Einzelnummer 15 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck jämtlicher mit x verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 10
Sonntag, den 10. Januar 1926.
189. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Dormſiadt 25 Reichspfg.
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breit) 2 Neſchemarl. Anzelgen von auswärts 20 Reſchpfg.
Finanz=Anzelgen 60 Meſcherfg., 92 mm breiie
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(1 Dollar — 420 Marfl. — Im Falle höherer
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ſede Verpſtichtung auf Erfülung der
Anzeigen=
zuſträge und Teſt ung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſireibung fällt ſeder
Nobelt wech. Baſſonte. Deuſche Danf ud
Darme=
ſtädter 8 Nalionalbanl.
Genfund der Auswärtige Ausſchuß
Die Bewerbungen um die Völkerbundsſtellen.— Bisher
noch keine Vorſchläge der Reichsregierung.
Berlin, 9. Januar.
Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages behandelte heute
die Sozialdemokratie und das Zentrum beſchuldigt worden ſind
ohne Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt ſich mit dem
Generalſekretär des Völkerbundes offiziell in Verbindung geſetzt
zu haben, um für ihnen naheſtehende Perſonen Stellen im Völker= keiten ſitzen, die ſchon ſeit einer Reihe von Jahren dort arbeiten.
bundsſekretariat zu erlangen, beantragten die Abgg. Müller=
Franken (Soz.) und Marx (Ztr.) namens ihrer Fraktion die das Wort. Er bezeichnete es als eine Verleumdung, daß die
Oeffentlichkeit der Sitzung. Dieſem Antrag entſprach der
Aus=
ſchuß mit der Maßgabe, daß, falls notwendig, beſtimmte Teile der
Verhandlung von der Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen werden können.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann erklärte entſprechend
dem Vorſchlag des Vorſitzenden, in einer beſonderen Sitzung die
Stellung Deutſchlands im Völkerbunde behandeln zu wollen,
und heute nur auf die Frage der Mitwirkung in der Beſetzung
der Deutſchland zuzubilligenden Stellen im
Völkerbundsſekre=
tariat einzugehen. Dazu führte der Miniſter u. a. aus:
Wir haben von Bewerbungen um Stellen im
Völkerbundsſekretariat von deutſcher Seite zuerſt
ge=
hört am 5. Dezember 1925. Das, ſo fuhr er fort, ſei die erſte
Mitteilung aus Genf geweſen. Das Auswärtige Amt habe
dem=
gegenüber nichts veranlaßt. Vom 5. bis 22. Dezember ſeien weder
telegraphiſche noch mündliche Anweiſungen an den Generalkonſul
in Genf ergangen. Am 23. Dezember ſei dann ein ausführliches
Telegramm eingelaufen, in dem davon geſprochen werde, die
maßgebende Stelle des Völkerbundsſekretariats habe dem
deut=
ſchen Generalkonful in offiziöſer Form mitgeteilt, daß ſie Kenntnis
davon erhalten habe, daß verſchiedene deutſche Parteien deutſche
Kandidatenliſten für die Stellenbeſetzung im Sekretariat
auf=
zu einer ſchwierigen Lage von allen Beteiligten führen könne.
Dieſes Telegramm ſei am Abend des 22. Dezember eingegangen Der Abgeordnete Hilfferding (Soz.) kritiſierte die Aus=
und in üblicher Weiſe in elf Exemplaren verbreitet worden. Dann
ſei ein neues Telegramm am 6. Januar von dem deutſchen
Gene=
ralkonſul eingegangen, wonach dieſer mit der maßgebenden Stelle
des Völkerbundsſekretariats ein neues Geſpräch geführt habe.
Der Generalkonful habe ſich dabei auf Streſemanns Erklärung
vom 31. Dezember 1925 bezogen, die die maßgebende Stelle des
Völkerbundsſekretariats mit Befriedigung zur Kenntnis
ge=
nommen habe.
Der Miniſter bemerkte ausdrücklich, daß irgend ein Beamter
des Auswärtigen Amtes irgend welche perſönliche Politik in dieſer ſchulden kommen laſſen, mit 16 gegen 12 Stimmen angenommen.
Frage nicht getrieben habe. Von niemanden ſei eine Aufforde= In der Debate ſtellte dann noch Graf Lerchenfeld (Bayeriſche
rung an den deutſchen Generalkonſul in Genf ergangen. Es ſei
auch nicht etwa indirekt die maßgebende Stelle des
Völkerbunds=
ſekretariats interveniert worden. Der Generalkonſul habe nur
ſeine Pflicht getan. Welche Vorſchläge die Reichs= Marr unterblieben wäre.
regierung ihrerſeits mache, ſtehe dahin. Bisher
Sie könnten auch noch nicht gemacht werden, weil nicht bekannt
ſei, welche Stellen für Deutſchland im Völkerbunde freiſtänden.
Wenn es ſich überhaupt darum handle, Vorſchläge zu machen,
in Frage.
niſter Dr. Streſemann gegen die Vorwürfe, daß der Bericht beim
den ſchwindelhaften Bericht ausgegeben hätte. Aſchmann habe Ein Abgeordneter, der als Prozeßvertreter der
vermögensrecht=
nur angegeben, was die maßgebenden Stellen des Generalſekre= lichen Intereſſen eines Fürſtenhauſes oder eines ſeiner
Ange=
tariats geſagt hätten. Wenn er, Streſemann ſelbſt, ſich in dieſer hörigen in einer Rechtsſache vertritt, die durch die Beratungen
Angelegenheit einen Vorwurf machen folle, ſo wäre es der, daß er berührt wird, iſt von der Teilnahme an dieſen Beratungen
aus=
am Heiligen Abend ein näheres Eingehen auf den Bericht des
„Tag” zurückgewieſen habe. In dieſem Bericht des „Taa” ſei, des Reichstages ſetzte der thüringiſche Finanzminiſter v.
Klüchtz=
übrigens von je drei Kandidaten der Parteien die Rede und es ner ſeinen Bericht fort und behandelte zunächſt die
Auseinander=
ſeien auch ſonſt beſtimmte Angaben gemacht worden, die auf das ſetzung mit den ehemals in Schwarzburg=Rudolſtadt und Schwarz=
Telegramm des Konſuls Aſchmann nicht zurückgehen könnten,
worden ſein ſollte. Der Miniſter erörterte dann nochmals ſeine Auf eine deutſchnationale Anfrage erwiderte der thüringiſche
bekannte Stellung zur „Täglichen Rundſchau”, die in keinem Finanzminiſter, daß nach ſeiner Kenntnis ein Zwang auf den
höheren Grade ſein Organ ſei als andere Blätter ſeiner Partei.
Im übrigen habe auch der Hauptſchriftleiter der „Täglichen erledigt. Von einem Vertreter der Geſandtſchaft des Freiſtaates
Nundſchau” Nippler erklärt, daß ſeine Informationen zu den Er= Sachſen wurde eine Mitteilung verleſen, in der darauf
hingewie=
wägung heraus: Sollen die Sekretariatspoſten nur mit be=
Beamtenlaufbahn ſtehen, beſetzt werden?. Ich ſtehe, ſo fuhr der
Miniſter fort, auf dem Standpunkt, daß die Perſönlichkeiten, die z
im Völkerbundsſekretariat arbeiten, ſehr ſtarke Kenntniſſe auf ſen Fall zur Sprache zu bringen. Der Ausſchuß vertagte ſich
den Spezialgebieten haben müſſen, für die ſie beſtimmt ſind, daß dann auf Dienstag 10 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht die
eine gewiſſe Verwaltungspraxis und ei politiſches Savoir vivre Auseinanderſetzung in Mecklenburg=Strelitz.
vorhanden ſein muß, um mit den Leuten, mit denen ſie zu=
Wenldrungen Dr. Sireſemanns, ſammenarbeiten, auskommen zu können. Leute, die dies nicht gekommen. Fünf Wochen lang vergebliches Verhandeln und
verſtehen, ſind daſür nicht geeignet. Darüber zu entſcheiden, iſt
aber erſt möglich, wenn wir wiſſen, welche Stellen zur
Ver=
fügung ſtehen. Was die Frage der Vertretung auf den
Plenar=
ſitzungen des Völkerbundes anlangt, ſo bleibt dieſe Vertretung
am beſten in den Händen der politiſchen Perſönlichkeiten, und
die Sekretariatsfrage im Völkerbund. Da in der Preſſepolemik zwar aller Parteien, die dafür in Frage kommen. Zum Schluß nicht nur um eine Regierungskriſis im eigentlichen Sinne,
ſon=
wies der Miniſter darauf hin, daß Deutſchland noch keine
Tra=
dition im Völkerbund habe, während uns gegenüber Perſönlich=
Darauf ergriff der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Stampfer
Sozialdemokraten ſich um Stellen im Völkerbundsſekretariat
be=
müht hätten.
Während der Debalte im Auswärtigen Ausſchuß erklärte
Abg. Marx, er habe ſeine Vorſchläge über die Befetzung
ge=
wiſſer Poſten in der Völkerbundsbürokratie lediglich in einem
privaten Brief und nicht namens ſeiner Partei gemacht. Er habe
das Schreiben auch gar nicht an den Generalſekretär des
Völker=
bundes geſandt.
Abg. Koch (Dem.) erklärte, der Ausſchuß müſſe von den
Kampfmethoden derjenigen äbrücken, denen jede erdichtete
Tat=
ſache als Beweis dafür recht ſei, daß im heutigen Deutſchland
alles korrupt ſei.
Abg. Dr. Hötzſch (Dnatl.) forderte, daß die Initiative bei
den Vorſchlägen für die Stellenbeſetzung, ſoweit ſie Deutſchland
betreffe, bei der Reichsregierung liege. Er und ſeine politiſchen
Freunde ſeien der Anſicht, daß es nicht” forreit geweſen ſei, wenn
ſich der Führer einer ſo großen und ei lüßreichen Partei, wie es
das Zentrum iſt, direkt an Kreiſe des Völkerhundes wendet,
an=
ſtatt die Wünſche der Partei lediglich dem deutſchen Auswärtigen
Amt vorzutragen. Der Reichsaußenminiſter betonte dann noch
einmal, daß ſich das Auswärtige Amt nach jeder Richtung hin
geſtellt hätten, und daß es darüber ſtark beunruhigt ſei, weil es lohal verhalten habe. Das Schreiben von Marx, in dem dieſer
ihm von der Namhaftmachung von Perſönlichkeiten Kenntnis
gegeben habe, ſei ihm am 10. Dezember zugegangen.
führungen des Miniſters als nicht befriedigend. Er brachte
fol=
genden, auch vom Zentrum und den Demokraten unterſtützten
Antrag ein=
Der Ausſchuß ſtellt feſt: Für die Behauptung, die
Sozial=
demokratie oder führende Parteinitglieder hätten auf das
Völker=
bundsſekretarigt mittelbar oder unmittelbar einzuwirken verſucht,
damit Angehörige der Partei zu Mitgliedern des Sekretariats
ausgewählt würden, fehlt jede tatſächliche Unterlage.
Dieſer Antrag wurde mit einem volksparteilichen
Zuſatz=
antrag, der beſagt, daß weder das Auswärtige Amt, noch der
Generalkonſul in Genf ſich eine Pflichtverletzung hätten zu=
Volkspartei) feſt, daß von Korruption keine Rede ſein könne.
Abg. Fehrenbach (Ztr.) warf dem Außenminiſter vor, daß er nicht
rechtzeitig für Aufklärung geſorgt habe. Dr. Scholz (D. Ppt.)
erklärt, es wäre beſſer geweſen, wenn der Schritt des Herrn
lägen derartige Vorſchläge noch nicht im Auswärtigen Amte vor. DieFürſienabfindung vor dem Rechtsausſchuß, muß verlaſſen werden. Wir haben alſo große, grundſätzliche
Berlin, 9. Januar.
Der Rechtsausſchuß des Reichstages ſetzte heute die
Aus=
ſprache über die vermögensrechtliche Auseinanderſetzung mit den
ſo käme das Auswärtige Amt überhaupt nur für wenige Stellen ehemals regierenden Fürſtenhäuſern fort. Zunächſt kam der Fall uns Deutſche abermals unerfüllt bliebe.” Mit welchen Erwar=
Gverling zur Sprache, deſſen Doppelrolle als Wortführer der
Deutſchnationalen Fraktion im Ausſchuß und gleichzeitig als An=
Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen wandte ſich Mi= walt eines thüringiſchen Fürſten in der geſtrigen Sitzung des
Ausſchuſſes Anlaß zu einem Zwiſchenfall gegeben hatte. Die
Generalkonſul Aſchmann in Genf beſtellt ſei und daß Aſchmann Kommuniſten hatten hierzu einen Antrag eingebracht, wonach auf vertagt. Noch hofft offenbar das Zentrum und auch die Demo=
Grund der 88 33 und 141 der Geſchäftsordnung zu beſtimmen
ſei=
geſchloſſen.
Im weiteren Verlauf der Verhandlungen im Rechtsausſchuß
burg=Sondershauſen regierenden Fürſtenhäuſern. In beiden
Fällen ſind die nach der Revolution abgeſchloſſenen
Abfindungs=
falls wirklich dieſes Telegramm durch Indiskretion bekannt ge= verträge ſpäter angefochten worden; die Prozeſſe ſchweben noch. Reihe ihrer prominenteſten Vertreter nochmals, zum Teil in
Fürſten nicht ausgeübt worden ſei. Die Auseinanderſetzung in
Reuß j. L. und Reuß ä. L. ſei durch nicht angefochtene Vergleiche mag? Denn darüber, daß der gegenwärtige Schwebezuſtand doch
mittelungen des „Tag” nicht vom Auswärtigen Amt ſtammten, ſen wird, daß in Sachſen die Auseinanderſetzung mit dem ehe= doch wahrlich kein Geheimnis. Mit um ſo größerem Nachdruck
Schließlich komme dieſer ganze Streit auf die prinzivielle Er= maligen Königshaus durch das Geſetz vom 31. Juli 1924 endgül= muß verlangt werden, daß wir die heute vor einem Jahre
wieder=
tig erledigt ſei. Sachſen werde Anträgen auf Rückwirkung
reichs=
geſetzlicher Regelung für Sachſen widerſprechen. Hierauf wurde
amteten Perſonen oder mit Perſönlichkeiten, die außerhalb der die dorher abgebrochene Geſchäftsordnungsdebatte über den Fall
Everling wieder aufgenommen. Der Vorſitzende empfahl dem
Reichstagspräſidenten, von dem Sachverhalt Mitteilung zu
machen, und ihn zu veranlaſſen, innerhalb des Aelteſtenrates
die=
i
Die Woche.
Nachdem vor nunmehr fünf Wochen die Regierung Luthen
alsbald nach der Rückkehr der Londoner Delegation
zurückgetre=
ten iſt, ſind wir bis heute noch kaum einen Schritt
weiter=
t Handeln, obgleich ſchon wochenlang vorher der Rücktritt der
Regierung angekündigt war (und man ſich alſo doch wohl
dar=
auf hätte vorbereiten können), und noch immer kein Ergebnis.
Während in Berlin bei den großen und kleinen Parteigöttern
geſchäftige Bewegung herrſcht, kümmert ſich im ganzen Lande
kaum noch jemand um die Regierungskriſis. Das aber iſt das
Bezeichnendſte, dieſe Tatſache liefert den Beweis, daß es ſich
dern in Wahrheit um eine Kriſe des
Parlamentaris=
mus handelt. Es gibt nicht gute oder ſchlechte Staatsformen,
ſondern es gibt nur Staatsformen, die für ein beſtimmtes Volk
gut oder ſchlecht ſind. Wir haben im Jahre 1918 noch kurz vor
dem Zuſammenbruch grundſätzlich und dann ſpäter im Jahre
1919 mit der Weimarer Verfaſſung das parlamentariſche Syſtem
der Engländer übernommen, und zwar dergeſtalt, daß wir durch
ein Proportional=Wahlſyſtem, das theoretiſch, wahrhaft
durch=
geführte Demokratie bedeuten ſollte, die Schranken weggeriſſen
haben, die eine jahrhundertealte Praxis der Engländer ſorgfältig
geſchont hatte. In der Theorie haben wir die demokratiſchſte
Ver=
faſſung, die man ſich denken kann, in der Praxis eine faſt
un=
umſchränkte Herrſchaft der Parteibureaukratie, bei der das
an=
geblich ſouveräne Volk ſelbſt überhaupt nichts zu ſagen hat. Gibt
es heute überhaupt noch Abgeordnete, die ſich dem Volk, d. h.
ihren Wählern gegenüber verantwortlich fühlen? Die „Partei”
beſchließt, wie der einzelne Abgeordnete zu ſtimmen hat, ob er
ſich im beſonderen Falle an einer Regierung beteiligen darf, und
wenn wirklich einmal ein aufrechter Mann den Verſuch macht,
wider den Stachel zu löcken, ſo verſchwindet er das nächſtemal
ſang= und klanglos von der Kandidatenliſte. Dem Wähler wird
ein neuer Mann von der Partei präſentiert, den er zu wählen
hat — und auch wählt. Das Volk hat geſprochen. Schon die
latzten Gemeindewahlen mit ihrer Wahlbeteiligung von zum Teil
unter 30 Prozent haben bewieſen, in wie hohem Maße das
Wahl=
ſyſtem der Weimarer Verfaſſung abgewirtſchaftet hat. Die
Par=
keien aber ſind es ja, die zugleich als Nutznießer dieſes Syſtems
über ſeine Beſeitigung zu entſcheiden haben! Es iſt die Aufgabe
wahrer Staatskunſt, Mißſtände rechtzeitig zu beſeitigen,
be=
vor ſie unerträglich geworden ſind, oder beſſer geſagt, bevor ihre
UInerträglichkeit allgemein empfunden wird. Das parlamentariſche
Syſtem iſt nur tragbar, wenn ſtarke und verautwortungsfreudige
Perſönlichkeiten die Führung in der Hand haben. Es iſt
un=
tragbar, wenn an die Stelle ſolcher Perſönlichkeiten eine
unper=
ſönliche und ſchwerfällige Parteiinſtanz tritt. Es iſt
bemerkens=
wert, daß auch in den Reihen der demokratiſchen Partei die
Stimmen ſich mehren, die daruf hinweiſen, daß wir uns zurzeit
unbedingt auf einem Irrweg befinden. „Der reine
Parlamen=
tarismus”, ſo führte dieſer Tage der badiſche Profeſſor Hellpach,
Kandidat der Demokratiſchen Partei für die letzte
Reichspräſi=
dentenwahl, in einem Zeitungsaufſatz aus, niſt nicht letzter Schluß
der Weisheit, mit der demokratiſche Staaten regiert werden
müſ=
ſen. Die beiden echteſten Demokratien der Erde, zugleich die
bei=
den älteſten, die Vereinigten Staaten und die Schweiz, haben
keinen Parlamentarismus. England umgekehrt hat nicht als
Demokratie, ſondern als Ariſtokratie den modernen
Parlamen=
tarismus in ſeiner klaſſiſchen Form erzeugt und entwickelt. Es
wäre durchaus nichts Beunruhigendes daran, wenn
Deutſch=
land ſich dem Parlamentarismus verſagte, zumal die
Reichs=
verfaſſung von Weimar ſelbſt deutliche Schranken gegen ihn
auf=
gerichtet hat, nämlich durch ihren Artikel über den
Reichspräſiden=
ten, die Reichsminiſter und den Volksentſcheid. Man muß nur
wiſſen, wohin der Weg geht.” . . . „Die momentane Route führt
zur Verſumpfung des volkstümlichen Staates überhaupt. Sie
Auseinanderſetzungen in unſerer innerpolitiſchen Lage zu
be=
wältigen und dürfen uns ihnen nicht entziehen. Das ſind die
großen Aufgaben, die wir zu löſen haben. Bleiben ſie ungelöſt,
ſo würde das bedeuten, daß die demokratiſche Verheißung für
tungen hat gerade die Demokratiſche Partei die Weimarer
Ver=
faſſung begrüßt! In welchen Abgrund von Enttäuſchung laſſen
ſolche Ausführungen gerade von dieſer Seite ſehen!
Abermals iſt die Regierungsneubildung um ein paar Tage
kratiſche Partei, den Widerſtand der Sozialdemokraten gegen den
Eintritt in die Reichsregierung zu überwinden. Unverkennbar
allerdings, daß ſie ein ſtarkes Druckmittel mit der Drohung in
der Hand haben, die preußiſche Regierung zu ſprengen. Die
Sozialdemokraten ſelbſt haben mehr wie einmal unumwunden
zugegeben, daß für ſie die Beteiligung an den Regierungen der
einzelnen Länder wegen des damit vexbundenen Einfluſſes auf
die Beſetzung der maßgebenden Verwältungspoſten von
erheb=
lich größerer Bedeutung iſt, als eine Beteiligung an der
Reichs=
regierung. Trotzdem erſcheint ein Umfall der Sozialdemokratiſchen
Partei gewiſſermaßen in zwölſter Stunde immerhin recht
un=
wahrſcheinlich, nachdem ſich gerade in der letzten Woche eine
ſchärfſter Form, gegen eine Regierungsbeteiligung ausgeſprochen
hat. Was aber bleibt dann noch übrig als ein Beamtenkabinett,
ein Kabinett der Perſönlichkeiten oder wie man es ſonſt nennen
nicht ewig dauern kann, dürfte man ſich auch in Berlin klar ſein.
Daß es uns wirtſchaftlich außerordentlich ſchlecht geht, iſt
gewonnene handelspolitiſche Selbſtändigkeit mit aller Energie
und nach einheitlichen Geſichtspunkten ausnutzen. In die
Schutzollmauern der mit uns im Wirtſchaftsverkehr ſtehenden
Staaten durch entſprechende Tarifabreden Breſche zu legen, iſt
unerläßlich, wenn wir unſere gegenwärtige kataſtrophale
Abſatz=
kriſis beſeitigen wollen. Die Entwicklung unſerer
Handelsbezie=
hungen zu Spanien war ein Muſterbeiſpiel dafür, wie man es
nicht machen ſoll. Dabei iſt es vielleicht nützlich, daran zu
er=
innern, daß damals, als der Zollkrieg mit Spanien drohte, aus=
Seite 2
ländiſche Beurteiler darauf aufmerkſam machten, daß
Verlaut=
barungen in der deutſchen Preſſe es geweſen ſeien, welche der
ſpaniſchen Regierung die beſten Waffen in die Hand gegeben
hätten.
Aber nicht nur im Hinblick auf unſere Handelspolitik wäre rufen worden.
eine ſtraffere Selbſtdiſziplin der deutſchen Oeffentlichkeit recht
wünzſchenswert. In allen Lagern ſollte man ſich deſſen ſtets
be=
wußt ſein. Langſam nehmen die Verhandlungen mit den
Fran=
zoſen über die Neuregelung der Verhältniſſe im beſetzten Gebiet
ihren Fortgang. Sie ſind ohnehin ſchwierig genug, und man
ſollte ſie daher durch Falſchmeldungen nicht noch weiter
er=
ſchweren. Auch die beſte politiſche Führung kann nur Erfolge
erzielen, wenn ſie auf die verantwortungsbewußte Unterſtützung
der geſamten Nation zählen kann.
M.
Neue franzöſiſche Saarpläne.
Eige deutſiche Abſage aus dem Saargebiet.
Saarbrücken, 9. Januar.
Das „Echo de Paris” beſchäftigte ſich geſtern mit der
fran=
zöſiſchen Saarpolitik, wobei es unter Hinweis auf die
Ausſichts=
loſigkeit, daß ſich die Saarländer bei der Abſtimmung für
Frank=
reich entſcheiden würden, die dringliche Forderung erhob,
Frank=
reich müſſe alles Menſchliche tun, um die Saarbevölkerung zu
veranlaſſen, für die Beibehaltung der
Völkerbunds=
herrſchaft zu ſtimmen. Um das zu erreichen, verlangte das
Blatt „einen mächtigen Antrieb der franzöſiſchen Politik im
Saargebiet‟. Es bezeichnete als erſtes Erfordernis bezüglich der
Regierungskommiſſion die Beibehaltung des franzöſiſchen
Vor=
ſitzes, der bekanntlich einem Beſchluß des Völkerbundsrates
zu=
folge im März endgültig abläuft. Wenn die Beibehaltung des
bisherigen Präſideiten Rault unmöglich ſei, dann müſſe
Frank=
reich an ſeine Stelle eine Perſönlichkeit erſten Ranges ſetzen.
Jede andere Löſung ſei mit dem franzöſiſchen Preſtige
un=
bereinbau.
Im Saargebiet nimmt man mit Befriedigung davon
Kennt=
nis, daß nunmehr ſelbſt, das nationaliſtiſche „Echo de Paris” ſich
nicht mehr ſcheut, offen zuzugeben, daß Frankreichs
annek=
tioniſtiſche Saarträume zerronnen ſind. Dadurch
iſt die Lüge von den 150 060 Saarfranzoſen, die eine ſo
entſchei=
dende Rolle bei der Schaffung des gegenwärtigen politiſchen
Zu=
ſtandes im Saargebiet ſpielten, aufs neue gerichtet. Die „
Saar=
brücker, Landeszeitung”, das Organ der im Saargebiet führenden
Zentrumsbartei, nacht zu den Vorſchlägen des „Echo de Paris”
achfolgende treffenden Bemerkungen: „Wir glauben nicht,” ſo
bemerkt das Blatt, „daß das „Echo de Paris” dem Völkerbund
mit dem Vorſchlag, es für das Saargebiet bei der Dauerherrſchaft
des Völkerbundes an der Saar zu belaſſen, eine große Freude
macht, von den Saarländern ſelbſt ganz zu ſchweigen. Ihnen
ſteht das Völkerbundsregiment, wie es fünf Jahre hindurch
ge=
hand habt wpurde, bis zum Halſe. Rückſtändiger als das kulturell
hochſtehende Saargebiet wird ja zurzeit kaum eine afrikaniſche
Kolonie behandelt und verwaltet. Frankreich mag ſich die Propa=
Verwaltung des Völkerbundes derart in
Miß=
kredit gebracht, daß es nicht zuletzt im Intereſſe des Völker=
Präſidenten zu verſuchen.”
den Mut finden, einzugeſtehen, daß die Sache Frankreichs
mit ihrem deutſchen Vaterlande ſei der einzige Zuſtand, der bei
der Wahl. für die Saarlevölkerung in Frage komme.
Zwiſchenfalt des brafiligniſchen Botſchafters
in Toſig.
EP. Tokiv, 9. Januar.
Die japaniſchen Blätter lommentieren ſcharf das Verhalten
des braflianiſchen Botſchafters, der dadurch einen Zwiſchenfall laſſen will,
hervorrief, daß er eine Straße in dem Augenblick überſchreiten
wollte, als der von einer Parade zurückkehrende Prinzregent
er=
wartet wurde. Ohne die Interdention der Polizei wäre der
Bot=
ſchafter von der erregten Volksmenge gelyncht worden. Mehrere
Zeitungen verlangen die Abberufung des Botſchafters durch die
braſilianiſche Regierung.
Pflichten der Höflichkeit, ſondern auch als ein Mangel an Achtung
zuführen iſt, daß der Botſchafter die japaniſche Sprache nicht
be=
herrſcht.
* Frankfurter Theater.
Kaſpar Hauſer.
Kaſpar Hauſer iſt vom Himmel gefallen. Am 26. Mai 1828 Zeit ſich ein.
fand man ihn auf deut Uuſchlittplatz in Nürnberg. Seine Her=
Anſpackz wurde er in einen Park gelockt und erſtochen.
Den Namen und die geheimnisvolle Geſtalt nahm Karl
Hannemann zu ſeinem Drama „Kaſpar Hauſer”, das
in den Franifürter Kammerſpielen zur Uraufführung kam.
Gott ſoll ein Heiland abgetrotzt werden. Der junge Kaſpar
Haufer wird von ſeinem Vater die erſten zwauzig Jahre des ſten Schwarz über Kaffeebrgun bis zu Budabeſter gedunkeltem
Lebens in einer dunklen Kammer gehalten, damit er
unverdor=
ben und unbelaſtet in eine Welt der Liebe hinaustrit. Doch
Mißtrauen und Haß ſteigen in ihm auf. Der Anſpruch, ein
fremdes Leben beherrſchen und der Welt einen Heiland ſchenken ſentimental an: Plautage bei Sonnenuntergang, ſchwermütige
zu vollen, fällt als vernichtende Schuld auf den Vater zurück. Lieder, Abſchied von der Heimat. Dann wird es lebendiger.
Ein diskitabler Gedanke wird mit unzulänglichen Mitteln bes Nächte im Dſchungel. Das New Yorker Negerviertel mit
Wolken=
handelt. Die Ausführung bleibt im Entwurf ſtecken, kaum daß kratzern und Sehnſucht nach den Salzſeen. Die Jazzband
be=
die Idee zu erkennen iſt. Haſenclever und Strindberg ſtürmen
gecen den unglückfeligen Vater an. Cine Szene zeigt drama= fort, bannt, läßt uicht los. Erzentriſche Tänze von fabelhafter
liſches Geſchick; ob ſich aus ihm ein Drama entwickelt, muß die Beweglichkeit, die Parade der Chocolade=Kiddies, der
Zukuinft des jungen Verfaſſers zeigen.
Maria Krahn, Hildegard Grethe, Schiller, Thoeren und Taube Renaiſſance=Dekoration ſtatt in einer Negerkneipe — wie
ſeiner=
mit künſtleriſcher Hingebung bemüht.
II.
Zmpekovens Rauſch.
Rauſch gehäbt”, die Silbveſterpoſſe des Frankfurter Schau= Angſt, über ſie zu ſtolyern. Der Lärm war betäubend. Ich
ſpielhauſes, verfaßt von Toni Impekoven und Carl Mat= äußerte, harmlos, wie ich bin, und meinen Skalp riskierend, ob
tern, inſzeniekt vont Impekoben, geſpielt von Impekoven!
Eine höchſt luſtige Sache! Es geht eigentlich gar nicht viel peſt oder Grodno geboren ſeien. Doch ich wurde ſanft belehrt,
vor. Der alte Berr Bäron will eine Nacht in Berlin durchbum= daß es Miſchlinge ſind, Terzeronen, Quateronen, wie man aus
melu, unterhält ſich recht harmlos und gerät in einige leichte und Tahlors Sklavengeſchichten wiſſen ſollte! Die Truppe fährt jetzt
leichtgslöſte Verſoicklintgei. Aber wie die Geſchichte aufgemacht tach Sdanien. Für April ſind ſie nach Rußland verpflichtet. Ich
licher Komif ſein Eingangslied, und ſogleich ſind Bühne und „Uarun nicht? Uär ſtellt die Garantie? — „Carantie?” — „Aes.
Zuſchauer ein Herz und eine Seele. Kundry Siewert, ſonſt ſehr 1500 Döllars für drei Abende.” — Ja, wer? — In Darmſtadt?
ernſthaſte Schauſpielerin und Apoſtelkind, tanzt, ſo entzückend
ſchüchtern, daß man die Freude des Kenners hat. Aida Stucke=
Sonntag, den 10. Januar 1926
R4
Vom Tage.
Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstags iſt zu einer
neuen Sitzung auf Mittwoch, den 13. Januar, einbe=
In Verhandlungen zwiſchen Veutretern des Zentrums und
der Demokraten, kam man dahin überein, unbebingt an der Das Staatswohl kann eine längere Hinausſchiebung
großen Koalition feſtzuhalten und auf die
Sozial=
demokratie in dieſer Richtung einzuwirken.
Der Reichskommiſſar Langwerth von Simmern weilte
in Begleitung ſeines Stellvertreters, des Grafen Adelmann, in Trier,
wo er dem Negierungspräſidenten, dem
Oberbürger=
meiſter, dem Biſchof und anderen offiziellen Perſönlichkeiten
Beſuche abſtattete.
Das deutſche Linienſchiff „Heſſen” ſoll zur
Ret=
tungsexpedition der im Eiſe eingeſchloſſenen deutſchen Schiffe
nach dem Finniſchen Meerbuſen entſandt werden.
Das bayeriſche Braugewerbe hat ſich ſchanf gegen
eine Herabſetzung des Bierpreifes ausgeſprochen.
Die in Paris anweſenden ungariſchen Republikaner
kündigten eine Verſammlung an, in der ſie gegen die
Fälſchun=
gen franzöſiſcher Banknoten proteſtieren wollen.
In franzöſiſchen Kammerkreiſen ſpricht man von der Abſicht
Briands, bei einer erneuten Kriſis im Parlament Neuwahlen
ausſchreiben zu laſſen.
Der ſüdſlawiſche Geſandte Gawrilowitſch in Athen erklärte, daß
Südflawien bereit ſei, der Gedanken eines
Balkan=
paktes anzunehmen.
Der griechiſche Marineminiſter Hadjikyriacos iſt
zu=
rücgetreten. Er wird durch Konteradmiral Botaſſis erſetzt werden.
Es beſtätigt ſich, daß der ſozialiſtiſche Miniſter Moraſzewſki den
Antrag eingebracht hat, Marſchall Pilſudſki wieder in den
aktinen Heeresdienſt zu berufen und ihm die gegenwärtig
freie Stelle des Chefs des polniſchen Generalſtabs zu übertragen.
Polniſche Parlamentarier, die ſämtlich der radikalen Bauernpartei
oder den nationalen Minderheiten angehören, haben ſich zu einem 12 Ausflug nach Sowjetrußland begeben.
Dns Präſidium des Zentralexekutivkomitees der Sowietunion
ratifizierte am 17. Dez. b. J3, den in Paris beſchloſſenen
ruſ=
ſiſch=türkiſchen Vertrag.
Die katholiſche Volkspartei Italiens hat beſchloſſen,
ins Parlament zurückzukehren.
Das Britiſche Schatzamt erhielt die Mitteilung, daß die
italie=
niſche Schuldendelegation am 12. Januar, das heißt am
Tage nach der Beerdigung der Königin=Mutter, von Rom abreiſen
wverde, ſo daß die Verhandlungen in London am 15. Jan.
aufgenommen werden könnten.
2
Das Recht auf Luftſport.
Beirachtungen zu den Pariſer
Luftfahrt=
verhändlungen.
Zu den Pariſer Luftfahrtverhandlungen ſchreibt die offiziöſe
„Deutſche diplomatiſch politiſche Korreſpondenz”, es wäre höchſt
gandagelder ſparen und ſie lieber zur Beſſerung ſeines faulen verwunderlich, wenn die unter günſtigen Anzeichen begonnenen, der Sozialdemokraten alles verſucht werden muß, um ein par=
Franken verwenden. Der franzöſiſche Präſident hat die ganze Verhandlungen in den allsemeinen Erörterungen auf Schwierig= lamentariſches Minderheitskabinett,
zuſtandezu=
keiten ſtoßen ſollten. Dann werden die auch von uns bereits mit= bringen. Einem Beamtenkabinett werde jedenfalls keine
Shm=
geteilten tendenziöſen Parifer Preſſeäußerungen zurückgewieſen, pathie entgegengebracht. Dr. Luther, der nach wie vor als erſter
bundes ſelbſt liegt, es mit einer neutralen Perſönlichkeit als Die Zahl der jährlich ausgebildeten Flugſchüler in Deutſchland
Die „Saarbrücker Zeitung” ſagt, man ſolle in Paris endlich in Berlin zu: Kontrolle gemeldet. Die Wirtſchaftslage iſt leider
ſo beſchaffen, daß die Ausbildung einer großen Zahl von Fliegern
im Saargebiet reſtlos verloren ſei. Die Wieder= aus finanziellen Gründen unmöglich iſt, auf dek anderen Seite iſt
herſtellung der ungeteilten und auf ewig verbundenen Einheit, die Zahl derjenigen; die als Flütgzeugführer ihr Brot finden,
durch die Verkehrsziffer beſchränkt. Daß es Deutſchland nichts
deſto weniger ablehnt, Einto Kontingintierung ſeiner Flieger für gut
zu halten, beruht vor allem darauf, daß jeder Deutſche has
ver=
faſſungsmäßige Recht hat, zu fliegen und ein Verbot demnach
eine Beſchränkung der verfaſſungsnäßigen Rechte bedeuten würde.
Zugeſtändniſſe an den deutſchen Luftſchiffban?
EP. London, 9. Januar.
Der „Daily Graphic” glaubt zu wiſſen, daß die Allierten
be=
reit ſeien, Deutſchland gewiſſe Zugeſtändniſſe hinſichtlich des
Der Zwiſchenfall wird hier nicht nur als eine Verletzung der Baues von Luftſchiffen und der durch den Verſailler Vertrag feſt= Führer des Zentrums und der Demokraten die Sozialdemokraten
geſetzten Zerſtörung der Luſtſchiffhalle von Friedrichshafen zu
vor dem Regenten betrachtet. Verſchiedene Blätter geben der machen. Viele Sachverſtändige ſo ſchreibt das Blatt ſeien der liche Standpunkt der Sozialdemokratie beteits feſtſteht und nach
braſilianiſchen Regierung den Rat, den Botſchafter abzuberufen. Auſicht, daß as Luftſchiff als Krie smaſchine keinen Wert beſitze
Dieſer hat ſich bisher über ſein Verhalten noch nicht geäußert: und daß unter dieſen Verhältniſſen Deutſchland zum Bau einiger
män glaubt jedoch, daß der Zwiſchenfall zum Teil darauf zurück= Luftſchiffe für Handelszwecke ermächtigt werden könnte. Die eng= daß der Reichspräſident dann ſpäteſtens am Mittwoch abend oder
liſche Regierung ſtehe dieſem Plane wohlmollend gegenüber, Donnerstag früh eine Perſönlichkeit mit der Kabinettsbildung
falls Frankreich ſeine Einwilligung dazu gebe.
ring gewiunt als Alumenndchen die F.
Hilzert gibt den philoſophierenden Dienſtmann Krawutſchke ſo
draſtiſch, wie es der Name ſagt. Franz Schneider, Ettel und
Simon ſind die feſcheſten Schwankkavaliere im Tillergirl=
Rhyth=
mus. Wo Worte fehlen, ſtellt ein beſchwingtes Lied zur rechten
Der Vorßang fällt, — man merkt überraſcht, daß man ſchon
kunft iſt in Dunkel gehüllt und von der Sage umſponnen. In über zwei Stunden im Th=ater war und aus dem Rauſch der
Heiterkeit nicht herausgekommen iſt!
III.
Die Neger.
45 Neger, männlichen und weiblichen Geſchlechts, vom tief=
Weiß. Teils im Orcheſter, teils auf der Bühne,
Wie in Berlin, fängt es auch im Schumann=Theater
ginut zu wirken. Ihr untviderſtehlicher Rhythmus reißt mit ſich
ſtämmigen, unendlich beweglichen Negermädchen. Charleſton.
Amerikas letzter Tanzſchritt. Zum Schluſſe Jazz=Konzert, zwölf
1im die Darſtellung waren unter Fritz Peter Buchs Leitung Neger unter Sam Wordings Leitung, ſchlecht aufgeſtellt in einer
zeit im Admiralspalaſt —, aber doch bezwingend durch den
hin=
reißenden Rhythmus.
Später war ich in ihrem Wigwam, aufgeſchlagen in einem
Gaſthof in der Nähe des Schumann=Theaters. Kleine Neger
L. Pohl in neuer Geſtalt: „Wer niemals einen ſpielten wie junge Katzen in der Halle des Hotels. Man hatte
die Bleichgeſichter unter den Kiddies ſicht vielleicht in
Buda=
wird, das iſt famos! Toni Jmpekobent ſingt und tanzt mit köſt= frug, ob ſie nicht auch nach Darmſtadt kommen wollten.
— Das möchte ich auch wiſſer!
I.
Ein Wort Hindenburgs
an die Parteien.
der Regierungsbildung nicht mehr vertragen.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Das Hinundherlavieren der Parteien ſcheint den
Reichs=
präſidenten nunmehr doch ernſtlich verſtimmt zu haben.
Jeden=
falls hat er am Samstag dem Reichskanzler Dr. Luther, den er
noch einmal empfing, auseinandergeſetzt, daß das
Staats=
wohl eine längere Hinausſchiebung der
Re=
gierungsbildung nicht mehr vertrage und daß die
Parteien ſich jetzt beeilen müßten, mit der Formulierung ihres
endgültigen, Itandpunktes zu Ende zu kommen Urſprünglich
hatte er die Abſicht, Herrn Dr. Luther ſpfort nach ſeiner
Rück=
kehr mit der Regierungsbildung zu betrauen. Zentrum und
De=
mokraten hatten jedoch inzwiſchen einen heftigen Feldzug zu
Gunſten der Großen Koalition eingeleitet, die ſie trotz der Abſage
der Sozialdemokratie an Herrn Koch noch immer nicht aufgeben
wollen. Herr von Hindenburg konnte das, da ihm aus den
Reihen des Zentrums und der Demokraten mitgeteilt wurde, er
möge ſich doch wenigſtens bis Anfang kommender Woche
ge=
dulden und die Beendigung der Auseinanderſetzung mit den
Sozialdemekraten abwarten, nicht gut ignorieren. Die
Vorſtel=
lungen der Miniſter, die am Freitag bei ihm waren, haben jedoch
in ihm den Entſchluß reifen laſſen, nunmehr einen ſtarken
Druck auf die Parteien auszuüben, weil ſonſt wichtige
Verhandlungen mit dem Ausland, die nur unter
einer ſtabilen Regierung fortgeführt werden können, ſtark in
Mitleidenſchaft gezogen werden und weil vor allem
auch die kataſtrophale Lage unſerer Wirtſchaft eine
möglichſt ſchleunige Ablöſung des geſchäftsführenden Kabinetts
durch Bildung einer neuen Regierung erheiſcht.
Für Montag vormittag hat der Reichspräſident die Abgg.
Fehrenbach vom Zentrum und Dr. Koch von den Demokraten zu
ſich gebeten, um ſie auf das allereindringlichſte zu ermahnen, das
Ziel der Regierungsbildung mit geradem Kurs anzuſteuern und
alle anderen ausſichtsloſen Löſungsverſuche, ebenſo wie
lang=
wierige Verhandlungen zu vermeiden. Am Samstag nachmittag
haben infolgedeſſen zwiſchen dem Zentrum und den Demokraten
Beſprechungen ſtattgefunden, deren Ergebnis darin beſtand,
vor=
läuſig an der Großen Koglition feſtzuhalten und die
Sozial=
demokratie vor die Frage zu ſtellen, ob ſie ſich dieſer Koalition
auſchließen oder auf lange Sicht von der Mitregierung
aus=
ſchließen will. Es iſt anzunehmen, daß die Sonntagsſitzung der
Zentrumsvertreter einen entſprechenden Beſchluß faſſen wird. Am
Dieustag abend halten die Sozialdemokraten ihre
Fraktions=
ſitzung ab. Nach am gleichen Abend wird man wiſſen, nach wel=
Berlin, 9. Januar. cher Richtung hin die Situation ſich geändert hat. Ebenſo wie
bei der Deutſchen Volkspartei iſt man gsich bei dem Zentrum und
den Demokraten der Anſicht, daß nach einer neuerlichen Abſage
Kanzlerkandidat gilt, zeigt ebenfalls nur geringe Neigung für
beträgt 70 bis 80; ſie werden bekanntlich dem Garantiekomitee eine Beamtenregierung, will aber eine Regierung ohne die
Par=
teien nur dann zuſammenſtellen, wenn alle Stränge geriſſen ſind.
Die Entſcheidung des Reichspräſidenten.
Berlin, 9. Januar.
Wie wir erfahren, dauerte der Empfang Dr. Luthers beim
Reichspräſidenten über eine Slunde. Auf Grund dieſer
Be=
ſprechung hat der Reichspräſident ſeine Entſcheidung dahin
ge=
troffen, daß er nun zunächſt die bevorſtehenden Beſchlüſfe des
Die Anweidung dieſes Rechtes entſpricht aber nicht irgend Zentrums, der Demokraten und der Sozialdemokraten abwartet,
welchen militäriſchen Rüſtungsgedanken ſondern den bben ek= ehe er eine beſtimmte Perſönlichkeit mit der Neubildung der
wähnten kulturellen Erwägungen und dem allgemeinen Volks= Regierung beauftragt. Deshalb hat der Reichspräſident für
empſinden, das ſich das Recht auf den Luftſport nicht verlümmern Montag mittag die Abgeordneten Koch und Fehrenbach zu ſich
gebeten. Er will die Herren auffordern, nunmehr in beſtimmter
Zeit endgültige Beſchlüſſe der ſür die Große Koalition in Frage
kommenden Parteien herbeizuführen, und ihnen mitteilen, daß
er eine längere Hinauszögerung der Regierungsbildung aus
Gründen des Staatswohles nicht für tunlich erachtet.
Iu parlamentariſchen Kreiſen wird damit gerechnet, daß die
um eine endgültige Antwort bitten werden. Da der
grundſätz=
den bekannt gewordenen Auslaſſungen eine Aenderung nicht zu
erivarten iſt, wird in parlamentariſchen Kreiſen angenommen,
beauftragt, die vorausſichtlich Dr. Luther ſein wird.
Gladius Dei.
Seit einigen Wochen erregt ein junger Kaplau namens
Fahſel in Berlin ſorvohl Aufſehen, als auch die öffentliche
Meinung. Er hält Boxträge im Saal des Reichswirtſchaftsrates
in einen Raum, der mehrere hundert Perſonen faßt. Der Saal
iſt eine halbe Stunde vor dem Beginn des Vortrages gefüllt.
Regelmäßig muß man etwa hundert Verſpätete zurückweiſen.
Der Kaplan ſprach einmal über die Heilige Johanna, ein
zweites Mal über Spinoza. Cr wird nächſtens über
Rouſ=
ſeau ſprechen. In einem größeren Blatt erſcheinen Referate. In
einem anderen Blatt erſchien die Zuſchrift eines
Freiheits=
liebenden, der vor dem verführeriſchen Kaplan alle Freunde der
Freiheit warnte.
Kaplan Fahſel beſitzt außer anderen Tugenden auch die,
Zei=
tlunigen zu leſen. Er las den Warnungsruf und erwiderte, ehe er
über Spinoza zu ſprechen anfing, mit den Worten Spinozas:
ſein Ziel ſei kein anderes, als die volle Erkenntnis zu
er=
werben und ſie anderen mitzuteilen. Eine kluge Antwort und
wenn auch keine ausweichende, ſo doch eine vieldeutige.
Jeden=
falls eine Antwort, die eher geeignet iſt, den beſorgten Warner
in eine noch größere Unruhe zu verſetzen, als ihn zu beſänftigen.
Eine Beruhigung, die keine Drohung iſt, aber immerhin eine
Unerſchrockenheit. Es iſt eine diplomatiſche Gepflogenheit, ſich
auf denjenigen zu berufen und denjenigen zu zitieren, den man
bekämpft und den der Gegner für ſich in Anſpruch nimmt.
Somit iſt der Kaplan Fahſel faſt ſchon gekennzeichnet, noch
ehe ich ihn zu ſchildern angefangen habe. Wenn er den Saal
betritt, hat er die Zuhörer ſchon gewonnen. Er iſt jung, ſchlank,
dunkel und hübſch. n ſeinem ſchmalen Antlitz miſcht ſich vieles,
ohne ſich zu bekämpfen: Eifer, Mut, geſunder Verſtand,
ſympa=
thiſcher jugendlicher Optimismus, Leidenſchaft und der Wille,
ſie zu bändigen. Es wirkt augenehm, daß die Stirn,
phyſio=
gnomiſche Repräſentantin des Geiſtes, eine bedeutende Rolle in
dieſem Prieſtergeſicht ſpielt, ohne überragend zu ſein; daß die
Augen, von der Stirn überdacht, im Schatten liegen, wie im
Halbverborgenen, und ihr Blick dennoch ſichtbar, wirkſam und
gerade ſich auf die Zuhörer richtet. Fahſel iſt ein geborener
Rhetor. Zum wohlklingenden, tiefen und weichen, alle Lagen
* Im Hinblick auf den Vortrag, den Kaplan Fahſel auf
Einladung der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft am
nächſten Donnerstag über Shaws „Heilige Johanna” in
Darm=
ſtadt hält, dürfte dieſe Schilderung ſeines erſten Auftretens iu
Berlin von beſonderem Intereſſe ſein.
vorlt
[ ← ][ ][ → ] Neuregelung der Porauszahlungen für
die Einkommens= und Körperſchafts=
Steuer.
Das Reichsfinanzminiſterium teilt wegen der bevorſtehenden
Vorauszahlungsrate auf die Einkommen= und
Körperſchafts=
ſteuer mit: Am 10. (wegen des Sonntags am 11. Januar)
(Schonfriſt 18 Januar) 1926 iſt die Vorauszahlungsrate auf die
Einkommen= und Körperſchaftsſteuer fällig. Für die Pflichtigen,
die nach dem Kalenderjahr ſteuern, iſt es die letzte Rate für 1925
und zwar für Oktober bis Dezember 1925. Die Vorauszahlungen
ſind durch das Steuerüberleitungsgeſetz bereits weitgehend an
die mutmaßliche Steuerſchuld angepaßt. Da jetzt aber ein
abge=
ſchloſſener Steuerabſchnitt (Kalenderjahr 1925) vorliegt, erklärte
ſich der Reichsminiſter der Finanzen im Hinblick auf die
Betriebs=
mittelknappheit der Wirtſchaſt mit folgender weiteren Anpaſſung
einverſtanden:
1. Buchführende Gewerbetreibende können eine
vorläufige Jahresbilanz vorlegen und der
Unterſchiedsſteuer=
betrag, der ſich nach der vorläufigen Jahresbilanz aus den bisher
für 1925 geleiſteten Vorauszahlungen ergibt, als letzte
Voraus=
zahlung für 1925 einzahlen. Dabei können ſie die
Bewertungs=
vorſchriften des Einkommenſteuergeſetzes anwenden. Für die
Eröffnungsbilanz (1. Februar 1925) können einſtweilen die Werte
der Handelsbilanz eingeſetzt werden, da die Werte für die
Ver=
mögensſteuer 1925 noch nicht feſtſtehen. Auch müſſen die
Ein=
kommenſteuervorſchriften über die zuläſſigen Abzüge (88 15 bis
18 des Einkommenſteuergeſetzes und §§ 13 bis 18 des
Körper=
ſchaftsſteuergeſetzes) beachtet werden.
2. Steuerpflichtige mit Einkommen aus
Hausbe=
ſitz, Kapital und Vermögen hätten ſchon bisher ihre
Vor=
auszahlungen nach dem Ueberſchuß der Einnahmen über den
Werbungskoſten zu zahlen es durften aber die Abſetzungen für
Abnutzung (bei Hausbeſitz), ferner Schuldzinſen, einſchließlich der
Rentenlaſten, endlich Verſicherungsbeiträge und Kirchenſteuern
nicht abgezogen werden. Dieſe Steuerpflichtigen können
dieſes=
mal auf beſonderen Bogen ihr Einkommen unter Berückſichtigung
der Abzüge ermitteln, die davon zu zahlende Einkommenſteuer
ſelbſt berechnen und den Unterſchiedsbetrag zwiſchen dem
errech=
neten Geſamtſteuerbetrag der bisher im April, Juli und Oktober
1925 geleiſteten Vorauszahlungen einzahlen. Bei der Abſetzung
für Abnutzung des Hausbeſitzes kann erſtmals von dem
Ver=
mögensſteuerwert für die Vermögensſteuer für 1924 ausgegangen
werden.
3. Wer als Einkommenſteuerpflichtiger (nicht
Körperſchaftsſteuerpflichtiger) von dem Recht zu 1. und 2.
Ge=
brauch macht, kann, wenn ſein Einkommen 10000
Reichs=
mark nicht überſteigt, 550 Reichsmark als ſteuerfreien
Einkommensteil abſetzen. Lohnempfänger, die veranlagt werden, Titel, im Beamtenſtande dieſes Miniſteriums,
Unterſtaatsſekre=
können 860 Reichsmark abſetzen. An Sonderleiſtungen (Ver= tär führt.
ſicherungsbeiträge, Ausgaben für Berufsfortbildung,
Kirchen=
ſteuer uſw.) können ohne Einzelnachweis 180 Reichsmark abgeſetzt
werden, höhere Beträge müſſen nachgewieſen werden. Für
Ver=
ſicherungen ſind keinesfalls mehr als 480 Reichsmark für die allen Beteiligten den Eid abzunehmen. Der Feldbiſchof erklärt
Steuerpflichtigen ſelbſt, je 100 Reichsmark für die Ehefrau und
jedes minderjährige Kind abzuſetzen.
4. Der Tarif beträgt: von den erſten 8000 Reichsmark des
Einkommens 10 Prozent, von weiteren 400 Reichsmark 12½
Pro=
zent, von weiteren 4000 Reichsmark 15 v. H., von weiteren 4000
Reichsmark 20 v. H., von weiteren 8000 Reichsmark 25 v. H., von
weiteren 18 000 Reichsmark 30 v. H., von weiteren 34000
Reichs=
mark 35 v. H. und von weiteren Beträgen 40 v. H. Bei der Kör= dankung des rumäniſchen Kronprinzen am engliſchen Hof
Un=
perſchaftsſteuer beträgt der Satz grundſätzlich 20 v. H.
5. Wer eine ſolche Geſamterklärung (wie zu 1. und 2.)
jetzt nicht abgibt, ſondern ſeine Vorauszahlung für
Oktober bis Dezember 1925 nach den an ſich beſtehenden Normen ſtems aus eigener Machtgier ſo weit getrieben habe. Der
eng=
ohne Rückſicht auf die endgültige Schuld leiſtet, er= liſche Hof habe aus eingeweihten Bukareſter Hoſkreiſen einen
leidet dadurch keinerlei Schaden. Ein etwa
erfor=
derlicher Ausgleich findet dann bei der Veranlagung
ſtatt. Die Rückzahlung bei früheren Terminen zu viel
ge=
zahlter Beträge erſolgt in jedem Fall erſt auf Grund der
Veranlagung,die im Frühjahr vorgenommen, das rumäniſche Staatsſchiff lenke, verfolge in Gemeinſchaft
wird.
6. Die Verpflichtungzur Abgabe einer
Steuer=
erklärung bleibt in jedem Fall unberührt, auch Nachprüfungen
bleiben in jedem Fall vorbehalten.
7. Zur Vermeidung von Irrtümern, ſei darauf
hingewieſen, daß auch ſolche Gewerbetreibende, die in der erſten
Hälfte des Kalenderjahres 1925 (z. B. am 30. 6. 1925) abgeſchloſſen heute über ganz Rumänien geſpamte Netz von
Kor=
haben, am 10. Januar 1926 die Vorauszahlung nach den
Vor=
ſchriften des Steuerbelaſtungsgeſetzes und der zweiten
Steuer=
norverordnung zu enrichten haben, wenn ſie den Steuerbeſcheid
noch nicht erhalten haben. Haben ſie ihn erhalten, dann iſt
nach Maßgabe des Beſcheids die Vorauszahlung erſt im
Fe=
bruar zu enrichten.
Die Banknoten=Fälſcher=Affäre
Abſchluß der polizeilichen Ermittlungen.
EP. Wien, 9. Januar.
Wie die „Neue Freie Preſſe” aus Budapeſt meldet, hatte
der Vertreter der Bank von Frankreich, Emery, eine lange
Konferenz mit dem Oberſtaatsanwalt, welcher vom Standpunkte
der Erhebungen große Bedeutung beigemeſſen wird. Nach der
Unterredung erklärte Emery den Preſſevertretern: „Wir erwarten
eine bedeutſame Wendung, inſofern unſere Unterredung von
Erfolg begleitet ſein wird.”
Heute mittag wurden die Erhebungen von der Polizei
abgeſchloſſen und Maßnahmen getroffen, damit ſämtliche
Verhafteten, die bisher bei der Polizei untergebracht waren, der
Staatsanwaltſchaft eingeliefert werden. — General v. Haits,
der bis vor zwei Monaten an der Spitze des Kartographiſchen
Inſtituts ſtand, ſah ſich auf Grund der belaſtenden Ausſagen der
verhafteten Arbeiter gezwungen, ein Geſtändnis abzulegen.
Er erklärte, daß er von Windiſchgrätz unter Hinweis auf deſſen
politiſchen Ziele gewonnen wurde. Haits gab zu, daß er den
Arbeiten im Kartographiſchen Inſtitut beiwohnte und deren
Gang kontrollierte, bzw. bei den Arbeiten verſchiedene techniſche
Ratſchläge erteilte. Er war ehedem Profeſſor der Kartographie
an der Budapeſter Militärakademie und iſt ein hervorragender
Zeichner.
Miniſterpräſident Graf Bethlen empfing heute die
Ver=
treter des oppoſitionellen Blocks unter Führung des
demokrati=
ſchen Abgeordneten Vazſonyi. Die Oppoſition machte geltend,
daß gegenüber der Preſſe keine einheitliche Haltung bekundet
werde. Auf der einen Seite ſei das radikale Blatt „Vilag”
ver=
boten worden und auf der anderen Seite preiſe des Blatt der
Raſſenſchützler das Verbrechen an, ohne daß die Regierung gegen
dieſes Blatt einſchreite.
Aus dem Verhör, das mit dem römiſch=katholiſchen
Feld=
biſchof Zadravec angeſtellt wurde, wird bekannt, daß der
Biſchof von den Frankenfälſchungen Kenntnis hatte. Er gibt an,
eine patriotiſch geſinnte Gruppe hätte ſich zum Ziele geſetzt, im
Intereſſe des verſtümmelten Ungarn eine irredentiſtiſche Aktion
in Angriff zu nehmen. Er habe ſich nach einer gewiſſen Zeit
über den Stand der Aktion erkundigt, und als er erfuhr, daß
man dieſe Bewegung mit Frankenfälſchungen durchzuführen
be=
abſichtige, habe er ſich ſſofort zurücklgezogen. Er gibt jedoch zu,
daß er die Aktion den Behörden nicht zur Kenntnis gebracht habe.
Die Einvernahme des Biſchofs erfolgte unter ſtrengſter
Geheim=
haltung geſtern ſpät nachmittags in den Amtsräumen des
Landes=
verteidigungsminiſteriums. Zadravec unterſteht als Feldbiſchof
der Militärgerichtsbarkeit. Es findet jedoch heute bei der
Staats=
anwaltſchaft trotzdem eine Beratung darüber ſtatt, ob der Biſchof
nicht doch von einem Zivilgericht zur Verantworung zu ziehen
ſei, da er ſein Gehalt vom Kultusminiſterium bezieht und den
Gerüchtweife verlautet, daß zur Zeit, als man den
Feld=
biſchof in die Frankenfälſcher=Affäre einweihte, er von den
Teil=
nehmern der irredentiſtiſchen Aktion aufgefordert worden ſei,
nun in dem Protokoll, er müſſe ſich dagegen verwahren, daß man
ihn aufgefordert hätte, dieſen Teilnehmern den Eid abzunehmen.
Unwillenamengliſchen Hofüber Königin Maria
Wie aus Torronto geineldet wird, veröffentlicht der „Globe‟
Mitteilungen ſeines Londoner Berichterſtatters, wonach die
Ab=
willen und Empörung hervorgerufen habe. Der rumäniſchen
Königin Maria könne König Georg als Vetter nicht verzeihen,
daß ſie die Bloßſtellung, des monarchiſchen
Sy=
genauen Bericht über die Vorgänge in Rumänien empfangen,
aus dem klar hervorgehe, daß der Rücktritt des
Kron=
prinzen aus politiſchen Gründen erzwungen
worden ſei. Königin Maria, die ſeit ihrer Thronbeſteigung
mit den beiden Bratianu, mit denen ſie ſchon immer eng
zu=
ſammenarbeitete, das Ziel, nach König Ferdinands
Ableben noch lange über Rumänien zuherrſchen.
Dieſen Plänen habe der Kronprinz im Wege
ge=
ſtanden, der bei ſeinem Regierungsantritt zweifellos die
jetzige Oppoſition zur Mitarbeit herangezogen" hätte, um das
ruption und Wahlbetrug zu zerſtören. Nach engliſcher
Anſicht würden nach König Ferdinands Ableben für Rumänien
ſchwerſte innerpolitiſche Kämpfe beginnen. Die Anhängerſchaft
des Kronprinzen würde gegen eine Regentſchaft unter Bratianu
proteſtieren und ſogar zu den Waffen greifen, um Kronprinz
Narol wieder ins Land zu rufen.
Die Beziehungen
der Sowjetunion zur Schweiz.
Kein Vertrauen in die ſchweizeriſchen Garantien.
Der Bohlott. / Der Standpunkt der Sowjetunion in der
Abrüſtungsfrage.
w. Moskau, 9. Januar.
Ein Leitartikel der „Iſweſtija” beſchäftigt ſich erneut mit den
Beziehungen der Sotjetunion zur Schweiz im
Zuſamnienhang mit der Tagung des vorvereitenden Ausfchuffes
der Abrüſtungskonferenz. Nach einem Hinweis darauf, daß die
offiziöſen ſchwveizeriſchen Verſicherungen, die ſchweizeriſche
Regie=
rung werde den Sowjetdelegierten die diplomatiſchen Vorreiyte
gewähren, unzulänglich ſeien, wird weiter in dem Artikel
aus=
geführt: Die Haltung der ſchweizeriſchen Negierung im Jahre
1923 und ihre Weigerung, ihre damalige Haltung als
vöuerrecht=
lich unzuläſſig anzuerkennen, geben der Sowjetunion auen
Grund, kein Vertrauen zu den Garantien zu haben,
die die ſchweizeriſche Regierung den
Delegier=
ten der Sowjetunion zu gewähren bereit iſt. Die
doppelſinnige, den wahren Tatſachen widerſprechende Austegung
der angeblich unvollkommenen diplomatiſchen Rechte Worowſkis
beſtärkt das beſtehende Mißtrauen, denn die ſchweizeriſche
Regie=
rung kann die gleiche Auslegung gegenüber, jedem beliebigen
Delegierten der Sowjetynion zur Anwendung bringen. Formelle
Garantien ſind ungenügend. Es kommt vielmehr auf die
Herbei=
führung der Lage an, in der die Gewährung formeller
Garan=
tien ſich in der gleichen Weife erübrigt, wie das bei den Reiſen
der Vertreter der Sowjetunion in anderen Ländern der Faul iſt,
d. h. es kommt auf die Herſtellung normaler
diplo=
matiſcher Beziehungen an. Eine ſchweizeriſche
Nach=
richtenagentur hat behauptet, die ſchweizeriſche Regierung habe
die Mordtat, nachdem ſie begangen wurde, ſofort mißbilligt. Der
Sowjetregierung iſt jedoch eine ſolche Auffaſſung der
ſchweizeri=
ſchen Regierung unbekannt. So weigerte ſich z. B. die Schweiz,
den Forderungen der Sowjetunion nachzukommen, die ſich im
Nahmen der internationalen Gepflogenheiten lielten. Die
Sow=
jetregierung hat an die Schſweiz keine Forderungen geſtellt, die
mit der Unabhängigkeit eines Staates unvereinbar ſind; ſie
wird dies auch in Zukunft nicht tun.
Was den Boykott anlangt, handelt es ſich nicht um ein
angebliches unbedingtes Feſthalten der Sowjetregierung an der
Fortſetzung des Boykotts, ſondern um eine ſelbſwerſtändliche
Abhängigkeit der Auſhebung des Boykotts von der Bereitſchaft
der ſchweizeriſchen Regierung, die gerechten Forderungen der
Sowjetregierung zu erfüllen. Auf das Entſchiedenſte iſt gegen
die Verſuche einiger ausländiſchen Blätter Einſpruch zu erheben,
die die für die Sowjetregierung beſtehende Unmöglichkeit,
Dele=
gierte nach der Schweiz zu entſenden, ſo hinſtellen, als ob die
Sowjetunion der Teilnahme an der Tagung des vorbereitenden
Ausſchuſſes der Abrüſtungskonferenz ausweichen wolle. Der
Standpunkt der Sowjetunion in der
Abrüſtungs=
frage und in der Frage der Beteiligung an
Wrüſtungskon=
ferenzen hat ſich nicht geändert. Die Sowjetregierung iſt bereit,
ihre Delegierten zu einer Abrüſtungskonferenz in jedes beliebige.
Land,außer der Schweiz zu entſenden. Sollten die Beziehungen
der Sowjetunion zur Schweiz zu Beginn der Konferenz geregelt
werden, ſo würde dieſer Vorbehalt allerdings gegenſtandslos
werden.
Die Liga für Menſihenrechte gegen Sowjetrußland.
In einer Sitzung des Rates der Internationalen Liga für
Menſchenrechte, die unter dem Vorſitz des Präſidenten der
belgi=
ſchen Liga, Vilmotte, in Paris ſtattfand und zu der Deutſchland,
Frankreich, Armenien, Belgien, Bulgarien. Danzig, Georgien,
Griechenland, Spanien, Italien, Luxemburg, Portugal,
Rumä=
nien und Rußland Vertreter entſandt hatten, wurde eine
Ent=
ſchließung angenommen, in der die europäiſchen Nationen
aufge=
fordert werden, der Sowjetrepublik keine wirtſchaftlichen oder
finanziellen Zugeſtändniſſe zu machen, bis dieſe das
Selbſtbe=
ſtimmungsrecht der Armenier und Georgier achte. Für die in
Bulgarien wegen politiſcher Vorgänge Verurteilten wurde eine
weitgehende Amneſtie verlangt. Die Liga beſchloß, einen von der
franzöſiſchen Liga ausgearbeiteten Geſetzentwurf zum Schutze der
politiſchen Flüchtlinge zu unterſtützen. — Der Rat beſchäftigte ſich
ferner mit den Ereigniſſen in Rumänien und ſprach im Hinblick
auf die jüngſten Ereigniſſe den Wunſch aus, daß die Nationen,
die Mitglieder des Völkerbundes ſeien, auf Spionage und
Gegen=
ſpionage verzichten müßten.
beherrſchenden Organ geſellt ſich die ſprachliche Begabung, die
Einſicht in die Giefetze der Stilwirkſamkeit. Der junge Kaplan
vermeidet lange Perioden. Aber wenn er in einen längeren Satz
gerät, weil die Materie es ſo erfordert und die Formung
er=
zwingt, ſetzt er die Prädikate in die Mitte, ſtatt ſie,
grammati=
kaliſch und wirkungslos, an das Satzende zu hängen, wie arg
verſpätete Nachzügler, die man längſt ſchon erkannt hat, noch ehe
ſie da waren.
Dieſe Eigenſchaften fördert der wraktiſche Sinn für den
Wert der Zeit, für die Gehaltsmöglichkeiten einer Zeiteinheit.
In einer halben Stunde hat der junge Kaplan Spinoza ſo
er=
läutert, daß ſelbſt ein Ahnungsloſer Spinozas Philoſophie in
ihren Grundzügen kennt. Es iſt ein pädagogiſches Kunſtftück, ſo
zu vereinfachen, ohne zu banaliſieren; ſo zuſammenzudrängen,
ohne unverſtändlich zu werden. Uind es iſt eine techniſche Leiſtung
des Gedächtniſſes: denn der Kaplan Fahſel ſpricht frei, ſ gt ein
Glied der Rede an das andere und hat kaum Gelegenheit, ſich
zu korrigieren.
Es iſt nicht meine Aufgabe, ihn zu widerlegen und gegen
ſeine Einwände andere zu erheben; ja, nicht einmal über das,
was er geſagt hat, iſt ein kurzer Bericht möglich. Denn er wäre
zu kurz, um nicht Mißverſtändniſſe hervorzurufen. So bleibt nur
übrig zu betonen, daß die Einwände des Kaplans konkret ſind,
bildhaft, eindringlich, und wenn nicht den philoſophiſchen Geiſt,
ſo doch den geſunden Menſchenverſtand überzeugen. Der junge
Menſch vergißt auch im Eifer nicht, daß Eifern ſchaden würde.
So bleibt er bei jenem Grad von Pathos, das gerade noch
mit=
reißt — — und noch nicht den Widerſpruch der Skepſis wect.
Freilich kämpft Fahſel für die Kirche. Aber man kann
auch von einem Kaplan nicht verlangen, daß er gegen ſie oder
für etwas anderes kämpfe. Gewiß wird der mißtrauiſche
Be=
bbachter bedenklich, wenn er mitten im Publikum Geſichter
ent=
deckt, auf denen die Neugier der Senſationsbedürftigen oder die
der Snobs zu leſen iſt. Denn in dieſen Hörſaal kommen:
gläu=
bige Kleinbürger, Salonbeſitzer vom Kurfürſtendamm, junge
Mädchen aus dem Weſten, ein paar Eigenbrötler,
Pſeudowiſſen=
ſchaftler und Damen, die zu dick ſind, um noch ein
wiſſenſchaft=
liches Intereſſe zu beſitzen. Aber auch Studenten, Intellektuelle
und Menſchen, denen man es anſieht, daß ſie zu irgendwelchen
Zielen ſtreben, die nicht von dieſer Welt ſind. Und wären ſelbſt
dieſe nicht vorhanden, das Mißtrauen des Beobachters ſchwände
dahin vor dieſem Redner, dem man es glauben muß, daß er
ſeine Erkenntnis verbreiten mu ß.
Er iſt ein gladius Dei, ein Schwert Gottes, wie der Prieſter
einer vergeſſenen Zeit ſteht er auf, jener Zeit, in welcher der
latholiſchen Kirche noch Flammenzungen zur Verfügung ſtanden.
Der Kaplan beſitzt jene Eigenſchaften, die der katholiſchen Kirche
die Macht verſchafft haben: die wohlabgemeſſene Miſchung von
modernem Verſtand und metaphyſiſcher Begabung, von
Dies=
ſeits und Jenſeits, von Nachgiebigkeit und Starrheit,
Kompro=
miß und Dogma. Ich glaube nicht, daß es in dieſer Zeit noch
viele ſolcher Perſönlichkeiten in Deutſchland gibt, und fühle mich
deshalb frei von Uebertreibungsluſt, wenn ich die Begegnung mit
dem Kaplan ein „Erlebnis” nenne.
C.K. Der Rekord des gefeſſelten Chauffeurs. Ein
merkwür=
diges Experiment hat man, wie in der engliſchen Zeitſchrift
„Motor” berichtet wird, zu Cleveland in Ohio ausgeführt. Ein
Cowboy namens Seeley wurde auf ſeinen eigenen Wunſch an
das Steuerrad eines Kraftwagens gefeſſelt, ſo daß er ſich nicht
vom Platz bewegen, aber den Wagen bedienen konnte. In dieſer
unbequemen Lage fuhr er, ohne anzuhalten, fünf Tage und fünf
Nächte, genau 122 Stunden und 45 Minuten. Er hatte
wäh=
rend der Fahrt beſtimmte Stationen aufzuſuchen, in denen
feſt=
geſtellt wurde, daß er nicht angehalten hatte. Die Verſorgung
des Wagens mit Petroleum und Waſſer erfolgte in den Garagen,
ohne daß der Wagen anhielt; der gefeſſelte Chauffeur fuhr
lang=
ſam herum, während das Perſonal die Verſorgung des Wagens
und ſeine eigene Ernährung vornahm.
Kalender 1926.
„Kalender der deutſchen Jugend” (Deutſcher Peſtalozzi=Kalender).
Ver=
lag U. E. Sebald A. G., Nürnberg.
Der Liebling unſerer Jugend in der Geſtalt des „Kalender der
deutſchen Jugend (Deutſcher Peſtalozzi=Kalender) hat ſich in
vorneh=
men Gewande, reich illuſtriert, wieder eingefunden. Ein kleines, 380
Seiten ſtarkes, reich illuſtriertes Univerſalbuch, in Ganzleinen gebunden,
wird hier unſerer Jugend geboten, das ſo recht geeignet iſt, ihr als ein
treuer Berater wertvolle Dienſte zu leiſten. Für Unterhaltung iſt
reich=
lich geſorgt.
„Das Jahr der Kirche‟. Ein Kunſtkalender auf das Jahr 1926;
ge=
ſchmückt mit 12 mehrfarbigen und 41 einfarbigen Nachbildungen nach
Werken alter deutſcher Meiſter mit einem Begleittext von Dr. Hch.
Getzeny, Stuttgart. Verlag Emil Fink, Stuttgart, Schloßſtraße 84.
Preis 4 Mk. (Oeſterr. Schilling 6,75.)
„Mit der Kirche leben” — das iſt das große Loſungswort unſerer
Zeit geworden, von deſſen Erfüllung wir Erlöſung aus den Nöten der
Gegenwart erhoffen. „Mit der Kirche leben”, das heißt mitleben mit
all dem Großen und Herrlichen, das uns die Liturgie der Kirche, ihre
Tagzeiten und nicht zuletzt die Feſtzeiten ihres Jahres offenbaren. In
vorliegendem Kalender iſt zum erſten Male der Verſuch gemacht, den
kirchlichen Sinn des Jahres dadurch zum Miterleben zu bringen, daß
jeder Woche ein Bild des Hauptfeſtes beigegeben wird, das in ſie
ein=
fällt. Und zwar ſind es durchweg Nachbildungen nach Werken deutſcher
Meiſter des 15. Jahrhunderts. Gerade die mittelalterliche Kunſt
ver=
ſtand es ja meiſterhaft, die Geheimniſſe der Erlöſung zu lebendigſter
Gegenwart werden zu laſſen. — Dabei ſind ſämtliche einfarbigen
Nach=
bildungen auch im Original einfarbig, ſie ſind alſo nur gewonnen von
Kupferſtichen und Holzſchnitten. Nachbildungen nach Gemälden ſind
farbig wiedergegeben. — Die ſtrenge Beſchränkung auf die alten
deut=
ſchen Meiſter gibt dem Kalender eine einzigartige Stileinheit. Das
Begleitwort des bekannten Schriftſtellers Dr. Getzeny, der auch die
Auswahl der Bilder beſorgt hat, verſteht es vorzüglich, in den Geiſt der
alten Kunſt einzuſühren. „Das Jahr der Kirche” iſt ohne Zweifel der
ſchönſte religiöſe Kunſtlalender, der für 1926 erſchienen iſt. Der Preis
iſt mit Rückſicht auf das Gebotene ſehr beſcheiden, vollends wenn man
bedenkt, daß die abgeriſſenen Blätter zu einer bleibenden Kunſtmappe
zuſammengeſtellt werden können, andererſeits aber auch einen ſehr
wert=
vollen Wandſchmuck darſtellen.
„Rheiniſcher Hauskalender 1926‟ Herausgegeben von Dr. Martin
Rockenbach, künſtleriſch geſtaltet von Walther v. Wecuz. Verlag
Gonski u. Co, Köln. 112 Seiten. Preis 1,20 Mark.
Im „Rheiniſchen Hauskalender”, jetzt herausgegeben von Dr.
Mar=
tin Rockenbach und künſtleriſch geſtaltet von Walther v. Weeusz iſt in
aller Entſchedenheit der Verſuch gemacht, einen Volkskalender mit
modernen künſtleriſchen Mitteln aus unſerer Zeit heraus und für unſere
Zeit zu ſchaffen. Es iſt denn auch gelungen, ein rheiniſch=s Jahrbuch in
Kalenderform zu ſchenken, das über das Jahr hinaus bleibenden Wert
behält und dem Gebildeten wie dem einfachen Bauern, dem
Unverſi=
tätsprofeſſor wie dem einfachen Arbeiter in gleichen Weiſe Anregung und
Freude, Stunden der Beſinnung und der Erholung zu geben imſtande
iſt. Der mit moderner Kunſt vertraute und anſpruchsvolle Leſer hat an
dem Kalender den gleichen Genuß wie der Mann des Volkes, der in
Kunſt und Dichtung Gegenſtändliches erzählt wiſſen will. Kurz, ein
Kalender iſt geſchaffen worden, der in Geſtalt und Form künſtleriſch
einwandfrei arbeitet und doch den billigen Preis des üblichen Kalenders
einhält.
Der Kalender preußiſch=deutſcher Geſchichte und Kultur iſt und bleibt der
von Dr. Bogdan Krieger herausgegebene Preußen=Kalender,
deſſen Jahrgang 1926 ſoeben bei der Otto Elsner Verlagsgeſellſchaft
m.b. H., Berlin S. 42, zum Preiſe von 4 Nmk. erſchien.
Der Preußen=Kalender 1926 will ſeine alten Freunde, die auf ihn
warten, von neuem grüßen und erheben will neue Freunde zu den
alten gewinnen, um immer mehr eine Gemeinde, ein Volk zu ſammeln
in dem alten, ewig nötigen, ewig neuen Geiſt, den wir den Preußengeiſt
nennen — nicht im Sinne des Partikularismus, ſondern in dem großen,
weiten Sinne, wie er ſich in der größten Geſtalt preußiſch=deutſcher
Staatsgeſchichte, in Friedrich dem Großen, verkörpert. Darum ſchmüickt
ſein Bild das Titelblatt, das in ſechsfarbigem Offſeidruck nach einem
Original von Profeſſor Georg Schöbel hergeſtellt wurde, und als
Sinn=
bild alles deſſen gilt, was die anderen Blätter bergen: der ſtolzen,
ſchwe=
ren Geſchichte unſeres preußiſchdeutſchen Vaterlandes.
Seite 4
Sonntag, den 10. Januar 1926
Exit?
Von unſerem Korreſpondenten.
CMP. London, den 8. Januar.
In kontinentalen Blättern wurde ſchon in dieſen Tagen von einem
zu erwartenden Rücktritt Baldwins geſprochen. Es hätte nur
noch gefehlt, daß man als den vorausſichtlichen Nachfolger Lloyd
George bezeichnet hätte. — Nachrichten von oder Kommentare zu einem
bevorſtehenden Rücktritt des Premierminiſters ſind um ſo phantaſtiſcher,
als gerade die jetzige Zeit, die Monate bis zum Ablauf des
Subſidien=
waffenſtillſtandes, nicht den geringſten Anlaß zu einer Kriſis bieten
werden, hingegen jeden Antrieb, eine ſolche Kriſis bis zum Ausgang
des Kampfes mit der Kohleninduſtrie zu vermeiden. — Ueber äußere
Fragen kann dies Kabinett mit dem Locarno=Konto nicht zu Fall
ge=
bracht werden, wenn nicht etwa plötzlich dort hinten, fern in der Türkei,
ein richtiger Waffenlärm ertönen ſollte. Und nachdem die erſte Gefahr
dort glücklich vorübergegangen, ſcheint jetzt jede Sorge vor einem
plötz=
lichen Ausbruch kaum berechtigt.
In der inneren Politik iſt jedoch die gefährliche Klippe der
Safe=
guardings=Zölle umſchifft. Alſo werden wohl die oben erwähnten
Speku=
lationsberichterſtatter mit der endgültigen Abfaſſung ihrer Nachrufe
noch etwas warten müſſen.
Wie aber ſteht es mit Lloyd George?. Das iſt eine eigene
Sache. Er läßt aus Neapel verkünden, daß er ſich mit ſeinen Freunden
einem ruhigen Holiday=Genuß hingibt, daß ihn die Nuinen Pompejis
faſzinieren, welches augenſcheinlich das Brighton der Kaiſerlichen Römer
geweſen ſei, daß er bei den Neapolitanern eine große Popularität
ge=
nießt und des öfteren mit Hutſchwenken begrüßt wird. — Das iſt gewiß
alles höchſt erfreulich, und dabei nur bedauerlich, daß man nicht erfährt,
wie es auf die ſchönheitsdurſtigen Italiener gewirkt hat, daß ihn ſeine
langen, weißen Haare nicht mehr umwallen, ſondern mit höchſtem
Ge=
ſchmack nach rückwärts gebobbt ſind. — Aber glaubt man wirklich auch
nur einen Augenblick, daß der Mann noch einmal am Steuer des
briti=
ſchen Weltreiches ſtehen könnte? — Seine anmutige Tochter Megan iſt
ſeit fünf Tagen an Appendizitis erkrankt und ſollte operiert werden.
Darum kehrte Lleyd George zum Wochenende nach hier zurück. — Und
hier läßt er den Vorhang über einer neuen Szenerie aufrollen. Es iſt
auch darüber dem Senſationsbedürfnis zuliebe viel Unſinn verbreitet
worden. Er ſollte ſein Hauptquartier von der Parteileitung getrennt
und von 18 Abingdon Street nach den, verſchwenderiſch neu dekorierten
Räumen in der Old Queen Street verlegt haben, wo ſich ſchon die
Bureaus der „Land and Nation League” befinden. Dorthin ſollen
auch Mac Namara als Leiter der Preſſeabteilung, Sir William Edge
als Vorſtand der Finanzabteilung überſiedeln. — Die ganze Sache iſt
aber ſtark übertrieben. Die verſchwenderiſche Neudekorierung beſteht in
einem einfachen Neuanſtrich der zu ſtark vergrauten Wände einiger
Räume. Aus der Abingdon Street hätte Lloyd George aber ſo wie ſo
bald ſcheiden müſſen, weil die Hauspacht demnächſt abläuft, und die
Partei bei der Neumietung doch viel wirtſchaftlicher verfahren muß.
— Aber immerhin hat jetzt Lloyd George ein eigenes Hauptquartier
im Hauſe der Landliga. Darin liegt die ganze Signatur der Lage. Die
Liga ſagt in einer ſehr geſchickten Erklärung, Lloydy George habe ſein
ganzes Herz an den Landreformplan gehängt. Zur Entſcherdung ſei
die große Konvention für den 17., 18. und 19. Februar einberufen, eine
Konvention, wie ſie ſeit Gladſtones großer Landkonvention im Jahre
1891 nicht zuſtande gekommen ſei. Alle Wählerkreiſe würden Männer
und Frauen entſenden, damit man erfahre, welche Anſichten in Reih
und Glied herrſchen. —
In dieſen Tagen wird alſo eine ſehr denkwürdige Entſcheidung
fallen. Eine hiſtoriſche Größe wird noch einmal an die hiſtoriſche Partei
appellieren. Das iſt allemal ein denkwürdiges Schauſpiel. Im übrigen
dürfte aber vom Heroifchen ſehr wenig zu ſpüiren ſein. Da iſt nichts
von Sieg oder Tod. Ein Sieg, d. h. eine Annghme unter Zuruf oder
doch mit erdrückender Mehrheit, iſt ausgeſchloſſen. Dazu liegen ſchon zu
viele kalt ablehnende Urteile aus der Partei vor. Sir Alfred Mond
deutete geſtern auf die beiden ſchlimmſten Punkte des Planes, die ihn
zu Falle bringen müſſen. Statt den kleinen freien Grundbeſitz weiter
zu entwickeln, arbeitet der Plan zu ſeinen Ungunſten, und, was noch
ſchlimmer iſt, er führt eine Kulturaufſicht ein. Das ſind doch keine
demokratiſchen Prinzipien. Lloyd George iſt auch über einen
grund=
legenden Begriff wieder einmal einſeitig orientiert. Der „Landlord”
des Vereinigten Königreichs iſt durchaus nicht die Böſewichtsgeſtalt, wie
ſie Lloyd George ſeine Freunde an die Wand gemalt haben. Es gibt viele
und weite Diſtrikte, in denen der Landlord geradezu populär iſt.
Was ſoll nun werden? Am Vorabend der Konvention findet ein großer
Ball im Viktoriahotel unter den Auſpizien der Landliga und unter der
hohen Patronage von Herrn und Madame Lloyd George ſtatt. Am
dritten Tage folgt das Auseinandergehen. Für dieſen Fall hat fa jetzt
Lloyd George ſein eigenes Haus, in dem er nach Herzensluſt
Propa=
ganda treiben und von wo er ausziehen kann zu ſeinen Redefahrten.
Die ganze Sache wird dann mehr und mehr verpuffen und gänzlich
er=
löfchen, wenn der nächſte Landplan dem Haufe vorliegt. Ein Erfolg iſt
ausgeſchloſſen, denn das Haus hat mit dieſer Privatſportbetätigung
nichts zu ſchaffen. — Lloyd George hat nun ſchon erklärt, allerdings in
der Annahme, daß er es jetzt zu dem Erfolg ſeines Lebens bringen
nſüirde, daß er nicht daran denke, ſich als Führer ſeiner etwas
unbok=
mäßigen Gruppe im Haufe, wie im vorigen Jahre, ſtetig anärgern zu
lafſen. Ob nun Sir Alfred Mond die Zügel aufnehmen wird? Die
Gruppe könnte keinen klügeren Führer bekommen. Aber da ſind die
Extremen. Si. Alfred wird auch ſtets „Augen rechts” nehmen. Exit
Lloyd George, wie es in den Londoner Szenarien heißt. Und ſo
ver=
ſchwindet er ohne Sang und Klang, der Mann, der 1918 an der Spitze
der Weltallianz uns gegenüber ſtand.
Aufhebung des Sichivermerkzwangs zwiſchen
Deutſchland und der Schweiz.
Berlin, 9. Jan.
Zwiſchen der deutſchen und der ſchſveizeriſehen Regierung
iſt die gegenſeitige Aufhebung des
Sichtvermerk=
zwanges mit Wirkung vom 20. Januar 1926 vereinbart
wor=
den. Von dieſem Zeitpunkt an können Reichsangehörige die
Schweiz und Schweizer Staatsangehörige das Reichsgebiet über
die amtlich zugelaſſenen Grenzübergangsſtellen jederzeit
ledig=
lich auf Grund des gültigen Heimatpaſſes ohne Sichtvermerk
be=
treten und verlaſſen. Für Kinder unter 15 Jahren genügt an
Stelle des Paſſes ein amtlicher Ausweis über Name, Alter,
Staatsangehörigkeit und Wohnſitz oder dauernden Aufenthalt.
Der Kinderausweis muß bei Kindern über 10 Jahre mit einem
Lichtbild verſehen ſein. Mit Rückſicht auf die gegenwärtig ſtark
geſpannte Lage des Arbeitsmarktes der beiden Länder iſt
vor=
geſehen, daß Angehörige des einen Staates, die im Gebiet des
anderen Staates eine Stellung antreten wellen, mit einer vor
der Einreiſe bei der zuſtändigen Auslandsveriretung des
Ziel=
landes zu beſchaffenden Bewilligung zum Stellenantritt
aus=
geſtattet ſein müſſen. Die Vereinbarung über die gegenfeitige
Aufhebung des Sichtvermerkzwanges im deutſch=ſchweizeriſchen
Verkehr gilt auch im Verhältnis zwiſchen dem Deutſchen Reich
und dem Fürſtentum Liechtenſtein.
Nummer 10
Breitſcheid über Deutſchland
und den Völkerbund.
w. Zürich, 9. Januar.
Am 8. Januar ſprach in der Eidgenöſſiſchen Techniſchen
Hochſchule der Reichstagsabgeordnete Breitſcheid vor der
Züricher Hochſchulvereinigung über das Thema „
Deutſch=
land und der Völkerbund‟. Der Vortragende wies
ein=
leitend auf den Stimmungsumſchwung in der Frage des
Bei=
tritts zum Völkerbund hin, der ſich ſeit der Genfer Rede
Macdonalds in Deutſchland in kürzeſter Zeit vollzogen habe und
nicht zuletzt unter dem Eindruck, daß Deutſchland und Europa
verloren wären, wenn die politiſchen und wirtſchaftlichen
Schwie=
rigkeiten des europäiſchen Kontinents weiter andauern.
Breit=
ſcheid gab einen eingehenden Ueberblick über die Momente, die
die Annäherung Deutſchlands an den Völkerbund verhindert
haben, wie die Verknüpfung des Statuts mit dem Verſailler
Ver=
trag. Die Grundlage für die Aenderung bildete der Umſchwung
in der ſeit dem Kriege in Frankreich gegenüber Deutſchland
be=
folgten Politik, der vom 11. Mai 1924 an ſeit dem Aufkommen
Herriots datiert.
Der Redner würdigte das Dawes=Abkommen und hob
die Verdienſte der deutſchen Regierung, beſonders Streſemanns,
um die Anregung und das Zuſtandekommen des Locarno=
Vertrages hervor. Breitſcheid würdigte weiter den Pakt von
Locarno als einen erſten Schritt in der Annäherung zwiſchen
Deutſchland und Frankreich, die wie kaum zwei andere Länder
aufeinander angewieſen ſeien. Volle politiſche Gleichberechtigung
hätte Deutſchland darin noch nicht erlangt. Die Verwirklichung
des Schiedsgerichtsgedankens ſei noch unvollkommen. Darum
weide eine der erſten Aufgaben Deutſchlands im Völkerbund
ſein, die Schiedsgerichtsidee zu fördern und auf eine ſichere
Grundlage zu bringen.
Der Redner hob ferner die Wichtigkeit des Artikels 19 des
Völkerbundspaktes hervor, auf den ſich Deutſchland in der
Folgezeit werde berufen müfſen, um ſeinen Intereſſen im Oſten
gerecht zu werden. Die Hauptaſche ſei, daß im Oſten und Weſten
ein Entſcheid durch Waffengewalt ausgefchloſſen worden ſei. Der
Eintritt Rußlands in den Völkerbund müſſe mit
allen Kräften angeftrebt werden, wobei Preſtigefragen in den
Hintergrund treten ſollten. Deutſchland mache ſich hinſichtlich
des Völkerbundes keine Illuſionen, es ſehe aber darin die einzige
Organifation, welche berſucht, die Keime des Krieges zu erſticken.
Deutſchland wolle dem Völkerbund ſeine Mitarbeit angedeihen
laſſen und vor allem die Förderung der Abrüſtung anſtreben.
Eine gleichzeitige wirtſchaftliche Annäherung, die zu einer
euro=
bäiſchen Zollunion führe, ſei unumgänglich. Der Redner erntete
anhaltenden Beifall.
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Nummer 10
Sonntag, den 10. Januar 1926
Geite 3
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 10. Januar.
— Hefſiſches Landestheater. Sechſtes Sinfoniekonzert.
Zu der Uraufführung der erſten Sinfonie von Karl Rathaus ſind
zahl=
reiche Anmeldungen von Muſikintereſſenten von auswärts eingelaufen.
Die Anküindigung des Konzerts hat ein ſtarkes Echo in der muſikaliſchen
Welt hervorgerufen. Karten ſind heute Sonntag an der Tageskaſſe des
Großen Hauſes im Vorverkauf zu haben. Es empfiehlt ſich, zu dieſem
Konzert von der Einrichtung des Vorverkaufs Gebrauch zu machen. Der
Komponiſt iſt zu den Proben eingetroffen und wird der Aufführung
beiwohnen.
In der heutigen Aufführung von „Aüda” im Großen Haus ſingt
Charlotte Maſſenburg, zum erſten Male die Partie der Aida und
Walter Hagner, zum erſten Male den Ramphis.
Als zweite Aufführung der Jungen Bühne werden am Freitag,
den 15. Januar, Döblins drei Szenen „Luſitania” zur Aufführung
gelangen. Alfred Döblin, der bekannte Epiker, deſſen Romane „Die
Sprünge des Wang=Lun” und „Berge, Meere und Giganten”
berech=
tigtes Aufſehen erregten, hat in dieſen Szenen verſucht, einen Teil aus
der Weltuntergangsſtimmung im letzten Kriegsjahre dramatiſch zu
ver=
wirklichen. Das Stick wird von Jacob Geis inſzeniert. Die
Bühnen=
bilder werden nach Entwürfen von Arthur Pohl in den Werkſtätten des
Landestheaters angefertigt.
Die erſte Wiederholung der Operette „Mamſell Angot” (die
am Mittwoch, den 6. Januar, wegen Erkrankungen im Perſonal
aus=
fallen mußte) findet am Freitag, den 15. Januar, ſtatt.
Nach „Fidelio” bringt die Oper im Kleinen Haus Donizettis ſeit
ſehr langer Zeit nicht mehr gegebenes muſikaliſche Luftſpiel „Don
Pasguale”. Ihm folgt dann im Großen Hauſe die Aufführung der
Drei Goldoniſchen Komödien von Malipiero und des
Bal=
letts „Das venezianiſche Kloſter” von Caſella, ſowie eine
Neueinſtudierung der „Zauberflöte”; im Kleinen Haus ein
muſi=
kaliſcher Einakterabend, der, Pergoleſis „Magd als Herrin”.
Webers „Abu Hafſan” und Adaus „Nürnberger Puppe‟
bringen wird. Nach „Luſitania” bereitet das Schauſpiel im Großen Haus
Hanns Francks Tragödie „Kanzler und König”, Neſtrohs
„Lumpaeivagabundus”, ſowie im Kleinen Haus Molieres
„Herr von Pourceaugnac” in der Bearbeitung von
Stock=
hauſen und Shakeſpeares „Ende gut, alles gut” vor. — Im
Rahmen der Jungen Bühne folgt als dritte Aufführung Melchior
Viſchers „Fußballſpieler und Indianer”
Die am Dienstag, den 12. Januar, im Großen Haus als 7.
Vor=
ſtellung deu Miete K des Bühnenvolksbundes ſtattfindende Auffüihrung
von Schillers „Räuber” beginnt mit Rückſicht auf die lange Dauer
des Werks bereits wieder pünktlich 7 Uhr.
— Herr Dr. Otto Nöhm hielt am 14. Dez. 1925 in einer Sitzung
des Griechiſchen Gerberverbandes in Athen einen Vortrag und wurde
bei dieſem Anlaß in Würdigung ſeiner Verdienſte um die Wiſſenſchaft
und Technik der Lederfabrikation von dem genannten Verband
ein=
ſtimmig zu ſeinem Ehrenpräſidenten gewählt.
— Kaplan Fahſel in Darmſtadt. Mit Rückſicht auf die für nächſten
Freitag angeſetzte Uraufführung von Döblins Luſitania hat die Freie
Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft den Vortrag von
Kaplan Fahſel=Berlin über Shavs „Heilige Johanna” mit
Zu=
ſtimmung des Redners auf Donnerstag, den 14. Januar,
Uhr, vorverlegt. Seit einigen Monaten erregt der junge Kaplan als
glänzender Redner ein geradezu ſenfationelles Intereſſe. Seine
Per=
ſönlichkeit ſchildert die „D. Allg. Zta.‟: „Der Kaplan iſt in ſeiner
Er=
ſcheinung und Vortragsart eine feſſelnde Perfönlichkeit mit einer
un=
gewöhnlichen Rednergabe und Anſchaulichkeit des Ausdrucks. Ein
Künder. Ein Gläubiger, dem ſich mühelos die Sätze formen. Er ſprach
vom Standpunkte des katholiſchen Geiſtlichen aus. Der Vortrag war
erſüllt von Glauben und hoher Geiſtigkeit und wirkte zündend und
mit=
reißend auf ſeine Zuhörer.” Ueber den äußeren Verlauf eines ſolchen
Abends ſchreibt das „Wiener Journal”: „Man drängt ſich zu den
Plätzen, man rauft ſich geradezu um Einlaß; viele mußten betrübt
ab=
ziehen, weil ſie unverrichteter Dinge an den Türen hatten Kehrt machen
müſſen. Dabei war für dieſen Vortrag keinerlei Reklame aufgeboten,
kein Anſchlag, keine Anzeigen hatten ihn verkündet. Aber binnen
kürze=
ſter Friſt hatte ſich der Ruf des ſeltſamen Kaplans in der großen
Mil=
lionenſtadt Berlin gleich einem Lauffeuer verbreitet.‟ Das Thema:
Shaws „Heilige Johanna”, gibt dem Redner Gelegenheit, zu
den wichtigſten Fragen von Kunſt und Religion Stellung zu nehmen,
und wird auch in Darmſtadt höchſtes Jutereſſe erregen. (S. Anz.)
— Volkshochſchule. Ueber Pſychotechnik ſpricht an zwei
Abenden der Leiter des pſychotechniſchen Inſtituts deu Techniſchen
Hoch=
ſchule, Privatdozent Dr.=Ing. Bramesfeld. Die Vorträge ſollen
einen Einblick geben in die Verfahren, die die moderne Wiſſenſchaft bei
Berufseignungsprüfungen neuerdings anwendet. Verſuche an den
Ge=
räten werden das Geſagte ergänzen. Der erſte Vortrag findet ſtatt am
Donnerstag, den 14., der zweite am Donnerstag, den 21. Jan., jeweils
abends 8 Uhr, im Pſychotechniſchen Inſtitut, Magdalenenſtraße 8,
lin=
ker Treppenaufgang, 3. Stock. Gebühr für beide Abende 1 Mark. Es
können nur 40 Hörer teilnehmen. Vorherige Aumeldung deshalb in
der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule, Mathildenplatz 17 (Marſtall),
unbedingt erforderlich. — Zu allen anderen Kurſen der Volkshochſchule
werden Anmeldungen laufend entgegengenommen.
— Bühnenvolksbund. Auf gemeinſame Einladung ſpricht Kaplan
Fahſel aus Berlin in der Freien Literariſch=Künſtleriſchen
Geſell=
ſchaft am Donnerstag, abends halb 8 Uhr, im Mathildenhöhſaal,
Dieburgerſtraße, über Bernard Shaws „Heilige Johanna”.
Unſeren Mitgliedern ſtehen zu dieſem aktuellen Vortrag eine beſchränkte
Anzahl Karten zur Verfügung bei Chr. Arnold am Weißen Turm
(ſiehe Anzeige). Da unſeren beiden Mieten das Stuck zugeteilt war, wird
die Beſprechung von berufener katholiſcher Seite um ſo größere
Be=
deutung gewinnen, zumal die Meinungen unſerer Mitglieder ſehr
ge=
teilt ſchienen.
— Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alzenverein. Bei der Sektion
Darmſtadt ſprach Herr Profeſſor Kiſſinger über ſeine Wanderung
durch Kärnten und Steiermark. Ueber Nürnberg und Regensburg
wurde bei Paſſau die Donau erreicht. Von hier brachte das Schiff den laß der Ausführungsbeſtimmungen, zum Aufwertungsgeſetz vom 16. 7
Neiſenden in genußreicher Fahrt nach der Kaiſerſtadt Wien, deren
Be=
ſuch leider eine gewiſſe Enttäuſchung brachte. Von hier gings mit der
Bahn auf den Semmering. In Mürzzuſchlag begann die Wanderung
mit „Ruckſack, Pfeife und Tabaksbeutel”. Unter Vermeidung der Hotels
wurde meiſt in Seunhütten auf Heu geſchlafen. So konnte der
eigent=
liche Zweck der Reiſe, nämlich die Erforſchung von Land und Leuten,
am beſten erreicht werden. Der große Eindruck, den Herr Kiſſinger
überall erhielt, war die tiefe Liebe der ganzen Bevölkerung für
Deutſch=
land, der allgemeine Ruf: „Wie vollen heim ins Reich”! Viel
Schö=
nes erzählte der Vortragende noch von den Bergen und Seen, er beſtieg
den Hochſchtvab, ſchwamm im idhlliſehen Wörther See und erforſchte die
Höhlen im Geſauſe. In den größeren Städten Admont, Graz,
Klagen=
furth war er üiberall als Reichsdeutſcher herzlich aufgenommen. Ueber
Villach und Spital gings nach Linz, wo dem Wanderer aus 1000 Kehlen
„Die Wacht am Rhein” entgegenbrauſte. Nach einem Abſtecher zum Frage der Entziehung des Führerſcheins im Verwaltungsſtreitverfahren
Franz Joſefs=baus am Glockner fand die ſchöne Reiſe ihr Ende in dem zur Verhandlung, in der das Kreisamt den Antrag aufreckht erhält. Gs
Peterskeller in Salzburg.
im Saalban will die Mitglieder in Zeiten führen, die der Not der lich in der Nr. vom 30. März 1925 berichtet. Anm. der Schriftleitung.)
Gegenwart fernſtehen. Die Völkerbundtagung in Darmſtadt im Jahre
2000, bei der Vertreter aller Zonen zugegen ſind, wird das bunte Bild
des Wiener Kongreſſes, bei weitem übertreffen. Bei dieſer feſtlichen
Gelegenheit wird der in früheren Jahrzehnten ſchmerzlich vermißte
Prunkſaal der Stadt eingeweiht werden, und eine Gedenktafel an dem Antrag geht auf Entziehung des Scheins für ſechs Monate. Der Fahrer
erſtaunliche Zuwendungen die Ausführung des Projektes möglich ge= der Alexanderſtraße in Jugenheim a. d. B. zwei Lindenbäume
ange=
macht haben. Mitglieder des Vereins erfahren alles Nähere in der
Geſchäftsſtelle, Eliſabethenſtraße 4. (Anzeige folgt.)
— Alldeutſcher Verband. Am Dienstag, den 12. Januar, findet
über „Vererbungsgeſetze” ſtatt. Freunde und Gäſte ſind willkommen, keineswegs geweſen. Als Zeuge wird der Anzeiger des Vorfalls beim
Hierauf Hauptverſammlung. (Siehe Anzeige). Wir empfehlen unſeren
Jungdeutſchen Ordens am 17. Jan., 4 Uhr nachm, in der Woogsturn= fläche abgedruckt geweſen. Der Anprall des Wagens am Baum wau
halle und des Deutſchordens am 18. Jan, in der Turnhalle am Woogs= nach dem Befunde des Zeugen ſtark. Der Fahrer iſt nach dem Vorfall
platz, zu denen wir Einladungen erhalten haben.
— Entſchädigung der Schöffen, G=ſchworenen und Vertrauensmänner. „Krone” hat den Fahrer nicht für angetrunken gehalten; da der Wagen
Der preußiſche Juſtizminiſter vertritt mit dem Reichsjuſtiz= nicht anlaufen wollte, lud ihn der Wirt ein, in der „Krone” zu
über=
miniſter die Auffaſſung, daß bei Bemeſſung der Dauer der Dienſt= nachten, zumak er häufiger Gaſt in der „Krone” war. Am Wagen war
rechnen iſt.
Miſſionsgeſchichte begeht in dieſem Jahre ein hundertjähriges Jubiläum Unfall nur durch die Geiſtesgegenwart des Fahrers verhütet wurde.
und zwar in dem Lande, das uns durch die Bibel bekannt ſein kürfte,
nämlich der Heimat der Königin von Saba und des Kämmerers aus zuführen. Ein anderer Zeuge erklärt die Baumperletzungen für nicht
dem Mohrenlande. Wir haben nun die Freude, in dieſes äußerſt inte=
Volk und ſeine mehr als 1900jährige Geſchichte durch Herrn Miſſionar
Wilhelm Heintze (anhand von 66 farbigen Lichtbildern.
Naturauf=
nahmen) eingeführt zu werden. Ein Lichtbildervortrag finder Sonutag.
den 10. Jan., nachm. 5 Uhr, für Kinder und Jugendliche, und abends
um 8 Uhr für Erwachfene in der Dieburgerſtraße 26 1 ſtatt,
—Reichsgründungsfeier im Landesthegter. Am 16. Januar 1928,
abends 8½4 Uhr, findet im Großen Hauſe des Heſſiſchen Landestheaters
die Reichsgründungsfeier der Ortsgruppe Darmſtadt der
Deutſchnatio=
nalen Volkspartei ſtatt. Auf vielfache Anregung aus Kreiſen der
Par=
teifreunde hat der Vorſtand den Reichstagsabgeordueten Dr. von
Drh=
ander (Berlin) als Redner gewonnen, der über das Thema „Bismarcks
Reich und wir” ſprechen wird. Schon öfter hatte Herr von Dryander
Gelegenheit, ſich durch ſeine glänzende Rednergabe ſowie ſeine tiefe
Sachkenntnis und ſeinen Gedankenreichtum Freunde in unſerer Stadt
zu erwerben; in friſchem Gedächtnis ſteht noch bei allen Teilnehmern die
Rede in der letzten Verſammlung des Reichsblocks am 25. April v. Js.,
ſo daß weite Kreiſe das Hierſein des Heurn Dr. von Dryander mit
leb=
hafter Freude begrüßen werden. — Die muſikaliſche Ausgeſtaltung der
Feier hat die allbeliebte Kapelle ehemaliger Militärmuſiker unter der
Leitung ihres rührigen Dirigenten Herrn Hermann Buslau
üübernom=
men. Sie wird den hier ſo ſelten gehörten 2. Satz aus der H=Moll=
Symphonie von Franz Schubert und die Jubelouvertüre von C. M.
von Weber zu Gehör bringen. — Der Kartenverkauf am Verkehrsbüro
hat bereits eingeſetzt; der Preis für die Eintrittskarten (50 Pfg. 1. 2,
3 und 5 Mk.) iſt ſo niedrig als angängig gehalten, um allen Kreiſen die
Teilnahme an der Feier zu ermöglichen, die für jeden vaterländiſch
Geſinnten zu einem Erlebnis ſich geſtalten dürfte. Möchten wir aus
der Erinnerung an Deutſchlands große Vergangenheit Mut und Kraft
empfangen für die Zukunſt unſeres geliebten deutſchen Volkes und
Vaterlandcs.
— D.O.B. In dem noch weihnachtlich mit Tannengrün geſchmückten
Kreipzimmer des Offizierkaſinos fand am Donnerstag der
Januarbier=
abend, der hieſigen Ortsgruppe des D.D.B. ſtatt. Nach einigen
Be=
grüßungsworten des Vorſitzenden, Herrn Oberſt Krauſe, wurden
Einla=
dungen zu Vorträgen und Reichsgründungsfeiern bekannt gegeben und
im Anſchluß daran beſchloſſen, die Veranſtaltungen in dieſem Jahre
im gleichen Rahmen wie bisher zu halten. Hierauf gab Herr
Oberſt=
leutnant von Hagen ein Referat über zwei Bücher, die ſich mit den
Fragen des Zukunftskrieges beſchäftigen. Ein Engländer hat hierüber
eine Schrift verfaßt, um ſeine Landsleute für den Weiterausbau des Heeres
zu intereſſieren. Er arbeitet in etwas kraſſer Weiſe den Gegenſatz
Art heraus. Wenn ein Volk ſo gerüſtet iſt, daß es die Entſcheidung
durch Flugzeuge, Tanks und Gasangriffe ohne Infanterie und Artillerie
in aller Kürze herbeiführen kann, drirfte es kein einziges Volk geben,
welches ſich noch in Schützengräben einſcharrt, um hier den Gegner zu
erwarten. Da es ſich aber um eine Tendenzſchrift handelt, mußte dieſer
Kontraſt, beſonders herausgearbeitet werden. Und das iſt dem
Ver=
faſſer in ebenſo intereſſanter wie feſſelnder Weiſe gelungen. Das Buch
von Soldan: „Der Menſch und die Schlacht der Zukunft” dürfte
be=
tannter ſein. Soldan zieht ſeine Schlüſſe aus den Erfahrungen des
Weltkriegs, reizt aber in Manchem zu Widerſprüchen, die Herr von
Hagen näher erläuterte. Seine Schlußfolgerung rechnet im Kriege der
Zukunft nicht mehr mit den bisher gewohnten Maſſenheeren, ſondern
mit kleinen Verbänden ausgeſuchter Mannſchaften und Offiziere von
allerhöchſter Kampfſittlichkeit. Spontaner Beifall lohnte den Redner,
dem Herr Oberſt Krauſe noch einige Worte des Dankes widmete. —
Nächſte Veranſtaltung: 4. Februar abends 8 Uhr, einfaches Herreneſſen
im Offizierskaſino. — Erwähnt ſei noch ein Appell des Herrn Oberſt
Krauſe an die abſeitsſtehenden früheren Offiziere, die zwar die
Vor=
teile der Arbeit des D. D.B. gern entgegennehmen, aber trotzdem nicht
beitreten. Es wäre zu winſchen, daß ſich dieſe Herren einmal dieſer
Tatſache bewußt werden, und die Vereinigung perſönlich unterſtützen,
die auch für ſie mitarbeitet.
Vortrag im Realgymuaſium Studienaſſeſſor Henk, am
Mittwoch um 6 Uhr und am Donnerstag um 8 Uhr. Das Thema
lautet: „Von dem Menſchen L. van Beethoven” (mit Lichtbildern).
Einzelkarten zu 1 Mk. am Saaleingang. — Im Anſchluß an dieſen gegeben hahen, wird der Volkstrauertag am Sonntag Reminiscere
Vortrag findet, ebenfalls in der Aula des Realgymnaſiums am Sonn=
Freunden der Anſtalt, eine Aufführung Beethovenſcher Jugendwerke
ſtatt. (Eintritt 50 Pfg.)
Marum frankierst du nicht mit
Wohlsahrtsbriefmarken
für die Deutsche Nothilfe? (I Bin 19920
— Orpheum. Die entzickende Luſtſpieloperette „Der blonde
Traum” wird am heutigen Sonntag zum vorletzten Male gegeben.
Sonntagskarten von 9—12 Uhr im Verkehrsbureau, ferner in dem
Zeitungskiosk am Schloß, gegenüber dem Verkehrsbüreau, von 11—6
Uihr ununterbrochen. Orpheumskaſſe ab 3 Uhr. (S. Anz.)
— Ludwigshöhe. Dem Sonntagskonzert liegt ei wirklich ſchönes
Programm zu Grunde, welches jeder Geſchmacksrichtung Rechnung
trägt. So iſt auf ihm vertreten: Mozart, Duverture z. „Don Juan”;
Händel, „Largo”; Puccini, „Madame Butterfly”; Joh. Strauß, „Wo
die Zitronen blühn”, „Granado, „Habaneriſche Tänze‟; Lacombe,
„Morgenſtändchen”; Kalman, „Gräfin Mariza” u. a. Beginn ½4 Uhr,
Die Leitung hat Obermuſikmeiſter a. D. H. Hauske. (Siehe Anzeige.)
— Der Darmſtädter Männergefangverein veranſtaltet am
Sams=
tag, den 16. Januar, abends, in ſämtlichen Räumen des Städt.
Saal=
baus einen großen pompöſen Maskenball. Zwei Muſikkapellen und ein
Jazzband=Orcheſter werden für fidele Stimmung ſorgen. Neben
ſon=
ſtigen Ueberraſchungen wird als Neuheit ein „indiſcher Fackeltanz”
ver=
anſtaltet. Ein Teil des Reinertrags fließt der „Zeppelin=Eckener=
Spende” zu.
— Melomagen=Maskenball. Der Geſangverein Melomanen hält am
Sonntag, den 7. Februar 1926, abends in der Türnhalle am
Woogs=
platz ſeinen Maskenball ab. Wie alljährlich, ſo wird auch diesmal der
Maskenball an Senſationen reich ausgeſtattet ſein und wird ſich der
Beſuch ſehr lohnen. Die Muſik (azz=Kapelle des Städtiſchen Orcheſters)
wird unter der Leitung des Obermuſikmeiſters i. R. Weber ſtehen.
Für Likör= und Kaffeebuden uſw. iſt beſtens Sorge getragen. (Siehe
auch heutige Auzeige).
— Lebensverſichernugsaufwertungsfragen. Nach dem hüürzlichen Er=
1925 hat der Schutzverband der Lebens= und Feuerverſicherten e. V.
Verbandsleitung München, Jſabellaſtraße 40, die wichtigſten Fragen
und Antwvorten bezüglich der Aufwertung von Lebens= und
Reutenver=
ſicherungen zuſammengeſtellt und vervielfältigt. Intereſſenten erhalten
die Druckſchrift auf Anforderung koſtenlos (Rückporto) überſandt.
* Provinzialausſchuß. 1. Antrag des Kreisamts Darmſtadt auf
Entziehung des Kraftfahrführerſcheins zum Nachteil des Wilh.
Neu=
zeit in Darmſtadt. Der genannte Chauffeur iſt am 3. März
1925 in der Heidelberger Straße hier ſo unſinnig gefahren, daß er
mit ſeinem Auto den Tod des F. Löhlein, der auf dem Nade von
Eber=
ſtadt zur Arbeit fuhr, verurſachte. Neuzeit hat damals (am 27. März
1925) ſeihs Monate Gefängnis abzüglich drei Wochen erlittener
Unter=
ſuchungshaft erhalten und die Strafe verbüßt. Erſt jetzt kommt die
wäre doch entſchieden praktiſcher, wenn die Frage der Entziehung des
— Mozartverein. Der Maskenball des Vereins am 23. Jan. Führerſcheins (als Nebenſtrafe gedacht) dem Strafrichter als
Er=
kenntnisrichter zugewieſen würde. (Wir haben über den Straffall ausführ=
Das Urteil lautet auf dauernde Entziehung des
Führer=
ſcheins. — 2. Ein weiterer Antrag desſelben Kreisamts betrifft
gleich=
falls die Frage der Entziehung des Führerſcheins. Der
umgebauten Rathaus wird die Namen der Stifter feſthalten, die durch hat einen rechtskräftigen Strafbefehl über 150 Mk. erhaſten; er ſoll in
fahren und eine Mauer beſchädigt haben. Der genannte Fahrer kam,
wie er angibt, am Abend des 30. Juni auf 1. Juli 1925 nach einer
Odenwaldtour von Lindenfels nach Jugenheim und begab, ſich in die
„Krone‟. Er ſchildert die Straße als damals überwachſen, er ſei
in=
bei Chriſt, Grafenſtr. 20, im weißen Saal ein Vortrag mit Lichtbildern, folge der Dunkelheit auf den Büirgerſteig gekommen; betrunken, ſei er
Kreisamt vernommen. Der an der Spur feſtgeſtellte Zickzackkurs laſſe
Mitgliedern ferner die Teilnehmer an den Reichsgründungsfeiern des auf Betrunkenheit ſchließen. Die neuen Reifen ſeien auf der
Straßen=
rückwärts wieder in die „Krone” eingefahren. Der damalige Wirt zur
leiſtung die auf die Reiſe verwandte Zeit mit einzu= die Feder abgebrochen geweſen. Dem Fahrer wird von einem Zeugen,
der ſtändig mit ihm beruflich fährt, das Zeugnis eines durchaus zuver=
100 Jahre evangl. Miſſion im Reiche des Negus. Die evangl. läſſigen Fahrers ausgeſtellt, beſonders in einem Falle, wo ein tödlicher
Die ganze Sache ſei nur auf die Großſprecherei des Anzelgers
zurück=
bedeutend; der Bäirgermeiſter habe nicht einmal Schadenerſatzanſprüche
reſſante Land der blauen Berge, ſein kriegeriſches, freiheitliebendes geſtellt. Der Vertreter des Kreisamts betont, daß die Verkehrsſicherheit
geſch
werden müſſe, zudem liege ein rechtskräftiger Strafbefehl auf
die Höchſtgeldſtrafe vor. Es genüge, daß der Fahrer durch die
Ein=
wirk
s Alkohols nicht mehr die Beherrſchung des Wagens gehabt
habe. Der Antrag wird auf zeitliche Entziehung des Scheins
ge=
ſtellt. Das Urteil lehnt den Antrag des Kreisamts ab.
Obſtbautagung
während der landwirtſchaftlichen Woche.
Eine außerordentliche Hauptverſammlung des
Landesverbandes der Obſt= und Gartenbauvereine
Heſſens findet gelegentlich der landwirtſchftlichen Woche am
Dienstag, den 12. Januar, nachmittags 2½ Uhr, in Darmſtadt, Saal
des Rummelbräu, ſtatt. Der Landesinſpektor für Obſt= und Weinbau,
Herr Pfeiffer, wird ein einleitendes Referat erſtatten über „
organi=
ſierte Schädlingsbekämpfung im Obſtbau”.
Anſchlie=
ßend an die vormittags ſtattfindenden landwirtſchaftlichen Vorträge, alſo
gegen 12½ Uhr mittags, wird in einem Garten in der Nähe des
Rummelbräu eine Motorbaumſpritze und eine
Batterie=
ſpritze vorgeführt, welche Spritzen ganz neue Modelle zum
Ver=
ſpritzen der Bekämpfungsmittel in die Obſtbäume darſtellen. Es werden
hohe Bäume beſpritzt, die Spritzen alſo im Betrieb gezeigt. Dieſe
Vorführung dauert bis 3 Uhr fortlaufend, alſo etwa 2½ Stunden.
An=
ſchließend hieran beginnt die Obſtbauverſammlung. Die Teilnehmer an
den Vorträgen der von der Landwirtſchaftskammer für Heſſen
veran=
ſtalteten landwirtſchaftlichen Woche haben nur an dieſem
Diens=
tag die Möglichkeit, ſich dieſe Spritzen anzuſehen, und zwar entweder
anſchließend an die Vorträge des Vormittags, alſo von 12½ Uhr ab
der nach dem Mittageſſen, von 1½ Uhr ab bis 3 Uhr.
Vom Friedhof an der Nieder=Namſtädter Straße. Vo=
Jahres=
friſt wurde in hieſigen Blättern durch beſondere Bekanntmachung darauf
aufmerkſam gemacht, daß die Reihengräber in den Abteilungen I. P.
und IV. P. eingeebnet und zu Wahlgräbern aufgeteilt werden, ſofern
nicht Antrag auf Verlängerung der Ruhezeit ſeitens der
Hinterblie=
benen geſtellt wird. In genannten Abteilungen fanden in der Zeit
vom 1. April 1900 bis Ende Juni 1904 Beerdigungen erwachſener
Per=
zwiſchen dem Maſchinenkrieg der Zukunft und dem Kriege nach alter ſonen ſtatt. Gleichzeitig wurde damals darauf aufmerkſam gemacht,
daß Anträge auf anderweite Verwendung von Grabſteinen der nicht
an=
gekauften Gräber bis ſpäteſtens 1. März 1925 zu ſtellen ſind. Dieſe
Be=
kanntgabe iſt von vielen Hinterbliebenen der dort Beerdigten unbeachtet
geblieben; es befinden ſch auf den genannten beiden Abteilungen noch
eine große Anzahl von Grabſteinen mit zum Teil noch gut gepflegten
Gräbern, auf die bisher Anſprüche nicht geltend gemacht wurden. Da
die Abräumung zum Teil ſchon durchgeführt iſt, wird an dieſer Stelle
auf dieſe Bekanntmachung nochmals hingewieſen, da es jatzt noch möglich
iſt, anderweit über dieſe Grabſteine zu beſtimmen. Es empfiehlt ſich
dringend, daß ſich die Säumigen ſofort mit der Friedhofsverwaltung,
Herdweg 105, in Verbindung ſetzen.
— Volkstrquertag. Der Rechtsausſchuß des Reichstags, dem der
Antrag auf Einſetzung des Volkstrauertags für die
Gefal=
lenen vorliegt, wird zu der Frage der geſetzlichen Feſtlegung bieſes
Tages nach Bildung der neuen Reichsregierung Stellung nehmen. Für
alle Fälle hat der Ausſchuß für die Feſtſetzung eines Volkstrauertags,
deſſen Vorſitzender der Präſident des Volksbundes Deutſche
Kriegsgrä=
berfürſorge iſt, beim Reichsminiſterium des Innern beantragt, den Tag
im Verordnungswvege zu ſchützen damit ein würdiger Verlauf des
Volkstrauertags gewährleiſtet iſt. Der Tag wird einheitlich von
allen Volksſchichten und Religionsgemeinſchaften am fünften
Sonntag vor Oſtern, Reminiscere, begangen, da ſich bei
— Realgymnaſiun. Nach der Weihnachtspauſe hält den nächſten (5.) der letzten Veranſtaltung des Volkstrauertages in einigen Kirchen z. B.
Württembergs, herausgeſtellt hat, daß der ſechſte Sonntag vor Oſtern,
Invocadit, mit anderen kirchlichen Feiertagen zuſammenfällt. Nachdeur
die Spitzenbehörden der drei Religionsgemeinſchaften ihre Zuſtimmung
28. Februar — vom ganzen Volke einmütig gefeiert werden. Die
er=
tag, den 17. Jan., vormittags 11.15 Uhr, veranſtaltet von Lehrern und forderlichen Vorbereitungen nach den vom Vollsbunde Deutſche
Kriegs=
gräberfürſorge herausgegebenen Richtlinien ſind bereits getroffen.
Kunſtnotizen.
lſeber Werfe, Künſtier und künſileriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchſeht, behält ſich die Redakion ihr Urteil vor.
— Palaſt=Lichtſpiele. „Fralen, die man oft nicht
grüßt”. In Anlehnung an den bekannten Vers Heinrich Heines:
„Blamier mich nicht, mein ſchönes Kind, und grüß, mich nicht Unter den
Linden” haben Hans Behrendt und Helmuth Ortmann ihr Schauſpiel
„Frauen, die man oft nicht grüßt” genannt. Der gut beobachtete,
ge=
ſchickt gearbeitete Film ſchildert in feſſelnder Weiſe die wechſelvollen
Schickſale einer leichtſinnigen Tänzerin, die einer ernſten Neigung zu
Liebe mit ihrem bisherigen Lebenswandel bricht. Zelniys erfahrene
Regie hat tücktige Arbeit geleiſtet. Seeliſche Vorgänge ſind geſchickt und
wirkſam in Bildhandlungen umgeſetzt. Die feſſelnden Ereigniſſe
ſpie=
len ſich in einem geſchmackvollen Rahmen ab. Originelle filmiſche
Ein=
fälle und wohlgelungene photographiſche Tricks bringen manche
Ab=
wechslung. Auch die Darſtellung verſtärkt weſentlich den Eindruck des
Stücke. Lya Marg ſpielt die „Frau, die man oft nicht grüßt” mit
un=
gekünſteltem warmen Empfinden. Als herumtollendes, nur dem
Augen=
blick lebendes Ballhausmädel iſt ſie voll Anmut und pikantem Reiz; in
ihrem weiteren dramatiſchen Schickſal weiß ſie durch ſchlicht natürliche
Menſchlichkeit zu ergreifen. In der Rolle des wackeren entſagenden
Freundes zeigt ſich Paul Otto als Schauſpieler von ſtarkem Können,
während Alfons Fryland den bevorzugten Liebhaber recht ſympathiſch
und lebenswahr geſtaltet. Selbſt die kleineren Nollen ſind gut beſetzt,
vor allem das heruntergekommene, aber recht gutmütige Elternpaar
der Tänzerin, für das Margarete Kupfer und Julius v. Szereghy
ſich mit beſtem Gelingen einſetzen. Im Beiprogramm: „Kellner aus Liebe‟
ſpielt Harold Lloyd die Hauptrolle. Ferner gelangt die
unüber=
troffen: Deulig=Wochenſchau zur Aufführung, die uns immer das
Neueſte, Wichtigſte und das Intereſſanteſte aus aller Herren Länder
berichtet.
* Reſidenz=Theater. Die Uraufführung des großen
indi=
ſchen Ausſtattungsſilms der Deutſch=Nordiſchen Film=Union: „Die
Lieblingsfrau des Maharadſcha” war ein künſtleriſches
Ereignis. Dieſes Werk, das ſchon vor 10 Jahren große Begeiſterung
entfacht, iſt dadurch, daß es nunmehr mit allen Erkungenſchaften der
modernen Filmtechnik vollſtändig neu aufgenommen worden iſt, zu
einem imppianten Kunſtwerk geſtaltet worden. Beſonders intereſſant
war es, die gewaltigen Fortſchritte zu ſehen, welche die Filmkunſt in
den letzten zehn Jahren geutacht hat. Regie und beſonders
Photo=
graphie haben hier Szenen geſchaffen, welche die orientaliſche
Wunder=
welt mit Geſchmack und doch ohne Ueberladenheit darbieten. Die weiche,
ſchmiegſame Photoaraphie zaubert Bilder von eindrucksvoller
Schön=
heit vor Augen. Die Darſtellung wird natirlich beherrſcht von dem
beliebten nordiſchen Künſtler Gunnar Tolnaes, dem ſich die
an=
mutige däiniſche Künſtlerin Karinna Bell, als vorzügliche
Part=
nerin zur Seite ſtellt. Dieſes gewaltige Filmwerk, das größte
Ereig=
nis des Jahres, das überall mit Begeiſterung aufgenommen wurde,
und zur Zeit in München bereits in der dritten Woche läuft, gelangt
ab Dienstag in unſerem Theater zur Vorführung. Dieſer Film
über=
trifft alles bisher Gebotene. Trotz ungeheurer Koſten keine
Preis=
erhöhung.
Lokaſe Veranſialtungen.
Die blerunler erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich ais Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachien.
iw keinem Falle irsendwie als Beſpreckung oder Keiil.
— Königin Luiſe=Bund. Mittwoch, 13. Jan.,
Verſamm=
lung, gemütliches Zuſammenſein in der Viktoriaſchule.
* Zu dem am Mitwoch, 13. Januar, abends 8 Uhr im
Mathilden=
höhſaal, Dieburger Straße 26, ſtattfindenden Gaſtſpiel der Meiſterklaſſe
der Nelly Knappe=Schule entnehmen wir verſchiedenen
Tages=
zeitungen folgende Kritiken: „Wormſer Zeitung”: „Erſtaunlich iſt es,
was, in der kurzen Zeit der Tätigkeit der Nelly Knappe=Schule
Er=
ſprießliches geleiſtet wurde, denn die Darbietungen der Klaſſen eingeteilt
in Kinderklaſſe, Mädchenklaſſe, Nachmittagsklaſſe und Abendklaſſe, ſind
als hervorrngend anzuſprechen.” — Wormſer Zeitung (Morgenblatt);
„Das, was uns bereits die Wormſer Klaſſen am Samstag vorgeſtührt.
haben, verdient jedenfalls Worte höchſter Anerkennung.” — Es ſei nicht
unerwihut, daß ſich unter den Mitwirkenden zwei Schülerinen im Alter
von 4 und 6 Jahren befinden. Mitglieder der Volkshochſchule haben
Ermäßigung. Karteſ bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtraße 9 (Tel.
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Seite 6
Sonntag, den 10. Januar 1926
Nummer 10
Aus Heſſen.
Griesheim, 9. Jan. Gemeinderatsbericht, Zu Beginn
der Sitzung wurden die folgenden neu gewählten
Gemeinderatsmitglie=
der eingeführt und verpflichtet: Philipp 17., Ka.l Metzger, Georg
Funk 1., Konrad Funk 6., Georg Maſſing 2., Johannes Feldmann 2.,
Wilhelm Nothnagel 6. Einer Einführung der weiteren elf
Gemeinde=
ratsmitglieder bedurfte es nicht, da dieſe ſeither bereits dem
Gemeinde=
rat angehört haben. — Die einzelnen Kommiſſionen wurden wie folgt
beſetzt: Finanzkommiſſion: Gemeinderäte Engel, Maus, Höhl, König,
Schupp, Liederbach, Maſſing und Nothnagel. Baukommiſſion:
Gemeinde=
räte Müller, Eckert, Feldmann 2., Feuerbach, Metzger, Funk 1., ſowie
Peter Höhl 16., Philipp Engel 9., und der Gemeindebauaufſeher.
Fried=
hofskommiſſion: Gemeinderäte Müller 2., Eckert, Diefenbach, Funk 2.
und Maſſing. Faſelkommiſſion: Gemeinderäte Schupp, Höhl und
Landwirt Heinrich Feldmann 9. Feld= und Wieſenkommiſſion:
Gemeinde=
räte Schupp, Höhl, Feldmann und die Landwirte Johannes Schupp 1.
und Heinrich Feldmann 9. Armen= und Wohlfahrtskommiſſion:
Ge=
meinderäte Feuerbach, Müller 1., Funk 2., ſowie Ludwig Fiedler Georg
Keiler Ehefrau, Jakob Engel 3. Ehefrau, Frau Dr. Heilbronn, Wilhelm
Körner und Oberſchutzmann Kiſſinger. Zum Gemeindekontrolleur wurde
Gemeinderat Höhl beſtimmt. Zu Schulvorſtandsmitgliedern wurden
fol=
gende Perſonen beſtimmt: Für die Volksſchule: Gemeinderäte Müller 1.,
Müler 2., Feldmann, König, Feuerbach, ſowie Wilhelm Roßmann, für
dier Fortbildungsſchule: Gemeinderäte Engel, Höhl, Metzger, ſowie
Philipp Engel 9. und Juſtus Müller 2. Bei dem Geſuch des Heinrich
Dirks auf Erteilung der Wirtſchaftskonzeſſion im Hauſe
Schöneweiver=
gaſſe 77, wurde die Bedürfnisfrage bejaht. Den Reſt der Sitzung
bilde=
ten Stundungs= und Wohlfahrtsſachen.
* Eberſtadt, 8. Jan. Aus den Vereinen. Die hieſige
Ortsgruppe des Odenwaldklubs führt am Sonntag, den
10. Januar, ihre 10. Wanderung aus. Ziel der Wanderung
iſt die Tannenburg bei Jugenheim. Die Freie Turnerſchaft hält am
kommenden Sonntag nachmittag im Saale ihres Vereinslokals „Zur
Harmonie” ihre 25. ordentliche Jahreshauptverſammlung ab. Die erſte
Mannſchaft des Fußballvereins „Germania” ſteht am Sonntag
nach=
mittag auf dem hieſigen Gemeindeſportplatz der „Spielvereinigung
Pfungſtadt” zum fälligen Verbandsrückſpiel gegenüber. Die Freiwillige
Sanitätskolonne vom Roten Kreuz hat ihre Unterrichtsſtunden wieder
aufgenommen. Am kommenden Samstag und Sonntag finden hier die
erſten karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen ſtatt.
8 Eberſtadt, 6. Jan. Auf dem Standesamt wurden im
ab=
gelaufenen Jahre folgende Regiſtereintragungen vollzogen: 153
Ge=
burten (gegen 130 im Jahre 1924), 84 Eheſchließungen (63) und 115
Sterbefälle (101).
* Ober=Ramſtadt, 8. Jan. Auf den Sonntag, den 10. Januar, im
„Löwen” ſtattfindenden Familienabend des Militär=, 115er= und
Artillerie=
vereins wird an dieſer Stelle nochmals hingewieſen.
— Groß=Zimmern, 8. Jan. Wie bereits berichtet, wurde dem
hieſi=
gen Turnverein 1863 das Gauturnfeſt des Odenwaldgaues D. T. für
das Jahr 1926 übertragen. Am Sonntag, den 24. Januar, findet
des=
halb im neu erbauten Saale von Auguſt Pullmann eine
außerordent=
liche Hauptverſammlung ſtatt, wobei die erſten Vorbeſprechungen
ſtatt=
finden. Ganz beſonders werden die verſchiedenen Ausſchüſſe gewählt
werden, ohne die ein gutes Gelingen des Feſtes nicht zu denken iſt. Der
Vorſtand erwartet vollzähliges Erſcheinen aller aktiven und inaktiven
Mitglieder. — Bei der geſtrigen Vorſtandsſitzung wurde der
Ziehungs=
tag für die Lotterie zur Herſtellung unſerer Turnhalle auf Sonntag, den
31. Januar, feſtgelegt. Die wertvollen Preiſe ſind bereits angekauft und
werden im Schaufenſter der Gebr. Brücher ausgeſtellt.
* Groß=Ulmſtadt, 9. Jan. Tod durch Elektrizität. Vor
etwah ſechs Wochen wurde in der St. Joſephs=Knabenanſtalt zu Klein=
Zimmern ein junger Ordensbruder eingekleidet. Derſelbe war im
Be=
ſitze eines Elektriſierapparates, um ſich zur Stärkung ſeiner Nerven
elek=
triſieren zu können. Zu dieſem Zwecke verband er den
Induktionsappa=
rat mit der elektriſchen Lichtleitung und legte zwei Kupferdrähte in
Windungen um ſeinen Körper. Der Bedauernswerte, der herzleidend
war, hielt aber die Spannung von 200 Volt nicht aus. Es trat eine
Lähmung des Herzens ein, die den ſofortigen Tod herbeiführte.
8 Münſter bei Dieburg, 8. Jan. Der Gemeinderat
beſchäf=
tigte ſich in ſeiner erſten Sitzung in dieſem Jahre, in der auch die
Ver=
pflichtung der einzelnen Gemeinderatsmitglieder vorgenommen wurde,
mit den Urſachen des Dammbruches an der Gerſprenz anläßlich des
letz=
ten Hochwaſſers. Man vertrat allgemein den Standpunkt, daß die
eigentliche Urſache des Dammbruches unvorſchriftsmäßige Abhebung der
Erde zum Zwecke der Backſteinfabrikation ſei. Der Damm ſoll unter
Aufſicht des Kreisbquamtes unter Verſtändigung mit der
Kultürinſpek=
tion auf Koſten der Backſteinfabrik hergeſtellt werden.
s. Vom Odenwald, 9. Jan. Jagdverpachtung. Die Jagd
der Gemeinde Hetſchhach wird am 18. Januar, nachmittags 1 Uhr, im
Gaſthaus Wölfelſchneider in Hetſchbach auf 6 Jahre öffentlich verpachtet.
Vom Bahnhof Höchſt i. O. kann das Jagdrevier in zehn Mimten
er=
reicht werden.
— Hirſchhorn, 9. Jan. Waſſerſtand des Neckars am
8. Januar 2,10 Meter, am 9. Januar 2,02 Meter.
* Von der Bergſtraße, 7. Jan. Die Maul= und
Klauen=
feuche nimmt eben bei uns wieder in unheimlicher Weiſe zu. In letzter
Zeit iſt ſie in folgenden Orten aufgetreten: Hambach, Weinheim,
Hütten=
feld, Doſſenheim, Ilvesheim, Rohrbach, Handſchuhsheim uſw. —
Butter=
abſchlag. Auf dem heutigen Wochenmarkt in Weinheim iſt infolge der
großen Arkeitsloſigkeit der Preis der Butter pro Pfund auf 1,40 Mk.
geſunken. Ein großes Quantum konnte nicht einmal abgeſetzt werden.
* Lampertheim, 9. Jan. Die Tabakfelder bedürfen einer ganz
beſon=
ders gründlichen Bearbeitung und Düngung. Von jeher war der Tabak
unſerer Pflanzer ſehr begehrt, aber der Preis für denſelben bleibt jetzt
hinter dem vor dem Kriege zurück. Wenn man die Preiſe für
Dünge=
mittel, die ſteuerliche Belaſtung der Grundſtücke, die Löhne für die
Ar=
beitskräfte, die benötigten Geſpanne und die perſönliche Arbeitsleiſtung
in Rechnung ſetzt, ſo erübrigen die Landwirte aus dieſer Pflanzung aber
auch gar nichts. Sie gehen deshalb jetzt dazu über, die hauptſächlich
zur Tabakpflanzung verwendeten Aecker umzuroden und Spargelanlagen
daraus zu machen. Der aus den wenigen hier ſchon beſtehenden
An=
lagen bis jetzt gezogene Spargel wird auf den Märkten gern gekauft,
da die jungen Kulturen eine beſſere Ware liefern. Es iſt zu hoffen,
daß die Erzeuger dann beſſere Einnahmen haben.
* Biblis, 8. Jan. Die Holzhauerei in unſerem
Bürger=
walde hat nunmehr voll eingeſetzt. Ein großer Prozentſatz der
Er=
werbsloſen hat ſomit, wenn auch nur für kurze Zeit, eine
Erwerbs=
tätigkeit gefunden. Leider ſind die Löhne nicht gerade beſonders hoch,
wird doch für den Meter nur 2,30 Mk. bezahlt. Wenn man nun bedenkt,
daß gerade die Holzhauerei wohl eine der ſchwerſten und auch eine der
lebensgefährlichſten Arbeiten iſt, ſo wundert man ſich wohl nicht,
wenn die Arbeiter mit dieſem Lohne, der pro Tag höchſtens
5 Mk. beträgt, nicht zufrieden ſind. Verhandlungen mit dem Bibliſer
Ortsvorſtande ſind bereits im Gange und ergeben hoffentlich ein für die
Holzhauer günſtiges Reſultat.
* Biblis, 8. Jan. Am Sonntag, den 10. Januar, nachmittags 3 Uhr,
findet im Gaſthaus „Zum Rheiniſchen Hof” eine äußerſt wichtige
Ver=
ſammlung der Gurken bauenden Landwirte ſowie Einleger und Händler
ſtatt, wobei von ſeiten der Landwirte Herr Direktor Pfeiffer von der
Landwirtſchaftskammer Darmſtadt ſprechen wird. Es wäre ſehr
empfeh=
lenswert, daß jeder Landwirt in ſeinem eigenen Intereſſe die
Verſamm=
lung beſucht, um ſo über den überaus wichtigen Gurkenbau Aufſchluß
zu erhalten.
8 Goddelau, 8. Jan. Jahresſtatiſtik. Im Jahre 1925
be=
trug hier die Zahl der Geburten B, die Zahl der Eheſchließungen
be=
trug nur 9. Dagegen wurden 90 Sterbefälle verzeichnet, ein
verhältnis=
mäßig hoher Prozentſatz.
kg. Büttelborn, 8. Jan. Der Beifahrer eines Laſtwagenführers
einer Mainzer Firma ſtürzte auf der Darmſtädter Chauſſee, nahe dem
Griesheimer Eck, ſo unglücklich von ſeinem Wagen, daß er einen
Arm=
bruch davontrug. Der Bedauernswerte, Familienvater von ſieben
Kin=
dern, erlitt vor etwa dreiviertel Jahren, faſt an derſelben Stelle, einen
Beinbruch,
z. Erzhauſen, 8. Jan. Aus dem Gemeinderat. Die alte
Wahl=
periode, die am Jahresſchluſſe abgelaufen iſt, reiht in unſer
Gemeinde=
parlament mit Beginn der neuen Periode drei neue Gemeinderäte ein.
Heinr. J. Pohl, Ph. Vollrath und Joh. Haaß 5. Ausſcheiden: Heinr.
Berber 1., Wilh. Heller und Gg. Bert 5. Im Laufe der nächſten Woche
werden die neu Eintretenden verpflichtet.
+ Groß=Gerau, 8. Jan. Feuerwehr=Führerkurſe
fin=
den am nächſten und übernächſten Sonntag hier für die Freiwilligen und
Pflichtfeuerwehren des geſamten Kreiſes ſtatt. An dem Kurs nehmen
die Kommandanten aller Kreisfeuerwehren teil. — Die Zuckerkampagne
iſt beendet.
WSN. Offenbach, 9. Jau. Blutige Schlägerei. Im
Dachge=
ſchoß eines Hauſes im Großen Biergrund in der Nähe der Schönen
Ausſicht gab es am Mitvoch abend eine blutige Schlägerei, Zwei feind. Bei läſtigem Kuſten
liche Nachbarn vermöbelten ſ y gegenſeitig in gehöriger Weiſe und boten
den zahlreich herbeigeſtrömten Luſchauern ein billiges Vergnügen. Einer raten wir Ihnen, die von Aerzten als kräftige Huſtenmediz in
der Partner hob dabei einen Fenſterflügel und bearbe tete ſeinen Gegner hervorragend begutachteten „Sagitta”=Kuſtenbonbous zu nehmen
derart, daß dieſer blutig zuſammenbrach. Die Polizei ſchritt ſchließlich Lindern die Schmerzen, löſen den Schleim, „Sygitta”=Bonbons
ein und machte der Szene ein Ende.
Worms, 9. Jan. Man ſchreibt uns: Für die Stelle eines
Stadt=
ſchulrates beim Kreisſchulamt Worms wurden Bewerbungen ſchon bis
zum 31. Januar 1925 eingefordert. Die Stadtverordnetenverſammlung,
die in dieſem Falle zu hören iſt, entſchied ſich für vier Herren aus
Darm=
ſtadt und Mainz, von denen aber keiner vom Landesamte für das
Bil=
dungsweſen ernannt wurde. Die Gründe ſind der Oeffentlichkeit nicht
bekannt. Es wurde die Stelle im vergangenen Sommer vielmehr dem
Kreisſchulrat Kinkel in Schotten übertragen. Der neue
Stadtſchul=
rat hat ſeine Stelle aber bis jetzt nicht angetreten, und die Ernennung
iſt auch noch nicht veröffentlicht. An der Einreiſeerlaubnis der
Be=
ſatzungsbehörde fehlt es auch nicht. Es dürfte unter dieſen Umſtänden
wie=
der der 31. Januar hergnkommen, ohne daß die Angelegenheit geklärt
iſt. Jedenfalls müßte aber doch mitgeteilt werden, warum die von
Worms gewünſchten Herren abgelehnt wurden, und warum der neue
Stadtſchulrat ſein Amt immer noch nicht antreten kann.
* Worms, 9. Jan. Vorgeſtern abend zwiſchen 9 und 10 Uhr brach
in der Schreinerei Brühl, Hagensſtraße Nr. 52, ein Brand aus, der
leicht größere Ausdehnung hätte annehmen können, da ſich in dem
gleihen Anweſen die Automobilhandlung Jäger und umfangreiche
Ben=
zinvorräte befanden. Es, gelang, das Feuer auf ſeinen Herd zu
beſchrän=
ken, doch ſoll der Schadeu, der durch Verſicherung nicht gedeckt iſt, nicht
unbedeutend ſein.
WSN. Worms, 9. Jan. Wechſel in der Leitung des
Wormſer Krankenhauſes. Der bisherige Direktor des
Worm=
ſer Krankenhauſes, Geheimrat Profeſſor Lothar Heidenheim, iſt nach
faſt 30jähriger Tätigkeit von ſeinem Amte zurückgetreten. Sein
Nach=
folger wird der bisherige Oberarzt, Medizinalrat Dr. Bräunig, werden.
* Nierſtein, 9. Jan. Gemeinderatsſitzung. In ſeiner
vor=
geſtrigen Sitzung wurde durch Bürgermeiſter Eert den beiden
Beigeord=
neten ſowie den ſeitherigen Gemeinderatsmitgliedern für ihre ſeitherige
Mitarbeit wärmſter Dank ausgeſprochen. Die neu hinzutretenden
Ge=
meinderatsmitglieder wurden mit ihren übernommenen Pflichten
be=
kannt gemacht und verpflichtet. Der ſeitherige Beigeordnete Neichardt
hatte ſein Amt niedergelegt und wurde an ſeine Stelle Herr Wilh.
Hafner als Beigeordneter verpflichtet. Als neue Gemeinderate zogen in
das Kollegium ein die Herren; Ant. Völkner 2., Math. Darmſtadt, Karl
Ph. Mayer, Jakob Nehrbaß, Adolf Reichardt und Wilhelm Schrauth,
ſodaß der Gemeinderat wieder aus 15 Mitgliedern beſteht. Zu
Mit=
gliedern des Schulvorſtandes wurden die Herren Peter Strub 3., Emil
Förſter, Ludwig Staiger, Willy Herting, Gg. Schneider 7. und Math.
Darmſtadt neu gewählt. Sodann wurde über die Bürgermeiſterfrags
debattiert und konnte dieſe immer noch nicht zur endgültigen Erledigung
gelangen. — SStandesamtliches.) Im abgelaufenen Jahre
ge=
langten 86 Geburten gegen 102 im Vorjahre zur Eintragung.
Sterbe=
fälle waren es 56 gegen 57 im Jahre vorher. Eheſchließungen fanden 39
(31) ſtatt und zum Aufgebot gelangten 58 gegen 47 m 1924. (
Waſſer=
ſtand.) Der Rhein iſt ſoweit wieder in ſein Bett zurückgegangen, daß
die Schiffahrt wieder voll und ganz aufgenommen werden konnte.
M. Bingen, 7. Jan. Die erſte Stadtverordnetenſitzung des neuen
Jahres fand heute hier ſtatt. Herr Bürgermeiſter Neff eröffnete ſie
und gab dem Wunſch Ausdruck, daß die Tätigkeit der Stadtverordneten
auch im neuen Jahre der Geſamtbürgerſchaft zu Nutz und Frommen
ſein möge. Dieſes erhoffte er auch von der Tätigkeit der neugewählten
Stadtverordneten in den nächſten vier Jahren ihrer Amtszeit. Im
deut=
ſchen Volke ſtecke eine große Kraft, ein unbezähmbarer Arbeitswille, und
ſo müſſe es ihm auch wieder gelingen, den Platz an der Sonne zu
er=
obern, auf den es Anſpruch habe. Auf die Fragen eingehend, die in der
nächſten Zeit in Betracht kommen, kam der Redner auf die durch die
Be=
ſatzung entſtandene und beſtehende Not zu ſprechen, die mit dem Geiſt
von Locarno nicht vereinbar ſei. Darüber ſei man ſich mit dem ganzen
deutſchen Volke einig. In der Stadt ſeien 231 Näume duuch die
Be=
ſatzung belegt geweſen, und das ſei in unſerem kleinen Gemeinweſen
mit ſeiner ſtarken Wohnungsnpt außerordentlich vel. Man habe ſith
in letzter Zeit mit der Frage der Belegung der Feſthalle durch die
Eng=
länder beſchäftigt, und dazu ſei auch noch das Vadhaus, das man ſicher
freizubekommen gedacht habe, beſchlagnahmt worden. Weitere Schritte
— diplomatiſche — ſeien unternommen worden und würden hoffentlich
zum Erfolg führen. Im Laufe des letzten Jahres ſeien in der Stadt
72 neue Wohnungen entſtanden, eine außerordentliche Leiſtung für eine
ſo kleine Stadt. Davon befinden ſich 26 in ſtädtiſchen Gebäuden, 27 ſind
durch Baudarlehen entſtanden und 19 in Flachbauten. Die aufgewandte
Summe für dieſe Bauten hätte 680 000 Mark betragen. Sie ſei ſo hoch,
daß ſie eigentlich über die Finanzkraft eines ſo kleinen Gemeinweſens
gehe. Man dürfe die ſteuerliche Belaſtung der Bürgerſchaft ſchließlich
auch nicht ins Blaue hinein groß werden laſſen. Die Steuerbelaſtung
müſſe angeſichts der wirtſchaftlichen Not ſo niedrig wie möglich gehalten
werden. Es ſei nötig, unſere werbenden Betriebe, wie
Elektrizitäts=
werk, Waſſerwerk, Hafen, ertragreich zu erhalten. An die öffentliche
Fürſorge wurden von Tag zu Tag wachſende Anſprüche geſtellt. Für
die Kochſchulen ſeien beſſere Räume erforderlich. Es iſt ihre Beſchaffung
bei der herrſchenden Wohnnugsnot ſchwierig. Die alte Mädchenſchule Etrold Violinel; Schuls (Cello). Wexler: Ständchen: Tephir als Liebesbote;
ſei längſt erneuerungsbedürftig. Im neuen Jahre gelte es auch, die Tneseus und Ariadne, Nothardt. Improrisationen, Werler, O 2: Schall=
Spitalfrage zu regeln und endgültig aus, der Welt zu ſchaffen. Die
Verhandlungen mit den Nachbargemeniden wegen der Eingemeindung
befänden ſich gegenwärtig in gutem Stand. Eine Reihe von Fragen
ſei hier zu löſen, zu deren Löſung Gelände erforderlich ſei, das nur
dunch die Nachbargemeinden erlangt werden könne. Jetzt ſei auch die
Sorge für die Beſchaffung eines Aſyls für Obdachloſe, die
Unter=
bringung der Vaganten uſw., entſtanden. Man dürfe aber wohl mit
einer einheitlichen Regelung durch das Reich rechnen. Hierauf nahm
der Bürgermeiſter die neueingetretenen Stadtverordneten durch
Hand=
ſchlag in Pflicht. — Seitens der Sozialdemokraten war ein Antrag
ein=
gereicht worden auf Bewilligung von 50 000 Mark für
Notſtandsarbei=
ten. Einer Anregung, den Antrag dem Finanzausſchuß zunächſt zu
überweiſen, widerſprach Stadtv. Wahmke, der ſofortige Erledigung
die Hafenſtraße, die Schlauchweide und die Druſusſtraße, ſoweit ſie
ſtädtiſch iſt, durch Notſtandsarbeiter herſtellen zu laſſen, außerdem ſollen
die Wege im Binger Stadtwald chauſſiert werden und weiter ſoll die
Beſtückung von Wegen erfolgen. Es ſtehen hierzu noch 7000 Mark zur Andere, Gerda Hansi; Der Kellner, . Werder, Schattenbilder a. d. Küast-
Verfügung, und damit ſollen die Arbeiten aufgenommen werden, im
übrigen rechnet man auf Gelder ſeitens des Reiches bzw. Landes. —
Ein weiterer Antrag der Sozialdemokraten, dafür Sorge zu tragen, daß
die der Bürgerſchaft erwachſenen Hochwaſſerſchäden aus Reichs= und
Staatsmitteln erſetzt werden, wurde dahingehend erledigt, daß der
Stadtverwaltung übertragen wurde, die nötigen Schritte einzuleiten. —
Als Urkundsperſonen wurden die Stadtverordneten Lautenbach und
Dulcius gewählt, mit der Maßgabe, daß jeweils die beiden jüngſten
anweſenden Stadtverordneten die Beurkundung vornehmen ſollen.
Hierauf ſchritt man zur Bildung der Ausſchüſſe und Deputationen.
Hierzu lag ein Antrag des Zentrums vor, die Zahl der
Ausſchußmit=
glieder für jeden Ausſchuß auf neun feſtzulegen einſchließlich des
Vor=
ſitzenden, alſo des Bürgermeiſters bzw. deſſen Stellvertreters. Die
Ausſchüſſe wurden, wie folgt, gebildet: „Bauausſchuß: Zentrum:
Krichtel, Berſchet, Weber, Bungert; Handwerkerpartei: Landvogt;
So=
zialdemokr.: Wahmke; Demokraten; Thomas: Deutſche Volkspartei:
Höpke. Betriebsausſchuß: Zentrum: Lautenbach, Berſchet,
Weingärtner, Eich; Handwerker: Dulcis; Sozialdemokraten: Heinz;
Demokraten: Löb; Beamten: Engel.
Stellenbeſetzungsaus=
ſchuß: Zentrum: Weber, Schäfer, Lautenbach, Beck; Handwerker:
Duleius; Sozialdemokr.: Hausmann; Demokraten: Thomas; Deutſche
Volkspartei: Falkenſtein. Feld= und Waldausſchuß:
Zen=
trum: Weingärtner, Beck, Bungert, Eih; Handwerker: Landvogt;
So=
zialdemokraten: Heinz; „Demokraten: Thomas; Deutſche Volkspartei:
Höpke. Finanzausſchuß: Zentrum: Beck, Eich Weber, Schäfer;
Handwerker: Kühn; Sozialdemokraten: Hausmann; Demokraten: Löb;
Deutſche Volkspartei; Höpke. Marktausſchuß: Zentrm:
Lau=
kraten: Heinz; Demokraten: Thomas; Beamten: Engel.
Hoſpitien=
kommiſſion: Zentr.: Bang, Schäfer, Eich als Stadtv., Hagemann
als kathol. und Scholl als evangeliſcher Bürger. Der letztere iſt
ohne=
hin noch bis Ende 1927 gewählt. Deputation der
Altertums=
ſammlung: Beck, Weingärtner, Löb als Stadtverordnete,
Hils=
dorf, Como, K. Haſſemer, Tölg, Nahm als Sachverſtändige.
Stadt=
erweiterungsausſchuß: Zentrum: Krichtel, Bungert, Weber,
Berſchet; Handw.: Landvogt; Sozialdem.: Wahncke; Demokr.: Löhz
D. Volkspartei; Falkenſtein. — Dieſe Bildung der Ausſchüſſe wurde
ein=
ſtimmig gutgeheißen. Damit war die Tagesordnung der öffentlichen
Sitzung erſchöpft.
* Bad=Nauheim, 8. Jan Stürmiſch ging es in der erſten Sitzung
des Stadtparlaments zu. Die Linke beanſpruchte zwei Sitze in dem Bodega „Zum Palais”, Hägelſtraße: Konzert.
Schulvorſtand, da die Rechte, welche die Mehrheit hat, der Linken nur
einen Sitz zubilligen wollte, ſo kam es zu heftigen Auseinanderſetzungen.
Als die Abſtimmung eine Niederlage der Linken ergab, kündigte dieſe
ihre Mitarbeit in den Ausſchüſſen, Kommiſſionen uud Deputationen ſo= Brennholz wird im Gaſthaus zum Saalbau (Avemary,
Bahnhof=
lange, bis die paritätiſche Beſetzung des Schulvorſtandes erfolgt ſei. Die
Sozialdemokratie will in ſchärfſte Oppoſition treten.
Dme grcs
zuchtverein Butzbach eine große Geflügelausſtellung ab.
* Watzenborn=Steinberg, 8. Jan. Ein großer Geſangswetv
ſtreit, verbunden mit dem 50jährigen Beſtehen des Geſangvereins
„Sängerkranz”, findet im Juni dieſes Jahres ſtatt.
* Großen=Linden, 9. Jan. Sein 25jähriges Schäferjubiläum beging
Ernſt Geiger. Die hieſige Schäfereigenoſſenſchaft überreichte dem treuen
Hirten einen Ruheſeſſel.
* Lich, 9. Jan. Ihr 90. Lebensjahr vollendete bei guter
Ge=
ſundheit die Witwe Maria Thörner im Kloſter Arnsburg, die lange Jahre
die dortige Wirtſchaft inne hatte und daher in den Kreiſen der
Wan=
derer, beſonders aber der heſſiſchen Geiſtlichen, ſehr bekannt iſt durch die
zahlreichen Miſſionsfeſte, die in Arnsburg ſtattfinden.
* Schlitz, 9. Jan. Der Gemeinderat bewilligte die Ausführung der
Kanaliſation vom Schlitzfluß bis zur Bezirksſparkaſſe mit einem
Koſtenaufwand von 62 465 Mark.
Geſchäftliches.
Neuer Zeitungs=Katalog 1926. Der Verband Deutſcher Annoncen=
Expeditionen E. V., Berlin W. 9, Potsdamer Straße 134, hat ſoeben
ſeinen Zeitungs=Katalog für das Jahr 1926 herausgebracht. Bei näherer
Durchſicht dieſer zweiten Auflage iſt ein Fortſchritt gegenüber der
früheren erſten Ausgabe des Kataloges unverkennbar. Schon das
um=
fangreiche Inhaltsverzeichnis läßt darauf ſchließen, daß grundlegende
Organiſationsarbeit geleiſtet wurde, und wer den redaktionellen Teil
des Kataloges näher durchſieht, wird erſtaunt ſein über die Fülle des
überſichtlich zuſammengetragenen Materials von deutſchen Zeitungen
und Zeitſchriften. — Gegenüber den ſonſt bekannten ähnlichen
Nach=
ſchlagewerken enthält der Verbands=Katalog als Neuheit die ſicher ſehr
willkommene Beilagenpreis=Spalte, wodurch eine ſchon lange fühlbare
Lücke beſeitigt iſt. — Auch der diesmal neu aufgenommene europäiſche
Auslandsteil bietet, ohne weitſchweifig zu ſein, in ſeinem Aufbau und
der zweckmäßigen Gliederung große Reichhaltigkeit und zeitigt ſichtbaren
Erfolg emſiger und ſachkundiger Werbearbeit. Der alphabetiſch
einge=
ordnete, ſtattliche Anzeigenanhang bringt das umfangreiche Werk zum
harmoniſchen Abſchluß und lehrt, welchen Wert es hat, wenn der
Ver=
leger in dieſem Teil ſelbſt zum lebendigen Wort greift, um ſeine
Ver=
lagsorgane in ihrer Bedeutung, Verbreitung und Werbekraft dem
In=
tereſſenten vor Augen zu führen.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
1. Tag der 4. Klaſſe 26. Preußiſch=Süddeutſchen (252. Preußiſchen)
Klaſſen=Lotterie.
* Berlin, 8. Jan. Heute fielen in der Vormittags= Ziehung:
2 Gewinne zu je 100 000 Mark: 126 205; 2 Gewinne zu je 3000 Markt
235 415; 6 Gewinne zu je 2000 Mark: 40 325 95 142, 257 086; 4
Ge=
winne zu je 800 Mark: 115 088, 211 516; 10 Gewinne zu je 500 Mark:
89 031 150 332, 194 186, 208 142, 269 143; 58 Gewinne zu je 400 Marl
und 218 Gewinne zu je 300 Mark.
In der Nachmittags=Ziehung: 2 Gewinne zu je 50 000 Markt
182 431; 2 Gewinne zu je 5000 Mark: B4 191; 2 Gewinne zu je 206
Mark: 157 B5; 4 Gewinne zu je 1000 Mark: 84069, 196 864: 4
Ge=
winne zu je 800 Mark: 72360, 82 473; 16 Gewinne zu je 500 Mark:
B266, 96 652, 99 351, 194 414, 125 072, 222 363, B1 580, 989 848; 72
Ge=
winne zu je 400 Mark und 206 Gewinne zu je 300 Mark. — Der
Haupt=
gewinn der 4. Klaſſe von 100 000 Reichsmark fiel auf Nr. 126 25 in
Ab=
teilung I nach Worms, im Abteilung II nach Jüterbog.
ſind in allen Apotheken erhältlich,
(V 19566
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Sonutag, 10. Januar. 8.30: Morgenfeier (Wartburgverein). O 12: Mittgr.
ständchen (ärbeiter Zicherverein). 6 4: Märchentante: Der Arme und der Reiche.
Die Rübe. Das junggeglünte Männlein. 6 4.30: Hausorch. Thomas, Mignon,
Ouv. Tschaikowskr. Bigue Dame, loh. Strauß, Eine Nacht in Venedig. Lortzing,
Wacfenschmied, Fant. Wagner, Fliegende klolländer, Spinnerlied. 8 5.30: 4ug
dem „Emil” von Rousseau. 8 8.30: Opernahend. Maillart, Ouv. m „Das
Glöckchen des Eremiten‟. Gounod. Valentins Gebet, aus „Margareihe‟.
Masge-
get, Arie aus „Werther”: „Was bin ich aufgewacht.” Massenet, Ballettmueik
aus „Flerodias‟ (4. Permann, Bariton). 6 9.45: Heit. Abend. Elisab, Friedrich,
Sopran; A. Resai, Tenor; A. Scherzer, Leit, u. Rex.; Hauskapelle.
Stuttgart.
Sonntag, 10. Jav. 11.30: Morgenfeier, Mitw.: Marfa Fiechtl (Sopr.);
W. Werler (Pianist. Eig Komp.): E. Ott; Konzertm Künstner (Violinel;
Heliogabal, Melodram (Madeleine); Silbernacht; Weshelb? Warum?: Aus
plattenkonzert, O 3: Nor, von Hebbel. O 4: Konzert, Mitw.: Hede Mader-
Schrempf (Sops); W. Gulden (rlophon). O 6.30; H. Neuberger: Die
Anek-
dote als Spiegel der Kulter- u. Geistesgesch. O 7: Morse-Kurzus. O 7.304
E. Mäller, Stuttgart: Die Paracelsus-Trilogie. O 8: Schwäb, Männersextett
(Württ, Landesth.). Sprühe Fiamme a. „Waftenschmied”, Lortzing. Greifet
an a. „Zar und Zimmermann”, Lortzing, Jägerckor z. „Freischütz‟ Weber.
Steuermanns-Chor a. Flieg, Holländer‟, Waguer Pilgerchor o. „Tannhäuser”,
Wagner, Soldatenchor a. „Hugenotten”, Meverbeer. O. 9: Bunter
Abend (Hevel. Mitw.: Lotte Mönch-Krupkat, Lotte Kayser, Hilde
Binder A. Sieber, K. Köstlin, M. Heve, H. Werder, F inkorch,
Bersaelieri, Eulenberg, Himmelsfunken, Waldteufel. Liedl der
Micaela a. „Carmen‟. Bizet. Es blitzen die Sterne e. „Tosca‟,
Puccini. Nur der Schönheit a „Tosca‟, Puccivi. Our „Norma‟, Bellini,
Schönau, du mein Paradies, Kutschera. Der Knabe von Hochburgund,
Münchhausen, Sehnsucht, Weiß, So lang ich lebe, Krome, Violinkonzert
wünſchte. Dies wurde auch beſchloſſen. Man war ſich darüber einig, A=moll, Beriot Arie der Marie a. „Waffenschmied”, Lortsing, lch ritt
zum großen Waffenspiele a. „Undine‟, Lortzing Phant, „Copnelia‟,
Delibes. Du brauchst mich nicht zu grüßen. Raymond. Sommernacht, Berlin,
Monna Vanna, Tango, Gade. Das Scheidungssouper, Lustsvic! von Max
Heve. Pers.: Er M. Heye: Sie. Lotte Kayser; Der Neue, K, Kßstlin: Die
lerleben, Gruber, Hohenfriedberger.
Berlin.
Sonntag, 10. Januar. 9: Morgenfeier Mitw.: Kirehenchor Zwinglt-
Gemeinde. Harm.: W. Stutte: Cello: P. Walter; Violine: K. Buchsenschus;
Bratsche: R. Müller, Angpr.: Pfarrar Horn. Bibelsprecher: Johannes Schulsſee.
X 11.30: Die Stunde der Lebenden. Oskar Loerke. Einl. Worte (H. Kasack).
— Gedichte und Prosa. — Aus „Zeitgenossen aus vielen Zeiten”.
11.30— 12,50: Konzert. Königswusterhausen (Welle 1300.) Aitw.:
Edith Bach Sopr4”; Edith Rombers, Violine; Ilse Broesicke, Bratsche;
Borrmann, Elöte: Günther Schul=, Cello; Blügel: Elsbeth Onert und Klarz
Bach. 1. Sindiug: Allegretto aus einer Suite (ioline, Bratsche, Klavier). —
2. a) Gumpert: O. bitt euch, liebe Vögelein; b) Glutsam: Negelwiegenlied.
) R. Straus: leh sehmebe wie aut Engelschwingen; 4) J. Strauß: An dor
schönen blauen Donau (Edith Bach). — 3. Ein Flötensolo. — 4. Donizetti:
Wahnsinns-Arie aus „Lueia di Lammermor‟ (Gesang und Flöte). — 5.
Cello-
solo. — 6. Puccini: Arie aug „Madame Butterkly”. — 7. Moxart:
Flöten-
quartett A-dur (Flöte, Violine, Bratsche, Cello). X 12.00: Esperanto-Einlage,
F 2.20: Sohachkunk. 8.00: Dr. Molr „Milehbearbeitung und
Milehver-
arbeitung in der Meiorei”. X 3.30: „Goldhärchen und der Ticketiok” von
H. Bodenstedt. Err. vom Fnnkheinzelmann, X 4.30: Andrejanoff: Das Gebet
der Welt. — Soherenberg: Die Exekution (K. Brenckendort, Reeit.).
5—6: Kammermusik, Mendelssohn: Es-dur-Quart. — Beethoven: F-dur-Quart.
* 7: Oberreg-Rat Schulte-Holthausen: „Die prakt, Bedeutung der
Auf=
wertnngsgesetze für die Kleinrentner”. + 7.25: Hum. Funk-Allerlei (
Koch-
stetter). X 7.50: Dr. James Simon: „Die nenzeitliche Klaviermusik”,
8.30 (auch Welle 1800): Die Journalisten. Lustspiel von Gustar Frextag.
Handlung: Hauntstadt einer Proriyr X 10.30: Tanzmusik.
Tageskalender für Sonntag, den 10. Januar 1926.
tenbach, Bungert, Bang, Weingärtner; Handwerker; Kühn; Sozialdemo= Landestheater, Großes Haus, Anfang 6 Uhr, Ende 10 Uhr,
D 10: „Aida‟. — Kleines Haus. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr,
Zuſatzmiete VIII (6): „Der Glückspilz”. — Orpheum, abends
8 Uhr: „Der blonde Traum”, — V. H. C., Zweigverein Darmſtadt I.:
Wanderung; Ziel: Dieburg, Abmarſch: 9 Uhr vorm. Odenwaldbrücke,
Dieburgerſtraße. — Odenwaldtlub, Ortsgruppe Darmſtadt:
11. Wanderung; Ziel: Pfungſtadt, Abmarſch: vorm. 8,15 Uhr
Kapell=
platz. — Rummelbräu=Feſtſaal, abends 8 Uhr: Tanz. —
Männer=Geſangverein, Konkordia” nachm. 3½ Uhr,
im Städt. Saalbau: Großes Winterfeſt. — Evangeliſcher
Bund, abends 8 Uhr, in der Turnhalle (Woogsplatz): Deutſcher
Abend; Vortrag von Prof. D. Dr. Schumann, Tübingen, über:
„Luther und die Gottesfrage der Gegenwart” —
Kinovorſtel=
lungen: Union= Reſidenz=Theater, Palaſtlichtſpiele. — Span.
Verſteigerungskalender für Montag, den 11. Januar 1926.
ſtraße 5) zu Mörfelden vorm. 9 Uhr verſteigert.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich ſür Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maup=
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachr chten: Mar Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd ent: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Iinſeratenteil: Wilky Kuhle
Lruch und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Oie heutige Nummer hat 18 Seiten.
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Sonntag, den 10. Januar 1926
Geite 7
P
Satt4.
Assman. anss insding
Der neue Roman von Bruno Frank
iſt ein Werk, das in der Vergangenheit
ſpielt, im Europa Friedrichs des Großen.
Aber dieſe Vergangenheit wird hier
glühende Gegenwart. Ein ſtarker
Er=
zähler von ganz modernem Temperament
macht uns das Entſchwundene ſo
ver=
traut und ſo eindringlich wie unſer
eigenes Daſein. Im Mittelpunkt ſteht
eine der intereſſanteſten Figuren jener
farbigen Zeit, der preußiſche Offizier
und Abenteurer Friedrich von der Trenck,
den ein mächtiges Schickſal mit der ſchönen
Schweſter Friedrichs des Großen, Amalie,
tragiſch verknupft. Die dritte
Haupt=
figur aber iſt, mit allem Zauber ſeiner
genialen Perſönlichkeit, der König ſelbſt,
den Bruno Frank wohl zum erſtenmal.
ganz menſchlich und gerade deshalb um
ſo wahrer und größer geſtaltet. Der Fall
iſt nicht häufig, daß eine hiſtoriſche
Dich=
tung von Rang zugleich auf jeder Seite
ſpannend und unterhaltend bleibt. Das
Werk beginnt am Donnerstag in der
Berliner
WädltriC fen Seitand
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Sonntag, den 10. Januar 1926
Nummer 10
Reich und Ausiand.
Keine Finanzſchwierigkeiten der Stadt Frankfurt a. M.
Freitagnummer über finanzielle Schwierigkelten der Stadt Frankfurt Unſichtigkeit und Kohlenmangel erſchweren die Arbeiten. Solange die
kredits von 6,6 Millionen Mark. Die Zahl der Arbeitslofen beträgt weiter verſchlechtert und die Gefahr wächſt.
17500 und ſteigt weiter, ſodaß das zweite Zehntauſend wohl bald
über=
ziellen Kalamität. Für das 6½ Millionen=Defizit, das im Etatsjahr ſchloſſenen Schiffe entſchloſſen.
erreicht worden iſt, gibt es keine Deckung, nachdem die beſcheidenen
werden konnten, unproduktiv angelegt worden ſind, wie z. B. im Stadion, ſchiffahrt im Winter ausſchließlich ſchildert.
Die Gewerbeſteuer ſoll noch einmal herhalten und von 400 auf 460
Pro=
höhung nicht mehr tragen, ohne ſubſtantiell ſchwer geſchädigt zu werden.
— Von zuſtändiger Seite wird hierzu Wagners Südweſtdeutſchem Nach= Petersburg waren, ſind im Eis in der Nähe des Leuchtturms „Seiskaer”
richtendienſt mitgeteilt, daß die von der „B. 3. am Mittag” verbreiteten, über vor, daß auf den Schiffen ſchon Probiantmangel herrſcht, daher
ſteuerlichem Gebiet noch nicht genügend geklärt waren, um genaue Zahlen
ihre Vermögensreſerven ſtehen unangetaſtet da. Sie beweiſt gerade durch
die Vorlage des Nachtragshaushaltsplanes und deſſen volle Deckung eingeführt haben, ſo daß von hier aus ein Ueberblick über die Lage nur
vorhandene Reſerben in unproduktiver Weiſe angelegt worden wären,
iſt mit der größten Entſchiedenheit zurückzuweiſen.
Das Frankfurter Hallenſportfeſt abgeſagt.
bruar geplante und ſchon weit vorbereitete große Hallenſportfeſt wieder
abgeſagt, weil der für dieſe Veranſtaltung in Ausſicht genommene
Ter=
min auf den Landestrauertag für die im Kriege Gefallenen fällt und
ein anderer paſſender Termin nicht gefunden werden konnte. Zur
Be=
dem im Frankfurter Stadion vom Reichsausſchuß ein großes Sportfeſt. Woche verſchwunden, anſcheinend durch Komplizen gewarnt. Die Polizei
veranſtaltet werden, deſſen Ergebnis ebenfalls der Beſchickung der
Deut=
ſchen Kampfſpiele in Köln zugutekommen ſoll.
* Prinzipienfragen bei Wohnungstauſch.
S Frankfurt. Wir berichteten, daß ein Volksſchullehrer zu
100 Mark Geldſtrafe wegen vorſätzlichen Leiſtungswuchers verurteilt
wurde, weil er für ſeine alte Wohnung 1600 Mark Abſtand gefordert
hatte. Das Wuchergericht hatte entſchieden, daß er nur 300 Mark
Um=
zugskoſten hätte fordern dürfen. Dieſer Fall wird nun aber zu ſeiner
Lehrer ſich ein Fünfzimmerhaus baute, deſſen Koſten auf das
Dop=
peltze des urſprünglich veranſchlagten Betrages ſtiegen. Zur Deckung
dieſer unvorhergeſehenen Ausgabe hatte der Lehrer die 1600 Mark
ge=
fordert, die er als Baukoſtenzuſchuß verwandte. Nach Anſicht
des Beklagten war er in dieſem beſonderen Fall zu dieſer Forderung
be=
rechtigt und die höhere Inſtanz ſoll zur grundſätzlichen Entſcheidung
* Frankfurter Chronik.
8. Der nach großen Unterſchlagungen geflüchtete Stadtſekretär
Dresde iſt immer noch nicht ausgeliefert worden, er wird weiter in
verbrechens erhoben iſt. Gegen verſchiedene weitere Beamte des
Jugendamtes iſt das Diſziplinarveg fahren eingeleitet worden.
Eine Beteiligung dieſer Beamten an den Unterſchlagungen kommt nach
unſeren Erkundigungen nicht in Frage, doch macht man ihnen Fahr= g. Exploſionsunglück auf einem merikgniſchen Schlachtſchiff.
läſſigkeit in Ausübung ihrer Pflichten zum Vorwurf. — Den Kaufmann
Turner, der wegen Betruges zu drei Monaten Gefängnis verurteilt
wurde, ließ der Staatsanwalt noch während der Verhandlung unter fünf Mann verletzt.
Meineidsverdacht verhaften, da er bei Leiſtung des
Offen=
barungseides verſchiedene Wertgegenſtände verſchwiegen hatte. — Der
Glanz des Offiziersrockes ſtrahlt immer noch in unſer
demo=
kiſchen Zeitungsverkäufer, der ſich ſelbſt zum Leutnant a. D. gemacht
hatte und jetzt wurde in dem Beleidigungsprozeß eines bekannten Maklers allen Unglücks iſt, daß die Frauen ſich immer zanken, und ich bin leider
wieder eine ſolche „Beförderung” aufgedeckt. Der Makler hatte ſich als
ehemaliger Offizier bezeichnet, unter ſeinem Eide vor Gericht gefragt,
mußte er unter allgemeiner Heiterkeit zugeben, daß er nur Gefreiter
fahrtsamtes einzubrechen. Der Täter ſtand jetzt in der Perſon des
Formers L. vor Gericht, der nach Anſicht der Sachverſtändigen an
Schwachſinn leidet. Das Gericht verurteilte den Angellagten zu
10 Monaten Gefängnis.
Mannheimer Rattenkrieg.
Eine vom 12. bis 13. Dezember vorgenommene Vertilgungsaktion
Natten zur Strecke gebracht worden ſein.
Zentrumsantrag zur Linderung der Hochwaſſerſchäden.
Berlin. Die Zentrumsfraktion des Landtags hat einen
Ur=
antrag eingebracht, in dem das Staatsminiſterium erſucht wird, aus Spiele niederſetzte und beim Morgengrauen mit 1 215 009 Dollar davon=
Anlaß der ungeheuren Hochwaſſerſchäden in den derſchiedenen
Fluß=
fügung zu ſtellen, um die augenblickliche dringende Not der betroffenen
hütung ähnlicher Kataſtrophen zu treffen.
Unternehmen fortgeſetzt.
Starkes Erdbeben in Italien.
beſonders die Gegend des Monte Amiata und vor allem den Flecken doner Hotels verteilte.
Abbadia San Salbatore betroffen hat. In San Salvatore wurden
etwa 100 Häuſer beſchädigt und drei Perſonen verletzt. Die Bevölkerung
hat ihre Wohnungen verlaſſen und wird auch die Nacht im Freien
zu=
aber weniger ſtark.
Zum Ausbruch des Veſuvs.
Hauptkrater und aus neuen Spalten ergießt ſich die Laba in einer
Länge von 300 Meter in der Richtung der Station der Veſupbahn.
Sturmfahrt einer deutſchen Bark.
wieder aufgefunden werden.
Ueberſchwemmungskataſtrophe in Arizona.
Regens im Staate Navarit (Mexiko) große Ueberſchwemmungen auf= jetzt alſo geſpart hätte. Alſo konnte ich unbeobachtet zum Automaten
getreten, welche hunderte von Familien obdachlos gemacht haben. Men= gehen, mir einige Vertmarken kaufen. Ich klebte ſie auf die Karte, gab
ſchenleben ſind nicht zu beklagen, dagegen wurde wertvolles Ackerland ſie in die Rohrpoſt und ging ſchlafen. Mit dem Frühſtück bekam ich ein
überſchwemmt und die Ernte zum großen Teil vernichtet.
Ueberſchwemmungskataſtrophe in Mexiko.
niſchen Staate Naharit durch Ueberſchwemmungen große Verheerungen tung, Gartenanlage, alles was ich hrauchte, auf „kaum mnorkbarg”
angerichtet. 500 Perſonen wurden getötet. Die Sachſchäden belaufen zahlung yfferiert werden würde — alles nur, wueil ich
ein=
ſich auf 3 Milliarden Peſos.
Deutſche Dampfer in Eisnot.
EP Reval. Die Zahl der fetzt in der Oſtſee im Finniſchen
Meer=
bufen im Eis eingeſchloſſenen Schiffe beträgt zwanzig. Ueber 15 deutſche
Frankfurt a. M. Die „B. 3. am Mittag” bringt in ihrer und 5 ruſſiſche Eisbrecher ſind mit den Bergungsarbeiten beſchäftigt.
a. M. eine Meldung, in der es u. a. heißt: Die wirtſchaftliche Notlage Schiffe nicht abgeſchleppt werden können, iſt ihre Verſorgung mit
Lebens=
der Stadt wird anſchaulicher noch durch die Forderung eines Nachtrags= mitteln durch Flugzeuge eingeleitet. Die Eisverhältniſſe haben ſich
ſchritten ſein dürſte. Die Stadt ſelbſt ſteckt in der ſchwierigſten finan= Schleppern zur Rettung der im Finniſchen Meerbuſen im Eis einge=
Reſerven aufgebraucht und die Rieſenſummen, über die einmal disponiert der ruſſiſchen Regierung abgefaßt wurde und die Verhältniſſe der Oſtſee= Sportklubs auf dem Hochſchulſportplatz, und nachmittags die zweite,
EP. Reval. Die vier deutſchen Dampfer „Clara Blumenthal”
zent erhiöht werden. Aber die iherlaſtete Wrtſchait kann einfach die Cr. Glard Kunzmam” „Undine” und Phla”, die auf dem Wege nach ſtellung gegen den Polzeiſtortverein Babenhaufen gnreten:
auf der Höhe von Börkö ſtecken geblieben. Es liegen Nachrichten dar=
Nachrichten über Finanzſchwierigkeiten der Stadt Franfurt a. M. in ſchnelle Hilfe notwendig iſt. Von ruſſcher Seite aus kann die Hilfe
keiner Weiſe den Tatſachen entſprechen. Die an die Vorlage des Nacs anſcheinend nicht gegeben werden, da in der Nähe von Kronſtadt mehrere
tragsetats geknüpften Forderungen ſind in jeder Hinſicht unrichtig. Die Minenſperren gelegt und anſcheinend die ruſſiſchen Eisbrecher aus
Notwendigkeit der Vorlage eines Nachtragsetats war bereits zu Anfang dieſem Grunde eine Hilfeleiſtung nicht riskieren, Verhandlungen mit
des Haushaltsjahres den ſtädtiſchen Körperſchaften dargelegt worden, den eſtniſchen Behörden haben ergeben, daß von eſtländiſcher Seite wohl
da z. Zt. der Aufſtellung des Haushaltsplanes die Verhältniſſe auf eine Hilfe erwieſen werden wird, falls hierzu ein Antrag von ruſſiſcher
veranſchlagen zu können. Die Stadt Frankfurt a. M. deckt den ent= Seite geſtellt wird. Es hat den Anſchein, daß die Schiffe ſich eben noch ſchaft des Sportvereins 98 im Privatſpiel. Das Spiel findet
nachmit=
ſtandenen Haushaltsfehlbetrag in einer Weiſe, die auf die gegenwärtige Komplikationen befürchtet, wenn die eſtländiſchen Eisbrecher auf eigene
Notlage der Steuerzahler weitgehendſte Nüchſicht nimmt und insbeſondere Fauſt losfahren. Kompliziert wird die Lage noch dadurch, daß Rußland verloren hat, wird ſie alles aufbieten, um ehrenvoll gegen den
Meiſter=
die kriſenhafte Situation der Wirtſchaft durchaus berückſichtigt. Die in keinen Austauſch über die Eisnachrilſten eingetreten iſt, wie das die
finanzielle Lage der Stadt ſelbſt iſt durchaus gut. Ihr Vermögen und übrigen am Baltiſchen Mere liegenden Staaten ſchon lange unter ſich
ſchwer zu gewinnen iſt. Wie ich aus abſolut zuverläſſiger Quelle
er=
erneut die Soliödität ihrer finanziellen Grundſätze. Der Vorwurf, daß fahre, wird von eſtländiſcher Seite aus Hilfe geleiſtet werden, wenn, wie
geſagt, Rußland darum erſucht.
griffen und das deutſche Generalkonſulat in Petersburg henachrichtigt.
Schnelle Hilfe iſt notwendia, da nicht nur Gefahr beſteht, daß die Schiffe
Frankfurt a. M. In der Sitzung des Reichsausſchuſſes für im Eis erdrückt werden können und untergehen, ſondern daß auch die
Leibesübungen, Ortsgruppe Frankfurt a. M., wurde das für Ende Fe= Mannſchaft der Schiffe ſchwer unter Nahrungsmangel zu leiden hat.
Ausgehobene Falſchmünzerwerkſtatt.
Paris. Wie dem „Journal” aus Madrid gemeldet wird, hat die
ſchickung der großen Deutſchen Kampfſpiele, die im Laufe dieſes Som= Polizei dort in einem Hauſe des Stadtviertels Valence eine
Falſch=
mers in Kön ſtatfinden werden, wurde ein Ausſchuß gebildet, der ſich münzerwerſtatt entdeckt. Sie fand eine Aupferblätte zur Herſtellung niſchen FußballBegegnung in USA. nur den beſten Erfolg wünſchen.
mit der Frage der Unterſtützung Frankfurter Sportvereime, die ſich an von 190=Peſeten=Banknoten ſowie zwei Platten zur Herſtellung von
dieſen Kampfſpielen beteiligen werden, befaſſen ſoll. Ein Werbeabend 500=Pefeten=Banknoten neueſter Ausgabe, außerdem eine moderne
Druck=
iſt zu dieſem Zweck für Mitte März geplant. Am 30. Mai wird außeke preſſe. Der einzige Bewohner des Hauſes iſt ſeit Ende vergangener
nimmt an. auf Grund der beſchlagnahmten Briefe, Telegramme und
anderer Dokumente die Falſchmünzer ausfindig zu machen.
* Arbeitsloſenverſicherung im Kanton Zürich.
Bereits 1919 hat die internationale Arbeitskonferenz in Waſhington
beſchloſſen: „Die Konferenz ſchlägt vor, jedes Mitglied der
internatio=
nalen Arbeitsorganiſation möge eine wirkſame Arbeitsloſenverſicherung
einführen, ſei es durch eine ſtaatliche Einrichtung, ſei es durch Beiträge
brinziviellen Entſcheidung noch vor eine höhere Inſtanz kommen, da der des Staates an Verbände, deren Satzungen die Leiſtungen von Arbeits= riſſen wiedergegeben. Herr Lhümmel, als Tourenfahrwart dankt
loſenentſchädigungen an ihre Mitglieder vorſehen.” — In der Schweiz
beſitzen die Kantone Baſel, Solothurn, Glarus. St. Gallen und
Neuen=
burg bereits kantonale Arbeitsloſenverſicherungen. Nun hat der Negie= nicht weniger als insgeſamt 31 330 Klm. auf dem Nade zunückgelegt. Die
rungsrat des Kantons Zürich dem Kantonsrat einen Geſetzentwurf über
dieſe Materie unterbreitet. Obwohl die Erfahrungen auf dem Gebiete
naturgemäß heute noch gleich null ſind, kann der Entwurf eine
Dis=
dieſer auch für die Allgemeinheit wichtigen Frage angerufen werden. kuſſionsgrundlage abgeben. Jeder unſelbſtändig Erwerbende kann die
Verſicherung abſchließen. Die Gemeinden ſind befugt, für einzelne Be= Ferner noch 14 Chrengaben. Abgehalten wurden insgeſamt 574
Reigen=
rufe oder bis zu einer gewiſſen Einkommensgrenze die Verſicherung für
eine öffentliche Kaſſe einzurichten. Ihre Auslagen werden ſinan= tung dieſer Abteilung in guten, fachmänniſchen Händen liegt. Auch der
Holland in Haft behalten werden, bis die Anklage wegen ſchweren Amts= ziert durch Staatsbeiträge — die 20 Prozent der ausgerichteten Tage= Kaſſenbericht war ein zufriedenſtellender, zumal die Vereine durch die
gelder betragen werden — und aus den Mitgliederbeiträgen, die
durch=
ſchnittlich 30 Prozent der Kaſſenleiſtungen ausmachen ſollen.
San Pedro. An Bord des Schlachtſchiffes Oklahoma” wurden
* Ein Weiber haſſender Richter.
Es handelt ſich um einen Engländer mit Namen Crawford. Als
tratiſches Zeitalter. So berichteten wir erſt kürzlich von einem völ= eines Tages ſeine Gerichtsſitzung nur mit Klagen von weiblicher Seite. Vorſtand wurde von der Verſammlung einſtimmig durch Zuruf gewählt
befaßt war, äußerte er die unvermutete Anſchauung: „Der Urgrund
davon feſt überzeugt, daß, wenn nur zwei Frauen auf der Welt
exiſtie=
ren würden, von denen die eine auf der nördlichen und die andere auf Herr Paul Haas, Tourenfahrwart Herr Herm Thümmel und Herr Karl
der ſüdlichen Halbkugel lebte, ſie würden doch Mittel und Wege zum
war. — Im November wurde verſucht, in eine Nebenſtelle des Bohl= Zanke finden, müßten ſie ſelbſt die drahtloſe Telephonie zu Hilfe neh= Louis Har und Franz Stork, Zeugwart Herr Karl Aüſthardt: für die
beſondere Langweile oder gar Verdruß gehabt haben.
Das Ende eines Spielers.
hatte vollen Erfolg. Von 300 000 ausgelegten Giſtbrocken (Pyosphorlat= der ſich ſeinerzeit einen gewiſſen Weltruhm dadurch erwarh, daß er an Verſammlung bewilligt. Ebenſo wurden die eingelanfenen Anträge glatt
werge ſind etwa 70 Prozent von den Ratten aufgenommen bzw. auf= einem einzigen Abend dreimal die Bank der Spielſäle von Monte Carlo und reibungslos erledigt. Mit dem Gelöbnis zur weiteren treuen
Mit=
gefreſſen worden. An beiden genannten Tagen dürften mindeſtens 10 000 ſprengte. — Arthur Bower war der Sohn eines engliſchen Generals arbeit im neuen Geſchäftsjahr trennte man ſich um die
Mitternachts=
mann. Mit einem wahren Spielerinſtinkt gewann und verlor er Ver= radſchaftlichkeit, Treue und das weitere Aufblühen des Klubs ein
drei=
mögen. Sein berühmteſter Streich war die bereits erwähnte Nacht in faches „All Heil!” ausgebracht zu haben.
Monte Caxlo, wvo er um ein Uhr morgens ſich mit 135 000 Dollar zum
ging. Nach ſeiner eigenen Behauptung beſaß er ein, Spielſyſtem”, an
gebieten und Landesteilen ſofort ausreichende Staatsmittel zur Ver= dem er 30 Jahre lang gearbeitet haben wollte. Mit dieſem Syſtem machte
er in Monte Carlo die Probe. Während des Spieles am Nachmittag
Bewohner zu lindern und genügende Sicherheitsmaßnahmen zur Ver= geſpann er 150 000 Dollar. Am Abend begann er mit Verluſt, doch bald 27. 12. bis 2. 1. 26 in Falkau bei Litiſe im ſüdlichen Schparzwald
durch=
wandte ſich das Spielglück, ſodaß er zweimal die Bank ſprengte. Wieder= geführt wurde, ſtand nicht im Zeichen echter, winterſportlicher
Witte=
um eine Stunde ſpäter ſprengte er zum drittenmale. Nunmehr ließ rung. Föhn und Regen jagte über die Schwarzwaldberge und aus dem
Vereinigung der Berliner Staats= und Stadtoper geſcheitert, er ſich in Paris nieder, wo er das Geld mit vollen Händen hinauswarf, glücklichen Umſtande, daß in den höheren Lagen die urſprünglich tiefe
D. Berlin. Wie die Nachtausgabe meldet, ſind die Verhand= bis ſein Vermögen völlig zuſammengeſchmolzen war. Er war dann eine Schnelage von geſetztem Altſchne längere Zeit den warmen
Win=
lungen zwiſchen dem preußiſchen Staat und der Stadt Berlin über die bekannte Figur auf den Spielplätzen Curopas, doch erwies ſich ſein, den und Negen ſtardhielt, iſt es zu verdanken, wenn der Zweck des Aur=
Vereinigung der Staats= und der Berliner Stadtoper geſcheitert. Da= „Syſtem” anſcheinend ſpäter nicht mehr als ſo gewinnbringend wie in ſes, trotz aller Schwierigkeiten als erfüllt betrachtet werden kann. Am
gegen werden die Verhandlungen über eine Intereſſengemeinſchaft beider Monte Carlo. Nach einer Reiſe nach Nordafrika heiratete er ſchließlich erſten Kurſustage konnte die Ausbildung noch ganz in der Nähe des
eine reiche engliſche Erbin und ließ ſich mit ihr im Londoner Weſtend 1033 Meter hrckgelegenen Jugendheims Fallau, welches als Stand=
UU Berlin. Wie die Morgenblätter aus Siona melden, wurde verwunderlich war. So füllte er noch im vergangenen Jahre die Spal= aufgeſucht werden mußten und zum Schluſſe wurde der ganze Kurſus
am Freitag vormittag 10,.15 Uhr ein ſtarkes Erdbeben beobachtet, das ten der Blätter, als er freigiebig Banknoten an die Bardamen der Lon= auf die Höhe des Feldberges gelegt, wo die Teilnehmer im neuen, vor=
Ein tüchtiger Propagandiſt.
Sc. San Franeiscv. Spät abends kam ich in San Franeisco an. eine leichte Neuſchneedecke. Die Neujahrsnacht, welche keinen Inſaſſen
bringen. Die Erdſtöße haben ſich im Laufe des Tages wiederholt, ſind Der Koffer war beſchwverlich, ein Boy brachte ihn ebenſo gut und ſicher des ſtark beſetzten, hellerleuchteten Feldberghofes hinaus ins Freie lockte,
wie ich zum Hotel. So trete ich ohne Reiſeausrüſtung in die Halle und verbrachten die älteren Teilnehmer des Kurſus auf einer wundervollen
warte auf die Zimmeranweiſung. Da nähert ſich mir ein älterer Fahrt auf Schneeſchuhen fiber die mit Neuſchnee bedeckten, wuchtigen
Herr, Typ ſolider Geſchäftsmann, guter Familienvater — kurz Gentle= Hänge des Feldberges. Die Romantik und eigenartige Schönheit dieſer
TU. Rom. Die Tärigkeit des Veſuvs nimmt ſtändig zu. Der Rand man. Wir kommen in ein Geſpräch, er hält mich für einen Fremden, der „nächtlichen Fahrt wird wohl allen Teilnehmern eine ſchöne Erinnerung
des Zentral=Kraters iſt um 30 Meter zuſammengebrochen. Aus dem den Abend in luſtiger Geſellſchaft verbracht hat und jetzt ſchlafen gehen bleiben. Der Neujahrstag brachte herrliche Uebungsgelegenheit an den
will. Nach Wetter und Geſchäftslage ſind wir bei der „Prohibition”, Hängen des Seebucks. Am Nachmittag dieſes Tages folgte eine prächtige
ſchildert, wie zuverlaſſig ſeit dem Alkoholverbot die Armee ſei und wie gerade dieſe Fahrt den Teilnehmern Gelegenheit, ſich Geländetechnik
an=
kommen zum Thema zurück. Da ſagt mein Unbekannter ,Bekannter”; die Heimreiſe nach Darmſtadt.
London. Die deutſche Viermaſtbark „Pamier”, die am 21. De= Und freuen Sie ſich nicht auch, daß Sie durch die Prohibition heute abend
zember Hamburg verlaſſen hatte, iſt in Falmouth eingetroffen. Am ſicher Ihre 10 Dollar geſpart haben, denn ſoviel hätte eine gute Flaſche unter 40 Jugendliche teilnahmen, wird ſicher dazu beitragen, die Ent=
Weihnachtsabend geriet das Schiff in eine Waſſerlawine, welche drei Wein mit einer Flaſche Seckt wohl ſchon gekoſtet. Denken Sie ſich, daß wicklung des Schneeſchuhlaufs in Darmſtadt weitgehend zu fördern.
Mann der Beſatzung über Bord ſpülte. Kabitän Ollrich wurde ſchwer Sie vielleicht 1omal im Jahre ſonſt 10 Dollar für Alkohol ausgegeben Der Gedanke, einen Jugendſtikurs durchzuführen, hat ſich als fehr
verletzt. Der Steuerbordanker wurde losgeriſſen und der Beſamsmaſt hätten, die Sie nun ſparen. Und für 100 Dollar Anzahlung bekommen wertvoll erwieſen, da ja gerade das Jugendalter am beſten geeignet iſt,
entzweigebrochen. Die drei über Bord gefallenen Matroſen konnten nicht. Sie ſchon ein ſchönes Landhaus. Ich bin äbrigens Vertreter einer Sied= den Schneelauf zu erlernen. Die Erfahrungen dieſes Kurſus ausnützend,
lungsbank und darf Ihnen eine Sparkarte anbieten. Dort drüben iſt beabſichtigt der Klub auch für die Weihnachtsferien des kommenden
der Automat für die Sparmarken, dort das Rohrpoſtamt. Porto iſt un= Winters einen Jugendſkikurſus durchzuführen. Ueber die Veranſtaltung
nötig.” Wie wars?. Der Gentleman war zu diskret, mich zu fragen, des diesjährigen Hauptſkikurſus wird im Laufe der kommenden Woche,
Nogales. In der letzten Woche ſind infolge des anhaltenden wieviel ich getrunken hätte, wenns möglich geweſen wäre, wieviel ich nach Abſchluß der Vorarbeiten, näheres bekannt gegeben.
Sparkaſſenbuch, das mir Anwartſchaft auf ein eigenes Haus in naher
Zukunft eröffnete. Ich erkundigte mich und erfuhr, daß dieſelbe Bank. Wir können Ihnen nur raten, gerade jetzt im Winter, wo der Körper
mir zu gegebener Zeit auf Abzahlung das Auto berſchafft hätte, was an und für ſich zur Fettbildunn neigt, eine Zehrkur, mit den echten
EP. London. Nach Meldungen aus Mexiko wurden in mexika= ich doch braucſte, wenn ich vor der Stadt wohnte, daß mir Möyeleinrich= Tolzba=Kernen durchzuführen, Toluba=Kerne ſind unſchädlich
Finger hingegeben hatte. Wirklich, eine Propaggnida, die 1
Sport, Spiel und Turnen.
Handball.
Sportverein Darmſtadt 1898 e. V.
Die Handballabteilung des Sportvereins Darmſtadt 1898 e. V. hat
am heutigen Sonntag drei außerordentlich wichtige Spiele auszutragen.
Die ruſſiſche Regierung hat ſich nunmehr zur Entfendung von Während die Ligamannſchaft der Handballabteilung, wie bereits mitge
teilt, gegen den Polizeiſportverein Babenhauſen vormittags um 103 Uhr
auf dem Stadion ein hochintereſſantes Wettſpiel auszutragen hat, kämpft
Nachſtehend veröffentlichen wir einen Bericht, der vor dem Schritt um dieſelbe Zeit die dritte Mannſchaft gegen die erſte des Akademiſchen
Mannſchaft gegen die erſte Mannſchaft des FC. Union auf dem Union=
Sportplatz. Ganz beſonderes Intereſſe wird natürlich das Spiel der
Ligamannſchaft hervorrufen. Die Meiſterelf wird in folgender Auf=
Trautwein
Mehzer. Kadel
Halboth. Götz Galm
Fiedler Werner. Jans Allwohn Pabk.
Wir empfehlen den Beſuch dieſes intereſſanten Treffenz.
FC. Union 1913 E. V.
Heute nachmittag ſpielt die erſte Mannſchaft gegen die IIa
Man=
in ruſſiſchen Territorialgewäſſern befinden, ſo daß man eſtländiſcherſeits tags 1.30 Uhr auf der Rennbahn ſtatt. Da Union im Verbandsſpiel —
trotz teilweiſer Ueberlegenheit, aber aus Mangel an Schußfreudigkeit —
ſchaftsanwärter der 4=Klaſſe abzuſchneiden.
Fußball.
Deutſche Fußballer in Amerika.
Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, ſchweben zurzeit Verhand=
Die hieſige deutſche Geſandtſchaft hat die diesbezüglichen Schritte er= lungen zwiſchen Bremer Kaufleuten und einem amerikaniſchen Komitee,
eine norddeutſche Fußballmannſchaft nach Amerika zu entſenden. Dieſe
Verhandlungen beſitzen ſowohl das Einverſtändnis des Deutſchen
Fuß=
ball=Bundes als auch des amerikaniſchen Verbandes. Der Bremer
Ver=
ein ABTS. hat die Durchführung der Expedition übernommen. Die
Mannſchaft ſoll ſich aus den norddeutſchen Vereinen Hamburger
Sport=
verein, ABTS.=Bremen und Holſtein=Kiel zuſammenſetzen. Die
Expe=
dition wird, an ihrem Zuſtandekommen iſt vohl kaum mehr zu zweifeln,
unter dem Namen „Hanſegtenmannſchaft” ſegeln. Man darf mit
Rück=
ſicht auf die ſportliche Einſtellung der Amerikaner dieſer deutſch=amerika=
Radſport.
Darmſtädter Biehcle=Club 1883.
Man ſchreibt uns: Seine in dieſem Blatte unter Nr. 360
ſatzungs=
gemäß einberufene ordentliche Hauptverſammlung hielt der D.B.C. 83
am Bonnerstag, 7. Jan, im gut beſuchten Klublokal des Perkeo ab.
Der erſte Vorſitzende Herr Adam Ober ſpricht mit Genugtung ſeine
Freude über das Aufblühen des Klubs aus. Mit welchem Stolz die
Mitglieder auf ihren Klub blicken können, geht aus den Berichten des
Vorſtandes hervor, und ſeien hier nur einzelne Berichte in groben
Um=
allen Tourenfahrern für die rege Anteilnahme in den ausgeſchriebenen
Klub= und Gautouren aufs herzlichſte. In der Wanderſaiſon wurden
erſt ins Leben gerufene Rennmannſchaft hat ebenfalls ſehr ſchöne
Er=
folge zu verzeichnen. Ueber die ſaalſportlichen Leiſtungen in der
ab=
gelaufenen Geſchäftsperiode gibt Herr. Hax einen ſehr erfreulichen
Bericht. Wurde doch die ſtattliche Zahl von 43 errungenen Preiſen
er=
reicht: darunter 17 erſte Preiſe, 11 zweite Preiſe und einen 3. Preis.
proben. Vorſtehende Zahlen beweiſen, mit welchem Eifer ſich die
rad=
obligatoriſch zu erklären. Sie haben in dieſem Falle die Pflicht, ſporttreibenden Mitglieder dem Training unterziehen und daß die
Lei=
z. 3. herrſchende finanzielle Not, jeglicher Unterſtützung bar, ſchwer zu
kämpfen haben.
Wie ſehr die Mitglieder mit der Arbeit des Vorſtandes im
ver=
floſſenen Jahre zufrieden waren, geht ſchon daraus herbor, daß man
einſtimmig den Geſamtvorſtand per Akklamation wiederwählen wollte,
durch die Exploſion einer dreizölligen Granate eines Luftabwvehrgeſchützes was jedoch durch das Ausſcheiden einzelner Vorſtandsmitglieder aus
ſami=
liären Gründen unmöglich gemacht wurde. Herr W. A. Raabe macht
den Vorſchlag, den Geſamtvorſtand von ſeinen Aemtern zu entlaſten,
dem ſtattgegeben wird. Der für das laufende Geſchäftsjahr neugewählte
und ſetzt ſich aus folgenden Herren zuſammen: 1. Vorſitzender Herr Ad.
Ober, 2. Vorſitzender Herr Louis Hax, 1. Kaſſierer Herr Gg. Hehl,
2. Kaſſierer Herr Ad. Rühl, Schriftführer Herr Emil Daum. Protokoller
Dauernheim, Saalfahrwart Herr Louis Hax, Jugendfahrwart Herr Chr.
Sames, Nennfahrwart Herr Hch. Kemmerzehl, Nadballeiter die Herren
men.‟ Das war ein wunderlicher Einfall, der von wenig Höflichkeit Motorradabteilung Herr Pritz Stork, Preſſebertreter Herr P. Hags.
Zeugte. Man wid nicht leicht einen Richter wiederſinden, der ſolche Beiſitzer die Herren Luncker, Mahr, Pullmann, Wedelind, Hornung,
Scherze macht. Der Nichter Cranford muß iun ſeinem Hausweſen Aal3 Ziegler, Gruber. Der Mitbegründer des DBC. 83 als älteſtem
Nad=
fahrerverein, Herr Alb. Schmitt, wird wegen ſeiner großen Verdienſte
und unerſchütterlichen Treue zum Klub als Ehrenmitglied ernannt. Eine
einmalige Sportſpende in Höhe von 3 Mk. für jedes aktive Mitglied
EP. In verhältnisnäßiger Armut ſtarb in London „Lucky” Bower, wird in anbetracht des ſehr niedria gehaltenen Klubbeitrages von der
und wurde in Eton erzogen. Er diente im chileniſchen Kriege als Haupt= ſtunde, jedoch nicht ohne nach alter echter Radlorſitte auf die gute Kame=
Skikiub Darmſiadt=Odenwald.
Der erſte Jugend=Skikurſus des Klußs, welcher in der Zeit vom
nieder. Aber auch diesmal rann ihm das Geld — das ſeiner Gatin — bleibe diente, durchgeführt werden, während an den folgenden Tagen
durch die Finger, was allerdings bei ſeinen Cxtravaganzen nicht weiter, günſtig gelegene Uebungsſchmeefelder in höheren Lagen bei Altglashütten
bildlich eingerichteten Jugendheim des Caritasverbandes in 1400 Meter
Höhe ein ſehr günſtiges Unterkommen fanden. Der Jetzte Tag des
alten Jahres brachte nachmittags und abends kältere Temperatur und
der Trockenlegung der Vereinigten Staaten. Er preiſt ihre Vorteile, Abfahrt über den Zweiſeenblick bis faſt nach Altglashütten und gab
wenig noch Krawalle auf den Straßen vorkämen. Wir ſchweifen ab und zueignen. Am Samstag, den 2. 1. erfolgte vom Jugendheim Falkau aus
Der nunmehr abgeſchloſſene Kurſus, an welchem 54 Perſonen, dar=
Ihre Korpulenz macht Sie älter als Sie ſind.
fürs Herz, dabei aber ſüßerſt zvirlſam. Die echten Toluba= Kerne
ſind in Apotheken erhiltlich. 60 Gramm Toluba=Kerne reichen für ca.
(Wa22
Aohen. Beſtandte ie auf der Packung.
Nummer 10
Sonntag, den 10. Januar 1926
Seite 9
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Heute früh /3 Uhr entſchlief
ſanft nach langjährigem
ſchwe=
rem Leiden unſere innigſtgeliebte
Tochter, Schweſter und
Schwä=
gerin
Im Namen der
tieftrauernd ginterbliebenen:
Karl Rauch, Lehrer
und Familie.
Efchollbrücken, den 9. Jan. 1926.
Die Beerdigung findet Montag,
den 11. Januar, nachm. 3 Uhr,
ſtatt.
472
Plötzlich und unerwartet
ver=
ſchied heute früh unſerlieber Vater,
Großvater, Schwiegervater und
Schwager
Herr
Bahnbedienſteter i. B.
im Alter von 74 Jahren. (450
Die trauernden Hinterbliebenen:
Georg Götz und Familie
Heinrich Götz und Familie.
Darmſtadt, den 8. Januar 1926.
Die Beerdigung findet aufWunſch
des Entſchlafenen in aller Stille
ſtatt.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, geſtern unſerliebes
Töch=
terchen
Eliſabeth
von ſchwerem Leiden zu erlöſen,
Im Namen dertrauernd. Hinterbliebenen:
Fritz Büttel und Frau
Marie, geb. Meiſter.
Darmſtadt, Weiterſtädterſtr. 160.
Die Beerdigung findet Montag,
den 11. Januar, nachmittags um
122 Uhr, vom Portale des
Wald=
friedhofes aus ſtatt. (*77
Seite 10
Sonntag, den 10. Januar 1926
Nummer 10
Die Geburt ihrer Tochter Dagmar
zeigen erfreut an
Dr. Armin Peetz und Frau
Dr. Suſanne Peetz, geb. Falkenheim
Darmſfadt
Grilner Weg 21
z. Zt. Privatklinik Dr. Welf
und Dr. Hofmann.
(*764
Todes=Anzeige.
Am Freitag nachmittag 4½ Uhr
entſchlief nach kurzem, mit Geduld
ertragenem Leiden, meine liebe,
unvergeßliche Frau, unſere liebe,
gute Mutter, Tochter., Schweſter
und Schwägerin
Frau
anaihe Dung
im Ater von 32 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
polizeiwachtmeiſter Wilh. Nungeſſer
und Kinder
Familie Daniel Zimmermann
„ Jakob Nungeſſer.
Darmſtadt, Schneppenhauſen,
Gräfen=
hauſen, den 9. Januar 1928.
Die Beerdigung findet am Montag,
den 11. Januar, nachm. 3 Uhr, vom
Portale des Waldfriedhofes aus
ſtatt.
Adolf Siebert
Marie Siebert
geb. Kraft
Vermählte
(2562
Niedervellmar
b. Caſſel.
10. Januar 1926.
Darmſiadt
Kranichſtelnerſfr. 24
Todes=Anzeige.
Geſtern abend 7 Uhr verſchied ſanft nach
kurzem, ſchwerem Leiden unſere gute treuſorgende
Mutter und Großmutter
Frau
Witwe, geb. Rechel
Die trauernden Hinterbliebenen. J. d. N.:
Sophie Klippert.
Darmſtadt, Roßdorf, Berlin, München,
den 9. Januar 1926.
Die Beerdigung findet Montag, den 11. Januar,
nachm. 21, Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
eng
Nachruf.
Am 8. Januar verſchied unerwartet der
Vorſtand der Reichsbahn=Verkehrskontrolle I
Herr Eiſenbahn=Oberinſpektor
Rott Maller.
Schmerzlich beklagen wir ſeinen allzufrühen
Heimgang.
Wir werden ihm eine treue Erinnerung
und ein ehrendes Andenken bewahren.
Die Beamten und Arbeiter
der Reichsbahn=Perkehrskontrolle l.
Die Einſegnung findet am Montag, den 11. Januar, um
111Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt. (454
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter
Teilnahme, die uns beim Heimgange
mſerer teueren Entſchlafenen
Frau
geb. Poih
von nah und fern zuteil geworden
ſind, ſagen wir Allen unſern
tief=
gefühlten Dank. Insbeſondere
dan=
ken wir Herrn Pfarrer
Lauten=
ſchläger für die überaus troſtreichen
Worte am Grabe, den Schweſtern
der Reformationsgemeinde und auf
beſonderen Wunſch der Entſchlafenen
danken wir der Pflegerin Fräulein
Maria Müller, dem
Männergeſang=
verein Concordia für den ſchönen
Grabgeſang und die
Kranznieder=
legung, ſowie für die ſonſtigen
Kranzſpenden.
Die tieftrauernd Hinterbliebenen.
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1., 2., 3. und 4. Teil
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4., 2., 3. und 4. Teil
„Paganini: Gern hab ich die
Frauen geküßt . . . . Blues
„Paganini” Wir gehen ins
Thegter, Oneeſtep. . . Blues
Heinzelmännchens Wachtparade,
Charakterſtück
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Die Wirtſchaftswoche.
Die Belebung am Effektenmarkt — Um den Montantruft.
Amerikaniſches Vertrauen. — Stimmungsmomente in
der Konjunktur. — Aktippoſten der deutſchen Bilanz.
Seit einigen Tagen ſteht die Effektenbörſe im Zeichen
einer kräftigen Belebung, ohne daß die wirtſchaftliche
Ge=
ſamtentwicklung einen direkten Anlaß zu einem ſolchen Wechſel
der Stimmung gegeben hätte. Skeptiker werden vielleicht an
reine Bank= und Börſenmanöver denken. Unſeres Erachtens zu
Unrecht: denn in den Tiefkurſen, wie ſie ſich zum
Jahres=
ſchluſſe zeigten, ſcheinen doch die ungünſtigen tatſächlichen und
pfhchologiſchen Momente unſerer Wirtſchaftslage allzuſehr
konzentriert geweſen zu ſein. Wer den beiſpielloſen
Ab=
ſtieg des deutſchen Börſenniveaus im Jahre 1925 rückſchauend
betrachtet (Verluſte von drei Vierteln oder zwei Dritteln des
urſprünglichen Kurſes waren keine Seltenheit, Einbußen der
Hälfte ſozuſagen die Regel), der wird wohl in dieſer
Entdick=
lung vielfach die Auswirkungen einer falſchen Dispoſition bei
der Umſtellung der Aktienkapitalien von Papier auf Gold
er=
blicken: aber im ganzen genommen kam in dieſem Debakle doch
auch eine übertrieben peſſimiſtiſche Beurteilung
der deutſchen Unternehmungen und ihrer Zukunftsmöglichkeiten
zum Ausdruck. Es bedurfte eines äußeren Anſtoßes, nämlich
einer deutlichen amerikaniſchen Intereſſenahme
am deutſchen Aktienmarkt, ſowie der ſenſationellen
Kreditbeteili=
gung der Bankfirma Dillon Read an dem zu gründenden
weſt=
deutſchen Montantruſt, um eine Abkehr von dem vorherigen
tiefſten Peſſimismus an der Börſe herbeizuführen. Es iſt keine
Frage, daß die Montantruſtverhandlungen zwiſchen
der Rhein=Elbe=Union (Gelſenkirchen, Deutſch=Luxemburg und
Bochumer Bergbau), Phönix, Thyſſen und Rheinſtahl durch die
Anteilnahme der amerikaniſchen Großfirma (und ſollte dieſe auch
zum Teil in der Konſolidierung bereits beſtehender kurzfriſtiger
Verbindlichkeiten beſtehen) zu einem beſchleunigten Abſchluß
ge=
bracht werden können: Rationaliſierung, Zuſammenlegen von
Ein= und Verkauf, Spezialiſierung der Erzeugung auf die
gün=
ſtigſten Betriebe, einheitliche Ordnung der Verkehrsmittel uſw.
wird die Aufgabe der Großeiſenfuſion ſein. Ob Dillon Read
mit ſeiner deutſchen Beteiligung neben dem bankmäßig=
finanziel=
len Zweck auch noch induſtrielle Pläne etwa gegen den
Stahl=
könig Schwab verfolgt, vermögen wir nicht zu beurteilen.
Jeden=
falls dürfte auch im Hinblick auf künftige weitere
Reparations=
verhandlungen die Verflechtung amerikaniſcher
Privat=
intereſſen mit der deutſchen Wirtſchaft nicht unvorteilhaft
ſein; bis jetzt haben die offiziellen Kreiſe Amerikas keinen
An=
laß geſehen, etwa mit Rückſicht auf die Priorität der
Repara=
tionsforderungen eine weitere Belaſtung der deutſchen
Zah=
lungsbilanz durch die Zinſen für amerikaniſche Privatkredite
unfreundlich zu behandeln. Für uns Deutſche aber iſt vor allem
intereſſant, daß man drüben offenbar der Zukunft des
deutſchen Volkes und der deutſchen Wirtſchaft über die
augenblicklichen Schwierigkeiten und Umſtellungen hinweg voll
Vertrauen entgegenſieht.
Man kann nur wünſchen, daß auch in Deutſchland eine
ver=
trauensvollere Grundſtimmung Platz greifen möge, die die
Erfüllung der harten Notwendigkeiten politiſcher, ſozialer,
tech=
niſcher und kaufmänniſcher Art keineswegs zu beeinträchtigen
braucht, ſondern im Gegenteil die Vorausſetzung jedes
ener=
giſchen Handelns iſt. Wer ſich die Geſchichte der wirtſchaftlichen
Konjunkturen vor Augen hält, der weiß, daß in dem Verlaufe
von aufſteigender Konjunktur, Kriſe, Depreſſion und Erholung
nicht nur reale, ſondern auch pſychologiſche Momente
wirk=
ſam ſind, und zwar ſtets im Sinne einer über die ſachlichen
Momente hinausgehenden Verſtärkung ſei es der guten, ſei
es der ſchlechten Konjunktur. Es liegt uns fern, die Rolle des
Till Eulenſpiegel zu empfehlen, der bei einer bequemen Strecke
Weges bereits an die bevorſtehende unbequeme dachte, und
um=
gekehrt bei ſchlechtem Weg ſich auf die Beſſerung freute. Aber
es ſchadet ſicherlich nichts, wenn gegenüber der gegenwärtigen
allgemeinen Mutloſigkeit auch einmal Momente betont werden,
die zu einer günſtigeren Beurteilung der Lage Anlaß geben
können. In dieſem Sinne ſind etwa die Jahresberichte der
Reichskredit=Geſellſchaft A. G. oder der Dresdener Bank gehalten.
Die Berichte weiſen auf die günſtigere Geſtaltung des deutſchen
Außenhandels in den letzten Monaten hin, beſonders auf
die (nehmt alles nur in allem) Zunahme der deutſchen
Aus=
fuhr an Fertigwaren, ein Poſten, dem ja für die
Be=
urteilung der Handelsbilanz unter den heutigen Verhältniſſen
entſcheidende Bedeutung zukommt. Der Stand der deutſchen
Produktion bleibt im Durchſchnitt des vergangenen Jahres
nicht hinter den Jahren vor dem Krieg zurück (natürlich unter
Berückſichtigung des verkleinerten Gebietsumfangs). Der
Güter=
umſchlag, gemeſſen an den Verkehrsziffern der Eiſenbahn und
den Einnahmen aus der Umſatzſteuer, weiſt zum Beiſpiel im
Monat November gegenüber September keinen Rückgang auf. mung mit höheren Auslandsmeldungen gleichfalls feſtere Tendenz.
die Entwicklung der Bankeinlagen und Sparkaſſen= Die anhaltende Dringlichkeitsnachfrage der Exporteure nach Weizen
gelder, des Hypotheken= und Pfandbriefgeſchäfts und auch
der Aktienemiſſionen zeigt, daß außerhalb des (ungeſund
auf=
geblähten) Wechſelverkehrs die Mittel der Finanzierung
der Produktion und des Warenumlaufes weiter den Prozeß des
Wiederaufbaus nach den Zerſtörungen der Inflation
ver=
folgen. Ein weiteres Aktivum iſt die weitgehende Umwandlung
kurzfriſtiger Auslandsverpflichtungen (vielfach ver= wärkiſchen 249—255 (Januar —, März 277, Mai 282,5 (Geld), Pomm.
wendet zur Auffüllung von Rohſtofflagern) in langfriſtige, ein Mai 192, Pommern 147—154), feſter; Sommergerſte 185—212;
Winter=
ruhiges Arbeiten gewährleiſtende Anleihen.
Alle dieſe Momente ändern natürlich nichts an der bis 173 (Januar —, März —, Mai —), ſtill; Mais, La Plata —
den In= und Auslandsmarkt unſerer Induſtrie und unſeres ſtetig; Leinſaat —; Viktorigerbſen 26—33; Kleine Erbſen 22—25; Futter=
Handels umfaßt) kann nur durch eine entſchiedene Durchorgani= erbſen 20—22; Peluſchken 18—19; Ackerbohnen 20—22; Wicken 20—23:
der Produktionskoſten an die vorhandene Kaufkraft ge= 18—19; Rapskuchen 15,25—15,5; Leinkuchen 23,6—23,8; Trockenſchnitzel
mildert werden. Es iſt ein bitterer Prozeß, der, wie die gegen= 8,1—8,3; Soyaſchrot 20,6—20,7; Torfmelaſſe 8,2—8,4; Kartoffelflocken
wärtigen Inventurverkäufe zeigen, unter anderem auch mit der 14,9—15,4.
Abſtoßung zu teuer angeſchaffter Warenlager durchgeführt
wer=
den muß. Auf der anderen Seite ſollte natürlich alles getan
werden, um die vorhandene geldmäßige Kaufkraft nicht weiter
einſchrumpfen zu laſſen. Die Flüſſigkeit kurzfriſtiger Mittel an
der Börſe, die überraſchend leichte Ueberwindung des Ultimo
berechtigen zu der Hoffnung, daß die Reichsbank bald dem
Gedanken einer Ermäßigung ihres Diskontſatzes nähertreten Af. 4. 1., GlV. und Prft. 13. 1.; Kaufmann Emil Lang, Af. 22. 1.,
wird. Die Gefahr einer verfehlten Benutzung erleichterter Kre= Prft. 12. 2.; Firma Nichard Boller, Inhaber Nichard u. Dr. Karl
Bol=
dite dürfte wohl heute, als überwunden gelten, da der Ernſt ler, Chem.= und Lackfabrik, GAufſ. verhängt. — Mainz: Siegmund
und die auf alle Fälle nur langſame Beſſerungsmöglichkeit unſe= Hirſch, GAufſ. angeordnet. — Ortenberg: Gaſtwirt Wilhelm Weitzel,
rer Lage in alle Köpfe eingedrungen iſt.
beſuches zu gewähren, hat das Auswärtige Amt einer Anregung des Firma K. Kling u. Co. G m b. H., Af. 15. 1., GlV. und Prft. 22, 1.
Leipziger Meſſeamtes ſtattgegeben und die deutſchen Paßſtellen im Aus= — Alzey: Viehhändler Jakob Hirſch, Af. 18. 1., Prft. 8. 2. —
Pfedders=
lande angewieſen, alle durch die Vermittlung der ehrenamtlichen Ver= 14. 4. — Bad=Nauheim: Kaufmann Guſtav Wolf, GAufſ. angeordnet.
treter des Leipziger Meſſeamtes eingeholten Paßſichtvermerke gebühren= Michelſtadt: Firma Gebr. Baumgarten, GAufſ. aufgehoben. — Alzeh;
frei zu erteilen.
Frankfurt a. M., 9. Januar.
Nachdem der Börſenverlauf in dieſer Woche ſich in ununterbrochener
Aufwärtsbewegung befunden hatte, traten heute mehrfach zum
Wochen=
ſchluß Glattſtellungen ein und unter dieſem Einfluß gab es heute
auch verſchiedentlich mäßige Kursabſchwächungen. Es iſt aber beſonders
zu unterſcheiden, daß ſich im Verlaufe auf verſchiedenen anderen Gebieten,
beſonders auf dem Chemie= und dem Elektromarkt, auch
wei=
tere beträchtliche Kurserhöhungen durchſetzen konnten. Namentlich die
Elektrowerte erzielten verſchiedentlich ſtarke Kursbeſſerungen und waren
heute auch die Aktien der Bergmann A.=G. ſtärker favoriſiert, nachdem ſie
in den letzten Wochen vernachläſſigt worden waren. Auf dem
Bankaktien=
markte trat das Intereſſe für die variablen Werte etwas in den
Hinter=
grund, während für die Reichsbankanteile wieder Auslandskaufaufträge
vorgelegen haben ſollen. Hypothekenbankaktien waren auch
heute wieder ſtark geſucht auf die bereits geſtern von uns angeführten
Tatſachen. Auf dieſem Gebiete waren Kursbeſſerungen bis zu 7
Pro=
zent feſtzuſtellen, bei ſtarker Nationierung der Zuteilung. Der Verkehr
auf dem Montanmarkt litt heute unter den erwähnten Realiſationen,
während Kaliwerte heute weiter intenſiv verlangt waren. Für die
Zuckeraktien traten heute verſchiedentlich Realiſationen der
Berufsſpeku=
lation hervor. Der Pfandbrief= und Anleihemarkt zeigte ſich heute
ziem=
lich ſtark vernachläſſigt und auch für die ausländiſchen Nenten hat ſich
das ſeither lebhafte Intereſſe etwas vermindert. Auf allen dieſen
Neben=
märkten gab es heute kleine Kurseinbußen. Der Geldſtand bleibt nach
wie vor ausgeſprochen leicht.
Nachbörslich ſetzte wieder ſtärkere Nachfrage nach allen Werten
ein, beſonders aber für die chemiſchen Papiere, in denen ſich abermals
Stückemangel bemerkbar machte. Alle chemiſchen Werte erreichten 113,5,
Badiſche Anilin ſogar 114, Phönix ſpäter 68, uſw.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 9. Januar.
Die Tendenz der heutigen Börſe war trotz einiger
Gewinnrealiſa=
tionen gut behauptet. Eine Verſchiebung der Hauſſebewegung vom
Mon=
tanmarkt auf den Markt der Elektrowerte war feſtzuſtellen; hier
ſind vor allem Felten und Guilleaume zu nennen, ſowie durchgängig die
Werte der öffentlichen Verſorgungsgeſellſchaften. Automobil= und
Bank=
aktien lagen etwas ſchwächer. Für Goldpfandbriefe und beſonders
In=
duſtrieobligationen, beſtand weiter Intereſſe. Im Freiverkehr waren
Kaliwerte ſowie Becker Stahl geſucht. Der Geldmarkt blieb ſehr
flüſſig; Tagesgeld war zu 6—8 Prozent kaum an den Mann zu bringen.
Die unentſchiedene Haltung der Börſe wurde bei Schluß des
amt=
lichen Verkehrs von einer Haufſe abgelöſt. Als ſich
heraus=
ſtellte, daß der Kaſſamarkt wieder unverändert feſt lag und auch
Kauf=
orders ſelbſt für Aktien kleiner und in Zahlungsſchwierigkeiten
befind=
licher Firmen einliefen, ſchritt die Spekulation am Terminmarkt
gleich=
falls zu großen Käufen. Die Nachhörſekurſe ſtellten ſich daher
prozent=
weiſe höher und brachten die höchſten Tagesnotierungen. Die Woche
ſchloß ſomit in ſehr feſter und zuverſichtlicher Haltung.
Phönix 68,25, Gelſenkirchen 75. Deutſch=Luxemburger 70, Harpener
96,5, Rheinſtahl 55, AEG. 89,5, Siemens u. Halske 80,25, Alle
Farb=
werte 113,25, Hapa 97 — Nord=Lloyd 98, Felten und Guilleaume 109,5.
8. 1. 1
A.=G. f. Anilinfbr.
12,75 1113.—
104.— 105.25
Sania Dampfſch.
Aſchaffb. Lellſteff
Augsb.=Nürnb.Maſch
Lamag=Meguin
Berl &. W. Vorzug
Terlin. Karlsruhe?nd.
Braunkoklen=Briketts
Premer Lulkan. ..
Premer Wolle .....
(kem Senden.. ...
Chem. Weiler ..
Zeutſch.Atlant.Tel.
Teutſcke Maſckinen
Teutſck „Mieb. Tel.
Teuticke Ertöl ..
Teutſcke Petroleum
Tt. Kalitrerke"
Tonnersmardkütte.
Tynamit Nobel. . .
Clberf. Farben ....."
Clektr. Lieferung. . .
R. Friſter.
Eaggenau Vorz. . ..
Eelfenk. Eußſtahl ..
C. f. elektr. Untern. 1104.5
Kalle Maſck inen ... /100.56.
Ean. Maſch.Egeſt. . ..
71
7125
8.1
47.5
109.5
22.—
39.—
113.
73.25
64.5
21.—
10.875
55.—
39.875
40.5
36.
83.
Amſterdam=R.
Buenos-Aires
Prüſſel=Antw.
Eslo
Kopenhagen
Stockholm..
Selſingfors ..
Italien ...
London.
New=York..
Parts......
Echweiz...
Spanien....
8. 1.
1e3. E8 169.08
7.737 1.751
13. 735 13.075
85 5ü 55. 23
12.33 11267
10,55 19.58
23. 339 40. 393
4.125 7.205
15.19 j5.2i
8i.581 Ri.24
59,281 59,821
Deviſenmarkt.
9. 1.
Geld Brief Geld /Brie
e8. Ss 183 08 WienD.=Sſtabe
738 1.747 Prag
9.62 18 0s Ludapeſt. .
5 43 25 85 Japan . .....
ö8. 771 za4 G3h0T 42/168 63f hio de Janeiro
117.28 H2. 591Sulgarien.
hö.s5s 10 596/Bclarad
15 925 15.285/i5. 235 16. 275/Konſtantinopel
923.351 20 431 Liſſabon ..... !4
k.725 2.205/ Danzig .n..
18.07 16 95/Athen ......"
87.021 B7 22lKanada. ....
59.431 59 571Uruguah
Geld Brie
59.19 59.2
2.418 12.435
5.371 5.331
1.87 1.831
6 Si7 0.61‟
2.575 2.389 2.365
7.125 7.445
2.35 2.345
M.305 21.355121 305
8u.70 60 901 50 G
5.59 581l
3u5
7.25
6467
Geld
59 0
12.415
5.37.
1.830
3.6A
7.
2.23
559
413
4.3051 1.315
Brief
5921
12 45
5.537
1.554
N.618
2975
7.74
3.37
3.25
30.35
5.61
4.23
Berliner Produktenverkehr.
Berlin, 9. Januar.
Der amtliche Berliner Produktenmarkt zeigte heute in
Uebereinſtim=
zwang dieſe, die erhöhten Inlandsforderungen zu bewilligen. In
Rog=
gen allerdings bleibt die Nachfrage weniger dringlich, doch ſchließt ſich
das Niveau hier der Aufwärtsbewegung für Weizen an.
Amtliche Notierungen.
(Getreide= und Oelſaaten je 1000 Kg. ſonſt je 100 Kg.) Weizen,
249—255), feſt; Roggen, märkiſchen 148—155 (Januar —, März 182—181,
gerſte und Futtergerſte 154—168, abgeſchwächt; Hafer, märkiſchen 162
Schwere der heutigen Wirtſchaftslage; die Abſatzkriſe (die Weizenmehl 33,25—36, 75, ſtetig; Noggenmehl 22—94,75, ſtetig;
Weizen=
kleie 11,25—11,5, ſtill; Noggenkleie 9,75—10,25, ſtetig; Naps 340—350,
ſation aller Wirtſchaftszweige und eine Senkung und Anpaſſung Lupinen, blau 12—12,5; dito, gelb 14—15; Seradella, alt —; dito, neu
Konkurſe und Geſchäftsaufſichten.
Abkürzungen: Af. — Anmeldefriſt; Wt. — Wahltermin;
Prft. — Prüfungstermin; OffA. — Offener Arreſt mit Anmeldefriſt;
GlV. — Gläubigerverſammlung; Vergl2. — Vergleichstermin.
Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt. Darmſtadt: Helene Dehn=Oeſer,
Dr. J. B. Stockheim, GAuff. angeordnet. — Bensheim: Zigarrenfabrikant Karl
Dingeldein, KVerf. mangels Maſſe eingeſtellt. — Darmſtadt: Firma
Alters Möbel= und Kunſtgewerbehaus, G. m. b. H., GAufſ. angeordnet;
Paßerleichterungen für die Leipziger Meſſe. Um den Beſuchern der Firma Lndwig Damm, Inh. Adolf Schneider, GAufſ. angeordnet: Fa.
Leipziger Frühjahrsmeſſe eine weitgehende Erleichterung des Meſſe= Fritz Fratſchner u. Co., Af. 20, 2., GlV. 18. 1. Prft. 26, 2. —
Gießen=
heim: Firma Adolph u. Co., G. m. b. H, Leiſelheim, Af. 10. 3., Prft.
Firma Jakob Strauß, GAufſ. angeordnet.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
Karlsruhe, 8. Januar.
Was in der erſten Januarwoche und kurz vor Jahreswechſel am
Nadelrundholzmarkt zur Andienung kam, beſchränkte ſich auf
nicht allzu umfaſſende Mengen. Wenn man deshalb auch zu keiner
Prognoſe der kommenden Preisgeſtaltung kommen kann, ſo ſteht doch
ſo viel feſt, daß man in allen Kreiſen, die mit dem Holzgeſchäft zu tun
haben, in gedrückter Stimmung dem Kommenden mit Sorgen
entgegen=
ſieht. Gewiß iſt, daß die Käuferſchaft am Rohholzmarkt ſtarke
Zurück=
haltung übt, um durch dieſes Mittel eine Verbilligung der Rohware
herbeizuſühren. Auf der anderen Seite ſcheint auch der Waldbeſitz,
inſonderheit der private Eigner, nicht der Notwendigkeit des
Entgegen=
kommens zu verſchließen. Zuletzt konnte man bei badiſchen
Verſteige=
rungen die Beobachtung machen, daß die Preiſe für Tannen= und
Fich=
tenlangholz ſich mehr der Hundertgrenze der Landesgrundpreiſe nähern,
um nur Geringes darüber hinausgehen und in beſonders gelagerten
Fällen noch darunter bleiben. Aehnlich ſieht es auch in Württemberg
aus, wo die Erlöſe kaum über 120 Prozent hinausgingen. Etwas
ver=
ſchoben hat ſich das Bild bei den bayeriſchen Freihandverkäufen, bei
denen im allgemeinen die Preiſe wohl ſich um die 410 Prozent herum
bewegten, aber die Fälle, in denen 125—145 Prozent erzielt wurden,
ſich gegenüber den Verhältniſſen zu Anfang Dezember häuften. — In
gleich beſchränktem Rahmen hielt ſich das erſthändige Angebot an dem
Papierholzmarkt, das erſt im Laufe des Monats beträchtlicher
zu werden verſpricht. Auch hier ſind die Preiſe im allgemeinen etwas
gedrückter, ohne daß man von einer Abſchwächung der Tendenz reden
könnte.
Faſt in keiner Induſtrie wirkt ſich die gegenwärtige Wirtſchaftskriſe
ſo kataſtrophal aus, wie am Brettermarkte. Während fonſt um
dieſe Zeit die Platzholzhändler bereits größere Abſchlüſſe bei den
Säge=
werken getätigt hatten, ſteht das ganze Geſchäft noch im Zeichen größter
Unluſt. Auch für die Folgezeit wird kaum mit einer Belebung zu
rech=
nen ſein, zumal die Zahlungseinſtellungen gut bekannter Firmen im
Rheinland ſich mehren. Ebenſo legen mehr und mehr ſüddeutſche
Säge=
werke ihre Gatter oder einen Teil davon ſtill. 16 1” 5—13” unſorkierte
ſägefallende Bretter konnten in Bayern teilweiſe ſchon von 40—43 Mk.
je Kubikmeter gekauft werden; um die 50 Mk, herum bot der
Schwarz=
wald die gleiche Ware an, während niederbayeriſche Kanalware ebenfalls
um die 40 Mk. zu haben war. Hand in Hand mit der Luſtloſigkeit am
unſortierten Brettermarkt geht die weichende Nachfrage nach
hobekfähi=
ger Ware, die ab Bayern von 53 Mk. und ab Schwarzwald von 60 Mk.
ab offeriert wurde. Nur geringſte Mengen und Qualitätsware hat
augenblicklich Ausſicht, am Markt in ſortierten Brettern einigermaßen
auf Aufnahme rechnen zu können. Bahnfrei Karlsruhe=Mannheim
waren K=Bretter zu etwa 50 Mk., Ausſchußware zu 58. Mk., ggute‟
Ware zu 83 Mk. und reine und halbreine Ware zu 108 Mk. und darüber
je Kubikmeter angeboten. 21/22 Millimeter ſtarke unſortierte Fichten=
und Tannenhobelbretter mit Nut und Feder ſtellten ſich bahnfrei
Karls=
ruhe=Mannheim auf etwa 2,05—2,08 Mk., Ia Ware 2,30—2,23 Mk. und
IIa Ware auf 1,75—1,78 Mk., 1” ſtarke Rauhſpundbretter auf 1.50 bis
1,53 Mk. je Quadratmeter. Bei geringer Nachfrage wurde mit üblicher
Waldkante geſchnittenes Tannen= und Fichtenbauholz von 55 Mk. an
aufwärts und Vorratsholz von 45 Mk. an je Kuhikmeter ab
nordbadi=
ſchen Stationen angeboten. Unter gleichen Bedingungen konnte man
„gute” Latten zu 8,50 Pfg. und Ablatten zu 7,50 Pfg. je laufenden
Meter haben.
Zollfreie Wiedereinfuhr aus dem Saargebiet.
Saarbrücken, 9. Januar.
Wie die Handelskammer Saarbrücken mitteilt, hat das
Reichsfinanz=
miniſterium am 31. März mit ſofortiger Wirkung verfügt, daß die
Wie=
der=Einfuhr deutſcher Rückwaren aus dem Saargebiet zollfrei
zugelaſ=
ſen wird. Seit der Zollabſchnürung des Saargebietes am 10. Januar
1925 iſt die zollfreie Rückſendung von im Saargebiet befindlichen
deut=
ſchen Erzeugniſſen vollkommen unterbunden. Eine weitere Verfügung
des Finanzminiſtemums ermächtigt die Finanzämter, Ausfuhrgegenſtände,
die aus dem Saargebiet für ſaarländiſche Studenten, Schüler und
ſon=
ſtige, zum Zwecke ihrer Ausbildung im deutſchen Zollgebiet wohnenden
Saarländer eingehen, zollfrei zu laſſen.
Erwerbsgeſellſchaften.
J. G. Farbeninduſtrie A.G., Frankfurt a. M. In der heute
ſtatt=
gefundenen Aufſichtsratsſitzung wurden die Organiſationsfragen des
Anilintruſts beſprochen. Es wurden Richtlinien aufgeſtellt für eine
gewiſſe Dezentraliſation auf drei große Hauptgebiete. In bezug auf
einen evtl. Abbau von Angeſtellten und Arbeitern wurde betont, daß
zwar jede ſoziale Härte vermieden werden ſoll, daß aber die
Notwendig=
keit billiger und einfacher Organiſation auch in dieſer Fraoe maßgebend
bleiben müſſe.
Elektriſche Licht= uid Kraft A.G., Berlin. Für das abgelaufene
Geſchäftsjahr kommt eine Dividende von 8 Prozent zur
Ver=
teilung. Die Ausſichten des Geſchäftsganges werden als günſtig
be=
zeichnet.
Veithwerke A.=G., Sandbach i. O. Die o. G.=V. der Veithwerke A=G.
genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1924/25, der bei RM.
384 734 Bruttogewinn nach Abſchreibungen und Rückſtellungen einen
Reſt von RM. N7487 auf neue Rechnung vorträgt. Ein Antrag eines
Aktionärs auf Ausſchüttung einer 5prozentigen Dividende wurde nach
den Erklärungen der Verwaltung, daß die Abſchreibungen in Höhe von
etwa RM. 200 000 zur Entſpannung der Bilanz notwendig geweſen ſeien,
zurückgezogen. Von der Verwaltung wurde eine beſſere Ueberſicht der
Bilanz zugeſagt. Neu in den Aufſichtsrat wurde Dir. Julius Jakoß
(Darmſtädter und Nationalbank, Frankfurt a. M.) gewählt.
Die zukünftige Kreditpolitik der Reichsbank. Auf eine
An=
frage des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie teilt das
Reichsbankdirektorium mit, daß die Anfang Dezember
beſchloſ=
ſene Lockerung der Kreditrationierung dahin führe, daß
Dis=
kontierungen nunmehr nicht mehr unter Hinweis auf die
Kon=
tingentierung abgelehnt werden ſollen. Die Entſcheidung erfolgt
vielmehr nach wirtſchaftlichen Geſichtspunkten; maßgebend iſt die
einwandfreie Verfaſſung und Sicherheit des
Wechſel=
materials.
Amtliche Großhandelsindexziffer vom 6. Januar. Die auf den
Stich=
tag des 6. Januar errechnete Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen
Reichsamtes iſt gegenüber dem Stande des 30. Dezember (121,2) um 0.3
auf 121,6 Prozent geſtiegen. Höher lagen die Preiſe für Weizen, Fleiſch,
Baumwollgarne, Blei und Kupfer. Geſunken ſind die Preiſe für
Rog=
gen, Hafer, Butter, Schmalz, Milch, einige Textilrohſtoffe,
Baumwoll=
gewebe und Zink. Von den Hauptgruppen haben die Agrarerzeugniſſe.
von 115,9 auf 116,7 oder um 0,7 Prozent angezogen, während die
In=
duſtrieſtoffe mit 131,0 (Vorwoche 131,1) nahezu unverändert blieben.
Für den Durchſchnitt Dezember ergibt ſich eine Steigerung der
Groß=
handelsindexziffer von 121,1 im Durchſchnitt November auf 121,5 oder
um 03 Prozent.
40 Millionen Dollar=Kredit für die däniſche Nationalbank. Die
Däniſche Nationalbank hat mit einer amerikaniſchen
Banken=
gruppe ein Abkommen über die Gewährung eines einjährigen Krebits
in Höhe vön 40 Millionen Dollar zum Zwecke der Stabiliſierung der
Währung abgeſchloſſen.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 9. Januar.
Weizen: Der Markt eröffnete in feſter Haltung in
Uebereinſtim=
mung mit höheren Liverpooler Notierungen. Später wurde der Markt
jedoch ſchwächer, da das Ausland für prompte Ware nur geringe Na
frage zeigte und Liquidationen Erfolgten. Die Termine gaben 1—1
Cent nach.
Mais: Der Markt begann ebenfalls in feſter Haltung, ſchwächte ſich
dann aber ebenfalls ab auf Liquidationen. Die Te mine ſchloſſen etwal
auf geſtriger Höhe.
Hafer: Der Markt verkehrte in abgeſchvächter Haltzug ih=
Ueberein=
ſtimmung mit dem Weizen= und Maism.r
Baumwolle: Der Markt verkehitel
i=
ltung.
beſſere Berichte aus den europäiſchen Spinncrei)
173 die Feſti,
keit der Lokomärkte.
Kaffee: Der Markt zeigte ein ziemlich feſtes Ausſehen.
Seite 12
Sonntag, den 10. Januar 1926
Nummer 10
Surmſtäuter g. Kaliokalbant, Koumanoitgefeafcaftauf drtien, Burmfraur. Brandfärter Mardoeriche dorr 2. Jundar 194u.
europskiſche Ltatansplerl 8 1.
a) Deutſche
5% Reichsanleihe .. ....../ 1.211
........
*6a
320
Dollar=Gld=Anleihe .1935
große Stücke
Dollar=Gld=Anl. ver 1932
große Stücke
Dollar=Schaßzanweiſungen
Dtſch. Schtzanw. Klu. IIb.23
glu.Ilp.24
4½% IJ. u. V. Schatzanw.
4½%0 UI.—IX.
47,D. Schutzgb.v. 08-11 u. 13
v.14
Sparprämienanleihe .....
Zwangsanleihe ........
42 Preuß. Konſols ......
„...
8½%„
.....
4 % Bad. Anl. alte ......
3½% .... 1898 ...
3% „
48 Bahern=Anleihe .....
3½%
23
8-16% Heſſen R. XXXff
untilg, b. 28 ..
47 Heſſen unk. 1924.. ..
4% „ alte „
3½%
..
4B Württemberger alte
b) Ausländiſche
5% BosnienL.-C.=B.v. 1914
5% 7 L.=Onpeſt.=Anl. 1914, 1
4½%0 n b. 1898 .
4½ n v. 1902 ..
42‟
.
B8 Buhgar Kobz, 102
4½% Oſt. Staatsrente 1913
ab 1918 ...
4½% Oſt. Schatzanweiſ,ſtſr.
....:."
v. 1914
47 Oſt. Goldrente ......
41f% 7 Silberrente.....
42 einh.Rentelkonv.
89 Portugiel (Spez./8.III
525 Rum. am Rente v. 08
4½%r Goldr v. 18 .... „ konp. ..
425
4% „ am. b 05
42 Für. Admin., p. 1903
(Bagbad) Ser. 1
(Bagdad) Ser. II
v. 19811. Zollanl
47
* Ung. Staatsr. v. 1913
4½%
47
3%
Staatsrv.14
Goldrente
Staatsr. v. 10
Kronenrente
(Eiern Torſol.
Außereuropäiſche.
5% Mexik amor innere
62
konf äuß.v.99
Gold v. OBſtfr.
49
8%
tonſ inner.
% „ Frigationsanl
52 Tamaulivas. Serie l.
Nach Sachwert verzinßliche
Schulpverſchreibungen
Mit Binsberechnung
6% Dollar Goldanl. v. 1982
große Stückel
62 Doltlar Goldanl v. 1985
große Stücke
2% Frlitr. Hyp.=Bi.
Gold=
pfandbrie. R.1/
2% Frirſt.Hyp.=Bl.
Gold=
pfandbrie! Em 9
52, Frlitr. Hyp.=Bl.
Gold=
pfandbrie Em 2
5% Neckar A.=G. Stuttgart
Goldanleihe von 1923
8 % Pfälzer Hyp.=Bk.=
Gold=
pfandbrief von 24
82 Rhein Hyp. Br.
Gold=
v andbrief von 24.
5% Rhein=Main=Donau=
Gold=Anleihe von 28.
Ohne Zinsberechnung
6 XBaden=Baden=Holzwert
Anleihe von 23.
5 %Badenw Kohlnwranl.23
5%o Frlſtr. PfandbrieſeBk.
Goldoh. IEm.
Kohlenwertanl. v. 23. 9.60 9.5 Pfanobriefe Transportanſtalten. 0.202 I6% Heidelberger Holzwertanl. Bay. Vereinsbank München 4% Eli ſabethbahn, ſtfr. 1.8 1.8 von 28. Bay. Handelsbank München. 428 Ga Carl Ludw.=Bahn 6.Ss o.9s 6 %H.Braunk.=Rog.=Anl.v.23 13 Bah. Hyp. u. Wechſelbank 5.9 150 Oſt. Südb (Lomb.) ſtfr. 19.85 5% H. Roggenanleihe v 1923 a2s 5.25 Frankfurter Hypothek.=Bk. 6.5 8.55 12,60 Alte Oſt. Südb. ( Lomb. 10.80 10.8 5320 Mannh. Stadt=Kohlen Frankfurter Pfandbrief=Bk. 7.65 2.5 12.69. Neue Oſt Südb. (Lomb. 10.80 10.8 wertanl, v. 1923 Sil= 9 Hamb. Hypothel=Ban. ... 692 6.55 48 Oſt Staaisb. v. 1889 4.10 % Offenbach (M.) Holzwert= Meininger Hyp.=Bank ..... 4.9‟ 4.82 3% Dſt Staatsb 1.b.8.Gm.. 14.65 98.30 98.30 anl. v 1923 14.88 14.9 Pfälziſche Hyp.=Ban ....= 5.625 5 5.91s4 1380 Oſt Staatsb. 9 Em 14.60 52 Pfälzer Hyp. Bank Gold= Preuß. Pfandbrief=Bk. .... 5.8 5.5751 1320 Dſt Staatsb v. 1885 1a.55 R30 Pfdbr v. 24.. Rhein. Hyvothk.=Bank ... — — 5% Preuß. Kaliwert=Anleihe 3.75 3.65 Südd, Bodenkredit=Anſtalt 6.05 1320 Oſt Staatsb. Erg. Netz .. 14.70
420 Rudolfb. : Silber ſtfr. 1.225 — 5%0 Preuß. Noggenwert=Anl.) 5.5 5.5 Vürttemberg, Hypoth=Bank 5.55 5.6 42 Rudolfbr. Salzkammerg.) 0.165 — 5% Rhein, Hypoth. Br. Gold= 4½%0 Anatolier Serie! 4.25 4a Pfdbr. v. 24 Staatl oder provinz ial 4½% Angtolier Serie II. 4.25 4i= z2 Säch) Braunk=Anl.v.23, 4½% Anatolier Serie II1.. 6.11 6.11 Ser, 1u. II. 2.10 2.1 garaniert 13% Salonique Monaſtir. .. 8.5 5% Sächſiſche Roggenwertan= Heſſiſche Landes=Hyp.=Bank 4.4 4.5755 15%0 Tehuantepes . 18.4 us4 0.25 leihe von 2s 6 6.15 Landeskreditanſtalt Caſſel 2. 4½½ Tehuantepes ........ 16.5 0.235 225 o Sü
h Feſtwerthi Goldobl 1.50 1.51 Naſſauiſche Landeshank. 4.55 2.
0.18
0.26
20
0.20
0.19
0.20
0.21
0.20
— 184
16.4
1.5
1.5
15.5
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13.5
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6.7
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9.75
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11.
11
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15
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91.75
90.2
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84
12s=
Bank=Aktien.
Alg. Deutſche Ereditanſt. o
Badiſche Bank ...
Bank fü. Brauinduſtrie. „6
Barmer Banlverein.
Bay, Hyp. u. Wechſelb. o
Berl Handelsgeſellſchaft S
Kommerz= u Privatban:. 8
Darmſtädter u. Nationalbk.6
Deutſche Bant .
Deutſche Ef. u. Wechſelbk. 6
Deutſche Hhp.=Bk. Mein.
Deutſche Vereinsban. ....o
Disconto=Geſellſchaft .....9
Dresdener Bank.....
.8
Frankfurter Bank....:...8
Frkf. Hyv.=Ban!.
Franff Pfandbrief=Bk. ...
Gotha Grund fredit=Ban”
„O
Metallbank
Mitteldeutſch. Ereditbank .6
Oſterr Creditanſtalt .
Pfälz. Hypoth.=Bank:.
ReichsbankAnt.
Rhein Greditbant
Rhein Hypothekenbank.
Südd Diseonto=Geſelſch. o
Viener Banwverein
Bergwerkä=Aktien.
Berze ius ... .."
.....
Bochumer Bergbau..... .6 1
Büderus
Dt. Luremburger
5
Eſchweiler Bergwerks=Akt.
Gelſenkirchen Bergw.
Harpener Berabau.
7ſe Bergbau Stamm. .. S
Re Bergbau Genußſcheine o
Kaliwerke Aſchersleben . o
Kailiwerke Salzdetfurt
Kaliwerke Weſteregeln . . o
Alöchnerw. ab Lthr.=Hütte)s
Mannesmann Röhren .
Mansfeider
Oberbedarf.
Oberſchle EiſenCaro).
Otav Mnen u. Cb.=Ant.
Phönir Bergbau
Rhein Braunk. u Brikett
Rhein Stahlwerke.
Rombacher Hütte.
Stinnes Riebeck Montan S
Fellus Bah.= u Hätten=An. 8
Ver. Laurahütte
Aktien induſt rieller
unternehmungen.
Brauereien.
Eichbaum (Mannh. ..
Henninger Kemp=Stern.. 6
Löwenbräu München ... 9
Mainzer Aktienbrauerei.
Schöfferho (Binding) ... O=
Schwarz=Storchen .......6
(1
Verger.
Arkumulal. Berlin ...."
Adler & Oppenheimer. „
Ad erwerke iv Kleyes
A. E. G Stamm.
62 A.E.G Vorzu Lit. 4 8
5%0 A.E. G. Vorzug Lit B S
Amme Gieſecke & Konegen O
Anglo=Contmnantal= Guano.
Anilin=B n.=Treptow.
Aſchaffenburger Zelſtoff S
Badenig (Weinheim).
Bad. Anilin u. Sodafabr o
Bad. Maſchi Durlach
Bad. Uhrenfahr. Furtwang 8
Bamag=Meguin Rerlin. 8
Jahr S
1.4
1. 1.
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33.5 34* 20 82.5 8e 162 66 68.5 1.1. 40 10% 83.5 1. 1. 200 RM 10 0 f146.25 139 1.11.80 8o 98" 98 1.1/ 100 10% 1981, 107.75 100 108 108.5 1. 1./ 50 80 22.5 72.5 1. 1. 100 63 68 4 6eo 60 60 150 10% 107.5 106 1.1. 80 8% 126,5 105.5 120
831= 68 62
65
67.5 68
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52 86 81 — 829 194 94.5 uoo
500
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10% ). Geio
142.5 Gie
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843. 79.6
84.5 ar8 00 O 4.775 5 1.1./ u00 21 70.5 1. 1. 85 33.75 34 1 10. 70. 67." 68 800 125 25 126 1 10. 700 73.75. 72 1. 1./1500 86.5 96.75 1. 1/ 200 88 82" 1 1./ 200 8 85 67.55 140 98 100.5 160 121 120 150 101.5 104.5 1. 7. 600 58 58 58.5 *85l 1.1. 50 53 66.5 V 38.5 41. 120 38,5 38.5 241 25 500 67.25 B60g 1. 4./ 300 126. 124 5ac 54.5 b4.2 0 200 101. 11.25 400 54 137.50 45 45 183.33 26.5 15 a00 2oRM 54 54 600 30 93.5 :3331 10% 158.5 159‟ 1000 8%0 112,5 115 250 92o 157.5 468 1 309 120M 86. 200 10 80 88 sod 530 250 40 27.5 281. 63 80.75 20 68 89.5 9 500 53 50 89 57.5 57.5 9 100 200 111.575 300 6ee 55.75 E5 18. 200 8öo 111, 112 . 209 108 1 116 1. 400 15 2 7. 160 25 25.5
80.5 Baſt Nürnberg ...."
..0
Bapriſch Spiegel ........6
Beck & Henkel CCaſſel) ....6
Bergmann El. Werke ....8
Bing Metallwerke .....9
Bremen=Beſigh=Olfabr ...o
Fementwert Heidelberg. *
Fementwert Karſtadt. S
Cementwerk Lothr. Karis.,5
Chem Werke Abert
*
Chem.Brockb No.Walluf. 6
Chem Griesheim=Elektron 8
Ehem Fabrik Milch.
.8
Chem Weilerteremer ....9
Daimler Motoren.
„6
Deutſch Eiſenhandel. Berl.8
Deutſche Erdöl.
K
D. Gld.= u. Silberſcheideanſt. 6
Dingler Zweibrücken.
S
Dresdener Schnellpreiſen 6
Dürrkopp (Stammſ=
O
Dürrwerke Natingen .. 8
Dyckerhof ge Widm. Stammo
Eiſenwerl Kaiſerslautern S
Eiſenwerk 2. Meyer. F. 8
Eiberfeld. Farbnzu v Bayer 8
Elettr Lieferungs=Geſ. 8
Eletr. Licht. u. Kraft ....8
Glſäſſ Bad=Wolle.
...8
Emag, Frankfurt a. M. .6
Email EStanzw ullrich „6
Enzinger Werke.
...6
Eßlinger Maſchinen .....8
Ettlinger Spinnerei. .....8
Faber Joh. Bleiſtiſt ......8
Faber 8 Schteicher . ..8
Fahr Gebr. Pirmaſens 8
Felten KGhuillegume. Carls. 6
Feinmechanik (Fetten.
Feiſt. Sektl. Frankf. M.o
Frankfurter Gas
....9
Franffurter Hof .... *
Frf.M. Polorny & Witters
Fuchs Waggon Stamm . O
Ganz Ludw. Mainz .....8
Geiling & Cie
8
Germania Linoleum.
.6
Gelſenkirchen Gußſtahl ...8
Goldſchm dt. Th.
...0
Gotha Waggon.
8
Breffenius Maſch. Stamms
Gritzner. Maſchfbr Durlachs
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Franhi. M.)
Hammerſen (O8nabrüch
Hanfwerfe Füſſen.
Hartm SBraun, Franf.
Heyligenſtaedt Gießen
Hilvert Armaturenfbr.
Hindrichs=Auffermann ...6
Hirſch Kupfer & Meſſ. ..8
Hoch= und Tiefbau ....:..6
Höchſter Furben ........6
Holzmann Phil ....:...6
Holzverl. Induſtr. .......
84 Hydrometer Breslau .....
Inag
Junghans Stamm . .. o
Kammgarnſp. Katterslauterns
Karsruher Maſchinen.
*
Karſtav: R
6
Kein, Schanzlin & Becker S
Geſch.
Jahr
1.10.
1. 1.
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1.1.
1. 1.)
11.
1. 8.
1. 7 303
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14.
11,
Lnort, Heilbronn.
Konſervenfahrt Braun
Krauß & Co. Lokom.
rahmener & Co
Lech Augsburg
Lederw Rothe
Lederwerte Spicharz
Lingel Schuhw. Erfurt
Löhnberger Mühle
Ludwigshat. Walzmühle
Lüidenſcheit Metallw.
13
14.
1.5.
1. 1.
1.3.
1 1.
1. 1.
11.
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21
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44
24.2
Luther, M.= u Mühlenbau
Lurſche Induſtrie
Mainkraftwerke Höchſt
Metallgeſ Frankfurt
Meyer Dr. Paul.
Miag. Mühlenb. Frkf. a. M.
Moenus Stamm.
Motorenfabrik Deutz
Motorenfahr. Oberurfel. S
Reckarſulmer Fahrzeugw. S
Neckarwerte Eßl Stamm H
Oiegwerke Franrfurt a. M.6
Beters Union Frankf. a. M.61
Pfälz. Näh Kayier.
Philipps A. G. .....
5t
Porzelian Weſſel. ....... S
Prometheus Frrf M. .. .8
Reiniger Gebbert & Schall s
Rhein Elektr Stamm . . S
Rhein Metall=Vorzüge ...6
Nhenania Aachen ....
Rückforth Stettin .........
Rütgerswerke . ... ..o
Schleußner (Franff. a.M.) S
Schneider s Hanau
Schnelpreſſen=Frankenthal o
Schramm. u.Megerle Lackf. S
Schriftg. Stempe Ffm O 1. 1.
Schucker: Eleftr. Nürnb.)
Schuhfabr. Berneis=Bel ele
Schuhfabrtt Herz
Schuhf Leander, Offenb.
Schultz Grünlack Rdsh. S
Serlinduſtrie Wolff.
..5
Sichel & Co. Mainz
6
Siemens Eletr Betriebe. S
Siemens Giasinduſtrie ..8
Siemens & Halske.
Slt
Südde itſche Immobilien S
Thür elektr Lief.G. Gotha S
nhrenfabni Furtwängler 8
Beithwerke in Sandbach
Verein. ſ. Cbem Ind.Frift. S
Verein, d. Olfbr. Mannh. S
Verein. Faßfabrit Caſſel. S
Ber Gummif Bln =Frift. S
Verein. Pinſelf. Nürmberg S
Verein Utramarin. . . O
Verein, Zellſtoft Berlin „8
Bogtl. Machinen.
.
Voigt & Haeffner Stämme o
Volthom. Seill.
S
Bayß & Freytag
5l
Begelin Rugfabrt.
.6
Zellſtoff Wa dhot Stamm.
Zuckerfbr Waghäufel .:.Oly
Zuckerſr Frankenthal .„.8l1
Zuckerfbr. Heilbronn .... 6l1
Zuckerfbr Offſtein ......."
Zuckerfbr Rheingau ......9
Zuckerfbr. Stuttgart .....6
Transport= und
Gerſicherungs=Altien
Allg. Deutzche henbahn
Deutſche Eiſenb=G. Fftm.
Elettr Hochbahn Berlin.
Schantung E. B.
Südd. Eiſenbahn=Geſ. ....
Hapag (Paketfahrt) .
Nordd, Lloyzd
Frkft Allg Verſtch.=Geſ.
Frankona Rück u Mitv. „
Darmſtädter Ber
Bahnbedar
Dampfkeſſel Rodberg
Hewvetia Konſervenfabr.
Gebr Lug
Mot orenjabrt! Darmſtadt
Gebr. Roeder
Benuleth s Elenherger
Unnotierte Altien
ap.
Beckerkohle
Beckerſtahl
Benz
Brown Boverie.
Deutſche Petroleum
Diamond Shares.
Großirftw Württ (Growag /s
Grßirftw unterfr. Ufral
Krügersha! Kalt
Ufg Film.
Sl
Beſch.
Jahr
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41
42
57
18.5
29‟
55.5
10
45
48.5
56
76
63.5
22.5
20
20
23
56.5
77.75
44
85
22
32
a1.5
24
43
38
62
51.25
60.75
20.
68io
88‟
84.6
42,5
47.75
44
44
44
25
61
1.80
84
95ei,
96.25
68.75
47
19.5
12."
9. 1.
56
18
70
89.5
79
29
28
281,
71
6
51.25
42.‟
42
85
30½
.
45
a8
s8
25
64
22.5
7
20
2a
78½h
40
68
22
42.5
24.5
53
76
Ea
60.75
20
65
23
87.25
43.35
48.5
44
43.5
43.5
40.5
40
60.5
95.5
96
69.75
48.5
19.5
12
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Zur Zeit ſind mehrere Mieträume
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frei. Intereſſenten erhalten Auskunft bei
der ſtädtiſchen Lagerhausverwaltung (im
Städt. Lagerhaus am Güterbahnhof).
Telephon: Stadtamt.
(st19
Darmſtadt, den 30. Dez, 1985.
der oberbürgermeiſter.
Bauarbeiten.
Die Dachdecker= und Spenglerarbeiten
ſowie die Lieferung und das Verlegen
von Holzfußböden bei der Errichtung
von Wohnhausnenbauten am Rhönring,
Gruppe V und III, ſollen vergeben
werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30,
Zimmer Nr. 9. offen.
Angebote ſind bis Samstag, den
23. Januar 1926, vormittags 10 Uhr,
einzureichen.
(st463
Darmſtadt, den 9. Jan. 1926.
Städt. Hochbauamt.
Samstag, den 30. Januar 1926,
nachmittags 1 Uhr, ſoll die hieſig
Gemeinde=Jagd, beſtehend aus 2 Loſen,
auf 6 Jahre, öffentlich im Gewerbeſaale
dahier verpachtet werden. Der
Jagdbe=
zirk umfaßt 4200 Morgen Feld und Wald
und beginnt etwa 100 Meter von der
hieſigen Bahnſtation.
Nähere Auskunft erteilt die
Bürger=
meiſterei.
(480
Fränkiſch=Crumbach, den 8. Jan. 1926.
Bürgermeiſterei Fränk.=Erumbach.
J. V.: Kappes.
Holzberſteigerung M. 2
(Nutzholz).
Donnerstag, den 14. Januar
1926, vormittags 9 Uhr, werden im
„Fürſtenſaal”, Grafenſtr. 20. zu
Darm=
ſtadt aus den Domanialwalddiſtrikten
der Förſterei Böllenfalltor:
Ludwigs=
höhe, Paul=Trinkglas und Klipſteins=
Eiche, verſteigert:
Stämme, im: Fichte III. 1,61, II.
31,72, Va 88,07, Vb 98,02; Kiefer IV.
1,65; Lärche V 3,86; Weißtanne Ib
041. Derbſtangen, im: Douglaſie
II. 1,44; Fichte I. 3,05; Lärche I. 0,32
Weymouthskiefer II 2,16.
Reisſtan=
gen, tm: Douglaſie 1,84 (darunter
165 Stück Bohnenſtangen); Fichte II.
0.20: Weymouthskiefer II. 0.41.
Es wird gebeten, das Holz
vor=
her einzuſehen.
Nähere Auskunft durch Herrn Förſter
glipſtein zu Forſthaus Böllenfalltor
Fernruf 3445).
(452
Darmſtadt, den 9. Jan. 1926.
Heſſ. Forſtamt Beſſungen.
Delp.
Am Donnerstag, den 14. Januar
1926, nachmittags 2 Uhr, verſteigere
ich im Verſteigerungslokal Bleichſtr. 41
(Wirtſchaft Rummel) zwangsweiſe
meiſt=
bietend gegen Barzahlung:
(453
einen größer. Poſten Zigarren
zwei. Damenfahrräder (W. K. C.)
u. eine Schneidermaſchine, Marke
Anßer (gebraucht, durchrepariert)
Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt
Darmſtadt, den 9. Jan. 1926.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher.
Bekanntmachung.
Holzverſteigerung Nr. 1 iſt
ge=
nehmigt. Die Abfuhrſcheine können ab
Montag, den 11. Januar 1926, bei den
zuſtändigen Finanzkaſſen, bezw.
Unter=
erhebſtellen eingelöſt werden. Erſter Ab.
fuhrtag: Montag, 11. Januar 1926.
(
Heſſ. Forſtamt Beſſungen.
Delp.
(426
Verkauf van Ziegenbäcken.
Die Gemeinde Eberſtadt hat 4
ab=
gängige Ziegenböcke im Wege der
öffentlichen Submiſſion zu veräußern.
Angebote werden bis längſtens Mitt=13
woch, den 13. ds. Mls.,
nachmit=
tags 3 Uhr, an die Bürgermeiſterei
Eberſtadt erbeten.
(471
Eberſtadt, den 8. Jan. 1926.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
Am Mittwoch, den 13. Januar
1928, vormittags 9 Uhr anfangend,
werden im Roßdörſer Gemeindewald
aus Abteilung 21 und 43 (am
Brunners=
weg) folgende Stämme und Derbſtangen
unter günſtigen Zahlungsbedingungen
verſteigert:
Fichtenſtämme 395 St. Kl. 5a u. 5b—85,00tm
Lärchenſtämme 3 , „5b — 0,50
Fichtenreisſtangen 159 St. — 119,
Fichtenderbſtangen 1330
—73,00 „
Lärchenderbſtangen 6 . — 0,59 „
Fichten=Brennholz . . . . — 35 rm.
Zuſammenkunft an der Kubig.
Be=
merkt wird, daß das Holz gut
abzu=
fahren iſt.
Roßdorf, den 7. Jan 1926.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Berfart
Montag, den 18. Januar 1826,
von vormittags 9 Uhr ab, wird im
Gaſthaus zum Saalbau (Gg. Avemary)
Mörfelden, Bahnhofſtraße 5, das
Er=
gebnis an Dürr= und Windfallholz der
Staatswaldförſterei Lieſental unter Nr.
234— 786 verſteigert, und zwar:
1. Scheiter, rm: Buche 89, Hainbuche 8, Ausſthreibung
ver=
davon 3 rund, Eſche 7. Eiche 81, Birke
46, Erle 8, Kiefer 51, ſämtlich rund;
2. Knüppel, rm: Buche 76, Hainbuche
45, Eſche 7. Eiche 88, Birke 65, Erle
30, Kiefer 366;
3. Reiſig, 100 Wellen: Buche 9,3, Eiche von 7 RM. bezogen
58, Kiefer 13,4.
Auskunft erteilt Herr Förſter
Som=
merlad zu Forſthaus Wieſental. (424
Mörfelden, den 8. Jan. 1926.
Heſſiſches Forſtamt Mörfelden. am 20. Januar 1926.
Am Montag, den 11. Januar
1926, mittags 12 Uhr, verſteigere ich
auf gerichtliche Anordnung die im Städt.
Schlachthaus dahter, Frankfurter= u G16 Geſch (*6718g
ſtraße, lagernden, nachſtehend
verzeich=
neten Oele und Fette öffentlich
meiſt=
bietend gegen Barzahlung, als: (469
4 Faß Satidampf=Zylinderöl
8 Faß desgleichen.
2 Faß desgleichen
5 Faß Bohröl
5 Faß Wagenfett.
Verſteigerung beſtimmt.
„Darmſtadt, den 10. Jan. 1926.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Jagdgewehr Drilling
beſte Ware billig z.
verk ufen. Näh.
Lie=
bigſtr, 75,III (7803gds
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zu verkaufen.
Fried=
richſtr, 8 Weiterſtadt
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Anlagen. Der Be=
darf an Stoffen für
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Starkſtrom und
Schwachſtrom — für
die Ausbeſſerungs=
lwerke des Werkſtät=
tenbezirks 8, ſoll im
Wege der öffentlichen
geben werden. Die age
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Arheiligerſtr. 33. 1e721 [ ← ][ ][ → ]
Nummer 10
Sonntag, den 10. Januar 1926
Selte 13.
Schminke.
Ein Roman im Rampenlicht.
Von Guido Kreutzer.
12)
(Nachdruck verboten)
Sekunden ſpäter kam ſie eilig den Flur zurückgewuchtet,
nahm die Sperrkette ab und öffnete mit ſtrahlendem Lächeln
die Tür.
„Bitte ſcheen, Herr Baron.”
An ihr vorüber betrat er ſein Zimmer, deſſen ſchäbige
Arm=
ſeligkeit im fahlen Frühlicht etwas unendlich Troſtloſes hatte.
Ihm aber dünkte es ein köſtliches Buen retiro.
Sie war ihm gefolgt und blieb auf der Schwelle ſtehen,
wäh=
rend ſie die blauleinene Schürze glattſtrich, die ſie ſchnell über
den Flanellunterrock gebunden.
„Der Herr Baron dürfen mir das nicht übel nehmen von
vorhin. Sone arme Beamtenwitwe weiß ja wirklich ſchon nich
mehr, wo ſie das viele Jeld noch hernehmen ſoll. Nu wollen
ſie auch die Penſionen kürzen und . .
Er ſchüttelte abwehrend den Kopf. Schob ſie zurück. Schloß
die Tür. Bog den Riegel um.
Gerade, daß er noch die Sachen vom Leibe bekam. Dank
ſank er ins Bett. Zerſchlagen, erledigt, total abgehalftert.
Der Schlaf riß ihn in Abgründe phantaſtiſch wüſter
Träume . . .
TV.
Wer mochte Kitty Lerron ſein?
So unwahrſcheinlich, faſt lächerlich es an ſich war: Artur
Brook — der rheiniſche Induſtriemagnat, der mit einem
Feder=
ſtrich Millionen ins Rollen zu bringen vermochte, auf deſſen
Schultern Pflichten und Verantwortungen laſteten, von deſſen
geſchäftlichen Dispoſitionen das Wohl und Wehe tauſender von
Menſchen abhing, deſſen Laune Exiſtenzen vernichten und
auf=
bauen konnte — Artur Brook hatte vierundzwanzig Stunden
lang allen Ernſtes darüber nachgedacht: Wer mochte Kitty Lerron
ſein? Denn er hatte folgenden Brief erhalten:
Hochverehrter Herr Kommerzienrat!
Der berühmte Silberſtreif am Himmel! Fräulein Kitty
Lerron hat ſich Ihren Wünſchen nicht grundſätzlich abgeneigt
verhalten. Ich mußte ſie ins Vertrauen ziehen, da die letzte
Ent=
ſcheidung bei ihr liegt, wir ſie alſo keinesfalls ausſchalten durften.
Nun das Eiſen ſchmieden, ſolange es heiß iſt! Fräulein Lerron
hat ſich zu einer Beſprechung an neutralem Ort bereit erklärt. An
ſich ſollen die Proben für unſere neue Revue „Jetzt hält die Welt
den Atem an!” ſoweit wir im Moment ſchon disponieren können,
ſpäteſtens übernächſte Woche beginnen. Vorher müßte alſo auf
jeden Fall — auch ſchon wegen der Konzeſſionsfrage — Klarheit
in den Beſitzverhältniſſen unſeres Hauſes geſchaffen ſein. Ich
darf daher vorſchlagen, in zwangloſer Fomm eine Zuſammenkunft
zwiſchen uns Dreien zu arrangieren.
In Erwartung Ihrer umgehenden Entſchließung bin ich mit
größter Hochachtung Ihr ganz ergebenſter
Alfred Lenſch
Direktions=Stellvertreter des
„Theaters am Weidendamm”
Dieſen Brief hatte der Finanzmagnat an dem Sonntag früh,
der ſeiner Begegnung mit Adda van Ruyt folgte, nach ſeiner
Berliner Privatwohnung am Kurfürſtendamm erhalten und
da=
raufhin ſeinen Sekretär angewieſen, im „Theater am
Weiden=
damm” Herrn Alfred Lenſch anzurufen, um ihn ſowie Fräulein
Lerron für den nächſten Abend 9 Uhr zu Hiller zu bitten.
Hand in Hand damit erfolgte eine Benachrichtigung Mr. Mac
Leans vom Neuyorker Morgantruſt, daß die vorgeſehene
Unter=
zeichnung der Lieferungsverträge für die United States erſt nach
der Londoner Reiſe des Amerikaners erfolgen könnte, da private
Angelegenheiten den Kommerzienrat vorerſt noch an Berlin
feſ=
ſelten. Damit nicht genug, traf er überhaupt Anordnungen, für
die nächſten Wochen nach Möglichkeit von allen geſchäftlichen
Dispoſitionen entbunden zu ſein. Ein volles Dezennium
hin=
durch hatte er Tag für Tag in den Sielen geſcharwerkt — nun
mochten ſeine Direktoren und leitenden Angeſtellten auch einmal
ſelbſtändig arbeiten und ſich ohne ſeine führende Hand behelfen.
Er fühlte: er wäre jetzt nicht imſtande geweſen, mit
küh=
lem Kopf und klarem Wollen geſchäftliche Entſcheidungen zu
treffen. Die unvermittelte Begegnung mit Adda van Ruyt hatte
ihn brutal herausgeriſſen aus der ſtumpfen Monotonie ſeines
Lebens. Eine längſt erſtorben gewähnte Welt war wieder
herauf=
geſtiegen. Nur in ihr atmete er jetzt. Er haßte plötzlich die
gold=
verbrämte Sklavenfron die ihn zehn Jahre nie hatte Menſch ſein
laſſen. Nun war er es wieder und war es rückhaltlos. Mit all
der unbeirrbaren Zähigkeit und Konzentration, mit der er jedes
Problem anpackte, das ihm auf ſeinem Wege begegnete und ihn
zwang, ſich mit ihm auseinanderzuſetzen.
Die Begegnung im Regent=Hotel uſurpierte ihm Denken und
Fühlen. Er begriff mit einmal nicht mehr, daß Montanwerke
und Kali=Intereſſen, daß Kohlengruben und Maſchinenfahriken
und die Exiſtenz von zehntauſenden ſubalterner Kreaturen ihm
bedeutungsvoller ſein ſollten als das Problem: den Weg zu
finden, der ihm Adda van Ruyt in die Arme trieb und
auslie=
ferte. Sie mitſamt dem Manne, den ſie als ihren Verlobten
be=
zeichnet hatte.
Er glaubte nicht an dieſe enge Gemeinſchaft. Er war im
Laufe eines langen Lebens zu ſehr Pinchologe geworden, um da
nicht mit intuitivem Spürſinn Zwſammenhängen zu mißtrauen,
die in dieſer Form einfach nicht exiſtieren konnten.
Wo aber lag die Löſung des Rätſels? Und wer vermochte
ſie ihm zu geben?
Vielleicht der morgige Abend.
Und wieder umlauerten ſeine Gedanken die Frage: Wer war
Kitty Lerron?
Seit einer Stunde wußte er es nun.
In dem vornehm=behaglichen Weinreſtaurant, das noch immer
von ſeinem einſtigen Glanz unter der Monarchie zehrte, hatte er
etwas abſeits einen Tiſch reſervieren laſſen. An dem ſaß ihm
jetzt Kitty Lerron gegenüber, während der ſtellvertretende Direktor
des „Theaters am Weidendamm” die eine Schmalſeite einnahm.
Die Damaszener=Roſen in der geſchliffenen Vaſe welkten mit
müdem Duft. Das verſchleierte Licht der kleinen Ständerlampe
überſtrömte in ſanftem Gleißen die Bleiche des Damaſttuches, das
Silber der Beſtecke, das Kriſtall der Schalen, den” Schliff der
Weingläſer. Ringsum aber die gedämpfte Unterhaltung korrekt
gekleideter Kavaliere und gutangezogener Frauen.
Berlin begann ſich vom bulturellen und äſthetiſchen
Nieder=
bruch der Revolutionsära zu erholen. Der Frack, der Smoking
und die große Abendrobe wurden allgemach wieder
Selbſtver=
ſtändlichkeit. Dieſe letzten ſieben Jahre hatten dem neuen
Reich=
tum genügt, um wenigſtens nach außen hin ſich den
Lebensfor=
men der ehemaligen guten Geſellſchoft zu akklimatiſieren. Noch
war der Firnis nur hauchdünn; aber ſchon ſo wirkte er
wohl=
tuend und entſpannend für jene Spielart hulturgeſättigter
Aeſtheten, zu denen auch Artur Brook gehörte.”
Und er war ganz ehrlich, als er nach dem Glaſe griff, darin
der koſtbare Chäteau Palmer wie rinnendes Herzblut funkelte,
und es halb gegen Kitty Lerron hob.
„Nochmals meinen Dank, Gnädigſte, daß Ihre, Güte mir
dieſen Abend vergönnt.”
(Fortſetzung folgt.)
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on den Freuden der Tafel
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Eſſen und Trinken ſind die ſinnfälligſten Zeichen der
Erhal=
tung des Lebens; daher haben alle Völker und Zeiten auch ſtets
dieſen Funktionen eine beſondere Wichtigkeit beigemeſſen. Die
primitiveren religiöſen Anſchauungen übertrugen die
leiblich=
wenſchliche Tätigkeit auf die göttlichen Weſen, und brachten den
Himmliſchen — oder Unterirdiſchen — Opfermahlzeiten dar, die
aus den bevorzugteſten Gerichten beſtanden; das verſöhnende
Element einer guten und reichlichen Mahlzeit kommt in dieſem
Verfahren klar zum Ausdruck, da die Menſchen ihren Göttern
gegenüber meiſt doch ein ſchlechtes Gewiſſen haben, und
infolge=
deſſen auf das eifrigſte bemüht ſind, ſich im wörtlichen Sinn „in
guten Geruch” zu ſetzen.
Die Art der Küche iſt immer ein Ausdruck der
Weltanſchau=
ung eines Volkes, genau wie die bildende Kunſt, mit der ſie noch
weiter eben das künſtleriſche Element gemeinſam hat; wir
kön=
nen das manchmal auch in negativer Weiſe, am Fehlen eines
Kunſtgeiſtes erkennen, wie z. B. im alten Sparta, wo man
ebenſo ſchlecht und unkultiviert aß, wie man bildhauerte. In
Athen dagegen ſtand Eſſen, Skulptur und Architektur auf der
gleichen Höhe; das Pantheon legt dafür ebenſo Zeugnis ab, wie
das Gaſtmahl des Plato, in dem zwar weniger von den Freuden
der Tafel, als von metaphyſiſchen Dingen die Rede iſt — aber
die Tatſache, daß der größte Philoſoph ein Gaſtmahl zum
Vor=
wande ſeiner philoſophiſchen Ideengange nimmt, zeigt, daß man
in Athen ſehr gut gegeſſen haben muß, denn bei einem ſchlechten
Diner ſtellen ſich ſo gute Gedanken nicht ein, wie ſie Plato und
ſeine Genoſſen äußern. Natürlich war die griechiſche Tafel
der klaſſiſchen Zeit bei aller Güte nicht überladen und
infolge=
deſſen geſchmacklos, wie in ſpäterer Zeit, als auch die Kunſt nicht
mehr ihre alte Höhe halten konnte und ſich in übertriebenen
Einzelheiten verlor, oder ihrer Originalität faſt ganz verluſtig
ging, wie in Rom zu Zeiten des Kaiſerreichs, in dem der
Tafel=
luxus in gleicher Weiſe ausgeartet war. Die ungeheure
Häu=
fung der Speiſſen, die Freſſerei der Tafelnden, das vollkommen
Undiſziplinierte einer Zeit, die durch die Ueberſpannung ihrer
Kräfte den Untergang findet, geht Hand in Hand mit der
krampfhaften Efſekthaſcherei der römiſchen Skulptur — mit
Aus=
nahme der Porträtkunſt — in den nachchriſtlichen Jahrhunderien,
als jedes Mittel des Ausdrucks und des Materials recht war,
um neue Wirkungen zu erzielen. Ebenſo führte man der Küche
neue und ungeahnte Genüſſe zu; die ſeltenſten Fiſche. Vögel,
Tiere und Früchte wurden als beſondere Leckerbiſſen nicht in
an=
ſtändiger Beſchränkung, ſondern in unflätiger Maſſe ſerviert, wie
die berühmten Nachtigallenzungen des Lucullus. Die
wider=
wärtige Grauſamkeit, welche die Beſchaffung eines ſolchen
Ge=
richtes vorausgeſetzt, wird von der Gewohnheit erreicht, junge
Wachteln zu blenden, um ſie zu mäſten, und jungen Tauben die
Beine zu brechen, damit ſie im Neſte bleiben mußten. Gerichte
wie die Brüſte einer friſch geſchlachteten Sau würden uns mit
Recht Ekel einflößen. Der Philoſoph Seneca, der von dem
Trei=
ben ſeiner Zeitgenoſſen auf das äußerſte angewidert war, meinte,
„ſie eſſen, um ſich zu übergeben, und übergeben ſich, um zu eſſen”
Diſzipliniertheit im Sinne von ſtarker, bewußter und
geord=
neter Geſtaltungskraft gehört zur Kunſt und zum Kochen. Der
franzöſiſchen Küche iſt dieſe Eigenſchaft ſeit langer Zeit
in hohem Maße ſelbſtverſtändlich geweſen; leider zeigt ſich jetzt
in unſerer, aus vielen Gründen überkommene Werte zerſetzenden
Zeit ein Nachlaſſen der alten Kraft, die ſich in verſchwiegene
kleine Lokale und an einzelne beſondere Plätze in der Provinz
zurückgezogen hat. Der zerſtörende Einfluß Amerikas auf die
europäiſche Kultur macht ſich auch hier geltend. Die
Zuſam=
menſetzung der Gerichte, die künſtleriſche Kompoſition eines
Mews verliert naturgemäß, ſobald ein auf Quantität mehr als
auf Qualität bedachtes Element ſeinen Einzug hält. Die
ame=
rikaniſche Maſſenziviliſation, wie ſie ſich in der Sucht nach dem
Superlatib ausſpricht, verdient die zarten Miſchungen von
Nuancen, die einem ungepflegten Gaumen unbemerkbar bleiben
müſſen.
Beſſer ſteht es um die Erhaitung der Küchentradition in
Italien, da hier glücklicherweiſe die Mehrzahl der Reiſenden
nicht die Stätten italieniſcher Tafelgenüſſe aufſuchen, ſondern
in ihren gleichgültigen und phyſiognomieloſen internationalen
Hotels und Reſtaurants bleiben. Die weiwerbreitete Anſicht,
daß die italieniſche Küche ſchlecht ſei, iſt eine der falſcheſten, die
es gibt — dem entſetzten Ausruf: „Ach, da wird doch alles mit
Gloſſen
EEin Mädchen mit einem neuen kleidſamen Hute iſt
nicht zufrieden, bis ihn der Mann ſeines Herzens und die
beſigehaßte Freundin geſehen hat.
Ein Brautpaar drückt die Augen zu über gegenſeitige
Fehler; nach der Hochzeit wird ein Vergrößerungsglas
gebraucht.
Männer ſind das Spielzeug der Weiber; Weiber das
Spielzeug des Teufels.
Männer heiraten, um ein Ende zu machen; Mädchen,
um den Anfang zu machen.
Prüderie iſt die Karikatur der Beſcheidenheit.
Oel gemacht”, der gewöhnlich bei Erwähnung italieniſcher
Ge=
richte ausgeſtoßen wird, iſt nur zu entgegnen, daß alles mit
gutem Oel Gebratene allem anders Zubereiteten vorzuziehen
iſt, daß aber auch auf Wunſch alles in reinſter Butter ſchwimmt.
Die italieniſche Küche zeichnet ſich gerade durch ihre ſchöpferiſch=
Geſtaltungskraft aus, die durch das Klinia des Landes
außer=
ordentlich unterſtützt wird; Salate z. B. finden ſich auf der
gan=
zen Welt nicht in ſo mannigfaltigen zarten, derben,
fei=
nen, groben, ſtark dufienden und geruchloſen Kombinauionen
wieder. Es iſt in der Tgt keine Uebertreibung, wenn ich ſage,
daß ich mit eigenen Augen die Wirtin einer Trattoria in
Settig=
nano den Salat für mein Eſſen auf einer hinter dem Hauſe
ge=
legenen Wieſe pflücken ſah. Er ſchmeckte vollkornmen elyſiſch,
etwva ſo wie die Kräuter und Biumen auf Botticellis berühmtem
„Frühling” ausfahen. Aber auch ſonſt iſt die ſubtilſte
Kräuter=
verwendung eine große Hauptfache der italieniſchen Küche; ſo
beruht der für uns nicht nachzuahmende zuendliche Zauber des
81/g0 (i carne” der zu Spaghetti oder Riſotto ſervierten
Fleiſchſoße — nicht der Tomatenſoße — auf den
Kräuteringre=
dienzien, für die jedes Lokal, jede Fa nilie ihr beſonderes, ſtreng
geheim gehaltenes Rezept hat. Dieſe Soße wird in größeren
Mengen aus Rind= und Kalbfleiſch hergeſtellt, gewürzt, dann
in erkaltetem Geleezuſtande aufgehoben, und erſt zum Gebrauch
wieder erwärmt und flüſſig gemächt. Es ſei mir geſtattet, an
dieſer Stelle das Rezept eines ſehr wohlſchweckenden und einfach
zubereiteten Gerichtes mitzuteilen, das ſeinen Hauptreiz auch der
richtigen Verwendung der Kräuter verdankt, des „Fritto
piccato”. Kalbsſchnitzel werden in ganz dünne und ziemlich
kleine Stücke geſchnitten, ſtark geklopft und mit Salz — nicht mit
Pfeffer — beſtreut, darauf in ſiedender Butter über ſcharfem
Feuer ganz kurz, zirka 1½ Minuten, gebraten. Erſt im letzten
Moment tuit man gehackte Kräuter aller Art — es genügt
allen=
falls Peterfilie und Schnittbauch, wenn nicht mehr vorhanden
dazu, die alſs nur einen Augenblick in der ſiedenden Butter
bleiben und infolgedeſſen nichts von ihrer Friſche verlieren. Ein
Glas Marſala oder Sherry trägt ſehr zur Belebung des
Gerich=
tes bei. Ueber die Zubereitung der Spaghetti oder Maccaroni
herrſcht in Deutſchland noch viel Unklarheit; die Spaghetti, alſo
die dünnen Mehlröhrchen, ſollen niemals länger als etva 15
Minuten, aber auch niemals weniger als 12 Minuten kochen.
Die Hauptſache iſt, daß ſie nicht, wie faſt durchgängig in unſeren
Reſtaurants, manſchig und zu weich ſind; wie beim Reis jedes
einzelne Korn, ſo muß bei den Spaghetti jede einzelne Röhre
deutlich zu unterſcheiden ſein. Es wird gewöhnlich verabſäumt,
die Spaghetti nach dem Kochen in einem Sieb vollkommen trocken
zu ſchütteln, und ſie dann in das Gefäß, in dem ſie ſerviert
wer=
den, über friſche Butter zu ſchütten. Die Butter muß zergehen
und wird dann mit den Spaghetti vermengt. Natürlich mag
ſich jeder noch ſodiel mehr Butter nehmen, wie er mag.
Gerie=
bener Parmeſan iſt eine Selbſwerſtändlichkeit. Bei einem Land
mit ſo ausgedehnter Küſte, wie Italien es iſt, ſpielen die „Früchte
des Meeres” Muſcheln, Krebſe, Fiſche naturgemäß eine große
Rolle, wenn ſie auch vom Nordländer mit einiger Vorſicht zu
genießen ſind, beſonders in Süditalien. Der klaſſiſche Boden
für die von der See gebotenen Genüſſe iſt Eng’and, an
deſſen Geſtade die herrlichſten und ſanfteſten Auſtern, die fetteſten
Seezungen und Steinbutten, die voluminöſeſten Meerkrebſe
einen nie verſiegenden Schatz kulinariſcher Genüſſe bilden.
Be=
ſonders die in Deutſchland ſo gut wie unbekannten Meerkrebſe
(„Crabs”, nicht mit Krabben zu verwechſeln, die engliſch
„shrimps” heißen) ſind eine Delikateſſe von großer Feinheit;
ſie ſind an Zartheit und Wohlgeſchmack ſogar dem Hummer
über=
legen. Der große Reiz der Meerprodukte liegt in ihrer
Fähig=
keit, die Natureſſenz ſtärker zu bewahren, als die Erzeugniſſe des
Landes: in einer Auſter, im Duft einer friſch gefangenen
See=
zunge finden wir die belebende Salzluft wieder, die über die
wogenden Flächen des Meeres ihre Kreiſe zieht: darum ſind auch
die möglichſt „naturel” ſervierten Seetier=Gerichte denen
vorzu=
ziehen, die durch Anwendung einer allzu künſtlichen Zubereitung
ihre Friſche verloren haben. Hier mag die Natur über die Kunſt
triumphieren; — wie das ewige Meer der Geſtaltung durch
Menſchenhand ſpottet.
Hat die Hausfrau Nutzen
von Reklame?
Von Martha Glöckner.
Zu dieſer Frage Stellung zu nehmen, fällt nicht ſchwer, da
jede einigermaßen gebildete Hausfrau urteilsfähig genug iſt,
den Wert und das Weſen einer Reklame mit ziemlicher
Sicher=
heit zu erkennen. Die Zeiten ſind verſunken, da Anpreiſungen
nach Reklameart gleichbedeutend mit einem pfiffigen
Schindel=
manöver waren, in den ſchlechte oder minderwertige Waren ein
Paar Pfennige billiger als vollwertige abgeſetzt werden ſollten
zum Schaden für den Käufer, zum doppelten Nutzen für den
Verkäufer. Die Entwickelung unſeres Wirtſchaftslebens hat mit
dieſen beſchämenden Machenſchaften längſt aufgeräumt; die
heu=
tige Reklame bezweckt zu ihrem eigenen Beſten nichts anderes,
als den Käufer auf eine für ihn günſtige Gelegenheit
aufmerk=
ſam zu machen. Da dieſe günſtige Gelegenheit aber zeitlich niche
immner mit der Kaufkraft und =luſt des Verbrauchers
zuſammen=
trifft, iſt der Geſchäftsmann gezwungen, durch eine Art
Dauer=
reklame die Aufmerkſamkeit des Publikums auf ſeine Firma zu
lenken und auf beſondere Markenartikel immer wieder
hinzu=
weiſen. Ein ſchwere geſchäftliche Belaſtung. Aber eine
zeit=
gemäße, für großſtädtiſche Verhältniſſe unerläßliche, denn ein
ſtillſchweigendes Warten auf Kundſchaft brächte dieſe zum großen
Teil auf die konkurrierende, den Vergleich herausfordernde
Seite.
Alſo Reklame muß ſein.
Verteuert ſie nun die Artikel? — Das zu behaupten, wäre
eine leichtfertige Schlußfolgerung. Der Fabrikant, der doch
ſinngemäß durch geſchickte Reklame einen Maſſenabfatz erwartet,
iſt aus Geſchäftsklugheit genötigt, die Ware ſo gut und
preis=
wert zu liefern, daß ſie zum Nachfrageartikel wird.
Zu=
dem ſoll ja die Reklame nicht nur den Käufer vorübergehend
locken, ſondern ihn auch für weiteren Bedarf feſthalten. Aus
dieſem Grunde ſchon erfordert es kaufmänniſche Einſicht und
Weitſicht in erſter Linie, das Intereſſe der Käufer durch die
An=
ziehungskraft guter Fabrikate zu befriedigen. Ihr
geſtei=
gerter Umſatz wieder ſchafft in der Fabrikation jene
Verbilli=
gung durch Maſſenherſtellung, die erſt dem Geſchäftsmann den
Nutzen ſeines Unternehmens gewährleiſtet.
Die durchlebten ſchweren Jahre des Mangels und der
Ein=
ſchränkung in allem haben die Hausfrau geſchäftstüchtig erzogen.
Sie hat ſchnell den Wirklichkeitswert einer Sache und den
ſchein=
baren, geſchickt zurecht gemachten richtig zu beurteilen gelernt.
Sie iſt ſich aber auch ihrer Macht als Käuferin mit dem
ſchwer=
wiegenden Recht der Ablehnung bewußt geworden und hat für
die Leiſtungsfähigkeit der Geſchäfte ein gutes Auge bekommen.
Das alles muß der Geſchäftsmann bedenken und nach dieſen
Geſichtspunkten die Reklame einſtellen. Erſt durch ſie gelingt es
ihm, ſeine Waren auf eine für die Hausfrau angenehme,
zeit=
ſparende, überſichtliche Weiſe zum Werbungskauf auszulegen..
Sie dient zur Aufklärung über die günſtigſten Angebote. . . Sie
baut auch an der Brücke, die bei erprobtem, befriedigendem
Ein=
kauf zu ſich feſtigenden Beziehungen, zur dauernden Kundſchaft
führt. — Alſo, die Hausfrau hat ſtets Nutzen von einer Reklame,
die gleichfalls für den Kaufmann erfolgverheißend bleibt, wenn
ſie ſich auf den Wert einer Leiſtung gründet.
* Der Blutfink
Ein Märchen aus dem Odenwald.
Von Jula Hartmann.
Im Odenwald gab es vor langen Jahren einen reichen
Bauern mit Namen Fink, der ſo hochmütig war, daß er keinem
den Gruß bot, der nicht vor ihm die Kappe zog.
Sein größter Stolz war, daß er gar ſo ſchön und lieblich
zu pfeifen verſtand, wie kein anderer in der ganzen Gegend. Er
pfiff, wo er ging und ſtand, im Haus und auf der Gaſſe, auf
dem Feld und im Stall, und von all dem Pfeifen war ſein
Mund ſo ſpitzig und pfiffig geworden, daß er ganz poſſierlich
aus dem runden Geſicht hervorſtach, und das ſchwarze
Schnurr=
bärtchen ſaß darüber wie eine Mücke mit ausgeſpannten
Flü=
geln. Im übrigen war er behäbig von Geſtalt, und die blutrote
Weſte mit all den blanken Silberknöpfen ſpannte ſich über einem
runden Bäuchlein. Dazu trug er einen feinen grauen Tuchrock.
ſchwarze Kniehoſen und Schnallenſchuhe, als wolle er ſchon durch
ſein Aeußeres zeigen, daß etwas Beſonderes an ihm ſei.
Wenn er ſo im ſchönſten Staate durch den grünen ſonnigen
Wald ſchritt, und die Vöglein aus voller Kehle in den Zweigen
über ihm flöteten und ſangen, ſchwang er ſeinen Hut und rief
ihnen zu: „Ich kann es doch noch ſchöner!” und pfiff dann ſo
füß und rein, daß die kleinen Sänger verwundert aufhörchten.
Auch hatte er ſich eine Redensart angewöhnt. Hatte einer eine
andere Meinung als der Bauer, ſo ſpitzte dieſer die Lippen und
ſagte: „Ich pfeife drauf!” In der Kirche ſah man den reichen
Fink nie, deſto öfter aber im Wirtshaus. Zum grünen Baum”
Dort zechte er mit wilden Burſchen und pfiff ihnen allerlei
Lie=
der vor, und wenn er genug gepfiffen hatte, dann zahlte er
denen, die ihn am meiſten gelobt und bewundert hatten, die Zeche.
So kam’s, daß an Zuhörern kein Mangel war.
Wenn am Sonntag die Glocken zur Kirche läuteten und die
Teute aus den benachbarten Ortſchaften zuſammenſtrömten,
lehnte der Bauer am Fenſter des „Grünen Baumes” und pfiff
19 ſchön, daß die Vorübergehenden ſtehen blieben und gar nicht
merkten, wenn die Glocken verſtummten, bis ſie dann haſtig und
zu ſpät in das Getteshaus eilten.
Viele aber vergaßen das Kirchengehen ganz und ließen ſich
in die Wirtsſtube locken, allwo der böſe Fink am runden Tiſch
ſaß und ſich über den ſchlechten Streich nicht wenig freute.
So geſchah’s, daß allmählich die Kirchenſtühle immer leerer
wurden, und dafür Zank und Streit und gottloſes Weſen immer
mehr überhandnahmen.
Der alte Pfarrer ſah’s mit traurigem Herzen, und er
be=
ſchloß, mit dem gottloſen Mann ein Wörtlein zu reden. Aber ſo
herzbezwingend der alte Herr auch ſprechen mochte, bei dem
böſen Fink war’s vergebliche Mühe.
„Laßt’s gut ſein, Herr Pfarrer”, ſagte er lachend, „und ſpart
Euren Atem für den Heimweg. Ich bin ein luſtiger Vogel und
mach’s wie meine Brüder im grünen Walde, die pfeifen auch,
wie’s ihnen gefällt!“
Das waren einmal ungezogene Worte, aber der Pfarrer
ſagte: „Und doch ſingen die Vöglein zu Ehren unſeres lieben
Herrgotts, und Ihr aber pfeift Euch und anderen zum Schaden
im Wirtshauſe!” — Dann hob er drohend den Finger: „Nehmt
Euch in acht, Bauer Fink, die zu laut pfeifen, holt einmal die
Katze!”
Von dem Tage an trieb es der böſe Fink noch ärger als
zu=
vor und ſchwur bei ſich ſelbſt: „Pfeifen will ich, ſo lange noch
eine Maus in der Kirche ſitzt!“
So kam der Oſterſonntag. Die Sonne ſchien, die Glocken
läuteten und verhallten, und der reiche Fink ſaß in einem großen
Kreiſe wilder Zechgenoſſen im „grünen Baum” Auf einmal
fragte ein halbwüchſiger Bube, den die anderen zu ihrer
Kurz=
weil mit hineingezogen hatten: „Bauer, warum gehſt du denn
nie in die Kirche?”
„Ei, weil er in der Kirche nicht pfeifen darf!“
„Hoho, wer ſagt das!” ſchrie der Bauer mit mächtiger
Stimme, ſchlug mit der Fauſt auf den Tiſch, daß es krachte und
der Wein aus den Gläſern ſpritzte: „Der Fink darf, was er mag,
und tut, was er will; ich werde es Euch zeigen!‟ Dann ſprang
er auf und rief: „Bin dem Pfarrer ohnehin noch ein Liedlein
ſchuldig. Wer kommt mit?‟ Da ward es auf einmal totenſtill,
und es gab bleiche Geſichter.
„Bauer, verſündigt Euch nicht! Es iſt heiliger
Oſterſonn=
tag!” mahnte die Wirtin. Der aber ließ ſich nicht zurückhalten,
und die anderen folgten ihm beklommenen Mutes.
In der Kirche wandten ſich alle Köpfe, als der helle
Sonnen=
ſchein durch die offene Türe ſiel und der böſe Fink eintrat, den
noch nie eines von ihnen an dieſer Stätte geſehen hatte. Der
aber ſchritt unbekümmert an den Bänken entlang, und als er
vorne angelangt war, hub er an zu pfeifen, ſo laut und hell, als
ob er auf offenem Markte ſtünde. Da erklang die milde klare
Stimme des alten Pfarrers: „Was ſeid Ihr ſo verſtört, ſeht Ihr
nicht, daß es nur ein Vöglein iſt, das ſich in unſer Gotteshaus
verirrt hat?"
In demſelben Augenblick fühlte der gottloſe Pfeifer ein
Zucken und Ziehen in allen Gliedern. Seine Geſtalt ſchmolz
zu=
ſammen, ward kleiner und immer kleiner, ſein Gewand ward
zum Federkleide, ſeine Lippen wuchſen zu einem Schnabel
zu=
ſammen, und ſchließlich ſaß ein kleines, rundes Vöglein an der
Stelle, wo er geſtanden, mit blutroten Bruſtfedern und grauem
Flügelpaar, das ſchwang ſich hinauf und flog durchs offene
Fen=
ſtern davon. In der Kirche hörte man keinem Atemzug. Der
Pfarrer aber fuhr in ſeinem Gebete fort, als ſei nichts geſchehen.
Der verwandelte Bauer iſt nicht wieder heimgekommen,
ſon=
dern mußte bis an ſein Lebensende in Vogelgeſtalt verbleiben.
Er führte ein kümmerliches Leben auf Flur und Heide, bis ihn
wirklich eine Katze erwiſchte, wie es der alte Pfarrer prophezeit
hatte.
Seine Nachkommen aber leben noch heute in den Wäldern
des Odenwaldes und haben den Namen und die Kunſt ihres
Löſen Ahnherrn geerbt. Es gibt dort kunſtverſtändige Meiſter,
die ſie abrichten und ſie lehren, die ſchönſten Lieder nachzupfeifen.
Die pfeifen ſie dann ſo ſüß und rein, daß es eine Luſt iſt,
zuzu=
hören. Weil ſie an der Bruſt gar ſo ſchön rot ſind, werden ſie
Blutfinken genannt, denn kein Menſch weiß, daß es eigentlich
eine rote Weſte iſt, die ſie anhaben.
Mein Onkel hat einen ſolchen Blutfinken in einem ſchönen
großen Käfig, der iſt ſo klus ſvie ein Menſch, und hat mir die
ganze Geſchichte vorgepfiffen.
Mer ſeecht ja allgemein: Ein gudes Gewiſſen iſt ein ſamfdes
ühekiſſen! — oder aach, wie’s in dem ſcheene Liedche haaßt, deß
wo mer als in de Schul geſunge hawwe: Ja, ein ruiches
Ge=
wiſſen, ſoll uns ſtets den Schlaf verſiſſen, bis der Morchendruf
erſchallt, un ſo — wodemit der Volksmund alſo ſage will, daß
derjenige welche, wo mit=eme gude Gewiſſe behafft is, un nir
päckſiert un ageſtellt hett, daß der alſo kaa Angſt zu hawwe
brauch, un kaan Schiß un ſo. Un wann ſelbſt der Herr
Owwer=
bollezeidiräckter vun de Darmſtädter Schutzmannſchaft a gerickt
kemt un wollt aam färſchdich mache, un wollt aam de Deiwel im
Glas zeige, ſo braicht mer däßhalb noch lang net die Gichdern zu
kriefe, im Fall mer alſo, wie geſagt, ſich uff ſei gut Gewiſſe
ver=
loſſe kann.
No, alſo, wos däß bedrifft, ſo kann ich, ohne mir lang zu
ſchmeichle un die Fladderie zu ſpiele, doch wenichſtens in meine
alte Dag e Gewiſſe uffweiſe, däß wo Heern=ſe haaßt un däß wo
heit ſo weiß is, wie friſchgefallene Schnee, ſo daß valleicht der
Perſilfawregand zehe Finger denooch läcke dhet, wann er’s hett
for ſei Reglahme un ſo. — Ich geb’s unumwunde zu, s war net
immer ſo weiß wie heit, mei Gewiſſe, ſundern s hat in meiner
Sinden Maienbliede blackeweis alsemal Flecke wie die Sunn.
Awwer die ſin ſpeterhie vun ſelbſt eraus gange, ohne daß ich’s
äxdra hett uf die Blaaſch dhu miſſe däßwääche. Dann die paar
geſtrenzte Ebbel, die falle net mehr in’s Gewicht un ſin lengſt
verjährt. Un ſpeterhie wißt ich net, daß ich bollezeilicherſeits
irchendwie mir Gewiſſensbiſſe hett mache miſſe. — Un ſo bin ich
die Zeit her ganz kurraſchiert un kaltlächelnd an ſämtliche
obrich=
keitliche Bollezeiorgane vabei gange, ohne daß mer nor im
ge=
ringſte s Gewiſſe geklobbt hett, a geſichts vun ihre ſtrenge
Amts=
miene, denn warum, weil ich mer nix vorzuwerfe hat, noch net
emol es kleenſte Staab’limbche, däß wo ich vorſchriftswiedrig am
helle Dag em Fenſter enausgeſchnickt hett. Un wann ich
ſchließ=
lich aach mit unſere Bollezei ſeither net grad uff=em Dutzfuß
ge=
ſtanne hab, ſo därf ich doch ruhig ſage, daß ſich zwiſche uns
bei=
noh ſo was wie e freundſchaftlich Verhältnis erausgebild hott,
wann’s aach als emol e bische windiſch hergange is debei.
Un drotzdem — drotzdem —, un wann mer e Gewiſſe
hott, däß wo ſich affiehle dhut, ſo waaſch, als wann’s mit lauter
Kabock gefüllt weer — wann aam ſo unvermiddelt en
richdich=
gehende Schutzmann in die Subb fellt, do klobbt aam im erſte
Moment doch s Härz e bische. So is mer’s wenigſtens am
Sunndag gange. Alſo do hatt ich mich, nooch em Eſſe un im
Unnerrock, grad e bische mit meim ruhiche Gewiſſe
verdauungs=
halwer uff’s Kannebee gefeiert, do klebbt’s an meine Dier, ich
ruf in meine kindliche Unſchuld nichtsahnend „Herei!” un eh
ich mich verguck, ſteht en leibhaftiche Schutzmann in meine
Stubb. — Alſo heer, wannſte an nix Beeſes denkſt, un es
er=
ſcheint uff aamol wie Bankos Geiſt e „Blauer” zwiſche deine
Dierpoſte, alſo däß is en Moment, do leßt am des beſte Gewiſſe
im Stich.
Ich hab mich däßhalb aach net lang uff mei Ooſegewiſſe
verloſſe, ſundern mehr uff mei ageborene Heeflichkeit un hab
geiſtesgewärdich, eh der nor „im Namen des Geſetzes” hett ſage
kenne, zu=em geſagt: „Exkiſe, Sie miſſe entſchuldiche, Herr
Owwerwachtſchutzmann, daß Se mich noch beinoh im diefſte
Neglieſchee adreffe, awwer uff ſo en hoche Beſuch hatt ich net
gebaßt, bitte verblaßze Se ſich, un was hab ich a geſtellt.” — Un
dodruffhie hott der ſei Pärrlerien zurecht gezobbelt, hott ſei
Handſchuh glatt geſtriche, hott de rechte Zeigefinger an ſei
Kabbe=
ſchild geleecht un hott äußerſt freundlich geſagt: „Bitte rächt ſehr,
mache Se ſich inbedräffs meiner Perſohn keine Umſtend, nemlich
ich bin geſchickt —” Un do hab ich noch freundlicher zu=em
ge=
ſagt: „O bitte ſehr, däß freit mich, un däß is mir e recht
Ver=
gnieche —.” Un dann hott er noch=emol mit ſeim Zeigefinger
an ſei Kabbeſchild geditte un hott die Stiwwelabſätz
wädder=
nonner gefeiert, daß ich geglaabt hab, es flickt e Hufeiſe eweck,
un ſeecht: „Bitte rächt ſehr, ich komm im Uffdrag vun de
Darm=
ſtädter Schutzmannſchaft—” Un do hab ich en Knix gemacht,
wie die Paula Kaſchdätt beim Eizug der Gäſte uff de
Wadd=
borch un hab geſagt: „O bitte, däß is mir eine große Ehr —.”
Un do hott er druff geſagt: „Ganz auf meine Seit, gnädiches
Frailein, un ich ſoll Ihne eilade uff de Mittwoch awend zum
fuffzichjähriche Juwiläum vun de Darmſtädter
Schutzmann=
ſchaft —.‟ Dodruffhie hott=er mer e blau Akteſtick in die Hand
gedrickt, däß ich affenglich for=en Strofzettel a geguckt hab, un
däß ſich awer hinnenooch als „Feſtſchrift” entpubbt hott, un
do=
debei hab ich deitlich den Knacks in mer geſpiert, wie mei gut
Gewiſſe widder ei geſchnabbt is. —
Er war ſchun lang de Drebb drunne, do hab ich als noch in
meine Stubb geſtanne un hab die diesbeziegliche Feſtſchrift in
de Hand gehalte".
Alſo ich muß ſage, ich war ſo ziemlich uff alles gefaßt, awwer
inbedräffs vun dem fuffzichjähriche Beſtehe vun de Darmſtädter
Schutzmenner, do hott mei Herz un mei Seel net dra gedenkt.
Allerdings mir läwe ewe ſcheints im Zeitalter vun de
Juwi=
läjumme un wann unſer Schutzmannſchaft ſich no net hinnehie
dricke leßt, do hott ſe ganz recht. Sie is im allgemeine bei
wenicher agenehme Veranſtaldunge ſtets un ſtendich vorne
dra, warum ſoll ſe net aach emol zeiche, wer ſe is, und was ſe
kann, wann ſich’s ganz ſpeziell um ſie dreht. Alſo, warum
ſolle ſich unſer Schutzengel net aach emol dun ihre a genehme
Seit zeiche. Un ich muß offe zugäwwe, unſer Bollezei hott
mehr agenehme Seite, als mir’s uns vorſtelle kenne in unſerm
beſchrenkte Unnerthaneverſtand — ja ſo, Unnerthane gibt’s jo
kaa mehr, ſage mer alſo Burſchoa= un Genoſſeverſtand. — Un
däß wiſſe die wenichſte, was for nette un manierliche
Menſche=
kinner die Schutzleut ſin, wann mer’n dienſtlich nix in Währ
leecht. — Freilich, im Dienſt, do heert die Gemiedlichkeit uff;
Ordnung muß ſei, de Arm geheert in de Aermel. Un ich kenn
ſogor aan aus em alte Schlag vun dene Schutzleit, der hott emol
ſei eiche Fraa a gezeicht, weil ſe ’s Bettzeich vornerauszus lenger
am Fenſter hott lieje loſſe, als es bollezeilich erlaabt is.
Un do liggt nemlich de Hund im Haſepeffer begrawe.
Be=
ſunners die Mannsbilder, däß ſin diejeniche welche, die wo als
net wiſſe, was bollezeilich erlagbt is, un was net. Freilich in
dene dauſende vun Bollezeierläß, do kennt ſich heit kaa Sau
mehr aus, un ich glaab, ſelbſt unſere Schutzleit raacht als emol
de Kobb, wann widder ſo e neier Bollezeierlaß erloſſe laſſe wärd.
Ich hab ſogar ſo des dunkele Gefiehl, als wann unſer
Bollezei=
biewel, odder wie mer des Dienſtvorſchriftkonferſatzionslexikon
haaße dhut, net grad zunemme dhet an Kraft, Weisheit un
Stärke, ſunndern bleeslich immer mehr an verwiggelte
Barre=
grafe. Un daß mer als=emol, weder innerhalb noch außerhalb,
vun de Bollezeiämter waaß, was mer därf, und was mer net
därf, odder was bloß mit=ere lowende Erwähnung geahnt wärd,
odder was bloß mit Gefängnis nicht unter drei Jahren
Zucht=
haus, odder was bloß mit=ere Geldſtrof, im
Uneinbringlichkeits=
falle mit ſounſoviel Dag Haft abgemacht kann werrn. Freilich,
die Mannsbilder berufe ſich eiffach druff un ſage: Erlaabt is,
was gefällt! Des zarte Geſchlächt ſteht doherngääche uff dem
Standpunkt: Erlaabt is, was ſich ziemt! Währenddem der
Schutzmann ei fach ſeecht: Erlaabt is — was mer derf, Punktum,
ſtreih Sand drum erum.
Aaner vun dene Deiwelsbarregrafe, der wo awwer ſehr
genau vorſchreibt, was mer derf und was Strof koſt, däß is der,
der wo vun de Bollezeiſtund hannelt. Alſo däß is de
ſchwie=
richſte un wann do unſer Schutzleit net als emol ſogar die
Hühneragge zudricke dhete, dann kemte unſer Mannsbilder
iwwerhaabt net mehr aus=em Kittche. — Nemlich grad allemal
nooch de Bollezeiſtund, do fellt’s en an ihre Stammdiſch un ſo
ei’, daß unbedingt widder mol ’s Vaderland odder die Rebublidk
gerettet muß werrn, un do fange ſe a', un dreſche mit
Begei=
ſterung leeres Stroh un haage mit de Fauſt uff de Diſch. Noch
annern krieje’s mit=em Laadmut zu dhu un ſinge mit ihrm
Staahkohlebaßtenor: Ich bin ſo gern, ſo gern daheim, daheim
in meiner ſtillen Klauſee un wann dann, wie vum Himmel
geſchickt, ſo=en blaue Schutzengel erſcheint, der wo ſe zart druff
hieweiſt, daß ſe eichentlich ſchun lengſt dehaam ſei mißte, do
werrn ſe gribbebiſſiſch un henge de Rebublikaner raus un ſage,
ihne kennt kaaner an de Wimbern klimmbern. — Freiheit die
ich meine, un ſo — un for ſie weer die Bollezeiſtund an
iwwer=
wundener Standpunkt, die weer bloß for die Dumme. Un
wann’s dann merkwerdicherweis doch zu=eme „Poſte”, kimmt,
dann werd wääche dene drei Drummbel hinnenooch noch en
Rieß Babier verſchriwwe.
Allerdings, ich hab mich am Mittwoch awend uff däre
Feſt=
juwiläumsfeier aach net erkundicht, wann Feierawend is,
ſun=
dern wie ich unſerm derzeitiche Owwerbollezeidiräkter, em Herr
Dockter Hermann Uſinger, im Arm gelääche hab, un bin mit=em
per Foxdrottſchimmy dorch de Saal getuhſtebbt, do war ich reſt=
los glicklich un hab gedenkt, du hellſt emol ganz des Maul vun
wääche de Bollezeiſtund, dann wann die Schutzleit kaa
Ver=
engerung hawwe, un der Uſinger kimmt dehinner, dann is der
im Stand un ſpeutzt=en uff de Kobb. Un der kann emol, infolge
daß er alles Volk um gut eines Haubdes Lenge iwwerraacht
verdammt weit ſpeutze. (Ich halt’s ſogar for gerade, wann
ich=
em in de nechſte värrzeh Dag aach e bische aus em Wähk geh,
mer kann net wiſſe —.
Frauen=Rundſchau
Die geſetzliche Regelung der Kinderarbeit
fordert der „Deutſche Verband für Schulkinderpflege” und der
„Deutſche Kinderſchutzverband” Sie haben zu dieſem Zwecke
den zuſtändigen Miniſterien und Parlamenten dahingehende
An=
träge eingereicht, in denen die Grundſätze zur
allgemei=
nen Regelung der Kinderarbeit niedergelegt ſind.
In dieſen Grundſätzen wird gefordert, daß jede, nicht
pädagogi=
ſchen Zwecken dienende Arbeit, die von Kindern unter 14
Jah=
ren ausgeführt wird, geſetzlich geregelt werden muß. In einem
zu dieſem Zwecke zu ſchaffenden Geſetze müßten deſſen §8 1 und 2
wie folgt lauten:
1. Als Kinderarbeit im Sinne des Geſetzes gilt die
unent=
geltliche ſowie entgeltliche Dienſtbarmachung von Kindern unter
14 Jahren zu wirtſchaftlichen Zwecken.
2. Kinderarbeit im Sinne des § 1 iſt nur zuläſſig, ſoweit die
Kinder in ihrer körperlichen, geiſtigen und ſittlichen Entwicklung
nicht gefährdet, insbeſondere in der Erfüllung ihrer Schulpflicht
nicht behindert werden.
K. II.
Eheſcheidungsgründe nach dem neuen
eng=
liſchen Ehetrennungé= und
Unterhaltungsge=
ſetz. Das kürzlich in Kraft getretene Geſetz bringt den engliſchen
Frauen eine teilweiſe Erfüllung der von ihnen angeſtrebten
Eheſcheidungsreform. So iſt jetzt u. a. die Ehefrau berechtigt,
die Trennung vom Manne zu beantragen, wenn er die Kinder
ſchlecht behandelt, wenn er dem Trunke ergeben oder
geſchlechts=
krank iſt oder die Frau zur Proſtitution verleiten will. L. E.
Der zeitgemäße Haushalt
Verwendung austreibender Zwiebeln. Da ſich
in dieſem Winter die Zwiebeln ſehr ſchlecht aufbewahren laſſen,
weil ſie raſch faulen oder austreiben, empfiehlt ſich folgende
Ver=
wendung: Man ſchält und ſchneidet ſie in zirka ½ Zentimeter
ſtarke Scheiben und breitet ſie auf Dörrhorden oder Tellern aus,
um ſie in der warmen Bratröhre zu dörren. In Säckchen gefüllt
und freiſchwebend aufgehängt, halten ſie ſich ausgezeichnet und
ſchmecken beim Kochen und Braten wie friſche. Walnußgroße,
ausgeſuchte Zwiebeln macht man auch ſehr haltbar, wenn man
ſie in einem weitmaſchigen Netz dem Fleiſcher zum Aufhängen in
der Räucherkammer übergibt. Nach 4—5 Tagen ſind ſie völlig
trocken und haben eine harte Schale erhalten, während ihr
Inne=
res ſaftig blieb.
E.
Gebackener Kartoffelauflauf. 1½ Pfd. gekochte,
geriebene Kartoffeln werden mit 50 Gramm Butter im Topfe auf
mäßigem Feuer ſolange gerührt, bis ſich die Maſſe vom Topfe
löſt. Darauf verrührt man die Maſſe, etwas ausgekühlt, mit
2 Eigelb, 1 Teelöffel Salz und ſoviel Milch, daß ſie geſchmeidig
wird, und zieht den ſteifen Schnee der 2 Eiweiß darunter. In
ausgefettete Form gefüllt, die man zuvor mit geriebenem
Schwei=
zerkäſe ausſtreute, die Oberfläche ebenfalls mit 1—2 Eßlöffel
ge=
riebenem Käſe beſtreut, bäckt man ſie bei Mittelhitze, auf Stein
erhöht geſtellt, zirka 3—1 Stunde. Dieſen Auflauf kann man
zu Rinderbraten, Rouladen, gebackener Leber ſowie als Beilage
zu Gemüſe reichen.
L.
Kartoffel=Eierkuchen. 1 Liter Magermilch verquirlt
man mit 1 Eßlöffel Salz, 1 Ei, 1 Meſſerſpitze geriebener
Muskat=
nuß, 4 Eßlöffel Mehl, ½ Pfund am Tage zuvor gekochten, gerie=
Alſo wie geſagt, es hott mer ſelte bei=ere Veſtifidäht ſo gut
gefalle, wie uff=em fuffzichjähriche Gebortsdag vun unſere
be=
waffente Ortsgewalt. Ich hab=en die Feier vun Härze gegunnt
un war aach arſch ſtolz druff, daß ſe’s net verſchmäht hawwe,
aach mich dezu eizulade, un ich hab unner all dene heechſte un
allerheechſte Härrſchafte ſitze därfe, ſtolz wie e Mick uff=em
Ebbel=
breedche. Iwwrichens hott aach die ganz Stadt Rickſicht uff die
Feier genumme, un mer hott iwwerall uff Ruh un Ordnung
gehalte, damit, weil kaa Schuitzleit da worn, närchenswo was
vorkumme is. Ich glaab, die Schubo, die wo vertretungshalwer
den Dienſt ſo lang iwwernumme hott, die weer gor net needich
geweſe; wann’s abſelut ſei muß, dann wiſſe mer, aach ohne
Uffſicht, was ſich geheert. — Nach hett de Herr Uſinger gor net
ſo zu dhu braiche, als wann=er die Vera’ſtaldung entſchuldiche
mißt, ’s werrn annern Feſte gefeiert, ohne daß ſich aaner
dewääche entſchuldicht
Wie unſer Herrgott die Aemter verdaalt hott, do hott
aus=
gerächent die Bollezei bekanntlich de undankbarſte Poſte
verwiſcht; däß war frieher ſchun ſo, wie’s noch ieblich war, die
Leit mit flammende Säwel aus de Paradieſer zu verdreiwe, un
is heit net viel annerſter. Un die Schutzleit ſin ſozuſage der
Deil, der wo’s noochher auszufräſſe hott. Wo en Schutzmann
ſteht, is=er im Wähk; un wo=er net ſteht, do wärd=er geſucht —
däß ſoll=en mol aaner noochmache. Un de Herr Dockter Bernauer,
der wo vun Nadur aus e bißche klenner ausgefalle is, wie ſei
großer Schäff, der hott ganz recht gehatt, wie er ſei Feſtſchrift
gedicht hott un hott ungefehr geſagt: Fuffzich Johr
Schutzmann=
ſchaft, däß is kaa Eſſich, däß hellt de Hunnerdſte gor net aus.
Awwer mir därfe aach ſtolz ſei uff unſer Bollezei un wolle
hoffe, daß däß gute Eivernehme, däß wo zwiſche de „Blaute‟
un uns gewehnliche Ziffeliſte beſteht, fort un fort beſtehe bleiby,
dann wie ſeecht der große Dichter Wolfang von Schiller:
Heiliche Ordnung, ſäächensreiche!
In dieſem Sinne noch emol noochdräglich: Viehfatt, Gräßgadd,
Floribuß!
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Iwwrichens hab ich gleich am
Dunnerstag awend widder an=ere Feſtlichkeid daal genumme,
nemlich an de feierliche Eiffiehrung vun unſere nei gebackene
Stadträt, mennlichen un weiblichen Geſchlechts. Zu däre Feier
war ich zwar net äxdra eigelade, dofor war ſe aach net groß
ſähenswert. Offe geſtanne, ich wollt mer bloß emol die neie
Kebb bedrachte. Iwwrichens war die Sach aach wenich
feier=
lich. Die, wo vun frieher noch drinn warn, im Stadtrat, die
hawwe mit=nanner geſchwätzt, un vun de neie hott jeder zum
Herr Mueller gemißt, hott=em uff Ehr un Seelichkeit verſpräche
miſſe, „unbaddeiiſch” ſei Amt als Stadtrat zu verſehe (dodruff
bin ich emol geſpannt!), hott=em e Baddſchhand gäwwe, un
uff=
en Babierboge ſein Nome mole miſſe, jedenfalls um damit, daß
mer ſieht, wer ſchreiwe kann un wer net. — Noochdem der Akt
vabei war, do hawwe ſe dann die Kommiſſions=Aemter
unner=
nanner rausgeditte. Un dann is de erſte Adrag im neie Johr
geſtieche, nemlich daß mer Dißjohr wääche’m Ernſt der Zeit die
kannewaliſtiſche Vera’ſtaldunge verbiede ſoll. Ich muß ſage, ich
waaß net genau, wos for „kannewaliſtiſche” Vera’ſtaldunge die
Adragſteller im Aag hawwe, ich will awwer zu ihrm Beſte
anemme, daß ſe die Vera’ſtaldunge maane, wo ſich als die Leit
Babierdutte uff die Kebb ſtillwe un ziehe allerhand bundiche
Kram a‟ — Gut! — Scheen!! — Den Adrag dhu ich
äwen=
falls glatt unnerſchreiwe. Aaaawer meine Herrn: is zwiſche
ere kannevaliſtiſche Vera’ſtaldung mit Danz un ere „
Weihnachts=
feier” mit Feſtball ſo=en aſch große Unnerſchied, wann
ſich’s um die Not der Zeit dreht? — Odder: ſin Vera’ſtaldunge
im Frack un Schmoging entſchuldbarer, wie die in=eme
Hans=
worſchtekiddel? Kimmt’s, wann ſich’s um die Not der Zeit
hannelt, uff däß a was mer uff=eme Vergniege” um un a'
hott? — Js zwiſche de heidiche Dame=Mode uff=eme „Feſtball”,
un däre uff=eme „Maskeball” en Unnerſchied? — Sin „
Wohl=
dädichkeitsvergnieche” bei dene nie was „eraus” kimmt, der Not
der Zeit entſprechend? — Odder: ſin „Verſöhnungseſſe”, bei dene
ſich’s gornet um e „Verſöhnung” dreht, net äwenfalls en
iwwerfliſſicher Luxus?
Es fellt mer do en biſſicher Vers vun meim liewe Heinrich
Heine ei” in dem vum Waſſer un Wei die Redd is, awwer ich
will merin verkneife
In dem feſtereiche Johr des Unheils
neunzehlhunnerd=
fimfunzwanziſch hab ich widderholt ins Horn geſtoße un hab
gerufe: Schorſch, mach die Brems zu, mer kumme an e Korf!
— Awwer ſie hawwe mich net geheert. Bald hawwe ſe dort
„gefeiert”, hald dort. Alleritt is aam en Feſtzug zwiſche die
Baa kumme. Ochſe hawwe ſe am Spieß gebrade, un in de
Gaddebau=Ausſtellung „Hausbäll” abgehalte bis in die Binſe —
als unner dem Motto: Unſer Geld wärrd gornet ſchimmlich,
dann mir brauche immer zimmlich!
Jetz demmert=ſen! Jetz demmert=ſen! Un ſogar im
Stadtrat. Ei bißche reichlich ſpet zwar wie immer, awwer —
es demmeit=en. Wann ſe awwer ſchun emol ſo dhu, als
gotter=
ſprich was krawwelt do, dann ſolle ſe alle Vergnieche verbiete,
aanerlag, ob Feſtbäll odder Maskebäll, ob im Frack odder
Dom=
mino, ob Wohltätigkeitsvergnieche odder — Verſöhnungseſſe.
Däß is mei: Aſicht. Un mit däre Aſicht geh ich de Mittwoch
awend zum „Bunte Awend” vun unſere Stadtkabäll, der wo
zum Beſte vun de Zebbelin=Eckener=Spende vera’ſtalt wärd.
benen Kartoffeln, ſowie 1 Telöffel doppelkohlenſaurem Natron
zu einem dickflüſſigen Teig, von dem man in heißer Pfanne
dünne Eierkuchen mit wenig Fett von beiden Seiten goldbraun
backt.
Pikante Herings=Eier=Creme als
Brotauf=
ſtrich. 2—3 halbweich gekochte Eier wiegt man fein, desgleichen
1 entgräteten, von der Haut befreiten, zarten Fetthering, verrührt
beides mit einigen Tropfen Zitronenſaft, 1 Teelöffel Appels
Mayonaiſe, 1 Priſe Paprika und 1 Teelöffel gutem Oel zu
ſchöner Creme, die man, mit Peterſilie auf kleinen Schüſſelchen
bergartig angehäuft und garniert, als appetitanregenden
Auf=
ſtrich auf den Frühſtücks= oder Abendbrottiſch bringt. Man kann
auch dieſe Creme auf kleine Semmelſcheibchen oder ſolche von
Pumpernickel und Weißbrot geſtrichen und mit Kapern oder
Schnittlauch beſtreut, auf der Gäſtetafel erſcheinen laſſen. V.
Pikante Soße aus Heringsgräten. Schwanz und
lange Gräten ſchneidet man zuvor vom Heringsgerippe ab,
zer=
bricht dieſes in mehrere Stücke und kocht ſie mit dem von
Kie=
men, Augen und Maul befreitem Heringskopfe mit einer Zwiebel,
etwas Zitronenſchale, Pfeffer und 1 Nelke in ½ Liter Waſſer
tüchtig aus. Durchgegoſſen mit einer hellbraunen Mehlſchwitze
verkocht und etwas Zitronenſaft oder Eſſig abgeſchmeckt, eignet
ſich dieſe Soße vorzüglich für jede Art gekochten See= oder
Fluß=
fiſch als falſche Sardellenſoße.
Speiſezettel.
Sonntag: Mocturtleſuppe. Rinderbraten mit
Kartoffel=
auflauf. Aprikoſen. Montag: Reis mit Gänſeklein und
Grießklößchen. — Dienstag: Pichelſteiner. — Mittwoch:
Sauerkraut mit Erbsbrei und Wellfleiſch. — Donnerstag:
Leberknödel. — Freitag: Fiſchklopſe mit Kapernſoße.
Samstag: Kartoffelpuffer mit Obſt.
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Heſſiſcher Landbund
Am Mittwoch, den 13. Januar,
Städtiſchen Saalbau in Darmſtadt die
nachmittags 2 Uhr, findet im
ſtatt.
Tage sordnung:
1. Eröffnungsmarſch und Aufmarſch der Junglandbundbanner
2. Eröffnung der Verſammlung durch den Landesvorſitzenden, Herrn
Landtags=
abgeordneten Dr. von Helmolt, Nieder=Wöllſtadt.
3. Anſprache des Provinzialvorſitzenden, Herrn Landtagsabgeordneten
Glafer, Nordheim.
4. „Bauer in Not” Referent Herr Gutsbeſitzer Hillger Spiegelberg,
Mitglied des Preußiſchen Landtags und Mitglied des Bundesvorftandes des
Reichg=
landbundes, Berlin.
5. Ausſprache.
Die Marſckenuſik wird von der Kapelle ehemaliger Militärmuſiker (Leitung
Obermuſikmeiſter Rühlemann, Weiße Dragoner) ausgeführt.
Alle Mitglieder des Heſſiſchen Landbundes ſind, mit ihren Angehörigen
und Freunden der Landwirtſchaft zu der Verſammlung freundlichſt eingeladen.
Der Vorſtand.
Vortragskurſus des Zunglandbundes Starkenburg.
Die stag, 12. Januar, nachm. 2‟, Uhr, im Städt. Saalbau in Darmſtadt:
„Die Arbeit des Reichsland undes in großdeutſchen Fragen”
Referent: Dr. von Volkmann, Direktor des Reichslandbundes, Berlin,
Donnerstag, 14. Januar, nachm. 2", Uhr, im Städt. Saalb. in Darmſtadt:
„Zeit= und Streitfragen der deutſchen Agrarpolitik”.
Referent: Direktor Füller, Badiſcher Landbund, Karlsruhe.
Zu dieſen Vorträgen ſind nicht nur die Jungbauern und Jungbäuerinnen,
ſondern auch die Mitglieder und Freunde des Heſſiſchen Landbundes freundlichſt
eingeladen. Wir bitten um zahlreichen Beſuch.
(407
Der Provinzialvorſtand des Junglandbundes Starkenburg.
Samstag
16. Jan.
abends 8 Uhr
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1. Verhandlungsſchrift 1925
2. Berichterſtattung
3. Anträge
4. Wahlen
5. Verſchiedenes.
Anträge ſind bis zum 13. Januar beim
Vorſtand einzureichen.
Der Vorſtand.
Seite 18
Sonntag, den 10. Januar 1926
Nummer 10
Palast-Lichtspiele
Das natu rgetreue Fittengemälde
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die man oft
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mit seinem Glanz und seiner Armut!
heitere u. ernste Akte
In der Hauptrolle:
TAAARA
„Er‟ Kellner aus Liebe
Die Neueste Wochenschau ! (425go
Gartenbau=
470
verein
Darmſtadt.
Zu der am 12. d. Mts.,
nachm. 2½ Uhr,
ſtatt=
findenden
Hauptver=
ſammlung des
Lan=
desverbandes d
Obſt=
u. Gartenbauvereine
im Rummelbräu ſind
unſere Mitglieder
hierdurch ergebenſt
eingeladen und wird
um zahlreiches
Er=
cheinen gebeten.
Ein=
tritt frei. Außer dem
Vortrag des Herrn
Landes=Oſtbau=
In=
ſpektor Pfeiffer findet
von 1 Uhr ab eine
Vorführnng der
Mo=
torſpritze zur
Schäd=
lingsbekämpfung
ſtatt. Der Vorſtand,
Aldentſcher Verband
Dienstag, 12. Jan.,
8 Uhr ab, Vortrag m.
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Ver=
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Weißer Saal (253
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Berſammlung,
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(Der Kampf einer Verlassenen)
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Liebes-u. Leidensgeschichte einer verlassenen Frau
II.
Der große Lacherfolg!
Larry Semoninden Steinbrüchen
Groteske in 2 Akten
Urkomisch! Tränen lachen Sie!
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in „Er als Hister Hzz
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n den Hauptrollen:
Gunnar Tolnaes — Karina Bell
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Das guserwählte Pragramn:
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In den Hauptrollen u. a.:
Harga Peter, Karl Walbröhl
Gustav Bertram
Darmstädter MännergesansTerein
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Indischer Fackeltanz!
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Lustiger Film, 2 Akte
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Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
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Musikalische Leitung:
Kapellmeister G. Seibert
Lurngeſellſchaft Darmſtadt.
Sonntag, 24. Januar, 3 Uhr uachm.
Berichterſtattung. Anträge. Neuwahl
des Vorſtandes. Verſchiedenes.
An=
träge ſind bis 20. Januar an den
1 Vorſitzenden Lehmann, Alexanderſir 3, einzureichen.
Abtlgs.= Hauptverſammlungen: Freitag, den 15. Januar
Sportabtlg. — Samstag, den 16. Januar
Schwimm=
abtlg. — Dienstag, den 19. Januar aktive Turn=
Mann=
ſchaft und Turnerinnen.
(474
Der Vorstand.
Landestheater
Sonntag, 10. Januar
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Oper von Verdi.
Anf. 6 Uhr. Ende 10 Uhr
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Luſtſpiel von
G. Rickelt
Anfang 7½, Ende 10Uhr
Preiſe: 1.20—7.20 Mk.
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Donnerstag, 14. d. M.
ſprich tKaplanFah el
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Mathil=
denhöhſaal, abends
8 Uhr, über Thaw’s
Heilige Fohanna
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Litera=
riſch=Künſtleriſchen
Geſellſchaft. Karten
zu ermäßigtem Preis
von 1 50ℳ)an unſere
Mitglieder
beiChri=
ſtian Arnold, am
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Fr. Lit. Künſtl.
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7½ Uhr.
im Mathildenhöhſaa!
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Johanna”.
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1 Mk. bei
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Rheinſtraße 6. 473
Theatermiete D
mtZuſatzmiete,
um=
ſtändehalb. abzugeb.
(Balkonloge, 3 Plätze)
Angeb. u G 64 an d.
Geſchäftsſtelle. (2807
Sheaterzettel für Sonntag, 10. Januar
(Ohne Gewähr)
„Afda‟
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. . . Heinrich Kuhn
Amneris, ſeine Tochter. Anna Jacobs
Aida, gethiopiſche Sklavin Ch. Maſſenburg
Rhadamés, Feldherr . . . Karl Jörn a. G
Ramphis, Oberprieſter . . Heinrich Hölzlin
Amonasro, König von
Aethiopien, Vater Aldas Imre Aldori
Ein Bote.
. . . . Rudolf Strzeletz
Eine Prieſterin . . . . . Margar.Albrecht
Große des Reiches, Hauptleute,
Leibwachen, Krieger, Prieſter, Bajaderen,
Negerknaben, Sklaven, Volk
„Der Glückspilz‟
Perſonen:
Reinhold Ohlſen, ein
Deutſch=Amerikaner . . Oscar Groß a. G.
Walter Wachtel, Proviſor,
ſein Jugendfreund . . . Robert Klupp
Brown, Rechtsanwalt aus
St. Franzisco . . . . Hans Schultze
Jean Ohlſen, Weinhändler Paul Maletzki
Ulrike Ohlſen, ſeine Frau Käthe Meißner
Grete, deren Tochter . . . Jeſſie Vihrog
Ohlſen, Juſtizrat . . . . K. Weſtermann
Aurelie Ohlſen . . . . . Käthe Gothe
Müller, Hotelbeſitzer . . . Richard Jürgas
Oberbürgermeiſter Dr.
. . . HansBaumeiſter
Werner" .
Sanitätsrat Dr. Heuer . Hans Schalla
Otto, Vorſitzender des Re chsbanners
„Schwarz=Not=Gold”. Max Nemetz
Biermann, Vorſitzender des
Geſang=
vereins „Harmonie‟ . . Hans Ausfelder
W. Mayenknecht
Pöhler".
Jacob Levi, Vorſteher der
jüdiſchen Gemeinde . Hugo Keßler
Adelheid von Kummersdorf, Vorſteherin
des „Magdalenenſtifts” Margar. Carlſen
Der Standesbeamte . . . Willy Krichbaum
Ein Küfer .. . . . . . . Friedrich Kinzler
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