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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Einzelnummer 15 Pfennige
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Wöchentliche illeſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 4
Freitag, den 1. Januar 1926.
189. Jahrgang
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brei9 2 Reſchemark. Anzeigen von auswärts 40 Reſchpfg.
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zeiſe 300 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmart
(4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wle Krieg, Aufruhr. Strelt uſw. erliſcht
jede Verpſſchtung auf Erfällung der
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uſträge und Leiſt ung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchticher Beſtreibung fällt ſeder
Naboſt weg. Bankonto: Deuſche Bank und Darme
ſtädter 8 Nationalbank.
Der Stand der Regierungskriſe.
* Zwiſchen Koch und Luther.
Die Rolle des Zentrums.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Am 7. Januar, ſo wiſſen wir jetzt, will Dr. Luther von
ſeinem kurzen Weihnachtsurlaub zurückehren, und dann wird er
vermutlich von dem Reichspräſidenten den Auftrag zur Bildung
ſeines neuen Kabinettes erhalten. An ſich die einzige Löſung,
die noch übrig bleibt, nachdem die Parteien völlig verſagt haben.
Trotzdem iſt es ſchwer, über die Ausſichten der zweiten
Regierung Luther jetzt ſchon ein Urteil abzugeben, weil
iſchen den Patteien noch allerlei getechtelmechtelt wird.
Er=
innern wir uns, daß in den Tagen, wo der Demokrat Dr. Koch
den ausſichtsloſen Verſuch zur Bildung der Großen Koalition Mehrheitsbildung noch einmal zu verſuchen, dann wird auch er
machte, Herr Fehrenbach die Meinung des Zentrums dahin
definierte, daß die Ausſichten der Großen Koalition recht ſchlecht
ſeien, daß das Zentrum unter keinen Umſtänden mit den
Deutſch=
nationalen zuſammengehen, aber auch nicht die Weimarer
Kogli=
tion wiederholen wolle, ebenſowenig aber an ein Kabinett der
bürgerlichen Mitte denke, unter allen umſtänden, jedoch die
Reichstagsauflöſung zu verhindern ſuchen werde, dann ſind
eigentlich damit alle vorhandenen Möglichkeiten erſchöpft, mit
der einen Ausnahme, daß Herr Dr. Luther ſich nicht weiter um
die Parteien kümmert, ſondern ſein Kabinett rekonſtruiert und
durch Perſönlichkeiten erſetzt, die den Mut haben, ſich gegenüber
den parlamentariſchen Strömungen durchzuſetzen. Ein ſolches
Kabinett müßte ſich dann vor den Reichstag ſtellen und den
Parteien die Verantwortung überlaſſen, ob ſie trotz ihrer eigenen
Unproduktivität den Mut aufbringen zur Ablehnung eines Ver= zurückkehren wird. Auch die Reichsrogierung ſowie die
Staats=
trauensvotums. Damit wird Herr Dr. Luther jedoch vermutlich
kaum anfangen. Die Arbeit geſtaltet ſich für ihn leichter, wenn mitteln.
er vorher noch einen letzten Verſuch macht, wenigſtens eine
grö=
ßere oder geringere Mehrzahl von Parteien feſt an ſich zu ketten.
Nach der ganzen Art, wie die Sozialdemokraten die Große
Koalition zerſchlagen haben, dürſte man eigentlich annehmen,
daß das Zentrum ſich einem ſolchen Verlangen jetzt nicht mehr
verſagen würde. Die Führer des Zentrums ſind aber einen
anderen Weg gegangen. Sie betrachten die Brücke nach rechts
hin zu den Deutſchnationalen als endgültig abgebrochen unter
Berufung darauf, daß die Deutſchnationalen vor Locarno aus
der Regierung austraten, und ſie haben es an bitteren
Vorwür=
fen deswegen nicht fehlen laſſen. Der Sozialdemokratie
gegen=
über wollen ſie dieſelbe Konſequenz nicht ziehen. Obwohl doch
die Form, in der die Sozialdemokraten die Verhandlungen über
die Große Koalition kaput machten, einem politiſchen Fußtritt
recht ähnlich ſah, möchten Herr Marx und ſeine Gefolgsleute
darüber den Mantel der Vergeſſenheit breiten und noch einmal
genau da anfangen, wo Herr Koch ſcheiterte. Das ſcheint an
ſich hoffnungslos, denn inzwiſchen iſt nach außen hin nichts
ge=
ſchehen, was einem neuen Verſuch beſſere Ausſichten eröffnen
würde, wenn man nicht annehmen könnte, daß hinter den
Ku=
liſſen das Zentrum die Sozialdemokratie ſehr ſtark unter Druck
geſetzt hat — und dieſes Druckmittel liegt in Preußen. Der
Ratgeber des ehemaligen Reichskanzlers Dr. Marx, Herr Dr.
Spieker, hat um die Weihnachtstage einen Artikel veröffentlicht,
in dem er offen ausſpricht, ſeine Freunde könnten es nicht
ver=
ſtehen und ertragen, daß die Sozialdemokraten lediglich aus
Mißtrauen gegen die Deutſche Volkspartei die Große Koalition
abgelehnt haben, und er deutet die Folgerungen, die das
Zen=
trum daraus ziehen müßte, auch bereits an. Sie können nur
in der Richtung gehen, daß das Zentrum grundſätzlich den
Sozialdemokraten nach ihrem Verhalten die Regierungsfähigkeit
abſpricht und ſie damit alſo auf den ſtarken Einfluß auf die
ganze Verwaltung verzichten. Kein Wunder alſo, wenn ſich die
geſetzt haben. Und jetzt kommt auch Herr Philipp Scheidemann,
in das gleiche Horn. Es muß alſo den Eindruck machen, als hältniſſe geweſen ſei. Letzten Endes wird erſt die kommende
wenigſtens der ſozialdemokratiſche Parteivorſtand bereit iſt, um deutſchen Initiative richtig geweſen war. Angeſichts des
voll=
des Verbleibs in der preußiſchen Regierung willen gern einem
Zuſammenarbeiten mit der Deutſchen Volkspartei zuſtimmen zu
wollen. Fraglich bleibt dabei allerdings immer noch, was die
ſozialdemokratiſchen Organiſationen dazu ſagen, insbeſondere
diejenigen, die unter kommuniſtiſchem Einfluß ſtehen. Die
Thü=
ringer, die Sachſen, die Frankfurter und die Hamburger haben
die große Koalition zu den Kommuniſten abmarſchieren würden, deren Erdteilen legte den Gedanken wirtſchaftlichen
Zuſammen=
zuhalten, ganz abgeſehen davon, daß man doch auch Herrn Koch, außenpolitiſche Erfolge mit einer Linksmehrheit oder einer
dem das Zentrum nach allen Regeln der Kunſt zu ſchmeicheln
ſucht, nochmals die undankbare Aufgabe der hoffnungsloſen
Kanzlerkandidatur nicht zumuten kann. Bei den demokratiſchen
Führern iſt denn auch offenbar eine gewiſſe Verärgerung gegen
die Sozialdemokraten vorhanden, die ſich in der Neigung einer
vorſichtigen Rechtsorientierung äußert. Bei ihnen dürfte Herr
Dr. Luther kaum mehr auf Widerſtand ſtoßen, falls er ſie zu 7
einem Eintritt in ein Kabinett der bürgerlichen Mitte
auffor=
dert, ebenſowenig bei der Bayeriſchen Volkspartei, bei der Deut= n
ſchen Volkspartei und bei der Wirtſchaftlichen Vereinigung. Die Volkes noch oft brauchen.”
große Unbekannte dieſer Rechnung bleibt nach wie vor das
Zen=
trum, das entſchloſſen zu ſein ſcheint, die Sozialdemokraten nur
ihres böſen Willens unterſchreiben, das dann freilich auch in
Herr Dr. Luther ſeine Aufgabe anpacken wird, darüber hat er
ſich vor Antritt ſeiner Weihnachtsreiſe nicht ausgeſprochen. Er
wird das vermutlich davon abhängig machen, was ſich bis zum
7. Januar im Verkehr zwiſchen Sozialdemokraten und Zentrum
nicht an die Parteien verkauft, wird er einen großen Teil der
ſein Kabinett auf die Beine ſtellen. Hält er ſich dagegen für
verpflichtet, aus taktiſchen Gründen das ganze Spiel um die
vermutlich einige Wochen brauchen, bis er zu einem poſitiven
oder negativen Ergebnis kommt.
Politiſches Neujahr.
Der Neujahrsempfang beim Reichspräſidenten
Berlin, 31. Dezember.
Morgen mittag wird, wie alljährlich zu Neujahr, der
Reichs=
präſident das diplomatiſche Korps zum Austauſch von
Glück=
wunſchadreſſen empfangen. Von der Reichsnegierung nimmt
Reichsaußenminiſter Dr. Srreſemann an dem Empfang teil, da
der Reichskanzler Dr. Luther, erſt am 7. Januar, uach Berlin
ſekretäre werden dem Reichspräſidenten ihren Glückwunſch über=
Reichspräſident von Hindenburg richtete an die
deutſche Vehrmacht, folgenden Neujahrserlaß:
An die deutſche Wehrmacht! Der deutſchen Wehrmacht
ent=
biete ich zum neuen Jahre meine herzlichen Wünſche. Ich habe
im vergangenen Jahr das hohe Maß ihres Könnens mit Freude
feſtgeſtellt. Ich wünſche ihr, daß ſie unter bewährter Führung
fortſchreiten möge in ihrer Aufgabe, unſer Vaterland zu ſchützen.
Der Reichswehrminiſter (gez.) Dr. Geßler.
Der Reichspräſident und der öſterreichiſche
Bundespräſident haben, zum neuen Jahre
Glückwunſch=
telegramme gewechſelt. Der öſterreichiſche Bundespräſident
wünſcht in ſeinem Telegramm, daß die bedeutſamen
Abmach=
ungen des vergangenen Jahres die von der ganzen Welt
erwar=
teten Folgen bald zeitigen und auch dem deutſchen Volk eine
Länder und wünſcht, daß das Jahr 1926 für Oeſterreich ein Jahr
der Kräftigung und des weiteren Aufſtieges werden möge.
Die deutſche Außenpolitik.
Streſemanns Standpunkt.
In der „Badiſchen Preſſe” veröffentlicht Reichsaußenminiſter
Dr. Streſemann zur Jahreswende einen längeren Artikel, in dem doner Pakt und von da zur Abmachung von Locarno führte,
er u. a. ſchreibt: „Den Vorwurf der Paſſivität wird man der
deutſchen Außenpolitik, insbeſondere hinſichtlich des vergangenen
Führer der preußiſchen Regierung innerhalb der ſozialdemokra= Jahres, nicht machen können. Man hat im Gegenteil die Frage
tiſchen Reichstagsfraktion tatkräftig für die Große Koalition ein= aufgeworfen, ob der Zeitpunkt der deutſchen Aktivität, die in Ver= es nicht gelingen würde, das Rheinland dem Zugriffe der
der doch ſonſt als Prophet des linken Flügels galt, und ſtößt kam, nicht ein zu frühes Eingreifen in die werdenden neuen Ver= dieſer deutſchen Lebensfrage aus. Sie bleibt gebannt, wenn der
ob die Drohungen des Zentrums bereits gewirkt haben, ſo daß Entwickelung darüber entſcheiden können, ob der Zeitpunkt der ſtützen ſich auf ein Gutachten, das die Leiſtungsfähigkeit
Deutſch=
eine Generation notwendig, ausländiſche Mittel in
Landwirt=
ſchaft und Induſtrie zu indeſtieren. Dieſe Mittel hätten wir
nie=
mals bekommen ohne eine internationale Löſung der
Repara=
tionsfragen. Die Unterliegung vieler europäiſcher Staaten deutſchen Wirtſchaftskraft Ueberirdiſches zutrauten oder an die
zu verſtehen gegeben, daß ſie bei einem Eintritt ihrer Partei in gegenüber den großen, durch den Weltkrieg nicht geſchwächten an=
Ihr Einfluß wird vermutlich auch groß genug ſein, um auch wirkens nahe, der auf politiſchem Frieden aufgebaut werden
die Parteileitung von einem ſo gefährlichen Experiment zurück= muß. Es iſt die Frage aufgeworfen worden, ob man größere, man allmählich erkeune, wie Macht allein nicht mehr im Stande
Rechtsmehrheit erreichen könne. Je größer die Mehrheit, die ſich
hinter die deutſche Außenpolitik ſtellt, je ſtärker in der Welt der
Gedanke lebendig iſt, daß das deutſche Volk nach den Folgen des Außenpolitik ſich auf einer natürlich gegebenen, für Deutſchland
verlorenen Krieges und der Erſchütterung der Revolution ſich
wieder zu einem Deutſchland zuſammengefunden hat, das in
Fragen ſeiner Lebensintereſſen keine Pacteien kennt, um ſo
ſtär=
ker wird Deutſchlands Außenpolitik ſein können. Wir wiſſen
Zum Jahreswechſel.
Von
Oberbürgermeiſter Dr. Jarres, Duisburg.
Das erſte Viertel des 20. Jahrhunderts geht zu Ende. Als
die Silveſterglocken am 31. Dezember 1900 das neue Säkulum
dann fernzuhalten, wenn ſie noch einmal das Eingeſtändnis einläuteten, ſah das deutſche Volk mit ſtolzer Zuverſicht in die
Zukunſt. In ſtarker, furchtgebietender Rüſtung ſtand das Reich
Preußen zu einer neuen Orientierung bereit ſein dürſte. Wie als ſtärkſte Waffenmacht der Erde da. Von ſeinem unbedingten
Friedenswillen hatte es viele Beweiſe, zuletzt noch während des
engliſchen Burenkrieges, gegeben. Die berechtigte Sorge ernſter
Vaterlandsfreunde, daß die unzulängliche Außenpolitik der
nach=
bismarckſchen Zeit Deutſchland über kurz oder lang infolge
ſeiner wirtſchaftlichen Kraftentfaltung trotz dieſes
Friedenswil=
ereignet hat. Gerade durch das Verhalten der Sozialdemokraten lens in furchtbare Konflikte bringen könnte, blieb leider allzu
iſt die Stellung Dr. Luthers an ſich ſehr ſtark. Wenn er ſich unbeachtet und vereinzelt. Nach der Kriſe der vergangenen Jahre
ſchien die deutſche Wirtſchaft auf unaufhaltſamem Wege nach
öffentlichen Meinung hinter ſich haben und wird auch ſehr ſchnell oben. Materiell ging es gut; und ſo ſchien die Zukunft
ge=
ſichert. Die Feſtigkeit des Reiches galt als unerſchütterlich.
Kaum beſonders beachtet und mit einer Leichtigkeit, welche dem
Rechtsſinn des Volkes, wie der Tüchtigkeit ſeines Richterſtandes
in gleicher Weiſe Ehre machte, hatte ſich ſoeben die Einführung
des Bürgerlichen Geſetzbuches mit ſeinen einſchneidenden
Rechts=
veränderungen vollzogen und damit ein neues einigendes Band
um das Volksganze gezogen.
Die folgenden Jahre gaben der Zuverſicht an der
Jahr=
hundertwvende Recht. Die kleine Wirtſchaftskriſis am Anfang
des Jahrhunderts wurde ſpielend überwunden, und es entfaltete
ſich nun die ökonomiſche Kraft des Reiches in beiſpielloſer Weiſe.
Nur, daß davon viel zu viel geredet und Aufhebens gemacht
wurde. Für den tiefer in die Dinge Blickenden mußte die ſtarke
materialiſtiſche Einſtellung des Ganzen und die
Unbekümmert=
heit, mit welcher das Volk im allgemeinen die weltpolitiſche
Iſolierung Deutſchlands verkannte, ſchwere Sorge bleiben.
Und doch gab die große Weltkataſtrophe des Krieges der
Welt zunächſt ein Bild deutſchen Seelenſchwunges, wie ſie es
auch von dieſem gefürchteten und deshalb gehaßten Volke nicht
erwartet hatte. Aber es reichte nicht aus und ließ nach deutſcher
Unart zu früh nach. Es bleibt meine Ueberzeugung, daß trotz
aller Unzulänglichkeiten, namentlich in unſerer politiſchen
Füh=
rung, das große Ringen dem deutſchen Volke hätte gewonnen
werden können, wenn auch nur ein kleiner Bruchteil allgemeiner
Mehranſtrengung geleiſtet worden wäre und wenn das Volk in
dem Bewußtſein, daß es ſich um Alles und das Letzte handle,
nicht wankend gemacht worden wäre.
Zu ſpät brachten die furchtbaren Folgen des Niederbruches
und das Erwachen aus den Illuſionen der Staatsumwälzung
das deutſche Volk zur Erkenntnis. Erſt das Jahr 1925 zeigte
mit ſeinen grauſam ſprechenden Zahlen die ganze Troſtloſigkeit
Der Reichspräſident (gez.) von Hindenburg, der wirtſchaftlichen Lage eines geſchlagenen und gefeſſelten
Volkes. Sieben Jahre ſind notwendig geweſen, um der Welt
und auch der Maſſe des deutſchen Volkes ſelbſt dieſe furchtbare
Klarheit zu geben. So bitter dieſe Erkenntnis iſt, es iſt gut, daß
ſie endlich klar zutage liegt. Daraus dürfen wir die Hoffnung
ſchöpfen, daß es dem deutſchen Volke, das an Tüchtigkeit,
Ker=
nigkeit und Rührigkeit auch heute noch ſeinesgleichen in der
Welt ſucht, gelingt, der Dinge Herr zu werden.
Sehr mit Recht hat Dr. Georg Solmſſen in ſeinem
beach=
tenswerten Vortrag „Finanzwirtſchaft gegen Parteiwirtſchaft”
vor kurzem einleitend darauf hingewieſen, daß das in dieſen
ſchöne und friedliche Zukunft eröffnen. — Der Reichspräſident Tagen ſo ſtark hervortretende Dräugen nach einer Neuordnung
erinnert in ſeiner Antwort, an die treue Kameradſchaft beider, der Beziehungen unter den Kulturvölkern nichts anderes ſei, als
die Erkenntnis der unabwendbaren Notwendigkeit, einen
Aus=
weg aus dem wirtſchaftlichen Wirrſal zu finden, in das die
Ueberſteigerung des Machtprinzips die Menſchheit geſtürzt habe.
Auch als rechtsſtehender Politiker kann ich in der
außen=
politiſchen Entwicklung der beiden letzten
Jahre nur einen erfreulichen Fortſchritt zum
Beſten der deutſchen Sache ſehen. Die Feſtigkeit der
deutſchen Währung und die harte Zurechtrückung des Reichs=
Larlsruhe, 31. Dezember. haushalts — in der Hauptſache Luthers Werk — in Verbindung
mit der von Streſemann begonnenen und zielrecht
weitergeführ=
ten Außenpolitik, welche über das Dawes=Gutachten zum
Lon=
haben das deutſche Staatsſchiff aus der gefährlichſten Lage, aus
Nebeldunſt und Minenfeld in überſichtlicheres, wenn auch
ſtür=
miſches Gewäſſer bugſiert.
Die größte Gefahr nach Kriegsende war ſicherlich die, daß
bindung mit dem deutſchen Sicherheitsangebot zum Ausdruck Franzoſen zu entziehen. Im Herbſt 1923 ſah es toternſt in
Deutſche will. Und er muß wollen und er wird wollen.
Die im Londoner Pakt übernommenen Wirtſchaftsleiſtungen
lands weit überſchätzt. Dieſe von deutſcher Seite in den
Ver=
kommenen Zuſammenbrechens des inneren Kredites iſt es für handlungen ſtets vertretene Auffaſſung wird von den
Wirt=
ſchaftserfahrenen der Welt immer mehr übernommen und muß
über kurz oder lang Gemeinauffaſſung werden. Die ökonomiſche
Lage Deutſchlands, bisher verſchleiert, wird in ihrer heutigen
Grauſamkeit die Augen auch derer öffnen, welche bisher der
Böswilligkeit des deutſchen Schuldners glaubten oder zu
glau=
ben vorgaben. Der Machtrauſch unter den Siegern macht
offen=
bar allmählich auf Grund eigener bitterer Erfahrungen der
wirt=
ſchaftlichen Vernunft Platz. Dr. Solmſſen ſagt mit Recht, daß
ſei, die Wirtſchaftsgrenze zu bändigen, die ſich aus der
Natur=
notwendigkeit des Zuſammenlebens der Völker für die ſie
mit=
einander verbindenden Beziehungen ergeben. So bin ich der
Auffaſſung, daß die von Streſemann und Luther verantwortete
vorteilhaften Linie bewegt. Nach den Erfahrungen, die wir
ge=
macht haben, kann kein Deutſcher dem Völkerbunde Vertrauen
oder Sympathie entgegenbringen. Trotzdem wird ſich der
Ein=
tritt nicht vermeiden laſſen. Mir perſönlich wäre es zwar lieber
geweſen, wenn der Reichstag ſich ſelbſt die Entſcheidung über
nicht, ob wir in der Zukunft nicht dieſe Einheit des deutſchen den deutſchen Eintritt vorbehalten hätte, ihn abhängig machend
von den Auswirkungen des Paktes von Locarno bis zum Früh=
Seite 2
Freitag, den 1. Januar 1926
Nummer 1
jahr, wann der Aufnahme=Antrag Deutſchlands ja erſt in Frage
kommt. Wir dürfen jedoch als ſelbſtverſtändlich annehmen, daß
auch Reichspräſident und Reichskabinett, wie letzteres auch immer
geſtaltet ſein wird, von der vom Reichstag erteilten
Ermächti=
gung nur dann Gebrauch machen werden, wenn die in Locarno
getroffenen Vereibarungen ſich wirklich im Sinne einer
Ent=
ſpannung und Befriedigung auswirken. Das Mindeſte in dieſer
Hinſicht iſt die völlige Räumung des beſetzten
rheiniſchen Gebietes in kurz bemeſſener Friſt.
Das erſte Vierteljahrhundert brachte der Welt das
Schau=
ſpiel von Deutſchlands ſtürmiſchem Aufſtieg und jähem Fall.
Unter den Tragödien der Weltgeſchichte wohl die an Tragik
reichſte. Es iſt eine Grundregel der Dramaturgie, daß das
tra=
giſche Schickſal des Helden die Katharſis, die Reinigung, bringen
ſoll von den Leidenſchaften und Fehlern, die zum tragiſchen
Abſchluß des Dramas führten. Der Fehler des Deutſchen in
dieſem weltgeſchichtlichen Schauſpiel war die Uneinigkeit, der
Mangel an letzter einigender Entſchloſſenheit. Wenn wir den
Blick auf unſere heutigen innerpolitiſchen Verhältniſſe werfen,
ſo muß man faſt verzagen in der Hoffnung, daß dieſes alte
deutſche Leid ſich wenden könne. Nur das Vertrauen in die
Unvergänglichkeit unſeres Volkstums, in ſeine urgeſunde innere
Kraft kann uns in dieſer Hoffnung halten. Der Wunſch, daß
es anders werden möge, der Vorſatz, daß es anders werden
ſoll, iſt das beſte Geſchenk, welches dem deutſchen Volke zum
neuen Jahr gegeben werden kann.
Demokratiſche Führer zum Jahreswechſel.
Berlin, 31. Dezember.
Im „Demokratiſchen Zeitungsdienſt” äußern ſich hervorragende
Mit=
glieder der Demokratiſchen Partei zum Jahreswechſel. Unter der
Ueber=
ſchrift „Zwang zur Verſtändigung” ſchreibt der Vorſitzende der Deutſchen
Demokratiſchen Partei, Reichsminiſter a. D. Koch, unter anderem:
„Wenn die Völker Europas nicht von ihrer Kulturſtufe und ihrer
Lebenshaltung herabſteigen wollen, ſo müſſen ſie ſich verſtändigen.
Zer=
ſplittert ſind ſie der Kapitalkraft Nordamerikas, der überlegenen
Frucht=
barkeit Südamerikas, dem Gewerbefleiß des Fernen Oſtens, den
Men=
ſchenmaſſen Afrikas und den Erſchütterungen des Bolſchewismus nicht
gewachſen. Uns Deutſchen, denen man bei Friedensſchluß Schmach und
Flucht auf das Haupt gehäuft hat, wird es am ſchwerſten, an einer
ſol=
chen Verſtändigung teilzunehmen. Das ſollen unſere Gegner wiſſen. Das engliſch=italieniſche Zuſammengehen.
Aber trotzdem iſt es auch unſere Pflicht, eine ähnliche Verſtändigung
imerlich zu wollen. Locarnogeiſt brauchen wir aber auch im Innern.
Deutſchland kann nur beſtehen, wenn alle Parteien, denen es um eine
friedliche äußere und innere Entwickelung Deutſchlands ernſt iſt, ſich
zuſammenſchließen. Die wirtſchaftliche Not Deutſchlands iſt übergroß.
Nur eine zielbewußte, von der Mehrzahl des Volkes getragene
Regie=
rung kann ihr ſteuern.”
Abg. Anton Erkelenz äußert ſich wie folgt: „Die Innenpolitik des
kommenden Jahres wird von der Frage überſchattet ſein, wie wir der
Wirtſchaftskriſe und ihren Folgen Herr werden.
Erwerbsloſenunter=
ſtützung, Wohlfahrtspflege, Kreditpolitik uſw. ſtehen im Vordergrund.
Aber es kommt noch auf etwas anderes an. Die große wirtſchaftliche
Umwälzung, in der wir ſtehen, muß begleitet ſein von einer geiſtigen
Umſtellung, Aufweckung aus alten Gewohnheiten, Bereitſchaft, Neues zu
ſehen und anzuwenden.”
Abg. Dr. Hermann Fiſcher führt aus: „Die Finanz= und
Steuer=
politik des Jahres 1925 litt darunter, daß nach der 1924 erfolgten
Sa=
nierung des Staates durch die gewaltigen Leiſtungen der Wirtſchaft nicht
alle Kraft auf die Pflege der wirtſchaftlichen Aufbauarbeit vereint
wurde. Anpaſſung der öffentlichen Geſamtausgaben an die unſerer
Wirtſchaft noch gebliebene Leiſtungsfähigkeit, ſcharfe
Aufgabenbeſchrän=
kung der öffentlichen Verwaltungen, Abkehr der öffentlichen Hand von
privatwirtſchaftlicher Betätigung und allen anderen „trockenen”,
Sozia=
liſierung bewußt oder unbewußt zuſtrebenden Eingriffe in das
Wirt=
ſchaftsleben, peinlichſte Pflege der Kapitalneubildung und Förderung
der jetzt für Volk und Welt ſo dringend notwendigen
kapitalwirtſchaft=
lichen Umgruppierungen — dieſe grundſätzlichen Forderungen müſſen
Ausgangspunkte einer Finanz= und Steuerpolitik werden, die ſich der
Aufgabe der deutſchen Wirtſchaft bewußt iſt, die Freiheit des
Vater=
landes zu erarbeiten.
Der Tgeng=Arica=Streit.
* London, 31. Dez. (Priv.=Tel.)
Wie die Times” aus Waſhington berichtet, beabſichtigt
Prä=
ſident Coolidge nicht, die Rolle des Schiedsrichters zwiſchen
Peru und Chile in der Tacna=Arica=Frage aufzugeben. Die
Mel=
dungen, wonach General Perſhing, der Vertreter des
Präſi=
denten Coolidge in der Volksabſtimmungskommiſſion, wegen
ſei=
ner ſchlechten Geſundheit demiſſioniert habe, finden wenig
Glau=
ben. Die Schwierigkeiten, die einer Volksabſtimmung in dem
Streitgebiet entgegenſtehen, ſcheinen unüberwindlich zu ſein. Die
chileniſche Regierung hat zwar grundſätzlich der
Volksabſtim=
mung zugeſtimmt, ſie hat aber nicht die Macht, ihre Beſchlüſſe
durchzuſetzen. Die Bevölkerung iſt gewillt, eine ſolche
Abſtim=
mung auch mit gewaltſamen Mitteln abzuwenden. Die
amerika=
niſche Regierung befindet ſich jedenfalls in einer wenig
beneidens=
werten Lage. Zieht ſich Präſident Coolidge vom
Schiedsrichter=
amt zurück, ſo leidet darunter das Preſtige der Vereinigten
Staa=
ten. Bleibt der Präſident dagegen feſt, ſo muß mit einer Eimigung
aller amerikafeindlichen Kräfte im Süden gerechnet werden, die
den Koloß im Norden mit Mißtrauen beobachten.
Vom Tage.
Der „Völkiſche Kurier” ſtellt ſein Erſcheinen als
Tageszeitung bis auf weiteres ein.
Vandervelde hat ſich nach Paris begeben, wo er mit
Briand eine Unterredung haben wird.
Geſtern abend wurde in der belgiſchen Kammer das neue
Militär=
geſetz mit 119 gegen 10 Stimmen angenommen. Das ſtehende Heer
beträgt darnach 77 300 Mann, was eine Verminderung um 5300
Mann bedeutet. Für die Infanterie wird die Dienſtzeit von 12 auf
10 Monate und für die techniſchen Truppen von 13 auf 12 Monate
her=
abgeſetzt. Darauf vertagte ſich die Kammer bis zum 19. Januar.
Die Zahl der engliſchen Arbeitsloſen iſt in der letzten
Woche um 25 000 zurückgegangen und beträgt 1 182400.
Die ungariſche Regierung plant die ſofortige
Einberu=
fung der Nationalverſammlung, um die Hochwaſſerſchäden
zu beſprechen.
Der Führer der Agrarpartei Kallio hat die neue finniſche
Regierung gebildet, die aus ſechs Mitgliedern der Agrarpartei und
aus ſechs Mitgliedern der Sammlungspartei zuſammengeſetzt iſt. Das
Miniſterium des Aeußern übernimmt Profeſſor Setgelge und das
Ver=
teidigungsminiſterium der Rektor der techniſchen Hochſchule Hjelman.
Die ruſſiſche Geſandſchaft in Teheran ſoll zum
Range einer Botſchaft erhoben werden. Die Ernennung eines
per=
ſiſchen Botſchafters in Moskau ſtehe ebenfalls bevor.
Nach einer Agenturmeldung aus Bagdad iſt in Diabekir,
nordweſt=
lich von Moſſul, eine weitere türkiſche Diviſion eingetroffen. Von der
Moſſulgrenze werden beträchtliche türkiſche Truppenbewegungen
ge=
meldet.
Nach Meldungen aus Peking iſt der General Hſu=Siu=
Tſcheng, einer der Haupt=Unterführer des Chefs der chineſiſchen
Exekutive Tugn=Chi=Jui, ermordet worden.
Ein däniſches Patrouillenboot hat drei
Kanonen=
ſchüfſe auf eine engliſche Schaluppe abgegeben, die in den
däniſchen Territorialgewäſſern dem Fiſchfang nachging. Nach einer
über zweiſtündigen Jagd mußte ſich der Kapitän der Schaluppe
er=
geben. Er wurde mit ſeiner Mannſchaft verhaftet.
Die Moſſulfrage.
* London, 31. Dez. (Priv.=Tel.)
In gut unterrichteten Kreiſen erklärt man, daß im Laufe der
in Rapallo zwiſchen Chamberlain und Muſſolini geführten
Un=
terhaltung der italieniſche Diktator zu verſtehen gegeben habe,
daß Italien im Falle eines türkiſchen Angriffes auf Moſſul nicht
unbeteiligt bleiben könne. In liberalen engliſchen Kreiſen
zweifelt man nicht daran, daß Muſſolini aus einem
engliſch=
türkiſchen Konflikt Nutzen ziehen wolle, um ſeine eigenen Ziele
in Kleinaſien, zu verfolgen. Der römiſche Berichterſtatter des
„Mancheſter Guardian” weiſt auf das große Intereſſe hin, das
die Zuſammenkunft zwiſchen Chamberlain und Muſſolini in
Ra=
pallo erzeugt habe. Er ſagt: Es beſteht kein Zweifel darüber,
daß die Beſprechung von großer Bedeutung iſt, und daß in
Rapallo, nicht nur die bevorſtehenden Schuldenverhandlungen,
ſondern auch die allgemeine politiſche Lage erörtert wurde. Aus
gewiſſen Kommentaren kann geſchloſſen werden, daß Italien,
brutal geſprochen, gerne die Bezahlung ſeiner Schuld in der
Form eines politiſchen Zuſammenwirkens mit Großbritannien
erledigen möchte, und vielleicht ſeine Unterzeichnung des
Lo=
carnopaktes als eine bereits erfolgte Teilzahlung anſieht.
Be=
ſonders bemerkenswert iſt die geſtrige Andeutung der offiziöſen
„Tribung” über die ruſſiſch=italieniſchen Beziehungen, aus der
leicht herausgeleſen werden kann, daß es Muſſolinis Aufgabe in
Rapallo ſein werde, Chamberlain zu überzeugen, daß Italien
in der europäiſchen Politik kein dunkles Spiel zu ſpielen brauche,
daß es durch keinerlei Geheimverpflichtungen an Rußland
ge=
bunden iſt, ſondern gegenüber der Sowjetregierung denſelben
Standpunkt einnimmt wie Großbritannien, und daß Italien
auf eine Regelung der Schuldenfrage in dieſem Sinne hofft.
Italieniſche Anſprüche auf Korſika.
Franzöſiſche Aufregung.
* Rom, 31. Dez. (Prib.=Tel.)
In einer längeren Zuſchrift an die „Idea Nazionale” wird
die Aufregung geſchildert, die in der franzöſiſchen Preſſe über
das Verlangen italieniſcher Kreiſe nach der Inſel Korſika herrſcht.
Es wird hervorgehoben, daß Korſika geographiſch, ethnographiſch
und der Sprache nach zu Italien gehöre und politiſch erſt ſeit
150 Jahren under Frankreichs Souverämität ſtehe. Die
Fran=
zoſen hätten keinen Grund, anläßlich der Beſprechung der
ita=
ligniſchen Abſichten auf Korſika Italien Undankbarbeit
vorzu=
werfen. — Frankreich ſei für ſein früheres Eintreten zugunſten
Italiens reichlich bezahlt worden durch die Erſetzung der
Kriegs=
koſten und die Abtretung zweier italieniſcher Provinzen. Ferner
habe Italien ohne Entgelt Frankreich zuerſt durch ſeine
Neutrali=
tät und ſodann durch ſeinen Eintritt in den Weltkrieg gerettet.
*Zum Jahreswechſel.
Das Jahr geht ein,
Das Jahr geht aus
Und ſchaffſt Du mit rüſtigen Händen,
So ſchleicht ſich das Glück von ſelber ins Haus
An allen Ecken und Enden. —
Von irgendwo iſt dieſer ſinnige Neujahrswunſch auf meinen
Redaktionstiſch geflattert, ich weiß nicht, wer ihn erſann, weiß
nicht, wer ihn mir gab. Aber er iſt ſinnvoll.
Schaffen mit rüſtigen Händen! Kann es ein
ern=
ſteres Gebot der Stunde geben, wenn wir heute ein Jahr zu
Grabe tragen und ein neues, das dunkel im Schoß der Zukunft
liegt, begrüßen?
Was heißt ein neues Jahr? Der morgige Tag iſt wie der
heutige und beide ſind gleich. Jeder Tag bringt neuen
Ge=
winn, neue Freude oder neue Sorgen und neues Leid. Dennoch
iſt der Tag des neuen Jahres ein anderer, er iſt ein Tag, an
dem wir zurückſchauen und an dem wir neue Hoffnungen in uns
erſtehen laſſen, ſoweit wir an eine Zukunft glauben.
Glau=
ben aber und Hoffen, das ſollen wir. Das müſſen wir, wenn
anders das Leben nicht dauernd ſchal und öde vor uns liegen
ſoll. Wir dürfen weder den Glauben an uns und eine gute
Zukunft noch an eine gute Zukunſt all deſſen, was deutſch iſt,
verlieren.
Gewiß, die Zeit iſt ſchwer, zu ſchwver, um ſich zum Hoffen
auf eine ſchöne, auf eine beſſere Zukunft durchzuringen. Dieſes
Durchringen aber dieſes Kämpfen um die Zukunft ſoll und muß
unſere Aufgabe ſein, die Aufgabe des Einzelnen und die
Auf=
gabe des deutſchen Volkes.
Den Mut zur Tat müſſen wir haben, müſſen wir uns
er=
halten.
Ningen und kämpfen vereinfacht und in einen Begriff
zu=
ſammengefaßt, heißt ſihaffen. Schaffen an inneren und äußeren
Werten, ſchaffen am eigenen und an des deutſchen Volkes Glück!
Wenn wir mit dieſem durch nichts zu erſchütternden Vorſatz
ins neue Jahr treten, dann muß das Glück kommen.
Wir haben unendlich viel verloren an äußeren Werten und
an innerer Sammlung und Reinheit. Wir leben in einer Zeit
ſchwerſter Not und Entbehrung. Wir darben. Das aber darf
ins nicht Grund ſein zum Klagen, zum Verzseiſeln. Es muß
uns Grund ſein zum Schaffen. Wer um des Lebens Güter
ſchwer ringen muß, wer entbehren muß, der iſt geſegnet, iſt über
andere emporgehoben, die ſatt ſind, die nicht wiſſen, was ringe
heißt. Freuen wir uns darum, daß das Schickſal
npi
uns zurückwarf, uns vor neue ſchwere und ſchwerſte Aufgaben
ſtellte, uns zum Schaffen zwingt.
Freuen wir uns, daß wir einen neuen Morgen und mit ihm
gute Zeit vor uns haben. Freuen wir uns, daß wir arbeiten
können, vergeſſen wir dabei aber nicht, daß wir arbeiten müſſen
nicht nur um äußerer Güter willen, ſondern daß wir arbeiten
müſſen um ein Glück, das uns innerlich erfüllt, das uns frei
machen ſoll.
Glück! Wieviele tauſend Wünſche flattern heute hinaus
von einem zum anderen, wieviel tauſendfach wird heute um die
zwölfte Stunde beim Klang der Gläſer Glück gewünſcht! Und
viele von den Tauſenden und Abertauſenden denken wohl
dar=
über nach: „Was iſt Glück?‟ Dem einen fällt es in den Schoß,
er achtet ſeiner nicht, der andere kämpft tagein, tagaus um das,
was er Glück nennt, und er weiß nicht, daß dieſes Kämpfen,
dieſes Sehnen das Glück iſt. Der Dritte greift mit kühnem Mut
zu den Sternen um ſein Glück. Wer von allen geht den richtigen
Weg? Wer iſt ſich klar darüber, daß Glück letzten Endes nur
das iſt, was wir erſchaffen wollen, niemals das Erreichte?
Daß Glück eigentlich nur der Kampf um den Siegespreis iſt,
niemals der Siegespreis ſelbſt? Nur wer zum Kämpfen
aus=
erwählt, kennt das Glück, weil er es nie greifbar beſaß, ſondern
weil es ihm wie eine Fata morgana in der Morgenröte jedes
neuen Tages erſchien, um ihn auch am Abend des Tages noch
Kämpfer, noch Schaffer ſein zu laſſen.
Wir ſtehen alle unter dem Druck ſeeliſcher und materieller
Nöte. Die Wenigen, die weder die eine noch die andere Not
kennen, wollen wir nicht beneiden, wollen ſie auch nicht
ver=
dammen. Dieſe Bemitleidenswerten ſollen uns zeigen, daß ſie
das Glück nicht kennen. Sie kennen die Liebe nicht.
Der uns der Inbegriff der Liebe war, weil ſeine Liebe die
Menſchheit umfaßte und der um ſeiner Liebe willen den
Kreuzes=
tod ſtarb, er war ein Kämpfer, ein Schaffer im beſten Sinne
des Wortes. Er allein liebte ſelbſtlos. Er kannte den
göttlichen Begriff opferfreudiger, opferwilliger Liebe. Darum
war er ein Streiter, darum errang er den Sieg über die Welt,
den Sieg über die Sünde, den höchſten Sieg über ſich ſelbſt erſt,
als ſeinem Erdenwallen ein Ende ward. Einen Sieg über das
eigene Ich kann allein ſelbſtloſe Liebe erringen. Dann aber
kann dieſer Sieg nichts mit Erdenhaftem zu tun haben, dann
iſt dieſer Sieg ein göttlicher, weil der Kampf um dieſen Sieg
mit dem flammenden Schwert göttlicher, ſelbſtloſer Liebe geführt
wurde.
rſuchen wir, wenn heute um die Mitternachtsſtunde das
alte Jahr ſcheidet und das Morgenrot des neuen zu leuchten
beginnt, wenn wir um dieſe heilige
inute uns Glück wün=
Italien und Rhodos.
Von unſerem Korreſpondenten.
C.M. P. London, 31. Dezember.
Ein Sonderberichterſtatter, der leider nicht genannt ſein will,
deſſen Auslaſſungen aber ſtets beachtet werden, ſchreibt in der
„Weſtminſter”: „Muſſolinis berichtete Abſicht, Italien als
Kaiſec=
reich zu proklamierenk), iſt die Darlegung einer Politik, die
ihren Anfang am Ende des Krieges genommen hat und
ſeithe=
ſtetig weiter entwickelt worden iſt. Dies imperialiſtiſche Projekt
und die Vorbereitungen, welche Italien auf der Inſel Rhodos
durchführt, ſind die letzten Ergebniſſe dieſer Politik. Italiens
Ehrgeiz umfaßt die Politik eines „Dranges nach dem Oſten”,
ſowie ſich nur ein günſtiger Moment darbieten mag. Die
mate=
riellen Mittel für eine ſolche Expanſionspolitik werden jetzt
ge=
ſammelt, und alle Tatſachen deuten als Ziel auf Anatolien. Es
gibt Anzeichen, daß eine Konzentration von Kriegsmaterial,
ein=
ſchließlich der tatſächlichen Montierung von 12zölligen — 30,5
Zentimeter — Geſchützen auf der Inſel ſtattfindet. Es gib:
ferner Grund zum Glauben, daß man ſich mit Erwägungen über
die Konſtruktion einer Flottenbaſis auf der Inſel beſchäftigt.
Schon im Februar dieſes Jahres erwog man den Plan einer
Hafenverbeſſerung. Man dachte damals, daß dieſe
Verbeſſerun=
gen im Hinblick auf ein beabſichtigtes Vortreiben des Handels
nach Kleinaſien hinein unternommen würden, da die beſtehenden
Hafeneinrichtungen für alles, was über den mäßigſten
Schiffs=
verkehr hinausging, ganz unzureichend waren.
Die italieniſche Regierung hat ein offiziöſes Dementi
er=
laſſen, daß keinerlei militäriſche Geſichtspunkte mit in Frage
kämen, aber der Krieg hat uns gelehrt, daß für Handelszwecke
unternommene Arbeiten leicht für die Erfüllung militäriſcher
Anforderungen gewandelt, werden können. Vom ſtrategiſchen
Geſichtspunkt aus iſt Rhodos ein ideales Sprungbrett für jedes
italieniſche Abenteuer in Kleinaſien. Italien iſt die ſtärkſte
See=
macht im öſtlichen Mittelmeer. Die türkiſche Flotte iſt ſo gut
wie nicht mehr vorhanden. Die griechiſche iſt noch nicht im
Zuſtande, der ihr ein Rivaliſieren geſtatten würde. Die
jugo=
ſlawiſche ſteckt noch in ihrer Kindheit. Transporte nach Brindiſi
oder den italieniſchen Kolonien in Nordafrika könnten unſchwer
nach Rhodos gebracht werden, das eine vorgeſchobene Baſis
vor den Toren von Anatolien ſelber bieten würde. Italien
fühlt das Drängen von drei Kräften: ſeinen politiſchen
Ehr=
geiz, die Notwendigkeit einer wirtſchaftlichen Ausdehnung und
den Druck ſeiner Ueberbevölkerung. Das Tor iſt für das erſt=
und dritte Moment an der Oſtküſte des Adriatic geſchloſſen. Der
tatſächliche Schluß der Tore der Vereinigten Staaten für die
italieniſchen Einwanderer hat das Problem noch mehr zugeſpitzt.
Das zweite Moment wird dadurch dargeſtellt, daß es nicht
ge=
lang, den von der Abtretung des größten Teiles des Hafens
von Fiume erhofften Fortſchritt zu erzielen.
Italien möchte im Balkan und im Nahen Oſten die
ſeiner=
zeit von Oeſterreich=Ungarn geſpielte Rolle übernehmen. Aber
da muß es mit ſeinem ſtarken jugoſlawiſchen Nachbarn rechnen.
Der Vertrag von Rom gab Italien den Hafen von Fiume, die
umgebenden Diſtrikte aber an Jugoſlawien, und ſchloß dadurch
für Italien in der Balkan=Sphäre eine Politik der Kooperation
mit Jugoſlawien ein. Es war ein ſtillſchweigendes
Einver=
ſtändnis, daß Italien für die adriatiſche Regelung ſich nicht in
die jugoſlawiſche Politik in der Nachbarſchaft des Aegäiſchen
Meeres miſchen würde. Der Pakt von Rom war nicht nur für
Muffolini, ſondern auch für die pazifiſtiſche, wennſchon realiſtiſche
Politik von Dr. Niutſchitſch ein Triumph.
Die Politik Italiens gegenüber der Türkei iſt in den letzten
Jahren eine offen freundliche geweſen. Italieniſches, Geld und
Munition halfen Kemal, die Griechen aus Anatolien zu werfen,
Die griechiſche Verwickelung beſteht jetzt nicht mehr. Ebenſo
befinden ſich England und Frankreich wegen der türkiſchen
Frage nicht mehr im Zwiſt. Das diplomatiſche Gebiet
könnte für eine Aenderung der bisher vom
Palazzo Chigi verfolgten türkiſchen Politis
frei erſcheinen.
Die Entſcheidung der Liga in der Moſſulfrage hat der
gan=
zen Sachlage eine große Aenderung gegeben. Es iſt bekannt,
daß man, im Falle die Türkei gegen die Entſcheidung aktiven
Widerſtand leiſten ſollte, wahrſcheinlich an die Balkanſtaaten
herantreten würde, um ſich über ihre Haltung zu vergewiſſern,
im Falle unter dem Artikel 16 des Covenant Sanktionen gegen
die Türkei zur Anwendung gebracht werden ſollten. Wenn
Italien alle dieſe Möglichkeiten auf diplomatiſchem Gebiete
er=
wägt und ſich ſeiner materiellen Hilfsquellen bewußt iſt, ſo mag
es ſich wohl verſucht fühlen, zu der Anſicht zu kommen, daß
die Lage ein Fall von „jetzt oder nie” iſt. Vielleicht
könnte jedoch ſein Trachten durch internationale Politik mit
An=
erbietungen in anderen Richtungen abgelenkt werden.”
*) Wir verweiſen auf unſeren römiſchen Bericht „Kaiſerreich
Rom” in Nr. 353 vom Dienstag, den 22. Dezember.
ſchen, den Begriff des Glückes ſo zu erfaſſen, wie er es ſchuf,
der von ſich ſagen durfte: Ich ſtarb für die Menſchheit und war
Gottes Sohn. Gehen wir ihm nach, lernen und lehren wir
Liebe in ſeinem Sinne und ſchaffen wir, ſchaffen wir an uns
und unſeren Mitmenſchen, ſchaffen wir mit rüſtigen Händen, daß
wir gute Zeit vor uns haben, ſo kommt das Glück, das wir uns
wünſchen.
M. St.
*Dgs Gewiſſen der Zeit.
Eine Betrachtung zur Jahreswende.
Von Catherina Godwin.
Viele haben in dem ſchweren Schickſal der Zeit es verſucht,
die Ereigniſſe nicht mehr zu gründlich zu nehmen, vielleicht, um
nicht zu ſehr unter ihnen zu leiden. Tod, Not und Verbrechen
gehen an uns vorbei, wir haben es uns abgewöhnt, uns allzu
auffällig danach umzuwenden. Fühlend, daß die
Rückwärts=
wendung unſere Kräfte verbraucht, uns nichts hilft, weiſt uns die
Gegenwart in das Werdende, iſt erfüllt mit lautem Wort um das
Kommende und ſchließt den Kompromiß mit dem Geweſenen. Am
ſtärkſten in ihrer Ausdrucksform das Werdende von dem
Ge=
weſenen zu retten, iſt heute die Kunſt, am heftigſten bekennt ſich
in ihr der Künſtler, er rettet die großen Fragen der Zeit ſo
ſtark vor der Zeit, daß er ſie ins Abſtrakte und ins Symboliſche
emporreißt. So tendiert die ganze moderne Kunſt dahin, die
Wirklichkeit zu fliehen.
Mit der geſteigerten Verſachlichung des Alltags, mit der
Brutaliſierung der Menſchen durch das Nahe, durch die
Auf=
dringlichkeit der kleinen Details, das ſich überproportional in
un=
ſerem Leben auftürmt, wird uns die Ausſicht an die befreiende
Ferne immer mehr verſperrt, und die ideellen und wirtſchaftlichen
Forderungen ſpalten uns immer ſtärker. Problematiſch werden
heute Nahrung, Wohnung, Kleidung, um ſo problematiſcher dem,
der von jeher den Dingen des Alltags abhold war. Das Gerüſt
des Lebens, das uns tragen ſollte, müſſen wir ſchleppen.
Vielen Menſchen iſt es nur gegeben, in großen
Fragen großzügig zu denken. Sie werden klein, wenn die
kleinen Dinge des wirtſchaftlichen Lebens ſie bedrängen. Der
wirtſchaftlich Sorgloſeſte war der vielgeſchmähte Schieber, der
das Leiden der Zeit Nützende, der Profitierende aus ihrer
Wunde. Die Zeit ſteht im Zeichen der Notwehr, immer mehr. läßt
der eine den anderen leiden, um nicht ſelbſt zu leiden, und übt
in perfider Weiſe Selbſtſchutz.
Der Kampf zwiſchen den Völkern ſetzt ſich als Kampf zwiſchen
dem Einzelnen und dem Ganzen fort. Der Einzelne leidet an
dem Ganzen, krankt an dem Ganzen, und das Ganze krankt an
Nummer 1
Freitag, den 1. Januar 1926
Seite 3
Feſtſieilungen
Einberufung des Auswärtigen Ausſhuſſes.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat ſich nun ſelbſt
veranlaßt geſehen, in die unerquickliche Debatte über die Jagd
nach den Völkerbundsſtellen einzugreifen. Man wird hoffen
dür=
fen, daß damit die Diskuſſion aus der Oeffentlichkeit
verſchwin=
det, nachdem auch der frühere Reichskanzler Dr. Marx zugegeben
hat, daß eine ſoiche Liſte von ihm eingereicht ſei. Als Ergebnis
bleibt ein ſehr peinlicher Nachgeſchmack nicht nur bei uns,
ſon=
dern auch bei dem Völkerbund ſelbſt, wo die vordringliche Art
verſchiedener deutſcher Perſönlichkeiten den denkbar ſchlechteſten
Eindruck gemacht hat, ſonſt würde ſich der Generalſekretär des
Völkerbundes ja nicht veranlaßt geſehen haben, am 5. und 21.
Dezember in Berlin warnen zu laſſen. Der deutſche
Generalkon=
ſul hat lediglich geantwortet, daß ihm von all dieſen Vorgängen
nichts bekannt ſei, daß er aber die Mitteilung pflichtgemäß nach
Berlin weitergeben werde. Der Schritt Sir Erie Drumonds iſt
zweifellos ein Akt der Loyalität gegen Deutſchland geweſen, weil
er gleichzeitig hinzufügte, er werde ſelbſt nach Berlin kommen,
um die Frage im Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt zu
regeln. In der Wilhelmſtraße haben auch bereits die erſten
in=
ternen Beſprechungen ſtattgefunden, zunächſt zwiſchen dem
Staatsſekretär von Schubert und dem Perſonal= und
Völker=
bundsreferenten, aber auch mit dem Außenminiſter. Sie ſind
aber ſachlich nicht über die erſten Anfänge hinweggekommen, weil
noch gar nicht feſtſteht, welche Stellen Deutſchland überhaupt
er=
hält, außerdem ja nach amtlicher Auffaſſung die Frage, ob
Deutſchland in den Völkerbund eintritt, früheſtens im Januar
ſpruchreif wird. Schätzungsweiſe werden wir damit zu rechnen
haben, daß etpa 15—20 Stellen für uns freigemacht werden, von
denen das Auswärtige Amt 3—4 für ſich beanſprucht. Auch
an=
dere Reſſorts werden berückſichtigt werden in all den Fragen,
wo beſondere Sachkenntnis erforderlich iſt. Das Grundproblem
bleibt dabei, ob von Deutſchland aus lediglich Beamte
präſen=
tiert werden ſollen oder ob auch andere Perſönlichkeiten in Frage
kommen. Der Außenminiſter ſelbſt ſteht dabei auf dem
Stand=
punkt, daß er nicht lediglich Beamte vorſchlagen will, dagegen
müſſen die Nichtbeamten unbedingt die ſachlichen und fachlichen
Fähigkeiten beſitzen für die beſonderen Leiſtungen, die von ihnen
verlangt werden. Dabei handelt es ſich immer nur um die
Stellen in der Verwaltung des Völkerbundes. Bei der
Zuſam=
menſtellung der Delegation, für die Völkerbundstagungen wird
Deutſchland ſeine Parlamentarier innerhalb und außerhalb der
Regierung ebenſo heranziehen wie andere Staaten.
Der Empfang der Preſſe.
Berlin, 31. Dezember.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann empfing heute
mittag die Vertreter der Preſſe. Er führte u. a. aus: Die
Preſſe=
kampagne über die Völkerbundsperſonalien hat
bedauerlicher=
weiſe einen Umfang und eine Schärfe angenommen, die mich
veranlaßt, im Intereſſe der Sache ſelbſt und auch im Intereſſe
der von mir geleiteten Behörde, vor Ihnen perſönlich das Wort
zu ergreifen. Ich hoffe, daß meine Ausführungen dieſem Streit, redung mit dem Schatzſekretän Mellon. In unterrichteten Kreiſen
der dem allgemeinen Intereſſe höchſt abträglich iſt, ein Ende be= glaubt man zu wiſſen, daß vor allem die Frage erörtert wurde,
reitet. In dieſem Sinne iſt im einzelnen folgendes zu ſagen:
Wie ſich eigentlich von ſelbſt verſteht, beſchäftigen ſich Genfer
Völkerbundskreiſe bereits ſeit längerem auf das lebhafteſte mit
der Frage der Anſtellung Deutſcher nach erfolgtem Eintritt den ſein.
Deutſchlands in den Völkerbund. Bereits Anfang Dezember hat
die hierfür maßgebende Stelle dem deutſchen Vertreter in Genf
beſtätigt, daß das Generalſehretariat der deutſchen Mitarbeit
leb=
haftes Intereſſe entgegenbringt, aber zugleich darauf
hingewie=
ſen, daß die Beſetzung der einzelnen Stellen ſpäter eingehenden
Erörterungen vorbehalten bleiben muß. Das Auswärtige Amt hat
dieſe Mitteilung nach Lage der Dinge auch ſeinerſeits vertraulich
behandelt. Deſſenungeachtet ſind offenbar eine ganze Reihe von
ins Einzelne gehenden Löſungsverſuchen und Perſonalvor”
lä=
bundsſekretariat in Beziehungen ſtehen zur Diskuſſion geſtellt
worden. Hieraus erklärt ſich die bereits in der Oeffentlichkeit
be=
kannt gewordene Warnung der maßgebenden Stellen des
Völker=
bundsſekretariats, daß die Nichteinhaltung des offiziellen Weges
lediglich zu Schwierigkeiten für alle Beteiligten führen könnte.
Wir haben die Mitteilung der durch dieſes Vorgehen
Uebereif=
m
ihm. Die Einſamkeit des Einen wiederholt in Tauſenden iſt
das Zeichen einer Epoche, die das Wort Gemeinſamkeit als
Schlager proklamiert. Allmählich haben wir der Zeit die Rethorik
abgelauſcht, uns von unſerem Gewiſſen freizuſprechen. Wir
kämpfen einen chroniſchen Krieg: das Leben ſelbſt wird der Feind,
und wir trachten, ihn zu bezwingen. Der geſteigerte Egoismus
ergibt ſich notwendig aus der kaufmänniſchen Orientierung der
Stunde, die den Sieg des Kopfes über das Herz, den Sieg des
Intellekts über die Seele verzeichnet.
Unſere Gegenwart hat keine Liebe, ſie hat Intereſſen, ſie hat
keine Melodie, ſie hat Tempo. Das heißt, ſie darf ſich ihre
Ge=
fühle nicht leiſten, und ihre Melodie wird vom Tempo
über=
lärmt. In einer verſchleierten Ferne ſehen wir uns in einer
kunft drehen.
Wieviele Tauſende, Gerechte und Ungerechte, dabei zermalmt
werden, wird die Statiſtik einmal berechnen können; ſie wird
be=
rechnen, um wieviel alle Arten der Verbrechen ſich ſeit dem
Welt=
krieg geſteigert haben, und wird dies vor allem eine Frage nach nungsklingel unausgeſetzt ſchallte. Er war ganz allein in ſeiner
dem Charakteriſtiſchen unſerer Zeit und nicht nach dem
Charak=
ter der einzelnen zu verurteilenden Perſönlichkeiten ſein.
Es iſt heute die Grenze mit einer ſehr blaſſen Linie
gezeich=
net, die den Helden vom Mörder, den Märtyrer vom Hochber= zur Paroleausgabe gehen. Sie haben die einzige, brauchbare
uns ſtaunen laſſen, die nach dem großen heldiſchen Aufmarſche Herter aber hatte inzwiſchen die Neujahrsſchärpe weiter machen
das Rittertum anfeinden und mithin auch das Riterliche im
macht, zur Selbſtgeltung, zur Errichtung pribater Throne durch dem Lakai, daß die Schärpe garnicht mehr für den Kaiſer zu ge=
Erfolg und durch Beſitz.
Notwendig ſpaltet ſo die Zeit den Menſchen zwiſchen ſeiem
Wollen und ſeinem Handeln, wird das. Ideal immer mehr ins
Abſtrakte verdrängt, weil die Wirklichkeit es nicht mehr
verwirk=
lichen kann.
„Ideale haben, heißt etwas in der Sehnſucht bejahen, was
uns die Wirklichkeit verneint. Das Ideal entſpringt ſtets einem
Mangel in der Realität. Und wir würden heute nicht ſo viele
Ideale ſchreiend zu Markte tragen, wenn wir nicht ſo viel
Wirk=
lichkeit in uns begraben müßten.
inf. Die Neujahrsſchärpe des „alten Kaiſer Wilhelm‟. Der
„alte Kaiſer Wilhelm” ſollte im Jahre 1881 von dem Bildhauer
Profeſſor Ernſt Herter in Erz dargeſtellt werden, da die
Bild=
ſäule Friedrich des Großen und Kaiſer Wilhelm I. für das
Pots=
damer Landgerichtsgebäude beſtimmt waren. Herter wußte nicht,
in welcher Uniform der „alte Kaiſer” dargeſtellt werden wollte
und begab ſich ins Schloß, wo ihm der Kammerdiener ſagte;
riger verurſachten Beunruhigung als einen Beweis der Loyalitär
des Generalſetretarigts au gefaß”, daß die Ausüchten zu derftttnd
nisvoller Zuſammenarbeit in der Zukunft beſtätigt. Auch von
dieſer vertraulflen Mitteilung, beren Autorität, entgegen anders ung hatte inſoſern eine intereſſante Wendung genommen, als
lautenden Meldungen der letzten Tage, in keinen Zweifel
ge=
zogen werden kann, iſt ſelbſtverſtändlich ſeitens des Auswär=
Mitteilung gemacht worden. Es iſt unverſtändlich und bedarf
noch der Aufklärung, wie der Sozialdemotratiſche Preſſedienſt
an=
geblich in der Lage war, von einem entſprechenden Telegramm
der deutſchen Vertretung in Genf Mitteilung zu machen. Die
Veunruhigung der öffentlichen Meinung nötigte uns zu einer
tiſchen Parlamentsdienſtes zu jener bekannten amtlichen
Mittei=
lung vom 29. Dezember. Außer dieſem Comuniqué habe ich
perſönlich unter Klarſtellung des obigen Sachverhalts zu
er=
klären, daß im Auswärt gen Amt von Schritten der
Sozialdemo=
kratiſchen Partei in Sachen Beteiligung Deutſcher im
Völker=
bundsſekretariat nichts bekannt ſei. Was das Zentrum anbelangt,
ſo verweiſe ich auf die Ihnen bekannte, geſtern erſchienene
Er=
klärung des früheren Reichskanzlers Marx. Aus dem
Zuſam=
lich in Wahrnehmung der ihnen obliegenden Verpflichtungen
ge=
handelt haben. Im übrigen wird es Ihnen bereits aufgefallen
ſein, daß die Mitteilungen gewiſſer rechtsſtehender Blätter mit
einſtimmen.
geſtern abend zu behaupten, daß dieſe Meldung des
Generalkon=
innerpolitiſchen Hetze mitgewirkt habe, und daß Beamte des
Aus=
hörten Verdächtigungen, für die nicht der Schatten eines
Be=
weiſes erbracht worden iſt, oder erbracht werden kann, mit
Ent=
rüſtung und aller Entſchiedenheit ablehnen. Mit ebenſolcher Ent=
Rechtspreſſe ablehnen, die öffentlichen Auslaſſungen des
Aus=
wärtigen Amtes in einem ſolchen Sinne auszulegen, der ihrem
Wortlaut und Inhalt nicht entſpricht und zur Begründung ihrer
Behauptungen heranzuziehen, daß die Sozialdemokraten in Genf
tariat geführt haben. Ich bin unverzüglich an den Vorſitzenden
des Auswärtigen Ausſchuſſes des Reichstages herangetreten, mit
der Bitte, den Ausſchuß einzuberufen, damit dieſer ſich mit der
Frage beſchäftigen kann. Auf dieſe Weiſe wird den Perſönlich= teilen laſſen und geſtern durch einen Beamten des
Außenmini=
keiten, die gegen das Auswärtige Amt Beſchuldigungen erhoben
und ihr Beweismaterial vorzulegen. Dieſe Erörterung wird mir
erwünſchten Anlaß geben, die Haltung der mir unterſtellten
Be=
hörde zu rechtfertigen und die Grundloſigkeit der gegen ihre
Be=
amten erhobenen Anſchuldigungen darzulegen.
Der Reparationsagent in Waſhington.— Ver=
Handlungen mit Mellon?
TU. New York, 31. Dezember.
Der Agent für Reparationszahlungen, Parker Gülbert, traf
heute in Waſhington ein und hatte ſofort eine längere
Unter=
wie weit ſich die Unterbringung der deutſchen
Eiſenbahnobligatio=
ſoll auch die franzöſiſche Schuldenfrage eingehend erörtert wor=
Belgiſche Finanzleute für die Rückgabe
Eupens und Malmedys.
TU. Brüſſel, 31. Dezember.
Belgiſche Finanzleute haben der Regierung die
Abtre=
tung von Eupen und Malmedy an Deutſchland
vorge=
ſchlagen, wofür Deutſchland als Gegenleiſtung ſich verpflichten
gen bereits in erheblichem Umfange in Kreiſen, die zum Völker= müſſe, die während der Beſetzung Belgiens ausgegebenen
Papier=
markbeträge zurückzunehmen. Die betreffenden Bankiers halten
des belgiſchen Franken. Die belgiſche Regierung lehnt
Deutſchland überhaupt in Erwägung zu ziehen.
Briand lehnt Cungins ais Friedenzunterhändler ab.
Paris, 31. Dezember.
Die Kammer hat geſtern bis in den ſpäten Nachmittag
ge=
tagt und ſchließlich die Kredite für Marorto bewilligt. Die
Sitz=
der ſozialiſtiſche Abg. Renaudel die Mitteilung machte, daß
er bei ſeiner Räckehr von der Rednertribüne auf ſeinem Platz
tigen Amtes weder der Preſſe, noch ſonſt irgend einer Stelle den Wortlaut des Briefes Cunnings an Miniſterpräſident
Bri=
and vorgefunden habe. Auf Veranlaſſung Briands verlieſt
Re=
naudel einige Stellen, in denen Cunning erklärt, er ſei
beauf=
tragt, die Friedensbedingungen Frankreichs und Spaniens vom
Juli in Empfang zu nehmen. Bei ſeinem Beſuch in Rabat habe
Stellungnahme und die Veröffentlichung des Sozialdemokra= Generalreſident Steeg mitgeteilt, Abd el Krim würde ſich anſtatt
mit der vollkommenen Unabhängigkeit, mit einer weitgehenden
Autonomie des Rifgebiets begnügen. Unter dieſen Umſtänden
Anlaß genommen, dem Chefredakteur des „Vorwärts” gegenüber, ſei er im Namen Abd el Krims gekommen, um die
Friedens=
bedingiengen im Hinblick auf einen Waffenſtillſtand und eine
Konferznz in Tanger anzufordern.
Miniſterpräſident Briand ſtellt die ehrliche Abſicht
Cun=
nings in Frage, denn einige bei einer verdächtigen weiblichen
Perſönlichkeit, deren Mann im Dienſte Abd el Krims ſtehe,
vor=
menhang ergibt ſich, daß die deutſchen Vertreter in Genf ledig= gefundene Briefe hätten Cunnings Hintergedanken enthüllt.
Cunning ſei lediglich gekommen, um eine Preſſekampagne
zu=
gunſten Abd el Krims zu entfachen. Es wäre unverantwortlich,
ſich darauf einzulaſſen. Er, Briand, gehe auf derartige
Beſtre=
der Meldung des deutſchen Generalkonſuls inhaltlich nicht über= bungen nicht ein. Die Forderung Abd el Krims, die Emirwürde
Das Zentralorgan der Sozialdemokratiſchen Partei hat ſich zu erhalten, ſtehe übrigens im Zuſammenhang mit dem
Beſtre=
trotz der ihm zuteil gewordenen Aufklärungen nicht geſcheut, noch ben gewiſſer Leute, die Konzeſſionen für die Bergwerke im
Rif=
gebiet erhalten möchten. Er müſſe der vielen Gerüchte wegen
ſuls Aſchmann Schwindel ſei, daß der Generalkonſul bei einer hierauf kurz eingehen. Abd el Krim ſei nicht qualifiziert, dieſe
Konzeſſionen, die den Rifleuten gehörten, zu erteilen. Die
In=
wärtigen Amtes die gleiche Schuld treffe. Ich muß dieſe uner= tereſſenten, die Briand Raubvögel nennt, hätten ſich
zuſammen=
getan und kalkulierten, wenn Abd el Krim den Titel Emir von
den beiden Großmächten erhalten würde, wäre er in der Lage,
ſchiedenheit aber muß ich den Verſuch verſchiedener Blätter der dieſe Konzeſſionen erteilen zu können. Wenn die Rifleute, von
denen übrigens nur die Beni Uriaghel Abd el Krims eigentliche
Scharen bildeten, während die übrigen Stämme von ihm zum
Kampfe gezwungen, worden ſeien, Friedensverhandlungen
ein=
leiten wollten, dann brauchten ſie nur Bevollmächtigte zu er=
Verhandlungen über die Beſetzung der Genfer Stelle beim Sekre= nennen, die Abd el Krim nach Spanien und Frankreich
entſen=
den könne. Cunning könne er als einen ſolchen nicht anerkennen.
Er habe ihm bereits bei ſeiner Ankunft in Marſeille dies
mit=
ſteriums ſchriftlich davon verſtändigt, daß ſeine Bemühungen,
haben, Gelegenheit gegeben werden, ihre Anklagen zu begründen zum Quai dOrſay Zutritt zu erhalten, vergeblich ſein würden.
*
Havas meldet aus Taza: Eine von den Anhängern der
Fran=
zoſen durchgeführte militäriſche Operation hat zur Beſetzung von
Sidi ali bu Rebka geführt. An der Tazafront haben ſchwere
Kämpfe ſtattgefunden, bei denen Flugzeuge zahlreiche
Bomben=
abwürfe vorgenommen haben.
Waffenruhe in Sprien.
EP. London, 31. Dezember.
Die Kampftätigkeit in Syrien iſt, wie der „Daily Telegraph”
meldet ſeit einigen Tagen eingeſtellt worden, obgleich noch kein
offizieller Waffenſtillſtand zuſtande gekommen iſt. Die
Friedens=
nen auf die Finanzlage Frankreichs auswirlen würde. Dabei verhandlungen mit den Druſen ſollen deswegen keine Fortſchritte
machen, weil dieſe ſich weigern, die Waffen abzuliefern. Sie
hätten noch ſtets ihre Waffen gehabt und brauchten ſie auch gegen
die räuberiſchen Beduinen. Die Franzoſen ſeien bemüht, eine
Formel zu finden, die zu einer Löſung führen könnte. In
Da=
maskus hätten ſich wieder Banditen betätigt, worauf man aber
kein großes Gewicht legen ſolle, weil die geſamte Bevölkerung
dieſe Raubzüge verdamme, die nur von einigen unruhigen
Ele=
menten ausgingen.
Eine Anleihe für den Wiederaufbau.
Paris, 81. Dezember.
Der Generalrat des Norddepartements in Lille hat geſtern
in außerordentlicher Seſſion die Emiſſion einer Anleihe im
Be=
dieſe Operation für das beſte Mittel zur Sanierung trage von 150 Millionen Franken grundſätzlich angenommen, die
der Staat und das Dewartement garanieren ſollen. Es iſt dies
es jedoch entſchieden ab, die Ueberlaſſung dieſes Gebietes an das erſte Mal, daß ein Teil einer derartigen Amleihe für den
Wiederaufbau im ehemaligen Kampfgebiet verwendet werden ſoll.
„N: Augenblick, ich will ihn mal ſelber fragen”. Ein Zeichen
da=
für, wie gemütlich es beim „alten Kaiſer” zuging. Der Kaiſer
be=
ſtimmte, daß er in ſeiner Uniform des Erſten Garderegiments zu
Fuß gebildhauert ſein wollte. Doch war es nötig, da Kaiſer
Wil=
helm der Erſte ſelbſt dem Künſtler nicht ſaß, daß einige
Klei=
dungsſtücke des „alten Kaiſers” dem Bildhauer zur Verfügung
geſtellt wurden. Zu dieſen Kleidungsſtücken gehörte außer einem
Mantel und einigen Orden vor allen Dingen noch eine ziemlich
gut erhaltene Schärpe, die einzige übrigens, die der ſparſame
Kaiſer beſaß. Nun brauchte der Kaiſer dieſe Schärpe am
Neu=
jahrstage. 1881/82, um zur Paroleausgabe gehen zu können. Im
Schloß war große Aufregung, denn die Neujahrsſchärpe war nicht
vorhanden. Eine neue war in der kurzen Zeit nicht zu
beſchaf=
großen Kälte münden, wo die gewaltigen gebietenden Hebel der fen, und alle waren ratlos, wo ſich die Neujahrsſchärpe befinden
Arbeit mit mechaniſchen Armen am Rettungsgrad unſerer Zu= könnte. Nun endlich kam dem Kammerdiener der erleuchtende
Gedanke, daß er ſie dem Bildhauer Prof. Herter geliehen hatte.
Nun mußte ein Diener eiligſt zu Prof. Herter laufen, um die
Schärpe zu holen. Profeſſor Herter lag nach einem
feuchtfröh=
lichen Silveſterabend noch im tiefſten Schlafe, als ſeine Woh=
Wohnung und es dauerte ziemlich lange, bevor er erwachte. Als
er die Tür öffnete, ſah er draußen zu ſeiner Beſtürzung einen
Diener des Kaiſers. „Wo iſt die Schärpe? Der Kaiſer kann nicht
räter, die das Leben vom Tode noch trennt. Taten geſchehen, die Schärpe, die der Kaiſer hat,” rief ihm der Diener entgegen. Prof.
laſſen müſſen, da der Mann, der anſtelle des Kaiſers Modell
Menſchen bedrohen. Ragend ſteht auf der Wille zur Einzel= ſtehen mußte, dicker war als der Monarch. Er erwiderte darum
brauchen ſei. Aber der Lakai ließ ſich nicht dadurch abweiſen,
ſon=
dern ſetzte ſich mit Profeſſor Herter zuſammen in das Atelier, um
die Schärpe notdürftig wieder auf den alten Umfang zu
brin=
gen. Mit dieſem Staatsſtück verſehen, begab ſich der Lakai nun
wieder in das Kaiſerliche Schloß und jetzt konnte der Kaiſer
wie=
der zur Paroleausgabe gehen, denn er hatte ſeine
Neujahrs=
ſchärpe wieder.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Generalmuſikdirektor Dr. Muck Bekanntlich
hat der Muſikverein jüngſt als Trauerfeier für Balling die
„Missa solemnis” zur Aufführung gebracht, zu deren Leitung
Generalmuſiidirektor Dr. Muck von Hamburg hierherkam. Wohl
viele unſerer Leſer wird es dabei intereſſieren, zu erfahren, daß
Muck in Darmſtadt geboren iſt. Der „Brochaus”
ver=
zeichnet als ſeinen Geburtstag den 22. Oktober 1859 und es iſt
die Geburtsſtätte das Hotel zur Traube.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Donnerstag, 31. Dezember.
Mamſell Angot
Operette von Clairville. Muſik von Ch. Lecog.
Die Ausgrabung dieſes alten Werkes aus der
Entſtehungs=
zeit der Operette erwies ſich als ſehr glücklich. Man erſtaunt,
wie gut dieſe feine Muſik noch heute ihren Platz behauptet. Es
fand, ebenſo wie anno 1855, ſein Publikum und iſt in ſeiner
leichtgeſchürzten Grazie ein luſtiges Silveſterſtück. Es iſt durch
und durch franzöſiſch. Dieſe Art rein zu geben, fällt uns
Deut=
ſchen ſchwer. Der beſchwingten Regie Heinrich Kuhns
zuſam=
men mit Berthold Sanders muſikaliſcher Leitung gelang es,
im Großen die ſchmiſſige Linie, im Einzelnen die Funken
heraus=
zuholen. Schenck von Trapp ſchuf für die pikante Handlung
reizvolle Bühnenbilder, und die kleidſamen Directoire=Koſtüme
brachten Farbe und Charakter. Die Darſteller, auf deren
durch=
weg trefflichen Leiſtungen noch zurückzukommen ſein wird, waren
alle in beſter Laune und verhalfen der muſikaliſchen Poſſe, deren
köſtliche Parodien heute noch wirkſam ſind und deren Text kaum
verändert wurde, zu einem ſtarken Erfolg, der ſich in lebhaftem
Beifall des nahezu ausverkauften Hauſes kundgab. v H.
Kleines Haus. — Donnerstag, 31. Dezember.
Der Glückspilz
Luſtſpiel von Guſtav Rickelt.
Offenbar davon ausgehend, daß die Vorfreude die
Haupt=
freude ſei, ließ die Theaterleitung die Vorſtellung eine halbe
Stunde fpäter, als angekündigt, beginnen. Dann wuchs auf dem
günſtigen Boden der Sildeſterſtimung ein recht luſtiger und
bunter „Glückspilz” auf. Der Gedanke, in ſeinem Teſtament
über ein koloſſales, in Wirklichkeit nicht vorhandenes Vermögen
zu verfügen und den Schein des Reichtums vorzutäuſchen,
ver=
ſchafft dem jungen Deutſch=Amerikaner Kredit, Freunde, Liebe
und ſonſtige angenehme Dinge in Fülle. Nach einer dünnen
Einleitung brachte der zweite Akt mit ſeinen Empfängen,
Depu=
tationen und Kuldigungen vor dem „Glückspilz” dem luſtigen
Schwank einen vollen Erfolg. Mit der Darſtellung konnte
Guſtav Rickelt als Verfaſſer wie als Präſident der Bühnen=
Genoſſerſchaft zufrieden ſein Robert Klupp und Oskar
Groß, letzterer als Gaſt vom Düſſeldorfer Schauſp haus,
tru=
gen wirkungsvoll die Hauptrollen. Näherer Berich folgt. 2.
Die Erſchließung der Deutſchen Archibe.
Die neuen Bände der Großen Aktenpublikation des Auswärtigen Amtes.
4 Bände / 6 Teile / 40 Kapitel / 1885 Dokumente / 2718 Seiten.
über die „Rückwirkungen der Bosniſchen Kriſe auf das Verhältnis der
Mächte, insbeſondere auf die deutſcheruſſiſchen Beziehungen”.
„Weſtpolitiſche
Mit Kapitel 207 beginnt der N. Band, der den Titel „Zwiſchen
den Balkankriſen 1909—1911” führt und des großen Umfanges
Kompinationen 2908—1974 wegen wieder in zwei Teile zerfillt. Das erſte Kapitel behandelt den
Die großen Kriſen vor dem Weltkriege. — Das Geſpenſt eines
europäiſchen Krieges. — Der türkiſche Umſturz. — Zwiſchen den
Balkankriſen. — Die Bagdadbahn. — England und die deutſche
Flotte 1908—1911. — Eduard UII. in Berlin. — Bethmann
Hollwegs Anlauf zu einer Flottenverſtändigung. — Zweite
Marokkokriſe. — Der Deutſchenfeind Delcaſſé. — Der Panther=
Sprung von Agadir. — Das deutſch=franzöſiſche
Kongo=
abkommen von 1911.
DVG. Mit den neuen Bänden 26 bis 29 der Großen
Aktenpubli=
kation der Deutſchen Reichsregierung „Die Große Politik der
Euro=
päiſchen Kabinette 1871—1914”, die unter dem Serientitel „
Welt=
politiſche Komplikationen”) bei der Deutſchen
Verlags=
geſellſchaft für Politik und Geſchichte in Berlin erſcheinen, beginnt die
fünfte und letzte Reihe der grandioſen deutſchen
Dokumentenveröffent=
lichung. Die neuen Bände beginnen mit dem Jahre 1908 und reichen
bis in das Jahr 1911, d. h. bis zu den verhängnisvollen Kriſen,
die den Weltkrieg vorbereiteten, der, unter heutigem
Ge=
ſichtswinkel geſehen, für jene Jahre ſchon als unvermeidlich erſcheinen
muß. Der Zündſtoff hatte ſich beſonders auf dem Balkan geſammelt
und glimmte ebenſo bedrohlich gegen Marokko auf. Als höchſt
aktuell für die Gegenwart erweiſen ſich die damnaligen
Verhand=
lungen Deutſchlands mit England wegen der
deut=
ſchen Flotte.
Die deutſche Oeffentlichkeit und nicht minder das Ausland dürfte
den neuen Bänden des Aktenwerls ein beſonders ſtarkes Intereſſe
ent=
gegenbringen, weil das Stoffgebiet der jetzt beginnenden Bändegruppen
jene Ereigniſſe ſind, die dem Weltkriege unmittelbar vorangingen und
die, von heute aus geſehen, für die politiſch hiſtoriſchen Ereigniſſe kaum
minder wichtig ſind, als die Kriegsereigniſſe ſelbſt. Die jetzt behandelten
Jahre ſind es beſonders, aus denen die Frage nach der Schuld am
Kriege ſich wird beantworten laſſen. Wenn die Behauptung von der
Schuld Deutſchlands am Weltkrieg richtig wäre, ſo würden die nun und imn
den weiteren Schlußbänden zur Veröffentlichung gelangenden Akten dies
Beweismaterial enthalten. Man kann geſpannt ſein, wie ſich die Kritik
des früher feindlichen Auslandes mit den neuen Aufſchlüſſen aus den
deutſchen Archiven abfinden wird.
Die Bedeutung der neuen Bände für die Erforſchung der
Kriegs=
urſachen ergibt ſich am klarſten aus einer Inhaltsangabe des in ihnen
enthaltenen Dokumentenmaterials. Das erſte Kapitel des 26. Bandes
„Die Bosniſche Kriſe 1908—1909”, das 192. Kapitel des
Geſamt=
werkes, führt den Titel „Zur Vorgeſchichte der Annexion von Bosnien
und der Herzegowina” und behandelt die großſerbiſche Propaganda. Die
folgenden Kapitel ſchildern die Begegnungen des Staatsſekretärs des
Auswärtigen Amtes von Schoen mit Baron Aehrenthal in
Berchtes=
gaden, nehmen weiter Bezug auf die nach vielen Schwierigkeiten erfolgte
große Ausſprache Aehrenthal—Jswolſki, über die die Akten, wie ſie
anführen, „allerdings keinen näheren Aufſchluß geben”, und
be=
handeln im 196. Kapitel den „Plan einer Europäiſchen
Konferenz‟. Die Diskuſſionen über das Iswolſki=Greyſche Pro=
Kapitels 199 erweiſen das „Deutſche Entgegenkommen gegen Rußland
in der Meerengenfrage‟.
Der zweite Teil des 26. Bandes beginnt mit dem 200. Kapitel:
„Das Geſpenſt eines Europäiſchen Krieges‟. Darin iſt
beſonders intereſſant ein kaiſerliches Handſchreiben Wilhelms II. an
Kaiſer Nikolaus II. von Rußland, das in dem Wunſche gipfelt, daß trotz
der zahlreichen und ernſten Schwierigkeiten eine friedliche Löſung möglich
ſein wird. Die Kapitel 201 und 202 beſchäftigen ſich mit den „
Oeſter=
reichiſch=Türkiſchen Sonderverhandlungen” und der „Frage der
Anerken=
nung Bulgariens und der Entſchädigung der Türkei”, Kapitel 203 zeigt
Die Oeſterreichiſch=Serbiſche Kriegsgefahr. auf der
Höhe‟. „Beſonders lehrreich iſt dieſe erſte ſerbiſche Kriſe deshalb, weil
ſie alle charakteriſtiſchen Züge zeigt, die ſich in der zweiten, die zum
Welt=
kriege führte, wiederholen ſollten.” (Vgl. auch Erich Brandenburg „Von
Bismarck zum Wltkriege‟*).) Anläßlich der Europa bedrohenden
Kriegs=
gefahr taucht „Der Gedanke einer Vermittlungsaktion” auf. Kapitel 204
beſtätigt „Deutſchlands Erfolg” in dieſer Beziehung und den einſtweiligen
Ausgleich und „Ausgang der Oeſterreichiſch=Serbiſchen Kriſe”. Kapitel
205 zeigt „Das letzte Aufflackern des Konferenzgedankens” und die
end=
gültige Aufgabe, nachdem er mit dem Verzicht der Türkei und auch des
italieniſchen Miniſters Titoni, der ihn nochmals angeregt hatte, endgültig
erledigt war. Das Schlußkapitel des ganzen Bandes klärt eingehend auf
5„Die Große Politik der Europäiſchen Kabinette
1871—1914.” Sammlung der Diplomatiſchen Akten des
Aus=
wärtigen Amtes. Im Auftrage des Auswärtigen Amtes herausgegeben
von Johannes Lepſius, Albrecht Mendelsſohn Bartholdy,
Friedrich Thimme. 5. Reihe. Erſte Abteilung: Band 26 bis 29.
„Weltpolitiſche Komplikationen.” Im Verlage der Deutſchen
Verlags=
geſellſchaft für Politik und Geſchichte in Berlin W 8.
*) Prof. Dr. Erich Brandenburg: „Von Bismarck zum Weltkriege.
Deutſche Verlagsgeſellſchaft für Politik und Geſchichte m. b. H., Berlin.
„Türkiſchen Umſturz von 1909” und die Stellung der
Groß=
mächte zu dieſem Ereignis. Den Anlaß des Umſturzes bildet die
Mili=
tärrevolution, die am 13. April 1909 in Konſtantinopel gegen die
Herr=
ſchaft der Jungtürken ausgebrochen war. Die Bewegung vermochte die
politiſche Entwicklung nicht in dem Umfang zu beeinfluſſen wie die
tür=
kiſche Revolution von 19068, immerhin war ſie Anlaß, daß die „Kretiſche
Frage” (Kapitel 208) dadurch einen direkten Anſtoß erhielt, und daß
nunmehr die mazedoriſche Frage im Sommer 1909 eine „Griechiſch=
Tür=
kiſche Kriegsgefahr” (Kapitel 209) heraufbeſchwor, deren Folge „Der
Zu=
ſammenſchluß Bulgariens, und Serbiens zum Balkanbund” war (Kapitel
210). Die folgenden Kapitel (211—219) ſind inhaltlich durch die
nachfol=
genden Ueberſchriften charakteriſiert: „Annäherung Rumäniens an die
Türkei.” — „Erörterungen über einen Anſchluß der Türkei an die
Zen=
tralmächte. Ruſſiſche Quertreibereien.” — „Oeſterreichiſch=Ungariſch=
Italieniſches Balkanabkommen vom 30. November bis 15. Dezember
1909.” — „Die Ruſſiſch=Italieniſche Entente. Racconigi.” — Die
Wieder=
anknüpfung normaler” Beziehungen zwiſchen Rußland und Oeſterreich=
Ungarn” mit den Anhängen „Akademiſche Erörterungen über eine
Ver=
ſtändigung zwiſchen Rußland und Oeſterreich=Ungarn mit
deutſch=
feindlicher Spitze” und „Ruſſiſche Manöverparole: Krieg zwiſchen
Deutſchland und Schweden.” — „Die Bagdadbahn und das
Deutſch=Engliſche Verhältnis.” — „Die Perſiſche Frage und
die Großmächte.” — „Die Potsdamer Abmachungen.” — „Das Deutſch=
Ruſſiſche Abkommen über Perſien und die Bagdadbahn vom 11. Auguſt
1911.‟
Der 28. Band, unter dem Titel „England und die Deutſche
Flotte 1908—1911” enthält in den Kapiteln 20 bis 25 Material von
eminenteſter Bedeutung, da es zum erſtenmal aktenmäßig Fragen
be=
rührt, die nicht nur für Deutſchlands Stellung England gegenüber von
ſchwerwiegenden Folgen waren, ſondern auch die Dokumente ausbreitet
über das viel umſtrittene ſpezielle Thema der deutſch=engliſchen
Beziehungen und ſeiner Beeinfluſfung durch die
Flottenfrage. Die politiſchen Vorgänge reihen ſich auf Grund der
Akten in dieſer Folge aneinander: „Die Deutſchen Reſſorts und der
Gedanke des Flottenabkommens, November 1908 bis Februar 1909.” —
„Der Beſuch König Eduards IIl. in Berlin. Navy
Eſti=
mates und Navy Scare in England, Februar=März 1909.” — „Fürſt
Bülows letzte Beſtrebungen. Neue engliſche Marine=Debatten. April=
Juni 1909.” — Hieran ſchließen ſich des neuen Reichskanzlers „
Beth=
mann Hollwegs erſte Anläufe zu einer
Flottenver=
ſtändigung. Juli=November 1909.” — „Die Verhandlungspauſe
November 1909 bis Juli 1910.” — „Neue Erörterungen zwiſchen Berlin
und London. Rüſtungs= und politiſches Abkommen. Der
Nachrichten=
austauſch Auguſt 1910 bis Juli 1911.”
Der 29. Band führt den Titel „Die Zweite Marokkokriſe
1911” und beginnt mit dem Kapitel 226: „Die Deutſch=Franzöſiſche
De=
tente nach dem Abkommen vom 9. Februar 1909‟ Der unter dieſem
Datum getätigte Abſchluß war ein Ereignis, das allgemein als Zeichen
der Entſpannung in den internationalen Beziehungen betrachtet wurde.
Im März 1911, nach Ablauf des Abkommens, kam in Frankreich ein
neues Miniſterium ans Ruder, deſſen Seele der alte Deutſchenfeind
Delcaſſé als Marineminiſter war. Nunmeh: folgen
Er=
eigniſſe, die eine bedrohliche Spannung verurſachen. Unrühen
an der marokkaniſchen Küſte und in Fez veranlaſſen den „Fuanzöfiſchen
Zug nach Fez” (Kapitel 227). Dieſes Kapitel enthält ferner „Franzöfiſch=
Marokkaniſche geheime Abmachungen aus dem Frühjahr 1911‟. Sechzig
Seiten (Kapitel 228) enthalten die Akten betreffend „Die
Agadirak=
tion und ihre Aufnahme‟. Die von Kiderlen veranlaßte
Ent=
ſendung des kleinen Kreuzers „Panther”, der zur allgemeinen
Ueber=
raſchung am 1. Juli 1911 vor dem beſten Hafen Südmarokkos erſchien,
gab Anſtoß zum „Beginn deutſch=franzöſiſcher
Kompenſationsverhandlun=
gen”. Kapitel 229 enthält „Lloyd Georges Marokkorede” vom 21. Juli
1911 beim jährlichen Feſteſſen, das der Lordmajor den Bankleuten der
Cith of London im Manſion Houſe zu geben pflegt, und beſchäftigt ſich
mit den Folgen dieſer Darlegung von Englands Standpunkt. Die
Be=
richte des Botſchafters in London, Graf von Metternich, an den
Reichskanzler von Bethmann Hollweg, Nachrichten des
Militärattaches in London, des Marinettaches in Rom uſwv. über die
Frage der „Engliſchen Vorbereitungen auf den Krieg”
ſteigern das Intereſſe an dieſen Dokumenten aufs höchſte. — Den Schluß
des Bandes bringen Kapitel 230 und 231 in einer Darlegung über
Deutſch=franzöſiſche Verhandlungen über den Kongo. Erſte Phaſe Zuli=
Auguſt 1911.” — „Die deutſch=franzöſiſchen Abkommen vom 4.
Novem=
ber 1911”.
Mit dieſer neuen Abteilung umfaßt das monumentale Aktenwerk
der deutſchen Reichsregierung 29 Bände in 39 Teilen mit 231
Kapiteln und 10 800 Dokumenten auf 15 720 Seiten.
Dieſe Daten belegen mit nüchternen Zahlen die bisher von den
Heraus=
gebern und ihren Mitarbeitern geleiſtete ungeheure Arbeit. Im
Früh=
jahr 1926 wird das große Werk vollendet ſein. Schon heute kann man
ſagen, daß die Offenlegung der deutſchen amtlichen Archive, ungeachtet
aller gedachten Fehler und aller Wirrniſſe, den unbezweifelbaren
Friedenswillen der deutſchen Regierung vor dem
Welt=
kriege beweiſen wird. Es wird dann für die anderen Regierungen nur
eine Antwort auf die große deutſ he Geſte der deutſchen Ehrlichkeit geben
können: Die Erſchließung ihrer eigenen Archive.
Rußland und die Abrüſtungskonferenz.
Das Verhältnis der Schweiz zu Rußland.
Bern, 31. Dezember.
Wegen der eventuellen Teilnahme einer ſowjetruſſiſchem
Delegation an der vorbereitenden Abrüſtungskonferenz des
Völ=
kerbundes in Genf richtete der Bundesrat an den Generalſekretär
des Völkerbundes ein Schreiben, in dem betont wird, daß der
Vorſteher des politiſchen Departements in der
Bundesverſamm=
lung wiederholt erklärt habe, der Bundesrat ſei der Auffaſſung,
daß zwiſchen den Beziehungen fremder Staaten zur Schweiz und
ihren Beziehungen zum Völkerbund ſcharf unterſchieden werden
müſſe. Das gegenwärtig zwiſchen der Schweiz und
Sowjetruß=
land beſtehende Verhältnis würde demnach einer Beteiligung
Sowjetrußlands an den Genfer Verhandlungen nicht im Wege
ſtehen. Die Schweiz erachte es als ihre Aufgabe, den Vertretern
aller Staaten die Teilnahme an den Völkerbundskonferenzen
auf ſchweizeriſchem Boden tunlichſt zu erleichtern und den ihr
notifizierten Delegierten jeden im Rahmen des Möglichen
liegen=
den ſpeziellen Schutz zu gewähren. Wenn man ruſſiſcherſeits
be=
haupten wolle, dieſer Schutz habe im Falle Worowſki verſagt,
ſo wäre zu erwidern, daß Worowſki, den Schweizer Behördem
weder als offizieller noch als offiziöſer Vertreter der rufſiſchen
Regierung angemeldet worden war.
Angriffe gegen Grabſki im Geim.
Warſchau, 31. Dezember.
Im Budgetausſchuß des polniſchen Landtages ſtellte geſtern
der volksparteiliche Abgeordnete Byrka feſt, daß Grabſki
nicht das Recht gehabt habe, ohne Einbringung eines
diesbezüg=
lichen Geſetzes beim ſchwediſchen Zündholzkonzern eine Sechs=
Millionen=Dollar=Anleihe aufzunehmen. Auch die Sprecher der
Juden und der radikalen Bauern griffen den früheren
Finanz=
miniſter wegen des angeblich Polen ſchädigenden Abkommens
mit dem ſchwediſchen Zündholzkonzern heftig an. Man brachte
den Antrag ein, daß ſich Grabſki vor dem Staatsgerichtshof
ver=
antworten müſſe. Die Erledigung dieſes Antrages wird in einer
der nächſten Seimſitzungen erfolgen.
Warſchauer Miſſion Prof. Kemmerers.
Der geftern in Warſchau eingetroffene amerikaniſche
Finanz=
ſachverſtändige Profeſſor Kemmerer machte Miniſterpräſident
Skrzynſki und Finanzminiſter Zdziochoefki ſeinen Antrittsbeſuch.
Kemmerer wird ſeinen auf zehn bis vierzehn Tage berechneten
Aufenthalt in Polen dazu benutzen, die Finanzlage des Landes
kennen zu lernen und einen Sanierungsplan auszuarbeiten, den
er dann der polniſchen Regierung überreichen wird Profeſſor
Kemmerer ſtellte in mehreren Unterredungen mit Journaliſten
ausdrücklich feſt, daß ſeine Miſſion, der er ſich auf Einladung
der polniſchen Regierung unterzogen habe, in keinem wie immer
gearteten Zuſammenhang mit den Verhandlungen über eine
etwaige polniſche Auslandsanleihe in Amerika ſteht.
Die Wirren in China.
„Daily Mail” berichtet aus Peking: General Tſchang=Tſo=lin
rückt mit einem ſeiner Heere in ſüdlicher Richtung auf Schanghai
(Prodinz Tſchili) vor. Eine andere von Tſchang Tſo=lins Armeen
rückt in weſtöicher Richtung auf Jehol (in der Mitte von Tſchili)
vor. Jeng Yuhſiany zieht ſeine Truppen ſchnell auf Kalgan
zurück. Die Eifensgönverbindung zwiſchen Tientſin und Peking
iſt wieder unterbrochen Die Meldung fügt hinzu, das Schickſal
der gegentbärtigen cineſiſchen Regierung hänge davon ab, ob
General Feng Herr der Lage bleiben könne. Seine Unfähigkeit,
Tſchang Tſo=lin zu ſchlagen, ſchträche erheblich den
bolſchewiſti=
ſchen Einfluß in China.
Eine politiſche Wette.
London, 31. Dezember.
Die engliſche Parlamentarierin Lady Aſtor erbot ſich kürzlich
in einer Rede in Plymouth, jedem Sozialiſten, der bereit ſei,
ſich in Rußland zwei Jahre aufzuhalten und unter den dort
be=
ſtehenden Bedingungen ſein Geld zu verdienen, die Reiſe nach
Rußland zu bezahlen. Eine große Anzahl von Leuten hat ſich
hierzu gemeldet. Einige von ihnen werden bereits in kürzeſter
Zeit ihre Reiſe antreten.
Amerika und die Weltwirtſchaftskonferenz.
Der amerikaniſche Handelsminiſter Hoover hat ſich gegen
die Teilnahme Amerikas an einer Wirtſchaftskonferenz
ausge=
ſprochen. Dagegen hat Präſident Coolidge in ſeinen
Ver=
handlungen mit den Mitgliedern des Kongreſſes eine beinahe
einſtimmige Zuſtimmung zu Gunſten einer Teilnahme der
Ver=
einigten Staaten an der Vorbereitungskonferenz für die
Abrü=
ſtung erreicht.
Kfff75
OEMOHtag. den L. daHUAR LOLO
mit unserem groß und sorgfältig ausgearbeiteten
Nummer 1
Freitag, den 1. Januar 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadi, 1. Januar.
*Der rechte Neujahrswunſch für 1926.
Von Artur Brauſewetter.
Stellen wir Eins obenan: Wir gehen aus einem ſchweren
Jahre in ein ſchwereres. Warum uns darüber täuſchen?
Illu=
ſionen und Hoffnungen uns hingeben, die doch nicht erfüllt
werden?
Die Frage iſt nur die: Sind wir gewappnet für das ſchwere
Jahr? Für ſeine böſen Tage? Seine unvermeidlichen am
Horizont ſchon dämmernden Kriſen?
Denn wicht als die Unterliegenden wollen wir in das neue
Jahr hinein. Sondern als die Siegenden.
Sehen wir die Lage, wie ſie iſt: Dies neue Jahr tritt auf den
Plan als unſer Feind. Sind wir bereit?
Es heißt nicht, wie ſtumpfer Ergebungsſinn es ſagt: In die
Zeit ſich finden. Sondern kämpfen mit der Zeit. Denn jede Zeit
nur die Menſchen brauchen kann, die ſie zu meiſtern wiſſen. Die
andern läßt ſie rettungslos untergehen. Wir aber wollen nicht
untergeh’n.
Es gibt eine Geſchichte von einem jungen König. Dem
er=
ſcheint Gott ſelber im Traume — vielleicht war es in der
Silveſter=
nacht — und ſprach zu ihm: ,Bitte, was ſoll ich dir geben?”
Und der junge König bittet nicht um Macht und Reichtum,
ſondern ſagt: „So gib mir nun Weisheit und Erkenntnis, daß ich
vor dieſem Volke aus und ein gehe!”
Wenn alle Könige dies Salomogebet ſtets im Herzen getragen,
alle Führer es ſelbſtlos gefleht hätten — wie viel Leid und
Nieder=
lage wäre ihren Völkern erſpart geblieben!
Und wenn wir ſo vieles mit heißem Verlangen gewünſcht und
erhofft haben und gerade der Jahreswechſel mit uns abrechnet
über die ſchweren Enttäuſchungen, die das Leben uns gebracht,
die es uns ſo bitter und arm gemacht — — vielleicht liegt es
daran, daß uns noch kein Gott im Traum erſchien und wir den
rechten Wunſch ihm noch nicht ausgeſprochen haben.
Ein weiſes Herz dem deutſchen Volke, denen, die es führen
und ſeinen Feinden! Das iſt der rechte Neujahrswunſch!
„Gib mir Weisheit und Erkenntnis!” Erkenntnis iſt die erſte
Gabe des weiſen Herzens. Nicht: „Daß ich erkenne, was die Welt
im Innerſten zuſammenhält.‟ Das iſt zuviel für den
Staub=
geborenen. Sondern nur: Daß ich die Zeit, in deren Mitte ich
handelnd und leidend hineingeſtellt bin, in ihrem Weſen erfaſſe
und ſie danach nutze.
Es iſt fraglos: In erſter Reihe iſt der Kampf, der uns heute
aufgezwungen, ein ſehr realer und nüchterner. Die
wirtſchaft=
lichen Verhältniſſe auf dem Lande wie in der Stadt haben ſich
in einer Weiſe zugeſpitzt, daß wir alle in einen ausgeſprochenen
Exiſtenzkampf hineingeſtellt ſind. Wir können aber um den Platz
an der Sonne, den man uns nehmen will, mit rechtem Gelingen
nur kämpfen, wenn wir zugleich den Kampf um unſere geiſtige
Exiſtenz mutigen Wollens aufnehmen, um eine gefeſtigte
Weltan=
ſchauung, die uns allein fähig macht, in dieſer harten Zeit zu
beſtehen.
Um die äußerlichen Güter ſind wir für eine ganze Reihe von
Jahren hindurch unwiderbringlich gebracht. Was wollen wir
ihnen entgegenſetzen, wenn nicht innerliche Güter?
„Wie es überhaupt keine menſchliche Tätigkeit von wahrhafter
geiſtiger Bedeutung gibt,” urteilt einmal Leopold von Ranke,
„die nicht in einer mehr oder minder bewußten Beziehung zu
Gott und göttlichen Dingen ihren Urſprung hat, ſo läßt ſich eine
große, des Namens würdige Nation gar nicht denken, deren
poli=
uches Ziel nicht von religiöſen Zielen angeregt und erhoben
würde.”
Zur Selbſt rkenntnis ruft ein Jahreswechſel.
Das deutſche Volk iſt immer am ſtärkſten geweſen, wenn es
ſich auf ſich ſerbſt beſann, auf die Wurzeln ſeiner Kraft und ſeines
Weſens. Als tor über einem Jahrhundert die ſchwerſten Zeiten
für unſer Land kamen, da war es dies ſich Aufſichſelbſtbeſinnen
und Auſſihſelbſtſtellen, das uns wieder aufwärts führte.
Heute aber geht durch die deutſchen Volkskreiſe aller Arten
und Stände ein dumpfes Zagen, ein zunehmendes Verneinen, alé
wäre es ein für alle Male mit uns aus, als wäre nichts mehr
zu hoffen, zu erwarten. Und vor allem ein bedenkliches
Irre=
werden an ſeiner Kraft. Das aber iſt das Allerſchlimmſte, was
einem Volke widerfahren kann: wenn es ſich ſelber aufgibt.
Nein, mit der Kraft eines Volkes, das einen Martin Luther,
einen Friedrich den Großen, einen Goethe, Schiller und Bismarck
hervorgebracht, kann es nie und nimmer aus ſein. Jetzt die
Flinte ins Korn werfen, das iſt natürlich das Einfachſte und
Leichteſte, was es gibt. Jetzt aber allen Gewalten zum Trotz
nimmer ſich beugen, ihnen ein trutzig ſtolzes: „Und dennoch!”
entgegen rufen, das iſt Kraft und Kunſt zugleich.
„Gib uns die rechte Widerſtandskraft, ſtarker und gütiger
Gott!‟ Denn nichts brauchen wir heute ſo notwendig als ſie.
Das iſt das rechte Neujahrsgebet.
Nur mit der Kraft kommt, was wir uns alle zum neuen Jahr
am meiſten wünſchen: das Glück. In Zeiten wie dieſen ſollten
wir lernen, die Dinge des Lebens nicht darauf anzuſehen,
wie=
viel Glück ſie uns bringen, ſondern wie viel Kraft ſie uns geben.
danach wollen wir zuerſt fragen: ob ſie leicht oder ſchwer ſind, ob
ſie Behagen, Geld, Anſehen oder Vorteil bringen. Nur das Eine Die Leitung liegt in den Händen des Herrn Studienrats Borngäſſer.
wollen wir fragen: Woher wir die Kraft bekommen, die uns
aufgetragene Miſſion zu erfüllen?
Denn auch das Glück trägt in unſerer harten Zeit eine eiſerne
und keine goldſchäumige Geſtalt. Glück iſt Kraft. Verläßt Dich
die Kraft, verläßt Dich auch das Glück. Glück, ſo ungefähr hat
ſchon Ariſtoteles gelehrt, iſt die höchſtmöglichſte Kraftentwicklung
gemäß unſerer Weſensart.
Und das weiſe Herz ſchenkt. Mit der Kraft ſchenkt das weiſe
Herz noch eine andere Gabe: den Gleichmut der Seele. Das heißt,
jene innere Ruhe, die ſich weder durch die Ereigniſſe, noch durch
die Menſchen erſchüttern läßt, die von der Notwendigkeit allen
Geſchehens überzeugt, das ihre gewiſſenhaft tut, den Erfolg aber
Gott überläßt.
Und zuletzt: ein weiſes Herz auch unſeren Feinden!
Daß auch ſie das Weſen dieſer Zeit erkennen und zu der künſtleriſchen Ueberraſchungen reich ſein wird, zu beſuchen.
Ueberzeugung gelangen, daß Deutſchland noch zu viel Kraft in
ſich birgt, um in der Knechtſchaft unterzugehen, daß es eine weiſere
Weltpolitik iſt, einem ſo kernigen Volk ſeine Kraft zu erhalten,
als ſie ihm mit allen Mitteln zu brechen. Daß der Niedergang
des Abendlandes nur abgewandt werden kann, wenn man das
Herz des Abendlandes, das deutſche Volk, nicht gar zu unklug
ſchwächt.
Ein weiſes Herz! Ein Herz, in dem die rechte Erkenntnis
und zugleich die rechte Liebe, in dem das Vertrauen lebt, auf die
eigene Kraft und zugleich der aufwärts blickende Glauben auf
einen Gott, der immer noch im Regimente ſitzt, ſo gern man ihn
auch daraus verdrängen möchte — das iſt der rechte
Neujahrs=
wunſch und die ſchönſte Neujahrsgabe.
— Ernannt wurden am 23. Dezember 1925 die Kanzleigehilfin bei
der Hauptſtaatskaſſe Franziska Wentzky, zu Darmſtadt vom 1.
Ja=
nuar 1926 ab zum Kanzliſten bei der genannten Dienſtſtelle; am 24.
De=
zumber 1925 der Hauptſtaatskaſſeoberbuchhalter Eberhard Schmitt
zu Darmſtadt zum Hauptſtaatskaſſier bei der Hauptſtaatskaſſe vom 1.
Dezember 1925 ab, der Hauptſtaatsoberbuchhalter Karl Hahn zu
Darm=
ſtadt zum Rechnungsrat bei der Hauptſtaatskaſſe vom 1. Inuar 1926 ab
und der Rechnungsrat bei der Hauptſtaatskaſſe Georg Veit zu
Darm=
ſtadt zum Oberrechnungsrat bei der genannten Dienſtſtelle vom 1.
Ja=
nuar 1926 ab.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 22. Dezember 1925 der
Gen=
darmerieoberwachtmeiſter Dietrich Jäger in Wimpfen auf ſein
Nach=
ſuchen mit Wirkung vom 1. Januar 1926 an.
Zum 50jährigen Beſiehen der Darmſtädter
Schutzmannſchaft.
Am 31. Dezember 1925 jährte ſich zum 50. Male der Tag
der Gründung der Darmſtädter Schutzmannſchaft, die am
Sil=
veſterabend des Jahres 1875 um 5½ Uhr den polizeilichen Schutz
der Stadt aus der Hand des ſeitherigen, aus Gendarmen,
Poli=
zeiſoldaten und Nachtwächtern zuſammengeſetzten
Polizeiperſo=
nals übernahm. Gut geführt und von hervorragendem
Pflicht=
bewußtſein beſeelt, hatte ſie ſich bald den Darmſtädter
Verhält=
niſſen angepaßt und das Vertrauen der Bevölkerung erworben.
Nachdem die Grundlage einmal geſchaffen war, wurde Stein
auf Stein gefügt und raſtlos weitergearbeitet, Organiſation und
Tätigkeit der Schutzmannſchaft der fortſchreitenden Zeit und
ihren Erforderniſſen anzugleichen. Bedingt durch das ſtetige
An=
wachſen der Bevölkerung und die zunehmende Ausdehnung der
Stadt, wurde der anfangs geringe Mannſchaftsbeſtand im Laufe
der Zeit mehrere Male vermehrt. Der Rückſchlag in der
Ent=
wicklung, den der Krieg brachte, wurde überwunden. Die
er=
höhten Schwierigkeiten der Nachkriegsjahre, welche die Polizei
unvermutet vor — an Umfang wie an Bedeutung — viel
um=
faſſendere Aufgaben als diejenigen der Vorkriegszeit ſtellte,
wurden gemeiſtert. So ſehr auch und wo immer der
Erweite=
rung der Zuſtändigkeit und des Aufgabenkreiſes einer modernen
Polizei entſprechend neu organiſiert, verbeſſert und ergänzt
wer=
den mußte, ſtets und überall blieb die Schutzmannſchaft die feſte
und bewährte Grundlage. Alle Stürme der Zeit vermochten ihr
feſtes Gefüge nicht zu lockern.
So ſteht die Darmſtädter Schutzmannſchaft, aus kleinen
An=
fängen entſtanden, heute als eine ſtarke und zuverläſſige Stütze
des Staates da. Mit Genugtuung darf ſie zurückblicken auf ihre
Vergangenheit und das, was in ihr geleiſtet wurde. Mit
Zu=
verſicht kann ſie in die Zukunft ſchauen, deren Probleme ſie koſten wie Steuern, Abgaben, Gebühren, ſoziale Laſten, Frachten, ſowie
ebenſo wie bisher in zäher Arbeit löſen wird. Täglich tauchen
neue Möglichkeiten, neue Fragen einſchneidender Art, ſei es
auf=
verkehrspolizeilichem, ſei es auf kriminellem oder auf irgend
einem anderen polizeilichen Gebiete, auf. Das meiſte iſt noch im
Fluß, und was heute galt, kann morgen überholt ſein. Da heißt
es, wenn nötig, gleichſam über Nacht höchſte
Anpaſſungsfähig=
keit zu beweiſen und, wenn nötig, den geſamten polizeilichen
Apparat umzuſtellen. Und was für die geſamte Polizei gilt, öffentliche Hand ſich nicht in genügender Weiſe dem Preisabbau
an=
das gilt für den Einzelnen. Denn auch für ihn heißt es bei Strom= und Gaspreiſe), ſei es in ihrer allgemeinen Ausgabenwirtſchaft
jeder Neuerung und jeder Verbeſſerung, ſich um= und auf ſie
einzuſtellen, da dieſe ja dadurch erſt der Praxis gerecht werden Frachten, Perſonentarife uſw.
und zugute kommen können. Der oberſte Leitſtern aber bei
die=
ſem Vorwärtsſtreben iſt und bleibt das Wohl der Allgemeinheit,
der Schutz des Staates und ſeiner Bürger. Dieſem Ziel iſt die
geſamte Arbeit, das ununterbrochene redliche Bemühen der gegen das Handwerk und ſeine Organiſationen ſich richtenden Härten
ſchreiten.
„Wenn daher die Schutzmannſchaft in den erſten Tagen des
neuen Jahres — am 6. Januar — ihren 50. Gründungstag
feſt=
lich begeht, ſo hat das ſeine volle Berechtigung. Es iſt die
Be=
lohnung für 50 Jahre lange treue Pflichterfüllung und für die
Verdienſte, die ſie ſich während dieſer Zeit für unſere
Landes=
hauptſtadt erworben hat.
der die Gründung der Darmſtädter Schutzmannſchaft vor 50
Jahren miterlebte, unter uns weilt. Es ſind dies der Leiter
der Schutzmannſchaft zur Zeit ihrer Gründung, Geheimer
Regie=
rungsrat Bichmann, ſowie die ehemaligen Schutzmänner Polizei= Organiſation zerſchlagen, und das Handwerk in ſeiner ſozialen und
wirt=
kommiſſar i. R. Dietz, Pfandmeiſter i. R. Kramer, Ratsdiener i. R.
Dries und Förſter i. R. Mandel.
Dr. B.
Mein
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beginnt
Samstag, den 2. Januar
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vorm.
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— Stadtkirche. Im Hauptgottesdienſt am 3. Januar, vormittags
10 Uhr, wird der Kirchengefangverein A. Mendelſohns gewaltige
Kantate „Auf meinen lieben Gott” aufführen. Die Solo=
Was uns das neue Jahr an Pflichten und Arbeiten bringt, nicht geſänge hat das Künſtlerehepaar Biſchoff in dankenswerter Weiſe
über=
nommen. Das Orcheſter beſteht aus Mitgliedern des Theaterorcheſters.
Zur Deching der erheblichen Koſten werden beim Ausgang freiwillige
Gaben herzlich erbeten.
Vortrag. Wir verfehlen nicht, nochmals darauf hinzuweiſen, daß
der Vortrag des Herrn Prof. Sternfeld über die verſchiedenen
Faſſun=
gen des Tannhäuſer am 2. Januar, nachmittags 6 Uhr in der Wohnung
der Frau von Selzam, Neckarſtaße 19, ſtattfinden wird. Die Partie der
Venus hat liebenswürdigerweiſe Frau Horn=Stoll, die des Tannhäuſer
und Wolfram die Herren Piſtor und Herrmann übernommen. Karten
zu 2 Mk. und 1 Mk. ſind an der Kaſſe vor dem Vortrag zu haben.
— Die Karnevalgeſellſchaft „Narrhalla” macht hierdurch noch
einmal auf die erſte ihrer Veranſtaltungen, das große
Jubi=
läumskonzert in der feſtlich=närriſch geſchmückten Turnhalle am
Woogsplatz, aufmerkſam. Der Eintrittspreis von 1.— Mk.
er=
möglicht es wohl jedem, dieſes Konzert, das unter der Leitung
des Herrn Obermuſikmeiſter Weber ſteht, und das außerdem an
Näheres ſiehe Anzeige.
Die nächſte Ausgabe
20815) unſeres Blattes erſcheint am
Sonntag, den 3. Januar
und gelangt wie üblich zur Beſiellung
Der Verl a g
Handwerkertagung.
Am 29. Dezember traten im „Perkeo” in Darmſtadt die Führer der
Landesfachverbände und der Bezirksverbände des heſſiſchen Handwerks
zu einer Tagung zuſammen, um Stellung zu nehmen zu einem dem
Reichswirtſchaftsrat vorliegenden Geſetzentwurf betitelt: „Zur
Förde=
rung des Preisabbaues‟. Der Tagung wohnten ein Vertreter
der heſſiſchen Regierung, ſowie mehrere Reichstags= und
Landtags=
abgeordnete bei. Nach einem eingehenden Referat des
Handwerks=
kammer=Direktors Scüttler wurde der Geſetzentwurf einer gründlichen,
ſachlichen Kritik aus den Reihen der Verſammlungsteilnehmer
unter=
zogen. Der Entwurf enthält außer einer Neuerung im Konkurs= und
Geſchäftsaufſichtsverfahren faſt ausnahmslos Beſtmmungen, die ſich
gegen das Handwerk richten und geeignet ſind, das in mühſamer
jahr=
zehntelanger Berufsſtandsarbeit aufgerichtete, unbedingt zur Erhaltung
eines, im Rahmen der deutſchen Wirtſchaft leiſtungsfähigen
Handwerker=
ſtandes notwendige Organiſationsweſen im Haudwerk zu zerſchlagen.
In allen Erwerbsgruppen iſt das Organiſationsweſen heute äußerſt
wirkungsvoll geworden, auf Organiſation iſt heute unſer ganzes
Geſell=
ſchaftsleben gerichtet, warum will man dem Handwerk allein ſein auf
die Erziehung ſeiner Angehörigen zur Wirtſchaftlichkeit gerichtetes und
deshalb produktionsförderndes Organiſationsweſen mißgönnen? Ohne
das Rückgrat ſeiner Organiſation müßte, zumal der Kleinbetrieb, in der
heutigen komplizierten Wirtſchaft der Vernichtung anheim fallen und
mit ihm ging der größte Teil des ſtaatserhaltenden Mittelſtandes zu
Grunde. Daß dieſer Entwurf ſich faſt ausnahmslos gegen das
Hand=
werk richtet, dürfte nach Meinung eines Verſammlungsteilnehmers
wohl daher rühren, daß die Regierungsſtellen bei den übrigen ſtärkeren
Wirtſchaftsgruppen nichts auszurichten vermochten. Zunächſt lehnt es
das Handwerk mit aller Entſchiedenheit ab, durch dieſen Geſetzentwurf
als hauptſächlichſte Triebfeder des hohen= Preisſtandes an den Pranger
geſtellt zu werden. Aus den Ausführungen der Vorſitzenden der
ein=
zelnen Fachgruppen ging klar hervor, wie ohnmächtig der Handwerker
der Pre shöhe ſeiner Produkte gegenüberſteht, die ihm diktiert werden
durch die Forderungen ſeiner Rohſtofflieferanten, ſeiner durch das
Schlichtungsweſen geſchützten Arbeiter, die enormen allgemeinen
Un=
auch durch die Anſprüche, die das Publikum noch immer ſtellen zu
müſſen glaubt. Dennoch iſt man in allen Handwerkszweigen bis an die
äußerſte Grenze des wirtſchaftlich zu Verantwortenden und darüber
hinausgegangen, mit der Ueberzeugung, daß ein Preisabbau im
ur=
eigenſten Intereſſe des Handwerks ſelbſt liegt. Entgegen vielfachen
Meinungen herrſcht auch im Handwerk freier Wettbewerb, der
nament=
lich in dem Baugewerbe ſeine nicht immer einwandfreien Blüten treibt.
Beſonders hervorgehoben wurde, daß auf der anderen Seite die
geſchloſſen hat, ſei es als Lieferant von Rohſtoffen uſw., (Holzgelder,
oder auch in der Höhe der Gerichts=, Poſt= und ähnlichen Gebühren, der
Die anweſenden Reichstagsabgeordneten ſtellten ſich gleichfalls auf
den Standpunkt, daß der vorliegende Entwurf verfehlt ſei, und daß es
ein ungerechtes einſeitiges Vorgehen gegen das Handwerk allein
be=
deute; ſie verſprachen, in ihren Fraktionen darauf hinzuwirken, daß die
Polizei gewidmet, und auf dieſem Wege wird ſie unbeirrt weiter= nicht zur Durchſührung gelangen. Für die Zentrumsfraktion glaubte
Abg. Negierungsrat Knoll die Verſicherung abgeben zu können, daß
der Entwurf in dieſer Faſſung abgelehnt werde. Abg. Exzellenz Dr.
Becker verſicherte, daß ſeine Partei als die Hauptträgerin des
Aus=
baues der Handwerkerſchutzgeſetzgebung ſich niemals mit einer
Gefähr=
dung des handwerklichen Organiſationsweſens einverſtanden erklären
würde.
Schließlich wurde folgende Reſolution angenommen:
„Die heute im „Perkeo” zu Darmſtadt verſammelten Führer des
Beſondere Freude aber bereitet es, daß noch heute mancher, geſamten heſſiſchen Handwerks lehnen einmütig die Artikel II und IV
des Geſetzentwurfes zur Förderung des Preisabbaues mit aller
Ent=
ſchiedenheit ab. Das Inkrafttreten dieſes Entwurfes führt dazu, daß
die in jahrzehntelanger, mühſeliger Kleinarbeit aufgebaute handwerkliche
ſchaftlichen Entwicklung um Jahrzehnte zuwickgeworfen wird. Die
an=
weſenden Herren Neichstagsabgeordneten werden gebeten, mit allem
Nachdruck gegen dieſen handwerksfeindlichn Entwurf bei den Beratungen
im Reichstag Stellung zu nehmen. Das heſſiſche Handwerk fordert
gleich=
mäßige Behandlung aller Wirtſchaftsgwuppen und wendet ſich mit
Schärfe gegen das auch in dem vorliegenden Entwurf wieder bekundete
einſeitige Vorgehen gegen das Handwerk. Sollte der Entwurf trotz des
Widerſpruches des Handwerks Geſetz werden, ſo iſt ſich das heſſiſche
Handwerk darin einig, das Recht zur Kalbulationsbelehrung in den
Innungen auch weiterhin zu verteidigen.”
* Jubiläum. Am 2. Januar I. J. begeht Herr Hans
Bochow. Direktor der Deutſchen Bank Filiale Darmſtadt,
das Jubiläum ſeiner 25jährigen Tätigkeit bei dem genannten
Inſtitut. Herr Bochow iſt 1901 in die Dienſte der Deutſchen
Bank Berlin eingetreten, wurde 1917 Prokuriſt und iſt als ſolcher
gegen Erde des gleichen Jahres zur Filiale Frankfürt a. M.
übergetreten. 1921 wurde er mit der Leitung der Zweigſtelle
Bad=Nauheim betraut und im Jahre 1922 als Direktor nach
Darmſtadt berufen.
— Die Entwicklung der modernen Muſik iſt das Thema, über das
Studienrat Hermann Kaiſer auf Veranlaſſung der Freien Literariſch=
Künſtleriſchen Geſellſchaft im Rahmen der Vortragsreihe „Kriſis der
Künſte” am nächſten Montag, 4. Januar, 8 Uhr, im Grünen Saal des
Hotel zur Traube, ſpricht. Der Vortrag wird eine Einführung in das
Weſen und ihre heutige kritiſche Entwicklung geben und muſikaliſch
erläutert werden; Leo Schützendorf und Schlusnus ſingen
Lieder von Richard Strauß und Muſſorgfki. Giefeking ſpielt auf
dem Flügel Debuſſy. Singer einen Rag=Time von Hindemith.
Pfitz=
ner, Schrecker und Strawinski werden in ausgewählten Orcheſterſtücken
vorgeführt; dies alles auf Schallplatten von modernſter Vollkommenheit!
Bei dem ſtarken Andrang empfiehlt ſich rechtzeitige Kartenbeſorgung.
Die Dauerkarte zu der Vortragsreihe „Kriſis der Künſte” berechtigt zur
unentgeltlichen Teilnahme. (S. Anzeige.)
— Volkshochſchule. Am 1. Januar beginnen die Kurſe des
Unter=
richtsabſchnitts Januar=März der Volkshochſchule. Der neue, 14.
Ar=
beitsplan, iſt ſoeben herausgekommen. (Zu haben im Verkehrsbureau
und in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule, Mathildenplatz 17,
Mar=
ſtall). Er gibt Aufſchluß über Ziel und Zweck der Schule, über ihre
Lehrer, über die Art der Kurſe, Vorträge, Führungen, deren Beginn
und Dauer. Die Mehrzahl der im Oktober begonnenen Kurſe wird im
jetzigen Abſchnitt fortgeführt. Neu beginnen folgende Kurſe: Deutſche,
engliſche und franzöſiſche Handelskorreſpondenz, Wirtſchaftliches
Rech=
nen, Kapitalaſtiſche und kommuniſtiſche Wirtſchaft (Dr. Zetzſche);
Pan=
europa (Dr. Baſſelli); Gedichte und Hymnen von Hölderlin (Wilhelm
Michel); Heimat und Vaterland (Wilhelm Michel); Weſentliche
Drama=
tiker des 19. Jahrhunderts (Dramaturg Jakob Geis); Deutſche Lyrik
(Dr. Mahlerwein); Sprachgeſtaltung und Rezitation (Dr. Wenz);
Sprechchor (Dr. Wenz); Schwangerſchaft, Geburt und Wochenbett (Dr.
Wolff); Deutſche Arzneipflanzen (Dr. Günther); Einführung in
Bau=
kunſt und Stilarten (Frl. Frölich). Einzelvorträge finden im Laufe des
Abſchnitts ſtatt: Ueber M indart (Robert Schneider), Pſychotechnik (Dr.=
Ing. Bramesfeld), Sowjetrußland (A. Queſſel). Führungen durch die
zoologiſche Abteilung des Landesmuſeums und Vogelſtimmen=
Exkurſio=
nen in die nähere Umgebung ſollen mit der heimiſchen Vogelwelt
ver=
traut machen. Der Unterrichtsabſchnitt ſchließt mit einer
ſtaatsbürger=
lichen Woche über „Weſen und Ziele der politiſchen Parteien” (vom 4.
bis 12. März), in der bekannte Männer aus der politiſchen Praxis zu
Wort kommen. Da die Kurſe ſchon in übernächſter Woche beginnen, iſt
es ratſam, ſich möglichſt umgehend in der Geſchäftsſtelle der
Volkshoch=
ſchule, Mathildenplatz 17, Marſtall, anzumelden. Geöffnet vom 4.
Ja=
nuar ab von 9—1 und 3—7 Uhr, Samstags bis 2 Uhr.
Bühnenvolksbund. Im Januar beginnen wir mit dem Einzug
der Rückſtände. Wir verweiſen auf die heutige Anzeige. Am 7. Januar
iſt für Miete II und auf den 12. Januar für Miete K Schillers „Rauber”
angeſetzt. Der Beſuch der Vorſtellungen ſetzt Zahlung der Januarrate
voraus. Am 15. Januar ſpricht auf gemeinſame Einladung der Freien
Literariſchen Geſellſchaft und unſeres Vorſtandes Kaplan Fahſel,
Berlin, über Shaws „Heilige Johanna”. Unſeven Mitgliedern ſtehen
Karten zu 1,50 Mk. bei Chriſtian Arnold zur Verſügung. Vormerkung
kann jetzt ſchon erfolgen. Bei der Fülle der umſtrittenen Meinungen
wird der Vortrag großem Intereſſe begegnen. Zum 4 Januar hat
Arla Nenz zu ihrem Violinabend eingeladen. Karten mit
Ermäßi=
gung ſind in der Geſchäftsſtelle zu haben. Die junge einheimiſche
Künſt=
lerin begegnet allenthalben ſtarker Anerkennung.
Im Schloßmuſeum finden täglich (außer Samstag) Führungen
vormittags um 11 Uhr und 11½ Uhr ſtatt.
Major a. D. Frhr. zu Putlitz . In der Nacht zum
Don=
nerstag iſt Major a. D. Frhr. zu Putlitz infolge
Herzſchwäche=
anfalls plötzlich verſchieden. Er machte den Feldzug vom
An=
fang bis zum Schluß mit und erfreute ſich als Kompagnieführer
allgemeiner Beliebtheit bei Vorgeſetzten und Untergebenen. Eine
Reihe von Kriegsorden ehrten den tapferen Offizier.
Seite 6
Freitag, den 1. Januar 1926
Nummer 1
— Das Darmſtädter Kammerorcheſter veranſtaltet ſein 1.
diesjäh=
riges Konzert am Donnerstag, den 7. Januar, abends
8 Uhr, im Saale der Vereinigten Geſellſchaft, Rheinſtraße 36. Unter
Leitung von Herrn Dr. Nogck kommen Werke aus dem 18.
Jahrhun=
dert zum Vortrag, die für Streichorcheſter in verſchiedenſter Beſetzung,
zum Teil mit Flöten= und Geſangsſoli, komponiert ſind. Den Anfang
bildet eine Suite von Graupner, für Streichorcheſter mit
Cem=
balo und Flöte, die Herr Dr. Noack nach dem in der hieſigen
Landes=
bibliothek befindlichen Manuſkript eingerichtet hat. Es folgt eins der
entzückenden Flötenkonzerte von Quantz, bei dem wir als
Soliſten Herrn Kammermuſiker Danneberg, den bedeutenden
Solo=
flötiſten des Wiesbadener Symphonieorcheſters, kennen lernen werden.
Im 2. Teil kommt eine Sonate von Fux für 3 Geigen in
mehr=
facher Beſetzung, bearbeitet von Auguſt Vogt, auch nach einem hier
befindlichen Manuſkript, bei der vor allem die langſamen Sätze von
einer ganz ungewöhnlichen Klangſchönheit ſind. Den Schluß des
genuß=
reichen Programms bildet eine heitere Nachtwächterkantate
von Rolle für Streichorcheſter und Baßſtimme, ebenfalls nach dem
Manuſkript eingerichtet von Herrn Dr. Noack, die von Herrn Peter
Schäfer vorgetragen wird, der bei ſeinem mehrfachen Auftreten in
letzter Zeit hier ſo große Erfolge hatte. Programme, die als
Eintritts=
karten gelten, zu 2 Mk. (numeriert) und zu 1 Mk. (unnumeriert) ſind
in der Muſikalienhandlung Schutter, Eliſabethenſtraße, zu haben.
— Orpheum. — Vertram=Gaſtſpiel. Heute, Freitag, den 1. Januar,
Neujahrspremiere: Der blonde Traum”, Operette in 3 Akten, Muſik
von Hugo Hirſch. In den Hauptrollen ſind u. a. beſchäftigt: Marga
Peter, Kaxl Walbröhl, Guſtav Bertram. Kartenverkauf ſiehe heutige
Anzeige.
* Den erſten verfrühten Frühlingsboten brachte geſtern mit
ſtrahlen=
dem Geſicht ein 9jähriger Junge. Es war em ſchönes Nachtpfauenauge
mit großen bunten Augenflecken, ein anſehnliches
Schmetterlingsexem=
plar, dem die warme Witterung am Silveſternachmittag ſehr gut zu
bekommen ſchien.
— Das ſtädtiſche Hallenſchwimmbad bleibt am Neujahrstage
(1. Januar) geſchlofſen. Dagegen iſt es in allen Abteilung am
Samstag, den 2. Januar, den ganzen Tag über, und am Sonntag,
den 3. Jamar, von 8—1 Uhr geöffnet. Die Heilbäder werden
für die Folge aus ſanitären Gründen nur noch mit Wäſche verabfolgt.
Die Badegäſte brauchen deshalb eigene Wäſche nicht mehr mitzubringen.
Karten ohne Wäſche werden für die Heilbadabteilung nicht mehr
aus=
gegeben. (Siehe heutige Anzeige.)
Warnung. In letzter Zeit mehren ſich die Fälle, daß
Halb=
wüchſige oder Kinder auf vorbeifahrende Perſonenzüge mit Steinen
werfen und dadurch Reiſende verletzen. Den Bemühungen von Polizei=
und Bahnorganen iſt es bisher in ſolchen Fällen nicht immer möglich
geweſen, die Täter feſtzuſtellen. Die Verkehrsſicherheit erfordert daß
gegen dieſen, Leben und Geſundheit der Reiſenden gefährdenden Unfug
mit aller Strenge vorgegangen wird und die Täter unnachſichtlich zur
Anzeige gebracht werden, damit gegen dieſe, gegebenenfalls deven Eltern
eingeſchritten werden kann. Auf die Unterſtützung der Schulen darf
hierbei gerechnet werden. Es darf aber auch von der Allgemeinheit
erwartet werden, daß Feſtſtellungen über die Perſon der Täter in
ſol=
chen Fällen unverzüglich der nächſten Polizei= oder Bahnſtation zur
wei=
teren Verfolgung mitgeteilt werden.
Ein Wandkalender für das Jahr 1926 liegt unſerer heutigen
Geſamtauflage für unſere Leſer bei.
— Steuerabzüge. Vom 1. 1. 1926 ab treten neue Steueränderungen
in Kraft. Eine von dem Verlag Dipl. mere. Willy Greulich, Frankfurt
a. M.=Eſchersheim, Neumannſtraße 43, i Zweifarbendruck heraus=
durch ihre vorzügliche Ausführung allen Arbeitgebern empfohlen
wer=
den. Die Tabelle iſt durch die Zweigſtelle Darmſtadt, Inſelſtraße 43,
zu beziehen. Wir verweiſen auch auf die heutige Anzeige auf Seite 23
unſeres Blattes.
— Die Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung am 7. Januar
1926, nachmittags 5 Uhr im Saalbau, hat folgende Tagesordnung:
1. Einführung und Verpflichtung der neuen Stadtverordneten. 2. Wahl
der Deputationen und Ausſchüſſe.
Erwerbsloſenfürſorge und Krankenverſicherung. Wir verweiſen
auch an dieſer Stelle auf die Bekanntmachung des öffentlichen
Arbeits=
nachweiſes für Stadt und Kreis Darmſtadt, aus der erſichtlich iſt, daß
die Beiträge zur Finanzierung der notwendigen Koſten des
Arbeits=
nachweiſes und der Erwerbsloſenfürſorge auch für den Monat Januar
1926 3 vom Hundert des jeweiligen Grundlohnes betragen. Den
Ar=
beitgebern wird empfohlen, beſonders darauf zu achten, daß die
Bei=
träge für Zwecke der Erwerbsloſenfürſorge als ſolche beſonders von
ihnen bezeichnet werden, ſonſt tragen ſie aus der Unterlaſſung etwa
entſtehende Nachteile.
Sonntagsrückfahrkarten. 1. Vom 31. Dezember 1925 bis
31. März 1926 werden verſuchsweiſe ſämtliche D=Züge im
Be=
reiche der Reichsbahndirektion Ludwigshafen a. Rh.,
ausge=
nommen FD 163 (Ludwigshafen ab 12.50, Worms an 1.11
nach=
mittags), RD 164 (Worms ab 4.11, Ludwigshafen an 4.32
nach=
mittags), D 269 (Ludwigshafen ab 4,04, Worms an 4.30
nach=
mittags), D 270 (Worms ab 1.05, Ludwigshafen an 1.29
nach=
mittags) für Sonntagsrückfahrkarten gegen Löſung des
tarif=
mäßigen Schnellzugszuſchlages freigegeben; die Schnellzüge
dürfen nur mit einer Sonntagsrückfahrkarte 3. Klaſſe oder einer
Karte 4. Klaſſe mit einer Uebergangskarte 4./3. Klaſſe benützt
werden. — 2. Die vom 31. Dezember 1925, mittags 12 Uhr, bis
3. Januar 1926 gelöſten Sonntagskarten berechtigen dieſesmal
ausnahmsweiſe an jedem dieſer Tage zur Hin= und Rückfahrt.
Neue Kraftpoſtlinien. Am 4. Januar 1926 wird eine neue
Kraft=
poſtlinie auf der Strecke Freienſteinau (Oberheſſen)Lauterbach (Heſſen)
eröffnet. Vorgeſehen iſt eine Fahrt täglich in jeder Richtung: ab
Freien=
ſteinau 7.15, an Lauterbach 9.25; ab Lauterbach 6.00, an Freienſteinau
8.10 Uhr.
— Ludwigshöhe. Vielfachen Wünſchen nachkommend, gibt das
Städtiſche Orcheſter am Sonntag, den 3. Januar, nachmittags ½4 Uhr,
nochmals ein Johann Strauß=Konzert. Das vor einiger
Zeit gelegentlich des 100. Geburtstags des Meiſters veranſtaltete
Kon=
zert fand bei vollbeſetztem Hauſe einen derartigen Anklang, daß vielen
Straußfreunden die Wiederholung ſehr willbommen ſein wird. Die
Leitung hat Herr H. Hauske. (Siehe auch die betr. Anzeige.)
Kunſtnotizen.
VERLAG LC. WITTICH
Soeben erschienen;
Wittich-Kafender 1926
Herausgegeben von der L. C. Wittich’schen
Hof-
buchdruckerei zu Darmstadt; mit einem
Vierfar-
bendruck, 5 Abbildungen in Schwarzdruck, 1
Ab-
bildung in Tiefdruck und reichem Buchschmuck
nach alten Wittich-Drucken 1684—1700.
24 S. in 4‟, In Pappb. mit Goldpressung: Rm. 5.—
Geſtützt auf eingehende Forſchungen bietet dieſer dritte
Wittich=Kalender, als Folge des erſien und zweiten
Wiedehopf=Kalenders, eine lebendige Darſiellung der
Zeit des kunſtfreudigen Landgrafen Ernſk Ludwig von
Heſſen (r688—r739), immer in Beziehung zu
Druck=
leiſiungen des Hofbuchdruckers. Alle Abbüldungen ſind
bisher in dieſer Art unveröffentlicht; ſo das
Bild=
nis des Landgrafen in Vierfarbendruck nach dem
Origi=
nal von Fiedler; die erſie Seite der Partitur einer
Kantate von Chr. Graupner (r725); das alte Schloß
tu Darmſiadt r667 und eine Anſicht Darmſtadt r662;
ſchließlich Titel= und Textſeiten von Wittich=Drucken
(r684, T6g8). Die rot gedruckten Initialen ſind nach
alten Wittich=Schriften des r7. Jahrhunderts in Holz
geſchnitten. Die Ausſkattung wahrt
den Charakter der Zeit.
Wer das gepflegte deutsche Buch schätzt, wer
gerne in den Dokumenten des 17. und 18.
Jahr-
hunderts blättert, wer Geschichte und Kultur
unserer engeren Heimat, insbesondere Malerei und
Musik, liebt, wird diesen Kalender besitzen wollen!
Zu haben in jeder Buchhandlung und
in der Geschäftsstelle.
e5
Lofale Veranſialtungen.
Die blerunter arfbelnenden Notigen ſind ausfhließlich als Hinweiſe auf Anuelsm m betradtn
m krinem Falle irgendwie an Beſprechung oder Kritck.
— Kam. Vereinigung ehem. Garde=Dragoner 23,
Hauptgruppe Darmſtadt. Samstag, den 2. Januar, abends 8 Uhr,
Monatsverſammlung im Bürgerhof mit Ausſprache über
Weihnachts=
feier. Zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder iſt Pflicht.
— Verein ehem. Heſſ. Leibdragoner, Darmſtadt.
Auf die am Samstag, den 2. Januar, abends 8 Uhr, ſtattfindende
Fa=
milienzuſammenkunft im Vereinslokal Gutenberg (Grafenſtraße) wird
hiermit nochmals hingewieſen.
— Der Deutſch=Orden hat den H. v. Block zur Reichsgründungsfeier
am 18. Januar, 8 Uhr abends — Turnhalle, Woogsplatz —, eingeladen.
Ueber Werke, Künffler und künſfleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Grwähmmg
geſchleht, behält ſich die Redaktion ibr Artell vor.
— Union=Theater. „Die Leuchte Aſiens‟. Der Film von
Gautama Buddhas „Kampf um Liebe und Entſagung” iſt, wie immer
man ihn auch betrachten mag, eine große Tat inhaltlich, darſtelleriſch,
techniſch und, worauf am meiſten Wert zu legen iſt, auch geiſtig. Der
äußere Rahmen übertrifft alles, was je in einem Film gezeigt worden
iſt. Bauten und Ausſtattungen haben bei manchen Großfilmen einen
Umfang angenommen, der kaum noch zu übertreffen iſt. Hier iſt aber
das umgekehrte der Fall. Kein Tempel, kein Palaſt, kein Marmorbau
brauchte beſonders erſtellt zu werden. Sie waren in unerhörter
Schön=
heit von Anfang an vorhanden, und gerade der Filmſtreifen enthüüllt
dem entzückenden Auge unbekannte Wunder altindiſcher Baukunſt. Und
nicht nur ſie allein. Was an Pracht der Gewandung, der Rüſtungen, der
Geſchmeide und alles deſſen, was ſonſt der Menſch zum Schmuck anlegt,
in Indien aufgeſpeichert iſt, wird durch dieſen Film der ganzen Welt
kundgetan. Es iſt unmöglich, dies im Einzelnen zu beſchreiben oder
Einzelheiten hervorzuheben. Schon allein der Hochzeitszug mit den
geſchmückten Elefanten, iſt etwas nie geſehenes. Dieſer Film iſt
von Anfang bis zu Ende echt. Und wie die Dinge, ſo
auch die Menſchen! Europäiſche Filmſchauſpieler und =ſchauſpielerinnen,
mögen ſie noch ſo vollendet ſein, wären in dieſem Rahmen und dieſer
Umgebung eine Unmöglichkeit. In dieſe Welt paſſen nur die Menſchen
dieſes Landes. Der Darſteller des Gautama, Himanſu Rai, die
eigent=
liche Triebkraft und Seele des Werkes, der zuſammen mit Nixanjan Pal
dieſen Film hergeſtellt hat, iſt eine geradezu ideale Verkörperung „der
Leuchte Aſiens‟. Die 15jährige Seeta Devis als Gopa, eine
ſchlank=
feſſelige überariſtokratiſche Geſtalt mit beuſchem Spiel, die eine
rätſel=
hafte Miſchung zwiſchen Mädchen= und Weibtum darſtellt, bildet durch ihre
ſchauſpieleriſche Unverbildetheit einen zweiten Leuchtpunkt. Auch die
übrigen Mitſpieler, im beſonderen Sarada Ukil, Profulla Chandra und
Rani Bala erheben ſich über die Linie des Primitiven. Es iſt kein Wort
der Anerkennung für Franz Oſten, den Regiſſeur der Münchener
Licht=
ſpielkunſt=A.=G., zu gering, der mit ſeinen drei treuen deutſchen Helfern
unter außerordentlich körperlichen Anſtrengungen und kaum zu
be=
ſchreibenden techniſchen Schwierigkeiten dieſen Film in Hindoſtan
auf=
genommen hat. Er iſt eine große Tat und gleichzeitig auch ein deutſcher
Triumph vor dem Ausland, auf den wir mit Recht ſtolz ſein können.
Gewiſſermaßen als Beiprogramm laufen neben dem Emelka=
Monu=
mentalfilm Aufnahmen von indiſchen Kampfſpielen, die ſonſt nur vor
gekrönten Häuptern oder hervorragenden europäiſchen Beſuchern
vor=
geführt wurden. Ein Beſuch dieſes Films lohnt das Opfer zweier
Stun=
den mehr als reichlich, den jeder wird ſeeliſch und bildlich Gewinn
da=
vontragen.
— Reſidenz=Theater. Auf unſern Tiſch flattert eine
orf=
ginelle Einladung zur Verlobungsfeier. Wer könnte da widerſtehen, wer
will nicht dabei ſein, wenn zwei Menſchen ſich anſchicken, ihr Glück zu
begründen? Alſo auf ins Reſidenz=Theater, wo Jutta Rombergs und
Peter Abendrots Verlobung gefeiert werden ſoll. Wie es dazu kam?
Das kann man nur miterleben, mitanſehen; wer es erzählen wollte,
würde den Reiz der Handlung mindern. Soviel nur ſei geſagt:
Rein=
hold Schünzel iſt Peter Abendrot. Das ſagt eigentlich genug.
Welcher Filmfreund kennt Schünzel nicht, den unwiderſtehlichen Flaneur,
der mit diskretem Humor ſchwierigſte Rollen durchführt. Diesmal muß
er ſeine Laufbahn, fern allem Großſtadtgetriebe, in kleinem
Gebirgs=
dorf als biederer Bauernburſche beginnen, um ſie als Millionär zu
enden. Drei Millionen Dollars nennt der Beneidenswerte ſein eigen.
Hein Wunder, daß er ſelbſt in Berlin als vielumſchwärmter
Wunder=
mann, als „Hahn im Korbe” erſcheint. Alle erwarten, alle erhoffen
von ihm Rettung aus Lebensnot. Und da der Bankier Romberg vor der
Pleite ſteht, kann nur ein reicher Schwiegerſohn ihn ſanieren. Nun,
man begreift den Fortgang der Hiſtorie, und der Chroniſt darf
ſchweigen. Ueberzeugt euch ſelbſt, mit welchem Können, welcher Laune
Georg Jaboby dieſen Film gedreht hat. Ihr amüſiert euch gut, wenn
Schünzel naiv und formlos in die Großſtadt tappt. Manche Szenen ſind
von erſchütternder Komik, ſo vor allem der Schluß des erſten Aktes,
da nur die Feuerſpritze der wüſten Prügelei in der Dorfſchenke ein
Ende bereiten kann. Oder wenn ſie ſich alle winden und dienern vor
dem Erben der Millionen. Der Film läuft ab heute 2 Uhr. Verſtärktes
Orcheſter.
— Palaſt=Lichtſpiele. „Der Dieb von Bagdad‟. Die Koſten
werden nicht genannt. Gewöhnlich veröffentlichen die Amerikaner die
Koſten eines Films, in dem Glauben, hohe Ziffern imponieren dem
Publikum und beweiſen etwas für die Qualität des angekündigten
Werkes. Es muß ſchon auffallen, wenn von dieſer Taktik abgegangen
wird, wie es z. B. Douglas Fairbanks mit ſeinem zur Aufführung
ge=
langenden Film „Der Dieb von Bagdad” getan hat. Fairbanks hat ſich
den Interwievern gegenüber ſtrikt geweigert, irgendwelche Zahlen über
die Herſtellungskoſten des „Dieb von Bagdad” zu nennen. Lächelnd
äußerte er nur, daß, wenn ſie bekannt gegeben werden würden, man
ſie doch nicht glauben würde”, denn ſie wüirden dem Publikum unfaßbar
erſcheinen. Bezeichnend für Fairbanks iſt, was er über das Koſtenproblem
eines Films überhaupt geſagt hat. Fairbanks äußerte ſich: „Es kommt
nicht darauf an, wieviel Geld ein Film koſtet, ſondern wie viel
Intelli=
genz für ihn und für die Erreichung der höchſten Wirkungen aufgewandt
iſt. Häufig genug wird mit den hohen Koſten eines Films geprahlt,
um dadurch den Mangel an Phantaſie bei ſeiner Herſtellung zu
be=
ſchönigen. Genau betrachtet, bedeuten die Koſten eines Films nichts,
fondern es kommt auf ſeine Wirkung an. Herz und Seele, die in die
Ausgeſtaltung eines Films hineingelegt wurden, ſind meiner Meinung
nach das allein Ausſchlagebende. Ich glaube, „Der Dieb von Bagdad‟
hat Herz und Seele, und darin liegt meines Erachtens ſeine Stärke.”
Douglas Fairbanks, Amerikas gefeiertſter Filmſtar, dem Namen nach kein
Unbekannter in der deutſchen Filmwelt, ſtellt den Hauptdarſteller, den
Dieb von Bagdad, dar. Sein Spiel wird von der Abwicklung der
filmiſchen Tricks dirigiert, und er könnte ſich eigentlich auf einige
unter=
ſtreichende Geſten beſchränken. Daß er es nicht tur, daß er Gelegenheit
findet, durch ſeine Perſon, durch ſein Können allein zu intereſſieren,
zu feſſeln, verrät den Filmſchauſpieler von Format. Ueberhaupt auf
dem Gebiete der filmtechniſchen Leiſtung ſteht der neue amerikaniſche
Großfilm auf bisher nicht erreichter Höhe. Amexika ſtellt ſeinen
Welt=
rekord zur Schau.
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Symboliſcher Spuk in der
Neujahrsnacht.
Von
Joſef Winckler.
In der diesjährigen Neujahrsnacht — wir waren auf Skien und
Rodelſchlitten hinausgezogen ins verſchneite Gebirge — machte
ich mich aus der Grog trinkenden Abendgeſellſchaft des Hotels
für ein Stündchen frei und glitt unbemerkt auf einſamer
Wande=
rung unter herrlichſtem Mondſchein, unter dem vollen
Sternen=
bogen an vereiſten Wäldern und Wipfeln vorbei — ich ſtreife oft
allein abſeits der Heerſtraßen zu Wundern ungeſtörter
Natur=
offenbarungen —, glitt leicht an den flaumigen Abhängen, nur
Knirſchen der Skier und Stoßen des Stocks ſirrte durch die
Welt=
ſtille, glitt mit meinem gigantiſchen Schatten allein, der vom
Mond links auf die bleich=bläuliche Schneefläche geworfen wurde,
in Selbſtvergeſſenheit und Flugtrunkenheit, wie einer jener
gro=
ßen, lautlos ſchwebenden Nachtraubvögel, die auf Abenteuer
zwi=
ſchen den Gletſcherwänden ſpähen.
Unten ſchlug es auf einmal irgendwo zwölf Uhr.
Dumpf hallten dann einige dünne Schüſſe, ſchwaches
Stimm=
gewirr, eine Rakete — als entzünde ſich ein Streichholz in der
Tiefe — und ich ſtand plötzlich vor einem mächtigen Kloſtertor.
Ich dachte an ein Hoſpiz zur Rettung Verirrter auf den
furcht=
baren Bergpäſſen bei Sturm und Lawinen, — aber das
gewal=
tige Tor drehte ſich von Geiſterhand in den Angeln, und ich glitt
von ſelbſt auf einen runden Binnenhof, in deſſen Mitte ein
un=
geheurer Brunnen einen weiß=brauſenden Schaumſtrahl wie aus
Sekt und Kriſtall emporwirbelte, wie aufgetrieben von unfaßlicher
Kraterleidenſchaft einer ewigen Gotteskraft. Auf der Rundmauer
dieſes Brunnens aber ſaß ein ehrwürdiger Greis, hielt bei
mei=
nem Anblick gleich ein ſilbernes Becherlein in den
hochſprühen=
den Giſcht und ſchritt mir milde entgegen: „Alſo trinke,
Freund —!"
„Wer biſt du —2” ſtammelte ich noch mächtiger geblendet
und hingeriſſen von dem unerhörten Schauſpiel dieſes
Sprudel=
brunnens, deſſen kühler Dunſtatem mir Myriaden zerplatzende
Stäubchen und knatternde Perlen an die dicken Mauern des
Hofes zu ſchleudern ſchien. Kaum verſtand ich die Worte des
Greiſes vor dem rhythmiſchen Gedonner dieſes ſchier
überirdi=
ſchen Waſſerfalls.
„Aengſtige dich nicht — trinke nur, mein Sohn, den die
Ur=
ſehnſucht des Menſchenherzens in dieſer Stunde zu mir trieb!”
Aber ich wehrte mit beiden Händen und taumelte. „Sag erſt.
wo bin ich?”
Da lud mich der Greis ein, Platz zu nehmen auf dem
mit=
zitternden Brunnenrand, und ich zog die Schulter vor Schauder
und drängte mich noch ganz feſt an ihn, denn ich ahnte, daß ich
zu einem jener ſagenhaften Zauberer geraten ſei, von denen das
Volk immer noch flüſtert und die nach der Statiſtik doch nicht
mehr exiſtieren ſollen.
„Leitete dich jedoch nur Zufall her,” begann der Alte (man
ſah die Lippen nicht, als ſpräche nur ſein gebauſchter Bart), „ſo
wiſſe denn: ich bediene den heiligen Jungbrunnen, wo Liebe
und Glauben die Mißgunſt und den Neid erlöſchen machen, ich
bediene den Born der ewigen Gegenwart! Die guten, wie auch
alle böſen Geiſter erſcheinen hier, die im Ablauf des Geſchehens
wohl hinfällig werden, ermatten und wie untergehen, dann aber
urplötzlich und wie neugeboren daſtehen, aufgefriſcht zu
un=
bändigſter Vitalität und darum ewig jung und gegenwärtig
bleiben! Paß auf — wer da kommt
Zagen Schrittes wankte ein namenlos vermorſchtes
Mütter=
chen, das graue Lendentuch hing zerriſſen, als ſchlürfe das
Ge=
ſpenſt eines Gerippes heran, kaum noch eines Lebensſeufzers
fähig. Und wortlos reckte es die knöcherne Hand, umkrallte mit
den Fingern das ſilberne Becherlein voll Sprudel und ſchlürfte,
ſchlürfte in langen durſtigen Zügen, und mit jedem Zug fiel es
wie Borke von ihrem Antlitz, als entblättere ſich eine Geſtalt,
leuchtete goldenes Haar aus den Strähnen, wölbte ſich Bruſt
und Wange, aber immer noch nicht zu voller Kraft, ſie ſchien
erſt halb vollendet, halb entbunden des Verfalls und eilte doch,
ſchon über fernſten Höhen ſchwebend, eine Wage ſchwingend, ins
Chaos der Welt zurück.
„Das war die Gerechtigkeit, die ganz ermattet ſchien,
aus=
gehölt bis zum Abſterben, und ſelbſt die Kraft des Borns
ver=
mochte noch nicht, ihr die ganze Schönheit zurückzugeben,”
flü=
ſterte der Hüter des Quelles, „die namenlos vergewaltigte von
Völkern und Menſchen. Pſt! ein anderer naht!“
Und es kroch auf allen Vieren ein armſelig abgemagerter
Wurm herbei, deſſen tückiſche Augen aber immer noch aus
ſchie=
lenden Spalten glühten und flackerten, und Geifer troff vom
Mund. Mit Tigerlippen ſchwang er ſich an den Becherrand
und ſoff, ſoff und ſoff, und Ring um Ring ſchwoll ſein Leib
zum platzend gefüllten giftiggrünen, aufgedunſenen Panzer,
knurrend und ſchnurrend vor Behagen, ſchlug, auf einmal
geſät=
tigt, raſendes Brüllgelächter und ſprang in koloſſalſter
Ver=
jüngung als ein ausgewachſener Drache mit ſieben Flügeln in
die Welt wie auf ſeine Beute zurück.
„Das war der Moloch des Haſſes,” raunte der Wächter,
„der ſich ſelber ſchier verzehrt hatte und nun mit platzenden
Eutern wieder hervorkriecht bei der erſten beſten Gelegenheit;
trauet nicht den Schönrednern!“
Jämmerliches Huſten und Stöhnen, wie nach ſchwerem
Lei=
den und vieler Drangſal, ertönte, und an zwei Krücken, kaum
noch aufwärts, ſchleppte ſich ein hilflos geſchundener Bettler
heran, der eine Senſe auf dem Rücken trug, ein Stundenglas
um den Hals baumelnd.
„Du biſt es, Vater Kronos, Gott der Zeit —?” rief der
Wächter. Und Kronos ſtöhnte: „Schnell, ſchnell, ehe mir der
Atem ausgeht, ſchnell den Becher her! Denn ich will mich auch
verjüngen, ich will ja endlich die neue Zeit ſein, die neue Zeit,
nach der ſie jetzt alle ſchreien und rufen — die neue, neue Zeit,
— oh!"
Und der Brunnenwächter reichte ihm den gefüllten Becher,
ſtützte ihm noch das Kinn beim Trinken, und Kronos ließ das
Dulderhaupt, das ſchon beinahe kahlköpfig war, tief in den Nacken
ſinken hintüber und nahm einen unbändigen Schluck, noch einen,
abermals einen, und die hundertjährigen Runzeln ſchwanden,
es ſchwand ſein Gewand und ſiehe, ſiehe — ein zappelnder
Säug=
ling, mit Flügelchen an den Ferſen wie Heringsfloſſen klein,
fiel patſch! auf den nackten Boden und hielt als Kinderſpielzeug
das Stundenglas feſt in der Hand.
Der Wächter des Brunnens nahm das greinende Geſchöpf
behutſam auf den Arm:
„Das alſo biſt du, biſt du? Du hilfloſe Kreatur, du armer
Knirps, du magerer Balg, du unmündiger Puck=peia, popeia! Die
Kriegsfurie iſt deine Tante, der Hunger iſt dein Vetter, die
Ver=
zweiflung deine Schweſter — möge der Glaube dein Bruder ſein!
Grüße mir alle deine Taufpaten und ſie möchten dir ein gutes
Schnullerchen in den Mund tun!“
Und der Säugling wankte und ſchwankte davon gen".
Locarno, wo ſeine Wiege ſtehen ſoll.
„Ich ſchritt nachdenklich hinterdrein.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 1. Januar. 8.30: Morgenfeier. O 12: Hansorch. Aft.
italienische Musik. Our. zur Oper „Buriste0‟, Hause. „Pitta Signore‟
Stradella. Trio in C-dur; Tre georni son cbe Nina; Ogni penz
pio spietata, Pergolesi. Our. z. Oper „II matrimonio segreto‟, Cimarosa.
Mitw.: Elly Schaefer (Mezzosopran). O 3.30: Jugendstunde: „Ernstes
und Heiteres aus Beruf und Leben‟. O 5: Arbeiter-Zitherverein O
6: Aus dem Briefwechsel zw. Goethe und Zelter. O 6.30: Bücherstunde.
O 6.50: Briekkasten. O 7: Märchen für Große. Der Schatten des Todes.
Tch und Du. Pietje, der Bettler. Prinz Firlefanz und Prirzessin
Kinker-
litzchen (Eugen Lewin-Dorsch). O 8.05: Prof. Sittig: „Haben die Sterne
Einfluß auf das menschliche Schicksal?‟ O 8.30: Nenjahrs-Konzert. O
9.30: Wiederholung auf vielf. Wunsch: „Heilige Nacht‟,
Weihnachts-
legende in oberbaverischer Mundart von Thoma. Rezit., Ben Spanier;
Konzertzither, Martin Hofler.
Sonnabend, 2. Jan. 3.30: Jugendstunde: „Aus dem deutschen
Lieder-
kranz”, Kirchnerschule. O 4.30: Hausorchester. Ouvertüren von Joh.
Strauß: Das Spitzentuch der Königin Prinz Methusalem. Cagliostro in
Wien. Die Fledermaus. Eine Nacht in Venedig. Karneral in Rom.
Der Zigeunerbaron. O 6: Uebertr. a. d. Frankf. Opernhaus: „Siegfried‟
von Richard Wagner. Pers.: Siegfried: Mime; der Wanderer: Wotan;
Alberich; Fafner; Erda; Brünnhilde; Stimme des Waldrogelk. Anschl.
Uebertragung aus Berlin: Tanzmusik der Berliner Funkkapelle.
Stuttgart.
Freitag, 1. Jan. 11.30: Religiöse Morgenkeier. Nm laßt uns gehn
und treten. Getstl Neujahrslied, Schein. Anspr. Prälat Hoffmann. Anz
den vier ernsten Gesängen.: Wenn ich mit Menschen- und mit
Engels-
zungen redete, Brahms. O 2: Schallplattenkonzert. O 3: Rainer Maria
Rilke (K. Raymer). O 4: Konzert. Mitw.: W. Maurer, Sophie Eisenbraun.
O 6.30: Bücherbesprechung. O 7: Sprich deutsch! Dr. Hoffmann-
Harnsich. O 8: Humoresken. Mitw.: K. Köstlin, M. Heye. Rundfunkorch.
Chatter box rag, Botskord. Schwimmen, Frey (Köstlin). Felddienstübung,
Ettlinger (Heve). Puppenspiele Lederer. Neumann spielt Theater,
Rei-
mann (Köstlin). Die erste Beichte, Schönherr (Heve). Tatjana, Lindsav.
Von Männern, die an Schaltern sitzen, Schmitz (Köstlin). Anekdoten
(Heve). Chines. Serenade, Siede. O 9.30: Sinfonie-Konzert. 1/Arlesienne,
Bizet. Cello-Konzert, Saint-Saéns (H. Weil). Benvenuto Cellini, Berlios.
Samstag, 2. Jan. 3: 2s Gretle von Strümpfelbach erzählt. O 4: Konzert.
Mitw.: Frieda Mauch (Sopran), Anny Preu (Piston). O 6.30: Dramat.
Funkstunde (Oper). O 7: Vortr. E. Hilb: „Musik in den Verein. Staaten‟.
O 7.30: Vortr. H. Rentschler: „Ueberwinterung des Bienenstaates‟. O
8: Liebesfreud und Liebesleid. Mitw.: Else Werth. Liebesgruß, Eige.
Es muß ein Wunderbares sein, Liszt. Der Schiffer fährt zu Land; An
Rose, Curschmen, Ich hatte einst ein schönes Vaterland, Lassen. Liebes-
Freud; Liebesleid, Kreißler. Die Höhen und Wälder schon steigen, Franz.
Vorsatz, Lassen. Das Veilchen. Mozart. Liebestraum nach dem Balle,
Czibulka. Kein Sorg um den Weg, Raff. Niemand hats gesehn, Löwe.
Legende damour, Becce. O 9: Kabarett. Mitw.: Gerda Hansi, Hilde
Binder, E. Thyssen, C. Struve. U d. Sternenbanner, Sousa. „Hoheit
tanzt Walzer”; Ja, 80 eine arme Prinzessin, Ascher. Die Schenken von
Limburg, Rypinski. Wenn die Mädchen von der Liebe träumen, Kollo.
Einmal in der Woche. Nelson. lIch und Du, Engel-Berger. Beim Wein;
Im tiefen Keller, Pflanzer. Daniel, gut schaust Du aus. Strauß. Nächte,
wo man möchte, Nelson. Consuella, Tango, Pringshain. Lacrimae Christi,
Bohm. Liebes Kind, Du bist so anspruchsvoll, Kollo. Mondnacht in
Rio de Janeiro, Tango, Wertheimer. Alte Kameraden.
Berlin.
Freitag, 1. Jan. 4.30: Funkkapelle, Sternensold, Christ Our. z
Wilhelm Tell”, Rossini. Diesen Kuß der ganzen Welt, Ziehrer. Fant. aus
„Hänsel und Gretel‟ Humperdinck, Zigeunerweisen (Violinsolo), Sarasate.
Gavotte. Rameau Alles da, Potp., Morena. Jonny, Foxtr., Hollaender O.
8 (auch Welle 1300): „Marietta”, Operette von Kollo. Anschl.
Tanz-
musik bis 12.
Sonnabenvd, 2. Jan. 4.30: Bunter Nachmittag. O 6.05: Dr. Claesens: „Die
deutsche Kriegsblindenstiftung‟ O 6.45: Mediz.-hyg Plauderei /Sanitätsrat
Frank). O 7.15: Esperento (Dir. Glückl. O 7.45: Dr. Heinriev, finnischer
Konsul: „Finnland im Winter‟. O 8.30 (auch Welle 1300): B.asorchester.
Rundfunkklänge, Mällnitz. Our zu „Pigue Dame‟ Suppé. Liebesglocken,
Woitschach. Die Mühle im Tale, Rhode. Ambos-Polka, Parlorv.
Melodien-
traum, Potp., Urbach. Manöverleben, Oscheit. Husaren-Welzer. Ganne.
Ouv. zu „Nakiris Hochzeit‟ Lincke. Deutscher Ordensritter-Marsch; Alt-
Hansa-Marsch, Theil. Ein Leckerbissen, Witteborn. Torgauer-Marsch. O
10.30: Tanzwusik.
9
wird wegen Geschäftsüberdabe
HALTUANA
Unsere 6 Schaufenster Sagen alles
Schukkag
Schiller=
platz 8
aIf
Schloß=
graben
Nummer 4
Seite 2
Aus Heſſen.
*Ein Neujahrsgruß an die deutſche Jugend.
Von
Profeſſor Carl Kindermann, Hohenheim=Stuttgart.
Ein junger Mann ſteigt über Eis und Schnee eine ſteile
Höhe hinan. Schwer beladen, magere Geſtalt, die Geſich.szüge
geſtrafft. In den Augen harte Entſchloſſenheit, tief hinten ein
begeiſtertes Leuchten. Und neben ihm und hinter ihm zahlreiche
ähnliche Geſtalten, Buben und Mädchen, reifere und noch ganz
jugendliche. Ein Sehnen in allen: Heraus aus dem Dunkel der
Verworrenheit der Täler, des Zuſammenbruchs, hinauf zur
Morgenſonne mit ihrer Klarheit und Wahrheit. — Wir ſchauen
auch andere Jugend. An Bierbänken, mit Dirnen, bei
Neger=
tänzen, in wüſtem Parteigezänk. — Hier grüßen wir alle, welche
ihrer Pflichten ſich bewußt ſind gegen ihre Jugend, gegen das
deutſche Volk, gegen die Ewigkeit. Laßt zu Euch ſprechen das
kommende Leben unſeres Volkes. Jenſeits aller Zerklüftung und
allen Haders durch Konfeſſionen, Staat, Partei, Ichſucht.
Das kommende Deutſchland iſt mehr fromm. Zu Ende neigt
ſich die Zeit der Ueberſchätzung der Güter und des Einzelnen.
Die freiheitlichen Strömungen im 19. Jahrhundert haben uns
von allmählich erſtarrten Bindungen erlöſt und wichtige
Grund=
lagen für die Bildung der Perſönlichkeit geſchaffen. Aber nach
und nach ſind auch ſie verkalkt, veraltet. Nur neuer
Gemein=
ſchaftsgeiſt kann uns erlöſen, und dieſer muß von
Ewigkeits=
kräften getragen ſein. Nicht Gottesknechtſchaft, nicht
Gottesfeind=
ſchaft. Wir ſchreiten mit dem ewig jungen Schöpfergott heiteren,
demütigen Sinnes hin über Höhen und Tiefen des Seins.
Das kommende Deutſchland iſt mehr deutſch. Zu Ende gehr
die Zeit einſtiger Weltweite. Unſer weltbürgerliches Weſen hat
uns Großes gegeben; ein Volk der Mitte kann nicht einſeitig
völkiſch ſein. Aber der Haß und Zerſtörungswille der
Feind=
völker lehrt uns, daß wir in erſter Linie in uns ruhen müſſen.
Die Jugendzeit des deutſchen Volkes, das Mittelalter, ſteigt mit
heimlichem Zauber vor uns auf; mit ſeinen Märſchen und
Lie=
dern, ſeinem friſchen, frohen Weſen. Die deutſche Sprache, die
Sitten und Gebräuche unſerer Väter nehmen uns lind an die
Hand und bitten um die Mitarbeit der Jugend.
Das kommende Deutſchland iſt mehr gemeinfrei. Wir
wür=
digen neben dem Streben nach Unabhängigkeit der Einzelnen
wieder voll die Rechte des Ganzen, vor allem der
Volksgemein=
ſchaft. Aus freiem Gemeingeiſt ſtreben wir nach ſtraffer Ordnung
und Unterordnung, ohne die kein Großkörper, wie ein Volk,
ge=
deihen kann. Zugleich fördern wir aus ihm das Sehnen nach
Selbſtverwaltung der Jugend und der einfachen Schichten.
Bei=
des, Ordnung und Freiheit, vielgeſtaltig ineinander zu arbeiten,
iſt das Hochziel der Jugend.
Das kommende Deutſchland iſt mehr frohwüchſig. Weg mit
dem Klagen und Jammern um Vergangenes, Verlorenes.
Ge=
wiß haben wir von der Geſchichte, dem Gewordenen zu lernen.
Es darf uns aber nicht erdrücken. Gegenwart und Zukunft
haben auch ihre Rechte. Mit jugendlicher Kraft und Hoffnung
ſind wir hellſeheriſth, laſſen wir die kommenden Dinge laut zu
uns ſprechen. Der ſtarke Glaube erfüllt uns, daß unſer Volk noch
vieles den anderen Völkern zu ſchenken hat und daß die Jugeno
würdig die Ahnenweisheit erweiſen und vertreten wird:
Im neuen Jahr mehr:
Fromm. Deutſch. Gemeinfrei. Frohwüchſig.
* Arheilgen, 30. Dez. Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und
hinterbliebenen, Ortsgruppe Arheilgen, hielt am 2. Dezember er, im
Gaſthaus „Zur Sonne” ſeine Weihnachtsfeier ab. Dnieſe war verbunden
mit einer Beſcherung von über 100 Kindern. Eine ſolche war nur
möglich dank dem Entgegenkommen aller hieſigen Vereine, welche
zu=
gunſten des Reichsbundes Veranſtaltungen unternahmen, die unter reger
Beteiligung der Bevölkerung verliefen. Bei der Weihnachtsfeier wirkte
in dankenswerter Weiſe das Adler=Quartett vom Geſangverein „
Froh=
ſinn” mit.
H. Eberſtadt, 30. Dez. Goethekurſus. Der von dem
Orts=
ausſchuß für Volksbildung und Jugendpflege am 16. November ds. Js.
begonnene Goethekurſus wurde nach 5 Vortragsabenden am 13.
Dezem=
ber des Weihnachts= und Neujahrsfeſtes wegen unterbrochen und wird
am Montag, den 11. Januar 1926, fortgeſetzt werden. Dieſem 6.
Vor=
tragsabend folgt der 7. am 18. Januar. Am 25. Januar wird alsdann
der Kurſus mit dem 8. Vortragsabend geſchloſſen werden. Der Leiter
des Kurſes, Herr Hans Schwedes=Bensheim, hat es bisher durch
ſeine ſehr geſchickte und intereſſante Vortragsart verſtanden, die Hörer
in hohem Maße zu feſſeln und in leicht faßlicher Weiſe in die
Geiſtes=
welt des großen deutſchen Dichters Goethe einzuführen. Dieſem Kurſus
werden im Monat Februar vorausſichtlich drei Vortragabende über die
Geſchichte des Bauernkrieges folgen, wozu als Redner der Hiſtoriker
Dr. Waß gewonnen werden ſoll.
H. Eberſtadt, 30. Dez. Aus dem Gemeinderat. Mit dem
Ablauf der alten Wahlperiode ſcheiden aus dem Gemeinderat aus:
Weiß=
binder Jakob Schmitt 2., Werkmeiſter Heinrich Delp 5., der inzwiſchen
verſtorben iſt, Frau Margarete Keller Wwe, geb. Röder, Backofenbauer
Naab und Bauunternehmer Franz Simon. In dem Letztgenannten, der
der Gemeindevertretung 24 Jahre ununterbrochen angehörte, ſcheidet ein
Mann aus dem Gemeindeparlament, der durch ſeine edlen
Charakter=
eigenſchaften ſich allgemeiner Wertſchätzung erfreute. Sein reiches,
prak=
tiſches Wiſſen und ſeine großen Erfahrungen auf kommunalpolitſchem
Gebiet ſtellte er jederzeit in reger Mitarbeit ganz in den Dienſt der
Gemeinde. Sein freiwilliges Ausſcheiden aus dem Gemeinderat muß
aus dieſen Gründen ſehr bedauert werden.
* Malchen, 31. Dez. Vergnügungsſteuer. Für die
Ge=
meinde Malchen iſt eine Ortsſatzung über die Erhebung einer
Vergnü=
gungsſteuer errichtet worden. Die Steuer beträgt bei allen
Veranſtal=
tungen, ohne Rückſicht auf die Größe des benutzten Raumes 10 RM.
* Traiſa, 31. Dez. Eine Ortsſatzung, betr Erhebung einer
Vergnügungsſteuer, iſt hier in Kraft getreten. Die Steuer beträgt für
je 10 Quadratmeter Veranſtaltungsfläche für Tanzbeluſtigungen an
Kirchweihtagen und bei Maskenbällen 80 Pfg. (jedoch mindeſtens 10
Mk.), bei ſonſtigen Gelegenheiten die Hälfte.
* Ober=Ramſtadt, 30. Dez. Einen Wettbewerb für
Wandſpalierobſt=
bäume veranſtaltet der Obſt= und Gartenbauverband für den Kreis
Darmſtadt im März 1926. Anmeldungen hierzu ſind bis ſpäteſtens
1. Februar 1926 an den Vorſitzenden der dem genannten Verband
ange=
hörenden örtlichen Obſtbauvereine zu richten, woſelbſt auch Näheres über
die Veranſtaltung erfragt werden kann. — Immer noch iſt die Zahl
der Erwerbsloſen im Steigen begriffen und ſtehen jetzt bereits 280
Per=
fonen in Unterſtützung. Die Kamm= und Haarſchmuckinduſtrie liegt
vollkommen lahm, und faſt alle Betriebe haben geſchloſſen. Bei der
demnächſtigen Beendigung der Holzhauerei im Gemeindewald werden
allein etwa 70 Leute wieder erwerbslos. Für eine Beſſerung der
Ver=
hältniſſe auf dem Arbeitsmarkt iſt noch keinerlei Ausſicht vorhanden.
* Roßdorf, 30. Dez. Sonntag, ,den 3. Januar 1926, nachmittags
3 Uhr, hält der Kohlenverein des Konſumvereins ſeine
Generalver=
ſammlung bei Konrad Rapp ab. In dieſer Verſammlung können alle
Wünſche und Beſchwerden über den Kohlenbezug des Jahres vorgebracht
werden.
r. Michelſtadt, 31. Dez. Die beiden älteſten Lehrer wohl des
gan=
zen Kreiſes Erbach gingen über die Weihnachtsfeiertage zur ewigen
Ruhe ein. Im 88. Lebensjahre ſtand Wilhelm Weiß, der in den
ſieb=
ziger. Jahren an der Vorbereitungsſchule unterrichtete und dann an der
Realſchule angeſtellt wurde. Nektor Diehl ſtand im 81. Lebensjahre,
kam im Jayre 1876 von Beerfelden hierher und unterrichtete lange
Jahre die obere Mädchenklaſſe. Die beiden gehörten zu den wenigen,
denen es beſchieden iſt, nach Beendigung des Dienſtes noch längere Zeit
im Ruheſtand leben zu können.
* Gernsheim, 30. Dez. Miſſion. Seit Sonntag findet hier Miſſion
durch drei Dominikanerpater ſtatt. Wenn bei der Männermiſſion die
geräumige Kirche täglich dreimal bis auf den letzten Platz gefüllt war,
ſo kann bei der jetzigen Frauenmiſſion, die Kirche die Beſucher nicht
mehr alle faſſen.
A. Offenbach, 21. Dez. Die heute abtretende
Stadtverord=
netenverſammlung brachte es in den drei Jahren ihres
Be=
ſtehens auf 54 Sitzungen, in denen 1102 Gegenſtände in öffentlicher und
710 in nichtöffentlicher Verotung erledigt wurden. Erwähnenswert
iſt nun, daß die Zahl der Sitzungen mit jedem Jahre abnahm. Die
Verſammlung hielt 1923 noch 24, im folgenden Jahre ſchon 17 und im
letzten Jahre nur 13 Sitzungen ab. Die Zahl der
Beratungsgegen=
ſtände ſank ebenfalls fortgeſetzt, und zwar von 858 im Jahre 1923
auf 447 im laufenden Jahre. Es kommt in dieſer fortſchreitenden Ver=
Freitag, den 1. Januar 1926
minderung der Sitzungen und der Beratungsgegenſtände zweifellos die
Wiederbefeſtigung unſerer Währung zum Ausdruck. Der Arbeitseifer
manches Stadtvaters ließ mit der Zeit ebenfalls merklich nach und es 4Pds deutſche Barmptaipfet0
dürfte kaum einen geben, der nicht die eine oder die andere Sitzung
ſchwänzte. Mit dem Einzuge der Kommuniſten vor drei Jahren wurde
es im Sitzungsſaale und beſonders im Zuhörerraum lebhafter, ſo daß
ſich die Stadtverwaltung ſchließlich genötigt ſah, Einlaßkarten
auszu=
geben. Das Mittel half. Der Zuhörerraum wurde nicht von den
Ab=
gewieſenen geſtürmt, und Störungen der Beratungen durch Zuhörer / Die im abgelaufenen Jahre in Heſſen erfolgte Gründung des
Ver=
wurden zum Schluſſe faſt gar nicht mehr verſucht. Wenn im neuen Jahre
die Kommuniſten mit 5 Mann Verſtärkung einziehen, dürfte es im geboren, dem Züchter warmblütiger Pferde (hier des Oldenburgers)
Sitzungsſaal und Zuhörerraum wieder etwas lebhafter werden. Im
Verlauf der drei Jahre rückten nur beim Zentrum, bei den
Sozial=
demokaten und Kommuniſten Hintermänner nach, wenn
Stadtverord=
netenſitze durch Austritte frei wurden. Demokraten Deutſchnationale, Kriege einen ganz bedeutenden Aufſchwung genommen, dank der raſt=
Deutſche Volkspartei und Hausbeſitz hatten keine Veränderung ihres
Fraktionsverbandes zu verzeichnen. Drei Stadtverordnete ſchieden aus Warmbluts, Verlin.
ihrer Partei aus, ohne ihr Amt niederzulegen. Es wird eine der erſten
und wichtigſten Aufgaben der neuen Stadtverordneten ſein, für weitere ganz beſonders die ſchwer daniederliegende Warmblutzucht zu heben.
Betriebsmittel zu ſorgen, da die voranſchlagsmäßig vorgeſehenen
voll=
ſtändig aufgebraucht ſind.
WSN. Worms, 31. Dez. Produktive
Erwerbsloſen=
fürſorge. In der letzten Stadtverordnetenfitzung wurde ein Kredit
von 650 000 Mark zur Ausführung umfangreicher Notſtandsarbeiten be= Züchter weiter Zuchtgebiete den Verhältniſſen gegenüber, bis durch eine
willigt. Außerdem bewilligte das Stadtparlament noch weitere Mittel
zum Ausbau des Friedhofs. Auch dieſe Arbeiten werden als
Notſtands=
arbeiten ausgeführt. Die Arbeiter werden mit tarifmäßigem Lohne
be=
zahlt und als reguläre Arbeiter beſchäftigt. Ein erheblicher Teil der
etwa 2000 Erwerbsloſen in Worms dürfte dadurch untergebracht werden.
* Worms 31. Dez. Die
Stadtverordnetenverſamm=
lung beſchloß in ihrer letzten Sitzung der abgelaufenen Wahlperiode
folgende Kreditbereitſtellungen für die Ausführung von
Notſtands=
arbeiten: 23 000 Mk. für die Verbeſſerung des Strandbades, 622000
Mark für die Erbauung eines Hauptſammelkanals für die ſpäter zu
errichtende Kläranlage und 30 000 Mk. für die Erweiterung des
Fried=
hofs auf der Hochheimer Höhe. Es wurde dabei beſonders betont, daß
die Notſtandsarbeiter dabei als reguläre Arbeiter und nicht als
Unter=
ſtützungsempfänger gelten, und daß Tariflöhne bezahlt werden, was
doch gegen früher ein weſentlicher Fortſchritt ſei.
WSN. Bingen, 31. Dez. Gefecht mit Vilderern. Der
Jagdhüter Kunz überraſchte im Büdesheimer Forſt zwei mit dem
Aus=
weiden eines Rehes beſchäftigte Wilderer, bemerkte aber nicht einen
dritten Wilderer, der gleichfalls ein erlegtes Reh ausweidete. Dieſer
ſchoß ſofort auf den Jagdhüter, der glücklicherweiſe nicht getroffen wurde.
und die Schüiſſe ſofort erwiderte. Die drei Wilddiebe, die ſich durch
falſche Bärte maskiert hatten, ergriffen ſofort die Flucht und entkamen
unerkannt. Verſchiedene Hausſuchungen ſind ergebnislos verlaufen.
Einer der Wilderer ſcheint übrigens getroffen worden zu ſein, da er
auf der Flucht laute Schmerzensſchreie ausſtieß.
* Friedberg, 31. Dez. Vom Einſturz bedroht iſt in der
Vorſtadt ein Haus, das in allen Teilen Riſſe bekam; es ſtürzten ferner
mehrere Gefache und eine Decke ein. Die vier darin wohnenden
Fa=
milien mußten ſchleunigſt ausziehen.
* Bad=Nauheim, 31. Dez. Eine in den Kreiſen der Badegäſte gern
geſehene Perſönlichkeit, der langjährige Oberbademeiſter Franz Kiſſel,
iſt in den Ruheſtand getreten. Seine Stelle, übernimmt Bademeiſter
Karn.
* Wölfersheim, 30. Dez. Beim Kraftwerk Wölfersheim ſind
gegen=
wärtig ſieben Arbeiterwohnungen im Bau begriffen; ſie ſollen zum
Frühjahr bezugsfertig ſein.
* Gießen, 31. Dez. Diamantene Hochzeit feierten heute
im Kreiſe ihrer Angehörigen die Eheleute Karl Kling 1. zu Wieſeck. Das
betagte Paar erfreut ſich ſeltener Rüſtigkeit.
* Laubach (Oberheſſen), 31. Dez. Am 28. Dezember hielt der
Ge=
meinderat in ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung die letzte Sitzung ab.
Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde auf eine Beſchwerde des
Ge=
meinderechners Schmidt feſtgeſtellt, daß dieſer für die Pachtgelderhebung
vom gräflichen Hofgut jährlich 25 Mark und nicht die mehrfach
behaup=
teten hohen Beträge erhält — Die von der Gemeinde zu erhebende
Hundeſteuer wird auch für das Jahr 1926 auf 6 Mark feſtgeſetzt.
Der Volksſchule wird zur Beſchaffung eines Lichtbildapparates ein
Zu=
heim auf der Herchenhainer Höhe ein Beitrag von 30 Mark bewilligt.
Einige weitere Eingaben mußten vorläufig zurückgeſtellt werden. Zum
Schluß gedachte der Bürgermeiſter noch der Verdienſte der
ausſcheiden=
den Gemeinderatsmitglieder, und dann folgte eine kleine Nachſitzung im
Solmfer Hof.
* Aus der Wetterau, 30. Dez. Das Jahresende hat mit ſeiner
raſchen Schmeeſchmelze, dem Sturm und Regenwetter ausgedehnte
Ueberſchwemmungen gebracht, die mindeſtens ſo hoch gehen,
wie vor kngpp zwei Jahren. Gerade in der Südweſtecke Oberheſſens
bei Vilbel wirken ſich dieſe gewaltigen Waſſermaſſen am
unangenehm=
ſten aus. Nicht nur, daß ſie den Landwirten, Gärtnern uſw. erheblichen
Schaden zufügen, ſie verurſachen auch bedeutende Verkehrsſtörungen
für Geſchäftsleute, Arbeiter, Händler. Vilbel z. B. iſt durch die Nidda
in zwei Teile getrennt; der Verkehr iſt ſchwierig. Noch ſchlimmer ſind
die Bevölkerungskreiſe von Harheim und Erlenbach daran. Sie ſind
durch das Hochwaſſer von der Frankfurter Seite abgeſchnitten, der Ver= St. Louis erinnert. Jährlich wandern bereits eine Anzahl
Zuchthengſt=
bindungsweg iſt in einer Länge von 300 Metern von den Fluten
über=
ſchwemmt. Tauſend Arbeiter müſſen tagtäglich eine Stunde weit lau= helfen auf dieſe Weiſe der heimiſchen Pferdezucht am allerbeſten zu
fen, um eine Fahrgelegenheit zu ihrer Arbeitsſtätte in Frankfurt zu
er=
reichen. Der Weg zur Halteſtelle Berkersheim iſt unpaſſierbar. Die
Straße nach Bonames iſt ebenfalls kaum zu benutzen. Ueberall bildet
das Hochwaſſer eine mißliche Verkehrsſtörung. Die Stadt Frankfurt hat
bis jetzt wenig Intereſſe an der Verbeſſerung und Höherlegung der
Straßen gezeigt, da das Arbeiterdorf Harheim in Heſſen liegt und zum Pferde, das, ſeit vielen Jahrzehnten auf ſeiner rauhen Scholle gezogen,
Kreis Friedberg gehört.
Angeſichts, der ſich Jahr für Jahr, wiederholenden Hochwaſſerſchäden
durch die Nidda erörtert das „Schottener Kreisblatt” die Frage, ob eine
großzügige Flußregulierung in den Niederungen oder die Errichtung heraus entwickelte ſich dann unter der Obhut der preußiſchen Könige das
von Talſperren im Gebirge richtiger wäre. Jedes der beiden Projekte
ſei mit erheblichen Koſten verknüpft. Vom wirtſchaftlichen Standpunkt
Oberlauf der Nidda bis zur Stadt Nidda mehrere Male, durch
Tal=
ſperren aufgehalten werde, könne nicht nur jede Ueberſchwemmung
ausgefchaltet werden, ſondern dieſe Waſſerkräfte könnten auch zur
Ge=
winnung von Elektrizität Verwendung finden. Ferner, brauchte die
mangel zu leiden wie bisher.
1. Vom Lande, 30. Dez. Ein Ereignis für die landwirtſchaftlich
in Verbindung mit den landwirtſchaftlichen Organiſationen abhält. Für den aufgezwungenen Krieg ſofort weit hinein in Feindesland
vorzu=
dieſen Winter fällt ſie auf die Zeit vom 11.—16. Januar 1926. Faſt alle tragen. Nieſige Marſchleiſtungen bei kärglichem Futter, wochenlang
größeren landwirtſchaftlichen Organiſationen haben ihre Mitwirkung zu= ohne jeden Stall, verlangten, wie geſagt, ein eiſernes Pferd.
geſagt. Das Programm iſt noch nicht endgültig aufgeſtellt, doch ſind für
den Vortragskurſus an den betreffenden Vormittagen folgende
Reſe=
rate vorgeſehen: Profeſſor Schmidt, Inſtitut für Tierzucht, Göttingen: neuen Abſatzquellen umſehen, und die Züchtervereinigungen ſchritten
Schweinehaltung, Ruhlsdorf: „Neuzeitliche Schweinehaltung und =fütte= in den letzten Jahren mauch lohnenden Gewinn. Große Turniere und
rung‟. Dr. Fentſch, Deutſcher Landwirtſchaftsrat, Berlin: „
Wirtſchafts=
lage und Wirtſchaftspolitik” Profeſſor Krzynowski. Univerſität
Bres=
lau: „Zeit= und Streitfragen aus der landwirtſchaftlichen Betriebs= dingten auch für den Oſtpreußen veränderte Richtlinien hinſichtlich des
lehre‟. Profeſſor Dr. Rößler, Landwirtſchaſtliche Verſuchsſtation
Darm=
ſtadt: „Neuzeitliche Düngungsfragen”. Saatgutdirektor, Dr. Laube:
Getreidebau, Getreidezüchtung und Ausſaatſtärke‟ Geheimrat fältigſte und fachmännifhe Auswahl der Vatertiere entſprechend verſtärkt
Profeſſor Dr. Falte, Leitzig: „Unter welchen Verhältniſſen iſt die ein= und rumpfiger zu machen verſtanden, dabei aber die dem Oſtpreußen
ſeitige Milcherzeugung heute am Platze?” Dr Schindler, Deutſcher Land= eigene ideale Nervigkeit und ſeinen ſchwunghaften Gang zu erhalten
wirtſchaftsrat, Berlin: „Die Preisbildung in der Landwirtſchaft. Lehren
einer Amerikareiſe‟ — Die Referenten ſind Perſönlichkeiten auf ihrem
Gebiete, deren Wort Eindruck machen darf. Die gebotenen Neferate be=
Vorträge etwas finden wird, was ihn befonders intereſſiert, abgeſehen
von dem allgemein Belehrenden, das jedem Landwirt Hörenswertes Hauptproduzenten oſtpreußiſcher Warmblutpferde. Nach wie vor bleiben
bietet. Darum wird auch die diesmalige landwirtſchaftliche Woche einen aber das Hauptgeſtüt Trakehnen und die Landgeſtüte die Hauptſchlag=
Markſtein in der Geſchichte der Landwirtſchaft nicht nur unſeres enge= ader der oſtpreußiſchen Landespferdezucht. Um ſich ein Bild von den
ren Vaterlandes bilden.
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und ſeine Leiſtungen.
Von A. G. zu G.
bandes heſſiſcher Warmblutzüchter wurde aus der Notwendigkeit heraus
durch Zuſammenſchluß intenſivere Förderung und beſſere Anerkennung
ſeiner züchteriſchen Leiſtung zu verſchaffen.
Hat doch gerade die Warmblutzucht in ganz Deutſchland nach dem
loſen Arbeit des Reichsverbands für Zucht und Prüfung deutſchen
Nach dem traurigen Zuſammenbruch unſeres Vaterlandes galt es,
Ungeheure Werte wertvollſten Stutenmaterials, hervorragende
Blut=
linien hat der Krieg zerſtört. Jeglicher Abſatz ſtockte, der Ankauf für
die Heeresverwaltung fiel ganz aus, troſt= und raſtlos ſahen ſich die
umfaſſende, durchgreifende Organiſation und ſachgemäße Aufklärung hier
Wandel geſchaffen wurde, und auch vielfach neue Wege und Abſatzgebiete
erſchloſſen wurden, die ſich hauptſächlich auf der hervorragenden
Lei=
ſtungsfähigkeit deutſcher Warmbluttferde gründeten. Denn nur durch
Leiſtung kann ſich eine Tierzucht, ſei es, welche es wolle, dunhſetzen und
erhalten. Wie eine gut Miſchkuh vom Landwirt nach ihrer Miſchleiſtung
bewertet wird, ſo iſt auch das Pferd, insbeſondere das Warmblutpferd,
nur daſeinsberechtigt und verdient gefördert zu werden, wenn es ſich
dunch entſprechende Leiſtungsfähigkeit ausiveiſen kann; daß es zum
Ge=
brauche für den Landwirt, den Gewerbetreibenden, den Heeresdienſt
ge=
eignet erſcheint. Gerade die heutige Zeit mit ihren geſpannten
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſen zwingt uns kaiegoriſch dazu, darauf zu achten,
daß nur Pferde im Stalle ſtehen, denen wir unter geringſten
Aufwen=
dungen für Futter größtmögliche Leiſtungen abverlangen können. Bei
aller Aenerkennung der ſchweren Belgier muß doch geſagt werden, daß
es für den Landwirt, und namentlich für den mittleren und kleinen
Be=
ſitzer, unrationell und viel zu ko tſpielig iſt, derartig ſchwere Pferde zu
halten und zu füttern, denn ſolche Pferde verlangen bei ihren ſtarken
Ausmaßen ſehr große Futtermengen, die auch den größten Haferkaſten
binnen weniger Tage erſchöpfen. Wie bereits geſagt, weiſen auch
ge=
rade die heutigen ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſe unſerer
Landes=
pferdezucht neue Wege, Wege, die darauf abzielen, der deutſchen
Wirt=
ſchaft ein allgemein verwendbares praktiſches, ausdauerndes und
leicht=
futteriges Pferd zur Verfügung zu ſtellen. Vor ällen Dingen ein Pferd,
das auch den kleineren landwirtſchaftlichen Betrieben geſtattet, dasſelbe
von ihrer eigenen Scholle zu ernähren. Der Warmblüter hat noch dazu
den Vorteil, daß er ſich weniger ſchnell verbraucht und ein weſentlich
höheres Alter erreicht als der Kaltblüter. Er iſt um vieles genügſamer
und bleibt bis ins hohe Alter hinein leiſtungsfähig.
Ein wie vielſeitig verwendbares und für alle Verhältniſſe paſſendes
Pferd unſere deutſchen Warmblutzuchten anzubieten in der Lage ſind,
ſoll nachſtehend — bei weitem nicht erſchöpfend — verſucht werden, zu
ſchildern.
Blicken wir da zunächſt auf den gerade uns Heſſen ſo gut bekannten
Oldenburger, den typiſchen Vertreter des ſchweren Wagenſchlages. Seine
Heimat hat er auf den prachtvollen, nahrhaften Weiden an der Weſer
und Yade, die es dem Züchter geſtatten, auf Grund eines ſtreng
durch=
geführten Zuchtplanes und genaueſter Körordnungen in kurzer Zeit ein
ſehr ausgeglichenes, ſchweres Wagenpferd heranzuzüchten. Typiſch ſind die
Kennzeichen des Oldenburgers, wie ſein hoch angeſetzter kurzer Hals, ſeine
etwas gebogene Naſe, tiefe breite Bruſt, runde Kruppe mit hohem
Schweifanſatz, und ſtarken, foliden Knochen. Vor allem beſticht der
Oldenburger als Wagenpferd dunch ſeine ſchönen hohen Tritte und ſeine
Haltung. Frühreife, gute Futterverwertung und Gutmütigkeit, die zur
Folge hat, daß ſich die Oldenburger Pferde leicht einfahren laſſen, fallen
beſonders angenehm bei ihnen auf. Der Oldenburger iſt ein zu jeder
Arbeit verwendbares Pferd, im tiefen ſchweren Boden ſeiner Heimat
zieht er den Pflug, und verrichtet überhaupt jegliche landwirtſchaftliche
ſchuß von 200 Mark und dem Vogelsberger Höhenklub für das Jugend= Arbeit, geht gleich gut, im Kutſchwagen ausdauernd weite Strecken
Lan=
des durchmeſſend.
Wer je Oldenburger Pferde beſeſſen hat, wird zugeben müſſen,
daß dieſe Pferde ſehr leicht zu behandeln ſind und getroſt jedermann
anvertraut werden können. Es muß einmal damit aufgeräumt werden,
daß immer noch Meinungen im Lande verbreitet ſind, man könne nur
ganz ſchwere Kaltbliter (Belgier) ſeinen Knechten und jungen Leuten in
die Hand geben. Es iſt dies ein ebenſo altes Vourteil, wie es falſch iſt.
Der Landwirt wird ſelbſt am eigenen Geldbeutel merken, ob er
ratio=
neller fährt mit kalt= oder warmblütigen Pferden. Die Leiſtungen des
Oldenburgers als Wagenpferd ſind zu bekannt, als daß ſie noch
eingehen=
der geſchildert zu werden brauchen. Die großen Erfolge von
oldenbur=
giſchen Geſpannen auf allen, auch den größten Scha en und Turnieren,
ſind ſo durchſchlagende geweſen, daß dieſe Zucht auf dem Weltmarkt
be=
reits viel Anklang und Abſatz gefunden hat. Es ſei hier nur an das
hervorragende Abſchneiden der Oldenburger auf der Weltausſtellung in
und Stuten nach den verſchiedenſten Staaten des Auslandes und
ver=
neuen Erfolgen. Aber nur peinlich genaue Auswahl der Zuchttiere
ſachgemäße Aufzucht und ſtets erneute Prüfungen der Leiſtungsfähigkeit
des Zuchtmaterials vermögen eine Zucht auf der Höhe zu halten und zu
fördern.
Das ſehen wir auch hervorragend beſtätigt beim oſtpreußiſchen
heute einen Weltruf genießt und überall begehrt iſt. Wilde Pferde
MSN. Schotten, 29. Dez. Talſperren in Oberheffen? waren einſt die Vorgängee der heutigen Oſtpreußen. Dann übernahm
es der Deutſchorden, für eine geregelte Pferdezucht zu ſorgen, und ſchuf
zunächſt kräftige Ritterpferde, dann Wirtſchaftspferde und aus dieſen
Kavalleriepferd, das die preußiſche Armee benötigte. Oſtpreußen iſt heute
wohl das größte pferdezuchttreibende Gebiet in unſerem Vaterland. Mit
fei aber die Errichtung von Talſperren empfehlenswerter. Wenn der ſeinem Hauptgeſtüt Trakehnen (gegr, 1732), das öſtlich Inſterburg etwa
20 Kilometer von der ruſſiſchen Grenze gelegen, und ſeinen vier
Land=
geſtüten ſtellt es wohl den ſtärkſten Eckpfeiler unſerer Warmblutzucht
dar. Oſtpreußen lieferte ſeit Jahrzehnten das Kavalleriepferd, und der
Züchter fand durch den jährlichen Abſatz an die Remontekommiſſionen
Gebirgsgegend in der heißen Jahreszeit nicht mehr ſo unter Waſſer= lohnenden Verdienſt, kauften doch vor dem Kriege 1914 die
Kommiſſio=
nen jährlich zirka 8000 Pferde den oſtpreußiſchen Züchtern ab. Seinen
Namen hat ſich der Oſtpreuße in erſter Linie früher hauptſächlich als
intereſſierten Kreiſe der Bevölkerung bildet die landwirtſchaft= Heeresdienſtpferd gemacht, und die ganz hervorragenden Eigenſchaften
dieſes zähen, nervigen und ausdauernden Pferdes haben uns bei
Kriegs=
liche Woche, die die Landwirtſchaftskammer alljährlich in Darmſtadt, ausbruch ein Pferd in die Hand gegeben, das uns in die Lage verſetzte,
Nach dem Kriege mußten ſich auch die oſtpreußiſchen Züchter nach
Welche Maßnahmen ſind zur Förderung der Rindviehzucht im beſon= dazu, allmonatlich gut beſuchte Auktionen von Zucht= und
Gebrauchs=
deren zu beobachten?‟ Direktor Dr. Müller, Verſuchswirtſchaft für material zu veranſtalten. Auch der Verkauf von Abſatzfohlen brachte
Leiſtungsprüfungen waren und ſind aber der Hauptſchlüſſel zum Abſatz
der oſtpreußiſchen Pferde. Veränderte wirtſchaftliche Verhältniſſe be=
Zuchtzieles. So hat man in den letzten Jahren, und zwar mit großem
Erfolge, die urſprünglich ſehr leichten oſſpreußiſchen Pferde durch
ſorg=
gewußt. Die oſtpreußiſche Zucht gründet ſich in der Hauptſache auf den
kleinen bäuerlichen Züchter.
Einige hervorragende Pibatgeſtüte, wie dasjenige des Herrn v.
Zitze=
leuchten ſo viele Teilgebiete der Landwirtſchaft, daß jeder Beſucher der witz in Weedern, Juditten des Herrn von Kuenheim, Lenken des Herrn
v. Sperber uſw., ſind nächſt den angeführten bäuerlichen Zuchten die
Ausmaßen des Hauptgeſtüts Trakehnen zu machen, ſei nur kurz erwäh.nt,
daß die Geſamtfläche 165 000 Morgen beträgt, wovon allein 4000 Morgen
nur Weideflächen ſind. Zurzeit ſtehen in Trakehnen 17 Hauptbeſchäler,
ferner ſämtliche dreijährigen Hengſte, die dann Landbeſchäler wverden.
Außerdem ſtehen in Trakehnen und auf den Hauptvorwerken zirka 300
Stuten und etwa 180 Abſatzfohlen. Auf den übrigen Vorwerken ſtehen
die reſtlichen Abſatzfohlen und zukünftigen jungen Hengſte.
Alljährlich im Herbſt gelangen die berühmten Trakehner Jagdpferde
zur Auktion, meiſt drei= oder vierjährige Wallache, die als Landbeſchäler
nicht in Frage kommen, aber ihrem Exterieur und Gebäude nach zu
erſt=
klaſſigen Reit= und Turnier= und Gebrauchspferden geeignet ſind. Der
preußiſchen Geſtütsverwaltung iſt hier eine vorzügliche Geldquelle
er=
ſchloſſen, denn dieſe Pferde, die hinter der Trakehner Meute faſt ein
halbes Jahr lang ſchwere und ſchwerſte Jagden über das wohl auf dem
Kontinent ſchwierigſte Jagdgelände gegangen ſind, gehen oft zu
phan=
taſtiſchen Preiſen an die Sportsleute und
aller Länder ab.
(Des Raummangels wegen folgt Fortſetzung demuächſt.)
4.95
8.75
K 1e i der
aus gut. Cheviot, kunstseidenem
Trikot und hübschen
Winter-
schotten, nur moderne Formen
K 1e T de r
aus gut. reinwollenen modernen
Karos, reinwollenem Popeline
und gutem Waschsamt in groß.
Farbensortiment . . . .
K 1e f der
Haus gutem, reinwollenemFinette,
„Popeline und aparten Schotten,
10.75
sehr fesche Form. . . .
K 1 e i der
aus reinwollen, Ottomane,
ent-
zückenden Schotten und gutem
Eolienne in modernen Farb-
Stellungen und Sortimenten . . 1440
K 1e i der
sehr apart, aus reinwollenem
Rips, Popeline, solid. Eolienne,
Crepe de chine u. Crepe maro-
Caine, nur hübsche gediegene
16.75
Macharten . . .."
K Te T der
für Tanz u. Gesellschatt, hübsche
Piecen aus gutem, reinwollenem
Rips u. Popeline sowie schön
tließender Eolienne und Crepe
19.75
de chine . . . . . .
K 1e i de r
für Tanz und Gesellschaft aus
gutem,solidemCrepe marocaine,
Eoliennne, Crepe de chine,
rein-
wollenem Rips und Gabardine T
K 1e i de r
nur elegante Stücke für Bälle
und Gesellschatten aus la Crepe
de chine und Crepe marocaine
mit modernen Spitzen- und
Perlen-Garnituren . . .
M ä n * e
aus hübsch gemusterten, warmen
Stoffen in großer Auswahl .
M ä n * e
aus gutem Eausch-Mouline und
modern gemusterten Stoffen,
teils m. Samtkragen,Herrenform
M ä n * e
aus gut Flausch Mouliné, mod.
Form, in tadelloser Ausführung
5.95
7.50
9,50
M ä n e
aus gutem Velour de laine u.
Velour-Mouliné sowie gutem
Tuch, nur ganz mod. Macharten 12/,40
M à n * e
aus la Velour de laine, aparte
Form, teils mit Pelzkragen mod.
gerade und Glockentorm .
M ä n * e
aus reinwoll. Velour de laine
und la Tuch, in prachtvollen
Farben, teils ohne und mit Pelz
u. zum Teil auf Seiden-Duchesse
36.
getüttert . .
M ä n te
aus gutem Flausch u. Flausch-
Mouline und einta bigem Tuch
in viel. Farb, teils m. Pelz- Krg. 1.4, (0
Tackenkleider
aus gut., dunkelblauem Cheviot,
Jacke ganz getüttert, gute Ver-
9.75
arbeitung, hübsche Machart.
Jackenkleider
aus gut.,, dunkelblauem Cheviot
und hübschen Stoffen, englischer
14.75
Art, Jacke ganz getüttert.
Jackenkleider
aus gutem, reinwoll. Gabardine,
in schwarz, marine u.
dunkel-
braun, hübsche Form, teils mit
19.75
Tresse verziert. . . . . . .
Jackenkleider
aus gutem reinwoll. Gabardine
und feinem Rips, in prachtvoll.,
mod. Farben, Jacke ganz getütt. Gt
M ä n t e
hochelegante Stücke, teils auf
Seiden-Duchesse gefütt., z. Teil
m. hübsch. Pelzkrag, u. Stulpen 40
Jackenkleider
aus apartem Velour Mouliné u.
reinwoll. Velour de laine, Jacke
teils aut Seiden-Duchesse gétütt.
zur: Teil mit hübsch. Pelzkrag. Ge
Jackenkleider
aus reinwoll. la Gabardine, Rips
und Velour de laine, in groß.
Farbensort,, Jacke teils aut Seide
gefütt., u. z. Telm. groß.
Pelz-
kragen, darunter Frauengrößen Ge"
Tackenkleider
aus reinw. Velour de laine, ap.
Kasha, reinw. Rips u. Gabard.,
Jacke ganz auf Seid.-Duchesse
gefütt., z. Teil m. Pelzkragen u.
Stulpen, darunter Frauengrößen Zel.
Complets
mod fescheForm, i Vel. de laine
und Rips, Jacken und Mäntel
gefüttert, in vielen, modernen
Farben .. . . . . 69.—, 49.—, 20.
stoffe, gute Verarbeitung. teils amerik. Opossum Krag. Get 9
Formen . . . . . schied Pelzarten, 110., 95., 40).
Keldenstoffe
Waschseide
in aparten Streifen und Schotten,
in enormer Auswahl .
Roh seide
eintarbig, 80 cm breit, solide
Oualität.
Bedrucktekohseide
80 cm breit, in hübschen
Farb-
stellungen . . . . . . .
Seidentrikot
gute, solide, kunstseidene Oual.,
ca. 150 cm br., in 16 verschied.,
mod. Farb., sowie schw. u. weiß
Rohseide
Ia Qual., in hübschen Streifen,
besonders für Oberhemden
ge-
eignet, 80 cm breit . ."
Crepemarocaine
doppelbreit, in 16 verschiedenen
modernen Farben . . .
Waschseide
ca 100 cm breit, in modernen
Karos ..
Japon-Seide
für Lampenschirme besonders
geeignet, 90 cm breit, in ca. 20
verschiedenen, lichten Farben
Eolienn e
doppelbreit, schöne Qualitäten
in großer Farbenwahl
Kleider-Samte
gute Ware, ca. 70 cm breit
Kleider-Ramagé
solide Oualität, doppelbreit, in
vielen Farben
Schotten-Sei
90 cm breit, hübsche
stellungen
Crepe de chine
doppelbreit, schöne, tließende
Ware, in mod. Farben.
Crepe Marocaine
bedruckt, in hübschen
Farb-
stellungen, doppelbreit
Bedr. Foulard-Seide
90 cm breit, hübsche Dessins
Gläsertücher
rot-weiß kariert, gute Qualitäten,
0,32
Mandtuchstoffe
in enormer Auswahl, nur gute
Qualitäten, teils Gerstenkorn und
Gebildware 0.95, 0.85, 0.58,
Rohnessel
80 cm breit, feinfädige Ware,
0.75, 0.58,
0.24
0.38
0.48
Hemdentuch
80 cm breit, fein und
stark-
fädige Qualitäten 0.95, 0.68, 0.58,
AUSVERKAUR
Es ist lohnend, wenn Sie einen Rundgang durch unser Haus machen und die
Auslagen inspizieren. — Nicht bedenken. Solcher Art Angebote gibts nur einmal!
Hemdenbiber
gestreift und kariert, in groß.
Auswahl . . . . . . 0.95, 0.58,
M O * O n
in verschiedenen Farben, 0.95,
Z e F 1 r
gute Qualität, in verschiedenen
waschechten Streiſen . .
Bettkatt un
80 cm breit, in verschiedenen,
hübschen Dessins . . . . 0.95,
Kleiderstoffe
doppelbreit, gute Ware. ein-
. 098,
tarbig ..
Kleiderschotten
doppelbr., teils hübsche Schott.
u. schwarz-weiß kariert . 0.85,
Kleiderdruck
gute Oualität, in verschiedenen
Mustern . . . . .
Kleiderschotten
dopvelbreiß in hübschen Farb-
1.25,
stellungen .
Kleiderschotten
100 cm breit, in verschiedenen,
modernen Mustern .
Kleidercheviot
reine Wolle, doppelbreit, in
marine, schw., rot, grün u. braun
Damen-Strümpfe
Baumwolle, gewebt, farbig,
ver-
stärkte Fersen und Spitzen.
Damen-Strümpfe
Seidenflor, farbig und schwarz,
Doppels., Hocht.
Damen-Strümpfe
gute Baumw.-Qualit., feinfädige
Ware, Doppels., Hochf., farbig,
Paar
Damen-Strümpfe
gute Baumw.-Qualit., Doppels.,
Hochf, schwarz und leder, sort.,
Paar.
Damen-Strümpfe
gute Macco-Qualit., Doppels.,
Hochf, schwarz
Damen-Strümpfe
Seidenflor, 3fache Sohle u. Ferse,
schönes, klares Gewebe.
0.48
0.58
0.58
0.65
0.68
0.68
0.69
Rockbiber
in vielen Streif. u. Karos, 0.98,
Kleider-Velour
Ia Qualität, in verschied. hübsch.,
dunklen Mustern.
BTautuch
80 cm breit, tür Arbeitsschürz.
und Arbeitsanzüge . . . . 0.95,
Bettzeug
80 cm breit, gute, waschechte
Qualität
Möbel-Sat in
80 cm breit, in schönen Mustern
Schürzenzeug
ca. 120 cm breil, in verschied.
Streifen.
... 0.95,
Druckflanell
in hubschen, hellen Mustern
0.45
0.75
0.78
0.85
0.85
0.88
0.88
Blusenflanel!
80 cm breit, in mod.,
wasch-
echten Streifen . . . . . 1.10,
Hauskleiderstoff
doppelbreit, in großer
Muster-
auswahl
1.05,
Z
*
e
80 cm breit, Ia Qualitaät, in
hübschen, hellen Streifen.
Kleider zeug
90 cm breit, gute Streifen-
Ware.
1.15,
0.95
0.75
0.98
0.95
Zwirn-Rockzeug
Ia Qualität, 80 cm breit, in
1.15
vielen Mustern.
Hleider-Rhenania
Ia Qualität, in vielen, hübschen
1.25
Karos .... ..
Bett-Kattun
80 cm breit, Ia Qualität,
tür-
kisch gemustert
Rock-Molkon
2seitig, in verschiedenen
Far-
ben, Ia Ware
Woll-Mousseline
80 cm breit, in modernen
Farb-
stellungen, Ia Qualitäten, 1.95,
Schürzendruck
ca. 120 cm breit, in großer
Auswahl.
Bettbarchent
echt rot und federdicht, 160cm
breit 4.40, 130 cm breit 3.50,
80 cm breit
L a m m fe l1
160 cm breit, für Morgenröcke
u. Matinées, in verschied. Farb.
Kleidere And Mantelsteffe
0.85
1.45
1.02)
Wollfinette
Ia Ware, in großem
Farben-
sortiment . . ...7ch 2.40
C h eviot
reine Wolle, 130 cm breit, Ia
2.70
Onalität
Flausch-Mouliné
150 cm breit, in modernen Far-
2.75
ben, gute Qualität . ..
Waschsamt
in vielen Farben, gute Qualität
Kleiderschotten
reine Wolle, 100 cm breit, in
aparten Farbstellungen
Velour-Schotten
Streifen, reine Wolle, 100 cm
breit, Ia Qualität . . .
Kleider-Bordüre
O.Oe 130 cm breit, aparte Neuheit,
gute Qualität".
Velour de Laine
2.90 reine Wolle, 140 em brelt, im
verschiedenen Farben.
Kri m m er
2.J0) 130 cm breit, gute Qualitäten
Strdmpfe und Handschuhe
0.35
0.65
0.78
0.95
25
1.45
Damen-Strümpfe
Kunstseide mit Naht, Doppels.
u. Hocht, farbig und schwarz
Damen-Strümpfe
Kunstseide, schöne feste Qualit.,
Doppels., Hochf, schwarz und
farbig
Herren-Socken
Wollgem., grau . .
Herren-Socken
Baumwolle, farbig, verst. Fersen
und Spitzen
Herren-Socken
Baumwolle, grau gestr., kräft.
Qualit.
Herren-Socken
Seidenflor, farbig.
1.35
1.75
0.38
0.45
0.55
U.40
Herren-Socken
Baumwolle, hübsche Jaguard-
muster
Herren-Socken
Seidenflor, in hübsch. modernen
Karos und Streifen.
Herren-Socken
Phantasie, reine Wolle".
Herren-Socken
reine Wolle, gestr. und grau . .
Dam.-Handschuhe
Trikot, mit warmem Futter,
farbig.
Paar
Dam.-Handschuhe
Trikot, mit buntem Futter, farbig
0.95
1.35
1.00
1.35
0.75
0.95
(20828
1.35
.40
1.45
1.45
1.95
5.25
4.50
O.
9.50
Dam.-Handschuhe
Leder, imitiert, mit hübscher
Raupe und Futter, tarbig".
Dam.-Handschuhe
Leder, imitiert und Trikot mit
hübschem, warmem Futter und
Seiden-Raupe, gute Qualität.
Dam.-Handschuhe.
ganz gefüttert
Herr.-Handschuhe
Trikot, mit warmem Futter
Herr.-Handschuhe
ganz gefüttert . .
Ein Posten
Kind.-Handschuhe
reine Wolle, gestrickt Paar
Größe 5—7 0.60, Größe 1—
10
5
1.50
0.50
Rummer 4
Freitag, den 1. Januar 1926.
Seite 11
7.50
8,75
Bett kolter
kamelhaarfarbig, Ia Qualität mit
9.:
Jacquardkante, volle Größe.
Bett kolter
besond. gute Qual in prachtvoll.
11.90
eiiLeItern
3.50
Bett kolter
schöne, weiche Qualität in
dunklen Karos, volle Größe.
Bett kolter
grau mit gestreitter Kante, volle
Größe
Bett kolter
braun mit breitem Rand, volle
Größe
Bett kolter
Ia Qualität, schöne
Jacquard-
muster, Größe 150 200
Betkkolter
hübsche Jacquardmuster, volle
Größe
Bett kolter
gute, melierte Ware, grau mit
Kante, Größe 150, 200
Seite 12
Freitag, den 1. Januar 1926
Nummer 4
Familiennachrichten
Statt Karten.
Die Verlobung ihrer Tochter
Marianne mit Herrn Pfarr= Marianne Wolffhardt
aſſiſienten Weinberger zu
Darmſtadt geben bekannt
Oberſtudienrat Emil Wolffhardt
und Frau Alma, geb. Heintz
Würzburg
Würzburg, Seuffertſtr. 8
Neujahr 1926.
Wilhelm Weinberger
Pfarraſſiſtent
Verlobte
Darmſtadt
Liebfrauenſtr. 6
(38481
Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen
Eliſabeth Keller
Ludwig Lange
Darmſiadt (3866o Silveſter 1926
Schulranzen
ſowieLederwaren all
At werden billig
re=
pariert. ((38280mt
Heinrich Kormann,
Rheinſtr. 43 u.
Hein=
richſtraße 125, 1. St.
E
Maſchinenſchreibſtube
liefert (11092a
nur Qualitätsarbeit
Rheinſtr. 8 Tel. 1223
Marie Wollmann
Fritz Menzer
Verlobte
Roßdorf
Darmſtadt
Neuſahr 1926
Gſß
Eva Lüttig
Or. Kurt Heitz
Verlobte
Breslau
Vorwerkſtr. 10
Berlin=Dahlem
Lentze=Allee 76
Wſc
Hilde Moeller
Hans Wienold
Verlobte
Darmſtadt / Neujahr 1926
238682)
Leni Ritz
Alexander Dern
Verlobte
Darmſtadt
Mainz
Große Bleiche1 Rhönring 125
Neujahr 1926! (*38570
Katharine Schecker
Ludwig Bauer
Verlobte
Neujahr 1926
(*38639
Liebigſtr. 4
Mollerſtr. 40
Lieſel Kohlmann
Kurt Muntermann
Verlobte
Erbach
Darmſtadt
Neujahr 1926 ( 38698
Statt Karten.
Max Stern
Liſel Stern, geb. Lehmann
Vermählte
Hemmerde (Weſtfalen) Weie ſtadt=Darmſtadt
Trauung: Sonntag, den 3. Januar,
mittags 1 Uhr, Grafenſtraße 43.
(*38646
Ihre am 2. Januar, um 3 Uhr
nachmit=
tags, in der Stadtkapelle ſtattfindende
Trauung zeigen an
Theodor Meixner
Rechtsanwalt
Hedi Meixner
geb. Hansmann (*38461
Ober=Ingelheim a. Rh. Darmſtadt
Ihre am Sonntag, den 3. Januar;
nach=
mittags 3½ Uhr in der Pauluskirche
ſtattfindende Trauung beehren ſich
an=
zuzeigen
Peter Rauſch
und Frau Elsbeth, geb. Schroth
Darmſtadt, Niederſtr. 22, I.
(*38712
Statt Karten.
Für die uns anläßlich unſerer
Ver=
lobung übermittelten Glückwünſche
ſagen wir herzlichſten Dank.”
Mariechen Mohr
Guſtav Dieter.
38687)
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat
es gefallen, unſeren lieben,
un=
vergeßlichen Sohn und Bruder
Hans
im Alter von 14 Jahren in ein
beſſeres Jenſeits abzurufen.
In tiefer Trauer:
Familie Seeger
Poſtſchaffner (*38688
Moosbergſtr. 70.
Die Beerdigung findet Samstag,
den 2. Januar, vorm. 11:/, Uhr,
auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
freund=
licherTeilnahme beimSinſcheiden
unſeres lieben Verſtorbenen
ſa=
gen wir Allen innigſten Dank.
Frau Hanna Lather Wtw.
Familie 3. Lather.
(*38670
Dankſagung.
Herzlichen Dank ſagen wir für
die vielen Beweiſe der Teilnahme
an unſerem ſchweren Verluſte.
Beſonders danken wir Herrn
Ober=
pfarrer Herber für den
wohl=
tuenden Troſt im Sterbehauſe
und am Grabe, den Herren
Kreis=
ſchulrat Gerbig, Bürgermeiſter
Ritzel und Rektor Mader für
die anerkennenden Worte.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Marie Diehl, geb. Bert.
Michelſtadt, 30. Dezember 1925.
Todes=Anzeige.
(Statt Karten)
Am 30. Dezember, nachmittags 3 Uhr, verſchied ſanft nach
4tägiger Krankheit unſer lieber Bruder, Schwager und Onkel
Hert Georg Stein
im Alter von 56 Jahren.
Kat
In tiefer Trauer:
Familie Karl Stein, Darmſtadt, Ballonplatz 7
Fritz Stein, Wittmund
Karl Mersheimer, Darmſiadt
Auguſt Schwab, Marburg
Ferdinand Kadel.
Darmſiadt, den 31. Dezember 1925.
Die Beerdigung findet am 2. Januar, nachmittags um 3 Uhr,
auf dem alten Friedhof ſtatt.
Bettfedern=
Reinigung
Dämpfen u.
Desinfi=
zier,, ſowie Aufarbeit.
und Neuanfertig, all,
Matratzen u.
Polſter=
möb., Patentmatr. in
allen Größen. (11113a
Lager in
Bettfedern a. Dann.
Zarchent, u. Drellen.
2. Menger,
Tapezier=
meiſter, Bismarckſtr 53,
Telephon 1608.
Zöpfe
ſowie alle anderen
Haararbeiten billigſt.
Anfertigung auch aus
usgekämmt Haaren.
d. Kanzler
Friſeur
Schulſtr. 12. Tel. 2215.
TV.18931)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, plötzlich und
unerwartet meinen unvergeßlichen, heißgeliebten Gatten,
unſeren Bruder, Schwager, Schwiegerſohn, Onkel, Vetter
und Neffen
Major beint Leibgarderegiment Nr. 115
im Alter von faſi 42 Jahren in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Elſe Freifrau Gans
Edle Herrin zu Putlitz.
Darmſtadt, den 31. Dezember 1925.
(20818
Die Beerdigung findet Montag, den 4. Januar, 3 Uhr nachmittags,
auf dem alten Friedhof in Darmſtadt ſtatt.
Gchtaden
unentgeltlich
abzu=
geben.
(20768a
Bahnbedarf
Alt.=Geſ.
Blumenthalſtr. 24,
Kleinkinderſchule
Beſſungen.
Sankt Foſephshans.
Am 2. Januar 1926, abends ½8 Uhr;
finden in der Turnhalle Heidelbergſtr. 131
zu Gunſten des Kirchenbaues unſ. diesjähr.
Weihnachtsſpiele
beſtehend in theatraliſchen Aufführungen,
Kinder=Reigen uſw ſtatt, unter gütiger
Mitwirkung des Kirchen=Geſangvereins
St. Martin (Leiter Herr Oberleutnant
Leherer) und deſſen Muſikabteilung Berg,
wozu wir unſere Freunde und Gönner
herzlichſt einladen.
(20673dr
Auto=Bereifung
6 Stück gut erhaltene Conti Ballon=
Reifen 33X577 mm, faſt neu, billig
abzugeben, Angebote unter E 211
an die Geſchäftsſtelle (20730dt
Waldſtraße 2,
Stadt Coburg, Pfungſtädter
(18202a
Bock=Ale im Ausſchank.
Plötzlich und unerwartet nahm der Tod
heute nacht unſern lieben Kameraden, den
Major a. D.
Mar Freiherrn Gans
Edler Herr zu Putlitz
Ritter hoher Kriegsauszeichnungen
zu ſich.
Der Verſtorbene hat während ſeiner
ge=
ſamten Dienſtzeit die Uniform des Leibgarde=
Regiments getragen und war mit ihm
ver=
wachſen, wie wenige.
Im großen Krieg hat er vom erſten bis
zum letzten Tag als der Tapferſten einer in
vorderſter Front geſtanden.
Sein Verluſt trifft uns überaus hart,
und die Tücke, die ſein Tod in unſrem
Verein und im Kameradenkreis htnterläßt,
wird ſich nur ſchwer ſchließen laſſen. Wir
werden ihn weit über das Grab hinaus in
treuem, liebendem Gedenken behalten.
Verein d. Offiziere d. Großh. Heſſ. Leibg.=Regts.
Freiherr b. Preuſchen
Generalmajor a. D. und Vorſitzender.
V20829
Darmſtadt, den 31. Dezember 1925.
(20795
Schreibmaschinen
Kontinental
beſies deutſches Fabrikat. Alleinverkauf=
Heinrich Elbert
Papierhaus=Rheinſtraße 3
Eigene Reparaturwerkſtätte für alle
(17552a
Syſteme.
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen
Be=
weiſe herzlicher und aufrichtiger
Teilnahme bei dem Heimgange
unſ=
res lieben Entſchlafenen, ſage ich
Allen meinen tiefgefühlteſten Dank,
insbeſondere Herrn Pfarrer Marg
für ſeine tröſtende Worte.
Frau Suſtnne Hoppe
geb. Arnheiter.
20812)
Darmſtadt, den 31. Dezember 1925.
Wendelſtadtſtr. 26.
Balderleiten
zu en gros=Preiſen, auch im Verſchnitt
(16633:
J. König
Darmſtadt — Eliſabeihenſtraße 30
Reparaturen
an Pianos u Flügel
werden" ſchneliſtons
ausgeführt (18297
Heinrich Arnold
Wilhelminenſtr. 9
Paofit Reatjaht!
Wieder liegt ein Jahr hinter uns, und zwar ein für das deutſhe
Volk recht ſchweres Jahr.
Sehr viele Firmen ſind der wirtſchaftlichen Kriſe zum Opfer gefallen,
und intereſſierte Kreiſe verbreiten ſchon ſeit Monaten auch über unſer
Werk allerlei Gerüchte, in der Abſicht, unſeren guten Ruf und unſeren
Kredit, vor allen Dingen aber unſeren Abſatz zu ſchädigen.
Wir ſtehen nicht unter Geſchäftsaufſicht und haben dieſe auch nicht
beantragt. Wir haben auch nicht Konkurs angemeldet, wie dies
Gerüchte=
macher erzählen, und werden auch nicht Konkurs anmelden. Wir ſchulden
auch keinem großen Berlage 1//oder / oder gar 2½/ Millionen Mark,
wie es ſehr oft erzählt wurde. Die Inflationszeit iſt glücklicherweiſe
vorüber und ſo phantaſtiſche Summen können deshalb gar nicht
zu=
ſammenkommen.
Crotzdem fanden ſich einige Teute, die den leichtfertigen, ſtets ſehr
geheimnisvoll tuenden Schwätzern Glauben ſchenkten und die Gerüchte
als allerneueſte „Neuigkeit” weiter verbreiteten, ohne ſich anſcheinend
bewußt zu ſein, daß uch ſie ſich dadurch ſtrafbar machten. Die
Ber=
breitung derartiger Gerüchte wird mit Gefängnis bis zu 2 Jahren
be=
ſtraft, und Ankenntnis der Geſetze ſchützt nicht vor Strafe.
Obwohl dieſe Gerüchte faſt überall verbreitet wurden, trat die von
unſeren Heidern beabſichtigte Schädigung nicht ein; die Berbreiter
erreichten ſogar das Gegenteil von dem, was ſie zu erreichen hofften.
Zahlreiche begeiſterte Kukirol=Derehrer ließen ſich anſcheinend durch die
verbreiteten falſchen Gerüchte beunruhigen und kauften die Kukirol=
Erzeugniſſe auf Vorrat ein, weil ſie wahrſcheinlich befürchteten, daß dieſe
bald nicht mehr zu haben ſein würden. Dadurch ſtiegen unſere Almſätze
trotz der ſchwierigen Wirtſchaftsverhältniſſe — eine in der heutigen Zeit
wohl ſeltene Erſcheinung.
Aus der beabſichtigten Schädigung wurde ſomit eine unfreiwillige und
für uns koſtenloſe Reklame.
Wir leben alſo noch und werden auch weiter leben und wünſchen darum
auch in dieſem Jahre, en vielen Millionen Freunden unſerer bewährten
Kukirol=Fabrikate ein geſundes neues Jahr und eine baldige Beſſerung
der gegenwärtigen Wiriſchaftsverhältniſſe und der Arbeitsloſigkeit.
Die Kukirol=Fabrikate: Kukirol=Hühneraugen=Pflaſter (Packung
75 Pfg.), Kukirol=Fußbad (Doppelpackung 50 Pfg.), Kukirol=Streupuder
(Streudoſe 75 Pfg.) und Kukirol=Einlegeſohlen (Paar von 90 Pfg. an
auſwärts) ſind nach wie vyr in faſt allen Apotheken und Drogerien
er=
hältlich. Die drei Kukirol=Präparate zuſammen ſind, in einer Packung
vereinigt, als Kukirol=Kurpackung erhältlich. Dieſe ganze Kukirol=
Fuß=
pflegekur koſtet nur 2 Mark.
Wir bitten beim Einkauf auf unſere bekannte Schutzmarke
Hahnen=
kopf mit Fuß zu achten, denn es gibt zahlreiche Nachahmungen und manche
Derkäufer verſuchen, dieſe loszuwerden, weil ſie daran mehr verdienen.
Fukirel=Fabrik Rurt Krisp, Groß=Salze bei Magdeburg.
Kabrik: KuPiroſſtraße, Verwaltungsgebäude: Reitbahnſtraße.
Nummer 4
Freitag, den 1. Januar 1926
Geite 13
Mer
R
Angentur-Ausoerkaut
To
Extra-Rabatt
auf alle nicht
zurück-
gesetzten Waren.
9
Extra-Rabatt
auf alle nicht
zurück-
gesetzten Waren.
Geschäftsprinzip: Um möglichst zu jeder Saison mit nur neuer Ware herauszukommen, verkaufen wir unseren Bestand an
Winterware ohne Rücksicht auf den Einkauf mit
Wir machen darauf aufmerksam, daß wir keine Partieware hinzu kauften, sondern nur unsere tadellose fehlerfreie Ware sehr billig verkaufen.
Bwollwaren u. Kleiderstoffe
Ein Posten
gestrickte Kindermülzen
für Kinder von 1—6 Jahren
Serie I Serie II Serie III
Ein Posten
Farbige Sporiflanelle
Ueter 0.85 0.65 Ve
Ein Posten
Bettkatfzng
U.e
Meter 0.95 0.78
Ein Posten
Eleidersohoften
doppelbreit, in vielen Farben
Serie I Serie II Serie III
1.78 1.80 3.50
darunter Schotten im Werte bis 7.50
Ein Posten
Popéline
reine Wolle, in vielen Farben
Meter 2.75 2.25
1.95
Stnek 0.25 0.50 0.98
regnlärer Wert bis 2.50
Ein Posten
Kinder-Garnituren
Schal und Mätze, für Knaben und Mädchen
Serie I Serie II Serie III
2.50 3.25 3.75
regulärer Wert bis 5.00
Ein Posten
Einder-Sportwesten
reine Wolle, für Knaben und Mädchen
Serie I Serie II Serie III
3.50 4.50 5.75
regnlärer Wert bis 8.00
Ein Posten
Kinder-Flausch-Häntelohen
für das Alten von 1—4 Jahren
Serie I Serie II
3.90 4.50
regulärer Wert bis 9.00
Ein Posten
3u. 4teilige Kindergarnitaren
Weste, Hose, Schal und Mätze
Serie I. Serie II
7.50 9.50
regulärer Wert bis 16.00
Ein Posten
Damen-Grefonne-Henden
mit Träger, festoniert und Stickerei
Serie I. Serie II., Serie II!
0.95 1.50 2.25
Ein Posten
Damen-Scblupfhosen
in vielen modernen Farben
Serie I Serie II Serie III
0.95 1.45 1.80
Ein Posten
Damen-Hendhosen
gewebt, in allen Größen
Serie I. Serie II Serie III
Ein Posten
Herren-Oberhenden
mit 2 Kragen, häbsche Muster
Serie I Serie II Serie III
3.85 5.50 7.50
Ein Posten
Herren-Einsatzhenden
mit hübschen waschechten Einsätzen
Serie l. Verie ll. Serie II.
1.85 2.60 3.20
Ein Posten
Hormal-Hosen und -Jacken
gute wollgemischte Onalität
Senie I. Serie II. Serie III
1.75 2.50 3.50
Ein Posten
gewebte Damen-Strümpfe
in schwarz und farbig, mit Doppels. u. Hochferse
Serie I Serie II Serie III
0.48 0.75 0.95
Ein Posten
Danez-n. Herrenhandschnhe
gestrickt und Trikot, mit und ohne Futter
Serie 1 Serie II Serie III
2.25 2.75 3.20
Ein Posten
Strick- und Selbstbinder
in hübscher Ausführung
Serie I Serie II. Serie III
Ein Posten
0.75. 0.95 1.25
Herren-Socken
in gran und feinkarbig
Serie I Serie II Serie III
0.48 0.65 0.95
0.45 0.95 1.50
Ein Posten
Damen-u. Herrentaschentich.
iu meiß, weis mit Kante und farbig
Serie I Serie II Serie III
Stüek 0.25 0.45 0.65
Ein Posten
Feston, Spitzen, Stickerei
in breit und schmal
Serie I Serie II Serie III
Ueter 5 25 45 Pfg.
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Freitag, den 1. Januar 1926
Seite 15
Reich und Ausland.
*Die deutſche Reichswehr im Jahre 1925.
hup. Die de itſche Reichslvehr hat im Jahre 1925 wieder erfolgreiche
Fortſchritte gemacht, ſoweit unſere Reichswehr nach den Beſtimmungen
des Verſailler Friedensvertrages überhaupt Fortſchritte machen konnte.
Es handelt ſich diesmal nicht um eine Verſtärkung des Heeres in
zahlen=
mäßiger Hinſicht, ſondern in moraliſcher Beziehung und um eine
inner=
liche Kräftigung, die beſonders nach den zerrüttenden
Revolutions=
jahren äußerſt notwendig war. Für die Soldaten wurde durch die
Er=
gänzung des Wehrmachtsverſorgungsgeſetzes inſofern geſorgt, als jetzt
die Mannſchaft nach zwölfjährigem Dienſt gute Ausſichten auf
Ver=
ſorgung für das Leben hat. In der Ausbildung des Heeres ſind
er=
freuliche Fortſchritte zu verzeichnen, denn in dieſem Jahre fanden zum
erſten Male wieder große Manöver der deutſchen Truppen ſtatt, an
denen alle Diviſionen teilnahmen. Zwar waren auch dieſe Manöver
unter dem harten Zwange des Friedensvertrages nur in ſehr geringem
„Imfange möglich, beſonders, was die Verwendung großer Kriegswaffen
aanbetrifft. Immer noch fehlen unſeren Truppen die Flieger, die
ſſchweren Minenwerfer, die Tanks und die ſchwere Artillerie. Aber
wichtig war die Erfahrung, welche man aus den erſten Manövern
aſerer Reichswehr ziehen durfte und dahingingen, daß der Geiſt der
Rameradſchaft und der Diſziplin im Heere ebenſo groß iſt, wie die
An=
teilnahme der Bevölkerung an Freud und Leid unſerer Reichswehr.
Die Manöver boten auch die Gelegenheit, zum erſten Mal wieder in
größeren Verbänden zu üben, was ſonſt bei der geringen Stärke unſerer
Garniſonen im allgemeinen nicht möglich iſt. Durch die Wahl des
Ge=
neralfeldmarſchall von Hindenburg zum Reichspräſidenten hat unſere
Reichswehr in der Perſon des verehrten Führers wieder einen oberſten
Kriegsherrn erhalten, eine Tatſache, die auf die Entwicklung unſeres
Heeres auch fördernd einzuwirken geeignet iſt. Leider wurde unſere
Reichswehr im vergangenen Jahre mehrfach von betrüblichen
Unglücks=
fällen verfolgt, von denen die Pontonkataſtrophe an der Weſer mehrere
Todesfälle forderte. Der Tod des ſächſiſchen Geverals Müller auf dem
Schießplatz in Jüterbog riß eine große Lücke in das Offizierkorps denn
mit ihm ſtarb ein bedeutender Füührer und hervorragender Soldat.
Unſere Reichswehr hielt ſich im vergangenen Jahre der Polirik
voll=
kommen fern und kam ſchweren Herzens den ungeheueren
Verpflich=
tungen nach, welche der Vertrag von Verſailles ihr auferlegt hat.
Trotz=
dem haben natürlich die ehemaligen Feinde noch allerlei Vorwürfe gegen
unſere Reichswehr zu richten gehabt, die aber bei der Gewiſſenhaftigkeit
unſerer Führer ſich als vollkommen weſenlos herausgeſtellt haben. Die
interalliierte Militärkontrollkommiſſion hat darum wenig
Veran=
laſſung gehabt, ſich zum höheren Ruhm der Entente ſonderlich zu
er=
regen. Wir wollen hoffen und erwarten, daß das kommende Jahr nicht
nur unſere Truppen weiterhin neue Stärkung und Förderung bringen
wird, ſondern daß ſie auch von dieſer unangenehmen Tätigkeit der
interalliierten Militärkontroll=Kommiſſion befreit werden.
Liebesdrama in Aſchaffenburg.
WSN Aſchaffenburg. Ein furchtbares Liebesdrama ſpielte
ſich am Dienstag abend gegen 10 Uhr in der Schweinheimer Straße ab.
Der 32 Jahre alte Hilfsarbeiter Staab aus Straßbeſſenbach erſchoß dort
die 31 Jahre alte Tochter Hilde des hieſigen Stadtrats Eiſenhaues. Das
Mädchen erhielt zwei Schüſſe in den Kopf und war ſofort tot. Die
Kugeln durchſchlugen den ganzen Körper und blieben an den Kleidern
hängen. Staab, ſelbſt brachte ſich dann einen Schuß in den Kopf bei,
wodurch die Schädeldecke ſo verletzt wurde, daß das Gehirn heraustrat.
Kurz nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus iſt er geſtorben. Die
Urſache des Liebesdramas ſoll ſein, daß die Eltern gegen das
Liebes=
verhältnis waren.
Das Autvunglück an der Stiftsmühle.
Heidelberg. Zu dem tragiſchen Unglück, welches den
Kraft=
wagenführer Layer aus Heidelberg und die Frau des aus
Ludwigs=
hufen ſtammenden Arztes Dr. Vogel dahinraffte, teilt das „
Heidel=
berger Tagblatt” auf Erkundigungen noch folgendes mit: Das Auto hat
an der Unglücksſtelle drei Randſteine umgeriſſen, woraus
vermutet werden kann, daß der Führer mit großer
Geſchwindig=
keit gefahren iſt. Durch den Anprall des Autos an die Randſteine
wurden ſowohl die Schutzſcheibe des Autos, wie auch die Fenſterſcheiben
am verdeckten Wagen zerſplittert. Auf der Landſtraße die nun
vom Waſſe= wieder frei iſt, konnten die Glasſplitter heute früh
gefun=
den werden. Dr. Vogel kletterte, als das Auto die Böſchung hinunter
in den Strom rutſchte, aus dem Fenſter des Wagens heraus, wobei er
ſich durch ſteckengebliebene Glasſplitter ſtarke Schnittwunden zuzog.
Gleichfalls gelang es ihm, wie wir ſchon mitteilten, ſeine Frau aus dem
Auto herauszuziehen, die er eine Zeitlang über Waſſer, zu halten
ver=
mochte, bis ſie durch die Schwere ihres Pelzmantels und Unkundigkeit
im Schwimmen nicht mehr länger zu halten war. Die Ueberflutung
hatte nur eine Strecke von etwa 60 Metern in Mitleidenſchaft gezogen.
Die Leichen von Frau Dr. Vogel, und dem Wagenführer Siegfried
Layer liegen bis zur Stunde noch im Strom.
Stuttgart in Finſternis.
TU. Stuttgart. Die ganze innere Stadt wurde am Mittwoch
durch zwei Kurzſchlüſſe in der Zentrale Marienſtraße und in der
Markthalle viele Stunden in Finſternis gehüllt. Die Kurzſchlüſſe hatten
die Sicherungen der Gleichſtrombatterien durchgebrannt, wodurch eine
Wiedereinſchaltung der Batterien nicht ohne weiteres mehr möglich war.
So fehlte es an Gleichſtrom für die Inbetriebſetzung der Umformer,
Stundenlang wurde durch Hilfsmaßnahmen verſucht, dieſe Umformer
in Betrieb zu bringen, bis ½10 Uhr noch immer ohne Erfolg. Ein bei
dieſem Verſuch entſtandener Kabelbrand mußte von der Feuerwehr
ge=
löſcht werden. Da der Beginn noch in die Geſchäftszeit fiel, kamen
nanentlich größere Geſchäftshäuſer in große Verlegenheit, da ſie,
jeden=
falls nicht mit Unrecht, unliebſame „Eingriffe in ihre Beſtände”
fürch=
teten. Erſt nach ½10 Uhr konnte die Störung in den meiſten
Stadt=
keilen wieder behoben werden.
Sturmfahrt des „Albert Ballin.”
Berlin. Nach einer Meldung des „Hamburger Fremdenblattes”,
aus New York iſt der Dampfer „Albert Ballin” nach einer furchtbaren
Sturmfahrt mit 24ſtündiger Verſpätung in New York eingetroffen. Das
Schiff konnte einen halben Tag lang durchſchnittlich nur ſechs bis ſieben
Knoten in der Srunde zurücklegen. Der Kapitän blieb 26 Stunden
un=
unterbrochen auf der Kommandobrücke. Bei der Ankunft im New
Yor=
ker Hafen war der Dampfer völlig vereiſt.
Furchtbare Bluttat.
Berlin. In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch verletzte in
einer Gaſtwirtſchaft in Falkenſee ein Arbeiter ohne Grund den Wirt und
zwei weitere Anweſende durch Meſſerſtiche mit einem Genickfänger ſchwer.
Darauf wurde er raſend und drohte, jeden mit der Axt niederzuſchlagen,
der ihm zu nahe käme. Das zu Hilfe gerufene Ueberfallkommando mußte
von der Waffe Gebrauch machen und verletzte den Raſenden ſo ſc
daß er auf dem Transport nach dem Krankenhaus verſtarb. Man nimmt
an, daß er einen Raubüberfall geplant oder aber im Blutrauſch
ge=
handelt hat.
Baubeginn des neuen Zeppelin=Luftſchiffes.
TU. Berlin. Wie die Morgenblätter aus Stuttgart melden, fand
am Dienstag abend zur Entgegennahme des vorläufigen Ergebniſſes der
Zeppelin=Spende eine Sitzung ſtatt, an der auch Dr. Eckener teilnahm.
Der Vorſitzende der Sammlung für Württemberg teilte mit, daß dort
bisher 188 088,36 Mark eingegangen ſind. Die Unkoſten hätten nur
2,8 Prozent betragen. Dr. Eckener ſchilderte die Schwierigkeiten, die der
Sammlung begegnen. Die Sammlung ſei in Deutſchland keineswegs
mißlungen, da bisher 1½ Millionen aufgebracht worden wären und da
wegen der ſchwierigen Wirtſchaftslage die Sammlungstätigkeit in der
Rheinprovinz, in Weſtfalen, Hannover, Mecklenburg, Hamburg, Bayern
(mit Ausnahme von München), Thüringen und in der Provinz Sachſen
noch nicht aufgenommen worden ſei. Auf jeden Fall werde nach Neujahr
mit dem Bau der Gondeln, Maſchinen und Anſchlußſtücke, die für jeden
Typ gleich ſeien, begonnen werden.
Aus Steiermark.
Der durch ſeinen Hauptdurchgangsverkehr weit und breit bekannte
Bahnhof in Mürzzuſchlag hat durch die Tatkraft des jetzigen
langjährigen Pächters, Herrn Gg. Pernet=Stellwagen (einem
geborenen Rheinheſſen), eine weſentliche Neuerung in Geſtalt eines
hoch=
modernen Glaspavillons erhalten. Dadurch kann die Erfriſchung der
rei=
ſenden Gäſte nunmehr in einem behaglichen, warmen und mit allem
Komfort ausgeſtatteten Raum erfolgen. Durch die Neuerung des Herrn
Pernet iſt der Semmering mit einer weiteren Sehenswürdigkeit
be=
reicher: und auch der Bahnhof der ſchönſte von Oeſterreich, was alle
Freunde des Semmering und Nieder=Oeſterreichs hoch erfreut.
Die amerikaniſche Kältewelle.
EP New York. Dem „New York Herald” zufolge, iſt die Zahl
der durch die Kältewelle in den Vereinigten Staaten geforderten
To=
desopfer auf 50 geſtiegen. Hunderte von Perſonen ſind in
die Krankenhäuſer eingeliefert worden.
Die Hochwaſſerkataſtrophe im Ia= und Ausland.
Das Hochwaſſer in Heſſen.
1. Ausdem oberen Mümlingtal, 31. Dez. Die
Schnee=
ſchmelze ging infolge des dauernden Regens raſch vonſtatten, ſo daß
gießbachähnliche Wäſſerchen und Waſſer zu Teil ſtürzten. Hier kam es
nun da und dort zu Waſſeranſammlungen, die bedrohlichen Charakter
annahmen. Zwiſchen Michelſtadt und Steinbach flutet ein breiter
Strom, der die Straße unpaſſierbar macht, doch iſt der Verkehr auf der
anderen Straße möglich, die am Fürſtenauer Park hinzieht. Da der
Schnee auf den Höhen alle iſt, werden ſich die Waſſer bald etwas
ver=
laufen haben.
Hirſchhorn 31. Dez. Waſſerſtand des Neckars
am 30. Dezember 4,40 Meter, am 31. Dezember 3,50 Meter. Fällt
lang=
ſam. Das Waſſer ſtand geſtern mittag 12 Uhr 4,16 Meter, abends
6 Uhr 3,96 Meter und nachts 12 Uhr 3,67 Meter. Die
Kettenſchlepp=
ſchiffahrt war wegen des zu hohen Waſſerſtandes vom 27. bis 31.
De=
zember nicht in Betrieb.
* Lampertheim, 31. Dez. Der Altrhein iſt in ſtetem Steigen
be=
griffen. Das Vorgelände desſelben ſteht bereits vollſtändig unter
Waſ=
ſer. Die Wellen ſpielen bis zur Höhe des inneren Dammes und mit
jeder Minute iſt mit dem Ueberſchwemmen der dahinterliegenden
ſtaat=
lichen Gemarkung Biedenſand und Banau zu rechnen. Falls dies
ein=
tritt, werden mehrere hundert Hektar Acker= und Wieſengelände zwiſchen
Alt= und Neu=Rhein zu einem großen See. Nieder gelegene Teile des
Biedenſandes ſind ſchon durch Druckwaſſer überflutet. Die Landwirte
ſuchen in aller Eile, die in der Bonau eingewinterten Dickrüben vor dem
Hochwaſſer in Sicherheit zu bringen. Das Wild auf dem Biedenſand
flüchtet nach höher gelegenen Stellen.
M. Bingen a. Rh. 30. Dez. Der Waſſerſtand des Rheines
am Binger Pegel, der geſtern abend noch 4,65 Meter betrug, war heute
mittag bereits auf 5,12 Meter angewachſen. Heute abend um etwa
6 Uhr war der Waſſerſtand 5,26 Meter. Die Fluten des Rheines ſind
nunmehr auch bei Bingen ſeit heute morgen übers Ufer getreten und
haben einen Teil der Rheinanlagen überſchwemmt. Der Garten der
Feſthalle iſt mit Waſſer angefüllt. Die Landungsſtege ragen hoch über
dem Waſſer und ſind nur noch durch Notſtege zu erreichen. Der
Fahr=
plan des Trajektverkehrs Bingen—Rüdesheim iſt ſeit geſtern ſtark
ein=
geſchränkt. In der Gerbhausſtraße ſtehen die Anweſen ſämtlich unter
Waſſer. Der Weg in die Häuſer wird durch Notſtege vermittelt. Durch
ununterbrochenes Pumpen des Städtiſchen Pumpwerks verſucht man die
Kanäle von Waſſer freizuhalten, um weiteres Unheil von den
Be=
wohnern der niedrig gelegenen Stadtteile abzuwenden. Zwiſchen
Kemp=
ten und Gaulsheim, an der Strecke Bingen—Main;, haben die
Waſſer=
fluten des Rheines den Bahndamm erreicht; in Gaulsheim ſteht das
Waſſer bereits an den unterſten Häuſern. Im Rheingau — auf der
rechten Rheinſeite — ſind große Gebiete überſchwemmt. In Rüdesheim
mußten vielfach die Keller geräumt werden, in weiteren Rheingauorten.
wie Winkel, Hattenheim, Geiſenheim und Walluf, ſtehen einzelne
Hof=
reiten im Waſſer. — Auch die Nahe hat bei Bingen ihr Bett
ver=
laſſen und den Nahekai zum Teil unter Waſſer geſetzt. Während wir
geſtern von einem Rückgang des Waſſerſ”, des der Nahe berichten
konn=
ten, iſt dieſer im Laufe der letzten Nacht d des utigen Tages wieder
geſtiegen. In Kreuznach wurden heute morgen 5,65 Meter gemeſſen.
gegen 5,20 geſtern morgen. Martinſtein meldete heute morgen 2,86
Meter, um 2 Uhr 3,10 Meter, 3 Uhr 3,20 Meter; Waldböckelheim um
9 Uhr vormittags 3.20 Meter, um 3.20 Uhr nachmittags 3,60 Meter;
Oberſtein um 1.45 Uhr nachmittags 2.90 Meter. Es wird noch mit
weiterem Steigen gerechnet. — In der letzten Nacht ging in Oberſtein
ein wvolkenbruchartiger Regen nieder.
Das Hochwaſſer in Frankfurt.
FU. Frankfurt a. M. Die Hochwaſſergefahr wächſt ſich im
Rhein= und Maingebiet ziemlich ſchnell zu einer Kataſtrophe aus. Der
Rhein ſelbſt als Hauptſtrom bildet einſtweilen noch wenig den Schrecken
der Bevölkerung, da die Städte und Gemeinden auf beiden Uferſeiten
ſeit Jahrzehnten unter vielen Koſten ſyſtematiſch durch moderne
Ein=
dämmung vorgeſorgt haben. Immerhin befürchtet man den höchſten
Pegelſtand ſeit langen Jahren.
Auch am Main iſt die Gefahr nicht übermäßig groß, wenigſtens nicht
ſo groß wie im Jahre 1909, wo in Frankfurt a. M. nicht nur die
Ufer=
anlagen, ſondern auch die tiefer gelegenen, Stadtteile, regelrecht
über=
ſchwemmt waren.
Umſo ſchlimmer ſteht es augenblicklich in den Gegenden, die die
Nebenflüſſe des Rheins und Mains durchfluten und wo die Gemeinden
infolge der Not der Zeit und der mangelnden Unterſtützung aus
Staats=
mitteln nicht ebenfalls wie am Rhein und am Main
Eindämmungs=
bzw. Flußregulierungsarbeiten in dem notwendigen Maße vornehmen
konnten.
In den Ufergemeinden der Nahe herrſcht fortgeſetzt die größte
Auf=
regung. In den Straßen des bekannten Badeortes Kreuznach ſtaute ſich
Mittwoch bis in die Abendſtunden hinein eine unüberſehbare
Menſchen=
menge, um das ſchaurig=ſchöne Bild der einem See gleichenden Nahe zu
genießen. In der Gegend von Langenlonsheim bis Kreuznach ſtehen alle
Wieſentäler vollſtändig unter Waſſer und nur vereinzelte Baumkronen
ragen aus den Fluten hervor.
Faſt das gleiche Bild bieten die Moſel und der Neckar, obwohl
auch dort ſeit Jahren weitgehende Maßnahmen gegen eine
Ueber=
ſchwvemmungsgefahr getroffen worden ſind.
Viel ſchlimmer wird dagegen von der Nidda berichtet, wo einzelne
Gemeinden tatſächlich in akute Gefahr geraten find, weil es dort bis jetzt
in den verſchiedenen Gemeinden noch ſehr an Vorbeugungsmaßnahmen
gefehlt hat.
Auch auf den Zugverkehr hat das Hochwaſſer eingewirkt. Selbſt die
D= und Luxuszüge aus den ſüdweſtdeutſchen Stromgebieten nach Mainz
treffen mit halb= bis dreiviertelſtündiger Verſpätung ein.
Wie von waſſerbauſachverſtändiger Seite erklärt wurde, iſt es ſelbſt
für einen Fachmann ſehr ſchwer zu ſagen, ob ſich die Gefahr wirklich zu
einer ſeltenen Kataſtrophe auswächſt oder ob ſchon in Kürze ein
Nach=
laſſen der zuſtrömenden Fluten zu verzeichnen ſein wird. Der
ununter=
brochene Regen läßt allerdings das Schlimmſte befürchten.
WSN. Frankfurt a. M., 31. Dez. Der Main iſt jetzt über
ſeine Ufer getreten und hat die Uferpromenaden und die Hafenbahn
überflutet. Das Waſſer dringt langſam in die tiefer gelegenen Teile
der Altſtadt ein. Der Verkehr über den Eiſernen Steg wird durch eine
Notbrücke aufrecht erhalten. Die zuſtändigen Stellen rechnen bereits
mit einem Waſſerſtand von 5,10—5,20 Metern; danach wäre alſo genau
dieſelbe Fluthöhe zu erwarten, wie im November 1924. Umfaſſende
Hilfsmaßuahmen find in Vorbereitung. Vom oberen Main wird aus
Biſchberg ein Waſſerſtand von 5,02 Metern, gegen geſtern 4,98 Meter,
gemeldet. Bei Biſchberg ſcheint der Höchſtſtand erreicht und ein gewiſſer
Stillſtand eintreten zu wollen. Zwiſchen Würzburg und Aſchaffenburg
ſteigt das Waſſer noch ſtündlich um etwa 4 Zentimeter. Im Einzelnen
werden folgende Waſſerſtände gemeldet: Schweinfurt 4,88 (4,46) Meter,
Würzburg 4,79 (3,89), Lohr 5,38 (4,66), Aſchaffenburg 5 07 (4,48),
Mil=
tenberg 5,10 (4,62) Hanau 5,77 (4,78), Frankfurt a. M. 4,62 (4,20),
Mainz 4/41 (4,04) Meter. — Bei der Kinzig und Nidda ſcheint jetzt
ein gewiſſer Stillſtand eingetreten zu ſein. Der diesmal durch das
Niddahochwaſſer angerichtete Schaden ſcheint ſehr groß zu ſein. Einzelne
Dörfer, wie Staden, Aſſenheim uſw., ſind völlig vom Waſſer umgeben.
Die Nidderbrücke bei Niederdorfelden iſt völlig überſchwemmt und nicht
mehr ſichtbar. Das Vieh mußte zum Teil in höhere Lagen gebracht
werden. Die gewaltigen Waſſermaſſen, die ſich in dem Vilbeler Becken
angeſammelt haben, werden noch viele Tage zu ihrem völligen Abfluß
gebrauchen.
Weiteres Anſchwellen des Rheins und der
Nebenflüſſe.
TU. Koblenz. Der Koblenzer Rheinpegel zeigte am Mittwoch um
12 Uhr nachts einen Stand von 8,20 und um 4 Uhr morgens von 8,80
Meter. Der Oberrhein bei Kehl iſt ſeit Mittwoch nicht mehr im Steigen.
Dagegen wird von Mannheim immer noch langſames Steigen gemeldet.
Das Hochwaſſer des Neckars iſt zum Stillſtand gekommen. Die
obere Moſel wird immer noch ſteigend gemeldet. Nahe und Lahn
ſteigen ebenfalls weiter, ſodaß für Donnerstag vormittag in Koblenz mit
einem Höchſtſtand von 9 Meter gerechnet werden muß. In Koblenz iſt
das Waſſer tief in die untere Stadt eingedrungen. Eine große Zahl von
Wohnungen ſind vom Waſſer überflutet. In 45 Schulſälen ſind
obdach=
loſe Einwohner untergebracht. In der vorgeſtrigen Stadtverordnetenſitzung
ſtellte der Oberbürgermeiſter feſt, daß beim Oberpräſidium und bei der
Regierung Schritte unternommen worden ſeien, damit für das geſamte
Rheinland Zuſchüſſe für Hochwaſſergeſchädigte verfügbar gemacht
wür=
den. Rückzahlungspflichtige Zuſchüſſe für Hochwaſſergeſchädigte könnten
aber wegen der großen Notlage der Gemeinden auf keinen Fall in
Frage kommen.
Köln, 31. Dez. Um 10 Uhr vormittags zeigt der Kölner Pegel
einen Rheinwaſſerſtand von 8,81 Metern, wodurch der Stand des
Hock=
waſſers des Vorjahres erreicht iſt. Bei Bonn iſt der Rhein ſeit geſtern
um 80 Zentimeter geſtiegen und ſtand um 8 Uhr morgens auf 8.30
Metern. Aus Elberfeld wird gemeldet, daß die Wupper ſeit
Mitter=
nacht fällt. Das Hochwaſſer hat ſowohl in Elberfeld, wie auch in
Barmen durch Ueberflutungen ziemlichen Schaden angerichtet. Vom
oberen und unteren Laufe der Wupper wird Fallen gemeldet. Im
Solinger Stadtteil „Papiermühle” ſtehen, faſt ſämtliche Häuſer unter
Waſſer.
IU. Düſſeldorf. Entgegen allen Erwartungen ſchwillt der
Rhein weiter an. Der Düſſeldorfer Pegel zeigte geſtern gegen 2 Uhr
nachts den Waſſerſtand mit über 7½ Meter an. Der Waſſerſpiegel, der
noch immer ſtündlich um etwa 4 Zentimeter ſteigt, liegt alſo nur noch
einen halben Meter unter dem Niveau des verheerenden Hochwaſſers
vom Vorjahr. Tiefbauamt, Polizei und Feuerwehr haben gemeinſam
Waſſerſchutzmaßnahmen getroffen, vor allem einen Nachtalarmdienſt
ein=
gerichtet. Bis zur Stunde ſind die großen Erweiterungsbauten an der
Rheinbrücke und die Rheinbahn für die große Ausſtellung 1926
un=
gefährdet. Am Niederrhein dauern die Regengüſſe unvermindert fort,
während am Oberrhein das Regenwetter etwas nachgelaſſen hat. Aus
dem Nuhrtal wird gemeldet, daß die Ruhr am Mittwoch nachmittag
und abends noch überraſchend geſtiegen iſt, ſodaß insbeſondere bei Höſel,
auf der jetzt teilweiſe tief unter Waſſer liegenden Uferſtraße der Verkehr
eingeſtellt werden mußte Zahlreiche Häuſer ſind nunmehr vom Lande
abgeſchnitten. Die Gefahr nimmt hier noch ſtündlich zu.
Neuwied zur Hälfte unter Waſſer.
Neuwied. Infolge fortgeſetzten Steigens des Hochwaſſers iſt
die Hälfte von Neuwied unter Waſſer. In den am Rhein gelegenen
Straßen ſteht das Waſſer teilweiſe bis zur Mitte der
Parterrewohnun=
gen und droht weiter zu ſteigen. Zahlreiche Familien wurden
ausquar=
tiert und in Notvohnungen untergebracht. Die Bewohner der oberen
Stockwerke ſind von Nahrungsmitteln völlig abgeſchloſſen. Es mußten
ihnen dieſelben mit Körben zugeführt werden. In Bendorf und Engers
ſtehen zwei Fabriken vollſtändig unter Waſſer. Mehrere Häuſer mußten
geräumt werden. Die Straßenbahnverbindung Vallendar=Ehrenbreitſtein
iſt unterbrochen. In Fahr ſtehen die Häuſer bis zur Höhe
der Parterrewohnungen unter Waſſer. Es wird damit gerechnet, daß
im Laufe der Nacht das Waſſer den erſten Stock erreichen wird. In
Andernach, auf dem anderen Ufer, ſtehen die Hotels an der Rheinfront
und die dahinter liegenden Häuſer bis zum erſten Stock im Waſſer.
Starkes Hochwaſſer der Ruhr.
Eſſen. Die Nuhr hat in den geſtrigen Nachtſtunden eine ganz
ungewöhnlich ſtarke Steigerung aufzuweiſen. Die Bewohner der am
meiſten gefährdeten Gehöfte haben ihr Vieh in Sicherheit gebracht. Die
angrenzenden Straßen ſind überſchwemmt. Wenn das Steigen des
Waſſers ſo anhält wie in den letzten Stunden, ſo wird wohl der
Hoch=
waſſerſtand von 1909 erreicht werden.
Auch die Havel ſteigt.
Berlin. Wie die Blätter melden, haben die vielen Niederſchläge
der letzten Tage auch ein ſtändiges Steigen der Havel verurſacht. In
der Umgegend von Potsdam ſtehen bereits viele Wieſen unter Waſſer.
Auch weiter ſtromabwärts ſind viele Wieſen überſchwemmt. Ueber
Ber=
lin ging am Mittwoch abend ein wolkenbruchartiger Regen nieder. An
verſ hiedenen Stellen der Stadt drang das Waſſer in die
Kellerwohnun=
gen ein. Auch Störungen im Straßenverkehr machten ſich bemerkbar.
Die Feuerwehr wurde vielfach zu Hilfe gerufen.
Hochwaſſergefahr auch auf der Moldau.
TU. Prag. In Prag betrug am Mittwoch früh die Temperatur
13 Grad Celſius. Die dauernden Regengüſſe bewirken ein ſtändiges
Steigen der böhmiſchen Flüſſe, beſonders der Moldau. Durch den
Eis=
gang wurde ein Sandkahn ohne Bemannung die Moldau herabgetrieben,
prallte gegen einen Brückenpfeiler und wurde von den nachfolgenden
Eismaſſen zertrümmert. Das übrige tſchechiſche Gebiet blieb bisher von
ernſten Hochwaſſerſchäden verſchont.
Hochwaſſer in Holland.
Rotterdam. Aus vielen Teilen Hollands wird Hochwaſſer
ge=
meldet. Alle tiefer gelegenen Gebiete ſind große Strecken weit mit
Waſſer überflutet, das meiſt bis an die vereinzelten Gehöfte
heranreicht.
Sturmwetter und Hochwaſſer auch in Frankreich.
TU. Paris. Aus ganz Frankreich werden heftige Stürme
gemel=
det. In Paris regnet es ſeit Montag faſt ununterbrochen. Die Städte
in der Provinz und beſonders im Küſtengebiet ſind durch Hochwaſſer
ſchwer mitgenommen worden. Aus Cherbourg wird gemeldet, daß die
äußeren Stadtviertel überſchwemmt ſind. Auch die Vororte von Breſt
mußten zum Teil von der Bevölkerung geräumt werden. Der
Hafenkommandant von Rochefort empfing Notſignale des italieniſchen
Dampfers „Baſeldo‟. Ein franzöſiſcher Dampfer, der am B. Dezember
aus Lorient auslief wird vermißt. Man befürchtet, daß der Dampfer
im Sturm am 24. Dezember untergegangen iſt. Ein Stadtviertel von
Valence ſteht unter Waſſer. Im Oiſe=Gebiet haben mehrere Fabriken
den Betrieb wegen Hochwaſſers einſtellen müſſen. In Belfort wurden
das Kraftwerk und die Gasanſtalt durch eindringendes Waſſer ſchwer
beſchädigt.
Zahlreiche Menſchenopfer der Ueberſchwemmungen in Ungarn.
Berlin. Die Ueberſchwemmungskataſtrophe der drei Koeroes hat
zahlreiche Menſchenopfer zur Folge gehabt. Ein Boot, in welchem ſich
ein Offizier und fünf Pioniere befanden, ſchlug um, und die Inſaſſen
ertranken.
39 Bergleute ertrunken.
Budapeſt. Wie aus Budapeſt gemeldet wird, iſt das Hochwaſſer
auch in die Salzbergwerke von Varoſujvar
eingedrun=
gen. 39Bergleute ſind dabei ums Leben gekommen.
Tageskalender für Freitag, den 1. Januar 1926.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 6 Uhr, Ende 934 Uhr,
4 11: „Der Roſenkavalier” — Kleines Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr, Zuſatzmiete K”: „Bradamante‟. — Orpheum, abends 8 Uhr,
Neujahrs=Premiere: „Der blonde Traum” (Gaſtſpiel Guſtav Bertram).
Frankfurter Hof. 5 Uhr nachmittags: Tanz=Tee. — Hotel
Schmitz: Konzert. — Allee=Reſtaurant Rummelbräu,
nachmittags 4—7 Uhr und abends 8—11 Uhr: Künſtlerkonzert. —
Reſtaurant Sitte, abends 7 Uhr: Neujahrskonzert. —
Spa=
niſche Bodega „Zum Palais”, Luis Brugal: Neujahrs=
Dopbelkonzert. — Liederkranz, nachmittags 4 Uhr im Feſtſaale
der Turngemeinde (Woogsplatz): Weihnachtsfeier, ab S Uhr abends
Tanz. — Badener Verein, bei Sitte im Gelben Saal, ab 4 Uhr
nachmittags: Weihnachtsfcier mit Tanz. — Heſſ. Fechtverein
Waiſenſchutz, ab 4 Uhr nachmittags in ſämtlichen Räumen des
Städtiſchen Saalbaues: Weihnachtsfeier mit darauffolgendem Tanz.
Krieger= und Militärverein Blücher,
Krieger=
vereinskameradſchaft Germania, nachmittags 4 Uhr im
„Perkeo”: Gemeinſame Nachfeier mit Tanz. — Union=, Reſidenz=
Thea=
ter, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen. —
Turn=
gemeinde 1865 Beſſungen Vereinshaus, Heidelberger
Straße 131, nachmittags 6 Uhr: Tanzfeſt. — Bayern=Verein
1891, nachmittags 4 Uhr im Konkordiaſaal: Weihnachtsfeier,
Ver=
loſung, Tanz.
Dageskalender für Samstag, den 2. Januar 1926.
Landestheater, Großes Haus, nachmittags 3 Uhr, Ende 6 Uhr,
3. Samstags=Fremdenmiete: „Der Vogelhändler”
— Kleines Haus,
Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr, Zuſatzmiete Vé: „Sakuntala”
Orpheum, abends 8 Uhr: „Der blonde Traum”. — Nat.=Soz.
deutſche Arbeiterpartei, abends 8 Uhr im Perkeo:
Weih=
nachtsfeier, verbunden mit Tanz. — Richard=Wagner=
Ver=
band deutſcher Frauen, nachmittags 6 Uhr Vortrag des
Herrn Prof. Sternfeld: „Tannhäuſer in ſeinen verſchiedenen
Faſſun=
gen”. — Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele:
Kinovor=
ſtellungen.
A
Nu
Wund rote Haut
Aufſpringen der Hände und des Geſichts, Froſtibeulen, Wundſein und
unreinen Teink beſeitigt ſofort die glyzerinhaltige Creme Leodor, die
edelſte der Parfümereme. Dieſes bewährte Hautpflegemitkel
erhal=
ten Sie überall, wo Sie die bekannte Chlorodont=Zahnpaſte kauſen,
(IDp.19892
98
Seite 16
Freitag, den 1. Januar 1626
Das Bild der heiligen Familie.
Von
Fritz Wilhelm Schönfeld.
Die Wohnung des gütergeſegneten, aber nur den eigenen
Leibesfreuden huldigenden Diſtrikts=Schornſteinfegermeiſters
An=
ſelmus Bleidieſel und ſeiner kinderloſen Ehegemahl in Elvira
aus dem Hauſe Kiekeben enthielt einen unentdeckten Schatz.
Das Bild der heiligen Familie, anders konnte man die
Kompoſition nicht deuten, ſchien offenbar aus Unentdecktheit
förmlich in die Augen der Beſucher zu ſpringen; Bleidieſel
wurde in ſeiner Ruhe ſichtlich geſtört, weil die Bewerbungen
um die Arbeit anſchwollen. Es lauffeuerte um ſein Haus in
immer engeren Kreiſen. Beinahe wurden die zünftigen
Gelehr=
ten mobil.
Bleidieſel hatte es jedoch leicht, ſeinem Bedürfnis nach
Un=
veränderlichkeit zu fröhnen, denn zu ſeinem Diſtrikt gehörten bei
allem Reichtum mehrere Schlöſſer und ein paar Miniſterien der
ſchönen Kaiſerſtadt Wien, er brauchte kein Geld. „Ich gebe das
Bild nicht weg,” nur aus Unfreundlichkeit ſagte er es, denn er
hatte trotz ſeiner 55 Jahre noch nie gewiſſenhaft darauf geſchaut.
Das Bild und ſeine Geſtalten waren für ihn tot und ſtumm.
Quälte ihn wirklich einmal jemand, es ſich zu betrachten, grunzte
er aus ſeinem verfetteten Halſe: „Nun ja doch, die heilige
Fa=
milie!”
Bleidieſel hatte zwei Nichten. Die eine, Hedwig, war nach
1900 geboren, mußte ſich Mühe geben, neben dem Film noch
andere Kunſtinſtitute zu ſchätzen, und nannte ſich Heddy. Die
durfte mit Onkel Bleidieſel die Weinſtuben probierenderweiſe
abklappern, und ihren Toilettenwünſchen, Reiſeplänen und
ſon=
ſtigen Ausgabefreuden war ſein Geldſchrank nie verſchloſſen.
Er war vernarrt in ihre Gewohnheiten. Ihre Baſe Eva
hin=
gegen hatte ſich durch die Anmut ihres Namens verleiten laſſen,
ſich in einen armen Poeten zu vergucken. Onkel Bleidieſel aber
drohte mit Enterbung: „Bleibe mir mit dem Lyrikus vom Halſe.
Man hat mit ſolchen Schwarmgeiſtern ſchon allerhand erlebt.
Be=
ſonders, wo er auf das Bildchen fahndet. Braucht er Geld oder
Ehre?”
Eva nutzte die Anſpielung ſchnell aus: „Onkelchen, gib mir
einen Hunderter für meine Armeleutekinderftube.” — „Nein” —
„Nimm mich auch mal zu Lamla mit, zur Zigeunermuſik beim
Veltliner Wein,” prüfte ſie weiter. Onkelchen ſchmunzelte Heddy
in Ringellöckchen und Knierock an, anwortete aber Eva: „
So=
lange du deine blaſſe Studentenbluſe und den Scheitel trägſt,
geht das nicht.” — Da ſetzte ſich auch Eva oſtentativ vor das
Heiligenbildchen, dachte an ihre Kleinkinder und liſpelte: Wir
werden ihm den Geiz ſchon eintränken! — Nicht anders, als daß
wir ihm zu Geiz und Trägheit auch noch die Habgier wecken. —
Zu Silveſter wollte Bleidieſel nicht einſam ſein. Elvira ſtand
ſchon vor Ankunft der Gäſte hinter dem Wall der Mohnpielen,
Strietzel, Kaviarbrötchen und Lachsſemmeln und übte Tricks zur
Erweckung von Eßluſt. Bald ballerte eine Punſchbowle glührot
Hitze und Duft durch das mollig angeheizte Nußbaumſälchen, zu
dem Bleidieſel drei ſeiner Wohnräume vereinigt hatte.
Zur Jahreswende wurde ſelbſt Bleidieſel nachdenklich, was
ſich dadurch äußerte, daß er ſich nicht um Heddy kümmerte: deſto
heftiger, vom Alkohol verwirrt, machte er Eva weinerlich den
Hof. Er ſtampfte mit dem Fuß: „Du kannſt mir doch einmal ein
harmloſes Nichtchenküßchen geben, ehe ich ſterbe.” Mangels
Er=
folg: „Du biſt eine ſteife Pute!” Eva lächelte: „Warte nur ab.”
dabei dachte ſie an ihren Poeten, den ſie nicht hatte mitbringen
dürfen; und als ſie kurz vor Zeigerwende ſpähend das Fenſter
öffnete, ſuchte Heddy Zuſammenſtoß mit ihr, denn ſie war
wütend, daß Eva ihr Onkelchen, hatte ablaufen laſſen. „Was I
gafft du durchs Fenſter?” — Cva bebte: „Ich gehe dem
Glocken=
klang entgegen. Bald wird wieder, der ganze Erdball tönen.
Von Wien bis Batavia, vom Feuerlande bis nach Hammerfeſt, wie ich!“
Die Erde iſt verbunden, in der heiligen Neujahrsnacht. Eine
feierliche Gemeinſchaft.” — Heddy nahm eine Praliné von dem
Silberhochzeitgeſchenk der Schornſteinfeger=Geſelleneinheit, legte
ſie auf den Tiſch, klatſchte mit der Hand darauf: „So denk ich hinaus, wie er gekommen,
mir die Erde. Klatſch, aus! Klingeln, nicht Läuten, iſt die rechte
Lebenensauffaſſung.”
Vor der Tür begann da der Geſang. Alles ſchaute hinaus.
die ein warmes Abendſüppchen erbaten. Es ſei ſo ſehr fröhlich
und hell hinter den Fenſtern des Herrn .. . .."
Der angetrunkene Geizkragen ſpottete jedoch: „Hier ſoll zur
Neujahrsſtunde ein Breiſüppchen vorrätig ſein? Trollt euch nur!
Punſch bekommt euch doch nicht auf den leeren Magen.”
Da aber ſprang in ſchnurrigen Bockſprüngen eine behaarte
Faungeſtalt in den Vordergrund. Mit einem zappligen Satze
war ſie im Raum. Der beſäuſelte Bleidieſel dachte an das
Tele=
doſe in Sicherheit. Der Faun hüpfte inzwiſchen zielſicher an die
Wandſtelle, an der das alte Bildchen hing: „Haha, ein
Heiligen=
bildchen ſoll das ſein?! Alter Schläfer. Ich werde dir das Bild
einmal erklären.”
Bleidieſel war ſo voll Wein, daß er nicht mehr an die verhaß= Wert hat. Sonſt brenn ich’s am Ende noch ab!”
ten Quälereien um das Bild dachte, er vermutete ſelig einen Sil=
Faun räuſperte ſich, nahm die Poſe des klimpernden Bänkelbar=
Umweg.
Zittern . . . Eine nacktwadige Dirne feilſcht mit einem Fremden
ſtahl. Man ſieht ihr an, daß ſie einer ſchweren Stunde
entgegen=
geht, aber mit ſilbernem Gelächter läßt ſie ſich von dem Freuden ſchuld.”
Schmeicheleien ſagen.”
Plem, plem, machte der Faun, als wäre eine Strophe um.
„Durch ſchmuitzige Gaſſen führte das Mädchen den Frennden zu tiere ich 100 000 Kronen —
einem ärmlichen Häuschen: Ein Bildermaler wohnt dorin mit
Weib und Kind.”
hat, wenn es hungert.”
er hörte ſtill weiter zu. Der Fremde kam, um zu gaffen. Das ja Pfiffikuſſe!”
Bübchen ſpendete Glückſeligkeit mit jedem Schritt, mit jeder
Silbe. Der Vater arbeitete Tag und Nacht um Geringſtes. Da
hat er ſich ſchließlich zum Troſt ein Bild gemalt. Der Faun be=
Braunhaarig, auf die Tiſchplatte herabgebeugt, daß man ſeine
Sorge nicht ſähe. Ueber ihn gebeugt ſein Weiblein, die nichts
merkt, ſondern vur das Büblein hütet, das ihm nackt auf dem
Rücken reitet, ein Peitſchlein ſchwingend: Hallo, vorwärts!
Doch: Maria, Joſeph und Kind?”
Plem, plem, ſtimmte der Faun. Der Maler lächelt ſein
Weib an: Vielleicht bringt uns das Bild das Glück, deſſen Name
iſt Brot und Milch. . Da aber pfändeten die Gläubiger das
Bild und überließen es den Dreien, in der Goſſe zu ſchlafen,
weil ſie ſagten, das Bildgeld reiche noch lange nicht für die
Mietsſchuld.
Der Sänger uſchwänzelte nun Bleidieſel imer enger:
„250 Jahre ſind vergangen. Das Bildchen hat von ſeiner
Duſtig=
keit nichts eingebüßt.”
Bleidieſel wollte flüchten, deshalb fing der Faun wie ein
hampelnder Scherenſchnitt an, die Glieder zu ſchlogen: „... und
Nummer 1
es hängt jetzt bei einem großſpurigen Ofenonkel und langweilt
ſich! Wenn die Menſchlein darin doch auch ſo zappeln könnten,
Nun ſchmetterie er faſzinierend: „Die Figuren fangen an, ſich
zu bewegen. Sie kommen bittend auf uns zu!”
Mit einem Satze war der Verkünder wieder zum Fenſter
Bleidieſel war es unheimlich geworden, er ſchickte ſeine Gäſte
ſchlafen. Er ſelber aber ſtellte ſich ſchwankend vor das Bildchen.
Es war eine armſelige Schar bitterbös vom Leben Geſchlagener, Er fing die Figuren zu ſuchen an. Das erſte Mal! Die wuchſen
ihm wie die Bilder im Film ins Menſchengroße. Jetzt ſtiegen
ſie ſogar aus der Leinwand heraus. Bleidieſel verbroch ſich
grau=
ſend in ſein Bett. Aber die Geſtalten waren wieder da. Die
eine trug auf den Kleidern ein blutendes Herz. Die Peitſche
klatſchte ihm Striemen ins Geſicht. Du haſt kein Breiſüppchen
übrig gehabt. Das Weib hatte gar Evas ſtaubfreien Scheitel,
den ſtarren, glatten.
Am anderen Morgen ging er gruſelnd um das Bild herum.
phonzeichen. „Ueberfall‟. Elvira brachte wenigſtens die Kaviar= Er hatte es angeſehen, aber es ſchauderte ihn. Eva lachte aus
ganzem Herzen: „Soll dir mein armer Poet helfen, es
wegzu=
ſchaffen?” — Bleidieſel dämmerte es: „Ah, der Faun!”
Dennoch: „Mich grauts, hol den Reimſchmied." Zu dieſem
brummte er biſſig: „Ich will nur ſehen, ob das Ding wirklich
Da nahm der Poet den Reichen beim Arm, unter den
ande=
peſterſcherz, und hörte geduldig zu, je länger es dauerte. Der ren das Bild, und ging lächelnd zum erſten Leiter der
Staats=
galerien. Der hatte das Bildchen kaum geſehen, ſchon ſtürzte er
den an und machte einen für das Ohr Bleidieſels ſchmackhaften zu ſeinen Regalen, ſchlug Bücher nach, holte Bildtafeln hervor.
Eine legte er neben Bleidieſels Bild. Mit einer Stimme, als
Die Sonne Spaniens bringt die Luft über der Alhambra zum ſetze ihm das Herz aus, fragte er: „Es iſt es — — es iſt der
ver=
lorene Villavicencio! Es iſt das Bild, das der Marquiſe
Abeci=
um einen elfenbeinernen Bambino, den ſie ſoeben ihrem Herren, dofug in der Pariſer Revolution entwendet wurde. — Oh. wo
haben Sie es her?” „Erſatz für eine gräfliche Schornſteinfege=
Der Leiter beſchwor ihn: „Schon aus meiner Taſche garan=
Bleidieſel wurde bei dieſer Zahl ſelbſt die Lücke an der
Wand gleichgültig. Er wurde beweglich wie ein Jüngling, Geld
Nun wurde der Faun gründlich: Jung iſt der Maler und in Haufen! Als der Kauf perfekt war und es an das Einkaſſieren
hat ein madonnenfeines Geſchöpf zur Frau, das lächeln gelernt ging, zog der Poet einige Tauſender vom Zahlbrett: „Für meine
Straßenſänger in der Neujahrsnacht.” Bleidieſel zerging in Ge=
Anſelms Augen verſtellten ſich ein wenig fragwürdig, aber rührtheit, legte noch Scheine dazu: „Für arme Poeten. Das ſind
Heddy ſtrampelte böſe wie ein Füllen in der Runde. Sie
war in der Alleingunſt bei Bleidieſel abgeſetzt. Etwa, weil das
Bildchen nun fort iſt? Im Gegenteil. Der Poet iſt lachend nur
gann zu jubilieren: „Seine Frau und ſich und den Buben. Nicht: bis an die Treppenflucht der Galerie gegangen. Dann hat er
Madonna, Joſeph und Feſulein. Nein, ſich ſelbſt, malte er, das Onkelchen am Arm zurückgezogen. Ihn lange gütig geneckt..
Märchenprinzeſſin Abecidofug ſitzt unſichtbar auf dem Stuhl
neben dem ſüßen Armenheiligenbildchen in der Nußbaumſtube
an derſelben Stelle, wo es immer hing. Aber es lebt jetzt, wenn
auch immer noch unentdeckt. Der Breiſüppchentopf ſteht gut
vor=
bereitet zur Hand und es ſchwimmen meiſt ſogar Fleiſchſtücklein
darin.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd enſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
druch und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 28 Seiten.
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R
f2
Nummer 1
Freitag, den 1. Januar 1926
Seite 17
Kriegsnacht in der Nordſee.
Von Kapitänleutnant Joachim Lietzmann.
Dezembernacht 1914. Die Hölle hat alle ihre Teufel auf die
Nordſee losgelaſſen. Mit dämoniſcher Gewalt jagt ein
orkan=
artiger Sturm aus Nordweſt einher. Schwärzliche Wolken
hän=
gen in Fetzen tief über der kochenden See und vermiſchen ſich mit
dem zerſtäubenden Giſcht der trotz der Finſternis zuweilen
auf=
leuchtenden Schaumkämme zu einem atembeklemmenden, eiſigen
Dunſtmeer.
Mitternacht iſt vorüber. Auf der Kommandobrücke des
deut=
ſchen Torpedoboots „S. 33” durchſpäht ein Häuflein ſeeerprobter
Männer ringsum die Finſternis. Wie gellendes Hohngelächter
klingt das Heulen des Sturmes in ihre Ohren. Am Leibe haben
ſie ſchon lange keinen trockenen Faden mehr. Brecher auf Brecher
überflutet das Boot. Schließlich haben ſie ſich, des Anklammerns
müde, an der Brückenverkleidung feſtgebunden. Sie achten nicht
der Unbilden der Witterung. Etwas ganz anderes beſchäftigt
ihre Gedanken, und hält ſie in freudiger Spannung! Sind ſie
doch nicht die einzigen, die heute gegen England auf der Wacht
ſtehen. Die geſamte deutſche Flotte iſt draußen. Nur wenige
Stunden oſtwärts kreuzt ſie unweit, der engliſchen Küſte, um
nach beendeter Unternehmung unſere Schlachtkreuzer
aufzuneh=
men, die im erſten Grauen des herannahenden Tages dem Briten
in ſeinen eigenen Häfen die deutſche Fauſt zu ſpüren geben ſollen!
Solche Gedanken beſchäftigen den Kommandanten. Von den
die Schlachtkreuzer begleitenden leichten Streitkräften
abgekom=
men, ſucht er Anſchluß an die zurückſtehende Hauptmacht zu
ge=
winnen. Am frühen Morgen muß er ſie erreicht haben. Er ahnt
nicht, daß auch die britiſche Flotte in dieſer Nacht in der Nordſee
ſteht, und daß engliſche Schiffe ſich in ſeiner unmittelbaren Nähe
befinden.
Die Stunden verrinnen. Der Sturm weht mit
unvermin=
derter Stärke fort. Der Kommandant muß die Fahrt mäßigen.
Die Seen werden auf den flacheren Stellen der Doggerbank
ſtei=
ler und behämmern, den ſchlanken Bootskörper, mit erhöhter
Wucht.
Um 4 Uhr wird die Wache abgelöſt. Verſchlafen reiben ſich
die Leute die Augen. Doch die kalte Feuchtigkeit, die im Nu ſelbſt
das dichteſte Oelzeug durchdringt, macht ſie raſch munter. Die
übrigen gehen auf den Gefechtsſtationen und in den engen
Wohn=
räumen im Gefechtsanzug zur Ruhe, bereit, beim geringſten
Alarmzeichen ſofort auf ihrem Poſten zu ſein.
Mühſam bahnt ſich das Boot ſeinen Weg durch die
aufge=
wühlte Flut. Was nicht niet= und nagelfeſt iſt, mußte ſeefeſt
ge=
zurrt werden, um es vor dem Zerbrechen zu bewahren. Selbſt
das Grammophon hat daran glauben müſſen, der unzertrennliche
Gefährte der braven Beſatzung in Freud und Leid. Wie ſprach
es doch noch geſtern beim Verlaſſen der heimiſchen Gewäſſer?:
„Denn wir fahren, denn wir fahren gegen Engeland!”
Endlich rückte man dem Feind in ſeinem eigenen Neſt zu
Leibe. Aber dies Wetter macht einen böſen Strich durch die
Rech=
nung. An eine Bedienung der Geſchütze iſt nicht zu denken. Wenn
der Feind plötzlich auftauchen ſollte, bleibt nichts übrig, als den
Inhalt der Kartoffelkiſte über ihn zu ergießen, und auch das wird
ſchwierig ſein! — Doch die Hauptſache hleibt ja, daß die großen
Brüder, die Schlachtkreuzer, zu Schuß kommen.
Eine weitere Stunde iſt vorüber. Da plötzlich ertönt die
Stimme des Ausguckpoſtens: „Torpedoboot an Backbord!” Faſt
gleichmütig kommt’s aus ſeinem Munde. Nach den bisherigen
Erfahrungen kann es natürlich nur ein deutſches Boot ſein. Der
Kommandant dentt anders. Mit ſcharfem Blick hat er längſt vier
Fahrzeuge erkannt, die im nächſten Augenblick ſeinen Kurs auf
etwa 200 Meter Entfernung kreuzen müſſen. Sein geſchultes
Auge iſt ſich ſofort darüber klar; eine britiſche
Zerſtörerhalb=
flottille! Der Feind iſt da! Die Anweſenheit weiterer Strei kräfte,
vielleicht ſchwerer Großkampfſchiffe, iſt nicht ausgeſchloſſen.
Fieberhaft arbeiten ſeine Gedanken. An einen Kampf, noch
dazu gegen dieſe Uebermacht, iſt nicht zu denken. Aber der
Flot=
tenchef muß die wichtige Meldung über den Feind erhalten,
und dieſem wiederum muß die Anweſenheit unſerer Streitkräfte
in ſeinen Gewäſſern vorläufig um jeden Preis verborgen bleiben.
Jetzt gilt’s die Probe auf die in langen Friedensjahren ſo oft
bewährte Kaltblütigkeit. Die Maſchinen haben geſtoppt. Jede
auffällige Bewegung in ſeitlicher Richtung muß unterbleiben.
In dieſem Abſtand ziehen ſich die vier Zerſtörer vor dem
Bug des deutſchen Bootes vorüber.
„Hart Steuerbord. Beide Maſchinen große Fahrt voraus!”
Nach zwei Minuten hat ſich „S. 33” als taktiſches „Nr. fünf”
an die britiſche Halbflottille angehängt! Selten wurde der
Ab=
ſtand peinlicher genau innegehalten, als in dieſen kritiſchen
Augenblicken.
Ahnungslos ſetzt der Brite ſeinen Weg nach Süden fort.
Selbſt die auf dem achteren Turm des letzten Zerſtörers
befind=
lichen Poſten merken nichts von dem ungebetenen Gaſt. Die
Möglichkeit einer ſolchen Unverfrorenheit kommt ihnen nicht in
geräuſchlos zu verſchwinden, wie er gekommen. Auch jetzt
mer=
ken die Engländer nicht, daß ſich irgend etwas verändert, daß ihr
den Sinn. So halten ſie „S. 33” für einen der ihrigen.
Für den deutſchen Kommandanten aber ſind es Minuten
un=
geheurer Spannung. Jeder Augenblick kann die Entdeckung und
damit ſein Verhängnis bringen. Doch ohne Zwiſchenfall
ver=
geht die Zeit. Nach zwanzig Minuten kann er’s wagen, ebenſo
bisheriger Hintermann immer weiter zurückbleibt, bis er in der
Dunkelheit aus Sicht kommt.
Eine Viertelſtunde ſpäter überbringen die elektriſchen Wellen
dem Flottenchef die Nachricht von dem Auftreten feindlicher
Streitkräfte, und als der Morgen graut, ſteht „S. 33” im
ſchützen=
den Bereich der Hochſeeflotte.
Ein eigenartiger Zufall, wie er in der Seekriegsgeſchichte
immer wieder auftrat, ließ die beiderſeitigen Schlachtgeſchwader
einander verfehlen, obwohl ſie ſich in der Nacht, ohne es zu
wiſſen, auf dichteſte Entfernung gekreuzt hatten. Er verſagte
un=
ſerer Flotte ihren ſehnlichen Wunſch, ſchon damals einen großen
Erfolg über ihren Hauptfeind zu erringen.
Von der engliſchen Küſte aber trug der Sturm an jenem
Morgen dumpfen Kanonendonner zur deutſchen Heimat herüber.
In ſelbſt nach feindlichem Urteil einzigartig kühnem Angriff
be=
ſchoſſen unſere Schlachtkreuzer die feindlichen befeſtigten
Küſten=
ſtädte Scarborough und Hartlepool und trugen die Botſchaft nach
Großbritannien, daß der Geiſt der Gefallenen der Falklandſchlacht
in ungebrochener Kraft fortlebte.
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Seite 18
Freitag, den 1. Januar 1926
Nummer 1
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Glück und Segen wünſch’ ich nun.
uns allen in der Steuerhölle. (20767
Füllen mögen ſich die Taſchen,
daß kommen dann zu uns die Maſſen
zu kaufen dieſe ſchönen Kleider
und ſo die Geiſter werden heiter.
Kleider=Hörr, Grafenſttaße 23
Raf
Prosit Neujahr
allen Turngenossen, Sanges-
Kegelbrüdern und Gästen
Hermann Geyer
Bessunger Turnhalle.
(C,8650)
Ef
G
S
Kie
Allen weinen werten Kunden,
Freunden und Bekannten
die herzlichsten
Glückwünsche
zum Jahreswechsel!
ADAWMAHR
Kolonialwarenhandlung
Wienerstr. 82 (20765, Telephon 2682
Sff
K
Meiner werten Kundschatt,
Freunden und Bekannten
Viel Glück
zum neuen Jahre!
Bäckerei Steinmetz
Gutenbergstrasse 54
38644)
Vecſe
Meiner verehrten Kundſchaft,
Freunden und Bekannten
Die herzlichſten
Glückwünſche
zum neuen Jahre!
Maſchinen=Strickerei
A. Bürne
Blumenthalſtr. 43. (*38641
Meinen verehrten Gästen,
Freunden und Bekannten
ein glückliches
neues Jahr
Familie J. Schnauber
(Perkeo) 120752
Cedcccae 23
Reſtauration zumodeon
Seleshon 2.
Marienplatz
Darmſtadt
Unſern lieben Gäſten, Freunden, Nachbarn
und Sönnern
(20684
ein herzliches Profit neujahr!
Albert Rouffel und Frau.
OOOD2222
R
K4
P
Meiner werten Kundſchaft und Derwandten
ein glückliches neues Sahr!
(20746
Flaſchenbier=
Georg Berth u. Frau handlung,
Mineralwaſſerfabrik, Stiftſtr. 89, Darmſtadt.
P
—f
5
Wir bringen unſeren verehrten Freunden und Häſten
die herzlichſten Glückwünſche
6. Schiel
und Frau
zum Jahreswechſel
hotel zur Poſts
Unſerer hochgeehrten Kundſchaft, Freunden und Bekannten
die herzlichſten Glückwünſche zum Jahreswechſel!
M. Schießlinger und Frau
Naturheilinſtitut
Darmſtadt
(* 38659)
Bismarckſtraße 53
Meinen verehrt. Kunden
die beſten
Segenswünſche
zum neuen Jahr
Michels Lebensmittelgeſchäft
Ludwigshöhſiraße 55
(:3856
Unſerer werten Kundſchaft
die herzlichſten
Glückwünſche
zum neuen Jahr!
C. Boſſſer 8 Co.
Radiovertrieb
Kirchſtraße 17
Wfß
Ve
Allen werten Gästen, Freunden,
und Bekannten
ein herzliches
Prosit Neujahr!
Familie Ed. Barth
zum Chausseehaus
Nieder=Ramſtadt (2os6:
Prosit
Neuiahr!
meiner verehrten Kundschatt
und Kameraden der R. e. K.
Spediteur (*38634
O. MÜLLER
Karlstr. 49 Telephon 3232
eeeeteeeete
Meinen werten Bekannten, Gäſten
u. verehrlicher Kundſchaft wünſche
ich zum Jahreswechſel einen guten
Verlauf des
neuen Jahres 2o665
Philipp Barth
Inhaber der Barth’s Weinſtube
und der Weinhandlung
ksnssssssstssttstt
POOO0
Unſeren werten Gäſfen, verehrlichen
Kundſchaft, Nachbarſchaft, ſowie
Verwandten und Freunden
die herzlichſten
Glückpünſche
zum neuen Jahre!
Wilhelm Ragel
und Familie 20666
Obſtweinkelterei u. Kelterei=Ausſchank
Meinen werten Kunden, ſowie Freunden
die herzlichſten
Glückwünſche
zum neuen Jahre
Friedrich Stelz
Zigarren, Zigaretten und Tabak
Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 56
Griesheim b. D., Ludwigſtraße 45
Wi
DcoClo
Meinen werten Gäſten, Freunden
und Bekannten
ein glückliches
neues Jahr!
2032233322302322235
Meinen verehrten Gäſten,
Freunden und Bekannten
ein kräftiges
% Hotel=Reſt. „Zur alten Poſt”
20754) Hermann Düvel
Keseese eseeergegseete
W. Brauer
Schuſtergaſſe 18 26660
ERJDJHRRIRTHRDSSNS
25)
Allen meinen verehrten Gäſten,
Freunden und Bekannten
ein glückliches
Neues Jahr!
2. RheingauerWeinſtube
(. 20758) Beſ.: H. Moog
Brauerei=Ausſchank „Zur Krone‟ Olbinzn. se. sn Insn sb da sn.sn.
Do
Oo
V
Allen Verwandten, Freunden und
Bekannten, ſowie meinen verehrl
Gäſten und Nachbarn
die herzlichsten
Gläckwünsche
zum Jahreswechsel!
Reſtauration z. Deutſchen Hof
Adam Wolk
Obſt= und Beeren=Kelterei
Waldſtraße 23. (* 2066S
Meinen verehrten Gäſten,
Freunden und Bekannten
ein kräftiges
Ph. Bachmann u. Frau
Kurhaus Trautheim
(20749
D
RR 446
Meiner werten Kundſchaft,
Freunden und Bekannten
ein herzliches
gNSHABAFBAANNg
Meiner werten Kundſchaft
die beſten Wünſche.
Hch. Frutig und Frau
Bäckerei
heilgerſir
Ma
zum
Jahreswvechſell,
Pelz=Spezial=Haus
Alfred Zimmermanne!6
Rheinſtraße 23. 20700
HANSBASSSHABNBSBBNSH O
Ein gutes
neues Jahr
wünſcht die
Darmſt. Bewach.=Geſeilſchaft
Debewag. Heinrichſtr. 62
Telephon 254
A
Unſeren werten Stammgäſten,
Vereinen und Bekannten
die herzlichſten
Glück= u. Segenswünſche
zum neuen Jahre!
K. Heidenreich und Frau
Reſt. Rummelbräu
(*38532)
Herzliche Glückwünſche
zum neuen Jahr
allen Gäſten, Bekannten und
Gönnern
Weinhaus „Mascotte‟
Familie Geil, Holzſtraße 5
W
Unſerer werten Kundſchaft,
Ver=
wandten Freunden u. Gönnern die
herzlichſten
Wünſche
zum Jahreswechſel 20678
Fam. Fean Diefenbach & Sohn
Auto= und Fuhrweſen. Möbeltransport
Pankratiusſtr. 13—16. Tel. 2483
EecoeEeo6
Meiner werten Kundſchaft, Freunden
und Bekannten (*38617
herzliche
Glückwünſche
zum neuen Jahr
Fam, Friedr. Schifler
Spenglerei u. Inſtallationsgeſchäft
Tannenſtr. 7 Tel. 2207 Weinbergſtr. 14
R H
Meinen werten Gäſien
Freunden und Bekannten
Herzl. Glückwünſche
zum neuen Jahr
20676
„Café Haſſie
Beſitzer: Frz. Göckel
A
Meiner verehrten Kundſchaft
Freunden und Bekannten
viel Glück
zum Jahreswechſel
Wilhelm Barth und Familie
Konditorei und Café
Aſ
im herrlichen Mühltal
von Eberstadt 25 Minuten
Unseren werten Gästen
ein gesundes
Reues ahr
August Hlig u. Frau
D
Allen meinen werten Kunden d
herzlichsten,
Glückwünsche
zum Jahreswechsel!
Friedrich Ullert u. Frau
Erbacherstrasse 7 20669
Schweine ,„ Kalbs- u. Ochsenmetzgerei
Unſeren werten Kunden, Freunden
und Bekannten
die herzlichſten
Glückwünſche
zum neuen Jahr!
Conſiantin Meß und Frau
Metzgermeiſter
Telephon 1686
(B20771
Ein glückliches Nrujahr
wünſcht
38638 L. Spengler
Inſt. elektr. Anlagen Tannenſtr. 5
„e
H
Meinen werten Kunden,
Freunden und Bekannten
die herzlichſten
Glückwünſche
zum neuen Jahr!
Hans Kappel=
Kahlertſiraße 31 20674
24
Meinen werten Gäſien, Freunden
und Bekannten ein herzliches
Proſit Neujakr!
Café Henn
So
Villenkolonie Eberſiadt, Tel. 497.
(20782)
U D 23
K4
Meiner werten Kundſchaft, Freunden
und Bekannten ein herzliches
Proſit Neujahr!
H. Volz (ess67e
Holz= und Kohlenhandlung
A
8
Unseren Geschäftsfreunden und
Bekannten beste
Neujahrswünsche!
Karl August Engel
Inhaber August Engel
und Töchter L. u. M. Engel
Schuchardstraße 8. (38672
DHn
Geſchäftsfreunden und Bekannten
zum Jahreswechſe
herzlichſte
Luifenſtraße 36.
[ ← ][ ][ → ] Reſiaurant Nordend
Kranichſteinerſtraße 42.
Meinen werten Gäſten,
Bekannten und Nachbarſchaft
ein herzliches
Proſit Neujahr!
Familie Morchel
20693
J7
Meinen werten Kunden, ſowie
Freunden und Bekannten wünſche
neues Jähr!
Georg Hein, Manufakturwaren
Ernſt=Tudwigſtraße 20 (20667
Meiner werten Kundſchaft, Freunden
und Bekannten wünſcht
ein geſundes, frohes
Neujahr!
Firma
Wilhelm Schwinn
Spedition, Möbeltransport
Darmſtadt
Kirſchenallee 86 * Telephon 3180
Büro:
Weiterſtädterſtraße 35.
(20679
Meiner verehrten Kundſchaft
ein kräftiges 2Ri1
Proſit Neujahr!
Heinrich Boßler u. Familie.
Karlsſtraße 40/42
O
Unſeren werten Gäſien,
Freunden und Bekannten
20691
ein herzliches
Proſit Neujahr!
Familie Brugal
Spaniſche Bodega „Zum palais”.
K
70
0
Meiner werten Kundſchaft,
ſowie Freunden u Bekannten
wünſcht ein glückliches
(B. 20658
Herzliche
Neujahrswünſche
ſende meiner werten Kundſchaft, ſowie
Freunden und Bekannten
Phil. Maul
Spenglerei u. Inſtallationsgeſchäft
Weinbergſtraße 36‟
Telephon 974
Meiner werten Kundſchaft,
Freunden und Bekannten
ein glückliches neues Jahr!
Martin Fiſcher und Frau
Kolonialwaren und Feinkoſt
Moosbergſtraße 49 Telephon 2816
1B. 20672)
6
OONOC
Unſeren werten Kunden und
Bekannten ein herzliches
ProſitNeujahr!
Darmſtädter Käſefabrik
Willke & Co.
Schießhausſtraße 70 (B. 20775
D
oe
Tu3e
Toe
O3 2.
Herzl. Glückwunſch
Neues Jahr
zum (20711
Schuhmachermeiſter F. Dräger
Heinheimerſtraße 90 38685
neuen Jahr!
Valentin Wagner
Brauerei zum goldnen Anker
Wünſche allen meinen Gäſten,
Freunden und Bekannten ein
glückliches
neues Jahr
Familie Mar Golling
Hanauer Hof (3s751
Meiner werten Kundſchaft,
Freunden und Bekannten die 1
herzl. Glückwünſche
zum Jahreswechſel.
Afie
Aug. Koeltgen
Elektrotechn. Inſtallationsbüro
Georgenſtraße 3.
Fernruf 2267.
O
7
zum neuen Jahr! (3855
Familie Grohe
Brauerei zum Erbacher Hof
Meiner werten Kundſchaft
zum Jahreswechſel
ein herzliches
Proſit Neujahr.
„Schwarzwaldhaus”
Georg Hallmeher.
20724
Meiner verehrten Kundschaft
die besten
Glück- und
Segenswunsche
ZUM NEUEN TAHREI
A. WElCHEL 38690
Herr.- u. Damen-Friseur-Salon
Darmstadt Kahlertstr.
oZ
Meiner verehrten Kundſchaft,
Freunden und Bekannten die
herzlichſten
Gluawunſche
zum
Jahreswechſel!
Georg Reeg
Metzgermeiſter 4 Grafenſtraße
(20701)
O
—f
R
Meinen werten Kunden,
Freunden und Gönnern
ein kräftiges
Proſit Neujahr!
Familie Heinrich Bangert
Saalbauſtraße Nr. 37 20728
Kanganagdngannaanz6
R
*
Meiner werten Kundſchaft,
allen Bekannten
20656
ein kräftiges
Proſit Neujahr
Wilhelm Dreßler
Metzgermeiſter, und Frau
Fuhrmannſtr. 1
RRFRFRFFRRR
Gf
O
Herzliche Glückwünſche
zum neuen Jahr
allen Gäſten, Bekannten und
Gönnern.
Sport=Café=Reſtaurant
Beſ. Jak. Herrmann
Mühlſtraße 36 Am Meßplatz
KR
Of 7
Meiner werten Kundſchaft, ſowie allen
Bekannten und Gönnern .
zum neuen Jahr!
Kolonialwaren= u. Kartoffelhandlung
Ph. Germann
Meinen werten
Gästen, Freunden und
(20681
Gönnern die
besten Glückwünsche
zum Jahreswechsel
HOTEL KUHLER GRUND
Jugenheim a. d B., Bes.:H,Gramsch
K
A
Allen lieben
Freunden, Gästen
und Bekannten ein
kräftiges
Prosit Neujahr!
A. Baumann e0ss
Münchener Hofbräu
Gm055
Meiner
werten Kundſchaft
die beſten
Glückwünſche
zum neuen Jahr=
Adam Falter
Ecke Hoch= und Kiesſtraße 34
Karlſtraße 631 , (B.20773
Gac8
Meiner werten Kundschatt,
allen Freunden, Verwandten
und Bekannten
(B.20772
herzlichste
Glückwünsche
zum Jahreswechsel
wünscht Metzgermeister
Phil. Jung und Frau
Uaztann Tez34,
O
Allen unſeren werten Kunden
und Gönnern wünſchen wir
auf dieſem Wege ein
glückliches neues Jahr!
Hans Will
Metzgermeiſter (B. 20668
Karlſtraße 119 — — Telephon 3225
K5
Unſerer werten Kundſchaft
Freunden und Bekannten
die beſten Glückwünſche
zum neuen Jahr!
Fam. Philipp Scheerer Metzgermeiſter
Meinen werten Gäſten,
Bekann=
ten und Nachbarn ein herzliches
Proſit Neujahr!
Alois Fuchs nebſt Frau
Martinsbierhalle
Liebfrauenſtraße 37 (-38590
Prosit
Neujahr
Haschinenstrickerei
2073
Braundarth
Betestererteretttte
im Hause der
Heils=
armee /*38598
2„Zum Heſſiſchen Haus
Gf
OTel. 1826 Darmſtadt Tel. 1826
Meiner werten Kundschatt,
Ecke Grafen= und Waldſtraße
Freunden und Bekannten die
Meiner werten Nachbarſchaft
herzlichsten
Gäſten und Bekannten ein herzliches
Neujahrswünsche
Gg. Geil 420748
*Proſit Neujahr
Installation:• Elek ri o-eAnagen R
3 Familie Friedrich Nummel s// Holsstraße 7 — Telephon 2104
Deosstesteseretttessste
K
K
Unſerer werten Kundſchaft u. Gönnern
die beſten
Glückwünſche zum
Jahreswechſel
Ad. Appel und Frau
Metzgerei (Marktgeſchäft)
Kranichfteinerſtr. 34 Telephon 2321.
(20686
Wünsche meiner verehrt.
Kund-
schaft, Verwandten, Freunden
und Bekannten ein
glückliches neues
Jahr! (20687
OSEPH ROSSKOPE
Tuch- und Maßgeschäft, Herren-
Schneiderei, Ndr.-Ramst.-Str. 34
Carl Mion & C0.!
Darmstadt
Jemontbau- und Verrauoserchäft
O
(nh.: Carl Hion und A. Pachs
Büro und Lager Lauteschlägerstr. 12
Telephon 2614
älbeste Firma am Platze
Awänschen unserer werten Kundschaft 0
utr Ainenhen
6
Kafulk!
Zugleich empfehlen wir uns zur
Aus-
führ ung von:
I. Holzestrich- und
Gipsestrich-
böden als Linoleumunterlage.
O II. Mosaik- und Terrazzoböden in
*
einfacher und reicher Ausführung.
III. Wassersteine in allen Größen und
Farben in Terrazzo und Zement
WV. Asphaltierung von Balkonen,
O Veranden und Fahrstraßen.
V. Zementbrunnenringe von 90
und 100 em Durchm.
VI. Zementwaren aller Art zu reellen
(20755
Preisen
Hochachtungsvoll
Carl Mion & Co.
2c o d ce Dc ee e
K
Unſerer werten Kundſchaft,
ſowie Freunden und Bekannten
Friedr. Matthes und Familie
Saalbauſtr. 61
Metzgerei
B3ae57
Kaarna
Da00
66
Jaa
8
Meiner werten Kundſchaft
Glückliches neues Jahr!
2. Hochbaum, Darmſtadt
53 Langgaſſe 53 Textil=, Wäſche=
Telephon 835 und Wollwaren
(20703)
A5m 70 m2
Unserer
werten Kundschatt,
Freunden u.
Bekann-
ten die herzlichsten
Glüekwünsche zum Jahres wechse
Heinrich Schwarz
und Frau
Butter- und Käse-
Spezialgeschäft, Gra
fenstraße 27. 120688
Menensh
Unserer werten Kundschaft
zum Dahreswechsel
die besten
Glückwünsche!
Albin Schurig
und Frau
*
M Spezial-Reparatur-Anstalt
ſt
für Autobereifung
*
WElisabethenstraße 62
und Waldstr. 50.
(20710
Hssosseesss h Scssccscccc+
RRXFRRRRRRR
Unſeren werten Gäſiten, Freunden
und Nachbarſchaft (*38662
Ein Proſit Neujahr!
Familie Heinrich Speier
Frankfurterſtr. 57.
R
Meiner werten Kundſchaft,
Freunden und Bekannten ein
(38664
herzliches
Proſit Neujahr!
Hrch. Illert und Familie
Mech Strickerei Beiſungerſir 96.
Ooooeeoeooodeee
Herzlichen Glückwunſch
zum neuen Jahr!
Gebrüder Lang
Möbel=, Parkett= und Bauſchreinerei
Darmſtadt
Mühlſtraße 26 Telephon 1433.
gooeeoeeeoooeoé
OPR
Allen werten Gäſien, Freunden
und Bekannten
ein herzliches
744
„Proſit Neujahr:
Familie Georg Chriſt
„Kaiſerſaal”
(20786
Karrrgggaaggag
O
Die
herzlichſten
Glückwünſche
zum neuen Jahr!
Firma Wilh. Deuſter
Kommanditgeſellſchaft
Kleiderfabrik. (20695
1 55
Unſerer werten Kundſchaft und
Bekannten
herzlichen Glückwunſch
zum neuen Jahr
Karl Zahrt und Frau
Bauſpenglerei — Inſiallation
Marſtallſtraße 8. 20696
Seite 20
OOC
Meiner werten Kundſchaft,
Freunden und Bekannten
ein glückliches
neues Jahr!
Friedrich Gutfreund undFrau -/3s7o7 Sandbergſtraße
eleltr. Anlagen, Wilhelminenſtr. 52.
( 38680)
D
OM
„Meinen werten Gäſten,
Freunden und Bekannten
die beſten Glückwünſche
zum neuen Jahre!
(20694
Familie Georg Imhof
Gafihaus „Goldener Hirſch”
Karg
ooooeeoeebelbeledeebeeeoos
G
Meiner werten Kundſchaft die
beſten Wünſche
zum Jahreswechſel!”
26692) Bäckerei Dröll=
D
O Nieder=Ramſtädterſtraße 34
O
O
Aapn Hbnn ſſn ſnbſſ
Allen Gäſien und Bekannten
herzlichen Glückwunſch
3scey) zum neuen Jahr!
Familie Hofferbert
Schloßbierhalle Marktplatz 5
Sossssossssstsssete
*
Unſerer werten Kundſchaft,
O
z Freunden und Bekannten
6
z die herzlichſten Glückwünſche
3 zum Neuen Jahr!
Familie Georg Willenbächer
Schreinermeiſter
Telephon 2198
Herdweg 6
(B20770
tssostotsttstths
Iff4
Wf
Unſerer werten Kundſchaft,
Freunden und Bekannten ein
„Proſit Neujahr!“
Zigarrenhaus Dingeldein
Heidelbergerſtraße 102
Freitag, den 1. Januar 1926
Nummer 1
OK
Der werten Kundſchaft und allen
Bekannten ein
frohliches Leujahr
Anton Braß und Frau
OHK 53
Meiner werten Kundſchaft, Gäſten,
Verwandten und Bekannten
die beſten Glückwünſche
zum neuen Jahr
Familie Moritz Kast
Wirtſch. Landſturmeck, Landwehrſtr. 26.
Bf23
2K 5
Unſeren werten Gäſien,
Freunden und Gönnern die
herzlichſten
Glückwünſche
zum Jahreswechſel.
Guſtav Roos 8 Frau
Reſtauration zum Bürgerhof.
(20810
Kff.44
K6
Unſerer verehrl Kundſchaft,
Freunden und Bekannten die
herzlichſten
Glückwünſche
zum neuen Jahr.
Familie Weißgerber
Metzgermeiſter
Kſesſtraße 59
Telephon 643
(20819
KRRRHH5
Allen Freunden und Bekannten ein
glückliches Neujahr!
Adolf Dingeldeldein
Immobilien=Büro
20822), 39. Landwehrſtraße 39
Zeitungsverkaufsſtelle und
Inſeraten=
annahme des Darmſt. Tagblatt.
N ſſ
Unſerer werten Kundſchaft
zum Jahreswechſel
die
(*38677
herzlichſten Glückwünſche!
Stichel 8 Feiſt, Darmſtadt
Lebensmittel= und Zuckerwaren=
Großhandlung
Nieder=Ramſtädterſtraße 63½
Unſerer werten Kundſchaft
Freunden und Bekannten die
Herzlichſten Glückwünſche
zum Jahreswechſel!
3sre2) Becht & Allmann
Mech. Strickerei Grafenſtraße 31
A0MMMMO4
Wünſche allen meinen
Gäſien, Freunden und
OKO
Meiner werten Kundſchaft, ſowie
Nachbarſchaft, Freunden und
Belannten
ein kräftiges
ProſitNeujahr!
Peter Sauer,
Bäckermeiſter
Schuſtergaſſe 17 (20824
6RRR4
Bekannten ein kräftiges
Proſit Neujahr
Familie H. Reichert
Maxim=Weinreſtaurant
(20
Lassestttsssssssch
m
Ka 9
22
Meinen werten Gäſten,
Kegel=
geſellſchaften, Freunden
und Bekannten
OKR
Meiner werten Kundſchaft,
Verwandten Freunden und
Bekannten ( 38732
die beſten Wünſche
zum Jahreswechſel
Karl Vogt
Spedition, Auto=Transporte
Fuhrgeſchäft
Magdalenenſtr. 15 Tel. 2040
O
Unſerer verehrlichen Kundſchaft
Freunden und Göpnern
die herzlichſten Wünſche
zum Jahreswechſel!
(20722
Kronenbrauerei
Gebrüder Wiener, Darmſiadt.
ORRP
2
Unſerer werten Kundſchaft, Gäſten, Bekannten
und Verwandten
die herzlichſten Glückwünſche zum
neuen Jahre!
Familie Leonhard Haußner
Gaſtwirtſchaft „zum guten Schoppen”
und Kohlenhandlung. (20663
.
DN
Wir wünſchen unſern werten
Mitgliedern im neuen Jahre
Glück und Segen!
Vorſtand und Aufſichtsrat
des
(20723
Bezirks=Konſumvereins
Darmſtadt.
Unſeren Kunden, Freunden und
Bekannten
die herzlichſten Segens=
8wünſche zum neuen Jahr
G. m. b. H.
Paiig) Heß Darmſiadt
Schillerplatz 5.
(20709
O
Allen unſeren verehrten Freunden und Gäſien
entbieten wir auf dieſem Wege
unſere herzlichſten Glückwünſche
zum Jahreswechſel!
Johann Held und Frau
Café Windſor.
gorzt
KRP
P
(20702
Meiner werten Kundſchaft,
Freunden und Gönnern ein
Glückliches Neues Jahr!
Heinrich Lohr und Familie
Fuhrunternehmung — Spedition
Bier= und Mineralwaſſer=Oepot
Telephon 1782 — Nieder=Ramſtädterſtraße 20.
P
Viele herzliche
Glückwünsche
zum neuen Jahr!
Herm, Haerle
Ecke Frankfurter- und Emilstraße 9 und 11
20664)
ooooeeoeeeeeepooooeoe
Unserer verehrten Kundschaft,
Freunden und Gönnern
wünschen
(*38401
ein glückliches neues Jahr
Max Krechel Wilh. Kühler
Riedeselstraße
Heinrichstr. 113.
9e
O
Meiner werten Kundſchaft, Freunden
und Bekannten ein glückliches
Neues Jahr
W. Wagner
Ochſenmeßger (20830
Mathildenplatz 3 Teleph. 863
A
Meinen verehrl. Kunden und Gäſten,
ſowie Freunden und Bekannten die
herzlichſten Glückwünſche
zum neuen Jahr!
(Eugen Petermann und Frau
Pankratiusſtraße 1
Konditorei und Kaffeehaus
Telephon 1630. (20807
O
die herzlichſten Glückwünſche
zum neuen Jahr!
Ludwig Lind Wwe
Reſiauration zum Lindenho
Beſſunger ſiraße 39. B=
KAaR45
KO
Meiner werten Kundſchaft, Freunden
und Bekannten
ein herzliches (20814
Proſit Neujahr!
Bäckerei Wilz
Luiſenſir 30 Tel 2348
38705 Unſerer
verehrl. Kundſchaft
die beſten
Glückwünſche
zum neuen Jahr
Familie Karl Kämmerer
Spenglermeiſter. Parcusſtraße 10
RFRRFRRRRRRR
Allen Kegelſchweſtern u.
Kegel=
brüdern ein kräftiges
Prout Neujahr !
Miß B8 S04 Affs
Darmſtädter Reglerverband
FRRRRRRRRRR
Meinen werten Gäſten,
Freunden und Bekannten
herzlichen Glückwunſch N
zum neuen Jahre!
philipp Ganßmann & Frau
Café an der Hochſchule
(3 6.5
O
Neujahrs-Scherzartikel
Arnold Rode / Darmstadt
Schulstr.
(20503a
Schulstr. 3
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uſw. reparieren zu laſſen. Um Sie prompt
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(20817
Meiner werten Kundſchaſt, Freunden und
Bekannten wünſche ich ein
glückliches neues Jahr.
Firma Th. Fey, Inh.: Billi Zey
Spenglermeiſter
Tel. 2013 Kranichſteinerſtr. 8½ Tel. 2013
Perſonenauto
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überholt, fahrbereit, bis 1. 7 26 verſteuert,
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ihre Adreſſe niedetlegen unter E 208
die Geſchäftsſtelle
(*38607fg
Unſeren werten Kunden und Gäſfen,
ſowie Freunden und Bekannten
zum Jahreswechſel!
Familie Karl Wagner
Grafenſiraße 8= Telephon 1632
* Lebensmitel — Frühſtüickeſtube
Z
Idealer Winteraufenthalt!
Gaſihof und Penſion
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Höhe 850 m =Poſi Reutte, Bahnſtation Ulrichsbrücke, Strecke Kempten-
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[ ← ][ ][ → ]Freitag, den 1. Januar 1926
Nummer 4
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und größte original indische Eilm
Ortsgruppe
Darm=
ſtadt im 9. H. V.
Sonntag, 3. Januar
1926, nachm. 5 Uhr,
im „Bürgerhof”
Eliſabethenſtr. 2:
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Feler
Kinderbeſcherung —
Ueberraſchungen.
Festspiel.
Alle Mitglieder ſind
m ihren Angehörigen
herzlich eingeladen.
Gäſte willkommen!
— Eintritt frei! —
Fr. Lit. Künſtl.
Geſellſchaft
Montag, 4. Januar,
8 Uhr
Hotel zur Traube
Zweiter Vortrag
des Sonderzhklus
„Kriſis der Künſte‟
Hermann Kaiſer
„Die Grundzüge der
modernen Muſik”
mit muſikaliſchen
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Motto: Das wahre Glück, das du ersehnst,
erkämpfen mußt du’s um es zu besitzen.
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Der Film der 1000 Wunder
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in einem ganz unerhörtem Ausmaße
Darmstadt erlebt mit diesem Werk
das grösste Film-Ereignis der Saison!
Man hat seinesgleichen noch nicht gesehen
in der Hauptrolle die 1Sjährige Inderin Seeta Deuis
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ugendliche haben Zutritt!
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
Anfang 2 Uhr.
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in bek. Güte. —
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temperamentvolles Rugbyspiel in Los Angeles.
Guterhaltener
Deutſche Bau= und
Siedlungs=
gemeinſchaft e. G. m b. H.
Hiermit laden wir unſere Mitglieder zu
der am Sonntag, den 3. Januar 1926,
vormittags 10 Uhr, im „Bürgerhof”,
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Ludwigshöhe
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Heute nachmittag 1/4 Uhr
Residenz-Theater
ergebenſt ein, und bitten umvollzähliges
20799)
Erſcheinen.
Tagesordnung:
1. Anträge für die Generalverſammlg.
2. Wahl der Vertreter f. d. Generalverſ.
3. Verſchiedenes.
Der Zutritt iſtnur gegen Vorzeig, der
Mitgliedsk. geſtatt., Satzung. ſ. mitzubr.
Der Vorſtand d. Ortsgruppe Darmſtadt
Städt. Orcheſter
Leitung Herr Obermuſikm. Hauske
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Januar mit dem Einzug der Rückſtände
gegen Erhebung einer Gebührvon 0.50 ℳℳ.
Karten mit fehlender Monatsguittung
berechtigen künftig nicht mehr zumBeſuch
der Vorſteilung Die Logenſchließer ſind
zur Kontrolle angewisſen Der Borſiand.
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Gäſten und Bekannten
ein glückliches Neujahr!
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Aus dem Dorf und aus der Stadt
Jede will mal Paula, Kätchen,
Daß sie „ihn” im Korbe hat.
Anfang 8 Uhr
Orpheum
Denn er kriegt „Putt Putt” so dicke
Schwere Gelder — Millionär,
Daß zu jedes Mädchen (slücke
Fehlt, daß er nur „ ihrer” wär
Moderne Geſellſchafts=Tanzkurſe
Beginn neuer Kurſe Mitte Januar.
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meldungen nehme täglich entgegen. Kurſe
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Mitglied des hieſ. Theaters, Rheinſtr. 41, III.
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Da inein Fuhrwerk jeden Tag von
Darmſtadt nach Frankfurt und zurück geht,
befördere ich blliiſt
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gen und alles Andere. Auch empſehle ich
mich zu allen anderen Fuhren z. B.
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klamefahrten, kleinen Möbeltransporten
in der Stadt und nah auswärts. (*38717
Streng reelle Bedienung zugeſi hert bei
billig er Berehznng.
Ein Berſuch lohnt. Ein Verſuch lohnt.
darmſt dt, Stiftſtr. 101
J. Freeſe,
elephon 3
Und sie zerren, ziehen, reißen
Aus dem Dorf und aus der Stadt,
Eine möcht die andere beißen,
Weil ihn stets die Driite hat
Heute —
Freitag, den 1. Januar 1926
und folgende Tage
Gastspiel
Austav Bertram
t Gesellschaft
Abends 8 Uhr:
Meuiahrs ePremiere
Hahn im Korb, die „Hauptdarsteller‟
Sind versammelt wie noch nie:
Schünzel aibt den Fallensteller
Und Jacoby die Regie.
Eins der 2 1än z e n dsten Filmlustspiele!
In der Hauptrolle:
Reinhold Schünzel
genannt Peter Abendrot (20231
Anfang heute 2 Uhr. Verstärktes Orchester
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Heute ab 5 Uhre
Außer dem dag amüsante Beip ogramm!
Ganz Darmstadt spricht davon!
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Darmſtädter
Kammerorcheſter
1. Konzert
3
Donnerstag, den 7. Januar 1926
abends 8 Uhr, in der „Vereinigten
Geſellſchaft”, Nheinſtraße 36.
O. Leftung: Herr Dr. F. Noack
Soliſten: Herr Kammermuſiker
F. Danneberg, Wiesbaden
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Darmſtadt (Baß).
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In den Hauptrollen u. a.:
Marga Peter, Karl Walbröh
Eustav Bertram
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3½—6 Uhr im neuen Kiosk am Monament
(Luisenpiatz), Orpheeimskasse ab 3 Uhr
Seite 22
Freitag, den 1. Januar 1926
Nummer 1
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Vater . .
Hänschen.
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Liſelchen .
Mieſelchen
Peterle ..
Greterle
Heiner .."
Dummerle
3. Bild: Im Kinderzimmer.
Ottokar
Babette,
U
„Das dumme Englein”
Perſonen:
1. Bild: Im Himmel.
Chriſtkind .
.. Ruth Hoffmann
Petrus
„Paul Maletzki.
Erſter Engel:
. Annelies Roerig
Zweiter Engel
Iſe Lahn.
Dummerle
Jeſſte Vihrog
Schutzengel.
2. Bild: In der Beſenbinderhütte.
Mutter" .
. . . Käthe Meißner
„Kurt Weſtermann
. . Martha John
. .. Gretel Keßler
. . Käthe Oppermann
.Margarete Geis
Hedwig Geis
.Regina Eichner
Emil Geis
Jeſſie Vihrog
„ .Walter Bluhm
. . Margarete Carlſen
Tante.
. . . . Käthe Gothe
Koch
. Hans Ausfelder
Doktor
. . . Hugo Keßler
Lehrer
.. . . . . Richard Jürgas
Dummerle . . . . . . Feſſie Vihrog
Weihnachtsmann . . . Robert Klupp
Traummännle . . . . Annelies Noerig
4. Bild: Im Himmel.
Chriſtkind".
. . . Ruth Hoffmann
Petrus ...
.. . . Paul Maletzkt
Weihnachtsmann . . . Robert Klupp
Erſter Engel
. . Annelies Roerig
Zweiter Engel . . . . Ilſe Lahn
Dummerle.
.. . . Feſſie Vihrog
Engel, Schutzengel, Spielſachen, Tiere uſw.
5. Bild: Im Dorf.
Lehrer . . . . . . . . Richard Jürgas
Vater . . . . . . . . Kurt Weſtermann
Mutter . . . . . . . . Käthe Meißner
Hänschen . . . . . . Martha John
Fränzchen . . . . . . . Gretel Keßler
Leſelchen . . . . . . . Käthe Oppermann
Mieſelchen . . . . . . Margarete Geis
Peterle ... . . . . . Hedwig Geis
Greterle ... . . . . Regina Eichner
(7
Heiner . . . . . . . . Emil Geis
Annelieſe . . . . . . . Frieda Eiſinger
Fritz . . . . . . . . Heini Krichbaum
Dummerle . . . . . . Jeſſte Vihrog
Ottokar . .. . . . . . Walter Bluhm
Babette . . . . . . . .„Margarete Carlſenſ.
Tante . . . . . . . . . Käthe Gothe
Weihnachtsmann . . . Robert Klupp
Erſter Engel . . . . . Anneltes Roerig 2
Zweiter Engel . . . . Jlſe Lahn
Koch . . . . . . . . . Hans Ausfelder
Chriſtkind . . . . . . . Ruth Hoffmann
Petrus
.. . . Paul Maletzki
Schulkinder, Engel
„Der Roſenkavalier”
Perſonen:
Die Feldmarſchallin
Für=
ſtin Werdenberg . . . Anna Jacobs
Der Baron Ochs auf
Lerchenau . . . . . . . Heinrich Kuhn
Octav an, gen Quinguin Hedwig Werle
Herr von Faninal, ein
reicher Neugendelter . . Joh. Biſchoff
Sophie, ſeine Tochter. Margar.Albrecht
Jungfer. Maria ne
Leit=
metzerin, die Duenna Eug. Stephanowa
Valzacchi, ein Intrigant Eugen Vogt
An ina, ſeine Begleiterin Martha Liebel
Ein Polizeikommiſſar . . Hans Neh
Der Haushofmeiſter bei
der Feldmarſhallin. . Jacob Sattler
Der Haushofmeiſter bei
Faninal . . . . . . . . Rudolf Strzeletz
Ein Notar ...."
Walter Hagner
Karl Jörn a G.
Ein Sänger
Ein Gelehrter ...
Wilh. Zegerich
Ein Tierhändler
Rudolf Strzeletz
Ein Flötiſt
.. Criſtoph Möbus
Ein Friſeur
. . Richard Jür as
Ein Friſeurgehilfe. . . Marga Sauerwein
Hhn
Erſte
Zweite adelige
Oritte / Waiſe
Eine Modiſtin.
Ein Wtrt ..
Margar. Carlſen
Sitta Müller=Wiſchin
Annelies Roerig
Käthe Welzel
M. Fleiſchmann
Rudolf Strzeletz
DerLerchenauſcheLeiblakei Adolf Stein
Erſter
Zweiter 1 Lakai der
Dritter (Marſchallin,
Vierter
Erſter
Zweiter gellner:
Dritter
Vierter
Ein Hausknecht
Ein kleiner Neger,
Fritz Lang
. . Kurt Schüppel
. Jacob Schambach
. . Ludwig Wenzel
Adolf Braun.
. Wilh. Wegerich
Karl Lochmann
Adolf Klotz
Ludwig Wenzel
Lakaten, Lauffer,
Haiduken, Küchenperſonal, ein Arzt;
Gäſte, Muſikanten, Kellner, Kutſcher,
zwei Wächter, vier kleine Kinder,
Verſchiedene verdächtige Geſtalten,
„Bradamante‟
Perſonen:
Fritz, Apotheker . . . . . Ernſt Legal
Rös hen, ſeine Schweſter Käthe Gothe
Ferdinand, Kandidat. . . W. Mahenknecht
Fabian
. . . Robert Klupp
Franziska, verw. Frau
Subrektorin Schmidt. Käthe Meißner
Der Doktor .
Max Nemetz
Eliſe Müller
Eliſa Tuerſchmann
Kretſchmann
KurtWeſtermann
Die Stimme einer böſen
Sieben . . . . . . . . Martha John
Bradamante. — Annchen, eine Tote,
Eine Schachtel voll Marionetten.
Samstag, 2. Januar
„Der Vogelhändler”
Perſonen:
Kurfürſtin Marie . . .. Hedwig Werle
BaroninAdelaide, Hofdame Käthe Gothe
Komteſſe Mimi, Hofdame Annelies Roerig
Baron Weps, kurfürſtlicher
Wald= und Wildmeiſter Heinrich Kuhn
Graf Stanislaus,
Garde=
offizier, ſein Neffe . . . Guſtav Deharde
v. Scharrnagel, Kammerherr Adolf Klotz
Süffte, Profeſſor . . . Paul Maletzki
Würmchen, Profeſſor .. Heinrich Hölzlin
Adam, Vogelhändler aus
. . Eugen Vogt
Tirol ....
Die Briefchriſtel . . .„Sitta Müller=24 iſchin
Schneck, Dorfſchulze . . Hans Neh
Emmerenz, ſeine Tochter Paula Karſtedt
Nebel, Wirtin ...
Margar. Cariſen
Jette, Kellnerin . . . . . Liſa Ja ſon
Quendel, Hollakai.
Abert Meiſe
Mauroner, Tiroler . . . Otto Horina
Egydi, Tiroler . ...
Karl Wieſt
Magerl,
Zwilling,
Keller.
Wenleber,
Ein Pikeur
Gemeinde=
Ausſchüſſe
Frdr. Jachtmann
Adolf Stein
G. Baumgarten
Fritz Lang
Fritz W3ilde
„Sakuntala”
Perſonen:
.. . Beſſie Hoffart
Sakuntala.
Kanna, ihr Pflegevater KurtWeſtermann
Anaſuha lihreFreun= Jeſie Vihrog
Prihamwoda) dinnen Ruth Hoffmann
König Duſchmanta . . . JoachimBüttner
Madhadwha. . . . . . . Paul Maletzki
Durwaſas, ein jähzorniger
Heiliyer . .. . . . . . Max Nemetz
Der Kämmerer . . . . . Nichard Jürgas
Der Prieſter ..."
HansBaumeiſter
Gautami ....
Margar Carlen
W. Mahzenknecht
Ein Einſiedler ...
Hans Schultze
Sarn arawal=
Saraduata. /Brahmanen Friedrich Kinzler
Ein junger Brahmane. Karl Ausfelder
Ein Polizeibeamter
Robert Bluhm
Ein Fſcher .
Hugo Keßler
Ein Bote ...."
HansWenzelberg
Misrakeſi, eine Nymphe. Ilſe Lahn
Matali
Hans Schalla
Hanſamati
. . Anna Herbel
Gefolge und Diener des Königs
Einſiedler und Einſiedlerinnen.
Nummer 1
Freitag, den 1. Januar 1926
Seite 23
Sport, Spiel und Zurnen.
Zum Neujahr 1926.
Von Dr. Th. Lewald,
1. Vorſitzender des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen.
Auch der Hoffnungsfreudigſte wird in dieſem Winter unſeres
Miß=
vergnügens kaum hoffen können, daß uns durch irgend eine Sonne ein
glorreicher Sommer beſchieden ſein würde. Wir können nicht das Wort
Gloſters in Richard III. wiederholen: „Die Wolken aber, die unſer
Haus bedräut, ſind in des Meeres tiefſtem Schoß begraben”. Nein, ſie
hängen dicht und ſchwer über uns, und ſie fordern die Kraft jedes
Ein=
zelnen und die geeinte Kraft aller, um ihrer Drohungen Herr zu werden.
Wer im politiſchen oder Wirtſchaftsleben ſteht, der erhält zum
mindeſten allwöchentlich von amtlicher oder nichtamtlicher Stelle eine
Denkſchrift, von der man nicht behaupten kann, daß ſie ihren Namen,
eine Schrift, die zum Denken Anlaß gibt, in jedem Fall rechtfertigt.
In höchſtem Maße jedoch gilt dies von der Denkſchrift, die der Herr
Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns unter dem 5. Dezember 1925 über
die Sozialverſicherung dem Reichstage vorgelegt hat. Allein die Zahlen,
die in dem Ueberſendungsſchreiben angeführt ſind, daß der Aufwand
in der Sozialverſicherung für 1913 1431, für 1924 2016, für 1925 2343
Millionen Reichsmark betragen haben, gibt jedem zum Denken Anlaß.
An dieſer ungeheueren Steigerung iſt in erſter Linie die
Kranken=
verſicherung beteiligt, für die 1914 ein Beitragsaufkommen von 600
Millionen Mark genügt hätte, während für 1924 mindeſtens 961 Mill.,
für 1925 ein noch höheres Ergebnis, alſo mindeſtenz rund eine Milliarde
zu erwarten iſt.
Wie erklärt die Denkſchrift dieſe ungeheuere Steigerung? Im
weſentlichen damit, daß im Frieden etwa 3 v. H. der Verſicherten
in=
folge Krankheit arbeitsunfähig waren und deshalb Krankengeld
be=
zogen, während der Durchſchnittsſatz Mitte 1924 zwiſchen 4—5 v. H.
bei einzelnen Kaſſen, imsbeſondere bei den Betriebskrankenkaſſen noch
höher lag, in einem Fall 17 v. H. der Verſicherten erreichte, und ferner
dadurch, daß die Dauer der Arbeitsunfähigkeit gegenüber der
Friedens=
zeit länger geworden iſt. Die Denkſchrift ſtellt feſt, daß, je umfangreicher
die Arbeitslofigkeit, umſo größer die Krankenziffer iſt, und daß daher
mit der erſchreckenden Zunahme der Zahl an Arbeitsloſen auch die Zahl
der Kranken ſteigen wird. Aber auch die Invalidenverſicherung
ver=
urſacht weſentlich größere Koſten als in der Vorkriegszeit. Die
Denk=
ſchrift erklärt dies einmal mit der Aufnahme der Witwen und
Kriegs=
teilnehmer und zum anderen mit dem früheren Eintritt der Invalidität.
Während der Reichszuſchuß zur Invalidenverſicherung im Kalenderjahr
1994 rund 100 Millionen Mark betrug, wird er im Jahre 1925 auf
150—155 Millionen geſtiegen ſein und im Jahre 1926 weiter ſteigen;
denn die Zahl der neuen Invalidenrenten überſteigt die der
weg=
gefallenen gegenwärtig um 140—150 000 im Jahr, wofür der Grund
vor=
zugsweiſe in dem früheren Eintritt der Invalidität gefunden wird.
Wer ſich klar macht, daß die junge Generation an Unternehmern,
Arbeitern und Angeſtellten, die neu in das Wirtſchaftsleben eintreten,
in immer ſtärkerem Maße die Zeichen der Hungerblockade der Kriegs=
und Nachkriegszeit an ſich tragen, daß in zwei Jahren die im erſten
Kriegsjahr Geborenen als jugendliche Arbeiter erſcheinen werden, der
muß einmal von tiefſter Sorge darüber erfüllt ſein, wie dieſe in ihrem
Keim geſchwächten jungen Deutſchen die ungeheueren Aufgaben, die der
deutſchen Wirtſchaft geſtellt ſind, erfüllen ſollen und ſich ſodann mit allem
Nachdruck fragen, was kann geſchehen, um dieſe neuen, in das
Wirt=
ſchaftsleben eintretenden Scharen trotz aller Schädigungen in ihrer
früheſten Jugend zu kraftvollen Männern und Frauen aufzubauen.
Mit Freude iſt es zu begrüßen, daß durch das Geſetz vom 28. Juli 1925
über Geſundheitsfürſorge in der Reichsverſicherung die Möglichkeit
ge=
ſchaffen iſt, Mittel der Sozialverſicherung aufzuwenden um allgemeine
Maßnahmen zur Verhütung des Eintritts vorzeitiger Berufzunfähigkeit
vder Invalidität, oder zur Hebung der geſundheitlichen Verhältniſſe
der verſicherten Bevölkerung aufzuführen.
Der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen, der von der
Ueberzeugung getragen iſt, daß nach dem Fortfall der allgemeinen
Wehr=
pflicht in der ſyſtematiſchen Erziehung des ganzen Volkes von früheſter
Jugend an bis in das ſpätere Mannesalter zu täglichen Leibesübungen
das einzige und ſtärkſte Mittel gegeben iſt, dem deutſchen Volkskörper
wieder Kraft und Geſundheit zu geben, um ihn auf die Höhe der
Lei=
ſtungsfähigkeit zu bringen, die ihn befähigt, in Kultur und Wirtſchaft
wieder ſeine alte Höhe einzunehmen, hegt zum Jahresbeginn 1926 die
Hoffnung, daß das neue Jahr uns dieſem Ziel näher bringen wird.
Die Verſicherungsanſtalten ſollen nicht nur, wie die Denkſchrift fagt,
Träger von Zweckverbänden zur Bekämpfung von Tuberkuloſ=,
Ge=
ſchlechtskrankheiten, Krebs und Alkoholismus werden, ſondern ſie ſollten
mit den ungeheuren Mitteln Spiel= und Sportplätze ſchaffen, der
Deut=
ſchen Hochſchule für Leibesübungen ermöglichen, durch ihren neuen
Ausbau Jahr für Jahr Hunderte von Turn= und Sportlehrern
hinaus=
zuſenden, die die Lehrmeiſter auf dem Gebiete der Körperkultur für die
heranwachſende Jugend werden. Werturnt und Sport treibt,
trinkt nicht, lebt auch geſchlechtlich enthaltſam und
erſpart dem deutſchen Volksvermögen Hunderte.
von Millionen Mark.
Möge dieſe Erkenntnis, die heute ſchon von der deutſchen
Aerzte=
ſchaft in weiten Kreiſen verireten wird. Gemeingut des ganzen Volkes
werden, nicht theoretiſch, ſondern praktifch, möchten, wie einſt durch die
allgemeine Wehrpflicht, ſo jetzt in freiwilliger Erbenntnis Jahr für
Jahr Hunderttauſende ihren Körper ſtählen durch tägliche Arbeit in
den deutſchen Turn= und Sportvereinen und dieſe ſelbſt über alle
Orga=
niſationsfragen hinaus einmütig an der körperlichen und damit auch
ſeeliſchen und geiſtigen Hinaufführung unſeres Volkes zuſammenwirken.
Das iſt der Wunſch des Deutſchen Reichsausſchuſſes für
Leibes=
übungen für das Jahr 1926!
Das Sportprogramm des Sonntags.
Nach den mancherlei Freundſchaftsſpielen der letzten Feiertage bringt
der kommende Sonntag im
Fußballfport
wieder die üblichen Verbandsſpiele, die, da es in den meiſten Bezirken
die letzten ſein dürften, vielfach nochmals die Zuſammenfaſſung aller
Kräfte bei den Mannſchaften vornehmlich der unieren Tabellenregionen
veranlaſſen werden. Im Bezirk Bayern ſind folgende Begegnungen
angeſetzt:
Sp.Vg. Fürth-Bahern=München.
Wacker=München — 1. F.C. Nürnberg,
A. S.V. Nürnberg — 1860 München.
Nachdem nun die Meiſterſchaft am vergangenen Sonntag zugunſten
der Münchener Bayern entſchieden worden iſt, dürften die Kämpfe den
Wert von Plazierungskämpfen haben; jedoch ſpielt aber auch in dieſen
Treffen der ſportliche Ruf der verſchiedenen Mannſchaften eine Rolle,
ſo daß zweifellos doch ſehr itereſſante Kämpfe zu erwarten ſind,
in denen wir jeweils zu dem deutſchen Meiſter, der Sp.Vg. Fürth, und
den Münchener 1860er halten. — Im Bezirk Württemberg=Baden liegen
am nächſten Sonntag wieder alle Mannſchaften im Rennen, und zwar
ſind folgende Paarungen vorgenommen:
Stuttgarter Kickers — 1. F C. Birbenfeld,
Karlsruher F.V. — 1. F.C. Freiburg,
F.C. Pforzheim — V.f.B. Stuttgart.
Gelingt es den Karksruher Favoriten, auch nur eins der beiden
Spiele gegen Freiburg und S. C. Stuttgart zu gewinnen, oder ſpielt der
K. F.V. gegen Stuttgart nur unentſchieden, ſo iſt er unbedingt Meiſter.
In den beiden übrigen Kämpfen halten wir unbedingt zu den Kickers
und dem Stuttgarter V.f.B. — Der Rheinbezirk ſieht drei
wich=
tige Spiele, und zwar:
V. f. R. Mannheim—0 Ludwigshafen,
V. f. L. Neckarau—S.V. Waldhof,
F. C. Pirmaſens—F.C. Phönix=Ludwigshafen.
Der ſüddeutſche Meiſter empfängt in den Ludwigshafenern eine ſehr
kampfkräftige Mannſchaft, die der V.f.R. im Vorſpiel nur knapp mit
3:2 bezwingen konnte; dieſer Tatſache eingedenk, wird er V.f.R. alle
Energie aufwenden, um nicht doch noch ſo kurz vor dem Ziele
abge=
fangen zu werden. Phönix=Ludwigshafen hat in Pirmaſens, allwo es
noch immer ſehr ſchwer war zu ſiegen, einen ſehr ſchweren Stand, doch
ſollte das vorzügliche Können der Mannſchaft hinreichen, um einen
ſicheren Sieg zu landen. In Neckarau wird den Waldhöfern eine
Auf=
gabe geſtellt, die ſie nur dann löſen können, wenn ſie einen
ſchußent=
ſchloſſenen Sturm ins Feld ſtellen; in dieſem Falle würden wir bei dem
ſonſt hervorragenden Können dieſer Mannſchaft leine Befürchtungen
für eine Wiederholung der ſchmählichen Niederlage aus dem Vorſpiele
hegen. — Der Mainbezirk ſieht am nächſten Sonntag ein
bedeu=
tendes Privatſpiel: Der Mainmeiſter, F.S.V. Frankfurt, empfängt
ſei=
nen Bezwinger von Weihnachten, die Berliner Tennis=Boruſſen. In
dieſem Spiele werden die Mannen Paches zeigen, was ſie in Wirklichkeit
können, wenn die Berlimer nicht mit der gleichen Niederlage, die ſie dem
F.S.V. in Berlin beibrachten, von Frankfurt abziehen wollen, dann
müſſen ſie ſchon ein Spiel vorlegen, das ganz hervorragende Qualitäten
offenbaren würde. — Im Bezirk Rheinheſſen=Saar iſt man
ſo ziemlich mit der Endrunde fertig. Der Tabellenzweite, F.S.V. 05=
Mainz, hat am Sonntag Schweizer Gäſte bei ſich, die beſtbekannte
Mann=
ſchaft des ſchweizeriſchen Meiſters, F.C. Servette=Genf. Man darf
ge=
ſpannt ſein, wie ſich der Mainzer Neuling gegen dieſe Mannſchaft
ſchla=
gen wird, zumal die Genfer komplett erſcheinen, alſo eine Reihe
inter=
nationaler Spieler in das Treffen führen. — Von den Verbandsſpielen
im Reich wollen wir abſehen, da keine beſonders wichtigen Spiele
vor=
geſehen ſind; dafür ſei aber an ein bedeutendes Privattveffen in
Nord=
deutſchland erinnert: Union=Altona gegen Holſtein=Kiel.
Schwimmen.
Nach längerer Pauſe treten auch wieder einmal die
Schwimmſport=
ler in Aktion, und zwar werden ſich im Hannoverſchen Stadtbad
die beiden berühmten Waſſerball=Meiſtermannſchaften: Hellas=
Magde=
burg und Waſſerfreunde=Hannover, einen großen Kampf liefern,
zu dem beide Kontrahenten mit ihren allerſtärkſten Mannſchaften wie
folgt antreten: Hellas: Tor: Haueiſen, Verteidigung: Cordes Gieſecke,
Verbindung: Ede, Rademacher, Sturm: Amann, Benecke und I.
Rade=
macher; —— Waſſerfreunde: Tor: Scharf, Verteidigung: W. Baehre,
Kuehne, Verbindung: K. Baehre, Sturm: Atmer, R. Baehre, Laube.
Außerdem will der deutſche Rückenmeiſter Guſtav Frölich, da das
Han=
noveraner Bad eines der „ſchnellſten” in Deutſchland iſt, dieſe
Gelegen=
heit benutzen, um einen Rekordverſuch zu unternehmen.
Boxen.
Da am vergangenen Sonntag die in Köln vorgeſehenen Boxkämpfe
vom Verband deutſcher Fauſtkämpfer abgeſagt wurden, weil die
Vor=
anzeige bei der Behörde zu ſpät erfolgte, ſo werden die Kämpfe am kom=
dem
Tabletten
B, in allen Apotheken u.
FR Drgerien M. 4.—
für Dänger, Sportsleute, Raucher
Firfichn Seſe. iu ue iu de eilſche eleneie
ſesz großen Kampfes geſpaunt ſein, in dem wir Heeſer wegen ſeiner
großen Ringerfahrung, vor allem auch im Auslande, mehr
Sieges=
chancen einräumen. In den Rahmenkämpfen iſt Hammer=Godesberg mit
dem Mittelgewichtler Frick gepaart, der bekanntlich ſeine einzige
Nieder=
lage nur durch den deutſchen Meiſter Hein Domgörgen bezog, und die
kam auch nur durch ſeine Disqualifikation zuſtande. Ferner trifft Höhl=
Köln auf Strauß=Koblenz, und als letzter Kampf iſt eine Meiſterſchafts=
Ausſcheidung vorgefehen.
Winterſport.
Auf dieſem Gebiete ſind für den 8. Januar eine Reihe von
wichti=
gen Wettbewerben vorgeſehen, ob ſie aber bei dem anhaltenden warmen
Wetter zum Austrag gelangen können, ſcheint noch ſehr fraglich.
Zu=
nächſt finden in Garmiſch=Partenkirchen die Bayeriſchen Eis=
Schnell=
laufmeiſterſchaften ſtatt. Ferner ſieht der Thüringer
Winterſportver=
band ein internationales Sprungrennen vor und den
Verbandsſtaffel=
lauf: beide Veranſtaltungen finden in Oberhof ſtatt. In
Fried=
richsroda wird der Wanderpreis des deutſchen Bobverbandes im
Zweier=Bob ausgefahren. — Der Berliner Sportpalaſt hat
am nächſten Sonntag ſicherlich wieder ein volles Haus, denn der
deut=
ſche Eishockeh=Meiſter, Berliner Schlittſchnhkluh, trägt mit dem Europa=
Meiſter, Slavia=Prag, ein Freundſchaftsſpiel aus, deſſen Ausgang bei
der Ausgeglichenheit beider Mannſchaften offen iſt.
Handball.
Deutſche Turnerſchaft Main=Rhein=Gau.
Wie die nachſtehende Tabelle anzeigt, iſt die Spielſtärke der
Meiſter=
klaſſe ſo ziemlich ausgeglichen. Griesheim hat einen Vorſprung von
vier Punkten und gilt als Anwärter. Da die Spiele im Verband
aus=
getragen werden und der Tabellenerſte als Verbandsmeiſter mit den
anderen fünf Verbänden um die Kreismeiſterſchaft kämpfen wird, wäre
es zu hoffen, daß Griesheim als die derzeitig ausgeglichen ſpielſtärkſte
Mannſchaft, unſeren Gau und Verband vertreten würde. Wer unſere
Gaumannſchaften genau kennt, weiß, daß die bevorſtehenden
Schluß=
kämpfe noch manche Ueberraſchung bringen können. Eine
Schwäche=
periode Griesheims, und die nächſten fünf Vereine haben
Meiſterſchafts=
ausſichten. Man kann deshalb die Spannung verſtehen, mit der die
Reſultate des kommenden Sonntags erwartet werden, da ſie ſchon eine
Klärung bringen können. Griesheim erwartet Nauheim. Hier iſt der
Ausgang beſonders ſpannend, weil Nauheim die Pfungſtädter 5:1 ſchlug,
dieſe Griesheim 2:0 beſiegten, obwohl im Vorſpiel Griesheim die
Nau=
heimer mit 3:1 bezwungen hatte. Ein ebenfalls harter Kampf wird
zwiſchen Sprendlingen und Langen ausgefochten, der im Vorſpiel 3:3
endete. Pfungſtadt fährt nach Aſchaffenburg und wan darf ſich nicht
wundern, wenn Pfungſtadt bei leichtfertiger Aufnahme des Spieles (da
ja das Vorſpiel glatt mit 4:0 gewonnen wurde) den Kürzeren zieht.
Spiele gewonnen unentſchieden verloren Tore Punkte
Griesheim
D: 8 12
Nauheim
17:15
Werfelden
12:13
Langen
11:11
Sprendlingen
17:18
Pfungſtadt
11:13
Aſchaffenburg
9:19
Die A=Klaſſe hat die Vorrunde beendet und pauſiert. Das
ausge=
fallene Treffen Bickenbach—Seeheim in Seeheim angeſetzt worden und,
wenn man es als Lokalkampf bezeichnet iſt alles für ſeine Bedeutung
ge=
ſagt. Zu wünſchen wäre nur, daß ſich die Zuſchauer ohne viel
Er=
regung mit den Leiſtungen ihrer Lieblinge zufrieden geben. Die B=Klaſſe
bringt einen ähnlichen Kampf: „Babenhauſen—Egelsbach, der unter der
Leitung eines energiſchen Schiedsrichters ſehr lehrreich für beide
Par=
teien werden hann. Langen wird Wolfskehlen beſiegen, Groß=Gerau
auch Bensheim, aber Ober=Ramſtadt gegen Griesheim Tgd. II.?.
Schießſport.
Werbeſchießen der Schützengeſellſchaft „Jägerblmt”.
Die Freie Schützengeſellſchaft „Jägerblut” veranſtaltet in der Zeit
vom 1.—15. Januar ein Werbeſchießen. Dieſe Veranſtaltung hat
den Zweck, alle dem Kleinkaliberſchießſport noch Fernſtehenden für
die=
ſen Sport zu intereſſieren und zu gewinnen. Um das Intereſſe an
die=
ſem Sport zu heben, hat die Fr. Schützengeſellſchaft verſchiedene Preiſe
— wie Haushaltungsgegenſtände uſw. —, die im Vereinslokal „Zum
Schnokenloch” ausgeſtellt ſind, erworben, die für gute Schießleiſtungen
zur Ausgabe gelangen.
Leichtathletik.
Houbens Amerikafahrt.
Der deutſche Meiſterſprinter Hubert Houben hat nun endlich die
Starterlaubnis für ſeine Amerikafahrt von ſeiner Sportbehörde
erhalten, ſodaß der Fahrt über den „Großen Teich” nichts mehr im
Wege ſteht. Die Ueberfahrt wird, wie bereits berichtet, am 5. Januar
von Hamburg aus mit der „Deutſchland” angetreten. Zu gleicher Zeit
wird ſich wahrſcheinlich auch der deutſche Meiſterſchwimmer Erich
Rade=
menden Sonntag in Köln ausgetragen. Folgendes Programm iſt auf= macher=Magdeburg auf die Reiſe begeben. Von weiteren europäiſchen
Sportsleuten gehen noch der Norweger Hoff, der Engländer Goodwin
und der Holländer Paulen nach U. S.A., die ſämtlich an den großen
amerikaniſchen Hallenſportfeſten, den ſogenannten Indoor=Meetings,
teilnehmen werden. Houben hat die letzte Zeit nicht nutzlos
vorüber=
gehen laſſen und ſich fleißig auf die Hallenwettkämpfe vorbereitet. Da
ihm nach ſeiner Ankunft in New York noch etwa vier Wochen Zeit
bleiben, ſich zu akklimatiſieren, wird er ſicher beſtens gerüſtet gegen die
amerikaniſche Sprinterklaſſe antreten.
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Beutſche Reic im Sahre 1923.
m. Berlin, 31. Dezember.
Ueber den Ausfall der diesjährigen Ernte liegen nunmehr
für das Deutſche Reich (ohne Saargebiet) die endgültigen
Schätzungsangaben vor. Hiernach ergeben ſich folgende
Geſamt=
erttäge gegenüber dem Vorjahre und dem Durchſchnitt der letzten
Vorkriegsjahre:
Erntemengen in 1000 Tonnen
Durchſchnitt
1924 1911/131)
9453
132
9585
3 320
445
3 765
415
8274 13 765
2187 2870
7680
37 962
13 986)
7585
1480 1193
2110
22 689
1925
Winterroggen
7965
5 584
Semmerroggen
146
Roggen zuſammen".
8 063
5 730
Winterweizen
2976
2091
Sommerweizen ..
337
241
Weizen zuſammen
3 217
2 428
Winterſpelz
155
116
Brotgetreide insgeſamt 11 435
Wintergerſte
317
213
Sommergerſte . .
2282
Gerſte zuſammen
2599
2 400
Hafer
5 585
5 654
Kartoffeln
41 718 36 402
Zuckerrüben .."
10326 10 267
Runkel= (Futter=) Rüben.
24 752 23 248
Klee (Heu)
9051
8862
Luzerne (Heu)
1515
Bewäſſerungswieſen (Heu,
Grummet, Oehmd).
1635 1530
Andere Wieſen ..."
20 968 21 711 20 579
22 603 23 941
Wieſen zuſammen.
Wie bereits nach den Beurteilungen der
Saatenſtandsver=
hältniſſe zu erwarten ſiand, konnte man für die neue Ernte mit
erheblich günſtigeren Ergebniſſen als im Vorjahre rechnen. Dieſe
Erwartungen haben ſich nach den vorſtehenden Zahlen bei faſt
allen Fruchtarten erfüllt. Von Wichtigkeit ſind hierunter vor
allem die bedeutend höheren Erträge bei
ſämt=
lichen Arten des Wintergetreides, wodurch ſich im
ganzen eine größere Brotgetreideernte um 3,16 Millionen Tonnen
oder 38 v. H. gegenüber 1924 ergibt, darunter allein an
Winter=
roggen, der Hauptbrotgetreidefrucht Deutſchlands, um 2,38
Mil=
lionen Tonnen oder 42,6 v. H. An Sommergetreide ſind die
Er=
gebniſſe der neuen Ernte im allgemeinen etwas geringer als im
Vorjahre ausgefallen. Die Urſache hierfür liegt in der
Haupt=
ſache an dem verminderten Anbau dieſer Fruchtarten. Hingegen
zeigen die Hackfrüchte wieder durchweg höhere Mengenerträge;
doch dürfte bei den Kartoffeln mit einer etwas geringeren
Halt=
barkeit zu rechnen ſein. Auch die Ernte an Futterpflanzen (Klee
und Luzerne) wird im ganzen als größer als 1924 angegeben.
An Wieſenheu ſind aber die Ergebniſſe — ausgenommen von
Bewäſſerungswieſen — gegenüber dem Vorjahre zurückgeblieben.
1) Die Vergleichszahlen 1911/13 entſprechen dem jetzigen Reichsgebiet
(ohne Saargebiet). 2) Von Reichswegen erſt ſeit 1923 erhoben 2)
Ergeb=
nis aus dem Jahre 1914, da früher nicht erhoben. ) Von Reichswegen
erſt ſeit 1921 erhoben.
Der Produktionsrückgang der Eiſeninduſirie.
Die deutſche Walzwerksleiſiung im November.
Laut Veröffentlichung des Vereins Deutſcher Eiſen= und Stahl=
Induſtrieller in der Fachzeitſchrift „Stahl und Eiſen” belief, ſich die
deutſche Walzwerksleiſtung im November 1925 auf 708 961 Tonnen oder
55 Prozent der reichsdeutſchen Friedensleiſtung. Im Oktober hatte ſie
773 128 Tonnen oder 59 Prozent der Friedensleiſtung betragen. Sie iſt
alſo gegenüber dem Vormonat um 64 667 Tonnen oder 9 Prozent, und
gegen März, dem beſten Monat dieſes Jahres, um 994 189 Tonnen
oder 29 Prozent zurückgegangen. Die arbeitstägliche Leiſtung belief ſich
im November auf 29 540 Tonnen. Die Geſamtleiſtung der 11 Monate
Januar bis November beträgt 9 563 126 Tonnen oder 67 Prozent der
Friedensleiſtung. Im einzelnen wurden hergeſtellt:
gegen März Halbzeug zum Abſatz beſtimmt M678t 67 424 t 31%o. um 0. Eiſenbahnoberbauzeug
räg 129 098 t 132 159,4 73 674 1 36 4461 F0fo Stabeiſen 266 994t 185 635 Beo Bandeiſen 43 49 t B6l7t 4 Walzdraht 104 432t 82 582 t Grobbleche 90 449 t 381421 Mittelbleche 19 100 t 11607 Feinbleche 75 6B t 57109 t 28 Weißbleche 7815t 5995 t 2% Röhren aus Schniedeeiſen 58 476 t 45 691 t RDio Rollendes Eiſenbahnzeug 13 3471 6632 t 50lo Schmiedeſtücke 17689 1 12629 t 28 Andere Fertigerzeugniſſe 46 3193 417 geſamt: 1008 150 4 708 961* Mie.
50 Jahre Reichsbank.
Die Deutſche Reichsbank kann am 1. Januar 1926 auf ihr
jähriges Beſtehen zurückblicken. Durch das Münzgeſetz vom 9. Juli
1875 wurde die Reichsgoldwährung geſchaffen und die Einziehung
ſämt=
licher nicht auf Reichswährung lautender Papiergelder und Banknoten
angeordnet. Das Notenprivileg der Reichsbank wurde von 10 zu 10
Jahren erneuert, und durch Geſetznovelle von 1909 ſind ſchließlich die
chsbanknoten zum geſetzlichen Zahlungsmittel erklärt worden.
Unter dem Drucke des Weltkrieges und ſeiner Folgen mußten
einſchneidende Maßnahmen getroffen werden. Die Goldeinlöſung der
Noten wpurde eingeſtellt und auch die Notenſteuerpflicht aufgehoben.
echſel und Schatzanweiſungen des Reiches wurden in erweitertem
Um=
fang zum Ankauf und als Notendeckung zugelaſſen und dunch die
Reichs=
darlehnskaſſen ein neues Zahlungsmittel geſchaffen. Die Reichsbank
machte die für die Kriegführung erforderlichen Beträge im Wege des
Schatzanweiſungskredits flüſſig und wandelte ſie in langfriſtige
Kriegs=
eihen um.
Durch das Autonomiegeſetz vom 26. Mai 1922 wurde die Leitung
Reichsbank von der Reichsregierung unabhängig gemacht und
aus=
ſchließlich dem Reichsbankdirektorium übertragen. Das Reich behielt im
weſentlichen Aufſichtsbefugniſſe.
Der äußere und innere Zuſammenbruch Deutſchlands führten zu
einer rapiden Entwertung der Mark. Die Zerrüttung der Währung war
ſchließlich ſo groß, daß eine Stabiliſierung mit allen Mitteln
herbei=
geführt werden mußte. Zunächſt wurde die Rentenbank gegründet
und dann von der Reichsbank die Deutſche Goldnotenbank
er=
richtet, die der deutſchen Wirtſchaft aus ihren eigenen Mitteln und durch
Rediskontmöglichkeiten im Auslande namhafte Beträge an
Goldkapita=
lien zuführte. Seit Annahme des ſogenannten Dawesplanes, der die
Grundlage für die Neuordnung des deutſchen Geld= und
Notenbank=
weſens bildet, befinden ſich beide Banken in Liquidation, doch
diskon=
tiert die Golddiskontbank zur Erleichterung der Geldlage von
Export=
firmen Auslandswechſel. Durch das Münzgeſetz wurde die
Gold=
währung mit der Reichsmark als Währungseinheit verfügt. Die
jrundzüge der alten Reichsbank wurden auf Gund des Dawesplanes
Mitwirkung des Generalrates und des Notenkommiſſars
weſentlich abgeändert. Die Leitung und Verwaltung der Reichsbank
liegt trotz der Schaffung des Generalrates nach wie vor in den Händen
des Reichsbankdirektoriums, das ſich ausſchließlich aus deutſchen
Reichs=
angehörigen zuſammenſetzt.
Das Grundkapital der alten Reichsbank hatte von der
Errich=
tung der Bank an bis zum 31. Dezeutber 1900 120 Millionen Mark
verſtändigenbericht ſah für die neue deutſche Währungsbank ein
Eigen=
kapital von 400 Millionen Mark vor. Die Generalverſammlung vom
4. Oktober 1984 ermächtigte das Neichsbankdirektorium zur Umſtellung Siſendahnfchunoverſchreidungen.
des Kapitals auf 300 Millionen Neichsmark. Die Geſamtumſätze
betrugen im Jahre 1876 36,7 Milliarden und ſtiegen bis auf 526
Mil=
liarden im Jahre 1924. Der Goldbeſtand der Reichsbank belief
ſich 1876 auf 286,7 Millionen Mark, der Notenumlauf in
dem=
ſelben Jahre auf 684,9 Millionen, im Jahre 1925 hat der Goldbeſtand
eine Höhe von 1046,7 und der Notenumlauf eine ſolche von 2279,7
Mil=
lionen erreicht. Die Wechſelanlagen zählten im Gründungsjahre
402,9 Millionen, die Lombardanlagen 51 Millionen, in dieſem wo die Verſuche, der Finanz= und Währungsſchwierigkeiten Herr
im Jahre 1994 2179,8 bzw. 120 Millionen Mark.
Der erſte Präſident der Reichsbank war der frühere Präſident
der Preußiſchen Bank von Dechend. Sein Nachfolger wurde Dr. Koch.
Ihm folgte am 6. Januar 1908 Dr. Havenſtein. Seit dem 22. Dezember träge zuzuführen. Zu dieſem Plan iſt folgendes zu bemerken:
1923 liegt die Leitung in den Händen des jetzigen Präſidenten Dr. Schacht.
Die Reichsbank unterhält 17 Hauptſtellen, 84 Stellen und 350
Neben=
ſtellen. Sie verfügt, von dem Reichsbankdirektorium abgeſehſen, über
8657 Beamte, 2141 Angeſtellte und 1073 Arbeiter, alſo insgeſamt über den. Der Zinſen= und Tilgungsdienſt dieſer Schuld=
11 871 bei ihr beſchäftigte Perſonen.
Anſpannung bei der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom B. Dezember iſt der
Um=
lauf an Reichsbanknoten um 57,1 Mill. auf 26B,4 Mill. Rm., der
Um=
lauf an Rentenbankſcheinen um 36,5 Mill. auf 1393,3 Mill. Rm.
ge=
ſtiegen. Die Beſtände der Bauk an Rentenbankſcheinen verminderten ſich
ſomit von 254,3 Mill. Rm. auf 217,8 Mill. Nm.
Die Abflüſſe an Zahlungsmitteln führten zu einer Abnahme der
fremden Gelder um 52,5 Mill. auf 712,5 Mill. Rm.
Die Wechſelanlage zeigt eine Zunahme um 55,4 Mill. auf 1620,4
Mill. Rm. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß für 16,4 Mill. Nm.
Redis=
konten neu an öffentliche Stellen abgegeben wurden, womit die
Redis=
kontierungen die Höhe von 6017 Mill. Rm. erreichten. Die
Lombard=
beſtände erhöhten ſich um 1,6 Mill., die Effektenbeſtände um 1.3 Mill.,
ſo, daß die geſamte Kapitalanlage eine Erhöhung um 58,2 Mill. auf
1858,2 Mill. Rm. erfuhr.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen wuchſen um
7,2 Mill. auf 1609,8 Mill. Rm. an, und zwar entfallen von dieſer
Zu=
nahme 0,3 Mill. auf Gold und 6,9 Mill. auf deckungsfähige Deviſen;
demnach ſtellen ſich die Beſtände an Gold auf 1208,0 Mill., und die an
deckungsfähigen Deviſen auf 401,8 Mill. Rm.
Die umlaufenden Noten werden durch Gold allein zu 46 Prozent
(in der Vorwoche 47,1 Prozent), durch Gold und deckungsfähige Deviſen
zu 61,4 Prozent (in der Vorwoche 62,4 Prozent) gedeckt.
*
(Von unſevem Sonderberichterſtatter).
Karlsruhe, 30. Dezember.
An der Jahreswende zieht auch der Holzfachmann die Bilanz des
vergangenen Jahres. Er wird dabei — ſo traurig es iſt, dies feſtſtellen
zu müſſen — zu der Erkenntnis kommen, daß das Jahr 1925 für ihn
eine völlige Niete bedeutet und er froh ſein muß, wenn er noch einmal
mit einem blauen Auge davon bommt. Zu ſpät hat ſich der Säger in
dieſem Jahre von den allein ausſchlaggebenden Geſichtspunkten
kauf=
männiſcher Kalkulation leiten laſſen, und iſt erſt im Spätherbſt oder gar
Winteranfang zu weiſer Mäßigung beim Einkauf ſeines Nohmaterials
übergegangen. Ein Blick auf die Preiſe, die er für die geſchnittene Waxe
im Laufe des Jahres erzielen konnte, zeigt ihm, daß im letzten Monat
des Jahres 1925 die Preiſe wieder zu der Kurve des Jahresbeginns
und noch darunter zurückkehrten, und die höheren Erlöſe der Monate
Mai bis Auguſt nur trügeriſcher Schein, aus raſch verblühender
Kon=
junktur entſpringend, waren. Im Juni ds. Js. zahlte man (um ein
Beiſpiel zu nennen) für unſortierte Tannen= und Fichtenbretter etwa
54—57 Mk., und in der letzten Dezemberdekade brachte der Sägemüller
dafür nur noch 44—48 Mk. herein. Getrogen hat die Hoffnung auf
eine Beſſerung der Wirtſchaftskriſe getrogen die Rechnung auf
Be=
hebung der Geld= und Kreditnot, und nicht zuletzt waren die
Erwartun=
gen, die man auf die Wiederbelebung des Baumarktes ſetzte, ein faſt
völliger Schlag ins Waſſer. Was etwa noch bei dem Mangel an Geldern
gebaut werden konnte, das zerſchlug auf der anderen Seite wieder der
lang ausgedehnte Bauarbeiterſtreik. Die Kriſe in faſt allen Zweigen der
deutſchen Induſtrie brachte es auch mit ſich, daß auch die
holzverarbei=
tende Induſtrie unter der allgemeinen Luſtloſigkeit zu leiden hatte.
Ein Blick auf den Rohholzmarkt zeigt, daß für Nadelſtammholz
während des größeren Teiles des Jahres zufriedenſtellendes Intereſſe
vorhanden war, das ſich in einem anſehnlichen Preisſtand auswirkte.
Erſt mit dem neuen Einkaufsgeſchäft kehrte größere Zurückhaltung auf
dem Markte ein, ſodaß es beſonders in der letzten Zeit nicht nur zu
Preisſenkungen, ſondern auch zu völlig ergebnislos verlaufenden
Ver=
ſteigerungen kam. Beim Jahresende kann man für Bayern für
Nadel=
ſtammholz etwa 105—115 Prozent, für Württemberg 115—120 Prozent
(der erhöhten Landesgrundpreiſe) und für Baden etwa die gleiche Norm
zur Grundlage nehmen, wobei allerdings in der letzten Dezemberhälfte
in Baden auch Hundertſätze von 85—92 Prozent zu verzeichmen waren,
wenn es ſich um ſchwierige Abfuhr handelte. — Geringeve Kaufluſt zeigte
ſich am Laubholzſtammholzmarkt, wo gegen Ende des Jahres die Gebote
immer zögernder und unſicherer erfolgten. Dies bewies auch die jüngſte
Eichenſtammholzverſteigerung in Würzburg, bei der nur für erſtklaſſiges
Funierholz zu Hundertſätze der Aufwurſtaxe überſchritten wurden,
während die Gebote ſich im allgemeinen auf etwa 100 Prozent bewegten
und bis zu 50 Prozent zurückgingen. Der Laubholzbrettermarkt ließ bei
überwiegendem Angebot irgend welchen ſtärkeren Verkehr auch während
des ganzen Jahres vermiſſen.
Peſſimismus und Skepſis ſteht in den Holzfachkreiſen der Geburt
des neuen Jahres Gevatter. Noch zeigen ſich nicht die geringſten
An=
zeichen für eine Belebung des Holzgeſchäftes, noch wagt man nicht auf
eine in abſehbarer Zeit eintretende Behebung der allgemeinen
Wirt=
ſchaftskriſe zu hoffen. Der „Reinigungsprozeß” iſt nach Anſicht der
Sach=
kenner notwendig; aber bitter und hart iſt ſie für jeden, der durch dieſes
Fegefeuer hindurch muß, zumal auch älteſte und ſolideſte Firmen in
den allgemeinen Strudel hineingezogen werden, die weder vom Pfade
des ehrlichen Kaufmanns abgewichen, noch Inflationsritter geweſen
ſind.
Die deutſche Gruppe der Internationalen Handelskammer. Nach
einer Mitteilung der Deutſchen Gruppe der Internationalen
Handels=
kammer ſind folgende Perſönlichkeiten der deutſchen Wirtſchaft in die
be=
treffenden Ausſchüſſe der Internationalen Handelskammer, entſandt:
Ausſchuß für internationalen Ausgleich: Wirkl. Leg.=Rat a. D. Dr.
Bücher=Berlin, Ausſchuß für die Behandlung von
Handelsbeſchränkun=
gen: Konſul Dr. h. c. Kotzenberg=Frankfurt a. M., Franz Heinrich
Witt=
hoefft=Hamburg, Staatsſekretär z. D. von Simſon=Berlin, Geh. Komm.=
Nat Dr. L. Hagen=Köln, Heinrich Grümfeld=Berlin; Ausſchuß für
Scheck= und Wechſelrecht: Geh. Komm.=Rat Schmidt, Leipzig; Ausſchuß
für Eiſenbahnfragen: Dr. C. F. von Siemens=Berlin als Vorſitzender,
Dr. Silverberg=Köln; Ausſchuß für Handelsluftfahrt: Direktor Wronski=
Berlin, Dr. Dr. Weigelt=Berlin, Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Schreiber=
Königsberg; Ausſchuß für internationales Telephonweſen: Dir. Dr.
Francke=Berlin; Ausſchuß für gewerbliches Eigentum: Prof. Dr.
Oſter=
rieth=Berlin. Die Genannten haben die auf ſie gefallene Wahl
ange=
nommen. Die Bildung und Beſetzung weiterer Ausſchüſſe iſt in
Vor=
bereitung.
Amerikaniſche Petroleumfuſion. Nach einer Meldung aus New York
haben die bereits ſeit einiger Zeit geführten Fuſionsverhandlungen
zwiſchen der Panamerican=Weſtern=Petrol Cy. und der General=Petrol=
Corporation zu einem Abkommen geführt. Das Kapital der neuen
Ge=
ſellſchaft wird 200 Millionen Dollar betragen.
Süddeutſcher Edelmetallmarkt.
fm. Pforzheim, 31. Dez. (Eigenbericht.)
Gramm 2.785 R.=M. (Geld) 2809 R.=M. (Brief); Platin, handels=
Feinſilber das Kilo 94,25 R.M. (Geld), 94.70—96.20 R.=M. (Brief).
Tendenz: Ruhig.
S)
betragen und war auf 150 Müllonen Mark erbiht worden. Der Sach= Mie Fräge der Anierbringung der
Von Oberregierungsrat Dr. Berger.
Die Uinterbringung der auf Grund des Dawes=Planes
ge=
ſchaffenen Eiſenbahn=Schuldverſchreibungen iſt zurzeit Gegenſtand
der lebhafteſten Erörterungen des In= und Auslandes. Der
Uriprung dieſer Bewegung iſt wohl in Frankreich zu ſuchen,
Jahre, ausſchließlich Dezember, umfaßten ſie 1564,5 bzw. 23,2 Millionen, zu werden, auch zur Behandlung der Frage geführt haben, ob
es möglich ſei, durch eine ſofortige Realiſation, der genannten
Schuldverſchreibungen dem franzöſiſchen Treſor namhafte Be=
Gemäß dem Londoner Abkommen ſind bekanntlich 11 Milliarden
Schuldverſchreibungen der Reichsbahn=Geſellſchaft dem
Treuhän=
der für die Eiſenbahn=Obligationen, Delacroix, übergeben
wor=
verſchreibungen beträgt 5 —+ 1 Prozent und im normalen
Repa=
rationsjahre insgeſamt 660 Millionen; dieſe Beträge
wer=
den nach den beſtehenden Beſtimmungen von der Reichsbahn=
Geſellſchaft in Reichsmark an den Generalagenten für
Repara=
tionszahlungen abgeführt. Für die Frage der Unterbringung
der Schuldverſchreibungen iſt nicht nur die Aufnahmefähigkeit
des Kapitalmarktes ſondern vor allem entſcheidend, ob und in
welchem Umfange die bei dem Generalagenten für
Repa=
ralion zahlungen eingezahlten Beträge in ausländiſche Währung
übertragen werden können. Da die Unterbringung der
Schuldverſchreibungen nach Lage der Dinge nur im Ausland
möglich iſt. wird das Beſtreben der ausländiſchen Kapitalgeber
darauf gerichtet ſein, im Falle der deutſchen Auslandsanleihe
von 3/0 Mallionen Goldmark den Zinſen= und Tilgungsdienſt in
ausländiſcher Währung ſicherzuſtellen, d. h. Garantien gegen eine
plötzliche Einſtellung des Dienſtes der Schuldverſchreibungen mit
Rückſicht auf die Schwierigkeiten zu verlangen, die ſich aus den
Transfer Vorſchriften des Sachverſtändigenplanes ergeben. Nach
dem Plan hat das Transfer=Komitee darüber zu entſcheiden, ob
eine Umwandlung der auf das Konto des Generalagenten für
Reparationszahlungen eingezahlten Beträge in Deviſen mit der
Stabilität der deutſchen Währung vexeinbar iſt. Dem Transfer=
Komitee fällt alſo bei der Behandlung der Frage der
Unter=
bringung der Schuldverſchreibungen eine ſehr
verantwortungs=
volle Aufgabe zu. Bislang hat es ſich den Beſtrebungen einer
vorzeitigen Regelung der Angelegenheit ſtandhaft widerſetzt. Aus
dieſem Grunde hat der Generalagent für Reparationszahlungen,
Parker Gilbert, Veranlaſſung genommen, in ſeinen beiden
Abſchlußberichten vom 30. Mai 1925 und 30. November 1925 eine
Reſolution wiederzugeben, die das Transfer=Komitee im April
1925 in der Frage gefaßt hat. Hierin wird zum Ausdruck
ge=
bracht, daß dieſe Pläne als verfrüht anzuſehen
ſind und von dem Transfer=Komitee erſt in Erwägung gezogen
werden können, wenn ihnen praktiſche Bedeutung zukommt.
Die=
ſes Zitat iſt auch im Zuſammenhang mit den widerſprechenden
Kommentaren über die Zwecke der jetzigen Amerikareiſe Gilberts
beachtenswert.
Deutſcherſeits kann — vorausgeſetzt, daß die Vorſchriften
über den Schutz der deutſchen Währung beachtet werden — der
Weiterentwicklung dieſer Frage in Ruhe entgegengeſehen werden.
Was die Geneigtheit des amerikaniſchen Kapitalmarktes zur
Aufnahme der Schuldverſchreibungen anbetrifft, ſo ſcheint —
vor=
behaltlich der Löſung der vorgenannten Frage — wenig Ausſicht
zu beſtehen, ſolange nicht die endgültige Regelung der
franzöſiſchen Schuldenzahlung an die Vereinigten
Staaten von Amerika getroffen iſt.
Erwerbsgeſellſchaften.
Eduard Lingel, Schuhfabrik, A.=G., Erfurt. Die o. H.=V. genehmigte
den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1924/25 und beſchloß mit 161 020
gegen 55 Stimmen den entſtandenen Verluſt von 748 938 Rm. aus dem
Reſervefonds (950 000 Rm.) zu dechen. Vom Vorſitzenden wurde
mit=
geteilt, daß die Verluſte beſonders dadurch entſtanden ſeien, daß man
auf Vorrat fabriziert habe und infolge des häufigen Modewechſels des
vergangenen Geſchäftsjahres die Waren nicht abſtoßen konnte. Seit
März werden jedoch keine Schuhe mehr fabriziert, die nicht ſchon feſt
verkauft ſind. Mit den Arbeitern und Angeſtellten ſei man zu einer
Ver=
ſtändigung gelangt und habe die bekannte Kündigung zurückgenommen.
Hamburger Bankverein, Hamburg. Die Geſchäftsaufſicht über den
Hamburger Bankverein iſt verlängert worden.
Eſchweiler=Ratinger Metallwerke A.=G. in Ratingen. Die heutige
o. H.=V. genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1924/25 und
he=
ſchloß, den Verluſt von 68 487 Nm. vorzutragen. Anſtelle der
aus=
geſchiedenen, A.=R.=Mitglieder, Kommerzienrat Dr. Louis Hagen und
Direktor Klein wurden neu in den A.=R. gewählt Dr. Schell und Dr.
Dreyfuß, beide in Karlsruhe. Dem Vorſtand und A.=N. wurde
Ent=
laſtung erteilt. Ueber die Ausſichten wurde vom Vorſtand mitgeteilt,
daß die Beſchäftigung zufriedenſtellend ſei. Man hoffe, von der Fahrrad=
und Automobilinduſtrie Aufträge zu erhalten und rechne beſonders auf
das Auslandsgeſchäft. Das neue Fabrikat, kaltgezogene
Präziſionsſtahl=
rohre, habe überall beſte Erfolge erzielt.
Brauerei Henninger, Kaempff=Stern A.=G. in Frankfurt a. M.
Das am 31. Auguſt abgelaufene Geſchäftsjahr 1924/25 ſchließt mit einem
Neingewinn von 522 143 Rm. Auf Vorſchlag der Verwaltung ſollen,
wie bereits mitgeteilt, 7 Prozent auf die Vorzugsaktien und 4 Proz.
auf die Stammaktien ausgeſchüttet werden, während 68 279 Rm.
vor=
getragen werden. Im laufenden Geſchäftsjahr hat ſich der Bierabſatz
weiter ſteigend entwickelt. Es bleibt abzuwarten) wie ſich die am
1. April in Kraft tretende 50prozentige Erhöhung der Bierſteuer
aus=
wirken wird,
Die Hanauer Edellmetallinduſtrie. In einer Plenarſitzung der
Ge=
ſchäftsſtelle Hanau der Induſtrie= und Handelskammer Frankfurt=Hanau
iſt eine ausführliche Beſprechung der wirtſchaftlichen Lage erfolgt. Der
Vorſitzende betonte, daß die Handelskammer ſich ſchon ſeit Jahren,
namentlich aber im letzten Jahre, beſonders für die Intereſſen der
Edel=
metallinduſtrie eingeſetzt und in verſchiedenen Beſprechungen in Berlin,
Frankfurt und Hanau ſie vertreten habe. Die jetzige Notlage ſei eine
Folge der allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe. Ueber den
Zeit=
punkt der kommenden Beſſerung ſei noch nichts vorauszuſagen.
Ein belgiſcher Auftrag für Siemens u. Halske. Die belgiſche
Re=
gierung hat der Aktiengeſellſchaft Siemens u. Halske, Berlin, den Bau
der Kabelſtrecke Herbesthal-Brüſſel zum Preiſe von
2 238 605 Franken übertragen. Die Bezahlung erfolgt durch
Repa=
rationskonto. Aus vaterländiſchen Gründen wurden die drei Strecken
Brüſſel—La Panne-Brüſſel—franzöſiſche Grenze und Brüſſel-
hollän=
diſche Grenze der einheimiſchen Induſtrie übertragen. Alles in allem
kommt ein Betrag von 94 Millionen Franken in Frage. Für den Ban
ſind 12 Monate vorgeſehen.
Zur Frage einer neuen Rentenbankanleihe verlautet aus New York,
daß die Gerüchte über die evtl. Emiſſion einer neuen Serie von 40
Millionen Dollar zum mindeſten verfrüht ſeien. Man leugnet nicht,
daß an ſich der Boden für eine weitere Anleihe dieſer Art günſtig iſt,
nur glaubt man vor einem allzuſchnellen Tempo der Aufeinanderfolge
der Ausgaben warnen zu müſſen, da ſich in letzter Zeit für die erſte
Anleihe eine gewiſſe Abgabenneigung gezeigt hat.
Hauptverſammlung des Verbandes Deutſcher Treuhand= und Revi=
Edelmetalle notierten folgende Großhandelspreiſe: Barrengold das ſionsgeſellſchaften e. V. Der Verband Deutſcher Treuhand= und
Revi=
ſionsgeſellſchaften e. V. hat für den 9. Januar 1926 eine
außerordent=
üibliche Ware, das Gramm 14.25 N=M. (Geld) 14.50 R.=M. (Brief); liche Hauptverſammlung nach Berlin einberufen, um die Erreichung
eines geſetzlichen Schutzes für die Treuhänder und Treuhandgeſellſchaften
in Erwägung zu ziehen.
Nummer 4
Freitag, den 1. Januar 1926
Seite 25
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 31. Dezember.
Die Börſe ſchloß das Jahr in völliger Intereſſeloſigkeit; angeſichts
der wachſenden Wirtſchaftsnot und der erſchreckenden Arbeitsloſenziffern
fehlt jedes anregende Moment. Schiffahrts= und Montanwerte
eröff=
neten zu ziemlich unveränderten Kurſen. Geſucht waren wiederum
Reichsbankanteile, die zum erſten Kurs 5 Prozent über geſtern
lagen. Inag höher, desgl. Growag auf Interventionskäufe. Weiterhin
blieben Elektrowerte geſucht (Schuckert — 2 Proz.), auch Bankaktien
waren in Nachfrage. Der Schluß verlief fehr ruhig.
Berliner Effektenbörſe.
w. Berlin, 31. Dezember.
Bei den unvermindert auf der Börſe laſtenden wirtſchaftlichen
Sor=
gen bleibt das alte Jahr in luſtloſer Stimmung. Die Kursbewegung
geſtaltete ſich uregelmäßig. Auf den Hauptinduſtrieaktienmärkten
über=
wog das Angebot, und demgemäß wieſen die erſten Kurſe in der
Mehr=
zahl Abſchwächungen allerdings wenig erheblichen Umfanges auf. Man
ſprach wieder von einigen Zwangsverkäufen. Auch im ſpäteren Verlaufe
war auf dieſen Gebieten die Neigung nach unten vorherrſchend.
Aller=
dings waren die Umſätze eng begrenzt und die Rückgänge hielten ſich
meiſt innerhalb, eines Prozentes. Einen Verluſt um ziemlich 2 Prozent
erfuhren Harpener, dagegen waren Höſch=Köln=Neueſſen, Mannesmann,
Riedel gebeſſert. Etwas käuflicher war die Haltung am Markte der
Maſchinenfabrikaktien und der Metallwerte. Hier konnten die geſtern
erlangten Steigerungen meiſt voll behauptet werden. Deutſche Kabel
ſtellten ſich ziemlich um 2 Prozent höher. Hugo Schneider überſchritten
mit einer Beſſerung mit 2 Prozent den Kurs von 60. Auch Textilwerte,
Deutſche Wolle und Stöhr u. Co. waren feſt. Im lebhaften Tempo
ſtie=
gen heute bei Beginn des Verkehrs Reichsbankanteile und gingen über
140 hinaus, während von den übrigen Bankaktien nur Berliner
Handels=
geſellſchaft lebhafter bei etwas anziehendem Kurſe gehandelt wurde.
Deutſche Anleihen hatten geringes Geſchäft, bei belangloſen
Kursver=
änderungen. Vorkriegshypothekenpfandbriefe wurden lebhafter
umge=
ſetzt und zogen durchſchnittlich 10—15 Pfennig an. Goldpfandbriefe
be=
haupteten ihren Kursſtand, Schleswig=Holſteiniſche beſſerten ſich etwas.
Das Geſchäft blieb auch in der zweiten Börſenſtunde äußerſt ſtill. Die
Zinsſätze betrugen für Tagesgeld 9—11, für Monatsgeld 9½—11 Proz.
Berliner Produktenverkehr.
w. Berlin, 31. Dezember.
Unter dem Einfluß der Ermattung des Geldmarktes gaben auch hier
die Brotgetreidepreiſe nach in der Geringfügigkeit des inländiſchen
An=
gebots. Die Beſitzer von Waren ſind ſehr zurückhaltend geworden. Für
Hafer blieben die Preisforderungen ziemlich aufrecht erhalten. Umſätze
lamen aber nur wenig zuſtande, auch Gerſte war ruhig. Mehl ſchwächte
ſich bei größerem Angebot ab.
Amtliche Notierungen.
Getreide und Oelſaaten je 1000 Kilo, ſonſt je 100 Kilo in Mark:
Weizen, märkiſcher 246—252, pomm. 246—252, Dez. 264, Brf. März 271,
Mai 24,50; Roggen, märk. 148—154, vomm. 148—154, Dez. 166,50,
März 178—179, Mai 186,50—187, Sommergerſte 187—214, Wintergerſte
u. Futtergerſte 156—170, Hafer, märk. 162—173. März 1883,50,
Weizen=
mehl. 33—36,25 Roggenmehl 22,75—24,50, Weizenkleie 11,50—11,80,
Roggenkleie 9,75—10,25, Viktorigerbſen 26—33, kleine Erbſen 22—24,
Futtererbſen 20—21, Peluſchken 18—19, Ackerbohnen 21—22, Wicken 21
bis B, Lupinen, blau 12—12,50, gelb 12—14,50 Napskuchen 15—15,B,
Leinkuchen 23,60—23,80, Trockenfchnitzel 8,30—850, Sohaſchrot 21,12
bis 21,20, Torfmelaſſe 8—8,20, Kartoffelflocken 15—15,50.
Berliner Metallnotierungen vom 31. Dezember. (Alles in Mark für
100 Kilo, außer Silber.) Elektrolythkupfer 134, Originalhüttenrohzink
(Preis im freien Verkehr) 76,50—77,50, Remelted=Plattenzink von
handelsüblicher Beſchaffenheit 66—67, Originalhüttenaluminium B5—240,
desgl in Walz od. Drahtbarren 240—250 Reinnickel 340—350, Antimon
Regelus 185—200. — Silber in Barren (Feinſilber) 94—98 Mk. pro Kilo.
Berliner Kurſe. (Eigene telegraphiſche Meldung.)
A.=G. f. Anilinfbr.
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Augsb.=Nürnb. Maſch.
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Berl. E. W. Vorzug.
Berlin. Karlsruhe Ind.
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Sachſenwert . 75.75 76.— 38.— 105,5 105.25 Sächſ. Bußſtahl, 34.5 66.5 67.— Siemen Glas 82.5 2.5 3.— Ber Lauſitzer Glas. 76.— 20.— 20.— Volkſtedter Porzell. 24.5 17.25 18.25 Weſtſ.E. Langendreer 98.— 97.25 Wittener Gußſtahl 28.— 6.875
32.75 32.— Wanderer=Berke. 64.5
31. 12.
160.—
126.5
68.—
59.75
7125
44.25
96.75
23.
40.25
100.25
70.5
81.—
57.625
17.5
10.375
70.—
45.—
B5.—
35.5
84.75
78.5
25.75
29:5
62.5
Amſterdam=R
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Eslo
Kopenhagen
Stocholm.
Helingfors
Italien
London
New=York.
Parts
Schwetz. .
Spanien.
30. 12.
Gelo Brief
h38 79 189 11159.74
1.78 1.73
193 19 01113 38
3.36
Mie sineg
1893 15.35
1135 TZ051 4.3195
15R 1535 1585
R1.04 81 271 81 72
59.33/ 59 771 59 33
Deviſenmarkt.
Z1. 12.
Geld
1.733
85 29
726
i3.545 13.533110,575 19.58 Belgrad
15.9
e5.355e0 40 7440 355 5.105/Liſſabon
Brief
193 17 103. 73118 79/104 05 Nio de Janeiro
189.18 WienD.=Oſt.abg
1.7371 Prag. ......!
19.05 Budapeſt.
W.5tlJapan ......
112 79 Zulgarten
15 99/gonſtantinopel
4.305 Danzig
15 69lAthen
R1 32Kanaba
55.37üruguah
1.125 5 7.05
7.74 2.350 2.239 27 275 80 70 533 7.1931 T.205) 1.225 1.295
31
Geld Brief
59.30
2.773 12—53
5.577
ü.628 0.630
2.395
7.12
3 D7- 2.255
32i.335lei.275 4
30.30/ 80.70
5.3 533
4.192
1285
12.
59.34
5.333
1.325 1.323
3.005
7.34
21.38
995
533
r2.
195
Prolongation der Stickſioffwechſel.
Berlin, 31. Dezember.
Das Stickſtoff=Syndikat teilt mit: Ein Bankenkonſortium hat
ſich zur Diskontierung und Prolongation der vom Handel
gege=
benen Stickſtoffwechſel verpflichtet. Die Prolongation erfolgt
zweimal, in Ausnahmefällen dreimal, jedenfalls bis zum 1. Dez.
1926. Daneben bleibt der auf 4½ Prozent erhöhte Nachlaß für
jede ein Drittel des Rechnungsbetrages überſteigende Barzahlung
beſtehen. Es wird wiederholt darauf hingewieſen, daß eine
Her=
abſetzung der Stickſtoffpreiſe im laufenden Düngejahr nicht in
Frage kommt. Sie kann um ſo weniger ſtattfinden, als das
Stick=
ſtoffſyndikat erneut große Opfer bringt, um die oben erwähnten
langfriſtigen Kredite und die Finanzierung der enormen Läger
zu ermöglichen, die angelegt werden mußten, damit der
Landwirt=
ſchaft der Stickſtoff zum Frühjahrsbezug bereit ſteht.
Konkurſe und Geſchäftsaufſichten.
Abkürzungen: Af. — Anmeldefriſt; Wt. — Wahltermin: Prft.
— Prüfungstermin; OffA. — Offener Arreſt mit Anmeldefriſt;
GWV. — Gläubigerverſammlung; VerglT. — Vergleichstermin.
Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt. Ober=Ingelheim: Fa. Moritz
Oppenheimer, Kfm. Jofef und Ernſt Oppenheimer, Fa. Rebe,
Wein=
verſand, Joſef und Ernſt Oppenheimer, GAufſ. angeordnet. Bensheim:
Gebr. Hillenbrand, GAuff. angeordnet. Offenbach: Simon Schlewitzki,
KVerf. aufgehoben. Offenbach: Offenbacher Pianofortefabrik. Alois
Knauer u. Co., GAufſ. aufgehoben. Offenbach: Fa. Ludwig Schmahl,
Schuhfabrik, GAufſ. angeordnet. Offenbach: Schuhfabrik Otto Habicht
A.G., GAufſ. angeordnet. Offenbach: Offenbacher Strick= und
Häkel=
nadelfabrik J. A. Schimmel, GAuff. angeordnet. Offenbach: Lotz u. Co.,
GAuff. aufgehoben. Offenbach: Fa. Auguſt Landvogt,
Lederwaren=
fabrik, GAuff. aufgehoben. Mainz: Gebr. Heichemer GmbH., Af. 10. 1.,
GWV. u. Prft. 15. 1. Offenbach a. M.: Viehhandlg. Leopold Herz 2.,
Groß=Steinheim, Af. 6. 2., GWV. 27. 1., Prft. 24. 2. Alzey: Hdl. Jakob
Becker, Offenheim, Af. 4. 1., Prft. 25. 1. Gießen: Fa. Joſ. Strauß u.
Co. u. deren Inh. H. Natt, Af. 6. 1., GlV. u. Prft. 15. 1.
Oberlandesgerichtsbezirk Frankfurt a. M. Wiesbaden: Kfm. Max
Enbe, Af. 31. 12. Wt. u. Prft. 7. 1. Frankfurt a. M.: Konkursverf.
Allmeritter aufgehoben. Frankfurt a. M.: Cullmann u. Fries GAufſ.
aufgehoben. Wiesbaden: Philipp L. Fauth A.G., Dotzheim, GAufſ.
an=
geordnet. Wiesbaden: Fabrikant Philitp Lorenz Fauth, GAuff.
ange=
ordnet. Ehrenbreitſtein: Schuhmacherm. Albert Pleuger, Af. 30. 1.,
GWV. 11. 1., Prft. 12. 2. Wiesbaden: Kfm. Heinrich Mayer jun., Af.
15. 1. Prft. 2. 1. Kirchen: Kaufhaus für Manufaktur= und Modewaren
Gebrüder Roſenberg in Betzdorf. Af. 1. 2., GlV. 13. 1., Prft. 17. 3.
Kir=
chen: Sieg=Rheiniſche Lokomotiv= und Maſchinenfabrik GmbHh., Af 1. 2.,
GlV. 12. 1., Prft. 10. 2. Frankfurt a. M.: M. Großkopf, Af. 19. 1. GlV.
8. 1., Prft. 29. 1. Frankfurt a. M.: Deutſche Gummiwaren=Vertriebs=
GmbH., Af. B. 1., GW. 12. 1. Prſt. 9. 2. Frankfurt a. M.: Inh. der
Fa. M. Carlebach u. /Co. Nachfolger, Kfm. Markus Zamojre, GAuff.
angeordnet.
dmmanditgeſellſchaft auf Aktien, Darmſtadt. Srantfurter Kursbericht vom 31. Dezbr. 1925.
a) Deutſche
Reichsanleihe ..
„
„..
**
.
Uar=Gld=Anleihe v 1935
große Stücke
ollar=Gld=Anl. per 1932
große Stücke
ollar=Schatzanweiſungen.
ch. Schtzanw. Klu. IIp. 23
Kku. IIp. 24
P 1V. u. V. Schatzanw.
% VI.—IX.
D. Schutzgb. v.08-11 u. 13
jarprämienanleihe
vangsanleihe ..........
Preuß. Konſols ......
Bad. Anl. alte ....
......"
%
v. 1896
Bahern=Anleihe .
% Heſſen R. XxxyI
itilg. b. 28
Heſſen unk. 1924.. .
„ alte ..
Württemberger alte .
b) Ausländiſche
BosnienL.-E.=B. v. 1914
L. Inveſt.=Anl. 1914
-v. 1898 ........"
.
„ v. 1902 ...
2 Bulgar. Tabat 1902
½% Oſt. Staatsrente 1913
ab 1918
½20 Oſt Schatzanweiſ.ſtfr.
v. 1914
Oſt Goldrente ......
1% „Silberrente. ..
2 einh.Rente (konv
6 Portugiel. (Spetz. /S.III
Num. am Rente v. 03
½% Goldr v. 18
am. lonp.. . .
am. b 05 .
2o
Tür (Admin.,) v. 1903
(Bagdad) Ser. 1
*
(Bagdad) Ser. II
2o
v 1911. Kollanl
20
4½% Ung Staatst. v. 1913
Staatsr.v. 14
Goldrente.
Staatsr v. 10
Kronenrente
Eiern Tor/Gl.,
Außereuropäiſche.
5% Mexit amor innere
konf äuß. v. 99 — 92
Gold v. 04 ſtfr
kon) inner.
Frigationsanl
aulipas Serie!
Nach Sachwert verztnsliche
Schuldverſchreibungen
Mit Zinsberechnune
en Dutemr Gotäinif uc
große Stücke
8% Friftr. Hyp.=Bi.
Gold=
pfandbrte R.1
8% Frkrft Hyp.=Bi.
Gold=
pfandbriei Em. 8
5% Frtitr. Hyp.=Bl. Gold=
8%o Pfälzer Hyp.Bi.=
Gold=
pfandbrief von 24
82 Rhein, Hyp. Be.
Gold=
p andbrief von 24 .
5% Rhein=Main=Donau=
Gold=Anleihe von 28.
Ohne Zinsberechnung
6 %Baden=Baden=Holzwert
Anleihe von 23 .......
5 %Badenw. Kohlnwranl. 23
5% Frkſtr. Pfandbrieſ=Bk.
Goldeb, IEn. .... 1.53
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23
6% Heidelberger Holzwertanl.
von 23
6%B. Braunk.=Rog.=Anl. b. 23
5% 6. Roggenanleihe v 1923
6% Mannh. Stadi=
Kohlen=
wertanl. v. 1923
%0 Offenbach (M.)
Holzwert=
anl. v 1923
5% Pfälzer Hyp. Bank Gold=
Pfdbr v. 24.
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe
52 Preuß. Roggenwert=Anl.
% Rhein. Hypoth. Bk. Gold=
Pfdbr. v. 24
5% Sächi Braunk.=Anl.v. 28,
Ser. Tu. II.
5% Sächſiſche
Roggenwertan=
leihe von 25
„Sütdd Feſtwertbl Goldobl.
30. 12.
9.30
13
14.88
3.90
5.80
1.7
2.10
6.15
1.5
31. 12.
4s
5
9
14.88
1.55
580
1.7
2.11
6.15
1.50
Borkriegs=Hypothekenbank
Pfanobriefe
Bay. Vereinsbank München
Bah Handelsbani München
Bay, Hyp. u. Wechſelbank
Frankfurter Hypothel.=Bk.
Frankfurter Pfandbrief=Bk.
Hamb. Hypothek.=Ban
Meininger Hyp.=Bank
Pfälziſche Hyp.=Ban
Preuß Pfandbrief=Bk. .
Rhein Hypothl.=Bank
Südd Bodenkredit=Anſtalt
Bürttemberg, Hypoth=Bank
Staatl oder provinzial
garanliert
Heſſiſche Landes=Hyp.=Bank
Landeskreditanſtalt Caſſel
Naſſauiſche Landesbank.
0. 12.
8.5
7.1
6 25
4.15
5.50
4.60
5.625
5.15
3.65
5
4.15
31. 12.1
6.5
5.65
6.07=
6.30
4.25
5.55
4.80
5.65
4.5
5.30
3.70
5.5
g.50
Obligationen von 30.12
Transportanſtalten.
4% Eliſabethbahn, ſtfr.
42 Ga Carl Ludw.=Bahn
15% Oſt. Südb (Lomb.) ſtfr.
2,6%0 Alte Oſt. Südb. (Lomb.)/ 10.80
2.6% Neue Oſt Südb. (Lomb. // 10.80
42 Oſt. Staatsb v. 1883
13%0 Oſt. Staatss 1b.S.Em.
3% Oſt. Staatsb. 9 Em.
3% Oſt. Staatsb v 1885
38 Oſt Staatsb. Erg Netz
42 Rudolfb. / Silber ſtfr.
4% Rudolfbr Salzkammerg.)
4½% Anatolier Serie !
4½% Anatolier Serie I
4½%0 Anatolier Serie II..
3% Salonique Monaſtir.
15% Tehuantepec ...
4½½ Tehuantepee ....."
Bank=Alfen.
Allg. Deutſche Creditanſt. O
Badiſche Bank
Bank fü. Brauinduſtrie. e
Barmer Banwerein.
Bay Hyp.= u. Wechſelb.
Beri Handelsgeſellſchaft
Kommerz= u Privatbani S
Darmſtädter u. Nationalbk.6
Deutſche Bant
Deutſche Eft u. Wechſelbk. 6
Deutſche Hyp.=Bk. Mein.
Deutſche Vereinsban .. . .O
Disconto=Geſellſchaft .
O
Dresdener Bank
..5
Frankfurter Bank.
Frkf. Hyp.=Bank
Franff Pfandbrief=Bk. ..
Gotha Grund kredit=Ban”
Metalbant
*
Mitteldeutſch. Erebitbank .6
Oſterr Creditanſtalt
Pfälz. Hypoth.=Bank.
Reichsbanf=Ant.
Rhein Ereditbant.
Rhein Hypothekenbank.
Südd, Disconto=Geſellſch.
Biener Bonwerein.
Bergwerks=Aktien.
Berzelius
.......
Bochumer Bergbau. . . . . .0
Buderus
......6
.... 5
Dt. Luremburger
Eſchweiler Bergwerks=Akt.,
Gelſennrchen Bergw.
Harpener Berabau
Fſe Bergbau Stamm.
Re Bergbau Genußſcheine S
Kaliwerke Aſchersleben
Kailiwerfe Salzbetfurt
Kaliwerke Weßeregeln
glöchnerw ab. Lthr.=Hüttele
Mannesmann Röhren
Mansfe der
Oberbedarf
berſchle Eiſen(Carv!
*
Otav Mnen u. Eh.=Ant..
Phönir Bergbau
Nhein Braunk u. Brikett
Rhein Stahlwerle
Rombacher Hlltte
Stinnes Riebeck Montan. S
Tellus Bgb.= u. Hütten=Akt S
Ber. Laurahütte.
Altien induſtrieller
Anternehmungen.
Brauereien.
Eichbaum (Mannh. ).
Henninger Kemp=Stern. . O
Löwenbräu München .....O
Mainzer Aktienbrauerei ...6
Schöfferhot (Binding) .... 9
Schwarz=Storchen ..
Verger
A
11
1.4
1 1.,
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1 1.
1. 1.
1 1.
1 1.
1. 1.
1. 1.
1. 10.)
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1.1
1. 1.
1. 10.
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1 10.
1 7.
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1.
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1. 1.
1. 10.
1. 10.
1
1.
17
1. 4
1. 1./3
1 7./8
Akkumulat. Berlin. . . .
Adler & Oppenheimer
Ad erwerke ſv Kleyer
A. E. 6. Stamm.
6% A.E. G Vorzu / Lit. 4 9
5% A. E. G. Vorzug Lit. B 6
Amme Gieſecke & Konegen 6
Anglo=Continantal=Guano
Anilin=B.n.=Treptow
Aſchaffenburger Bellſtoff S
Badenia (Weinheim).
Bad. Ani
u. Sodafabr. e
Bad. Maſchf. Durlach
Bad. Uhrenfabr. Furtwang. 6
Bamag=Meguin Berlin „.o
Tag
ao
333½,
20
162,
40
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60
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100
50
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200
200
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Bo, 12. 2u 12.
1. 10
1.3.
1. 10.
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1. 10.
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1. 10.
4.1.
1. 7.
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1. 1.
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105
12
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93
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25
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64.,5
53.75
56
Baſt Nurnberg.
„oll
Bahriſch Spiegel.
Beck & Henkel Caſſel)
Bergmann El. Werke
Bing Metallwerke
Bremen=Beſigh=Olfabr
Eementwert Heidelberg
Tementwert Karlſtadt.
Cementmert Lothr „Karis./8
Chem Werke Albert
Chem.Brockh Nd.Walluf O
Chem Griesheim=Elektron 8
Chem Fabrik Milch
Sl.
Chem Weiler=ter=mer
S
Daimler Motoren
O
Deutſch Eiſenhandel, Berl.8
Deutſche Erdöl.
O
63.5 D. Gld.- u. Silberſcheideanſt 8
Dingler Zweibrücken.
3
Dresdener Schnellpreiſen. O
Dürrfopp Stamm)
Sl=
Dürrwerke Ratingen
S
Dyckerhofi & Widm. Stammé
Eiſenweri Kaiſerslautern. S
Eiſenwerk 2. Meyer, ir.
6
Elberfeld. Farbw.v.Baher O
Elettr Liererungs=Gei
8
Elektr Licht u Kraft
S
Elſäſſ Bad.=Wolle.
8
Emag Frankfurt a. M. e
Emafl EStanzw ullrich e
Enzinger Werke.
a
Eßlinger Maſchinen
6
Ettlinger Spinnerei
8
Faber Joh. Bleiſtift
S
Faber & Schteicher
5
Fahr Gebr Pirmaſens 8
Felten EGuillegume, Carls. 8
Feinmechanif (Jetter
*
Feiſt. Sektt. Frankf. Mo
Franrfurter Gas
5
Franffurter Hof
S
Frrf.M. Pokorny & Witteks
Fuche Waggon Stamm
Ganz Ludw. Mainz
Geiling & Cie
Germania Linoleum
Gelſenkirchen Gußſtahl ..o
Goldſchm dt. Th.
8
Gotha Waggon
S
Greffenius Maſch. Stamme
1o.
11.
1. 4.
105.5
54.5
105.75
405
12
31
Gritzne. Maſchfbr Durlacho
Grün & Bilfinger
Hafenmähle Frant. (M.,
Hammerſen (Osnabrüch
Hanfwerfe Füſſen
Hartm aBraun, Franf.
Heyligenſtaebt Gießen
Hilvert Armaturenfbr.
*
Hindrichs=Auffermann ...
Hirſch Kupfer & Meſſ. . o
Hoch= und Tieſbau .......6
Höchſter Farben . . .. . . . . . 6
Holzmann. Phil ......."
Holzverl. Induſtr. .......
Hydrometer Breslau „....0
fnag
Junghans Stamm . .."
Kammgarnſp. Katzerslauterné
Karlsruher Maſchinen.
S
KarſtadiR
6
Klein, Schanzlin & Becker S
gnorr, Heilbronn .. .. .. O
Konſervenfabri Braun ...6
Kraus & Co., Lokom. .... 6
Lahmeyer & Co
Lech Augsburg ....:::."
Lederw Rothe .......
Lederwerke Spicharz
Lingel Schuhw. Erfurt
Löhnberger Mühle.
Ludwigshat. Walzmühle
Lüdenſcheid Metallw. . . . .6
1.
1. 1.
1 1.
1 1
1
1.1.
1.1.
1 11.
1. 1.)
1 1.
1. 1.
1. 1.
1. 10.
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1. 16.
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1. 1.
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1. 1.
1. 1.
1. 10.
1 1.
1 1.
1 7.
1 4.
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1. 1.
1. 1.
1.1.
1. 7.
1. 1.
1. 1.
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1 1.
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1. 1,
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14
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0.01s
18
17
56
3
25
52
14
17.7:
23
64
40
105.75
39.5
40.75
31.25
6.35
62.5
25
91
21
45
31.75
62.75
65.75
20
24
23.10
0.18
0010
18
80
17.25
48
20.6
54
28
82
50
74
447,
52
15
17.75
23
6a
4o
105.75
41
46.1
30.75
0.38
45.5
61.5
26.75
95
24
48
25
31
63
66.75
32
20
25
24
43.5
24
Lurſche Induſtrie.
Mainkraftwerke Höchſt
Metallgeſ, Frankfurt
Meyer Dr. Paul
Moenue Stamm
Motorenfabril Deutz
Motorenfabr. Oberurſel
Neckarſulmer Fahrzeugw
Neckarwerke Eßl Stamm
Pfälz. Näh Kayſer ..
Philipps A.=G.
Porzellan Weſſel..
Prometheus Frkf. M.
Reiniger Gebbert & Sch
Rhein. Eiektr Stamm.
Rhein Metall=Vorzüge
Rhenana Aachen
Rückforth Stettin
Rütgerswerke
Schneider s Honau
Schnel.preſſen=Frankenthal o
Schramm u. Megerle Lackf.6
Schriftg Stempe Ffm o
Schuckert Eleftr. Nürmb a
Schuhfabr: „Berneis=Wei elo
Schuyfabrz Herz
Schuhi Leander Offenb o
Schultz Grünlack Rdsh
Senlinduſtrie Wolff.
Sichel c Co. Mainz
Siemens Glekt Betriebe S
Siemens Giasinduſtrie e
Siemens & Halske.
Südde itſche Immobilien. S
Thür elektr Lief.=G. Gotka 8
nhrenfabri Furtwängler S
Beithwerke in Sandbach s
Verein. ſ. Chem. Ind. Frift
Verein. d. Oifbr Mannt. S
Berein, Faßfahrit Caſſel 5
Ver Gummil, Bln=Frrft. 9
Verein. Pinſelf. Nürnberg a
Vereen Ultramarin
Verein, Zelſtoff Berlin 8
Vogtl. Ma chinen
Voigt & Haeffner Stämmeo
Bolthom Seil.
Wanß & Freyztag
5
Wegelin Rupfubri:
5
Zeliſtoft Wa dhof Stamm
Zuckerfbr. Waghäuſel
e
Zuckerſbr Frankenthal e
Zuckerfbr Heilbronn
O
Zuckerfbr. Offſtein
S
Zuckerfbr Rheingau
.O
Buckerfbr Stuttgart
Transport= und
Verſicherungs=Aktien
Allg. Deutſche nenbahn
Deutſche Eiſenb=G. Fftm
Elektr Hochbahn Berlin
Schantung E. B
Süädd. Eiſenbahn=Ge)
Hapag (Paketfahrt)
Nordd Lloyd
Frkft. Allg. Verſich.=Geſ
Frankona Rück= u Mitv.
Darmſtädter Wer
Bahnbevar
Dampfteſſel Rodberg.
Heivetia Konſervenfabr
Gebr Lutz
Mot orenjabrik Darmſtadt
Gebr. Noeder
Venuleth e Elenberg”
Unnotierte Altien.
Ap
Beckerkohle
Beckerſtahl
Benz
„.
Brown Boverie
Deutſche Vetroleum:
Diamond Shares
Ssffin Miest.
Krügersha ! Kali.
Ufa Film
uich
Geſch.Jahr 2a Divld. 30. 12. I= u 2 1. 1. 50 8B 54.5 54.5 S 911. 100 13. 13.25 * 11 17 1a6 85 60.5 60.25 21 10. 120 B1,0 83 8o 10 9 10 m. 75 74 30 8e 23.5 24.5 250 2. 28 250 26 25.25 100 28 28 5 11. 100 85 67 6‟ N.S 1. 1. 20 25 N.6 5l1 16 36 51 * Sl1 10 50 4% 35 387 „5 1 10 2. 100 25 O W47 100 * 42 O 1. 1. 40 60 5 1. 8. 30 42 42 O 1 9. 100 52 53.5 5 1. 150 173. 60 27.5 26.1 1 10 G. 0.22 1. 16 47 47 * 1 1. 66 16 11 100 4. 50 RM 47 25 100 4a.75 42.5 1. 11. 60 42 6o 8o 1. 1. 120 10% 67 68 1. 10. 703 51 53 1 40 55 23.5 23.5 6) 20.5 17 22G 20 zo 20 123 23.5 9 11 40 17. 1. 10. 100 53 11. ./ 20 85 86 6 21 16 700 65.75 65.75 11 ./83.33 3 44.5 44.: 100 85. 60 60.75 51 40 24 24 1.1. / 6ö 305 303 91 1 1. 1. 10 6eo 35.8 37.75 1 1. 404 0% 4.5 1.6. z 60 1RM 37.5 37.5 11 O 34 3a 1. 1. 200 6öo 60 6 1 3. 200 6a 1 50 47 47.5 45 1.35 1.50 11 20 Bei 60 62 5 1.1. 50 20 20 5 1.5 40 U. 55.5 56 46 276 74 11. 100 6%o 76 76.5 21 10. 40 2 RM 32 32.75 91 10. 40 2.40 RM 42 42 1. 10., 4 2 NM s5 34.5 1.9 40 2RM 34.5 3s 1 16 41 RM 34 O 1. 9 40 RM 34 36 O 100o au 43 11 64.75 65 1 1 10.0 67 1. 1. 1.75 11. 820 86 3 1 1. 300 93.75 94:. 8 1 1. Ge 94.5 36.5 80 68 68.5 11 65 10% *0 X 1. 1. A. 1 10 89 11.5 11.s 8 F/11 40 2 407 8 5 1.5 300 1.7 140 32.5 1. 1. 120 S 26.5 56 Sl. 15. 300 3
10 60 17. 20 1 1. 18 vO S S 18 *
Zeichenerklärung: — Mar für eine Million nont
Ma
für eine Milliarde, E — Mart pro Stück. — eold= Kurs
Seite 26
Freitag, den 1. Januar 1926
Rummer 1
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle. Am 22. Dez.: Eliſabeth Epting, Schülerin, 11 Jahre,
Heidelbergerſt Straße 21. Am 21.: Paula Patin geb. Baier, 57 J.
Liebfrauenſtr. 95. Am 23.: Eliſabeth Einſiedel geb. Demmel, 72 J.,
Inſelſtr. 15. Am 22.: Marie Stegmüller, eine Viertelſtunde,
Magda=
lenenſtraße 3; Annemarie Repp, 7 Stunden, Hoffmannſtr. 57. Am 23.:
Margarethe Pabſt geb. Tempel, 43 J., Karlſtr. 74½. Am 24.: Kathar.
Schuchmann geb. Petri, 39 J., von Weiterſtadt, hier Eſchollbwickerſtraße
Nr. 4½. Am 23.: Joſeph Eberwurzel, 1 Monat, Ludwigshöhſtraße 8;
Karl Heinrich Kaiſer, Krankenkaſſedirektor, 69 J., Viktoriaſtr. 42;
Karo=
line Hoffmann geb. Walz, 69 J., Annaſtr. 40: Franz Wendele, Arbeiter,
32 Jahre von Sandbach, hier Eliſabethenſtift. Am 24.: Kathar.
Faß=
bender geb. Mähn, 57 J., Kaupſtr. 45; Tudwig Latter, Kaufm., 31 J.,
Luiſenſtr. 30; Konrad Grasmück, Eiſenbahnvorſteher i. R., 77 J.,
Sand=
bergſtr. 54; Heinrich Gerard, Oktroiaufſeher i. R., 72 J., Müllerſtr. 72.
Am 27.: Johanna Hermina Schneider, 47 J., Büglerin,
Lauteſchläger=
ſtraße 5. Am 26.: Johannes Bender, Rentner, 75 J., Sandbergſtr. 54;
Georg Reitz, Anſtreicher, 42 J., von Nieder=Ramſtadt, hier Eſchollbrücker
Straße 4½ Am 27.: Helene Jacobi geb. Möſer, 77 J., Heinrichſtr. 148.
Am 26.: Anna Gebhard, Schülerin, 10 J., von Brensbach, hier
Stadt=
krankenhaus.
Ar
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag nach Neujahr, den 3. Januar 1926.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Kantate
von Arnold Mendelsſohn „Auf meinen lieben Gott”
Pfarrer Lautenſchläger.
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zimmer=
mann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Marx.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, den 4. Jan., abends 8 Uhr:
Männervereinigung der Lukasgemeinde: Hauptverſammlung —
Mitt=
woch, den 6. Jan., abends 6 Uhr: Bibelſtunde: „Die Miſſionspredigt
des Apoſtels Paulus” (1. Kor. 15). Pfarrer Zimmermann.
Martinskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Müller. Feier des heil. Abendmahls mit Vorbereitung.
An=
meldung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei. — Um 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfarrer D. Waitz, — Mittwoch,
den 6. Jan., abends 8 Uhr im Martinsſtift; Bibelſtunde (Pſalm 23).
Pfarrer Beringer.
Fohanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Weiß. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt Pfarrer Pabſt. — Montag, den 4. Jan., nachm. 3 Uhr;
Vorſtandsſitzung des eoang, Frauenvereins im Gemeindehaus. —
Mittwoch, den 6. Jan., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus.
Pfarrer Pabſt. — Donnerstag, den 7. Jan., abends 8 Uhr:
General=
verſammlung der Männervereinigung.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Beringer. — Donnerstag, den 7. Jan., abeuds 8 Uhr: Betſtunde.
Evangel. Kirche in Eberſtadt: Vorm 10 Uhr: Gottesdienſt,
Pfarrer Paul. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt — Nachm
5 Uhr: Bibelſtunde (2. Kor 6). — Mittwoch, den 6. Januar, abends
8 Uhr: Frauenabend bei den evang. Schweſtern mit Andacht.
Evang. Bemeinde Traiſa: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. —
Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Dienstag: E J. G. (Mädchen).
Mittwoch: Bibelſtunde — Donnerstag: E. J. G. (Jungen).
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, den 3. Januar,
nachm. 2½ Uhr: Jugendbundſtunde für Jünglinge. — Um 4¾ Uhr
Jugendbundſtunde für Jungfrauen. — Abends 8 Uhr: Aufführung der
Vortragsdichtung „Jugend” von H. Runge, (Idealsmus,
Pantheis=
mus, Atheismus, Chriſtentum?) Jedermann willkommen. Eintritt frei.
Vom 4. bis 10. Jan. Beteiligung an der Allianz=Gebetswoche.
Vereinigung chriſtl. Eiſenbahner, Mühlſtr. 24, Samstag,
den 3. Jan., abends 6 Uhr: Verſammlung.
Ehriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt, e. V.,
Alexander=
ſtr. 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, abends 8 Uhr:
Mit=
glieder= Verſammlung. — Montag, abends 8½ Uhr: Muſikübungen. —
Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8½ Uhr:
Werben für Männer hor. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
im Familienkreis — Freitag, abends 8 Uhr: Turnen in der Turnhalle
der Ludwigs=Oberrealſchule. — Samstag, nachm 3½ Uhr:
Jungſchar=
ſtunde. — Abends 8½ Uhr: Wochenſchluß. — Das Heim iſt geöffnet:
Täglich von 3½ Uhr nachmittags an, außer Freitags.
Möttlinger Freunde=Kreis: Jeden Montag, abends 8½ Uhr, im
Feierabendſaal (Ecke Stiftſtr. und Meßplatz): Bibelſtunde,
Katholiſcher Gottesdienſt.
Sonntag, den 3. Januar 1926.
St. Martinskapelle und Liebfrauentirche.
Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe
mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt in Liebfrauen, —
Nachm. 2½ Uhr: Andacht.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 3. Jan.,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 6. Jan., abends 8½ Uhr:
Ge=
betsſtunde, — Freitag, den 8, Jan., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlichſt eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Freitag (
Neu=
jahr), abends 8 Uhr: Gottesdienſt. — Sonntag, den 3. Jan., vorm.
11 Uhr: Sonntagsſchule, — Abends 8 Uhr: Fottesdienſt. — Abends
9 Uhr: Jugendbund. — Montag, den 4. Jan., bis Samstag, den
9. Jan., jeden Abend 8½ Uhr: Allianz=Gebetsſtunde, Pred. Erhardt,
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Freitag,
den 1. Jan, abends 8 Uhr: Neujahrsandacht. — Sonntag, den 3. Jan.,
vorm. 10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8 Uhr: Evangeliſation,
— Dienstag, den 5. Jan., abends 8 Uhr: Bibelſtunde,
Kirche Feſu Ehrifti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt;
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 3. Jan., vorm. 10½ Uhr;
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
6. Jan., abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann
will=
kommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 3. Jan, vorm. 10 Uhr: Pred. Conrad. — Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. — Nachm. 5 Uhr: Pred. Conrad. — Um 6½ Uhr:
Jugenbverein. — Von Nontag, den 4 bis einſchl. Samstag, den 9 Jan.;
jeden Abend 8½ Uhr, die Veranſtaltungen der Allianz=Gebetswoche,
Jedermann iſt herzlich willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungsſtunde. — Um ½12 Uhr: Kinderverſammlung. — Abends
7 Uhr: Freiverſammlung auf dem Markt. — Jeden Mittwoch und
Freitag, abends 8 Uhr: Oeffentliche Verſammlungen. Hierzu ladet
freundlich ein. Kapitän Engel.
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag; morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8½ Uhr: Oeffentl.
Heilsver=
ammlung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung,
— Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjudantin Land,
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße),
Freitag, den 1. Jan. Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 80 Min.
Samstag, den 2, Jan. Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min, —
Sabbatausgang 5 Uhr 25 Min,
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 80 Min. —
Abends 6 Uhr 00 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der iſrgel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 2. Jan. Vorabend 4 Uhr 10 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 5 Uhr 25 Min,
Wochengottesdienſt: „Morgens 7 Uhr 05 Min. — nachm. 4 Uhr,
O0o Wachstuche
Heinmüller’s
Gummiwaren- und Sanitätshaus,
Schulstr. Nr. 1 am Ludwigspl. (14957a
Ledertuche
Ausden Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 kleines braunes
Porte=
monnaie mit Jubiläumsgeldſtücken. 1 kl.
ſchwarzer Kinderpelz, 1 dunkles gepreßtes
Geldſcheinmäppchen. 1 farbiger ſeidener
Schal. 1 grauweißer Damenpelz (Opoſſum),
1 ſchwarzes Portemonnaie mit 1,20 Mk.
1 gelber Damenhandſchuh. 1 Päckchen,
enth. Garn und Druckknöpfe. 1 ſchwarzes
Beſuchstäſchchen mit Taſchentuch. 1 braun
geflochtener Ledergürtel. 1 kleiner
Stein=
meißel. 1 ſchwarzer Damenpelz mit
Krim=
meremſatz. 1 ſchwarze Wachstuchmappe.
1 goldener Ohrring mit keulenförmigem
Anhänger. 1 grauer Damen=
Wildleder=
handſchuh. 1 Schlangenhaut. 1 Ruckſack
mit Kleidungs= und Wäſcheſtücken uſw. Ein
Zwicker mit Hornfaſſung in Etui, 1 goldene
Damenuhr in Lederarmband. —
Zuge=
laufen: 1 weißer, rauhhaariger Jagdhund
mit braunen Flecken. 1 junger gelber Hund.
1 hellgrauer Pinſcher. 1 ſchwarz. Baſtard.
1 ſchwarzweißer Fox. 1 Rottweiler. Ein
weißer Baſtard mit roten Abzeichen.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
2. Jan. bis einſchließlich 9. Jan, der
Nachtdienſt die Merck’ſche Apotheke,
Rheinſtraße 9, und Beſſunger Apotheke,
Wittmannſtraße 1.
Schulgeld=Mahnung.
Das Schulgeld für die hieſigen höheren
Schulen für den Monat Dezember
1925 iſt bei Meidung der
Beitrei=
bung bis zum 11. Januar 1926 ar
die unterzeichnete Kaſſe zu zahlen.
Vom 12. Januar 1924 ab werden
(st20778
Pfandkoſten erhoben.
Darmſtadt, den 31. Dez. 1925.
Stadtkaſſe Darmſtadt.
Arbeitszentrale für
Er=
werbsbeſchränkte
Abteilung: Fliegende Kolonne
erledigt
Gelegenheitsarbeiten und =
Beſor=
gungen
jeder Art für alle Wirtſchaftszweige,
Be=
hörden und Haushaltungen
durch zuverläſſige Kräfte,
gegen äußerſte Vergütung,
bei Stellung von Arbeitsbehelfen
nach Wunſch.
Ihre Inanſpruchnahme begründet
keinen Arbeitsvertrag,
keine Pflichten aus der
Sozial=
verſicherung. (st2077
F Fernruf: — Stadtamt.
Erwerbsloſenfürſorge und
Krankenkaſſen.
Gemäß § 34 der Reichsverordnung
vom 15. Oklober 1923 in der Faſſung
vom 16. Februar 1924 ſind vom 1. Jan.
1926 ab — vorläufig jedoch nur für den
Monat Januar — an Beiträgen zur
Finanzierung der notwendigen Koſten
des Arbeitsnachweiſes und der
Erwerbs=
loſenfürſorge zu erheben:
32a des jeweiligen Grundlohnes.
Beitragspfl chtig ſind die
Arbeitneh=
mer, die auf Grund der
Reichsverſiche=
rungsordnung oder des
Reichsknapp=
ſchaftsgeſetzes für den Fall der Krankgeit
pflichtverſichert ſind, und ihre
Arbeit=
geber. Arbeitgeber und Arbeitnehmer
tragen den Bei rag je zur Hälfte.
Hinſichtlich der Abführung der
Bei=
träge an die Krankenkaſſen und die
Weiterleitung der eingegangenen Beträge
an die Kaſſe des Arbeitsnachweiſes bleibt
es bei dem bisherigen Verfahren. (st20802
Darmſtadt, den 31. Dez. 1925.
Oeffentlicher Arbeitsnachweis für
Stadt und Kreis Darmſtadt.
a
Zeitragsleiſtungder Viehbentzer
zu den Koſten der Entſchädigung
für Viehverluſte für 1925.
Die Liſte der Beſitzer von Pferden
und Rindvieh, die nach den
Beſtimmun=
gen des Ausführungsgeſetzes zum
Reichs=
viehſeuchengeſetz und des Geſetzes über
die Entſchädigung für an Maul= und
Klauenſeuche gefallene Rinder und für
an anſteckender Gehirn= u.
Rückenmarks=
entzündung gefallene Pferde
beitrags=
pflichtig ſind, liegt vom 4: bis 11.
Ja=
nuar 1926 einſchl. während der
Dienſt=
ſtunden im Stadthaus, Zimmer 48, zur
Einſicht offen.
Einwendungen ſind während der
Offenlage daſelbſt vorzubringen. (st20801
Darmſtadt, den 29. Dez. 1925.
Der Oberbürgermeiſter.
Z.
werden Heilbäder nur noch mit Wäſche
verabfolgt. Das Mitbringen eigener
Wäſche erübrigt ſich deshalb.
Das Bad iſt geſchloſſen: am
Neu=
jahrstage 1. Januar.
Das Bad iſt geöffnet: am
Sams=
tag, den 2. Januar, den ganzen Tag,
am Sonntag, den 3. Januar, von 8 bis
1 Uhr.
(st20777
Darmſtadt, den 30. Dez. 1925.
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe,
GESCHAFTO
BUCHIEM
OUM
SPEZIALTTAT SONDEEANFERHGING
NACFI TEDEMSCIEMA
MpIEDEDADBENCSNERR
DRNIA
GESCHAFTSBÜICHIERFABRIK
DALMSTADT
Verſteigerung.
Dienstag, den 5. Januar 1926,
vorm. 9 Uhr, werden in der Polizei=
Unterkunft, Holzhofallee 25, öffentlich
meiſtbietend gegen ſofortige Bezahlung
verſteigert:
etwa 550 kg Neutuchabfälle,
85 kg Tuchkanten,
„ 2500 kg gemiſchte Lumpen aus
Tuchen u. Futterſtoffen,
350 kg gemiſchte Stricklumpen,
1250 kg unbrauchbare
Beklei=
dungsſtücke,
einige ausgeſonderte
Bekleidungs=
ſtücke der Ortspolizei,
„ 3200 Paar unbrauchbare
Rind=
leder=Schnürſchuhe,
„ 1200 Stck. frühere Militär=
Koch=
geſchirre,
1300 Stck. frühere Militär=
Feld=
flaſchen,
200 Stck. frühere Militär=
Trink=
becher,
100 kg gebrauchte Packleinwand
50 Stck. gebrauchte Packkiſten.
Anzuſehen ½, Stunde vor Beginn der
Verſteigerung.
(207441o
Verwaltung der Heſſ. Schutzpolizei.
.I.
Donnerstag, den 7. Januar 1926,
vormittags 9 Uhr beginnend, werden
im „Fürſtenſaal”, Grafenſtraße 20, zu
Darmſtadt, öffentlich verſteigert:
Das Brennholz aus Diſtrikt
Baſſin=
teil 9 und 11 und das Dürr= und
Wind=
fallholz aus verſchiedenen Abteilungen
der Diſtrikte Baſſinteil und Burgwald:
Scheiter, rm: Buche 1, Eiche 1,
Kie=
fer 27: Knüppel, rm: Buche 2. Eiche
1, Kiefer 277: Reiſig, hundert Wellen:
Buche 2,10, Kiefer (Stammreiſig) 2,50,
(Aſtreiſig) 75,90; Stöcke, rm: Kief. 57.
Blau unterſtrichene Nummern
kom=
men nicht zum Ausgebot. Nähere
Aus=
kunft durch Herrn Förſter Schimpf
Beſſungerſtraße 117. Das Holz iſt
vorher anzuſehen.
Darmſtadt, den 30. Dez. 1925.
Heſſ. Forſtamt Beſſungen.
Delp.
Geschäfts-Eröffnung!
Mit dem heutigen Tage habe ich ein
Bau-Kunststein- und
Fußboden-Geschäft
am hiesigen Platz eröffnet. — Um
wohlwollende Unterstützung seitens der
Herr. Architekten u. Bauherrschaften bittet
Hermann Thümmel,Maurermstr.
Pallaswiesenstr. 28
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(seither Mitinhaber der Fa. Kadel 8 Thümmel G.m. b. H.)
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3 Brususgasse 3.
Schwarzwaldhaus= G. Hallmeher
(am alten Schlachthauspl., n. d. „Krone‟)
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Ta Schwarzwälder Edelkirſch,
Edel=
quetſch, Himbeer= und Heidelbeergeiſt;
alle Sorten ff Liköre, Weinbrand
Jamaika=Rum, Original), ff
Wurſt=
waren und Speck.
Geſchenkkörbe von 6.00—20.00 Mark
Für Weihnachten u Sylveſter Ausnahmepreiſes
Aufforderung.
Anſprüche an der
Nachlaßdes am27.
No=
vember 1925 zu Darm
ſtadt verſtorb.
Schuh=
machermei iers Chriſt.
Bräf ſind bis 25.
Ja=
nuar 1926 bei dem
Unterzeichneten
gel=
tend zu machen. Bis
zum gleichen Tage
ind Forderungen der
Nachlaßmaſſe zu be.
gleichen. (2078=
Darmſt., 30.Dez. 1925=
Ludwig Raab
Amtsgerichts taxator
Wilhelminenſtraße 21
AStellengeſuche ß
Weiblich
Solid. Büfettfräul
ſucht per 15. I.
Stel=
lung, ſehr gt. Zeugn.
ſtehen zur Verfügung
Fauſtreſtaurant,
Frank=
furt a M. ( 38710
Tüht, ältere
Schnei=
derin, die alles
ar=
heitet, Kleider und
Weißzeug, ſpez Herr
emdenn. Raß, nitnmt
Arbeit an. Angeb. u.
E 220 Gſchſt. (*38633
In das Handelsregiſter Abt. A iſt bei
der Firma: Heinrich Langheintz in
Groß=Umſtadt (Nr. 269 des Regiſters
am 29. Dezember 1925 folgendes
einge=
tragen worden: Die Firma iſt erloſchen.
Groß=Umſtadt, den 29. Dez. 1925.
Heſſ. Amtsgericht. (20762
Liegenſchafts=
Verſteigerung.
Die in Darmſtadt, Heinheimerſtr. 36
und 38 gelegenen Liegenſchaften ſollen
erbteilungshalber auf Antrag des
Mit=
erben Weinhändler Georg Härting
Diens=
tag, den 12. Januar, nachmittags
4 Uhr, vor dem Amtsgericht Darmſtadt I
Zimmer 219, öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigert werden. In dem Anweſen wird
eit dem Jahre 1885 eine gutgehende
Weinwirtſchaft mit Weinhandlung
be=
trieben. Günſtige Kapitalanlage. Für
üchtige Fachleute ſicheres hohes
Einkom=
men. Intereſſenten erhalten Unterlagen
unter E 130) an d. Geſchſt. (*38317ms
4. Januar 19.April 16.Auguſt
1. Februar 10. Mai 4. Oktober
1. März 1. Juni 1. Nobbr.
22. März 5. Juli 6. Dezbr.
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„Darmſtädter Tagblatt” zu richten.
Schminke.
5)
Ein Noman im Rampenlicht.
Von Guido Kreutzer.
(Nachdruck verboten)
Der Finanzmagnat ſtrich ſich mit nervöſer Handbewegung
über die Stirn.
„Demnach wird ſie . . . Ich meine — ſie wird für längere
Zeit in Berlin bleiben?”
„Haben Herr Kommerzienrat nicht die heutige
Mittags=
zeitung geleſen?. Adda van Ruyt iſt mit einer fabelhaften Gage
auf drei Jahre dem „Theater am Weidendamm” verpflichtet und
tritt dort in der neuen Revue „Jetzt hält die Welt den Atem
an!” ihr Engagement an. Die Premiere ſoll in fünf Wochen
ſtattfinden. Die Proben beginnen ſchon nächſter Tage. Nach
allem, was man ſo in den Preſſenotizen lieſt..
„Alfo ich danke Ihnen” . . . unterbrach ihn der andere ...
„dann bin ich im Moment wohl doch einer Perſonenverwechſlung
erlegen.”
Wandte ſich mit flüchtigem Kopfnicken ab und ging zur Bar
hinüber, wo er ſich an einem einzelnen Tiſchchen niederließ.
Da war es ſtill. Das turbulente Gewühl der Hotelhalle
ver=
ebbte an der Schwelle. Allenfalls gedämpfte Unterhaltung einiger
Gentlemen irgendwo im Hintergrunde, das verhaltene Auflachen
einer Frauenſtimme, das Klirren eines Silberlöffels.
Artur Brook hatte ſich einen Sherry=Cobbler bringen laſſen.
Doch er rührte ihn nicht an.
Seine Gedanken arbeiteten. Seine Erinnerungen griffen
um ein Jahrzehnt zurück.
Eine kleine verſchlafene Stadt am Rhein, der nur die
auf=
blühenden Brookſchen Stahl= und Eiſenwerke Bedeutung
ver=
liehen. Der ſechsunddreißigjährige Junjorchef des Hauſes aber
— Artur Brook — verlobt mit der einzigen Tochter des
Land=
rats Rentorff. Zwiſchen dem fettigen Qualm der Hochöfenſchlote
und dem klirrenden Dröhnen giantiſcher Stahlhämmer erblühte
dem angehenden Induſtriemagnaten der Märchentraum einer
Liebe, die für ihn tiefe Beſeligungen barg und der nahe
Erfül=
lung leuchtete. Denn die Hochzeit ſtand unmittelbar bevor, das
Aufgebot war bereits beſtellt. Am Tage vor der Trauung jedoch
verſchwand die junge Adele Rentorff, verließ Elternhaus und
Heimat und Verlobten, um ſich einer mehr als problematiſchen
Zukunft in die Arme zu werfen. Wenige Zeilen, die man auf
dem Schreibtiſch ihres Jungmädchenſtübchens fand, verrieten den
Entſchluß, zur Bühne zu gehen. Ungelöſtes Rätſel blieb, was
ſich hinter ſolch jäher verhängnisvoller Wendung der Dinge
ver=
barg. Vielleicht eine unerwiderte Liebe, vielleicht der triebhafte
Inſtinkt revoltierenden Blutes, vielleicht auch nur phantaſtiſch
verworrene Künſtlerträume eines Herzens, das in letzter Sekunde
vor dem dunklen Myſterium der Ehe mit dem ſoviel älteren,
ſoviel erfahreneren Manne zagte. Adele Rentorff blieb
ver=
ſchwunden. Und während — bittend, flehend, beſchwörend —
angſtvolle Aufrufe in allen geleſenen Tageszeitungen und
Zeit=
ſchriften ſie ſuchten, zog ſie wohl ſchon mit irgendeiner
arm=
ſeligen Komödiantentruppe vagabundierend durch die Lande.
In dieſen Tagen ſtarb der alte Leberecht Tobias Brook, und
ſein einziger Sohn und Erbe übernahm die Leitung der Werke.
Zehn Jahre lag das jetzt zurück. Nach hergebrachten,
land=
läufigen Begriffen hatte er ſie genutzt. Hatte das damals noch
beſcheidene Unternehmen zu weitgreifenden, verwirrend
im=
poſanten Anlagen ausgebaut. Kontrollierte Bergwerke wie
Kohlenzechen, Werften wie Maſchinenfabriken, und damit
Tau=
ſende von Arbeitern und Angeſtellten. Galt als einer der
mar=
kanteſten finanzwirtſchaftlichen Experten der Reichsregierung.
Verhandelte mit Ententekommiſſionen und Sowjetdelegierten
Sah Reichtum und äußerliche Anerkennungen und Ehren auf
ſeine Schultern gehäuft. Der Erfolg lief ihm nach, und die Welt
bewunderte ihn.
Ihm aber galt es nur ein Achſelzucken. Denn in der tiefſten
Tiefe harter Selbſterkenntnis vermeinte er zu wiſſen, daß er
nichts ſei denn ein armſeliger Schächer. Weil die eine Einzige
— die er geliebt, der all ſeine Sinne nachgeträumt, der ſeines
Lebens ungebärdigſte Wünſche gegolten —, weil die ihn damals
verlaſſen und das Beſte in ihm betrogen und verraten und
ge=
ſchändet hatte.
Ein Dahinvegetieren aber ohne Ziel und Hoffnung, ohne
Selbſtzweck und Erfüllungsfehnſucht iſt eine verdammt bittere
Harlekinade. Sentimentale Troubadournaturen ſterben daran —
harte Charaktere werden zu Gottesgeißeln der Menſchheit.
Auf Artur Brook traf das nicht zu. Denn er war zu
kraft=
voll, um wehleidig zu reſignieren, und zu innerlich gleichgültig,
um der Allgemeinheit gegenüber rachſüchtig zu ſein.
Nur ſtumpf war er geworden vor der Zeit. Und wenn er ſich
manchmal entſann, daß er die Fünfzig eigentlich noch längſt
nicht erreicht habe — dann dünkte ihn das eine fade Bosheit des
Schickſals. und dann niſteten ſich um ſeine Lippen jene tiefen
Linien ein, die auch jetzt wieder da waren und voll dämmeriger
Schatten ſteckten ..
Die Papierhülſe riß er von einem Strohhalm, verſenkte ihn
in dem eisgekühlten Sherry=Cobbler und ſog in tiefen gierigen
Zügen. Doch den tobenden Aufruhr ſeiner Nerven vermochte er
nicht zu bändigen. Auch nicht mit der Zigarette, die er nachher
haſtig rauchte, während ſeine Augen raſtlos das Veſtibül
durch=
wanderten.
Die gefeierte Adda von Ruyt war jene Adele Rentorff, die
einmal ſeine Braut geweſen. Flüchtige Sekunden vorhin hattem
ihm genügt, ſie wieder zu erkennen. Nun kam älles darauf an,
den Moment wahrzunehmen, wenn ſie abermals die Hotelhalle
kreuzte. Und dann
Was dann ſein ſollte, wußte er nicht. Doch er ſaß vorgebeugt
in atemlos fiebriger Erwartung.
Nichts.
Zwiſchen all den vielen Frauen nicht die eine Einzige, nach
deren Anblick er zitterte.
Da ertrug er dieſe ſinnloſe Spannung nicht länger, ſondern
winkte den Kellner, der gerade vorüberhuſchte, mit herriſcher
Kopfbewegung heran.
„Zahlen!”
Danach verließ er die Bar, durchquerte ſuchend die Halle,
den Teergum, den Speiſeſaal, in dem um reichgedeckte Tiſche
unter verſchleierten Lampen gutgekleidete Menſchen ſaßen.
Mancher Blick aus lockenden Frauenaugen traf ihn, den der
Nimbus von Macht und Reichtum und internationalem
Pluto=
kratentum umwitterte. Wäre es ihm um eine galante Stunde
zu tun geweſen — ein leichtes Neigen des Kopfes, ein flüchtiges
Lächeln im Vorüberſchlendern hätte genügt. Doch dem
kampf=
harten letzten Dezennium ſeines Lebens hatten die Frauen ſtets
nur ein müßig gelangweiltes Spiel bedeutet. Heute eine
wider=
willige Abneigung.
Er kehrte in die Halle zurück, ſah auf die Uhr vor der großen
Freitreppe:
Faſt zehn!
Da durfte er nicht länger zaudern; wandte ſich in
unvermit=
teltem Entſchluß und ſtieg langſam — mit ſchweren Knien —
Stufe um Stufe zum zweiten Stockwerk hinauf.
(Fortſetzung folgt.)
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unserer Kundschaft bezügl.
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48
[ ← ][ ]Seite 28
Sreitag, den 1. Januar 4926
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