch die Geſellſchaft 
die Akzepte nicht gegeben habe. Im einzelnen betragen unter den 
            Paſ=
ſiven bei 4,6 Mill. RM. geſetzlicher Rücklage auf Termin genommenen 
Gelder 25,7 Mill. und ſonſtige Gläubiger 17,6 Mill. RM., denen 
            kurz=
friſtig ausgeliehene Bankguthaben von 17 Mill. und 23,25 Mill. RM. 
Schuldner gegenüberſtehen. Wechſel und Deviſen ſind mit 2,59 Mill. 
Aktienanteile, Kuxe und Schuldverſchreibungen mit 18,3 Mill., 
            Kom=
mandit= und Konſortialbeteiligungen mit 6,6 Mill. und ſchließlich Waren 
mit 7,9 Mill. RM. bewertet. In Bürgſchaftsſchuldnern erſcheint auf 
Beſitz der Geſellſchaft befindlichen Vorratsaktien wurden im Laufe des 
Beſitz der Geſellſchaft befindliche Vorratsaktien wurden im Laufe des 
Jahres 2 529 240 RM. verwertet. Der Hauptbetrag von 2 510 400 RM 
wurde zur Durchführung der Fuſion mit Heddernheim verwendet. Durch 
dieſe Verwertung hat ſich die geſetzliche Rücklage auf den Geſamtbetrag 
von 4,6 Mill. RM. erhöht. Im Beſitz der Geſellſchaft befinden ſich noch 
2277000 RM. 
Frankfurter Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., 25. Januar. 
„Nachdem das Ausland heute wiederum an der Vorbörſe mit Käufen 
vorgegangen war, machte ſich ſchon kurz vor der Feſtſetzung der erſten 
amtlichen Kurſe ein überwiegendes Angebot der ein 
            heimi=
ſchen Spekulation und des Kapitaliſten=Publikums bemerkbar 
ſo daß die erſten amtlichen Kurſe gegenüber der Samstagsbörſe einen 
Ruckgang erfuhren. Im weiteren Verlaufe nahmen dieſe Abgaben einen 
großeren Umfang an. Schließlich waren auf allen Aktienmärkten 
            Kurs=
abſchwächungen von 2 bis 3 Prozent feſtzuſtellen. Auch auf dem 
            Bank=
nkienmarkte waren die Kursabſchwächungen überwiegend, ebenſo auf 
dem Chemiemarkt. Recht ſchwach zeigten ſich die Zuckeraktien, da heute 
des Gerücht verbreitet wurde, die Zuckeraktien würden ohne Dividende 
Heiben. Feſte Haltung zeigte wieder der ausländiſche 
            Renten=
martt, wo beſonders Türken und Ungarn weiter im Vorder= 
Arunde ſtanden, während die Mexikaner recht vernachläſſigt blieben. Auch 
4302er Ruſſen waren etwas begehrt und bis 3,10 hinaufgeſetzt, trotz der 
ruſchchineſiſchen Wirren. Für deutſche Anleihen war das Intereſſe 
Agemein gering, nur Schutzgebietsanleihen erfreuten ſich weiterer Nach= 
Trage. Der Geldmarkt blieb auch heute ſehr flüſſig. Tägliches Geld 
2 Pkozent, allererſte Adreſſen konnten aber im Freiverkeh. zu unter 
* Pkozent ankommen. Monatsgeld 8 bis 9 Prozent. 
An der Abendbörſe ſetzte ſich die nachbörslich eingetretene 
Echylung in ſtärkerem Maße fort. Auf allen Gebieten ſtell=
140.— 71. 71.— Kirſch Kupfer 83.— 84.— 30.— 31.— Höſch Eiſen 90— 88.— 64.— 64.5 Gohenlohe Werke 9.875 9.175 65.5 67.— Kahla Porzellan 50.125 49.— 99.— 1 94.— Lindes Eismaſch. 118.25 115.— 57.25 57.25 Lingel Schuhe 23.— 22.— 95.87 95.— Linke & Hofmann 41.25 425 38.— 1L. Loere & Co.. 138.— 145.— 48.5 48.— 12. Lorenz 80.— 79.— 10.75 Nbl. Kohle 104.75 87.5 87.25 Nerdd. Gummi.. 77.— 97.5 (Trenſtein 70.— 68.75 126.121 124.5 Rathgeber Waggon 26.— 56.5 56.5. Rombacker Hütten 13.25 13.— 88.5 89.12: Roſitzer Zucker 70.— 85.62 85.25 Rütgerswerke .... n2.5 70.— Sachſenwert .. . . . ." 63.— 62.5 AN7 3. 25 Sächſ. Gußſtahl..... 51.5 53.— 38 125 32.5 Siem n Glas ..... 91.— 25.5 27.— Ver Lauſitzer Gias.. 86.25 135.— 132.— Volkfiedter Porzell. 30.— 101.25 101.5 Weſtſ. E. Langendreer 26.— 28.5 48.75 48.— Wittener Gußſtahl. 43.- 42.— 154.— 150.25 Wanderer=Werke. . . 95.75 96.—
Deviſenmarkt.
 Amſterdam=R 
Buenos=Aires 
Brüſſel=Antw. 
Eslo 
Korenhagen 
Stockholm . . 
Kelſingfors. 
Italien ..... 
London ..... 
Nen=York. 
Paris... . . . ." 
Echweiz.. . . . 
Spanien ....
23. 1.
25. 1.
 Geld / Brief/ Gelo 
168.51 163.23/ 168.3 
1.735 1.7321 1.735 
19.06 13 10/ 19.3 
85 30 85.56 C5.71 
63.53/10 4 13108.52
 Brief 
168.81 
1.741 
19.16 
P5.6 
108 0
 15.93218 87305 8215 27. 
1.39 70.4 771:0 235 9.34 
1195 .705 4.195 7.35 
15 635 15 735/15 655 15 885ſAtben ....." 
3089 81 19130.225 81.725 
59.401 59.5d 53 331 59.77
Prag. 12.716 12 455 Budapeſt. . . . 5.8 Japan .. ...." 1.871 Nio de Janeiro/ 0.6 183 Sulgarien. 2935 Bclarad Konſtantinopel 771 2.7 Liſſabon ....." 2i 2 2t. 27 Danzig ......" 7a8 5.7 Kanada.. .. .. / 4.16 4.19. Uruguay. . 4.325 7.333l
Frankfurter Produktenverkehr.
Dienstag, 26. Januar
 ten ſich wieder Kursbeſſerungen von 1 bis 2 Prozent ein, für 
            Schiff=
fahrtswerte aber waren ſie bedeutend größer, weil ſich auf dieſe 
Aktiengruppe beſonders das Intereſſe der ausländiſchen Käufe 
            konzen=
trierte. Norddeutſcher Lloyd gewannen 6 Prozent und Hapag 
            Pro=
zent. Deutſche Bank 117, Darmſtädter Bank 116,75, Harpener 110, Kali 
Aſchersleben 119,25, Mannesmann 76, Phönix 77,5, Rheinſtahl 69,25 
Alle Farbenwerte erreichten 125,5, Licht und Kraft 102, Lahmeyer 83,5, 
Hapag 114 und Norddeutſcher Lloyd 130, Deutſche Anleihen waren 
            eben=
falls leicht erholt. 
Berliner Effektenbörſe. 
w. Berlin, 25. Januar. 
Obſvohl für die führenden Papiere vorbörslich höhere Kurſe genannt 
worden waren, entſprach die Eröffnung und auch der Verlauf der Börſe 
den Erwartungen auf eine Fortſetzung der Aufwärtsbewegung nicht 
Nach den ſtarken Steigerungen der letzten Zeit hielt die Börſe wegen der 
bevorſtehenden Ulitmoliquidation Entlaſtungsverkäufe für angebracht, 
ſo daß die bei unregelmäßiger und im Verlaufe etwas ausgeſprochener 
nach unten neigender Kursbildung ein unſicheres und 
            überwie=
gend ſchwächeres Ausſehen zeigte. Trotzdem ſcheint ſich die 
innerliche feſte Grundſtimmung erhalten zu wollen, zumal auch die 
Dezemberziffern des deutſchen Außenhandels erſtmals ſeit Auguſt 1924 
einen kleineren Ausfuhrüberſchuß zeigen und der Geldmarkt trotz der be 
vorſtehenden Ultimoliquidation ſeine außerordentliche Flüſſigkeit beibe 
hält. Verſchiedentlich vermochten ſich die Befeſtigungen fortzuſetzen, ſo 
bei Kanada um 3 Prozent, bei Ilſe Bergbau und verſchiedenen anderen 
Montan=Elektrizitäts= und Nebenpapieren um 2 Prozent ſowie bei Lud 
wig Löwe um über 6 Prozent. Zumeiſt aber bröckelten die Kurſe auf 
den bisher führenden Marktgebieten um 1 bis 2 Prozent ab und dieſe 
Einbußen erhöhten ſich bei durchweg ſtiller gewordenem Geſchäft, nament 
lich bei Montanwerten, verſchiedentlich auch auf 3 Prozent und etwas 
darüber. Auch Schiffahrtsaktien wurden in ungefähr gleichem Ausmaß 
realiſiert, was namentlich von Hanſaaktien gilt. Bankaktien waren 
            zu=
meiſt um ½ bis 1 Prozent höher, ohne indes die Aufſchläge ſpäter voll 
behaupten zu können. Von Rentenwerten zeigte ſich etwas Intereſſe für 
Ungarn, Türken und Mexikaner. Vorkriegshypothekenpfandbriefe ſowie 
Goldpfandbriefe waren bei ſtillem Geſchäft nur um Kleinigkeiten 
            ver=
ändert. Der Privatdiskont wurde für beide Sichten wieder un 
ein Achtel Prozent auf 6 Prozent herabgeſetzt. 
An der Nachbörſe ſtimulierte die Herabſetzung der 
            Privatdis=
kontnotierungen und das Eintreffen größerer Kauforders für Schiff 
fahrtswerte, die im einzelnen für dieſe Papiere bedeutende 
            Kurs=
beſſerungen herbeiführten. Hapag zogen im Kurſe auf 114,75, Nordd. 
Lloyd auf 129 (nach 124) und Hanſa auf 157 nach 152 an. Dagegen 
lagen Kali= und Elektrowerte ebenſo Montanaktien ſehr ſtill und nur 
um Bruchteile eines Prozentes gebeſſert, trotzdem aber meiſtens noch 
            un=
ter den erſten Kurſen. Die Senſation der Börſe war vohl die 
            Steige=
rung der Hannoverſchen Waggon=Fabrikaktien von 117/ auf 18 Prozent 
zum Kaſſakurs bei nur ¼ Zuteilung und die weitere nachbörsliche 
            Er=
höhung bis 25 Prozent. Im übrigen notierten Harpener 109, Phönix 
77,25, Gelſenkirchen 90,5, Rheinſtahl 69,5, Kanada feſter 72, 
            Farben=
induſtrie 124,5, Schutzgebiet 5,80, Kriegsanleihe 0,233,75.
 Aſchaffb. Zellſiof 
Augsb.=Nürnb. Maſch. 
Bamag=Meguin 
Berl E. W. Vorzug. 
Berlin. KarlsruheInd. 
Braunkohlen=Briketts 
Bremer Vulkan. . .. 
Bremer Wolle 
Teutſch.=Atlant. Tel. 
Teutſche Maſchinen 
Teutſck.-Nieb. Tel . 
Teutſcke Erdöl ... 
Teutſche Petroleum 
Tt. Kaliwerke ...... 
Tonnersmardkhütte. 
Tynamtt Nobel.. 
Elektr. Lieferung. 
Farben=Ind. A.=G. 
E. Friſter 
Eaggenau Vorz... 
Eelſenk Eußſtahl .. 
H. f. eleftr. Untern. 
Salle Maſchinen 
Kan. Moſck.Cgeſt. . . . 
Kania Dampfſch. ...
 Die Lage am Weitgetreidemarkt. 
Das Niveau der Getreidepreiſe am Weltmarkt blieb in der 
letzten Woche unter leichten Schwankungen im großen und 
ganzen unverändert. 
In Weizen beobachtete England noch immer große 
            Zu=
rückhaltung und beſchränkte ſeine Kauftätigkeit auf die Deckung 
des dringendſten Bedarfs, andererſeits war auch das Angebot 
aus den überſeeiſchen Ländern nicht dringend und die 
            Forde=
rungen für Manitoba=Weizen nur unweſentlich ermäßigt. Erſt 
in den letzten Tagen wurde das Angebot aus 
            Argen=
tinien etwas williger, und man ſcheint in dieſem Lande mit 
den Verladungen numehr ernſtlich beginnen zu wollen. Wenn 
auch mengenmäßig die argentiniſche Ernte, kaum hinter den 
            Er=
wartungen zurückgeblieben iſt, ſo ſcheint die Qualität unter dem 
ungünſtigen Erntewetter ſtark gelitten zu haben. Bisher 
            wer=
den die argentiniſchen Provenienzen nur in außerordentlich 
            leich=
ten Naturalgewichten (Baruſſo zirka 76 Kilo und Roſafé zirka 
72 Kilo p. Hl.) angeboten und es wird von den erſten 
            Mahl=
refultaten abhängen, inwieweit der argentiniſche Weizen mit 
den hochwertigen Manitoba=Sorten konkurrieren kann, bzwo. wie 
weit das zu erwartende große argentiniſche Angebot den 
            Welt=
konſum von dem Diktat des kanadiſchen 
            Weizen=
tools unabhängig machen wird. Das Angebot äuſtraliſchen 
Weizens iſt in der Berichtswoche etwas größer geworden, findet 
aber meiſt in Oſtaſien Unterkommen und ſpielt daher 
            gegen=
wärtig, für die europäiſchen Märkte nur eine untergeordnete 
Nolle. In Polen iſt die ſchon im letzten Bericht erwähnte 
            Er=
hebung eines Ausfuhrzolles von 15 Zloty per 100 Kilo, der 
            prak=
tiſch die Ausfuhr polniſchen Weizens unmöglich macht, zum 
            Ge=
ſetz gewurden. Wie weit dieſes Geſetz auf die früher getätigten 
und noch nicht erledigten Abſchlüſſe Anwendung findet, iſt noch 
nicht bekannt; falls der Zoll auch auf dieſe ausgedehnt werden 
ſollte, ſo dürfte von ſeiten Englands, das noch größere 
Abſchlüſſe mit Polen laufen hat, ſtärkere Deckungsfrage für 
deutſchen Weizen zu erwarten ſein. Die deutſchen Märkte 
zeigten im Einklang mit dem Weltmarkt ruhige Haltung 
bei wenig veränderten Preiſen; die Exportfrage 
hat in der Berichtswoche nachgelaſſen, andererſeits zeigte ſich 
auch das inländiſche Warenangebot zurückhaltender und die 
Uimſatztätigkeit blieb gering. 
Roggen hatte trotz der völligen Stagnation des 
            Export=
geſchäfts recht widerſtandsfähige Haltung und die 
Preiſe konnten ſich unter leichten Schwankungen voll behaupten. 
Maßgebend hierfür war in erſter Linie das Verſagen des 
            in=
ländiſchen Angebots, da die gegenwärtigen Roggenpreiſe, die ſich 
billiger als gleichwvertige Futtermittel ſtellen, den Landwirten 
keinen Anzeiz mehr zur Ablieferung und zum Verkauf ihrer 
Ware bieten. Die einheimiſchen Mühlen zeigten weiter gute 
Frage und das geringe an den Markt kommende Material wurde 
von ihnen ſchlank aufgenommen.
 25. 1. 
Geib / Brief 
53 94 59 18 
12.518 12.855 
5. 8731 5.883 
1.467 1. 
2 925 2.935 2.945 
21.225 21 275 
81.G7 B1.83 81.09 
574 5.75 
4.1631 4.138 
4.305 4.315
 0G31 0.833 
1.44 
2195 2.205
 Frankfurt a. M., 25. Januar. 
Das Geſchäft eröffnete heute in ſehr ruhiger Haltung. Die 
Intereſſenten verhielten ſich mit Rückſicht darauf, daß an den 
            überſee=
iſchen Märkten ein weiterer ſtarker Preisabſchlag eingetreten war, ſehr 
zurückhaltend. Immerhin blieben aber Weizen und Roggen faſt 
            unver=
ändert, weil das inländiſche Angebot darin ſehr knapp iſt; ſeitens der 
Mühlen aber wurde Weizen= und Roggenmehl billiger angeboten. — 
Weizen 25,75—26, Roggen 17, Sommergerſte 22—24, inländiſcher Hafer 
18,50—21,50, Mais 20—20,25, Weizenmehl 40,25—40,50, Roggenmehl 
25,75—26,25, Weizenkleie 11, Roggenkleie 11,25. 
Mannheimer Produktenbörſe vom 25. Januar. Da La Plata 
            fort=
fuhr, größeres Angebot zu höheren Preiſen hierher zu legen, blieb die 
Tendenz ruhig. Man verlangte für die 100 Kg. bahnfrei Mannheim: 
Weizen inl. 26,25 bis 2,25, ausl. 33 bis 34, Roggen inl. 18,5 bis 19. 
ausl. 22 bis 22,25, Hafer inl. 17,75 bis 19,5, ausl. 20 bis 23 Braugerſte 
22,25 bis 25, Futtergerſte 18,5 bis 19,5, Mais mit Sack 19,75 bis 20, 
Weizenmehl, Spezial Null, 40,5 bis 41, Brotmehl 30,5 bis 31, 
            Roggen=
mehl 26,5 bis 27. 
Mannheimer Kolonialwarenbörſe vom 25. Januar. Tendenz; ruhig. 
Kaffee Santos 4,10—4,50, gewaſchen 4,70—6,20, Tee gut 7—8, mittel 9 
bis 10, fein 10—11, Kakao inl. 1,00—1,20, holländ. 1,40—1,60, Reis 
Rangoon 0,41, Weizengrieß 0,55, Hartweizengrieß 0,60, Kriſtallzucker 
0,62, aller per Kilogramm verzollt bahnfrei Mannheim. 
Berliner Produktenverkehr. 
Berlin, 25. Januar. 
Der Beginn der neuen Woche geſtaltete ſich im Berliner 
            Produkten=
handel für Weizen leicht abgeſchwächt, da das Anhalten des 
flauen Auslandes nicht ganz ohne Einfluß auf die Unternehmungsluſt 
bleibt. Für Roggen war die Entwicklung feſt, und zwar iſt dies 
wohl auf börſentechniſche Momente zurückzuführen. Das Angebot für 
exkluſive Ware bleibt hier ſehr klein. Gerſte und Hafer bleiben in ſtarkem 
Angebot und ſind ſehr ſchwer abzuſetzen. Mehlgeſchäft im großen und 
ganzen ruhig, desgl. Futterartikel. 
Amtliche Notierungen. 
(Getreide und Oelſaaten je 1000 Kg., ſonſt je 100 Kg. in 
            Reichs=
mark.) Weizen, märkiſcher 242—248, Pommern 242—248, Januar 
März 265—265,5—265,25, Mai 271,5—272 matter; Roggen, märkiſcher 
147—154, Pommern 145—152, Januar —, März 176,5—177, Mai 188,5 
feſter; Sommergerſte 175—202; Wintergerſte und Futtergerſte 143—160 
ſchwach; Hafer, märkiſcher 157—168, Januar —, März 181,5—180,5, Mai 
186 Geld ſchwach; Weizenmehl 32,5—3,75 ſtill; Roggenmehl 22,25—24,25 
feſter; Weizenkleie 11,25—11,5 ſtill; Roggenkleie 9,75—10,25 ſtill; Raps 
340—345 ſtill; Leinſaat — Viktorigerbſen 26—36; Kleine Erbſen 22 bis 
25; Futtererbſen 20—22; Peluſchken 20—21; Ackerbohnen 20—21; Wicken 
21—23; Lupinen, blau 12—12,5; dito, gelb 14—15; Seradella, alt —; 
dito, neu 18—20,5; Rapskuchen 15,25; Leinkuchen 23,5—23,6; Trocken= 
Ichnitzel 8—8,1; Sohaſchrot 20—20,2; Torfmelaſſe —; Kartoffelflocken 
14,75—15,2
 Arbeitsgemeinſchaft im ſüddeutſchen Kohlenhandel. In den nächſten 
Tagen ſollen in Mannheim Beſprechungen wegen des Abſchluſſes einer 
Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen Kohlengroßhandel und Kohlenplatzhandel 
ſtattfinden. Dazu iſt vom Süddeutſchen Kohlenwirtſchaftsverbend E. V., 
Mannheim, der nach Baden, Württemberg, Rheinpfalz und Rheinheſſcg 
verkaufsberechtigte Kohlengroßhandel eingeladen worden. 
Zur Gründung der Stinnes=Kohlenhandels=A.=G. erfahren wir, daß 
bei den Neubeteiligten noch beträchtliche Schwierigkeiten zu überwinden 
ſind. Dagegen ſind die Perſonalfrage und die Beteiligung der Familie 
Stinnes ſeit geraumer Zeit geklärt. 
Buderus Eiſenwerke A.=G., Wetzlar. Die Abſchlußarbeiten werden 
erſt Ende März oder Anfang April beendet ſein. Die Bilanzlage iſt 
durch den Verkauf der Zeche Maaßen an die Harzener Bergbau=A.=G. 
beträchtlich erleichtert. 
Theodor T.ichgräber A.=G., Berlin. Dem Antrag auf Geſchäftsauf 
ſicht iſt entſprochen worden. 
Park= und Bürgerbräu A.=G., Zweibrücken. Die in Mannheim 
            ab=
gehaltene Generalverſammlung, in der 8000 Stimmen von 
            Vorzugs=
aktien und 11500 Stimmen von Stammaktien vertreten waren, 
            geneh=
migte einſtimmig die Vorſchläge der Verwaltung, wonach von dem nach, 
146 734 RM. Abſchreibungen verbleibenden Reingewinn von 67 261 RM. 
auf 8000 RM. Vorzugsaktien eine Dividende von 6 Prozent und auf 
1,25 Millionen RM. Stammaktien eine Dividende von 4 Prozent 
            ver=
teilt, 5000 RM. dem Delkrederekonto überwieſen und der Reſt 
            vorgetra=
gen wird. 
Piehmärkte. 
Frankfurter Viehmarkt vom 25. Januar. Der Auftrieb des 
            Haupt=
mauktes beſtand aus 1065 Rindern, darunter 320 Ochſen, 27 Bullen und 
718 Färſen und Kühen, ferner aus 345 Kälbern, 238 Schafen und 3778 
Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des letzten Hauptmarktes, war 
der heutige um 509 Rinder ſchwächer und um 96 Schweine ſtärker. Notiert 
wurde der Zentner Lebendgewicht: Ochſen; Klaſſe a1) 47—53, a2) — 
b) 36—46, c) 30—35; Bullen: Kl. a) 40—48, b) 35—39, c) —; 
            Fär=
ſen und Kühe; Kl. a) 47—53, b) 38—44, c1) 35—46, c2) 30—37, 
d) 21—28 und e) 15—20; Kälber: a) —, b) 67—72, c) 57—66, d) 45 
bis 55, e) 40—44; Schafe: a) 44—50, b) 35—43 und Merzſchafe 27 
bis 34; Schweine im Gewicht von 160—200 Pfd. 76—78, von unter 
160 Pfd. 68—75, von 200—240 Pfd. 77—79, von 240 bis über 300 Pfd. 76 
bis 78 und für Sauen mit 58—70 Rmk. Marktverlauf: 
            Sperr=
markt. Abfuhr mit Atteſt geſtattet. Für Heſſen war 
            Einfuhrgenehmi=
gung erforderlich. Schleppend. Bei Schweinen etwas Ueberſtand. 
Fleiſch=Großhandelspreiſe: a) friſches Fleiſch: das 
Pfund Ochſenfleiſch 80—85, Bullenfleiſch 75—80, Kuhfleiſch 1. Qual. 75 
bis 80, 2. Qual. 60—70 und 3. Qual. 45—55, Kalbfleiſch 96—100, 
            Ham=
melfleiſch 75—80, Schaffleiſch 65—70 und Schweinefleiſch 90—100; b) 
            Ge=
frierfleiſch: Rindfleiſch das Pfund Vorderviertel 51—53 und 
Hinterviertel 54—56 Reichspfennige. 
Mannheimer Viehmarkt vom 25. Januar. Zum heutigen 
            Schlacht=
viehmarkt waren zugetrieben und wurden per 50 Kilogramm 
            Lebend=
gewicht gehandelt: 189 Ochſen 20—52, 57 Bullen 36—49, 592 Kühe und 
Ninder 15—55, 590 Kälber 50—82, 61 Schafe 24—36, 3 Ziegen 10—18. 
2553 Schweine 64—77, 172 Arbeitspferde pro Stück 600—1200 RM., 
45 Schlachtpferde 60—120 RM. Marktverlauf: Mit Großvieh langſam, 
geräumt, Kälbern mittelmäßig, geräumt, Schweinen ruhig, Ueberſtand, 
Pferden ruhig. 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
* New York, 25. Januar. 
Weizen: Der Markt begann in ſchwacher Haltung auf niedrigere 
Liverpooler Kabel und auf eine langſamere Nachfrage für Lokoware 
ſeitens des Auslandes. Dann konnte eine ſehr feſte Tendenz 
            auf=
treten, da die Zufuhren unter den Erwartungen blieben und die 
            ſicht=
baren Vorräte in den Vereinigten Staaten eine Abnahme zeigten. Die 
Termine konnten ½—1 Prozent anziehen. 
Mais: Im Eröffnungsverkehr war die Haltung ſchwach im Einklang 
mit Weizen. Dann wirkte ſich die Weizentendenz auch hier aus und es 
trat eine Befeſtigung ein, zumal auch ungünſtigere Witterungsmeldungen 
vorlagen. Die Termine zogen ½—1 Prozent an. 
Hafer: Der Markt verkehrte in Uebereinſtimmung mit den beiden 
vorgenannten Marktgebieten. 
Baumwolle: Der Markt zeigte eine ſtetige Haltung auf Käufe der 
Kommiſſionsfirmen. 
Zucker: Da die Lokopreiſe eine ziemliche feſte Haltung aufwieſen und 
die Kaufluſt der Raffinerien anhielt, konnte der Markt ziemlich ſtetig 
verlaufen. 
Kaffee: Erhöhte braſilianiſche Forderungen und höhere Rio=F 
rungen verurjachten einen ziemlich feſten Marktverlauf.
Seite 10
Dienstag, den 26. Januar 1926.
Nummer 26
Bränsfärter Karvorricht bomt Bo. Danaue Lead.
 Europäiſche Staatspapieer 23. 1. 
a) Deutſche 
5% Reichsanleihe ........ / 0.237 
 
. 
3½% 
Dollar=Gld=Anleihe 1. 1935 
große Stücke 
Dollar=Gld=Anl. per 1932 
große Stücke 
Dollar=Schatzanweiſungen 98 
Dtſch. Schtzanw. KIu. IIv. 23 
Klu. IIv. 24 
4½% IV. u. V. Schatzanw. 
4½% HI.—IX. 
4½ D. Schutzgb. v. 08-11 u. 13/ 5.5 
v.14 5.5 
Sparprämtenanleihe 
Bwangsanleihe .. . . ... . .. 
4½ Preuß. Konſols ...... 
...... 0.25 
3½% 
....../ u.23 
3% 
4 % Bad. Anl. alte ......" 
„ 
3½½ 
0.24 
v. 1896 ... 0.24 
3% „ 
4½ Bahern=Anleihe 
...... 
3½%= 
3% 
2-16% Heſſen R. XXXv1 
untilg. b. 28 ... . . . . . . . 29 
4% Heſſen unk. 1924.. . 
4½ „ alte ....... 
 
3½% . 
.. 
4% Württemberger alte . 
b) Ausländiſche 
6% BosnienL.=E.=B.v.1914/ 1. 
5% „L.=Inveſt.=Anl. 1914/ 1 
4½% „v. 1898 
4½% -v. 1902 
TT 
49 „...
 25 1. 
0.275 
0.25
98.60
0.13
 5.65 
j. 35 
0.13
0.25
 0.24 
0.25
 AA. 
0.12
 2.1 
2.40
 65% Bulgar. Tabal 1902 .. 14.5 14.5 
4½% Oſt. Staatsrente 1913, 
ab 1918 ... 
4½% Oſt. Schatzanweiſ.ſtfr. 
v. 1914 ............... 
4% Oſt. Goldrente ...... 
41/s% — Silberrente. . . . . . 1.3 
4½ einh. Rente (konv. 
8% Portugiel. (Spez./8.IIII 6.2 6.2 
5‟ Rum. am Rente v. 03 
4½% Goldr. v. 13 ....! 5.475/ 5.65 
am. konp...... 1.4 
40 
4% „ am. v. 05 .... 
4% Tür:. (Admin.) v. 1903 
(Bagdad) Ser. 1 
9.25 
4% 
8.5 
(Bagdad) Ser. III 
4 
b. 1911 Bollanl. / 9.15 9.255 
42 
1½0 Ung. Staatsr. v. 1913 
s% „ Staatsr. v.14 
17.7 
Goldrente . / 14.35 15.05 
Staatsr. v. 10 
142/, 
Kronenrente 1.225 1.1 
Eiſern Tor)Gl/ 10=), 
10% 
32 
Außereuropäiſche. 
5% Mexik amor. innere . 22.25 22:/g 
„ konſ äuß. v.99 
Gold v. 04 ſtfr. 
49 
B% „ konſ. inner. 
14.75 
4½% Frrigationsanl 33 32.75 
5% Tamaulipas. Serie I. 
19
 17.25 
16.25 
1.7 
1.5
 2.15 2.3 
15.5 
1.3
 Nach Sachwert verzinsliche 
Schuldverſchreibungen 
Mit Zinsberechnung 
8% Dollar Goldnnl.v.1932 
große Stücke 
6% Dollar Goldanl v. 1935 
große Stücke 90.25 90.25 
8½ Frkitr. Hyp.=Bi. 
            Gold=
pfandbrie R.1/ 85.5 86 
8% Frkrft. Hyp.=Bk. 
            Gold=
pfandbrief Em. 3 
5% Frkikr. Hyp.=B1. 
            Gold=
pfandbrief Em 2 
5½ Neckar A.=G. Stuttgart 
Goldanleihe von 1923/ 66,75 
8 % Pfälzer Hyp.=Bk.=
            Gold=
pfandbrief von 24. 
84.5 
8½ Rhein. Hyp. Bk. 
            Golb=
v' andbrief von 24 ... 85 84 
5% Rhein=Main=Donau= 
Gold=Anleihe von 23 .. . . 63 
62.5 
Ohne Zinsberechnuno 
6.%Baden=Baden=Holzwert 
Anleihe von 23 ..... .. . 14 14.7 
5 %Badenw. Kohlnwranl. 23 
9.25 
5% Frkftr. Pfandbrief=Bk., 
Goldob I Em. 
1.7 1.63
 6‟ Großkraſtwerk Mannheim 
Kohlenwertanl. v. 23 .. 
6% beidelberger Holzwertanl. 
von 23 
6% H. Braunk.=Rog.=Anl. v. 23 
5% H. Roggenanleihe v. 1923 
6% Mannh. Stadt=
            Kohlen=
wertanl. v. 1923 
20 Offenbach (M.) 
            Holzwert=
anl. v. 1923. 
Pfälzer Hyp. Bank Gold= 
Pfdbr v. 24.. 
%0 Preuß. Kaliwert=Anleihe 
% Preuß. Roggenwert=Anl. 
% Rhein. Hypoth. Bk. Gold= 
Pfdbr. v. 24.. 
Sächſ. Braunk.=Anl.v. 38,) 
Ser. Tu. II......." 
5% Sächſiſche 
            Roggenwertan=
leihe von 23 
Südd. Feſtwertbk. Golbobl
 23, 1. 
5
 3.8 
5.6
2.1
 15 
3.80
 2.18 
1.65
 Borkriegs=Hypothekenbank 
Pfandbrief= 
Bay. Vereinsbank München. 
Bay. Handelsbank München. 
Bay. Hyp. u. Wechſelbank. 
Frankfurter Hypothef.=Bk.. 
Frankfurter Pfandbrief=Bk... 
Hamb. Hypothek.=Ban . . . ." 
Meininger Hyp.=Bank ....." 
Pfälziſche Hyp.=Ban . .. ... 
Preuß Pfandbrief=Bk. ...." 
Rhein. Hypothk.=Bank ......" 
Südd. Bodenkredit=Anſtalt. 
Württemberg. Hypoth.=Bank 
Staatl oder provinz ia 
garantiert 
Heſſiſche Landes=Hyp.=Bank 
Landeskreditanſtalt Caſſel.. 
Naſſauiſche Landesbank
3. 1.
7.535
6.95
25 1.
 7.2 
7.05 
9.275 
8 
5.8 
6.8 
G.2 
6.8 
6.05 
7.05
 4.75 
A0
 Obligationen von 
Eransportanſtalten.
 42 Eli abethbahn, ſtfr. 
4½ Ga. Carl Ludw.=Bahn 
5% Oſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. 
2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb. 
2,6% Neue Oſt Südb. (Lomb. 
4% Oſt. Staatsb. v. 1883 
3%0 Oſt. Staatsb. 1. b.8.Em.. . 
% Oſt Staatsb. 9 Em . . . . 
% Oſt Staatsb. v. 1885 ... 
3% Oſt. Staatsb. Erg. Netz .. 
4% Rudolfb. i. Silber ſtfr. . . . 
%o Rudolfbr. Salzkammerg.) 
4½% Anatolier Serie l.... 
4½%o Anatolier Serie II.. 
4½%0 Anatolier Serie III ... 
Salonique Monaſtir. . . . . 
Tehuantepee ... .. . ...." 
½% Tehuantepee .... . ..."
 Hank=A ltien 
Allg. Deutſche Creditanſt. O 
Badiſche Bank 
Bank für Brauinduſtrie. .. 
Barmer Banlverein 
Bay. Hyp.= u. Wechſelb. 
Berl. Handelsgeſellſchaft 
Kommerz= u. Privatbank . .O 
Darmſtädter u. Nationa lbl.0 
Deutſche Bant. 
O 
Deutſche Eft u. Wechſelbk..0 
Deutſche Hyp.=Bk. Mein. 
Deutſche Vereinsban. .. . .0 
Disconto=Geſellſchaft .. . . . 0 
Dresdener Bank .. . . . . . . .0 
Frankfurter Bank .. . . . . . .O 
Frkf. Hyv.=Bank 
Franff. Pfandbrief=Bk. 
Gotha Grund kredit=Ban! 
Metallbank 
„.5 
Mitteldeutſch. Creditban! 
Oſterr Creditanſtalt 
Pfälz. Hypoth.=Bank. 
Reichsbank=Ant. 
Rhein Creditbank 
Rhein Hypothekenbank .. .O 
Südd. Disconto=Geſellſch. O 
Biener Bankverein". 
Bergwerks=Akſten. 
Berze tus 
....... 
Bochumer Bergbau.. . . . .6 
Buberus 
.... . .O 
Dt. Luremburger . . . . . . . . 0 
Eſchweiler Bergwerks=Akt., 
Gelſenkirchen Bergw. .. . . 
Harpener Bergbau .. . . . . .O 
Iſe Bergbau Stamm. . . . . O 
Re Bergban Genußſcheine o 
Kaliwerke Aſchersleben .. .O 
Kailiwerke Salzbetfurt .. 
Kaliwerke Weſteregeln . . . .O 
Klöcknerw. (ab. Lthr.=Hütteſo 
Mannesmann Röhren 
Man2fe. der . 
3 
Oberbedarf 
 
Oberſchle EiſenCCar 
Otavi Minen u. Eb.=Ant= 
Phönix Bergban 
Rhein Braunk. u. B: 
3 
Rhein Stahlwerke 
Rombacher Hüitte .. . . . . . . O 
Stinnes Riebeck Montan . .0 
Tellus Bgb.= u. Hütten=Alt.0 
Ver. Laurahütte 
.O 
Aklien induſtrieller 
Unternehmungen. 
Brauereien. 
Eichbaum (Mannh. .. 
Henninger Kemp=Stern . . . O 
Löwenbräu München .. . . .0 
Mainzer Aktienbrauerei .. .O 
Schöfferhof (Binding) .. . .O 
Schwarz=Storchen 
 
Werger .
 Beſch.= 
Jahr
 1.1 
1. 4. 
1 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1., 
1. 1. 
1. 1 
1. 1 
1. 1. 
1 1. 
1. 1. 
1. 1 
1. 1. 
1. 10 
1. 1 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1 
1 1. 
1. 1 
1. 1. 
1. 1.
 1. 1. 
1. 10. 
1. 1. 
1. 10. 
1 7 
1. 10. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1 
1.1 
1. 7. 
1. 7. 
1. 1. 
1. 10. 
1. 10 
1. 4., 
1 7 
1. 4. 
1. 7. 
1 7. 
1. 4 
1. 1. 
1. 7.
 E 
—8 
40 
20 
60 
100 
4 
80 
120 
100 
831, 
180 
20 
100 
40 
100 ge 
100 8%
 100 
7. 
20 
303 
800 
700 
1000 
200 
200 
1a0 
160 
150 
600 
600 
50 
120 
500 
300 
500 
200 
400
 Akkumular. Berlin. . . . . . 
Abler & Oppenheimer". 
Ab erwerke (v Kieher) . . .O 
A. E. G. Stamm . 
6% A.E. G Vorzu / Lit. 4 O 
5% A.E. G. Vorzug Lit. B o 
Amme Gieſecke & Konegen .O 
Anglo=Continantal= Guano 
Anilin=B. n.=Treptow. 
Aſchaffenburger Zellſtoff 
Jadenia (Weinheim). . . 
Bad. Anilin= u. Sodafabr. 
Bad. Maſchf. Durlach 
Bad. Uhrenfabr. Furtwang. O 
Bamag=Meguin Berlin
 1. 9./ 600 
1. 10./3331.
 1. 10/ a00 
1 1006 8% 
1. 10. 250 99 
1 10./ 300 12RM 
10./ 200
 1.5 
1 11. 
1 10. 
1 10. 
1. 10. 
1. 1. 
1. 
1 7. 
1. 7.
 500 
250 
40 
100 
70 
75 
50 
100 
200 
300 69 
16 
200 
200
Divid. 23. 1. 25. 1. 3331/ B2 85.25 85.25 34 33.5 92 16½ 69.5 69 40 108 90.25 90 200 RM 10 142 143 8% 201.5 101.5 100 10% 116.5 116.25 100 10% 116 115.7! 50 8% 78 73 70 6% 60 60 150 10% 112.25 112 111.5 67 62 68 68 74 75.75 82 81 84.6 85.25 96 95 Rana 6.25 6.80 0% 69 63‟ 500 10% 148.25 1148.4 8 83 83.5 70.25 71.3 86 Kr8.00 5 5½ 24 25 40 39.75 8! 85 127 128 8! 112 108 103.75 75 75 138 138 123.25 122 67.5 76 3 78 77.25 45.5 47.5 45 41½ 25 26 76.9 76.9 137 136 70 68.75 13 81.75 58 56 3 20RM 54.5 30 98 10% 158 162 115 116 164 163.75 76 10. 82 9r 5% 28 31 31.5 993 97.71 688 71.65 71.5 62.5 125.5 126.25 65 66 8% 125.5 124.25 114 114‟ 18 19 29.5 30
 1.25 
11.1 
11.1 
11.1
 25. 1. 
1.5 
11.10 
11.10 
11.10 
6.25 
172/= 
172 
17.5 
1.55 
1.60 
8’g 
11.5
 Baſt Nürnberg .. . . . . . . . . 0 1. 1c 
Bahriſch Spiegel ..... . . .0 1. 1. 
Beck & Henkel (Caſſel) .. . .0 1. 4 
Bergmann El Werke .. . .O 1. 1. 
Bing Metallwerke 
Bremen=Beſigh=Olfabr 
Cementwer: Heidelberg 
Cementwert Karlſtadt . . 
Cementwerk Lothr. (Karls.)0 
Chem. Werke Albert 
Chem. Brockh „Nd. Walluf. O 1. 
Chem. Griesheim=Elektron O 1. 1. 
111.75 Chem Fabrik Milch .. . . . . 61 11 
Chem. Weiler=ter=mer . . . . O 1. 1. 
Daimler Motoren ... . . . . .O 1 1 
Deutſch Eiſenhandel Berl.o 1. 1. 
Deutſche Erdöl.. 
D. Gld.= u. Silberſcheideanſt. 
Dingler, Zweibrücken 
Dresdener Schnellpreſſen O 1. 6 
Dürrkopp (Stamm) 
 
Dürrwerke Ratingen . 
Dydkerhofi & Widm. Stammo 1. 1. 
Eiſenwerk Kaiſerslautern Of 1. 4 
Eiſenwerk L. Meher, fr. . . O/ 1. 1. 
Elberfeld. Farbw.v.Baher A 
Eleitr Lieferungs=Geſ. .. O 1. 1. 
Eleltr. Licht= u. Kraft .. . . . 4 
Elſäſſ. Bad.=Wolle ... . . . .Of 1. 1. 
Emag Frankfurt a. M. . . .O 1. 1 
Email, &Stanzw Ullrich ..O/ 1. 7. 
Enzinger Werke. . . . . . . . .O 1. 4 
Eßlinger Maſchinen .. . . . . O/ 1. 1. 
Ettlinger Spinnerei .. . . . .0 1. 1., 
Faber Joh. Bleiſtift .. . . . .0/ 1. 1. 
Faber & Schteicher .. . . . . .O 
Fahr Gebr. Virmaſens .. 
Felten EGuilleaume, Carls.0/ 1. 1 
Feinmechanik (Jeiten 
121.5 118.5 Feiſt, Sektt Frankf. M.o 
..6 
Frankfurter Gas 
Frankfurter Hof 
.O 
Frkf. M. Pokorny & Witteke 
Fuchs Waggon Stamm 
Ganz Ludw. Mainz". 
3 
Geiling & Cie 
* 
Germania Linoleum 
Gelſenkirchen Gußſtahl .. .0/ 1. 8. 
Goldſchm dt. Tb. 
Gotha Waggon". 
Greffenius Maſch. Stammol 1 1 
Gritzner. Maſchfbr. Durlacho/ 1. 1. 
O 1 
Grün & Bilfinger 
Hafenmühle Frankf. (M.) O 1. 
36.5 Hammerſen (Osnabrüch O 
6 
Hanfwerke Füſſen 
Hartm. EBraun Franff. „O 1. 1. 
Heyligenſtaedt Gießen ...O 
Hilvert Armaturenfbr. .. . O 1. 
Hindrichs=Auffermann .. . . C 
Hirſch Kupfer & Meſſ. 
O 1. I 
Hoch= und Tiefbau. 
Höchſter Farben 
O. 
Holzmann, Phil. 
Holzverk. Induſtr. 
Hydrometer Breslau .. . . .O" 
„nag. 
Junghans Stamm . . . . . Oi 
Kammgarnſp. Katſerslauterno 1 
Karlsruher Maſchinen . . .O 1. 
Karſtadi R 
O 1 2. 
Keein, Schanzlin & Becker O 1. 
Knorr, Heilbronn 
O 
Konſervenfabrt Braun . . .O 
Krauß & Co.. Lokom. 
Lahmener & Co 
Lech Augsburg 
Lederw Rothe 
Lederwerte Spicharz. 
Lingel Schuhw Erfurt . . .O 
Löhnberger Mühle 
Ludwigshat. Walzmühle 
Lüdenſcheid Metallw O 1. 5.
 Luther, M.= u. Mühlenbau 
Lurſche Induſtrie 
Mainkraftwerke Höchſt, 
Metallgeſ. Frankfurt .. ... " 
Meher Dr. Paul. 
Miag, Mühlenb. Frkf. a. M. 
Moenue Stamm 
Motorenfabrik Deutz ....." 
Motorenfabr Oberurſel .. 
Reckarſulmer Fahrzeugw. 
Neckarwerke Eßl. Stamm 
Oleawerke, Frankfurt a. M. 
Peters Union Frankf. a. M. 
Pfälz. Näh Kayſer ..... " 
Philipps A.=G. .. . . . . . . . . 
Porzellan Weſſel... . . . . . ."
1.1. 300 6% Schultz Grünlack. Rdsh. 1. 20 28.5 29 100 35 37 Seilinduſtrie Wolff 1. 120 28 29 200 8% 125.5 124.25 Sichel & Co. Mainz O 1 7. 40 3 120 37 37 Siemene Elektr. Betriebe ( /1. 10 100 200 8% 123.5 Siemens Giasinduſtrie . . 4 1. 1. 20 8% s0 32.25 32 Siemens & Halske
O 1 10 700 95 80 5% 38½= Süddeutiche Immobilien a 1 1 „183.3: 58 a8 ..0 1. 1 400 86 Thür elektr. Lief.-G. Gotha O 100 85 25 1. 10. 140 70 85.75 87.75 nhrenfabrik Furtwängler. O 40 19.75 1 4 „ / 100 Beithwerke in Sandbach ( 1.1 „/60 48 44 40 76.5 75 Verein. f. Chem. Ind. Frift a 11 10 57.5 6.25 1. 10. 150 48 Verein. d. Olfbr. Mannh. 11 404 30 28 O 1. 1 *0 34 3a rein. Faßfabrit Caſſel 4 1. 6 80 55 58.5 55 80 32.75 31 Ver Gummif, Bln.=Frkft. 0 1. 4 5 40 42 33½, 15.1 19 Verein Pinſelf. Nürnberg O 200 67 20 8.1 Veren Ultramarin
O 200 80 80 1. 1 20) 125.5 124.2: Verein. Zellſtoff Berli
O 200 83.5 Vogtl. Ma chinen 35 37 1. 10 60 103.5 101.5 Boigt & Haeffner Stämmeo 1. 1 8 6o 64 100 Volthom Seil 20 0. 18 Wanß & Freytag 1.: 40 10% 7 76.5 60 1 RM 27n5 25.5 Wegelin Ruxfabri.". O 1.7. 40 92 89.5 100 63 69 Zellſtoff Wa dhof Stamm 100 6‟ 93 93 100 O% 33 32 Zuckerfbr. Waghäuſel 1..3. 40 2 RM 47.25 42 209 205 Zuckerſbr Frankenthal . . .O 1 10. 40 2.40R9 55 49 14C 6% 65 Zuckerfbr Heilbronn . . . . Of1 10 2 RM 40.5 1. 1. 80 46 Zuckerfbr Offſtein ..... . . A 1. 9 40 2 RM 51.75 4b.5 1. 1. 100 37 1Zuckerfbr Rheingau .... .." 1 10. 4 RM „ 300 117 Zuckerfbr. Stuttgart .. . . . " 1. 9 40 2 RM 42 1. 1 120 5% 80 25 24 1 1 50 75.5 Transport= und 1. 1. 200 68 3 Verſicherungs=Aktien . 1. 1 100 4 30.75 30.5 1. 7. 25 0.26 0.27 Allg. Deutſche iſenbahn O 1. 1. 100 50.5 1. 1., Deutſche Eiſenb=G. Fftm. Rr6 62 1. 1. 331, Elektr. Hochbahn Berlin 1 1 10-0 5%0 1. 1. 100 15% 112 Schan tung E. B. 1. 1 2.4 400 26 24 Südd. Eiſenbahn=Geſ.
8 1. 1 8"0 95 O1.1 200 64.75 Hapag (Paketfahrt)
.O 1. 1. 300 3 112 1121/. ol 1; 6) 28 FNordd. Lloyd
O 1 1. *0 0% 123 123.5 50 85 61 300 10% 91 91.25 180 80 83.75 84.70 Frrft. Allg. Verſich.=Geſ. 1. 1. 80 73. 7 72.5 60 1 RM 50 50 Frankona Rück= u. Mitv. 1 1 60 10% 27 51.5 20 85 83 1.1. 200 1.RM 58.75 200 5% 66 63 Darmſtadter Ber 50— A 18 19 80 21.5 21.5 Bahnbedar 20 19.5 19.5 1. 4 120 36 Dampfkeſſet Rodberg .... 0 1.10 60 11.5 11.5 160 80 Helvetia Konſervenfabr. 1 1. 40 2 40RM. O11 47.5 45 Gebr Luß 300 28.5 3o 1. 1 200 125.5 124.25 IMot orenjabrif Darmſtadt o 1. 7 140 1 1. G6"4 55.5 54 Gehr Roeder 1. 1 120 8% 70 3= 1 d 80 67 57 56 Renuleth & El
2 15. 2 300 32 08o 0.32 Unnotierte Aktien 140 62 60.5 120 66 66 Apr 50 N. 29 (Beckerkohle 89 4o 104.25 107 Beckerſtahl 10 80 32.75 28.25 Benz 60 62 52 Brown Boverie 1. 5. Deutſche Petroleum 1. 1 16. 41 42 Diamond Share= 83 822e Großlrftw Württ. (Growag 81.5 81 Gräßkrftw. Unterfr Ufra) 500 165. Krügersha ll Kali 50 20 20 Ufa Film
6 1 6. 1 1 20 26.25 21 ..S 1 1
1 1. 166¾
500 65 46.25 g6.5
47.5 Zeichenerklärung: X — Mark für eine Million nominal. — Mark 6O 39.65 für eine Milliarbe. — Mark pro Stück O — Golb=Ku
 Geſch. 
Jahr
 z. 1. 
1. 1. 
1 1. 
1. 10 
1. 1. 
1. 1 
7. 
1 7. 
1. 1. 
1 1. 
1. 1. 
1 10. 
1 10 
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1. 1
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100 
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10 
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30 
250 
250 
100 
100 
20 
30 
50 
100 
100 
40
Divid.
 82 
1
85
 48 
O
23. 1.
 35 
24 
87 
Aa
25. 1.
 30 
16 
n8‟ 
96.5 
10.15 
83 
32.5 
34 
39.75 
82 
54.25 
45.5 
48
 Die Einrichtung einer 
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heizungs=Anlage in dem Neubau des 
VI. Polizeireviers, ſoll vergeben werden. 
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bote ſind bis Mittwoch, den 3. 
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bruar 1926, vorm. 10 Uhr, 
            einzu=
reichen. Angebote nach auswärts wer= 
(st1327 
den nicht abgegeben. 
Darmſtadt, den 23. Jan. 1926. 
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe.
 Dienstag, den 2. Februar 1926, 
nachmittags 2 Uhr, wird im Saale 
von Gg. Heberer III. (Inh. Gg. 
            Reiſen=
ſch id) in Meſſel die Gemeindejagd auf 
weitere 6 Jahre verpachtet. Das 
            Jagd=
gebiet umfaßt ungefähr 950 Morgen 
Wald und 2100 Morgen Feld u. Wieſen 
und grenzt unmittelbar an den Bahnhof 
Meſſel. 
(1225g1 
Meſſel, den 22. Jan. 1926. 
Heſſ. Bürgermeiſterei Meſſel. 
Heberer.
 Montag, den 1. Februar 1926, 
vormittags 10 Uhr, wird auf dem 
Stadthauſe zu Gernsheim nachſtehende, 
im 1. Februar 1926 leihfällige 
            Domanial=
jagd auf weitere 12 Jahre öffentlich 
            ver=
pachtet: 
Jagdbezirk Nr. IIII in der 
            Ge=
markung Hammerau — 283.75 ha, 
und zwar: 163,33 ha Wieſen, 9,50 ha 
Weidenklauer und 110,92 ha 
            Waſſer=
fäche. 
Die Verpachtung findet, im Anſchluf 
an die Jagdverpachtungen des Forſtamts 
Gernsheim ſtatt. 
(1292 
Heſſiſches Forſtamt Worms. 
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Nummer 26
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Ein Roman im Rampenlicht. 
Von Guido Kreutzer. 
(Nachdruck verboten) 
25) 
„Einer mehr! Lieber Gott — laß ihn doch!" 
Alfred Lenſch ſetzte ſich auf die Lehne ihres Klubſeſſels. 
„Ganz ehrlich, Kitty — wie ſteht ihr wirklich miteinander?” 
„Wie am erſten Abend bei Hiller!“ 
„Daß er ſich damit zufrieden gibt?!“ 
„Es bleibt ihm eben nichts weiter übrig.” 
„Dabei bin ich überzeugt: Wenn es nach ihm ginge 
„Ja — wenn es nach ihm ginge! Aber es geht im Leben 
Gott ſei Dank immer nach mir. Und in dieſem Falle ſchon ganz 
gewiß.” 
„Weil du dich zu mir gehörig fühlſt, Kitty?‟ .... fragte er 
gedämpft. 
Sie zog die nachgedunkelten Brauen hoch. 
„Vor allem mal, weil ich nicht naiv und töricht genug bin, 
mich ihm auszuliefern und damit ohne Not meine ſtärkſte 
            Poſi=
tion zu opfern.” 
„Alſo iſt deine Treue zu mir nichts weiter als Berechnung 
und Raffinement — einem anderen gegenüber?!“ 
Jetzt verſchwanden Spiegel und Lippenſtift wieder in dem 
lackledernen Handtäſchchen. 
Kitty Lerron ſchmiegte ſich tief in den Klubſeſſel hinein und 
ſchlug nonchalant die Beine übereinander, nachdem ſie den 
            Rock=
ſaum etwas höher gezogen, 
Sie trug an dieſem Herbſtvormittag ein ruſſiſch=grünes, mit 
Iltis verbrämtes Complet. Die beigefarbene Seide der Strümpfe 
markierte die raſſige Silhouette ihrer ſchmalgefeſſelten Füßchen. 
Unter der kleinen Kappe, die nach der rechten Schläfe hin tief 
die Stirn ſchnitt, wirkte ihr unregelmäßig pikantes Gamingeſicht 
mit den unruhigen dunklen Augen intereſſant und apart. Sie 
war keine ladylike dekorative Schönheit, aber ein verführeriſches 
Geſchöpfchen, das ſtets irgend ſolch undefinierbares Fluidum 
von gebändigtem Temperament und verhaltener Sinnlichkeit 
umwitterte. 
„Ah bah‟ . .. ſagte ſie verächtlich . . . „du biſt von einer 
philiſtröſen Pedanterie, mit der du mich nachgerade zu langweilen 
beginnſt. Um mit Geſchmack eiferſüchtig zu ſein, muß man Geiſt 
genug zum Zynismus haben. Und der fehlt dir. Aſo laß es. 
Und zergrübele dir vor allen Dingen nicht den Kopf über die 
Motive, nach denen ich lebe und handele. — In erſter Linie 
denke ich jetzt an meine Karriere und will es endlich erreichen, 
daß der Name „Kitty Lerron” Klang und Reſonanz bekommt. 
Sie hob die Hand und wies auf die Lorbeerkränze, mit denen
 Dienstag, den 26. Januar 1926 
Längswand des Direktionsbüros 
            be=
hängt war. 
„Da — ſieh dir das Ruhmesgemüſe von den Volkmarſchen 
Premieren an.” 
„Unmöglicher Geſchmack, den der gute Mann in dieſer 
            Be=
ziehung beſitzt.” 
„Ja; nachträglich wirkt ſo was lächerlich und überholt. Und 
doch — wenn an einem Premierabend ſich das alles ſo um einen 
herum häuft; und das Gold leuchtet einem von den 
            Kranzſchlei=
fen entgegen; und tauſend Menſchen raſen vor Begeiſterung — 
alſo das müſſen überwältigende Minuten ſein!“ 
„Schon; gewiß.” 
Ihre Bruſt trieb in erregten Atemzügen. Fanatismus 
brannte in den dunklen Augen. 
„Ich will das jetzt endlich auch kennen lernen. Ich habe nicht 
länger Luſt, immer und immer abſeits zu ſtehen, während 
            an=
dere es ſchaffen!“ 
„Nun brauchſt du es auch nicht länger, Kitty‟ ... durch 
ſeine Stimme klang es, als ſei ein Funken ihres lodernden 
            Tem=
peraments auch auf ihn übergeſprungen . . . „Der Premierabend 
wird dich aus dm unbekannten Dunkel mitten ins Licht reißen. 
Es mag brutal klingen — aber war der Autounfall, den Volkmar 
erlitten hat, für uns beide nicht wirklich ein Gottesgeſchenk? 
Sonſt wäre ich noch Jahr und Tag der Handlanger meines 
Direktors und du ſeine offizielle Freundin geblieben. Jetzt aber 
hab’ ich das Heft in der Hand. Und du biſt der Star des 
„Theaters am Weidendamm”. Jetzt zeige, was du kannſt! Es 
hängt nur von dir ſelbſt ab; dann iſt ſechs Wochen ſpäter der 
Name „Kitty Lerron” in aller Munde. Dann biſt du wer und 
brauchſt nicht länger dir und deiner Umgebung in unbefriedigtem 
Ehrgeiz das Leben zu verbittern.” 
„Wenns nur erſt ſo weit wäre!” 
„Und einen glanzvolleren Rahmen als unſere neue Revue 
kannſt du dir zu deinem Berliner Debut ſchwerlich wünſchen. 
Der Brook ſtellt ja jede Summe zur Verfügung, die ich 
            anfor=
dere. So können wir aus dem Vollen ſchöpfen. Deshalb wird 
auch kein Theater je den Prunk überbieten, den wir in „Jetzt 
hält die Welt den Atem an!” zeigen. Alſo nun mach dir alles 
zunutze — dann wird unſer Premierenabend für dich wirklich das 
Sprungbrett zu einer blendenden Karriere. Aber nach der 
            Pre=
miere‟, er bog ſich ſo tief hinab, daß ſein Geſicht jetzt dicht 
neben dem ihren war . „du weißt, Kitty was du mir 
            ver=
ſprochen haſt: — nach der Premiere iſt Herr Artur Brook für dich 
abgetan und fungiert nur noch als Geldgeber. Und da auch 
Volkmar definitiv aus der Konkurrenz ausgeſchieden iſt, ſo bleibe 
allein ich übrig. Als der einzige, der auf dich ein Recht hat. 
Nicht wahr?” 
„Ja, ja.” 
„Und du weißt auch, welches Wort du mir weiter gegeben 
haſt: — daß du meine Frau wirſt!“
Seite 11
 Seine Wödrtckloi leren Züge bennten ſch in üher 
            Zgcl=
loſer Leidenſchaft. 
„Du haſt es mir geſchworen. Du darfſt dieſen Schwur nicht 
brechen. Ich bin kein grüner Junge mehr, der heute zu dieſer 
und morgen zu jener Frau läuft. Alle anderen Frauen gelten 
mir nichts. Nur du. Und ich gebe nicht...." 
Sie ſchob ihn mit ſchroffer Handbewegung zurück und erhob 
ſich brüsk. 
„Laß doch das alles. Ich mag im Moment davon nichts 
hören.” 
Er ſtarrte ſie ernüchtert an. 
„Was haſt du denn? Ueberhaupt — was iſt mit dir ſeit 
ein paar Tagen?” 
„Nichts iſt mit mir!” ſtieß ſie hervor. „Aber manchmal — 
. . . Seit zwei Jahren bin ich Volkmars offizielle Geliebte. Du 
verfolgſk mich auf Schritt und Tritt mit deinen 
            Herzens=
ergüſſen und Heiratsprojekten. Der Brool, kaum, daß ich ihn 
überherpt flüchtig kenne, liegt wie ein Bluthund auf meiner 
Spur. Und all die anderen, die zwiſchendurch ihr Heil verſuchen 
. . . — Man iſt ja nachgerade daran gewöhnt. Und bis zu einem 
gewiſſen Grade braucht man euren pathologiſchen Liebeskoller 
auch, weil er einem nun ſchon mal Lebensbedürfnis geworden 
iſt; wie Parfüm oder Puder oder Autos oder Brillanten. — Aber 
manchmal ſtreift einen doch was wie Ekel. Da empfindet man es 
wirklich nicht als ein Geſchenk des Himmels, ſondern der Hölle, 
eine ſogenannte „intereſſante Frau” zu ſein, nach der jeder glaubt 
die Hände ausſtrecken zu dürfen.” 
Alfred Lenſch hatte unwillkürlich den Kopf geneigt, als müſſe 
er dieſem gereizten Aufbegehren ausweichen. Von unten herauf 
maß er ſie jetzt mit hämiſch ſpürendem Blick. 
„Eine ſehr tiefgründige Philoſophie, Gnädigſte. Nur mit 
der Einſchränkung, daß deine Antpathie gegen unſer Geſchlecht 
ganz neuen Datums iſt. Genau wie deine nervöſe Ueberreiziheit, 
die zeitlich damit haarſcharf zuſammenfällt. und ſoll ich dir 
auch ſagen, ſeit wann ſie daliert? Seit du am erſten Abend mit 
dem Brook im Eden=Hotel warſt.” 
„Was heißt das?‟ . .. fuhr ſie erblaſſend auf. 
„Und ſeit du dort eine kurze, aber ſehr, dramatiſche 
            Aus=
ſprache mit einem großen ſchlanken, blonden Herrn hatteſt, der 
offenbar früherer Offizier war, ein Monokel trug und reichlich 
arrogant ausſah." 
„Woher — weißt du — das alles?” 
„Weil einer meiner Bekannten ein paar Tiſche weiter ſaß, 
der die ganze Szene miterlebte und ſie mir am nächſten Tage 
haarklein ſchilderte. Bis jetzt habe ich darüber kein Wort 
            ver=
loren. Aber wenn du heute in dieſer Form mit mir ſprichſt, dann 
nehme ich mir das Recht, dich zu fragen: Wer war denn dieſer 
feudale Gent eigentlich, von dem du dich derart behandein 
ließeſt?” 
(Fortſetzung folgt.)
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Nummer 26
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Hans Unterkircher als eleganter Verführer 
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Olga Tschechowa, Richard Starnburg. 
Ein Roman von rauhen Reitern, scharfen 
Schützen, kühnen Abenteuern, tollkühnen 
Männern, unerhört dressierten Pferden 
und brennenden Herzen 
Saustellek 
W
 Muſik= 
Ausführung 
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in Blas, Streich, 
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fert und Tanz wird 
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            aus=
geführt durch 
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Beiter, ſtraße 19, 
Muſikleiter. /*2086gid 
Foto- 
Artikel
Dassbilder
 gewaltige Akte 
Tem Mikz aller Völker 
Der unerreichte Bezwinger aller Gefahren,
dem Liebling
 Residenz-Theater 
„Das Beuerroß‟ 
Ein Riesenfilm in 10 Akten 
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Mittwoch, 27. Januar 1926, abends 8 Uhr, in 
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unter Mitwirkung erster Kräfte des Hess. 
Landestheaters, u. a. Fräulein Litta Müller- 
Wischin, Herr Opernsänger Heinrich Kuhn, 
Herr Hans Baumeister. Am Flügel: Herr 
Kapellmeister Berthold Sander. Außerdem 
vier Damen des Balletts 
D E R V O R S T A N D 
Bekannte können durch Mitglieder eingeführt werden.
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Fräulein epgl, mit 
Herzensbild, ſ. zwecks 
Heirat d. Bekann ſch. 
ein ſol Herrninſſcher 
Poſitron, v. 38—50 J 
Witw m 1 Kind nicht 
ausgeſchl. Nernſtgem. 
Ang u J23Gſch 22175
 Shegterzettel für Denstag, 25. Januar 
(Ohne Gewähr) 
„Der Wildſchütz” 
Perſonen: 
Graf von Eberbach Leo Barczinski 
DieGräfin, ſeine Gemahlin Martha Liebel 
Baron Kronthal, Bruder 
der Gräfin 
.. Karl Jörn, a. G. 
Baronin Freimann, eine junge Witwe, 
Schweſter des Grafen . Paula Kapper 
Nanette ihrKammermädch. Annelies Roerig 
Baculus, Schulmeiſter auf 
einem Gute des Grafen Heinrich Kuhn 
Gretchen, ſeine Braut ... Ma gar.Albrecht 
Pankratius, 
            Haushofmei=
ſter auf dem Schloſſe . . Hans Ney 
Ein Bauer 
. . . Ludwig Wenzel 
Dienerſchaft und Jäger des Grafen 
— Dorfbewohner — Schulfugend
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