Einzelnummer 10 Pfennige
Bezugspreis:
*
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
Dei wöchentſich 2 maligem Erſcheinen vom 1. Januar
bis 31. Januar 2,48 Reſchsmack und 22 Pfeinig
Abtragegebühr, abgeholt 2,25 Reichsmark, durch die
Agenturen 2.40 Reichsmart frei Haus. Poffbezugspreis
im Januar ohne Beſtellgeld monatlich 2 45 Reichsmart.
Verantwortlichlelt für Aufnahme von Anzelgen an
beſimmten Tagen wird nicht übernommen.
Nichte=
erſ. einen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
berechtigt, den Bezieher nicht zur Kürzung des
Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fermrsf obne Verbindächkelt für uns. Poſiſcheckionio
Frankfurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
189. Jahrgang
Nummer 23
Samstag, den 23. Januar 1926.
2T mm breile Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfs.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg., Neflamezeile (92 mm
breit) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichpfg.
Finanz=Anzeigen 60 Neichspfg., 92 mm breite
Rellame-
zeiſe 300 Neichsmark. Alle Preiſe in Reichsmant
(4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Sewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
ufträge und Teiſt ung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Belireibung fällt ſedes
Rabatt weg. Bankkonto: Deuiſche Bank und Darm
ſtädter 8 Nationalbant.
Beſatzungsfragen.
Nichteingelöſie Verſprechen. — Franzöſiſches
Zugeſtändnis bezüglich der Truppenbelegung?
Berlin, 22. Januar.
Der Reichstagsausſchuß für die beſetzten Gebiete nahm heute
zunächſt den Bericht des Auswärtigen Amtes über die
Rückwirkungen des Vertrages von Locarno entgegen.
General=
kommiſſar Schmid vom Reichsminiſterium nahm für die
be=
ſetzten Gebiete das Wort. Er erinnert an die kürzlichen
ähn=
lichen Beſprechungen im Auswärtigen Ausſchuß und betrachtete
es als ſeine Aufgabe, zu beſprechen 1. die Fragen, die mit der
Beſetzung zuſammenhängen und 2. die Fragen der
Be=
ſatzungsſtärke und Garniſonbelegungen. Was die
erſte Frage anbetreffe, ſo ſei ausdrücklich Deutſchland darauf
hin=
gewvieſen, dieſe Fragen im Benehmen mit der
Rheinlandkom=
miſſion zu bereinigen. Der Anfang ſei nunmehr gemacht.
Na=
türlich brauchten die Verhandlungen eine gewiſſe Zeit. Redner
führte eine Reihe von Vorgängen an, die erkennen ließen, wie
die Beſatzungsbehörden ſich allmählich auf den neuen Geiſt
ein=
geſtellt hätten. Die nächſten Aufgaben ſeien Beſeitigung
der Separatiſtenſchutzve rordnung, die
Umgeſtal=
tung der Militärjuſtiz und die Kodifikation der
Ordon=
nanzen. An der Räumung der Kölner Zone zu
An=
fang Februar ſei nicht zu zweifeln. Die Belegung der zweiten
und dritten Zone mit Beſatzung habe vor Locarno 86 000 Mann
einſchließlich des Brückenkopfes Kehl (mit 2500 Mann) betragen.
Die Belegung betrage jetzt 81500 Mann. Es ſind 60 000
Franzoſen, wozu die Kehler Beſatzung komme, außerdem 7000
Belgier und 8000 Engländer. Zu dieſen 77 000 Mann komme
noch das Heeresgefolge, ſo daß man die Geſamtſtärke auf
rund 81 500 ſchätzen könne. Dieſe geringe Verminderung
ent=
ſpreche nicht der Zuſage der
Botſchafterkonfe=
renz, die Beſatzung auf die Normalziffern
herabzu=
ſetzen, denn dieſe haben 1914 alles in allem 50 000 Mann
be=
tragen. In dieſem Punkte ſehen wir alſo die uns gemachten
Verſprechungen als nicht erfüllt an und ebenſo als
nicht erfüllt müſſen wir die Zuſage bezüglich der
Vermin=
derung der Garniſonsorte anſehen, die bisher lediglich
auf 149 vermindert worden ſind. An Garniſonorten ſind
ledig=
lich verſchwunden 8 in der belgiſchen, 2 in der jetzigen engliſchen
und 4 in der franzöſiſchen „Zone. Vom franzöſiſchen
Oberkom=
mando iſt angekündigt worden, daß zum 1. April eine
Redu=
zierung der franzöſiſchen Armee um etwa 5000 Mann ſtattfinden
werde, alſo auf 55000 Mann oder insgeſamt mit dem
Brücken=
pokf Kehl auf 57 500. Wohnungsbeſchlagnahmungen dürfen von
den einzelnen Ortskommandanten nicht mehr ausgeſprochen
wer=
den, ſondern nur mit Genehmigung des Oberkommandos.
Ebenſo ſoll zum 1. April die Zahl der Gendarmen auf ein Viertel
herabgeſetzt werden, desgleichen die Zahl der verheirateten
Un=
teroffiziere. Auch die Mitführung der überetatsmäßigen
Offi=
ziere, die vielfach vorhanden war, werde künftig aufhören.
Abgeordneter von Guerard (3.) ſprach ſein Bedauern
aus, daß die Kreisdelegierten häufig die Wohnungen einfach nicht
räumten. Ein ſchweres Kreuz für die Bevölkerung ſeien die
franzöſiſchen Gendarmen. Die Ausweisfragerei werde trotz
Or=
donnanz 308 weiter fortgeſetzt. In vielen Orten ſeien nur
wei=
tere Erklärungen, aber keine Erleichterungen zu verzeichnen. Die
Inanſpruchnahme von Ackerland für militäriſche
Ztvecke ſei beſonders verhängnisvoll, die Beſchlagnahme der
Wohnungen dadurch kataſtrophal, weil durch die
Ueberſchwem=
mungen eine Reihe von Wohnungen unbenutzbar geworden ſeien.
Die Entſchädigung würde in ſteigendem Maße zu Ungunſten der
deutſchen Bevölkerung entſchieden.
Generalkommiſſar Schmid verwahrte ſich gegen den Vorwurf des
Optimismus und entſchuldigte die Abweſenheit des
Reichskom=
miſſars, der geſtern wieder aus Berlin habe abreiſen müſſen. Der
Kommiſſar ſei der diplomatiſche Vertreter der Reichsregierung
bei der Rheinlandkommiſſion und den drei Oberkommandos, er
bertrete ferner die Länderregierungen, er ſei aber verpflichtet, im
Jutereſſe der Bevölkerung tätig zu ſein. Er müſſe mit den
be=
ſtehenden deutſchen Behörden zuſammenarbeiten. Die Zeit ſei
noch zu kurz ſeit ſeinem Amtsantritt. Wenn noch nach Päſſen
gefragt werde, ſo handle es ſich wohl um Schikanen
ein=
zelner Ortskommandos. Gegen die Inanſpruchnahme
von Ackergelände für einen Schießplatz ſeien diplomatiſche
Ver=
handlungen eingeleitet. Die Entſchädigungsfrage wurde nach
beſtem Willen zu Gunſten der Deutſchen nach billigem Ermeſſen
geregelt. Es ſeien neue Anweiſungen gegeben, die unabhängig
von der Feſtſetzung der Befatzungsbehörde die
Entſchädigungs=
frage zwiſchen den deutſchen Behörden und der deutſchen
Be=
völkerung regeln.
Abgeordneter Wallraf (Dnatl.) wünſchte als Hauptſache
die Verminderung der Beſatzungstruppen. Bisher ſei das
be=
ſetzte Gebiet noch ſehr enttäuſcht über das Ausmaß der
Rück=
wirkungen.
Auf eine Anfrage erwiderte Generalkommiſſar Schmid, von
remden Gerichten verurteilt ſäßen gegenwärtig noch
230 Deutſche in den Gefängniſſen, unter denen ſich aber kein
vol tiſcher Gefangener mehr befinde, nachdem gerade heute der
leßte wegen Zugehörigkeit zu einer verbotenen Organiſation
(Wckiing=Bund) Verurteilte freigelaſſen ſei.
Abgeordneter Kalle (D. Vp.) wünſchte, daß auf dem Wege
über die große Politik die Intereſſen des beſetzten Gebietes
kräftig wahrgenommen werden.
Abgeordneter Kirſchmann (Soz.) erſuchte die Regierung,
in ihren Bemühungen um die etappenmäßige Verminderung der
Beſahungsſtärke fortzufahren, damit die vollkommene Räumung
des Rheinlandes vor Ablauf der Friſt erzielt werde.
ſprach von
Abgeordneter Hofmann=Ludwi=shafen
der Enttäuſchung der beſetzten Gebiete über die bisherigen Rück=
Hitungen und verlangte namentlich, daß die deutſchen Behörden
bei Abgeltung der Schäden auch für die Winzer ſchneller
arbeiten. Dann verwies er auf die franzöſiſchen
Be=
ſtrebungen, Deutſche, in die Fremdenlegion zu
verſchleppen.
Abgeordneter Becker=Heſſen (D. Vpt.) wünſchte unter
anderem auch mehr Unterſtützung für die
Sportver=
eine des beſetzten Gebietes.
Generalkommiſſar Schmid ſagte dies grundſätzlich zu.
Lei=
der ſei der für die Unterſtützung der Sportvereine zur
Ver=
fügung ſtehende Fonds nicht ſehr groß. Auf die Klage über
langſame Abgeltung der Schäden bemerkte der
Generalkom=
miſſar, daß in den letzten vier Wochen nicht weniger als
14 000 Anträge an die zuſtändigen Behörden zur
Erledi=
gung überwieſen worden ſeien. Trotzdem die Behörden
be=
ſchleunigt arbeiten, würde doch einige Zeit vergehen, ehe man
ſich durch dieſe Fülle hindurchgearbeitet habe. Weiter teilte der
Generalkommiſſar mit, daß bisher im einzelnen von dem belgiſch
beſetzten Gebiet geräumt ſind: Verſchiedene Brückenköpfe
(Rheinbrücken Büderich, Weſel, Hochfeld=Rheinhauſen.
Duis=
burg=Ruhrort und Homberg). Außerdem iſt Cleve geräumt,
ebenſo Haſſum=Cranenburg, Wardeyen, Goch, Troisdorf=Sieglar,
bis auf kleine Kommandos. Iſſum wird am 25. Januar
ge=
räumt. Vierſen, Gräfenbroich, Weſching, Godesberg und Neuß
und noch einige andere kleinere Orte im belgiſchen Gebiet ſeien
bereits frei.
Abgeordneter Dr. Raſchig=Ludwigshafen (Dem.) hob
hervor, daß in der Pfalz jetzt offenbar eine Wandlung der
fran=
zöſiſchen Haltung eintrete, die an die ſchlimmſte Beſetzungszeit
erinnere. So erſcheine in Ludwigshafen ſeit einigen Tagen eine
ſeparatiſtiſche Zeitung, die von einem ehemaligen ſeparatiſtiſchen
Major, der vollkommen erwerbs= und mittellos ſei,
herausgege=
ben werde. Es wäre nicht ſchwer, zu erraten, woher er das Geld
für die Zeitung erhalten habe.
Ein Vertreter des Auswärtigen Amtes erklärte, daß die
deutſche Regierung gegenüber der ſranzöſiſchen ihren
Standpunkt in der Frage der
Beſatzungsvermin=
derung dahin präziſiert habe, daß unter normaler
Stärke die deutfche Vorkriegsſtärke der
Trup=
penbelegung des betreffenden Gebietes, zu verſtehen ſei.
Die franzöſiſche Regierung habe dieſen
Stand=
punkt anerkannt.
Einſtimmige Annahme fand dann ein Antrag des
Abgeordneten Becker=Heſſen (D. Vpt.), der die Regierung
er=
ſucht, mit allem Nachdruck und unter Anwendung aller Mittel
darauf hinzuwirken, daß die Beſetzung des Rheinlandes und
Abtrennung des Saargebietes vor Ablauf der Friſten beſeitigt
und die Hoheitsrechte des Deutſchen Reiches in dieſen Gebieten
wiederhergeſtellt werden. Solange dieſes Ziel nicht erreicht iſt,
ſoll die Stärke der Beſatzungstruppen auf die deutſche
Vorkriegs=
truppenſtärke in den beſetzten Gebieten herabgeſetzt und die
Anzahl der beſetzten Orte vermindert werden. Zur Entlaſtung
des Wohnungsmarktes ſollen insbeſondere die verheirateten
Be=
ſatzungstruppen die beſetzten Gebiete verlaſſen und die
Gendar=
merie und Geheimpolizei der Beſatzungsmächte beſeitigt werden.
Deutſchlands PVerarmung.
70% der deutſchen Bevölkerung in Nof.
TU. Berlin, 22. Januar.
Geheimrat Dr. Hugenberg gewährte dem Berliner Vertreter
der internationalen News Service eine von dieſem erbetene
Unterredung, in der er u. a. folgendes ausführte: In Amerika
herrſcht die Anſchauung, daß die im Dawesgutachten erwähnte
ſogenannte Entſchuldung der deutſchen Wirtſchaft und des
deut=
ſchen Reiches durch eine geriſſene Schiebung leicht und
reibungs=
los erreicht worden ſei. In dieſer Anſchauung liegt der Grund
zu der falſchen Vorſtellung, die ſich weite Kreiſe in Amerika von
der Lage des deutſchen Volkes machen. Rentner, Geiſtesarbeiter,
Angeſtellte und Handarbeiter mit Angehörigen, etwa 45 Millionen
Menſchen, das ſind etwa 70 Prozent der deutſchen Bevölkerung,
haben durch die Inflation und die ſogenannte Entſchuldung
Deutſchlands ihr kleines Vermögen bis auf den letzten Pfennig
verloren und ſehen außerdem bei der allgemeinen Verarmung
ihre Arbeitsmöglichkeiten eingeſchränkt oder zum Teil zerſtört.
Etwa 45 Millionen in Not geratener und unglücklicher Menſchen
iſt alſo das Ergebnis dieſer leichthin feſtgeſtellten „Verbeſſerung”
der Lage Deutſchlands infolge der Entſchuldung. Die
wirtſchaft=
liche Not iſt auch der Grund für die im deutſchen Volk herrſchende
gereizte Stimmung der jahrelangen Enttäuſchung, die das
deutſche Volk erlebte durch nichtgehaltene Verſprechungen, durch
ſchöne Worte, denen niemals die Tat folgte.
In erſter Linie wird man in Amerika erkennen müſſen, daß
Deutſchlands Zahlungen, wenn überhaupt, doch niemals in Geld,
ſondern nur in Waren geleiſtet werden können, und daß dieſe
Leiſtungen heute durch die Zollſchranken gegen deutſche Einfuhr,
wie ſie auch die Vereinigten Staaten aufgerichtet haben, nur
un=
möglich gemacht werden. Die Handelspolitik darf der
Repara=
tionspolitik nicht widerſprechen. Man kann nicht mit der einen
Hand Leiſtungen fordern und ſie mit der andern Hand erdroſſeln.
Die Reparationslieferungen im Dezember.
Für Frankreich ſind im Laufe des Dezembers 1925 157 Re=
Parationsverträge im Werte von insgeſamt 10,6 Millionen
Reichs=
mark genehmigt worden. Insgeſamt beträgt der Wert der ſeit
dem Inkrafttreten des Sachverſtändigenberichtes bis Ende
De=
zember 1925 abgeſchloſſenen Verträge auf Reparationslieferungen
— ohne Köhlen= und Farbſtofflieferungen — 160.3 Millionen
Reichsmark. Der größte Teil der Lieferungen iſt für die
zer=
ſtörten Gebiete beſtimmt geweſen.
Belgien hat im Dezember 106 Verträge im Geſamtwerte von
46 Millionen Reichsmark abgeſchloſſen. Seit Inkrafttreten des
Sachberſtändigenplanes ſind — wieder ohne Kohlen= und
Farb=
ſtofflieferungen — Verträge über Reparationsſachlieferungen im
Betrage von 28,4 Millionen Reichsmark abgeſchloſſen worden.
*Pertagte Kriſe.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, den 20. Januar 1926.
Schon im Dezember war die Auffaſſung verbreitet, daß es
bei der Parlamentseröffnung ſofort zu einer Kriſe kommen
müſſe. Die Urſache ſah man damals in der Finanzpolitik.
Tat=
ſächlich werden die Gegenſätze zwiſchen Kammer und Regierung,
ſo ſtark ſie auch ſein mögen, ſtets in die Form finanzpolitiſcher
Forderungen gekleidet.
Zwei wichtige Ereigniſſe ſollten den Auftakt zur Parlaments.
eröffnung bilden, aber die entſcheidenden Sitzungen wurden
ver=
tagt . . . So verging die Zeit im Zeichen enttäuſchter
Erwar=
tungen. Der Kongreß der Sozialiſten hat alle Erwartungen
enttäuſcht. Es hätte auch ſchwerlich anders kommen können,
denn die Sozialiſten befanden ſich in einer heiklen Lage und nur
ihre lange Zurückhaltung konnte die Anſicht in den weniger
in=
formierten Kreiſen entſtehen laſſen, daß ſie zu einem großen
Schlage ausholten. In Wirklichkeit ließ ſie ihre
Unentſchloſſen=
heit ſchweigen. Die Eingeweihten wußten, daß daran auch der
Kongreß nichts ändern konnte. „Die fortwährenden Kongreſſe
bringen uns an die Grenze der Lächerlichkeit” mußte ſelbſt Léon
Blum, der gewiegteſte Taktiker in der Partei, eingeſtehen. So
lange ſich die Partei von allen bürgerlichen Elementen ſtreng
ab=
ſondert, wird ſie niemals die Macht gewinnen können. Dieſe
Erkenntnis hat nun auch in den führenden ſozialiſtiſchen Kreiſen
Eingang gefunden. Die Abſtimmung in dem Streite:
Teil=
nahme an der Regierung oder weitere paſſive Politik hat dies
auch bewieſen. Aber aus verſchiedenen taktiſchen Gründen, nicht
zuletzt, um die Maſſen vor einer gefährlichen Linksſchwenkung zu
bewahren, will die Partei ihre Politik vorläufig nicht ändern.
Deshalb wäre es aber doch ungerecht, den Kongreß der
Soziali=
ſten für die franzöſiſche Innenpolitik vollkommen bedeutungslos
hinzuſtellen. Abgeſehen davon, daß nunmehr nirgends von einem
ſozialiſtiſchen Umſturzverſuch nach einem ſolchen Beweis der
Kraftloſigkeit geredet werden kann, wird auch die Gruppierung
in der Kammer durch die innere Teilung der ſozialiſtiſchen
Partei beeinflußt. Die beiden Gruppen in der Partei, die für
oder gegen die Beteiligung an der Regierung ſind, ſind beinahe
gleich ſtark. Die Anhänger Léon Blums ſind nur etwas
zahl=
reicher, als die von dem Deputierten Renaudel geführte
Oppo=
ſition in der Partei. Dies bedeutet noch nicht etwa den offenen
Bruch in der Partei, wie man es in den Rechtskreiſen wünſcht,
aber dennoch könnten Fälle vorkommen, wo die Anhänger
Renau=
dels mit den oppoſitionell veranlagten Teilen der
Radikalſozia=
liſten ſtimmen würden.
Die Fortſetzung der Sitzungen hätte ihnen auch ſehr leicht
ſofort Gelegenheit dazu geben können, aber die Debatten
wur=
den, vielleicht auch um das zu vereiteln, vertagt, denn zwiſchen
der radikalſozialiſtiſchen Partei und der Regierung kam es zu
einem Konflikt in der Finanzpolitik. Bei der Zuſammenkunft
der Partei wurde eine ganz andere Finanzpolitik gefordert, wie
die Doumers. Man darf ſich nicht über die Tatſache
hinweg=
ſetzen, daß die Regierung eine alles andere als linksgerichtete
Politik auf dem Gebiete der Finanzen führt, der Finanzminiſter
Doumer iſt doch ein im Grunde durchaus nach Rechts
orien=
tierter Mann. Noch dazu ſcheint das Verſtändnis zwiſchen ihm
und Briand beſſer zu ſein, als es bei ſeinen Vorgängern — man
denke nur an Caillaux und Loucheur — der Fall war. Die
radi=
kalſozialiſtiſche Partei hat ſich daher auch vollkommen gegen die
Maßnahmen Doumers ausgeſprochen, desgleichen die
Finanz=
kommiſſion. Es kam zu einem offenen Konflikt zwiſchen der
Finanzkommiſſion und der Regierung — wenigſtens für einen
Augenblick. Das wurde noch von den rechtsſtehenden
Mitglie=
dern der Kommiſſion unterſtrichen. In der Kommiſſion ſelbſt
erſchrak man aber über die Wirkung. Es gäbe in der Tat in
Frankreich im Augenblick keine unvolkstümlichere Aufgabe, als
Briand zu ſtürzen! Auch die wirtſchaftlichen Wirkungen einer
Kriſe wären verhängnisvoll. Einen kleinen Vorgeſchmack gab
davon der ſich ſpontan einſetzende Sturz der Währung. Als die
Gefahr der Kriſe für den Augenblick behoben war, erholte ſich
auch der Franken. Malvy ſelbſt, der ſchon manchen
Finanzmini=
ſter in der Finanzkommiſſion zu Fall brachte und der als
per=
ſönlicher Feind Doumers gilt, gab das Zeichen zum Rückzug,
allerdings um den Preis eines Kompromiſſes, zu dem ſich die
Regierung auch vollkommen bereit zeigte. Briand wie
Dou=
mer ſind Männer der Verhandlung. Von dem Finanzminiſter
wünſcht man aber nicht viel weniger, als daß er ſein Programm
ungefähr in das Gegenteil umwandelt. Ob dies gelingen wird,
iſt ſehr fraglich: noch fraglicher iſt es, wie es auf die franzöſiſchen
Finanzen wirken wird, wenn man aus politiſchen Rückſichten
jeden Finanzminiſter an der konſequenten Durchführung ſeiner
Pläne verhindert.
Einige Stunden lang bereitete man ſich auf eine offene
Schlacht in der Kammer zwiſchen Briand und der Oppoſition
vor, aber Briand hat den Verhandlungsweg gewählt. Die
Sitzung wurde vertagt, um unerwarteten Ereigniſſen, welche die
aufgeregte Stimmung der Abgeordneten hätte verurſachen
kön=
nen, vorzubeugen. Man hat die Sitzung aber auch vertagt —
und dies darf nicht überſehen werden —, weil Briand ſich doch
nicht reſtlos mit ſeinem Finanzminiſter identifizieren wollte.
Man hatte von dieſer Sitzung eine Rechtsſchwenkung, viel mehr
aber noch den Sturz des Kabinetts erwartet. Was jetzt geſchehen
wird, hängt nur von den Verhandlungen Briands ab.
Die Gefahr der Kriſe iſt gebannt. Briand verſucht es ſehr
geſchickt, die Kriſe hinauszuſchieben, und die einſichtigen Kreiſe
aller Parteien helfen ihm dabei; ſchon um ein Anwachſen der
parlamentsfeindlichen Stimmung, welche dem Sturz Briands
Bei dem taktiſchen Spiel
unbedingt folgen würde, zu vermei!
Briands kann aber die
und der fortwährenden Nach
hon jetzt fordert „Quoti=
Finanzpolitik leicht ſchlecht
. Auch ſein Sturz müßte
dien” den Kopf des Finanzminif
eine gewiſſe Umgruppierung in der Regierungsmehrheit
hervor=
rufen, trotzdem faſt alle Möglichkeiten in dieſer Richtung
eigent=
lich ſchon erſchöpft ſind.
Seite 2
Samstag, den 23. Januar 1626
Nummer 23
Dittmanns „weiße‟ Weſte.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Vor dem Unterſuchungsausſchuß des Reichstages zur
Er=
forſchung der Urſachen des Zuſammenbruches von 1918 hat am
22. Januar 1926 der ſozialdemokratiſche Abg. Dittmann den
Ver=
ſuch unternommen, die Unabhängigen von der Anklage
reinzu=
waſchen, die Matroſenmeuterei vom Sommer 1917 vorbereitet
und unterſtützt zu haben. Ob gerade Herr Dittmann geeignet iſt,
ſeine Sache wirkſam ſelbſt zu führen, muß nach der Koſtprobe des
erſten Tages mehr als bezweifelt werden. Daran ändert auch
hat, umſoweniger als Dittmann nur Auszüge gibt, die für ihn
und ſeine Genoſſen günſtig ſind. Im übrigen verfährt Dittmann
mit jener Leichtfert:gkeit und Oberflächlichkeit, die der
ſozial=
demokratiſchen Schulung eigentümlich iſt. Um ein Beiſpiel
heraus=
zugreifen: Dittmann verſucht die „politiſche” Betätigung der
Matroſen als ein Gegengewicht gegen die in Heer und Flotte
ge=
triebene Propaganda und Werbung der Vaterlandspartei
hin=
zuſtellen. Nun iſt die Gründung der Vaterlandspartei erſt am
2. September 1917 erfolgt.
Die Vorgänge, aber, die zu der erſten Matroſenmeuterei
führten, ereigneten ſich anfangs Auguſt 1917. Der Matroſe
Reichpietſch, der am 30. Auguſt zum Tode verurteilt wurde, war
nach Dittmanns Geſtändnis ſchon anfangs Juni 1917 im
Partei=
büro der Unabhängigen geweſen, um — wie Dittmann ſagt —
ſich über die Verpflegungsverhältniſſe an Bord zu beſchweren.
Daß es ſich bei der „Bewegung” der Matroſen auch um andere dem türkiſch ſyriſchen Handelsvertrag zuſammenhängen=
Dinge gehandelt hat als nur die Verpflegung, kann ſogar Herr
Dittmann nicht beſtreiten, denn er ſagte ſelbſt, daß die 1. S. P.=
Leute Liſten in Umlauf geſetzt hätten, in die ſich alle eintragen
ſollten, die für die Stockholmer Konferenz und für einen —
annexionsloſen Frieden ſeien. Es iſt anzuerkennen, daß Herr gebilligt.
Dittmann die Dinge harmlos aufzuziehen verſucht. Er kann ſich
dabei ja auch auf die Akten des Reichsmarineamts beziehen, die ausgetauſcht.
wohl die ſtrafrechtliche Seite der Vorgänge, nicht aber ihre
poli=
tiſchen Zuſammenhänge behandeln. Es war ja die Taktik der
U. S. P., die wirtſchaftlichen und politiſchen Forderungen mit
einander zu vermengen, wie das der Unabhängige Oskar Cohn
am 4. Mai 1917 vor dem Reichstag auseinandergeſetzt hatte. Da= mit der engliſchen Regierung wieder aufzunehmen.
mals führte Cohn aus, daß es mit der Lebensmittelverſorgung
uicht beſſer werde, ſolange nicht Friede geſchloſſen ſei.
Wenn Herr Dittmann heute ſeine Hände in Unſchuld waſchen
will, weil er mit Matroſen nur über Verpflegungsverhältniſſe an
Bord geſprochen habe, ſo iſt das ein untauglicher Verſuch am
un=
tauglichen Objekt. So negativ geſcheit ſind die Führer der
1. S. P. zu keiner Zeit geweſen, daß ſie ſich etwa nur mit den
über die Bordverpflegung unzufriedenen Matroſen an einen
Tiſch geſetzt hätten, um ihr Stichwort und Pläne für eine
Meuterei zu liefern. Die u. S. P.=Taktik war ja die, zunächſt an Bord, denn die Matroſen hatten ihm darüber berichtet. Aber
auf die Lebensmittelverſorgung hinzuweiſen, um daran die
Schlußfolgerung zu knüpfen, daß nur der Abſchluß des Krieges dacht geſtanden, daß ſie ſich für die Verteißigung des Vaterlandes
es heute beſonders, wo wir die Einzelheiten der
Schickials=
tragödie nahezu vergeſſen haben. Der Frieden war nicht durch
die Stockholmer Konferenz, nicht durch ſozialiſtiſche Reden über Sowjetbotſchafter Jofſe zu dem Zweck annahm, die Repolution
den Friedenswillen Deutſchlands zu erreichen. Wir ſiſſen aber in Deutſchland vorzubereiten,
heute aus den Denkſchriften und Erinnerungen der auf dem
andern Ufer Stehenden, welche entſcheidende Rolle die „
Friedens=
haben und vor allem auch die Tatſache, daß die Marinemeuterei
m England eher bekannt geworden iſt als in Deutſchland.
Herr Wilhelm Dittmann hat vor dem Unterſuchungsausſchuß zweifellos Meutereien vorbereitet und ausgeführt haben, wirkt
zugegeben, daß er mit einigen unzufriedenen Matroſen aus Kiel" heute gewiß rein menſchlich erſchütternd, aber die Verantwortung
verhandelt habe. Aus den Akten ſelbſt hat Dittmann weiter
au=
kamen, die ſich gegen die unzureichende Verpflegung richteten, verteidigung ſtellten. In Frankreich und England ſind dieſe Ver=
Es handelte ſich aber immer nur um verhältnismäßig kleine ſuche mit rückſichtsloſer Härte niedergedrückt worden, beſonders
Gruppen, die — was Dittmann aus guten Gründen verſchweigt im Sommer 1917, wo der Defaitismus in gefährlicher Weiſe um
— ſich um ausgeſprochene U. S. P.=Leute ſammelten und, als
die Abordnung der unzufriedenen Matroſen am 1. und 2. Juli ſuchungsausſchuß des Reichstages und klagt andere an. Die
Abg. Dittmann mit, daß er im Parteibüro der 1. S. P. einige
Aufnahmeſcheine abgegeben habe. Auch das klingt heute
harm=
los, iſt es aber im Sommer 1917, als es auf Brechen und Biegen offenbar ganz vergeſſen.
Vom Tage.
Der Reichspräſident hat geſtern abend den Regierungspräfidenten
von Münſter i. W., Dr. Hasliade (Ztr.), zum Reichsminiſter
für Ernährung und Landwirtſchaft ernannt.
Ein Antrag Fehrenbach forderk eine Kommiſſion aus
Mit=
gliedern des Reichstages, der Landesparlamente und der
Gemeindever=
bände, ſowie Vertretern der Wirtſchaft, die in Verbindung mit dem
Sparkommiſſar Vorſchläge auszuarbeiten hat zur
durch=
greifenden Vereinfachung und Verbilligung der
ge=
ſamten öffentlichen Verwaltung.
als ein genauer Zeitpunkt fir die Reiſſe bisher noch nicht Preſſe eimem einſtimmigen Entſchluß des Reichstages entſpreche.
nichts, daß Dittmann die Akten des Marineamtes durchgearbeitet feſtſteht. Wahrſcheinlich werde die Reiſe im März
ſtatt=
finden.
Aus Prag wird gemeldet, daß Miniſterpräſident Swehla feſt
ent=
ſchloſſen ſei, die de jnre=Anerkennung Sowjetrußlands noch vor dem aus den Akten des Reichsmarineamtes feſt, daß ſeit Kriegsausbruch bis
Zuſammeutritt des Kabinetts zu erklären.
Die öſterreichiſchen Sozialdemokraten haben dem
Bundeskanzler eine Denkſchrift über die Forderungen ihrer Partei
für das öſterreichiſche Wirtſchaftsprogramm vorgelegt.
Wie „Excelſior” mitteilt, konnte bei den deutſch=
franzöſi=
ſchen Wirtſchaftsverhandlungen in der Frage der Einfuhr
von Gemüſe, Früchten und Blumen nach Deutſchland noch keine
Einigung erzielt werden.
Am Quai d’Orſeyz wird in Abrede geſtellt, daß über den Verkauf
der Saargruben an Deutſchland Verhandlungen im Gange
ſeien.
Nach Meldungen aus Brüſſel hat die belgiſche Regierung
den Senator de Brouckere zum Delegierten für die
vorberei=
tende Abrüſtungskonferenz ernannt.
Der franzöſiſche Botſchafter Sarxaux wird am
Mon=
tag von Konſtantinopel nach Angora abreiſen. In den
Verhandlun=
gen mit dem türkiſchen Außenminiſterium werden insbeſondere die mit
den Fragen zur Sprache gebracht werden.
Die engliſch=italieniſchen
Schuldenverhandlun=
gen wurden geſtern wieder aufgenommen. Volpi und Churchill hatten
eine längere Ausſprache.
Die Römiſche Kammer hat geſtern den Locarnovertrag
In Rom wurden die Urkunden für die Ratifikation des
Handelsvertrages zwiſchen Italien und Albanien
Das ruſſiſche Polſtiſche Büro hat eine Verordnung erlaſſen, nach der
der ruſſiſchen Intelligenz Gelegenheit gegeben
werden ſoll, in die Kommuniſtiſche Partei einzutreten.
Die Sowjetvegierung hat beſchloſſen, eine
Wirtſchafts=
kommiſſion nach England zu entſenden, um die Verhandlungen
Trotz des amerikaniſehen Proreſtes iſt in Mexiko das neue
Landgeſetz offigiell zublieiert worden.
Nach einer Meldung aus Pekiug hat Tſangtſolin
Schang=
haikwan und Tap beſetzt und eilt über Schangdi nach Tientſin
weiter, ohne bisher Wide ſtand geſunden zu haben. Die
Kuyming=
tangtrubpen ſeien in völliger Auflöſung. Tſangtiolin
und Wutzeifu handelten im gegenſeitigen Einverſtändnis.
ging, beſtimmt nicht geweſen. Dittmann wußte von den Unruhen
die 17. 2. P. hat zu keiner Zeit wührend des Krieges im
Ver=
eine Beſſerung bringen könne. Das war ſcheinbar harmlos, iſt einſetzen würde. Sie hat das nach der Märzumwälzung in
Ruß=
land erſt recht nicht getan, wofür nicht nur die Tätigkeit des und gegen die U. S.P.D. Er beſtreitet im übrigen nachdrücklich, daß die
Herr Dittmann will heute alles ſo drehen und wenden, daß
das Todesurteil über die Matroſen Reichpietſch und Käbris ein
reden” der ſozialdemokratiſchen Führer in Deutſchland geſpielt, furchtbares Juſtizverbrechen geweſen ſei. So weiß iſt die Weſte
des Herrn Diltmann nicht. Daß zwei junge Leute mit dem Tode
beſtraft wurden, daß andere ins Zuchthaus mußten, weil ſie
dafür tragen die Politiker und Brunnenvergifter, die im Kriege wird.
geführt, daß ſchon im Juni Auflehnungen der Matrofen vor= die Lehre vom Klaſſenkampf über die Pflichten der
Vaterlands=
ſich griff. Herr Dittmann aber ſteht heute vor einem Unter=
1917 in den Reichstag kam, teilte der Oberheizer Sachſe dem Rede, die er Ende Januar 1918 auf der Spieltieſe in Treptow
betreiben, die Rede hat Herr Dittmann mit der roten Weſte
* (. T. A. Hoffmann.
Zu ſeinem 150. Geburtstag am 24. Januar.
Von
Dr. Walther Harich.
Auch als E. T. A. Hoffmann noch nicht in Deutſchland als
großer Dichter anerkannt war, war er der heimliche Liebhaber
einer ausgebreiteten Gemeinde. Man las ihn, man verſchlang
ihn, immer ein wenig mit dem Bewußtſein, nicht ganz
vollwer=
tige Literatur zu genießen. Man ließ ſich von ſeiner — in
Deutſchland ſo ſeltenen — Erzählerkunſt fortreißen in jene
Wun=
derländer des Ueberſinnlichen, des Grauſigen, man folgte dem
Verfaſſer des „Kater Murr” gern und gläubiſch in ſeine
muſika=
liſchen Ekſtaſen und ließ ſich von der überſinnlichen
Muſikanten=
liebe des unheimlichen Kapellmeiſters Kreisler gefangen nehmen.
Wo man auch hinſchauen mochte, ob man in den Wundergarten
des Zauberers Proſper Alpanus geführt wurde, ob man mit
Anſelmus in der Bibliothek des heimlichen Salamanderfürſten
alias Geheimen Archivars Lindhorſt ſaß, ob man mit Madardus
in Greuel und Verbrechen ſich verſtrickte, — immer wurde man
von einem heimlichen Zauber eingefangen. Hoffmann — das
war, hauptſächlich für unſere noch beſinnlichere Jugendzeit, ſo
recht etwas zum Schmökern, konnte uns faſt den Karl May und
den Robinſon erſetzen, wenn noch, über ein Jahrhundert
hin=
weg, eine romantiſche Ader in uns glühte.
Wo fand man noch ſouſt ſolche Fülle von Geſtalten und
Er=
eigniſſen, ſolche bis ins Einzelnſte ausgepinſelten Zauberwelten
mit beſtrickender Geſetzmäßigkeit! Hier war ſhakesſpeareſcher
Reichtum, Balzacſche Fruchtbarkeit. Unüberſehbar wogt der Zug
der Geſtalten in den „Serapionsbrüdern‟. Daß hier Gutes und
weniger Gutes, oſt ſogar recht Mittelmäßiges, alles
durcheinan=
der gemengt iſt, daß man bald bei Hochpoetiſchem verweilt, bald
ſich von Kolportagehaftem forttragen läßt, daß man
hintereinan=
der lacht und erſchüttert iſt, darin liegt vielleicht der Hauptreiz
dieſer vier Bände. Man fühlt ſich als Schatzgräber im Geröll
und will überraſcht ſein von ſeltenen Funden. So hat man
Hoffmann noch vor wenigen Jahren geleſen. Heute hat ſich die
wiſſenſchaftliche Forſchung auch dieſes Phänomens bemächtigt
und hat den Dichter ganz anders eingeſtellt.
Vielleicht taten wir, die wir Hoffmanns Leben und Werk
durchforſcht haben, dieſer eigenartigen Erſcheinung nicht einmal
einen Gefallen. Wir haben jedenfalls das naive Verhältnis
eines ausgebreiteten Leſerkreiſes zu Hoffmann geſtört, haben ihn
als Literatur und als Dichtung eingeordnet. Man braucht ſich
heute nicht mehr zu entſchuldigen, wenn man dieſen Abſeitigen
liebt. Wir wiſſen heute, daß da eine ganz große Kunſt am
Werk iſt, die ſo zu ſpannen und zu unterhalten vermag, und aus
dieſem unterhaltenden Erzähler iſt ein großer romantiſcher
Er=
zähler herausgeſchält worden, der eigentlich Epiker der
Roman=
tik, der glühende Enthuſiaſt des Herzens, der, gehetzt und
ge=
quält von der banalen Wirklichkeit in das Jenſeits, in das
Unendliche mit ſeinem Drang hinausſtrebt, der an den
Gitter=
ſtäben der Wirklichkeit rüttelt, der transzendentale Muſiker mit
ſeiner Sehnſucht über die Welt hinaus, der Seelenbräutigam
Julias, der unſterblichen Geliebten, nach der der geſpannte,
überſpannte Kapellmeiſter Kreisler die Arme breitet. Dieſer
Romantiker Hoffmann iſt mehr als der bloße Erzähler, der mit
ſeinen Novellen und Geſchichten der Liebling eines weiten
Leſer=
publikums war. Hundert Jahre dauerte es, bis diefer große
romantiſche Dichter in ſeinem Tiefſten entdeckt wurde. Als man
im Jahre 1922 ſeinen 100. Todestag feierte, wußten nur wenige
von dieſem romantiſchen Hoffmann. Heute, an ſeinem 150.
Ge=
burtstag, iſt er Gemeingut der Gebildeten geworden.
Schon die Nähe dieſer beiden Daten offenbart die tragiſche
Kürze ſeines Leben. Am 24. Januar 1776 wurde Hoffmann in
Königsberg i. Pr. geboren, am 25. Juni 1825 ſtarb er. Wie
werden dieſe 46 Jahre eingeſchloſſen von andern Dichterleben!
Ganz zu ſchweigen von Goethe, der ſeine Zeit heraufkommen ſah
und ſie um anderthalb Jahrzehnte überlebte. Aber ſelbſt Jean
Paul (1763—1825) legt ſich wie ein überwältigender Rahmen
um das Leben Hoffmanns. Und wenn man bedenkt, daß
Hoff=
mann kaum mehr als ein Jahrzehnt gebraucht hat, um die Fülle
ſeiner Werke niederzuſchreiben, dann ſteht man bewundernd vor
der Itenſität, die dieſem Jahrzehnt berſtenden Inhalt gab. Es
iſt nur eine Periode dieſes raſend gelebten Lebens, die den
Dich=
ter Hoffmann ausmacht, nur ein Bruchteil ſeines Weſens, der
uns hier entgegentritt. Freilich ein Bruchteil, auf den das ganze
Daſein zudrängt und der das ganze Daſein dieſes Mannes in
Form faßt. Er war nicht urſprünglich Dichter oder
Schrift=
ſteller, und wenn er glaubte, ſeinen Namen auf die Nachwelt
bringen zu können, ſo war es als Tondichter. Der Muſik
ge=
hörte von früheſter Kindheit an fein ganzes Sein. Muſik und
Malerei, das ſind die beiden Künſte, in denen er ſich immer
wieder verſucht, ſchon in dem einſamen Doerfferſchen Haus, in
das ſeine Mutter aus unglücklicher Ehe mit ihrem Kind
ge=
flüchtet iſt, um wieder im Schoß ihrer Familie unterzutauchen.
Es kann kaum einen merkwürdigeren Schauplatz für die
Kindheit eines Dichters geben, als dieſes Haus und dieſe
Fa=
milie. Die Hoffmann, Doerffer, Voeteri ſind eine alte Juriſten=
und Therlogenfamilie, ſeit alters her — bis in die Tage der
Reformation hinein feſtſtellbar — in augeſehen gkademiſchen
Der Zaſammenbruch von1948
Die Vorgeſchichie der Marinemeuterei.
Berlin, 22. Januar.
Der parlamentariſche Unterſuchugsausſchuß des Reichstages für
Unterſuchung der Urſachen des Zuſammenbruches von 1918 hielt heuts
eie Sitzung ab, die ſich mit der Vorgeſchichte der
Marine=
meuterei von 1918 beſchäftigte. Neben den ordentlichen
Sachver=
ſtändigen, Profeſſor H. Dellbrück, General Kuhl und General
Schwerdt=
feger waren für dieſe Sitzung als außerordentlicze Sachverſtändige
Vize=
admiral von Trotha und Auhiprat Volkmann vom
Reichsinnenminiſte=
rium hinzugezogen. Der Vorſitzende, Abgeordneter Philipp (Dntl.) wies
darauf hin, daß die Einberufung dieſer Sitzung unter Hinzuziehung der
Der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Dittmann, der in der Zeit
der zur Erörterung ſtehenden Vorgänge zu den Führern der
Unabhängi=
gen ſozialdemokratiſchen Partei gehörte, ſtellt in einem längeren Referat
Ende 1917 auf den Schiffen der Marine folgende Strafen verhängt
wurden: 180 Jahre und 5 Wochen Gefängnis, 180 Jahre und 1 Monat
Zuchthaus und 10 Todesurteile, von denen zwei vollſtreckt worden ſind.
Als Urſache der Erbitterung der Mannſchaften bezeichnetg
er den großen Unterſchied zwiſchen der Beköſtigung der
Mann=
ſchaften und der Offiziere auf den Schiffen im Winter 1916/17. Die
chlechte Beſchaffenheit der Lebensmittel habe im Juni
und Juli auf vielen Schiffen zum Hungerſtreik der Mannſchaften
ge=
führt. Die höheren Offiziere der Marine hätten den Beſchwerden der
Maunſchaften nicht das nötige Verſtändnis entgegengebracht, Ohne eing
ernſthafte Unterſuchung habe die Marinebehörde alle Klagen als
voll=
ſtändig unbegründet und auf politiſcher Verhetzung beruhend bezeichnet.
Als dann auf mehreren Schiffen die Mannſchaften demonſtrativ mehrere
Stunden lang dem Dienſt fernblieben, habe man als die Urſache dieſer
Inſubordination Verhetzung durch die U. S.P. angegeben. Die mit der
Unterſuchung betrauten Kriegsgerichtsräte Dr. Dobringk und Dr. Loeſch
hatten behauptet, die auf Grund eines Beſchluſſes des Reichstages
ein=
geſetzten Menagekommiſſionen ſeien tatſächlich Organiſationsſtellen der
1.S.P. Während die Mariemannſchaften in den Menagekommiſſionen
tatſächlich ihre Beſchwerden über ihre Verpflegung erörterten und nur
nebenher über Politik diskntierten, hätten dieſe Kriegsgerichtsräte ſich aus
den Beſprechungen eine politiſche Verſchwörung zurecht konſtrufert.
Tatſächlich ſei damals bei den Mannſchaften die Anſicht nach einem
Ver=
ſtändigungsfrieden und die Hoffnnug auf die internationale
ſozialdemo=
kratiſiche Konferenz in Strckholn ſehr groß geweſen. Es ſeien auch
Unterſchriften geſammelt worden für eine Erklärung, in der der Wille
für einen Verſtändigungsfrieden, einen Frieden ohne Sieg und
Nieder=
lage der Stockholmer Konferenz unterbreitet werden ſollte. Keineswegs
aber ſei dabei an eine Sabotage der Landesverteidigung gedacht worden.
Die Führer der U. S. P.D, hätten von dieſen Liſten gar keine Kenntnis
gehabt. Sie ſeien zwar von einigen beurlaubten Matroſen aufgeſucht
ſvorden, die ihnen aber lediglich Beſchwerden über Verpflegung und
Behandlung vorgebracht hätten. Während der Flottenchef die im Jahre
1917 vorgekommenen Entfernungen vom Dienſt auf die Unterernährung
und durch die lange Kriegsdauer verurſachte Abſpannung der
Mannſchaf=
ten zurückführte, hätten erſt die beiden erwähnten Kriegsgerichtsräte
hieraus eine Verſchwörung gemacht. Trotz des Verbotes von
Staats=
ſekretär von Capelle habe der Oberbefehlshaber der Oſtſee=Streitkräfte,
Prinz Heinrich, die Agitation der vaterländiſchen Verbände eifrig
geför=
dert. Auf der Grundlage der Ausſagen von Lockſpitzeln ſei dann die
Anklage wegen Kriegsverrates gegen den Matroſen Reichvietſch und
andere zuſtande gekommen. In einem Rechtsgutachten für den
Staats=
ſekretär von Capelle habe Geheimer Admiralitätsrat Dr. Feliſch ſofort
erklärt, daß die Vorbedingungen des Kriegsverrates nicht gegeben ſeien.
Als dann trotzdem gegen die Angeklagten Todesurteile gefällt worden
ſeien, habe Dr. Feliſch noch einmal erklärt, daß er dieſe Urteile nicht
verſtehen könne. Auch andere Juriſten hätten die gleiche Meinung
aus=
geſprochen. Admiral von Scheer habe dieſe Rechtsbedenken gegen die
Todesurteile ausdrücklich anerkannt, aber dennoch die Todesurteile
be=
ſtätigt, um ein Exempel zu ſtatzuieren. Am 5. September ſeien
Reich=
pietſch und Köhis erſchoſſen worden. Dittmann bezeichnet dieſe
Er=
ſchießung als einen militäriſchen Willkürakt aus politiſchen Motiven
als einen Akt des Terrors gegen die Friedensreſolution des Reichsrages
1. S. P.=Mannes Cohn zeugt, der ſogar Gelder von dem US.P. jemalz Meuterei veranlaßt oder gefördert habe. „Sie habe die
Landesverteidigung nicht ſchwächen, ſondern lediglich einen
Verſtän=
diglngsfrieden, ohne Sieg oder Niederlage, herbeiführen wollen.
Abg. Brüninghaus (D.V.P.) kündigte ein Korreferat zu den
Dittmannſchen Ausführungen an. Dittmann habe die Akten, die etwa
70 Bände ausmachen, mehr als viereinhalb Monate mit Beſchlag belegt,
ſo daß es nicht möglich geweſen ſei, in ſie Einſicht zu nehmen. Er wird
ſich daher in ſeiner Erniderung auf die Dittmannſchen Darlegungen am
Samstag weſentlich kürzer faſſen wiſſen. Als Vertreter des
Reichs=
marineamts kündigte Hauptkorvettenkapitän Nagel für Samstag eine
Erklärung an. — Die Verhandlungen wurden dann auf Samstag, 9.30
Uhr, vertagt. Der Vorſitzende ſtellte feſt, daß der Ausſchuß in einer
wei=
teren Sitzung die angeſchnittene Frage einer Klärung entgegenführen
Bon franzöſiſchen Beamten im Zuge erdroſſelt.
Im Zuge Saarbrücken—Neunkirchen wurde heute nacht der
Gemeindebaumeiſter Eifler aus Wiebelskirchen erdroſſelt
aufgefunden. Eifler war bis zum ſpäten Abend in Saarbrücken
dienſtlich beſchäftigt. Gegen Mitternacht fuhr er dann zuſammen
mit drei franzöſiſchen Zollbeamten nach Neunkirchen. Dieſe
öffneten unterwegs das Fenſter. Eifler, der Kriegsbeſchädigter
gehalten hat, um den Streik der Munitionsarbeiter weiter zu iſt, bat, das Fenſter zu ſchließen und tat es auf ihre Weigerung
hin ſelbſt. Die Drei ſtürzten ſich darauf auf ihn und
erwürg=
ten ihn.
Aemtern tätig. Je mehr Degenerationserſcheinungen ſich
bemerk=
bar machen — und dieſer Zweig der Familie iſt unverkennbar
ſtark degeneriert, ſchon die zahlreichen Verwandtenehen in den
letzten Generationen ſprechen daſür —, deſto zäher wird an den
äußeren Formen feſtgehalten. Unter lauter Frauen und einem
alten Juſtizrat a. D. wächſt der Knabe heran, unter Larven die
einzig fühlende Bruſt. Dazu geiſtert in dem Hauſe der
Wahn=
ſinn. Den oberen Stock bewohnt die Wilwe des Profeſſors
Werner mit ihrem Sohn Zacharias, dem ſpäter berühmt
gewor=
denen Zacharias Werner. Unheimliche Mächte bemerkt der
junge Ernſt Theodor hinter den wohlabgezirkelten Formen. Das
treibt ihn zur Entſcheidung, reißt ihn aus dem Kreiſe innerlich
los, lange ehe er ſich äußerlich aus ihm löſen kann. Erſt als
Auskultator nach beſtandenem Examen darf er nach Glogau,
wiederum zu Verwandten überſiedeln. Dort bleibt er Jahre
hindurch mehr oder minder beliebter Hausgenoſſe, nie ganz leicht
zu behandeln, nervös, leicht gereizt. Einige Jahre fühlt er ſich
mit der Kuſine Minna verlobt, ſchreckt im letzten Augenblick vor
der Heirat zurück und ehelicht ſtatt ihrer eine kleine polniſche
Kanzliſtentochter. Damals hat er ſich gerade durch einen
über=
mütigen Streich die Regierungsratsſtelle in Poſen verſcherzt und
wird nach Plock in die Verbannung geſchickt. „Auf alles legt
der Teufel ſeinen Schwanz”, pflegte er ſpäter zu ſagen und zu
ſchreiben, und es gilt auch von ſeinem Leben. Durch das
Vor=
dringen der napoleoniſchen Armeen verliert er ſeinen
Amts=
poſten in Warſchau und wird wie viele Beamte des durch den
Tilſiter Frieden verkleinerten Preußen brotlos. Nach
Hungermo=
naten in Berlin erlangt er eine Muſikdirektorſtelle an dem
Bam=
berger Theater. Aber das Theater geht bankerott und er muß
ſich Jahre hindurch als Muſiklehrer durchſchlagen. Hier trifft
ihn das Schickſal, ſich in ſeine Muſikſchülerin Julia Mark zu
verlieben. Faſt über Nacht reift dieſe Leidenſchaft, die er
zeit=
lebens nicht mehr überwinden ſollte, zum Dichter. Er beginnt
zu ſchreiben und hat faſt das Manuſkript ſeines erſten Buches,
der „Fantaſieſtücke in Callots Manier”, zur Hälfte beendet, als
er nach Dresden und Leipzig überſiedelt, um dort bei einer
Operntrupp: die Muſikdirektorſtelle zu übernehmen. Die
aus=
brechenden Befreiungskriege reißen ihn in ihren Strudel. Seine
Erlebniſſe während der Kämpfe um Dresden und Leipzig leſen
ſich wie die Schilderungen Kriegsvertriebener zur Zeit des
Welt=
krieges.
Endlich beruhigt ſich Europa, Preußen wird
wiederherge=
ſiellt, und nach dem unbeſchreiblichen Elend der „fahrenden”
Jahre erhält der verjagte ehemalige Regierungsrat, durch ſein
erſtes Buch gerade bekannt geworden, eine Natsſtelle am
Berli=
ner Kammergericht. Nach dem Ruhm des Tondichters hatte er
nter ſt ein
Staat
ſe zwar berü
ges und der
nicht verſut
Während de
Mund der
Neicksſte
habe im
jedes
ver
Nummer 23
Samstag, den 23. Januar 1926
Seite 3
Das Finanzexpoſe
Scharfe Kritik der Rechtsparteien.
Die Erbitierung der Landwirtſchaft.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 9 Uhr 35 Min.
Eine Kleine Anfrage des Abg. Dingeldey D.V.P.), die Härten
bei den Steueranforderungen ſeitens der Steuerbehörden, namentlich im
Odenwald, durch die Finanzämter zum Gegenſtand hat, wird von
Mini=
ſterialrat Dörr, dahin beantwortet, daß die Regierung bereit ſei, in
Verhandlungen mit dem Landesfinanzamt im Sinne der Anfrage
ein=
zutreten.
Zu einer Kleinen Anfrage des Abg. Dr. Greiner (Komm.),
be=
treffend Sbarmaßnahmen in den Volksſchulen durch Zuſammenlegung
von Schulklaſſen, erklärt Miniſterialdirektor Urſtadt, daß die
Regie=
rung nicht in der Lage ſei eine eingehende Antwort zu erteilen, da
hier=
zu Verhandlungen des Sechſerausſchuſſes notwendig würden, die
ver=
traulich ſeien. Die Kreisſchulämter pwiften die Frage, ob die Zahl der
Vollsſchulklaſſen vermindert werden könne, ohne daß dadurch eine
be=
benkliche Klaſſenüberfüllung eintreten werde.
Abg Dr. Niepoth (DB.P.) wünſcht Auskunft von der Regierung,
ob beabſichtigt ſei, für 2 hauptamtliche Berufsberater Stellen zu ſchaffen
und wer die Koſten tragen ſoll. — Die Negierung autwortet, dieſe Frage
werde in Kürze mit dem Heſſiſchen Städtetag, den Arbeitsnachweiſen
und dem Verband der heſſiſchen Kreiſe und Provinzen verhandelt. Von
dem Ergebnis dieſer Verhandlungen werde die Stellungnahme der
Re=
gierung abhängen.
Das Haus tritt ſodann in die Tagesordnung ein. Zur Beratung
ſteht zunächſt ein Antrag des Abg. Dr. Werner (Onatl.) über die
Ernennung des Generalmuſikdirektors Roſenſtock.
Abg. Kindt (Onatl.) begründet den Antrag.
Abg. Dingeldey erklärt zu dieſer Frage u. a.. Wir halten es
nicht für zweckmäßig, die Verhandlungen des Theaterausſchuſſes zum
Gegenſtand öffentlicher Verhandlungen im Plenum zu machen. Wir ſind
der Meinung, daß die Leiſtungen des Herrn Generalmuſikdirektors
Roſenſtock leinen Anlaß geben, ſeine Ernennung zum
Generalmuſuotrek=
tor zu mißbilligen — Der Antrag wird nach längerer Oebatte abgelehnt.
Hierauf werden die geſtern nachmittag zurückgeſtellten
Abſtimmun=
gen vorgenommen; es werden die Ausſchußanträge angenommen.
Dar=
unter iſt ein Antrag, in dem die Heſſiſche Regierung erſucht wird, bei
der Reichsregierung vorſtellig zu werden, daß ſie ein Verbot des
Ver=
ſchnitts ausländiſcher Weißweine mit deutſchem Weißwein erläßt. Des
ferneren iſt damit auch ein Antrag auf Aufhebung der Immunität des
ſozialdemokratiſchen Abg. Sturmfels abgelehnt, der als Rechtsanwalt
einen Prozeßgegner geohrfeigt hatte.
Nach einer Pauſe wird in die Beſprechung des Finanzexpoſés des
Finanzminiſters zum Staatsvoranſchlag für 1926 eingetreten. Da
gleich=
zeitig eine Tagung des Finanzausſchuſſes ſtattfindet, ſo iſt das Haus ſehr
ſchwach beſetzt.
Abg. Dr. Leuchtgens (Bbd.) weiſt auf den ſchwachen Beſuch des
Landtags hin und beginnt ſeine Nede erſt, als der Herr Finanzminiſter Härten der Steuerveranlagung zu ſorechen. Wenn ein Land übermäßig
erſcheint: Das Expoſe des Finanzminiſters ſei eine furchtbare
Entäuſch=
ung geweſen, und zwar deshalb, weil der Herr Miniſter zu den Nöten
des Staates und des Volkes keine Stellung genommen habe. Er habe
ſie zwar berührt, aber ſich darauf beſchränkt, die Zahlen des
Voranſchla=
ges und der Denkſchrift zuſammenzuſtellen; aber er habe vergeſſen und
nicht verſucht, die Zahlen zu beleuchten. Er miſſe es daher nachholen.
Während der Voranſchlag von 1914 mit 76 Millionen, der von 1924 mit
91 und der von 1925 mit 112 Millionen balanziert habe, finde man jetzt
die erſchreckende Ziffer, von 132 Millionen. Das ſei für Heſſen mit
ſeinen 138 Millionen Einwohnern eine erſchreckende Summe. Es ſei
das Landesamt für das Bildungsweſen würden allein 36 Millionen, was
einem Viertel der Geſamtausgaben gleichkomme angefurdert. Es ſei
Neichsſteuern, der Finanzausgleich, daran ſchuld ſei. Der Finaazminiſter
habe immer erklärt, man müſſe ſparen, aber jedes ſeiner Budgets nehme
jedes Jahr zu. Es ſei bedauerlich, daß der Herr Finanzminiſter nicht
verſuche, aus den von Ihnen geſchilderten Tatſachen auch die
Konſezuen=
zen zu ziehen. Mit ihrer Feſtſtellung allein ſei es nicht getan. Man über das Finanzexpoſe und namentlich die Ausführungen des Herrn
müſſe unbedingt fordern, daß er erkläre, wie die Regierung beabſichtige,
dieſer entſetzlichen Finanzlage Herr zu werden. Wenn der
Finanzmini=
rechnungsmäßig, aber die Grundlagen der Berechnungen ſeien
fehler=
haft. Er wolle aus dem laufenden Nechnungsjahr nur einen Fehlbetrag
von 7,5 Millivonen Mark zu decken haben, und glaube, daß aus den
Be=
übrig blieben, wodurch ſich der Fehlbetrag von 1926 auf 16.1 Millionen
belaufen werde. Die Berechnung ſei falſch, denn der Fehlbetrag von miniſters Henrich liege. Man dürfe ihm daher ſchon Vertrauen ſchenken.
Er werde ſicher das Doppelte betragen. Wenn der Herr Finanzminiſter
eine Politik, die Ausgaben ohne Deckung zulaſſe, als eine
Bankerotts=
ſtehe mitten in einer Bankerottspolitik, denn für viele Ausaaben fehle
die Deckung. Selbſt die „Frankfurter Zeitung” habe ſich gegen die
Dar=
ſtellung des Finanzminiſters gewandt, daß das Reich in erſter Linie an
dem Finanzelend der Länder ſchuld ſei. In dem Artikel werde von den
Ländern eine Einſchränkung der Verwaltungsausgaben verlangt. In
keinem anderen deutſchen Staat ſei ein ſolcher Aufbau der
Kulturauf=
gaben vorhanden, wie in Heſſen; hier könne vieles ahgebaut werden, um
überhaupt das Volk am Leben zu erhalten. 36 Millionen Mark für
das Landesbildungsamt wären für einen Staat wie Heſſen zu viel. In
Heſſen komme auf 21000 Einwohner eine höhere Lehranſtalt, in Sach=
ein Jahrzehnt hindurch vergeblich gejagt, der Ruhm des
Erzäh=
lers kom ihm über Nacht. Mit einem Schlage war er einer der
bekannteſten und geſuchteſten Schriftſteller geworden.
Sieben Jahre konnte er ſich der errungenen Stellung freuen,
wenn dieſes Wort hier am Platze iſt. Denn in Wirklichkeit ließ
ihn die innere Unraſt zu keiner Ruhe kommen. Die Unraſt, mir
der er durchs Leben jagte, war durch kein Amt, keinen Ruhm zu
ſtillen. Es war die Unraſt des echten Romantikers, der
ſchmerz=
haſt zwiſchen Tag und Traum, zwiſchen Erde und Himmel
ge=
ſpannt iſt. Er mußte ſein Leben zu Ende leben, wie es ihm
be=
ſtimmt war, das Martyrium des Künſtlers in ganzer Schwere
auf ſich nehmend. Aber wie ein Phönix verbrannte er ſich und
ſein Leid zu den unſterblichen phantaſtiſchen Gebilden, die ſeinen
Namen bewahren.
Altgriechiſches Leben im Spiegel
der Doſen.
CK. Seit die griechiſchen Vaſen dem Boden wieder entſtiegen
ſind, haben ſie uns eine ganz neue Anſchauung vom Griechentum
vermittelt und eine neue Schönheitswelt erſchloſſen. An die
Stelle des „kalten weißen Marmors”, der uns von den Werken
griechiſcher Plaſtik in ſcheuer Verehrung fernhielt, trat ein
far=
benprächtiges intimes Bild, das uns die Götter und Helden der
Sage ebenſo wie die Menſchen des Alltags nahebrachte. Dieſe
Gefäße und Kannen mit ihren bunten Malereien, ihrer klaren
und zweckmäßigen Form und dem aufs feinſte verteilten Schmuck
reden eine ſo wundervolle Sprache, daß ſie auch das größere
Publikum immer mehr in ihren Bann ziehen müſſen. Freilich,
wenn man durch die langen Säle der Muſeen ſchreitet, in denen
dieſe Tonſcherben in großer Anzahl langweilig aneinandergereiht
ſind, da ſchweift der Blick flüchtig drüber hin. Es bedarf erſt
einer gewiſſen Vertiefung in dieſe Welt, einer hiſtoriſchen
Er=
kenntnis ihres Werdens und Wachſens, und dazu iſt das in
neuer Auflage bei R. Piper u. Co. in München erſchienene Werk
„Griechiſche Vaſenmalerei” von Ernſt Buſchor ein
ge=
radezu idealer Führer, der durch eine lichtvolle Darſtellung der
Entwicklung griechiſcher Vaſenkunſt zugleich die Wunder des
griechiſchen Lebens und Schaffens offenbart. Man ſieht zwar
dabei, daß die Griechen alles, was auf griechiſch in der Welt zu
lagen war, in dieſen Vaſenbildern auch geſagt haben; aber man z
erſtaunt über die unendlich verſchiedenartige und ungeheuer
le=
bendige Form, in der ſie ſich äußerten, mit einer nervöſen
Lei=
benſchaftlichkeit und einer genialen Naturkraft, die unſere ſchu=
vor den Landtag.
ſen beiſpielsweiſe erſt auf 50 000. Das kleine Heſſen habe zwei
Hoch=
ſchulen; die Techniſche Hochſchule erhalte jetzt den vierfachen Zuſchuß
als in der Vorkriegszeit. Jetzt, nachdem die Ausgaben ſo hoch geſtiegen
ſeien, wäre der Finanzminiſter für die Aufgabe der heſſiſchen ſtaatlichen
Selbſtändigkeit; das ſei nur eine Flucht vor der Verantwortung. Weder
Preußen noch Bayern würden den Bankerottſtaat Heſſen übernehmen.
Würden ſie es tun, ſo würden ſie für den Abbau ſorgen, den Heſſen nicht
vornehmen wolle; es würden z. B. die höheren Schulen und die
Univer=
ſität Gießen dann abgebaut werden. Der Bauernbund habe nicht die
Stimmung gegen das Steuerzahlen, die draußen im Lande herrſcht,
ge=
fördert, wie behauptet wird, ſondern gehemmt. Die Realſtenern
wür=
den viermal erhoben, darunter leide namentlich die Landbevölkerung,
die vielfach die Steuern gar nicht mehr bezahlen könne. Dieſer Lage
müſſe Rechnung getragen werden. Wenn jetzt keine Abbaumaßnahmen
erfolgten, ſo würden ſie in Zukunft, unter dem Zwang der Verhältniſſe.
durchgeführt werden müſſen; unbedingt müßte der aufgeblähte
Verwal=
tungsapparat Heſſens verkleinert werden. Im anderen Falle könne der
Staat ſeine Beamten nicht mehr bezahlen. Als der Redner die heutige
Lage der Landwirtſchaft mit der der Bauern unmittelbar vor dem
Bauernaufſtand von 1525 vergleicht, kommt es zu ſtarken Tumulten.
Der Redner ſchließt mit einer Warnung vor den Folgen des
gegen=
wärtigen Shſtems.
Gegen 1 Uhr werden die Beratungen auf nachmittags 3 Uhr vertagt.
Nachmittags=Sitzung.
Die Nachmittagsſitzung wird von Präſident Adelung um 3 Uhr
15 Minuten eröffnet. Die Beſprechung des Finanzexpoſes wird fortgeſetzt
Abg. Dr. Niepoth gibt ſeinem Befremden darüber Ausdruck, daß
der Herr Finanzminiſter wieder nicht anweſend ſei, wenn die
Beſpre=
chung ſeines Expoſés fortgeſetzt werde. Er könne nur das beſtätigen,
was Dr. Leuchtgens über die Stimmung in der Bauernſchaft über die
ungeheuere Steuerbelaſtung ausgeführt habe. Die Not auf dem Lande
ſei bis zu einem unerträglichen Maß geſtiegen. Man müſſe ſich daher
über die Art und Weiſe wundern, wie der Herr Finanzminiſter ſein
Expoſé gehalten habe, wie er ſich mit der Not des Landes
auseinander=
geſetzt habe, denn die Zahlenangaben, die er gemacht habe, bieten ein
er=
ſchütterndes Bild von dem traurigen Stand der heſſiſchen Finanzen.
Heſſen habe an neuen Steuern nicht 16 Millionen, wie Dr. Leuchtgens
ausgerechnet habe, ſondern nur 8 Millionen, da ein Teil der
Sonder=
ſteuern der Gemeinden vom Staat übernommen worden ſeien.
Trotz=
dem bleibe im laufenden Budget ein Fehlbetrag von 9 Millionen. In
den Jahren 1933 und 1924 ſeien die Steuern in einem Umfang erhoben
worden, wie ſie zur Befriedigung des Staatsbedarfs nicht notwendig
geweſen ſeien. Es bleibe noch der Poſten von 4 Millionen aufzuklären,
der den Ueberſchuß von 1924 vergrößert habe. Er frage an, ob es ſich
dabei um Beſoldungs= oder Betriebsmittel handle, ob tatſächlich das
Neich die Rückzahlung dieſer 4 Millionen im vorigen Sommer verlangt
habe. Man müſſe darin eine Täuſchung des Landtags ſehen. Heute tungsmedaillen wieder verliehen werden und ein
ſei im Gegenſatz zu früher der Peſſimismus des Finanzminiſters in
Be=
zug auf das Budget von 1926 zu teilen. Nedner kommt dann auf die Volkstrauertag zum Gedächtnis der Gefallenen eingeführt wer=
Anteil an Ueberweiſungen vom Reich dadurch gemindert werde. Die
Schätzung der Friedensmiete ſei falſch, ſie ſei zu hoch, namentlich auf
dem Land. Die Aeußerung des Finanzminiſters, er werde, ehe er an
den Abbau der kulturellen Cinrichtungen denke, eher an die Aufgabe der
ſtaatlichen Selbſtändigkeit denken, habe berechtiates Aufſehen erregt. Die
Zentraliſierung der Verwaltung wirke nur verteuernd. Redner weiſt der Räumung der erſten Beſatzungszone eine entſprechende
ſodann darauf hin, wie beiſpielsweiſe in den Pflegeanſtalten die ſach= Verminderung der geſamten Beſatzungsſtärke
unerhört, das heſſiſche Volk mit weiteren 16 Millionen zu belaſten. Für lichen Ausgaben im Vergleich zu Vorkriegsverhältniſſen ungefähr die erfolgen und eine ſtärkere Belegung der zweiten und dritten
gleichen geblieben ſeien, während die Perſonalausgaben um das
Dob=
pelte geſtiegen ſeien. Er kommt ſodann auf ſeine weiter oben erwähnte
eine billige Feſtſtellung, zu behaupten, daß die Art der Verteilung der Kleine Anfrage zu ſprechen. Zum Schluß ſtimmt Redner dem Satz des
Abg. Lux (Soz) wünſcht eine gleichmäßige Beſteuerung der
klei=
nen und mittleren Landwirte.
Abg. Dr. Büchner (Dem.) vertritt die Auffaſſung, die Debatten
Dr. Leuchtgens, würden ſicher nicht dazu beitragen, die gewvünſchte
Not=
gemeinſchaft ſchneller herbeizuführen. Die Gegenſätze würden dadurch ſozialdemokratiſcher Antrag auf Mitwirkung von
Gewerkſchafts=
ſter behaupte, der Fehlbetrag betrage 16.1 Millionen, ſo ſtimme des wohr nur verſchärft. Im Finanzausſchuß werde noch genug Gelegenheit ſein, vertretern bei Maßnahmen zur Produktionsſteigerung
ange=
über Erſparungen zu reden. Heſſen ergehe es finanziell wie den an= nommen — Um 634 Uhr wurde die Weiterberatung auf
Sams=
deren Ländern. Seine ſchwierige Lage ſei vor allem auf die Beſetzung
großer Teile Heſſens zurückzuführen und ſei letzten Endes eine Folge= tag nachmittag 2 Uhr vertagt.
triebsüberſchüiſſen von 23 und 24 in Höhe von 10 Millionen dieſe gedeckt erſcheinung des unglücklichen Kriegsabſchluſſes mit all ſeinen
Begleit=
werden könnten, ſodaß für den Fehlbetrag von 1926 noch 3 Millionen erſcheinungen. Es ſei immerhin beachtenswert, daß die Finanzwirtſchaft
des Freiſtaates Heſſen ſieben Jahre bereits in der Hand des Finanz=
75 Millionen für das laufende Rechnungsjahr ſei zu niedrig angeſetzt. Nicht allein die Landwirte hätten unter der allgemeinen wirtſchaftlichen
Notlage zu leiden. Viele Kreiſe des Volkes litten ſicherlich ſchwerer dar= behauptet, die franzöſiſche Regierung habe zu der Beförderung
unter. Ein Abbau der zu hohen Gehälter und Penſionen müſſe
ange=
politik bezeichne, ſo charakteriſiere er damit ſeine eigene Politik. Heſſen ſtrebt werden. Es ſei falſch, von Heſſen als einem Bankerottſtaat zu des jetzigen Nuntus in Bern, Maglione, als Nachfolger
reden, da der Staatsbeſitz nahezu unbelaſtet ſei.
get vorausſichtlich wegen der zu langſamen Arbeiten des Landtags nicht „wo er mit deutſchen Elementen mehr oder minder intime
Be=
rechtzeitig verabſchiedet werden könne. Man hätte lieber die Finanz= rührung habe und daher nicht unvoreingenommen in Frankreich
debatte jetzt ſein laſſen und die Zeit jetzt beſſer dazu verwenden ſollen, t
ſich mit den Belangen der Hochwaſſergeſchädigten zu beſchäftigen.
Abg. Galm (Kom.) erklärt, er könne 90 Prozent von dem
unter=
ſtreichen, was der Abg. Dr. Leuchtgens geſagt habe, aber er glaube
nicht, daß dieſer das halten werde, was er verſprochen habe. Im
Ueb=
rigen bewegt ſich Redner in kommuniſtiſchen Gedankengängen.
lenmäßige Auffaſſung von der ſtrengen Würde und ſtillen
Ein=
falt der griechiſchen Kunſt über den Haufen wirft. Dieſe Maler
der Tongefäße haben künſtleriſche Probleme gelöſt, die uns noch
heute beſchäftigen: die Dinge ſpiegeln ſich hier ſo friſch und
un=
mittelbar wider, daß ſie über ihre geſchichtliche Bedeutung noch
in unſer Daſein hineingreifen. Dazu kommt die Tatſache, daß
die Originalwerke der griechiſchen Plaſtik uns nur ſpärlich, zum
großen Teil in römiſchen Kopien erhalten ſind, und daß dieſe
griechiſche Malerei überhaupt faſt völlig untergegangen iſt. In
der Vaſenkunſt aber bieten ſich uns Werke originalſter Faſſung
und vortrefflicher Erhaltung in überreicher Anzahl dar, und wir
begreifen aus dieſen Darſtellungen beſſer die einzigartige Blüte
antiken Kunſtſchaffens. Die Entſtehung und Ausbildung der
an=
tiken Zeichenkunſt tritt uns entgegen, und amüſante Lichter fallen
von den Geſtaltungen der Vaſenbilder auf die gleichzeitigen
Werke der Skulptur und der Malerei. In dem Aufgang und
Niedergang der einzelnen Werkſtätten, dem Nebeneinander von
Dutzendware und genialen Leiſtungen in dem ganzen
drängen=
den quellenden Leben dieſer Produktion zeigt ſich die unendliche
Fruchtbarkeit und Erfindungskraft griechiſcher Kunſt, die auch
in der Vaſenmalerei mit erſtaunlicher Raſchheit eine unerreichte
Höhe erklomm.
So ſind die griechiſchen Vaſenbilder das ſchönſte
kulturhiſto=
riſche Bilderbuch vom Tun und Treiben der Griechen, das es
gibt; ſie erzählen von den Sitten und Unſitten dieſes
kunſtbegab=
teſten Volkes der Welt, von ſeinen Göttern und Helden, ſeinen
Moden und Feſten, ſeiner Arbeit und ſeinem Spiel, ſeinem
Hausrat und ſeinem Schmuck und rücken den Menſchen von
da=
mals zum Greifen nahe. Man erlebt, wenn man dieſe Bilder
in geſchichtlicher Abfolge an ſeinem Auge vorbeiziehen läßt, die
Wandlungen der griechiſchen Seele mit von ihren Kinder= und
Mannesjahren, von der fröhlichen und herrlichen Jugend bis zu
den müden Zeiten des Verfalls. Die Bedeutung, die dieſe
Ton=
gefäße für die Geſchichtsſchreibung des Altertums gewonnen
haben, iſt beſonders groß. Durch die keramiſchen Funde vor
allem iſt die griechiſche „Vorgeſchichte” zur Geſchichte geworden,
hat man die ſagenhafte Vorzeit erforſchen können. Aber auch
für die hiſtoriſchen Zeiten bilden die Vaſen den unentbehrlichen
Zeitmeſſer. Die Fundſchichten, auf die der Spaten des
Ausgrä=
bers ſtößt, werden durch die Scherben datiert; aus ihnen erkennt
man Aufſchwung und Verfall menſchlicher Siedlungen und
gan=
zer Kulturen, von Induſtriezentren und Handelsphären,
Berüh=
rungen mit fremden Völkern. Die Vaſe wird ſo zum Sinnbild
der Kulturphaſe, der ſie entſtammt. Aus der Verwendung der
Gefäße im Dienſt der Heiligtümer und Gräber, aus den Darſtel=
Finanzminiſter Henrich bezeichnet den Abgeordneten Leuchtgens
als einen Hetzer. Er bereite durch ſeine Ausführungen über die drohende
Selbſthilfe der Bauernſchaft den Boden für ähnliche Vorgänge, wie ſie
in früher vorgekommenen politiſchen Morden ſich geäußert hätten. Der
Miniſter geht eingehend auf die in der Kritik des Abg. Dr. Leuchtgens
vorgebrachten Punkte ein und behauptet, dieſer habe wenig
Subſtan=
zielles vorgebracht, vor allen Dingen aber keine Beweiſe für ſeine
Be=
hauptung. Im weſentlichen ſucht er die geübte Kritik durch ſeine von
uns bereits früher im Finanzexpoſé veröffentlichten Angaben zu
wider=
legen. Er iſt der Auffaſſung, daß eine Geſundung der Finanzen des
Landes nur durch eine Neuregelung des Verhältniſſes zwiſchen Reich
und Ländern möglich ſei.
Schluß der Sitzung 6 Uhr. Nächſte Sitzung: Samstag, vorm. 9 Uhr.
Deutſcher Reichstag.
Um die Republikſchutzgeſetze. — Wiedereinführung der
Rettungsmedaille. — Ein Schutzgeſetz gegen den
Alko=
holismus?
* Berlin, 22. Januar. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag ſetzte heute nachmittag ½4 Uhr die dritte
Leſung des Etats fort. Ohne Ausſprache wurde der Haushalt
der allgemeinen Finanzverwaltung und der Kriegslaſten
an=
genommen. Bei der dann folgenden dritten Leſung des
Etats=
geſetzes übte Abg. Stücklen (Soz.) lebhafte Kritik an der
Pen=
ſionsſumme, die an ehemalige Offiziere und Militärbeamte der
alten Armee gezahlt würde. Auch die Reichswehr habe zu hohe
Penſionsausgaben eingeſetzt. Bei der großen Zahl von
Staats=
ſekretären und Miniſtern, die vom Reiche Penſionen bezögen,
müſſe nachgeprüft werden, ob dieſe Art der Verſorgungsregelung
noch lauge mit dem Stand der Reichsfinanzen vereinbar ſei. Ein
kommuniſtiſcher Redner äußerte ähnliche Gedanken.
Im weiteren Verlauf ſeiner Sitzung nahm der Reichstag
das Etatgeſetz an und begann dann mit der Abſtimmung über
nicht weniger als 250 zum Etat vorliegender Anträge und
Ent=
ſchließungen. Als weſentlich iſt die Annahme folgender Anträge
zu verzeichnen: Angenommen wurde eine Ausſchußentſchließung,
in der die Regierung um baldige Vorlage eines
Ver=
ſorgungsgeſetzes für politiſche Beamte erſucht
wird, ferner eine Entſchließung auf Erlaß eines
Aus=
führungsgeſetzes zu Artikel 48 der
Reichsver=
faſſung. Gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, der
Damokraten und des Zentrums wurde eine Entſchließung
an=
genommen, die die Aufhebung der
Republikſchutz=
geſetze verlangt. Die Forderungen anderer zur Annahme
gelangter Entſchließungen gehen dahin, daß künftig
Ret=
den ſoll. Eine Entſchließung des Hauptausſchuſſes auf
Einfüh=
hohe Realſteuern einführe, brauche man ſich nicht zu wundern, wenn der rung eines Schutzgeſetzes gegen den Alkoholismus wurde nach
kurzer Debatte mit 191 gegen 164 Stimmen wieder an den
Aus=
ſchuß zurückverwieſen.
Im weiteren Verlauf der Abſtimmungen wurde die
volks=
parteiliche Entſchließung angenommen, in der die Regierung
erſte Pflicht des Staates ſei, ſeine Finanzen in Ordnung zu bringen. Die erſucht wird, mit allem Nachdruck darauf hinzuwirken, daß bei
Zone vermieden wird.
Mit knapper Mehrheit wurde ein ſozialdemokratiſcher An=
Finanzminiſters zu, daß ein Volk, das ſich ſelbſt aufgebe, verloren ſei, trag auf Errichtung eines Kartellregiſters und eines
unabhängi=
gen Kartellamtes angenommen.
Angenommen wurde ferner ein Antrag auf Schaffung einer
beſonderen Gehaltsordnung für Reichsheer und Reichsmarine.
Im Hammelſprung wurde mit 151 gegen 134 Stimmen, ein
Frankreich und der Patikan.
* Mailand, 22. Januar. (Priv.=Tel.)
Der Mitarbeiter des „Corrierre della Sera” beim Vatikan
des Kardinals Ceretti in Paris, ihr Agrement nicht erteilt mit
Abg. Blank (Zentr.) ſpricht die Befürchtung aus, daß das Bud= dem Hinweis darauf, daß Mſr. Maglione in einem Lande lebe,
tätig ſein könne‟. Magione wird nun kaum noch in Bern
ver=
bleiben, ſondern ſoll nach Rom zurückberufen werden, um das
Sekretariat der Kongregation für außerordentliche geiſtliche
An=
gelegenheiten zu übernehmen. Nach Paris ſoll Mſr. Duca
ent=
ſandt werden.
D
der Religionshiſtoriker Schlüſſe auf das Verhältnis der Alten
zur Gottheit und zum Jenſeits. Der Mythenforſcher findet hier
die köſtlichſte Illuſtration des unendlich reichen Sagenſchatzes,
den er aus der Literatur kennt, ſtudiert immer neue
Abwand=
lungen und lernt die Sage mit den Augen der Griechen ſehen.
In den zahlloſen Genrebildern aber lebt der Alltag des
griechi=
ſchen Lebens mit einer unmittelbaren Nähe, die uns immer
wie=
der in Erſtaunen und Entzücken verſetzt.
Kunft, Wiſſenſchaft und Leben.
Die Neuentſtehende Welt. Unter dieſem Titel
wird demnächſt ein neues Buch des Grafen Keyſerling bei Otto
Reichl Verlag in Darmſtadt erſcheinen.
—Generalmuſikdirektor Leo Blech wieder
an die Staatsoper Berlin verpflichtet. Leo Blech,
der 17 Jahre erfolgreich an der Königlichen Oper — ſpäter
Staatsoper — in Berlin tätig war und freiwillig vor drei
Jah=
ren ausſchied, um als Gaſtdirigent im In= und Ausland tätig
zu ſein (zurzeit auf drei Monate an der Königlichen Oper in
Stockholm), wurde von der Intendanz der Staatsoper Berlin
wieder auf drei Jahre als Generalmuſikdirektor — neben Erich
Kleiber — verpflichtet. Generalmuſikdirektor Kleiber bat,
ver=
ſönlich ſofort die Verhandlungen mit Leo Blech aufzunehmen.
Nachdem Leo Blech von Stockholm unabkömmlich war, ſo hat er
den geſchäftstüchtigen Manager Arthur Hirſch mit ſeiner
Ver=
tretung betraut, der auch den Vorvertrag gemeinſam mit der
Intendanz ſo vorbereitete, daß Blech nur für einige Stunden
zur Unterſchrift, die am Donnerstag vollzogen wurde, nach
Ber=
lin zu kommen brauchte.
Bühnenchronik.
— Drei Uraufführungen bringen die
Baye=
riſchen Staatstheater heraus: am 27. Januar „
Rei=
neke” von Johannes von Guenther und Paul Baudiſch, Mitte
Februar „Politik”, Luſtſpiel von Mahner=Mons, ſowie
„Bonaharte”, Drama von Bernhard Blume. Ferner
brin=
gen ſie, wohl als Faſchingsgaben, ein Alt=Münchener Luſtſpiel
„Bürger und Junker”, ſowie zum erſten Male die von
Konrad Dreher neueingerichtete burleske Operette „Der
Mi=
kado” von A. Sulliban.
Dr. B.
Geburts=, Verlobungs=
Vermählungs=
und Todesanzeigen
liefert in kürzeſter Zeit
L. C. Wittich, Darenſiadt
Rheinſtraße 23
Seite 4
Samstag, den 23. Januar 1926
Nummer 23
Kahellde Kntgswonen in Sſtaſten.
Der ruſſiſch=chineſiſche Konflikt.
London, 22. Januar.
Der ruſſiſch=chineſiſche Konflikt an der chineſiſchen Oſtbahn iſt
beigelegt worden. Der ruſſiſche Generalverwalter der Eiſenbahn
iſt freigelaſſen worden und hat den Verkehr wieder aufnehmen
laſſen, während Tſchang Tſo Lin ſeine Truppen angewieſen hat,
den Verkehr nicht zu ſtören. — Hierzu ſchreibt „Daily Expreß”=
Japan, das große Intereſſen in der Mandſchurei habe, fürchte,
daß ein Krieg zwiſchen Rußland und China entſtehen könne und
dies zu dem lange prophezeiten zweiten Krieg zwiſchen Japan
und Rußland um die Vorherrſchaft in Oſtaſien führen werde.
Der Berichterſtatter des Blattes in Tokio meldet, der
Sowjet=
botſchafter Kopp werde heute in der dortigen Preſſe einen ſehr
wichtigen Verſuchsballon veröffentlichen. Er werde einen
ergän=
zenden ruſſiſch=japaniſchen Vertrag vorſchlagen, in dem ſich beide
Länder verpflichten, keinen Angriff gegen China zu unternehmen,
ihre gegenſeitigen Intereſſen ſowie die Souveränität Chinas
an=
zuerkennen und ihre Unterſtützung bei der nationalen
Entwick=
lung Chinas zuzuſagen. Kopp erklärt, die Notwendigkeit eines
engeren Zuſammenwirkens zwiſchen Rußland, Japan und China
für friedliche Beziehungen im Oſten müſſe die Grundlage
ihrer Politik ſein. Das Zuſammenwirken bedeute keineswegs ein
Büdnis gegen andere. Rußland habe keine aggreſſiven
Beſtrebun=
gen in irgendeinem Teile Chinas, deſſen Souveränität es voll
und ganz anerkenne. Dieſe Souveränität bedrohe die Intereſſen
Japans im Fernen Oſten nicht. Moskau ſei bereit, Schritte zu
einer Vereinbarung in der Geſtalt eines internationalen Paktes
zu tun. Jeder Gedanke an eine Aufteilung Chinas in
Einfluß=
ſthären müſſe verworfen werden. China dürfe nicht als ein
Objekt der Politik anderer Länder angeſehen werden.
Provokationen Tſchangs. — Rußland verſichert
China und Japan ſeiner Freundſchaft.
In einem Leitartikel bezeichnet die „Fsweſtija” die
Ge=
waltaten der Truppen Tſchang Tſo Lins an der Oſtchinabahn
als erneuten Verſuch des Machthabers der Mandſchurei,
Ver=
wicklungen in den ſowjetruſſiſchen=japaniſchen
Beziehungen zu provozieren. Die den beſtehenden
Verträgen, darunter auch dem Mukdener Vertrag entſprechende
Forderung, an die Direktion der Oſtchinabahn für
Militärtrans=
porte Zahlungen zu leiſten, die bereits die Höhe von über 14
Millionen Dollar erreicht haben, wurden von der mundſchuriſchen
Soldateska zu wilden Gewalttaten benutzt, die den Verkehr
völ=
lig in Unordnung brachten. Dadurch wurden hauptſächlich
japa=
nifche Intereſſen geſchädigt, da die Güterbeförderung für die
japaniſche ſüdmandſchuriſche Bahn verhindert und der Verkehr
nach Wladiwoſtok geleitet wurde. Tſchang Tſo Lin und ſeine
Agenten ſind für die Millionenſchäden der ſüdmandſchuriſchen
Vahn wie auch für den China betreffenden Schaden der
Oſtchina=
bahn verantwortlich. Unter der Politik der Schaffung von
Ver=
wicklungen in den Beziehungen zwiſchen der Sowjetunion, Ja=
pan und China, welche Tſchang Tſo Lin möglicherweiſe unter
dem Einfluß anderer Kräfte betreibt, wird nur er ſelbſt zu leiden
haben. Wenn er aus den kürzlichen Ereigniſſen keine Lehre
ge=
zogen hat, wird ihm die Geſchichte eine Lektion erteilen, die für
ihn verhängnisvoll werden kann. Die Sowjetunion wird
auf das Entſchiedenſte gegen die Verſuche
reaktio=
närer chineſiſcher Generale, die erſtarkende
Freundſchaft zwiſchen den drei großen Völkern zu
ſpren=
gen, Einſpruch erheben und ſich das Recht vorbehalten, die
Wahrung der beſtehenden Verträge zu fordern. Die
Sowjet=
union wird ſich nicht zu Komplikationen mit
China und Japan herausfordern laſſen und hofft,
daß ſie darin chineſiſche und japaniſche Unterſtützung finden twird.
Japans Antwort: Wahrung der japaniſchen
Intereſſen.
Im japaniſchen Parlament hielt Außenminiſter Schiderharg
eine größere politiſche Rede, in deren Verlauf er ſich, wie „Daily
Telegraph” zu melden weiß, hauptſächlich mit China und
Sowjetrußland beſchäftigte, aber auch mit der Türkei,
Mexiko und den ſüdamerikaniſchen Staaten als
Unternehmungs=
gebiet für die japaniſche Induftrie und Handel. Schiderhara
be=
tonte in ſeiner Rede, die Atmoſphäre des Vertrauens, die in
Europa durch die Locarno=Verträge geſchaffen worden ſei und
brachte erneut ſein Bedauern über das ſüdamerikaniſche
Aus=
ſchließungsgeſetz zum Ausdruck. Mit Befriedigung hob er jedoch
die dauernde Zunahme der Würdigung und des Verſtändniſſes
für Japan ſeitens des amerikaniſchen Volkes hervor. Bezüglich
Rußlands erklärte Schiderhara, der Abſchluß von
Konzeſſions=
verträgen zwiſchen Rußland und Japan wäre nicht möglich
ge=
weſen, wenn die Sowjetregierung kein Intereſſe an der
Förde=
rung des wirtſchaftlichen Zuſammenwirkens zwiſchen Rußland
und Japan genommen hätte. Er tadelte ſcharf diejenigen, die
dauernd von einer Drohung der Sowjetunion gegen Japan und
die Mandſchurei redeten. Zur chineſiſchen Frage übergehend,
ſtellte Schiderhara an Hand der dortigen Ereigniſſe die japaniſche
Politik unbedingter Nichteinmiſchung feſt und betonte die
Sicherſtellung der japaniſchen Rechte und
In=
tereſſen durch alle Japan zur Verfügung
ſtehen=
den rechtmäßigen Mittel. Er ſtellte in Abrede, daß die
japaniſche Garniſon, Tſchang Tſo Lin gegen Kuo Sung Ling
geholfen habe und lehnte jede Verantwortung für die
Wieder=
herſtellung der völligen Ruhe in der Mandſchurei ab, da dies
bei China liege.
Feng meldet ſich wieder.
Mitten in das chineſiſche Chaos platzt plötzlich wieder Feng
hinein, der ſich, wie die „Morning Poſt” berichtet, in Kalgan
aufhalten ſoll, nachdem er ſich erſt vor kurzem vor Tſchang au
ruſſiſches Gebiet gerettet hatte. Es verlautet ferner, daß Li
Sching Lin von Schanghai auf Tientſin vorrücke, um ſich mit
Tſchang Tſo Lin zu verbinden. Wu Pei Fu und Sun Tſchuan
Fang ſeien geneigt, ſich diefer Kombination gegen den von Feng
vertretenen bolſchewiſtiſchen Einfluß anzuſchließen.
Die Stimmung in China
iſt Reuter zufolge auf Rußland nicht gut zu ſprechen. Der
eng=
liſchen Quelle zufolge betont die chineſiſche Preſſe bei Beſprechung
der ruſſiſch=chineſiſchen Streitigkeiten den ernſten Charakter
dieſes Konflikts. Die halbamtliche „Peking Daily News” meint,
es ſei Zeit, daß China von der Anmaßung der Sowjetagenten
Notiz nehme, und fordert die Führer der chineſiſchen Studenten
auf, den Proteſt Karachans beim Außenminiſterium unter dem
Geſichtspunkt der antiimperialiſtiſchen Theorie des Bolſchewismus
zu prüfen und die unhalibare Lage zu betrachten, die die
Kan=
toner Sowjeivertreter in Südchina geſchaffen hätten. Die
Zei=
tung „Shihjuifif Pao” bemerkt zu der ruſſiſchen
Interventions=
drohung, die angebliche Freundſchaft Sowjetrußlands habe damit
ihr wahres Geſicht gezeigt.
Die Verfolgung der Deutſchen
in Südtirol.
Italieniſch ſiatt Deutſch.
EP. Rom, 22. Januar
Das Amtsblatt veröffentlicht das Dekret, worin an allen
Ge=
richten des oberen Etſchtals die italieniſche Sprache vorgeſchrieben
wird. Die andersſprachigen Akten der laufenden Prozeſſe müſſen
in die italieniſche Sprache überſetzt werden. Die Verhandlungen
müſſen, wenn irgend möglich, ausſchließlich italieniſch geführt
oder auf jeden Fall ins Italieniſche überſetzt werden.
Vertei=
digungs= und Anklagenreden ſind immer italieniſch zu halten
und können auf Verlangen des Angeklagten von dem Richter
überſetzt werden. Alle Geſchworenen müfſen die italieniſche
Sprache beherrſchen, da die von ihnen zu entſcheidenden Fragen
ausſchließlich italieniſch geſtellt werden.
Aus Innsbruß wird gemeldet, daß der Goldſchnzied Joſef
Gſtader=Brixen als Vorſitzender des Turnvereins vor
Ge=
richt geladen wurde, da er kürzlich Säbel, die zum Fechtunierricht
benötigt wurden, nicht angemeldet hatte. Gſtader war der
Mei=
nung, der Sekretär des Vereins hätte die Säbel angemeldet. Er
wurde zu 2½ Monaten Haft und Tragung der Prozeßkoſten mit
einer Bewährungsfriſt von zwei Jahren verurteilt.
Aus Innsbruck wird gemeldet, daß beim
Appellationsgerichts=
hof in Trient die Berufungsverhandlung gegen den am 5.
Ok=
tober 1925 in Bozen zu elf Monaten und 20 Tagen Kerker,
Tra=
gung der Prozeßkoſten und Erſatz von 300 Lire an die Zivilpartei
verurteilten verantwortlichen Schriftleiters des „Landsmann”,
Peter Fuchsbrugger, ſtattgefunden hat, der ſeinerzeit wegen
au=
geblicher Beleidigung eines fasc ſtiſchen Vereins angeklagt
wor=
den war. Der Gerichtshof gab der Berufungsbegründung, daß
die Angelegenheit als politiſches Verbrechen unter die Amneſtie
falle, Folge und ſprach Fuchsbrugger frei. Fuchsbrugger war
infolge des erſten Urteils von den Behörden als verantwortlicher
Schriftleiter des „Landsmann” abgeſetzt worden, und der
„Landsmann” hatte bis heute ſein Erſcheinen deshalb einſtellen
müſſen.
Am 20. d. Mts. entſchlief
ſanft im 76 Lebensjahre meine
innigſigeliebte Mutter, unſere
liebe Schwiegermutter
Frau
geborene Loret.
Charlottenburg, Witzlebenſtraße 26,
8rankfurt a. M., Adlerfiychtſiraße 5,
den 22. Januar 1926. (*1933
Frau Helene Mende,
geb. Hallwachs
Dr. jur. Helmuth Mende,
Miniſterialrat
im Reichsjuſlizminiſterium
Frau Tilly Hallwachs,
geb. Weller.
Am 20 Januar 1926 iſi mein lieber
Mann, unſer Vater
Geh. Juſtizrat
vetd. Sünan
Rechtsanwalt und Notar i. R.
infolge eines Schlaganfalles verſchieden.
Die Beiſetzung hat in aller Stille
ſiatt=
gefunden.
Darmſiadt, am 22. Januar 1926.
Marie Gallus, geb. Rüti
Dr. Hermann Gallus u. Frau
Hilde Gallus, geb. Halbig
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die ſchmerzliche
Nach=
richt, daß meine liebe Frau, unſere herzensgute
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſker,
Schwägerin und Tanie
Luiſe Dörr
geb. Bormet
im Alter von nahezu 63 Jahren geſtern abend
nach kurzem, ſchwerem Leiden ſanft eniſchlafen iſt.
Im Namen der trauernd Hinierbliebenen:
Ludwig Dörr
Rhönring 91, I.
(1170
Die Beerdigung findet am Montag, den 25. Janur,
nachmittags 2 Uhr, vom Portale des al en Friedhofs
an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Todes=Unzeige.
Heute nacht entſchlief ſanft nach
langem ſchweren Leiden mein
lie=
ber, unvergeßli er Gatte, unſer
Sohn, Vater, Schwiegerſohn,
Bru=
der. Schwager und Onkel
Philipp Brunner, Friſeur
(1140
im 31. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen
Frau ſätha Brunner, geb. Munker
und Kind
Gg. Brunner Wtw.
Familie Munker
auck
„ Pflamm
„ Schuchinann.
Groß=Biebcrau, den 22. Jan. 1926.
Die Beerdigung findet Sonnte
den 24. Januar, nachm Uhr, ſtatt
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahine bei dem Heiingang unſeres
lieben, unvergeßlichen Vaters
Herrn
Johann Becker
Lackiermeiſter
ſowie, für die zahlreichen
Blumen=
ſpenden ſagen wir unſeren I erzlich ten
Dank Ginz beſonders danken wie
Herrn Pfarrer Lauten chläger für die
troſtreichen Worte am Grabe und der
Vereinigung der Maler= und Lackier=
(*1559
meiſter Darmſtadts
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Kath). Becker Wtw.
und Sohn.
Beſuche dankend verbeien.
Statt beſonderer Anzeige.
Am 21. ds. Mis. verſiarb nach langem, ſchwerem,
mit großer Geduld ertragenem Leiden unſere liebe.
herzensgute Mutter, Schwiegermuiter, Großmutter,
Tante und Schwägerin
Frau
einnnd Aneongg Bwe.
geb. Litt
im 69. Lebensjahr.
Darmſiadt, den 21. Januar 1926.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Oskar Rudolph
Frankfurt a. M., Burnitzſiraße 38
Eduard Rudolph, Staatsanwaltſchaftsrat
Frankfurt a. M., Gärtnerweg 40
Die Beiſeßzung findet in Michelſiadt i. Odw. in aller
Stille ſiatt. Blumenſpenden ſind nicht im Sinne der
Eniſchlafenen.
Heute vormittag um 4 Uhr
ent=
ſchlief ſanft nach lingem,
qual=
vollem Leiden in faſt vollendetem
84. Lebensjahr unſer lieber Vater,
Großvater, Ur roßvater,
Schwieger=
vater und Onkel
Franz Kilian
Kanzleidiener i. R.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Sch. Günther
Familie J. Becker.
Darmſtadt, den 22. Januar 1926.
Riegerplatz 3.
(1175
Die Beerdigung findet Montag,
den 25. Januar, 3½ Uhr, auf dem
Friedhof an der Nied.
Ramſtädter=
ſtra
tätt
Wegen Todesfall
einige gut erhaltene
billig ab=
Möbel zugeben
Sander, Bis narck.
ſtraße 51, I. (*18151s
Sesseß
Barockform,
Glas=
ſchrank, Kommode,
1 Partie. Oelbilder
1 Harmonium uſw
Eugen Wagner
Karlſtraße 41
eleph 2943 (* 1601
Stro ymiſt, 2-3
Fuh=
ren. zu verkaufen
Wird angefahren
Kohlenhanolung
Beck traße 54. (*194
Zumieten geſucht
Lager latz
für Kohlen geſucht
Angebote unt. H 202
a d. Geſchſt. *1606
Beſchlagnahmefreie
2 Zimmer, leer oder
teilw möbl., ſucht bis
zum 15. Febr. ruhig
Ehepaar. (*159
Angeb. unter H 199
zu verkaufen an die Geſchäftsſt
Unſer lieber Bul
Für Kranke u. Geſunde
elektr. Licht= u. Heifluftbäder im
eigenen H::m. Aile diesbez
Appa=
rate vo te lhaft zu beziehen durch
Gust. Brand, Ing.
Eleitriſche Ainlagen 11. 8sm
Dirmſtadt Waldſtr 25 Fernr. 2221
Fordern Sie unverbindl. Beſuch.
Bertägfeß
1 lack. Zettſtelle
keldg: Einheits=
Mantel. 1 weiß ktleid
ür 13jähr
Mädch=
bill zu verk (*19
Weiterſtädterſt 2, I
Otto Ernſt
iſt geſiern von ſeinem ſchweren
Leiden erlöfl worden.
1191
Beerdigung in aller Stille.
Carl Guby u. Frau
Marie, geb. Bäcker.
Waldſtraße?
Stadt Cgburg, Pfungſtädter
Zock=Ale im Ausſchank.
(231a
Putbi
ſchrank, 6 Mahagon=
Stühle, 1 Bieder
meier=Sofa, 2
China=
vaſen, 2 alte
Oel=
emälbe, Holländer
uſw. zu verk. (*
Kaſinoſtr. 2 /Laden
3 bis 7 Ulir anziiſehen
Beſchlagnah uefreie
2—3 Zimmee=
Wohnung
(mögl. Südoſtvierkel
von jungem Ehepaar
ba digt geſ. Eigener
Abſchluß erwünſcht
Angeb. u. H 211 an
(*1636
die Geſchſt
Gas= u. Kohlenherd
vereint (Junßer & Ruh).
Brennabor=
Kinder=
wagen, Einmach=
Gläſer= und Töpfe
biliig abzugeben
Anzuf Montag
vor=
mittag Müller,
Ka=
ſinoſtraße 2, pt. (*1631
Kinderwagen
Teetiſch
3 Bilder
Biedermeierbezüge
2 Marmorpl tten
1 Fenſter, 2 Türen
preiswert zu verkau
Näh. Geſchſt (*156
3 Geigen
1 Bratſche
Meii erinſtrumente
zu verkauf. (1 114
Anzuſehen bei Ph.
Roſenberg.
Wiebels=
bach i. 9., Penſion
Chauſſeehaus.
1 Zimmer od
Man=
ſarde mit Nebenraum
leer o teilw. möbl
. Bed., z. 1. Febr. geſ
Bismarckſtr 24 II, bei
Schuchminn (*1599
R
1. Februar
ſehrgut möbl Zimm.
m el Lichtu ſep. Eing.
Angeb. unter H 149
Geſchäftsſt (*1860fs
2 Herren
ſuchen 3 ſehr elegant
möblierte Zimmer
(1Wohn= 2 Shafz
m. Bad elektr. Licht u.
ſep. Eing. Angeb unt
HI58 Geſ+ (rig19fe
kleiner
wuttof-
preistv. zu verkau en.
Herdwea 88,pt. (*162‟
Gut möbl. Zimmer,
Nähe Bahnhof,
ge=
fucht. Augebote an
Heag, Baubüro
Dornheimer Weg 24
11
nett. möbl. 3 mm.
per 1 Febr geſucht.
Nähe Viktoria=Schule
iſtberorzugt Angeb.
an Saida, Grüner
Weg 32, II. (*1629
Junges kinderl.
Ehe=
paar ſu ht 1—2 leere
Zimmer, eventl mit
Küche, übernimmit
a. eine
Hausmeiſter=
ſtelle. Angebote an
Funk. Heinrichſtr. 70,
3. Stock. (164258
Berufstätiger
Akademiker
ſucht gut u öbl.
Zim=
mer, ertl Wohn= und
Shlafz mit el. Licht u.
Sondereingang per 1.
Februar. Zentrum u.
Teleph erwünſcht, ab.
nicht Beding.
Preis=
angebote unt. H 165
a. d. Geſchſt. (*1881
Damer=Masken
und Domino
b. zu verl.
Grafen=
ſtraße 4, I (608a
Foto-
Artik-
Passbilder
Bao
sleph. 1545
Schuchardstr. 14
bietet Primaner angenehm.
Wer geim gegen gute Bergitung?
Sonniges Zimmer, gute Verpilegung und
etvaige Beaufſichtigun; der Schularbeiten
Bedingung Gefl. Angebote vermittelt:
WeſtdeutſcheTageszeitung
Kirn an der Nahe. (IV.1123
Mirikt 3
Samstag, den 23. Januar 1926
Selte 3
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 23. Januar.
— Heſſiſches Landestheater. Klaus Mann, der Verfaſſer des in
der Jungen Bühne gegebenen romantiſchen Süückes „Anja und Eſther”
lieſt am Sonntag, den 24. Januar, vormittags 11½ Uhr im Rahmen
ener Morgenveranſtaltung im Kleinen Hauſe des Heſſiſchen
Landes=
theaters aus eigenen Werken. Preiſe der Platze 0,50, 100 und 2,00 Mk.
„Ania und Eſther”, das erſte Stück der Jungen Bühne, wird
für die Mitglieder der Darmſtädter Volksbühne am Montag, den
2. Januar, abends 7.30 Uhr, wiederholt. Für dieſe Aufführung ſteht
eine geringe Anzahl Plätze ſuür den freien Verlauf zur Verfügung.
Heute gelangt die Operette „Mamſell Angot” zur Aufführung.
Die Vorſtellung fällt ausnahmsweiſe der Miete B zu und beginnt um
7½ Uhr.
Oberregiſſeur Charles Moor wurde bei einem bei Preſſe und
Publikum erfolgreichen Gaſtſpiel im Herbſt vorigen Jahres an die
Große Oper der Stadt Chikago für die Winterſpielzeit 1926/27
ver=
pflichtet.
—5. Akad mie=Konzert. Die Programmzuſammenſtellung des
fünf=
ten Akademiekonzerts wird ſicher allgemeinem Intereſſe begegnen. Ein
Bach=Abend, mit Werken von Johann Sebaſtian, Phil.pp Gmanuel und
Fohann Chriſtian Bach, don denen drei erſtmalig hier in Darmſtadt zu
Gehör kommen, dürfte wohl zu einer Seltenheit gehören. Zu Anfang
des Abends kommt, das Brandenburgiſche Konzert G=Dur für 3
Streich=
orcheſter von Johann Sebaſtian Bach zum Vortrag, ihm folgt als
Erſt=
aufführung in Darmſtadt die Solokantate Nr. 158 „Der Friede ſei mit
dir”, für eine Baßſtimme, Solobioline, Chor, Klavier. Oboe, Cello und
Baß. Als 2. Erſtanfführung des Abends erſcheint der Chor: „Leite
mich nach deinem Willen” mit Begleitung eines Ueinen Orcheſters von
Phlipp Emanuel Bach auf dem Programm. Den Schluß des Abends
hildet dann die 3. Erſtaufführung mit der Sinfonie in B=Dur von
Johann Chriſtian Bach, dem „Mailänder” oder „Londoner” Bach, die
von dem Kieler Generalmuſitdirektor Dr. Fritz Stein herausgegeben
wurde. Als Soliſt des Abends wurde Herr Kurt Weiler vom
Stadt=
theater in Plauen gewonnen, dem ein großer Ruf, gerade als Bach=
Sänger, vorausgeht. De Solovioline hat Paula, Gräfin von Schwerin,
die Klavierbegleitung Frau Alwine Vogel übernommen. Weiterhin
wirken mit: Die Madrigalvereinigung und der Anſtrumentalverein,
verſtärkt durch das Orcheſter der Städtiſcken Akademie. In die Leitung
der einzelnen Werke teilen ſich, der Städtiſche Muſikdirektor W. Schmitt
und der Privatdozent Dr. Fr. Noack. Den Kartenverkauf (2 bis 5 Mk.)
hat die Firma Konzert=Arnold ühernommen.
— Muſikverein. Die am . Januar, abends 8 Uhr. im Vereinslokal
ſtattfindende zweite Sonderveranſtaltung iſt Werken des Kompyniſten
Sistus Großmann gewidmet. Neben Liedern und
Streichquar=
tetten, die von erſten Künſtlern des Landestheaters — Gertrud Gercke,
Heinrich Hölzlin und dem Drumm=Quartett— wiedergegeben werden,
ſpielt Elſe Hofmann=Althen, eine Sckülerin Uziellis, zu Beginn mehrere
Klavierſtücke. Die vortreffliche Pianiſtin wird den Abend, gemeinſam
mit dem Komponiſten, mit einigen vierhändigen Klavierwerken
be=
ſchließen. Karten zu 3, 2, 1 Mk. bei A. B=rgſträßer, Rheinſtr. (S. Anz)
— Volkshochſchule. Gymnaſtik=Unterricht. Donnerstags
von 7—8 und von 8—9 Uhr abends finden in der Turnhalle der
Dieſter=
wegſchule (Ecke Lagerhaus= und Blumenthalſtraße) Kurſe für Damen
ſtatt. Die moderne rhythmiſche Kö=perſchulung will in erſter Linie
den Körperſchäden entgegenwirken, denen der Menſch durch einſeitige
Berufs= und Lebensbetätigung ausgeſetzt iſt. Leibesübungen ſind
heut=
zutag das einzige Mittel ſich geſund zu erhalten und die Volkskraft vor
dem Niedergang zu bewahren. Falſche Spannungen und nervöſe
Kör=
verleiden werden durch Lockerungs= und Entſpannungsübungen gelöſt.
die Muskeln werden gekräftigt und der Sinn für edle Körperlichkeit
geweckt. Ein zweiter Kurſus, von Frl. Elſe Staedel geleitet, findet
Dienstags und Donnerstags von 9—10 Uhr abends ſtatt. Anmeldungen
zu beiden Kurſen umgehend in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule,
Mathildenplatz 17 (Marſtall).
I Im Schloßmuſeum finden täglich (außer Samstags)
Füh=
rungen vormittags um 11 Uhr und 11½ Uhr ſtatt.
Stadtmuſeum. Das Stadtmuſeum (Schloßgraben) iſt neuerdings
auf vielfachen Wunſch außer Sonntags von 11—1 und 2—4 Uhr auch
Samstags nachmittags von 2—4 Uhr geöffnet. Der Eintritt iſt frei.
Die Räume ſind geheizt.
— Profeſſor Dr. Köſex ſprach im Realgymaſium über „Stoiſche und
epikureiſche Lebensführung”. Er ſetzte unſere Gegenwart in Beziehung
zu den Zeiten, in denen die Stoa und die Lehre Epikurs hervortraten,
Zeiten der Haltloſigkeit und Unſicherheit, ſuchend eine Helferin in den
Aöten des Lebens, in der Philoſophie. Das Glücksverlangen des
Einzelnen wird in den Mittelpunkt aller Betrachtungen geſtellt. Die
praktiſche Seite der Phloſophie wird hervorgehoben, die Ethik mit
beſonderem Nachdruck betont. Der Redner erörterte das Weſen der
ſtoiſchen und epikureiſchen Ethik, ſchilderde den Stoiker mit ſeiner
Apa=
thie, der Freiheit von Gemütsbewegungen und Aufregungen und den
Epikureer mit ſeiner Ataraxie der Stufe des Gemüts, Mißverſtändn ſſe
und landläufige Irrtümer aus dem Wege räumend, und zeigte, wie die
Lebenskraft der Gedanken beider Schulen ſich durch die Jahrhunderte
gehalten und befruchtend gewirkt hat. Die Schwäche beider Syſteme
be=
ſtand darin, daß ſie ſich nur an den Verſtand wandten und deshalb nur
eine dünne geiſtige Oberſchcht erfaſſen konnten. Weil ſie mit ihrem
reinen Intellektualismus das Gefühlsmäßige beiſeite ſchoben, konnten ſie
den hungemden Seelen der Maſſe nichts geben. Ihr Glanz verblaßte,
als das Chriſtentum ſeinen Siegeszug antrat. — Wir machen nochmals
auf das Konzert in der Aula des Realgymnaſiums aufmerkſam am
Sonntag, 24. Januar, 11.15 Uhr vorm. Eintritt 50 Pfg. Es kommen
Klavierquartette Beethovens aus dem Jahre 1785 zur Aufführung.
* Orpheum — Operettenſpiele. — Heute Samstag, 2. Januar.
und folgende Tage, Erſtaufführungen: „Das Spielzeug der Marguiſe‟
(„Der Hampelmann?. Muſik von Robert Stolz. — Mit der Aufnahme
dieſer Operette im Spielplan, ſieht ſich das Enſemble einer größermn
Aufgabe gegenüber, der indeſſen die Mitwirkenden durchaus gewachſen
ſein dürſten, da ſich dieſelben durchweg aus Kunſtkräften von Qualität nachleben; es darf deshalb gerade angeſichts des wechſelvollen
winter=
zuſammenſetzen. — Nicht jedes Overettentheater kann ſich Mitglicder lichen Wetters mit ſeiner Neigung zur Glatteisbildung einmal an die
leiſten, wie es das Künſtlerpaar Guſtav Bertram-Marga Peter dar= Nechtslage erinnert werden, die entſteht, wenn infolge von Eisglätte ein
ſtellt;, auch der Tenor Karl Walbröhl kann dieſer Klaſſe als zugehörig Straßenpaſſant, oder der Beſucher einer Verkehrsanſtalt, eines
öffent=
bezeichnet werden, ebenſo die feſche Sonbrette Liſſi Chillg. Auch alle
Revuetänzerinnen, Geſchwiſter Socha, bringen neue Tanzeinlagen. Das
Dicheſter wurde verſtärkt. — Anfang 8 Uhr. — Die vorkommenden
Tanzſchlager ſind aus heutiger Anzeige erſichtlich.
20. Januar ihre Hauptverſammlung ab. Nach Erledigung des
geſchäftlichen Teils berichtete Frau Caroline Balſer über die
bevor=
regung boten.
— Rheiniſcher Abend! Der für vergangenen Sonntag (17. Januar
1926) angelündigt geweſene und wegen Verhinderung des Herrn M. We= den polizeilichen Verfügungen umgeſtoßen wird. Nur die Zweckloſigkeit
den 24. Januar 1926, im Feſtſaale der Turngemeinde (Voogsplatz) und Schneeſturm, der das Streumaterial wegfegt. Nicht dagegen die
ſtatt. Die Leitung hat M. Weber und wird des bereits angekündigte
Programm diesmal beſtmmt durchgeführt werden. Auch der nach dem der, vom Reichsgericht kürzlich entſchiedener Fall: Klägerin war
Konzert vorgeſehene Tanz wird nicht fehlen, jedoch find die Beſucher einem Märzmorgen auf der Hoftreppe des damals dem Fabrikbeſitzer W.
gebeten, recht früh zu erſcheinen, damit der zweite Teil des Abends
nicht zu ſehr in die Länge gezogen wird.
kurſe der Freiwilligen Feuerwehren des Kreiſes Darmſtadt in der hie= Klägerin nur einen Teil des durch den Unfall erlittenen Schadens
zuge=
tigen modernen Feuerlöſch= und Bauweſens teilten ſich die Herren
Bau=
rat Sehrt, Branddirektor Winter, Kreisfenerwehrinſpektor Schnell, Verlaſſen des Hauſes den Boden auf Vorhandenſein von Streumaterial
Brandinſpeltor Herborn und Kommandant Kunz. Die Kurſe ſollen nun anzuſehen. Auch war ſie nicht verpflichtet, vor dem Verlaſſen ihver
alle drei Jahre abwechſelnd in jeder Privinz ſtattfinden.
gebung feiert am Sonntag, den 24. Januar 1993 ſein löſähriges Stf= durch geeignete Vertretung für die Sicherheit des Verkehrs in und vor
tungsfeſt im Perkeo, Alexanderſtraße 14. Als Theater wird geſpielt= ſeinem Grundſtück zu ſorgen.
„Der unglückliche Bauer” und ferner „Der Schornſteinfeger”. Freunde
und Gönner ſind freundlichſt eingeladen.
DAuswanderer=Werbungen für Braſilien. Zu den von
Hol=
land aus tätigen Agenten Dr. Zengler, H. Frank und Pach hat
ſich ein in Danzig=Langfuhr anſäſſiger Kaufmann Jaſinfki gefellt,
der von dort aus in der gleichen Weiſe Arbeiter für die
Kaffee=
pflanzungen in Sao Paulo (Braſilien) mit dem Reiſeweg über in der heutigen Nummer wird hingewieſen, wonach am Dienstag, den
Holland anwirht und auſcheinend die öſtlichen, dem Danziger
Gebiet benachbarten Provinzen Preußens als Arbeitsgebiet be= verſammlung des Beamtenausſchuſſes ſtattfindet. Tagesordnung: 1.
trachtet. An Ten Haan in Amſterdam gerichtete Briefe aus Oſt= Mitteilungen über den Entwurf der neuen Beſoldungsordnung, 2.
Vor=
preußen ſind von ihm beantwortet worden. Jaſinſti begnügt ſich ſtandsergänzungswahl, 3. Verſchiedenes. Alle Mitglieder der Partei
jedoch nicht mit der Kapfgebühr der Schiffsgeſellſchaft, jondern
berlangt auch den Auswanderern Gebühren ah: in einem Falle
ſollte eine Landarbeiterſamilie im voraus 100 Mark als
Oraani=
dieſem Agenten gewarnt werden.
*Gemeinde= oder Seibfibeſimmungsrecht?
Wirtſchaftskreiſe der Stadt Darmſtadt, und zwar der Kaufmänniſche
Verein, Ortsgewerbeberein, Vereinigung des Einzelhandels und der
Ver=
war eine ſehr, große Anzahl von Intereſſenten gefolgt. Der Verſamm= Schweſter Anna Barbara Emich geb. Ritſcher in Ober=Namſtadt zu
ſei natürlich beſtrebt, nur zum Woble der Allgemeinheit zu wirken und Schwurgericht übernahmen mußte.
zu handelg. Es ſei aber nottvendig, über die Fragen der einzelnen
Ricktungen aufgeklärt zu ſein, und in dieſem Sinne müiſſe auch eine
Auf=
klärwg über das Gemeindebeſtimmungsrecht erfolgen. Er erteilte dem Eigentümerin der Hofreite Neugaſſe 30 in Ober=Ramſtadt, woſelbſt ſie auch
Redner des Abends. Herrn Studienrat Löckermann=Geiſenheim, das mit Familie wohnt. Eine Wohnung als Zwangsmieter hat daſelbſt der
Wort zu ſeinen Ausführungen, denen wir uuter anderem folgendes ent= Dreher Schum inne. Zwiſchen Familie Ritſcher und Schums beſtehen
nehmen:
Da man dort keinen Weinbau und keine Bierproduktion betrieben habe, zuſchlagen, der ſich in ſeine Wohnung zurückzog und die Tür abſchloß.
habe man vorzugsweiſe hochkonzentrierte Alkoholika verwandt. Um den
Miſbrauch mit allzu reichlichem Alkoholberbrauch zu verhindern, ſeien
zwei Nicktungen in Deutſchland entſtanden, die dieſem entgegentraten, in ſeine Wohnung geflüchteten Schum anzugreifen. Schum ſchoß nun
gar bald heftig befehdet und bekämpft hätten. Inzwiſchen ſei indeſſen und traf ihn in der Nähe des rechten Schulterblattes.
eine erfreulice Beſſerung bei uns eingetreten ſo ohl die rinkſitten
nicht zu ausſchweifend. An graphiſchen Darſtellungen auf Grund der behauptete in dieſem Prozeſſe K. Ritſcher habe, als die Scüiſſe gefallen
Alkoholkonſums. Ein unzwveifelhafter Geſundungsprozeß unſeres Vol= ſei ſchon von der Türe weggegangen, habe die Ackerwage nach
Durch=
kes vom Alkoholismus ſei auf Grund einer Erkenntnis der Gefahren
des übermäßigen Alkohylgenuſſs zu bemerken. Eine ſolche Geſundung
mäßiger Alkoholgenuß abſolut unſchädlich ſei. Eine Nundfrage, die im oben erwähnt, endete. Objektiv, ſo nahm das Gericht an, habe die Bur=
Jahre 1903 an 93 Aerzte ergangen ſei, habe ergeben, daß von 89 Ant=
Wiſſenſchaftler (Aerzte) erklärten damals einen nicht übertriebenen Alko= Burger, einer älteren Frau, die eben erſt, als es ſchoß, nach der Hofreite
holgenuß für nicht ſckädlich. Dieſer Anſicht ſtimme nach neueren
Um=
fragen die größte Mehrzahl der Aerzte zu. In ſeinen weiteren
Aus=
führungen kam nunmehr der Redner auf das Gemendebeſtimmungsrecht ſtehen ſah, und daß ſie deswegen das, was ſie fälſchlich beſchwvoren hat,
zu ſprechen. Er betonte, daß die angeſtellten Probeabſtimmungen der
Alkoholgegner inſofern eine Verſchleierung darſtellten, als ſie in der
Konzeſſionserteilung mitzuentſcheiden, während es ſich tatſächlich darum trotz den entgegenſtehenden Ausſagen der anderen Zeugen beſchworen
handele, ganze Bezirke oder Liemeinden zrocken zu legen. Die
Abſtim=
menden ſeien über das tatſächliche Weſen des Gemeindeabſtimmungsrechts
unzureichend informiert. Ueberall, auch in den jetz gen Verbotsländern, er die Ackerwage abgeſtellt und von dort zurückgekehrt ſei.
ſoien ähnliche Beſtrebungen, wie die jetzige Agitation für das G=
meinde=
beſtimmungsrecht, der allgemeinen Terockenlegung eines Bezirks
voraus=
hin, die aus einer partiellen Trock nlegung entſtehen würden. Dadurch
werde der Schwarzhandel und der heimliche Genuß von Alkohol ge
ade=
zu herausgefordert und der heute ſich im allgemeinen in normalen
Bah=
nen bewegende unſchädliche Alkololkonſum werde in das Gegenteil
um=
ſchlagen. Der Nedner wies beſonders darauf hin, daß ſich Bayern wohl
niemals Vorſchriften über den Bierkonſum in ſeinem Lande machen
wider den mäßigen Genuß neiſtiger Getränke ſprächen, könne man nur zu geklagten wiſſentlich falſch ſeien und nur zu dem Zwecke gemacht, um
dem Schluß kommen, daß die Einführung des Gemeindebeſtimmungsrechts
und mit ihr die Trockenlegung Deutſchlands geradezu ein nationales
Un=
glück bedeuten würde. Die Ausführungen wurden mit lebhaftem Beifall
aufgenommen.
An der nun folgenden Ausſprache beteiligten ſich vier Redner, die
der Antialkoholbewegung angehören, und zu den Ausführungen des
Ne=
ferenten zum Teil perſönlich Stellung nahmen. Es ſprachen die Herren
Dr. Vidal Avemarie, Hütſch und Frau Bierau. Letztere
trat ſür das G=meindebeſtimmungsrecht ein, da es der Allgemeinheit
einen Einfluß bei der Erteilung neuer Konzeſſionen gebe und zunächſt
eine Trogenlegu g =— cht beabſichtige — In ſeinem Schlußwort ging der
Redner des Abends auf die Einzelheiten der Diskiſſion ein und wies
insbefonder ſcharf die perſönlichen Angriffe des Herrn Dr. Vidal zurück.
Gegen 11 Uhr wurde die Verſammlung geſchloſfen, nachdem der
Ver=
ſammlungskeiter, Herr Dr. Wolf= Karlsruhe, die folgende mit großer
Mehrheit angenommene Entſchließ ung verleſen hate:
„Nach Anhören eines Vortrags über das geplante
Gemeindebeſtim=
mungsrecht ſind viel hundert Männer, und Frauen der Stadt Darmſtadt,
die ſich heute in der großen Turnhalle verſammelt haben, der
Ueber=
zeugunä, daß die Einführung des Gemeindebeſtimmungsrechts für
Deutſchland kein Erfordernis und nicht einmal ein Segen ſein würde.
nen Zweifel darüber zu, daß es den deutſchen Anhängern des Gemeinde=
Deutſchlands zu tun iſt. Wir verwahren uns mit Entſchiedenheit gegen längeren Ausführungen, ob obiektiv Falſches beſchworen worden und
eine ſolche Bevormundung, die nach zuverläſſigen Feſtſtellungen in den weiter, ob ſich die Zeugen bewußt geweſen ſeien. Unwahres zu
beſchwö=
trockenen Ländern alles andere als eine Hebung der Moral, Geſundheit
und allgemeiner Volkswohlfahrt zur Folge gehabt hat. Wir richten an
den Reichskanzler als den Chef der Reichsregierung die dringende
Auf=
beſtimmungsrecht vorſieht, preiszugeben.”
ſpontaner Sympathig= und Antipathie=Kundgebungen, dank dem energi= müſſe bei Bewertung des Beweismaterials ausſche den. Bei derartig
Zwiſchenruf während ſeines Schlußwortes temberamentvoll zum Schwei= tracht gezogen werden. Pſychologiſch ſei die Situation dieſelbe wie in
gen zu bringen.
— Vorſicht bei Glatteis! Streupflicht! Man kann in Darmſtadt
die Wahrnehmung machen, daß die Hausbeſitzer — beſonders in den
Außenteilen — der Streupflicht rechtzeitig nur ſehr unvollkommen
lichen Gebäudes, eines Lolals, eines Geſchläftshauſes uſw. zu Schaden
übrigen Mitglieder vervolſtändigen das Enſemble hollwertig. — Die kommt. Nach der reichsgericktlichen Rechtſprechung hat derjenige, der
einen Verkehr eröffnet (Poſt, Eiſenbahn, Kaufhaus, Gaſtwirt uſw. für
die gefahrloſe Abwicklung des Verkehrs auf den zur Verſtigung geſtellten
Wegen zu ſorgen. Die Sorgfaltspflicht ſchließt die Pflicht ein bei
Glatt=
eisbildungen die Wege oder Treppen durch Streuen von abſtumpfenden
— Die Frauengruppe der Deutſchen Demokratiſchen Partei hielt am Materialien ungefährlich zu machen. Die Polizeiverordnung gilt hier
als ein den Schutz eines anderen bezweckendes Geſetz im Sinne von
Ab=
ſatz 2 des 8 823 B.GB. Obſerpanzen (Ortsübung, verliehene
ſtehende Neuorganiſation der Wohlfahrtspflege und berührte außerdel Nechte) können nach einer Reichsgerichtsentſcheibung vohl von der
Stra=
noch Fragen von allgemeinem Intereſſe, die der Verſammlung viel An= ßenreinigungseflicht, nicht aber von der Streupflicht bei Glatteis
ent=
binden. Denn wo es ſich um Leben und Geſundheit von Mitmenſchen
handelt, kommt es nicht darauf an, ob eine Obſervanz beſteht, da dieſe von
ber ausgefallene Rheiniſche Abend findet nunmehr nächſten Sonntag, des Strenens könnte ſeine Unterlaſſung entſchuldigen, z. B. bei Negen=
Unachtſamkeit des zum Streuen Verpflichteten. Das eigt
nachſtehen=
in N. gehörigen Hauſes ausgeglitten und geſtürzt, als ſie
das Haus gegen 10 Uhr tormittags verlaſſen wollte. Auf kalte Tage
Von der Freinilligen Feuerwehr. Am 10. und 17. d3. Mts, war an dieſem Märzmorgen ein leichter Sprühregen gefolgt, der die
fanden unter zahlreicher Beteiligung die Kommandanten= und Führer= Glatteisbildung verurſacht hatte. Land= und Kammergericht hatten der
ſigen Ballonſchule ſtatt. In das ſehr reichhaltige Programm des heu= ſprochen; Reichs ericht hat den Schaden in vollem Umfange zu= junger Ungar. Ernſt Verebos, verpflicktet. Seine elaſtiſche Erſcheinung
erkannt. Die Klägerin habe hier keine Veranlaſſung gehabt, ſich vor
Wohnung meteorologiſcke Beobachtungen anzuſtellen und Vermutungen
— Der Agemeine Taubſtummenverein von Daumſtadt und um= über etwaige Glatkeisgefahren. Dagegen war es Sache des Beklagten,
* Unfall. Geſtern mittag, kurz nach 2 Uhr, explodierte in einer
hieſigen Fabrik ein Keſſel, wobei ein älterer Schloſſer ſchwer verletzt
wurde. Der Verunglückte wurde ſofort von der Sanitätswache,
Saal=
bauſtraße Nr. 4—6, Tel. 400, in das Stadtkrankenhaus verbracht.
Aus den Parteien.
— Deutſche Demokratiſche Partei. Auf die Anzeige
26. Januar, abends 8 Uhr, im Klubzimmer, Waldſtraße 45, eine
Haupt=
ſind freundlichſt eingeladen.
—Deurſche Volkspartei Ortsgruppe Darmſtadt.
Wir machen unſere Parteifreunde wiederholt darauf aufmerkſam, daß
heute abend um 8 Uhr im gelben Saal bei Sitte in einer
Mitglieder=
ſationsbeitrag an ihn einſenden. Es muß gleicherweiſe auch vor verſammlung unſere Reichsta=sabgeordnete Frau Clara Mende über ihre
amerikaniſchen Eindrücke ſprechen wird. Gäſte können eingeführt werden. Wert auf eine gute Garderobe legt, ſich wirklich nicht, entgehen laſſen.
Schwurgericht.
Am 25. Sept. 1925 fand eine Meineidsanllage gegen die Marie
kehrsverein, hatten geſtern abend zu einem öffentlichen Aufklärungsvor= Burger, Chefrau von OberNamſtadt vor dem Schwurgericht dahin
trag mit dem Thema Gemeindebeſtimmungsrecht oder Selbſtbeſtimmungs= Erledigung, daß Frau Burger freigeſprochen wurde. Nun haben ſich
recht” eingeladen. Dieſer Einladung in die Turnhalle am Woogsplatz Landwirt Karl Konrad Ritſcher von Ober=Ramſtadt und deſſen
lungsleiter wies in ſeiner kurzen Begrüßungsrede darauf hin, daß jetzt verantworten. Sie ſollen einen Meineid an genanntem Tage geleiſtet
in Deutſchland in jeder Beziehung Kämpfe ausgefochten würden, ſo auch haben. Eine große Anzahl von Zeugen iſt wieder geladen, darunter der
damalige Vorſitzende des Schwurgerickts Landgerichtsdirektor Heß, ſodaß
auf dem Gebiete der Alkohol= und Antalkoholbewegung. Jede Partei, in ſeiner Vertretung heute Landgerichtsdirektor Neuroth den Vorſitz im
Die Konrad Ritſcher III. Witwe, Mutter beider Angeklagten, iſt
Differenzen. Am 19. April 1924 gab es Streit zuiſchen Sch um und der
Es könne keinem Zweifel unterliegen, daß früher ein erheblicher damals noch ledigen Frau Enich in deſſen Verlauf Schum ſchließlich die
Alkoholmißbrauch getrieben worden ſei, jedoch nicht ſo ſehr in Deutſch= Gegnerin mit einem Rechen auf den Arm ſchlug. K. Aitſcher kam der
land ſelbſt, wie in den heutigen Verbotsländern Amerika, Finnland uſtw. Schweſter zu Hilfe und verſuchte, mit einer Ackerwage auf Schum ein=
K. Ritſcher ſoll nun mit der Wage gegen die Haustür angerannt ſein
und die Türfüllung eingeſchlagen haben, offenſichtlich in der Abſicht, den
und zuar die der Aſtinenten und der Temterenzler, die ſich aber beibe, aus dem Fenſter ſeiner Wohnung mit einem Revolver nach K. Ritſcher
Familie Ritſcher benutzte natürlich den Vorfall, um mittelſt
Räu=
ſeien nicht mehr ſo ſcharf, als auch der Alkoholverbrauch im allgemein mungsklage den Zwangsmieter loszuwerden. Frau Ritſchr Witwe
amtlichen Reicksſtatiſtik zeigte der Reduer den erheblichen Rückgang des ſeien, ſeinen Angriff gegen Schum ſchon längſt aufgegeben gehabt; er
ſchreiten des Hofes hinters Haus geſtellt, und beim Zurückkommen von da
habe Schum auf ihn geſchoſſen. Dieſe Angaben heſchtvor auch die Marie
dürfe nicht durch radikale Maßnahmen, wie ſie die heutige Antialkohol= Burger vor dem Amtsgericht II hier. Gegen ſie wurde ein
Meineids=
bewegung darſtelle, unterbrochen werden. Es ſei nachgewieſen, daß ein verfahren eingeleitet, das am 25. September 1925 mit Freiſprechung, wie
ger fa ſch geſchworen. Die Freiſprechung erfolgte aus ſubjektiven
Grün=
worten nur eiue ſich auf den Standpunkt geſtellt habe, Alkoholgenuß ſei, den. Das Ger cht rechnete mit der Möglichkeit, daß bei der
Geſchwindig=
auch in geringem Maße ſchädlich. Alle übrigen Antworten prominenter, koit, mit der ſich die Vorgänge abſpielten, in dem Gedächtnis der Frau
Nitſcher gekommen war, erſt der Moment haften blieb, wo ſie nach der
vorausgegangenen Bewegung den K. Nitſcher im hinteren Teil des Hofs
als ihre feſte Ueberzeugung anſah. Daher die Fpe ſprechung aus
ſubiek=
tiven Gründen. In dieſem Verfahren gegen die Ehefrau Burger traten
Oeffentlichleit nur von einem Rccht der Allgemeinheit reden bei neuer beide Angeklagte als Entlaſtungszeugen auf. Trotz Verwarnung und
beide Angellagte, daß die Schüſſe gefallen ſeien, nachdem K. Ritſcher
längſt von der Tür der Schumſchen Wohnung zurückgetreten ſei, nachdem
Die Anklage nimmt an, daß dieſe Angaben objektio unwahr ſind.
Aber auch die ſubjekt ven Gründe, die bei der Anklage gegen Ehefrau
gegangen. Der Redner wies an Beiſpielen eindringlich auf die Nachſteile. Burger ausſchlaggebend waren, liegen bei ihnen niclt vor. Beide waren
von Anfang der in Frage kommenden Vorgänge an in dem Hofe
an=
weſend oder behaupteten es wenigſtens unter ihrem Eid. Die Anklage
nimmt weiter an, bei K. Mitſcher könne man nicht annehmen, daß er
nicht w ſſe, wo er geſtanden habe, als auf ihn geſchoſſen wurde.
Glei=
ches gilt von ſeiner Schweſter, der Frau Emich. Sie behauptet, alle
Vorgänge, beſonders auch den Moment des Schießens, genau beobachtet
laſſen wird. Bei gewiſſenhafter Prüfung aller Faktoret, die für und zu haben. Die Arklage nimmt an, daß die Ausſagen der beiden
An=
der Frau Burger, die ihnen früher behilflich geweſen, ihrerſeits wieder
zu helfen.
Der Vorfall, der der Anklage zugrunde liegt, hat ſich vor bald
zwei Jahren abgeſpielt. Er hält das Intereſſe in Ober=
Namſtadt aber derart rege, daß ſowohl die Galerie für weibliche
Zu=
hörer wie der untere Zuſchauerraum ſtark beſetzt ſind. Die Verteidigung
führt wieder Rechtsanwalt Dr. Mattern, wie in der erſten
Meineids=
ſache. Die Anklage vertritt Staatsanwalt Gber. Es ſind wieder drei
Saclverſtändige anweſend: Sanitätsrat Dr. Kopp von Ober=Namſtadt,
Waffenhändler Link und Hübner, beide hier.
Schum erklärt als Zeuge, daß er eine Anzeige gegen die jetzt
An=
geklagten wegen Meineids nicht erſtattet habe, wie in Ober=Ramſtadt
herumgeboten werde. Das Gericht hat trotz Proteſts der
Staatsanwalt=
ſchaft beſchloſſen, die Frau Burger (die Angeklagte im erſten
Meineids=
verfahren) zu beeidigen, da ein geſetzlicher Grund zur Nichtbeeidigung
nicht beſtehe.
Der Staatsanwalt hält in längeren Ausführungen den Meineid ſtir
klar erwieſen, es wird eine Strafe von je 1 Jahr 6 Lionaten Zuchthaus
in Antrag gebracht. Der Vorſitzende verweiſt darauf, daß auch
fahr=
läſſiger Falſcheid in Frage kommen könne. Der Verteidiger erinnert
Die Geſchichte der Antialkoholbewegung beſonders in Amerika läßt kei= daran, daß man mit Freiſprechung der Frau Burger geglaubt hätte, daß
die Akten über den Fall Ritſcher=Schum nun g=ſchloſſen ſeien; die
Staats=
beſtimmungsrechsts letzten Endes un die vollſtändige Trockenlegung anwaltſchaft habe es anders gewollt. Der Verteidiger unterſucht in
ren, und verneint das Vorliegen des ſtrafbaren Meineidstatbeſtandes in
beiden Richtungen. Bei derartigen Borfällen liefen nach langer Zeit
immer Erinnerungsfehler unter; von den Zeugen wurden verſchiedene
forderung, den Artikel der Schankſtättennovelle, die das Gemeinde= Phaſen ihrer Wahrnehmungen aus der Erinnerung wiedergegeben, auch
über die zeitliche Deuer eines Vorfalls ſeien berſchiedene Zeitangaben
Der Verlauf der Verſammlung war im allgemeinen trotz kleiner, immer möglich und träten menſchlich auch hervor. Die Ausſage Schum
ſchen Eingreifen des Leiters ruhig. Der Redner ſelbſt wußte jeden drekärer Situation müſſe gerade die Pſtehologie der Ausſage in
Be=
der erſten Meine dsſache. Der Verteidiger verwirft auch das Vorliegen
eines fahrläſſigen Falſcheides.
Das Urteil lautet auf eine Gefängnisſtrafe von
je vier Monaten Gefängnis wegen Falſcheids. Die
Bekundungen der Angeklagten ſind obiektiv falſch: die Vorfälle werden
in der Erregung von ihnen wahrgenommen. Es iſt nicht erwieſen, duß
die Angeklagten bewußt unwahr devoniert haben, aber ſie haben in
großer Fahrläſſigkeit gehandelt und trotz Erregung” ſo beſtimmte
An=
gaben gemacht.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheſnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriti.
— Wir machen noch einmal beſonders aufmerkſam auf die im
An=
zeigenteil angezeigten Vorträge des Herrn Paul Schwefel aus
Berlin. Intereſſant iſt es zu hören, wie er in klarer, packender Weiſe
den Zuhörern den Weg des Heils zeigt.
Kunſtnotizen.
deber Werke, Künſtier und künſtleriſche Veranſfaltungen, deren im Nachſtebenden Erwähnung
geſchiebt, behält ſich die Redation ibr Uetel vor.
— Palaſt=Lichtſpiele. „Der Mann im Sattel”
Es iſt ein ausgezeichneter Milieufilm geworden. Manfred Noa führte
mit feiner, routinierter Hand Regie und ſchuf Bilder von raſendem
Tempo. . . Auf den Rennplätzen zu Chantilly, Budapeſt und Wien,
ſowie auf den Trainerbahnen Hoppegartens hat er (Manfred Noa) das
Turfleben, wie man es mit ſeinen friſchen Impulſen liebt, in
eindrucks=
vollen, renntechniſch einwandfreien Bildern eingefangen. Ganz
her=
vorragend ſind den Photographen Daub und Tober die
Nennaufnah=
men der Derbys und Großen Preiſe geglückt. Beſonders das in
Trick=
aufnahmen realiſtiſch geſtaltete Finiſh des Meiſter=Jockeis riß die
Zu=
ſchauer zu begeiſtertem Beifall hin. . . . Für die Hauptrolle wurde ein
und ſein temperamentvolles Spiel laſſen das Beſte für ſeine Zukunft
hoffen.. . . Die ſtä kſte, originellſte Leiſtung bietet Paul Gractz
dieſer augenzwinkernde, ſtets flüſternde, wenn es ſein muß, über Leichen
gehende Manager, bleibt im Gedächtnis haften.
— Reſidenz=Theater. In dem gewaltigen Fox=Film „Das
Feuerroß”, der im Reſidenz=Theater zu ſehen iſt, feiert auch die
ſagenumwobene Geſtalt des großen Präriehelden ihre Auferſtehung. Der
rieſige Film ſchildert bekanntlich den Bau der transkontinentalen
Eſen=
bahn unter Abraham Lincoln. Die Verproviantierung der
vieltauſend=
köpfigen Arbeiterarmee wurde durch Oberſt Codh, genannt Buffrlo Bill,
vorgenommen. Rieſige T iffelherden trieb er durch die endloſen
Step=
pen der Prärie zu den Arbeiterdetachements, und nur mit größter
Auf=
opferung und Tollkünheit gelang es ihm, die zahlloſen Anariffe
feind=
licher Indianerſtämme auf ſeine koſtbaren Transporte abzuwehren. Da
dieſe Bilder unter größtem Aufwand in dieſem Fox=Film gezeigt
wer=
den, ſieht man mit Reckt eines der ſpannendſten Großwerke der
amerika=
niſchen Kinema oaraphie. — Aufer dieſem Film läuft noch ein
inter=
eſſantes und abwechflungsreiches Beiprogramm. Wir ſehen eine
zwei=
aktige Fox=Groteske, betitelt „Die beiden Verwandten”, über die man
herzlich lachen muß; dann die aktuelle Trianon=Auslandswoche, die die
neueſten Tagesereigniſſe bringt. Ein gan= beſonderes Ereignis in
unſe=
rem Beiyrogramm bildet der Modefilm „Die elegante Dame‟. Wir ſehen
hier prachtvolle farbige Bilder der neueſten Moden, die aus den
vor=
nehmſten Modeſalons kommen. Dieſen Film darf eine Dame, die großen
Seite 6
Samstag, den 23. Janu4r 1326
Nummer 23
Aus Heſſen.
Gründungsfeier der Odenwald=Kraftwagen=
Verkehrs=A.=G. in Erbach i. O.
(Schluß.)
Erbach, 20. Jan. Dort eröffnete den Reigen der Redner Herr
Kreis=
amtmann Dr. Feilbach namens der Kreisverwaltung in Vertretung
des dienſtlich verhinderten Herrn Kreisdirettors. Mit eindringlichen
Worten hält er einen Nückblick auf das zurückgelegte und Ausblick auf das
kommende Jahr. Es ſei der aufrichtige Wunſch der Verwallungsbehörde,
daß die Okva in den Bahnen, in denen ſie bisher gewandelt ſei,
weiter=
fahre und verſichert der Okva die tatkräftigſte Unterſtützung und
För=
derung von der von ihm vertretenen Verwaltung. Se. Erlaucht Graf
Konrad knüpft an die trefflichen Worte und Ausführungen, die
Herr Stemmer=Darmſtadt im Rathausſaal gemacht hatte, fordert auf zur
Einigkeit und zu unentwegtem Zuſammenhalten, worauf der Erfolg
nicht ausbleiben könne. Sein Hoch galt dem V.V. Darmſtadt und
ſeinem rührigen, zielbewußten Vorſitzenden, Herrn Stemmer. Herr
Stemmer dankt, daß ſeine Worte auf guten Boden gefallen und
be=
grüßt insbeſondere das vorbildliche Zuſammenwirken zwiſchen dem
alten Grafenhaus und dem Bürgertum von heute. Herr Geſchäftsführer
Volk gibt einige kurze geſchäftliche Mitteilungen, in gleichem Sinne
ſpricht Se. Erlaucht Erbgraf Alexander, der Vorſitzende des
Auf=
ſichtsrats, und ladet letzteren zu einer kurzen Sitzung in ein
Neben=
zimmer des Café Glenz.
Nach dem Wiedererſcheinen der Herren vom Aufſichtsrat ergreift
Herr Bürgermeiſter Dengler=Erbach das Wort und ſpricht warme
Dankesworte ſowohl dem Perſonal wie allen ſonſt beteiligten Mithelfern
für die im verfloſſenen Jahr geleiſtete vorzügliche Arbeit aus. Spontan
ſtimmt die ganze Verſammlung in die trefflichen Ausführungen des
Herrn Bürgermeiſters ein. Herr Rektor Schäfer=König ſpricht
namens des Verkehrs= und Verſchönerungsvereins König, aber auch im
Namen des Odenaldklubs und insbeſondere der Ortsgruppen des
Mümlingtals. Herr Bürgermeiſter Schiffers von Heppenheim ſprach
ſowohl als Mitglied des Aufſichtsrats wie für die Stadt Heppenheim
und die Gemeinden des Kirchhäußertals bis Fürth ſeinen Dank,
eben=
falls imsbeſondere der Geſchäftsleitung und allen beteiligten Organen
aus. Herr Hotelier Vogel aus Lindenfels, der Perle des Odenwaldes,
dankt ebenfalls für die ganz ausgezeichneten Leiſtungen der Okva und
insbeſondere ihrer Geſchäftsleitung. Ebenſo ſpricht noch Herr
Bürger=
meiſter Schäfer von Kirſchhauſen ſeinen beſonderen Dank aus für einige
von ihm vertretene Gemeinden. Herr Bürgermeiſter Röth=
Hammel=
bach ſpricht für die Trommgemeinden. Herr Oberpoſtmeiſter Will=
Erbach äußert ſich in längeren Ausführungen über die näheren
Be=
ziehungen bezüglich der Regelung der Verkehrsverhältniſſe durch die
Poſt im allgemeinen. Er zählt eine ganze Neihe von Linien auf, dis
von der Oberpoſtdirektion Darmſtadt im vergangenen Jahre eingeführt
wurden und betont namentlich die vorbildliche und ſegensreiche
Tätig=
keit des Herrn Oberpoſtrats Deutler.
Der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Se. Erlaucht Erbgraf
Ale=
xander, ergreift hierauf das Wort und dankt allen Vorrednern für
ihre markigen, wohltuenden, anerkennenden Worte, die für ihn Bewsis
ſeien, daß alle Beteiligten voll und ganz ihre Pflicht getan hätten. So
ſoll es auch weiter gehandhabt werden mit dem Blick geradeaus, die
Hand feſt am Steuer und mit Vellgas dem großen Ziel entgegen.
Herr Bürgermeiſter Hofferberth=König ſpricht über den
Aus=
flug der Bürgermeiſter des Kreiſes Erbach. Herr Geſchäftsführer Volk
ſpricht namens der Geſellſchaft und dankt mit herzlichen Worten zugleich
im Namen eines Mitgeſchäftsführers, Herrn Rachnungsrat Fehr, ftr
die ihnen in ſo ſpontaner und wohltuender Weiſe von allen Seiten
ge=
zollten Anerkennungen.
Se. Erlaucht Graf Konrad ſchlägt noch eine Rundfahrt der
Erbacher Geſchäftswelt über Reichelsheim, Lindenfels, Fürth,
Heppen=
zwiſchen Erbach und den übrigen beteiligten Orten weiter zu heben und
zu pflegen.
Schmidt=Mannheim ſpricht über die Reize des Odenwaldes, der
dunch die Okva für ſo manchen Großſtädter erſchloſſen wurde.
Zum Schluſſe des offiziellen Teils ſprach noch Se. Erlaucht Erbgraf
Alerander und empfahl, den Anweſenden, wenn ſie einen Laſt= oder
Perſonenwagen benötigten, ſich nicht etwa dunch marktſchreieriſche
aus=
ländiſche Propaganda irre machen zu laſſen, ſondern nur gutem deutſchen
Fabrikat den Vorzug zu geben und nur deutſche Wagen zu kaufen.
Pfungſtabt, 21. Jan. Turnverein. Die Hauptoxſammlung
des Turnvereins nahm einen guten Verlauf. Die Berichte der
Abtei=
lungsleiter konnten im allgemeinen befriedigen. Das abgelaufene Jahr
war in vieler Beziehung erfolgreich. Der ſeitherige Vorſtand wurde bis
auf wenige Ausnahmen wieder gewählt. Turner Schömer als erſter und
Homburg als zweiter Sprecher werden weiterhin dem Verein vorſtehen.
— Landwirt Adam Klöppinger 9, ſtarb nach kurzem Krankenlager im
Alter von 60 Jahren.
* Nieder=Ramſtadt, 20. Jan. Gemeinderatsbericht vom
19. d. M. Auf Antrag mehrerer Gemeinderatsmitglieder war eine
außer=
ordentliche Sitzung einberufen worden. Der Hauptpunkt der
Tages=
ordnung bildete wiederum die Neubeſetzung der
Gemeindekranken=
ſchweſternſtelle, eine Sache, die man beſſer im Intereſſe des inneren
Friedens der Gemeinde nicht mehr aufgegriffen hätte. Der
Zuhörer=
raum war gedrängt voll, ein Beweis dafür, welch großes Intereſſe die
Einwohnerſchaft an der Neubeſetzung der Gemeindekrankenſchweſternſtelle
hat. Anlaß zu der neuen Sitzung gab die Tatſache, daß von gewiſſer
Seite verſucht wurde, bei dem Mutterhaus zu veranlaſſen, die ſeinerzeit
einſtimmig durch den Gemeinderat angenommene neue Schweſter nicht
nach hier zu entſenden. Dieſer Verſuch war auch inſoweit von Erfolg
gekrönt, als das Mutterhaus nach Lage der Verhältniſſe die Schweſter
zurückzog. Die Gemeinderatsmitglieder Keil und Bertſch fuhren aber
in=
zwiſchen auf eigene Fauſt perſönlich nach dem Mutterhaus und gaben
dort genauen Aufſchluß über die hieſigen Verhältniſſe, worauf das
Mutterhaus die abſagende Antwort zurückzog. In der heutigen Sitzung
platzten die Gemüter ſehr arg aufeinander. Es wurde insbeſondere
ſcharf gerügt, daß man die Schweſternangelegenheit nochmals aufrollte
und den Verſuch unternahm, die ihres Dienſtes von dem alten
Gemeinde=
rat enthobene Schweſter durch den neuen Gemeinderat wieder in den
Dienſt einzuſetzen. Leider konnte die Sache in dieſer Sitzung noch nicht
einmal zum Abſchluß gebracht werden, weil von der Gegenſeite die
Vor=
lage ſämtlicher Briefe, die an das Mutterhaus geſchrieben ſind,
bean=
tragt wurde. Beigeordneter Regalia und Gemeinderat Keil wurden
be=
auftragt, das Material zu beſchaffen. Inzwiſchen ſoll die Verwaltung
die Vertragsausfertigung vornehmen und mit dem Mutterhaus
ver=
handeln, daß die Schweſtern ihren Dienſt am 1. Februar I. J. aufnehmen
kann. Der Bürgermeiſter teilt zum Schluß noch mit, daß eine Wohnung
für die Schweſter bereits beſchafft ſei. — Punkt 2 der Tagesordnung,
Begutachtung der Gemeinderechnung für 1924 wird an die
Finanzkom=
miſſion verwieſen. — Es wird weiter davon Kennnis genommen, daß die
Einrichtungsgegenſtände der früheren Kreishaushaltungsſchule zum
Ver=
kauf ſtehen. Der Gemeinderat beſchließt indeſſen, davon zunächſt
abzu=
ſehen, irgend etwas zu erwerben. — Das Vermeſſungsamt Darmſtadt=
Land regt an, die Frage in Erwägung zu ziehen, ob nicht durch
Vor=
nahme einer Feldbereinigung der mehr wie mangelhafte Zuſtand der
Vermeſſungswerke hieſiger Gemarkung beſeitigt werden könne. Der
Gemeinderat kann ſich aber zu einer Feldbereinigung nicht entſchließen,
weil dies nach Lage der hieſigen Gemarkungsverhältniſſe mit großen
Schwierigkeiten und hohen Koſten verknüpft ſei. Dagegen ſoll eine
all=
mählich vorzunehmende Neuvermeſſung ins Auge gefaßt werden. — Ein
Antrag auf Beleuchtung der Traiſſter Hohl wird an die
Elektrizitäts=
kommiſſion verwieſen. — Ebenſo ein ſolcher auf Neufeſtſetzung der
Wieg=
gebühren von der Viehwage an die Finanzkommiſſion zur Ausarbeitung
einer Gebührenordnung. — Zum Schluß werden noch Wohlfahrtsſachen
erledigt.
* Moßdorf, 21. Jan. Gemeinderatsbericht. 1. Die Prüfung der
Ge=
meinderechnung für das Rechnungsjahr 1924 wurde in Anweſenheit des
Gemeinderechners Grünewald unter Vorſitz des Gemeinderats Hangen
geprüft. Anſtände wurden nicht feſtgeſtellt. Der Rechnungsabſchluß
er=
gab 33 000 Mk. Ueberſchuß und iſt als ſehr zufriedenſtellend zu bezeichnen.
2. Für die landwirtſchaftliche Schule in Darmſtadt wird ein Beitrag von
30 Mark bewilligt. 3. Gemeinderat Gminewald bleibt weiter
Gemeinde=
kontrolleur. 4. Die Neuwahl eines Schriftführers für die
Gemeinderats=
ſitzungen wurde, da eine Einigung nicht erzielt werden konnte, zunächſt
zurückgeſtellt. 5. Dem Geſuch des Heinrich Gunkel um Ueberlaſſung von
etwa 6 Quadratmeter Baugelände zu ſeinem Bauplatz am Sportplatz
wird ſtattgegeben; die Finanzkommiſſion ſoll die Preisfrage regeln.
6. Durch das Kreisamt wurden der Gemeinde für die Haushaltungsſchule
verſchiedene Küchenmöbel und Geſchirre zur Anſchaffung empfohlen; der
Gemeinderat lehnt den Ankauf ab. 7. Es wurde beanſtandet, daß eine
Reihe Feldwege in unmittelbarer Nähe des Dorfes mit Schutt altem
Blechgeſchirr und dergl. verunreinigt würden. Der Gemeinderat ſetzte
eine Belohnung von 5 Mk. ſür diejenigen feſt, die Täter ſo namhaft zu
machen, daß ſie zur Anzeige gebracht werden können. In geheimer
Sitzung wurden noch Armenſachen behandelt.
* Roßdorf, 21. Jan. Jufolge des Schneefalls mußten die
Holzhauer=
voxläufig eingeſtellt werden. Dadurch
arbeiten im hieſi en Gemeindeſt
mmen; es melden ſich jetzt
hat die Zahl der Erwerlis
455 Perſonen.
* Reit= und Fahrverein des vorderen Odenpaldes.
Der Reit= und Fahrverein des vorderen Odenwaldes wird am 24.
Januar d. J. in Reinheim ſeine alljährliche Generalverſammlung
ab=
halten. Außer den beim Jahresabſchluß notwendigen Punkten der
Tages=
ordnung, wie Bericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr und Neuwahl
des Vorſtandes, werden einige wichtige Beratungen den Verein
beſchäf=
tigen. Es wird ſich darum handeln, mit ſämtlichen heſſiſchen Reiter=
Ver=
einen eine gemeinſame Baſis für die Beteiligung an einem großen
Tur=
nier bei der Landwirtſchaftlichen Landesausſtellung im September 1926
in Darmſtadt aufzuſtellen. Ferner wird Herr Rittmeiſter Max v.
Wil=
lich über ſeine Eindrücke auf Turnieren über ländliche Reitervereine in
einem Vortrag berichten. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Löſung einer
ſo großen Aufgabe, wie die Beteiligung an dem großen Turnier es
erfordert, die Anſpannung aller Kräfte des Vereins notwendig macht.
Wir hoffen, daß dies ſich ſchon durch eine äußerſt rege Beteiligung an der
Generalverſammlung am 24. Januar ds Js. bemerkbar macht. Dic an
ſich ſchlechte Wirtſchaftslage darf unſern echten Reitergeiſt nicht
entmuti=
gen, mit dem die Deutſchen ſchon in ſchwierigen Zeiten ſiegreich geblieben
find. Die Jugend muß vorwärts ſtürmen, das gemächliche Alter aber
ſoll den jugendlichen Wagemut nicht ſtören, dann werden wir auch dieſer
großen Aufgabe gerecht werden können.
r. Babenhauſen, 22. Jan. Am Sonntag nachmittag hält der hie=
Geflügelzuchtverein im Gaſthaufe Deutſcher Hof ſeine
Generalverſamm=
lung ab. — Abends wird im Saalbau desſelben Gaſthauſes, das 2.
Operettengaſtſpiel für dieſen Winter, die Operette „Gräfin Mariza‟
von Kalman gegeben. — Der Sportverein „Germania”, der am
ver=
gangenen Sonntag in Schweinheim in Folge einer ſtarken Verletzung
ſeines bewährten Torwächters eine ſchwere Niederlage erlitt, ſpielt
kommenden Sonntag nachm. auf dem hieſigen Exerzierplatz in neuer
Aufſtellung gegen die erſte Elf des Fußbalklubs Mainaſchaff.
— Dieburg, 21. Jan. Die Schützengeſellſchaft rüſtet ſchon einige
Wochen zu ihrem am Sonntag, den 31. ds. Mts., im großen Saale zum
„Weißen Roß” ſtattfindenden Maskenball, der dieſes Jahr den Charakter
eines japaniſchen Blütenfeſtes trägt. Vom Vergnügungsausſchuß werden
unter Leitung des Herrn Emil Hügen entſprechende japaniſche
Dekora=
tionen in Geſtalt von Tempelbauten, Teehäuſern und dergl. inmitten
einer blühenden Landſchaft geſchaffen. Alle Vorbereitungen laſſen das
Beſte erwarten.
* Lindenfels, 22. Jan. Hoher Schneefall. Das
Schneetrei=
ben hat bis heute angehalten und beträgt, die durchſchmittliche Höhe
30—40 Zentimeter. Bei einer letzten Nachttemperatur von 9 Grad unter
Null ſind die Ausſichten für Schneeſchuhſport wie geſchaffen. Die
Rodel=
bahn des Verkehrsvereins wird von Groß und Klein eifrig benutzt. —
Milchpreis. Nachdem in den benachbarten Städten die Milch= und
Butterpreiſe fortgeſetzt im Einken ſind (Butterpreis 1,50 Mk., Milchpreis
25 Pfg.), wird hier verſchiedentlich von den Erzeugern noch mehr
ver=
langt. — Steuerlaſten. Während ſich vor dem Kriege jeder
Steuer=
zahler ſeinen genauen Zahlungsplan einteilen konnte, findet ſich heute
kein Menſch mehr zurecht. Die vielen Steuerarten mit den
verſchieden=
ſten Ausrechnungen bringen es mit ſich, daß die Einzugsbeamten
über=
laſtet werden. Als unerträglich und unerſchwinglich erſcheinen die hieſigen
Sonderſteuerzettel und die Gewerbeſteuer. Die Steuerzahler ſind beim
beſten Willen nicht in der Lage dieſe Gelder aufzubringen.
Steuer=
ſtundung und Steuerausfall wird die Folge ſein. Solange wir hier
durch die fortgeſetzt verſchleppten Eiſenbahnbauverhandlungen vom
Ver=
kehr abgeſchnitten ſind, iſt das Gewerbe außerſtande, dieſe Steuerlaſten
weiterhin zu tragen. Der Kraftwagenverkehr kann uns nur notdürftig
helfen. Es muß deshalb mit allen Mitteln auf den Anſchluß einer
Bahnlinie hingearbeitet werden, damit auch hier endlich der Sommer=
und Winterbetrieb regelrecht aufrecht erhalten bleibt. —
Gemeinde=
ratsſitzung. Als wichtiger Punkt ſtand die Erhaltung der
Klein=
kinderſchule, des Hauſes Salem und Bethesda, mit Unterſtützung der
Schweſter zur Beſprechung. Bekanntlich werden die Unkoſten ſeither von
heim im laufenden Jahre vor, um die angeknüpften guten Beziehungen einer früheren Stiftung beſtritten. Nachdem die heutigen Ausgaben in
keinem Verhältnis mehr zu den Einnahmen ſtehen, ſah ſich der
Bevoll=
mächtigte Herr Oberſt Baur de Bétaz genötigt, an die Gemeinde mehrere
Vorſchläge zu machen, um die Anlagen zu erhalten. Nach
Kenntnis=
nahme aller Unterlagen und perſönlicher Ausſprache zwiſchen dem
Bei=
geordneten Schnellbacher und Herrn Oberſt Baur de Bétaz wurde der
Ausweg gefunden, daß die Gemeinde das Haus Salem käuflich erwirbt
und die Zinſen der Kinderſchule und Haus Bethesda zugute kommen.
Der Gemeinderat gibt hierzu einſtimmige Zuſtimmung. — Die
Wald=
arbeiten durch die Arbeitsloſen werden fortgeſetzt. — Einer auswärtigen
Anfrage, hier eine Jugendherberge zu errichten bzw. ein Haus dafür
zu kaufen, macht Gemeinderat Karl Schmitt den Gegenvorſchlag, daß die
Gemeinde Lindenfels einen paſſenden Bauplatz dafür koſtenlos zur
Ver=
fügung ſtellt. Das Baukapital von 13000 Mk. iſt ſofort greifbar. Der
Bürgermeiſter wird beauftragt, Pläne oder Skizzen einzuverlangen. —
Der Reſt der Tagesordnung wird in geheimer Sitzung verhandelt.
Hirſchhorn, 22. Jan. Waſſerſtand des Neckars am
20. Jan. 1,19 m; am 21. Jan. 1,22 m. 1 Grad Kälte.
s. Vom Odenwald, 20. Jan. Jagd=Verpachtungen. Die
Ge=
meinde Ober=Kainsbach verpachtet am 1. Februar a. g.,
nachmit=
tags 1 Uhr, die Gemeindejagd auf weitere 6 Jahre m der Wirtſchaft
Weber. Das Jagdgebiet iſt vom Bahnhof Nieder=Kainsbach aus in
einer Viertelſtunde zu erreichen. Samstag, den 23. d. M., nachmittags
2 Uhr, verpachtet die Gemeinde Nieder=Kinzig ihre Jagd in der
Wirtſchaft von A. Hofferberth in Nieder=Kinzig auf weitere 6 Jahre.
An demſelben Tag, nachmittags 1 Uhr, wird die Gemeindejag) von
Unter=Oſtern auf dem Bürgermeiſterei=Büro auf weitere 6 Jahre
verpachtet, das Jagdgebiet iſt zirka 425 Hektar groß und kommt in zwei
Bogen zum Aufgebot. Erzbach verpachtet ſeine Gemeindejagd am
26. d. M., nachmittags 1 Uhr, im Gaſthaus von H. Lannert daſelbſt auf
6 Jahre. Die Jagd iſt zirka 1100 Morgen groß und kann in einer
Viertel=
ſtunde von der Station Bockenrod erreichnt werden. Die Jagden der
Ge=
meinden Ober=Kinzig, Mittel=Kinzig und
Gumpers=
berg werden am 30. d. M. nachmittags 2 Uhr, in der Wirtſchaft
Eiſenhauer in Ober=Kinzig auf weitere 6 Jahre verpachtet.
* Aus dem Weſchnitztal, 20. Jan. Klauenſeuche. Auch bei uns
nimmt die Maul= und Klauenſeuche immer mehr zu. So iſt ſie
neuer=
dings in Reiſen und Weinheim ausgebrochen. Nicht weniger als 21
Nachbarorte wurden geſperrt bzw. zum Beobachtungsgebiet erklärt.
* Lampertheim, 22. Jan. Der im vorigen Jahre mehrfach ſiegreich
geweſene Männergeſangverein „Sängerroſe” hat in ſeiner
General=
verſammlung beſchloſſen, ſich am B. Mai in Weiterſtadt bei dem
Ge=
ſangswettſtreit in der 1. Klaſſe zu beteiligen. Der Delegiertentag hierzu
findet bereits am 14. Februar 1926 in Weiterſtadt ſtatt. Bekanntlich
erzielte der Verein unter ſeinem Dirigenten Herrn Menz=Mannheim
große Erfolge. — Das Arbeitsamt des Kreiſes unſerer
Ge=
meinde gibt über die Erwerbsloſenverhältniſſe folgendes bekannt: Die
Woche vom 3—9. Jan, waren im Kreiſe Bensheim mit 70 000
Ein=
wohnern 2562 männl. und 431 weibliche, zuſ. 2993
Unterſtützungs=
empfänger mit insgeſamt 3850 Familienangehörigen. In der Woche
vorher betrug die Erwerbsloſenzahl 2161 männl. und 315 weibl., zuſ.
2476 Perſonen mit 3095 Familienangehörigen. Der zunehmende
Nie=
dergang der wirtſchaftlichen Verhältniſſen läßt ein weiteres Anſchwellen
obiger Zahlen befürchten.
* Groß=Gerau, 2. Jan. Kreis und Kreiskrankenhaus.
Der neugewählte Kreistag des Kreiſes Groß=Gerau beſchloß unter
Vor=
ſitz des Kreisdirektors Dr. Merck in ſeiner erſten Sitzung einſtimmig,
daß das Kreiskrankenhaus zu den von der Bezirksſparkaſſe geſtellten
Be=
dingungen vom Kreiſe erworben und weiter betrieben werden ſoll, wenn
die Stadt Groß=Gerau vom April ds. J3. ab 40 Prozent des etwaigen
Fehlbetrages dem Kreis erſtattet. In die Berechnungsſumme ſind auch
die bis zur Auszahlung des Kaufpreiſes anfallenden Zinſen, die Tilgung
und die Ausgaben für etwaige Neueinrichtungen einbezogen. Erfolgt
ſeitens der Stadt Groß=Gerau keine zuſtimmende Erklärung, ſo ſoll das
Krankenhaus der Bezirksſparkaſſe zurückgegeben und der mit dieſer
be=
ſiehende Vertrag gekündigt werden. — Der Kreistag nahm ferner den
Vorvertrag über den Beitritt des Kreiſes Groß=Gerau zu dem
Fern=
aswerk für Starkenburg an.
* Weiterſtadt, 22. Jan. Amtseinführung. Der neue
Ge=
meinderechner Wilhelm Seemann iſt ſeitens des Kreisamtes in ſein
Amt eingeführt und verpflichtet worden.
Verband Heſſiſcher Siaatsförſier.
Die diesjährige Hauptberſammlung fand im Hotel „Löwenbräu” zu
Frankfurt a. M. ſtatt. Trotz der in den Reihen der Heſſiſchen
Staats=
förſter herrſchenden wirtſchaftlichen Not und der durch die Holzhauerei
bedingten dienſtlichen Ueberlaſtung waren über 150 Förſter dem Rufe der
Verbandsleitung gefolgt. Förſter Kolb, der Vorſitzende des Verbandes,
begrüßte die Verſammlung mit herzlichen Worten, insbeſondere den
erſten Chef der Forſtverwaltung, Herrn Landforſtmeiſter Heſſe, die
an=
waeſenden Herren Landtagsabgeordneten, den Vertreter des
Beamten=
bundes, Herrn Dr. Claß, ſowie den Vorſitzenden des Deutſchen
Förſter=
bundes, Herrn Förſter Pfalzgraf, Paſewalk i. P. Hierauf erſtattete er
den Geſchäftsbericht, aus dem beſonders die Einweihung der neu
erbau=
ten Forſtſchule in Schotten und die Enthüllung des Ehrenmales für die
gefallenen Heſſiſchen Forſtleute aller Grade auf dem Alteburgskopf bei
Schotten, beſonderer Erwähnung bedürfen. Beide Feierlichkeiten legten
ein beredtes Zeugnis des Zuſammengehörigkeitsgefühls und des guten
Einvernehmens aller Heſſiſchen Forſtbeamten ab. Die umfangreiche
Tages=
ordnung wickelte ſich glatt ab. In ihr löſte beſonders die Forderung
nach Gleichſtellung im Gehalt mit den Förſtern im Reiche oder Preußen
eine lebhafte Debatte hervor. Die neuen Ausbildungsvorſchriften haben
nicht alle Forderungen der Förſter erfüllt, und bedürfen in einigen
Punkten, ebenſo wie die den derzeitigen Verhältniſſen nicht mehr
ent=
ſprechende Dienſtanweiſung dringender Abänderung. Beſonders beifällig
aufgenommen wurde der Vortrag des Vorſitzenden des Deutſchen
Förſter=
bundes, Förſter Pfalzgraf, Paſewalk i. P., über Zweck und Ziele des
Deutſchen Förſterbundes, ſowie die Forderungen der Deutſchen
Forſtbe=
triebsbeamten bezüglich einheitlicher Vor=, Aus= und Weiterbildung,
Ausbau ihrer ſozialen Stellung uſw. Dieſe Ausführungen hinterließen
einen nachhaltigen Eindruck. Von der Tatſache ausgehend, daß die
Forſt=
wirtſchaft ein werbender Betrieb iſt, der vorwiegend das Rückgrat der
Staatsfinanzen darſtellt, können nur Nuhe und Stetigkeit auch in den
Neihen der Forſtbetrieksbeamten Höchſtleiſtungen in dieſer garantieren.
Förſter Kolb wurde als Verbandsvorſitzeuder einſtimmig wieder gewählt.
Auch die ſonſtigen Aeuter blieben in den alten Händen, nur wurde der
Geſamtvorſtand aus den Reihen der in den Staatsdienſt übernommenen
ehemaligen Gemeindeförſter um zwei Beiſitzer verſtärkt. Kurz nach
6 Uhr wurde der Verbandstag mit der Deviſe geſchloſſen: Seid einig,
deutſche Förſter, ſchließt die Reihen! — Der Einzelne gilt nichts im Da=
„ſeinskampfe, — Geſchloſſenheit allein birgt Macht und Stärke.
HeETE u
A als vortreftliehes Hustenmittel
„Kaiser’s Brust-Garawellen
mit ſien 3 Tannen Hillionen
ge-
brauchen ie esen Klusten,
Hei-
serkeit, Katarrh, schmerzenden
Hals, Verschleimung,
Keuch-
husten, als
Vorbeugungs-
mittel gesen Erkältungen. 7600 notar besi Zeugnisse verhürzen den
sicheren Erfolg Appetitenres. feinschmeckende Bonhons Zu haben
in Apoth. Dros u wo Plakate sichtbar Nur in Paketen 40 Pfg Dosen
90 Pf., aber nie olfen Lassen Sie sich nichts anderes aufre len.
Verkretuns und Leger: Heinrich Hochstätter, Riedeselstr. 17, Tel 8297
* Weiterſtadt, 20. Jan. Gemeinderatsbericht. Der
neu=
gewählte Gemeindsrat war zum erſtenmal in dieſem Jahr in öffentlicher
Sitzung zuſammengetreten. Herr Bürgermeiſter Meinhardt begrüßte
die erſchienenen Herren Gemeinderäte freundlichſtſt; er machte ſie auf
die Wichtigkeit ihres Amtes und auf ihre Rechte und Pflichten
aufmerk=
ſam, wies gleichzeitig darauf hin, daß es nicht ſo leicht ſei, hier aur
Beratungstiſch fruchtbar mitzuarbeiten, als draußen Oppoſition und
Kritik zu treiben. Beſchlüſſe dürfen nur aus ſachlichen Erwägungen im
Intereſſe der Allgemeinheit, nicht nach parteipolitiſchen Geſichtsvunkten
gefaßt werden. Unbedingt müſſe das Gemeinwohl im Vordergrunds
ſtehen. Außerdem ſei mit Rückſicht auf die kritiſche Finanzlage in Reich,
Ländern und Gemeinden äußerſte Sparſamkeit am Platze. Alsdann
ver=
pflichtete er die beiden neueintretenden Herren M. Hamm und Lehrer
Hillemann durch Handſchlag. Zum Schriftführer wurde alsdann Lehrer
Hillemann, zum Kontrolleur Her: Danz gewählt. Es folgte die Wahl
zu den Kommiſſionen. Dann trat man in die Beratung der Gegenſtände
ein. Die neue Wohnung für die Krankenſchweſter wird wunſchgemäß
hergerichtet. Die Anpflanzung von Spalierobſt an Hausfronten ſoll mit
allen möglichen Mitteln unterſtützt werden; ſofern Anpflanzung auf
Gemeindegelände beabſichtigt wird, muß die Genehmigung des
Gemeinde=
rats eingeholt werden,
* Offenbach, 20. Jan. Der Kreistag hielt heute ſeine erſte Sitzung
ab. Bei der Kreisausſchußwahl erhielten Stimmen: Sozialdemolratie
11. Zentrum mit Demokraten 8, Kommuniſten und Vereinigte
Gürger=
liche) Parteien je 4. Drei Kre’stagsabgeordnete fehlten. Es wurden
2 Sozialdemokraten und je ein Zentrumsmann, Demokrat, Deutſcher
Volksparteiler und Kommuniſt gewählt. Die Sozialdemokraten verlieren
einen Kreisausſchußſitz an die Kommuniſten, die Deutſchnationalen (inen,
den ſie vor drei Jahren durch Losentſcheid gewonnen hatten, an die
Demokraten, die ſich der Liſte des Zentrums angeſchloſſen hatten.
Er=
wähnenswert iſt noch, daß drei Ausſchußſitze, der vierte bis ſechſte, auf
die Höchſtzahl 4 entfielen. Einem Vorvertrag über das Ferngaswerk
der Provinz Starkenburg wurde gegen 12, meiſt hürgerliche, Stimmen,
die aber der Sache grundſätzlich wohlwollend gegenüberſtehen, zugeſtimmt.
Auf Anreguung eines Abgeordneten wurde dann beſchloſſen, die
Tage=
gelder für Offenbacher Abgeordnete von 12 auf 6. für auswärtige von
18 auf 12 Mk. herabzuſetzen. Die Anfrage eines Zentrumsmitgliedes,
warum bei der Verhandlung über die unglültige Gemeinderatswahl zu
Bieber, bei der es ſich um einen Streit zwiſchen Zentrum und den
übri=
gen bürgerlichen Parteien (Freie Vereinigung) handelte, kein
Zentrums=
mann im Kreisausſchuß geſeſſen habe, wurde vom Vorſitzenden dahin
beantwortet, es werde einesteils eine ſtrenge Reihenfolge unter den
Parteien bei der Beſetzung des Verwaltungsgerichts, was der
Kreis=
ausſchuß in einem ſolchen Falle ſei, eingehalten, andererſeits ſei es nicht
angängig, abſichtlich einen Parteigänger der beklagten Partei als Richter
zuzuziehen. Der Kreisausſchuß wurde beauftragt, mit dazu beizutragen,
daß den Erwerbsloſen fruchtbringende Arbeit zugewieſen wird.
* Bieber (Kreis Offenbach), 19. Jan. Gegen die Gemeinderatswahl.
vom 15. November hatte die „Freie Vereinigung”, die mit einer
he=
ſonderen Liſte in den Wahlkampf eingegriffen hatte, Einſpruch erhoben,
da bei einer Ueberprüfung des Wahlergebniſſes, die am Montag und
Dienstag nach der Wahl ſtattfand, einer ihrer Sitze dem Zentrum
zu=
geſprochen worden war. Es drehte ſich dabei um eine Stimme, die der
„Freien Vereinigung” abgerechnet wurde. Der Kreisausſchuß verhandelte
am 13. Januar in der Sache, verſchob aber die Urteilsverkündung auf
heute. Das geſtern gefundene und heute verkündete Urteil hob die Wahl
auf und ordnere eine Neuwahl an, da ſich die Widerſprüche in der
Stim=
menzählung nicht mehr aufklären ließen.
* Büdingen, 20. Jan. Ein ſeßhafter Storch. Im
benach=
barten Groß=Karben hat, wie wir ſeinerzeit gemeldet haben, ein Storch
mik ſeiner Frau Gemahlin es vorgezogen, auf Erholungsaufenthalt im
Süden zu verzichten und auch im Winter hier zu bleiben. Beide haben
ſowohl die erſte wie die zweite Kälteperiode gut überſtanden und ihr
Quartier im Burghof bis heute noch nicht verlaſſen. Ungeſtört von der
Bevölkerung ſuchen beide ſich in den Grabenkanälen und in den Sümpfen
der Niederung ihre Nahrung. Das ganze Dorf nimmt naturgemäß
leb=
haften Anteil.
* Markenfritz, 22. Jan. Der Gemeinderechner Karl Gans feierte
geſtern ſein 30jähriges Jubiläum im Dienſte der Gemeinde.
Mit ſeltener Treue und Gewiſſenhaftigkeit hat er ſein Amt zur
all=
gemeinen Zufriedenheit verſehen. Die Gemeinde veranſtaltete ihm
zu Ehren eine kleine Feierlichkeit, Bürgermeiſter Lind hob die Verdienſte
des Jubilars in einer Anſprache hervor und überreichte ihm im Auftrag
der Gemeinde ein Geſchenk.
* Nidda, 22. Jan. Arbeitsſtillegung erfolgte auf der
großen Papierfabrik Staffel bei Unterſchmitten. Dadurch ſind etwa 100
Arbeiter erwerbslos geworden.
* Bönſtadt bei Friedberg, 21. Jan. Nachdem die erſte
Bürgermeiſter=
wahl verwo fen worden war, ſiegte der rechtsſtehende Kand dat,
Land=
wirt Wagner mit 23 Stimmen gegen den Sozialdemokraten Mais.
WSN. Bad=Nnuheim, 18. Jan. Keine Behinderung des
Karnevals in Oberheſſen. Vertreter verſchiedener hieſiger
Wirtſchaftsgruppen ſind am Freitag beim heſſ. Staatsminiſterium wegen
der Schwierigkeiten, die dem diesjährigen Karneval von den
verſchieden=
ſten Seiten gemacht werden, vorſtellig geworden. Es wurde ihnen
mitgeteilt, daß das Miniſterium mit der durch die Preſſe gegangenen
Verordnung nichts zu tun habe, ſondern daß dieſe von einer
unter=
geordneten Stelle ausgegangen ſei. In ganz Heſſen könne unter
Befol=
gung der von der Regierung ausgegebenen Leitſätze der Karneyal
be=
gangen werden. Verboten ſeien nur Veranſtaltungen auf Straßen
und öffentlichen Plätzen. Auch eine Verlängerung der Polizeiſtunde
würde auf Anſuchen bewilligt werden.
*Gießen, 21. Jan. Eine Ehrung ihres verdienſtvollen Führers,
des Generalmajors a. D. Graup, nahm die Regimentsvereinigung vom
ehemaligen Landw.=Inf=Regt. 116 vor. Generalmajor Graup wurde
von der Vereinigung, die ſich über ganz Oberheſſen ausbreitet, zum
Ehrenmitglied ernannt; am Sonntag überreichte ihm eine Abordnung
die Ehrentafel und Ehrenurkunde.
* Gießen, 22. Jan. Die Armen der Landſtraße. In
Selters=
weg blicb ein Wandersmann in den mittleren Jahren ohnmächtig im
Schnee liegen. Man glaubte zunächſt es mit einem Betrunkenen zu
tun zu haben. Schutzleute ſtellten feſt, daß es ſich um einen
voll=
ſtändig entkräfteten Fremden handelte, der ſich auf der Wanderſchaft
befand. Sein Zuſtand war derartig, daß er in die Klinik gebracht
werden mußte.
* Breungeshain, 20. Jan. Im geſamten Oberwald, beſonders zwiſchen
Gedern, Hartmannshain, Grebenhain und Lanzenhain, hat der Sturm
rieſigen Schaden angerichtet, ganze Stellen Hochwald liegen entwurzelt
am Boden. Bei Herchenhain liegen die jungen Fichten und Tannen,
die der Sturm wie Streichhölzer abgebrochen hat, in ſolchen Maſſen, daß
der Weg zum neuen Jugendheim
un=
herkerge auf
dem Hoberedskop
uirde am Lack
Nummer 23.
*Deutſche und deutſcher Handel
im Orient.
Geſpräch auf der Reede von Bombay.
Von George Popoff.
An Bord der „Pilsna”.
„Raſch! Geh’n Sie mal zur anderen Bordſeite — da fährt
ein deutſcher Däampfer vorbei!” rief ich dem einzigen deutſchen
Paſſagier, einem behäbigen Hamburger, zu, der gerade in der
Schiffs=Bar ſaß und nachdenklich ſeinen Whisky ſog. Wir hatten
wochenlang keinen „gemman steamer” geſehen, und der
Ham=
burger lief daher, ſo ſchnell ihn ſeine Beine tragen konnten, zum
anderen Promenadendeck hinüber. Hier beugte er ſich weit uber
die Brüſtung vor, legte ſeine Handflächen trichterförmig an beide
Pausbacken und brüllte mit einer erfriſchenden
Kommando=
ſtimme (die meiſten Ueberſeedeutſchen haben „
Kommandoſtim=
men”) folgenden, mir zunächſt unverſtändlichen Gruß zum
ge=
mächlich unſere Bordſeite paſſierenden Landsmann hinüber:
„Hummel! Hummel!”
Und prompt erſcholl von drüben als Antwort, aus hundert
nicht minder erfriſchenden Kommandoſtimmen das gleiche „
Hum=
mel, Hummel” zurück. Erſt als das heimatliche Schiff, übrigens
ein recht verblaßter und ſchäbiger Frachtdampfer, außer Hörweite
gerückt war, wandte ſich der Hamburger mir wieder zu und
er=
klärte, daß „Hummel, Hummel” ein in der ganzen Welt
bekann=
ter Erkennungsruf deutſcher Seeleute wäre, was ich bisher nicht
gewußt hatte.
Als wir wieder zu unſeren engliſchen Mitpaſſagieren traten,
fragte jemand: „Was iſt das für eine merkwürdige Fahne, welche
der vorbeifahrende Dampfer führte — ſchwarz=weiß=rot und in
der Ecke ſchwarz=rot=gold?” Man erklärte es, ſo gut man konnte.
Aber man konnte es nur ſchlecht. Denn die guten Briten
mein=
ten: „Entweder ſchwarz=weiß=rot — oder ſchwarz=rot=gold,
warum jedoch beides zuſammen?” Um ihnen dieſes begreiflich
zu machen, hätte man dem Gentleman einen Diskurs über
deut=
ſche Geſchichte halten ſollen, aber dazu ſind die Briten viel zu
ungebildet, und der Hamburger und ich zogen uns daher bald
zurück, ſo dieſer unerquicklichen Erörterung mit einigem Anſtand
ein Ende bereitend".
„Ja, ſehen Sie,” ſagte der Hamburger, als wir wieder unter
uns waren, „ſo geht es uns Deutſchen jetzt in der Welt: unſer
einſt mächtiger Ueberſeehandel iſt geknebelt, auf den Meeren
trifft man alle Woche mal ein deutſches Schiff, und dann wiſſen
die anderen Völker nicht einmal genau, welches unſere
Far=
ben ſind!“
„Es iſt aber ſchon beſſer geworden,” warf ich ein, „und wird
noch beſſer werden muß bald viel beſſer werden.
„Ja, beſſer als vor vier bis fünf Jahren iſt’s ſchon. Es
klingt heute ſelbſt hier in Indien wie eine Legende, wenn man
hört, daß 1920 der erſte deutſche Dampfer wochenlang im Hafen
von Bombay liegen mußte, weil ſich kein Lotſe fand, ihn
einzu=
bringen. So borniert war man noch vor vier Jahren, ſo borniert
iſt man heute allerdings nicht mehr, das ſtimmt . . .!"
„Es mag vielleicht wahr ſein,” ergänzte ich des Hamburgers
Bemerkung, „daß mit der Dummheit ſelbſt die Götter vergebens
kämpfen. Aber — — „business” kämpft mit der Dummheit
ſicherlich nicht vergebens!”
Der Hamburger lachte herzhaft: „Sie können ohne die
deut=
ſche Ware nicht mehr auskommen! Ich meine natürlich nicht die
Maſſen. (Die Eingeborenen=Maſſen, die Kulis, Bauern und
Proleten wiſſen nichts vom Urſprung der Waren, die ſie kaufen.)
Aber der Hindu=Händler, der Araber=Kaufmann und all die
anderen gelben, ſchwarzen und braunen Geſchäftsleute des
Orients können der Verſuchung nicht widerſtehen, mit deutſchen
Waren beſſere Geſchäfte als mit anderen zu machen. Das iſt es!“
Samstag, den 23. Januar 1926
„und die Engländer?”
„Die Briten ſind ein ſtolzes Volk und haben manchmal
ge=
wiſſe Prinzipien, an denen ſie zähe feſthalten. Es iſt keine Sel= als Angehörige einer Welt, der alles Europäiſche verhaßt iſt
tenheit, daß engliſche Kaufleute, wenn ihnen deutſche Waren
angeboten werden, höflich, aber entſchieden antworten: „We are
sorry, wir kaufen keine deutſchen Waren.” Sie haben manchmal
törichte Ueberzeugungen, aber es ſind wenigſtens
Ueberzeugun=
gen . . . Uebrigens wird dieſe Sorte von Engländern mit jedem
Jahre ſeltener . . ."
„Was ſoviel bedeutet,” ſchlußfolgerte ich, „daß business nicht
nur gegen Dummheit, ſondern auch gegen Ueberzeugungen mit
Erfolg zu kämpfen vermag!”
verſtanden, ſetzte aber dann ſeine Ausführungen über den
deut=
ſchen Handel im heutigen Orient alfo fort: „Ich klagte vorhin
über die durch den Krieg erfolgte Knebelung des deutſchen
Ueber=
ſeehandels. Andererſeits muß man aber zugeben, daß die
Er=
folge, welche der deutſche Handel während dieſer wenigen
Nach=
kriegsjahre in der Welt bereits erzielt hat — namentlich wenn
kämpft werden mußte —, wirklich bewundernswert ſind. Sie
werden es ſelbſt beobachtet haben: einerlei, wo man an Land
geht, ob in Aegypten, Indien, China oder ſonſtwo im Nahen
und Fernen Oſten — überall ſtößt man wieder auf deutſche
Waren. In der Hauptſache Medikamente, photographiſche Artikel
und ſogenannte Kurzwaren. Von viel größerer Bedeutung ſind
ben und andere Fabrikate, die im Kleinverkehr nicht zu ſehen
ſind, die aber die eigentliche Maſſe der deutſchen Ausfuhr
dar=
ſtellen und — — bereits ganz gut gehen!”
„Aber, die Japaner . . .?‟, warf ich unvorſichtigerweiſe ein.
Mein Interviewer machte ein böſes Geſicht und faſt ſchien
es, als würde nun ein echt Hamburger Fluch von ſeinen Lippen
kommen. Aber der Mann beherrſchte ſich in anerkennenswerteſter
Weiſe: „Die deutſchen Waren verdanken hier im Oſten auch zu reiſen ..
heute, wie vor dem Kriege, ihren Erfolg dem Umſtand, daß ſie
in Qualität und Preis die Mitte zwiſchen den engliſchen und den
japaniſchen halten — billiger, als die engliſchen, beſſer, als die
japaniſchen! Aber einige bittere Wahrheiten müſſen geſagt
werden. Gewiſſe, ſelbſt in Deutſchland als unerfreuliche Folgen
der Inflations= und Nachkriegszeit empfundene Erſcheinungen
haben ſich leider auch beim deutſchen Ueberſeehandel nachteilig
bemerkbar gemacht. Die orientaliſchen Geſchäftsleute klagen all=
Güte wie einſt; die Preiſe ſeien viel höher, als die der japaniſchen
und wenig niedriger, als die engliſchen Waren; und das der vorhin an uns vorübergefahren war, holten wir ein. Aber
Schlimmſte — die deutſche Zuverläſſigkeit wäre nicht mehr die alte;
einſt hätte man deutſche Waren „mit geſchloſſenen Augen”
ent=
gegengenommen, während heute Unregelmäßigkeiten gang und
gäbe waren und beſtellte Lieferungen oft den vorher gezeigten
Weiterentwicklung des deutſchen Welthandels muß natürlich alles
der deutſchen Ware wieder auf die alte Höhe zu bringen!“
Wir ſprachen nun von den politiſchen und geſellſchaftlichen
Verhältniſſen, denen ſich der Deutſche heute im Orient
gegen=
überſieht. Mein Gegenüber wußte hiervon folgendes zu be= nun am berühmten deutſchen Unternehmungsgeiſt ſelbſt, dafür
richten: „Bei den einheimiſchen Geſchäftsleuten iſt der Deutſche
ein äußerſt willkommener Gaſt. Neben der verlockenden Ausſicht
auf ein gutes Geſchäft, ſpielt auch das politiſche Moment hier
eine gewiſſe Rolle: der Hindu, der Araber, der Chineſe uſw. —
gerne über Politik, ſie bezeugen alle auf die freundlichſte Art
ihre Sympathie für das „ſchikanierte Deutſchland” und ſchimpfen
nach Herzensluſt auf die Engländer, die Franzoſen und die „
imperia=
angenehm. Aber er hüte ſich — dieſe Cauſerien ernſter zu neh=,
G
U
Seite 7
men, als ſie gemeint ſind: auch dem Deutſchen gegenüber fühlen
ſie ſich letzten Endes nur als das, was ſie ſind — als Aſiaten,
und, was in dieſem Fall vielleicht noch wichtiger iſt, — trotz aller
Sympathien, machen ſie mit Deutſchland natürlich nur ſolche
Ge=
ſchäfte, die ihnen vorteilhaft erſcheinen. Sollte ſich dieſes mal
ändern — ſo würden ſie auch uns kühlpfeifend den Rücken
zu=
kehren!“
„Und die Engländer?” fragte ich hier zum zweiten Male.
„Infolge der doppelſinnigen Freundlichkeit der Aſiaten und
eines von Nachkriegsſtimmungen noch nicht ganz freien Verhaltens
der Engländer und anderen Kolonialeuropäer — befindet ſich jeder
Der Hamburger war auch mit dieſer meiner Feſtſtellung ein= Deutſche hier ſteis in einem gewſſen Dilemma, und es gehört
manchmal ſchon ſehr viel Tak tdazu, um der Situation gewachſen
zu ſein. In der Regel — je zurüchaltender der einzelne Deutſche
auftritt, deſto mehr wird er umworben. Einige Schwierigkeiten
bereitet noch die Kluh=Frage: die meiſten Klubs des Orients
hatten während des Krieges in ihre Statuten Beſtimmungen
aufgenommen, wonach „Angehörige feindlicher Staaten” bei ihnen
man der Schwierigkeiten gedenkt, mit denen in erſter Zeit ge= nicht Mitglieder werden dürſten. Doch, wie ich höre, werden
mehrere der größten Klubs in dieſem Winter beſondere
General=
verſammlungen einberufen, um dieſe Beſtimmungen aufzuheben.
Für die Deutſchen — eine nicht unwichtige Tatſache, denn ohne
die Klubs kann man in dieſen Ländern kaum=leben. Viel
ent=
ſchiedener iſt die engliſche Regierung vorgegangen: ſie hat alle
Einreiſe= und Handels Behinderungen für Deutſche ver einigen
natürlich die Engroswaren, wie Eiſen, Stofie, Chemikalien, Far= Wochen reſtlos aufgehoben und in dieſem Falle den neuen
„Friedensgeiſt” wirklich in die Tat umgeſetzt. Hoffentlich wird
ſich nun auch die deutſche Regierung beeilen, im Oſten mehr
Konſulate zu errichten. In manchen Gegenden ſind deutſche
Kaufleute ohne jeglichen konſulariſchen Schutz. Selbſt in
Bom=
bay gibt es noch kein deutſches Konſulat!”
„Und ſo mancher Deutſche würde es dann auch nicht nötig
haben, als Tſchechoſlowake, Schweizer, Däne oder unter dem
Schutze irgend eines anderen Adoptiv Staates durch die Welt
„Ganz richtig! Sie kannten doch den kleinen Sachſen im
„Taj Mahal”=Hotel? Wiſſen Sie, welchen Landes
Staatszuge=
hörigkeit er erworben hat? — — — der Negerrepublik Liberia!
Während der erſten Nachkriegsjahre war eine derartige Notwehr
begreiflich. Heute iſt ſie nicht nur überflüſlſig, ſondern für das
Anfehen Deutſchlands in der Welt geradezu ſchädlich!”
Wir ſchwiegen nun eine Weile. Die „Pilsna” hatte ſich
gemein: die deutſchen Waren wären nicht mehr von derſelben inzwiſchen, mit Kurs auf Karachi, ſangſam in Bewegung geſetzt.
Bald waren wir auf offener See. Den deutſchen Frachtdampfer,
er blieb ſo weit liegen, daß ein erneutes Grüße=Austauſchen nicht
mehr möglich war. Mein Hamburger Freund ſchien darob ſehr
betrübt, denn er ſagte:
„Auf großen Seereiſen hat man heutzutage recht ſelten Ge=
Proben nicht entſprochen hätten! Im Intereſſe einer günſt gen legenheit, einem deutſchen Schiff den Gruß „Hummel, Hummel”
zuzurufen. Hoffentlich wird die Zukunft darin bald eine
Wand=
getan werden, um den guten Ruf des deutſchen Kaufmanns und lung bringen. Namentlich indiſche Häfen ſollten deutſche Schiffe
öfter anlaufen. Inner=Indien bietet für den deutſchen Handel
noch ein unermeßliches Abſatzgebiet. Aber die zurzeit in Indien
lebenden Deutſchen kann man an den Fingern zählen. Es liegt
zu ſorgen, daß die gegenwärtigen Chancen ausgenutzt werden,
und daß deutſche Schiffe wieder die Meere befahren, die ihnen
einſt heimiſch waren.
So ſprechend, waren wir mehrmals die Deckpromenade auf
ſie unterhalten ſich, zwiſchen den Geſchäften, mit dem Deutſchen und ab gewandert. Nun machte der Hanſeate vor der Schiffsbar
entſchloſſen Halt. Es zog ihn anſcheinend zu ſeinem Whisky
zurück, von dem ihn vorhin der vorbeifahrende Dampfer
aufge=
ſcheucht hatte. In großen Zügen leerte er ſein Glas, beſtellte ein
liſtiſche Entente” überhaupt. Das berührt ſo manchen Deutſchen zweites, kniff ein Auge liſtig zu und ſagte, mir fröhlich zuwinkend:
„Hummel, Hummel!”
Ausden Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Pokizeiamts Darmſtadt.
Gefnnden: 1 Taſchentuch, gez M. P.
1 großer und 2 mittelgroße Schlüſſel an:
Ring. 2 mittelgroße Schlüſſel. 1 goldener
Damenring mit 3 weißen Steinen. Eine
Haarbürſte. 1 brauner Kinderhandſthuh
1 Blechdoſe mit einem Kartenſpiel. Ein
Gum iſchuh. 1 Rodelſchlitten, 4 Schlüſſel
an einem Ring; 1 dünne ſilberne vergold.
Nadel mit Steinchen. 1 dunkelgelber
Da=
menhandſchuh. 1 achteckige Tula=
Armband=
uhr 1 Bund (5) Schlüſſel. — Im Städt.
Saalban in letzter Zeit liegengeblieben:
3 Damenſchirme 1 braunes gepreßtes
Be=
ſuchstäſthichen mit Inhalt. 1 Paar Damen=
Halb ummiſchuhe. — Zugelaufen: 1 Fox
1 ſchwarzer Vaſtard mit weißen Abzeichen.
1 grauer Wolfshund. 1. junger gelber
Schäferhund. 1braungetigerter Jagdhund.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
23. Jan. bis einſchließlich 30. Jan. den
Nachtdienſt die Me=ck’ſche Apotheke,
Rheinſtraße 9, und Beſſunger Apotheke,
Wittmannſtraße 1.
Bekanntmachung.
Uleber das Vermögen der Firma
Richard Boller, offene
Handelsge=
ſellſchaft, Inhaber Richard Volle= und
Dr. Carl Boller, Chemiſche und
Lack=
fabrik in Darmſtadt, iſt heute, am 19.
Ja=
nuar 1926, vormittags 9 Uhr, das
Kon=
kursverfahren eröffnet worden. Der
Amtsgerichtstaxator Naab in
Darm=
ſtadt iſt zum Konkursverwalter ernannt.
Es wird ein Gläubigerausſchuß beſtellt
beſtehend aus: 1. Georg Weiler,
Direk=
tor der Darmſtädter Volfsbank, 2. Georg
Schmitt in Fa. Shmitt & Ziegler, 3.
Lud=
wig Holzmüller in Fa. Ludwig
Holz=
müller, alle in Darmſtadt. Offener
Arreſt mit A-zeigefriſt und
Forderungs=
anmeldefriſt ſind bis zum 20. März
1926 beſtimmt, erſte
Gläubigerverſamm=
lung auf Mittwoch, den 17. Februar
1926, vormittags 31, Uhr, vor dem
unterzeichneten Gericht, Zimmer 226. und
allgemeiner Prüfungstermin auf
Mon=
tag, den 29. März 1928, vormittags
9 Uhr, daſelbſt.
Darmſtadt, den 19. Jan. 1926.
Hefſiſches Amtsgericht I. (1174
Bekanuinachung.
Holzverſteigerungen Jtr. 3 (
Do=
manialwald) und Nr. 1 (Waidungen
des Philippshoſpitals) ſind genehmigt.
Abfuhrſcheine können vom 23. ds. Mts.
ab bei den zuſtändigen Finanzkaſſen
bezw. Untererhebfrellen eingelöſt werden.
Üderweiſung und 1. Abfuhrtag:
Montag, 25, ds. Mis.
(1136
Darmſtadt, 21. Januar 1926.
Forſtamt Beſſungen.
Delp.
9
(Brennholz).
Montag, 25. ds. Mts., von
vor=
mittags 9 Uhr ab, werden in der
Turnhalle am Woogsplatz hier aus
den ſtädt. Förſtereien Heiligkrenz (Spit
an der Chauſſee, Abt. 32, Los Nr. 292
bis 558) und Beſſ. Tanne (Maitanne
26 u. 27, Los Nr. 175—288) verſteigert:
473 rm Scheiter (291 Buche, 73 Eiche,
109 Kiefer);
203 „ Knüppel (87 Buche, 43 Eiche,
73 Kiefer);
48 „ Reiſigknüppel (Buche);
94 „ Stöcke (40 Buche, 54 Eiche).
Darmſtadt, den 20. Jan. 1926. (st1020
Städt. Güterverwaltung.
Unterbrechung der
Stromlieferung.
Wir geben hiermit unſeren
Sirom=
abnehmern bekannt, daß wir am
Sonn=
tag, den 24. Januar 1926, von
vor=
mittags 9 bis 4 Uyr nachm itags,
infolge dringlicher Arbeiten an dem
Hock=
ſpannungsnetz eine Un erbrechung der
Stromlieferung vornehmen müſſen. Die
Abſchaltung betrifft nur den mit
Dreh=
ſtrom verſorgten öſtlichen Teil unſeres
Stadtnetzes und zwar: Soderviertel, am
Spcſſartring und an der Dieburgerſtraße
(1190
gelegene Straßenzüge.
Heſiſche Eiſenbahn Akt.=Geſ.
3
Donnerstag, 28. Januar 1928,
vormittags 9 Uhr, werden in der
Gaſt=
wirtſchaft „Zur Poſt” in Nieder=
Ram=
ſtadt aus Pfingſtweide 1, Weinweg 4
Kirchberg 8 und Kohlberg 1 der Förſterei
Nieder=Ramſtadt, ſowie aus
Birken=
wald, der Forſtwartei Waſchenbach
verſteigert:
Scheiter, Rm: 186 Buche, 104 Eiche,
4 Erle, 27 Kiefer. Knüppel, Rm.:
179 Buche, 92 Eiche, 4 Erle, 17 Kiefer,
47 Lärche. Reiſig, 100 W. 75.8
Buche, 7.4 Eiche. Stöcke, Rm.: 78
Buche, 37 Eiche, 6 Kiefer.
Unter dem Reiſig befinden ſich 2870,
Buchenſtammwellen in Pfingſtweide und
Kohlberg. Schwarz unterſtrichene
Num=
mern und das Buchen=Schelt= und
Knüppeiholz in Weinweg 4 kommen nicht
zum Aurgebot. Nähere Auskunft durch
Herrn Förſter Harniſch=
Emmelinen=
hütte und Herrn Forſtwart Roß
Nieder=Ramſtadt.
(1128
Ober=Ramſtadt, 20. Januar 1926.
Heſſ. Forſtamt Ober=Ramſtadt.
Hoffmann.
Holzdverſteigerung Rr. 4.
Donnerstag, 28. Januar 1926,
vormiltags 9 Uhr, werden im „
Für=
ſtenſaal”, Grafenſtr. 20. zu Darmſtadt,
von Abt. 11 (Abtriebsfläche) im
Doma=
nialwalddiſtrikt Burgwald der Förſterei
Beſſungen verſteigert:
Scheiter Rm.: Kiefer 16; Knüppel
Rm.: Eiche 4, Kiefer 150; Reiſig
H. W.: Eiche 2,0, Kiefer 65,9;
Stöcke Rm.: Kiefer 182.
Das Helz iſt vorher einzuſehen. Nähere
Auskunft durch Herrn Förſter Schimpf,
Beſſungerſtr. 117 zu Darmſtadt. (1157
Darmſtadt, 22. Januar 1926.
Forſtamt Beſſungen.
Delp.
Samstag, den 30. Januar 1926,
nachmittags 2 Uhr, wird auf dem
Rathaus dahier die Feldjagd der
Ge=
markung Hofheim auf weitere 6 Jahre
meiſtbietend verpachtet.
Der Jagdbezirk umfaßt einen
Flächen=
inhalt mit zirka 5000 Morgen und
kommt in 4 Bezirken zum Ausgebot und
iſt der Wildſtand ein ausgezeichneter.
Die Bahnſtation Hofheim liegt in der
(813os
Mitte des Jagdbezirts.
Hofheim, den 11. Jan. 1926.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Steffan.
Am Freitag, den 29. Januar ds.
Is., werden nachmitt. 3 Uhr bei
Gaſt=
wirt Frey in Rohrbach aus Revier
Reichenberg, Abteilungen Streitbach 3,
Rotenkandelsberg 1. Krottenloch 2 (O.
M. G.), öffentlich meiſtbietend verſteigert,
etwa 240 Rm. Laubholz=Brennholz
„ 10 Rm. Nadelholz=Brennholz
„ 750 Stck. Buchen=Aſtwellen,
Erbach, den 20. Januar 1926.
1135sm) Gräfl. Forſtamt Erbach.
Montag, den 1. Februar ds. Jahres.
nachmittags 2 Uhr, wird die
Feld=u. Waldjagd
der Gemeinde Steinau, umfaſſend 192
Hektar, im Gemeindeſaal (imSchulhaus)
auf weitere 6 Jahre öffentlich verpachtet.
Steinau, am 15. Januar 1923.
Seſſ. Bürgermeiſterei Steinau
Schmidt
876gs)
Schlacht=
Freibant hor.
Samstag vorm. von
8—1tUhr u. nachm
von 4 Uhr ab. (1124
Siermarkte
mit guten Beinen
billig abzugeben
Kiesüraße 15. (*1945
Lellier
25er Frühbrut(legend)
ſelten ſchöne geſunde
Tiere, abzug. Nehme
altebühner u. Hahnen
in Tauſch. Schröder,
Kiesür. 15. (*1943
Ka
mögl. Rohrplatt) zu
ff. geſ. Braun,
Karl=
ſtr 66. Tel 517 (ei92
3 Markſtück 1917
geprägt zur
Erinne=
rung an d 25jährige
Regentſchaft d.
Groß=
herzogs Ernſt Ludwig,
zu kaufen geſ. Gefl.
Angebote mit
Preis=
angabe unter H 176
an die Geſchäftsſtelle
ds. Blattes. (1133
scsotssscct
Ein gebrauchter
zu kaufen geſucht
Maſchinenfabrik Heim
Darmſtadt. (1136
Dssstessss
Nutzb. Büfett. Srumeau
und Näßtiſch
zu kaufen geſucht.
Angeb. unter H 196
Geſchäftsſtelle. (*1583
Zwei=
rädr Ha: dwagen
ohne Federung, neu
oder gebraucht, zu
kauf. ge). Angeb u
H 200 Gſchſt (r1600
Eyerndart I, C.
Mütlete loan I. C.
Gaichenzeegerk A. 6. — München
Gemäß Artikel 31 Abz. 4 der Durchführungsverordnung zum
Aufwertungsgesetz vom 29. November 1925 geben wir bekannt,
daß wir als Ausgabetag für
1, die von der Bavernwerk A. G. im Jahre 1921 als
8!l,‟o Bayer, Elektrizitäts-Anleihe
ausgegebenen Schuldverschreibungenden 11.Oktober 1921,
2. die von der Mittleren Isar A G und der Walchenseewerk
A. G. im Jahre 1921 gemeinsam ausgegebenen
A‟y0 Schuldverschreibungen der Bayer.
Großwasserkraftwerke
den 11. September 1921,
3. die /von den obigen drei Gesellschaften im Jahre 1923
ausgegebene
3—15‟ Walchenseeanleihe
den 11. Mai 1923
nach den Bestimmungen des Art 31 Abs. 3 Ziff. 3 festgestellt haben.
Die Anleihen wurden durch die Bayerische Staatsbank für
Rechnung der Gesellschaften abgesetzt. Der Gegenwert wurde
den Gesellschaften nach Maßgabe des Absatzes zu verschiedenen
Zeitpunkten zur Verfügung gestellt. Die Umrechnung ergibt
oblge Ausgabetage.
Dementsprechend betragen die aufgerundeten
Auf-
wertungsbeträge
für 500 PMl. 4½% Bayer. Elektr. Anleihe RM. 2.45,
tür 1000 PM 4½% Bayer. Großwasserkraftanl. RM. 6.50,
für 5000 PM. Walchenseeanleihe RM. 0.09,
Zurzeit befinden sich in Umlauf:
600 Millionen PM. 4½% Bayer Elektrizitäts-Anleihe,
1000 Millionen PM. 4½% Bayer. Großwasserkraft-Anleihe,
40 Williarden PMl. 7—15% Walchensee-Anleihe.
Die Abstempelung der Anleihen sowie die Zinszahlung
können erfolgen, wenn die Feststellung der Au=gabetage endgültig
geworden ist, jedenlalls nicht vor Ablauf der Einspruchsfrist von
z Monaten (Art 31 Abs 5 d. D V. O.)
Beträgt nach Abstempelung der Nennbetrag einer
Schuld-
verschreibung weniger als 20 RM, s0 sind die Zinsen zuzdslich
Zinseszinsen nach Maßgabe des Art, 39 der D. V. O. erst bei
Fälligkeit des Kapitals zu zuhlen.
Sobald die Festsellung des Ausgabetages endgültig geworden
ist, werden wir alles noch Erforderliche bekanntgeben.
München, den 15. Januar 1926.
TI. Mch 1154
Die Vorstände.
Eine guterhaltene
Schreibmaſcine
mit ſichtbarer Schrift
zu kauf. geſ. Angeb.)
mit Preisangabe u.
H 201 Gſchſt (1s1
2
Jagd=Verpachtung.
Montag, den 1. Februar I. Js.,
nachmittags 4 Uhr, wird die Feld= u
Waldjagd der Gemeinde Billings auf
weitere ſechs Jahre auf der
Bürgermei=
ſterei öffentlich verpachtet.
Billings, den 19. Januar 1926.
Heſſ. Bürgermeiſteret Billings.
(1131
Röder.
Die Deutſche Aufbauſchule
für Mädchen in Darmſtadt
führt als ſtaatliche höhere Schule ihre
Schülerinnen ebenſo wie das ymnaſium,
Realgymnaſium und die Ober=Realſchule
zur Reifeprüfung. Aufgenommen werden
in die untertertia Mädchen, die das
7. Schuljahr einer Volksſchule zurückgelegt
und ein gutes Abgangszeugnis haben,
Anmeldungen bis zum 1 April.
Anfnahme=
prüfung am 19. April. Alles Nähere durch
die Direktion (Lagerhausſtraße 7).
Darmſtadt, den 22. Januar 1926.
Die Direktion
der Deutſchen Auföauſchule für Mädchen
Pfaff.
(1125
Seite 8
Samstag, den 23. Januar 1926
Nummer 23
Reich und Ausland.
Der Oeutſche Brauer=Bund E. V.
ſchreibt uns: Im Rahmen des von der Reichsregierung in
dieſem Sommer dem Reichstag unterbreiteten Steuerbuketts fand ſich
auch eine Vorlage auf ſofortige Erhöhung der B.erſteuer um das
Dop=
pelte der heutigen Sätze. In der Begründung zu dieſer Vorlage hatte
das Reichsfinanzminiſterium für das la ufende Rechnungsjahr aus den
vorgeſchlagenen verdoppelten Bierſteuerſätzen mit einer Geſamteinnahme
von 246,45 Mllionen Reichsmark, d. i. mit einem Mehr von 51,45
Mil=
lionen Reichsmark gegenüber dem Bierſteueraufkommen des
Rechnungs=
jahres 1924, gerechnet. Das Braugewerbe hat dieſe exorbitante
Erhö=
hung unter Führung des Deutſchen Brauer=Bundes mit allem
Nach=
druck bekämpft und geltend gemacht, daß, wenn man dem Braugewerbe, das
nach 10 jährigem Darniederliegen eben im Begriff ſei, ſich einigermaßen
zu erholen, nur Ruhe gönne und die Entwickelung nicht durch
ſteuer=
liche Eingriffe hemme, ſich der vom Reichsfinanziiniſterium erwartete
Steuerertrag auch ohne jede Erhöhung für das laufende Rechnungsjahr
ergeben würde. Dieſe Verausſage iſt in vollem Umfange eingetreten.
Denn wie die Ueberſicht über die Reichseinnahmen (Deutſcher
Reichs=
anzeiger, Nummer 269 vom 16. November 1925) ausweiſt, hat die
Bier=
ſteuer in den erſten ſieben Monaten des Rechnungsjahres bereits
164,981 Mill’onen Reichsmark erbracht gegerriber einem
Bierſteuerauf=
kommen in der gleichen Zeit des Rechnungsjahres 1924 von 119,012
Mil=
lionen Reichsmark. Dieſe Summe iſt aufgekommen, ohne daß überhaupt
eine Erhöhung der Bierſteuer eingetreten iſt. Denn die vom
Reichs=
tag ſchließlich beſchloſſene Erhöhung der Bierſteuer um ein Drittel der
bisherigen Sätze trüt erſt ab 1. April nächſten Jahres in Kraft. Der
für das laufende ganze Rechnungsjahr (wohl gemerkt auf der Baſis
einer Verdoppelung der Sätze!) vom Reichsfinanzminiſter erwartetg
Mehrbetrag von rund 50 Millionen Reichsmark iſt alſo ohne jede
Erhöhung bereits in den erſten ſieben Monaten nahezu
aufgekom=
men und es ſteht zu erwarten, daß auch die übrigen fünf Monate ſolche
Beträge ergeben, werden, daß der vom Reichsfinanzmin ſterium geſchätzte
Geſamtbetrag von 246 Millionen Reichsmark ohne weiteres erreicht
wird. Denn wenn man nur den Monat des laufenden Rechnungsjahres
zu Grunde legt, der bisher den niedrigſten Steuerertrag gebracht hat,
nämlich den April mit 17,6 Millionen Reichsmark, ſo würde das für
die übrigen füinf Monate immerhin noch ein Steueraufkommen von
88 Millionen Reichsmark und damit ein Geſamtaufkommen von 252,98
Millionen Reichsmark bedeuten gegenüber nur 246,45 Millionen
Reichs=
mark, wie ſie der Reichsfinanzminiſter (immer auf der Baſis einer
Ver=
doppilung der Sätze) für das Rechnungsjahr 1925 erwartet hat. Dabei
ſollte nach der Schätzung des Finanzminiſters ein Rückgang von 6
Mil=
lionen Hektoliter gegenüber der Erzeugung des Rechnungsjahres 1924
in Kauf genommen werden, d. h. um ein Sechſtel der letztjährigen
Pro=
duktion. Dadurch, daß der Reichstag den Sachverſtändigen=Darlegungen
aus dem Braugewerbe gefolgt iſt und die Bierſteuererhöhung für das
laufende Rechnungsjahr abgelehnt hat, iſt alſo nicht nur der volle
Er=
trag der vom Reichsfinanzminiſterium vorgeſchlagenen Steuererhöhung
aufgebracht, ſondern es iſt auch durch entſprechendes Anſteigen der
Er=
zeugung vermehrte Arbeitsgelegenheit geſchaffen worden. Der Konſum
aber hat den Vorteil, daß er die mit jeder Steuererhöhung
zwangs=
läufig verbundene Erhöhung des Preiſes vermeidet. Die Bierpre ſe
ſind im größeren Teile Deutſchlands ſeit nunmehr faſt zwei Jahren
unverändert geblieben und es konnte ſogar bei gleichem Preiſe noch
eine Qualitätsverbeſſerung vorgenommen werden. Die Bra iereien
waren andererſeits in der Lage, durch große Aufträge zur Verbeſſerung
ihrer Betriebseinrichtungen, die in der Kriegs= und Nachkrieyszeit
an=
geſichts der Notlage des Braugewerbes zurückgeſtellt werden mußten,
den Arbeitsmarkt zu befruchten. Endlich haben nicht nur die
Gemen=
den, ſondern auch das Reich und die Länder erhöhte Einnahmen zu
verzeichnen, weil, ganz abgeſehen von der Bier= und Getränkeſteuer,
der Aufſchwung des Braugewerbes auch die übrigen Steuern ergiebiger
geſtaltet hat.
Alle dieſe günſtigen Folgen wären nicht eingetreten, wenn das
Neichsfinanzminiſterium ſeine kurzſichtige fiskaliſche Politik bezüglich
der Bierſteuer beim Reichstage hätte durchſetzen können.
Die Kokainſeuche.
WSN. Frankfurt a. M. Die Kriminalpolizei hat dieſer Tage
einen 24jährigen Kaufmann feſtgenommen, der ſich auf ärztliche Rezepte
Kokain verſchafft hatte und dieſes mit ungeheuerem Aufſchlag in den
bekannten Kokainlokalen verkauft hatte.
Tas britiſche Militärgericht nimmt ſeine Tätigkeit auf.
WSN. Wiesbaden. Das britiſche Militärgericht in Wiesbaden
iſt geſtern zum erſten Male in Tätigkeit getreten. Es verurteilte zwei
Gaſtwirte, die entgegen dem ſtrengen Verbot, an Mannſchaften und
Unteroffiziere alkoholiſche Getränke mit mehr als zehn Prozent Alkohol
zu verabfolgen, an britiſche Soldaten Kognak und Kirſchwaſſr verkauft
hatten, zu fe 30 Mk. Geldſtrafe. Die beiden Kellner erhielten einen
Verweis. Die Schank= und Gaſtwirte werden nochmals auf das Verbot,
Alkohol an Mannſchaften und Offiziere der Beſatzungstruppen zu
ver=
abreich n., hingewieſen.
Die 28jährige Näherin Marie Melchior aus Köln, die mit einem
engliſchen Sergeanten ſeit zwei Jahren ein Verhältnis hatte, das dieſer
gelöſt hatte, als er erfuhr, daß ſie früher unter polizeilicher Kontrolle
geſtanden habe, war dem Sergeanten, als er nach Wiesbaden verſetzt
worden war, nachgereiſt und goß ihm nach einer Auseinanderſetzung
Lyſol in das Geſicht, wodurch dieſer das linke Auge verlor. Das Gericht
verurteilte die Melchior unter Zubilligung mildernder Umſtände zu drei
Monaten Gefängnis.
Die Wiesbadener Vergiftungsaffäre.
Wiesbaden. Von amtlicher Seite wird zu der Gasvergiftung
im Hauſe Michaelisberg 5, wobei zwei alte Leute ums Leben
ge=
kommen ſind, feſtgeſtellt, daß es ſich um einen Unfall handelt, und daß
ein Selbſtmord ausgeſchloſſen iſt. Wahrſcheinlich wollte der alte Herr,
der ſtark aſthmaleidend war und auch an einem Herzleiden laborierte,
den Gasofen anſtecken und bekam darüber einen Aſthmaanfall, der ihn
zu weiteren Hantierungen unfähig machte. In dieſem Zuſtande genügte
eine geringe Gasmenge, um ihm das Bewußtfein zu nehmen. Die Frau
war in ihrem Bette friedlich eingeſchlummert, während der Mann über
ſie geſunken war.
Umfangreiche Salvarſanſchiebungen in Wiesbaden.
WSN. Wiesbaden. Die Wiesbadener Polizei iſt ſehr
umfang=
reichen Salvarſanſchiebungen auf die Spur gekommen. Gegen zahlreiche
Perſonen iſt eine Unterſuchung eingeleitet worden. In die
Angelegen=
heit ſollen auch zwei bekannte hieſige Aerzte verwickelt ſein.
Zur Angelegenheit James Klein.
Berlin. Wie die Blätter hören, iſt der Direktor der Komiſchen
Oper, James Klein, in Berlin eingetroffen, um mit ſeinen Gläubigern
ein Arrangement zu treffen. Klein hofft, noch im Laufe des Tages zu
einer Verſtändigung zu kommen, ſo daß der gegen ihn ſchwebende
Haft=
befehl dann aufgchoben werden könne. Nach ſeinen Angaben ſtünden
den Paſſiven das Sechs= bis Siebenfache in Aktiven gegenfüber.
Dſcherſchinſki, der Diktator Rußlands.
EP. In einer Artikelſerie, die Trotzkis Rückkehr in die ruſſiſche
Re=
gierung kommentiert, beleuchtet der Spezialkorreſpondent der „Chicago
Tribune” das von Dſcherſchiski, dem Haupt der Tſcheka, ausgeübte
Re=
gime und ſchreibt u. a.: Kommiſſär Dſcherſchinski pflegt nicht zu reden.
In Kommuniſtenkongreſſen ergreift er ſelten das Wort. Er iſt der
Mann in Rußland, der handelt, und eine ſeiner Handlungen beſtand in
der Hinrichtung aller Perſonen in Rußland, die den Bolſchewiki
Wider=
ſtand leiſteten. Auf eigene Fauſt, und ohne die kommuniſtiſche Partei
zu befragen, richtete Dſcherſchinski das von Trotzki befürwortete
Stück=
lohnſyſtem ein. Ebenſo das, gleichfalls von Trotzki geforderte,
amerika=
niſche Zeitkartenſyſtem. Er war es auch, der ſo weit ging, in Rußland
eine eigentliche neue Klaſſe zu ſchaffen, die Spezialiſten, beſtehend aus
den Ueberlebenden des kapitaliſtiſchen Regimes, die er nicht hingerichtet
hatte; er bot ihnen große Saläre an, um die Leitung der Fabriken,
Minen, Müllereien und anderer Staatsunternehmen zu übernehmen.
Die Anſtellung dieſer Spezialiſten erweckte einen Sturm der Proteſte
ſeitens der Kommuniſten, an deren Stelle dieſe Spezialiſten traten.
Dſcherſchinski wurde vor die Partei gerufen, um ſich zu rechtfertigen.
Er begnügte ſich, zu bemerken, daß er dieſe Maßnahmen für notwendig
befunden habe, und dieſe Erklärung machte der Diskuſſion ein Ende.
Dicherſchinski und ſeine Tſcheka beherrſchen Rußland. Weil
Dſcher=
ſchinski eines Aſſiſtenten und Wortführers bedurfte, rief er Trotzki aus
dem Kaukaſus zurück und beförderte ihn raſch. Anſtelle von Lenin und
Trotzki haben die Bolſchewiki nun Dſcherſchinski und Trotzki an ihrer
Spitze.
Autounglück.
Ilmenau. Im Ortsteil Grenzhammer wurden zwei Kinder, die
beim Rodeln an einer Straßenbiegung die Straße überquerten, von
einem Auto erfaßt. Der Kraftwagenführer ſtoppte. Daßei überſchlug
ſich das Automobil und ſtürzte die Böſchung hinunter. Von den
Kin=
dern war das eine ſofort tot, das andere ſtarb im Krankenhaus. Der
Führer iſt unverſehrt davongekommen. Es ſoll ihn keine Schuld an
dem Unglück treffen.
Der verſuchte Ausbruch aus dem Landsberger Gefängnis.
Berlin. Der Angehörige der Schwarzen Reickswehr Oberleutnant
Naphael und die von ihm zu einem gemeinſchaftlichen Ausbruch aus dem
Landsberger Gefängnis angeſtifteten Strafgefangenen Michalow und
Schönecke wurden geſtern von dem Großen Schöffengericht in Landsberg
wegen verſuchter Gefangenenbefreiung und Meuterei abgeurkeilt.
Na=
phael erhielt ein Jahr ſechs Monate Gefängnis, Michelow ein Jahr
Zuchthaus und Schönecke ein Jahr ſechs Monate Zuchthaus
Ober=
leutnant Raphael, der den beiden Mitangeklagten je 3000 Mk. für ſeine
Befreiung verſprochen hatte, verweigerte in der Verhandlung über die
Herkunft des Geldes jede Auskunft.
Zwei Menſchen in einem Diemen verbrannt.
Magdeburg. Wie die „Magdeburgiſch= Zeitung” aus Neu=
Haldensleben meldet, wurden in einem abgebrannten Diemen zwei Tote
aufgefunden, die bis zur Unkenntlichkeit verbrannt waren. Es wurde
feſtgeſtellt, daß es ſich um einen 23 Jahre alten Bäckergeſellen aus Neu=
Haldensleben und ſeine Verlobte handelt. Die beiden hatten zunächſt
den Diemen in Brand geſteckt und ſich dann erſchoſſen. Durch das
An=
zünden des Strohs wollten ſie jede Spur verwiſchen.
Exploſion in einer Pulverfabrik.
Warſchau. Im Stadtlaboratorium der Pulverfabrik „Granat”
entzündete ſich angeblich infolge Kurzſchluß in einem Arbeitsraum, in
dem Handgranaten hergeſtellt wurden, das auf dem Tiſche ausgeſtreute
Pulver und viele Zündſchnüre. Der im Saal befindlichen zahlreichen
Arbeiterinnen, die faſt ohne Ausnahme gräßliche Brandwunden erlitten,
bemächtigte ſich eine furchtbare Panik. Einige ſprangen brennend aus
dem 1. Stock durch das Fenſter in den hohen Schnee. Die ſofrt
herbei=
geeilte Feuerwehr konnte ein Uebergreifen des Brandes auf andere
Räume verhindern. Nach vorläufigen Feſtſtellungen wurden insgeſamt
15 Arbeiterinnen verletzt, davon neun ſchwer.
Ein Affenprozeß in Jugoſlawien.
TU. Belgrad. Ein neuer Affenprozeß ſoll nun auch in der
kleinen ſerbiſchen Stadt Pranja ſtattfinden. Der Urſprung dieſer
Affäre iſt ein von dem ſerbiſchen Profeſſor und Philoſophen Branislaw
Pekronjewitſch gehaltener Vortrag über die Abſtammung des Menſchen
auf der Grundlage des gegenwärtigen Standes der Wiſſenſchaft. Dieſer
Vortrag rief nicht nur in den Kreiſen des orthodoxen Klerus lebhafte
Erregung hervor, ſondern hatte auch ernſtere Folgen in einer Ortſchaft
in der Umgebung von Pranja, wo ſich zwei Lager bildeten, das eine
geführt vom Lehrer Karadfitſch und das andere von den Popen. Die
Partei der Popen brachte ſchließlich die Angelegenheit vor das Gericht,
indem ſie gegen die Evolutioniſten den Vorwurf erhoben, ſie
unter=
grüben die Religion und die Moral des Staates.
Der Slurm auf Whitehall.
EP. Eine heilloſe Verwirrung wurde neulich in England durch
einen Radioſcherz angerichtet. Ein als Satiriker wohlbekannter
katho=
liſcher Prieſter Ronald Knox gab durch Vermittlung der „Britiſh
Broadcaſting Company” eine anſchauliche Beſchreibung: einer
Arbeits=
loſenrevolution. Er ſchilderte den Marſch der Arbeitsloſen nach
White=
hall, die Plünderung der Nationalgalerie, den Sturm einer mit
Ziegel=
ſteinen bewaffneten Menge auf den Buckingham=Palaſt und ſchließlich
die Sprengung des „Big Ben” in dem berühmten Uhrtum des
Parla=
mentsgebäudes. Dieſe ganze Darſtellung begleitete er mit
außerordent=
lich realiſtiſchen Nachahmungen des Geräuſches einſtürzender Gebäude,
donnernder Exploſionen und knatternden Gewehrfeuers, ſehr zur
Unter=
haltung derjenigen, die auf Grund einer einleitenden Erklärung wußten,
daß es ſich um einen Scherz handelte. Diejenigen Hörer aber, die dieſe
Einleitung verpaßt hatten, durchlebten eine aufregende halbe Stunde.
Und am wenigſten Vergnügen dürften wohl die armen
Zeitungsredak=
teure von dieſem „Sturm auf Whitehall” gehabt haben, denen noch
ſtundenlang nachher die ſchrillen Telegraphenklingelzeichen beſorgter
Bürger in die Ohren gellten, die ſich nach dem weiteren Verlauf der
„Arbeitsloſenrevolution” erkundigen wollten.
Färtk ehne Kochen
mit
Vorrätig in 24 Modekönen
ſch in Drogenhandlungen u. Apokheken
VLTAAALRL
Fußball.
V. f. B. Beerfelden — Groß=Zimmern.
Auf das Spiel Beerfelden — Groß=Zimmern, über das uns
von ſeiten Beerfeldens ein Bericht zuging, den wir in unſerer
Donnerstagsnummer auszugsweiſe veröffentlichten, kommen wir
toch zurück. Die Behörde ſowie der Verein Groß=Zimmern
wer=
den dazu noch Stellung nehmen.
Hefſiſcher Polizei=Sport=Verein.
Am Sonntag, 24. Januar, fährt die erſte Mannſchaft des Polizei=
Sport=Vereins nach Michelſtadt, um gegen die gleiche Mannſchaft des
Fußballvereins Michelſtadt das Vorſpiel um die
Gau=
meiſterſchaft aus=utragen.
Die zweite Mannſchaft des Polizei=Sport=Vereins tritt um 2.30 Uhr
nachmittags auf dem V. f. R.=Platz gegen die zweite Mannſchaft des
Platzvereins an.
Rund=Funk=Programme.
Frenkfurt.
Jugendstunde: Liederroriräge der
Soznabend, 23. Jan.
Volksweise: Des Sonntags in der Morgen-
Bethmaun-Mittelschule
stund: — 2. Schuhert: Am Brunnen vor dem Tore. — 3 Weber: Leise,
e, fromme /Weise. — 4. Voksweise: Im schünsten Wiesengrunde
— 6. Altdentsche Volksweise:
Bruekner: Wenn jch den Wandrer kr:
Es waren zwei Künigskinder. — 7. Meister: Ich bin ein deutsches
Mädchen. X 4.30—6: Hausorch. Wunschnachmittag für unsere neuen
Rundrunkhürer. (Programmwülsche aus dem neuen Rundfunkgebief
werden bis Donnerstag, den 21. Januar, mittags 12 Uhr, in den
Geschäfts-
räumen des Südwestdeutscken Rundfunkdienstes, Frankfurt a. M.,
Elbe-
straße 50, entgegengenommen.) X 6—6.30: Lesestunde für die reifere
Jugend: Heister Reinecke” von Carl Ewald. X 6.30—6.50: Zwanzig
Ainuten Umschau über die Fortschritte in Wissenschaft und Technik.
+ 6.50—7: Briefkasten. + 7: Ubertragung aus dem Frankfurter
Opern-
haus: „Martha oder der Markt zu Richmond” von Flotow Personen:
Ladv Harriet Durham. Ehrenfräulein der Künigin; Nancv, ihre Ver raute;
Lord Tristan Nickleford. ihr Vetter: Tvone- Plumkett, ein reic
Pächter; der Richter zu Nichmond. Ort: Schloß der Lady in Richmond.
Zeit: Anfang 1700.
Siuttgart.
Samstag, 23. Jan. 2: Schallplattenkonzert. X 3: s Gretle von
Strümpfelbach erzählt. X 4.30: Unterhaltungskonzert. Alitw.: Frau Marg.
Ehrhardt (Sopr.). Kammers. WV Fricke (Baß). + 6.30: Dram.
Funk-
stunde (Oper). X 7: Frau Katharina von Sanden. „Geflügelzucht” X
7.30: Morse-Kursus. + 8: Phill. Orcb.: Folies d Espagne (Corelli);
Sextett op. 6 (Tüuille); Trio in A-moll (Tschaikorsky). X 9.30:
Funk-
kabarett. Mitw.: Kitty Rolfen, Hilde Binder, W. Franke, C. Strure,
Funkorch. Acltung Welle 446 (Pohl): Ouv. „Die Fledermaus” (Strauß);
Meditat. üb. den Rauch einer Zigarette (Benatzky); WVas ich an Dir so
liebe (WVeiß); Eh man heiratet a. „Bojarenbraut” (Engel-Berger);
Humor, (VV. Franke): Accellerationen (Strauß); Haiti a. „lVie einst im
Mai” (Kollo); Ich bab mein Herz in Heidelberg verloren (Raymond);
Streifzug d. sämtl. Strauß Operetten: Das Schönste vom Schönen (Engel-
Berger): Humor. (WV. Franke); Bielod a. „Zigeunerliehe‟ (Lchar);
Hallob, du siiße Klingelfee (Stolz); Parodien (C. Struve); WViener
Volks-
musik (Komzak); Im Orangenland (Irving): Der Wink mit dem
Zaun-
pfahl (Spoljansky-Alden).
Berlin.
Sonnabend, 23. Jan. 3.45: Onkel Doltor als Märchenerzähler: Vom.
Knaben, der aufs Eis ging‟ (Dr. Mosbacher). + 4.30: Funkkanelle.
Mitw: Dirk Magré Baß. Hofmann: Enthusiasmus. Marsch. — Bellini=
Cavatine; Mozart: WVer ein Liebchen hat gefunden, aus „Die Entführung:
aus dem Serail‟ (Dirk Magré) — Fetrari: Habanera: Fetras:
Faschings-
boten. Walzer. — Mozart: In diesen leil gen Hallen, aus „Die
Zauber-
flöte‟ — Conradi. Offenbachiang. — Rossini: Die Verleumdung, aus
„Der Barbier von Sevilla‟: Moxart: O. ich will triumpbieren, aus „
Ent-
führung a. d. Serail‟ — Kcllu: WVenn die Mädchen von der Liehe
träumen. aus „Olly. Polly‟. X 6.4:: Dir. Glück: Espccanto. X 7.15: L.
Leh-
mann: „ſVie siellt es in unseren Parlamenten aus?‟ F 7.45: Gell. Kat:
Aliethe: „Ziele und Wege der Naturfarbenphotographie‟. „Die
Farben-
wahrnehmung durch das Auge‟. X 8.30: (auch auf Welle 1300) Wagner-
Abend Dir.: Dr. Buschkötter. Faust-Our. — Einl. zum 3. Akt „
Tann-
häuser”. — Einzug der Gütter in Walhall, aus „Rheingold‟ — Siegfried-
IdpIl. — Siegfrieds Rlieinfahrt. aus „Götterdämmerung‟ — Ritt der
Valküren. aus „Walküre‟. — Einl. zum 3 Akt. Tanz der Lehrhuben.
Aufzug der Meistersiuger. X 10.30: Tanzmusik. —
Königswuster-
hausgn (WVelle 1300) 5: Prof. Amsel: Finheitskurzschrift. X 3 30:
Prof. Amsel: Finheitskurzschrift. X 4: C M. Alfieri und Frl. van Eyseren:
Spanisch für Anfänger. X 4.30: Frl. Rechtsanwalt Dr. Behrend bzw. Frau
Dr. Zahn-Harnack: Die Frau als Bürgerin.
Tageskalender für Samstag, den 23. Januar 1926.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende nach 1
Uhr, B 13: „Mamſell Angot”. — Kleines Haus, Anfang 7½ Uh
Ende 10 Uhr, Zuſatzmiete Xl (6): „Der Glückspilz”. — Orpheum
abends 8 Uhr: „Die Frau ohne Schleier”. —
TurnhalleWoogs=
platz, abends 8 Uhr: Farben=Kommers. — Deutſchnat
Handlungsgehilfenverband, abends 8 Uhr läuft der Filt
über die Reichsjugendtagung des B. D. K. in Heidelberg bei der
Heſſ. Bilderbühne im Perkeo. — Deutſche Bau= und
Sied=
lungsgemeinſchaft, abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal: General
verſammlung. — D. V. P., abends 8 Uhr, bei Sitte, gelber Saal;
Mitgliederverſammlung”. — Bund der Aſienkämpfer
abends 8½ Uhr, bei „Hottes”, Zuſammenkunft mit Damen —
Mozart=Verein, abends 8,11 Uhr, im Städt. Saalbau: Mas
kenball. — Bockshaut: abends Konzert. — Muſikverein
abends 8 Uhr, im Vereinshaus: 2. Tanzabend. — Chauſſee
haus, Heidelbergerſtraße, abends 8,11 Uhr: Gala=Maskenball de
Fußballklubs „Union” 1913 e. V. Darmſtadt. — Bürgerhof
Eliſabethenſtraße, abends 8½ Uhr: Bibliſche Vorträge. — Kino
vorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſtlichtſpiele.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Sonntag, den 24. Januar 1926
nach der Wetterlage vom 22. Januar.
Im Rücken eines flachen Ausläufers, der ſich vom nordweſtliche
Hauptwirbel losgelöſt hat und oſtwärts gewandert iſt, iſt nach W.
und Mitteleuropa von den Azoren her wieder hoher Druck vorgeſtoße
während der Hauptwirbel ſich zunächſt etwas abgeſchwächt hat. Vorde
hand iſt deshalb mit zeitweiſer Aufheiterung und mit Froſt zu rechnen
ſo daß eine durchgreifende Milderung ſich noch verzögert.
Die Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wictſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuill=ton und Heſſiſche Nachrchten: Max Streeſ=
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwoxtlich für Schlußd ent: Andreas Bauer
Verantwertlich für den Inſ=ratente l: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
O. Gummi=Schürzen doe Heinmüller’s
Gummiwaren- und Sanitätshaus,
Schulstr. Nr. 1 am 1 ndwigspl.
Stadtgeſpräch Mölkerei=butter!
(ungeſalzen), geformt
Einer angts dem Andern!
Ein Schlafzimmer, eiche. kompl., 450.X
Schlafzimmer mit vollen Türen, ovaler
Spiegel, mt Marinor, zu dem Spott=
Dreis zut 720 K. 20 verſchiedene Modelle
von Schlafzimmern Speiſezimmer, 2 m
oval vorgebaute Mitteltür, fünf
Silber-
käſten, Ausziehtiſch u. 6 Stühle, kompl.
870 K. Herrenzimmer, kompl von
400 ,K aufwärts, dlüchen von 150 „
in allen Preis agen, ſowie ſämtliche
Einzelmöbel, Chaiſelongs, Divans,
zlubſeſſel.
Zahlungserleichterung
Barzahlung 10% Rabatt
Werktags geöffnet von
8—7 Uhr ununterbrochen
L:öhelhnus Pnilipp Feiek
Wendelstaltstr. 38. (149a
Laden= u. Büro=Einrichiung
res Wald
prei wert zu verkaufen.
ſtraße 3, part.
Tafel=
in ½ Pfd.=Stücken,
liefert in Poſtpaketen
zu 9Pfd. Inhalt zum
jeweilig, Tage preis
Seutiger Preis 1,75.4
franko Haus (819gss
Tentralmolkerei
Wlindsheim (utfr).
Honig
Blüten=, Schleuder=. rein, 10 Pfd.=
Büchſe franko 10.50,
halbe 6 — Nachn
50 H mehr. Giar.
Nu=
r ickn. Fiſcher, Lehrer,
em.,Imkereiu Honig.
verſand. Oberveuland
81 Kreis Breinen
I Bin.8: 60,
Alaskafuchsgarnitur
zwwei Aſtrachan nänt !
billig zu verkaufen.
Bleich r. 15. 1. E7.
3 Uhr nachm. (*1554
Orangen
p. Sick. 5 H, 10 Sick. 40. Sick. 10H, 10 Stck. 90
p. Stck. 15 H, 10 Stck. 1.40
Mandarinen
1 Pfund 40 H, 3 Pfund 1.00 ℳ
Extra billig!
Unſortierte Orangen, wie ſie kommen
Dutzend 90
Sie kaufen in meinem Geſchäft
nur I. Qualität!
Miguel Ripoll
Ernſi=Ludwig=
O0S Gummi=Strümpfe deg
Mehtereglaneg
gebraucht, von 600 ℳ an zu verlaufen (271a
Klavier-Arnold, Elisabethenst.78
AA
K
W
S.ANZRIe
Heuanlagen
Reparaturen
Büro: Waldstrasse 4
Fernsprecher 2234
Bilderleiſten
en gros=Preiſen, auch im Verſchnitt
A2r4
J. König
72
Darmſtadt — Eliſabeihenſtraße 30
Paßbilder
in einer Stunde (245a
billig und gut.
Thiele Nachf.
nurBleichſtr. 9. Tel. 1921
st das heste
Guter Schlaf Hleilmittel.
Wetallbetten für Groß und Klein,
Stahl-
matratzen auch mit Zubehör frachtfrei an
Private seit 1911 Viele Tausende
Dank-
schreiben u Nachbestellungen. Bequeme
Be-
dingungen. Katalog 728 frei. (11. tlg 18681
Eisenmöbelſabrik Subl (Tbür.)
Schreibmaschinen
Continental
beſies deutſches Fabrikat. Alleinverkauf:
Heinrich Elbert
Papierhaus=Rheinſtraße 3
Eigene Reparaturwerkſtätte für alle
Syſteme.
(229a
ir eo
im
gel-
rben-
Tam=
ried-
eum,
g8.
der Film
er
Sied=
General=
aal:
impfer,
ino=
jele.
Nummer 23
Samstag, den 23. Januar 1926
Seite 9
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſterbene. Am 8. Januar: Grüner, Marie, geb. Scheufler,
58 Jahre, Soderſtraße 62; Schmitz, Siegfried, 1 Tag. Löffingen i. B.,
hier, Heinheimerſtraße 21; Klippert, Anna Barbara, geb. Rechel,
79 Jahre, Dieburgerſtraße 246; Nungeſſer, Margarethe, geb.
Zimmer=
mann, 32 Jahre, Riedeſelſtraße 52; Büttel, Eliſabeth, 11 Monate,
Wei=
terſtädterſtraße 60. — Am 10. Januar: Schüßler, Eliſabethe,
Marga=
rethe, 67 Jahre, Mollerſtraße 41. — Am 11. Januar: Cronert, Karl
Eduard, Schuhmacher, 75 Jahre, Stiftſtraße 41. — Am 9. Januar:
Köppchen, Margarethe, geb. Göttmann, 66 Jahre, Schwanenſtraße 10.
Am 8. Januar: Götz, Heinrich, Bahnbedienſteter i. R., 74 Jahre,
Pan=
kratiusſtraße 70. — Am 11. Januar: Lesnick, Eliſe, geb. Scheuermann,
61 Jahre, Neckarſtraße 24. — Am 12. Januar: Neiper, Friedrich Guſtav
Theodor, 53 Jahre, Ingenieur. Auerbach (Kreis Bensheim), hier,
Herrmannſtraße 6. — Am 11. Januar: Kumpf, Ernſt Arthur, 2
Mo=
nate, Beſſungerſtraße 68. — Am 12. Januar: Mahr, Karl Heinz,
6 Tage, Roßdorf, hier, Heinheimerſtraße 21. — Am 11. Januar: von
Neidhart, Hermann, Oberſt a. D., 60 Jahre, Heinrichſtraße 87,
Am 12. Januar: von Göbel, Guſtav Adolf Friedrich, 91 Jahre,
Roß=
dörferſtraße 28; Reinecke, Sebaſtian, Tapezier, 67 Jahre,
Schleier=
macherſtraße 19; Fiſcher, Peter, Fuhrmann, 70 Jahre,
Eliſabethen=
ſtraße 49. — Am 12. Januar: Pfeifer, Elifabeth, 7 Jahre,
Mathilden=
platz 5; Schmitt, Dorothea, geb. Lotz, 48 Jahre, Urberach, hier,
Stadt=
krankenhaus. — Am 13. Januar: Hieronymus, Wilhelm, Holzhändler,
24 Jahre, ledig, Kailbach, hier Eliſabethenſtift; Haller, Adam,
Wald=
aufſeher, 40 Jahre, Hainſtadt, hier, Eliſabethenſtift; Luft, Johann
Ludwig, Privatmann, 81 Jahre, Lichtenbergſtraße 83; Reiſer, Chriſtian,
Hilfsarbeiter, 84 Jahre, ledig, Eſchollbrückerſtraße 26. — Am 11
Ja=
nuar: Büchſel, Georg, Tapezier, Musketier, 21 Jahre,
Lautenſchläger=
ſtraße 10. — Am 14. Januar: Dequis, Margarethe Eliſabeth, geb. Beck,
85 Jahre, Sandſtraße 4 a; Hermann, Magdalene Marie, Privatin,
ledig, 74 Jahre, Ernſt=Ludwigſtraße 21: Jung, Auguſt, Privatier,
83 Jahre, Riedeſelſtraße 66; Oldendorf, Magdalene Eliſabeth, 1 Tag,
Sandberſtraße 29: Herlebein, Anna Marie, 1 Jahr, Michelſtadt, hier,
Elifabethenſtift; Bingel, Hedwig, Privatin, 60 Jahre, ledig,
Heidel=
bergerſtraße 130. — Am 15. Januar: Werner, Franziska, geb. Filbach,
80 Jahre, Dieburgerſtraße 74; Alt, Karl Friedrich Chriſtian,
Häfner=
meiſter, 81 Jahre, Steinackerſtraße 15: Wohlfart, Julianne, geb.
Eich=
horn, 66 Jahre, Heppenheim, hier, Stadtkrankenhaus. — Am 16.
Ja=
nuar: Keitz, Chriſtian, 21 Jahre, ledig, Obergaſſe 20. — Am 15.
Ja=
nuar: Mac Lean, Franziska, geb. Mulch, Privatin, Herrmannſtraße 51.
— Am 16. Januar: Haack, Margarete, geb. Kraft, 77 Jahre,
Schulzen=
gaſſe 1. — Am 17. Januar: Zander, Auguſt, Bahnſchloſſer i. R.
78 Jahre, ledig, Blumenthalſtraße 52; Wüllenweber, Franz,
Lademei=
ſter i. R., 80 Jahre, Wenckſtraße 22: Andel. Wilhelmine Marie,
5 Monate. Wendelſtadtſtraße 47; Becker, Johann, Malermeiſter,
60 Jahre, Eliſabethenſtraße 44; Klöppinger, Adam, Landwirt, 59 Jahre,
Pfungſtadt, hier, Stadtkrankenhaus. —
V
mE
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
3. Sonntag nach Epiphanias, den 24. Januar 1926.
Stadtkirche: Samstag, den 23. Jan", abends 8½ Uhr: Andacht. —
Sonntag, den 24. Jan vorm. 10 Uhr: Hauptgottedienſt. Pfarxer
Lautenſchläger — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt, Pfarrer Heß.
Die Stodtkirche iſt wochentags von 9 bis 3 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüxe.
Stadtkapelle: Vorm. 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Heß. —
Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil. Abendmahls,
Pfarrer Heß. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdient. Pfarrer
Kle=
berger — Abends 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Um 11½ Uhr: Kinderyottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17), Sonntag, den 24. Jan., nachm. 2½ Uhr:
Taubſtummengottesdienſt. Pfarrer Heß. — Mittwoch, den 27. Jan.,
abends 6 Uhr: Bibelſtunde: „Das Lebensende des Apoſtels Paulus”
(Apoſtelgeſchichte 27, 28). Pfarrer Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Marx.
Martinskirche: Vormittigs 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Weinberger. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den
Oſtbezirk. Pfarrer Beringer. — Abends 6 Uhr: Jugendfeier
Pfarr=
aſſiſtent Müller. — Mittwoh, den 27. Jan" abends 8 Uhr, im
Mar=
tinsſtift: Bibelſtunde (Pſalm 5). Pfarrer Beringer.
Ailtersheim: Vormittags 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer
Beringer.
Fohanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hanptgottesdienſt. Pfarrer
Marx. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch, den
27. Jan., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer
Goethe.
Zeſſunger Rirhe (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt Pfarrer Pabſt. — Um 11½ Uhr: Kinder ottesdienſt
Pfarrer Pabſt. — Abends 6 Uhr: Abendgoltesdienſt. Pfarraſſiſtent
Schäfer. — Mittwoch, den 27. Jan., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im
Gemeinbehaus. Pfarrer Pabſt.
Pauluskirche: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Wendel. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdien t. Pfarrer Nückert.
Stiftskirche: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Evangel.
Sonntags=
verein (Chriſtl. Verein junger Mädchen): Nachm. 4—7 Uhr:
Ver=
einsſtunden (Geburtstagsfeier). — Donnerstag, den 28, Jan., abends
8 Uhr: Betſtunde.
Evangel. Kirche in Eberſtadt: Vorm 10 Uhr:
Miſſionsgoktes=
dienſt. Miſſionar Richter von der Brüdergemeinde, Kollekte. —
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm 5 Uhr: Bibelſtunde.
— Abend3 8 Uhr: Deklamatorium des Jugendbundes der lande kir
h=
lichen Gemeinſ haft — Mittwoch, den 27. Januar, abends 8 Uhr;
Frauenabend bei den evang. Schweſtern init Andacht.
Evgng. Gemeinde Traiſa: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. —
Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. ½1 Uhr:
Kindergottes=
dient der Kleinen. — Montag: E. J. G. Singabend. — Dienstag:
E J. G. Mäd henabend. — Mittwoch: Frauenabend. — Donnerstag:
E. J. G Jungenabend.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. 10 Uhr: Hauptgoktesdienſt. —
Dienstag: Kirchenchor — Mittwoch: Jungmädchenverein.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebetsſtunde. — Um 11¼ Uhr: Kindergottesdienſt. — Na hm. 3½ Uhr:
Bibe’ſtunde, Prediger Neuber. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation
(Markwort). — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde (
Krie=
gerdankbund). — Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund für Knaben
und Mädchen. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Pre=
diger Semmel. Thema: „Die Glei hniſſe Feſu”. — Freitag, abends
8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſkunde und Bibelſtunde in der
Stadtmädchen=
ſchule Beſſungen. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. E. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Bibel eſpreihſtunde für Jünglinge. — Um 4¾ Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für Jungfrauen. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für
Jünglinge und Miſſionsgebetsſtunde für Jungfrauen. — Mittwoch,
abends 8 Uhr: Freundeskreis für Jünglinge. — Donnerstag, abends
8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge. — Freitag, abends 8½ Uhr:
Außerordentliche gemeinſame Verſimmlung, Referat: „Geiſt” oder
„Betrieb” im Jugendbund. Prediger Semmel,
Ehriſtlicher Berein Funger Männer Darmſtadt, e. B.,
Alexander=
ſtr. 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, den 24 Jan., abends
8 Uhr: Familienabend. Lichtbildervortrag „Mein altes
Südweſt=
afrika” (Miſſionar Jürgens), außerdem muſikaliſche Darbietungen —
Morgens 9 Uhr: Morgenwache. — Nachm. 3 Uhr: Gemütliches
Bei=
ſammenſein. Spielen, Singen, Vorleſun). — Montag, den 25. Jan",
abends 8½ Uhr: Muſikübung: Klampfen, Lauten — Dienstag, den
26. Jan., abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechung (Luk 19, 41—48). —
Bibel=
beſprechung Jugendabteilung). — Mittwoch, den 27. Jan, abends
8½ Uhr: Singübung. — Donnerstag, den 28. Jan., abends 8½ Uhr:
Familienbihelſtunde. „Vom Handeln des Menſchen” (Miſſionar
Für=
gens). — Freitag, den 29 Jan., abends 8½ Uhr: Turnen. — S nr3, den 30. Jan", nachm 3—5 Uhr: Jungſcharſtunden, 5—7 Uhe:
Vio inſpielen. — Das Heim iſt täglich geöffnet ab 7½ Uhr, Samstngs
bis 7 Uhr, Sonntags ab 3 Uhr.
Möttlinger Freunde=Kreis: Montag, abends 8½ Uhr, im
Feier=
abendſaal, Stiftſtr. 51: Bibeiſtunde. Pfarrer Hunzinger=Kleeſtadt.
Ehriftlicher Fugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, 1.):
Sonntag, vorm. 9 Uhr: Morgenwache — Nachm. 3 Uhr: Allerlei
Heiteres — Abends 8½ Uhr: Unterhattungsabend. — Nontag, abends
8½ Uhr: Gebetsgeineinſchaft — Dienstag, abds ½7—½9 Uhr: Turnen.
in der Turnhalle der Müllerſchule. — Abends 4¾ Uhr: Poſaunen hor.
— Mittwoch, abends 8½ Uhr: Jugend=Bibelſtunde. — Donnerstag,
abends 8 Uhr: Männerchor. — Abends 8½ Uhr: Fimilien=Bibelſtunde.
— Freitag, abends 8½ Uhr: Tätige Mitgl ederve ſamilung, —
Sams=
tag, abends 8 Uhr: Poſäunenchor — Jeden Mtrwoch von 5—7 Uhr;
Jungſcharſtunden. Singen, Sptelen, Vorleſen, Andacht.
Katholiſcher Gottesdienſt.
Sonntag, den 24. Januar 1926.
St. Martinskapelle und Liebfrauentirche.
Samstags und vor Feiertagen, nachm, von 5—7 und 8—8½ Uhr:
Beichtgelegenheit in der Martinskapelle.
Sonn= und Feiertags, vorm. 6½ Uhr: Bei hrgelegenheit in der
Martinkapelle. — Um 7 Uhr: Heil. eſſe ebenda — Um 8 Uhr:
Heil. Meſſe mit Predigt ebenda. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit
Pre=
diat in Liebfrauen. — Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre in der
Martins=
kapelle. — Um 2½ Uhr: Andacht ebenda.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonnkag, den 24, Jan.)
vorm 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gotte?. — Mittwoch, den 27. Jan, abends 8½ Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Freitag, den 29 Jan, abends 8½ Uhr; Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
24. Jan., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm 3½ Uhr:
Gottes=
dienſt — Donnerstag, den 28, Jan, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Pred. Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40):
Sonntag=
den 24. Jan”, vorm. 10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Jugendbund. — Abends 8 Uhr:
Evan=
geliſation. — Dienstag, den 26. Jan., abends 8 Uhr: Bibelſtunde,
Kirche Feſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 24. Jan., vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gdttesdienſt. — Mittwoch, den
27. Jan., abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann
till=
kommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 24. Jan, vorm. 10 Uhr: „Das Erbe der
Wiederge=
borenen”. — Um 11 Uhr: Sonntagsſhule. — Nachmittags 5 Uhrs
„Der erſte Tag auf Erden” — Abends 6½ Uhr: Jugendvereinsſtunde,
— Mittwoch, den 27. Jin abends ᛋ½ Uhr: Geſangſtunde. —
Don=
nerstag, den 28. Jan., abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechung (Römerbrief),
Jedermann iſt willkommen. Preo. Conrad
Methodiſtengemeinde: Sonntag, den 24, Jan.; nachm. 4 Uhr:
Gottesdienſt E.iſabethenſtraße 25½
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungsſtunde. — Abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. — Dienstag für
Mitglieder. — Am Mittwoch, den 27. Jin, abends 8 Uhr: Große
Heilskundgebung im Saalb iu. Jedermann herzlich eingeladen.
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8½ Uhr: Oeffentl.
Heilsver=
ſammlüng. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung,
— Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjudantin Land.
MR
A
Aueikelenng
Neckarſtraße 24
Wegen Geschäfts-Verkegung
nach unſeren neuen Räumen
Alexanderstraße 4—6
in Beleuchtungskörpern und
elektr. Gebrauchsgegenſtänden
zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen
teilweiſe bis zu (1129a
S0Prozant.
A
Meckarten
Heidelbergerſtr. 2
Samstag und Sonntag (*1586
Spez: bayr. Leberknödel mit Kraut
Rehragout
Kalte und warme Speiſen zu jeder
Tageszeit, vorzügl. Kaffee u.
ſelbſt=
geback. Kuchen, reine Weine und Ia
Mainzer Altienbier (Doppel=Rad)
Abonnenten erhalten guten und reichlichen
Mittag= und Abendtiſch von 80 H an
Tanzſchute Loutfe nehr
Fernruf 3200 Viktoriaſir. 67, pt.
An einem akadem. Kurſus für moderne Tänze.
der am Dienstag, den 26. Jan. beginnt. fönnen
noch einige Herren teilnehmen. Desgleichen
werden noch Anmeldungen für Herren zu einem
Anfängerkurſus entgegengenommen. (*1571sgi
Stüc 0.12
(leicht geknickt)
Friſche
große Eier „Stück 0.1‟
Trink riſche
mittl. Eier
(*159
empfiehlt
Darmſtädter Eiergroßhandel
Schäfer 8 Hönigsberg
Ludwigſtraße 18 * Telephon 490
Original Nußbaum
Hiedermefer-Zinmer
sehr preiswert abzugeben
„Blumen und Kunst‟
Wilhelminenstr. 10
1584
Staunend biliig
kaufen Sie
eichene Schlafzimmer
Itür. Kleiderſchrank, kompl. für nur
Reichsmark 540.-
Beſichtigung ohne Kaufzwang
Franz Breitwieser
Berkſtätte für Gebrauchs= u. Kunſtmäbel
Ober-Ramstadt
Nieder=Ramſtädterſtraße 32
Telephon 111 (369a
a spanische Orangen
in Kiſten 504 Stück und 360 Stück 18 Mr
Neue Kranzfeigen, 20 Pf. 5M. (Bahnnachn.
Mozartſtr. 17
H. Oſter, Oſfenbach a. M., Betinaſtr. 32
1635
Reingol
Reinigungswerke
Färberei
Damptwäscherei
Elisabethenstraße 25 (nicht mehr
58 a)
Wilhelminenstr.
Kranichsteinerstraße 28. Telephon 736
liefert schnell, gut und billig
Bitte genau auf Firma u. Straßez achten!
Mehteie Nianeg
gebraucht, von 600 Mk. an zu ver=
(aufen.
Heinrich Arnold
Wilhelminenſtr. 9.
Phys diät Kuranstalt (System Dr.
Lah-
mann und Erholungsheim Ein Dorado
für Gesunde, Kranke und
Erholungsbe-
dürftige. Bestgeeig, für
Frühjahrsautent-
halt Rivieraklima Aerztliche Leitung.
Deutsches Haus. Das ganze Jahr
be-
sucht, Zimmer mit fließ Wasser und
Lougien Pensionspreis von Mk. 8 — an
Erfolgr. Spezialbehandlung bei
allen Stoffwechselkrankheiten
Jll. Prosn trei durch Beeitzer u. Direkt.
Max Pfenning.
(1V356
Söh Staatsbeamter
Gruppe 12, Witwer
mit 3 Kindern, mittl
Alters, anf. 50, prot,
in hübſch. Eigenheim
wohnend, ſucht mit
gemütvoll., gebildeter
Dame ehrenw., bied
Charakters, aus guter
Familie, zw cs
Wie=
ververmählung in
Brief vechſel z. treten.
Volle Verſchwiegenh.
zugeſichert. Zuſchrift
mit Lichtbild, d.
ehren=
wörtlich zurlickgeſandt
wird, erbeten unter
H197a. d
Geſchäfts=
ſtelle ds. Bl. (*1584
Heiratsgeſuch.
Ein Mann, 65 Jahre,
ſucht eine Frau,
un=
gefähr 50 Jahre alt
zweiks ſofort Heirat.
Näh Geſchäftsſt (1163
Kraftwagenführer u.
gel Motorenſchloſſer,
nur tücht. Kraft, iſ
Gelegenheit geboten
in ein Droſchken
Ge=
ſchäft einzuheiraten.
Gute Empf u. auef
Lebenslauf. Beding
Ang u. H 209 an d
Geſchäftsſt. (*1628zms
Uebernehme noch für
1-2Herren d. geſamte
Zahntechnik. Ang. unt
H 204 Geſchſt. (*1611
Ausſtopfen
von Tieren aller Axt.
Gerben u Färben v.
Fellen. Amerik. und
auſtr Opoſſum, ſow.
andere Felle in große
Auswahl.
Tierausſtopferei
E. Schließmann jr.
Schwanenſtr. Nr. 2.
Neugeb. Kind
zu ev. Fam. i Pflege
zu geben. Ang. u. H
182 Geſchſt. (*1935
Verloren
Herr.=Armbanduhr
verloren auf d. Wege
Kahlertſtr. Rheinſtr
Da Andenken, bitte
abzug. geg. Bel. bei
Kühler, Reſt. Krone,
Schuſtergaſſe. (e1927
EntlaufenfK
Hund.
kleiner, ſchwarz mit
raunen Füßen und
Schnanze, auf Teddy
hörend, Dienstag v.
Hauptbahnhof (*163.
Begen Belohng, ab
zugeben bei Frau
Jung, Riedeſelſtr 66
agerräumeß
Or. Tagel
Shalles
zweiſtöckig, m direktem
Gleisanſchluß,
Lagerplatz etc.
bequem gelegen, gute
Zufahrt, auch für
Be=
triebs-Bwecke geeig
net, teilweiſe
zudper=
mieten. Baufertig ca
Juni. Spezialwünſche
können berückſichtigt
werden. Anfragen u.
H1 169 an die
Ge=
ſchäftsſtelle. (1108fs
Schöne ar 3
Zimmer=
wohn.i Zentr ,
Rhein=
ſtr., hochpart mit
Nebenräum. ſof. geg
ſolche vd größ.,ev mit
Gart zutauſch Näher.
Aiter, Tauſchabt. (*1565
R
Kl. 3 Zimmerwohn
m Manſ. und Zubeh
Friedensmiete 31 ℳ)
Nähe Marienpl, geg.
vohnung zu tauſchen.
Geſchäftsſtelle. (2158
Vornehm möbl.
Zimmer
ſofort beziehb.
Hügel=
ſtraße 15, Lad. (239
Hügelſtr. 69, pt. bet
Schwaderer, großes,
möbl. Zimmer, zweil Bleichſtr. 46,1
Betten, mit Penſior
abzugeben. (21827sm.
Hügelſtr. 2, I., be
Bille, Wohn=u Schlaf
zim. an einz. Perſ. p
1. Febr.z vm (*1769sm
Wittmannſtr. 29, I
Girmfcheid) gut mbl.
Wohn= u. Schlafz mit
elekt. Licht, 1ev.2 Bett
2158‟
Frdl. möbl. Zimmer
ſof z vm Rheinſtc 28,
Mittb. IIb. Raab (*155:
Einfach möbl Zimm.
zu vm. Mathildenp!
3, 2. St., Stb. Laner
1950)
Klappacherſtr. 4, pt.
b. Jung, ſchönes, gr.
möbl Zim m. el. L.u
Porz=Ofen, i n
Näh=
d.el. Halteit „abl, 2.,z.v.
18341
Rheinſtr. 7, II., be
Gilberg, 1 möbl. Zim
zu vermieten (e194
Mauerſtr 21, III ,bei
Grenz, möbl Z. m. el
Licht z verm. (*194(
Roßdörferſtr. 58, II
b. Strecker,
ſchö=
nes, ſonniges Zim
mer ſofort zu
ver=
mieten an ſoliden
Herrn.
(*194
Spezialität: Käſetorten
Stück 4 Mark
Eierbrötchen
0.06
Pfundergebäck".
.0.00
1 Hefekranz
2.00
1 Nußkranz.
2.50
1 Bienenſtich
3.50
Blätterieich . . Stück 0.10
Obſikuchen von 2.00—3.00
Mandel=Mak. . . . . 0.25
Mohrenköpfe m. Sahne 0.25
Schillerlocken gefüllt 0.25
Merinken, gefüllt . . . 0.25
Windbeutel, gefüllt 0.25
Schlotfeger, gefüllt . . 0.23
Torte im Stück, gefüllt 0.25
Torte im Stück, gefüllt 0 30
Kuchen . . . . Stück 0.20
Cocos=Mak. . . . . . 0.20
Ripper, möbl Zimm
Eis 1. Febr. zu verm.
(e1633) größ. 3od 4Zimmer= Beſſungerſtr. 110, bei
Stockhamnter, groß,
Angeb. unter H 191ſgut möbl. Zimm. zu
vermieten (*163859 Landgraf Georg
ſtr. 32, Konſum, frdi.
möbl. Zim m. el Licht
mit od. ohne Penſion
zu vermieten. (*1592 Arheikgerſtr. 10, II. I
b Möler, möbl. Zim.
Slan Dame oder Herrn
zu vermieten. (*1598 6. Danz. möbl. Zim.
m 2 Betten, el. Licht
zu vermieten. 1597 Lagerhausſtr. 28, I.
b. Mangold, großes,
helles, unmöbl. Zim.
zu vermieten (*1596
Annaſtr. (Ecke Parls=
ſtr. 65½,I.), b. Koſſe,
freundl möbl Wohn=
u. Schlafzim. (elektr
Licht),ev m. Küchen=
benutzg., an ſolid=
Ehepaar per 1.
(ev. früher) zu Nn.
*1593) Riedeſelſtr. 19, I., b.
Hauck, gut möbl., gem.
Wohn= u. Schlafz,el.
Licht, Südſ., Kachel=
ofen, an berufstät.
Herrn zu vm. (*608 Niedeſelſtraße 21,
b. Mittelitädt, möbl.
Zimmer (in Garten),
1 od. 2 Betten, evtl.
Wohn= u S=Glafzim.,
nur mit Penſ. zu vm
(e1639) Annaſtraße 35, I,
ſchön möbl. Zimmer
an foliden Herrn od.
berufstätige Dame z.
vermieten. (e1914 Tieburgerür. 158, b
Alken, ſchön möbl
Zim. m. Zentralheiz.,
el. Licht, z. 1. Febr.
zu vermiet. 11536ids Klappacherſtr. 4, I.
b. Ecſtein, gut möbl
Wohn= u. Schlafz., el.
V., evtl. Klavierb., z v
Anzuſ. v. 10-3. (e1624 Heidelberger r. 74,
bei Neuſchulz, möbl
Zim. z. vm (S.1187 Schleiermacherſtr. 18,
2. St., bei Pietſch, 1
möbl. Z. z. vm /21604 Schützenſtr 12, bei
Gebhardt, einf. möb!
Zim. m 1 bzw. 2Bett
ſof. zu verm (2160 Echloßgraben 11, b.
Hechler, möbl. Zimm
mit elektr. Licht zu
vermieten (*153288
Eohditerei BeßelmanR
Darmstadt, Pankratiusstraße 1 1171a
Beſtellungen frei Haus per Lieferwagen
Neckarſtr. 4, b Molter,
ſchön möbl. Zimmer
mit ſep. Eingang, el.
Licht, zum 1. Febr.
evtl. gleich, zu
ver=
mieten,
(21581
Wendelſtadtſtr. 29
zu verm /e1627
„22, I.
Eckhardtſtraße21, bei
Vo t, Zim. m el L.u
voll. Penſ zu vermiet
Kaſinoſtr. 10, pt., bei
Bernins, möbl. Zim
ſof. zu verm. (*1615
Bothmer, Karlsſtr. 85
Wohn= u. S.hlafz. a.
ſol H.z vm (*15.5si
Freneſtraße 10, bei
Fiſcher, möbl Zimm.
mit elektr, Licht
ab=
zugeben.
/*1931
zu enorm billigen Preisen!
10 12 14cm
Milchtöpfe gestanzt 0.58 0.72 0.96
Kochtöpfe gestanzt, mit Deckel
16
20 22 24 26cm
1.75 1.35 1.65 1.80 2.25 2.60
Nudelpfannen
14 16
18
20 22cm
0.48 0.60 0.72 0.30 1.05
16cm
14
Casserolen
0.50 0.60 0.75
Kehrschaufel grau 0.08 neis 0.85
Löffelblech .. grau 2.75 neis 3.10
Sand-Seife-Soda-Garn. weis 2.40
Eimer 28 em . . . .
.. . . . 0.88
16 18 20 22 24 26
Schüsseln 9.38 6.40 0.45 0.55 0.60 0.70
28 30 32 34 36 38cm
weiß, Hach
0.850.90 1.05 1.20 7.30 1.50
weiß 22 24 26 28cm
Schüsseln tier 0.78 0.90 1.70 1.75
meiß 34 36 38cm
Teigschüsselt gestanzt 1,85 2.10 2.35
24
30 cm
9
Salatseiher
1.50
1.75 1.95 2.20
Essenkännchen 12 cm
0.98
weiß
Etagen-Essenträger zteilig 3.90
Kafteeflaschen mit Patentverschl. 0.78
AOlBCnlwNn
10 Ludwigstraße 10
Nummer 23
Die Weſtproduktion an Eiſen
und Stahl für 792S.
Nach den fortgeſchriebenen Ziffern des amerikaniſchen
Fach=
blattes „ron Trade Review” ſtellte ſich die Erzeugung
an Eiſen und Stahl für die einzelnen Länder in 1000 Tonnen
wie folgt:
Röheiſen
aller übrigen Länder 75 184 66 894 68 067 77 182 Rohblöcke und Stahlfor mguß 1925 1924 1923 1913 Vereinigte Staaten
Deutſchland 15 200 37 932 44944 31 301 12 500 9680 6 204 18 631 Frankreich 7300 6 791 5 029 4 614 (roßbritannien 7.500 8221 8482 7 664 Belgien 2450 2 815 2250 2 428 Luxemburg 2050 1857 1182 Saargebiet 1575 1 452 981 Rußland 1870 1 125 720 4 760 Tſchechoflowatei 1 476 1 328 1000 Polen 827 1275 Italien 1600 1 337 1100 918 Spanien 600 531 45: 381 Kanada 600 650 K. 1043 Welterzeugung, einſchl.
aller übrigen Länder 88 761 77 319 76 949 75 019
Die Ziffern für Deuiſchland ſchließen bis 1918 die Erzeugung
für Luremburg, bis 1919 die Erzeugung des Saargebietes ein.
Die polniſche Produktion iſt bis 1918 in den Ziffern für
Deutſch=
land und Rußland enthalten. Von 1920 ab ſchließen die Ziffern
für Polen den größten Teil Oberſchleſiens ein.
Die Ziffern geben, zu einigen Bemerkungen Veranlaſſung.
„In der Stahlerzeugung haben die Vereinigten Staaten
ein Rekordjahr zu verzeichnen, während die Roheiſenproduktion
an rund 4 Millionen Tonnen hinter derfenigen des Jahres 1923
zurückbleibt. Dies weiſt auf eine ſtarke Verarbeitung von Schrott
hin, eine Erſchcinung übrigens, die in allen Stahl erzeugenden
Ländern zu verzeichnen iſt.
Während die Roheiſenerzeugung des Deutſchen
Reiches in 1924 von der franzöſiſchen etwas übertroffen
wurde, nimmt ſie heute wieder unbeſtritten die zweite Stelle
unter den Eiſen erzeugenden Ländern ein. Ebenſo läßt auc)
die Nohſtahlerzeugung diejenige von Fraukreich und England weit
hinter ſich. Die ſich anbahnende Geſundung in der
Schwer=
induſtrie dürfte auch in dieſen Ziffern ihren Ausdruck finden.
Von der Geſamtweltproduktion entfallen auf die Vereinigten
Staaten 47 Prozent für Roheiſen, 51 Prozent für Stahl. Von
der geſamten eurobäiſchen Erzeugung von 37 Millionen Tonnen
Roheiſen wurde mehr als die Hälfte von Deutſchland und
Frank=
reich geliefert. Bemerkenswert iſt jedenfalls, daß beide Länder,
auf den jetzigen Umfang bezogen, die höchſte jemals erreichte
Erzeugung zu verzeichnen haben. Die geſamte Stahlproduktion
ſtieg für Europa auf 40,8 Meillionen Tonnen gegen 36,6 Millionen
Tonnen im Jahre 1921 und 42,5 Millionen Tonnen gegen 1913,
bleibt alſo nur noch wenig hinter der Vorkriegsziffer zurück. Der
Mehrbedarf an Eiſen und Stahl gegen 1913 wurde ausſchließlich
von Anferika gedeckt.
Das unzureichende Bauprogramm
der Reichsbahn.
TU. Berlin, 22. Januar.
Von zuſtändiger Stelle wird uns mitgeteilt, daß die Reichss
bahngeſellſchaft nicht mehr in der Lage iſt, die erforderlichen
Er=
neuerungsarbeiten an den Gleisanlagen vorzunehmen. Es heißt
dann weiter: Dieſe Fahrbahn macht etwa 21 Prozent des
ge=
ſamten Anlagekapitals der Reichsbahn aus. Die ſtete
Erneue=
rung iſt im Intereſſe des Verkehrs nötig. Die
Beſchleu=
nigung des Verkehrshängt von dem Zuſtand des
Oberbaues ab. Vor dem Kriege wurden jährlich 5,33
Pro=
zeut (das ſind rund 4000 Kkilomieter) der durchgehenden
Haupt=
gleiſe ernenert. In den Jahren 1924—25 war es nach der
wirt=
ſchaftlichen Lage nur möglich, etwa 2,5 Prozent (das ſind rund
2100 Kilometer) zu erneuern, trotzdem mindeſtens 4 Prozent
(das ſind 30/0) Kilometer) hätten erneuert werden müſſen. Die
Reichsbahn iſt alſo ſehr im Rückſtand und kann deshalb nicht
mehr die im Intereſſe der Wirrſchaft gewünſchte
Verkehrsbe=
ſchleunigung durchführen.
Eine deutſche Kominunalenleihe.
Der Verband deutſcher Sparkaſſen= und
Giro=
verbände beabſicht gt eine Sprozentige Deutſche
Kommunal=
anleihe in Höhe von 20 Millionen Reichsmark zum Kurs von
88 Prozent auszugeben, die von den Sparkaſſen= und
Girover=
bänden übernommen bzw. verwertet werden ſoll. Die Stückelung
foll 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 Reichsmark betragen.
Jurtereſienſemeinfchaft Farbeninduſtrie A.=G., Frankfurt a. M.
an der Intereſſengemeinſchaft Farbeninduſtrie A.=G., Frankfurt
am Main beteiligten Banken beantragen die Zulaſſung von 465,60 Mill.
MM. neuer Stammaktien der Intereſſengemeinſchaft Farbeninduſtrie
A.=G in Frankfuxt a. M. zur Frankfurter Börſe.
Ludwig Löwe A.0., Verlin. Die Verwaltung teilt mit, daß der
Umſatz im vergangenen Jahr gegenüber 1924 beträchtlich geſtiegen ſei.
Auch die etwas ungüinſtigeren Ziffern des letzten Vierteljahres könnten
das Geſamtergebnis niht weſentlich beeinfkuſſen. Zur Zeit ſei die Lage
einigermaßen befriedigend.
Neue Gothaer Lebensverſicherungs=A. G., Gotha. In dem abgelau=
auf 11,5 Millionen Mark
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 22. Januar.
Nachdeur es an der heutigen Börſe faſt vollkommen an
Auslands=
aufträgen fehlte, eröffnete das Geſchäft in ſehr ſtiller Haltung und zu
ſich daun
teilweiſe um 2 Prozent niedrigere Kurſe. Im
Ve=
aber doch etwas Deckungsbegehr bemerkbar, ſoda
der erſten amtlichen Kurſe die Notierungen der
rreicht werden konnten.
kommen w
Samstag, 23. Januar
herigen Lebhaftigkeit
ein=
hatte aber zu dieſe
eit ſtark von ihre
gebüßt. Nur die an der geſtrigen Abendbörſe ſtärker begehrten
Rhein=
ſtahl und Siemens & Halske konnten den größten Teil ihrer
Kurs=
gewinne gut behaupten. Im weiteren Verlaufe wurde die Haltung
ſchwankend. Gegen 1 Uhr trafen dann allem Anſchein nach die
bisher ausgebliebenen ausländiſchen Aufträge ein, worauf bald wieder
wenigſtens teilweife die höchſten Kurſe erreicht werden konnten. Große
Nachfrage hatten auch im weiteren Verlaufe Rheinſtahl, Schuckert und
Siemens & Halske mit weiteren Kursgewinnen. Die Umſatztätigkeit
wurde jetzt auch wieder größer. Nur die Zuckerwerte und einzelne
Motor= und Maſchinenaktien konnten die anfangs erlittenen Verluſte
nicht mehr ausgleichen. Die Börſe ſchloß recht feſt. Deutſche Anleihen
und ausländiſche Renten waren etwas ſchwächer. Nur die ungariſchen
Renten konnten ihren Kursſtand leicht verbeſſern. Pfandbriefe
blieben auch heute wieder vernachläſſigt. Der Geldmarkt bleibt
unverändert leicht. Täglihes Geld 6 Prozent, Monatsgeld 9 Prozent.
An der Abendbörſe ſtanden Elektrowerte mit Kursbeſferungen
von 3—4 Prozent im Vordergrund und wurden lebhaft umgeſetzt.
Zeit=
weiſe wurde das Geſchäft wieder ſehr lebhaft. Auch Montanwerte
gewannen 2—3 Prozent, Chemiewerte 1—1½ Prozent, während
Schiff=
fahrtswerte vernachläſſigt waren. Zuckerwerte gingen wieder beſſer und
Kaliaktien konnten 3 Prozent Kursbeſſerung durchſetzen. A. E.G. 100,
Schuckert 80,50, Bergmann 85, Siemens & Halske 97, Lahmeyer 82,50,
Deutſche Bank 117,25, Gelfenkirchen 92, Phönix 76, Rheinſtahl 69,
Far=
benwerte 12,25—126,75, Hapag 113,25, Norddeutſcher Lloyd 122,50.
Berliner Effektenbörſe.
w. Verlin, 22. Januar.
Anfangs überwogen im heutigen Effektenverkehr
Realiſierun=
gen. Man wies auf den verſtimmenden Bericht der Eſſener
Handels=
kammer hin und auf die Erklärung der Harpener Bergbauverwaltung,
daß bezüglich des Jahresabſchluſſes das Ergebnis noch nicht feſtſtehe,
womit die geſtrigen Gerüchte über eine Dividendenerklärung
gegen=
ſtandslos geworden ſind. Das Angebot, das hauptſächlich von der
Spe=
kulation auseing, fand zu wenig ermäßigten Kurſen Aufnahme.
Mon=
tanwerte wurden etwa 1 bis 1,5 Prozent niedriger notiert. Aehnliche
Rückgänge hatten chemiſche und Elektrizitätswerke zu erleiden. Von
Maſchinenfabriksaktien ſtellten ſich einige in der letzten Zeit geſtiegene
Werte, wie Berlin=Karlsruher=Induſtrie, Ludwig Loewe und
Oren=
ſtein, ebenfalls etwas niedriger. Schiffahrtsaktien lagen nicht
gleich=
mäßig veranlagt; um 2,5 Prozent niedriger ſetzten Hamburger
Paket=
fahrt ein. Banken waren im allgemeinen wenig verändert. Deutſche
Fonds neigten zur Schzväche.
Die Kursbewegung wies aber vielfach Ungleichmäßigkeiten
auf. Auf allen Umfatzgebieten waren auch erhöhte Kurſe feſtzuſtellen.
So waren von Montanwerten von vornherein Bochumer, Buderus und
Mannesmann feſt. Von Elettrizitätswerten ſtellten ſich Siemens und
Halske höher. Auch einige Schiffahrtswerte, wie z. B. Deutſch=
Süd=
amerikaniſche Dampfſchiffahrt und Norddeutſcher Lloyd ſetzten zu etwas
gebeſſerten Kurſen ein. Bald änderte ſich auch die Geſamthaltung. Das
Anziehen der Schrottpreiſe wurde als Zeichen für die Beſſerung der
Konjunktur angeführt. Ferner wollte man wieder „Auslandskäufe
namentlich auf dem Schifahrtsmarkte bemerken, wo Hanſaaktien nach
anfänglicher Schwäche etwa 5 Prozent ſtiegen. In Rückwirkung dieſer
Bewegung zögen auch die wichtigſten Werte des Montanma ktes kräftig
an und überſtiegen etwa um 2 Prozent die geſtrigen Schlußkurſe, ſo
Harpener, Mannesmann und Rheinſtahl. Allerdings ließ die
Bewe=
gung Einheitlichkeit vermiſſen. Gelegentliche Gewinnrealiſierungen
führten zii verhältnismäßig bedeutenden Schwankungen. So
ver=
loren Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen gegen geſtern 4,5
Pro=
zent und gewannen davon 3 Prozent ſofort wieder zurück. Siemens
und Halske ſtiegen um 3,25 Prozent gegen geſtern. Kanada beſſerten
ſich um 1.5 Prozent. Im großen und ganzen blieb die Grundtendenz
feſt. — Vorkriegspfandbriefe ſchwächten ſich bei geringem Geſchäft meif
leicht ab. Goldpfandbriefe änderten ſich wenig. Die Geldſätze blieben
bei andauernder
keit des Geldmarktes unverändert.
Bſchaffb. Zelliie
Augsb.=Nürnb.
Bamag=Meg
Berl E. A.
Berlin Karlsruhe Ind.
Braunkollen=Brikett
Uremer Vulkan.
Fremer Wolle
Teutſch. Atlant. Tel.
Teutſche Maſc inen
Deutſck.. Nieb. Tel
Deutſcke Erböl ...
Teutſche Petroleum.
2t. Kaliterke
Tonnersmardhütte.
Tynamtt Nobel.
Glektr. Lieferung
Farben=Ind. A.-G
G. Friſter .
Gaggenqu Borz. . .
Eelſen: Eußſtahl".
6. f. eleftr. Untern.
Halle Maſchinen .. .."
San. Moſck .Egeſt. .
ganſa Damphch. . ..
140.— 22. 1
138.25 70.5 67.— trich Kupfer 83.— 31.— 30.— öſch Eiſ 85.— 87.— 60.— 60.— johenlohe We 9.1 925 65.— 63.375 Fahla Porzella a.5 49.75 92.— 93.5 Lindes Eismaſ 114.37 115.5 5o.— 54.— Lingel S 21.25 21.— 98.— 9:.— Linte & Hofmann 43.— 41 75 40.25 2. Loewe & Co 121.— 137.— 47.— 43.— 2. Loren; 73.77 78.— 10.— 10.— Nol. Kohle 102.25 103.5 86.75 87.— Nordd. GBu 78.— 76.— Trenſtein 6)25 62 125 1123.5 123.5 Rathgeber Waggor 26.— 58.— 59.— Rombacher Hüt 14.375 13815 87.625 86.5 Roſitzer Zucker 67.— 64.5 81.25 81.5 Rütgerzwerke 72. 72 Zachſenwert 53.— 53.75 3 3.— Zächſ Gußſta 48.— 32 25 32.5 Ziem n Glas 865 83.5 27.— 25.— Ver Lauſitzer Gias. 85.— 85.— 124.— 127.125 Volktedter Porzell. 39.— 31.— 111.— 191.5 Beſtſ. E. Langendreer 49.—
145.— 43.75 Bittener Gußſtahl 14.— 44.— 150.— Re2 94.75 95.5
Deviſenmarkt.
2. 1.
153 0318254 1252
1.
Kr
1.730 1.735 1.741
1119 13 18 19.19 Budapeſt..
85.61 85 28 85.51 Japan.....
104.48/163.97 107 231 Rio de Janeir=
12.561112.21 112.52/ Julgarien ...."
19.38319 55: 13.385/ Beigrad
15.371 13.93 13.57 Konſtantinopel
23.470:9 334: 9.445Liſſabon
6.0N 4.:31 4.705 Danzig
Wien D.=Oſt.ab=
Prag..
5 143 15 735/3 63 15 775 Uihen assa.
53.37 53.511 5335. 59.4)üruguah. ..."
Frankfurter Produkienverkehr.
3153 31 23/ B1.03 31.25 kanada.: .. ./ (.183 1.19
21. 1.
Beld
530/ 532
12.*1612 4:
18) 181
2 8553/ 2 835
1.43 7.7
2215/ 1.71
27235/ 21.21
8183 81.0
5.811
1.3351 4.343
Die Umſatztätigkeit
Frankfurt a. M., 22. Januar.
Auf glinſtige Ernten achrichten aus Argentinien melden die Chicagoer
und Liverpooler Produktenbörſen ſtark ermäßigte Kurſe, ſodaß auch an
der hieſigen Getreidebörſe ein Preisabſchlag die Folge war. Weizen
25,75—26,25, Roggen 17,50, Sommergerſte für Brauzwecke 22—24, Hafer
(inl.) 18,50—21,50, Hafer (ausl.) —.— Weizenmehl (ſüdd. Spezial) 40,75
bis 41,25, Roggenmehl 26—26,50, Weizenkleie 11—11,20, Roggenkleie
11,25—11,50, Mais 20,50—20,75.
Berliner Produktenverkehr.
w. Berlin, 22. Januar.
Die ſcharfen geſtrigen Chicagoer Preisrückgänge blieben hier ebenſo
wie in Liverpool ſo gut wie ohne Einfluß. Im Lieferungsgeſchäft
er=
führ das Preisniveau für beide Brotgetreidearten nur eine mäßige
Senkung. Im Weizen=Exportgeſchäft iſt ſowohl nach England,
als auch nach Italien bei ziemlich gurer Rentabilität eine Belebung
eingetreten, die ihre Rückwirkung auf den Lieferungsmarkt nicht
ver=
fehlte. Das Inlandsangebot für Weizen und Roggen war nach
wie vor gering. Hafer iſt auch in guter Ware zu unveränderten
Preiſen ſtärker offeriert. Es beſtand ziemlich gute Nachfrage nach Weſt=
und Süddeutſchland. Gerſte iſt ſtärker offeriert, bei mangelnder,
Kauf=
luſt war die Tendenz abgeſchwächt.
(Getreide und Oelſaaten je 1000 Kg., ſonſt je 100 Kg. in
Reichs=
mark.) Wei en, märkiſcher 244—250, Pommern 244—250, Januar
März 266, Brief. Mai 272 und Brief, ſtetig; Roggen, märkiſchen 144
bis 151, Pommern 144—151, Januar —, März 174 Brief, Mai 186,5
bis 186 ſtetig; Sommergerſte 178—25; Wintergerſte und Futtergerſte
145—162 ſchwächer; Hafer, märkiſcher 159—170, Januar —, März 182,5
Mai 188 und Brief; Kill; Weizenmehl 32,5—3 ſtill; Roggenmehl 22
bis 24 ſtill; Weizenkleie 11,25—115 ſtill; Noggenkleie 9,75—10 ſtill;
Raps 340—345 ſtill; Leinſaat —: Viktoriaerbſen 26—36; Kleine Erbſen
22—25; Futtererbſen 22—22; Peluſclken 20—21; Ackerbohnen 20—
Wicken 21—23; Lupinen, blau 10—12,5; dito, aelb 14—15; Seradelle
alt —; dito, neu 18,5—19,5; Rapskuchen 15,25; Leinkuchen B,5—23,6;
Trockenſchnitzel 8—8,1; Sohaſchrot 20,2—20,3: Torfmelaſſe 8,2—
Kartoffeln 14,7—1,
Von den füddeutſchen Waren= und
Produktenmärkten.
Mannheim, 22. Januar.
Die ausländiſchen Offerten ſind in den letzten Tagen etwas
nach=
giebiger geweſen. Das Gewicht des bisher bemuſterten neuen Pkata=
Weizens iſt auch weiterhin leicht geblieben, ſo daß mit einem
dün=
nen Korn gerechnet werden muß. Jedenfalls laſſen Käufe Braſiliens
in Manitoba= und Auſtral=Weizen erwarten, daß der Preis von
Manitoba, als kleberreicher Weizen, daraus Nutzen ziehen wird,
Manitoba I, auf Abladung per Januarſerſte Hälfte Februar wurde jedoch
nur wenig umgeſetzt. Man verlangte dafür Fl. 17,65, für Manitoba II
Fl. 17,15 bis 17,25 und für Manitoba III Fl. 16,95 eif Rotterdam,
ob=
wohl Abſchlüſſe bereits zu Fl. 16,85 cif Mannheim erfolgt ſind. Für
in Rotterdam abgeladene Ware verlangte man pro 100 Kilo: Manitoba I
Fl. 17,85, desgl. II: Fl. 17.45, desgl. III: Fl. 17,00. Der neue Plata=
Weizen, Baruſo, 76 Kg., Januar/Februar=Abladung und ſchwimmend,
ſtellte ſich auf Fl. 15,45, desgl. 75 Kg. auf Fl. 15,20. Trotzdem drückte
La Plata auf den Markt. In den letzten Tagen wurden in
ſchwimmen=
den Sachen neuer Ernte mehrfach Abſchlüſſe gemacht. Man nannte La
Plata=Weizen von 78 Kg. Gewicht, zwiſchen dem 15. und 20. Januar
ausgegangener Dampfer, Fl. 16,50, zuletzt Fl. 16,25 eif Mannheim. Die
Lage iſt augenblicklich ſo, daß eine Realiſation beſtehender Poſitionen
infolge der Abſchwächung nicht ohne Preisdruck möglich wäre.
In=
landweisen ſüddeutſcher Herkunft, wurde mit RM. 26,50 franko
Mannheim angeboten. Mitteldeutſcher Weizen aus der Gegend von
Käſſel war zu RM. Z7,75 bis 28,00, andere mitteldeutſche Ware aus
der Gegend von Hannover, 77—78 Kg. ſchwer, zu RM. 28,50 eif
Mann=
heim im Markte, rentiert jedoch nicht hierher. Das Geſchüft in
In=
landsroggen, der mit RM. 18 bis 19 frei Mannheim genannt
wurde, blieb unbebeutend; nordruſſiſcher Roggen, 70—71 Kg., wurde
mit Fl. 11 bordfrei Antwerpen tranſito angeboten. — Der
Gerſten=
markt lag ruhig. Es kamen ſehr ſchöne Qualitäten heraus, die
Ver=
braucher halten aber im Einkauf weiter zuriick. Vereinzelt angebotene
Ausſtichqualitäten werden allerdings über Notiz bezahlt. Auch
aus=
ländiſche Gerſte vernachläſſigt. Polen hat ganz brauchbare Qualitäten
am Markte, die jedoch infolge des Zollkrieges nicht eingeführt werden
können; es offeriert fie eif Rotterdam mit 21 ſh. pro 100 Kg.
Pomme=
riſche Gerſte u rd mit RM. 23,75 bis 24 Parität Mannheim, Fehmarn=
Gerſte mit RM. 24,25 waggonfrei Mannheim angeboten. Die Muſter,
neuer auſtraliſcher Chevalier=Gerſte, die im Dezember geerntet worden
iſt und jetzt eintrifft, zeigen nicht die ſchöne Beſchaffenheit wie im
Vor=
jahr. Die Gerſte ſtellt ſich auch für den kontinentalen Markt zu teuer.
Dagegen ſoll England auf Januar=Februar=Abladung ſchon mehrere
Dampfer gekauft haben. Der Preis wird mit 53 ſh. per 448 les eif
europäiſcher Seehafen für die beſte Qualität genannt. Geringere
Qua=
litäten neuer Ernte auſtraliſcher Gerſte gingen in Mannheim zu 41 ſh
um. Die Malzkaffeefabriken kaufen langſam weiter, um ihre Betriebe
zu beſchäftigen. — In Hafer iſt das Geſchäft ſehr klein, namentlich z
ſind in Auslandshafer faſt keine Umſätze zu erzielen. In gutem
In=
landshafer wurden Kleinigkeiten zu RM. 18.50 bis 19 umgeſetzt.
Mais iſt in den letzten Tagen gleichfalls rückgängig geweſen. Das
Bahngeſchäft darin iſt ſehr tlein geworden, weil man nur den
notwen=
digſten Bedarf deckt. Verlangt werden zirka Fl. 9,40 bis 9,25 cif
Mannheim bzw. RM. 19,75 verzollt mit Sack franko Mannheim.
Das Mehlgeſchäft liegt ſehr ruhig, namentlich fehlt es am
Abſatz für Roggenmehl. Wie man aus Kreifen des Mühlengewerbes
hört, iſt eine beſonders bedauerliche Nebenerſcheinung des ſchlechten
Ge=
ſchäftsgangs in der allgemeinen Verſchlechterung der
Zah=
lungsſitten zu erblicken. Es ſei leider eine ſeit längerer Zeit
be=
obachtete Erſcheinung, daß das Bäckergewerbe, deſſen Kundſchaft im
all=
gemeinen ſofort bei Empfang der Ware bezahlt, ſich immer mehr daran
gewöhne, den Mehlhandel erſt nach längerer Zeit und auch dann häufig
noch mit mehr oder weniger langfriſtigen Akzepten zu bezahlen. Preis
für Weizenmehl, Spezial Null, ging auf RM. 41,50 bis 41 bei der
zwei=
ten Hand auf RM. 40,75 zurück. Norddeutſches Weizenmehl wurde mit
RM. 38 franko Mannheim genannt, mitteldeutſches Weizenmehl, Kaiſer=
Auszug, mit RM. 38,25 bis 41 ab Stationen. Noggenmehl 60prozentig
koſtete NM. 28,75, 70prozentig RM. 27 bis 27,25, die zweite Hand war
RM. 0,50 billiger. Norddeutſches Noggenmehl war mit NM. 25,50
franko Mannheim im Markte. Einfuhrſcheine wurden bei 7 Prozent
Damno offeriert. Das Geſchäft darin iſt gering, da auch die Einfuhr
eine mäßige war. Die Tendenz im Saatengeſchäft war in den
letzten 10 Tagen infolge des knapp angebotenen Materials in Luzerne
und unberegneten Rotkleeſaaten ausgeſprochen feſt. Zum Teil traten
Preisſteigerungen bis zu 20 Prozent ein. Es koſten (alles Ia Sorten,
100 Kg., ab ſüddeutſchen Stationen): Provencer Luzerne, verzollt,
RM. 196; neue italieniſche Luzerne verzollt RM. 176, deutſcher
Rot=
klee RM. 210, nordfranzöſiſcher Rotklee, verzollt, RM. 194, italicniſcher,
verzollt, RM. 165, Siebenkürger, verzollt, RM. 220, Eſparſette, neue,
RM. 64, Saatwicken RM. 25,50 und Natal=Saat=Mais, verzollt, RMM.
22,25 bis 22,50.
Futtermittel lagen ruhig. Man verlangte für die 100 Kilo
Kleie, je nach Qualität, RM. 11 bis 12, Weizen= und Roggenfuttermehl,
fe nach Qualität, RM. 1150 bis 12,50, ferner für Biertreber,
auslän=
diſche, mit Sack, RM. 18.25 bis 18,50, Malzkeime: RM. 15 bis 15,50,
Torfmelaſſe RM. 8.75, Rapskuchen RM. 16,25, Palmkuchen RM. 15,
Cocoskuchen RM. 22,25 und Seſamkuchen RM. 22.50. — Nachdem das
Einkaufsgeſchäft für Tabak ſich in der letzten Zeit noch ſehr
rege geſtaltet und Preiserhöhungen bis zu 30 Prozent gebracht hatte, iſt
es nunmehr als beendet anzuſehen. Mit Ausnahme der
Tabake, die von den Bauern ſelbſt fermentiert werden, iſt alles verkauft
und liegt bei den Vergärern. Verkauft wurden bereits kleine Poſten
Herbſt=Tahake zum Preiſe von RM. 75 bis 80 und Rollendecktabak zu
RM. 25 bis 90.
In der Nheinſchiffahrt iſt der Waſſerſtand noch günſtig,
ſo=
daß bis Straßburg=Kehl gefahren werden kann. Das Geſchäft an der
Nuhr iſt mit Exportkohlen lebhaft, wodurch der Schiffsraum knapper
geworden iſt. Die Schiffsmiete hielt ſich daher auf 45 Pfennig pro
Tonne und Tag. Die Exportkoblenfracht ſtellt ſich pro Tonne von den
Nuhrhäfen nach Rotterdam auf RM. 2, nach Antwerpen auf RM. 290,
nach Gent auf RM. 3,25. Die Fracht pro Laſt von 2000 Kg. von
Rot=
terdam nach der Ruhr beträgt Fl. 1.20 bis 130, die Erzfracht 35 bis
40 Cents. Die Schiffsmiete wird in Rotterdam mit 2 bis 2.25 Cents,
in Antwerpen mit 2,5 bis 3 Cents pro Tonne und Tag berechnet. Der
Schlepplohn beträgt von Ruhrort nach Mannheim RM. 1,20, von
Mannheim nach Karlsruhe RM. 0,55 bis 0,60, von Mannheim nach
Straßburg=Kehl RM. 1,10.
40 Jahre „Der Konfektionär” Am 2. Januar konnte die
füh=
rende deutſche Textilzeitſchrift „Der Konfektionär” auf ihr 40jähriges
Beſtehen zurückblicken. Die Zeitſchrift wurde im Jahre 1886 von dem
erſt 26jährigen Leopold Schottländer begründet und hat ſich langſam,
aber ftetig zu dem bedeutendſten Organ des Textilgewerbes entwickelt.
Anläßlich des Jubiläums gibt die Verlagsleitung eine Feſtnummer
her=
aus, die bemerkenswerte Aufſätze prominenter Wirtſchaftsführer und
zahlreiches wertvolles Bildermaterial bringt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 22. Januar.
Weizen unterlag heute bedeutenden Schwankungen. Nach
ſchwacher Eröffnung auf die Meldungen aus Liverpool und Buenos
Aires trat vorübergehend eine Erholung ein, dann wurde der Markt
wieder ſehr ſchwach auf geringe Nachfrage von Seiten des Auslandes;
am Schluß trat eine Erholung auf Baiſſedeckungen ein. Die Termine
ſchloſſen 1½—2 Cent unter geſtern
Mais begann ſchwach im Eiklang mit Weizen, konnte aber im
weiteren Verlauf auf ſtärkere Loconachfrage leichte Avancen
er=
zielen.
Hafer. Der Markt verkehrte bei ruhigem Geſchäft in ſtetiger
Hal=
tung ohne weſentliche Kursänderungen.
Baumwolle. Der Markt verkehrte in abgeſchwächter
Hal=
tung, da der Export nur klein war und nur mäßige
Entkörnungs=
berichte erwartet werden. Die Termine gaben 5—10 Punkte nach.
Kaffee. Der Markt verkehrte in feſter Haltung auf höhere
Nio=Notierungen und Käufe der Kommiſſionsfirmen. Beſonders gefragt
waren Märztermine, die 10 Punrte anzogen, die übrigen Termine 15
bis 20 Punkte
Zucker. Gebefferte Ra=frage für Exportware, die zuſammentraf mik
erhöhrer Kaufluſt der Raffinerien, bewirkten eine ſtetige Haltung.
Die Termine konnten bis 3 Punkte anziehen.
Nummer 23
Samstag, den 23. Januar 1926
Geite 13
Brandfarter Karborricht vortt Aa. Banddt keau‟
Europäiſche Staatsyapieerl 21. 1. 22 1.
a) Deutſche
5½ Reichsanleihe .. . . . . . . 0.240/ C.23C
...... . .! 0.25
3½2
Dollar=Gld=Anleihe 9. 1935
groß e Stücke
Dollar=Gld=Anl. pei 1932
große Stücke
Dollar=Schatzanweiſungen 98.5 98.55
Dtſch. Schtzanw KIu. IIv. 23
Klu. IIv. 24
—
4½½ IV. u. V. Schatzanw.
—
4½% II.—lX.
4% D. Schutzgb. v. 08-11 u. 13
v.14
Sparprämienanleihe .. .
Zwangsanleihe .. . . . . . . ."
4% Preuß. Konſols ......"
3½% „.....
3½ „
....
4 % Bad. Anl. alte ......
.......
8½%
3½% „ „ v. 1896 ...
4½ Bahern=Anleihe ....
3½
3%
8-16% Heſſen R. XXxyI
untilg. b. 28 .........
4% Heſſen unk. 1924.. . . .
4% „ alte ..........
3½% ........"
4% Württemberger alte
b) Ausländiſche
6% BosnienL.=E.=B.v. 1914
5% „ L.=Inveſt.=Anl. 1914/
4½% v. 1898 ... . ...
4½%v. 1902 ........"
4% „.....
5% Bulgar. Taba 1902
4½% Oſt. Staatsrente 1913
ab 1918
4½% Oſt Schatzanweiſ.ſtfr.
v. 1914
....
4% Oſt Goldrente ....."
41s% Silberrente . . . .
4½ einh. Rente (konv.
5
Siſ=
0. 142
0.23
1.24
0.25
28.75
0.19
0.21
0.21
17.75
16.75
1.7
1.4
14
2.25
14.25
17.4
1.3
8% Portugtel.(Spes.)S. IIII 6.3
5% Rum am Rente v. 03
½% Goldr v. 13...
4% „ am. konp.. . .
2 am. b 05
4% Tür: (Admin.) v. 1903
* (Bagdad) Ser. I
(Bagdad! Ser II
4% „ v 1911 Bollan!
4½% Ung. Staatsr. v. 191:
41
89
Staatsr. v. 14
Goldrente
Staatsr. v. 10
Kronenrente
(Eilern Tor)Gl
Außereuropäiſche.
5½ Mexit amor innere
5%
kon f äuß. v.99
„ Golb v 04 ſtfr
4%
8%
kon) inner
4½% „ Frrigationsanl
6% Tamaulipas. Serie I
5.4
1.225
9.45
12.25
17
13.5
13.6
1
5.2
5.2
0.13
0.24
0.22
3)
0.19
020
A
18
1.7
14.5
2.2
1.3
6.4
6.475
1.21
8.9
7.9
8.85
% Großkraftwert Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23
1% Heidelberger Holzwertanl.
von 23
6 %H. Braunk.=Rog.=Anl. b. 23
5% H. Roggenanleihe v 1923
5% Mannh Stadt=
Lohlen=
wertanl v. 1923
20 Offenbach (M.)
Holzwert=
anl. v. 1923
0. Pfälzer Hyp. Ban: Gold=
Pfdbr v. 24.
1% Preuß. Kaliwert=Anleihe
59 Preuß. Roggenwert=Anl.
52 Rhein. Hypoth. Bk. Gold=
Pfdbr. v. 24.
% Säch) Braunk.=Anl. v. 23,
Ser. I u. II
5% Sächſiſche
Roggenwertan=
leihe von 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl
21. 1.
15
9.90
15
38
2.1
22. 1.
15
5
9.90
15.08
3.80
5.5
2.10
6.15
1
Borkriegs=Hypothekenbank 21. 1.
Pfandbrief=
Bay. Vereinsbant München / 7.1
Bay. Handelsbant München
Bay. Hyp. u. Wechſelban: 7.10
Frankfurter Hypothef.=Bk. 7.c5
Frankfurter Pfandbrief=Bk.
Hamb. Hypothef.=Ban
2.55
Meininger Hyp.=Bank.
Pfälziſche Hyp.=Ban . . . . . .! 6.8
Preuß Pfandbrief=Br. ...
Rhein. Hypothk.=Bank
6.87:
Südd Bodenkredit=Anſtalt
6.10
Württemberg. Hypoth.=Bank
Staatl oder provinz ia!
garantiert
Heſſiſche Landes=Hyp.=Bank 4.7
Landeskreditanſtalt Caſſel.
Naſſauiſche Landesbank
4.65
22 1.
7.6
.95
4
6
5
85
7
3
85
225
4.68
4.6751
Obligationen von
Transportanſtalten.
4½% G: abethbahn, ſtfr.
4% Ga Carl Ludw.=Bahn
5% Oſt. Südb (Lomb.) ſtfr.
2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb.)
2.6% Neue Oſt Südb. (Lomb.)
Oſt. Staatsb v. 1883
3% Oſt. Staatsk 1 b.8.Em. .
3% Oſt. Staatsb 9 Em
Oſt Staatsb v. 1885
*6 Oſt. Staatsb. Erg Netz..
4% Rudolfb : Silber ſtfr. .
4½ Rudolfbr. Salzkammerg.)
4½% Anatolier Serie I.
4½% Anatolier Serte II
4½% Anatolier Serie III ..
3% Salonique Monaſtir. . . .
o Tehuantepee .. .. ..."
4½½ Tehuantepee .. . . .."
21. 1.
1.7
1.40
11.1
11.1
11.1
5.4
17.65
17.5
17.3
9.75
9.2
21.75
22. 1.
1.3
11.15
11.10
11.10
17.8
7.8
9.
22
22
42.25
26
14:
33.50
17.65
13.7
13.7
9.5
22e
26.23
14
33
Nach Sachweru verzinsliche
Schuldverſchreibun gen
Mit Zinsberechnung
6% Dollar Goldan! v.1932
große Stücke 91.75 91.75
6% Dol=ar Goldanl v. 1935
große Stücke 90.2- 90.21
8% Fräftr. Hyp.=B..
Gold=
pfandbr e R 1/85.5 85.5
8B Frkrft. Hyp.=B1.
Gold=
pfandbrie: Em 3
5% FrLirr. Hyp.=R:,
Gold=
pfandbrie/ Em 21
5½ Neckar A.=G Stuttgart
Goldanleihe von 1923/ 65
8 % Pfälzer Hyp =Bf.=
Gold=
pfandbrief von 24
84
84
8% Rhein Hyp. Bi.
Gold=
andbrief von 24
85 85
6% Rhein=Ma n=Donau
Gold-Anleihe von 23 64.5 33.5
Ohne Zinsberechnung
8 %Baden=Baden=Holzwert
Anleihe von 23
14
6 %Badenw. Kohlnwranl. 23! 9.85
6% Frkftr. Pfandbriei=Bk.
Golnoh Em
1.7
14
9.05
1.7
Jank=Aktien.
Alig. Deutſche Creditanſt. .O
Badiſche Bank
Bank fü. Brauinduſtrie
Barmer Bankverein
Bay. Hyp.= u. Wechſelb.
Beri Handelsgeſellſchaft
Kommerz= u. Privatban:
Darmſtädter u. Nationalbk.O
Deutſche Bant
O
Deutſche Ef u. Wechſelbk. 6
Deutſche Hyp.=Bf. Mein.
Deutſche Vereinsban. .. . O
Disconto=Geſellſchaft .. . . .O
Dresdener Bank . . . . . . . . .O
Frankfurter Bank .. . . . . . .O
Frff. Hyp.=Ban .... ...."
Frantf Pfandbrief=Bk. ...."
Gotha Grund krebit=Ban!
Metallban:
„S
Mitteldeu ſch. Creditbank ..0
Oſterr Creditanſtalt .. .."
Pfäl=. Hypoth.=Bank.
Reichsbank=Ant
*
Rhein Creditban1".
.O
Rhein Hypothekenbank ..
Südd. Disconto=Geſellſch.
Wiener Banſverein
Bergwerks=Aktien.
Berze. tus
......"
Bochumer Bergbau. . . . . .O
Buderus
...... . C
Dt. Luxemburger .. . . . . . .0
Eſchweiler Bergwerks=Akt..
Gelſenkirchen Bergw.
Harvener Bergbau .. . . . . .O
„ſe Bergbau Stamm. . . . . O
Ne Berabau Genußſcheine O
Kaliwerke Aſchersieben . . O
Kailiwerke Salzbetfurt
Kaliwerke Weſteregeln . . . O
Klöcknerw ab. Lthr.-Hütteſo
Mannesmann Röhren .. . O
Man:fe der
3
Oberbedarf
Oberſchle Eiſen(Carv). . . .O
Otav M.nen u. Eb.=Ant..
Phönix Berabau
Rhein Braunk u. Brikett
Rhein Stahlwerle
Rombacher Hütte
O
Stinnes Riebeck Monte
Tellus Bgb.= u. Hütten=Akt. 6
Ber. Laurahütte
Aktfen undnſt rieller
Unternehmungen.
Brauereien.”
Eichbaum (Mannh. ...."
Henninger Kemp=Stern.
Löwenbräu München ..."
Mainzer Aktienbraueret
Schöfferhor (Binding) ...
Schwarz=Storchen
Werger
Geſch.=
Jahr
1
11
1. 4
1. 1
1. 1
1. 1.
Arkumulal Berlin. . . . . .
Adler & Oppenheimer .
Ad erwerke (v Klehen O
A. E. G. Stamm
6
6% A.E. G Vorzu Lit. 4 O
5% A.E. G. Vorzug Lit B 0
Amme Gieſecke & Konegen O
Anglo=Continantal=Guann
Anilin=Bn =Treptow
Aſchaffenburger Zeilſtoff 9
Badenia (Weinheim
Bad. Anilin u Sodafabr e
Bad. Maſchf Durlach
Bad. Uhrenfahr. Furtwang.6
Bamag=Meguin Rerlin O
1.
1.
1.1.
1
1. 1
1 1.
1. 10.
1. 1.
1. 1.
1 1.
1. 1
1 1
1. 1.
1 1
1. 1.
1. 1.
1. 10.
1. 1.
1. 10
1
1 10
1. 1.
1. 1
11
1
1.
1.3.
1. 1.
1. 10.
1. 10.
1. 4
1 7.
1.4
7.
14
1. 1.
1 7.
1. 10
1. 9.
I.1
1.*
1 11.
1 10.
1 10.
1. 10
1. 1
1 1.
1.5.
Sag
40
333½,
20
16‟
40
200
60
100
100
50
209
150
80
2
120
100
83½=
160
20
100
500
40
100
100
100
25
30
80U
700
1.00
200
200
140
160
150
600
600
50
1
120
500
300
500
200
900
37.50
83.33
400
600
3331
1000
250
30
200
S0C
250
40
100
70
75
50
100
200
30c
16
200
200
400
100
Divid
8%
8
10%
RM 10
8%
10%
10%
8%
178
8%
6%
8S.
Kro00d
10%
8e0
88
21. 1. 22.1.
85
34
69.5
90
143.5
401.5
116.25
11..75
73
70.5
6o
112
112.5
63
6S
75
87
95.5
6.65
0% 70.5
148.5
82
73
87
Kr8.00 H”i
2oRM
30
10%
8%
99
12RM
19 „
5%
Be
8%
21.5
84
38‟
B2
127
87.75
110.5
104
75.5
119,
131
121
*
25
48.5
48.5
2—.75
75.25
136
63.5
15
56
35
54
95.75
117
165
91
107
33
95s,
60.25
85.25
34
E9.5
90.5
1s2
101
1.6
116
78.5
71.5
60
112
63
67
73.5
82
85
98
6.75
70
8-.5
70.4
86.5
5
21.7
38
B5
227.5
8.5
111.75
192.5
74
119
19
73.5
7..5
47
43.5
26
75.7-
135
68.25
14
81.25
56
34.5
Geſch
Jahr
126.75
66.5
25.5
116
3.
54
39.*
157
112.5
76
91
110
31.2
96
70.25
61.5
62
125.25
66
124.75
115
30
Baſt Nürnberg .. . . . . . . . . O
Bayriſch Spiegel .. . . . . . .0
Beck & Henkel (Caſſel) ...."
Bergmann El Werke .. . . O
Bing Metallwerke
Bremen=Beſigh=Olfabr
Eementwer! Heidelberg
Tementweri Karlſtadt
Cementwerf Lothr (Karis./o
O
Chem Werke Albert
Chem. Brockh „Nd. Warluf. O
Chem Griesheim=Elektron O
Chem Fabrik Milch
112.25 Chem Weiler=ter=mer .. . . O
Daimler Motoren
.O
Deutſch Eiienhandel Berl.6
Deutſche Erdöl
D. Gld.- u. Silberſcheideanſt.6 1. 10
O
Dingler Zweibrücken
Dresdener Schnellpreiſen e
Dürrkopp /Stamm)
Dürrwerke Ratingen
9
143.7: Y Dncerhoft & Widm. Stammo
Eiſenwerl Kaiſerslautern O
Eiſenwerf L Meyer, n
O
Elberfeld Farbw.v.Baher O
Eleftr Lieferungs=Ge)
Elettr Licht- u. Kraft .. . . . 0/1. 10.
.O
Elſäfi, Bad.=Wolle
Emag, Frankfurt a. M.
Email EStanzw Ullrich O
Enzinger Werke
A
Eßlinger Maſchinen . . . . . .
Ettlinger Spinnerei
..O
Faber Joh. Bleiſtift .. . . . .!
Faber & Sch.eicher
.O
Fahr Gehr Pirmaſens O
Felten EGuilleaume, Carls.6
Feinmechanif (Jeiter
Feiſt Sektl Frankf. M.8
Franffurter Gas
O
Franffurter Hof
.O
Frtf.M Pofornh & Wittele
Fuchs Waggon Stamm.
Ganz Ludw. Mainz
Geiling & Cie
Germania Linoleum
Gel enkirchen Gußſtahl .. .O
Goldichr dt. Th
6
Gothn Waggon
Greffenius Maſch. Stammo
Gritzner Maſchfbr. Durlache
Grün & Bilfinger
O
Hafenmühle Franfſ. (M., e
Hammerſen (Osnabrüch
Hanfwerfe Füſſen
6
Hartm &Braun, Frank. O
Seyligenſaed: Gießen . O
Hilvert Armaturenfbr. O
Hindrichs=Auffermann . . . . O
Hirſch Kupfer & Meſſ. ... O
boch= und Tiefbau .. . . . . O
Höchſter Furben . . . . . . . O
Holzmann Phil . . . . . . . .O
Hoizvert. Induſtr... . ... 1 4.
Hydromete: Breslau .. . . .O
Fnag
Junghans Stamm
... O
Kammgarnſp. Katerslauterne
Kar sruher Maſchinen O
Karſtadi R
*
Kiein, Schanzlin & Becker O
Knorr, Heilbronn
Konſernenfahri Braun . O
Krauß & Co. Lokom. . . . . O
Lahmenet & Co
O
O
Lech Augsburg
dederw Rothe
. G
Lederwverte Spicharz
O
Lingel Schhw Erfurt . . . O
Löhnberger Mühlc
Ludwigshat. Walzmühle
Lüdenſcheit Metalli
O 1 5
1. 10
1. 1
1. g
1. 1
1. 1.
1. 1
1.1
1. 1
O/1 11
1. 1
1 1
1. 1.
e 1. 1
1 4
1. 6
ol1. 10
1. 1
1. 1
1. 4.
1. 1
1. 1.
1. 1.
1 1
1. 1
1. 7.
1 4.,
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1 1
1.I
1
1 1
1. 1.
1. 1
1. 7
1. 1.
1. 1.
1 1.
1. 8
S 1.
11.
1. 1.
1 1
1. 1.
1. 7
1 1.
1. 1.
Ss
60
60
50
200
50
240
300
150
Divid
Aaf4
0%
5‟
40 12%
300 6%
100
200 8%
120
*0
80 5%
400
140
100
40
150
10
80
33½,
3
200 8%
60
00
6
60 1 RM
100
100 0%
1 2.
1. 7.
1. 4.
1. 5.
1. 1.
1. 7
1 1.
1. 1
1.5.
S1 1
1 1.
140
80
100
309
120
80
50
20C
100
25
331
100
400
200
6
5)
200
184
60
20—
200
200
50
80
120
1/ 150
200
C6"
140
120
50
40
80
50
15
54
15
251
500
50
20
R
500
6‟
200 8%
7%0
5%
28
19%
8%o
1 RM
1.RM
5%
8
8½
6%
0%
55
108
21 1.
64
44
80.5
4u.75
30.5
73.75
94.5
3s
123.5
3:
126
34
33.75
87.74
83
77
A4.
33.9
18
125.5
85
100
0.189
26.75
3:
212
68
46
37
115.5
52
75.5
32.75
0.25
19
103
27
63.5
29
90
81.5
5)
83
76
63
16.25
20.5
34
81.5
47.5
12y.5
57.75
5
31.75
0.37
63
31.75
103.5
34.5 34.9
51.
80
73.25
20.5
25.5
46.5
25
22. 1.
K
41
34.75
81
39
73.75
94
74.75
37
124.75
37
32.5
38
86.5
86
76.5
35
32
21
125
28
100
27
19
32
67.5
47
37
113
52
25
75.5
62
30.5
0.26
105
27
61
29
29
90
82
S6
64
16.5
21.5
31.5
48
125
56
55
0.35
62
6. .25
30.5
104.25
11.5
39.6
79
78
21
26.5
46
37.25
Jahr *s Divid. 21. 1. 22. 1. Ss Luther, M.= u Mühlenbau O 1. 1 50 82 60 62 Lurſche Induſtrie 1. 1. 100 Mainkraftwerke Höchſt.. 4 1 1 140 7 78 b:*5 Metallge) Frankfurt .... Ol1. 10 120 81. 97.5 96.5 Meyer Dr. Paul E 1. 1 10 10 Miag. Mühlenb. Frkf. a. M.6 80 81 Moenue Stamm 30 65 31 30 Motorenfabrik Deutz 250 Motorenfabr Oberurſel 250 34 Neckarſulmer Fahrzeugw 1 1 190 41.75 39.25 Neckarwerke Eßl Stamm O 1 1 100 88 80 ISteawerke, Frankfurt a. M./ 1. 1 20 29 Beters Unvon Frankf. a. M.0 1 10. 30 55 55 Pfälz. Näh Kayſer ...." 1 10 50 4% 43 43 Philipps A.=G. ... . . . . .." .9 1 10 100 15 Porzellan Weſſel......." O 1. 1 100 0% 44 Prometheus Frkf. M O 1. 1 40 Reiniger, Gebber: & Schall o 1. 8 30 44 Rhein Elektr Stamm. 1 1 100 65 66 Rhein Metall=Vorzüge .. 1. 150 Rhenania Aachen .. 1. 1 60 34 Rückforth Stettin .. 1 10 0 Rütgerswerke 1. 16 73 71.75 Schleußner, Frankf. a. M.) 1.1 60 12 11.6 Schneider & Hanau 1. 1 104 4. 50RM 43 43 Schnel preſſen=Frankenthal O 100 58.* 56 Schramm u. Megerle Lackf.6 1. 11. 60 6 4.25 65 Schriftg Stempe Ffm C 1. 1. 12.) 108 79 77 Schuckert Elektr „Nürnb. O 1. 10 700 73.25 75.75 Schuhfabr Berneis=Weſ ele 40 5% 26 26 Schuhfabrit Her; 1. 7. 6. 20.5* 20.5 Schuhſ Leander Offenb. O 3 240 Schultz Grünlack Rdsh ol1 1. 20 30 28.5 Seilinduſtrie Wolf; 8 1 125 27.5 23 Sichel &Co. Mainz * 1 4u 2.5 3 Siemens Elektr. Betriebe * 1 10. 100 50 Siemens Giasinduſtrie O 1 1 20 Siemens & Halste Sll 10 700 8 9o Süddeutſche Immobilien O 11 83.33 58 28 Thür elektr. Lief.G. Gotba 8 100 77 ührenfabrit Furtwängler 0 40 5 20 Beithwerke in Sandbach 1. 1 60 41 41.5 Verein. f. Chem Ind. Frift l 1 1 10 *8.5 *b.75 Berein. d. Olfbr. Mannk 1 1 404 30 Zu Verein. Faßfabrit Caſſel O 1. 6. 60 99 59 58 Ver Gummif, Bln =Frif * 1. 1 o a0 40.5 Verein Pinielf. Nürnberg O 1. 200 68 62 63.5 Verein Ulrramarin G 200 80 Verein. Zellſtoft Berlin O 1 50 54 94 Vogtl Ma ch nen 1. 45 Voigt & Haeffner Stämme O 1. 1 20 8% 65 64 Volthom. Seil S 1. 1 50 21.5 26 Wauß & Fientag 9 1. 2. 40 10% 77.75 Wegelim Ruxfabri: O 40 91.95 93 1Zellſtoff Wa dhof Stamm 1 100 6% 92 Zuckerfbr. Waghäuſei * 1 10. 40 2 RM 49.5 46.75 Zuckeribr., Frankenthal O/1 10. 40 2. 40RM/ S 57.75 Zuckerfbr Heilbronn . . .. Sf1 10. 2 RM 48.5 a6.5 Zuckerfbr Offſtein ......"
Zuckerfbr Rheingau ....." 1. 9 40 2 RV 51.25 O 1 10 4 RM 50 Zuckerfbr. Stuttgart
„.
Transport= und
Verſicherungs=Aktien
Aug. Deutſche nenbahn O 1.9 40 2 RM 20 45.75 G 1. 1 1000 50.5 51 Deutſche Eiſenb=G. Fftm. 1 1 62 62 Eleftr. Hochbahn Berlin 1 1 10-0 5% Schan tung E. B O 1. 1. 2.10 Südd. Eiſenbahn=Geſ. ..." 6 1.1. 8" 1c0 Hapag (Paketfahrt) .. . .. O 1. 1 300 0½ 112.7 112.25 Nordb. Lloyd . ........" 9 1 1., 0% 124.2 120.5 Frrft. Allg. Verſich.=Geſ. 80 74.25
50 s0 Frankona Rück= u Mitv. 80 1 Darmſtädter Wer Buhnbedar 4.1 20 19.5 19.5 Dampfkeſſel Rodberg d 1 10 60 11.5 11.5 Helvelia Konſervenfabr 1 1. 40 2 4008 Gebr Lus 300 28.5 29 FMot orenjabrif Darmſtadt 8 1a0 35 Gehr Roeder O 1. 120 80 68 67.5 Renuteth & Ellen 8 15 2 300 Annotierte Aktien Apt A Beckerkohle . 80 Beckerſtahl 10 Benz 60 Brown Boverie Deurſche Petroleum 1. 1. 18. Diamond Shares Großirftw Württ. (Grow Grßkrftw. Unterfr ufra) Krügersha !l Kali ....." Ufa Film O 1 6. Co
Zeichenerklärung: X — Mark für eine Million nominal. — Mark
für eine Milliarde. — Mark pro Stück. O — Go ld=Kurs
Penſionen
In gebild. chriſtl. Fa
mlieDarmſtadts find
1-2 Kinder, welche d
Töchterſchule beſuch
ſollen,
lie eb. Pflege
und Miterziehung mit
eigner 11jähr Tochter
Anfrag erbet. unter
H 175 Geſchſt (*1926
Weiblich
Kontoriſtin
in Buchf. bew., Sten.
u. Maſch=Schr. firin,
fleiß.u gewiſſenh „ſucht
Stellung 238. Ang unt
H192 Geſchſt. (*1572
Tücht Modiſtin,
meh=
rers Jahre in erſtkl
Geſhäft, ſucht Faſſ
Stell Ang unt. H 205
a d. Geſchſt. (*1614
Juuge Fran geht
waſchen und putzen
Fr. Metz.
Beſſunger=
ſtruße 48½, Hth. 1 I.
(*1948)
O9. Duue
(25 Jahre) mit
Abi=
tur. =Ex. ſucht Stellung
am lietſt als
Sprech=
ſtundenhilfe
beiZahn=
arzt oder Arzt. Da
eb enfalis Erfahrung
im Haushalt, würde
auch ſolche Stelle
an=
nehmen Ang. u. H
178 Geſchſt. (*1552
Brav., fleiß Mädchen
vom Lande (20F )ſu ht
Stelle als Alleinmädch
in gut Hauſe. Zuerir
Forſtmeiſterſtr. 2, III
(1617
Schneiderin
nimmt noch Kunden
an, in u. außer dem
Hauſe. Beſte
Refe=
renzen vorh (* 649
Näh. Frl. Hufnagel,
E. Kunert=Eibert,
Rheinſtr. 12¼ 1625 Maſchinenöl-Zmportkaus
ſucht für den dortigen Bezirk
einen bei der Induſtrie
Holohtäß Immobilien, Bensheim (H) (II.11.2
Wilhelmſtraße!
N AUnterrichtg
Perf. Stenrtypiſtin
zur Aushilfe geſucht
Geſuch mit
Gebalts=
anſprich n an die
Geſchäftsſtelle unter
H 183. (*1939 s
Wegen Verhe ratung
mein jetzig. Mädchens
ein ordentliches,
zu=
verläſ. Akleinmädchen
geſucht. Zu erfragen
Georgenſt.1, II (*15‟2
Tü. tiges, ehrliches
kinderliebes
Tagmädchen
mit guten Zeugniſſen
geſucht. Frau Dr.
Frank, Schießhaus=
(*1942
ſtraße 98.
tagsüber f
Haus=
halt geſucht. Zu
e fragen bei
Müller=Krägeloh
Rheinſtraße Nr. 4
im Laden. (*1612
Aelteres, ſolides
das einen kl., bürger!
Haushalt ſelbſtändis
führen, und kocher
kann, geſucht.
Ange=
bote unter H 207 a. d.
Geſchäftsſt, (*1618sg
Füng. Binderin
geſucht H Schäfer,
Wenckiir 49 (*1897
Leyrmädchen
Ordentliches, braves
Mädchen
v. Lande in
bürger=
lichen Haushalt ſofort
geſ Näh. Gſchſt. / 1632
In gutbürg Haushalt
Nähe Darmſt wird
ein tücht, erfahrenes
in gut bezahlte
Dauer=
ſtell zum 1. Febr oder
ſpäter geſunt
Bedin=
gungen: Nette
We=
ſensart, Liebe zu
Kin=
dern nicht über 35 J.
alt, ausgeprägt.
Ord=
nungsſinn, an ſelbſt.
Arbeiten in Haus u.
Küche gewöhnt.
Zu=
ſchriften unt H 210
an die Geſchäftsſt. d
Bl. erbeten. (1174
Männlich
Autoſchloſſer
geprüfter Chauffeur,
als
Triebwagenführe-
geſucht. Schriftlich
Meldungen mit
Le=
benslauf unt. H 181
an d. Geſchſt (1138
Größeres Kaufm
Inſtitnt ſucht
intell. Lehrling
nit guter Schulbilt
Meldungen u. H 167
n die Geſchäftsſtelle
ds Blattes. (11071s
Leiſtungsfähiges
gut eingeführten Herrn
Angebote mit Lichtbild und
An=
gabe der ſeitherigen Tätigkeit unter
H213 a. d. Geſchäftsſtelle. (1181
Vertreter zur Errichtung einer Filiale
(Abſchlagszahlung) geſucht.
Sicher=
heitsleiſtung erforderlich: Schriftl
Meldun; von gee gn. Bewerbern mit
Angabe v. Referenzen u. H 190 an
(TV. 1142
die Geſchäftsſtelle
Bei Behörden, Induſtrie u. Kleingewerbe
(Dampfkeſſelbeſitzer) gut eingeführter Herr
mit techn. Kenntniſſen wird für den Ver
trieb von bewährten
Spezial=Roſtſtäben
als Vertreter zu engagieren geſucht.
Gefl. Angeb. mit Referenzen erbeten, unter
H 212 an die Geſchäftsſtelle.
(118
Vertreier geſucht!
für Osram=Lampen mit Lichtverdoppl
FürLagerübernahmenur einige hund rt
Mark erforderlih Hohe
Berdienſt=
möglichkeit. Zuſchr unt F.0.T. 4776
an Rudolf Mofſe, Frankfurt a. M.
(1 1149)
Textilbranche,
18 jähriger ſunger Kaufmann, welcher
ſeine Lehrzoit am 31. 1. 26 beendet,
oder endetail). Angebote erbeten unter
H186 an die Geſchäftsſtelle. (*41566
5 Schriftlichen 8
Nebenerwerb. Prosp
lurch Verlag Vitalis,
Hünchen 9 (IV 355
Tüchtige
Reiſende u. ſtellenl.
Kaufleute
bei gutem Verdienſt
geſucht. Karl
Herz=
berger, Buch=u
Zeit=
ſchriften=Handlung
Darmſtadt,
Karl=
ſtraße 31.
21944
Lehrling.
aus achtbarer
Fa=
milie mit gut.
Schul=
bildg auf unſer kaufm
Buro zu Oſtern ge
Sallwey & Co.
Inſtitut f Elektrotechnik,
Grafenſtr 20.
Lehrling
aus aihtbarer
milie, mit guter
Schulbildung von
Kolonialwaren=
Großhandtung
der ſofort od. Oſtern
geſucht. Angeb. unt
H 169 an die
Ge=
ſchäftsſtelle. (*1811
Wachſende
Kapital=Anlage
3X4 Zimmer=Haus
mit Man arde, in gut
Lag., verhältniſſehalb
vom Eigentümer zu
verkaufen. Angebot
unter H 111 an die
Geſchäftsſt (*1738 d.
Mehrere 5—6 Zim
merhäuſer geg
Bar=
zahlung zu kaufen
ge=
ſucht. Ang. u. H 188
a d. Geſchſt (*156
Hausverkau
Alleinſt. Herr, 66Jahre
alt, wünſcht ſein An
weſen geg. eine mon
Lebensrente zu ver
kaufen Angeb. unt
1 193 Geſhſt. (e157.
R
i. Zentr., 1908 erb
z veri. Preis 12 009,4
Angeb. unt H 173
eſchäfts
(2192
Einfamil. Haus
Zim, m. Gart
in Beſſungen, zu kſ
geſucht. Ann m Pr
u. H206 Gſchſt. (*1626
Beſchäftshaus in beſter Lage
für jeden Betrieb geeignet, m. freiwerd
*=Zimmerwohnung. Preis 28000 ℳ
An=
zahlung 10000 ℳ Wolff, Moos & Co.
NAMB ein Zentrulheizung.
großer Garten Frühjahr freiwerdend, zu
günſtig. Bedingungen zu verkaufen durck
Conrad & Hellmund
Kaſinoſtraße 24. (*1929) Telephon 3084
Großes
Etagenhaus
zentr. Lage, m.
frei=
werdend. groß.
Büro=
uind Lager=Räumen
3X6 Zimmer=Haus,
Heintichſtr., 40000 X,
2X5 Zimmer=Haus
Eichbergviertel, 38 000
Mk., 3½ſtöck. 5 Zim.=
Haus, Nähe Ryeinſtr.,
17000 ℳ, Landhaus
mit 7 Zimm, Küche,
großem Garten, Nähe
Darmſtadt, 20000 ℳ,
beziehbar, Haus mit
Laden, 3 Zimmer=
Wohng. in Eberſtadt,
beziehb „14 000,4,
An=
zahl 5-6000.ℳ, zu ver
kauf. Näheres Adol
Dingeldein.
Immo=
bilien=Büro,
Land=
wehrſtr. 39, pt. (1172
Telephon 2067.
Zu kaufen geſuch
Landhaus vd Villa,
möglichſt nahe Darm
ſtadt, 5—6 Zimmer,
Garten. Angeb mi
Preisangabe u
Zah=
lungsbedingungen u
„Eigenheim” an Ale
Haaſen lein & Vogler,
Frankfurt a. M. (I1 115‟
Etagenhaus
zukaufen geſucht
Freie Wohnung nich
erforderlich. Angeb
mit Angabe der
Frie=
dens niete, Belaſtg.,
Friedenswert, Preis
und
Zahlungsbeding=
ungen unter H 214
an die Geſchſt. (118
Geldverkehrf
Jät. Teilhaber
beſſer. Kaufmann, mit
einer Einlage von
5—10 00)) ℳ geſucht.
Angebote unt. H 189
Nachhilfeſtunden u.
Konverſationf.
Fort=
geſchrittene und
An=
fänger ert. Thalland,
Roßdörfer traße 74.
*1K68ms
Unterricht in
Reichs=
kurzſchrift u. Anfan
s=
unterr i Engl
Franz=
w erteilt Gefl. Ang u.
H18SGeſchſt. (*1568
Nachhilfeſtunden
für chülerin der 4.
Lyz=Gl inMath. evtl.
auchFranz u Enal.
ge=
ſucht Angeb.m
Preis=
angabe unter H 184
a. d. Geſchſt. (*1569
3000 Mk. als I.
Hy=
pothek (Gold=
Hypo=
thek) auf neu erbaut
Landhaus geſucht.
möglichſt von
Selbſt=
geber. Angeb. unter
H 172 Geſchſt. (*1920
Geſchäftsmann
ſucht 3 — 4090 Mk.
gegen gute Sicherhei
zuleihen. Angeb unt.
H 194 Geſchſt (*1576
Suche auf 1. Shpoik
1—2000 Mk.
Geſ häftsh i. Darmſt.
Gefl Ang u. H 179
Geſchäftsſt. (* 1556
Mit Mk. 15000 ſucht
älterer Kaufmann
aktive Beteiligung
An jebote unt. H 187
a. d. Geſchſt. (*1563
Receteessosé
Frau Paula
Momber=Manecke
ehemalige
Opern=
ſängerin
Darmſtadt
Neckarſtr. 9, III (346a
Geſangsausbildung
fürBühne u. Konzert.
— Ital Schule.
Spezialgebt t:
Geſang zur Laute.
Lessssttttte
Wer erteilt
Anatomie
(Krankenpflege)
einige Stunden i: d.
Woche jungen
Mäd=
chen? Angeb. untes
H 174 Geſchſt. (*1925
Nummer 23
GSeite 12
Saustag, den 23. Januar 1926
Palast-Lichtspiele
Nur noch heute und morgen!
Verstärktes Orchester
findet am 30. Januar auf dem „Heiligen Kreuz” ſtatt
Das närriſche Komidee
cwenbrwi
MINCHEN
Orrihn umsan
Nach dem erfolgreichen Roman de
„Berliner UIlustrlexten Teitung”
Regie: Manfred Noa
7 Akte! In den Hauptr.: 7 Akte!
Solette Darfezll, Heinr. Beer
Harry Hardt, Angelo Ferrari
W. Diegelmann
Bodo ai8 Iosheg
2 lustige Akte
(1173
Die neue, Interessante Wochenschau
Restaurant Bender
23 Elisabethenstraße 23
Samstag, 23. und Sonntag, 24. Januar
BuntesKonzert
des beliebten „Trios”
Eintritt frei.!
Eintritt freſ!
Café diek
Reſiaurant „Zur goldenen Roſe‟
Heute Samstag und Montag, den 25. Januar
Bunter KappenrAbend
Muſik
Munchner
und (*1951
Löwenbräu
Kche
Serren=u. 9: Domings
Biedermeier. Klow7
u. a. Masken
billig zu verleihen.
RudolfFetz,
Ludwvigs=
höhſtraße 1½ B1177
1D. u. 3 D=Ma ken
bill. zu verl.
Sand=
bergſtr 59, I. (21600ms
Entzückende Masken
von den einfachſten
bis eleganteſten
Neu=
heiten, auch ſeidene
H.=Pierott v. 2 ℳ an
Stein, Arkeilgerſtr. 2, III.
(*1702dsg)
Eleg. Inoerin,
eleg. Herren=Pierrot
zu verleih. (e1919fs
Riedlingerſtr. 17, I
Eleg. 9.: Masken
neu und gebr., ſehr
ſchön!Schuchardſtr. 8, 111
1854 1so
Fleg. Masken und
Dominoé zu verleihen
Brafenſtr. 18 III, r.
(IV602
Herren= und Damen=
Masken zu verleih.
Mauerſtr. 6, II. (1074a
Schickes
Masken=
koftüm (wß=gr.
Per=
rette) bill. z. vl (41936
Ludwigſtraße 6, II.
Neu angefertigte,
ele-
gant Maskenkoſtäme
zu verleihen. (*1591
Karl Dehn
Kaſinoſtraße 12
Residenz-Theater
as Federroß
10 große Akte
von
Liebe — Drama — Sensation
— Die zehntausendste Aufführung —
des Fox-Films „Das Feuerroß‟
Anschließend an die Bremer Erfolgspremiere des
Fox-Films „Das Feuerroß; die gleichzeitig in
drei Bremer Lichtspielhäusern vom Stapel eing,
wurde dieser größte amerikanische Fox-Film
in Hamburg und zwar ebentalls gleichzeitig in
zwei großen Theatern eingesetzt Die Fox-Film-
Corperation in New-Vork verständigte nun die
Leitung dieser Tneater, daß Montag, den 18.
Januer, die zehntausendsteVorstellung des großen
Pionierlil ns fällig sei Die rührige Leitung der
Hamburger Theater veranstaltete nun in diesen
Tagen eine große Festvorstellung, der die
nam-
haitesten Vertreter der in- und ausländischen
Behörden, die ges. Presse, die Spitzen aller
wissenschaftlichen Institute, eine Vertretung des
Eisenbahnministeriums und viele andere offizielle
Persönlichkeiten beiwohnten Die zehntausen 1 Aufführung „Das Feuerroß”” nahm einen
glänzenden Verlauf.
Im Beiprogramm:
„Die lieben Verwandten‟
Fox-Groteske in 2 Akten (1645
Union-Theater
O
Lusts
ANNAB TAA
Md Painthen
Hasken
ehr billia.
Volkstheater
Alexander r. 5, III
Maskenkoſtüme
für Herren u. Damen
billigſt zu verleihen.
Wendelſtadtſtr. 47, I
früher Schloßgaſſe 3.
(*1631sg)
Lomino zu verleihen.
Wittmannſtr. 25, 1I.
(e1641)
Eleg. D.=Maske (
Phan=
tafie), neu, bill.z verl.
Heidelbergerſtr. 111,
118
2 Stock Ik3
Maen
Rokoko Anzug
roſa, nur einmal am
Hof getragen, z. ver=
(B118e
kaufen
Wittmannſtr. 24, pt.
Nur vormitt. anzuſehen
„2 eleg. Maskenkoſt.
neu) zu verleihen
Mathildenpl. 5, Hth
(*1578
2. Stock.
Bekannte
Pigno=
fortefabrik verkauft
Pandt
auch ſchon bei
Anzahlung
von R=M. 150—
und monatlicher
Abzahlung
von R.-M. 50.—
an Private in
ge=
ſicherter Poſition
Gefl. Anfragen u.
H156 an d Geſchſt
Die aftuelle Trianon-Woche
Neul
E die eiesante vame
Prachtvolle farbige Aufnahmen erster Moden
aus den vornehmsten Mode-Salons.
Musikallsche Leitung: Kapellmeister A. Kolitsch
nr
Neu!
Uhr
HAROLPLOTB
„Er”” im Film-Atelier
„Er”” hat das Frühlingsfieber
Jugencliche haben Zutritt!
„Bockshaut
Voranz
Geſangverein „Liederhalle‟
Gegr. 1886 — Darmſtadt —
begr. 1886
Sonntag, den 31. Januar 1926
großer pompöſer
Maskenbalt
im Mathildenhöhiaal (isss
Dreherarbeiten
Mittlere und kleinere
Dreherarbeiten,
Ho=
velarbeiten, werden
fachgemäß, ſchnell und
billig ausgeführt,auch
Maſſenartikel, bei
J. Gräb, Darmſtadt
Moosbergſtr 97. (605a
am=Open
PNLGTT
A
Samstag, den 23. Januar
und folgende Tage:
Reichshef
Heute Samstag
Großer
karnevalistischer Abend
Morgen Sonntag, abends ab 7 Uhr
Tanz in der Weinklause
(1179)
Zußballklub „AUnion” 1913 e. P. Darmſtadt
GalarMaskenpaft
am Samstag, den 23 Januar, abends 811 Uhr,
in ſämtlichen Räumen des „Chauſſeehauſes”, Heidelbergerſir.
Masken-Prämiierung tr
Ausgezeichnete Muſikkapelle, ſowie Jazzband grorr a=
Diele — auch Likör= und Mokkaſiube
Eine beſondere Einladung unſerer Mitglieder ergeht nicht mehr — Freunde
und Gönner des Vereins ſind herzlich willkommen — Da Kartenverkauf ſehr
rege, wolle man ſich bald ſeinen Bedarf ſichern
Vorverkaufsſiellen bel: Friſeur Müller, Beſſungerſtraße, Zigarrengeſchäft
Göhring, Heidelbergerſtraße, ſowie im Vereineheim, Ludwigshöhftraße 35
Der Vergnügungsausſchuß
HEUTS
Erstaufführungen:
Bas
Sclelteag
de
MIAMäOT
(Der Hampelmann)
Grosse Lanz-Operette in 3 Akten
Musik von Roberk Stolz
In den Hauptrollen:
MARGA PETER
Karl Walbröhl — Gustau Bertram
sowie das gesamte Personal
F Vorkommende Hauptschlager
die z. Zt. ihren Weg durch die Tanzpaläste
Deutschlands machen:
„Heute ist das Glück mir nahe
lch suche einen Mann, doch nicht für lange Zeit”
„Tanz mit mir Jara‟
„Im Monat Mai geschehen viele Wunder”
„Tue was du willst, heut sag ich nicht nein”
„Lies1 komm auf die Wiese‟
uns
Neue Tanz-Einlagen der !"
Revuetänzerinnen Geschw. Socha
— Verstärktes Orchester —
über die Fastnachtszeit
jeden Samstag u. Sonntag
(417a
AOlLLR!
Spanische Bodega
Telephon 856
Hügelſtraße 35
Heute Samstag, den 23. Januar
41.
mit auserleſenem Programm
des beliebten Schröter=Duvs
parterre und im 1. Stock.
(1184
Kannheims grosser Haskenball
in sämtlichen Räumen des Rosengartens
Samstag, 30. Januar 1926, abends 8 Uhr
Kopf hoch, Charlg
4 Musikkapellen / Prämiierung der Justigsten Masken,
der heitersten Gäste und der höflichsten Bediensteten
Anzug: Herren Gesellschaftsanzug o. Maskenkostüm
(I,849
Damen: Maskenkostäm.
Karten zu Nk. 9.60 einschl. 60% Lustbarkeitssteuer,
dazu Mk. 1.20 Wohlfahrtsabgabe und städt.
Ein-
laßgebühr in der Musikalienhandlung Heinrich
Arnold, Wilhelminenstr 2, Tel 2560, sowie an der
Abendkasse. Karten für reserwierte Tische Mk. 15,
Tägl. Karienverkauf: Verkehrsbüro, Ernst-
Lndwigs-
platz, Hugo de Waal. Bheinstr. 14. — Karten
tür Sonntas: Kiosk, Ernst-Lndwigs-Platz.
Gewöhnliche Preise 1.00 bis 3.00
Zu verkaufen
ofenfertiges
NOlZ
in Fuhren, Ztr. 1,70
al geſackt per Zentner
1,80 frei Keller.
PeterSeeger
Pfungſtadt, Bergſtr. 100
Anfang 8 Uhr
Stühle
werden gut u. billigft
eflochten.
P. Ripper
Nur Mathildenplatz 7
DeutscherTeckelklub
Ortsgruppe Darmstadt
Einladung zu der am Sonntag, den
24. Januar, nachmittags 3 Uhr, im
Hotel Prinz Heinrich, Bleichſtraße,
ſiattfindenden Haupt=Verſammlung. *
Z Der Vorſtand.
Hefſiſcher Rentnerbund
Montag, den 25. Januar
General=Verſammlung
nachm. 3½ Uhr im Fürſtenſaal.
Tages Ordnung: Jahresbericht
Vorſiands=
wahl. Die Entwicklung der Aufwertung
und unſere Stellungnahme zur ganzen
Aufwertungsfrage und die Rechtsnor
der Zeit. — Die neuen Mitgliedskarten
bittet mian vorzuzeigen
Nummer 23
Geite 13
Schminke.
Ein Roman im Rampenlicht.
Von Guido Kreutzer.
23)
(Nachdruck verboten)
„Ja — da bin ich nun. Weshalb macht Sie das ſo
faſſungs=
los?. Weshalb ſtarren Sie mich denn an, als ſei ich ein
Ge=
ſpenſt? Haben Sie ein Wiederſehen zwiſchen uns ſo wenig
er=
wartet?
„Ich habe es nie mehr für — denkbar gehalten, gnädige
Flau!” — Es klang, als forme ſeine Zunge nur mühſam die
Worte.
„Weil Sie es nicht wollten.”
„Weil ich es nicht durfte!”
„Sie durften alles, nur das eine nicht: — mich im „Riviera=
Palais” vergebens warten laſſen.”
„Und doch mußte ich es tun. Daß Sie ſich da nicht
hinein=
denken können, gnädige Frau!”
„Ich will es nicht. Weil ich dieſe törichte Erinnerung, mit
der Sie ſich noch immer herumquälen, längſt vergeſſen habe. Auch
Sie müſſen es endlich tun. Denn ſie iſt ja für immer und
alle=
zeit abgetan — ſeit das Schickſal uns heute nun doch wieder
zu=
ſammengeführt hat.”
„Sie ſelbſt bewirkten das, gnädige Frau.”
„Weil ich mir in dieſem Falle mein eigenes Schickſal ſchaffe.
Mir — und vielleicht auch Ihnen.”
Noch ehe er eine Antwort finden konnte, wandte ſie ſich zu
ihrem Wagen zurück. Ein Augenwink: — der Chauffeur griff
nach rückwärts und öffnete den Schlag.
„Die Stadt iſt dumpf und ſtickig. Ich möchte im Freien zu
Abend eſſen. Auf einer Hotel=Terrafſe an der Havel. Sie müſſen
Zeit für mich haben. Bitte, kommen Sie.”
Und zu dem im lachsfarbenen Treß:
„Nach Potsdam; zum Palaſt=Hotel.”
Die beiden Menſchen im Fond ſchwiegen, während der
Wa=
gen ſchon minutenlang in Fahrt war. Und erſt, als er den
Sophie=Charlotte=Platz kreuzte, um die Heerſtraße zu gewinnen,
ſagte Klaus von Longartt:
„Sie wünſchten meine Geſellſchaft für den heutigen Abend,
gnädige Frau. Ich gehorche Ihnen ohne weiteres. Aber Sie
vergeſſen, daß ich im Reitanzug bin. Eine Stunde noch — dann
wird es Abend. Und dann wirke ich deplaciert und unmöglich.”
„Weiter wiſſen Sie mir nichts zu ſagen?”
„Es geſchah gewiß nicht meinetwegen.”
Sie hob müd die Schultern.
„Wie belanglos! Was kümmern uns die Menſchen! Und
wie wenig berührt es mich, was Sie gerade für einen Anzug
tragen! Dieſe banalen Aeußerlichkeiten, Herr von Longartt
Das Wort verſiegte auf ihren Lippen — ſo jäh hatte er den
Kopf zu ihr herumgeworfen. Seine Stimme taumelte vor Schreck
und Faſſungsloſigkeit.
„Sie kennen meinen Namen, gnädige Frau? Woher wiſſen
Sie, wer ich bin? Woher wiſſen Sie von meiner Tätigkeit im
Samstag, den 23. Januar 1926
„High life=Tatterſall’? Ueberhaupt — wie iſt es möglich, daß ich
jetzt doch wieder mit Ihnen ſpreche? Wo ich es doch — wo ich es
doch fertig bekommen hatte . . .
„Weil ich es wollte — deshalb war es möglich. Und weil
mir der Zufall zu Hilfe kam.”
„Welcher Zufall?”
Er hatte ſich ihr jetzt ſo völlig zugewandt, daß ſein Arm den
ihren berührte. Eine feine Röte überflog ihr hellroſiges ſchmales
Geſicht. Und ihre Augen gaben ihn nicht frei, während ſie
ent=
gegnete:
„Ich kann Ihnen alles mit wenigen Worten erklären: Als
Sie mich damals im „Riviera=Palais” vergebens hatten warten
laſſen, rechnete ich nicht mehr damit, Sie noch einmal zu ſehen.
Denn wenn man ſich in Berlin verborgen halten will, nicht
wahr . . . Vor zwei Tagen aber bekomme ich durch einen Zufall
die neueſte Nummer einer illuſtrierten Sportzeitſchrift in die
Hand, blätterte ſie durch und ſehe plötzlich Ihr Photo. In der
Uniform eines Dragoneroffiziers. Und darunter ſtand — ich habe
es wörtlich behalten — darunter ſtand: „Rittmeiſter a. D.
Frei=
herr Klaus von Longartt” und der Zuſatz: „Der erfolgreiche
ehe=
malige Herrenreiter und Erſtürmer der Außenforts von Namur,
der als einer der erſten Offiziere im Weltkriege den „Pour le
Mérite” erhielt, übernahm die Leitung des „Hig life=
Tatter=
ſalls”.” So war doch der Wortlaut?”
Er nickte nur ſtumm.
„Geſtern früh ließ ich mir den Vertreter eines großen
Detek=
tivinſtituts ins Hotel kommen, machte ihm ſtrengſte
Verſchwie=
genheit zur Pflicht und beauftragte ihn mit den weiteren
Ermitt=
lungen. Offenbar waren ſie leicht. Denn bereits heute mittag
hielt ich den genauen Bericht in Händen und wußte nun:
Am Tage nach unſerer erſten Begegnung hatten Sie Ihre
Wohnung gewechſelt und waren in eine Penſion am
Faſanen=
platz gezogen. Für perſönliche Beſucher ſind Sie nicht zu ſprechen.
Der „High life=Tatterſall” iſt das vornehmſte Reitinſtitut
Ber=
lins. Und Ihre Dienſtſtunden dort liegen von vormittags neun
mit einer Stunde Pauſe — bis abends ſechs Uhr. Es war
zwei Minuten nach ſechs, Herr von Longartt, als wir heute
vor=
einander ſtanden!“
Sie ſchwieg wie in leiſer Erſchöpfung.
Schon längſt hatten ſie den Grunewald erreicht.
Der müde Spätſommertag ging zur Rüſte. Still war es
ringsum. Nur von irgendwoher kam lockender Vogelruf und das
eifrige Hämmern eines Spechtes. Harzgeruch hing in der Luft.
Die Sonne verblutete hinter einer Tannenſchonung, ließ deren
Stämme wie roſtfarbene Bronze aufflammen.
Aber in dem traumhaften Schweigen, das über dem Forſt
webte, ſchlugen die Herzen der beiden Menſchen ungeſtümer und
ſehnſüchtiger.
Jäh hieb der Freiherr von Longartt mit der Reitpeitſche
gegen den Stiefelſchaft und lachte ſchroff auf. Als müſſe er den
zauberhaften Bann abſchütteln, der ihn zu umſtricken ſuchte.
„Das mit dem Photo ſtimmt. Die Redaktion hatte mich
darum gebeten. An dem Text darunter bin ich ſelbftverſtändlich
unſchuldig . . Aber was ſonſt noch alles war — weshalb taten
Sie das, gnädige Frau? Ich meine, was konnte Ihnen wirklich
daran gelegen ſein, mich noch einmal wiederzuſehen?”
„Sagte ich Ihnen nicht, daß Sie im ganzen großen Berlin.
der einzige Menſch ſein, dem ich mich blindlings anvertrauen
würde?
„Das habe ich unmöglich ernſt nehmen dürfen.”
„Sie hätten es genau ſo ernſt nehmen dürfen, als ich es
meinte.”
Er begehrte auf: „Wer war ich denn in Ihren Augen? Was
konnten Sie von einem Manne halten, der . . . äh, der Eret
würgt mir in der Kehle!”
Sie lächelte ſtill.
„Und damals im Regent=Hotel. Entſinnen Sie ſich nicht, als
wen ich Sie den drei Herren gegenüber bezeichnete?”
„Als Ihren ." Er ſtockte; ſeine Augen wurden groß und
finſter. „Sowas wiederhol’ ich nicht. Da ſchäme ich mich ſelber.
Denn das war natürlich nur eine Caprice oder — oder eine
impulſive Eingebung Ihrer Güte. Nichts weiter.”
„Es war keine Caprice!” ſagte die ſchöne blonde Frau feſt,
„Ich glaube auch nicht, daß jene Stunde dazu angebracht geweſen
wäre, mit einem Menſchen zu ſpielen. Ich bin nicht gewiſſenlos.
Aber brauche ich Ihnen das alles zu wiederholen? Sie ſehen
doch, wie ich handelte und wie ich denke.”
Noch immer wehrte er ſich verbiſſen gegen den goldenen
Glücksrauſch, der ihn ja doch in der nächſten, in der übernächſten
Minute umfangen mußte.
„Das eben verſteh’ ich nicht, gnädige Frau.: Was vielleicht
früher mal in Deutſchland galt, zählt längſt nicht mehr. Jeder
Tag und jede Gelegenheit beweiſt es Ihnen. Wer ſind Sie, und
wer bin ich heute? Ein Stallmeiſter, ein beſſerer Pferdeknecht —
auch wenn er ſich tauſendmal Tatterſall=Direktor ſchimpfen läßt.
Derartige Titel ſind heute wohlfeil. Wenn man Adda van Ruyt
heißt, dann muß man darüber lachen.”
„Nicht, wenn man Adda van Ruyt heißt. Wohl aber, wenn
man ein törichtes kleines Mädchen wäre. Halten Sie mich dafür,
Herr von Longartt?”
„Ich halte Sie für . . . — Nein, das krieg’ ich nicht über die
Lippen. Das dürfen Sie nicht von mir erwarten. Wo ſoll ich
denn ſo viel Kretinismus hernehmen, um hier blödſinnige
Kom=
plimenie zu ſchinden wie ein Fähnrich. Darauf ſind Sie weiß
Gott nicht angewieſen. Dazu iſt das alles ja auch zu tief und zu
ernſt und zu ... na ja — ſchickſalhaft.”
Sie nickte ihm zu. Aber kein Lächeln ſtand jetzt in ihren
wundervollen, traumtiefen Augen.
„Sie ſagten: ſchickſalhaft! Genau ſo empfand ich, als ich
vor=
hin auf dem Wege zu Ihnen war. Es gibt keinen Zufall. Es
gibt nur Vorbeſtimmung und Schickſal. Wozu ſich gegen dies
Schickſal wehren, wenn es das Glück iſt? Und weshalb ſich gegen
eine Macht ſtemmen, die ja letzten Endes doch immer ſtärker
blei=
ben wird als alle kleine Konvenienz? Die Moral liegt niemals
in der Wahrung der rein äußeren Form, ſondern nur und nur
in der Seele, die wir unſeren Handlungen und Unterlaſſungen
geben. Und das wenigſtens hat uns beiden wohl ein Leben voll
Kampf und Entbehrungen gelehrt: daß alles Materielle abſtrakt
und nur das Ideelle konkret iſt.”
Er atmete ſchwer.
(Fortſetzung folgt.)
Turnhalle=Woogsplatz
Sonntag, den 24 Januar 1926
Rheiniſcher Abend
ausgeführt vom S.ädt. Orcheſier
Leitung: M. Weber
Eintritzt 50 Pfg. und Steuer Anfang 8 Uhr
Anſchließend Ball (14
„Dut Keicsnane
Mühlſiraße 5
Heute abend
616
NollZer!
wozu Freunde und Gönner herzlichſt
einge=
laden ſind.
M. Kaſt.
oooosooooee oooooosoeoo
Bürger geſangberein
Gegr.
1863
Beffungen
Gegr.
1863
Heute abend 8 Uhr 11
Gtußtt MaBlen San.
der
Beſſunger Turnhalle
Maskenkurten für Mitglieder
Fremde
Nichtmaskierte Mitglieder
Fremde
Bei Nichtma kierten 1 2
jede w itere Dame 5
Um geneigten Zuſpruch bittet
1555)
Der Vorſtand.
292ooogoeeee oosesoeosee
Heute abend 8½½, Uhr ſpricht
Herr P Schwefel im Saale
des Bürgerhofs (
Elitabethen=
ſiraße 2) über das Thema:
Die gegenwärtigen und
zukänftigen Ereigniſſe
im Lichte der Bibel.
Sonntag abend 8½½, Uhr:
Der jüngſte Jag.
Außerdem dort Sonntag
nach=
miitag 4 Uhr: Bibelſtunde.
KULTURFILMBÜHNE
Alexander-
Perkeo strasse 14
S0untag. Ri1 24. 140.: Nein Spie 174-
Spielfolge
ab Montag, den 25. Januar 1926
Das Filmwerk der Heimatsliebe
Deitsoatand
au meln neimattand
Fünf Akte
Beifilm
1167
Lustspiel: Der Löwe ist lo!
Jugend zugelassen!
Vorführungszeiten:
Mittwoch, amstag und Sonntag:
3, 5. ¼ und 8½ Uhr;
die übrigen Tase: 5, 6¾ und 8½ Uhr
Voraussichtlich nächste Spielfolge:
Dis Biens Heja und ihrz Absnteuer
Ein Film, erzählt von Waldemar Bonsels
gafé Hagsis
— Bleichstraße 43
ſm Heute Samstag
Große karnevalistische
Abend unterhaltune
mit Jazzband.
1637
Heute Hamstag
* mit Jazzband.
Es ladet freundlichſt ein
O. Rau, Heitelbergerſtraße 40.
1643)
Telephon 3077
„Mathildenhöhſaa
—Dieburgerſtraße 26 —
Heute Samstag und Sonntag
wozu freundlchſt einladet
Johannes Wenz und Frau.
Samstag und Sonntag
* wozu freundl. einladet
Robert Kümmerlein
Erbgcherſtraße
1585
Mitgliederverſammlung
am Samötag, den 23. Januar
abends 8 Uhr, bei „Sitte” gelber Saal
Tagesordnung:
1. Geſchäftliches
2. Vortrag von Frau Reichstagsabg. Mende
über:
Amerikaniſche Eindrücke.
Die Mitglieder der Deutſchen Volkspartei lönnen an dieſem
Vortragsabend Gäſte einführen.
(970ms
Der Vorſtand.
Erſtkl. Duo
für 1 Februar noch
frei. Ang. u. H 180
Geſchäftsſt. (*1557
Ein gut erhaltenes
Piane
weg. Platzmangel zu
verm Gefl. Ang. u
H17ZGeſch e1949
1 Diplomaten=
Schreibtiſch
Eichenholz (neu),
ff. Arbeit, bul z verk.
Walter, Lutfenſtr. 34,
Hinterh., I. (1185a
Landestheater
Samstag, 23 Januar
Großes Haus.
B13
Mamſell Angot
Operette von Lecv
Anf. 7½, Ende n. 10 Uhr
Preiſe: 1.20—12 Mk.
Rlein. Haus. (V 1189
Zuſatzmiete XI, 8
DerGlückspiiz
Luſtſpiel von
G. Rickelt
Anf. 7½, Ende 10 Uhr
Preiſe: 1 20—7 20 Mk
Näwraſchinen= und
Fahrrad=Repurat alle
Fabrikate, F. Lepper.
Grafenſtr 31. (21571
Achtung
Hauseigentümer
Hausverwalter!
Wir empfehlen uns
in allen Dachdecktren
Spengler=Arzeiten.
Reparaturen wpeiden
billigſt ausgeführt.
Koſtenvoranſtläge
jeder jeit. (*1924s9
Daniel S uſter,
Dachdecker,
Gr. Kaplaneiga ſe 5.
Ludwig Schuſter,
Spengler
und Inſtallaieur.
Rundeturmſtra e 4
Fixe
Nähmaſchine
arbeitet,unter
Garan=
e, wi eine neue,
wenn Sie dieſelbe bei
nir reparieren laſſen
Sämtliche Erſatzt ile,
Nadeln und
Näh=
maſchinenöle. (1159sg
Augut Zürtz
Spezial=
Reparatur=
wvertſtätte
Schuchardſtraße 1.
Theaterzettel für Samstag, 23. Januar
(Ohne Gewähr)
„Mamſell Angot”
Perſonen:
Clairette Angot . . . . . Paula Kapper
Mademoiſelle Lange . . . Annelies Roerig
Pomponnet, Friſeur . . Eugen Vogt
Auge Pitolt.
. . . Guſtav Deharde
Larivaudiéie . .
Heinrich Kuhn
Trenitz, ein junger Stutzer Walter Bluhm
Louchard, Polizeibeamter Walter Hagner
Cadet
Männer: Hans Ney
Buteug
Gullaume derHalle: RudolfStrzeletz
Geolg Mundt
Ainaranthe
Martha Liebel
Javotte
Damen . Käthe Welzel
Thereſe
derHalle . . Prula Karſtedt
Cydaliſe
Sitta Müller=Wiſchin
Madame Herbe in . . . . Lola Janſon
Herſilie, Kammerjungfer
der Mlle. Lange
Marth: John
Babet C airettes Dienerin M. Fleiſchmann
Männer und Frauen der Halle,
Stutzer, Soldaten, Verſch worene,
Herren und Damen, Volk.
„Der Glückspilz‟
Perſonen:
Reinhold Ohlſen, ein
Deutſch Amerikaner . . Oscar Groß a. G
W lter Wachtel, Proviſor,
ſein Jugendfreund . . . Robert Klupp
Brown, Rechtsanwalt aus
St. Franzisco
. . Hans Schultze
Jean Ohiſen, Weinkändler Paul Maletzki
Uir ke Ohlſen, ſeine Frau Käthe Meißner
Grete, deren Tochter. . . Jeiſie Vihrog
Ohlſen, Juſtizrat
K. Weſtermann
Aurelie Ohlſen . .
Käthe Gothe
Müller, Hotelbeſitzer . Richard Jürgas
Oberbürgermeiſter Dr.
Werner
HansBaumeiſter
Sanit itsrat Dr. Heuter . Hans Schalla
Otto, Vor itzender des Reichsbanners
„Schwarz=Rot=Gold: Max Nemetz
Biermann, Vorſitzender des
Geſang=
vereins „Harmonie‟ Hans Ausfelder
Vöhler . . ... . .. W Mahenknecht
Jacob Lebi, Vorſte” er der
üniſchen Gemende . Hugo Keßler
Adelheid von Kummerédorf, Vorſteherin
des „Magdalenenſtifts „Margar. Carlſe;
Der tandesbeamte . . Willy Krichbaum
Ein Kü er.. . . . . . . Friedrih Kinzle
Ein Kellner ."
Walter Aluh
EEin Stubenmädchen . . . Martſa John
Deputalionen
Lebende Haſen, Fa
ſanen, Rebhühner
uſw. zur Bevölkerung
ausgeſchoſſ. Reviere
und Blutauffriſchung
liefert preisw. (*157‟
J. Mohr Jr.
Ulm /Dona.
Preisliſte gratis!
Muſikverein Steinſtraße.
Donnerstag, den 28. Januar,
8 Uhr abends
Sixtus Großmann=Abend
Lieder. Streichquartette, Klavierwerke.
Mitw.: G. Gerck=, H. Hölzlin,
Drumm=
quartett, Elſe Hofmann Althen, der
Komponiſt.
116
Karten zu 3.00, 2 00, 1.00 b. A. Bergſtraeßet,
Rheinſtraße.
Algemeiner Taubſtummen=Verein
von Darmſtadt und emgebung.
Sonntag, den 24. Januar 1926
15jähr. Stiftungsfeſt
im „Perkeo”, Alexanderſtr. 14
Verloſung, Theater u. Tanz.
Kaſſenöffnung ½5 Uhr Anfang 5 Uhr.
Eintritt Mark 1.10 (1137
Der Borſtand
J. V.: Johann Mentzel, Feldbergſtr. 30,
Vor Rheuma hielt ers nicht mehr aus.
detzt reißt er wieder Bäume raus!
dein Wahlspruch ist nun Hott erhalts,
Das echte deutsche „Stuukamp-Salz!
STÜVKAMP-SALZ
regeneriert das Blut, verhindert Sioffwechsel-
Krank-
heiten, wie: Hexenschuß, Rheuma u. isc ias, Magen-
und Darmleiden, Verdauungsstörungen, reinigt
Leber, Galle, Nieren, entfernt überflüssig. Fett, schafft
Schlaf und Appetit, blühendes Aussehen, Energie
und Lebensfreude, mit einem Wort, die
„Stuvkamp-Lebensfreude‟
Stuvkamp-Salz in Original-Packungen zu Mk. 3 u. Mk. 2
z hab. i. all. Apotheken u. Drogerien, sonst dir. v. Werk:
Suvkamp-Salz-Werk G. m. b. H., Hamburg 8.
estimmt zu haben in folzenden Depots: Drogerie Schwinn,
Rheinstr. Zentral-Drogerie, Elisabethenstr 30, Friedr
Becken-
haub, Med.-Droger e, Ecke Schul un / Kirchstr., Engel-Drog,
H. Schaub, Karlstr. 28
Generalverireter und Austieferungslager: Dr. Utsch & Go,
Frankfurt a. M., Miguelstr 58, Telephon Maingau 3017 (I.Hbg.1154
Seite 14
Samstag, den 23. Januar 1926
Nummer 23
Aagebote
Draliend Billige
A
de TadlltäteT
WTirkIitK
BottLchDlLOT ca. 150 cm breit, Solde Oualitst, 1.75, 1.45
BottUOhDIDOr c. 150 cm breit, /a Cöperware, 240, 1.90
EOttUCNOT volle Größe, schöne weiche Oualitzt 2.50
3OrtUODOT weiß und mit bunter Kante .... 350, 2.95
Kunstselde-TrikOt a. 150 em br. iersch. Farb. 1.95
Kunstseide-Trikor os. 150 0n, in groß. Sortim. 2.75
LIolVetlä-SelCC ca. 85,80 cm jersch. Farb. 2.95
CIOpO Ue ChIDO schöne zarte Abendfarben 4.95
(1168
Elisabethenstraße 1—3
Baymstadt
Am Ludwigsplatz
Das Haus der guten aber billigen Herrenhüte
Mein ſehr billiger Inventur=
Ausver kauf
Herren-Hüte
neueſte, ſchicke Faſſons
tadelloſeQualitäten
Mark 4.30
dauert nur noch bis nächſien
Dienstag, abends 7 Uhr
Beſichtigung ohne Kaufzwang u189
Karlsſtr. 3. Neben
Mchard Schtdrrmann Hotel Prinz Karl
Das Haus der guten aber billigen Herrenhüte
Großwäscherei
Ladwig Hering
erstklassige Ausführung in
Herren-Stärkwäsche, Damen-
und Haushaltungs-Wäsche
Schießhausstr. 4, Tel. 249
Annahmestellen in
allen Stadtteilen
Gegründet 1856
ERKLARUNGI
Wir haben in Erfahrung gebracht, daß in hieſiger Stabt,
ſeitens eines Berliner Unternehmers mit Bürſtenwaren hauſ ert
und dabei verſucht wird, unter dem Hinweis, nur von Blinden
hergeſtellte Waren zu führen, beſonders hohe Preiſe zu erhalten.
Wir erklären, daß wir nur einen Hauſierer beſchäftigen, der mit
Ausweis verſeien, und deſſen Korb, unſere Firma trägt. Alle
Waren ſind mit unſerem Ladenpreis und Stempel verſehen und
dürfen keinesfalls teurer verkauft werden.
Wir bitten, unſeren Hauſierer, der ſelbſt erblindet iſt, zu
be=
rückſichtigen, und betonen nochmals, daß unſere Preiſe keine
Woh fahrtspreiſe, ſondern, daß wir durchaus konkurrenztähig ſind.
Es iſt ferner vorgekommen, daß Karten für Konzerte
erbiin=
deter Künſtler durch hauſieren vertrieben worden ſind Vielfach
ſind ſolche Karten gekauft worden in der Annahme, der Betrag
des betreffenden Konzertes käme den Darmſtädter Blinden
zu=
gute. Wir machen darauf aufmerkſam, daß unſer Verein zu
ſolchen Veranſtaltungen in keinerlei Beziehung ſteht. Wir laſſen
zur Unterſtützung bedürftiger Blinder eine Liſte zirkulieren.
Un=
ſer Sammler iſt mit einem Ausweis unſeres Vereins verſehen
und bitten wir dieſen ev ntuell zu verlangen. Jeder Geber hat
das Recht, ſeine Spende ſelbſt in die Liſte einzutragen, (1127
Darmſtadt, den 23. Januar 1926.
Blindenbeschäftigungs-Verein für
Darmstadt u. Umgebung, Karlstr. 21
(B.1155
An
Wunsch
Bezugs-
e Ldurcht fMMMekt
Sternwoll-Spinnerel
jahrenfeld G. m. b. H., Altona-Bahrenfeld
Sie Sparen
bis zu 90% und mehr
gegenüber Neuanschaffungen, wenn Sie
Ihre Garderobe, Teppiche, Möbelstoffe,
Decken, Vorhänge u. s. w. chemisch
rei-
nigen lassen, wodurch diese
Gegen-
stände meistens wieder wie neu
wer-
den. Auch das Auf- oder Umfärben
macht viele Stücke wieder verwendbar.
Lassen Sie sich von uns beraten und
verlangen Sie unsere Preise
Wir bedienen Sie rasch und gewissenhaft
Färberei Braubach & Fischer
Wilhelminenstraße 19 Tel. 1494.
Krankheit
und Staub
werden.
gebannt,
durch die
neue
Reinigung
WIBA
genannt
Hllein-Verkauf für Darmstadt und Umgebung
(749sis
OTTO NIETSCHMHNN NHCHF. G.m. b.H.
Magazin für Haus un1 Küche DHRMSTADT Ludwigstr. 10
Geschäftsverlegung
Hiermit zur geil. Renntnisnahme, daß
ich meine seit 46 Jahren bestehende
Kupferschmiede mit Appzratehau
von Mühlstr. 23 nach meinem Hause
Arhellgerstraße 31 verlegt habe
Darmstadt, im Januar 1926
Heinrich Wambold
Telephon 1965
Telephon 1955
R 21008
Aännvnvnnnnnnnnnnnnunnnnnnnnnnnnnni 2Nähmaſchinen
für Haushalt
2Nähmaſchinen
für Schneider
2Nähmaſchinen
enig gebraucht noch
gut erhalten, mit Ga=
rantie günſtig abzu=
(r160
geben
Auguſt Zürtz
Nähmaſchinen
Schuchardſtraße 1. ampfwäſcherei
Edelweiß
Waldſtraße 30
Telephon 138
liefert tadelloſe
für Heimarbet. Herreſt= und Damenwaſche Strickmaſchine sosesoososesssooooooseoo
O
O
Zur Aufklärung!
Unſerer werten Kundſchaft, ſowie
der Geſchäftswelt von Darmſtadt
und Umgebung zur gefl. Kenntnis,
daß wir nach wie vor Reparaturen
2. an Wagen ausführen. Für ſorg=
fältigſte und billigſte Ausführung
wird Sorge getragen. Die Wagen
werden auf Wunſch abgeholt.
Ph. Klinger Nachfolger
Kirchſtraße 1. (*1613
O Allein=Vertreter für Neparaturen
an Tacho= und Schaltwagen
für Darmſtadt und Umgebung. 2
5
Seoossseoeooosoooseoesos Wilhelminenſtr. 9
Me*
Naſchinenſchreibſtube
liefert (183a
nur Qualitätsarbei=
Mbeinſr. 3 Tel. 1223
Klavierſtimmen
ſofort (704a
Arnold=Sohn Eliſabethenſtr. 28
—Tel. 2457 1 875— 1 Süßbücklinge Wervermittel!
Inſtallat onenelektr.
Anlagengeg. Provi)?
Angeb unter H 195
Geſchäftsſt. IrAuto sprinst
selbst bei sibirischer Kälte"
sofort an, wenn Sie bei uns den neuen
Bosch-Anlaßhelß
einbauen lassen. Verbluftende Erfolge bei
Personen- und Lastwagen!
MüLLERL OBER
Rh
lepho
Ich gewähre bei sofortiger Lieferung Ratenzahlung bis zu 18 Monaten.
Möbel-Industrie Feldel,
Besichtigung meiner gegenwärtigen 14 Schaufenster-Ausstellung ihr Vorteil.
(116.)
Hügelstraße 13—17, Darmstadt.
Abends
uchte
48. Geschältsſähr.