Einzelnummer 15 Goldpfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 333 Sonntag, den 30.November 1924. 187. Jahrgang
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ſtädter 8 Nationalban!.
Das Pariſer Memorandum.
Herriots Freunde in Deutſchland.
Berlin, 29. Nov. In einigen Zeitungen ſind in der
letz=
ken Zeit Gerüchte aufgetaucht über ein Memorandum
Herriots an die alliierten Regierungen, daß ſich gegen die
Heutſche Reichswehr und ihren Führer, General v. Seeckt
richtet. Die „Berliner Börſenzeitung” veröffentlicht heute den
Wortlaut des Dokuments, das bekanntlich vom franzöſiſchen
Auswärtigen Amt dementiert wurde, in dem es u. a. heißt:
Hervorragende Vertreter unſerer politiſchen
Freunde in Deutſchland (gemeint ſind die ſozialiſtiſch und
Hazifiſtiſch Orientierten), die über einen gewaltigen (!) Einfluß
Herfügen, haben wiederholt perſönlich in Berlin wie in
Paris den Vertretern der franzöſiſchen
Regie=
rung erklärt, daß die nationaliſtiſchen Elemente
in Deutſchland, deren Bewegung ſich gegenwärtig in einem
Stadium des Rückganges befindet, ſich an die
Organiſa=
tion des Kriegsminiſteriums klammern und ſich
lim dieſes gruppieren, wobei ſie ſich hauptſächlich auf Gene=
Tal v. Seeckt ſtützen. Dieſer Umſtänden hält nicht nur die
Verwirklichung der Pläne auf, die ſich die alliierten
Regierun=
gen und die demokratiſchen Kreiſe Deutſchlands geſteckt haben,
ondern verhindert auch, daß die Arbeit zur Wiederherſtellung
des Friedens poſitive Ergebniſſe zeitigt.
Die Atmoſphäre des preußiſchen Militarismus
beſteht dank der gegenwärtigen Formen der deutſchen
militä=
riſchen Organiſation aus Formen, die ſeinen Aufgaben, wie ſie
wie ſie
m Text des Verſailler Vertrages dargelegt ſind
von den deutſchen Demokraten verſtanden werden),
wider=
ſsprechen. Die franzöſiſche Regierung und die Regierungen der
interalliierten Länder wiſſen,
welche Rolle Seeckt und ſein Amt im politiſchen Leben
Deutſchlands ſpielen.
Dieſer Umſtand drückt auf die Entwickelung der Demokratie in
Deutſchland. Seeckt verfügt über einen Apparat und nimmt einen
Platz ein, der es ihm ermöglicht, in einem beliebigen Augenblick
die Diktatur in Deutſchland herbeizuführen und allmählich die
Utmoſphäre und die Bedingungen zu ſchaffen, die zu den
Schrek=
jen des Jahres 1914 führen würden. Die nationaliſtiſchen und
berhaupt die rechtsſtehenden Kreiſe Deutſchlands begreifen, daß
nur eine Beteiligung Seeckts ihnen den Sieg geben kann.
Be=
reits in ihrem Rapport vom 1. Oktober dieſes Jahres hat die
iteralliierte Kontrollkommiſſion in Berlin ihre Regierungen
auf die Anormalien gegenüber dem Verſailler Vertrag
hingewie=
ſen; und deutlich auch auf
die Gefahr, die für uns in dem Beſtehen der Aemter eines
Chefs der Heeresleitung und der Gruppenkommandos
beſtehen.
Die franzöſiſche Regierung hat ihrem Generalſtab vorgeſchrieben,
die Organiſation der deutſchen Reichswehr zu prüfen unter dem
Geſichtspunkt, daß aus ihr ein Apparat geſchaffen wird, der nur
füir die Ziele brauchbar iſt, die im Verſailler Vertrag dargelegt
ſind, wobei alles das zu vernichten iſt, was die
Reichswehr zu einer Gefahr für den Frieden in
Europa macht. Nicht der zahlenmäßige Beſtand der
Reichs=
wehr, ſondern ihre Organiſation iſt für uns gefährlich. Der
franzöſiſche Befehlshaber hat es für möglich befunden, von
die=
ſem Geſichtspunkte aus geſehen, die deutſche Reichswehr zu
reor=
ganiſieren und es gleichzeitig für notwendig befunden, in ihr die
Aemter des Chefs der Heeresleitung und der
Gruppenkomman=
dos I und II zu vernichten. Sich ſtützend auf das Gutachten ihres
Generalſtabes, eines Gutachtens, das von Marſchall Foch
be=
ftätigt iſt, als des höchſten militäriſchen Experten der Republik,
ſchlägt die franzöſiſche Regierung den Regierungen der
alliierten Länder vor, von der deutſchen Regierung die
Vernichtung der Aemter des Chefs der Heeresleitung und
der Kommandeure der Gruppenkommandos I und II zu
fordern und ohne eine Zentraliſierung der
Wehrkreiskom=
mandos durchzuführen — ſie dem Kriegsminiſter zu
unter=
ſtellen.
Eine derartige Reorganiſation des deutſchen
Militärapparates wird das Gefährliche ſeiner
egenwärtigen Organiſation vernichten und
gleichzeitig die Kampffähigkeit der deutſchen
Reichswehr für die Ziele erhalten, die durch den
Berſailler Vertrag vorgeſehen ſind.
Dieſe Reform des deutſchen Militärreſſorts wird auf die
demokratiſchen Kreiſe Deutſchlands, den
allerbeſten Eindruck machen.
Die franzöſiſche Regierung iſt der Anſicht, daß die alliierten
Re=
gäerungen eine derartige Note der deutſchen Regierung zu
über=
reichen haben, entweder nach offizieller Beendigung der
Gene=
kalinſpektion der Kontrolle oder im Text einer allgemeinen Note
über die Frage der Entwaffnung Deutſchlands — oder was noch
mehr erwünſcht wäre — und zwar aus politiſchen Erwägungen
müßte eine derartige Note vor den
Reichstags=
wahlen abgeſandt werden.
Deutſche Amneſtie für franzöſiſche Staatsangehörige.
TU. Paris, 29. Nov. Der deutſche Botſchafter in Paris
hat heute Miniſterpräſident Herriot aufgeſucht und ihm unter
aisdrücklicher Wahrung des Standpunktes der deutſchen
Regie=
rung hinſichtlich der Verhaftung und Verurteilung des Generals
b. Nathuſius mitgeteilt, daß die deutſche Regierung von der
Begnadigung, des Generals mit Genugtuung Kenntnis
genom=
men habe. Der Botſchafter ſetzte Herrn Herriot gleichzeitig davon
Kenutnis, daß die deutſche Regierung beabſich
trge, aus freiem Anlaß demnächſt einen
Gnadenakts=
beſchluß an allen in Deutſchland verhafteten
franzöſiſchen Staatsangehörigen vorzunehmen.
Skandalſzenen
im ungariſchen Parlament.
Graf Bethlens Kampf um die Reviſion der
Geſchäftsordnung.
Budapeſt, 29. Nov. (Ungar. Telegr.=Corr.=Bureau.)
Nationalverſammlung. Ungeheure Sturmſzenen
ver=
anlaßten geſtern den Präſidenten, eine Reihe von Abgeordneten
durch die Palaſtwache aus dem Parlamentsgebäude
entfer=
nen zu laſſen. Anlaß dazu gab ein mit dem ſeit Wochenfriſt
an=
dauernden Prozeß Eskuett zuſammenhängender Brief, den
Graf Bethlen vor drei Jahren an den Ackerbauminiſter
Szabo gerichtet hat und von dem oppoſitionellen Abgeordneten
Friedrich in den Wandelgängen verleſen wurde. In dem Brief
heißt es, Graf Bethlen habe Kenntnis davon erlangt, daß
Aus=
fuhrbewilligungen gegen Beträge für Propaganda und
Partei=
zwecke erteilt würden, weshalb er künftig vorher verſtändigt zu
werden wünſche. Der Miniſterpräſident bezeichnete in ſeiner
amtlichen Erklärung den Wortlaut des Briefes ſofort als
Fäl=
ſchung, da er gerade im weſentlichſten Teil vom Original
ab=
weiche. Er verlangte die Anordnung einer Geheimſitzung, um
das Haus über die Einzelheiten zu unterrichten. In der
Geheim=
ſitzung zeigten die Sozialdemokraten und ein Bruchteil der
radi=
kalen Oppoſition, insgeſamt etwa 30 bis 35 Abgeordnete, die ſich
infolge des bisherigen Verlaufes des Eskuettprozeſſes um die
Hoffnung, Bethlen zu ſtürzen, betrogen ſahen, ein derart
heraus=
forderndes Benehmen, daß der Präſident zunächſt den
widerſetz=
lichen Abgeordneten Gyoerki und in der hierauf einſetzenden
öffentlichen Sitzung zuerſt vier und dann weitere ſechs
Abgeord=
nete durch die Palaſtwache entfernen ließ. Der pppoſitionelle
Journaliſt Palyim fiel in den Wandelgängen der Palaſtwache
in den Arm, worauf er wegen Gewalttätigkeiten gegen eine
Be=
hörde abgeführt wurde. Um 3 Uhr begannen die
Skandal=
ſ zenen, die um 9 Uhr noch andauerten. Im weiteren Verlauf
der Sitzung ſtellte Graf Bethlen feſt, der Ausgangspunkt der
Skandale ſei geweſen, daß der Abgeordnete Gyoerki
Ankla=
gen gegen ihn in ſo verletzender Form erhoben habe daß ſie
gegen die Geſchäftsordnung verſtießen. Redner ſei den Mördern
uſw. vor Gericht geſtern und heute entgegengetreten und nun
machten ſich einige Abgeordnete die Anſchuldigungen und Lügen
dieſer Meute zu eigen. Es ſcheine, daß ſich die Ereigniſſe von
1918 wiederholen, wo die auf der Anklagebank Sitzenden als
Kläger auftraten. Mit der Fauſt auf den Tiſch ſchlagend ſagte
Bethlen, er werde die Nation gegen die Wühlarbeit verteidigen
und mit der Verſchwörung gegen die Reviſion der
Geſchäftsord=
nung abrechnen. Die überaus energiſchen Worte Graf Bethlens
ernteten ſtürmiſchen Beifall. Die Regierungsparteien und die
gemäßigte Oppoſition verhielt ſich paſſiv. Schließlich erklärten die
Abgeordneten Johann Baroß und Julius Goenboes, als
Vertreter der beiden entgegengeſetzten Oppoſitionsparteien, daß
ſie die Politik Bethlens nicht billigen, ihn aber keinesfalls in
ſeiner Ehre antaſten wollten. Die Geſchäftsordnungsreform
wurde darauf auf die Tagesordnung der Montagsſitzung geſetzt.
Die Sitzung endete nach 11 Uhr nachts.
Die Sozialiſtiſche Partei hat beſchloſſen, ſich mit einem
offe=
nen Aufruf an die ausländiſchen ſozialiſtiſchen Parteien zu
wen=
den. Ferner wurde beſchloſſen, daß die 24 ſozialiſtiſchen
Abge=
ordneten von ihrem Mandat ab Montag keinen Gebrauch machen
werden, wenn die Sozialiſtiſche Partei für den geſtrigen Schimpf
nicht volle Genugtuung erhält und der Präſident der
National=
verſammlung ſein Amt nicht unverzüglich niederlegt.
Erregung unter der Budapeſter Bevölkerung.
Budapeſt, 29. Nov. (Europapreß.) Die geſtrigen
beiſpiel=
loſen Tumultſzenen in der Nationalverſammlung haben die
hauptſtädtiſche Bevölkerung in tiefgehende Erregung verſetzt.
Sämtliche Donaubrücken waren während der vergangenen Nacht
von berittenen Wach= und Polizeimannſchaften beſetzt, da man
befürchtete, daß die Arbeiterſchaft ſich in den frühen
Morgen=
ſtunden zu einem Demonſtrationszug vor die Ofener Hofburg
in Bewegung ſetzen könnte.
* Polniſche Kampfzölle.
Das polniſche Finanz= und Handelsminiſterium hat nach
einer Warſchauer Meldung Maximalzölle in Höhe von 100
Pro=
zent für die Waren ſolcher Länder, mit denen ein beſonderes
Ab=
kommen nicht beſteht, eingeführt. Dieſe Maßnahme richtet ſich
in erſter Linie gegen Deutſchland, mit dem Polen auf Grund des
Genfer Abkommens, das vom 15. Juli 1922 bis 15. Juli 1925
läuft und für die Einfuhr polniſcher Waren nach Deutſchland
eine ganze Reihe zollfreier Kontingente vorſieht, noch kein
Han=
delsvertragsverhältnis eingegangen iſt. Die Einführung von
Kampfzöllen, in Polen iſt aber um ſo auffallender, als nach
pol=
niſchen Feſtſtellungen die deutſche Einfuhr 43,4 Prozent der
Ge=
ſamteinfuhr nach Polen beträgt, die Ausfuhr Polens nach
Deutſchland ebenfalls 49,62 Prozent. In Warſchau ſcheint man
ſich dem Gedanken hinzugeben, Deutſchland auf dieſe Weiſe zu
dem Verhandlungstiſch zu bringen, wird aber bei uns durch ſein
illoyales Verhalten keine Gegenliebe finden. Polen gehört
näm=
lich ebenfalls zu den Staaten, mit denen Deutſchland in
Handels=
vertragsverhandlungen ſteht. Vor kurzem fanden zwiſchen
Ber=
lin und Warſchau Vorbeſprechungen über den Abſchluß eines
vorläufigen Abkommens ſtatt. Auf dieſer Baſis hat es nun
plötz=
lich Kampfzllöe eingeführt, wahrſcheinlich um in der Zwiſchenzeit
ſeine Poſition zu verſtärken. Die amtlichen deutſchen Stellen
ſind über dieſes unfreundliche Verhalten der polniſchen
Regie=
rung ſehr unangenehm berührt und ſtellen ſchon heute feſt, daß
man auch auf Herauspreſſung von Zugeſtändniſſen an Polen
gegen Aufhebung dieſer Kampfzölleſich nicht einlaſſen wird,
viel=
mehr Handelsvertragsverhandlungen nach dem 15. Juli 1925
ab=
lehnt, wenn Polen dieſe Zollkampfmaßnahmen nicht aufbebt.
Die Woche.
Am 19. November wurde zu Kairo Sir Lee Stack, der
Be=
fehlshaber der britiſchen Truppen in Aegypten, auf offener
Straße ermordet. Es war ein wohlorganiſiertes Komplott, dem
der Sirdar zum Opfer fiel. Eine Tat politiſcher Fanatiker, ein
zündender Blitz aus den ſchweren Gewitterwolken, welche den
politiſchen Horizont des engliſchen Weltreichs umdüſtern, und
es iſt begreiflich, daß ſtarke Erregung ſich der engliſchen
Oeffent=
lichkeit bemächtigt. Schon vor geraumer Zeit wurde an dieſer Stelle
auf die Bedeutung des ägyptiſchen Problems für das britiſche
Im=
perium hingewieſen, damals, als Zaghlul Paſcha gelegentlich ſeiner
Londoner Verhandlungen dem engliſchen Premierminiſter
Mac=
donald vorſchlug, den Suezkanal unter die Aufſicht des
Völker=
bundes zu ſtellen. Man wird Macdonald nicht gut Gegnerſchaft
gegen die Völkerbundsidee nachſagen können. Für den Vorſchlag
des Aegypters hatte er nur ein Lächeln. Um eine Lebensfrage
des engliſchen Weltreichs handelt, es ſich in Aegyr n, eine
Lebensfrage, über welche eine ſtarke und ſelbſtbewu‟ Nation
wie die engliſche niemals die Entſcheidung aus der Hand geben
wird. Aegypten heißt für England Etappe und Sicherung der
Verbindung mit Indien. Und wenn man dies ſcheinbar in Kairo
vergeſſen hat, ſo beweiſt das nur, daß die dortigen führenden
Männer — ſie mögen ſonſt noch ſo viele ſchätzbare und
ſym=
pathiſche Eigenſchaften beſitzen — auf politiſchem Gebiet nur
Kin=
der ſind.
Beim Donner von 101 Kanonenſchüſſen unterzeichnete am
19. April 1923 König Fuad jene neue Verfaſſung, deren Artikel 1
Aegypten zu einem ſouveränen, freien und unbahängigen Staat
erklärt. Kaum 1½ Jahre ſpäter, im November 1924, wurde das
zweite engliſche Ultimatum, welches weit über die üblichen
Sühne=
forderungen hinausgeht, durch das offiziöſe Reuterbureau mit der
lapidaren Feſtſtellung erläutert, daß man die Fähigkeit
Aegyptens, ſich ſelbſt zu regieren, überſchätzt
habe. Das iſt der Erfolg der ägyptiſchen Politik während dieſer
letzten zwei Jahre, einer Politik, die in völliger Verkennung der
Sachlage ſchließlich jeden Boden unter den Füßen verlor, einer
Politik, die völlig vergaß, daß die Weltmacht England dem Land
Aegypten eine gewiſſe Unabhängigkeit nur deswegen zugeſtand,
weil man es in London für billiger und vorteilhafter erachtete,
ſich dadurch die zuverläſſige Freundſchaft Aegyptens zu ſichern,
als den Suezkanal nur mit der gepanzerten Fauſt des Eroberers
feſtzuhalten. Und ſo wurde ſchließlich die Mordtat in Kairo für
die neue konſervative engliſche Regierung faſt zum erwünſchten
Anlaß, dem auf die Dauer doch unhaltbaren Zuſtand mit
bru=
taler Gewalt ein Ende zu machen.
Drei Forderungen wenigſtens enthält, das engliſche
Ulti=
matum, die mit einer Sühne der Mordtat durchaus nichts mehr
zu tun haben. Alle ägyptiſchen Truppen ſollen aus dem Sudan
zurückgezogen werden, Aegypten ſoll die Erweiterung der
Stau=
anlage am oberen Nil zulaſſen, und Aegypten ſoll drittens
wider=
ſtandslos alle britiſchen Wünſche befolgen, die ſich auf den
Aus=
länderſchutz beziehen. Und dieſe drei Forderungen bedeuten nichts
anderes als die bedingungsloſe militäriſche, wirtſchaftliche und
politiſche Auslieferung des Landes an die engliſche Oberherrſchaft.
Schon in der Vorkriegszeit war der in den Jahren 1896 bis
1898 von den Engländern eroberte Sudan mehr und mehr zur
engliſchen Kolonie geworden, trotz einer engliſch=ägyptiſchen
Ab=
nachung, nach der dort die Flaggen beider Länder als Sinnbild der
Gleichberechtigung nebeneinander wehen ſollten. Dies hat ſich
auch durch die Anerkennung der ägyptiſchen Unabhängigkeit durch
die Engländer im Jahre 1922 nicht weſentlich geändert. Niemals
hat das engliſche Weltreich auf ſeinen Einfluß im Nilland
ernſt=
lich verzichtet, und ebenſo wenig konnte daher ein engliſcher
Ver=
zicht auf den Sudan je in Frage kommen, um ſo weniger, als es
ſich hier um eine außerordentlich wichtige Wirtſchaftsfrage für
England handelt. Eine Erweiterung der Stauanlagen von
Ge=
zira würde die Bewäſſerung eines Gebietes von zirka 30000 bis
45 000 Quadratkilometern ermöglichen und die Engländer damit
in die Lage verſetzen, dort Baumwollkulturen zu ſchaffen, welche
ſie von der amerikaniſchen Produktion völlig unabhängig machen
würden. Auf die Durchführung dieſes Planes hatte man bisher
verzichtet, weil Aegypten in ihm mit einigem Recht eine
Bedro=
hung ſeiner eigenen Exiſtenz ſah, da durch die Durchführung einer
ſo gewaltigen Bewäſſerung des oberen Niltals die des unteren
zum mindeſten ſchwer gefährdet werden würde. Es iſt
außer=
ordentlich charakteriſtiſch, daß gerade dieſe Forderung unmittelbar
nach der Mordtat von Kairo engliſcherſeits erhoben wurde.
Das ägyptiſche Parlament hat ſich an den Völkerbund
ge=
wandt und um ſeine Vermittelung in dem entſtandenen Konflikt
erſucht. Eine recht peinliche Sache für die Herren in Genf, um
ſo mehr, nachdem die engliſche Regierung ziemlich unverblümt
er=
klärt hatte, daß es ſich in Aegypten und im Sudan durchaus um
innerbritiſche Angelegenheiten handele, die keinen anderen etwas
angingen, und ſo war man denn offenbar recht froh, als man auf
den glorreichen Gedanken verfiel, daß das ägyptiſche Parlament,
welches den Völkerbund angerufen hatte, nicht das Land
Aegyp=
ten zu vertreten habe, ſondern nur die ägyptiſche Regierung, und
daß deshalb ein offizielles Erſuchen eines Völkerbundsmitgliedes
überhaupt nicht vorliege. Ein ausgezeichneter Gedanke, der im
Augenblick alle Verlegenheiten beſeitigt, der allerdings das
inter=
nationale Anſehen des Völkerbundes nicht gerade ſteigern dürfte,
Nicht das Gefühl, ſondern nüchterne Intereſſen beherrſchen
die Weltpolitik. Es wäre zu wünſchen, daß man das auch in
Deutſchland lernte. Im „Daily Expreß” war dieſer Tage zu
leſen: „Es ſcheinen geheimnisvolle Einflüſſe in
Frankreich am Werk zu ſein, um Schwierigkeiten
in der ägyptiſchen Frage zu ſchaffen. Ob der
Grund der iſt, daß Frankreich Großbritannien
600 Millionen Pfund ſchuldet, und daß der Wert
des Franken ſich vermindert, während die
eng=
liſche Währung ſteigt, iſt ſchwer zu ſagen.” Auf die
Rolle, welche Frankreich als Gegenſpieler Englands in der
Welt=
politik ſpielt, iſt an dieſer Stelle bereits mehr wie einmal
hin=
gewieſen worden. Erſt am 28. Dezember 1923 wurde zu London
das Protokoll unterzeichnet, welches die Grenze zwiſchen
dem Sudan und Franzöſiſch=Equatorial=Afrika
regelt, und welches eine Frage formal löſte, die ſeit jenem
Zwi=
ſchenfall von Faſchoda im Jahre 1898 in der Schwebe geblieben
war. Wir in Deutſchland haben wahrlich keinen Anlaß, bei einer
engliſch=franzöſiſchen Auseingnderſetzung für Frankreich Partei
Seite 2
Sonntag, den 30. November 1924,
Nummer 333.
zu ergreifen, auch nicht durch Sympathien für ein unterdrücktes
Volk wie es die Aegypter ſind, und insbeſondere Leute, die eine
Rolle auf außenpolitiſchem Gebiet ſpielen möchten, wie zum
Bei=
ſpiel Herr Dr. Breitſcheid, hätten allen Anlaß, den engliſch=
ägyp=
tiſchen Konflikt mit der nötigen Zurückhaltung zu behandeln.
Herr Dr. Breitſcheid, der „ſozialdemokratiſche Außenpolitiker”
der etwaige Kandidat der Sozialdemokratiſchen Partei für den
Poſten des Reichsaußenminiſters, hat auf der Rückreiſe von Paris
in Darmſtadt eine Rede gehalten, die mit Recht auch außerhalb
Darmſtadts Beachtung gefunden hat, eine Rede, die deutlich zeigt,
welche Außenpolitik uns ein Wahlſieg der Linken beſcheren würde.
Daß die Außenpolitik Dr. Streſemanns während des
ver=
gangenen Jahres unſtreitige Erfolge erzielt hat, glaubt auch die
Linke nicht gut ableugnen zu können. Aber dieſe außenpolitiſchen
Erfolge ſind nicht Erfolge der Streſemannſchen Politik, ſondern
der gegenwärtige Reichsaußenminiſter iſt nur ein kümmerlicher
Epigone Wirtſcher Erfüllungspolitik. Dieſe Argumentation iſt ſo
merkwürdig, daß es ſich wielleicht doch verlohnt, ſich einmal mit
ihr zu beſchäftigen. Die „Erfüllungspolitik”, welche ſeinerzeit
Herr Dr. Wirth mit Hilfe der Sozialdemokratie machte, hatte,
wie auch Herr Dr. Breitſcheid nochmals feſtſtellt, zweierlei Sinn.
Man wollte verhindern, daß die Franzoſen, Engländer und
Ita=
liener damals ſofort ins Ruhrgebiet einmarſchierten, weil man
die verhängnisvollen Wirkungen auf die deutſche Wirtſchaft
vor=
ausſah, und zweitens wollte man der Welt den Beweis
erbrin=
gen, daß das Deutſche Reich bereit ſei, die Leiſtungen aufzubringen,
zu denen es in der Lage ſei, in der Annahme, dadurch die Welt
von der Undurchführbarkeit jenes Londoner Diktats zu überzeugen,
welches bekanntlich vom deutſchen Volk 132 Milliarden Goldmark
verlangte. Der Erfolg dieſer Politik iſt nicht ausgeblieben. Die
deutſchen Leiſtungen ruinierten die deutſche Wirtſchaft, entzogen
der deutſchen Währung die Grundlage, ohne daß durch dieſe
Opfer auch nur das Geringſte erreicht wurde. Da die deutſchen
Leiſtungen niemals die Höhe der franzöſiſchen Forderungen
er=
reichten, auch nach Auffaſſung der Väter der Erfüllungspolitik
nicht erreichen konnten, ſo gab dieſe „Nichterfüllung” der
fran=
zöſiſchen Politik immer neue Handhaben zu weiteren „
Sanktio=
nen‟. Der Verluſt Oberſchleſiens fällt in die Aera jener
Erfül=
lungspolitik ebenſo wie der Beſchluß Poincarés, den
Ruhr=
einbruch in Szene zu ſetzen, bekanntlich bereits im
Som=
mer 1922 endgültig gefaßt wurde, bevor noch die Regierung
Wirth in Deutſchland geſtürzt wurde. Von der Unmöglichkeit,
die Forderrngen der Franzofen zu erfüllen, war man alſo, wie
auch Herr Breitſcheid in ſeiner Darmſtädter Rede wieder
be=
ſtätigte, auch in den Kreiſen der Erfüllungspolitiker völlig
über=
zeugt. Trotzdem aber erhob man mit aller Energie die bekannte
Forderung nach „Erfaſſung der Sachwerte‟ Auch dieſe alſo, der
letzte Beſitz der deutſchen Wirtſchaft, ſollten in das bodenloſe
Danaidenfaß franzöſiſcher Reparationsforderungen verſenkt
wer=
den, „um den Beweis zu liefern, daß die Erfüllung der
franzöſi=
ſchen Forderungen unmöglich ſei!” Wo ſtünden wir wohl heute,
wenn man zugelaſſen hätte, daß Herr Wirth und ſeine politiſchen
Freunde dieſe Politik bis zum bitteren Ende durchführten? Man
mag über die Durchführung des Ruhrkampfes verſchiedner
Auf=
faſſung ſein, das eine dürfte aber doch wohl heute ſchon unbedingt
feſtſtehen, daß ohne den grundſätzlichen Bruch des
Kabinetts Cuno mit der Politik ſeines Amtsvorgängers jene
ſpä=
tere Wendung zum Beſſeren unmöglich geweſen wäre.
Wenn der gegenwärtige Reichsaußenminiſter niemals emen
Hehl daraus gemacht hat, daß er bereit ſei, aus dem verlorenen
Krieg die Konſequenzen zu ziehen und Kriegsentſchädigungen zu
zahlen, ſo beſteht der grundſätzliche Unterſchied zwiſchen ſeiner
Politik und jener Wirthſchen Erfüllungspolitik doch darin, daß
er ſich zur Zahlung von Kriegsentſchädigung nur unter der
Vorausſetzung bereit erklärte, daß die feindlichen
Forde=
rungen auf ein erfüllbares Maß herabgeſetzt würden.
Daß dies erreicht wurde, daß die Londoner Konferenz eine
zum mindeſten vorläufige Löſung der Reparationsfrage brachte,
iſt nicht nur dem taktiſchen Geſchick der deutſchen Außenpolitik,
ſondern nicht zuletzt auch der Tatſache zu verdanken, daß man
auf der Gegenſeite ganz genau wußte, daß der deutſche
Reichs=
außenminiſter feſt entſchloſſen war, nur ein Abkommen zu
unter=
zeichnen, das den deutſchen Lebensnotwendigkeiten Rechnung
trug. Der Verſuch, dieſe klaren Tatſachen durch ein mehr oder
weniger geſchicktes Jonglieren mit Worten zu verdunkeln,
zeugt nicht gerade von einer hohen Einſchätzung der deutſchen
Wählerſchaft.
In der Hitze des Gefechts iſt man bielleicht manchmal
offen=
herziger, als man eigentlich beabſichtigt. „Die Republik”, ſagt
Herr Dr. Breitſcheid, „iſt nicht unſer letztes Ziel, aber ſie iſt die
Plattform, auf der wir Kämpfe um unſere zukünftigen Ziele, um
den Sozialismus zu führen entſchloſſen ſind, iſt die Plattform,
auf der ſich dieſe Kämpfe erfolgverſprechender führen
laſſen, als auf dem Boden der Monarchie‟ „Wir freuen uns
über jeden, welcher Partei er auch angehört, der mit uns
mar=
ſchiert und mit uns kämpfen will gegen die monarchiſtiſchen
Ge=
lüſte eines Bürgerblocks, der mit uns vertreten will den Gedanken
der Republik. Wir reichen ihnen die Hände, wohl wiſſend: in
ſpäterer Zeit, wenn es geht um die
Verwirk=
lichung der Wirtſchaftsideale, werden wir uns
* Vortrags=Abend.
Vor fünf Jahren, in der Zeit der ſchwerſten wirtſchaftlichen
Not, wurde der Volksverband der Bücherfreunde
gegründet, um weiten Schichten des Volkes, namentlich dem
kämpfenden Mittelſtand, gute literariſche Werke zu billigen
Prei=
ſen zugänglich zu machen. Tüchtige Männer wie Paul Weiglin
und Otto Gyſae traten an die Spitze. Im Geiſte humaner
deutſcher Kultur im Goetheſchen Sinne diente der Volksverband
ſeiner Aufgabe und gibt wertvolle deutſche Werke in
muſtergül=
tiger Form heraus. Er zählt heute 200 000 Mitglieder, hiervon
in Darmſtadt 1500.
Um das gedruckte Werk durch das lebendige Wort zu fördern,
hat der Verband Friedrich Kayßler zu einer Vortragsreiſe
durch deutſche Städte gewonnen. Die ſchöne, gediegene Aufgabe
des Volksverbandes hat in Kayßler, dem Aufrechten, dem Deutſch=
Verhaltenen, dem Schleſier, den rechten Verkünder.
Kayßler ſprach Goethe: aus den Leiden des jungen Werther.
Kayßler iſt kein kühler Techniker wie Lubwig Hardt, der auf das
Podium tritt und loslegt. Er beginnt taſtend. Er muß erſt ſelbſt
die Stimmung in ſich gewinnen. Allmählich fängt er ſie ein und
wird eins mit der Dichtung, in die er ſich verſenkt und in deren
Bann er den Hörer zieht. Die ſtarke Menſchlichkeit, die hinter
ſeinem herben Weſen ſich birgt, bricht durch und bringt den
Ge=
halt der Dichtung nahe. Ergreifend klangen Werthers Leiden aus.
Kahßlers feſtes, männliches Organ kam bei dem Vortrage
eines Abenteuers aus dem Nibelungenlied kraftvoll zur Geltung.
Stücke aus Otto Gyſaes gediegenem Roman „Die Schweſtern
Hellwege” und aus Hans Oſſenbachs Epos „Weltenmär”
gaben Proben von den neueren Verlagswerken des
Volksverban=
des. Der große Saal des Saalbaus, der annehmbar beſetzt war,
iſt allerdings für die Wirkung intimer Dichtung wenig günſtig. —
Die Hörer dankten mit warmem Beifall.
*Haydns Jahreszeiten und ihr Dichter.
(Zum Konzert des Muſikvereins.)
Gottfried van Swieten, ein geborener Holländer, Sohn des
Leibarztes Maria Thereſias, öſterreichiſcher Geſandter an
ver=
ſchiedenen Höfen, ſeit dem Jahre 1773 Präfekt der Hofbibliothek,
ein großer Muſikfreund, gab Haydn die Anregung zu ſeinem
„Oratorium” und iſt auch der Verfaſſer des Textbuchs, dem er
die Dichtung „The Seaſons” von James Thomſon zugrunde
legte. Während aber Thomſon die Natur im Geſchmack ſeiner
Zeit rein betrachtend ſchildert, häufig unterbrochen durch
philo=
kophiſche, moraliſche und andere Belehrungen uſw., alles mög=
Vom Tage.
Bei der deutſchnationalen Parteileitung liegt
gegen Dr. Maurenbrecher der Antrag auf ſofortigen
Ausſchluß aus der Partei von.
In den letzten Tagen iſt die demokratiſche Ortsgruppe in
Kahla geſchloſſen zur Deutſchen Volkspartei
über=
getreten.
Der Zechenverband hat beſchloſſen, den in der
Lohn=
frage gefällten Schiedsſpruch abzulehnen.
In der Kaſerne des 20. Infanterieregiments in Regensburg,
und zwar in der Abteilung der Minenwerfer=Kompanie, brach Feuer
aus. Die Flammen griffen auf die Munitionsbeſtände über. Es
er=
folgten zahlreiche Exploſionen. Große Waffen= und
Munitionsvorräte ſind dem Brand zum Opfer gefallen.
Der Reparationsagent Gilbert trifft am Montag abend
wieder in Berlin ein.
Der ehemalige Präſident der Republik, Millerand, wird am
15. Dezember im Lunapark in Paris eine Programmrede
für die neugegründete nationalrepublikaniſche Liga halten.
Die Pariſer Korreſpondenten der Londoner
Blätter dementieren die Meldung, daß der britiſche
Ver=
treter in der Reparationskommiſſion, Sir John Bradbury, Ende
dieſes Jahres ſein Amt niederlegen werde.
Der italieniſche Miniſterrat hat General Gandolfo, zum
Oberkommandierenden der Natzionalmiliz beſtimmt.
Gandolfo, der ſich während des Krieges als Brigadegeneral auszeichnete
war zuletzt Präfekt der Provinz Cagliari.
Wie gemeldet wird, ſoll das neue Unterhaus am 9.
De=
zember ſeine Arbeiten beginnen und ſich dann am 19.
De=
zember vertagen. Es wird dann erſt ungefähr am 10. Februar wieder
zuſammentreten. Die Debatte über die auswärtigen
Angelegenheiten wird, wie verlautet, am 15. Dezember
erfolgen.
Die republikaniſche Senatsgruppe in Amerika hat den
Senator La Follette der bei den letzten Parlamentswahlen
kan=
didierte, und drei ſeiner Anhänger aus der Partei
aus=
geſchloſſen.
General Sarrail iſt anſtelle des Generals Weygand zum
Oberkommiſſar in Syrien ernannt worden. Der letztere
übernimmt in Paris das Komitee für Militärſtudien.
trennen, aber zunächſt iſt es nötig, das Gefäß zu
erhalten, in das wir ſpäter unſeren
ſozialiſti=
ſchen Inhalt hineinzugießen entſchloſſen ſind.”
Ein recht intereſſantes Bekenntnis, das eigentlich die
Demokra=
tiſche Partei recht nachdenklich ſtimmen ſollte.
In England ging der Wahlkampf um die Perſönlichkeiten
Baldwins, Curzons, Lloyd Georges, Maedonalds, in den
Ver=
einigten Staaten hieß es Coolidge, Davis oder La Follette,
Poincaré oder Herriot war die Loſung in Frankreich. Wann
wer=
den wir auch in Deutſchland ſo weit ſein, daß wir Perſön=
M.
lichkeiten wählen anſtatt Parteien?
Die Interalliierte
Finanzminiſter=Konferenz.
Das Programm.
TU. Paris, 29. Nov. Nach dem „Echo de Paris”, ſteht
nunmehr feſt, daß die Konferenz der interalliierten
Finanzminiſter am 15. Dezember in Paris
zuſam=
mentritt. Chamberlain wird Großbritannien vertreten. Auch
die Staaten der Kleinen Entente werden Delegierte entſenden.
TU. Paris, 29. Nov. Den Gegenſtand der
Finanz=
miniſterkonferenz werden nach dem „Echo de Paris”
nach=
ftehende Fragen bilden:
1. Die Reparationsforderungen der
Ver=
einigten Staaten in Höhe von 5 Millionen Goldmark.
Die franzöſiſche Regierung hat zu den amerikaniſchen
Forde=
rungen, die am 25. Oktober mitgeteilt wurden, ihre Zuſtimmung
gegeben.
2. Verrechnung des Ruhrkontos. Es handelt ſich
darum, ob der „Erfolg” der Ruhrausbeutung Deutſchland unter
An= oder Abrechnung der Unkoſten gutgeſchrieben werden ſoll.
England vertritt den Standpunkt, daß laut dem Abkommen vom
11. März 1922 die Beſatzungskoſten in Form von
Naturalleiſtun=
gen vergütet werden ſollen.
3. Verteilung der erſten Jahresleiſtungen
aus dem Sachverſtändigenbericht. Sie hängt von der
Löſung der vorſtehenden Fragen ab. Im übrigen ſind neue
Schwierigkeiten wegen der Rechte Belgien aufgetaucht, wie ſie
das Abkommen vom 6. Juni 1919 feſtlegt (Priorität in Höhe
von 2 Milliarden Goldmark). Der Anteil Frankreichs an der
erſten Jahreszahlung kann erſt nach Löſung der drei
vorſtehen=
den Fragen ermittelt werden.
Streſemann im Wahlkampf.
Oeutſche Außen= und Innenpolitik.
* Berlin, 29. Nob. (Priv.=Tel.) Die Demokraten, die vor
kurzem im Sportpalaſt eine große Kundgebung veranſtalteten
und noch heute viel Aufhebens von dem zahlreichen Beſuch dieſer
Verſammlung machen, richteten ſeinerzeit an die Deutſche
Volks=
partei die Aufforderung, ebenfalls einen ſolchen Verſuch zu
unternehmne, damit Klarheit darüber geſchaffen werde, welche
der beiden Parteien über den größeren Anhang verfüge. Die
Deutſche Volkspartei hatte dieſe Aufforderung angenommen und
für Samstag abend nach dem großen Schauſpielhaus eine
Wahl=
verſammlung einberufen, die ſo überfüllt war, daß ſchon lange
vor Beginn niemand mehr zugelaſſen werden konnte und eine
Parallelverſammlung einberufen werden mußte.
Der Hauptredner des Abends war
Reichsaußenmini=
ſter Dr. Streſemann. Er beſchäftigte ſich in ſeinen
Aus=
führungen mit der Innen= und Außenpolitik und bezeichnete
es als die Tragik unſerer Außenpolitik, daß die alte
Armee, auf die ſich der von den Demokraten in der letzten Zeit
ſo häufig zitierte Friedrich der Große ſtützen konnte, heute nicht
mehr hinter uns ſtehe, und daß es deshalb unmöglich ſei, eine
Politik zu treiben, wie ſie von den Schreiern der äußerſten
Rech=
ten gefordert werde. Man müſſe deshalb die ideellen Kräfte des
deutſchen Volkes zu einer nationalen Einheit zuſammenfaſſen.
Der Reichsaußenminiſter kam dann auf den Ruhrkampf zu
ſpre=
chen, den wir gewonnen haben in den eigenen Augen und in den
Augen der Menſchheit. Der Ruhrkampf war der Kampf um den
deutſchen Rhein, um die deutſche Einheit. In London iſt erreicht
worden, daß die Stellung Deutſchlands in der Weltwirtſchaft
herausgenomme nwurde aus der Atmoſphäre der politiſchen
Macht und hineingeſtellt in die Atmoſphäre der Weltwirtſchaft.
Der Uebernahme wirtſchaftlicher Laſten ſtehe die Erlangung
wirt=
ſchaftlicher Freiheit auf der anderen Seite gegenüber. Es wäre
beſſer, ganz Deutſchland zu einem großen Pfand machen, als auf
die Rheinprovinz die ganzen Laſten zu legen. — Dann ging der
Kanzler zur inneren Politik über und verlangte, daß den
Deutſch=
nationalen die Möglichkeit gegeben werden müſſe,an
verantwort=
licher Stelle die ihren Wählern gegebenen Verſprechungen
ein=
zulöſen. Unſinn wäre die Behauptung, die Deutſche Volkspartei
ſei die Bruderpartei der Deutſchnationalen. Die Deutſche
Volks=
partei kämpfe für eine Politik der Vernunft und der Mitte.
Unrecht ſeien vor allem die Angriffe aus dem demokratiſchen
Lager.
Die Ausführungen des Reichskanzlers wurden mit ſtarkem
Beifall aufgenommen. Später ſprach Herr Dr. Streſemann in
der Parallelverſammlung.
Pfalzrede des bayeriſchen Miniſterpräſidenten
Speyer 29. Nov. An der geſtrigen Sitzung des
Kreis=
tages nahmen der bayriſche Miniſterpräſident und der Miniſter
des Innern Stützelteil. Der Präſident des Kreistages,
Ober=
bürgermeiſter Strobes=Pirmaſens, dankte in ſeiner
Bearü=
ßungsanſprache ſowohl dem Miniſterpräſidenten als dem
Mini=
ſter des Innern für ihr Intereſſe an der Pfalz und wies darauf
hin, daß die Pfalz als Vorpoſten in den ſchweren Kämpfen der
Vergangenheit gedient und daß der Kreis dazu beigetragen habe,
der deutſchen Sache zu dienen. Der Miniſterpräſident dankte dem
Kreisausſchuß für die wichtige Verteidigung der
Vorpoſtenſtel=
lung; beſonders, hob der Miniſterpräſident die ausgezeichnete
Haltung der Pfälzer während der ſeparatiſtiſchen Bewegung
rühmlich hervor und betonte weiter, daß das bekundete Intereſſe,
ſoweit die Staatsfinanzen es zuließen, nicht nur ein platoniſches
ſein könne, ſondern daß die Staatsregierung die Verpflichtung
fühle, auch materiell der Pfalz zu helfen und die ſchweren
Schä=
den, die er bei ſeiner Reiſe in wirtſchaftlicher und kultureller
Be=
ziehung feſtſtellen mußte, ſoweit als möglich zu lindern. Zu
die=
ſem Zwecke ſolle ein Referentenausſchuß, in die Pfalz geſchickt
werden, der über Umfang und Dringlichkeit der Schäden nähere
Feſtſtellungen machen ſolle. Der Miniſterpräſident verbreitete ſich
in längeren Ausführungen über die bevorſtehende Neuordnung
der Kreis= und Bezirksangelegenheiten. Miniſter des Innern
Stützel betonte, daß die Selbſtverwaltung der Kreiſe ſoweit als
möglich aufrechterhalten und berückſichtigt werden ſoll. Die
Staatsaufſicht ſoll nur inſoweit ausgeübt werden, als es der
Zuſammenhang der Kreisangelegenheiten mit dem
Staats=
intereſſe und der Aufrechterhaltung der Staatsautorität
erfor=
derlich erſcheinen laſſe.
Die Ruhrbeute.
Paris 29. Nov. (Europapreß.) Ein geſtern dem Senat
vorgelegter Bericht beſagt, daß die Ruhr und das Rheinland
vom 1. Januar 1923 bis zum 31. Auguſt 1924 652 Millionen
Goldmark abgeworfen haben, d. h. 2 840 000 000 Papierfranken.
Der Finanzminiſter erklärte, daß das Budget der von
Deutſch=
land wieder einzubringenden Ausgaben vom nächſten Jahre an
der Vergangenheit angehören werde.
m
lichſt undramatiſch, hat es van Swieten verſtanden, durch
Einfüh=
rung dreier Perſonen, Hinzufügung von Chören und Liedern
uſw., den Hergang lebendig zu geſtalten. Dabei hat das Textbuch
auch den Vorzug, den muſikaliſchen und menſchlichen
Eigenſchaf=
ten des Komponiſten mit dem größten Verſtändnis
entgegenzu=
kommen. Aus der noch erhaltenen Urſchrift (beſprochen von
M. Friedländer im Jahrbuch der Muſikbibliothek Peters 1909)
entnehmen wir, welch eingehende Anweiſungen der Dichter dem
Komponiſten für die muſikaliſche Geſtaltung gab, die Haydn dann
auch größtenteils befolgt hat. Einige Beiſpiele mögen dies
Zu=
ſammenwirken beider erklären:
Nach der Stelle im „Frühling”: „Laßt erſchallen, ihm zu
danken, unſre Stimmen hoch” ehe das Dankgebet „Ewiger,
mäch=
tiger, gütiger Gott” einſetzt, ſchreibt van Swieten:
„Bei dem Ewiger etc. meine ich, daß eine von der Tonart des
vorhergehenden Freudenlieds auffallend verſchiedener Ton gute
Wirkung hervorbringen und das feierlich=andächtige des
Auf=
rufs ungemein erheben würde.”
Haydn ſetzt hier richtig nach vorhergehendem D=Dur=Schluß
plötz=
lich in B=Dur ein und erzielt einen gewaltigen Eindruck. Auch
im „Sommer” beſtimmt der Dichter bereits das Weſentlichſte für
den Komponiſten:
„Die Einleitung ſoll die Morgendämmerung, wie ſie das
fol=
gende Rezitativ beſchreibt, malen und dann zu deſſen
Beglei=
tung die Züge liefern: Die Dämmerung muß wie das
Tages=
licht immer ſteigend bis zur Morgenröte, die bei dem zweiten
Rezitativ angegeben iſt, fortgehen. Die Einleitung könnte
da=
her mit dem Klageton der Eulen, da in dem Rezitativ (d. h.
des Tages Herold) ſie nicht mehr gehört werden ſollen, ſich
endigen.”
Der Komponiſt drückt dieſen Klageton durch Seufzer der Violinen
und Klarinetten aus und läßt dann vor dem Rezitativ „des
Tages Herold” den berühmten Hahnenſchrei dreimal ertönen. In
der folgenden kurzen Arie des Simon „der muntre Hirte”
ver=
wendet Haydn als Hirtenrohr nach Vorſchrift das Horn, in der
Arie Hannchens läßt er die Streichinſtrumente die Wünſche ſeines
Gönners ausführen:
„In der übrigen Inſtrumentalbegleitung möchte ich das
Rie=
ſeln des Bachs und das Summen der fliegenden Inſekte hören.
um das im Rezitativ dargeſtellte Bild vollends empfinden
zu machen.”
Nun naht das Gewitter. Vorſchrift: das „gedämpfte Wirbeln
der Pauke‟. Für den Blitz ſchlägt van Swieten die
Bogeninſtru=
inente vor, doch malt ihn Haydn durch ein Zickzack der Flöte. Bei
dem Einſatz des Chores „Ach, das Ungewitter naht”, ſteht die
Bemerkung:
„Das Ach des Chores fordert einen durchdringenden Ausdruck
des plötzlichen Schreckens, der ſich gleich, ſowie der
Donner=
ſchlag eintritt, zu äußern hätte” — ferner: „das „Hilf uns
Him=
mel” der Weiber kann auch in den Geſang der übrigen
Stim=
men verwebt und alsdann durch ſcharfe Diſſonanztöne
heraus=
gehoben werden”.
Dieſer Weiſung entſpricht Haydn durch die ſcharfen hohen e,
ob=
gleich das Stück in C=Moll ſteht. Auch die leiſen Paukenſchläge
beim Abzug des Gewitters entſprechen der Vorſchrift:
„Das Gewitter tobt noch eine Weile, dann nimmt es nach und
nach ab und vergeht endlich ganz.”
Aehnliche weitgehende Einwirkungen des Dichters auf den
Kom=
poniſten finden ſich in den Teilen „Herbſt” und „Winter”. Haydn
hat ſich gelegentlich über dieſe Bevormundung durch van Swieten
beſchwert, aber ſeine beſcheidene, liebenswürdige Natur ließ ihn
über dergleichen hinwegkommen, zumal die Vorſchriften ſeinem
eigenen künſtleriſchen Empfinden entſprachen, und er doch bei
wirklicher Meinungsverſchiedenheit ſeinen Standpunkt zu
wah=
ren wußte.
E. I.
* Frankfurter Schauſpielhaus.
Katalauniſche Schlacht.
Schauſpiel von Arnolt Bronnem.
Es iſt ſchmerzlich, wenn die Hoffnungen auf eine junge,
heranwachſende Dichterperſönlichkeit zerſtört werden. Arnolt
Bronnen gab in dem Schauſpiel „Vatermord” und in der ſich
anſchließenden „Anarchie in Sillian” Zeichen einer dramatiſchen
Begabung, die ihm in unſerer an ſolcher Begabung armen Zeit
weitgehendes Intereſſe gewannen. Die Uraufführung der
„Katalauniſchen Schlacht” im Frankfurter
Schauſpiel=
haus bedeutet gegenüber der „Anarchie in Sillian” nicht nur
dra=
matiſch ein vollſtändiges Verſagen, ſondern ſie bekundet auch
ſolche Schwächen in der dichteriſchen Perſönlichkeit Bronnens,
daß ein Glaube an ſeine dichteriſche Miſſion kaum mehr aufrecht
erhalten werden kann.
Wie in der „Katalauniſchen Schlacht” die Geiſter
der Erſchlagenen den Kampf fortſetzten, ſo wird — nach
Bron=
nens Abſicht — die im Mittelpunkt der Handlung ſtehende Frau
von den Geiſtern der von ihr verlaſſenen Männer zu Tode gehetzt.
Drei extreme Orte ſind Schauplatz dieſer Jagd. Im
Unter=
ſtand von Chateau=Thierry verläßt Hiddie, die im Gewand des
Offiziersburſchen ihrem Geliebten, dem Leutnant Karl, gefolgt
war, unter dem Angriff der Tanks den Verlobten und Aieht mit
Nummer 333.
Sonntag, den 30. Rovember 1924.
Die ägyptiſchen Zwiſchenfälle.
Macdonald verurteilt die engliſche Aktion.
London, 29. Nov. (Wolff.) Der frühere Premierminiſter
Macdonald kritiſierte in einer Rede über die
Ereig=
miſſe in Aegypten mit Schärfe die von den ägyptiſchen
Natio=
maliſten verfolgte Politik, tadelte aber auch das Vorgehen
Her britiſchen Regierung, welche das beklagenswerte
Ereignis der Ermordung des Sirdars mit gewiſſen politiſchen
Fragen verquickt habe, die nur durch ein Abkommen gelöſt
averden könnten. Macdonald ſagte, er bedauere, daß die
Be=
handlung der ägyptiſchen Angelegenheit Eng=
Tand großen Schaden in den Augen der Welt
ge=
kan habe. Er hoffe, daß Großbritannien alle Streitfragen, die
Sie ägyptiſche Angelegenheit betreffen, an den Völkerbund
werweiſen und um ein Mandat erſuchen werde, auf Grund
Deſſen es für die Verwaltung des Sudans
verant=
uvörtlich bleiben werde. Nur auf dieſe Weiſe könne England
Feine Stellung feſtigen.
AAſquith billigt nicht jeden Punkt der britiſchen Note.
London, 29. Nov. (Wolff.) Der „Weſtminſter Gazette‟
Fufolge hat Aſquith bei ſeiner Anweſenheit in Kairo in
Er=
eviderung auf eine Aeußerung Lloyd Georges erklärt, er halte die
Lagein Aegypten fürſehrernſt und er glaube, daß die
Son der britiſchen Regierung getanen energiſchen Schritte
not=
twendig geweſen ſeien. Er billige aber nichtjeden Punkt
Der Note, die Allenby der britiſchen Reg erung übergeben hat.
Kolonialſekretär Amert hofft auf eine
Ernüchterung der Aegypter.
London, 29. Nov. (Wolff.) In einer Nede in London ſagte
Kolonialſekretär Amery, mit Rückſicht auf das, was England in
der Vergangenheit geleiſtet habe und mit Rückſicht auf ſeine
ge=
genſpärtigen Bedürfniſſe, in Aegypten und im Sudan, habe es
eine Stellung, die es nicht aufgeben dürfe und die in keinem
Falle beſtritten werden dürfe, am wenigſten von Aegypten ſelbſt.
Aluf der anderen Seite habe England niemals gewünſcht, die
Aegypter daran zu hindern, ihre eigenen Angelegenheiten zu
füh=
ren. Er glaube, aller verſtändigen Leute in Aegypten und in
der übrigen Welt würden erkennen, daß die Folgen der
energiſchen britiſchen Aktion Aegypten zum
Frieden und zur Ernüchterung zurückbringen
und die Möglichkeit ſchaffen werden, daß in Aegypten eine wirklich
verantwortliche Regierung wirke.
Der Wohlfahrtsminiſter Neville Chamberlain erklärte
in einer Rede in Birmingham, er glaube, daß die Kriſis
in Aegypten vorbeigehen werde. Man dürfe hoffen,
daß in nicht zu langer Zeit Ruhe eingetreten ſein werde.
Wie Reuter meldet, iſt die Telegraphenverbindung
zeviſchen Halfa und Karthum unterbrochen, während ſie
ztviſchen Karthum und Port Sudan noch im Gange iſt.
Bis zu den ſpäten Abendſtunden des geſtrigen Tages lagen
noch keine ſicheren Nachrichten über die
Meute=
rei im Sudan vor. Die Blätter geben der Zuverſicht
Aus=
druck, daß die britiſchen Behörden die Lage beherrſchen.
Baſel, 29. Nov. (Havas.) „Derniere Heure” meldet, daß
Lie Sozialiſten den Miniſter des Aeußern in der Kammer
über die ägyptiſchen Zwiſchenfälle anläßlich der
Ab=
ſendung der Note des ägyptiſchen Parlaments an die belgiſche
Sammer zu interpellieren beſchloſſen hätten und dringend
Aufklärung darüber verlangten. Eine gleiche Interpellation
werde auch im Senat erwartet.
Proteſt des ägpptiſchen Senats in Genf.
TU. Genf. 29. Nov. Beim Generalſekretariat des Völkerbundes
iſt geſtern eine Proteſtnote des ägyptiſchen Senats
ein=
gegangen, in der ähnlich wie in der Note der Kammer gegen
das völkerrechtswidrige Vorgehen Englands in
egppten Proteſt erhoben wird. Von einer Intervention des
Völ=
rbundes erwähnt die Note des Senats nichts.
Die Meuterer ſtrecken die Waffen.
TU. Kairo 29. Nov. Nach Meldungen aus Karthum
haben die aufſtändiſchen ſudaneſiſchen Soldaten nach heftiger
Beſchießung durch die engliſchen Truppen wit Artillerie die
Waffen geſtreckt. Sie wurden gefangen genommen. Bei dem
heftigen Feuerkampf wurden auf engliſcher Seite 2 Offiziere,
2 Aerzte und einige Soldaten getötet und mehrere verwundet.
Die Verluſte bei den Meuterern ſeien beſonders ſchwer. — In
Kairo herrſcht Ruhe. Die Studenten der Univerſität El Aſhar
haben heute in einer großen Verſammlung beſchloſſen, den
Streik fortzuſetzen.
Kemed, dem feigen Hauptmann. Aus dieſem Anlaß werden alle
Greuel des Krieges, Trommelfeuer, Gaskämpfe, Tankangriffe
vorgeführt. Die Menſchen werden von ihren ſchwächſten und
traurigſten Seiten gezeigt. Vier Fünftel dieſer Vorgänge ſind
für die dramatiſche Entwicklung unerheblich und überflüſſig.
Cine würdeloſe Geſchmacksverirrung iſt es, wenn der Verfaſſer
einen Soldaten ſeinem ſterbenden Offizier Ringe, Uhr und
Brief=
taſche rauben läßt; mit Recht rief dieſer Vorgang ſtürmiſchen
Proteſt bei offener Szene hervor.
In einer Loge im Imperial=Kino in Paris finden ſich
nach dem Kriege die Ueberlebenden aus dem Unterſtand wieder
zuſammen; üble Nachkriegsgeſtalten, Deviſenarbitrageur,
Radio=
händler, Hochſtapler. Hiddie und Kemed verzehren ſich in
Liebes=
glrälereien. Der Geiſt des treulos verlaſſenen Karl verfolgt ſie.
Man denkt an das Geſpräch der Liebenden im Boulogner Wald
in Strindbergs „Rauſch” hier eine kurze, aus Dämonie
geſchaf=
ſeme Szene von packender dramatiſcher Wucht, bei Bronnen ein
endloſer Kreislauf derſelben Reden und Klagen, ohne Aufbau,
vone Steigerung, bis — ein Schuß aus Hiddies Revolver den
NBenteurer Kemed tot über die Logenbrüſtung ins Parkett
allen läßt!
An Bord eines Ozeandampfers ſtellen zwei, drei, vier
Aänner der fliehenden Frau nach. Jeder möchte ſie beſitzen,
keiner gönnt ſie dem anderen. Durch einen ganzen Aufzug geht
dieſe Jagd. Was intereſſiert ſie mich? Was hat ſie auf der
dra=
matiſchen Bühne zu tun? Gift erlöſt Hiddie und die Zuſchauer
von dem qualvollen Spiel.
So ſtellt ſich Bronnens neueſtes Werk leider als das Erzeug=
Seite 3.
ns unreifer Pubertät, mangelnder dramatiſcher Entwicklung und
mangelnder Selbſterziehung dar. Die entſchiedene Ablehnung,
die das Schauſpiel bei der überwiegenden Mehrheit der Zuſchauer
erfahren hat und wohl in den Kreiſen der weſtdeutſchen Kritik
er=
fahren wird, iſt gegenüber der Verherrlichung Bronnens durch
Berliner Kreiſe doch wohl als ein Zeichen der ſtärkeren Kultur
des deutſchen Weſtens zu betrachten.
Richard Weichert ſetzte ſich als Spielleiter im Rahmen
der von R. C. Meher geſchickt entworfenen Bühnenbilder nach
Möglichkeit für die Neuheit ein. Doch auch einer ſtarken
Bega=
bung wie Ellen Daub gelang es nicht, der papiernen Geſtalt der
Hiddie Leben zu geben, ſo feſſelnd auch manche ſchauſpieleriſchen
Momente waren. Franz Schneider und Fritz Odemar
ſtan=
den ihr als „Kemed” und „Karl” nach beſten Kräften zur Seite.
Dies alles aber konnte den Mißerfolg des Abends nicht
abwen=
den. Als einige Freunde zum Schluſſe den Verfaſſer an die
Aampe riefen, erhob ſich vernehmbarer Widerſpruch.
Indiſche Opium=Politik.
Indiſch=amerikaniſcher Zwiſchenfall auf der
Opiumkonferenz in Genf.
Genf, 29. Nov. (Wolff.) Die zweite internationale
Opiumkonferenz hielt geſtern nachmittag eine bewegte
Vollverſammlung ab, in der es zu einer heftigen prinzipiellen
Auseinanderſetzung zwiſchen den Führern, der amerikaniſchen
Delegation, Stephen Porter und dem Biſchof Brent
einer=
ſeit, und den indiſchen Delegierten Clayton und
Camp=
bell andererſeits kam. Die Amerikaner hatten einen
grundlegenden Antrag eingebracht, der die Beſchränkung
der Produktion von Rohopium und Kokablättern auf
die mediziniſchen und wiſſenſchaftlichen Bedürfniſſe fordert.
Clayton ſuchte in einem längeren Votum den Nachweis zu
führen, daß die Konferenz nicht zuſtändig ſei, eine allgemeine
Einſchränkung dieſer Produktion zu behandeln. Ihre Aufgabe
beſtehe hier lediglich in einer Beſchränkung der zum Export
be=
ſtimmten Produktion von Rohopium. Die
Völkerbundsverſamm=
lung und der Völkerbundsrat hätten das Problem der Konferenz
ſo feſtgeſetzt. Die indiſche Delegation widerſetze ſich deshalb
for=
mell der amerikaniſchen Auffaſſung.
Porter antwortete, daß die amerikaniſche Delegation, die im
Mai 1923 zum erſten Male an den Arbeiten der
Opiumkommiſ=
ſion des Völkerbundes teilgenommen habe, bereits damals den
gleichen Standpunkt wie heute eingenommen habe. Schon
da=
mals habe ſie eine Beſchränkung der geſamten Produktion auf
die mediziniſchen und wiſſenſchaftlichen Bedürfniſſe verlangt.
Die Tagesordnung der gegenwärtigen Konferenz ſei nicht
be=
ſchränkt, und die bevollmächtigten Vertreter auf der Konferenz
hätten das Recht, alle Anträge zu ſtellen, die geeignet ſeien, zum
Ziele zu führen. Die amerikaniſche Delegation verlange
keines=
wegs, daß ihr Vorſchlag angenommen werde, ſie verlange bloß
daß er zur Diskuſſion geſtellt werde. Zum Schluß richtete
Por=
ter unter lebhaftem Beifall der Mehrheit der Verſammlung
einen Appell an die indiſche Delegation, von ihrer Oppoſition
abzuſehen, da das Ziel der Amerikaner kein anderes ſei, als
einen Sonnenſtrahl in die Millionen von Familien leuchten zu
laſſen, welche an den ſchrecklichen Folgen des Mißbrauchs des
Opiums und der anderen Betäubungsmittel litten.
Hierauf erklärte Campbell, daß die indiſche Delegation nur
ſehr ſchwer weiter an den Verhandlungen der Konferenz
teil=
nehmen könne, wenn deren Rahmen im Sinne des
amerikani=
ſchen Antrages erweitert werde. In dieſem Augenblick kam es
zu einem heftigen Zwiſchenfall, da der amerikaniſche Biſchof
Brent gewiſſe Aeußerungen Campbells als unvernünftig, unfair
und unhaltbar bezeichnete. Schließlich appellierte der Redner
an die öffentliche Meinung der Welt und erklärte, er werde
durch keine Obſtruktion ſich von ſeinen Beſtrebungen abbringen
laſſen. Er ſchloß unter ſtürmiſchem Beifall: Ich werde meine
Worte nicht zurücknehmen. Ich werde keinen Zoll zurückgehen.
Ich will keine Zweideutigkeiten. Ich will keine Kompromiſſe.
Ich will nicht ſchweigen. Das einzige, was ich verlange iſt,
ge=
hört zu werden.”
Campbell proteſtierte heftig gegen die Anſpielung Brents
die indiſche Regierung laſſe ſich in ihrer Opium=Politik von
ge=
ſchäftlichen und finanziellen Intereſſen leiten. Nunmehr griff
Aguero y Bethancourt (Cuba) ein und verlangte, daß im
Inter=
eſſe der Sache und mit Rückſicht auf das Anſehen des
Völker=
bundes die Sitzung vertagt werde. Fortſetzung der Beratungen
Montag.
Neue Angriffe gegen Herriots Parteifreunde.
TU. Paris 29. Nov. Die „Liberté” veröffentlicht heute
einen Brief des Senators Billiet vom 29. Februar 1924, in dem
der Senator behauptet, daß der radikalſozialiſtiſche Emil Picard
ihn am 22. Oktober 1923 erſucht habe, ſeine Kandidatur in den
Vogeſen zu unterſtützen. Billiet habe die Bitte Picards nach
langem Bedenken abgelehnt, ſo daß es zu der Aushändigung
eines Schecks in dieſem Falle überhaupt nicht gekommen ſei.
Immerhin bleibt unwiderſprochen, daß Picard ſich an die „
Ver=
einigung der Wirtſchaftsintereſſen” gewandt habe. — Der Fall
Picard erregt hier beſonderes Intereſſe, weil Herriot morgen in
Epinal, im Wahlkreiſe Picards, eine politiſche Anſprache halten
will. Die Freunde des Miniſterpräſidenten haben ihn aus
Furcht vor eventuellen Zwiſchenfällen mit der Bitte beſtürmt,
von der Reiſe abzuſehen. Herriot iſt jedoch feſt entſchloſſen, die
Rede zu halten.
Die kritiſche Lage des Kabinetts Herriot.
TU. Paris 29. Nov. Wie ernſt die Lage des Kabinetts
Heriot in linksgerichteten Kreiſen aufgefaßt wird, ergibt ſich aus
einem aufſehenerregenden Artikel der „Ere Nouvelle”, der den
Rücktrtt des Handelsminiſters für dringend notwendig und
ge=
boten erachtet. Das Blatt ſchreibt: „Wir haben gleich nach der
Bildung des Kabinetts Herriot zu verſtehen gegeben, daß er in
der Wahl ſeiner Mitarbeiter Fehlgriffe gemacht habe.”
* Fritz Erler.
Wenn man ſich daran erinnert, daß das deutſche Volk einen
Gewaltigen wie Adolf Menzel in ſeiner ganzen Größe und
viel=
ſeitigen Bedeutung erſt ſehr ſpät erkannte, daß man Boecklin
verlacht, Hans Thoma verſpottet, daß Feuerbach von der Kritik
vernichtet, Marées überſehen, Leibl unterſchätzt wurde, darf man
nicht etwa meinen, derartige Sünden der Väter und Großväter
wären in unſerer Zeit unmöglich. Wir ſind um keinen Deut
beſſer wie jene, und es wäre leicht nachzuweiſen, daß eine ganze
Reihe unſerer ſtärkſten und ſelbſtändigſten deutſchen Maler der
Gegenwart nicht nur vom großen Publikum, ſondern auch von
der zünftigen Kritik und den Leitern unſerer öffentlichen
Samm=
lungen unbeachtet bleibt, während viele ephemere und
maus=
gegorene Modegrößen ſtändig genannt, zu Größen hinaufgelobt
werden und einen vorzeitigen, Einzug in die Muſeen halten. Auch
Fritz Erler einer der größten deutſchen Maler unſerer
Tage (geb. 1868), hat unter Verkennung, Verſtändnisloſigkeit und
gehäſſiger Kliquenkritik ſehr zu leiden gehabt. Doch er ging ruhig
ſeinen Weg im Gefühle ſeiner Kraft, ſeinen Weg zur Höhe.
Heute ſteht der Meiſter, von dem Fritz Oſtini ſchon vor einem
halben Menſchenalter ſagte, „er gehöre wahrhaft zu jenen
bedeut=
ſamen künſtleriſchen Erfcheinungen, für die ihre Nation die
Ver=
antwortungo habe,” auf einſamer Höher ſeine Bedeutung ſteht
längſt feſt. Der Umſtand, daß wir ſoeben auf der Herbſt=
Aus=
ſtellung im Kunſtverein mehrere Werke Fritz Erlers vorfinden,
gibt Veranlaſſung, auf das beiſpiellos reiche Schaffen des
geni=
alen Mannes hinzuweiſen.
Profeſſor Fritz Erler iſt ein Künſtler, den man in keine
Schule einordnen kann, auf den kein Schlagwort, keine Schablone
paßt; er gehört nicht zur gefeierten Diez=Löfftz= oder Zügel=
Schule, zum verhätſchelten Kreiſe derer um Liebermann. Man
kann ihn weder zu den Impreſſioniſten noch Expreſſioniſten
zählen, obwohl er in ſeltener Weiſe vieles der beiden Richtungen
in ſeiner Kunſt vereinigt. Erler iſt ein Eigner, ganz Starker,
der für ſeine unerhört reiche Geſtaltungskraft einen eigenen Stil,
eine unvergleichlich reiche, neuartige Farbanſchauung hat. Auch
nach dem Stoffgebiet kann man ihn nicht einordnen; er hat ja faſt
alles gemalt: Sehr viel Bildniſſe, Sagen und Märchen,
Bauern=
genre, lichtfrohe Akte, Dekoratives und frei erfundener köſtlicher
Phantaſtik, Buchſchmuck, Möbel, Bühnenausſtattungen und
Kriegsbilder — alles von höchſtem Reiz und ſtilbildender Kraft,
mit nichts anderem zu vergleichen. Wie wechſelt bei ihm eine
unſagbar zarte Poeſie, köſtliche Idyllen mit wilder Phantaſtik
oder derbluſtiger Kraft; Schauer der Einſamkeit mit ſinnlicher
Daſeinsfreude! Keiner hat wie er das Furchtbare des Krieges
zu faſſen gewußt. Was die Bedeutung Erlers für uns aus=
Der Handelsbertrag mit England.
Die Unterzeichnung des deutſch=engliſchen Handelsvertrages
wird ſich vorausſichtlich noch bis Mitte der nächſten Woche
hinauszögern. In allen weſentlichen Punkten iſt zwar
eine Einigung erzielt, die Entſcheidung hängt aber
von der Transferkommiſſion ab, die anfangs der
näch=
ſten Woche in Berlin zuſammentritt, um vermutlich über die
Frage der 26prozentigen Reparationsabgabe endgültig Beſchluß
zu faſſen. Der Transferagent hat ja vor der Repko erklärt,
daß er genügend Geld beſitze, um den geſamten Betrag der
Ab=
gabe rückvergüten zu können. Aber mit einem ſolchen
Provi=
ſorium iſt uns nicht gedient. Wir müſſen endgültige
Sicherheiten haben, wenn unſer Handel draußen wieder
feſten Fuß faſſen ſoll, und dazu iſt weiter erforderlich, daß
Deutſchland auch die Gewißheit erhält, daß nicht durch eine
Pauſchalierung der Abgabe an England uns neue Laſten
ent=
ſtehen, die eine Erhöhung unſerer Reparationszahlungen
bedeu=
ten. Auch darüber kann nur die Transferkommiſſion entſcheiden,
und ſolange ſie ſich nicht geäußert hat, wird die deutſche
Regie=
rung ſich nicht entſchließen können, ihre Unterſchrift unter einen
Vertrag mit England zu ſetzen.
Regelung der amerikaniſchen Schuldforderungen.
London 29. Nov. Reuter meldet aus Waſhington:
Staatsſekretär Mellon hat auf den nächſten Montag eine
Zuſam=
menkunft der amerikaniſchen Schuldenfundierungskommiſſion
einberufen. Es iſt bedeutungsvoll, daß dieſer Schritt die Folge
des Depeſchenwechſels mit der franzöſiſchen Regierung iſt, nach
dem Mellon mit dem franzöſiſchen Botſchafter Juſſerand
unfor=
melle Beſprechungen über die Fundierung der franzöſiſchen
Kriegsſchulden an die Vereinigten Staaten abhalten ſoll. Von
gewöhnlich gut unterrichteten Perſönlichkeiten wird bemerkt, die
amerikaniſche Regierung habe bisher die volle Zahlung aller
ſolcher Kriegsſchulden gewünſcht. Dieſe Auffaſſung iſt aber
ge=
mildert durch die Bereitwilligkeit, die Fundierungsbedingungen
entſprechend der Lage des Schuldners abzuändern. Was die
auch in den Pariſer Depeſchen erwähnte Verminderung der
Zinſenrate betreffe, die vom Kongreß feſtgeſetzt war, ſo wird
darauf hingewieſen, daß die Regelung der britiſchen
Kriegs=
ſchulden an Amerika ſchließlich zu einem niedrigeren Zinsſatz
erfolgt iſt, als der Kongreß zunächſt gefordert hatte. Es wird
betont, daß weitere Regelungen, die ſich auf drei oder vier
gerin=
gere Schuldforderungen bezogen, nur wenig von den
Groß=
britannien gewährten Bedingungen abgewichen ſeien.
Der amerikaniſche Annuitätenanteil.
Waſhington, 29. Nov. (Europapreß.) In
Regierungs=
kreiſen iſt man verwundert darüber, daß die britiſche Regierung
noch keine Entſcheidung darüber getroffen hat, inwiefern die
Ver=
einigten Staaten an der Finanzverteilung der Dawes=Annuität
teilnehmen werden und bemerkt, daß die Zögerung der britiſchen
Regierung in dieſer Beziehung die Vorarbeiten der
augenblick=
lich verſammelten Expertenkommiſſion aufhalte. Frankreich hat
durch das Uebereinkommen Clementel-Logan am 25. Oktober
die Forderungen der Vereinigten Staaten anerkannt. Dieſe
For=
derungen beſtehen darin, daß die Schadenanſprüche Amerikas an
Deutſchland in die Dawes=Annuität einbezogen werden. Dieſe
Anſprüche belaufen ſich auf 5 Milliarden Goldmark. Es ſei nun
notwendig, daß England mit Amerika ein dem franzöſiſchen
Uebereinkommen gleichlautendes Abkommen treffe.
Aus Kaſſel wird gemeldet: General von Nathuſius iſt
in Nachwirkung ſeiner auf nervöſer Grundlage beruhenden
Unterernäh=
rung während ſeiner Gefangenſchaft an einem ſchweren
Ruhr=
anfall erkrankt und bettlägerig.
Die deutſchnationalen Mitglieder der Bremer
Bürger=
ſchaft Rieſenbeck, Rinau und de la Roche ſind zu den
Na=
tionalſozialiſten übergetreten und kandidieren dort von
neuem."
In politiſchen Kreiſen Budapeſts rechnet man mit
der baldigen Auflöſung des Abgeordnetenhauſes.
Die Regierung iſt entſchloſſen, noch vor einer Auflöſung des Hauſes
die verſchärfte Geſchäftsordnung durchzubringen.
Das Internationale Eſpevanto=Komitee hat den
17. Eſperanto=Kongreß auf den 3. bis 7. Auguſt 1925 nach
Genf einberufen.
Herriot hat geſtern vormittag den Berliner franzöſiſchen
Botſchafter de Margerie empfangen. Später hatte er
eine lange Unterredung mit dem Handelsminiſter Reynaldi.
Reuter meldet aus Tanger, daß die franzöſiſche
natio=
nale Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten einen Vertrag für
den Bau von neuen Hafenanlagen in Tanger, die
ungefähr 22 Millionen Francs koſten werden, abgeſchloſſen hat. An den
Arbeiten werden nur franzöſiſche Firmen beteiligt ſein.
Ueber die Reiſe Muſtapha Kemal Paſchas nach
Frankreich, über die kürzlich berichtet wurde, iſt noch keine
endgültige Entſcheidung getroffen worden. Er ſelbſt
erklärte, daß er, wenn er eine Reiſe ins Ausland unternehme,
Frank=
reich aufſuchen würde.
macht, iſt aber noch ein anderes: ſein Deutſchtum. Was
Erler geſtaltet, empfinden wir ſofort als nordiſch =germaniſche
Kunſt. Und das war ſo vom erſten Auftreten an. Als er, der
auch in Paris ſtudiert und an der bretoniſchen Küſte gemalt
hatte, von dort (1893), 25jährig, nach München kam, hatte er ſchon
ſeinen perſönlichen Stil gefunden; nichts erinnerte davon an
irgend welche franzöſiſche Kunſt. Wahrlich, er hätte es leichter
gehabt in Deutſchland, wenn man ihm eine deutliche
Beeinfluſ=
ſung durch Bouguereon, Roll, Roybet, Baſtien=Lepage,
Roche=
groſſe oder Pluvis de Chavacmes, den damals gefeierten
Pari=
ſern, angeſehen hätte! Erler erregte Aufmerkſamkeit, aber auch
Befremden, kam da doch einer, der weder an eine geläufige
deutſche Ateliertradition noch an die Franzoſen angeknüpft hatte.
Und ſo blieb es. Was der Künſtler anpackt, ſei es auch eine
Auf=
gabe, die tauſendfach gemalt, eine Mutter oder gar Madonna,
die Jahreszeiten (z. B. die Fresken im Wiesbadener Kurhaus),
wird ein völlig Neues.
Was Erler alles geſchaffen, läßt ſich im Rahmen einer kurzen
Beſprechung ſeiner künſtleriſchen Perſönlichkeit nicht aufzählen;
es genüge, an einige ſeiner eindrucksvollſten Bilder zu erinnern.
„Jung=Hagen und die Königskinder”, „Rübezahl”, „Der
Königs=
ſohn und die Seeräuber” „Ophelia” „Nachtgeſang” „Grauer
Tag”, „Fremdlinge‟ „Der einſame Mann”. Die Mutter” „
Nor=
diſche Mutter” „Edda” „Märchen” „Die Peſt” „Salome”; die
Wandgemälde in der Villa Neiſſer in Breslau, die ſechs großen
Fresken im Wiesbadener Kurhaus, die Dekorationen der
Mün=
chener Ausſtellung 1908, Wandgemälde im Rathaus Hannover,
„Noah”, „Johannisnacht” „Der Tod von Ypern” „Der
Kom=
pagnieführer” „Erobertes Dorf” „Die Fiſcherfamilie‟. Wer
er=
innerte ſich nicht der vielen Illuſtrationen in der Münchener
„Jugend”, deren erſtes ſieghaftes Titelblatt er ſeinerzeit
gezeich=
net; ſeiner ſo eindrucksvollen Kriegsanleiheplakate „Helft uns
ſiegen” „Und Ihr?” der zahloſen Bildniſſe von Frauen und
Mädchen, die oft im Typ, immer aber in der Farbe von ſo
be=
rückendem Reiz ſind?
In dieſem Sommer erregte Erler in München mit ſeinen
neueſten Arbeiten großes Aufſehen; auch in der Ausſtellung in
der neuen Staatsgalerie „Meiſterwerke der letzten 50 Jahre” war
er hervorragend vertreten.
Es ſoll nicht unerwähnt bleiben, daß Erler in Darmſtadt
wiederholt ausſtellte und daß ihm die Verlagsanſtalt Alexander
Koch in der „Deutſchen Kunſt und Dekoration” mehrere reich
illuſtrierte, glänzend ausgeſtattete Aufſätze gewidmet hat. Im
Verlag von Velhagen und Klaſing erſchien eine umfangreiche
Monogrgphie, die ſein Schaffen ganz eingehend würdigt.
Prof. Adolf Beyen
Seite 4.
Sonntag, den 30. Nobember 1924,
Nummer 333.
Die Ruſſiſchen Ookumente
zut Sorgeſaſaſie des Beiiieges 1944 1,
Aufdeckung der Kriegsſchuld Jswolskis und Poincarés.
Autoriſierter erſimaliger Abdruck aus der nächſter Tage erſcheinenden neuen Aktenpublikation
des Auswärtigen Amtes „Der Oiplomatiſche Schriftwechſel Jswolskis”)
Mit Erlaubnis des Auswärtigen Amtes und der Deutſchen Verlagsgeſellſchaft für Politik und Geſchichte in Berlin bringen
wir nachſtehend aus der in Kürze erſcheinenden neuen Dokum enten=Publikation des Auswärtigen Amtes eine Folge beſonders
wichtiger Urkunden zum Vorabdruck, die, aus der eingehenden Fülle des neuen Materials ausgewählt, entſcheidende Aufſchlüſſe
über die Vorgänge bringen, die zum Weltkriege führten.
Poincaré=Iswolskis Entſchloſſenheit
zum Weltkriege im November 1912.
„Wenn Rußland in den Krieg geht,
wird Frankreich dasſelbe tun.”
Der erſie Balkankrieg als Vorſtufe des Weltkrieges —
Frankreich geht ins Schlepptau der ruſſiſchen
Inter=
eſſen-FranzöſiſcheKriegsbereitſchaft gegen Oſterreich
Deutſchland wirkt hemmend auf Oſterreich.
DNG. Von größter Bedeutung für die Vorgeſchichte des
Weltkrieges iſt in dem neuen Dokumentenmaterial*) jener
Augen=
blick des erſten Balkankrieges, in dem die Ententemächte eine
Vermittelungsaktion zwiſchen der Türkei und ihren Gegnern
erwogen.
Bekanntlich wird Deutſchland zum Vorwurf gemacht, daß es
nach dem Morde von Sarajewo ſeinem Bundesgenoſſen
Oeſter=
reich freie Hand zum Vorgehen gegen Serbien, alſo zu einem.
wie man in Berlin hofſte, lokalen Kriege ließ. Mehr als
eineinhalb Jahre vorher hat der franzöſiſche
Miniſterpräſident dem Zarenreiche in viel
um=
faſſenderer Veiſe rückhaltloſe Vollmacht
er=
teilt, denn er hatte damals nicht einen
Zu=
ſammenſtoß in nur beſchränktem Umfang, ſondern
den allgemeinen europäiſchen Konflikt im Auge.
Die oben erwähnte Verſtändigungsaktion der Mächte in den
erſten Oktobertagen 1912, ſtieß auf Schwierigkeiten, weil überall
die eigenen geheimen Abſichten der Mächte in die diplomatiſche
Aktion hineingerieten. Auf der einen Seite trat das Streben, die
Balkanſtaaten zu unterſtützen, immer unverhüllter zutage. Auf
der anderen beſtand das Hauptbemühen darin, irgendwelche
Ge=
winne für die Donaumonarchie im Keim zu unterbinden.
Poin=
caré und Jswolski, waren in bezug auf den Ausgang des
Kampfes peſſimiſtiſch geſtimmt. In den nachfolgenden
Doku=
menten ſchildert Iswolski ſelbſt den Verlauf dieſer für die
Er=
forſchung der Vorkriegsgeſchichte höchſt wichtigen Ereigniſſe. Am
22. Oktober drahtet er:
„Wenn ich die verſchiedenen Zufälle, die eintreten könnten, bedenke
und bei der Möglichkeit eines entſcheidenden türkiſchen Sieges verweile,
kann ich nicht umhin, mich deſſen zu entſinnen, daß Bulgarien während
der Verhandlungen über die nicht zuſtande gekommene
Militärkonven=
tion darauf hinwies, daß die Mobilmachung des kaukaſiſchen
Militär=
bezirkes eine der Formen der ruſſiſchen Hilfe ſein könnte. Mir ſcheint,
man muß jetzt ſchon vorausſehen, daß die Verhältniſſe uns zu dieſem
ver=
hältnismäßig ungefährlichen und gleichzeitig wirkſamen Mittel des
Dru=
ckes auf die Türkei veranlaſſen können. Indem ich den durchaus
vertrau=
lichen Charakter meiner Geſpräche mit Poincaré ausnutzte, erwähnte ich
unter anderem auch dieſe Möglichkeit, wobei ich peinlich darauf bedacht
war, meinen Worten eine rein perſönliche Schattierung zu geben. Im
erſten Augenblicke erſchreckte ihn dieſer Gedanke offenſichtlich, und er
ent=
genete mir, daß die genannte Maßnahme Oeſterreich zu einem
paralle=
len Hervortreten bewegen und zugleich in England eine ſtarke Reaktion
gegen Rußland hervorufen und die Triple=Entente auseinanderbringen
könnte. Ich antwortete, daß Oeſterreich im Falle einer ernſtlichen
Nie=
derlage der ſlaviſchen Staaten wohl kaum noch einem Anlaß zur
Ein=
miſchung ſuchen und ſich wahrſcheinlich gegenüber Komplikationen an
unſerer aſiatiſchen Grenze ruhig verhalten werde. Deutſchland freut ſich
immer über derartige Verwicklungen. Was England anbetrifft, ſo wird
es ſeinem Intereſſe entſprechen, als Vermittler zwiſchen uns und der
Türkei aufzutreten. Heute konnte ich mich davon überzeugen, daß
Poin=
caré ſich meinem Gedanken gegenüber ruhiger und ſogar mit einigem
Intereſſe verhält. Ich erlaube mir, es auszuſprechen, daß es, wenn die
Verhältniſſe uns zum Entſchluſſe der Mobilmachung oder Zuſammen=
*) „Der Diplomatiſche Schriftwechſel Jswolskis 1911—1914.‟ Aus
den Geheimakten der Rufſiſchen Staatsarchive. Im Auftrage des
Deut=
ſchen Auswärtigen Amtes in deutſcher Uebertragung herausgegeben von
Friedrich Stieve. Deutſche Verlagsgeſellſchaft für Politik und Geſchichte
in Berlin.
ziehung unſerer kaukaſiſchen Truppen veranlaſſen ſollten, notwendig iſt,
Poincaré davon rechtzeitig in Kenntnis zu ſetzen, damit er ſeinerſeits
bei der Vorbereitung des Bodens in London mitwirken könnte.”
Dieſe Gedankengänge, die in jeder Hinſicht der bekannten
Weſensart ihres Urhebers entſprechen, weil ſie nicht vor der
Möglichkeit zurückſchrecken, die europäiſche Lage durch wenigſtens
teilweiſe Kriegsvorbereitungen Rußlands noch mehr zu
gefähr=
den, werden am folgenden Tage in einem Brief noch weiter
ausgeführt
Allein die Peſſimiſten an der Seine ſollten nicht recht
behal=
ten. Die Balkanſtaaten ſchritten bekanntlich raſch von Erfolg zu
Erfolg, und im Einklang hiermit verbeſſerte ſich auch in Paris
die Laune. Das kann Jswolski bereits am 28. Oktober
feſt=
ſtellen, wo er von öffentlichen Erklärungen Poincarés über
Frankreichs Bündnistreue zu Rußland telegraphiert.
Nun behebt ſich auch die beſtehende Meinungsdifferenz
hin=
ſichtlich des geplanten Auftretens der Mächte, und man einigt
ſich im Sinne eines kühneren diplomatiſchen Vorſtoßes
gegen Oeſterreich, der ſich zugleich mit den Intereſſen der
Balkanſtaaten deckt. Am 29. Oktober fordert Saſanow von
Frank=
reich eine Initiative auf folgender Grundlage:
„1. Die Erklärung des völligen Desintereſſements der Mächte an
irgendwelchen Kompenſationen als Grundlage für die Vermittlung
zwi=
ſchen den kriegsführenden Parteien.
2. Radikale Reformen über die ganze europäiſche Türkei bis zur
Linie von Adrianopel auf der Ihnen ſchon bekannten Grundlage, die
erweitert werden könnte.”
Poincaré ſtimmt ſofort zu. Das war eine Wendung, die ganz
ſeinen Abſichten entſprach, denn „die Erklärung des völligen
Desintereſſements”, von allen Kabinetten angenommen, mußte
ja die Donaumonarchie jeglicher Möglichkeit berauben, eigene
Vergrößerung anzuſtreben. Eine Depeſche Jswolskis vom 30.
Oktober berichtet, der franzöſiſche Miniſterpräſident habe ſich
gleich nach London gewandt, um die dortige Zuſtimmung
ein=
zuholen. Oeſterreich ſeinerſeits weicht aus, weil es, wie Saſanow
am 5. November drahtet, zwar von territorialen Kompenſationen
abſieht, aber die Uneigennützigkit nicht auch auf das
wirtſchaft=
liche Gebiet Serbiens auszudehnen vermag. Es befürchtet vor
allem die Ausdehnung Serbiens nach der Adria hin, die den
Handelsintereſſen der Donaumonarchie ſchlimme Einbuße tun
könnte.
Nun nehmen die gegen Oeſterreich gerichteten
Anſtrengungen der Pariſer Politik immer
ſchär=
fere Formen an. Am 4. November richtet Poincaré an den
ruſſiſchen Botſchafter folgenden Brief:
„Wie ich Ihnen ſagte, beſchäftigt die rätſelhafte Haltung Oeſterreichs
die franzöſiſche Regierung nicht weniger als die Kaiſerliche Regierung.
Im Eindernehmen mit dem Miniſterrat halte ich es für klun, ſchon
von jetzt ab eine allgemeine Richtlinie feſtzulegen für den Fall, daß
Oeſterreich territoriale Vergrößerungen vorzunehmen gewillt ſein ſollte.
Sie haben mir geſagt, daß eine ſolche Eventualität in Ihren
Abmachun=
gen von Nacconigi bereits vorgeſehen ſei und daß Italien ebenſo wie
Rußland erklärt habe, gegen jede territoriale Ausdehnung einer
Groß=
macht auf dem Balkan zu ſein. Die franzöſiche Regierung iſt gleichfalls
der Anſicht, daß ein derartiges Unternehmen jedem Wettſtreit Tür und
Tor öffnen würde. Ich möchte gern wiſſen, ob die Kaiſerliche Regierung
gleich uns jeder Annexion türkiſchen Gebiets durch eine Großmacht
feind=
lich gegenüberſteht, und ob ſie geneigt wäre, mit Frankreich ſowohl als
mit England die Mittel zur Abwendung dieſer Gefahr zu beſprechen.”
Jswolski begriff ſofort, was dieſer Schritt bedeutete. In
einem Begleitſchreiben vom 7. November äußert er dazu:
„Ich komme nun auf den Vorſchlag Poincarés hinſichtlich eines
Mit=
tels, öſterreichiſche Gebietseroberungen auf dem Balkan zu verhindern.
Ich halte es vor allem für meine Pflicht, in Anbetracht immerhin
mög=
licher Fehler bei der Ueberſetzung meines chiffrierten Telegramms, Ihnen
anbei den genannten Text der Mitteilung zu ſenden, die mir H.
Poin=
caré hierüber zugeſtellt hat. Ich habe Ihnen ſodann ausführlich die
Gründe telegraphiert, die es meiner Anſicht nach wünſchenswert
erſchei=
nen laſſen, daß wir dieſe Mitteilung ihrem Inhalt nach ſchriftlich
beant=
worten. Dieſer Vorſchlag wurde nach Beſprechung der Frage im
Mini=
ſterrat gemacht. Er enthält einen ganz neuen Geſichtspunkt Frankreichs
in der Frage territorialer Vergrößerungen Oeſterreichs auf Koſten der
Balkanhalbinſel. Bisher hat Frankreich uns nur erklärt, daß die
loka=
len, gewiſſermaßen rein balkaniſchen Ereigniſſe, von ſeiner Seite nur
diplomatiſche Schritte und keinerlei aktive Interbention beranlaſſem
könnten; jetzt ſcheint es aber einzuſehen, daß Gebietseroberungen Oeſter= das allgemeine Gleichgewicht Europas und dadurch die eigenem
Intereſſen Frankreichs in Frage ziehen würden.
Ich habe nicht verfehlt, H. Poincaré darauf aufmerkſam zu machen
daß er durch ſeinen Vorſchlag gemeinſam mit uns und England die
Mit=
tel zur Verhütung derartiger Gebietseroberungen zu prüfen, auch bereits
die Fragen der praktiſchen Folgen des von ihm vorgeſchlagenen
Ueber=
einkommens aufgeworfen habe. Aus ſeiner Antwort konnte ich ſchlie
ßen, daß er ſich vollkommen klar darüber iſt, Frankreich könne hierbei ir
militäriſche Operationen hineingezogen werden. Vorläufig ſchlägt en
natürlich nur die Prüfung dieſer Frage vor, aber H. Paléoloque hat im
einer Unterredung mit mir offen bekannt, daß die in Ausſicht
genom=
mene Vereinbarung noch zu ſonſtigen aktiven Schriften führen könne..
Wir dürfen die Gelegenheit nicht vorübergehen laſſen, den neuen
Stand=
punkt der franzöſiſchen Regierung gegenüber der Möglichkeit einer
Ver=
größerung Oeſterreich=Ungarns auf Koſten der Balkanhalbinſel feſtzu
legen. Wir müſſen den Boden für zukünftige gemeinſame Aktionen
Ruß=
lands, Frankreichs und Englands vorbereiten für den Fall, daß
Oeſter=
reich im Laufe der weiteren Ereigniſſe ſich nicht mehr an ſeine jetzige
Er=
klärung, es verzichte auf territoriale Kompenſationen, halten ſollte.”
Wir hören aus dieſen Zeilen heraus, mit welchem Gefüh!
perſönlichen Triumphes ſie geſchrieben ſind. Jetzt war es
ge=
lungen, Frankreich ins Schlepptau der ruſſiſchen Intereſſen zu
nehmen, das der diplomatiſchen Unterſtützung verſprach, im
äußerſten Ernſtfall auch eine aktive Hilfe zu werden, d. h. es
be=
ſtand die Ausſicht, daß die franzöſiſche Regierung gegebenenfalls
zu den Waffen greifen würde, um gemeinſam mit dem Zaren
reiche eine Ausdehnung Oeſterreich=Ungarns auf der
Balkan=
halbinſel zu verhindern. Das ging allerdings ein gutes Stücl
über alles zwiſchen den beiden Mächten bisher Vereinbarte
hinaus.
Auch in Petersburg verſtand man die Wichtigkeit von
Poin=
carés Eiklärungen, wie die Antwort Saſanows vom 14.
Novem=
ber hervorhebt. Man ermächtigte den Botſchafter in Paris
da=
zu, Poincaré ſchriftlich zu erwidern, „daß ebenſowenig
wie Frankreich auch Rußland gegenüber einen
territorialen Vergrößerrung Oeſterreich=
Un=
garns auf der Balkanhalbinſel teilnahmslos
bleiben werde.‟
Dabei ſah man jedoch an der Newa die Dinge kühler an als
an der Seine. Die Petersburger Politik war jetzt ſo klar, wie zu
Beginn des Balkanfeldzuges. Nach wie vor ſollte der Erfolg
der Balkanländer auch für Rußland ein Erfolg werden, doch ohne
Opfer des großen ſlawiſchen Vormundes. Darum befahl mar
in Belgrad Mäßigung. Und aus demſelben Grunde hatte mar
kurz vorher Anſtalten getroffen, um den Siegeslauf der
Ver=
bündeten vor Konſtantinopel zum Stillſtand zu bringen.
Bedenkt man dieſe Stellungnahme Frankreichs Bundesgenoſ
ſen, ſo erſcheint das, was nunmehr in Paris geſchah, noch als
viel auffallender und belaſtender für das gewiſſenloſe Treiber,
der beiden Geſinnungsgenoſſen, Jswolski und Poincaré.
Am 17. November meldet der ruſſiſche Botſchafter, ihm habe
der franzöſiſche Miniſterpräſident erklärt, es ſei unmöglich, das
Verhalten Frankreichs bei einem aktiven Eingreifen Oeſterreichs
genau feſtzulegen, falls ihm nicht vorher von der Kaiſerlichem
(ruſſiſchen) Regierung Nachricht über deren eigene Abſichten
zugegangen ſei. Dann heißt es wörtlich:
Rußlands Sache iſt es, ſagte er (Poincaré), in einer Angelegenhei.
die Initiative zu ergreifen, bei der es der am meiſten intereſſierte Tei.
iſt. Frankreichs Aufgabe iſt es, ihm ſeinen nachdrücklichſten Beiſtand zu
leiſten. Ergriffe die franzöſiſche Regierung ihrerſeits die Initiative, ſu
liefe die Gefahr, den Abſichten ihres Verbündeten zuvorzukommen. Um
ihn über den Grad unſerer Mitwirkung nicht im geringſten Zweifel zu
laſſen, glaubte ich auf eine Stelle in den Inſtruktionen des H. Safonom
an den ruſſiſchen Geſandten in Belgrad hinweiſen zu müſſen, wo geſag:
iſt, Frankreich und England hätten offen erklärt, daß ſie keineswegs
ge=
ſonnen ſeien, ſich durch den Konflikt mit dem Dreibund entzweien
zu=
laſſen. Im großen und ganzen, fügte Poinearé hinzu, läuft alles auf die
Erklärung hinaus: wenn Rußland in den Krieg geht, wird Frankreis
dasſelbe tun, weil wir wiſſen, daß in dieſer Sache Deutſchland hinter
Oeſterreich ſtehen würde. Auf meine Frage, ob er den Standpunkt Eng= in der fraglichen Angelegenheit kenne, antwortete Poincaré, nach
ſeinen Informationen werde das Kabinett von London ſich für dem
Augenblick darauf beſchränken, Rußland ſeine volle diplomatiſche
Unter=
ſtützung zu verſprechen, was aber nötigenfalls eine nachdrücklichere Hilſe
nicht ausſchließen würde.”
Wir haben es hier mit einem Schriftſtück von größter
Bedeu=
tung für die Geſchichte des Weltkrieges zu tun. Vom Tage dieſen
Erklärung an konnte man in Petersburg ſicher ſein, daß man fün
ein Ringen um die Vorherrſchaft auf dem Balkan ſicher auf das
Eingreifen des franzöſiſchen Heeres rechnen konnte. Das iſt
die=
ungeheure, nicht zu überſchätzende Bedeutung der Erklärung
Poincarés. Es ändert nichts an dieſer Tatſache, daß Jswolskä
am 18. November noch einen kleinen Nachtrag depeſchierte, der
dahin lautete, daß Frankreich dann losmarſchieren werde, „wenn
Deutſchland Oeſterreich mit Waffengewalt gegen Rußland
unter=
ſtützt”, denn er hatte ja ſchon gleich zuerſt hinzugefügt, daß er
dieſe Haltung Deutſchlands als beſtimmt vorausſetze. Die=
Hauptſache bleibt die Entſchloſſenheit zum Krieg, zum Weltkrieg,
die für die Rechnung Poincaré ſomit ſchon im November 1912 als
ſicher dokumentiert iſt, zu einer Zeit, in der ſich Berlin mit allen
Kräften bemühte, die Donaumonarchie von jeder den Frieden
gefährdenden Handlung abzuhalten.
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(*35445
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KKHH
Todes=Anzeige.
Am Donnerstag abend
ent=
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guter Vater und Großvater
Aeel Sein
im 60. Lebensjahre. (*35353
Fran E. Seip und Kinder.
Darmſtadt, Mauerſtr. 1½..
Die Beerdigung findet Montag,
den 1. Dez. 1924, nachm. 3 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Todes=Anzeige.
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Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
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Familie Wagner
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Darmſtadt, 29. Nov. 1924.
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Heute nacht verſtarb nach kurzem, ſchwerem
Leiden im Alter von 58 Jahren mein lieber,
unvergeßlicher Mann, unſer treubeſorgter
Vater und Bruder
Kreisdirektor
Fritz von Bechtold.
Offenbach, den 29. November 1924.
Eliſabeth von Bechtold, geb. Groß
Hermann von Bechtold
Maria von Bechtold
Eliſabeth von Bechtold.
Die Einſegnung im Trauerhauſe findet ſtatt: Montag,
den 1. Dezember, nachmittags 4 Uhr.
Die Beerdigung in Darmſtadt findet am Diensiag
vor=
mittag 11 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt. (*35435
Für die uns beim Heimgange unſeres
lieben, teuren Entſchlafenen erwieſene
über=
aus zahlreiche herzliche Anteilnahme und
Troſi ſagen wir unſeren innigſten Dank.
Familie Joh. Leonh. Winkler.
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Dr. med. H. L. Meyer, prakt. Arzt
Hamburg, Schauenburgerſtraße 4.
Ich litt an einem fauſtgroßen Leiſtenbruch, der durch Ihre
Methode böllig ausgeheilt wurde, Während der Kur wurde ich
in keiner Weiſe behindert, meine Arbeiten als Landwirt weiter
zu verrichten, meinen beſten Dank.
Robert Stütz.
Brainkofen.
Ich litt an einem wallnußgroßen Leiſtenbruch. Durch die
Methode des Herin Dr. Meher iſt derſelbe völlig ausgeheilt. Ich
habe keine Beſchwerden mehr. Ich war früher operiert, die
Operation hatte nicht gehalten. Ich ſage Herrn Dr. Meher
meinen beſten Dank.
Jgelsbach t. Odw
Nie. Bauer.
Hiermit beſcheinige ich
daß ich trotz ſchwerer Arbeit
beide Leiſtenbrüche in nur 1.
en zur Ausheilung gebracht
habe. Ich ſpreche Ihnen meinen verbindlichſten Dank aus und
kann aus eigener Ueberzeugung Ihre Heilmethode nur jedermann
beſtens empfehlen.
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Kfſtaſ, 0,t00, 5taage 5
ſochbergſtr. 42.
depurtsanzeige
Jetzt, wo der Klapperstorch, infolge des Unglaubens,
dem er überall begegnet, nur noch mit Betriebseinschränkung
arbeitet, sind Geburtsanzeigen nicht allzu häufig.
Das freudige Ereignis, das ich, Dr. med. prof. kuk.
Unbluttg, meinen zahlreichen Freundinnen und Freunden,
Gönnerinnen und Gönnern, Verehrerinnen und Verehrern
hiermit bekanntgebe, vollzog sich in der Kukirol-Fabrik, wo
trotz allen sonstigen Abbaues aufgebaut wird.
Ich lade Sie alle zur Taufe des neuen Kukfrölers,
des Kukirolestrosspuders
ein und bitte Sie, sich ein Urteil über die guten Eigenschaften
dieses Geisteskindes deutscher hygienischer Wissenschaft
zu bilden.
Kaufen Sie sich für 75 Pfennig in einer Apotheke oder
Drogerie eine Streudose Kukirol-Streupuder und versuchen
Sie diesen!
Auch das neue Kukfrol-Präparat erfüllt einen
Kultur-
zweck und dient der Fußpflege. Es ist ein Spezialpräparat
gegen Hand-, Achsel- und Fußschweiß und leistet in
Ver-
bindung mit dem wohltätigen Kukirol-Fußbad gegen kalte
und nasse Füße die besten Dienste.
Kuklrolen Sle Aberhaupt schon2
Das heißt: Betreiben Sie systematische Fußpflege? Ihre Füße
werden von allen Gliedern am meisten angestrengt und am
schlechtesten behandelt, denn selbst die beste Pflege ändert
nichts an der Tatsache, daß sie die meiste Zeit in
undurch-
lässigen, ledernen Futteralen stecken, und daß sie die
ganze Last Ihres Körpers zu tragen haben. Da ist sorgsamste
Pflege nötig, wenn Sie Ihren Gang elastisch und die Füße
leistungsfähig und schmerzfrei erhalten wollen.
Zum Kukirolen gehören die drei Kukirol-Präparate: das
Kukirol-Fußbad, der Kukirol-Streupuder und das Kukirol-
Hühneraugen-Pflaster.
Diese drei Präparate kosten zusammen nur 2 Mark. Für
diesen Betrag können Sie eine richtige Kukirol-Fußpflegekur
durchführen. Das wird gerade in der kalten Jahreszeit Ihrem
Gesundheitszustand sehr zugute kommen, denn Sie werden
Erkältungen vermeiden. Die meisten Erkältungskrankkeiten,
wie Grippe, Rheumatismus, Hexenschuß, Husten, Heiserkeit,
Schnupfen und viele andere, entstehen durch kalte Füße.
Sie werden aber auch gut und gesund schlafen, denn
wer zn Schlaflosigkeit leidet, wird wohl bereits bemerkt
haben, daß sie mit kalten Füßen zusammenhängt. Kukirolen
Sie, treiben Sie sachgemäße Fußpflege. Verlangen Sie
kostenlos unsere Broschüre: „Die richtige Fußpflege‟
Unsere, unter ärztlicher Leitung stehende
wissenschaft-
liche Abteilung erteilt gegen Rückporto kostenlos Rat und
Auskunft über alle die Fußpflege und Fußleiden betreffender
Fragen.
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Crößte Spezlalfabrik der Welt.
Hnmmer 333.
Sonntag, den 30. Novzember 1934.
Seite 2.
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſadt, 30. November.
Adventsgedanken.
„Machet die Tore weit und die Türen
in der Belt hoch, daß der König der
Ehren einziehe.”
Pfalm 24.
Mit dem heutigen Sonntage, dem erſten Adventsſonntage,
treten wir nun wieder in ein neues Kirchenjahr ein. Für unſere
Zeit, die ganz auf Diesſeitskärm und Diesſeitsſorgen eingeſtellt
iſt, hat dieſer Tag i allgemeinen keine beſondere Bedeutung.
Rur ſelten werben noch alte Aoventsfitten gepflegt. So beſteht
in manchen Kiachen der Branch, zu den
Sonntagsſchulgottes=
dienſten in der Adventszeit Adbentsbäume aufzuſtellen, auch in
Familienheimen putzt man gelegentlich den Kindern ein
Advents=
bämchen und zündet ihnen zuerſt eine, dann zwei und ſchließlich
bier Kerzen daron an. Ebenſo wird noch heute vereinzelt in
Familien die hübſche Sitte gepflegt, daß die Kinder in der
Adventszeit ihre Pantöffelchen des Abends vor die
Schlafzimmer=
tür ſetzen dürſen, damit der Weihnachtsmann, der in der
Vor=
weihnachtszeit ſchon eifrig im Hauſe umgeht, ab und zu einmal
etwas Süßes in die Schuhe der guten Kinder tut, ihnen zur
Vor=
freude, den anderen ader, an deren Schuhen er vorübergeht, als
letzte, ernſthaſte Mahnung zur Befferumg. Für die große
Mge=
meinheit jeboch gibt es dieſe Adventsſitten nicht mehr. Es ließen
ſich gewitz ſehr mannigfaltige Gründe anführen, um das
Ver=
ſchwinden ſoſcher alter Volksbräuche zu erklären. In der
Haupt=
ſache aber trägt unſere Schnellebigkeit die Schuld daran und das
Unvermögen, unſerem Leben ſeeliſchen Gehalt zu geben. Die
Frage, die uns daher am Eingang eines neuen Kirchenjahres
entgegentritt und die auch eine rechte Adventsfrage iſt für den,
der in des Lebens Feiertagen mehr als bloße Nuhepauſen von
der Tagesarbeit erblickt, wird ſich mit dem Gedauken beſchäftigen
müſſen, was zu tun und zu erhoffen ſei, damit das Leben der
Gegenwart aus ſeiner Verflachung in die Tiefe wahrhaftigen
Lebensgefühls und wahrhaftiger Lebensbewußtheit geführt
wer=
den könne. Es gibt ſicher manche Möglichkeiten um zur vollen
Lebensbewußtheit und einem geſteigerten Lebensgefühl zu
ge=
den könne. Gs gibt ſicher manche Möglichkeiten, um zur vollen
für eine ſtille Sonntagsbeirachtung vor allem die intereſſieren,
die durch das Chriſtentum zu einer ſolchen Lebenserhöhung
kommen will. Es iſt durchaus denkbar, daß ein Meuſch mit einer
religiös=orientierten Wektanſchauung ſein Leben lebt, aber daß
er mit ſeiner Religion die chriſtlich=religiöfe Weltanſicht ablehnt.
Alle nun, die die religiöſe Selbſiverantwortlichkeit im Chriftentum
zu erreichen ſuchen, werden ſich zur tieferen Einführung in die
religiöſen Probleme der Advants= und Weihnachtszeit an erſter
Stelle die Frage voglegen müſſen: was dänket euch um Chriſtus?
Jeſus von Nazareth ſteht im Mittelpumkt des Chriſtentums. An
ihm hangen alle Fragen, zu ihm führen alle chriſtlich=veligiöſen
Ieen zurück, die nach ihm einen Petrus oder Paulus, einen
Gregor oder Zinzzanz, einen Auguſtin oder Luther beſchäftigt
haben. Mag men mit Zweifeln oder Unglauben, mit prüfendem
Kritizismus, oder mit hingebungswoller Offenbarugsgewißheit
dieſem Jeſns gegenübentreten — das muß jeder mit ſich ſelbſt
abmachen, aber eine Entſcheidung iſt notwendig, es gibt kein
Chriſtentum und keine chriſtliche Religion ohne Fhriſtus. Die
wahre Adveutsaufgabe wird daher die ſein, daß jeder in ſeiner
Weife prüft, wie er ſich zu dem ſtellen will, deſfem Komen einſt
geprieſen wurde mit den erhabenen Worten: Machet die Tore
weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren.
einziehe!
Dr. W. K.
— Hondelskammerwahlen. Bei der geſtzigen Handelskammerwaßl.
wurden die Herren &. Schend, Dirshor Matz, Deurkton Lutz für
die Grunze Iuduftrt wieder= und Herr Louf Merck nen gewählt. In
der Gwihzne Graßhazebel und Einzelhantüal heanden die Horgen
Kuommer=
zienrat Lubtw. Joſeph bezw. Wichelm Kalßſuß wiedergewählt.
— Hefüiſchas Laubeskhegter. In der E=ſtauſführung der Opevette
in 3 Akten von Joham Stauß „Der kuſtige Krieg” ſind in den
Hauptpartien beßhiftigt die Damn Kacger, Liebel, Müller=Wifchin,
Roerig, und die Hexven Deharde, Vogt, Ko/h, Jätrgas, Hagner, Ebert,
Strzeletz. Muſikalſche Leitung: Bertſold Ennder; Spielkeitung:
Hein=
rich Kuhn. Choveographie: Lizzie Mubvik.
—s Kunſtverein, Rheintor. Heute Sonntgg, 30. November, ſchließt, die
Ausſtellung des Outsbereins Darmſtadt der „Allgemeinen Deutfchen
Kuzſtgenoſſenfchaft” An Verkäufen ſind noch „Waldhach im März”
von Ferdimnd Barth, „Oberheſſiſche Lanbfchaft” von Prof. Adolf Beher,
Fels im Frühling” von Heinrich Zernin, Oelgemälde ſowie die
Radie=
rung „Doppelbildnis” von Glfa Pffſter=Kaufmann zum Abſchlarß gelangt.
Die Abſtimmung über die Werke der Ansſtellunng iſt bis jetzt vu mehr
als tanſend Befauhesn vorgenomnon worden, das Eugehzis der
Abſtim=
mung und der damit venbumdenen Verloſung wrd in Kürze
bekannt=
gegeben werden. Die Ausſtellung iſt übev Mittag bis 4 Uhr ohne
Unter=
brechung geöffnat.
— Sonntagsnachmittagskonzert auf der Ludwigshöhe. Wie im
Inſeratenteil erſichtlich, wird heute zu dem Nachmittngskonzert Herr
Kümmel als Soliſt auftreton und als Bravourſtück „Die
Teufels=
zunge‟ bringen. Es ſei noch beſonders erwähnt, daß die Konzerte von
heute ab um ½4 Uhr beginnen.
— Darmſtädter Falzplanbuch. Die Fertigſtellung der
Winteraus=
gabe hat ſich dunch den Neufatz des ganzen Buches leider ſo weit
ver=
zögert, daß erſt im Laufe dieſer Woche, mit dem Erſcheinen gerechnet
werden kann. Der Umfang des „Darmſtüdter Fahrplanbuchs” wird mit
dieſer Neuausgabe erſtmalig nach dem Kueg der Friedensausgabe nahe
kommen. Da kein anderer Taſchenfahrplan den Bedürfniſſen Darmſtadts
und Umgebung in gleicher Weiſe Recherung trägt, wie das „Darmſtädter
Fahrplanbuch” kann nur dringend empſohlen werden, mit der
Beſchaf=
fung eies Fahrplans bis zum Erſcheinen dieſes Buches ſich gedulden zu
wvollen.
— Die Freie litergriſch=künſtkeriſche Geſellſchaft hat Vilma
Mönke=
herg zu einem Märchen=Abend auf Mittwoch den 3.
De=
zember, 7½ Uhr in den Mathildenhöhfaal eingeladen. Vilma
Mönke=
bevg, Lektorin an der Univerſität Hamburg, hat fchon vor zwei Jahven
in Darmſtadt bei einem Vortragsabend einen ſtarhen Erfolg erzielt.
Ihre ausgezeichnete Sprachkunſt hat die junge, ſchasmante Erzählerin
in der letzten Zeit in die vorderſte Reihe der deutſchen Vortragskünſtler
geſtellt, ſodaß der Abend regen Anklang finden dürſte. (S. Anz.)
— Vom Mutfikvevein waud uns gefchrieben: Die Aufführung der
Jahreszeitzen am Montag, den 1. Dezember beginnt nicht, wie
in der Anzeige intümbich bekanntgegeben iſt, um 7 Uhr, ſondern um
7½ Uhr abends. Die heutige Hauptprohe beginnt pümnktlich um 11 Uhr.
Für Mitghieder geſten die mit „2 bezeichneten, bereits in ihren Händen
befindlichen Karten.
— Orphemm. Heute, Sonntag, 30. Nobember (1. Advent), letzte
Aufführung des laufenden Spielplans, Sonntagskarten: Verkehrsbureau
von 10—12 Uhr; desgkeichen bei de Waal, Rheinſtr. 14, ununterbrochen
bis nachmittags 6 Uhr, fowie Orpheumskaſſe ab 3 Uhr. — Montag, den
1. Dezember: Programmwechſel.
—Dienſtinbiläum. Am 2. Dezember ſind es 50 Jahre, daß Herr
Bahnhofsvorſteher i. R. Landmann, Wienerſtraße 42, auf Bahnhof
Nidda in den Eiſenbahndienſt eingetreten iſt.
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Mittelrheiniſcher Architekten= und Ingenieus=Perein.
II.
Die akademiſche Fejer.
Geſtern vormittag fanden ſich die Teilnehmer zur akademiſchen Feien
im großen Saal der Vereinigten Gefellſchaft zuſammen. Die Feier
beſtand im weſentlichen in Begrüßungs= und Glückwunſchanſprachen,
einem Feſtvortrag und der Ueberreichung von Diplomen an neuernannte
Ehrenmitglieder. — Der Feſtakt war ſtimmungsvoll umrahmt von
aus=
gezeichneten muſikaliſchen Darbietungen, in denen Fräulein Eliſabeth
Dieffenbach und Herr Willi Heuſer in dem Vortrag einiger
Sonaten für zwei Violinen Pwoben von weit den Dunchſchnitt
über=
ragendem Können, ſowohl in techniſcher Beziehung wie in dem ſtark
erfolgreichen Vortrag ablegten. Am Flügel wurden die beiden Künſtler
von Fräulein Hildegard Menges mit beſtem Verſtändnis und
her=
vorragendem Können begleitet.
Der Vorſitzende des Vereins, Herr Miniſterialrat Wagner, hielt
als erſter Redner die Vegrüßungsauſprache, in der er ungefähr
ausführte:
Der Mittelrhemiſche Architekten= und Ingenieur=Verein hat geglaubt,
anläßlich der Feier ſeines 50jährigen Beſtehens einen größeren Kreis
von befreundeten Vereinen und Gäſten bei ſich ſehen und auch die
Be=
hörden und die Oeffentlichkeit zu ſich einladen zu ſollen, um die Ziele
darzulegen und Verſtändnis dafür zu verbreiten, die ſich die techniſchen
wiſſenſchaftlichen Vereine im allgemeinen, der Mittelrheiniſche Verein
im befonderen geſteckt hat.
Unſere Einladungen haben eine überaus reiche Beteiligung
herbei=
geführt, und ich danke namens des Borſtandes allen Erſchienenen aufs
herzlichſte. Vor allem begrüße ich die Herren Vertreter der
Staats=
regierung, Herrn Miniſterialdirektor Dr. Kratz und Herrn
Miniſterial=
rat Klump, den Herrn Vertreter der Stadt Darmſtadt Herrn
Bürger=
meiſter Buxbaum, die Herren Vertreter der Reichsbahndivektion Mainz,
Herrn Eiſenbahn=Präſidenten Lochte, Herrn Oberregierungsbaurat
Horn, Herrn Regierungsbaurat Kleinſchmidt, den Herrn Vertreter der
Techniſchen Hochſchule, Sr. Magnifizenz Herrn Profeſſov Dr. Schlink,
die Honren Vertreter der Heſſiſchen Handwerkskammer, ſtellvertretender
Vorſitzender Herr Bauunternehmer Becker=Gießen. Herrn Direktor
Schiüttler=Darmſtadt, Herrn Syndikus Lindemamn=Darmſtadt, den
Restaurant Bender
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Veutteter unferes Berliner Vorſtandes des Verbandes Deutſcher
Archi=
tekten= und Ingenieur=Veveine Herrn Buunt Dr. Ing, ehrenhalber
Kölle=Fpankfurt a. M., die Hepren Vertreter der befreundeten
Fach=
vereine, vom Verein Deutſcher Ingenieure die Herren Regierungsrat
Reuter und Herrn Ingerieur Gübel, von der Mainzer Gruppe des
Architekten und Ingenieup=Vereins. Herrn Stadtbaudirektor Gelius,
die Herren vom Wiesbadener Architekten= und Ingenieur=Verein, vom
Frunkfurtev Avchitekten= und Ingenieur=Verein Herrn
Regierungsbau=
meiſter Scolland, vom Unterbadiſchen Architekten= und Ingenieur=Verein
Mamnheim, vom Pfäkzer Architekten= und Ingenieur=Verein
Ludwigs=
hafen, vom Bezirksvevein Darmſtadt des Verbandes Deutſcher Diplom=
Ingenieure Herrn Dipl.=Ing. Vogel, vom Bezirksverein Mainz=
Wies=
baden des gleichen Beubandes Herrn Baurat Dipl.=Ing. Goldmann=
Mainz, die Herren Vertweter befveundeten anderer Vereine, und zwar
für den Kiſtoviſchen Veuein für Heſſen Hermn Archivdirektor Dieterich=
Dawmſtadt, für den Optsgewerbeverein und die Handwerker=Vereinigung
Hemn Walemmeiſter Kraus=Darmſtadt, die Herren Vertreter der
Stu=
dentenfthaft, und zwar ſowohl des Ausſchuſſes der Studentenſchaft als
auch der uns näher ſtehenden ſtudentiſchen Korporationen, endlich die
Heuren Vertreter der Preſſe. Die Hezren Landtagspräſident Adelung,
Provinzialdirektor Dr. Kranzbühlen und mehrere Vertreter auswärtiger
Vereine haben ſchriftlich ihre Gückwunſche ausgeſprochen.
Redner ſprach ſämtlichen offizisllen Vertretarn und den Gäſten für
ihr Grſcheinen herzlichen Dank aus, wies auf den ſchönen und lehrreichen
Vortrag des Herrn Vorſtandsmtgbiedes Prof. Dr.=Ing. Kleinlogel hin
und betonte, daß das erſte Ziel alles Aufgaben des Vereins die
Wahr=
nehmung der Intereſſen des Berufes und der Berufsgenoſſen, damit aber
auch der Allgemeinheit im auſbauenden Sinn ſei. Beſonders herzliches
Willkommen enfbot er den aus dem beſetzten Gebiet Herübergekommenen.
Für die Worte herzlicher Begrüßung dankten und überreichten
Glückwünſche Herr Miniſterialdirektor Dr. Kuatz im Namen der
Staats=
regierung und der Miniſterien, die zu vertreten er den ehrenvollen
Auf=
trag habe, Bürgemeiſtev Bugbaum im Namen der Stadt
Darm=
ſtadt Rektor Magniſizenz Prof. Dr. Schlink für die Techniſche
Hoch=
ſchukk, der Präſident der Reichsbahndirektion Mainz, mehrere Delegierte
beſerundeter Vereine und Verbände, des Spitzenverbaudes Berlin und
des Vorſtandes des Deutſchen Ardkitekten= und Ingenieur=Verbandes,
Negierungsrat Reuter für die Ortsgruppe des Vereins der
Inge=
nieure, Archiprat Dr. Dieterich für den Hiſtpriſchen Verein,
Shndi=
kas Schüttler für die Handwerkskammer, ein Vextreter der
Fach=
verbände an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt Stud.
Voß=
winckel uſw.
Herr Miniſterialrat Wagner faßte in ſeiner Dankanſprache die
Ausführungen der Vorredner noch einmal kurz i folgenden
Ausfüh=
rungen zuſammen: Geſtatten Sie, daß ich auf die überaus zahlreichen
warmen und für den Verein ſo ehrenvollen Begrüßungsanſprachen kurz
erwidere und den tiefempfundenen Dank für dieſe Ehrungen ausſpreche.
Zunächſt dem Herrn Vertreter der Staatsregierung ein Wort des
Dankes für die aus dem Herzen geſprochenen Glückwünſche. Den
ver=
ſchiedenen Miniſterien ſind auch größere und kleinere techniſche
Ver=
wvakzungen eingegliedert und man kennt daher dort die Aufgaben und
Ziele der techniſchen Behörden, techmniſches Können und techniſſthe Arbeit,
die ſo mehr und mehr Anerkennung finden möge. Möge die
Regie=
rung bei ihrem Beſtreben, eine Neuordnuig der Baubehörden
durchzu=
führen, hierbei den berechtigten Wünſchen der höheren Techniker, die
auch vom Mittelrheiniſchen Architekten= und Ingenieur=Verein
ſeiner=
zeit unterſtützt worden ſind, ſoweit allgemeine Staatsbelange nicht
ent=
gegenſtehen, Rechnung tragen.
Ich danke den Miniſterien der Finanzen und für Arbeit und
Wirt=
ſchaft zugleich für die tatkräftige Unterſtützung, die es uns ermöglicht hat,
die Ausſtellung für Ingenieurbauten hierher nach Darmſtadt zu
be=
kommen. Sodann danke ich auch dem Vertreter der Stadtverwaltung,
Herrn Bürgermeiſter Buxbaum, für ſeine freundliche Begrüßung. Unſer
Verein hat hier ſeinen Hauptſitz 50 Jahre gehabt und iſt damit wohl
auch unterſtützungs= und wohnungsberechtigt hier geworden. Er hofft,
noch recht lange hier ſeßhaft ſein zu können, und zwar auch zum Nutzen
der Stadt und ihrer Bürgerſchaft. Er dankt ebenfalls für die Beihilfe,
die unſerer Ausſtellung durch die Stadtverwaltung zuteil geworden iſt,
ganz beſonders aber für die ſo liebenswürdige, den auswärtigen
Feſt=
gäſten geſtiftete Feſtgabe „Darmſtädter Allerlei”, die gewiß
aufs dankbarſte entgegengenommen worden iſt. Auch dem Präfidenten
der Reichseifenbahndirektion möchte ich danken für die ehrenvolle Be
grüßung. Schon die Tatſache, daß wir aus Mainz Vertreter der dort
wieder anſäſſigen Eiſenbahndiroktion hier ſehen und ſprechen könnel
iſt für alle Anwpeſenden eine große, tiefempfundene Freude, für unſere:
Verein eine ſchöne Ehrung. Ich möchte bei dieſer Gelegenheit auf di
ſtarke Beteiligung der früher in Mainz maßgeblich geweſenen Heſſiſche
Ludwvigs=Eifenbahnverwaltung bei der Gründung und bei den
Veran=
ſtaltungen unſeres Vereins nochmals hinweiſen und hoffen, daß die
da=
durch geknüpften, unter der heſſiſch=preußiſchen Eiſenbahngemeinſchaf
fortgeſetzten Beziehungen auch unter der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft
fortbeſtehen und ſich enger geſtalten werden.
Wenn Sr. Magnifizenz der Herr Nektor der Techniſchen Hochſchule
auf die engen Bande, die ebenfalls von Veginn unſeres Vereins an
Hochſchule und Verein verbunden haben, hinwies, ſo kann ich dies, wie
auch ſpätere Ausßchrungen dartun, nur beſtätigen. Klangvolle Namen
von Mitgliedern der Hochſchule finden ſich bei der Gründung, finden ſich
als eifrige Mitglieder ein und ſind ihr bis heute treu geblieben. Mögen
auch hier, und namentlich da wir hoffentlich eine Fortdauer beſtändigerer
Zeiten erwarten dürfen, für die Folge ſich trotz ihrer ſonſtigen ſtarken
Inanſpruchnahme, ſtets und in ſteigendem Maße Männer der
Hoch=
ſchule finden, die dem Verein durch Uebernahme von Vorträgen und
Aemtern auch ſtets die wiſſenſchaftliche Anregung und Vertiefung geben
die er nötig hat, um ſtändig auf der Höhe zu bleiben. Und nun darf
ich Heurn Baurat Kölle, dem Vertreter des Verbandsvorſtandes, ein
beſonders warmes Dankeswort ſagen. Die ehrenden Worte, die Sie
gefunden haben, um unſerer beſcheidenen Tätigkeit im Rahmen des
Verbandes zu gedenken, ſie ſollen uns ein Anſporn ſein, weiter der
Veu=
bandsſache treu zu bleiben und ihr neue Freunde zuzuführen. Sie
ſollen aber auch allen Teilnehmern der heutigen Verſammlung in
dauern=
dem Gedächtnis bleiben als noldene Worte, die jeder Deutſche beherzigen
ſollte. Und was Herr Dr.=Jug. Kölle hier zum Ausdruck gebracht hat,
das iſt im allgemeinen auch Weſensinhalt der übrigen Anſprachen ſeitens
der Vertreter der teihniſchen Fach= und Berufsvereine, die zu Wort
ge=
kommen ſind und denen unſer Dank ebenfalls gilt. Beſondere Freude
iſt es für uns, daß die 50=Jahr=Feier des mittelrheiniſchen Vereins
zu=
gleich die Wiedergeburt des Mainzer Vereins im Anſchluß an uns iſt.
Die Zeit geſtattet mir richt, auf alle übrigen, ſo überaus herzlichen
und von freundſchaftlicher Geſinnung getragenen Anſprachen näher
ein=
zugehen. Ich darf daher nur zuſammenfaſſend darauf hinweiſen, wie
eng auch die Beziehungen ſtets waren, die uns mit dem älteren, ſchon
ſeit 18. 2. 1885 auf ſein 50jähriges Beſtehen zurückblickenden Hiſtoriſchen
Verein zuſammengeführt haben in den Fragen der Erhaltung alter
Bau= und Kunſtdenkmäler und der Kunſtdenkmälerinventariſation —
das erſte Ehrenmitglied unſeres Vereins war der bekannte
Wies=
badener Altertumsforſcher Cohauſen. Ferner betone ich, daß der engſte
innerliche Zuſammenhang beſteht mit den Arbeiten, die wir Architekten
und Ingenieure leiſten, und den Aufgaben, die der Handwerkskammer,
dem Ortsgewerbeverein und den Handwerkervereinigungen geſtellt ſind.
Baumeiſter und Handwerker ſind ſo ſehr aufeinander angewieſen, daß
ſie unbedingt zuſammengehen müſſen. Möge der heutige Tag die
Er=
kenntnis auch dieſer Wahrheit immer weiter verbreiten.
Wie aber der beſtgeordnete Verein nicht ohne Nachwuchs für die
Dauer beſtehen kann, ſo können auch wir der Jungen nicht entbehren,
die unſere Ziele, die teilweiſe auf lange Sicht geſteckt ſind, endlich
durch=
führen ſollen. Es ſind dies unſere jüngeren Fachgenoſſen, die dem
Verein zugeführt werden müſſen, um uns Alteren in der Arbeit abzulöſen,
es ſind aber auch vor allem die Studierenden ſchon, die für unſere
Auf=
gaben begeiſtert werden müſſen, damit ſie wiſſen, wenn ſie hinaustreten
ins praktiſche Leben, wo ſie Anſchluß finden und ſuchen follen.
So ſei allen dieſen hier erwähnten Vertretern unſer herzlichſter Dank
für die Begrüßungsanſtrachen zuſammenfaſſend zum Ausdruck gebracht.
Im weiteren gab Herr Miniſterialrat Wagner einen ausführlichen
Abriß über die Geſchichte des Mittelrheiniſechen Architekten= und
Inge=
nieurvereins, der die wichtigſten Ereigniſſe ſeit der Gründung des
Ver=
eins bis zum heutigen Tage umfaßte. Es fehlt uns leider der Raum,
dieſen geſchichtlichen Abriß, der weit mehr als ein Stück Vereinsgeſchichte,
weil er ſehr ſtark das öffentliche und kulturelle Leben berührt, hier
wiederzugeben, vielleicht bietet ſich hierzu ſpäter einmal die Gelegenheit,
Beſonders hervorgehoben wurden in dem Bericht die Namen der
Grün=
der und Förderer, von denen mehrere im Laufe der Jahre zu
Ehren=
mitgliedern ernannt wurden, u. a. Geheimrat Ed. Sonne. Es waren
die Beſten des Faches, die ſich im Mittelrheiniſchen Architekten= und
Ingenieurverein zuſammengefunden hatten. Die Zahl der Mitglieder,
die bald nach der Gründung auf 166 geſtiegen war, betrug Ende 74 198,
Im Laufe der Jahrzehnte ſchwankte die Mitgliedſchaft ſelbſtverſtändlich,
doch gelang es, den Verein auch durch die ſchweren Zeiten der Kriegs=
und Nachkriegszeit hindurchzubringen. Das erſte 1876 ernannte
Ehren=
mitglied des Vereins war der bekannte Altertumsforſcher Oberſt a. D.
Cohauſen, ſpäter kamen hinzu Exzellenz Schleiermacher,
Geheimer Oberbaurat Hofmann, Geheimer Baurat Wallot u. a,
Von Mitgliedern, die dem Verein im Gründungsjahr 1874 beigetreten
waren, gehören heute noch nach 50 Jahren dem Verein drei Herren an,
nämlich Geh. Baurat Ludw. Frey, Miniſterialrgt Reinh.
Klingl=
höffer, Geh. Baurat Ernſt Zimmermann, die ſämtlich dem
Feſtakt beiwohnten. Der Redner ſchloß ſeine intereſſanten
Ausführun=
gen mit dem Wunſche, daß die Fachkollegen im Mittelrheiniſchen
Archi=
tekten= und Ingenieurverein die ihnen geſtellten Aufgaben zielſicher
ver=
folgen mögen, die Stimme erheben, wo es angezeigt iſt, dann wird es
nicht fehlen an weiterem Blühen und Geleihen. Der Mittelrheiniſche
Architekten= und Ingenieurverein: Hoch! Hoch! Hoch!
Im Anſchluß an dieſe Ausführungen teilte der Vorſitzende mit, daß
der Verein beſchloſſen habe, den drei genannten Herren die
Ehren=
mitgliedſchaft zu verleihen, und überreichte ihnen mit herzlichſten
Glück=
wünſchen die entſprechenden Diplome.
Hierauf ergriff Herr Geheimrat Walbe das Wort, um unter
all=
gemeinem Beifall der Feſtverſammlung dem langjährigen derzeitigen
Vorſitzenden Herrn Miniſterialrat Wagner den herzlichſten Dank und
die Anerkennung des Vereins, für ſeine erſprießliche und fördernde
Tätigkeit für den Verein auszuſprechen. Herr Wagner ſei als
Vorſitzen=
der des Mittelrheiniſchen Architekten= und Ingenieurvereins nicht, wie
das ſonſt der Fall zu ſein flegt, eine vorübergehende Erſcheinung,
ſon=
dern er ſei für den Verein eine „Konſtante”, von der der Verein im
eigenen Intereſſe driugend hoffe, daß ſie ihm noch lange erhalten bleibe,
Herr Miniſterialrat Wagner ſei einer der ſeltenen Menſchen, die außer
ihrer Berufstätigkeit ihre ganze Arbeitskraft direkt und indirekt der
Allgemeinheit widmen. Als äußeres Zeichen des Dankes hat der Verein
beſchloſſen, Herrn Miniſterialrat Wagner ebenfalls zum Ehrenmitglied
zu ernennen. Unter Worten herzlichſten Dankes für die Ehrung nahm
Herr Miniſterialrat Wagner die Ehrenurkunde entgegen. Damit war
der Feſtakt beendet.
An den Feſtakt im Saal der Vereinigten Geſellſchaft ſchloß ſich die
Eröffnung der Ausſtellung von Ingenieurbauten.
Herr Miniſterialrat Wagner begrüßte die Erſchienenen und wies
darauf hin, daß ſchon im Jahre 1908/09 eine Umfrage durch den Verband
Deutſchev Architekten= und Ingenieurvereine veranſtaltet wurde, wodurch
die Frage geklärt werden ſollte, wie ſich große Ingenieurbauten in
Zukunft mehr als vordem zu äſthetiſchen Gebilden geſtalten laſſen. In
gleichem Sinne iſt auch die Ausſtellung wirkſam. Dieſe Anregung wurde
von dem V. D. J. und dem Bund Heimatſchutz übernommen. Herr
Dr.=Ing. Linder=Berkin, der Geſchäftsführer des Bundes
Heimat=
ſchutz, ergriff dann das Wort, um einige kurze Hinweiſe auf die
Aus=
ſtellung zu geben, während er Einzelheiten zu dem großen Gebiet der
Einfügung von Ingenieugbauten in das Bild der Heimat und die Kultuv
unſerer Zeit heute Sonntag in einem ausführlichen Vortrag behandeln
wird.
Der Bund für Heimatſchutz faßte noch während des Krieges den
Plan zur verliegenden Ausſtellung aus dem Gedanken heraus, daß kurz
nach dem Krieg große Ingenieurbauten zu erwarten ſeien, deren
äſthe=
tiſche Geſtaltung eine wichtige Kulturaufgabe darſtellt. Die Tatſache der
grußen Waſſerbauten in Süddeutſchland hat dieſe Erwartung beſtätigt.
Nur mit Hilfe der Induſtrie, des Vereins Deutſcher Ingenieure und des
Verbandes Deutſher Architekten= und Ingenieurvereine war es dem
Bund Heimatſchuitz müglich, die etwa 2000 Photos der Ausſtellung
zu=
ſommenzubringen. Sachlich wäre es erſtrebenswert geweſen, die Objekte
uszuwählen und darnach erſt mit der Kamera an die Aufnahme zu
geßen, der Mangel an Mitteln zwang jedoch, ſich auf erreichbare Bilder
müſſen noch zu der Einſicht kommen, daß es am vorteilhafteſten iſt, gute Ware zu kaufen. Dieſe bekommen Sie bei mir am billigſien, denn mein Geſchäft
iſt nur darauf eingeſtellt, wirklich erſtklaſſige Ware zu wohlfeilen Preiſen zu bieten. Denken Sie daran bei Ihren Weihnachtseinkäufen und laſſen Sie ſich
in meinem Geſchäft etwas vorlegen. Sie brauchen nicht zu kaufen, Sie werden ebenſo höflſch bedient, wenn Sie nicht kaufen. Sie haben aber die
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DARMSIABN
LODWIGSPLAIZ ECKE SCHULSTA.
Unsere Geschäftsräume sind heute konntag von
6 Uhr geöffnet
LUpWIGSTRASSE 9—11
LUpWIGSTRASSE 9—11
Seite 8.
Sonntag, den 30. November 1924.
Rummer 333.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
von Sonntag, den 30. November, bis Sonntag, den 7. Dezember.
Großes Haus.
Sonntag: Vorm. 11 Uhr: Oeffentliche Hauptprobe zum
2. Konzert des Muſikvereins. Preiſe 1—4 Mk. —
Abends 6½ Uhr, Ende 9¾ Uhr: C 6. Zum erſten
Male: „Der luſtige Krieg”, Operette von Joh.
Strauß. Preiſe 1,20—12 Mk.
Montag: Abends 7½ Uhr: 2. Konzert des
Muſikver=
eins: „Die Jahreszeiten” von Haydn. Pr. 1—6 Mk.
Dienstag: A 8, a 4. Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr: „
Wallen=
ſteins Lager”, hierauf: „Die Piccolomini”,
Preiſe 1—10 Mk.
Mittwoch: B 7. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr: „Der luſtige
Krieg” Preiſe 1—10 Mk.
Donnerst.: U7, c 3. Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr: „
Wallen=
ſteins Lager”, hierauf: „Die Piccolomini”.
Preiſe 1—10 Mk.
Freitag: D 7. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr: „Der
Frei=
ſchütz”. Preiſe 1—10 Mk.
Samstag: Anfang 7½ Uhr, Ende nach 10 Uhr: Schüler= und
Volksvorſtellung zu Einheitspreiſen: „Die
Jour=
naliſten” Preiſe 0,50—3 Mk.
Sonntag: Anfang 5½ Uhr, Ende gegen 10 Uhr: 4. Vorſtellung
der Sonntags=Fremdenmiete: „Die Walküre”.
Preiſe 1,20—12 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag: Zuſatzmiete II (5). Anfang 7½ Uhr, Ende nach 9½
Uhr: „Ein Glas Waſſer” Luſtſpiel von Scribe,
bearbeitet von Stockhauſen. Preiſe 1—5 Mk.
Montag: Geſchloſſen.
Dienstag: Zuſatzmiete V (4). Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr:
„Figaros Hochzeit”. Preiſe 1,20—6 Mk.
Mittwoch: Geſchloſſen.
Donnerst.: R 6 (— Zuſatzmiete VIII); Schülermiete weiß 3.
Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Die
Entfüh=
rung aus dem Serail”. Preiſe 1—5 Mk.
Freitag: K 8. Anfang 7½ Uhr, Ende nach 9½ Uhr: „Ein
Glas Waſſer” Preiſe 1—5 Mk.
Samstag: Anfang nachm. 3 Uhr, Ende 5½ Uhr: 2. Vorſtellung
der Samstags=Fremdenmiete: „Die heimliche
Ehe” Oper von Cimaroſa. Preiſe 1—5 Mk.
Abends 8 Uhr: Kammermuſikabend des
Schnurrbuſch=Quartetts. Preiſe 1—3 Mk.
Sonntag: Vorm. 11½ Uhr: Zweite Morgenfeier. —
Abends 7½ Uhr, Ende nach 9½ Uhr: „Ein Glas
Waſſer”. Zuſatzmiete VII (5). Preiſe 1—5 Mk.
Obermusikmeister
AOeben
wohnt jetzt Annastr. No. 6 (Nähe Karlstraße)
Emptehle mich gleichzeltlg zur Ausführung aller Arten Muslk in bekannter Güta.
(235359
— Deutſches Turnen im Bühnenbild. Die Vorbereitungen zu der
großen Werbeſchau der Turngemeinde Darmſtadt
1846 ſind durch eine Hauptprobe geſtern abend abgeſchloſſen. Dieſe
Vorſchau hatte das Ergebnis, daß die Abteilungen alles hergeben, um die
Veranſtaltung großzügig zu geſtalten. Noch nicmals vorher hat die
Turngemeinde ſolche Maſſen zum Zuſammenwirken auf die Beine
ge=
bracht. Durch Maſſenübungen ſoll bewieſen werden, wie Manneszucht
und Unterordnung im Deutſchen Turnen gepflegt wird.
Abwechſelungs=
reiche Einzeldarbietungen werden vor Augen führen, wie vernünftig
be=
triebene Leibesübungen auf die Entwicklung und Schönheit des
menſch=
lichen Körpers einwirken. Wer Sinn für edle Leibespflege hat, ſoll den
Beſuch dieſer Veranſtaltung nicht verſäumen. Es ſei nochmals darauf
hingewieſen, daß auch Karten an der Abendkaſſe zu haben ſind.
— Der Verein der Funkfreunde, Darmſtadt=Starkenburg (
Südweſt=
deutſcher Radioklub) erfreut ſich in letzter Zeit einer ſtarken Zunahme
ſeiner Mitgliederzahl. So wurde die Zahl 350 bereits überſchritten.
Aber auch auf dem Lande begegnet man immer größerem Intereſſe. Da
es dieſen Funkliebhabern nicht möglich iſt, regelmäßig an den
Veranſtal=
tungen der Hauptgruppe in Darmſtadt teilzunehmen, wurden bereits
einige Untergruppen gegründet, ſodaß es dieſen Mitgliedern nun auch
möglich iſt, Vorträge zu hören, und ſich an Fachkurſen zu beteiligen.
Die abzulegende Prüfung zur Erlangung der Audion=Verſuchserlaubnis
kann damit auch bei genügender Beteiligungszahl, an Ort und Stelle,
durch die von der O.P.D. anerkannte Prüfungskommiſſion Darmſtadt,
ſtattfinden. In allen diesbezüglichen Angelegenheiten, insbeſondere
Gründungsfragen, wende man ſich an den Vorſtand, z. Hd. des Herrn
Guſt. Brand, Ing., Waldſtr. 25. An dieſer Stelle ſeien die Störer, die
ſogenannten „ſtarken Rückkoppler”, nochmals dringend gewarnt. Sobald
ein Störer einwandfrei feſtgeſtellt iſt, hat mehrmaliges vergebliches
Warnen, unbedingt die Entziehung der Genehmigungsurkunde zur Folge.
Auch ſoll nochmals darauf hingewieſen werden, daß der Bau einer
An=
tenne reſp. die Einſchaltung des Gerätes nicht eher erfolgen darf, bis
die Poſturkunde der Genehmigung in den Händen des Antragſtellers iſt.
Nichtbeachtung dieſer Vorſchrift kann mit Gefängnis und Einziehung des
Gerätes beſtraft werden. (Siehe Anzeige.)
zu beſchränken. Ein Teil des ausgeſtellten Materials iſt bereits i
Veröffentlichngen des V. D. J. benutzt worden, weitere
Veröffent=
lichungen, die engere Ausſchnitte aus dem großen Rahmen der
Inge=
nieurtätigkeit bringen ſollen, ſind in Vorbereitung. Im weſentlichen
ſoll die Ausſtellung lehren, daß einfache, ſchlichte Formen, die dem
Charakter der Landſchaft angepaßt ſind, im Verein mit ſparſamer
Ver=
wendung des geeigneten Materials die äſthetiſch ſchönſten Löſungen
er=
geben. Es iſt hierbei belanglos, ob der Ingenieur allein oder in
Zu=
ſammenarbeit mit dem Architekten den Bau plant und durchführt,
künſt=
leriſch empfindende Naturen finden ſich in beiden Berufsgruppen.
Der Zweck der Ausſtellung iſt in erſter Linie, zu werben und
Ver=
ſtändnis für die erwähnten Ziele in die Oeffentlichkeit zu tragen.
Dem=
zufolge muß die Bilderſammlung an vielen Orten gezeigt werden und
große Reiſen machen. Nachdem ſie in verſchiedenen deutſchen
Groß=
ſtädten aufgebaut war, kommt ſie jetzt von Stockholm und geht nach
Schluß der Ausſtellung in Darmſtadt wieder nach dem Norden. Der
Redner bat um doppelte Unterſtützung der heſſiſchen Kollegen. Einmal
wies er darauf hin, daß in den Plankammern der Bauämter noch
wert=
volles Material an alten Plänen von Ingenieurbauten vorhanden ſein
muß, um deren Ermittlung er bat, und ferner bietet ſich durch
Füh=
rungen und gemeinſame Beſichtigungen techniſcher Studienanſtalten und
Vereine Gelegenheit, die Beſtrebungen weiteren Kreiſen nahe zu bringen.
Den Vereinsmitgliedern und auswärtigen Gäſten war dank des
Entgegenkommens der Muſeumsverwaltung am Nachmittag noch
wei=
tere Gelegenheit geboten, die Ausſtellung zu beſichtigen. Die
Samm=
lung wird noch etwa vier Wochen in Darmſtadt verbleiben und iſt
täg=
lich von 11 bis 1 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
Die Ansſtellung.
Nicht nur für den Fachmann, auch für weitere Kreiſe bietet die
Aus=
ſtellung eine Fülle intereſſanter Bilder, die zur Beobachtung an den
Bauwerken ſelbſt anregt, die aber auch zur kritiſchen Betrachtung
hin=
führt, denn beim Ingenieur gilt noch mehr wie beim Architekten der
Spruch: „Wer an den Weg gebaut, hat viele Meiſter”. Die Ausſtellung
hält ſachlicher Kritik in jeder Beziehung ſtand.
Den Kern der Ausſtellung enthält der Oberlichtſaal des Muſeums.
Die vom Eintretenden linke erſte Niſche, wo der Nundgang zweckmäßig
begonnen wird, zeigt einige Abbildungen alter Befeſtigungsbauten und
bringt einen Verſuch, der auch in den großen Kirchenbauten des
Mittel=
alters Ingenieurwerke darſtellen will. Die zweite Niſche iſt der
Dar=
legung der Grundanſchauungen der Ingenieuräſthetik gewidmet.
Räum=
liche Grundformen (Kubus, Pyramide, Zylinder uſw.) in guten
Ver=
hältniſſen angewendet, ergeben gute Autenformen bei zweckmäßiger
Junengeſtaltung. Daneben wird durch vorteffliche Bilder auf die
Wir=
kung zweckentſprechend behandelter Oberflächen und beſonders
eindrucks=
voll auf die rhythmiſche Wiederholung gleicher Einzelformen
hinge=
wieſen. Behälter, Kühltürme, Bogen, Krane oder ſonſtige Bauteile
ergeben in der reihenmäßigen oder zentriſchen Häufung wirkungsvolle
Bilder. Die Rückwand und die anſchließenden Niſchen zeigen neben
den vielfach bekannten Backſteinbauten nordiſcher Speicher die nicht
min=
der eindrucksvollen Bauten neuzeitlicher Silos und Behälter für feſte
Stoffe. Dieſen ſchließen ſich Gasbehälter, Waſſertürme und
Großraum=
kühler an, die in ihrer Maſſenwirkung dem Beſchauer ihre Bedeutung
augenfällig näher bringen. Verſchiedene Bilder alter Hebezeuge ſtehen
im ſtarken Gegenſatz zu neuzeitlichen Hebe= und Verladeanlagen.
Zier=
liche ſchlanke Gebilde von leichtem Gitterwerk überwinden heute die
Schwerkraft, wo früher maſſive Steinbauten das Traggerüſt für die aus
Holz erſtellten Maſchinen bildeten. In den Schaukäſten iſt eine
Samm=
lung alter Zeichnungen induſtrieller Anlagen aus dem Archiv des
Ober=
bergamtes Breslau ausgelegt. Eindringlich zeigen dieſe ſauberen Blätter,
mit welcher Hingebung ſolche Bauwerke geplant und ausgeführt wurden.
Der vordere Saal iſt angefüllt mit weiteren Beiſpielen alter Bauten.
Salinen aus Süddeutſchland, alte Hüttenbauten im Harz und
Erz=
gebirge füllen hier, in guten Lichtbildern wiedergegeben, die
Schau=
rahmen. Anwendungen aus der Elektrotechnik — Hochſpannungsmaſte,
Umſchalthäuſer, Elektrizitätswerke — folgen weiter. Beſondere
Erwäh=
nung verdienen Lie Bilder der Großfunkanlage Nauen (Entwurf
Muthe=
ſius) und der Großkraftanlage Zſchornewitz, die ſo recht zeigen, welch
wunderbare Bauwerke auch bei reinen Zweckbauten geſchaffen werden
können. Die Ueberlandzentralen, die oft ſo ſtörend bei kleinen Anlagen
im Landſchaftsbild wirken, werden vielfach bei neuzeitlichen Anlagen
von großen Abmeſſungen zu Kunſtwerken, die einem
Landſchaftsvi=
einen beſonderen Reiz verleihen.
Der Mittelgang bringt Anwendungsbeiſpiele aus dem Eiſenbeton=
und Holzbau. Fabrikbauten, die vielfach durch die Kriegsinduſtrie
ent=
ſtanden, wirken durch die Größe ihrer Ausdehnung und die ruhige
Glie=
derung der Außenfläche.
Der hintere Raum führt uns, an der Fenſterſeite beginnend, die
Ingenieurbauten in Verbindung mit den Waſſerbauten vor. Von den
Wildbachverbeſſerungen im Gebirge beginnend, hinabſteigend bis zum
Meere, ſehen wir Beiſpiele von Wehren, Brücken, Hafenbauten und
Leuchtfeuer. Auch einige wenige Tafeln aus dem
Waſſerverſorgungs=
weſen ſind aufgeſtellt. Es ſcheint uns, daß ſich für Brunnenbauten leicht
hätten wirkungsvollere Bilder finden laſſen. Gerade unſere Gegend iſt
reich an ſchönen Brunnenanlagen in den Landſtädtchen des Odenwaldes,
der im Sandſtein ein geeignetes bodenſtändiges Material lieferte. Die
vielen dargeſtellten Brückenbauten bedürfen noch beſonderer Erwähnung.
Von der einfachen, flach geſpannten Dorfbrücke wachſend bis zu den
größten Gebilden, zeigen ſie vielfach, wie ruhige, große Linienführung
ſich glücklich in die Landſchaft und in das Städtebild einfügen. Als
Bei=
ſpiel erwähnen wir nur die neue Kölner Hängebrücke, über deren
weit=
geſpanntem Bogen ſich hochragend das zierliche Turmwerk des Domes
aufbaut. Lange Brücken ziehen ſich ſchlangenartig durch flache
Land=
ſchaften, mit kühnem Bogen den eigentlichen Flußlauf überwindend.
Einige Tafeln hat das württembergiſche Miniſterium des Innern.
Ab=
teilung für Straßen= und Waſſerbau, geliefert, wo an Neubauten
ge=
zeigt wird, wie ſich alte Brücken in rückſichtsvoler Anlehnung an die
urſprüngliche Form erneuern laſſen.
Die Rückwand dieſes Raumes nehmen Sonderausſtellungen aus
Heſſen ein. Die Neubauten in Bad Nauheim, eine Ausſtellung des
Medawerkes. Arbeiten der Architekten Markwort und Seibert und ein
Brückenentwurf, der von dem Ingenieur Herr Prof. Kayſer und dem
verſtorbenen Architekten Prof. Pützer gemeinſam aufgeſtellt wurde,
zeigen hier, daß auch in unſerer engeren Heimat reiches Verſtändnis für
gute Ingenieubauten vorhanden iſt.
Der Geſamteindruck der Ausſtellung kann wohl dahin
zuſammen=
gefaßt werden, daß das letzte Jahrzehnt eine weſentliche Förderung auf
dem Gebiet der Ingenieurkunſt gebracht hat. Von verwirrenden
Einzel=
formen und unnützem Beiwerk ſind wir zu ruhigen Linien und einem
befriedigenden Geſamteindruck in allen Zweigen der Ingenieurbaukunſt
brk.
gekommen.
Zu den Wahlen.
— Deutſche Volkspartei. Am Donnerstag wird abends
im Fürſtenſaal Frau Dr. Marie Bernays (Mitglied des badiſchen
Landtags), die bekannte Führerin in der Frauenbewegung, ſprechen.
Weiten Kreiſen iſt ſie, die Direktorin der ſozialen Frauenſchule in
Mann=
heim, bekannt durch ihre Kenntnis der Frauenberufsfragen, beſonders
auf dem ſozialen Arbeitsgebiete. Auch als Schriftſtellerin iſt ſie bekannt.
Ihre Schrift: „Die deutſche Frauenbewegung” trägt das Motto: „Und
dein Streben, ſei’s in Liebe, und dein Leben ſei die Tat!” Sie dient in
aufopferungsvoller Weiſe ihren Mitſchweſtern und ſucht ſie zu fördern
zum Wohl des Vaterlandes. Ihre warmherzige Rede iſt von tiefem,
echt vaterländiſchem Geiſt durchdrungen und macht auf die Hörer ſtets
einen nachhaltigen Eindruck. Darum kann der Beſuch ihres Vortrages
nur nachdrücklich empfohlen werden, und zwar allen Männern und
Frauen, die für das Vaterland ein warmſchlagendes Herz haben.
— Deutſch=Demokratiſche Partei. Im
Mathildenhöh=
ſaal ſpricht am Sonntag, den 30. November, nicht, wie in der Mitteilung
des Darmſtädter Tagblatts angegeben iſt, der Hofrat, ſondern der
Poſt=
rat Delius.
— Die letzte öffentliche Wählerverſammlung der
Deutſchnationalen Volkspartei findet Mittwoch, den
3. Dezember, in der Turnhalle ſtatt. Redner iſt Herr Abg. Kindt, der
über die Wege, auf denen die D.N.V.P. ihr Ziel, die wirtſchaftliche,
nationale und ſoziale Geſundung des Deutſchen Reiches und Volkes zu
erreichen ſucht, ſpricht. Der 7. Dez. iſt der Entſcheidungstag des deutſchen
Volkes. Endlich müſſen die Ketten des Marxismus und der
Internatio=
nale zerbrochen werden, auch der deutſche Arbeiter wird erkennen, daß
nur durch Volksgemeinſchaft aller Stände das deutſche Volk aus dem
heutigen Elend errettet werden kann.
— Deutſchnationaler Frauenausſchuß (Ortsgruppe
Darmſtadt). Wir laden zu unſerer monatlichen geſelligen Zuſammenkunft
auf Dienstag, 2. Dezember, nachmittags, im Saal bei Sitte nochmals
herzlich ein. Neben muſikaliſchen Darbietungen werden Frl. Naumann
und Herr von Olberg Vorträge halten.
* Dreieichenhain, 27. Nov. Wählerverſammlung. Heute
Sonntag, den 30. November, nachmittags 4 Uhr, findet im Gaſthaus
„Zur Krone” eine öffentliche Wählerverſammlung ſtatt. Es ſprechen die
Kandidaten der Deutſchen Volkspartei: Gg. Joſt, Lehrer in Offenbach,
über heſſiſche Politik, und Regierungsrat a. D. Heyne=Offenbach übev
Reichspolitik.
* Unbekannte Leiche. In der Nähe der Abdeckerei am Gräfenhäuſer
Weg wurde die Leiche eines bis jetzt unbekannten Mannes von etwa
28—30 Jahren erhängt aufgefunden. Ueber die Perſönlichkeit des
Toten konnte bis jetzt nichts feſtgeſtellt werden. In den Kleidern
fan=
den ſich keinerlei Papiere, dagegen drei Schlüſſel, ein italieniſcher Lire,
einige Bleiſtifte und ein neues Kartoffelſchälmeſſerchen. Der Tote iſt
etwa 1,70 Meter groß, hat dunkelblondes hochſtehendes Haar, im
Ober=
kiefer ſind zwei künſtliche Eckzähne, am linken Eckzahn befindet ſich em
Goldbügel. Der rechte Unterarm iſt mit einem Anker in roter und
blauer Farbe tätowiert. An der rechten unteren Bauchſeite befindet
ſich eine etwa 10 Zentimeter lange, ſchräg verlaufene Operationsnarbe.
Die Leiche war bekleidet mit braungelber Windjacke, braunem Rock,
ſchwarzer Weſte (ſchwarz und grau geſtreiftes Futter), dukelblauen
Florſtrümpfen und braunen Schnürſchuhen und gelbbrauner
Patſch=
mütze, in der ſich ein Stempel befindet, Anker Grün. Siegel. Das Schild
iſt mit braunem Leder eingefaßt.
Lokale Veranſtaltungen.
Dis bierunter erſchemenden Notizen ſind ausſchlleßlich als Hinweife auf Anzelgen zu Vskrochtz,
in keinem Falſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Weltenraumkälte und Sonnentemperatur. Ueber
dieſen Experimentalvortrag von Phyſiker Dr. Stadthagen=Berlin ſei
aus dem Inhalt folgendes hervorgehoben: Experimente mit
Weltenraum=
kälte. Die Wunder der flüſſigen feſten Luft; Koche auf Eis (Ein
in=
tereſſanter Siedepunkt). Die Schnellfabrikation von Speiſe=Eis über
Feuer. Waſche mit Luft! Trockener Regen. Heize mit Luft! (
Dampf=
maſchinen=Experiment.) Warum der Himmel blau iſt. Wie ſich das
Le=
ben auf eine unbewohnte Welt übertragen kann. Das Luftſchloß („Feſte
Luft”, die neueſte Entdeckung). Der Hammer aus Queckſilber. Die
Me=
tallſchmelze im Waſſerglaſe. Das Porzellaniſieren von Blumen und
Früchten. Die tönende Bleiglocke. Der leuchtende Eisblock.
Experi=
mente mit Sonnentemperatur. (Die Wunder des flüſſigen Feuers): Die
Herſtellung eines Gußſtahlblocks in einer Papierdüte. Blitzſchnelles
Durchſchmelzen einer Eiſenplatte. Flüfſiges Licht, brennend und
leuch=
tend unter Waſſer. Flüſſiges Feuer, eine Stahlplatte unter Waſſer
durch=
ſchmelzend. Im Geheimkabinett des Alchimiſten: Herſtellung von
Edel=
ſteinen (Rubinen, Saphiren, Smaragden uſw.) in höchſter Vollendung
unter Aufwendung einer Temperatur von weit über 4000 Grad Celſius
Hitze. Dieſer hochintereſſante Vortrag findet am Montag und
Diens=
tag, den 1. und 2. Dezember, abends, im Städtiſchen Saalbau, ſtatt.
— Verein ehemaliger 25er. Der „Stahlhelm” Bud
ehemaliger Frontſoldaten, hat uns zu ſeiner Bannerweihe am 30.
No=
vember eingeladen. Näheres ſiehe Zeitungen. Wir bitten, der
Ein=
ladung zahlreich Folge zu leiſten.
Hefſiſche Bilderbühne 4 Städtiſcher Saalban
Am Montag und Dienstag, den 1. und 2. Dezember
abends 8 Uhr
Experimental=Vortrag
von Phyſiker Dr. Siadthagen=Berlin
über
Weltenraumkälte und Sonnentemperatur
Demonſtrationen mit den höchſten und tiefſten Temperaturen:
Flüſſige Luft. Feſte Luft. Flüſſiges Licht. Flüſſiges Feuer
Vorverkauf: Verkehrsbüro und Volkshochſchule 1610
Progent
Extra-kaßz
Rummer 333.
Sonntag, den 30. Rovember 192Z.
Sitzung der Handelskammer Darmſtadt
am 25. November d. J.
Ueber die Geſchäftsführung ſeit der letzten Sitzung wurde berichtet:
Die Kreditkommiſſion hat zu verſchiedenen Anträgen auf
Ver=
längerung gewährter Staatskredite Stellung genommen. — Der
Ge=
ſchäftsſtenographenprüfungs=Ausſchuß
Starken=
burg hat am 26. Oktober d. J. ſeine Herbſtprüfung abgehalten. Von
50 Bewerbern haben 29 die Prüfung beſtanden. — Die
Geſetzgebungs=
kommiſſion hat ſich mit dem Geſetzentwurf betr. die Deutſche
Ren=
tenkreditanſtalt beſchäftigt. Unſere Wünſche, beſonders betr. der
Berückſichtigung von Handel und Induſtrie an den mit der
Rentenbank=
anſtalt gemachten Gewinnen, wurden nach Berlin berichtet. Ein
Aus=
gleich zu Gunſten der Obligationsbelaſtung wird hier möglich ſein.
Vorausſichtlich wird auch auf die Zahlung der im Januar fälligen
zwei=
ten Hälfte der Rentenbankumlagezinſen, welche noch von Handel und
Induſtrie aufgebracht werden ſollte, verzichtet werden köynen. — Die
Schaffung einer Reichsgefahrengemeinſchaft in der
Erwerbslofenfürſorge wurde abgelehnt, die Errichtung von
Bezirksgefahrengemeinſchaften unter gewiſſen Vorausſetzungen dagegen
für praktiſch gehalten. — Auf einer Vertreterbeſprechung der Heſſiſchen
Handelskammern war zu der Errichtung einer
Nachrichten=
ſtelle für Heſſen Stellung genommen worden.
Seitens der Oberpoſtdirektion war beabſicht, die
Poſtſchalter=
dienſtſtunden in König i. O. auf ſechs zu verringern. Da dieſe
Maßnahme für die dertigen Geſchäftskreiſe erhebliche Nachteile mit ſich
gebracht hätte, und in Widerſpruch ſtand mit den ſonſtigen behördlichen
Maßnahmen, eine Belebung des Verkehrs und der Wirtſchaft zu
errei=
chen, hatten wir empfohlen, hiervon Abſtand zu nehmen. Unſerem
An=
trag wurde ſtattgegeben. — Zu der Frage der Neuregelung der
gewerblichen Rechtsſchutzgeſetze war eingehend Stellung
genommen worden. Es handelt ſich darum, ob bei dem Patentamt
an=
ſtelle der Anmeldeabteilung ein Einzelprüfer geſetzt werden ſoll, der auch
im Einſpruchverfahren zu entſcheiden hätte. Die Einſetzung eines
beſon=
deren Senats, der über grundſätzliche Meinungsverſchiedenheiten
inner=
halb der Beſchwerdeabteilung zu entſcheiden hätte, wurde im Intereſſe
einer einheitlichen Spruchpraxis befürwortet. Eine beſondere
Vorbil=
dung der techniſchen Mitglieder des Patentamts wurde gefordert.
Die Aenderug der Deviſengeſetzgebung hatte uns
veran=
laßt, in Berlin zu beantragen, es möchte dafür Sorge getragen werden,
daß die evtl. Entziehung der Berechtigung als Deviſenbank in ganz
Deutſchland einheitlich gehandhabt wird. Da fedoch dieſe Frage der
Zu=
ſtändigkeit der Länderregierungen unterſteht, iſt eine geſetzliche Regelung
ſeitens der Reichsvegierung nicht möglich. Im übrigen können die neuen
Diviſenverkehrserleichterungen nur begrüßt werden. — Ueber die
Er=
fahrungen, welche mit der ſeit Frühjahr d. J. in Kraft befindlichen
Ver=
prönung zur Vereinfachung des
Zivilprozeßverfah=
rens gemacht worden ſind, wurde berichtet. Hierbei hat ſich ergeben,
daß das obligatoriſche Mahnverfahren und die Einführug des
obliga=
toriſchen Güteverfahrens keineswegs zu einer Beſchleunigung, vielmehr
zu einer ungeheuven Verzögerung der Amtsgerichtsprozeſſe geführt hat.
Auch der ſeithergie Vorſchußzwang hat die gleiche Wirkung gehabt. Eine
Beſeitigung dieſer Zuſtände wurde daher verlangt, zumal dies auch zu
einer weſentlichen Entlaſtung der Gerichtsbehörden, von überflüſſigen
„Regiſtraturarbeiten führen würde. Ebenſo wurde der Wegfall der
Ge=
richtsferien beantragt, da eine Pauſe im der Rechtſprechung ſich mit den
heutigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen nicht mehr vereinbaren läßt. Der
Urlaubsplan der Gerichtsbehörden muß ſo aufgeſtellt werden, daß er
auch während der ſeither üblichen Ferienzeit einen Gerichtsbetrieb
ge=
ſtattet. — Für die bei dem hieſigen Oberlandesgericht auf Grund der
Ver=
ordnung über Goldbilanzen errichtete Spruchſtelle wurden
gemein=
ſchaftlich mit den übrigen Handelskammern geeignete Beiſitzer
vorge=
ſchlagen.
Für die Obligationsbelaſtung ſoll nach den
Ausführungs=
beſtimmungen die Vermögensſteuerveranlagung 1924 maßgebend ſein. Es
wurde von uns angeregt, zwecks gleichmäßiger Verteilung der Belaſtung
eine ordentliche Veranlagung derienigen Geſellſchaften herbeizuführen,
welche bis jetzt auf Grund ihrer Steuerkurswerte zur Vermögensſteuer
veranlagt ſind. Eine einheitliche Regelung hierfür von Reichs wegen ſei
notwendig. — Das Landesfinanzamt Darmſtadt wurde auf eine
Entſchei=
dung des Reichsfinanzhofs aufmerkſam gemacht, daß bei der Berechnung
der Rentenbankumlage der Körperſchaften, das
einge=
zahlte Grund= oder Stammkapital zu dem der Brotverſorgungsabgabe
zu=
grunde gelegten ſteuerpflichtigen Vermögen nicht wieder hinzuzurechnen
ſei. Gleichfalls bei dem Landesfinanzamt waren wir wegen des
Miß=
ſtandes vorſtellig geworden, daß die Finanzkaſſen die hohen
Steuer=
zinszuſchläge auch dann anfordern, wenn eine Verzögerung der
Erledigung der Nachforderung offenſichtlich auf ihr Verſchulden
zurück=
zuführen iſt. Es geſchieht dies oft erſt nach Monaten, wodurch den
Steuer=
pflichtigen Zinszuſchläge i ganz außerordentlich ungerechter Höhe
ent=
ſtehen.
Gegen die Erhebung von Brückengeld auf der
Koſt=
heimer Brücke waren wir weiterhin vorſtellig geworden. Auch die
Einführung der dortigen Blockkarten für Perſonenfahrzeuge iſt nicht als
ansreichend anzuſehen. Im Intereſſe des Verkehrs iſt es dringend
not=
wendig, daß derartige lleine, mittelalterliche, den Verkehr hindernde
Ge=
bühren verſchwinden.
Entſprechend einem Wunſch der heſſiſchen Exklave Wimpfen wurde
beſchloſſen, dort während der Wimpfener Woche eine
Vollverſamm=
lung abzuhalten. — Die Frage, mit welchem Wert Halb= und
Fer=
tigfabrikate in der Vermögensſtenererklärung
auf=
zunehmen ſind, wurde eingehend beſprochen.
Für die Nenwahl der Handelsrichter bei dem
hie=
ſigen Landgericht wurden geeignete Herren in Vorſchlag gebracht.
Gleichzeitig wurde ewtfohlen, den ſeitherigen Unterſchied
zwi=
ſchen Handels= und Ergänzungsrichtern als in der
Praxis bewährt, auch weiterhin beizubehalten. — Ueber die Sitzung des
Außenhandelsausſchuſſes des Deutſchen Induſtrie= und Handelstages
wurde eingehend berichtet. Es war hier Stellung genommen worden zu
dem gegenwärtigen Stand der deutſch=franzöſiſchen
Han=
delsvertragsverhandlungen, ebenſo zu dem
vorläufi=
gen Abkommen mit Oeſterreich und zu den bevorſtehenden
Verhandlungen mit Italien. Die Entſchließung des
Aus=
ſchuſſes zu den deutſch=italieniſchen Verhandlungen iſt bereits in der
Tagespreſſe bekannt gemacht worden. Neben der vollen
Meiſtbegünſti=
gung wurde auch hier für weſentlich angeſehen, daß in dem Vertrag
keinerlei Vorſchriften Aufnahme finden, die in irgend einer Weiſe auf
die politiſchen Zerwürfniſſe der vergangenen Jahre und deren
vertrag=
liche Folgen Bezug haben.
Die Verordnung des Reichspräſidenten über weitere
Steuer=
erleichterungen gab Veranlaſſung, dieſe in bezug auf die heſſiſchen
Verhältniſſe zu betrachten. Als ſelbſtverſtändlich wurde angeſehen, daß
die 25prozentige Ermäßigung der Einkommen= und Körperſchaftsſteuer
ſich auch vo.l auf die heſſiſchen Gewerbeſteuern auswirkt. Darüber hinaus
bietet aber der Umſtand, daß den Ländern feſte Anteile an den
Reichs=
ſteuern bis zum Ende des laufenden Rechnungsjahres garantiert worden
ſind, vielfach noch die Möglichkeit zu weiterer Herabſetzung beſonders der
kommunalen Gewerbeſteuerſätze. In einer Eingabe ſind bereits das
Miniſterium der Finanzen und das Miniſterium des Innern erſucht
wor=
den von dieſen Möglichkeiten Gebrauch zu machen. Der ſowohl im
Intereſſe der Verbraucher wie auch im Intereſſe von Handel und
Indu=
ſtrie angeſtrebte Preisabbau kann hierdurch auch von der heſſiſchen
Negie=
rung unterſtützt werden.
Zu der Frage der Lebenshaltungskoſten hatte die
Ver=
kreterbeſprechung der heſſiſchen Handelskammern bereits Stellung
ge=
nommen. Die hierbei gefaßte Entſchließung, der unſere Kammer voll
und ganz beitrat, iſt bereits in der Tagespreſſe veröffentlicht worden.
Maßgebend iſt nun, ob die in Betracht kommenden Reichs= und
Landes=
ſtellen ſowie die kommunalen Behörden die dort angeführten
Teuerungs=
urſachen beachten und abſtellen. — In dieſem Zuſammenhang wurde auch
das Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft darauf hingewieſen, daß von
ſtaatlichen und ſtädtiſchen Stellen das Stammholz nur zu 120 bis 180
Prozent der Taxpreiſe abgegeben wird. Auch hier iſt gerade den
zuſtän=
digen Behörden die Möglichkeit gegeben, durch eine andere Preispolitik
verbilligend zu wirken.
Eingehend erörtert und in ſeinen Auswirkungen beleuchtet wurde
der Vorſchlag des Bürgermeiſters Buxbaum auf Förderung des
Woh=
nungsbaues durch Einführung einer Zwangsſparkaſſe,
Die Stellungnahme unſerer Kammer zu dieſem Vorſchlag wird der
Stadt=
verwaltung in eingehenden Darlegungen unterbreitet werden.
Seite 9.
Aus Heſſen.
Griesheim, 2. Nov. Gemeinderatsbericht. Da auf die
1304 Mark erzielt worden iſt, mehrere ganz beträchtliche, faſt 100
pro=
zentige Nachgebote eingegangen ſind, hat der Gemeinderat die
er=
wähnte Verſteigerung nicht genehmigt. Eine abermalige Verſteigerung
ſoll am nächſten Mittwoch, den 3. Dezember d. J. vormittags 10 Uhr,
pflanzung von ſog. Kopfweiden in den ausgetorften Gemeindewieſen,
ſowie an verſchiedenen Dämmen und Grabenufern der erforderliche
Kredit bewilligt.
iſt in dem zu einem Kino eingerichteten Saal „Zum Löwen” eröffnet
worden. — Wahlberechtigt ſind hier 2310 Männer und 2593
Frauen, zuſammen alſo 4903 Perſonen. Zuzüglich der wahlberechtigten preis für 1924 und 1985 auf den Preis geſetzt wird, der von dieſem
Anſtaltsinſaſſen beträgt die Geſamtwählerzahl 5240 Perſonen.
8 Eberſtadt, 25. Nov. Nadioklub. Die hieſigen Radiofreunde
und Beſitzer von Radio=Apparaten haben ſich zu einem Radioklub
zu=
ſammen getan.
+ Nieder=Beerbach, 25. Nov. Als Wahlvorſteher wurde
Bür=
germeiſter Pritſch, zu ſeinem Stellvertreter Beigeordneter Plößer und
zum Schriftführer Gemeinedrat Spieß 2. gewählt.
A Pfungſtadt, V. Nov. Pfarrer Knab, der ſeit ſeiner
Aus=
weiſung hier amtierte, iſt nach Zurücknahme ſeiner Ausweiſung wieder
nach Guſtavsburg zurückgekehrt.
* Ober=Ramſtadt, 28. Nov. Die Zahl der Stimmberechtigten zu
den am 7. Dezember ſtattfindenden Wahlen beträgt 9891. —
Kommen=
den Dienstag, den 2. Dezember d. J., findet die nächſte
Gemeinderats=
ſitzung mit umfangreicher Tagesordnung ſtatt. — In
Erwerbsloſen=
unterſtützung ſtehen gegenwärtig 78 Perſonen. — Die Arbeiten zur
Herſtellung des Sportplatzes am Buchwald ſind in vollem Gange.
A Reichelsheim i. D., R. Nov. Weihnachtsbaumvertrieb.
Schon jetzt werden am hieſigen Bahnhof Weihnachtsbäume verladen.
Die Holzhändler zahlen für das Stück 30 Pfg. Ein gewiß niedriger
Preis, den der Landwirt für mehrjährige Fichten erhält, wenn man die
Arbeit für Nachpflanzen und die Koſten für die freie Anlieferung in
Betracht zieht,
Eberbach bei Reichelsheim i. O., 27. Nov. Anlage von
elektriſcher Beleuchtung. Unſer kleiner Ort, der ſchon
mehr=
fach den Anſchluß an das elektriſche Leitungsnetz erſtrebte, ſteht nun von
neuem in Unterhandlungen mit der Heag wegen Inangriffnahme der
hierzu erforderlichen Arbeiten.
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* Birkenau, B. Nov. Die Holzmacherei ſowohl in den
fis=
kaliſchen als auch in den Gemeindewaldungen nahm dieſer Tage ihren
Anfang. Wegen der Arbeitsloſigkeit in den Fabriken beteiligt ſich eine
große Zahl von Leuten an der eben ſehr willkommenen Waldarbeit. —
Dienſtwechſel. An Stelle des auf drei Monate beurlaubten
Leh=
rers Glaſer wurde der Schulverwalter Magſam aus Heubach zum
Ver=
walter dieſer Stelle ernannt und hat ſeinen Dienſt bereits angetreten.
Von der Bergſtraße, 28. Nov. Ein unwillkommener
Pre=
diger. Nach Beendigung der Predigt des Stadtpfarrers in
Wein=
heim in der ebangeliſchen Stadtkirche fing ein Gärtner mit überlauter
Stimme zu predigen an durch Vorleſen aus einem Bibelabſchnit.
Po=
lizei und Kirchendiener entfernten den neuen „Prediger” aus der Kirche
und hielten ihn bis zur Beendigung des Gottesdienſtes auf der
Polizei=
wache feſt.
* Gernsheim, 29. Nov. Der Donnerstagskegelklub
be=
ſchloß in ſeiner außerordentlichen Generalverſammlung, für das Jahr
1994, ein Preiskegeln im Vereinslokal Adam Weckerle zu veranſtalten.
Der Vorſtand wurde mit dem Ankauf der Preiſe beauſtragt. — Bei der
kommenden Reichstags= und Landtagswahl iſt die hieſige
Gemeinde in zwei Wahlbezirke eingeteilt. Im erſten Wahlbezirk
fun=
giert als Wahlvorſteher Bürgermeiſter Hoffmann, als Stellvertreter
Wilhelm Müller, Lehrer; im zweiten Wahlbezirk iſt als Wahlvorſteher
Beigeordneter Herbert und als Stellvertreter Hausmeiſter Joh. Wolf
tätig. — Eine Mädchenkochſchule wurde, im alten
Realſchul=
gebäude, nachdem daſelbſt ein Saal frei geworden iſt, eingerichtet.
Unterichtsleiterin iſt Fräulein Auguſte Herrmann. — Der
Steno=
graphenverein Gabelsberger hält jetzt wieder ſeine
Uebungsſtunden regelmäßig im neuen Realſchulgebäude ab. — Ein
Zeichen der Zeit. Bei einer vom hieſigen Ortsgericht
vorgenom=
menen freiwilligen Grundſtücksverſteigerung wurden ſehr minimale
Be=
träge geboten, mit denen keinesfalls der Eigentümer einverſtanden ſein
kann. — Die in Amerika ſich beſuchsweiſe aufhaltende Lehrerin Kath.
Metzger, die in hochherziger Weiſe freiwillige Stiftungen getätigt
hat, kehrt in abſehbarer Zeit wieder nach hier zurück. — Von dem
Eisverein Gernsheim wird das Gelände auf dem Himſchlin für
die Eisbahn hergerichtet.
2. Neu=Ffenburg, 28. Nov. Im Juli b. J. wurde hier der
ſozial=
demokratiſche Gemeinderat Wilhelm Arnoul gegen ſeinen
leib=
lichen Vetter, den demokratiſchen Kaufmann Georg Wilhelm Arnoul,
zum Berufsbürgermeiſter gewählt. Gegen die Wahl, die nur mit einer
Mehrheit von 70 Stimmen erfolgt war, wurde Einſpruch beim
Kreis=
ausſchuß Offenbach erhoben, der aber abgewieſen wurde. Dabei wurde
der Gegenſtand des Streites auf 5000 Mark feſtgeſetzt. Gegen das
Ur=
teil war Berufung an den Provinzialausſchuß eingelegt worden. Dieſe
iſt in den letzten Tagen zurückgezogen worden, ſo daß der neue
Bürger=
meiſter nächſtens in ſein Amt eingeführt werden wird.
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Beiterſtabt, N. Nob. Die Nachforſchungen, nach der
18jährigen E. Wienhold haben noch zu keinem greifbaren Reſultat
geführt. Man will das Mädchen zuletzt im Odenwald geſehen haben.
r. Wixhauſen, 98. Nov. Gemeinderatsbericht. Der Wald=
Weidenverſteigerung vom 24. d. M., bei der bekanntlich ein Erlös von wirtſchaftsplan für 1925 lag zur Beratung vor; der Vorſchlag der
Ober=
förſterei wird einſtimmig angenommen. Es werden insgeſamt 132
Feſt=
meter Holz geſchlagen. Die Baufluchtlinie in der verlängerten
Falltor=
ſtraße wird dahin feſtgelegt, daß auf beiden Seiten längs der
Kreis=
ſtraße ein Streifen von 4 Meter Breite für Straßengelände bleibt.
auf dem hieſigen Rathaus ſtattfinden. — Ferner wurde für die An= Einige Geſuche um Baudarlehen für 1925 werden zurückgeſtellt und
be=
ſchloſſen, daß alle, die geſonnen ſind, im nächſten Jahre zu bauen, und
Baudarlehen brauchen, ihr Geſuch bis längſtens 1. Januar 1925
einzu=
reichen haben. Als Micterbeiſitzer zum Mieteinigungsamt wird für
8 Eberſtadt, 27. Nov. Ein zweites Lichtfpieltheater den ausſcheidenden Georg Huck 10. Heinrich Müller beſtimmt. Das
Geſuch der Pächter von öſtlichen Hahnfanggeländes wird dahin geregelt,
daß dieſes Gelände am 1. Oktober neu verpachtet wird und der Pacht=
Grundſtück vor dem Kriege bezahlt wurde. Das Baugeſuch von
Chri=
ſtian Engel und Chriſtian Benz an der Kreisſtraße über dem Bahnhof
wird unter den geltenden Bedingungen genehmigt. Die Babgeſuche
des Chriſtian Bormet und Friedrich Joſt an der Straße nach
Gräfen=
hauſen werden genehmigt. Dieſelben tauſchen einen Acker an der
Vieh=
trift gegen das der Gemeinde gehörige Gelände an der Straße nach
Gräfenhauſen, das bebaut werden ſoll. Für die am 1. Dezember
ſtatt=
findende Viehzählung werden die Wiegemeiſter L. Weſp und Joh.
Jakobi, Arheilger Kreisſtraße, beſtimmt.
* Dornheim b. Groß=Gerau, 28. Nov. Schadenfeuer. Durch
ein größeres Schadenfeuer wurde in abendlicher Stunde die vollgefüllte
Scheune des Landwirtes Daniel Krumb eingeäſchert. Dem raſchen
Ein=
greifen der Feuerwehr gelang es, das Feuer an einer weiteren
Aus=
dehnung zu verhindern. Das Vieh konnte gerettet werden, während
viele Futtervorräte und landwirtſchaftliche Maſchinen ein Raub der
Flammen wurden.
: Wallborf, 28. Nov. Für die Wahlen iſt dieſes Mal unſere
Ortſchaft in zwei Wahlbezirke eingeteilt worden. Als Wahlorte ſind
die beiden Schulhäuſer in der Langſtraße und in der Waldſtraße be= worden.
Offenbach, 29. Nov. Kreisdirektor Bechtold iſt in
der vergangenen Nacht im Alter von 59 Jahren geſtorben.
8 Offenbach, 28. Nov. Einbruch. In einer der letzten Nächte
iſt das an der Roſenhöhe gelegene Heim des Pfadfinderhorſtes
aus=
geraubt und in Brand geſteckt worden. Es konnte, da das Feuer nicht
recht zum Ausbruch kam, feſtgeſtellt werden, daß der Fußboden vorher
von Unbekannten mit Petroleum begoſſen, worden war. — Unfall.
In einem hieſigen Betrieb verunglückte ein Arbeiter aus Mühlheim;
er fiel über Eiſenſtücke und zog ſich einen Rippenbruch zu.
L. Biſchofsheim, B. Nov. Ein in den Opelwerken beſchäftigter
junger Mann von hier zog ſich eine ſchwere Verletzung an der
Hand zu. Der Bedauernswerte fand Aufnahme in einem Mainzer
Krankenhaus.
Hechtsheim, B. Nov. Auf bis jetzt unaufgeklärte Weiſe entſtand in
einem Schrank, der ſich in der Sakriſtei unſerer hieſigen Kirche befand,
Feuer, das faſt den geſamten Inhalt, Weißzeug, kirchliche Gewänder
uſw. vernichtete oder ſtark beſchädigte. Der Schaden iſt durch
Verſiche=
rung gedeckt.
Oſthofen, 28. Nov. Selbſtmord. Im benachbarten Dorfe
Monzernheim hat ein in den 60er Jahren ſtehender Landwirt durch
Erhängen Selbſtmord verübt. Der Grund zur Tat dürfte in einer
ſchweren Krankheit liegen.
* Friedberg, 28. Nov. Der wichtigſte Punkt der Tagesordnung in
der geſtrigen Stadtverordnetenſitzung war der bauliche
Zuſtand der Schillerſchule (Höhere Mädchenſchule). Die Stadt hat
ſeiner=
zeit das frühere ſog. Henkelmannſche Haus in der Burg für dieſen
Zweck angekauft, die Schule hat ſich aber ſeit dieſer Zeit ſo mächtig
ent=
wickelt, daß dieſelbe keineswegs mehr den Anforderungen genügt: auch
iſt der bauliche Zuſtand des alten Gebäude, wenn auch nicht
gefahr=
drohend, doch auch nicht einwandfrei, ſo daß immerhin eine große
Ver=
antwortung vorliegt. Man war deshalb einſtimmig der Anſicht, daß
man der Frage eines Neubaues näher treten müſſe und daß die
An=
gelegenheit nicht länger hinausgeſchoben werden dürfte. Da über
ver=
ſchiedene Fragen, ob Preisausſchreiben oder nicht, Kapitalbeſchaffung
uſw. eine Einigung noch nicht erzielt werden konnte, wird die Sache
auf die geheime Sitzung verſchoben. — Durch die Anſchaffung einer
neuen Motorſpritze iſt auch die teilweiſe Erneuerung des
Schlauchmate=
rials nötig geworden, da die vorhandenen Schluäche zu ſchwach ſind;
die zirka 1100 Mark betragenden Koſten werden bewilligt. — Für das
ſtädtichſe Gaswerk iſt die Anſchaffung eines zweiten Gasbehälters nötig
und ſoll nach den guten Erfahrungen anderer Gaswerke ein
Trocken=
behälter angeſchafft werden. — Als Beitrag zur Winterhilfe will die
Stadt für den vergangenen und auch für den kommenden Winter die
Hälfte der Leizungskoſten übernehmen. — Ein Antrag Füller auf
Aende=
rung der ſtädtiſchen Bauordnung wird vom Bürgermeiſter dahin
er=
widert, daß in der Praxis bereits dieſelben Erleichterungen gewährt
würden, wie beim Staate. Sobald die ſtaatliche Bauordnung
fertig=
geſtellt ſei, ſoll auch die ſtädtiſche entſprechend neu aufgeſtellt werden.
— Ein Antrag der Sozialdemokratiſchen Partei, der Mieterpartei und
der Unparteiiſchen Partei auf Aenderung der Arbeitsvergebungen wird
nach kurzer Begründung an den Rechtsausſchuß, ein Antrag Morſchel
auf Aufwertung der ſtädtiſchen Anleihen an den Finanzausſchuß
über=
wieſen.
X Bad=Nauheim, 28. Nov. Zur Behebung der
Wohnungs=
not wurde die Errichtung eines ſtädtiſchen Neubaues, der ſechs
Woh=
nungen enthalten ſoll, beſchloſſen. Die Gewerbeſteuer wurde auf
40 Prozent herabgeſetzt.
* Ans dem Kreiſe Friedberg, 28. Nov.
Feldbereinigungs=
weſen in der Wetterau. Schon ſeit über 30 Jahren wird in
der Wetterau die Durchführung der Feldbereinigung der
Gemarkun=
gen foreiert, und unter allen Gebieten Oberheſſens fand ſie gerade in
der Wetterau den meiſten Anklang. Die intelligente Bevölkerung der
fruchtbaren Ebene ſtellte ſich dem neuzeitlichen Inſtitut ſofort
ſym=
pathiſch gegenüber, und ſo entſtand vor dem Kriege in manchen
Jah=
ren geradezu einen Wettbewerb um die Einführung des Verfahrens. So
kommt es, daß in den Hauptbauerndörfern alles bereinigt und
par=
zelliert iſt. Von den 71 Gemeinden des Kreiſes Friedberg fehlen nur
noch die wenigen Orte, die am Fuße des Taunus liegen oder an den
Kreis Gießen grenzen, z. B. Bodenrod, Hauſen, Langenhain=
Ziegen=
berg, Maibach und Münſter. In Ausführung befindlich ſind: Kirch=
Göns und Nieder=Mörlen. In Ober=Mörlen und Nockenberg finden
die Vorerhebungen, Vermeſſungen, Bodenſchätzung uſw. ſtatt. Die
Ge=
meinde Oppershofen hat noch keinen endgültigen Beſchluß gefaßt, aber
es werden auch hier ſchon Vorerhebungen vorgenommen.
* Gießen, 98. Nov. 222er Tagung. In allen Teilen
Ober=
heſſens rüſten ſich die Wer, um nächſten Sonntag in Gießen den 10
jäh=
rigen Gedenktag der ſiegreichen Kämpfe um Lodz in größerem Rahmen
zu feiern.
(2 Bellersheim (Kr. Gießen), 28. Nov. Einbruch. Bei Eintritt
der Dunkelheit brach ein Dachdeckergeſelle in den Laden eines hieſigen
Krämers ein, ſtahl den Inhalt der Ladenkaſſe und ging flüchtig. Obwohl
der Diebſtahl ſofort nach Verübung bemerkt wurde, konnte der Täter nicht
mehr feſtgenommen werden.
Alsfeld, 28. Nov. Eine Spar= und Darlehenskaſſe
hat ſich in Ehringshauſen gegründet, und zwar als Eingetr.
Genoſſen=
ſchaft mit beſchränkter Haſtpflicht. Zum Direltor der Kaſſe wurde
Zimmermeiſter Reitz gewählt.
* Lauterbach (Oberh.) 2. Nov. Soziale Fürſorge. Der
Stadtvorſtand hat die ſoziale Fürſorge (für Sozial= und Kleinrentner
je nach dem Bedürftigkeitsgrad auf monatlich 30 bis 50 Mk. erhöht.
Außerdem ſollen Braunkohlen verausgabt werden.
O Saaſen (Oberh.), 28. Nov. Betriebsſtillegung. Die
Main=Weſer=Baſaltwerke haben ihren Betrieb eingeſtellt. Viele
Arbei=
ter ſind dadurch brotlos geworden. Der Grund zur Betriebsſchließung
iſt in zu ſtarkem Grundwaſſer zu ſuchen, das in den Steinbrüchen
auf=
tritt. Hoffentlich kann das Unternehmen auf irgend eine Aut und Weiſe
umgeſtellt werden.
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Fräulein,
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graphie u.
Schreib=
maſchine, ſow. in all.
Vüroarbeiten, ſucht
Stellung ſof. od. 1.
Jan. 25. Ang. u. P 18
a. d. Geſchſt. (*35323
Frau geht ſtdw. putz
Hartmann. Darmſt.,
Kranichſteinerſtr.
Stb., I., I., r.
Alleinſtehende
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Büglerin
hat Tage frei. Geht
auch auswärts.
An=
geb. unt. P 29 an die
Geſchäftsſt. (16169a
Rechnungsrat a. D.
ſucht
Vertrauens=
tätigkeit (Halbtag) a.
Heimarbeiten. Ang.
u. P 25 an die
Ge=
ſchäftsſt.
JungerKaufmann
d. Abbau ſtellenlos,
ſelbſt. Arb., ſtenogr.=
und ſchreibmkund.,
Stellg. Ang. u. P 23
a. d. Geſchſt. (*35347
Jüngerer, bei
Indu=
ſtrie in Heſſen, Baden
und Heſſen=Naſſau
eingeführter ( 35489
Reiſender
ſuchtpaſſ. Bertretung.
Ang. mit
Gehaltsan=
gebot unt. P 69 an
die Geſchſt. (*35489
Erfahr, Schneiderin
hatn Tage fr. (*35453
Hergd, Darmſtadt,
Barkhausſtr. 1, III.
Selbſt, Schneiderin u.
Flickerin uimmt noch
Kundſch, an. Näh
35456
Geſchſt.
Aelt, Frl. ſ.
Kund=
ſchaft im Flicken und
Schneidern in und
außer d. Hauſe.
An=
gebote unt P 43 an
d. Geſchäftsſt (*35402
Frl, perf i. Nähen
n. Heimarbeit an
Angeb. unter P 36
(35371
Geſchſt.
Wer bildet
begabtes, brav.
Mäd=
chen, 15jährig, im
Weißzeugnäh.
gründ=
lich aus? Evtl. gegen
Vergütung. Angebote
unt. P 49 an die
Ge=
häftsſtelle. (*35427
Junge Frau
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Haush. Näheres
Wittmannſtr. 28, II.
Darmſtadt. (*35465
an
Mie che
Kaufmann
21 Jahre, mit
Ober=
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Maſchinenſchr. und
Stenographie,
ge=
wandt in allen
vor=
kommenden
Büro=
arbeiten, ſucht
Stel=
lung. Angeb. erb u
P 50 Geſchſt. 35428
Bankbeamter
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Sonntag, den 30. November 1924.
Seite 11.
Reich und Ausland.
Kleine Frankfurter Chronik.
Der Magiſtrat hat beſchloſſen, den Altveteranen aus den Kriegen
1864, 1866 und 1870 oder deren Witwen eine Winterbeihilfe aus
den Mitteln des Wohlfahrtsamts zu geben. — Stadtrat Schaumann
tritt auf ſeinen Antrag am 1. Januar in den Ruheſtand. — Herr Henry
Budge in Hamburg hat der von ihm errichteten Budgetſtiftung einen
Betrag von 6000 Mark überwieſen. — Für das Städtiſche Arbeitsamt
ſoll ein Neubau errichtet werden. — Im Naſſauiſchen
Volksſana=
torium iſt ein Fall von Infektionskrankheit aufgetreten, der
nach Anſicht der Anſtalt von den zahlreichen Sonntagsbeſuchern aus
Frankfurt eingeſchleppt wurde. Der Beſuch des Sanatoriums iſt daher
bis auf weiteres verboten worden. — Die ſtädtiſche
Rechtsauskunfts=
ſtelle macht beſonders darauf aufmerkſam, daß eine Strafbeurlaubung
keine Aufhebung der Strafe bedeutet. Es ſind in letzter Zeit
mehrere traurige Fälle vorgekommen, in denen die Aufforderung zur
Abbüßung des Reſtes der Strafe erſt nach Jahren kam und den
Be=
treffenden ihre Exiſtenz zerſtörte. — Im Zuhörerraum des
Gerichts=
ſaals verhaftete die Kriminalpolizei den Arbeiter Stilger wegen
Zuhälterei. — Zwei Fahrraddiebe, die mehr als 10 Fahrräder
geſtohlen hatten, wurden zu je drei Jahren Zuchthaus verurteilt. —
Bei Wahlreden in politiſchen Verſammlungen erzählte der Buchhändler
Windmeier ein Erlebnis, das er im Iſraelitiſchen Krankenhaus gehabt
haben wollte. Die Aerzte ſtellten Strafantrag und der Beklagte wurde
wegen übler Nachrede zu 1000 Mark Geldſtrafe verurteilt. — Die
Ehefrau Schickedanz wurde von einem Auto überfahren und ſo
ſchwer verletzt, daß ſie im Städtiſchen Krankenhaus ihren Verletzungen
erlegen iſt. — Der Gaspreis wurde endgültig auf 18 Pf. für den
Kubikmeter feſtgeſetzt, und zwar rückwirkend ab 1. November.
Zugunfall auf der Strecke Karlsruhe—Mannheim.
Mannheim. Am Freitag abend um 10,45 Uhr fuhr der
Per=
fonenzug 759 Karlsruhe—Mannheim bei der Blockſtelle Forlenſchlag
(zwiſchen Friedrichstal und Graben=Neudorf) auf einen wegen
Maſchi=
nendefekts haltenden Güterzug auf. Bei dem Perſonenzug wurde der
hinter der Lokomotive befindliche unbemannte Poſtwagen zertrümmert.
Beide Gleiſe waren geſperrt. Die Reiſenden des Zuges 759 wurden
im Sonderzug nach Richtung Mannheim befördert. Der durchgehende
Verkehr wurde über Bruchſal geleitet. Die Frühperſonenzüge der
Rheintalbahn verkehrten am Samstag vormittag, nachdem ein Gleis
um 5 Uhr morgens frei geworden war, mit einigen Verſpätungen.
Ernſtliche Verletzungen der Reiſenden oder des Bahnperſonals ſind nicht
vorgekommen.
Brand in der Oppauer Barackenſiedlung.
Oppau. In der Barackenſiedlung, die nach der großen Exploſion
hier errichtet wurde, entſtand geſtern abend zwiſchen 7 und 8 Uhr Feuer.
Da die Gefahr beſtand, daß das ſehr ſchnell voranſchreitende Feuer ſich
auf die Umgebung ausdehnen könnte, wurde auch die Ludwigshafener
Berufsfeuerwehr alarmiert. Es gelang jedoch, das Feuer auf ſeinen
Herd zu beſchränken, ſodaß nur eine der Baracken abgebrannt iſt. Die
Entſtehungsurſache iſt unbekannt.
Ehrung Dr. Eckeners durch den Reichsverband der deutſchen Preſſe.
Berlin. Der Reichsverband der deutſchen Preſſe veranſtaltete
im Marmerſaale des Berliner Zoologiſchen Gartens eine Kundgebung
zu Ehren Dr. Eckeners, an der Reichspräſident Ebert, der
Reichsmini=
ſter des Innern Jarres, der Präſident der Reichsbahngeſellſchaft Oeſer,
Reichspreſſechef Spiecker, der Rektor der Univerſität Berlin, Profeſſor
Holl, und andere teilnahmen. Nach einer Begrüßungsanſprache des
Direktors des Reichsverbandes, Richter, hielt Dr. Eckener einen
Vor=
trag, in welchem er den Verlauf der Fahrt des „Z. R. 3” nach Amerika
und den überaus herzlichen Empfang ſchilderte, den die geſamte deutſche
Zeppelinmannſchaft überall in den Vereinigten Staaten gefunden hat.
Den Ausführungen Eckeners folgte ein nicht endenwollender
Beifalls=
ſturm. Als äußeres Zeichen der Anerkennung für ſeine gewaltige
Lei=
ſtung wurde Dr. Eckener ein goldener Lorbeerkranz überreicht.
Sturmkataſtrophe im Kaſpiſchen Meer.
TU. Berlin. Die „B. Z.” meldet aus London: Im Kaſpiſchen
Meer wurden mehrere Fiſcherbarken auf hoher See vom Sturm
über=
raſcht, wobei 48 Fiſcher den Tod fanden.
Der Betrugsprozeß gegen Frau v. Germar und Dr. Wiener.
DD. Berlin. Der zweite Verhandlungstag in dem Prozeß gegen
Frau von Germar und Dr. Wiener wurde faſt ganz mit der Vernehmung
der Angeklagten von Germar ausgefüllt. Eine wichtige Rolle ſpielte
dabei das Teſtament ihres früheren Liebhabers, des Polizeipräſidenten
von Schütte, auf das die Angeklagte vielfach in der früheren
Verhand=
lung bei ihren Darlehnsgeſchäften hingewieſen hatte. Vor dem
Schöffen=
gericht hatte dieſes Teſtament für die Angeklagte eine verhängnisvolle
Rolle geſpielt, weil in ihm kein Legat für die Angeklagte enthalten war.
Das Schöffengericht hatte deshalb auch Frau von Germar als
unglaub=
würdig und lügenhaft bezeichnet. In der heutigen Verhandlung ſtellte
es ſich nun heraus, daß der Verſtorbene im Jahre 1910, zu einer Zeit,
in der er noch in feſten Beziehungen mit Frau von Germar ſtand, ihr
tatſächlich ein Vermächtnis zugedacht hatte. Zum Schluß der
Verhand=
lung wurden einige unter Anklage geſtellte Darlehnsgeſchäfte der beiden
Angeklagten erörtert.
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DD. Stettin. Die Dienſtſtelle der Marineleitung Stetti teilt
mit, daß die eſtniſche Regierung im Finniſchen Meerbuſen ein größeres
Minenfeld entdeckt hat. Die Minen liegen in einer Tiefe von 200 Fuß
und ſind in drei etwa ein Kilometer voneinander entfernten Reihen
angeordnet.
Trotz Caſtiglioni . . . ."
Aus Karlsbad wird uns berichtet: Das international bekannte
Karls=
bader Cafe „Elefant” auf der „Alten Wieſe” ſoll an den tſchechiſchen
Cafétier Myſak verkauft werden. Das Café gehörte ſeinerzeit einer
Frau Goldſchmied, der Caſtiglioni zum Ankaufe einen Hypothekarkredit
von etwa eineinhalb Tſchenkronen gewährt hatte. Ueber das Vermögen
der Goldſchmied wurde ſpäter der oKnkurs verhängt, ſodaß es zur
exe=
kutiven Feilbietung des Kaffeehauſes kam, in der es der Hauptgläubiger
Caſtiglioni erwarb. Nunmehr will auch dieſer das Objekt veräußern
und biete es um zweieinhalb Millionen Tſchechenkronen an.
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Das Geſtändnis des Aktienfälſchers.
DD. Prag. Ueber die in Prag entdeckten Aktienfälſchungen gibt die
Polizeidirektion folgenden Bericht aus: Der Revierinſpektor Krizek, der
zur Verfolgung des Betrügers Andor Szechenyi nach Wien
entſen=
der wurde, teilte der Sicherungsabteilung mit, daß der Betrüger im
Sa=
natorium Guttenbrunn in Baden bei Wien verhaftet worden iſt.
Sze=
chenyi gibt an, er habe ſich die Aktien in Budapeſt herſtellen laſſen und
ſie teils in Budapeſt, teils in Prag zur Aufbewahrung gegeben. Bei
Szechenyi wurden 100 Stück unvollendete Aktien gefunden. Er hat
ſich außer in Prag auch in Karlsbad und Marienbad aufgehalten und
dort in den letzten drei Monaten 150 000 Kronen verbraucht. Er geſtand,
durch ſeine Manipulationen ungefähr 450 000 Kronen erbeutet zu haben.
* Goldwäſcherei in der Tſchechei
Aus Böhmen widr uns berichtet: Dieſer Tage weilte in Piſek eine
miniſterielle Kommiſſion und nahm eine Beſichtigung des Wottawa=
Fluſſes von Piſek bis Bergreichenſtein (Böhmerwald) vor. Der Sand
dieſes Fluſſes iſt ſtark goldhaltig. Falls die Unterſuchung des Sandes
ein befriedigendes Ergebnis zeitigt, wird die ſchon in früheren Jahren in
der Wottawa betriebene Goldwäſcherei im großen Stile aufgenommen
werden.
Die Urſulinernonne als Doktor der Philoſophie.
An der Univerſität Löwen (Belgien) promovierte die
Urſuliner=
nonne Domenica zum Philoſophie=Doktor ſumma cum laude. Ihre
Doktorarbeit beſtand in einer Abhandlung über das wirtſchaftliche Leben
Ciceros. Sie unterſucht in dieſer Arbeit Ciceros Einkünfte, Ausgaben,
die Verwaltung ſeines Vermögens. Unter Angabe von Ziffern weiſt ſie
nach, daß Cicoro, nicht ſpekuliert habe, ſondern auf die Erbzuweiſungen
ſeiner Freunde und Bewunderer angewieſen geweſen ſei. Seine
Aus=
gaben überſteigen bei weitem die Einnahmen, vor allem, da er für einen
verſchwenderigen Sohn und eine unvernünftige Frau, ſowie den
erpreſ=
ſeriſchen Mann ſeiner Tochter Tullia aufkommen mußte. Auch Studium
und Partei verſchlangen viel Geld. Mehr als ein anderer hat Cicero
Sorgen und Geldverlegenheiten gekannt, was aus den Jahr für Jahr
aufgeſtellten Soll= und Habenliſten hervorgeht, welche die gelehrte Nonne
in ihrer Examenſchrift veröffentlicht.
Der Brand in der Galerie Umberto in Neapel.
DD. Mailand. Der durch den Brand der Galerie Umberto in
Neapel angerichtete Schaden beläuft ſich auf 3 Millionen Lire. Der
ſchwerverletzte Direktor der Unione di Publicita, Ammann, iſt ſeinen
Verletzungen erlegen.
Opfer des Sturmes.
TU. Paris. Wie das „Journal” aus Madrid erfährt, hat auch
über ganz Spanien geſtern ein heftiger Sturm gewütet. Zahlreiche
Fiſcherbarken werden vermißt. Ein Fiſcherboot, in dem 7 Mann Platz
genommen hatten, iſt auf der Höhe von Arino gekentert. Die ſieben
Fiſcher ſind vor den Augen ihrer Familien, die vom Lande aus dem
Untergange zuſahen, ertrunken.
Eine Laut
iſt der Huſfen. Die tauſendfach bewährten Sagitta=Huſien=Bonbons
befreien Sie davon. In allen Apotheken erhältlich.
(II. Mch. 15654
NEUI
NEUI
Vergessen Sle nic
bei ihrem Aufenthalt in Frankfurt a. Main
das neue Famlllen-Café
aXé OOZ
Kalgorstrasse 56, zu besuchen
Täglich ab 4 Uhr: Künstlerkonzert :: Ab 8 Uhr: Kabarott
— Auftreten erster Künstler —
Freler Eintritt
(I. 12044)
Elgene Kondltorel
Briefkaſſen.
B. H. Fragen Sie doch in einer hieſigen Buchhandlung nach.
Geſchäftliches.
Die Firma J. Rehfeld, Ludwigsſtraße, iſt ſtets bemüht, ihrer
Kund=
ſchaft etwas ganz Beſonderes zu bieten. Dieſelbe hat es verſtanden,
durch Vereinbarungen mit dem Heſſiſchen Landestheater die
Haupt=
plätze der Vorſtellung des „Chriſtſternlein” zu erwerben, und gibt die
Firma die Plätze ihrer Kundſchaft gratis. Die Vorſtellung verſpricht,
wie wir bereits von der Direktion hörten, etwas ganz Beſonderes zu
werden.
Die Firma Carl Arnold & Sohn hat in ihrer Filiale,
Rhein=
ſtraße 31, eine Spezial=Abteilung für Sprech=Apparate und Schallplatten
eröffnet und wird daſelbſt neben den weltberühmten Vox, Grammophon=
Apparaten und =Platten ihre eigenen Spezial=Apparate Aruſo zur
Ausſtellung und zum Verkauf bringen.
Beſichtigung Jedermann gern geſtattet und ladet die Firma zum
Beſuche der Ausſtellung ein.
In der Waldſtraße 21 im Hauſe der Städt. Schulzahnklinik eröffnete
Frau Wilhelmine v. Goehl geb. Schnell, Tochter des früheren
Bluſen=
hauſes Schnell, ein Strickweſten=Umarbeitungs=Inſtitut. Durch ſchwierige
Beſchaffung von Ladenlokalitäten ſieht ſich Frau v. Goehl=Schnell
ge=
zwungen, die Räumlichkeiten ihrer Notwohnung zum Arbeitsraum
heranzuziehen. Im übrigen verweiſen wir auf das heutige Inſerat.
An alle, die Weihnachtsgeſchenke kaufen, ergeht die dringende Bitte,
mit dem Einkauf derſelben nicht bis zu den letzten Tagen zu warten.
Beſonders in der Pärfümerie und Seifengroßhandlung Müller in der
Rheinſtraße iſt der Andrang, kurz vor dem Feſt ſo ſtark, daß ſich die
Firma veranlaßt ſieht, ab heute bis zum 10. Dezember einen Nachlaß
von 5 Prozent auf einige Artikel zu geben, eine Gelegenheit, von der
viele Käufer Gebrauch machen werden. Näheres ſiehe Anzeige.
Der heutigen Geſamtauflage liegt ein Flugblatt der Deutſchen
Demokratiſchen Partei bei.
(16171
Tageskalender.
Landestheater. Großes Haus, Anfang 6½ Uhr, Ende 934 Uhr
(C 6): „Der luſtige Krieg”. — Kleines Haus, Anfang 7½ Uhr. Ende
9¾ Uhr (Zuſatzmiete II5): „Ein Glas Waſſer” — Orpheum,
abends 8 Uhr: „Das Karuſſel”. — Hotel zur Traube, abends
7½ Uhr: Geſellſchaftsabend mit Tanz. Evang,
Gemein=
ſchaft. Eliſabethenſtraße 44, nachmittags 3 Uhr: Das Gotteserbnis;
abends 8 Uhr: Sich lohnendes Ringen. — Rummelbräu, ab
abends 8 Uhr: Konzert. — Vortragsgemeinſchaft der
tech=
niſchen wiſſenſchaftlichen Vereine, vormittags 11½ Uhr, in der Aula
der Landesbaugewerkſchule, Neckarſtraße 3, Vortrag: „
Ingenieurbau=
ten. Heimat und Kultur” mit Lichtbildern. — Sportplatz=
Re=
ſtauration am Böllenfalltor: Konzert. — Interne Schau für
deutſche Schäferhunde, vormittags 9½ Uhr, im Garten des Städt.
Saalbaues. — Ludwigshöhe, nachmittags ½4 Uhr: Großes
Orcheſter=Konzert. — Café Aſtoria, abends 8 Uhr: 2 große
Ab=
ſchiedskonzerte. — Turnhalle Woogsplatz, abends 7 Uhr:
Deutſches Turnen im Bühnenbild. — Kanarienzucht= und
Vogelſchutz=Verein, im Hanauer Hof, Heinheimerſtr. 8:
Kanarien=Ausſtellung. — Deutſche Demokratiſche Partei,
abends 8 Uhr, im Mathildenhöhſaal: Oeffentliche
Wählerverſamm=
lung. — Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele:
Kinovor=
ſtellungen.
Verſteigerungskalender. — Montag, den 1. Dezember.
Holzverſteigerung, vormittags 9 Uhr, in der Wirtſchaft zum
heiligen Kreuz.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauv=
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachr chten: Max Streei-
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd ena: Andreas Vauer
Verantwertlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer lat 28 Seiten
STuck
LIKORE
UTSCHER WEINBRAN
SFUCK
TAOkr
K6
Höflich die Mitteilung, daß ich neben meiner
Eleganten Anfertigung nach Maß von
Jackenkleidern, Mänteln, Kleidern
ein Etagen=Verkaufs=Geſchäft für
Fertige Kleider, Bluſen
und Wäſche
eingerichtet habe. — Durch eigene Fabrikation und
Wegfall hoher Laden niete bin ich in der Lage, die Ware
äußerſt kalkuliert zu vorteilhaften Preiſen anzubieien.
Indem ich ein geehrtes Publikun zu meiner
Aus=
ſtellung am 1. Advent=Sonntag zu unverbindlichem
Beſuch einlade, zeichne
hochachtungsvoll
Frau H. Dehn
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Darmſtadt, Grafenſtraße 12 III.
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Was jeder Deutsche
vom Saargebiet und Bund
„Saar-Verein”wissen muß
sagt das von der
Geschäftsstelle „Saar-Verein”, Berlin
berausgegebene
Merkblatt mit Bildern
nd
Karte des Saargebiets.
Die Sack= des Bundes „Saar-Verein‟
muß Sache des ganzen deutschen Volkes
werden, jeder gute Deutsche, besonders
aber jeder, der im Saargebiet geboren ist oder im Saargebiet gelebt hat,
soll und muß Mitglied des Bundes „Saar-Verein” oer seiner
Orts-
gruppen werden. — Mitgliedsanmeldungen für den Bund
„Saar-Verein” sind zu richten an die:
Geschäftsstelle „Saar-Verein”, Berlin SW11
Fernspr: Lützor 3249 Königgrätzer Straße 94 Fernspr: Lützon 3249
Alle Schuhreparatur,
Hohlen und Fleck
werden beſtens ausgeführt
Berechnung.
Billigſte
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Darmſtadt
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Unſerer geſchätzten Kundſchaft zur gefi.
Kenntnisnahme, daß der Verkauf von unſeren
Radio=Apparaten
und Zubehörteilen
ab Montag, den 1. Dezember bei der Firma
Kunſi und Keramik, Luiſenplatz 4
1617
ſiattfindet.
Boßler 8 Co., Darniſiadt
Radiovertrieb.
der Sehaltofe.
DESHALB DER BILLIGSTEUZUGLEICH
DER FEINSTE TEE IM VERBRAUCK
Rummer 333.
Wenn Sie sich nicht fürchten,
die Wahrheit zu hören,
daun lassen Sie mich sie Ihnen sagen.
Gewisse Tatsachen aus Ihrer Zukunft,
finanzielle Möglichkeiten und andere
ver-
trauliche Angelegenheiten werden Ihnen
durch die Astrologie, der ältesten
Wissen-
schaft der Geschichte, enthüllt. Ihre
Aus-
sichten im Leben über Glück in der Ehe,
Ihre Freunde und
Feinde, Erfolg in
Ihren
Unterneh-
mungen u.
Speku-
lationen,
Erb-
schaften und viele
andere wichtige
Fragen können
durch die grosse
Wissenschaft der
Astrologie
aufge-
klärt werden.
Lassen Sie mich
Ihnen frei
aufse-
henerregende Tatsachen vorauseagen, welche
Ihren ganzen Lebenslauf ändern und
Er-
folg, Glück und Vorwärtskommen bringen
statt Verzweiflung und Missgeschick, weiche
Ihnen jetzt entgegenstarren. Ihre
astro-
logische Deutung wird ausführlich in
ein-
facher Sprache geschrieben sein und aus
nicht weniger als zwei Seiten bestehen.
Lesen Sie, was meine Klienten sagen:
23, WVest Galer Street, Seattle
(Washington, Ver. Staaten von Amerika)
Geehrter Herr!
Ich bin sowohl über meine Lebens- wie
Jahreslesung sehr erfreut. Sie scheinen
meine geheimsten Gedanken zu lesen und
nnich besser zu kennen, als ich mich selbst.
Ich werde tatsächlich erfreut sein, jegliche
Anfragen zu beantworten und von Ihrem
Wissen Zeugnis abzulegen: Die Sachen sind
s0 ausgelaufen, wie Sie es voraussagten.
UNA WTLLIANS.
Geben Sie unbedingt Ihr Geburtsdatum an,
mit Namen und Adresse in deutlicher Schrift.
Sie können, wenn Sie wollen, 50 Pfg. in
Briefmarken oder Banknoten ihres Landes
(keine Geldmünzen einschliessen) mitsenden
zur Bestreitung des Portos und der
Schreib-
gebühren. Adressieren Sie Ihren Brief an
Prof. ROXROF, Dept. 662 A Emmastraat
42, Den Haag (Holland). — Briefporto 30 Pfg.
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Mühlſtr. 76 (Ecke Nieder=Ramſtädterſtr.) und
Bismarckſtraße 27, Eingang Wendelſtadtſtr.
Sonntag, den 30. Nobember 1924.
Oeffentliche
Seite 19
Haltoberker
Mittwoch, 3. Dez., abends 8 Uhr,
im Saale „Perkeo” Alexanderſtr.
Es ſpricht: Zimmermeiſter und Stadtverordneter
Kein Handwerker darf bei dieſer Verſammlung fehlen!
Freie Ausſprache.
Saal geheizt.
Deutſche Volkspartei
Ortsgruppe Darmſtadt.
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Aus einer der zahlreichen früheren günſtigen
Beſpre=
chungen: Bergſträßer Anzeigeblatt: Möchten
viele dieſen Roman, die Geſchichte einer Liebe, dieſes
hohe Lied der Frau, der Familie und Heimat leſen.”
Erſchienen bei:
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Darmſtadt.
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Telephon 116
n die Parteiloſen!
Für wen ſollen die Parteiloſen ſtimmen?
Ein Brief Hans Oelbrücks.
Profeſſor Dr. Hans Delbrück hat der
demo=
kratiſchen Parteileitung in Anhalt das hier folgende
Schreiben zur Veröffentlichung überſandt. Hans Delbrück,
der früher bekanntlich den Freikonſervativen angehörte,
zählt ſich jetzt zu keiner Partei. In den nachſtehenden
Erklärungen zeigt der verehrte preußiſche Hiſtoriker
allen, die wie er parteilos ſind, wohin ihre Pflicht
bei den Wahlen am 7. Dezember ſie ruft.
Es gibt heute ſehr viele deutſche Staatsbürger, die es
ab=
lehnen, einer Partei beizutreten, und auch ich gehöre zu dieſen
Parteiloſen. Die patriotiſche Pflicht aber verlangt
von uns bei der Reichstagswahl eine
Entſchei=
dung. Viele verkünden, man habe nur zu wählen zwiſchen
rechts und links. Das iſt eine Parteiauffaſſung, das Intereſſe
Deutſchlands iſt es nicht, weder unter dem Geſichtspunkte der
inneren, noch unter dem der auswärtigen Politik. Im Inuern
kann es nichts Verderblicheres geben als die
Spal=
tung unſeres Volkes in Bürgerblock und
Arbei=
terſchaft Um die Kräfte unſeres Volkes zu möglichſter
Einheit zuſammenzufaſſen, bedarf es auch der Parteien, die
beſtrebt ſind, zwiſchen den natürlichen ſozialen Gegenſätzen zu
vermitteln. In der auswärtigen Politik kommt jetzt alles darauf
an, das Dawes=Gutachten ſo weit durchzuführen, wie es
prak=
tiſch möglich iſt. Daß dieſes Gutachten, ſo ſchwere Laſten es uns
auferlegt, angenommen werden mußte, hat auch die
Deutſch=
nationale Partei anerkannt, indem ſie die Hälfte der Fraktion
anwies, dafür zu ſtimmen. Die Durchführung dieſer
Politik würde ſehr erſchwert werden, wenn ein
Sieg der Rechten bei der Reichstagswahl die
Deutſchnatio=
nalen in die Regierung brächte, die durch ihr
Ver=
halten bei der Abſtimmung über das Dawes=Gutachten
all=
gemeines Mißtrauen gegen ſich erregt haben.
Wer auf keine Parteifahne eingeſchworen iſt und nurdas
Wohl Deutſchlands im Auge hat, der kann bei
der Wahl am 7. Dezember nichts Beſſeres tun,
als ſeine Stimme für die Liſte der Deutſchen Demokratiſchen
Partei abzugeben.
Prompter Verſand nach all. Stadtteilen
Berlin, 21.
November 1924.
Profe
ins
delbrück.
Bitte meine werte Kundſchaft, die Beſtellungen von
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ſetzt ſchon aufgeben zu wollen, um jeden Auftrag
rechtzeitig liefern zu können.
Zugleich empfehle mein reichhaltiges Lager in
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werden wie gewohnt auf das ſorgfältigſte ausgeführt.
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Darmstadt, Schulstr. 12. (14470a
DEuloe— BAlNK
Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden hierdurch
zu der am 19. Dezember 1924, vormittags 11 Uhr, in
un-
serem Bankgebäude, Eingang Kanonierstraße 22/23
statt-
findenden
ausserordentlichen Generalversammſung
eingeladen, Aktionäre, welche ihr Stimmrecht nach
Maßgabe § 23 der Satzungen ausüben wollen, müssen ihre
Aktien (oder die darüber lautenden Hinterlegungsscheine
der Reichsbank) spätestens am 15. Dezember d. J.
bei der Eifektenkasse der Deutschen
in Berlin
Bank, Behrenstraße 11, (für die
Mitglie-
der des Giro-Effekten-Depots auch bei
der Bank des Berliner Kassenvereins),
bei dem Schlesischen Bankverein Filiale
„ Breslau
der Deutschen Bank,
„ der Bergisch-Märkischen Bank Filiale
„Elberfeld
der Deutschen Bank,
„ der Hannoverschen Bank Filiale der
„ Hannover
Deutschen Bank,
sowie bei den Filialen der Deutschen Bank
an folgenden Orten:
Aachen, Amsterdam, Arnstadt, Augsburg, Bam., Barmen, Bielefeld, Braunschweig, Bremen,
Cassel, Celle, Chemnitz, Coblenz, Crefeld,
Dan-
zig, Darmstadt, Dresden, Duisburg, Diisseldorf,
Erfurt, Frankfurt a. M., Fürth, M.-Gladbach,
Gotha, Görlitz, Hagen i. W., Halle, Hamburg,
Hameln, Harburg (Elbe), Köln a. Rh.,
Königs-
berg i. Pr., Leipzig, Lüneburg, Magdeburg, Meinz,
Meißen, Mühlhausen i. Thür., München,
Nürn-
berg, Regensburg, Remscheid, Saarbrücken,
Stet-
tin, Trier, Verden (Aller), Weimar, Wiesbaden,
Würzburg,
außerdem:
„Cottbus bei der Niederlausitzer Bank
Aktien-
gesellschaft,
„ Düsseldorf außer bei der Filiale der Deutschen Bank
bei dem Bankhause C. G. Trinkaus,
„Essen a. d. Ruhr „ der Essener Credit-Anstalt,
Frankfurt a. M. außer bei der Filiale der Deutschen Bank
bei der Deutschen Vereinsbank,
„ dem Bankhause Lazard Speyer-
El-
lissen,
Jacob S. H. Stern,
Gebrüder Sulzbach,
Zweigniederlassung Heilbronn,
Rümelinbank A.-G., Hildesheim Hildesheimer Bank, Mannheim Rheinischen Creditbank, Oldenburg Oldenburgischen Spar- & Leih-
Bank, Osnabrück Osnabrücker Bank, Stuttgart „ „ Württembergischen Vereinsbank,
„ dem Bankhause G. H. Keller’s Söhne,
oder bei einem deutsyhen Notar hinterlegen und bis nach
der Generalversammlung belassen, Stimmkarten werden
bei den Hinterlegungsstellen ausgehändigt, Im Falle der
Hinterlegung bei einem Notar ist die Bescheinigung
des-
selben über die erfolgte Hinterlegung in Urschrift oder
Ab-
schrift spätestens einen Tag nach Ablauf der
Hinterlegungs-
frist bei der Gesellschaft einzureichen.
Tagesordnung:
1. Vorlegung der Goldmarkeröffnungsbilanz vom 1. Januar
1924 sowie des Prüfungsberichts des Vorstands und
Aufsichtsrats.
2. Beschlußfassung über die Genehmigung der Goldmark.
eröffnungsbilanz, der Umstellung des Grundkapitals
auf 150.000.000 Goldmark und Bildung einer
gesetz-
lichen Reserve von 50.000.000 Goldmark.
3. Aenderung der Satzungen nach Maßgabe der zu
1. und 2. gefaßten Beschliisse und Aenderung der
Aktienstückelung (§ 4 Grundkapital und Stückelung;
8 23 Stimmrecht).
4. Ermächtigung des Vorstands zur Festsetzung der
Ein-
zelheiten der Durchführung der Umstellung.
5. Genehmigung der Aufnahme der Württembergischen
Vereinsbank.
6. Wahlen zum Aufsichtsrat.
Berlin, den 28. November 1924.
(V. 16098
DEUTSCHE BANK
G. Schröter.
Michalowsky.
Füg den Familientiſch
iſt das Beſie gerade gut geniig, zum Beifpiel der
coſfein=
freie Kafſee Hag, deſſen hobe gefundßeitliche Vorzüige
jeder Arzt beſtätigen wird. Er iſt nicht weriger
aus=
giebig als irgend ein anderer giiter Kaſſee, aber
edler im Geſchmack und im Aroma und er
verurſacht keine Schlaflofigkeit, kein
Herz=
klopfen, keine ſchädliche Reizung der
Nerven. Er iſt auch Kindern
durchaus bekömmlich.
(V,14935
Der unſchädliche Bohnenkaffee!
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Vorhänge
Felle
Nummer 333.
Sonntag, den 30. Nobember 1924.
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Telephon 1163.
(16125a
Montag, den 1. Dezember
abends 8 Uhr
im Saale „Perkeo” (Alexanderſtr.)
Allgemeine, öffentliche
Geumtenberfnmmiint
Es ſpricht: Reichstagsabgeordneter,
Poſtinſpektor
W
NOT
Alle Freunde des Deutſchen
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beamtentums ſind herzlich eingeladen.
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und Geſellſchaftsſpiele. Holzbaukäſten, Holzbahnen,
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Sonntag, 30. November 1924
4 AAAALLO T
der Deutſchen Demokratiſchen Partei in Heſſen
Freiheit und Daterland!
„Diesmal demokratiſch!“
Auffallend häufig vernimmt man bezüglich der
bevorſtehen=
den Wahl obige Aeußerung von Wählern, die entweder politiſch
nicht eingeſtellt oder ihrer Neigung nach anderen Parteien
zu=
gehörig ſind.
Auch ich würde, angenommen ich ſei nicht überzeugter
Demo=
krat, wie ich es ſchon ſeit ich politiſch denken kann bin, und immer
mehr werde, — diesmal demokratiſch wählen.
Warum: Die Antwort läßt ſich auf eine einfache Formel
bringen: Wollen wir, was in den fünf Jahren ſeit Beſtehen der
Republik erzielt iſt, erhalten und fortſetzen — oder
wollen wir das Erreichte gefährden, Volk und Staat
Experi=
menten ausſetzen und das Schlimmſte riskieren?
Was iſt erreicht: In unruhigſter Zeit, umgeben und bedroht
von Gewalttat und Gefahr, ſind wir Anfang 1919 in Weimar
zuſammengetreten. Der alte obrigkeitliche Staat war
zuſammen=
gebrochen, nachdem das opferwilligſte Volk inne geworden war,
daß man es irregeführt, belogen und betrogen hatte. Der Kaiſer
und ſein oberſter Heerführer — Offiziere — hatten landflüchtig
Volk, Fahne und Heer verlaſſen; das Bürgertum war gelähmt,
fürchtete das Chaos, den völligen Umſturz der Staats= und
Rechtsordnung; der Bolſchewismus ſtand vor der Tür,
Soldaten=
räte, Sowjets waren gebildet. Unſer Volk befand ſich in der
furchtbarſten Lage, ſah die Gefahr völligen, blutigen Untergangs
vor ſich.
In ſtaatskluger Mäßigung hat damals die Sozialdemokratie
den Gedanken einer gewalttätigen Diktatur der radikalen
Ele=
mente abgewieſen und ſich zum demokratiſchen Rechtsprinzip
bekannt — eine Tat, die als unvergängliches vaterländiſches
Ver=
dienſt niemals vergeſſen werden darf.
Von den Leuten, die heute rechts von uns Demokraten
ftehen, ſich „mit Ekel” (wie es in dem deutſchnationalen
Wahl=
aufruf heißt) „von einem Syſtem abwenden, das von der
Demo=
kratie auf Geheiß der Feinde eingeführt und von
Erfüllungs=
politikern zum Unglück des deutſchen Volkes durchgeführt worden
iſt”, von Leuten, die der damals ordnungsmäßig gebildeten
Regierung vorwarfen, „daß ſie es nicht verſtanden habe, das
Vertrauen des Volkes ſich zu erwerben” (Streſemann in ſeiner
„Proklamation zugunſten der Kapp=Regierung) — von dieſen
Deuten ſah man damals niemanden. — Sozialdemokraten,
Zen=
trum und Demokraten bildeten die Regierung.
Mit welcher Dreiſtigkeit dieſe Elemente demnächſt, als ſie
merkten, daß wir Ordnung ſchufen, daß ihre Köpfe nicht gefährdet
ſeien, aus ihren Verſtecken hervorkrochen, die Einrichtungen, nach
denen ſie in ihrer Angſt und Kleinmut gerufen hatten, ver=
Ipotteten, verhöhnten, ſchon in der Nationalverſammlung mit
der radikalen Linken durch täglich ſich häufende Störungen
ver=
eint unſere ſchwere Arbeit ſtörten — die heute wieder viel
ge=
nannten Herren Laverrenz, v. Graefe, Hergt taten ſich beſonders
hervor — dieſe Geſchehniſſe ſind noch in Aller Erinnerung.
Die Demokratie hat ſich als das gerade Gegenteil des
Um=
ſturzes erwiefen, ſie iſt zum Wahrzeichen aller Geſetzlichkeit,
regel=
mäßigen Entwicklung, ſtaatsbürgerlichen Ordnung geworden —
ſpartakiſtiſche, kommuniſtiſche Unruhen, Kapp=, Hölz=, Hitlerputſche
bat ſie überwunden, in langſamer, unverdroſſener Arbeit eine
Befriedung unſeres Volkes bewirkt und ſeinen Wiederaufſtieg m
ſichere Wege geleitet.
Wende ich den Blick von den Jahren 1919 und 1920 in dac
Jahr 1923 — welche entſetzlichen Zuſtände ſind unter der
Füh=
rung der Inflationsregierung Cuno=Becker eingeriſſen; eing
wahnſinnige Verſchwendung von Reichsgeldern, Ueberflutung deg
Volkes mit Maſſen von täglich wertloſer werdendem Papiergeld;
ein rapides Anſteigen der Arbeitsloſenziffern; der Einfall der
Franzoſen in das wirtſchaftliche Herz Deutſchlands —
Aus=
weiſungen, Regie, Beſchlagnahme der Reichsbankgelder,
Arbeiter=
blutbad bei Krupp, ſeparatiſtiſche Beſtrebungen und ſchließlicht
die Verſackungspolitik der Rechtsparteien. Wahrhaft
hoffnungs=
los erſchienen dem vaterländiſch Empfindenden damals die
Zu=
ſtände; die Wirtſchaft ſchien zuſammengebrochen, das Reich drohte
zu zerfallen.
Nur die demokratiſche Politik, die das Ziel verfolgte, in
Ver=
handlungen mit unſeren Gegnern, zunächſt auf wirtſchaftlichem
Gebiete, zu gelangen, haben es vermocht, einen völligen
Um=
ſchwung aus jener allertrübſten Periode zu beſſeren Verhältniſſen
herbeizuführen. Der Erkenntnis, daß wir den ausländiſchen
Mächten, denen wir mit Gewalt nicht gegenübertreten konnten,
auf dem Wege der Verhandlungen beikommen mußten, ſchloß ſich,
willig oder nicht, die Deutſche Volkspartei an. Dieſe Politik, die
jetzt ein Jahr lang wirkſam ift, hat gute Früchte getragen:
Aus=
gleich im Reichshaushalt, Währungsreform, Verminderung der
feindlichen Beſatzungen, Räumung großer Landesteile,
Ueber=
windung des Separatismus, Verhandlungen in London,
inter=
nationale Sicherung der deutſchen Mark. Dies ſind, neben vielem
anderen, die Ergebniſſe der demokratiſchen, wahrhaft nationalen
Politik, nicht einer Gefühls= und Phraſenpolitik, nicht der Politik
derer, die an die Inſtinkte und Leidenſchaften der Maſſe
appel=
lieren, nicht der Politik, die an einen beſtimmten Stand ſich
adreſſiert, beftimmte Intereſſen allein oder in erſter Linie zu
vertreten und zu fördern verſpricht, ſondern eine Politik der
kbaren und ruhigen Ueberlegung.
Wenn nun Herr Profeſſor Kahl die unleugbaren Erfolge
unſerer Politik für die Deutſche Volkspartei vindiziert und
ſpöttiſch von den 28 Demokraten ſpricht, „die ſo tun, als wenn
ſie alles gemacht hätten”, ſo ſage ich Herrn Kahl, ohne die 28
wär’ es nicht erreicht worden, und ohne die konſequente Haltung
und Arbeit der 28 wäre die Deutſche Volkspartei
hinüber=
gewechſelt zu ihrer Nachbarin von rechts; ihre Farben hätte ſie
ja nicht zu ändern brauchen.
Dies führt mich zu den Gründen, aus welchen ich auch den
Nichtparteileuten ſage: Diesmal demokratiſch und nicht
deutſch=volksparteilich! —
Ich traue der Deutſchen Volkspartei nicht, oder richtiger
geſagt, ich traue vor allem Herrn Streſemann nicht. Daß
er ein wandlungsfähiger Politiker iſt, daß er ſeit 1917
Deutſch=
land von einer Kataſtrophe in die andere getrieben hat und daß
er auch an der letzten Kriſe die Schuld trägt, iſt bekannt —
weni=
ger bekannt iſt, verdient aber in Erinnerung gebracht zu werden,
die Nolle, die er ſeinerzeit beim Kapp=Putſch
geſpielt hat.
Ich erwähnte oben eine von ihm herrührende Proklamation
die, wie mir ſcheint, im jetzigen Wahlkampf noch nicht gewürdigt
worden iſt.
für Starkenburg für Oberheſſen Eberle Henrich, Reiber Urſtadt, dr. Büchner Dr. Külb, Eberle
Korell
Heidebroek
ufgabe, den Eingang zu ſeinem Geheimkabinett zu finden.
ſuchte, prüfte die Tapeten nach verborgenen Türen, forſchte,
ſoofte, ich konnte nichts entdecken, ja ich kroch in den
Kleider=
hrank, um in ſeiner Rückwand vielleicht ein Pförtchen
feſtzu=
ſelcen — umſonſt. Als ich mein Bemühen ſchließlich aufgab, griff
ſein Freund ſchmunzelnd nach einem Kleiderhaken, an dem ſein
ut hing und ſiehe, es geſchah ein Wunder: es löſte ſich ein
kunſt=
ſter Mechanismus, und der ganze Kleiderſchrank machte
plötz=
eine Rechtsdrehung lautlos in das Zimmer: Dahinter
er=
hien das Türchen des geheimen Kabinetts.
In einem ſächſiſchen Landhauſe ſah ich eine Art von Alkoven,
dem ein höchſt bequemer Divan ſtand, darüber hingen an den
blichen Meſſingnägeln einige Bilder. Auch hier ſchlug mir der
Für unſere Zeiten ſind nun gerade ſolche geheime Verſtecke,
wie die zuletzt geſchilderten, noch immer recht praktiſch, und
Archi=
tekten und Raumkünſtler ſollten ſie jedem Bauenden empfehlen.
Rechtzeitig im Plane vorgeſehen und mit Geiſt und Witz
konſtru=
iert, ſind ſie überaus nützlich; auch die Erfahrung hat gelehrt,
daß ſie eine große Sicherheit gewähren, da ſie unendlich ſchwer
aufzufinden ſind.
Am häufigſten findet man an Geheimverſtecken in unſerer
Zeit einen in die Zimmerwand eingebauten kleinen
Panzer=
ſchrank, für deſſen „Uebertürung” man ein Bildchen zu wählen
pflegt. Sind dieſe Einrichtungen auch nicht gerade übermäßig
ſicher, durch ihre Panzerplatten zwingen ſie den Dieb immer zu
einem gewiſſen Ritardando. Man kann ſie natürlich mit Aufwand
von einiger Erfindungsgabe weſentlich verſteckter geſtalten.
So iſt ein großer Spiegel, der ſcheinbar an der Wand
be=
feſtigt, ein guter Deckmantel für ein Geheimverließ, auch an
Kaminen ſind leicht und geſchickt gute Verſtecke unterzubringen.
Man muß überhaupt bei den Verſtecken zwei Arten unterſcheiden,
te Märchenbuch aus ſeiner Jugendzeit
mn vom Tannenbaum vor. — Von dem
im grünen Walde wuchs, der ſo klein
ihn fortſpringen konnte, der von Jahr
d ſo gerne in die Stadt wollte, um dort
Zlanz und Herrlichkeit zu prangen. Sein
d dann kam das traurige Ende! — Mit
n die Kinder das eigene Bäumchen an,
te?
uies Adentslichtlein an, von denen nun
uf dem Bortbrett ftehen, jedes in einer
eibe, mit grünen Tannenzweiglein be=
Licht einen Vers oder Spruch, der auf
eiſt, das nun bald wieder Einzug halten
en. Hell erklingen die alten
Advents=
d alle Herzen öffnen ſich weit — Weih=
Haus.
Dd.
räuche am Nikolaustag
r bei unſeren Vorfahren jener Tag, an
Julfeſtes unter allerlei Mummenſchanz
mentlich der Jugend, freudig begingen.
an dieſem Tage der mit Erbſenſtroh
Opfertier des Julfeſtes beſtimmt war.
purde auch ein Schimmel zu gleichem
Wotans Roß darſtellen ſollte, mit dem
wilden Heeres die Herbſtnächte
durch=
lleitung befand ſich auch ein Furcht
er=
mit langem, breitem Barte, buſchigen
enden Augen und mit einer großen
rtigen Kinder ſtrafte. Für artige trug
äckiger Aepfel bei ſich, die er ihnen zur
ſe Apfelſpende ſpielte einſt beim heili=
Rolle, als dieſer vor ſeiner Heilig=
Lydien im 4. Jahrhundert lebte. Dort
Familie eines verarmten Edelmannes
derſelben für deſſen Töchter, die als
Jungfrauen geſchätzt wurden, goldene
nenſchenfreundliche Tat blieb im Volke
ſich die Nikolausbräuche noch erhalten
Apfel auch eine Hauptrolle. Zwar heißt
er und Wotansbegleiter heute je nach
den, ſo in Schwaben Bercht, am
Nieder=
lſaß Hans Trapp und in Oeſterreich
) im Volksmund ſchon längſt mit dem
fiziert. Aber das Belohnen und
Be=
er noch heute aus und ſtellen ſie ihm
im Zwecke vors Bett, oder die
Schlaf=
ihl auch ſeine Aepfel rotbackig oder
ver=
en und rollt beſonders artigen Kindern
Dieſe legen ihm, in der ſicheren
Erwar=
de, auch heute noch in manchen
Gegen=
der ein Stück Brot für ſeinen Schimmel
iſterbrett
n=Rundſchau
er Tuberkuloſe. Eine Reſolution,
aller Kreiſe außerordentlich wichtig iſt,
tralkomitee zur Bekämpfung der
Tuber=
euß. Miniſter für Volkswohlfahrt
ſämt=
iten und dem Polizeipräſidenten in
ieſer Reſolution beſteht die große Ge=
Krieges vollſtändig zum Stillſtand
ge=
uberkuloſe, die vor dem Krieg
erfreu=
war, in das Gegenteil umgeſchlagen iſt,
ung der Konſtitution durch
Unterernäh=
liche Not und vor allem die
Wohnungs=
boden, für die Wiederzunahme dieſer
namentlich den Nachwuchs ernſtlich
K. 0.
d Wohlfahrtspflege. Auf dem
n Sozialpolitiſchen Kongreß, der von
et wurde, referierten Fräulein Krieger
ie Aufgaben der beamteten Frauen”,
en) über „Die Stellung der beamteten
Dr. Gertrud Bäumer über „Die
Zu=
beamtinnen mit der freien weiblichen
und Land.”
darum nicht finden läſſen, weil ſie in
tie unmerkbar eingeordnet ſind: unter
die Tür eines Wandſchränkchens, —
s anderes vortäuſchen, als ſie
eigent=
ſteinerner Kamin in einem Gemach iſt
zu einem Geheimverſteck! Man ſollte
ohlaufgezogenen Haushalt verwenden,
Zeitweilig wenig oder ganz unbewacht
ende Landhäuſer, Schlöſſer auf dem
unſerer Zeit, wo Villeneinbrüche leider
Zordnung ſind, einen geeigneten Platz
u haben. Es iſt erſtaunlich, wie
leicht=
hen hinſichtlich des Tafelſilbers ſind.
einem Speiſezimmer zu ebener Erde
eine Tür zur Gartenſtraße iſt — in die
Lein Wunder, wenn Einbrecher ein
r übliche Wolfshund, der heute als
zufällig eines Tages und am nächſten
rſchwunden.
n die Anrichte auch ein
Panzerſchränk=
wer einmal geſehen hat, wie ſchnell
kundige Hände mit den modernſten techniſchen Hilfsmitteln
Panzerſchränke „knacken”, der mißt auch ſolchen Vorrichtungen
allzu große Sicherheit bei. Ein Silberſchrank oder eine kleine
Silberkammer, ein Geheimarchiv oder ein Aufbewahrungsort
für wertvolle Sammlungsgegenſtände muß auch zugleich ein
Ver=
ſteck ſein, das ſchwer, überhaupt nicht zu entdecken iſt. Wie es
frei=
lich einzurichten iſt, darüber laſſen ſich keine allgemeinen Regeln
aufſtellen, es iſt das Sache eines erfinderiſchen Architekten oder
Raumkünſtlers, der leicht eine Einrichtung treffen wird, die ſelbſt
den Hausangeſtellten jahrelang verborgen bleibt; eine praktiſche
Wichtigkeit, die als allgemeine Regel gelten kann, iſt die, daß
dieſer Raum durchaus trocken iſt und Ventilation hat, denn ohne
dieſe Eigenſchaften würde er unbrauchbar ſein!
Man unterſchätze den Wert von Geheimverſtecken nicht. —
wenn ſie Sicherheit geben, gewähren ſie auch
Sorgloſig=
keit, und Sorgloſigkeit iſt ein angenehmer Hausgaſt, ein
ſanf=
tes Ruhekiſſen und ein vortrefflicher Reiſegefährte.
Kuno Graf von Hardenberg.
Seite 14.
Sonntag, den 29. Nobember 1924.
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Am 12 März 1920 hatte ich, im Begriffe nach Hauſe zu
reiſen, eine Unterredung mit Schiffer, in der er mit Genugtuung
Aber unſere Arbeit und unſere Erfolge in der großen
demokra=
tiſchen Fraktion der Nationalverſammlung ſprach, der
Ueber=
zeugung Ausdruck gab, daß unſer Wirtſchaftsleben langſam ſich
beſſere, Rohſtofflieferungen und Kredite in Ausſicht ſtünden uſw.
Ich reiſte in einer gewiſſen Beruhigung ab, um am 14. morgen3
i Gießen zu erfahren, daß eine kleine Anzahl
verantwortungs=
loſer Verbrecher die Regierung geſtürzt, die mühſelig geſchaffene
Verfaſſung über den Haufen zu werfen unternommen, eine
mili=
täriſche Herrſchaft aufgerichtet hätten — eine Bewegung, die
bekanntlich eine tiefgehende Erſchütterung unſeres Volks bewirkte
und die Beſſerung unſerer Verhältniſſe auf lange Zeit
zurück=
warf.
Doch heute intereſſiert das Verhalten des Herrn Streſemann:
Am 5. März hat er in Hamburg in vertrautem Kreiſe von der
Abſicht der Kapp, Lüttwitz und Genoſſen Kenntnis gegeben,
nach=
dem er bereits am 4. von den Abſichten, einen gewaltſamen Umſturz
zu unternehmen, unterrichtet worden war. Warum hat er nichts
gegen die Verwirklichung dieſer Abſichten unternommen, warum
ift ſeine Partei nicht vor das Volk getreten und hat, obwohl
Oppoſitionspartei, die Verfaſſungstreue proklamiert? Welches
Verdienſt hätte dieſe Partei ſich damals erringen können, und wie
glänzend hätte ihre Zukunft ſich dargeſtellt, wenn ſie das
bevor=
ftehende Unheil vermieden hätte! Aber Herr Streſemann wollte
zuſehen, wie der Haſe laufen werde, oder, wie ein Chroniſt jener
Tage ſich äußert, er wollte warten, „ob das Schiff wirklich fahren
werde, damit er im gegebenen Augenblick ſich noch an Bord
ſchwingen könne‟. Herr Streſemann hat, allein oder mit
Geſinnungsgenoſſen, eine Kundgebung der Deutſchen
Volkspartei verfaßt und veröffentlicht, in der er u. a.
erklärt,
„die bisherige Regierung habe es nicht verſtanden, das
Ver=
trauen der Mehrheit des Volkes ſich zu erwerben; nunmehr
habe ſich eine neue Regierung gebildet und alle, denen daran
gelegen iſt, daß ſich der Wiederaufbau unſeres Vaterlandes
in ruhiger, ordnungsmäßiger Weiſe vollzieht, müſſen ſich jetzt
in der Förderung zuſammenfinden, daß die neue Regierung
Bürgſchaften gibt für die Sicherheit der Ordnung, des
Eigen=
tums und der Freiheit der Arbeit. Wir fördern die ſchnelle
Ueberleitung der heutigen proviſoriſchen Regierung in eine
geſetzmäßige uſw. uſw.”
Dieſe Kundgebung hat Herr Streſemann im Lauſe des
Samstags dem Abgeordneten Herold vom Zentrum
bekannt=
gegeben, der ihm ſagte, daß eine ſolche Kundgebung geradezu
kataſtrophal wirke, weil ſie die Anerkennung der Kappregierung
in ſich trage. Herr Streſemann, hierdurch irre werdend an der
Zweckmäßigkeit ſeiner Taktik, erklärte Herrn Herold, er werde
verſuchen, den Druck noch zu verhindern. Es war aber zu ſpät,
die Veröffentlichung war bereits erfolgt.
Dieſe Tatſachen ergeben, daß Herr Streſemann ſich in
den entſcheidungsvollen Stunden den Weg zur
Kappregie=
rung offen halten wollte, daß er ein frevelhaftes
Doppelfpiel getrieben hatte, und ſie liefern den Beweis, daß
Herr Streſemann im Stande iſt, eine abenteuerliche, unheilvolle
Politik mitzumachen, wenn er glaubt, ſeine und ſeiner Partei
Herrſchaftsgelüſte befriedigen zu können.
Daß eine Reihe von Verbänden der Deutſchnationalen
Par=
tei die Kappregierung „mit tiefſter Befriedigung begrüßt”, daß
Abgeordneter Hergt, der jetzige Führer, ſofort die engſten
Be=
ziehungen zu den Machthabern der Kappregierung aufgenommen
hat, daß Hergt und Streſemann bei den folgenden
Verhand=
lungen, ſich gegen einen offiziellen Seniorenkonvent der Parteien
der Nationalverſammlung ausſprachen, „weil dies einen
direk=
ten Affront gegen Kapp bedeute,” und daß beide nur eine
form=
loſe Beſprechung der Parteiführer zulaſſen wollten — womit ſie
die Auflöſung der Parlamente anerkannten — mag nur
zwiſchen=
durch bemerkt werden.
Dieſe Dinge hat unſere ſchnellebige Zeit faſt vergeſſen, ſie
verdienen aber in das Gedächtnis des Volkes zurückgerufen zu
werden, wenn man ſich fragt: Iſt die Sicherheit der Verfaſſung,
der ruhigen Fortentwicklung unſeres Staates und
Wirtſchafts=
weſens gewährleiſtet, wenn die Deutſche Volkspartei unter
Streſemann’ſcher Führung eine ausſchlaggebende Macht erlangt?
Sind wir ganz ſicher, daß ſie nicht eines Tages mit der
Deutſch=
nationalen Partei (der ſie ja vor kurzem als tillige Heiſerin zur
Macht 4 Miniſterſitze verſprochen hat), einer Partei, die offen
abzielt auf Zertrümmerung unſerer republikaniſchen
Staats=
form, auf Wiederherbeiholung der Monarchen (ob aller 24, oder
nur eines, oder eines halben Dutzends, weiß man nicht) ſich
zu=
ſammenſchließt? Sind wir ſicher, daß die Deutſche Volkspartei
in irgendeiner ſchwierigen Lage der Republik, die nur zeitweilig
abgeſtoppte monarchiſche Geſinnung aus dem Schrank nimmt
und gemeinſam mit der Deutſchnationalen Partei deren
Be=
ftrebungen zu verwirklichen ſich anſchickt? Ich bin deſſen nicht
ſicher, ich weiß zwar, daß in den Reihen der Deutſchen
Volks=
partei viele wirklich liberale Männer ſich befinden, ich weiß aber
auch, wie ſchwankend und unzuverläſſig die Vorgängerin der
Deutſchen Volkspartei, die Nationalliberale Partei geweſen iſt.
Wie leicht Nationalliberale ihre Partei und Stellung wechſeln,
beweiſt beiſpielsweiſe das Verhalten der Herren Schiffer und
Dr. Böhme: Beide ſind 1919 von den Nationalliberalen zur
Demokratiſchen Partei gekommen, beide haben ſie jetzt wieder
verlaſſen und ſind, ein unerhörter Vorgang, im beginnenden
Wahlkampf ihrer ſeitherigen Partei in en Rücken gefallen! Ob
ſie ſchon jetzt wieder der Nachfolgerin der früheren
Nationallibe=
ralen Partei ſich anſchließen, oder noch eine Zeitlang „in der
Wartehalle” der liberalen Vereinigung Obdach ſuchen, ändert
nichts an ihrem zweimaligen Umfall.
Und was mich weiter ſchreckt iſt der Gedanke an den „
Rechts=
block”, der die Spaltung unſeres Volkes in zwei Lager, den
er=
bitterſten, politiſchen und ſozialen Kampf, die Diſtanzierung der
Arbeiterklaſſe vom Bürgertum — als wenn die Arbeiter keine
Bürger wären — herbeiführen würde. Niederhaltung der
Lebensführung der nicht begüterten Klaſſen, Schutzzölle,
Kartell=
macht, wachſende Teuerung würden unausbleiblich die Folge
ſein, wenn die Gemeinſchaft des Volkes aufgehoben und eim
Primat für gewiſſe Klaſſen geſchaffen würde.
Wir wollen keinen ſolchen Rechtsblock, ſo wenig, wie wir
einen Linksblock wünſchen, in dem etwa eine klaſſenkämpferiſch
eingeſtellte Arbeiterſchaft die Herrſchaft beſäße, wir wollen
keine Scheidung und Spaltung unſeres Volkes.
wir wollen den Ausgleich der Gegenſätze
zwi=
ſchen den Berufen und Klaſſen, wir wollen eine
gerechte Verteilung der Laſten.
Wir wollen die in der äußeren und in der inneren Politik
teils erzielten, teils in Ausſicht ſtehenden Erfolge nicht gefährdet
wiſſen, durch die Kriſenmacherei ehrgeiziger, machtlüſterner
Störenfriede. Wir wollen Stetigkeit in der politiſchen Leitung,
wir wollen aber auch nicht einem Block angehören, deſſen
ſtärk=
ſten Beſtandteil die rechtsradikale Partei bildet, die ſeit fünß
Jahren unſere Einrichtungen, unſere Staatsform und unſere
verfaſſungsmäßigen Farben bekämpft und verhöhnt. Und
ver=
geſſen wir eines nicht: Auch das Zentrum enthält einen ſtarken
rechtsgerichteten Flügel, er wird automatiſch das Uebergewicht
in dieſer mächtigen Partei erlangen, wenn die rechtsſtehenden
Parteien erheblichen Zuwachs erfahren. Die Kölner Rede des
Zentrumsführers läßt dies erkennen und ebenſo deutlich, daß
eine Stärkung der Demokratie dem Zentrum die Verwirklichung
ſeiner Parole „durch Arbeit zur Freiheit auf dem Boden der
Republik” ermöglichen wird.
Ich ſchließe dieſe Betrachtungen mit einigen Worten des
Hiſtorikers Hans Delbrück eines alten Konſervativen, der
in dieſen Tagen erklärt hat, daß er bei dieſer Reichstagswahl
fürdie demokratiſche Liſte ſtimme, mit der Begründung,
es könne keine verderblichere Parole geben, als Bürgerſchaft
gegen Arbeiterblock: „Zahlloſe deutſche Volksgenoſſen”
ſo ſchreibt er, „die nicht der Demokratiſchen Partei angehören,
teilen meine Auffaſſung, daß aus Gründen der äußeren wir der
inneren Politik möglichſt alle Volkskräfte zuſammengefaßt
wer=
den müſſen und daß dies heute die Aufgabe der Demokratiſchen
Partei iſt.”
Deshalb: Keinen Bürgerblock keine Spaltung
des Volkes in Schwarz=Weiß=Rot und Schwarz=
Rot=Gold ruhige Weiterentwicklung auf dem
ſeitherigen Wege.
Juſtizrat Dr. W. Grünewald Gießen.
Warum Politik der Mitte?
Was iſt Politik der Mitte? Außenpolitiſch:
Grad=
linige Fortſetzung der Politik, die mit dem Londoner Abkommen
ſo erfolgreich begonnen hat. Vernünftige Ausführung des
Frie=
densvertrags, Hebung des Vertrauens zwiſchen den Nationen
und damit Freimachung des Weges für den Wiederaufſtieg des
deutſchen Volkes mit dem Endziele der Befreiung des beſetzten
Gebietes. Innenpolitiſch: Vermeidung aller
innenpoliti=
ſchen Erſchütterungen, Ueberbrückung der Klaſſengegenſätze,
Hebung der Wohlfahrt des geſamten Volkes, Stärkung der
Wirt=
ſchaftskraft wie der Konſumkraft, gerechte Verteilung von
Steuern und Laſten.
Wer hat bisher dieſe Politik der Mitte verbürgt? Das
waren Jahre hindurch: das Zentrum, die Deutſch=
Demo=
kratiſche Partei und die Sozialdemokraten. Nach
jahrelanger heſtiger Bekämpfung dieſer Politik der Mitte hat ſich
ſeit faſt zwei Jahren auch die Deutſche Volkspartei dazu
bekehrt. Zuletzt wurde ſie verantwortlich vertreten durch Deutſche
Volkspartei, Zentrum und Demokraten, aber unterſtützt von den
Sozialdemokraten.
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Wer iſt der Feind der Politik der Mitte? Das ſind die
beiden extremen Parteien rechts und links: die Völkiſchen und
die Kommuniſten, und es gehören weiter dazu die Deutſch=
Nationalen. Die Deutſche Volkspartei will zwar die Deutſch=
Nationalen in der Regierung haben und glaubt an ihre
Bekeh=
rung, weil 49 Abgeordnete aus Angſt vor einer Auflöſung des
Reichstages für das Eiſenbahngeſetz geſtimmt haben. Die
Deutſchnationalen lehnen aber ſelbſt eine
Poli=
tik der Mitte ab ſie wollen eine Nechtspolitik. Die Deutſch=
Nationalen ſind ſchärfſte Gegner des Londoner Abkommens; ihr
Wahlkampf im Mai 1924 galt faſt ausſchließlich dem Dawes=
Gutachten. Sie ſind Gegner der Erfüllungspolitik, der
Verſtän=
digung mit unſeren ehemaligen Feinden, des Völkerbundes.
Sie ſind unverſöhnliche Feinde der Republik, der demokratiſchen
Verfaſſung, des Aufſtieges und der Verſöhnung der unteren
Klaſſen. Ihr Ideal iſt der Bürgerblock, in dem ihre Politik
ausſchlaggebend ſein muß.
Drum: Wer den Deutſch=Nationalen die Geſchicke des
Vater=
landes in die Hände ſpielen will, der gefährdet das Londoner
Abkommen, ſetzt das aufkeimende Vertrquen des Auslandes in
die deutſche Politik aufs Spiel, bedroht die Republik und
ver=
nichtet die innere Einheit des Volkes. Aeußere und innere
Wirren wären die unvermeidliche Folge.
Wer die Politik der Mitte will, darf die Deutſch=
Natio=
nalen nicht dazu wollen!
Was iſt das, ein Bürgerblock? Ein ſolches Gebilde iſt nichts
Neues in der deutſchen Politik. Etwas Aehnliches hat’s einmal
in dem „ſchwarz=blauen Bülowblock” gegeben, und ſeitdem hat
man oft den Lockruf derer gehört, die das „Bürgertum” gegen
die Sozialdemokratie ſammeln und ſo das deutſche Volk in
zwei unverſöhnlich einander
gegenüber=
ſtehende Lager treiben wollten. Man nannte das
„nationale” Politik; ihr Zweck war aber die politiſche und
wirt=
ſchaftliche Niederhaltung der beſitzloſen Klaſſe. — In den Zeiten
wirllicher Not, im Kriege und nach dem Zuſammenbruch, mußte
man anerkennen, daß auch die in der Sozialdemokratie
organi=
ſierte Arbeiterſchaft durchaus ihre Schuldigkeit getan hatte, daß
Deutſchlands ärmſter Sohn zugleich ſein
treueſter war. Heute iſt das und das tapfere Verhalten der
Arbeiterſchaft und Beamtenſchaft in dem Ruhrkrieg vergeſſen.
Heute hat man wieder das Bedürfnis, zu unterſcheiden nach
bürgerlich und nicht national. Dieſe Zweiteilung der
Nation iſt ein Verbrechen am deutſchen Volke.
Und warum dieſer neu= Verſuch? Doch nur zu dem Zweck, um
eine Verſicherungsgefellſchaft auf Gegenſeitigkeit zwiſchen den
Mächtigen der Wirtſchaft gegen die breite Maſſe der Abhängigen
zu ſchaffen und die Laſten aus dem Londoner Abkommen den
Wünſchen dieſer Machthaber entſprechend auf die ſchwächeren
Schultern abzuwälzen. Zu dieſem Zweck ſoll das ſchaffende
Volk in die Oppoſition zum Staate gedrängt werden. Das iſt
der Zweck des Bürgerblocks.
Die Parteien des Bürgerblocks.
Das Wahlziel der Deutſchen Volkspartei, iſt die Schaffung
einer „Mehrheit von den Deutſchnationalen bis zum Zentrum”,
alſo der ſogenannte Bürgerblock. Für die Politik dieſes
Bürger=
blocks wird die Parole der Deutſchnationalen beſtimmend ſein:
„Rechts ſchwenkt! Marſch!”
Die Deutſchnationalen machen nur eine entſchieden rechts
ge=
richtete Politik mit. Wer nicht weiß, was das bedeutet, der
erinnere ſich an die Politik der Preußiſch=Konſervativen aus den
früheren Jahrzehnten. Gewaltpolitik, brutale Machtausübung,
Rechtsungleichheit, Unterdrückung und Belaſtung der Maſſen, das
waren die Markſteine auf dem Wege ihrer Politik.
Das Zentrum kann nach ſeiner ganzen bisherigen Haltung
eine ſolche Politik nicht mitmachen. Aber die Deutſche
Volkspartei ſcheint es zu wollen. Herr Dr. Streſemann
meint zwar, er könne die Deutſchnationalen zu einer Politik der
Mäßigkeit und der Vernunft erziehen. Aber wer Andere
„erziehen” will, muß ſelber wiſſen, was er will,
mußeine zielbewußte Politik verfolgen. Tut das
die Deutſche Volkspartei? Nein!
Ihre Politik während der letzten ſechs Jahre war eine
Politik des Schwankens, der Unklarheiten, der
Verwirrung.
Wie hat ſie nicht den „Erfüllungspolitiker‟ Dr. Wirth
be=
kämpft, und doch wurde Dr. Streſeniann, der den unſeligen
Ruhr=
krieg des Kabinetts Cuno—Becker liquidierte, der energiſchſte
Er=
füllungspolitiker. Die Erfüllungspolitik leitete er mit der Linken
ein und jetzt will er ſie mitrechts gegen links ausführen und
fortſetzen. Iſt das „Realpolitik”?
Und die Deutſchnationalen? Was ſoll ihnen der
Bürgerblock bringen? Die Erfüllung ihres Strebens nach
der Macht. Dort wollen ſie realtionäre Gewaltpolitik machen:
gegen die Verſtändigung mit dem Auslande,
gegen die Nepublik,
gegen die Politik der Mitte.
Der Heſſiſche Bauernbund aber iſt nichts anderes, als eine
Filiale der Deutſchnationalen Partei. Die auf der
Liſte des Bauernbundes gewählten Abgg. Dorſch und Glaſer
waren Mitglieder der deutſchnationalen Fraltion.
Alfo Wähler! Seht Euch vor. Den Totengräbern des
Reichs, den Bürgerblockparteien keine Stimmel
Der wirkt ſtaatserhaltend?
Die Weimarer Verfaſſung beſtimmt: „Das Deutſche
Reich iſt eine Republik.‟ Denn Republik iſt nach dem
Zuſammenbruch und nach dem völligen Verſagen der deutſchen
Fürſten die einzig mögliche Staatsform. Der ſtolze Traum vom
deutſchen Kaiſertum iſt durch die Schuld Wilhelms II. endgültig
ausgeträumt. Zu einer Umänderung der beſtehenden
Staats=
form zugunſten der Monarchie auf geſetzlichem Wege iſt eine
Zweidrittel=Mehrheit im Reichstage nötig. Dieſe Mehrheit
wird in Deutſchland niemals vorhanden ſein.
Wer alſo das Ziel verfolgt, die beſtehende
Staatsform zu beſeitigen kann das nur
er=
rleichen auf dem Wege der Gewalt, durch
Bür=
gerkrieg. Iſt das ſtaatserhaltend?
Die Deutſche Volkspartei will die „ſtaatserhaltenden”
Par=
teien ſammeln unter der Parole „Schwarz=weiß=rot” Und dazu
rechnet ſie außer dem Zentrum vor allem die Deutſch=
Natio=
nalen, die ſchärfſten Feinde des beſtehenden Staates und des
gleichen Rechts. Alles am Staat und im Staat „Schwarz=Weiß=
Rot” aber iſt für ſie nicht ein Zeichen der Erinnerung an die große
Vergangenheit des Deutſchen Reichs (das könnte man verſtehen),
ſondern es iſt das Symbol der Feindſchaft gegen
den beſtehenden Staat, gegen die Republik mit dem
Symbol „Schwarz=Rot=Gold”
Iſt eine Partei ſtaatserhaltend, die die
beſtehende Staatsform bekämpft, ohne Ausſicht
zu haben, auf geſetzlichem Wege eine andere Staatsform zu
ſchaffen?
Iſt eine Partei ſtaatserhaltend, die die
großen Maſſen der Republikaner und vor allem die Arbeiterſchaft
in die Gegnerſchaft zum Staat treiben will und ſo die Gefahr
des Bürgerkriegs heraufbeſchwört?
Iſt eine Partei ſtaatserhaltend, die — wie
die Deutſch=Nationalen — mit dem Ruf nach den Hohenzollern
und mit ihren Kriegsdrohungen das Deutſche Reich den
ſchwerſten außenpolitiſchen Gefahren ausſetzt?
Wer aber iſt in Wahrheit ſtaatserhaltend?
Staatserhaltend iſt, wer dem Deutſchen Reich
wirk=
lichen und ehrlichen Frieden mit der übrigen Welt verſchafft,
wer ihm Anſehen und Vertrauen im Auslande
erwirbt.
Staatserhaltend iſt, wer das deutſche Volk
innerlich eint in dem Gedanken, auf dem Wege der
Verſtändi=
gung die volle Freiheit des deutſchen Volkes und vor allem
des beſetzten Gebietes auf dem raſcheſten Wege zu
er=
ringen.
Staatserhaltend iſt, wer den Willen hat und den
Weg zeigt, alle Volksgenoſſen zu freudigen und opferwilligen
Trägern des Staatsgedankens zu machen, wer nicht ganze
Volks=
ſchichten gegen den Staat aufhetzt.
Staatserhaltend iſt: kurz geſagt — nur der aufrichtige
Republikaner.
Die ſterbende „Demokratiſche Partei‟.
Die ebenſo erfreuliche wie ſelbſtverſtändliche Ablehnung des
Bürgerblocks” hat einige am äußerſten rechten Rande der Partei
ſtehende Mitglieder der Deutſch=Demokratiſchen Partei veranlaßt,
aus ihrer bisherigen politiſchen Gemeinſchaft auszutreten und ſich
nach rechts zu wenden. Darunter befanden ſich auch einige
be=
kanntere Abgeordnete. Ob bei allen dieſen Herren lediglich die
Rechtsneigung oder bei einigen auch die Erkenntnis
ausſchlag=
gebend war, daß ſie für ein Abgeordnetenmandat nicht mehr in
Betracht kämen, mag unerörtert bleiben. Wegen dieſer wenigen
Austritte machen die Rechtsparteien Tag für Tag einen großen
Zinnober. Täglich wird unter dem Titel. Maſſenflucht aus der
Demokratiſchen Partei” das Ende der Demokratiſchen Partei
te Märchenbuch aus ſeiner Jugendzeit
m vom Tannenbaum vor. — Von dem
im grünen Walde wuchs, der ſo klein
ihn fortſpringen konnte, der von Jahr
d ſo gerne in die Stadt wollte, um dort
Blanz und Herrlichkeit zu prangen. Sein
d dann kam das traurige Ende! — Mit
n die Kinder das eigene Bäumchen an,
te?
zies Adentslichtlein an, von denen nun
uf dem Bortbrett ftehen, jedes in einer
eibe, mit grünen Tannenzweiglein be=
Licht einen Vers oder Spruch, der auf
eiſt, das nun bald wieder Einzug halten
gen. Hell erklingen die alten
Advents=
d alle Herzen öffnen ſich weit — Weih=
Haus.
Dd.
räuche am Nikolaustag
r bei unſeren Vorfahren jener Tag, an
Julfeſtes unter allerlei Mummenſchanz
mentlich der Jugend, freudig begingen.
an dieſem Tage der mit Erbſenſtroh
Opfertier des Julfeſtes beſtimmt war.
purde auch ein Schimmel zu gleichem
Wotans Roß darſtellen ſollte, mit dem
8 wilden Heeres die Herbſtnächte
durch=
gleitung befand ſich auch ein Furcht
er=
mit langem, breitem Barte, buſchigen
enden Augen und mit einer großen
artigen Kinder ſtrafte. Für artige trug
äckiger Aepfel bei ſich, die er ihnen zur
ſe Apfelſpende ſpielte einſt beim heili=
Rolle, als dieſer vor ſeiner
Heilig=
i Lydien im 4. Jahrhundert lebte. Dort
Familie eines verarmten Edelmannes
derſelben für deſſen Töchter, die als
Jungfrauen geſchätzt wurden, goldene
menſchenfreundliche Tat blieb im Volke
ſich die Nikolausbräuche noch erhalten
Apfel auch eine Hauptrolle. Zwar heißt
ſer und Wotansbegleiter heute je nach
den, ſo in Schwaben Bercht, am
Nieder=
elſaß Hans Trapp und in Oeſterreich
h im Volksmund ſchon längſt mit dem
fiziert. Aber das Belohnen und
Be=
ter noch heute aus und ſtellen ſie ihm
em Zwecke vors Bett, oder die
Schlaf=
ohl auch ſeine Aepfel rotbackig oder
ver=
en und rollt beſonders artigen Kindern
Dieſe legen ihm, in der ſicheren
Erwar=
de, auch heute noch in manchen
Gegen=
der ein Stück Brot für ſeinen Schimmel
nſterbrett
n=Rundſchau
der Tuberkuloſe. Eine Reſolution,
ut aller Kreiſe außerordentlich wichtig ift,
ttralkomitee zur Bekämpfung der
Tuber=
reuß. Miniſter für Volkswohlfahrt
ſämt=
nten und dem Polizeipräſidenten in
dieſer Reſolution beſteht die große
Ge=
s Krieges vollſtändig zum Stillſtand ge=
Tuberkuloſe, die vor dem Krieg
erfreu=
war, in das Gegenteil umgeſchlagen iſt,
jung der Konſtitution durch
Unterernäh=
tliche Not und vor allem die
Wohnungs=
rboden für die Wiederzunahme dieſer
namentlich den Nachwuchs ernſtlich
K. G.
nd Wohlfahrtspflege. Auf dem
en Sozialpolitiſchen Kongreß, der von
iet wurde, referierten Fräulein Krieger
Die Aufgaben der beamteten Frauen”,
den) über „Die Stellung der beamteten
Dr. Gertrud Bäumer über „Die
Zu=
beamtinnen mit der freien weiblichen
t und Land.”
darum nicht finden läſſen, weil ſie in
rie unmerkbar eingeordnet ſind: unter
e die Tür eines Wandſchränkchens, —
as anderes vortäuſchen, als ſie
eigent=
ſteinerner Kamin in einem Gemach iſt
zu einem Geheimverſteck! Man ſollte
vohlaufgezogenen Haushalt verwenden,
zeitweilig wenig oder ganz unbewacht
gende Landhäuſer, Schlöſſer auf dem
iunſerer Zeit, wo Villeneinbrüche leider
Sordnung ſind, einen geeigneten Platz
zu haben. Es iſt erſtaunlich, wie
leicht=
hen hinſichtlich des Tafelſilbers ſind.
n einem Speiſezimmer zu ebener Erde
eine Tür zur Gartenſtraße iſt — in die
Kein Wunder, wenn Einbrecher ein
er übliche Wolfshund, der heute als
t zufällig eines Tages und am nächſten
erſchwunden.
Aafgabe, den Eingang zu ſeinem Geheimkabinett zu finden.
ſch ſuchte, prüfte die Tapeten nach verborgenen Türen, forſchte,
lopfte, ich konnte nichts entdecken, ja ich kroch in den
Kleider=
ſchrank, um in ſeiner Rückwand vielleicht ein Pförtchen
feſtzu=
tellen — umſonſt. Als ich mein Bemühen ſchließlich aufgab, griff
vein Freund ſchmunzelnd nach einem Kleiderhaken, an dem ſein
iat hing und ſiehe, es geſchah ein Wunder: es löſte ſich ein kunſt=
Aler Mechanismus, und der ganze Kleiderſchrank machte plötz=
H eine Rechtsdrehung lautlos in das Zimmer: Dahinter
er=
chien das Türchen des geheimen Kabinett=
In einem ſächſiſchen Landhauſe ſah ich eine Art von Alkoven,
dem ein höchſt bequemer Divan ſtand, darüber hingen an den
ihlichen Meſſingnägeln einige Bilder. Auch hier ſchlug mir der
12 Dr. Alexander Koch „Das ſchöne Heim”, zweite, ver=
Sqabe 1924. Ein textlicher Ratgeber zur Ausgeſtaltung und
ig der Wohnung mit über 100 Beiträgen erſte: Architekten
künſtler und Aeſttheten. Verlagsauſtalt Alexander Koch G. m. b. H.
karmſtadt. M. 10.
Für unſere Zeiten ſind nun gerade ſolche geheime Verſtecke,
wie die zuletzt geſchilderten, noch immer recht praktiſch, und
Archi=
tekten und Raumkünſtler ſollten ſie jedem Bauenden empfehlen.
Rechtzeitig im Plane vorgeſehen und mit Geiſt und Witz
konſtru=
iert, ſind ſie überaus nützlich; auch die Erfahrung hat gelehrt,
daß ſie eine große Sicherheit gewähren, da ſie unendlich ſchwer
aufzufinden ſind.
Am häufigſten findet man an Geheimverſtecken in unſerer
Zeit einen in die Zimmerwand eingebauten kleinen
Panzer=
ſchrank, für deſſen „Uebertürung” man ein Bildchen zu wählen
pflegt. Sind dieſe Einrichtungen auch nicht gerade übermäßig
ſicher, durch ihre Panzerplatten zwingen ſie den Dieb immer zu
einem gewiſſen Ritardando. Man kann ſie natürlich mit Aufwand
von einiger Erfindungsgabe weſentlich verſteckter geſtalten.
So iſt ein großer Spiegel, der ſcheinbar an der Wand
be=
feſtigt, ein guter Deckmantel für ein Geheimterließ, auch an
Kaminen ſind leicht und geſchickt gute Verſtecke unterzubringen.
Man muß überhaupt bei den Verſtecken zwei Arten unterſcheiden,
in die Anrichte auch ein
Panzerſchränk=
wer einmal geſehen hat, wie ſchnell
kundige Hände mit den modernſten techniſchen Hilfsmitteln
Panzerſchränke „knacken”, der mißt auch ſolchen Vorrichtungen
allzu große Sicherheit bei. Ein Silberſchrank oder eine kleine
Silberkammer, ein Geheimarchiv oder ein Aufbewahrungsort
für wertvolle Sammlungsgegenſtände muß auch zugleich ein
Ver=
ſteck ſein, das ſchwer, überhaupt nicht zu entdecken iſt. Wie es
frei=
lich einzurichten iſt, darüber laſſen ſich keine allgemeinen Regeln
aufſtellen, es iſt das Sache eines erfinderiſchen Architekten oder
Raumkünſtlers, der leicht eine Einrichtung treffen wird, die ſelbſt
den Hausangeſtellten jahrelang verborgen bleibt; eine praktiſche
Wichtigkeit, die als allgemeine Regel gelten kann, iſt die, daß
dieſer Raum durchaus trocken iſt und Ventilation hat, denn ohne
dieſe Eigenſchaften würde er unbrauchbar ſein!
Man unterſchätze den Wert von Geheimverſtecken nicht,
wenn ſie Sicherheit geben, gewähren ſie auch Sorgloſig
keit und Sorglöſigkeit iſt ein angenehmer Hausgaſt, ein
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mgekündigt. Geht der Stoff aus, dann beſtellt man ſich einen
Artikel von einem Ausgeſchiedenen oder man bringt in der Illu=
Prierten Beilage die Bilder von dieſen Helden des Tages, zu
welcher Ehre ſie vermutlich ſonſt nie in ihrem Leben gekommen
wären.
Wie ſieht’s nun in Wirklichkeit aus?
Mit den fünf Reichs= und Landtagsabgeordneten ſind im
ganzen Reich noch nicht 100 Perſonen aus der Partei ausgetreten.
Dafür ſind Tauſende neu eingetreten, die neues Vertrauen zu
der Demokratiſchen Partei gefaßt haben. Davon erzählt die
Rechtspreſſe nichts und auch nichts von der geradezu
be=
geiſterten Kampfesſtimmung, die allerorten in der
Partei herrſcht. Man ſieht wieder eine klare, einwandfreie
poli=
tſche Linie vor ſich, das ängſtliche Leiſetreten hat ein Ende. Das
Kärkt die Geſchloſſenheit und die Schlagkraft der Partei. Die
Folgen haben ſich in den Wahlen in Hamburg
and in Anhalt gezeigt.
In Hamburg konnte die Demokratiſche Partei ihre
Stim=
menzahl gegen die letzte Wahl im Mai 1924 beträchtlich ſteigern.
In Anhalt eine Verdreifachung der bisherigen demokra=
Eſchen Abgeordnetenzahl.
So ſieht der Untergang der Demokratiſchen Partei aus.
An die Aufwertungsfreunde!
Die Frage der Aufwertung iſt keine Frage der
Partei=
politik, ſondern eine Frage des Rechts und eine Frage der
Beiſtungsfähigkeit. In allen Parteien gibt es
Aufwertungs=
freunde und Aufwertungsgegner. Es kommt nicht darauf an,
was die Parteien im Wahlkampf verſprechen, ſondern was
ſie vor dem Wahlkampf getan haben.
Die Deutſchnationalen verſprechen jetzt goldene
Berge, aber ſie bleiben die Antwort ſchuldig, wenn man fragt,
woher das Geld kommen ſoll. Die Demokraten haben
bor der Aufwertungsverordnung gegen ſie Einſpruch erhoben=
Re haben dann wenigſtens die Erhöhung des Satzes von 10 auf
15 Prozent durchgeſetzt.
Die Deutſchnationale Partei hat den Beſt’ſchen
Entwurf nicht angenommen; nur der Abgeordnete Dr. Steiniger
hat ſich für ihn ausgeſprochen. Die Heſſiſchen Demokraten
haben ſich am 5. Februar 1924 gegen jede Beſchränkung der
Auf=
wertung durch Geſetz ausgeſprochen.
Die Deutſchnationalen werden unter dem Einfluß
der Schwerinduſtrie nie für eine Aufwertung der
Induſtrie=
pbligationen zu haben ſein. Die Heſſiſchen Demokraten
Haben am 5. Februar 1924 verlangt, daß die öffentlichen An=
Leihen nicht annulliert, ſondern nur geſtundet und während
der Stundung mäßig verzinſt werden.
Der Deutſchnationale Graf Kalkreuth, als Vertreter
des Landbundes, hat vor dem Aufwertungsausſchuß erklärt, die
Kandwirtſchaft könne nur aufwerten, wenn
1. die Reichsanleihe aufgewertet würde,
2. die Getreidezölle eingeführt würden,
3. die landwirtſchaftlichen Frachten ermäßigt würden,
4. der Landwirtſchaft aus öffentlichen Mitteln billige Kredite
zur Verfügung geſtellt würden.
D. h.: Der Landbund will tatſächlich nicht
auf=
werten.
Die Deutſchnationalen verſprechen weitgehende
Aufwertung; aber die Demokraten haben ſich bemüht, die
Mittel für die Aufwertung zu beſchaffen durch
1. erhöhte Vermögensſteuern (Antrag Dernburg)
2. Bereitſtellung des Münzgewinns (mehr als 300 Millionen)
3. Heranziehung der Gemeinden, die Inflationsgelder in
werbendem Beſitz angelegt haben.
Die Deutſchnationale Partei hat immer in erſter
Linie die Intereſſen der Schwerinduſtrie und der Großagrarier
vertreten. Beide Gruppen ſind ſelbſtverſtändlich gegen eine
Auf=
wertung. Herr Dr. Beſt glaubt daran, daß die Deutſchnationale
Partei die Aufwertungsfreunde zufriedenſtellen werde. Aber
er hat ſelbſt betont, daß er bisher dem politiſchen Leben
fern geſtanden hat. Wer bisher ſchon im politiſchen
Leben drin geſtanden hat, glaubt das Gegenteil. Es ift gut,
wenn Herr Dr. Beſt in den Reichstag kommt. Aber es iſt nicht
gut, wenn die Aufwertungsfreunde die Deutſchnationalen Liſten
wählen. Das haben ſie nicht nötig, denn Herr Dr. Beſt ſteht auf
der Reichsliſte an ſo ſicherer Stelle, daß er ohne die Stimmen
ſeiner Anhänger gewählt wird. Die Stimmen der
Auf=
wertungsfreunde kommen nicht Herrn Dr. Beſt,
ſondern irgendeinem weiter unten ſtehenden
deutſchnationalen Kandidaten zu, den der
Wäh=
ler nicht kennt und für den auch Dr. Beſt nicht einſtehen
kann. Die Hoffnung auf eine ausreichende
Auf=
wertung wächſt mit dem wirtſchaftlichen
Auf=
ſtieg Deutſchlands. Ihn verbürgt nur die
Ver=
ftändigungs= und Befreiungspolitik, die die
Linksparteien unter Führung der Demokraten
konſequent verfolgt haben und die jetzt die erſten
Früchte trägt. Die Deutſchnationalen haben dieſe Politik
immer bekämpft. Wem an der Aufwertung liegt, der wähle
demokratiſch. Herr Dr. Beſt kommt auch ohne ſeine Stimme in
den Reichstag.
Der Heſſiſche Bauernbund.
Der Heſſiſche Bauernbund will eine berufliche Vereinigung
ſein. Als ſolcher müßte er wie andere Berufsvereinigungen
politiſch neutral ſein. Das iſt er nicht. Er iſt ſelbſt
poli=
tiſche Partei. Da er aber keine eigene Staatspolitik
zu treiben vermag, hat er ſich in dieſen, den
eigentlich politiſchen Fragen, vollſtändig der
Deutſchnationalen Partei untergeordnet. Die
bauernbündleriſchen Mitglieder des Reichstags Dorſch und
Glaſer waren Mitglieder der Deutſchnationalen
Reichstagsfrak=
tion. Im Heſſiſchen Landtag beſtand Fraktionsgemeinſchaft mit
der Deutſchnationalen Partei,
alſo: Wer die Bauernbundliſte wählt, wählt in
Wahr=
heit deutſchnational.
Wer ſind die bauernbündleriſchen Führer?
Der Rechtsanwalt Dr. v. Helmolt, neu hinzu kommt
der frühere demokratiſche Seminarlehrer Dr.
Leucht=
gens, der Direktor der Zuckerfabrik Dr. Müller.
Wo ſind die führenden Bauern?
Den einzigen Mann, der etwas leiſtete und Achtung in allen
Parteien genoß, den Abgeordneten Brauer, hat man abgeſägt.
Dem Bauernbund kommt es offenbar nicht darauf an, in
erſter Linie die Belange des Berufsſtandes zu vertreten, ſonſt
würde er ſich nicht bewußt in Gegenſatz zu allen übrigen Parteien
ſetzen, ohne deren Zuſtimmung ſie niemals etwas erreichen
kön=
nen. Ihre Hauptaufgabe beſteht offenbar darin, unverſtandene
deutſchnationale Politik zu machen.
Demokratie und Mittelſtand.
Die Rechtsparteien ſuchen den gewerblichen
Mittel=
ſtand (Handwerker, Kaufleute, Kleingewerbetreibende) in ihre
Netze zu ziehen. Dieſe Kreiſe ſollen ihnen helfen, die Intereſſen
der Schwerinduſtrie und des Großagrariertums
in den Vordergrund zu drängen. Handwerk und Handel ſind
groß geworden auf der Grundlage der liberal=demokratiſchen
Geſetzgebung: Freie Entfaltung der Perſönlichkeit, beſte
allge=
meine und berufliche Ausbildung und Freiheit des Schaffens.
Das ſind die Grundbedingungen, unter denen der gewerbliche
Mittelſtand groß geworden iſt und unter denen allein er nur
weiterleben kann.
Der ſteuerliche Druck und mancherlei unſoziale und die
Wirt=
ſchaft bedrückende Laſten, die nur der augenblicklichen Not der
Zeit und der Verwirrung der Inflationszeit ihr Daſein
ver=
danken, müſſen baldigſt verſchwinden und gerechten und
trag=
baren Steuern Platz machen. Der heſſiſche
Finanz=
miniſter war der erſte, der neben der Senkung der
Reichs=
ſteuern auch eine Senkung der Grund= und
Gewerbe=
ſteuern vorgenommen hat. Welche deutſchnationale
Regierung in Deutſchland hat das nachgemacht ?
Der Hausbeſitzer hat Anſpruch, daß er baldigſt — unter
gleichzeitiger Förderung des Wohnungsbaues — von den Feſſeln
der Zwangswirtſchaft befreit wird. Die Aufwertungsfrage muß
nach den Grundſätzen der Billigkeit geregelt werden, damit die
Frage der Miete zu einem gedeihlichen Abſchluß gelangen kann.
Bleibt die Sonderſteuer vom Grundbeſitz als notwendige
Ergän=
zung der Teilaufwertung der Hypotheken beſtehen, dann muß ſie
ſo umgeſtaltet werden, daß die bisherige Belaſtung des
Haus=
beſitzers als Steuereintreiber beſeitigt wird.
Der Mittelſtand iſt ein Eckpfeiler im
Staats=
gebäude. Ihn zu erhalten und zu ſtärken, iſt die
ſelbſtver=
ſtändliche Aufgabe der Demokratie, die in ihm ihre beſten
Wurzeln hat.
Berantwortlich: W. Schuckmann, Druck: k. C. Wittich; beide im Darmſtadt
Siemlliälier
Darmstadt / Schloßgraben 73a
direkt hinterm Schloß
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Sonntags geöffnet
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iſt das
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(Es bringt edle Muſik unſerer erſten Künſiler
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Darmſtadt Telephon 2579
Beorgenſtr. 11
A dven
Von Ada Baronin Fircks.
Um den Flügel geſcharrt in geheimnisvollem Halbdunkel
tehen Kinder. — „Stille — — heilige Nacht!”
Sie ſingen zögernd und als mußten ihre Stimmen nach den
Slängen ſuchen. In ihren Augen wiederleuchtet matt das Licht
Her einzelnen Kerze, die aus dem Gezweig des kleinen Advent=
Haumes heraus ſpärlichen Schein wirft. Eines Nachtfalters
Flügel verbrennen an der Flamme, daß es einmal leiſe
auf=
niſtert und ſich die rieſenhaften Schatten an den Wänden für
Augenblicke bewegen. Sie betaſten geſpenſtig, was ihnen im
Raume begegnet, ſie greifen danach, erreichen es. „Nichts, wie
leine Schatten ſind wir”, ſagen ſie, „Schatten eines
unanſehn=
lichen Tannenbäumchens, das ihr Menſchen gefällt habt, weil es
Eure Adventstradition ſo berlangt.”
Und dennoch ſind ſie unheimlich. Sie betaſten unſere
Zimmer=
ſwände in der Düſterkeit, wie ſie unſer Gewiſſen betaſten. Sie
dringen in das tiefſte Dunkel ein, als Wegbereiter, als
Verkün=
diger deſſen, was Glücklichen gebracht werden ſoll, jenen, denen
das Schimmern in den Aeſten die Richtung zeigt.
Und leiſe und zögernd wie das Flackern der einſamen Kerze,
wie das Taſten des Schattenbildes ſingen die Kinder. Ein wenig
befangen noch ſind ſie, ein wenig leer noch durch die
weihnachts=
loſe Zeit, die lang und faſt endlos dem heutigen Adventstage
vorausging. — Nun aber, — nun leuchtet ihnen das erſte Licht.
Ihre Augen ſchauen verwundert, — ängſtlich.
Heiligkeit heute! — — Stille!
Doch ein zweites Licht wird am kommenden Sonntag dieſem
erſten zur Seite leuchten, das wiſſen ſie. — Die Schatten werden
hann weniger unheimlich ſein und weniger groß. — Und ein
drittes wird helfen kommen, — — endlich auch noch das vierte.
Der Kinder ſuchende Stimmen werden heller, deutlicher.
Ihr Augen ſtrahlen trotz der Dunkelheit, — ihre Herzen erwachen,
fängen an zu ſchlagen in Ungeduld..
„Stille — — heilige Nacht,” — — um aus dieſer jubelloſen
Zeit, in unmäßiger Freude jenem Weihnachtszittern der
Jahr=
lämderte entgegenzugehen!
Vorweihnachtliche s
In dieſe trüben, dunklen Wochen wirft das Weihnachtsfeſt
ſeinen Glanz voraus. —
Der Tag erwacht träge und langſam; graue, feuchte Nebel
hängen draußen zwiſchen Bäumen und Häuſern; fröſtelnd, im
beſchleunigten Schritt, wird der Weg ins Geſchäft, zur
Arbeits=
ſſelle zurückgelegt. Kinder laufen zur Schule, — noch immer kein
Echnee! Wie werden ſie jubeln, wenn die erſten Flocken
wir=
h5i! Meiſt zerrinnen ſie ſchnell auf dem Aſphalt der Großſtadt
ürid hinterlaſſen nur eine ſchmutzig=graue Schicht. —
Der kurze Tag geht früh zur Rüſte. Oft glüht im Weſten
fürig das Abendrot, — langſam erblaſſend — dunkel ſtehen die
Tilhouetten von Häuſern und Bäumen gegen den noch hellen
Kimmel. In den Straßen wird es dämmerig, leichte Abendnebel
hängen um Dächer und Türme und füllen die langen
Straßen=
z iten. Die Laternen flammen auf, die Auslagen der Geſchäfte
ſiid hell beleuchtet, ihr Licht fällt auf die Straßen hinaus. Eine
ſchwarze Menſchenmenge zieht an ihnen vorüber — viele Wünſche
Awachen beim Anblick aller Herrlichkeiten. Der ſchmale
Geld=
heutel mahnt zur Zurückhaltung — aber wie gerne möchte man
boch ſeinen Lieben eine Weihnachtsfreude machen! — Wieviel
bird in dieſen Wochen gerechnet und überlegt, wieviele Wünſche
müſſen geſtrichen werden, wie manches wird noch durch Entſagung
und Sparſamkeit ermöglicht. Wer möchte nicht dankbare Freude
än Weihnachtsabend aus ſtrahlenden Kinderaugen leuchten
ſehen, — wer möchte nicht Not lindern helfen, die, ach, ſo drückend
äuf ſo vielen liegt?
Die Kinder haben viele Wünſche. An den Auslagen der
Spielwarengeſchäfte drängt ſich’s Tag für Tag — beſonders
mit=
tags auf dem Heimweg von der Schule, — mit blanken,
begehr=
lichen Augen! Die Puppe im blauen Kleid ſteht Tag und Nacht
dor dem ſehnſüchtigen Herzen eines kleinen Mädels, und der
Aüb’ träumt nur noch von der Eiſenbahn, die auf blanken
Schienen rollt. — Vater und Mutter wechſeln mit wehmütigem
Lächeln einen Blick, wenn ſolche Wünſche daheim laut werden.
Ja, — früher einmal — aber jetzt — du lieber Gott!
Glücklicher=
veiſe aber wiſſen ſie auch, daß Kindeshand bald gefüllt iſt.
Mut=
txs fleißige und geſchichte Hände nähen der alten Puppe, die
mit neuem Kopf und blonden Locken aus der Puppenklinik
Geheime Verſtecke oder häusliche Sicherheit
In einem wohlbedachten Hausplan werden für Zeiten
all=
meiner Unſicherheit zweckmäßiger Weiſe einige
Geheim=
erſtecke vorzuſehen ſein, welche Koſtbarkeiten aller Art,
ößere ſowohl wie kleinere, aufzunehmen geeignet ſind. Es
wird das von den meiſten Raumkünſtlern verabſäumt, ſehr zu
Iſrirecht; gar manchem Hausbeſitzer wäre Schaden und Aerger
er=
ſpart geblieben, hätte ſein Raumkünſtler ihn recht beraten und
r Sicherheiten Sorge getragen. Wer fein Silber, ſeinen
Xhmuc, ſeine wertvollen Antiguitäten während einer
Sommer=
iſe gut unterbringen kann, ohne ſie unter mancherlei
Schwierig=
keäten und Hinderniſſen auf eine Bank zu tragen, iſt ſicherlich
art daran, denn er kann ohne Beſorgniſſe reiſen. Sorgen aber
id bekanntlich ein ſchlechtes Reifegepäck. Vergangene Zeiten,
die überhaupt geheimnisfroher waren, haben geradezu eine
Auinſt entwickelt im Anbringen von Geheimfächern im
Hausrat und im Einbauen von verſteckten Kabinetten für die
ſrvecke einer beſenderen Sicherheit. Es ſind mir im Laufe der
Zeiten auf meinen Reiſen nach alten Schlöſſern und Landſitzen
oft erſtaunliche Dinge der Art begegnet. So führt mich einmal
ziri alter Schloßherr in ſein Schlafzimmer und ſtellte mir die
Aifgabe, den Eingang zu ſeinem Geheimkabinett zu finden.
ſh ſuchte, prüfte die Tapeten nach verborgenen Türen, forſchte,
klopfte, ich konnte nichts entdecken, ja ich kroch in den
Kleider=
ſchrank, um in ſeiner Rückwand vielleicht ein Pförtchen
feſtzu=
tellen — umſonſt. Als ich mein Bemühen ſchließlich aufgab, griff
ein Freund ſchmunzelnd nach einem Kleiderhaken, an dem ſein
ſtit hing und ſiehe, es geſchah ein Wunder: es löſte ſich ein
kunſt=
häller Mechanismus, und der ganze Kleiderſchrank machte
plötz=
lich eine Rechtsdrehung lautlos in das Zimmer: Dahinter
er=
ien das Türchen des geheimen Kabinetts.
In einem ſächſiſchen Landhauſe ſah ich eine Art von Alkoven,
dem ein höchſt bequemer Didan ſtand, darüber hingen an den
zblichen Meſſingnägeln einige Bilder. Auch hier ſchlug mir der
Aus Dr. Alexander Koch „Das ſchöne Heim” zweite, ver=
1924. Ein textlicher Ratgeber zur Ausgeſtaltung und
jtiri
nig mit üiber 100 Beiträgen erſte: Architekten
hänſtler und Aeſttheten. Verlagsauſtalt Alexander Koch G. m. b. H.
Tarmſtadt. M. 10
An eine Kunſireiterin
Du biſt der ſchönſte
Gedanke des Frühlings.
Ach, du haſt in finſtere Nach‟
Auch mich gehälft.
Du biſt der ſüßeſte Hauch,
Der am Abend mich anweht. Der bſſt du?
Du biſt die wilde Verzweiftung Du biſt der füßeſie Hauch,
Aller, die dich lieben.
Der am Abend mich anweht.
Hans Beihge.
(Wir enmehmen dieſes Gedicht der prächtigen, berelts im 87. Zaufend
vorſſegenden Achthologie „Deutſche Tyrik ſeit Liliencron”. Heſſe & Becker
Verlag, Leipzig. Preis 4 Mk.)
GE
Of
holt Vater das liebe, alte Märchenbuch aus ſeiner Jugendzeit
und lieſt das alte Märchen vom Tannenbaum vor. — Von dem
kleinen Tannenbaum, der im grünen Walde wuchs, der ſo klein
war, daß der Haſe über ihn fortſpringen konnte, der von Jahr
zu Jahr größer wurde und ſo gerne in die Stadt wollte, um dort
am Weihnachtsabend in Glanz und Herrlichkeit zu prangen. Sein
Wunſch wurde erfüllt, und dann kam das traurige Ende! — Mit
neugierigen Augen ſchauen die Kinder das eigene Bäumchen an,
— war das ſeine Geſchichte?
Mutter zündet ein neues Adentslichtlein an, von denen nun
ſchon eine ganze Reihe auf dem Bortbrett ftehen, jedes in einer
ausgehöhlten Kartoffelſcheibe, mit grünen Tannenzweiglein
be=
ſteckt. Sie weiß zu jedem Licht einen Vers oder Spruch, der auf
das Kind in der Krippe weiſt, das nun bald wieder Einzug halten
will in Häuſer und Herzen. Hell erklingen die alten Advents=
und Weihnachtslieder, und alle Herzen öffnen ſich weit —
Weih=
nachtsfreude zieht durchs Haus.
Dd.
Sitten und Bräuche am Nikolaustag
kommt, ein neues blaues Kleid, einige Wollreſte geben eine
Strick=
jacke und Mütze und das Schürzchen. Für den Bub baſtelt Vater
eigenhändig ein wunderſchönes Puppentheater. Kuliſſen und
Figuren werden aus Bilderbogen ausgeſchnitten und aufgeklebt;
Beleuchtungseffekte werden ausprobiert — Vater und Mutter
können ſich noch nicht einigen, ob dies nun das „Große” oder
das „Kleine Haus” vorſtellen ſoll.
An ſtillen Abenden, bei traulichem Lampenſchein entſtehen
alle die Herrlichkeiten — wenn die kleinen Schläfer nebenan ſchon
lange in ihren Betten ruhen! — Oder ſchauen ſie etwa durch das
Schlüſſelloch? Ei, ei. — Das wäre! — — Nicht nur Wünſche,
auch Geheimniſſe hat die kleine Geſellſchaft! — Vater muß ein
paar Groſchen Taſchengeld mehr geben für Holz und Laubſägen.
In geheimnisvollen Andeutungen, die der kleine Künſtler in
ſeinem freudigen und ſtolzen Arbeitseifer nicht ganz unterdrücken
kann, hört er denn ſchon allerlei über das Wunderwerk, mit dem
er am Weihnachtsabend übexraſcht werden ſoll. Das
Schweſter=
chen müht ſich in freien Stunden mit einer kleinen Handarbeit.
Ganz ohne Mutters Hilfe will es nicht gelingen: „gell, Mutti,
Du vergißt es wieder bis zum Weihnachtsabend?!"
Der Chriſtbaumſchmuck muß ergänzt werden; auch hier
müſ=
ſen Fleiß und Erfindungsgabe häufig Erſatz ſchaffen, wenn der
Geldbeutel gebieteriſch „Nein” ſagt. Großmutter erinnert ſich
noch aus ihrer Kindheit der Kunſt, bunte Papierketten für den
Chriſtbaum zu kleben. Nur etwas buntes Papier, Schere und
der Leimtopf ſind dazu nötig. Die Kinder dürfen helfen, und
beteiligen ſich mit Eifer; Nüſſe werden vergoldet und verſilbert,
— Tannenzapfen mit künſtlichem Rauhreif ſind der Stolz der
kleinen Künſtler. Eines Tages hält Mutter große Parade über
alles Spielzeug und vorhandene Bücher ab. Wer möchte nicht
etwas hergeben und opfern, um anderen Kindern eine Freude
zu bereiten? Dann muß man ſich aber Mühe geben, allerlei
Schäden zu reparieren, und das iſt auch wieder ein vergnügliche
Abendarbeit.
Kuchenduft zieht durchs Haus; — Mutter ſteht in der Küche
und ſticht mit den alten Holzformen, die noch aus ihrer Kindheit
ſtammen, „Springerle” aus. Da iſt unbedingt Hſife nötig! Mit
Jubel wird das erſte Blech begrüßt, das aus dem Ofen kommt,
— da ſind die wohlbekanten Bildchen: der Nachtwächter mit dem
Horn und Laterne, das Segelſchiff, der Papagei und die Eule. —
Man muß gleich probieren, ob ſie auch geraten ſind! —
Vater kommt aus dem Wald mit einem Strauß von
Immer=
grün — der kommt im Wohnzimmer in die große Vaſe. Die
Kinder jubeln: „es riecht nach Weihnachten!“
Spannung und Erwartung wachſen von Tag zu Tag.
End=
lich fällt auch der erſte Schnee, — weiß leuchtet die Welt unter
dem froſtklaren Winterhimmel! Die Menſchen haben es eilig
in den Straßen. Das große gelbe Poſtauto puſtet und faucht
durch den Schnee wie ein Ungeheuer, aus deſſen Schlund immer
neue, geheimnisvolle Pakete herausgeholt und an den Haustüren
abgegeben werden, — was mag nur darinnen ſein? — Große
Wagen, hochbeladen mit grünen Chriſtbäumen, kommen daher, —
die Kinder haben ſie auf dem Schulweg geſehen. Sie haben keine
Ruhe mehr, bis Vater den Baum kauft. Seine Einholung iſt
ein Ereignis: — nun ſinds nur noch wenige Tage, bis er im
Lichterſchmuck erglänzt und auf ſeiner Spitze wieder der goldene
Stern prangt, der ſchon ſo viel Weihnachtsabende mit erlebte
den alle kennen und lieben, wie einen alten Freund. — Abends
Der 6. Dezember war bei unſeren Vorfahren jener Tag, an
dem ſie die Vorfeier des Julfeſtes unter allerlei Mummenſchanz
und Teilnahme aller, namentlich der Jugend, freudig begingen.
Den Mittelpunkt bildete an dieſem Tage der mit Erbſenſtroh
bedeckte Juleber, der als Opfertier des Julfeſtes beſtimmt war.
In manchen Gegenden wurde auch ein Schimmel zu gleichem
Zwecke herumgeführt, der Wotans Roß darſtellen ſollte, mit dem
dieſer in Begleitung eines wilden Heeres die Herbſtnächte
durch=
brauſte. Unter ſeiner Begleitung befand ſich auch ein Furcht
er=
regender „Kinderfreſſer”, mit langem, breitem Barte, buſchigen
Augenbrauen, zornigblitzenden Augen und mit einer großen
Rute, mit der er die unartigen Kinder ſtrafte. Für artige trug
er jedoch einen Sack rotbäckiger Aepfel bei ſich, die er ihnen zur
Belohnung ſpendete. Dieſe Apfelſpende ſpielte einſt beim
heili=
gen Nikolaus eine große Rolle, als dieſer vor ſeiner
Heilig=
ſprechung, als Biſchof von Lydien im 4. Jahrhundert lebte. Dort
hörte er von der Not der Familie eines verarmten Edelmannes
und warf zur Linderung derſelben für deſſen Töchter, die als
ſittſame, keuſche, reine Jungfrauen geſchätzt wurden, goldene
Aepfel ins Haus. Dieſe menſchenfreundliche Tat blieb im Volke
unvergeſſen. Ueberall, wo ſich die Nikolausbräuche noch erhalten
haben, ſpielt deshalb der Apfel auch eine Hauptrolle. Zwar heißt
der ehemalige Kinderfreſſer und Wotansbegleiter heute je nach
der Gegend, grundverſchieden, ſo in Schwaben Bercht, am
Nieder=
rhein Hans Muff, im Elſaß Hans Trapp und in Oeſterreich
Krampus, auch hat er ſich im Volksmund ſchon längſt mit dem
Knecht Ruprecht intendiffiziert. Aber das Belohnen und
Be=
ſtrafen kleiner Kinder übt er noch heute aus und ſtellen ſie ihm
nicht ihre Schuhe zu dieſem Zwecke vors Bett, oder die
Schlaf=
ſtubentür, dann legt er wohl auch ſeine Aepfel rotbackig oder
ver=
goldet unter das Kopfkiſſen und rollt beſonders artigen Kindern
noch einige Nüſſe dazu. Dieſe legen ihm, in der ſicheren
Erwar=
tung ſeiner leckeren Spende, auch heute noch in manchen
Gegen=
den ein Bündelchen Heu oder ein Stück Brot für ſeinen Schimmel
vor die Tür oder ins Fenſterbrett
Frauen=Rundſchau
Zur Bekämpfung der Tuberkuloſe. Eine Reſolution,
die beſonders für die Frau aller Kreiſe außerordentlich wichtig iſt,
wurde vom deutſchen Zentralkomitee zur Bekämpfung der
Tuber=
kuloſe verfaßt und vom Preuß. Miniſter für Volkswohlfahrt
ſämt=
lichen Regierungspräſidenten und dem Polizeipräſidenten in
Berlin zugeſandt. Nach dieſer Reſolution beſteht die große
Ge=
fahr, daß die während des Krieges vollſtändig zum Stillſtand
ge=
kommene Abnahme der Tuberkuloſe, die vor dem Krieg
erfreu=
licherweiſe zu konſtatieren war, in das Gegenteil umgeſchlagen iſt,
da in erſter Linie Schwächung der Konſtitution durch
Unterernäh=
rung, die heutige wirtſchaftliche Not und vor allem die
Wohnungs=
not einen günſtigen Nährboden, für die Wiederzunahme dieſer
Volksſeuche bieten, die namentlich den Nachwuchs ernſtlich
bedroht.
K. G.
Frauenarbeit und Wohlfahrtspflege. Auf dem
in Breslau ſtattgefundenen Sozialpolitiſchen Kongreß, der von
Dr. Alice Salomon eröffnet wurde, referierten Fräulein Krieger
(Halle a. d. S.) über „Die Aufgaben der beamteten Frauen”,
Fräulein Hinsberg (Dresden) über „Die Stellung der beamteten
Frauen im Berufe” und Dr. Gertrud Bäumer über „Die
Zu=
fammenarbeit der Sozialbeamtinnen mit der freien weiblichen
Wohlfahrtspflege in Stadt und Land.”
Hausherr vor, ſein Sicherheitsverſteck ausfindig zu machen. Ich
forſchte eine ganze Weile, prüfte den Divan, den Boden, die
Wand, umſonſt. Schließlich drückte der Hausherr einen der
Bilder=
nägel in die Wand — ein kleines Raſſeln und Knacken, und es
er=
möglichte ſich plötzlich, den ganzen Sitz des Diwans zu heben
und durch die entſtandene Oeffnung auf einer eiſernen
Trepp=
in ein wohleingerichtetes Geheimarchiv hinabzuſteigen.
Sehr beliebt waren auch die in Bibliotheksräumen
eingerich=
teten Geheimräume. Die Wände einer Bibliothek mit ihren
üblichen Schrankunterſätzen erſcheinen durchaus unverfänglich:
ringsum das gleiche Bild: Täfelung unten, Regale mit
Perga=
ment und Lederbänden bis zur Decke. Und doch auch hier ein
verſteckter Eingang: ein Druck auf einen unſichtbaren Knopf, und
es zeigt ſich, daß ein Regal nur aus Bücherrücken beſteht und eine
Tür iſt. Eine der geſchnitzten Türpfoſten iſt nur Mache: Man
drückt, — ſchiebt —, und es erſcheint ein Hohlraum, um ſilberne
Pokale aufzuſtellen. Im getäfelten Zimmer verſchiebt ſich an
irgendeiner Stelle ein Ornament, eine Platte — dahinter erſcheint
ein Wandſchränkchen. Auch das Deckengetäfel wird gerne zu
ſol=
chen Scherzen verwendet: man beſteigt eine Leiter, bewegt einen
Zapfen, eine Roſette, und ſchon iſt man in der Lage, eine
Oeff=
nung im Getäfel herzuſtellen.
Für unſere Zeiten ſind nun gerade ſolche geheime Verſtecke
wie die zuletzt geſchilderten, noch immer recht praktiſch, und
Archi=
tekten und Raumkünſtler ſollten ſie jedem Bauenden empfehlen.
Rechtzeitig im Plane vorgeſehen und mit Geiſt und Witz
konſtru=
iert, ſind ſie überaus nützlich; auch die Erfahrung hat gelehrt,
daß ſie eine große Sicherheit gewähren, da ſie unendlich ſchwer
aufzufinden ſind.
Am häufigſten findet man an Geheimverſtecken in unſerer
Zeit einen in die Zimmerwand eingebauten kleinen
Panzer=
ſchrank, für deſſen „Uebertürung” man ein Bildchen zu wählen
pflegt. Sind dieſe Einrichtungen auch nicht gerade übermäßig
ſicher, durch ihre Panzerplatten zwingen ſie den Dieb immer zu
einem gewiſſen Ritardando. Man kann ſie natürlich mit Aufwand
von einiger Erfindungsgabe weſentlich verſteckter geſtalten.
So iſt ein großer Spiegel, der ſcheinbar an der Wand
be=
feſtigt, ein guter Deckmantel für ein Geheimverließ, auch an
Kaminen ſind leicht und geſchickt gute Verſtecke unterzubringen.
Man muß überhaupt bei den Verſtecken zwei Arten unterſcheiden,
einmal diejenigen, die ſich darum nicht finden läſſen, weil ſie in
eine vorhandene Symmetrie unmerkbar eingeordnet ſind: unter
24 gleichen Tafeln iſt eine die Tür eines Wandſchränkchens, —
fernev diejenigen, die etwas anderes vortäuſchen, als ſie
eigent=
lich ſind — ſagen wir, ein ſteinerner Kamin in einem Gemach iſt
im Grunde der Eingang zu einem Geheimverſteck! Man ſollte
beide Syſteme in einem wohlaufgezogenen Haushalt verwenden,
vor allem in ſolchen, die zeitweilig wenig oder ganz unbewacht
ſind, wie außerhalb liegende Landhäuſer, Schlöſſer auf dem
Lande uſw.
Sehr wichtig iſt es in unſerer Zeit, wo Villeneinbrüche leider
noch immer an der Tagesordnung ſind, einen geeigneten Platz
für das Tafelſilber zu haben. Es iſt erſtaunlich, wie
leicht=
ſinnig die meiſten Menſchen hinſichtlich des Tafelſilbers ſind.
So findet man es meiſt in einem Speiſezimmer zu ebener Erde
— in dem womöglich noch eine Tür zur Gartenſtraße iſt — in die
Anrichte eingeſchloſſen. Kein Wunder, wenn Einbrecher ein
leichtes Spiel haben. Der übliche Wolfshund, der heute als
Schutz gehalten wird, ſtirbt zufällig eines Tages und am nächſten
Morgen iſt alles Silber verſchwunden.
Klügere Leute haben in die Anrichte auch ein
Panzerſchränk=
ſchen eingebaut — aber wer einmal geſehen hat, wie ſchnell
kundige Hände mit den modernſten techniſchen Hilfsmitteln
Panzerſchränke „knacken”, der mißt auch ſolchen Vorrichtungen
allzu große Sicherheit bei. Ein Silberſchrank oder eine kleine
Silberkammer, ein Geheimarchiv oder ein Aufbewahrungsort
für wertvolle Sammlungsgegenſtände muß auch zugleich ein
Ver=
ſteck ſein, das ſchwer, überhaupt nicht zu entdecken iſt. Wie es
frei=
lich einzurichten iſt, darüber laſſen ſich keine allgemeinen Regeln
aufſtellen, es iſt das Sache eines erfinderiſchen Architekten oder
Raumkünſtlers, der leicht eine Einrichtung treffen wird, die ſelbſt
den Hausangeſtellten jahrelang verborgen bleibt; eine praktiſche
Wichtigkeit, die als allgemeine Regel gelten kann, iſt die, daß
dieſer Raum durchaus trocken iſt und Ventilation hat, denn ohne
dieſe Eigenſchaften würde er unbrauchbar ſein!
Man unterſchätze den Wert von Geheimperſtecken nicht,
wenn ſie Sicherheit geben, gewähren ſie auch
Sorgloſig=
keit, und Sorgloſigkeit iſt ein angenehmer Hausgaſt, ein
ſanf=
tes Ruhekiſſen und ein vortrefflicher Reiſegefährte.
Kuno Graf von Hardenberg.
Sonntag, 30. November 1924
2re 20ce derr Beutte
Nummer 47
Gehäkelte und geſtrickte Wollkleidung
*Wintermoden für die reifere Frau
Aus derKinderſtube
Vom grauen Soldatenſtrumpf des Jahres 1914 angefangen
bis zum heutigen eleganten Abendſchal hat ſich die Strick= und
Häkelarbeit zu einer wahren Maſchen=„Kunſt” entwickelt. Was
bleibt heute ungeſtrickt, ungehäkelt? Mäntel, Weſten, Schuhe,
Hüte, Jacken, Bluſen, Gürtel, Garnituren uſw. uſw., alles wird
von fleißigen Frauenhänden von den Nadeln „abgeklappert”
Be=
ſonders ſoſchen Damen, die der Schneiderei unkundig ſind, bietet
die Maſchentechnik Gelegenheit, ihre Kleidung nach eigenem
Ge=
ſchmack mit wenig Koſten leicht ſelbſt herſtellen zu können. Denn
Beyers zahlreiche Jumper= und Handarbeitsbücher für Strick=
und Häkelarbeit ſind ihr treue Berater und Helfer. Aus Seide
oder Wolle, zart im Gewebe und raffiniert in der Farbenwahl,
die künſtleriſches Empfinden verrät, entſtehen Kleider in zwei
Farben geſtreift, Jackenkleider mit einfarbigem Rock und
karier=
ter Jacke, Weſten gemuſtert mit glattem Randſtreifen, einfarbige
Jumper, bunt mit Seide oder Wolle beſtickt. Hier kann die
Phan=
taſie wahre Orgien feiern in der Schaffung ebenſo
geſchmack=
voller, wie billiger, praktiſcher und bequemer Kleidung, die in
ihrer Dehnbarkeit ſo recht den Anforderungen der tätigen,
deut=
ſchen Frau entſpricht. —
Für kalte Räume, wie auch unter dem Mantel zu tragen, iſt
die hübſche Jacke mit eingeſtricktem Muſter B 56//I. Rücken,
Aermel, Kragen= und Randſtreifen ſind dem Schnitt gemäß glatt
gelb geſtrickt. Die gemuſterten Vorderteile werden auch am
unte=
ren Rande begonnen. Nach 10 Zentimeter gelb ſetzt das Muſter
ein, das mit einem 4 Zentimeter breiten, gelben Streifen
wech=
ſelt. Die Aermel ſchließen mit einem Bündchen ab, das nach
außen umgeſchlagen wird. Erf.: 300 Gr. gelbe, 150 Gr. weiße
zweidrahtige Wolle, 42 Zentimeter Oberweite. — Zu der
Strick=
jacke aus weißer Strickwolle, Abb. 15468, ſind Schal und
Fauſt=
handſchuhe paſſend gearbeitet und wie Aermelaufſchläge und
Randſtreifen mit goldgelber und brauner Zephirwolle in Karo=
und Zackenlinien verziert. Eingeknotete Franſen bilden den
Ab=
ſchluß des anknöpfbaren Schals. Material etwa 675 Gr. weiße
Sportwolle für die Jacke, 200 Gr. weiße Sportwolle für den
Schal. 25 Gr. goldgelbe und 25 Gr. braune Zephirwolle, zwei
mittelſtarke Holz= oder Knochenſtricknadeln. 46 Zentimeter
Ober=
weite.
Das gehäkelte Schlupfkleid mit Raglanärmeln und
Ma=
troſenkragen aus weißer Wolle iſt an dem Röckchen und den
Aermelrändern von geraniumroten, zitronengelben und
mode=
farbenen Streifen durchzogen. Eine durchgeleitete, gehäkelte
Schnur erſetzt den Gürtel und begrenzt den Kragen. Erf.: etwa
250 Gr. weiße, 100 Gr. geraniumrote, 50 Gr. zitronengelbe und
100 Gr. modefarbene Shetland= oder Sportwolle. Beyer=Schnitte
für 13 Jahre. Näheres ſiehe Schnittmuſter. — Für das in
Streifenmuſter geſtrickte Kleid aus grauer, gelbgrüner und
orangefarbener Wolle, Abb. 56//I ſind Leibchen und Rock
geſon=
dert gearbeitet und gereiht auf einem ſchmalen Band
miteinan=
der verbunden. Den Anſatz deckt ein geflochtener Wollgürtel. Die
Aermel werden burch geflochtene Schnürchen zuſammengehalten
und zeigten eine dichte Reihe umhäkelter Knöpfe. Damit am
Halsausſchnitt das Anlegen verſchiedener Farben nicht ſichtbar
iſt, näht man einen Zopf aus orangefarbener Wolle auf. Erf.;
300 Gr. graue, 300 Gr. gelbgrüne, 50 Gr. orangefarbene Wolle.
88 Zentimeter Oberweite. — In ſchnellfördernder Arbeit iſt das
Hauskleid, Abb. 7752, aus Mooswolle in beliebiger Farbe mit
doppeltem Faden gehäkelt. Ein Muſterſtreifen verbindet vorn
und rückwärts, gleichartig, die Teile miteinander und bildet den
Abſchluß der Aermel. Eine Wollſchnur durchzieht das Kleid in
tiefer Gürtellinie. Erf.: 500 Gr. Mooswolle. Beyer=Schnitte
für 92 Zentimeter Oberweite. — MK. 7357 zeigt ein gehäkeltes
Hängerkleidchen aus weißer Wolle, das an Hals= und
Aermel=
rand mit einer roſa Schlingenrüſche abſchließt. In Gürtellinie
iſt das Kleid von einer roſa Schnur durchzogen und über dieſer,
ſowie am unteren Rande, mit eingehäkelter roſa Bordüre
ver=
zicrt. Erf.: 200 Gr. weiße, 25 Gr. roſarote Sportwolle. Beher=
Schnitte für 2 und 6 Jahre. — Weinrote Schlingenbörtchen in
einfacher Gabelhäkelei, ſowie Wollblumenquäſtchen, ergeben den
Ausputz des Strickkleides aus ſilbergrauer Wolle, Sigrid, deſſen
in Streifen geſtrickter Rock aus 11 Teilen zufammengeſetzt iſt.
Erf.: 150 Gr. graue, 30 Gr. rote Fichuwolle. Für Mädchen von
8 Jahren.
In wirkungsvollem Muſter iſt das Kleid 56/
aus weißer, grauer und ſchwarzer Jackenwolle gehäkelt. In
in=
tereſſanter Weiſe iſt das Muſter bald quer, bald längs verwendet.
Der vordere Latzteil beſteht ganz aus weißer Wolle. Erf.: 500
Gr. weiße, graue und ſchwarze Jackenwolle. 96 Zentimeter
Ober=
weite.
Wo keine Verkaufsſtelle am Ort, beziehe man Schnitte
und Handarbeitsbücher durch Beyer=Schnitte, Leipzig,
Rat=
hausring 18.
Noch immer iſt die Mode der reiferen Frau nicht günſtig
geſinnt. Sie nimmt auch keine Rückſicht darauf, daß die
erleich=
terte Ernährungsweiſe dem Schlankbleibenwollen oft ziemlich
raſch ein Ende bereitet. Dennoch kann ſich auch die reifere Frau
völlig modegerecht kleiden, wenn ſie unter den Modeneuheiten
ablehnt, was ihre Fülle noch beſonders betonen würde. So
ſollte ſie am modernen Winterkleid immer dem langen Aermel
vor dem halblangen oder gar kurzem den Vorzug geben. Auch
der runde Halsausſchnitt daran, der ſich vielfach mit dem kurzen
Aermel eint, ſollte von ihr immer verworfen werden, da er einem
Doppelkinn oder ſtarkem Halsanſatz keinesfalls günſtig iſt.
Aeußerſt kleidſam iſt aber neben dem langen Aermel ein kleiner,
V=förmiger Ausſchnitt, von feinem Spitzenkragen aus Filet=,
Klöppel= oder feiner Strickſpritze umrahmt, bei üppigem Halſe
auch noch durch ein feines Spitzen=, Seiden= oder Trikotlätzchen
oder Einſätzchen ausgefüllt. Die reifere Frau mit vollen Formen
ſollte auch dem vorderen oder ſeitlichen Knopfſchluß, ſenkrecht
laufende Bieſen= oder Stüfchengarnituren am Leibchen oder
ebenſolche Blenden oder Stickereibordenbeſätze, vor allem quer
angeordneten Garnituren bevorzugen, zumal auch die erſteren
völlig modegerecht ſind. Weiter ſollten quer= oder ſehr breit
ſenkrechtgeſtreifte, ſowie alle lebhaft getönten, wie gemuſterten
Stoffe von ihr gemieden werden, da alle dieſe Modeneuheiten
leicht das Auge auf ſich lenken und raſch zur Kritik der Figur
ihrer Trägerin Veranlaſſung geben. Dennoch bleibt für die
reifere Frau von den jetzt bevorzugten Farben eine reiche
An=
zahl übrig. Erlaubt iſt ihnen vor allem das immer
ſchlank=
machende Schwarz, ferner Braun, vom Roſt= bis zum
Kaffee=
braun, Grün in allen ſtumpfen, aber dennoch kräftigen
Farb=
tönen, bis zum Flaſchen= Oliv= und Dunkelgrün. Alle roten
Töne mit violettem Einſchlag, vom Buchen= bis zum
Burgunder=
rot oder tiefem ſatten Rotbraun. Von den Tönen ſteht ihnen
ein dunkles Tüten=, Marine=, Dunkel= und ein dunkles
Grau=
blau in weichem Paſtellton und weichem, fließenden Stoff, wie
Tuch, Velour de laine und Crepe Marocaine zu Gebote. Da
ſollten ſie alle auffallenden Garnituren, namentlich am Halſe,
meiden, da ſie in zu ſtarkem Gegenſatz zu ihrem bleichen Teint
E. M.
ſtehen.
*Der zeitgemäßeHaushalt
Das große Buch der Einmachekunſt.
Gründ=
liche Anleitung zum Einlegen von Früchten, Gemüſen uſw.
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ſtellen von Gelees, Kompotts, Marmeladen, Fruchtſaft uſw.
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60. Tauſend, 1924. Verlag Hugo Steinitz, Berlin W 35. Preis
1,50 Mk. — Rund 400 Einkoch=Rezepte enthält das Buch. Was
es beſonders wertvoll erſcheinen läßt, iſt die klare,
leichtverſtänd=
liche Sprache und die Berückſichtigung der vielen kleinen Dinge,
die im Haushalt oft unbeachtet bleiben. Manches, was häufig
als Abfall bezeichnet wird, iſt noch verwendbar. Eine ſparſame,
erfahrene Hausfrau ſpricht aus den Vorſchriften.
Das Buch der American Drinks von Nich. Andeck,
3. Aufl., Hugo Steinitz Verlag, Berlin W 35. Preis 1 Mk. —
Rund 325 vorzügliche, vielfach noch ganz unbekannte Rezepte zur
Bereitung der beliebteſten Mixed=Drinks. Bei einigermaßen
auf=
merkſamer Behandlung der Ingredienzien wird man ſich und
ſei=
nen Freunden manch’ köſtliche Stunde bereiten. Das Buch iſt
ſowohl für den Mixer wie auch für den Privatgebrauch gleich
wertvoll.
Vanille=Milchgelee, eine nahrhafte
Süß=
ſpeiſe. ½ Liter Mager= oder Vollmilch, evtl. auch aufgelöſte
Büchſen= oder Trockenmilch ſetzt man mit 1 Eßlöffel Vanillezucker
oder einer halbfingerlangen, geſpaltenen Vanilleſchote zum
Kochen aufs Feuer. Inzwiſchen löſt man 8—10 Blatt weiße
Gelatine in ½ Taſſe heißem Waſſer vollſtändig auf und gießt ſie
an die mit 2—3 Eßlöffel kräftiger Süßſtofflöſung geſüßte und
mit einer Meſſerſpitze Salz, ſowie einigen Tropfen giftfreier
Speiſefarbe leicht gelblich gefärbte Milch, rührt alles gut um und
gießt die Flüſſigkeit entweder in Blech= oder Porzellanformen
oder füllt ſie, etwas ausgekühlt, in Weingläſer, in denen man ſie
zu Tiſch gibt. (Dieſes Milchgelee iſt beſonders bei Kindern ſehr
beliebt und außerordentlich nahrhaft.)
Speiſenzettel.
Sonntag: Ochſenſchwanzſuppe, Haſchee von Rinderherz zu
Makkaroni.
Möhren mit grünen Erbſen und Griesabſtech=
Montag:
klößchen.
Dienstag: Birnenklöße mit Schwarzfleiſch
Mittwoch: Weiße Bohnen mit Möhren (ſauerfüf
Donnerstag: Linſen.
Fiſchauflauf.
Freitag:
Samstag: „Selleriekartoffelr
Gegen Gemüſekoſt als Kleinkindernahrung
beſteht ſeitens der Mütter immer ein gewiſſes Vorurteil, ſoviel
auch dagegen ſchon von ärztlicher Seite angekämpft wurde.
Ge=
wiß iſt es richtig, daß für den Säugling Milch das beſte
Nah=
rungsmittel iſt, ſobald ſich aber die erſten Zähnchen einſtellen,
kann ſeine Koſt auch abwechſlungsreicher geſtaltet werden.
Be=
kommt ſie ihm nicht, ſo iſt entweder falſche Zubereitung oder zu
reiche Verabreichung ſchuld daran. Man vergeſſe doch nicht, daß
der kindlich=zarte Magen erſt an die veränderte Diät gewöhnt
werden muß. Dieſe Gewöhnung kann natürlich nur nach und
nach vor ſich gehen. Darum gebe man anfangs täglich nur
ein=
mal kleinſte Mengen, nach einigen Wochen außer Mittags auch
gegen Abend und wieder nach einem beſtimmten Zeitabſchnitt
auch ein drittes Mal am Tage. Natürlich muß für Abwechſlung
geſorgt und niemals aufgewärmte Koſt verabreicht werden.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Modebrief
Liebe Freundin!
Ihr habt alſo inzwiſchen in feinen Wäſcheſtoffen „geradezu
geſchwelgt” wie Du ſchreibſt. Nun willſt Du neben der
Anferti=
gung Eurer eigenen Garderobe für feſtliche Gelegenheiten, auch
trieder Beſorgungen für Deine ſo raſch gewonnenen
Auftrag=
geber in der Ferne erledigen. Die herrſchende Modeform iſt
unzweifelhaft der Kaſak, der ſowohl als Nachmittags=, wie
klei=
nes Abendkleid getragen wird und in reicher Ausſtattung und
koſtbaren Stoffen, wie feinem Seidenſamt, in Verbindung mit
Perlen, Pelz und Stickereien jeder Art und Technik, ſelbſt am
großen Geſellſchaftskleid keine Seltenheit iſt. Die raſche
Beliebt=
heit, die ſich das an ſich ſo ſchlichte, hochmoderne Kleidungsſtück,
ſofort nach ſeinem Erſcheinen erwarb, iſt nicht zuletzt dem
Um=
ſtand zuzuſchreiben, daß es faſt jeder Figur, bei entſprechender
Anpaſſung an vorhandene Mängel, wie allzugroße Magerkeit
und unerwünſchte Fülle, zum Vorteil gereicht. Höchſtens, daß
die Aermelfrage bei ihm von Wichtigkeit iſt, nämlich inſofern,
als allzu volle Oberarme die Aermelloſigkeit am modernen
Ka=
ſak ob ihrer „Fülle” von ſelbſt verbieten und allzu magere
Arme eine Verſchleierung oder wenigſtens doch Umrahmung von
flügelartigen Tüllbauſchungen erfordern, die den Mangel
wohl=
tuend verhüllen. Weiter müßten allzu ſtarke Trägerinnen an
ihm die ebenfalls hochmoderne, aufrechtſtehende Hüftbauſchung,
die an verſchiedenen Modellen vorhandenen ſeitlichen Spitzen,
Tüll= und Chiffonkeile und Einſätze meiden, die hageren
Trä=
gerinnen dagegen meiſt ganz vorzüglich als reizvoller Schmuck
dienen. Für den Nachmittags=Kaſak, unter dem das Unterkleid
zumeiſt kaum mehr ſvie 25—30 Zentimeter hervorlugt, ſind alle
kräftigen, modernen Stoffe, wie Schotten in allen Farben,
ge=
ſtreifte Stoffe — der Kaſak längs geſtreift, das Unterkleid quer
geſtreift, gefertigt —, die verſchiedenen Ripſe und einfarbigen
Gabardines verwendbar. Du findeſt ſie ganz ſicher wieder
völ=
lig nach Deinem Wunſche in allen Farben und Preislagen bei
Wilhelm Lanz am Ludwigsplap. Ganz ausgezeichnet eignet ſich
Pelzbeſatz als Abſchluß des Kaſaks am unteren Rande.
Verein=
zelt iſt in etwas ſchmäleren Streifen auch der noch vorwiegend
runde Halsausſchnitt damit umkränzt und das weite Armloch
des ärmelloſen Kaſaks am kleinen Abendkleid damit geſchmückt.
Sehr apart wirken handgenähte Perlſtickereien auf einfarbigen
Stoffen, wie Giabardine und Rips. Die Perlen dazu ſind
ge=
ſchmackvoll in den Farben zuſammengeſtellt, in ganzen Maſchen
käuflich und um ſie in der gleichen Reihenfolge, alſo
abwechs=
lungsreich gemiſcht verwenden zu können, rate ich Dir bei
Dei=
ner Hausſchneiderei, wie auch Deinen „Kunden” das gleiche
Ver=
fahren: einen Bogen Schreibpapier wie ſchmales,
aufrechtſtehen=
des Pliſſee in feine Fältchen zu kniffen und in die ſo
entſtande=
nen Rillen Maſche um Maſche der buntfarbig gemiſchten Perlen
abzuſtreifen Nun iſt es ein leichtes für jede ſelbſtſchneidernde
Hand, die einzelnen Perlen, die neuerdings in kleinen
Abſtän=
den voneinander nach der Zeichnung dem Stoffe mit Rückſtichen
aufgenäht werden, mit langer feiner Perlnadel zu erfaſſen.
Aus=
gezeichnet wirkte ein kupferrotes Gabardinekleid, an deſſen Kaſak,
über einem blaugrauen Pelzbeſatz, verſchieden hohe, ſpitze
Zacken, in je 3 Reihen buntfarbiger Perlen ausgeführt waren.
Die gleichen Zacken, abwechſelnd 3 und 7 Zentimeter breit,
um=
gaben den Halsausſchnitt, während eine mondſichelförmige
Perl=
agraffe, über Pappeinlage aus Stoff gefertigt, regellos und
dicht damit beſetzt war. Nun, Deine Phantaſie wird bei der
Vernendung dieſes neues hochmodernen Materials ſchon das
Richtig= finden, davon bin ich überzeugt. Gern höre ich in
Deinem nächſten Briefe recht Ausführliches über Deine
neue=
ſten Einkäufe für Euch ſelbſt wie für Deine verſchiedenen
Auf=
traggeber.
Herzlich grüßt Dich inzwiſchen
Deine Loxe.
Nummer 333.
Sonntag, den 30. Robember 1924.
Seite 17.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 18.
Sountag, den 30. Rovember 1924.
Nummer 333.
Von der Wartburg.
Nach Jahrzehnten des Glückes und Glanzes ſind dem
deut=
ſchen Volke jetzt Zeiten der wirtſchaftlichen Not und des ſeeliſchen
Druckes als ſchwere Prüfung auferlegt. Mit allen Kräften muß
es danach rinsen, ſich zu behaupten im Kampf ums Daſein;
es beſteht Gefahr, daß dieſer Kampf alle Kräfte für ſich in
An=
ſpruch nimmt, in einem Maße, daß edle Kulturgüter, geiſtige und
ſeeliſche Bedürfniſſe ihm zum Opfer fallen. Dann erſt iſt der
Untergang beſiegelt. Ein verarmtes Volk kann ſich in
Jahr=
zehnten durch Fleiß und Tüchtigkeit wieder emporarbeiten, ein
Volk, das ſein beſtes Teil, altererbte Kultur, ſeinen geiſtigen und
ſeeliſchen Beſitz, in der Not der Zeit verkümmern läßt, wird
keine Neugeburt mehr erleben. Gerade jetzt müſſen wir darum
aus den Quellen ſchöpfen, die uns neue Freudigkeit und
Zuver=
ſicht, neue Spannkraft geben, die Laſt, die auf uns liegt, zu tragen.
Deutſchland iſt reich an Stätten, wo die Vergangenheit in
Geſchichte und Sage zu uns ſpricht, — dieſe Erinnerungen zu
wecken, ſie zu hüten und uns liebevoll in ſie zu verſenken,, heißt
aus Quellen ſchöpfen, die unverſieglich ſind, die kein Feind uns
rauben kann! Dieſe Stätten ſollen uns heilig ſein, denn Ströme
des Geiſtes, ſittlicher Kraft und hoher Kultur gingen einſt von
ihnen aus und können noch heute gewaltig wirken, wenn nur
Herzen bereit ſind, ſie aufzunehmen.
Ein ſolches Heiligtum des deutſchen Volkes, nach dem
all=
jährlich Tauſende wandern und wallfahren, iſt die Wartburg, das
herrliche Kleinod des Thüringer Landes. Schönheit der Natur,
Geſchichte und Sage umweben ſie mit einem unverwelklichen
Kranz. Die Romantik des Mittelalters in Rittertum und
Minne=
ſang, warme Glaubensinnigkeit des Katholizismus und der
ge=
waltige Kampf und Sieg der Reformation ſind die Saiten, die
hier in der Seele tönen und zuſammenklingen zu einer
wunder=
vollen Karmonie, zu einem Ausdruck deutſchen Weſens, wie er
reiner und tiefer nicht gedacht werden kann.
II.
An einem ſonnigen Nachmittag trägt uns das Auto durch
den noch voll belaubten Wald zur Burg hinauf, deren Bild in
ſtarken Umriſſen mit Mauern und Türmen hier und da zwiſchen
den Bäumen auftaucht und wieder verſchwindet. Das letzte Stück
des ſteilen Burgweges ſteigen wir zu Fuß hinan, links von uns
eine dunkele, grün bemooſte Felſenwand — es iſt der Weg, den
einſt Ritter und Minneſänger zogen, den die heilige Eliſabeth
hinabſtieg zu den Armen und Kranken, auf dem Luther die Burg
betrat, die ihm faſt ein Jahr lang Zuflucht wurde. — Ueber die
Zugbrücke ſchreiten wir durch das düſtere Burgtor, vor dem ein
Reichswehrſoldat im Stahlhelm Wache hält.
Wir betreten den erſten Burghof und ſtehen mitten in der
Romantik des Mittelalters. Grün bewachſenes, altes Gemäuer,
dunkles Fachwerk, derdeckte Wehrgänge, ein ſchöner Erker mit
Butzenſcheiben, merkwürdige Waſſerſpeier geben ein
ſtimmungs=
volles Eild, das ſchon vielen Künſtlern zum Vorwurf diente. Im
Torgebäude liegt die Wohnung des Oberburghauptmanns, eine
Rundbogentür führt hinein, ſeitwärts davor ein uralter runder
Steintiſch. Einſt war dieſer maleriſche Hof heiter belebt durch
einen Schwarm weißer Tauben, — ſie fielen der Not der Zeit
zum Opfer. Man mächte ſie gerne wieder hier Giebel und Dächer
umflattern ſehen und ihr trauliches Gurren hören.
Durch liebenswürdiges Entgegenkommen des
Oberburghaupt=
manns Harrn von Cranach, bei dem wir angemeldet ſind, wird
uns ein beſonderer Führer gegeben: der alte Burgvogt Bartel,
der ſeit 30 Jahren ſein Amt verſieht. Er darf uns manches
zei=
gen, was dem größten Teil der Beſucher verſchloſſen bleibt. Seine
kundige Führung und Erklärung, ſeine ſachliche Beantwortung
aller Fragen läßt erkennen, wie ſehr er ſeine Burg liebt und wie
gründlich er in ihrer Geſchichte Beſcheid weiß. Wir genießen
dank=
bar die ſchöne Stimmung dieſes Nachmittags, die durch keinen
überflüſſigen Wortſchwall des Führers geſtört wird.
Aaun eft e Ainen in de Durft, durch Lamperige Gunge.
ausgetretene Treppen, durch Stuben und Kemenaten über die
umgänge in den Waffenſaal und die Kapelle, das
Landgrafen=
zimmer und den Sängerſaal, das Lutherſtübchen und die
Refor=
mationszimmer, den Bankettſaal und die Räume, die der
Groß=
herzog Carl Alexander von Weimar häufig bewohnte, mit feinem
Kunſtſinn ausſtattete und der Umgebung anpaßte. Dieſem
hoch=
ſinnigen Fürſten iſt es zu verdanken, daß wir die Wartburg heute
in dieſer Geſtalt vor uns fehen, daß uns dieſes Kleinod erhalten
blieb. Im Jahre 1847 wurde von ihm die Wiederherſtellung der
Burg beſchloſſen und begonnen. Ihr Ausbau und innere
Ein=
richtung war bis in ſein hohes Alter die größte Freude des
kunſtſinnigen Fürſten.
III.
Eine Fülle von Eindrücken dringt auf uns ein; unmöglich
iſts, ſie alle feſtzuhalten und wiederzugeben, — nur Einzelnes
läßt ſich herausgreifen.
Bunt bewegte Bilder aus der Geſchichte der Burg entrollen
ſich. Ihre Glanzzeit umfaßt zwei Jahrhunderte. In den Jahren
1067 bis 1070 von Ludwig dem Springer erbaut, ſah ſie viel
ritterliches höfiſches Leben in ihren Mauern.
Der älteſte Teil der Burg, der Pallas, auch Landgrafenhaus
genannt, iſt, im edelſten romaniſchen Stil erbaut, einer der
ſchön=
ſten romaniſchen Profanbauten in Deutſchland. Er umfaßt drei
Stockwerke, nach der Hofſeite hin durch rundbogige Arkaden
ge=
ſchmückt, die von zierlichen Säulen getragen werden.
Die älteſte Periode der Burggeſchichte: die Landgrafenzeit,
ſpricht zu uns aus den Fresken Moritz von Schwinds im
Land=
grafenzimmer und im Sängerſaal. In graue Vorzeit, wo Sage
und Geſchichte, noch nicht ſtreng geſchieden, ineinanderfließen,
führt uns die Gründung der Burg: Ludwig der Springer
er=
klimmt auf einem Jagdzug den Gipfel des Berges, von dem aus
er das weite Thüringer Land überblickt und ruft begeiſtert aus:
„Wart Berg, du ſollſt mir eine Burg werden!” An dieſes Bild
ſchließen ſich ſechs andere, Szenen aus der Geſchichte der
Thürin=
ger Landgrafen, die meiſten weit bekannt, wie die Sage vom
Schmied zu Ruhla mit ſeinem Kernſpruch: „Landgraf, werde
hart!‟ Die Bilder laufen rings um die Wände dicht unter der
holzgetäfelten Decke hin, die von einer einzigen ſchlanken Säule
getragen wird.
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Neben dem Landgrafenzimmer liegt der Sängerſaal mit dem
großen Freskogemälde Schwinds, das uns den Wettſtreit der
Sänger ſchildert. Es iſt der Augenblick wiedergegeben, wo
Hein=
rich von Ofterdingen unterlegen iſt. Der Beſiegte ſollte dem
Tode verfallen ſein und wirft ſich, um Gnade flehend, zu den
Füßen der Landgräfin Sophie, die ſchützend ihren Mantel über
den Sänger breitet, während ſchon der Henker die Hand nach
ihm ausſtreckt. Lebhafte Bewegung in den Gruppen der
Zuhö=
rer, geſteigert bis zum Schreck und Entſetzen unter den
Anhän=
gern Ofterdingens, geben einen außerordentlich lebensvollen
Ein=
druck des Vorganges. Auf dem Bilde iſt der ſchöne, feſtlich frohe
Raum, in dem wir ſtehen, getreu wiedergegeben, wie in einem
Spiegelbild, — von der „Laube”, zu der vier Stufer hinauf
führen, deren drei Rundbogen auf zierlich ſchlanken Säulen
ruhen, bis zu den Ornamenten des Wandbehanges.
Geſchichtlich iſt die Tatſache bes Sängerwettſtreites nicht
ſicher nachzuweiſen und wird vielfach bezweifelt; es ſteht aber feſt,
daß Landgraf Hermann I. die bedeutendſten deutſchen
Minne=
ſänger an ſeinen Hof verſammelte, wo ſie jahrelang ſorgenfrei
leben und dichten durften. Walther von der Vogelweide, der
erſte deutſche Lyriker, Wolfram von Eſchenbach, der dem
Landgrafen in Dankbarkeit ſeinen „Parſifal” widmete,
Hein=
rich von Ofterdingen und andere mehr waren Zierden des
Landgräflichen Hofes. In dieſen Jahren war die
Wart=
burg der Mittelpunkt deutſchen Geiſteslebens, deutſcher
Dich=
tung, wie, Jahrhunderte ſpäter, der Hof von Weimar zur
Blüte=
zeit unſerer klaſſiſchen Dichtung. Das Lob edler Frauen, hoher
Minne, auch echten Naturgefühls, ertönte auf der Wartburg
immer von neuem in begeiſterten Weiſen und übte weithin
ſei=
nen Zauber aus. Wohl mag es da auch zu einem Wettſtreit der
Sänger gekommen ſein.
Richard Wagner verſchmolz in ſeinem „Tannhäuſer” dieſe
alte Volksſage mit der Erzählung vom Sängerkrieg, Ofterdingen
verwandelte ſich in Tannhäuſer. Dem herrlichen Tonwerk iſt es
zu danken, daß die Geſchichte vom Sängerkrieg auf der
Wart=
burg, heute in aller Welt bekannt iſt.
Ein merkwürdiges Zuſammentreffen iſt es, daß am Tage des
Sängerwettſtreites, ſofern man ihn als geſchichtliche Tatſache
gel=
ten läßt, am 7. Juli 1207, im fernen Ungarlande, die ſpätere
Landgräfin Thüringens, die heilige Eliſabeth, geboren wurde.
Ihre rührende Geſtalt wandelt mit uns durch alle Näume der
Burg. Innigſte Liebe verband ſie mit ihrem Gemahl Ludwig,
dem ſie mit vier Jahren verlobt und mit vierzehn Jahren
ver=
mählt wurde, — mit zwanzig Jahren war ſie Witwe; — der
Landgraf ſtarb an einem Fieber in Otranto auf dem Wege zum
heiligen Lande.
Moritz von Schwind hat ihre Lebensgeſchichte mit ſeinem
Pinſel in den Werken des Eliſabethenganges nacherzählt. Wir
ſehen Eliſabeth dort als vierjähriges Kind ihren Einzug auf die
Wartburg halten, wo ſie ihre Jugend und kurze, glückliche
Ehe=
zeit verlebte. Tief fromm und demütig, liebreich und barmherzig,
eine Wohltäterin der Armen und Kranken, iſt ihr ganzes Leben
eine einzige große Liebestat. Schwind gibt uns Bilder aus ihrem
Leben voll wunderſamer Stimmung. Die liebliche Erzählung
des Roſenwunders, der Abſchied Eliſabeths von ihrem Gatten,
ihre Vertreibung mit ihren Kindern von der Burg durch
Hein=
rich Raſpe, nach dem Tode ihres Gemahls, — ihr Leben als
Nonne in harten Bußübungen zu Marburg und endlich ihr Tod
ziehen an uns vorüber. Zwiſchen dieſen großen Bildern ſind
kleine runde Medaillons: Eliſabeth, die ſieben Werke der
Barm=
herzigkeit ausübend.
Ihr zarter Körper, durch harte Bußübungen geſchwächt, die
ihr Beichtvater Konrad von Marburg ihr auferlegte, erlag der
Schwindſucht im Alter von 24 Jahren. Wenige Jahre ſpäter ſprach
Papſt Gregor IX. die thüringiſche Landgräfin heilig. Fortan
war ſie die Schutzheilige ihres Landes und lebte weiter im
Ge=
dächtnis ihres Volles. Die ſchönſten Lieder und Legenden
um=
webten ihre Geſtalt mit einem poetiſchen Zauber, dem ſich auch
in unſerer nüchternen Gegenwart niemand entziehen kann. Sie
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iſt die Vekkörperung chriſtlicher Nächſtenliebe und
Barmherzig=
keit geworden.
Leider haben die ſchönen Fresken durch Witterungseinflüſſe
ſtark gelitten. Man verſuchte dem Schaden zu begegnen, indem
man den früher offenen Eliſabethengang verglaſte; ſpäter legte
man eine Ventilation zu dem gleichen Zwecke an, trotzdem
ver=
blaßte die Malerei mehr und mehr. Nun ſollen die Fresken
durch den bekannren Bilderreſtaurator Paul Gerhard aus
Düſſel=
dorf wieder hergeſtellt werden. Dies geſchieht durch Anwendung
eines chemiſchen Mittels, das ſein Geheimnis iſt. Die
Wieder=
herſtellung der Fresken des Landgrafenzimmers und des
Sänger=
ſaales auf dieſelbe Weiſe iſt ſo gelungen, daß ſie die beſte Gewähr
auch für die Erneuerung der Gemälde des Eliſabethenganges ſind.
Im Erdgeſchoß des Kellers liegt die Eliſabeth=Kemenate,
geſchmückt mit Glasmoſaiken, einem Geſchenk Kaiſer Wilhelms II.,
die ebenfalls Bilder aus dem Leben der Heiligen wiedergeben.
Das Kreuzgewölbe wird von einer Säule getragen. In den
Ecken des Raumes iſt es ſchon dämmerig, aber nach Weſten ſteht
die Rundbogentür offen und läßt die Abendſonne herein. Dort
leuchten die Moſaiken in glühenden Farben auf, — ein herbſtlich
gelber Baum, über dem ſich ein Stückchen blauer Himmel ſpannt,
ſchaut von draußen in das ſtille Gemach.
V.
Die glanzvolle Zeit der Minneſänger, die Zeit höfiſcher und
ritterlicher Kunſt war vorüber, die heilige Eliſabeth wandelte
nicht mehr durch die Räume der Wartburg, ein neues Geſchlecht
wuchs heran. Neben der blauen Blume der Romantik wucherte
nun allerlei Unkraut und böſe Giftpflanzen. Die Wartburg ſah
viel Hader und Streit, menſchliche Leidenſchaften brechen ſich
rücſichtslos Bahn und verwickelten ihre Bewohner in Schuld
und Leid. Wahrhaft erſchütternd iſt die Trazödie der
Land=
gräfin Margarethe, der ſchönen Tochter Kaiſer Friedrichs II. von
Hohenſtaufen. Sie war die Gemahlin des Landgrafen Albrecht,
der ſpater den Namen „der Entartete” erhielt. Albrecht
ent=
brannte in heißer Leidenſchaft zu dem ſchönen Hoffräulein ſeiner
Gemahlin, Kunigunde von Eiſenberg, die ihm willig
entgegen=
kam und ihm einen Sohn ſchenkte, der den Namen Apitz erhielt.
Albrecht trachtete danach, ſeine Gemahlin, die Mutter ſeiner vier
Kinder, zu beſeitigen, um ſich Kunigunde zu vermählen. Ein
armer Eſeltreiber wurde gedungen, um die Landgräfin zu
er=
morden — wir ſehen das Stübchen, das er bewohnt haben ſoll —.
Der t.eue Mann entdeckte der Fürſtin den ruchloſen Plan und
verhalf ihr zur Flucht; man erzählt, er habe die unglückliche
Frau an einer Strialeiter aus einem Verteidigungsgang der
Burg, der heute noch „Margarethengang” heißt, in die ſchaurige
Tiefe herabgelaſſen. Als die Landgräfin von ihren Kindern
Ab=
ſchied nahm, ſoll ſie in heißem Trennungsſchmerz ihren älteſten
Sohn Friedrich in die Wange gebiſſen haben, der dann den
Bei=
namen „Friedrich der Gebiſſene” erhielt. Die Flucht gelang, aber
Margatethe ſtarb kaum zwei Monate ſpäter in einem Kloſter
zu Frankfurt a. M. — Albrecht und Kunigunde hatten ihr Ziel
erreicht, aber das Glück war von der Wartburg gewichen. Vater
und Söhne ſtanden ſich jahrelang in erbittertem Kampf
gegen=
über, und das ſchöne Land Thüringen litt unter dem Streit und
der Fehde, die ſeine Fürſten entzweite.
Viel Lärm und Kampf erfüllte das folgende Jahrhundert.
Auch marches rauſchende Feſt mit höfiſchem Prunk hat die
Wart=
burg zu dieſer Zeit noch erlebt, aber ihr Glanz verblaßte mehr
und mehr. Als der letzte Landgraf, Friedrich der Einfältige, 1440
kinderlos ſtarb, wurden Friedrich der Sanftmütige, Markgraf zu
Meißen, und Wilhelm der Tapfere, Herzog zu Weimar, Herren
Thüringens und der Wartburg.
Die verlaſſene Wartburg glich dem Märchenſchloß
Dornrös=
chens; ſie ſank in Vergeſſenheit. Nur von Vögten bewohnt,
ge=
ſchah nur das Notwendigſte für ihre Erhaltung, und der Verfall
griff um ſich. Still lagen Sängerſaal und Kemenate, keine reiſige
Schar ritt mehr über den Hof und die Zugbrücke zu ritterlichem
Kampf oder zu fröhlicher Jagd, — nur der Wald wuchs und
umrauſchte ihre Mauern, wie einſt in alter Zeit. Ihr Name war
faſt vergeſſen in Deutſchland, bis er unerwartet eines Tages
wieder von Mund zu Mund ging, eng verbunden mit dem des
gewaltigen Mannes, der in ſtiller Kloſterzelle das Wort von der
Rechtfertigung durch den Glauben fand. Der Mann und das
Wort aber brachten eine neue Zeit!
FI.
Als Luther auf der Wartburg einzog, lagen hinter ihm die
ſchwerſten Kämpfe. Auf dem Reichstage zu Worms hatte er
ſoeben vor Kaiſer und Biſchöfen das große, ſchlichte Wort
ge=
ſprochen: Daß es nicht geraten ſei, etwas gegen das Gewiſſen
zu tun!. Vor geiſtlicher und weltlicher Gewalt und Verfolgung
hatten ihn ſeine Freunde auf die Wartburg gerettet. —
Wunder=
bar mag die tiefe Stille der waldumrauſchten Burg für ihn
ge=
weſen ſein, während noch die Spannung des Kampfes in ihm
nachzitterte. Stille und Sicherheit umgaben ihn hier oben, das
muß ein köſtliches Geſchenk für Luther geweſen ſein!. Wohl zog
hier noch einmal alles an ihm vorüber: die ſchweren
Seelen=
kämpfe, bis das Licht er Erkenntnis ihm leuchtete, dieſe
Erkennt=
nis, für die er ſein Alles einſetzte und die ihn auf ſeinem Wege
immer weiter trieb. Nun ſtand er im offenen Kampfe gegen die
gewaltigſten Mächte der Welt, nur ſeinem Gott und Gewiſſen
Sonntag, den 30. November 1924.
folgend. Hier oben war ihm faſt ein Jahr der ſtillen Sammlung
und Selbſtbeſinnung gegönnt, ein Ausruhen nach ſchwerem
Kampf und ein Rüſten auf neuen Streit. Was mag an ſtillen
Gedanken, an heißen Gebeten in dem engen Stübchen durch des
großen Mannes Seele gegangen ſein?. Wir können es nur
ehr=
fürchtig ahnend erfaſſen. Kämpfe, Verſuchungen und Zweifel
ſind ihm auch hier nicht erſpart geblieben, — der Tintenfleck gibt
Kunde davon, — oder vielmehr die Stelle, wo er geweſen!
Während Luther hier oben in ſtiller Verborgenheit lebte,
klang in der Welt draußen ſein Name tauſendfach wider,
alles Neue, Unerhörte, was er auszuſprechen gewagt, was viele
Herzen ſchon lange im Stillen bewegt, wuchs zu einer
brauſen=
den Unruhe. Ein gewaltiger Sturm fuhr durch das deutſche
Land.
Luthers Aufenihalt auf der Wartburg iſt ein Stückchen
Ro=
mantik in ſeinem ſonſt ſo harten und nüchternen Leben. Die
Tonſur verſchwand, der Bart wuchs und machte den Verfolgten
unkenntlich, der ritterliches Gewand trug und „Junker Jörg”
hieß. Hinter ihm lag Kloſter und Mönchsweſen und vor ihm
offen die Welt, voller Kampf und Streit, voller Sorge und
Un=
ruhe, aber auch voll goldener Freiheit und
Selbſtveranwort=
lichkeit.
In den ſtillen Monaten ſeiner Zurückgezogenheit begann
Luther die Ueberſetzung des Neuen Teſtamentes in die deutſche
Sprache. Das deutſche Cvangelium wurde zum Grundſtein der
deutſchen Reformation. Mit ſeiner deutſchen Bibel aber gab
Luther dem deutſchen Volk noch ein anderes köſtliches Geſchenk —
er legte den Grund zur neuen hochdeutſchen Sprache.
Bewegten Herzens ſtehen wir in dem engen Stübchen
zwi=
ſchen dem ſpärlichen Mobiliar aus Luthers Zeit und dem alten
grünen Kacheloſen. Von der Wand grüßt uns ein Lutherbild
und die Bilder ſeiner Eltern von Lukas Cranach. Ein Flügel
des Butzenſcheibenfenſters ſteht offen; wir blicken hinaus über
das herrliche Thüringer Land, über Wald und Berge, dahin,
wo ſich die Ebene in bläulicher Dämmerung verliert. Gottes
ſchöne Welt iſt dieſelbe geblieben wie damals. Manches mal
mag der große Mann hier ſinnend geſtanden haben, und im
Blick auf Gottes Allmacht in der Natur iſt neue Zuverſicht in
ſeine Seele gezogen.
Als er dann ſpäter ſein gewaltiges Lied von der „feſten Burg”
dichtete und ſang, hat wohl in dankbarem Erinnern die
Wart=
burg vor ſeiner Seele geſtanden.
Das Lied von der „feſten Burg” iſt hier oben in den letzten
Jahren oft erklungen. Die Luther=Gedenkſeiern haben dann hier
eine dankbare Gemeinde im Schloßhof vereint; wahrlich eine
Feier beſonderer und eindruclsvoller Art.
VII.
Auf unſerem weiteren Weg durch die Burg drängt ſich noch
eine Fülle der Eindrücke, — zu Liel, um ſie alle hier
wiederzu=
geben. Wir gehen durch die ſtimmungsvollen, dunkel getäfelten
Reformationszimmer mit ſchönen Oelgemälden aus Luthers
Leben und vielen alten Möbelſtücken aus dem 16. Jahrhundert.
Ueber einer Tür grüßt uns das Bild Philipps des Großmütigen
von Heſſen. — Auf der Kanzel der Schloßkapelle hat noch Luther
gepredigt. Die alten Glasmalereien der Fenſter geben eine
warme Stimmung gedämpften Lichtes. Auch hier trägt eine
Säule das romaniſche Deckengewölbe, das ſich, blau wie das
Himmelsdach, mit goldenen Sternen beſät, über uns ausſpannt.
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Weimar aufbewahrt.
Von der Galerie des Waffenſaales ſchauen wir hinab auf
alte Rüſtungen für Pferd und Reiter, die einſt in Kampf und
Turnier erglänzten, auf zerfetzte alte Fahnen, die auf den
Schlachtfeldern des 30jährigen Krieges wehten, — auch auf die
Fahnen der weimariſchen Regimenter des letzten Krieges, die hier
nun ein ruhmloſes Ende finden.
Vom Waffengang gelangen wir in den Teil der Burg,
„Dionitz” genannt, in dem die Privatgemächer des
Großherzogs=
paares liegen. Sie enthalten Sehenswürdigkeiten der Kunſt
und des Kunſtgewerbes, die ein feinſinniger Geſchmack hier
ver=
einte. Behagen und Wohnlichkeit ſind bei der Ausſtattung dieſer
Näumer oberſter Grundſatz geweſen. Nirgends ſtört Ueberfülle,
nichts fällt aus dem Rahmen, den die Umgebung fordert. Dieſe
Räume ſahen oſt einen engeren Kreis auserleſener Gäſte, wenn
der Großherzog ſeine Erholungszeit auf der Wartburg verlebte.
Der eigentliche Feſtſaal der Burg aber iſt der Bankettſaal,
im dritten Stockwerk des Landgrafenhauſes gelegen, mit ſeiner
kaſſetierten Decke bis unter das Satteldach reichend. In den
Größenverhältniſſen und in der Ausſtattung ein wahrhaft
fürſt=
licher Prunkſaal. Seine gekoppelten Fenſterbogen ſind Rahmen
für die herrlichſten Landſchaftsbilder, die ſich hier vor uns
aus=
breiten.
Einen unvergeßlichen Eindruck bei allen Teilnehmern hat
ein Konzert hinterlaſſen, das im Frühling dieſes Jahres von den
„Freunden der Wartburg” in dieſem Saale veranſtaltet wurde;
die Einnahmen floſſen dem Wartburgfonds zu. Friſches
Maien=
grün ſchmückte den feſtlichen Raum und Johann Sebaſtian Bachs
Muſik erfülte ihn und die Herzen der Zuhörer. Eine
Weihe=
ſtunde, die, der Wartburg würdig, allen Alltagsſtaub von den
Seelen nahm und nur noch Naum ließ für das Hehre und Große!
Wir hatten noch Gelegenheit, Herrn von Cranach unſeren
Dank zu. ſagen für alles Schöne, was wir geſehen, und uns an
ſeiner ſtimmungsvollen Wohnung im Torgebäude der Burg zu
erfreuen. — Auf manche Frage erhielten wir noch liebenswürdige
Auskunſt, hörten noch manches über die Burg und die Sorge um
ihre Erhaltung. Seit der Revolution wacht kein hochgeſinnter
Landesfürſt mehr über ihr, — das deutſche Volk iſt nun ſelbſt
verantwortlich für ſeinen Kulturbeſitz. Wird es in Zeiten
äußer=
ſter Verarmung Opfer bringen, die für die Erhaltung dieſes
Be=
ſitzes erforderlich ſind? Das iſt eine bange Frage, und ihre
Be=
antwortung hängt daron ab, wie weit der alte Idealismus noch
in den Herzen lebt. Die Wartburg gehört der Wartburgſtiftung,
die unterſtützt wird von dem Verein „Freunde der Wartburg”.
Möge es ihnen gelingen, überall neue Freunde zu finden, die
willig ſind zu helfen, daß auch kommenden Generationen, das
Kleinod Thüringens, eine der herrlichſten Erinnerungsſtätten
Deutſchlands, erhalten bleibt.
Unſer Weg führt durch den Wald hinab nach Eiſenach. Wir
kommen durch ein grünes Wieſental mit herrlichen
Baumgrup=
pen. Hier könnte die Stelle ſein, wo Tannhäuſer aus dem
hölli=
ſchen Zauberſpuk des Venusbergs, aus heißem Sinnestaumel
er=
wacht in der reinen, kühlen Luft des dsutſchen Waldes. Von
einem Felsvorſprung tönt die Schalmei des Hirtenknaben und
aus der dunklen Waldſchlucht zieht der Pilgerchor hervor. —
mächtig ſchwillt ſein frommer Gefang an und übertönt die
locken=
den Klänge aus dem Venusberg, — zieht vorüber und verhallt
in der Ferne.
An dieſer Stelle ſtand wohl das Gnadenbild, vor dem
Eliſa=
beth im Cebete kniet und Wolfram von Eſchinbach den
Abend=
ſtern grüßt.
Wir wenden uns abſchiednehmend zur Burg zurück, die als
dunkle Silhonette über uns vor dem hellen Abendhimmel ſteht.
Leichte bläuliche Herbſtnebel ziehen aus den dunklen
Waldſchluch=
ten heraus und hüllen ſie langſam ein. — Aus lichter Höhe grüßt
die feine Silbeiſichel des zunehmenden Mondes und blickt ſtill
herab auf Wald und Burg, wie zu den Zeiten der Minneſänger,
der heiligen Eliſabeth und des „Junker Jörg”.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 333.
Sonntag, den 30. Rovember 1994.
Seite 21.
Manchmal kumm ich mer vor, wie e Donhiſchoodin. Mei
Zwangsmiedern weer in dem Fall nadierlich e Panfo=Schanfan,
odder Schanſo=Panfan, ich waaß im Aageblick net, wie dem
ſpan=
niſche Edel=Bwendeirer ſein Seneſchall mit ſeim a genummene
Familjename gehaaße hodd. Awwer grad ſo kumm ich mer uns
zwaa vor. Bloß mit de Fifchur ſtimmts net ſo ganz, indem daß
der Donkwifchoode e rabbeldärrer, ſpinnfademlanger Giegagg
war, der wo ganz bekwem im kniee aus=re Dachkannel ſein
Kaffee lebbern konnd. Währendem fein Knabbe, äwe der
Schan=
ſo=Panſa, en klaaner, korzer, dicker Kanoneſtebbel war, ſo in
mei=
ner Stadur, und was=em an Greeße un Geift abgange is, deß
hodd=er an Rundlichkeid un Dummheid pluß gehadd.
Bei uns zwaa, bei mir un meine Zwangsmiedern, is es
um=
gekehrd, deß derf ich jedenfalls ohne Eibildung fage, do is die
Rundlichkeid un de Geiſt uff meiner Seid; währendem mei
Zwangsmiedern, — no ich will net grad ſage dumm is, ſundern
heechſtens agenehm beſchrenkt, dadefor awwer ſo därr, daß ſe
en Bock zwiſche de Härner kiſſe kann, wos fe iwwrichens aach
ausgiewich beforgt; ich hedd im ganze Läwe net geglaabt, daß’s
ſoviel Böck gebd, de wo ſich vun däre zwiſche die Härner riſſe
loſſe. Awwer deß ſi ſchließlich eichene Agelächenheide des
Emb=
fängers un geherrn net doher.
Damit Se awwer ungefehr im Bild ſin, wie ich mer mich
un mei Zwangsmiedern als Donkwiſchoodin un als Panſo=
Schanfan vorſtell, ſolls Ihne mei Freund, der Ooſepfeil emol
dohie mole.
Alſo, ſo dhete mer ausſähe, wann mer vor anno Duwack in
Spannje uff Awendeier ausgezoge weern.
Stadd dem läwe mer awwer in dem Zeidalder, in dem wo
ageblich die „Morchenreede des Velkerfriehlings” ausgebroche
is, un en ganz kabbidale Dalles mit ihrm roſiche Glanz
benga=
liſch beleichte dhut. Un was die „Awendeier” bedrifft, ſo hodd
die mei Zwangsmiedern allag uff ihr Kabb genumme; ſie ſin
awwer ageh denonch, däre ihr Awendeier. Währendem ich mich
in de Eibikdung mit allerhand zwaabganiche Drache un
feier=
fpeiende Ungeheier erumbeiße muß, un muß göche Windmiehle
kembfe, die wo ſich eibilde, ſie weern Rieſe.
No, un was mer halt ſo macht. Awwer mer hodd doch
ſo ſein Schaff und krickt Schwiele an die Hend wie’n Stadt=
Dag=
lehner. Was duht mer net, damit die Berjerſchaft ruhig ſchlofe
konn! Awwer manchmal wärrd mers doch e bische zuviel;
fchließlich ganz uff mich verloſſe derf mer ſich aach net. Alles
foll ich ausdräbbſche, alles ſoll ich ausdunke, wann aam wo was
weh dhut, do foll ich helfe. Ei ſch word bloß noch druff, daß mich
de Dokder Metzler wöche unlaudere Webdbewärb vor de Schranke
zärrd; Sie wiſſe ja, ich maan den, der wo gam nor in die Aage zu
gucke brauch, un do ſieht er, an was aam ſei Großmudder gelidde
hodd, un ob ſe de Jerjel gem „pur” gedrunke hodd, odder
mit=
ere Bries „Deitſche‟. — Bloß neilich, wie die Bauersfraa zu=em
gefagd hodd, er ſollt aach emol gucke, ob ihr Hud grad ſitze dhet,
do is er grob worrn. No, deß is awwer aach e Zumudung.
Alo, wie geſagd, ich foll alles wiſſe, foll iwwerall helfe un
rade un dade umn aans gibd dem annern die Dierſchlink in die
Hand. Daß die Menſthheit neierdings aach zu mir kimmd
un frcegd, wos ſe ſich gächeſeidich zum Chriſtkindche kaafe ſolle,
deß wollt ich jo noch hiegehloſſe, daß ſe mich awwer aach noch
frage, vun ſvas ſe ſichs kaafe ſolle, ich maan, deß weer doch e
bische zuviel verlangd. Do heerd mei Wiſſenſchafd uff.
In meine Juchend hodd zwar „de Faix” als ſo klaane
Mennercher gehadd, Stick for Stick fuffzich Fennich. Ewe die
Mennercher hawwe uffe verhältnismäßich aſtendich Ard un Weis
Goldſtickelcher gemacht; ſie hadde ſcheinbar e Minz im Leib un
hawwe je nooch Bedarf drufflos geprägd, lauder ferdiche
Zwan=
zich=Mackſticker, wann ich mich recht erinnern kann. Awwer der
Addickel muß doch mit de Zeid net mehr, fo richdich rendiert
hawwe, de Faix hodd jedenfalls den Verdrieb widder uffgeſteckt.
Kunſtſtick! Dene Aforderunge, die wo ſo in de letzte Johrn an
die Mennercher geſtellt ſin worrn, warn die, aach bei de geſindeſte
Verdauung, net mehr gewaxe.
Nu' hab ich vor einicher Zeid geläſe, daß en Geheimerad,
namens Miethe, den Dreh eraus hedd, wie mer Gold mache
kennd. Ich hab däre Sach zeidher kaa groß Bedeidung
beige=
meſſe. Offe geſtanne, ich hab’s for Schwindel gehalde, weil ich
mer net vorſtelle konnd, daß en werklicher Geheimerad unner die
veruffene Allſchemiſte geht un verleecht ſich ausgerächend uffs
Goldmache. Die Geheimeräd wenichſtens, zu dene wo ich als
flicke geh, deß ſin allmitnanner verhältnismeßich vernimfdiche
Leid un dorchaus net allſchemiſtiſch agehauchti ganz im
Gäche=
daal, die ſin uff de Fennich, wie de Deiwel uff e arm Seel,
be=
ſunners die vun de Finanzämder un ſo.
Wie geſagd, un geſtitzt uff mei Erfahrunge, die wo ich bis
jetzt im allgemeine in Bezug uff die Allſchemie mit Geheimräd
gemacht hab, hab iſt alſo dere Erfindung vum Geheimrad Miethe
kaa groß Gewicht beigelecht. Dann die aanziche, die wo’s bis
jetzt in die Gokd=nacherei zu=ere gewiſſe Ferdichkeid gebracht
hawwe, die geheern meiſtens zum Stamm Semm, Hamm un
Jafädd un ſin alles annere, nor kaa Geheimräd.
Ich hab alſo ſeidher mit allerhand Hausmiddelcher an meine
Finanzſchwindſucht erumgeduckderd, allobadiſch un
homeo=
badiſch, je denooch. Awwer wie deß ſo is, zum Beiſpiel wann de
Menſch Zahweh hodd, do bloocht er ſich erſt wochelang erum,
macht warme odder kalde Umſchleech, odder lecht ſich e haaß
Ka=
doffel odder Kamilleſäckelche uff de Backe, odder ſtobbd ſſch
Nelke=Eel enei, odder fpielt mit Kochnack aus, odder Kerſchewaſſer;
korzum, er browierd alles, was er waaß, un was=em die annern
ſage un — — geht zuletzt doch zu=eme Zah’ſchuſter.
So is es mir aach mit dem Herr Geheimerad Miethe ſeine
Erfindung gange. Ich hab folang nix druff gäwe, bis mich mei
Finanzſchmerze in ſei Aerm gedriwwe hawwe. Ich hab alſo die
Zeidung geſucht, wo die Beſchreiwung drinn geſtanne hodd, in
däre wo’s de Herr Miethe ſeine nodleidende Mitmenſche
uneiche=
nitzicherweis, un uff e leichtfaßlich, ſozuſage pobukäre Ard,
aus=
enannergedeixelt hodd, wie der Zauwer mit dere Goldmacherei
vor ſich geht. Un ich hab aach goddſeidank, des Zeidungsbladd
noch gefunne, obgleich ſich bei mir Zeidunge im allgemeine net
lang halde. Awwer de glickliche Zufall hodds gewollt, daß ich
grad deß Zeidungsbladd als Linnohljumerſatz unne in meim
Kicheſchrank geleecht hadd.
Ich hab alſo den Addickel hinnerſcht=de=vörderſcht
dorch=
ſtudiert un hab erausgefunne, daß die Goldmacherei, uff=em
Herr Miethe ſei Ard, die eifachſt Sach vun de Wäld is. Nemlich
mer brauch bloß Kwäckſilwer dezu. Un die Kwäckſilweradome
brauch mer bloß zu „zerdrimmern” un s Gold is fix und ferdich.
Alſo ich muß geſteh, ich hab vun Geheimräd ſchun viel geläſe,
agefange vum Herr Geheimrad vun Geedhe bis uff de Herr
Ge=
heimrad Stroh, awwer ſo klar wie de Herr Miethe hodd ſich bis
jetzt noch kaaner ausgedrickt. Alſo: Kwäckſilweradome „
zerdrim=
mern”. Nix leichter wie deß. Zwar, was Adome ſin, deß hab
ich bis heid noch net gewißt, awwer ich hab gedenkt, deß wärrd
ſich jo ſchließlich beim „Zerdrimmern” ſchun finne. Un dodrinn
bin ich bekanndlich groß, im „Zerdrimmern”; ich hald en
Ver=
gleich mit dem Elefant im Borzzelanlade wanns druff akimmd
jederzeid aus.
„Nu wärrn Se ſich valleicht noch ſo dunkel erinnern, daß mer
ſo=e Ooſeobbdicker in de Infulatzionszeid emol en ſtabiele
Bar=
remeder uffgeſchwätzd hodd, der wo net gange is un duſchur uff
„Beſtändich” gedidde hodd. Alſo der Barremeder ſollt mer
als Verſuchskaninche diene. Un ich hadd mer ſchun ausgemold,
wann die Sach glabbd, dann brauch unſer „Ower” net mehr mit
geſenkdem Haubd un mit verhilldem Schridd bun aaner
Finanz=
ausſchußfitzung in die anner zu geh, dann do ſin mer gemachte
Leid, ich un er. Mir haage ſämtkiche erreichbare Barremeder,
ei’ſchließlich vun dem uff=em Luifeblatz, in dauſend Fätze, un
mache Gokd aus dene Kwäckſilwevadome, un grinde uns e
Bri=
fad=Minz un uff die Goldſticker mache mer unſer Kebb druff,
um damid, daß endlich widdermal e vernimfdich Stick Geld
un=
ner die Leid kimmd. Un dann ſoll uns noch aaner kumme
mit=
eme Sparzwang —
So ungefehr hadd ich mer die Sach ausgemold, wann de
Verfuch glickt. — Ich hab alſo deß Kwöchſilwer aus dem
Barre=
meder rausgeloſſe un weil mers e bische zu wenig geſchiene hodd,
hab ich aach noch deß an meim guoße Wandſpichel abgekratzt un
habs dezu geleecht. Dann hab ich agefange zu „Zerdrimmern”.
Zuerſt mit de Hand, dann mit=eme Hammer, dann mit em
Beiſche ......."
Jwwrichens, hodd jemand vun Ihne ſchun emal
Kwäck=
ſilwer „zerdrimmerd”? Wann net, ſoll ers loſſe, er kann grad ſo
gud en Sack voll Fleeh hiede un wärrd dodebei wenichſtens net
Weihnachts=Ausſtellung
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Kleinmöbel
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16123
for dobſichdich erkleerd. Nemlich mit dem
Kwäckſilwerzerdrim=
mern, deß hodd ſei Nauwe, do kann mer in die una genehmſte
Siddewatzione kumme. Dann daß ſe mich jemals im Spidal in
die Zwangsjack ſtecke dhete, un dhete mich ſtundelang in kald
Waſſer dauche, un dhete mich noochher noch in die Gummizäll
ſpärrn — naa, daß hedd ich net gedenkt.
Nemlich wie ich grad im ſcheenſte „Zerdrimmern” war, deß
Kwäckſilwer is vor Verzweiflung in alle Wäldgächende
erumge=
ſpritzt, un ich hadd bereits ſo ziemlich alles zerdrimmerd, was
itüintimn
mer in die Finger, odder unners Beilche gerade is; net bloß
Kwäckſilwer, ſundern aach mein Kaffeedibbe, die Diſchbladd, s
klaa Komodche — korzun gud, wie ich grad mit Eifer am
Gold=
mache war, do is mei Zwangsmiedern dezu kumme. Un die hodd
geglaabd, ich weer dobſichdig worrn un hodd die Reddungswach
ebei dellefonierd. Sunſt bräſſierds dene nadierlich net, awwer
in meim Fall, do warn ſe wie de Blitz do un eh ich nor en
Bieb=
ſer hab dhu kenne, hadde ſe mich am Kandhake un uff die Britſch
geſchnallt. 8 annere wiſſe Se —
Odder vielmehr, Sie wiſſe’s noch net. Nemlich 78 aanzich
Gude war, daß ich die Sach mit däre Goldmacherei widdermal
gedraamt hab. Un deß war dem Ooſe=Miethe ſei Glick. Wann’s
Dadſach gewäſe weer, mit dem Kwäckſilwer=zerdrimmern, un 8
Möw’lemang klaaſchlage, un mit de Neddungswach, un de
Zwangsjack, un de Gummiſtubb, un ſo, dann hedd ich mer deß
Mietheche mol gekaaft, un hedd=en uff Schadeerſatz verklagd,
wäche Sachbeſchädichung, Freiheidsberauwung, Mißhannlung un
ſo. Der hedd im Läwe die Leid netmehr zum Goldmache
age=
ſtifd. —
Awwer verdenke kann mer’s aam net wann mer ſo korz vor
Weihnachte vum Goldmache draamd. Wo doch äwwe die ganz
Menſchheid bloß noch vum Gäld ſchwäzzd; endwädder vun dem,
wo ſe brauche kenne, odder vun dem, wo=en fehlt. Dodebei hawwe
unſer Dammſtädter Geſchäftsleid ihr ganz Hoffnung uffs
Weih=
nachtsgeſchäfd geſetzt un hawwe ſich däſtewäche vum Chriſtkindche
widdermal orndlich „beliewwern” loſſe. Awwer wann mer
ſchun ſo kimmd, un freecht ausgerächend mich, vun was mer die
Chriſtkindcher kagfe ſoll, do ſieht’s nadierlich ſchei aus. Do wärrd
ſich’s Chriſtkindche vergewens ageſtrengd hawwe. Deß haaßt,
wäche mir un meine Zwangsmiedern hedd ſich’s ſchun gar net zu
bemiehe brauche, mir ſin nemlich gächeſeidich iwweraans kumme
nooch dere Reechel: ſchenk mer nix, ich ſchenk derr aach nix! — Ich
kenn die, die mag wo annerſter mit ihre Worſcht nooch de
Späck=
ſchward wärfe. —
Hoffe mecht ich awwer, daß mer noch vor Weihnachte aach
e Härz hodd for unſer ſchiverkriegsgeſchädichte Klaarendner, die
loſſe äwe widder elend die Fliddſch henke. Un wann’s an Gäld
ſehlt — mer hawwe doch den beriehmde Iwwerſchuß vun rund
ſibbzich= odder achzichdauſend Goldmack aus de ſtädtiſche
Wei=
reſchie! Als nor emol en kiehne Griff do enei gedho, der Fong
kann’s verdrage, un unſer Klaarendner aach. 3 weer, waaß
God, net mehr wie recht un billich.
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Goddſeidank, jetzt ſin’s noch
ſiwwe Dag bis zum ſibbde, an dem wo der Wahlklamauck vor ſich
geh ſoll. Mei Zwangsmiedern broffezeid nadierlich dem kimfdiche
Reichsdag, mitſamſt dem Landdag, alles Unheil an’s Baa, weil
die Wahl ausgerächend uff de ſiwwede Dezember feſtgeſetzt
weer. Mei Zwangsmiedern is bekanndlich e awerglaiwich
Na=
dur un die hellt die Siwwe vor e Unglickszahl. Allerdings, zwiſche
de letzte Wahl un jetziche, lieje grad ſiwwe Monad, mer kennd
alſo beim kummende Reichsdag vun=eme „Siwwemonadskind”
ſchwäzze. Un ſo Siwwemonadskinner, die hawwe ſchun vun
vornerei ihrn Maggel wäck. No was deß bedrifft, die annern
Reichsdäg, die mer bis jetzt gewehlt hawwe, warn aach grad kaa
„Staatskerl”; un wann ſe ausgedrage warn. Ganz im
Gäche=
daal, dann endwedder hadde ſe, die Roos” odder „die Mumms”
Un was deß ſchlimme war, die Germania durft ſich aſtelle wie ſe
wollt, — kaaner vun dene Reichsdags=Wäxelbälch hodd die Bruſt
genumme, ſe mußte all mit=em Fläſchie großgezoge wärrn un ſin
deshalb meiſtens an de engliſch Krankheid ei gange, drotz de
fran=
zöſiſche Saiglingsſchweſtern.
Daß uns nu deß Siwwemonadskind, deß wo am ſiwwede
Dezember uff die Wäld kumme ſoll, mit ſeine ſiwwe gebackene
Biern in de ſiwwede Himmel fiehrd, deß meecht ich zwar
be=
zweifele. Awwer nix deſto drotz: Advendskinner ſin Glickskinner!
Mag’s alſo kumme wie’s will, viel ſchläächter wie ſei Vorgänger
kann der neie Reichsdag net wärrn. Un wann’s aach widder
aaner aus de „ſiwwede Bidd” is. Ich ſchließ en deßhalb
vorſichts=
halwer jeden Awend in mei Nachtgebäd ei, den neie Reichsdag
und vergib uns unſere Schuld, ſondern erleeſe uns vun
allem Ibel —
die ausgie bigste
deshalb
die billigste!
Wer Fen
Kontrolle des Direktors des Kreiopisahen Iustitnts dar Unfers 1ät Bortin Geheimrat Protessor Dr. Martin Hahn, untesstellt.
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—
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Hachenburger
neben dem Jagdhaus
(16164
[ ← ][ ][ → ]Sonutag, den 30. November 1924.
Der
Pferdeſport: Trotz der vorgerückten Jahreszeit ſind die
Traber noch immer eifrig an der Arbeit. In der Reichshauptſtadt
ladet Mariendorf zu Gaſte, wo bei dem anhaltenden ſchönen
Wetter wieder ein gut beſuchter Nenntag in Ausſicht ſteht, im Reiche iſt
der Sulky in Hamburg=Farmſen und in München=
Dagl=
fing in Bewegung.
Radſport: Die Breslauer Winterbahn in der
Jahrhun=
derthalle wartet wieder mit einem ausgezeichneten Programm auf in
deſſen Mittelpunkt ein Zweiſtunden=Mannſchaftsfahren nach
Sechstage=
art ſteht, für das 14 Paare, darunter auch einige ausländiſche,
verpflich=
tet wurden. Der bei den Eröffnungsrennen geſtürzte Amerikaner Jäger
mit dem ſchnellen Holländer. Van Nek als Partner, ferner Saldow=
Golle, Huſchke=Kohl, Rütt=Verraes ſind hier die ausſichtsreichſten
Bewer=
ber. Vervollſtändigt wird das Programm durch ein 50 Runden=
Prämien= ſowie ein Amateur=Vorgabefahren. — In der Nacht zum
Montag, eine Minute nach Mitternacht, beginnt in der Rieſenhalle von
Madiſon Square Garden das 39. New Yorker
Sechstageren=
nen, an dem 14 Mannſchaften teilnehmen. Der Bund Deutſcher
Radfahrer hält ſeine Hauptverſammlung in Weimar ab,
von der verſchiedene Beſchlüſſe von Bedeutung zu erwarten ſind. U. a.
haben die Delegierten ſich mit der Frage der Einführung von
Amateur=
rennen hinter Motorſchrittmachern zu beſchäftigen.
Fußball: Die Punktkämpfe um die Meiſterſchaft werden auch
an dieſem Sonntag in allen Landesverbänden fortgeſetzt. Wacker=
München weilt mit ſeiner 1. Mannſchaft bei Slavia=Prag zu
Gaſte während der Karlsruher F.=V. eine Wettſpielreiſe nach
Frankreich unternimmt, wo er am Samstag und Sonntag in
Bor=
deaux gegen den dortigen Club Baſtidienne zwei Spiele zu
abſol=
vieren hat.
Hockey und Handball: Neben den allerorts ſtattfindenden
Verbandsſpielen verdient der Hockey=Städtekampf Halle—Magdeburg
hervorgehoben zu werden, der in der Saaleſtadt vor ſich geht.
Leichtathletik: Das Hauptereignis auf, dieſem Gebiete iſt
das 13. Berliner Hallenſportfeſt des Verbandes
Branden=
burgiſcher Athletik=Vereine, das im Berliner Sportpalaſt bereits am
Freitag mit den Vor= und am Samstag mit den Hauptkämpfen
begon=
nen hat. Faſt 3000 Meldungen aus allen Teilen des Reiches liegen für
dieſe Nieſenveranſtaltung vor, deren Programm neben der Leichtathletik
auch noch Vorführungen im Nadfahren, Jiu=Zitſu, Gymnaſtik, Turnen,
Ningen, Fechten ſowie einen Handballſtädtekampf Halle—
Berlin vorſieht. Viele Stunden ſind erforderlich, um dieſes
Nieſen=
programm reibungslos abzuwickeln; die Kämpfe beginnen am Samstag
um 5 Uhr am Sonntag um 4 Uhr nachm., und dauern bis in die ſpäten
Abendſtunden.
Turnen: Die repräſentativen Mannſchaften der drei Städte
Halle Magdeburg und Kaſſel treffen in Halle zu einem Preisſtädtekampf
im Kunſturnen zuſammen.
Schwimmen: Kurz vor der am 1. Dezember beginnenden
Winterpauſe gehen noch zwei Schwimmveranſtaltungen größeren Stils
hat ſich einer ausgezeichneten internationalen Beſetzung zu erfreuen. Die vor dem Spiel der 1. Mannſchaft gegen die 1. Jugend Germania=
Eber=
hervorragende ungariſche Mannſchaft von Move Egri, die ſchon in ſtadt ein Freundſchaftsſpiel auszutragen. Unions 1. Jugend iſt ſich der
entgegen, der nach längerer Pauſe zum erſten Male wieder am Start
erſcheint. Auch die deutſche Meiſterin Frl. Rehborn=Bochum, die kürz=
OHrfeh Serſenrdis Hi
So nimm „Bronchiol” das nie versagt.
Deutschlands führendes Hustenpräparat
Ausgezeichnet beſetzt ſind auch die Wettkämpfe des S.C. Spandau04,
für die aus allen Teilen des Reiches zirka 400 Meldungen abgegeben
wurden. In den verſchiedenen Konkurrenzen treten u. a. Luber=Berlin,
Wieſel=Leipzig, Bencke=Berlin, Vierkötter=Köln, Gubener=Magdeburg im
Wettbewerb.
Boxen: Während der Deutſche Reichsverband für
Amateur=Boxen in Mannheim eine Verbandstagung abhält,
geht im Rahmen des Berliner Hallenſportfeſtes der Kampf zwiſchen den
deutſchen Amateurmeiſtern im Schwer= und Halbſchwergewicht
Hah=
mann=München und Niſpel=Berlin vor ſich. In Mailand ſtehen ſich
der Europameiſter im Mittelgewicht, Roland Todd=England
und ſein Herausforderer, Bruno=Frattini=Italien im Titelkampf
gegenüber.
Ringen: Ein Herausforderungsringkampf von beſonderer
An=
ziehungskraft findet in Breslau ſtatt, wo der derzeit beſte deutſche
Ninger Nichard Schikat=Tilſit mit dem früheren Weltmeiſter
Laſſarteſſe=Frankreich zuſammentrifft.
Rugby: Eine Mannſchaft des Brandenburgiſch=Mitteldeutſchen
Verbandes ſpielt in Frankfurt a. M. gegen eine ſüddeutſche
Verbands=
mannſchaft.
Der Weihnachtsverkauf iſt eröffnet!!
Unſer Prinzip:
Oualitätsware!
Billige Preiſe!
Um dem Andrang kurz vor dem Feſt vorzubeugen,
geben wir ab heute bis 10. Dezember 5% Nachlaß auf
Chriſtbaumſchmuck. Ferner geben wir während dieſer
Zeit bei Einkäufen von Mk. 3.00 an eine reizende
Käte Scheurich=Seifenftgur gratiz. (16197
Parfümerie Müller, Rheinſtraße 6
(An den 4 Advent=Sonntagen von 1—6 Uhr geöffnet.
F. C. „Union‟ Darmſtadt, Jugendabteilung..
vor ſich. Das zweitägige Feſt der Waſſerfreunde München Am heutigen Sonntag begibt ſich die 1a Jugend nach Eberſtadt um
Breslau glänzende Erfolge errang, wird am Start erwartet und mit 2. erlittenen Niederlage (4:1; 2:0) in den Verbandsſpielen bewußt und
großer Spannung ſieht man dem Zuſammentreffen des jungen unga= wird alles daran ſetzen, um einen Sieg mit nach Hauſe zu nehmen.
riſchen Meiſters Barany mit dme deutſchen Meiſter Heinrich=Leipzig Vormittags ſpielen auf der Rennbahn noch folgende Mannſchaften:
1b Jugend=Groß=Zimmern 1. Jugend
1a Schüler Olympia=Lorſch 1. Schüller
lich in Wien einen neuen Rekord aufſtellte, hat ihre Meldung abgegeben, ſowie die 2aJugend—1. Jugend Chattia=Wolfskehlen in Wolfskehlen
und die 1b Schüler gegen 1b Schüler Sp. V. Meſſel in Meſſel. Ekuda
Eintracht Darmſtadt I. — Haſſia Dieburg I.
Nach geraumer Zeit hat „Eintracht” am heutigen Sonntag endlich
auch wieder Gelegenheit, auf heimiſchem Platz ſich ihren Anhännern zu
zeigen. Gegner iſt diesmal Haſſia Dieburg 1. Mannſchaft und zwar im
letzten Verbandsſpiel der diesjährigen Vorrunde. Die Dieburger haben
ſich bis jetzt glänzend geſchlagen und ſind mit Anwärter auf die 4=
Mei=
ſterſchaft in unſerem Gau. Sie rangieren in der Spitzengruppe, während
die Einträchtigen nach anfänglichen Erfolgen ſehr nachgelaſſen haben und
zurzeit ſich in der Abſtiegzone aufhalten. Für beide Mannſchaften ſteht
Grosso-Niederlage: Schmitt & Wildenhavn, Darmstadt. (15056e deshalb außerordentlich Wichtiges auf dem Spiel, beſonders die Ein=
Zweiſtundenmannſchaftsfahren in Breslan.
Für das am Sonntag in der Breslauer Sportarena ſtattfindende
Zweiſtundenrennen ſind folgende Paare beſtimmt worden: Rütt=
Verraes, Lorenz=Weber, Van Neck=Jäger, Saldow=Golle,
Krupkat=Bauer, Hahn=Tietz, Huſche=Kohl, Stabe=
Techmer. Minoretti=Ducrettet, Stolz=Behrendt, Kroll=
Paſſen=
heim, Schwab=Häusler, Knappe=Feia, Pohl=Marti. Außerdem findet
noch ein 50 Nunden=Prämienfahren ſowie ein Amateur=Vorgabefahren
ſtatt.
Einiges von Saldow, Deutſchlands erfolgreichſtem Steher der Saiſon.
Saldow, der mit 22 erſten Plätzen in den Rennen der vergangenen
Saiſon auf deutſchen offenen Bahnen an der Spitze vor Roſellen. Sawall
und Techmer ſteht, hat auch den beſten deutſchen Stunden=Rekord am
5. Oktober d. J. auf der neuen Elberfelder Rennbahn (400 Meter) mit
85.1 Kilometer gefahren.
Huſten mit Auswurf müſfen Sie ſchnellſtens beſeitigen. Wir
raten Ihnen, in der Apotheke 50 Gr. echten Fagoſct=Extrakt zu kaufen
und durch Aufkochen mit ¼ Pfd. Zucker und ½ Liter Waſſer eine
preis=
werte, promt wirkende Huſtenmedizin ſelbſt herzuſtellen. (I. Bln 13388
Preupiſch=Suodeutſche Klafentotterie:
Späteſtens am Freitag, den 5. Dezember 1924, bis abends 6 Uhr, muß die
Erneuerung der Loſe zur 3. Klaſſe 24.,/250. Lotterie bei dem zuſſändicen
Lotterſe=Einnehmer erfolgen. Andernfalls verliert der Spieler ſein Anrecht
auf das Tos 3. Klaſſe und in Anbetracht des Mangels an Toſen die
Mög=
lichkeit zum Weiteripiel in dieſer Lotterie.
Die Ziehung beginnt am Freitag, den 12. Dezember 1924. Es kommen
9000 Gewinne im Ge amtbetrage von 41 441000 Goldmark zur Ausſpielung.
Der Höchſigewinn beträgt 400 000 Goldmark.
(J. Bln. 16133
teratvertretung für Personenkraftwagen: Dugont A.-G., Frankfurt/M., Aussteliang Haiserstraße 64, Tel. Nr. Hanaa G68:6 und 4694.
neraivertretung für Tastkraftwagen: Georg v. Olnhausen, Frank furt /M., Wafdschmidistraßße 95, Tel. Nr. Hanga G31 1 und 6312.
Reißzeuge Paletot, mittl. Fiſl., / Heller und dunkler
preisw. zu verkauf. zu verk, Pr. 26 Mk., Paletot und Anzug
Darmſt., Viktoriaſtr. Darmſtadt, Karlſtr. billig zu verk. Näh
Nr. 24, I. (*35418 Nr. 34, II , I. (235393 in der Geſchſt. (35476
G La
Der geehrten Einwohnerſchaft in Darmſtadt und
Um=
gebung zur gefälligen Kenntnis, daß ich in meinem Hauſe
32 Pallaswieſenſtraße 32
ein Spezialgeſchäft in
Farben / Lacken / Tafel= u. Kalileimen
Dekorations= und Möbellacken / Kalk=
und Zementfarben / Beizen / Politur
und Mattierungen/Bronzen /Bürſten
und Pinſeln / ſowie ſämtlichen
ſtreich=
fertigen Oel= und Lackfarben /
Fuß=
bodenlacken / ſtaubfreien Fußbodenölen
eröffnet habe. Als langjähriger Fachmann wird es
mein Beſireben ſein, meine Abnehmer durch erſiklaſſige
und preiswerte Bedienung zufriedenzuſtellen.
Indem ich um wohlwollende Unterffützung meines
Unternehmens bitte, ſichere ich ſachgemäße und preiswerte
Bedienung zu.
Fernſprecher 2319
Lager: Wendeiſtadtffr. 52 X Edke der Blumenthalſiraße
mne
Deutſche Eigenart
in allen auf unſerm Gebiet liegenden Dingen zu pflegen,
N unſere Bichtſchnur. Das Bewzußiſein unſerer Ueberlegenseil
äber frembländiſche Erzeugniſſe ſtärkt uns in unſerm Kampfe
gegen ſede Frrmötümelel. Unſere geſetzlich gsſchützten
Keuerburgmarken
Hau8 8as Crgebnis einer ſorpfällig erprobten Herſtellugstweife unſer Vorwendung ollerfelnſter
Rohſtoffe und altbewähruer Nezepie. Eöſe Beffe und würzige Külle geben unſern
Er=
zeugniſſen ain elgenes Ger-sse ſachlicher Hächſtleiung. In ihrer beſonderen Eigenart ſind
ſe eine Gruppe für ſich, ein Hohes Lied deuſcher Dritiatonslung. Wr weriſen
aus=
bräclich darauf hin, daß ſich unſer Haus mur mit der Berſtullung von Wehbrond und
ſeinen Eüören befaßt und nicht beteiligt iſt an Unternehmungan anderer Ari.
Generalvertreter: Ludwig Germann, Darmſiadt, Grafenſtr. 35.
In dem Laden des Hauſes
Karlſtraße 26
eröffne ich heute eine weitere Verkaufsſtelle in
(*35483
und bitte auch hier um gütigen Zuſpruch.
Hochſtraße 27. Darmſtadt. Karlſtraße 26.
Kummer 333.
—e ſch Feuft ſeh. um mi G ok. II . —
Seite werden die Dieburger darauf bedacht ſein, weitere koſtbare Punkte
einzuheimſen. Es ſteht alſo recht unterhaltſamer Sport bevor, deſſen
Beſuch ſich die Darmſtädter Fußballjünger nicht entgehen laſſen ſollen.
Das Spiel findet vormittags 11 Uhr auf dem T.G.D.=Platz am
Finanz=
heimas
amt bei mäßigen Eintrittspreiſen ſtatt.
Handball.
Turngemeinde 1846 Darmſtadt.
Die Turngemeinde beſitzt jetzt drei Handballmannſchaften. Als einer
der führenden Vereine innerhalb des Mittelrhein=Turnkreiſes und der
Deutſchen Turnerſchaft iſt aber das Handballſpiel gerade bei uns noch
ſehr im Rückſtand. Wir ſtellen daher eine weitere Mannſchaft auf, und
zwar für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren. Diejenigen, welche
beab=
ſichtigen, das Handballſpiel zu erlernen, wollen ſich Mittwochs abends
im großen Turnſaal bei dem Leiter für Handball melden. Ebenfalls
wird den neu hinzukommenden Spielern über 18 Jahren ſofort
Gelegen=
heit geboten, bei Uebungs= und Freundſchaftsſpielen ſich zu betätigen.
Tennis.
Neue deutſche Tennishallen.
Neben der Bremer Tennishalle und der kürzlich eröffneten neuen
Halle in Danzia werden den deutſchen Tennisſpielern in Kürze noch zwei
weitere Hallen zur Verfügung ſtehen. Breslau beſitzt neben der
Winterradrennbahn bereits eine Hallenſtätte für den Tennisſport und
zwar hat der bekannte Tennislehrer Herrmann im Meßgelände eine
Halle gepachtet, wo auf einem Platze den ganzen Tag über geſpielt
wer=
den kann. — Auch den Wünſchen der Berliner Tennisſpieler nach einer
Uebungs= und Turniergelegenheit während des Winters dürſte in
ab=
ſehbarer Zeit Nechung getragen werden. Bei den Verhandlungen für die
große Volkskraftausſtellung Spiel, Sport, Turnen, Wandern in Berlin
1925 iſt die Eignung der ſeit Jahren für die Kunſtausſtellungen
benötig=
ten Hallen im Berliner Landesausſtellungspark feſtgeſtellt worden und
die ſofort eingeleiteten Beſprechungen dürften zu einer Freigabe der
Räume führen. Damit wäre für den Tennisſport ein wichtiger
Fort=
ſchritt erzielt. Mit geringen Umbauten ließe ſich hier eine idegle Anlage
ſchaffen.
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Magenleiden ſchon nach 3 Behandlungen.
Frau nach Wurmkur mit Abgang großer
Würmer geheilt.
ſinr durch Röntgen feſtgeſtellt, nach 5 Monaten
Magen=Geſchwür ohne Beſchwerden.
durch Röntgen feſtgeſtellt, nach 8 Wochen
Darm=Geſchwür, ohne Beſchwerben.
Frau war, 11 Jahre beide Beine ſteif, nach
Schias
6 Monaten vollſtändig arbeitsfähig.
Mann nach 9monatlicher erfolgloſer Kranken=
Rheuma
hausbehandlung in 2 Monat arbeitsfähtg.
Mann an rechter Schulter, unfähig rechts zu
eſſen, in einer magn. Behandlung geheilt.
Mann war aufgegeben, konnte ſchon 4 Woch,
Leberl. Aſthma. n. ins Bett, geheilt nach b Monaten.
kommen z. Auflöſumg u. Ausſcheidung, Neue
Gallenſteine bildungen werden verhütet.
fe Frau litt über 20 Jahre, faſt täglich Anfälle,
Epilept. Krämpſenach 2 Monaten keinen Anfall mehr
langjähriges Unterletbsleiden, nach 2 Mona=
Franenleiden ten magn. Behandlung gr. Beſſerung.
ſchmerz. Regel, gewöhnlich in einigen
Be=
handlungen behoben.
Frau magte 6 Kuren ohne Erfolg, durch
Bandwurm 1 Behandlung ging Wurm mit Kopf ab.
Beine ſollten abgenommen werden, nach
Beinleiden —12 Wochen geheilt, ohne nachteil, Folgen.
aller Art, in kurzer Zeit gebeſſert oder
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Richtige Blutfarbe.
Eine weſentliche Vorbedingung für ein gutes
Allge=
meinbefinden iſt die richtige Zuſammenſetzung des
Blutes. Soll dieſelbe dauernd erhalten oder bei
krankhafter Störung wieder in das natürliche
Ver=
hältnis gebracht werden, ſo iſt eine entſprechende
Ernährung des Blutes ein unbedingtes Erfordernts.
In tauſenden von Fällen empfehlen und verordnen
daher die Aerzte bei Blutarmut, Unterernährung,
Rekonvaleſzenz, Schwächezuſtänden ſowie ſtillenden
Müttern das altberühmte Köſtritzer Schwarzbier.
Zufolge ſeines herben, vollwürzigen Geſchmackes
wird es auch auf die Dauer gern getrunken. Man
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Hören Sie das Urteil Ihrer Leidensgefährten:
Teile Ihnen hierdurch voller Preudo mit, daß es mit meiner
Frau besser geht, sie hat jetzt keinen Husten mehr, hat stets
Appetit und hat schon über 20 Pfund zugenommen. Heute
ließ ich meine Frau nochmals vom Arzt untersuchen und er
teilte mir mit, daß die Lunge wisder ganz gesund ist und
S jede Gefahr vorüber, — Deshalb habe ich schon manchem
T lungenkranken Uhren Nymphosan-Sirup empkohlen. P K. in G.
So und ädnlieh lauten die fast täglich bei üns eingehenden
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Nachdem durch das am 11. Oktober I. Js. in Kraft getretene Reichsgeſetz
vom 30. Auguſt 1924
die neue Reichsmarkwährung
eingeführt worden iſt, werden mit Wirkung vom 1. Dezember 1924 ab,
alle bei uns beſiehenden Konten auf Reichsmark umgeſtellt, wobei eine
Billionen Mark und eine Rentenmark gleich einer Reichsmark iſt.
Darmſtadt, den 29. November 1924.
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30. November 1924
* Der Zentralausſchuß
der neuen Reichsbank.
Von Eduard Butzmann, Berlin=Wilmersdorf.
Der Zentralausſchuß der neuen Reichsbank iſt eine geſetzliche
Einrichtung, deren Grundlage das Bankgeſetz vom 30. Auguſt
1924 geſchaffen hat. Gemäß 8 13 dieſes Geſetzes ſoll aus dem
Kreis der Anteilseigner der Reichsbank ein Ausſchuß gebildet
werden, welchem die Aufgabe obliegt, dem Reichsbankdirektorium
mit ſeinem wertvollen Rat zur Seite zu ſtehen. Die Art ſeiner
Zuſammenſetzung und die genauere Umſchreibung ſeiner
Befug=
niſſe iſt erſt durch die Satzungen zur öffentlichen Kenntnis
ge=
langt, die nunmehr im Reichsanzeiger bekannt gemacht wurden.
Nach den Satzungen der Reichsbank ſoll der Zentralausſchuß
aus 21 Mitgliedern beſtehen. Um den Zuſammentritt des
Aus=
ſchuſſes nach Möglichkeit in voller Anzahl zu gewährleiſten, iſt
die Beſtimmung getroffen worden, daß außerdem 21
Stellvertre=
ter vorhanden ſein müſſen. Wie oben ſchon geſagt, werden die
Mitglieder und die Stellvertreter aus der Reihe der Anteilseigner
gewählt. Für dieſe Wahl ſind natürlich ebenfalls feſte
Beſtim=
mungen erlaſſen worden, durch welche nur beſtimmte
Anteils=
eigner als wählbar angeſehen werden können.
Die Mitgliedſchaft zum Zentralausſchuß iſt nur denjenigen
Beſitzern von Reichsbankanteilen möglich, welche Inhaber von
mindeſtens 30 Anteilen ſind. Dieſe Zahl kann als zu hoch nicht
bezeichnet werden, denn der Anteil lautet nur auf 100
Reichs=
mark (RM.), ſo daß die Mitglieder alſo nur 3000 RM.
aufzu=
wenden brauchen, um gewählt werden zu können. Eine weitere
Vorausſetzung iſt die, daß die Inhaber der Anteile mit dieſen
Stücken in den Stammbüchern der Reichsbank als Anteilseigner
eingetragen ſein müſſen. Von ganz beſonderer Wichtigkeit iſt
jedoch die Vorſchrift, daß nur ſolche Anteilseigner wählbar ſind,
welche die deutſche Reichsangehörigkeit beſitzen und im
Reichs=
gebiet ihren Wohnſitz haben. Es ſind demnach von vornherein
alle Ausländer davon ausgeſchloſſen, Mitglied des
Zentralaus=
ſchuſſes zu werden, ebenſo aber auch Deutſche, welche ihren
Wohn=
ſitz im Auslande haben. Bezüglich des Wohnſitzes iſt die Zahl
der Wählbaren dadurch noch einer weiteren Beſchränkung
unter=
worfen worden, daß die Satzung der Reichsbank von wenigſtens
12 Mitgliedern des Zentralausſchuſſes verlangt, daß dieſelben in
Berlin oder deſſen näherer Umgebung wohnen.
Ueber den Nachweis der Reichsangehörigkeit der zu
wählen=
den Anteilseigner iſt in dieſem Zuſammenhange eine Vorſchrift
nicht erlaſſen worden. An anderer Stelle der Satzung wird
je=
doch bezüglich der Ausübung des Wahl= oder des Stimmrechts
beſtimmt, daß die Wahl= bzw. Stimmberechtigten im Beſitz eines
vom Archiv der Reichsbank ausgeſtellten Zeugniſſes ſein müſſen.
Es darf wohl angenommen werden, daß für die zu wählenden
Mitglieder des Zentralausſchuſſes ein gleicher Nachweis verlangt
wird, um die deutſche Reichsangehörigkeit zu bezeugen.
Nach dem Bankgeſetze ſollen die zur Wahl vorzuſchlagenden
Mitglieder den verſchiedenſten Wirtſchaftskreiſen angehören. Der
Geſetzgeber wollte, daß die Mitglieder ſich aus den Kreiſen des
Bankgewerbes, des Induſtrie und des Handels, der
Landwirt=
ſchaft und des Handwerks und ſchließlich auch der
Arbeitnehmer=
ſchaft zuſammenſetzen. Der Vorſchlag für die Wahl ergeht von
dem Reichsbankdirektorium. Die Wahl dagegen wird von der
Generalverſammlung der Anteilseigner vorgenommen. Die
Satzungen ſehen die Wahl durch Zuruf vor, ſofern ein
Wider=
ſpruch dagegen aus der Verſammlung nicht laut wird. Sonſt
erfolgt die Wahl der Mitglieder des Zentralausſchuſſes ebenſo
wie die der Stellvertreter für jede Stelle beſonders mit Hilfe
verdeckter Stimmzettel.
Die Mitgliedſchaft zu dem Zentralausſchuß dauert in der
Regel drei Jahre. Ein Drittel der Mitglieder ſcheidet jährlich
aus, wobei die Dauer der Mitgliedſchaft die dafür maßgebende
Rolle ſpielt. Eine Beſoldung beziehen die Mitglieder des Zen=
Zentralausſchuſſes nicht, vielmehr füllen dieſe ihre Stellung im
Ehrenamte aus.
Wie bei den berſchiedenen anderen Einrichtungen der
Reichs=
bank, ſo gilt auch für den Zentralausſchuß die abſolute
Schweige=
pflicht. Die Mitglieder ſind ſtreng gehalten, nach keiner Richtung
hin das Bankgeheimnis zu verletzen. In gleicher Weiſe dürfen
die Mitglieder durch die in ihrer Stellung erlangten Aufſchlüſſe
perſönliche Vorteile nicht erſtreben, durch welche das ihnen
ent=
gegengebrachte öffentliche Vertrauen gefährdet wird oder
ver=
loren gehen kann. In allen dieſen Fällen kann die Ausſchließung
des betreffenden Mitglieds ausgeſprochen werden, ſofern zu
be=
fürchten iſt, daß das Mitglied das Intereſſe des Bankinſtituts
in Mitleidenſchaft zieht. Die Ausſchließung ſteht nur der
Generalverſammlung der Anteilseigner zu. Ohne Ausſchließung
ſcheiden die Ausſchußmitglieder aber dann aus, wenn ſie in
Kon=
kurs geraten, oder wenn ſie während der Dauer von 6 Monaten
der Tagung des Ausſchuſſes ferngeblieben oder wenn die
Vor=
ausſetzungen ihrer Wählbarkeit nicht mehr vorhanden ſind.
Schließlich iſt noch zu berichten, daß der Zentralausſchuß
über ſeine Verhandlungen Protokoll zu führen hat. Dieſe
Pro=
tokolle werden ebenſo wie die Beſchlüſſe des Zentralausſchuſſes
von der durch die Satzung beſtimmte Perſon unterzeichnet, um
Gültigkeit zu erlangen. Zu den unterzeichnenden Perſonen
ge=
hören vom Zentralausſchuß der Vorſitzende und zwei Mitglieder.
Außerdem muß jedoch noch der vom Präſidenten der Reichsbank
zu beſtellende Protokollführer ſeine Unterſchrift leiſten.
Die Situngen des Zentralausſchuſſes ſind natürlich nicht
öffentlich. Ihnen darf jedes Mitglied des Reichsbankdirektoriums
ohne weiteres beiwohnen. Jedoch verdient betont zu werden,
daß dieſe Direktoren bei den erfolgenden Abſtimmungen ein
Stimmrecht nicht beſitzen.
Damit ſind die für die Allgemeinheit wiſſenswerten
Beſtim=
mungen und Vorſchriften über die ſo überaus wichtige und
ein=
flußreiche Einrichtung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank im
Zuſammenhange dargelegt worden. Aus dem Kreiſe der
Mit=
glieder des Zentralausſchuſſes werden noch Deputierte beſtimmt,
welche in beſonderen Angelegenheiten zu Beratungen der
Direk=
tion der Reichsbank herangezogen werden. Ebenſo ſind für die
im Reich verteilten Zweigſtellen Bezirksausſchüſſe vorgeſehen,
die aus den gewählten Mitgliedern des Zentralausſchuſſes
ge=
bildet werden. Die Stellung der Gewählten iſt in Hinſicht auf
ihre große Einflußnahme auf die Beſchlüſſe der Reichsbank
bezüg=
lich der Währungs=, Diskont= und Kreditpolitik des
Zentral=
noteninſtituts naturgemäß eine ſehr angeſehene, ſo daß die
her=
vorragendſten Mitglieder des Wirtſchaftslebens es als ganz
beſondere Ehrung betrachten, dem Zentralausſchuſſe der
Reichs=
bank als Mitglied anzugehören.
Neugründungen.
— Gründung des Vereins ſüd= und weſtdeutſcher
Metall= und Schrottgroßhändler. Am 25. November
fand in Heidelberg im Hotel Victoria die endgültige Gründung des
Vereins ſüd= und weſtdeutſcher Metall= und Schrottgroßhändler unter
ſtarker Beteiligung der führenden Firmen aus Süd= und
Weſtdeutſch=
land ſowie dem Rheinland ſtatt. Im Anſchluß an die Gründung wurde
bei flottem Geſchäftsgang eine ſtark beſuchte Treffbörſe abgehalten.
Großbritannten.
Deutſchland
Frankreich
Holland
Die Zunahme der Einfuhr um 12,5 Millionen Dollars gegenüber
dem September des Vorjahrs kommt auf das Konto Großbritanniens,
Frankreichs und Hollands, die ihre Ausfuhr nach den U. S.A. erheblich
ſteigern konnten, während der Export Deutſchlands nach der Union ſich
um annähernd 600 000 Dollars verringert hat.
Verſicherungsweſen.
* Rheinland=Konzern. Die Feuerverſicherungs=Geſellſchaft
Rheinland A.=G., Neuß (gegr. 1880) hielt am 24. November 1994 in der
Bürgergeſellſchaft in Neuß ihre Generalverſammlung ab. Der
Vor=
ſitzende des Aufſichtsrats gedachte in warmen Worten des verſchiedenen
Aufſichtsratsmitgliedes des Herrn Juſtizrats Heinrich Hellekeſſel in
Bonn. Die Anträge des Vorſtandes und Aufſichtsrates fanden
einſtim=
mige Annahme. Demgemäß wird der Beſchluß der Generalverſammlung
vom 26. Februar 1923, das auf 90 Millionen Papiermark erhöhte
Aktien=
kapital durch Ausgabe neuer Aktien um weitere 30 Millionen
Papier=
mark auf 120 Millionen Papiermark zu erhöhen, rückgängig gemacht, da
der Aufſichtsrat von dem ihm erteilten Recht der freien Verfügung über
die Ausgabe von weiteren Aktien mit Rückſicht auf die ſeinerzeit
einge=
tretene rapide Geldentwertung keinen Gebrauch gemacht hat. Das
Aktien=
kapital der Geſellſchaft iſt auf 3. Millionen Goldmark mit 25 Prozent
Einzahlung feſtgeſetzt worden. Die Goldmarkeröffnungsbilanz zum
1. Januar 1924 fand einſtimmige Annahme. — Auf Vorlegung einer
Papiermarkbilanz für das Jahr 1923 wurde einſtimmig verzichtet. Die
turnusgemäß ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrats, die Herren
Wilhelm Thywiſſen, Ehrenbürger und Beigeordneter der Stadt Neuß,
Herzoglich Arenbergſcher Hofkammerrat Dr. Joſt von Canſtein in
Düſſel=
dorf, Rechtsanwalt beim Oberlandesgericht Dr. jur. Lambert Brockmann
in Düſſeldorf wurden einſtimmig wiedergewählt. Die Rechnungsprüfer,
die Herren Kaufmann Heinrich Frings in Neuß, Gutsbeſitzer Heinrich
Müller in Elvekum bei Neuß und Dr. jur. Max Trimborn in
Greven=
broich ſowie deren Stellvertreter, die Herren Kommerzienrat Robert
Lennes. Paul Heinemann und Wilhelm Werhahn in Neuß wurden
ebenfalls einſtimmig wiedergewählt.
Erwerbsgeſellſchaften.
Jak. Stück Nachf., Wein= und Likörfabrik A.=G.,
Hanau. In der Generalverſammlung am 27. d. Mts. wurde
be=
ſchloſſen, das Aktienkapital von 5 Millionen Papiermark auf 1 Million
Reichsmark (5:1) umzuſtellen. Dem Reſervefonds ſollen 215 300 R.=Mk.
zugeführt werden.
Handelsblatt
Die Morgan=Anleihe für Frankreich.
B.R. New Yorker Kabelmeldungen zufolge ſind die Vorarbeiten für tienkapital von 6 Millionen Papiermark auf 225 000 Reichsmark
umzu=
die Plazierung der franzöſiſchen Anleihe im Betrage von 100 Millionen ſtellen. Dem Neſervefonds wurden 3500 R.=Mk. zugeführt. Auf die 5500
Dollars ſoweit gediehen, daß die erſte Rate von 50 Millionen Dollars Stammaktien entfallen 220 Goldmark (Umſtellung 25:1) auf die 500 000
bereits in den nächſten Tagen zur Zeichnung aufgelegt werden dürfte, Vorzugsaktien 5000 Goldmark (Umſtellung 100:1),
während die zweite Hälfte der Anleihe im kommenden Januar
heraus=
gebracht werden ſoll. In Wallſtreet will man wiſſen, daß die Anleihe
auf Grund der zwiſchen der Bank von Frankreich und der Firma
Mor=
gan u. Co. getroffenen Vereinbarungen mit einem Zinsfuß von 7
Pro=
zent ausgeſtattet und zu B8 Prozent ausgegeben werden ſoll. Durch ſich die Lage durch ganz beſondere Stabilität aus. Die Notierungen
die Transaktion wird der Währungskredit von 100 Millionen Dollars, liegen, wie auf dem amerikaniſchen Rohölmarkt, ſo auch im hieſigen
räumt hat und der inzwiſchen bei Fälligkeit immer um drei Monate für Schmiermaterialien in Kürze zu rechnen. Wenn dieſe auch bei den
verlängert wurde, in eine langfriſtige Anleihe umgewandelt. Die Bank einzelnen Artikeln verſchiedene Tendenz aufweiſen wird, ſo erfaßt ſie
Firma Morgan verpfändeten Goldreſerven.
Da der Morgan=Kredit noch in voller Höhe intakt iſt, fließt der
franzöſiſchen Negierung der Anleiheerlös ungeſchmälert zu. Der ganze Naßdampf=Zylinderöle: Visk. 4—5/100 Flp. 240 * 8.85 6.—
Betrag iſt zur Verminderung der ſchwebenden Verbindlichkeiten des
Staates bei der Bank von Frankreich beſtimmt und wird dieſer
unmittel=
bar nach Eingang in Dollarwährung überwieſen. Die Bank von Frank= Heißdampf=Zylinderbl:
reich ſchafft ſich durch die Verſtärkung ihres Deviſenbeſtandes einen
Fonds, der es ihr ermöglicht, den Franeskurs auf dem ihr geeignet
er=
ſcheinenden Niveau zu ſtabiliſieren und damit die Inflationsgefahr, die
auf der franzöſiſchen Wirtchaft einem Alp gleich laſtet, wenigſtens für Amerik, filtr. Zylinderöl, Marke „Continental‟ .. . . . 12.85 „ 10.—
abſehbare Zeit zu beſeitigen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Keine Erhebung von Steuerverzugszinſen
während der Schonfriſt. Der Zentralverband des Deutſchen
Großhandels teilt uns folgendes mit: Die Finanzämter haben bisher bei
Steuerzahlungen, die innerhalb der Schonfriſt erfolgten, Verzugszinſen
nicht verlangt. Dieſe Praxis hat eine Aenderung inſofern erfahren, als
eine Reihe von Finanzämtern, insbeſondere die dem Landesfinanzamt
Frankfurt a. M. angehörenden, angekündigt haben, daß, da die
Voraus=
zahlungen auf die Einkommen=, Körperſchafts= und Umſatzſteuer jeweils
am 10. eines Kalendermonats fällig werden, nach dieſem Termin aber
vor Ablauf zwar verzugs zuſchlagsfrei, nicht aber auch verzugs= Dampfturbinensl:
zinsfrei ſeien. Der Zentralverband des Deutſchen Großhandels hat Transformatorenglu
in einer Eingab= an das Reichsfinanzminiſterium gebeten, die
Finanz=
ämter anzuweiſen, von einem ſolchen Verfahren abzuſehen, da der Sinn Brikettpreſſenzl:
der Schonfriſt eine Berechnung von Verzugszinſen für Steuerzahlungen, Maſchinenfett, hellgelb unbeſchwert, Tropfp. 83/90 „ 9.50 „ 725
die während ihres Verlaufs geleiſtet werden, keinesfalls zuläſſig und
dar=
über hinaus die durch ein ſolches Verfahren zu erzielenden Summen
kaum im Verhältnis auch nur zu den für ihre Errechnung
aufzuwen=
denden Mühen ſtehen. Das Reichsfinanzminiſterium hat dem
Zentral=
verband des Deutſchen Großhandels mitgeteilt, daß der Präſident des
Landesfinanzamtes Kaſſel die Finanzämter Frankfurt a. M. I bis III. Amerik. Vaſelinöl, hellgelb, entſcheint
angewieſen hat, während der Schonfriſt keine Verzugszinſen zu erheben. Meiſuk=Motoröl für AutomobleAtennwagen und
Dieſe Anweiſung entſpräche den Anordnungen, die der
Reichsfinanz=
miniſter in ſeinem Erlaß vom 23. Dezember 1923 getroffen hat.
* Stand der Geſchäftsaufſichten. Nach den fortlaufen= alles per 100 kg netto, ſoweit nicht anders bemerkt, einſchl, Holzfaß
den Feſtſtellungen des Zentralverbandes des Deutſchen Großhandels iſt verzollt, bezw. unverzollt, ab Lager Hamburg,
die Zahl der ſeit Mai d. J. under Geſchäftsaufſicht geſtellten deutſchen
Firmen bis zum 1. November er. auf insgeſamt 3654 (gegenüber 3389 märkten. Der geſamte Getreidemarkt wird weiter durch den
ſtocken=
am 1. Oktober er.) geſtiegen. Das bedeutet eine Zunahme von 265 im den Mehlabſatz und die ſtarke Vorverſorgung des Handels und der
Monate Oktober im Reichsanzeiger bekannt gemachter Geſchäftsaufſichten Mühlen in Auslandsgetreide beeinflußt. Vmo Ausland her fehlte es an
Zunahme war alſo im Oktober etwa 9 (gegenüber 10 im September er., Bei uns iſt die zweite Hand auch jetzt noch billiger im Markte als das
während die täglichen Aufhebungen im Oktober etwa 14 (gegenüber etwa Ausland mit ſeinen direkten Angeboten eif Rotterdam. Im Gerſten=
18 im September er,) betragen haben. Es iſt alſo erfreulicher Weiſe feſt= handel blieb es gleichfalls ruhig; einige Nachfrage beſtand für helle
zuſtellen, daß die Zunahme der Geſchäftsaufſichten ſich wie in den Vor= Gerſten beſter Beſchaffenheit, in denen das Angebot klein iſt und für
monaten weiter verringert hat. Daß die Aufhebungen ſich ebenfalls ver= die glatt 2—28 Mk. franko Mannheim zugeſtanden wurden, dagegen
mindert haben, kann wohl darauf zurückgeführt werden, daß die Geſamt waren geringe Sorten vernachläſſigt; badiſche Gerſten, mit Auswuchs,
iſt. Daß die Abnahme der Geſamtzahl der Geſchäftsaufſichten nicht ledig= Einiges Geſchäſt entwickelte ſich wieder in norddeutſchen, beſonders
vom=
zuſchreiben iſt, geht daraus hervor, daß auch die Konkurseröffnungen Mannheim bewegten. Inländiſcher Hafer 16—19 Mk., für Auslands=
Juli: 1125, im Auguſt 895, im September 850, im Oktober 752). Der die 100 Kg. unverkäuflich. Mais wurde mit 21—22 Mk. gehandelt.
Selbſtreinigungsprozeß der Wirtſchaft von Inflationsbetrieben hat
zweifellos zu einer gewiſſen Beruhigung des Wirtſchaftslebens
beige=
tragen. Die Gründe für die ſtarke Abſendung der Neuanordnungen von lich gut. Insbeſondere erhielt ſich Nachfrage nach Malzkeimen und Bier=
Geſchäftsaufſichten und Konkurſen können ſowohl in der langſamen Ge= trebern, die in verſtärktem Maße von Milchproduzenten ausging.
Be=
ſchäftsbelebung geſacht werden, die allerdings durch die allgemeine Ka= zahlt wurden für die 100 Kg. Malzkeime mit Sack 16,50 Mk., Biertreber,
Die 9. Liſte der Geſchäftsaufſichten iſt eben beim Zentralverband, des temberg lauteten auf 13—14 Mk. für Malzkeime, 16—17 Mk. für Bier=
Deutſchen Großhandels erſchienen.
Aus den jetzt vorliegenden ausführlichen Ziffern über den Außenhandel händig bis 1 Mk. billiger; Haferſchalenmelaſſe 10—10,50 Mk.,
Torf=
der Vereinigten Staaten im September geht hervor, daß Deutſchland melaſſe 8,35 Mk. ab Fabrik bei der zweiten Hand franko Mannheim
als Beſtimmungsland für die amerikaniſche Warenausfuhr hinter Groß= unter dieſem Preiſe erhältlich. In Kuchen war wieder einiges Geſchäft.
britannien und Kanada an die dritte Stelle gerückt iſt. Von der Geſamt= Verlangt wurden für die 100 Kg. Rapskuchen 15,50—16 Mk.,
Seſam=
ausfuhr der Union im Werte von 427,6 Millionen Dollars entfielen auf kuchen 26,50—N Mk., Palmkuchen 12,50 Mk., Kokoskuchen 26 M., ab ſüh=
Europa 2357 Millionen Dollars, von der Einfuhr im Werte von 988,1 deutſchen Stationen.
Millionen Dollars dagegen nur 98,9 Millionen Dollars. Der
Güter=
austauſch der Vereinigten Staaten mit den wichtigſten europäiſchen Staa= für die 100 Kg. Weizenmehl mit 35,50—36, Roggenmehl mit 33—33,50
ten hat ſich im September im Vergleich zu demſelben Monat des Vor= Mk. Nachmehl koſtete 17—20 Mk., aus Weizen bis 24 Mk. frei Rhein=
Nr. 333
* Berneand n. Kalkhof, Faßfabrik B.=G., Hanac
In der Generalverſammlung am 27. d. Mts. wurde beſchloſſen, das Ab
Warenmärkte.
* Schmiermittel=Marktbericht. Immer noch zeichnel
den das Bankhaus Morgan im März der Bank von Frankreich einge= Handel durchaus feſt und es iſt unbedingt mit einer Erhöhung der Preiſe
von Frankreich erhält damit wieder das Verfügungsrecht über ihre der doch aller Vorausſicht nach alle Waren der Branche einſichließlich
Speziglartikel.
Berzollt Unverzolſt
4—5/100 „ 27080 „ 9.35 „ 6.50
4—5/100 „ 280/90 „ 9.85 „ 7.—
4—5h100 „ ca. 290 „ 11.—
5—6/100
300 13.35 „ 10.50
8100
„ 320 „ 14 60 „ 11 75
6.5/100
„ 330 „ 1935 „ 16.50
Maſchinenöl=Maffinate: Visk. 2—3/50 Flp. 150/60 „ 860 „ 5.75
180
4—5/50
7.—
9.85
„ ——3/50 „ über200 „ 10.60
7 75
„ 5—6/50 „ ca. 180 , 10.35 „ 7.50
6—750 „ 180/80 „ 10.85 „ 8.—
hellgelb „ ca. 6,5/50 „ ca. 210 Kp.
minus 12 „ 1085 „ 8.—
7—8/50 „ üb. 200 „ 10.85 „ 8—
„ 7—8/50 „ 230/40 „ 11.60 „ 8.76
200
„ 8—9/50
11.35 „ 8.50
„11—12/50 „ ca. 210 „1235 „ 950
„ ca. 15/50
„ 215 „ 13.35 „ 10.,50
Maſchinenöl=Deſtillate: „ 5—6/50 „ 180
„ 8.35 „ 5.50
7—8/50 „ 180
8.50 „ 5 65
3—4/50 „ über 180 „ 11.35 „ 8.50
bedingunsgem. Vert.,
Bahr 0, 2
9.85 „ 7.—
7—8/50 Flp. über 190 „ 8.85 „ 6.—
Amerik. Natur=Vaſeline, hellgelb, techniſch
12.90 „ 9.50
pharmazeutiſch 14.90 „ 11.50
weißlich,
„ 31.40 „ 28.—
weiß,
„ 33.65 „ 30.25
ſchneeweiß
„35.90 „ 32.50
9.95 „ 7.—
Flugmotore, weiß
ℳ 170.— ℳ170.—
* Von den ſüddeutſchen Waren= und Produkten=
(gegenüber 301 im September). Bis 1. November er, ſind insgeſamt Anregungen. Froſtberichte aus Argentinien und Berichte über Regen=
1912 (bis 1. Oktober er. 1394) Geſchäftsaufſichten wieder aufgehoben wor= fälle in Auſtralien blieben ohne Einfluß an den Ueberſeemärkten, weil
den, davon 418 im Oktober (gegenüber 527 im September). Die tägliche eine Anzahl Verkäufe für Ausfuhrzwecke rückgängig gemacht wurde.
zahl der beſtehenden Geſchäftzaufſichten ſchon erheblich zurückgegangen waren von 94—26 Mk. angeboten, geringe zu 23 Mk. und darunter,
lich der Verſchärfung der Beſtimmungen über die Geſchäftsaufſicht zus merchen Gerſten, wofür ſich die Preiſe zwiſchen 27—28 Mk. die 100 Kg. ab.
ſeit Juli ar., in ſtändiger Abnahme begriffen ſind (Konkurseröffnungen im hafer 19,50 B Mk. Ganz geringe Sorten waren ſelbſt bei 12—13 Mk.
Die Nachfrage darin wie nach ſonſtigen Futtermitteln war noch
leid=
pitalſchwäche ſich nur in ſehr geringen Ausmaßen bemerkbar macht. deSgl. 2—22,50 Mk. ab Mannheim; Angebote ab Bayern und
Würt=
treber, je nach Frachtrelation. Trochenſchnitzel etwas beſſer gefragt als
BR.B. Zunahme der deutſchen Einfahr aus u. S. A. in der Vorwoche; Preis ab Zuckerfabrikenſtation 11,50—12,25 Mk., zweit=
Der Mehlmarkt blieb weiter verflaut. Die Mühlen forderten
ſtationen bis Kehl.
Für Hülſenfrüchte ſtellten ſich bei kleinem Geſchäft die
For=
derungen für je 100 Kg. wie folgt: Weiße Donaubohnen 38 Mk.,
far=
bige Bohnen 34 Mk. fränkiſche Linſen 50 Mk., Haferflocken,
norddeut=
ſches Erzeugnis, 39 Mk. ab ſüddeutſchen Stationen.
Für Sämereien herrſchte wenig Kaufluſt; ſie dürfte ſich erſt
mit dem Herankommen der Saatzeit beleben. Verlangt wurden für die
100 Kg. deutſchen Rotklee 250 Mk., franzöſiſchen Rotklee 280 Mk.,
Pro=
vence=Luzerne 220 Mk., italieniſche Luzerne 200 Mk., Wicken 22—23 Mk.,
Eſparſette 55—60 Mk. frei ſüddeutſchen Stationen.
Im Malzgeſchäft verhielten ſich die Brauereien abwartend.
Für ihren eiſten Bedarf ſind ſie gedeckt, ſodaß wohl erſt nach dem
Jahreswechſel der Einkauf wieder lebhafter werden dürſte. Die Preiſe
blieben unverändert mit 47—50 Mk. für la=Malze und 3—4 Mk.
nied=
rigeren Forderungen für geringere Malze. Altes Malz wurde wieder an
Brennereien und zur Malzmehlfabrikation zu 34—36 Mk. die 100 Kg.
gehandelt.
Am Hopfenmarkt ſetzte ſich die luſtloſe Stimmung der letzten
Wochen fort. Die Preiſe für geringere Sorten ſind weiter abgebröckelt
auf 130—150 Mk. für roten Hopfen; beſſere Sorten blieben ſtetiger bei
180—200 Mk., prima Sorten 240—280 Mk. der Zentner. In
Württem=
berg gingen einige Poſten an den Kundſchaftshandel über. Elſäſſiſche
Hopfen wurden in den letzten Tagen mit 250 Mk. der Zentner ab
Hage=
nau angeboten, ohne daß Geſchäft darn zuſtande kam.
Im Tabakeinkauf iſt es etwas lebhafter geworden, und es
vollzogen ſich namentlich im badiſchen Unterland zahlreiche Umſätze.
Be=
zahlt wurden für den Zentner Tabak in Plaukſtadt 45—50 Mk.,
Lampert=
heim 45 Mk. für je 150 Zentner, Ladenburg 40 Mk., Schriesheim 40 Mk.,
Seckenheim 38 Mk., Ilvesheim 35 Mk., Kirchheim 38 Mk., Nußloch
42 Mk. Käufer ſind meiſtens Händler. Faſt in all den genannten
Ort=
ſchaften liegt jedoch noch ein Teil der Tabake unverkauft. Rippen ſind
ſtark angeboten, es iſt aber wenig Abſatz dafür vorhanden.
m. Berliner Produktenbericht. Der Produttenmarkt
verlief auch heute bei allgemeiner Zurückhaltung recht ruhig.
Immer=
hin zeigte ſich für Auslandsroggen, der beſonders von Hamburg gefragt
war, etwas mehr Intereſſe. Das zweithändige Angebot bewegte ſich mit
ſeinen Forderungen wieder merklich unter den direkten Offerten, zog
aber, ſobald ernſtliche Käufer in den Markt kamen, zumeiſt zurück. Vom
Inland war das angebotene Material nicht groß bei behaupteten
Prei=
ſen. Weizen war bei mäßigen Provinzofferten recht ruhig. Im
Mehl=
handel zeigte ſich für Roggenmehl etwas mehr Intereſſe. Hafer und Gerſte
war vom Inland in nittleren und geringeren Sorten mehr angeboten,
doch beſteht nur für gute Ware Nachfrage.
* Richtpreiſe für Dachpappe und Iſolierpappe
Der Verband Deutſcher Dachpappenfabrikanten hat beſchloſſen, die alten
Nichtpreiſe für Dachpappe und Iſolierpappe vom 23. September
unver=
ändert beſtehen zu laſſen, welche ſich wie folgt ſtellen:
a) für Dachpappe 80er, 100er, 150er, 200er Rohpappeneinlage —
,56, 0,48, 0.34, 0,26 Mk. für den am;
b) für Iſolierpappe 80er, 100er, 125er Rohpappeneinlage — 1.10,
0,88, 0,58 Mk. für den am.
Rummer 333.
Sonntag, den 30. November 1924.
Seite
* Die Südweſideutſche
Wirtſchafts=
konjunktur.
Von unſerem Karlsruher Korreſpondenten.
fm. Karlsruhe, Ende November.
Die leichte Beſſerung der Wirtſchaftslage und des
Geſchäfts=
ganges in den einzelnen Induſtriebranchen des ſüdweſtdeutſchen
Bezirks, wie ſie ſeit Ende Auguſt zu beobachten war, hat in
jüng=
ſter Zeit weitere Fortſchritte gemacht, nicht zuletzt unter dem
Ein=
fluß der Aufhebung der Rheinzollgrenze und der damit
verbun=
denen Erleichterung des Wirtſchaftsverkehrs vom beſetzten nach
dem unbeſetzten Gebiet. Von grundlegender Bedeutung war die
Freigabe des Mannheimer Umſchlaghafens für die
Kohlenver=
ſorgung Südweſtdeutſchlands. Trotz dieſer Erleichterungen hat
ſich die Lage, was Produktions= und Preisverhältniſſe anlangt,
noch nicht durchaus befriedigend entwickelt. Die regierungsſeitige
Preisſenkungsaktion und die Milderung der induſtriellen
Be=
laſtung der Induſtrie zieht ſich zu ſehr in die Länge, während
gleichzeitig allgemein die Lohnfrage ins Rollen kommt. Die
Wirtſchaft erſtrebt in allen Branchen eine Verbilligung der
Pro=
duktion, eine Angleichung der Preiſe an den Weltmarktsſtand
zur Erweiterung des Konſums und Exports. Dieſem Ziel ſtehen
die Ausfuhrgeſetze und der Steuerdruck noch immer hindernd im
Wege. Hinzu kommen die hohen Frachtarife, die ſich gerade in
Südweſtdeutſchland, das von den Rohſtoffmärkten und den
Außenhandelsplätzen ziemlich entfernt liegt, empfindlich
bemerk=
bar machen. Die Generalverſammlung des Verbandes
ſüdweſt=
deutſcher Induſtrieller hat kürzlich in einer Entſchließung hierzu
Stellung genommen, in der darauf hingewieſen wird, daß die
neue Reichsbahn=Aktiengeſellſchaft bei ihrer Gründung von ihrer
Vorgängerin Gütertarife übernommen hat, die ein direktes
Hemmnis für den Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft
dar=
ſtellen. Die Anpaſſung der Gütertarife an die allgemeine
Wirt=
ſchaftslag= und eine ſofortige weſentliche Ermäßigung der
Reichs=
bahn=Gütertarife iſt dringend erforderlich; dieſe weſentliche
Er=
mäßigung müßte gleichzeitig auf die Ausnahmetarife Anwendung
finden. Die Tariffrage hat die Bedeutung einer Lebensfrage,
wenn män bedenkt, daß die ſüdweſtdeutſche Induſtrie die
be=
nötigten Rohſtoffe und Halbfabrikate zur Herſtellung ihrer
Fer=
tigerzeugniſſe auf dem langen Schienenweg beziehen und dann
ihre Fertigfabrikate wieder auf dem gleichen Wege zur Ausfuhr
bringen muß. Die Erfüllung der Deutſchland in dem Londoner
Abkommen auferlegten Verpflichtungen iſt nur durch eine
weſent=
liche Steigerung der Ausfuhr deutſcher Induſtrieerzeugniſſe
mög=
lich. Die Steigerung des induſtriellen Exportes ſetzt die
Mög=
lichkeit der Konkurrenzfähigkeit der deutſchen Induſtrie auf dem
Weltmarkt voraus, die ihrerſeits aber nur durch eine
Verbilli=
gung der Produktionskoſten erzielt werden kann. Eine
Verbilli=
gung der Produktionskoften bedeutet es aber nicht, wenn zur
ſteuerlichen Ueberlaſtung, zu teueren Kreditverhältniſſen als
dritter weſentlicher Faktor unerträglich hohe Güterfrachten
hin=
zukommen. Die Anpaſſung der Eiſenbahnfrachten an die
Bedürf=
niſſe der Wirtſchaft hat vor dem Kriege zum Gedeihen und zur
Blüte der Bahnen und der Wirtſchaft in hohem Maße
beigetra=
gen. Bei der heutigen politiſchen und wirtſchaftlichen Lage
Deutſchlands iſt dieſe Anpaſſung doppelt dringend geboten; denn
die Eiſenbahn hängt in ihren finanziellen Ergebniſſen von dem
Gedeihen der Wirtſchaft ab. Verkehrserleichterung bewirkt
Ver=
kehrszunahme, den Erforderniſſen der Wirtſchaft angepaßte
Gütertarife tragen zur günſtigen Entwicklung der Wirtſchaft bei,
eine günſtige Entwicklung der Wirtſchaft aber führt ihrerſeits
wieder Steigerung des Güterverkehrs herbei. Im Intereſſe der
Aufrechterhaltung der Konkurrenzfähigkeit der badiſchen und
ſüd=
weſtdeutſchen Induſtrie iſt der weſentliche Tarifabbau, der ſich
nicht nur auf die Normalſätze beſchränken darf, ſondern in
glei=
chem Maße den zugehörigen Ausnahmetarifen zugute kommen
muß, unerläßlich. Hierbei iſt die Aufrechterhaltung der beſtehen=
den Seeausnahmetarife, der Staffeltarife, die Einführung von
Ausnahmetarifen zur Ausfuhr über die trockene Grenze und die
Durchführung der Waſſerumſchlagtarife, in erſter Linie für
Koh=
len, unbedingte Vorausſetzung.
Induſtrielle Umſchau.
In der Metallinduſtrie iſt in den meiſten Bezirken
eine leichte Belebung des Geſchäftsgangs feſtzuſtellen, die
ver=
ſchiedentlich Wiedereinſtellungen von Arbeitskräften ermöglichte.
Die bereits im Vormonat berichtete Beſſerung der Wirtſchafts= in der Pforzheimer Edelmetall= und
Schmuck=
wareninduſtrie hat bis Anfang November angehalten. Es
handelt, ſich dabei jedoch lediglich um das zu dieſer Jahreszeit
regelmäßig eintretende Weihnachtsſaiſongeſchäft. Hieraus
gün=
ſtige Schlußfolgerungen für die nächſte Entwicklung zu ziehen,
erſcheint zum mindeſten verfrüht, da das Ausfuhrgeſchäft für die
Edelmetall= und Schmuckwareninduſtrie nach wie vor im Ganzen
noch recht ſtill liegt. Die an den Abſchluß der Londoner
Verhand=
lungen und der Reparationsanleihe von manchen Kreiſen wohl
vorſchnell und allzu optimiſtiſch geknüpften Erwartungen haben
ſich jetzt nach keiner Richtung auch nur anſatzweiſe beſtätigt. Mit
umſo lebhafterem Intereſſe werden daher die
Handelsvertrags=
verhandlungen mit dem Ausland verfolgt und ihre Störung,
wenn nicht Unterbrechung durch die inzwiſchen erfolgte Auflöſung
des Reichstags lebhaft bedauert. Die Pforzheimer
Handelskam=
mer ſah ſich veranlaßt, an das Auswärtige Amt, an das
Reichs=
wirtſchaftsminiſterium und an das Reichsernährungsminiſterium
gleichlautend die drahtliche Bitte zu richten, im Intereſſe des
deutſchen Geſamtwirtſchaftslebens und der deutſchen Edelmetall=
und Schmuckwarenindnſtrie unbedingt an der Ratifikation des
deutſch=ſpaniſchen Handelsabkommens feſtzuhalten. Für die
deut=
ſche Edelmetall= und Schmuckwareninduſtrie bedeutet das
Zu=
ſtandekommen des deutſch=ſpaniſchen Abkommens und die
han=
delsvertragliche Regelung der deutſchen Wirtſchaftsbeziehungen
zu einem großen Teil des Auslandes angeſichts der durch die
all=
gemeine Verarmung und den Steuerdruck (Umſatzſteuer,
Luxus=
ſteuer uſiv.) außerordentlich verringerten Kaufkraft des Inlandes
und angeſichts der durch Einfuhrbeſchränkungen, hohen Zölle und
Einfuhrverbote empfindlich beſchnittenen Exportmöglichkeit faſt
eine Lebensfrage. In Pforzheim iſt die Arbeitsloſenziffer
zurück=
gegangen, wenn ſich auch bereits Anzeichen einer Verſchlechterung
bemerkbar machen. Es wird teilweiſe noch mit Ueberſtunden
ge=
arbeitet, doch gehen die Weihnachts= und Exportaufträge ihrer
Erledigung entgegen. Das Inlandsgeſchäft wurde in ſeiner
zu=
nehmenden Lebhaftigkeit durch das Weihnachtsgeſchäft beſtimmt.
In Juwelen blieb das Geſchäft ruhig bei ſpärlichem
Auftrags=
eingang. Für Silberwaren blieben Geſchäftsgang und
Beſchäf=
tigungsgrad befriedigend. Goldene Ringe verzeichneten
gleich=
falls ein befriedigendes Geſchäft, ebenſo Doubléwaren bis zur
Inanſpruchnahme von Ueberarbeit. Die Roh= und Halbwaren
herſtellenden Betriebe hatten entſprechend dem lebhafteren
Ge=
ſchäftsgang der Fertigwareninduſtrie gleichfalls ein lebhafteres
Geſchäft und mußten der meiſt großen Dringlichkeit der Aufträge
halber teilweiſe Ueberarbeit in Anſpruch nehmen. In
Galalith=
waren ſtockte das Inlandsgeſchäft. Das Exportgeſchäft lag bis
auf Doubléwaren, die gut beſchäftigt waren, und bis auf eine
geringe Belebung im Eingang von Aufträgen für Juwelen, ruhig.
Galalithwaren melden merkliches Anziehen des Ausfuhrgeſchäfts.
Fein verſilberte Metallwaren waren voll beſchäftigt und mußten
zur rechtzeitigen Erledigung der Weihnachts=Exportaufträge
teil=
weiſe Ueberarbeit in Anſpruch nehmen. Für ſchwer verſilberte
Tafelgeräte und Beſtecke war der Eingang von Aufträgen
befrie=
digend. Aehnlich liegen die Verhältniſſe in der ſchwäbiſchen
Bijouterieinduſtrie. Die Uhreninduſtrie des badiſch=
würt=
tembergiſchen Schwarzwaldes war vor allem in Markenartikeln
durchſchnittlich gut beſchäftigt. Die oſtaſiatiſchen Märkte, welche
infolge der Zerſtörung der japaniſchen Uhrenfabriken
aufnahme=
fähig waren, ſind in der letzten Zeit infolge Ueberfüllung in
Uhren und dem raſchen Wiederaufbau der japaniſchen Fabriken
ſehr ſchlecht geworden, um ſo mehr, als die japaniſche Regierung
den Einfuhrzoll auf Uhren ſehr erhöhte. Das Inlandsgeſchäft
lag bisher ruhig, verzeichnet aber unter dem Einfluß der
Weih=
nachtsſaiſon lebhafteres Geſchäft. Die Preiſe ſind gedrückt, da
in=
folge Geldmangels verſchiedene Fabriken zu Verkäufen zu
bil=
ligen Preiſen gezwungen ſind. Die Gefchäftslage der Eiſen=
und Maſchineninduſtrie iſt noch immer flau, allerdings
bei letzterer in den einzelnen Bezirken unterſchiedlich.
Großen=
teils wird verkürzt gearbeitet. In der chemiſchen
Indu=
ſtrie iſt mit dem Wegfall der franzöſiſchen Rheinzoll=Linie eine
leichte Geſchäftsbelebung eingetreten, wenn auch der
wirtſchaft=
liche Druck, der auf dieſer Branche liegt, noch nicht überwunden
iſt. Der Abſatz an Düngemitteln war gut. In der Mannheimer
chemiſchen Induſtrie liegen die Verhältniſſe nicht einheitlich.
Wäh=
rend in der Gummi= und Zelluliodverarbeitung
Beſchäftigungs=
möglichkeit vorhanden war, wurden in der Seifeninduſtrie
Arbeits=
kräfte entlaſſen. Die Lage der chemiſchen Induſtrie des
Ober=
rheins iſt unverändert.
In der Brauerei=Induſtrie iſt das
Sommerſaiſon=
geſchäft vorüber. In ſtarkem Maße machen ſich der Steuerdruck
und der Kaxitalmangel bemerkbar, letzterer um ſo mehr, als die
Brauerei im Herbſt ihre Rohſtoffeinkäufe fürs ganze Jahr
vor=
nimmt. Die Rohſtoffpreiſe bewegten ſich beträchtlich über dem
Vorkriegsſtand. Das gedrückte Einkommensniveau der breiten
Schichten trug weſentlich zu dem geringen Abſatz bei.
Sehr guten Geſchäftsgang verzeichnen bisher die Zucker=
und Schokoladefabriken, wie auch zum Teil die übrige
Nahrungs= und Genußmittelinduſtrie. Die Nachfrage nach
Kon=
ſerven weiſt in letzter Zeit eine Zunahme auf.
Günſtig iſt die Lage in der Textilinduſtrie. In
einzel=
nen Bezirken wurden Ueberſtunden eingeführt. Ungünſtig macht
ſich die belgiſche und elſaß=lothringiſche Konkurrenz bemerkbar.
In der Baumwollinduſtrie hielt die Geſchäftsbelebung an, und
auch bei den Flachsſpinnereien und Leinewebereien iſt eine
Beſſe=
rung des Geſchäftsganges feſtzuſtellen.
Die badiſche Lederinduſtrie hat noch gutes Geſchäft,
wohingegen in der ledererzeugenden Induſtrie Württembergs ein
kleiner Stillſtand der ſeitherigen Aufwärtsentwicklung,
hauptſäch=
lich bei den Weiß= und Chromgerbereien, zu verzeichnen iſt. Die
Lage der Schuhfabriken iſt überwiegend, wenn auch nicht in
allen Betrieben, günſtig. Auch in der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie
beginnen ſich die Formen der ſchweren Kriſe abzumildern.
Ein=
zelne ſeither geſchloſſene Betriebe öffnen wieder mit verkürzter
Arbeit. Eine durchgreifende Beſſerung bleibt noch abzuwarten.
Die günſtige Entwicklung, die die Papierinduſtrie und das
Vervielfältigungsgewerbe genommen haben, hat angehalten. Im
Hinblick auf das Weihnachtsgeſchäft hat ſich die Lage der
Papier=
induſtrie gebeſſert, wenn auch der Umfang der Beſtellungen trotz
der für Zelluloſe durchgeführten Preisſenkung hinter den
Erwar=
tungen zurückgeblieben iſt.
In der Tabakinduſtrie iſt eine merkliche Beſſerung in
den einzelnen Bezirken feſtzuſtellen. In ſämtlichen
tabakinduſtriel=
len Bezirken ſind die Arbeitsloſenziffern zurückgegangen. Es
wurden in größerem Umfange Wiedereinſtellungen
vorgenom=
men, teilweiſe Ueberſtunden eingeführt. Die Preiſe am
Tabak=
markt haben wieder etwas angezogen.
In der Holzinduſtrie hat die Geſchäftsbelebung
ange=
halten. Im Holz= und Schnitzſtoffgewerbe macht ſich eine
Beſſe=
rung bemerkbar. Die Stuhlinduſtrie Weinheims hat Ueberſtunden
angekündigt. Jusbeſondere berichten die Haushaltungsartikel
und Spielwaren herſtellenden Holzwarenfabriken von einer
Beſ=
ſerung des Geſchäfts. In der Möbelinduſtrie bleibt die
Geſchäfts=
belebung nur auf einzelne Bezirke beſchränkt, zum Beiſpiel wo
durch die Initiative der Gemeinden oder privater
Baugenoſſen=
ſchaften eine regere Bautätigkeit entfaltet wurde.
Das Baugewerbe iſt noch gut beſchäftigt, teilweiſe mit
geringen Beſſerungen. Durch die Errichtung von Wohnungs= und
Siedlungsbauten war die Lage in einzelnen Bezirken
zufrieden=
ſtellend.
Die Induſtrie der Steine und Erden weiſt keine
nen=
nenswerten Veränderungen ihrer Wirtſchaftslage auf.
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Nummer 333
Seite 23
Sonntag, den 30. November 1924.
Lebenswogen.
4)
Roman von Paul Lindenberg.
(Nachdruck verboten.)
„Das ſoll ſie!” bekräftigte Klaus.
„Und nun wollen Sie allein nach Ponteprimaria zurück,
wo hinter jedem Baum und Strauch der feige Meuchelmord
warten kann? fragte Aſta mit bebender Stimme.
„Wir haben gute Begleiter!” Wolf und Klaus zogen ihre
Revolver hervor, verbargen ſie aber ſchnell, da die Schweſter
Pförtnerin eintrat, um die geweihten Kerzen zu löſchen.
Draußen ließ ſich heller Geſang vernehmen.
Die Kinder, welche die Kirche geſchmückt und zur Belohnung
im Kloſter beköſtigt worden waren, zogen nach dem Städtchen
heimwärts.
„Schließen Sie ſich bitte an, bitte, bitte,” bat Aſta flüſternd.
Ein ſchneller Händedruck, ein haſtiges: „Auf morgen!” und
die Freunde mit Fabio folgten der Kinderſchar im rötlichen
Scheine einiger Fackeln, die ältere Knaben trugen.
14. Kapitel.
Aladins Wunderhöhle.
Sonntag abend.
In funkelnder Pracht ſchienen groß die Sterne hernieder auf
die ſchlummernde Landſchaft.
An dem verabredeten Zuſammenkunftsort warteten die
Freunde.
Alles war erledigt — — bis auf das Letzte, Größte,
Ent=
ſcheidende!
Wolf und Klaus hatten am Morgen die „Trattoria Romana”
mit ihren Habſeligkeiten verlaſſen, da ſie, wie ſie den
Wirts=
leuten erzählten, nach Neapel zurückkehren wollten, und hatten
auch mit Fabio und dem Grautier den Weg dorthin
ein=
geſchlagen. In einem entfernteren Dorfe aber wurde Raſt
ge=
macht; man ließ die Sachen hier, die Fabio am nächſten Tage
zum Grafen Bruſſati bringen ſollte, und kehrten gegen Abend in
die Umgegend des Kloſters zurück.
Fabio ſollte Aſta und deren Begleiterin nahe dem
Haupt=
zugang erwarten und unauffällig folgen bis zu jenem genau
be=
ſtimmten Punkt.
Würde alles glücken? Konnte nicht ein Hindernis eintreten?
Wäre nicht alles vereitelt, wahrſcheinlich für immer, wenn eine
Entdeckung erfolgte? —
Immer und immer wieder beſchäftigten quälend und
nerven=
zerrend dieſe Fragen die Freunde, von denen jeder ſie im ſtillen
für ſich erwog. Denn ſie ſprachen nur gelegentlich ein leiſes
Wort miteinander, von neuem dann in Schweigen verſinkend
und lauſchend, ob ſich nicht Schritte näherten.
Nichts, nichts!
Von fern hatte man die Kloſteruhr die neunte Stunde
ſchlagen gehört, vor einer Weile bereits — vor einer Ewigkeit,
erſchien es den beiden.
Ein haſtiges Raſcheln nahebei — — Verrat oder Ueberfall?
Die Freunde griffen zu den bereitgehaltenen Waffen.
Alles ſtill, ein Füchslein mochte auf Beutezug ausgegangen
ſein.
Aengſtlich ſchrie ein Käuzlein, es hörte ſich ſchauerlich an.
War es noch nicht zehn?
Dann wurde das Kloſterportal geſchloſſen — — man wartete
vergeblich! Die Flucht war irgendwie vereitelt worden!
Wie und durch wen würde man es erfahren? —
Da, waren das nicht eilige Schritte?
Tauchten nicht Schatten auf, zwei, drei? —
„Aſta?”
„Tatjana?”
Wie froheſter Jubel lag es in den Fragen.
„Ja, Aſta und Tatjana!” antwortete erſtere leis in tiefer
Bewegung.
Neben Aſta ſah man ein faſt gleich großes, ſchlankes
Mäd=
chen in der ſchmucken Landtracht, ſie hielt feſt die Hand ihrer
Begleiterin.
Fabio folgte, das gebräunte Geſicht des braben Burſchen
ſtrahlte vor Freude.
Alle reichten ſich die Hände, zu ergriffen war man, um zu
ſprechen.
Dann wurde haſtig die Wanderung ſchweigſam fortgeſetzt,
durch Wald und über Felsgeſtein, durch Schluchten und über
Hügel, nur wenig betretene Fußpfade.
Jeder war mit ſeinen eigenen Gedanken beſchäftigt.
Wolf und Klaus ſchritten voran, nur wenn der Weg zu
be=
ſchwerlich war, wandten ſie ſich zu den Nachfolgenden und boten
ihnen hilfreich die Hand, wobei Klaus die Aſtas und Wolf jene
Tatjanas ergriff.
Endlich ſchien man dem Ziel nahe zu ſein.
Klaus raunte Fabio, der die Nachhut gebildet, einige Worte
zu, und dieſer verſchwand eiligſt in der Dunkelheit.
Burgruinen ragten auf, die Füße glitten über Schutt und
Geröll. Klaus, der ſeine Taſchenlampe aufblinken ließ, ging als
Führer voran, zur Vorſicht mahnend und Aſta ſorgſam geleitend,
man ſchritt ein, zwei Treppen hinunter, die mit Holzplanken
ausgebeſſert waren, durchquerte ein Gewölbe, ein Vorhang ward
zurückgeſchlagen — und Aſta wie Tatjana konnten nicht einen
Ruf der Verwunderung unterdrücken: man ſchien tatſächlich in
Aladins Zauberhöhle angelangt zu ſein!
Das einſtige Bad der früheren Bewohnerin des Schloſſes,
zu dem mehrere Stufen hinabführten, war behaglich hergerichtet
worden. Die Fenſter und Tür waren verhüllt, Decken auf dem
Moſaikboden ausgebreitet als Lagerſtätten, ein Tiſchchen mit
einem Spiegel ſogar und Waſchgerät war für Toilettenzwecke
beſtimmt, ein anderes mit Tellern, Gläſern, kaltem Geflügel,
Würſten, Brot, eingelegten Oliven, Wein verſehen, mit vier
binſengeflochtenen Stühlen darum, eine Ecke war durch einen
Vorhang abgeteilt zum Wechſeln der Garderobe; vier meſſingene
ölgefüllte Lampen, jede mit drei kleinen Becken, verbreiteten
freundliches Licht, ſpiegelblank blitzte der geſäuberte
Moſaik=
boden und faſt farbenfriſch grüßten die Gemälde, die vor vielen
Jahrhunderten Künſtlerhände ausgeführt. (Fortſetzung folgt.)
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